Darmstädter Tagblatt 1934


06. September 1934

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Nummer 246
Donnerstag, den 6. September 1934. 196. Jahrgang
DD=Bank und Darmſtädter und Natlonalbank.

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ückblick auf das Jahr der nakional=
ſozialiſtiſchen
Machtſicherung.
DNB. Nürnberg, 5. September.
ei der Eröffnung des Parteikongreſſes verlas Gauleiter
er die Proklamation des Führers, die folgenden Wort=
ſat
:

arteigenoſſen und Parteigenoſſinnen! Nationalſozialiſten!
eit ſich aus den Generalmitglieder=Verſammlungen der
ralſozialiſtiſchen Partei der erſte Parteitag in München
kelte, ſind nur etwas über 11 Jahre vergangen. Welch
urze Spanne Zeit und welch gewaltige Wandlung! Der
Parteitag der Bewegung, der vierte in Nürnberg, iſt
Heerſchau, die ſelbſt den uns nicht Naheſtehenden einen
uck vermitteln wird von der Macht der Bewegung und
ſonderen Art ihres Weſens ſowohl als ihrer Organiſation,
eide in der deutſchen Geſchichte kein Vorbild beſitzen,
n einzig ſind. Es gibt überhaupt kaum eine Demon=
n
politiſcher Art in der Welt, die ſo ſehr wie dieſe
teriſtiſch und eigenartig die herrſchende politiſche Idee
ie in ihr fundierte Staatsgewalt zum Ausdruck bringt.
t von der Selbſtſicherheit und Diſziplin der national=
ſtiſchen
Lehre und ihrer Organiſation iſt ſie eine ebenſo
he Demonſtration wie umgekehrt die Parteitagungen der
=lich=parlamentariſchen Demokratie ſymboliſch waren, für
geiſtig=unſicheres Ideenkonglomerat und ihre turbulenten
irkungen.
er Entſchluß, dieſe Manifeſtationen des nationalſoziali=
t
Kampfes heuer ſchon wieder ſtattfinden zu laſſen, ent=
aus
der Erkenntnis des Umfanges und der Bedeutung
Zeſchehens in dem hinter uns zurückliegenden Zeitraum
2 Monaten. Wir haben wahrlich ein Recht, auf 50 Wochen
Zublicken, in denen mehr und Größeres geſchah, als
esmal in 50 Jahren früherer deutſcher Geſchichte.
wei Erkenntniſſe wollen wir als geſchichtliche Tatſachen
7: 1. Das Jahr vom September 1933 bis zum September
brachte die endgültige Feſtigung der nationalſozialiſtiſchen
in Deutſchland. Der Kongreß des Sieges war der Be=
eines
Verfolgungskampfes, in deſſen Verlauf von uns
feindliche Stellung nach der anderen aufgebrochen und
rommen wurde 2. Dieſer ſelbe Zeitraum war aber für
ationalſozialiſtiſche Staatsführung zugleich ein Jahr ge=
er
konſtruktiver und produktiver Arbeit.
araus ergibt ſich eine notwendige und unzweifelhafte
Uung:

Die nalionalſozialiſtiſche Revolukion
als revolutionärer, machkmäßiger Vorgang
abgeſchloſſen!

1t als Revolution reſtlos erfüllt, was von ihr erhofft
konnte.
eſe Feſtſtellung iſt wichtig, weil bei jeder Revolution
leicht von Phantaſten oder Intereſſenten die Grenzen
öglichen verkannt oder bewußt überſehen werden.
3 gibt keine Revolution als Dauererſcheinung, die nicht
ollkommenen Anarchie führen müßte. Der Sinn einer
tion kann nur ſein, Widerſtände, die von der allgemeinen
eit einer Zeit, von traditionsgebundenen Intereſſen oder
öſen Willen gegen eine zweckmäßige und damit natürliche
otwendige Entwicklung aufgerichtet werden, durch einen
ölklicher Selbſthilfe und damit Notwehr zu beſeitigen.
wo ſich ſolche Vorgänge aber im ewigen Wechſel wieder=
erſcheinen
nicht beherrſchende Ideen oder zwin=
Lebensnotwendigkeiten als Auftraggeber der revolutionären
ungen, ſondern der verbrecheriſche Ehrgeiz einzelner, nach
ſtrebender Uſurpatoren. Dieſe Revolutionen in Per=
z
führen zur Zerrüttung jeglichen völkiſchen ſtaatlichen
dirtſchaftlichen Lebens. Sie ſind nicht Exploſionen eines
valtigten Selbſterhaltungstriebes einer Nation, ſondern
e Machtkämpfe beutegieriger Politiker! Wahrhafte Revo=
en
ſind nur denkbar als Vollzug einer neuen Berufung,
* Volkswille auf dieſe Art ſeinen geſchichtlichen Aufrrag

Daher kann eine Revolution an ſich auch niemals ein
Eamm verwirklichen. Sie kann nur den Kräften freie
geben, die ſich einem beſtimmten Programm verſchrieben
Teine Verwirklichung zugeſichert haben.

Das Hoheitsabzeichen über Nürnberg.

Der rieſige Adler mit dem Hakenkreuz, der in der Luitpold=Arena
errichtet wurde.
Revolulionen beſeitigen nur Machtzuſkände!
Die Evolukion allein veränderk Sachzuſkände!
Denn das Entſcheidende iſt nicht die Ueberwindung, Be=
ſeitigung
oder gar Vernichtung beſtimmter Lebensauffaſſungen,
Einrichtungen, Funktionen uſw, als vielmehr ihr Erſatz durch
beſſere.
So wie die Welt nicht von Kriegen lebt, ſo leben die Völker
nicht von Revolutionen. In beiden Fällen können höchſtens
Vorausfetzungen für ein neues Leben geſchaffen werden. Wehe
aber, wenn der Akt der Zerſtörung nicht im Dienſte einer
beſſeren und damit höheren Idee erfolgt, ſondern ausſchließ=
lich
nur den nihiliſtiſchen Trieben der Vernichtung gehorcht
und damit an Stelle eines beſſeren Neuaufbaus ewigen Haß
zur Folge hat. Eine Revolution, die in der Niederwerfung
eines politiſchen Gegners oder in der Vernichtung früherer
Leiſtungen der Beſeitigung vorhandener Zuſtände ihre einzige
Aufgabe ſieht, führt zu nichts Beſſerem als zu einem Welt=
krieg
, der in einem wahnſinnigen Diktat ſeine grauenhafte
Erfüllung, d. h. Fortſetzung, findet.
Wenn daher der Revolution nur ein ſekundärer Charakter
beigemeſſen werden kann, ſo liegt die primäre Bedeutung in
der Idee und dem programmatiſch niedergelegten Wollen, die
als Auftraggeber eines ſolchen Vorganges anzuſehen ſind. Dieſe
Zielſetzung aber iſt allein verpflichtend für den Ablauf einer
ſolchen Erhebung. Indem dieſe Zielſetzung urſprünglich niemals
aus der Geſamtheit einer revolutionären Maſſe, ſondern ſtets
aus der intuitiven Erkenntnis und Einſicht eines Einzelnen
oder einzelner weniger ſtammt, können auch nur die ſe durch
die Revolution den geſchichtlichen Auftrag für die Erfüllung
ihres Programms erhalten haben. Denn indem Hunderttauſende
bereit ſind, kämpfend für ein Ideal die dem ſich entgegenſetzenden
Widerſtände zu beſeitigen, erwarten ſie um ſo mehr, daß
die Schöpfer dieſes Ideals für deſſen Verwirklichung
ſorgen.

Denn die Kämpfer einer ſolchen Erhebung ſind nicht gefallen,
damit dann Wahnſinnige oder Nichtskönner einen an ſich
ſchlechten Zuſtand der Vergangenheit in ein noch ſchlechteres
Chaos der Gegenwart verwandeln, ſondern damit nach einem
kurzen, wenn auch chaotiſchen Uebergang eine neue dauernde
und beſſere Ordnung entſteht. Sie wollen nichts anderes, als
daß durch ihr Opfer jene Willensträger, die mit ihrer Idee
auch ihnen den Glauben und Befehl zum handeln gaben,
die Möglichkeit der Verwirklichung ihrer Ideen erhalten. Und
je mehr dieſe Ideen im Unterbewußtſein einer Nation als
inſtinktiv gefühlte, wenn auch nicht verſtandesmäßig erkannte
Lebensgeſetze empfunden werden, um ſo mehr Verantwortung
fällt auf jene, die als Erklärer und Ausſprecher dieſer inneren
Sehnſucht zugleich deren offene Verkünder und damit die
Führer eines Volkes geworden ſind.
Und dieſe Führung des Volkes hat heute in Deutſchland die
Macht zu allem!
Wer will beſtreiten, daß die nationalſozialiſtiſche Bewegung
nicht unumſchränkter und unbeſchränkter Herr des Deutſchen
Reiches geworden iſt?
Wer aber will weiter behaupten, daß etwa die Repräſentanz
dieſer Bewegung, die heute die Staatsführung innehat, nicht
das Beſte dieſer Bewegung
ſei, ſondern daß ſich das Beſſere in jenem Teil befindet, der zu=
mindeſt
in der Zeit des Kampfes um die Macht nicht der ſichtbare
Willens= und Kampfträger der Bewegung war?
Es gehört zur Anſtändigkeit eines wirklichen Mannes, den
Mut einer gerechten Selbſteinſchätzung zu beſitzen.
Ob daher das, was heute in Deutſchland die nationalſozia=
liſtiſche
Macht führungsmäßig repräſentiert, dem einen oder an=
deren
paßt, iſt nebenſächlich, ob es dieſen oder jenen Fehler beſitzt,
belanglos. Allein nicht beſtritten werden kann, daß es das Beſte
iſt, was der Nationalſozialismus an geiſtiger und ſchöpferiſcher
Kraft, an Fähigkeit der Organiſation und Führung ſein eigen
nennt.
Und das iſt entſcheidend!
Dieſe Führung der Nation, die Elite unſerer Partei, hat alle
Möglichkeiten des Handelns durch die nationalſozialiſtiſche Revo=
lution
erhalten. Ihr Wille, das Programm der nationalſozialiſti=
ſchen
Bewegung zu verwirklichen, kann von niemandem beſtritten
werden.
In der Partei und gar in der übrigen Nation befindet ſich
niemand, der mehr geeignet wäre, dieſes Programm zu vertreten.
Denn er müßte dies ſchon in der Zeit des Kampfes um die Macht
bei den Tauſenden ſich bietenden Gelegenheiten unter Beweis ge=
ſtellt
haben.
Es kann daher das Handeln dieſer Führung der Vollſtreckung
des nationalſozialiſtiſchen Auftrages durch nichts gehemmt werden,
außer durch Momente taktiſcher, perſönlicher und damit zeitlicher
Natur.
Es iſt eine ewige Erfahrung, daß der Schwächling ebenſo gern
bereit iſt, ſeine zögernde Unfähigkeit mit dem Wort Taktik zu ent=
ſchuldigen
, wie er umgekehrt, einmal wild geworden, jede Taktik
als Zeichen der Schwäche verfemt. Es tritt dann nur zu leicht der
komiſche Zuſtand ein, daß ſolche politiſchen Spießer in allen grund=
ſätzlichen
Dingen der Taktik erliegen, umgekehrt aber im taktiſchen
Vorgehen über lauter Grundſätze ſtolpern. Eine Bewegung, die auf
dem feſten Fundament einer Weltanſchauung gegründet iſt, gibt
ihrer Führung die Möglichkeit, in eiſiger Ueberlegung ein Ziel
ins Auge zu faſſen, das durch die Idee fixiert erſcheint und nach
allen Regeln der Kunſt des Möglichen zu erreichen verſucht wird.
Wehe, wenn ſich eine Staatsführung in der Befolgung des
ihr gegebenen Auftrages von Beſſerwiſſern oder Kritikaſtern be=
irren
läßt, jene Wege zu ſuchen und zu gehen, die nach menſchlichem
Ermeſſen bei geringſten Opfern und mit der größten Wahrſchein=
lichkeit
am Ende doch das geſehene Ziel erreichen laſſen.
Eine wirklich ſouveräne Vollſtreckung des Volkswillens darf
gerade deshalb am wenigſten ſich vor denen beugen oder denen
nachgeben, die in der ſtets leichten Kritik des taktiſchen Vor=
gehens
die Möglichkeit einer Erſchütterung eines Regiments an
ſich erblicken und darin die alleinigen Chancen einer ſonſt wirklich
nicht berechtigten eigenen Berufung herauswittern. Stabilität und
Selbſtſicherheit eines führenden Regiments bedingen einander
gegenſeitig. Ohne dem ſind überhaupt keine Erfolge zu erzielen.
Denn jene Beſſerwiſſer, die durch die Kritik der Taktik die Not=
wendigkeit
ihrer eigenen Berufung beweiſen möchten, ſind zu allen
Zeiten ſo zahlreich geweſen, daß die Völker ſelbſt bei ſchnellſtem

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Seite 2 Nr. 246

Regierungsverbrauch ſie nie hätte verdauen können. Es iſt daher
nötig, daß man ſolchen Verſuchen gegenüber hart und entſchloſſen
bleibt. Wer damit eine Revolution zu motivieren verſucht, handelt
ſtets gewiſſenlos.
Auch die natiovalſozialiſtiſche Bewegung hat ihren revolutio=
nären
Kampf nicht begonnen, weil ſie etwa die taktiſche Geſchicklich=
ket
ihrer Vorgänger als nicht zulänglich angeſehen hat, ſondern
weil die weltanſchauliche Baſis dieſes Regiments von Grund
auf falſch und irrig war, ſo ſchlecht, daß auch die beſten Taktiker
daran nichts mehr zugunſten der Nation hätten ändern können!
Und ſo war es auch.
Wenn Rückſichten taktiſcher Natur das Handeln der national=
ſozialiſtiſchen
Staatsführung auf zahlreichen Gebieten be=
einfluſſen
, dann ebenſo auch Hemmungen, die ſich aus dem
Mangel fachlicher geeigneter Qualitäten ergeben.
Und auch dies muß eine wahrhaft ſouveräne Bewegung groß=
zügig
ſehen und ſelbſtſicher in Kauf nehmen.
Der Nationalſozialismus iſt eine Weltanſchauung.
Ihre Verwirklichung ſteht meilenweit über jedem Akt einer
reinen Inbeſitznahme der Staatsgewalt. Die Regierungsgewalt in
einem Volke von 68 Millionen Menſchen zu ſtürzen und zu über=
nehmen
, iſt ſchwer. Allein aus dieſen 68 Millionen Einzelweſen
einer zerfahrenen Welt Seelenkämpfer einer neuen Idee zu machen,
iſt dauſendmal ſchwerer. Ich zweifle nicht, daß ſich für jedes ausge=
ſchriebene
Amt ſtets Hunderte an Bewerbern melden. Allein es
gilt auch hier die ſternenweiſe Erkenntnis: Viele ſind berufen,
doch wenige auserwählt. Als die nationalſozialiſtiſche Partei, er=
füllt
von feurigem Glauben einer Weltanſchauung, ihren Kampf
um Deutſchland begann, lag es in der Natur eines ſolchen Unter=
nehmens
, daß der Glaube ein größeres Kontingent ſtellte, als das
abſtrakte oder gar eingebildete Wiſſen. Nur mit der gläubigen
Inbrunſt dieſer unverdorbenen und unverbildeten Menſchen war
es möglich, einen Staat aus ſeinen Angeln zu heben. Gewiß ſchlum=
mern
in dieſer Maſſe des Glaubens auch die Fähigkeiten einer
ſachlich erforderlichen Entwicklung. Allein die praktiſche Unmöglich=
keit
, in der Zeit des Kampfes auf vielen Gebieten Nationalſozia=
liſten
in leitenden Stellungen zu halten oder gar zu bringen,
führte in der inneren Struktur der Bewegung zu einer einſeitigen
Verlagerung der Bildung und des Wiſſens gegenüber dem intui=
tiven
Erkennen, treueſtem Glauben und fanatiſchem Opferſinn.
Das Herz und die Tugenden wogen immer ſchwerer als
das blaſſe, äußere Wiſſen. Das war in der Zeit des Kampfes
unſer großes und ſtolzes Glück. Heute muß es alle die warnen,
die das Recht zur Kritik ableiten wollen aus dem Mißverhält=
nis
, das ſcheinbar zwiſchen der Macht der Bewegung und ihrer
ziffernmäßigen Verankerung und Beteiligung an den tauſend
und zehntauſend einzelnen Stellen der Staatsführung unſeres
Volkes beſteht oder zu beſtehen ſcheint. Denn was bisher nicht
ſein konnte, wird in der Zukunft werden. Die Kraft der
Aſſimilierung unſerer Idee iſt mit dem 30. Januar nicht
erloſchen.
Im Gegenteil.
Wenn es möglich war, im knappen Lauf eines Jahres
einen gewaltigen Zuwachs der nationalſozialiſtiſchen Partei ein=
zugliedern
, dann iſt es verſtändlich, daß die Werbekraft unſerer
Idee ſich allmählich auch dort auszuwirken beginnt, wo nur
durch äußere Widerſtände ihr früheres Eindringen am meiſten
gehemmt war.
Es gibt keinen Zweifel: Angefangen von der höchſten
Staatsführung bis hinunter in die breite Maſſe aller Aemter
haben ſich Tauſende und Zehntauſende von früher nicht zu uns
gehörenden Mitarbeitern innerlich mehr und mehr der national=
ſozialiſtiſchen
Idee zugewandt, und viele von ihnen ſind
innerlich vielleicht ſogar unbewußt ſchon heute treue Diener
und Verfechter unſerer Bewegung geworden.
Allein grundſätzlich muß dennoch im Auge behalten werden,
daß alles irdiſche Glück nur im Menſchen ſelbſt liegt und
daß es daher falſch iſt, von dieſer Welt mehr zu erwarten,
als wir ihr ſelbſt zu geben bereit ſind.
Die letzte Verwirklichung des nationalſozialiſtiſchen Staates iſt
daher leider abhängig von der Durchführung der national=
ſozialiſtiſchen
Erziehung unſeres Volkes. Dies aber iſt nicht
eine Angelegenheit des Augenblicks, ſondern die Aufgabe einer
angen Zeit.
Wir kommen damit zum dritten Moment der Beeinfluſ=
ſung
des Handelns der Führung, das im Zeitlichen an ſich
liegt. Es gibt nichts Großes auf dieſer Welt, das Jahrtauſende
beherrſchte und in Jahrzehnten entſtanden wäre. Der größte
Baum hat auch das längſte Wachstum hinter ſich. Was Jahr=
hunderten
trotzt, wird auch nur in Jahrhunderten ſtark.
Revolutionen ſind Vorgänge, die nur entſcheiden: wer pflanzt,
was gepflanzt wird und bedingt noch, wie es gepflanzt wird.
Säen und Reifen aber überlaſſen ſie ſtets der Epolution, d. h.
der Zeit.

