Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iluſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 247
Freitag, den 7. Geptember 1934.
196. Jahrgang
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BLLOHLAM TTAMIIBLZ
er Ehrentag des Arbeitsdienſtes: 32 000 Arbeitsmänner vor dem Führer.
1us Gelöbnis des Arbeitsdienſtes.
DNB. Nürnberg, 6. September
r dritte Tag des Parteitages 1934 war dem National=
Etiſchen Arbeitsdienſt vorbehalten, der mit 52000 Mann
em großen Zeltlager in Langwaſſer Quartier bezogen
Während in der Stadt ununterbrochen während der
Nacht Sonderzüge der Politiſchen Organiſation
ein=
brach der Arbeitsdienſt ſchon gegen ½7 Uhr morgens
i gewaltigen Säulen mit klingendem Spiel zur
Zeppeliu=
auf, wo ſich der Einmarſch in muſtergültiger Ordnung
lte. Die Spielmanns= und Muſikzüge nahmen vor der
das gewaltige Feld beherrſchenden Tribüne Aufſtellung,
ib die Abteilungen innerhalb der Gruppen in Linien
r Gliedern aufmarſchierten. Ein großes Vorfeld blieb
Darbietungen der Lehrabteilungen frei. In gewaltigen
ſionen erhebt ſich über der Mitteltribüne das
Hoheits=
en, rechts und links von je drei Fahnen flankiert, deren
e die des Arbeitsdienſtes iſt. Kurz von 10 Uhr ertönt
Sommando „Arbeitsdienſt, ſtillgeſtanden!” Wie aus Erz
n ſtehen in unüberſehbaren Reihen die braunen Kolonnen.
Spaken über! Achkung! Die Augen links!”
il=Rufe künden ſchon von ferne die Ankunft des
ers an, der nun in Begleitung des Reichsinnenminiſters
und ſeiner Adjutanten Brückner und Schaub auf den
fährt. Die Heil=Rufe ſteigern ſich zu einem Orkan, uls
hrer zur Ehrentribüne hinaufſteigt. Die Muſik ſpielt den
ſchen Avanciermarſch. Wie eines Meſſers Schneide fliegen
inkenden Spaten der Arbeitsmänner empor. Die vier
Mi üge vor der Tribüne ſchlagen den Präſentiermarſch. Als
erjihrer auf der Reduertribüne eintrifft, meldet ihm der
arbeitsführer Hierl: „52 000 Arbeitsmänner zum Appell
ten. Der Führer grüßt: „Heil, Arbeitsmänner!” Donnernd
die Antwort aus 52 000 Kehlen: „Heil, mein Führer!”
e Lehrabteilungen, die in der Mitte zwiſchen den beiden
Blocks in der graubraunen Tracht Aufſtellung
ge=
n haben, ſetzen ſich in Bewegung. In der erſten Reihe
enbläſer und Männer mit dumpf klingenden
Lands=
trommeln, dahinter die leuchtend roten Fahnen des
Sdienſtes. Als ſich die Kolonnen langſamen Schrittes in
ung ſetzen, hat man faſt den Eindruck eines
mittel=
hen Landsknechtsmarſches. Drohend und murrend
kom=
ie Trommeln näher. Nun iſt das erſte Glied der Blocks
Die Lehrabteilungen teilen ſich, und nach links und
reck brechen nun die langen Reihen der Fahnenſchwinger ab.
ehrabteilungen marſchieren vor der Führertribüne auf.
enige Muſiktakte, wieder Trommelgedröhn, und nun tönt
ein es Landsknechtslied auf: „Weit laßt die Fahnen wehen,
wi— öln zum Sturme gehen, treu nach Landsknechtsart. Laßt
der rlorenen Haufen voran zum Sturme laufen, wir folgen
dickh eſchart.” Und zum Takte ſchwingen die Fahnenträger ihre
Fa —1r, ein wunderſchönes Bild in der leuchtenden Morgenſonne,
diesn durch die dunklen Wolken gebrochen iſt, die den ganzen
MSn den Himmel verhüllten. Aus dem gewaltigen Block der
erdrs nuen Arbeitsmänner löſt ſich eine helle klare Stimme und
ſchru t ſich über das Feld:
EGelöbnis des Arbeitsdienſtes an den Führer.
De prechchor antwortet erſchütternd, aufwühlend und mitrei=
ßer1
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ine Worte: „Hier ſtehen wir, wir ſind bereit und tragen
land in die neue Zeit.” Symboliſch bringt der
Arbeits=
nun zum Ausdruck dieſe rieſige Volksgemeinſchaft, die er
ſelbſt verkörpert. Fragend erhebt ſich eine Stimme: „
Kame=
oher kommſt Du?” Und aus allen Ecken des Feldes
ſchal=
n die Antworten: „Aus Pommern, aus Bayern, vom Rhein,
önigsberg, von der Waterkant, aus Thüringen, aus
Schle=
on der Saar, um die wir kämpfen.‟ Eine zweite Stimme
„Kamerad, von welcher Arbeit kommſt Du?” und wieder
ich die Antworten: „Vom Amboß, vom Schreibtiſch, aus
örſaal”, und dann anklagend: „Ich war arbeitslos, und
mel Hände verdorrten mir am Leibe.” Nun ſchallt ein Chor
zur Tribüne: „Wir ſtanden nicht im Donner der Granaten
7d doch Soldaten.” Gedämpft und getragen ſpielt die
Ka=
run das Lied vom guten Kameraden. Die Arme heben ſich
zur9 ruß im Gedenken an die Toten und die Fahnen ſenken ſich
au m grünen Raſen, unter dem überall in Europa und der
die Toten des deutſchen Heeres liegen, und aus den grauen
z r löſen ſich wieder Worte: „Flandern, Somme, Lüttich,
Iſonzo, Oſten, Weſten, Süden”, und das Gedenken an die
der nationalſozialiſtiſchen Revolution ſchließt mit dem Ruf:
eraden, die Rotfront und die Reaktion erſchoſſen.” Und nun
Der Feſtakt im Saal des Nürnberger Rakhauſes.
bei dem der Führer das Wort ergriff. (Neben dem Kanzler die Nachbildungen der Reichskrönungsinſignien — hinter ihm
die Truhe, in der die echten Inſignien einſt aufbewahrt wurden.)
heben ſich wieder die Fahnen und flattern im friſchen
Morgen=
wind. Und ein hohes Lied brauſt über den Platz:
„Wir dienen Dir mit dem Spaten,
denn wir ſind der Arbeit Soldaten.”
Und noch einmal hören wir beſchwörend: „Wir werden Dich
nie=
mals verraten, denn wir ſind der Arbeit Soldaten.‟ Dem
natio=
nalſozialiſtiſchen Arbeitsdienſt, der die ſchönſte Verkörperung
nationalſozialiſtiſchen Geiſtes darſtellt, blieb es vorbehalten, aus
echt nationalſozialiſtiſchem und revolutionärem Geiſt eine
Feier=
ſtunde zu geſtalten, die wirklich eine Andachtsſtunde an
Deutſch=
land war.
Reichsarbeitsführer Hierl.
der leuchtenden Auges und mit Stolz auf ſein Werk ſieht, nimmt
nun das Wort, und der Führer, auf deſſen Geſicht man die ganze
Zeit die Freude über das ſah, was wir alle erleben konnten, dankt
ihm mit herzlich warmem Händedruck. Reichsarbeitsführer Hierl
führte aus:
Mein Führer!
Wir danken Ihnen, daß der Arbeitsdienſt heute zum erſten
Mal in Maſſen vor Ihrem prüfenden Auge ſteht und zeigen
kann, was aus ihm im Laufe des letzten Jahres geworden iſt.
Zur Zeit des letzten Parteitages vor einem Jahr ſtanden wir
noch mitten im Kampf mit den chaotiſchen Zuſtänden, die das
überwundene Shſtem uns auch auf dem Gebiet des
Arbeits=
dienſtes hinzerlaſſen hatte. Der deutſche Arbeitsdienſt war
da=
mals noch völlig uneinheitlich in Führung, Geiſt und Form.
Beim letzten Parteitag war ich perſönlich noch der einzige
offi=
zielle Vertreier des Nationalſozialiſtiſchen Arbeitsdienſtes uid
trug damals allein die erdbraune Tracht des Arbeitsdienſtes
Heute ſtehen hier als ſichikares Zeichen der Entwicklung 32000
Arbeilsmänner in dieſer Einheitstracht aufmarſchiert, und
ein=
heitlich wie die Tracht iſt heute Führung, Form und Beiſt im
deuiſchen Arbeitsdienſt. Es gibt nur noch einen: den
National=
ſozialiſtiſchen Arbeitsdienſt.
So wie hier die 52 000 auf dieſem Platze, ſo ſtehen in
dieſer gleichen Stunde im ganzen Deutſchen Reich in mehr
als tauſend Arbeitslagern 180 000 Arbeitsmänner zum
Appell angetreten, um mit uns dieſe Feierſtunde des
Arbeitsdienſtes gemeinſam zu erleben.
Sie alle tragen die gleiche Tracht, ſtehen in der gleichen feſten
Ordnung und ſind beſeelt vom gleichen Geiſt.
Im harten Ringen gegen Anfeindungen, Schwierigkeiten
und Hinderniſſe aller Art hat der Nationalſozialiſtiſche
Arbeits=
dienſt im verſloſſenen Jahr ſeine Lebenskraft und damit ſein
Lebensrecht bewieſen. Die hohe Anerkennung, die Sie, mein
Führer, bei der Beſichtigung am 29. Juni d. J. unſeren
Lei=
ſtungen gezollt haben, haben uns tief beglückt. Was der
30 Januar 1933 für die geſamte nationalſozialiſtiſche Bewegung
bedeutete, das war dieſer 29. Juni 1934 für den
national=
ſozialiſtiſchen Arbeitsdienſt. Dieſe Anerkennung, mein Führer,
iſt uns ein Anſporn, mit der zähen Beharrlichkeit wie bisher
weiter zu arbeiten, um die hohen Aufgaben zu erfüllen, die Sie
dem Arbeitsdienſt gewieſen haben. Der Arbeitsdienſt iſt ja,
wie kaum eine andere Einrichtung, ſichtbarer Ausdruck Ihres
ſtaatsmänniſchen Wollens, nämlich durch Arbeit in Frieden und
Ehre unſerem Volke beſſere Lebensverhältniſſe zu ſchaffen.
Wir bearbeiten deshalb im Deutſchen Arbeitsdienſt den
deutſchen Boden, um ihm das abzuringen, was unſer deutſches
Volk braucht, um ſeine wirtſchaftliche Selbſtändigkeit und
Frei=
heit wahren zu können. Wir bearbeiten den jungen deutſchen
Menſchen im Geiſte der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung
und helfen ſo mit, unſer Volk zu erneuern aus dem ewig
ſprudelndem Quell deutſchen Geiſtes und deutſcher Kraft. Wir
freuen uns der Erfolge, die wir im verfloſſenen Jahr in
beiden Nichtungen erzielt haben. Wir ſchöpfen au= dieſer Freude
die Kraft zu weiterem Arbeiten und weiterem Ringen. Nie=
Seite 2 — Nr. 247
mals aber ſollen uns Erfolge ſelbſt=überheblich oder
ſelbſt=
zufrieden machen. Wir wollen fleißig und beſcheiden ſein und
ſtets nur uns als dienendes Glied des Ganzen betrachten,
kameradſchaftlich verbunden mit den übrigen Gliederungen der
nationalfozialiftiſchen Partei und den Einrichtungen des
nationalſozialiſtiſchen Staates. Dienſt am Volke, das ſoll der
Inhalt unſeres Daſeins bleiben. Unſere Ehre aber wollen wir
darin ſuchen, Ihnen, mein Führer, unſerem deutſchen Volke
und unſeren Pflichten als Arbeitsmänner ſtets treu zu bleiben,
Mein Führer! Der Arbeitsdienſt will ſtets ein zuverläſſiges,
ſcharfes und ſauberes Werkzeug in der Hand Ihrer
ſtaats=
männiſchen Führung ſein. Mein Führer! Im Namen aller
meiner Kameraden darf ich Ihnen die Verſicherung an dieſer
Stelle und in dieſer feierlichen Stunde geben:
Mein Führer! Sie können ſich auf Ihren Arbeitsdienſt
verlaſſen, in jeder Lage, in ſchweren Tagen nicht weniger als
in guten! (Stürmiſcher Beifall und Heil=Rufe.)
In atemloſer Stille tritt dann
an das Mikrophon.
Mein Parteigenoſſe Hierl!
Das Werk, das ich hier vor mir ſehe, iſt, ich weiß es,
Ihr Werk. Den Dank für dieſe große Arbeit wird die ganze
deutſche Nation abſtatten, wenn der Segen und die Früchte
dieſer Arbeit dereinſt erblühen.
Meine Arbeitsmänner! Zum erſten Male nehmt Ihr an
dem Parteitag der nationalſozialiſtiſchen Bewegung
Deutſch=
lands teil. Zum erſten Male ſeid Ihr in dieſer Form zum
Appell vor mir und damit vor dem ganzen deutſchen Volke
an=
getreten. Ihr repräſentiert eine große Idee. Was ich geſtern
in der Proklamation an das deutſche Volk verhünden ließ,
er=
fährt durch Euch ſeine lebendige Verkörperung. Der
National=
ſozialismus iſt nicht eine reine Staatsauffaſſung, ift auch nicht
eine Angelegenheit der äußeren Macht, ſondern er iſt als
Welt=
anſchauung eine Angelegenheit der Erziehung und damit der
Zucht des ganzen Volkes. Wir ſind nicht Nationalſozialiſten
deshalb, weil wir die Macht beſitzen, ſondern wir wollen, daß
Deutſchland nationalſozialiſtiſch wird, weil ſeine Söhne
Nationalſozialiſten ſind! Und Ihr ſeid nicht Nationalſozialiſten
deshalb, weil Ihr ein äußeres Lippenbekenntnis auf ein
Pro=
gramm abgelegt habt, ſondern weil Ihr innerlich Euch
be=
mühen wollt, nach dieſem Programm zu leben und nach ihm
zu handeln.
Das, was dieſem Programm aber ſeinen tiefſten Sinn
gibt, iſt die Bildung ſeiner wahrhaften Volksgemeinſchaft und
der Glaube an ſie. Wir alle wiſſen, daß diefe
Volksgemein=
ſchaft nicht beſtehen kann, ſolange nicht über die bisher
brennen=
den Auffaſſungen von Beruf, Klaſſe und Stand hinweg eine
einzige gemeinſame Auffaſſung unſer Volk erfüllt. Und dazu
iſt es nötig, zuerſt den Begriff der Arbeit herauszuſtellen
gegen=
über dem nur mammoniſtiſchen Denken; eigenſüchtigen Zwecken
und eigenſüchtiger Abſicht. Es iſt ein großes Unterfangen,
nun ein ganzes Volk zu dieſem neuen Arbeitsbegriff und zu
dieſer neuen Arbeitsauffaſſung zu erziehen. Wir haben es
ge=
wagt, und es wird uns gelingen, und Ihr ſeid die erſten
Zeugen dafür, daß dieſes Werk nicht mißlingen kann! (Jubelnde
Zuſtimmung.)
Durch Eure Schule wird die ganze Nakion gehen!
(Anhaltende Beifallskundgebungen.) Die Zeit wird kommen,
da kein Deutſcher hineinwachſen kann in die Gemeinſchaſt dieſes
Volkes, der nicht zuerſt durch Eure Gemeinſchaft gegangen iſt.
(Braufender Beifall und ſtürmiſche Heil=Rufe.)
Und wir wiſſen, daß dann für Millionen unferer
Volks=
genoſſen die Arbeit nicht mehr ein brennender Begriff ſein
wird, ſondern ein allen gemeinſam verbindender, und daß
ins=
beſondere dann keiner mehr in Deutſchland leben wird, der in
der Arbeit der Fauft etwas Minderes ſehen will als in
irgend=
einer anderen. (Stärkſter Beifall.)
Wir wollen nicht Sozialiſten der Theorie ſein, ſondern als
wahrhafte Nationalſozialiſten auch dieſes Problem wahrhaftig
anfaſſen und wahrhaftig löſen. Und dieſes große Werk
wird gelingen, weil hinter ihm nicht nur die
Weltanſchauung einer Deutſchland
beherrſchen=
den Bewegung, ſondern weil hinter ihm unſer
Wille ſteht! (Neue Beifallsſtürme.)
Ihr werdet heute auch zum erſten Malmarſchieren
zu Zehntauſenden hinein in die Stadt der deutſchen
Reichs=
parteitage, und Ihr werdet es wiſſen: In dieſem Augenblick
ſehen Euch nicht nur die Augen der Hunderttaufende in
Nürn=
berg, ſondern in dieſem Augenblick ſieht Euch zum erſten Mal
Deutſchland. Und ich weiß: So wie Ihr in ſtolzer Ergebenheit
dieſem Deutſchland Dienſt tut wird heute Deutſchland in ſtolzer
Freude in Euch ſeine Söhne marſchieren ſehen! Heil)
(Minutenlange Beifallsſtürme der begeiſterten Maſſen.)
Mit erhobener Rechten ſingen die Zehntauſende das
Deutſch=
land= und das Hoxſt=Weſſel=Lied, während der Führer in ſeinen
Konzerkprogramme.
Eine Plauderei.
Vor mir liegen einige Hefte des von der Firma Breitkopf a.
Haertel, Leipzig, herausgebenenen Konzert=Programm=
Austau=
ches. Mit Vorliebe blättere ich in dieſen Heften. Keine Romane,
keine ſpannende Erzählungen, für den Intereſſenten aber ein
wertvolles Nachſchlagematerial. Alle namhaften Konzertinſtitute
Deutſchlands und des Auslandes liefern Beiträge in Form ihrer
Konzertprogramme. Was findet ſich in den ſchmuchloſen
Einbän=
den nicht alles zuſammen! Verſchieden ſchon die Aufmachung der
einzelnen Programmblätter und ſo verſchieden auch der Inhalt.
Es iſt, wenn ich mich ſo ausdrücken darf, eine Generalüberſicht
des Konzertlebens in unſerem Vaterland und einiger anderer
Staaten. Ein Gemeinſames kann man mit Freuden aus dieſen
ſchlichten Zetteln leſen: Deutſche Kunſt überall voran! Selbſt im
Ausland beherrrſchen unſere deutſchen Meiſter die Vortragsfolgen.
Da ſehe ich ein Programm der Philharmonie Society of
Japan", Tokio, vom 17. April 1934. Leiter des Konzertes war
Hidemaro Konoye, Soliſt Profeſſor Leonid Kreutzer, der die
Kla=
vierkonzerte B=Dur von Mozart und D=Moll von Brahms ſpielte.
Dann noch Programme vom 26, April, 10. und 23. Mai, die die
Vierte Sinfonie von Beethoven, die Zweite von Brahms, Till
Eugenſpiegel von Strauß und Kompoſitionen von Joh. Sebaſtian
Bach, Schumann, Liſzt u. a. aufweiſen.
Die „Orkeſterförening Göteborg” ſpielte in ihren Konzerten
neben ſchwediſchen Meiſtern Werke von L. v. Beethoven, Mozart,
Rich. Wagner, Haydn und Brahms. Ich blättere weiter und kann
befriedigt feſtſtellen, daß ein Name ſtets wiederkehrt: Ludwig van
Beethopen. Häufig begegnet man Ankündigungen von
Beethoven=
feſten. Seine neun Sinfonien, ſeine Klavierkonzerte, das
Violin=
konzert und vieles andere des großen Tondichters vereinigen ſich
in vielen Städten zu zykliſchen Aufführungen. Auch Mozart (für
mich der größte Genius) iſt neben Beethoven ſehr ſtark vertreten.
Früher ſah man auf den Vortragsfolgen ſelten eine andere als
die Es=Dur, die Jupiter=Sinfonie oder allenfalls die G=Moll=
Sin=
fonie, ein Klavierkonzert und vor allem noch ſein A=Dur=
Violin=
konzert. In den letzten Jahren iſt hierin eine erfreuliche
Wen=
dung eingetreten, man holt auch einmal eine andere ſeiner 49
Sinfonien hervor. Wie herrlich iſt doch die A=Dur, die C=Dur
(die ſogenannte Linzer) Sinfonie und die für den nächſten Winter
vorgeſehene B=Dur K. V. Nr. 319. Welch ſchöne Aufgabe wäre
es, einmal ein Mozartfeſt mit wenig oder gar nicht bekannten
Werken des Salzburger Meiſters zu veranſtalten! Die viel zu
wenig geſpielten Violinkonzerte, in D=Dur K. V. 211 und 218,
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 7. September
Wagen ſteigt, um nun durch das große Spalier wieder
zurückzu=
fahren in die Stadt.
Nach Beendigung des Appells des Arbeitsdienſtes auf der
Zeppelinwieſe, als ſich die 52 000 Arbeitsdienſtmänner zum
Marſch in die Stadt in Bewegung ſetzten, wurden die
Zufahrts=
ſtraßen zum Adolf=Hitler=Platz vollſtändig abgeriegelt und nur
Inhaber von Tribünenkarten durchgelaſſen. Ein immer
mäch=
tiger anſchwellendes Jubeln kündet das Eintreffen des Führers
an, der zunächſt die Mitglieder der Reichsleitung des
Arbeits=
dienſtes und dann die SA.=Führer begrüßt. Punkt ½2 Uhr
kommen die vier Spielmanns= und Muſikzüge des
Arbeits=
dienſtes die Straße herauf und ſchwenken ſtramm vor den
Tribünen. Hinter ihnen folgen vor den erſten Fahnen
Reichs=
arbeitsführer Hierl und die Reichsleitung, und dann zieht mit
geſchultertem Spaten oder Hacke in vier Gruppen zu je 12
Mann eine endlofe Kolonne vorüber.
Brauſender Jubel empfängt die prächtigen braun
gebrann=
ten Geſtalten in ihren ſchmucken erdbraunen Uniformen, mit
1d
Die Propaganda und
Auf dem Parteikongreß am Donnerstag nachmittag ſprach
Reichspropagandaleiter Dr. Goebbels über „Die Propaganda
und Aufklärung als Vorausſetzung praktiſcher Arbeit auf
zahl=
reichen Gebieten”
Er wies zunächſt auf die Unterlaſſungsſünden verfloſſener
Regierungen in der Kriegszeit hin: Erſt als die feindliche
Aus=
landspropaganda im Begriff war, ſelbſt den größten Teil der
neutralen Staaten auf die Seite unſerer Gegner herüberzuziehen,
beſann ſich die deutſche Regierung der ungeheuren Macht, die in
der Propaganda beſchloſſen liegt, Aber da war es ſchon zu ſpät,
Wie wir den Krieg wirtſchaftlich und militäriſch nur ungenügend
vorbereitet hatten, ſo auch propagandiſtiſch. Wir haben ihn
des=
halb vor allem auf dieſem Gebiete verloren.
Unterdes hat der Begriff der Propaganda vor allem durch
ſeine politiſche Praxis in Deutſchland eine grundſätzliche
Wand=
lung durchgemacht. Allgemach beginnt man in der ganzen Welt
einzuſehen, daß ein moderner Staat, ſei er nun demokratiſch oder
autoritär regiert, ohne Propaganda auf die Dauer den
unter=
irdiſch wirkenden Kräften der Anarchie und des Chaos nicht
ge=
wachſen iſt. Es kommt eben nicht nur darauf an, daß man das
Richtige tut, ſondern auch darauf, daß das Volk verſteht, daß das
Richtige richtig iſt. Alles aber, was dazu dient, dem Volke dieſe
Erkenntnis zu vermitteln, iſt im Begriff der Propaganda
einge=
ſchloſſen. Es gibt keine Propaganda, die ihrem Prinziy und
We=
fen nach gut oder böſe wäre. Der moraliſche Wert ihrer
Ten=
denz wird entſchieden von der Höhe des Zieles, das ſie zu
errei=
chen verſucht.
Weſentlich anders iſt es um den Begriff der Volksaufklärung
beſtellt. Sie iſt im Grunde defenſiv und evolutionär, Sie
häm=
mert und trommelt nicht. Sie iſt gemäßigterer Art und ſucht zu
belehren, Sie erläutert, erklärt und legt dar, Sie wird deshalb
auch häufiger vom Regime ſelbſt als von der Oppoſition zur
An=
wendung gebracht. Es iſt dem aus einer Revolution
hervorge=
gangenen nationalſozialiſtiſchen Staat vorbehalten, Propaganda
und Aufklärung, von einer Zentrale aus gelenkt, in Wirkſamkeit
zu bringen, ſomit zwei Begriffe, die zwar weſensnah, aber nicht
weſensgleich ſind, in einen zu verſchmelzen und ſie, überlegend
und auf weite Sicht geſtellt, Staat und Volk dienſtbar zu machen.
Auch die Propaganda hat ihr Syſtem. Es gehören in ihr
Ar=
beitsgebiet nur Menſchen hinein, die den feinen und ſicher
rea=
gierenden Inſtinkt für die oftmals wechſelnde Seelenlage des
Volkes beſitzen, die ſich in die Gefühlswelt der breiten Maſſe
hineinperſenken, um aus ihr heraus auch den Wünſchen und
Hoff=
nungen des Volkes Ausdruck zu geben. Eine gute Propaganda
braucht nicht zu lügen, ja ſie darf nicht lügen. Sie hat keinen
Grund, die Wahrheit zu ſcheuen. Es iſt ein Irrtum anzunehmen,
das Volk könnte die Wahrheit nicht vertragen. Gewiß kann es
das. Es handelt ſich nur darum, dem Volk die Wahrheit in
einer Art verſtändlich zu machen, daß es ſie am Ende auch
ver=
ſteht. Propaganda, die ſich der Lüge bedient, beweiſt damit, daß
ſie für eine ſchlechte Sache ficht. Sie kann auf die Dauer nicht
von Erfolg ſein. Immer aber wird ſich eine gute Propaganda
durchſetzen, die für eine gute Sache eintritt.
Ohne zu übertreiben, kann man fagen, daß Deutſchland
heute auf dem Gebiet der Propaganda für die ganze Welt
vor=
bildlich iſt. Man hat vielfach in jüngſter Zeit anderwärts
ver=
ſucht, dieſes Miniſterium und feine großzügige Konzentration
aller Mittel der öffentlichen Meinungsbeeinfluſſung nachzu=
G=Dur Nr. 216 uſw., die ganz wundervollen Serenaden, ſeine
Kon=
zertgeſangswerke, ſeine Konzerte für Blasinſtrumente und vieles
andere höten reiche Auswahl für eine ſolche Vexanſtaltung, die
man in einem intimen Raum, ähnlich der „Würzburger
Mozart=
feſte”, aufziehen könnte. Das wäre vielleicht auch ein Beitrag zur
Fremdenwerbung!
Franz Schubert, der unerreichte Meiſter des Liedes, iſt am
häufigſten mit zweien ſeiner Sinfonien, vertreten, der großen
O=Dur und der Unvollendeten, die man wohl zu den am meiſten
geſpielten Orcheſterwerken zählen darf. Hier und da greift man
in den letzten Jahren zur Fünften, der Kammermuſikſinfonie.
Ver=
geſſen ſoll man ſeine vier erſten nicht, es ſind herzerfriſchende
Muſikwerke, die man auch leichthin in den Programmen
verwen=
den kann.
Als ein getreues Spiegelbild deutſcher Romantik gelten die
vier Sinfonien von Robert Schumann. Hans Pfitzner, der ſich
ſelbſt den letzten Romantiker nennt, bevorzugt ſie ſehr, kaum ein
Programm eines von ihm geleiteten Konzerts ohne eine ſolche.
Ein Programm mit Schumann, Pfitzner und evtl. Beethoven iſt
immer von beſonderem Reiz, gerade der etwas ſchwer zugängliche
Pfitzner iſt in dieſer Zuſammenſtellung am rechten Platz.
Lange dauerte es, bis man Johannes Brahms, dieſen echten
deutſchen Meiſter, verſtand und bis ſeine Orcheſterwerke auf den
Programmen heimiſch wurden. War ich in meinen jungen
Jah=
ren einer der erſten begeiſterten Wagnerianer (der ich heute noch
in gleichem Maße bin), ſo wollte die Tonſprache Joh. Brahms
nicht ſo recht an mich heran. Na, ja! Der Rheinheſſe und der
Hamburger konnten nicht recht zuſammen kommen! Dann kam
Fritz Steinbach, der unerreichte Brahmsinterpret, und „lehrte‟
uns Brahms! Wenn ich an die vielen großen Muſikfeſte denke,
die Fr. St. leitete und zu denen er mit Vorliebe die
Orcheſter=
verſtärkungen aus Darmſtadt holte, da überkommen mich
Erinne=
rungen an unbeſchreiblich ſchöne Brahmsaufführungen.
Im Laufe der Jahre ſind ſeine Schöpfungen immer mehr in
das Volk gedrungen, und heute iſt es undenkbar, ein
Winter=
programm ohne Brahms aufzuſtellen. Auch Brahmsfeſte ſind
häufig, unter ſeinen Werken hat man ja auch eine faſt
unbe=
grenzte Auswahl für ſolche Veranſtaltungen.
Und nun bin ich bei einem Großen, nein, bei einem ganz
Großen angelangt, der die überlieferte Form der Sinfonie
ſprengte und ſeine eigene Form hinſtellte: Anton Bruckner! Selbſt
in kleinſten Städten ſind ſeine Sinfonien auf den Programmen
zu finden. Es iſt nicht ganz leicht, dieſe Meiſterwerke auf den
Vortragsfolgen günſtig zu placieren. An den Anfang geſtellt,
ſchlagen ſie alles Kommende tot, und in der zweiten Hälfte des
Programms können ſie, wenn der Zuhörer durch voraufgegangene,
einem friſchen Eichenbruch an den ſchutenförmigen Mützen od=
Blumenſträußen an der Bruſt und am Koppel. In den blitzon
den Spaten fängt ſich das Sonnenlicht, das den Platz über
flutet. Die Gauarbeitsführer erſtatten nach dem Vorbeimarf=
dem Führer Meldung und gefellen ſich der Reichsleitung du
Arbeitsdienſtes bei.
So zieht mehr als 2½ Stunden lang Trupp auf Truſ
Abteilung auf Abteilung, Arbeitsgau auf Arbeitsgau im Glei=
ſchritt vorüber. Unermüdlich grüßt der Führer die ſtolze
Fahnen des Arbeitsdienſtes, dankt er den 52 000 jungen Mo
ſchen, die erſtmals auf einem Parteitag ihren Führer
a=
nächſter Nähe ſehen dürfen. Mit der letzten Abteilung, der Ro
fahrabteilung des Gaues Thüringen, ziehen die drei
Sbi=
manns= und Muſikzüge ab. Sie machen dem Muſikzug d
Reichsſchule Platz, der ſchneidig einſchwenkt und das Leh
perſonal der Reichs= und Bezirksſchulen und deren Loh
abteilungen vorbeiführt.
ahmen. Aber hierauf paßt das Wort: Oft kopiert, aber
erreicht. In der ſinnvollen Zuſammenarbeit zwiſchen
und Staatsapparat konnten die großen Erfolge erzielt wer
die wir bisher mit Stolz zu verzeichnen haben.
Im Winterhilfswerk des vergangenen Jahres z. B. wur
rund 350 Millionen Mark umgeſetzt. Warum? Weil eine
zügige, mit allen Mitteln moderner Technik arbeitende Prol
ganda dem ganzen Volke die Notwendigkeit dieſes ſoziag
Hilfswerkes vor Augen geführt hatte. Insgeſamt wurden
einer Einwohnerzahl von 65 595 000 Menſchen 16 511 000 durch
Winterhilfswerk unterſtützt. Aus einer Propaganda= und A
klärungsidee wurde ſo das größte ſoziale Hilfswerk aller Zeit
Sie war die Vorausſetzung. Ihr Erfolg beſtand darin.
einen langen Winter durch in Deutſchland niemand hunge
und fror.
Möge die helle Flamme unſerer Begeiſterung niemals
Erlöſcheu kommen, Sie allein gibt auch der ſchöpferiſchen gr
einer modernen politiſchen Propaganda Licht und Wärme.
Auch die Propaganda iſt eine Funktion des moder
Staates. Ihre Reichweite iſt der feſte Grund, auf dem er ſte
muß. Aus den Tiefen des Volkes ſtieg ſie empor und zu
Tiefen des Volkes muß ſie immer wieder herniederſteigen.
dort ihre Wurzeln zu ſuchen und ihre Kraft zu finden.
mag gut ſein, Macht zu beſitzen, die auf Gewehren ruht. Be
aber und dauerhafter iſt es das Herz eines Volkes zu
winſien und es auch zu behalten,
zorkſehung des Parkeikongreſſes.
Während noch die erdbraunen Kolonnen des Arbeitsdier
auf dem Adolf=Hitler=Platz am Führer vorbeimarſchieren, ſtrö
die Maſſen der Kongreßteilnehmer bereits wieder zur rieſt
Halle, die ſchon lange vor Beginn der Fortſetzung des Kongre
dicht gefüllt iſt.
Das Nationalſozialiſtiſche Sinfonieorcheſter eröffnet den N
mittagskongreß mit der Freiſchütz=Ouvertüre. Reichsleiter 2
mann erteilt dem Stabsleiter der PO. und Führer der Deutſ
Arbeitsfront, Dr. Robert Ley, das Wort, der in einer
angelegten Rede zuſammenfaſſend darlegte, was der Nationalſs
lismus bisher dem deutſchen Arbeiter gebracht hat. Nach der 9
von Miniſter Dr. Goebbels hielt der Reichsärzteführer 9
Wagner=München im Auftrag des Führers einen Vortrag
„Raſſe und Volksgeſundheit‟. Weit über den Rahmen hinaus
dieſe Rede ihre Gültigkeit behalten, weil ſie in klarer Ueber
und voller Eindringlichkeit, zugleich von großer Verantwor
getragen, darlegte, was Raſſe und Volksgeſundheit für u
Nation bedeuten.
