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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 283
Samstag, den 13. Oktober 1934. 196. Jahrgang
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Dapunt ſondtelt der den Maclen.
Läplomakiſche Offenſive zum Ausbau der Vormachtſktellung Japans im Fernen Oſten. — Bemühungen um
eine Erneuerung des engliſch=Japaniſchen Bündniſſes.
Japaniſcher Sonderbokſchafter
nach Europa unkerwegs.
EP. Tokio, 12. Oktober.
Der diplomatiſche Sonderbeauftragte des
An ßenminiſters Hirota, der ehemalige japa=
Iu ſche Botſchafter in Rom, Joſchida, iſt am Freitag
iver Sibirien und Moskau nach Europa
abge=
iſt. Gleichzeitig iſt auch der japaniſche Botſchafter
Waſhington, Saito, nach mehrmonatigem
Aufent=
hllt in Japan und Mandſchukuo wieder auf ſeinen
Pwſten zurückgekehrt. Der japaniſche Botfchafter
Paris, Sato, wird anfangs nächſter Woche wieder nach
ee franzöſiſchen Hauptſtadt abreiſen. Alle drei Botſchafter
hat=
en: am Donnerstag eine längere Konferenz mit Außenminiſter
zwota und den einzelnen Abteilungsleitern des Auswärtigen
lnits, in der die Grundlagen für die augenſcheinlich von
apan geplante diplomatiſche Offenſive
feſt=
ezegt worden ſein ſollen. Wie in der Preſſe angedeutet wird
eot dieſe Offenſive von der Vorausſetzung aus, daß Japans
slellung als vorherrſchende Macht im Fernen
oiten durchaus mit den Intereſſen der übrigen Mächte
ver=
in bar iſt. Die Offenſive ſelbſt ſtrebt für den Fall des für
ei vermeidlich gehaltenen Scheiterns der
Flot=
emkonferenz eine Verſtändigung mit den
Ver=
imigten Staaten und England an mit dem Ziel, den
ſimreden im Stillen Ozean zu garantieren und ein Wettrüſten
u. See zwiſchen dieſen drei Mächten zu vermeiden. Parallel
gwiit laufen augenſcheinlich Bemühungen um eine
Er=
leiuerung des japaniſch=engliſchen Bündnifſes
dir dem heute in der japaniſchen Oeffentlichkeit wieder ſehr
nar die Rede iſt. Japan iſt ganz augenſcheinlich beſtrebt, ſeine
e ziehungen zu England und zwar die wirtſchaftlichen wie
politiſchen, zu verbeſſern. Der der engliſchen
Wirtſchafts=
iſion in Japan und der Mandſchurei bereitete Empfang iſt
n eindrucksvoller Beweis dafür, und es wird angenommen,
7. Joſchida während ſeines Aufenthaltes in London, der
eorere Wochen dauern dürfte, der engliſchen Regierung
kon=
ie Vorſchläge für die etwaige Erneuerung des alten
Bünd=
ſpes machen wird.
Auftraliſch=japaniſcher Zwiſchenfall.
G eheimnisvolles Aufkreken japaniſcher Flußbooke
1 den Küſten von Queensland und Nordauſtralien.
*
DNB. London, 12. Oktober.
Einer Meldung des Daily Herald aus Canberra zufolge,
l auf Grund eines Befehles der
auſtra=
ſochen Bundesregierung am Donnerstag ein
japa=
ſi ches Fahrzeug an der Küſte von Neu Guinea
uerhalb der britiſchen Zone angehalten und die
Be=
ſtiung von 25 Mann verhaftet worden ſein. Daily
ſermld ſagt, die Maßnahme hänge mit dem vor einigen Tagen
Uingeldeten Ueberfall auf die Inſel Haggerſtone in der
Torres=
traße zuſammen, bei dem japaniſche Seeleute den Landungs=
Iig zerſtört, Häuſer geplündert und Kokosplantagen in Brand
ſit ckt haben ſollen.
Nach einer Meldung des „Times”=Vertreters in Melbourne
ewen der Kapitän Gomi, und die 24 Seeleute beſchuldigt, das
twanderungs= und Quarantäne=Geſetz verletzt zu haben. In
tzſer Zeit, ſo ſagt der „Times”=Vertreter weiter, ſeien viele
ſerſichte über ein geheimnisvolles Auftreten
japa=
üiſtcher Sampans (Flußboote) an den Küſten von
üeensland und Nordauſtralien eingelaufen. Jetzt
es zum erſten Mal möglich, den Gründen für die
Anweſen=
it japaniſcher Schiffe in auſtraliſchen Gewäſſern nachzugehen.
an” glaubt, daß die Sampans mit ſtarken Maſchinen
ausge=
ſtiet ſind, ſo daß ſie große Geſchwindigkeiten entwickeln können.
Japan bauk Flokkenſlühpunkke für Perſien.
EP. Teheran, 12. Oktober.
WWie offiziell bekanntgegeben wird, plant die perſiſche
Regie=
mr den Bau dreier Flottenſtützpunkte im Perſiſchen Golf. Zwei
eſar Stützpunkte werden in Buſhir und Linga errichtet werden.
ür WPlatz für den dritten Stützpunkt ſteht noch nicht endgültig feſt.
Wie dazu verlautet, ſoll der Bau dieſer Flottenſtützpunkte von
pomiſchen Firmen durchgeführt werden. Zwei ſachverſtändige Ver=
(ttem von japaniſchen Geſellſchaften ſind bereits in Teheran
ein=
trioffen und ſtehen mit dem Kriegsminiſter in Unterhandlungen.
Errichkung einer japaniſchen Botſchaft in China.
Wie halbamtlich verlautet, beabſichtigt die japaniſche
Regie=
tig, ihre Geſandtſchaft in China zu einer Botſchaft zu erheben.
Unfit würde ſich Japan dem Beiſpiel der italieniſchen Regierung
änließen. Der gegenwärtige japaniſche Geſandte in China iſt
ſents Diplomat im Range eines Botſchafters.
* Fernöſtlicher Nokenkrieg.
Der Abſchluß des Vertrages über den Verkauf der
mandſchu=
ihen Bahn iſt in allen Diplomatenſtuben der Welt mit großer
Unu=gtuung begrüßt worden, weil damit eine der ſtärkſten
Rei=
ſigssflächen zwiſchen Japan und Rußland aus der Welt geſchafft
urden war und nun die Möglichkeit eines friedlichen
Neben=
tamderlebens der beiden Nationen gegeben ſchien. Die dro=
hende Gefahr einer gewaltſamen
Auseinander=
ſetzung, die gerade nach dem Scheitern der
Verkaufsverhand=
lungen greifbar nahe lag, dürfte als beſeitigt
ange=
ſehen werden. Es muß daher einigermaßen überraſchen,
wenn trotzdem der Notenkrieg von beiden Seiten
mit der gleichen Schärfe fortgeſetzt wird. Die
Ruſſen haben ſich in Tokio wieder bitter beſchwert über die Art,
wie ihre Beamten in der Mandſchurei behandelt werden, und
ſo=
fortige Freilaſſung ihrer verhafteten Beamten verlangt,
wäh=
rend die Japaner ſich darauf zurückziehen, daß das eine
Angele=
genheit der mandſchuriſchen Behörden ſei, für die ſie keinerlei
Verantwortung tragen und auf die ſie auch keinerlei Einfluß
hätten. Weiter haben die Japaner den Spieß umgedreht und
rechnen den ruſſiſchen Eiſenbahnbeamten noch vor, daß ſie zum
großen Teil illegalen Organiſationen angehört hätten. Das
wollen die Ruſſen nicht wahr haben. Sie erheben von ihrer
Seite aus nun wieder Vorwürfe, vermutlich mit dem Erfolg, daß
die Japaner nur noch ſchärfer antworten werden und die
Ver=
ärgerung auf beiden Seiten zunimmt. Ein Glück nur, daß
in=
zwiſchen die kritiſche Jahreszeit für kriegeriſche Unternehmungen
vorüber iſt. Der herannahende Winter dürfte jeden Verſuch
irgendwelcher gewaltſamer Auseinanderſetzungen im Keime
er=
ſticken, und bis es wieder Frühling wird, werden ſich hoffentlich
die Gemüter ſoweit beruhigt haben, daß auch dieſer Notenkrieg
wieder vergeſſen ſein wird.
Wiederaufflackern der Unruhen
in Spanien.
Bombenanſchläge in Madrid. — Flugzeuge gegen
Aufſtändiſche. — Oviedo von
Regierungs=
kruppen eingenommen.
EP. Madrid, 12. Oktober.
In der Nacht zum Freitag explodierten in mehreren
Vierteln der Stadt Bomben. U. a. geriet dabei ein
Wohn=
haus in Brand, das vollkommen eingeäſchert wurde. An einer
Stelle riſſen die Aufſtändiſchen die Gasleitung auf, ſo daß die
Feuerwehr, mit Gasmasken verſehen, die Leitungen wieder
flicken mußte. In einem hieſigen Kvankenhaus zertrümmerte
ein Teil der Inſaſſen die Einrichtungen. Die Zivilgarde mußte
eingreifen, um die Ruhe wieder herzuſtellen. Auch in den
Vor=
orten kam es verſchiedentlich noch zu Schießereien, wobei ein
Zivilgardiſt und ein Kind durch eine abgeirrte Kugel getötet
wurden. — In Aſturien haben die Regierungstruppen erneut
Flugzeuge eingeſetzt, die zahlreiche Bomben
auf die Stellungen der Aufſtändiſchen in der
Umgebung von Oviedo abwarfen. Am Donnerstag
abend konnte endlich die Stadt Oviedo ſelbſt durch die
Regierungstruppen von den Aufſtändiſchen
be=
freit werden. Die Regierungstruppen ſind in den
Abend=
ſtunden in Oviedo eingezogen. — Bei Bilbao kam es gleichfalls
zu neuen Schießereien zwiſchen den Aufſtändiſchen und den
Re=
gierungstruppen. Die Unſicherheit in der Stadt Bilbao ſelbſt iſt
ſehr groß; verſchiedentlich wurden vom Pöbel Läden
ge=
ſtürmt und in Brand geſteckt. Die Milch, die die
Milch=
händler in die Stadt brachten, wurde von den Aufſtändiſchen auf
die Straße geſchüttet.
Eiſenbahnanſchlag ſpaniſcher Terroriſten.
Im Bahnhof von Vich (Bezirk Barcelona) fuhr eine
Lokomo=
tive auf einen Perſonenzug auf. Dabei wurden drei Perſonen
getötet und zehn ſchwer verletzt. Die angeſtellte Unterſuchung
er=
gab, daß die Weichenſtellung nicht funktionierte. Man glaubt,
daß der Unfall das Werk von Terroriſten iſt.
Die Kakhedrale von Oviedo in Flammen.
Nach einer Havasmeldung aus Madrid nahmen fünf
Bomben=
geſchwader an den militäriſchen Operationen in Aſturien teil. Die
Flieger erklären, daß im Zentrum von Oviedo mehrere Gebäude,
darunter die aus dem 14. Jahrhundert ſtammende, koſtbare
Kunſt=
werke bergende Kathedrale, die ein Wunderwerk gotiſcher
Bau=
kunſt iſt, in Flammen ſtehen.
Scharfer Erlaß des öſterreichiſchen Unkerrichts=
miniſteriums.
DNB. Wien, 12. Oktober.
Das Unterrichtsminiſterium hat in einem Erlaß angeordnet,
daß allen Mittelſchülern und Hochſchülern, die an den
Aufſtands=
bewegungen im Juli des Jahres mittelbar oder unmittelbar be=
teiligt waren, das weitere Studium, die Ablegung der
Reifeprü=
fung, die Ablegung von Hochſchulprüfungen und die Erwerbung
von akademiſchen Graden unterſagt wird. Wenn inzwiſchen ſolche
Perſonen akademiſche Grade erworben haben, ſind ſie ihnen wieder
abzuerkennen. Für das Land Steiermark liegt bereits eine Liſte
der von dieſer Maßnahme getroffenen Perſonen vor.
„Willkommen, Macdonald!”
Von unſerem (D=Korreſpondenten.
G. P. London, 12. Oktober.
Als der britiſche Premierminiſter Ramſay Macdonald
An=
fang voriger Woche, nach einem mehrmonatigen, in
Kanada verbrachten Urlaub nach London
zu=
rückkehrte, da empfing ihn auf dem Euſton=Bahnhof —
außer den Mitgliedern der Regierung und der anderen offiziellen
Perſönlichkeiten — auch ein ſchottiſcher Dudelſackpfeifer, der, als
der Zug in die Bahnhofshalle einfuhr, zur Begrüßung
Mac=
donalds ein altes ſchottiſches Lied zu ſpielen begann; der Name
dieſes Liedes lautete. „Macdonalds Welcome” zu deutſch „
Will=
kommen, Macdonald!”; und der Premierminiſter, der
ſonn=
gebräunt und friſch ausſah und ſich während ſeines Urlaubs
ſichtlich erholt hatte, freute ſich über den heimatlichen
Will=
kommengruß ganz beſonders. Dann aber begab er ſich geraden
Weges nach Downing Street und machte ſich noch am ſelben
Tage an die Arbeit. Die Arbeit drängte. Denn der
Premier=
miniſter war gerade zu dem Augenblick nach England
zurück=
gekehrt, da hier wieder das politiſche Leben beginnt. Dieſes
hat er wohl bereits auf dem Herwege gemerkt. Noch bevor der
ſchottiſche Dudelſackpfeifer auf dem Euſton=Bahnhof mit ſeiner
Begrüßungsarie anhob, tönten dem heimkehrenden Macdonald
bereits von anderer Seite andere, weſentlich unerfreulichere
Willkommensgrüße entgegen. In Southport tagte die
Jahres=
konferenz der Labour=Party, in Briſtol die Konferenz der
Kon=
ſervativen. Und auf beiden ſind Reden gehalten und Beſchlüſſe
gefaßt worden, aus denen klar erſichtlich war, daß das politiſche
Jahr, das nun beginnt, für England keineswegs ſorgenfrei ſein
und den Premierminiſter ſchon bald vor manch ſchwere Aufgabe
ſtellen wird.
Es iſt ſchwer zu ſagen, welche von den beiden Konferenzen
die wichtigere war. In ihrer Art waren ſie gewiß beide gleich
wichtig. Die Labour=Konferenz war bedeutſam
weil ſie, angeſichts der vorausſichtlich ſchon innerhalb von 18
Monaten ſtattfindenden Neuwahlen, die Haltung der Labour=
Party zu den weſentlichſten politiſchen Fragen feſtzulegen und
ſich quaſi der engliſchen Wählerſchaft von einer möglichſt guten
Seite zu empfehlen hatte. Sie tat es, indem ſie — wie nicht
anders zu erwarten war — dem zur Zeit in England
vor=
herrſchenden Verlangen nach Ruhe und Gedeihen in weiteſtem
Maße Rechnung trug und auf der ganzen Linie Mäßigung
be=
zeugte. Die linksradikale Gruppe, die vom rabiaten Sir Stafford
Cripps geführte „Sozialiſtiſche Liga”, (die eine ſofortige
Verwirk=
lichung des Sozialismus mit der Nationaliſierung der Banken,
des Bergbaues und der Großinduſtrien befürwortet) erlitt eine
entſchiedene Niederlage und kann vorläufig als erledigt gelten.
Die gemäßigteren Elemente unter George Lansbury, Clynes,
Morriſon uſw. die eine Verwirklichung der ſozialiſtiſchen Ideale
nur auf verfaſſungsmäßigem Wege anſtreben, behielten
Ober=
waſſer. Und die Labour=Party wird, fobald es ſo weit iſt, nun
in geſchloſſenen Reihen und ohne Zweifel als ein für die
Nationale Regierung Macdonald=Baldwin ſehr gefährlicher
Geguer in den Wahlkampf ziehen. — Die Konferenz der
Konſervativen in Briſtol, war voll und ganz vom
Problem Indien beherrſcht. Es wurde eifrig erörtert und faſt
die Hälfte der Konferenzteilnehmer mißbilligten offen die
Indien=Politik der Nationalen Regierung. Indien, könnte man
daher meinen, nimmt zur Zeit das Hauptintereſſe der
eng=
liſchen Konſervativen in Anſpruch. Das iſt in Wirklichkeit jedoch
in einem nur ſehr bedingten Maße der Fall. Die ſich auf
Judien beziehende Debatte wir lediglich ein Auspuff, in
wel=
chem ſich die im Lager der Konſervativen bemerkbar machende
Unzufriedenheit mit dem gegenwärtigen Koalitionscharakter der
Negierung und der angeblich nicht genügend energiſchen Politik
in Fragen der nationalen Belange Luft machte. Für einen
Außenſtehenden iſt dieſe Unzufriedenheit eines Teils der Tories
nicht ohne weiteres verſtändlich. Die Nationale Regierung hat
all die Jahre, die ſie am Ruder iſt, eine im Grunde genommen
ausgeſprochen konſervativen Politik betrieben. Die nationalen
Belange hat ſie in keiner Weiſe preisgegeben. Die Uneinigkeit
ſchwächt daher nur die Partei und könnte, falls ſie inzwiſchen
nicht beſeitigt wird, ſich bei den kommenden Wahlen für die
Sache der Nationalen Regierung ſehr verhängnisvoll erweiſen.
Angenehmere Nachrichten, als die, die aus Southport und
Briſtol kamen, erwarteten den heimkehrenden Macdonald auf den
verſchiedenen Gebieten der engliſchen Wirtſchaft. Die
wirt=
ſchaftliche Beſſerung Englands hat während der
drei Monate, die der Premierminiſter fern von der Heimat
weilte, weitere Fortſchritte gemacht. Die Zahl der
Arbeits=
loſen iſt im September abermals um über 50 000 Mann
ge=
ſunken; ſie iſt heute um 250 000 geringer als vor einem Jahre
uno gar um faſt eine Million geringer als zur Zeit, da die
Nationale Regierung die Geſchäfte des Landes übernahm. Auch
ſonſt ſtehen die Dinge nicht allzu ſchlecht. England iſt eines der
wenigen Länder der Welt, deſſen induſtrielle Produktion ſeit
1931 nicht zurückgegangen, ſondern ſogar um ein weniges
ge=
ſtiegen iſt. Ein großzügiger Arbeitsplan zwecks Aufräumens
mit den Elendsquartieren iſt zur Zeit in vollem Schwunge, und
überall in England ſind, an Stelle der alten, armſeligen
Baracken, in den letzten Monaten Tauſende von neuen ſchmucken
Arbeiterhäuſern erſtanden. Die Bemühungen der Regierung der
tieſ darniederliegenden engliſchen Landwirtſchaft wieder auf die
Beine zu helfen, beginnen Früchte zu tragen, und zum erſten
Male ſeit vielen Jahren iſt eine Zunahme der Zahl der
Land=
arkeiter in England feſtgeſtellt worden. All dieſe Tatſachen —
beſonders die Beſſerung in Englands Handel und Induſtrie —
erregen mit Recht die Bewunderung des Auslandes, und ſo
maſches weniger beneidenswerte Land wäre glücklich, wenn es
ihm heute ſo gut wie England gehen würde. John Bull hätte
alſo alle Urſache, zufrieden und Ramſay Macdonald dankbar
zu ſein. Es iſt ohne Zweifel wahr was die Times” ſagen,
daß die erſtaunliche wirtſchaftliche Beſſerung, die England im
Laufe der letzten drei Jahre durchgemacht hat, ohne die
Opfer=
tat Ramſay Maedonalds — die nur das Zuſtandekommen der
Nationalen Regierung ermöglicht hatte — und ohne ſein
Aus=
harren während all dieſer ſchweren Jahre kaum möglich geweſen
wäre. Aus dieſem Grunde ſollte England ſeinem aus dem
Urlaub zurückkehrenden Premierminiſter beſte Geſundheit und
unverminderte Arbeitskraft wünſchen. Statt deſſen haben
wäh=
reſid all der Jahre die künſtlich in Umlauf geſetzten Gerüchte
Seite 2 — Nr. 283
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
von ſeiner angeblich bevorſtehenden Demiſſion nie zu zirkulieren
aufgehört und werden auch jetzt wieder dem nach den
heimat=
lichen Geſtaden Zurückgekehrten in die ihm von ſeinen Freunden
entgegengerufenen Willkommensgrüße beigemengt. Doch zum
Glück für England kann hiervon keine Rede ſein, und
Premier=
miniſter Macdonald denkt heute weniger an Demiſſion denn je!
Die ernſteſten Mahnungen, die Macdonald bei ſeiner
Lan=
dung in England entgegenſchallten, ſind ſomit die, die ſich auf
die nächſten Wahlen oder genauer geſagt, auf die
Fort=
dauer oder Nichtfortdauer der Nationalen
Re=
gierung beziehen. Es iſt dieſes eine Frage, die über eine
intern=engliſche Bedeutung weit hinausgeht. Von der Stabilität
der politiſchen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe in
Großbritan=
nien hängt letzten Endes auch überaus viel für das
Wohl=
ergehen ſämtlicher Länder der Welt ab. Die nächſten engliſchen
Parlamentswahlen dürften in nicht geringerem Maße, als es
im Herbſt 1931 der Fall geweſen, zu einem Ereignis werden,
das ſo oder anders die geſamte ziviliſierte Welt in
Mitleiden=
ſchaft ziehen wird. Man darf daher getroſt behaupten, daß eine
Kontinuität der Nationalen Regierung Englands durchaus im
Intereſſe einer ſich nach Frieden und Wirtſchaftsgeneſung
ſehnenden Welt liegt. Eine neue Labour=Regierung — ſollte
dieſe ſich auch einer noch ſo weitgehenden Mäßigung befleißigen
— würde ohne Zweifel für die nun langſam beginnende
wirt=
ſthaftliche Geneſung Englands und der Welt ſicherlich einen
ſchweren Rückſchlag bedeuten. Es ſcheint, daß dieſe einfache
Wahrheit — unbeſchadet der erwähnten Uneinigkeiten im Lager
der Konſervativen — in letzter Zeit in England doch in
zuneh=
mendem Maße erkannt wird. Auch auf der konſervativen
Jahres=
konferenz zu Briſtol gewann am letzten Tage der Beratungen
den größten Beifall und allgemeine Zuſtimmung eine
Ent=
ſchließung, die Sir Edward Grigg eingebracht hatte und die
ſich mit aller nur wünſchbaren Deutlichkeit für eine Fortdauer
der Nationalen Regierung ausſprach. Sir Edward Grigg wies
in ſeiner Rede vor allem darauf hin, daß die Labour=Party
den Klaſſenkampf predige. Eine Weiterentwicklung der von der
Nationalen Regierung begonnenen Aufbauarbeit ſei aber unter
ſolch einer Loſung ein Ding der Unmöglichkeit. Nur ein
Zu=
ſammenarbeiten aller, denen das Wohl des Vaterlandes erſtes
Gebot iſt, vermag das Land auch weiterhin vor inneren
Un=
ruhen und wirtſchaftlichem Ruin zu bewahren. Eine Fortdauer
der Nationalen Regierung und der von dieſer bis dahin mit ſo
großem und offenſichtlichem Erfolge befolgten Politik müßte
daher unter allen Umſtänden gewährleiſtet werden. J. L.
Garvin, der Herausgeber des „Obſerver”, weiſt in einem
anläß=
lich Macdonalds Rückkehr geſchriebenen Willkommensartikel auf
die zwiſchen Macdonald und Baldwin beſtehende perſönliche
Freundſchaft und harmoniſche Zuſammenarbeit als auf die beſte
Gewähr einer ſolchen Kontinuität der gegenwärtigen britiſchen
Politik hin; die Aufgabe dieſer beiden, erklärte Garvin, ſei es
nun die Nationale Regierung, die ſie geſchaffen haben, mit
neuem Leben und mit neuen Energien zu erfüllen; und, meint
er, „ſie können und werden es tun!”
der Aruen
LPD. Frankfurt, 12. Oktober.
Der Treuhänder der Arbeit für das Wirtſchaftsgebiet Heſſen
eilt mit:
Der andauernd anwachſende Schriftverkehr zwingt mich,
noch=
mals in der Oeffentlichkeit auf die Zuſtändigkeit des Treuhänders
der Arbeit hinzuweiſen.
Die Zuſtändigkeit des Treuhänders der Arbeit erſtreckt ſich
lediglich gemäß § 19 des Geſetzes zur Ordnung der nationalen
Arbeit vom 20. Januar 1934 auf nachfolgende Aufgaben:
1. Ueber die Bildung des Vertrauensrates zu wachen und in
Streitfällen zu entſcheiden.
2. Vertrauensmänner des Betriebes zu berufen und
abzube=
rufen.
3. Auf Anrufungen des Vertrauensrates zu entſcheiden.
4. Die beabſichtigten Entlaſſungen gemäß § 20 des Geſetzes zur
Ordnung der nationalen Arbeit zu entſcheiden.
5. Die Durchführung der Beſtimmungen über die
Betriebsord=
nung zu überwachen.
6. Richtlinien und Tarifordnungen feſtzuſetzen und ihre
Durch=
führung zu überwachen.
7. Bei der Durchführung der ſozialen Ehrengerichtsbarkeit
mit=
zuwirken.
Nicht zuſtändig iſt der Treuhänder der Arbeit für politiſche,
wirtſchaftliche und berufliche Fragen, ebenſo nicht für Einzel=
Vom Tage.
Der Gau Groß=Berlin der NSDAP. hatte am Freitagabend
ſeine politiſchen Leiter und Unterführer zu einem Gautag im
Sportpalaſt aufgerufen, der durch eine Rede des Miniſters Dr.
Goebels ſeine beſondere Bedeutung erhielt.
Die von der Reichsberufsgruppe der Angeſtellten der
Deut=
ſchen Arbeitsfront veranſtaltete große Berufsſchau der
Angeſtell=
ten der deutſchen Wirtſchaft wurde am Freitag nachmittag vor
etwa 1000 geladenen Gäſten in Berlin feierlich eröffnet.
Durch eine Verordnung, die auf Grund des Artikels 6 der
Verfaſſung der Deutſchen Evangeliſchen Kirche erlaſſen wurde, iſt
der Landesbiſchof von Bayern Dr. Meiſer mit ſofortiger Wirkung
aus ſeinem Amt abberufen worden. Veranlaſſung hierzu bot die
dauernde Weigerung, rechtmäßig ergangene Geſetze der Deutſchen
Evangeliſchen Kirche durchzuführen. — Für die Ausübung der
Amtsbefugniſſe eines Landesbiſchofs der evangeliſch=lutheriſchen
Landeskirche in Bayern rechts des Rheins werden vorläufig zwei
geiſtliche Kommiſſare beſtellt, der eine in Nürnberg für Franken,
der andere in München für Altbayern.
Als Nachfolger für den bisherigen Berliner ſowjetruſſiſchen
Botſchafter Chintſchuk traf geſtern der neuernannte Botſchafter
der Sowjetunion Suritz in Berlin ein.
Am Donnerstag abend wurde in Warſchau das deutſch=
polni=
ſche Kompenſationsabkommen, das vor einigen Tagen paraphiert
worden war, unterzeichnet.
Die Regierungskommiſſion des Saargebietes hat die
kommu=
niſtiſche Tageszeitung „Arbeiterzeitung” und die ſeparatiſtiſche
„Deutſche Freiheit” auf Grund des Paragraphen zur
Aufrechter=
haltung der öffentlichen Ruhe und Ordnung, der die Beſchimpfung
von Staatsoberhäuptern verbietet, auf die Dauer von 14 Tagen
verboten. — Die „Volksſtimme” des Matz Braun, die im
Zuſam=
menhang mit dem Attentat von Marſeille den gleichen Grad von
verleumderiſcher Gemeinheit erreicht hatte, iſt dagegen bis zur
Stunde nicht verboten worden.
Lord Cuſhendun iſt in London im Alter von 73 Jahren
ge=
ſtorben. Er war früher engliſcher Unterſtaatsſekretär für
Aus=
wärtiges und hat im Jahre 1928 während der Krankheit Auſten
Chamberlains die engliſche Abordnung in Genf geführt.
Der bisherige Chef des belgiſchen Generalſtabs Nuyten iſt
wegen Meinungsverſchiedenheiten mit dem belgiſchen
Kriegsmini=
ſter Deveze wegen der belgiſchen Landesverteidigung
zurückge=
treten.
entlaſſungen, Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen und Stellungsgeſuche.
Eine ſchnelle Bearbeitung der eingehenden Poſt macht
die Beachtung nachfolgender Anordnung nokwendig:
1. Schreiben von Firmen müſſen an ſichtbarer Stelle die
An=
gabe des Gewerbezweiges enthalten, zu dem das betreffende
Unternehmen gehört.
2. Schreiben von Vertrauensräten haben neben der Angabe des
Namens der Firma ebenfalls wieder die Art des Betriebes
zu enthalten.
3. Eingaben müſſen die Branche benennen, um die es ſich handelt.
4. Antwortſchreiben auf Briefe des Treuhänders haben ſtets
die Aktennummer, das Bearbeitungszeichen und das Datum
anzugeben.
Ich bitte, ſich bei dem Schriftverkehr mit dem Treuhänder an
dieſe Anordnung zu halten, da bei der großen Anzahl der täglich
eingehenden Schriftſtücke ſonſt unnötige Mehrarbeit entſteht, die
eine Prüfung und Bearbeitung verzögern muß.
Henderſon erkrankl.
Der 71jährige Präſident der Abrüſtungskonferenz, Arthur
Henderſon, iſt ernſtlich erkrankt. Angeſichts ſeines hohen
Alters macht man ſich Sorgen um ſein Befinden.
Seiee oes Winencer Hattonnt seites.
Am Mittwoch abend dem 10. Oktober, beging das China=
Inſtitut an der Univerſität Frankfurt a. M., wie alljährlich mit
den chineſiſchen Studenten, die zum Teil von weither angereiſt
kamen, und ſeinen Mitgliedern den Chineſiſchen Nationalfeiertag.
Im Vortragsteil des Abends begrüßte der frühere deutſche
Geſandte in Peking, Herr Dr. H. von Borch, der Vorſitzende
des China=Inſtituts, die erſchienenen Gäſte und insbeſondere
auch den Oberbürgermeiſter der Stadt Frankfurt a. M., Herrn
Staatsrat Dr. Krebs. Sodann gab er einen allgemeinen
Ueber=
blick über die politiſchen und wirtſchaftlichen Bewegungen in
China während des letzten Jahres. Er betonte zunächſt die
grundſätzliche Freundſchaft zwiſchen beiden Ländern, ging dann
auf die Stabiliſierung der innerpolitiſchen Verhältniſſe in
China ein, die ſich zugleich auch in einer ſtarken Linie der
Außenpolitik geltend macht, und begrüßte den Aufſchwung, der
zum Teil in den wirtſchaftlichen Verhältniſſen ſtattgefunden
hat, wobei er unter anderem auch der Vergebung einer neuen
Eiſenbahnlinie an eine deutſche Firma gedachte. Mit China
verbinde Deutſchland aber nicht nur ein politiſches und
wirt=
ſchaftliches Intereſſe, ſondern, was für eine ſolche Freundſchaft
beſonders wichtig ſei, ein gegenſeitiges kulturelles Verſtändnis,
an deſſen Verbreitung das China=Inſtitut beſonders arbeite.
