Enzelnummer 10 Pfennigs
A
*
2
R4
9
N
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Bezugspreis:
Anzeigenpreis:
Awöchentlich 7maligem Erſcheinen vom 1. Sep ember
7 30. September 2.— Reichsmark und 20 Pfennig
Ab=
gegebühr, abgeholt 2.— Reichsmark, durch die
enturen 2.20 Reichsmark ſrei Haus. Poſtbezugspreis
September ohne Beſtellgeld monatlich 2.40Reſchemark.
hierſcheinen einzelner Nummern infolge höherer
walt berechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung des
zugspreiſes. Beſiellungen und Abbeſiellungen durch
Fernruf ohne Verbindlichkeit für uns.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 258
Dienstag, den 18. September 1934. 196. Jahrgang
Die 22 mm breite Zeile im Anzeigentell, 1 mm hoch,
7 pfennig. Die 92 mm breite Zeile im Texttel 1 mm
hoch 100 Pfennig. Platzaufſchlag (nach vorheriger
Ver=
einbarung) für Placierung unter Text oder an
be=
ſtimmter Stelle 25% Rabatt nach Staffel C.privatanzeigen
(einſpalig) das feitgedruckte Leberſchriſtswort 20 Pfg.,
ſedes weitere Wort 8 pfennig. Familſen= Anzeigen
die 22 mm breite Zeile 1 mm hoch 6 Pfennig.
poſiſcheckkonto: Franffurt a. M. 1301. Bankkontio:
DD=Bank und Darmſtädter und Nationalbank.
eiſche
Cunz
z
jenzer
den
Das Nein gegen die Sowſets.
Die Rolle Sowjetrußlands im Völkerbund. — Scharſe poliliſche Skizzierung des Kommunismus durch
Bundesrak Mokka. — Moskau und Welirevolukion idenkiſch, ſagk der Schweizer.
ie Ausſprache im Polikiſchen Ausſchuß
DNB. Genf, 17. September.
Nur ſelten hat man in Genf ſolche Spannung erlebt toie
n heutigen Montag, als die Sitzung des Politiſchen Ausſchuſſes
irch den Präſidenten Madariaga eröffnet wurde. Auf der
figesordnung des Ausſchuſſes ſteht bekanntlich die Prüfung des
intritts der Sowjetunion in den Völkerbund. Der Andrang
is allen Kreiſen der in Genf zur Völkerbundstagung
ver=
mmelten internationalen Welt war ungeheuer. Die Treppen
iddie Gänge des großen Sitzungsſaales waren voller Menſchen.
Als erſter Redner ſprach
der porkugiefiſche Außenminiſter Da Makg.
Fr begründete mit deutlichen, aber vorſichtigen Worten die
ab=
hnende Haltung ſeines Landes. Da Mata erklärte, daß der
intritt Sowjetrußlands im Gegenſatz zu den Ideen der
zibili=
rten Welt und im Gegenſatz zur Idee des Völkerbundes
hen würde. Er ſei überzeugt, daß die Sowjetunion nach ihrem
intritt jene Propaganda noch wirkſamer geſtalten könne, deren
iel es ſei, die Grundlagen der Staaten zu zerſtören. Da Mata
ies ferner darauf hin, daß Sowjetrußland von einer Reihe
mn Staaten heute noch nicht anerkannt worden ſei.
Noch ernſtere Beachtung als die Erklärungen des
portugie=
chen Delegierten fand die anſchließende große und mutige
ede des ſchweizeriſchen erſten Delegierten
Bundesrak Mokka.
ie Schweiz, führte Motta aus, ſei in einer beſonderen Lage.
ie habe den Eintritt in den Völkerbund erſt nach einer hart
mſtrittenen Volksbefragung vollzogen. Die Gründer des
Völ=
rbundes hätten der Schweiz dann ihr Vertrauen bezeugt,
in=
m ſie Genf zum Sitz des Völkerbundes beſtimmten. Die
chweiz ſei ſtets eine grundſätzliche Anhängerin der Univerſalität
8 Völkerbundes geweſen. Schon im Jahre 1920 habe er
rſönlich dem Wunſch Ausdruck verliehen, daß Rußland
ein=
al, geheilt von ſeiner Beſeſſenheit, und befreit von ſeinem
nheil, mit dem Völkerbund zuſammenarbeiten werde. Die
chweiz habe bei aller Freundſchaft zum ruſſiſchen Volk aber
eemals das gegenwärtige Regiment anerkennen wollen. Sie ſei
itſchloſſen, auf dieſer Haltung der Ablehnung und des
Ab=
artens zu beharren. Die Schweiz habe ſich ſchon deshalb
ent=
zließen müſſen, den Eintritt Rußlands ihrerſeits abzulehnen.
s eine Ja=Stimme gleichbedeutend mit der Wiederaufnahnie
r diplomatiſchen Beziehungen ſein müßte.
Motta ſtellte dann die Frage ob eine Regierung, deren
Feſen der expanſive und kämpferiſche Kommunismus ſei, die
otwendigen Bedingungen erfülle, um in den Kreis der
Völker=
uindsmächte aufgenommen zu werden. Man müſſe hierbei ſchon
in dem eigentlichen Zweck des Völkerbundes und den ihm
ggrundeliegenden Ideen ausgehen.
Der ruſſiſche Kommunismus bedeute — auf dem Gebiete der
eligion, der Moral der Geſellſchaft, der Politik und der
Wiſſen=
haft — die gründlichſte Verneinung aller Ideen, auf denen
nſer Leben und unſer Weſen beruht. Die meiſten Staaten
ver=
eten ja vorweg die kommuniſtiſche Propaganda. Alle aber
be=
achten ſie als Staatsverbrechen, ſobald ſie ihre Theorie in die
at umzuſetzen verſuche.
Motta entwarf dann ein Bild von der Religionsfeindſchaft
25 Sowjetregimes. Der Sowjetkommunismus bekämpfe die
eligionsidee und die Geiſtigkeit in allen ihren Formen.
Die chriſtlichen Kirchen der ganzen Welt ſeien aufs tiefſte
ſchüttert von dem Jammer ihrer Glaubensgenoſſen in Ru
i=
ind. Der Kommunismus löſe aber die Familienbande auf und
drücke das Privateigentum und organiſiere die Arbeit in
For=
ſen, die kaum von Zwangsarbeit zu unterſcheiden ſei. Nußland
i von der ſchweren Lage einer Hungersnot heimgeſucht, ie
ſre Urſachen wahrſcheinlich in einem völlig verfehlten
wirtſchaft=
chen und ſozialen Syſtem habe."
Der wichtigſte Geſichtspunkt für die Schweiz ſei aber
Ruß=
inds Anſpruch auf Durchſetzung ſeiner Ziele in der ganzen
Celt. Es verſuche, die Weltrevolution zu organiſieren. Die
ſerbreitung ſeiner Lehren über die politiſchen Grenzen hinaus
i ſein Lebensgeſetz. Gewiß, ſagte Bundesrat Motta weiter,
inn man einwenden, die Kommuniſtiſche Partei kann nicht mit
em bolſchewiſtiſchen Staat verwechſelt werden. Aber dieſer
einwand hat keine Kraft.
Kommuniſtiſche Parkei und Dritke Inkernakiongle
ſind eine moraliſche Einheik.
Der Einwand, daß die Sowjetunion mit ihren 160 Millionen
icht einfach beiſeite gelaſſen werden könne, klinge zwar
einleuch=
end. Die Regierungen Frankreichs, Großbritanniens und
Ita=
iens hätten in Bern dieſen Standpunkt vertreten, ohne aber
rgendeinen Druck auf die Schweiz auszuüben. Die Schweiz aber
onne nun einmal an die Evolution des bolſchewiſtiſchen
Regi=
nents, ſo ſehr ſie ſie wünſche, nicht glauben. Sie könne auf die
ddee nicht verzichten, daß wenigſtens ein Minimum von
mora=
ſcher und politiſcher Verwandtſchaft zwiſchen den
Völkerbunds=
kaaten beſtehen ſollte zugunſten des Grundſatzes der
Univerſali=
at. Bei allen patriotiſchen und nationalen Schweizern beſtehe
ſeute der gemeinſame Eindruck, daß der Völkerbund etwas
Ge=
ährliches unternimmt, wenn er Waſſer und Feuer vereinigen
vill. Vertrauen könne die Schweiz der Sowjetunion nicht, und
ie könne ſich auch nicht an einem Akt beteiligen, der
Sowjetruß=
land ein bisher nie beſeſſenes Anſehen verſchaffen werde.
Nun ſind, fuhr Motta fort, die Würfel allerdings gefallen.
Wir haben die Rolle eines Wächters und Warners vorgezogen,
Offen aber, daß die Zukunft unſer Mißtrauen für übertrieben er=
weiſen wird. Wir zählen darauf, daß alle anderen Staaten uns
helfen werden, zu verhindern, daß Genf ein Herd zerſetzender
Pro=
paganda wird.
Wir werden wachſam ſein.
Zum Schluß erinnerte der Vertreter der Schweiz daran, daß
auch nach Aufnahme der Sowjetunion Rat und Verſammlung
vor mehreren offen gebliebenen Fragen ſtehen werden. Er wies
auf die Entſchließungen der Verſammlung hin, die ſich auf die
Unabhängigkeit Georgiens beziehen. Er erinnerte dabei an
Ar=
menien, die Ukraine und andere Länder. Dieſe Probleme ſeien
noch nicht aus der Welt geſchafft. Er hoffe beſonders, daß
ge=
rade, wenn die Sowjetdelegierten hier weilen werden, in Genf
Stimmen ertönen, die im Namen des menſchlichen Gewiſſens
Aufklärung von der ruſſiſchen Regierung verlangen.
Die Rede Mottas wurde von einem großen Teil der
Dele=
gierten und von der Tribüne mit ſtarkem demonſtrativem Beifall
aufgenommen.
Der belgiſche Miniſterpräſident Jaſpar, der holländiſche
Außenminiſter de Graefe und der argentiniſche
Dele=
gierte Cantilo brachten anſchließend ihre Bedenken
gegen die Aufnahme
zum Ausdruck, worauf der
franzöſiſche Außenminiſter Barkhou
die Haltung Frankreichs vor der zum Teil ſehr kritiſch
ein=
geſtellten Verſammlung verteidigte. Aber die Stellung
Frank=
reichs iſt in dieſer Hinſicht ſo ſchwach fundiert, daß ſelbſt dieſem
glänzenden Redner es ſchwer wurde, Argumente für die
fran=
zöſiſche Politik zu finden, deren eigentliche Ziele doch allzu
deutlich zu Tage treten. Immer wieder wandte ſich Barthou an
Motta, um deſſen Argumente eigene gegenüberzuſtellen, aber
immer wieder mußte der Eindruck des unvoreingenommenen
Zu=
ſchauers der ſein, daß es dem franzöſiſchen Außenminiſter nich:
gelungen iſt, die Gründe der ſchweizeriſchen Ablehnung zu
entkräften. Wenn man Rußland zurückſtoße, erklärte er, ſo werde
die bolſchewiſtiſche Propaganda erſt recht gefährlich werden und
ſich gegen Europa richten. Zum Schluß erklärt Barthou, daß
England, Frankreich und Italien zuſammen mit Polen die
Ver=
antwortung für die Aufnahme der Ruſſen auf ſich nehmen.
Nach Barthou brachte der
engliſche Delegierte Eden
die Zuſtimmung ſeiner Regierung zur Aufnahme
Sowjetruß=
lands in den Völkerbund in nüchterner Rede zum Ausdruck.
England trete für die Univerſalität des Völkerbundes ein, und
es ſei der Meinung, daß ein ſo großes Land mit einer ſo
zahlreichen Bevölkerung nicht außerhalb des Völkerbundes
bleiben ſollte.
Der italieniſche Delegierte Aloiſi erklärte die
Zuſtimmung ſeiner Regierung worauf der polniſche
Außen=
miniſter Beck zuſtimmend erklärte, Polen begrüße es, daß
die Sowjetunion nun im Völkerbund auch die Laſten der
inrer=
nationalen Friedensſicherung mittragen werde.
Eine längere Erklärung in zuſtimmendem Sinne verlas der
tſchechoſlowakiſche Außenminiſter Beneſch und
auch der kanadiſche Miniſterpräſident Benett,
ſo=
wie der türkiſche Außenminiſter Tewfik Ruſchdi
Bey gaben ihre poſitive Einſtellung kund.
Der Völkerbund wird in ſeiner Vollverſammlung am
Dieus=
tag über die Aufnahme Rußlands abſtimmen.
Chile, die Türkei und Spanien in den Völkerbundsrak
gewählt.
Am frühen Montag nachmittag fand, wie erwartet, die Wahl
Chiles Spaniens und der Türkei in den Völkerbundsrat durch
die Völkerbundsverſammlung ſtatt. Von 52 Stimmen erhielten
Spanien und Chile je 51, die Türkei 48 Stimmen. Die Wahl der
drei Länder wurde mit Beifall begrüßt.
Edle Freundſchaft.
Ddie „Röpublique” droht Polen mit Ausweiſung von
500 000 polniſchen Arbeitern aus Frankreich.
DNB. Paris, 17. September.
Die „République” veröffentlicht eine ſcharfe Warnung an
Polen und droht mit Sanktionen, falls Warſchau nicht ſeinen
neueſten Kurs wechſele. Das Blatt nennt als erſte Sanktion,
die Frankreich gegen Polen ergreifen könnte, die Rückſendung der
500 000 in Frankreich beſchäftigten polniſchen Arbeiter, die der
franzöſiſchen Wirtſchaft ohnehin nichts nützen, da ſie alle ihre
Erſparniſſe nach Hauſe ſchickten. Als weiteres Druckmittel führt
das Blatt die Kündigung des franzöſiſch=polniſchen
Handels=
vertrages an. Frankreich benötige keineswegs polniſche Kohle.
Der Krieg im Gran Chaco kobt weiter.
EP. New York, 17. September.
Das paraguahiſche Kriegsminiſterium gibt eine amtliche
Mitteilung heraus, wonach im Gran Chaco=Gebiet eine große
Schlacht tobte. Die Bolivianer haben der Mitteilung zufolge
nach heftigem Artilleriefeuer die paraguayiſchen Truppen
ange=
griffen. Die Offenſive ſei jedoch zum Stillſtand gebracht worden.
Auf beiden Seiten ſeien die Verluſte ſehr groß.
Morakorium u. Einfuhrbeſchränkung.
Von
Dr. Carl Wellthor.
Reichsbankpräſident Dr. Schacht hat in der amerikaniſchen
Zeitſchrift „Foreign Affairs” einen Aufſatz veröffentlicht, der
noch einmal auseinanderſetzt, warum Deutſchland ohne ein
Moratorium für ſeine ausländiſchen Schulden nicht auskommen
kann. Die Anſammlung der als Zinſen und Tilgungsquoten
zu zahlenden Gelder in deutſcher Währung bereitet keine
Schwie=
rigkeiten, ſondern nur die Umwandlung in fremde Valuten.
Mitte Juni hat Deutſchland ein halbjähriges Transfer=
Mora=
torium erklärt; der Erfolg dieſer Maßnahme iſt aber durch
Sonderabkommen, die eine Reihe gerade der wichtigſten
Gläu=
bigerländer für die Vorzugsbehandlung ihrer Staatsangehörigen
duichgeſetzt haben, faſt völlig illuſoriſch geworden. Schacht hat
in ſeiner Leipziger Rede vor bald drei Wochen ausgeſprochen,
daß das halbjährige Moratorium ſelbſt dann nicht genügen
würde, wenn es vollſtändig wäre, ſondern daß nur ein
mehr=
jähriges Vollmoratorium für die Geldüberweiſungen an das
Ausland Heilung bringen kann. Einen amtlichen Schritt nach
dieſer Richtung hat Dr. Schacht bisher nicht unternommen. Er
hat vielmehr durchgreifende Maßnahmen zur zweckvollen
Ver=
wendung der verfügbaren Deviſen beim Einfuhrgeſchäft
ge=
troffen.
Das Ausland hat ſich verſchiedentlich darüber beklagt, daß
Deutſchland ihm Verzichte zumute, ehe im Innern alles geſchehen
ſei, um den Gläubigern Genüge zu tun. Solchen Klagen iſt
durch die Erklärung Dr. Schachts zur Außenwirtſchaft Anfang
der Woche der Boden entzogen worden. Die bisherige Ordnung
der Deviſenzuteilung iſt grundlegend verändert worden. Jedes
von einem Unternehmer geplante Einfuhrgeſchäft wird von
einer der 25 Ueberwachungsſtellen daraufhin geprüft, ob die
Zuteilung der entſprechenden Deviſen volkswirtſchaftlich
ver=
treten werden kann. Ueber die Deviſenbeträge, die jede einzelne
Ueberwachungsſtelle erhält — oder auch nur über die in
Pro=
zeuten am geſamten Deviſenanfall ausgedrückte Quote —, iſt
noch nichts bekanntgegeben worden — konnte übrigens auch
nichts bekanntgegeben werden. Die Zuteilungen werden nach den
beſonderen Verhältniſſen ſchwanken. Feſt ſteht jedoch ſchon heute,
daß die Anträge auf Erteilung von „Deviſenbeſcheinigungen”
ſehr ſtreng geprüft und nur in geringem Umfange genehmigt
werden.
Die wichtigſte Quelle des laufenden Deviſenanfalls iſt der
Export. Daneben gehen aus früheren Exporten nachträglich —
z. B. aus dem Rußlandgeſchäft — Deviſen ein. Der deutſche
Export iſt infolge der allgemeinen Schrumpfung des
internatio=
nalen Außenhandels, aber auch infolge einſeitiger
Abſperrmaß=
nahmen des Auslandes gegen deutſche Zufuhren faſt ſtetig
zu=
rückgegangen. Er liefert weniger Deviſen, als die Einfuhr
Deviſen beanſprucht. Dies Defizit im Verein mit den
Schulden=
überweiſungen hat unſere Gold= und Deviſenvorräte bis auf
einen kleinen Reſt aufgezehrt. Für die Aufrechterhaltung unſerer
Währung ſind Gold= und Deviſenbeſtände nicht erforderlich
ſo=
lange ſtreng darauf gehalten wird, daß keine irgendwie
beträcht=
lichen Markbeträge über die Grenze gelangen und dort den Kurs
der Reichsmark drücken. Aber unſere Deviſenbilanz bedarf
dringend einer nachhaltigen Beſſerung, wenn wir auch nur die
dringendſten Einfuhren ſicherſtellen wollen.
Aus den Reden, die von den führenden Männern
Deutſch=
lauds auf dem Parteitag zu Nürnberg gehalten worden ſind,
klang es deutlich hervor, daß ſich die deutſche Wirtſchaft und
überhaupt das geſamte deutſche Volk auf einen ernſten Winter
gefaßt machen muß. Die neue Ordnung für die
Außenwirt=
ſchaft wird die Einteilung des Bedarfs an ausländiſchen Waren
nach ihrer „Dringlichkeit” bringen. Das Maß für die
Dringlich=
keit wird nicht allein durch den Grad der Unentbehrlichkeit für
die unmittelbare Erhaltung von Leib und Leben der
Bevölke=
rung beſtimmt, ſondern auch durch die Rückſicht auf die
Bereit=
ſchaft der betreffenden Lieferländer, uns Induſtriewaren
abzu=
nehmen. So kann und wird es wohl auch geſchehen, daß etwa
entbehrliche Apfelſinen für die Einfuhr zugelaſſen werden, ſelbſt
wenn der dringende Bedarf an einem wichtigen Rohſtoff — etwa
an Baumwolle — noch nicht voll gedeckt iſt. Natürlich kann ſich
der Inlandsverbrauch aus freien Stücken den
nationalwirtſchaft=
lichen Notwendigkeiten anpaſſen, indem er den Genuß von
Nah=
rungsmitteln einſchränkt, deren Verbrauch als „unzeitgemäß”
anzuſehen ſind. Der Staat wird hier nach anderen Grundſätzen
urteilen und handeln müſſen als das wirtſchaftende und
ver=
brauchende Individuum.
Wenn die bisherige Ordnung für die Deviſenzuteilung durch
eine neue erſetzt worden iſt, ſo ergibt ſich daraus, daß
Ver=
lagerungen in der Einfuhr eintreten werden. Es wird daher
un=
vermeidlich ſein, daß der Abſatz gewiſſer fremder Lieferländer
auf dem deutſchen Markt zurückgeht, und daß ſolche Länder
daraus ihrerſeits Folgerungen für die Zulaſſung deutſcher
Exportwaren ziehen. So peinlich und ſtörend auch ein ſolches
gegenſeitiges Ueberſteigern mit Maßnahmen und
Gegenmaß=
nahmen ſein mag — das eine Gute kann es vielleicht doch haben,
daß nämlich den Völkern die Augen aufgehen über der
Leicht=
fertigkeit und Rückſichtsloſigkeit, mit der eine Gruppe leitender
Staatsmänner Deutſchland vom internationalen Waren= und
Geldverkehr abzuſperren begonnen hat. Schacht hat in ſeiner
Leipziger Rede durchblicken laſſen, daß Deutſchland bereit ſei,
mit ſeinen Gläubigern über die näheren Bedingungen des
Transfermoratoriums zu verhandeln. Die Antwort darauf war
eine Flut von Verwünſchungen und Beſchimpfungen; nur
wenige Blätter rafften ſich zur Anerkenntnis auf, daß es eine
beſſere Schuldnermoral ſei, den Gläubigern reinen Wein
ein=
zuſchenken, als ſie bis zum letzten Augenblick über den
tatſäch=
lichen Ernſt der Lage im Unklaren zu laſſen.
Es läßt ſich zurzeit auch nicht annähernd überſehen, wann
ſich Deutſchlands Deviſenlage ſoweit geberſſert hat, daß die
ſtraffe Ordnung, die am 24. September in Kraft treten ſoll,
ent=
behrlich wird. Würde Deutſchland gezwungen, von ſich aus auch
die Einzelheiten des Ueberweiſungsmoratoriums feſtzuſetzen
weil es ſich mit ſeinen Gläubigern nicht einigen kann —, ſo
wäre in abſehbarer Zeit mit keiner Unterſtützung des Auslandes
bei der Beſſerung der deutſchen Deviſenbilanz zu rechnen. Ohne
eine ſolche Unterſtützung wird es aber auf die Dauer nicht
gehen. Gewiß haben alle Länder, die am Weltkriege beteiligt
waren, unter den Folgen zu leiden, — aber kein Land in ſolchem
Seite 2 — Nr. 258
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 18. September 1934
Maße wie Deutſchland, Deutſchland hat nämlich ſchwere Verluſte
an Territorium und Wirtſchaftswaren erlitten, hat einen großen
Teil der fremden Kriegsſchulden als „Reparationen” auf ſich
nehmen müſſen und iſt gezwungen worden, dieſe Summen aus
knappen und vorerſt nicht wieder auffüllbaren Gold= und
De=
viſenvorräten in kurzer Zeit zu zahlen. Die Erkenntnis von
der Unvernunft und Unerträglichkeit ſolchen Vorgehens iſt noch
nicht Gemeingut der Völker und ihrer leitenden Staatsmänner
geworden. Der Fehler kann nur dadurch wieder gutgemacht
werden, daß ſich das geſamte Ausland, ſoweit es. dazu materiell
in der Lage iſt, an der Ueberwindung der deutſchen
Schwierig=
keiten beteiligt. Dies kann durch drei Gruppen von Maßnahmen
geſchehen: 1. durch Gewährung eines Transfermoratoriums von
ausreichender Dauer, 2. durch Konvertierung der deutſchen
Aus=
landsſchulden auf ein erträgliches Maß und 3. durch
Kreditge=
währung während der Uebergangs= und Sanierungszeit.
Die Neuordnung der deutſchen Außenwirtſchaft, die durch
eine Serie von Verordnungen ins Leben gerufen worden iſt,
enthält auch Anſätze zu einer Beſſerung der Deviſenbilanz durch
Ausfuhrbelebung. Sie ſagt beſondere Unterſtützung für „
Kom=
penſationsgeſchäfte” zu, bei denen Deutſchland Einfuhrwaren mit
Ausfuhrwaren bezahlt, ohne daß dabei Deviſen bezahlt oder
ein=
genommen werden. Die Arbeitskräfte, die hierbei Verwendung
finden, würden zum Feiern verurteilt ſein, wenn die
Kompen=
ſationsgeſchäfte nicht zuſtandekämen. Die an der Herſtellung
von Maſchinen für Kompenſationsgeſchäfte mit dem Ausland
beſchäftigten Kräfte verzehren dann Arbeitslohn und keine
Arbeitsloſenrente. Ueber die materiellen und pſychologiſchen
Vorteile eines ſolchen Zuſtandes kann es keine zwei Meinungen
geben. Allerdings ſind ſolche Kompenſationsgeſchäfte, die keine
Deviſen bringen, aber Deviſen ſparen, für zahlreiche
Fabrikan=
ten und Kaufleute Neuland, auf dem ſie ſich erſt zurechtfinden
müſſen. In Wirtſchaftsabmachungen, die Deutſchland in den
letzten Monaten beſonders mit einigen Ländern des
Donau=
aums und Südoſteuropas abgeſchloſſen hat, iſt die Möglichkeit
von Kompenſationsgeſchäften ausdrücklich vorgeſehen und ſogar
ein paritätiſches Organ geſchaffen, das ſolche Möglichkeiten
auf=
zufinden, zu prüfen und in die Tat umzuſetzen hat. Für findige
Köpfe und tatkräftige Wirtſchaftspioniere ergibt ſich hier ein
reiches Betätigungsgebiet.
Religiöſe Unruhen in Nord=Irland.
EP. Belfaſt, 17. September.
Die am Sonntag morgen in der Hauptſtadt Nordirlands
ausgebrochenen religiöſen Unruhen konnten erſt in den ſpäten
Nachtſtunden unterdrückt werden, nachdem die aus allen
Stadt=
teilen zuſammengezogene Polizei wiederholt Salven über die
Köpfe der wütend kämpfenden Menge abgeſchoſſen hatte. Die
Zuſammenſtöße begannen mit dem Singen von Kirchenliedern
durch iriſche Katholiken, die mit dem Freiſtaat ſympathiſieren,
worauf die Proteſtanten ihrerſeits Parteilieder ſangen und beide
Seiten ſich mit Steinen bewarfen. Nachdem die Polizei mit
Hilfe des Gummiknüppels die Menge auseinandergetrieben
hatte, flammten am Nachmittag die Unruhen erneut auf, wobei
auf beiden Seiten von Feuerwaffen Gebrauch gemacht wurde.
Erſt als die Polizei ſpäter, als es immer wieder zu
Zuſammen=
ſtößen kam, ſelbſt zur Waffe griff, konnte die Ruhe
wieder=
hergeſtellt werden. Bei den Zuſammenſtößen wurden über 50
Perſonen, darunter zahlreiche Frauen und Kinder verletzt. Zehn
Perſonen mußten ins Krankenhaus übergeführt werden,
Vom Tage.
Havasagentur meldet, daß der Staatsbeſuch des Königs
Alexander von Südſlawien in Paris auf den 19. Oktober
feſt=
gelegt worden iſt.
Erzherzog Otto von Habsburg iſt am Sonntag nachmittag an
Bord des Dampfers „Brabant”, von Oslo kommend, in
Antwer=
pen eingetroffen. Exkaiſerin Zita erwartete ihn am Quai. Der
Erzherzog und ſeine Mutter begaben ſich im Wagen nach Schloß
Steenockerzeel.
Die Verhaftung des bekannten Großinduſtriellen und
Ree=
derei=Beſitzers Horacio Echevarietta, der in eine großangelegte
Waffenſchmuggelaffäre verwickelt ſein ſoll, ſteht im Mittelpunkt
des politiſchen Intereſſes der ſpaniſchen Oeffentlichkeit und dürfte
wahrſcheinlich noch weitreichende Folgen für die ſpaniſche
Innen=
politik nach ſich ziehen.
Die politiſche Polizei in Sofia hat bei zahlreichen
Maze=
doniern Hausſuchungen vorgenommen, die in Verbindung mit der
Flucht des mazedoniſchen revolutionären Führers Iwan
Michai=
loff ſtehen. In der Hauptſtadt wurden gegen 40 Perſonen
feſtge=
nommen, von denen 18 nach ihrer Vernehmung wieder
freige=
laſſen wurden. Unter den noch in Haft befindlichen Perſonen ſind
auch die Frauen einiger von den Behörden geſuchten
mazedoni=
ſchen Wojewoden.
Die japaniſche Abordnung für die Londoner
Flottenbeſpre=
chungen, die unter Führung von Admiral Yamamoto ſteht, wird
am 20. September Yokohama verlaſſen, um ſich auf dem Wege
über die Vereinigten Staaten nach London zu begeben. Die
An=
kunft in London iſt für den 17. Oktober zu erwarten.
3. Berſamttang
Beurſcher Maeſorſcher and Aerite.
Von unſerem Sonderberichterſtatter,
Hannover, 16. September 1934.
In der Kuppelhalle der Stadthalle zu Hannover fand am
Sonntag, dem 16. September, die feierliche Eröffnung der 93.
Verſammlung deutſcher Naturforſcher und Aerzte ſtatt. Dieſe
Verſammlung im dritten Reich ſteht unter dem Kernſpruch: „Im
Dienſt am Volk für deutſche Wiſſenſchaft in der Welt.” Vor
70 Jahren hatten ſich die deutſchen Naturforſcher und Aerzte
zum letzten Mal in der Hauptſtadt Hannover vereinigt, und
da=
mals hat Virchow in einer flammenden Rede ſchon die
Bedeu=
tung der Wiſſenſchaft für die Volksgemeinſchaft hervorgehoben.
Im Jahre 1914 ſollte wieder eine Naturforſcherverſammlung
in Hannover ſtattfinden, doch mußte ſie infolge Kriegsausbruchs
aufgeſchoben werden. Erſt in dieſem Jahre konnte nun die
Tagung hier ſtattfinden. Nach einem Orgelvorſpiel begrüßte der
1. Geſchäftsführer Profeſſor Dr. C. Müller die
Verſamm=
lungsteilnehmer, insbeſondere die Vertreter der Reichs= und
Länderregierungen, der Wehrmacht, der Hochſchulen, der Provinz
und der Stadt Hannover und der PO. des Gaues. Nach einem
kurzen Ueberblick über die 112=jährige Geſchichte der Geſellſchaft
ging er auf die Eigenart der diesjährigen Tagung ein, die im
Sinne der neuen Satzungen durch den Wahlſpruch des großen
Göttinger Mathematikers Carl Friedrich Gauß: „non multa,
sed multum” charakteriſiert wird. Das Ziel iſt, unter einem
einheitlichen Geſichtspunkt die Fäden zu ſpannen und zu feſtigen,
die die vielen verſchiedenen Sondergebiete miteinander
verbin=
den. Im Sinne von Leibniz muß es möglich ſein, das
Viel=
ſeitige unter einheitlichem Geſichtspunkt zu ſehen, ſo daß das
Einzelne das Geſamte in univerſeller Harmonie widerſpiegelt.
Als Vertreter des Stellvertreters des Führers Reichsminiſter
Heß begrüßte ſodann der Reichsärzteführer Dr. Wagner die
Verſammlung und betonte, daß eine nationalſozialiſtiſche
Weli=
anſchauung die Vorbedingung einer deutſchen Wiſſenſchaft ſein
müſſe. In Vertretung des dienſtlich verhinderten
Reichsmini=
ſters des Innern überbrachte Miniſterialrat Dr. Gütt die
Grüße des Miniſters. Es folgten Anſprachen der Vertreter der
Provinzialverwaltung, des Rektors der Techniſchen Hochſchule
für die Hohen Schulen Niederſachſens, der ärztlichen und
natur=
wiſſenſchaftlichen Vereine Niederſachſens. Mit beſonders warmen
Worten hieß der Oberbürgermeiſter der Stadt Dr. Menge die
Gäſte willkommen, wobei er betonte, daß Freiheit und Wahr=
Auttdate Heandſchaft Paris-Mostan
* Die Annäherung Sowjetrußlands an den Völkerbund ſcheint
ihre politiſchen Wirkungen am ſtärkſten im Fernen Oſten zu
zeigen. Kein Wunder, denn die Japaner fühlen ſehr deutlich,
daß der Weg Rußlands nach Genf in erſter Linie ſich gegen ſie
richtet, daß zum mindeſten Rußland ſich eine Rückendeckung für
mögliche kriegeriſche Situationen ſchaffen will.
Für die Aenderung in der bedenkenfreien ruſſiſchen
Außen=
politik iſt eine Macht in Europa, nämlich Frankreich,
verant=
wörtlich, dem ſich Japan in den letzten Jahren erheblich
ge=
nähert hatte. Die notwendige Folge iſt jetzt, daß Japan ſich
andere Freunde ſucht.
Die Andeutungen von einem neuen engliſch=japaniſchen
Bündnis, die ſeit Wochen ſchon in den diplomatiſchen Stuben
gemacht werden, ſtehen ſicher in engerem Zuſammenhang mit
den ſranzöſiſch=ruſſiſchen Beſtrebungen. Japan iſt im Begriff,
ſich neu zu orientieren und gerade aus ſeinem Gegenſatz zu
Sowjetrußland heraus die Beziehungen zu Paris zu lockern,
politiſch wie wirtſchaftlich. Die Franzoſen haben ziemlich ſicher
damit gerechnet, daß ſie mit ihren Goldfranken von den
Japanern bei der Erſchließung der Mandſchurei bevorzugt
wer=
den würden. Davon iſt plötzlich keine Rede mehr. Zur großen
Verärgerung der franzöſiſchen Induſtrie= und Bankwelt iſt
plötz=
lich eine engliſche Induſtriellenabordnung aufgetaucht, deren
Reiſe zunächſt mit einem geheimnisvollen Schleier umgeben war.
Gerade bei der politiſchen Verſchiebung liegt es nahe
anzu=
nehmen, daß der Zweck dieſes Beſuches auf wirtſchaftlichem
Ge=
biet in Mandſchukuo liegt, und daß die Engländer gern bereit
ind, ihre Kredite zur Verfügung zu ſtellen, um ſich mit den
Japanern wieder an einen Tiſch zu ſetzen und das
Wirtſchafts=
gebiet in Chinas Norden auszubeuten.
Vor einer neuen Gebielsverkeilung in Afrika?
Nach Meldungen aus Rom ſind zwiſchen Italien, Frankreich
und England Verhandlungen geführt worden, die eine
außer=
ordentliche Erweiterung des italieniſchen Einflußgebietes in
Afrika bezwecken. Bisher ſoll feſtſtehen, daß England den
nord=
weſtlichen Teil ſeines Sudängebietes, der in unſerer Karte
ſchraffiert iſt, an Italien abzutreten bereit iſt. Die künftige
Grenze ſoll etwa in der Linie des dicken Striches verlaufen.
