Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 2 verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 319
Sonntag, den 18. November 1934.
196. Jahrgang
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Por einem Schritt Belgrads in Genſ.
frollung der Marſeiller Mordaffäre vor dem Völkerbundsrak den Franzoſen äußerſt unangenehm.
M Kleine Enkenke dulder keinen Aufſchub. — Engliſche Preſſe befürchket neue inkernakionale Kriſe.
ſorgt iſt, das Vorgehen der Belgrader Regierung könnte noch
Adflawien bringk die Ermordung
in dieſem Monat eine neue internationale Kriſe
het=
vorrufen.
Der diplomatiſche Mitarbeiter des „Daily Telegraph”
ang ulekanders vor den vonerbund. ſchreibt, der Beſchluß Südſlawiens habe in mehr als
DNB. Paris, 17. November.
ſtändige Vertreter Südſlawiens beim Völkerbund, Potitſch,
und de hieſige ſüdſlawiſche Geſandte haben, wie bereits kurz
ge=
melile den franzöſiſchen Außenminiſter davon in Kenntnis geſetzt,
daß 15dflawien beim Völkerbund eine Unterſuchung über die
Er=
norpug König Alexanders beantragen werde. Die „Information”
rechme damit, daß wegen der ſtarken Belaſtung der bevorſtehenden
Völileuundsratstagung und der Unvollſtändigkeit der ſüdſlawiſchen
ultemnißigen Unterlagen die Angelegenheit wahrſcheinlich
erſchuuf der Januartagung des Völkerbundsrats
zury)handlung kommen wird.
Eine jugoſlawiſche Denkſchrift
ile die Hinkergründe des Marſeiller Atkenkals.
EP. Genf, 17. November.
Ve man in Genf erfährt, iſt das Völkerbundsſekretariat in
offizgör Form darauf vorbereitet worden, daß die jugoſlawiſche
Regweungg eine Denkſchrift über die Hintergründe des Marſeiller
Atteyutt beim Völkerbundsrat einreichen wird. Die Denkſchrift
ſollt !.
Grund des Artikels 11, Abſatz 2 des Völkerbundspaktes,
weläg es jeder Regierung freiſtellt, in freundſchaftlicher Weiſe
auff läucnde aufmerkſam zu machen, die den Weltfrieden oder das
gute Esernehmen zwiſchen den Nationen, das die Vorausſetzung
des ülffriedens iſt, gefährdet, gegen die terroriſtiſchen
Machen=
haff” uigoſlawiſcher Emigranten im Ausland proteſtieren und
daß Maßnahmen getroffen werden, um derartige
ft1411 in Zukunft zu verhindern. Die Denkſchrift ſoll darauf
ſinngeen, daß die tſchechoſlowakiſche und die rumäniſche
Regie=
rung bit ihren Schlußfolgerungen einverſtanden ſeien.
Gleichzei=
ſut von dieſen beiden Regierungen entſprechende Noten
her4teiht werden. Sodann werde der Völkerbundsrat beſchließen,
0=wann die jugoſlawiſche Denkſchrift auf die Tagesordnung
des 1Rkerbundsrates geſetzt werden könne.
En nimmt an, daß die Denkſchrift Jugoſlawiens nicht vor
der Uuntlichen Ratstagung im Januar auf die Tagesordnung des
Ratcs zeſetzt wird, da die außerordentliche Tagung des
Völker=
bunllstes im November ausſchließlich der Saarfrage gewidmet
ſein 10.
Völkerbundskreiſen ſcheint man der
Ein=
reiſhng der jugoſlawiſchen Denkſchrift mit
ge=
miſihen Gefühlen entgegenzuſehen, da man
ver=
mutſtt daß alsdann auch von ungariſcher Seite eine Klage in
Geny ingehen werde. Außerdem weiſen die franzöſiſchen
Völker=
bunmsteiſe darauf hin, daß die während der außerordentlichen
Ratsteung im November hier zu erwartenden inoffiziellen
Ver=
hankrlrgen zwiſchen Frankreich und Italien, die eine Ausſprache
zwiſſix beiden Ländern, und namentlich eine jugoſlawiſch=
italie=
niſchö= ſerſtändigung zum Ziel haben, durch den jugoſlawiſchen
Shriternſthaft gefährdet werden könnten.
Auch ein ungariſcher Schritt?
Ngat unterrichteten ungariſchen Kreiſen beſteht der Eindruck,
daß ibe ungariſche Regierung einen Schritt beim
Löüſtbund beabſichtige, um die Aufmerkſamkeit des
Voll grundsrates auf die Tatſache zu lenken, daß die ſüdſlawiſche
Negi ang durch die Verfolgung der in den abgetretenen Gebieten
idencr Ungarn ſowohl die Beſtimmungen des Vertrages von
Zlican als auch die übernommenen Minderheitenſchutzbeſtim=
Namg verletzt habe. Man hält es hier jedenfalls für ſicher, daß,
jalls d üdſlawiſche Regierung den Völkerbund anruft, die
unga=
chesſexierung unverzüglich einen Schritt beim Völkerbund un=
„armechen wird. Von amtlicher ungariſcher Seite werden bisher
neM Mitteilungen über die Abſichten der Regierung gemacht.
Mgarn will in Genf Gegenbeweiſe führen.
Peſter Lloyd” nimmt in einer offenbar von amtlicher
Seit’* ſeimflußten Erklärung Stellung zu der von der ſüdſlawiſchen
Degſehunn geplanten Anrufung des Völkerbundes zur Unterſuchung
Dr WEulo an dem Marſeiller Anſchlag. Das Blatt ſchreibt: Es
muſſe zr abgewartet werden, was für Forderungen die
Belgra=
vr Yürung an den Völkerbund ſtellen werde. Sollten ſie eine
auselsrochene Spitze gegen Ungarn haben, ſo könne mit Sicherheit
mit ier ablehnenden Haltung Italiens, Englands und auch
an=
dere ſärhte gerechnet werden. Die ungariſche Regierung werde
im Beußtſein der völligen Grundloſigkeit der Beſchuldigungen
Don” em Recht der Selbſterhaltung, ſich gegen alle tendenziöſen
Ank)chen zzu wehren, ausgiebig Gebrauch machen und Gegenbeweiſe
Don ? weDingter Schlagkraft führen. Einen Antrag, das Flücht=
Ungeſiſem international zu regeln und eine allgemeine Kontrolle
der ſtſichen Flüchtlinge einzuſetzen, werde die ungariſche
Regie=
lungliſtte rſtützen.
Engliſche Beſorgniſſe.
DNB. London, 17. November.
cwem bisher die am 21. November beginnende
Rats=
tag) im Genf für die Londoner Preſſe ausſchließlich im Zei=
Hen: Saarfrage geſtanden hat, wird jetzt dem gelegentlich
deß Sundertagung beabſichtigten Schritt Südſlawiens
Iing eich große und vielleicht noch größere Bedeutung
eſſen. Dies beruht nicht auf einer Unterſchätzung des
Er// ber Saarangelegenheit, ſondern darauf, daß man be=
einer europäiſchen Hauptſtadt ernſte Sorge verurſacht.
Wenn Belgrad ſeine Abſichten bis zu ihrem logiſchen
Ende durchführe, könne man auf eine ernſtliche
Verſchlechterung der internationalen Lage in
Zentraleuropa gefaßt ſein. Leider glaube die
ſüd=
ſlawiſche Regierung, daß ſie auch beträchtliches belaſtendes
Ma=
terial gegenüber Italien habe. Es müſſe abgewartet werden,
daß der Vertreter Belgrads in Genf behaupten werde, ſehr
hohe italieniſche Beamte ſeien an kroatiſchen
Komplotten beteiligt geweſen, die auf
italieni=
ſchem Gebiet geſchmiedet wurden. Frankreich
ſei durch dieſe Entwicklung in eine unglückliche
Lage geraten. Es habe ernſthaft gewünſcht,
freundſchaft=
liche Beziehungen zwiſchen Italien und Südſlawien zu fördern,
Südſlawien habe dieſe Bemühungen ſeines Alliierten mit
aus=
geſprochenem Mißtrauen beobachtet, und das Verſagen der
fran=
zöſiſchen Polizei in Marſeille habe der Unzufriedenheit neue
Nah=
rung gegeben.
In einem Bericht des Pariſer „Times”=Mitarbeiters heißt
es, die Bemühungen um eine franzöſiſch=italieniſche
Verſtändi=
gung hätten eine Verſtändigung zwiſchen Italien und der
Klei=
nen Entente zur Vorausſetzung. Jede Reibung zwiſchen
Südſlawien, dem Freunde Frankreichs, und
Un=
garn, dem Freunde Italiens, könne unglückliche
Folgen haben. Aus dieſem Grunde werde allgemein
ge=
hofft, daß der Streit ſchließlich in den juriſtiſchen Grenzen
gehal=
ten werden könne.
Der Pariſer Berichterſtatter der „Morning Poſt” äußert
große Sorge über die Folgen einer Erörterung dieſer
ſüdſlawi=
ſchen Angelegenheit in Genf, indem er betont, Italiens Anſehen
als Großmacht hänge von ſeinen Fähigkeiten ab, die
Demüti=
gung eines ſeiner kleinen Bundesgenoſſen zu verhindern.
Frankreich wäre es peinlich, wenn das Verſagen
der Marſeiller Polizei vor einer
internatio=
nalen Körperſchaft erörtert würde. In
franzö=
ſiſchen amtlichen Kreiſen errege das Vorgehen
Süd=
ſlawiens daher keine Begeiſterung, wenn es auch als
natürlich und vielleicht als notwendig anerkannt werde. Es
be=
ſtehe der lebhafte Wunſch, die Erörterung möglichſt allgemein zu
halten und nicht zu einer förmlichen Anklage gegen Ungarn zu
entwickeln, ſondern zu einer Ausſprache über die Möglichkeit der
Unterdrückung terroriſtiſcher Organiſationen.
Pariſer Preſſe mahnk zur Mäßigung.
Nach der Preſſe hat es den Anſchein, daß ſich Frankreich
voll und ganz hinter Südſlawien ſtellt, nachdem
Belgrad beſchloſſen hat, die Hintergründe des Anſchlages auf König
Alexander in Marſeille durch den Völkerbund ermitteln zu laſſen.
Man möchte Südſlawien von Paris aus
aller=
dings zu einer gewiſſen Mäßigungraten und glaubt
auch hier, daß die Belgrader Regierung davon abſehen wird, in
Genf direkt irgendwelche Regierung zur Verantwortung zu ziehen.
Das „Echo de Paris” berichtet, die Note der Belgrader Regierung
an den Generalſekretär des Völkerbundes werde durch eine
tſchecho=
ſlowakiſche und eine rumäniſche Note unterſtützt werden, die die
Cinigkeit der Staaten der Kleinen Entente bekräftigen. Es ſei
noch unentſchieden, ob dann auf Grund des Artikels 11
der Völkerbundsſatzung der Dringlichkeitsantrag geſtellt
werde. Die Kleine Entente wolle jedoch keinen
Aufſchub.
Das Echo de Paris macht ſich dann zum Sprachrohr aller in
einem Teil der Preſſe lautgewordenen Anſchuldigungen
gegen Ungarn, erwähnt das oft genannte Lager von Janka
Puſzta und kommt auf einem gedanklichen Umweg über die
For=
derung eines „Strafkriegs” auf die unmittelbaren
Pläne der Belgrader Regierung in Genf zurück, die
es als Mindeſtmaßnahme bezeichnet. Fotitſch habe
Laval am Freitag den Sinn des ſüdſlawiſchen Vorgehens erläutert,
und der franzöſiſche Außenminiſter habe das Vorgetragene nur
bil=
ligen können. Nach einem weiteren Ausfall gegen Ungarn wendet
ſich das Blatt gegen die Möglichkeit einer Vertuſchung der ganzen
Angelegenheit durch die Annahme einer allgemeinen Entſchließung
zur Bekämpfung des Terrors. Auf dieſe Weiſe würde den
Schul=
digen nur die Maske eines möglichen guten Willens umgehängt.
Beſſer ſei es, einfach die Wahrheit zu verkünden und im übrigen
möglichſt bald den Bund derer zu ſchaffen, die den Frieden wollen.
Polniſche Enkrüſtung
über die kſchechoſlowakiſche Kullurpolikik.
DNB. Warſchau, 17. November.
Mehrere Blätter des Regierungslagers bringen Nachrichten
über eine ſcharfe Bedrückung des Polentums in der
Tſchechoſlowakei. Die Verfolgung des polniſchen
Schul=
weſens durch eine Reihe von Schikanen und eine ſtändige
Ent=
nationaliſierungspolitik hätten dazu geführt, daß in den dicht von
Polen beſiedelten Grenzgebieten die Zahl der polniſchen
Schul=
kinder von 1919 bis 1934 durchſchnittlich um 85 Prozent
ge=
ſunken ſei.
„Expreß Poranny”, ein dem Regierungslager naheſtehendes
Blatt, ſagt, man könne ſich angeſichts dieſer Tatſache nicht
wun=
dern, daß eine Spannung in den Beziehungen zwiſchen Polen und
der Tſchechoſlowakei beſtehe, und eigentlich müßte auch die
fran=
zöſiſche Preſſe begreifen, warum ſich Polen nicht begeiſtert den
tſchechiſchen Vettern in die Arme werfe.
* Die Woche.
Die kommende November=Tagung des Völkerbundsrates
wirft ihre Schatten voraus. Herr Laval, Frankreichs
Außen=
miniſter, entwickelt die gleiche Geſchäftigkeit wie ſein Vorgänger
im Amt. Es kann nicht die Aufgabe einer zuſammenfaſſenden
Betrachtung ſein, alle Einzelheiten aufzuzählen. Sie wird
viel=
mehr beſtrebt ſein müſſen, den Sinn des kaleidoſkopartigen
Tagesgeſchehens herauszuſchälen. Was Frankreich heute betreibr,
iſt unſtreitig Außenpolitik auf lange Sicht eine Außenpolitik
mit dem Ziel, das Deutſche Reich zu iſolieren oder zum
mindeſten die Stellung Frankreichs ſo ſtark zu machen,
daß die ſich daraus ergebenden Druckmöglichkeiten eine
Fort=
ſetzung des traditionellen Kurſes des Quai d’Orſay geſtatten.
Man hat den Plan eines Oſtpaktes wieder ausgegraben, der
eigentlich nach der kühl abwartenden Haliung Polens im
Som=
mer bereits erledigt ſchien. Man hat die Bundesgenoſſen in
Südoſteuropa von neuem eingeſpannt, und man beſchäftigt ſich
ſehr ernſthaft mit dem franzöſiſch=italieniſchen Ausgleich, um
den man ſich ſeit zehn Jahren vergeblich bemüht hat. Dabei
hängen die politiſchen Bemühungen in Südoſteuropa ſo eng
mit der Entwicklung der franzöſiſch=italieniſchen Beziehungen
zuſammen, daß eine getrennte Betrachtung gar nicht möglich
iſt, bzw. zu ganz falſchen Ergebniſſen führen müßte.
Die ſüdoſteuropäiſche Politik Frankreichs iſt diktiert von
dem Gedanken, Deutſchland durch ein möglichſt ſtarkes
Staaten=
ſyſtem aus dem Donauraum auszuſchalten. Aus dieſem
fran=
zöſiſchen Wunſch heraus entſtand mit Unterſtützung des
franzö=
ſiſchen Franken die Kleine Entente, entſtanden die engen
Be=
ziehungen zu Prag, Bukareſt und Belgrad. Aus der gleichen
Einſtellung ergab ſich auch die Haltung des Quai d’Orſay in
der öſterreichiſchen Frage ſeit dem Frieden von St. Germain.
Weſentlich anders liegen die Dinge bei Italien. Auch Rom hat
ſtarke politiſche Intereſſen im Donauraum, zu denen aber noch
ſehr ernſte wirtſchaftliche Erwägungen treten. Man hat
in Italien von Anfang an das Gefühl gehabt, daß man durch
die Friedensſchlüſſe des Jahres 1919 praktiſch um den Erfolg
des „Sieges” betrogen worden ſei. Nicht ganz mit Unrecht.
Schließlich iſt Italien ja im Jahre 1915 aktiv in den Weltkrieg
eingetreten, um durch die Zerſchlagung der Großmacht
Oeſter=
reich=Ungarn an der Adria endgültig freie Hand zu bekommen.
Die Habsburger Doppelmonarchie wurde zerſchlagen. Aber an
ihrer Stelle entſtand an der Küſte des Adriatiſchen Meeres der
neue Staat der Serben, Kroaten und Slowenen, deſſen wachſende
innere Feſtigung und Stärke die italieniſche Bewegungsfreiheit
mindeſtens ebenſo einengte wie früher Oeſterreich=Ungarn.
Daraus ergaben ſich die ſtändigen Reibungen der letzten Jahre,
die zeitweiſe ſogar drohende Formen annahmen, und die
Tat=
ſache, daß man in Belgrad in allen Fällen der franzöſiſchen
Unterſtützung ſicher war, trug naturgemäß nicht zur Verbeſſerung
der italieniſch=franzöſiſchen Beziehungen bei. Die Politik
Muſſo=
linis, die planmäßig die italieniſche Stellung in Wien ſo weit
verſtärkte, daß man ſchließlich von einem ausſchlaggebenden
Einfluß Italiens auf die Politik Deutſch=Oeſterreichs ſprechen
konnte, und die auch die Beziehungen zu Budapeſt ſo eng zu
geſtalten vermochte, daß der Vertrag von Rom ſchließlich nicht
mehr war wie eine reife Frucht dieſe Politik Muſſolinis war
letzten Endes nicht mehr und nicht weniger als ein erfolgreicher
Gegenſchlag.
Die politiſchen Intereſſen Italiens ſtehen alſo den
politt=
ſchen Intereſſen Frankreichs im Donauraum ſo ſchroff
gegen=
über, daß es nicht ganz leicht ſein wird, eine Brücke zu ſchlagen.
Dazu kommt, daß Italien auch ſehr ſtarke wirtſchaftliche
Inter=
eſſen im Donauraum hat, die zu einer weiteren wichtigen
Fol=
gerung führen. Die wirtſchaftlichen Intereſſen Italiens
verlan=
gen daß im Donauraum feſte und geſunde Verhältniſſe
ge=
ſchaffen werden. Das aber iſt — und darüber dürfte man ſich
in Rom klar ſein — ohne Einbeziehung Deutſchlands auf die
Dauer nicht möglich. (Wir haben erſt vor kurzem, am 9. XI.,
an dieſer Stelle einen ſehr aufſchlußreichen Aufſatz „Deutſche
und Donauraumwirtſchaft” veröffentlicht.) Auch daraus alſo
ergibt ſich zwangsläufig ein franzöſiſch=italieniſcher Gegenſatz, da
das politiſche Ziel des Quai d’Orſay, wie ſchon erwähnt eben
die unbedingte Ausſchaltung des Deutſchen Reiches aus dem
Donauraum auch in wirtſchaftlicher Beziehung iſt.
Dieſe Dinge ſind natürlich auch auf die deutſche=italieniſchen
Beziehungen in den letzten Jahren nicht ohne Einfluß geblieben.
Aber man hat in Rom trotz alledem bisher vermieden, aus den
tatſächlichen Gegebenheiten die Folgerungen zu ziehen. In
dieſem Zuſammenhang iſt ein Aufſatz des römiſchen Vertreters
des ungariſchen „uUj Magyarſag”, der ſich mit der Auffaſſung
der italieniſchen Regierung über die gegenwärtige
Stellung=
nahme Italiens zu Deutſchland befaßt, von beſonderem
Inter=
eſſe. „Die italieniſche Regierung leugnet”, ſo heißt es dort,
„daß, wie vielfach behauptet worden iſt, eine Verſchlechterung
in den Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Italien
einge=
treten iſt. Hierfür liegen keinerlei Anzeichen vor. Die offiziellen
Vertreter des heutigen Deutſchlands haben niemals erklärt, daß
ſie Oeſterreich Deutſchland einverleiben wollten. Der geſamte
ge=
meinſame Schritt der Großmächte iſt daher in dieſem Frühjahr
auch unterblieben. Zwar hat die italieniſche Regierung während
der Juli=Revolution militäriſche Maßnahmen an der
öſter=
reichiſchen Grenze getroffen, die jedoch lediglich dem Schutz des
gefährdeten öſterreichiſchen Regimes galten. Dieſe Maßnahmen
wurden ſofort rückgängig gemacht, als der Reichskanzler Hitler
die deutſche Grenze den aus Oeſterreich flüchtenden Anführern
der Revolution ſperren ließ. Damit hat Hitler den Frieden
Mitteleuropas gerettet. Die deutſchfeindliche Stimmung kommt
ſeitdem nur in der Preſſe zum Ausdruck und ſoll lediglich den
entſchloſſenen Willen des Duce über die Sicherung der
Unab=
hängigkeit Oeſterreichs dartun.” „. In den Beziehungen zwiſchen
Deutſchland und Italien herrſcht gegenwärtig Windſtille. Mit
Genugtuung kann aber feſtgeſtellt werden, daß das gute
deutſch=
italieniſche Verhältnis unverändert fortbeſteht. Auch die
Ent=
ſendung des Vizekanzlers von Papen nach Wien kann als ein
beruhigendes Moment bezeichnet werden. In dieſem Fall iſt
zweifellos ein bedeutungsvoller Sieg der von Muſſolini
ver=
tretenen Ideen zu ſehen. Die italieniſche Regierung hat ſeit
Jahren in der Abrüſtungs= und Gleichberechtigungsfrage wie
auch in den Völkerbundsfragen die deutſchen Wünſche aus
großen außenpolitiſchen Geſichtspunkten heraus unterſtützt. Die
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gleiche Haltung nimmt die italieniſche Regierung jetzt in der
Saarfrage ein. Sie hält es für unerläßlich, daß die Abſtimmung
im Saargebiet ohne jede Einmiſchung von außen her ſtattfindet.
Sollte dennoch eine Einmiſchung Frankreichs in der einen oder
anderen Form erfolgen, ſo wird die italieniſche Regierung ihre
Entſcheidung treffen.‟ Es mag dahingeſtellt bleiben, ob bei
dieſer Veröffentlichung des ungariſchen Blattes, die jetzt kurz
nach der Romreiſe Gömbös” erfolgt iſt, bis zu einem gewiſſen
Grade der Wunſch der Vater des Gedankens iſt. Das liegt ſogar
nahe, nachdem ſich die Beziehungen zwiſchen Jugoſlawien und
Ungarn in der letzten Woche immer mehr zugeſpitzt haben
Immerhin ſprechen Anzeichen dafür, daß man in Rom in
An=
betracht der Entwicklung der Dinge jetzt doch wieder eine andere
Taktik für zweckmäßiger hält als die, welche man im Sommer
des Jahres verfolgte.
Herr Laval beabſichtigt, wie man hört, nach Weihnachten
einen Beſuch in Rom zu machen. Ob dieſer Beſuch dann wirklich
den erſtrebten franzöſiſch=italieniſchen Ausgleich bringen wird,
muß in Anbetracht aller dieſer Umſtände zum mindeſten
ab=
gewartet werden. Um ſo mehr, als ja auch die nordafrikaniſchen
Kolonialfragen die Beziehungen der beiden lateiniſchen
Schwe=
ſtern nicht unerheblich belaſten.
Das Kabinett Flandin hat erklärt, daß es die Politik Herrn
Doumergues fortſetzen werde. Das iſt innerpolitiſch inſofern
un=
richtig, als man ja gerade die weſentlichen Pläne Doumergues,
nämlich die ſogenannte Staatsreform, fallen gelaſſen hat.
Außen=
politiſch iſt es ſicherlich richtig. Ob Herr Laval mit anderen
Methoden arbeiten wird als ſein Amtsvorgänger iſt nicht
entſcheidend. Die Zielſetzung der franzöſiſchen Politik wird — und
damit müſſen wir rechnen — letzten Endes die gleiche ſein wie die
Barthous, wie die ſeiner Amtsvorgänger, und man wird am
Quai d’Orſay nach wie vor alles daran ſetzen, den
unverrück=
baren europäiſchen Zielen der franzöſiſchen Außenpolitik näher=
M.
zukommen.
Likauiſche Willkürjuſtiz im Memelgebiet
Freiheitsberaubung und Schikanierung
eines Abgeordneken.
DNB. Tilſit, 17. November.
Für die Art und Weiſe, in der die Litauer ihre Gewaltakte
im Memelgebiet zu bemänteln verſuchen, liefert der Fall des
Ab=
geordneten Pagalies aus Bruiſch=Pakull (Kreis Heydekrug) einen
neuen Beweis. Pagalies ſollte am 6. September d. J. einer
Landtagsſitzung in Memel beiwohnen, in der dem widerrechtlich
eingeſetzten Direktorium Reiſgys das Mißtrauen ausgeſprochen
werden ſollte. Um die Beſchlußfähigkeit des Landtags zu
verhin=
dern, wurden mehrere Abgeordnete, darunter auch Pagalies, durch
litauiſche Polizeiſchikanen am Erſcheinen verhindert. Pagalies
wurde durch ſeinen Neffen, der litauiſcher Polizeiſpitzel iſt, in ein
Gaſthaus nach Groß=Litauen beſtellt, wo der famoſe Neffe eine
Schlägerei provozierte. Für dieſe Schlägerei wurde der
Abgeord=
nete von der litauiſchen Polizei verantwortlich gemacht, in das
Ortsſpritzenhaus eingeſperrt und erſt freigelaſſen, als die
Land=
tagsſitzung in Memel geſchloſſen war. Pagalies, der weit über
60 Jahre alt iſt, iſt als ruhiger Menſch bekannt, der ſich niemals
in Händel einlaſſen würde, und der auch keinen Alkohol trinkt.
Trotzdem iſt der Abgeordnete jetzt wegen „Trunkenheit und
Schlägerei” mit einer Geldſtrafe von 10 Lit belegt worden.
Pa=
galies hat gegen dieſe Strafe beim Landesſchutzminiſter Einſpruch
erhoben, der aber verworfen wurde.
Es liegt hier alſo ein Fall doppelter Vergewaltigung vor.
Einmal wird der Abgeordnete ſeiner Freiheit beraubt, um ihm
die Teilnahme an der Landtagsſitzung unmöglich, zu machen, und
dann wird er auch noch, um nach außen hin den Schein des Rechts
zu wahren, beſtraft. Den Litauern iſt eben jedes Mittel recht,
die Bevölkerung zu ſchikanieren und zugleich auch noch politiſche
Geſchäfte zu machen.
Schuſchniggs Unkerredung mit Muſſolini.
Der öſterreichiſche Bundeskanzler Dr. Schuſchnigg hat ſich
am Samstag mit Außenminiſter von Berger=Waldenegg gegen
11 Uhr in den Palazzo Venezia begeben, wo er die erſte längere
Unterredung mit Muſſolini hatte, In politiſchen Kreiſen
verlau=
tet, dieſe Beſprechungen bezweckten hauptſächlich auch die
Prü=
fung der durch die franzöſiſch=italieniſche Annäherung im
Donauraum ſich ergebenden Fragen und einer etwaigen
Er=
weiterung der römiſchen Protokolle,
Nach dem Frühſtück haben ſich die Mitglieder der
öſter=
reichiſchen Delegation mit Bundeskanzler Dr. Schuſchnigg an der
Spitze nach Oſtia begeben, um die Ausgrabungen und das
Muſeum zu beſichtigen. Heute abend gab Muſſolini zu Ehren
der öſterreichiſchen Staatsmänner ein Galadiner, an dem
mehrere Regierungsmitglieder und zahlreiche Diplomaten
teil=
nahmen.
* Muftt als Elemenk deutſcher bidung.
Von Hans Hartmann.
Das Volk der Dichter und Denker iſt ja auch das Volk, das
vor der Weltgeſchichte die Verantwortung für das Muſikaliſche
übernommen hat. Es gab der Menſchheit die großen Meiſter,
zu denen die ganze Welt wallfahrtet, es wirkt gerade auch heute
in die Länder der Erde hinein, indem es ihnen ſeine großen
Dirigeniten und ausübenden Künſtler ſendet, und es hat ſich
immer wieder darum bemüht, eine Erziehung aus dem Geiſte
der Muſik zu ſchaffen. Die Idee, die Geburt der Tragödie aus
dem Geiſte der Muſik abzuleiten, konnte nur ein Deutſcher
faſſen, und die Art, wie Friedrich Nietzſche ſie, Hellas und
Ger=
manien verbindend, durchführte, iſt noch heute bedeutſam.
Vor allem aber iſt es wichtig zu wiſſen, daß auch Goethe,
dem man ſo gern muſikaliſches Unverſtändnis nachweiſen wollte,
an entſcheidender Stelle davon ſpricht, daß die Muſik Lebens=
und Erziehungselement ſein ſollte. In Wilhelm Meiſters
Wanderjahren, dem Richtbuch deutſcher Erziehung, läßt er im
erſten Kapitel des zweiten Buches den Führer zu ſeinem
Hel=
den ſagen: „Deshalb haben wir denn unter allem Denkbaren
die Muſik zum Element unſerer Erziehung gewählt, denn von
ihr laufen gleichgebahnte Wege nach allen Seiten.”
Das iſt ein ganz hohes und verpflichtendes Wort. „
Denk=
bar” wäre die Religion, die Mathematik, die Klaſſik und noch
manches andere, und wenn Goethe, der ſo ſehr im Klaſſiſchen
wurzelte, dem Hellas und Rom viel mehr bedeutete als den
meiſten Menſchen heute, doch die Muſik noch mehr ins Zentrum
der Erziehung rückt, ſo werden wir einen Augenblick verweilen
müſſen. Wir ſtehen jetzt vor einem inneren Neubau im deutſchen
Volke, der uns eben ſo ſehr für die Erarbeitung der eigentlich
deutſchen Werte begeiſtert und ermuntert, wie er uns ſchwer zu
ſchaffen macht angeſichts der Schwerfälligkeit und der
eingefah=
renen und oft nicht gerade hochwertigen Lebensgewohnheiten
weiteſter Kreiſe in unſerem Volke. Wo ſind nun die
Einſatz=
punkte dafür, daß das Goethewort ſich erfülle?
ſch möchte von einem Erlebnis dieſer Tage ausgehen.
Kürz=
luh fand in der Philharmonie zu Berlin ein Konzert ſtatt, das
von der NS=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude” veranſtaltet
ſpurde. Es waren Menſchen der „breiten Maſſe” gekommen, die
zum Teil vorher das Wort „Philharmonie” nie gehört hatten.
Die Beſorguis derer, die den Abend ins Leben gerufen hatten,
daß die Abnehmer der Karten vielleicht nicht kommen würden,
erfüllte ſich nicht. Der Saal war voll beſetzt, und atemlos, in
wachſender Spannung, hörten die vielen Anweſenden das letzte
große und ſchöne Beethovenſche Klavierkonzert und die zweite
Symphonie von Brahms. Der Beifall war ſo ſpontan, daß er
nach den einzel ien Sätzen einſetzte. Dies den Hörern wieder
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Vom Tage.
Die deutſchen Reeder haben ſich bereit erklärt, die Sendungen
vom Auslande für das Winterhilfswerk 1934/35 frachtfrei zu
be=
fördern. Ebenſo werden auch die Umſchlagleiſtungen von Gaben
für das Winterhilfswerk, die aus dem Auslande kommen, in den
deutſchen Häfen von den der Spitzenvertretung der deutſchen
See=
ſchiffahrt angeſchloſſenen Unternehmungen koſtenlos vorgenommen.
Zwecks engerer Zuſammenarbeit der Reichsfilmkammer mit
der Reichspreſſekammer und der Tages= und Fachpreſſe hat der
Präſident der Reichsfilmkammer den Parteigenoſſen Gerhard
Kunze mit der Leitung einer neu eingerichteten Preſſe= und
Pro=
pagandaſtelle beauftragt.
Im Großen Saal der Kaiſerpfalz in Goslar fand am Freitag
abend die feierliche Vereidigung aller Mitglieder des
Reichs=
bauernrats und des nationalſozialiſtiſchen Führerkorps im
Reichs=
nährſtand auf den Führer Adolf Hitler ſtatt.
Zahlreiche in Kanada anſäſſige Deutſche, die zu dem
Stimm=
berechtigten des Saarlandes gehörten, haben bereits auf Schiffen,
die um die Jahreswende nach Europa fahren, Plätze belegt, um
im Saargebiet an der Volksabſtimmung vom 13. Januar
teilzu=
nehmen.
Die Regierungskommiſſion des Saargebietes hat die
Auffüh=
rung des Filmes „Waffentag der deutſchen Kavallerie in
Mün=
chen” für den Bereich des Saargebietes verboten.
Das Salzburger Schwurgericht hat wegen Vergehens gegen
das Sprengſtoffgeſetz drei Perſonen zum Tode verurteilt. Die
drei übrigen Angeklagten wurden freigeſprochen. Den
Verurteil=
ten, die ſämtlich aus Bad Gaſtein ſtammen, wurde zur Laſt gelegt,
daß ſie über Sprengmittel=Vorräte verfügt und dieſe zur
Ver=
übung von Anſchlägen weitergegeben hätten.
General der Infanterie Georgi Todoroff, einer der
bekann=
teſten bulgariſchen Heerführer im Weltkriege und einer der
weni=
gen bulgariſchen Offiziere, die den Orden Pour le Mérite beſitzen,
iſt geſtern nacht nach kurzer ſchwerer Krankheit im 75. Lebensjahr
geſtorben. Die Regierung hat für den Toten ein Staatsbegräbnis
angeordnet, das am Sonntag ſtattfindet. Der deutſche Geſandte
ließ am Sarge des Toten einen Kranz niederlegen und ſprach den
Hinterbliebenen ſeine Anteilnahme aus.
Der ſpaniſche Außenminiſter Samper und der ſpaniſche
Kriegs=
niniſter Hidalgo, die beide in der letzten Zeit von den Parteien
der Rechten heftig angegriffen worden waren, ſind zurückgetreten.
Ihre Aemter werden vorläufig vom Miniſterpräſidenten bezw.
vom Marineminiſter wahrgenommen.
Die Zahl der von der amtlichen Statiſtik erfaßten
Arbeits=
ſoſen in Frankreich hat ſich mit der am 5. November
abgeſchloſ=
ſenen Berichtswoche um über 8000 auf 355 850 vermehrt. Zum
gleichen Zeitpunkt des Vorjahres betrug die Zahl der
Arbeits=
loſen 242 863, alſo rund 113 000 weniger.
Der engliſche Lordſiegelbewahrer Eden iſt am Samstag zur
Teilnahme an den Sitzungen des Büros der Abrüſtungskonferenz
und des Völkerbundes nach Genf abgereiſt. Außenminiſter Sir
John Simon dürfte vorausſichtlich nicht nach Genf fahren.
Die japaniſche Antwort auf die letzten engliſchen Vorſchläge
zur Regelung der Flottenfrage iſt nunmehr in London
eingegan=
gen. Wie es heißt, iſt nicht viel Hoffnung vorhanden, daß ſie
für die engliſche Abordnung für die Flottenbeſprechungen
zufrie=
denſtellend iſt.
zum Verbot von Preisbindungen.
DNB. Berlin, 17. November.
Dem Reichskommiſſar für Preisüberwachung iſt zur Kenntnis
gekommen, daß Verbände, Vereine und andere Zuſammenſchlüſſe den
Verſuch machen, das Verbot von Preisbindungen dadurch zu
um=
gehen, daß ſie Formblätter für Koſtenberechnungen von Fall zu
Fall oder in regelmäßiger Folge an ihre Mitglieder verſenden
und Koſten und Preiszahlen einſetzen. Es wird auf dieſe Weiſe
verſucht, gewiſſe einheitliche Preisfeſtſetzungen zu erzielen. Der
Reichskommiſſar für Preisüberwachung hat daher eine
Verord=
nung zur Förderung ſelbſtändiger Koſtenberechnungen in der
Wirt=
ſchaft erlaſſen, in der dies unterſagt wird. Die Verordnung wird
im Reichsgeſetzblatt und Reichsanzeiger veröffentlicht.
Zuwider=
handlungen werden mit entſprechenden Strafen belegt. Die
Aus=
gabe von Formblättern ohne Koſten und Preiszahlen iſt jedoch
zuläſſig
Keine Preisbindungen für Sauerkrauk,
Doſenwürſtchen und Fleiſchſalak.
Der Reichskommiſſar für Preisüberwachung teilt mit:
Die vielfach in den Kreiſen der Herſteller und des Handels
verbreitete Annahme, daß für die Herſtellung und den Vertrieb
von Sauerkraut, Doſenwürſtchen und Fleiſchſalat irgendwelche
Preisbindungen oder Mindeſtpreiſe genehmigt oder vorgeſchrieben
ſeien, iſt falſch. Die Preisbildung für dieſe Waren iſt völlig frei
innerhalb der Grenzen, die ganz allgemein für jede ernſthafte
Geſchäftsführung gegeben ſind.
abzugewöhnen, mag ruhig einer ſpäteren Etappe der
Muſik=
erziehung vorbehalten bleiben.
Aber jede Illuſion wäre ſchädlich. Gerade jetzt, wo die
Rich=
tung der neuen deutſchen Volkserziehung angegeben wird. Und
ſo muß auch von dem Geſpräch mit einem handarbeitenden
Menſchen die Rede ſein, das am nächſten Tage ſtattfand: an
ganz anderem Orte und in ganz anderer Umgebung, nämlich
bei Betrachtungen über den deutſchen Menſchen, wobei Bach,
Beethoven und Wagner großen ausländiſchen Muſikern
gegen=
übergeſtellt wurden. Dieſer Mann bekannte, ſelbſt nach einem
Verſtehen der Muſik zu ringen, aber er verſtehe ſie nicht, und
er glaube auch nicht, daß die „breite Maſſe”, die ſo ſpontan in
der Philharmonie ergriffen war, das Gehörte verſtanden habe.
Sie hörten ſicher ebenſo gern „Waldesluſt” und würden dann
ebenſo klatſchen.
Zwei Welten, die eine: vom Glauben erfüllt, daß nun das
Unmögliche möglich werde: die andere; beſinnlich, kritiſch, ein
Mann, der ſeine Arbeitskameraden kennt und ihnen weder
Gutes noch Schlechtes zutraut, aber eben glaubt, ſie werden doch
nicht zur wahren deutſchen Muſikalität durchdringen. Wie ſollen
wir die Brücke ſchlagen?
Zunächſt darf ich aus eigenen Erfahrungen berichten, die im
Dienſte der Aufgabe ſtanden, dem muſikaliſch Unerzogenen den
Zugang zu einem Bereich deutſchen Seins aufzuſchließen, das
Goethe in den Mittelpunkt ſtellt. Es handelt ſich um
Erfahrun=
gen zweierlei Axt. Die eine iſt die: ich habe mit einem
Streich=
quartett, das aus Handarbeitern beſtand, die erſt allmählich in
den Muſikerberuf übergingen, in einigen rheiniſchen
Volkshoch=
ſchulen den Verſuch gemacht, die ſämtlichen Beethovenſchen
Streichquarteite zu vermitteln. Hörer aus der Jugendbewegung
und aus den verſchiedenen Ständen des Volkes, auch
Hand=
arbeiter, waren zugegen. Einführende Vorträge ſprachen von
Beethovens Perſönlichkeit und Weltanſchauung, ließen ihn als
Henius der Deutſchen erſtehen und verſuchten die
Aufnahme=
bereitſchaft bei denen zu ſchaffen, die ängſtlich oder verwundert
vor den Geheimniſſen der verborgenen und ſublimſten Kunſt
ſtanden. Proben aus den Quartetten bereiteten das rein
muſi=
laliſche Verſtehen vor, und dann wurden die Quariette von
Anfang bis zu Ende ohne Unterbrechung geſpielt.
Der Wert dieſer Veranſtaltungen beſtand in zweierlei
Din=
gen; zunächſt wurden die Spielenden ſelbſt (die ich in der erſten
Geige zu führen hatte) langſam und unmerklich einer Welt
ent=
nommen, die ihnen eine dogmatiſche (weſentlich marxiſtiſche)
Deutung des Lebens ununterbrochen vermittelte. Es wachte in
ihnen ein Bewüßtſein davon auf, wie die reine, ſich in inneren
Nämpfen vollendende Perſönlichkeit der Träger aller großen und
ördernden Dinge iſt. Sie erkannten, daß das Leben nicht nur
vom Geld und von der materiellen Lage abhängt und daß das
Reifen an den Geſtaltungen der Muſik ein Wert iſt, den man
nie mehr verleugnen kann, wenn man einmal von ihm berührt
Sonntag, 18. November 1931
* Genſer Hagrragung.