Darnach hielt der Rektor des Inſtituts, Herr Dr. Rouſſelle,
den Feſtvortrag über den Kreislauf des Jahres nach dem alten
chineſiſchen Orakel= und Weisheitsbuche der Wandlungen. Zum
Vergleiche für die 12 Monatszeichen dieſes Buches zog er die
12 Tierbilder des aſiatiſchen Stundenkreiſes und des 12=Jahre
Zyklus heran, ſowie deren geiſtige Herrſcher im chineſiſchen
Buddhismus 12 Bodhiſattvas und Buddhas. Der Zyklus der
Monate oder 12 Jahre zeigt eine aus Jahrhunderte alter
Er=
fahrung beſtehende Weisheit der Hereinſtellung des Menſchen
in den kosmiſchen Zuſammenhang, ſo daß er die einzelnen
Stationen der Zunahme und der Abnahme des lichten und des
dunklen Prinzips richtig erfaßt und entſprechend dieſem
Rhythmus lebt. Dieſe beiden Prinzipien ſind nicht nur ordnende
Mächte des Naturganzen, ſondern zugleich des Bewußten und
Unbewußten der menſchlichen Seele. Nach Vollendung des
12. Zyklus beginnt mit dem Zeichen der Wiederkehr — d. h.
zugleich der Heimkehr — der Vereinigung mit dem Urgrund ein
neuer Kreislauf auf höherer Ebene.
Darnach ſprach der Vertreter der chineſiſchen Studentenſchaft
an der Frankfurter Univerſität, Herr Joé Kik=Za, über die
ge=
waltig aufſtrebenden Kräfte des modernen China. Er verkörperte
zugleich ſelber in eindrucksvoller Weiſe die patriotiſche Ge
ſinnung Jung=Chinas.
Zum Schluß boten die chineſiſchen Studenten eine Reihe
ausgewählter Muſikſtücke, teils als Orcheſter=Muſik, teils auf
dem ſakralen Inſtrument der chineſiſchen Zither. Außerdem
zeig=
ten ſie die wunderbare Schulung der chineſiſchen Gymnaſtik,
wo=
bei nach dem Prinzip des geringſten Widerſtandes Bewegungen
des Ringens vorgenommen wurden, die zugleich mit einer
be=
ſtimmten Atemtechnik verbunden ſind und zum Ziel eine
aus=
geglichene Ruhe und Ueberlegenheit des Geiſtes haben. Neben
der ganz ruhigen Schule „des großen Urprinzips” wurde eine
lebhaftere Art der Gymnaſtik gezeigt und ferner ein
Schwert=
fechten, das in ſeiner großartigen Diſzipliniertheit geradezu ein
Schwerttanz war.
Die ſehr zahlreich erſchienenen Gäſte von Frankfurt und von
auswärts dankten für den wohlgelungenen Abend mit reichem
Beifall.
Großes Haus. — Freitag, den 12. Oktober 1934.
Pietro Mascagni: „Cavalleria ruſticang”
Leoncavallo: „Der Baiazzo‟.
Die beiden italieniſchen Opern, die vor einem Menſchenalter
dem veriſtiſchen Stil die Bahn brachen, verfehlen auch heute nicht
ihre ſtarke Wirkung auf die Hörer. Durch ihre Wiederaufnahme
in den Spielplan und durch das Gaſtſpiel von Albert Seibert gab
es ein wohlbeſetztes Haus. Die Aufführungen waren beide recht
glücklich und voll dramatiſcher Spannung. Sie ſtanden unter der
Leitung von Hans Blümer, der durch die Wärme ſeiner
Auffaſ=
ſung, durch ſtark zugeſpitzte dynamiſche und agogiſche
Steigerun=
gen eine vorzügliche Probe ſeines Könnens gab. Kleine
rhythmi=
ſche Schwankungen im erſten Stück hingen damit zuſammen, daß
die noch von früher ſtehende Aufführung mit wenigen Proben in
den Spielplan eingefügt wurde. Bei allem Sinn für blühenden
Orcheſterklang verſtand es Blümer gut, an wichtigen Stellen den
Singſtimmen die Führung zu überlaſſen. Als Santuzza errang
ſich Liſelott Ammermann, die, wie wir hörten, ſchon in dieſer
Ralle hier gaſtiert hatte, einen ſtarken Erfolg. Die junge
Künſt=
lekin ſingt vorzüglich, hat in der Stimme alle Möglichkeiten, zu
beſeelen und zu feſſeln; ihre vorteilhafte Erſcheinung, ihr
wohl=
durchdachtes und leidenſchaftliches Spiel wird ihr bald die
Sicher=
heit geben, daß geringe Uebertreibungen nicht mehr vorkommen,
und daß ſie ihre hochgewachſene Geſtalt nicht zu verbergen ſucht,
wenn ihr Partner kleiner iſt als ſie. Wichtig für die Künſtlerin
Samstag, 13. Oktober 1934
Ein zweiter Reichsverbilligungsſchein.
DNB. Berlin, 12. Oktober.
Der Reichsarbeitsminiſter, der Reichsernährungsminiſter um
der Reichsfinanzminiſter haben einen wichtigen Erlaß herausgue
geben, der ſich mit der Verbilligung der Speiſefette für die mim
derbemittelte Bevölkerung befaßt. Ueber wichtige Einzelheits
dieſer Frage werden wir noch berichten. In dem Erlaß der die
Miniſterien ſelbſt heißt es:
Die von der Reichsregierung zur Verbilligung de.
Speiſefette für die minderbemittelte Bevölke
rung getroffenen Maßnahmen werden für die Monate No
vember und Dezember 1934 ſowie für Januar 193:
mit folgender Maßgabe durchgeführt:
Wie ſeither erhält der Minderbemittelte monatlich eine
Reichsverbilligungsſchein für Speiſefette „Gruppe 4”, der bei
Einkauf von mindeſtens einem halb Pfund der auf dem Stamr
abſchnitt angegebenen Fettwaren mit einem Wert von 25 Reich
pfennig in Zahlung gegeben werden kann. Dagegen iſt von de
Ausgabe der Bezugsſcheine für Haushaltsmargarine abgeſehe
worden. Dieſe werden durch einen weiteren
Reichsverbilligung=
ſchein „Gruppe B” erſetzt, der dem Inhaber des Stammabſchnitt
die Möglichkeit gibt, an Stelle von Margarine auch andere
Feu=
waren verbilligt zu beziehen. Der Reichsverbilligungsſchein Bg.
währt die gleichen Vergünſtigungen wie der
Reichsverbilligung=
ſchein A.
Mit der Beſeitigung der Bezugsſcheine für die
Haushaltma=
garine iſt deren Steuerfreiheit aufgehoben worden. Eine
Schle=
terſtellung der Bezugsberechtigten tritt dadurch nicht ein, da O
Verteuerung durch die Ausgabe des zweiten
Reichsverbilligung=
ſcheines wieder ausgeglichen wird.
Um im Rahmen des Fettplanes die Verſorgung der minde
bemittelten Volksgenoſſen mit der billigeren Konſummargarin
ſicherzuſtellen, konnte auf das Beſtellſcheinſyſte
nicht verzichtet werden; der Beſitz des mit rotem Str.
verſehenen Reichsverbilligungsſcheines B gewährt einen Anſpruu
auf bevorzugte Zuteilung von mindeſtens einem Pfund Konſurn
margarine, ſofern der Bezugsberechtigte rechtzeitig vorher du
Stammabſchnitt mit dem Beſtellſchein der Verkaufsſtelle vorle /
Der Stammabſchnitt enthält demnach drei
Reichsverbilliguns=
ſcheine A4 ſowie drei Reichsverbilligungsſcheine B. Der auf der
Stammabſchnitt befindliche Beſtellſchein gilt für drei Pfund
KS=
ſummargarine.
Die Gültigkeitsdauer der Reichsverbilli
ungsſcheine iſt jeweils auf einen Monat
begrenz=
ihre Verwendung nach Ablauf der aufgedruckten Gültigkeitsdaru
iſt daher unzuläſſig. Die Scheine ſind auf roſa Waſſerzeichenpap=”
hergeſtellt. Sie werden von der Reichsdruckerei unter
Zugrund=
legung der Bedarfsanmeldungen in der bisherigen Weiſe verſan:
Weiter wird dann in dem Erlaß noch ausgeführt, daß für Z=
Durchführung der Maßnahme die bisherigen Beſtimmungen mt
einigen Ergänzungen gelten, und daß die Fürſorgeverbände daßi=
Sorge zu tragen hätten, daß die in Betracht kommenden
Gewerll=
treibenden und beteiligten Volkskreiſe rechtzeitig in geeignen
Weiſe von dieſer Maßnahme Kenntnis erhalten.
Ronlg Beier mrdefder Heikein.
EP. Paris, 12. Oktober.,
Die Königinwitwe Maria von Jugoſlawien und der jun=
König Peter II. ſind am Donnerstag abend im Sonderzug.w.v
Paris abgereiſt und am Freitag 6,20 Uhr MEZ. mit dem farr
planmäßigen Pariſer Zug im Elſäſſer Bahnhof in Baſel
eing=
troffen. Der königliche Sonderzug, der dem Schnellzug
ang=
hängt war, beſtand aus einem leeren Wagen der Internatiorp
len Schlafwagen=Geſellſchaft, einem ſechsachſigen königlicht
Salon=Wagen aus Belgrad in der Mitte, der bemerkenswerty
weiſe keine nähere Bezeichnung trug, und einem rumäniſchrr
Schlafwagen am Schluß. Dem Zug entſtiegen der franzöſiſie
Admiral Joubert, der der Königin im Auftrag der franzöſiſchpr
Regierung zur perſönlichen Begleitung beigegeben war,
ſom=
etwa 15 franzöſiſche Detektive in Zivil. Während der Faht
durch die Schweiz führte die Aufſicht über den Zug ein ſchwei
riſcher Offizier.
Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler hat den Geſanday
von Keller als außerordentlichen Botſchafter nach Belgrad erv
ſandt, um ihn bei der Beiſetzung Seiner Majeſtät König
Alexa=
der I. von Jugoſlawien zu vertreten.
Die Reichsregierung wird durch den deutſchen Geſandten
Belgrad, von Heeren, vertreten.
wäre zuweilen noch deutlichere Ausſprache. Aber ſie verſtand
die Hörer miterleben zu laſſen. Bernd Aldenhoff war als Tur)
oftmals ausgezeichnet. Gerade die dramatiſchen Ausbrüche
langen vorzüglich und nur das Ständchen und das Trinkl
alſo die Stellen, die lediglich geſungen ſein wollen, fielen etr.s
dagegen ab, letzteres durch Mangel an rhythmiſcher Energie. Bln‟
als Alfio, Regina Harre als Lola und Martha Liebel als
Aa=
ter boten ihre gewohnten hochkünſtleriſchen Leiſtungen.
Im Bajazzo gab Albert Seibert ſein 1. Gaſtſpiel in der ne.
Spielzeit und begeiſterte wieder durch ſeine ausgezeichnete ſtim”.
liche und darſtelleriſche Leiſtung. Es iſt ſehr dankenswert, wenn A
Kräften, die ihren Aufſtieg in Darmſtadt erlebt haben, die Fühl.
erhalten bleibt, und ſich das Publikum öfters von dem kür?
leriſchen Wachstum ſeiner früheren Lieblinge überzeugen la.)
Daß Seibert lebhaft gefeiert wurde, iſt ſelbſtverſtändlich. O4
war der Tonio von Karl Köther, und in dieſer ihm anſcheim!
beſonders gut liegenden Rolle lernte man den Künſtler a
ſeiner ſtärkſten Seite kennen. Er beherrſcht, den italieniſchen S
ſehr gut, ſang ſchon den Prolog ergreifend und war für S
bert ein ebenbürtiger Gegenſpieler. Regina Harre ſang uN
ſchön und erfreute durch die abſolute Sicherheit und Aus‟
glichenheit ihrer Kunſt, Eugen Vogt und Kurt Theo Ritzheln
waren in ihren Rollen wohl am Platz. Die glückliche Inſze
rung und die lebensvolle Spielleitung bewährte ſich durche
in den an ſich ſehr ſchön klingenden Chören ſpürte man zuwe.*
durch rhythmiſche Unebenheiten, daß die eigentliche
Einſtt=
rung ſchon weiter zurückliegt. Als Ganzes wurden beide OE,
E
würdig des Rufes unſeres Landestheaters gegeben."
der
Ro
ein
Hans Joachim Moſer: Muſiklexikon. Lieferung 10 und 11. —
Heſſes Verlag, Berlin=Schöneberg. Das Werk wird mi
Lieferungen vollſtändig; jede Lieferung 64 Seiten in Lex?
format zum Preis von 1 RM.
Auch die neuen Lieferungen des Moſerſchen Muſiklex”
übertreffen alle Erwartungen. Wer als Muſikfreund, Muſikſtudle
der, Berufsmuſiker, Muſikkritiker ein neues Lexikon zu bel”
wünſcht, das nicht nur muſikwiſſenſchaftlichen Forderungen 9e
wird, ſondern auch alle Fragen, die den am gegenwärtigen M”
lebenden Teilnehmenden intereſſieren, zu beantworten imſte
iſt, der wird zu dem neuen Werk greifen, weil es bei allen ine.
lichen Vorzügen ungewohnt billig iſt. In den vorliegenden
ten intereſſieren und befriedigen uns beſonders die Artikel
Oper, Opernregie, Oratorium. W. Peterſen, H. Pfitzner, 2
ſierungslehre, Plattdeutſche Muſik, Quodlibet, Raſſenfragen
Muſik. M. Reger, Reichsmuſikkammer, Reine Stimmuns,
Renner u. a. m. Die Vielſeitigkeit der angedeuteten Stichl.”
ſpricht für den Wert und die neuzeitliche Einſtellugng. *
Samstag, 13. Oktober 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 283 — Seite 3
Die Schwierigkeiten Doumergues.
Ambildung oder Geſamkrückkrikt des franzöſiſchen Kabinekls? — Enkſcheidung nicht vor nächſter Woche.
Zunehmende innere Spannungen
EP. Paris, 12. Oktober.
Die durch den vorerſt nur offiziöſen Rücktritt des
Innen=
miniſters Sarraut ausgelöſte Miniſterkriſe dürfte nicht
leicht zu löſen ſein. Durch den Rücktritt von Sarraut ſind
gegenwärtig zwei Poſten frei. Außerdem iſt der Fall
Ché=
roon noch nicht geklärt worden. Es ſtellt ſich für den
Miniſterpräſidenten nun die Frage, ob er einfach die
Neu=
beſetzung der freigewordenen Miniſterpoſten
vornehmen oder aber den Geſamtrücktritt des
Kabi=
inge tts geben wird. In den verſchiedenen
Rechtsorganiſa=
ſt onen herrſcht eine ſtarke Reigung, durch öffentliche
6 undgebungen den Rücktritt des faſt in allen
Parteien unbeliebt gewordenen
Juſtizmini=
ſters durchzuſetzen.
* Die inneren Spannungen in Frankreich haben ſich als ſo
ſtark erwieſen, daß nicht einmal der Ehrenfriede bis zur
Bei=
ſieszung Barthous gewahrt werden konnte. Nachdem der
Innen=
in iniſter Sarraut am Donnerstag Hals über Kopf hat
zu rücktreten müſſen, iſt es ſchon jetzt ſo gut wie ſicher, daß er
archt allein geht. Die Beſprechungen des
Miniſterpräſi=
dunten Doumergue haben das Ergebnis gehabt, daß am
kommen=
dm Montag die Geſamtdemiſſion des Kabinetts erfolgt, daß dann
aner Doumergue ſofort wieder mit der
Neubil=
dung des Kabinetts beauftragt wird, alſo die
Mög=
ichkeit erhält, ſich ſeine Mitarbeiter vollkommen neu zu wählen.
Nachdem Sarraut „freiwillig” gegangen iſt, würde ſich die Spitze
die Umbildung wohl hauptſächlich gegen den Juſtizminiſter
Ché=
iom richten, der nachträglich noch den Sündenbock für die
Sta=
vn ky=Affäre abgeben und verſchwinden ſoll. Wie Doumergue
e Lücke in ſeinem Kabinett auszufüllen
ge=denkt, darüber zerbrechen ſich die Pariſer Zeitungen bereits
eitrig den Kopf. Das angenehme Spiel des Bäumewechſelns
wrrd ſchon durchexerziert. Jede Zeitung hat ein
eige=
ies Rezept, wie die Miniſter am beſten erſetzt
und ausgetauſcht werden können. Nur Doumergue
cteeint ſich darüber noch nicht im Klaren zu ſein. Die
politi=
ä en Schwergewichte in ſeinem Kabinett ſind die
Mi=
r ſter ohne Portefeuille Tardieu und Herriot.
lüirde einer von ihnen ein Amt bekommen, müßte der andere
uurh eins haben. Wenn alſo Herriot in den Quai dOrſay ginge,
durde Tardieu das Innenminiſterium übernehmen. Davon
oallen die Radikalſozialiſten nichts wiſſen. Denn das
Innen=
nniſterium iſt wegen der Perſonalfragen und weil es das
Bahlminiſterium iſt, für die innere Politik das
wicht=
kinſte Reſſort, das die Radikalſozialiſten nicht
u sgerechnet ihrem größten Gegner Tardieu
u sliefern wollen. Umgekehrt aber, daß etwa Tardieu
a.: Außenminiſterium übernähme, beſtehen genau die gleichen
Zewenken, ſo daß Doumergue ſchon von allen Seiten gut
zuge=
ehget wird, er müſſe das labile Gleichgewicht ſeines Kabinetts
ilgt ins Schwanken bringen. Das würde heißen, daß Tardieu
no Herriot ohne Portefeuille weiterbehalten und die
Reſſort=
üniſterien vollkommen neu verteilt würden, wobei ihm die
Ge=
egenheit gegeben wäre, durch Heranziehung unpolitiſcher
Be=
ken die Autorität ſeiner Regierung zu ſtärken und ſich
gleich=
iuig von dem Spiel der Parteien mehr und mehr abzuſetzen.
ber gerade das wird bei dem nun einmal vorhandenen
Macht=
unger der Fraktionen beſonders ſchwierig ſein.
Imimer neue Angriffe gegen die verankworklichen
Skellen.
Die Angriffe auf die verantwortlichen Stellen wegen der
girgelhaften Organiſation und der ungenügenden
Sicherheitsvor=
huungen beim Empfang des jugoſlawiſchen Königs in Marſaille
zuern fort. Man fragt ſich in dieſem Zuſammenhang auch, ob
uß enminiſter Barthou wirklich an der erlittenen Schußverletzung,
enan und für ſich nicht ernſthafter Natur war, ſterben mußte.
er Außenminiſter verblutete bekanntlich. Der
rund dafür iſt, daß er erſt dreiviertel Stunden nach
imer Verletzung die notwendige Hilfe erhielt.
am wirft dem Ordnungsdienſt vor, den Außenminiſter, der
c. ſelbſt einen Mietwagen herbeirufen mußte,
ch ſofort in die nächſte Apotheke gebracht zu haben, wo man den
hätte abbinden und ſo die Verblutung verhindern können.
Der „Intranſigeant” berichtet, daß auch geſtern eine
unbe=
ſchreibliche Unordnung in Marſeille geherrſcht habe.
So ſei der Präſident der Republik dreiviertel
Stunden zu früh im Bahnhof eingetroffen, weil man
vergeſſen hatte, der Eiſenbahndirektion die
nötigen Inſtruktionen zu geben. Als der Sarg mit der
Leiche Barthous in den Warteſaal getragen werden ſollte, habe
ſich herausgeſtellt, daß dort nichts vorbereitet war. Man
habe in aller Eile vier Stühle zuſammengetragen, um
den Sarg daraufzuſtellen. Als der Sonderzug mit der
Leiche abfahren ſollte, habe man bemerkt, daß die
Leichen=
träger fehlten, ſo daß vier Poliziſten den Sarg über die
Schienen in den Eiſenbahnwagen hätten tragen müſſen.
Ein Rechkferkigungsverſuch der Marſeiller
Stadlverwalkung.
Die Stadtverwaltung von Marſeille veröffentlicht eine
Er=
klärung, in der ſie den Gerüchten entgegentritt, daß ſie ſich
ge=
wiſſen Sicherheitsmaßnahmen anläßlich des Empfanges des
Kö=
nigs von Südſlawien widerſetzt habe, ſo namentlich der
Verwen=
dung des Heeres für den Ordnungsdienſt. Die Marſeiller
Stadtbehörden halten dem entgegen, daß ſie
hinſicht=
lich der Organiſierung des Empfanges des
Kö=
nigs überhaupt nicht, gefragt worden ſeien, daß
vielmehr alle Ordnungsmaßnahmen von einem
aus Parisnach Marſeille gekommenen Vertreter
der Polizei angeordnet worden ſeien. Der Bürgermeiſter
von Marſeille ſei nicht einmal aufgefordert worden, ſich dem Zuge
zum Empfang des Königs anzuſchließen.
Borſichtsmaßnahmen der franzöſiſchen Regierung.
Die Pariſer Polizeipräfektur hat für die kommenden Tage
um=
fangreiche Vorbeugungsmaßnahmen getroffen, um die Ruhe in der
Hauptſtadt aufrecht zu erhalten. Für kommenden Samstag und
Sonntag werden die politiſchen Kampforganiſationen, wie die
fasciſtiſchen Frontiſten, das Feuerkreuz und die linksextremiſtiſche
Einheitsfront in Alarmzuſtand gehalten. Die Regierung hat
des=
halb grundſätzlich beſchloſſen, die Zuſammenziehung der Truppen
der Pariſer Garniſon und der Garniſonen der Nachbarſtädte, die
am Samstag vor dem Sarg des Außenminiſters Barthou defilieren
werden, zum größten Teil in Paris aufrecht zu erhalten und die
Truppen in den Pariſer Kaſernen unterzubringen. Auf dieſe Weiſe
ſteht jederzeit der Polizei ein genügendes Truppenkontingent für
den Notfall zur Verfügung.
Nach dem Akkenkak.
Die polizeilichen Fahndungen. — Der geheimnisvolle
Begleiter des Königsmörders.
EP. Paris, 12. Oktober.
Die polizeiliche Unterſuchung hat ergeben, daß jener junge
Jugoſlawe Nalis, in dem die Polizei die Seele des Marſeiller
Attentatsplanes vermutet, in Aix=en=Provence unter dem Namen
Kramer auftauchte. Unter dieſem Namen bewohnte er wenigſtens
ein großes Pariſer Hotel. Außerdem iſt man überzeugt, daß
Na=
lis alias Kramer ſich in den Stunden des Mordes in
Mar=
ſaille aufgehalten hat. Die Marſailler Polizei hat feſtgeſtellt, daß
der Königsmörder Kalemen am Mordtag in einem Reſtaurant am
Börſenplatz unweit der Börſe zu Mittag gegeſſen habe. Die
Kell=
ner dieſes Reſtaurants haben Kalemen wiedererkannt. Er war in
Begleitung eines zweiten jungen Mannes — vermutlich jenes
Nalis und die beiden haben mit gutem Appetit gegeſſen, ohne
aber Wein zu trinken. Mehrmals iſt der eine oder andere auf die
Straße gegangen, um in Richtung des Hafens zu blicken, wo das
Königsſchiff anlegen ſollte. Sie waren ziemlich nervös und
lehn=
ten die Einladung des Kellners, vom 1. Stock die Ankunft des
Königs zu verfolgen, ab. Erſt um 3.30 Uhr, alſo etwa dreiviertel
Stunden vor dem Attentat, verließen ſie das Reſtaurant.
Im Bahnhof von Dijon iſt andererſeits ein in New
York geborener Italiener namens Morgani
verhaf=
tet worden, als er einen Koffer ſtehlen wollte. Der Italiener gab
nach kurzem Verhör zu, einen gefälſchten Paß zu beſitzen, weigerte
ſich jedoch, nähere Angaben über ſeinen Aufenthaltsort zwiſchen
dem 8. und 11. Oktober zu machen. Die Polizei vermutet, daß es
ſich um ein Mitglied der Mörderbande handelt.
Die in Fiume angeſtellten Nachforſchungen haben ergeben, daß
aus dieſer Stadt kein Egon Kramer ſtammt, unter welchem Namen
ein Begleiter des Königsmörders von Marſeille in einem Hotel
in Aix=en=Provence übernachtet hat.
Der Flüchkling von Fonkainebleau noch nicht gefaßl.
Auf der Bahnhofspolizeiwache von Annemaſſe werden ſeit
vielen Stunden die verhafteten mutmaßlichen Helfershelfer des
Marſeiller Mörders, Beneſch und Novak, verhört. Der in
Fon=
tainebleau entkommene Malny oder Chalny irrt immer noch in
den Wäldern der Umgegend umher. Die Preſſe iſt ſehr aufgebracht
darüber, daß auch ſein Entkommen nur der unglaublichen
Teil=
nahmloſigkeit und Unentſchloſſenheit der Polizei zu verdanken ſei.
So berichtet „Paris Midi”, daß am Bahnhof von Fontainebleau,
als Chalny das Weite ſuchte, die Gendarmen es nicht für tunlich
hielten, ihn zu verfolgen, ſondern erſt die Ankunft der
Mobilgar=
diſten abwarteten. Fontainebleau, ſo behauptet das Blatt, ſcheine
übrigens der Zentralpunkt der Verſchwörer zu ſein.
Der Wald von Fontainebleau wird gegenwärtig von
Hun=
derten von Poliziſten nach dem Komplizen des
Königs=
mörders Kalemen namens Chalny durchſucht.
Chalny, der auch Nalis genannt wird, gilt als der
Anſtifter des Anſchlags. Wie erinnerlich, gelang es
ihm nach ſeiner Feſtnahme im Bahnhof von Fontainebleau, wo
er eine Fahrkarte nach Evian gelöſt hatte, zu entfliehen. Da die
Nachforſchungen nach dem Flüchtigen bisher ergebnislos waren,
wurde die Polizei durch Truppen der Garniſon von
Fon=
tainebleau verſtärkt. Sämtliche Straßen ſind abgeſperrt. Alle
Kraftfahrer und Fußgänger werden einem eingehenden Verhör
unterzogen, ehe ſie ihren Weg fortſetzen können. Aus dieſem
Grund iſt der ſonſt ſtark beſuchte Wald jetzt vollkommen
aus=
geſtorben. Ein Kraftfahrer hatte heute morgen in einem Graben
einen ſchlafenden Mann geſehen und ſofort die Gendarmerie
benachrichtigt. Als dieſe an der verdächtigen Stelle erſchien, war
der Mann jedoch verſchwunden. Die Nachforſchungen geſtalten ſich
infolge der großen Ausdehnung des Waldes und des hügeligen
und ſteinigen Geländes äußerſt ſchwierig. — Chalny alias
Nalis war übrigens drei Tage vor dem Mordtag der Polizei
als ein beſonders gefährlicher Terroriſt ſignaliſiert worden.
Dieſe Meldung wurde der Marſeiller Polizei weitergegeben.
Immer wieder muß man feſtſtellen, daß ſchwere Fehler in
Mar=
ſeille begangen worden ſind.
Inkereſſanke Ergebniſſe des Verhörs in Annemaſſe.
Das Verhör der in Annemaſſe feſtgenommenen Beneſch
und Novak hat bisher zu folgendem Ergebnis geführt:
Der Paß Novaks iſt am 5. Auguſt 1934 in Trieſt ausgeſtellt
worden. Er enthält einen am 26. September in Thierceaux
ein=
getragenen franzöſiſchen Einreiſevermerk, desgleichen der Paß
Beneſchs, der am 18. Juni in Paris ausgeſtellt worden iſt.
Beneſch, der angibt Jvor Rajehn zu heißen und in Kroatien
geboren zu ſein — und Novak haben aber zugegeben, daß die
Viſa und die Einreiſeſichtvermerke gefälſcht ſind. Die
Paßein=
tragungen werden deshalb einer beſonderen chemiſchen Prüfung
unterzogen werden.
Die Verhafteten behaupten, daß ihnen die Päſſe kurz vor
der Grenzüberſchreitung zugeſtellt worden ſind; durch wen,
haben ſie nicht verraten. Sie haben zugegeben, einer
revolutio=
nären Vereinigung anzugehören, deren nähere Beſchreibung ſie
verweigern. Sie behaupten, Befehl erhalten zu haben, ſich nach
Paris zu begeben und dort eine führende Perſönlichkeit ihrer
Vereinigung zu treffen, von der ſie einen beſonderen Auftrag
entgegennehmen ſollten, jedoch hätten ſie an dem angegebenen
Treffpunkt vergeblich gewartet. Um ſich die Zeit zu vertreiben,
hätten ſie die Umgebung von Paris beſucht und ſo auch in
Fontainebleau geweilt. Hier hätten ſie durch Rundfunk und
Preſſe von dem Marſeiller Anſchlag Kenntnis erhalten und
ſich ſchleunigſt Fahrkarten nach Thonon beſorgt in der Hoffnung,
auf demſelben Weg, auf dem ſie gekommen waren, zurückkehren
zu können.
Beneſch, der ſich anſcheinend längere Zeit auch in
Braſilien aufgehalten hat, weiſt eine ſehr ſtarke
Aehnlich=
keit mit einem gewiſſen Nalis auf, der der
franzö=
ſiſchen und der ſüdſlawiſchen Polizei als verdächtig bekannt war.
Einen einwandfreien Beweis wird aber erſt der Vergleich der
Fingerabdrücke ergeben.
Auf Grund der bisherigen Feſtſtellungen behält die Polizei
die beiden Verdächtigen weiter in Haft. Ihnen wird zunächſt
Paßfälſchung und heimliche Grenzüberſchreitung, ferner
Mit=
wiſſerſchaft an dem Mord von Marſeille zur Laſt gelegt. Die
Verhafteten werden im Laufe des Abends der
Staatsanwalt=
ſchaft in Bonneville zugeführt werden, die über ihre
Einliefe=
rung in das Gefängnis von Bonneville oder Annech beſchließen
wird. An eine Ueberführung nach Paris iſt vorläufig nicht
ge=
dacht.