Auch Frankreich ſoll ſein Einverſtändnis erklärt haben, Teile
von Aequatorial=Afrika an Italien abzutreten. Lage und
Um=
fang dieſer Gebiete ſind noch nicht bekannt. Ebenſo wenig weiß
man über eine Entſchädigung Englands für ſeinen Verzicht auf
den oben genannten Teil des Sudans. Schließlich ſoll Italien
freie Hand gegenüber Abeſſinien erhalten haben, ſo daß es in
der Lage wäre, in Abeſſinien ein ungeheures Hinterland für
ſeine Kolonien Somaliland und Erythräa zu gewinnen. Die
Gegenleiſtung Italiens für dieſes große Geſchenk dürfte die
Zu=
ſtimmung zu der Aufrechterhaltung der jetzigen Kräfteverteilung
in Europa ſein.
haftigkeit der Wiſſenſchaft im nationalen Geiſte für die
For=
ſchung notwendig ſei.
Hierauf ergriff der 1. Vorſitzende der Geſellſchaft
Geheim=
rat Dr. Boſch=Heidelberg das Wort zu ſeiner
Eröffnungs=
anſprache. In klaren, ſcharf geſchliffenen Sätzen umriß er das
Weſen naturwiſſenſchaftlicher Forſchung, wies auf ihre Grenzen
hin und ihre Bedeutung für Staat, Volk und Menſchheit.
In Zeiten ſtaatlicher Zerriſſenheit war die Geſellſchaft
deutſcher Naturforſcher und Aerzte in ihrer Verbundenheit mit
der nationalen Entwicklung ein Symbol der
Zuſammengehörig=
keit. Der Naturforſcher, national bedingt, aber weltoffen, ſucht
nach Erklärung der Zuſtände in der Welt der Erſcheinung. Er
geht zwar nicht vorausſetzungslos, aber frei in bezug auf
die Ergebniſſe mit Experiment und Meſſung vor. Früher
zu=
fällig gefunden, heute bewußt herbeigeführt, entſtehen die
Reſul=
tate naturwiſſenſchaftlicher Forſchung. Das lebhäfte Intereſſe der
Führung des Reiches wird dankbar begrüßt und der große
Vor=
ſprung Deutſchlands auf allen Gebieten der Naturwiſſenſchaften
und der Medizin hervorgehoben. Auch die materiellen Intereſſen
der Nation würden ſchwer leiden, wenn naturwiſſenſchaftliche
Forſchung erlahmen ſollte. Der Friedenswille und die
Friedens=
politik des Führers des Reiches geben uns die Möglichkeit,
die=
ſer friedlichen Arbeit und ihr Erfolg wird der beſte Dank für
die einſichtige und freigebige Förderung ſein.
Dr. G. K.
Zerlugofto!
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
Dr. B. Mailand, im Auguſt 1934.
Heute bin ich kein feiner Mann! Ich bin nämlich zu
Ferra=
goſto in Mailand geblieben; und ſo etwas tut ein feiner Mann
licht. Das haben mich vom Briefträger bis zum Portier ſchon
ſämtliche Leute meiner Umgebung fühlen laſſen. Für meinen
Einwand ich ſei beruflich gebunden, hatten ſie nur ein
mit=
leidiges Kopfſchütteln.
Du darfſt während der größten Sommerhitze in der
Stein=
wüſte von Mailand bleiben. Du kannſt das ganze Jahr über in
deiner Wohnung hocken, ohne auch einmal nur die Naſe an
die friſche Luft zu ſtecken, — kein Menſch wird es dir übel
neh=
men. Aber: wer zu Ferragoſto daheim bleibt, der iſt verdächtig,
mit dem „ſtimmt etwas nicht”
Das Ereignis Ferragoſto, das in die Mitte des Monats Auguſt
fällt, kündigt ſich ſchon Tage lang vorher an. Am 10, Auguſt bereits
ſchließen die Börſen und teilen mit, daß ſie erſt am 20. wieder
aufmachen werden. Es folgen die Bibliotheken, Archive, Muſeen.
Dann zieht ein Laden nach dem anderen die Rolläden zu und
Angtädencer seerbratt in Säurkofe
an einem Mitglied der Deutſchen Fronk.
DNB. Saarbrücken, 17. September.
Die Blätter melden einen unglaublichen Vorfall, der
Samstag um 22,34 Uhr auf dem Wege von der Gru
„Frankenholz” nach Münchwies abſpielte. Dort wurde der Ber
mann Anton Schulz, Mitglied der Deutſchen Front, als er
auf dem Nachhauſeweg befand, durch zwei Unbekannte,
ſchwarze Umhänge gehüllte Männer zum Stehenbleiben a
gefordert, konnte aber zunächſt ſeinen Weg fortſetzen. Di
gleich darauf leuchtete man mit Scheinwerfern hinter ihm I
und forderte ihn wieder zum Stehenbleiben und zum
U=
kehren auf.
Auf die Frage von Schulz, ob die Männer Zollbean
ſeien, wurde ihm geantwortet: „Kommen Sie nur mit!”, wore
Schulz mit den Männern, die er für Zollbeamte hielt, bis
einer anderen Wegabzweigung mitging, wo er ſeinen Weg e
einer anderen Straße fortſetzen wollte. In dieſem Augenb
kamen zwei unbeleuchtete Autos. Schulz wurde hinterrücks
packt und man verſuchte, ihn in einen Wagen zu bringen.
er wiederum keine Antwort erhielt auf die Frage, wen er t
ſich habe, und an eine Verſchleppung glaubte, ſetzte Schulz
zur Wehr, wurde aber niedergeſchlagen, mit Fußtritten u
Schlagwerkzeugen erheblich mißhandelt und ins Auto geworf
mit den Worten: „Jetzt haben wir ihn!” Schulz aber konn
ſich noch einmal befreien, wurde jedoch an der Flucht durch
bis 8 Männer gehindert, die erneut aufs Unmenſchlichſte
ihn einſchlugen und ihn jetzt aufforderten, mit zur Landjäg
wache zu kommen. Dazu erklärte ſich Schulz bereit, lehnte jed
das Beſteigen eines der Autos ab. Man legte ihm darauf e
Handfeſſel an und brachte ihn nach Frankenholz, wo er d
Landjäger übergeben wurde. Dort erklärten die Männer,
blaue Polizeiuniformen trugen, daß ſie zu einem Ueberfe
kommando aus Saarbrücken gehörten, und forderten den Lar
jäger auf, Schulz ſolange feſtzuhalten, bis ſie zurückkämen. 9
anderen Morgen wurde Schulz wieder freigelaſſen.
Akkive franzöſiſche Propaganda im Saargebiet!
geforderk.
DNB. Paris, 17. September
In Straßburg hat der Kongreß der in der ſogenann=
„Semaine du Combattant” zuſammengeſchloſſenen Frontkämp
eine Entſchließung angenommen, in der eine energiſchere V
tretung der franzöſiſchen Intereſſen im Saargebiet und e
aktive Propaganda gefordert wurde. In einer Schlußanſpra
feierte der franzöſiſche Penſionsminiſter Rivollet die franzöſiſ
Außenpolitik, die, wie er erklärte, unverbrüchlich an der (
haltung des Friedens arbeite und gleichzeitig für Frankrei
Sicherheit ſorge. Ein ſchwacher Punkt ſei jedoch feſtzuſtellen, 1
ſei die Saarfrage, die gegenwärtig den Weltfrieden bedin
Der „Semaine du Combattant” gereiche es zur Ehre, die A
merkſamkeit der verſchiedenen Frontkämpfervereinigungen u
des ganzen Landes auf dieſe Frage gelenkt zu haben.
Damit dürfte auch der letzte Zweifel über Zwveck
Charakter der franzöſiſchen Denkſchrift beſeitigt ſein, die bere
jetzt durch den Völkerbund den Status quo als geeigne.
Löſung propagiert wiſſen möchte.
Gandhi gehl.
Zunehmender Zerfall der indiſchen Kongreß=Park=
EP. Bombay, 17. September
Der bevorſtehende Austritt Gandhis aus der allmächtig
Kongreß=Partei, der Trägerin der nationaliſtiſchen Bewegi
in Indien, hat unter den Führern der Partei zu einem Kan
um die Macht und damit zu ſchweren Meinungsverſchiedenhei
geführt, die die Schlagkraft der Partei bei den bevorſtehen)
Wahlen für das indiſche Parlament zu vernichten drohen. (
Teil der Preſſe ſpricht bereits von einem völligen Zerfall
Partei und der Bildung neuer Splitterparteien unter der
F=
rung der ſich heftig befehdenden Anhänger Gandhis. Der
die Finanzgebarung der Partei verantwortliche Vertra
Gandhis, Karſondas, iſt bereits zurückgetreten.
hängt ein Schild an die Außenſeite, auf dem kurz mitget
wird, daß man jetzt Ferien mache. Auf den Theken der Kaff
Bars, an denen man allmorgendlich ſtehend ſeinen Espre
ſchlürft, erſcheint ein Käſtchen mit einem vielſagenden Schlitz
der Mitte zum Einwurf von Münzen. Und oben drauf ſtel
die inhaltsſchweren Worte: „das Perſonal ſagt die beſ
Wünſche zu Ferragoſto‟. Die Zeitungen teilen mit, daß ſie ſe
zu Ferragoſto nicht erſcheinen, daß die Poſt ſtatt dreimal 1
einmal am Tage ausgetragen wird und daß die Banken
Schalter geſchloſſen halten. Sämtliche Pointen der Witzblät
einſchließlich des berühmten Guerin Meſchino landen irgendt
beim Ferragoſto. Ja, ſelbſt das wieder aufflackernde Geri
Italien plane eine neue Staatsanleihe, wird von Kennern n
ernſt genommen: die Tatſache, daß man im Ferragoſto lebt,
weiſt mehr als jedes offizielle Dementi, daß eine ſolche Ope
tion, zurzeit wenigſtens, überhaupt nicht in Frage kommen ka
Um den zwölften herum wird ſogar die Portierfrau,
„Portinaia” — dieſe gräßliche, nur mit Höllenhunden vergle
bare Einrichtung, die den einzigen Zweck zu haben ſcheint,
Privatleben der Mieter durch eine Glaswand hindurch Tag 1
Nacht mißtrauiſch und mürriſch zu kontrollieren — freundl
Sie ſagt, was ſie ſonſt, um ihre Autorität zu wahren, nie
lächelnd „buon giorno”, und auch der Poſtbote bringt die 7
auf einmal pünktlich. Dabei bemüht er ſich ſogar, höchſtperſön
in jede Wohnung, um ſeine Wünſche zu Ferragoſto anzubring
Und, im „Vorbeigehen” ſtecken auch der Hausburſche, der La
junge, der Telegrammbote und das Zimmermädchen den K
zur Tür herein, um ein ſchönes Feſt zu wünſchen und da
ein entſprechendes Trinkgeld zu kaſſieren.
Dann entvölkern ſich zuſehends die Straßen. Die „Galle
Vittorio Emmanuele”, ſonſt vom frühen Morgen bis in
Nacht der Stelldicheine aufgeregt diskutierender, geſtikulieren
und geſchäfteſchließender Menſchen, wird leerer und leerer. Un
den hohen Bögen an der Piazza del Duomo erſcheinen höchſte
noch ein paar ausländiſche Reiſende. Die Eiſenbahn teilt täg.
mit, daß wieder ſoundſoviel hunderttauſend Karten verka
ſeien. So geht es bis zum vierzehnten. Dann aber ſchließen a
die letzten Betriebe, und am Nachmittag ſchon raſen die gro)
grünen Straßenbahnen wie verwaiſt durch die Stadt; ſie hal
als einzige Inſaſſen den Führer und den Schaffner.
Das lärmende, geſchäftige Mailand hat, ſeine Bewoh=
„ausgeliehen” Sie liegen an den Ufern der blauen Seen, tu
meln ſich an den Geſtaden der Adria, ziehen durch das jar
wellige, zartgetönte Hügelland der Brianza. Oder ſie genieß
von ſpottbilligen Sonderzügen verfrachtet, die Schönheiten ih
Bergwelt und des Meeres. Seit Wochen iſt in jedem klein
Gaſthof auch die letzte Matratze vorbelegt. Trinkgelder geb.
Trinkgelder nehmen, und in der Natur, weit von der Stadt,
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Der Deutſche Erntedanktag
im Gau Heſſen=Naſſau am Sonnkag, dem 30. Sepkember.
Nachfolgend gibt der Gaupropagandaleiter und Leiter der
Landesſtelle Heſſen=Naſſau des Reichsminiſteriums für
Volksauf=
klärung und Propaganda im Auftrag des Gauleiters die allein
maßgebenden Richtlinien bekannt.
Am 30. September gedenkt das geſamte deutſche Volk des
Segens unſerer Heimaterde und dankt dem Bauern für ſeine
ſchwere, mühereiche und ſorgenvolle Arbeit. Dieſer Ehrentag für
den deutſchen Bauern findet ſeinen Höhepunkt in dem Staatsakt
auf dem Bückeberg bei Hameln (von 15 bis 17 Uhr) mit der Rede
des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler, die über alle
Sen=
der dem deutſchen Volke vermittelt wird.
Im Gau Heſſen=Naſſau iſt der Gaupropagandaleiter der
NSDAP. vom Gauleiter mit der Organiſation des
Erntedank=
tages beauftragt; für die Durchführung in den 38 Kreiſen ſind
die Kreispropagandaleiter beſtimmt. Die Kreispropagandaleiter
arbeiten in engſter und kameradſchaftlichſter Fühlungnahme mit
den zuſtändigen Bauernführern ſowie den Kreiswarten der NSG.
„Kraft durch Freude‟
Alle Gliederungen der Bewegung ſtehen für die
Durchfüh=
rung des Programms zur Verfügung.
II.
Niemand iſt befugt, dem allgemeinen Programm
Sonderver=
anſtaltungen, irgend welcher Art durchzuführen. Von dem
Tage dieſer Bekanntmachung bis einſchließlich
30. September, iſt für öffentliche Feſte (
Kirch=
weihen uſw.) Sperre. Nur in den dringendſten Fällen
kön=
nen vereinzelt Ausnahmen zugelaſſen werden. Meldung hierüber
iſt umgehend zu erſtatten.
III.
Im Gegenſatz zu den Maſſenaufmärſchen des 1. Mai wird
der Erntedanktag im kleineren Kreis durchgeführt, und zwar
fol=
gendermaßen:
a) in Großſtädten und größeren Städten
werden die Kundgebungen in die Vororte mit
landwirtſchaft=
lichem Einſchlag oder in nicht all zu weit liegende Bauerndörfer
verlegt. Die Kreispropagandaleiter ſtellen einen genauen Plan
auf und beſtimmen den oder die Plätze (Gartenwirtſchaften uſw.),
auf denen die Rede des Führers übertragen wird. Dieſe Orte
und Plätze ſind in der geſamten lokalen Preſſe ſo oft und ſo
deut=
lich bekanntzugeben, daß jeder ſich dieſe Orte zum Ziel ſeines
Sonntagsausfluges auswählen kann. Auch iſt dafür Sorge zu
tragen, daß nach dieſen Orten ein geſteigerter Verkehr der
Elektri=
ſchen ſowie der Omnibuſſe vorbereitet wird.
Ortsgruppenweiſe ſammeln ſich die einzelnen Gliederungen
der Bewegung mit ihren Familienangehörigen und marſchieren
gemeinſam unter Vorantritt aler verfügbaren Kapellen zu den
verſchiedenen Kundgebungsplätzen; Anzug: Uniform oder Zivil;
jedoch müſſen die Uniformierten zuſammenmarſchieren. Die
Fah=
nen der einzelnen Gliederungen ſind hierbei nicht mitzuführen.
Nach der Rede des Führers (etwa 17 Uhr) werden die
Kund=
gebungen geſchloſſen. Jeder kann nach eigenem Belieben bleiben
oder den Heimweg antreten. Die Mitglieder der Kapellen müſſen
einheitlich gekleidet ſein.
b) Die übrigen Kreisſtädte.
Hier ſind Feſtzüge vorzubereiten (Erntewagen ſowie Wagen
mit den Produkten des Reichsnährſtandes). Hinter den Wagen
marſchieren die Gliederungen der Bewegung; es folgen deren
Angehörige ſowie die geſamte übrige Bevölkerung, die ſich
be=
teiligen will. Wo mehrere Uebertragungsplätze beſtimmt ſind,
iſt der Feſtzug in entſprechend viele Teile zu gliedern, die zuerſt
gemeinſam marſchieren und ſich dann ohne Schwierigkeiten in
mehrere Züge auflöſen können müſſen. Wo es möglich iſt, ſind
die Lautſprecher auf Erntewagen zu montieren.
c) Die übrigen Ortſchaften.
Dieſe können ſelbſtändige Feiern durchführen, ſoweit eine
Uebertragung der Rede des Führers garantiert werden kann;
andernfalls müſſen mehrere Ortſchaften zu einer gemeinſamen
Kundgebung zuſammengefaßt werden.
Programmgeſtallung.
1. Geſamtleitung: Die zuſtändigen Hoheitsträger.
2. Alle Kapellen marſchieren am Vormittag muſizierend
durch die Straßen.
3. Die Zeiten des Antretens ſind ſo zu bemeſſen, daß
un=
nützes Herumſtehen und Warten vermieden werden.
4. Vor der Führerrede können, ſoweit die Möglichkeit
be=
ſteht, von den einzelnen Gliederungen (HJ., BDM. uſw.) Reigen,
Sprechchöre uſw. eingeſetzt werden. Wo es noch Trachten gibt,
können Tänze in Trachten vorgeführt werden. Jedoch ſoll da,
wo keine Trachten mehr üblich ſind, künſtliche Maskerade
ver=
mieden werden.
5. Die zuſtändigen Bauernführer eröffnen gegen
16 Uhr die Kundgebungen und weiſen in einer
An=
ſprache, die nur wenige Minuten dauern ſoll, auf die Bedeutung
des Tages hin. Bis zum Beginn der Führerrede muſizieren
die Kapellen. Ueberall ſind Kopfhöreranlagen vorzubereiten,
durch die der Beginn der Führerrede rechtzeitig feſtgeſtellt wird.
Dann erſt ſind die Lautſprecheranlagen einzuſchalten.
6. Nach der Führerrede werden die Kundgebungen in der
üblichen Weiſe geſchloſſen. Jeder kann dann nach Belieben den
Platz verlaſſen.
7. Anſchließend an die Kungebungen Volksfeſt mit Tanz.
Sonderzüge zum Skaatsakk auf dem Bückeberg.
Aus dem Gau Heſſen=Naſſau gehen folgende fünf
Sonder=
züge:
Zug Nr. 1: Niederlahnſtein, Bad Ems, Limburg, Weilburg,
Wetzlar, Gießen, Lollar.
Zug Nr. 2: St. Goarshauſen, Rüdesheim, Eltville,
Wies=
baden, Mainz=Kaſtel, Hattersheim, Höchſt, Oberurſel, Bad Hom=, Friedberg, Butzbach Groß=Linden Gießen.
Zug Nr. 3: Worms, Pfeddersheim Molsheim, Eppelsheim,
Alzey, Armsheim, Wörrſtadt, Nieder=Olm, Mainz=Rüſſelsheim,
Kelſterbach, Frankfurt=Weſt, Gießen.
Zug Nr. 4: Weinheim, Heppenheim, Bensheim,
Zwingen=
berg, Bickenbach, Eberſtadt, Darmſtadt, Langen, Buchſchlag=
Sprendlingen, Frankfurt Hbf., Friedberg, Gießen.
Zug Nr. 5: Hetzbach, Erbach, Michelſtadt, König, Mümling=
Grumbach, Höchſt i. O., Lengfeld, Wiebelsbach, Heubach, Groß=
Umſtadt, Langſtadt, Babenhauſen, Seligenſtadt, Hainſtadt, Hanau,
Windecken, Lindheim, Stockheim, Ortenberg, Lißberg, Gedern,
Grebenhain, Crainfeld, Herbſtein, Lauterbach, Angersbach.
75 Prozent Fahrpreisermäßigung!
Dieſe Ermäßigung gilt bereits ab Heimatſtation, nicht nur
ab Station Sonderzug!
Die genauen Zeiten und Fahrpreiſe werden im Laufe der
Woche in der geſamten Preſſe bekanntgegeben. Meldungen
kön=
nen an folgenden Stellen bis Samstag, den 22. September, bis
ſpäteſtens 12 Uhr gerichtet werden; Poſtkarte mit genauer
An=
ſchrift genügt.
1. Kreisbauernſchaft Darmſtadt, Hügelſtraße 73.
2. Kreisbauernſchaft Heppenheim, Landwirtſchaftsamt.
3. Kreisbauernſchaft Alzey, Landwirtſchaftsamt.
4. Kreisbauernſchaft Friedberg, Landwirtſchaftsamt.
5. Kreisbauernſchaft Alsfeld, Landwirtſchaftsamt.
6. Kreisbauernſchaft Wiesbaden, Landwirtſchaftsſchule,
Mainzer Straße 17.
7. Kreisbauernſchaft Limburg, Obere Schiede 19.
8. Kreisbauernſchaft Wetzlar, Albiniſtraße 25.
9. Reichsnährſtand, Frankfurt a. M., Werbeabteilung,
Bockenheimer Landſtraße 25.
Nr. 258 — Seite 3
4. Feſtabzeichen. Nur das amtliche Feſtabzeichen darf
ver=
trieben werden (20 Pfg.). Der Verkauf aller übrigen Abzeichen,
Bändchen, Eintrittskarten, Plaketten uſw. iſt ſtreng verboten;
ebenſo ſind Erheben von Eintrittsgeld, Sammlungen
irgendwel=
cher Art ſowie der Verkauf von Karten verboten; auch ſoll kein
Tanzgeld erhoben werden.
5. Die Schaufenſter der Geſchäfte. Alle Geſchäftsleute
wer=
den gebeten, ihre Schaufenſter mit friſchen Blumen zu ſchmücken.
Kunſtblumen ſind unerwünſcht. Ebenſo iſt es unerwünſcht, die
Schaufenſter mit Hakenkreuzfahnen zu ſchmücken. Die
Kreispropa=
gandaleiter führen zuſammen, mit der NS. Hago
Tchaufenſter=
wettbewerbe durch.
6. Die Lebensmittelgeſchäfte werden erſucht, deutſches Obſt
und deutſche Gartenbauerzeugniſſe auszuſtellen.
7. Alle Wirte werden gebeten, ihre Tiſche mit friſchen
Blu=
men zu ſchmücken und am 30. September zum Nachtiſch nur
deut=
ſches Obſt zu geben.
Deulſche Volksgenoſſen!
Am 1. Mai huldigt das geſamte Volk dem Arbeiter. Am 30.
September ſollen die Augen des ganzen Volkes auf den deutſchen
Bauern ſowie den geſamten Nährſtand geſichert ſei. Dieſer Tag
ſoll mithelfen, die großen Abſichten unſeres Führers Adolf Hitler
wiederum ein gutes Stück zu fördern. Seid alle in dieſem Sinne
am 30. September bereit!
J. A.: gez. Müller=Scheld,
Gaupropagandaleiter und Leiter der Landesſtelle Heſſen=Naſſau
des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda.
Allgemeines.
1. Kirchen. Alle Gottesdienſte ſind auf den Vormittag zu
verlegen, damit der Nachmittag ganz für die Erntedankfeier zur
Verfügung ſteht. Die Kirchen läuten am Samstag, den 29.
Sep=
tember, abends, den Erntedanktag ein.
2. Schulen. In allen Schulen einſchließlich der höheren
Schu=
len iſt rechtzeitig auf die Zedeutung des Erntedanktages ſowie
die Bedeutung des Bauern einſchließlich des geſamten Nährſtandes
hinzuweiſen. Ausflüge in benachbarte Bauerndörfer werden
empfohlen. Die Beteiligung der Schule an der Feier iſt
er=
wünſcht. Es iſt zweckmaßig, in allen Schulen anſchließend an den
30. September Aufſätze über den Erntedanktag ſowie die
Bedeu=
tung des Reichsnährſtandes ſchreiben zu laſſen.
3. Flaggenſchmuck. Die geſamte Bevölkerung wird
aufgefor=
dert, am 30. September wie am 1. Mai zu flaggen. Es wird
darum gebeten, die Fahnenſpitzen mit Blumenſtäußen zu ſchmücken.
Muſſolini als Hiſtoriker.
In Venedig hat es bei der internationalen Muſikwoche
wieder eine Verbrüderung zwiſchen Oeſterreich und Italien
ge=
geben, natürlich unter der perſönlichen Führung Muſſolinis,
der den Oeſterreichern unbegrenzte Höflichkeiten ſagte und ſie
ſeiner herzlichen Freundſchaft verſicherte, der dieſe Freundſchaft
auch auf das Gebiet der Kunſt und Kultur übertragen wiſſen
wollte, „damit die Ströme der Ideen und Anregungen, die
Italien auch in der Vergangenheit mit Oeſterreich verbunden
haben, niemals unterbrochen werden.”
Wie man ſich doch täuſchen kann.
Wir waren feſt davon überzeugt in der Schule gelernt zu
haben, daß die freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Italien
und Oeſterreich in geſchichtlicher Zeit nie beſtanden
haben. Italien war eine Domäne der Habsburger Erzherzöge,
die mehr glanzvoll als gerade gerecht in den verſchiedenen
öſterreichiſchen Satrapien regierten. Das einzige Gefühl,
das Italien für Oeſterreich beſaß, war
ge=
frorener Haß, der ſich 1866 in dem Bündnis mit Preußen
gegen Oeſterreich auswirkte und auch in der Zeit des
Drei=
hundes niemals aufhörte. Daß die Empfindungen in
Wien ähnlicher Art waren, iſt ſelbſtverſtändlich. Die
Bemühungen des Fürſten Bülow, Italien
während des Krieges an ſeinen
Bündnispflich=
ten feſtzuhalten, ſind auch noch unvergeſſen.
Sie ſcheiterten letzten Endes an einem unbegrenzten Mißtrauen
zwiſchen Wien und Rom, und daran, daß die Franzoſen von
den öſterreichiſchen Landen, die ihnen nicht gehörten, mehr
au=
bieten konnten. Nach dem Krieg aber hat die Art, wie die
deutſchen Südtiroler von Italien „behandelt” wurden, nicht
dazu beigetragen, beſondere Freundſchaftsgefühle bei den
Deutſch=Oeſterreichern für Italien zu erwecken.
Die ganze „Freundſchaft” Italiens iſt alſo
aller=
kürzeſten Datums, ſie iſt beſtenfalls eine
diploma=
tiſche Konzeſſion, von der das Volk nichts wiſſen will,
eine künſtliche Einrichtung wie der Begriff von der
„öſterreichiſchen Kultur”, der ganz plötzlich erfunden
wurde, obwohl es nur eine deutſche Kultur gibt, die allerdings
auch heute noch trotz Muſſolini in einem ſtarken Strom von
Ideen und Anregungen mit dem deutſchen Volk verbunden iſt.
Ein neuer Gruß für Muſſolini.
EP. Rom, 17. September.
Aehnlich dem in Deutſchland bei der Begrüßung üblichen
„Heil Hitler!” haben jetzt auf Anregung des fasciſtiſchen
Partei=
ſekretärs Starace die Zentralleitung der Faciſtiſchen Partei und
die ihr unterſtellten Büros und Organiſationen an Stelle der
bisherigen Begrüßungsformel den Gruß „Viva il Duce!” als
fas=
ciſtiſche Huldigung für Muſſolini eingeführt. In der
Parteikorre=
ſpondenz ſei keine andere Begrüßung mehr zuläſſig. — Der „
Meſ=
ſaggero” fügt bei, die Schwarzhemden ſollten dieſe
Begrüßungs=
formel auch in der Privatkorreſpondenz einführen.
zu ergehen und zu vergnügen, das gehört zum Weſen des
italie=
uiſchen Ferragoſto
Wie wird das Feſt, das jetzt in ganz Italien gefeiert wird,
zu erklären ſein, und woher kommt ſein Name? Die übliche
Erklärung iſt, daß ſich der Name aus „Feriae Auguſti” herleite,
einem Sommerfeſt aus der römiſchen Kaiſerzeit, das ſich bis
auf den heutigen Tag erhalten habe. Gegen dieſe Deutung aber
hat ſich gerade in den letzten Tagen ein Mailänder Philologe
mit, wie uns ſcheint, guten Gründen gewandt. Er erklärt, es
exiſtiere keine Urkunde darüber, daß man im alten Rom die
Feriae Auguſti je gefeiert hätte. Plutarch gebe den Schlüſſel zu
einer unter dieſen Umſtänden viel einleuchtenderen Erklärung:
die römiſchen Sklaven hätten zu Ehren des Tages, an dem
der ſpätere König Servius Tullius von einer Sklavin geboren
ſei, jährlich im Monat Auguſt ein großes Erinnerungsfeſt
ge=
feiert. An dieſen Tagen ſeien ſie von ihren Herren mit Geld
und Geſchenken bedacht worden, die Herren aber hätten ſich
außerhalb der Stadt begeben, um in Rom Dienerſchaft und
Sklaven ungeſtört feiern laſſen zu können. So aber erkläre ſich
die bis auf den heutigen Tag fortlebende Sitte des
Trinkgeld=
gebens und Auswanderns am Tage des Ferragoſto.
(*
„9oli, W0 Bäler olre md...
In den Schriften der Deutſchen Akademie (
Ver=
lag E. Reinhardt, München) iſt ſoeben eine
aus=
gezeichnete Monographie: „Die
Siedlungs=
geſchichte der Inſeln Oeſel und Moon”
von Eva Scheibe erſchienen; die Verfaſſerin erzählt
uns nachſtehend von der fernen Einſamkeit der
baltiſchen Inſeln.
Oeſel, eine Inſel, die den dreifachen Flächenraum von
Rügen umfaßt, mit weiten Wäldern und Wacholdertriften,
mit einer Stadt und etwa 500 kleinen und großen Dörfern,
wer kennt mehr von ihr als den Namen? Einige von uns
werden noch an ein Grab denken, das uns Deutſchen teuer iſt
und an die Kämpfe im Baltikum 1916—19 gemahnt.
Wir wollen der Erinnerung für einen Augenblick nachgehen.
Im Herbſt 1918 landeten deutſche Truppen gleichzeitig an
mehre=
ken Punkten der Inſelküſte und drangen in glänzend kombinier=
Em Vormarſch raſch bis ins Herz der Inſel und zu ſeiner
Adlichen Hafenſtadt Arensburg, wo ſich die flüchtenden Nuſſen
zlſammendrängten. Viele blieben, in dieſem Kampfe. Kein
Lerluſt drang aber ſo tief in unſer Herz und unſer Bewußtſein
As der Tod von Walter Flex, dem Dichter des „Wanderer
diblſchen beiden Welten” Vor dem deutſchen Herrenhaus Peudehof
laf ihn im Sturm die tödliche Kugel.
Jetzt erinnern nur noch die vielen Soldatengräber an jene
Kämpfe und jenen Sieg. Am eindringlichſten das eine Grab
auf dem Friedhof von Peude, das eine Mahnſtätte der deutſchen
Jugendbeivegung geworden iſt. Allſommerlich pilgern deutſche
Jugendſcharen zu dem ſchlichten Steinkreuz zwiſchen den
eſtni=
ſchen Gräbern.
Wer den Friedhof verlaſſen hat, der überſieht draußen faſt mit
einem Blick zwei machtvolle Bauten der Vorzeit. Symbole zweier
Volkskräfte, die ſich auf dieſer Inſel begegneten. Gen Weſt
er=
ſcheint ein hoher grüner Hügel, der Ringwall einer alten
eſtniſchen „Bauernburg”, — gen Oſt der breite Steinbau der
Kirche von Peude. Der maſſige Turm entſtammt noch dem
ein=
ſtigen Ordensſchloß von Peude, das 1343 von den aufſtändiſchen
Eſten zerſtört wurde. Nicht zufällig begegnen ſich hier dieſe
feind=
lichen Denkmale aus der Kampfeszeit zwiſchen eſtniſchem
Bauern=
volk und deutſchem Ritterheer. Im ganzen eroberten und
be=
kehrten Lande wurden die Kirchen in die Nähe der heidniſchen
Opferſtätten und der alten Gauburgen gebaut.
Nun gebſt du weiter zu einer breiten Baumgruppe,
zwi=
ſchen der es weiß hervorſchimmert. Bald öffnet ſich der Weg
zum Herrenhauſe Peudehof, einem echt deutſchen Gutshaus in
den feinen zurückhaltenden Formen des nordiſchen Klaſſizismus.
Lange Jahre lag dieſes Herrenhaus verlaſſen und tot, da es
gleich ſeinen etwa 70 Geſchwiſtern auf Oeſel vom Eſtniſchen
Staate enteignet wurde. Allein für dieſe Gebäude fand ſich
keine Verwendung. Endlich gab der Staat dieſes Gebäude auf
Grund einer Ausnahmebeſtimmung der rechtmäßigen deutſchen
Be=
ſitzerin zurück, und dieſe — ihr Name ſei genannt: — Fräulein von
Aderkos — ſtiftete es der Jugendbewegung! Nun beherbergt
dieſes deutſche Haus die jungen deutſchen Wandergruppen, die
allſommerlich das Grab ihres gefallenen Dichter=Führers
be=
ſuchen.
Und du gehſt zurück zur breiten Steinkirche und von einem
der aus Findlingsſteinen zuſammengetragenen Zaunwälle
über=
ſiehſt du das Land. Ebene, ſoweit du blickſt, — kärgliche Felder,
Grastriften mit Wacholder. Dort, wo die Hunde kläffen, miſcht
ſich ins Grüne das Braun und Grau eines kleinen Eſtendorfes.
Alles umkränzt der feuchte Gürtel halbwilden Buſchwaldes, den
man hier „Heuſchlag” nennt. — Dahinter: moraſtige Wieſen,
Stand= und Binnenſümpfe, — dahinter: auf kleinen Höhen
ge=
drängt gebaute Eſtendörfer, verfallene deutſche Gutshöfe.