Geuf ſteht unmittelbar vor dem Beginn einen
neuen Ratstagung. Schon iſt man überall dabei, dieſt
Koffer zu packen, teilweiſe ſind die Außenminiſter bereits untern
wegs nach der Schweiz, nachdem ſie vorher hier und dort
be=
reundeten Regierungen Beſuche abgeſtattet haben. Die Tagung
ſteht zwar im Zeichen der Saarproblems. Es iſ
jedoch nicht ausgeſchloſſeu, daß man ſich in Genf auch noch anden 9.0
ren Dingen wie z. B. mit dem Marſeiller Anſchlagz/Su
beſchäftigt. Die Jugollawen ſcheinen entſchloſſen zu ſein, einem ſe
Klage gegen Ungarn in Genf einzureichen. Aber im Augenblicü fierzn
ſieht es noch ſo aus, als ob von Paris her alle Anſtrengungen
gemacht werden, um eine Aufrollung dieſes Streitfalles in Gen
zu verhindern. Die Franzoſen haben auch guten Grundu
mäßigend und beruhigend auf die Jugoſlawen einzureden. Denm
der Mord iſt auf franzöſiſchem Boden erfolgt, und die polize
lichen Unterſuchungen haben mancherlei Anhaltspunkte dafür o
geben, daß ſich die Verſchwörer bis zum Attentat ungeſtört imin
Frankreich aufhalten durften. Aber eine reſtloſe Klarheit iſt naco
immer nicht erzielt.
Wird man ſich in Genf über das Marſeiller Attentat untam
halten, dann kann man unmöglich die Beratungen auf die Vew /A‟
ſchwörung ſelbſt beſchränken. Man muß ſchon etwas weiten ge u
gehen und auch unterſuchen, ob von Frankreich ausreichend4) men de
Sicherheitsmaßnahmen getroffen waren und ob. Warnunnu nchen
vorlagen, die genügt hätten, die Wachſamkeit der franzöſiſchen ſen 9o
Polizei zu erhöhen. Uns ſcheint es, als ob dieſe Seitedeufücs
Affaire nicht einfach totgeſchwiegen werden/ils
kann, ſofern man überhaupt dazu kommt, das Marſeillel mn
Attentat aus den zwiſchenſtaatlichen Verhandlungen herauss ſmlage
zuheben und auf die Tagesordnung einer der nächſten Sitzungen mmen, d
des Völkerbundsrates zu ſetzen.
1d die
Der Schwerpunkt der Genfer Ratstagunynu
liegt aber bei der Saarfrage. In Rom haben wichtigle Aighsban
Vorverhandlungen ſtattgefunden, deren Ergebniſſe die Genfeſl egelung
Beratungen erleichtern werden. Von Herrn Knox iſt allerdingy üir die Lig
in den letzten Tagen wieder eine neue Spannung heraufbeſchwon ur tun, m
ren worden. Er will jetzt ſogar die Gerichte gegen die Führen zuleiſtet iſt
der Deutſchen Front wegen ihrer Beſchwerdenote an den Völlern die eigentli
bund mobil machen. Ihm kommt es alſo darauf an, unter eineng uichen Kred
nichtigen Vorwand die Deutſche Front ihrer Führer zu berauhin der Reſerver
und ſie lahmzulegen. Das wird ihm nicht gelingen, wie Hnd eur der Spar
überhaupt im Saargebiet die ganze Aktion des Präſidenten ui haten werden
Regierungskommiſſion als das bewertet, was ſie iſt. Sie hat dc darnnach wie
Geſchloſſenheit der Saarbevölkerung nur geſtärkt. Sie wird duut ehuden
Spar=
gerade Gegenteil von dem erreichen, was Herr Knox bezweckht luen. Wenn d
Kommt es zu einem gerichtlichen Verfahren gegen die deutſchen ren Gebieten
Führer, dann ergibt ſich damit eine vorzügliche Gelegenheit, vau en eine ſtärter
aller Welt Herrn Knox nachzurechnen, wie weit er gefehlt Unm Zuxtigarter S
wie oft er die Grenzen der Neutralität und der Unparteilichlem serten getren
Eoliegt der
Ihrtes
giſten Aufga
en und d
überſchritten hat.
Verſchiebung der Genfer Saarberakungen. ßige Betät
EP. Rom, 17. November,
In der Samstags=Nachmittagſitzung des Dreierausſchuſſes füſl nt eutſchen
die Saarabſtimmung, die gemeinſam mit dem Finanzausſchuß deü 3e.. Je gr
Völkerbundes, unter Hinzuziehung der Sachverſtändigen Funm ck IIch. 3u
ſtellen
reichs und Deutſchlands abgehalten wurde, iſt beſchloſſen wordis Mitwirk
eine Verſchiebung der auf den 21. November angeſetzten außenw swen
Auf=
dentlichen Ratstagung zur Vorbereitung der Saar=Abſtimmungz / Bld= und
INNeuordnun
beantragen, da eine Einigung über die Finanzfragen bis zu dis Dm ſeinen
genannten Termin nicht erzielt werden könne. Bei den Meinungsg ruf hin, daß
verſchiedenheiten zwiſchen den Finanz=Sachverſtändigen handelt e/ „ 21 müſſer
ſich in erſter Linie um die Frage der Abgeltung der im Saarollun Fhnud greiſch
Abewußt, 4
umlaufenden 1½ Milliarden franzöſiſcher Franken und die M0
unerläßl
jung der franzöſiſchen Bank= und Hypothekarkredite. Die Ahuſch nDie Spar
des Dreierausſchuſſes nach Genf, die für den heutigen Sansun Her ein de
Lage,
feſtgeſetzt war, iſt jedenfalls aufgeſchoben und wird nicht vor90”z Men Einleger
pächſter Woche vor ſich gehen.
zur 2
rWirtſe
Dieſe Verſchiebung dürfte von dem Vorſitzenden des Dreic* /heit höheren
iſt, in der
komitees des Völkerbundsrates, Baron Aloiſi, angeregt ſein 9
erlichen geſe
den ſeinerzeit in Rom geführten Verhandlungen hat ſich ein ! ad Zulgſſun
zahl von Problemen ergeben, die einer noch eingehenderen Nug
Die
fung bedürfen. Deutſcherſeits kann gegen eine ſolche Verſchiebumt A den Sparka
ſicherlich nichts eingewendet werden. Man ſieht daraus, daß ſiſſ. Plicht
Sunden Kapi
der Dreierausſchuß von der Bedeutung und Wichtigkeit der ſ0d
ihm behandelten Fragen überzeugt hat und eine eingehender hech e”.ur d
Wkaſſen
handlung für notwendig hält, ehe der Völkerbundsrat mit Meſei 7d über d
worden iſt. So wurde die Muſik zu einem „Element der E‟
ziehung” Und ebenſo ging es zum Teil mit den Hörern. 45
geſehen von denen, die nur ein allgemeines muſtalſan
Fluidum über ſich ergehen ließen, nahmen viele Teil an jenen
Menſch=Werden, das uns Deutſchen durch die Muſik möglich!
Sie folgten auch den Spuren des „letzten” Beethoven, und
verſuchten, zu verſtehen, wie es in Deutſchland viele Menſech
gibt, die ſeit den Zeiten Joachims und der anderen greß
Ein Bechale
Vermittler darin einen Gipfel der Kunſt ſahen: jene ne
W2
die äußerſten Grenzen des Menſchlichen hinausweiſenden Bſ4
die ſich im Unendlichen verlieren, In der Abhebung von Aüc
ein
ländiſcher Muſikauffaſſung wurde klar, daß Muſik nicht M e ict Au
matik
Vergnügen iſt, ſondern Berührung durch Heiliges ſein faid
Eethidt 3.
Aehnlich ging es, mit den Bachſchen Soloſonaten für Vigllwhk.- Iih leine abe,
die freilich nur einen kleineren Kreis zu ſammeln vermochte.
Aseing
aber durch die innerliche Beſchäftigung mit Bach, ſeiner Rſche SWliter den
gion und ſeiner Deutſchheit an die Grundfragen alles Me. A
nen ha
lichen führte,
Der zweite Weg, deu ich mit meinen Freunden einſchlaugde hiht ie 2
konnte, war der von muſikaliſchen Feiern in der Kirche, Eroll
Ale
Anſprache; die ganz vom Muſikaliſchen ausging und
Spuren Luthers, der die Muſika gleich hinter der Theolale lſden d
ommen ließ, von ihr aus zu den ewigen Dingen führte, ſtitzde Alielt.
Der
in der Mitte. Umrahmt wurde ſie von Werken beſonge. Klaſſiker, zuweilen auch von denen Moderne,
Gemeinſchaft, die hier zwiſchen Kirchlichen und Untirchlich.
zwiſchen Denkmenſchen und Gefühlsmenſchen entſtand, führte ilheicket uest
des öfteren in ein Reich, wo es einen höheren Wahrheitsnec 17
als den üblichen gibt: den der geſchauten Wahrhe” ſuie
r ülig
enſeits der damals noch lebendigen politiſchen
Ge=
vielen bewußt. Und ſie ahnten zuweilen, daß e2 eine Mob”
keit geben müſſe, daß der deutſche Menſch in ſein e‟”
rete, ohne es entweihen oder allzu raſch aus ihm wie..
Weg ins Gemeine finden zu müſſen.
Nun iſt heute Eines erreicht: die äußeren Vorausleh.
ſind gegeben, es iſt nicht mehr möglich, daß der deutſche 2.
ſeine beſte Kraft im Klaſſenkampf oder im Parteientähe
zehrt. Er kann, mag er durch ſeine Berufsarbeit oder I."
beit zur Sicherung des Staates noch ſo ſehr in Anſpruch .
men ſein, die Stunden, die ihm bleiben, der inneren 1n9.
ſten Ausbildung widmen. Der Möglichkeiten ſind unenot..
Kräfte, die ans Werk gehen, ſind viele. Den Prinat 2e8 Be
ſchen haben wir erkannt, und wir laſſen ihn ungugetole.
deutſchland kann ohne ihn nicht mehr leben. Aber T.
den Lebensraum ſchaffen und ſoll in zäher gleinarb.l.
ſehr wie bei großen feſtlichen Ereigniſſen die Möglichten. L.
daß ſich Goethes Wort erfülle. Damit das deutſche Beiwd.
janz weit und tief werde!
& tag, 18. November 1934
Munidſähliche Fragen des
Sparkaſſen=
weſens.
Eine Rede Dr. Schachts.
DNB. Stuttgart, 17. November.
läßlich des 50jährigen Beſtehens der Städtiſchen
Spar=
kaſſüe fürttgart nahm u. a. auch der zu dieſer Jubiläumsfeier
erſchſtcerie Reichsbankpräſident und Beauftragte
Reichswirt=
ſchayſiy niſter Dr. Schacht das Wort zu einer Anſprache, der
an wege ihrer Bezugnahme auf die Grundſätze des
Sparkaſſen=
weſeen beſondere Bedeutung zukommt.
Air Beſtreben, ſo führte Dr. Schacht u. a. aus, geht nicht
dahun die Tätigkeit der Sparkaſſen aus irgendwelchen beſon=
Müſt,s derarn wirtſchaftspolitiſchen Geſichtspunkten heraus einzuengen.
MN.
Dasu genannte kleinere und mittlere Kreditgeſchäft ſoll den
landn Spanuſfen in keiner Weiſe genommen werden. Die Sparkaſſen
habſ uin, früherer Zeit auf dieſem Gebiete wichtige Dienſte ge=
Une,” leiſtt ud ſollen es auch in Zukunft tun. Indeſſen, die
beſon=
hen a devtstruktur der Sparkaſſen erfordert
beſon=
ſih dem=Naßnahmen.
2e öffentlichen Sparkaſſen haben vor den übrigen Geld=
Mi.
00 g. inſtiſtuen den großen Vorteil voraus, daß ſie die Haftung der
der ſn üffeunüchen Körperſchaften hinter ſich haben. Dieſe Haftung
bil=
en der fei Vorrecht, aber auch eine Verpflichtung. Der Umſtand
gen d. daß eie Sparkaſſe praktiſch nicht in Konkurs gehen kann, darf
du v keinrclls dazu führen, daß die Sparkaſſe unſolide wirtſchaftet.
Sie niß ſich vielmehr ihrer Verantwortung zur ſorgfältigſten
lundn
Gelzalage nur um ſo ſtärker bewußt ſein. Es darf nicht wieder
vormomen, daß im Falle einer Kreditkriſe derartige, den Geld=
Razu marmt uind die ganze Kreditorganiſation beeinträchtigende
Maß=
nahhm nötig werden, wie dies im Jahre 1931 der Fall war.
Die ſichsbank iſt grundſätzlich bereit, bei der bevorſtehenden
Neuzelung des Kreditweſens eine ſtets bereite
Aufnahmeſtel=
lung ir die Liquidität der Sparkaſſen zu bilden, aber ſie kann
gen u das ut tun, wenn eine ſolide Anlagepolitik der Sparkaſſen
min gewnihlt iſtet iſt. Dies bezieht ſich ſelbſtverſtändlich nicht nur
an m auf d eigentlichen Sparkaſſen, ſondern auch auf diejenigen
öffeuüchen Kreditinſtitute, bei denen die Sparkaſſen ihre
” ligunde Reſerven zu halten pflegen. Dieſe Inſtitute, die die
Betmert der Sparkaſſe ſind, müſſen zu den gleichen Grundſätzen
augegheten werden. Die vornehmſte Aufgabe der Sparkaſſen be=
” ftehuf dmrnach wie vor dem Kriege ſo auch jetzt darin, die ihnen
”” zuflieknden Spargelder in ſicheren Werten des Kapitalmarktes
D” anzullent. Wenn daneben die Betätigung der Sparkaſſen auf
9 audun Gebieten des Bankverkehrs in den letzten zwei
Jahr=
zehrm” eine ſtärkere Entwicklung genommen hat, ſo zeigt gerade
aE die Zutgarter Sparkaſſe, wie richtig es iſt, dieſe beiden
Ge=
ſchäftisrten getrennt zu behandeln.
lliegt der Reichsregierung völlig fern, den Sparkaſſen
Altkerährtes zu nehmen, aber es iſt notwendig, die moderne
Ae bankynß ge Betätigung in einem geſunden Verhältnis zu der
ureißzſten Aufgabe, nämlich der Verwaltung der Spargelder,
zu licken und die Betätigung mit den Notwendigkeiten der
eiemet geſameutſchen Währungs= und Kreditpolitik in Einklang zu
inanps brimg.! Je größer die Aufgaben ſind, die der
Staa ſich zur Ueberwindung der
Wirtſchafts=
van kriſeſtellen muß, um ſo mehr benötigt der Staat
Füälil die twirkung des Sparkapitals. Die Herſtellung
geſtti eineſ en Aufgaben des nationalſozialiſtiſchen Staates angepaß=
„m ters Eld== und Kapitalmarktes muß ſomit das Kernſtück einer
jede =kutordnung auf dem Gebiete des Kreditweſens ſein.
einen weiteren Ausführungen wies der Vortragende
Beimldarch ſſin, daß wir wieder von der leidigen Gewohnheit
los=
komuh nnüſſen, aus Mangel an Vertrauen Gelder nach
Möglich=
keit bill greifbar und kurzfriſtig anzulegen, und damit, wenn
dern auch nlewußt, der deutſchen Wirtſchaft das für ihren
Wieder=
mutauſbhn ſo unerläßliche langfriſtige Kapital vorzuenthalten. Hier
habein die Sparkaſſen als die größten
Kapital=
dite.
anleer ein dankbares Aufgabengebiet. Sie ſind
heutim!
keLage, die Erſparniſſe, die ihnen von einer
ver=
weien Einlegerſchaft gebracht wurden, in langfriſtiger
Ddnct
fonf zur Milderung der dringenden
Kapital=
ſer Wirtſchaft zu verwenden. Und dieſes können
ſie zyveit höherem Maße als früher tun, da die Reichsbank in
v
der ellze iſt, in dem Maße mitzuwirken, wie es ihr auf Grund
merlichen geſetzlichen Beſtimmungen über Offen=Markt=
Po=
litikt nd Zulaſſung von Lombardforderungen zur Notendeckung
Mögkt iſt. Die Reichsbank wird es als ihre nationale Pflicht
anſeiy, den Sparkaſſen zu helfen, wenn auch die Sparkaſſen ihre
natitale Pflicht richtig begreifen und die Wiederherſtellung
ue einers eſunden Kapitalmarktes verſtändnisvoll unterſtützen. Der
Auuft eb für den Kapitalmarkt, der von ſeiten
ſichtick.
uugl 94yparkaſſen kommen kann und kommen muß,
wviſdüber die Beſſerung der Rentenkurſe für
ſwec, dieiserbilligung des Zinsfußes und damit für
*e
Heſſiſches Landeskheaker.
Der Zigeunerbaron.
Die muſikaliſchen Leiſtungen.
muſikaliſche Leitung der Operette lag in den Händen
von ſanz Herburger. In ihm hat unſere Bühne einmal wieder
einet /Siegenen Fachmann für Operette, der den Stil ſo
be=
herrß daß er in feiner Abwägung ohne in Uebertreibungen zu
verfAn Dramatik, Schmiſſigkeit und Empfindſamkeit zu einem
Dant vereinigt. Zuweilen bedauert man nur, daß das verhält=
Nisrfüg kleine, aber ſehr gut ſpielende Operettenorcheſter
räum=
lich bveit auseinandergezogen iſt, ſo daß man auf vielen Plätzen
im coker den Klang aus ſehr verſchiedenen Richtungen auf
ſich Sorimen hört. Es mag wohl recht umſtändlich ſein, das
Oranly für die Operette anders zu gruppieren, bei der großen
UN
Soplüt, die man jedoch den Aufführungen zuwendet, ſcheint uns
luche Eſe Kleinigkeit noch beachtenswert zu ſein. Joachim
Satt=
ter A und ſpielte den Barinkay mit vollem Aufwand ſeines
limchſchen und ſchauſpieleriſchen Könnens mit ſtarker
Leiden=
amhleit. Der Künſtler war ganz beſonders gut bei
tiöcht.
und es iſt zu bewundern, wie er es fertig
Nrinzg bald als Heldentenor in den größten Opern,
balda,
Operettenheld mit erſtaunlicher Beweglichkeit und
del heie zu wirken. Erna von Georgi war ihm in der
Geſehthnt der künſtleriſchen Leiſtung durchaus ebenbürtig. Iſt
auch ine Stimme bedeutend kleiner, ſo weiß die Künſtlerin über
die uäiche ihrer Mittellage ſo geſchickt hinwegzutäuſchen, ſingt
bis9das etwas ſcharfe hohe e ſo klangſchön, daß es ein Genuß
iſt, / ru lauſchen. Schade, daß die Ausſprache wenig deutlich
anſprechend war, wie immer ihr zurückhaltendes,
ver=
ſonglts, ſtets graziöſes Spiel. Heinrich Kuhn iſt ausgezeichnet
als) ipeinezüchter, und ſelbſt, wenn man ihn ſeit vielen Jahren
zu zu gewohnt iſt, bewundert man immer wieder, daß er es
geſeci wermeidet, der Schablone zu verfallen, und daß er mit
unvr ürtlichem Humor ſingt und ſpielt. Curt Theo Ritzhaupt
halgsuär dagegen an ſich nicht für einen von innen heraus für
komae SRollen beſtimmten Künſtler. Wenn ihm auch groteske
DeZt ehr gut ſtehen, er im Zigeunerbaron wie im Vetter aus
Divma wieder ausgezeichnet zurechtgemacht war, ſo geht ihm
derd gecborene Humor doch etwas ab, und er wirkt leicht etwas
trodad,
Wir fanden ihn im Land des Lächelns als geſtrengen
Ohec umd auch im Bajazzo als Liebhaber eigentlich beſſer in
eiNl Slement. Hedi Brozewski gefällt von Rolle zu Rolle
beſekirre angenehme Stimme und ihr nettes Spiel erwirbt ihr
alldcuich die Gunſt ihrer Hörer in vollem Maße, nachdem ſie
ſwiſhs uns nicht als ihrer Vorgängerin ganz ebenbürtig
er=
ch wy wollte. Sehr charakteriſtiſch wirkten in ihren Rollen
An eu cobs als Zigeunerin und Martha Liebel als Erzieherin
1I.N
rage !
jindien
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
die weitere Wiederherſtellung der Sparbildung
überhaupt von ausſchlaggebender Bedeutung
ſein.
Dr. Schacht unterſtrich in ſeinen weiteren Ausführungen
den Spargedanken. Die von vielen Millionen Volksgenoſſen
oft in kleinſten Beträgen emſig zuſammengetragenen Spargelder
bilden einen weſentlichen Faktor in der Neubildung heimiſchen
Nr. 319 — Seite 3
Kapitals. „Ich gebe die Erklärung ab”, ſo ſchloß der Redner,
daß die Reichsregierung alles tun wird, um die Entwicklung der
Sparkaſſen und des Sparbetriebes der Bevölkerung zu fördern
und über die gefunde Geſchäftsführung der Sparkaſſen zu
wachen. Entwicklung und Führung der Stuttgarter Sparkaſſe
können als leuchtendes Vorbild dem ganzen deutſchen
Spar=
kaſſenweſen gelten.”
Aufgaben der deutſchen Agrarpolitik
Sicherung des Lebens unſeres Volkes und ſeiner Zukunfk. — Mehrerzeugung und ſparſamere Verwerkung
des Erzeugken.
allen, auch den lebensgeſetzlichen Bindungen in Blut und Boden
zur Verfügung geſtanden hätte. Mit der Erfüllung ſeines ge=
Der zweite Tag des Reichsbauernthings
ſchichtlich geſetzten Zieles, mit der Beendigung der Erſchließung
der Welt und der induſtriellen Revolution verlor der Grundſatz
in Goslar.
der freien Wirtſchaft auch ſeine Vorausſetzung und damit ſeine
DNB. Goslar, 17. November.
Ju der Frühe des Samstag bot ſich auf dem Thinggelände
das bereits gewohnte Bild. Im Kongreßzelt hatten ſich wiederum
die Bauernführer aus allen deutſchen Gauen und die erheblich
angeſtiegene Zahl der Ehrengäſte eingefunden. Nach muſikaliſcher
Einleitung durch die Kapelle der Leibſtandarte gab der Sprecher
des Reichsbauernthings in Fortſetzung des Kongreſſes dem
Landesbauernführer Dr. Wagner das Wort zu dem
erſten Vortrag, der die geopolitiſche Bedeutung
Goslars im erſten Reich behandelte.
Einen inhaltsreichen Vortrag hielt der
Stabshaupt=
abteilungsleiter Metzner über das Odal als
Schlüſſel zur germaniſchen Weltanſchauung
das die bewundernswerte Einheit der auf der Blutsgemeinſchaft
beruhenden germaniſchen Bauernwelt und deſſen angewandten
Lebensgeſetze aus der Erkenntnis der natürlichen
Zuſammen=
hänge das wunderbare Gefüge des germaniſchen freien
Bauern=
tums ſtets gebildet hat.
Landgerichtsdirektor Dr. Saure entwickelte in
ſeinem Vortrag über das Reichserbhofgeſetz, deſſen
Grundgedanken: die Idee von Blut und Boden, die Verbindung
von Recht und Pflicht und die Ideen, die heute im Mittelpunkt
der geſamten nationalſozialiſtiſchen Rechtserneuerung ſtehen.
Stabsamtsführer Dr. Reichle behandelte nach der
Pauſe in einem außerordentlich anſchaulichen Ueberblick
Ge=
ſchichte, Aufbau und Aufgabengebiet des
Reichs=
nährſtandes.
Den Höhepunkt des zweiten Kongreßtages bildeten die
Aus=
führungen des Staatsſekretärs Herbert Backe über
ku
die Wirlung der nakionalſozialiſtiſchen Agrarpolikik
auf die allgemeine Wirtſchaftspolikik.
In kurzen Zügen erklärte Staatsſekretär Backe, deſſen
Darlegun=
gen von minutenlangem Beifall ſtürmiſch unterbrochen wurden,
dann folgendes.
Zwei Wirtſchaftsprinzipien herrſchten zurzeit in
Deutſch=
land: das aus der induſtriellen Revolution überkommene Prin=
—
zip der ſogenannten „freien Wirtſchaft”
des
freien Spieles der Kräfte — und das durch den Reichsnährſtand
verwirklichte Prinzip der gebundenen Wirtſchaft.
Die Geſchichte kennt ein Nebeneinander zweier
Wirtſchafts=
grundſätze nur in Uebergangszeiten, wenn bei einer Ablöſung
einer Weltanſchauung durch eine andere auch eine hierdurch
be=
dingte Ablöſung der Wirtſchaftsgrundſätze ſtattfindet. Denn
genau wie die Weltanſchauung den Totalitätsanſpruch ſtets
er=
heben wird und erheben muß, ſo ſtrebt auch das durch die
Weltanſchauung bedingte Wirtſchaftsprinzip zur Totalität. Es
erhebt ſich nun die entſcheidende Frage, welcher dieſer beiden
Wirtſchaftsgrundſätze der richtige iſt. Als Maßſtab für die
Rich=
tigkeit kann nur das durch die Weltanſchauung geſtellte Ziel
dienen. Dieſes Ziel iſt: Sicherung des Lebens des
Volkes und ſeiner Zukunft. So geſehen, kann aus dem
geſchichtlichen Ablauf gefolgert werden, daß der Grundſatz
der freien Wirtſchaft dieſem Ziele nicht gerecht
geworden iſt. Hätte es dieſem Ziele gedient, ſo wäre der
Nationalſozialismus gar nicht entſtanden und hätte beſtimmt
nicht als Ziel das aufgeſtellt, was bereits in der
Vergangen=
heit gewährleiſtet war. Die Notwendigkeit, dieſe Forderung zu
erheben, beweiſt, daß der Grundſatz der freien Wirtſchaft weder
das Leben des Volkes, noch ſeine Zukunft geſichert hatte. Der
Grundſatz der freien Wirtſchaft hatte ein ganz anderes Ziel:
die Erſchließung der Welt. Niemals wäre dieſer gewaltige
Pro=
zeß in knapp hundert Jahren durchgeführt worden, wenn ihm
nicht als Inſtrument die liberale Entfeſſelung der Menſchen von
und wiedergefundene Gattin. Für Karl Köthers Künſtlerſchaft
nimmt es ſtark ein, was er auch aus einer kleineren Rolle wie
der des ſoldatenwerbenden Grafen, zu machen verſteht. Heinz
Langer gefiel gut als fenſterlnder Ottokar, und das Quintett im
zweiten Akt gehörte geſanglich zu dem Beſten der Aufführung.
Wie gut der Chor augenblicklich iſt, kann man ſchon daraus
er=
ſehen, daß Einſätze ſelbſt dann mit bemerkenswerter Sicherheit
gelingen, wenn faſt alle Singenden dem Leiter den Rücken
zu=
kehren. Es gab bei der Erſtaufführung ſehr viel Beifall und
Wiederholungen an Stellen, wo man ſie ſonſt kaum gewohnt iſt.
F. N.
Der Träger des diesjährigen Nobelpreiſes
für Chemie.
Die Akademie in
Stock=
holm hat jetzt den
dies=
jährigen Nobelpreis für
Chemie dem amerikaniſchen
Profeſſor Harold C. R.
Urey von der Columbia=
Univerſität in New York
zuerkannt. Der Forſcher
Harold Clayton Urey
wurde vor zwei Jahren
bekannt, als er das von
Alliſon theoretiſch
voraus=
geſagte Waſſerſtoffatommit
dem Atomgewicht 2 auch
praktiſch nachweiſen konnte.
Die Wiſſenſchaft weiß ſeit
etwa 20 Jahren, daß die
Atome des gleichen
Ele=
ments untereinander nicht
gleich zu ſein brauchen,
ſondern ganz verſchiedene
A
Atomgewichte zu eigen
haben können. Die weni=
Profeſſor Harold C. Urey
von der Columbia=Univerſität in gen Gewichtsabweichungen,
die aber überhaupt feſtge=
New York.
ſtellt werden konnten, fielen
ſo gering aus, daß die Lehre der „Iſotopie” wie man die
Er=
ſcheinung nannte, keinen beſonderen Wert erhielt. Die Ureyſche
Arbeit brachte aber dann doch grundſätzlich Neues, da das
Waſſerſtoffatom beſonders einfach gebaut und darum wichtig
iſt. Die Trennung der beiden Waſſerſtoffſorten iſt bei dem
Maſſenverhältnis von 1:2. verhältnismäßig leicht möglich. Der
Waſſerſtoff aber iſt ein Element, das in zahlloſen chemiſchen
Verbindungen in der Praxis auftritt. Daraus ergeben ſich dann
Daſeinsberechtigung. Weil er mit ſeinem Rentabilitätsgrundſatz
über Lebensgeſetze der Völker hinwegſchritt, meldeten ſich in
zu=
nehmendem Maße dieſe Forderungen der Sicherung des Lebens
des eigenen Volkes und ſeiner Zukunft, bis dieſe Forderung
im Nationalſozialismus ſiegte. Die Antwort auf die Frage, ob
das Prinzip der gebundenen Wirtſchaft dem
nationalſozialiſti=
ſchen Ziele dieut, wollen wir ruhig der Geſchichte überlaſſen.
Feſtſtellen aber können wir heute ſchon folgendes:
Dort, wo das Prinzip angewandt iſt, im agrariſchen Sektor,
iſt durch die Herauslöſung aus dem Kapitalismus durch das
Reichserbhof= und das Reichsnährſtandsgeſetz die Sicherung des
Bauerntums und ſeiner Zukunft erfolgt. Mag die Grundlage
knapp ſein — ſie iſt aber lebensgeſetzlich unterbaut und auf das
Wohl des Geſamtvolkes abgeſtimmt.
Und weiter: Auch über den Rahmen des
Bauern=
tumshinaushat dieſes Prinzip
Lebensmöglich=
keiten und Lebensſicherung für weite Teile der
Arbeiterſchaft geſchaffen: Nicht nur, daß die
Land=
wirtſchaft ſelbſt, und zwar auf die Dauer mehr Arbeitskräfte
einſtellte und einſtellt, ſondern erſt auf dem Boden dieſer
ge=
bundenen Wirtſchaft konnte ein neuer handelspolitiſcher Weg
beſchritten werden zur Sicherung des Exports und damit der
darin beſchäftigten Arbeiter. Schließlich iſt das Syſtem der
gebundenen Preiſe — der Feſtpreiſe — nicht nur eine Sicherung
des Bauerntums, ſondern ebenſo eine Sicherung des
Konſu=
menten, und zwar in der heutigen nicht gerade einfachen
ernährungspolitiſchen Lage.
Das ſind die Leiſtungen der Agrarpolitik. Aber nicht am
Geleiſteten allein iſt zu erkennen, ob ein Grundſatz richtig iſt
oder nicht, ſondern ebenſo ſehr und vielleicht am entſcheidendſten
daran, ob man zukünftigen Aufgaben gewachſen iſt, ja, ob man
ſich überhaupt aus Zukunftsſinn heraus ſelbſt neue Aufgaben
ſtellt. Und ſo ſtellt ſich heute das deutſche
Bauern=
tum ſeine Aufgabe: Mehr zu erzeugen und das
Erzeugnis ſparſamer zu verwerten. Wir konnten
uns dieſe Aufgabe erſt ſtellen, nachdem durch die Marktordnung
die Vorausſetzungen für ihre Löſung geſchaffen ſind. Und wenn
ſich auch vor dieſe Aufgabe Schwierigkeiten türmen ſollten, eins
vergeſſen Sie nie: Am Ende ſiegt doch die Leiſtung für das
Volk!
Dann ſchloß der Sprecher des Reichsbauerntages
Staats=
ſekretär Willikens den zweiten Kongreßtag mit einem begeiſtert
aufgenommenen Sieg=Heil auf den Führer.
Schafung der „Kanzlei des Führers
700(x"
der A9BAA.
DNB. Berlin, 17. November.
Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler hat folgende
Ver=
fügung erlaſſen:
1. Zur Bearbeitung aller Parteiangelegenheiten, die an mich
als Führer der NSDAP. und ihrer Gliederungen gelangen, wird
die „Kanzlei des Führers der NSDAP”. mit dem Sitz in Berlin,
errichtet.
2. Zum Chef der Kanzlei des Führers der NSDAP. ernenne
ich den Parteigenoſſen Reichsleiter Philipp Bouhler. Er unterſieht
mir unmittelbar und iſt nur mir verantwortlich.
3. Dem Chef der Kanzlei des Führers der NSD
AP. ſind
unter=
ſtellt die Parteiadjutantur und die Privatkarzlei Adolf Hitler.
4. Die Ausführungsbeſtimmungen zu dieſer Verfügung erläßt
der Chef der Kanzlei des Führers der NSDAP.
Der Führer und Reichskanzler:
(gez.) Adolf Hitler.
für alle Bindungen mit ſchweren Waſſerſtoffatomen auch bei
ge=
ringfügigen Aenderungen der phyſikaliſchen und ſchemiſchen
Eigen=
ſchaften wichtige Schlüſſe, wie ſie jetzt Urey in anſchaulicher Form
bei dem genannten ſchweren Waſſer nachgewieſen hat.
Mainzer Stadttheater.
Nicolais „Luſtige Weiber von Windſor”.
Die Neuaufführung des liebenswürdigen Werkes am
vergan=
genen Samstag reihte ſich den bisherigen Leiſtungen der Mainzer
Oper würdig an, es war echte Spieloper alten Stils mit all ihren
Stärken und inneren Schwächen. Daß hier ein Stoff zugrunde
liegt, den ein ganz Großer einſt geformt hat, kommt dem Stücke
auf Schritt und Tritt zugute und hebt die Oper über das
durch=
ſchnittliche Niveau erheblich heraus. Der ſpieleriſche Grundton
wurde in der Aufführung ganz ausgezeichnet getroffen, ſowohl der
muſikaliſche Leiter Mathias Bungart wie der Spielleiter Hans
Kämmel haben die leichte Hand und den ſicheren Sinn für
Farbengebung und Gruppierung in Muſik wie Darſtellung. Dazu
kommen die hübſchen Bühnenbilder von Ernſt Preußer mit der
bewußten Betonung des unbeſchwerten und lebendigen Spiels, ſo
daß ſich wieder eine prächtig zuſammenklingende Leiſtungsdreiheit
aus einem Guß ergab. Auch die einzelnen Sänger hatten
durch=
weg den beſonderen Charakter des Stückes gut erfaßt. Den
Fal=
ſtaff ſang Willi Schirp mit ſeinem herrlich ausladenden Baß
ſehr ſchön, ſpielte ihn aber mehr auf Groteske als auf behaglichem
Humor. Entzückend iſt das Trio der luſtigen Weiber, Margrit
Ziegler, Lilli Trautmann und Marietheres
Hende=
richs; der Fenton von Philipp Raſp war wundervoll bei
Stimme, Auguſt Stier und Friedrich Kempf bewahrten die
beiden Buffofiguren vor dem Abgleiten ins Alberne, Hans
Kou=
regg und Franz Larkens zeichneten die beiden verſchiedenen
Ehemänner ſehr gut, und auch die kleineren Rollen waren
zufrie=
denſtellend beſetzt. Zu der romantiſchen letzten Szene hatte Hans
Helken nette Tanzbilder mit den Allerkleinſten beigeſteuert. Dr. B.
— Handbuch der deutſchen Tagespreſſe. 5. Auflage. Herausgegeben
vom Deutſchen Inſtitut für Zeitungskunde in Berlin. 400 Seit.
Umfang. Ganzleinen. Preis 20 RM. (Carl Duncker Verlag,
Berlin W. 62.
Die organiſche und geſetzliche Neugliederung der deutſchen
Preſſe macht die neue Auflage des Handbuchs zu dem
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deutſchen Zeitungen und ihrer mehr als 10 000 Perſönlichkeiten
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ein=
wandfrei zu ermittelnden Auflagehöhen, ihren Umfang.
Erſchei=
nungsweiſe, Beſitzverhältniſſe. Beilagen uſw. Neuaufgenommen
ſind: Organiſationen der Reichskulturkammer und
Reichspreſſe=
kammer, amtliche Preſſeſtellen, Verordnungen und Geſetzeswerk
der Reichspreſſekammer und des Werberates der Deutſchen
Wirt=
ſchaft, Wochenzeitungen.
Bevor man zu ihm ins Zimmer trat, blieb man unweiger=
1
½ lich einen Augenblick ſiehen, ſtraffte ſich, griff nach der
Kra=
watte und prüfte noch einmal den Anzug vom Kragen
4 ½½ bis zu den Schuhen / (Erwar in ſeinem Kreis ein mächtiger
4 F¾4 Mann. Aber alle ſeine Macht konnte die merkwürdige Scheu
nicht erklären, die jeder, der für oder mit ihm zu tun hatte, vor ihm empfand.
Er war gerecht und korrekt, hatte niemals, auch in ſeiner ſchlechteſſen
Stunde nicht, daran gedacht, ſeine Macht irgendwie zu mißbrauchen
oder ſie unnötig fühlen zu laſſen. Woher alſo die Scheu vor ihm?
Hinter ſeinem Rücken wiſperte man, er
Air He I Hrrste. 4
er, eine Maſchine und ein bedauernswerter
T Knecht ſeiner eigenen Macht. — Es gab
viele Menſchen, die ihn anbeteten, viele,
w, die ihn fürchteten, aber es gab keinen, der ihn liebte.
Vielleicht war er deswegen ſo unnahbar geworden? Jeden=
182ſ4
falls glücklich, innerlich glücklich war er nicht / (Eines Tages
nun bekam er von jemandem, mit dem er gar
nicht verwandt war, und der gewiß nichts von /
ihm haben wollte, ein Geſchenk. Der Betreffende
Wl
ſchrieb, es ſei nur das kleine Zeichen ſeiner. —2
aR-
*
Dankbarkeit, eine Aufmerkſamkeit nur, aber
J—
er hoffe, daß es ihm wenigſtens halbſoviel Freude bereite, wie er
gehabt habe, als er es ſuchte und endlich fand ! Dieſer Brief
be=
deutete für den Mächtigen viel! Sollte es wirklich ſoviel Freude
machen, zu ſchenken? Er ertappte ſich plötzlich dabei, wie er
über=
legte, was er wohl jenen, mit denen er täglich zuſam=
F menkam, ſchenken könnte, und er mußte feſtſtellen, daß ihm
3
alle dieſe Menſchen innerlich ferngeblieben waren, daß er
Ne
( noch nicht einmal wußte, worüber ſie ſich freuen würden
Da fing er an, alle Menſchen ſeiner Umgebung als
Menſchen zu beobachten, und er freute ſich wie ein Kind,
wenn er unauffällig einen ihrer Wünſche entdecken konnte
Die Adventswochen wurden für ihn ein einziges Feſt. Das Wählen der
Geſchenke, das richtige Zuteilen und Verpacken bereitete ihm eine Freude,
die er bisher nicht gekannt hatte, und noch nie hatte er ſo vorſichtig
wägend eingekauft / (Er, der Mächtige, war menſchlich geworden, er hatte
entdeckt, daß es ein Glück und eine wahre, tiefe
Freude für jeden Menſchen gibt, das Glück und
9
S.
*6
die Freude, andere glücklich machen zu
Fh.
können. Im Schenkendürfen fand er
R
it
für ſich den großen Weihnachtsſegen.
*
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Von 10.1984 1 -eiteg d.
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S futag, 18. November 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 319 — Seite 5
Als der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 18. November 1934.
Aufruf an die Hausbeſiher!
R
Mite Kreiſe unſerer Volksgenoſſen müſſen leider vorläufig
nocht völlig unzureichenden Räumen leben. Dieſem Mißſtand
wirt rch ſtarke Förderung der Siedlungs= und Bautätigkeit
ab=
gehoziſt werden. Es iſt mir bekannt geworden, daß insbeſondere
dn kindanniche Familien zur Zeit noch ſtark unter der Wohnungsnot
zu Ueſen haben. Gerade die kinderreichen Familien mit
erb=
lefaz geſumdm Nachwuchs müſſen die beſondere Fürſorge des Staates lindober, das Richtfeſt begangen werden konnte. Auch der heſſiſche
geniuſ. Nicht dem wegen Kinderloſigkeit „bequemſten” Bewerber
der üleicht gerade wegen ſeiner Kinderloſigkeit in der Lage iſt,
Fah Höch kineten zu bezahlen, ſondern demjenigen, der wegen der Grö
ſeineueſumilie die größten Aufwendungen hat, gehört die Wohnung
Un Es 1amt aber immer noch vor, daß Familien lediglich wegen
ihrew (nderzahl von den Vermietern abgelehnt werden. Ich weiß
0ß) mich zut der Bürgerſchaft einigt, wenn ich ein ſolches Verhalten
auf 1 Schärfſte mißbillige und mir vorbehalten muß, durch
Ver=
öffemllhung der Namen ſolche Hausbeſitzer an den Pranger zu
ſtellem In gleicher Weiſe werde ich vorgehen, wenn die
berechtig=
ten 4eizen über ungerechtfertigte, nur unter Ausnützung des
der=
zeitigie Mangels an preiswerten Wohnungen für Volksgenoſſen
mit jngerem Einkommen überhaupt mögliche Mietſteigerungen
nicht u ſtummen. Ebenſo warne ich vor Ueberteuerung der Mieten
für gegerblich benutzte Räume: beſonders wenn es ſich um kleine
Handzrker handelt, die ſchwer um ihre Exiſtenz ringen.