„Maskerade‟
Eiwa um die Zeit, da der erſte Zeppelin ſeinen
erfolg=
iagen Flug machte, hat ſich in Wien eine Tragödie ereignet,
ſt wer Vorwurf dieſes Films (U. T.) geworden iſt. Ein ſehr
kar inter Maler, ein ſehr bekannter Hofkapellmeiſter, ein ſehr
kon iuter Leiter einer chirurgiſchen Wiener Klinik, deren Frauen
id Bräute ſind die Perſonen der Tragödie und die Träger
FFilmhandlung. Die Freundin des Malers iſt die Braut des
4inapellmeiſters, die auf einem Ballfeſt als Schönheitspreis
ein Chinchillamuff gewinnt, wovon die ganze Wiener
Geſell=
hit ſpricht. Die Gattin der Profeſſors beſucht den Maler im
tihr=er und wird von ihm nur mit Maske und dieſem Muff
Ifidet gemalt. Durch einen unglücklichen Zufall gelangte dieſes
4), als Titelblatt in eine illuſtrierte Zeitſchrift. Naturgemäß
um ickelt ſich daraus eine ganze Anzahl von Komplikationen,
heren Verlauf der Künſtler, zur Rede geſtellt, den von ihm
ſun denen Namen der Dame mit Fräulein Dur angibt. Die
unwicklungen auf den Höhepunkt zu ſpielen, exiſtiert wirklich in
lax ein Fräulein Dur, was der mißtrauiſche Profeſſor feſt=
A. Dieſes Fräulein Dur lernt dann auch der Künſtler kennen,
b nach Ueberſchreiten des Höhepunkts der Tragödie, einem
ac lverſchuß, wird aus dieſen beiden ein Paar.
Es ſind im Grunde genommen alle an der Affäre beteilig=
Werſonen durchaus anſtändige Menſchen, wenn man von
FFreundſchaft” der Braut zu dem Künſtler und ihrem
Eifer=
uisattentat abſieht. Wie die große Zahl der Verwechſlungen,
ſrhenfälle und tragiſchen Momente dieſer Begebenheit in
geſchloſſene Filmhandlung gebracht wurden, das iſt eine
iſt erleiſtung der Regie von Willy Forſt geworden, auf den
”9 wohl die Idee zu dem Film zurückzuführen iſt.
Der Geſamtfilm iſt ein Kunſtwerk allererſten Ranges
ge=
den, eine deutſche Filmkunſtarbeit, an der ſchlechterdings
mehr auszuſetzen iſt. Die Fülle des Geſchehens iſt ſo
derbar künſtleriſch gebändigt und ſo routiniert charaktervoll
üumamengehalten, daß die Grenze des Sinnverwirrenden, die
Ricomal bedenklich nahe lag, ungemein geſchickt vermieden
tde oder doch nur ganz kurz geſtreift. Das Ganze iſt eine
ſeildliche, ſaubere, gediegene Filmkunſtarbeit, ſo daß ihr kaum
(as Gleiches an die Seite geſtellt werden kann. Ganz
hervor=
ſeund die Milieuzeichnung der Wiener Geſellſchaft. Ebenſo
vorrragend die ſzeniſche Bildaufmachung und das Ganze
ſchauſpieleriſche Darſtellung in allen führenden Rollen von
ſſtarkem Format. Da iſt auch nichts, was etwa übertrieben
nichts, was trotz vielfach heikler Situationen nicht
durch=
dezent geſpielt und im Bild verlebendigt wird. Und da iſt
ſchauſpieleriſche Leiſtung, die irgendwie etwas ſchuldig
bleibt oder nicht den richtigen Künſtler und die richtige
Künſt=
lerin an den ihnen gebührenden Platz ſtellt. Die
Spannungs=
momente ſind ſo wundervoll herausgearbeitet, bleiben ſtets im
log’ſchen Aufbau die letzte Konſequenz, daß trotz der Fülle dieſer
Paula Weſſely zum erſtenmal im Tonfilm.
Sie ſpielt die Leopoldine in dem Tobis=Saſcha=Film
der Ufa „Maskerade‟.
Memente auch nicht einen Augenblick der Eindruck beſteht, als
ſeien ſie künſtlich hervorgerufen. Das Ganze iſt ſelbſtverſtändlich
Theater.
Aber es iſt Theater von allerbeſtem hochkünſtleriſchem
Nibeau. Die Menſchen, die handelnd auftreten, ſind durchweg
ſympathiſch und bleiben es auch, wo ſie ſich ſelbſt in Schuld
berſtricken. Und über dem Ganzen ſchwebt als ins leicht
ſpiele=
riſche hineinführende das Wiener Milieu, auch da, wo Senti=
mentalität nicht ganz zu vermeiden iſt, wo die Tragik
unver=
ſchuldeten Geſchicks die Augen naß werden läßt.
Geradezu genial ſind die ſzeniſchen Aufbauten und iſt die
regieliche Führung der Maſſenſzenen. Den einen ſehr breiten
Naum einnehmenden muſikaliſchen Teil des Films beſtreitet das
Orcheſter der Wiener Philharmoniker, ſo daß auch die Muſik
auf einem im Film ſehr ſeltenen künſtleriſchen Niveau ſteht.
Selbſt die Einbeziehung der Stimme Caruſos wirkt durchaus
natürlich und iſt in den Rahmen der Handlung und der Muſik
ſo geſchickt eingeſpannt, daß auch hierdurch die harmoniſche
Geſchloſſenheit des Kunſtwerkes in keiner Weiſe
beeinträch=
tigt wird.
Hervorragend iſt die Auswahl der Künſtlerinnen und
Künſt=
ler, Köſtlich in ihrer Naivität und Lebenswärme Paula Weſſely
als Leopoldine Dur. Sehr ſauber, ſehr gediegen die
Verkör=
perung des Zeichners Heideneck durch Adolf Wohlbrück. Selbſt
Peter Peterſen, der Mann mit dem natürlichen Spitzbart, der
Profeſſor der chirurgiſchen Klinik, fügt ſich dem Rahmen
aus=
gezeichnet ein, den Walter Janſſen als Hofkapellmeiſter Paul
Harrandt ſchließt.
Die weiblichen Partnerinnen, Olga Tſchechowa, die Braut
des einen, und Hilde von Stolz, die Frau des andern, ergänzen
das Enſemble der Hauptdarſteller mit der Entfaltung ihres
ganzen ſchauſpieleriſchen Könnens. Auch die kleineren und
Nebenrollen ſind hervorragend beſetzt. — Ein Film, der das
Tagesgeſpräch für die nächſte Zeit bilden dürfte. — M. St.
— Simpliciſſimus (Nr. 29). Das iſt ein Titelblatt, das nicht
nur das Reiterherz erfreut! Ein feiner Gaul. und der Reiter
darauf der ſitzt im Sattel! Thöny hat ihn gezeichnet, das iſt es!
Er zeichnet keinen Wald zu dieſem Jagdblatt — und doch ſpürt
man die geſpannte Friſche des frühen Morgens aus Haltung und
Kraft. Arnold bringt ein Blatt auf Oeſterreich, das die Situation
deutlich erhellt; es wird einmal zu den Dokumenten aus der
Zeit zählen. Gulbranſſon ſetzt die ſchöne und bedeutende Folge
der „Deutſchen Stimmen” mit dem 13. Blatt fort, das einen
Ausſpruch von Hans Thoma bringt, und ſein Gedenkblatt, zum
Tode des großen Tierfreundes Sarraſani iſt von der rührenden
Trauer der Tiere erfüllt.
Bruno Brehm. „Britta”. In Ganzleinen 2.— RM. (Piper
u. Co.)
Bruno Brehms große Kunſt in der Darſtellung menſchlicher
Schickſale konzentriert ſich hier in einer kleinen dramatiſchen
Er=
zählung. Britta ſteht zwiſchen drei ganz verſchiedenartigen
Män=
nern. Brehm zeigt ſeine dichteriſche Kraft darin, wie er das
Verhältnis Brittas zu den drei Männern charakteriſiert und wie
er die innere Wandlung Brittas, die nach einer Kriſis zur
Löſung führt, geſtaltet. Dieſes kleine, gut ausgeſtattete
Geſchenk=
buch zu wohlfeilem Preis wird vor allem auch in der Welt der
Leſerinnen
ung finden.
Seite 4 — Nr. 283
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 13. Oktober 1934
A Oe A At A Ihre Vermählung geben bekannt:
hans Filch
Eminy Filch geb. Stanſch
mathildenplatz 1. Nieder=Ramſtädterſtraße 16.
Kirchliche Trauung: Sonntag, 14. Oktober 1934, um 3½ Uhr,
in der Stadtkapelle.
Für die wohltuende, herzliche Anteilnahme bei
dem ſchmerzlichen Verluſi unſerer teueren
Ent=
ſchlafenen ſagen wir innigen Dank.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Fritz Pfeiffer.
(10726
Eberſiadt, den 12. Oktober 1934.
Ihre Vermnählung zeigen an:
Karl Siess
Marle Sless
geb. Maurer.
Groß-Bleberau
Darmstadt
Kirchl. Trauung: Sonntag, 14 Okt., 14.30 Uhr, Petrusklrche.
Hetzt auch
Dorndorf=Damen=dchuhe
Opeier S ochuhwaren=Haus
Darmstadt, Budwigsstraße 16
10757)
Michael Blümler
Gretel Blümler, geb. Ruhmann
Verrnählte.
Darmstadt, Saalbaustraße 61.
Kirchliche Trauung: Sonntag, 14. Oktober 1934,
nachmittags 14.30 Uhr, in der Stadtkapelle.
Marie Berich
Oskar Rleiß
Verlobte
14. Oktober 1934.
10720)
Bingerbrück
Eliſenſtraße 13.
Darmſtadt
Gutenbergſtraße 11
Verreist:
Dr. med. Hammer
Vertreter: Frl. Dr. Stieler
die Herren Dr. Degen
Dr. Hein
Dr. Nahm
Dr. Schmidt
Dr. Wagner
Dr. Gallus
verreist vom 13.—21. Okt.
Vertreter: Dr. Andres
Dr. Hofmann
Lauteschlägerstr.
Dr. Holzmann
Dr. Riemenschneider
Dr. Buchhold. (10719
Am 7. Oktober verſchied im Krankenhaus zu Hamburg
mein innig geliebter Gatte, unſer lieber Vater und Bruder
Heldete Aabtorg voit Olein zu Saudlih
Hauptmann a. 9.
der ehemaligen Kaiſerlichen Schutztruppe für Kamerun.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Gertrude Freifrau von Stein zu Lausnitz
und Kinder
Freiin Louiſe von Stein zu Lausnitz
Freiin Caroline von Stein zu Lausnitz.
d0727
Tas Palmas (Gran Canaria), Darmſiadt, Annaſtr. 18
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
herz=
licher Teilnahme, die Kranz=
und Blumenſpenden ſowie für
die troſtreichen Worte Pfarrer
Beringers beim Heimgang
unſerer lieben Mutter
Eva Marie Geider
ſagen hiermit herzlichſten
Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen
Darmſtadt (Soderſtr. 34), (10740
A
Oſtvierkel!
3½ſtöck. 5=Zim.=
Haus mit Einf.,
Nähe Roßd. Str.,
ält. Haus weg.
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15 000 ℳ verkfl
Anz. 4—5000 ℳ
Reſt langfriſtig.
Gefl. Anfr. nur
v. Selbſtkäufern
unt. R 10 Gſchſt
Anlage zu S 3300 — 7 1/0 1722—
L 6105 vom 4. 10. 1934.
Oeffentliche Aufforderung über Anzeigepflicht
derjenigen Perſonen, die der Beitragspflicht
zum Reichsnährſtand unterliegen, aber einen
Beitragsbeſcheid nicht erhalten haben.
Nach § 14 der Erſten Beitragsordnung des
Reichs=
nährſtandes vom 13. September 1934 haben die
Eigentümer bäuerlicher oder landwirtſchaftlicher
Betriebe dem zuſtändigen Finanzamt Anzeige zu
machen, wenn ſie einen Beitragsbeſcheid, nicht
er=
halten haben. Darunter fallen alle diejenigen, die
am 1. Januar 1934 Eigentümer eines
landwirt=
ſchaftlich, forſtwirtſchaftlich oder gärtneriſch (
wein=
baulich) genutzten Grundſtücks waren. Es ergeht
hiermit an alle Eigentümer bäuerlicher oder
land=
wirtſchaftlicher Betriebe, die einen Beitragsbeſcheid
bis heute nicht erhalten haben, die Aufforderung
dies dem zuſtändigen Finanzamt bis zum 11.
No=
vember 1934 anzuzeigen. Von der Anzeigepflicht
ſind im Lande Heſſen die Eigentümer der
bäuer=
lichen oder landwirtſchaftlichen Betriebe befreit, bei
denen der der Gemeindegrundſteuer zugrunde liegende
abgerundete Wert des geſamten landwirtſchaftlichen.
forſtwirtſchaftlichen und gärtneriſchen (
weinbau=
lichen) Grundvermögens für das Rj. 1934 weniger
nls 1300 RM. beträgt. Die Unterlaſſung der
An=
zeige iſt ſtrafbar.
Darmſtadt, den 11. Oktober 1934.
(10754
Finanzamt Darmſtadt=Stadt.
Jagdhütten, Lager- u.
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Eigentümer: Krautwurm, Auguſt, Kaufmann
in Darmſtadt, und deſſen Ehefrau Marie
geb. Reeg, daſelbſt als Geſamtgut der
Er=
rungenſchaftsgemeinſchaft.
(10717
Darmſtadt, den 29. Auguſt 1934.
Heſſiſches Amtsgericht.
Zwangsverſteigerung.
Termin: Mittwoch, den 31. Oktober 1934, nachm.
3 Uhr, im Gemeindehaus in Ober=Ramſtadt.
Grundſtücke: Gemarkung Ober=Ramſtadt, Band 12,
Blatt 1170:
Flur 1 Nr. 149, Grabgarten im Ort, RM.
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Schätzung: 292.—
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419 qm
. . Schätzung: 8000.—
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Eigentümer: Kaufmann Max Wartensleben,
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Darmſtadt den 27. Auguſt 1934.
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Reichsſender Frankfurt
Kaſſel. Trier, Freiburg 251.
Frankfurt: Samstag, 13. Oktobee
6.00: Bauernfunk. — 6.15 und 6.30: Gymnaſtik. — 6.45: Zeit,
Meldungen. — 6.50: Wetter. 6.55: Morgenſpruch, Choral.
.00: Stuttgart: Frühkonzert auf Schallpl. In emer Pauſe
ca. 8.00: Nur für Frankfurt: Waſſerſtand, Wetter. — 8.303
Stuttgart: Gymnaſtik. — 9.00: Nur Trier: Werbekonzert. —
9.15: Nur Trier: 1. Klänge aus der Kinderwelt, Kinderlieder
von Wilhelm Taubert: — 2. Kammermuſik: Alte Meiſter. —
10.00: Nachr. — 11.00: Werbekonzert. — 11.30: Meldungen.
11.45: Sozialdienſt.
12.00: Orcheſter Frankfurter Berufsmuſiker. Ltg.: W. Wilde. —
13.00: Zeit, Saardienſt. — 13.10: Nachr. — 13.15: Bitte
greifen Sie zu! Ein opulentes Schallplatten=Menü. — 14.15:
Zeit, Nachr. — 14.30: Quer durch die Wirtſchaft. Berichte und
Geſpräche. — 14.50: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. — 14.35:
Wetter. — 15.00: Donaueſchingen: Jugend=Stunde: Neue Muſik
für die Jugend.
16.15: Stuttgart: Zum Wochenend — luſtige Muſik. — 18.00:
Stimme der Grenze. — 18.25: Stegreifſendung.
18.45: Bunte Unterhaltungsmuſik. Kapelle Franz Hauck. — In
der Pauſe 19.00: Zeit, Wetter. — 19.45: Tagesſpiegel. —
20.00: Zeit. Nachr. — 20 05 Stuttgart: Saarländiſche
Um=
ſchau. — 20.15: Freiburg: La Traviata. Oper in 3. Akten von
G. Verdi. — 22.00: In der Pauſe: Nachr. — 23.00:
Inſtrumen=
talkabarett. — 24.00; Tanzkapelle Franz Hauck. — 1.00:
Stutt=
gart: Nachtmuſik.
Deutſchlandſender
Welle 1571.
Deutſchlandſender: Sonnabend, 13. Oktober
5.45: Hamburg: Wetter. — 5.50: Nachr. — 6.00: Berlin:
Gym=
naſtik. — 6.15: Tagesſpruch. — 6.20; Königsberg: Kapelle del
SA.=Reſerve 1. Ltg.: Muſikzugführer Bukolt. — In einer Pauſe
gegen 7 0): Nachr. — 8.00: Sperrzeit. — 8.45: Leibesübun
für die Frau. — 9.00: Funkſtille. — 9.40: Sportfunk. — 10.0
Nachr. — 10.10: Funkſtille. — 10.5d: Fröhlicher Kindergarten.
11.15: Seewetterbericht. — 11.30: Alte Kinderlieder aus der
Sammlung Johannes Trojans. — 11.50: Glückwünſche, Wettel=
12.00: Frankfurt: Mittagskonzert. — 12.55: Zeitzeichen. — 13.00
Wochenendſalat. (Schallpl.). — Anſchl.: Wetter. — 13.45:
Nach=
richten. — 14.00: Sperrzeit. — 14.55: Programmhinweiſt
Wetter, Börſe. — 15.15: Mädelbaſtelſtunde: Warum baſteln wil:
15.40: K. E. Weiß: Wirtſchaftswochenſchau.
16.00: Leipzig: Fröhliches Wochenende. Ltg.: Schroeter. — 17.30
Funkbrettl. — 18.00: Sportwochenſchau. — 18.20: Arbeils
kamerad, du biſt gemeint! — 18.40: Der deutſche Rundfunk bringi
8.55: Das Gedicht. — Anſchl.: Wetter.
19.00; Eröffnung der großen Ausſtellung der Spielzeuginduſtne
Sonneberg in Breslau (Aufn.). — 19.10: Wunſchkonzert au
Schallplatten. — 19.30: Kinkerlitzchen!? Kurzhörſpiel. — 20.00
Kernſpruch. — Anſchl.: Kurznachrichten. — 20.15: Was ſag=
Ihr dazu? Geſpräche aus unſerer Zeit. — 2.30: Tanzen un
Lachen. — 22.00: Wetter, Nachr., Sport. — 22.35: Henſe.
Warninghoff: Geſunde Frauen durch Leibesübungen. — 22:72
Seewetterbericht. — 23.00: Die beſten Tanzkapellen der Weit
Schallplatten.
Samstag, 13. Oktober 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 283 — Seite 5
Alus der Landeshauptſtadt
Donniagspiticht eimtopigericht!
Darmſtadt, den 13. Oktober 1934.
Der Reichsſtatthalter in Heſſen:
Perſonalnachrichten.
Ernannt wurde am 30. Auguſt 1934 durch Urkunde des Herrn
Feichsſtatthalters auf Vorſchlag der Heſſiſchen Regierung der
Lermeſſungsoberinſpektor beim Feldbereinigungsamt Starkenburg
th. Darmſtadt Heinrich Kempf mit Wirkung vom 1. Auguſt 1934
zum Bürodirektor im Vermeſſungsweſen.
*
stpa. Die Sprechſtunden des Herrn Staatsminiſters fallen
hrute Samstag, den 13. Oktober 1934. aus.
Der heſſiſche Staaksminiſter:
Bekanntmachungen des Perſonalamts.
Ernannt wurden: Am 21. September 1934 der
Miniſterial=
tt Profeſſor Knapp zu Darmſtadt zum Vorſitzenden und die
iniſterialbauamtmänner Koch und Kolb zu Darmſtadt zu
bitgliedern des Prüfungsamts für die mittleren Stellen, im
8rufach. Am 21. Sept. 1934 wurde der Miniſterialrat i. R.
Wag=
ier zu Darmſtadt auf ſeinen Antrag von dem Amte eines
Mit=
leds des Prüfungsamts für die mittleren Stellen im Baufach
nkbunden. Ihm wurde für die in dieſer Eigenſchaft dem Staate
eiſteten langjährigen Dienſte Dank und Anerkennung
ausge=
prochen; am gleichen Tage der dem Miniſterialrat i. R.
Reu=
ing zu Darmſtadt erteilte Auftrag zur Uebernahme der
Tätig=
ert eines Prüfungskommiſſars für die mittleren Stellen im
Bau=
ach zurückgenommen. Ihm wurde Dank und Anerkennung für die
n dieſer Eigenſchaft dem Staate geleiſteten Dienſte
ausge=
pr ochen.
Uebertragen wurde am 3. Oktober 1934 dem Studienrat an
ſe: Ernſt=Ludwig=Schule in Bad Nauheim Dr. Bernhard
Mag=
ſaam eine Studienratsſtelle an der Oberrealſchule am
Fried=
iwsplatz zu Offenbach; dem Studienrat an der Oberrelſchule am
fmedrichsplatz in Offenbach Otto Salzmann eine
Studien=
asſtelle an der Ernſt=Ludwig=Schule zu Bad. Nauheim; dem
451dienrat an der Ernſt=Ludwig=Schule zu Bad Nauheim
Ferdi=
and Vetter eine Studienratsſtelle an dem Wolfgang=
Ernſt=
himnnaſium zu Büdingen: dem Studienrat an der Aufbauſchule
v. Friedberg Richard Mager eine Studienratsſtelle an der
lurguſtinerſchule zu Friedberg; der Studienrätin an der
Schiller=
hale (Lyzeum und Frauenſchule) in Friedberg Hildegard
Kull=
annn eine Studienratsſtelle an dem Lyzeum zu Bingen; der
keallehrerin an dem Lyzeum in Bingen Hildegard Schäfer
ine Reallehrerſtelle an der Schillerſchule (Lyzeum und
Frauen=
hale) zu Friedberg, ſämtlichen mit Wirkung vom 8. Oktober
94 an.
In den Ruheſtand verſetzt wurde am 27. September 1934 der
Ferſuchsfeld=Oberinſpektor beim Landwirtſchaftlichen Inſtitut der
bieiſiſchen Landesuniverſität Gießen Erwin Wendt auf Grund
ſes § 6 des Geſetzes zur Wiederherſtellung des
Berufsbeamten=
ums vom 7. April 1933 unter Anerkennung ſeiner dem Staate
eleiſteten Dienſte mit Wirkung vom 1. Januar 1935 an.
ELP. Evangeliſch=kirchliche Nachrichten. Ernannt wurden:
e: Pfarrer Herm. Draudt zu Lich, Dekanat Hungen, mit
Wir=
ſtigg vom 1. November 1934 ab zum Pfarrer der Pfarrei
Sonnen=
eig, Dekanat Wiesbaden=Wallau, und der Pfarraſſiſtent Theodor
ätleiermacher zu Heppenheim. Dekanat Zwingenberg, mit
Firkung vom 16. Oktober 1934 ab zum Pfarrverwalter der
ftrrei Vilbel, Dekanat Friedberg. — In den
einſtwei=
en Ruheſtand verſetzt wurde der Pfarrer Erich
F” ber in Wiesbaden=Erbenheim. Dekanat Wiesbaden=Wallau,
hui Grund der Beſtimmungen des § 1 des Kirchengeſetzes über
e Verſetzung in den einſtweiligen Ruheſtand und Beurlaubung
räglicher Amtsträger vom 10. Februar 1934, mit Wirkung vom
November 1934 ab.
— Geiſtliche Abendmuſik in der Johanneskirche. Morgen
lſoantag, den 14. Oktober, abends 20 Uhr, findet in der
Jo=
ermeskirche eine muſikaliſche Feierſtunde ſtatt, bei der vor allem
Verke neuerer Kirchenmuſiker zum Vortrag kommen.
Mit=
ſickende ſind, Fräulein Betty Aßmuth (Sopran), Herr W.
ſannewald (Violine), Herr Auguſt Niebergall (Orgel).
Uſer Eintritt iſt für jedermann frei.
— Kindernachmittag in der Stadtmiſſion. Am kommenden
bnntag, den 14. Oktober, nachmittags um 3.30 Uhr, veranſtaltet
*lhieſige Stadtmiſſion einen Kindernachmittag. Das De=
Inmatorium: „Wir ſind hier eine frohe Schar”, das von der
Kin=
lirſshar der Stadtmiſſion aufgeführt wird, ſtellt einen Nachklang
bi: zum Erntedankfeſt und will auch den Erwachſenen Freude
ſreiten. Alle Kinder mit ihren Eltern und jedermann, der ſich
it reuen will an dem frohen Spiel der Kinder, iſt herzlich
ein=
ſlden. Dauer 1½ Stunde. Eintritt frei.
Hefſiſches Landestheater Darmſtadt.
Großes Haus-
Vfe
13. Oktober,
W
14. Oktober
Me
16. Oktober
Anfang 19.30, Ende 22 Uhr. Miete E4.
Preiſe 0.70—5.50
Madame Butterfly.
Anfang 19.30, Ende 22,15 Uhr. Miete C 4.
P eiſe 0.70—5.50
Fidelio.
Anfang 20, Ende nach 22.30 Uhr. Miete A 5
Cavalleria ruſticana, Hierauf: Der Bajazzo.
Preiſe 0.70—5.50 Mk.
Anf. 19.30, Ende 22.15. Miete B 4
Atrroch
Preiſe 0.70—5.50
17. Oktober Fidelio.
Anfang 20, Ende 22.30 Uhr.
Dimerstag,
18. Oktober / Ein Voltsfeind.
Miete C. 5;
Preiſe 0 50—4.50
Elr.ag,
19. Oktober
m Stag,
20. Oktober
Anfg. 19.30, Ende g 22.15 Uhr, Drſch. Bühne M2
Preiſe 0.70—5.50
Der Bettelſtudent.
(Mitag,
Anf 19.30 Ende 22 Uhr.
Der Sieger.
Miete E. 5.
Preiſe 0.50—4.50
21. Oktober
Miete D 4
Anf 18. Ende 23.15 Uhr,
Die Meiſterſinger von Nürnberg. Pr. 0.70—5.50
Kleines Haus-
Anfang 19.30, Ende geg. 22 Uhr. Deutſche Bühne
M
13. Oktober / O2. Wenn der Hahn kräht. Preiſe 0.70—3.80
mitag,
14. Oktober
hntkag.
15. Oktober
EISrag,
16. Oktober
ANserstag,
18. Oktober
Anfang 19.30, Ende 22.15 Uhr. Zuſatzm. 1 I.Vſt.
Kinderreiche Mütter 351—400.
Preiſe 0.70—3 80
Kabale und Liebe.
16 und 20 Uhr
Modenſchau.
Preiſe 0 70—2.-
Anf 20, Ende geg. 22.30 Uhr. Deutſche Bühne
Volksmiete 1. Vorſt
Preiſe 0.70—3.80
Wenn der Hahn kräht.
Anf. 20, Ende 22.15 Uhr. Zuſatzmiete V 1. Vorſt.
Der Poſtillon von Lonjumeau. Pr. 0.80—4.50
ſtag,
19. Oktober
Enstag,
20. Oktober
Anf 20, Ende g. 22 30 Uhr. Zuſatzm. IV 2. Vorſt.
Preiſe 0.70—3.80
Wenn der Hahn kräht.
Anfang 20. Ende 22 Uhr.
Bei us deham, wie man ſchwätzt, ſingt u. tanzt
Pr. 0 50—2.— Mi
Anf. 19.3‟, Ende 22 15 Uhr. Zuſatzm. IT2. Vſt.
Ma
Preiſe 0.70—3.80
21. Oktober Kabale und Liebe.
In Vorbereitung: Tosca — Hockewanzel.
Heſſ. Landestheater. Am Samstag, den 20. Oktober, findet
zwölf großen deutſchen Bühnen die gemeinſame Uraufführung
u Friedrich Forſters neueſtem Werk „Der Sieger. Eine deutſche
Agcdie” ſtatt. Beſondere Bedeutung kommt dabei der Premiere
Heſſiſchen Landestheater in Darmſtadt zu, da der Dichter ihr,
ſier Einladung des heſſiſchen Staatsminiſteriums folgend,
bei=
wneen wird. Die Spielleitung der Darmſtädter Uraufführung hat
NGceneralintendant des Heſſiſchen Landestheaters, Franz Everth.
Abeiden Hauptrollen Witukind und Karl werden Jochen Poelzig
Emil Lohkamp ſpielen. Am Tag nach der Uraufführung wird
fe) rich Forſters im Rahmen einer Morgenfeier im Heſſiſchen
Rdestheater aus eigenen Werken leſen.
Am Sonntag, den 14. Oktober 1934, gibts wieder Eintopfgericht!
Wer Großes will. muß ſich zuſammenraffen:
in der Beſchränkung zeigt ſich erſt der Meiſter.
Goetbe.
Es bedarf eigentlich gar keiner Mahnung mehr, weil die
vom Führer gewünſchte Einrichtung des Eintopfgerichtes ſchon gut
deutſche Sitte und recht völkiſcher Brauch geworden iſt. Der Maſſe
gegenüber ſteht das Volk. Die Verbindung der Menſchen im Volk
iſt innerlich gegeben. Das Zuſammengehörigkeitsgefühl ſchafft eine
Gemeinſchaft. Ein Volk hat ein hiſtoriſches Ziel, einen
Lebens=
zweck, eine Maſſe aber niemals.
Jede Propaganda für eine Weltanſchauung iſt zwecklos, wenn
ſie nur durch Worte erfolgt. Taten ſprechen klarer und
eindring=
licher. Wenn unſere Bewegung für alle Zeiten leben und ſiegen
ſoll, dann muß jeder Träger der Bewegung dieſe Weltanſchauung
Winterhilfswerk
des Deutſchen Volkes 1934/35
vorleben. Wir ſind heute dabei, einen neuen deutſchen Menſchen
zu ſchaffen. Von dem neuen Standpunkt, den wir einnehmen, darf
nicht nur unſer Empfinden, unſer Verſtehen neu beſtimmt werden.
ſondern es muß das auch ebenſo unſer Wollen, unſer Tun und
Handeln ſein.
Der Dienſt für dieſe Weltanſchauung ſteht nunmehr im
Brenn=
punkt unſerer ganzen Erziehungsarbeit, und von dem Ergebnis
dieſes Wirkens wird es abhängen, ob der Nationalſozialismus
mit unſerem kämpferiſchen Geſchlecht ins Grab ſteigt oder ob er
wirklich, ſo wie wir glauben, den Beginn eines neuen Zeitalters
darſtellt.
„Sie predigen immer noch hoch” und „nieder”
Wir ſind ein Volk und wiſſen es wieder.