Da=
hinter: im Weſten ein weites Inſelland mit dem ſteten Rhythmus
der lichten Wälder und Heuſchläge, der Wacholdertriften, der
Felder und Dörfer, — im Oſten ein buchtenreicher, flacher Strand
mit Bänken und kleinen Schilfinſeln, das zuletzt dem Meer
ent=
ſtiegene Land dieſer ſich langſam aus dem Waſſer hebenden
Inſel, Ueber alles geſpannt ein lichtblauer Tageshimmel, der
in den hellen ſog, „weißen” Juninächten leuchtend blaues Licht
iber das Land ſtrahlt
Wer nur raſch dieſe Inſel durchſtreift, der lernt ein im
Sommer träumendes Land kennen, — eine kleine Badeſtadt:
Arensburg, in der man für unglaublich wenig Geld die
Ge=
nüſſe des Strandlebens erkauft und eine befreiend weite und
ſchlichte Landſchaft, die noch keine feſten Grenzen zwiſchen
Natur= und Kulturland kennt. Wer tiefer in das Leben dieſer
Inſel und ſeiner Menſchen einzudringen ſucht, auch in ihr
ver=
gangenes Leben, der erfährt von geheimen und offenen Kämpfen,
der ſieht in den ſeit der „Agrarreform” 1919 verfallenen
Guts=
höfen die Zeugen der 700 jährigen Landſtändigkeit deutſcher
Siedler= und ihrer letzten Entwurzelung. Ueberreich iſt dieſe
Inſel an Kulturdenkmalen, an gelebter Tradition und erinner er,
alſo noch lebendiger, Geſchichte. Sprich nur mit den Deutſchen
in Arensburg und mit eſtniſchen Bauern, — auch dieſe können
dir oft deutſch antworten! — Dem oberflächlichen Blick
bedeu=
tet aber auch der mächtige Steinwürfel des alten Biſchofsſchloſſes
von Arensburg und die Trümmer des Ordensſchloſſes
Sonne=
burg an der Nordküſte nicht mehr als ein Hintergrund für eine
Leika=Aufnahme. Freuen wir uns, daß die Rundreiſedampfer
dieſe Inſel noch nicht beſuchen und daß ſie noch echte und
un=
verfälſchte Natur= und Lebenswerte in einer faſt rührenden
Un=
bewußtheit der Beſucher aus dem „Reich” bieten kann!
— Ernſt Moritz Arndt: Volk und Staat. Seine Schriften in
Auswahl herausgegeben von Dr. Paul Requadt.
(3,25 RM. Alfred Kröner Verlag, Leipzig.)
Wer zu deutſchem Weſen in ſeiner Stille, Schlichtheit und
kernhafte Friſche heimverlangt, wird dieſe neue Ausgabe Arndts,
des „getreuen Eckart” unſeres Volkes, als eine hohe
Offen=
barung empfinden. Wie ſich der Bauer Arndt nach einer
zauber=
haften Jugend aus der Volkloſigkeit des geiſtigen Menſchen
zu=
rückfindet zu ſeiner Scholle und dem Volk, das ſie bebaut, wie
er mit ihm verſchmilzt, zum mächtigen Wortführer der deutſchen
Sache wird gegen die Eindringlinge, wie er deutſches Schickſal
teilt in den Jahren der Unfreiheit, das Gewiſſen ſeines Landes:
das bleibt jedem Deutſchen ewig beiſpielhaft. Die vorliegende
Ausgabe hebt aus Arndts Werk den glühenden Kern heraus,
der uns Heutige unmittelbar angeht. Sie handelt von
Volks=
charakter und Raſſe, von nordiſchem und deutſchem Weſen, von
der Wurzelloſigkeit des Intellektuellen und der Einfügung in
den Volksverband, von Fremdländerei und Mutterſprache, von
Führer und Maſſe, und von einem Staat, der, durch Natur=
und Sprachgrenzen geſichert, die geiſtigen Kräfte des
Bürger=
tums mit den irdiſchen des durch ein Erbhofgeſetz befeſtigten
Bauernſtandes in Einklang bringt. Arndt zu leſen bedeutet
einen einzigartigen Genuß. Es gibt wenig ſo beglückende,
männlich ſchlichte, dabei zarte Bücher wie dies: Arndts deutſches
Vermächtnis.
Seite 4 — Nr. 258
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 18. September 1934
Lzeederadants
Wir freuen uns über die
glück-
liche Geburt eines gesunden
Sonntagsmädels
Margret v. Hessert
geb. Luckhaus
Max v. Hessert
Remscheid, den 16. September 1934.
Elberfelderstr. 51.
(9771
Die Leburteiner Tochterzeigen
hier-
durch an
Gertrud Glaser, geb. Neuroth
Dr. med. vet. Rudolf Olaser
15. September 1934
Sießen
Ludwigsstraße 35
z. Zt. Darmstadt
Heinrichstraße 154, I.
Allen denen, die in
liebens=
würdigſter Weiſe an meinen
achtzigſten Geburtstag gedacht
haben, herzlichſten Dank. (9775
J. Ph. Köhler, Herderſtr. 15
Brillant=
Ohrring,
einen Teil davon
verloren. Gegen
gute Belohnung
abzugeb.:
Anna=
ſtraße 6, part.
Heute entſchlief unerwariet mein lieber
Mann, unſer guter Vater, Schwiegervater
und Großvater
im Alter von 50 Jahren.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Katharina Arnold, geb. Hornung
Wilhelm Arnold u. Frau u. Enkelkind
Siegfried Meer und Frau, geb. Arnold
Otto Schneider und Frau, geb. Arnold
Darmſtadt, Liebfrauenſtr. 77, Hammelbach,
Spachbrücken, den 17. September 1934.
Die Beerdigung findet Mittwoch, 19. Septbr.,
nachm. 5 Uhr auf dem Waldfriedhofſtatt. (9777
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
meinen lieben Mann, unſeren guten
Vater, Onkel und Schwager
Schreiner
nach kurzem Leiden im Alter von faſt
65 Jahren am Sonntag, den 16.
Sep=
tember, in die Ewigkeit abzurufen.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Marie Schaad u. Kinder.
Darmſtadt, Nieder=Ramſtädterſtraße 50,
den 17. September 1934,
Die Beerdigung findet am Mittwoch,
nachm. 4 Uhr auf dem alten Friedhof ſtatt.
Reſte
in allen (a
Stoffarten
Reſte=Laden
Luiſenſtr. 36.
Sie werden zu
dick
durch unſchädliche
Mittel vom
Reformhaus
Peter=Gemeind.=
Straße 13
(frühere
Wilhel=
minenſtraße). (c
Einige Herren
könn. noch Priv.=
Mittagstiſch
erhalten.
Saal=
bauſtr. 33, Hth., I.
Blumenschau
Orangeriegarten
Herkauf
ſämtlicher ausgeſtellter Pflanzen
am Mittwoch, den 19. d. M.,
von 13 bis 19 Uhr, zu (9786
Sonderpreisen
Inkaſſo
Koch & Glenz,
Rheinſtraße 47,
Telefon 1784. (a
Schuhe
weiten und
ſtrecken (*
bis zu 2 Numm.
Schuh=Hübner,
Liebfrauenſtr. 81
Musikhaus Grusius
verlegt seine Geschäftsräume von
Mühlstraße 74 nach
Ecke Luisenstr. (neben Parfümerie Frank)
Eigene Reparatur-Werkstätte
für Blas-, Streich- u. alle anderen
Instrumente
(9778
Eröffnung heute Dienstag
Gründl.
Nach=
hilfe u. ſorgfält.
Maturvorbereit.
in
Mathematik,
Phyſik.
Chemie
übernimmt
Aka=
demikerin (Dr.
phil.). Ev. auch
Nachh. in
Fran=
zöſ. u. Engliſch,
Umſchulungen,
Beaufſichtigung
von Schulaufg.
uſw.
Nachweis=
bare, gute
Er=
folge. — Näh.:
Olbrichweg 6, II.
rechts. Tel. 3485.
Engliſche
Konverſ., Einz.=
Interricht oder
Zirkel geſucht.
Ang. mit Preis
u. N 84 Geſchſt.
Zündapp
300 ccm, ſehr gut
erhalten, billig zu
verkaufen.
c) Alicenſtraße 2.
Führerſcheinfr.
„Triumpf” in
erſtklaſſ. Zuſtand
von Privat zu
verkaufen.
An=
zuſehen bei Fa.
Donges & Wieſt
Heinrichsſtraße.
Wissenschaftlich studiertes
Handlesen
der im In- und Ausland berühmten
Meister-Pswcho-Chirologin von
Weltruf. Frau Dir. Schaefer,
Baden-Baden—Stuttgart. 19 jährige
Praxis, 80000 Hände geprüft.
Aus-
kunft in allen Lebensfragen für
Damen u. Herren, Sprechst. 2-7 Uhr.
Peter-Gemeinderstr. 6, I., Vdh. (9736a
Dauerwellen
Waſſerwellen.
Föhnwellen.
Damenkopfwaſchen.
Manieuren.
Ondulieren.
Haararbeiten
in beſter Ausführung u. zeitgemäßer
Preiſen.
(948
Kanzler & Sohn
Schulſtraße d2 Telephon 2215
Dankſagung.
Statt Karten.
Für die zahlreichen Beweiſe herzlicher
Anteil=
nahme und die reichen Kranz= und
Blumen=
ſpenden beim Heimgang unſeres teuren
Ent=
ſchlafenen ſagen wir unſeren herzlichſten Dank.
Beſonders danken, wir Herrn Pfarrer
Winter=
mann aus Darmſtadt für ſeine troſtreichen
Worte ſowie den Brüdern vom Herz=Jeſu=
Hoſpital und den Gemeindeſchweſtern in
Ar=
heilgen für ihre aufopfernde Pflege und den
Herren Vertreiern der Reichsbahnverwaltung,
den Herren Kollegen, Beamten und Arbeitern
vom Oberbauſfofflager für ihr ehrendes Geleit.
Frau Kath. Ruge und Angehörige.
Arheilgen, Weiterſtädterſtr. 69.
(9776
Zurück!
Frauenarzi
Ak. Klaus Hoffmann
Annaſiraße 20 (*) Fernſprecher 53
De. Kein
verreist b. 30. Sept. 1934
Vertretung die Herren:
Dr. Bernet
Dr. Hammer
Dr. Nahm.
Prachtv. Quitten
und Aepfel
10 % p. Pfd. (b.
Heinrichſtr. 52.
Gebrauchte
Schreib=
Maftinen
mit Garantie (a
billigſt zu verkf.
28 Rheinſtraße 28
Was die
Funk-
Ausstellung
brachte
Billige Volksausgaben
und neue Romane
erster Huloren, in reicher Auswahl.
Beachten Sie bitte meine Schaufenster
Buch- u. Kunsthandlung
WAGNER
Elisabethenstr. 7 Tel. 2439
Bitte genau auf Flrma achten.
Anhänger,
2rädr.,
luftbe=
reift, noch neu,
15—20 Zentner
Tragkraft, billig
zu verkf. Heinr.=
Fuhr=Str. 70.
Wanzen
Motten u. Käfer
vernichtet
100%ig
nur T.Gas
Geruchlos, keine
Beſchädigung,
perſönl. Arbeit!
R. Joedecke.
Mackenſenſtr 16.
Staatl. gepr.
Des=
infektor, amtlich
gepr.
Schädlings=
bekämpfer. Tel.
Nr. 2598. (a
zeigt Ihnen
(8948a
Ludwigsplatz 3.
(2023g
Beiffedern-Reinigung
Entmotten 1. Polstermöhel
Bettkederv. Daunen
Barchente, Drelle
Polstermöhel, Matratzen
Neuankertigung, Reparaturen
ROTTT
Magdalenenstr. 11• Tel. 1084
Suobesht
Vervielfältigungsapparate
und Zubehör, Saugpoſt
Schreibmaſchinen und
Zubehör
Büro=Möbel
Karteikaſten und =Karten.
Briefordner, Mappen,
Schnellhefter
(85794
Geſchäftsbücher
Seongare 2uh
22 Rheinſtr. 22 Ruf 3409
im Hauſe Landeszeitung.
Wellenſittich=
futter Pfd. 20 %,
Kanarienfutter
Pfund 20 Z.
Zoo=Erdmann,
Mühlſtraße, Ecke
Rundeturmſtr.
Teckel
(kleine Raſſe),
ſchwarz m.
brau=
ter Bruſt und
Pfoten, entlauf.
Gegen Belohng.
abzugeb.:
Pan=
kratiusſtr. 2½.
Vor Ankauf wd
gewarnt!
Guterhaltener
Perſonen=
wagen
Vierſitzer,
abge=
löſt, zu kaufen
geſucht. Ang. u.
N 89 Geſchſt. (c
Suche
ſofort 1= oder 2.
türig.
Kleider=
ſchrank. Deckbett,
Zteil. Matratze,
Teppich.
Näh=
maſchine, Büch.=
Schrank.
Schreib=
iſch. Preisang.
u. N 83 Geſchſt.
Gasbadeofen
neu o. gebraucht
zu kauf. geſucht.
Angeb. u. N 9
beſchäftsſtelle.
Kaufe
getr. Kleider,
Schuhe,
Bodenkram
und Papier.
Sauf
Kl. Bachgaſſe 8
(Chriſtl. Händl.)
Reichsſender Frankfurt
Kaſſel. Trier, Freiburg 251.
Frankfurt: Dienstag, 18. September
5.45: Stuttgart: Choral, Zeit, Wetter. — 5.50 u. 6.15:
Gym=
naſtik. — 6.40: Zeit, Nachr. — 6.50: Wetter. — 6.55:
Mann=
heim: Ausf.: Philharm. Orcheſter. Ltg.: Kapellmeiſter Becker
8.10: Waſſerſtand, Wetter. — 8.15: Stuttgart: Gymnaſtik
9.25: Nur Freiburg: Werbekonzert. — 9.45: Nur Freiburg:
Ei=
gene Sendung. — 10.00: Nachr. — 10.45: Prakt. Ratſchläge
für Küche und Haus. — 11.00: Werbekonzert. — 11.30: Meldg.
11.45: Sozialdienſt.
12.00: Stuttgart: Muſikkorps der Fliegerortsgruppe des deutſchen
Luftſportes Stuttgart=Böblingen. — 13.00: Zeit, Saardienſt
Nachr. — 13.10: Nachr. — 13.20: Schallplatten: Was wir
ſelten hören! — 13.50: Zeit, Nachr. — 14.00: Schallpl.
Alle Neun! Friſche Platten aus der Schlagerküche. — 14.30: Wirt.
ſchaftsbericht. — 14.45: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. — 15.00:
Nur Freiburg: Nachr. — 15.10: Für die Frau: Das Geheimnis
d. Blutes. 15.25: Die keine Orden tragen. Frauen erzählen aus d.
Kriegszeit. — 15.50: Kunſtbericht der Woche.
16.00: Glotterbad: Glottertäler Trachtenkapelle. Ltg.: Gaſtrock.
17.30: Aus Wald und Flur. — 17.40: Heinrich Treitſchke. Zum
100. Geburtstag. — 18.00: Bericht von einer Reiſe durch
Spa=
nien. — 18.15: Aus Wirtſchaft und Arbeit. — 18.25: Italien.
Sprachunterricht. — 18.45: Meldungen.
18.50: Kaiſerslautern: Unterhaltungskonzert. Ltg.: E. Walter.
19.45: Tagesſpiegel. — 20.00: Zeit, Nachr. — 20.10:
Kam=
mermuſik. — 20.40: Grubenſicherheit im Saargebiet. Geſpräch
mit einem Bergmann. — 21.00: Ueber den Strömen.
Rhein=
mainiſche Brücken erzählen. — 21.40: Berlin: Orcheſterkonzert. Die
Spielzeugſchachtel von Debuſſy. Ltg.: Rosbaud. — 22.20: Zeit.
Nachr. — 22.35: Stuttgart: Du mußt wiſſen. — 22.45: Nachr=
Wetter Sport. — 23.00: Deutſche Meiſterballaden.
Literariſch=
muſikaliſche Hörfolge. — 24.00: Stuttgart: Nachtmuſik.
Deutſchlandſender
Welle 1571.
Deutſchlandſender: Dienstag, 18. September
5.45: Hamburg: Wetter. — 5.50: Nachr. — 6.00: Berlin: Gym
naſtik. — 6.15: Tagesſpruch. — 6.20: Leipzig: Frühkonzert.
In einer Pauſe gegen 7.00: Nachr — 8.00: Sperrzeit. — 8.4
Leibesübung für die Frau. — 9.00: Sperrzeit. — 10.00: Nachr
10.10: Aus deutſcher Geſchichte: Ferdinand von Schill. Ein Hör;
ſpiel der Freiheit. (Aufn.). — 10.50: Fröhlicher Kindergarten
11.15: Seewetterbericht. — 11.30: Funkſtille. — 11.55: Wetter=
12.00: Leipzig: Unterhaltungskonzert des Emdeorcheſters. — 12.5
Zeitzeichen. — 13.00: Aus romantiſchen Opern. (Schallpl.).
Anſchl.: Wetter. — 13.45: Nachr. — 14.00: Sperrzeit.
14.45: Glückwünſche und Programmhinweiſe. — 15.00: Wetter 1
Börſe. — 15.15: Fürs Kind: Juchheißa — Juchhei, die Ernt
iſt vorbei. — 15.40: G. Kaufmann: Wert und Ergebnis de
Kinderlandverſchickung.
16.00: München: Es ſpielt das kl. Funkorcheſter. Ltg.: E. Kloß.
17.30: Jugendſportſtunde: Baſteleien an Bord. — 17.45: H
faſer in der „Bütte‟. Umſchau in einer Papierfabrik. — 18.10
Klavierwerke von Scarlatti und Mozart, — 18.40: Zeitfund
18.55: Das Gedicht; anſchl.: Wetter.
19.00: Es war einmal ein Tagedieb. Lieder und Gedichte v. fröhl
unbekümmerter Wanderſchaft. — 19.35: Haupkſchriftleiter Fritz
ſche: Politiſche Zeitungsſchau. — 20.00: Kernſpruch; anſchl.
Kurznachr. — 20.10: Orgelkonzerk. Alfred Sittard verabſchiede
ſich von der Hamburger St. Michaelis=Orgel. — 20.40: Der la
chende Philoſoph von Alt=Wien. Ein großer bunter Neſtroy
Abend — 22.00: Wetter=, Tages= und Sportnachr. — 22
K. Münch: Die Schulung der Turner und Sportler in Weltan
ſchauung und Volkstum. — 22.45: Seewetterbericht. — 23.00
Breslau: Funktanzkapelle. Ltg.: Fred Ilgner,
Schneider=Nähmaſchine
gut erhalten, zu kaufen geſucht.
Angeb. u. N. 93 Geſchſt. (9789
Kleiderſchrank
zu kauf. geſucht.
Br. 0.95—1 m,
Höhe 1.90—2 m
Schuknechtſtr. 42
part.
Kaſſenſchran
gebraucht, z.
kau=
fen geſucht. Ang
unter M. 230 an
die Geſchäftsſt. (b
Radio=
mavometer,
ge=
braucht, auch
de=
fekt, zu kaufen
geſucht. Ang. u.
N 92 Geſchſt. (c
Klavier
zu kauf. geſucht
Ang. mit
Prei=
u. N 85 Gſch. (c
Radio.
3=Röhren=Gerät
mit Netz=Anode
billig zu verkfn.
Karlſtraße 94,
Dammaſchk.
Bettſtelle,
weiß, mit Matr.,
Kleiderſchrank
zu verkaufen.
Weitzel.
Rheinſtr. 12½.
Schlafzimmer
Eiche mit Nuß
baum, ſehr ſchöne
Mod., ſehr billig
zu verkaufen.
Nöbel u. Betten
Menger
Bleichſtraße 117
Eheſtandsdarleh
Damen=
und Herrenrad
gut erhalt.
preis=
wert zu verkauf.
Bleichſtr. 32.
Damenrad —
gut erhalten, fü
20 Mk. z. verkauf
c) Alicenſtraße 2
Bandonion,
neu. Geige
bill. abzugeben.
Schindler,
Gar=
diſtenſtraße 20,
Hths., part.
Hochfein polie
Schlafzimnte
günſtig abzuge
Gg. Meder
Schreinermſtr
Bleichſtr.
Gasherd,
4flammig,
neu, wegen U:
zug abzugebe
Jahnſtraße 11
Guterhalt., gr
feſtſtehende
Waſchmang
auf Rollen pr.
wert zu verka
Näh. Geſchſt.
Guterhaltene
Laufſtällchen
Klappſtuhk u
klein. oval. Ti
zu verkaufer
Viktoriaſtr. 28
Schlafzim, Stahlfeder-
HI SaL-Beffen und Autlegematatsen
z alle Tells, Katal, fr. Bigenmöbeliabris Subl, 7h.
UI.Mgd. 3392)
IBIn 9773)
Der „Silbenspiegel” zeigt Ihnen lauter schöne Dinge! Schöne
Kleider und Hüte, schöne Müntel und Schuhe, schöne Jacken
und Kostüme — alles, was die neue Mode bringt, alles, wuas Ihn
Herz beuehrt! Der „Silberspiegei”, die schöne Zeitschrift für
wode und die schönen Dinge des Lebens, kostet 1 Mark, Fragen
Sie Ihren Buchhündter oden beim nächsten Zeitungsstand nach
dem „Silberspiegel‟! Jede hübsche Frau veird durch den
„Silberspiegel” noch hübscher: Verlag Scherl, Berlin SWV 68
Dienstag, 18. September 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 258 — Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 18 September 1934
Hier ſpricht die NSP.
Die nationalſozialiſtiſche Volkswohlfahrt hat eine Abteilung
Schadenverhütung”, deren Aufgabe es iſt, in großzügiger Auf=
klärungsarbeit die Zahl der Unfälle durch
Vorbeugungsmaßnah=
men und Belehrung aller Volksgenoſſen auf ein Mindeſtmaß
zu=
rückzuſchrauben.
Getreu dem Grundſatz der NS.=Volkswohlfahrt, daß Geſundes
geſund erhalten werden ſoll, arbeitet dieſe Abteilung in
uner=
müdlicher Aufklärungsarbeit zum Wohle aller deutſchen
Volks=
genoſſen.
Der Schaden, den Du Volksgenoſſe erleideſt, geht ſcheinbar
nur dich an denn er krifft ja nur deinen Körper oder deine Habe,
und doch iſt dieſe Auffaſſung einer der vielen Irrtümer des
in=
dividualiſtiſchen Syſtems. Wirſt du arbeitsunfähig, ſo mußt du
von anderen ernährt werden, verlierſt du vorzeitig dein Leben,
ſo müſſen andere für deine Hinterbliebenen ſorgen, geht dein
Beſitz zugrunde, ſo werden viele andere mitgeſchädigt. Der
Scha=
den an deinem Leib und deinem Gut wird alſo letzten Endes von
der Volksgemeinſchaft getragen. Du kannſt alſo nicht „für eigne
Rechnung leichtſinnig ſein, ſondern haſt dir ſtets die
Verantwor=
tung gegenüber der anderen vor Augen zu halten. Viel
Er=
ziehungsarbeit iſt zu leiſten, bis das nötige
Verantwortungsbe=
wußtſein Gemeingut aller geworden ſein wird.
Der NS.=Volkswohlfahrt liegt es ob, wirtſchaftliche und
ſo=
ziale Schäden von dem geſunden Teil des Volkskörpers
fernzu=
halten. In dieſem Falle muß ſie alſo die erforderliche
Erziehungs=
arbeit leiſten und den Kampf mit der Gefahr, d. h. mit
menſch=
lichem Unverſtand und menſchlichem Leichtſinn führen.
Das geſchieht, indem ſie von Zeit zu Zeit aus dem großen
Gebiet der ſchädlichen menſchlichen Schwächen einen Teil
heraus=
greift, wie z. B. vor einigen Monaten den Leichtſinn und die
Un=
achtſamkeit im Straßenverkehr. Die Werbewoche „Kampf dem
Verkehrsunfall” ſollte die Jugend belehren und den Sinn der
Alten bekehren. Die Verkehrserziehungswoche wurde überall
unter allgemeiner Beteiligung durchgeführt, und die
Verſiche=
rungsgeſellſchaften berichten bereits heute, daß die
Durchſchnitts=
zahl der Verkehrsunfälle nach der Verkehrserziehungswoche
erheb=
lich abgenommen hat.
Jetzt wird eine neue Gefahrenquelle auf’s Korn genommen.
In der Gerümpelkammer unter dem Dache, im Schuppen mit
feuergefährlichem Material, im trockenen Laubwald und in der
gefüllten Scheuer kann durch Leichtſinn ein Brand hervorgerufen
werden, durch den große Werte an Gut und Leben vernichtet
werden. Hier will die Schadensverhütungsabteilung der NS.=
Volkswohlfahrt die Volksgenoſſen aufrütteln, zur Vorſicht und
Ordnung erziehen und dadurch den jährlichen Millionenverluſt
durch Brandſchäden wenn nicht beſeitigen, ſo doch nachdrücklichſt
vermindern helfen. Schon ſind die Vorbereitungen für die
Feuer=
ſchutzwoche getroffen. Verſicherungsgeſellſchaften. Feuerwehren,
Berufsgenoſſenſchaften. Polizei und andere Behörden.
Schulver=
waltung, Forſtverwaltung und wen es ſonſt noch angeht, werden
unter Führung der NS.=Volkswohlfahrt zuſammenarbeiten, um
manchen Gefahrenherd zu beſeitigen und alle Volksgenoſſen
kräf=
tig aufzurütteln.
Der Reichsluftſchutzbund teilt mit: Die Geſchäftsſtelle des
Reichsluftſchutzbundes e. V., Ortsgruppe Darmſtadt, befindet ſich
ab 17. September 1934 im Hauſe Rheinſtr. 75 (gegenüber ehem.
Landwirtſchaftskammer).
— Heſſiſches Landestheater. Das Heſſiſche Landestheater, das
den Spielplan der erſten Woche ſeiner 125. Spielzeit mit den
bei=
den außerordentlich erfolgreichen Eröffnungsinſzenierungen, den
„Meiſterſingern von Nürnberg” und „Egmont” beſtritt, bringt in
dieſer Woche zwei neue große Inſzenierungen heraus. In der Oper
erſcheint am Donnerstag „HoffmannsErzählungen” unter
der muſikaliſchen Leitung von Hans Blümer und der Spielleitung
von Profeſſor Max Hofmüller; Bühnenbild von Fritz Riedl. Am
Samstag folgt als Schauſpielneueinſtudierung Ein
Volks=
feind” von Henrik Ibſen (Spielleitung Jochen Poelzig,
Bühnen=
bild Werner Lergen). In beiden Aufführungen werden ſich damit
mehrere der neuverpflichteten künſtleriſchen Leiter des
Landes=
theaters zum erſtenmal dem Darmſtädter Publikum vorſtellen, wie
auch wiederum eine Reihe von neuen Mitgliedern in ihren erſten
großen Rollen erſcheinen. Die Hauptrolle in Ibſens Volksfeind,
den Dr. Stockmann, wird Generalintendant Franz Everth ſpielen.
Beide Werke gehören, jedes in ſeiner Art, zweifellos zu den
er=
folgreichſten und lebendigſten der deutſchen Bühne und werden
ſicher auch bei ihrer Neueinſtudierung am Landestheater ihre
An=
ziehungskraft nicht verfehlen. Für den kommenden Sonntag
be=
reitet das Landestheater eine intereſſante Morgen=Veranſtaltung
im Großen Haus unter dem Titel „Die Welt hinter den
Kuliſſen” vor. Um den Freunden des Theaters einmal einen
Einblick in die vielfältige Arbeit zu geben, die nötig iſt, um ein
Bühnenwerk „herauszubringen", wird der techniſche Direktor des
Landestheaters einen Lichtbildervortrag halten, der den
Werde=
gang einer Inſzenierung in allen Phaſen ſchildert. Im Anſchluß
daran wird vor den Beſuchern bei offenem Vorhang eine
voll=
ſtändige „techniſche Probe” einer großen Inſzenierung, und zwar
der „Meiſterſinger von Nürnberg” durchgeführt werden, bei der die
Zuſchauer das Zuſtandekommen der geheimſten ſzeniſchen „Effekte‟
erleben werden. Dieſe intereſſante Morgenveranſtaltung am
Sonn=
tag, den 23. September, vormittags 11 Uhr, findet in erſter Linie
für die NS.=Kulturgemeinſchaft „Kraft durch Freude” ſtatt, doch
iſt für jeden Theaterfreund die Möglichkeit zum Beſuch gegeben.
Um jedermann den Beſuch zu ermöglichen, beträgt der
Eintritts=
preis auf allen Plätzen einheitlich nur 25 Pfennig. Karten ſind
bei der Geſchäftsſtelle der NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟
Rheinſtraße 21, ab heute zu haben. — In der heute abend 18.30
Uhr ſtattfindenden Aufführung der Lehar=Operette „Das Land
des Lächelns” für das Winterhilfswerk wird anſtelle von
Bernd Aldenhoff, der durch die letzten Proben zu „Hoffmanns
Er=
zählungen” in Anſpruch genommen iſt, Peter Anders, in der
letzten Spielzeit Mitglied des Heſſiſchen Landestheaters und jetzt
an den Städtiſchen Bühnen Köln, die Partie des Sou=Chong
gaſt=
weiſe ſingen.
Heſſiſches Landestheater Darmſtadt.
Großes Haus-
Dienstag,
18. September
Anfang 19.30, Ende nach 22 Uhg.
1. Sonderveranſtaltung zu Gunſten des Winterhilfswerkes
Das Land des Lächelns. Pr. 0 50—2.00 Mk.
Donnerstag.
20. September
Deutſche Bühne K 1
19.30—22.30 Uhr.
Hoffmanns Erzählungen. Pr. 0.70—5.50 Mk.
In Vorbereitung: Der Bettelſtudent und Der Poſtillon von Lonjumeau
Eröffnung des Kleinen Hauſes am Dienstag, den 2. Oktober
mit „Kabale und Liebe‟
Friedrich Spever 75 Jahre
Am 18. September feiert das verdienſtvolle Ehrenmitglied
der Turngemeinde Beſſungen, Friedrich Speyer, ſeinen 70.
Geburtstag. Speyer trat 1876 in die Beſſunger Turngemeinde
ein und gehört ſomit etwa 58 Jahre zur Deutſchen Turnerſchaft.
Im Gau und Kreis iſt er eine bekannte Erſcheinung, denn von
allen Gau= Kreis=, ſowie Bergfeſten, die er als Preisturner
be=
ſuchte, kehrte er als Sieger zurück, mehrmals als 1. Sieger. Auch
beteiligte ſich Speyer beim Wettturnen in Rüdesheim, das 1883
anläßlich der Einweihung des Niederwalddenkmals ſtattfand, und
errang den 19. Preis. Seine Freude war groß, als er im ver=
gangenen Jahre bei der Feier der 50jährigen Wiederkehr dieſes
Feſtes, zu der alle noch lebenden Wettkampfſieger Einladungen
erhalten hatten, am Niederwalddenkmal dem Reichsſportführer
die Hand reichen konnte. Friedrich Speyer war als Vorturner,
ſowie als 1. und 2. Turnwart viele Jahre in der Turngemeinde
Beſſungen tätig, wodurch er ſich große Verdienſte um die
Jugend=
erziehung erworben hat. Er gehörte ein Menſchenalter dem
Vorſtande an. Bei der Altersriege, die er lange Zeit leitete,
war er bis in letzter Zeit beteiligt. Wenn er ſich auch nicht mehr
aktiv beim Turnen betätigt, ſo iſt er aber immer noch ein
eifri=
ges Mitglied der Wanderriege. Der Jubilar erfreut ſich noch
körperlicher und geiſtiger Friſche, er hat ſich einen
herzerfriſchen=
den Humor erhalten und iſt als Vortragskünſtler in
Dialektdich=
tungen weit über Darmſtadts Mauern hinaus bekannt. Außer
der Ehrenmitgliedſchaft im Verein wurden ihm der
Kreisehren=
brief, ſowie der Ehrenbrief der Deutſchen Turnerſchaft verliehen.
Möge ein gütiges Geſchick dieſen Alten, Treuen noch recht lange
das neue Deutſchland, zu dem er ſich begeiſtert bekennt, erleben
K.
laſſen.
Darmſtädter Jugend kommt um 20 Uhr
Zum Tanz im Orangeriegarken.
Muſik und Tombola ſorgen für fröhliche Stunden. Es gilt
die NS=Volkswohlfahrt zu unterſtützen im Kampf gegen
Hunger und Kälte! Gauamtsleiter der NS=Volkswohlfahrt
Pg. Bürgermeiſter Haug ſpricht heute nachmittag zu der
Darmſtädter Jugend.
Gründung der Ortsgruppe Darmſtadt des Reichsverbandes
der Baltikumkämpfer. Am Samstag abend fanden ſich im Hotel
Hanſa etwa 30 ehemalige Freikorpskämpfer ein, die ſich durch
neuerlichen Zuſammenſchluß im Reichsverband der
Baltikum=
kämpfer (Vereinigung ehemaliger Grenzſchutz= und
Freikorps=
kämpfer) dem Führer zur Verfügung ſtellen. Es iſt in der breiten
Oeffentlichkeit leider viel zu wenig bekannt, was dieſe Männer in
der Zeit Deutſchlands tiefſter Erniedrigung, in den Jahren 1919
bis 1921 und ſpäter für das Vaterland geleiſtet haben. Während
die Spießer gleichgültig hinter dem Ofen ſaßen und die Schieber
und Kriegsgewinnler ihrem finſtren Gewerbe nachgingen, ſind
von 100 000 Freikorpskämpfern für Deutſchlands Freiheit 40 000
gefallen, als die letzten Soldaten des Weltkrieges und die erſten
des Dritten Reiches. Ein Albert Leo Schlageter zählt zu dieſen
Helden. Dieſe Soldaten haben die Ehre Deutſchlands und die Ehre
der Millionen Gefallenen des Weltkrieges gerettet. Ueberall dort,
wo die Feinde Deutſchlands aufſtanden, haben ſie gekämpft — im
Baltikum, Oberſchleſien, München, Hamburg, Ruhrgebiet, ſowie
in allen Gauen Deutſchlands — und haben die bolſchewiſtiſche
Weltſeuche von Deutſchland ferngehalten. Kamerad Scherzer der
von der Landesleitung mit der Sammlung der ehemaligen
Frei=
korpskämpfer in Darmſtadt und Umgebung beauftragt wurde,
ſchilderte den Anweſenden kurz Aufgabe und Zweck des Verbandes,
der in unerſchütterlicher Treue hinter unſerem Führer ſteht. Nach
unſchließendem gemütlichen Beiſammenſein, wobei ſo manche alte
Erinnerung ausgetauſcht wurde, ſchloß dieſe erſte Zuſammenkunft.
Landestheater. Jeder weiß, daß heute abend zu beſonders
volkstümlichen Preiſen von 50 Pfg. bis 2. Mk. die zugkräftige
Operette „Das Land des Lächelns” zur Aufführung kommt. Da
der Reinertrag dem Winterhilfswerk 1934/35 zugute kommt, iſt
die Nachfrage ſehr groß. Jeder, der noch Wert darauf legt, einen
Platz zu dieſer Vorſtellung zu bekommen, wendet ſich deshalb am
beſten ſchnellſtens an die Kaſſe des Heſſ. Landestheaters.
Die Deutſchland=Riege in Dareſtadk
am kommenden Sonnkag, nachmiltags 3 Uhr.
in der Feſthalle.
Am kommenden Sonntag ſteht Darmſtadt unter dem Eindruck
einer turneriſchen Groß=Veranſtaltung, wie ſie in Darmſtadts
Mauern wohl kaum ſo ſchnell wieder geboten werden wird. Durch
die Initiative der Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde 1846
iſt es gelungen, die beſten deutſchen Turner nach Darmſtadt
ein=
zuladen und die Mannſchaft kennen zu lernen, die zurzeit unter
dem Namen „Deutſchland=Riege” verſchiedene Großſtädte
Deutſch=
lands bereiſt, um ihre Gipfelleiſtungen zu zeigen.