Tdamſtadt, den 17. November 1934.
Wamboldt.
Kreisleiter und Oberbürgermeiſter.
Aufruf an Unkervermieker!
21/Not der Zeit, bedingt durch Inflation und unzulängli
Aufwprung, hat es mit ſich gebracht, daß viele verarmte
Volks=
genoſſie ſich ihren Lebensunterhalt durch Vermieten von Zimmern
verdiſinn müſſen. Die Nachfrage nach Zimmern iſt z. Zt. weit
ge=
ringee als das Angebot. Es iſt ſoziale Pflicht der
beſſer=
geſt ilten Kreiſe, aus dieſen Gründen von
Zimmer=
verineten Abſtand zu nehmen, und zwar auch dann, wenn
dadunh auf manche zur Gewohnheit gewordene Annehmlichkeit
des Aieens verzichtet werden muß. Der Verzicht auf eine zum
Leben icht unbedingt notwendige Annehmlichkeit gibt u. U. einem
armen Volksgenoſſen Verdienſt, und verringert damit die
Wohl=
fahrtatleten, die von der Allgemeinheit getragen werden müſſen.
Danſtadt, den 14. November 1934.
Wamboldt,
Kreisleiter und Oberbürgermeiſter.
Aungeliſch=kirchliche Nachrichten. Ernannt wurde: der
Rikam riedrich Möckel in Wiesbaden=Sonnenberg. Dekanat
AWiessaen=Wallau, mit Wirkung vom 1. November 1934 ab zum
(Pfarrmwalter der erledigten erſten Pfarrei, Frankfurt a. M.=
(Rödelgm, Dekanat Frankfurt a. M.=Weſt.
fohes Alter. Am Montag, 19. Nov., begeht Herr Oskar
Wier Barkhausſtraße 68, ſeinen 81. Geburtstag in geiſtiger und
12 Törperlyer Friſche.
Lom Landesverband Heſſen des Sparerbundes wird uns
leſchrneen: Es erweiſt ſich, daß eine erhebliche Anzahl der
Alt=
ſſverfſite rten ſich bisher überhaupt nicht mit ihren Auf=
Averungsanſprüchen aus Lebensverſicherungen
emelle Haben. Sie fallen gegebenenfalls völlig aus. Es ſei
„eies” eshaaſtm itgeteilt, daß alle Altverſicherten unverzüglich ihre
a luſſpi tungsanſprüche bei ihrer Verſicherungsgeſellſchaft
nmnden. Ebenſo wichtig iſt die zu klärende Frage der
Ver=
au rügumgiher übrigbleibenden Betrag der Aufwertungsmaſſen, ins=
A1 eſonie= ob die inzwiſchen abgefundenen Altverſicherten trotz
HAL Cer
lindung hieran teilnehmen ſollen. Die Reichsgeſchäftsſtelle
14. Ges
Srerbundes (Berlin W. 8, Jägerſtraße 59/60) hat ſich dieſer=
Al Sſalb dem Reichsaufſichtsamt für Privatverſicherungen in
Ver=
üindurr geſetzt.
ſvangeliſche Stadtmiſſion Darmſtadt, Mühlſtraße 24. Am
mrnen Dienstag, 20. Nov., nachmittags, findet eine Frauen=
Bihelätntde durch Frau Miſſionar Hoffmann=Lindenfels ſtatt.
ſſiſches Landestheater Darmſtadt.
Deſes Nau=
November
Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr. Deutſche Bühne.
L2. Der Zigeunerbaron. Preiſe 0.70 bis 5.50
November
Anfang 20, Ende 22 Uhr.
3. Sinfonie=Konzert.
Preiſe 0.80 bis 4.50
dien
Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr. Miete A8
Preiſe 0.70 bis 5.50
Nobember Der Zigeunerbaron.
Kleines Haus.
Somnt
Anf. 19.30, Ende 22 Uhr. Zuſ.=Miete II, 3. Vſt.
Preiſe 0.70—3.80
Nobember Minng von Barnhelm.
Dienst
Anf. 20, Ende 22 Uhr. D. Bühne K5 Zuſ.M. XII
Preiſe 0.70—3.80
November Minna von Barnhelm.
In Vorbereitung: Maebeth — Der Nobelpreis.
—leſſiſches Landestheater. Das Dritte Sinfoniekonzert, das
morggiwend im Landestheater unter der Leitung von
General=
uſiköektor Karl Friderich ſtattfindet, bringt die
Urauffüh=
neuen Werkes des Darmſtädter Komponiſten Wilhelm
Petersl” ſeine Sinfonie Nr. 3 in Cis=Moll. Als Auftakt zu dem
Gßei äinfoniewerk kommt die „Ouvertüre zu Schillers
tragi=
miſſih
Märchen Turandot” des in Nürnberg lebenden Kom=
Voniſtisk Carl Rorich zu Gehör. — Für das Ende dieſer Woche
bereinndas Landestheater wieder in beiden Häuſern Premieren
„Kleinen Haus kommt am Freitag „Der Dorfbarbier”
iſche Oper von Schenk. unter der Leitung von
Kapell=
neiſteſt dans Blümer und Eugen Vogt, dazu das große Ballett
Dn läbes „Coppelia” durch die Tanzgruppe des
Landes=
hegtuch unter der Leitung von Alice Zickler und der
muſikali=
ſchen
ung von Kapellmeiſter Franz Herburger zur
Auffüh=
e Ausſtattung der beiden Werke, die zuſammen an
bend gegeben werden, liegt in den Händen von Elli
Am nächſten Samstag bringt das Schauſpiel des Lan=
Sthräurs eine intereſſante Erſtaufführung: das neueſte Werk
zue
Chriſtoph Kaergel „Hockewanzel”, das zu den
jüng=
ſten
beachteten Erſcheinungen der deutſchen Bühnendichtung
dehörßt Es wurde am gleichen Tage, an dem das Heſſiſche
Lan=
dest
Friedrich Forſters „Sieger” zur Uraufführung brachte,
mit großem Erfolg aus der Taufe gehoben. Das
Aandestheater hatte das Werk bereits vor ſeiner Urauf=
Bühne
Eu ſſer worben und bringt es jetzt als erſte ſüddeutſche
in deh in ſzenierung von Jochen Poelzig (Bühnenbild: Riedl).
94Premiere am Samstag, in der Generalintendant Franz
Titelrolle ſpielt, wird der Dichter Hans Chriſtof
Kaersk ſilber erwartet.
SNNNNO
Richtfeſt der Frontkämpferſiedlung Darmſtadt
Der Feſtakk an der Bauſtelle in Anweſenheit des Reichskriegsopferführers Pg. Oberlindober.
Jedem Fronkkämpfer ein Heim.
Die erſte Gruppe von 20 Eigenheimſtätten für Frontkämpfer
weſenheit des Reichskriegsopferführers der NSKOV., Pg. Ober=
Staatsminiſter Jung, Oberbürgermeiſter Wamboldt, die
Bürger=
meiſter Haug und Kopp, zahlreiche Vertreter der Behörden und
die Führung der SA. nahm an dieſem eindrucksvollen Feſtakt teil.
Die Tribüne für die Gäſte war vor dem erſten Haus, deſſen Dach
Ehrenabteilungen der SA., SS.., des Arbeitsdienſtes mit ſeiner / Darmſtadt das
Kapelle, ſowie die Standartenkapelle 115 unter Leitung des MZ.=
Führers Schlupp hatten Aufſtellung genommen; zahlreiche Zuſchauer
hatten ſich eingefunden, um dieſer Feier beizuwohnen. Die
Wald=
kolonie hatte reichen Flaggenſchmuck angelegt, auch die neuerrichteten
Häuschen trugen Grün= und Fahnenſchmuck und grün
Haken=
kreuze. Die Zeichen der Deutſchen Arbeitsfront, der NSBO. und
die nationalſozialiſtiſchen Embleme ſchmückten Häuſer, Platz und
Tribüne, vor der auf Stühlen die Witwen und Hinterbliebenen
der Gefallenen und die Kriegsopfer Platz genommen hatten. Die
Siedler, die im geſchloſſenen Zug zum Richtfeſtplatz marſchiert
waren, trugen blumengeſchmückte Schaufeln und Hacken. Den
Feſt=
gkt an der Bauſtelle eröffnete der Bezirksobmann der
Pg. Wagner, der alle Vertreter der ſtaatlichen und
kommunalen Behörden, den Vertreter des Herrn Reichsſtatthalters,
den Herrn Staatsminiſter Jung, den Herrn Oberbürgermeiſter
Wamboldt und beſonders den Reichskriegsopferführer
Oberlind=
ober, weiter alle Siedler und alle Anweſenden herzlich willkommen
hieß. Ehrenpflicht ſei es, zuerſt derer zu gedenken, in deren
An=
denken dieſe Siedlung errichtet wurde, nämlich der 2 Millionen
Toten des Weltkriegs und der 400 Freiheitskämpfer der
Be=
wegung. — Die Kapelle ſpielte das Lied vom guten Kameraden,
während die Lebenden ihrer Toten in Stille gedachten. — Dann
begann an dem im Rohbau fertigen erſten Haus
das eigenkliche Richtfeft.
Siedlungsleiter Pg. Kohl
führte etwa aus:
Richtfeſt feiern wir heute. Es ſoll nicht ein reines
Freudenfeſt ſein, ſondern ein Feſt, das ſeine ernſten Seiten und
einen tiefen Sinn hat. Es ſoll all denen, die am Aufbau des
deutſchen Hauſes intereſſiert ſind, zeigen, daß unſer Haus auf
feſtem Fundament gebaut iſt, daß ſauber und geſund die Bauſteine
und das Holz ſind, und daß alles ſcheid= und lotrecht
zuſammen=
gefügt wurde. Nicht das Aeußerliche, der Putz und die Tünche
ſollen ausſchlaggebend ſein, ſondern echt und ſauber gerichtet ſoll
auch das Innere ſein.
Dieſe Soldatenhäuſer ſollen Beiſpiel ſein. Auch wir
müſſen dafür ſorgen, daß wir uns äußerlich und innerlich
aus=
richten nach einem Ziel, daß da heißt „Deutſchland”.
Und wer nicht mitmachen will von all den Quertreibern und
Stänkerern, den zwingen wir, in unſeren Reihen mitzumarſchieren.
Auch das deutſche Siedlungswerk wird dann gelingen.
„Soldat ſein dauert über Krieg und Frieden”
ſchrieb unſer Reichsführer auf den Spaten beim Spatenſtich.
M=
dieſer Parole haben wir angepackt, und im Intereſſe der
Ge=
ſamtheit herausgeholt, was herauszuholen war. Zuſammen mit
SA. und Arbeitsfront haben wir das Werk begonnen.
In Gemeinſchaft mit mehreren Architekten
be=
mühten wir uns, beſte Pläne zu ſchaffen, um zuſammen mit
ehrlichſtrebenden Handwerkern für wenig Geld den
Frontkameraden ein befriedigendes Eigenheim zu ſchaffen.
Be=
ſonderen Dank ſind wir den Siedlern und den
Wohl=
fahrtsaxbeitern ſchuldig, die es ermöglicht haben, mit
be=
ſchränkten Finanzierungsmitteln auszukommen. Wir danken vor
allem der Stadtverwaltung, die uns das Erbbaugelände
ſo überaus günſtig zur Verfügung geſtellt hat. Nicht minder gilt
unſer Dank den Geldgebern.
Als Siedlungsobmann melde ich:
Die erſte Gruppe mit 20 Häuſern iſt angetreten.
Ausgerichtet nach Soldatenart. Gleich die Uniform
und doch hat jedes Haus ſeine beſondere Art. Bewußt
iſt der alles gleichmachende Einheitstyp abgelehnt
worden.
Weitere 40 Häuſer ſind im Aufbau begonnen, und ſo
wird nach wenigen Monaten faſt 300 Volksgenoſſen,
ein=
ſchließlich der Frauen und Kinder ein Heimin Gottesfreier
Natur gegeben, wie wir es für alle erſtreben. Ein gutes
Stück deutſchen Vaterlandes hat der Siedler nunmehr
als ſein Land zu bebauen. Neue Kraft wird ihm der deutſche
Boden geben, daß mit ihm ein ſtarkes opferbereites
Geſchlecht heranwachſen kann.
Und nun bitte ich die Handwerksgeſellen nach
altem deutſchen Brauch ihren Richtſpruch zu ſprechen, das
Haus mit deutſchem Wein zu weihen, und die
Richt=
urkunde zu verleſen. Sie möge kommenden
Ge=
ſchlechtern Kunde geben von der Zuverſicht und dem
Aufbauwillen, den wir endlich wiedergefunden
haben unter dem oberſten Bauleiter, dem Führer
Adolf Hitler
Auf dem Firſt des neuen Siedlungshauſes ſtanden in ihren
alten Zunft= und Arbeitstrachten der Zimmermann und der
Maurer. Sie ſprachen nach althergebrachter Sitte die
Richtſprüche
in denen Glück und Sonnenſchein und Gottes Segen für das Haus
und ſeine Bewohner gewünſcht wird. Und nachdem das Richten
des Hauſes erfolgt und das letzte Gebinde aufgeſtellt war,
erfolgte die Weihe durch die Handwerker mit folgenden
Trinkſprüchen:
Hoch ſoll der ehrſame Bauherr leben.
Der Leiter und alle Architekten daneben.
Die ſpäterhin dies Haus beſitzen,
Und ihre Zeit darin wohl nützen.
Mögen reichlich Glück ſtets haben.
Weil gerne Sie fürs Vaterland ihr Opfer gaben!
Nun leb auch unſer Meiſter hoch
Und baue viele Häuſer noch.
Und jeden nehm das Glück in Gunſt,
Der lernt und treibt die Handwerkskunſt.
Und allen, die da unten ſtehen,
Nun an dem Bau ſich ſatt geſehen,
Und in Geduld mich angehört.
Wünſch ich, was niemand gern entbehrt:
Geſundheit ſtets bei frohem Mute,
Heil Hitler Euch und alles Gute!
Das Glas wird in hohem Bogen vor das Haus
geworfen!
Dann wurde während des Vortrages des Liedes vom Bauen
die auf Pergament kunſtvoll geſchriebene Urkunde, die von dem
Reichskriegsopferführer, dem heſſiſchen Staatsminiſter, dem
Ober=
bürgermeiſter und den Bürgermeiſtern Darmſtadts, dem
Bezirks=
obmann der NSKOV., dem Siedlungsleiter und den Verkretern
an der Michaelisſtraße iſt ſoweit fertiggeſtellt, daß geſtern in An= der Behörden, den Architekten und Handwerkern unterſchrieben
war, eingemauert
Die Urkunde trägt folgenden Wortlaut:
Im zweiten Jahre nach der nationalſozialiſtiſchen
Revolu=
tion, unter dem Schutze unſeres Führers Adolf Hitler, zu einer
Zeit, wo es in Deutſchland überall vorwärts geht, fand am 17.
gerichtet wurde und das ein rieſiger Richtkranz zierte, aufgeſtellt. Nebelung 1934 für den 1. Abſchnitt der Frontkämpfer=Siedlung
Richtfeſt
ſtatt. Unſer Gauleiter Sprenger und Reichsführer Oberlindober
ſchrieben bei Baubeginn auf ihre Spaten:
„Jedem Frontkämpfer ein Heim” und
„Soldat ſein dauert über Krieg und Frieden”.
Damit Ziel und Weg gegeben.
20 Häuſer mit Stall und Garten ſind heute nach altem
Handwerksbrauch gerichtet worden. Das erſte Haus iſt bereits
bezugsfertig. Der zweite Abſchnitt mit weiteren 40 Häuſern iſt
begonnen.
NSKOV. — Nationalſozialiſtiſche Kriegsopferverſorgung
SA. und Arbeitsfront haben gemeinſam das Werk begonnen. Die
Stadt unter ihrem Oberbürgermeiſter Wamboldt gab den
Front=
kämpfern ein Waldgelände als Bauplatz ohne Erbbauzins.
Spar=
kaſſe und Landesbank gaben die Hypotheken. Reichsmittel ſtellte
das Heſſiſche Staatsminiſterium unter Führung von
Staatsmini=
ſter Jung zur Verfügung. Vor allem aber gab die NSKOV.
durch den Leiter des Siedlungsamtes Dr. Schneider weſentliche
Finanzierungsbeträge.
Vorarbeiten. Entwürfe und Ausführung nach den
beiliegen=
den Plänen wurden von dem Siedlungsobmann Kohl in
Ge=
meinſchaft mit Pg. Zachow. Eller und den Architekten Krug,
K. Schäfer, L. Schäfer Schönleber und Jonas fertigeſtellt.
Lan=
desleiter Ziegler und Bezirksleiter Wagner förderten die Arbeit
mit allen Mitteln. Ueber 100 Volksgenoſſen fanden durch
Mo=
nate Arbeit und Brot. 300 Volksgenoſſen finden ein Eigenheim
und vor allem zuſätzlichen Verdienſt durch Arbeit am deutſchen
Boden, wie wir es für alle erſtreben.
Unſer Frontkamerad Adolf Hitler hat die Kämpfer die
Ehrenbürger des Vaterlandes genannt. Wir Kämpfer wollen
damit nicht Vorrechte beanſpruchen, ſondern erneut verpflichtet
ſein, für den Aufbau zu arbeiten und weiter zu kämpfen.
Feld=
graue haben zuſammen mit braunen Kameraden und denen der
Arbeit durch dieſe Siedlungshäuſer eine ſeit langem zugeſagte
Dankesſchuld abgeladen. Das Handwerk hat mitgeholfen, gute
und preiswerte Arbeit zu leiſten.
Blut und Boden waren gerade dem Frontkameraden nie
fremde Begriffe. Blutend haben ſo viele von ihnen ſich in
frem=
der Erde verkrampft, ein beſſeres Vaterland erſehnend. Sie
werden in ihrer Frontkämpferſiedlung den Geiſt der
Opferbereit=
ſchaft pflegen und mit ihren Kindern und Kindeskindern dafür
ſorgen, daß Blut und Boden die Grundpfeiler bleiben eines
ewigen deutſchen Vaterlandes.
Das Lied vom Bauen klang aus mit den Worten:
Hört! es muß das Werk gelingen,
Und wir wollen Lieder ſingen,
Wenn das Haus dann vor uns ſteht,
Wenn vom Dach die Fahne weht!
Jeder gab dazu das Seine
Hände. Herzen, Hämmer Steine.
Bauen iſt die höchſte Pflicht,
Wenn wir bauen, kommt das Licht.
Nein, die Kraft darf nicht erlahmen.
Unſer Haus hat einen Namen
„Deutſchland” ſoll es „Deutſchland” heißen,
Und das Werk der Arbeit preiſen.
Oberbürgermeiſter Kreisleiter Wamboldt
übermittelte die Grüße und beſten Wünſche des Herrn
Reichs=
ſtatthalters und Gauleiters. Er begrüßte herzlich den
Reichs=
kriegsopferführer Pg. Oberlindober und gab ſeiner Freude
Aus=
druck, daß er wie auch am 21. März zum erſten Spatenſtich, heute
zum Richtfeſt erſchien. Am 21. März wurde der erſte Spatenſtich
zu dieſer ſchönen Siedlung getan, und er freue ſich, daß trotz aller
Hinderniſſe die Erſtellung der Bauten gelungen ſei, und daß wir
heute das Richtfeſt feiern können. Allen Architekten und allen
Stellen, die die Arbeiten ermöglicht haben, ſpreche er ſeinen Dank
aus. Die Siedlung ſtellt einen Schritt weiter dar auf dem Wege
zum Ziele, den ſich die Nationalſozialiſten geſetzt haben, um alle
Volksgenoſſen zu glücklichen Menſchen zu machen und unſer Volk
zu einer glücklichen Zukunft zu führen. Er freue ſich beſonders,
daß es gelungen iſt, Volksgenoſſen eine gute Wohnung zu
ver=
ſchaffen. Die Siedlung trägt auch dazu bei, das Bild der Stadt
nach außen zu verſchönern. Die Siedlung bringt die Menſchen
wieder hinaus und in enge Verbindung mit Boden. Wald und
Feld. Wir wollen für jede Möglichkeit, die Menſchen aus
Alt=
ſtadtwohnungen herauszunehmen, dankbar ſein. Der Gauleiter
ſprach geſtern wieder zu dem Siedlungsprogramm. Wir
ver=
ſprechen, ihm auf dieſem Wege zu folgen. Die deutſchen
Sied=
lungen tragen dazu bei, daß den Kinderreichen eine geſunde
Unterkunft wird und damit ein erbgeſunder Nachwuchs
heran=
wächſt.
Alle Schwierigkeiten, die das Bauen mit ſich bringt, müſſen
überwunden werden, und wir werden vor Schwierigkeiten nicht
kapitulieren. Durch Fleiß und Ausdauer werden wir den
Ge=
danken der Verbundenheit des Volkes durch Blut und Boden
zur Wahrheit machen. Wir brauchen den Einſatz aller Kräfte,
damit wir das Ziel erreichen, das uns der Führer ſetzte. Er
hat uns den einzigen richtigen Weg gegeben. Wir wollen die
Treue und Verbundenheit zum Führer erneut zeigen, indem wir
Sieg Heil” ausbringen. Das Lied der
Deut=
ihm ein dreifaches
ſchen beendete den Feſtakt an der Bauſtelle. — Es wurde dann
eine
Beſichtigung der Bauſtelle
und eines bezugsfertigen, einzurichtenden Hauſes vorgenommen.
Schmucke Häuſer mit geräumigen, hellen und geſunden Zimmern
werden den künftigen Bewohnern eine würdige und ſchöne
Unter=
kunft geben. Zwiſchen je zwei Einzelhäuſern ſind Viehſtälle für
Kleinvieh, es ſchließt ſich ein Gartengrundſtück an jede
Haus=
ſtätte an. Zu ebener Erde iſt eine geräumige Wohnküche, ein
Wohnzimmer. Bade= und Waſchraum, in dem oberen Stockwerk
das Schlaf= und Kinderzimmer.
Im Haus der Arbeit
fand dann noch ein einfacher Richtſchmaus ſtatt. Bezirksobmann
der NSKOV. Pg. Wagner, begrüßte herzlich den
Reichskriegs=
opferführer. Pg. Oberlindober=Berlin, als einen der Männer, der
deu Empfangeltun der AUlKUNFT
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Seite 6 — Nr. 319
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 18. November 1931
an der Seite des Führers dafür ſtritt, daß wir in Darmſtadt heute
in der Lage waren, dieſes Richtfeſt zu feiern.
Reichskriegsopferführer Pg. Oberlindober=Berlin
hielt dann eine Anſprache, in der er daran erinnerte, daß wir
Soldaten an der Front, wenn wir uns die primitivſte
Unterkunfts=
möglichkeit ſchufen, uns in jedem Unterſtand, in jeder Baracke
heimiſch fühlten, weil aus eigener Kraft errichtet wurde, was
er=
ſtand. Erinnern wir uns, was jeder dazu beitrug, dieſe
Unter=
kunft wohnlich zu geſtalten. Aus tiefſter Seele half jeder dazu mit,
weil jeder Einzelne das Bedürfnis hatte, ein Stück Heimat ſein
eigen zu nennen. Der Soldat des Weltkriegs war ſeeliſch geſehen
ein Heimatſuchender. Wenn wir Heimſtätten ſchaffen in
Deutſch=
land, ſo ſollen vor allem auch die die Häuſer bewohnen, die
Heimatſuchende waren, ſie ſollen ihre Heimat finden. Und das
bedeutet zugleich eine weitere enge Verbundenheit mit dem Volk.
Unter uns Kameraden aus dem großen Krieg ſind andere,
Arbeits=
kameraden, die Stein auf Stein fügten, die Balken legten, den
Dachſtuhl errichteten, alle, die halfen, eine Heimat für die
Heimat=
ſuchenden zu ſchaffen, und die mit der Errichtung dieſer Heimſtätte
gleichzeitig Dank abſtatteten. Neben den Heimatſuchenden, denen,
die ſie fanden und ſchaffen halfen, ſtand auf dem Platz, auf dem
das Richtfeſt ſtattfand, die Jugend, die Kameraden der SA., SS.,
des Arbeitsdienſtes, um damit ihren Willen zu bekunden, daß ſie
bereit ſind, dieſe geſchaffene Heimat zu verteidigen.
Und damit ſchließt ſich die Kette. Geſchlecht auf Geſchlecht
kommt, das ſeine Heimat liebt wie wir. Tauſend
Selbſtverſtänd=
lichkeiten gibt es im Leben, ſelbſtverſtändlich war dem Soldaten
die Kameradſchaft untereinander und zu ſeinem Volk. Sorgen wir.
daß dieſe Kameradſchaft Allgemeingut wird. Wir müſſen enger
zuſammenhalten, alles Trennende vergeſſen, damit die deutſche
Seele in unſerem Volk geſunden wird. Erkennen wir, daß die
Söhne eines Volkes zuſammenhalten müſſen, der
Nationalſozialis=
mus wird dafür ſorgen, daß Kameradſchaft beſtehen bleibt. Rücken
wir zuſammen und halten wir zuſammen, damit ſich das Haus des
deutſchen Volkes unter uns ſo ſchon richtet, wie wir die
Heim=
ſtätte gerichtet haben.
Bezirksobmann der NSKOV., Pg. Wagner, gedachte in
ſeinem Schlußwort unſerer Brüder und Schweſtern an der Saar,
mit denen wir eng verbunden ſind. Er wiederholte das
Treue=
gelöbnis zum Führer und brachte ihm ein dreifaches Sieg=Heil
aus. — Siedler und Teilnehmer an dem Richtfeſt blieben bei
an=
geregter Unterhaltung in dem mit friſchem Grün und den Fahnen
des Dritten Reiches feſtlich geſchmückten Saale des Hauſes der
Arbeit noch einige frohe Stunden zuſammen. Die
Standarten=
kapelle 115, unter Leitung des MZ.=Führers Schlupp, ſorgte für
muſikaliſche Unterhaltung.
Aus der NSDAP.
Der Kreisleiter.
Kreisſchulungsamt.
Heute, um 10 Uhr, Sonderlehrgang im Hanſa=Hotel,
Rhein=
ſtraße. Die Teilnahme aller Schulungsobmänner auch des erſten
Lehrgangs des Kreiſes Darmſtadt iſt dringend erforderlich.
Dienstag, den 20. November 1934 20,30 Uhr, im
Konkordia=
ſaal: Zentralſchulungsabend für die Amtsleiter und Amtswalter
der PO. der Stadt Darmſtadt. Das Erſcheinen aller Ortsgruppen
iſt Pflicht.
Es ſpricht Pg. Becker über „Notwendigkeit und Wert der
politiſchen Schulung”.
Der Beſuch der Amtswalter der Nebengliederungen und
Ver=
treter der SA., HJ. und NS.=Frauenſchaft iſt dringend erwünſcht,
Liederbücher ſind mitzubringen.
Schulungsabende finden ſtatt:
am
November 1934 in Weiterſtadt und Braunshardt,
am 7
November 1934 in Schneppenhauſen und Roßdorf,
am 24. November 1934 in Arheilgen.
Beginn jeweils um 20.30 Uhr, Lokal iſt dem
Kreis=
ſchulungsamt rechtzeitig bekanntzugeben. Für das
ordnungs=
mäßige Aufziehen dieſer Schulungsabende ſind die
Schulungs=
obleute im Einvernehmen des Hoheitsträgers verantwortlich.
Amt für Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Gutenberg.
Eintopfgericht=Sammlung.
Sämtliche Amtswalter, Helfer und Helferinnen melden ſich
heute vormittag 8.30 Uhr in der Geſchäftsſtelle der Ortsgruppe,
Heinheimerſtraße 53, zur Entgegennahme der Liſten für die
Ein=
topf=Sammlung.
Amt für Volkswohlfahrt. Ortsgruppe Gervinus.
Für die heutige Eintopfgericht=Sammlung bitten wir die
Amtswalter, Helferinnen und Helfer ſich an dieſem Tage
vor=
mittags 8.30 Uhr in der Geſchäftsſtelle, Stiftsſtraße 32 (
Peſta=
loziſchule) einzufinden.
Kreisbetriebsgemeinſchaft 18, Handwerk.
Die Kreisbetriebsgemeinſchaft 18. Handwerk, befindet ſich
für die Kreiſe Darmſtadt und Groß=Gerau in Darmſtadt,
Bis=
marckſtraße 19. Seitenbau. 1. Stock. Sprechſtunden: Montag bis
Freitag von 3—6 Uhr nachmittags. Sämtliche Zuſchriften, die
beiden Kreiſe betreffend, nur an Kreisbetriebsgemeinſchaft 18,
Handwerk, Darmſtadt. Bismarckſtraße 19.
Der Einkopf=Sonnkag!
Heute wird bei allen Haushaltungen für das
Winterhilfs=
werk anläßlich des zweiten Eintopf=Sonntags geſammelt. Pflicht
eines jeden iſt es, nicht nur den Betrag, der durch ein einfaches
des
Winterhilfswerk
Deutſchen Bolkes 1934/35
Eintopfgericht erſpart worden iſt, zu entrichten, ſondern darüber
hinaus im Bewußtſein der Größe der noch zu überwindenden Not
in unſerem Vaterland zu opfern. Jede Spende kommt in
dank=
bare Hände.
Die deutſche Arbeitsfront
Aufruf des Haupkamtsleikers der NS. Hago!
(a0
NS=Gemeinſchaft „Kraft durch Frende‟.
G1e
NEee e
AL
Solange nicht jeder deutſche Volksgenoſſe wieder in Arbeit
und Brot ſteht bleibt der Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit
ober=
ſtes Geſetz. Alle Mittel, die das Aufbauwerk unſeres Führers
vorantreiben können, müſſen eingeſetzt werden. Dazu gehört
auch, daß alle ſtörenden Momente, alle Hemmniſſe und
Hinder=
niſſe, die ſich dem wirtſchaftlichen Auftieg entgegenſtellen,
weg=
geräumt und beſeitigt werden.
Ein ſolches Hindernis iſt die ungerechtfertigte Preisſteigerung.
Der Kampf gegen dieſe, von verantwortungsloſen Elementen
getragene Erſcheinung iſt ſeit langem von Regierung und Partei
geführt.
Wenn die NS. Hago in den kommenden Wochen Erhebungen
über ungerechtfertigte Preisſteigerungen anſtellt, wenn ſie den
Stellen nachgeht, die ſolche ungerechtfertigten Preisſteigerungen
vornahmen, wenn ſie endlich die Urſachen ermitteln will, die
derartigen Preisſteigerungen zugrunde lagen, ſo ſteht ſie dabei
in gemeinſamer Front mit denjenigen Stellen, die den
unge=
rechtfertigten Preisſteigerungen und Rohſtoffhamſtereien energiſch
zu Leibe rücken.
In dieſe Front ſich einzureihen, iſt moraliſche Verpflichtung
für jeden verantwortungsbewußten deutſchen Volksgenoſſen.
Selbſtverſtändlich wird auf keinen Betriebsinhaber ein Zwang
ausgeübt werden. Wir erwarten vielmehr, daß jeder, der guten
Gewiſſens iſt, freiwillig und gern ſeine Beobachtungen und E
fahrungen zur Verfügung ſtellt. Für die Mitglieder der NS.
Hago, für die Parteigenoſſen aus Handel und Handwerk iſt es
ſelbſtverſtändlich, daß jeder die geſtellte Aufgabe zu ſeiner
eige=
nen macht!.
Erſt Nationalſozialiſt ſein — — dann Kaufmann oder
Hand=
werker!
Heil Hitler!
gez. Renteln, Hauptamtsleiter.
Sehr wichtig!
Verfügung des Gauwartes der NSG. „Kraft durch Freude.
Nr. 91034 vom 9. 11. 34.
„Wir wiederholen die bereits in der Preſſe veröffentlichte Ano
ordnung, wonach weder die Betriebe noch die Reichsbetrieh=,
gemeinſchaften als ſolche berechtigt ſind, Kameradſchaftsaben
oder ſonſtige Veranſtaltungen ſelbſtändig aufzuziehen. Die NS
„Kraft durch Freude” als das Feierabendwerk der Deutſchen
beitsfront hat allein die Berechtigung, Veranſtaltungen, die Eei
Geſtaltung des Feierabends dienen. durchzuführen. Hierung
fallen auch ſämtliche Betriebsfeiern, Kameradſchaftsabende, But
Abende, Konzerte, Theateraufführungen uſw.
Mdhi
huiſcel.
Fie gabit
F5f0N
(4N
neiſt P0
ſc .
gmit als
gegrinding
Wir bringen dieſe Anordnung auch auf dieſem Wege allent 1ue
Uih We
eiter
(gez.): Malcomes, Kreiswart der „K. d. F.”
Gliederungen zur Kenntnis und erwarten genaue Befolgung demt
Anordnung.
Heil Hitler!
Nursehiof.
die vorſte
*
3.
Die NS. Gemeinſchaft „Kraft durch Freude” veranſtalket am)”
Wfe
Sonntagabend im Städtiſchen Saalbau einen
tener Weiſe
großen Alt=Wiener Abend.
Birf
Das Landesſinfonieorcheſter unter Leitung von Pg. Eoru auch.)
nelius, ſpielt in ſeiner meiſterhaften Art die alten, ewigmlls beinte
ericht gege
Wiener Weiſen eines Strauß und anderer Meiſter.
Bekannkmachung!
Die Reichsleitung der NSDAP., Hauptamt der NS. Hago,
hat im Zuge der von dem Reichsorganiſationsleiter Pg. Dr. Ley
angeordneten Aktion gegen Preistreibereien beſtimmt, daß bei
allen Kreisamtsleitungen der NS. Hago
Abteilungen zur Erhebung gegen Preiswucher
errichtet werden. Dieſe Abteilungen haben den Auftrag, Angaben
über ungerechtfertigke Preisſteigerungen entgegenzunehmen und
an die maßgeblichen Stellen weiterzuleiten. Alle deutſchen
Volks=
genoſſen haben alſo die Möglichkeit, durch Uebermittlung von
Ma=
terial an dieſe Abteilung an der Aktion gegen Preistreibereien
mitzuwirken.
Es wird jedoch erwartet, daß nur wirklich wichtige
Angele=
genheiten vorgebracht werden.
Die Arbeit der Sammlung und Zuſammenſtellung von
Unter=
lagen für die Abſtellung verantwortungsloſen Handels iſt ſo
wich=
tig, daß kleinliche, unbegründete Denunziationen den reibungsloſen
Arbeitsablauf nur hemmen und erſchweren.
Für den Kreis Darmſtadt befindet ſich die Abteilung
zur Erhebung gegen Preiswucher bei der Kreisamtsleitung der
NS. Hago in Darmſtadt, Bismarckſtraße 19.
Sprech=
ſtunden nur nachmittags von 4 bis 6 Uhr (außer
Samstag).
Heil Hitler!
Schaefer
Kreisamtsleiter der NS. Hago.
Georg Koop, vom Heſſiſchen Landestheater, ſingt: Fräuleinelrtig, e90iſt
Gründ
Aenne Schellhaas tanzt! Am Flügel: Kapellmeiſter (
G. Welcke. — Anſchließend an den Programmteil findet
geſelliger Tanz
ide
Müung 1o
ſtatt. Das Programm verſpricht einen hohen Kunſtgenuß u
einen gemütlichen Abend. Der Eintrittspreis von 30 und 60 M
ich im
iſt denkbar nieder gehalten, ſo daß es jedem Volksgenoſſen mi
lich ſein wird, ſich und ſeiner Familie einige ſchöne Stundeng gltefüllt
der ichtig
verſchaffen.
*
en
*
Dg. Arheilgen, 17. Nov. Deutſche Arbeitsfront. dien
fenN
Ortsgruppe der DAF. macht ihre Mitglieder darauf aufmerhin
daß nach einer Anweiſung des Berliner Amtes für Selbithiſeill kalle beſ0
derer Weiſ
alle Anträge auf Kranken=, Erwerbsloſen= und
Sterbegeldunter=
ſtützungen ſpäteſtens 7 Tage nach Beendigung der Krankheit 0e
Erwerbsloſigkeit bzw. Eintritt des Sterbefalles eingegangen ſein
Dis die
müſſen. Nach Ablauf dieſer Friſt können Unterſtützungsanträg
nicht mehr berückſichtigt werden. Zuſtändig für die
Antrag=
on=Theate,
ſtellung in unſerem Bezirk iſt die Verwaltungsſtelle 14. Dat
Chri
Für die Gruppe „
Handeluns=
ſtadt. Bismarckſtraße 19. —
Handwerk (NS. Hago) der Ortsgruppe Arheilgen der Duſf
findet am kommenden Montag abend im Saale „Zum weiſtentltet ſind J0
Lanler
Schwanen” eine wichtige Verſammlung ſtatt.
man einen
Bz. Reinheim, 17. Nov. ReichsberufsgruppenderſtWo
nſcha
Angeſtellten in der DAF., Ortsgruppe Reinheinn
NW elkg=Lichtſviel
Im Rahmen der Winterbildungsarbeit 1934/35 findet am
Son=
jener
tag (heute) den 18. Nov., nachmittags 3 Uhr, in der Gewerbeſchu
bach=Rei
hier, Adolf=Hitler=Straße, ein zweiter Vortrag ſtatt. Es ſprich
en” un
Bürgermeiſter Dr Goebel=Reinheim über „Die Geſchich
EStprogr
Staatspolitik‟. Die Mitglieder ſowie Freunde und Gönner unſewin.
Pglaſt
Berufsbildungsarbeit ſind hierzu herzlichſt eingeladen.
n en Oper
Mri.
* Bunker Abend der Turngemeinde Beſſungen 19041
Umpelweihe des B. 2.M. auf dem Bismarckkurm.
* Die Darmſtädter Jungmädel beſchloſſen den geſtrigen
Staats=
jugendtag mit einer feierlichen Wimpelweihe auf dem
Bismarck=
turm. Es war ſchon dunkel, als der Zug mit friſchen
Fahrten=
liedern vom Meßplatz abmarſchierte. An der Spitze wurden die
18 verhüllten Wimpel getragen.
Vor dem Bismarckturm nahmen die Wimpelträgerinnen rechts
und links vor einem flammenden Feuer Aufſtellung, eine Schar
Jungmädel und vier Fackelträgerinnen beſchloſſen den Halbkreis,
der nach dem weiten, von Fackeln erhellten Rund offen war in
das die Jungmädel einmarſchierten. — Ein Lied klingt auf: „Wer
jetzich Zeiten leben will, muß haben tapfres Herze”, und ein
Sprechchor: Und gäb es niemals ein Gelingen, wir glauben doch
an unſern Staat”
Dann ſpricht die IM.=Gauführerin Marianne Schneider
von dem inneren Gehalt der Feier. Vier Fackeln ſeht ihr brennen.
vier Feuer ſollen in uns leben: der Glaube an unſern Führer
und der Glaube an das Gute in uns. Wir brauchen den Kampf
um das Gute, wir kämpfen gemeinſam, und ſo iſt das dritte Feuer
unſere Kameradſchaft, die bedeutet, daß wir uns einander
lieb haben ſollen, und eine der anderen helfen. Die Treue wollen
wir unſerm Volk und unſerm Führer halten. Die Führerin weihte
die Wimpel mit dem Spruch: Zuerſt ſage: Ich will! Danach: Ich
kann! Und zuletzt: Segne mich!
Nach dem Hitlerjugendlied folgte ein Sprechchor von Baldur
von Schirach: —
— von dieſer Fahne kommt die Kraft, die Burgen
baut dem jungen Bund!
Die Obergau=Jungmädelführerin Hilde Ebel ſprach zu ihren
Kameradinnen von der großen Aufgabe der Jugend. Es kommt auf
jede einzelne an. Wir dürfen mitkämpfen am Aufbau, wir arbeiten
nicht für uns wir wollen jede kleinſte Arbeit, jede Pflicht voller
Freude für die große Gemeinſchaft tun. Führer. Dir gehören wir!
Mit einem Sieg=Heil auf den Führer und den
Reichsjugend=
führer ſchloß die Feierſtunde: Fackeln begleiteten den Zug zurück
nach der Stadt, wo er ſich auf dem Meßplatz auflöſte.
Bt6dd n
Galiſches
Muien.