Sie kommen nicht weiter als bis zur Partei,
Wir ſind uns einig: „Deutſchland wird frei.”
Richard Euringer.
Nachdem die NS.=Volkswohlfahrt die Führung der freien
Wohlfahrtspflege übernommen hat, ſchwebt uns als Ziel eine
ein=
zige volksgenoſſenſchaftliche Einrichtung vor Augen. Ihre Aufgaben
fordern den letzten Einſatz unſerer Perſönlichkeit. Aus dieſer
Ein=
ſtellung heraus ſpart auch jede deutſche Familie in ihrem
Haus=
halt mit dem Eintovfgericht zugunſten des Winterhilfswerkes. Alle
diejenigen, die in Not ſind, ſollen das Gefühl haben, daß die
an=
deren Volksgenoſſen, denen es beſſer geht, mit ihnen fühlen und
bereit ſind, freiwillig ein Opfer für ſie auf ſich zu nehmen.
Durch allgemeine und reſtloſe Teilnahme an der vorbildlichen
Einrichtung des Eintopfgerichtes wollen wir den deutſchen
Glau=
ben nicht zu ſchanden werden laſſen und heitragen an der Großtat
des deutſchen Volkes im Winterhilfswerk.
Ueberweiſe dem Winterhilfswerk 1934/35 Kreis
Darm=
ſtadt noch heute deine Spende. Konto Nr. 5000 bei der
Städt. Sparkaſſe, Konto Nr. 3500 bei der Dresdener
Bank und Konto Nr. 16 000 bei der Deutſchen Bank.
Winter-Ausgabe 1934
i st erschienen
Preis 70 Pfennig
Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken,
Bahnhofs-
buchhandlung und Geschäftsstelle, Rheinstraße Nr. 25.
wollten die deutſche Jugend führen,
261 „Führer”
261 Jugendverbände wollten die deutſche Jugend zerſplittern,
261 Meinungen ſollten die deutſche Jugend beherrſchen.
Einem Führer iſt die deutſche Jugend gefolgt:
Adolf Hitler.
Die deutſche Jugend kennt nur eine
Orga=
niſation, die
Hitler=Jugend.
Die deutſche Jugend beherrſcht nur
Ein Wille.
Davon zeugt die Ausſtellung
Kampf und Sieg der HJ.
Metzgerobermeiſtertagung in Laubenheim. Die Metzger=
Innung Darmſtadt beabſichtigt zur Teilnahme an der
Ober=
meiſtertagung in Laubenheim am 21. Oktober nachmittags 14 Uhr,
eine Autobusfahrt zu veranſtalten. Wir bitten daher umgehend
alle Metzgermeiſter, welche an dieſer Fahrt mit
Familienange=
hörigen teilnehmen wollen, ſich umgehend, ſpäteſtens am 16.
Ok=
tober, bei der Handwerkskammer zu melden, wo auch nähere
Aus=
kunft über Abfahrt und Preis erteilt wird.
Aerztlicher Sonntagsdienſt: Neuregelung. Der
Sonntags=
dienſt reicht nunmehr von Samstag mittags 2 Uhr bis Montag
früh 6 Uhr. Iſt in dieſer Zeit wegen plötzlicher Erkrankung
ärzt=
liche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der Hausarzt zu rufen.
Wenn dieſer nicht erreichbar iſt, dann ſind am Sonntag, den
14. Oktober 1934, folgende Aerzte zu deſſen Vertretung bereit:
Dr. med Weyell, Hölgesſtraße 16. Telephon 253: Dr. med.
Hüffell, Rheinſtraße 32, Telephon 1905; Dr. med. Sattler,
Alexandraweg 8, Telephon 4366.
Wohnungsänderungen. Anläßlich der zahlreichen
Woh=
nungswechſel zum 1. Oktober 1934 wird darauf hingewieſen, daß
Wohnungsänderungen von den zu=, um= oder wegziehenden
Per=
ſonen binnen acht Tagen, bzw. von den Hauseigentümern oder
deren Stellvertretern binnen zehn Tagen, bei den zuſtändigen
Polizeibezirken auf den dort koſtenlos erhältlichen Meldeſcheinen
anzuzeigen ſind. Die Polizeibezirke ſind geöffnet: Montags bis
Freitags von 8 bis 16 Uhr. Samstags von 8 bis 13 Uhr.
Gymnaſtik - Turnen -Tanz.
Ein Feſtabend in der Okto=Berndk=Halle
am Samstag abend 8.30 Uhr.
Es war ohne Zweifel ein glücklicher Gedanke, als Abſchluß der
Reichswerbewoche: „Geſunde Frau durch Leibesübungen” einen
feſtlichen Abend zu veranſtalten, der in künſtleriſcher und
hochvoll=
endeter Form all die Darbietungen nochmals vereinigt und
zu=
ſammenfaßt, die wir eine Woche lang allabendlich in der
Klein=
arbeit beobachten und bewundern konnten.
Kein Saal wäre für eine derartige Veranſtaltung geeigneter
als die Otto=Berndt=Halle. Das fein durchdachte
Pro=
gramm paßt ſich würdig in den Rahmen des Feſtſaales der
Tech=
niſchen Hochſchule ein und hat folgendes Ausſehen:
1. Feſtlicher Einmarſch der Teilnehmerinnen.
2. Chor (Heſſiſcher Singkreis).
3. Begrüßung durch den Leiter des ſtaatl. Turn= und
Sport=
amtes, Direktor Löwer.
4. Gemeinſamer Geſang.
5. Aus der Elementargymnaſtik von Peſtalozzi. (Vorgeleſen
von Frau Dorothea Hollatz.)
6. Die Leibesübung der Frau. (Vortrag von Turn= und
Sport=
lehrerin Lotte Hoffmann.)
7. Reine Gymnaſtik (Lehrweiſe Loheland und Bode).
8. Zwei Heſſiſche Volkstänze.
9. Tänzeriſche Körperſchule.
10. Pferdſpringen der Turnerinnen.
11. Olympiſche Hymne. (Vorgeleſen von Frau Dorothea Hollatz.)
12. Kugel= und Medizinball=Gymnaſtik.
13. Fechten.
14. Tanzſpiele (Bewegungslehre Laban).
15. Kanon: Zum Tanz von Caldara. (Heſſiſcher Singkreis.)
16. Tänzeriſche Geſtaltung des Kanons (Bewegungsgruppe
Laban).
An den Vorführungen ſind folgende Vereine beteiligt:
Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde 1846, Turnerbund
„Jahn” 1875, Turngemeinde Beſſungen 1865, Reichsbahn=
Turn= und Sportverein, Darmſtädter Fechtklub.
Ferner wirkt die Fachſchaft der Gymnaſtikverbände mit. Für
den muſikaliſchen Teil hat ſich der Heſſiſche Singkreis mit
Orcheſter unter Leitung von Günther Simony in
un=
eigennütziger Weiſe zur Verfügung geſtellt.
Der Unkoſtenbeitrag beträgt in Anbetracht des
Werbe=
zweckes und der Volkstümlichkeit der Veranſtaltung nur 20 Pfg.
Das Programm mit Liedertexten wird zum Selbſtkoſtenbetrag von
5 Pfg. mit der Eintrittskarte abgegeben.
Wir machen nochmals auf die Vorverkaufsſtellen aufmerkſam:
Parfümerie Müller am Weißen Turm. Zigarrenhaus Hartmann,
Grafenſtr. 20, Druckerei und Buchhandlung Künzel.
Beſſunger=
ſtraße 59, und Woogsplatzturnhalle.
Die vorläufige Ortsgruppe des Reichsbundes für Leibesübungen.
Landeskagung der Reichsmuſikkammer in Darmſtadt
am 16. und 17. Oklober 1934.
Der Präſident der Reichsmuſikkammer veranſtaltet am
Diens=
tag, dem 16., und Mittwoch, dem 17. Oktober d. J.. eine
Kultur=
tagung, mit deren Durchführung die Landesmuſikerſchaft Heſſen=
Naſſau in Darmſtadt betraut iſt. Dem Tagungsprogramm ſind
drei Geſichtspunkte zugrunde gelegt:
1. Arbeit und Brot den erwerbsloſen deutſchen Berufsmuſikern;
2. Leiſtungsgrundſatz;
3. Neugeſtaltung des deutſchen Muſiklebens.
Während der Dienstag, der 16. Oktober, internen
Beratun=
gen der Fachverbände B. C und D gewidmet iſt, findet am
Mitt=
woch, dem 17. Oktober, eine gemeinſame Sitzung ſämtlicher
Amts=
walter im Feſtſaal des Alten Palais. Darmſtadt. Adolf=Hitler=
Platz 2, ſtatt, an die ſich um 11.30 Uhr eine Muſikerverſammlung
im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters anſchließt. Es
ſprechen u. a. Präſidialrat Heinz Ihlert, Geſchäftsführer der
Reichsmuſikkammer. Profeſſor Dr. h. c Guſtav Havemann,
der Leiter der Reichsmuſikerſchaft, Stadtrat Paul
Ficht=
müller, Landesmuſikerſchaftsleiter von Heſſen=Naſſau. Die
Veranſtaltung wird von den Darbietungen des Landestheater=
Orcheſters unter Leitung von Generalmuſikdirektor, Friderich
muſikaliſch umrahmt. Um 15 Uhr findet im Sitzungsſaal des
Alten Palais ein Preſſeempfang der heſſiſchen Preſſe, um 15.30
Uhr eine offizielle Landestagung der Reichsmuſikkammer mit den
Spitzen der Behörden unter freundlicher Mitwirkung des Drumm=
Quartetts ſtatt. Anläßlich der Tagung, der kulturell große
Be=
deutung zukommt, veranſtaltet der Darmſtädter
Männergeſang=
verein Liederkranz 1881 und der Chor, der Turngemeinde
Beſſun=
gen 1865 unter Mitwirkung des Inſtrumentalvereins, ſowie des
Knabenchors der Ballonſchule ein Konzert unter Leitung von
Kapellmeiſter Friedel Fiſcher. Am Mittwoch, dem 17. Oktober,
gibt das Heſſiſche Landestheater als Feſtvorſtellung „Fidelio
unter Leitung von Generalmuſikdirektor Friderich.
Das Volksmiſſionariſche Amt der Landeskirche Naſſau=
Heſſen veranſtaltet in der letzten Oktoberwoche eine
Volks=
miſſionswoche in folgenden hieſigen Kirchen: Stadt=,
Jo=
hannes=, Martins= Paulus= und Petruskirche. Die Woche beginnt
Montag, den 22. Oktober, mit einem Abendvortrag und ſchließt
Sonntag, den 28. Oktober, mit dem Vormittagsgottesdienſt und
einem Abendvortrag. Die Themen der Vorträge ſind folgende:
Montagabend: Weshalb wurden unſere Vorfahren Chriſten?
Dienstagabend: Luther, der Prophet der Deutſchen — auch heute
noch. — Mittwochabend: Eine deutſche Nationalkirche? —
Don=
nerstagabend: Chriſtentum oder germaniſche Religion? —
Frei=
tagabend: das Chriſtentum der heldiſchen Tat. —
Sonntagvormit=
tagabend: Ds Chriſtentum der heldiſchen Tat. —
Sonntagvormit=
tag: Predigt: Bekenntnis zur Kirche. — Sonntagabend: Schwert
der Kirche: 400 Jahre deutſche Bibel. — Redner ſind in der
Stadtkirche: Pfarrer Runkel, Bad=Ems; Johanneskirche: Pfarrer
Schumacher, Frankfurt: „Martinskirche: Pfarrer Vogel,
Wons=
heim; Pauluskirche: Pfarrer Petzold, Frankfurt: Petruskirche:
Pfarrer Dietz, Rod a. d. Weil. — Da es ſich bei allen Themen um
ſehr zeitgemäße Fragen handelt, auf die man eine befriedigende
Antwort ſucht, wird dieſe Veranſtaltung großem Intereſſe
be=
gegnen. Es iſt deshalb mit reger Beteiligung zu rechnen.
— Morgen zu den Pimpfen ins Hochſchulſtadion. In dieſem
Jahre finden zum erſten Male die Gebietsſportwettkämpfe des
Deutſchen Jungvolks in größerem Ausmaße ſtatt. Sie bilden den
Abſchluß der Jahresarbeit der ſportlichen Ertüchtigung innerhalb
des Jungvolks. Dieſe Wettkämpfe werden manchem von den
Er=
wachſenen die neue deutſche Jugend und deren Arbeit von einer
Seite zeigen, die er bisher vielleicht nicht kannte. Mancher von
den Zuſchauern wird mit Bewunderung und Stolz die Intereſſen
und Ideale der Jugend erkennen. Wir im Jungvolk erſtreben keine
Züchtung von Sportgrößen, ſondern vielmehr eine harmoniſche
Ausbildung aller, die uns angehören; denn wir wollen nicht
Sport treiben um des Sportes willen, ſondern vor allem zur
kör=
perlichen und charakterlichen Bildung des jungen Menſchen. So
werden es auch morgen nicht Kämpfe ſein, bei denen die
Einzel=
leiſtung allein, ſondern die einer ganzen Jungenſchaft den
Aus=
ſchlag geben wird. Und jeder Pimpf weiß, wenn er am Sonntag
läuft, wirft oder ſpringt, daß er nicht nur für ſeinen, ſondern
auch für den Sieg ſeiner Kameraden kämpft. Am Sonntag
nach=
mittag um 14.30 Uhr werden die großen Schaukämpfe beginnen,
bei denen das Jungvolk der Oeffentlichkeit einen Ausſchnitt aus
ſeiner ſportlichen Arbeit geben wird.
Morgen Sonnkag: Tag des Jungvolks!
Rommt alle!
Beginn des Großkampfes 14,30 Uhr.
Die Jugend ruft dich!
Seite 6 — Nr. 283
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 13. Oktober 1934
Ans der HSsag.
Ortsgruppe Gutenberg.
Die Parteigenoſſen werden auf die Wanderung der NS.
Ge=
meinſchaft „K. d. F. am Samstag, den 13. Oktober, über die
Grube „Prinz von Heſſen nach der Grube Meſſel
auf=
merkſam gemacht und zur Teilnahme eingeladen. Treffpunkt:
14 Uhr: Hirſchköpfe. Führung: Pg. Prager.
Gleichzeitig wird auf die am Sonntag vormittag 9.45 Uhr,
im Zuſammenhang mit der vorerwähnten Wanderung
ſtattfin=
dende Führung durch die mineralogiſche Abteilung des
Lan=
desmuſeums aufmerkſam gemacht.
Eintopfſammlung.
Die Politiſchen Leiter werden erſucht, ſich möglichſt zahlreich
für die am Sonntag durchzuführende Eintopfſammlung zur
Ver=
fügung zu ſtellen.
NS. Frauenſchaft, Ortsgruppe Maintor.
Nächſter Frauenſchaftsabend am Montag, den 15. Oktober,
20 Uhr, in der Gaſtſtätte Gutenberg, Grafenſtraße.
Amt für Volkswohlfahrt. Ortsgruppe Maintor.
Eintopfgericht=Sammlung. Alle Helfer und
Hel=
ferinnen finden ſich am Sonntag, den 14. d. M., pünktlich
vor=
mittags 8.30 Uhr, in der Geſchäftsſtelle der Ortsgruppe 4 und 5,
Dieſterwegſchule, zur Eintopfgericht=Sammlung ein.
Die Partei hilft den Berufsphotographen.
NSK. Der Stabsleiter des Stellvertreters des Führers hat
folgende Anordnung erlaſſen: Um dem ſchwer darniederliegenden
Gewerbe der Berufsphotogpaphen zu helfen und um
Schwarz=
arbeit und Pfuſchertum zu verhindern, wird angeordnet, daß die
„Lichtbilder für ſämtliche Ausweiſe, die von Parteidienſtſtellen
oder von Dienſtſtellen und Organiſationen, die der Partei
ange=
ſchloſſen ſind, ausgeſtellt werden, von Berufsphotographen
ange=
fertigt und durch Firmenſtempel des Herſtellers gekennzeichnet
werden müſſen.
München, 9. Oktober 1934.
gez. M. Bormann.
Wochendienſtplan der Techniſchen Nothilfe.
Sonntag. 14. Oktober, 8 Uhr: Abteilung G. und L. und
Techni=
ſcher Dienſt Antreten zur Uebung. Antreten des Muſik= und
Spielmannszugs Eiſenbahnbrücke, Holzhofallee.
Montag, 15. Oktober, 20 Uhr: Marſtall Abteil. G. und L. und
Techn. Dienſt zum Ausmarſch (Schwimmen), 20 Uhr:
Spiel=
mannszug.
Dienstag, 16. Oktober, 20.30 Uhr: Einzelprobe des Muſikzugs.
Donnerstag, 18. Oktober, 18.30 Uhr: Führerbeſprechung. 19.45
Uhr: Abteil, G. und L. und Techn. Dienſt.
Freitag, 19. Oktober, 19.30 Uhr: Inſtandſetzungsdienſt. 20.30 Uhr:
Geſamtprobe des Muſikzugs.
gez. Kochhafen. OGF.
Tropen=Erpreß.
Eine Revue der Senſakionen im Orpheum.
In der Tat: Eine Revue im 1000=Kilometer=Tempo! Sicher
wohl auch die größte reiſende Revue der Gegenwart. Und ebenſo
ſicher, daß dieſe Revue — wenn auch international — überall
ge=
radezu ſenſationellen Erfolg hatte, der ihr auch in Darmſtadt
be=
ſchieden war.
Eine Non=Stop=Revue Fürwahr: in faſt ſinnverwirrender
Fülle und pauſenlos wechſeln die Bilder in einem mitreißenden
Tempo, ſo daß Aug und Ohr nicht zum Erholen kommen und eine
Senſation die andere jagt. Senſationen auf allen Gebieten der
Artiſtik, des Geſanges, des Tanzes und des Humors. Eines der
Bilder greift ins andere. Während noch die entzückenden
unglaub=
lich vielſeitig begabten Girls über die Bühne wirbeln, ſchweben
ſchon von oben die 7fachen Trapeze herab, an denen allerbeſte
Turnkunſt und Akrobatik von atemraubender Spannung gezeigt
wird. Und während ſie oben noch hängen und ſchweben geht unten
ſchon die nächſte Senſation in Szene. Etwa ein Raritätenkabinett
von unglaublicher Komik mit nie geſehenen Tricks oder Laſſo= und
Peitſchenkünſtler zeigen ihre Kunſt. Vier bis fünf Meter lange
Cowboy=Peitſchen knallen, und im Wirbel zerſchneiden ſie
haar=
ſcharf Zeitungsbogen in immer kleinere Stücke ohne die Damen zu
verletzen, die ſie in der Hand oder im Munde halten.
Oder Chineſen jonglieren oder balancieren oder ſpringen im
die an der Holzwand ſtehende Schöne mit ihren haarſcharfen
ſpitzen Klingen und Komiker und Grotesktänzer zeigen ihre
Kunſt in einer Vollendung, die Staunen erregt.
Und immer wieder wirbeln dazwiſchen die ausgeſucht ſchönen
Girls tanzend, ſingend, muſizierend und auch beſte Gymnaſtik
zeigend, über die Bühne.
Ueberhaupt dieſe 20 Doorley=Girls! Wirklich einzig in
ihrer Art, ſo viele man auch ſchon geſehen hat. Jede iſt
Solo=
künſtlerin und könnte allein eine Programm=Nummer beſtreiten.
Sie tragen den Hauptteil des umfangreichen, über drei Stunden
faſt pauſenlos geſpielten Revue=Programms, das übrigens ſiebzig
Artiſten zählen ſoll, die über 800 Koſtüme verfügen. Nachprüfen
kann man das nicht in dieſem „Tempo und kaleidoſkopartigen
Wechſel der Bilder. Aber es mag ſtimmen. Und alle Sprachen
ſind vertreten. Unmöglich, alle Nummern des Rieſenprogramms
einzeln auch nur zu erwähnen. Das Ganze eine echt
amerikaniſch=
internationale Angelegenheit. Schöpfer der Revue iſt Profeſſor
William C. Doorlay. Ballette einſtudiert von Mme. Saſcha=
Margowa und Mlle. Nella Duval. Dekorationen: Tocafondi=Rom
und Perez=Rio de Janeiro. Orcheſterleitung: Komponiſt William
C. Doorlay und Dimitri Tſchakaloff.
Unter den Artiſten ſind nach dem Programm vertreten
Mon=
tevideo, Ungarn, Rußland, China, Hawai. Cuba, Rio de Janeiro
und — Groß=Köln. — Köſtlich die Schattenſpiele durch die
Zauberbrille geſehen. — Im ganzen ſchließen wir uns gern einer
begeiſterten Kritik aus Köln an: „Selbſt der ſprödeſte Zuſchauer
wird von dieſem Wirbel mitgeriſſen und läßt ſich willig führen.
Das iſt gerade das Eigenartige an dieſer Non=Stop=Revue, daß
weniger die Einzelleiſtungen von Stars auf uns wirken ſondern
daß dieſe Ganzheit der Leiſtung uns mitreißt. Die Schau als
ganzes geſehen iſt bisher — zum mindeſten nach dem zu urteilen,
was uns in Köln geboten wurde —, noch nicht übertroffen
*
worden.
Kurzſchrift für höhere Lehramts=Bewerber notwendig.
Nach einer Bekanntmachung des Bayeriſchen Staatsminiſteriums
für Unterricht und Kultus beſteht für die Anwärter auf das
Lehramt an höheren Schulen, die ab 1934 die Prüfung ablegen
oder ablegen wollen, erſt dann die Möglichkeit der nicht
etat=
mäßigen Anſtellung, wenn ſie die Lehramtsprüfung in der
Kurz=
ſchrift beſtanden haben. Auch die erſte Verordnung zur
Durchfüh=
rung der Juſtiz=Ausbildung beſtimmt in § 42: Von den
Bewer=
bern wird erwartet, daß ſie die Deutſche Kurzſchrift (früher
Ein=
heits=Kurzſchrift) ſchreiben und leſen können.
Vereins= und lokale Veranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Kriegerverein Haſſia. Montag, den 15 Oktober,
abends 8 Uhr, im Reſtaurant Kaiſerſaal, Grafenſtraße bei
Ka=
merad Chriſt Monatsverſammlung in Gemeinſchaft mit Sturm 1/I
der 5. AR. II. Vortrag über Afrika=Kämpfe von Kamerad
Braun. Erſcheinen Pflicht. — Die ehem. Offiziere ſoweit
dieſelben Mitglieder unſeres Vereins ſind, treffen ſich Samstag,
den 13. Oktober, nachmittags 4 Uhr, im Reſtaurant Sitte,
Karls=
ſtraße. Hier finden Vorträge und Planſpiele unter Leitung von
Herrn Oberſt a. D. Dieckmann ſtatt. Der Vortrag iſt für ehemalige
Offiziere SA.=R. II des Vereins Pflicht.
— Kriegerkameradſchaft Germania. Die
Kame=
raden werden auf die heute Samstag, den 13. d. M., abends
8.30 Uhr, im Vereinslokal ſtattfindende Monatsverſammlung
aufmerkſam gemacht, und es iſt Pflicht, dieſelbe zu beſuchen.
— Orangeriehaus. Am Sonntag, dem 14. Oktober
1934, finder im Orangeriehaus der letzte Rheiniſche Abend,
Kon=
zert und Tanz ſtatt. Erſtklaſſige Tanzkapelle, Leitung: Willy
Schlupp. Eintritt frei.
Die deutſche Arbeitsfron
NSG. „Kraft durch Freude‟ Darmſtadt, Rheinſtr. 21
(Tel. 2395/96).
Beſichtigung der Gewerkſchaft Meſſel.
Samstag, 13. 10., nachm. 14 Uhr, an den Hirſchköpfen
Treff=
punkt zu einer Wanderung über die ſtillgelegte Grube „Prinz
von Heſſen” zur Gewerkſchaft Meſſel. Dort unter Führung von
Pg. Prager Beſichtigung der Werksanlage.
Im Anſchluß an dieſe Führung ſteht die Führung, die Prof.
Haupt, der Kuſtos der mineral. Sammlung des Landesmuſeums,
am Sonntag, 14. 10., vorm. 10 Uhr, im Landesmuſeum, hält. Die
Teilnehmer treffen ſich 9,45 Uhr vor dem Portal.
Zum Konzert „Darmſtädter Muſik” am Dienstag, 16. 10.,
abends 20.15 Uhr, haben wir für die Arbeitskameraden billige
Karten zu 30 und 50 Pf. bereit. Sie ſind bei den
Betriebs=
warten oder Ortsgruppenwarten „KdF.”, ſowie auf der
Kreis=
geſchäftsſtelle zu haben.
Zum Backhaus=Konzert am 19. 10., abends 20.15 Uhr, in der
Turnhalle am Woogsplatz haben wir gleichfalls verbilligte
Kar=
ten zu 50 Pf. verfügbar, die ab Montag bei uns angefordert
werden können.
ein Nunchen Beenſtei nar ...
NSK. Da ſtehen und gehen ſie nun ſeit zwei Tagen in den
Straßen, die Jungen und Mädeln. Die Männer und Frauen, die
ſich ſelbſtlos in den Dienſt der Sache geſtellt, und von überall tönt
es dir entgegen: „Bernſtein für die Winterhilfe!”.
M. BrolsenE
Ein Stückchen Bernſtein nur ſollſt du kaufen, nur 20 Pfg.
brauchſt du zu opfern, um zu zeigen, daß auch du unter jenen biſt,
die helfen wollen.
Der Führer hat es geſagt: „Wir müſſen die nationale
Soli=
darität ſchaffen!” In dieſe Front aber gehörſt auch du, und das
Abzeichen dieſer Front in dieſen Tagen iſt jenes kleine Stückchen
Bernſtein an der Rockklappe, das kleine Stückchen Bernſtein für
20 Pfennige.
Und nun nochmal friſch ans Werk, ihr Werber fürs „W.H.W.”:
„Bernſtein für die Winterhilfe!”; jeder wird es haufen, jeder
will zeigen, daß er des Führers Wort verſtanden!
Aus den Darmſtädter Lichtſpiel Theaktern.
* Helia.
Helia hat zur Zeit ein ganz auf Humor und Luſtigkeit
ein=
geſtelltes Programm, allerdings alles amerikaniſche Luſtſpiele
oder Grotesken. Am originellſten iſt der Hauptfilm „Dick und
Dof, die „Wüſtenſöhne”. Was da alles an Komik und
unglaublichen Einfällen geboten wird, iſt echt amerikaniſch. Zwei
Pantoffelhelden der Ehe gehen ohne Wiſſen ihrer beſſeren
Hälf=
ten zum Stiftungsfeſt ihres Klubs und werden natürlich
er=
wiſcht. Je nach Temperament der Frauen — und der Männer
kommt dann die „Vergeltung”, die bei dem Dicken recht draſtiſch
ausfällt. Die beiden Hauptperſonen Olyver Hardy als Dick
und Stan Laurel als Dof, ſind Typen, die ſchon durch ihr
Aeußeres komiſch wirken, deren Spiel aber auf dieſem
Spezial=
gebiet glänzend iſt. Die beiden Partnerinnen ſchon etwas
geſetz=
ter, faſt zu ſeriös für dieſe beiden dofen Männer, helfen die
luſtige Handlung lebendig zu geſtalten. — Ein hübſcher
Natur=
film von Frühlingsunwetter im Gebirge mit prächtigen Bildern
iſt ſehr ſehenswert. Die reichhaltige Wochenſchau vervollſtändigt
das Programm.
Reſi.
„Freitag abend um 8‟. Das iſt nicht nur ein
zugkräf=
tiger Titel ſondern auch ein keineswegs alltäglicher Film. Was
die ſchauſpieleriſchen Leiſtungen betrifft, ſo muß man ihm ohne
weiteres zubilligen, daß er den Durchſchnitt bei weitem überragt.
Auch ſonſt hat dieſer groß angelegte Geſellſchaftsfilm ſeine
unbe=
ſtreitbaren Qualitäten und Vorzüge, und ſeine Wirkung auf das
Publikum wird er ſicher nicht verfehlen. Nur vom rein
fil=
miſchen Standpunkt betrachtet, wird man ihm nicht die gleiche
Be=
deutung beimeſſen, die er in Hinſicht auf die darſtelleriſchen
Höhe=
punkte zweifellos verdient.
Die Namen John Barrymore, Wallace Beery,
Lionel Barrymore. Marie Dreßler und Jean
Har=
low ſind auch bei uns hinreichend bekannt und ſprechen für ſich
ſelbſt. Am vitalſten in ſeinem Spiel iſt Wallace Beery. auch
dies=
mal iſt er wieder Parvenü und Ellbogenmenſch, der über Leichen
geht und zu ihm paßt, frech platinblond und verwöhnt, das
Luxus=
weibchen Jean Harlow. Dieſem robuſten Paar ſteht Lionel
Barry=
more gegenüber als der Typ eines Großkaufmanns der alten
Schule, dazu perſönlich fein und müde — eine ſehr ſorgfältig
aus=
geprägte Figur. John Barrymore als alternder Schauſpieler, der
das Ende ſeines Ruhmes nicht überleben kann, geſtaltet eine
er=
ſchütternde Szene, und Marie Dreßler verſteht es, mit manchmal
draſtiſchem Humor die Tragikomödie der alternden Frau, der
ein=
mal die Welt zu Füßen lag, zu geben.
Fügt man hinzu, daß die Handlung, die in der amerikaniſchen
großen Geſellſchaft ſvielt, ebenſo lebenswahr iſt wie die Menſchen
echte und ſcharf beobachtete Charaktere ſind, ſo braucht man nicht
noch eigens zu wiederholen, daß dem Film ein Publikumserfolg
ſicher iſt.
Am Samstag iſt im Kleinen Haus des Landestheaters Gg.
Heß mit ſeiner Trachtengruppe zu Gaſt. Fur dieſe Veranſtaltung
ſtehen uns einige Plätze zu 25 Pf. zur Verfügung, die bei uns
abgerufen werden können.
Die Jubiläumsausſtellung Prof. Richard Hoelſcher in der
Kunſthalle iſt den Arbeitskameraden für 10 Pf. zugänglich
ge=
macht. Die Führungen ſollen Sonntag vormittags ſtattfinden,
Meldungen ſind zuvor bei uns vorzulegen.
„Eine Fahrt ins Blaue”., Abfahrt Sonntag. 21. 10. 34,
vor=
mittags 10 Uhr, in bequemen Omnibuſſen der Heag hinaus in
den Herbſt — ins Blaue! Ruckſackverpflegung oder Teilnahme
an einem billigen Eſſen, Teilnehmerbeitrag 3 RM.