In ſeiner Rede auf dem Parteikongreß über das Thema
der Aationaliosianan
verwies der Stabsleiter der PO., Dr. Ley, einleitend darauf
der vom Führer gegebene Befehl zur Uebernahme der Ger
ſchaften dahin ging, dieſe politiſchen Seuchenherde den Geg
zu entziehen, daß dem Arbeiter aber daraus kein Schaden
ſtehen dürfe, ſondern ihm vielmehr alles erhalten bleiben m
was ihm in ſeinem ſchweren Daſeinskampf nützlich ſei, Ar.
zeichnete ein Bild der Verfaſſung, in der ſich vor der blitzſck
durchgeführten Uebernahme der Gewerkſchaften der deutſche
beiter befand, und ging dann auf die Aufgaben ein, die
Uebernahme und der Aufbau der Gewerkſchaften
Verbände der Partei ſtellten. Die organiſatoriſchen Mabel
latt entzie
geiſchieht, ſt
durch nid
im Ton
iner bed
Annäherun
Frankreid
womöglich gänzlich unangebrachte Stücke, ermüdet iſt, wilt
los bleiben. Neiner Anſicht nach ſollte man die gröhien
Zeitdauer nach), etwa die Siebente, die Achte und die N
allein auf das Abendprogramm ſetzen, höchſtens eine Kaniſt
Bach oder ähnliches voraufgehen laſſen,
Gut in die Vertragsfolgen einzufügen iſt Max Reget=
Bach, Händel, wie auch zu den Romantikern und auch 34 Ne
Muſik paßt er gut, nur nicht zu Richard Strauß. Deſſen *
kann man im Programm unterbringen, wie man will, ſe.*
ſtets. Mit Berlioz, Liſzt zuſammen haben ſie etwas Gemeih!e
die Kunſt der Inſtrumentierung.
Wie ſteht es nun mit der modernen Muſik? Schnel
der Hörer in der Ablehnung, ohne ſich überhaupt mit eile
chen Schöpfung zu befaſſen. Wir müſſen begabten Zellee
unbedingt die Möglichkeit bieten, ihre Werke zur Diskül.
ſtellen und nicht von vornherein einen ablehnenden Sial.
einnehmen, nur weil der Name des Schaffenden nicht 2
„alten” gehört. Dieſe Kompoſitionen gut in ein Abendpiot
unterzubringen, wird der Dirigent nach genauer Pruſh”
vornehmen können, aber der Hörer darf nicht gleich aube*
und Band geraten, wenn es einmal anders kommt,, uie
wöhnt iſt.
Es wirft ſich oft die Frage auf: Stilreine oder 9e
Programme? Der eine Dirigent liebt dieſe, der ander
ich denke, jeder hat recht. Ein berühmter deutſcher Meiſt
Taktſtocks hat einmal ſeiner Meinung dahingehend Ausd”
geben: Jedes Stück ſoll an der richtigen Stelle ſtehen. D*
geweihte Konzertbeſucher ahnt gar nicht, wie ſchwer *
Geſamtprogramm und noch viel ſchwieriger ein Tagesp.”
ſo zu geſtalten, daß es Sinn hat und Anklang findel.
machen die Soliſten dem Dirigenten einen Strich durch I"
ſtes Programm, beſonders die Geſangsſoliſten. Mil *
gibt es nicht allzuviele Originalkompoſitionen und Geſti
Klavier, oder die ſo gern geſungenen und gehörten Lp‟"
ſcheiden meiner Ueberzeugung nach in einem Orchel.
völlig aus. Weniger Schwierigkeiten hat man mit Riar”
Violinſoliſten, für dieſe Inſtrumente gibt es eine Aroß‟
deutende Literatur. Schwieriger iſt es ſchon mit Lei
elliſten! Was gibt es an guten Konzerten? 9ay90. 2
Dvorak, Schumann! Und ſchon iſt man zu Ende,
Im Laufe der Jahre haben ſich auch hier die Kol.4
Soliſten bewährt. Bei dieſen Konzerten hat der Arlg.
als ſonſt Gelegenheit, ſich und dem Orcheſter größere Ahls
ſtellen und auch eine geſchloſſene Vortragsfolge zu k.ſ
Man ſollte an dieſer Einrichtung feſthalten, ſie wird ſich.
Freunden reiner Orcheſtermuſik willkommen ſein=
reitag, 7. September 1934
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ten ſofort dazu, daß die Maſſenflucht aus den Verbänden
auf=
e der Beitragseingang zunahm, das Vertrauen zu den
wirt=
tlichen Unternehmungen ſtieg. Die Arbeiterbank, die illiquid
nommen wurde, wurde ſofort wieder liquid. Es gelang, den
üiltigen Zerfall der Organiſationen zu verhindern. Ziel einer
n Sozialordnung konnten jedoch nicht die Einheitsverbände
vielmehr galt es, Unternehmer und Arbeitnehmer in einer
niſation zuſammenzuführen. Wie gewaltig dieſer Gedanke
Volk erfaßt wurde, beweiſt, daß vom 1. Dezember 1933 bis
Tärz 1934 4,5 Millionen Einzelmitglieder, darunter
beſon=
viele Unternehmer, ihren Beitritt zur Arbeitsfront erklär=
Am 1. März 1934 betrug der Mitgliederſtand der Deutſchen
itsfront 13 000 000 Arbeiter, Angeſtellte und Unternehmer
4000 000 Mitglieder aus dem Handel, Handwerk Gewerbe
den freien Berufen.
Dr. Ley verwies dann auf die Schöpfung eines Werkes, für
’s bis dahin kein Vorbild gab: die NS.=Gemeinſchaft
gaft durch Freude” und deren Organiſation, für die bis
25 Mill. Mark aufgewendet wurden, die ſich bis zum
ab=
fenen erſten Jahre auf 40 Millionen Mark erhöhen werden.
Bis zum 1. September hat das Amt für Reiſen und Wandern
Million Menſchen, die noch niemals ihre dumpfe Großſtadt
ſſen hatten, für ſieben bis zehn Tage in Erholung geſchickt.
Ullein 80 000 Menſchen wurden von eigenen Dampfern ſieben
zur See gefahren. Eine weitere Million fuhr im Wochenende
zu emeinſamen Wanderungen. Vom Amt für Schönheit
Arbeit wurden bereits mehr als 1000 Betriebe betreut.
Sportamt verfolgt das Ziel, die Altersgrenze, bis zu der
Sport treibt, für die Maſſe des Volkes von 30 auf minde=
50 Jahre hinaufzuſetzen.
Dr. Ley verwies dann weiter auf die großen Erfolge der ande=
Das Tastane
Das Echo der Pariſer Preſſe.
DNB. Paris, 6. September.
die Bedeutung, die die franzöſiſche Preſſe der Erklärung des
ers und Reichskanzlers beimißt, kommt ſchon darin zum
ruck, daß ihr breiteſter Raum gewährt wird. Das Urteil der
Bler läßt ſich ſchwer auf eine einheitliche Formel bringen. Ein
der Preſſe will keine neuen weſentlichen Geſichtspunkte
ent=
können, ein anderer Teil möchte die Erklärung als
Aus=
flader „Beunruhigung über die innen= und außenpolitiſche
werten. Aber der Tatſache, daß dieſe Erklärung den Bund
en Nationalſozialismus und Staat beſiegelt, daß die
Re=
ion abgeſchloſſen iſt, und daß die Ausführungen über die
ar kärtige Politik eine Würdigung verlangen, kann ſich kein
entziehen. Wenn dies auch mit den üblichen Vorbehalten
ge eht, ſo wird der Eindruck, unter dem die Preſſe ſteht,
da=
nicht geſchmälert.
der Sonderberichterſtatter des „Journal” bezeichnet die
Er=
ag als ſehr geſchickt, ſehr vernünftig und ſehr gemäßigt
on.
der Sonderberichterſtatter des „Petit Journal” ſpricht von
bedeutſamen Kundgebung und unterſtreicht den Willen zur
herung an Frankreich. Dieſer traditionelle „Appell an
reich” werde nach Auffaſſung des „Jour” leider durch die
terung an den Austritt Deutſchlands aus dem Völkerbund
die Forderung auf Gleichberechtigung zunichte gemacht.
luch der Sonderberichterſtatter des „Matin” glaubt dieſe
Bfolgerung ziehen zu müſſen. Pangermanismus oder Frie=
—es gebe keine andere Wahl.
Homme Libre” ſchreibt u. a.: Es iſt immer dasſelbe Schau=
Einen Tag bietet man uns Verhandlungen an und am
en Tag folgen die heftigſten Forderungen. Wir wünſchen
em ehemaligen Gegner keine neuen Schwierigkeiten. Das
ent gelegentlich des Parteitages betont zu werden. Wir
ſtets alles getan, um ihm zu helfen. Wir ſuchen nur die
tationale Zuſammenarbeit und militäriſchen und wirtſchaft=
Frieden. Aber wir wollen, daß ſie aufrichtig und loyal
s iſt nicht unſer Fehler, wenn Deutſchland bisher nichts
ge=
at, um ſeinen guten Willen zu beweiſen. (!)
LOrdre” ſagt u. a.: Wir kennen ſeit langem die Geſchichte
„Friedenswillen in der Ehre”, doch findet man in der
Er=
ig eine verſteckte Anſpielung auf die Beharrlichkeit in der
ſöhnlichkeit. So habe der Führer ſtolz an den Austritt
chlands aus dem Völkerbund erinnert und zu verſtehen
ge=
daß er noch nicht ſo bald nach Genf zurückkehren werde.
erhin verſchließe er der Rückkehr nicht hermetiſch die Tür.
natürlich werde er ſeinen Preis fordern.
die „Times” zur Proklamakion des Führers.
DNB. London, 6. September.
n einem Leitaufſatz äußert „Times” eine gewiſſe
Befrie=
g darüber, daß die Proklamation des Führers zweifellos
dabe ich bis dahin nur über deutſche Meiſter geſprochen, ſo
ich am Schluſſe meiner Betrachtung auch kurz noch der am
Egſten geſpielten Werke ausländiſcher Komponiſten gedenken.
—ikowſkys vierte, fünfte und ſechſte Sinfonie ſind feſte
Be=
ſa1 eile unſerer Programme und dem Dirigenten und dem Or=
Cwillkommene Aufgaben. Arthur Nickiſch hat viel dazu
bei=
gAgen, dieſe Sinfonien zu Lieblingswerken des deutſchen
—ihörers zu machen. Die pathetiſche (Nr. 6) oder die fünfte
I ſeiner Leitung geſpielt, oder ſie von einem Orcheſter unter
Leitung gehört zu haben, bleiben unvergeßliche Eindrücke.
andere Ruſſen, Borodin, Rimſki=Korſakoff, Mouſſorgſky u. a.,
man nicht ſtiefmütterlich behandeln, die Tondichtungen die=
Teiſter bringen ſtets reiche Abwechſlung in die Programme.
dem genialen Dvorak hört man ſelten etwas anderes als
2 Sinfonie: „Aus der neuen Welt”. Man ſollte auch einmal
ſeiner erſten Sinfonien, ſeine prächtigen, ungemein
klang=
r Ouvertüren: „Carneval”, „In der Natur” hervorholen, es
den Vortragsfolgen Farbe. Viel, faſt zuviel, wird Smetanas
dau” geſpielt; warum nicht auch einmal etwas anderes aus
n: „Aus Böhmens Hain und Flur”? Eines der
wirkungs=
en Stücke dieſes Tondichters iſt und bleibt die Ouvertüre zu
Oper „Die verkaufte Braut”. Gern hört man ab und zu
al etwas von dem Meiſter des Impreſſionismus, dem Fran=
Cl. Debuſſy. „Der Nachmittag eines Faun” die „Kleine
” und vieles andere ſind reizvolle Tonſtücke, die neben
unſe=
deutſchen Meiſterwerken allerdings verblaſſen, aber
Ab=
lung bringen. Auch den Italienern ſollte man mehr
Beach=
ſchenken. Man wird nicht fehlgreifen, wenn man neben
piero auch Respighi, Rieti, Caſſella u. a. zu Worte kommen
Cach meinen Ausführungen könnte man glauben, das
Pro=
maufſtellen ſei gar nicht ſo ſchwer, die Auswahl iſt ja ſo
Und doch iſt es nicht leicht, es allen recht zu machen. Darum
gleich ſeinem Unmut Ausdruck verleihen, wenn die eigenen
ſche nicht alle erfüllt werden, andere Hörer haben andere
ſche, und ich denke, der Dirigent auch. Er wird ſich ſtets
be=
n, einen Ausgleich zu ſchaffen und den Konzertbeſuchern
Abend reiner Freude und Erhebung zu bieten.
Friedrich Brückmann.
Die 102 Jahre alte Frau, die in dem Beitrag über die
entliche Darmſtädter privilegirte Dienstags=(Samstags)Zei=
1705 (Darmſtädter Tagblatt vom 6. 9. 34) erwähnt wurde,
laut Kirchenbuch Anna Catharina Bauer. Witwe
Zimmermanns Leonhard Bauer. Sie wurde am 30. April
Fehaltener Leichpredigt chriſtlich begraben.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
ren Aemter der Gemeinſchaft „Kraft durch Freude”, insbeſondere
auch des Kulturamtes und des Sozialamtes. Auch die
ſchier unüberwindliche Aufgabe der Sanierung der
wirtſchaft=
lichen Unternehmungen konnte Dr. Ley als voll und ganz
gelun=
gen bezeichnen.
In dieſem Zuſammenhang verwies Dr. Ley darauf, daß
ein Zuſammenbruch der Konſumvereine mit einem inveſtierten
Wert von mehr als einer Milliarde einen ungeheuren Schaden
für die deutſche Wirtſchaft bedeutet hätte und die
Arbeits=
loſigkeit von vielen hunderttauſenden Volksgenoſſen nach ſich
gezogen haben würde. Trotz größter Schwierigkeiten gelang es,
auch die Konſumvereine zu erhalten.
Wie gewaltig auch alle dieſe Leiſtungen ſein mögen, ſo
liegen doch die Hauptaufgaben der DAF. bei den
Betriebs=
gemeinſchaften und bei den Berufsgruppen. Dr.
Ley verwies auf die großen Ziele, die die
Betriebsgemein=
ſchaften als Zellen der Volks= und Leiſtungsgemeinſchaft aller
Deutſchen zu erfüllen haben, und bezeichnete es als Aufgabe
der Berufsgruppen, die Leiſtungsariſtokratie als neuen Adel der
Arbeit zu ſchaffen. Es iſt der größte Stolz für alle, die an
dieſem Werk des Führers, das allein dem Führer und der
Partei gehört, mitarbeiten, daß der Führer bereits heute von
ſeiner Arbeitsfront” ſpricht und ſie neben den großen Orgauen
der Partei als gleichwertiges Glied der Partei benennt. Wir
danken dem Führer, ſo ſchloß Dr. Ley, der wiederholt lebhaften
Beifall gefunden hatte, mit dem Gelöbnis, in der Arbeit und
im Fleiß nie zu erlahmen und nie das nationalſozialiſtiſche
Hochziel, die Freiheit der deutſchen Nation, zu vergeſſen.
Unter den jubelnden Heilrufen der Verſammelten ſchüttelte der
Führer dem Stabsleiter der PO. und Leiter der DAF., Dr. Ley,
die Hand zum Dank für ſeine Arbeit.
zum Parteitag.
den Fanatikern, die die Erfolgsmöglichkeiten der
Gewaltanwen=
dung für unbegrenzt hielten, eine Zurechtweiſung erteilt habe. Zur
Rede des Reichspreſſechefs Dr. Dietrich bemerkt das Blatt, der
Anſpruch, daß unter der Hitler=Regierung dem Streit und dem
Klaſſenkampf ein Ende gemacht worden ſei, ſei zweifellos
berech=
tigt. Das Auftreten des Nationalſozialismus gegen den
Klaſſen=
kampf zeige, daß er wenigſtens in dieſer Beziehung den beſten
Tendenzen der Gegenwart entſpreche die Befürwortung eines
Krieges zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitern ſei unwirtſchaftlich
und unzeitgemäß. Das Blatt kann ſich dann aber nicht
verknei=
fen, in dieſem Zuſammenhang von Gewaltanwendung und
ähn=
lichen unſinnigen Behauptungen zu ſprechen.
Schließlich macht „Times” noch eine kritiſche Anmerkung zur
Proklamation. Was ſeine Aeußerung betreffe, daß die jetzige
deutſche Generation Frieden und Freundſchaft mit anderen
Na=
tionen ſuche, aber entſchloſſen ſei, ihre Ehre, Unabhängigkeit und
Freiheit zu verteidigen, ſo beſtehe allgemeine Bereitſchaft,
Deutſchland als Gleichgeſtellten in der Gemeinſchaft der Nationen.
zu behandeln. Meinungsverſchiedenheiten entſtänden nur, wenn
dieſe Ausdrücke definiert würden. Anderen Ländern ſcheine es,
daß Deutſchland geneigt ſei, bezüglich ſeiner Ehre,
Unabhängig=
keit und Gleichheit nur ſeine eigenen unmittelbaren materiellen
Bedürfniſſe als Maßſtab zu gebrauchen und jedes Land als Feind
zu betrachten, das nicht jede vorgebrachte Forderung ohne Frage
gewähre.
Der Aakionglikätenkongreß in Bern
fordert Anerkennung des Minderheikenſchußes
durch Rußland.
Der Nationalitätenkongreß in Bern hat ſeine zehnte Tagung
am Mittwoch nachmittag abgeſchloſſen. Dabei wurde folgende
wichtige Entſchließung einſtimmig angenommen:
Im Zuſammenhang mit der Forderung auf Verallgemeinerung
des Internationalen Minderheitenſchutzes und mit Berufung
auf die allgemeine Gültigkeit der moraliſchen und
Rechts=
prinzipien, auf denen die beſtehenden Minderheitenverträge
be=
ruhen, weiſt der 10. Europäiſche Nationalitätenkongreß darauf
hin, daß die im Völkerbundspakt vorgeſehene Prüfung, die der
Aufnahme eines Staates in den Völkerbund voranzugehen hat,
insbeſondere auch ſein Vorgehen gegenüber den auf ſeinem
Ge=
biet lebenden nationalen Minderheiten zum Gegenſtand haben
muß. Staaten, deren Vorgehen ſich in grundſätzlichem
Wider=
ſpruch zu den oben erwähnten Prinzipien befindet, ſollte die
Aufnahme verweigert werden.
Es ſollte ferner von allen neu eintretenden Staaten die
Anerkennung der geltenden internationalen
Rechtsverbindlich=
keiten auf dem Gebiete des Minderheitenſchutzes als
Vor=
bedingung für die Aufnahme verlangt werden, wie das bereits
in der bisherigen Praxis eine Regel war, von der in Zukunft
niemals wieder abgewichen werden darf.
*
Sepleimver-Anelooten.
Von Walter Meckauer.
8. September: Der berühmte Naturforſcher
Hermann v. Helmholtz ſtarb vor 40 Jahren zu
Charlottenburg.
Scharfſinnig oder geiſtreich?
Der Erfinder des Augenſpiegels und Meiſter der Lehre
von den Tonempfindungen und der Erhaltung der Kraft
Her=
mann von Helmholtz konnte ſich einer Schülerſchaft erfreuen, wie
ſie ſelten ein Gelehrter beſaß. Unter ſeinen Schülern waren
die bedeutendſten Köpfe der Naturwiſſenſchaft, die nach ihm
hervortraten und durch ihr Werk die großen Kenntniſſe, die ſie
von ihrem Lehrer erworben hatten, bewieſen. Bis zum heutigen
Tage erſtreckt ſich die direkte und indirekte Nachwirkung dieſes
einzigartigen Mannes, der die Phyſik und mit ihr die
Phyſio=
kogie auf eine ganz neue Baſis ſtellte.
In ſeine Wirkungszeit fiel die Wendung der
Wiſſenſchafts=
lehre zu Kant hinein. Damals war der Pantheiſt Fechner in
Leipzig ein von den Phyſiologen und Philoſophen
vielgerühm=
ter Name.
Einmal befragte Helmholtz einen ſeiner Schüler, der ins
Examen „ſteigen” wollte, welchen Philoſophen er ſich mehr
widmen ſolle, dem alten Kant oder dem neuen Fechner. „Das
müſſen Sie ſelbſt entſcheiden”, antwortete Helmholtz.
„Ich habe mich immer mit Naturwiſſenſchaften und wenig
mit Theorie befaßt, geſtand der Student verlegen. „Ich weiß
daher nicht, wem ich den Vorzug zu geben habe.”
„Das iſt ganz einfach”, belehrte ihn der Profeſſor, „
über=
legen Sie ſich, was jeder Ihnen bietet, und dann wählen Sie.”
„Kant iſt ſcharfſinnig” dachte der Student abwägend „aber
Fechner ſcheint mir geiſtreicher.”
„Dann würde ich an Ihrer Stelle den Scharfſinnigſten
wählen” Und ermunternd ſetzte Helmholtz hinzu: „Geiſtreich
braucht ein Naturforſcher nicht zu ſein, aber auf den —
Scharf=
ſinn kann er nach meiner Meinung nicht verzichten.”
Der Schatzhüter.
Der Dichter Eduard Mörike wurde vor 130 Jahren
in Ludwigsburg geboren.
Seit Hugo Wolfs „Mörike=Liedern” iſt Mörikes Ruhm in
immer weitere Schichten des deutſchen Volkes gedrungen. Lange
nach ſeinem Tode erreichte er, der feinſinnige Dichter und Seelen=
Nr. 247 — Seite 3
eingennche eeilang
der Deurſchen Epangeltſchen Altche.
DNB. Berlin, 6. September.
Die Preſſeſtelle der Reichskirchenregierung teilt mit: Der
Rechtswalter der Deutſchen Evangeliſchen Kirche hat auf Grund
der ihm von der Nationalſynode erteilten Ermächtigung eine
Verordnung erlaſſen, wonach die Vorſchriften des Paragraph 1
Abſ. 1 und Abſ. 3 des Kirchengeſetzes vom 9. Auguſt 1934
über die Leitung der deutſchen Evangeliſchen Kirche und der
Landeskirchen in der evangeliſch=lutheriſchen Kirche in Bayern
rechts des Rheins und der evangeliſchen Landeskirche in
Württemberg in Kraft treten. Damit ſind alle Landeskirchen
hinſichtlich ihrer Geſetzgebungsgewalt der Deutſchen Evangeliſchen
Kirche unterſtellt und die Landesbiſchöfe an die Weiſungen des
Reichsbiſchofs gebunden. Das bekenntnismäßige Eigenleben
und das Gebiet des Kultus bleiben von dieſer
zuſammen=
faſſenden, den einheitlichen Aufbau der Deutſchen Evangeliſchen
Kirche fördernden Regelung unberührt.
Der Führer legt das Fronkkämpferkreuz an.
Der Reichsminiſter des Innern, Dr. Frick, hat am
4. September in Nürnberg den Führer und Reichskanzler Adolf
Hitler gebeten, das vom verewigten Reichspräſidenten von
Hin=
denburg geſtiftete Frontkämpferkreuz anzulegen. Reichsminiſter
Dr. Frick überreichte dem Führer das Frontkämpferkreuz unter
gleichzeitiger Uebergabe des folgenden Schreibens:
„Mein Führer! Als der von dem verewigten
Reichs=
präſidenten Generalfeldmarſchall von Hindenburg mit der
Durch=
führung ſeiner Verordnung über die Stiftung eines
Ehren=
kreuzes beauftragte Reichsminiſter bitte ich Sie als
Front=
kämpfer des Weltkrieges das von ihm geſtiftete
Frontkämpfer=
kreuz anlegen zu wollen.”
Der Führer und Reichskanzler erklärte ſich zur Annahme
des Frontkämpferkreuzes bereit.
Perſonalveränderungen in der Reichswehr.
Der Führer und Reichskanzler hat mit Wirkung vom
1. September 1934 befördert: zu Generalmajoren: die Oberſten
Raſchick, Artillerieführer TV; Kuntze, Stab=Gruppenkommando I;
zu Oberſten: die Oberſtleutnante Vierow, Infanterie=Rgt. 15;
Winsloe, Abteilungsleiter im Reichswehrminiſterium;
Weiſen=
berger, Kommandeur des Inf.=Regts. 21; von Mackenſen, Chef
des Stabes der Inſpektion der Kavallerie; Stud. Kommandeur
des Artillerieregimentes 6; zum Oberſtveterinär:
Oberfeld=
veterinär Dr. Rathsmann, Diviſionsveterinär der 3. Diviſion.
NSKK-Aufmärſche am 23. Hepkember abgeſagt.
Das Preſſeamt des NSKK. teilt mit: Die für Sonntag, den
23. September in den verſchiedenen Teilen des Reiches als Tag
der NSKK. feſtgeſetzten NSKK.=Aufmärſche werden im Hinblick auf
die ſich aus der Zuſammenfaſſung von Motor=SA. und NSKK. zu
einer ſelbſtändigen Gliederung der Bewegung ergebenden
organi=
ſatoriſchen Maßnahmen abgeſagt und bis zum Frühjahr 1935
ver=
ſchoben.
Vom Tage.
In Kiel traf eine Kommiſſion engliſcher Politiker,
Diplo=
maten, Offiziere und Wirtſchaftler, von Oſtpreußen kommend, zu
einem Beſuch ein.
Der Danziger Senatspräſident Dr. Rauſchning hat ſich zur
bevorſtehenden Tagung des Völkerbundsrats nach Genf begeben.
Auch der Völkerbundskommiſſar Leſter iſt nach Genf abgereiſt.
Der Danziger Völkerbundskommiſſar wird dem Rat von den
letz=
ten umfangreichen Verträgen zwiſchen Danzig und Polen offiziell
Kenntnis geben.
Die „Deutſche Allgemeine Zeitung” und der „Berliner Lokal=
Anzeiger” ſind von dem Oberſtkommandierenden der franzöſiſchen
Truppen in Marokko für die geſamte franzöſiſche Marokko=Zone
verboten worden.
Der Wiederzuſammentritt der franzöſiſchen Kammer iſt von
der Regierung auf den 31. Oktober feſtgeſetzt worden. Die
Re=
gierung hat alſo den äußerſten Termin gewählt, da ſie ſpäteſtens
am 31. Okt, das Geſetz zur Ratifizierung der von ihr erlaſſenen
Notverordnungen in der Kammer einbringen muß.
Die Meldungen ausländiſcher Blätter, daß eine Einigung
zwiſchen der franzöſiſchen und der italieniſchen Regierung über
die Frage der Flottenparität im Mittelmeer bevorſtehe, wird als
verfrüht bezeichnet.
Zum Schutze der Reiſenden ſind auf der Eiſenbahnſtrecke
Tien=
tſin-Pukau drei Sonderpanzerwagen eingeſetzt worden. Die
Probefahrten verliefen zufriedenſtellend. Jeder der drei Wagen
iſt mit 12 Soldaten bemannt und mit zwei Maſchinengewehren
ausgerüſtet. Die Geſchwindigkeit beträgt 20 Meilen pro Stunde.
hirt, einen Erfolg, der ihm zu Lebzeiten in dieſem Maße nicht
beſchieden war.
Der Paſtor Mörike, der uns die Novelle „Mozart auf der
Reiſe nach Prag” den Roman „Maler Nolten” und unzählige
feine Lieder wie „Schön=Rottraut” „Das verlaſſene Mägdlein”
„Der Feuerreiter” geſchenkt hat, war immer überzeugt, daß
wahre Dichtung aus zwei Quellen fließe: aus Frömmigkeit des
Herzens und aus der Muſik der Seele. „Wie könnte es anders
ſein, „pflegte er zu ſagen, „denn Frömmigkeit, das iſt
das=
ſelbe wie Innigkeit, ohne die eine echte Empfindung nicht
denk=
bar iſt. Man muß das, was man zum Gedicht formt, auch
tief und innig empfunden haben, ſonſt iſt es nichts als
Reim=
ſpiel und leere Form.”
Dies wollte man in ſeiner Zeit, die der Reimſpielerei
ge=
wogen war, nicht ohne weiteres gelten laſſen. Ein Anhänger
Bodenſtedts und Roquettes wies auf die kunſtvollen
Versge=
bilde dieſer beiden Modepoeten hin. Er rühmte den Klang
ihrer Verſe. „Sie klingen wie Muſik” betonte er.
„Ja, wie Muſik” lächelte Mörike verzeihend, „aber wie was
für eine Muſik! Die Innigkeit muß ſich mit der Muſik vereinen,
um ſie zu großer Muſik zu machen. Denn es gibt auch zwei
Arten Töne: ſolche, die nur unſer Ohr treffen, und ſolche, die
unſer Herz berühren!“
„Und woran erkennt man den Unterſchied?” wollte der
andere wiſſen.
„Daran, lieber Freund; die falſche Muſik reizt und
er=
müdet uns deshalb auf die Dauer; die echte aber beruhigt uns,
ohne uns jemals zu ermüden.”
„Iſt das Frömmigkeit?” fragte der Unwiſſende.
„Ja, das iſt Frömmigkeit, Muſik und Dichtung in einem."
Und Mörike ſah ihn mit ſeinen großen, ſinnenden, guten
Kinderaugen an und lächelte weiſe, als behüte er einen geheimen
Schatz, von dem nur er wiſſe
„Faſchismus und Nationalſozialismus” von Ernſt Schrewe.
Mit einer Einleitung von Regierungsdirektor Dr. Guſtav
Schlotterer. RM. 1,50. (Hanſeatiſche Verlagsanſtalt.)
In der umfangreichen Literatur über den italieniſchen
Fascis=
mus nimmt die vorliegende Schrift von Dr. Ernſt Schrewe eine
ganz beſondere Stellung ein. Geht es ihm doch nicht nur um eine
Darſtellung der Grundlagen des fasciſtiſchen Staates, ſondern
vielmehr um die Frage, wie Fascismus und Nationalſozialismus
ſich zueinander verhalten, was ſie miteinander verbindet und was
ſie voneinander trennt. Der Verfaſſer hat es ausgezeichnet
ver=
ſtanden, die Weſensmerkmale beider Bewegungen eingehend
dar=
zuſtellen und ſie miteinander zu vergleichen. So wird dieſe Schrift
weſentlich zur Klärung der Frage Nationalſozialismus und
Fas=
cismus beitragen. Es wird jedem von Nutzen ſein, die
Welt=
anſchauung der beiden Völker in ihrem Gefüge kennen zu lernen.
Seite 4 — Nr. 247
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 7. September 1
1934
Neue Beſchwerdeſchrift gegen Knox.
Die Deulſche Bronk im Saargebiek erhebk neuerliche
wegen ſeiner unzukreffenden
Die Rechte aus dem Verſailler Berkrag
müfſen von Knox beachkek werden.
DNB. Saarbrücken, 6. September.
Der Landesleiter der Deutſchen Front, Pirro, hat heute
ge=
meinſam mit der Landesratsfraktion der Deutſchen Front, eine
neue Beſchwerde an den Völkerbundsrat gerichtet. Die Beſchwerde
weiſt nach, daß die Polizeiforderung des Präſidenten Knox nicht
begründet iſt und ſetzt ſich mit dem Verbot des Freiwilligen
Ar=
beitsdienſtes im Saargebiet auseinander, das auf Grund nicht
ſtichhaltigen Materials erfolgt ſei, deſſen Echtheit in keiner Weiſe
feſtſtehe. Die Deutſche Front erhebt in der Denkſchrift wiederum
Beſchwerde gegen Knox, vor allem wegen ſeiner parteiiſchen
Be=
richterſtattung. Nicht nur dem Völkerbundsrat habe er falſche
Dar=
ſtellungen gegeben; auch die Weltpreſſe benutze er, um über das
Saargebiet und ſeine Bewohner unzutreffende Auslaſſungen zu
verbreiten. Es wird die Hoffnung ausgeſprochen, daß der Rat den
Präſidenten auf den Weg einer objektiven Berichterſtattung und
zu einer neutralen Handhabung ſeines Amtes bringen werde.
Die jetzt mehr als 95 v. H. umfaſſende Deutſche Front bringt
in der Denkſchrift zum Ausdruck, daß ſie
auf die wenigen Rechte des Verſailler Vertrages nicht
ver=
zichten könne.
Ebenfalls hätten die außerhalb des Saargebietes wohnenden
Ab=
ſtimmungsberechtigten einen Anſpruch darauf, daß die
Beſtimmun=
gen des Verſailler Vertrages auch bei der Volksabſtimmung
be=
achtet würden. Das Saarſtatut beſage: „Es wird nur eine örtliche
Gendarmerie für Aufrechterhaltung der Ordnung eingerichtet”.