„Wer die Mannſchaft in Nürnberg geſehen hat, war begeiſtert
von ihren Vorführungen, auch der Laie mußte erkennen, daß dieſe
Leiſtungen kaum noch zu überbieten ſind. Am vergangenen
Sams=
tag turnte die Mannſchaft in Wiesbaden in Anweſenheit des
Reichsſportführers, und auch hier erntete ſie Beifallsſtürme.
Es mag vielleicht für Darmſtadts Boden ein Riſiko geweſen
ſein, die größte Halle für dieſe Veranſtaltung zu nehmen. Aber
wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Wir ſind überzeugt, daß das
an Leiſtungen gewöhnte Darmſtädter Publikum nicht fehlen wird.
Ein beſonderes Intereſſe finden die Veranſtaltungen bei den
Curnvereinen des flachen Landes. Bereits
nahe=
zu 1000 Karten wurden jetzt ſchon von dieſen im Vorverkauf
angefordert.
In entgegenkommender Weiſe haben die Sportbehörden den
kommenden Sonntagnachmittag von allen Verbandsſpielen frei
gelaſſen, ſo daß ſich das ganze Intereſſe auf die Veranſtaltung in
der Feſthalle konzentrieren kann.
Monalsverſammlung der Tade. Beſſungen.
Die von der Turngemeinde Beſſungen auf Samstag, den 15.
September einberufene Monatsverſammlung geſtaltete ſich zu
einer Feſtkneipe. Ein altverdienter Turner, Heinrich
Wende=
roth, der ſeinerzeit für das 33. Mittelrheiniſche Kreisturnfeſt
die Werbeplakate entworfen hatte, überreichte der Turngemeinde
die von ihm gemalten Bilder der drei großen deutſchen Führer:
Turnvater Jahn, Generalfeldmarſchall von Hindenburg und
Reichskanzler Adolf Hitler. Die Bilder etwa 80 X 100 cm. im
Ausmaß, in wunderbarer, naturgetreuer Ausführung, müſſen als
Meiſterarbeit bezeichnet werden und ſind die nächſten Tage im
Kneipſaal der Turngemeinde Beſſungen ausgeſtellt. Wenderoth
überreichte zugleich eine Schenkungsurkunde. Dietwart Krüger
ſprach über Turnvater Jahn, der durch ſein Leben und Wirken
und mit den Forderungen, die ſein Deutſches Volkstum
enthalten, als Vorkämpfer und Wegbereiter für unſeren großen
Führer und Volkskanzler Adolf Hitler anzuſehen iſt. — Die Feier
erhielt durch die Singmannſchaft unter Leitung ihres Dirigenten
Friedel Fiſcher, einen würdigen Rahmen. In ſeinem Schlußwort
betonte der Dietwart, daß über den drei Bildern drei Worte
ſtün=
den: „Glaube. Einigkeit, Sieg”. Mit einem Sieg=Heil auf
un=
ſeren Führer Adolf Hitler und dem Deutſchland= und
Horſt=
k
Weſſel=Lied ſchloß die ſehr erhebende Feier.
— Paulusgemeinde. Anläßlich des 50jährigen Beſtehens der
Oſtaſien=Miſſion wird am nächſten Sonntag in der Pauluskirche
ein Feſtgottesdienſt ſtattfinden mit Predigt des auf Urlaub
wei=
lenden Miſſionars Pfarrer Dr. Weidinger aus Tokio (Japan).
Derſelbe wird außer dem Kindergottesdienſt auch noch abends im
Gemeindeſaal einen Lichtbildervortrag über „Das moderne Japan
und das Chriſtentum” halten. Das Künſtlertrio Frau Cäcilie
Walter (Klavier) und die Herren Theo Wenz (Violine) und
Karl Kunkel (Cello) hat ſeine Mitwirkung zugeſagt. Der
Ein=
tritt iſt frei. Alle Miſſionsfreunde ſind herzlich eingeladen.
E In der Ausſtellung Mathildenhöhe wird auf vielſeitigen
Wunſch am Freitag, den 21. September, eine jedermann
zugäng=
liche fachmänniſche Führung ſtattfinden, die um 16 Uhr beginnt.
Sie wird jedem der die allſeitig anerkannte Kunſtſchau noch nicht
geſehen, aber auch dem, der ſich ſchon daran erfreut hat. feſſelnde
Anregung geben.
Die Arbeitszeit in Putzmachereien an den Vorabenden der
Sonn= und Feiertage regelt eine Bekanntmachung der
Miniſterial=
abteilung 3 des Heſſiſchen Staatsminiſteriums vom 28. Auguſt
1934. Danach hat das Miniſterium in jederzeit widerruflicher
Weiſe genehmigt, daß in den Werkſtätten des
Putzmacherei=
gewerbes Arbeiterinnen über 16 Jahre an den Vorabenden der
Sonn= und Feiertage, ausgenommen den 24. und 31. Dezember,
bis 19 Uhr unter beſtimmten Bedingungen beſchäftigt werden:
Die Arbeitszeit, ausſchließlich der Pauſen, darf an dieſen Tagen
die Dauer von 8 Stunden nicht überſchreiten. In der Zeit vom
1. März bis einſchließlich Pfingſt=Samstag, ſowie vom 16. Auguſt
bis zum 15. November, dürfen alle beſchäftigten Arbeiterinnen
über 16 Jahre zu dieſer Abendarbeit herangezogen werden.
Während der übrigen Zeit müſſen die an den Vorabenden der
Sonn= und Feſttage nach 17 Uhr, in Betrieben mit in der
Regel weniger als 10 Arbeitern 17,30 Uhr, beſchäftigten
Arbeiterinnen wöchentlich wechſeln. Für Werkſtätten mit höchſtens
zwei Arbeiterinnen über 16 Jahre findet dieſe Beſtimmung keine
Anwendung. Jede Arbeiterin, die während der feſtgelegten Zeit
an dem Vorabend eines Sonn= oder Feiertages mit Abendarbeit
beſchäftigt wird, iſt dafür am Mittwoch der nächſtfolgende Woche
ſpäteſtens um 17 Uhr, in Betrieben mit in der Regel weniger
als 10 Arbeitern ſpäteſtens um 17,30 Uhr, von jeder Arbei:
freizulaſfen. In den Kleinbetrieben kann dieſe Freizeit am
Dienstag oder Mittwoch der nächſtfolgenden Woche gewährt
werden. Es iſt ein Verzeichnis zu führen, in das die Namen
der mit dieſer Abendarbeit Beſchäftigten ſowie das Datum der
Abendarbeit und der dafür zu gewährenden freien Nachmittage
vor Beginn der Arbeitszeit einzutragen ſind. Für ſolche
Be=
riebe, welche die Grenzen oder Bedingungen dieſer Genehmigung
nicht einhalten, oder in denen durch Anwendung der Genehmigung
Unzuträglichkeiten entſtehen, kann dieſe Ausnahmegenehmigung
zeitweiſe oder dauernd zurückgezogen werden.
— Straßenſperre. Wegen Arbeiten an der Reichsautobahn
vird der Dornheimerweg von der Michaelisſtraße bis 175 Meter
nördlich der Kreuzung mit der Eiſenbahn Darmſtadt—Worms
(Abzweigung nach dem Gehabornerhof) vom 17. September bis
31. Oktober 1934 für den Kraftfahrzeug=, Fuhrwerks= und
Rad=
fahrverkehr geſperrt.
Ihr Kaffee reicht länger, wenn Sie immer dieſe
appetitliche Kaffeewurze zuſetzen. — Sie Eonnen
dann mit einer Eleineren Menge Kaffee
ebenſo=
viel kräftiges, ſchmackhaftes goldbraunes
Kaffee=
getränk herſtellen, wie mit der bisher
verwende=
ten größeren Kaffeemenge. — Sie ſparen alſo.
Seite 6 — Nr. 258
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 18. September 1934
Aus der N9AB.
Ein Blick hinter die Kuliſſen!
eines Lichtbildervortrages, gehalten von Maſchineriedirektor
Rich=
ter, den Werdegang einer Inſzenierung zeigen. Beſtimmend
hier=
für war der Gedanke, daß es für die Volksgenoſſen, deren
In=
tereſſe für das Theater ja außerordentlich rege iſt und denen das
Theater als Pflegeſtätte deutſcher Kunſt noch näher gebracht
wer=
den ſoll, ganz beſonders intereſſant ſein dürfte, einen Blick
hin=
ter die Kuliſſen zu tun. Dieſe Veranſtaltung findet am Sonntag,
23. September, vormittags 11 Uhr, im Großen Haus ſtatt und
bringt im Anſchluß an den Vortrag eine vollſtändige techniſche
Probe einer Inſzenierung. Wir vermitteln damit dem Laien und
dem Theaterfreund für manche Dinge des Theaters das rechte
Verſtändnis und ſicher iſt es intereſſant, wenn die
Arbeitskame=
raden einmal Einblick bekommen in die techniſchen Arbeiten, die
einen recht umfangreichen „Induſtriebetrieb” darſtellen und eine
große Anzahl von Volksgenoſſen auf eine Weiſe beſchäftigt, von
der ſich nur wenige Außenſtehende eine Vorſtellung machen
können.
Um wirklich jeden Intereſſenten aus den Kreiſen unſerer
ſchaffenden Volksgenoſſen den Beſuch möglich zu machen, haben
wir den Eintrittspreis auf 25 Pfg. pro Perſon für, alle Plätze
einſchl. Garderobegebühr feſtgeſetzt.
Die Ortsgruppen= und Betriebswarte, Kraft durch Freude‟
haben ſofort auf Grund dieſer Veröffentlichung die Propaganda
für dieſe Veranſtaltung aufzunehmen! Die Eintrittskarten
kön=
nen ab Mittwoch vormittag 10 Uhr auf der Kreisgeſchäftsſtelle
Rheinſtr 21 gegen Barzahlung angefordert werden. Es muß
möglich ſein, für dieſe Morgenfeier eine ſtarke Beteiligung zu
er=
zielen, wir glauben ſogar ſchon jetzt, daß eine Wiederholung
die=
ſer Veranſtaltung ſich nötig machen wird.
Kartenbeſtellungen von privater Seite über Fernruf 2395/96
oder Rheinſtraße 21, pt. Heil Hitler!
Malcomes, Kreiswart K.d.F.”.
NSG. „Kraft durch Freude‟
Im Anfang unſerer Arbeit in der Winterſpielzeit 1934/35
ſtehen zwei Veranſtaltungen, die für alle Volksgenoſſen von
be=
ſonderem Intereſſe ſind. Damit tritt die Gemeinſchaft „Kraft
durch Freude” in „erhöhte Bereitſchaft”, um weiteſte Kreiſe der
ſchaffenden Volksgenoſſen in den Genuß ihrer Arbeit zu bringen,
weil ſie ja die Vermittlerin guter deutſcher Kunſt ſein ſoll.
Wir veranſtalten am Samstag, den 22. September,
abends 8.15 Uhr, im Städtiſchen Saalbau ein Konzert, das
dem Altmeiſter des Walzers, Johann Strauß, gewidmet iſt.
Mitwirkende: Ein Orcheſter unter Leitung von Willi
Mel=
chior, bekannt durch ſeine wiederholten Konzerte im
Frankfur=
ter Sender. Beſondere Bedeutung erhält der Abend durch die
Mitwirkung von Frau Lea Piltti, der neu verpflichteten
Koloraturſängerin des Heſſ. Landestheaters. Frau Piltti ſingt
die beiden Walzer „Geſchichten aus dem Wiener Wald”
und „Frühlingsſtimmen‟. Eine weitere Ueberraſchung
wird die Tanzgruppe unter Leitung von Irmfried Wilimzig,
gleichfalls vom Heſſ. Landestheater, bieten, die den Walzer
„Accelerationen” tanzt. Nach Schluß der Vortragsfolge ſoll ein
geſelliger Tanz den Abend beſchließen.
Die Eintrittspreiſe betragen 50 Pfg. pro Perſon, für
Klein=
rentner, Arbeitsinvaliden, Erwerbsloſe uſw. 30 Pfg. Karten auf
der Kreisgeſchäftsſtelle der NS. Gemeinſchaft „Kraft durch
Freude‟. Darmſtadt, Rheinſtraße 21; fernmündliche Beſtellungen
unter 2395/96 ſowie bei allen Ortsgruppen und Betriebswarten
„Kraft durch Freude‟.
Mit der NS=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟
zum Bayeriſchen Wald.
Vom 29. 9. bis 7. Oktober unternehmen wir eine
Urlaubs=
fahrt in den herbſtlichen Hochwald der Bayriſchen Berge.
Unter=
kunft in Zwieſel, am Fuße des Arbers.
Anfahrt über Paſſau, mit Stadtbeſichtigung, Rückfahrt über
Regensburg, gleichfalls mit Stadtbeſichtigung. Dieſe Reiſe in
eine herrliche Gegend unſeres deutſchen Vaterlandes dürfte bei
den Volksgenoſſen lebhaftes Intereſſe finden.
Sofortige Anmeldung auf der Kreisgeſchäftsſtelle
Rhein=
ſtraße 21, pt. iſt erforderlich. Abfahrt 29. 9., Rückkehr
7. 10., nachmittags.
Der Gauleiter.
Der Gauwirtſchaftsberater.
Ich weiſe darauf hin, daß die Tagungen der
Dienſtgemein=
ſchaft nationalſozialiſtiſcher Wirtſchaftsfachleute Dienſt in der
Be=
wegung ſind und ſomit jedes Mitglied der Dienſtgemeinſchaft zur
Teilnahme an den regelmäßig alle 14 Tage ſtattfindenden
Sitzun=
gen verpflichten. In dieſer Woche tritt die Dienſtgemeinſchaft
Frankfurt a. M. im Ratskeller, Frankfurt a. M. punktlich um
20.30 Uhr zuſammen, und zwar: Gruppe Handel und Verkehr
am Dienstag, 18. Sept., Gruppe Banken und Verſicherungen am
Mittwoch, 19. Sept., Gruppe Induſtrie am Donnerstag, 20. Sept.,
Gruppe Freie Berufe am Freitag. 21. Sept.
NS. HAGO.
Der Kreisleiter.
Am Mittwoch, dem 19. Sept. 1934, abends 8 Uhr, findet im
Saale der Woogsturnhalle durch den Gauamtsleiter der
NS. HAGO.. Pg. Karl Feickert=Frankfurt a. M., ein
Ge=
neral=Mitglieder=Appell ſtatt. An dieſem Appell
haben alle Mitglieder der NS. HAGO. d. ehem GHG., die
Betriebsgruppen, Handel” und „Handwerk” teilzunehmen!
Teil=
nahme iſt Pflicht!“
Nationalſozialiſtiſcher Deutſcher Aerztebund, Kreis Darmſtadt.
Unſere nächſte Pflichtverſammlung findet am Donnerstag,
dem 20. September 1934, abends 8.30 Uhr, im Gelben Saale bei
Sitte, Karlſtraße 15, ſtatt. Es ſpricht Stadtſchulzahnarzt Jahn
über: „Ein Beitrag zur europäiſchen Raſſenkunde‟.
Schulungsabend des NSDFB.
am Freitag, den 21. d. M. abends 20.30 Uhr, im Rummelbräu.
Erſcheinen für alle Kameraden Pflicht.
Die Deutſche Arbeitsfront,
Reichsbetriebsgemeinſchaft 3, Fachſchaft Hausarbeit, hält
am Mittwoch, den 19. 9. 34, ihre Mitgliederpflichtverſammlung
im Haus der Arbeit, Bismarckſtr. 19 ab. Erſcheinen iſt Pflicht
eines jeden Mitgliedes, Einzelmitglieder der Deutſchen
Arbeits=
front werden hiermit auch eingeladen. Anfang der Verſammlung
20.30 Uhr; pünktliches Erſcheinen wird erwartet.
Pilzerkurſionen der Deutſchen Geſellſchaft für
Pilz=
kunde im Bayeriſchen Wald, an der holländiſchen
Grenze und im 9denwald.
— Die Deutſche Geſellſchaft für Pilzkunde veranſtaltet
Lehr=
wanderungen am 22. und 23. September 1934 im Bayeriſchen
Wald von Viechtach aus, ſowie am 6. und 7. Oktober gemeinſam
mit der Niederländiſchen Mykologiſchen Geſellſchaft an der
hollän=
diſchen Grenze von Niimegen und Cleve aus, und im Oktober
nochmals im Odenwald. Jeder Naturfreund kann ſich koſtenlos
an den Exkurſionen beteiligen, die eine weitgehende
Pilzaufklä=
rung vermitteln, was bei den vielen Vergiftungen beſonders
wichtig iſt. Anmeldungen an das Mykologiſche Inſtitut der
Deut=
ſchen Geſellſchaft für Pilzkunde — Heſſiſche Landesſtelle für Pilz=
und Hausſchwamm=Beratung in Darmſtadt.
Geſchäftliches.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Der heutigen Auflage für Darmſtadt und Umgebung liegt ein
Prgſpekt der „Sturm” Zigarettenfabrik Dresden bei, worauf
die Leſer an dieſer Stelle aufmerkſam gemacht werden. 19326
Preis= und Meiſterſchaftsſchießen
des Heſſiſchen Jagdflubs auf Wurſtauben.
Der vorgeſtrige Sonntag war ein großer Tag für den Heſſiſchen
Jagdklub. Früh um 8 Uhr regten ſich bereits fleißige Hände auf
dem Neuen Schießhaus, um dem Anſturm der Jagdſchützen
gegen=
über gerüſtet zu ſein, die aus nah und fern zum friedlichen
Wett=
kampf antraten. Punkt 9 Uhr konnte der Schießleiter. Herr
Büchſenmachermeiſter Robert Hübner, den erſten ſechs Schützen
auf der Linie das Zeichen zum Beginn des Eröffnungsſchießens
geben. Es herrſchte Großbetrieb mit halbſtündiger Unterbrechung
bis gegen Abend. Für die Zuſchauer ein hochintereſſantes
Schau=
ſpiel, für die Schützen eine jagdliche Schießkunſt — und
Nerven=
probe. Sie hatten es diesmal nicht leicht, denn die Wurftauben
kamen wie geölte Blitze aus den Maſchinen, und der Schießleiter
hatte außerdem beim Schießen der Meiſterklaſſe nur zwei Mann
auf der Linie antreten laſſen, denen die Tauben aus allen 15
Ma=
ſchinen beliebig kreuz und quer nach allen Richtungen geworfen
wurden. Deshalb konnten auch, wie bei der Preisverteilung
be=
tont wurde, die Trefferprozente nicht ſo hoch ſein wie bei den
früheren Meiſterſchaftsſchießen.
Unter den Schützen der Meiſterklaſſe ſah man wieder die
be=
währten Kämpen, Altmeiſter Chriſtoph Müller, Sprendlingen;
cand. rer. nat Jakob Beyer, Darmſtadt; Kreisjägermeiſter
Ferdi=
nand Hags=Gſottſchneider, Frankfurt a. M.; Gg. Schwarz,
Offen=
bach; Otto Hoffmann, Mainz; Grünewald, Weſthofen uſw. und
nicht zu vergeſſen, ganze Generationen der bekannten
Landwirts=
familie Kraft, Hof Gräbenbruch und Bensheimer Hof. Das
Er=
öffnungsſchießen wurde verſuchsweiſe als Ausgleichsſchießen
durch=
geführt — derart, daß die Schützen mit höheren Trefferprozenten
gehandicapt wurden. Man vermied auf dieſe Weiſe die
Klaſſifizie=
rung der Schützen und diejenigen, die weniger geübt ſind und
dem=
zufolge geringere Trefferprozente aufzuweiſen hatten, konnten durch
die Vorgabetauben wieder aufholen. Altmeiſter Müller war beim
Eröffnungsſchießen mit 9 Treffern, ſämtlich mit dem erſten Schuß,
nicht zu ſchlagen. Den Titel „Meiſterflugſchütze des Heſſ. Jagdklubs
für 1934/35” holte ſich in der Meiſterklaſſe Cand, rer nat. Jakob
Beyer, der außer einem wertvollen Ehrenpreis die von Seiner
Königl. Hoheit dem Großherzog geſtiftete Plakette erhielt. Die
Klaſſe A im Hauptſchießen ſah Andreas Rupp, Offenbach, an der
Spitze. Die Meiſterſchaft im Schießen der Förſter und
Jagdſchutzbe=
amten gewann wiederum der vorjährige Meiſter, Förſter May,
Forſthaus Koberſtadt bei Langen, der ſchmunzelnd ein Opel=
Fahr=
rad und mit beſonderer Freude eine Plakette des Führers
Adolf Hitler entgegennahm. Am ſpannendſten war das
Mann=
ſchaftsſchießen um den Hickler=Gedächtnis=Wanderpreis, das von je
4 Schützen des Hauptklubs und der Ortsgruppen Frankfurt,
Offen=
bach, Worms und Weinheim des Heſſ. Jagdklubs beſtritten wurde.
Jedem Schützen wurden 20 Tauben geworfen. Der Verteidiger des
Wanderpreiſes die Mannſchaft der Ortsgruppe Gau Worms:
Zim=
mermann=Eſſelborn, Grünewald=Weſthofen, Fuchs=Heppenheim a.
d. W. und Lotz=Harxheim ging mit 46 Treffern wiederum ſiegreich
aus dieſem Wettkampf hervor und iſt damit endgültig Beſitzer des
Wanderpreiſes geworden.
Aber auch 2 weitere Wanderpreiſe brauchten ſo gut wie nicht den
vorjährigen Gewinner zu wechſeln, denn ſie blieben in ein und
derſelben Familie und konnten dem Sieger im Eintaubenſchießen,
Gutspächter Hch. Kraft Bensheimer Hof, endgültig als Eigentum
übergeben werden, während ſie im vergangenen Jahre von deſſen
Sohn Hermann Kraft erſchoſſen wurden. Es waren die
Wander=
preiſe des Amtes für Leibesübungen zu Darmſtadt und des
Darm=
ſtädter Tagblatt.
Vor der Preisverteilung nahm der Vorſitzende des Heſſ.
Jagd=
klubs, Herr Vonderheit, das Wort zu einer Anſprache, in der er
u. a. ausführte: Es iſt das erſte Mal nach dem Tode unſeres
ehr=
würdigen Reichspräſidenten. Generalfeldmarſhall von Hindenburg,
daß wir im Heſſ. Jagdklub in größerer Zahl zuſammenkommen. Es
iſt deshalb für uns eine Ehrenpflicht, ſeiner auch heute in unſerem
Kreis zu gedenken, und ich darf Sie bitten, das Andenken an
die=
ſen Großen unſerer Nation durch Erheben von den Sitzen zu
ehren!
Mit tiefer Ergriffenheit wurde ſeitens der zahlreichen
An=
weſenden dieſer Aufforderung entſprochen.
Nach herzlicher Begrüßung aller Teilnehmer dankte der
Vor=
ſitzende dann allen denen, die mit dazu beigetragen haben, daß
der Ehrengabentiſch ſo reichlich ausgeſtattet werden konnte. Ich
glaube, ſo führte der Redner weiter aus, ſagen zu dürfen, daß auch
die Klubleitung alles getan hat, um jedem die Teilnahme am
Preisſchießen zu ermöglichen, haben wir doch die Einſätze
denk=
bar niedrig gehalten. Daß die Vorbereitungen zu einer ſolch
groß=
zügigen Schießveranſtaltung, wie ſie unſer Meiſterſchaftsſchießen
auf Wurftauben darſtellt, viel Mühe und Arbeit verurſachen, und
daß unſere Sorge um die vielen benötigten Ehrengaben nicht
ge=
ring war, ſei nur nebenbei erwähnt, aber noch immer iſt es Dank
der gütigen Preisſtifter möglich geweſen, das Schießen ſo
durchzu=
führen, daß alle Teilnehmer befriedigt waren, und ich hoffe, daß
dies auch heute der Fall iſt — heute, wo wir zum zehnten Male
in der Nachkriegszeit dieſes Wurftaubenmeiſterſchaftsſchießen
ab=
hielten, wobei der Heſſiſche Jagdklub wohl wiederum, wie ſo oft,
unter Beweis ſtellen konnte, daß er ſeine vielſeitigen Aufgaben
reſtlos im Intereſſe der Mitglieder und des deutſchen Weidwerks
erfüllt.
Das jagdmäßige Schießen zu pflegen, iſt von jeher eine
un=
ſerer vornehmſten Aufgaben geweſen, und gerade im Schießen auf
Wurftauben war ja unſere Vereinigung bekanntlich bahnbrechend.
Während lange vor dem Weltkrieg bei faſt allen
Wurftaubenſchie=
ßen in Deutſchland mit Voranſchlag geſchoſſen wurde, hat die
da=
malige Klubleitung es durchgeſetzt, daß beim Meiſterſchaftsſchießen
des Verbandes der Schießvereine Deutſcher Jäger, das im Jahr=
1907 durch den Klub hier in glanzvollſter Weiſe zum Austra
kam, der jagdliche Anſchlag, der „Darmſtädter Anſchlag”, wie mar
ihn heute noch in Norddeutſchland nennt, eingeführt und faſt durch
weg beibehalten wurde. Wir dürfen ſtolz darauf ſein, daß wi
damit dem Schießen auf Wurftauben in unſerem Vaterland einer
praktiſchen Wert gegeben haben; denn es muß doch zugegeben wer
den, daß von einer Vorübung zur Hühnerjagd nicht die Rede
ſei=
kann, wenn der Schütze die Taube im Voranſchlag erwartet, wa
anderes aber iſt es, wenn der Wurftaubenſchütze ſeine Flinte ſ.
hält, wie es draußen in der Praxis geſchieht.
Wohl jede Sportart hat einen praktiſchen Zweck: z. B. Wan
dern, Turnen, Schwimmen, ſonſtige Leibesübungen, Rudern un
nicht zuletzt die Jagdausübung ſelbſt. Sie dienen in der Haupt
ſache der Ertüchtigung unſeres Volkes, der Geſunderhaltung un
der Erholung von angeſtrengter beruflicher Tätigkeit. Auch da
Schießen hat ſeinen praktiſchen Wert. Es iſt nicht nur (bei reine=
Jagdſchießen) eine Vorübung für die Jagd, ſondern iſt auch daz
angetan „Aug und Hand fürs Vaterland” zu üben und zu ſtärker
Unſer Reichsjägermeiſter verlangt ganz mit Recht, daß jede
deutſche Weidmann alljährlich mit Büchſe und Flinte genügen
auf den Schießſtänden übt, ehe er die Kreatur in Wald und Fel
bejagt. Wir haben ſeit Gründung unſerer Vereinigung im Jahr
1898 ſtets eifrig darauf gehalten, daß unſere Mitglieder durch de
Klub nicht nur theoretiſch eine ausreichende jagdliche Bildung er
langen, ſondern auch genügend Erfahrungen ſammeln durch di
Praxis für die Praxis!
Deshalb hoffe ich mit allen Mitgliedern des Heſſ.
Jagdklub=
die dem Klub durch ſchwerſte Zeiten hindurch die Treue gehalte
haben und von jeher das Weidwerk ſo ausübten, wie das neu
Reichsjagdgeſetz vorſieht, daß wir auch fernerhin im Sinne dieſe
Geſetzes, wenn auch unter anderer Flagge, zuſammen bleiben, en
verbunden mit den Männern der grünen Farbe, die auch heut
wieder in ſtattlicher Zahl under uns weilen, eng verbunden mi
Heimat und Scholle und durchdrungen von einem echt deutſche=
Kameradſchaftsſinn, der von uns ſtets hochgehalten wurde.
Auch heute wollen wir wie ſeither aus innerer Ueberzeugun
heraus wieder geloben, daß unſer Vertrauen in den Führer, unſe
Glaube und unſere Treue zu ihm unerſchütterlich ſind und bleibe
werden.
In dieſem Sinne bitte ich Sie, mit mir einzuſtimmen: Unſe
rem großen, verehrten Führer und Volkskanzler Adolf Hitler, un
ſerem Reichsjägermeiſter Hermann Göring und unſerem deut
ſchen Vaterland: ein dreifaches Horrido!
Eine beſondere Ehrung hatte der Klubvorſitzende für den ver
dienſtvollen Schießleiter, Waffenmeiſter Hübner, vorgeſehen. Un
ter lebhafter Zuſtimmung der Anweſenden überreichte er dieſer
die höchſte Auszeichnung des Klubs, den Klubring, al
ſichtbares Zeichen des Dankes des Heſſ. Jagd=Klubs nicht nur fü
faſt 20jährige vorbildliche Kaſſenführung, ſondern vor allem au
für die umſichtige und aufopferungsvolle Leitung der Schießver
anſtaltungen und die gründliche fachmänniſche Ausbildung de
Mitglieder im Umgang mit der Waffe.
Herr Hübner faßte ſeinen aufrichtigen Dank für die ihn
überraſchend gewordene Ehrung dahin zuſammen, daß er nur ſein
Pflicht getan habe und weiter für den Klub und deſſen Mitgliede
tun werde, auch wenn vielleicht demnächſt der Heſſ. Jagdklub eine
anderen Namen annehmen müſſe.
Nach der Preisverteilung, die der Schießleiter in bekannten
Schwung und mit entſprechenden Begleitworten vornahm, wobeie
betonte, daß die Fülle des Gabentiſches eine Vorahnung auf de
endgültigen Wiederaufſtieg in unſerem Vaterland ſei, dankte Her
Amtsgerichtsdirektor Dr. Eiſe zum Schluſſe der großzügigen, glat
und reibungslos verlaufenen Veranſtaltung unter herzliche
Worten der Klub= und Schießleitung mit dem Ausruf: „das, wa
heute hier auf die Beine geſtellt wurde, macht dem Heſſ. Jagdklu
niemand nach!”
Die Ergebniſſe:
1. Eröffnungsſchießen auf 10 Tauben: Sieger: Chriſtop
Müller=Sprendlingen mit 9/9 Treffern: Zweitbeſter: Th. Hornie
Darmſtadt mit 9/10 Treffern; 3. Karl Lotz=Harxheim 9/11; 4. Jul
Grünewald=Weſthofen 9/11; 5. Gg. Schwarz=Offenbach 9/11; 6. Hch
Kraft=Offenbach 9/12; weitere 20 Schützen kamen in die Preiſ
2. Meiſterſchaft des Heſſ. Jagdklubs (Meiſterklaſſe) 20 Tauben
1. Cand. rer nat. Jakob Beyer=Darmſtadt 15/13: 2. Chriſtoph Mül
ler=Sprendlingen 14/13; 3. Otto Hoffmann=Mainz 12/10; 4. Ge
Schwarz=Offenbach 11/9; 5. Jul. Grünewald=Weſthofen 11/
6. Heini Kraft, Hof Gräbenbruch 11/8; weitere 14 Schützen kame
in die Preiſe.
3. Meiſterſchaft des Heſſ. Jagdklubs (Klaſſe A) 20 Tauben
1. Andreas Rupp=Offenbach 12/8; 2. Krauth=Weinheim 116
3. Fell=Offenbach 9/7: 4. Förſter May=Koberſtadt 8/7; weiter
6 Schützen kamen in die Preiſe.
4. Förſterſchießen: 15 Tauben: 1. Förſter May=Koberſtadt 9/6
2. Jagdaufſeher Wiener=Wolfskehlen 9/5; 3. Jagdaufſeher Rotl
mund 8/3; 4. Förſter Hirſchmann=Jugenheim 8/2; 5. Förſter Fri
Klipſtein=Forſthaus Hirſchköpfe 777; 6. Revierjäger Voß=Eberſtad
5/4. Sämtliche Teilnehmer erhielten Ehrenpreiſe.
5. Eintaubenſchießen: 1. Hch. Kraft ſen.=Bensheimer Hof;
Jakob Beyer=Darmſtadt; 3. Zimmermann=Eſſelborn.
Beim Mannſchaftsſchießen war das Reſultat: 1. Ortsgrupr
Gau Worms 46: 2. Hauptklub 45; 3. Offenbach 44; 4. Weinhein
42; 5. Frankfurt 40.
Die Blumenſchau im Orangeriegarken.
Die große Blumenſchau im Orangeriegarten wird heute,
Dienstag, mit dem Tag der N.S.V. ihren Abſchluß finden. In der.
für eine ſolche Ausſtellung, kurzen Zeit von drei Wochen haben die
Gärtner Darmſtadts und Umgebung eine Leiſtung vollbracht, die
ſich mit and=ren Veranſtaltungen der Großſtädte in jeder
Be=
ziehung ſehen laſſen kann. Die Leitung der Ausſtellung hat auf
die Maſſenwirkung einzelner Pflanzen verzichtet und die
Aus=
ſteller haben große und reichhaltige Sortimente aller
Pflanzen=
gattungen aufgebaut, um auch den in großer Zahl anweſenden
Junggärtnern Gelegenheit zur Erweiterung ihrer Sortenkenntniſſe
und botaniſchen Studien zu geben. Auch das große Privatpubli,
kum, der Kleingärtner und Gartenliebhaber ſind von den
Leiſtun=
gen, wie ſie auf dieſer Ausſtellung gezeigt wurden, begeiſtert.
Dies beweiſt am beſten der immer noch ſtark anhaltende Beſuch der
Schau. Folgen Sie nun einem Fachmann zu einem kurzen
Rundgang durch die Ausſtellung.
Wir ſtehen vor dem großen Orangeriehaus und bewundern
zu=
nächſt dort die Anlage des Reſtaurationsgartens, eine Leiſtung
der Firma Hermann Schulz. Erbacherſtr. 101, die dort mit
Can=
nas, Salvien und Geranium, in breiten Käſten ausgepflanzt
un=
ter Verwendung von großen Palmen, ein herrliches Bild bietet.
In dem Reſtaurationsgebäude des Orangeriegartens ſelbſt iſt eine
ſtilvolle Saaldekoration aufgebaut mit Girlanden und großen
Blumenpylonen, eine Gemeinſchaftsleiſtung der Darmſtädter
De=
korationsfirmen Willy Kühn. Ludwig Kuhn. Ernſt Schulz, Gebr.