Die Teilnehmerzahl iſt beſchränkt, die Meldungen werden in
der Reihenfolge des Eingangs berückſichtigt. — Wann iſt der
erſte Wagen beſetzt? —
Alle Ortsgruppen= und Betriebswarte „KdF.” haben ſofort
die Werbung für dieſe Veranſtaltung aufzunehmen. Bei der
Auswahl der verſchiedenen Darbietungen, die jedem etwas
brin=
gen, wird ſich ein Erfolg beſtimmt ergeben. Unſere weiteren
Veranſtaltungen geben wir rechtzeitig bekannt.
Heil Hitler!
Darmſtadt. 12. 10. 34.
Malcomes, Kreiswart „KdF.”.
Mitgliederverſammlung des Sparerbundes.
* Die Darmſtädter Ortsgruppe des Sparerbundes für das
Deutſche Reich E V. hielt geſtern abend im gut beſuchten
Fürſten=
ſaal eine Mitgliederverſammlung ab. Im Namen der
Orts=
gruppe des Sparerbundes für das Deutſche Reich E. V. begrüßte
der ſtellv. Ortsgruppenführer Dr. Schnerr die Verſammlung.
Er wies kurz auf die Thematas des Abends hin und betonte, daß
der Sparerbund ſelbſtverſtändlich das Führerprinzip hat und von
Nationalſozialiſten geführt wird. Die Wahrung und Förderung
der Intereſſen der Sparer iſt das Ziel des Bundes.
Staatspräſident i. R. Profeſſor Dr. Werner ſprach dann
über das Thema:
„Warum Deutſcher Sparerbund?”
Die Sparerbewegung iſt mit dem Namen des
Oberlandesgerichts=
rats Dr. Beſt, der kürzlich ſeinen 79. Geburtstag feierte, eng
ver=
knüpft. Von ihm übermittele er herzliche Grüße. Von Anfang
an, ſo betonte der Referent, habe er die Sparerbewegung ſtets
unterſtützt. Er ſtreifte weiter die Frage der individuellen
Auf=
wertung; in dieſer Frage wirkte Herr Dr. Beſt bahnbrechend —
Nach dem Kriege wurde der Krieg mit anderen Mitteln
fort=
geſetzt. Die Parteien ſpielten mit den Sparern, und es iſt heute
unmöglich, das ungeheure Unrecht ganz wieder gut zu machen,
wenn auch verheißungsvolle Anfänge vorhanden ſind. Am 18.
April 1934 trat man in Berlin zuſammen, um über die Belange
der Sparer zu ſprechen. Hier wurden die Grundlagen des
Bun=
des in den Satzungen feſtgelegt. Beſonders wichtig iſt der § 2
der Satzung, der u. a. als Zweck des Bundes bezeichnet: 1.
Er=
haltung des deutſchen Alt= und Neuſparertums und Förderung
des Mittelſtandes als Stützen des Rechtsſtaates und einer
ge=
ſunden deutſchen Volkswirtſchaft. 2. Abwehr aller Schädigungen
der Währung. 3. Wahrung der gemeinſamen Rechte aller
Spa=
rer und Gläubiger durch a) Eintreten für unbedingte
Vertrags=
treue und für die Erhaltung des Wertes der Vermögensanlagen.
Dazu gehören u. a.: Spareinlagen Hypotheken. Pfandbriefe,
Obligationen, Verſicherungen, insbeſondere Lebensverſicherungen,
in= und ausländiſche Wertpapiere aller Art, Staats= und
Ge=
meindeanleihen, Forderungen, insbeſondere aus Schuldſchein und
Verträgen, Aktien=Kleinbeſitz, Einlöſungsanſprüche aus Geldbeſitz,
Anſprüche auf Wiedergutmachung und gerechten Ausgleich von
Schäden aus Währungsverfall uſw., b) volkswirtſchaftliche uud
rechtliche Bearbeitung aller dieſer Angelegenheiten. 4. Beratung
für Sparer und Gläubiger. Redner betonte die berechtigten
For=
derungen des Hausbeſitzes, aber die Fragen der Aufwertungs=
Hypotheken, der „Moratorien” müſſen einmal gelöſt ſein. Zur
Frage der Genehmigung des Sparerbundes ſei zu bemerken, daß
die Tätigkeit des Sparerbundes in ihrer Notwendigkeit wohl
feſtſtehe. Es muß angeſtrebt werden die Organiſation auf feſte
Beine zu ſtellen, denn Kraft iſt die Parole des Lebens. Die
Be=
ſtrebungen des Sparerbundes finden heute weitgehendſt
Beach=
tung. Redner beſchäftigte ſich dann mit der Zinsgeſtaltung, mit
den Fragen der Aufwertungshypotheken und allen die Spärer
betreffenden Fragen. Zum Schluß wünſche er, die
Sparerorga=
niſation möge Brücken auch zu anderen Organiſationen ſchlagen,
und ventilierte die Frage der Verſchmelzung von Sparer= und
Rentnerbund.
Als zweiter Referent ſprach Dr. Herforth=Frankfurt
am Main über „Sparerſchutzkaſſen”, Kurz ſtreifte er das
Verbrechen der Inflation des früheren Syſtems. Das erſchütterte
Vertrauen der Sparer ſollte durch Sparerſchutzkaſſen in den
Jah=
ren nach der Inflation wieder zurückerobert werden. Heute
be=
ſtehen 12 Sparerſchutzkaſſen, deren Kapital 38 Millionen Mark
repräſentiert. Sie wollen mitwirken am Aufbau des Reiches.
Die Sparerſchutzkaſſen beruhen auf genoſſenſchaftlicher Grundlage,
Sie treiben keinerlei Riſikogeſchäfte. Redner ging im einzelnen
auf das Entſtehen, die Entwicklung, das Weſen und die
Auf=
gaben der Sparerſchutzkaſſen ein. Jeder ſolle durch Sparen mit
helfen am Aufbau des deutſchen Vaterlandes. Die
Sparerſchutz=
kaſſen ſchaffen Brot dem ganzen Volke. Alle Sparer können an:
den Segnungen der Sparerſchutzkaſſen teilnehmen. Wichtig ſind
die Beratungen, die beim Sparerbund oder den
Sparerſchutz=
kaſſen eingeholt werden können.
Als dritter Redner referierte in großen Zügen Juſtizrat—
Lindt über das Rentnerhilfsgeſetz, die Genußrechtsregelung,
ſo=
wie die Sparerzeitung. Die beſonders den Mittelſtand
intereſſierens=
den Fragen des neuen Rentnerhilfsgeſetzes, der Fälligkeit der
Auſ=
wertungshypotheken und der neuen Genußrechtsregelung bei dend
Induſtrieobligationen nahmen einen breiteren Raum ein. Er be= den Rechtsanſpruch auf eine 25prozentig erhöhte Rente
für=
alle Rentner. Weiter gab Referent wertvolle Hinweiſe für die=
Rentner. Die hypothekariſchen Belaſtungen für die Kleinrentner
wurden geſetzlich nach ſozialen Geſichtspunkten geregelt. Heute im
neuen Geſetz haben Gerechtigkeit und ſoziale Maßnahmen
Planz=
gegriffen.
Zur Genußrechtsregelung ſei zu bemerken, daß die Herren
Ge=
ſetzgeber von 1925 von Wirtſchaftlichkeit überhaupt nichts
verſtan=
den haben. Die Neuregelung der Genußrechte iſt ſchon ſeit langen!
Jahren als reformnötig erkannt worden. Daß die Sparerbeweguns
im Aufblühen begriffen iſt, muß Anlaß geben, daß ſich alle Sparen.
zuſammenſchließen. Redner unterſtrich weiter die Notwendigkeik
einer Börſenreform. Mit dem Hinweis, die Sparerzeitung zu leſen
ſchloß er ſeine Ausführungen. — Nach einer Ausſprache, in den
einige Fragen geklärt wurden, wurde die Verſammlung geſchloſſen—
v. Berufshaftpflichtverſicherung der Lehrkräfte. „Der mit den
Neuen Frankfurter Allgemeinen Verſicherungs=A.=G. bezüglich den
Volksſchullehrkräfte abgeſchloſſene Vertrag iſt auf alle Lehrer und
Lehrerinnen der höheren Schulen ausgedehnt worden; derſelhe
läuft bis 1. Oktober 1935, mittags 12 Uhr. Die Verſicherung?
prämie beträgt vom 1. Oktober 1934 an 1.— RM., einſchließlick
Verſicherungsſteuer, je Lehrer.
Ein Hauſierer als Einbrecher. Am Mittwoch, den 10.
Oi-
tober 1934, gegen 13,30 Uhr, wurde von einem Hauſierer in de—
Mollerſtraße die Vorplatztüre einer Parterrewohnung mittels=
Nachſchlüſſels oder Dietrich geöffnet und in der Wohnung als
einer unverſchloſſenen Schublade des Büfetts eine Geldkaſſette m.
folgendem Inhalt geſtohlen: 25 RM. Bargeld, 1 ſilberne Damel.
geldbörſe, 1 goldener Herrenring mit Stein und 2 Brillantel=
1 goldener ſchmaler Damenring mit einer Perle und 2 Brillan.
ſplitter. — Der Hauſierer, der in einer gewöhnlichen Aktenmappe
Muskatnüſſe, Pfeffer und Zimt bei ſich führte, wird wie fold
beſchrieben: Etwa 35—40 Jahre alt, zirka 1,65—1,70 Meter gibe
geſetzte Figur, und hatte bartloſes, breites friſches Geſichi.
war bekleidet mit einer dunklen Mütze, hellgrauen Jacke ue
dunklen Hoſe. — Perſonen, die über dieſen Hauſierer nähere 4
gaben machen können, werden dringend erſucht, umgehend"
dem Landeskriminalpolizeiamt Darmſtadt, Hügelſtraße 3100
Zimmer 27, vorzuſprechen. Vor Ankauf der geſtohlenen Säch."
wird gewarnt.
Samstag, 13. Oktober 1934
Aus Heſſen.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 283 — Seite 7
Dg. Arheilgen, 12. Okt. Sportvereinigung 04. Im
Kahmen der Werbewoche „Geſunde Frau durch Leibesübungen”
anden ſich geſtern abend auch die Damen der SpVgg. 04 in der
Schulturnhalle in einer öffentlichen Uebungsſtunde zuſammen, um
mait einer wechſelreichen Uebungsfolge einen Einblick in das
Tätigkeitsgebiet der von der Damenabteilung des Vereins
betrie=
benen Leibesübungen zu geben und für dieſe zu werben. Die
Ver=
anſtaltung war vorwiegend von Frauen und Mädchen beſucht, die
teen Darbietungen — faſt ausnahmslos auf dem Klavier begleitet,
mit großem Intereſſe folgten. Die etwa 40 mitwirkenden Damen
wigten nach dem eingangs geſungenen Lied der Vereinigung
unter Uebungsleiter Ernſt Maurer Laufſchule, Gymnaſtik,
Tusſchnitte aus Maſſenfreiübungen, Volkstänze, Bodegymnaſtik,
anzgymnaſtik und Neckſpiele. Die flott durchgeführten
Darbie=
uungen fanden mit einem Lied ihren Abſchluß. — Gegenwärtig
itt die Abteilung mit den Vorbereitungen zu einem Tanzabend
beſchäftigt, der am 2. Dez. ſtattfinden ſoll. — NS.
Frauen=
ſach aft. Aus Anlaß des Einzugs der Ortsgruppe Arheilgen der
„S. Frauenſchaft in ihr neues Heim veranſtaltete dieſe geſtern
albend einen kameradſchaftlichen Abend mit Kaffee und Gebäck.
oer obere Saal der Kleinkinderſchule wurde der Frauenſchaft für
iſre Zuſammenkünfte zur Verfügung geſtellt, wofür die Leiterin
ter Ortsgruppe der Schweſter Maria Hölger den Dank der Frauen
zmm Ausdruck brachte. Bei Vorleſungen und Behandlung von
g rauenſchaftsangelegenheiten nahm der Abend einen harmoniſchen
Berlauf. Nach Bekanntgabe einer Einladung zum Winterhilfs=
Konzert am 20. Oktober im Städtiſchen Saalbau in Darmſtadt
und ſonſtigem wurde noch darauf hingewieſen, daß die
Frauen=
ſcaftsabende nunmehr regelmäßig alle 14 Tage jeweils
Donners=
trgs ſtattfinden ſollen.
Ak Nieder=Ramſtadt, 12. Okt. Winterhilfswerk 1934=
1735. Die Naturalſammlung bei den Bauern hat bis jetzt noch
n—cht das auf Grund der Anbauflächenerhebungen errechnete
Auf=
h—ingungsſoll erreicht. Der Ortsbeauftragte des Winterhilfswerks
ufird im Einvernehmen mit dem Ortsbauernführer nochmals bei
oen einzelnen Bauern vorſprechen. Nach einer neuerlichen
An=
ordnung iſt das Aufbringungsſoll auf Grund der geſamten
An=
bnuflächen errechnet, bei Kartoffeln alſo auch von den
Grund=
ſtüücken, die mit Dickwurz, Zuckerrüben und dergleichen beſtellt
naren. Von der Einſicht der Bauern muß erwartet werden, daß
ſi ihrer Ablieferungspflicht reſtlos nachkommen, um nicht als
Säumige oder Widerſpenſtige gemeldet werden zu müſſen. Die
Crnteergebniſſe waren im allgemeinen nicht ſchlecht. Die geringe
AFlichtabgabe für das WHW. tut keinem zu weh. —
Feuer=
u ehrinſpektion. Zu der auf kommenden Sonntag
nachmit=
tug angeſetzten Feuerwehrinſpektion iſt auch die Motorſpritze der
Färma Röhr=Autowerke Ober=Ramſtadt befohlen. Es ſoll bei
deſer Gelegenheit insbeſondere auch ausgeprobt werden, wie ſich
der bei den Nieder=Ramſtädter Anſtalten errichtete
Waſſerbehäl=
tim bewährt und ob für den Fall des Ausbruchs eines Brandes
ganügend Waſſer zugeführt wird. Die Uebung beginnt um 2.30
Ucr nachmittags und wird inſpiziert durch den
Kreisfeuerwehr=
iniſpekteur oder deſſen Stellvertreter.
Dd. Traiſa, 12 Okt. Frauenturnwoche. Anläßlich
drr Werbewoche „Geſunde Frauen durch Leibesübungen” fanden
de Uebungsſtunden der Turnerinnenabteilung der Turngemeinde
Traiſa als öffentliche Turnabende ſtatt. Am kommenden
Sonn=
teggabend wird zum Abſchluß ein Schauturnen im Kronenſaal (K.
Scherer) abgehalten, bei dem Herr Dr. Müller (Nieder=Ramſtadt)
einnen Vortrag über die Leibesübungen der Frauen von ärztlichen
Geſichtspunkten geſehen. halten wird. Es iſt erwünſcht, daß ſich
ſierzu viele Frauen und auch Männer einfinden werden.
G. Ober=Ramſtadt, 12. Okt. Reichsluftſchutzbund.
Dz.e hieſige Gemeindegruppe des Reichsluftſchutzbundes, die dank
rühriger Werbearbeit ſchon eine ganz ſtattliche Mitgliederzahl
rifzuweiſen hat, rüſtet bereits für eine rege Winterarbeit. In
Rüürze werden alle Untergruppenführer und Blockwarte der
Ge=
nieindegruppe zu einer Beſprechung zuſammenkommen, in der die
Emnzelheiten der Winterveranſtaltungen feſtgelegt werden.
Vor=
zehen iſt für Anfang November eine Werbeabend mit
Licht=
pü. dern. Außerdem wird auch hier das Puppenſpiel „Kaſperl wird
2tftſchutzhauswart” zur Aufführung kommen. Die Arbeit des
Ru=ichsluftſchutzbundes unterſtützen und fördern zu helfen, iſt
PHicht jedes einzelnen Volksgenoſſen. Mögen dies die der Sache
pis jetzt noch fernſtehenden Einwohner erkennen und alsbald
Uhren Beitritt zur Gemeindegruppe tätigen. Dies iſt jedermann
nnglich, denn der Jahresbeitrag beträgt nur 1 RM. — Kar=
Yo ffelernte. Mit Ablauf dieſer Woche wird die
Kartoffel=
inte auch in unſerer Gemeinde im großen und ganzen geborgen
em. Sie fiel im Durchſchnitt, trotz der mit Rückſicht auf den
eißen Sommer gegenteiligen Befürchtungen, gut, auf ſchwerem
Zuden ſogar ſehr gut aus. Kartoffeln im Gewicht von 2 Pfund
va ren keine Seltenheit. Wie die Bürgermeiſterei bekanntgegeben,
vrrägt der Preis für gelbfleiſchige Speiſekartoffeln bei
Verkäu=
er- innerhalb der Gemeinde 3,25 RM., bei Verkäufen nach
aus=
vi rts 3,60 RM. je Zentner. Dieſe Preiſe ſind Mindeſtpreiſe,
fürrfen nicht unterſchritten werden und verſtehen ſich bei freier
Zieferung an den Verbraucher.
Evangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Samstag, 13. Dktober.
Stadtkirche. Abenbs 8,30 Uhr: Abendandacht.
Stiftskirche. Abends 8 Uhr: Wochenſchlußgottesdienſt.
20, Sonntag nach Trinitatis, 14. Oktober.
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Kornmann. Vorm. 11,15
h:— Kindergottesdienſt der Markusgemeinde. Pfarrer Kornmann. Nachm. 5 Uhr;
hemdgottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger.
SDie Stadtlirche iſt wochentags von 9 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht gebffnet. Eingang
o=Dſeite.
Stadtkapelle. Vorm. 8,30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer Heß. Vorm. 10 Uhr:
Tptgottesdienſt. Pfarrer Heß. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt der
Kaplanei=
m einde. Pfarrer Heß. — Mittwoch abend 8 Uhr Bibelſtunde von Pf. W. Köhler,
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Parrer Wintermann.
Nartinskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Berck. Vorm. 11 Uhr:
ſinloergottesdienſt für die Martinsgemeinde Weſt. Pfarrer Dr. Bergér. Abends 6 Uhr:
beudgottesdienſt. Pfarrer Beringer.
/Fohanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heinrich Köhler. Vorm.
1X5 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Heinr. Köhler. Abends 8 Uhr: Kirchenmuſikaliſche
einerſtunde.
ſMNittwoch, 17. Okt., abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde im Gemeindehaus. Pfarrer Köhler.
herma: An der Wiege der Lutherbibel.
EDie Johanneskirche iſt wochentags von 8 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht gebffnet.
Ein=
me Liebigſtraße.
Waul=Gerhardt=Haus. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Junker.
urm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent Junker.
Weſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Zewß. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt für beide Bezirke. Pfarrer Weiß.
Die Beſſunger Kirche iſt wochentags von 7 Uhr bis 7 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
gang Haupttüre.
Sauludkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesbienſt. Pfarrer A. Müller. Vorm. 11,15
Kindergottesdienſt. Pfarrer A. Müller,
Die Pauluskirche iſt wochentags von 9 bis 6 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang
uwittüire.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Waldeck, Vorm. 11,15 Uhr:
wergottesdienſt.
DDonnerstag, 18. Okt., abends 8 Uhr: Betſtunde.
eutheriſcher Gottesdienſt (Selbſt. Luth. Kirche) im „Feierabend”, Stiftäſtr. 81.
Borm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer Müller, Erbach.
Iamtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Beringer, Heinheimer Str. 41, Fern=
12477.
2. Veranſtaltungen.
SStadtgemeinde. Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Sonntag, 14. Okt., abends 8 Uhr:
mäilienabend der Evang. Frauenhilfe der Kaplaneigemeinde. — Montag, 15. Okt.,
urendabend der Stadtgemeinde. Mittwoch, 17. Okt., abends 8 Uhr: Kirchenchor der
raſt tkapelle und Schloßkirche. — Freitag, 19. Okt., abends 8 Uhr: Kirchenchor der
taſt tkirche. — Mädchenabend der Kaplaneigemeinbe.
4 onfirmandenſaal im Schloß. Mittwoch, 17. Okt., nachm. 1,30 bis 4 Uhr:
unſearbeitsunterricht für Schülerinnen.
Schloßgemeinde. Donnerstag, 18. Okt., nachm. 5,30 Uhr: Abung der Chorſchule.
ver ds 8 Uhr: Lehrgang in der Schloßkirche.
Martinsgemeinde. Gemeindehaus (Liebfrauenſtr. 6). Montag, 15. Okt., abends
unr: Jungenabend. — Mittwoch, 17. Okt., nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und
Strick=
tüſte. — Freitag, 19. Okt., abends 8 Uhr: Mädchenabend Weſt. — Samstag, 20. Okt.,
(chrn. 2 Uhr: Handarbeits= und Strickſchule.
MKartinsſtift (Müllerſtr. 28). Montag, 15. Okt., abends 8 Uhr: Monatsverſammlung
Selferinnen. — Dienstag, 16. Okt., abends 8 Uhr: Kirchenchor. — Donnerstag,
. Ookt., abends 8 Uhr: Mädchenabend Oſt. — Freitag, 19. Okt., abends 8 Uhr:
Mütter=
encw Oſt.
Saal der Kleinkinderſchule (Mauerſtr. 5). Montag, 15. Okt., abenbs 8 Uhr:
tungenabend Oſt. — Donnerstag, 18. Okt., abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Fohannesgemeinde: Gemeindehaus (Kahlertſtr. 26). Montag, 15. Okt., nachm.
Uhr: Ev. Jungſchar. Abends 8 Uhr: Jungenabend. Abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. —
eusstag, 16. Okt., abends 8 Uhr: Mütterabend. — Mittwoch, 17. Okt., nachm. 2 Uhr:
die Meſchhorner Adrotdt tem Moro.
—Die Juſtizpreſſeſtelle bdei dem Landgericht
in Darmſtadt teilt mit: Die Ermittlungen über den Tod des auf
der Bahnſtrecke bei Hirſchhorn a. N. aufgefundenen Wanderburſchen
ſind nach einwandfreier Aufklärung des Falles nunmehr
abge=
ſchloſſen. Die urſprünglich berechtigt geweſene Vermutung, daß
ein Raubmord vorliege, hat ſich erfreulicherweiſe nicht
be=
ſtätigt. Der Tod des Wanderburſchen iſt vielmehr auf die
aller=
dings urſächlich verbundene, aber unglückliche Verkettung einer
an ihm begangenen Körperverletzung mit nachfolgendem
Un=
glücksfall zurückzuführen. Der Tote, ein 52jähriger, ſchwer
vor=
beſtrafter Schloſſer Bruno Junge aus Sachſen hatte ſich einem
zwecks gemeinſamer Stellenſuche auf Wanderſchaft befindlichen
jungen Paare, dem Melkermeiſter Biermann und der
Mel=
kerin Weinberg, beide aus Norddeutſchland, angeſchloſſen. Die
drei hatten gemeinſam im Wald bei Hirſchhorn genächtigt. In
der Nacht wurde Junge gegen das Mädchen, dem es den Erlös
aus einem offenbar von ihm geſtohlenen Fahrrad geſchenkt hatte,
zudringlich. Dies führte zu einer tätlichen Auseinanderſetzung
mit Biermann, in deſſen Verlauf dieſer den Junge durch Würgen
am Halſe und durch Schläge ins Geſicht und auf den Kopf
erheb=
lich verletzte. Nach wiederhergeſtelltem Frieden brachte Biermann
ſeinen Gegner, der kaum mehr aus den Augen ſehen konnte, in
eine in der Nähe gelegene Kapelle, wo er ihn abwuſch und ihm
kühlende Aufſchläge machte. Dort verließ er ihn, um allein mit
der Weinberg weiterzuwandern. Bald darauf muß Junge bei
dem Verſuch, ein Bedürfnis zu verrichten, den unmittelbar neben
der Kapelle liegenden Steilhang hinabgeſtürzt ſein. Er verletzte
ſich dabei erneut. Nachdem er vergeblich um Hilfe gerufen hatte,
verſuchte er, über das vorbeiführende Bahngleis hinweg auf die
Landſtraße nach Hirſchhorn zu kommen. Bei dieſem Verſuch wurde
er durch die Lokomotive eines in ſeinem Zuſtande nicht
bemerk=
ten Güterzuges ſeitlich von hinten gefaßt und mit dem Geſicht
auf die Schotterſteine des Bahndamms geſchleudert. Die durch den
Aufprall hervorgerufenen inneren Verletzungen führten ſeinen
alsbaldigen Tod herbei.
Roßdorf, 12. Okt. Fahrraddiebe am Werk. Vor der
Wirtſchaft Steiger wurde ein neues Fahrrad, das für nur einige
Minuten aufgeſtellt war, geſtohlen. Weiter wurde am folgenden
Tage ein Fahrrad vor einem Hauſe in der Peter=Gemeinderſtraße
geſtohlen. Dieſes Rad wurde in dem Wieſengrund bei
Gundern=
hauſen wieder gefunden. Der Dieb entwendete nur die Laterne.
Die Täter konnten bis jetzt nicht feſtgeſtellt werden. — Hohes
Alter. Heinrich Ewald II., Schloſſermeiſter und
Ortsgerichts=
mann, konnte bei körperlicher und geiſtiger Friſche ſeinen 84.
Ge=
burtstag feiern.
Bz. Reinheim, 12 Okt. Mithelfen beim Aufbau
der Nation, das iſt der Ruf, der an jeden einzelnen ergeht.
Von dieſem Gedanken ging die Deutſche Angeſtelltenſchaft aus
als ſie die Richtlinien für die Arbeit im Winterhalbjahr 1934/35
Reinheim beweiſt das Nun ſoll die Winterarbeit 1934/35 der
Ortsgruppe Reinheim der DA. am 18. Oktober im „Adolf=Hitler=
Haus”, feierlich eröffnet werden. Sinn und Ziel ſollen noch
ein=
mal herausgeſtellt werden. Die Mitglieder der Deutſchen
Ange=
ſtelltenſchaft werden vollzählig erſcheinen, außerdem werden
füh=
rende Vertreter der PO., der SA. und SS., der HJ. und des
BDM., der DAF., ſowie Vertreter der Behörden uſw. anweſend
ſein. Den Hauptvortrag über das Thema „Die Berufserziehung”
hält Pg. H. Heilmann=Darmſtadt. Es iſt zu wünſchen, daß
die=
ſer feierliche Auftakt der Winterarbeit der Ortsgruppe Reinheim
der DA. einen recht guten Verlauf nimmt. Alle an dieſer Arbeit
intereſſierten Volksgenoſſen ſind ſelbſtverſtändlich an dieſem Abend
willkommen.
Cf. Birkenau. 12. Okt. Bevölkerungszunahme. Nach
der zurzeit offenliegenden Waſſerzinshebliſte zählt die Gemeinde
Birkenau 721 Haushaltungen, gegenüber 688 im Vorjahre. In den
letzten Jahren hat die Bevölkerung Birkenaus ſtetig zugenommen,
und man kann heute ſchon börausſagen, wann die 3000 erreicht
ſein werden. Bei der Volkszählung im Jahre 1905 wurden nur
427 Haushaltungen gezählt, bei einer Bevölkerung von 2004
See=
len. Heute hat Birkenau rund 2750 Einwohner. Die
durchſchnitt=
liche Bevölkerungszunahme beträgt zirka 50 Perſonen pro Jahr,
Mif diesem bewährten
Mit=
tel machen Sie sich
wetter-
fest. Führen Sie immer eine
Packung bei sich.
O
H
Strickſchule. Abends 8,14 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Köhler. — Donnerstag, 18. Okt.
abends 8,15 Uhr: Jugendbibelſtunde. — Freitag, 19. Okt., abends 8 Uhr: Ev. Mädchenkr.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Montag, 15. Okt., abends
8,30 Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch, 17. Okt., abends 8 Uhr: Bibelſtunde. —
Donners=
tag, 18. Okt., abends 8 Uhr: Mütterabend.
Petrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Montag, 15. Okt., abends
8,15 Uhr: Ev. Jugendwerk, Mädchenabend. — Dienstag, 16. Okt., abends 8,15 Uhr:
Kirchenchor. — Donnerstag, 18. Okt., abends 6 bis 8 Uhr: Poſaunenchor. — Freitag,
19. Okt., abends 8 Uhr: Mädchenchor. Abends 8,15 Uhr: Kirchenchor.
Paulusgemeinde: Gemeindeſaal unter der Kirche. Montag, 15. Okt., abends
8 Uhr: Mädchenkreis. — Dienstag, 16. Okt., abends 8 Uhr: Kirchenchor. — Donnerstag,
18. Okt., abends 8 Uhr: Ausſpracheabend der Frauen, eingeleitet von Frau E. Schüler.
Eliſabethenſtift (Erbacher Straße 25). Ev. Sonntagsverein: Sonntag, 14. Okt.,
nachm. 4 Uhr: Sonntagsverein: Vereinsſtunden.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. Nachm. 3,30 Uhr
Kindernachmittag. Anſprache: Herr Köhler. — Montag, nachm. 4 Uhr:
Miſſionsarbeits=
ſtunde. — Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. Abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=
Bibelſtunde, Herr Bringmann. — Mittwoch, abends 8,30 Uhr: Gemiſchter Chor. —
Donnerstag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde über den Römerbrief, Herr Bringmann. —
Freitag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde in der Beſſunger Mädchenſchule, Herr Bringmann.
— Samstag, abends 6 Uhr: Eiſenbahnervereinigung. — 8 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, abends 8,30 Uhr: Jugendbundſtunde
für junge Mädchen. Nachm. 5 Uhr: Knabenjungſchar. — Montag, abends 7,30 Uhr:
F. K. für junge Mädchen. Abends 8,30 Uhr: Jugendbundſtunde für ſunge Männer. —
Dienstag, abends 8,30 Uhr: Mädchenkreis. — Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Kinderſtunde für
Mädchen. Abends 8,30 Uhr: Mädchenkreis. Abends 9 Uhr: Gebetsſtunde für junge
Mädchen.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtr. 24.
Jeden Donnerstag, abends 8,15 bis 10 Uhr: Zuſammenkunft. Jeden zweiten und vierten
Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden.
3. Gemeindeämter.
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Hügelſtr. 6. Sprechſtunden vorm. von 10 bis 19 Uhr u. nachm.
(außer Samstags) von 5 bis 6 Uhr. Fernſprecher 2205.
Gemeindeamt für Kirchenſtenerangelegenheiten: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17.
Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm. von 8—12 Uhr und nachm. von 8—5,30
Uhr, außer Dienstag= und Freitagnachmittag.
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Hinterhaus, Bimmer 4.
Zahltage: Montag, Mittwoch und Donnerstag vorm. von 9 bis 12 Uhr.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Str. 21. Fernſpr. 2863.