Hiernach ſei alſo die Verwendung einer internationalen
Gendar=
merie unzuläſſig, ſelbſt für die Zeit der Volksabſtimmung. Der
Verſailler Vertrag ſehe keine Ausnahme für dieſen Zeitabſchnitt
vor, Die Denkſchrift verweiſt dann auf den Beſchluß des
Völker=
bundsrates, der eine Rekrutierung der Saarpolizei in erſter Linie
aus ſaarländiſchen Bewerbern vorſchlug. Die
Regierungskommiſ=
ſion habe jedoch den Eintritt von Saarländern in die ſaarländiſche
Gendarmerie an die Bedingung geknüpft, daß ſie keiner Partei
an=
gehören dürften, die ſich berits für die eine oder andere der drei
bei der Volksabſtimmung zur Entſcheidung ſtehenden Fragen
feſt=
gelegt habe. Hierdurch habe die Regierungskommiſſion ſämtliche
Mitglieder der Deutſchen Front von der Rekrutierung praktiſch
ausgeſchloſſen. Sie habe daher kein Recht, ſich darauf zu berufen,
daß ſie für die örtliche Gendarmerie nicht die nötigen Anwärter
im Saargebiet habe finden können. Es wird ſodann betont, daß
trotz der Bemühungen des Saarpräſidenten, eine angebliche
Stö=
rung der öffentlichen Ordnung im Saargebiet nachzuweiſen,
wäh=
rend der ganzen letzten Zeit die Gendarmerie ihre Pflichten
er=
füllt habe und daß keine Unruhen vorgekommen, geſchweige der
angekündigte „Putſch” eingetreten ſei. Es ſei auch ſtill geworden
um die Behauptungen von dem „Terror der Deutſchen Front”,
Zu den Verſuchen des Präſidenten, die Notwendigkeit einer
internationalen Polizei mit der Tatſache in Zuſammenhang zu
bringen, daß 16 000 junge Saardeutſche, die im deutſchen
Freiwil=
ligen Arbeitsdienſt tätig ſeien, im Reich eine militäriſche
Ausbil=
dung erhielten, verweiſt die Denkſchrift auf die Erklärung der
Reichsleitung des Freiwilligen Arbeitsdienſtes. Hiernach
ent=
ſpricht die Behauptung der militäriſchenAusbildung nicht den
Tat=
ſachen, zumal Aufbau und Ziele des FAD. militäriſche Ausbildung
überhaupt nicht zulaſſen. Knox werde alſo den Bewis für ſeine
Behauptung, die Tätigkeit des FAD. „bilde eine große und
ſchwere Gefahr für die Aufrechterhaltung der Ordnung im
Saar=
gebiet” nicht durchführen können und durch die Einſtellung
ſaar=
ländiſcher Arbeitsdienſtwilligen im FAD. ſei der Saarbevölkerung
die alleinige Möglichkeit geſchaffen worden, den Arbeitsmarkt um
mehr als ein Drittel der Arbeitsloſen zu entlaſten. Die
Regie=
uungskommiſſion ſelbſt habe dagegen zur Milderung der
Arbeits=
loſigkeit im Saargehiet ſo gut wie nichts getan.
Auf der anderen Seite laſſe der Präſident unbeachtet, daß
die im Saargebiet wohnenden franzöſiſchen
Staatsange=
hörigen nicht nur ihrer militäriſchen Dienſtpflicht in
Frank=
reich genügten, ſondern auch, ſoweit ſie Beurlaubte ſeien,
jede Woche militäriſche Uebungen in den franzöſiſchen
Grenzgarniſonen ableiſteten.
Die Beſchwerde hebt dann nochmals hervor, daß ein
Unter=
ſchied zwiſchen der Abwickelungsſtelle des FAD. der früheren ſind die maßgeblichen Stellen zu der Ueberzeugung gelangt, daß
NSDAP. im Saärgebiet und dem FAD. der jetzigen Deutſchen
Front beſtände. Dies habe die Regierungskommiſſion ſelbſt auf
Anfrage der Deutſchen Front des Landesrates zugeben müſſen.
Jetzt ſtelle ſie es dem Völkerbundsrat gegenüber ſo dar, als ob
für all dieſe Dinge der FAD. der Deutſchen Front belaſtet
wer=
den könne. Demgegenüber ſei feſtzuſtellen, daß von den 17 von
beträfen.
London zum Pariſer Schachzug.
DNB. London, 6. September.
Die Blätter melden ausnahmslos den Inhalt der
franzöſi=
ſchen Denkſchrift über die Saarfrage, der ſie offenbar große
Wich=
einzelt.
die franzöſiſche Denkſchrift allgemein für „eines der Panik unter der Bevölkerung hervorzurufen, die ſelbſtverſtändlich
geſchickteſten Dokumente, das jemals dem Völkerbund
Deutſchland eine ſehr ungünſtige Aufnahme finden werde.
Ober=
flächlich betrachtet ſchildere die Denkſchrift den franzöſiſchen
Stand=
punkt und mache praktiſche Vorſchläge. Aber ſie ſei geeignet, auf
die öffentliche Meinung der Saar einen gewaltigen Eindruck zu
machen. Beſondere Aufmerkſamkeit finde in Genf die Andeutung,
daß eventuell eine zweite Abſtimmung ſtattfinden ſollte. Hierin
werde, wie man glaube, den vaterlandsliebenden Deutſchen, die masken verſehen werden. Außerdem ſollen überall neue gasdichte
Nichtnationalſozialiſten ſeien, ein Ausweg gezeigt. Auch der
Hin=
würden, wenn die Abſtimmung für Deutſchland ausfällt, und daß
im Falle einer Mehrheit zugunſten des Status quo ein großer
Teil der Saarbergwerke zurückgegeben werden ſoll, biete
Deut=
ſchen und Ausländern reichen Stoff zum Nachdenken
Der Genfer Korreſpondent des News Chronicle ſagt, in Genf
ſei, die Stimmung der Saarbevölkerung zugunſten des Verblei= aber Deutſchland nur einen ſchüchternen Verſuch macht, ſeinen
bens unter dem Völkerbund zu beeinfluſſen.
Daily Herald ſpricht von einer ernſten Warnung vor dem
kommenden ſchweren Konflikt zwiſchen Frankreich und
Deutſch=
land wegen der Abſtimmung an der Saar. Frankreich zeige
deut=
lich, daß es Deutſchland nicht erlauben werde, von der Saar Beſitz
zu nehmen, bevor jeder Pfennig für die Bergwerke bezahlt ſei.
Dieſe Bezahlung aber könnten und wollten die
Nationalſozia=
liſten nicht leiſten. Ein Putſchverſuch der Nationalſozialiſten rücke
in den Bereich der Möglichkeit, und das unvermeidliche
Ergeb=
nis würde ein Eingreifen Frankreichs ſein.
In einem zweiten und letzten Aufſatz des Sonderkorreſpon= Generalreſident von Marokko Peyrouton, hat, um der arabiſchen
denten der Morning Poſt aus Saarbrücken wird ausgeführt, daß Erhebung entgegenzutreten, 14 Führer der nationaliſtiſchen Be=
Beſchwerde in Genf. — Der parkeiiſche Saar=Präfidenk
Behaupkungen angeprangerk.
die in Saarbrücken allgemein bemerkbare Ausſtellung von
natio=
nalſozialiſtiſchen Inſchriften, Bildniſſen, Büchern uſw. nur auf
Einſchüchterung durch die Deutſche Front zurückzuführen ſei. Bei
der Unſicherheit der politiſchen und wirtſchaftlichen Entwicklung
in Deutſchland wäre es töricht, das Ergebnis der
Volksabſtim=
mung vorausſagen zu wollen. Jedenfalls hätten ſich die
Saar=
länder noch nicht endgültig zur Rückkehr zu Deutſchland
ent=
ſchloſſen.
* Zwiſchen Paris und Moskau.
Von unſerem A=Korreſpondenten
Paris, 6. September.
Die Freundſchaft zwiſchen Paris und Moskau führt zu immer
weiteren Konſequenzen und — es ſcheint wenigſtens ſo — bringt
immer neue Ueberraſchungen für ihre Pariſer Befürworter. Die
Aufnahme des Sowjets in den Völkerbund erweiſt ſich äußerſt
ſchwierig; man könnte glauben, daß man am Quai d’Orſay die
Schwierigkeiten nicht richtig überſah, als man ſich in dieſer
Rich=
tung engagierte. Hat man das eine Hindernis überwunden, ſteht
man ſchon vor enem neueren. So hat man zum Beiſpiel
von belgiſcher Seite auf mehr Wohlwollen
ge=
rechnet.
Ueber Polens Haltung ſpricht man hier immer erbitterter,
Und viel Sorge verurſacht auch die Haltung eines Teiles der
Gen=
fer Kreiſe, die der Befürchtung Ausdruck geben, daß die Aufnahme
der Sowjets den geſamten Charakter des Völkerbundes verändern
würde,
Von franzöſiſcher offiziöſer Seite verſucht man hartnäckig die
Auffaſſung zu verbreiten, daß die Spannungzwiſchen
Mos=
kau und Tokio weit weniger gefährlich ſein ſoll als man dies
auf Grund der einzelnen Nachrichten, die man vernimmt, glauben
könnte. Nach den franzöſiſchen Darſtellungen müſſen die
diploma=
tiſchen Aktionen und ſelbſt die militäriſchen Maßnahmen im
Fer=
nen Oſten nach einem anderen Maßſtab beurteilt werden wie in
Europa. Das ſoll die Völkerbundskreiſe tröſten..
Die innenpolitiſchen Auswirkungen der
Sow=
jetfreundſchaft werden inzwiſchen immer
fühl=
barer. Die Propaganda der gemeinſamen marxiſtiſchen Front
bei den Kommunalwahlen beunruhigt die Rechtskreiſe ſehr ſtark.
Iſt doch die geſamte Propaganda gegen die „Nationale Einigung”,
alſo direkt gegen die Regierung, gerichtet, Und ſie iſt viel
inten=
ſiver und beſſer organiſiert, als man dachte. Das drückt auch auf die
Stimmung der Neoſozialiſten.
Eine ſchwere Sorge für die Regierung bedeutet jetzt die
Li=
quidierung der Folgen des Lehrerkongreſſes in
Nizza. In Regierungskreiſen würde man die Auseinanderſetzung
mit der marxiſtiſchen Lehrerſchaft gerne in die Länge ziehen, da
man ſehr gut weiß, daß dies zur Aufrollung der gefährlichſten
in=
nenpolitiſchen Probleme führen kann. Es iſt aber für ſie
unmög=
lich, der kommuniſtiſchen Lehrerſchaft gegnüber untätig zu bleiben.
Denn die Volksſchulen werden in Frankreich mit einer Intenſität
für die kommuniſtiſche Propaganda benützt, wie es die
Außenſtehen=
den nicht einmal ahnen. Ja, ſelbſt der Unterricht beginnt ganz
hin=
ker der kommuniſtiſchen Propaganda zu verſchwinden. Bei der
gro=
ßen Verbitterung, die infolge der Wirtſchaftskriſe gerade bei der
bäuerlichen Bevölkerung herrſcht, erſcheint die Lage ſehr
bedenk=
lich. Die Regierung muß aber einen allzuſcharfen Konflikt mit den
Beamtenſyndikaten vermeiden, Viele meinen, daß die Frage von
dieſer Seite nicht zu löſen ſei; alle Fäden führen letzten Endes auf
das Verhältnis zu Moskau zurück,
Der Trick.
Wie die Sowjetrepublit in den Völkerbundstaf
hineinmanöpriert werden ſoll.
DP. Genf, 6. Seytember.
Wie man in unterrichteten Völkerbundskreiſen erfährt, ſor
len Frankreich und die übrigen europäiſchen Großmächte unf
ſtändigen Ratsmitglieder, um alle ſich etwa bei einer Abſtim
mung der Völkerbunds=Verſammlung über einen ruſſiſchen Auf
nahmeantrag ergebenden Schwierigkeiten von vornherein zu um
gehen, beabſichtigen, bereits in der erſten Sitzung des Völker
bundsrats am 7. September ohne Rückſicht darauf, ob ein Aut
nahmeantrag Rußlands für den Völkerbund vorliegt, die Frag
der Zuteilung eines ſtändigen Ratsſitzes an die Sowjetrepuhl;
aufzurollen. Dieſe Abſicht ſoll etwa ſo verwirklicht werden, da
der franzöſiſche Außenminiſter Barthou in der erſten Sitzung de
Rats am Freitag den Vorſchlag macht, der Völkerbundsrat mö
einſtimmig die Zuerkennung eines ſtändigen Ratsſitzes an
Sowjetunion für den Fall, daß ſie ihre Aufnahme in den Völke
bund beantrage, beſchließen. Bekanntlich iſt für die Zuerkennun
eines ſtändigen Ratsſitzes an einen Staat die Einſtimmigkeit de
Völkerbundsrats und die einfache Stimmenmehrheit der Völke
bunds=Verſammlung notwendig. Man rechnet in franzöſiſch=
Kreiſen nunmehr damit, daß die Völkerbunds=Verſammlu
In franzöſiſchen Kreiſen glaubt man offenbar den Völke
bundsrat durch dieſen Vorſchlag am 7. September überrumpel
und auch die Stimmen derjenigen Mächte, die der Aufnahme d
Sowjet=Republik in den Völkerbundsrat vorläufig noch abwa
tend gegenüberſtehen, erlangen zu können. Darunter dürft
namentlich Polen und Argentinien verſtanden ſein.
Geſchützſchmuggel nach Oeſterreich.
ſelbſtverſtändlich am Montag, wenn der Völkerbundsrat inzm
ſchen einſtimmig dieſen Beſchluß gefaßt habe, mit Stimmenmeh
heit den Beſchluß des Völkerbundsrats ſanktionieren werde. E
ſpäterer Aufnahmeantrag der Ruſſen, für deſſen Annahme Zwe
drittelmehrheit der Völkerbunds=Verſammlung nötig iſt, vä
dann nur noch eine Formſache.
Die öffentliche Mitteilung des öſterreichiſchen Bundeskanzle
Schuſchnigg von dem marxiſtiſchen Waffenſchmuggel nach Oeſt
reich war ein volles Eingeſtändnis der Schwäche des derzeitie
Syſtems. Niemals hätte ein Miniſter ein ſolches Geſchehen
Oeffentlichkeit unterbreiten dürfen, denn er mußte ſich ſagen,
er dadurch ſeiner Regierung einen denkbar ſchlechten Dienſt
weiſt. Es muß alſo ſchon reichlich ſchlimm ſtehen, ſonſt hätte 1. Verſetzt w
Mann wie Schuſchnigg den Mund gehalten und dafür geſorgt, 1 —rſellung d.
(5) der
in aller Stille den Waffenſchmugglern das Handwerk gelegt wür ., Bürodire
Jetzt weiß die Berliner Nachtausgabe aus Wien zu bericht 8iukung vom
daß die Tätigkeit der öſterreichiſchen Sozialdemokraten auß ſpetors bei
ordentlich zugenommen hat und daß vor einigen Tagen ause
den
andergenommene leichte Feldgeſchütze über die Grenze kamen u
in der Nähe des Vorortes Floridsdorf bei Wien vergraben w nſaſt bei A
den ſind. Die Polizei habe trotz fieberhaften Suchens bisher jrng der dem
Beſtandteile der Geſchütze nicht finden können.
Sitkung v
Stimmen die Angaben des genannten Blattes — nach dMar Mick
Eingeſtändnis von Bundeskanzler Schuſchnigg iſt daran nicht M.Siaatie
im natt
zweifeln — dann iſt die Situation in Oeſterreich doch wieder e om 1.
Okt=
mal recht ernſt. Sozialdemokraten und Kommuniſten ſollen un
r. au
der ſchwergeprüften Bevölkerung Wiens wieder eine rege Agi leiſteten 1
tion betreiben und neuen Zulauf haben. Hält man ſich vor Aug
daß im Kabinett tiefe Gegenſätze vorhanden und Starhemberg
ſeiner Heimwehr nach der Macht ſtrebt, erinnert man ſich da1 Edt wur
daß ein Mann wie Fey noch immer maßgebenden Einfluß be Atlaſſung
obwohl auch er beim letzten Aufſtand in Wien eine mehr /andelt,
zweifelhafte Rolle geſpielt hat, dann ſind damit ſchon genig
Beweiſe für die Brüchigkeit des öſterreichiſchen Regierungsſyſt
gegeben.
Die Auswertung der Pariſer Luftmanöbelss
* Im Kriegsfall ſoll die Bevölkerung
Paris verlaſſen.
Das Ergebnis der großen Luftmanöver über und um Paris
wird gegenwärtig von den Spitzen der franzöſiſchen
Landesvertei=
digung einer ſehr genauen Prüfung unterzogen. Wie es ſcheint,
die Feſtung Paris im Ernſtfall ſofort in ein Heerlager verwandelt
werden muß, in dem natürlich für Ziviliſten kein Platz mehr iſt.
Frankreich iſt ſeit Jahren dazu übergegangen, die Bevölkerung bis
zum letzten zu militariſieren. Schon heute weiß beinahe jeder
Franzoſe, welche Funktion er zu verrichten hat, wenn die
franzö=
ſiſche Nation einmal zu den Waffen greift. Paris iſt und bleibt
Knox unterbreiteten Schriftſtücken nur drei die Deutſche Front aber das Herzſtück Frankreichs, das mit aller Macht verteidigt
werden muß, Kommt es in den Beſitz des Feindes, dann iſt auch
das Schickſal Frankreichs beſiegelt.
Die militäriſchen Stellen wollen nun erreichen, daß beim
Aus=
bruch von Feindſeligkeiten in Paris niemand mehr herumläuft,
der nicht in irgendeiner Form im Dienſte der Verteidigung ſteht.
Da Paris auf jeden Fall für den Material= und
Truppentrans=
port eine große Rolle ſpielt, muß natürlich dafür geſorgt werden,
daß mit dem Ausbruch eines Krieges nicht durch die
Zivilbevölke=
tigkeit beimeſſen, Kritiſche Aeußerungen finden ſich aber nur ver= rung irgendwelche ſchwere Störungen des Aufmarſches
hervorge=
rufen werden. Mit dieſen Störungen muß man aber rechnen, wenn
Reuter ſagt in einer Meldung aus Genf, dort halte man es feindlichen Fliegern gelingt, Paris zu bombardieren und eine
ſofort das Beſtreben zeigen würde, in hellen Scharen die Stadt
zugeſandt worden iſt” Gleichzeitig werde geglaubt, daß ſie in zu verlaſſen. Ein ungeordneter Abzug müßte ſich aber nachteilig
auf die militäriſchen Abſichten auswirken.
Infolgedeſſen will man nun die bei den Luftmanövern
geſam=
melten Erfahrungen zum Anlaß nehmen, um den oben
geſchilder=
ten Eventualitäten im Ernſtfall aus dem Weg zu gehen. Die
Pariſer Bevölkerung ſoll zunächſt einmal beſſer als jetzt mit Gas=
Unterſtände gebaut werden, damit bei einem plötzlichen
Luftan=
weis darauf, daß die Währungsſchwierigkeiten, ſich vergrößern griff auf Paris der größte Teil der Einwohnerſchaft genügend
geſchützt iſt. Dann aber ſoll ein ſyſtematiſcher Abtransport der
Ziviliſten erſtrebt werden, die für die Landesverteidigung nicht
in Frage kommen, ſohald der Mobilmachungsbefehl ausgegeben
worden iſt.
Dieſe Abſichten zeigen jedenfalls, daß Frankreich ſeine
Zivil=
werde die Denkſchrift als ein Schachzug betrachtet, der geeignet bevölkerung nach beſten Kräften ſichern und ſchützen will, wenn
paſſiven Luftſchutz auszubauen, dann wird ihm das ſofort als
„Friedensſtörung und Aufrüſtung” ausgelegt.
Aufſtandsbewegung in Tunis.
EP. Paris, 6. September.
Unter den Eingeborenen von Tunis herrſcht gegenwärtig
eine große Erregung, die zu ähnlichen Vorfällen wie die
blu=
tigen Ausſchreitungen in Conſtantine zu führen droht. Der
wegung und der Kommuniſtiſchen Partei zwangsweiſe nach 4
* Cho
Süden des Landes in die ſogenannte Militär=Strafkolonie I
bannt, wo ſie unter ſtändiger Bewachung Zwangsarbeit
richten müſſen. Wegen dieſer Maßnahme und wegen neuerlie
Zeitungsverbote iſt es unter der muſelmaniſchen Bevöller! 5
in der Gegend von Moknine, die der Protektoratsverwalt!
von jeher viel zu ſchaffen gemacht hat, zu einer Meutere
kommen, die mit allen Mitteln unterdrückt wurde. Am M
woch ereigneten ſich ernſte Zuſammenſtöße zwiſchen Araben!
der Gendarmerie, wobei auf beiden Seiten geſchoſſen M4
Bei der Gendarmerie wurde ein Beamter getötet und Muie
verletzt, während die Eingeborenen drei Tote und einſt
wundete zu verzeichnen haben. Nach den Angaben M
hörden iſt die Ruhe wieder hergeſtellt.
Die ruſſiſch=amerikaniſchen Schuldten
verhandlungen geſcheiterl.
EP. Waſhington, 6. Ser
Nach einer vom Staatsdepartement ausgegebenen Gkln
ſind die ruſſiſch = amerikaniſchen Schuldenverhandlngen ends.
geſcheitert. Die am Mittwoch abend zwiſchen dem ſowjetruſe
Botſchafter Trojanowski und Vertretern des Schatzamtes 009
tene Konferenz hat, ſo wird erklärt, die Ausſichtsloſigkeit der
handlungen eindeutig bewieſen. Wie der ſtellvertretende 2i
ſekretär Moore noch hinzufügte, ſeien die amerikaniſchen 2
tragten mit ihren Zugeſtändniſſen bis an die Grenze des
lichen gegangen. Jedes weitere Zugeſtändnis würde ein
trägliches Opfer für die Vereinigten Staaten bedeute.
Mit dem Scheitern der Schuldenverhandlungen ſchwinden 44
Ausſichten für eine weitere Ausgeſtaltung des amerikanne.
ſchen Handelsverkehrs, auf die man in Regierungskreiſe!
Hoffnungen geſetzt hatte.
Zehn Toke bei Zuſammenſtößen mit ſteitend
amerikaniſchen Texkilarbeitern.
EP. Waſhington, 6. Se
Im Verlaufe des amerikaniſchen Textilarbeiter: Alsl
k.m es am Donnerstag an mehreren Stellen zu blutig."
ſchenfällen, bei denen im ganzen zehn Perſonen getötet 10le
reiche Ausſtändige ſchwer verletzt wurden. Die ſchweiſe
ſammenſtöße ereigneten ſich in Honeapath im Staate Sühlt
wo die Polizei mit Tränengasbomben gegen die Ausſi.
vorging und ſchließlich zur Waffe greifen mußte. Diel."
ſechs Perſonen getötet. Außerdem kam es zu Zuſammehſt.
Warren (Rhode Island) und Atlanta (Georgia).
Der vom Präſidenten Rooſevelt eingeſetzte Schlichta
ſchuß wird am Freitag zum erſten Male zuſammentkel."
Zahl der Ausſtändigen iſt inzwiſchen auf nahezu 400 00
gen. Der Streikführer Gorman erklärte, daß, ehe nich.
triebe ſtillgelegt ſeien, die Ausſtändigen mit dem Schlic
ausſchuß nichts zu tun haben wollten.
thea
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als
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Orchl
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„wam=
Sta=
Sant
18 der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 7. September 1934,
Jas Heſiſche Landeskheaker eröffnet ſeine
125. Spielzeit.
Fräſident der Reichstheaterkammer ſpricht zur Eröffnung.
r Sonntag, den 9. September, abends 6 Uhr wird das
= Landestheater, nach zwei Monaten Ferien ſeine Pforten
ſtenmal wieder öffnen. Die Spielzeit 1934/35, die an
die=
rg beginnt, iſt bedeutungsvoll durch das Jubiläum
z hrigen Beſtehens, das das Heſſiſche Landestheater
m Verlauf feiern wird. Im Mai 1810 erhob nämlich Groß=
Ludwig I. die damalige Darmſtädter Opern= und
Schau=
yne zum „Großherzoglichen Hoftheater”, deſſen glanzvolle
on ſich, nachdem es bei Kriegsende zum „Heſſiſchen
Lan=
ter” umgewandelt wurde, bis heute ununterbrochen
fort=
dat.
s Heſſiſche Landestheater wird ſeine Jubiläumsſpielzeit
eröffnen und durch eine Reihe beſonderer
Veranſtal=
auch feſtlich ausgeſtalten. So iſt u. a. für die Mitte der
it eine Feſtwoche vorgeſehen, in der klaſſiſche Werke der
n Muſik und Dichtung zur Aufführung kommen.
Eröffnungsvorſtellung der Oper des Heſſiſchen
Landes=
bringt am Sonntag, den 9. September, abends 18 Uhr,
Rich Wagners „Meiſterſinger von Nürnberg” in
Einſtudierung und Ausſtattung. Vor der Aufführung wird
etreter des Reichspropagandaminiſteriums der Präſident
der ichstheaterkammer. Miniſterialrat Otto Laubinger,
iſprache halten.
s Schauſpiel des Landestheaters eröffnet die Spielzeit am
g. den 11. September, abends 19.30 Uhr, mit einer
Auf=
von Goethes „Egmont”, ebenfalls in
Neueinſtudie=
rung id Ausſtattung. Die Aufführung von Goethes Trauerſpiel
irch die Muſik von Ludwig van Beethoven begleitet.
über den Zuſchauerraum hinaus der Darmſtädter
Bevöl=
keru; die die Eröffnung der Jubiläumsſpielzeit des
Landes=
thea”; als ein allgemeines Feſtereignis empfinden, wenigſtens
treil der Feier miterleben zu laſſen, wird am Sonntag
as Vorſpiel zu den „Meiſterſingern”, und am Dienstag
die Ouvertüre zu „Egmont” durch Lautſprecher aus dem
r ins Freie, nämlich in den Herrngarten, übertragen.
Der Reichsſtakthalfer in Heſſen:
Perſonalmeldungen.
ſetzt wurden: Auf Grund des § 5 des Geſetzes zur
Wieder=
rſaung des Berufsbeamtentums vom 7. April 1933 (RGBl.I
1. der Oberjuſtizinſpektor in Gießen Ludwig Steller und
rodirektor beim Amtsgericht Worms. Jakob Neff mit
g vom 1. September 1934 in die Stelle eines
Oberjuſtiz=
inſp rs bei dem Amtsgericht Offenbach bzw. beim Amtsgericht
rg.
den Ruheſtand verſetzt wurden: Auf Grund des 8 6 des
Geſetzes der Direktor bei der Landes=Heil= und
Pflege=
bei Alzey, Obermedizinalrat Hans Dietz, unter
Anerken=
nun sir dem Stgate geleiſteten langjährigen treuen Dienſte mit
g vom 1. Dezember 1934: der Amtsgerichtsrat in Bingen,
Kickler, auf ſein Nachſuchen unter Anerkennung ſeiner
„dem aate geleiſteten treuen Dienſte und unter Würdigung
ſei=
nationalen Intereſſe bekundeten Opferſinns mit Wirkung
Oktober 1934: der Amtsgerichtsrat in Dieburg, Hans
auf ſeinen Antrag unter Anerkennung ſeiner dem Staate
en treuen Dienſte mit Wirkung vom 1. September 1934.
durch Urkunde vom 23. Dezember 1933 auf Grund des
Reichsgeſetzes vom 7. April 1933 (RGBl 1 S. 175)
er=
dienſtentlaſſung des Kreisſchulrats Karl Storck zu
Darm=
ds urde durch Urkunde vom 30. Auguſt 1934 in eine
Dienſt=
gentl ng gemäß 8 4. des vorgenannten Reichsgeſetzes
umge=
durch Urkunde vom 26. Juni 1933 auf Grund des
Reichs=
geſe vom 7. April 1933 (RGBl. I S. 175) gemäß 8 4 erfolgte
dier rtlaſſung des Verwaltungsdirektors am Heſſiſchen
Landes=
theas zu Darmſtadt, Regierungsrat Dr. Paul Sander, wurde
durc rkunde vom 30. Auguſt 1934 aufgehoben.
sfallende Sprechſtunden. Die Sprechſtunden des Herrn
niniſters ſowie aller Miniſterialabteilungen fallen am
g. dem 8. September, aus.
Thorkonzert Männerchor Frohſinn-Harmonie. Der Män=
Frohſinn—Harmonie. Darmſtadt, veranſtaltet aus Anlaß
Wiederkehr des Gründungstages des im Männerchor
n—Harmonie aufgegangenen Geſangvereins Frohſinn, am
g. den 8 September, in der Turnhalle am Woogsplatz, ein
izert, unter gütiger Mitwirkung von Frl. Lili Rückward
7). Als Soliſtin in weiten Kreiſen beſtens bekannt, gibt
ickward mit Liedern von Schubert, Schumann und Brahms
oähr für künſtleriſch hochſtehenden Geſang. Der Chor, der
ſem Konzert zum erſtenmal nach der Vereinigung an die
lichkeit tritt, bringt unter Leitung ſeines Chormeiſters,
Simmermacher jun, neben Werken von Kämpf, Böhme,
lcher, Heinrichs und v. Othegraven, auch ſolche von den
Wiener Meiſtern Niemeyer und Hauberger zum Vortrag.
rgfältig zuſammengeſtellte Programm läßt ſomit auf
ge=
em Gebiet das erwarten, was heute mehr denn je den
Ge=
einen zur Aufgabe wird. Dem Konzert ſchließt ſich ein
mers an, wobei hieſige und auswärtige Vereine ſich be=
Wir feiern das Feſt der deutſchen Schule als Tag
des deutſchen Volkstums.
Zum „Tag des Volkskums”
am 16. Sepkember 1934.
Von Dr. Wilh. Spohr, Berlin.
Das iſt ein Feſt, an dem die Jugend des Reiches, die teil hat
an der großen nationalſozialiſtiſchen Revolution, der Jugend
außer=
halb des Reiches gedenkt, die nicht das Glück hat, an dieſer
Erhe=
bung unſeres Volkes unmittelbar teilnehmen zu können. „Die
deutſche Jugend im Reich für die bedrohte deutſche Jugend im
Ausland”, das iſt das Motto, das über dem „Feſt der deutſchen
Schule” ſteht.
Die ſeeliſche Verbundenheit mit den Auslandsdeutſchen zum
Allgemeingut unſeres Volkes zu machen, iſt eine der großen
Auf=
gaben nationalſozialiſtiſcher Erziehungsarbeit, damit ein Abgleiten
Das ganze Deutſchtum in der Welt
der D. D. A. zuſammenhält!
Werdet Miiglied des b. D. A.1
des Auslanddeutſchtums für alle Zeiten verhütet wird, ſeine Kräfte
vielmehr immer wieder dem Geſamtvolk nutzbar gemacht werden. Ein
Mittel zur Löſung dieſer Aufgabe iſt das „Feſt der deutſchen
Schule”, das auf dem beſonderen Feld der Jugend und der Schulen
dieſe Verbundenheit herſtellen will. Um die deutſchen Schulen geht
draußen der Kampf zwiſchen den deutſchen Volksgruppen und den
Herbergsſtaaten am ſchärfſten. Immer wieder werden gewaltſam
deutſche Schulen verdrängt.
Die Einbeziehung des Auslandsdeutſchtums in den deutſchen
Volkszuſammenhang iſt geſichert. wenn nicht nur die Jugend draußen,
ſondern auch die Jugend im Reich von vornherein in dieſen
Ge=
dankengängen aufwächſt. Wollen wir, daß die künftige Generation
von volksdeutſchem Denken im nationalſozialiſtiſchen Sinne erfüllt
iſt, ſo kann nicht früh genug damit begonnen werden, die Jugend
immer wieder auf den Bluts= und Geiſteszuſammenhang mit den
Auslanddeutſchen und auf ihre Verpflichtung zur natiovalen
Soli=
darität gegenüber der deutſchen Jugend im Auslande hinzuweiſen.
Das iſt wahrer Dienſt am deutſchen Volkstum.
Das „Feſt der deutſchen Schule” ſtellt alſo die Forderung
der nationalen Solidarität zwiſchen der deutſchen
Schul=
jugend im Reich und außerhalb des Reiches auf und ſtellt die
Pflicht zur Pflege des Volkstums in den Vordergrund aller
Ar=
beit von Jugend und Schule. In dieſer Zielſetzung könnte und
müßte das Feſt vorbildlich ſein für alle übrigen Gruppen und
Stände unſeres Volkes. Jede Gruppe, jeder Stand, jeder Beruf
im Reich ſollte einmal im Jahre, ſo wie es die Jugend, und mit
ihr die Lehrerſchaft, an dieſem „Feſt der deutſchen Schule” tut. der
entſprechenden deutſchen Gruppe im Ausland gedenken, die
Ver=
bundenheit mit ihr betonen und das Gelübde erneuern, für ſie
einzutreten und ihr im politiſchen Kampfe beizuſtehen. Was die
deutſche Schuljugend und die deutſche Lehrerſchaft an dieſem Tage
tut, das könnte und müßte die deutſche Bauernſchaft, die deutſche
Arbeiterſchaft, die deutſche Kaufmannſchaft und alle anderen
Stände in entſprechender Weiſe alljährlich durchführen, ſo daß der
Gedanke der nationalen Solidarität zwiſchen Reichsdeutſchen und
Auslandsdeutſchen allen Ständen unſeres Volkes durch einen
„Tag des deutſchen Volkstums” lebendig wird. Nur
ſo iſt es möglich, jenes lebendige, gefühlsmäßige Band aus dem
Reich über die Grenzen hinauszuſchlingen, zu den deutſchen
Brü=
dern in fremden Ländern. Nur ſo iſt es auch möglich, den im
er=
ſten Punkt des nationalſozialiſtiſchen Programms geforderten
Zu=
ſammenſchluß aller Deutſchen geiſtig vorzubereiten und im Herzen
jedes einzelnen Deutſchen feſt zu verankern.
Darmſtädter Heiner!
Wie heißt ihr die Frau eines Steffens oder Martens?
Die Steffenſen ſagt ihr, die Martenſen,
und ihr habt recht!
Eure Endung en ſteht für die ſchriftdeutſche Endung in.
Genau ſo wie Steffenſen und Martenſen wird Mackenſen betont.
Nicht die zweite Silbe iſt die ſtärkſte, ſondern die erſte!
Sprecht den Straßennamen richtig aus!
Sprachverein.