Beck, Hermann Schulz und Ludwig Weicker. In dem großen
weſt=
lichen Teil des Oxangeriegartens finden wir zunächſt eine große
Anlage der Vereinigung der Landſchaftsgärtner von Darmſtadt.
eine Gemeinſchaftsleiſtung, bei der jeder Landſchaftsgärtner
mit=
geholfen hat. Dann folgen kleine Sondergärten von
Einzelaus=
ſtellern der Firmen Auguſt Loos, Ferdinand Treber, Reinhart=
Pfungſtadt. Ludwig Kuhn, Theodor Läpple, Fritz Kalbfuß. Ernst
Bauer und Viktor Röder, die jeweils in verſchiedener Ausführung
unter geſchickter Verwendung von Plaſtiken Muſterbeiſpiele zur
Anlage von Haus=Vorgärten und Blumenbeeten zeigen. Als
Ab=
ſchluß folgt eine große Anlage der Staudenfirma Kayſer und
Sei=
bert, Roßdorf, die dort eine muſtergültige Anlage eines Alpinums
geſchaffen hat. In der dieſem Gartenteil folgenden
Ausſtellungs=
halle zeigen in zwei großen Sammelausſtellungen die Vereinigten
Gemüſegärtner von Darmſtadt und Griesheim deutſches Gemüſe
in beſter Qualität, trotz der gerade in den letzten Wochen
ungün=
ſtigen Witterungsverhältniſſen und Hagelſchlags, welcher beſonders
in den Gemüſebaubetrieben großen Schaden angerichtet hat, iſt
dennoch dieſe Ausſtellung zuſtande gekommen. Blühende Topf=
pflanzen, wie Cyklamen, Primeln, Eriken und andere ſowie grün
Pflanzen für Zimmerſchmuck, ſtellen hier die Firmen Schickedan
Lang. Gartenbaubetrieb. Wolfsgarten=Egelsbach, Grünewal=
Babenhauſen, und die Darmſtädter Gartenbaufirmen Blumer
Hellmuth, Rühl u. Schneider, Ernſt Schulz, Ludwig Kuhn. Kar
Horſt und Hermann Schulz in erſtklaſſiger Qualität aus. A
Schnittblumen ſind hier vertreten die Firma Ernſt Bauer m
Dahlien=Stauden und Roſen, und Hermann Schulz. Erbacherſtr
mit einer Sonderausſtellung von Dahlien. Im Hauptteil de
Orangeriegartens ſtellen auf langen Rabatten die
Baumſchulfi=
men Johs. Brunns 3., Groß=Zimmern. Ph. W. Werner,
Reichel=
heim. Hch. Brunner Groß=Zimmern und Karl Bickelhaupt, Fr
Crumbach, Obſtbäume und Beerenobſtſträucher in den verſchiede
nen Formen aus. Die Firma Werner=Reichelsheim und Herman
Schulz=Darmſtadt zeigen hier noch verſchiedenartige Coniferer
Im Oſtteil des Orangeriegartens finden wir eine Parterreanlag
des Junggärtner=Vereins Feronia, desgleichen eine Teppichbee
anlage mit dem Wappen der Feronia, Junggärtner haben dort i
ihrer Freizeit dieſe muſtergültige Anlage geſchaffen. In der Al
teilung Friedhof zeigen die Firmen Onken. Waldfriedhof. Geye
Klappacherſtr., und L. Hofmann, vormals Weicker, einige tadello
Grabanlagen. Die Staudenfirma Friedrich Rück hat hier ein
Steingartenanlage und Staudenanpflanzung geſchaffen. Die Fe
Gebr. Beck zeigt eine Rabattenbepflanzung mit den verſchiedenſte
Pflanzenarten, die dieſem Teil anſchließende Halle zeigt haup
ſächlich die Arbeiten des Junggärtner=Vereins Feronia. Im Mi
telpunkt der Halle iſt eine Ehrenhalle mit einem lebensgroße
Bild des Führers aufgebaut. Seitlich hiervon zeigen
Einzelau=
ſteller des Junggärtnervereins Feronia Schnittblumen, wie Dal
lien, Stauden und ſo weiter, und ganz originelle dekorative Au
bauten, die reges Intereſſe beim Publikum finden. Ebenfalls i
dieſer Halle finden wir noch tadelloſe Bindereien, Kränze, Blumer
körbe. Sträuße und ſo weiter, die die Firmen Robert Schuck, Geb
Beck, Willi Kühn, L. Hofmann, vormals Weicker, und Augu
Loos zeigen. Die Gärtnerei Karl Horſt hat auf dem großen Pat
terre vor dem Reſtaurationshaus zwei Rieſenbeete mit Salvie
und Geranien aufgeſtellt. Gartenbaugeräte zeigt außerdem Kur
Schnell Griesheim. und Gärtnereidecken Ludwig Sauer, Pfuns
ſtadt. Tauſende von Beſuchern haben in den letzten Tagen die
Ausſtellung im Orangeriegarten beſichtigt, die die Vereinigte
Gartenbaubetriebe von Darmſtadt und Umgebung und der June
gärtnerverein Feronia gemeinſam geſchaffen haben.
Der künſtleriſche Leiter der geſamten Ausſtellung, Gartenarcht
tekt Theodor Hilsdorf hat in wochenlanger Vorarbeit, de
Geſamtaufbau der Ausſtellung durchgeführt auf Grund der vo
ihm entworfenen Pläne. Es iſt ihm gelungen, gärtneriſche Höchſt
leiſtungen in künſtleriſcher Form in den Rahmen unſeres herrliche:
Orangeriegartens einzubauen.
au
imkte 9
erziſt
1
Aus Heſſen.
* Das Feſt der deutſchen Schule.
Feiern in den Landorken Heſſens.
Wie überall in Deutſchland, wurde auch in allen größeren
id kleineren Ortſchaften Heſſens der geſtrige Tag als Tag des
eutſchen Volkstums feſtlich begangen. Reichsminiſter Dr.
rick hatte für dieſen Tag das Loſungswort ausgegeben: „Die
utſche Jugend im Reiche für die deutſche Jugend in der Welt!”
n Sinne dieſes Wortes hatten es an allen Orten die
Schulge=
einſchaften des VDA. übernommen, den Tag feſtlich
auszuge=
ilten. An allen Orten fanden Umzüge der Jugend ſtatt die für
n Gedanken des VDA. warben und Bekenntnis zum deutſchen
olkstum innerhalb und außerhalb unſerer Grenzen waren. Im
rogramm der Kundgebungen wechſelten tänzeriſche Darbietungen
,d Reigen der Mädchengruppen mit Freiübungen und
turneri=
en Vorführungen der Knaben. Sprechchöre und Chorgeſänge
rie=
a immer wieder auf zur Treu gegen unſere Brüder und
Schwe=
a jenſeits der Grenzen. In einigen Orten hatten die
Spiel=
aren ſorgfältig die Aufführung eines Spiels vorbereitet, deſ=
Inhalt zum Tag des Volkstums in Beziehung ſtand, ſo kam
B. in Arheilgen das Spiel „Volk ohne Heimat” zur
ufführung. Im Mittelpunkt der Kundgebungen ſtand überall
ne größere Anſprache, in welcher berufene Redner eine
Sinn=
utung des Tages gaben, von der Arbeit des VDA. im Dienſte
utſchen Volkstums im In= und Ausland berichteten und die
ämpfe der Auslandsdeutſchen um Erhaltung der Schulen und der
utſchen Mutterſprache ſchilderten. So wußte z. B. Lehrer
Volz=
armſtadt, der in Arheilgen ſprach, ſehr anſchaulich aus der Zeit
ner Lehrtätigkeit in Mexiko zu erzählen.
Aus der großen Zahl der Berichte, die uns zugingen, greifen
r den Bericht unſeres Griesheimer Mitarbeiters heraus, in dem
u. a. heißt:
Im Hofe der alten Schule verſammelte ſich mittags um 3 Uhr
geſamte Griesheimer Schuljugend, die HJ., die Ortsgruppe der
SDAP., die NS.=Kriegsopfer, die Geſangvereine
Sängerbund=
ermania und Frohſinn ſowie der Krieger= und Soldatenverein
einem Feſtzug, der unter Vorantritt der Kapelle des
Freiwilli=
n Arbeitsdienſtes ſich durch verſchiedene Ortsſtraßen in den mit
„kenkreuzfahnen und blauen Wimpeln des VDA. reich
geſchmück=
n Hof der neuen Schule bewegte. Eingeleitet wurde hier die
undgebung durch einen flott geſpielten Marſch der Kapelle des
teiwilligen Arbeitsdienſtes. Rektor Pg. Mall begrüßte im Namen
r Parteileitung und der Schule die erſchienenen Volksgenoſſen
id Volksgenoſſinnen und betonte, daß das Feſt des VDA. nicht
n Feſt im üblichen Sinne ſei, ſondern daß durch dieſe
Kund=
bung das Volksbewußtſein aller Deutſchen im In= und Ausland
ſtärkt werden ſolle. Die erſte Mädchenklaſſe brachte alsdann den
brechchor „Millionenvolk” und das Gedicht „Groß=Deutſchland”
Gehör und die beiden Geſangvereine ſangen gemeinſam zwei
terländiſche Lieder „Nun ſchweige jeder von ſeinem Leid” und
deutſchland, Deutſchland, du heiliger Name”, Beſonderen
Ein=
uck erweckte ein weiterer Sprechchor der Schuljugend über das
eutſchtum, der in ergreifender Weiſe an die deutſchen
Krieger=
äber in aller Welt und an die Deutſchen im Ausland erinnerte.
aſchließend wurde ein gemeinſames Lied „Treu unſerem Volke‟
ſungen. Als Feſtredner war Studienrat Neumann=Groß=
Um=
idt gewonnen. In ſeiner Rede behandelte er einleitend die
utſche Treue und wies darauf hin, daß dieſe Treue niemals beſ=
und mächtiger zum Ausdruck gekommen ſei, als in Zeiten der
tterſten Not. Insbeſondere gedachte er dabei unſerer Toten des
ſeltkrieges und der SA.=Kameraden, die alle aus Treue zu
rem deutſchen Vaterland ihr Leben als Opfer brachten. „Treu
nem Volke” ſei auch der Leitſtern des Führers, der ſein Volk
is bitterſter Not zum hellen Licht der Sonne herausgeführt habe.
er Redner kam dann auf die deutſche Schule zu ſprechen, deren
ufgabe es ſei, das Bewußtſein des deutſchen Volkstums bei der
igend, der Zukunft unſeres Vaterlandes, zu pflegen.
Insbeſon=
re verwies er dabei auf den Kampf, den die deutſchen
Auslands=
zulen zu führen haben. Da dem deutſchen Sprachunterricht dort
oße Einſchränkungen auferlegt worden ſeien, beſtände die große
fahr, daß das deutſche Volkstum bei den Deutſchen jenſeits der
cenzpfähle großen Abbruch erleide. Aus all dieſen Gründen iſt
(Pflicht aller Deutſchen im Inland, dem Führer und ſich
unter=
nander die Treue zu halten, damit aus dieſer Stärke heraus
e Millionen Auslandsdeutſchen den Kampf, der gegen ihr
deut=
es Volkstum geführt wird, ſiegreich beſtehen können. Die
Kund=
bung fand mit dem Deutſchlandlied, dem Horſt=Weſſel=Lied und
nem dreifachen Sieg=Heil auf den Führer ihren Abſchluß.
In den meiſten heſſiſchen Orten, z. B. in Wixhauſen,
ugenheim. Arheilgen. Wimpfen, verlief der Tag in
r gleichen oder ähnlichen Weiſe und geſtaltete ſich ſo zu einem
ndrucksvollen Treuebekenntnis für das Auslandsdeutſchtum.
Dg. Arheilgen, 16. Sept. Im Haus der Arbeit”
veranſtal=
te die NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude” geſtern, abend
nen Bunten Abend, bei dem eine reichhaltige Folge guter
Dar=
etungen durch ausgezeichnete Kräfte zur Abwicklung kam. Mit
m „Hohenfriedberger Marſch” leitete Herr Kapellmeiſter Wick
m Heſſ. Landestheater am Klavier ein. Dann begrüßte Herr
reiswart Malcomes in herzlichen Worten die Anweſenden.
i bunter Folge wechſelten Lieder von Frl. Maria Hellmund
d Herrn Georg Koop (beide vom Heſſ. Landestheater) mit
inzen von Frl. Aenne Schellhas, die alle den verdienten
eifall der Anweſenden fanden. Einen vorzüglichen Anſager
llte Herr Willi Droſt, der auch für ſeine heiteren Vorträge
ſächſiſcher Mundart viel Beifall fand. Als Einlage wartete
s Tanzpaar Fuhrländer mit zwei Tänzen auf. Und dann
m der Darmſtädter Muſikalclown „Bolli”, (Herr
Walken=
orſt), der mit ſeinen muſikaliſchen Darbietungen auf allen
öglichen und unmöglichen Inſtrumenten ſtarken Applaus
ern=
te. Mit dem alten Berner Marſch beſchloß Herr Kapellmeiſter
ick die reichhaltige Vortragsfolge.
Griesheim, 17. Sept. Am 14. September feierte unſer
älte=
r Ortsbürger Jakob Rotenberger 2. Bahnhofſtraße 11,
nen 90. Geburtstag. Nicht jedem iſt eine ſolche Gnade
beſchie=
n, und es fehlte an Ehrungen nicht. Der Deutſche Rundfunk,
endung Frankfurt, gedachte auch des Jubilars. Die ev.
Klein=
iderſchule mit Schweſter Mariechen und Gehilfin zog mit Singen
im Jubilar ein und begrüßte und beglückwünſchte ihn mit dem Lied
5o nimm denn meine Hände‟. Es war ein erhebendes Bild,
ie die Kleinſten der Gemeinden den Greis mit Blumen
über=
ütteten, und manche Träne aus alten Augen war nicht zu
ver=
hlen. Herr Pfarrer Mangold beehrte ihn mit einem
Rudolf=
häfer=Bild. Eine Schar Mädchen, die ſich bei der Schweſter in
r Kinderſchule zuſammenfinden, ließ es ſich nicht nehmen, mit
lockflöte und Geſang als Geburtstagsgratulanten ſich
einzufin=
n. Nachbarn, Freunde, Enkel, Urenkel und die nächſten
Ange=
rigen, alle feierten ſie mit das große Erlebnis in einer
Fa=
ilie. Und bis ſpät ſtellte ſich hier und da noch einmal ein Gaſt
. Der ev. Poſaunenchor ſchloß den Tag ab. und mit 3 ſchönen
horälen verſtanden es die Bläſer, ein altes Leben zu erfreuen.
oll von den vielen Eindrücken des Tages, zog er ſich dann
ruck, und wir wünſchen dem Jubilar eine volle Geſundheit, die
m Gott ſchenken möge!
Ar. Eberſtadt, 17. Sept. Verkehrsunfall. Der Sonn=
8 brachte anläßlich des Winzerfeſtes in Bensheim einen ſehr
irken Kraftwagen= und Radfahrerverkehr nach der Bergſtraße.
anz beſonders bei der abendlichen Rückfahrt nahm der Verkehr
itweiſe bedrohliche Formen an, aber bis auf den
Vorderrad=
uch eines Perſonenwagens geſchah kein Unglück. Der Wagen
hr durch die verkehrsreiche Heidelberger Straße und verlor kurz
Ir der Modaubrücke das linke Vorderrad. Zum großen Glück
r 4 Inſaſſen konnte der Wagen ſofort zum Stehen gebracht
wer=
n. — Die Vierzigjährigen verſammelten ſich am
onntag vormittag anläßlich ihrer demnächſt ſtattfindenden
Ge=
rtstagsfeier zu einem gemeinſchaftlichen Kirchgang und
gedach=
n ihrer verſtorbenen Kameraden, durch Niederlegung eines
kanzes am Ehrenmal auf dem Friedhof
45. Nieder=Ramſtadt, 17 Sept. Winterhilfswerk.
Sgenwärtig iſt die Ortsgruppenamtsleitung des Amtes für
Alkswohlfahrt damit beſchäftigt, all die Perſonen zu erfaſſen,
* für das kommende Winterhilfswerk zur Betreuung durch die
S=Volkswohlfahrt in Frage kommen. Einer beſonderen
An=
ggſtellung bedarf es zunächſt nicht. — VDA.=Kundgebung.
Ic in hieſiger Gemeinde veranſtaltet, die Schule eine Kund=
Sbung für den VDA. Dieſe findet am kommenden Mittwoch im
Die Feuerwehren im Kreiſe Darmſtadt
und ihre Organiſation.
Die Freiwillige Feuerwehr für die Stadt Darmſtadt iſt eine
der erſten deutſchen Feuerwehren. Sie wurde vor nun 85
Jah=
ren gegründet. Aus ihr ging vor 40 Jahren die heutige Städt.
Feuerwehr hervor. Im Jahre 1894 wurde in Darmſtadt eine
ſtändige Feuerwache errichtet, die anfänglich mit 5, ſpäter mit
12 Mann der Freiwilligen Feuerwehr beſetzt war. Sie erhielt
im Jahre 1912 die erſte Automobilſpritze, im Jahre 1916 eine
weitere Automobilſpritze und eine automatiſche Drehleiter, ihr
Ausbau wurde in den folgenden Jahren weiter vollzogen. Die
Wehr wurde 1924 in die „Städtiſche Berufsfeuerwehr”
umge=
wandelt.
Eine weitere Berufsfeuerwehr beſitzt die Firma E. Merck, die
bekanntlich mit den modernſten Feuerlöſchgeräten ausgerüſtet iſt.
Sie wurde im Jahre 1919, alſo vor 15 Jahren, gegründet.
Im Gegenſatz zu den Berufsfeuerwehren verſehen die
Frei=
willigen Feuerwehren ihren Dienſt im Intereſſe der
Allgemein=
heit unentgeltlich. Der Dienſt iſt in der Landesfeuerlöſchordnung
geregelt, irgendwelche Schäden, die der Feuerwehrmann erleidet,
werden aus der Landesfeuerlöſchkaſſe erſetzt.
Nach § 368 Ziffer 8 des Reichsſtrafgeſetzbuches kann jeder
Deutſche vom 18. bis zum 50. Lebensjahre zur Pflichtfeuerwehr
herangezogen werden. Dies kommt jedoch nur in Betracht, wenn
nicht genügend freiwillige Feuerwehrmannſchaften vorhanden ſind.
Alle Kreisgemeinden verfügen über Freiwillige Feuerwehren.
Ein großer Prozentſatz von ihnen beſteht bereits über 50 Jahre,
die letzte Freiwillige Feuerwehr wurde im Jahre 1932 in
Eſcholl=
brücken gegründet. Die erforderlichen Geräte ſind von den
Weh=
ren zum Teil ſelbſt beſchafft. Für den Kreis wurde im Jahre
1926 eine Kreismotorſpritze beſchafft, die bei der Freiwilligen
Feuerwehr Darmſtadt ſtationiert iſt.
Im Kreiſe Darmſtadt gibt es 24 Freiwillige Feuerwehren
(darunter 2 Freiwillige Werksfeuerwehren) mit rund 1300
Feuer=
wehrmännern und 2 Berufsfeuerwehren (Stadt Darmſtadt) mit
25 (Firma Merck) und 40 Feuerwehrmännern. Während die
Städt. Berufsfeuerwehr von einem Branddirektor geleitet wird,
ſteht den Freiwilligen Feuerwehren der Feuerwehrkommandant
bevor.
Die Freiwilligen Feuerwehren werden wiederum überwacht
vom Kreisfeuerwehrinſpektor, der vom Kreisamt beſtellt wird.
Er hat außerdem das Kreisamt und die Gemeindebehörden in
Angelegenheiten des Feuerlöſchweſens zu beraten und die
Orga=
niſation und den Zuſtand des Feuerlöſchdienſtes in den Gemeinden
nach den Vorſchriften der Landesfeuerlöſchordnung und
Ausfüh=
rungsverordnung zu ihr zu überwachen.
Feuerſchuhwoche.
Aus Anlaß der
Feuerſchutzwoche vom 17. bis 23. September 1934
finden folgende öffentliche Veranſtaltungen ſtatt:
Mittwoch, den 19 September 1934, 20 Uhr im
Rummel=
bräu dahier Vortrag des Dipl.=Ing. Zink über
„Elektrizität und Feuerſchutz”.
Freitag, den 21. September 1934, 18 Uhr, auf dem
Warien=
platz: „Löſchvorführungen der Betriebsfeuerwehr der
Firma E. Merck. dahier.”
10 Ondotn zuu Fuersslitsnette
1. Jag
Ou Jafü/ solur lormn, duß i Orinne Hautn ginn
Marktafl auebraut wirs.
Oan jof4 uindngt sithe wrW isnasitn
Polignurniner inkiumt.
Dar Mofdit en Tayn ciuns frunrwnlrrs hunnn.
U soti/t un ddm /n ir naulten frirrwoch soillen.
Un soilſt en naut Taaitatsltatten knnnn.
Un Mat0/ dorsiher unirristt hia slths m
waMtlerges Oasthen ℳ
Dinn Moisftaschifnrminrre, wr schin Orinnn
Gautn Un hausaltwerritdien isasen.
In Milltwhdagt dn Tom bä Hauntgasfluns
voillne.
In Mlllt wircegt cn sindtrishe haistsfaltee
Lauunn.
OOuu Milſterhdegt siitee sot ls
haupt-
volierrshe irfusrt
„Sraudiladen i4
Laudlsadre!"
Sonntag, den 23. September 1934, vormittags 11 Uhr, „
Löſch=
vorführungen am Heſſ. Landestheater durch die Städt.
Be=
rufsfeuerwehr und die Freiwilligen Feuerwehren von
Darmſtadt”
Zu dieſen aufklärenden und intereſſanten Veranſtaltungen
werden hiermit alle Dienſtſtellen der NSDAP. und deren
Unter=
gliederungen, die Spitzen ſämtlicher hieſigen Behörden und
Schu=
len, die Mieter= und Hausbeſitzervereine und alle ſonſtwie
inter=
eſſierten Stellen herzlichſt eingeladen..
Amt für Volkswohlfahrt.
Kreisamtsleitung Darmſtadt.
10 Undetn zn Freerstaitzwoite
2. Jg
DOn Hofü/t Uhrimnnt und vanstigen haubrat ans muz
Onflervur Mägen ud Bihen ssdtersnrs
ai oiM/t PauPesfinn in wriſhrre Mangen vür mit
Lastzisheräumnen lagern.
Din HofMf Hn Uusgängr aud he vinglenn Dehlä:
gnu. mwoitn Hin Haustgänge M4d frnt zaltantz
On Hilftwirwiselhen Latrenn wrwrschn wir 2
mads Dreui iens, vanns Lißt, Rauihen
vnrbotn.
D Mültaut Wasfaltr 7cheultien ahe uit Vittz
in Lnuhlten asften.
DDi wil/t winn haugt bmnnnsornet Oaftr, voin Sruzen
Dnuzot Uhe. imn Caller uns Sohn wifbnsschemn
On loru/t Beitzasteite jölrliuf vinmal ua dhhn kolkhntt
Gatwntannn int Drndithr und uas kestang
nrme.
Dn soillt in Wohz in ine Nöh Ie Wfrruthinn te
Dainigngstienn undcegt frrifallee.
D Hülft in Zumgstie zu Soihn Mt wre Katlrrs
Jallen, Haut kin kermchs Urluct dert
ücrrsastrt.
Dit Mri/t Pien Ouhr abr kaiunn Mädk auf dn Soirn
Müttn, fudt inn Sodnn Mts jautrr.
„Braudlladan i4
Laudisfaden!“
Ek. Pfungſtadt, 16. Sept. Der Nachkerbſonntag brachte
eine ganze Reihe Veranſtaltungen, ſo daß ſich wohl niemand über
Langeweile zu beklagen brauchte. Bereits am Vorabend tagten
im „Gambrinus” die Intereſſenten an einem Reiterverein.
Das aufklarende Referat hatte Landſtallmeiſter Dr. Denker=
Darmſtadt übernommen. Er wies darauf hin, daß ſich die
An=
ſicht von der Motoriſierung der beiden früheren Hauptabnehmer
der Pferde, nämlich Landwirtſchaft und Militär, als irrig
er=
wieſen habe. Gegenwärtig beſtehe ſogar ein Mangel an
Pfer=
den in Deutſchland, wodurch den Züchtern lebhafter Anſporn
ge=
gegeben ſei, zumal das Ausland ein Pferd mit 120 Mark Zoll
belege. Er warnte vor dem Ankauf ungariſcher Pferde, die meiſt
als Baſtarde ungeeignet zur Zucht ſeien. Süddeutſchland ſei
da=
mit ſtark überſchwemmt. Sehr förderlich für alle Pferdefragen
ſei ein örtlicher Reiterverein, den er begrüßen würde. So wurde
dann ein Reiterverein gegründet. Dr. Geiſel (gebürtiger
Darm=
ſtädter) übernahm den Vorſitz. Der neue Vorſtand beſchloß, in
drei Wochen ein Reit= und Fahrturnier in Pfungſtadt
abzuhal=
ten, zu dem die benachbarten Vereine eingeladen werden ſollen.
— Die Inſpektion der Feuerwehr fand am Sonntag
morgen durch Branddirektor Karpfinger=Darmſtadt ſtatt.
Ein Brandangriff auf die Malzfabrik ſollte durchgeführt werden.
Der geſtellten Aufgabe war mit Rückſicht auf die Feuerſchutzwoche
im ganzen Reiche größere Bedeutung beigemeſſen. — Mit einer
Ausſtellung ſeiner Erzeugniſſe trat der Obſt= und
Gar=
tenbauverein hervor, die ſtark beſucht war. Die anſäſſigen
Gärtner hatten ſich in hübſcher Dekoration auf Blumen, Zier=
und Zimmerpflanzen verlegt. Sehr nett nehmen ſich einige
Geſchenkkörbchen aus. Wilh Sauer zeigte ſogar friſche
Erd=
beeren. Eindringlich wurde aber auch auf die Bekämpfung
der Obſtbaumſchädlinge hingewieſen, da unſere Chemie heute in
der Lage iſt, bei ſorgfältiger Ausnützung der noch nicht einmal
teuren Chemikalien den Behang der Bäume und Sträucher zu
einer vollen Reife zu bringen, ſo daß es nur noch ſorgfältiger
Aberntung und Verpackung bedarf, um tatſächlich lohnende Preiſe
zu erzielen. Prachtexemplare unſeres Obſtes waren zu ſehen.
Wohl jeder Beſucher hat ſich einige Zentner in den Keller
ge=
wünſcht. Als einer der größten Gemarkungen Heſſens erwächſt
dem hieſigen Obſt= und Gartenbauverein die dankbare Aufgabe,
für die Obſtzucht anregend zu wirken, wenn die Feldbereinigung
abgeſchloſſen iſt. Denn die Ausſtellung hat gezeigt, welche
Obſt=
ſorten vornehmlich gedeihen.
Seite 8 — Nr. 258
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 18. September 1934
Die Abwicklung des Reichsbahnverkehrs
zum Reichsparteitag.
Höchſkleiſtung der deutſchen Eiſenbahner
und der deutſchen Reichsbahn.
EDie letzten Sonderzüge mit Teilnehmern des
Reichspartei=
tages haben Nürnberg verlaſſen. Damit iſt eine
Transportbewe=
gung abgewickelt, wie ſie beiſpiellos in der Geſchichte der
deut=
ſchen Eiſenbahnen der Nachkriegszeit daſteht.
Bewunderungs=
würdige Leiſtungen ſind von dem Eiſenbahnbetriebsperſonal
über=
nommen worden. Jeder deutſche Eiſenbahner, der an dieſer
einzig=
artigen Transportbewegung mitwirken konnte, iſt ſtolz darauf,
daß er mit ſeinen Dienſtleiſtungen zu dem Gelingen des
Reichs=
parteitages beitragen konnte
In den nachſtehenden Ausführungen wird ein Ueberblick
ge=
gegeben aus dem Geſamtprogramm, nach dem die Reichsbahn den
Verkehr nach Nürnberg während der Tage des Reichsparteitags
organiſiert und abgewickelt hat.
Einer Zahl von 307 Sonderzügen zur Heranführung der
Teil=
nehmer aus dem ganzen Reich im Jahre 1933 ſtand 1934 eine Zahl
von 524 gegenüber; das iſt eine Mehrung von über 70 Prozent.
Dabei iſt zu bedenken, daß inzwiſchen auch der öffentliche Verkehr
gegenüber dem Vorjahre um rund 15 bis 20 Prozent zugenommen
hat. Die Erhöhung der Sonderzugzahl hatte ſelbſtverſtändlich auch
eine entſprechende Vermehrung aller damit zuſammenhängender
Leiſtungen, insbeſondere eine gewaltige Ausdehnung der
vorzu=
ſehenden Hinterſtellungsmöglichkeiten für die Zuggarnituren zur
Folge.
Bauliche und ſicherungstechniſche Maßnahmen.
Der Reichsparteitag 1933 hatte gezeigt, daß die Einrichtungen
der Nürnberger Bahnhöfe und teilweiſe auch von Bahnhöfen der
Anlaufſtrecken für die Bewältigung eines weiter geſteigerten
Maſſenverkehrs nicht durchweg ausreichten. Es galt daher, ſofort
die erforderlichen Maßnahmen auf bau= und ſicherungstechniſchem
Gebiet feſtzuſtellen, die Projektierung durchzuführen und die
Be=
reitſtellung der erforderlichen Geldmittel, die ſelbſtverſtändlich im
normalen Haushalt der Reichsbahndirektionen nicht aufgebracht
werden konnten, bei der Hauptverwaltung zu beantragen. Es
han=
delt ſich um Ausführungen mit einem Koſtenaufwand von 2,5
Mil=
lionen RM. Als unbedingt vordringlich war dabei erkannt
wor=
den der vollſtändige Umbau des Stadion=Bahnhofs Nürnberg=
Dutzendteich.
Im Bahnhof Nürnberg=Hauptbahnhof wurden neue
Abſtell=
gleiſe geſchaffen. In den Vorbahnhöfen Nürnberg=Doos.
Nürn=
berg=Mögeldorf, Nürnberg=Oſt, Nürnberg=Schweinau, Eibach und
Fürth mußten teilweiſe die Gleisanlagen geändert und durchweg
die Bahnſteige zur Aufnahme der Sonderzüge vermehrt werden.
Im Bahnhof Stein bei Nürnberg, der auch in größerem Umfang
zur Hinterſtellung von Leerſonderzügen heranzuziehen war.
erfor=
derte die Aenderung der Gleisanlagen allein einen Koſtenaufwand
von über 100 000 RM.
Beſondere Erwähnung bedarf die Schaffung der
Zugüber=
wachungseinrichtung im Gebäude der Reichsbahndirektion. Sie
hat beim Reichsparteitag die Feuerprobe beſtanden. Dabei war
die Zuſammenarbeit mit den neuen
Betriebsüberwachungseinrich=
tungen der Bahnhöfe Nürnberg=Hauptbahnhof und Nürnberg=
Ran=
gierbahnhof beſonders förderlich. Für die Ausführung aller dieſer
Anlagen ſtand nur die knappe Zeit von fünf Monaten, das iſt von
Mitte März bis Mitte Auguſt, zur Verfügung.
Perſonenzugfahrplan.
Während zunächſt angenommen worden war, daß die Zahl der
offiziellen Teilnehmer am Reichsparteitag 1934 verhältnismäßig
wenig über der des Jahres 1933 liegen würde, ſo daß die Pläne
für 1933 im weſentlichen als Unterlagen für 1934 hätten dienen
können, ergab ſich Mitte Juni eine vollſtändig neue Sachlage, als
bekannt wurde, daß ſtatt mit 330 000, in Sonderzügen zu
beför=
dernden Teilnehmern mit über 500 000 zu rechnen war, und zwar
hauptſächlich infolge einer Vermehrung der Sonderzüge des
Ar=
beitsdienſtes von urſprünglich 10 auf 50. Für die Aufſtellung der
Sonderzugfahrpläne waren 440 Sondertagſchichten erforderlich.
Das Zeichnen der Bildfahrpläne erforderte 89, die Herſtellung der
Lichtpauſen 240 Tagſchichten. Für den Druck der Bildfahrpläne
und den Eindruck der Sonderzüge in dieſe waren 228, für
Aufſtel=
lung und Ausarbeitung der Umleitungspläne im Güterzugverkehr
30 Tagſchichten benötigt. Die Hinterſtellung der Leerzüge mußte
bei der geſteigerten Zahl weſentlich weiter, und zwar bis auf einen
Umkreis von über 200 Klm. ausgedehnt werden, nämlich bis nach
München. Landshut, Paſſau. Hof. Rothenkirchen. Ritſchenhauſen,
Aſchaffenburg, Schwäbiſch=Hall und Schorndorf. Die geſamte Son=
derzugbewegung mußte eine Höchſtbewegung mit mehr als 130
Zügen innerhalb 24 Stunden auf einer Strecke in einer
Fahrt=
richtung glatt abwickeln. Nach den Zählungen brachten die 524
Sonderzüge mit einer durchſchnittlichen Beſetzung von 1000 bis
1200 Mann und die planmäßigen Züge während des
Reichspartei=
tages rund 770 000 Reiſende nach Nürnberg. Dabei iſt darauf
hin=
zuweiſen, daß, wenn auch die geſamte Dauer der Bewegung ſich
auf die Zeit vom 5. bis 12. September erſtreckte, doch die
Haupt=
zahl der Transporte ſich in zwei Zeiträumen von je 48 Stunden
zuſammenballte.
Güterzugfahrpläne und Güterbeförderung.
In ähnlichem Umfange wie im Vorjahre wurde der
Güter=
zugverkehr zum großen Teil um Nürnberg herumgeleitet. Das
war um ſo mehr notwendig, als die Belaſtung des Bahnhofes
Nürnberg=Rangierbahnhof mit insgeſamt 144 Sonderzügen in
dieſem Jahre mehr als das Dreifache des Vorjahres betrug,
außer=
dem waren in dieſem Jahre dort 111 Leerſonderzüge gegenüber 86
im Vorjahre abgeſtellt. Es war jedoch auch in dieſem Jahre
mög=
lich, ſämtliche Durchgangseilgüterzüge und Naheilgüterzüge
bei=
zubehalten. Außerdem wurden auf jeder Hauptſtrecke ein
Durch=
gangsgüterzugpaar und ein Nahgüterzugpaar gefahren. Weiterhin
erwies es ſich als durchführbar, an einzelnen Tagen bis zu 41
Güterzüge, die im Plan nicht als verkehrend vorgeſehen waren,
in Betriebslücken einzuſchieben. Mit dieſen Leiſtungen war es
möglich, die Verſorgung der Stadt Nürnberg mit Milch,
Lebens=
mitteln und ſonſtigem notwendigen Bedarf reſtlos zu decken und
den Güterzugverkehr flüſſig zu erhalten. Auch die Umladeſtelle
Nürnberg=Rangierbahnhof mußte weitgehend entlaſtet werden.
Durchſchnittlich wurden nur etwa 15 Prozent der Normalbelaſtung
hereingenommen. Zur Beförderung größerer aufgekommener
Stück=
gutmengen wurde auf einzelnen Strecken die Zahl der eingeſetzten
Laſtkraftwagen erhöht. Am Donnerstag, den 6., und Freitag, den
7. September, trafen in Nürnberg noch faſt 14000
Brieftau=
ben aus allen Gegenden Deutſchlands ein, die am Samstag bei
der Feier der Hitler=Jugend aufgelaſſen wurden.
Betriebsmaſchinendienſt.
Für die Beförderung der Sonderzüge zum Reichsparteitag
wurden rd. 600 Lokomotiven eingeſetzt, deren Freimachung bei der
ſtarken Beanſpruchung des Lokomotipparks infolge der
weſent=
lichen Steigerung des normalen Perſonen= und Güterverkehrs
nicht leicht war. Die Reichsbahndirektion Nürnberg konnte
ſelbſt=
verſtändlich die benötigten Lokomotiven aus ihrem Stande nicht
ſtellen. Für die Beförderung der Züge wurden daher ſämtliche
deutſche Reichsbahndirektionen beanſprucht.