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17; Martinsſtift, Müllerſtr. 28;
Gemeindehaus, Liebfrauenſtr. 6; Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26; Gemeindehaus,
Eich=
wieſenſtr. 8; neben der Pauluskirche, Ohlyſtr.
Privatpflegeſtation des Heſſiſchen Diakonievereins, Freiligrathſtr. 8, Fernſpr. 245.
Auswärtige Gemeinden.
Svgl. Kirche Traiſa. Sonntag, 14. Okt., vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr:
Kindergottesdienſt der Gr. 13 Uhr: Kindergottesdienſt der Kl. — Donnerstag:
Frauen=
abend.
Evgl. Kirche Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 14. Okt., vorm. 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt. Nachm. 2 Uhr: Gottesdienſt in Waſchenbach. — Dienstag: Jugmädchenverein.
— Mittwoch: Kirchenchor. — Donnerstag: Frauenverein.
Schloßkapelle Kranichſtein: Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt, Pfarraſſiſtent Göbel.
Evangeliſche Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 14. Oktober 10 Uhr
Gottesdienſt. Montag, Poſauenchor. Dienstag 6—7 Uhr Bücherausgabe. Mittwoch
Bibelſtunde. Donnerstag Poſaunenchor. — Helferinnen im Pfarrhaus. Freitag
Kirchenchor.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Vereinigung evangeliſcher Freikirchen Deutſchlands.
1. Evgl. Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17. Sonntag,
vorm. 9,30 Uhr: Predigtgottesdienſt. Vorm. 10,30 Uhr: Sonntagsſchule. — Montag,
abends 8,15 Uhr: C. S. Singſtunde. — Mittwoch, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. —
Freitag, abends 8,30 Uhr: Gebetsandacht.
2. Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtr. 9. Sonntag, vorm. 10 Uhr:
Predigtgottes=
dienſt. Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. — Montag, C. S.=Singſtunde, abends 8,15 Uhr.
Abends 8 Uhr: Evangeliſation. — Donnerstag, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde.
3. Methodiſten=Gemeinde, Wendelſtadtſtr. 38. Sonntag, vorm. 11 Uhr:
Sonntags=
ſchule. Abends 7.30 Uhr: Gemeinde =Erntedankfeſtſeier Gedichte, Geſänge und
An=
ſprache). — Montag, abends 8,15 Uhr: Teilnahme an der C. S.=Singſtunde. —
Mitt=
woch, abends 8 Uhr: Bibelſtunde. (Apoſtelgeſchichte).
— Hahn, 12. Okt. Heute, Samstag, den 13. d. M., abends,
ſpricht Pg. Kern. M. d. R., in einer Kundgebung der
D. A. F., im Gaſthaus „Zum Schützenhof‟. Der Redner iſt einer
der erſten Mitbegründer der hieſigen Ortsgruppe der NSDAP.
und ſchon in den Jahren 1929 und 1930 als einer unſerer
bekann=
teſten Redner und Streiter für unſere Idee in Hahn
hervorge=
treten. Für die hieſige Bevölkerung müßte es eine beſondere
Freude ſein, unſeren alten Pg. Kern, dem wir viel am Aufbau
unſerer Ortsgruppe und politiſchen Erfolge der Bewegung bier
am Platze zu verdanken haben, begrüßen zu können.
Dp. Zwingenberg, 10. Okt. Gemeinderatsbericht.
Die Gemeinde hatte für die Jugendherberge welche gegenwärtig
als Oberbannführerſchule benutzt wird, eine Bürgſchaft von 17 500
Mark zugeſichert. Dieſe Bürgſchaft wird übernommen und als
Gegenſicherheit ein Grundbucheintrag verlangt. Es wird
be=
ſchloſſen, eine Kanalbenutzungsgebühr einzuführen, und zwar
10 Pf. pro Jahr auf 100 Mark Gebäudeſteuerwert. Der von der
Gemeinde an Jakob Rolf verkaufte Bauplatz wird dem Georg
Köhler übertragen. Der beantragte Bauzuſchuß des Philipp
Schuch wird genehmigt. Die Gemeinde wird ſich an der Adolf=
Hitler=Spende der deutſchen Wirtſchaft beteiligen.
— Bensheim, 12. Okt. Am 10. Oktober ds. Js. feierte die
Firma J. A. Guntrum, Bierbrauerei G. m. b. H, in
Bens=
heim zuſammen mit ihrer Betriebsgemeinſchaft und deren
An=
gehörigen das Feſt ihres 75jährigen Beſtehens. Als
Gäſte wohnten der Veranſtaltung die Spitzen der Behörden und
die Kreisleitung der NSDAP. bei. Mit Poſtomnibuſſen fand
eine Fahrt ins Blaue ſtatt, die quer durch den Odenwald führte
und in Heidelberg endigte. In der Stiftsmühle, die zu dem
Kun=
denkreis der Brauerei gehört, fand eine ſchlichte Feier ſtatt, bei
der die Geſchäftsleitung einen Ueberblick über die
Entwicklungs=
geſchichte der Brauerei gab und die ſchon von jeher beſtehende
Verbundenheit zwiſchen Betriebsführung und Belegſchaft
hervor=
heben konnte. Es wurde ſodann der Veteranen der Arbeit gedacht,
die faſt vollzählig der Feier beiwohnten; unter ihnen befand ſich
Herr Joſef Groß, der 52 Jahre, und Herr Adam Fieberling, der
37 Jahre der Firma treue Dienſte geleiſtet hat. Im Anſchluß
daran konnten den Betriebsangehörigen Franz Treffert für 34
Jahre, Karl Steck für 31 Jahre und Jean Winkler für 29 Jahre
Betriebszugehörigkeit Ehrenurkunden überreicht werden, die von
der Induſtrie= und Handelskammer Darmſtadt ausgeſtellt worden
ſind.
* Biebesheim, 12. Okt. Kartoffeldiebſtahl. Vom
Acker weg wurden in der vergangenen Nacht einem hieſigen
Land=
wirt 27 Säcke Kartoffeln geſtohlen, die derſelbe über Nacht auf
dem Felde ſtehen ließ, weil er ſie nicht mehr abtransportieren
konnte. Anſcheinend haben die bisher unbekannten Täter dies
bemerkt und die Kartoffeln entwendet. Die Gendarmerie
Gerns=
heim hat die Angelegenheit bereits in den Händen und verfolgt
wie verlautet ſchon beſtimmte Spuren.
— Gernsheim, 12. Oktober Waſſerſtand des Rheins
(Pegel) am 11. d. M.: 0,58 Meter, am 12. d. M.: 0,62 Meter,
jeweils morgens 5.30 Uhr.
. Bad Wimpfen, 12. Okt. NS. Frauenſchaft. Die
Gymnaſtiklehrerin Fräulein Köhler von hier hielt in dem
vor=
geſtrigen Pflichtabend im Oſtſchen Saale einen Lichtbildervortrag
über „Die körperliche Ertüchtigung der Frau”, Sie zeigte, warum
und auf welche Weiſe Frauen und Mädchen Leibesübungen
trei=
ben müſſen, um geſund zu werden und geſund zu bleiben. Keine
Frau, die ſich Jugendlichkeit, Beweglichkeit und Geſundheit ihres
Korpers bis ins hohe Alter bewahren will, darf die zweckmäßige
Gymnaſtik außer acht laſſen.
Aus Rheinheſſen.
Mainz, 12. Okt. Gerichtlich eingezogene Weine.
Bei Peter Hembel 4. in Armsheim wurden anläßlich einer
An=
zeige, daß er Haustrunk in den Verkehr bringe, 16 000 Liter
rheinheſſiſcher Weine beanſtandet und durch das
Bezirksſchöffen=
gericht im objektiven Verfahren eingezogen. Das gleiche Schickſal
ereilte Philipp Luff 4. in Aſpisheim bei dem zwei Stück.
Dru=
ſenwein” beſchlagnahmt und eingezogen wurden. Auf Grund
einer Anzeige, daß er Weine für 60 Pfg. je Liter frei Haus
an=
biete, wurde bei Bretz in Bechtolsheim eine Kellerprobe
vorge=
nommen die ergab, daß ein Halbſtück ungeſetzlichen Weines
be=
ſchlagnahmt und eingezogen werden mußten.
Aus Oberheſſen.
LPD. Gießen, 11. Okt. Zigeuner überfallen eit
Auto. Geſtern abend hielt unmittelbar vor Gießen auf der
Landſtraße Gießen—Wetzlar ein Zigeuner in der Nähe eines
Wäldchens einen Perſonenkraftwagen in. Der Mann war
zu=
ſammen mit anderen Zigeunern betrunken vom Pferdemarkt in
Gießen gekommen. Der Fahrer des Wagens Rudolf Dreibig aus
Gießen, wurde aus dem Wagen herausgeriſſen, dann ſtürzte ſich
die ganze Bande auf ihn, riß ihn zu Boden und trat und ſchlug
auf ihn ein. Ein Begleiter des Autofahrers fuhr ſofort nach
Gießen und alarmierte die Polizei. Als die Beamten kamen,
fanden ſie den Ueberfallenen mit ſchweren Kopfverletzungen vor.
Er wurde in die Klinik nach Gießen gebracht. Als Täter
konn=
ten bis jetzt der 21jährige Peter Klein aus Gießen und der 26, aus dem Württembergiſchen ſtammende Emil Chriſt
feſt=
geſtellt und verhaftet werden. Die Ermittlungen nach den
an=
deren Angehörigen der Bande ſind im Gange.
Chriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Christian Science Society) in Darmſtadt,
Aula der Adolf=Hitler=Bauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden Sonntag, vorm.
10 Uhr, und jeden Mittwoch, abends 8,15 Uhr: Thema am 14. Okt.: Gehören Sünde‟
Krankheit und Tod der Wirklichkeit an? Goldener Text: Jeſaja 33:22.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtr. 40). Sonntag, 14. Okt., vorm.
9,15 Uhr: Andacht. Prediger Kruſt. Abends keine Verſammlung. — Montag, 15. Okt.,
abends 8,15 Uhr: Singſtunde im C. S., Mauerſtr. 17. — Dienstag, 16. Okt., abends
8,15 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Kruſt.
Die Chriſtengemeinſchaft, Heidelbergerſtr. 14. Sonntag, 14. Okt., vorm. 7.30 Uhr:
Menſchenweihehandlung. — Die Menſchenweihehandlung an den Wochentagen fällt
aus. — Freitag, 19. Okt. Vortrag: Das Heilige der Erde im Bewußtſein des Alten
Aſien. Prof. Dr. Beckh., Stuttgart.
Nachrichten des Standesamts Darmſtadk.
Geſtorbene. Am 4. Oktober: Lehr, Marie, geb. Böttiger,
Ehefrau des techn. Betriebsleiters, 59 Jahre alt, Pfungſtadt;
Eliſabethenſtift. Eulefeld, Marie, geb. Brohmeyer, Ehefrau
des Forſtrats in Ruhe 80 Jahre alt, Erbacher Str. 25. Uhrig,
Katharina, ohne Beruf, 26 Jahre alt, ledig, Mümling=Grumbach;
Eliſabethenſtift. Jäger. Anna Margarethe, geb. Buchert.
Ehe=
frau des Uhrmachers, 68 Jahre alt, Georgenſtraße 11. Berck,
Reinhold, 4 Jahre alt, Sohn von Hilfsarbeiter, Erzhauſen;
Stadt=
krankenhaus. Am 5. Oktober: Ferner, Chriſtine, geb. Schuchardt,
Witwe des Webers, 87 Jahre alt. Blumenthalſtr. 32. Schröder
Luiſe geb. Baſtian, Ehefrau des Schuhmachermeiſters, 73 Jahre
alt. Pankratiusſtraße 25. Am 6. Oktober: Wenzel, Felix, ein
Jahr alt, Sohn von Schiffer, Gernsheim; Heinheimer Str. 21.
Am 8. Oktober: Amend, Georg, Fabrikarbeiter 59 Jahre alt,
verheiratet, Pankratiusſtraße 26. Wernigk, Alfred,
Sanitäts=
rat, Dr. med., 79 Jahre alt, verwitwet, Erbach: Eliſabethenſtift.
Am 7. Oktober: Schaefer, Ludwig. Amtsgehilfe, 62 Jahre alt,
verheiratet, Sandbergſtraße 16. Heberer Roſa geb. Heberer,
Witwe des Poſtdirektors 66 Jahre alt, Leipzig; Eliſabethenſtift.
Hofmann, Friedrich, Makler, 58 Jahre alt, verheiratet
Pfaf=
fen=Beerfurth; Stadtkrankenhaus. Am 6. Oktober: Berg. Johann
Friedrich, Maurer, 73 Jahre alt, verheiratet, Nonrod;
Stadtkran=
kenhaus. Am 8. Oktober: Geider Maria Eva, geb. Löſch,
Witwe des Weißbinders, 74 Jahre alt, Soderſtraße 34. Jöſt,
Franz Leonhard, Eiſendreher, 61 Jahre alt, verheiratet,
Guten=
bergſtraße 24 Dreieicher Auguſt, Landwirt, 55 Jahre alt,
verheiratet, Roßdorf; Stadtkrankenhaus Bang=Kaup.
Wil=
helm, Dr. phil., Univerſitätsprofeſſor, 65 Jahre alt, verheiratet,
Berlin; Stadtkvankenhaus. Am 9. Oktober Frenay Mathilde,
Korreſpondentin, 46 Jahre alt, ledig, Riedlingerſtraße 35. Am
10. Oktober: Wolf. Georg, Maurermeiſter, 71 Jahre alt,
ver=
heiratet, Hermannsſtraße 7. Am 9. Oktober: Meyer Johanna
Sophie, geb. Dötſch, 72 Jahre alt, Witwe des Häfners,
Luiſen=
ſtraße 4. Am 10. Oktober: Wiener, Katharina, geb.
Mol=
daner, Witwe des Landwirts, 77 Jahre alt, Crumſtadt:
Eliſa=
bethenſtift. Modebach, Johannes, Schneidermeiſter 69 Jahre
alt, verheiratet, Rheinſtraße 22. Hillgärtner, Marie, geb.
Steinmetz, Witwe des Werkmeiſters 89 Jahre alt, Pfungſtadt
Stadtkrankenhaus. Sonnthal, Ludwig, Zimmermeiſter, 74
Jahre alt, verwitwet, Gräfenhauſen: Stadtkrankenhaus. Am
11. Oktober; Frank, Chriſtine, ohne Beruf 72 Jahre alt, ledig,
Urberach; Marienhoſpital. Trumpler, Richard, 3 Tage alt,
Sohn von Schneider, Griesheim; Stadtkrankenhaus. Seewald,
Johanna, geb. Wiegand, 90 Jahre alt, Ehefrau des Magaziners,
Pankratiusſtraße 48. Emig Lilli Eleonore 10 Minuten alt,
Tochter von Maſchinenbautechniker, Schuknechtſtr. 45.
Seite 8 — Nr. 283
Samstag, 13. Oktober 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Die Ueberführung des ermordeten Königs Alexander nach Südſlawien.
Des toten Königs Heimfahrt.
Der Sarg mit der ſterblichen Hülle des Königs Alexander wurde in Marſeille von jugoſlawiſchen
Seeoffizieren an Bord des Zerſtörers „Dubrovnik” getragen, mit dem der König nach Frankreich
reiſte. — Links die Königin=Witwe Maria und der franzöſiſche Staatspräſident Lebrun. (Funkbild.)
Der Schauplatz hiſtoriſcher Ereigniſſe der nächſten Tage
wird das Königsſchloß in Belgrad ſein, in dem die Leiche des ermordeten Königs aufgebahrt wird
und die Vereidigung des jungen Königs Peter erfolgen wird.
Der griechiſch=kakholiſche
Erzbiſchof Letklands ermordet
Sein Haus in Brand geſteckt.
Riga. Am Spätabend des Donnerstag wurde
das Haupt der griechiſch=katholiſchen Kirche
Lett=
lands, Erzbiſchof Johann Pommer, ermordet.
So=
dann verſuchten die Mörder, das Haus durch
Brand zu vernichten.
Kurz nach Mitternacht wurde die Feuerwehr in
dem Villenvorort Rigas, Waldpark (Kaiſerwald),
gerufen, wo in dem Hauſe, das vom Erzbiſchof
allein bewohnt wird, ein Feuer ausgebrochen war,
Nach dem Ablöſchen des Brandes machte die
Feuerwehr eine entſetzliche Entdeckung. In einem
abſeits gelegenen Zimmer lag mit Stroh und drei
ausgehobenen Zimmertüren bedeckt der Leichnam
des Erzbiſchofs. Man ſtellte feſt, daß die Wohnung
des Erzbiſchofs durchwühlt worden war. Es wird
vermutet, daß der Mord mit einem Prozeß wegen
Unterſchlagung von Kirchengeldern
zuſammen=
hängt. Dieſer Tage ſollte die Gerichtsverhandlung
in Riga beginnen. Der Erzbiſchof ſollte dabei als
Hauptbelaſtungszeuge auftreten. Der noch
unbe=
kannte Mörder iſt flüchtig.
Riga. Ueber die in der Nacht zum Freitag
er=
folgte Ermordung des griechiſch=katholiſchen
Erz=
biſchofs von Lettland, Pommer, werden weitere
Einzelheiten bekannt: Danach ſteht es feſt, daß der
Mord nicht auf politiſche
Beweg=
gründe zurückzuführen iſt. Vielmehr liegt
die Vermutung nahe, daß es ſich um einen prie
vaten Racheakt handelt, doch iſt auch einfacher
Raubmord nicht ausgeſchloſſen. Die Unterſuchung
wird von dem Unterſuchungsrichter für beſonders
wichtige Angelegenheiten geführt. Die Leiche iſt
ſehr ſtark angekohlt. Sie lag auf einer Hobelbank.
Sie zeigt eine tiefe Kopfwunde. Anſcheinend iſt
eine Reihe von Urkunden verſchwunden, die in
einem Prozeß wegen Unterſchlagung von
Kirchen=
geldern eine Rolle ſpielen ſollte.
Der in Riga ermordete griechiſch=batholiſche
Erzbiſchof von Lettland, Johann Pommer, wurde
am 6. Januar 1876 geboren. Er iſt ſeinerzeit in
Rußland vom Patriarchen Tychon als Biſchof von
Kaſan geweiht worden. Der Erzbiſchof iſt dreimal
Mitglied des lettländiſchen Parlaments geweſen
und hat ſich in dieſer Eigenſchaft durch ſeine
ſchar=
fen Angriffe auf Sozialdemokraten und
Kommu=
niſten ausgezeichnet. Pommer beſaß die lettiſche
Staatsangehörigkeit.
Ausſagen Hauptmanns.
New York. Der Verteidiger Hauptmanns
machte vor Preſſevertretern einige Ausführungen
über Ausſagen Hauptmanns. Er erklärte,
Haupt=
mann leugne, zur Zeit der Entführung des
Lind=
bergh=Kindes in New Jerſey geweſen zu ſein. Das
Löſegeld ſei Hauptmann von Iſidor Fiſch zur
Auf=
bewahrung übergeben worden. Die Beantwortung
einer Frage nach ſeiner Anſicht über die Schud
und über die Zurechnungsfähigkeit Hauptmanns
lehnte der Verteidiger ab. — Die Herkunft des
Geldes für die Verteidigung erklärte dieſer damit,
daß Hauptmann Hypotheken im Werte von über
9000 Dollar und Sparkaſſenkonten beſitze.
Detektiv Johnſon in Kamenz.
Kamenz. Im Laufe der Unterſuchung übei
das Vorleben und die Vorſtrafen Richard Haupt
manns begab ſich der amerikaniſche Detektiv John”
ſon am Freitag von Dresden nach Kamenz, woe!
zunächſt einen Freund Hauptmanns, den 34 Jahre
alten Fritz Petzold, vernahm. Petzold gab an
nicht mehr mit Hauptmann in Verbindung /
ſtehen. Er habe von ihm lediglich drei oder vier
Anſichtskarten aus Amerika erhalten, auf die e
jedoch nicht geantwortet habe. An den Abſende
ort der Karten könne er ſich nicht mehr erinnern.
Johnſon begab ſich dann in das Kamenzer Amts”
gericht und nahm. Einblick in die Akten übe
Hauptmann, insbeſondere auch in die
Nieder=
ſchrift vor der Flucht Hauptmanns. Später ſuchte
Johnſon noch eine Familie Heine auf, deren Söhne
nach Amerika ausgewandert ſind. Der eine ein
Schloſſer, arbeitet gegenwärtig in einer Fabr”
bei New York. In einem Briefe hat dieſer mitge
teilt, daß er den Hauptmann der ihm zur Laſt 9”
legten Straftaten nicht für fähig halte.
Reich und Ausland.
„Hier ruhl ein Leben für 1500 Lewa!”
(1) Sofia. Bauern, die dieſer Tage nach der
ſüdbulgariſchen Stadt Tſchirpan zum Markte
fuh=
ren, bemerkten in unmittelbarer Nähe der Straße
ein friſch aufgeworfenes Grab, das die
geheimnis=
volle Inſchrift trug: „Hier ruht ein Leben für
1500 Lewa!‟ Nachdem erſt kürzlich in einem
benach=
barten Dorfe ein Bauernburſche ſpurlos
verſchwun=
den war und man allgemein annahm, daß er
er=
mordet worden ſei, ſchloſſen die Bauern auf
ir=
gendeinen Zuſammenhang zwiſchen dem Grabe und
dem rätſelhaften Verſchwinden des Burſchen. Auch
die Polizei von Tſchirpan, die ſofort benachrichtigt
wurde, ſchien ähnliche Gedankengänge zu
verfol=
gen, denn ſie entſandte alsbald eine
Mordkommiſ=
ſion und ein Gendarmeriekommando zur
Abſper=
rung des Grabes. Unter allgemeiner Spannung
wurde dann der verdächtige Hügel geöffnet, um
den ſich inzwiſchen eine große Menſchenmenge
an=
geſammelt hatte.
Als man etwa einen Meter tief in das
Erd=
reich eingedrungen war, bot ſich den Augen der
er=
regten Zuſchauer ein Bild, das man nicht erwartet
hatte und die grauenhaften Vorſtellungen der
mei=
ſten gevadezu — — enttäuſchte: Statt der
erwar=
teten Leiche des Bauernburſchen ruhte nämlich auf
dem Grunde der Grube friedlich — — ein toter
Ochſe! Die hier offenſichtlich nicht zuſtändige
Mord=
kommiſſion ſah ſich nach protokollariſcher
Feſtſtel=
lung der Tatſache, daß keine optiſche Täuſchung
vorlag und der Ochſe wirklich ein Ochſe war,
ver=
anlaßt, den Rückzug anzutreten, was nicht ohne
Heiterkeit vor ſich ging. Bald ſtellte ſich auch die
Vorgeſchichte des um ſein Geheimnis gebrachten
Grabes heraus: Beſagter Ochſe war von einem
Bauern auf dem Markte für 1500 Lewa gekauft
worden. Noch auf dem Wege zum neuen Stall aber
erlag er plötzlich einem Herzſchlag, worauf ihm der
betrübte Beſitzer das Grab am Straßenrande
ſchau=
felte. Unſer Bäuerlein vermochte indeſſen dem für
ihn keineswegs geringen Verluſte auch eine heitere
Seite abzugewinnen, indem er dem toten Ochſen
und damit auch ſeinem verlorenen Gelde eine
Ge=
denktafel errichtet, die dann wenig ſpäter nicht nur
zahlreiche Paſſanten, ſondern eben auch die
Be=
hörden in helle Aufregung verſetzen ſollte.
Belohnung für eine Lebensrettung.
Kaſſel. Der Berufsſchüler Kurt Strube in
Kaſſel hat am 18. Auguſt 1934 den vierjährigen
Sohn des Arbeiters Andreas Wachenfeld vom
Tode des Ertrinkens gerettet. Hierfür hat ihn der
Regierungspräſident mit einer Geldbelohnung
ausgezeichnet.
Rieſenbrand in Lyon.
Paris. In der Nacht zum Freitag brach in
einer Autokaroſſeriefabrik in Lyon ein Großfeuer
aus. Der ganze Gebäudekomplex wurde ein Raub
der Flammen. Die Feuerwehr konnte nur mit
gro=
ßer Mühe ein Ausbreiten des Brandes verhindern.
Der Sachſchaden wird auf über eine Million
Fran=
ken geſchätzt.
Dollfuß auf der Briefmarke.
Hier wird König Alexander ſeine letzte Ruheſtätte finden.
Das Mauſoleum des Hauſes Karageorgewitſch in Topola in Alt=Serbien, in dem der ermordete
König beigeſetzt wird.
Der neue ruſſiſche Botſchafter in Berlin.
Zu Ehren des ermordeten Bundeskanzlers hat die
öſterreichiſche Poſtverwaltung jetzt eine neue
Briefmarke geſchaffen.
Botſchafter Suritz (mit Mappe) iſt mit Frau und Tochter zur Uebernahme ſeines neuen Poſtens in
der Reichshauptſtadt eingetroffen, wo er bei ſeiner Ankunft auf dem Bahnhof von dem Chef des
Protokolls, Graf Baſſewitz (rechts neben dem Botſchafter) empfangen wurde.
Eine nordfranzöſiſche Linoleumfabrik in Flammen.
Paris. Eine große Linoleumfabrik in
Bai=
ſaieux bei Lille wurde in der Nacht zum Freitag
ein Raub der Flammen. Trotz aller Bemühungen
der Liller Feuerwehr, die mit der Wehr von
Bai=
ſaieux zuſammen den Brand bekämpfte, gelang es
nicht, das in Beton errichtete Fabrikgebäude und
die darin aufgeſtapelten wertvollen Vorräte zu
retten. Der Schaden ſoll ſich auf viele Millionen
belaufen.
Ein engliſcher Dampfer im Suezkanal geſtrandet.
London. Der engliſche Dampfer „Haldera”,
der 16 113 Tonnen groß und mit Fahrgäſten und
Fracht von London nach Bombay unterwegs iſt,
ſtrandete am Mittwoch infolge Nebels im „
Suez=
kanal. Das Feſtlaufen des Schiffes rief zeitweilig
eine Verſperrung der wichtigen Waſſerſtraße
her=
vor. Mehrere Schleppdampfer konnten jedoch nach
einiger Zeit das Schiff wieder flott machen, das
darauf ſeine Reiſe fortſetzte.
Samstag, 13. Oktober 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 283 — Seite 9
Ins Schwarze getroffen.
Neue Geſchichtchen.
Von Dr. Friedrich Schulze=Maizier.
Friedrich der Große machte ſich gern über die
Spitzfindig=
keit der Gelehrten luſtig und legte darum auch einmal der
Akademie der Wiſſenſchaften die Frage vor, warum ein mit
Champagner gefülltes Glas einen reineren Klang gebe als ein
mit Burgunder gefülltes.
Im Namen der Akademie beantwortete der Profeſſor Sulzer
die Anfrage mit den Worten:
„Die Mitglieder der Akademie ſind leider bei ihren
ge=
ringen Beſoldungen nicht in der Lage, ſo koſtbare Verſuche
anzuſtellen."
Ein Geiſtlicher, namens Dietrich, wurde von Friedrich dem
Großen zur Audienz befohlen. So groß ſein Ruf, ſo klein
war die Geſtalt des Mannes.
Diefes Männchen aber hatte keine Ahnung von
geſellſchaft=
lichen Formen und hatte ſich als verſtaubter Gelehrter eine
etwas komiſche Anrede zurechtgelegt, mit der er nun auch den
König beglückte.
Sie lautete:
„Halber Gott, großer Friedrich!”
Der „große Friedrich” ſtutzte einen Augenblick.
„Ganzer Narr, kleiner Dietrich!” verſetzte er ſodann, womit
die Audienz ihr Ende fand.
Bald nach ſeinem Regierungsantritt unternahm Friedrich
der Große eine Reiſe durch ſein Land.
Unter vielen anderen wurde ihm bei der Gelegenheit auch
ein Edelmann vorgeſtellt, der ihm ſchon längere Zeit dem
Namen nach, und zwar unvorteilhaft, bekannt war.
„Wer hat Ihn denn geadelt?” fragte er den Edelmann.
„Allerhöchſtdero Herr Vater”, lautete die Antwort.
„Da hat es ihm ohne Zweifel noch an Uebung gefehlt!“
Bemerkte der König froſtig.
Friedrich Wilhelm IV. kam eines Samstags in ein
Städt=
ichen des Oſtens. Die Bürgerſchaft empfing ihn feſtlich, — nur
die zahlreichen jüdiſchen Bewohner des Ortes hatten die
Er=
iklärung abgegeben, ſie könnten an dem Empfange nicht
teil=
rnehmen, weil ſie Schabbes hätten.
Hingegen ließ ſich am Sonntag morgen eine Abordnung
der jüdiſchen Bevölkerung beim König melden, um ihn
ihrer=
fſeits zu begrüßen.
Friedrich Wilhelm ließ den Herren ſagen, er könne ſie
kleider nicht empfangen, denn heute habe er Schabbes.
*
In der Karlsſchule durften die Schüler am Sonntag die
Weſte nur mit drei Knöpfen ſchließen; in der Woche aber mußte
ſie mit vier Knöpfen zugemacht werden.
Schillers Nebenmann, dem es Spaß machte, auch wochüber
wie Spitzenkrauſe ſchön breit herausſtehen zu laſſen, wurde von
sinem Offizier zurechtgewieſen, weil er an einem Samstag nur
drei Knöpfe zugemacht hatte. Er entſchuldigte ſich mit der
Aus=
rede, der vierte Knopf ſei zufällig aufgeſprungen.
Am folgenden Sonntag kam der zerſtreute Schiller mit
ge=
ſchloſſener Weſte zur Parade.
Der Hauptmann Schmeckenbecher ſtellt ſich mit finſteren
Blicken vor den langen Schiller hin und ſchreit ihn an:
„Was iſcht heut für ein Tag?”
„Sonntag, Herr Hauptmann.”
„Mit wieviel Knöpf’ iſcht das Gilet am Sonntag
ge=
ſchloſſen?”
„Hm — mit drei, Herr Hauptmann.”
„Wieviel hat Er zu?”
„Ich? — Ein — zwei — drei — vier. Vier, Herr
Haupt=
mann.”
„Wie kommt denn das?‟
„Hm — 8 iſcht mir ebe’ einer zugeſchprunge, Herr
Hauptmann!” entſchuldigte ſich der verdatterte Dichter.
Gleim wohnte in einer kleinen Stadt einer Geſellſchaft bei.
15a Uvg uzuerjel ueg uuvutscel wul zignueg wijantvy
zudem noch ein berühmter Dichter war, nach Möglichkeit zu
ehren.