Von Dr. Hermann Bräuning=Oktavio.

Im Darmſtädter Tagblatt vom 23. Januar 1934 habe ich
auf Grund wichtiger Aktenfunde von den älteſten Darmſtädter
Zeitungen berichtet: den von Henning Müller zwiſchen
1670 und 1675 gedruckten Wöchentlichen Zeitungen und der
von Gottfried Haußmann, dem damaligen Inhaber der
jetzigen L. C. Wittich’ſchen Hofbuchdruckerei, 1704 begründeten
Zeitung. Am Schluſſe hatte ich gefragt: Wer findet als erſter
eine Nummer davon?
Eine Antwort habe ich auf dieſe Frage nicht erhalten; aber
es hat ſich ſeitdem der vollſtändige Jahrgang dieſer Darmſtädter
Zeitung im Beſitz der Heſſiſchen Landesbibliothek zu Darm=
ſtadt
aufgefunden. Seit 1926 beſitzt die Bibliothek einen Band
folgenden Titels: Hochfürſtlich Heſſen=Darmſtädter
privilegierte Wochentliche Dienstags= (reſp.
Samstags=) Zeitung, der auch von K. Eſſelborn im Heſſi=
ſchen
Landkalender 1927 erwähnt iſt. Daß es der im Zuſam=
menhang
mit meiner Aktenveröffentlichung geſuchte Band
iſt, wird ſich ſogleich erweiſen.
Der Band Anno 1705 umfaßt 104 Nummern, jede vier
Quartſeiten (16,3 X 21 cm) ſtark: die erſte (Sonnabenos=)
Nummer iſt vom 3. Januar, die letzte (Dienstags=) Nummer
vom 29. Dezember, Drucker und Herausgeber ſind, wie damals
üblich, nicht genannt. Die Zeitung erſchien alſo zwei=
mal
wöchentlich, als Wochentliche Dienstags=Zeitung und als
Wochentliche Sonnabends= (ſpäter: Sambstags=) Zeitung.
Das im Kopf der Zeitung enthaltene Wörtchen privilegirte‟
bezieht ſich auf das Haußmann am 18. Juli 1704 aus=
gefertigte
Privilegium. Auf Grund dieſes Privilegs
erſchien, wie auch aus den Akten hervorgeht, in der erſten Sep=
temberwoche
1704 die erſte Nummer der Zeitung. Das wird
durch den aufgefundenen Jahrgang 1705 er=
härtet
: denn Nummer 2 (vom 6. Januar 1705) nimmt in
einer Meldung aus Darmſtadt auf die Nummer 33 des vorigen
Jahrs unſerer Zeitung Bezug. Da am 7. September 1704 die
erſte (Samstags=) Nummer erſchien, wäre die Nummer 33
vom 27. Dezember 1704 geweſen.
Nun heißt es in folgender Anzeige der Wöchentlichen
Sambstags=Zeitung vom 2. Mai 1705: Dieſe Zeitung iſt zu
finden in Frankfurt bei Joh. Georg Reichard
Zeitungs=Correſpondenten / wohnhaft auf der Zeil / neben
dem Weidenhof. Ueber die Verbindung Haußmanns mit dem

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Daher iſt hierüber
zuſammenſaſſend folgendes
zu ſagen:
Der Wille der nationalſozialiſtiſchen Staatsführung iſt ein
unbeirrbarer und ein unerſchütterlicher.
Sie weiß, was ſie will und will, was ſie weiß.
Sie hat zu dieſer Selbſteinſchätzung ein Recht, denn ſie hat
hinter ſich das Zeugnis einer Bewährung, das geſchichtlich nur
ſehr ſelten ausgeſtellt wird.
Denn die Staatsführung des heutigen Reiches iſt die
Führung der nationalſozialiſtiſchen Partei.
Was dieſer aber in kurzem Zeitraum von 15 Jahren gelang,
wird den Kindern ſpäterer Generationen unſeres Volkes gelehrt
werden als das deutſche Wunder Sie iſt daher auch ent=
ſchloſſen
, die ihr gegebene Gewalt wahrzunehmen! Sie führt
und kapituliert vor Niemandem!
Beſſerwiſſer, Kritikaſter uſw. imponieren ihr nicht.
Für dieſe iſt es zu ſpät.
Das Schickſal hat ihnen allen vordem Zeit genug gegeben,
ihre Fähigkeiten unter Beweis zu ſtellen. Entweder vergaßen
ſie damals, ſich vorzuſtellen, oder ſie waren hierzu nicht fähig.
Allein, wenn ihnen das Mißgeſchick paſſiert ſein ſollte, damals
infolge anderweitiger Betätigung ſich nicht rechtzeitig in der
Weltgeſchichte angemeldet zu haben, ſo kann ihnen heute dennoch
nicht mehr geholfen werden. Denn zwei können nicht an einem
Platz ſtehen. Und wo wir einmal ſtehen, ſteht kein anderer.
Die deutſche Lebensform aber iſt damit für das nächſte
Jahrtauſend endgültig beſtimmt.
Sie werden heute dies ſo wenig begreifen, als ſie es vor
15 Jahren ebenfalls nicht erfaßten. Allein, wenn von dieſen
allen leiblich kein Staub und von ihrem Geiſte kein Hauch mehr
übrig ſein wird, wird das deutſche Wunder weiter ſtrahlen,
das Leben unſeres Volkes formen und beſtimmen. Daß dem
aber ſo ſein wird, verdanken wir nicht unweſentlich dieſen zwölf
letzten Monaten. Man wird einſt mit Recht die Zeit zwiſchen
dem Parteitag 1933 und dem 1934 als
das Jahr der politiſchen Machtſicherung
in Deutſchland durch den Nationalſozialismus bezeichnen.
Noch im März 1933 bekannte ſich in den Reichstagswahlen
das deutſche Volk mit 17½ Millionen ſeiner Seelen zu uns.
Dann kam die Revolution. In einem einzigen gewaltigen
Aufſtand fegte die Partei die Türſteher eines morſchen Zeit=
alters
zur Seite. Auf den Gebäuden des Staates flatterten
unſere Fahnen und die Adler hoben das Symbol der neuen
Hoheit empor über das Reich.
In einem einzigartigen Entſchluß ſprang die Bewegung am
1. Mai hinein in das Volk und riß die Millionen Proletarier
heraus aus dem Phantom der Internationale und ſtellte ſie
mitten in die Gemeinſchaft der Nation.
24 Stunden darauf waren die Burgen des Klaſſenwahn=
ſiuns
gefallen!
Die Führung der Nation, d. h. die Führung der national=
ſozialiſtiſchen
Partei legte in wenigen Monaten den Grund=
ſtock
zu einem Vertrauen, das zum erſten Mal auf einem Ge=
biet
der Außenpolitik zum bisher unerhörten Ausdruck kam.
40 Millionen Deutſche billigten den Entſchluß der nationalen
Regierung, Genf zu verlaſſen und aus dem Völkerbund aus=
zutreten
, und über 39 Millionen bekannten ſich zu einer unter
nationalſozialiſtiſcher Führung ſtehenden Gemeinſchaftsliſte, für
den neuen Reichstag.
Wenn bis dorthin die nationalſozialiſtiſche Staatsführung
die legale Berechtigung zu ihren Handlungen aus einem Er=
mächtigungsgeſetz
ableitete, bei dem nahezu 9 Millionen Stim=
men
von früher nichtnationalſozialiſtiſchen Parteien 17 Mil=
lionen
Nationalſozialiſten zur Verfügung geſtellt wurden, dann
eniſielen im November desſelben Jahres von 39 Millionen
Stimmen nur mehr 40 Mandate, das ſind 2,4 Millionen Stim=
men
auf Repräſentanten dieſer fremden Parteiwelt.
10 Monate ſpäter hat die Nation ſich ſchon mit über
38 Millionen Stimmen für die ausſchließliche nationalſozialiſtiſche
Staatsführung entſchieden.
Eine gigantiſche Entwicklung!
In dieſe ſelbe Zeit fällt aber zugleich die Fortſetzung der
Ausgeſtaltung des inneren Aufbaues des Deutſchen Reiches.
Eine halbtauſendjährige Zerſplitterung und damit Ohnmacht der
deutſchen Nation findet ihren Abſchluß. Das deutſche Volk wird
in Zukunft ſein Schickſal nur in einer einzigen ſtaatlichen Er=
ſcheinung
wahrnehmen, genau ſo, wie es nur eine einzige
nationalſozialiſtiſche Partei gibt. Der lähmende Gegenſatz
zwiſchen dem Reich und Preußen findet ſeine Löſung, wie die
unverſtändliche Gegenſätzlichkeit einzelner ſüddeutſcher Staaten
ihre Liquidierung erfährt.
In alle führenden Stellen aber rücken gehorſame Söhne der
Nationalſozialiſtiſchen Partei ein und bieten die Gewähr, daß
jur ein Wille Deutſchland beherrſcht und damit Deutſchland ſelbſt
wieder in einem Willen zuſammengefaßt erſcheint. Zum Ausbau
der gewaltigen Bauern= und Arbeiterorganiſationen ſtößt in faſt

Frankfurter Zeitungsſchreiber J. G. Reichard habe ich ſchon in
meiner Veröffentlichung vom 23. Januar 1934 auf Grund der
Akten berichtet. Am 15. Dezember 1704 nämlich hatte Hauß=
mann
dem Landgrafen gemeldet, daß er wöchentlich einen ge=
wiſſen
Mann, welcher die Zeitungskorreſpondenz nach Darm=
ſtadt
tragen muß nach Frankfurt abſchicken
müſſe und zu deſſen Sicherheit um die Erlaubnis gebeten,
daß dieſer Mann einen Schild und Spieß tragen möge‟. Das
Geſuch Haußmanns hatte Reichard mitunterzeichnet; dieſer,
der 1695 das Frankfurter Bürgerrecht erwarb verſorgte ſeit 1687
den landgräflichen Hof, außer mit franzöſiſchen und anderen
Blättern, regelmäßig mit ſchriftlichen Relationen und Zeitun=
gen
und erhielt dafür (laut Kammerrechnung) die bedeutende
Summe von 40 bis 60 Gulden jährlich.
Landgraf Ernſt Ludwig bewilligte noch am gleichen Tage
beider Geſuch dahin, daß derjenige Bote, der von unſerem
Canzelliſten Gottfried Haußmann et Conſorten wegen der Zei=
tungskorreſpondenz
hin und her geſchickt wird, gleich anderen
Boten einen Schild mit unſerem Fürſtlichen Wappen und einen
Botenſpieß tragen möge‟
Wem aber das nicht genügen mag, ſeien noch folgende zwei
Gründe angeführt, die Darmſtadt als Druckort und da=
mit
Haußmann als Verleger und Drucker beſtätigten. Erſtens
fällt auf, daß alle letzten Nachrichten nicht aus Frank=
furt
, ſondern aus Darmſtadt ſtammen nämlich vom
Tag vor dem Erſcheinungstag der Zeitung. Die
Nummer 43 vom 30. Mai 1705 enthält Nachrichten aus Frank=
furt
und Mainz vom 26. Mai, aus Darmſtadt aber vom
29. Mai; die Nummer 50 vom 23. Juni Nachrichten aus Cöln
(vom 18.), aus Schwaben (vom 19.), aus Darmſtadt (dagegen
vom 22.); die Nummer 54 vom 7. Juli Nachrichten aus Cöln
und Schwaben (vom 2.), aus Lauterburg (4. und 5.), aus
Darmſtadt (dagegen vom 6.). Und alle Nachrichten aus Darm=
ſtadt
, ſoweit ſie Ereigniſſe melden, die ſich außerhalb, ſo auf
dem Kriegsſchauplatz abgeſpielt haben, laſſen durch ihren
Inhalt deutlich erkennen, daß ſie aus einer der bey (des
Landgrafen) Hochfürſtlich. Durchlaucht Hof eingehenden Novellen
und communicablen Briefen*) ſtammten, deren Benutzung
Haußmann ausdrücklich erlaubt war. Zum andern hat der Setzer
in einer Anzeige die in Nummer 21 auf dem letzten
Drittel der vierten Seite unter einem Strich, ohne Angabe des
Ortes, ſteht, die Worte: Allhier zu Darmſtadt geſetzt!
Sonach ſpricht alles dafür, daß der Zeitungsband der
Landesbibliothek der zweite Jahrgang der von Hauß=
mann
zuſammen mit Reichard ſeit 1704 herausgegebenen
Wöchentlichen Dienstags= (Samstags=) Zei=
*) Vgl. Darmſtädter Tagblatt vom 23. I. 1934.

beängſtigendem Tempo der Aufbau der nationalſozialiſtiſchen
gend. Drei Rieſengebilde, die, geführt und befehligt von
Nationalſozialiſtiſchen Partei, Millionenmaſſen der Gegenw=
unſerem
Staate erobert haben, die Millionen der Zukunft
ausſchließlich für ihn erziehen.
Durch Geſetzgebung und organiſatoriſche Maßnahmen iſt
Preſſe in den Dienſt dieſer gewaltigſten Idee und Aufgabe
ſeres Volkes getreten und hilft nun mit, die Einheit der m
lensmeinung in immer ſteigendem Maße herzuſtellen
Wohin wir in Deutſchland blicken, wir ſehen überal=
eines
:

Das Reich und das Volk ſind in den hinter uns liegen
zwölf Monaten in rapider Schnelligkeit der nationalſozialiſtiſ=
Lehre verfallen und unſerer Idee gewonnen und damit wie
wandelt zu einer gewaltigen Kraft geworden.
Die Krönung dieſer politiſchen Entwicklung zeigt ſich
boliſch in der Uebernahme des Hoheitszeichens der Beweg
durch die Wehrmacht, in der Wahl des Führers der Partei
Staatsoberhaupt der deutſchen Nation ſowie, abſchließend in
Vereidigung von Wehrmacht und Verwaltung des Rei
auf ihn.
Damit hat die nationalſozialiſtiſche Revolution in die
Jahre in einem einzigartigen Vorwärtsſtürmen Deutſchland
obert und die Vorausſetzungen geſchaffen für eine überlegene
oben geführte Verwirklichung des nationalſozialiſtiſchen
gramms.