Shne Veran
Im Turnhaus Heidelberger Straße veranſtaltete die
Tun=
gemeinde Beſſungen 1865 geſtern abend einen Buntan
Abend zugunſten des Winterhilfswerks. Ein ſehr reiſt
haltiges Programm, das zum Teil von Mitgliedern der 2u
gemeinde beſtritten wurde, unterhielt die ſehr zahlreich erſchienen
Gäſte und ſorgte für gute Stimmung. Den Sinn dieſes Aben
legte Dietwart Krüger in ſeiner Begrüßungsanſprache dar,
der er u. a. ausführte: Den Kampf mit Winter, Hunger
Kälte werden die einen mehr, die anderen weniger zu ſpüret
kommen. Unſer Gewiſſen ſoll uns aber mahnen, daß auch die W 110.3
telloſen Volksgenoſſen ein Teil unſerer Volksgemeinſchaft ſiv
denen wir Kameradſchaft und Opferbereitſchaft üben ſollen. 9
Opferbereitſchaft muß den Sieg über alle Gleichgültigkeit doſt
tragen. Denn wir wollen ein einiges Volk von Brüdern ſein 989 ger den
in Not und Gefahr nicht zu trennen iſt. In dieſem Sinne h0h0
Aunk=
wir uns in den Dienſt des großen Winterhilfswerks geſtellt.
ſteM
Von Herrn Geyer in humorvoller Weiſe angeſagt, wict
M AImel
ſich nun das Programm Schlag auf Schlag ab. Schneidige, ſ0t
Marſchmuſik der Kavelle ehemaliger Militärmuſker unter Düget.1 dr eneit
iſete 1 9 jademie
Ehrhardt wechſelten mit den zarteren Klängen der 3
Literariſch
ichen Wunſe
iüſres hervo
dem erme
für numerie
von
Feta g
Ddtige,
bof.
vorträge, mit denen der Zitherklub Darmſtadt=Beſſull.” Mek, jach
gen die Zuhörer erfreute. Die Singmannſchaft der Turngeneinde n unla des „Ta
ſang unter der ſicheren Leitung des Chormeiſters Friedel Fiſhem Meien
ſeiden
s. Bes)/ Mel
Ami
verſchiedene Chöre, mit denen ſie eine gute Schulung bewies.
Te des Stä
ſonderen Beifall holte ſich Herr Spira vom Landestheutet ml, 7tädt Akad
einer Reihe von ſehr wirkungsvoll vorgetragener Overnarien 1.04
g..
en Dusn
aus Rigoletto und dem „Poſtillon von Lonjumeau”. Natü
kam der Künſtler nicht ohne Zugaben davon. Neben dieſen m0lt iſt l. 4onlie
Koſten
tems 2 Giäde nten
kaliſchen Darbietungen kamen auch die Lachluſtigen auf ihre
Die Herren Winkler und Volz entfeſſelten mit ihren humde.! i 10 und
vollen Späßen wahre Lachſtürme im Saal. Und als der 9u0h0
Zauber= und Wunderkünſtler Backeſino auf der Bühne ſeihl, 1 m Fütit
M
Weinstaben
BATLNA 2 Hahne u. Kabshafen a. Spieb gebraten
tollen Kunſtſtücke vollführte, da kam man aus dem Lachen 10l
edis Mun
Staunen gar nicht wieder heraus.
Sehr ſchöne Leiſtungen ſah man auch von den Mitgliedern 7.2 öine Peront!
Turngemeinde. Da waren zunächſt die kleinen von der Schülsfl
Eet
nengruppe, die ſehr hübſche Volkstänze aufführten. Auch die
nerinnenabteilung, die zunächſt mit tadellos durchgeführten h.
MN.
miſchen Sprüngen hervorgetreten war, zeigte nachher luſtige Volich
Uen
tänze. Schöne exakte Stabübungen zeigten die Turner. Und Gem 420lft;
— 25 Jahre Schwimm=Abteilung der Darmſtädter Turn= und
Sportgemeinde 1846. Der Jubiläumsabend.
Das
Jubi=
läum des 25jährigen Beſtehens der Schwimm=Abteilung der
Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde 1846 wird, wie ſchon
mitgeteilt, in einfachem Rahmen gefeiert. Im Zuſammenhang
hiermit ſteht auch, auf das engſte miteinander verknüpft. das
Jubiläum des 25jährigen Beſtehens des hieſigen Hallenbades,
womit bekanntlich auch die Durchführung des
Schwimmſtaffel=
tages der hieſigen Vereine verbunden iſt. Der am heutigen
Sonntag dem 18. November abends im großen
Turnhalleſaal ſtattfindende Jubiläumsabend mit Tanz ſoll
die große Familie der Turn= und Sportgemeinde zu einigen
Stunden friſch=fröhlicher Unterhaltung zuſammenführen. Die
Feſtfolge dazu umfaßt neben muſikaliſchen und geſanglichen
Dar=
bietungen, unter denen ganz beſonders die Vorträge des Herrn
Opernſängers Heinz Schlüter vom Heſſiſchen
Landestheater herausragen werden, noch tänzeriſche
Vor=
führungen der Gymnaſtikabteilung der TSG. und anderes. Nicht
nur an alle Mitglieder der TSG., ſondern auch an alle hieſigen
Vereine und Körperſchaften ergeht die herzliche Einladung zur
Teilnahme an dieſem Jubiläumsabend. Auch die Darmſtädter
Bevölkerung iſt zur Teilnahme freundlichſt eingeladen.
Schluß des Abends gab es noch eine ganz beſonders luſtige Bo0lt ig
einer
tomime, ausgeführt von Turnern des Vereins, die lebhaſten ?) E.
fall hervorrief.
In ſeinen Schlußworten dankte Dietwart Krüger zun 8) b. 2d in
*D Muif
allen, die an der Geſtaltung dieſes Abends mitgewirkt hatten.
erinnerte an unſere deutſchen Brüder an der Saar, zu deren oe
6
denken das Saarlied gemeinſam geſungen wurde. Kräftig ſtiwh
ten alle Anweſenden dann in das dreifache Sieg=Heil auf. d.
Führer und Reichskanzler ein. Das Deutſchland= und Horſt öbeſſe, N.
Lied beſchloſſen den wohlgelungenen Abend.
Denkk an Eure nokleidenden
Volks=
genoſſen! — Spendel für das VHA.
Winterhilfswerk Kreis Darmſtadt:
Konto Nr. 5000 bei der Städt. Sparkaſſſt
Konto Nr. 3500 bei der Dresdener Bault
Konto Nr. 16000 bei der Deutſchen Bolt.
Aebc geſunder -m Sinne Scbaſtian Anewps.
Leuute kafhreiner, den kuewpMlak kaftte!
Sonnku 18. November 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 319 — Seite 7
Denunziakion und Staatsfeinde.
In 1MDeutſchen Juſtiz, dem amtlichen Blatt der deutſchen
(chtspfle wird ein ſehr intereſſanter Fall behandelt, in deſſen
ſittelpmn eine angeblich ſtaatsfeindliche Aeußerung ſteht. Dieſe
zußerungſoll im Familienkreiſe von einem
Familien=
ſtglied ogulen ſein; ſie wurde dann von der Hausdame dem
1.=Fühſy mitgeteilt, zu deſſen Formation das in Frage
kom=
nde Fhmlkenmitglied gehörte. Eine Unterſuchung ergab, daß
Aeußſſerngen als harmloſes Gerede zu bewerten ſeien.
NM Hausudne iſt ſofort entlaſſen worden. Sie rief wegen
Küniyſang das Landesarbeitsgericht Breslau an, das aber
Anzemgeiner politiſch zu mißbilligenden Aeußerung eines
Fa=
lienmihgedes im Familienkreiſe als Vertrauensbruch
vertete und damit als wichtigen Kündigungsgrund
ah.
In deg ſegründung wurde darauf hingewieſen, daß nicht jedes
Ni mloſe Ichgeſpräch im engſten Familienkreiſe, wo jede vor=
0c rgehen=)Mißſtimmung oder Verärgerung ſich gelegentlich
aus=
gingt, ſü Außenſtehende beſtimmt ſei, die etwa geneigt ſeien,
eriſſewe beſprächsfetzen auf die Goldwaage zu legen. Die
gerin ahbe ihre Vertrauensſtellung aufs ſchwerſte verletzt, um
egrünn
Angeberei zu treiben, die auch der allgemeinen
Be=
ung d in politiſcher Hochſpannung lebenden Volksganzen
abtragch ſei, wie hohe Führer immer wieder betonen. Es
dammveiter darauf hingewieſen, daß man dem Hausvater
zumuin konnte, auch noch einen Tag länger ſich von der
isdamn etreuen zu laſſen. Die „Deutſche Juſtiz” hat an dieſe
zugsweit wiedergegebenen Entſcheidungsgründe folgenden
nmentu geknüpft:
„Durihſie vorſtehende Entſcheidung wird ſelbſtverſtändlich die
mricht, gunn ſtaatsfeindlichen Menſchen unſchädlich zu machen
hierzzu ſtaatsfeindliche Aeußerungen, oder Handlungen zur
folgungzu bringen, wo immer man hiervon Kenntnis
er=
zt. innüner Weiſe berührt. Dieſe aus der Auffaſſung des
vor onalſſizliſtiſchen Staates heraus gegebene ſelbſtverſtändliche
ſicht kaun auch durch Kolliſion mit minderen perſönlichen
Pflich=
niemml beeinträchtigt werden. Mit Recht hat ſich aber das
nnendt hericht gegen ein Angebertum gerichtet, das
ſchtf hig, egoiſtiſch oder aus ſonſtigen
unzu=
igli hn Gründen Anzeige erſtattet. Es genügt nicht
jemand der eine Anzeige erſtattet, ſich für alle etwaigen
Un=
igkeiten innerlich damit entſchuldigt, daß er in guter Abſicht
indelthbe. Er hat vielmehr die Pflicht, zumal wenn eine
erſchnnitung von perſönlichen Vertrauenspflichten gegeben iſt,
rüfem b ſeine Anzeige nicht leichtfertig oder entſtellend iſt
vizklch im Intereſſe des Staates iſt und damit einer höhe=
Pfliozyrfüllung entſpricht, und ſchließlich, ob der Weg des
gehen dſer richtige iſt." Zum Schluß wird geſagt, daß das
il alb in gutes Beiſpiel anzuſehen ſei, wenngleich eine
all=
zineine Ileertragung der Gedanken des Urteils auf andere Fälle
ermeedr ſein wird, da die entſchiedene Frage in jedem
ent=
chenden Falle beſonders gelagert ſein wird und demgemäß
in Eeinderer Weiſe betrachtet werden muß.
Das die Lichtſpieltheaker bringen.
le .Im lion=Theater läuft täglich das gewaltige Filmwerk
inigi Chriſtine‟
in dem Greta Garbo mit
unver=
eilgn chlichee Schauſpielkunſt die Hauptrolle verkörpert. Ihre
enſpieſt ſind John Gilbert als Don Antonio und Lewis
ne alls Kanzler, Oxenſtierna. Der Film iſt deutſchſprachig.
ſieltman einen Kulturfilm „Islandſommer”, ſowie die
zgrunſte UlßgWochenſchau.
VeNDie heia=Lichtſpiele zeigen heute den Film „G’ſchichten
ſind,5 deWiener Wald”. Leo Slezak. Magda Schneider
der Ge Wolſ Abach=Retty ſpielen die Hauptrollen. Ein
Kultur=
ſtat. / „Fonke” und die neueſte „Fox=Wochenſchau” ſind das er=
Die 6zende=leisrogramm. Jugendliche ſind zugelaſſen.
Da In 19 Palaſt=Lichtſpielen ſieht man die Verfilmung der
elat bekamner Operette von Eduard Künnecke „Der Vetter
Diſn= da” mit dem Lied „Ich bin nur ein armer Wan=
Inn Beivrogramm ein Kulturfilm über die
Verar=
eſell!)
Walfiſches, ſowie die Emelka=Wochenſchau.
Jugend=
ng)
MA zug Ulen.
tN
Kunſtnachrichken.
Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Die=üiterariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft gibt
lreige) mehrugen Wunſch für die noch ausſtehenden ſieben
Veran=
hres hervorragenden Winterprogramms
Dauer=
dem ermäßigten Preis von 7.— RM. für Saal und
arte
ir numerierten Sperrſitz aus. Auf den Dichterabend
ſter, 5i.
Blunck, am nächſten Mittwoch, und den
Licht=
von Dr. Lutz Heck Berlin, über „Großtierfang in
m Freitag folgen ein Theaterabend eines
bedeu=
ſtwärtigen Enſembles, Vorträge von Dr. Hugo
bber den Stand der deutſchen Luftſchiffahrt, Nervenarzt
nkel=Berlin über modern aufbauende Seelenheil=
Prof. Dr. Pfahler=Gießen über aktuelle welt=
Fragen, und ein fröhlicher Abend Frankfurter
ndart Anmeldungen und Karten bei Buchhandlung
Berg=
hne üßer, 4er=Gemeinder=Straße 29.
töſ). Akademie für Tonkunſt. Am Dienstag, den
er und
9. Novelmn
nachmittags von 3 Uhr ab, bleibt die
Aka=
diemie aufs inlaß des „Tages der deutſchen Hausmuſik” und der da=
Diſt verklwenen beiden Veranſtaltungen um 16 und 20 Uhr im
Aſtoßen” le des Städtiſchen Saalbaues, geſchloſſen.
Die ſtädt. Akademie für Tonkunſt begeht „Den
dern dutſchen Hausmuſik” am 20. November mit zwei
ausmlik=Konzerten, verbunden mit einer Ausſtellung
Muniiſtrumenten jeglicher Art und Muſikalien im Großen
Rale dis Städtiſchen Saalbaus. Die beiden Veranſtaltungen
ginnem i 16 und 20 Uhr. Die Programme koſten 10 Pfg. und
Prechtigy zum Eintritt.
Preins- und lokale Beranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Hiſiniſcher Verein. Montag, den 19. November, ſpricht
18 U— im Realgymnaſium, Staatsarchivrat Dr. Sante aus
larblücen über „Deutſche Geſchichte und fran=
Dr. Sante iſt ſchon durch
iſchaißolitik an der Saar.
en 2Ruf einer der beſten Kenner der Geſchichte des
Saar=
weies2 E: will berichten über die jahrhundertelangen Be=
Nüh
ungsllund Anſchläge unſerer weſtlichen Nachbarn um das
Etſdeutyh Land an der Saar. Der Ruf des Hiſtoriſchen Vereins
leiner ſitglieder, daß ſie ſich aus berufenſtem Munde über die
ſcichtrs ieſes Gebiets unterrichten laſſen, das heute jedem
Futſchemm Herzen liegt, wird nicht vergeblich ſein. Auch Gäſte
o an icem Abend willkommen.
Geflügelzucht in Heſſen.
Große Raſſegeflügel=Ausſtellung.
Jubiläum des Geflügelzuchtvereins Pfungſtadt.
Ek. Pfungſtadt. 17. November.
Anläßlich ſeines 30jährigen Beſtehens war dem rührigen
Ge=
flügelzuchtverein Pfungſtadt die diesjährige Kreis=Schau
über=
tragen worden. Sie kommt heute Samstag und morgen
Sonn=
tag in den Räumen der Gaſtſtätte L. Specht, Waldſtraße 33. zur
Durchführung. Die Eröffnung der Schau, die mit einer
Prämi=
ierung verbunden war, erfolgte heute nachmittag, wozu ſich der
Vertreter des Gaues, Ackermann=Sprendlingen und die
Gemeindebehörde durch Beigeordneten Martin eingefunden
hatten.
Rektor Born begrüßte als Vereinsvorſitzender die
Anweſen=
den und führte ungefähr aus: Endlich wird beſonders von
Staatsſtellen der Geflügelzucht und ihren Ausſtellungen das
Intereſſe entgegengebracht, das ſie beanſpruchen darf. Früher
war es oft ſo, daß Leute in dieſes Gebiet hineinredeten, die
da=
heim auf dem Hofe nur „Miſtkratzer” herumlaufen hatten.
Raſſe=
geflügelzucht iſt ein ſchöner Sport, und dem Beſitzer bereitet es
große Freude, wenn er nach des Tages Laſten auf ſeinen
Ge=
flügelhof gehen kann. Aber nicht nur der Mann, ſondern die
ganze Familie, und hier beſonders das Kind, nehmen an allen
einſchlägigen Fragen lebhaften Anteil. Die Liebe zur Natur
und zum Tier werden geweckt, die Bodenſtändigkeit gefördert.
In der Geflügelzucht ſind alle Stände vertreten. Arm ſteht
neben reich, und ſobald das gemeinſame Thema berührt wird
fallen alle geſellſchaftlichen Schranken. Es gilt nur der Arbeit
mit ſichtlichem Erfolg, gleich, was es immer auch ſei. Der
Raſſe=
züchter begrüßt die Maßnahmen der Regierung bezüglich des
erbkranken Nachwuchſes, deren böſe Folgen er bezüglich der
Lei=
ſtung nur zu gut kennt. Die Werbung iſt der Zweck dieſer Schau.
Sie iſt eröffnet.
Zuvor muß ich noch einer Dankespflicht nachkommen, denn
30 Jahre einem Verein die Treue zu halten, iſt der Ehrung
wert. Folgende Gründer wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt
und mit einer Urkunde ausgezeichnet: Jakob Götz (ſeit 26 Jahren
Vorſitzender). Georg Stein, Ludwig Wartenberg, Chr. Clemens
Jakob Haſſenzahl, Philipp Helene und Gg. Pfeiffer. — Für die
Geehrten dankte Jakob Haſſenzahl und gab der Hoffnung
Ausdruck, daß dem Verein, den ſie vor 30 Jahren aus der Taufe
gehoben hatten, eine blühende Zukunft bevorſtehen möge.
Vorſitzender der Kreisfachgruppe. Maas=Darmſtadt betonte,
daß man in Zukunft bei Vergebung der Ausſtellungen beſonders
die Landgemeinden bedenken werde. Dann machte Ackermann=
Sprendlingen als Vorſitzender des Gaues bedeutſame
Ausführun=
gen. Zuerſt fand er warme Worte des Dankes für die geleiſtete
Ausſtellungsarbeit und betonte, daß der Kreis bezüglich ſeiner
Er=
folge mit an erſter Stelle ſteht. Früher lehnten die
Regierungs=
ſtellen unſere Arbeit ab mit den zyniſchen Worten: Was wollt ihr
denn, wo man die Eier billiger aus dem Ausland beziehen kann,
als ihr ſie erzeugen könnt? Der Jahresumſatz an Geflügel und
BüLins.
Mehelſupp ahoi!
Um auf anſtändige Art gleich mitten in dieſes „ſchweiniſche‟
Thema zu kommen, mache ich es diesmal wie alle, die ſich aus
Mangel an Eigenem auf die wehrloſen Worte unſerer Dichter
und Denker ſtürzen, und bringe als Auftakt die ſchöne Strophe
aus dem alten, volkstümlichen Lied:
Und wird im Dorf ne Sau geſchlacht.
dann ſollt ihr ſehen, wie er lacht!
Die größte Wurſt, die iſt ja ſein,
dem armen . . . . lein.
Warum die Punkte? Ei darum. Sie ſind wohlweislich und
rhythmiſch überlegt von wegen drohender Beamtenbeleidigung.
Denn nichts liegt mir ferner, als einen beleidigen zu wollen,
der gern auf die Metzelſupp geht. Ich weiß doch auch, was es
heißt: Metzelſupp und Schweinepfeffer und Rieſenſchlachtplatte
und Wellfleiſch mit Kraut. Na, alſo.
Und wenn Sie morgens die rührige „Kleine” und die
tüch=
tige „Große” in ihrem Leib= und Magenblatt ſtudieren, dann
wiſſen Sie ja ſelbſt, wie einem eben im November ſchon in
aller=
nüchternſter Frühe die lieben Schweineſäuchen ins Haus laufen,
um unſeren Appetit anzuregen. Sind wir auch in kaum
aufge=
wachtem Zuſtand noch nicht ſo empfänglich für Sauerkraut und
Schweinernes und tunken dafür lieber unſeren Weck in den
Kaffee oder verdrücken beſcheiden unſer Geleebrot, dann ſehen
beim zweiten Frühſtück und gar erſt am Abend Welt und
Appe=
tit doch anders aus.
Privatim und ſo als Philoſoph in der Weſtentaſche habe ich
ja die arme Sau immer ein wenig bedauert. Da meint ſie
wun=
der, wie gut man es mit ihr vorhabe, weil man ſie mit ganz
beſonderer Sorgfalt füttert, und ſchließlich, wenn ſie tot iſt, dann
merkt ſie erſt, daß das alles nur geſchah, um ſie beim Schlachtfeſt
recht fett zu haben. „Schnickſchnack”, ſagt mein Freund Suppke zu
dieſer Anſicht, „das iſt Schickſal. mein Lieber, und kommt vom
Umgang mit dem Menſchen. Denn wenn ſie auch Milch gäbe
oder den Wagen zöge oder Wolle für unſere Strümpfe lieferte,
dann würde ſie ſchließlich trotzdem aufgefreſſen werden.”
Aber Suppke iſt ein proſaiſcher Menſch. Da halte ich mich
ſchon lieber an den alten Kindervers: Schweinchen ſchlachten,
Würſtchen machen. quiek. quiek. quiek .
Und dann machen
Sie es gerade ſo. Aber erſt zählen Sie Ihr Geld nach. Vielleicht
langts zu einer gediegenen Magenſtärkung. Doch wenn Sie der
Anſicht ſind, daß dieſes Thema zum heutigen Eintopfſonntag nicht
paßt, dann leſen ſie eben den Burrrus erſt morgen.
Sonntags= und Nachtdienſt in den Apotheken Darmſtadts.
Es verſehen den Sonntagsdienſt und in der daran ſich
anſchließen=
den Woche vom 18. bis 25. November den Nachtdienſt; die
Merckſche Apotheke, Rheinſtraße 9, und die Beſſunger
Apotheke, Wittmannſtraße 1. Der Nachtdienſt wechſelt am
Samstag abend, ſo daß die Apotheke, welche den Sonntagsdienſt
hat, ſchon in der vorhergehenden Nacht den Nachtdienſt verſieht.
ſeinen Produkten beträgt 1½ Milliarden RM. und ſteht an dritter
Stelle. Leider aber auch an dritter Stelle in der Einfuhr mit
300 Millionen RM. nach Textil (576 Mill.) und Oel. Fette
(334 Mill.). Weit ab folgt Metall mit 176 Mill. RM. Dieſe
Zahlen geben ein böſes Bild. Hätte man früher ſchon unſeren
Anregungen gefolgt, ſo wäre es um die Volkswirtſchaft anders
beſtellt. Gott ſei Dank iſt das nun anders geworden. Selbſt die
Landesbauernſchaft hat ihr Intereſſe durch Stiftung von
Ehren=
preiſen bekundet. (Bravo!) Wir wollen arbeiten, daß wir
unab=
hängig werden vom Ausland. Dies iſt das vornehmſte Ziel der
Nutzgeflügelzucht. (Lebhaftes Bravo.)
Beigeordneter Martin knüpfte an die Ausführungen des
Vorredners an und wünſchte dieſem Wollen vollen Erfolg.
Wenn ein Laie eine derartige Schau beſichtigt und hat den
Vor=
zug, den erklärenden Ausführungen zu folgen, wie ſie mir Züchter
und Liebhaber Wamboldt gab, ſo gewinnt man erſt das
über=
ſchauende Bild von der Arbeit und Liebe, die für unſere
häus=
lichen Federträger aufgewandt werden. Welch prächtige Tiere,
kaum 6 Monate alt, und mancher Auch=Federviehhalter hätte
an=
geſichts deſſen den Neid kaum unterdrücken können. In den
bäuer=
lichen Kreiſen müſſen wir mehr Eingang finden, denn gerade die
Bauern ſtehen noch meiſt abſeits. Aber Hühner halten ſie alle, ſo
erklärte mein Führer durch die Schau. Er ſelbſt hatte neben
Nutz=
geflügel u. a. den prächtigen Königsfaſan ausgeſtellt, deſſen
Schwanzfedern weit über einen Meter meſſen. —
Außer der Landesbauernſchaft waren von Behörden.
Fach=
ſchaften und intereſſierten Privatperſonen Ehrenpreiſe geſtiftet
worden. Die Feſtſtellung der Rangfolge fiel den Preisrichtern
des=
halb ſchwer, weil die Züchter mit Rückſicht auf die Unkoſten nur
die beſten Tiere ausgeſtellt hatten. Mehr als 300 Nummern harrten
des Lobes oder Tadels. Neben vielen 1., 2. und 3. Preiſen konnten
folgende Ehrenpreiſe vergeben werden:
Ehrenpreis der Landesbauernſchaft mit je 10 Mk. für Stämme:
Born=Pfungſtadt:
Rhodländer. Daum=Eberſtadt: Leghorn,
Straub=Darmſtadt: Leghorn.
Einzelausſtellung
Eißler=Arheilgen: Plymouth
Rocks. Born=Pfungſtadt: Rhodländer,
Verückentauben. Götz=
Pfungſtadt: Wyandottes, ferner zweimal für Tauben. Daum=
Eberſtadt: geſtr. Wyandotte, ferner dieſelben Zwerg, ferner
Leg=
horn. Brünner ſchwarz, Pfeffer=Darmſtadt: Zwerg=Brahma
dun=
kel, Lockentauben, Wamboldt:Pfungſtadt: Königsfaſan, holl.
Rheinländer ſchwarz. Möſer=Darmſtadt:
Zwerg=Wyandottes
ſchwarz, Liebig=Pfungſtadt: Zwerg=Wyandottes, Kaiſer=Arheil
gen: Zwerg=Wyandottes rebhf., Boßler=Eberſtadt: rebhf.
Italie=
ner. Katzenmeier=Eberſtadt: Schwarzſcheck, Schäfer=Arheilgen
Hambg., Goldſprenkel, Mags=Erzhauſen: ind Zwergkämpfer,
Leh=
mann=Darmſtadt: Rhodländer Zwerg. Bartholomaus=Darmſtadt:
Rheinländer Zwerg, Mags=Darmſtadt:
Silberlack. Flach=
Arheil=
gen: Sebrigthſilber, Hergert=Arheilgen; Zwergkämpfer goldhalſig.
Tauben: Steinmetz jr.=Darmſtadt: Großkröpfer. Dittmar=
Darmſtadt: vomm. Kröpfer, Hübner=Eberſtadt: Ballonkröpfer,
Marold=Darmſtadt: Brünner ſchwarz, Weimar=Darmſtadt:
Schön=
heitsbriefer, Eiſenbraun=Eberſtadt: Schönheitsbriefer.
Baumeiſterprüfung im Frühjahr 1935.
DAuf Grund der Reichsverordnung über die Berechtigung zur
Führung der Berufsbezeichnung „Baumeiſter” (Baumeiſter=
Ver=
ordnung) vom 1. April 1931 findet im Frühjahr 1935 für den
Bezirk Heſſen in Darmſtadt die erſte Prüfung ſtatt. Abſolventen
einer höheren Techniſchen Staatslehranſtalt, die ihren Wohnſitz
in Heſſen und das 25. Lebensjahr vollendet haben, können ſich der
Prüfung unterziehen. In den anderen Landesteilen wird dieſe
Prüfung bereits ſeit 1932 mit großer Anteilnahme durchgeführt.
Es darf erwartet werden, daß ſich zur erſten Prüfung im
Be=
zirk Heſſen ſämtliche Abſolventen, die die Vorbedingungen erfüllen,
zur Prüfung melden, zumal dieſe Berufsbezeichnung „Baumeiſter”
einheitlich für das Reich eingeführt iſt.
Die Direktion der Höheren Landesbauſchule in Darmſtadt,
ſowie der Bund Alter Herren dieſer Schule erteilt jedem
Inter=
eſſenten gerne Auskunft. Zur erſten Ausſprache iſt Gelegenheit
geboten anläßlich eines Vortrags des Herrn Baumeiſters Engel
in der Aula der Höheren Landesbauſchule, Neckarſtraße, am 7. 12.,
abends 8 Uhr.
* Die Schillerfeier der reichsdeutſchen Schule
in Budapeſt.
Die Feier fand als Matinee am Sonntag, den 11. Nov., im
„Ungariſchen Theater” ſtatt. Die Spitzen der ungariſchen und
deutſchen Behörden waren vertreten. Wir entnehmen der
Be=
ſprechung, die der Peſter Lloyd” am 13. November brachte, die
Stellen, die ſich auf die Mitwirkung zweier Darmſtädter beziehen,
auf den Leiter der Anſtalt Dr. P. Rettig und auf den
Studien=
aſſeſſor Otto Mechler.
„Es war eine glänzende Schulfeier, die Zeugnis ablegte von
der gewaltigen Kulturarbeit, die in dieſer ausgezeichneten Anſtalt
verrichtet wird und die ſich mit ſoviel Takt und Geſchicklichkeit in
das ungariſche Kulturleben einfügt. Zunächſt ſprach der Leiter
der Schule, Oberſtudiendirektor Dr. Rettig, unter Anführung des
Schillerwortes: „Nichtswürdig iſt die Nation, die nicht alles
freu=
dig ſetzt an ihre Ehre”, über den Dichter und ſein Werk, aus dem
Kraft zum nationalen Denken und Handeln ſprieße‟. Es folgte
eine Rede in ungariſcher Sprache über Schillers Wirkung auf das
ungariſche Geiſtesleben. — Die Feſtrede, die ſodann
Oberſtudien=
direktor Dr. Rettig hielt, wandte ſich vornehmlich an die Jugend.
ir zeigte den Dichter als heroiſchen Menſchen, der trotz Not und
Leiden keinen Augenblick den unbeirrbaren Glauben an ſeine
Sendung verlor und als Bekenner eines ſchöpferiſchen Idealismus.
Beiſpiele erläuterten dieſe Weſenszüge Schillers, die in der Idee
der ſittlichen Freiheit ihren reinſten Ausdruck fanden. — Es
folgten Chöre, Rezitationen und ein Sprechchor aus der „Glocke‟
Dann kam der Höhepunkt der Feier, eine Aufführung von „
Wal=
lenſteins Lager”, in der glänzend bewährten Regie des
Studien=
aſſeſſors Otto Mechler. Der erzieheriſche Wert dieſer Feier lag
vornehmlich darin, daß nur Schüler der Anſtalt als Mitwirkende
tätig waren, und doch hatte man während dieſer Aufführung den
Eindruck, als wohnte man nicht einer Produktion Dilettanten,
ſondern einer richtigen Theatervorſtellung an.”
* Aerztlicher Sonntagsdienſt. Zu der Notiz in unſerer
geſt=
rigen Ausgabe iſt folgende Berichtigung nachzutragen:
muß heißen Dr. Walther, Lagerhausſtr. 24. Tel. 288, nicht
Dr. Walter, Rheinſtr. 22.
10Hrweifellos zsehr milde, schmsckt aber nicht. Auch Zigaretten kann
Din ohne Würz-Tabake herstellen, aber dann ist es keine Cualität.
BMGrATTA ist so mild und zart, wie es viele Raucher wünschen und
SHelten finden. Dabei ist RRGATTA aber nicht fad, sondern wun=
(Froll blumig und aromatisch, also ein Verfeinerter, milder 1yp.
Ruck- und 12 Stück-(Gesellschafts-MPackungen mit echten Plauener Spitzen.
Seite 8 — Nr. 319
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 18. November zu
Aus Heſſen.
Schließung von Meßgereien.
Das Staatspreſſeamt teilt mit:
Die Preisüberwachungsſtelle des Heſſiſchen Staatsminiſteriums
hat auf Antrag des Kreisamtes Groß=Gerau die Metzgereien
Wilhelm Schilling zu Dornheim und
Peter Wilhelm Witwe zu Dornheim
auf die Dauer von drei Tagen polizeilich geſchloſſen, da in beiden
Metzgereien in den letzten Tagen Leberwurſt verkauft wurde, die
in ihrer Qüalität als minderwertig anzuſehen war und den
ge=
forderten Verkaufspreiſen in keiner Weiſe entſprach.
Menſchen bedinge. Eine ſolche Entwicklung brauche Zeit. Er kam
auch auf die Unterſchiede zwiſchen einer einheitlichen Führung des
Volkes und der demokratiſchen Staatsauffaſſung zu ſprechen und
legte klar, daß die zielbewußte einheitliche Führung ſchon zu jeder
Zeit das einzig Richtige geweſen ſei. Das deutſche Volk wünſche
den Sozialismus, aber nicht den der vergangenen Zeit, ſondern
den Sozialismus der Tat. Man müſſe auch erkennen, daß das
Ausland uns keinen Segen bringen könne, ſondern daß wir auf
uns ſelbſt angewieſen ſeien. Die Jetztzeit ſei eine Zeit, in der das
eigene „Ich” zurückzudrängen ſei, ausſchlaggebend ſei allein das
Wohl der Volksgemeinſchaft. Redner kam ſchließlich noch auf den
Begriff Führertum zu ſprechen, wobei er auch das Verſagen
ein=
zelner Führer betonte und erläuterte, daß nur der Führer das
Volk hinter ſich habe, der beweiſe, daß er ſelbſt etwas könne.
E=
komme nicht darauf an, ſeine Parteizugehörigkeit nur nach außen
zu zeigen, wichtiger ſei, den Beweis zu liefern, daß man den Ge=
Dg. Arheilgen, 17. Nov. Lichtbilder=Vortrag. Im
Gaſthaus „Zur Sonne” fand geſtern abend ein Vortrag über
Düngung kalkarmer Böden ſtatt, wozu Herr Salm von der
Land=
wirtſchaftlichen Werkhochſchule und Beratungsſtelle (
Landwirt=
ſchaftsamt) Darmſtadt als Redner gewonnen war.
Ortsbauern=
führer Brücher eröffnete den Vortragsabend mit kurzen
Be=
grüßungsworten und wies auf die Bedeutung des Themas hin,
da gerade bei unſerem heimatlichen Boden eine zweckentſprechende
Düngung für die Ertragsſteigerung von großer Wichtigkeit iſt
Schon aus dieſem Grunde müſſe, derartige aufklärungsreiche
Ver=
anſtaltungen ſeitens der Ackerbautreibenden erhöhtes Intereſſe
entgegengebracht werden. In eingehenden Ausführungen
ver=
breitete ſich dann Herr Salm über die Nützlichkeit einer
zweck=
mäßigen Düngung, von der der Erfolg abhängig iſt. Sein
inter=
eſſanter und aufſchlußreicher Vortrag wurde von zahlreichen
Lichtbildern wirkungsvoll illuſtriert. In der anſchließenden
Aus=
ſprache ergriff auch Herr Landwirtſchafts=Aſſeſſor Seipel das
Deutſcher Abend der NSDAP. Die Feier=
Wort.
AP., in deren
Mittel=
ſtunde der Ortsgruppe Arheilgen der N
punkt die Aufführung des Spiels „Grenzmark” von Otto Bruder
durch die Arheilger Spielſchar ſteht, findet am Sonntag (18
November), abends, in der Turnhalle ſtatt. Der Tag der
Ver=
anſtaltung war irrtümlicherweiſe für Samstag angegeben
Volksmiſſionswoche. Im Rahmen einer
Volksmiſſions=
woche finden ſeit Montag, im evangeliſchen Gemeindehaus
all=
abendlich Vorträge durch Herrn Miſſionar Müller=Dillenburg
über zeitgemäße Themen evangeliſch=kirchlichen Lebens ſtatt, denen
ſeitens der Gemeindeglieder großes Intereſſe entgegengebrach
wird. Auch die nachmittäglichen Zuſammenkünfte, in denen
bibliſche Lebensbilder behandelt wurden, erfreuten ſich guten
Be=
ſuches. Ihren Abſchluß findet die Volksmiſſionswoche am
Sonn=
tag (18. November) mit zwei Vorträgen, und zwar nachmittags
für Frauen und Mädchen mit dem Thema: „Die Würde der
deut=
ſchen Frau” und abends, wobei auch der Kirchenchor mitwirken
wird, mit dem Thema: „Ein Blick in die Zukunft”.
Erzhauſen, 17 Nov. 400 Jahre deutſche Bibel
Anſchließend an das Reformationsfeſt hielt Herr Pfarrer
Gom=
bel=Gräfenhauſen in der Kirche einen Lichtbildervortrag über
die deutſche Bibel von 1534 bis zur Gegenwart. Die Kirche war
gut beſucht, und mit großer Aufmerhſamkeit wurden die
Erklä=
rungen zur Vorführung entgegen genommen. Zum Schluß gab
Herr Pfarrer Gombel bekannt, daß Dekan Schilling am nächſten
Dienstag abend im „Erzhäuſer Hof” einen Vortrag: „
Bekennt=
nis zur evang. Kirche” halten wird.
Griesheim, 17. Nov. Hohes Alter, Frau Valentin
Höhl 15. Wwe. Katharine, geb. Schmelzer, Sterngaſſe 28,,
be=
ging ihren 85. Geburtstag. Frau Höhl zählt zu den Aelteſten
unſerer Gemeinde. Sie iſt ihrem Alter entſprechend noch ſehr
rüſtig und geſund und verſieht heute, noch ganz allein ihren
Haushalt. Wir gratulieren der ehrwürdigen Greiſin zu ihrem
Verhaftet wurde geſtern nachmittag durck
Geburtstage.
die hieſige Polizei in der Hütte des Arbeitsdienſtes in den
Torf=
löchern ein 20jähriger Burſche, der am Mittwoch aus einer
Straf=
anſtalt in Heidelberg entwichen war. Der Verhaftete wurde
als=
bald nach ſeiner Feſtnahme in das Gefängnis nach Darmſtadt
verbracht.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 17 Nov. In einer gutbeſuchten
Ver=
ammlung der NSDAP. ſprach geſtern abend im Saale des
Gaſthauſes Fiſcher Pg. Fritz Kern aus Eberſtadt über das
Thema: „Der deutſche Sozialismus der Tat‟. Er erläuterte
zu=
nächſt unter Darlegung der geſchichtlichen Ereigniſſe früherer
Jahre die Tatſache, daß eine Revolution immer eine neue
Welt=
anſchauung mit ſich bringe, die auch eine innere Umſtellung des
danken des Führers begriffen und in ſich aufgenommen habe.
Da=
ſeien die wirklichen Nationalſozialiſten, einerlei, ob ſie einer Par=
teigliederung angehörten oder nicht.
Ober=Ramſtadt, 17. Nov. Im Alter von nahezu 74 Jah=
(
ren verſchied hier Herr Maurermeiſter Pet. Rodenhäuſer 17.
Mit ihm iſt ein Männ dahingegangen, der ſich um das Turn= und
Sportweſen in hieſiger Gemeinde ſehr verdient gemacht hat. Er
war Mitgründer des Turnvereins 1877, gehörte 30 Jahre den
Vorſtand dieſes Vereins an und iſt ſeit 1919 Ehrenvorſitzender
U. a. iſt er ausgezeichnet mit dem Kreis=, Gau= und DT.=Ehren=
Odenwaldklub. Die Ortsgruppe Ober=Ramſtadt
brief.
des Odenwaldklubs unternimmt am 18. November ihre
diesjäh=
rige 11. Wanderung nach Frankenhauſen, Kuralpe, Auerbach.
Winterhilfe. In einem Aufruf des Ortsbeauftragten des
Winterhilfswerk werden die Vorauseſtzungen für den Erwerb der
Plaketten mitgeteilt und darauf hingewieſen, daß Beauftragte
des Winterhilfswerks in den nächſten Tagen jedes Haus
be=
ſuchen, Aufklärung geben und Spendenerklärungen
entgegenneh=
men werden.
Bei Erkältung, Grippe und Epidemien wird durch
das Zuſammentreffen mit vielen Menſchen in Bahnen,
Büros, Schulen, Kinos uſw. die Anſteckungsgefahr
erhöht. Man beugt vor durch
k. Dieburg, 17. Nov. Frhr. v. Fechenbachſſche
Ver=
waltung. Herr Landwirtſchaftsrat Dr. Schmaldt iſt aus der
Frhr. v. Fechenbachſchen Verwaltung ausgeſchieden. Bis zur
Neu=
regelung ſind alle Verwaltungsangelegenheiten mit Frhrn. von
Gemmingen in Darmſtadt zu regeln. Auch ſind in dieſer Zeit
Sprech= und Zahltage im Hauſe Fechenbach vorgeſehen. —
Zim=
merſtutzenſchießen. Die Schützengeſellſchaft Dieburg
veran=
ſtaltet für die Wintermonate ein Zimmerſtutzenſchießen um auch
in der kalten Jahreszeit die Schützen bei der Uebung zu halten.
Ausflug der Saarkinder. Die hier in Pflege befindlichen
Saarkinder unternahmen heute einen Ausflug per Auto nach
Aſchaffenburg, um die dortigen Sehenswürdigkeiten zu beſichtigen.