Leitung.
Die Oberleitung der geſamten Bewegung lag in der Hand des
Betriebsleiters, der von den übrigen Betriebsdezernenten
nach einem aufgeſtellten feſten Plan in tatkräftiger Weiſe
unter=
ſtützt wurde. Die Ausführung der Anordnungen des
Betriebslei=
ters und die Regelung des Betriebes im Bezirk war Aufgabe der
Oberzugleitung, die durchgehend mit je 1 Beamten für den
Perſonenzug=, den Güterzug= und den Betriebsmaſchinendienſt und
1 Beamten für Erkundigungen im Bezirk beſetzt war. Bei ihren
Aufgaben wurde ſie unterſtützt durch die Zugüberwachungsſtelle
für die Strecken von Nürnberg=Hbf. nach Würzburg Bamberg.
Schnabelweid (Hof) und Treuchtlingen (München). Die
Einrich=
tungen der Bahnhofskommiſſionen, der Transportführer und der
Lotſen, die ſich im Vorjahre bewährt hatten, wurden auch in
die=
ſem Jahre wieder durchgeführt.
Generaldirektor Dr. Dorpmüller und ſein ſtändiger
Stell=
vertreter Direktor Kleinmann waren während des
Partei=
tages in Nürnberg anweſend und beobachteten die Durchführung
der Maſſenbewegung. Sie konnten ſich dabei von der guten
Vor=
bereitung und der glatten Abwicklung des Verkehrs perſönlich
überzeugen.
Auch der Generaldirektor der griechiſchen Eiſenbahnen,
Pro=
feſſor Koronis, der als Freund Deutſchlands beim
Reichspartei=
tag ebenfalls anweſend war, brachte ſeine Anerkennung und
Be=
wunderung für die Leiſtungen der Reichsbahn in dieſer Zeit zum
Ausdruck.
Die Deutſche Reichsbahn hat mit der Durchführung des
Reichs=
parteitages wohl den Beweis erbracht, daß ſie auch den größten
Anforderungen gewachſen iſt.
Wenn der Reichsparteitag 1934 mit ſeinen außerordentlichen
und ungewöhnlichen Anforderungen ſicher und ſchnell durchgeführt
werden konnte, ſo gilt der Dank dafür dem geſamten beteiligten
Perſonal, das mit voller Freudigkeit ſeine Kräfte ſeiner Aufgabe
und damit Deutſchlands und ſeines Führers ſtellte.
Traiſa, 17. Sept. Kameradſchaftsabend des
Ar=
beitsdienſtes. Nach der harten Arbeit der letzten. Woche
an der Bauſtelle des neu zu errichtenden Gemeindeſchwimmbades
trafen ſich am Samstag abend die Arbeitsdienſtmänner zu einem
Kameradſchaftsabend im Kronenſaal. Eine aus den eigenen
Reihen zuſammengeſtellte Muſikkapelle ſorgte für eine angenehme
Stimmung. In treffenden Worten gab der Abteilungsführer,
Oberfeldmeiſter Körner, einen kurzen Ueberblick über den
Ar=
beitsdienſt, ſowie über Zweck und Ziele desſelben; mit dem
Aus=
ſpruch: Wir wollen arbeiten, wie es der Führer beſtimmt, und
einem „Sieg=Heil auf den Führer klangen ſeine Worte aus. Das
Deutſchlandlied, in das die Beteiligten begeiſtert einſtimmten,
ſchloß ſich an. Im anſchließenden gemütlichen Teil wechſelten
humoriſtiſche Darbietungen aller Art in reichem Programm
mit=
einander ab. Auch die Tanzluſtigen kamen dabei auf ihre Koſten.
— NS=Volkswohlfahrt. Die Ferienkinder, die ſeit
meh=
reren Wochen in unſerer Gemeinde zur Erholung weilten, haben
heute wieder ihre Heimfahrt nach Gießen angetreten.
f. Roßdorf, 16. Sept. Neuer Schutzmann. Als
Schutz=
mann der Gemeinde wurde der ſeitherige Schuldiener Georg Peter
Emig 2. beſtimmt und kreisamtlich verpflichtet. — Gewitter.
Heute nachmittag 3.30 Uhr entlud ſich über unſerer Gemarkung
ein ſchweres Gewitter mit wolkenbruchartigem Regen. Starke
Waſſermaſſen richteten Schaden auf Feldern, in Gärten und
ver=
ſchiedenen Ortsſtraßen an.
k. Dieburg, 16. Sept. Feuerſchutzwoche Zur
Durch=
führung der Feuerſchutzwoche hat ſich die Freiw. Feuerwehr mit
Reſerve in den Dienſt dieſer vaterländiſchen Aufgaben geſtellt.
Am Dienstag, dem 18. Sept., findet Reviſion der Keller und
Dachböden nach Hausrat, Papierreſten und Lumpen ſtatt. Am
Donnerstag werden die Lager= und Aufbewahrungsräume von
Benzin, Oel und ſonſtigen leicht brennbaren Stoffen einer
gründ=
lichen Reviſion unterzogen. Am Freitag unterziehen die
Bau=
handwerker der Wehr die Kamine und Feuerſtellen einer
ein=
gehenden Beſichtigung auf ihre Feuerſicherheit. Am Samstag
werden die Gewerbebetriebe und öffentlichen Gebäude auf die
vorgeſchriebenen Feuerverhütungsmaßnahmen beſichtigt und eine
Kontrolle der Hausfeuerlöſchgeräte dabei vorgenommen. Zum
Abſchluß findet nächſten Sonntag Kirchgang ſtatt, und um 11 Uhr
ein Umzug mit Geräten nach dem Marktplatz, mit einer Anſprache
an die Bevölkerung.
As. Erbach, 17. Sept. Das Bezirksſingen des 2.
Be=
zirkes des Mümlinggaus=Sängerbundes fand geſtern nachmittag
in dem benachbarten Dorf=Erbach ſtatt. Eine ſtattliche Sängerſchar
hatte ſich auf dem Adolf=Hitler=Platz verſammelt und brachte
un=
ter der exakten Stabführung des Gauchormeiſters Göbel=
Beer=
felden mehrere Maſſenchöre zu Gehör, die von einem größeren
Zu=
hörerkreis dankbar aufgenommen wurden. Der Bezirksvorſitzende
Herr Friedrich Eich=Erbach richtete an alle Sangesfreunde einen
herzlichen Willkommengruß, und dankte vor allem dem
Gauchor=
meiſter für ſein Erſcheinen. Das Bezirksſingen fand dann in dem
Vereinslokal ſeine Fortſetzung, wo die einzelnen Vereine
Gelegen=
heit hatten, von ihrem Können Zeugnis abzulegen. Durchweg
ſtan=
den die Darbietungen auf einer beachtlichen Höhe, und ſicher hat
die Veranſtaltung beigetragen zur weiteren Pflege des
deutſchen Liedes. Den Höhepunkt der Nachmittagsveranſtaltung
bildete unſtreitig die Anſprache des Herrn Göbel=Beerfelden, der
es verſtand, in ſeiner temperamentvollen Weiſe in den
Sängerher=
zen die rechten Saiten anzuſchlagen. Er würdigte kurz die
Be=
deutung dieſes Bezirksſingens und vor allem die hohe Bedeutung
des deutſchen Liedes am Aufbau unſeres Vaterlandes; er verband
damit die Bitte, auf dem eingeſchlagenen Wege fortzufahren.
Werbeabend für die deutſche Fliegerei.
Cd. Michelſtadt, 16. Sept. Der geräumige Saalbau Pfaff
konnte am Samstag abend die Beſucher nicht alle faſſen, die
ge=
kommen waren, um an dem Werbeabend für die deutſche Fliegerei.
veranſtaltet vom Fliegerhorſt Michelſtadt, teilzunehmen. Schon
gleich beim Eintritt in den Saal erhielt der Beſucher einen
Ein=
blick in die mühſame Kleinarbeit innerhalb der Fliegergruppen,
die aber nötig iſt, um Großes vollbringen zu können. — Es
wa=
ren nämlich mitten im Saale Teile eines Segelflugzeuges, wie
die beiden Flügel und die Mittelkonſtruktion des Rumpfes ohne
die Beſpannung aufgehängt. Nach den Klängen des Marſches
„Durch Nacht zum Licht”, geſpielt von der Feuerwehrkapelle
Michelſtadt unter Leitung ihres bewährten Kapellmeiſters
Reu=
bold, marſchierten die graublau uniformierten Männer des
Fliegerhorſtes Michelſtadt in den Saal ein, dann begrüßte der
Horſtführer Lehr die Anweſenden und erteilte dem Stabsführer
der Fliegergruppe das Wort zu ſeiner Anſprache. Dieſer führte
u. a. aus, daß der Schöpfer des Flugweſens ein Deutſcher, und
zwar,Otto Lilienthal. geweſen ſei. In den Jahren vor dem
Weltkriege habe ſich dann die deutſche Fliegerei langſam zu einem
beachtenswerten Faktor entwickelt. Die deutſchen Flieger
bewähr=
ten ſich im Weltkriege. Ab 1918 wurde aber alles zerſtört, was zur
Herſtellung von Flugzeugen dienen konnte. — So bildeten die
Jahre 1918—1920 den Ausgang einer fliegeriſchen Epoche. Flieger
des Weltkrieges zuſammen mit ſchaffensfreudiger Jugend
began=
nen das Fliegen ohne Motor, das Segelfliegen. Ein beiſpielloſer
Kampf der Jugend um die Wiedergewinnung der Fliegerei ſetzte
ein. — Der Anfang war ſehr ſchwer, die erſten wurden verlacht
und verſpottet. — So entſtanden die erſten Flugzeuge oft aus
Bohnenſtangen mit Papier Beſpannung. In einer wahren Volks=
und Arbeitsgemeinſchaft fanden ſich zuerſt nur wenige aus allen
Berufen zuſammen, dann wurde in wenigen Jahren die
Flieger=
ſache ſprunghaft und rapide vorwärtsgetragen. — So brachte man
es ſchließlich auf Segelflüge von 350 Km. Länge und mehreren
tauſend Meter Höhe. — Der Ausſpruch des Luftfahrtminiſters
Göring „Das deutſche Volk muß ein Volk von Fliegern werden”,
muß wahr werden. Das ſoll — ſo führte der Redner aus —
aller=
dings nicht heißen, daß jeder fliegen lernen muß, ſondern das
ganze Volk muß die Sache unterſtützen. Schulter an Schulter mit
den Kameraden im Braunhemd wollen die Fliegerſtürme in der
Bewegung Adolf Hitlers ſtehen. Der Redner brachte noch einige
Ausſchnitte aus dem Lagerleben und den Bauſtunden und ſchloß
dann ſeine Rede mit dreifachem Sieg=Heil auf den Führer.
Von den Anweſenden geſungen, brauſte dann das Horſt=Weſſel=
Lied durch den Saal. — Aus dem ſehr reichhaltigen und
abwechſe=
lungsreichen Programm iſt noch der gezeigte Flugſportwerbefilm,
der Ausſchnitte aus dem 15. Rhön=Segelflugwettbewerb gab,
her=
vorzuheben. Die Feuerwehrkapelle ſpielte unermüdlich, vom
BDM. wurden Volkstänze aufgeführt, ein Stimmungsbild aus
der Bauſtunde zeigte, wie es beim Bau eines Flugzeuges zugeht.
Verſchiedene humoriſtiſche Vorführungen ſorgten dafür, daß auch
die Lachmuskeln in Bewegung kamen. Die harmoniſch verlaufene
Veranſtaltung wurde dann mit dem Badenweiler Marſch geſchloſſen
und wird ſicher der edlen Fliegerſache wieder neue Freunde
ge=
bracht haben.
Et. Reichelsheim, 17. Sept. Selbſtmord. Die Frau des
hieſigen Bäckermeiſters Hering, die ſchon längere Zeit
gemüts=
krank war, hat in einem Anfall von Schwermut den Tod im
Waſſer geſucht. Die Leiche iſt bereits geländet.
Hier fanden ſieben
en Tod.
Der Schauplatz der Bergſteiger=Tragödie im Wetterſteingebir
wo 7 Bergſteiger in einer Schlucht der von der Dreizinkenſcha
gegen die Schüſſelkarſpitze heraufziehenden Wand Schutz geg
ein Unwetter ſuchten und durch die zu Tal gehenden Waſſ
maſſen ſowie durch Steinſchlag getötet wurden.
Weihe des Ehrenmals für die Gefallenen
des Brandenburgiſchen Fußarkillerie-Regks. Nr.
in Mainz a. Rh.
„Im Juni d. J. jährte ſich zum 70. Male der Tag, an d
das Brandenburgiſche Fußartillerie=Regimer
Generalfeldzeugmeiſter Nr. 3, gegründet wurde. Aus Anlaß d.
ſes Jubiläums findet in den Tagen vom 13 und 14. Oktober 10
eine Wiederſehensfeier, verbunden mit Regimentsappell der e.
maligen Angehörigen des Regimentes, in der alten Ganiſonſte
Mainz am Rhein ſtatt. Gleichzeitig wird das am „Fort Joſ
errichtete Denkmal für die Gefallenen des Regiments und ſeit
Feldformationen ſeine feierliche Weihe erhalten. Die alten „Bre
denburger” werden dieſe Feſttage gerne zum Anlaß nehmen,
ganz Heſſen, Heſſen=Naſſau, Rheinland. Weſtfalen, dem Saarla
und Thüringen, zahlreich in die alte Garniſon, zu kommen,
hier mit den Kameraden aus Kriegs= und Friedenszeit alte, lie
Erinnerungen aufleben zu laſſen. Nach Angabe der Vereine ſte
eine ſehr lebhafte Beteiligung zu erwarten, zumal die
Reichsba=
den Feſtteilnehmern bei Vorzeigen des Feſtabzeichens beſtimn
Fahrtverbilligung gewähren will.
Als Feſtfolge iſt vorgeſehen: Samstag, 13. Oktober, abend
Begrüßung in der Stadthalle; Sonntag, 14. Oktober: Gott
dienſt. Regimentsappell, Denkmalsweihe. Marſch durch die Sta
Mittageſſen in den Standquartieren der Kriegsformation
kameradſchaftliches Zuſammenſein; Montags; bei genügender
teiligung Rheinfahrt zum Niederwalddenkmal. Anfragen u
Meldungen ſind zu richten an: P. Gaßmus, Mainz a. Rh., Le
terenſtraße 8.
m. Beerfelden, 17. Sept. Kirchliches. Der geſtrige G
tesdienſt begann mit der Einführung unſeres neuen Oberpfarre
Herrn Clotz, durch den Propſt von Starkenburg, Herrn Kirch
rat Dr. Müller=Darmſtadt. Auch von den Filialen hatten
zahlreiche Andächtige eingefunden, ſo daß das Gotteshaus in al
ſeinen Teilen ſehr gut beſetzt war. Unter Glockengeläute und
dem Klang der Orgel ſchritten außer den Genannten noch H
Pfarrer Koller und die Mitglieder des Kirchenvorſtandes
feierlichem Zuge ins Gotteshaus; auch der Patron unſerer Pfa
ſtellen, Graf zu Erbach=Furſtenau, hatte ſich eingefunden.
Propſt Dr. Müller knüpfte an das ſchöne Innere unſerer Kir
an und entwarf ein hehres und packendes Bild von der im nei
Staat noch vertieften Wichtigkeit des geiſtlichen Berufes und 2
tes, herzliche Mahnworte an die Kirchengemeinde ermunterten
gemeinſamem Wirken im Sinne Chriſti. Der ſein Amt Ant
tende legte in die Hand des Einführenden das Verſprechen
treue Amtsführung ab und führte ſich bei ſeiner Kirchengemei
im nun folgenden Gottesdienſt als eindrucksvoller Kanzelred
ein. Der Schüler= und der Kirchenchor trugen durch ihre
Geſä=
weſentlich bei zur Abrundung der erhebenden Stunden, die
unſeren jetzigen Oberpfarrer eine gute Vorbedeutung und
die Andächtigen eine nachhaltige Wirkung bedeuten mögen.
Bn. Hirſchhorn. 16. Sept. Ertrunken. In der heutig!
Mittagsſtunde fiel ein hier zu Beſuch weilender 8jähriger Jur
in einem unbeobachteten Augenblick in den Neckar und kon
nach etwa ½ Stunde durch den Schloſſer Joſef Albert und
Bäckerlehrling Ludwig Heckmann aus dem Fluß gezogen werd
Sofort vorgenommene Wiederbelebungsverſuche hatten leider
nen Erfolg.
— Hirſchhorn, 17. Sept. Waſſerſtand des Neckars
Pegel am 16. September 1,56, am 17. September 1,52 Meter.
t Gernsheim, 17 Sept. Steigender Rhein. Dr
die ſtarken Regengüſſe im Bodenſeegebiet iſt der Rhein inn
halb von ein paar Stunden über 1,50 Meter hier in Gernshe
geſtiegen. Schmutziges, reißendes Waſſer nimmt in raſend
Lauf ſeinen Weg talwärts. Die den ganzen Sommer ſo beli
ten Sandbänke ſind verſchwunden. Die Kribben ſtehen ebenfe
unter Waſſer. Auch iſt das hohe Waſſer beſonders den Fiſch
willkommen. — Feuerſchutzwoche. Auch hier wird in
Zeit vom 17. bis 23. September die „Feuerſchutzwoche” abgel
ten. Die Feuerwehr in Verbindung mit der NSV. wird d
Woche ein reichhaltiges Programm zuſammenſtellen. Die V
arbeiten hierzu ſind bereits in vollem Gange.
Aus Rheinheſſen.
Ah. Mainz, 15 Sept. Kind verbrüht. In einem
bewachten Augenblick fiel in Hechtsheim (Rheinheſſen)
21ejährige Kind eines Maurers in einen mit heißer Lauge
füllten Waſchkeſſel. Das kleine Weſen erlitt erhebliche Bra
wunden und ſtarb unter furchtbaren Qualen.
Ah. Oppenheim a. Rh., 15. Sept. Kleinauto vom Tri
wagen erfaßt. Bei Gimbsheim ereignete ſich ein ſchwe
Unglück. Der Autofahrer Fritz Becker aus Gimbsheim wo
mit ſeinem Kleinauto einen unbewachten Bahnübergang der 2
rheinbahn paſſieren, als im gleichen Augenblick ein fahrplanme
ger Triebwagen nahte. Das Perſonenauto wurde erfaßt 1
eine Strecke mitgeſchleift. Dabei wurde Becker ein Bein ab
fahren, ferner erlitt er Rippenquetſchungen und einen doppel
Armbruch. Der mitfahrende Lehrling Jakob Schweitzer aus Di
heim trug neben leichten Hautabſchürfungen eine
Gehirnerſchü=
rung davon. Die beiden Verunglückten kamen ſofort ins Kr.
kenhaus nach Worms. Die Schuldfrage bedarf noch der Kläru
Als der Lokomotivführer das Auto bemerkte, war der Zuſamm
ſtoß nicht mehr zu vermeiden. Offenbar hat Becker das Her
nahen des Zuges auf dieſer unüberſichtlichen Strecke überhört
Ah. Nierſtein a. Rh., 15 Sept. Diamantene Hochze
Im Kreiſe von 4 Geſchwiſtern, die ſämtlich über 80 Jahre
ſind, der Kinder und Enkel feiern die Eheleute Ph. Biebeshein
in Rheindürkheim am 17. September dieſes ſeltene E
jubiläum. Die beiden Jubilare ſind 85 Jahre alt und erfrei
ſich noch einer guten geiſtigen und körperlichen Friſche.
Dienstag, 18. September 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 258 — Seite 9
ſas numehr als Reichsoper fortgeführt wird. — Links neben dem Führer Reichswehrminiſter
Generaloberſt von Blomberg; dahinter der Adjutant des Führers, Gruppenführer Brückner.
Das Ehrenmal für den unvergeßlichen Vorkämpfer der nationalſozialiſtiſchen Revolution, das auf der
Felskuppe des Totenſteins bei Bad Elgersburg in Thüringen in freiwilliger Gemeinſchaftsarbeit
er=
richtet und jetzt enthüllt wurde. Den Kern des Ehrenmals bildet ein 3 Meter hoher Findlingsblock,
Reich und Ausland.
enen 1 Die Teilnehmer des Inkernakionalen
is. M. 31 Straßenbaukongreſſes in Hamburg.
Hamburg. Am Sonntag abend hatte der
Senat die Teilnehmer des Internationalen
Stra=
d zenbaukongreſſes zu einem Empfang im Rathaus
ingeladen. Unter den rund 200
Straßenbaufach=
euten befanden ſich Vertreter von 20 Nationen.
Bürgermeiſter Krogmann hieß die Gäſte in Ham=
0 jurg willkommen und wies in einer kurzen
An=
prache auf die Bedeutung Hamburgs als das
Aus=
i alltor für Deutſchland und ſeine
völkerverbinden=
den Aufgaben hin. Der Vertreter der ungariſchen
Regierung dankte in einer Anſprache im Namen
der ausländiſchen Gäſte. Für die Teilnehmer iſt
eit alte ih im Montag außer einer Hafenrundfahrt auch die
ſereine ſi Beſichtigung eines Mineralölwerkes vorgeſehen,
das ſich mit der Herſtellung von Aſphalt befaßt.
Am Nachmittag werden die Gäſte nach Lübeck
wei=
terfahren und unterwegs Gelegenheit haben, einige
Bauſtellen der Reichsautobahn zu beſichtigen.
Eine Falſchgeldwerkſtätte ausgehoben.
Fünf Verhaftungen.
Köln. Den Beamten der Falſchgeldſtelle der
Kriminalpolizei Köln iſt in Zuſammenarbeit mit
eer Falſchgeldſtelle des Polizeipräſidiums Dortmund
ein großer Schlag gegen Falſchmünzer geglückt. In
en hatten der Nacht zum Sonntag wurde unter Führung des
in ai Leiters der Falſchgeldſtelle Köln von Kölner
Kri=
äute und ninalbeamten überraſchend in Römlinghoven bei
heu Oberkaſſel (Siegkreis) eine Falſchgeldwerkſtätte
rſtandes 4 usgehoben, in der falſche Fünfzigpfennigſtücke
her=
zeſtellt wurden. Die Werkſtätte war auf das
mo=
ſernſte eingerichtet. Sämtliche zur Herſtellung des
im nei Falſchgeldes benutzten Gerätſchaften konnten
be=
chlagnahmt werden. Bisher ſind in Römlinghoven,
unterten ) n Köln und in Dortmund fünf in dieſe
Angelegen=
nit heit verwickelte Perſonen, feſtgenommen worden,
inter denen ſich der Herſteller des Falſchgeldes
ſo=
vie die Vertreiber befinden. Annähernd 700 falſche
Fünfzigpfennigſtücke wurden bei den Verhafteten
vorgefunden. Die kriminalpolizeiliche Unterſuchung
ſt noch in vollem Gange. Wie aber bereits
feſtge=
tellt werden konnte, ſind Tauſende dieſer
Falſch=
tücke bereits in den Verkehr gebracht worden. Die
Falſchſtücke waren den echten Geldſtücken täuſchend
ihnlich nachgemacht.
Enkſehlicher Verkehrsunfall eines
Zwölfjährigen.
Limburg. Einem entſetzlichen Verkehrsunfall
ſiel am Sonntag vormittag gegen 9.30 Uhr der
zwölfjährige Schüler Klemens Weiß aus Limburg
zum Opfer. Der Junge, der mit zwei gleichaltrigen
Kameraden eine Radtour in Richtung Linter
un=
ternahm, verlor in der Nähe des Pallotiner
Miſ=
ſionshauſes auf ſeinem Fahrrad, deſſen Pedale er
mit den Füßen nur knapp erreichen konnte, in dem
Augenblick die Sicherkeit über ſein Fahrzeug, als
ihm das Poſtauto Kirberg—Linter—Limburg
ent=
gegenkam. Er fuhr direkt in das linke Vorderrad
des Poſtautos hinein. Der Fahrer des Omnibuſſes
riß angeſichts der für den Jungen drohenden
Ge=
jahr das Steuer mit dem Erfolg nach rechts
her=
um, daß er mit dem ſchweren Wagen in den
Straßengraben geriet und erſt nach etwa 20
Me=
tern die Landſtraße wieder feſt unter den Rädern
hatte. Als er den Wagen, den er inzwiſchen noch
vor dem Zuſammenſtoß mit einem
Telegraphen=
maſt bewahren konnte, zum Halten gebracht hatte
und ſich nach dem verunglückten Jungen umſah,
ſand er ihn tot an der Unfallſtelle. Als beſonders
kragiſcher Umſtand iſt zu verzeichnen, daß der
Fah=
ter des Unglücksautos den Wagen für einen
Kol=
legen, der dienſtmäßig den Wagen zu fahren hatte
und kurz zuvor mit ihm einen Unfall erlitten hatte,
vertretungsweiſe fuhr. Art und Weiſe des Unfalls
ſchließen ein Verſchulden des Wagenführers aus.
Laſtwagen raſt in Schafherde.
Frankfurt a. M. An der Kreuzung der
Nainzerlandſtraße und der Straße „Zum Linne=
Aaben” raſte am Samstag abend ein Laſtwagen in
Solem Tempo in eine die Straße überquerende
Schafherde hinein. Elf Tiere waren ſofort tot oder
verſtümmelt, daß ſie getötet werden mußten.
Vom Leichkathlekik=Länderkampf Deukſchland-Finnland.
Am Sonntag kam im Berliner Poſtſtadion der Leichtathletik=Länderkampf. Deutſchland — Finnland
zum Austrag und endete mit einem glänzenden Siege Deutſchlands von 106½:96½ Punkten. Unſer
Bild zeigt den Einmarſch der beiden Mannſchaften mit ihren Fahnen.
Schiffsunglück im Danziger Hafen.
Danzig. Der norwegiſche Dampfer „Dusken”.
der Reederei Gesdahl=Bergen (650 Tonnen)
ken=
terte am Samstag abend bei der Ausfahrt aus
dem Danziger Hafen. In wenigen Minuten war
das Schiff geſunken, nachdem Waſſer in den
Ma=
ſchinenraum gedrungen war. Die Ein= und
Aus=
fahrt des Danziger Hafens war infolge dieſes
Un=
glücksfalles geſperrt. Der Unfall wurde ſofort
be=
merkt, und die Beſatzung des Dampfers konnte
ge=
rettet werden. Zahlreiche Bergungsdampfer
er=
ſchienen ſofort an der Unglücksſtellen. Nachdem die
Maſten des verunglückten Dampfers entfernt
wor=
den waren, gelang es, eine Rinne für die Ein=
und Ausfahrt frei zu halten. Einſtweilen können
nur Schiffe bis zu 4000 Tonnen die Unglücksſtelle
paſſieren. Das Unglück iſt darauf zurückzuführen,
daß der Dampfer bei der Ausfahrt Schlagſeite
bekam.
Ftauenmord im Walde.
München. Am Freitag mittag hatte ſich die
Maurersgattin Roſine Hornſteiner aus Adlkofen
bei Landshut (Niederbayern) auf den Weg
ge=
macht, um ſich mit dem Rad zu ihrem Bruder nach
Jeſendorf zu begeben. Als die Frau am Samstag
nicht nach Hauſe zurückkehrte, fuhr der Mann zu
ſeinem Schwager und mußte zu ſeinem Schrecken
erfahren, daß die Gattin gar nicht dort
angekom=
men war. Gegen 11 Uhr mittags fanden die beiden
Männer dann die Geſuchte im Kroeninger Forſt
tot auf. Die Leiche weiſt eine Schnittwunde am
Hals auf. Der Tod dürfte durch Verbluten
einge=
treten ſein. Nach den Spuren zu ſchließen, hat ein
Kampf mit dem Opfer ſtattgefunden. Der Mörder
konnte noch nicht gefaßt werden.
Aus dem Fenſter des Zuges gelehnt.
Tödlich verunglückt.
Mannheim. In der Nähe des Bahnhofs
Mannheim=Käfertal wurde am Sonntag abend
gegen 10 Uhr ein 37jähriger verheirateter
Bahn=
ſchaffner aus Hofheim, als er ſich aus einem
Fen=
ſter eines in Fahrt befindlichen Perſonenzuges
hin=
auslehnte, von der Lokomotive eines
entgegen=
kommenden Zuges geſtreift. Er erlitt dahei eine
ſchwere Kopfverletzung, die den ſofortigen Tod zur
Folge hatte.
Standortmeldung des „Graf Zeppelin”
verdiſchen Inſeln.
Nächtliches Hupverbok in ganz England.
London. Das bisher auf London und die
übrigen Großſtädte beſchränkte Hupverbot während
der Nachtſtunden wurde in der Nacht zum Montag
auf ganz England ausgedehnt. Nur auf den
offe=
nen Landſtraßen darf nach wie vor die Hupe
ge=
braucht werden. In allen bebauten Gegenden
da=
gegen iſt das Hupen zwiſchen 23.30 und 7 Uhr
mor=
gens unter Strafe geſtellt.
Inkernakionaler Kriminaliſten=Kongreß
in Wien.
Wien. Geſtern begann in der Wiener
Polizei=
direktion ein internationaler Polizeikongreß, der.
von faſt ſämtlichen Polizeibehörden der Welt
be=
ſchickt iſt. Der Polizeikongreß, der offiziell „10.
Internationaler, „Kriminaliſten=Kongreß”, heißt,
wird ſich insbeſondere mit dem Kampf gegen die
Falſchſpieler, Hochſtapler, Taſchendiebe, Paßfälſcher,
Rauſchgifthändler und Mädchenhändler befaſſen.
Beſonderes Augenmerk wird der Kongreß der
Zi=
geunerplage widmen.
Noch 50 Zeugenvernehmungen wegen
des Brandes auf der „Morro Caſtle‟.
New York. Der Vorſitzende des Ausſchuſſes
zur Unterſuchung der Brandkataſtrophe auf dem
Dampfer „Morro Caſtle” erklärte, ſeiner Meinung
nach hätte das Feuer auf ſeinen Herd, den
Leſe=
raum des Schiffes, beſchränkt werden können, wenn
die Seeleute die Feuertür geſchloſſen hätten,
an=
ſtatt den Verſuch zu machen, die Flammen zu
löſchen.
Ungefähr 50 weitere Zeugen müſſen noch
ver=
nommen werden, darunter der zweite Funker des
Dampfers „George Alagna”, der als erſter auf der
Zeugenliſte ſteht. Man erwartet, daß die
Verneh=
mungen in dieſer Woche beendet werden können.
New York. Wie gemeldet wird, ſind im
Geld=
ſchrank des Zahlmeiſters der „Morro Caſtle‟
Dia=
manten und Perlen von ungeheurem Wert
gefun=
den worden die für einen weiblichen Fahrgaſt, der
gerettet wurde, aufbewahrt wurden. Es wird
an=
genommen, daß die Diamanten für kubaniſche
poli=
tiſche Flüchtlinge in New York beſtimmt waren.
Kraftwagen rollt in einen Fluß.
Drei Kinder getötet.
Paris. Ein ſeltſames Unglück ereignete ſich
bei Dijon. Dort fuhr ein Kraftwagenbeſitzer zum
Angelplatz und nahm ſeine beiden Söhne im Alter
von drei und fünf Jahren und ſeine zwölfjährige
Tochter mit. Während er zum Angeln ging, ließ er
die Kinder im Wagen. Aus unbekannten Gründen
geriet der Wagen in Bewegung und rollte in den
Fluß. Die drei Kinder kamen ums Leben.
Vom Rekkungswerk für die ſamländiſche Skeilküfte.
Die Steilhänge der ſamländiſchen Küſte ſind bekanntlich in beſonders hohem Maße der Gefahr
aus=
geſetzt, bei Sturmfluten unterſpült und zum Einſturz gebracht zu werden. Aus dieſem Grunde iſt
man darangegangen, die Küſte durch ſteinerne Wellenbrecher zu ſchützen. Da das felsarme Oſtpreußen
Hamburg. Wie die Deutſche Seewarte mit= das hierzu erforderliche Steinmaterial nicht liefern kann, werden die an der Meeresküſte liegenden
teilt, befand ſich „Graf Zeppelin” am Montag um Granitblöcke, die einſt durch die Gletſcher der Eisſeit von Skandinavien her herangetragen wurden,
7 Uhr MEZ. etwa 100 Meilen nordöſtlich der Kap= geſammelt und zu Schutzbauten zuſammengefügt. So zeigt unſer Bild den Transport von
Stein=
blöcken zu der Bauſtelle eines ſolchen Wellenbrechers.
Seite 10 — Nr. 258
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 18. September 1934
Spoct, Spiel und Jucnen
Die Deutſchland=Riege
kurak am Sonnkag in der Feſthalle. —
Kampfſpiel=
ſieger, Deutſche Meiſter, Welkmeiſter in Darmſtadk.
Der Männerturnwart der Deutſchen Turnerſchaft, Martin
Schneider, Leipzig, hat nunmehr die Mitglieder der
Deutſchland=
riege bekanntgegeben, die am kommenden Sonntag, nachmittags
3 Uhr, in der Feſthalle zu Darmſtadt an der Veranſtaltung „
Mei=
ſter des Turnens” teilnehmen werden. Mehrere Kampfſpielſieger
und Deutſche Meiſter, ſowie der Weltmeiſter Winter ſind
für Darmſtadt vorgeſehen.
Nachfolgende Namen von Klang finden wir in der Reihe der
10 Beſten der Deutſchland=Riege:
1. Ernſt Winter, Tg. Eintracht Frankfurt. 2. Konrad
Frey, Männerturnverein 1877. Bad=Kreuznach, 3. Franz
Bek=
kert, Tv. Neuſtadt im Schwarzwald, 4. Fritz Limburg, Tv.
Ruhla 1848 5. Hans Friedrich, Aachener Turngemeinde,
6. Franz Eſchwei, Tv. Weinheim 7. Richard Reuther,
Tb. Germania Oppau. 8. Willi Stadel, Tg. Heidelberg,
9. Georg Göbig, Tv. Mainz=Mombach, 10. Albert
Zelle=
kens, Tg. Eintracht Frankfurt.
Die erſtgenannten 5 Turner haben in der Deutſchen
National=
mannſchaft geſtanden, die vor wenigen Wochen die deutſchen
Far=
ben auf den Weltmeiſterſchaften in Budapeſt vertraten. Die
übri=
gen Teilnehmer ſind Kampfſpielſieger bzw. Sieger auf dem
Deut=
ſchen Turnfeſt in Stuttgart.
Die Deutſche Turnerſchaft hat alſo nach Darmſtadt eine
aus=
erleſene Truppe erſtklaſſiger Turner gemeldet.
Ringen.
Darmſtadk 1910 — Turngemeinde Dieburg 10:8.