Durch die Skellung der Wehrmacht aber als einzie
Waffenkräger der Nakion zu dieſem neuen Stag

iſt die letzte auf unabſehbare Zeit wirkende Sicherung des n.
Zuſtandes erfolgt! Wenn es demgegenüber unſeren Feinden
ſonders außerhalb des Reiches, gefällt, in den vier Milli
Neinſtimmen eine gefahrdrohende Oppoſition zu erblicken,
kann uns das nur mit innerem Lächeln erfüllen. Vor 14 Ja
ſind wir als einſame Männer unbekannt und namenlos au
zogen, eine große Nation zu erobern.
Damals trugen wir in unſeren Herzen die inbrünſtige
verſicht, daß es uns gelingen wird, die unbekannte Flagge
neuen Idee dereinſt auf das Berliner Schloß zu pflanzen.
ſehen wir nach einem geſchichtlich noch nicht dageweſenen Si
zug vor uns noch ein Häufchen Seitwärtsſtehender, Abtrün=
oder
von uns überhaupt nicht Gewollter. Ihre Bezeichnung
Oppoſition iſt die einzig treffſichere Kennzeichnung ihrer
rigen Exiſtenz. Denn auch wir ſtanden einſt in Oppoſition. ?
wir waren die Nationalſozialiſtiſche Partei, und unſer G.
war unſer Programm. Dieſe aber ſind nur Oppoſition und 1
weder Glauben noch Programm. Sie ſind, angefangen vom
gen Ahasver der Menſchheit bis zum wurzelloſen Anarchiſten ,
Fronde deſtruktiver Elemente oder einfältiger Toren, deren
ziges, gemeinſames Bekenntnis das Nein der nationalen 4
meinſchaft und der poſitiven Arbeit gegenüber iſt.
Und auch dieſen letzten Reſt nichtnationalſozialiſtiſcher

auffaſſung und Staatsgeſinnung wird unſer nächſter Angrif

keit, Beſche

ſprengen.
Die Richtigkeit unſerer Idee, die Stärke unſerer Leiſtu
die Beharrlichkeit unſeres Willens wird von ihnen gewi
was deutſch iſt und damit für uns gewonnen werden kann. Jeder Führ
Der Reſt aber wird genau ſo weſenlos ſein für die Zu vorbildlich
der deutſchen Nation, wie der normale Satz des Verbreche:, vom Volke
belanglos ſein muß für die menſchliche Geſellſchaft.
Wir alle können heute das ſtolzeſte Bewußtſein unſer führten, ſt
nennen, Vollſtrecker des Willens der Nation
ſein.
ſolk
Die Nationalſozialiſtiſche Partei hat damit ihre Macht u vang der
und mit dem Willen des deutſchen Volkes.
jerd nur n
Sie hat weiter damit die Pflicht, ihr von der überwäl /
den Mehrheit gebilligtes Programm zu verwirklichen. De=
Gedanke und die erſte Aufgabe dieſes Programms aber I SSehen B.
In ununterbrochener Sorge und Arbeit die Macht der Bew /Ang unſe
zu erweitern und im Staate zu feſtigen und nimmermeh.
den Händen zu geben.
Wenn ſchon die Demokratie nur die Vollſtreckerin des
willens ſein ſoll, dann ſind wir beſſere Demokraten als. Aeiner
Gegner in den meiſten ſogenannten Demokratien der Welt. Nkhaf
Denn dort wird der Wille der Völker nicht ſelten von
ten Parteien vertan und bei uns von einem ſtarken Res
wahrgenommen!
Daher werden wir auch jeden Verſuch, gegen die Fi
der nationalſozialiſtiſchen Bewegung und des Reiches eine
der Gewalttätigkeit anzuzetteln, niederſchlagen und im Kei
ſticken, er mag kommen, von wem er will.
Wir alle wiſſen, wen die Nation beauftragt hat!
Wehe dem, der dies nicht weiß oder de
vergißt!
Im deutſchen Volk ſind Revolutionen
ſelten geweſen.
Das nervöſe Zeitalter des 19. Jahrhund
hat bei uns endgültig ſeinen Abſchluß gefln

tung iſt und zugleich die älteſte z. Zt. bekannte 90
ſtädter Zeitung, die in der L. C. Wittich’ſchen 90
druckerei gedruckt wurde. Aus der Anzeige in der letzie
mer des Jahrs (vom 29. Dezember 1705): Mit nächſtn
Poſt wird der letzte Zeitungs=Auszug von dieſem
erfolgen. ergibt ſich, daß die Zeitung mindeſtens im
1706 fortgeſetzt wurde. Wie lange ſie beſtanden
eine noch ungeklärte Frage.
Außer den Dienstags= und Samstagsausgaben lieſe!
Verleger noch einen monatlichen Auszug ſeiner
tung. Der Auszug für Januar 1705 wird in Nummer
künftigen Sonnabend / geliebts Gott verſprochen,
fallende ſonderbahre Urſachen verzögerten die Aus9
Februar. In den folgenden Monaten ſind die Auszu
ſcheinend pünktlich erſchienen.
Betrachtet man den Inhalt der Zeitung, o.
erſtaunt über die Fülle der Nachrichten und
Vielſeitigkeit. Die Zeitung iſt ausgezeichnet 9e!
und noch heute intereſſant zu leſen. So enthält die Nuu
vom 17. März Nachrichten aus Madrid (15. 2.)
Savoyſchen Lager zu Creſcentin (18. 2.), dem franzöſiche
vor Verue (19. 2.), Rom (15. 2.), Paris (27. 2.), Am.
(8. 3.) Haag (10. 3.), Cöln (12. 3.), Mailand (28. 20
(12. 3.), Schweiz (12. 3.), Elſaß (11. 3.) und außer Die
Seiten Text eine ganze Seite mit Anzelt
Die Herausgeber verſtanden ihre Sache und bennt?
giebig und geſchickt die ihnen zugänglichen ſchriftliche.
tionen und Zeitungen wie auch die Novellen der I4
Korreſpondenz, beſonders für ihre Nachrichten aus 2"
Wie etwa in Nummer 68 vom 25. Auguſt, wo es helb:
ſtadt, den 24. Auguſt. Heut ſind allhie 2 Courle. / einer vom Printz Louis / welcher aus Jſigt"
men / und die Nachricht mitgebracht / daß Printz Eud."
Hertzog von Vendosme attaquirt / denſelben totaliter 9
und alle Stück und Bagage erobert / anbeh auch *
in großer Gefahr ſtünde Oder in Nummer
einer geſtrigen Staffetta hat man die ſichere Nachrie
erhalten / daß Printz Louis von Baden / die *
Linien bey Hagenau angegriffen ."
Der Inhalt erſtreckt ſich, wie damals üblich,
Linie auf Nachrichten aus aller Welt beione.
den europäiſchen Hauptſtädten und von Kriegsſchaup.
handelt von der großen Politik und Kriegen. Die
Nachrichten aber beziehen ſich oft auch a.4
ſtädter Ereigniſſe; z. B. wenn Nummer 0d
Auguſt) meldet: Darmſtadt / den 28. Aug. Heut 2e
iſt die Königl. Preußiſche Cavallerie / 5000 Mann ſtihtt
bei der Kayſerl. Armee am Ober=Rhein geſtanden /.*

[ ][  ][ ]

ierstag, 6. September 1934
Da n nächſten kauſend Jal

keine Revolulion mehr ftakt!
hat dieſes Regiment, gefeſtigt und ſtark in ſeiner inneren
herheit, erfüllt von der Kraft des Glaubens und Ver=
guz
. des Volkes, auf allen Gebieten mit der Arbeit begonnen.
ßenpolitiſch haben wir in der feierlichſten Weiſe
or. r Welt die Grundſätze proklamiert, nach denen die deutſche
Mat 7 ohne Haß und Rachſucht gegen andere Friede und Freund=

ſchar uch mit denen ſucht, die uns vor 15 Jahren noch als
Feinn gegenüberſtanden. In der tieferen Erkenntnis der not=
wen
3 n Folgen eines neuen Krieges in Europa, der nur zum
komm iſtiſchen Chaos führen könnte, haben wir alles getan,
was ; Verbeſſerung und Entgiftung unſerer Beziehungen mit
dieſe us früher feindlich gegenübergeſtandenen Nationen mög=
lich
..
in unſere ewigen Appelle ſo oft ohne jede Antwort blieben,
danzn iſſen wir dennoch, daß es nicht die Völker ſind, die Streit
und jeg wünſchen, ſondern kleine Cliquen internationaler
detzs deren Intereſſe es iſt, Kriege zu machen, an Kriegen zu
perd; n, aber niemals in Kriegen zu kämpfen! Wir geben da=
ber
die Hoffnung nicht auf, daß unſer Ruf am Ende doch
noch Verſtändnis ſtößt, ebenſo wie wir niemals einen Zweifel
darijt laſſen wollen, daß die heutige deutſche Nation ihre Ehre,
ihre abhängigkeit und Freiheit mit allen Mitteln zu wahren
entſch en iſt. Niemals werden wir Verzicht leiſten auf jene
ARecht ie für eine große Nation unveräußerlich ſind und bloß von
einer) einen Geſchlecht kleinſter Politiker verhökert werden konn=
ſe
Politiker aber waren vergänglich, und Deutſchland iſt
Awie wir keinem Volk einen ſolchen charakterlichen Defekt
. oder ihn gar als Baſis unſeres Verhältniſſes zu ihm
ſords wollen, ſo wird die Welt ſich damit abfinden müſſen, daß
deutſche Nation nicht zu meſſen iſt nach den Aeußerungen
inesr durch Lug und Trug im Laufe von 60 Jahren aufge=
ſchwi
lten Regimentes internationaler Freibeuter und Politi=
ſtevndern
nach den in ihr geſchichtlich erwieſenen Qualitäten
rten.
dieſer Ueberzeugung mußten wir uns von Inſtitutionen
rüdhen, die nicht gewillt waren, Deutſchland als gleichberech=
icht
anzuerkennen, und die aber glaubten, mit einem dis=
rten
Volk politiſche Handlungen vornehmen zu können.
die nationalſozialiſtiſche Staatsführung damit nur tat,
ganze deutſche Volk von ſeinen jüdiſch=internationalen
Elenn en abgeſehen für ſelbſtverſtändlich hält, hat der Volks=
entſch
bewieſen. Unſere ganze politiſche Arbeit aber war nur
rfül lſon dem Gedanken, dieſen Prinzipien der Friedensliebe
ws und unſerer Ehrliebe andererſeits Geltung zu ver=
Iaenpolitiſch war die ſchwerſte Aufgabe, die der Re=
ga
tion der Partei und ihrer Gliederungen ſowie ihre Säu=
deru
ſon Elementen, die, pflicht= und ehrvergeſſen, nicht würdig
ſare hren Namen zu tragen.
Glaube des deutſchen Volkes an dieſe einzige Bewegung
fi ns alle auch eine einzigartige Verpflichtung.
J Führer hat zu erkennen, daß er als Nationalſozialiſt
v ldlich ſeinem Volke das geben ſoll, was er mit Recht
v Volke ſelbſt erwartet, Treue, Gehorſam, Opferwillig=
ke
Beſcheidenheit ſind Tugenden, die nicht nur vom Ge=
fi
en, ſondern noch mehr von den Führern zu erwar=
ten
ſind.
das Ik aber wird es uns nie verübeln, wenn wir unter dem
wader Not ausbrennen, was ausgehrannt werden muß. Es
ſird ir nicht verſtehen, wenn wir ſchweigend zwiſchen uns dul=
An. 13 am Ende am Volke ſelbſt nie geduldet werden könnte.
er ununterbrochenen Arbeit an der Beſſerung unſerer
e Bewegung ſteht zur Seite die gleiche Arbeit an der Beſſe=
ng
ſeres Staates.
Der Aufbau des Reiches
ſtarken, für alle Deutſchen kraftſpendenden Einheit hat
r geſchichtliche Fortſchritte gemacht. Allein wir haben da=
die
früheren Länder zu mißachteten Provinzen herunter=
dri
ſondern im Gegenteil ſie mit höchſter nationalſozialiſtiſcher
orgs gepflegt und zu entwickeln verſucht.
D. Sanierungswerk von früher kaum vorſtellbaren Aus=
aße
ourde begonnen, die finanziell vor dem Ruin ſtehenden
änd und Gemeinden in zahlloſen Fällen gerettet. Denn: Wir
ſolle eine verelendeten Provinzen, ſondern blühende Gaue des
ſeutr Reiches.
2 allel der Sicherung der Staatsautorität ging unſer Kampf
für= Autorität einer nationalſozialiſtiſchen Rechtsſicherheit.
s für alle Zeit ein ſeltenes Beiſpiel ſein, eine gigantiſche
Imry ing, die das Recht hätte tauſend Rachegedanken zu hegen,

Tod
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Blutvergießen beendet zu haben.
war die Kraft des Aufbauwillens der deutſchen Nation,
nach Zerſtörung ſtrebt, ſondern für eine Idee und deren

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Büe!l

campiren kommen / ſie wird zwar heut daſelbſt ſtehen
7 ſoll aber morgen wieder auffbrechen . . ."
Nummern 92 bis 100 berichten ausführlich über den
November 1705 erfolgten Tod der Landgräfin Dorothea
e und ihre Beiſetzung. Mit dieſen zahlreichen Berichten
armſtadt über das Leben am fürſtlichen Hof, den
er 102jährigen Frau, die Folgen eines großen Sturmes
bruch in die Stadtkirche, über wunderſame Kuren des
Syſenbarth uſw., überſchritt die Zeitung den damals
en Rahmen und diente damit beſonders heimat=
üche
2 eſſiſchen Intereſſen. Aber noch etwas ſetzt ſie
Spitze der Zeitungsentwicklung. Es iſt erſtaunlich wie=
nzeigen
der Jahrgang 1705 enthält, ob=
S Anzeigenweſen jener Zeit noch wenig entwickelt war.
Ete z. B. die Leipziger Zeitung (begründet 1660) ihre
Cnzeige, eine Buchanzeige, in ihrer Nummer vom
3 1700; erſt mit dem Jahr 1714 begannen die Avertiſſe=
uind
, noch ſehr vereinzelt, die gewerblichen Anzeigen.
ders in unſerer Darmſtädter Wochentlichen Zeitung!
3 enthält einen Steckbrief und Nummer 101 eine
machung über die Verlegung des Groß=Gerauer Jahr=
ma
s vom 3. Chriſttag, der ein Sonntag war, auf den ſol=
Montag. Zahlreich ſind die Buchanzeigen; dreimal
Landkalender, Schwediſcher Kalender und Artzney= Kalen=
der
, ruckt bei Haußmann, angezeigt mit der Angabe, wo ſie
kfurt während der Meſſe zu haben ſeien. Aber kaum
häufig ſind die gewerblichen Anzeigen; das
beſonders hervorgehoben zu werden, weil es beweiſt,
daß ſißmann und Reichard die Spalten ihrer Wochentlichen
weithin dienſtbar machten, daß aber auch der Wert
Tzeige vom Gewerbe und Handel erkannt
Anfang machten zwei Anzeigen des Dr. Johann
Eyſenbarth aus Magdeburg in Nummer 17
en) und Nummer 21 (18 Zeilen), worin er ſeine Kunſt
niſchneider und eine Tinktur gegen Nieren= und Lenden=
rie
Arpfiehlt. Dann folgt in Nummer 22 (auf 47 Zeilen) der
Amt in Leſch in Frankfurt mit einer Ankündigung ſeiner
bewährten Medikamente, beſonders eines blutreinigen=
rgirpulvers
. Dreimal, in den Nummern 26, 63 und 76
ammen 56 Zeilen, zeigt Johann Georg Schulz,
Stein= und Bruchkünſtler, Augenwaſſer, Zahntinktur,
nder und anderes an. In ſpäteren Nummern empfiehlt
bilels Vogel ſeine Auswahl in Uhren, und eine Kauf=
Ic rus Köln ihre neueſten Engliſchen Marchandiſen. Der
dermeiſter Müller in Gießen macht den Verkauf einer
ek von mediciniſchen, chemiſchen und raxen alchemiſtiſchen
bekannt, und der Makler Scheidemann aus Frank=

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
ſchöpferiſche Leiſtung kämpft. So iſt ſchon inmitten des ſchwerſten
politiſchen und wirtſchaftlichen Kampfes begonnen worden, aus
einer neuen Rechtsauffaſſung, die in der nationalſozialiſtiſchen
Lehre ihre Wurzel hat, eine neue Rechtsgeſetzgebung zu finden.
Gewaltig war vor allem aber die Arbeit, die auf dem Ver=
fallsgebiet
geleiſtet werden mußte, das im Augenblick am fühlbar=
ſten
in Erſcheinung trat.
Wer an der Wirtſchaftspolitik dieſer letzten zwölf Monate
nörgelt, der kann nur entweder boshaft oder von allen guten Gei=
ſtern
verlaſſen ſein.
Als wir die Macht übernahmen, befand ſich Deutſchlands
Wirtſchaft in einem ſcheinbar unaufhaltſamen Schrump=
fungsprozeß
. Angſt und Mißtrauen, Verzagtheit und Verzweif=
lung
gaben den Nährboden für eine Entwicklung, deren vollkom=
menen
Zuſammenbruch man genau vorausſagen konnte.
Dieſe Erſolge ſind der ſchlagende Beweis für die
Wirkſamkeik unſerer Wirkſchaftspolikik und das
Verkrauen des deutſchen Volkes zu ihr:
1. Die exekutive Vernichtung des deutſchen Bauerntums iſt
nicht nur abgeſtoppt worden, ſondern beſeitigt.
2. Die Maßnahmen der Arbeitsbeſchaffung ſind, im Großen
geſehen, von einem unerhörten Erfolg begleitet geweſen.
3. Die Arbeitsloſenzahl hat um rund viereinhalb Millionen
abgenommen.
4. Die deutſche Mark iſt ſtabil geblieben, und dies trotz aller
Exportſchwierigkeiten.
5. Die Sparguthaben nahmen gewaltig zu.
6. Die Ziffern unſeres Verkehrs erfuhren auf den Eiſenbah=
nen
, in den Kraftwagen und in der Luft enorme Steige=
rungen
.
7. Die Eingänge an Beiträgen und Steuern haben ſich bei
ſämtlichen freiwilligen, nichtſtaatlichen und ſtaatlichen Or=
ganiſationen
ſowohl als bei den öffentlichen Kaſſen weit
über die Voranſchläge erhoben.
Als wir vor zwei Jahren für den Fall unſerer Machtergrei=
fung
dieſe Entwicklung vorherſagten, da wurde dies nicht nur be=
ſtritten
und abgeleugnet, ſondern als unmöglich hingeſtellt und
ſogar mit Gelächter abgetan.
Und heute wollen dieſelben Menſchen, die durch ihre eigene
Arbeit Deutſchland nur ruiniert haben, es jetzt wagen, unſere Lei=
ſtungen
als belanglos und nebenſächlich hinzuſtellen.
Wo würde aber Deutſchland ſein, wenn dieſe Deſtrukteure
ſelbſt auch nur ein Jahr länger regiert hätten?
Dieſes Jahr, das hinter uns liegt, hat eine gewaltige Vor=
arbeit
geleiſtet für Werke, die der Nation erſt in den nächſten
Jahren ſichtbar zum Bewußtſein kommen werden.
Die gigantiſchen St raßenpläne konnten nicht von
heute auf morgen hervorgezaubert werden, ſondern benötigten ihre
Zeit allein ſchon für die Planung und Entwürfe. Das deutſche
Volk wird aber ſehen, was in dieſen zwölf Monaten an Vorarbei=
ten
geſchaffen wurde, die ihre Ausführung in den kommenden Jah=
ren
erfahren.
Neben dem Reichsautoſtraßennetz ſind gewaltige neue
Reichsbahnhöfe in den Plänen und Entwürfen fertiggeſtellt
worden. Für eine ganze Reihe deutſcher Großſtädte
ſind umwälzende Bauprogramme in Vorbereitung, die in
ihrer Größe erſt nach vielen Jahrzehnten die endgültige Würdigung
erfahren werden.
Induſtrien wurden aufgelockert, neue Induſtrien gegrün=
det
, das Siedlungsweſen zuſammengefaßt, um nach großen
Geſichtspunkten wirkſam zu werden. Um dem Weltboykott zu be=
gegnen
, wurde mit dem Erſatz von Rohſtoffen begonnen
und die erſten Vorbereitungen zu einer Unabhängigmachung
Deutſchlands von dieſer Not getroffen.
Immer beherrſcht von dem einen Bekenntnis:
Was auch geſchehe:
Der Rakionalſozialismus kennk keine Kapikulakion!
Eine Agrargeſetzgebung geſchichtlichen Ausmaßes ſorgt
für die Erhaltung der deutſcheſten Quelle unſeres Volkstums, der
Ausbau unſerer Arbeitsfront für die Herſtellung des ſozialen
Friedens, der Arbeitsdienſt für die Erziehung zu einer ethiſchen
Wertung der Arbeit an ſich.
Inmitten dieſer wahrhaft großen Anſtrengungen wendeten wir
unſer Augenmerk dem kulturellen Leben und der deutſchen
Kunſt
zu. Die Schätze einer großen kulturellen Vergangenheit wurden
teils gerettet, teils gepflegt und unzähligen Deutſchen zugänglich
gemacht. Die Baukunſt erhielt Aufträge größten Umfanges, die
deutſche Heimat aber wurde allein durch die Rieſenorganiſation
Kraft durch Freude in dieſen letzten zwölf Monaten über
einer Million Menſchen erſchloſſen.

furt a. M. verkauft Juwelen im Wert von 200 000 Reichstalern
an den Meiſtbietenden.
In der wiederholt genannten Nummer 22 vom 17. März
findet ſich noch eine intereſſante Anzeige aus Frankfurt. Der
Beſitzer des Gaſthauſes zum Goldenen Löwen war
geſtorben, und auf 7 Zeilen, wiederholt in der Nummer 25
vom 28. März 1705 empfiehlt ſich der neue Wirt mit folgendem
Satz: Als wird allen Reiſenden und andern Perſonen hiemit
notificiret / daß beſagtes Gaſt=Hauß anjetzo wiederumb mit
einem capablen und wohl=qualificirten Subjecto verſehen iſt
bei welchem ſo wohl hohe als niedrigen Standes / der be=
quemen
Logimenter / und vieler accomodirlicher Stallung hal=,
ber / Stands=Gebühr nach / auf das beſte accomodiret und
verpfleget werden können.