Münſter bei Dieburg, 17. Nov. Der Gemeindera
beſchloß die Weitererhebung der Bürgerſteuer für 1935 nach den
diesjährigen Sätzen in Höhe von 500 Prozent. Auch die
Hunde=
ſteuer für 1935 ſoll nach den diesjährigen Sätzen weiter erhoben
werden. Für den Winter wird für bedürftige Kinder, die
ärzt=
lich feſtgeſtellt werden, wieder eine Schulkinderſpeiſung
durch=
geführt, bei der täglich ½ Liter Milch und ein Brötchen zur
Ver=
abreichung gelangen. Holzhauer erhalten zu ihrer Unterſtützung
einen wöchentlichen Zuſchlag.
Babenhauſen, 17. Nov. Hohes Alter. Am Freitag
be=
ging Herr Maurermeiſter Wendel Lautz ſeinen 75 Geburtstag
in voller körperlicher und geiſtiger Friſche. Jahrzehntelang hat
er die von ihm ins Leben gerufene und nach ihm benannte
Lautzſche Kapelle geleitet, deren Mitglieder ſich heute größtenteils
noch in dem NS. Flieger=Muſikzug befinden. — Ihren 77.
Ge=
burtstag feierte am Samstag Frau Eliſe Dauernhein
Anläßlich ihres 25jährigen Jubiläums veranſtaltet die
hieſige Freiwillige Sanitätskolonne am Sonntag
nachmittag auf dem Exerzierplatze eine große Schauübung.
Abends findet im Saalbau Heß ein Feſtkommers ſtatt.
Schillerfeier der Adolf=Hitler=Oberreal- und hähn
Landwirkſchaftsſchule und der Realſchule Gr. Znhn
Um Schiller zu feiern, verſuchten die Schulen, ihn
ſprechen zu laſſen zu Menſchen einer Zeit, die das zu geſtelt
beginnt, was der Dichter vor 150 Jahren ſeheriſch ahnte und
einen Werken vorausſchuf. Die Feier in der Schule ſelbſt un
Vorführung der dramatiſchen Teile vor den oberen Klaſſe,
Volksſchule brachten den Dichter der Jugend nahe. Daß die
len mit ihrem Beginnen einem Bedürfnis auch in der Be
rung entgegenkamen, beweiſen die der Oeffentlichkeit zugänglioſl
beiden Wiederholungen in Umſtadt und in Höchſt. Die
verit
Turnhalle der Schulen und der bis zum letzten Platz gefün
der „Burg Breuberg” in Höchſt, und mehr noch die ehrliche Freau
an den Aufführungen, die allenthalben zum Ausdruck kam
RAS
Er08
e
Anlaß und Abſicht der für die Oeffentlichkeit wiederholn
Feiern" kennzeichnete in ſeinen Begrüßungsworten Oberſtu
direktor Dr. Kern; Bedeutung und Wirkſamkeit Schiller;
Volksleben der Gegenwart: das nationalſozialiſtiſche Geſicht
lers, zeichnete Studienrat Dr. Neumann in ſeiner Anſ=
Das Wort des Tages aber führte nach dem Willen aller
Be=
ten Schiller ſelbſt.
Im Rahmen klaſſiſcher Muſik, vom Schülerorcheſter
(Haydn, Bach, Schubert) klang alles Große durch Schiller un
an: Die Treue der „Bürgſchaft”, die Hoffnung im Chorlied
klang die Mahnung des Ordensmeiſters aus dem in dramati
Form vorgetragenen „Kampf mit den Drachen”: Gehorſam. 6El jehen hre 9
überwindung, Einordnung, Zucht! Stolz handelten die
Bauern des Rütliſchwurs aus ihrer Verbundenheit mit Volf 100Jamſad
Vaterland für ihre Freiheit, das beglückende Bewußtſein in
18. N0
ſtärkend, daß ſolches Bekennen auch in unſerem Volke wieder
ſchend geworden iſt. Begeiſter bekannten ſich die Wallenſtein
Reiter zur Freiheit und zur Ehre, die ſie in ihrem Führe
Sid
körpert ſehen, und ließen in dieſem Bilde der Vergangenh
Geſtalt unſeres Heros Adolf Hitler aufklingen und ſein Wyl
in einem begeiſterten Volke.
Das Beſte aber kann hier nur davontragen, wer ſelbſt
nachforſchend ſich betätigt, und das waren in dieſem Falle Ju
und Mädchen aller Klaſſen der Schulen. Und wie ſie in den
der Schillerſchen Werke hineinwuchſen, das gibt Zeugnis da
daß das junge Geſchlecht deutſcher Haltung erſchloſſen iſt, und
die Hoffnung auf einen zukunftsfrohen Aufbau im Geiſte d7
Haltung.
ur Dermäh
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Annal
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heimgegang
Für die t.
Ci. Erbach, 17 Nov. Werbeabend des VDA.
Werbeabend des VDA. wurde zu einer eindrucksvollen
gebung für das Auslands= und Grenzlandsdeutſchtum. HenAuce At
tor Weber, der Leiter der hieſigen Ortsgruppe, leitete
Lieder= und Gedichtvorträge der Oberklaſſe die Veranſt
ſinnig ein und gab dann in einer kurzen Anſprache einen Em=)im
in die vom VDA. zu leiſtende Arbeit, namentlich ſein Einnuk uurz
für die Verbreitung des volksdeutſchen Gedankens. Sein
derer Gruß galt dem aus dem öſterreichiſchen Bruderlande
menden Redner, Herrn Will Dietrich aus Salzburg, und
anweſenden Saarurlaubern. In ſeinen bis zur letzten Miltfut a. M., D
feſſelnden Ausführungen gab Herr Dietrich dann ein er
imniſcherung
des Bild über die Leidens= und Kampfzeit ſeines V
urtfriedho
deſſen Ringen um die Erhaltung ſeines Deutſchtums.
bieiſetzung in
die von reicher Sachkenntnis und tiefer Herzenswärme zer
Ausführungen wirkten, beweiſt die Neuanmeldung von 60
gliedern zur hieſigen Ortsgruppe des VDA. Neue Lieder
dichts= und Sprechchordarbietungen führten zum Ausk
Kundgebung hin. bei dem Herr Kreisſchulrat Gerbig als
zirkswart dem Redner für ſeine im hinteren Odenwald gel /4/
Werbearbeit warmen Dank zollte und treue Unterſtützung für
Zukunft zuſagte. Das Sieg=Heil auf den Führer ſowie
meinſam geſungene Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Lied ſclul f0 Abend mit ſeinen reichen Eindrücken würdig ab.
— Gernsheim, 17. Nov. Waſſerſtand des Rheins/Weſhen
Pegel am 16. November — 0.64, am 17. November — 0,71
Hirſchhorn, 17. Nov. Waſſerſtand des Neckatg
Pegel am 16. November 1,52 Meter, am 17. November 1,54
Wetterbericht.
Ausſichten für Sonntag: Anfänglich dunſtig und bedeckt
fach noch leichter Regen, dann Aufheiterung und ErwichgAp=
Windrichtung veränderlich.
Ausſichten für Montag: Vielfach neblig, ſonſt wolkig bis 0l”, mueg
ternd und im ganzen trocken. Beginnende neue Ablul
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geben ihre Verlobung bekannt.
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Heute verſchied nach längerem Teiden meine herzensgute Frau, unſere
liebe Schweſier, Schwägerin, Nichte und Tante
Frau Elſe Büttner
geb. Schneider
im Alter von 59 Jahren.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Karl Büttner
Vermeſſungsrat i. R.
Darmſiadt, Büchnerſtr. 16, den 16. November 1934.
Die Beerdigung findet Montag, den 19. November 1934, nachmittags 3.30 Uhr
auf dem Beſſunger Friedhof ſtatt.
(11999
Unſer gute, von uns allen geliebte —
Anna Storch
iſt goſſten abend aus ihrem an Liebe reichen
Leben urz nach Vollendung des 80. Lebens=
jahres eimgegangen.
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Vollmar, Major a. D.
Framürt a. M., Darmſtadt, 16. November 1934.
Die Ehäſcherung findet am Dienstag, 20. Nov.
im Kuptfriedhof Frankfurt a. M., 2.15 Uhr ſtatt,
Gſetzung in aller Stille in Darmſtadt.
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iſt am 12. November 1934 im 69. Lebensjahr nach kurzer,
ſchwerer Krankheit heimgegangen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Toni Günther, geb. Stiebritz.
Darmſtadt, 16. November 1934.
Dieburgerſtraße 4,
Auf Wunſch der lieben Entſchlafenen fand die Beerdigung
in aller Stille ſtatt. Von Beileidsbeſuchen bitten wir
dankend Abſtand zu nehmen.
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iſt geſtern abend ſanft entſchlafen.
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Sprechſtunden der Redaftion: Vormtags 12—1 Uhr nachitiod S..
Die heutige Nummer hat 20 Seiiell=
[ ← ][ ][ → ]Stutag, 18. November 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 319 — Seite 11
Mich und Ausland.
ſhrung der koken Kameraden
der erſten „Karlsruhe‟.
zur
FM
ll. Der Kreuzer „Karlsruhe”, der, wie
bereſet gemeldet, am Freitag mittag Port of
Spaiyaingelaufen hat, veranſtaltete am
Donners=
tag! u der Untergangsſtelle der erſten „
Karls=
ruhe; ne eindrucksvolle Kundgebung. In
Erin=
nerund an die toten Kameraden der erſten
„Karusuhe” wurde ein Kranz verſenkt. Am
4. Aſumber 1914, abends, wurde das Schiff
durcht ine in ihrer Urſache ungeklärte Exploſion
ausermdergeriſſen, und mit ihm ging der
Kom=
mandzu, Fregattenkapitän z. S. Köhler und ein
Teil zr Beſatzung unter. Bei den
Hinterblie=
benem des Kommandanten der erſten „
Karls=
ruhe‟” Kiel ging folgender Funkſpruch ein: An
der hergangsſtelle ruhmreicher erſter „
Karls=
ruhe”” verſenken wir, unſerer Kameraden und
ihress ſommandanten gedenkend, einen
Lorbeer=
kranzy ſomandant und Beſatzung Kreuzer „
Karls=
ruhe‟
zgelwechſel zwiſchen Förſter
und Wilderer.
Allſenkirchen. Am Freitag vormittag
wurdg er Revierförſter Manſtein in Mehren bei
einenn ſang durch die Staatsförſterei von einem
Wildor angeſchoſſen. Als ſich der Förſter in
einer Eitfernung von 30 Metern dem Wilderer
ſegemühr ſah, riß er im gleichen Augenblick wie
der 2üderer das Gewehr von der Schulter.
„Wähnnd die Kugel des Beamten ihr Ziel
ver=
fehltes kaf ihn das Geſchoß des Wilderers in die
HandalAls der Förſter Deckung hinter einem
Baum ſichte, ſchoß der Wilderer zum zweitenmal
und ſirh ihn in den Oberſchenkel. Von
herbei=
eilende) Waldarbeitern wurde der Förſter einem
Arzt eführt. Der Wilderer ergriff die Flucht
kvnte vorerſt noch nicht gefaßt werden.
leb ftall auf eine Sparkaſſenzweigſtelle
Hiſiyover. In Selze, im Landkreis
Han=
nover lrangen am Freitagabend, kurz vor
Ge=
ſchäftsſüuß, drei Männer in die Zweigſtelle der
„Sparkuſ des Landkreiſes Hannover ein.
Wäh=
rend eher der Räuber im Vorraum Schmiere
„ſtand, hdrohten die beiden anderen den
Buchhal=
üurster un deine Sekretärin mit der Waffe und
raub=
ſe lAten daen der Kaſſe befindlichen rund 4500 RM.
Hei Die 2er konnten unerkannt entkommen.
je I
We 3.
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1: Can
Todesſturz von der Treppe.
F.o. Mühurg. In der Nacht zum Freitag ſtürzte
poegen Mſnurg der Tierarzt Dr. Neufeld bei der
—5eimre: ſo unglücklich von der Treppe, daß er
r Eeinenyiweren Schädelbruch davontrug. Dr.
Neu=
eld it einen Verletzungen im Krankenhaus
er=
ie2 legen,
bemann Bulle wegen Beweismangels
freigeſprochen.
mburg. Im Prozeß gegen Hermann
Gulle tegen des Verdachts der Brandſtiftung
und Dten Verſicherungsbetrugs wurde geſtern
mittag von der Naumburger Strafkammer das
17 Urtei befällt. Der Angeklagte Bulle wurde
wegen Nangels an Beweiſen freigeſprochen. Der
Haftha hl wurde aufgehoben.
Umfasſdes Geſtändnis des Raubmörders John.
ue Göllitz. Der Raubmörder Kurt John hat
de nach ſener Einlieferung in das Görlitzer
Ge=
richtssſingnis einem Gendarmeriewachtmeiſter
gegemür ein umfaſſendes Geſtändnis abgelegt.
Er ſag aus, die Tat allein ausgeführt zu ha=
De ben. 4s Grund für den Mord an dem Kraft=
— wage 2yrmieter Pietſch gab er an, er habe bei
dem ordeten einen Geldbetrag in Höhe von
50 RMN(I) vermutet, den er habe an ſich bringen
Dae wollen Bei ſeiner Vernehmung, die zurzeit noch
* andama, gab der Mörder weiterhin zu, daß er
hwei” vor i iem Verbrechen einen anderen Mord
ge=
plant. Ltte.
2
Frantiſcher Unternehmer aus Polen geflüchtet.
Aſſchau. Der Hauptaktionär der
Oel=
ſabrin; Samter (Poſen), der franzöſiſche
Staats=
angel=äge Borah, iſt aus Polen geflohen,
nach=
dem 4 zahlreichen Gläubigern Wechſel ohne
Deckumhrnterlaſſen hat. Die Fabrik iſt in
Kon=
urs hangen. In der polniſchen Preſſe wird,
A ecch wieder um einen franzöſiſchen
Unter=
nehmxhandelt, an den berüchtigten Fall Bouſſac
n deh Fyrada=Werken erinnert, deſſen
betrüge=
kiſchels Verhalten bekanntlich viel Erregung
her=
vorgeeyen hat.
iM Oberlandſtallmeiſter ernannt
wurAer bisherige Landſtallmeiſter Dr. Seyffert,
der leitts ſeit einiger Zeit die Geſchäfte des
erl andſtallmeiſters kommiſſariſch führt.
Schwerkerkanz der Traunſteiner.
Helene Böhlau 75 Jahre alf.
n.
Ein Bild von de
der unter dem Leitwort „Deutſches Bauerntum”
in
des Reichsbauerntages veranſtaltet wurde.
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Rieſige Lebkuchen, deren Schmuck aus Zuckerguß die Künſtlerhand verrät, werden in wenigen
Wochen unter dem Lichterbaum prangen, um großen und kleinen Kindern Freude zu bringen.
Die bekannte deutſche Dichterin, die ſich mit
zahl=
reichen Romanen und meiſterhaften Schilderungen
der Goethezeit in ihrer Geburtsſtadt Weimar
einen Namen gemacht hat, kann am 22. November
ihren 75. Geburtstag feiern.
Vergeſſene zwanzig Millionen Dollar.
Waſhington. Der Amerikaner iſt zwar
als guter Geſchäftsmann bekannt aber in gewiſſen
Beziehungen ſcheint er doch übervorſichtig zu ſein!
Die letzte Inventur des Schatzamtes ergab
näm=
lich die überraſchende Feſtſtellung, daß das
Schatzamt Paſſivpoſten im Geſamtbetrage von
über 20 Millionen Dollar beſitzt, die es gerne
ausgleichen würde, wenn es die rechtmäßigen
Gläubiger ausfindig machen könnte. Die meiſten
dieſer Verpflichtungen beſtehen in alten,
überfäl=
ligen Regierungsanleihen, Sparzertifikaten und
dergleichen, die, über das ganze Land verteilt, in
unzähligen Matratzen und Sparſtrümpfen längſt
der Vergeſſenheit anheimgefallen oder womöglich
ſchon unfreiwilligerweiſe vernichtet ſind.
Verſchie=
dene dieſer ausſtehenden Verpflichtungen datieren
aus der Zeit der erſten Bundesanleihe der
Ver=
einigten Staaten von vor 1800, die ſchon vor über
hundert Jahren fällig waren, und der Wert der
einzelnen Anleihepoſten ſchwankt zwiſchen einer
während des Weltkrieges herausgegebenen
Spar=
marke im Werte von 25 Cents und
Goldzertifi=
katen der amerikaniſchen Kriegsanleihe im
No=
minalwarte von je 10 000 Dollar. Faſt täglich
kommt es vor, daß dem Schatzamt eines der alten,
ſchon faſt vergeſſenen Anleiheſtücke zur Einlöſung
vorgelegt wird. Der älteſte ausſtehende Poſten in
den Büchern des Schatzamtes erreicht die hübſche
Summe von 27 870 Dollar und iſt ein Teil einer
ſechsprozentigen Regierungsanleihe aus dem
Jahre 1790, und der größte Einzelpoſten, welcher
von ſeinem Beſitzer niemals zurückgefordert
wor=
den iſt, beträgt 119 400 Dollar einer 7,3
prozen=
tigen Anleihe aus dem Bürgerkriege von 1873.
Mindeſtens ein Bruchteil dieſer uneingelöſten
Verpflichtungen iſt wahrſcheinlich darauf
zurück=
zuführen, daß die urſprünglichen Zeichner dieſer
Anleihen annahmen, daß es ſich hierbei um
frei=
willige Spenden, ſtatt um feſtverzinsliche
Regie=
rungsanleihen handelte. Wie dem auch ſei: das
Schatzamt hält ſtändig Bargeld im Geſamtbetrag
dieſer ausſtehenden Verpflichtungen bereit, um
ſelbſt dieſen teilweiſe jahrhundertealten
Verpflich=
tungen jederzeit nachkommen zu können, denn es
beſteht ja immerhin noch die Möglichkeit, daß
irgendeine alte Matratze plötzlich vergeſſene
Mil=
lionen in Regierungszertifikaten zutage fördert.
61 Todesopfer eines Blitzſchlages?
London. Wie Reuter aus Eaſt London, in
Südafrika, meldet, ſollen in der Nähe des Kaps
der Guten Hoffnung, bei Clarksbory, 61
Einge=
obrene durch einen Blitz getötet worden ſein. Sie
waren, um ihre Mahlzeit zu halten, in einer
großen Hütte verſamelt, als der Blitz einſchlug.
Zweite Kirſchenernke in Bulgarien.
Sofia. Wie aus Burgas, am Schwarzen
Meer, gemeldet wird, iſt dort eine ungewöhnliche
Erſcheinung zu beobachten. Zahlreiche
Kirſch=
bäume, die vor anderthalb Monaten zum
zwei=
ten Male blühten, konnten bei der ſonnigen und
milden Herbſtwitterung erneut Früchte anſetzen,
die jetzt zum größten Teil ausgereift ſind und
geerntet werden. Auch die älteſten Leute in
Bur=
gas, können ſich eines gleichen Falles nicht
er=
innern.
Schwere Unweiker in Südfrankreich.
Paris. In Südfrankreich herrſchen Stürme
und wolbenbruchartiger Regen. Im Kriegshafen
von Toulon rammte bei außerordentlichem
See=
gang ein Torpedoboot eine mit einem
Deckoffi=
zier und ſechs Matroſen bemannte Motorbarkaſſe
eines Kreuzers, die ſofort unterging. Die ſieben
Inſaſſen konnten trotz des hohen Wellenganges
gerettet werden. Zahlreiche Boote riſſen ſich von
ihren Ankern los und trieben ab. Das erſte
Ge=
ſchwader, das zu Manövern ausgelaufen war, hat
angeſichts der ſtürmiſchen See die Uebungen
abge=
brochen und iſt in den ſchützenden Hafen von
Toulon zurückgekehrt. In der Gegend von
Mar=
ſeille haben die Stürme großen Schaden
ange=
richtet. An der franzöſiſchen Riviera regnet es
ſeit Tagen ununterbrochen. In den Vogeſen iſt
der erſte Schnee gefallen.
Unangenehme Ueberraſchung
für vier amerikaniſche Menſchenräuber.
New York. Aus Darien, in Connecticut,
wird berichtet, daß eine Gruppe Menſchenräuber,
die das Haus eines wohlhabenden
Schiffahrts=
agenten namens Weſtheim überfiel, um deſſen
zwölfjährigen Sohn zu entführen, eine unange
nehme Ueberraſchung erlebte. Da die Familie
vor einigen Tagen Drohbriefe erhalten hatte,
hat=
ten ſich in dem Hauſe ſechs Geheimpoliziſten
ver=
borgen. Vier Mitglieder der Bande trafen in
einem Kraftwagen ein und gingen, da kein
Poli=
ziſt in Sicht war, ohne weiteres auf das Haus
los. In dieſem Augenblick öffnete ſich die Tür,
und die Banditen ſahen ſich ſechs ſchußbereiten
Revolvern gegenüber. Es entwickelte ſich ein
wilder Kampf, in deſſen Verlauf zwei Beamte
leichte Schußwunden erlitten. Die vier Verbrecher
wurden ſchließlich überwältigt und ins Gefängnis
gebracht.
Deutſcher Dampfer
rettet franzöſiſche Schiffbrüchige.
Paris. Der in Cherbourg eingetroffene
deutſche Dampfer „Spezia” ſetzte vier Matroſen
eines franzöſiſchen Segelſchiffes an Land, das vor
einigen Tagen an der portugieſiſchen Küſte
ge=
ſunken iſt. Die neunköpfige Beſatzung des
Seg=
lers hatte ſich in die Boote gerettet. Ein Boot
mit fünf Mann erreichte die portugieſiſche Küſte,
während, das andere Boot in die offene See
hinausgetrieben wurde und ſpäter von der „Spe
zia” aufgenommen werden konnte. Die
franzö=
ſiſchen Seeleute behaupten, ſie ſeien nach
fünf=
zehnſtündigem Umhertreiben einem portugieſiſchen
Dampfer begegnet, doch habe deſſen Kapitän ſich
geweigert, ſie als Franzoſen aufzunehmen.
Die „Spezia” ſetzt ihre Reiſe nach Hamburg fort.
Sechs Todesurteile gegen Bahnräuber
in der Sowjetunion.
Moskau. Das Gericht in Schiſtopol (
Tata=
riſche Republik) verurteilte ſechs Mitglieder einer
Bande, die mehrere Güterzüge ausgeplündert
hatten, zum Tode. Bei der Ausplünderung der
Wagen waren mehrere Beamte getötet und
ver=
letzt worden. Zehn weitere Angeklagte
erhiel=
ten Gefängnisſtrafen von einem bis zehn Jahren.
Ein Flugzeug,
das ſich ſelbft lenkk.
Die von den Siemens=Werken
erbaute ſelbſttätige Steuerung
für Flugzeuge wurde jetzt zum
erſten Male der Oeffentlichkeit
vorgeführt. Der „Auto=Pilot”
ſoll den Flugzeugführer nicht
erſetzen, aber bedeutend
ent=
laſten. Er nimmt ihm die
wich=
tigſten mechaniſchen Tätigkeiten
ab und hält die einmal
einge=
ſtellte Flugrichtung und
Höhen=
lage automatiſch ein. — Die
Aufnahme zeigt das an der
Vorderkante der Tragflächen
angebrachte Pilotrohr, einen
Staudruckmeſſer, der zur
auto=
matiſchen Regelung der
Flug=
geſchwindigkeit dient.
Seite 12 — Nr. 319
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sport, Spiel und Jucnen
Heute Handball=Treffen
Sporkverein 1898 — Polizei
um 15 Uhr am Böllenfalltor.
Wir verweiſen nochmals auf den heute nachmittag, 3 Uhr. auf
dem Stadion am Böllenfalltor ſtattfindenden Handballgroßkampf
beider Mannſchaften.
Um 2 Uhr ſpielen die beiderſeitigen Reſerven und die beiden
1. Jugendmannſchaften.
*
Das Handball=Ligaſpiel Pfalz Ludwigshafen
SV. 98 Darmſtadt iſt auf den Buß= und Bettag (2 1. Nov.)
feſtgeſetzt worden.
* Der Fußball in Skarkenburg.
Die Kreisklaſſe 2
kommt teilweiſe am Sonntag, mit der Vorrunde zu Ende und
meldet:
Gruppe 1: Auerbach — Zwingenberg, Fehlheim — Hambach,
See=
heim — Hähnlein, alſo noch einmal Paarungen, die gerade an
der Bergſtraße beſonderen Reiz beſitzen. In der dritten
Be=
gegnung darf man mit einem Sieg der Platzelf rechnen.
Gruppe 2: Dornheim — SV. 98 Darmſtadt 3., Leeheim —
Stock=
ſtadt. Die Chancen im Leeheimer Treffen kann man als offen
betrachten, da die Platzelf in den letzten Spielen eine
Form=
verbeſſerung an den Tag legte.
Gruppe 3: Gräfenhauſen
Beſſungen. Hahn — Reichsbahn.
Sprendlingen —
TSG. Erzhauſen, Merck Darmſtadt — SV.
Erzhauſen, Eſchollbrücken ſpielfrei. — Gräfenhauſen hat in den
Beſſunger Turnern eine ſtark, aufkommende Mannſchaft vor
ſich. Fraglich, ob Reichsbahn in Hahn beſtehen wird, während
man dem dritten Darmſtädter Verein, dem Tabellenführer
Merck, wohl einen Sieg zutrauen kann. Ausgeglichen wird es
in Sprendlingen zugehen, obwohl die Gäſte nicht unterſchätzt
werden dürfen.
Gruppe 4: Erbach — Sandbach, Lützel=Wiebelsbach —
Spach=
brücken. Beerfelden — Neuſtadt, Groß=Umſtadt — Ueberau,
Kleeſtadt — Lengfeld. —
Hier ſind vom Vorſonntag noch die
Ergebniſſe nachzutragen: Spachbrücken — Erbach 1:4, Neuſtadt
Kleeſtadt 9:0, Sandbach — Groß=Umſtadt 0:2, Beerfelden
Ueberau 4:1, Lengfeld — Lützel=Wiebelsbach abgeſetzt.
Darnach ſieht die Tabelle folgendermaßen aus:
Sporkkalender.
Erbach 6 — 1 Lützel=WiebelsbachBeerfelden 5 — 1 10 Groß=Umſtadt Neuſtadt Lengfeld Oieu 2 2 Ueberau 5 Sandbach 2 1: Spachbrücken 1 — 6:17 Kleeſtadt 6:41
Die beſondere Anziehungskraft der angeſetzten Paarungen
ergibt ſich von ſelbſt.
Gruppe 5: Oberabſteinach — Mörlenbach. Rimbach —
Unterſchön=
mattenwag, Gorxheim
Aſchbach, Affolterbach
Mörlen=
bach. Hier folgt die Tabelle in der kommenden Woche, da die
Ergebniſſe ſehr ſchwer feſtzuſtellen ſind.
TSG. 46 (Jugendabteilung).
Am heutigen Sonntag finden folgende Jugend= bzw.
Schüler=
ſpiele ſtatt:
Jugend vormittags 9 Uhr auf dem Stadion gegen SV. 98.
Pflichtſpiel.
An der Rheinallee: 12.15 Uhr 1. Schüler gegen SV.
Weiterſtadt. 1 Uhr: 2. Schüler gegen 1. Schüler von TS. Meſſel.
Winkerhilfsſpiele im Kreis Starkenburg.
Zu den bereits angeſetzten 26 Winterhilfsſpielen ſind noch die
folgenden hinzugekommen:
27. in Meſſel: Meſſel — Spp. 98 Darmſtadt 2 Mannſch.
28. in Ober=Ramſtadt: T..
u. Spgde. 1877 Ober=
Ram=
ſtadt — 2
5G. 46 Darmſtadt.
29. in Oberklingen i. O.: Sportverein Oberklingen —
Sppgg. 1934 Ueberau, 2 Mannſchaft.
Bei den veröffentlichten Spielen muß folgende Aenderung
platzgreifen:
6. in Seligenſtadt: Sppg. u. Tgſ. Seligenſtadt —
Main=
flingen=Zellhauſen.
7. in Hainſtadt:
Hainſtadt=Kleinkrotzenburg — Klein=
Auheim=Froſchhauſen.
Reſtliche Terminliſte.
Kreisklaſſe I, Gruppe 1:
2. 12. 1934: Bobſtadt — Groß=Rohrheim.
Kreisklaſſe I, Gruppe 2:
2. 12. 1934: Weiterſtadt — Wixhauſen,
Groß=Gerau
46 Darmſtadt,
Mörfelden — Wolfskehlen.
Die Spiele finden auf den Plätzen der erſtgenannten Vereine
ſtatt und beginnen um 14.15 Uhr.
Die noch ausgefallenen Spiele Weiterſtadt — Eberſtadt,
75 Darmſtadt — Weiterſtadt und Weiterſtadt — 46 Darmſtadt
werden am Schluß der Rückrunde nachgeholt.
Untere Mannſchaften, Gruppe B.
2 12. 1934: Weiterſtadt — Wixhauſen, Groß=Gerau — 1846
Darmſtadt, Mörfelden — Wolfskehlen.
Die Spiele finden auf den Plätzen der erſtgenannten Vereine
ſtatt und beginnen um 12.30 Uhr.
Die weiter ausgefallenen Spiele Weiterſtadt — Eberſtadt,
75 Darmſtadt —
Weiterſtadt und Weiterſtadt — 46 Darmſtadt
werden am Schluß der Rückrunde nachgeholt.
Den Vereinen der Kreisklaſſe 1, Gruppe 1 und 2,
zur gefl. Kenntnis, daß die Rückrunde am 9. 12. 1934 beginnt. Der
23. 12., ferner die beiden Weihnachtsfeiertage und Neujahr bleiben
ſpielfrei. Am 20. 12. 1934 wird geſpielt.
Handball.
15.00 Uhr: Stadion: Sportverein 1898 — Polizei Darmſtadt.
Fußball.
14.30 Uhr: Kranichſt. Str.: Jahn 75 — Chattia Wolfskehlen.
Merck — SV. Erzhauſen.
14.30 Uhr: Maulbeerallee:
14.30 Uhr: Arheilger Mühlchen: 04 Arheilgen — Bürſtadt.
Tiſchtennis.
10.00 Uhr u. 16.30 Uhr: Bürgerhof: Heſſen — Pfalz.
25 Jahre ſtädt. Hallenſchwimmbad.
Heute 15 Uhr:
Darmſtädter Schwimmſtaffeltag im Hallenbad
bei freiem Eintritt.
Der bereits im vorigen Jahre mit beſtem Erfolg durchgeführt
Schwimmſtaffeltag der hieſigen ſchwimmſporttreibenden Vereine,
findet diesmal ſeine Wiederholung anläßlich des 25jährigen
Be=
ſtehens des hieſigen Hallenſchwimmbades. Dieſer
Schwimmſtaffel=
tag bildet zugleich den Auftakt der dieswinterlichen
Wettkampf=
runde. Die für den Staffeltag ausgeſchriebenen Wettkämpfe
be=
deuten aber auch eine große Leiſtungsprüfung im Schwimmen. Die
Einteilung der teilnehmenden Vereine erfolgte wiederum in
drei Klaſſen, wonach in Kl. 1 aufeinander treffen die
Darm=
ſtädter Turn= und Sportgemeinde 1846 und der Schwimmklub
Jung=Deutſchland. In Kl. 2 ſchwimmen die Polizei und
der Turnerbund Jahn 1875, während in Klaſſe 3 die
Turn=
gemeinde Beſſungen, der Merck=SV., Reichsbahn und
der TV. Arheilgen ſich miteinander meſſen. In der
Damen=
klaſſe ſchwimmen Turn= und Sportgde. 1846, des
Schwimm=
klubs Jung=Deutſchland und der Reichsbahn, die
erſt=
malig eine Damenſchaft hierbei in den Wettkampf ſchickt.
Die Wettkämpfe ſelbſt gehen über 10X50 Meter Bruſt und
Kraul in der Klaſſe 2, über 20X50 Meter Bruſt und Kraul in
der Klaſſe 1 und über 6X50 Meter Bruſt und Kraul in der Klaſſe3
ſowie in der Damenklaſſe. Daneben laufen noch die Lagenſtaffel
in einfacher und großer Beſetzung für alle Klaſſen. Eine
will=
kommene Unterbrechung wird ein Kunſtſpringen der hieſigen
Springergarde von der Galerie des Hallenbades bringen und als
Abſchluß ein Waſſerballſpiel zweier zuſammengeſtell
Mannſchaften. Die im vorigen Jahr eingeſchobenen Wettkämpfe
für Knaben und Mädchen ſind weggefallen. Der Verlauf der
ein=
zelnen Mannſchaftskämpfe dürfte bei der vielfachen
Gleichwertig=
keit der einzelnen Vereinsmannſchaften bis ins Ziel ein überaus
ſpannender werden.
Der Staffeltag nimmt ſeinen Anfang im Anſchluß an die
vor=
ausgehende Jubiläumsfeier im Hallenbad, die durch
den Herrn Oberbürgermeiſter vorgenommen wird. Der
Ein=
tritt ins Hallenbad zum Schwimmſtaffeltag iſt
frei. Damit hat die Bevölkerung die Möglichkeit. Einblick in die
derzeitige Leiſtungshöhe der ſchwimmſporttreibenden Vereine zu
nehmen. Im Zuge der derzeitigen Maßnahmen zur Hebung des
Schwimmens bildet der Staffeltag aber auch eine weitere große
Werbung für das Schwimmen überhaupt. Der Beſuch des
Schwimmſtaffeltages wird daher allen Freunden des Schwimmens
auf das angelegentlichſte empfohlen.
Vormittags von 9—1 Uhr hat die Darmſtädter Bevölkerung
Gelegenheit, ſämtliche Räume des Städtiſchen Hallenbades zu
beſichtigen.
3 Wintersport-Reisen
nachNesselwangi. augäu
(siehe heutige Beilage.)
Mit Darmſtädter Waſſerballern
Waſſerball=Olympiavorbereitung in Elberfeld.
Im Zuge ſeiner Olympiavorbereitungen führt der Deutſche
Schwimmverband am 17. und 18 November einen
Waſſerball=
kurſus unter der Leitung des Verbandswaſſerballwarts Hofmann
(Nürnberg) in Wuppertal=Elberfeld durch. Außer zwei
Mann=
ſchaften des Gaues Niederrhein und einer Mannſchaft des Gaues
Niederſachſen (Hannover) erhielt auch der Bezirk 3 des Gaues XIII
(Südweſt) eine Einladung, der ſich durch eine Darmſtädter
Städte=
mannſchaft vertreten läßt. Dieſe Einladung iſt für Darmſtadts
Waſſerballer außerordentlich ehrenvoll und gibt ihnen eine
glän=
zende Gelegenheit, ihr Können zu erweitern und mit anderen
guten deutſchen Waſſerballſpielern zu meſſen. Die Darmſtädter
Mannſchaft, die in letzter Minute noch umbeſetzt werden mußte,
wird in der Aufſtellung; Kleinſchmidt (Jung=D.); Schüßler
(Jung=D.), Reſch (TSG. 46); Orlemann. Weicker, Mayer (
ſämt=
lich Jung=D.) und Roßkopf (TSG. 46) in Wuppertal vertreten
ſein und im Rahmen des Kurſus gegen zwei
Auswahlmannſchaf=
ten des Gaues Niederrhein Spiele austragen.
Der Fußball=Fachwark gibt bekannt:
Bei dem Kreisklaſſenſpiel zwiſchen Germania Schwanheim
und der TuSGde. Höchſt am vergangenen Sonntag zog ſich der
Schwanheimer Torhüter Theodor Panzer bei der Abwehr eines
Schuſſes ohne von irgendeinem anderen Spieler angegriffen
wor=
den zu ſein, eine Verletzung zu, an deren Folgen er ſtarb.
Karl Zimmer, der Fußballfachwart des Gaues 13 wendet
ſich in einer Bekanntmachung in ſeiner Eigenſchaft als
Kreis=
führer in erſter Linie gegen diejenigen, die verſuchen, auf Grund
dieſes ebenſo bedauerlichen wie ſeltenen Vorfalles Stimmung
gegen den Fußballſport an ſich zu machen. Die Feſtſtellungen der
verantwortlichen Perſonen haben ergeben, daß der Gegner, die
Die deutſche Mannſchaft, die am 21. November in Berlin
ge=
gen eine Städtemannſchaft ein Winterhilfeſpiel austrägt, ſteht:
Jakob; Buſch, Ilanes; Bender, Münzenberg, Zielinſki; Lehner,
Siffling, Conen, Szepan, Kobierſki.
Campbell, der Welt ſchnellſter Autofahrer, wird ſeinen
ver=
beſſerten „Blauen Vogel” im Januar nach Amerika verfrachten,
um dort neue Weltrekordjagden zu unternehmen.
Sinne eingeſetzt.
Die Mannſchaften von Schwanheim ſtellen zum Zeichen ihrer
Trauer jeglichen Spielbetrieb bis zum 2. Dezember ein. Für die
übrigen Vereine Groß=Frankfurts wird verfugt, daß die
Spiel=
führer ſämtlicher Mannſchaften, einſchließlich der Gauliga am
18. November mit Trauerflor zu ſpielen haben. Bei allen
Spie=
len der Kreisklaſſegruppe legen die Schiedsrichter in der 2.
Halb=
zeit für den geſtorbenen Sportkameraden eine Trauerminute ein.
Sonntag, 18. November 1931
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Sonntag, 18. November
6,35: Hamburg: Hafenkonzert. — Die Glocken vom Großen Micher
Choral: Ambroſianiſcher Lobgeſang.
8.15: Zeit. Nad
Wetter. — 8.25: Stuttgart: Gymnaſtik. — 8.45: Choralblaſen
9.00: Katholiſche Morgenfeier.
9.45: Deutſches
Schatzfäſt=
lein: Die Welteſche Ygdraſil.
10.15: Chorgeſang. Ausf.;
Schubert=Chor. Ltg.: Stoll. — 11.00: Bekenntniſſe zur Zei
Georg Stammler: Im Herzſchlag der Dinge. — 11.15:
Haus=
muſik. Ausf.: Mitglieder des Funkorcheſters.
1200: Orcheſter Darmſtädter Berufsmuſiker. Ltg.: Melchior.
3.00: Der Löwe von Brzeziny Zur Erinnerung an General
bis 24. Nov. 1914),
Litzmams Durchbruchsſchlacht (17.
3.15: Mittagskonzert auf Schallpl
14.00: Kinderſtunde:
Plapperlieſe erjählt eine komiſche Geſchichte.
— 14.30: Leipzig:
Eine halbe S unde Lettland.
15.00: Stunde des Land
Aus deutſchem Getreide.
für jeden Geſchmack das richtige Bro
Anſchl.: Bäuerliche Muſik.
15.25: Königsberg: Kleines
Funkorcheſter. Ltg.: Eugen Wilcken.
17 00: Goslar: Reichsbauerntagung 1934. Bauerntumsabend au
— 17.50: Bacherach: Jugendfunk: Burg Stah
dem Oſterfeld.
eck, eine reue Jugendherberge. — 18.10: Unterhaltungskonzert.
Kapelle Franz Hauck.
19 00: Goslar: Reichsſendung: Reichsbauerntagung 1934. Schluß
ſitzung des Kongreſſes im Kongreßzelt auf dem Oſterfeld. Es
ſpricht: Reichsbauernführer W. Darré. — 19.35: Sport.
9.40: Waldmeiſter Operette in 3 Akten von Joh. Strauß,
21.30: München: Reichsſendung: 5. Meiſterkonzert des deutſche
Rundfunks. Doppelkonzert für Geige und Kniegeige i A=M=
Werk 102. (Brahms). Mitw.; Max Straub (Geige), Adol
Steiner (Kniegeige).
— 22.05: Zeit, Nachr. — 22.15: Nachr
Wetter, Sport.
22.20: Sportſpiegei des Sonntags. — 22.30;
Aus dem Sportpalaſt Berlin: Funkbericht vom Internatiof
Eishocken.
22.45: Tanzmuſik. Kapelle Franz Hauck,
24.00: Stuttgart: Nachtmuſik.
Frankfurt: Montag, 19. November
6.00: Bauernfunk. — 6.15 und 6.30: Gymnaſtik. — 6.45: Zeſt
Meldungen — 6.50: Wetter. — 6.55: Morgenſpruch — Chor
7.00: Orcheſter Frankfurter Berufsmuſiker. Ltg.: P. Schum.
In einer Pauſe ca. 8.00: Nur für Frankfurt: Waſſerſtand
Wetter. — 8.30: Stuttgart: Gymnaſtik. — 9.00: Nur Trie
Unbekannte Muſik für Blasinſtrumente. — 9.40: Fremder S
Europäiſche Volkslieder.
10.00: Nachr. — 10.15: Von
Deutſchlandſender: Schulfunk: Die deutſche Kaiſermacht. — 1100;
Werbekonzert. — 11.30: Meldungen. — 11.45: Sozialdienſt.