Snadt
OOnrrossskere:
Rr
MiereAchnsd mmaidche
Kumahee grmii
—0dwemnkedme-Mlans
DTeirwru= Taudran=
Oofslten e
Sonntagskarten zum Junggärtnertreffen. Am 15 16. und
17. September d. J. findet in Darmſtadt im Orangeriegarten eine
Blumenausſtellung und gleichzeitig das 1. Heſſen=Naſſauiſche
Jung=
gärtnertreffen ſtatt. Aus dieſem Anlaß werden von allen
Bahn=
höfen im Umkreis von 75 Kilom, um Darmſtadt ſowie von den
Bahnhöfen Bad=Kreuznach und Alzey Sonntagrückfahriarten (auch
Blauko) nach Darmſtadt mit folgender Geltungsdauer
ausgege=
ben. Zur Hinfahrt von Samstag, 15. 9, 0 Uhr bis Sonntag,
16. 9. 24 Uhr; zur Rückfahrt von Samstag, 15 9. 12 Uhr,
bis Montag, 17 9. 12 Uhr (ſpäteſter Antritt der Rückjahrt).
Be=
ſonderer Ausweis iſt nicht erforderlich.
Los von Verſailles!
Immer und immer wieder, warum die Deutſche Fliegerei dich
braucht und deshalb ſucht! Der, Friedens”=Vertrag von Verſailles,
der, ſich aufbauend auf einer infamen Lüge, ein ganzes Volk für
alle Zeiten knebeln wollte, zerſchlug nicht nur auch die Fliegerei
als einen der ſtolzeſten Teile der deutſchen Waffenrüſtung. Nein,
die Furcht vor dem „Fliegergeiſt” dem Geiſt eines Richthofen,
eines Boelcke, ließ unſeren Feinden keine Ruhe, ſo daß ſie, in dem
Verſailler Schanddiktat auch die Verpflichtung feſtlegten, daß
Deutſchland keine ſtaatlich getragene oder aus ſtaatlichen Mitteln
geförderte Fliegerei mehr unterhalten dürfe.
Und weil man fürchtete, daß deutſcher Fliegergeiſt doch einen
Ausweg aus dem unwürdigen Zuſtand der Verſklavung finden
könnte, mußten Zuſatzverträge von Paris und London herhalten,
um nicht allein Motorſtärke, ſondern auch beſtimmte Bauarten von
Flugzeugen nach unten zu begrenzen. Die „Sieger” kannten einem
waffen= und wahrloſen Deutſchland gegenüber nichts anderes als
„Sicherheit!”
Fliegergeiſt fand doch einen Ausweg: Ging es nicht mit
Motoren dann mußte es eben ohne Motore gehen! So erſtand
die Segelfliegerei und eroberte ſich in der Welt eine
Spitzenſtel=
lung! Und in zahlreichen ſportlichen Flugkonkurrenzen der
Nach=
kriegszeit belegten deutſche Flieger mit ihren ſchwachen Maſchinen
oft genug die erſten Plätze. Fliegergeiſt ſiegte, der Geiſt, der Mann
für Mann beſeelt, die am Steuer ſitzen oder ſonſtwo in der
Flie=
gerei ihren Dienſt tun!
Die Weltgeltung eines Volkes iſt heute mitbeſtimmt von der
Größe ſeiner Luftfahrt! Solange Verſailles, Paris und London
dem Staat eine ſtaatliche Fliegerei verbieten, mußt auch du,
deut=
ſcher Volksgenoſſe, ſie tragen helfen! Deine Mitarbeit im Dienſt
am Volke!
Wann biſt du Mitglied im Deutſchen Luftſport=Verband?
Anmeldung bei der Flieger=Ortsgruppe Darmſtadt,
Darmſtadt, Gutenbergſtraße 36, Fernruf 4321.
— Die Fliegerortsgruppe Darmſtadt veranſtaltet am Freitag
abend 8.30 Uhr im Städtiſchen Saalbau eine öffentliche
Verſamm=
lung, in der der ſeinerzeitige Inhaber des Weltrekordes im
Streckenſegelflug, Hans Fiſcher einen Vortrag hält und der
Film „Rhön=Segelflug=Wettbewerb 1934” gezeigt wird. Für
An=
gehörige des Flieger= und Segelflieger=Sturmes ſowie, für die
Mitglieder der Fliegerortsgruppe iſt das Erſcheinen Pflicht.
300 000 Mark=Gewinn gezogen. In der Donnerstag=
Vormit=
tagziehung der Preußiſch=Süddeutſchen Klaſſenlotterie wurde der
300 000 Mark=Gewinn auf die Nummer 20 498 gezogen. Das Los
wird in der erſten Abteilung als Ganzes in Berlin geſpielt, in
der zweiten Abteilung als Achtel in Bayern.
Briefkaſſen.
Jedrr Anfrage iſi die letzie Bezugéqulttung beizufügen. Anonyme Anfragen wirden
nſcht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechteverbindlichkelt.
„Waſſergeld.” 1 Eine Aenderung in der Regelung iſt ohne
Zuſtimmung der Mieter nur mit Beginn eines Kalenderjahres
zuläſſig. 2. Der Vermieter hat eine Aufſtellung den Mietern
darüber vorzulegen, wie er das nach der Friedensmiete
ausge=
ſchlagene Waſſergeld auf die Nutzungsberechtigten verteilt, ſich
mit eingeſchloſſen, wenn er im Hauſe Wohnung hat.
Heſſiſches Landestheater Darmſta
Eröffnung der 125. Spielzeit
Sonntag, 9. September 1934, 18 Uhr, Großes Haus (Miete C a)
Anſprachedes PräſidentenderReichstheaterkammer,
Miniſterialrat Oito Laubinger
hierauf:
In neuer Einſtudierung und Ausſtattung
Die Meiſterſinger von Nürnberg
Oper von Richard Wagner
Muſikaliſche Leitung: Karl Friderich
Spielleitung: Max Hofmüller
Bühnenbild: Max Fritzſche
Dienstag, 11. September 1934, 19.30 Uhr, Großes Haus (Miete 4.41)
In neuer Einſiudierung und Ausſiattung
Egmont
Ein Trauerſpiel von Goethe
Muſik von Beethoven
Splelleitung: Franz Everth
Muſikaliſche Leitung: Karl Friderich
Bühnenbild: Max Fritzſche
Nächſie Spieltage: Mittwoch, den 12.: Werbevorſtellung für die Deuiſche Bühne: „Das Land des Tächelns”
Donnerstag, den 13.: „Egmont” (Miete C 2)
Samstag, den 15.: „Egmont” (Miete E.1)
Sonntag, den 16.: „Die Meiſterſinger von Nürnberg” (Miete B 1)
V 9382
Der Vorverkauf an der Tageskaſſe hat begonnen. /Neueinzeichnung von Platzmieten werktäglich 9 — 43.30 Uhr bei der Mietabteilung
Seite 6 — Nr. 247
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Aus der NSDAP.
NSLB., Fachſchaft Muſik.
Am Samstag, den 8. September, nachmittags 3 Uhr, findet in
der Aula des Realgymnaſiums zu Darmſtadt, Schulſtraße, eine
Tagung ſtatt. Frau Zimmer=Korſchus, Gießen, hält ihren Vortrag
über „Methode einer Notenſchrift”, der vor den Sommerferien
ausfallen mußte. Zu dieſem Vortrag ſind die Kreisarbeitsleiler
der Fachgruppe Muſik im NSVB. und die Herren Chorleiter des
Heſſiſchen Sängerbundes freundlichſt eingeladen.
Reichsfachſchaft „Privates Kraftomnibusgewerbe‟. Auf Grund
des Geſetzes über den organiſchen Aufbau der deutſchen Wirtſchaft
vom 27. Februar 1934 hat der Herr Reichsverkehrsminiſter durch
Verordnung vom 20. April I. J. den Reichsverband des
Kraftfahr=
gewerbes mit den 4 Reichsfachſchaften: Droſchken= und
Vermiete=
wagengewerbe, Kraftomnibusgewerbe, Güterfernverkehr,
Güter=
nahverkehr errichtet. Dem Reichsverband müſſen alle das
Kraft=
fahrgewerbe betreibenden Unternehmer und Unternehmungen
an=
gehören und werden andere Verbände als Berufsvertretung nicht
mehr anerkannt. Die Reichsfachſchaft „Privates
Kraftomnibus=
gewerbe” iſt in Landesfachſchaftsbezirke aufgeteilt, die ſich mit den
Treuhänderbezirken decken Als Landesfachſchaftsführer für den
Treuhänderbezirk Heſſen iſt Herr Mendel, Darmſtadt. Adolf=
Hitler=Platz 1, berufen worden. Derſelbe iſt in allen das private
Kraftomnibusgewerbe betreffenden Angelegenheiten zuſtändig und
durch den Reichsfachſchaftsführer im Einvernehmen mit dem
Prä=
ſidenten des Reichsverbandes mit dem Aufbau der Organiſation
im Treuhänderbezirk Heſſen beauftragt.
Zuſammenarbeik zwiſchen NS.=Kulkurgemeinde
und NS.-Lehrerbund.
Die NS.=Kulturgemeinde teilt mit: Die NS.=Kulturgemeinde
als die große Gemeinſchaft aller am kulturellen Leben der
deut=
ſchen Nation Anteil nehmenden Volksgenoſſen hat die große
Auf=
gabe, eine aus nat.=ſoz Lebensgefühl und deutſcher
Weltanſchau=
ung wachſende neue Volkskultur vorzubereiten. Ihre Löſung
er=
fordert die Einpflanzung eines neuen kulturellen Wollens in das
Herz jedes deutſchen Volksgenoſſen, beſonders in der jungen
Ge=
neration. Der nationalſozialiſtiſche Erzieher, dem für die
Heran=
bildung eines neuen, im Geiſte des Führers wirkenden Geſchlechts
ganz beſondere Verantwortung zufällt, nimmt an der
Durchfüh=
rung der der NS.=Kulturgemeinde geſtellten Aufgaben ſtärkſten
Anteil. Der NS.=Lehrerbund als der Zuſammenſchluß der
deut=
ſchen Erzieher iſt darum bereit, die Beſtrebungen der NS.=
Kultur=
gemeinde nach Kräften zu fördern. Um die von der Bewegung
ge=
forderte Einheitlichkeit der kulturellen Beſtrebungen beider
Or=
ganiſationen ſicherzuſtellen und um engſte Zuſammenarbeit zu
ge=
währleiſten, wurde folgende Vereinbarung getroffen:
1. Die Dienſtſtellen und Einrichtungen der NS.=
Kulturge=
meinde ſtehen dem NS.=Lehrerbund für ſeine künſtleriſchen und
kulturellen Aufgaben zur Verfügung.
2. Der NS.=Lehrerbund überträgt die Durchführung aller
Ver=
anſtaltungen auf den Gebieten Theater, Film Vortragsweſen,
Schrifttum Konzert bildende Kunſt der NS.=Kulturgemeinde.
3. Die Mitglieder des NS.=Lehrerbundes werden im Vollzug
der Anordnung des Herrn Reichsminiſters Ruſt vom 17. 3. 1934
U IT C 3610 K den Ausbau der Jugendgruppen der NS.=
Kultur=
gemeinde (früher Deutſche Jugendbühne) tatkräftig unterſtützen.
4. Die Mitglieder des NS.=Lehrerbundes werden
Verpflich=
tungen zum regelmäßigen Beſuch künſtleriſch=kultureller
Veranſtal=
tungen (Abonnements) ausſchließlich über die NS.=
Kulturge=
meinde als der einzigen parteiamtlich anerkannten Organiſation
eingehen.
5. Der NS.=Lehrerbund entſendet einen Beauftragten als
ſtändigen Verbindungsmann in die Reichsamtsleitung der NS.=
Kulturgemeinde.
Unterſchriften:
NS.=Lehrerbund (gez.) Hans Schemm.
NS.=Kulturgemeinde in der NS.=Gemeinſchaft Kraft durch Freude
(gez.) Dr. Walter Stang.
Deutſche Jungs in Schokkland.
Vor 14 Tagen ungefähr war es, daß ein Bild im „Scotsman”
der führenden ſchottiſchen Zeitung, den Empfang deutſcher Jungs
in Edinburgh brachte. Deutſche Hitlerjungs aus Düſſeldorf,
ſtramme Kerle, in ihren Uniformen, blau mit ſilbernen Knöpfen.
Daneben ſchottiſche Boy=Scouts (Pfadfinder) mit ihren Tartan=
Kelts und den großen Südweſter ähnlichen Hüten.
Geſtern nun brachten, ſie ihren Dank an ihre ſchottiſchen
Freunde den Kameraden bei den Boy=Scouts. Der ſchottiſche
National=Sender hatte ihnen einige Minuten eingeräumt. Deutſche
Lieder klangen über ganz Schottland und herzliche Dankesworte
für die Gaſtfreundſchaft, die ſie in dem ſo geizig verſchrienen
Schottland fanden. Denn viel haben ſie ſchon geſehen, unſere
Jungs, Edinburgh, Inverneß und Aberdeen war ihre Hauptroute
bis jetzt geweſen. Ihr höchſtes Ziel iſt die Beſteigung des Ben
Nevis, dem höchſten Berge der Britiſchen Inſeln.
Südwärts wieder wird ihr Weg ſie dann führen nach
Glas=
gow und London, nicht lange mehr, und ſie werden der Heimat
entgegen gehen. Freunde zurücklaſſend und ein wenig von dem
neuen friſchen Geiſt, der in all unſeren Jungs ſteckt. Eindruck
haben ſie alle gemacht durch ihr feines Auftreten und Ausſehen
allein, und vielleicht auch gar manche falſche Einbildung über
Deutſchland geändert und abgeſchwächt.
Dieſer Beſuch unſerer Jungs hier in Schottland wird einen
Gegenbeſuch ſchottiſcher Boy=Scouts zur Folge haben. Mit
derſel=
ben Dankbarkeit gegen unſer Deutſchland, wie ſie unſere Jungs
nun gegen die Schotten empfinden, werden ſie zurückkehren.
Mei=
nungen werden ausgetauſcht. Ein beſſeres Verſtändnis für die
Eigenarten beider Völker wird erweckt. Das Intereſſe wird
per=
ſönlicher. So baut unſere junge Generation eine Brücke zum
Aus=
land unbewußt vielleicht, dem Vaterlande zu beſſerem Anſehen in
der Fremde verhelfend. Das ſind unſere deutſchen Jungs. A.K.
Aus den Darmſtädker Lichtſpiel=Theakern.
Palaſt: „Scherben bringen Glück”.
Eine tolle Groteske, in der die Zähmung einer
Widerſpenſti=
gen” auf eine ſehr draſtiſche und echt amerikaniſche Weiſe
demon=
ſtriert wird. Es gibt allerdings, wie ſchon der Titel verheißt, ſehr
viel Scherben in dieſem Film und mit den Darſtellern, beſonders
mit dem „Helden” Stanley Lupino muß man wirklich Mitleid
haben, ſo oft muß er Treppen hinunterfallen und bekommt
chine=
ſiſche Vaſen und andere hübſche Dinge an den Kopf. Aber es läuft
immer noch gut ab und zum Schluß herrſcht in der erſt ſo
beweg=
ten Ehe eitel Sonnenſchein.
Zwei gute Beifilme finden ſich im Vorprogramm: ein ſehr
intereſſanter Kulturfilm von der Entſtehung der Alpen und eine
a=
hübſche Bilderreihe zum Thema „Wochenende‟
Markidienſt der Landesbauernſchaft
Heſſen=Naſſau.
Heute beſonders zu empfehlen:
Obſt: „Tafel= und Wirtſchaftsäpfel,
Tafel= und Wirtſchaftsbirnen,
Pfirſiche, jetzt zum Einmachen beſonders geeignet,
ſüße Zwetſchen,
deutſche Weintrauben, voll ausgereift, beſonders
ſüß, großbeerig.
Gemüſe: Gemüſe= und Einmachbohnen,
Salat= und Einmachgurken,
Spinat,
Tomaten in hervorragender Güte u. Sortierung,
Wirſing,
Rotkraut,
Weißkraut,
Blumenkohl.
Eßt deutſches Obſt und deutſches Gemüſe!
Freitag, 7. September 1734
*Hier Hund — Wer dort?
Schwerhörigen=Hund — ein neuer Hundeberuf. — Ein großartiger Dreſſurerfolg. — Inkervien mit do
einzigen Telephonhund der Welk.
In vielen Berufen gibt es Hunde, die etwas beſonders Tüch=
Gleich danach wird Herrchen müde, ſtellt die Weckeruhr
tiges leiſten. Dixi, eine prächtige Schäferhündin mit Polizei= legt ſich gähnend auf das Sofa. Dixi fällt darauf herein
hundeprüfung, wollte aber höher hinaus. Alle dieſe intereſſan= glaubt, daß er jetzt feſt ſchläft. Wichtig und ernſt legt ſich
ten und nützlichen Hundeberufe waren Dixi nicht ſchwierig genug Hund auf die Erde und beobachtet Herrchen und die Weckeru
und hatten keinen Reiz für ſie. Es mußte etwas „Beſonderes”, denn Herrchen muß pünktlich aufſtehen, wenn der Wecker
klin=
ſein.
Da raſſelt er auch ſchon los. Dixi ſpringt auf. rennt zum
Dixi hat es fertiggebracht, der erſte Schwerhörigen= und ſtößt Herrchen mit der Naſe unterm Arm. Diesmal we
und Taubſtummenhund der Welt zu werden. Den Herrchen ſchwer auf, und Dixi muß ſich alle Mühe geben
Schwerhörigen und Taubſtummen fehlte ein vierbeiniger Führer wach zu bekommen. Endlich iſt es geſchafft. Es war höchſte
und Helfer. Der Gedanke wurde zur Tat. Hinter verſchloſſenen, denn fünf Minuten ſpäter ſitzt Herrchen von „Räubern”
Türen wurde mit Herrchen gearbeitet. Die kluge Dixi legte ein" gefeſſelt auf demſelben Sofa, auf dem er vorhin ſanft geſchla
Eramen ab und iſt ſchon mit Erfolg in der Oeffentlichkeit vor= hat. Stricke ſind um Herrchens Arme gebunden, und Birſ
geführt worden. Als Pionier iſt ſie zwei anderen Schäferhunden jetzt ſehen, „wie” ſie die Situation rettet. Ohne ſich
weiter=
vorausgegangen. Nach Dixis Muſter werden dieſe beiden jetzt regen, geht ſie zielſicher auf Herrchen zu. Das Ding wird
den verantwortungsvollen Beruf eines Schwerhörigen= und Taub= ſchon drehen. Dixi bleckt die Zähne, und in kurzer Zeit ſind
ſtummenhundes ausüben.
Stricke durchfreſſen und Herrchen iſt frei.
Dixi wollte hoch hinaus.
Dixis Züchter berichten: „Der Vorſitzende des Deutſchen
Schäferhunde=Verbandes kam auf die Idee, Schwerhörigen
und Taubſtummen durch Abrichten von Hunden eine Hilfe
zu geben. Das hielt man in Fachkreiſen bisher für unmöglich,
weil eine Ausbildung auf „Sichtzeichen” notwendig iſt. Bei den
Schwerhörigen fällt das geſprochene Wort (Lautezeichen) fort.
Ich wollte nun durch Dixi beweiſen, daß es möglich iſt, einen
Hund für Schwerhörige und Taubſtumme auszubilden. Darum
wagte ich das Experiment. Dixi ſoll ein Muſterhund ſein und iſt
als Vorbild für andere Hunde gedacht.
Jeder Schwerhörige muß in anderer Weiſe unterſtützt
wer=
den. Einer braucht den Hund hauptſächlich im Straßenverkehr.
Der Hund muß ihn vor Autohupen und
Fahrradklin=
geln warnen. Vor Gefahren, die von hinten kommen. Ein
anderer Schwerhöriger hört die Türglocke nicht. Einer will
mor=
gens geweckt werden, und ein anderer Schwerhöriger muß ans
Telephon gebracht werden. Eine Rundfrage ergab, daß etwa
drei Viertel aller Schwerhörigen, die ſonſt noch Unterhaltungen
gut folgen können, die Türglocke odex andere Klingeln
nicht wahrnehmen. Ein guter Schwerhörigenhund muß
das alles können, und Dixi wird etwas davon jetzt vorführen.”
Dixi zeigt ihr Können.
Dixi ſpitzt die Ohren und ſpringt von der Erde auf, denn
ſchon hat Herrchen durch eine für Dixi geheime Vorrichtung die
Haustürklingel in Bewegung geſetzt. Herrchen wird „an der
Hand genommen” und vorſichtig, aber energiſch, zur Tür geführt.
Dixi bleibt ſtehen und bellt laut und deutlich etwa ein halbes
Dutzend mal hintereinander.
Dixi bellt in das Telephon.
Kaum iſt Herrchen befreit, iſt ſchon wieder was los, Kei
Augenblick hat man Ruhe, wenn man im Beruf iſt. Das 3
phon klingelt und Dixi geht zum Apparat, nimmt den
Höre=
legt ihn auf eine zweite Gabel, bellt in den Hörer — „Hier
wer dort?” Nimmt dann den Hörer und legt ihn auf die
zurück. Dixi hat telephoniert. Sie hat gezeigt, daß Herr
nicht zu Hauſe iſt, Dixi legt ſich befriedigt hin, und Herrchen
zählt weiter:
„Immer wurde ich zum Spaß gefragt, ob mein Hund
telephonieren könne? Mit einem „Hier Hund, wer dort?” wo
man mich und meine Dixi necken. Da dachte ich: den Spaß y
den wir zur Wahrheit werden laſſen. Ich habe dann ein g
Telephon gekauft und für Gleichſtrom umgebaut. Jetzt kor
mein Hund ſo viel telephonieren, wie wir wollten, ohne Da
vom Amt mit ſeiner Stimme zu erſchrecken.
Morgens um ½6 Uhr, bevor ich ins Büro ging, arbeitete
mit Dixi. Telephonieren war die ſchwerſte Aufgabe für ihn.
noch kein Hund hat es fertiggebracht, ihn darin nachzunhr
Dixi iſt der einzige Telephonhund. Am Anfang war es faſt
möglich für ihn den Hörer wieder in die Gabel zu legen.
Anfang der Uebung mußte Dixi den Hörer mit der echn
nehmen, dann den Hörer auf die Gabel legen. Das iſt
ſchwer, weil der Hörer in die Gabel balanciert werden muß,
ein Hund nicht einſehen kann, daß der Hörer waagerecht in
Gabel liegen muß. Aber nach dreizehn Tagen war es geſch
Dixi kann den Schwerhörigen zum Telephon rufen. Wenn 9
chen ausgegangen iſt, kann Dixi ſich für den anderen Teilnek
bemerkbar machen mit einem lauten und deutlichen: „Hier H
wer dort?‟
Lotte Bräuet
Turnkreis 18 Darmſtadt der 92.*
Kreiswanderung am Sonntag.
Alljährlich anfangs September iſt der allgemeine Wandertag
der Turnvereine. Derſelbe iſt durch die Kreisleitung auf Sonntag,
den 9. Sept., feſtgeſetzt worden. Wie üblich wandern die
ein=
zelnen Vereine von ihrem Ort ab und treffen gegen 11.30 Uhr auf
dem gemeinſam geſteckten Ziele, dem Frankenſtein (
Burg=
ruine) ein. Um 12 Uhr findet an dem in unmittelbarer Nähe der
Burgruine gelegenen Ehrenmale für die gefallenen Turner des
ehemaligen Main=Rhein=Turngaues eine ſchlichte Feierſtunde ſtatt.
Im Anſchluß hieran ſoll auf der dem Ehrenmale vorgelagerten
Wieſe ein volkstümlicher Turnbetrieb einſetzen. Jungturner und
Jungturnerinnen, Turner und Turnerinnen, ja ſelbſt die Alten
treten an zu unvorbereiteten Freiübungen und betätigen ſich dei
Spiel und Tanz.
Die Herbſtwanderungen nach dem Frankenſtein gehören ſeit
Jahren in den Arbeitsplan der Turner. Jeglicher ſonntiger Betrieb
ruht an dieſem Tag, und es war ſchon immer eine beſondere
Freude, dort alte Bekannte zu treffen. Wer nun einmal die
Turnerſchaft und ihre volkstümliche Arbeit kennen lernen will, der
komme zum Frankenſtein am 9. September. Die Turnvereine aber
werden nochmals an dieſer Stelle zur regen Teilnahme
auf=
gerufen.
Die Beſchaffung von Luftſchuhgeräken.
Die Beſchaffung von Luftſchutzgeräten, ſowie von
Gegenſtän=
den zur Ausſtattung von Schutzräumen uſw. geſchieht zweckmäßig
nur nach vorheriger Rückſprache mit der örtlichen Gliederung
des Reichsluftſchutzbundes bzw. der örtlichen Bauberatungsſtelle.
Die Dienſtſtellen ſind gerne bereit, Intereſſenten die
erforder=
lichen Auskünfte zu geben. Es wird demgemäß empfohlen, nichts
ohne ſachliche Beratung zu kaufen.
Vereins- und lokale Veranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Der Muſikverein Darmſtadt wird ſeine diesjährige
Konzerttätigkeit, über die demnächſt noch Näheres bekannt gegeben
wird, mit einer Aufführung von Haydns „Jahreszeiten” beginnen.
Die erſte Probe dazu für Damen und Herren findet am Montag,
den 10. September, 20 Uhr, im Vereinsſaal ſtatt. Stimmbegabte
Damen und Herren, die dem Verein als aktive Mitglieder
beizu=
treten wünſchen oder als Gäſte mitzuſingen beabſichtigen, werden
gebeten, ſich zu der Probe einzufinden und bei einem
Vorſtands=
mitglied zu melden. Nach der Probe, von 21 Uhr ab, findet zur
Einweihung des geſchmackvoll neu hergerichteten Saales ein
ge=
ſelliges Beiſammenſein mit muſikaliſchen Darbietungen ſtatt.
Ak=
tive und inaktive Mitglieder ſowie Freunde des Vereins ſind dazu
freundlichſt eingeladen.
Tageskalender.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Beſſunger Lichtſpiele: „Gipfelſtürmer”.
Liſte der ſäumigen Steuerzahler.
Der Staat ſtellt die Rechtsform dar, in der ſich das L
erkſam
der Volksgemeinſchaft und aller ihrer Glieder vollzieht. Der E
iſt nicht um ſeiner ſelbſt willen, ſondern um des ſeiner Füh
anvertrauten Volkes willen da. Er iſt da, um die Vor
ſetzungen zu ſchaffen, zu feſtigen und zu ſtärken, deren es be
wenn das Volk als ſolches und in natürlicher Folge davon die I
zelnen Berufsſtände, die einzelnen Familien und die einze
Volksgenoſſen ſollen leben und gedeihen können.
Der Staat braucht zur Erfüllung ſeiner Aufgaben Geld.
zur Beſtreitung der Ausgaben erforderlichen Mittel müſſen, ſo
nicht dem Staat Einnahmen aus eigenem Vermögen zuſließer A
bteilu
Form von Steuern und ſonſtigen Abgaben auf die Gliede „ahmen vo
Volksgemeinſchaft umgelegt werden. Ohne Steuern kein E
und ohne Staat keine Daſeins= und Entwicklungsmöglichkei
wurde
Volkes, der Familie und der Einzelperſon.
Berde
Die Kraft des Staates, die ihm geſtellten Aufgaben 3 IInen
füllen, beſtimmt ſich nach der Einſtellung der einzelnen 22 geführt wer
genoſſen zum Staat. Die Einſtellung des einzelnen Volksgei geſtellt.
zum Staat findet ihren Ausdruck in dem Grad des Pflich
ung
wußtſeins und des Verantworrungsbewußt!
gegenüber dem Staat. Eine der weſentlichſten Pflichten b
darin, dem Staat die zur Erfüllung ſeiner Aufgaben erfe
lichen Mittel zu geben. Der Grad des Pflichtbewußtſeins un
Verantwortungsbewußtſeins des einzelnen gegenüber dem
beſtimmt ſich infolgedeſſen im weſentlichen nach ſeiner
Ehrlichkeit bei der Abgabe von Steuererklärungen
und nach der
Pünktlichkeit in der Erfüllung ſeiner ſteuerlichen Verpflichtu
Dieſe beiden Eigenſchaften — Ehrlichkeit und Pünktlichke
der Erfüllung der ſteuerlichen Verpflichtungen — ſtellen die
Grundlage wahrer Treue zum Staat und damit zur Voll
gemeinſchaft
dar. Je ſtärker dieſe Eigenſchaften ſich ausprägen, um 09
geſtaltet ſich das Maß, um das die Steuerlaſt, die auf di
zelnen Perſon ruht, gemildert werden kann, und um 000
ſind infolgedeſſen die Vorausſetzungen für eine
durchgreifende Geſundung der ſozialen, wirtſchaftlil.
und finanziellen Dinge unſeres Volkes.
Mangel an Ehrlichkeit und Pünktlichkeit in der Erſiu
der ſteuerlichen Verpflichtungen bedeutet Mangel an Treue
Staat und zur Volksgemeinſchaft Um dieſen Mangel aus
Kreis unſerer Volksgenoſſen möglichſt auszuſchließen und gie!
tig die Kraft des Staates zur Erfüllung ſeiner Aufgaben zu
ken, wird in Zukunft eine
Liſte der ſäumigen Steuerzahler
aufgelegt werden, erſtmalig im Frühjahr 1936 für das Ja9.
In die erſte Liſte der ſäumigen Steuerzahler wird aufg
men werden, wer am 1. Januar 1935 mit Steuerzahlungen 01.
Zeit vor dem 1. Januar 1935 rückſtändig iſt oder es im Sayl
hinſichtlich einer Zahlung oder Vorauszahlung zu einer.
maligen Mahnung kommen läßt. Es liegt deshalb im In
eines jeden Steuerpflichtigen, die vorhandenen Steuerrüchſtal
bald wie möglich, ſpäteſtens bis Ende Dezember 1934, reſt
beſeitigen und ab Januar 1935 die einzelnen Steuerzahlunge
pünktlich zu entrichten.
Die Steuerzahlungen ſind möglichſt nicht durch Barge!
dern durch Poſtſcheck, Ueberweiſung. Zahlkarte oder dergleie
entrichten. Auf der Rückſeite des Ueberweiſungsabſchnite
dergleichen muß ſtets vollſtändig genau angegeben werden,
die Zahlung dient.
Beiſpiele:
1. „Steuernummer 2/631.
Karl Schmidt, Berlin=Zehlendorf, Berliner Straße
Umſatzſteuervorauszahlung für Auguſt 1934,
2 v. H. von 64 500 Reichsmark.”
2. „Steuernummer 1/386,
Ernſt Kramer, Königsberg. Schloßgaſſe 6.
Einkommenſteuerabſchlußzahlung für 1933.
gemäß Einkommenſteuerbeſcheid für 1933.
3. „Steuernummer 3/419,
Erwin Metzner, Erfurt, Gothaer Straße 9
Einkommenſteuervorauszahlung drittes Kalender
jahr 1934,
gemäß Einkommenſteuerbeſcheid für 1933.
Heſſiſche Erfinder.
Auszug aus dem Patentblatt vom 30. Auguſt 1994
B. Erteilte Patente, 63 6. 30. 602 723 Heind 2
Darmſtadt Führungseinrichtung für die Träger der
von Gleisketten für Kraftfahrzeuge mit an der inneren i.
ſchiene anliegenden Stützrollenpaaren. 11. 11. 1932, K. 1=*
64 a, 82 602 671. Ludwig Jourdan Nieder=Beerbach,
ſtadt=Land. Trinkgefäßunterſatz mit Zählvorrichtung.
J. 46 574.
ktag, 7. September 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Seite 7
Aus Heſſen.
. Nieder=Ramſtadt, 7. September. NS.=Volkswohl=
—t. Auf den in der vergangenen Woche erfolgten Ausflug der
bis am Ferienaufenhalt untergebrachten 32 Kinder nach Frank=
M. unternahm am Mittwoch die hieſige
Ortsgruppenlei=
tu. iinen Tagesausflug nach Darmſtadt. Bereits in den frühen
ca” nſtunden erreichte man die Ludwigshöhe, deren
Ausſichts=
tu ür die Kinder einen herrlichen Ausblick in die nähere und
wete Umgebung Darmſtadts bot. Nach einem kurzen Imbiß
wun der Weitermarſch nach Darmſtadt angetreten. Die erſte
Be=
ſiche ng galt dem Schloß. Das Glockenſpiel erregte bei den
frem=
der indern ein wahrhaftes Erſtaunen. Die Beſichtigung des
Schy muſeums brachte die Feriengäſte aus dem Erſtaunen ſchon
ga cht mehr heraus. In dem NSV.=Heim in der
Mackenſen=
ſtre wurden dann die Kinder verpflegt. Der Nachmittag galt
der= ſichtigung Darmſtadts und des Landesmuſeums. Der Zweck
des; isflugs, den Kindern neben der körperlichen Erholung auch
die tten und Gebräuche anderer Gegenden, die Sehenswürdig=
keich fremder Landesteile zu zeigen, wurde beſtimmt erreicht.
Ober=Ramſtadt, 7. September. Für einen vierwöchigen
Lal aufenthalt im Oktober werden in unſerer Gemeinde
für rarkinder noch weitere Freiſtellen erbeten. Nachdem aus
Obe kamſtadt allein bis jetzt 58 Kinder im ſchulpflichtigen Alter
in zwärtigen Landſtellen zur Erholung untergebracht waren
und= Verſchickung weiterer Kinder von hier in Ausſicht
genom=
meu; iſt es Pflicht aller Volksgenoſſen, die hierzu einigermaßen
Lage ſind, auch Freiſtellen für Saarkinder zur Verfügung
ſen. Anmeldungen nimmt jederzeit der
Ortsgruppenamts=
lei4 der NSV., Pg. Breitwieſer, Bürgermeiſterei, entgegen.
Dieburg, 5. Sept. Große Wallfahrt. Am
Sams=
tag, m 8. September, feiert die katholiſche Gemeinde das Feſt
Mcr Geburt, verbunden mit der großen Wallfahrt, in
alther=
gebster Weiſe. Eingeleitet wird die Feier am Freitag
nach=
mit einer feierlichen Veſper. Am Samstag findet
vor=
z ein feierliches Hochamt ſtatt bei günſtigem Wetter am
Itar. Anſchließend wird am Sonntag die Stadtwallfahrt
. Um auch ihrerſeits die Wallfahrt zu fördern, hat die
jahn Sonntagskarten ſchon für Freitag im Umkreis von
zur Ausgabe ausgelegt.