Von Walter Meckauer.

Das Herz im Bild.
5. September: Der romantiſche Maler Caſpar
David Friedrich wurde vor 160 Jahren geboren.
Unter den Malern der deutſchen Romantik nimmt Caſpar
David Friedrich, deſſen Geburtstag ſich in dieſen Tagen zum
160. Male jährt, einen Ehrenplatz ein. Denkt man an Stille,
Naturbeſeelung und weltumgreifende Sehnſucht im Bild dann
denkt man an ihn. Er hat wie kein anderer vor und nach ihm
die träumende und ruhevoll herbe Seele der deutſchen Land=
ſchaft
erfaßt und mit zarten Tönen ſeines Pinſels eingefangen.
Jetzt ſehe ich ſchon das dritte Bild von Ihnen, ſayte
einſt ein Atelierbeſucher, und immer ſtellt es ein Motiv aus der
Harzlandſchaft dar. Warum malen Sie ſo gern den Harz, Herr
Friedrich?"
Caſpar David Friedrich ſtrich ſich ſein dichtes welliges
Haar, das bis zu ſeinen Vatermördern herabreichte, aus der
ſteilen Stirn und ſagte treuherzig:
Harz und Herz, die beiden ähneln ſich ſehr, haben Sie
das noch nicht bemerkt? Nun, dann betrachten Sie meine Bilder
weiter, dann wird Ihnen der Sinn meines Schaffens noch
klarer werden."
Sie malen alſo das Herz, wenn Sie den Harz malen?
fragte der Beſucher.
Nein, mein Herr, ſo einfach iſt das nicht warf der Roman=
tiker
ein. Ich male, wenn ich male, ſtets Wirklichkeiten. Und
was Sie ſehen, ſind keine Phantome, ſondern wirkliche Harz=

Nr. 246 Seite 3
Es iſt ein gewaltiger Impuls, der auf allen Gebieten Hoff=
nung
, Zuverſicht und damit neue Schaffenskraft ausſtrahlt.
Was war Deutſchland noch vor drei Jahren, und was iſt es
heute?
Wir haben uns bemüht,
die Verſöhnung der Konfeſſionen mit den neuen
Staak herbeizuführen.
Wir ſind entſchloſſen, ihre rein organiſatoriſche Zerſplitterung
ſoweit es ſich um die evangeliſchen Bekenntniſſe handelt in einer
großen Evangeliſchen Reichskirche zu beenden, erfüllt von der
Ueberzeugung, daß es nicht angeht, die durch die Not Martin
Luther aufgezwungene Rückſichtnahme und Berückſichtigung der
Einzelſtaaten zu einer Tugend zu machen in einer Zeit, da die
Staaten ſelbſt ſchon nicht mehr exiſtieren. Und wir wiſſen: Wenn
der große deutſche Reformator unter uns ſtünde, dann würde er,
glücklich, der Not von damals entronnen zu ſein, ſo wie Ulrich
von Hutten in einem letzten Gebet nicht an Landeskirchen, ſondern
an Deutſchland denken und ſeine Evangeliſche Kirche.
Und ebenſo bemühten wir uns, mit der zweiten großen
chriſtlichen Konfeſſion zu einem aufrichtigen und ehrlichen Ver=
hältnis
zu kommen. Wenn auch auf beiden Seiten in Rück=
erinnerung
an eine vergangene Kampfzeit Rückfälle kommen
mochten, dann können wir doch nicht daran zweifeln, daß am
Ende auch hier der Erfolg der Krönung der Arbeit dieſes letzten
Jahres ſein wird.
Wir alle aber glaubten, im Sinne eines wahrhaften
Chriſtentums zu wirken, wenn wir ſchon in dieſen Jahren einen
großen Kampf begannen gegen die ſoziale Not und das menſch=
liche
Elend: Unzählige Stiftungen zeugen für den Sinn dieſes
Kampfes. Unzählige Hilfen ſind gegeben worden. An der
Spitze aber ſteht
das große Winkerhilfswerk.
das mit ſeinen 350 Millionen RM. Sammelergebnis Lohl die
größte Hilfstat aller Zeiten darſtellt. Groß war die Arbeit auf
dem Gebiete der Kinderfürſorge, der Jugend=
pflege
, der Schaffung von Freiplätzen an Schulen
und wohltätigen Einrichtungen, der Gründung von
Hilfswerkslagern von Sanitätsanlagen und
Anſtalten uſw.
Und dies alles geſchah bei im Durchſchnitt faſt gleich=
bleibendem
Lebensſtandard, nicht nur ohne neue Steuern, ſon=
dern
ſogar bei Ermäßigung vieler Steuern und bei Erhöhung
der am meiſten gekürzten Renten.
Wer aber trotzdem dieſes Rieſenwerk einer aufbauenden
Arbeit nicht anerkennen will, dem müſſen wir dann einiges
zur Antwort geben: 1. Was haſt Du ſelbſt geleiſtet? 2. Wie
lange ſoll dieſes neue Reich beſtehen? 3. Wie lange brauchte die
Menſchheit, um bis zu ihrem heutigen Stande zu kommen?
4. Was ſollen wir in den nächſten Jahrhunderten tun, wenn
Euch Nörgler ſchon jetzt Anlaß für Eure Kritik weggenommen
werden könnte?
Nein, wir haben vor, mit dieſen Deſtrukteuren in Zukunft
eine klare Sprache zu reden.
Nicht nur, daß ſie nichts leiſten am Aufbau der Nation,
nein, ſie ſind die Schuldigen daran, daß Deutſchland ſo tief
gefallen iſt. In ihrem Lager ſehen wir alle diejenigen, die die
Nation verkommen ließen. Deutſchland in das Verderben
führten und dem Elende damit Eingang verſchafften.
Wir Nationalſozialiſten und Nationalſozialiſtinnen aber
haben in dieſen Tagen ein Recht, in ſtolzer Freude den 6. Partei=
tag
zu feiern, denn hinter uns liegt wahrlich ein Jahr der
Arbeit, der Leiſtungen und des Erfolges, und vor uns liegen
Aufgaben, die zu erfüllen wir uns gerade an dieſen Tagen
die nötige Kraft und Entſchlöſſenheit erneut holen, wollen.
Es wird die Aufgabe des kommenden Jahres ſein:
1. Die innere Ordnung der Partei und ihrer Gliederungen
weiter fortzuführen. Es wird unſere Aufgabe ſein, die Organi=
ſationen
der alten Kämpfer, der politiſchen Gliederungen, der
SA. und SS. in eine einzige verſchworene Gemeinſchaft zu ver=
wandeln
, an die jeder ſtoßen ſoll, der es wagt, an unſerem
Staat zu rühren.
2. Wir wollen dieſe Gemeinſchaft ſäubern von allen, die
nicht in bedingungsloſem Gehorſam, in unerſchütterlicher Treue
und Lohalität zu ihr gehören wollen, von allen, die nicht das
äußere Lippenbekenntnis einer nationalſozialiſtiſchen Idee ge=
willt
ſind in ein inneres Glaubensbekenntnis zu verwandeln.
3. Wir wollen einen neuen Angriff mobiliſieren zur Gewin=
nung
jener Volksgenoſſen, die dem Blute nach zu uns gehören
und vielleicht nur aus Verblendung oder Unwiſſenheit noch nicht
den Weg zur Bewegung gefunden haben. Wir wollen aber auch
Front machen gegen jene, die glauben, daß die Zeit gekommen
wäre, ihre alte Tätigkeit der Zerſtörung und Unterminierung

landſchaften. Aber das Herz iſt dennoch in ihnen. Darum male
ich ſie.

* Jugend unterm Hammer. Von Helmut Meſſerſchmidt.
R. Voigtländers Verlag, Leipzig.
Jugend unter dem Hammer des Zeitgeſchehens wird hier ge=
ſchildert
. Der junge Held des Buches wächſt in dem Hunger der
letzten Kriegsjahre ohne väterliche Erziehung auf, ſteht während
der Nachkriegsjahre, der Inflations= und Ruhrkampfzeit, in der
Ausbildung für ſeinen Beruf, den er erſt nach langer Arbeits=
loſigkeit
in einer Siedlerkolonie des Oſtens ausüben kann.
Das Buch verfällt bei allem Ernſt doch nie in einen lehrhaften
Ton; es iſt anſchaulich und aus einer guten Kenntnis der Ver=
hältniſſe
im Ruhrgebiet geſchrieben und feſſelt von Anfang bis
zu Ende.
* Uebungen zum Vomblattſingen. Von Agnes Hundoegger
u. a. Tonika=Do=Verlag, Berlin W. 57.
Dieſe Uebungen zum Vomblattſingen, die aus der Arbeit von
A. Hundoegger im Auftrag des Tonika=Do= Bundes=
von
D. Gotzmann zuſammengeſtellt ſind, wollen eine Lücke
ausfüllen, die bis jetzt noch in dem Material zum Vomblattſingen
klaffte. Das Heft will die Vertrautheit mit der Notenſchrift för=
dern
und dem einfachen Muſizieren dienen. Die erſten Uebungen
gehen von der Tonika=Do=Lehre aus, doch wird auch der Nicht=
kenner
dieſer Lehre ſich raſch einarbeiten können. Auf ſehr ver=
ſtändliche
Art werden dem Schüler auch die Notierungen in den
verſchiedenen Schlüſſeln klargemacht, deren Beherrſchung eine
Vorausſetzung zum Leſen von Partituren iſt. Der letzte Abſchnitt
bringt eine Einführung in die Kirchentöne. Ausgezeichnet iſt
die Idee, die Beiſpiele zum größten Teil aus Meiſterwerken der
Inſtrumentalmuſik, der Lied=, Opern= und Oratorienliteratur zu
wählen. Die davon ausgehenden Anregungen zu näherer Be=
ſchäftigung
mit den Werken ſind gewiß hoch zu ſchätzen.
Fünf Jahre die neue linie. Das Septemberheft, mit dem
die neue linie ihren 6. Jahrgang eröffnet, iſt beſonders reich aus=
geſtattet
. Auf einen intereſſanten, kulturvolitiſchen Rückblick auf,
die verfloſſenen 5 Jahre folgt die Veröffentlichung des großen
Erzähler=Preisausſchreibens, das nun zum 4. Male mit Preiſen
in Höhe von 3000 RM. für die beſte deutſche Erzählung zum Aus=
trag
kommt. Unter den illuſtrierten Aufſätzen ſeien beſonders ge=
nannt
des Dichters E. E. Dwingers Betrachtungen über ſeinen
eigenen Erbhof im Allgäu des genialen Karikaturiſten und
Zeichners Olaf Gulbranſſons ſelbſtbiographiſche Skizze über ſeine
Kindheit, Rudolf Alexander Schröders Aufſatz über das Zunft=
porträt
in der deutſchen Gegenwart ferner ein großer Aufſatz
mit Sonderaufnahmen über das ſchöne deutſche Saarland ſowie
die für jeden Pferdeliebhaber höchſt aufſchlußreichen Merkpunkte
für Muſterpferde, die von der Kavallerieſchule Hannover bear=
beitet
wurden. Schließlich findet die Frau von Geſchmack, auch
wenn ſie nur über beſcheidene Geldmittel verfügt, einen umfang=
reichen
Modeteil vor, der alles bringt, was man an Neuem über.
Stoffe, Modelle und Zubehör der Herbſtmode wiſſen muß.

[ ][  ][ ]

Seite 2 Nr. 246

Regierungsverbrauch ſie nie hätte verdauen können. Es iſt daher
nötig, daß man ſolchen Verſuchen gegenüber hart und entſchloſſen
bleibt. Wer damit eine Revolution zu motivieren verſucht, handelt
ſtets gewiſſenlos.
Auch die nationalſozialiſtiſche Bewegung hat ihren revolutio=
nären
Kampf nicht begonnen, weil ſie etwa die taktiſche Geſchicklich=
ket
ihrer Vorgänger als nicht zulänglich angeſehen hat, ſondern
weil die weltanſchauliche Baſis dieſes Regiments von Grund
auf falſch und irrig war, ſo ſchlecht, daß auch die beſten Taktiker
daran nichts mehr zugunſten der Nation hätten ändern können!
Und ſo war es auch.
Wenn Rückſichten taktiſcher Natur das Handeln der national=
ſozialiſtiſchen
Staatsführung auf zahlreichen Gebieten be=
einfluſſen
, dann ebenſo auch Hemmungen, die ſich aus dem
Mangel fachlicher geeigneter Qualitäten ergeben.
Und auch dies muß eine wahrhaft ſouveräne Bewegung groß=
zügig
ſehen und ſelbſtſicher in Kauf nehmen.
Der Nationalſozialismus iſt eine Weltanſchauung.
Ihre Verwirklichung ſteht meilenweit über jedem Akt einer
reinen Inbeſitznahme der Staatsgewalt. Die Regierungsgewalt in
einem Volke von 68 Millionen Menſchen zu ſtürzen und zu über=
nehmen
, iſt ſchwer. Allein aus dieſen 68 Millionen Einzelweſen
einer zerfahrenen Welt Seelenkämpfer einer neuen Idee zu machen,
iſt dauſendmal ſchwerer. Ich zweifle nicht, daß ſich für jedes ausge=
ſchriebene
Amt ſtets Hunderte an Bewerbern melden. Allein es
gilt auch hier die ſternenweiſe Erkenntnis: Viele ſind berufen,
doch wenige auserwählt. Als die nationalſozialiſtiſche Partei, er=
füllt
von feurigem Glauben einer Weltanſchauung, ihren Kampf
um Deutſchland begann, lag es in der Natur eines ſolchen Unter=
nehmens
, daß der Glaube ein größeres Kontingent ſtellte, als das
abſtrakte oder gar eingebildete Wiſſen. Nur mit der gläubigen
Inbrunſt dieſer unverdorbenen und unverbildeten Menſchen war
es möglich, einen Staat aus ſeinen Angeln zu heben. Gewiß ſchlum=
mern
in dieſer Maſſe des Glaubens auch die Fähigkeiten einer
ſachlich erforderlichen Entwicklung. Allein die praktiſche Unmöglich=
keit
, in der Zeit des Kampfes auf vielen Gebieten Nationalſozia=
liſten
in leitenden Stellungen zu halten oder gar zu bringen,
führte in der inneren Struktur der Bewegung zu einer einſeitigen
Verlagerung der Bildung und des Wiſſens gegenüber dem intui=
tiven
Erkennen, treueſtem Glauben und fanatiſchem Opferſinn.
Das Herz und die Tugenden wogen immer ſchwerer als
das blaſſe, äußere Wiſſen. Das war in der Zeit des Kampfes
unſer großes und ſtolzes Glück. Heute muß es alle die warnen,
die das Recht zur Kritik ableiten wollen aus dem Mißverhält=
nis
, das ſcheinbar zwiſchen der Macht der Bewegung und ihrer
ziffernmäßigen Verankerung und Beteiligung an den tauſend
und zehntauſend einzelnen Stellen der Staatsführung unſeres
Volkes beſteht oder zu beſtehen ſcheint. Denn was bisher nicht
ſein konnte, wird in der Zukunft werden. Die Kraft der
Aſſimilierung unſerer Idee iſt mit dem 30. Januar nicht
erloſchen.
Im Gegenteil.
Wenn es möglich war, im knappen Lauf eines Jahres
einen gewaltigen Zuwachs der nationalſozialiſtiſchen Partei ein=
zugliedern
, dann iſt es verſtändlich, daß die Werbekraft unſerer
Idee ſich allmählich auch dort auszuwirken beginnt, wo nur
durch äußere Widerſtände ihr früheres Eindringen am meiſten
gehemmt war.
Es gibt keinen Zweifel: Angefangen von der höchſten
Staatsführung bis hinunter in die breite Maſſe aller Aemter
haben ſich Tauſende und Zehntauſende von früher nicht zu uns
gehörenden Mitarbeitern innerlich mehr und mehr der national=
ſozialiſtiſchen
Idee zugewandt, und viele von ihnen ſind
innerlich vielleicht ſogar unbewußt ſchon heute treue Diener
und Verfechter unſerer Bewegung geworden.
Allein grundſätzlich muß dennoch im Auge behalten werden,
daß alles irdiſche Glück nur im Menſchen ſelbſt liegt und
daß es daher falſch iſt, von dieſer Welt mehr zu erwarten,
als wir ihr ſelbſt zu geben bereit ſind.
Die letzte Verwirklichung des nationalſozialiſtiſchen Staates iſt
daher leider abhängig von der Durchführung der national=
ſozialiſtiſchen
Erziehung unſeres Volkes. Dies aber iſt nicht
eine Angelegenheit des Augenblicks, ſondern die Aufgabe einer
angen Zeit.
Wir kommen damit zum dritten Moment der Beeinfluſ=
ſung
des Handelns der Führung, das im Zeitlichen an ſich
liegt. Es gibt nichts Großes auf dieſer Welt, das Jahrtauſende
beherrſchte und in Jahrzehnten entſtanden wäre. Der größte
Baum hat auch das längſte Wachstum hinter ſich. Was Jahr=
hunderten
trotzt, wird auch nur in Jahrhunderten ſtark.
Revolutionen ſind Vorgänge, die nur entſcheiden: wer pflanzt,
was gepflanzt wird und bedingt noch, wie es gepflanzt wird.
Säen und Reifen aber überlaſſen ſie ſtets der Evolution, d. h.
der Zeit.