Das tatſächliche Reſultat müßte eigentlich 8:8 lauten, aber
durch zwei vermeidbare Regelverſtöße kam die Dieburger
Mann=
ſchaft um einen wertvollen Punkt. Außerdem trat man auf
bei=
den Seiten mit zwei Mann Erſatz an. Trotzdem hätte man auf
Seiten der Platzherren, ohne den erſtgenannten Nachteil der Gäſte,
beſſer abſchneiden können, wenn man ſich deren Kampfweiſe
ge=
genüber entſprechend eingeſtellt hätte. Mit techniſchen
Ringer=
künſten kann man einer Mannſchaft wie Dieburg, die taktiſch jeden
kleinſten Vorteil, zu verteidigen weiß, nicht imponieren. Die
Darmſtädter kämpften zu offen und boten ihren Gegnern dadurch
zu viel Gelegenheit, Vorteile daraus zu ergattern. In dieſer
Hinſicht müſſen ſie noch viel lernen. Sonſt gab es nichts zu
be=
mängeln, da man ſich beiderſeits bemühte, die Kampfregeln ſtreng
zu beachten. Dem Kampfleiter, Kraft=Biſchofsheim, wurde
da=
durch das Amt leicht gemacht. Der Kampfbeſuch war auch ſehr
gut, und es muß feſtgeſtellt werden, daß er ſich ſehr ſachverſtändig
zeigte.
Der Kampfverlauf:
Vor dem Haupttreffen zeigten noch 2 Schüler und 2
Jugend=
paarungen durch ihre Schaukämpfe, daß ſie bei den „10ern” in
guter Obhut ſind.
Bantam: Ad. Schnauber, Da. Bingel, Di: Der
Darm=
ſtädter Erſatzmann war ſeinem Partner körperlich bedeutend
unterlegen. Seine prachtvolle Abwehr ergab für den Dieburger
ein Punktſieg! (Zeit 15 Min.) 0:2. — Feder: Gg. Schnauber,
Da. — Seb. Wick, Di.: Für jeden gab es eine kleine Wertung
und damit Unentſchieden! (Zeit 15 Min.) 1:3. — Leicht: Daum,
Da. — Ohl, Di.: Durch eine Unvorſichtigkeit D.s kam O. zu einer
großen Wertung und D. in die Bodenlage, woraus ihn der
Gaſt=
ringer, trotz aller Anſtrengungen, nicht mehr herausließ; damit
ſeinen Punktſieg ſicherſtellend! (Zeit 15 Min.) 1:5 — Welter:
Kohlbacher. Da. — Jung, Di.: Beide ſind Erſatzleute und
kämp=
fen mit wechſelndem Erfolg. Mit einem geringen Plus wird K.
Punktſieger. (Zeit 15 Min.) 3:5. — Mittel: Joh. Zapf, Da.
Kaiſer, Di.: Der Darmſtädter ſetzt ſeinem ebenbürtigen Partner
mit wuchtigen Angriffen hart zu. In der 8 Min iſt Letzterer
derart abgekämpft, daß er ſich in einer gefährlichen Situation ins
Unvermeidliche fügt! 6:5. — Halbſchwer: Walter, Da — Löbig,
Di.: Walter zeigte diesmal eine Ringweiſe, für die ſeine
Nieder=
lage nur gerecht war! (Zeit 7 Min.) 6:8. — Schwer: Veith, Da.
— Herdt, Di: Trotz verdoppelter Anſtrengung gelang es V.
in=
folge der taktiſchen Einſtellung H., nicht eine überzeugende
Ent=
ſcheidung herbeizuführen. Das andauernde Auskneifen hätte den
Regeln entſprechend mit Mattenverweis und nicht mit einer
Ver=
warnung geahndet werden müſſen! 8:8.
Nächſten Sonntag, den 23 Sept. 1934, müſſen die
Ein=
heimiſchen nach Hanau. Es iſt Gelegenheit geboten, mit einem
Kraftwagen, bei günſtigem Fahrpreis, die Mannſchaft auf ihrem
ſchweren Weg zu begleiten. Auskunft hierüber Montag und
Frei=
tag abend von 8—10 Uhr im Trainingslokal (Turnhalle
Soder=
ſtraße 30).
Das Geſamkergebnis des Europa=Rundflugs 1934.
Mit der Geſchwindigkeitsprüfung am Sonntag wurde der
Wettbewerb des Europa=Fluges 1934 abgeſchloſſen Er brachte
folgendes Geſamtergebnis: 1. Bajan=Polen 251 Stkm., 41 Pkte.,
Geſamtpunktezahl 1896; 2. Plonczynſki=Polen 255, 45, 1866; 3.
Seidemann=Deutſchland 243, 33, 1846; 4. Ambruz=
Tſchecho=
ſlowakei 237, 27, 1822; 5. Oſterkamp=Deutſchland 291 81,
1810; 6. Junck=Deutſchland 283, 73, 1806; 7. Buczynſki=Polen
254, 44, 1800; 8. Anderle=Tſchechoſlowakei 237, 27, 1797: 9.
Paſe=
waldt=Deutſchland 239, 29 1794; 10. Francke=Deutſchland
287, 77. 1792: 11. Dudzinſki=Polen 241, 31, 1786; 12. Bayer=
Deutſchland 236, 26, 1782: 13. Hirth=Deutſchland 237 27, 1761;
14. Zacek=Tſchechoſlowakei 224 14 1749; 15. Skrzypinſki=Polen
243, 33, 1742; 16. Hubrich=Deutſchland 239, 29, 1728: 17.
Fran=
cois=Italien 223, 13, 1561.
Die Handball=Bezirksklaſſen.
Zum Spielbeginn in der Bezirksklaſſe veröffentlicht die
Be=
hörde die Tabellen für die beiden erſten Spielſonntage am 30.
September und 14. Oktober. Danach bleiben die beiden früheren
Staffeln beſtehen. Der Odenwald hat eine eigene Staffel
er=
halten.
Staffel 1—5: Frankfurt und Offenbach.
Staffel 6: Bickenbach, Viktoria Griesheim, Tſchft. Griesheim,
Heppenheim, Nieder=Ramſtadt, Lorſ, Germania und
Turnverein Pfungſtadt.
Staffel 7: Turnv. und Spv. 04 Arheilgen, Braunshardt.
Büttel=
born, Merck, Nauheim, Sprendlingen, Worfelden
Staffel 8: Erbach, König, Groß=Umſtadt. Groß=Zimmern,
Leng=
feld und Reinheim.
Hiernach ſtehen in der Staffel 6 und 7 je acht Vereine, der
Odenwald (Staffel 8) ſpielt mit ſechs Vereinen.
Gewiß war die Behörde nicht die einzige Stelle, die die TSG.
46 Darmſtadt als Ligiſt in der Gauklaſſe ſah. Die Niederlage am
Sonntag hat alles über den Haufen geworfen. — Die endgültigen
Tabellen werden wir dieſer Tage bringen.
Polizei=SV. Darmſtadt.
1. Hdb.=Jgd. — 1. Hbd.=Jgd. Reichsbahn Darmſtadt 11:6.
1. Fußl
Jgd. — 1. Fußb.=Jgd. Erzhauſen 29 4:1.
Mädel im Aufbruch!
Gauſporkveranſtallung am Reichsſporktag des
B9M. in der HJ. am 23. Hepkember, 15 Uhr.
im Hochſchulſtadion zu Darmſtadk.
Tennisbezirksmeiſterſchaft der Junioren.
Am Sonntag fand in Ludwigshafen die Schlußrunde um die
Bezirksmeiſterſchaft der Junioren ſtatt. Die beiden
Hauptkonkur=
renten waren der Tennis= und Eis=Club Darmſtadt und der
Ten=
nnisklub der J. G.=Werke in Ludwigshafen. Leider glückte es der
Jugendmannſchaft des Tennis= und Eis=Clubs, beeinflußt durch
widrige Umſtände in dieſem Jahre, nicht, ſich erfolgreich
durchzu=
ſetzen und ſo ging die Meiſterſchaft zum erſten Male ſeit vielen
Jahren verloren. Bei der Darmſtädter Mannſchaft machte ſich das
Fehlen des zweiten Junioren Külp, der leider in letzter Minute
abſagen mußte, ſtark bemerkbar. Weiterhin hatten unſere Junioren
den Nachteil, auf fremdem Platz ihre Meiſterſchaft verteidigen zu
müſſen. Denn wie bei den großen Medenſpielen, ſo war auch bei
der Juniorenbeyirksmeiſterſchaft vom Gauführer als
Austragungs=
ort die Anlage des Gegners beſtimmt worden, ein Umſtand, der
beſonders bei Jugendlichen ſtark in die Wagſchale fällt.
Die Wettkämpfe ſelbſt verliefen außerordentlich ſpannend und
erſt nach erbittertem Kämpfen ging die Meiſterſchaft verloren.
Im erſten Einzelſpiel trafen ſich der Ludwigshafener Kaiſer
und der Darmſtädter Müller. Kaiſer, der zweifellos einer der
beſten ſüddeutſchen Junioren iſt, gewann dieſes Spiel nach ſchönem
Kampf 7:5 6:4. Inzwiſchen hatte Himmler für Darmſtadt einen
michtigen Punkt erobert. Er beſiegte den Ludwigshafener Ebert
6:3, 7:5. Die beiden nächſten Punkte fielen an Ludwigshafen.
Wittig und Glatz verloren, allerdings nach erbitterten
Dreiſatz=
kämpfen ihre Einzelſpiele, ſo daß Ludwigshafen mit 3:1 Punkten
in Führung lag. Dieſen Vorſprung holten dann wieder Pennrich
und Ludwig auf. Sie gewannen beide nach ſchönem Kampf. wobei
vor allem Ludwig im dritten Satze heiß zu kämpfen hatte, um mit
14:12 ſeinen Gegner zu bezwingen.
Die Entſcheidung brachten dann die Doppelſpiele. Das erſte
Doppel fiel an Ludwigshafen, da die Kombination Kaiſer=Fiſcher
ſchwer zu ſchlagen war, zumal Ludwig, der mit Müller das erſte
Doppel ſpielte, durch ſein vorhergehendes Einzelſpiel ſtark
er=
müdet war.
Die Entſcheidung fiel dann im zweiten Doppel, wo Wittig=
Pennrich im dritten Satz bereits mit 3:0 in Führung lagen, aber
dann doch noch verloren. Sie ſpielten zeitweiſe ſehr gut. Es fehlte
ihnen aber leider im entſprechenden Moment die nötige
Turnies=
erfahrung, um gegen die ſtarke Ludwigshafener Kombination
Eichler=Ebert gewinnen zu können. Das letzte Doppel fiel dann
noch an Darmſtadt. Glatz=Himmler ſiegten 6:4, 2:6, 6:1 über
Bäu=
mel=Ebert und verbeſſerten ſomit das Endergebnis auf 4:5.
Die Darmſtädter Junioren zeigten ſich in den Wettſpielen alle
von ihrer beſten Seite „Das knappe Reſultat beweiſt zur Genüge.
wie hart die Kämpfe waren und man kann ſagen, daß, wie oft
bei ſolchen Kämpfen, nur das größere Glück den Ausſchlag gab.
Deutſcher Sieger beim Bergrennen von Venkouc.
Das Automobilrennen auf dem Bera Ventoux, dem
franzö=
ſiſchen „Klauſenpaß”, war ein großer Erfolg für die deutſche
Auto=
mobilinduſtrie. Hans v. Stuck auf Auto=Union ſiegte in
der Kategorie der Rennwagen in der neuen Rekordzeit von 13
Min. 38 Sek. (mittlere Stundengeſchwindigkeit 94,680 Km.).
Zweiter wurde der bisherige Rekordinhaber, der Engländer
Straight auf Maſerati.
Die ungariſche National=Boxſtaffel, die Ende
September und Anfang Oktober drei Starts in Deutſchland
abſol=
viert. wird in folgender Aufſtellung erſcheinen (vom Fliegengewicht
aufwärts): Bondi, Kubiny, Friguyes, Harangi. Varga, Szigetti,
Osrojlyak und Szazbo.
Achkung, Schwimmer!
Vir verweiſen noch einmal auf die morgen Mittwoch, aben
um 20.30 Uhr, in der Woogsturnhalle ſtattfindende Sitzung (ſie
Notiz vom Sonntag) und machen darauf aufmerkſam, daß
Pflicht der Schwimmvereine bzw. Organiſationen iſt, einen V.
treter zu entſenden. Reichsbund für Leibesübungen, Ortsgrur
Darmſtadt. gez. Löwer.
Athlekik=Sporlverein Germanig 1895.
Alle aktiven Sportler haben ſich heute, Dienstag,
ab=
pünktlich in der Turnhalle des Realgymnaſiums einzufinden.
Vereinsführer.
Beginn der Kegelſpork=Werbewoche des Kegelſpo
verbandes Darmſtadk.
Auf den Bahnen des Kegelſporthauſes Saalbauſtraße hat
vom Kegelſportverband Darmſtadt E. V. ins Leben geruf
Kegelſport=Werbewoche, am Samstag ihren Anfang genomm
Schon die äußere Umrahmung verriet jedem Beſucher den S
und Zweck der geplanten Veranſtaltung. Pünktlich um 3 Uhr
öffnete mit einer eindrucksvollen Begrüßungsanſprache der T
bandsleiter, Pg. J. Eigenbrodt, den Beginn der Werbewoche.
ſeinen Ausführungen wies der Verbandsleiter beſonders dar
hin, welchen ideellen Wert die Betätigung auf ſportlichem
Geb=
für jeden einzelnen im neuen Deutſchland bedeutet. Im Anſch
an die Rede des Verbandsleiters, ergriff der Sportwart P. R
ler das Wort und gab nach kurzen Erläuterungen die Bah
zum Kampfe frei. Die Beteiligung am Samstag und Sonntag r.
als überraſchend gut bezeichnet werden und es iſt zu hoffen,
die Veranſtaltung ihren Charakter nicht verfehlt und dem
Ke=
ſport recht viel neue Freunde zuführen wird. Die Reſultate la
erkennen, daß unter den Nichtverbandsangehörigen Kräfte ſtee
die, ſofern ſie ſich zum Anſchluß an den Verband bereit
erklä=
für den Kegelſportverband Darmſtadt einen wertvollen Zuwe
bedeuten würden. Mit einem Fünfer=Mannſchaftskampf der z.
Beſten des Kegelſportverbandes Darmſtadt, wurde die Werbew.
eingeleitet. Nur 3 Plusholz ergaben für die A=Mannſchaft
Sieg vor der B=Mannſchaft, ein Beweis, wie ausgeglichen
Kräfteverhältnis der beiden Mannſchaften zueinander war.
Neben dem Werbekegeln, an dem ſich auch Verbandsmitglie
beteiligen können, finder auch ein Prämienkegeln mit 4 Wurf
die Vollen, für Nichtverbands= und Verbandsmitglieder ſtatt.
rade auf der Prämienbahn wurden Reſultate erzielt, die je
Kenner des Kegelſports aufhorchen laſſen. Die Zahl von 30 s
bei 4 Wurf wurde ſogar zweimal erreicht und das bedeutet
außerordentlich gutes Reſultat, denn es ergibt einen Durchſchni
wurf von 7,5 Holz. Um ſo höher zu bewerten iſt das Reſultat
jenigen Keglers, der es fertig brachte., mit 4 Wurf 32 Holz zu
buchen. Die Reſultate werden nach Schluß der Werbewoche
kannt gegeben.
Das Kegeln auf der Werbebahn, ſowie auf der Prämienb
findet auch weiterhin täglich ab 4 Uhr nachmittags bis 8
abends, mit Ausnahme von Dienstag auf den Bahnen des Kez
ſporthauſes, Saalhauſtraße 67, ſtatt und wir geben der anger
men Erwartung Ausdruck, daß auch an dieſen Tagen die Bete
gung recht zahlreich ſein möge.
Einen neuen Weltrekord im Dreiſprung ſte
der Japaner Oſhima mit 15,82 Meter bei einem neuen Leichtat
tik=Länderkampf Japan — USA. auf.
Die deutſche LeichtathletikMannſchaft ge
Frankreich am kommenden Sonntag in Hannover hat verſchiet
Veränderungen erfahren. Im 5000=Meter=Lauf ſtartet für D
pert Syrings Vereinskamerad Schönrock, im Weitſprung für
chum der Hallenſer Biebach, im Stabhoch für Müller Fritſch
im Speerwerfen für Stöck Steingroß=Oppeln.
Zwei deutſche Siege gab es bei den tſchechiſ
Meiſterſchaften im Kanufahren, die auf einer 32 Km. lan
Strecke der Moldau ausgefahren wurden. Leiner=Breitener (M
chen) ſiegten in der Doppelmeiſterſchaft der Junioren, und
Paar Frl. Huber=Erlwein (München) in der gemiſchten Dop
Meiſterſchaft.
Humor des Auslandes.
Das Sprungbrett für Unentſchloſſene.
Wekkerbericht.
Ausſichten für Dienstag und Mittwoch: Anfangs neblig=dun
tagsüber wolkig mit Aufheiterung, vereinzelt Niederſch!
teils gewittriger Art.
Früher oder später rasierk sich ein jeder mit
Mofkaf Hriu
zu 2.—und den
hauchdünnen
Prank-Klingen
zu 5, 10 u. 15 Pfg.
1arfämorterrank
Elisabethenstraß
für
Bruchſteine für Straßenbau,
Bach=
regulierungen, Böſchungspflaſter ab
Standort Mainz billig abzugeben.
Zu erfragen Abbruchunternehmer
Gallos, poſtlagernd Mainz.
R
E
Mädchen
vom Lande, mit
gut. Zeugniſſen,
im Kochen und
Hausarbeit,
er=
fahr., ſucht Stel
lung in nur
beſ=
ſerem Hauſe. —
Näh.: Schepp=
Allee 14.
Kt
O
Bervier=
fräulein
als ſtänd.
Aus=
hilfe geſucht.
Hammer’s Café
und Weinſtuben.
Zahnarzt
ſucht 2.
Sprech=
ſtundenhilfe.
Ang. m.
Lebens=
lauf unter N 90
Geſchäftsſtelle.
Geſucht
gediegen.
Allein=
mädchen mit
gu=
ten
Empfehlun=
gen in ruhige
Stelle. Adreſſe
zu erfahren i. d.
Geſchäftsſt. ((
Zweites
Mäöchen
fleißig u. ehrlich.
per 1. 10. geſucht.
Hammer,
Eliſabethenſtr. 48
Jüng. Mädchen
zur Mithilfe im
Geſchäft
halb=
tageweiſe
ge=
ſucht. — Näh
Geſchäftsſtelle.
Fleißiges
Mädchen für
ſo=
fort geſucht.
Nä=
heresGeſchäftsſt.
Junges Mädchen
tagsüber geſucht.
Beſſungerſtr. 29.
(c)
Wer verkauft kl
oder mittleres
Haus
mit Garten und
übernimmtneben
Baranzahlg. gute
zweitſtellig.
Gold=
hypothek. Ang. u
N. 87 Geſchſt.
Einige
Häuſer in guter
Lage ſehr billig
zu verkaufen.
Angebote unter
N 77 Geſchſt.
WelcherArchitekt
baut mir ein
kleines 2=Fam.=
Wohnhaus im
Preis von 6 bis
6½ Mille
ſchlüſ=
ſelfertig? Ang.
u. N 71 Geſchſt.
A
Laden
mit 3. Zimmern
u. Küche zu verm.
Ober=Ramſtadt,
Bahnhofſtr. 10.
Zimmer.
ev. Küche, 1. St.
Rheinſtr. 12½,
Laden. (a
Modernes
Haus, Pault
Garten, zum 1.
i5 Geſchſt.
6=Zim.=Wohng.,
ſchön, mit Bad,
im 2. Stock per
1. Okt. zu verm.
Näheres daſelbſt,
Wendelſtadt=
ſtraße 28, part
Ecke Grafen=
Eliſabethenſtr.
5 Zim.. Küche,
Bad.
Fremden=
zimmer ete., II.
Stock, auch
ge=
teilt in 3 und 2
Zimmer. Zu erf.
Eckladen.
(I
Nachweis &
Eliſabethenſtr. 30
H. 1.St., f. Haus=
beſitzer, Vermiet.
u. Mieter günſt Bismarckſtr. 61I.
gut möbl. Zim=
mer mit fließd.
Waſſer, Zentr.=
Heizg., el. Licht
und Tel. per ſo=
fort abzugeben
und 1 Zimmer
per 1. Okt. Hübſches
Manſ.=Zimmer,
möbl., preiswert
zu vermieten.
Theodor=Fritſch=
Straße 31, II.
Gut möbl. Zim.
per ſof. zu ver=
mieten. Hügel=
ſtr. 15, Laden. (a
Achtung
Bessungen!
An der Bessunger Kirche
bei der Fa. G. L. Künzel,
Bessungerstraße 59
ist jetzt eine
Annahme-
stelle für Anzeigen im
DarmstädterTagblatt.
Möbliertes
Manſ.=Zimmer
zu verm.
Laute=
ſchlägerſtr. 10.
Inſelſtr. 15, II.
Schön möbliert.
Zimmer, ſepar.,
Möbliertes
Zimmer zu
ver=
mieten.
Eliſa=
bethenſtr. 66, p.
Möbliertes
Zimmer zu
ver=
mieten.
Grafen=
ſtraße 2:zo, II.
Magdalenenſtr. 6, I.
Gut möbl. helles
Zimmer.
Kirchſtraße 21,
III., rechts, gu
möbl. Zimmer.
Einzelperſon
kann bei
einzel=
ner Dame leer.
oder auch
möb=
liertes Zimmer
m. Küchenbenutz.
und Keller
er=
halten. Ang. u.
N 76 Geſchſt.
5—6=Zimmer=
Wohnung
in gutem Hauſe
zum 1. Oktober
oder ſpäter zu
mieten geſucht.
Eilangeb. unter
N 74 Geſchſt.
Drei=Zimmer=
Wohnung
in ruhig. Hauſe
mögl. Beſſungen,
geſucht. Ang. u.
N 72 Geſchſt.
Beamter
ſucht zum 1.
Ok=
tober od. ſpäter
1—2 Zimmer.
leer oder möbl.,
Zentralheiz., flß.
Waſſer. Angeb.
mit Preisang. u.
N 82 Geſchſt.
Alleinſtehende
Beamtenwitwe
ſucht bei älterer
Dame leer. Zim.
mit Küchenben.,
Südoſtviertel o.
Nähe. Ang. u.
N 32 a. d. Gſch.
Von einz. Dame
ſchöne
Drei=Zimmer=
Wohnung
geſucht zum 1 o.
15. Oktober.
Angebote unter
N 79 Geſchſt.
Alleinſtehende
Dame ſucht
ſchö=
nes, gut einger.
Zimmer
mit teilw.
Ver=
pfleg. (Frühſtück
u. Mitt.), mögl.
Zentralheiz.,
Ve=
randa, Badben.
in nur gutem
Hauſe.
Südoſt=
viert. bevorzugt.
Ang. mit genau.
Preisangabe u.
N 81 Geſchſt. (c
part. oder 1. Stck. von kir
F=
loſem Ehepaar per 1.
zu mieten geſucht. Ang.
N. 69 Geſchäftsſt.
Saubere
Drei=Zimmer=
Wohnung
m. Bad zu mie
ten geſucht. Gfl.
Angeb. erbet. u.
N 78 Geſchſt.
Herr
ſucht beſſ. möbl
Zimmer.
Preis=
angeb. unt. N. 88
Geſchäftsſt.
Für ſofort
ſpäter geſ. 1
2. Zimmer it
Kochgelegen
im
Martins=
nahe Krani=
Straße. Zu
Zahler. Arp
m. Preisan=
N 80 Geſchſt
ſon
7.90
monatl.
an.
Frankfurt am Main
Heinrich Schmitz in Eschenheiner for 4
Dienstag, 18. September
Die Frankfurter Börſe eröffnete zum Wochenbeginn in
iſt ſehr ſtiller Haltung, hatte aber weiterhin eine freundliche
Grund=
hſtimmung aufzuweiſen. Da aber das Publikum nur für einige
Die freundliche Grundſtimmung bleibt, an der Berliner
Börſe vorherrſchend, da das Anlagebedürfnis des Publikums
an=
hält. Sowohl Aktien als auch Renten eröffneten überwiegend in
freundlicher Haltung. Altbeſitzanleihe befeſtigten ſich um 20 Pfg.
Von Obligationen waren Hoeſch ³8 Prozent höher,
Reichsbahn=
vorzugsaktien befeſtigten ſich um ½ Prozent. Am
Auslands=
rentenmarkt lagen ruſſiſche Anleihen weiter feſt. Mexikaner
lit=
ten dagegen unter Glattſtellungen. Am Aktienmarkt entwickelte
ſich beſonders in einer Reihe von Spezialwerten regelrecht
Ge=
ſchäft. Die Verbeſſerung der Außenhandelsbilanz im Auguſt
wirkte noch nach. Auch ſieht man den deutſch=engliſchen
Wirt=
ſchaftsverhandlungen, die am Mittwoch beginnen, mit Zuverſicht
entgegen. Die weitere Erhöhung des Zementabſatzes ſowie der
günſtige Lagebericht der Maſchinenbauanſtalten vermochten die
Stimmung ebenfalls zu beeinfluſſen. Von Montanwerten waren
Klöckner auf Abſchlußerwartungen 1 Prozent höher, Hoeſch
ge=
ch wannen 1 Prozent, während Harpener 1 Prozent niedriger
ein=
ſetzten. Die übrigen waren nur wenig verandert, ebenſo
Braun=
kohlenaktien, dagegen Rheinbraun minus 1½ Prozent. Am
Kali=
aktienmarkt kamen Kali Chemie nach dreitägiger Kursausſetzung
4½ Prozent zur Notiz. Chemiſche Werte waren gut behauptet,
nur Farben (minus ¼) blieben weiter vernachläſſigt. Am
Elek=
troaktienmarkt überwogen die Beſſerungen, die bis zu ½
Pro=
zent betrugen. Der Verlauf war unter Schwankungen behauptet.
Am Montanaktienmarkt entwickelte, ſich lebhaftes Geſchäft in
Laura, die mit 19½ umgeſetzt wurden. Vogel Telegraph wurden
3 Prozent höher bezahlt. Von Maſchinenaktien lagen
Berlin=
m Karlsruher (plus 2¾ Prozent) wieder lebhafter. Berger waren
lichen M auf das Halbjahres=Communigué ½ Prozent feſter. Spezialitäten
war
lagen ausgeſprochen feſt. Deutſche Atlanten erhöhten ihren
Ge=
winn auf 6¾ Prozent und Hotelbetrieb auf 5¾ Prozent.
Spezialpapiere im Markte war, hielt die Lethargie der Kuliſſe
hchniſt in vollem Umfange an. Demgemäß hielten ſich die Umſätze
all=
tM gemein in ſehr engen Grenzen. Eine Stütze erhielt die Börſe von
Dolz zun der verbeſſerten Außenhandelsbilanz für den Monat Auguſt. Die
ſe/Kursgeſtaltung gegenüber dem Wochenende war wieder
unein=
heitlich. Montanwerte fanden etwas Beachtung bei leicht
an=
hoß ziehenden Kurſen für Gelſenkirchen, Klöckner, Mannesmann,
bis RM Rheinſtahl und Phönix, während Harpener um 1½ Prozent zu=
S heuf rückgingen. Elektroaktien tendierten etwas ſchwächer, wobei
Sie=
mens ³ Prozent, Schuckert ½ Prozent, Gesfürel und AEG. je ¼
Prozent verloren, ferner gaben Chade=Aktien um 1 RM. nach.
Zellſtoffwerte blieben gefragt und zogen weiter an, und zwar
Aſchaffenburger um ½ Prozent und Waldhof um ³ Prozent. Von
ſ Spezialpapieren konnten ſich Gebr. Junghans um etwa 1½
Pro=
zent befeſtigen, ferner lagen Hanfwerke Füſſen 1½ Prozent, Holz=
mann 1½ Prozent und Daimler 1 Prozent feſter.
Schiffahrts=
aktien blieben ebenſo wie A.=G. für Verkehrsweſen behauptet.
aſt uu Farbeninduſtrie gaben bei weiterhin ſtarker Vernachläſſigung um
verſchieM ½ auf 144½ Prozent nach, während Rütgerswerke, Goldſchmidt
ſlet für 20 und Metallgeſellſchaft ¼ bis ½ Prozent höher notierten. Im
rung für M Verlauf der Börſe ſtanden Valutapapiere unter Kursdruck,
beſon=
r Fritſch A ders Chade=Aktien, die bis auf 212 Brief nach anfangs 218
zurück=
fielen. Ferner verloren Aku 1½ Prozent, und auch Schweizer
tſchechiſtl Bahnanleihen lagen ca. 2—3 Prozent ſchwächer. Auf den übrigen
Km. lam Marktgebieten herrſchte Geſchäftsſtille bei eher nachgebenden
eitener (Ae Kurſen. Am Rentenmarkt blieben die variablen Papiere voll
en, und behauptet. Stadtanleihen konnten ſich zumeiſt leicht erhöhen. Der
n Dovy Pfandbriefmarkt lag ſtill und gut behauptet, teilweiſe auch bis
½ Prozent freundlicher.
Bei freundlicher Grundſtimmung verzeichnete die Abendbörſe
fur kleine Umſätze. Nach den teilweiſen Rückgängen im
Mittags=
ſchlußverkehr ergaben ſich überwiegend leichte Erholungen von
etwa ¼—½ Prozent. Mantanwerte und Elektroaktien zeigten
gut behauptete Kurſe. Farbeninduſtrie und Zellſtoff Waldhof
waren mäßig feſter. Von Auslandsaktien konnten ſich Aku um
insgeſamt 1½8 Prozent erholen.
Zut Frage der gegenſeitigen Wirkſchaftsbeziehungen
zwiſchen Deukſchland und USA.
Die „New York Times” meldet aus Waſhingtoner politiſchen
Kreiſen, daß eine Wiederbelebung des deutſch=amerikaniſchen
Han=
dels ſelbſtverſtändlich wünſchenswert ſei, zumal Deutſchland
un=
gefähr zweimal ſoviel in den Vereinigten Staaten gekauft habe.
als es dahin ausführte, und dadurch der Dollarbonds=
Schulden=
dienſt erleichtert werden könne. Andererſeits befänden ſich die
Vereinigten Staaten angeſichts der geringen Baumwollernte nicht
in der Zwangslage, Baumwolle im Ausland abzuſetzen, während
umgekehrt eine Erhöhung der ausländiſchen Maſchinen= und
ſon=
ſtigen Fabrikate=Einfuhr gegenwärtig noch wenig ausſichtsreich
erſcheine.
Sechſte Anordnung der Ueberwachungsſtelle für Eiſen und
Stahl. Der Reichsbeauftragte für Eiſen und Stahl veröffentlicht
im Deutſchen Reichsanzeiger Nr. 216 vom 15. September ſeine
Sechſte Anordnung, nach der ſämtliche Kaufverträge in Erzen,
Schrott, Roheiſen, Walzeiſen, Gießereierzeugniſſen und Edelſtahl,
die vor dem 25. Auguſt 1934 abgeſchloſſen wurden, aber erſt nach
dem 1. Oktober 1934 zu erfüllen ſind, der Ueberwachungsſtelle für
Eiſen und Stahl bis zum 25. September 1934 zu melden ſind,
ſo=
weit aus dieſen Kaufverträgen Verpflichtungen entſtehen, deren
Erfüllung nach den deviſenrechtlichen Vorſchriften einer
Genehmi=
gung der Deviſenſtellen bedarf.
Anordnung über Beſtandsmeldung für Erze, Schrott,
Roh=
eiſen und Edelſtahl. Im Deutſchen Reichsanzeiger Nr. 216 vom
15. September 1934 hat der Reichsbeauftragte der
Ueberwachungs=
ſtelle für Eiſen und Stahl eine Anordnung erlaſſen, nach welcher
alle Unternehmen (private und öffentlich=rechtliche Betriebe und
Verwaltungen) eine Beſtandsmeldung für Erze, Schrott, Roheiſen
und Edelſtahl erſtmalig nach dem Stande vom 31. Auguſt 1934
zum 25. September 1934 einzureichen haben. Künftig ſind dieſe
Beſtandsmeldungen nach dem Stand am Monatsſchluß jeweils bis
zum 10. des darauffolgenden Monats einzureichen.
Eiſenerze im Schwarzwald. Zurzeit wird die Erſchließung
der ſüddeutſchen Eiſenerzlager in der Oberpfalz, im bayriſchen und
wurttembergiſchen Jura, im Wiestal und im badiſchen
Schwarz=
wald in Ausſicht genommen. Die Verſuche mehrerer großer
Werkgruppen, die Aufbereitungsfrage auch für eiſenärmere,
bis=
der nicht verwendete Erze befriedigend zu löſen, hatten Erfolg.
In Süddeutſchland handelt es ſich um die ſog. Doggererze. Die
Aufbereitung dieſer Erze wird nunmehr im weſentlichen als
burchführbar bezeichnet, wobei ſich Eiſengehalte bis zu 55 Prozent
Elgeben. Die Erzeugniſſe wären ſomit den Auslandserzen
eben=
burtig. Nach der Auffaſſung der Fachleute können aus dieſen
ſüd=
deutſchen Erzvoxkommen die Rhein= und Ruhrhütten im Laufe
der Zeit in erheblichem Umfange mit Thomaserzen verſorgt
werden.
Maſchinenfabrik Badenia A.=G. W. Platz Söhne, Weinheim.
Die Geſellſchaft weiſt zurzeit einen ſehr guten Beſchäftigungsſtand
II. Infolge des rieſenhaften Obſtjahres werden viele
Obſtberei=
ungsmaſchinen abgeſetzt, daneben iſt aber auch die
Abſatzmöglich=
teil in ſonſtigen Maſchinen für die Landwirtſchaft ſehr gut.
Rataſtrophale Lage der Schweizer Weberei. Die Generalver=
Lmmlung der Webereimitglieder des ſchweizeriſchen Spinner=,
Zwirner= und Webervereins hat mit Rückſicht auf die kataſtro=
*le Geſchäftslage mit allen gegen 2 Stimmen die Durchführung
Suer allgemeinen, für ſämtliche Mitglieder obligatoriſchen
Be=
lebseinſchränkung für die Zeit vom 1. November 1934 bis zum
2 April 1935 beſchloſſen. Dieſe Einſchränkung umfaßt für die
Zunze Zeitdauer die geſamte Produktion der Baumwollweberei
u den Inlandsbedarf. Jeder Betrieb iſt verpflichtet, eine Re=
Ltlon von 20 Prozent für die erſten 100 Stühle, von 25 Prozent
4 die zweiten 100 Stühle und von 33½/ Prozent für die weite=
* Stühle, berechnet auf Grund der einſchichtigen 48=Stunden=
Kapazität, durchzuführen.
Eröffnung der „Schwimmenden Braunen Meſſe
Deulſche Woche” in Mainz.