Eppertshauſen, 6 Sept. Waſſerverſorgung. Mit
Beg dieſer Woche wurde in hieſiger Gemeinde mit dem Bau
der iſſerleitung begonnen. Im Hinblick auf die ſchlechte
Waſſer=
verfung, die zum Teil noch aus Ziſternen erfolgt, aus welchen
das aſſer mittels eines an einer Stange befeſtigten Eimers
her defördert wird, iſt der Bau der Waſſerleitung ſehr zu
be=
rü Zunächſt wird auf dem Wege der Notſtandsarbeit ein
der ’s Ortsnetzes ausgebaut. In ungefähr drei Wochen dürfte
dieß Teil der Gemeinde mit hygieniſch einwandfreiem Waſſer
ver It ſein. Die Waſſerbelieferung erfolgt durch das
Gruppen=
waff verk des Kreiſes Dieburg. — Bezirksſingen. Am
Soxz g trafen ſich hier die Kirchenchöre des Dekanats Dieburg
zu" im diesjährigen Kritikſingen. Nach einer
kirchenmuſikali=
ſche= ndacht in der hieſigen Kirche fand im Saalbau Eder eine
ſehr rrk, und ſtanden die geſanglichen Darbietungen auf recht
bec icher Höhe.
Erbach, 7. September. Luftfahrt tut not: Das
HeFle Kultusminiſterium hat der Lufthanſa in Mannheim
ge=
ſtar— in den Schulen des Kreiſes Lichtbildervorträge zu halten,
um Jugend für die Fliegerei zu begeiſtern. Die Vorführungen
für : hieſigen Schulen fanden am Dienstag vormittag im
Ge=
me haus ſtatt. Die Lufthanſa hatte hierzu in der Perſon des
He— Leutner=Mannheim einen begeiſternden Redner
ent=
ſan 1 Die Kinder bekamen einen Ueberblick über die Entwicklung
derftfahrt, angefangen vom Aufſtieg des erſten Papierballons
im rre 1783 bis zu den Meiſterwerken deutſcher Technik, von der
ein 1ſten Maſchine bis zu den Luftrieſen G. 38 und Do. X. Am
auss rlichſten behandelt wurde die Handelsluftfahrt. In der
letz=
ten teilung lernten die Schüler an Hand wohlgelungener
Auf=
wal e vom Flugzeug aus unſere nähere Heimat kennen. Die
Au yrkſamkeit unſerer Jugend bei den intereſſanten
Ausführun=
gem irde noch geſteigert, als der geſchätzte Redner erklärte, er
in etwa 14 Tagen mit einem Flugzeug nach Erbach kom=
Zei dieſer Gelegenheit ſollen auch die Freiflüge
durch=
werden. Die Glücklichen werden noch durch das Los feſt=
— Am Freitag abend findet im Gemeindehaus eine
Wie=
der ing des Vortrages ſtatt, zu welchem ſämtliche Intereſſenten
unF deutſchen Luftfahrt eingeladen ſind. Auf je 80 Beſucher
ent k auch hier ein Freiflug.
Beerfelden, 6. Sept. Obſtverſteigerungen. Die
1:zialdirektion Starkenburg bringt in der kommenden Woche
das bſt an den Straßen hieſiger Gegend zum Aufgebot, und
zw— im 10. Sept. die Straßen Finkenbach—Airlenbach,
Beerfel=
erIlfen, Güttersbach-Hüttenthal, am 11. Sept.: Beerfelden=
Fir bach-Hainbrunn, Kortelshütte—Rothenberg-Beerfelden,
am1 2. Sept.: Gammelsbach-Beerfelden-Hetzbach, Hetzbach—
Kauch, am 13. Sept.: Erbach—Erlenbach-Bullau, Erbach—
Schen—Güntersfürſt—Haiſterbach, Schönnen-Marbach, am
14. I=pt.: Schöllenbach-Kailbach—Friedrichsdorf. Heſſelbach—
Ka ch, am 15. Sept.. Beerfelden—Sensbach, Ober=Sensbach—
He 15l—Gaimühle.
Beerfelden i. Odw., 6. Sept. Die zur Reichsſtraße
er=
klä Straße Beerfelden—Eberbach, die die Verbindung
des ümlingtales mit dem Neckartal herſtellt, ſoll jetzt zu einer
Durchgangsſtraße ausgebaut werden. Die Vergebung der
dar beiten iſt bereits ausgeſchrieben.
Airlenbach i. Odw., 6. Sept. Schießſport. Das Preis=
Ec am letzten Sonntag war auch aus der Umgegend gut be=
Snd zeigte wiederum die eifrige Pflege des Schießſports in
w• Gegend. Die Schußleiſtungen waren durchweg
beachtens=
di nd bewegte ſich bei 21 Schützen zwiſchen 58 und 51 Ringen.
Bensheim, 6. Sept. Geſtern abend um halb 9 Uhr ereig=
Ah hier an der Kreuzung der Hindenburg= und
Promenaden=
ſt— vor dem Gaſthaus „Zur Germania” ein ſchwerer
Zuſam=
oß zwiſchen einem Perſonenwagen und einem Motorrad,
Lenker, ein junger Bensheimer, und ſein Soziusfahrer vom
Rel ürzten. Der eine trug einen Armbruch davon, der andere
er—1 eine ſchwere Gehirnerſchütterung; beide mußten in das
Ho=
wi aufgenommen werden.
Bensheim, 6. Sept. Geſtern wurde hier mit dem
Wieder=
quu des Weindorfes auf dem Marktplatz begonnen, das
m 1annter Weiſe während des Winzerfeſtes wieder der
Mittel=
puu der Veranſtaltungen ſein wird.
Lampertheim, 5. Sept. Saargäſte in Lampert=
S Der Stemm= und Ringklub Lampertheim feierte am
ag, Sonntag und Montag ſein 30jähriges Stiftungsfeſt,
1 eſondere Note erhielt dasſelbe durch den Beſuch des Saar=
5 05 Saarbrücken, da mit dem Stiftungsfeſt ein
Städte=
mpf Saarbrücken-Lampertheim und die Austragung der
ne Begrüßungsfeier der Saargäſte auf dem Adolf=Hitler
Pl.) wo nach einigen Maſſenchören Begrüßungsanſprachen
ſei=
terl es Ortsgruppenſtellvertreters Pg. Brems, des
Bürger=
mel s Dr. Köhler, ſowie des Vereinsvorſitzenden Seelin=
4S olgten. Alsdann ging es geſchloſſen zum Sedansplatz, wo
nan inem Maſſenchor Gauführer Heckmann aus Dieburg
ub d en Sinn des Athletikſports ſprach und dabei 3 alten Pio=
Niel dieſes Sports für 25jährige Tätigkeit die Silberne
Ehren=
nay des Verbandes überreichte. Am Sonntag morgen gedachte
mel ach dem Weckruf der Gefallenen und Verſtorbenen des
Ver=
eir ndem am alten und neuen Ehrenmal Kränze niedergelegt
wru a. Nach einem Feſtzug am Nachmittag begannen im Rhein=
99 drI die Gaumeiſterſchaftskämpfe im Ringen und Stemmen im
Solingewicht. Gaumeiſter im Stemmen wurde hierbei Zang=
DE bach (Saar) mit 150 140 und 180 Pfund. Im Ringen
w0 A. Müller vom Stemm= und Ringk üb Lampertheim
Ga” iſter. Der Städte=Ringkampf Saarbrüc.”—Lampertheim
em”” mit 6:13 für letztere.
Bürſtadt, 5. Sept. Aus dem Gemeinderat. In
des ſtern ſtattgefundenen Gemeinderatsſitzung unter dem Vorſitz
Eerrn Bürgermeiſter Pg. Kraft wurde folgendes beſchloſſen:
2 fend Umbenennung der verſchiedenen Gemarkungen und
ᛋrne wurden die einzelnen Vorſchläge an das Kulturbauamt
radt weitergeleitet, wo dieſelben in Verbindung mit der
reinigungskommiſſion feſtgeſetzt und genehmigt werden. —
r anſchließenden nichtöffentlichen Sitzung wurde Herrn
Ge=
e 2rechner Valentin Ofenloch zu ſeinem 25jährigen Dienſt=
4 uim ein wertvolles Geſchenk überreicht und demſelben
4* eitig von ſeiten der Gemeindeverwaltung Dank geſagt für
worbildliche Kaſſenführung während dieſer Jahre.
Teuerung in
Immer wieder wird von der ausländiſchen Preſſe und
auch von heimlichen Hetzern im Lande ein großes Geſchrei
wegen einer angeblichen Teuerung in Deutſchland
an=
geſtimmt. Wie unſinnig= und offenſichtlich erlogen ſolche
Meldungen und Gerüchte ſind, beweiſt ein Vergleich der
deutſchen Lebenshaltungskoſten mit denem der wichtigſten
europäiſchen Länder. Nach den Ermittlungen des Inſtituts
für Konjunkturforſchung beliefen ſich die Indexziffern der
Lebenshaltungskoſten (1928 — 100) um die Jahreswende
niedriger als in allen anderen Staaten, wie aus dem Bilde
erſichtlich iſt.
lebenshaftungskosten Anfang 1954
in von 100 von 1928
Anſ :5.60
101.3—
Es iſt alſo völlig unſinnig, von einer außergewöhnlichen
Teuerung in Deutfchland zu ſprechen. Damit bricht eigentlich
der gelegentlich gemachte Verſuch, der nationalſozialiſtiſchen
Agrarpolitik die Schuld an dieſer angeblichen Teuerung
zuzuſchieben, bereits in ſſich zuſammen. Wenn trotzdem im
nachſtehenden auf dieſe Behauptung eingegangen wirb, ſo
geſchieht das lediglich, um jenen Hetzern den letzten Wind
aus den Segeln zu nehmen.
Rein theoretiſch betrachtet, wäre es ja nicht
aus=
geſchloſſen, daß ſtark erhöhte Lebensmittelpreiſe durch
Senkung der anderen Lebenshaltungskoſten ausgeglichen
werden. In Wirklichkeit aber iſt der Ernährungsindex auch
heute noch der niedrigſte aller Indices, welche insgeſamt
die Lebenshaltungskoſten beſtimmen, wie das zweite Bild
zeigt.
Die eingetretene beſcheidene Erhöhung der
Ernährungs=
koſten bedentet daher lediglich eine mäßige Angleichung
dieſer Preiſe an den allgemeinen Preisſtand.
Bedenkt man, daß der Index für die
Lebenshaltungs=
koſten vom Januar 1933 von 117,4 bis zum Mai 1934 nur
auf 120,3 geſtiegen iſt und daß die Lebenshaltungskoſten ſeit
dem November vorigen Jahres ſtabil geweſen ſind, ſo muß
man zugeben, daß die von der nationalſozialiſtiſchen
Agrar=
politik durchgeſetzte Erhöhung der Agrarpreiſe aus ihrem
für unſere Landwirtſchaft vernichtenden Tiefſtand
heraus=
gehoben; nach Erreichung dieſes Zieles aber hat ſie bereits
ſeit Monaten die Agrarpreiſe bewußt ſtabil gehalten. Dies
gilt für Butter, Milch, Brot, Kartoffeln, Fleiſch und alle
anderen wichtigen Lebensmittel.
Das muß jeder Verbraucher aus eigener Erfahrung
wiſſen, und nnr Leichtfertigkeit oder Böswilligkeit kann.
Nr. 247
Deutſchland?
angeſichts dieſer Tatſachen von einer Lebensmittels
teuerung ſprechen.
Abgeſehen von dieſen Erwägungen, welche zeigen, baß
die Behauptung einer Lebensmittelteuerung unſinnig iſt,
ſollte aber der Verbraucher noch folgendes bedenken.
Dadurch, daß die Brotpreisbildung durch die Markts
regelung der freien Marktwirtſchaft ober — deutlicher
geſagt — der Spekulation entzogen wird, erhält ja nicht nur
der Bauer die Sicherung auskömmlicher und feſter Preiſe,
die ihm eine geordnete Wirtſchaft ermöglichen, ſondern wird
auch dem Arbeiter ein weitgehender Schutz vor plötzlichev
Entwertung ſeines Lohnes verliehen; denn auf Grund der
umfangreichen Erhebungen des Statiſtiſchen Reichsamtes
über Einkommen= und Verbraucherverhältniſſe in den
Haushaltungen der Gehalts= und Lohnempfänger ergiby
ſich, daß auf die Ausgaben für Nahrungs= und Genußmittell
von dem Geſamteinkommen 42 Prozent (in den höchſten
Einkommensklaſſen) bis 48 Prozent (in den niedrigſtey
Einkommensklaſſen) entfallen.
Die Beſeitigung ſpekulativer Preisſchwankungen auß
dem Lebensmittelmarkte bedeutet alſo in der Tat die
Sicherung der Wertbeſtändigkeit wenigſtens dieſes Teiles
der Arbeitslöhne. An der Wertbeſtändigkeit der
Arbeiterlöhne iſt aber nicht nur der Arbeiter ſelbſt,
ſondern auch der Unternehmer intereſſiert, da auch er
auf dieſe Weiſe von einem Unſicherheitsfaktor befreitz
wird, der ihm eine geordnete Wirtſchaft außerordentlich
erſchwerte.
Die Marktordnung ſchützt den deutſchen Bauern vor der
verbrecheriſchen Spekulation, die durch übelſte
Börſen=
manöver ihn allzu oft um den Erfolg ſeiner Arbeit gebracht
hat; ſie ſchützt andererſeits den deutſchen Arbeiter bavor,
daß bei ſchlechter Erntelage und ſchlechter Deviſenlage eine
untragbaxe Verteuerung der Lebensmittel eintritt. Die
Marktregelung des Reichsnährſtandes iſt ſomit ein
über=
zeugender Beweis dafür, daß die nationalſozialiſtiſche
Agrarpolitik nicht die Angelegenheit einer beſtimmten
Intereſſentengruppe und ihrer ſpeziellen Belange iſt, ſondern
daß ſie nur das eine Ziel kennt:
Die Ernährung des ganzen Volkeß zu ſichern, gerechte
Preiſe für Erzenger und Verbraucher zu gewährleiſten
und damit jedem das Seine zu geben.
Gernsheim, 6. Sept. Im feſtlich geſchmückten Bürgerſaale
des Stadthauſes dahier fand geſtern in einer öffentlichen
Ge=
meinderatsſitzung die offizielle Einführung des vor
eini=
gen Tagen beſtätigten Bürgermeiſters Schnauber ſtatt. Außer
dem Gemeinderat waren auch die Beamten und Angeſtellten der
Stadt ſowie einige Bewohner erſchienen. Als Vertreter des
Kreisamtes ſah man Regierungsrat Gutermuth. Groß=Gerau.
Nach Begrüßung durch Bürgermeiſter Schnauber nahm
Re=
gierungsrat Gutermuth das Wort; er führte u. a. aus: Im
Auftrage des Miniſteriums überreiche er Bürgermeiſter
Schnau=
ber die Anſtellungsurkunde, die ihn auf neun Jahre verpflichte.
Der Bürgermeiſter müſſe der Gemeinde durch ſein Beiſpiel, durch
treue Pflichterfüllung vorangehen und auf die Bürgerſchaft
ein=
wirken, wobei er von den Gemeinderäten wirkſam unterſtützt
werden müſſe. Bürgermeiſter Schnauber dankte für das ihm vom
Miniſterium entgegengebrachte Vertrauen und gab das
Verſpre=
chen ab, ſein Amt treu und gewiſſenhaft zu verwalten. Er bat
die Gemeinderäte, ihn in ſeiner Arbeit auch weiterhin zu
unter=
ſtützen und richtete an die Bewohner Gernsheims einen Appell,
mit ihm am Aufbau der wirtſchaftlichen Lage Gernsheims zu
ar=
beiten.
LPD. Lampertheim, 5. Sept. Der Tod im Rhein. In
der Nähe der Wormſer Straßenbrücke wurde eine weibliche Leiche
geländet und in die Leichenhalle des evangeliſchen
Kranken=
hauſes gebracht. Es handelt ſich um ein 24jähriges junges
Mäd=
chen, das in Mannheim in Stellung war. Es entfernte ſich am
29. Auguſt von ſeiner Arbeitsſtelle in der Abſicht, ſich das Leben
zu nehmen.
Bm. Hofheim (Ried), 7. September, Kirchweihe. Die in
der Umgebung gut bekannte „Howwmer Kerb” findet am 9. und
10. September ſtatt und wird wieder ſtarken Fremdenbeſuch haben.
— Feldbereinigung. Im Rahmen der hieſigen
Feldbereini=
gung wurde am Mittwoch auf dem Rathaus mit der Ausgabe der
Auszüge aus dem Gütergeſchoß begonnen. — Schießſport.
Beim Bezirksſchießen in Kleinhauſen konnten ſich zwei hieſige
Schützen für ein höheres Schießen des Gaues placieren.
Be. Groß=Gerau, 5. Sept. Pfarrverwalter Borngäſſer, der
jetzt nach Wiesbaden als Pfarrer verſetzt worden iſt, hielt
vor=
geſtern vormittag in der Kirche ſeinen Abſchiedsgottesdienſt. Der
Gottesdienſt, der durch den Poſaunenchor verſchönert wurde, war
ſehr ſtark beſucht.
Be. Groß=Gerau, 6. Sept. Ecke Gernsheimer und Darmſtädter
Straße ereignete ſich geſtern wieder ein Unfall, der ſehr leicht
ſchwere Folgen hätte haben können. Ein aus der Richtung
Darm=
ſtadt kommender Beamter der Schutzpolizei fuhr mit ſeinem
Mo=
torrad einem hieſigen Einwohner in das Motorrad. Das
Fahr=
zeug des Poliziſten wurde ſchwer beſchädigt, jedoch kam er wie
durch ein Wunder, trotzdem es ſich überſchlug, mit nur geringen
Verletzungen davon. Dem Groß=Gerauer Fahrer iſt ebenfalls
nichts paſſiert.
Be. Nauheim, 6. Sept. Durch Scheuen beim Ausfahren aus
der Hofreite raſte das Pferd eines hieſigen Landwirts davon. Auf
dem Wagen befand ſich die Frau des Landwirts, Trotzdem man
verſuchte, das Pferd einzuhalten, war dies nicht möglich. Die
Frau wurde vom Wagen geſchleudert und erlitt durch
einen Huftritt des Pferdes einen Beinbruch. Dr. Bormet, der die
erſte ärztliche Hilfe leiſtete, ordnete die ſofortige Ueberführung in
das Krankenhaus an.
Sprendlingen, 5. Sept. Am kommenden Sonntag, dem
9., Montag, dem 10., und Dienstag, dem 11. September, findet
in Sprendlingen die altbekannte Kirchweih ſtatt. Der
Kerwe=
platz befindet ſich erſtmals auf dem Gelände des
Parkſchwimm=
bades bei Mariahall. Damit hat die Gemeindeverwaltung einem
viel gehegten Wunſche Rechnung getragen. An genannten Tagen
wird in allen Sälen getanzt. Das Bild, das ſich aus den
Vor=
bereitungen zu unſerer Sprendlinger Kerb ergibt, berechtigt
durchaus zu den ſchönſten Hoffnungen.
Be. Rüſſelsheim, 6. September. Winzerfeſt! Die NSG.
„Kraft durch Freude” der Opelbetriebsgemeinſchaft veranſtaltete
am vergangenen Samstag, Sonntag und Montag im Volkshaus
ein Winzerfeſt. Urſprünglich war vorgeſehen, dieſes in der alten
hiſtoriſchen Feſtung abzuhalten, jedoch davon ſah man ab, da man
wegen unbeſtimmten Wetters hierfür nicht garantieren konnte.
Eingeleitet wurde das Winzerfeſt mit einem Rheiniſchen Abend
am Samstag. Durch den ſtarken Beſuch des Volkshauſes hatte
man noch die Opel=Gaſtſtätte mit beigenommen. Es wickelte ſich
am Samstagabend ein buntes Programm ab das auf beiden
Bühnen mit künſtleriſchen Kräften, u. a. vom Kölner
Operetten=
theater, Frankfurter Schumanntheater, Artiſten und
Vortrags=
künſtlern, Ballettänzerinnen und Coupletſängerinnen mit
rei=
chem verdientem Beifall durchgeführt wurde. Ebenfalls ſehr gut
beſucht war das am Sonntag vormittag durchgeführte
Wertungs=
ſingen der Geſangvereine „Harmonie‟ „Germania” „
Lieder=
kranz” Rüſſelsheim, „Frohſinn” Walldorf, „Frohſinn” Mörfelden,
Geſangverein Bauſchheim und Germania” Raunheim. Dieſe
Vereine veranſtalteten am Nachmittag noch ein Werbeſingen. Als
Lohn für ihre Leiſtungen überreichte man jedem Verein einen
ſilbernen Becher. Am Sonntag abend ſchloß ſich Tanz und Bunte
Bühne an.
Aus Rheinheſſen.
Worms, 6. Sept. Amtseinführung des
Oberbür=
germeiſters in Worms. Im feſtlich geſchmückten
Stadt=
ratsſitzungsſaal erfolgte durch Kreisdirektor Kreisleiter Otto
Schwebel die feierliche Einführung des neuen Oberbürgermeiſters
der Stadt Worms, Bartholomäus, bisher Beigscordneter der
Stadtverwaltung Gießen.
LPD. Ibersheim, 5. Sept. Auto aus der Kurve
ge=
tragen. Ein in raſender Fahrt am Sportplatz Rhenania bei
Rheindürkheim einbiegendes Auto überſah in der Dunkelheit
offenbar die anſchließende Kurve. Es rannte dabei über die
zwei Meter hohe Böſchung hinab, überſchlug ſich mehrere Male
und blieb dann ſchwer beſchädigt liegen. Ein kurz darauf
folgen=
der Perſonenwagen konnte die erheblich verletzten Inſaſſen, die
in weitem Bogen aus dem Wagen geſchleudert worden waren,
in ärztliche Behandlung bringen. Vorher mußte jedoch eine
mit=
fahrende Dame, die in dem umgeſtürzten Auto eingeklemmt war,
befreit werden.
Aus Oberheſſen.
* Nidda, 6. Sept. Man ſchreibt uns: Die zahlreichen Freunde
des hochverdienten Herrn Senatspräſidenten Dornſeiff
wer=
den es mit Freude begrüßen, daß die wiederholte Nachricht, er
liege wegen ſchweren inneren Verletzungen in der Gießener
Kli=
nik, den Tatſachen nicht entſpricht. Er iſt zwar um Mitte Auguſt
auf ſeinem Landſitz in Ranſtadt auf der Treppe ausgeglitten und
hat ſich dabei ſchmerzhaft gequetſcht, die Unterſuchung in Gießen
hat aber ergehen, daß er weder Rippenbrüche noch ſonſtige innere
Verletzungen erlitten hat. In der Klinik gelegen hat Herr
Prä=
ſident Dornſeiff überhaupt nicht, ſondern er hat ſich nur
vorſichts=
halber dort unterſuchen laſſen.
El. Schlitz. 5. Sept. Lehrer ertappt einen
Wild=
dieb. Dem Lehrer Haas im nahen Bernshauſen gelang es
bends, einen Wilddieb auf friſcher Tat zu ertappen. Als er am
Waldrand ſpazieren ging, beobachtete er, wie auf ein Stück
weib=
liches Rehwild, das bekanntlich eben Schonzeit hat, geſchoſſen
wurde. Er ſtellte den rohen Schützen und brachte ihn zur
Bür=
germeiſterei, wo ſich ergab, daß es ſich um einen Penſionsinhaber
aus Salzſchlirf handelte. Er wollte ſeine Logiergäſte mit billigem
Rehbraten verſorgen, denn bei einer Hausſuchung bei ihm
wur=
den noch zwei Rehgeißen gefunden. Der erwiſchte Wilddieb ſieht
einer gehörigen Strafe entgegen.
Seite 8 — Nr. 247
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 7. September 1
Mesatoten Aas diiel lerr
* Mr. Bullikt lehrt die Bolſchewiken Polo ſpielen.
Von unſerem (D=Korreſpondenten.
G. P. New York, im Auguſt.
Mr. Bullitt iſt der erſte Botſchafter der
Ver=
einigten Staaten im Roten Moskau. Er hat dieſen
Poſten erſt wenige Monate inne. Doch im Laufe dieſer kurzen
Zeit hat er bereits durch ſein unbekümmert amerikaniſches
Auf=
treten und durch allerhand Taktloſigkeiten erſtaunlich viel von
ſich reden gemacht. Nun iſt er auf eine neue Idee verfallen: Er
hat beſchloſſen, die Bolſchewiken das edle Poloſpiel zu lehren!
Geſagt, getan! Mr. Bullitt iſt ein reicher Mann. An Mitteln zur
Verwirklichung ſeiner Launen hat es ihm nie gefehlt. So ließ
er alſo kurz entſchloſſen aus Amerika einige Poloponys und die
übrigen zum Poloſpiel erforderlichen Utenſilien nach Moskau
kommen und machte ſich munter an die Arbeit. Raſch ſtellte er
zwei „Teams” zuſammen. Das eine beſtand aus Attachés,
Sekre=
tären und Legationsräten der amerikaniſchen Botſchaft und das
andere aus Offizieren der Roten Armee. Die Offiziere der
Roten Armee erwieſen ſich als gute Reiter. Das Poloſpiel
be=
hagte ihnen. Sie ſchloſſen mit den amerikaniſchen Diplomaten
raſch Freundſchaft und ſpielten ſich mit ihnen gut ein. Mr.
Bullitt triumphierte. Er berichtete über ſeinen neueſten
Mos=
kauer Erfolg nach Waſhington und meinte, die Leidenſchaft der
Rotarmiſten für das Poloſpiel ſei ein neuer Beweis für das, was
er immer geſagt habe, nämlich, daß die Bolſchewiken „mit jedem
Tag bürgerlicher” würden und die Kommuniſten die beſten
Freunde der Vereinigten Staaten ſeien.
Soweit alles ſchön und gut. Aber merkwürdigerweiſe hat
dieſe neueſte Eskapade Mr. Bullitts äußerſtes Mißfallen in
Kreiſen erregt, wo er ſolches am allerwenigſten vorausgeſetzt
hätte, und zwar bei den Kommuniſten in New York und deren
Freunden. Das Poloſpiel gilt nämlich ſelbſt in
Amerika als exkluſiver Zeitvertreib der
obe=
ren Zehntauſend. Sobald das Wort „Polo” fällt, erſteht
vor dem Geiſte des Durchſchnittsamerikaners ein Bild des
Müßig=
gangs und Reichtums, beſtehend aus märchenhaften Long Island
Landhäuſern, weiten grünen Flächen des hyperexkluſiven Meadow
Brook Club, in weißen Reitdreß gekleideten, galoppierenden
Millionären und deren mit Juwelen behängten, gelangweilt
zu=
ſchauenden, läſſig eleganten Damen. Zu dieſer Viſion paßt die
Vorſtellung von rußgeſchwärzten, ſchwielhändigen,
ſchweißtriefen=
den Arbeitern und Bauern des „einzigen proletariſchen Staates
der Welt” nur ſchlecht. Außerdem iſt das Poloſpiel kein billiger
Sport, wie Fußball, Schwimmen, Radrennen oder Aehnliches.
Ein Poloſpieler muß mehrere Poloponys und eine ſehr
koſt=
ſpielige Ausrüſtung beſitzen. Und das ganze Drum und Dran,
wie der ſorgfältig gepflegte Spielplatz, der Unterhalt der Tiere
uſw. erfordert nicht geringe Koſten. Das iſt in Amerika jedem
Mann auf der Straße beſtens bekannt. Und daher hat die neueſte
Idee Mr. Bullitts, in Moskau „Kapitaliſtiſche Propaganda” zu
betreiben, und die Bereitwilligkeit, mit der die Genoſſen von
der Roten Armee hierauf eingegangen ſind, beim New Yorker
„Daily Worker” und bei den „wahrhaften Kommuniſten”, die
täglich am Union Square ihre Verſammlungen abzuhalten
pfle=
gen, ehrliche Entrüſtung hervorgerufen.
Ueber dieſe Entrüſtung beluſtigt zeigt ſich die bürgerliche
Preſſe New Yorks. Die „New York Times” beruhigt die
Ge=
noſſen vom Union Square. „Diejenigen Bolſchewiken”
meint das Blatt, „die Mr. Bullitts Anregung
folgen und Polo ſpielen, ſetzen hiermit ledig=
lich eine Tradition ihrer Vorväter fort. Vor
Jahrhunderten und Jahrtauſenden bereits war das Poloſpiel in
Perſien bekannt und iſt von dort nach Turkeſtan eingeführt
wor=
den. Die Mongolen und Tartaren, die beide Vorfahren der
Bolſchewiken ſind, haben in früheren Jahrhunderten nicht wenig
erſtklaſſige Poloſpieler produziert. Das Land der Koſaken dürfte
daher auch heute ſmarte Poloſpieler hervorbringen ohne daß
davon der zweite Fünfjahresplan im geringſten leiden würde.
Und das Erſcheinen eines Polo=Teams der Roten Armee im
Meadow Brook Club auf Long Island oder in Hurlingham bei
London, um mit den amerikaniſchen Millionären oder den
eng=
liſchen Lords um den Polo=Welttitel zu kämpfen, würde ſicherlich
eine Angelegenheit von internationalem Intereſſe und ein
Zei=
chen des guten Willens unter den Völkern ſein . . ." (!)
Eine zahlreiche Familie ..."
(m) Rom. In Sant Miniato bei Florenz verſammelten
ſich neulich elf Brüder der Familie Gronchi zu einem
Familien=
feſt, zu dem auch alle Kinder und Enkel geladen waren. Die
elf Brüder, die ſchon alle hoch in den Fünfzigern ſtehen, konnten
ein ſo ſtattliches Heer an Angehörigen begrüßen, daß der größte
Verſammlungsraum in Sant Miniato ſie kaum alle faſſen
konnte. Allein die Zahl der Söhne der elf „Familienhäuptlinge‟
betrug 61, und die Enkelkinder der 41 davon Verheirateten
mußten während des Feſteſſens in Gruppen abgeſpeiſt werden,
weil ſie allein ſchon ein Regiment hätten ſtellen können.
Maharadſchas Gold=Wiegefeſt.
(—) Kalkutta. Dieſer Tage feierte der Maharadſcha
von Gondal ſein fünfzigjähriges Regierungsjubiläum. Zur
Feier dieſes Ereigniſſes verſprach er, an die ärmſten ſeiner
Untertanen ſoviel reines Gold zu verteilen, wie ſein
Körper=
gewicht ausmache.
Und ſo wurde die Jubiläumsfeier in Gegenwart der
höch=
ſten Vertreter ſeines Fürſtentums und der indiſchen
Regie=
rung — unter dem in Indien bei ſolchen Anläſſen üblichen
Pomp und Prunk — durch eine eigenartige Zeremonie
ein=
geleitet: der Herrſcher des Landes beſtieg vor den Augen ſeines
in Ehrfurcht erſchauernden Volkes, das allerdings vorher
arg=
wöhniſch noch einmal die amtlich geeichten Gewichte
kontrol=
liert hatte, eine goldene Wagſchale . . . Und die Armen konnten
zufrieden ſein! Denn ihr recht gut genährter Landesvater hai
ein Lebendgewicht, das in Gold einer Summe von 230 000 Mark
in deutſchem Gelde gleichkommt. Wohl noch nie iſt der
Aus=
ſchlag des berühmten „Züngleins an der Waage” mit lauterem
Freudengebrüll begrüßt worden als bei dieſer Gelegenheit!
Ausbruch mit grüner Seiſe.
(th) New York. Dieſer Tage machten drei Inſaſſen aus
dem Stoddard=Gefängnis bei Blomsfield (Montana) einen
Fluchtverſuch aus ihrer Zelle, der in der Geſchichte der
Ge=
fängnisausbrüche wohl einzigartig daſtehen dürfte. Sie hatten
feſtgeſtellt, daß die Gitter ihrer Zellenfenſter gerade ſo dicht
nebeneinander in die Mauer eingelaſſen waren, daß ſich ein
nackter und mit grüner Seife geglätteter menſchlicher Körper
noch hindurchzwängen kann. Es gelang ihnen, ſich in der
Ge=
fängniswäſcherei einige Pfund grüner Seife zu „beſorgen”.
In der nächſten Nacht ſchon zogen ſie ſich ſplitternackt aus, rieben
Heute früh hat der allmächtige Gott
un=
ſere liebe Mutter, Großmutter, Schweſter,
Schwägerin und Tante
Frau Auguſte Spieler
geb. Theobald
in faſt vollendetem 75. Lebensjahre nach
langem Leiden zu ſich genommen,
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Anna Reſſig, geb. Spieler
Fritz Spieler.
Darmſtadt, Nürnberg;
Frankfurt a. M., 5. September 1934,
Die Trauerfeier findet Freitag, 7. Sept.,
nachmittags 2.30 Uhr in der Kapelle des
Eliſabethenſtiftes (Eingang Landgraf=
Georgſtraße) ſtatt.
gebogt, gestiel
in Riesenausw
Iheo
Darmstad ge, Hol
(t
ahl, besonder
dork tertücher
(9319
s preiswert
albfaß
t — Marktplatz
ihre Körper ganz mit der Seife ein und gelangten auch glüig
lich in dieſem Zuſtande durch die Fenſtergitter nach draußen
Da einer von ihnen ſich aber infolge ſeiner Körperglätte
nich=
halten konnte und in den Gefängnishof ſtürzte, wo er mit Arnr
und Beinbrüchen liegen blieb, wurde der Fluchtverſuch vor
den Wärtern entdeckt und die Verfolgung der beiden anderor
ſofort aufgenommen, die inzwiſchen über die Hofmauer
e=
kommen waren. Nach mehrſtündigen Razzien fand man di
beiden völlig erſchöpft und immer noch in ihrem paradieſiſche=
Zuſtande in einem mehrere Kilometer entfernten Buſchwerk au=
Reichsſender Frankfurt
Kaſſel. Trier, Freiburg 251.