Von Dr. Hermann Bräuning=Oktavio.

Im Darmſtädter Tagblatt vom 23. Januar 1934 habe ich
auf Grund wichtiger Aktenfunde von den älteſten Darmſtädter
Zeitungen berichtet: den von Henning Müller zwiſchen
1670 und 1675 gedruckten Wöchentlichen Zeitungen und der
von Gottfried Haußmann, dem damaligen Inhaber der
jetzigen L. C. Wittich’ſchen Hofbuchdruckerei, 1704 begründeten
Zeitung. Am Schluſſe hatte ich gefragt: Wer findet als erſter
eine Nummer davon?
Eine Antwort habe ich auf dieſe Frage nicht erhalten; aber
es hat ſich ſeitdem der vollſtändige Jahrgang dieſer Darmſtädter
Zeitung im Beſitz der Heſſiſchen Landesbibliothek zu Darm=
ſtadt
aufgefunden. Seit 1926 beſitzt die Bibliothek einen Band
folgenden Titels: Hochfürſtlich Heſſen=Darmſtädter
privilegierte Wochentliche Dienstags= (reſp.
Samstags=) Zeitung der auch von K. Eſſelborn im Heſſi=
ſchen
Landkalender 1927 erwähnt iſt. Daß es der im Zuſam=
menhang
mit meiner Aktenveröffentlichung geſuchte Band
iſt, wird ſich ſogleich erweiſen.
Der Band Anno 1705 umfaßt 104 Nummern, jede vier
Quartſeiten (16,3 X 21 cm) ſtark; die erſte (Sonnabenos=)
Nummer iſt vom 3. Januar, die letzte (Dienstags=) Nummer
vom 29. Dezember, Drucker und Herausgeber ſind, wie damals
üblich, nicht genannt Die Zeitung erſchien alſo zwei=
mal
wöchentlich, als Wochentliche Dienstags=Zeitung und als
Wochentliche Sonnabends= (ſpäter: Sambstags=) Zeitung.
Das im Kopf der Zeitung enthaltene Wörtchen privilegirte‟
bezieht ſich auf das Haußmann am 18. Juli 1704 aus=
gefertigte
Privilegium. Auf Grund dieſes Privilegs
erſchien, wie auch aus den Akten hervorgeht, in der erſten Sep=
temberwoche
1704 die erſte Nummer der Zeitung. Das wird
durch den aufgefundenen Jahrgang 1705 er=
härtet
: denn Nummer 2 (vom 6. Januar 1705) nimmt in
einer Meldung aus Darmſtadt auf die Nummer 33 des vorigen
Jahrs unſerer Zeitung Bezug. Da am 7. September 1704 die
erſte (Samstags=) Nummer erſchien, wäre die Nummer 33
vom 27. Dezember 1704 geweſen.
Nun heißt es in folgender Anzeige der Wöchentlichen
Sambstags=Zeitung vom 2. Mai 1705: Dieſe Zeitung iſt zu
finden in Frankfurt bei Joh. Georg Reichard
Zeitungs=Correſpondenten / wohnhaft auf der Zeil / neben
dem Weidenhof. Ueber die Verbindung Haußmanns mit dem

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Daher iſt hierüber
zuſammenſaſſend folgendes
zu ſagen:
Der Wille der nationalſozialiſtiſchen Staatsführung iſt ein
unbeirrbarer und ein unerſchütterlicher.
Sie weiß, was ſie will und will, was ſie weiß.
Sie hat zu dieſer Selbſteinſchätzung ein Recht, denn ſie hat
hinter ſich das Zeugnis einer Bewährung, das geſchichtlich nur
ſehr ſelten ausgeſtellt wird.
Denn die Staatsführung des heutigen Reiches iſt die
Führung der nationalſozialiſtiſchen Partei.
Was dieſer aber in kurzem Zeitraum von 15 Jahren gelang,
wird den Kindern ſpäterer Generationen unſeres Volkes gelehrt
werden als das deutſche Wunder Sie iſt daher auch ent=
ſchloſſen
, die ihr gegebene Gewalt wahrzunehmen! Sie führt
und kapituliert vor Niemandem!
Beſſerwiſſer, Kritikaſter uſw. imponieren ihr nicht.
Für dieſe iſt es zu ſpät.
Das Schickſal hat ihnen allen vordem Zeit genug gegeben,
ihre Fähigkeiten unter Beweis zu ſtellen. Entweder vergaßen
ſie damals, ſich vorzuſtellen, oder ſie waren hierzu nicht fähig.
Allein, wenn ihnen das Mißgeſchick paſſiert ſein ſollte, damals
infolge anderweitiger Betätigung ſich nicht rechtzeitig in der
Weltgeſchichte angemeldet zu haben, ſo kann ihnen heute dennoch
nicht mehr geholfen werden. Denn zwei können nicht an einem
Platz ſtehen. Und wo wir einmal ſtehen, ſteht kein anderer.
Die deutſche Lebensform aber iſt damit für das nächſte
Jahrtauſend endgültig beſtimmt.
Sie werden heute dies ſo wenig begreifen, als ſie es vor
15 Jahren ebenfalls nicht erfaßten. Allein, wenn von dieſen
illen leiblich kein Staub und von ihrem Geiſte kein Hauch mehr
übrig ſein wird, wird das deutſche Wunder weiter ſtrahlen,
das Leben unſeres Volkes formen und beſtimmen. Daß dem
aber ſo ſein wird, verdanken wir nicht unweſentlich dieſen zwölf
letzten Monaten. Man wird einſt mit Recht die Zeit zwiſchen
dem Parteitag 1933 und dem 1934 als

in Deutſchland durch den Nationalſozialismus bezeichnen.
Noch im März 1933 bekannte ſich in den Reichstagswahlen
das deutſche Volk mit 17½ Millionen ſeiner Seelen zu uns.
Dann kam die Revolution. In einem einzigen gewaltigen
Aufſtand fegte die Partei die Türſteher eines morſchen Zeit=
alters
zur Seite. Auf den Gebäuden des Staates flatterten
unſere Fahnen und die Adler hoben das Symbol der neuen
Hoheit empor über das Reich.
In einem einzigartigen Entſchluß ſprang die Bewegung am
1. Mai hinein in das Volk und riß die Millionen Proletarier
heraus aus dem Phantom der Internationale und ſtellte ſie
mitten in die Gemeinſchaft der Nation.
24 Stunden darauf waren die Burgen des Klaſſenwahn=
ſiuns
gefallen!
Die Führung der Nation, d. h. die Führung der national=
ſozialiſtiſchen
Partei legte in wenigen Monaten den Grund=
ſtock
zu einem Vertrauen, das zum erſten Mal auf einem Ge=
biet
der Außenpolitik zum bisher unerhörten Ausdruck kam.
40 Millionen Deutſche billigten den Entſchluß der nationalen
Regierung, Genf zu verlaſſen und aus dem Völkerbund aus=
zutreten
, und über 39 Millionen bekannten ſich zu einer unter
nationalſozialiſtiſcher Führung ſtehenden Gemeinſchaftsliſte für
den neuen Reichstag.
Wenn bis dorthin die nationalſozialiſtiſche Staatsführung
die legale Berechtigung zu ihren Handlungen aus einem Er=
mächtigungsgeſetz
ableitete, bei dem nahezu 9 Millionen Stim=
men
von früher nichtnationalſozialiſtiſchen Parteien 17 Mil=
lionen
Nationalſozialiſten zur Verfügung geſtellt wurden, dann
eniſielen im November desſelben Jahres von 39 Millionen
Stimmen nur mehr 40 Mandate, das ſind 2,4 Millionen Stim=
men
auf Repräſentanten dieſer fremden Parteiwelt.
10 Monate ſpäter hat die Nation ſich ſchon mit über
38 Millionen Stimmen für die ausſchließliche nationalſozialiſtiſche
Staatsführung entſchieden.
Eine gigantiſche Entwicklung!
In dieſe ſelbe Zeit fällt aber zugleich die Fortſetzung der
Ausgeſtaltung des inneren Aufbaues des Deutſchen Reiches.
Eine halbtauſendjährige Zerſplitterung und damit Ohnmacht der
deutſchen Nation findet ihren Abſchluß. Das deutſche Volk wird
in Zukunft ſein Schickſal nur in einer einzigen ſtaatlichen Er=
ſcheinung
wahrnehmen, genau ſo, wie es nur eine einzige
nationalſozialiſtiſche Partei gibt. Der lähmende Gegenſatz
zwiſchen dem Reich und Preußen findet ſeine Löſung, wie die
unverſtändliche Gegenſätzlichkeit einzelner ſüddeutſcher Staaten
ihre Liquidierung erfährt.
In alle führenden Stellen aber rücken gehorſame Söhne der
Nationalſozialiſtiſchen Partei ein und bieten die Gewähr, daß
nur ein Wille Deutſchland beherrſcht und damit Deutſchland ſelbſt
wieder in einem Willen zuſammengefaßt erſcheint. Zum Ausbau
der gewaltigen Bauern= und Arbeiterorganiſationen ſtößt in faſt

Frankfurter Zeitungsſchreiber J. G. Reichard habe ich ſchon in
meiner Veröffentlichung vom 23. Januar 1934 auf Grund der
Akten berichtet. Am 15. Dezember 1704 nämlich hatte Hauß=
mann
dem Landgrafen gemeldet, daß er wöchentlich einen ge=
wiſſen
Mann, welcher die Zeitungskorreſpondenz nach Darm=
ſtadt
tragen muß nach Frankfurt abſchicken
müſſe und zu deſſen Sicherheit um die Erlaubnis gebeten,
daß dieſer Mann einen Schild und Spieß tragen möge‟. Das
Geſuch Haußmanns hatte Reichard mitunterzeichnet; dieſer,
der 1695 das Frankfurter Bürgerrecht erwarb verſorgte ſeit 1687
den landgräflichen Hof, außer mit franzöſiſchen und anderen
Blättern, regelmäßig mit ſchriftlichen Relationen und Zeitun=
gen
und erhielt dafür (laut Kammerrechnung) die bedeutende
Summe von 40 bis 60 Gulden jährlich.
Landgraf Ernſt Ludwig bewilligte noch am gleichen Tage
beider Geſuch dahin, daß derjenige Bote, der von unſerem
Canzelliſten Gottfried Haußmann et Conſorten wegen der Zei=
tungskorreſpondenz
hin und her geſchickt wird, gleich anderen
Boten einen Schild mit unſerem Fürſtlichen Wappen und einen
Botenſpieß tragen möge‟
Wem aber das nicht genügen mag, ſeien noch folgende zwei
Gründe angeführt, die Darmſtadt als Druckort und da=
mit
Haußmann als Verleger und Drucker beſtätigten. Erſtens
fällt auf, daß alle letzten Nachrichten nicht aus Frank=
furt
, ſondern aus Darmſtadt ſtammen nämlich vom
Tag vor dem Erſcheinungstag der Zeitung. Die
Nummer 43 vom 30. Mai 1705 enthält Nachrichten aus Frank=
furt
und Mainz vom 26. Mai, aus Darmſtadt aber vom
29. Mai; die Nummer 50 vom 23. Juni Nachrichten aus Cöln
(vom 18.), aus Schwaben (vom 19.) aus Darmſtadt (dagegen
vom 22.); die Nummer 54 vom 7. Juli Nachrichten aus Cöln
und Schwaben (vom 2.), aus Lauterburg (4. und 5.), aus
Darmſtadt (dagegen vom 6.). Und alle Nachrichten aus Darm=
ſtadt
, ſoweit ſie Ereigniſſe melden, die ſich außerhalb, ſo auf
dem Kriegsſchauplatz abgeſpielt haben, laſſen durch ihren
Inhalt deutlich erkennen, daß ſie aus einer der bey (des
Landgrafen) Hochfürſtlich. Durchlaucht Hof eingehenden Novellen
und communicablen Briefen *) ſtammten, deren Benutzung
Haußmann ausdrücklich erlaubt war. Zum andern hat der Setzer
in einer Anzeige die in Nummer 21 auf dem letzten
Drittel der vierten Seite unter einem Strich, ohne Angabe des
Ortes, ſteht, die Worte: Allhier zu Darmſtadt geſetzt!
Sonach ſpricht alles dafür, daß der Zeitungsband der
Landesbibliothek der zweite Jahrgang der von Hauß=
mann
zuſammen mit Reichard ſeit 1704 herausgegebenen
Wöchentlichen Dienstags= (Samstags=) Zei=

*) Vgl. Darmſtädter Tagblatt vom 23. I. 1934.

beängſtigendem Tempo der Aufbau der nationalſozialiſtiſchen g.
gend. Drei Rieſengebilde, die, geführt und befehligt von
Nationalſozialiſtiſchen Partei, Millionenmaſſen der Gegen=
unſerem
Staate erobert haben, die Millionen der Zukunft
ausſchließlich für ihn erziehen.
Durch Geſetzgebung und organiſatoriſche Maßnahmen iſt di=
Preſſe in den Dienſt dieſer gewaltigſten Idee und Aufgabe
ſeres Volkes getreten und hilft nun mit, die Einheit der M=
lensmeinung
in immer ſteigendem Maße herzuſtellen
Wohin wir in Deutſchland blicken, wir ſehen überalt
eines:
Das Reich und das Volk ſind in den hinter uns liege=
zwölf
Monaten in rapider Schnelligkeit der nationalſozialiſtiſch=
Lehre verfallen und unſerer Idee gewonnen und damit wie
wandelt zu einer gewaltigen Kraft geworden.
Die Krönung dieſer politiſchen Entwicklung zeigt ſich ſyn
boliſch in der Uebernahme des Hoheitszeichens der Bewegun
durch die Wehrmacht, in der Wahl des Führers der Partei zunu
Staatsoberhaupt der deutſchen Nation ſowie, abſchließend in de
Vereidigung von Wehrmacht und Verwaltung des Reiche
auf ihn.