12 00: Stuttgart: Fliegerlandeskapelle Ltg.: Barthelmeus. —
13.00:
Stuttgart: Zeit, Saardienſt, Nachr. — 13.10: Nachr. —
13.15: Stuttgart: Schallplatten: Buntes Opernprogramm.
14.15: Zeit. Nachr. — 14.30: Wirtſchaftsbericht.
14.45.
Zeit, Wirtſchaftsmeldungen —
14.55: Wetter. — 15.00:
Kaſſel: Nachr — 15.15: Kinderſtunde: Jetzt baſteln wir Weiß
nachtsgeſchenke! — 15.30: Bücherfunk: Schriften zur völkiſchen
Bildung — 15.45: Jugendfunk: Jungmädel treiben Sport.
16.00: Berlin: Kleines Funkorcheſter. Ltg.: Steiner. —
8.001
Jugendfunk: Frankfurter Jungvolk mit Fanfare und Lan
knechtstrommel.
18.15: Bücher, die uns erwarten. — 1
Neue deutſche Dichtung: Joh. O. Bringezu. — 18.35: Aus Wald
und Flur
18.45: Kaiſerslautern: Unterhaltungskonzert. Orcheſter der
Be=
rufsmuſiker Kaiſerslautern, Ltg.: Rud. Schmidt:
In des
Pauſe 19,00: Meldungen.
19.45: Das Leben ſpricht. —
20.00: Zeit, Nachr. — 20.10: Volk und Wirtſchaft an der
ar.
20.30; Bauernzug. Ausfahrt und Rückkehr deutſcher Bau
in die Heimat
21.10: Neue Klaviermuſik. Ausf.: Udo
Dam=
mert.
Tanzmuſik. Kavelle Franz Haue
„d. — 204
— 22.15: Nachr., Wetter, Sport.
Zeit, Nachr.
2.30: Wif
und Humor im deutſchen Lied.
23.00: Königsberg: Tanz
kapelle Erich Boerſchel. — 24.00: Nachtmuſik. (Schaklpl.),
Deutſchlandſender
Deutſchlandſender: Sonntag, 18. November
6.30: Tagesſpruch. — 6.35: Hamburger Hafenkonzert. Glocken von
Großen Michel. — Choral: Ambroſianiſcher Lobgeſang. — 800
Stunde der Scholle: 1. Der Wirtſchaftsberater auf dem Bau
ernhof. 2. Eine Jagdplauderei. — 8.55: Deutſche Feierſtunde
Pflicht und Segen des Berufes — 9.35: Sendepauſe. — 10.0
Berlin: Wetter. — 10.10: Sendepauſe.
10.20: Sper
Ne
Kuding: Maſuren=Landſchaft. — 11.15: Se
11.00:
bericht — 11.30: Meiſter ihres Fachs (Schallplatten).
12 00: Glückwünſche. — 12.10: Königsberg: Mittagskonzert
Dazw. 12.55: Zeitzeichen. — 14.00: Kinderfunkſpiele:
Luſtig. Frei nach Grimm. (Aufn.) — 14.35: W. Kosl
Schachſpieler — 14.50: Luſtiges von Schallplatten. — 15.30
F Chopin. Soliſt: Leopold Münzer. (Aufn.)
16.00: München: Veſperkon;ert des Münchner Sinfonieorcheſte
Ltg.: Georg Ebner. — 17.00: Hamburg: Reichsbauerntag 14
Bauerntumsabend auf dem Oſterfeld bei Goslar. — 18.00:
der Auslandsdeutſchen: Lieder aus Kärnten u. Steiermark.
18.30: Walzer=Intermezzo (Schallvl.).
19.00: Reichsſendung: Hamburg: Reichsbauerntag 1934. Sc
ſitzung des Kongreſſes im Kongreßzelt auf dem Oſterfeld bei
— 19.35:
lar. Der Reichsbauernführer ſpri
key=
20 09): Erinnerur
kampf Deutſchland gegen Belgien.
zwiſchen Einſt und Heute — 21.30: Reichsſendung: Münche
Meiſterkonzert des deutſchen Rundfunks. Doppelkonzert f. 6i0
u. Kniegeige in A=Moll Werk 102 von Brahms. Ma=
(Geige), Adolf Steiner (Kniegeige). — 22.00: Wette
„Kaaaf
und Sportnachrichten — 22.30: Funkberichte vom Intern
Sewel
Eishockey aus dem Berliner Sportpalaſt. — 22.45:
bericht. — 23 00: Köngsbera: Unterhaltungskonzert. Das R
Funkorcheſter. Lta.: Eugen Wilcken.
Deutſchlandſender: Montag, 19. November
C.00: Hamburg: Wetter. — 6.05: Nachr. — 6.15: Berlin; Gyſe.
naſtik — 6.30: Tagesſpruch; anſchl:: Choral: — 6.35: Leip
Muſikzug der 48. So.=Standarte. Ltg.: Muſikzugführer Pauſle
In einer Pauſe, gegen 7 00: Nachr. — 8.00: Sperrzeit. *
8.45: Leibesübung für die Frau. — 9.00: Sendepauſe.
9.40: Elſe Vorwerk: Aufgaben der Abteilung Hauswirtſch
deutſchen Frauenwerk. — 10.00: Nachr. — 10.15: Volk
Staat. Die deutſche Kaiſermacht. Hörſzenen. — 11.00: Kor7,
— 11.15: Seewetterberich
liche Erziehung Schulung zur Kraft.
11.30: Sendepauſe — 11.40: A. Schrenk: Urſachen und 9‟
hütung von Auswinterusgsſchäden. Anſchl.: Wetter. — 115
GGlückwünſche.
— 13.00:
12 00: Köln: Mittagskonzert — 12.55: Zeitzeichen
13.45: Ma
Leichtbekömmliches (Schallpl.); anſchl.: Wetter.
14.55: Programmhinweiſe,
richten
14.00: Sperrzeit.
Wetter, Börſe — 15.15: Für die Frau: Margret Dihrhek?
Bang: Vom deutſchen Leinen. — 15.40: Werkſtunde für )i
Jugend: Bau von Futterhäuschen für die Vögel.
16.00: Mannheim: Das Philharmon. Orcheſter Ltg.: H. Schice
wing. — 18.00: Bücherſtunde: Neue Bücher großer deutſcher Ee
zahler. — 18.20: H.
Obſcherningkat u. B. Ruud: Wir u. 902
Ausland im Stiſport. — 18.35: Vortrag. — 18.55: D4s be
dicht; anſchl.: Wetter.
19.00: Virtuoſe Tanzmuſit (Schallpl.). — 20.00: Kernſpruchi Ae
ſchließend: Kurzmachrichten. — 20.10: Und die Hitlerjugend ſindte
(Aufn.). — 20.30: Einſteigen Richtung 1 Luſtige S enen voll.”
Stimmel. Aufn.) — 21 00: Das Elly Ney=Trio ſpielt Bethon”.
und Brahms. — 22,90: Wetter=, Tages= und Sportnachl.
22.39: Zeitfunk. — 22.45: Sewetterbericht. — 23.00: Europſtk.
ſches Konzert aus Ungarn, (Aufn.
1 Men
[ ← ][ ][ → ]NINr 18.Nobember 1934
7
Adt
4
OM
O
je zähe, feuchte, grauweiße Watte liegt der
OANebel über dem Aeer. Himmel und Waſſer
hun ſind Tſmrennbar verbunden. Schwer und ölig, wie
flüſſi=
ſes 2ſſtall rollt die See in breiten, maſſigen Wogen
da=
her. yendwo fern brüllt der heiſere Con einer
Dampf=
veifol½ aus einer anderen Nichtung antwortet ein
durchwutngendes Nebelhorn. Unheimlich —
OiNebelwache auf Norderneu=Feuerſchiff
mach= flichteifrig die Nunde und ſpäht in die
undurch=
dringite Meereswüſte hinaus. Negelmäßig, nach dem
Miuuichieiger, heult die Sirene ihr Warnungsſignal.
Hinta”der grauen Nebelwand gleiten Schiffe vorüber,
die nnn nur ahnt. Dumpf brauſt die Brandung eintönig
in ihah Rhythmus gegen die roten Plattengänge des
m Geuerſtiffs.
zü. AM inbrechender Nacht wirft das Bliukfeuer ſein
Stralſu ündel in den Nebel hinaus. Für Sekunden reißt
es ehlaar Meter der dicken Dunſtſchicht auf, um dann
gleicht bieder davon verſchluckt zu werden und in der
Dumthat zu ertrinken. Die Wache lauſcht angeſpannt.
Sirceltrte und Nebelhörner in kürzeren Abſtänden —
45kſich aus größerer Nähe ein tiefer, heulender.
Dai hfft ifenton, raſch gefolgt von einem hellen, gehetzten
Sirerichfiff. Darauf überſtürzt in großer Eile
abge-
riſſenu Pirsſignale — — Zu ſpät! Ein dumpfes Krachen
und Hütern, das pfeifende Geräuſch ausſtrömenden
Domafs — der Aufruhr des Waſſers
Wtige Sekunden darauf iſt das Rettungsboot des
Seuenhiffes zu Waſſer. Von kräftigen Nuderſchlägen
getriäot;, entfernt es ſich und verſinkt im Nebel. Die
Antont kniſtert. Norderney=Seuerſchiff funkt die
Kolliäg an die Nachbarſtation. Das Nettungswerk hat.
begonm. In der Küſtenfunkſtelle Norddeich
himnzt nan die knappe Seenotmeldung von Norderney=
Seuerkiff zu Protokoll. Das Celephon raſt —
Vet=
tung=ſſtion Norderney antwortet. Nur Augenblicke
ſpäter pringen die Dieſelmotoren des Doppelſchrauben=
Vetthu sbootes an, Kurs Feuerſchiff. Die Männer, die
es fünn, ſind entſchloſſen, dem tückiſchen Meer, das ſich
hinterr emn gefährlichen Nebelkleid verbirgt, alle Opfer
abzurn er unter Einſatz des eigenen Lebens
Wi für eine Freude, was für ein Glück, wenn das
heim ſthrende Boot ſignaliſieren kann: „Alles ge=
Lorign!‟ Die gerammten Schiffe ſind geſunken, aber
Mem tnleben nicht zu beklagen! Wer denkt dabei an
dier iadenlange, mühevolle und anſtrengende Arbeit,
weni.44e Schiffbrüchigen ſicher in der wärmenden Kajüte
unten gracht ſind und das Vettungsboot den
Heimat=
haferginſteuert?
Stfskataſtrophen an deutſchen Küſten ſind durchaus
nichti.
ſelten, wie vielleicht allgemein angenommen
Dird”nr einem einzigen Jahr nahmen die Küſtenſtationen
Schiffskataſtrophen
anzdeutſchen Küſten
111 Rettungs=Stationen und ihre Arbeit.
486 SOS=Rufe in Jahr in Nord= u. Oſtſee
486 SOS=Rufe auf —
vierhundertſechsund=
achtzig Schiffe verſchiedener Nationalitäten, die
vor den deutſchen Küſten in Seenot gerieten und
ver=
unglückten. 316 davon waren regelrecht geſtrandet, 19
gekentert, 151 geſunken. Außerdem noch 121 durch
Kolliſion verunglückt.
Es ſcheint nur ſelbſtverſtändlich, daß eine ſo hohe
Gefahrenquelle die Einführung von weitgehenden Sicher=
Bild links oben; Schiff in Not — das
Reitungsboot wird zum Strand gebracht!
Rettung des Schiffbrüchigen
in der Hoſenboje.
Links unten: Loswerfen des
Reitungsbootes.
heits= und Nettungsmaßnahmen zur Folge hat. Die
Deutſche Geſellſchaft zur Nettung Schiffbrüchiger aus
Seenot hat den jetzt erfreulich hohen Stand ihrer
Ein=
richtungen nur nach Ueberwindung vieler Hemmungen
und Schwierigkeiten erreichen können. In vergangenen
Jahrhunderten war der Nettungsdienſt an den Küſten
immer das Privatunternehmen der menſchenfreundlichen
Schiffer und Siſcher. England war das erſte Land,
das im Jahre 1824 die verſchiedenen lokalen Vereine zu
einer Allgemeinen Geſellſchaft zuſammenſchloß. Es
folg=
ten dieſem Beiſpiel Dänemark, Holland und Frankreich.
Deutſchland hielt ſich zunächſt noch im Hintergrund,
wie=
wohl ſeine Küſten mit einer Länge von 280 Meilen,
gefährlich an der Oſtſee durch Niffe und Landzungen, an
der Nordſee durch Untiefen und Sandbänke, nach
gleich=
artiger Organiſation verlangte. Als 1850 der Herzog
von Northumberland ein Preisausſchreiben für das
zweckmäßigſte Nettungsboot erließ, wurde auch in
Deutſchland, ein ſtärkeres Intereſſe wach. Die
Preußi=
ſche Regierung errichtete zwanzig Nettungsſtationen, die
von den ortsanſäſſigen Lotſen betreut wurden.
Heute — nach dem Stand des Jahres 1932 — finden
wir an den deutſchen Küſten 111
Rettungsſtatio=
uen, davon 75 an der Oſt= und 56 an der Nordſee.
Saſt die Hälfte ſind als Doppelſtationen eingerichtet, mit
Rettungsboot und Naketenapparat ausgeſtattet, 35 ſind
nur Bootsſtationen, 15 ausſchließlich Naketenſtationen.
Dom heldenmütigen Nettungswerk der Maunſchaften
gelaug es, ſchon aunähernd 6000 Menſchenleben
Mit ſchwerer See kämpfend, holt die Mannſchaft
die Raketenleine ein.
dem naſſen Grab der Meere zu
ent=
reißen.
Und wie arbeitet nun eine Nettungsmannſchaft?
Wenn die einfachen, geruderten Nettungsboote und
ſelbſt die modernen Doppelſchrauben=
Dieſelmotor=
boote der ſchweren See wegen oder aus anderen
beſondern Gründen keine Rettung bringen können,
bedient ſich die Nettungsmannſchaft des
Naketen=
apparates. Er beſteht aus einem dreibeinigen Bock,
der an Land aufgeſtellt wird und eine Nakete von
70—90 Sentimeter Länge nach dem geſtrandeten
Schiffe abſchießt. An der Rakete iſt eine dünne
Leine befeſtigt, die glatt abläuft und von der
Mannſchaft des Wracks aufgegriffen wird. An
der Leine wird nun der ſogenannte Steertblock
eingeholt, durch den ein Jolltau, ein endloſes Cau,
gezogen iſt. Nach Befeſtigung des Steertblockes
an einer erhöhten, ſicheren Stelle des Wracks wird
mit Hilfe des Jolltaus das eigentliche ſtarke
Net=
tungstau eingeholt. Vom Land aus wird das
Nettungstau mittels eines Slaſchenzugs ſtraff ges
ſpannt und durch das Jolltau am Nettungstau die
Hoſenboſe an Bord geſchickt. Das iſt eine
kurze ſtarke Segeltuchhoſe an einem Korkring.
Mit dieſem Hilfsmittel werden die Schiffbrüchigen
nun einzeln über das Nettungstau an Land geholt.
Die Raketenleine muß ſich reibungslos abwickeln
können —
Die Kunſt der Rettungsmaunſchaften beſteht in
dieſem Falle vor allem in dem zielſicheren
Abſchießen der Nakete, welche eine
Reichweite von annähernd vierhundert Meter hat,
Anſer Daſeinszweck iſt das Schaffen. Nur im
PrSchaffen und Wirken haben wir ein volles
Leben. Schaffen iſt Kunſt, Arbeit iſt die ſchönſte
Sinnerfüllung unſeres Daſeins.
Aber manchmal gerät das Schaffen aus
inn en oder äußeren Gründen ins St cken.
Der Forſcher, der an einer wiſſenſchaftlichen
Arbeit ſitzt, kommt auf einmal nicht mehr.
wei=
ter. Dem Dichter, der ein Werk unter den
Händen hat, fällt nichts mehr ein. Der
An=
geſtellte verliert ſeinen Poſten, der Arbeiter,
der in guter Beſchäftigung ſteht, wird krank
und muß= feiern.
Was meint man, wenn man im
Zuſammen=
hang mit ſolchen Arbeitsunterbrechungen von
der „ſchöpferiſchen Pauſe” ſpricht? — Man
meint damit, daß das Feiern nicht nur ein
un=
erwünſchtes, nutzloſes Aufhören der Arbeit iſt,
ſondern, daß es eine geheim fördernde
Wir=
kung, einen poſitiven, ſchöpferiſchen Wert
cann.
Iſt das wahr? Und in welchem Sinn iſt es
wahr?
Ich ſitze an einer geiſtigen Arbeit, die mich
wochenlang in Atem hält. Ic, tue ſie gern, ich
freue mich jeden Morgen, wenn ich, friſch und
ausgeruht, an meinen Schreibtiſch gehe und
dann die Gedanken herzuſtrömen und das Werk
fördern. Eines Cages merke ich: Die
Gedan=
ken wollen nicht recht. Es kommen lauter
gewundene, ſchwerfällige ätze aufs Papier
Was iſt los? Ich ſetze verſchiedentlich neu an.
Aber es iſt kein Segen darin. Was tun? Ich
nehme den Stock und laufe zwei Stunden durch
den Wald. Die Bäume rauſchen, die Bögel
ſingen, ich merke kaum, wie die Seit vergeht
Ich vergeſſe meine Arbeit, denke gar nicht
mehr an ſie. Ich freue mich nur am
Wander=
ſchritt, an Waldkühle und Blutwärme — und
geht es dann wieder neu a.. die Arbeit, dann
iſt es gerade, als hätten mittlerweiſe die
Hein=
zelmännchen in mir weitergeſchafft. Fertig und
leicht läufen die Gedanken, und die mit der
„Pauſe” verlorene Seit kommt doppelt wieder
herein.
Ein andermal werde ich, während ich im
beſten Suge bin, durch eine kurze Reiſe
heraus=
geriſſen. Widerwillig kehre ich der geliebter
Arbeit den Nücken — aber beim Heimkehren
mache ich dieſelbe Erfahrung wie im erzählten
Fall. Während der Pauſe habe ich gar keine
Seit gehabt, an die Arbeit zu denken. Aber ſie
iſt doch irgendwie in mir weitergegangen. Mit
neuem Blick, unter neuen Geſichtspunkten faſſe
ich ſie wieder an. Die Pauſe hat mir etwas
geſchenkt. Sie war keine einfache
Unterbre=
chung der Arbeit, ſie hat tieferen Kräften Naum
gegeben, und das hilft mir jetzt mit Schwung
und Friſche weiter.
Das ſind Beiſpiele für die „ſchöpferiſche
Pauſe‟”. Viele Menſchen haben ſchon ihre
Er=
fahrungen mit ihr gemacht. Und wer dieſe
Erfahrungen wirklich bei ſich verarbeitet, der
begreift eines Cages mit Klarheit: Die Pauſe
iſt ein Aufhören in der Arbeit, aber ſie iſt kein
totes Aufhören, ſondern ſie iſt ein Aufhören,
in dem ſich geheim die Lebenskräfte ſammelt
und neu verdichten. Der führende Sug un=
Schwung des Cuns geht auch durch die Pauſe
hin weiter: ja die Pauſe iſt unentbehrlich, damit
Sug und Schwung erhalten bleiben. Die Pauſe
iſt wie der Nücktritt des Malers von ſeiner
Staffelei, wo ſein neues Bild ſteht: Er
trit=
nicht zurück, um „auszuruhen”, ſondern um mit
einem erneuerten Blick fürs Ganze
weiterzu=
fahren. Die Heilmaſſage, die bei mancher
Krankheiten angewendet wird, beſteht aus
Druck und Nach aſſen; aber das Nachlaſſen
gehört ebenſo weſentlich zur Heilwirkung der
Maſſage wie der Druck. ie Mauſe iſt das
Surückgehen vor einem neuen prung. Sie iſt
Audun das Gluckskind
Einer altisländiſchen Hag= nacherzählt
von A. S. Vofrei.
Audun aus Weſtföhrden arbeitete ſchon
einige Jahre als Knecht bei dem Bauer
Chor=
ſtein, als der norwegiſche Schiffsherr Chorir
in Geſchäften nach Weſtföhrden kam und einer
Winter lang mit ſeinen Leuten bei Chorſtein
Herberge mietete. Audun arbeitete für der
Schiffsherrn, der Eefallen an ihm fand und bei
der Ausreiſe Audun mit aufs Schiff nahm.
Seine Erſparniſſe gab Audun ſeiner alten
Mut=
ter, und ſie berechneten, daß er einige Jahre
lang in der Fremde bleiben könne.
ach einem guten Sommer überwinterte
Audun bei ſeinem Schiffsherrn in Mör. Dann
ſegelten ſie nach Grönland. Audun glückte es
ier, einen jungen Eisbären z erſtehen; ar zu. te
ſeie ganze Habe dafür hergeben. Die ganze
Schiffsbeſatzung war ſtolz, daß einer der
Ihri=
gen eine ſolche Koſtbarkeit beſaß. Nach
Nor=
wegen zurückgekehrt, faßte Audun den
Ent=
ſchluß, nach Dänemark z fahren und dem
Kö-
hig Swein den koſtbaren C ären zu ſ enken.
Er verabſciedete ſich von leinem Schiffsherrn
in Se Schweres Wetter
Chorir und
dun, in einem Safer in
Südnor-
nätig.
wegen mit einem Eisbärer au Land zu gehen
und Herberge zu ſuchen. Schnell verbreitete ſich
die Kunde, daß ein Isländer mit einem
Eis=
bären gelandet ſei, und jeder wollte die
Koſt=
barkeit mit eigenen Augen ſehen. Auch der
Landeskönig Harald, der zu dieſer Seit ſich in
der Nähe der Hafenſtadt aufhielt, hörte von
dem Eisbären und ließ Audun zu ſich kommen.
Audun tat, wie ihm geheißen, und der König
ragte ihn, ob er ihm den Eisbären zu dem
Preiſe verkaufen wolle, den er für das koſtbare
Cier zahlte. Audun lehnte das Angebot ab und
blieb auch dabei, als ihm der König den
doppel=
ten Preis bot. „Dann willſt du mir das Cier
wohl ſchenken?” fragte ihn der König. Auch
das wollte Audun nicht, er ließ ſich von ſeinem
Entſchluß, den koſtbaren Eisbären dem Konie
Swein zu ſchenken, nicht abbringen. Als er ſeine
Abſicht bekannte, erfuhr er, daß König Harald
und König Swein in Fehde lagen.
Du wirſt nicht bis zum König Swein
kom=
men, meine Leute laſſen dich nicht durch, wenn
ſie erfahren, wohin du Las koſtbare Cier
brin=
gen willſt”, ſagte der König „Ich bin in Euter
Macht, Herr” erwiderte Audun, „aber
frei=
willig gebe ich meinen Vorſatz nicht auf” König
Harald g. fie: die feſte Haltung des Isländers,
und er gab ihm freies Geleit. „Vielleicht er=
Iſt du von König Swein inen beſonders
guten Lohn; ich verlange nur, daß du nir ver
ichſt, auf der Nückreiſe zu mir zu kommen
in die Arbeit eingefügt wie der Schlaf in das
Wachſein, wie der Winter in den Jahreslauf
der Pflanzen: Heit der inneren Arbeit, des
in en Aufbaus, damit nachher die Arbeit um
ſo kraftvoller v rangeht.
An den ſchöpferiſhen Wert der Pauſe
müſſen wir namentlich auch in den Fällen
den=
ken, wo eine Pauſe uns als ein unerwünſchtes
Schickſal aufgezwungen wird. Da tritt an einen
Me ſchen die böſe „Pauſe” der
Erwerbsloſig=
keit heran. Ein furchtbares Schickſal! Und
ein geradezu tödliches Schickſal in jener hinter
uns liegenden Seit, wo der Arbeitsloſe ſich
ſagen mußte: Die Jahre vergehen mit
Stem=
pel. und Lungern, und bis es wieder Arbeit
gibt, haſt du die 30 oder 35 erreicht und biſt
ſomit „zu alt”, um wieder eingeſtellt zu werden.
Heute weiß der Arbeitslofe: Es iſ. wirklich nur
„Pauſe”, man denlt an dich, man holt dich
früher oder ſpäter wieder herein ins Schaffen
— und ſo kann ſich für ihn auch die Seit des
aufgezwungenen Seierns mit einem Sinn
er=
füllen; mit dem Sinn der ſchöpferiſchen Pauſe
Hat ſich dieſer Sinn nicht ſchon darin gezeigt.
daß viele erſt durch die Arbeitsloſigkeit der
Wert der Arbeit richtig ſchätzen gelernt haben?
Galt ſie nicht vorher als die widerwillig
ertra=
gene Plage, und wird ſie nicht heute geehrt
al=
die Krönung eines wahren Manneslebens und
Frauenlebens? Das iſt ein großer ſittlicher
Wert, und wenn wir ihn auch grauſam teuer
bezahlt haben: Als Volk ſind wir dadurch
ge=
wachſen, und in jedem von uns lebt die
Gewiß=
heit, daß wir in künftigen Jahren, wenn die
Arbeit im Ernſt wieder aufgeht, der Welt
zei=
gen werden, was die „Pauſe” uns gebracht hat,
Nötig iſt aber auch, daß die anderen, die mit
Arbeit Ueberlaſteten, die ſich durchaus keine
Nuhe gönnen wollen, den Wert der Pauſe
er=
kennen lernen. Das iſt ja der Wahnſinn in
dieſer modernen Welt: In manchen Berufen
feiern hunderttauſend Köpfe und Hände, und
anderwärts wälzt ſich auf Einzelne eine
Ar=
beitsl.ſt, unter der ſie erliegen. Es gibt eine
Seitkrankheit, die gerade tätige und kluge
Menſchen befällt und bei der ſie plötzlich,
mit=
ten im Drang des Schaffens, unſtät werden
Luſt und Kraft verlieren und förmlich
hinwel=
ken. Bankleiter und vielbeſchäftigte Aerzte,
fleißige Kaufleute, Sabrikarbeiter, geſuchte An=
wälte werden von dieſer Krankheit befoſſ,0
die ſie plötzlich in Suſtände der Verzagtheit i.
der Verzweiflung ſtürzt. Das ſind faſt imma
Menſchen, die den Wert der Pauſe nicht kert
nen. Ihr Verſagen kommt nicht daher, daß
ſich keinen Erholungsurlaub nehmen — ſondech
ſie laſſen den Urlaub nicht zur wirklichn
„Pauſe” werden, ſie machen lich nicht imeris iStugit 4
los und frei von der Arbeit, ſie gehen mit ihrt
einf reiet
Böhle i
Gedanken nicht völlig in die Stille, wo ein gach (e Mhlt
anderes Denken und Fühlen als das gewohnh Mr 2eſ0ld L
eintritt. Sie ſehen verſtändnislo. drein, wouich Gerk echele.
man ihnen das ſagt. „Aber was wollen Siegs / i0 Pülde
geben ſie zur Antwort, „ich ſpanne doch jelg erltel 9ehtet
Jahr aus, ich reiſe und treibe ſogar ein bißtA /4hMtek 9.
Sport, ich ſchwimme und nehme Luftbäderl; Apt Mrehl Ne.
das micht Pauſe genug?‟ Darauf iſt nr r19 40k 08 N.
ſagen, daß es gar nicht auf die Kilometernrt Aie demt Ale
der mit dem Auto durchfahrenen Walu=” Sniſatiolen
ankommt, auch nicht auf die Sahl der den R.s ig,ſchlanfe. Ae
der bräunenden Sonnenſtunden, ſondern darnstlchi dak, Me
daß man ſich in der „Pauſe” ganz anders gm ut Halsſe n
hält und einſtellt, als man es als arbeitenda 1 uud ſchäalbe.
Menſch tut. Cräumen, ſchauen, abſichtslos z
den Cag leben, alles Wollen und Nechnen aua 19
ſchalten und mit Liebe auf das Leben der Natmin den Beſen
hmie in
So ein Doppelgänger oder ouble iſt eir
ausgeſprochener Silmbegriff. Es gibt
Schau=
ſpieler, die nicht reiten, ſchwimmen, chauffierer
oder fliegen können oder denen man die damit
verbundenen Strapazen erſparen möchte, für ſie
wird das Double engagiert. Wenn man hört
daß die großen Cowboys wie Buck Jones, Hoot
Gibſon oder gar Com Mix gerade ihre
ver=
wegenſten Nitte und gefährlichſten Sprünge
nicht ſelbſt ausführen, iſt man anfangs bitter
enttäuſcht und empört. Nachher erfährt und
begreift man, daß eine Sirma das Leben ihrer
Stars, auf dem ſie aufgebaut iſt und von dem
oft ungezählte Exiſtenzen abhängen, unmöglich
aufs Spiel ſetzen kann.
Außer dieſen ſportlich geſchulten Leuten, die
nur in Weitaufnahmen und in ſchneller
Bewe=
gung photographiert werden, gibt es die
ſoge-
nannten „Stand=ins”, die ihre Beſchäftigung
einer großen phyſiſchen Aehnlichkeit mit irgend
eingehen — das iſt es, was das Ausſpomlsteren ſteht de
erſt zur richtigen ſchöpferiſchen Pauſe matkrlutges, jung
Da friſcht ſich im Verborgenen das Leben win rihen E
der auf und ſpeichert Kraft. In der Ardch iut Die Kon
gibt der Menſch aus, immerfort, in der Pauct imer auf 10
ſammelt er. Die Pauſe ſpielt im täglichttlit ſchönſten in
Leben dieſelben Nolle wie das Schweigen, ven ute Bezahlun
ches das Neden unterbricht. Glaube nur MMKunig der R
keiner, daß Schweigen ein bloßes Stunniel u peinend die
ſei, in dem „nichts vorgeht‟! Das Schweigziſe mit ihre
beſorgt das notwendige Amt der „Stauunr! t mit feinen,
und es wäre ſehr gut, wenn viele Menſchenſal zür Siene den
öfters gewiſſe Stunden des Schweigens auu/41/ man einen
Uirteil über der
legen würden, um einmal ſelbſt zu erfahren,
das die inneren Kräfte ſteigert und den Weik eve, antwor
des ganzen Menſchen erhöht.
ch kaum meh.
Die Pauſe ſammelt das Kapital an inwenin ,8 weiße, jal
Mal nach
ger Kraft, von dem alle Arbeit beſtritten
Das iſt ihr Wert, damit wird ſie ſchöpferſaſf ür immer un
In der Arbeit ſchaffen wir, in der Paux / Hände gel
ſchafft es in uns, und dieſes „Es”, M4 rn, die ſich
da in uns ſchafft, iſt das Leben ſelbſt in ſeinenſufnahme zur
geräuſchloſeſten, aber mächtigſten Cun.
tit dem Conf
Wilhelm Wichel ſ. Seine A
dſchen Dar
neu zu un
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Stimme,
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MNerzd.
Die große C
und ihre g
wem unſcher
Auf d.
ie ſie ein ſe
Keinen Ford
Men begann,
ſten. Greta
kam in ein
hübſchen
einem Star verdanken. Es iſt durchauf ſeilen ſe am nächſt
Empfehlung, äußerlich einem arrivierten Küle ß ien folgende
ler zu gleichen; Hollywood iſt ewig auf Peil ihe auf die 2
Suche nach Individuellem, Neuem. Das Einei undl entſchuldt
zige, was ſich aus ſolcher Aehnlichkeit herale 2 FPreiniere im
ſelagen läßt, iſt eine feſte Anſtellug ded Nkürich hin.
Double, ein tragiſcher Beruf, der darin deſehld P Gretia fom
Koſtüme zu probieren und lange, mühleiche B in Dieie koſtha
Stunden vor der Kamera auszuharren, bis 904 Mt Herren he
Szene und die Lichter vollkommen geſtellt )0 0de M trat einen
und in den Schatten zu treten, ſobald die eigen i 20 der ſie ro
lichen Aufnahmen beginnen. Andree Cournehile Mr.g an ihm vor
die der blonden Marion Davies gleicht, 0004 Nruen, natürſie
Peters, der Erich von Stroheims Geſicht Audt Irige Mom n
deſſen zuniſches Lächeln beſitzt, und vor dlchlt. N. deim Atelſior
die Cſchechin Jarmila Dvorak, die eine Rehſ Drindlich die
der Garbo iſt, haben eine gewiſſe Berühmnih 0t 2u1 ihn um Verze
Leuntlic 1
erlangt.
Für Greta holt man gelegentlich noch 2 29, Mdern Jar
zweites Double. So war es die urgemein 9.
und zu berichten, wie dich König Swein
auf=
genommen hat.”
Das verſprach Audun. Als
das Wetter ſich gebeſſert hatte, ſegelte er an
der Küſte entlang in die Osloer Förde und dann
nach Dänemark.
Die Reiſe dauerte länger, als Audun
errech=
net hatte. Seine Barſchaft ging zu Ende, und
er mußte Sehrung" für ſich und das koſtbare
Cier erbetteln. Dabei kam er zu einem Vogt
des Königs Swein namens Aki, erbat Speiſe
und Crank für ſich und den Eisbären, den er
dem Könia ſchenken wolle. Der Vogt wies
ihn zuerſt hart ab, beſann ſich aber und erklärte
ſich bereit, für Audun und das Cier auf den
Wege zum König zu ſorgen, jedoch unter der
Bedingung, daß die Hälfte des Cieres ihm
ge=
höre. In Sorge um das Leben des Eisbären
ſtimmte Audun dem Vorſchlage Akis zu, und
ſie kamen überein, es dem König zu überlaſſen,
den Wert des Eisbären abzuſchatzen.
Beide machten ſich auf den Weg und trafen
König Swein in ſeinem Feldlager an. Hier
er=
regte der koſtbare Eisbär großes Aufſehen
Sie wurden ſogleich vor den König gerufen.
Audun berichtete dem König, daß er ein
Os=
länder ſei und loeben von Grönland komme, we
er für ſeine ganze Habe den Eisbären habe
kaufen können. Er bat den König, das
koſt=
bare Cier als Geſchenk anzunehmen. Audun
berichtete auch, wie gut ihn König Haralo be=
handelt habe. Auch den Handel mit dem Schde, T nich Dinen
erzählte er und bat den König, den Wert 2.5Imſichte, Es
Eisbären abzuſchätzen, denn er wolle 1e0e N
e beiche
Eien Ar
Schulden bei dem Vogt abarbeiten.
„Spricht er die Wahrheit, Aki?” frogte 2 2 Jle erſch der
König ſeinen Vogt. „So hat es ſich zugetroget ” ber 40 AI
Herr” antwortete Aki. Da verſtießt Koſs.
Dct
Swein ſeinen Vogt Aki und jagte ihn aus 90k. Degieiht
Lande. Ardun blieb am Hofe des Könige 1.
eih
nahm eine bevorzugte Stellung im Gefolge 2Tm ſ). Aüdun
Nach einiger Zeit bat Audun den Könih 9. b 2a
weiterziehen zu laſſen. Das mitiel dem Sid Ehil eckegt
Swein. „Wilſt du es noch zeſſer haben, 0e Sitin Aepell
es bei mir haſt?‟ — Nein, Herr, mich M2 Mias l Ro
langt, nach Vom zu bilgern, vie viele 9ole niche et
Nun lobte der König ſein Vorhald n de Noer
auch.”
Räng
und beſchenkte ihn reich, damit er auf der ie
die
keine Not leide. Audun mußte verſprechel.
König auf der Rückreiſe zu beſuchen 1nd. 4ih
von ſeinen Erlebniſſen zu erzählen.
Mit den Nompilgern zog Audun ſtovel.
und erreichte nach langer Wanderung de St.
Vom. Hier hielt er ſich längere Seit 0ll
trat dann wieder den Rückweg au, zutere.
überfiel ihn eine ſchwere Krontheit. L.
düßte er den Neſt des Gebes eilt. De .
Kenig Swein geſchenkt hatte, Kroſt. 1. L
teind, mußte Audun durch die Lander 3e.
Abgezehrt, in zerriſſenen Kleidern, gelandle
töranl &
mit ihren laſziven, indiſchen Cän=
eſſaun”, junges Mädchen herausgeſtellt,
Jou=
cellel ſie bis dahin ein namenloſes Canzdouble
waru in einem reizenden Stück trat allabendlich
auf 1ü Bühne eines Nevuetheaters eine
mas=
kieriCänzerin auf. Sie erſchien in einem
ſil=
vorra Mantel, den ſie abwarf, ihr Koſtüm
darirur beſtand aus einem lizernden,
ſchwar=
zen Frezeichen. Allabendlich ſaß ein junger
Marin Parkett, der von den Neizen der
Und hniten bedrängt und beunruhigt, ſich
be=
mühſtz hinter ihr Geheimnis zu kommen.
Joy=
cellennt ihrem herrlichen, ebenmäßigen Körper
tanz/ᛋaber als die Maske fiel, lächelte Claire
Wirjdir dem ausdauernden Liebhaber zu. In
dem Enſationsfilm „Leopardenlady” ſtellte die
ſchörzſchlanke Jaqueline a n das furchtloſe
Mäüan dar, das mit wilden jeren tändelte
wie im Hauskatzen. Madame Olga, weniger
ſchöm ud ſchlank, aber von Beruf
Cierbändi=
gerim ähmte in Wirklichkeit die gefährlichen
Beſtl,4.
(0
Sin den Beſetzungsliſten der Hollywooder
Direjären ſteht der Name Kay Engliſh. Kay,
ein uges, junges Din hat keinerlei
ſchau=
ſpielſtuchen Ehrgeiz, trotzdem iſt ſie viel
be=
ſchäfſtf. Die Königinnen des Ausdrucks ſtehen
nichtt nmer auf tadelloſen Beinen. Kau aber
„hat züſchönſten in Hollywood und leiht ſie
ge=
gen we Bezahlung williy für „roßaufnahmen.
om König der Könige” küßte Maria
Mag=
dalena veinend die Füße des Herrn und
trock=
nete .) mit ihrem Haar. Ein unbekannter
Stattſtmit feinen, wohlgebildeten Füßen durfte
ee % in diieſr Szene den Darſteller Chriſti vertreten.
Und 1 man einen maßgebenden Regiſſeur bat,
ſein, lreil über den Film „Die Kameliendame‟
M abzumgen, antwortete er: „An den Silm kann
ſch mt kaum mehr erinnern, nur Norma Cal=
Arlmadgie weiße, faſt ſterbende Hände, die ein
t heſ ſetztes Mal nach den Kamelien griffen, ſind
mir ſt immer unvergeßlich. Dieſe
wunder=
barei Hände gehörten einer ganz anderen
hieſe Künſſ ie in, die ſich aus Liebenswürdigkeit für
en ſet die Bmahme zur Verfügung geſtellt hatte.
T Eü dem Confilm kam auch das Sprech=
Tdoubeg Seine Aufgabe iſt es, das Bild des
auslöiniſchen Darſtellers in einer anderen
Sprach neu zu unterlegen. Die deutſche
Schau=
pielaltk / Alida Stuckering beſitzt Greta Garbos
dunkle Stimme, ſie hat ſogar, die Reiſe nach
/Hollgicod gemacht, um ihr Vorbild zu
ſtudie=
ren//ſerde Burg ahmt auf bewundernswerte
Welſes lvia Sydneu nach, und Harry Frank
ſt aufgaru Cooper ſpezialiſiert, deſſen Nollen
er Y/hſſer ſpricht, als das Original es tut.
Her hübſcheſten Geſchichten, die man in
Holbltod erzählt, iſt folgende: „Eines Abends
verliitdie große Greta, die für ihre plötzlichen
Laumy und ihre gewollte Einfachheit bekannt
jünem unſcheinbaren Mantel zu Suß das
ſtelibl! Auf dem Waſhington=Boulevard
über!cke ſie ein ſehr netter, junger Mann in
ſeinec cleinen Ford. Da es gerade fürchterlich
rſgen begann, wagte er, ihr den Wagen
mnülien. Greta nahm gnidig an. Nicht nur
das, ykam in ein äußerſt angeregtes Geſpräch
dm hübſchen jungen Mann und erlaubte
ihrt, ] am nächſten Abend wieder abzuholen.
tete der Ueber=
Auckh iden folgenden Cag
ime glückelte auf die Angebetete, immer kam ſie,
* nur limal entſchuldigte ſie ſich, ſie habe morgen
großt Oremiere im Aeg9 ti gen Cheater. Er
ging /4tüürlich hin, um ihre Triumphe
mitzu=
feierm Sreta kam in einem langen
Nolls=
er" Noyx in viele koſtbare Sobelfelle gehüllt, zwei
aud elegome Herren begleiteten ſie. Der neue
Sreum trat einen Schritt v r, um ſie zu be=
9r: laber ſie rauſchte mit eiſigem Blick
hochanig an ihm vorüber. Keiner Frau konnte
mang tzuen, natürlich auch dieſer nicht. Der
nettol inge Mann wartete trotzdem noch
ein=
mal u= dem Atelier, er würde ihr zum
Ab=
ſchie=ründlich die Meinung ſagen. Sie kam
und ic ihn um Verzeihung, alles klärte ſich auf,
Es c natürlich nicht die große Garbo
ge=
weſeitz ſondern Jarmila, das Double!