Frankfurt: Freitag, 7. September
5.45: Stuttgart: Choral, Zeit, Wetter. — 5.50 u. 6.15:
naſtik.
6.40: Zeit, Meldg. — 6.50: Wetter.
Stuttgart: Schallplatten. — 7.25: München: Frühkonzert”
8.10: Waſſerſtand, Wetter. — 8.15: Stuttgart: Gymnaſtik
9.25: Nur Freiburg; Werbekonzert. — 9.45: Nur Freih=
Eigene Sendung. — 10.09: Nachr. — 10.45: Praktiſche Rat:
ſchläge für Küche und Haus. — 11.00: Werbekonzert. —
Meldungen. — 11.45: Sozialdienſt.
12.00: Freiburger Kanzertorcheſter. Lig.: Willy Döhrmann,
13.00: Zeit, Saardienſt, Nachr. — 13.10: Nachr. —
Die Freude gibt uns Kraft (Schallplatten). — Dazwiſchen
Zeit, Nachr. — 14.30: Wirtſchaftsbericht. — 14.4d: Zeit,
Wirit=
ſchaftsmeldungen. — 14.55: Wetter. — 15.00: Nur Freihu
Nachr. — 15.10: Für die Frau: Kmder=Unarten, Eltern=Irr
1ümer.
16.00: Bad Wildungen: Nachmittagskonzert. — 17.30: Eduard
Mörike zum 130. Geburtstag. — 17.45: Lieder von Hugo Wolf.
18.00: Stunde der Jugend: Taucher Ahoi von Schiffen in
Seenot. — 18.25: Bismarck und die deutſche
Soziaber=
ſicherung. Zwiegeſpräch. — 18.45: Meldungen.
18.50: Kaiſerslautern: Orcheſter der Pfalzoper. Ltg.: E. Walter
19.45: Berlin: Reichsſendung: Politiſcher Kurzbericht. — 20
Berlin: Nachr. — 20.10: Nürnberg: Reichsparteitag. — 21.00,
Volksmuſik. — 22.00: Zeit. Nachr. — 22.20: Nürnbera:
Reichsparteitag. — 23.00: Die Ebernburg. Funkfolge. — 24,00;
Nachtmuſik. Werke von Liſzt. Ltg.: H. Rosbaud.
Deutſchlandſender
„mM bier
zu Aum d
Welle 1571.
Deurſchlandſenver: Freitag, 7. Septemder
5.45: Hamburg: Wetter. — 5.50: Nachr. — 6.00: Berlin: Gyn
naſtik. — 6.15: Tagesſpruch. — 6.20: Hamburg: Kieler Orcheſte
gemeinſchaft. Ltg.: Döring. — In einer Pauſe gegen 7.0
Nachr. — 8.00: Sperrzeit. — 8.45: Leibesübung für die Fra
9.00: Volksliedſingen.
9.40: Aus W. A. Reymonts „Di/1 /lang wa.
Bauern.” — 10.00: Nachr. — 10.10: Heide und Bohrtürm „wie in ihr
Funkbericht aus dem deutſchen Oelgebiet. — 10.50: Spie
en
turnen im Kindergarten. — 11.15: Seewetterbericht. — 11.3
Für die Mutter: Ernährung des Säuglings. — 11.55: Wette
12.00: Breslau: Städt. Orcheſter Bunzlau. Ltg.: Muſikdir. Arnd M
12.55: Zeitzeichen. — 13.00: Geigen ſpielen zum Tanz. — ſritte an,
Anſchl.: Wetter. — 13.45: Nachr. — 14.00: Sperrzeit. — : Ahnen."
14.45: Glückwünſche und Programmhinweiſe. — 15.00: Wette
Aeber dieſe
Börſe. — 15.15: Helge Roswaenge ſingt auf Schallpl.
15.40: A. Schweitzer: Deutſche Ernteſagen und Erntebräuche.
16.00: München: Kl. Funkorcheſter. Ltg.: Kloß. 17.30: Schalpl — ym erſten
Konzert. 18.00: Die ſchöne Wieſe. Gedichte v. Wilh. Albrech
Muſik von Bernh. Homola. 18.30: Ilſe Schreiber: Das ſtil Eſchon die
Bayreuth. — 18.45: Der Deutſchlandſender erinnert. — 18,5! Eien ſchwe
Das Gedicht. — Anſchl.: Wetter.
miſchen. Al
19.00: Köln: Das große Orcheſter. Ltg.: Dr. Buſchlötter. — ſchwarzen
19.46: H. Wetzel: Der deutſche Sport marſchiert. — 2.1( Fe.
Reichsſendung: Reichsparteitag 1934 in Nürnberg. — 21
Heroiſche Muſik auf Schallpl. — 22.00: Wetter=, Tages= un
prä
Sportnachr. — 22.20: Reichsſendung: Reichsparteitag 1934
Nürnberg.
Dauerwellen
von
(328a
Arbeitsvergebung.
Für den Schloßumbau werden auf Grund der
Reichsverdingungsordnung die Elektriſchen
In=
ſtallationsarbeiten im Oſtflügel des ehemaligen
Reſidenzſchloſſes öffentlich ausgeſchrieben.
Unter=
lagen und Bedingungen ſind während der
Dienſt=
ſtunden auf unſerem Baubüro im ehem.
Reſidenz=
ſchloß einzuſehen. Leiſtungsverzeichniſſe werden,
ſolange der Vorrat reicht, zum Preiſe von 1.20 RM.
abgegeben. Der Betrag wird bei Einreichung eines
ausgefüllten Angebots wieder zurückerſtattet. Die
Angebote find verſchloſſen, mit entſprechender
Auf=
ſchrift verſehen, bis zum Eröffnungstermin, Freitag,
den 14. ds. Mts., vorm. 11 Uhr, auf unſerem
Amt, Paradeplatz 3, Zimmer 12, einzureichen,
wo=
ſelbſt die Eröffnung der Angebote in Gegenwart
der erſchienenen Bewerber ſtattfindet. Zuſchlagsfriſt
2 Wochen.
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Gegenſtände für die Zeit vom
1. Oktober 1934 bis 31. März 1935
vergeben werden:
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ſalz, Kaffee=Erſatz (Enrilo),
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zial 0), Handkäſe, Salatöl, Eſſig,
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anzuerken=
nenden Lieferungsbedingungen
lie=
gen am 10. und 11. September
1934 auf dem Verwaltungsbüro
offen, woſelbſt auch die ungefähren
Mengen zu erfahren ſind.
Ange=
bote und Muſter ſind bis zum
Eröffnungstermin, dem 20.
Sep=
tember 1934, vormittags 8 Uhr,
einzureichen.
Ein Verſand der Bedingungen nach
auswärts erfolgt nicht. Von jeder
Gattung darf nur ein Muſter
angeboten werden. Muſter ſind
von den Angeboten getrennt zu
halten.
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Fra g. 7. September 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Foch ſchreibt den Befehl zum Rückzug.
Nr. 247 — Seite 9
Die Marneſchlacht war Deutſchlands Schickſalswende.
Nach unerhörten Leiſtungen ſtehen die deutſchen
Trup=
pen vor Paris, ſehen ſchon den Eiffelturm; der Sieg
und der Friede winken. Da — ereignet ſich für die
Franzoſen „das Marnewunder‟ — Die ſiegreichen
Deutſchen machen kehrt und gehen zurück. Das war
der Anfang vom Ende. Wer war ſchuld? Moltke,
Bülow, Hentſch?
In dem Werk: Die Deutſchen vor Paris
(Die Marneſchlacht) von Karl Bartz (Brunnen=Verlag,
Willi, Biſchoff, Berlin SW. 68 Broſch. RM. 2,30,
Leinen RM. 3,40), liegt endlich ein Buch vor, das uns
jene denkwürdigen Septembertage klar ſchildert und
uns tief in die Geſchehniſſe jener Tage hineinſehen
läßt. Ein atemberaubendes Buch, das jeder leſen muß
um das ſich Inland und Ausland reißen werden.
Mit Genehmigung des Verlages bringen wir
nach=
ſtehend ein Kapitel zum Abdruck.
Ni nur am Ourcg ſtieg vor den Augen der entſetzten
Franz i der Schatten der franzöſiſchen Tragödie auf. Auch
foch —Zte erkennen, daß er vom Schickſal zum Opfer
aus=
erſeher ſar. Gerade ſeine Armee wurde von den Deutſchen ſo
()edrär; daß in abſehbarer Zeit das ſchreckliche Ende eintreten
nußte enn nicht . . . Ja, wenn nicht was? Wer ſollte ihm
hilfe „igen, wer würde ſeine zuſammenkrachende Front
hal=
en, 78 land war da, der ihn retten konnte.
Kclwar er — noch vor Tagen Korpskommandeur —
Ober=
befehls der der 9. Armee geworden, und ſchon war ſeine
(militäv ſe Karriere gefährdet. O ja, er war ein Freund Joffres,
verſtarz ſich glänzend mit ihm, aber der Generaliſſimus war
mbere ibar, und geſchlagene Armeeführer, mochten ſie noch
in ſo tab ſein, liebte „die Boje” nicht.
Fy. Armee ſtand dem rechten Flügel der Hauſen= und
em Iin der Bülow=Armee gegenüber. Sein linker Flügel
ei ga uy lich der langgeſtreckten Sümpfe von St. Gond, die
ur O1 vier Straßen durchquert werden. Das bergige
Ge=
inde i die Sümpfe bot eine gute Verteidigungsſtellung,
ach On aber, wo ſein rechter Flügel ſtand, ging die
Land=
haft ein nach allen Seiten freies und ſchwachwelliges
reides teau über. Während der linke Flügel feſt an die
Arw angelehnt war, hing Fochs rechter in der Luft. 36
ilon trennten ihn von der benachbarten 4. Armee. 36
Kilo=
ſeter lig war die quälende Lücke. Kein Infanteriſt keine
atter n ihr als Deckung, nur eine einzige Kavalleriediviſion.
Inen Sie ſich nicht an meinen rechten Flügel näher an=
4” bat Foch ſeinen Kollegen bei der 4. Armee.
D=Antwort: „Unmöglich, General, wir ſchließen dicht an
dw an, können uns nicht nach Ihrer Richtung weiter
ISdew i.”
U— dieſes Loch verlor niemand ein Wort mehr.
A— erſten Hauptſchlachttag ſchlugen die Bülow=Truppen
ſch E: die Sümpfe von St. Gond aus der Hand. Auch zur
met echte- chwankte ſeine Front unter dem harten Druck der
eutſc. Aber all das war nur ein Vorſpiel, eine Andeutung
ar ſes rzen Stunden, die über ihn und ſein Heer kommen
Iter
KIr ſchlief der General in dieſer Nacht. Wiederholte im
„Abſt räch immer wieder: „Sollte ich auch ein wenig an
Ge=
nde rlieren, die Front muß um jeden Preis gehalten
die Deutſchen waren härter als ſein Wille. Foch
ver=
wichtige Verteidigungspoſition, und am 8. September
brach über ihn das ungewitter los. Um 3,30 Uhr morgens
begann der deutſche Sturm gegen den rechten Flügel. Eine
Angriffswelle folgte der andern. In dem brauſenden Meer
der Stürme brach jeder Widerſtand zuſammen. In wildem
Durcheinander jagten die Franzoſen zurück. Die Nachbartruppen
wurden angeſteckt, und ihre Ränder bröckelten ab,
Ueber Fére=Champenoiſe, am Morgen noch feſt in der Hand
des Führers raſen die Betäubten. Vergebens iſt der perſönliche
Einſatz der Kommandeure, ſelbſt der General der heimgeſuchten
Die Lage an der Front öſtlich von Paris am 5. Sepiember 1914
vor der Marne=Schlacht.
Armeekorps findet keine Handvoll Leute, die ſein Bitten, fein
Flehen, ſeine wütenden Drohungen hören und ſich mit ihm an
irgendeine Geländewelle feſtklammern. Erſt weit ſüdlich des
Ortes machen ſie halt.
Foch tobt: „Ich muß um jeden Preis Fére=Champenoiſe
ſwiederhaben!” Er gibt Befehl an ein Armeekorps: „Sie nehmen
den Ort den Deutſchen wieder ab. Um jeden Preis!”
Foch war entſchloſſen, den letzten Mann zu opfern. Selbſt
die 5. Armee bat er um Hilfe, ſchnelle Hilfe. Der Angriff
be=
gann. Umſonſt: Fére=Champenoiſe blieb in deutſcher Hand.
Endlich kam die Nacht. Zwar unterbrach ſie den Lauf des
grauen Stromes, der ſeinen rechten Flügel um zehn Kilometer
zurückgejagt hatte. Aber was würde der neue Tag bringen?
Die Lage war troſtlos. Die Reſerven waren eingeſetzt bis
auf den letzten Mann. Nicht eine Kompagnie ſtand Foch zur
freien Verfügung.
Zum Erbarmen ſah es am rechten Flügel aus. Alle
Trup=
pengattungen waren wild durcheinandergemiſcht Verzweiflung
ſtand auf den Geſichtern der Geſchlagenen. Dieſe Menſchen waren
am Ende ihrer Widerſtandskraft. Nur kein deutſcher Angriff
mehr. Um Gottes willen keinen mehr.
„Geben Sie mir Truppen, Verſtärkung, ſonſt bricht mein
rechter Flügel zuſammen”, telephonierte Foch an Franchet
dEſperey. Der Nachbargeneral ſchickt zwei Diviſionen, ein
ganzes Korps wird zu Foch geſchickt. Der befiehlt noch am
8. September abends den Abmarſch der 42. Diviſion vom linken
Flügel zum rechten Flügel. Morgens um 5 Uhr ſoll der Marſch
im Rücken der Front beginnen. Zur Entlaſtung Fere=
Cham=
penoiſe wieder angegriffen werden.
*
Der Morgen graut. Verſchwommen ſind noch die Umriſſe des
Geländes, aber — ſchon kommen die Deutſchen wieder. Unter
dem Befehl des Generals Kirchbach brechen Garde und Sachſen
gegen eine nach Norden weit vorgeſchobene franzöſiſche Brigade.
Sie wird geworfen, reißt auf der Flucht eine ganze Diviſion
mit. Ein Ort nach dem andern fällt den Sachſen in die Hände.
Rechts von ihnen ſtrömte die Garde vor. Hier wollte Foch
angreifen, mit Teilen dieſes Korps Fere=Champenoiſe nehmen.
Alles Planen war umſonſt geweſen.
Mehrere Diviſionen weichen ſchon langſam noch zuerſt, dann
immer ſchneller, ſchneller. Die Deutſchen folgen dichtauf. Ihre
Artillerie nimmt die Flüchtenden unter Kreuzfeuer, Franzöſiſche
Offiziere ſchwingen todesverachtend wild den Degen. „Steht,
Kinder, ſteht!” Sie fallen in Maſſen, manches Regiment zählt
noch zehn, noch ſechs, noch einen Offizier.
Alles, alles vergebens. Gegen den deutſchen Sturm iſt nichts
mehr auszurichten.
Der rechte Flügel Fochs zerbricht in zwei Teile. Wie
Hammerſchläge praſſeln die Meldungen auf den General ein.
Jede lautet: Wir mußten zurück!
Wo bleibt die 42. Diviſion? — Sie kommt nicht. Viel
zu ſpät iſt ſie abmarſchiert. Bei glühender Hitze geht der Marſch
hinter der Front von links nach rechts. Langſam kriechen die
Kolonnen durch den Staub. Vorwärts, Kinder, vorwärts!
trei=
ben die Offiziere. Die Kommandeure hetzen die Regimenter, es
hilft nichts, es geht nicht ſchneller.
Da faßt Foch einen verzweifelten Entſchluß: Nur ein
Gegenangriff kann ihn vielleicht vor dem Schlimmſten
bewah=
ren. Das zerſchlagene Flügelkorps auf der Rechten ſoll
an=
greifen. Der General erläßt dazu noch den Tagesbefehl:
„Iu der entſcheidenden Schlacht, da die Ehre und das
Heil unſerer franzöſiſchen Heimat auf dem Spiele ſtehen,
werden Offiziere und Soldaten aus dem Heldenmut unſeres
Stammes die Kraft ſchöpfen, bis zum Augenblick
auszu=
harren, in dem der erſchöpfte Feind zurückweicht. Ein jeder
muß die Ueberzeugung haben, daß der Sieg dem beſchieden
iſt, der am längſten aushält.”
Aber die „erſchöpften‟ Deutſchen greifen wieder an. Der
franzöſiſche Angriffsbefehl kommt nicht zur Ausführung. Es iſt
unmöglich, einen einzigen Soldaten nach vorn zu bringen.
Der rechte Flügel kann nicht mehr. Die Soldaten laufen
davon. Die Generale werfen ſich vergebens den Flüchtenden
entgegen.
Es iſt alles zwecklos, ſinnlos. Ein Diviſionskommandeur
gibt den Befehl zum Rückzug, eine Nachbardiviſion wird in
die Flucht mit hineingeriſſen. Die preußiſche Garde nimmt den
Mont Aoät. Das franzöſiſche rechte Flügelkorps wird auf
Alle=
mant, das innere Anſchlußkorps auf Salon zurückgeworfen.
Damit iſt die Front Fochs zerriſſen. Eine Lücke von acht
Kilometer Breite klafft auf. Wenn jetzt noch ein einziger
kräf=
tiger deutſcher Angriff erfolgt, dann iſt alles aus.
Auch beim linken Flügel ſtand es ſchlecht. Wenn der
ſchwankte, nachgab, dann war die ganze 9. Armee verloren.
Wo war die 42. Diviſion?
Da iſt ſie. Da iſt ſie! Ihre Spitzen tauchen aus dem Wald
von Sezanne hervor. Sie wird ſofort eingreifen ..
Als ſie endlich ungefähr zur Stelle war — fiel ſie um.
Nach einem Marſch von 25 Kilometern. Sie mußte biwakieren.
Das Spiel Fochs war umſonſt geweſen. Nur eine Rettung
blieb ihm: Rückzug der ganzen Armee!
Foch ſchrieb den Rückzugsbefehl nieder.
Jeden Augenblick erwartete er die Meldung: Die Deutſchen
greifen wieder an!
Aber die Front blieb ſtumm.
Als Foch dann erfuhr: „Die Deutſchen gehen zurück!”, fiel
ihm vor Ueberraſchung der Hörer aus der Hand.
Zurück? — Unmöglich!
Das muß ein Irrtum ſein. Oder eine gefährliche Finte.
Ein ſolcher Sieger geht zurück? — Unmöglich!
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Aussaat-
iche Ernte!
Wer wie der Bauer auf dem Felde weder Mühe
noch Koſten der Ausſaat ſcheut, wird auch die
Früchte ſeines Fleißes ernten. Wer aber um der
Ungewißheit der Ernte willen die Hände in den
Schoß legt, darf auf den Segen der Ausſaat
nicht rechnen.
Wer ſäet, wird ernten — das gilt auch für den
Geſchäftsmann. Gibt es denn überhaupt
Kauf=
leute, denen das Glück von ſelbſt zufliegt, ſteht
nicht hinter allen Erfolgen immer die harte
Arbeit, das ernſte Streben und Wollen?
Gerade der vorwärtsſtrebende Kaufmann muß
ſtets ein Menſch der Tat ſein. Erfolgreiche
Kauf=
leute werden niemals vergeſſen, daß ja jeder
Ernte die Ausſaat vorausgehen muß, ſie werden
niemals um der Ausgaben wegen auf ihre
Werbung verzichten.
Sparen Sie nicht am falſchen Fleck, meine
Herren Einzelhändler! Jede Mark, die Sie für
Werbung ausgeben, iſt ein Samenkorn, das
ſeine Frucht trägt. Von allen Unkoſten haben
die Ausgaben für Ihre Werbung die größte
Berechtigung, denn ſie bringen neue Kunden
und ſind deshalb nötig für Ihr Geſchäft, für
Ihr Vorwärtskommen, für eine reiche Ernte!
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Seite 10 — Nr. 247
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Reich und Ausland.
Von der Frankfurker Inkernalionalen
Wiſſenſchaftlichen Woche.
Der Stand der Krebsforſchung.
Frankfurt. Einen Höhepunkt erreichte die
augenblicklich in Frankfurt ſtattfindende
Inter=
nationale Wiſſenſchaftliche Woche mit der
Erörte=
rung des Krebsproblems.
Zu dem Thema der Krebsdiagnoſe und der
Urſache der Krebskrankheit, führte Profeſſor Dr.
Caſpari=Frankfurt aus, daß die bisherige
An=
nahme, der Körper ſei den Trägern der
Krebs=
krankheit wehrlos verfallen, vollkommen falſch ſei.
Wie gegen jeden anderen Krankheitserreger wehre
ſich der Körper auch gegen die Träger des Krebſes.
Bei dem Zerfall der Geſchwulſtzellen würden Stoffe
frei, die in das Blut eingedrungen geradezu als
Anti=Krebs=Serum wirkten und ſo die
Wider=
ſtandsfähigkeit des Körpers erhöhſten. Dieſe Stoffe
bezeichnet Profeſſor Caſpari als Nekrohormone.
Die Gefahr dabei ſei lediglich, daß zu große Doſen
dieſer Nekrohormone den Organismus
vernichte=
ten. Die Schwierigkeit der Krebsbehandlung, ſei
es, daß ſie operativ oder konſervativ erfolge, liege
darin, daß dieſe Nekrohormondoſen nicht bei allen
Krankheitsfällen gleich ſeien, ſie ſtehe vielmehr
ſtets in einer beſtimmten Verhältniskraft zu der
Widerſtandsfähigkeit, die der betreffende Körper
der Krankheit gegenüber habe; ſei alſo nicht von
vornherein als feſtſtehender Faktor in die
Thera=
pie einzuſetzen.
In der Diskuſſion berichtete Profeſſor Dr.
Schilling=Berlin über die Arbeiten von Profeſſor
Dr. Brehmer, der den Erreger des Krebſes
gefun=
den haben will. Nach Anſicht von Profeſſor
Schil=
ling ſteht es noch keineswegs feſt, ob es ſich bei
dem gefundenen Mikroorganismus tatſächlich ſchon
um den letzten Erreger oder lediglich um eine
Miſchinfektion handelt.
Ausführungen, die in der geſamten
medizini=
ſchen Welt Aufſehen erregen werden, machte
ſo=
dann Profeſſor Dr. Klein=Ludwigshafen über ſeine
im Biologiſchen Verſuchslaboratorium der JG.=
Farbeninduſtrie angeſtellten Forſchungen. Die
Krebszelle werde aus der Körperzelle durch ein
Agens gebildet, das aus den entſtehenden
Ge=
ſchwülſten wieder iſoliert werden könne. Bei
Tier=
verſuchen habe man mit dieſem Agens wieder
Krebsgeſchwülſte erzeugt.
Das weſentliche Ergebnis der angeſtellten
For=
ſchungen ſei die Ausarbeitung einer Kresdiagnoſe,
die auf der Tatſache aufgebaut ſei, daß der geſunde
menſchliche Körper einen Stoff enthalte, der
Krebs=
zellen vernichte. Durch Blutproben könne man nach
dieſer Methode feſtſtellen, ob ein Organismus dieſe
Abwehrſtoffe beſitze, d. h. krebsfrei, krebsgefährdet
oder gar krebskrank ſei. So ſei es möglich, durch
ein frühzeitiges Erkennen einer Krebsgefährdung
vorbeugend einzugreifen.
Im Anſchluß an dieſe Arbeiten ſei man an die
Aufgabe herangegangen, dieſen zellzerſtörenden
Stoff für Heilzwecke zu gewinnen und in
Anwen=
dung zu bringen.
Abſchließend berichtete Profeſſor Dr. Simon=
Ludwigshafen über die praktiſchen Erfahrungen,
die er in der Anwendung der ausgearbeiteten
dia=
gnoſtiſchen Methode gemacht hat. Sie berechtigten
zu weitgehenden Hoffnungen.
Freitag, 7. September
Tödlicher Sturz vom Birnbaum.
Betzdorf (Sieg). Beim Obſtpflücken verlor
der 13jährige Schüler Joſef Weber auf einem
Birn=
baum den Halt. Er ſtürzte zur Erde und erlitt
da=
bei ernſtliche Verletzungen, die ſeine Ueberführung
ins Krankenhaus notwendig machten. Hier iſt der
Junge nach wenigen Stunden geſtorben. Er hatte
beide Arme gebrochen und einen Leber= und
Milz=
riß davongetragen.
Kinderwagen von Auto überfahren.
Carbenheim (Kr. Wetzlar). Ein hieſiger
Kraftwagen, der mit mehreren Jugendlichen beſetzt
war, rannte beim Einbiegen in den Hof einer
Gaſt=
wirtſchaft gegen einen Kinderwagen, der
um=
ſtürzte. Das Kind wurde aus dem Wagen
geſchleu=
dert und erlitt ſo erhebliche Verletzungen, daß es
in das Wetzlarer Krankenhaus geſchafft werden
mußte.
Kanonenkönig Zaharoff im Mikkelpunkk
eines Korrupkionsfkandals.
Sir Baſil Zaharoff,
ſin Grieche engliſcher Nationalität, der an ſeinen
ſieſigen Waffenlieferungsgeſchäften ungeheure
bummen verdient hat, iſt bei einer vor dem
Imerikaniſchen Bundesſenat geführten
Unter=
ichung über die amerikaniſche Rüſtungsinduſtrie
deſchuldigt worden, daß er ſich für die
Vermitt=
lung von Waffenlieferungsaufträgen Gebühren
n Millionenhöhe habe zahlen laſſen.
Bahnhof Nürnberg=Dutzendteich.
Der wichtigſte Bahnhof, auf dem ſich der
Haupt=
maſſenverkehr des Reichsparteitages abwickeln wird,
iſt der Stadion=Bahnhof Nürnberg, bisher
Bahn=
hof Dutzendteich. In der geringen Bauzeit vor
knapp 4½ Monaten hat die Reichsbahn hier eine
Anlage mit Bahnſteigunterführungen, neuen
Schal=
ter= und Abfertigungsräumen und neuen
Betriebs=
gebäuden geſchaffen, die allen Anforderungen
ge=
recht werden wird, die An= und Abmarſch der
Hun=
derttauſende zum Parteitag an die Bahnanlagen
ſtellt.
Af 15. Auguſt 1934 wurde die
Bahnſteigunter=
führung Weſt mit den Schalter= und
Abfertigungs=
räumen des neuen Betriebshauptgebäudes dem
öffentlichen Verkehr übergeben. Von dieſem
Zeit=
punkt an erfolgt der Zu= und Abgang der Reiſen=
ſich unmittelbar an die umfangreichen Anlagen
des Stadions und des Luitpoldhaines. Die
Sta=
dionanlagen, von der Doppelbahn Nürnberg=
Dutzendteich-Nürnberg Rangierbahnhof mit der
fertiggeſtellten Abſtellanlage durch einen breiten
Streifen von Dauerkleingärten getrennt, umfaſſen
in der Hauptſache die im Achteck angelegte
Haupt=
kampfbahn mit Hauptbühne, einen großen
Fußball=
platz, eine Volks= und Feſtwieſe, ein neuzeitliches
Schwimmbad, vor allem die ſogenannte Turnwieſe,
in Erinnerung an die Landung des Grafen
Zep=
pelin am 27. Auguſt 1909 auch Zeppelinwieſe
ge=
nannt. Ueberragt von einem rieſigen
Hoheitszei=
chen, hat hier am Reichsparteitag 1933 der
Auf=
markch der 100 000 Amtswalter ſtattgefunden, dem
am Abend des gleichen Tages ein großes Volksfeſt
mit Rieſenfeuerwerk auf dem geſamten Gelände
Nürnberg=Dutzendteich, Stadion und Luitpoldhain aus der Vogelſchau.
den über den geräumigen Bahnhofsvorplatz durch
die offene Schaltervorhalle und — bei allen Zügen,
die nicht am Hauptbahnſteig halten — durch die
neue Bahnſteigunterführung Weſt. Das
Ueber=
ſchreiten der Gleiſe, das bei der ſtarken Belegung
des Bahnhofs Nürnberg=Dutzendteich ſchon von
je=
her mit nicht erheblichen Gefahren verbunden war,
unterbleibt künftig. Vom gleichen Tage an ſind
auch die bisher vorgeſchriebenen
Geſchwindigkeits=
ermäßigungen der Züge bei Ein=, Aus= und
Durch=
fahrt im Bahnhof Nürnberg=Dutzendteich in
Weg=
fall gekommen. Der neue Bahnhof hat damit nach
einer Geſamtbauzeit von knapp 4½ Monaten Form
und Geſicht bekommen und allgemeine Anerkennung
in der öffentlichen Beurteilung gefunden. Am
21. Auguſt wurde die letzte Weiche eingebaut und
damit die Oberbauarbeit beendet. Das
Behelfsbe=
triebsgebäude, in dem ſich bis zum 15. Auguſt noch
der Fahrkartenverkauf und die Bahnſteigſperre
be=
fand, iſt abgebrochen, nachdem der Fahrdienſtleiter
mit Hauptblock bereits am 1. Juli 1934 in das im
Rohbau fertiggeſtellte neue Betriebshauptgebäude
umgezogen war.
Die Lage des Bahnhofs Dutzendteich und deſſen
Eingliederung in das allgemeine Verkehrsnetz zeigt
unſer Bild aus der Vogelſchau. Der große
Dutzend=
teich wird beherrſcht von dem hochaufragenden
Leuchtturm. Am Oſtufer und am Weſtufer ſchließen Mengen eingerichtet.
des Stadions gefolgt iſt. Das Weſtufer des
Dutzendteiches wird ausgefüllt von dem
Nürnber=
ger Städtiſchen Tiergarten mit dem Luitpoldhain;
hier erhebt ſich die große. 30 000 Perſonen faſſende
Feſthalle, in der am Reichsparteitag 1933 der
ein=
drucksvolle Parteikongreß ſtattgefunden hat.
Un=
mittelbar angeſchloſſen an die Feſthalle liegt die
große Luitpoldarena mit den vier hochaufragenden
Flaggenmaſten, der Schauplatz des gewaltigen
Auf=
marſches der geſamten SA. und SS. und der
Ge=
fallenenehrung am Mahnmal!
Vom Oſtufer des Dutzendteiches, etwa 200 Mtr.
abgerückt, liegt der nächſte Zufuhrbahnhof der
Reichsbahn, der Bahnhof Nürnberg=Dutzendteich,
vom Luitpoldhain rund 7 Gehminuten, von den
Stadionanlagen rund 3 Gehminuten entfert.
Ent=
ſprechend dem Maſſenverkehr in den beiden
Haupt=
verkehrsrichtungen Stadion und Luitpoldhain iſt
der Bahnhofsvorplatz vollſtändig umgeſtaltet. Es
ſind vorgeſehen auf der Weſtſeite 8
Fahrkartenver=
kaufsſtände mit 14 Sperrdurchgängen, auf der
Oſt=
ſeite, der Ausfallrichtung gegen das Stadion, 10
Fahrkartenverkaufsſtände mit 9 Doppelſperren und
einem breiten Zugang zum Zeppelinfeld. Die
ver=
breiterte Waldkuliſſe, die den Abſchluß des
Bahn=
hofvorplatzes gegen die Zeppelinſtraße bildet, iſt
mit Raſen belegt, begehbar durch Durchfluß der
Lelliſcher Dampfer in der Nordſee
geſunken.
Hamburg. In der Nacht zum Mittwoch iſt
in der Nordſee der lettiſche Dampfer „Liva”
ge=
ſunken Die geſamte Beſatzung von zwölf Mann iſt
von dem Hamburger Dampfer „Sonnenfelde”
ge=
rettet und übernommen worden. Der Dampfer
„Liva” gehörte der Firma Tidemand, Erſon u. Co.
in Libau und befand ſich mit einer Heringsladung
auf der Fahrt von Südengland nach Danzig. Die
„Sonnenfelde” der hieſigen Reederei D.
Fuhr=
mann, Nißle u. Gunther Nachf, iſt am Mittwoch
mittag im Hamburger Hafen eingetroffen und hat
die Schiffbrüchigen gelandet.
Taifun=Kataſtrophe auf den Philippinen.
New York. Der Nordteil der Inſel Luzon
iſt von einem zweitägigen heftigen Taifun
heim=
geſucht worden. Die leichten Bambus=Wohnhäuſer
der Eingeborenen=Bevölkerung wurden zu
Hun=
derten zerſtört. Aber auch Gebäude europäiſcher
Bauart ſind dem Sturm zum Opfer gefallen. Viele
Tauſende von Bewohnern ſind infolgedeſſen
ob=
dachlos. Ueber Verluſte an Menſchenleben lagen
bisher noch keine ſicheren Nachrichten vor.
Der Maharadſcha von Gondal
iſt 13 125 Pfund Sterling wert.
A. S. Gelegentlich des mit großen
Feierlich=
keiten begangenen 25jährigen Jubiläums ſeiner
Thronbeſteigung hat der Maharadſcha von
Gon=
dal zur Durchführung öffentlicher Arbeiten in
ſeinem Staate ſoviel Gold zur Verfügung geſtellt,
wie ſein eigenes Körpergewicht ausmacht. Das
Auswiegen eines Fürſten in Goldbarren iſt eine
alte indiſche Sitte, die jedoch in neuerer Zeit —
teils wegen Mangels an Mitteln, teils wegen
des bekannten Geizes indiſcher Fürſtlichkeiten —
nicht mehr durchgeführt wurde. Auch das für das
Auswiegen des Maharadſcha von Gondal
benö=
tigte Gold ſtammte nicht; aus den fürſtlichen
Schatzkammern, ſondern war durch eine Umlage
aufgebracht worden. Nichtsdeſtoweniger bildete
die Zeremonie des Wiegens den Höhepunkt der
Feſtlichkeiten. Dabei ſtellte ſich heraus, daß der
Maharadſchah genau 13 125 Pfund Sterling wert
war.