Mainz, 17. Sept. Am Samstag fand vor den Vertretern der
zahlreich erſchienenen Behörden und Parteidienſtſtellen in der
Stadthalle die feierliche Eröffnung der „Schwimmenden Braunen
Meſſe — Deutſchen Woche” in Mainz ſtatt.
Der Kreisamtsleiter der NS=Hago Mainz, Schroedel, betonte
in ſeiner Anſprache, daß die „Braunen Meſſen — Deutſchen
Wochen” heute nicht eine Angelegenheit einzelner
Wirtſchafts=
gruppen, ſondern des ganzen Volkes ſeien. Mit der Braunen
Meſſe ſolle die Gemeinſchaft zwiſchen Erzeuger, Mittler und
Ver=
braucher mit dem Endziel wiederhergeſtellt werden, die
Arbeits=
loſigkeit vollſtändig zu beſeitigen.
Anſchließend ſprach Oberbürgermeiſter Kreisleiter Dr. Barth.
Er gab ſeiner Freude Ausdruck, daß die Schwimmende Braune
Meſſe auch hier angelegt habe und erwartete, daß für die große
wie für die örtliche Wirtſchaft ein neuer Impuls durch die Meſſe
entſtehe. In dieſem Sinne erklärte der Oberbürgermeiſter die
Meſſe für eröffnet. Auf das dreifache Sieg Heil, das unſerem
Führer und Reichskanzler galt, folgte der Geſang des
Deutſch=
land= und Horſt=Weſſel=Liedes.
Anſchließend fand eine Führung durch die Ausſtellungsräume
ſtatt. Auch den beiden an der Stadthalle verankerten Schiffen
Blücher” und „Kaiſer Wilhelm” die die Schwimmende Braune
Meſſe beherbergen, galt der Beſuch.
Produkkenmärkke.
Frankfurter Getreidegroßmarkt vom 17. September. Der
Frankfurter Getreidegroßmarkt zeigte gegenüber der Vorwoche
wenig Aenderung. Weizen war weiterhin ziemlich angeboten bei
fehlender Nachfrage, während Roggen bei ebenfalls ſtärker
gewor=
denem Angebot etwas beſſere Aufnahme fand. Am
Futtergetreide=
markt wird Hafer und Futtergerſte bei guter Nachfrage nur
un=
zureichend offeriert. Induſtrie= und Futtergerſten ſind weiter nur
ſchwerer verkäuflich. Von Mühlennachfabrikaten war Weizenkleie
hieſiger Gegend zum Feſtpreis gut gefragt. Roggenkleie wird
ſei=
tens der Mühlen nur wenig angeboten. Für ölhaltige
Futter=
mittel beſtand ſeitens der Verbraucher für September=Dezember=
Lieferung weiter gute Nachfrage. Treber zogen im Preiſe an,
auch Stroh lag erneut um 10 Pfg. höher. Es notierte (Getreide
je Tonne, alles übrige je 100 Kilogramm) in RM.: Weizen W. 9
198, W. 13 202, W. 16 206, Roggen R. 9 158, R. 13 162, R. 15
166, Futtergerſte G. 9 160, G. 11 163, G. 12 165, Hafer H. 13 158,
H. 14 160, Weizenmehl W. 13 und 16 je 26.90 plus 0.50
Fracht=
ausgleich, Roggenmehl R. 9 23.00, R. 13 23.35, R. 15 23.75 und
plus 0.50 Frachtausgleich, Weizenkleie W. 13 10.30, W. 16 10.50,
Roggenkleie R. 13 9.48, R. 15 9.72, Soyaſchrot 12.80, Palmkuchen
13.10, Erdnußkuchen 14.30, Treber 17.25—17.35, Heu 11.00,
Wei=
zen= und Roggenſtroh drahtgepreßt oder gebündelt je 3.50.
Kartoffeln: Induſtrie hieſiger Gegend RM. 3.20,
gelbflei=
ſchige hieſiger Gegend 3,00 je 50 Kilogramm frei Frankfurt bei
Waggonbezug ohne Sack.
Darmſtädter Viehmarkt vom 17 September. Aufgetrieben
waren 611 Schweine. Die Preiſe ſtellten ſich auf b) 50—53, c) 48
bis 53, d) 50—53 Pfg. pro Pfund. Es wurden notiert in der
Klaſſe b) 77. c) 375, d) 91 Stück. Marktverlauf ausverkauft.
Frankfurter Viehmarkt vom 17. September. Auftrieb:
Rin=
der insgeſamt 1429 (gegen 1203 am letzten Montagsmarkt) davon
462 Ochſen, 116 Bullen, 372 Kühe und 479 Färſen; Kälber 494
(378), Schafe 10 (37), Hammel 45 (53) Schweine 4103 (4268).
Notiert wurde pro 1 Zentner Lebendgewicht in RM.: Ochſen a1)
36—37, b) 33—35, c) 30—32, d) 24—29; Bullen a) 33—34, b) 30
bis 32, c) 27—29, d) 23—26; Kühe a) 31—33, b) 27—30, c) 23
bis 26, d) 12—22; Färſen b) 33—35, c) 29—32, d) 24—28;
Käl=
ber a) 46—48, b) 37—45, c) 30—36, d) 24—29; Lämmer und
Hammel b2) Weidemaſthammel 32—33, c) mittlere Maſtlämmer
28—30; Schafe nicht notiert; Schweine a) 52—53, b) 51—53, c) 48
bis 53, d) 45—51, e) — f) —, g1) 46—48, g2) 40—45. Im
Preis=
vergleich zum letzten Montagsmarkt zogen Ochſen, Bullen und
Kühe ſowie Kälber in den guten Qualitäten um 1—2 RM. an,
Färſen, Hammel und Schweine blieben unverändert.
Marktver=
lauf: Rinder mittelmäßig, ausverkauft; Kälber ruhig, geräumt;
Hammel und Schafe ruhig, Ueberſtand; Schweine rege,
ausver=
kauft.
Der Bezirksbeauftragte und Vorſitzende des Eierverwertungs
verbandes Heſſen teilt mit:
Die Erzeugermindeſtpreiſe für Hühnereier werden mit
Wir=
kung vom 17. September 1934 auf Grund der 2. Verordnung üder
die Regelung des Eiermarktes vom 3. Mai 1934 im
Einverneh=
men mit dem Reichskommiſſariat für die Vieh=, Milch= und
Fett=
wirtſchaft für das Wirtſchaftsgebiet des
Eierverwertungsverban=
des Heſſen auf 1.30 RM. je Kilogramm feſtgeſetzt. Eine
Ausnahme bilden das Gebiet der Landesbauernſchaft Kurheſſen
und der Bezirk Oberheſſen. Für dieſe Gebiete wird der
Erzeuger=
mindeſtpreis auf 1,25 RM. je Kilogramm feſtgeſetzt. Die
Preiſe verſtehen ſich ab Hof des Erzeugers. Die feſtgeſetzten
Preiſe ſind Erzeugermindeſtpreiſe und dürfen ſeitens der
Auf=
käufer nicht unterboten, wohl aber überboten werden.
Stückwei=
ſes Aufkaufen iſt nicht ſtatthaft. Die Preisfeſtſetzung vom 23.
Auguſt ds. Js. wird durch dieſe Verordnung aufgehoben.
Eierhändler, die gewerbsmäßig, d. h. alſo auf
Uebernahme=
ſchein, Eier aufkaufen und in den Verkehr bringen, ſind
verpflich=
tet, alle erfaßte Ware, auch diejenige aus eigenen
Hühnerbeſtän=
den, der Kennzeichnungsſtelle zur Standardiſierung zuzuführen.
Der auf Grund eines Uebernahmeſcheins aufkaufende Händler
ſowie offene Ladengeſchäfte dürfen daher in Zukunft nicht mehr
mit ungeſtempelter Ware aus eigener Hühnerhaltung handeln.
Milchanlieferung und Milchverwerkung im Juli 1934
Nach Mitteilungen des Statiſtiſchen Reichsamtes hat die
Milchanlieferung bei den zur monatlichen Molkereiſtatiſtik
berich=
tenden 1337 repräſentativen Molkereien im Juli gegenüber dem
Vormonat um 13 Prozent nachgelaſſen. Der Rückgang entſpricht
der für dieſen Zeitpunkt allgemein üblichen Entwicklung und
hängt einmal mit dem größeren Eigenverbrauch an Milch in der
Landwirtſchaft während der Erntezeit, zum anderen auch mit dem
Nachlaſſen der Milchergiebigkeit der Kühe infolge fortſchreitender
Trächtigkeit zuſammen. Bei der Verwertung der Milch zeigt der
Friſchmilchabſatz eine weitere Steigerung um 2 Prozent. Der
Ab=
ſatz an Friſchmilch in Flaſchen iſt im Berichtsmonat nach der
ſtar=
ken Zunahme im Juni unverändert geblieben. Die Herſtellung
an Molkereiprodukten weiſt infolge der geringen
Werkmilch=
mengen einen allgemeinen Rückgang auf, die Buttererzeugung iſt
gegen den Juni um 15,9 Prozent und die Käſeerzeugung um 24,5
Prozent geſunken.
Kleine Wirkſchaftsnachrichten.
Das zum 15. September gekündigte deutſch=italieniſche
Zah=
lungsabkommen iſt bis zum 30. September 1934 verlängert
worden.
Durch eine Verordnung des Reichswirtſchaftsminiſter iſt das
Einfuhrverbot für Filme neu gefaßt worden. Die Neufaſſung
be=
zweckt nicht eine ſachliche Aenderung des bisherigen Zuſtandes,
ſondern nur eine Anpaſſung des Wortlautes an eine Aenderung
des ſtatiſtiſchen Warenverzeichniſſes
Die Reben in Baden ſtehen ſehr gut, Schädlinge und
Krank=
heiten ſind kaum aufgetreten. Durch Hagelſchläge haben einige
Weinbaugebiete der Ortenau ſchweren Schaden gelitten. Die
Be=
gutachtungsnoten lauten für den LKB. Könſtanz 2,0, Freiburg
2,1, Karlsruhe 1,6, Mannheim 1,8, im Landesdurchſchnitt Baden
1,9 )Bericht zu Anfang September 1934).
Die Schuhfabriken der Pfalz ſind reſtlos voll beſchäftigt.
Ver=
ſchiedentlich ſind die Auftragseingänge ſo ſtark, daß es fraglich
erſcheint, ob ſie alle rechtzeitig ausgeführt werden können. Es
mußten daher in der letzten Zeit größere Neueinſtellungen
vor=
genommen werden.
Hauptſchriftleitung: Nudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Nudolf Mauve= für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: J. V.; Karl
Böhmann; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Sport: Karl Böhmann:
für „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette;, für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt.
D. A. V1IT. 34. 22415. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen
Sprechſtunden der Redaktion: Vormittag8 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 12 Geiten.
Berliner Kursbericht
vom 17. September 1934
1
Oeviſenmarkt
vom 17. September 1934
Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
Mecht
73.25
76.—
25.125
28.25
27.375
135.—
35.50
17.50
111.50
130.75
126.625
116.—
Elektr. Lieferung
F. G. Farben
Gelf. Bergwerte
Geſ. f. elektr. Untern
Vereinigte Glanzſt
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Löln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabt
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn
Ve
143.50
60.25
111.375
153.—
104.—
76.125
81.—
128.—
79.125
101.25
72.25
55.—
Orenſtein & Koppel
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kalt
Weſtdte, Kaufhof
Verein. Stahlwerk
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch
Baſalt Linz
Ber. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Vogel Telegr. Draht
Wanderer=Werke
91.75
19.75
42.625
158.—
28.50
40.75
125.50
73.—
14.75
130.25
47.—
105.—
106.—
131.25
Aegypten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Zulgarien
Canada
Dänemar!
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Island
Währung
1 äghpt. 4
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1canad. Doll
100 Kronen
100 Gulden
2. Stg.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Mk
100 Franker
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.
Geld Brieff
12.775
0.660
58.54:
0.189
3.047
2.541
55. 26
81.87
12.375
68.68
5.46
18.49:
2.49:
69.63
56.01
12.785
0.66
58.665
0.19
3.053
2.55
55.38
82.03
12.405
68.82
5.47
16.53:
2.503
169.97
56. 13
Italien
Japan
Jugoſlawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlwa 1.
Türkei
Ungarn
Uruguay
Ver, Staaten
Währung
100 Lire
1 Yen
100 Dinar
100 Lats
100 Kronen
100 Schillin
100 Escudos
100 Kronen
100 Franes
00 Peſetas
100 Tſch. Kr
1 türk. 2
100 Pengd
Goldpeſo
1 Dollar
GeldBrief
21.48
5.714
79.92 180.08
62.21
48.95 49.05
63.63 63.95
81.64 81.80
34.22
10.44
1.991
0.999
2.475
21.52
0.748/ 0.740
5.726
62.33
11.235111.255
34.26
10.46
1.295
1.001
2.479
Mitidte ber dresoner Danz
Frankfurter Kursbericht vom 17. September 1934.
Kee
„Gr. IIp. 1934
193
1936
1937
1938
„Gruppel ..."
48 Dtſch. Reichsanl.
v.27
5½%Intern., v.30
6%Baden ... v. 27
6%Bahern . . v.27
6%Heſſen.. . .b. 29
6%Preuß. St. v. 28
6% Sachſen ..v.2‟
6%Thüringen v.2
6% Dt. Reichsbahn
Schätze. ........
59 Dt. Reichspoſt
Schätze. . ......
Dtſch. Anl. Ausl.
+"- Ablöſung
„ „ (Neubeſitz)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe .. ..
6¾Baden=Baden
6%Berlin .. . v. 24
6%Darmſtadt . . . .
6%Dresden .. v. 26
6%Frankfurt a. M.
Schätze v. 29
„ v.26
6SMainz. ...:
6%Mannheim v. 2
6%München v.29
6%Wiesbaden v. 2‟
6%Heff. Landesb=
6%
103‟/,
104,
102.25
99‟,
98.1
101.7
82
93‟,
93.25
94
93.75
107.5
94
92.5
An
100
97.75
9.2
79.5
82
76.5
80.75
7971,
84
87.25
82
5½½ Heſſ.
Landes=
hyp.=Bk.=Liquit
4¾N
Komm. Obl. ..
6¾ Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6% „ Goldoblig
6% Landeskomm.
Bk. Girozentr. f
Heſſ. Gldobl. R.1.
„ R.1
6%Kaſſ. Landeskrd.
Goldpfbr.
6%Naſſ. Landesbk.
5½% „ Lig.=Obl
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
+Ausl. Ser.
+Ausl. Ser. II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
6%Berl. Hyp.=Bk.
5½% „Lig.=Pfbr
3% Frkf. Hhp.=Bk.
5½% „ Lig.=Pfbr
3% „ Goldoblig.
3% Frlf. Pfbr.=Bk.
5½% Lig.=Pfr
6%Mein. Hyp.=Bk
½% Lig.=Pfr.
6% Pfälz. Hyp.=B
5½% Lig.=Pfbr
6%Rhein. Hyp.=Bk.
5½% Lig.=Pfr
Goldoblig
6% Südd. Boden
Creb.=Bank
6½% Lig.=Pfbr.
%Württ, Hyp. B.
90
91
A4.
89
84
A
91
90.5
91
99.5
118
89.5
91.25
90.75
A
85.5
ga.5
91:,
90.n5
a.s
93
93
91
91
89.75
93.75
93.25
92
Daee
6% Dt. Linol. Werke
6%Mainkrw. v. 2
6%Mitteld. Stahl
6% Salzmann &Co.
6% Ver. Stahlwerke
6%Voigt & Häffne
J. G. Farben Vonds
5%Bosn. L. E. B.
L. Inveſt.
5%Bulg. Tab. v. 02
4½%0 Oſt. Schätze
40 Oſt. Goldrente
5%vereinh. Numän
4½%
4%Türk. Admin..
% „ 1.Bagdad
Zollanl. .
12 %üngarn 1913
1914
ſo
Goldr.
1910
4½Budp. Stadtanl
4½ Liſſabon
4½ Stockholm
Ahtien.
Accumulat.= Fabrik
Alg. Kunſtzide Uni
A. E. G.
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtoff
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, J.P. .. .
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen....
Cement Heidelberg!=
Karlſtadt
90
96
89.75
91.25
82
79.5
78
120.5
12
Ar6
32.75
4.
7.4
57
100
64.25
271
111.5
106.5
69.5
68.5
148
A
17
127.5
Miiet 9
Chem. Werke Alber
Chade (A=C)...."
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum.
Daimler=Benz....
Dt. Atl. Telegr. . . . 123.75
Erböl ... .. . . /116
Dt. Gold= u. Silber
ſcheide=Anſtalt. 218.75
„ Linoleum
Dortm. Ritterbrä
Dyckerhoffc Widm.
Eichbaum=Werger
Elektr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraf
Eſchwe, Bergwerk.
Eßling. Maſchinen.
faber & Schleiche
Fahr, Gebrüder 112.5
. G. Farbeninduſtr
Feinmech. (Jetter
Felt & Guilleaume
Frankfurter Hof.
Gelſenkirch. Bergw
Geſ.f.elektr. Untern. /411.5
Goldſchmidt Th.
Gritzner=Kayſer..
Grün & Bilfinger
Hafenmühle, Frkft
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke. Füſſen
HarpenerBergbau. 1104
Henninger, Kempf/410.5
HilbertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſſen..
Holzmann, Phil.
zlſe Bergb. Stamn
Genüſſel130.5
87.5
131.25
65
49
56.75
82
100
92
103
118
290
6o
143:,
58
76I.
Ar
95
28
47
43
14
80.5
Mice
Kali Chemie .
Aſchersleben.
Klein, Schanzlin ..
Klöcknerwerke
Knorr C.
Konſerven B
Lahmeyer
Laurahütt
Lech, Au
Löwen!
Mainkr.=
Mainz Akt
Mannes
Mansfeld
Metallge
Miag, Mül,
ſ..
Moenus
Motoren Darmſta
Neckarwer
Oberbedar
Park=u. B
Phönix 4
Rh. Braun
„ Elektr.
„ Stahllve
Riebeck Montau
Noeder,
Rütgerst
Salzbetfurth Ka
Salzw. Heilbronn /210
Schöfferhof=Bind..
Schramm, Lackfbr.
Schuckert, Elektr. / 94.25
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske/148
„ Reinigerwerkel
Sübb. Zucker=A. G. /186.5
Thür. Liefer.=Geſ..
58.75
127.5
781,
45
20.5
3
68
72.25
M.5
118
471,
245.5
102
90,
97.25
90
42‟I,
189.5
35.5
103.5
Unterfranken .
Ver, Stahlwerke.
Ver. Ultramarin.
Voigt & Haeffner
Weſtdte. Kaufhof
Weſteregeln Kali
Zellſtoff Waldhof
Allg. Dt. Creditanſt.
Badiſche Bank...
Bk. f. Brauinduſtr.
Baher. Hyp. u. W
Berl. Handelsgeſ.
Hypothekb
Comm. u. Privatb
Dt. Ban 1 u. Disc..
Dt. Eff. u. Wechſel
Dresdner Ban!
Frankf. Bank.
Hyp.=Bank
Mein. Hyp.=Ban1
Pfälz.
Ban 1.
Reichsbank=Ant. . ."
Rhein. Hyp.=Bank
züidd. Bod.=Cr. B
Württb. Notenbank
A.=G. j. Verlehrsw.
Allg. Lokalb. Kraftw
7% Dt. Reichsb. Vzo)=
Hapag ......."
Nordd, Lloyd.
Südd. Eiſenb.=Ge
Allianz= u. Stuttg.
Verſicherung ..."
Verein. Verf.
Frankona Nück=u. Ml=
140
127,8
48.75
52‟.
1141,
73.25
96
117
68.5
72,75
*
89.5
77.25
78
150.75
103.5
60
100
115.,5
112:),
28.75
57
Mannh. Ver
Otavi Minen
S
63.
ung Ha=
208
21.75
109
40
Seite 12 — Nr. 258
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 18. September 1934
3)
ROHAN VON HANS RABL
Copyright 1934 by Auguſt Scherl G. m. b. H., Berlin.
(Nachdruck verboten.)
Noch nicht in dem Alter eines Großpapas, der die Welt
nicht mehr verſteht, aber ſchon über das Alter hinaus, das ihn
ſelbſt noch in Frage kommen ließ, manchmal von einer
über=
raſchenden, ſchlichten und ſelbſtverſtändlichen Klugheit, eignete er
ſich im höchſten Grade dazu, von den vielen jungen Mädchen,
die im Laufe der Jahre durch die Geſchäftsräume gingen,
auf=
tauchten, man wußte nicht woher, verſchwanden, man wußte
nicht wohin, zum Onkel und Berater auserſehen zu werden.
Es war ihm durchaus nicht immer ein Vergnügen, das ſagte er
jeder. Aber es war ihm ebenſo unmöglich, nicht für ſie dazuſein,
wenn ſie ihn brauchten.
Herr Keller trug tagaus, tagein einen Cutaway, über deſſen
rechten Aermel er einen Schoner aus Lüſterſtoff zu ziehen
pflegte. Dazu trug er hohe, einfache Kragen, wie man ſie
ſicher=
lich in ganz Berlin nicht mehr zu kaufen bekam, und man
flüſterte, Herr Keller brächte ſie immer von ſeinem
Sommer=
urlaub irgendwo aus der finſteren Provinz mit. Herr Keller
trug auch keine ſelbſtgebundenen, ſondern genähte Schlipſe, die
ſtets in gedeckten, würdigen Farben gehalten waren. Er hatte
ein blaſſes, rundes, ein ganz klein wenig aufgeſchwemmtes
Ge=
ſicht. Sicher war er früher blond geweſen, denn ſeine
Augen=
brauen waren kaum zu ſehen. Aber von der Blondheit war
jetzt nichts mehr übrig, er hatte eine vollſtändige Glatze. Gegen
den Samstag zeigten ſich tief unten am Hinterſchopf ſtets einige
graue Härchen, wenn er am Montag das Geſchäft betrat, waren
ſie ſorgſam fortraſiert und der Kopf glatt wie eine
Billard=
kugel. Alles an Herrn Keller war rundlich. Der Kopf, das
Bäuchlein, die Wurſtfinger, die Handgelenke, die ſogar einige
jener Falten zeigten, die man an Babys ſo nett finden.
Kurz=
um, Herr Keller war nicht ſchön. Aber da er das wußte und
keine Ambitionen zeigte, als Mann ernſt genommen zu werden,
ſchadete es weiter nichts.
Herr Keller zog aus der rechten unteren Weſtentaſche ein
Etui, länglichrund geformt, aus Blech, öffnete es, zog die
zweite Hälfte der erſten Tageszigarre heraus — er zündete ſie
an, wenn er ins Geſchäft ging, ſie war genau zur Hälfte
ge=
raucht, wenn er eintrat, dann wurde ſie ins Etui geſteckt und
bis zu dieſer flauen Mittagsſtunde verſpart, um den krönenden
Abſchluß von Herrn Kellers Stullen (eine mit Leberwurſt, eine
mit Käſe) zu bilden. Solange Herr Keller aß, war er nicht zu
ſprechen; ſobald er den Zigarrenſtummel anſteckte, begann die
Sprechzeit, die genau fünf Minuten mehr als eine halbe Stunde
dauerte.
Daß Herrn Kellers fünfunddreißig Minuten heute Grete
Poſt gehörten, war ſelbſtverſtändlich. Er paffte die erſte dicke
Wolke, die Grete ſtets zum Huſten gereizt hatte, ſah ſie wie
Gottvater durch den Tabaksnebel an und brummte:
„Schön, daß Sie wieder hier ſind!”
„Find’ ich auch”, ſagte Grete und lachte vergnügt.
„Wiſſen Sie, Fräulein Britting —‟
„Frau Poſt!”
„Das werde ich mir nie merken”, ſagte Keller.
„Ich finde immer, es paßt nicht. Was ich fragen wollte —
bleiben Sie nun wieder hier? Nämlich Ihre Nachfolgerin das
Fräulein Werner — Gott, man ſoll den Leuten nichts
Schlech=
tes nachreden, aber Sie waren beſſer, viel beſſer!“
Grete zuckte die Achſeln. „Sie wiſſen doch, ich mache nur
Aushilfe für die zwei Monate, die Fräulein Werner krank iſt.”
„Wiſſen Sie das genau?” fragte Herr Keller vorſichtig.
„Natürlich.”
„Na, wenn Sie es ſagen — — Wiſſen Sie, Fräulein
Brit=
ting, ich habe hier ſchon ſo viele Damen geſehen. Es gibt zwei
Sorten von Damen. Die eine iſt im Geſchäft, weil ſie
ver=
dienen muß. Die andere weil es ihr Spaß macht, weil ſie
Geſchäftsfrau iſt. Aber die Geſchäftsfrauen ſind ſehr ſelten —
leider. Und Sie gehören dazu. Wenn Sie bei der Stange ge=
blieben wären, Fräulein Britting — Frau Poſt, Verzeihung
Sie wären mal im Direktionsbüro der Tonola gelandet.”
Grete zuckte die Achſeln. „Sagen Sie das meinem Manz
Herr Keller!”
„Ja, der Herr Poſt —” Herr Keller ſchnüffelte ein bißcher
„Der Herr Poſt — was hat er denn davon, wo er doch de
ganzen Tag in der Bank iſt, wenn Sie derweil zu Hauſe al
waſchen und die Betten machen? Er hätte genau ſo viel de
Ihnen, wenn Sie in der Zeit hier wären, vom Verdienſt ge
nicht zu reden, und Putzfrauen gibt’s doch, weiß Gott, genu
die Ihren Haushalt machen könnten. Hab’ ich recht?”
Wieder ſchob Grete die Schulter hoch. „Lieber Herr Keller
ſeufzte ſie, „glauben Sie denn, ich habe meinem Mann das nie
hundertmal geſagt? Aber er will doch nicht. Geſchäft iſt nich
für Frauen, ſagt er, die Frau gehört ins Haus, wenn ſie eit
hat. Da kann man nichts machen.”
„Na, und Sie?‟
„Ich? — Gott, vorderhand bin ich ja mal wieder hie
und ich freu” mich richtig darüber — das dürfen Sie m
glauben.”
Herr Keller legte die Zigarre weg. Das war ſein Zeiche
Grete glitt gehorſam vom Schreibtiſch und ging. Aber an d
Tür blieb ſie ſtehen. „Herr Keller, bitte, geben Sie mir ne
ein paar Stichworte über die Damen!“
„Ach ſo, ja —” Herr Keller dachte ein wenig nach. Dar
räuſperte er ſich. „Fräulein Schwarz: Hat keine Ahnung. Wer
ſie nicht aufs Etikett ſieht, iſt ſie imſtande, „Figaro” für Wagn
zu halten. Aber an jüngere Herren verkauft ſie, was ſie w=
Daher hält ſie ſich auch für ungeheuer gut. Fräulein Groſſe
na, ſie macht, was man ihr ſagt, aber ſie hat einen Bräutiga
Fräulein Oſtermann iſt wirklich recht tüchtig — wenn Sie ni
gekonnt hätten, hätte man ſie wohl Fräulein Werner vertret
laſſen — nur noch ein bißchen jung. Und Fräulein Kunze
Fräulein Kunze — die hat der liebe Gott im Zorn erſchaff
Sie werden ja ſehen, da muß immer jemand einſpringen. Ak.
das Perſonalbüro — na, Sie wiſſen ja ſelbſt, wie das iſt.”
„Schönen Dank, Herr Keller. Dann weiß ich ja Beſchei
Und Grete ging hinaus in den langgeſtreckten Ladenraum, deſſ
eine Wand aus lauter Abhörkabinen beſtand.
„Man töte dieſes Weib!” krähte Dr. Ringer vergnügt u.
ſchlug den Deckel der Klaviatur zu. „Sehr ſchön haben Sie
ſungen, gnädige Frau! Wirklich ſehr ſchön!”
Marie Britting lehnte in der Ausbuchtung des Flüge,
„Ja? War’s gut? Na, ich kann’s noch, das Zeug. Hören E.
Doktor, jetzt ſetze ich mich gemütlich da drüben in den Seſt
und Sie ſpielen mir noch den Tanz vor.”
(Fortſetzung folgt.)
Tausende spendeten
Paul Hemp
in den letzten Tagen
donnern-
den Beifall. Das Publikum
guletscht, schreit und heult
vor Lachen.
Ghartess Tante
ist urkomisch .. ..
hat Rekordbesuch
wird verlängert 11!
Der atemraubende,
spannende Sensatlonz-
Film:
Der großen Nachfragewegen
obenfalls verlängert.
Das großangelegte überaus
würzige Lusfpiel:
Liebe
damme
Mama
mit dem köstlichen Kleeblatt
Luise Ullrich, Hermann
Thimig, Leopoldine
Konstantin und Theo
Lingen
(V9774
u. einer prickelnden Schlagermusik:
Beginn: 5.45, 6.00 und 8.20 Uhr. W Beginn: 5.45, 6.00 u. 8.20 Uhr. W Beginn: 5.45, 6.00 und 8.20 Uhr.
Deutſche Arbeitsfront N. S. Hago
Kreisbetriebsgemeinſchaft „Handel” Kreisbetriebsgemeinſchaft „Handwerk”
Am Mittwoch, den 19. September 1934, abends
8 Uhr, findet in der Woogsturnhalle ein
General=Mitglieder=Appell
ſtatt. Es ſpricht der Gauamtsleiter der N. S. Hago
Pg. Karl Feichert=Frankfurt a. M.
Eintritt 20 3.
Erwerbslofe u. Erſcheinen eines jedenMitgliedes zu dieſem Appell iſt Pflicht!
Vehrlinge frei. HeilHitler! Schaefer, Kreisamtsleiter der N. 5. Hago.
9R
Die lustige Geschichte von
zwei Sekretärinnen und
ihren Chefs.
HA. ft
Lenct boret : Mcte We.
Ard te
Ante
Wenn Liane Haid und Tessie Vihrog
zwei entzückende Sekretärinnenspielen und
Ralph Arthur Roberts einen schüchternen
Liebhaber und feurigen Privatdetektiv, und
wenn Hilde Hildebrand,Adolf Wohlbrück,
Theo Lingen mit dabei sind — dann ist
das ein Film, über den Sie bis zum letzten
Bild herzlich lachen!
(9790
Odenwald-
Klub
Ortsgruppe
Darmſtadt.
Sonntag,
den 23. Septbr.:
Zweite
Wanderung
Frauen=
Mittwoch, 10.45 Uhr
2. Wiederholung der Nachtvorstellg.
Die Insel der Dämonen
Vorverkauf an der Tageskasse.
abkeilung.
Brandau—
Lindenfels—
Kaiſerturm—
Neunkirchen.
Abfahrt 8 Uhr
am Heaghaus.
Näheres ſowie
Karten z.
Auto=
fahrt und zum
Mittageſſen bis
ſpäteſtens 21. 9.
bei Fr.
Till=
mann, Eliſab.=
Straße 21, und
beim Klubabend
in der „Krone‟.
Klubgenoſſen u.
Gäſte ſind bei
der Wanderung
willkommen. (a
Winterhilfswerk
des deutſchen Volkes 1934/35
1. Sonderveranſtaltung
im Heſſ. Landestheater, Großes Haus,
Heute Dienstag, 18. Septbr. abds. 19.30
Das Land des Lächelns
Operette von Franz Lehar
In den Hauptrollen wirken mit:
Hedy Brozewski, Erna v. Georgi, Bernd
Aldenhoff, Eugen Vogt, Heinz Weihmann
O
Volkstümliche Eintrittspreiſe von Mk. — 50 bis Mk. 2.—
Kartenverkauf an der Tageskaſſe des Heſſ.
Landestheaters.
(9787
Landestheater
GROSSES HAUS
Dienstag, den 18. Sept. 1934
Außer Miete 19.30 bis nach 22
1. Sonderveranſtaltung
des Winterhilfswerkes 1934/35
Das Land
des Lächelns
Romantiſche Operette
von Lehar.
Muſikal. Leitung: Herburger
Inſzenierung: Baller a. G.
Spielleitung: Vogt
Tänze: Zickler
Bühnenbild: Büttner.
Spielwart: Wilde.
Hauptdarſteller: b. Georgi,
Weihmann, Aldenhoff,
Bro=
zewski, Vogt.
Preiſe: 0.50—2.00
Preißelbeeren
friſch eingetroff.,
ohne Ausfall,
Pfund 30 Pfg.,
10 Pfd. 2.90 ℳ
Lebensmittel=
haus Schellhaas,
Karlſtraße 50.
für jeden Abonnenten des Darmstädter
Cagblatt. Alles weitere erfahren Sie in
der nächsten Sonntags=Ausgabe des
Darmſtädter Cagblatt
Glastheken
f. jede Branche,
12 Theken,
Glasaufsätze
verſch. Größe u.
Ausführungen,
ſpez. f. Bäckerei
u. Lebensmittel,
teilwſe. mit
ge=
ringen
Glasbe=
ſchädigungen,
zum halb. Preis,
ſowie 1 kompl.
drogen=Einricht.
ſehr bill. z. verk.
Ladenbau
Dorſam,
Eſchollbr. Str. 18.
Gebrauchte (a
bill. abzugeben.
Gütting,
Schuchardſtr. 10.
Cgf. SrEINNET2
FrIseure der Dame und des Herre
Ludwigstr. 8 • Telefon 71
7241a
Dauerwellen • Wasserweller
Gaststätte Fink
Eliſabethenſtraße 23
Vorzügl. Mittagstisch
(4289g
von 0.80 an.
Im Abonnement 10% Ermäßigung.
Bil. Sahrad
Reifen. 4
BENZ
Grafenſtraße 20.
Woog, 17. Sept.
Waſſerhöhe am
Pegel 3.49 Mtr.
Luftwärme 170
Celſius,
Waſſer=
wärme vormitt.
Uhr 212 Celſ.
Morgen Mittwoch
Gesellschafts-Abend
Maß mit Tans
Maader
Rückfahrt Autobus.
Seeheim
(V 4988
Heute Dienstag, den 18. September 1934, von 9—19 Uhr
Abschluss der
Darmstädter Blumenschau.
Nachmittags 15 Uhr
Großes Kinderfest
unter Leitung der NS.=Frauenſchaft
Beteiligung der Darmſtädter Schuljugend
Rutſchbahn, Eſelreiten, Kaſperltheater, Wettſpiele
Kaffee und Kuchen.
Eintritt für die Blumenſchau und das Kinderfeſt nur 20 Pf.
Kinder 10 Pf.
Abends 20 Uhr bei freiem Eintritt
Konzert und Tanz
Die Muſik wird ausgeführt von der Standartenkapelle 115
unter Leitung des Muſikzugführers Schlupp und der Kapelle
des Freiwilligen Arbeitsdienſtes unter Leitung des
Muſik=
zugführers Forſcher.
(9788
Tombola
Der Erlös aus ſämtlichen Veranſtaltungen fließt der
NS.=Volkswohlfahrt zu, um viele Not damit zu lindern.
Auf zum Kinderfest! Auf zum Tanz!