Damit hat die nationalſozialiſtiſche Revolution

in dieſer
Jahre in einem einzigartigen Vorwärtsſtürmen Deutſchland er
obert und die Vorausſetzungen geſchaffen für eine überlegene vo=
oben
geführte Verwirklichung des nationalſozialiſtiſchen Pre
gramms.
Durch die Skellung der Wehrmacht aber als einziaen
Waffenkräger der Nakion zu dieſem neuen Stage
iſt die letzte auf unabſehbare Zeit wirkende Sicherung des neu

Zuſtandes erfolgt! Wenn es demgegenüber unſeren Feinden, be
ſonders außerhalb des Reiches, gefällt, in den vier Millione

Neinſtimmen eine gefahrdrohende Oppoſition zu erblicken, dan
kann uns das nur mit innerem Lächeln erfüllen. Vor 14 Jahr=
ſind
wir als einſame Männer unbekannt und namenlos ausg
zogen, eine große Nation zu erobern.
Damals trugen wir in unſeren Herzen die inbrünſtige 3
verſicht, daß es uns gelingen wird, die unbekannte Flagge eine
neuen Idee dereinſt auf das Berliner Schloß zu pflanzen. Heu
ſehen wir nach einem geſchichtlich noch nicht dageweſenen Siege
zug vor uns noch ein Häufchen Seitwärtsſtehender, Abtrünnig
oder von uns überhaupt nicht Gewollter. Ihre Bezeichnung a
Oppoſition iſt die einzig treffſichere Kennzeichnung ihrer tra 7u
rigen Exiſtenz. Denn auch wir ſtanden einſt in Oppoſition, Alle
wir waren die Nationalſozialiſtiſche Partei, und unſer Glau
war unſer Programm. Dieſe aber ſind nur Oppoſition und hab 170
weder Glauben noch Programm. Sie ſind, angefangen vom en eid
gen Ahasver der Menſchheit bis zum wurzelloſen Anarchiſten ei III vo
Fronde deſtruktiver Elemente oder einfältiger Toren, deren ei ſeits
ziges, gemeinſames Bekenntnis das Nein der nationalen E
meinſchaft und der poſitiven Arbeit gegenüber iſt.
Und auch dieſen letzten Reſt nichtnationalſozialiſtiſcher We.
auffaſſung und Staatsgeſinnung wird unſer nächſter Angriff ze 20

ſprengen.
Die Richtigkeit unſerer Idee, die Stärke unſerer Leiſtunge
die Beharrlichkeit unſeres Willens wird von ihnen gewinne Fnms
was deutſch iſt und damit für uns gewonnen werden kann. Feder Führ
Der Reſt aber wird genau ſo weſenlos ſein für die Zukur Sobildlich
der deutſchen Nation, wie der normale Satz des Verbrechertut om Volke
belanglos ſein muß für die menſchliche Geſellſchaft.
Seit, Beſchei
Wir alle können heute das ſtolzeſte Bewußtſein unſer eig / ührten, ſor
nennen, Vollſtrecker des Willens der Nation
ſein.
Die Nationalſozialiſtiſche Partei hat damit ihre Macht du: ng
und mit dem Willen des deutſchen Volkes.
kw nur n
Sie hat weiter damit die Pflicht, ihr von der überwältig
am
den Mehrheit gebilligtes Programm zu verwirklichen. Der e
Gedanke und die erſte Aufgabe dieſes Programms aber lau: Sien Ber
In ununterbrochener Sorge und Arbeit die Macht der Beweg 2
zu erweitern und im Staate zu feſtigen und nimmermehr
den Händen zu geben.
Wenn ſchon die Demokratie nur die Vollſtreckerin des Vol
willens ſein ſoll, dann ſind wir beſſere Demokraten als unſ
Gegner in den meiſten ſogenannten Demokratien der Welt.
Denn dort wird der Wille der Völker nicht ſelten von ſchle
ten Parteien vertan und bei uns von einem ſtarken Regimt
wahrgenommen!
Daher werden wir auch jeden Verſuch, gegen die Führu
der nationalſozialiſtiſchen Bewegung und des Reiches einen 4
der Gewalttätigkeit anzuzetteln, niederſchlagen und im Keime /.
ſticken, er mag kommen, von wem er will.

Wir alle wiſſen, wen die Nation beauftragt hat!
Wehe dem, der dies nicht weiß oder dee
vergißt!
Im deutſchen Volk ſind Revolutionen ſe
ſelten geweſen.
Das nervöſe Zeitalter des 19. Jahrhundek=
hat
bei uns endgültig ſeinen Abſchluß gefünd

tung iſt und zugleich die älteſte z. Zt. bekannte Mine
ſtädter Zeitung, die in der L. C. Wittich’ſchen 50ſe
druckerei gedruckt wurde. Aus der Anzeige in der letzien 9
mer des Jahrs (vom 29. Dezember 1705): Mit nächſtuhſt.
Poſt wird der letzte Zeitungs=Auszug von dieſem 2
erfolgen. ergibt ſich, daß die Zeitung mindeſtens im 5."
1706 fortgeſetzt wurde. Wie lange ſie beſtanden=
eine
noch ungeklärte Frage.
Außer den Dienstags= und Samstagsausgaben lieſerte
Verleger noch einen monatlichen Auszugſeiner 2
tung. Der Auszug für Januar 1705 wird in Nummer. 2
künftigen Sonnabend / geliebts Gott verſprochen. *
fallende ſonderbahre Urſachen verzögerten die Aushſbe
Februar. In den folgenden Monaten ſind die Auszube
ſcheinend pünktlich erſchienen.
Betrachtet man den Inhalt der Zeitung, 9.
erſtaunt über die Fülle der Nachrichten und
Vielſeitigkeit. Die Zeitung iſt ausgezeichnet geict
und noch heute intereſſant zu leſen. So enthält die Nüſliu
vom 17. März Nachrichten aus Madrid (15. 2.) Ae
Savoyſchen Lager zu Creſcentin (18. 2.), dem franzöſiſchen.
vor Verue (19. 2.), Rom (15. 2.), Paris (27. 2.), Amſte*
(8. 3.), Haag (10. 3.), Cöln (12. 3.), Mailand (28. 2)
(12. 3.), Schweiz (12. 3.), Elſaß (11. 3.) und außer Diel
Seiten Text eine ganze Seite mit Anzelh."
Die Herausgeber verſtanden ihre Sache und benut.
giebig und geſchickt die ihnen zugänglichen ſchriftlichle"
tionen und Zeitungen wie auch die Novellen der ſürſt
Korreſpondenz, beſonders für ihre Nachrichten aus 2l.
Wie etwa in Nummer 68 vom 25. Auguſt, wo es heibt: e
ſtadt, den 24. Auguſt. Heut ſind allhie 2 Courlers
paſſirt / einer vom Printz Louis / welcher aus Jſilt"
men / und die Nachricht mitgebracht / daß Printz Eugel.
Hertzog von Vendosme attaquirt / denſelben totaliter Gel
und alle Stück und Bagage erobert / anbeh auch Alt
in großer Gefahr ſtünde Oder in Nummer. L
einer geſtrigen Staffetta hat man die ſichere Nachricht.
erhalten / daß Printz Louis von Baden / die Lic
Linien bey Hagenau angegriffen ."
Der Inhalt erſtreckt ſich, wie damals üblich."
Linie auf Nachrichten aus aller Welt beſonoes
den europäiſchen Hauptſtädten und von Kriegsſchaupthe.
handelt von der großen Politik und Kriegen. Die.-
Nachrichten aber beziehen ſich oft auch aul. Ereigniſſe; z. B. wenn Nummer 69 .*
Auguſt) meldet: Darmſtadt / den 28. Aug. Heut Nic
iſt die Königl. Preußiſche Cavallerie / 5000 Mann ſtüt.
bei der Kahſerl. Armee am Ober=Rhein geſtanden !.

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nächſten kauſend Jahren finder in Deulſchland
keine Revolukion mehr ftatt!
hat dieſes Regiment, gefeſtigt und ſtark in ſeiner inneren
ſerheit, erfüllt von der Kraft des Glaubens und Ver=
des
Volkes, auf allen Gebieten mit der Arbeit begonnen.
ßenpolitiſch haben wir in der feierlichſten Weiſe
Welt die Grundſätze proklamiert, nach denen die deutſche
Matig ihne Haß und Rachſucht gegen andere Friede und Freund=
ſchaft
ch mit denen ſucht, die uns vor 15 Jahren noch als
gegenüberſtanden. In der tieferen Erkenntnis der not=
Folgen eines neuen Krieges in Europa, der nur zum
kommo ſtiſchen Chaos führen könnte, haben wir alles getan,
Verbeſſerung und Entgiftung unſerer Beziehungen mit
s früher feindlich gegenübergeſtandenen Nationen mög=
nunſere
ewigen Appelle ſo oft ohne jede Antwort blieben,
ſen wir dennoch, daß es nicht die Völker ſind, die Streit
jeg wünſchen, ſondern kleine Cliquen internationaler
eren Intereſſe es iſt, Kriege zu machen, an Kriegen zu
verdréi, aber niemals in Kriegen zu kämpfen! Wir geben da=
her
G die Hoffnung nicht auf, daß unſer Ruf am Ende doch
Verſtändnis ſtößt, ebenſo wie wir niemals einen Zweifel
laſſen wollen, daß die heutige deutſche Nation ihre Ehre,
bhängigkeit und Freiheit mit allen Mitteln zu wahren
n iſt. Niemals werden wir Verzicht leiſten auf jene
e für eine große Nation unveräußerlich ſind und bloß von
inen Geſchlecht kleinſter Politiker verhökert werden konn=
e
Politiker aber waren vergänglich, und Deutſchland iſt
die wir keinem Volk einen ſolchen charakterlichen Defekt
oder ihn gar als Baſis unſeres Verhältniſſes zu ihm
vollen, ſo wird die Welt ſich damit abfinden müſſen, daß
auch Q deutſche Nation nicht zu meſſen iſt nach den Aeußerungen
durch Lug und Trug im Laufe von 60 Jahren aufge=
ten
Regimentes internationaler Freibeuter und Politi=
kaſter
, idern nach den in ihr geſchichtlich erwieſenen Qualitäten
ken.
dieſer Ueberzeugung mußten wir uns von Inſtitutionen
zurücks en, die nicht gewillt waren, Deutſchland als gleichberech=
ht
anzuerbennen, und die aber glaubten, mit einem dis=
krimin
ten Volk politiſche Handlungen vornehmen zu können.
die nationalſozialiſtiſche Staatsführung damit nur tat,
ganze deutſche Volk von ſeinen jüdiſch=internationalen
n abgeſehen für ſelbſtverſtändlich hält, hat der Volks=
bewieſen
. Unſere ganze politiſche Arbeit aber war nur
on dem Gedanken, dieſen Prinzipien der Friedensliebe
und unſerer Ehrliebe andererſeits Geltung zu ver=
enpolitiſch
war die ſchwerſte Aufgabe, die der Re=
ion
der Partei und ihrer Gliederungen ſowie ihre Säu=
vn
Elementen, die, pflicht= und ehrvergeſſen, nicht würdig
ren Namen zu tragen.
Glaube des deutſchen Volkes an dieſe einzige Bewegung
für s alle auch eine einzigartige Verpflichtung.
Führer hat zu erkennen, daß er als Nationalſozialiſt
dlich ſeinem Volke das geben ſoll, was er mit Recht
Volke ſelbſt erwartet, Treue, Gehorſam, Opferwillig=
Zeſcheidenheit ſind Tugenden, die nicht nur vom Ge=
n
, ſondern noch mehr von den Führern zu erwar=
ten
ſind.
aber wird es uns nie verübeln, wenn wir unter dem
er Not ausbrennen, was ausgehrannt werden muß. Es
nicht verſtehen, wenn wir ſchweigend zwiſchen uns dul=
am
Ende am Volke ſelbſt nie geduldet werden könnte.
r ununterbrochenen Arbeit an der Beſſerung unſerer
Zewegung ſteht zur Seite die gleiche Arbeit an der Beſſe=
res
Staates.

Der Aufbau des Reiches

ſtarken, für alle Deutſchen kraftſpendenden Einheit hat
geſchichtliche Fortſchritte gemacht. Allein wir haben da=
die
früheren Länder zu mißachteten Provinzen herunter=
ondern
im Gegenteil ſie mit höchſter nationalſozialiſtiſcher
gepflegt und zu entwickeln verſucht.
Sanierungswerk von früher kaum vorſtellbaren Aus=
urde
begonnen, die finanziell vor dem Ruin ſtehenden
nd Gemeinden in zahlloſen Fällen gerettet. Denn: Wir
ine verelendeten Provinzen, ſondern blühende Gaue des
Reiches.
llel der Sicherung der Staatsautorität ging unſer Kampf
Autorität einer nationalſozialiſtiſchen Rechtsſicherheit.
für alle Zeit ein ſeltenes Beiſpiel ſein, eine gigantiſche
ng, die das Recht hätte tauſend Rachegedanken zu hegen,
Blutvergießen beendet zu haben.
dar die Kraft des Aufbauwillens der deutſchen Nation,
nach Zerſtörung ſtrebt, ſondern für eine Idee und deren

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Bruck
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Bibl:N

ampiren kommen, / ſie wird zwar heut daſelbſt ſtehen
ſoll aber morgen wieder auffbrechen .
Nummern 92 bis 100 berichten ausführlich über den
tovember 1705 erfolgten Tod der Landgräfin Dorothea
und ihre Beiſetzung. Mit dieſen zahlreichen Berichten
irmſtadt über das Leben am fürſtlichen Hof, den
102jährigen Frau, die Folgen eines großen Sturmes
ruch in die Stadtkirche, über wunderſame Kuren des
hſenbarth uſw., überſchritt die Zeitung den damals
n Rahmen und diente damit beſonders heimat=
ſſiſchen
Intereſſen. Aber noch etwas ſetzt ſie
pitze der Zeitungsentwicklung. Es iſt erſtaunlich wie=
nizeigen
der Jahrgang 1705 enthält ob=
Anzeigenweſen jener Zeit noch wenig entwickelt war.
je z. B. die Leipziger Zeitung (begründet 1660) ihre
ſtSnzeige eine Buchanzeige, in ihrer Nummer vom
1700; erſt mit dem Jahr 1714 begannen die Avertiſſe=
nd
, noch ſehr vereinzelt, die gewerblichen Anzeigen.
ers in unſerer Darmſtädter Wochentlichen Zeitung!
Numx; 3 enthält einen Steckbrief und Nummer 101 eine
tachung über die Verlegung des Groß=Gerauer Jahr=
vom
3. Chriſttag, der ein Sonntag war, auf den ſol=
Tontag. Zahlreich ſind die Buchanzeigen; dreimal
andkalender, Schwediſcher Kalender und Artzney= Kalen=
der
, O uckt bei Haußmann, angezeigt mit der Angabe, wo ſie
furt während der Meſſe zu haben ſeien. Aber kaum
häufig ſind die gewerblichen Anzeigen; das
beſonders hervorgehoben zu werden, weil es beweiſt,
3mann und Reichard die Spalten ihrer Wochentlichen
weithin dienſtbar machten, daß aber auch der Wert
zeige vom Gewerbe und Handel erkannt
Anfang machten zwei Anzeigen des Dr. Johann
Eyſenbarth aus Magdeburg in Nummer 17
in) und Nummer 21 (18 Zeilen), worin er ſeine Kunſt
ſchneider und eine Tinktur gegen Nieren= und Lenden=
ofiehlt
. Dann folgt in Nummer 22 (auf 47 Zeilen) der
Leſch in Frankfurt mit einer Ankündigung ſeiner
bewährten Medikamente, beſonders eines blutreinigen=
girpulvers
. Dreimal, in den Nummern 26, 63 und 76
inmen 56 Zeilen, zeigt Johann Georg Schulz,
Stein= und Bruchkünſtler, Augenwaſſer, Zahntinktur,
der und anderes an. In ſpäteren Nummern empfiehlt
Vogel ſeine Auswahl in Uhren, und eine Kauf=
ts
Köln ihre neueſten Engliſchen Marchandiſen. Der
Ducha ermeiſter Müller in Gießen macht den Verkauf einer
E von mediciniſchen, chemiſchen und raxen alchemiſtiſchen
bekannt, und der Makler Scheidemann aus Frank=

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
ſchöpferiſche Leiſtung kämpft. So iſt ſchon inmitten des ſchwerſten
politiſchen und wirtſchaftlichen Kampfes begonnen worden, aus
einer neuen Rechtsauffaſſung, die in der nationalſozialiſtiſchen
Lehre ihre Wurzel hat, eine neue Rechtsgeſetzgebung zu finden.
Gewaltig war vor allem aber die Arbeit, die auf dem Ver=
fallsgebier
geleiſtet werden mußte, das im Augenblick am fühlbar=
ſten
in Erſcheinung trat.
Wer an der Wirtſchaftspolitik dieſer letzten zwölf Monate
nörgelt, der kann nur entweder boshaft oder von allen guten Gei=
ſtern
verlaſſen ſein.
Als wir die Macht übernahmen, befand ſich Deutſchlands
Wirtſchaft in einem ſcheinbar unaufhaltſamen Schrump=
fungsprozeß
. Angſt und Mißtrauen, Verzagtheit und Verzweif=
lung
gaben den Nährboden für eine Entwicklung, deren vollkom=
menen
Zuſammenbruch man genau vorausſagen konnte.
Dieſe Erfolge ſind der ſchlagende Beweis für die
Wirkſamkeit unſerer Wirkſchaftspolikik und das
Verkrauen des deutſchen Volkes zu ihr:
1. Die exekutive Vernichtung des deutſchen Bauerntums iſt
nicht nur abgeſtoppt worden, ſondern beſeitigt.
2. Die Maßnahmen der Arbeitsbeſchaffung ſind, im Großen
geſehen, von einem unerhörten Erfolg begleitet geweſen.
3. Die Arbeitsloſenzahl hat um rund viereinhalb Millionen
abgenommen.
4. Die deutſche Mark iſt ſtabil geblieben, und dies trotz aller
Exportſchwierigkeiten.
5. Die Sparguthaben nahmen gewaltig zu.
6. Die Ziffern unſeres Verkehrs erfuhren auf den Eiſenbah=
nen
, in den Kraftwagen und in der Luft enorme Steige=
rungen
.
7. Die Eingänge an Beiträgen und Steuern haben ſich bei
ſämtlichen freiwilligen, nichtſtaatlichen und ſtaatlichen Or=
ganiſationen
ſowohl als bei den öffentlichen Kaſſen weit
über die Voranſchläge erhoben.
Als wir vor zwei Jahren für den Fall unſerer Machtergrei=
fung
dieſe Entwicklung vorherſagten, da wurde dies nicht nur be=
ſtritten
und abgeleugnet, ſondern als unmöglich hingeſtellt und
ſogar mit Gelächter abgetan.
Und heute wollen dieſelben Menſchen, die durch ihre eigene
Arbeit Deutſchland nur ruiniert haben, es jetzt wagen, unſere Lei=
ſtungen
als belanglos und nebenſächlich hinzuſtellen.
Wo würde aber Deutſchland ſein, wenn dieſe Deſtrukteure
ſelbſt auch nur ein Jahr länger regiert hätten?
Dieſes Jahr, das hinter uns liegt, hat eine gewaltige Vor=
arbeit
geleiſtet für Werke, die der Nation erſt in den nächſten
Jahren ſichtbar zum Bewußtſein kommen werden.
Die gigantiſchen St raßenpläne konnten nicht von
heute auf morgen hervorgezaubert werden, ſondern benötigten ihre
Zeit allein ſchon für die Planung und Entwürfe. Das deutſche
Volk wird aber ſehen, was in dieſen zwölf Monaten an Vorarbei=
ten
geſchaffen wurde, die ihre Ausführung in den kommenden Jah=
ren
erfahren.
Neben dem Reichsautoſtraßennetz ſind gewaltige neue
Reichsbahnhöfe in den Plänen und Entwürfen fertiggeſtellt
worden. Für eine ganze Reihe deutſcher Großſtädte
ſind umwälzende Bauprogramme in Vorbereitung, die in
ihrer Größe erſt nach vielen Jahrzehnten die endgültige Würdigung
erfahren werden.
Induſtrien wurden aufgelockert, neue Induſtrien gegrün=
det
, das Siedlungsweſen zuſammengefaßt, um nach großen
Geſichtspunkten wirkſam zu werden. Um dem Weltboykott zu be=
gegnen
, wurde mit dem Erſatz von Rohſtoffen begonnen
und die erſten Vorbereitungen zu einer Unabhängigmachung
Deutſchlands von dieſer Not getroffen.
Immer beherrſcht von dem einen Bekenntnis:
Was auch geſchehe:
Der Nakionalſozialismus kennk keine Kapikulakion!
Eine Agrargeſetzgebung geſchichtlichen Ausmaßes ſorgt
für die Erhaltung der deutſcheſten Quelle unſeres Volkstums, der
Ausbau unſerer Arbeitsfront für die Herſtellung des ſozialen
Friedens, der Arbeitsdienſt für die Erziehung zu einer ethiſchen
Wertung der Arbeit an ſich.
Inmitten dieſer wahrhaft großen Anſtrengungen wendeten wir
unſer Augenmerk dem kulturellen Leben und der deutſchen
Kunſt
zu. Die Schätze einer großen kulturellen Vergangenheit wurden
teils gerettet, teils gepflegt und unzähligen Deutſchen zugänglich
gemacht. Die Baukunſt erhielt Aufträge größten Umfanges, die
deutſche Heimat aber wurde allein durch die Rieſenorganiſation
Kraft durch Freude in dieſen letzten zwölf Monaten über
einer Million Menſchen erſchloſſen.