Der Bürgermeiſter erhob ſich und ergriff ſein Glas:
„Hoch lebe Vater Gleim,
Er iſt der Freundſchaft Leim!“
Gleim ärgerte ſich im ſtillen, da er Anſpielungen auf ſeinen
Namen nicht leiden konnte. Er erhob ſich ſofort und erwiderte
mit einer höflichen Verbeugung gegen das Stadtoberhaupt:
Und der Herr Bürgermeiſter,
Er iſt der Freundſchaft Kleiſter!”
Viele Jahre nach der Niederwerfung der Pariſer Kommune
wollte es der Zufall, daß der General Gallifet mit dem früheren
Kommunarden Rochefort in einer Geſellſchaft zuſammentraf.
Die beiden wurden miteinander bekannt gemacht, wobei
Rochefort es nicht unterlaſſen konnte, ſeinem alten Groll gegen
den Sieger Ausdruck zu geben:
„Ich bin der einzige Kommunard, der im Jahre
einund=
ſiebzig Ihrer Mordluſt entgangen iſt.”
Der General verbeugte ſich froſtig und ſagte in höflichem
Ton:
„Das bedaure ich noch heute.”
Der Theaterdirektor Ringelhardt war wegen ſeiner
Grob=
heit bekannt.
Zu einem Tenoriſten ſagte er einmal:
„Herr, es wird allerdings von niemandem beſtritten, daß
die Tenöre das Vorrecht haben, entſetzlich dumm zu ſein. Aber —
hol mich der Teufel. Sie mißbrauchen denn doch Ihre Rechte!”
Franz Liſzt ſpielte einmal am ruſſiſchen Hofe. Der Zar
unterhielt ſich unterdeſſen ſehr laut, ſo daß Liſzt gekränkt in
ſeinem Spiel innehielt. Als der Zar das merkte, ſagte er
freundlich herablaſſend zu dem Künſtler:
„Oh bitte, ſpielen Sie nur weiter, Sie ſtören mich gar nicht!“
Sport, Spiel und Jucnen
„Geſunde Frau durch Leibesübung”
Die ſchöne Leichkakhlekik
teurfte im Rahmen der Reichswerbewoche nicht fehlen Sie iſt einer
der größten Aktivpoſten, über den die deutſche Leibesübung der
Frau verfügt. Ihre Leichtathletik gliedert ſich in das vielfach
ſo=
genannte „volkstümliche Turnen”, die Breitenarbeit, und in den
Kampfſport, die nur durch eifriges und ausdauerndes Training
mögliche Leiſtung, die uns in dieſem Jahre bei den Weltſpielen
der Frauen in London neun Weltmeiſterſchaften beſcherte. Der
üisher größte Erfolg der deutſchen Leichtathletinnen.
Verſtändlich, daß auch der geſtrige Werbeabend für die
Leicht=
athletik wieder ein ſtark beſetztes Haus am Woogsplatz bewirkt
beatte. Nach dem Einmarſch der Teilnehmer wies der Fachwart für
Frrauenleichtathletik in der TSG. 46, Jung, auf die ſpeziellen
Aufgaben der Leichtathletik hin, die ja zu ihrer Ausübung
eigent=
lEch den grünen Raſen, Wald und Feld benötigt. Die Uebungen in
teer Halle ſind daher gymnaſtiſcher und techniſch ſchulender Art. Er
ſchloß mit der Ankündigung, daß die Darmſtädter
Leichtathletin=
nen im kommenden Sommer mit einer großen Veranſtaltung vor
4ie Oeffentlichkeit treten wollen.
In bunter Folge ließ dann Frauenwart Numrich (SV. 98)
e nen Ausſchnitt aus dem leichtathletiſchen Scherz und Ernſt
ab=
rollen: Gymnaſtik, Geh= und Laufſchule, Sprung und Stoß mit
Krugel und Medizinball und endete mit einem luſtigen Spielchen,
dnß die vorhergehenden Anſtrengungen vergeſſen ließ. Kein
Wun=
der daß die jungen wettkampfbegeiſterten Athletinnen ebenfalls
14bhaften Beifall der Zuſchauer quittieren durften.
Heute abend: 8,30 Uhr in der Otfo=Berndk=Halle
„Gymnaſlikt — Turnen — Tanz”.
Heute abend in der Otto=Berndt=Halle treten
nochmals die Darmſtädter Turn= und Sportvereine gemeinſam
mit den Gymnaſtikverbänden an, um in einem feſtlichen Abſchluß
all das in Vollendung zu zeigen, was ſie in den vergangenen
Tagen in der Kleinarbeit den Zuſchauern darboten. Das
Pro=
gramm mit ſeinen Einzelheiten iſt ſchon bekannt. Die Nachfrage
nach den Eintrittskarten hat bereits in erheblichem Maße
ein=
gleſetzt. Wer noch keine Eintrittskarte ſich im Vorverkauf ſicherte,
tut gut, rechtzeitig zu erſcheinen, da in der Otto=Berndt=Halle
Nutr 700 Sitzplätze zur Verfügung ſtehen. Nach dem
außergewöhn=
lochen Intereſſe, das die Reichswerbewoche hier in Darmſtadt bei
alllen Kreiſen der Bevölkerung gefunden hat, iſt zu erwarten,
duß gerade der Abſchlußabend mit dem künſtleriſch ausgeſtalteten
Arogramm unter der Parole: „Gymnaſtik — Turnen — Tanz”
einen ebenſolchen Zuſpruch finden wird.
Der Unkoſtenbeitrag beträgt nur 20 Pf. das Programm mit
dan Liederterten 5 Pf. Die Erhebung des Sportgroſchens kommt
für dieſe Veranſtaltung in Wegfall.
HörzerlicheErküchtigung desBauernkums
Abkommen zwiſchen Reichsſporkführer und
Reichsbauernführer.
Die Preſſeſtelle des Reichsſportführers teilt mit: Nach
länge=
es ſorgfältiger Vorarbeit iſt nunmehr zwiſchen dem
Reichsſport=
icrer von Tſchammer und Oſten und dem Reichsbauernführer
Aaalter Darré ein Abkommen über die gemeinſame Förderung der
örsperlichen Ertüchtigung des Bauerntums zuſtande gekommen,
Lurch die Mitarbeit des Reichsnährſtandes iſt die Gewähr ge=
Sen, daß die Leibesübungen auf dem Lande eine Richtung ein=
Gagen, die dem Weſen des deutſchen Bauerntums entſpricht. Der
Richsſportführer wird ſeinerſeits zur Erreichung dieſes Zieles
Ulge ihm zur Verfügung ſtehenden Mittel und Kräfte einſetzen.
Durch dieſes Abkommen iſt die Möglichkeit einer ſtarken
Ent=
viacklung der Leibesübungen als weſentlicher Teil ländlichen
Kul=
mrlebens gegeben.
SA-Sporkabzeichen.
Am Sonntag, den 14. Oktober 1934, beginnt auf dem Stadion
des Sportvereins 1898 um 8 Uhr die 2. Abnahme für das SA.=
Sport=Abzeichen in Gruppe I (Leibesübungen).
Zu dieſer Prüfung werden nur Angehörige der SA. oder SS.
zugelaſſen, die die vorgeſchriebenen Unterlagen ordnungsgemäß
bei dem zuſtändigen Prüfer Sturmführer Serves durch ihre
Ein=
heit bis ſpäteſtens Samstag, den 13. Oktober 1934, 18 Uhr,
ab=
geliefert haben,
Die Termine für Gruppe II und III werden rechtzeitig
be=
kanntgegeben.
Fechlen.
Mannſchaftskampf: Rüdesheim — Darmſtädter Fecht=Club.
Knapper Sieg Darmſtadts.
Der jetzt in Rüdesheim ausgetragene ſchon längſt fällige
Rückkampf brachte dem Darmſtädter FC. wieder einen, diesmal
allerdings nur knappen Erfolg bei 8:8 gew. Gefechten und 59
erhal=
tenen zu 62 gegebenen Treffern. Von Anfang an konnte die
Darmſtädter Mannſchaft führen und erſt mit den letzten Gefechten
holte Rüdesheim auf. Hierbei errangen Fritz Melcher und Heinz
Sack je 3, K. Heinz Melcher und Rudolf Siegert je 1 Sieg. Im
Einzelergebnis beſter und erfolgreichſter Fechter war Niko Ohlig=
Rüdesheim, ſeit Jahren zur deutſchen Meiſterklaſſe gehörig, der
alle Gefechte gewinnen konnte; ihm folgten an zweiter und
drit=
ter Stelle die Darmſtädter Melcher und Sack. Alle Kämpfe
zeig=
ten gutes techniſches Können und wurden meiſt recht
temperament=
voll durchgeführt — Am 21. Oktober wird der DFC. zu einem
weiteren Mannſchaftsrückkampf mit 5 Fechtern und 5 Fechterinnen
den Mainzer Fecht=Club empfangen.
Jiu=Zikſu.
Athl.=SV. Germania 1895 Darmſtadt.
Jiu=Jitſu iſt eine Kampfart, die noch ſehr wenig kennen,
da=
bei aber die beſte Waffe, die man ſich beſchaffen kann, denn ſie
ver=
leiht auch gegenüber mehreren bewaffneten Gegnern unbedingte
Ueberlegenheit, kann nie verſagen oder vergeſſen werden.
Voraus=
geſetzt, daß man die Kampfart beherrſcht. Jiu Jitſu kann in zwei
Kampfarten betrieben werden, als Selbſtverteidigung und Kampf=. Die Erlernung des Jiu Jitſu erfordert Ausdauer und
Energie und iſt vollſtändig nur in einem Kurſus unter guter
ſtändiger Anleitung und Ueberwachung durch einen Lehrer
mög=
lich. Wer ſich an einen Kurſus beteiligen will, bemühe ſich in die
Uebungsſtunden des vorgenannten Vereins. Turnhalle des
Real=
gymnaſiums, Kapellſtraße, Eingang gegenüber der Stadtkapelle.
Uebungsſtunden Dienstags und Freitags abends 8—10
Uhr. Anmeldungen zum Kurſus bis 19. Oktober Kurſusdauer
5—6 Monate. Monatlich kleiner Unkoſtenbeitrag. Alles Nähere in
den Uebungsſtunden.
Zehn Jahre Handball in der TGB. 1865 e. V.
Durch einen Kameradſchaftsabend am kommenden Sonntag,
dem 14. d. M., 20,30 Uhr, in unſerem Vereinshaus ſoll der Zeit
gedacht werden, in der die TGB. das Handballſpiel einführte
und ihr 1. Spiel lieferte. Wir hoffen, an dieſem Abend ganz
beſonders unſere alten Spieler und Anhänger, die die Abteilung
während der Blüte= und Leidenszeit ſtets unterſtützten, wieder
in unſeren Reihen zu ſehen. Heute iſt nun eine neue Generation
in unſerer Spielabteilung, die beſtrebt iſt das Handballſpiel zu
pflegen, zu fördern, damit wir wieder in die Höhe kommen und
den Namen wie vor einigen Jahren erreichen. Allerdings
brau=
chen wir zu dieſer Arbeit die Unterſtützung aller. Der
Kamerad=
ſchaftsabend ſoll daher den Zweck haben unſeren derzeitigen
Spielern zu zeigen, daß die ſeitherigen Spieler und Anhänger
auch heute noch der Spielabteilung treu zur Seite ſtehen.
Des=
halb Parole: Sonntag Kameradſchaftsabend der Beſſunger
Spiel=
abteilung. Es iſt Ehrenpflicht eines jeden ehemaligen Spielers
und Handballfreundes, an dieſem Abend zu erſcheinen.
Handball.
Sb. 98 Darmſtadt — TSG. Herensheim.
Zu dem am Sonntag nachmittag 3 Uhr ſtattfindenden
Hand=
ballkampf konnte uns leider noch nicht die namentliche Aufſtellung
der TSG. Herrnsheim gemeldet werden. Die Lilienträger dagegen
können nun nach den erſt geſtern endgültig eingetroffenen
Frei=
gaben mit einer ſehr ſpielſtarken Mannſchaft zum Spiel antreten.
Nachfolgend die Mannſchaftsaufſtellung:
Weber
Merz
Förſter
Pabſt
Dittmar.
Jungheim
Koch Kaltenbach Freund Eichhorn Feick.
Sowohl die Hintermannſchaft wie der Sturm haben eine
Ver=
ſtärkung erhalten. Maßgebend für den Ausgang des Spieles wird
nun in erſter Linie das Zuſammenſpiel des ganzen
Mannſchafts=
gefüges ſein. Freund hat den Mittelſtürmerpoſten eingenommen
und ſomit die Sturmführung. Gelingt es ihm nun, ſeine
Neben=
ſpieler richtig und vorteilhaft einzuſpielen, ſo wird ein Sieg ohne
weiteres feſtſtehen. Denn gerade die Schußkraft iſt wieder einmal
ſeit langer Zeit eine Hauptſtärke geworden. Die Läuferreihe ſowie
die Verteidigung hat gleich im erſten Spiel einen ſehr ſchweren
Stand. Der wendige Herrnsheimer Sturm mit den
hervorragen=
den Spielern Embach und Worms bedarf einer äußerſten
Be=
wachung. Dasſelbe gilt von dem ſehr guten Mittelläufer
Seeber=
ger, der nur allzu oft als 6. Stürmer im Strafraum des Gegners
erſcheint. Es wird ein harter Kampf um den Sieg und die
wert=
vollen Punkte geben.
Den Darmſtädter Handballfreunden iſt ſomit wieder einmal
Gelegenheit gegeben, gleich zu Beginn der Verbandsrunde einem
Kampf zweier gleichſtarken Mannſchaften beiwohnen zu können.
Ein Beſuch des Spieles wird ſich beſtimmt lohnen. Bei dieſer
Ge=
legenheit darf man ruhig einmal erwähnen, daß es wieder einn
an der Zeit wäre, den Darmſtädter Handballſport, der ſeit zehn
Jahren und auch heute noch im ganzen deutſchen Vaterlande an
der Spitze marſchiert, zu unterſtützen. Die Mannſchaften werden
ihr Beſtes hergeben, um die Spielſtärke vergangener Jahre wieder
zu erreichen und unſere Vaterſtadt ſomit auch in Zukunft jederzeit
würdig vertreten. Ein Rückgrat wird für die Mannſchaft immer
eine größere Zuſchauerzahl ſein.
Polizei Darmſtadt — TB. Haßloch.
Um 11 Uhr ſtehen ſich die beiden Mannſchaften auf dem
Poli=
zeiſportplatz zum Verbandsſpiel gegenüber. Wir ſind geſpannt,
wie ſich die Mannſchaft des TV. Haßloch gegen den Meiſter aus
der Affäre ziehen wird. — Vorher Polizeireſerve — TV.
Egels=
bach I.
TSG. 46 — Germania Pfungſtadt.
Morgen früh 11 Uhr kommt das entſcheidende Spiel der
bei=
den Favoriten in der Bezirksklaſſe zum Austrag. Von Chancen
einer Mannſchaft kann hier nicht geſprochen werden, nur die größere
Ausdauer wird hier den Ausſchlag geben. Beide Teams haben
eine ſchnelle Fünferreihe, auch die Hintermannſchaften darf man
bei beiden als ſtabil bezeichnen. Es wird heiß hergehen um die
Punkte, wobei auch die Nerven eine Rolle ſpielen. Intereſſant iſt
noch die Angriffstaktik von beiden Vereinen zu ſtudieren, wobei
Pfungſtadt mehr dem Dreiinnenſpiel den Vorzug gibt, aber auch
neuerdings gute Außen beſitzt. Die TSG. 46 hat mit ihrem weiten
Flügelſpiel immer die beſten Erfolge gehabt, ſollten ſie ihr
ge=
wohntes Spiel zeigen, dann dürfte wieder ein ſehr gutes Spiel
zu ſehen ſein, das auch den verwöhnteſten Handballanhänger
zu=
friedenſtellen wird. Das größte Intereſſe am Sonntag wird
be=
ſtimmt dieſes Treffen aufweiſen. — Vorher ſpielen die Reſerven
beider Vereine: TSG. 46 2 — Germania Pfungſtadt 2., 9.30 Uhr;
2. Spielfeld: TSG. 3. — Turnverein Pfungſtadt 2., 9.30 Uhr.
Fußball.
Tgde. Beſſungen — Reichsbahn Darmſtadt.
Um 11 Uhr auf der Rennbahn
treffen ſich am kommenden Sonntag der frühere FC. Union, jetzk
TGB. 1865, und der Reichsbahn=TV. zum fälligen Verbandsſpiel.
Reichsbahn gehört wohl zu den ſpielſtärkſten Vereinen des Kreiſes
und es iſt deshalb mit einem ſpannenden Treffen zu rechnen,
zu=
dem auch TGB. 65 Verſtärkung im Sturm erhalten hat. Für die
Beſſunger Fußballanhänger dürfte es intereſſant ſein, zu ſehen,
wie ſich ihnen die früheren Unioniſten als Beſſunger Turner
reprä=
ſentieren. Um 9.15 Uhr kreuzen die 2. Mannſchaften beider
Ver=
eine die Klingen.
SBgg. 04 Arheilgen.
Als nächſten Gegner in den Verbandsſpielen empfangen die
Arheilger am kommenden Sonntag Viktoria Walldorf, das im
vorigen Jahre der Mainzer Kante zugeteilt war und dort eine
gute Rolle ſpielte, iſt dieſes Jahr wieder in unſerer Gruppe 5
vertreten. Zur Zeit ſteht Walldorf mit der Sppgg. auf gleicher
Höhe; es hat ebenfalls, wie Arheilgen, in ſeinem letzten Spiel
die 1. Niederlage bezogen. Jedenfalls iſt es bekannt, daß die
Viktoria mit unbeugſamer Kraft in die Spiele geht und, wäre am
Sonntag Lorſch nicht in Höchſtform geweſen, ſo hätte das
Endre=
ſultat beſtimmt anders gelautet. Aus dieſem Grunde iſt der
Ar=
heilger Mannſchaft, die hoffentlich die bittere Pille von
Pfifflig=
heim jetzt verdaut hat, zu empfehlen, das Spiel ſo ernſt wie
mög=
lich zu nehmen, ſonſt werden die Punkte vom Arheilger Mühlchen
beſtimmt nach Walldorf wandern. Das Spiel beginnt um 3 Uhr.
Polizei=SV.
Das am 14. 10. angeſetzte Freundſchaftsſpiel gegen 1. Fußb.=
Jugend Germania Pfungſtadt fällt aus. Dafur Verbandsſpiel
1. Fußb.=Jug. Polizei—SV. Lengfeld 9 Uhr, Polizeiplatz.
Jugend=Handball: Polizei 4—Merck, Polizeiplatz,
10.30 Uhr. Tv. Arheilgen-Polizei B. dort, 10.30 Uhr.
Schwimmen.
Klubwettkampf „Heſſen” Worms—TSG. 46 Darmſtadt.
Nach langer Pauſe ſteht dem Darmſtädter Schwimmſport am
Montag, dem 15. ds., wieder einmal ein ſportliches Ereignis
be=
vor. Mit dieſer Veranſtaltung, die im Hallenſchwimmbad
ſtatt=
findet, wird gleichzeitig die Hallenbadeſaiſon für dieſen Winter
eröffnet. Die TSG. 46 kommt einer alten Rückverpflichtung nach
und hat für dieſen Abend den SV. Heſſen Worms als Gaſt
ge=
laden.
Von den Wormſer Schwimmern iſt bekannt, daß ſie im
ver=
gangenen Sommer in ihren Leiſtungen geſtiegen ſind: Beweis
hierfür iſt, daß ſie bei den Deutſchen Kampfſpielen in Nürnberg
in ihrer Klaſſe beachtenswerte Siege nach Hauſe geſchwommen
haben. Die TSG.=Schwimmer wird es ſchon Anſtrengungen koſten,
wenn ſie ehrenvoll in dieſem Klubkampf abſchneiden wollen
Da in der Hauptſache Staffelwettkämpfe beſtritten werden,
ſind äußerſt ſpannende Kämpfe zu erwarten. So z. B wird in
den Bruſtrennen der SV. Heſſen Worms ſich den Sieg nicht
nehmen laſſen, während bei den Kraulſtaffeln die TSG. die
Führung übernehmen dürfte.
Großes Intereſſe werden die Leiſtungen der Schüler und
Schülerinnen erwecken. Da ſie augenblicklich unter bewährter
Leitung eine harte Trainingsſchule durchmachen, darf damit
ge=
rechnet werden, daß auch hier gute Zeiten erreicht werden. Die
TSG.=Jugend wird unter Beweis ſtellen, daß ſie heute ſchon im
Darmſtädter Schwimmſport ein Wort mitzureden hat. Als
Ab=
ſchluß der Wettkämpfe findet noch ein Waſſerballſpiel der erſten
Mannſchaften genannter Vereine ſtatt.
Es liegt nun ganz an der ſportintereſſierten Darmſtädter
Bevölkerung, durch ihre Unterſtützung dazu beizutragen, daß der
Schwimmſport in Darmſtadt ſeinen nötigen Aufſchwung erhält.
Weiterbericht.
Die Wetterlage wird noch immer durch die Zufuhr ozeaniſcher
Luft bedingt. Neben Dunſt= und Wolkenbildung wird es
ſtellen=
weiſe zu leichten Niederſchlägen kommen. Die Temperaturwerte
bleiben weiterhin kleinen Schwankungen unterworfen.
Ausſichten für Samstag: Wechſelnd bewölkt und aufheiternd.
ver=
einzelt geringe Niederſchläge, Temperaturen gleichbleibend.
Ausſichten für Sonntag: Fortdauer des herrſchenden, wenn auch
teils etwas unfreundlichen Witterungscharakters.
Nummer 283
PCaablatte
Beſſerung der Arbeitsmarktlage.
Weikerer Rückgang der Arbeitsloſigkeit
ii Banorsaroeitsumtsoeher Heiſen.
Die Preſſeſtelle des Landesarbeitsamtes Heſſen
teilt mit:
Die Zahl der bei den Arbeitsämtern im
Landesarbeitsamts=
bezirk Heſſen gemeldeten Arbeitsloſen hat bis Ende September
gegenüber dem Stand von Ende Auguſt um 1739 oder 1,2 Proz.
abgenommen. Der Rückgang der Arbeitsloſigkeit iſt um ſo
be=
achtlicher, als er nicht durch die öffentlichen
Arbeitsbeſchaffungs=
maßnahmen, ſondern durch die fortgeſetzte Aufnahmefähigkeit der
freien Wirtſchaft verurſacht worden iſt. Die Zahl der
Maß=
nahmen, die mit Mitteln der Reichsanſtalt mit Grundförderung
gefördert werden, hat ſich im Laufe des Berichtsjahres ſogar um
10, die Zahl der bei dieſen Maßnahmen beſchäftigten
Notſtands=
arbeiter um rund 700 vermindert. Die Zahl der Arbeitsloſen
be=
trug Ende September noch insgeſamt 147 043, davon waren 19 070
oder 13 Prozent Frauen. Sie liegt damit um rund 87 000 oder
37,1 Prozent unter dem Stand am gleichen Stichtag des
Vorjah=
res und iſt um rund 185 500 oder 55,8 Prozent niedriger als zur
Zeit der Machtübernahme durch den Führer. Beſonders
erfreu=
lich iſt der Rückgang der Arbeitsloſigkeit in den großſtädtiſchen
Bezirken Frankfurt (minus 1231 oder 2,8 Prozent) und Kaſſel
(minus 818 oder 4,8 Proz.). Auch andere Bezirke haben einen
zum Teil erheblich über dem Durchſchnitt lingenden Rückgang
aufzuweiſen, u. a. der überwiegend induſtrielle Arbeitsamtsbezirk
Offenbach (minus 747 oder 6,6 Prozent). In der Landwirtſchaft
bot die Kartoffelernte in ganz erheblichem Umfange
Beſchäfti=
gungsmöglichkeit, auch für Arbeitsloſe aus nicht
landwirtſchaft=
lichen Berufen. Die Metallinduſtrie konnte im allgemeinen ihren
Beſchäftigungsſtand behaupten. Eine ganz erhebliche, ſaiſonmäßig
bedingte Abnahme der Zahl der Arbeitsloſen, und zwar um 636
oder 13.1 Prozent, hatte die Lederinduſtrie (Portefeuilleinduſtrie)
aufzuweiſen. Auch im Baugewerbe hat die Beſchäftigung durch
Belebung der ſtaatlichen und privaten Bautätigkeit zugenommen.
Das Bekleidungsgewerbe und die Angeſtelltenberufe haben
eben=
falls eine überdurchſchnittliche Abnahme der Arbeitsloſigkeit zu
verzeichnen.
Von den am 30. September bei den Arbeitsämtern
gemelde=
ten 147 043 Arbeitsloſen erhielten 24 184
Arbeitsloſenunterſtüt=
zung und 47 060 Kriſenunterſtützung. Die Zahl der anerkannten
Wohlfahrtserwerbsloſen iſt ganz erheblich, und zwar um 3469
auf 48 113 geſunken. Die Zahl der in der wertſchaffenden
Arbeits=
loſenfürſorge beſchäftigten Notſtandsarbeiter betrug Ende
Sep=
tember 16 089 gegenüber 16 797 Ende Auguſt dieſes Jahres.
Gleichmäßige Saargrubenförderung im Auguſt.
Die ſoeben ausgegebene Verwaltungsſtatiſtik beziffert für
den Monat Auguſt (verglichen mit Juli bzw. dem vorjährigen
Auguſt) die reine Kohlenförderung der Saargruben mit 912 080
(947 573 bzw. 882 392) To., wovon 877 899 (914 131) To. auf die
franzöſiſchen Staatsbetriebe und 34 187 (33 442 bzw. 30 552) To.
auf die jetzt im Regieverhältnis arbeitende ranzöſiſche AG.
Fran=
kenholz entfielen. Bei 19,61 (20,19 bzw 19,35) Arbeitstagen
be=
trug die durchſchnittliche Tagesförderung 46 503 (46 931 bzw.
45 611) To. Im Monatsverlauf Auguſt verminderten die
Halden=
beſtände ſich um 3123 To. (Vermehrung im Juli 1566 To., im
vorjährigen Auguſt 4558 To.) ſo daß ſie am Monatsende ſich auf
243 521 To. Kohle, 859 To. Koks und 1395 To. Briketts ſtellten
(vor Jahresfriſt 432 367 To Kohle, 4677 To. Koks und 3032 To.
Briketts. Die Koksproduktion in Heinitz belief ſich im Auguſt
auf 14 802 To. (Juli 14 499, vorjähriger Auguſt 21 032 To.),
Bri=
ketts wurden 1359 (1445 bzw. 3032) To. von der
Grubenverwal=
tung fabriziert. Die reine Schichtleiſtung auf den Kopf der
Ge=
ſamtbelegſchaft, die im Februar d. Js. die Rekordziffer von 1173
Kilo erreicht hatte, ſenkte ſich von 1145 Kilo im Juli auf 1135
Kilo im Auguſt (Auguſt i. Vi. 1116), gegenüber 1118 Kilo im
Jahresdurchſchnitt 1933 kzw. 803 Kilo im preußiſchen
Saarberg=
bau vom letzten Vorkriegsjahr 1913. In den acht erſten
Jahres=
monaten 1934 (verglichen mit der entſprechenden Vorjahrsperiode)
betrug die Geſamtförderung der Saargruben 7 395 090 (6 836 306)
To., alſo 558 784 To. mehr; der Geſamtabſatz 6 497 879 (5 816 887)
To., alſo 680 992 To. mehr, die Koksproduktion 131 495 (167 956),
alſo 36 461 To. weniger, die Brikettfabrikation 3438 (5625) To.,
alſo 2187 To weniger. Die Zahl der Arbeitstage betrug in den
erſten acht Monaten 1934 insgeſamt 156,04 gegen 146,92 in der
Vorjahrsperiode, d. ſ. im laufenden Jahre 9 Arbeitstage mehr.
Vom Speiſekarkoffelmarkt.
Die deutſchen Speiſekartoffelmärkte waren reichlich beſchickt,
während die Unterbringung teilweiſe zu wünſchen übrig ließ.
Mit fortſchreitender Abkühlung iſt mit erhöhtem Bedarf der
Ver=
braucher zu rechnen, und da das Einkellerungsgeſchäft bevorſteht
und die Fabrikkartoffelbetriebe mit ihren Einkäufen beginnen
werden, iſt mit beſſerem Abſatz an den Kartoffelmärkten zu
rech=
nen. Trotzdem bleibt aber doch eine vorſichtige Geſtaltung des
Angebots weiter geboten. Die Preiſe für Speiſekartoffeln ſind
auf der Höhe der vorgeſchriebenen Mindeſtpreiſe gehalten.
Ledig=
lich für die Sorten Juni und Erſtlinge wurden hohe Preiſe
be=
willigt. Das Futterkartoffelgeſchäft hat ſich etwas belebt. Der
Reichsbeauftragte hat beſtimmt, daß beim Handel mit
Futterkar=
toffeln weder die Lieferung einer beſtimmten Kartoffelſorte noch
von Eigenſchaften, die über den Rahmen der auf dem
Futterkar=
toffelſchein aufgeführten Beſchaffenheit hinausgehen, zugeſichert
werden darf.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Die freundliche Grundſtimmung hielt geſtern an der
Berli=
ner Börſe an, wenn ſich auch das Geſchäft in recht engem
Rah=
men bewegte. Vom Publikum lagen wieder eine Reihe von
Kauf=
orders für einige Tarifaktien, Maſchinen= und Montanwerte vor.
Die Kuliſſe verhielt ſich abwartend und nahm nach den erſten
Kurſen am Montanaktienmarkt angeſichts der günſtigen
Mittei=
lungen der Hoeſch=Generalverſammlung einige Rückkäufe vor.
Auch für Farbenaktien zeigte ſich im Hinblick auf den
Wiederan=
ſtieg der deutſchen Farbenausfuhr in den erſten acht Monaten des
laufenden Jahres etwas Intereſſe. Bankaktien waren bei dem
Publikum weiter gefragt, wobei teilweiſe Dividendenhoffnungen
eine Rolle ſpielen. Im einzelnen waren Montanwerte bis ½
Prozent befeſtigt, nur Laura verloren 1 Prozent.