Anielka Elter.
wiedegnach Dänemark, wo er ſogleich König
Oweiſlufſuchte. Es war Oſtern. Der König und
ein TGfolge beſuchten die Kirche. Audun ſtand
mit 1dderen Rompilgern an der Kirchentür.
Diers hlſke er ſich dem König bemerkbar machen.
Als Xnaber das glänzende Gefolge ſah, ſchämte
er ſſhſeines Ausſehens und wartete auf eine
beſſelvGelegenheit. Auch als der König wieder
derg-urat und ſeine Mannen ihm zum Gelage
ſolgRll trat Audun nicht vor. Wie es der
Lonpger Brauch iſt, die Stab und Nanzen
loche ihr abgelegt haben, ließ er ſich Speiſe
und Aunk geben. Erſt in der Abenddämmerung
dekehher den König wieder zu ſehen.
Kay Swein war guter Laune und ſprach zu
den Aſſten: „Wer mich ſprechen will, der trete
Dor.;Au dun drängte ſich nicht vor, aber des
Kon2) Blick blieb an ſeinem Geſicht haften
MAlehdu willſt mich ſprechen, Pilger”, ſagte
*r 1Rhm. Da beugte Audun ſein Knie und
Darne, ob der König, ihn wieder erkennen
VerA! Dann ſagte er ſeinen Namen. Der
KonM-keannte ihn nun ſogleich wieder und hieß
ihr lkommen. Audun mußte dem König in
Die A Ale folgen, wo die Hofmannen, die ſchon
Deigsvaren, den ſonderbaren Hofgaſt zu ver=
PonA fuchten. Ernſt wies ſie der König in die
OcheMlert zurück und ſagte: „Lacht über Euch.
Aug4 h.t mehr geſehen und beſſer für ſeine
De/ ſeſworgt als Ihr.‟ Darauf ließ er Audun
H. R. Knockerbicker
Luſtiges Schottiſch
Als ich den Bahnhof von Aberdeen verließ
und die Hauptſtraße der Stadt hinunterging,
glaubte ich in einen von allen Lebeweſen
ver=
laſſenen Ort geraten zu ſein. Weit und breit
kein Menſch zu ſehen; ſcheu und ängſtlich
ſchli=
chen einige Hunde die Mauern entlang. Ich
ging auf das erſte beſte Hotel zu. Die Cür war
verſchloſſen. Auf mein Läuten fragte eine
Stimme: „Wer iſt da?” Ich nannte meinen
Namen, worauf die Cür aufgeriegelt wurde.
Der Portier ließ mich mißtrauiſch ein.
„Was iſt eigentlich los?” fragte ich,
ver=
wundert über die unheimliche Leere in der
„Mein Bruder ist nach Amerika ausgewandert
und hat unser Rasiermesser mit genommen”
Stadt und das ſonderbare Weſen des Portiers.
„Ach”, antwortete er, „das wiſſen Sie nicht?
Heute ſoll doch eine öffentliche Sammlung für
wohltätige Swecke in Aberdeen ſtattfinden. ..
Sch ließ mir ein Simmer /eben und ſchaute
mich darin um. Auffallend war das
Waſch=
becken, es war zwar an die Waſſerleitung
an=
geſchloſſen, jedoch hatte man an den Hahn das
neue Patent eines ſchottiſchen Ingenieurs
an=
gebaut; erſt nach Einwurf von einem
Penny=
ſtück begann das Waſſer z” laufen; jeder Liter
koſtete einen Penny.
Inzwiſchen kam der Simmerkellner, und wir
begannen ein Geſpräch. Geſtern abend, erzählte
er, war im Hotelreſtaurant ein Mord geſchehen.
Swei Schotten hatten gegeſſen und getrunken,
und es wurde immer ſpäter, ohne daß der
Kellner zum Sahlen gerufen wurde — jeder der
beiden wartete darauf, daß der andere die Seche
zähle. Plötzlich, kurz vor der Polizeiſtunde,
hörte man die Stimme des einen Schotten:
„Herr Ober, ich zahle alles!” — Kurz darauf
zog derſelbe Schotte einen Nevolver und
er=
ſchoß ſeinen Ciſchnachbarn. Die rätſelhafte
Bluttat klärte ſich ſchnell auf: der eine Schotte
war ein Bauchredner und hatte die Stimme
des anderen imitiert, und der Gefoppte geriet
ſo in Wut, daß er den Beuchredner, der ihm
die ganze Heche aufhalſen wollte, einfach
nieder=
knallte.
Auch am letzten Samstag, erzählte der
Kell=
ner weiter, hätte ſich ein ſeltſames Verbrechen
zugetragen. Gegen Abend überraſchte man im
Creſorraum der größten Aberdeener Bank
zwei Männer, die dort eingebrochen waren.
Bei der Vernehmung der beiden ſtellte ſich
heraus, daß ſie kein Geld ſtehlen, ſondern ſogar
welches in die Creſore hineinlegen wollten; ſie
konnten es einfach nicht übers Herz bringen,
hundert Schilling, die ſie am Samstag in ihrem
Geſchäft eingenommen hatten, bis zum Montag
ohne Sinsgewinn zu Hauſe liegen zu laſſen.
Am nächſten Cag war das Straßenbild der
Stadt recht belebt. Es gibt in Aberdeen auch
Straßenbahnen; ſie ſind jedoch vollkommen leer.
Dafür ſind an jedem Wagen Seile angebunden,
daran halten ſich die Schwärme von Schotten
feſt, die auf Vollſchuhen hinter der Bahn
her=
ſauſen.
Vor dem Nathaus ſtand eine große Menge
Menſchen um ein geſtürztes Pferd herum, das
weder mit Güte noch mit Strenge zum
Auf=
ſtehen zu bewegen war. Die Feuerwehr wand
es hoch. Ein verſtändnisvolles „Ah!” entwich
den herumſtehenden Bürgern, als man
ent=
deckte, worauf das Pferd gelegen hatte: auf
einem Halfpennyſtück, das es mit ſeinem Leib
decken wollte. Das Geldſtück wurde unter den
Feuerwehrleuten ausgeloſt; der glückliche
Ge=
winner kam unvorſichtigerweiſe dem Pferd zu
nahe und wurde von dem wütenden Tier
ge=
biſſen.
„Danke!” sagte der Mann, „ich wollte nur wissen,
was ich spare, wenn ich zu Fuß laufe‟
Ich folgte dem Schild „Sum Bürgermeiſter”,
da ich ein Interview rk dem Oberhaupt
Aberdeens erhalten wollte, und kam in ein
Büro, wo mich ein Beamter empfing. „Sal
möchte den Herrn Bürgermeiſter ſprechen”
ſagte ich. „Wer ſind Sie denn?” lautete die
Frage des Beamten. Ich nannte Namen und
Beruf. „Für Journaliſten iſt er nicht zu
ſpre=
chen!” ent egnete der Mann. Da ich jedoch die
Vorliebe der Schotten für Geld und
Geldes=
wert kannte, ließ ich ſanft ein Schillingſtück in
die Hand des Mannes gleiten, der es ſofort
einſteckte. „Na, kann ich jetzt den Herrn
Bür=
germeiſter ſprechen?” — „Aer gewiß doch!"
daran halten sich Schwärme von Schotten fest, die auf Rollschuhen hinter der Bahn hersausen.
... der Gefoppte geriet so in Wut, daß er den
Baüchredner einfach niederknallte.
„Dann führen Sie mich zu ihm.” — „Iſt
nicht nötig!
ſagte der Beamte. — „Wieſo
denn nicht?” fragte ich verwundert. —
„Weil
ich ſelbſt. der Bürgermeiſter bin!” ſagte der
Mann.
Im Laufe unſeres Interviews fragte ich ihn,
warum er denn ſolch einen unmodernen langen
Bart trage. „Ach, wiſſen Sie,” antwortete er,
„mein Bruder iſt vor 30 Jahren nach Amerika
ausgewandert und hat unſer gemeinſames
Na=
ſiermeſſer mitgenommen!“
Während des Geſprächs kam der kleine
Sohn des Bürgermeiſters herein und brachte
freudeſtrahlend ſeine Schulzeugniſſe. „Papa”,
jübelte er, „denk mal, ich bin ſitzen geblieben!
Jetzt brauchſt du mir fürs nächſte Schuljahr
keine neuen Bücher zu kaufen!“
Die Freude war groß und ich wollte das
Familienidyll nicht länger ſtören. Am Bahnhof,
als ich mir die Karte zur Weiterreiſe beſorgen
wollte, ſtand vor mir am Schalter ein älterer
Herr. „Was koſtet eine Karte dritter Klaſſe
nach Stout?” — „Drei Schilling fünf Pence!”
„Danke!” ſagte der Mann, „ich wollte nur
wiſſen, was ich ſpare, wenn ich zu Suß laufe.."
Aller Anfang . ..
In der Kaſſeler Bibliothek liegt in einem
Schaukaſten ein Schulheft. Die aufgeſchlagene
Seite iſt ganz mit ſauber aufmarſchierten
kleine. a ausgefüllt. Wie Grenadiere in
pein=
lich ausgerichteten Linien ſtehen die Buchſtaben
da, nur ein paar Neihen ſteigen hoffnungsfroh
ſacht nach oben an; die nachfolgenden ſtellen
dann aber die vollkomme: ausgeglichene Front
wieder her. Wie Offiziere ſtehen in der Mitte
zwei kleine b. Die Scachtordnung der
Buch=
ſtaben iſt ſehr genau auf das Papier
gedrech=
ſelt; freilich nicht zaghaft, ſondern ſchon mit
einem gewiſſen Ungeſtüm hingemalt.
Es iſt das erſte Schreibheft des fünfjährigen
Prinzen, der ſpäter der Große König wurde.
Der Jung= führte die kleinen a hier ins
Cref=
fen wie Regimenter und Schwadronen. Vierzig
Jahre nachher, ſagte er vor der Schlacht bei
Leuthen zu ſeinen Generalen: „Mich auf Ihren
Mut und Erfahrung verlaſſend, habe ich den
Plan zur Bataille gemacht, die ich morgen
liefern werde und liefern muß.”
Auf der zweiten, noch mit aufgeſchlagenen
Seite, hat der Knabe einen bärtigen Mann
gekritelt, auf deſſen Kopf eine T.ütze ſitzt, und
der einen Spielzeugwagen, vor den ein
Pferd=
chen oder Kamel geſpannt iſt, neben ſich ſtehen
hat; eine Märchenfigur aus Cauſendundeiner
Nacht, kleckſig und zierlich zügleich, und eine
geſchwungene Nokokoverſchnörkelung läuft
dar-
unter hin.
In dieſem Bild deutet ſich die Vorliebe für
das Schöne an, eine Vorahnung des Schloſſes
von Sansſouci vielleicht, die Neigung zu
Gei=
ſtesfreuden, Poeſie und Muſik, wenn man etwas
zuviel aus dieſem Uebungsheft ableſen will.
Ein abwegiger Anſchauungsunterricht
ſchein=
bar, daß auch Friedrich der Große mit dem
kleinen a anfing .. Vichard Gerlach.
ein Bad richten, ſchenkte ihm Kleider und nahm
ihn wieder unter ſeine Hofmannen auf.
Den Winter über blieb. Audun am Hofe des
Königs Swein. Als der Frühling ins Land kam,
merkte der König, daß Audun unruhig wurde
und weiterziehen wollte. Da bot ihm der König
an, ihn zum Cruchſeß zu machen. Doch Audun
lagte: „Herr, mein Sinn ſteht rach Osland. Gott
danke Euch für alles Gute, das Ihr mir
er=
wieſen habt und noch erweiſen wollt.” — „Du
handelſt unklug”, erwiderte der König. „Herr,
nennt es nicht unklug und nicht undankbar.
Meine Erſparniſſe, die ich meiner Mutter gab,
als ich ausreiſte, ſind am Ende, und ich will
nicht, daß ſie am Bettelſtab geht”, antwortete
Audun. Die mannhaften Worte verſöhnten
de Lönig. „Sobald die Schiffe in Ordnung
ſind, kannſt du weiterreiſen”, ſagte er zu Audun.
Wenige Cage ſpäter beſichtigte der König
die Schiffe an den Landungsplätzen. Die
mei=
ſten Segler waren ſchon inſtandgeſetzt und fertig
zur Ausreiſe nach dem Sachſenlande, Schweden,
Norwegen un” nach den baltiſchen Küſten. Vor
einem ſtattlichen Schiff blieben ſie ſtehen. König
Swein wandte ſich lächelnd an Audun. „Sieh,
dein Eisbär hat ſich in einen Segler verwandelt.
Komme mit ihm ſo gut nach Island wie mit
dem koſtbaren Eisbären von Grönland nach
Dänemark.” Audun verſtand den König und
dankte ihm für das unerwartete Geſchenk.
Audun machte ſich nun fertig zur Ausreiſe
und nahm Abſchied von König Swein. „Ich
halte dich nicht zurück, reiſe mit gutem Winde
Ich weiß, daß es dir ſchlimm ergehen kann an
den Sandküſten Eures Landes. Kommt dein
Schiff in Gefahr, verlierſt du es und kannſt du
dein Leben retten, biſt du ſo arm wie zuvor
und niemand wird dir glauben, daß du bei
König Swein geweſen und für den koſtbaren
Eisbären belohnt worden biſt. Das Silber in
dieſem Lederſtrumpf ſchützt dich vor der ärgſten
Armut. Es kann aber auch geſchehen, daß du
as Silber verlierſt. Deshalb nimm hier den
goldenen Ning von meinem Arm. Ich rate dir
aber gut, verſchenke ihn nicht leichtfertig, wenn
es dir gut geht. Nur dann, wenn dir ein
Mäch=
tigerer als du Gutes getan hat, gibt ihm den
Ning. Der Ning iſt Lohn für große Cat unter
Vornehmen. Und nun laß die Segel ſetzen z
glücklicher Fahrt.”
Mit gutem Winde ſegelte Audun nach
Nor=
wegen, wo er ſeine Fracht an Land ſchaffen
ließ. Dann ſuchte er König Harald auf. Er
wollte ſein Wort halten, das er gegeben hatte.
als er nach Dänemark abfuhr.
König Harald erinnerte ſich ſogleich an den
Isländer mit dem koſtbaren Eisbären und lud
ihn zum Gelage ein. „Wie iſt es dir ergangen
bei König Swein, wie lohnte er die das
koſt=
bare Cier und die gute Cat?” Audun berichtete,
wie ihn König Swein aufgenommen hatte, wie
er ihm Silber zur Nomfahrt ſchenkte und ihn
zum Truchſeß machen wöllte. „Lohnte er nicht
fragte König Harald. „Noch viel
höher?
höher Herr. Er ſchenkte mir ein Kaufſchiff
mit Fracht und einen Lederſtrumpf voll
Sil=
ber.” — „Das iſt mehr, als ich getan hätte‟,
erwiderte König Harald. „Du biſt reich belohnt
worden.” — „Und es iſt noch nicht alles, Herr”
fuhr Audun fort. „König Swein ſorgte ſich um
mein Ergehen an den Sandküſten Islands. Er
gab mir dieſen goldenen Ning von ſeinem Arm.
Könnte ich nur mein Leben retten, ſollte es
die-
ſer Ning beweiſen, daß ich bei König Swein
geweſen war. Ich mußte ihm verſprechen, den
Ring nicht wegzuſchenken, es ſei denn, ich hätte
einem Mächtigeren eine gite Cat zu lohnen.
Und dieſen Großen habe ich nun gefunden,
Herr. Nimm dieſen Ring vom Arm des Königs
Swein. In deiner Macht hat es gelegen, mich
gefangen zu halten, mir das koſtbare Cier und
mein Leben zu nehmen. Dir gehört der Ning,
Herr!” Harald zögerte nicht, den Ring
anzu=
nehmen. Einige Cage blieb Audun als Gaſt am
Hofe des Königs. Dann nahm er neue Fracht
an Bord und ſegelte nach Island. Die Kunde
von ſeinen Erlebniſſen verbreitete ſich ſchnell
von Mund zu Mund, und noch heute ſagen alle
Osländer, daß Audun ein rechtes Glückskind
geweſen ſei.
Waren Sie je in Lebensgefahr?
Aus meinem Journaliſtenleben / Von Paul Lindenberg
„Waren Sie je in Lebensgefahr?” — dieſe
Frage tel bei einem freundſchaftlichen
Suſam=
menſein. Oraußen ſpielte der Wind mit den
entblätterten Kaſtanienzweigen, von fern drang
gedämpft der Lärm der Weltſtadt in das mit
manch erleſenen Kunſtwerken geſchmückte Hein.
Dieſer und jener des kleinen Kreiſes hatte von
allerhand Erlebniſſen, allerhand Begegnungen
erzählt, auch von manch lockerem Abenteuer
und romantiſcher Erfahrung. Da wandte ſich
der Hausherr an mich mit obiger Frage,
Jinzu=
ſetzend: „Sie waren weit in der Welt herum in
Ihrem Beruf. Aber es wird Ihnen ja uuch
vieles leicht gemacht, Sie haben Empfehlungen,
die Wege werden Ihnen gebahnt; Arbeit,
ge=
wiß, aber wer hat die nicht? Jedoch Gefahren,
richtige Gefahren, wie ſteht’s damit?” — und
ein gewiſſes Lächeln unterſtrich die zweifelnde
Frage.
„Ihre Frage wundert nich nicht. Was
wilſen die Leſer einer Heitung
davon, mit wievielen Mühen und
Sorgen die journaliſtiſche
Cätig=
keit verbunden iſt. Wenn man das
Blatt aufſchlägt und alles ſo hübſch ſauber und
geordnet vor ſich ſieht, da denkt man, das iſt
ja nur ein Kinderſpiel, das macht ſich, wenn es
mal eingerenkt iſt, ganz von allein. Aber ich
will Ihnen nicht Näheres ſchildern, die vielen,
ſo nötigen Einzelheiten kennt nur der, der
mit=
ten im Betriebe iſt. Sie fragten nach
Lebens=
gefahren in unſerem Beruf — nur ein paar
Sälle will ich ſchnell berichten, in denen ich mit
kenapper Not dem Aeußerſten entgangen bin.
„Vielleicht denken Sie dann anders über unſere
Arbeit und was dieſe mit ſich bringen kann.”
„Es war anfangs November 1894. Kaiſer
Alexander III. war in Livadia geſtorben.
Mit Ludwig Pietſch, mit dem ich ſchon ſo
manche Fahrt unternommen hatte, weilte ich in
Petersburg, um die Crauerfeierlichkeiten zu
beſchreiben. Wir beſchloſſen, nach Moskau zu
fahren, da dort in der alten Sarenſtadt der erſte
große Empfang des toten Herrſchers ſtattfinden
ſollte. Wir erhielten auch noch Karten, und
logar zum Schlafwagen in dem abends
abgehen=
den fahrplanmäßigen Suge. Als wir unſere
Plätze, innehmen wollten, waren dieſe von zwei
wohlbeleibten ruſſiſchen Generalen beſetzt; alles
Auseinanderſetzen in deutſcher und franzöſiſcher
Sprache half nichts, die ſchwerfäligen Herren
taten ſo, als ob ſie nichts verſtänden, ihr
kur=
ze. „nitſchevo” ſchnitt jede Erörterung ab. Da
tauchte plötzlich der uns gut bekannte, ſeit vielen
Jahren in Petersburg lebende Hofmaler Julius
von Klever auf; er überſah ſchnell die Lage,
ſprach mit dem Bahnhofsvorſteher und kam
zurück: „Keine Aufregung, in zehn Minuten
geht ein zweiter Sug.” Und dieſen benutzten
wir, bald in feſten Schlaf verſinkend und erſt
aus demſelben jäh erwach , als ein heftiger
Nuck unſere Koffer aus den Netzen und uns
von den Sitzen warf, während gleichzeitig grelle
Signale ertönten. Hinaus auf den Gang und
dann, da unſer Sug hielt, ins Freie.
Einer=
ſchütterndes Bild bot lich uns im
grauen Morgenlicht dar: der vor
uns gefahrene Sug lag zum Ceil zertrümmert
auf den Schienen und neben denſelben; der
Schlafwagen, den wir benutzen wollten, war
am böſeſten mitgenommen worden, man zog
mehrere Cote heraus, Schwerverletzte hatte
man bereits am Bahndamm gelagert. Und dann
hörten wir, daß es ein Attentat
ge=
weſen war; in jenem Sug fuhr nämlich der
gehaßte Oberprokurator des heiligen Sunod,
Pobedonolzew, der für viele folgenſchwere
Entſchlüſſe des toten Haren verantwortlich
gemachte Vertraute und Natgeber desſelben.
Ihm war jedoch nichts geſchehen, er ſtand mit
blaſſen und verwitterten Geſichtszügen, in ſeinen
Pelz vermummt, nahe der Unglücksſtelle.”
„In eine böſe Lage geriet ich zu Oſternin
Feruſalem. Die Moſims hatten hohe
Feſt=
tage und uuternahmen zu Cauſenden ihre
Wall=
fahrten nach dem Grabe Noſes, der
bekannt=
lich auch von ihnen als großer Prophet verehrt
wird. Geſen Mittag des erſten Oſterfeiertags
verließ der endlos lange Pilgerzug die Stadt;
der deutſche Konſul hatte mir und unſorm
deut=
ſchen Poſtmeiſter den Konſulatskawaſſen
mit=
gegeben. Mehrgliedrige Menſchenketten
läum-
ten die zum Kidron=Cale und durch dasſelbe
führenden ſchmalen Pfade ein, auf den
Stein=
brüſtungen und den Anhöhen darüber hockend,
ſitzend, liegend, Männer, Frauen, Kinder, in
allen nur möglichen Hautfarben und allen nur
denkbaren Crachten. Kaum hatten wir in einem
der erhöhten Gärten von Gethlemane inmitten
„Im April 1905 weilte ich in
Mazedo=
nien und berichtete über den Aufſtand der
Albaneſen gegen die Cürken. Von
Uesküb erreichte ich Mitrowitza, den
Mittel=
punkt der türkiſchen Operationen, um mich dort
dem Kommandanten, Oberſt Said, vorzuſtellen.
Der Weg in heißer Sonne führte an einem
ſteinernen Häuschen vorbei, von deſſen Dach
eine mächtige weiß=blau=rote Fahne mit langen
breiten Crauerwimpeln herabwehte. Es waren
die ruſſiſchen Farben, und meine Vermutung
beſtätigte ſich, daß dort der zwei Cage vorher
von den Albaneſen ermordete ruſſiſche Konſul
Schtſcherbina ruhen würde. Swei Minuten
ſpä=
ter ſtand ich an dem offenen Sarg, der von den
Sterbegebete murmelnden Prieſtern umgeben
war. Im Hintergrunde Horben, Bosniaken,
ſich zwei lange eiſerne Widerhaken durch zuß
Wangen gebohrt hatte und zwei ſcharfe Aaſauul
gans in den Händen ſchwang, wie tol herug
wirbelnd. Und da, als dieſer Wahrſinnige kang
zehn Schritte von uns entfernt war, beging 1u0
junger Magdeburger Buchhä dier, der ſich na
augeſchloſſen hatte, die Unvorſichtigkeit, dnich
meinen Schultern ſeinen photographiſchen Aymu
rat auf den Janatiſierten z1 richten. Das bol
merkte dieſer, und in völlige Raſeret
verfallend, ſtürzte er mit wilden
Geſchreiaufunſerekleine Grupng
zu, ſeine Schwerter au” unsricl
tend. Es war ein Augenblick, in weichen
unſer aller Leben ernſtlich gefährdet war, dendg
die übrigen Derwiſche und die ſchreiende, gag
benseifrige, fremde feindliche Menge noi
durchaus nicht mit Wohlwollen für uns erfiak
Auch der Kawaſſe, der ſchützend vor uns ich
treten war, hätte nichts genützt. Im entſch.
denden Moment militäriſche Crompetenſiont4!
ein Crupp türkiſcher Kavallerie bildete drl‟
Schluß des Suges, die Reiter drängten 1
Voranziehenden auf dem abſchüſſigen Weolt
weiter, auch der „Heilige” wurde trotz ſehalt im gteilte Aled
raſenden Bewegungen mitgeriſſen.
„Von meiner einjährigen Neife um dütleier und hält
Erde, vor drei Jahrzehnten unternommesliſt rürtert wei
könnte ich Ihnen nun noch allerlei berichtel ſtit
ſatiche Erfalge
Heüt An
ſat Ggelit
Da ging es wiederholt haarſcharf am Cod vont ſiole bielen.
bei. So im Innern Siams. Einige 4
Bangkok wohnende Landsleute und ich ventigt
lebten das Weihnachtsfeſt weitab, von jded
kulturellen Hauch. Für unſer Gepäck hatte uunf
der König Elefanten, für un. ſelbſt ſehr dmendk!
hafte Ponus zur Verfügung geſtellt; unſal4l!,
chineſiſchen Diener hatten uns begleitet. A04z10
einem weiten Vitt durch Dſchungelwitnt4f
badeten wird in dem kriſtallklaren Waſſer einrht
nrn urfprüng!
föiekunft 1.
nticheden im
dr Tunik in
nte Grundrod
kig und empf
e dieſe Typen
ich haben, zie
ſöe für den N
hiü aber kein
Fluſſes, über welchem Bäume und Bandendlik=Euniks vorhe
Der Senior der deutſchen Journaliſten, Geheimrat
Profeſſor Paul Lindenberg, der vor kurzem ſeinen
7s. Geburtstag feierte.
Bulgaren, auch Frauen und Kinder, in den
Händen brennende Wachslichtchen tragend, ſich
bekreuzigend, niederknieend und die Hände des
Coten küſſend. Nach der Crauerfeier begleitete
ich die Prieſter nach dem nahen Städtchen, es
ging eine von Buſchwerk umäumte Chauſſee
entlang; mit einem Male knatterten
von link. her Schüſſe, Kugeln
flo=
gen uns um die Ohren; von rochts
ge=
legenen Höhen, auf denen türkiſche Truppen
gedrillt wurden, wurde das Feuer erwidert, und
im Umſehen lagen wir im Straßengraben,
glück-
licherweiſe nicht durch Kugeln niedergeſtreckt,
ſondern durch den höchſt eigenen Nettungsdrang.
Und eine Woche ſpäter, da wurde in Saloniki
dicht neben mir, vor der Gaſtſtätte, in der ſich
abends die Mitglieder des kleinen deutſchen
Klubs verſammelten, ein lieber Freund von mir,
Sektionschef der Orientaliſchen Bahn,
erſchof=
ſen, auch von einem Albaneſen, der einfach ſein
Nachegefühl kühlen wollte; es war ihm ganz
gleich, weich Opfer es fand.”
verhüllter Schönen einen geſicherten Platz
ge=
funden, ſo nahte ſchon die Soitze des Suges.
Mit greller Muſik, mit flatternden Fahnen, mit
lärmenden Nufen, Cauſende von Gläubigen,
geleitet von ſpringenden und heulenden
Der=
wiſchen, die wilde Cänze vollführten und lich
nächſt ihren Begleitern mehr und mehr in
religiöſe Verzückung brachten. Viele von ihnen
hatten ſich Nägel in das Geſicht geſtoßen, mit
Meſſern und Schwertern fuchtelten ſie umher.
Als der Sug vorbei, verließen wir gegen den
Nat unſeres Kawaſſen, der meinte, daß noch
weitere Abteilungen erſcheinen würden, unſere
Plätze und wanderten der Stadt zu. Nichtig,
bald ſcholl uns wieder die aufreizende Muſik
der Pauken, Crommeln und Becken entgegen
und flatterten die grünen, ſchwarzen und roten
Fahnen, mit dem goldenen Halbmond darüber,
in der Luft. Wir befanden uns in einem etwa
fünf Meter breiten Hohlwege, den
menſchen=
beſetzte Steinmauern begrenzten. Schreiend
zogen die erſten Notten vorüber, ihnen folgte
ein Haufen erregter Derwiſche, geführt von
einem mit Lumpen umhüllten „Heiligen”, der
ſträucher ihr grünes Dach breiteten und ikt
zahlloſe Schmetterlinge von wundervoller Fandh
benpracht wiegten, in den Ufergebüſchen aul
Swergpapageien ihr munteres Weſen trielent
Dann wurde gefrühſtückt und ein Schläſte
gehalten, als Kopfkiſſen den Sattel und u/
Sonnenſchutzdach Bambusgebüſch; aber m!
Verſicht gegen Schlangen und anderes liedſtet
Gewürm bei jedem Schläfer ein wachehutanzusleich flot
der Chineſe. Die Bezopften mochten ſehdls ie Erſahru
auch ihr Nickerchen halten; ich wutde gewahdlaſchend gerint
durch ein heftiges Plumplen an meiner Siteliu ker Eindrud
einer unſerer deutſchen Freunde war zfälüdlift insbeſond
aufgewacht und hatte nach einer lich
mir ringelnden Kobra, deren B
tödlich iſt, ſchnell ſein Gewehr geworfen M n Falle um
die Schlange zwar nicht getötet, aber dislit un die
ſcheucht. — Dieſem Koſthappen könnte ich wurt hrt einen
manch” anderen zufügen. Aub am wdertnttlen Fi
Jangtſe und in Nanking ging es nur um fütz1 Hutils geh
tige Hekunden, und das Lebenslied wäre aufüiel an den
geklungen.”
So habe ich nur ein paar Sachen as jall0 fichen ſehn
buntbewegten Leben eines Journaliſten heraus!
gegriffen und, teurer Gaſtfreund, Sie denſis in) Lila ſind
nun doch vielleicht etwas anders über Mſrke3 ſoricht!) Das
Beruf und deſſen Schattenſeiten, wenn 20) Mtert ſein,
Sein oder Nichtſein geht!
ktel ſind heuer
Stoffmode —
En Tunik=For
nahme, daß
zu ruhig.
ſt alſo unjuge
gruz und gar
die Tunik
ßrer Kontu
Eiem Tunik: A
zg. chulten.
ork als eiſte
Fefir ein ſolche
dr inglichen St
ihrem Recht
ſer guter
Küchenzettel vom 19. bis 25. November.
Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.
Montag: Sagoſuppe, Grünkohl mit Kaſtanien
und Kartoffeln.
Dienstag: Gebrannte Mehlſuppe,
Königs=
berger Klopſe und Kartoffeln.
Mittwoch: Nudelſuppe, Hammelbraten, grüne
Bohnen und Kartoffeln.
Donnerstag: Sellerieſuppe, Grünkernauflauf.
Tomatentunke.
Freitag: Gemüſeſuppe und Fiſch=Labskaus”
mit Käſe und Kaperntunke.
Samstag: Linſenſuppe mit Würſtchen.
Sonntag: Steinpilzſuppe, Roaſtbeef mit
Blu=
menkohl und Kartoffeln, Windbeutel.
Schachnummer 598.
Aufgabe 797.
K. A. L. Kubbel.
(1. Preis, Miniatur=Dreizügerturnier
der „LEnigmiſtica Popolare”, 1933.)
z b-d
A2
Kreuzwort=Silbenrätſel.
Fiſch=Labskaus 2 Pfd. Fiſch, 2 Pfd.
Salzkartoffeln, Zwiebeln, Senf, 60 Gramm Fett,
Lorbeerblatt, 1 Liter Fiſchbrühe. Die
feinge=
ſchnittenen Zwiebeln und Lorbeerblatt in Fett
gebraten, der gut vorbereitete Fiſch in Würfel
hineingetan, mit den abgezogenen geſtampften
Kartoffeln vermiſcht, Gewürz und Brühe
auf=
gefüllt.
ie it iich
WM
eienſa
Die
iin
Aite
Duis
Nen”
in
*
1ch
Rumford=Topf. (Für 4 Perſonen.)
Zutaten: ½4 Pfund Schweinebauch (halb
mager, halb fett), 3 Würfel Maggi’s Rumford=
Suppe, Suppengrün, 2 Pfd. Kartoffeln —
Zu=
bereitung: Das kleingewürfelte Fleiſch mit
dem Suppengrün in 1½ Liter Waſſer halb
gar=
kochen. — Inzwiſchen 3 Würfel Maggis
Rum=
ford=Suppe in ½. Liter kaltem Waſſer glattrühren
und mit den in Scheiben geſchnittenen Kartoffeln
zum Fleiſch geben, gut durchrühren und nach dem
Wiederaufkochen noch 1½2 Stunde bei kleinem
Feuer garkochen. Vor dem Anrichten den
Salz=
geſchmack prüfen.
Gebratener Sellerie. Große geſchälte, nicht zu
weichgekochte Sellerieknollen ſchneide man in
fingerdicke Scheiben, beſpritze ſie mit
Zitronen=
ſaft, ſalze und pfeffere ſie leicht, tauche ſie in
Eierkuchenteig, backe ſie in heißem Fett
hell=
braun und reiche ſie mit dicker, würoiger
To=
matenſoße und Salzkartoffeln als Abendbrot
oder mit einer gebundenen Suppe vorher als
fleiſchloſes Mittagsgericht.
Weiß zieht und ſetzt in drei Zügen matt.
Prüfſtellung: Kd1 Dc8 8d3 Bb7. h2; Kg1 Bg2.
Aufgabe 798.
A. W. Daniel.
(1. Preis, Zehnſteiner=Problemturnier
des „Falkirk Herald”, 1933.)
Weiß: Kh7 Dk7 Th3 Ib2 8e2 (5 Steine);
Schwarz: Ke4 Td1 Lh1 Se7 Be5 (5 Steine).
Matt in zwei Zügen.
Waagerecht: 1 Teil des Auges, 3 früher
be=
vorzugter Stand, 4 weiblicher Vorname, 6
Vor=
derſeite des Hauſes, 8
vierſitziger. Wagen,
9 Glücksſpiel, 10 Zuckerbäcker 12 Heiliger (
böh=
miſcher Nationalheiliger), 14. Nebenfluß des
Rheins. 16 Planet, 17 Stadt in Oberitalien.
Senkrecht: 1 Hunderaſſe, 2 inneres Organ,
3 Luftkurort in Graubünden, 5 Verzeichnis,
7 Schuldner, 8 Schiffsraum, 11 Göttin der Jagd,
13 Haarſalbe, 15 griechiſche Göttin, 16 weiblicher
Vorname.
Immer derſelbe.
„Und was iſt das?"
Aus Oeſterreich.
Fluß und Stadt mit s verbunden:
Wieder eine Stadt gefunden!
Löſungen der Aufgaben 795 und 796.
795. K. A. 8. Larſen. 1. Ko4—d3i! Bb4—b3 2. 841—
e3411.... Ta3—a3t (T8b2) 2. Se3411. .. Ta8 (0.7.)
2. Tb2—g2! Sehr ſchöne Abſpiele und gute Mattbilder!
796. P. Raſch Nielſen. 1. Te2—b21 Sxb22. Sc811..
Se3 2. 8d 41 1..., 8a3 (812) 2. Tb14, Reizende Miniatur!
793. 1. 8b 47 Se 21
Auflöſung der Rätſel aus Nr. 45.
Silbenrätſel.
1 Delphi 2. Akanthus 3. Rohrpoſt, 4. Ne=
„Es ſind alles alte Akten, die vernichtet yo
den ſollen, Herr Amtmann!”
„So iſt’s recht, aber vergeſſen, Sie n04
nicht, Abſchriften davon zu machen.”
Vom unſterblichen Schotten.
Moc kommt in eine Buchhandlung, ſe 9
Sie dieſes Buch bei uns kaufen, ſoakel.
Hälfte”, lockt der Verkäufer. — „Geben Sſe!
zwei davon”, ſagt Mac.
Nac fährt in der Autodroſchke. Plötzlich (.
Splitter, ein Schlag — das-Auto iſt gegen eiſlt
Baum gefahren. Der Chauffeur dreht ſich ichiſk.
und ſtöhnend um „Deben Sie nochl Der”
„Reden Sie nicht ſo viel,” ächtt Maſ,”
Löſerliſte: Leo Schott in Pfaffen=Beerfurth,
Karl Handſchuch in Leutershauſen a. d. B. (Bad.),
Hermann Schmidt in Darmſtadt, Lehrer Jakob
Maurer in Weſthofen (796).
Briefkaſten: J. M.: 795 1 T:b42 Tg21
braska, 5. Allgäu, 6. Chineſiſch,
7. Diskus.
8. Eumenide. 9. Reederei, 10. Medizin, 11.
Ar=
terie.
12. Nautik, 13. Normaluhr, 14. Iſchia,
15. Schenkendorf, 16. Traſlsparent.
Der
Spruch lautet: Darnach der Mann iſt,
iſt auch ſeine Kraft.
„ſtellen Sie lieber die Taxameteruhr 0b‟
*
Mac kommt in die Gärtnerei, um eine Hie
zu kaufen. „Die großen koſten einen Schlltenfk
mein Herr, die kleinen nur einen Siepel”e.
4.
„Ich kauf die kleine da. Hier iſt das Geld. 0.
reißen Sie die Gurke noch nicht aus den 2.
Ich komme in 14 Tagen wieder und hole ſie mf.
Wem hat er die Roſen verehrt?
H
E
wenn ſie größer geworden iſt.
Noch beſſer!. Was mnuß ich hier echent Doe.
Du als verbeirateter Mann ſitzt her,ud.
D „
dir einen Knopf an deinen Maſtel!
denke gar nicht duran — dis ſt. der Do
meiner Frau!”
Druck. Verlag u. Kliſches: L. C. Wittichſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 23.— Verantwortl, für die Redaktion: Dr. 5. Nette. Darmſtadt. — Fernſpr. 1, 2389.— 2392.— Ale Rechte vorbehalten, Nochdt. De.
[ ← ][ ][ → ]ſie Tunik
riſen. Das zwigeteilte Kleid konnte während der letzten Jahre
erorddn’iche Erfolge erringen. — Den Anfang machte
ſerzeitü te kurze Jumper=Bluſe, die ſpäterhin durch die
eiſtgere Rak abgelöſt wurde; man ging aber noch einen
ſen writt uvier und hält nun bei den Tunik=Entwürfen,
eg lebhülf erörtert werden und in
größſite Modehäuſern eine
über=
un ende, ülle ſpielen.
Wenm an urſprünglich die Anſicht
trat, dadie Tunik „kurz mache”, war
ed2, gann ntſchieden im Irrtum, denn
Lenüt unte x er Tunik in Spannenlänge
K
ſelſ vvorſehllene Grundrock iſt für jede
geſü talt geintig und empfehlenswert.
Weil ale dieſe Typen etwas „
For=
ſchles” aſtlich haben, zieht man ſie in
ron g Haumuſhe für den Nachmittag
her=
das all aber keineswegs heißen,
Seida/Tuniks vorherrſchen. Ganz
breter Gegenu! ſind heuer — angeſichts
mden großen Stoffmode — auch ſehr viele
ferge Akleicte in Tunik=Form gehalten.
Mir Die Anahme, daß dieſe Entwürfe
de; wenngzu ruhig, zu „geſetzt”, zu
Sc menhuaft alſo unjugendlich, wirken,
gewiß ſanz und gar nicht richtig,
n werndie Tunik auch ſtreng und
Gerlekt jin hrer Kontur iſt, wirkt ſie
ei R auchd ig eich flott und reizvoll.
unt Da ums ſſe Erfahrung lehrt, daß oft
ich vn übernahend geringen Mitteln ein
an n.jezeictnter Eindruck zu erreichen iſt,
unde ngt mnn iisbeſondere die in Stoff
„jefühnn Tunik=Modelle überaus
ein
ſcht zu huten. — Ein vorbildliches Modell
UC, Tgenf/y als erſte Figurine; es handelt ſich
Aſieſem follle um eine in der Mitte geteilte
totet m, alyſtun die ſogenannte „Mantel=Tunik”,
lüb einen engen Grundrock fallend —
Ia
Aut ehl Tun ſeilen Fiſchü als auch unterhalb des
esmtenürtels geknöpft iſt und gleichartige
„eſicpfpauftin an den ſchlanken Aermeln bringt.
Geradds ür ein ſolches Modell eignen ſich die
en My farben ſehr gut, weil bei einem
der=
unanſeinglichen Stück die Schattierung am
eſtem ᛋ hrem Rechte kommt. (Grün, Dunkel=
Leinrot 4u Lila ſind die Farbtöne, von denen efeufarbenen Stoff, orchideenfarbig zu dunklem
rey an heunr pricht!) Das Fiſchü müßte geſchmack= Weinrot und mattroſa zu einem lila getönten
abſchtntiert ſein, etwa: blaßgrün zu einem Grundmaterial.
Bei Beſuchskleidern iſt die Tunikform
oft in feſſelnder Weiſe mit einer Kaſak=Idee
kom=
biniert, ſo daß die Rockpartie eines derartigen
e in ſer guten alten Zeit ..."