Schwarzer Regen über Buenos Aires.
New York. Wie aus Buenos Aires gemeldet
wird, wurde die Stadt am Mittwoch
nach=
mittag von einem mehrſtündigen ſchwarzen Regen
heimgeſucht. Das ganze Stadtgebiet war in tiefe
Dunkelheit gehüllt. Eine mikroſkopiſche
Unter=
ſuchung des Regenwaſſers ergab eine Vermiſchung
mit Kohleteilchen und Petroleum.
Neuer Präſidenk des Reichsverhan
deutſcher Verkehtsverwaltungen
Stadtrat Johannes Engel=Berlin.
der durch den Reichsverkehrsminiſter zum
denten des Reichsverbandes deutſcher Ve
verwaltungen ernannt worden iſt.
Die Reichsbahn zum Reichspatte
Schon bei dem erſten Reichsparteitag, d
NSDAP. im Jahre 1933 nach der national
hebung in Nürnberg veranſtaltete, erregt,
Beförderungsleiſtungen der Reichsbahn
merkſamkeit weiter Kreiſe. Innerhalb
wurden damals rund 310 000 Angehörige na.
ſozialiſtiſcher Verbände in 307 Sonderzüge
Nürnberg befördert.
In dieſem Jahre vollzieht ſich der
parteitag in weit größerem Rahmen. 51
derzüge werden die Teilnehmer aus allen
Deutſchlands nach Nürnberg befördern. Dap.
fallen weit über die Hälfte auf die Politiſ,
ganiſation der NSDAP., faſt der 4. Teil a
und SS.; der Reſt wird für Arbeitsdier
Hitler=Jugend geſtellt. In den vier Tage
5. bis 8. September treffen rund 500 000 Ng
ſozialiſten mit der Eiſenbahn in der alten
ſtadt ein. Schon am 12. September ſoll de
Zug mit den Feſtteilnehmern Nürnberg
verlaſſen.
Neben dieſer Beförderung auf weite
nungen muß die Reichsbahn auch im Bez
und Nahverkehr mit einer ſtarken Be
rechnen. Für die Vertreter der auswär
Mächte wird, wie im vergangenen Jal
Diplomaten=Sonderzug gefahren.
Umfangreiche Vorarbeiten ſind notwend
in wenigen Tagen eine ſo gewaltige Zal".
Menſchen aus allen Teilen des Reiches nach
berg zu ſchaffen. Bereits Ende Juni wur
meinſam mit der Aufmarſchleitung der NC
von den Reichsbahndirektionen mit den erſte
bereitungen begonnen. Für die Vereinbaru S
Fahrpläne waren mehrere Verhandlungen /
den beteiligten Reichsbahndirektionen not
Gleichzeitig mußten die Dienſtpläne für di
motiv= und Zugbegleitbedienſteten aufgeſte
die Geſtellung der Lokomotiven und Wa ms
regelt werden.
In vielen Fällen werden Güterzüg Betel,
geleitet, damit die Strecken mit dem
zuſätzlichen Sonderzugverkehr belaſtet wert
nen. Schwierig iſt die reibungsloſe
An=
fuhr der Leerzüge. Für die Abſtellung d
züge bieten die Bahnhöfe der Reichsbahnd
Nürnberg nicht genügend Raum. Ein erk
Teil der Leerzüge muß in den Bezirken de
bardirektionen aufgeſtellt werden.
Der Parteitag der NSDAP. iſt nicht
zige Maſſenveranſtaltung der letzten Wock
der die Reichsbahn ihre Leiſtungsfähigkei
Beweis ſtellen muß. Am 26. Auguſt wur
rund 200 Sonderzügen die Teilnehmer zu !
ßen Saarkundgebung am Ober=Ehrenbreitſt
dem Saargebiet und allen Teilen des Reich
Koblenz geſchafft. Am gleichen Tage wutd
eine Rieſenkundgebung der Deutſchen Aeit
260 Sonderzüge aus der Provinz Socſe!
Breslau gefahren.
So ſchwierig auch die Bewältigung 0
außergewöhnlicher Verkehrsleiſtungen bei
aufmärſchen ſein mag, der unermüdliche
eifer der deutſchen Eiſenbahner und die
gültigen Einrichtungen der Deutſchen Rel
bürgen für eine reibungsloſe Abwicklung.
Die Hindernisprüfung beim Europaflug.
die in Warſchau im Rahmen der techn ſchen Prüfung ausgetragen wurde, bedingte d0s
eines 8 Meter hohen Hinderniſſes m” möglichſt kurzem Anlauf und möglichſt kuköc.
auslauf. Dieſe Aufgabe, bei deren Erfüllung der Deutſche Bayer (Fieſeler) gezeigt.
naturgemäß ſehr hohe Anforderungen an die Geſchicklichkeit der Fliehe”
g. 7. September 1934
Nr. 247 — Seite 11
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SüfTulAdt
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Reichsbahn=Bezirks=Sporkfeſt
M Biesoaoen.
jeichsbahn- T5B. Darmſtadt erfolgreich.
eichsbahn treibt zur körperlichen Ertüchtigung und Pflege
der 2 fsgemeinſchaft ihres Perſonals in eigenen Vereinen Tur=
Sport. Deshalb werden auch die Mitglieder der Vereine
von B Reichsbahndirektion Mainz in ihren Bezirken zu einem
Treffe zum Bezirkstreffen, verſammelt. Im vergangenen Jahre
4 mußte ’s leider wegen der damit zuſammenfallenden erſten
Saar=
kundging ausfallen. Das Reichsbahn=Bezirks=Turn= und Sportfeſt
wurd an Sonntag in Wiesbaden auf der ſchönen Kampfbahn
Klein chen durchgeführt. Es wirkten mit Reichsbahn Darmſtadt,
Mairr) oberlahnſtein und Wiesbaden.
T tittags um 9 Uhr wurde das Feſt durch eine weihevolle
nſpr; und Gedenkſtunde unter Leitung von Turner
Allgeyer=
t eingeleitet, die mit einem gemeinſamen Lied (Nieder=
Dankgebet) endigte.
en Vormittagsſtunden wurden die leichtathletiſchen
Vor=
usgetragen. Nachmittags marſchierten die Aktiven unter
eitung in feierlicher Ordnung in die große Kampfbahn ein.
Mitglieder der Reichsbahndirektion, darunter Präſident
efroy, nahmen mit lebhafteſtem Intereſſe an den
Veran=
teil. Der Sportdezernent, Reichsbahnoberrat Kreck, er=
Begrüßung u. a.:
wollen heute durch die Wettkämpfe und Vorführungen ein
hes Bild davon geben, was unſere eigene Reichsbahn=
Sportbewegung iſt, kann und leiſtet. Wir verdanken dem
Reiche, daß die Reichsbahn=Turn= und Sportbewegung
Bewegung anerkannt worden iſt. Hierbei müſſen wir
hsſportführer unſeren aufrichtigen Dank abſtatten,
beſon=
r, wie er mit prachtvollen Worten in Potsdam bei der
Reichsbahnturner und Sportler die Bedeutung der
hervorgehoben hat. Drum haben wir dieſes Jahr auch
ifrig und erfolgreich werben können mit dem Motto;
eichsbahner ein Turner und Sportler‟. Dabei ſind uns
hörigen der Eiſenbahner beſonders willkommen. Mit dem
inſerer Werbung können wir vorläufig zufrieden ſein. Iſt
Zahl der Mitglieder unſerer vier Vereine auf das Dop=
* etwa 3000 geſtiegen. Mögen bald noch viele nachfolgen,
amitkt ſer Ziel erreicht wird: „Jeder Eiſenbahner ein Turner und
dem Sieg=Heil auf den Führer wurden die
Entſcheidungs=
wpHiusgetragen. Beim 100=Meter=Lauf erzielten in ihren Klaſ=
AX Mährlein mit 11,3 Sek., Walter Lohrum mit 12.0 Sek.
d TI Emmerich mit 12,3 Sek. Beſtleiſtungen (ſämtlich Verein
im Stabhochſprung Philipp Schneider=Darmſtadt 3,10
lete—n Speerwerfen Guſtav Heilmann=Mainz 39.,50 Meter und
lfrie Wörsdörfer=Wiesbaden 25,35 Meter im Kugelſtoßen
ried Schubert=Mainz 10.80 Meter und Toni
Beimert=
t 9.25 Meter, im Schlagballweitwurf Elfr.
Wörsdörfer=
ſies- n 53.70 Meter.
den turneriſchen und ſportlichen Vorführungen ſind lobend
nen die ausgezeichneten Volkstänze, das Keulenſchwingen,
tradvorführungen und die gymnaſtiſchen Uebungen des
1Darmſtadt.
Rückſicht auf die Fülle des Gebotenen konnte der Präſident
sbahndirektion erſt bei ſinkender Sonne perſönlich ſeine
rkennung und ſeinen wärmſten Dank den tüchtigen
Reichs=
ern und Sportlern ausſprechen. Die Sieger freuten ſich,
r Hand die 7 wertvollen Wanderpreiſe empfangen zu
Für Siege im Staffellauf 1. Verein Mainz 4 mal 100
Ilympiſche, Schweden= und 4 mal 100 Meter=Staffel (A.
Jerein Darmſtadt 4 mal 100 Meter (Frauen); außer=
2 Siege im Jugend=Dreikampf Verein Darmſtadt. Die
Sieger wurden durch Verleihung von Plaketten und
nzen geehrt. Auch den Sängern der beiden Vereine Darm=
Wiesbaden gebührt herzlicher Dank für ihre muſikaliſch
n Chorporträge,
Handball.
SV. 1898-5J. Waldhof.
Sonntag nachmittag 15.30 Uhr treffen ſich beide Vereine
Freundſchaftsſpiel auf dem Sportplatz am Böllenfalltor,
bringt dieſelbe Mannſchaft der vergangenen Jahre, alſo
erſt ſtarke, techniſch hervorragende und harte Mannſchaft
mſtadt. Der ausgezeichnete Sturmfuhrer Spengler hat
nnſchaft wieder in eine gute Verfaſſung gebracht, ſo daß
ächſten Verbandsſpielſaiſon im Gau Baden nur wieder
e Waldhof im Vordergrund ſein wird. Schon bei den
auſpielen um den Adolf=Hitler=Pokal wurden 8 Mann
ohöfer in der Gaumannſchaft herückſichtigt. Die
Gau=
ft Südweſt mußte im Zwiſchenſpiel eine hohe Nieder=
Mannheim einſtecken und ſomit die begehrte Fahrt nach
aufgeben. Wir ſind geſpannt, wie ſich die 98er aus
re ziehen. Durch einige Umſtellungen und
Neuaufſtel=
at die Mannſchaft der 98er ein etwas anderes Ausſehen
r. Es müßte ihr jedoch jederzeit möglich ſein, durch die
er gewordene Wurfkraft einen Sieg zu erkämpfen. Als
wurde der Freundſchaftskampf: 98 Reſerve gegen
Reichs=
bgeſchloſſen.
Merck SB.-Bereinsmeiſterſchaften.
Sonntag vormittag, den 9. September, trägt der
Merck=
rein ſeine diesjährigen Vereins=Meiſterſchaften auf
ſei=
ße an der Maulbeerallee aus, an denen alle
Vereinsmit=
rußer Jugend und Schüler, teilzunehmen haben. Außer
en und den erweiterten techniſchen Uebungen wird noch
Eampf für alte Herren ausgetragen, ebenſo ein Zwölf=
Np fen für alle Teilnehmer, allerdings erſtreckt ſich letzterer
in Zeitraum von 14 Tagen. Dieſe Vereinsmeiſterſchaften
ht nur das Intereſſe der übrigen Vereinsmitglieder für
e Leichtathletik wachrufen, ſondern ſie ſollen vor allem
Leichtathletik=Abteilung Gelegenheit geben, ihre in ver=
Klubkämpfen gezeigten Leiſtungen erneut unter Beweis
Gerade den Leichtathleten, die durch jahrelange harte
nd durch die ſichere und zielbewußte Arbeit des Trainers
Imählich hochgeſchafft wurden, iſt ein voller Erfolg zu
Reichsbahn-T5V. Darmſtadi.
S
ſet ab
in dr
jeſe —3
herzl. 0
lichen=
A.
Veranlaſſung des ſtaatlichen Turn= und Sportamts
fin=
vonntag, den 23. September d, J., nachmittags um 3 Uhr,
eſthalle ein Kunſtturnen der Deutſchlandriege ſtatt Zu
nzigartigen Veranſtaltung laden wir alle Mitglieder
in. Um eine rechtzeitige Beſtellung der Karten zu
ermög=
tten wir bis ſpäteſtens 9. d. M. die gewünſchte Anzahl
Kart an den 1. Turn= und Sportwart zu melden. Die
iſten im Vorverkauf: 1. Sperrſitz numeriert 1,50 RM.,
itz numeriert 1 RM., Stuhlſitz Saalmitte 0,50 RM. und
0,30 RM.
hzeitig bringen wir den Mitgliedern zur Kenntnis, daß
wpart und ſtellvertr. Vereinsführer ſeinen Urlaub
ange=
rt. Der 1. Turn= und Sportwart iſt mit der Vertretung
gt.
erdem weiſen wir noch einmal auf die Kreiswanderung
renden Sonntag hin und erwarten, daß ſich die Mitglieder
er Größe des Vereins entſprechend beteiligen werden. Die
bteilung wird geſchloſſen vertreten ſein, ſo daß auch den
Mitgliedern Gelegenheit gegeben iſt, einmal perſönliche
mit dieſer Abteilung zu bekommen.
Wie ſpielen ſie am Sonnkag?
Ihre Einſendung auf die kleine Preisfrage für Fußballer muß
bis Samstag, 18 Uhr, bei uns eingegangen ſein.
Außerordentliche Haupkverſammlung
der Turngemeinde Beſſungen.
Im überfüllten Kneipſaale ihres Vereinshauſes hielt, die
Turngemeinde Beſſungen am Mittwoch eine außerordentliche
Hauptverſammlung ab. Pünktlich um 20.30 Uhr eröffnete der
Ver=
einsführer Turnbruder Hering die Verſammlung. Seinen
Be=
grüßungsworten merkde man die Freude an, daß beſonders
zahl=
reich die Aelteren und Ehrenmitglieder den Weg endlich
zurück=
gefunden haben.
Die Tagesordnung umfaßte mit 1 Einführung der neuen
Mit=
glieder in die Abteilungen 2. Wirtſchaftliche Fragen, nur zwei
Punkte.
Vor Beginn der Tagesordnung richtete Dietwart Krüger
in prächtigen Worten einen Appell an die Erſchienenen, der darin
gipfelte, nicht nachzulaſſen im völkiſch=turneriſchen Geiſt alles
daranzuſetzen, um unſerem großen Führer ſein ſchweres Amt als
Kanzler und Führer des Deutſchen Reiches durch nationalen
Opferſinn, Einſatzbereitſchaft mehr noch wie ſeither zu erleichtern.
und an der Wiedergeburt des deutſchen Volkes tatkräftigen Anteil
zu nehmen. Durch brauſenden Beifall bewieſen die Anweſenden,
daß es ihnen Ernſt iſt, Dienſt am deutſchen Volk mit und für
Adolf Hitler zu tun.
Die Einführung in die Abteilungen nahm Oberturnwart
Reinhardt vor. Seine Ausführungen waren mehr der
inter=
nen Vereinsarbeit gewidmet. Ebenſo betraf Punkt 2,
Wirtſchaft=
liche Fragen, über die der Vereinsführer ſprach, nur
Angelegen=
heiten des Vereins.
In ſeinem Schlußwort wies Turnbruder Hering nochmals
den Weg, den die Deutſche Turnerſchaft und mit ihr die
Turn=
gemeinde Beſſungen im Dritten Reich zu gehen hat. Sein
Treue=
gelöbnis klang aus in einem dreifachen Sieg=Heil, in das die
An=
weſenden begiſtert einſtimmten. Das Deutſchland= und Horſt=
Weſſel=Lied beendeten die Hauptverſammlung.
*
Rekorde aus dem „Kindergarken”.
Schwimmer über 20 ſind „alt”. — Iſt das noch Frauenſchwimmen?
Die abgehängte „ältere‟ Generation,
Der Sport wird auf manchen Gebieten immer mehr eine
An=
gelegenheit der Jugend, jüngſter Jugend, ja man könnte wohl ſagen:
der Kinder! Man las vor wenigen Tagen anläßlich der
Europa=
meiſterſchaften im Schwimmen zu Magdeburg den erſchütternden
Satz: „Deiters dürfte in ſeinem Alter (!) den Höhepunkt ſeines
Könnens bereits überſchritten haben. Die Jugend beginnt, ihn
zu verdrängen”. — Ein Sportfremder wird denken, dieſer
Dei=
ters müſſe doch mindeſtens ſchon 30 Jahre ſein, wenn nicht älter.
Deiters iſt aber eben erſt 20 Jahre alt geworden! Und iſt bereits
ſo alt, daß ihn die Jugend (!) zu verdrängen beginnt.
Tatſache iſt lediglich, daß Deiters von Leuten geſchlagen
wurde und ſtändig geſchlagen wird, die noch erheblich jünger ſind
als er. Die Ungarn ſetzten zum Beiſpiel eine Staffel ein, in der
Cſik mit 21 Jahren, bei weitem der älteſte war, während Grof
und Lengyel 18 Jahre und Marothy erſt 15 Jahre zählt.
Da=
gegen war die deutſche Mannſchaft mit Leiſewitſch (25 Jahre),
Schwartz (22 Jahre), Wille (20 Jahre) und Lenkitſch (19 Jahre)
von „alten Herren” beſetzt.
Bei den Damen iſt es noch ſchlimmer; wenn auch in Japan
bei den Herren” (man müßte Knaben ſagen) 14= und 13=Jährige
bereits Rekorde herausholen. Die bisherige Weltmeiſterin der
kurzen Strecke, die Amerikanerin Helen Madiſon, wird wohl
dem=
nächſt ein Altersheim aufſuchen müſſen, da ſie mit ihren 19
Jah=
ren „als bereits zu alt” regiſtriert wird, um noch Weltklaſſe
dar=
ſtellen zu können.
Die beſte der beſten Damen iſt heute Willie den Ouden, ein
dickes holländiſches Mädchen mit Männerſchultern, breiten Hüften
und ungeheuer langen Armen. Das ganze Ding iſt knapp 16
Jahre alt und ſchwimmt bereits mit der Angſt, bald zu alt zu
werden, denn hinter ihr her iſt die 15jährige Maſtenbrok, auch
hol=
ländiſch =wohlgenährt, wie geboren zum Kraulen. Giſela Arendt,
unſere beſter Vertreterin, iſt auch noch jung, noch keine 17 Jahre.
Es iſt alſo ziemlich abwegig, hier noch von Frauenſchwimmen
zu ſprechen, denn Frauen wollen die Kleinen erſt noch werden,
und ältere Semeſter über 20 kommen ja überhaupt in ein großes
Rennen nicht mehr hinein. Weshalb ſchreibt man nicht und ſpricht
einfach von Mädchenſchwimmen? Frauen haben beim
Schwimm=
ſport mit dem Sport leider nichts mehr zu tun, weil die
Rekord=
haſcherei ſo eingeriſſen iſt, daß um jeden Preis die Leiſtung gilt.
und nicht der Erfolg am Sport= und Volksganzen
International wird jedenfalls ſo gedacht, und wenn wir
Er=
folge erzielen wollen, müſſen wir wohl oder übel mitmachen.
Zweifellos iſt der Schwimmſport aber nicht erfunden worden,
da=
mit letzten Endes nur noch Kinder daran teilnehmen, wenn es
gilt, Rennen zu gewinnen. Es wäre nur geſund, wenn man für
Sportfeſte auch Uebungen und Klaſſen wieder aufnähme, bei
denen die ältere Generation über 25 Jahre nicht mehr
ausſchließ=
lich auf den Tribünen als Zuſchauer Platz zu nehmen brauchte.
Peter Welchert.
Darmſtädter Turn- und Sporkgemeinde 1846.
Wegen der kühlen Waſſertemperatur ſind unſere
Uebungsſtun=
den für Schwimmer und Nichtſchwimmer in das Städtiſche
Hallen=
ſchwimmbad (große Halle) verlegt. Sie werden vorläufig wie folgt
durchgeführt: Montag von 17 bis 18 Uhr für Nichtſchwimmer; von
18 bis 19 Uhr für Schwimmer, Freitag von 20 bis 21 Uhr für
Schwimmer und Nichtſchwimmer.
Fußball.
Sportverein Darmſtadt 1898.
Die Fußballabteilung hat am Sonntag ein volles Programm
aufzuweiſen. Die erſte Mannſchaft fährt nach Egelsbach und wird
bei dem Neuling der Bezirksklaſſe auf äußerſt harten Widerſtand
ſtoßen. Die 2. und 3. Mannſchaft begeben ſich ebenfalls nach
Egels=
bach, wo ſie mit den gleichen Mannſchaften des Gaſtgebers
zuſam=
mentreffen. Die 4. Mannſchaft (Junioren) und die 5. Mannſchaft
treten in Lengfeld gegen die 1. bzw. 2. Elf des dortigen
Sportver=
eins an.
SV. 1910 Weiterſtadt — Merck Darmſtadt.
Kommenden Sonntag empfängt SV. Weiterſtadt zum letzten
Freundſchaftsſpiel vor der am nächſten Sonntag beginnenden
Ver=
bandsſpielſaiſon die Fußballabteilung des Merck=Sportvereins.
Nach dem guten Abſchneiden der Weiterſtädter Spieler am
ver=
gangenen Sonntag in Dornheim, darf man auf den Ausgang des
Treffens am Sonntag geſpannt ſein. Spielbeginn 3 Uhr. — Die
1. Jugend fährt nach Nauheim zur gleichen Mannſchaft von
Nau=
heim. — Bei dieſer Gelegenheit wird nochmals auf das am
Sonn=
tag vormittag 9 Uhr ſtattfindende Training der 1., 2. und
Jugend=
mannſchaft hingewieſen.
Im Gau Südweſt gab es einige empfindliche Strafen
für Fußballſpieler. Willi May, der bekannte Verteidiger des
FSV. Frankfurt, wurde mit vier Monaten und Dattinger=Phönix
Ludwigshafen mit drei Monaten Sperre belegt. Neumüller 2.
von Phönix Ludwigshafen muß vier Wochen pauſieren. Am beſten
kam der FSV.=Stürmer Heldmann weg, der 5 Mark Geldſtrafe
erhielt.
Beim Europa=Rundflug
wurden geſtern die techniſchen Prüfungen abgeſchloſſen. Der Stand
ohne Berechnung des Wettbewerbes im Brennſtoffverbrauch iſt
danach folgender: 1. Bajan=Polen 915 Punkte, 2. Karpinſki=Polen
892. 3. Hubrich=Deutſchland und Florjanowicz=Polen je 862, 5.
Am=
bruz=Tſchechoſlowakei 861, 6. Anderle=Tſchechoſlowakei 859, 7.
Seide=
mann=Deutſchland 856, 8., Wolf Hirth=Deutſchland 854, 9.
Dud=
zinſki=Polen 844, 10. Stein=Deutſchland 843 Punkte.
Heute beginnt der Streckenflug.
Die Teilnehmer am Gordon=Bennett=Wettfliegen.
Der Aero=Club von Polen, der das diesjährige Gordon=
Bennett=Wettfliegen der Freiballons durchführt, veröffentlicht
die Teilnehmerliſte, Folgende 19 Ballons ſollen am 23.
Sep=
tember in Warſchau ſtarten: für Deutſchland: „
Deutſch=
land” (Führer: K. Götze, Begleiter; F. Vogel); „Stadt Eſſen”
(H. Kaulen, H. Probſting); „Wilhelm v Opel” (W. Zinner, E.
Deku)., Mit Ausnahme von „Deutſchland” (2000 Kubikmeter) und
„9‟ Oeſterreich (1600 Kubikmeter) weiſen ſämtliche Ballons einen
Rauminhalt von 2200 Kubikmeter auf.
Admira Wien gewann das erſte Endſpiel um den
Mi=
tropa=Cup gegen den FC. Bologna in Wien vor 45 000 Zuſchauern
mit 3:2 Toren, nachdem die Italiener bei Halbzeit noch mit 2:0
in Führung lagen.
Beim Training für den Großen Automobil=Preis von
Italien fuhr am Donnerstag Hans Stuck auf Auto=Union mit
2:14 Minuten die ſchnellſte Runde. Caracciola hatte es am
Vor=
tage auf 2:21 Minuten gebracht.
Cilly Außem gewann beim Lido=Tennis=Turnier in
Ve=
nedig ihr erſtes Spiel im Damen=Einzel um den Pokal des
Kö=
nigs von Schweden gegen die junge Franzöſin Albert überlegen
in zwei Sätzen 6:1, 6:1.
Die amerikaniſche Tennisſpielerin Helen
Ja=
cobs iſt für die nächſte Zeit außer Gefecht geſetzt. Sie erlitt beim
Training für die amerikaniſchen Frauen=Meiſterſchaften in Foreſt
Hills einen Zuſammenbruch aus Erſchöpfung. Vom Arzt wurde
ſpäter eine Schultermuskelzerrung feſtgeſtellk.
Volumnius, eines der erfolgreichſten Pferde des Stalles
Rösler, verunglückte bei der Morgenarbeit und mußte getötet
werden.
Göttmann und Bär. zwei bekannte Frankfurter
Ama=
teurflieger, wollen demnächſt in das Lager der Berufsfahrer
über=
treten.
Gewinnauszug
5. Klaſſe 43. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterie.
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II
25. Ziehungstag
5. September 1934
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
gezogen
2 Gewinne zu 10000 M. 317077
6 Gewinne zu 5000 M. 290769 308710 335557
8 Gewinne zu 3000 M. 63826 182031 271664 289380
6 Gewinne zu 2000 M. 265372 271403 273705
94 Gewinne zu 1000 M. 3717 45544 63366 78899 99017 100069
122613 129808 137804 168617 183226 197359 205059 220739 269527
363143 394702
76 Gewinne zu 500 M. 25162 25986 56099 67697 81472 88586
94538 100538 118469 146497 169679 208399 209503 216888 218950
220076 2250 18 225959 236261 243219 249442 252877 253861 261887
271076 290619 300082 304205 304247 305510 322659 333170 342122
846920 354176 356712 370554 380741
426 Gewinne zu 300 M. 846 5725 6605 6722 10167 10417 10572
10682 11470 14011 14163 14916 23691 259665 26497 95702 38001
38164 38339 38393 39432 39546 39629 40272 41817 41628 41667
44498 56933 59337 60095 60304 60574 62624 62851 64293 64516
64756 64832 66089 66496 68034 68221 68277 71418 72828 73170
73507 75372 75482 80366 81221 81925 83810 85079 86495 86583
90254 91163 96367 97499 99303 101512 102872 103208 165483
107931 108744 110408 111792 113154 114613 115294 115758 122084
150311 126090 181105 181552 134666 135676 188470 141677 146152
147863 148115 151507 151911 156147 159330 160454 161375 161414
162978 163333 167448 168523 170170 175367 175568 180616 184382
184588 186868 188325 198300 200076 200435 202924 203280 208721
210332 010543 217151 217524 219055 220634 221608 221988 223286
223594 230012 230126 233484 233779 234438 234762 235650 236648
236959 243783 250455 252293 265105 257821 258624 259531 261641
263260 265547 266898 269920 770022 270581 271638 273084 274860
282607 282964 283338 583797 285217 285960 288642 288674 289302
293524 294 106 2965 18 800666 302697 802924 303260 304071 305028
306522 306948 307204 307360 314141 814574 320913 821166 322637
324496 326836 426868 928997 330 150 330511 331835 331948 346180
341706 942930 344846 347898 348622 358038 359666 361301 362481
363814 364656 367078 371516 371786 372934 373440 B74046 377780
378506 379461 379774 281860 381417 887186 390710 393109 395254
396421 396656 398448
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
gezogen
2 Gewinne zu 20000 M. 182581
12 Gewinne zu 5000 M. 30198 194484 198932 180198 257644
897176
4 Gewinne zu 3000 M. 33716 392463
22 Gewinne zu 2000 M. 47927 64494 166998 188287 230156
272242 305509 333317 334567 337453 882509
30 Gewinne zu 1000 M. 40467 41070 70064 123269 147284 188065
230286 239264 250194 264144 276607 317887 352815 364908 380209
74 Gewinne zu 600 M. 3594 8623 9283 22591 27730 49694 66849,
90690 92947 96250 106784 111116 112210 122779 125199 1308411
133500 148448 148932 160870 165444 171162 192246 218163 9328686
234976 298184 267616 279992 999251 804621 322547 326586 331402
336092 364790 394096
292 Gewinne zu 300 M. 4740 6269 7887 9371 10807 10367 13267
21267 22262 26197 26448 27198 08035 32414 32441 33203 34283
36356 38867 46539 52880 56035 56770 66964 58867 62178 65782
69208 70936 73088 75622 76337 79306 81252 82598 85255 86056
161179 1014s4 105230 117217 119049 119840 193178 127502 127627
128428 141898 143774 147202 152304 152603 162737 155816 161361
163813 165341 166804 166983 172950 176650 182025 188187 194308
195894 199483 200564 20 1646 201850 202683 208236 210277 215872
220526 003893 230080 231700 232717 235079 235 161 235378 244063
246766 247119 247892 250177 261319 251628 052154 2531 16 263658
257113 261259 265594 273431 277098 278023 281 139 281746 284383
290303 291866 294204 296952 299 708 300043 800993 501870 368011
810241 312312 314374 316084 317197 324287 325183 825701 325982
328409 8361 18 339507 941791 345350 346403 348553 850799 351542
363897 854703 857921 358658 360196 360415 360738 861828 364752
371482 371676 376517 383416 392089 393685 394884 3961 16 396531
396872
20 Tagesprämien.
Auf ſede gezogene Nummer ſind zwei Prämien zu ſe 1000 RM
gefallen, und zwar je eine auf die Loſe gleicher Nummer in den
beiden Abteilungen I und II:
40873 80701 109265
280 129 896052
124048 197007 242817 269477 357691
Im Gewinnrade verblieben: 100 Tagesprämien zu 1000 M.
ferner 2 Gewinne zu 1000000, 2 zu 300000, 6 zu 10000, 22 zu
5000, 54 zu 3000. 132 zu 2000, 260 zu 1000, 652 zu 500.
2578 zu 300 M.
Welterbericht.
Der hohe Druck über Nordeuropa hat zwar noch zugenommen,
doch wirkt das polniſche Tief noch leicht ſtörend auf unſer
Wet=
ter ein.
Ausſichten für Freitag, den 7. September: Dunſtig, ſpäter
aufhei=
ternd, vereinzelt etwas Niederſchlag.
Ausſichten für Samstag, den 8. September: Fortdauer des im
ganzen freundlichen Wetters
Nummer 242
Freitag, 7. September
Das deutſch=belgiſche Wirtſchafts=Abkommen
Abſchluß der Verhandlungen.
Bei den ſeit längerer Zeit zwiſchen Vertretern der deutſchen
und der belgiſchen Regierung geführten Wirtſchaftsverhandlungen
iſt eine Einigung erzielt worden. Im Auswärtigen Amt wurde
geſtern eine ſechſte Zuſatzvereinbarung zum deutſch=belgiſchen
Han=
delsabkommen vom 4. April 1925 und ein Abkommen über die
Zahlungen im Warenverkehr (Verrechnungsabkommen)
unter=
zeichnet.
Die Zuſatzvereinbarung enthält, eine Reihe von Zoll= und
Kontingentsabreden zum deutſchen Zolltarif. Artikel 6 des
Han=
delsabkommens von 1925, der die Frage der Einfuhrverbote
be=
trifft, wird geändert und die Kündigungsfriſt dieſes Abkommens
von ſechs auf zwei Monate herabgeſetzt. Die Zuſatzvereinbarung
ſieht ferner die Einſetzung von Regierungsausſchüſſen vor, die im
unmittelbaren Geſchäftsverkehr die mit der Durchführung der
be=
ſtehenden Wirtſchaftsvereinbarungen zuſammenhängenden Fragen
behandeln ſollen. Sie wird mit Wirkung vom 20. September
1934 ab vorläufig angewendet werden.
Das Verrechnungsabkommen über den Zahlungsverkehr, das
mit Wirkung vom 10. September ab in Kraft tritt, regelt die
Bezahlung des Warenverkehrs zwiſchen Deutſchland und der
bel=
giſch=luxemburgiſchen Wirtſchaftsunion über Verrechnungskonten,
die die Reichsbank und die belgiſche Nationalbank ſich gegenſeitig
einrichten. Das Abkommen geht davon aus, daß Deutſchland
aus der Aktivität ſeiner Handelsbilanz ein Deviſenüberſchuß
ver=
bleibt. Dieſer Ueberſchuß ſteht laufend zur freien Verfügung der
Reichsbank, nachdem ein Teil hiervon für Zwecke des Transfers
von Zinſen der Reichsanleihen (Dawes= und Younganleihe) und
der privaten Anleihen, ſowie für den teilweiſen Transfer aus
den Markabkommen abgezweigt worden iſt.
Ferner verzichten die Gläubiger aus den privaten Anleihen,
ſoweit ſie auf Grund des Abkommens befriedigt werden, auf einen
weſentlichen Teil ihrer Zinsanſprüche. Das Abkommen erſtreckt
ſich auch auf den Zahlungsverkehr mit dem belgiſchen Kongo und
den belgiſchen Mandatsgebieten. Der Deviſenüberſchuß zugunſten
Deutſchlands iſt im Zahlungsverkehr mit dieſen Gebieten
gleich=
falls ſichergeſtellt. Endlich iſt noch eine vorläufige Regelung für
die Einfuhr deutſcher Kohle nach Belgien bis Ende 1934
getrof=
fen worden.