furt a. M. verkauft Juwelen im Wert von 200000 Reichstalern
an den Meiſtbietenden.
In der wiederholt genannten Nummer 22 vom 17. März
findet ſich noch eine intereſſante Anzeige aus Frankfurt. Der
Beſitzer des Gaſthauſes zum Goldenen Löwen war
geſtorben, und auf 7 Zeilen, wiederholt in der Nummer 25
vom 28. März 1705 empfiehlt ſich der neue Wirt mit folgendem
Satz: Als wird allen Reiſenden und andern Perſonen hiemit
notificiret / daß beſagtes Gaſt=Hauß anjetzo wiederumb mit
einem capablen und wohl=qualificirten Subjecto verſehen iſt
bei welchem ſo wohl hohe als niedrigen Standes / der be=
quemen
Logimenter / und vieler accomodirlicher Stallung hal=
ber
/ Stands=Gebühr nach / auf das beſte accomodiret und
verpfleget werden können.


Sepkember=Anekdoken.
Von Walter Meckauer.
Das Herz im Bild.
5. September: Der romantiſche Maler Caſpar
David Friedrich wurde vor 160 Jahren geboren.
Unter den Malern der deutſchen Romantik nimmt Caſpar
David Friedrich, deſſen Geburtstag ſich in dieſen Tagen zum
160. Male jährt, einen Ehrenplatz ein. Denkt man an Stille,
Naturbeſeelung und weltumgreifende Sehnſucht im Bild, dann
denkt man an ihn. Er hat wie kein anderer vor und nach ihm
die träumende und ruhevoll herbe Seele der deutſchen Land=
ſchaft
erfaßt und mit zarten Tönen ſeines Pinſels eingefangen.
Jetzt ſehe ich ſchon das dritte Bild von Ihnen, ſayte
einſt ein Atelierbeſucher, und immer ſtellt es ein Motiv aus der
Harzlandſchaft dar. Warum malen Sie ſo gern den Harz, Herr
Friedrich?"
Caſpar David Friedrich ſtrich ſich ſein dichtes welliges
Haar, das bis zu ſeinen Vatermördern herabreichte, aus der
ſteilen Stirn und ſagte treuherzig:
Harz und Herz, die beiden ähneln ſich ſehr, haben Sie
das noch nicht bemerkt? Nun, dann betrachten Sie meine Bilder
weiter, dann wird Ihnen der Sinn meines Schaffens noch
klarer werden.
Sie malen alſo das Herz, wenn Sie den Harz malen?
fragte der Beſucher.
Nein, mein Herr, ſo einfach iſt das nicht warf der Roman=
tiker
ein. Ich male, wenn ich male, ſtets Wirklichkeiten. Und
was Sie ſehen, ſind keine Phantome, ſondern wirkliche Harz=

Nr. 246 Seite 3
Es iſt ein gewaltiger Impuls, der auf allen Gebieten Hoff=
nung
, Zuverſicht und damit neue Schaffenskraft ausſtrahlt.
Was war Deutſchland noch vor drei Jahren, und was iſt es
heute?
Wir haben uns bemüht,
die Verſöhnung der Konieſſionen mit dem neuen
Staak herbeizuführen.
Wir ſind entſchloſſen, ihre rein organiſatoriſche Zerſplitterung
ſoweit es ſich um die evangeliſchen Bekenntniſſe handelt in einer
großen Evangeliſchen Reichskirche zu beenden, erfüllt von der
Ueberzeugung, daß es nicht angeht, die durch die Not Martin
Luther aufgezwungene Rückſichtnahme und Berückſichtigung der
Einzelſtaaten zu einer Tugend zu machen in einer Zeit, da die
Staaten ſelbſt ſchon nicht mehr exiſtieren. Und wir wiſſen: Wenn
der große deutſche Reformator unter uns ſtünde, dann würde er,
glücklich, der Not von damals entronnen zu ſein, ſo wie Ulrich
von Hutten in einem letzten Gebet nicht an Landeskirchen, ſondern
an Deutſchland denken und ſeine Evangeliſche Kirche.
Und ebenſo bemühten wir uns, mit der zweiten großen
chriſtlichen Konfeſſion zu einem aufrichtigen und ehrlichen Ver=
hältnis
zu kommen. Wenn auch auf beiden Seiten in Rück=
erinnerung
an eine vergangene Kampfzeit Rückfälle kommen
mochten, dann können wir doch nicht daran zweifeln, daß am
Ende auch hier der Erfolg der Krönung der Arbeit dieſes letzten
Jahres ſein wird.
Wir alle aber glaubten, im Sinne eines wahrhaften
Chriſtentums zu wirken, wenn wir ſchon in dieſen Jahren einen
großen Kampf begannen gegen die ſoziale Not und das menſch=
liche
Elend: Unzählige Stiftungen zeugen für den Sinn dieſes
Kampfes. Unzählige Hilfen ſind gegeben worden. An der
Spitze aber ſteht
das greße Winkerhilfsrverk.
das mit ſeinen 350 Millionen RM. Sammelergebnis 4o9 die
größte Hilfstat aller Zeiten darſtellt. Groß war die Arbeit auf
dem Gebiete der Kinderfürſorge der Jugend=
pflege
, der Schaffung von Freiplätzen an Schulen
und wohltätigen Einrichtungen, der Gründung von
Hilfswerkslagern, von Sanitätsanlagen und
Anſtalten uſw.
Und dies alles geſchah bei im Durchſchnitt faſt gleich=
bleibendem
Lebensſtandard, nicht nur ohne neue Steuern, ſon=
dern
ſogar bei Ermäßigung vieler Steuern und bei Erhöhung
der am meiſten gekürzten Renten.
Wer aber trotzdem dieſes Rieſenwerk einer aufbauenden
Arbeit nicht anerkennen will, dem müſſen wir dann einiges
zur Antwort geben: 1. Was haſt Du ſelbſt geleiſtet? 2. Wie
lange ſoll dieſes neue Reich beſtehen? 3. Wie lange brauchte die
Menſchheit, um bis zu ihrem heutigen Stande zu kommen?
4. Was ſollen wir in den nächſten Jahrhunderten tun, wenn
Euch Nörgler ſchon jetzt Anlaß für Eure Kritik weggenommen
werden könnte?
Nein, wir haben vor, mit dieſen Deſtrukteuren in Zukunft
eine klare Sprache zu reden.
Nicht nur, daß ſie nichts leiſten am Aufbau der Nation,
nein, ſie ſind die Schuldigen daran, daß Deutſchland ſo tief
gefallen iſt. In ihrem Lager ſehen wir alle diejenigen, die die
Nation verkommen ließen. Deutſchland in das Verderben
führten und dem Elende damit Eingang verſchafften.
Wir Nationalſozialiſten und Nationalſozialiſtinnen aber
haben in dieſen Tagen ein Recht, in ſtolzer Freude den 6. Partei=
tag
zu feiern, denn hinter uns liegt wahrlich ein Jahr der
Arbeit, der Leiſtungen und des Erfolges, und vor uns liegen
Aufgaben, die zu erfüllen wir uns gerade an dieſen Tagen
die nötige Kraft und Entſchlöſſenheit erneut holen, wollen.
Es wird die Aufgabe des kommenden Jahres ſein:
1. Die innere Ordnung der Partei und ihrer Gliederungen
weiter fortzuführen. Es wird unſere Aufgabe ſein, die Organi=
ſationen
der alten Kämpfer, der politiſchen Gliederungen, der
SA. und SS. in eine einzige verſchworene Gemeinſchaft zu ver=
wandeln
, an die jeder ſtoßen ſoll, der es wagt, an unſerem
Staat zu rühren.
2. Wir wollen dieſe Gemeinſchaft ſäubern von allen, die
nicht in bedingungsloſem Gehorſam, in unerſchütterlicher Treue
und Loyalität zu ihr gehören wollen, von allen, die nicht das
äußere Lippenbekenntnis einer nationalſozialiſtiſchen Idee ge=
willt
ſind in ein inneres Glaubensbekenntnis zu verwandeln.
3. Wir wollen einen neuen Angriff mobiliſieren zur Gewin=
nung
jener Volksgenoſſen, die dem Blute nach zu uns gehören
und vielleicht nur aus Verblendung oder Unwiſſenheit noch nicht
den Weg zur Bewegung gefunden haben. Wir wollen aber auch
Front machen gegen jene, die glauben, daß die Zeit gekommen
wäre, ihre alte Tätigkeit der Zerſtörung und Unterminierung

landſchaften. Aber das Herz iſt dennoch in ihnen. Darum male
ich ſie.

*Jugend unterm Hammer. Von Helmut Meſſerſchmidt.
R. Voigtländers Verlag, Leipzig.
Jugend unter dem Hammer des Zeitgeſchehens wird hier ge=
ſchildert
. Der junge Held des Buches wächſt in dem Hunger der
letzten Kriegsjahre ohne väterliche Erziehung auf, ſteht während
der Nachkriegsjahre, der Inflations= und Ruhrkampfzeit, in der
Ausbildung für ſeinen Beruf, den er erſt nach langer Arbeits=
loſigkeit
in einer Siedlerkolonie des Oſtens ausüben kann.
Das Buch verfällt bei allem Ernſt doch nie in einen lehrhaften
Ton; es iſt anſchaulich und aus einer guten Kenntnis der Ver=
hältniſſe
im Ruhrgebiet geſchrieben und feſſelt von Anfang bis
zu Ende.
* Uebungen zum Vomblattſingen. Von Agnes Hundoegger
u. a. Tonika=Do=Verlag, Berlin W. 57.
Dieſe Uebungen zum Vomblattſingen, die aus der Arbeit von
A. Hundoegger im Auftrag des Tonika=Do= Bundes=
von
D. Gotzmann zuſammengeſtellt ſind, wollen eine Lücke
ausfüllen, die bis jetzt noch in dem Material zum Vomblattſingen
klaffte. Das Heft will die Vertrautheit mit der Notenſchrift för=
dern
und dem einfachen Muſizieren dienen. Die erſten Uebungen
gehen von der Tonika=Do=Lehre aus, doch wird auch der Nicht=
kenner
dieſer Lehre ſich raſch einarbeiten können. Auf ſehr ver=
ſtändliche
Art werden dem Schüler auch die Notierungen in den
verſchiedenen Schlüſſeln klargemacht, deren Beherrſchung eine
Vorausſetzung zum Leſen von Partituren iſt. Der letzte Abſchnitt
bringt eine Einführung in die Kirchentöne. Ausgezeichnet iſt
die Idee, die Beiſpiele zum größten Teil aus Meiſterwerken der
Inſtrumentalmuſik, der Lied=, Opern= und Oratorienliteratur zu
wählen. Die davon ausgehenden Anregungen zu näherer Be=
ſchäftigung
mit den Werken ſind gewiß hoch zu ſchätzen.
Fünf Jahre die neue linie. Das Septemberheft, mit dem
die neue linie ihren 6. Jahrgang eröffnet, iſt beſonders reich aus=
geſtattet
. Auf einen intereſſanten, kulturpolitiſchen Rückblick auf
die verfloſſenen 5 Jahre folgt die Veröffentlichung des großen
Erzähler=Preisausſchreibens, das nun zum 4. Male mit Preiſen
in Höhe von 3000 RM. für die beſte deutſche Erzählung zum Aus=
trag
kommt. Unter den illuſtrierten Aufſätzen ſeien beſonders ge=
nannt
des Dichters E. E. Dwingers Betrachtungen über ſeinen
eigenen Erbhof im Allgäu des genialen Karikaturiſten und
Zeichners Olaf Gulbranſſons ſelbſtbiographiſche Skizze über ſeine
Kindheit, Rudolf Alexander Schröders Aufſatz über das Zunft=
porträt
in der deutſchen Gegenwart ferner ein großer Aufſatz
mit Sonderaufnahmen über das ſchöne deutſche Saarland ſowie
die für jeden Pferdeliebhaber höchſt aufſchlußreichen Merkpunkte
für Muſterpferde, die von der Kavallerieſchule Hannover bear=
beitet
wurden. Schließlich findet die Frau von Geſchmack, auch
wenn ſie nur über beſcheidene Geldmittel verfügt, einen umfang=
reichen
Modeteil vor, der alles bringt, was man an Neuem über
Stoffe, Modelle und Zubehör der Herbſtmode wiſſen muß.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 246