Seitdeinan das „Stärkerwerden” nicht mehr
ſo ſeifüürchtet wie vor ein paar Jahren, da
UMA einen andeldürre Frau als Schönheitsideal
trachte burde, ſeitdem man es gelernt hat,
it Maßr; eſſen, anſtatt „umäßig” zu hungern,
o nich t mehr kulinariſche „Rekord=Enthalt=
Inkeit” ſt, kommt hin und wieder auch —
un=
ſchadet dr „Linie” — eine Torte zu Tiſch.
Und n ebenſo wie die Mode, auch die Le=
Ausführun wieder jener unſerer Voreltern
an=
eglichem nird, ſucht man auch in der Art des
chgederck Anklänge an die damalige Zeit, ſo
beieylsweiſe in Form von „
Torten=
rzei, das behäbige Biedermeier vor uns
ſteht.
Eine /Praus praktiſche Neuheit wurde
inſo=
ein geruven, als ſolche Tortenſtürze durch
Vetallſpimen in der Art kleiner Schirmchen
derſteift joden, ſo daß ſie leicht
zuſammenklapp=
har ſind,? Gild.)
Un d’ gSsitze dieſes mit gemuſtertem Batiſt
Phanntam Tortenſturzſchirmchens wird eine
Naſche aebracht, die gleichzeitig als Hand=
Ariff dieſim
Wenwäte zu Tiſch erwartet werden, pflegt
ein’nar friſche Blumen in den Knoten
s zu ſtecken; eine Wirkung, die
And entzückend iſt!
WDindſoß=Uinie‟
Neißt 195 achausdruck für eine ganz neu=
Iige /9 Fehr feſſelnde Konturierung man=
Der wilhelicher Entwürfe, die darin beſteht,
Nß betreffende Kleidungsſtück „
rück=
iegen? Sffekte aufweiſt. Man kann ſich
Deie FiMrue Linienführung ſicherlich in der
Neorig urn vorſtellen, wird aber an Hand
eines Bildes ſofort erkennen, worauf es
an=
kommt.
Wir haben daher in unſerer Skizze einen
„Windſtoß”=Mantel feſtgehalten, deſſen großer
Schalkragen rückwärts abſtechend gearbeitet iſt,
deſſen Aermel rückwärts erweitert erſcheinen
und deſſen eigenartiger, nach der Seite
ver=
legter Verſchluß in eine Spitze ausläuft, die
ebenfalls „rückfliegend” gedacht iſt.
Dieſe Umhülle iſt für eine ganze Reihe von
Entwürfen vorbildlich und gehört zu den
be=
merkenswerten Vorläufern einer neuen Mode
Kleine Frau, was nun?
Ein modiſches Kapitel von kleinen und großen Frauen.
Für die kleine Frau berboten:
Große Hüte mit weiter geſchwungener
Krempe ſind für die kleine Frau nicht vorteilhaft,
denn ſie drücken die Figur, und ein kleiner Menſch
ſieht unter einem großen Hut wie ein Fliegenpilz
aus! Es gibt aber eine ſo große Auswahl an
hübſchen kleinen Kappen und Hüten, daß man als
kleine Frau bei der Auswahl nicht in
Verlegen=
heit kommt.
Große Muſter dürfen nur von großen
Frauen getragen werden, kleine Frauen ſehen
lächerlich in großen Karos oder Blumenmuſtern
aus!
Dreiviertellange Mäntel und
Jak=
ken ſind nicht für die kleine Frau geeignet,
viel vorteilhafter wirken kurze Jäckchen mit
lan=
gem, paſſendem Rock, der die Figur ſtreckt.
Große Pelzkragen am Mantel machen
die kleine Frau noch kleiner, auch rund
geſchnit=
tene Kutſcherkragen ſind nicht erlaubt. Flach
an=
liegende Revers mit hochſtehenden Ecken ſind für
kleine Figuren das Gegebene.
Ausgearbeitete Schultern ſind für
die kleine Frau immer unvorteilhaft, weil ſie die
Linie verbreitern.
Volants an Abendkleidern ſind nicht
vor=
teilhaft, eine durchgehende Linie läßt den Körper
der kleinen Frau geſtreckter erſcheinen. Jede
Un=
terbrechung der Linie macht kleiner!
Für die große Frau berboten:
Längsſtreifenam Kleid ſind für die große
Frau unmöglich, denn ſie laſſen die Figur noch
geſtreckter und größer erſcheinen. Ebenſowenig
darf die große Frau auch Längsſteppnähte nähen
laſſen!
Kleine Kragen an Mänteln ſehen bei
der großen Frau nicht gut aus, ſie muß einen
voluminöſen Pelzkragen auf dem Mantel tragen,
der die langgeſtreckte Figur zur Geltung kommen
läßt.
Kleine Kappen und Hüte müſſen
vermie=
den werden, vor allen Dingen, wenn die Krempe
fehlt.
Schleppen am Abendkleid ſind eigentlich
nur für kleinere Figuren kleidſam, denn große
Frauen wirken in Schleppkleidern zu mächtig.
Für eine große Figur ſind jedoch Volants und
Teilungen beſonders ſchön und kleidſam.
Btecknadelkiſſen
Das alte, gute Stecknadelkiſſen in ſeiner
lang=
weiligen Würfel= oder Polſter=Form iſt längſt
überholt, und die moderne Hausfrau bemüht ſich,
dieſem Requiſit einen netten, kunſtgewerblichen
Stil zu geben, ſo daß das neue Nadelpolſter nicht
nur Nutzſache, ſondern gleichzeitig
Dekorations=
ſtück iſt!
Kleides „unterteilt” erſcheint. Wenn die auf
ſolche Weiſe entſtehenden „Schößel” geſchlitzt
wer=
den, iſt der Geſamteindruck begreiflicherweiſe ein
viel leichterer, was wir — wenn wir unſer
zwei=
tes Modell betrachten — genau feſtſtellen können.
Der mehrfach geſchlitzte und am viereckigen
Ausſchnitt mit Klipſen garnierte Oberteil iſt
gewiß intereſſant, ebenſo das unterhalb des
Gür=
tels beginnende, aus gleichmäßigen „Schlupfen”
gebildete Schößel, unter dem neuerdings eine
breite Schlupfe hervorkommt, die die eigentliche
Tunik bildet. Die Baſis: wie immer
ein enger Grundrock, der geſchlitzt ſein
muß, um beim Ausſchreiten nicht
hin=
derlich zu ſein.
Manchmal behandelt man die Tunik=
Kleider inſofern ſehr phanvaſievoll, als
ſie aus verſchiedenartigem Material her=
2 geſtellt werden.
Mit einem markanten Entwurf
die=
ſer Art macht uns das vorletzte Bild
vertraut: ein ſeidenes Tunik=Kleid mit
ſpitz zulaufenden, dreiviertellangen
Aer=
meln, die ebenſo wie die in der
vorde=
ren Mitte verlängerte Tunik mit
gro=
ßen ſchwarzen Perlen oder mit
Flitter=
plättchen beſtickt werden, während der
Unterärmel, Grundkleid und
Anſteck=
blume aus Samt hergeſtellt ſind, der
— als richtiger „Hintergrund‟
die
Stickerei noch ſchöner zur Geltung
bringt. Ein ſolches Kleid darf —
ob=
zwar es nicht lang geſchnitten wird —
doch als vorbildliche Aufmachung für
abendliche Beſuche und Theater
betrach=
tet werden, iſt alſo ein Modell, das in
jeden Rahmen paßt.
Die moderne Tunik iſt nicht immer
ringsum gleichmäßig lang, ſondern wird
rückwärts oft recht ſtark verlängert,
wo=
mit eine Linie entſteht, der unſere Modekünſtler
größtes Intereſſe widmen.
Dieſe Variante der Tunik=Linie verſpricht
vor=
nehmlich für Spitzenkleider
richtung=
gebend zu werden.
Wir zeigen eine wirkungsvolle Spitzen=Tunik,
zu der ein Glanzſeiden=Grundkleid zu arbeiten
wäre, das vorne deutlich ſichtbar bleibt, als letzte
Figurine unſerer Gruppe und ſtellen damit
unſe=
ren Leſern die neue Mode für die kommenden
geſellſchaftlichen Veranſtaltungen
vor. Schwarze Spitze über gleichfarbiger
Glanz=
ſeide würde gewiß ihre Wirkung nicht
ver=
fehlen!
Willy Ungar.
Ein mit einfarbigem oder kariertem Kreton
überzogener „Kater” ſieht ganz allerliebſt
aus, wenn die Nadeln als Schnurrbart geſteckt
werden.
Das Nadelkiſſen in Form eines Fragezeichens
iſt das Symbol für die „Problematik
ſchneider=
techniſcher Kunſtfertigkeit”,
Auch eine aus kleinen Reſtchen
zuſammen=
geſtellte und plaſtiſch gearbeitete „Blume
wird als Nadelkiſſen gewiß gefallen.
Der Phantaſie ſind hier keine Schranken
ge=
ſetzt, ſo daß unſeren Leſern nun die Aufgabe
zu=
fällt, dieſer Anregung folgend, neue, flotte
Ent=
würfe zu erſinnen.
Willy Ungar.
Rauber=Hut
nennt man die kleine, verwegene Modeform, von
der heuer ſo viel geſprochen wird und die in
ihrer flotten Machart mit dem rückwärts
aufge=
bogenen Rande entzückend ausſieht.
Ein keckes Federchen unterſtreicht den
burſchi=
koſen Stil dieſer Modelle, die nicht verleugnen
könnten, daß Rinaldo Rinaldini ihr Vorbild ſei!
Zum Strapazkoſtüm und zum Alltagsmantel
iſt eine ſolche Form allerliebſt, müßte aber — um
nicht lächerlich zu wirken, unter allen
Umſtän=
den das Vorrecht friſcher, unbeſchwerter Jugend
bleiben.
Die „Matrone mit dem Räuberhut” wäre
ge=
wiß eine der vielen Modegrotesken, eine
bedau=
ernswerte Witzblattfigur, wie man ſie
bedauer=
licherweiſe in den letzten Jahren nicht ſelten zu
ſehen bekam!
Willy Ungar.
Nummer 319
Sonntag, 18. Novenbe
DarmſtädterCagblatte
Steuerfreiheit für Erſatzbeſchaffung verlängert.
Wiet Auftragseingang wirkk nicht nur auf die Maſchineninduſtrie, ſondern auch auf deren Vor= und
Nebeninduſtrie belebend.
Dem Geſetz über Steuerfreiheit für Erſatzbeſchaffungen vom
1. Juni 1933 gemäß dürfen die Aufwendungen für die Anſchaffung
oder Herſtellung von Maſchinen, Geräten und ähnlichen
Gegen=
ſtänden des gewerblichen oder landwirtſchaftlichen Anlagekapitals
bereits im Jahr der Anſchaffung oder Herſtellung bei der
Er=
mittlung des Gewinns für die Einkommenſteuer,
Körperſchafts=
ſteuer und Gewerbeſteuer voll abgeſetzt werden, wenn der
Steuer=
pflichtige den Erſatzgegenſtand nach dem 30. Juni 1933 und vor
dem 1. Januar 1935 angeſchafft oder hergeſtellt hat.
Der Friſtablauf vom 31. Dezember 1934 hat in einzelnen
Zweigen der Maſchineninduſtrie zu ſo großem Auftragseingang
geführt, daß eine Bewältigung der Aufträge bis zum 31. Dezember
1934 ohne Ueberſtunden oder ſonſtige außergewöhnliche
Maßnah=
men nicht möglich iſt. Die Maſchinenfabriken haben die Annahme
verſchiedener Aufträge bereits ablehnen müſſen, weil ihnen die
Ausführung neuer Aufträge trotz Ueberſtunden bis Ende 1934
nicht mehr möglich iſt.
Es iſt aus arbeitsmarktpolitiſchen Gründen zweckmäßig, der
Maſchineninduſtrie zur Ausführung der Aufträge eine Friſt zu
gewähren, die über den 31. Dezember 1934 hinausreicht. Der
Reichsminiſter der Finanzen hat deshalb durch Verordnung vom
8. November 1934 die Friſt, innerhalb deren der Erſatzgegenſtand
geliefert werden muß, bis zum 31. März 1935 verlängert.
Vor=
ausſetzung iſt jedoch in jedem Fall, daß der Auftrag auf Lieferung
des Erſatzgegenſtandes noch vor dem 1. Januar 1935 erteilt wird.
Erfolgt die Lieferung des Erſatzgegenſtandes, noch in
dem=
jenigen Wirtſchaftsjahr, das im Kalenderjahr 1934 endet, ſo
kön=
nen die Aufwendungen für den Erſatzgegenſtand vom Gewinn des
Wirtſchaftsjahres 1934 abgeſetzt werden. Erfolgt die Lieferung
nach Schluß des in 1934 zu Ende gehenden Wirtſchaftsjahrs und
vor dem 1. April 1935, ſo können die Aufwendungen vom Gewinn
desjenigen Wirtſchaftsjahres abgezogen werden, das im
Kalender=
jahr 1935 endet, ſoweit nicht ſchon Anzahlungen im
Wirtſchafts=
jahr 1934 geleiſtet worden ſind und die Aufwendungen in Höhe
der Anzahlungen vom Gewinn des Wirtſchaftsjahres 1934
abge=
ſetzt worden ſind.
Es iſt allen Gewerbetreibenden, Landwirten und freien
Be=
rufen, die das Geſetz über Steuerfreiheit für Erſatzbeſchaffungen
noch in Anſpruch nehmen, zu empfehlen, ihre Aufträge ſofort zu
erteilen und die Lieferfriſt nicht zu kurz zu bemeſſen. Der
ver=
ſtärkte Auftragseingang wirkt nicht nur auf die
Maſchinenindu=
ſtrie, ſondern auch auf deren Vorinduſtrie und Nebeninduſtrie
be=
lebend. Das Geſetz über Steuerfreiheit für Erſatzbeſchaffungen
erſtreckt ſich nicht nur auf Maſchinen, ſondern auch auf alle anderen
Gegenſtände des gewerblichen und landwirtſchaftlichen
Anlage=
kapitals und des Anlagekapitals der freien Berufe.
Alkbeſih von Werkpapieren.
Der Centralverband des Deutſchen Bank= und
Bankiergewer=
bes hat an die Reichsſtelle für Deviſenbewirtſchaftung die Anfrage
gerichtet, ob der Grundſatz, daß auch ſolche Wertpapiere eines
Ausländers als Altbeſitz gelten, die aus dem Erlös von
Altbeſitz=
papieren angeſchafft worden ſind, allgemeine Gültigkeit hat, alſo
z. B. auch in den Fällen, in denen Darlehen zu Laſten eines
Wert=
papiererlösguthabens gewertet, werden ſollen, was bekanntlich
nur genehmigt wird, wenn das Sperrguthaben aus Wertpapieren
herrührt, die der Ausländer ſchon vor dem 15. April 1932 beſeſſen
hat. Die Reichsſtelle hat ſich hierzu wie folgt geäußert: „Ich
beſtätige, daß als Altbeſitzwertpapiere eines Ausländers im Sinne
deviſenrechtlicher Runderlaſſe oder ſonſtiger Anordnungen, in
denen eine vor einem beſtimmten Stichtage liegende Beſitzzeit
ge=
fordert wird, im allgemeinen auch ſolche Wertpapiere gleicher Art
zu betrachten ſind, welche nachweislich nach dem Stichtage im
Austauſch gegen vor dem Stichtage im Eigentum des Ausländers
befindlich geweſene Wertpapiere erworben worden ſind. Dies
gilt insbeſondere in den Fällen, in welchen Darlehen zu Laſten
eines Wertpapierſperrguthabens gewährt oder Wertpapiere zur
Bezahlung von Waren verwendet werden ſollen. Notwendig iſt
aber, daß die im Tauſch weggegebenen Papiere von der gleichen
Art waren wie die im Tauſch erworbenen Wertpapiere, alſo z. B.
daß deutſche, auf Reichsmark lautende Wertpapiere in andere
deutſche, ebenfalls auf Reichsmark lautende Wertpapiere
umge=
tauſcht worden ſind. Ein Tauſch deutſcher Auslandsbonds in
deutſche Reichsmarkwerte würde z. B. dieſer Vorausſetzung nicht
entſprechen.
Aufſchlußarbeiken im Sieg=, Lahn= und Dill=
Erzbergbau.
Mit Hilfe der vom Reich und dem Preußiſchen Staat
gewähr=
ten Mittel ſind folgende, vom Arbeitsausſchuß für
Notſtands=
gebiete und von der Kontrollſtelle durchgearbeiteten Projekte in
Angriff genommen worden: Im Lahn= und Dillgebiet: Das von
der Preußiſchen Geologiſchen Landesanſtalt aufgeſtellte
Bohrpro=
gramm, nämlich Tiefbohrungen zur Unterſuchung der Lagerſtätten
der Gruben „Fortuna” und „Fritz”, Unterſuchungsarbeiten von
Grube „Königszug” aus in den Grubenfeldern auf dem Eibacher
Lagerzug, Unterſuchungen von Grube „Amalie=Glücksſtern” und
„Schöne Hoffnung”, Unterſuchungsarbeiten vom Burgerſtollen
aus in deſ nördlichen Feldern der „Eiſernen Hand”,
Unter=
ſuchungsarbeiten und tiefere Löſung des Eiſenſteinvorkommens im
Grubenfeld „Konſolidierte Gutglück” und Unterſuchungsarbeiten
auf Grube „Conſtance” zur Erſchließung unbekannter Lagerteile.
Mit ſämtlichen Arbeiten ſind entſprechende neue Arbeitsplätze
ge=
ſchaffen worden, die eine weitere Entlaſtung des Arbeitsmarktes
bedingten.
Darmſtädter Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 17.
No=
vember. Die Preiſe verſtehen ſich per Pfund bzw. Stück in Pfg.
Gemüſe: Kohlrabi 5. Gelbe Rüben 6—8, Rote Rüben 8—10,
Weiße Rüben 8—10,
Schwarzwurzeln 20—25, Spinat 8—10,
Rö=
miſchkohl 8—10, Rotkraut 6—8, Weißkraut 4—6, Wirſing 6—8,
Grünkohl 6—8. Roſenkohl 20—25, Zwiebeln 8—10. Knoblauch 50
bis 60, Tomaten 25—60, Kaſtanien 20, Feldſalat, Lattich 60,
Endivienſalat 6—12, Kopfſalat 8— 12. Blumenkohl 25—50, Rettich
5—10. Meerrettich 40. Kartoffeln 4. Obſt: Tafeläpfel 10
bis 15, Wirtſchaftsäpfel 6—10, Tafelbirnen 10—15,
Wirtſchafts=
birnen 5—10, Quitten 12. Trauben 35—40. Nüſſe 30—35, Zitronen
—6, Bananen 35. Eßwaren: Süßrahmbutter 160, Landbutter
140. Weichkäſe 20—25. Handkäſe 4—12, friſche Eier 11—15. Wild
und Geflügel: Gänſe 80—100. Hühner 70—80. Enten 100.
Tauben 50 und 60. Haſen 40—100. Ziegenfleiſch 50, Hahnen 90
bis 100. Fleiſch= und Wurſtwaren: friſches Rindfleiſch
50, Kalbfleiſch 76. Schweinefleiſch 90. Hackfleiſch 64.
j. Weinheimer Obſtgroßmarkt vom 17. November. Die
täg=
lichen Anlieferungen betrugen in der Berichtswoche
durchſchnitt=
lich 250—300 Zentner. Die Nachfrage war anfangs der Woche
mäßig, Ende der Woche lebhaft. Es wurden folgende Preiſe (in
Pfg. je Pfund) erzielt: Aepfel 4—14, Birnen 3—10, Quitten 3
bis 5. Nüſſe 20—25. Kaſtanien 10—12. Verſteigerungen finden
vorerſt noch jeden Werktag um 14 Uhr ſtatt. Die Reſtbeſtände
des Obſtes wurden von den Verbrauchermärkten der
benachbar=
ten Großſtädte jeweils aufgenommen.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Die aus der Wirtſchaft vorliegenden zuverſichtlichen
Nachrich=
ten gaben der Tendenz an der Berliner Börſe geſtern erſtmals
wieder einen kleinen Auftrieb. Man verwies auf die weitere
Steigerung des Zementabſatzes, von der Bauaktien Nutzen ziehen
konnten, auch der vermehrte Auftragseingang in Maſchinenbau
und die weitere Aufwärtsentwicklung am Eiſenmarkt vermochte
anzuregen. Da der Ordereingang bei den Banken etwas größer
als an den Vortagen war, nahm auch die Kuliſſe im Verlaufe
Rückkäufe vor, ſo daß die Kurſe weiter anziehen konnten. Eine
weitere Anregung erhielt der Aktienmarkt durch die unverändert
feſte Haltung der Renten, denen die Flüſſigkeit des Geldmarktes
weiter zugute kommt. Altbeſitzanleihe konnten bei lebhafterem
Geſchäft um ½ Prozent auf 104½ anziehen, Umſchuldungsanleihe
waren 15 Pfg. höher, Induſtrie=Obligationen gewannen
durch=
ſchnittlich ¼ Prozent und die 7prozentigen Ver. Stahl=Obligatio=
Prozent. Auch Reichsſchuldbuchforderungen wurden
wie=
nen 1.
der höher bezahlt. Montanwerte waren bis ½ Prozent befeſtigt,
Harpener ſtiegen um 1 Prozent. Von Braunkohlenaktien hatten
Ilſe mit einer Steigerung von 2 Punkten die Führung. Kali=
und chemiſche Werte notierten ¼ bis ¼ Prozent höher. JG.
Far=
ben konnten von 135½ auf 136½ Prozent anziehen.
Linoleum=
werte lagen ſchwächer. Deutſche Linoleum verloren 1½ Prozent,
was mit der erneuten Preisſenkung für Linoleum begründet
wird. Der Verlauf war weiter freundlich. Gelſenkirchen
gewan=
nen ½, Hoeſch und Mannesmann je 1 Prozent. Deutſche
Lino=
leum erholten ſich um ¼ Prozent, da die Geſellſchaft über eine
gute Beſchäftigung berichtet. Deſſauer Gas konnten 1½ Prozent
anziehen. Lebhafter lagen Feldmühle, die 2 Prozent gewannen.
Renten lagen unverändert freundlich. Am Kaſſamarkt der feſt=
verzinslichen Werte waren faſt durchweg Beſſerungen zu
verzeich=
nen. Staatsanleihen gewannen durchſchnittlich ¼ Prozent, Lübecker
bis ½ Prozent. Von Pfandbriefen wurden Berliner ½ Prozent
höher bezahlt. Rhein. Hyp.=Bank=Pfandbriefe ſtiegen von 94 auf
94½ Prozent. Preußiſche Centralbodenpfandbriefe waren /
Pro=
zent höher. Auch Kommunalobligationen, waren durchweg
ge=
beſſert. Landſch. Pfandbriefe lagen ebenfalls freundlich. Einzelne
ſächſiſche Emiſſionen notierten ½ bis ¼ Prozent höher.
Die Frankfurter Börſe zeigte am Wochenſchluß ein
freundliches Bild, und die Umſatztätigkeit in einzelnen Werten
war auch etwas lebhafter, wenngleich das abſolute Ausmaß der
Geſchäftstätigkeit im ganzen noch klein blieb. In der Annahme,
daß nunmehr die Glattſtellungen, die während der ganzen Woche
auf das Kursniveau drückten, beendet ſeien, nahm die Kuliſſe
einige Deckungs= und Meinungskäufe vor, ſo daß die
Kursbewe=
gung allgemein nach oben gerichtet war. Zudem lagen aus der
Induſtrie wieder günſtige Nachrichten vor. So ſtellte man mit
Befriedigung die weitere Aufwärtsbewegung am Eiſenmarkt und
den vermehrten Auftragseingang in der Maſchineninduſtrie feſt.
Im Durchſchnitt betrugen die Kursbeſſerungen von ½—1 Prozent.
Farbeninduſtrie allerdings lagen mit 136½ unverändert, und
Scheideanſtalt lagen noch ½ Prozent niedriger. Am
Montan=
markt waren beſonders Harpener mit 102½—103 (101½) Prozent
feſt, Klöckner gewannen / Prozent, die übrigen Papiere bis ½
Prozent. Von Elektroäktien zogen Schuckert 1 Prozent, Siemens
½8 Prozent, AEG., Licht u. Kraft und Gesfürel bis ¼ Prozent
an. Recht feſt waren Reichsbankanteile mit 143½—144 (142½)
Prozent, während Braubanberneut 1½ Prozent verloren. Etwas
feſter waren außerdem Zellſtoff Aſchaffenburg mit plus 1½
Pro=
zent. Die Nebenmärkte lagen hingegen ſtill. Der Rentenmarkt
war allgemein befeſtigt. Im Verlaufe blieb die Haltung
freund=
lich. Vermehrtes Intereſſe zeigte ſich für Montan= und
Schiff=
fahrtswerte, die nochmals ¼ bis ½ Prozent gewannen, auch
ein=
zelne Elektroaktien waren noch leicht erhöht, während im übrigen
die Anfangskurſe ziemlich unverändert lagen. Farbeninduſtrie
waren verhältnismäßig ſtark vernachläſſigt, blieben jedoch mit
136½ Prozent gehalten. Am Rentenmarkt lagen die Kurſe
zu=
meiſt unverändert.
dee Ausdeis der Arichsbam
vom 15. November 1934.
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 15. November
hat ſich in der verfloſſenen Bankwoche die geſamte Kapitaloiy
der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und Wertpopehll” g” ſagte 2
um 91,7 Mill. auf 4342,8 Mill. RM. vermindert. Im eine
Zineint, znſe.
haben die Beſtände an Handelswechſeln und =ſchecks um 977M7/9
Haeut ind
auf 433,7 Mill. RM. abgenommen, dagegen die Beſtäüt ein) nichten ſehen.
Lombardforderungen um 7,9 Mill. auf 84,6 Mill. RM. zr”e ſup varf einen
nommen. Die Beſtände an „ſonſtigen Wertpapieren”
Lude g urd des Geſt
bei einer Abnahme um 21 000 RM. mit 316,1 Mill. RM. n094) ſnnden.
unverändert. An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen 991. 4 Shutz ſ
men ſind 38,4 Mill. RM. in die Kaſſen der Reichsbank zun
Hu e
gefloſſen, und zwar hat ſich der Umlauf an Reichsbanknot
36,2 Mill. auf 3614,9 Mill. RM., derjenige an Rentenbankſcheinle disher noch
m 22 Mill. auf 277,5 Mil. RM. vermindert. Der Unlaßilze, dem Hohl
Scheidemünzen nahm um 25,9 Mill. auf 1398,8 Mill. RM
Die Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen haben ur her 9. S
auf 131,4 Mill. RM., diejenigen an Scheidemünzen unter Beß1/ gerode 90
ſichtigung von 9,5 Mill. RM. neu ausgeprägter und 12,4 m Auchrend ſich 1
urs Liſſer und
RM. wieder eingezogener auf 266,2 Mill. RM. erhöht
fremden Gelder zeigen mit 869,8 Mill. eine Abnahme um nüchen ihnen ge
Mill. RM.
das iſt das
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen. Deviſen hi de ruf den Bra
ſich um 0,4 Mill. auf 82,4 Mill. RM. erhöht.
Im einzelnen hi
die Goldbeſtände um 341 000 RM: auf 78,2 Mill. RM. unda pir ein mert
Beſtände an deckungsfähigen Deviſen um 27 000 RM. qu ull und von kei
tefer hinter
Mill. RM. zugenommen.
ebieben. Er
vie gebannt a.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
in Schatten lal
Kennziffer der Großhandelspreiſe vom 14. November )f die dürren
Die Kennziffer der Großhandelspreiſe ſtellt ſich für den 1. Maund, der ſchn
vember wie in der Vorwoche auf 101,4 (1913 — 100) Die 91.
ziffern der Hauptgruppen lauten: Agrarſtoffe 101,8 (mimsllrr Inſpektor —
v. H.), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 91,8 (plus 9141Ant und aufget
und induſtrielle Fertigwaren 118,6 (plus 0,2 v. H.).
er ging hineit
Die Kohlenproduktion in Heſſen im Oktober. Für den
enommen un
nat Oktober ds. Js. weiſt die amtliche Statiſtik für die Kohls
produktion im Volksſtaat Heſſen folgende Ziffern nach: Es 1;0e1. „Schauel
den gefördert 84 524 Tonnen Rohbraunkohlen, davon wung und zeigte m
77 582 Tonnen zu Schwelereiprodukten weiterverarbeitet. Hune,
den verſchwelten Kohlen wurden gewonnen 4608,22 TonnenA Aus iſt denn de
teer, 638,92 Tonnen Leichtöl, aus Schwelgaſen, 12766 Mc1 u. Die Tan
Koks, ohne die Schwelrückſtände des Meſſeler Kohlenſchiefel. 4Zwuren aufgede
Zahlungen für die Wareneinfuhr aus Finnland. Die Nnd4r
ſtelle für Deviſenbewirtſchaftung weiſt nochmals darauf hi
bei nach dem 9. Oktober 1934 fällig werdenden Zahlungnn
Genehmigung nicht mehr zur Einzahlung auf das
Sondert=
der Finnlandsbank, ſondern zur Einzahlung bei der Rei
zugunſten des finniſchen Gläubigers zu erteilen iſt. Die M
bit es ja ebe
bank wird den Betrag dann in Finnland aus dem „Deutſchüift,
ſchen Verrechnungskonto Helſinki” zur Auszahlung bringen
Erhöhter Auftragseingang bei den Hanſa=Lloyd= und Geliht
Werken Bremen. Der Auftragseingang für Hanſa=Lloy)
im vergangenen Monat Oktober nahezu das Vierfache
gleichen Vorjahresmonats. Die Hanſa=Lloyd= und Goliah
haben damit eine weitere Umſatzſteigerung zu verzeicht
dem die Auftragszahlen der vorhergehenden Monate
Dreifache der gleichen Monate in 1933 erreicht hatten.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Der Zementabſatz im Oktober belief ſich nach Mitteilund
Deutſchen Zementbundes auf 615 000 Tonnen gegen 6070
nen im September 1934 und 594 000 Tonnen im Auguſt 8.5
Im September wurden lt. „Wirtſchaft und Statiſtik
ſchen Reich Wertpapiere im Betrage von zuſammen 51.
ausgegeben (gegenüber 57 Mill. im Vormonat). Die /7
von Steuergutſcheinen iſt von 6,4 Mill. RM. auf 4,9 9
zurückgegangen, die Ausgabe von Aktien von 14,4 auf 9
RM. Dagegen haben ſich die Emiſſionen der Bodenkredi
von 35,9 auf 41,4 Mill. RM. erhöht.
Berliner Kursbericht
vom 17. November 1934
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Deutſche Bauk u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
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Nordd. Lloht
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P.Bemberg
Bergmann Eleltr.
Berl. Maſch.=Bau
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DeutſcheCont. Gas
Deutſche Erdöl
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27.—
29.—
26.25
124.50
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118.75
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J. G. Farben
Gelſ. Bergwerie
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
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vom 17. Novembr 19N , Jeide
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91.50
72.75
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Polyphonwerie
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kal
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Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
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93.68
149.25
30.25
37.50
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Frankfurter Kursbericht vom 17. November 1934.
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Hafenmühle, Frkft
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Mainz Akt.=Br. ..
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Phönix Bergbau..
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Roeder, Gebr.
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Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bint
Schramm. Lackfbr.
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Schwartz, Storchen
Siemens & Halske
Reinigerwerfe
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Tellus Bergbau.!
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Sot
darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
„Dieſe Spuren ſind ganz friſch. Aber abgeſehen davon Sie
trugen heute morgen lange Hoſe und Schnürſtiefel. Jetzt ſtehen
Sie in Reitſtiefeln vor uns.”
Berren mußte zugeben, daß er ſich umgezogen hatte.
„Dann frage ich Sie noch einmal, Herr Berren, ob Sie uns
eine Erklärung über die Spuren an Ihren Schuhen geben
können!
Berren überlegte. „Nein, Herr Inſpektor.”
Liſſer ſah einen Augenblick aus, als ob er losbrechen würde.
Sein Geſicht verfärbte ſich. Aber dann beherrſchte er ſich. „Ich
verhafte Sie, Herr Berren”, ſagte er kurz.
Prim ſtieß einen Laut der Ueberraſchung aus.
III.
Das Haus, das Dr. Markus bewohnte, lag außerhalb des
Dorfs auf einer kleinen Anhöhe, von der aus man einen
mäßi=
gen Ueberblick über die Häuſer und die Wieſen bis zum Moor
hinüber hatte. Im Hintergrund war Berrens Hof zu ſehen.
Dr. Markus hatte damals das ganze Gelände einzäunen
und eine Hecke pflanzen laſſen. Das Gras war gemäht und Wege
waren angelegt worden. Und dann war oben das Haus
entſtan=
den, ein großes und weißes Gebäude, das wie ein Schloß über
den alten und niedrigen Bauernhäuſern lag. Wenn man es da
ſtehen ſah in dem weitläufigen Park, verſtand man die
Hoch=
achtung, die ſeinen Bewohnern von den Dorfinſaſſen
entgegen=
gebracht wurde.
An dieſem Abend ſtand ein Mann in der Nähe des Tores,
das ſich auf der Höhe in der Gartenmauer befand. Es war Pedro.
Er hatte ſich von Berren nicht abhalten laſſen und war
aufge=
brochen, um mit Dr. Markus zu ſprechen. Er hatte ſchon
mehr=
fach geläutet, aber es war niemand gekommen, um ihm zu öffnen.
Und jetzt ſtand er da und war feſt entſchloſſen, ſeinen Platz nicht
eher zu verlaſſen, bis er jemanden getroffen hatte.
Es war unterdeſſen ſchon faſt dunkel geworden. Aus dem
Dorf drangen ab und zu Stimmen zu ihr herauf. Stimmen von
Menſchen und Stimmen der Tiere, die in der Abenddämmerung
von den Weiden getrieben wurden. Und je dichter die
Dämme=
rung wurde, deſto ſeltener wurden die Stimmen und verklangen.
Bis ſich ſchließlich eine große Stille über den Hügel legte. Die
Nacht war angebrochen.
Unten kamen plötzlich S., tte über den Weg, und Pedro
rückte etwas näher auf den C. gang zu. „Hallo”, ſagte er, als
die Schritte faſt bei ihm waren.
„Wer iſt Hallo?” fragte der andere und blieb ſtehen.
Pedro machte ein paar Schritte auf ihn zu. „Bleiben Sie
da. Bleiben Sie ſtehen.‟ Das Licht einer Taſchenlampe blitzte
auf und fiel Pedro ins Geſicht. „Wer ſind Sie? Was wünſchen
Sie?
„Ich möchte Dr. Markus ſprechen.”
„Der iſt nicht da."
„Ich habe ihn heute geſehen.”
„Dr. Markus iſt vor einer Stunde abgereiſt. Den können
Sie nicht ſprechen.
Pedro lenkte ein. „Sie ſind vielleicht bei ihm angeſtellt?”
„Bitte.
„Ich hatte an Dr. Markus geſchrieben, aber keine Antwort
bekommen.
(Fortſetzung folgt.)
MMiNArRoMäf
ON C= BRUCC
Jar /a”, ſagte Liſſer und folgte Prim in den dämmerigen
ohlweghinein, „man ſieht ſie nicht nur vor den Häuſern, ſie
jehen zükreuz und quer durch die Wieſen und machen die
Land=
chaft ſü müberſichtlich. Man kann nie weiter als von einer Hecke
ſis zum üchſten ſehen. Eine richtige Mordlandſchaft”, fügte er
inzu ſud warf einen Blick nach oben, wo die Schatten der
umgewandt und rannte an Prim vorbei auf den Weg zurück und
ein Stück in die Heide hinein.
Aber die Sonne war jetzt fort. Der letzte Zipfel ſank fern
über dem Wald, und das Moor lang grau und farblos da. Aus
den Mulden ſtieg der Nebel und kroch langſam vor. Es wurde
kühl. Die Dämmerung kam und hockte ſchon in den Bäumen, die
immer noch regungslos und nun wie ermattet vor dem Himmel
ſtanden.
Verflucht — knurrte Liſſer.
Als er zurückkam, hatte er einen verdroſſenen Zug um den
Mund. Er ſah Prim bei der Hecke ſtehen, genau ſo, wie er auch
eben geſtanden hatte, entſetzt und den Hut in der Hand. Und nun
kam unten noch jemand langſam neben der Hecke herauf. „Iſt
was paſſiert?” hörte er den Neuangekommenen fragen.
Und Prim, der zuſammengefahren war, wandte ſich herum,
„Ah, du biſt es, Berren”, ſagte er mit einer großer Erleichterung,
„ja, der Tote iſt fort. Da denkſt du doch, es ſpukt.
„Ich habe eben etwas ähnliches gedacht”, ſagte Berren.
Liſſer war unbemerkt hinter ſie getreten. „Wo kommen Sie
denn her?” fragte er Berren.
„Ich war im Dorf, Herr Inſpektor.”
„Und vorher?"
„Auf meinem Hof.”
„Hier iſt etwas geſchehen, das noch der Aufklärung bedarf
Der Tote iſt verſchwunden, haben Sie irgendetwas bemerkt hier?
Irgendetwas Auffälliges?‟
„Nein.”
„Sie ſind auch ſelbſt nicht hier auf dem Platz geweſen?”
„Seit heute morgen nicht mehr.”
„Der Tote iſt, wie Sie an den Spuren ſehen können, von
hier quer über den Brandplatz geſchleppt worden, wir werden
nachher ſchon ſchauen wohin. Auf dem Brandplatz liegen Aſche
und verkohlte Balken, und der Täter, der hindurchgeſchritten iſt,
muß die Spuren davon an den Schuhen tragen. Ganz
charak=
teriſtiſche Spuren, wie ſie nur verkohltes Holz hinterläßt. Herr
Berren, können Sie mir erklären, woher die Spuren an Ihren
Schuhen rühren?"
Berren ſchaute auf ſeine Schuhe hinunter und wurde einen
Augenblick verlegen. „Dieſe Spuren ſtammen noch von heute
morgen.
Bäumeund des Geſtrüpps dunkel und undurchſichtig gegen den
Zimmeyl anden.
ä „EFſt Schutz für das Vieh”, antwortete Prim leiſe, „das
Nu is in e Herbſt hinein auf den Weiden bleibt. Zu einem Mord
aben jhisher noch nie gedient.
Hiſin dem Hohlweg weitete ſich die Landſchaft wieder. Das
orf wa hier zu Ende. Nur oben lag noch Berrens Hof. Der
Veg lilefgerade darauf zu und hinter ihm weiter in die Heide
y inein, uhrend ſich rechts —. „Das iſt alſo das unbetretene
Ge=
iet”, ure Liſſer und ſchaute dorthin. Es war Abend, und die
ſonne ſten ihnen gerade ins Geſicht.
„Jſ,das iſt das Moor”, antwortete Prim und ſtieg durch
im ie Heitauf den Brandplatz.
Es tar ein merkwürdig ſtiller Abend. Die Bäume ſtanden
uhig iaund von keinem Wind bewegt, und die Sonne ſank
angſamn jefer hinter den Horizont. Liſſer war auf dem Weg
ehen elieben. Er hörte Prim hinter der Hecke hantieren und
A, arrte we gebannt auf das Moor hinaus, auf die breiten
Mul=
en, diſ in Schatten lagen und in denen ſich ſchon der Nebel
bil=
ſich „ete aufdie dürren Kiefergruppen und auf den Wald ganz im
ſintersmund, der ſchwarz und farblos vor dem Abendhimmel
and. ——
„Hör Inſpektor — Herr Inſpektor —”, hörte er plötzlich
u5 ſrim Imt und aufgeregt hinter der Hecke rufen.
Liſſe ging hinein. Aber da ſtand Prim ſchon. Er hatte ſeinen
ober
ündudabcheommen und fuhr ſich mit dem Taſchentuch über den
nack=
iſiem en Schtäel. „Schauen Sie einmal nach, was da geſchehen iſt”,
len, Fagte es ind zeigte mit dem Hut in die Richtung der
abgebrann=
itermi en Sckerie.
„Aa iſt denn da geſchehen?” fragte Liſſer und ging auf die
ec bſcheunn u. Die Tannenzweige, die ſie über den Toten gelegt
tten, urren aufgedeckt. „Wo iſt denn der Tote?” fragte er.
innla „Drit es ja eben” klagte Prim, „er iſt nicht mehr da . .
iſt
nals
vden t. Able 4iſſer hörte nicht mehr auf ihn. Er hatte ſich plötzlich
in beſter Tintenviertellage, mit
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räumigen Zimmern und komfortabl.
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Seite 20 — Nr. 319
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 319 —
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