Keine Neugründung von Geldinſtikuken
ſowie Errichkung von Zweigſtellen.
Angeſichts der Ueberſetzung im Kreditgewerbe, die zu
ſchwe=
ren Unzuträglichkeiten für die deutſche Wirtſchaft geführt hat, hat
es ſich als erforderlich erwieſen Neugründungen im Bankgewerbe
zu begrenzen. Zu dieſem Zweck iſt eine Verordnung erlaſſen
wor=
den, die die Neugründung von Geldinſtituten ſowie die
Errich=
tung von Zweigſtellen allgemein unterſagt. Die Sperre iſt
zeit=
lich begrenzt; ſie ſoll mit einer allgemeinen Regelung des
Zu=
laſſungsverfahrens im Bankgewerbe, ſpäteſtens aber am 31. Dez.
1936, enden. Ausnahmen von der Gründungsſperre können in
dringenden Fällen vom Reichswirtſchaftsminiſter und, wenn es
ſich um landwirtſchaftliche Kreditgenoſſenſchaften handelt, vom
Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft bewilligt
werden.
Wiriſchaftliche Rundſchau.
Pflichtanmeldung für Schokoladen=, Kaffee= und
Teeſpezial=
geſchäfte. Der Reichsverband der Schokoladengeſchäftsinhaber
Deutſchlands (Schokoverband), macht alle ihm nicht als
Mitglie=
der angehörenden Inhaber, von Schokoladen= Kaffee= und
Tee=
ſpezialgeſchäften darauf aufmerkſam, daß ſie bis ſpäteſtens 15. 9.
die Pflichtanmeldung entweder bei der zuſtändigen
Kreisbauern=
ſchaft oder bei der zuſtändigen Bezirksſtelle des Refokei zu
voll=
ziehen haben. Für Mitglieder des Schokoverbandes erübrigt ſich
die Einzelanmeldung, da ſie insgeſamt bereits durch die Leitung
des Scholoverbandes zur Refokei angemeldet worden ſind.
968 Eierkennzeichnungsſtellen. Die Zahl der in Deutſchland
zur Zeit beſtehenden Eierkennzeichnungsſtellen beträgt laut
Zei=
tungsdienſt des Reichsnährſtandes 968, dazu kommen 729
kenn=
zeichnungsberechtigte Einzelerzeuger. Auf Baden=Pfalz kommen
36 Kennzeichnungsſtellen und 50 kennzeichnungsberechtigte
Einzel=
erzeuger, auf Württemberg 16 bezw. 25, auf Bayern 74 bzw. 93,
auf Heſſen 41 bezw. 60.
Vom Jutemarkt. Nach dem Marktbericht der
Intereſſengemein=
ſchaft deutſcher Juteinduſtrieller GmbH., Berlin, war der
Roh=
jutemarkt in der verfloſſenen Woche ruhig. Firſts koſten: Auguſt=
September=Verſchiffung und September—Oktober=Verſchiffung
15,10 Pfund je To. Von den Fabrikatmärkten in Dundee
tendier=
ten der Garnmarkt und der Heſſianmarkt bei geringen Umſätzen
ſtetig. Der deutſche Markt verkehrte in ruhiger Haltung.
Produkkenmärkke.
1. Marktbericht des Obſt= und Gemüſe=Großmarktes Weinheim
(Bergſtr.) vom 5. Aug. Zwetſchen 5—6 Pfg., Birnen 1. Sorte 6
bis 10, do. 2. Sorte 2—5, Aepfel 1. Sorte 5—10, do 2 Sorte 2—4,
Pfirſich 1. Sorte 8—16, 2. Sorte 2—7. Stangenbohnen 9—13,
Buſchbohnen 5—8, Tomaten 1—2, Nüſſe (Walnüſſe) 33—36 Pfg.
das Pfund. Anfuhr: 1000 Zentner. Nachfrage gut.
Verſteige=
rungen jeden Werktag 11 Uhr.
Berliner Getreide=Großmarkt vom 6. Sept. Die Umſätze am
Getreidemarkte bleiben auf kleine Bedarfsdeckungen beſchränkt.
Das Angebot in Weizen überſteigt zumeiſt die Nachfrage,
beſon=
ders, da die Qualitäten nicht immer den Anſprüchen genügen.
Roggen iſt bei den Mühlen und an den Erzeugerſtationen glatt
abzuſetzen. In Mehl hat der Konſum am Monatsſchluß
Bedarfs=
deckungen vorgenommen, ſo daß die Abſchlüſſe im Augenblick
ge=
ring bleiben. Das Haferangebot hat ſich nicht verſtärkt, auch in
Futtergerſte kann die Nachfrage nicht befriedigt werden. Von
Braugerſten ſind gelbe Sorten etwas beachtet. In
Ausfuhrſchei=
nen liegt kaum Angebot vor.
Viehmärkke.
Darmſtädter Viehmarkt vom 6. Sept. Aufgetrieben waren
213 Kälber. Die Preiſe ſtellten ſich bei Klaſſe a) auf 37—40 Pf.,
b) 33—36, c) 29—32, d) 25—28 Pfg. pro Pfund. Spitzen= und
geringe Tiere nicht notiert. Es wurden verkauft in der Klaſſe a)
25 Stück. b) 48, c) 60, d) 41 Stück.
Groß=Gerauer Viehmarkt vom 5. Sept. Auftrieb: 884
Fer=
kel. Preiſe 7—13 RM. Nächſter Ferkelmarkt am 19. Sept.
Mannheimer Viehmarktbericht vom 6. September. Auftrieb:
32 Kälber, 13 Schafe, 12 Schweine, 186 Ferkel und 400 Läufer.
Kälber, Schafe und Schweine ſind nicht notiert. Ferkel bis ſechs
Wochen 8—10, do. über ſechs Wochen 14—20 Läufer 21—24 RM.
Marktverlauf: Kälber mittel, geräumt; Ferkel und Läufer ruhig.
Frankfurter Viehmarkt vom 6 Sept. Auftrieb: Rinder
ins=
geſamt 56 (gegen 97 am letzten Donnerstagsmarkt), davon 17
Ochſen, 2 Bullen, 17 Kühe und 20 Färſen. Kälber 1218 (940),
Hammel 120 (80), Schafe 72 (85) Schweine 412 (446). Notiert
wurde pro 1 Zentner Lebendgewicht in RM.: Kälber Sonderklaſſe
—, andere a) 46—47, b) 39—45, c) 33—38 d) 25—32: Lämmer
und Hammel b) 2. Weidemaſthammel 32—34, c) mittlere
Maſt=
lämmer und ältere Maſthammel 29—31, d) geringere Lämmer
und Hammel 25—28; Schafe e) beſte 30—32, f) mittlere 26—29,
g) geringe 22—25; Schweine a) 51—53, b) 51—53, c) 48—53
d) 46—51, e), f), g) 1. und 2. nicht notiert. Im Preisvergleich
zum letzten Donnerstagsmarkt blieben Kälber und Schweine
un=
verändert, Hammel und Schafe konnten ſich um 1—2 RM.
ver=
beſſern. Die Preiſe ſind Marktpreiſe für nüchtern gewogene Tiere
und ſchließen ſämtliche Speſen des Handels ab Stall für Fracht=,
Markt= und Verkaufskoſten. Umſatzſteuer ſowie den natürlichen
Gewichtsverluſt ein, müſſen ſich alſo weſentlich über die
Stall=
preiſe erheben. Marktverlauf: Kälber, Hammel und Schafe ruhig,
ausverkauft. Schweine lebhaft, ausverkauft.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Zu Beginn der Berliner Börſe blieben die Umſätze an
den Aktienmärkten auf ein Mindeſtmaß beſchränkt. Da zunächſt
noch weitere Realiſationsneigung beſtand, zeigten die
Anfangs=
kurſe gegenüber dem Vortagsſchluß meiſt leichte Einbußen.
Nach=
dem jedoch die vorliegenden Publikumsorders erledigt waren,
waren ſchon in der erſten halben Stunde Rückkäufe zu beobachten.
Abgeſehen von dem Anreiz, der in dem ermäßigten Niveau
ge=
geben iſt, trug zu der wiedererwachenden Kaufluſt ein rein
ſtim=
mungsmäßiger Impuls bei. Dieſer iſt nicht zuletzt ausgelöſt
wor=
den durch die Darlegungen des Führers und Reichskanzlers in
ſeiner vorgeſtrigen Proklamation zur Eröffnung des Parteitags.
deren Zuverſichtli keit und Beſtimmtheit ei. n tiefen Eindruck
auch auf die Börſe gemacht haben. Nebenbei ſind noch die
täg=
lichen Wirtſchaftsmeldungen zu erwähnen, ſo eine Verlautbarung
bei Ilſe=Bergbau über einen befriedigenden Verlauf des
Geſchäf=
tes im erſten Halbjahr 1934, eine Meldung über eine 10
prozen=
tige Umſatzſteigerung bei dem Kölner Ford=Unternehmen, ſowie
ſchließlich der Abſchluß eines Handelsvertrages zwiſchen
Deutſch=
land und Chile. — Montane gaben zunächſt mit Ausnahme von
Rheinſtahl durchweg bis 1 Prozent nach. Stärker gedrückt waren
Stolberger Zink um 2 Prozent. Braunkohlenwerte lagen auf das
erwähnte Moment gut gehalten. Farben ſetzten bei einem für
dieſes Papier ungewöhnlich niedrigen Umſatz von nur 18 Mille
1 Prozent niedriger ein, erholten ſich aber bald um ¼ Prozent.
Etwas lebhafteres Intereſſe ſcheint ſich wieder dem Rentenmarkt
zuzuwenden. Altbeſitz notierten 10 Pfg. höher, von den
Indu=
ſtrieobligationen gewannen 6proz. Krupp ³8 Prozent. Im
Ver=
lauf machten ſich wieder Sonderbewegungen bemerkbar, die der
geſamten Tendenz ein freundliches Ausſehen verliehen.
Die Frankfurter Börſe eröffnete in ſehr ruhiger
Hal=
tung, da beſondere Anregungen nicht vorlagen und auch der
Ordereingang ſeitens der Kundſchaft zunächſt zu wünſchen übrig
ließ. Infolgedeſſen hielt die Kuliſſe zurück, zumal die
Erörterun=
gen in der Preſſe über die derzeitige Bewegung am Aktienmarkt
weitergehen. Zunächſt erfolgten einige Glattſtellungen, ſo daß die
Anfangskurſe zwar nicht ganz einheitlich, aber doch überwiegend
leicht ermäßigt waren. Bemerkenswert iſt, daß auch am
Ren=
tenmarkt keine ſpürbare Geſchäftsbelebung zu verzeichnen iſt und
auch die Kurſe kaum verändert waren. Lediglich Stahlverein=
Bonds und Zinsvergütungsſcheine wieſen neben einigem Umſatz
Kursbeſſerungen von ¼—3 Prozent auf. Dagegen ſetzten
Alt=
beſitz 10 Pfg. niedriger ein, und auch ſpäte
Reichsſchuldbuchfor=
derungen und 4proz. Kommunal=Umſchuldung gingen bis zu ¼
Prozent zurück. Am Aktienmarkt waren chemiſche Werte etwas
mehr gedrückt, ſo gaben Farbeninduſtrie. Deutſche Erdöl und
Goldſchmidt je ½ Prozent nach. Elektrowerte notierten ebenfalls
meiſt niedriger, wobei AEG. ½ Proz., Siemens ¼ und Schuckert
½ Prozent verloren, andererſeits aber Geſfürel und Bekula gut
behauptet lagen. Am Montanmarkt hielten ſich die
Veränderun=
gen nach beiden Seiten bei kleinem Geſchäft in engen Grenzen.
In der zweiten Börſenſtunde hielt die Geſchäftsſtille in vollem
Umfange an. Am Rentenmarkt lagen Reichsmark=Anleihen
zu=
nächſt ziemlich matt, ſpäter waren ſie jedoch wieder erholt. Reichs=
Altbeſitz blieben behauptet, während die meiſten anderen
variab=
len Werte um ½ Prozent nachgaben. Stadt= und Staatsanleihen
lagen ruhig. In der 4proz. Reichsanleihe von 1934 hat ſich das
Angebot weiter weſentlich verringert, der Kurs wurde
unver=
ändert 95 Prozent.
Die Abendbörſe hatte ſowohl für Aktien als auch für
deutſche Renten nur ſehr kleine Umſätze zu verzeichnen, zumal
wirtſchaftliche Anregungen fehlten und vor allem der
Orderman=
gel anhielt. Die Stimmung war indeſſen freundlich, die
Kurs=
geſtaltung allerdings im Vergleich zum Berliner Schluß
unein=
heitlich, wobei ſich die Veränderungen jedoch in engen Grenzen
hielten. Lebhaftes Geſchäft hatten dagegen am
Auslandsrenten=
markt mexikaniſche Anleihen und Scrips bei bis zu 2 Prozent
ſteigenden Kurſen. Das lebhafte Geſchäft in dieſen Werten
er=
hielt ſich bis zum Börſenſchluß, während Aktien und Anleihen
vernachläſſigt blieben.
Deutſchland immer noch führend imChemikaliener
Das Handelsminiſterium der Vereinigten Staaten ſtellt
Grund einer Unterſuchung der Außenhandelsziffern von 2
dern feſt, daß der Welthandel mit chemiſchen und verwandte
zeugniſſen im vorigen Jahr und auch im bisherigen Verlauf
ſes Jahres insbeſondere nach der mengenmäßigen Entmi
eine Belebung aufzuweiſen hatte. Im Welthandel herrſchen
Konkurrenzverhältniſſe, wobei namentlich auf den wachſe
Wettbewerb Rußlands und Japans hinzuweiſen iſt.
Ruſſiſch=
mikalien ſuchen in ſteigendem Maße beſonders an den eurovö
Märkten Abſatz, während japaniſche Chemikalien hauptſäch!
den fernöſtlichen Ländern in wachſendem Umfange abgeſetzt
den. Nach der Darſtellung des amerikaniſchen Handelsamte
ten die Umſätze im Chemiekalienwelthandel — in großen
betrachtet — im erſten Quartal des vergangenen Jahre=
Tiefſtand erreicht. In den folgenden ſechs Monaten ſe
allgemein eine Belebung durch, die im letzten Jahresviertel
vorübergehend wieder einen Rückgang der Exporte Platz
von denen jedoch die Vereinigten Staaten, Großbritannie,
andere Gebiete des britiſchen Weltreiches verſchont bl
Deeutſchland iſt trotz eines leichten Exportrückganges das 1
tendſte Ausfuhrland chemiſcher Erzeugniſſe geblieben. Die
einigten Staaten und Großbritannien, die eine leichte Au
beſſerung zu verzeichnen haben, folgen in der Rangliſte der
mikalienexporte an zweiter und dritter Stelle.
In den erſten ſieben Monaken 1934 Kraftiwge
produkkion des Geſamkjahres 1933 erreich
Im Juli hat ſich die Produktion der Kraftfahrzeuge tr.
Fortſchreitens der Jahreszeit gut gehalten. Es wurden
„Kraftverkehrswirtſchaft” 18 716 Perſonenwagen hergeſtell
Zahl liegt eine Kleinigkeit über dem Juniergebnis von
Stück. Die Julivergleichsziffer 1933 beträgt 10 398
Pe=
wagen. In den erſten ſieben Monaten wurden damit 8919
ſonenwagen hergeſtellt gegen 52 691 in der gleichen Zeit 194
26 671 in der Zeit Januar bis Juli 1932. Die Nutzwagenr
tion war im Juli mit 2479 Stück nur etwas niedriger
Juniproduktion (2565). Im Juli 1933 waren 1122 Nutz
erzeugt worden. Die Nutzwagenproduktionsziffer der erſten
Monate iſt für 1934: 14309, 1933: 6681, 1932: 4677.
rückläufig iſt die Omnibusproduktion mit 81 im Juli geg
im Juni und 54 im Juli 1933. Die Kraftradherſtellung zei
ſehr widerſtandsfähig. Es wurden im Juli 9585 Krafträd
geſtellt gegen 10 301 im Juni und 3515 im Juli 1933. In d
von Januar bis Juli 1934 wurden insgeſamt 51 632 Mote
produziert gegen 25 911 in der gleichen Zeit 1933. Außerder
den im Juli 1287 Dreiradfahrzeuge hergeſtellt gegen 1462 in
und 6539 in der Zeit von Januar bis Juli 1934. Die
wagenproduktion der erſten ſieben Monate 1934 erreicht
Geſamtjahres 1933.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
In der Woche vom 19.—25. Auguſt (ſechs Arbeitsuage
bei der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft 707 350 Güterwag
ſtellt worden gegen 632 021 in der entſprechenden Vorjahre
(6 Arbeitstage). Für den Arbeitstag im Durchſchnitt be
lauten die entſprechenden Zahlen: 117 892, 115 591, 105337
rechtzeitig geſtellt wurden 334 (235) Güterwagen.
Nachdem ſich die badiſchen Weinhändler durch Verpflie
ſcheine verpflichtet haben, keine Hybridenweine mehr zu
noch für Genuß= oder Handelszwecke zu kaufen, haben
pfälziſchen Weinhändler und Kommiſſionäre beſchloſſen,
ſem Vorgehen anzuſchließen. Zu dieſen Hybriden zählen
Oberlinreben.
Vom 6. Sept. 1934 ab werden die von der Caiſſe
C=
abgeſtempelten Stücke der Zproz. Oeſterr.=Ung. Staatsbahn
verſchreibungen S. 1—10 und 3proz. Oeſterr.=Ung. Stag
Ergänzungsnetz=Schuldverſchreibungen, ausſchließlich des
fäligen Zinsſcheines an der Frankfurter Börſe gehand
notiert.
Der Londoner Go preis betrug am 6. Sept. für eit
Feingold 140 Schill. 8 Pence gleich 87,3189 RM., für ein
Feingold demnach 54,2704 Pence gleich 2,80 736 RM.
Berliner Kursbericht
vom 6. September 1934
Deviſenmar
vom 6. Septembei
Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Banku.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Lloyzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg 1
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi.
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
Me
73.75
76.50
26.875
30.375
27.625
135.625
142.75
17.—
109.—
131.—
126.50
114,75
Meie ee
J. G. Farben
Gelſ. Bergwerke
Geſ.f. elektr. Untern.
Vereinigte Glanzſt.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und /
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann.
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Vee
146.625
61.25
112.50
140.—
105.—
72.—
79.—
127.—
78.75
100.25
71.75
50.—
Meedee
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Akali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Ber. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Vogel Telegr. Draht
Wanderer=Werke
Vi
14.125
42.375
163.875
26.25
41.125
127.—
68.75
14.625
128.—
30.875
97.625
t1101.25
128.75
Aegypten
Argentinien
Belgien.
Braſilien
Bulgarien
Canada.
Dänemarl
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Island
D
rägypt. s
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
eangd. Doll
100 Kronen Is
100 Gulden
1 2. Stg.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachm.
00 Gulden
100 isl. Kr.
Geld Brief
12.78
0.67
58.545
9.1941
3.047
2.544
55.37
82,02
12.40
68.68
5.47
16.50
2.497
169.73
56.11
12.81
0.615
58.665
0.188
3,053
2.550
55.49
82.18
12.43
68.82
5.48
18.54
2.503
170.07
56. 23
Italien
Japan
Fugoſlawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal.
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlwa1.
Türkei
Ungarn
Uruguah
Ver. Staaten
Währung
Surmſtädter und Karicharbant Surinfrast, Witidte der Aresoker
Frankfurter Kursbericht vom 6. September 1934.
Keue
„Gr. IIp. 1934
„ „ „ 1935
„. 1936
„.. 1937
1938
„Gruppe! ..
6% Dtſch. Reichsanl.
6%
v.27
5½%Intern. , v. 30
69Baden ... v. 27
69Bahern „.v.27
6%Heſſen... .v.29
6% Preuß. St. v. 28
6%Sachſen .. bv.27
6%Thüringen v.27
6% Dt. Reichsbahn
Schätze. . .......
12 Dt. Reichspoſt
Schätze. ....
Dtſch. Anl. Ausl.
*½ Ablöſung.
„ (Neubeſitz)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
6%Baden=Baden
69Berlin ...v.24
6%Darmſtadt . .
6%Dresden.. v. 26
6%Frankfurt a. M.
Schätze b. 29
6%0
„ v.26
6%Mainz.....
69Mannheim v.27
69München b. 29
6%Wiesbaden v.28
6%Heſſ. Landesbk.
6% „ Goldoblig.
103.55
104.25
102½,
99.5
97.8
101.4
94.75
92.75
927),
94
92.25
107.5
94
91.5
100.65
100
95‟
9
86
82.25
79‟
76.75
78".
78.5
82.5
87.5
89.5
84.5
5½% Geſſ.
Landes=
hyp.=Bk.=Liquid.
430
Komm. Obl.
6% Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6% „ Goldoblig.
6% Landeskomm.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R. 11
„ R12
6%Kaſſ. Landeskrd.
Goldpfbr.
62Naſſ. Landesbk.
5½% „ Lig.=Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
4Ausl. Ser. I
4Ausl. Ser.II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
6%Berl. Hyp.=Bk.
5½%0 „ Lig.=Pfbr.
6%Frkf. Hyp.=Bk..
2%0 Lig.=Pfbr.
Goldoblig.
89oFrkf. Pfbr.=Bk.
5½% n Lig.=Pfr.
6%Mein. Hyp.=Bk.
5½% „ Lig.=Pfr.
6% Pfälz. Hyp.=Bk.
5½%0 Lig.=Pfbr.
6SRhein. Hyp.=Bk.
5½% Lig.=Pfr.
6% „ Goldoblig.
6% Sübd. Boden=
Gred.=Bank.
½2%0 n Lig.=Pfbr.
5%Württ. Hyp.=B.
Me
2 Dt. Linol. Werke
89.75
62Mainkrw. v.28
6%Mitteld. Stahl
91
6% Salzmann cCo.
6% Ver. Stahlwerke
93
89 6%Voigtc Häffner
J. G. Farben Bonds
80.75 5%Bosn. L. E. B.
L.Inveſt.
83
52Bulg. Tab. v.02
4½% Oſt. Schätze
91
4%0 Oſt. Goldrente
90rI.
90.75 5%vereinh. Rumän
4½%o
429
4¾Türk. Admin..
97.75 4% „ 1.Bagdad
114.25 14%
„ Zollanl.
4½%üngarn 1913
1914
181, 14½%
Goldr.
90
1910
91
90.25 4½Budp. Stadtanl.
42Liſſabon.
901.
84.75 4%Stockholm
90
Aktien.
91.25
Accumulat. Fabrik
90.25 Alg. Kunſtzide Unie
9G=).
A. E. G.
92.25 AndregeNoris Zahn
90
Aſchaffbg. Brauerei
90.75
Zellſtoff
91
88.75 Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, J.P.
93.25 Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen.
92‟
92.75 Cement Heidelberg
Karlſtadt
89.75
95.5
90
92
81
79.5
77.75
1221).
12
42.5
30.75
4.3
6.75
4
51.75
54.
100
66.75
27.5
63
70
146.75
87),
107
128.5
F. G.Chemie, Baſel
Chem.Werke Albert
Chade (A.C)..
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum
Daimler=Benz".
Dt. Atl. Telegr.
Erdöl ....."
Dt. Gold= u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt.
Linoleum
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoffc Widm.
Eichbaum=Werger
Elektr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Eſchwe. Bergwerk.
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
Fahr, Gebrüder.
J. 6. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Fetter)
Felt & Gutlleaume
Frankfurter Hof..
Gelſenkirch. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern.
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner=Kahſer...
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkſt.
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke. Füſſen
HarpenerBergbau.
Henninger, Kempfl110
HilbertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſſen ....
Holzmann, Phil.
Zlſe Bergb. Stamm).
Genüſſel129.5
Wi
88.5
215.5
132
AJ
117.5
115.5
220
58
83.75
85
102.5
43
60
113
146.5
49.5
77),
61.25
91.25
102
47
105.5
44.5
111
79
Jſce
Kali Chemie
„ Aſchersleben.
Klein, Schanzlin..
Alöcknerwerke.
KnorrC. H...
Konſerven Braun.
Lahmeyer & Co.
Laurahütte .
Lech, Augsburg..
Löwenbr. Münch.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz Akt.=Br.
Mannesm.=Röhren
Mansfeld. Bergb.
Metallgeſ. Frankf.
Miag. Mühlenbau
Moenus .......
MotorenDarmſtadt
Neckarwer: Eßling.
Oberbedari.
Park=u. Bürgerbräu
Phönix Bergbau
Rh. Braunkohlen.
Elektr. Stamm
„ Stahlwerke.
Riebeck Montan.
Roeder, Gebr.
Rütgerswerke ...
Salzbetfurth Ka
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind 1184,75
Schramm, Lackfbr
Schuckert, Elektr.
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske
Reinigerwerkel
Südd. Zucker=A. G.
Thür. Liefer.=Geſ..11
127.5
98
43
191,
235
78.5
69.5
71.75
88
76
97
48
244.5
168
901,
90.5
87
42.4
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36
96
99.5
148.75
51.5
103.5
Mech
Ver. Stahlwer
Ver. Utramari
Voigt e Haefft
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Bahe
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Frar
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Alg Lofab.
72 Dt. Neich
Hap=
Nor
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Rr
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Otavi Minen
ſchantung He
tag, 7. September 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 247 — Seite 13
wegk
ſie
viell
vonk
ihm
dieft
NeAS
ringg
Bil 2
Lift
der
1E
ie wollen ſich drücken”, warf ſie ihm vor,
ch will mich nicht drücken, aber —‟
ein Wort mehr! Ich habe befohlen, Sie müſſen ſich
erklärte ſie herriſch,
lag in ihrem Lächeln eine heimliche Liſt, ein Zug ver=
* Phantaſie, Harry ſpürte von dieſem Lächeln her, daß
dieſe Idee ſchon lange vorher überlegt hatte, daß ſie
t nur hierher gekommen war, um ſich die Weinkellerei
n zeigen zu laſſen. Er fächelte ſich Luft zu, denn es ſchien
iß die Luft unerträglich trocken ſei, und blickte forſchend
Geſicht. „Gut” ſagte er fügſam; eine nochmalige
Weige=
ätte es höchſt zweifelhaft gemacht, daß er der Verwalter
Kellers war.
Weg, den Heinz einſchlug, war er ſcheinbar ſchon oft
n. Er ſtieß eine Tür auf, ſtand in einem zugigen Gang,
benz)e eine zweite Tür und befand ſich mit Lydia auf einem
ier zögerte er eine Weile, dann ging er quer über den
f einen Lift zu und klinkte die Tür auf. Ohne die ge=
Unſicherheit drückte er auf den Knopf. Ein merkwürdiges
je er da mit Lydia ſpät in der Nacht in einem rieſigen
r für ſchwere Laſten beſtimmt war, in den Keller fuhr,
unter den Straßenzügen lag. Als der Fahrſtuhl hielt,
war/ arry in eine ſchwere Finſternis geſunken, nicht einmal
Lyd Umriß war zu ſehen.
nahm Lydia beim Handgelenk und taſtete ſich mit ihr
vorHts. Mehr und mehr wurde das Eindringen in das
zu einem Eindringen in ein Abenteuer. Schier unend=
* das Dunkel, kalt und leblos. Er ſtrich über die Wand,
den Lichtſchalter gefunden hatte; eine Glühbirne, die
m Drahtgeflecht hing, verteilte ſpärliches Licht. Im
ein ſtand eine mächtige Eiſentür.
n verſuchte er die Tür mit Gewalt zu bffnen und blickte
in hilflos um — es war aber kein Angeſtellter, wie er
hatte, zu ſehen. Er rief einige Male und horchte mit
ſtelltem Geſicht auf eine Antwort, aber niemand ant=
wortete. Das undeutbare Lächeln der Frau beängſtigte ihn, ſein
Herz ſchlug in wilder Furcht — er wäre in der Tat entlarvt
geweſen, wenn er nicht inſtinktiv in die Seitentaſche ſeines
Jakettes gegriffen hätte. Mit einer haſtigen Bewegung zog er
einen Schlüſſel hervor. Noch bevor er ihn in das Schloß ſteckte,
wußte er genau, daß es der Schlüſſel zu dieſem Keller war,
den Philipp Altim ihm damals beim Juſtizrat Adelen
zuge=
ſteckt hatte. Er drehte den Schlüſſel um, die Tür gab ſofort
nach und öffnete ſich weit,
Ein ſchwerer und feuchter Geruch, der Atem rieſiger
Wein=
fäſſer ſchlug ihnen entgegen, als ſie die ungeheuer große Kellerei
betraten. Harry drehte Licht an und ging erhobenen Hauptes
voran. Der ſteinerne Boden war überſchwemmt von Lachen
und Pfützen, Schläuche lagen überall umher, bis zum
Decken=
gewölbe ſchichteten ſich die Flaſchen. Der Keller dehnte ſich wie
eine Hauptſtraße, von der ſich Nebenſtraßen abzweigten. In
jedem Block lagerte eine andere Weinſorte: Rheinwein,
Saar=
wein, Moſelwein, da ſtanden Fäſſer mit Malaga und Tokayer,
Häut=Sauterne und Liebfrauenmilch waren in zehntauſend
Flaſchen abgefüllt. Es war ein Spaziergang durch eine
unter=
irdiſche Stadt, in der ein ſolcher Dunſt herrſchte, daß man
allein von dieſer Luft betrunken werden konnte, Sie wateten
durch Pfützen von Wein, die ſich überall gebildet hatten, und
kamen an rieſenhaften Kognakflaſchen vorüber — es hätten wohl
hundert Menſchen dazu gehört, um eine einzige dieſer rieſigen
und beſtaubten Flaſchen zu leeren. Ganz ſicher geworden, griff
Harry in den Hebel einer Maſchine ein Surren erſcholl, ein
kleiner metallener Lärm und aus einem der Schläuche ergoß
ſich roter Wein in die Flaſchen, die ein laufendes Band
heran=
trug. Dann ſtellte er die Maſchine ab, ging weiter.
Gegen ein mächtiges Faß gelehnt, fah Lydia ihn tief
ver=
wundert an. Sie lächelte nicht mehr. Ich muß Sie um
Ent=
ſchuldigung bitten, Harry.”
Er ſtand drei Schritte von ihr entfernt, die Arme über der
Bruſt verſchränkt, „Sie brauchen ſich nicht zu entſchuldigen,
Lydia.”
„Ich habe gekogen. Hören Sie, Harry... Es iſt mir gar
nicht eingefallen, ein Inſerat aufzugeben und Latimer zu
bit=
ten, hierher zu kommen und mit uns zu feiern, Und natürlich
habe ich auch nicht geglaubt, daß der Bettler, der zufällig im
Reſtaurant erſchien, mit Latimer identiſch ſei. Es war
Schwin=
del! Bis zu dieſem Augenblick war ich der Meinung, daß Sie
ſelbſt mit Latimer identiſch ſeien, und all mein Tun war nur
darauf gerichtet, Sie zu bewegen, es mir anzuvertrauen. Ich
habe Sie in den Keller gelockt, um Sie zu entlarven. Es iſt
mir mißgkückt. Nun weiß ich, daß Sie wirklich Harry Altim
und nicht Heinz Latimer ſind.”
Er ließ den Kopf langſam auf die Bruſt ſinken und blickte
zu Boden,
„Sind Sie mir böſe?” fragte ſie leiſe.
„Sind Sie enttäuſcht?” fragte er zurück, „daß ich Harry
Altim und nicht Heinz Latimer bin?“
„Ich bin ſehr, ſehr enttäuſcht Harry” lächelte ſie ſo innig,
daß auch er, noch bleich, zu lächeln anfing. Ein Abglanz ihres
Lächelns ging über ſein Geſicht hinweg,
„Wie konnten Sie mich aber für Latimer halten?"
„Weik Sie ſich von Anfang an ſo ſeltſam und töricht
be=
nahmen . Ich hätte einen Eid darauf geleiſtet, es mit
Lat=
mer zu tun zu haben! Als Sie zu mir nach Gatow kamen,
fagten Sie mir, daß es Ihr Wunſch geweſen wäre, mir eine
Perlenkette mitzubringen. Erinnern Sie ſich? Und das erſchien
mir ſo verdächtig ... Warum war es Ihr Wunſch, mir eine
Perlenkette mitzubringen?“
Er ſchwieg, zuckte die Achſeln. Dann: „Ich war eben in
Sie verliebt, Wenn man verliebt iſt, benimmt man ſich ſo
ſelt=
ſam und töricht, ohne es zu wiſſen.”
„Verliebt?
„Ich liebe Sie” geſtand er,
„Ach” entgegnete ſie.
„Ihnen iſt es gleich, daß ich Ihnen verfallen bin.
Ver=
fallen”, wiederholte er, und das Blut ſtieg ihm in die Wangen.
„Sie haben mich ausgelacht, geradezu ausgelacht, als wir im
Tiergarten ſpäzieren gingen. Ausgelacht haben Sie mich!”
Er ging auf ſie zu, ſie hob die Hand wie in Abwehr
und ließ die Hand wieder ſinken. „Narr”, flüſterte ſie zärtlich
und ſchien fich plötzlich an einen wilden Traum zu verlieren,
ihr Blick löſte ſich auf, vor ihren Augen wurde es ganz dunkei.
Sie küßte ihn mit einer Heftigkeit, die ihn erſchreckte.
(Fortſetzung folgt.)
Hauytſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton. Neich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: J. V.; Kark
Böhmann; für den Handel; Dr. C. H. Quetſch; für den Sport: Karl Böhmann;
D. A. VIIT. 34. 22415. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Nückſendung nicht übernommen
Sprechſtunden der Redaktion: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr,
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
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