Braunkohlen=
aktien konnten weiter anziehen, Ilſe ſtiegen um 3 Prozent. Auch
Kali= und chemiſche Werte waren etwa ½ Prozent höher. Farben
gewannen ¼, Chemiſche v Heyden 1½. Von Tarifwerten wurden
Rheinelektra 1½, Bekula ¼ und Charlottenburger Waſſer ½
Pro=
zent höher bezahlt. Für letztere regen Erwartungen auf einen
Dividendengarantievertrag an. Am Elektroaktienmarkt wurden
Akkumulatoren 1½ Prozent höher bezahlt, während Siemens ½
Proz. verloren. Kabel= und Auto= ſowie Metallwerte waren bis
1 Prozent höher, Maſchinenaktien lagen mit Ausnahme von
Schwartzkopff (plus 1) etwas ſchwächer. Auslandswerte waren
wieder befeſtigt. Im Verlauf ergaben ſich, ausgehend von
Far=
ben, die von ihren Gewinn auf ½ Prozent erhöhten, weitere
Be=
feſtigungen. Buderus gewannen insgeſamt 1½ Prozent, Hoeſch 78
und Mansfeld 8 Prozent, Aſchersleben wurden 19 Proz, höher
bezahlt. Siemens erholten ſich um 1 Prozent. Etwas geſchwächt
entwickelten ſich Daimler, die ½ Proz. gewannen. Berlin=
Karls=
ruher Induſtriewerke waren nach ſchwächerer Eröffnung 9 Proz.
höher. Lebhafter lagen Bier= und Spritaktien. Engelhardt=
Brau=
erei gewannen 3½ und Schultheiß 2½ Prozent. Hotelbetrieb
waren 1½ Prozent niedriger als am Vortag. Von unnotierten
Werten wurde Linke=Hoffmann mit 32½ nach 30 umgeſetzt. Am
Rentenmarkt lagen Liquidationspfandbriefe lebhaft und feſt.
*
Die Frankfurter Börſe zeigte eine weiter freundliche
Tendenz, das Geſchäft hat aber bisher keine nennenswerte
Be=
lebung erfahren. Die Auftragserteilung der Kundſchaft blieb
minimal, wodurch auch die Unternehmungsluſt der Kuliſſe keinen
Auftrieb erhielt. Indeſſen boten einige günſtige Nachrichten aus
der Wirtſchaft weitere Anregung. So verwies man auf die
deutſch=
engliſchen Währungs= und Wirtſchaftsbeſprechrungen, ferner auf die
Ausführungen in der geſtrigen HV. der Hoeſch=Köln=Neueſſen.
Auch der weitere Anſtieg der deutſchen Farbenausfuhr und die
gut behauptete Roheiſenerzeugung gaben eine Stütze.
Farben=
induſtrie hatten bei zunächſt plus ¼ Prozent etwas lebhafteres
Geſchäft, und nach dem erſten Kurs zogen ſie nochmals ¼ Prozent
an, dagegen gaben Deutſche Erdöl 1 Prozent und Goldſchmidt ¼
Prozent nach. Lebhafter lagen auch Schiffahrtswerte, Hapag 28—
28½ (27¾), Nordd. Lloyd 30½—308 (30½). Am Montanmarkt
war das Geſchäft zwar klein, die Kurſe zeigten aber faſt allgemein
nach oben. So gewannen Buderus ½ Prozent, Gelſenkirchen und
Mannesmann je ¼ Prozent; Harpener blieben zu 106 Prozent
behauptet, nur Phönix bröckelten um ½ Prozent ab.
Elektro=
aktien lagen zumeiſt feſter. Die Börſe war im Verlauf auf allen
Marktgebieten ſehr ſtill und die Kurſe wieſen im allgemeinen
keine nennenswerten Veränderungen auf; überwiegend ergaben
ſich leichte Erhöhungen. Am Rentenmarkt zogen Altbeſitz, ſpäte
Reichsſchuldbuchforderungen und Kommunal=Umſchuldung bis ¼
Prozent an, dagegen Dollarbonds und Reichsmarkanleihen ſpäter
weſentlich ruhiger. Am Pfandbriefmarkt gaben ſowohl Gold= und
Liquidationspfandbriefe als auch Kommunalobligationen von ¼
bis ½ Prozent nach. Stadtanleihen notierten zumeiſt
unver=
ändert.
Im Hinblick auf den bevorſtehenden Wochenſchluß herrſchte an
der Abendbörſe auf faſt allen Marktgebieten weitgehendſte
Geſchäftsſtille, zumal der Ordereingang klein war und auch
ſon=
ſtige Anregungen fehlten. Die Grundhaltung blieb unverändert
freundlich und die Berliner Schlußkurſe konnten ſich zumeiſt gut
behaupten. Am Rentenmarkt war das Geſchäft bei kaum
ver=
änderten Kurſen ebenfalls nur klein.
Samstag, 13. Oftober
TSusſtfkieadierkahtääſiiht
Der Aufbau der deutſchen Kreditgenoſſenſchaften.
Im Rahmen der Führ rſchulung für das deutſche Bank= und
Kreditweſen führte der Anwalt des deutſchen
Genoſſenſchaftsver=
bandes Dr. Lang zum Thema „Aufbau der deutſchen
Kredit=
genoſſenſchaften” u. a. folgendes aus:
Geſchäfts= und Kreditpolitik der Kreditgenoſſenſchaften liegen
gemäß 8 1 des Genoſſenſchaftsgeſetzes in der Förderung des
Er=
werbs oder der Wirtſchaft ihrer Mitglieder. Nach dem Geſetz iſt
die Aufgabe der Genoſſenſchaften nur eine wirtſchaftliche, nach
dem Weſen iſt ſie aber gleichzeitig eine ſoziale. Darin
unter=
ſcheidet ſich die Genoſſenſchaft in erſter Linie als
Perſonengemein=
ſchaft von der Kapitalgeſellſchaft, und darin beruht vor allem
auch ihr ſozialer Charakter. Der gemeinwirtſchaftliche Charakter
der Genoſſenſchaften prägt ſich beſonders ſtark bei der
Kredit=
verteilung aus. Dieſe muß ſo vorgenommen werden, daß
alle Mitglieder aus der Geſchäftstätigkeit der Genoſſenſchaft
mög=
lichſt gleichmäßigen Nutzen ziehen können. Daß dies der Fall iſt,
zeigt die Kreditgliederung Sowohl an Stückzahl als auch
dem Betrage nach liegen die genoſſenſchaftlichen Kredite völlig im
Rahmen der Mittelſtandskredite. Die durchſchnittliche Höhe des
Einzelkredits betrug RM. 1492. Von 5,3 Milliarden RM.
mit=
telſtändiſchen Betriebskredits entfallen 2,7 Milliarden RM. auf
die ländlichen und die ſtädtiſchen Kreditgenoſſenſchaften. Die
Kre=
ditgenoſſenſchaften haben alſo bei der mittelſtändiſchen
Kreditver=
ſorgung einen dominierenden Einfluß.
Zwei Kreditformen überragen heute: Die laufende
Rechnung und der Wechſelkredit. Um eine Erweiterung
des reinen Perſonalkredites ſind die Genoſſenſchaften
ſtändig bemüht. Sie iſt allerdings nur möglich, „wenn ſich der
Kreditgeber einen tieferen Einblick in das Geſchäft des
Kredit=
nehmers, insbeſondere durch beſſere Buchführung, verſchaffen kann
und wenn durch ſchärfere Druckmittel, wie durch eine
Ehren=
gerichtsbarkeit, die Schuldnermoral erheblich gebeſſert und damit
das Riſiko, der Kreditgeber gemildert wird. Jedenfalls haben
die gewerblichen Genoſſenſchaftsbanken allein über 100 Mill. RM.
Kredite zur Arbeitsbeſchaffung gegeben und auch hier
bereitwil=
ligſt ihre geſamten Einrichtungen dem Wiederaufbau der
Wirt=
ſchaft zur Verfügung geſtellt. Nach den Ergebniſſen der
Geſchäfts=
führung der deutſchen Kreditgenoſſenſchaften, ſind die
Genoſſen=
ſchaften ohne Zweifel das beſte dezentraliſierte Bankenſyſtem der
mittelſtändiſchen Kreditwirtſchaft.
Mainzer Getreidegroßmarkt vom 12. Okt. Es notierten (
Groß=
handelspreiſe je 100 Kilo loko Mainz) in RM.: Weizen 20.80,
Roggen 16,80, Hafer 15.20 ab Station, Braugerſte 19,50—20
In=
duſtriegerſte 19, Malzkeime 15,50—16, Weizenkleie 10,60 (Mühlen
preis), Weizenfuttermehl 12.90, Biertreber 17.25—17,35,
Soya=
ſchrot 13 (Fabrikpreis ab Station). Allgemeintendenz:
Brot=
getreide ſtetig, Gerſte ruhig, ölhaltige Futtermittel geſucht.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe vom 12. Okt. Im
Frank=
furter Eiergroßhandel beſchränkt ſich das Geſchäft infolge der
außerordentlichen Knappheit an friſcher Ware hauptſächlich auf
Kühlhauseier. Auch aus Holland, Dänemark, Belgien bleiben
die Zufuhren an friſcher Ware ſehr klein; lediglich aus den
Bal=
kanländern ſind die Anlieferungen etwas reichlicher. Obwohl die
Preiſe eine weitere Erhöhung erfahren haben, war das Geſchäft
gut, ſo daß die angelieferten Mengen glatt placiert werden
konn=
ten. Es notierten in Pfg. pro Stück frei Frankfurt a. M.:
Hol=
länder Kl. S. 12,5. a) 12. b) 11,5: Dänen Kl. S. 12,5, a) 12,5—
12. b) 11—11,5: Bulgaren 10.5; Jugoſlawen 10,5—11. Deutſche
Markeneier (Kühlhausware) Kl. S. 10,5—11,5, a) 10—11, b) 10
bis 10,5, c) 9.,5—10, d) 8,5—9 Pfg.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe vom 12. Okt. In
deut=
ſcher ſowie in holländiſcher Butter iſt das Angebot ſehr kngs.
Seitens der Reichsſtelle werden jedoch in größerem Umfange
Zu=
weiſungen vorgenommen, die zumeiſt aus däniſcher Butter
be=
ſtehen. Auf Grund dieſer knappen Zufuhren war das Geſchäft bei
der regen Nachfrage des Konſums gut, auch Kühlhausbutter
wurde flott abgeſetzt. Die Preiſe haben auch weiterhin keine
be=
merkenswerte Veränderung erfahren. Spitzenqualitäten werden
allerdings höher bezahlt. Es notierten in RM. pro 50 Kilo frei
Frankfurt a M.: Deutſche Markenbutter 145—148, feine deutſche
Molkereibutter 143—145, deutſche Molkereibutter 140, Landbutter
125—130, däniſche Butter 145.
Berliner Getreide=Großmarkt=Tendenzbericht vom 12. Oktober,
Die Preiſe blieben auch im letzten amtlichen Verkehr dieſer Woche
auf kleinen Umfang beſchränkt. Offertenmaterial nicht beſchränkt.
Von Brotgetreide findet Roggen leichter Unterkunft als Weizen,
beſonders, mitteldeutſche Mühlen bekunden gute Kaufluſt. Das
Mehlgeſchäft blieb ſehr ſtill.
Berliner Kursbericht
vom 12. Oktober 1934
Deviſenmarkt
vom 12. Oktober 1934
Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag.
Nordd. Lloyzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Vereinigte Glanzſt.
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau 11
Conti=Gummi 1
DeutſcheCont. Gas ſ.
ee
76.—
78.50
28.25
30.75
28.875
131.—
133.50
1150.—
98.—
110.s50
132.25
124.50
Mfe
Elektr. Lieferung
J. 6. Farben
Gelſ. Bergwerke
Geſ.f.elektr Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
glöcknerwerke.
Kolsw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Mirc
104.75
144.—
64.875
110.75
106.25
76.875
79.25
119.50
77.75
97.50
76.875
55.875
Weee
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kalt
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
Mi
17.—
41.125
155.—
32.625
43.125
32.625
13.25
126.125
49.25
103.25
110.—
130.75
Aegypten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada
Dänemart
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Bland
D
lägypt. *
1 Pap. Peſo
100 Belga
1Milreis
100 Leva
teanad. Doll
100 Kronen
100 Gulden
1 2. Stg.
100eſtl. Kr.
100 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.
Geld Brieſt
2.42
d.S44
58.17
0. 204
3.047
2.512
s4o3
81.18
12.10
8.68
5.335l
6.39
2.465
188.50
54.76
12.45
0.Sa8
5038
0.208
3.053
2.51g
54. 13
81.34
12.14
68.82
5.35
16.43
2.471
168.84
54.86
Italien
Japan.
Jugoſlawien
Lettland.
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowak.
Türkei.
Ungarn
Uruguah
Ver. Staaten
Währung Geld Brie=
Surmſtädter une Karionarbanr Suriftadt, Flliate der Bresoher Bunz
Frankfurter Kursbericht vom 12. Oktober 1934.
Die Preisindexziffer der „Metallwirtſchaft, Metallwiſſenſchaft,
Metalltechnik”. Die Preisindexziffer ſtellte ſich am 10. Oktober 34
auf 46,5 gegen 47,1 am 3. Okt. (Durchſchnitt 1909—13: 100), fiel
alſo um 1,3 Prozent der Ziffer vom 3. Oktober. Für die einzelnen
Metalle wurden nach dem Preisſtande vom 10. 10. folgende
Ein=
zelindexziffern errechnet: Kupfer 30,9 (am 3. 10. 32,0), Blei 50,8
(50,8), Zink 40,0 (40,0), Zinn 83,9 (83,9), Aluminium 111,1
(111.1), Nickel 86,2 (86,2), Antimon 82,3 (78,6).
Neuordnung der engliſchen Baumwollinduſtrie? Nach
Be=
richten aus Mancheſter wurden am geſtrigen Dienstag auf einer
Verſammlung von Baumwollſpinnereibeſitzern zwei Pläne geprüft,
die eine gründlichere Organiſation der ganzen britiſchen
Baum=
wollſpinnerei vorſehen. In dem einen Plan iſt vorgeſchlagen,
daß Erzeugung und Verkauf von Baumwollgarn durch eine
Ver=
einigung erfolgen ſoll, deren Beſchlüſſe bindend für alle
Spinne=
reien im ganzen Lande ſein würden. Der zweite Bericht bezieht
ſich auf die Beſeitigung überzähliger Spindeln. Beide Pläne ſind
von beſonderen Ausſchüſſen in 18monatiger Arbeit fertiggeſtellt
worden. Daily Telegraph” ſagt, die Pläne bieten die letzte
Hoff=
nung der Induſtrie auf freiwillige innere Reorganiſation.
Viehmärkke.
Erfolgreiche Bullenauktion in Lauterbach. Am Mittwoch
führte hier die Landesbauernſchaft Heſſen=Naſſau durch das
Tier=
zuchtamt Gießen eine Bullenauktion durch, die ſehr günſtige
Er=
gebniſſe zeitigte. Von den 42 angefahrenen Tieren wurden 41
verkauft. Bemerkenswert iſt, daß ſehr gute Durchſchnittspreiſe
er=
zielt wurden. Sie betrugen diesmal rund 579 RM. für das Tier
gegenüber 542 RM. im Vorjahr. Der Geſamtumſatz für die 41
verkauften Tiere betrug 23 720 RM. Der niedrigſte
Verkaufs=
preis machte 400 RM. aus, der höchſte bei zwei Tieren 790 RM.
Der gut beſuchten Auktion, zu der nur Leiſtungsbullen zugelaſſen
waren, deren Mütter unter ſtändiger Milchkontrolle ſtehen, war
eine Preisbewertung vorausgegangen.
Steuergutſcheit
„Gr. II p. 1934
„ „ „ 1935
„ „ „ 1936
„.. 1937
„ 1938
„Gruppel ....!
48 Dtſch. Reichsanl.
59
„ v.25
5½%Intern. „v.30
69Baden ... v.27
69Bayern „.v.27
69Heſſen. . .. v.29
6% Preuß. St. v. 28
62 Sachſen ..v.27
6%Thüringen v.27
6% Dt. Reichsbahn
Schätze. . .......
59 Dt. Reichspoſt
Schätze. .....
Dtſch. Anl. Ausl.
* . Ablöſung
„. (Neubeſitz)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
6%Baden=Baden.
69Berlin ...b.24
68Darmſtadt .
6%Dresden. . v.26
6%Frankfurt a. M.
Schätze v. 29
„ v.26
68Mainz. ...
6%Mannheim v.27
68München v.29
6%Wiesbaden v. 28
mbesbr. 93
89.5
103.7
105
102.25
992),
98.2
10175
95.75
93
95
95
107.5
96
93.5
100.5
100.1
100.
9.65
82
85.75
90.5
Wee
hyp.=Bk.=Liqguid.
434%
Komm. Obl. . ..
6% Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6% „ Goldoblig.
6% Landeskomm.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R.11
„ R.1s
6% „
6%Kaſſ. Landeskrd.
Goldpfbr.
6%Naſſ. Landesbk.
5½% „ Lig.=Ob
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
FAusl. Ser. I
FAusl. Ser. II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
6%Berl. Hyp.=Bk.
5½% „ Lig.=Pfbr.
6% Frkf. Hyp.=Bk.
5½%0 „ Lig.=Pfbr.
Goldoblig.
603
62 Frkf. Pfbr.=Bk.
Lig.=Pfr.
5½9
6% Mein. Hyp.=Bk.
5½% Lig=Pfr.
32. Pfälz. Hyp.=Bl
% Lig.=Pffr
6SRhein.Hhp.=Bk
5½%0 „ Lig.=Pfr.
6% „ Goldoblig.
69 Südd. Boden=
Cred.=Bank
5½% n Lig.=Pfbr.
2aWürtt. Hyp. B.
93.5
92.75
94.5
31.
85
92.75
92.5
93.25
120.5
20
92
93
92
92:
89.5
92.25
941)
92.75
941).
94.5
947.
92
93.75
91
Maeue
79 Dt. Linol. Werke
83oMainkrw. v.26
69Mitteld. Stahl
6% SalzmannECo.
6%Ver, Stahlwerke
6% Voigtce Häffner
J. G. Farben Bond
5%Bosn. L. E. B.
2. Inveſt.
5%Bulg. Tab. v. 02
4½% Oſt. Schätze
42, Oſt. Goldrente
5%v reinh. Rumän
41%
42Türk. Admin.:
1Bagdad
42
Zollanl.
4½%üngarn 1913
4½%
1914
Golde.
1910
45
4½Budp.Stadtanl.
4Liſſabon
42Stockholm
Aktien.
Accumulat. Fabrik
Alg. Kunſtzide Unie
A. E. G.
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauere
Zellſtoff
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, F.P. ..
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen.
Cement Heidelberg
Karlſtadt
92.75
32.75
93
79.5
19
13.5
13.,5.
11.75
29
8.1
54.5
52.5
105
167
63
281,
105
103
Chem.Werke Abert
Chade (A.=C).
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum
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Dt. Atl. Telegr.
„ Erdöl
Dt. Gold= u. Silbe
ſcheide=Anſtalt.
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Dortm. Ritterbräu/ 85
Oyckerhoffc Widm
Eichbaum=Werger
Elektr. Lieferg.=Geſ.
„ Licht u. Kraft
Eſchwe. Bergwerk
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
Fahr, Gebrüder..
J.G. Farbeninduſtr. 143.75
Feinmech. (Fetter)
Felt & Guilleaume
Frankfurter Hof.
Gel enkirch. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern.
Goldſchmidt Th.
Gritzner=Kayſer..
Grün & Bilfinger „/=
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke. Füſſen
Harpener2 ergbau.
Henninger, Kempfl110
HilbertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſſen.... /114.5
Holzmann, Phil.
Flſe Bergb. Stamm
Geniſſel1 18.25
A
86.5
218
131
120.5
1107
216
104.5
89
104.5
118.25
264
54
60
116
77.5
64.75
116.75
94
30
218
Ros
112
He5
105.5
45
83
80
Mſicte
Kali Chemie.
„ Aſchersleben.
Klein, Schanzlin ..
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Knorr C. H......
Konſerven Braun,
Lahmeyer & Co. ..
Laurahütte ....."
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Elektr. Stamml=
Stahlwerke .
Riebeck Montan.
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Salzdetfurth Kali".
Salzw. Heilbronn ./=
Schöfferhof=Bind.
Schramm, Lackfbr.
Schuckert, Elektr.
Schwartz, Storchen
Siemens & Halskel=
„ Reinigerwerke
Südd. Zucker=A. G.
Thür. Liefer.=Geſ..),
Re
77.75
260
50
123
21.5
90
229.25
67.5
77.25
81.25
7535
95
uu8
5o
227.5
100
90.5
220
171
38.5
94
Nieee
Ver. Stahlwerke .
Ver. Ultramarin ../130
Voigt & Haeffner.
Weſtdt.e Kaufhof / 32le
Beſteregeln Kali
Zellſtof/Waldhof. / 48
Allg. Dt. Creditanſt. Faif
Badiſche Bank.
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Baher, Hyp. u. W
Berl. Handelsgeſ.
Hypothelbk.
Comm. u. Privatbk.
Dt. Ban1 u. Dise.,
Dt. Eff. u. Wechſel
Dresdner Bank.
Frankf. Bank.
„ Hhp.=Banf
Mein. Hyp.=Bauk.
Pfälz. Hyp.=Bank
Reichsbank=Ant.
Rhein. Hyp.=Bank. 110/
Südd. Bod.=Cr. Bl.
Württb. Notenbank/a00
A.G. Verlehrsw./ 80.5
Mlla. Lolalb. Kraftw/ 120,5
70 Dt. Reichsb. Bzgl 112: 2
Hapag.
36/
Nordd. Llohzd.
Südd. Eiſenb.=Gei./ 56
Allianz= u. Stuttg.
Verſicherung ...
„ Verein.Verſ.
Frankona Rück=u. Mſ.
200
212,5
115
40
Mannh. Verſich.
13.5
Otavi Minen.
Schantung Handelsl
Samstag, 13. Oktober 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 283 — Seite 11
ROHAN VON
ER)
Copyright 1934 by Auguſt
„Nein, das iſt es nicht. Und Eugen hat mir auch nichts
ſagt. Ich meinte nur — ich ſehe doch, wie es hier mit euch
ght. Und es wäre doch möglich, daß man Eugen wirklich war. Wenn die Tonola ja ſagte, würde es erſt recht losgehen.
1-urecht tut — vielleicht kann er wirklich etwas, man ſollte das
Loch mal ausprobieren.”
Marie hörte ſtumm zu. Dieſes Plädoyer hätte ſie am
aller=
l tzten von Grete erwartet. Es mußte doch einen Grund haben,
enn Grete es gerade jetzt hielt?
„Und du — na, wir wiſſen doch, wie du mit Manns ſtehſt. ging unruhig im Zimmer auf und ab. Sie war viel zu beun=
2 u könnteſt doch mindeſtens einmal den Verſuch machen?” ſprach
rete weiter, ohne das Verſtummen der Schweſter zu beachten.
2 ielleicht brachte ſie ſie wirklich dazu. Vielleicht war das
wirk=
lah, wie Seydell hatte durchſchimmern laſſen, die Löſung. „Du
b ſt doch wer, und Manns hält ſo viel von dir und —
„Ich hab’ es ſo lange nicht getan, liebe Grete. Ich weiß
arich, warum. Ich verſtehe doch ſchließlich etwas vom Theater.
2ah kann doch meinen Mann auch ein klein wenig beurteilen. Möglichkeit, eine Hoffnung?
Das mußt du mir — das müßt ihr mir ſchon glauben.”
Grete zuckte die Achſeln. „Schließlich kann ſich jeder Menſch
emimal irren”, ſagte ſie. „Ich hab jedenfalls, je länger je ſtärker
den Eindruck, daß es ſo nicht weitergehen kann. Mit euch Ich Tiſchchen mit dem Telephon bewegte. Der Kreis wurde immer
hab' die ganze Zeit nichts geſagt — aber ich dachte, ich ſollte
ouch einmal verſuchen, mit dir darüber zu fprechen.”
Gerade heute? dachte Marie.
„Aber wenn du meinſt —? Du verſtehſt ja natürlich
wirk=
lich viel mehr davon, kannſt es viel beſſer beurteilen.” Sie ſah
auf die Uhr. „Ich muß ſehen. Marie, daß ich nach Hauſe komme.
Cas iſt ſchon ſo ſpät. Auf Wiederſehen Marie!”
„Komm bald wieder, Gretchen!” Marie hielt ihr nur die
Asange hin, ſtatt ſie, wie ſonſt, zu küſſen. Sie hielt ſie auch
durchaus nicht zurück. Grete ging, ſie war ſehr verſtimmt. Alles
grng quer, dachte ſie. Es war wie verhext. Mit keinem der
Arenſchen, mit denen ſie bisher Kontakt gehabt hatte, konnte ſie
ilm plötzlich halten. Statt deſſen fand ſie ihn gerade mit Sehdell.
Sie begriff ſich ſelbſt nicht. „Ich bin eben durcheinander” tröſtete
HANS RABL
Scherl G. m. b. H., Berlin.
(Nachdruck verboten.)
ſie ſich endlich. „Wenn die Tonola ja oder nein ſagt, wird das
alles wieder anders. Aber ſie wußte dabei, daß das nicht wahr
Sie war in keiner guten Haut, dachte ſie, man ſollte einmal an
gar nichts denken — aber wie machte man das?
Marie ſaß bewegungslos in ihrem Seſſel, bis ſie hinter
Grete die Wohnungstür zufallen hörte. Dann ſprang ſie auf und
ruhigt und aufgeregt, um an etwas Beſtimmtes denken zu
können. Sie ſpürte nur ein Gefühl in ſich aufſteigen, das
ſtärker wurde, das jede andere Regung in ihr unterdrückte. Sie
gab ſich über die Natur dieſes Gefühls keine Rechenſchaft. Sie
hörte zu, wie es in ihr aufbrauſte, ſie ergab ſich. Mechaniſch
ſah ſie auf die Uhr. Es war noch nicht ſpät. Noch nicht zu ſpät.
Hatte ſie Eugen vielleicht doch Unrecht getan? Gab es eine
Sie lief wieder auf und ab. Allmählich wurde aus dem
Hin und Her, das ſie zuerſt von einer Schmalwand des
Zim=
mers zur anderen gehetzt hatte, ein Kreis, der ſich um das
enger, endlich ſtand ſie mit hilflos hängenden Armen vor dem
Telephon. Sie ſtarrte blicklos auf das ſchwarze Ding. Sie
überlegte krampfhaft, aber ſie konnte ſich auf die Nummer nicht
beſinnen, die ſie anrufen wollte. Trotzdem hob ſie den Hörer
ab. Als die Beamtin ſich meldete, nannte ſie zu ihrer eigenen
Verwunderung die richtige Zahl. Das Büro des Opernhauſes
meldete ſich. Mit trockenem Mund fragte ſie, wann der Intendant
morgen Probe habe, wie lange ſie ſchätzungsweiſe dauern
werde, bat, ihn zu verſtändigen, daß ſie ihn anſchließend
dringend ſprechen müſſe.
Dann legte ſie den Hörer wieder auf die Gabel. Sie atmete
auf. Sie hatte ſich nun entſchloſſen, das war gut, ſie brauchte
jetzt nicht mehr nachzudenken. Sie hatte ihre vorgezeichnete Route
ſichtbar vor ſich liegen, ſie brauchte ihr nur zu folgen. Sie
drehte alle Lichter bis auf eine kleine Stehlampe ab, ſetzte ſich
wieder in ihre Ecke und begann zu warten. Sie tat nichts dazu,
ſich die Zeit zu verkürzen. Ohne Gedanken ließ ſie ſie an ſich
vorüberrinnen. Sie wartete, und das einzige, was ihr bewußt
wurde, war, daß es eigentlich ſchön und gar nicht langweilig
ſei, ſo zu ſitzen, nichts zu denken, nichts zu tun, nur zu warten.
Sie hatte keine Ahnung, wieviel Zeit vergangen ſein mochte,
als Seydell endlich kam. Es mußte ſpät ſein, denn als er
ein=
trat, war er ſehr erſtaunt ſie noch wach und auf zu finden.
„Du biſt hier?” fragte er ſtatt einer Begrüßung.
„Ja”, ſagte ſie. Sie ſtand auf und ging ihm, der noch an
der Tür ſtand, entgegen. „Ich habe auf dich gewartet.”
Er trat weiter ins Zimmer und ſah ſie mißtrauiſch an.
„Gewartet? Warum denn?"
„Ich wollte dir etwas ſagen — heute noch.”
„So wichtig iſt es?"
„Vielleicht. Ich glaube doch, es wird dich intereſſieren.”
Er ſetzte ſich und ſtreckte die langen Beine von ſich. Er
ſpielte den Ueberlegenen und Gelaſſenen, aber er ſpielte nur.
Zutiefſt war er nicht nur neugierig und intereſſiert, ſondern bis
ins letzte erregt. Er ſpürte, daß etwas Beſonderes in der Luft
lag. Er wußte nicht, ahnte nicht was es war. Sein Denken
und ſeine Befürchtungen liefen in einer ganz anderen, ganz
falſchen Richtung. Was konnte ſie ihm denn ſagen wollen, das
ſo wichtig war, daß es noch heute geſagt werden mußte? Daß
ſie nicht mehr mochte, daß es aus war
„Was iſt es denn? Sag doch ſchon!” drängte er, und ſeine
Stimme war heiſer.
„Ich habe mich für morgen bei Manns angemeldet”, ſagte
ſie ganz ruhig, als ob ihre Mitteilung etwas Alltägliches ſei.
„Ich werde ihn deinetwegen ſprechen — das heißt, das weiß er
noch nicht. Ich wollte dich vorher fragen —” Sie ſchien nicht zu
ſehen, daß er ſich mit einem Ruck vorgebeugt hatte, ſie erſt
ver=
ſtändnislos anſtarrte, dann plötzlich alle Muskeln ſpannte, wie
zu einem Sprung. „Ich wollte dich vorher fragen, was du gern
dirigieren möchteſt, damit ich es Manns nahelegen kann.”
Seydell antwortete nicht ſofort. Er ſtarrte ſie immer noch
unbeweglich an. Er verſtand nicht — weil er ſchon lange nicht
mehr hoffte, begriff er nicht. „Was willſt du —?” fragte er
endlich.
(Fortſetzung folgt.)
Daupiſchriftleitung: Nudolf Maupe.
Berantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten:MaxStreeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. 6. Quetſch: für den Sport: Karl Böhmann:
für „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt.
D. A. 1X. 34. 22362. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen
Sprechſtunden der Redaktion: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 12 Geiten.
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Seite 13 — Nr. 283
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Die Idee dieses Filmes geht auf eine Affäre zurück,
die sich vor vielen Jahren während eines Faschings
in Wien abgespielt hat. Die wahren Namen der
vorkommenden Personen durften nicht genannt
werden.
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Schauspielkunst und seiner glänzenden Regie die ganze Welt.
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