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

wieder aufnehmen zu können. Die Fauſt des nationalſozialiſtiſchen
Staates wird ſie treffen, wer immer ſie auch ſein mögen.
4. Wir wollen alles tun, um den Glauben und das Ver=
trauen
unſeres Volkes immer mehr zu ſtärken und zu feſtigen,
und um es damit immer mehr fähig zu machen, die Größe ſeiner
Zeit zu erkennen und an ihr die Größe der nötigen Opfer zu er=
meſſen
, um ſo dem Volk und Reich zu geben, was des Volkes und
des Reiches iſt.
Und wir wollen endlich
5. in dieſem kommenden Jahr die Beharrlichkeit erwecken, um
unſer Volk immer mehr in den Beſitz einer Tugend zu bringen,
die mehr wert iſt als aufflammende Erkenntnis, ſchwankender In=
tellektualismus
und irrlichterndes Talent: Sichere Nerven und
eiſerne Zähigkeit ſind die beſten Garanten, für die Erfolge auf
dieſer Welt.
Tauſende Jahre Leben unſeres Volkes liegen hinter uns.
Dieſe ehrwürdige Stadt iſt Zeuge von vielen Jahrhunderten deut=
ſchen
Schaffens und deutſcher Kultur. Unſer Auge und unſer
Glaube reichen fern in die Zukunft. Unſer Wille iſt es, daß unſer
Glied der Geſchlechterkette, die die Vergangenheit mit der Zu=
kunft
verbindet, hart ſein möge, auf daß dieſe nicht an uns zer=
bricht
. Die Nachwelt ſoll dereinſt von uns ſagen: Niemals war
die deutſche Nation ſtärker und nie ihre Zukunft geſicherter als
in der Zeit, da das alte Heilszeichen der germaniſchen Völker
in Deutſchland neu verjüngt Symbol des Dritten Reiches wurde.
Es lebe unſer deutſches Volk, es lebe die Nationalſozialiſtiſche
Partei und unſer Reich!
Die feierliche Sihung des Parkei=
kongreſſes
.
DNB. Nürnberg, 5. September.
Marſchmuſik weckte in den frühen Morgenſtunden die Stadt
Nürnberg aus dem Schlummer. Die Abſperrmannſchaften, die den
ganzen Weg vom Quartier des Führers bis zur Kongreßhalle im
Luitpoldhain umſäumen, ziehen auf ihre Plätze.
Die Kongreßteilnehmer und Beſucher erſcheinen frühzeitig, um
ſich einen guten Platz zu ſichern. Von Lorbeer umrangt über der
Eingangspforte, durch die der Führer den Kongreßſaal betreten
wird, ſteht in gewaltigen Lettern: Alles für Deutſchland!. Zwi=
ſchen
zwei Säulen vor dem Podium, auf dem der Führer, die
Spitzen des Staates und der Partei Platz nehmen werden, ſind
auf der Bühne Tonfilmapparate und gewaltige Scheinwerfer mon=
tiert
, den rüchwärtigen Teil des Podiums füllt das Reichs=
ſymphonie
=Orcheſter in dunkler brauner Feſtkleidung, dahinter ſind
der Spielmanns= und Muſikzug der Gruppe Franken aufmarſchiert.
Kurz nach 11 Uhr ſchmettern die Fanfaren: Der Führer
kommt. Der Muſikzug Franken intoniert den Badenweiler
Marſch. 30 000 Menſchen erheben ſich von den Plätzen und recken
die Arme zum Deutſchen Gruß. Am Eingang der Halle iſt der
Führer von allen Reichs= und Gauleitern, den Ober= und Gruppen=
führern
der SA. und SS. und den Obergebietsführern der HJ.
empfangen und durch die Saalmitte durch ein Spalier wie Bild=
ſäulen
ſtehender SS.=Männer zum Podium geleitet worden Hinter
ihm folgen der Stellvertreter Rudolf Heß, Frankenführer Streicher
und ſeine Adjutanten, dann die Blutfahne des 9. November 1923,
die vor dem Reichsſymphonie=Orcheſter hinter den Reichs= und Gau=
leitern
Aufſtellung nimmt. Dann ziehen die ruhmbedeckten Stan=
darten
der Bewegung, an der Spitze die Adolf=Hitler=Standarte,
durch die Mitte der Halle, teilen ſich vor dem Podium und nehmen
vor der Stirnſeite Aufſtellung.
Die unſterblichen Töne des Meiſterſinger=Vorſpiels, geſpielt
vom Reichs=Symphonieorcheſter, fluten durch den feſtlichen Raum
und nehmen Herz und Seele gefangen. Als dann die erſten Takte
des Niederländiſchen Dankgebetes erklingen, erheben ſich die
Zehntauſende zum Gedächtnis der für die Größe Deutſchlands ge=
fallenen
Freiheitskämpfer der Bewegung. In die Schlußbitte des
alten Liedes dröhnen in dumpfem Wirbel die Pauken ſchmettern
die Fanfaren: Herr mach uns frei! Und wieder erhebt ſich der
Kongreß, als der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß,
den 6. Parteitag mit einem ehrfurchtsvollen Gedenken an den
Generalfeldmarſchall und Reichspräſidenten von Hindenburg er=
öffnet
. Unter gedämpftem Trommelwirbel verlieſt danach der
Chef des Stabes, Lutze, die Namen der 400 für die deutſche
Freiheit gefallenen Kämpfer, während ſich hinter ihm die Blut=
fahne
neigt. Noch einmal werden bei der Nennung der Namen,
deren viele heute in die Herzen aller Deutſchen eingedrungen
ſind, bei dem Aufruf derer, mit deren Blut und Leben der Bo=
den
für den Sieg der nationalſozialiſtiſchen Bewegung Schritt
für Schritt erſtritten wurde, die Jahre des Kampfes und der Ver=
folgung
, des Leides und der Unterdrückung lebendig, und vor
dem geiſtigen Auge der hier verſammelten alten Kämpfer ziehen
ihre Geſtalten vorüber. Sie marſchieren im Geiſt in ihren Reihen
mit. Dann hat der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß,
wieder das Wort, der zunächſt die Hinterbliebenen der gefallenen
Freiheitskämpfer, dann die Gäſte des In= und Auslandes, die
Mitglieder der Reichsregierung und der Parteiſtellen ſowie der
Wehrmacht begrüßt, die zum erſtenmal an dem Parteitag der
Bewegung teilnehmen.
Stürmiſche Heil!=Rufe der 30000 Teilnehmer am Parteikon=
greß
brandeten immer wieder während der Proklamation
des Führers empor, die der Leiter des Traditionsgaues Ober=
bayern
=München, Gauleiter Wagner, verlas. Mit ſtürmiſcher
Begeiſterung wurden die Schlußworte: Es lebe die National=
ſozialiſtiſche
Partei, es lebe unſer deutſches Volk und unſer Reich!"
aufgenommen. Dem Führer wurden minutenlange Ovationen
dargebracht. Dann verließ der Führer mit den Reichs= und Gau=
leitern
, den Obergruppenführern der SA. und den Obergebiets=
führern
der HJ. unter den Klängen des Badenweiler=Marſches
die Kongreßhalle.
Auf der Kulturtagung im Apollotheater, die um 17 Uhr be=
gann
, hielt der Führer und Reichskanzler eine große grundſätz=
liche
Rede zu allen Kunſtfragen.

Donnerstag, 6. September

Am Samstag, den 1. Sepiember ent=
ſchlief
ſanft meine liebe Großmutter, unſere
liebe Tante
Frau Laura Sartorius
geb. Leske
im 82. Lebensjahre.
Im Namen der Hinterbliebenen:
(dith Sartorius.
Darmſiadt, den 5. September 1934.
Die Einäſcherung fand auf Wunſch der
Entſchlafenen in der Stille ſtatt.

Ankunft
Freitag unmög=
lich
. Bin heute
4 Uhr Café H.

Junger
Geſchäftsmann
wünſcht. Dame
unter 30 Jahren
zwecks Heirat
kennen zu lern.,
mit etwas Ver=
mögen
. Zuſchr.
mit Bild erbet.
u. L. 242 Geſch.

Schöne Pfirſiche
zum Eſſen und
Einmachen
Pfund 10 3.
20 Pfund M. 1.90
Faßbender
Ludwigſtr. 6
Saalbauſtr. 38 (e

Die Saar=Denkſchrift Frankreichs.
Vorſchläge und Anregungen an den Dreier=Abſtimmungsausſchuß und an den Völkerbundsrak!
Deutſche Bereitſchaft zu ſachlicher Regelung aller wirtſchaftlichen und politiſchen Fragen.
Keine Beeinfluſſung der Abſtimmung durch verkragswidrige Vorſchläge‟
Die Denkſchrift ſucht dann auseinanderzuſetzen, daß die im
ſailler Vertrag vorgeſehenen Beſtimmungen hinſichtlich des =
Deutſchand inrder berhtene Macttttet kaufs der Gruben durch Deutſchland zu einer lengen Verzſcgenun
führen würde, die zu vielen Unzuträglichkeiten führen könne, Um I.
aller Belange des Bolkes an der Saar.
dem zu begegnen, wünſcht die franzöſiſche Regierung, daß der

DNB. Paris, 5. September.
Die franzöſiſche Regierung veröffentlichte am Dienstag abend
eine Denkſchrift, die ſie an den Generalſekretär des Völkerbundes
gerichtet hat und in der ſie den Dreierausſchuß auffordert, ſchon
jetzt zu gewiſſen Fragen Stellung zu nehmen, die nach der Ab=
ſtimmung
im Saargebiet auftreten werden. Dieſe Fragen betref=
fen
vor allem die juriſtiſche Seite der Volksabſtimmung, ferner
die Zukunft der Domanialgruben und ſchließlich finanzielle
Fragen.
Die franzöſiſche Regierung begründet ihre Denkſchrift damit,
daß die Auswirkungen der vom Dreierausſchuß vorbereiteten
Volksabſtimmung neue Entſchlüſſe forderten. Sie hält es deshalb
für angebracht, ſchon jetzt
gewiſſe Vorſchläge und Anregungen
zu geben, wobei ſie ſich von dem Wunſche tragen läßt, ſo bald
wie möglich eine Regelung herbeigeführt zu ſehen. Der größte
Teil der in der Denkſchrift aufgeworfenen Fragen hänge, ſo heißt
es, von dem Beſchluß des Völkerbundes ab, und es ſei vielleicht
gewagt, bis nach der Volksabſtimmung zu warten, um ſie einer
näheren Prüfung zu unterziehen. Außerdem werde eine ſolche
Methode die Periode zwiſchen der Volksabſtimmung und der In=
kraftſetzung
des neuen Regimes ungerechtfertigterweiſe hinaus=
ziehn
und womöglich zu unvollſtändig bzw. zu nicht genügend
überlegten Beſchlüſſen, die die gerechtfertigten Intereſſen der
Saarbevölkerung ſchädigen könnten, führen. Der Völkerbund
möge deshalb in allen Fällen, wo dies möglich ſei, ſchon jetzt
grundſätzlich ſeine Entſchlüſſe faſſen. Die Zuverläſſigkeit der Volks=
abſtimmung
könne dadurch nur gewinnen, wenn die Bevölkerung
des Saargebietes nicht im Zweifel über die Tragweite und Fol=
gen
ihrer Stimmabgabe gelaſſen werde.
Von den drei Fragen, über die die franzöſiſche Regierung
einen grundſätzlichen Beſchluß herbeigeführt ſehen möchte, ſteht
an erſter Stelle
die juriſtiſche Frage.
Der Völkerbund habe durch die Garantien, die er der abſtim=
mungsberechtigten
Bevölkerung gegeben habe, ſeine Abſicht kund=
getan
, ſie auf die geſamte Bevölkerung auszudehnen, ſoweit es
ſich um ihre politiſche Vergangenheit handelt. Die franzöſiſche
Regierung ſei jedoch der Anſicht, daß auf Grund des § 39 noch
weitergehende Regelungen getroffen werden müßten. Im Falle
der Vereinigung des Saargebietes mit Deutſchland oder Frank=
reich
würden Entſcheidungen hinſichtlich der Staatsangehörigkeit
der verſchiedenen Bewohner des Saargebietes und hinſichtlich
eines Optionsrechtes zu treffen ſein. Die franzöſiſche Regierung
ſei bereit zu erklären, daß, falls das Saargebiet oder ein Teil
desſelben mit Frankreich vereinigt werde, alle Einwohner vor
dem Geſetz gleich würden, daß ſie vollen Schutz ihres Lebens und
ihrer Freiheit genießen und ohne Unterſchied der Sprache, Raſſe
oder Religion die gleichen politiſchen und Bürgerrechte genießen
würden wie alle franzöſiſchen Staatsangehörigen. Frankreich
wünſcht, daß eine entſprechende Beſtimmung unter allen Umſtän=
den
in den Entſcheidungen des Rates enthalten ſein möge.
Die franzöſiſche Denkſchrift erklärt dann, daß der Rat,
falls das Saargebiet ſich für die Beibehaltung des gegen=
wärtigen
Zuſtandes entſcheiden ſollte,
bevollmächtigt ſei, die endgültige Ordnung den dauernden In=
tereſſen
des Gebiets und den allgemeinen Intereſſen anzupaſſen.
Es ſei ſeine Pflicht, die allgemeinen Linien dieſes Regimes
ſchon jetzt feſtzulegen, damit die Abſtimmenden eine klare Vorſtel=
lung
von der Lage gewinnen könnten, die ſich gegebenenfalls aus
der Abſtimmung ergeben würde. Frankreich wolle ſchon jetzt er=
klären
, daß es ihm berechtigt erſcheine, daß die Saarbevölkerung
ſinnvoll in weitem Maße zur Mitarbeit herangezogen würde,
ebenſo wie es nichts dagegen einzuwenden habe, daß den ſchon
aus der Bevölkerung heraus geäußerten Wünſchen Rechnung ge=
tragen
würde, die darauf hinzielten, die Möglichkeit offenzuhal=
ten
, dieſes Statut in der Weiſe abzuändern, daß es gegebenen=
falls
den Lehren der Erfahrung, den ſtändigen Intereſſen des
Gebiets und den allgemeinen Intereſſen entſpricht. Die Denk=
ſchrift
enthält dann eine Reihe von Einzelforderungen, die zur
Sicherſtellung der im Laufe der letzten 15 Jahre erworbenen
Rechte im Saargebiet dienen ſollen. Im einzelnen handelt es
ſich dabei um eigentumsrechtliche Garantien früher gerichtlich ge=
troffener
adminiſtrativer und fiskaliſcher Entſcheidungen, Gut=
haben
von ausländiſchen Sozialverſicherungen, Penſionsrechte
uſw. Zur Garantierung aller dieſer Rechte wünſcht die fran=
zöſiſche
Regierung die Einſetzung eines gemiſch=
ten
Schiedsgerichtes, das im Saargebiet noch 15
Jahre nach der Volksabſtimmung amtieren ſoll.
Die Denkſchrift wendet ſich dann
der Bergwerksfrage
zu und erklärt, daß Frankreich, falls das Saargebiet ſich für die
Beibehaltung des Völkerbundsregimes entſcheiden ſollte, bereit
ſein würde, dem Gebiet unter angemeſſenen Bedingungen einen
größeren Teil der Gruben zu überlaſſen. Im Falle einer Rück=
kehr
des Saargebietes zu Deutſchland könne die franzöſiſche Re=
gierung
indeſſen nicht darauf verzichten, daß Deutſchland die
Minen zurückkauft, und das Eigentum an den Bergwerken nicht
aufgeben, bevor eine zufriedenſtellende Regelung gefunden ſei.

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Völkerbundsrat auf Grund der einſchlägigen Beſtimmungen dos
Verſailler Vertrages und auf Grund von Artikel 11 des Völker,
bundspaktes ſich mit der Regelung der Grubenfrage beſchöftigt
Dabei wird eine unter Mitwirkung des Völkerbundsrates erzelt,
deutſch=franzöſiſche Verſtändigung über die Frage des Rückauf=
preiſes
und der Zahlungsbedingungen ins Auge gefaßt, die der
Rat auf Grund ſeiner allgemeinen Befugniſſe und der ihm ous Kaſſmetg
dem Verſailler Vertrag zufallenden Vollmachten ſchon vor der
Volksabſtimmung gutheißen könne. Es ſei Aufgabe Deutſchlauf
hinſichtlich der Zahlungsbedingungen Vorſchläge zu machen. A.
franzöſiſche Regierung ſei gegebenenfalls bereit, gewiſſe Anregn,
gen zu machen, wolle aber keinen Zweifel darüber laſſen, daß ße
gewillt ſei, ſich den Wert der Minen bezahlen zu laſſen. Schlieb,
lich wird angedeutet, daß Frankreich auch noch weitere Beſitztiſtel
im Saargebiet aufzuweiſen habe, wie gewiſſe Eiſenbahnlinien 2.
und Zollbahnhöfe.
Weiterhin wendet ſich die Denkſchrift der Frage der privgten ſäume
Gläubiger verſchiedener Nationalität zu. Auch mit dieſer Frage beſchie
müſſe ſich der Rat beſchäftigen. Schon um dem gegenwärtgen zu
Abzug fremden Kapitals aus dem Saargebiet zu begegnen, müſſ

der Rat ſchon bald eine grundſätzliche Entſcheidung in dieſer
Frage treffen. Würde das Saargebiet an Frankreich fallen, ſ.
bliebe der Franken die Währung des Landes. Aber auch im Falle
einer Beibehaltung des Völkerbundsregimes ſehe die franzöſiſcht en
Regierung keinerlei Bedenken dagegen, daß der Franken die Wäh=
rungseinheit
des Gebietes bleibe. Uebrigens ſei Frankreich in
dieſem Falle geneigt, zu prüfen, welche Maßnahmen getroſen
werden können, um dem Saargebiet Krediterleichterungen zu ge=
währen
.
Falls eine Rückgliederung des Saargebietes an Deutſchlan)
ſtattfinde, dürften die im Saargebiet, zirkulierenden Frankei H
jedenfalls nicht von der Reichsbank reklamiert werden, ſondert z
müßten zur Regelung der privaten und öffentlichen auswärtiger
Schulden dienen, die Deutſchland infolge der Zuteilung des Saar
gebietes zu übernehmen haben werde. Es wäre zweckmäßig, da
auch über dieſen Punkt unter Einſchaltung des Völkerbundes ver
handelt würde, und daß, falls das Saargebiet zu Deutſchland zu
rückkehre, Beſtimmungen getroffen würden, damit die franzöſiſche
Noten zum Transfer für dieſen Schuldendienſt verwendet würder
Frankreich behält ſich ausdrücklich vor, dem Rat über di *
in der Denkſchrift erwähnten Punkte einzelne Sonderdenkſchriſte
vorzulegen.
* Franzöſiſcher Honig.
Dienen
Die Franzoſen haben jetzt zum Großangriff auf das Saa
gebiet angeſetzt. Ihre an den Völkerbund gerichtete Saar=Den
ſchrift läßt mit brutaler Offenheit erkennen, welchen Weg ſie ei !
ſchlagen wollen. Sie wollen die Genfer Einrichtung ihren poli
ſchen Zielen und Abſichten gefügig machen, ſie wollen ſich v
Völkerbundsrat her unter entſprechender Zurechtbiegung der ſ.
klaren Beſtimmungen des Saar=Statuts ihre Intereſſen in ei=
dem
Saargebiet abträglichen Weiſe ſicherſtellen laſſen. Sie woll
aber auch einen letzten Verſuch machen, mindeſtens ſoviel Aſtit Einen
mungsberechtigte in ihr Lager hinüberzuziehen, damit iſt 3i Frien kan
um die Aufrechterhaltung des jetzigen Zuſtandes Ausſicht auf ine öllieger
Bsflie
kleinen Erfolg gewinnt.
Wir müſſen zu einem ſpäteren Zeitpunkt auf Einzelheiten d
Barthou’ſchen Saar=Denkſchrift noch zurückkommen, denn jeder S0
fordert zu Einwendungen geradezu heraus, jede Bemerkung de
Dokumentes erheiſcht eine Widerlegung.
Aber das Weſentlichſte iſt doch der Verſuch, den Saarländer
Honig um den Mund zu ſchmieren und nach einer ſchon 1990 00
den Dänen bei der Schleswiger Abſtimmung geübten Metho 3
Werke zu gehen. Der Lehrſatz, nach dem künftig die franſch Peuigt
Propaganda im Saargebie zu arbeiten hat, iſt in der Dehlchrt
niedergelegt. Es ſoll den Saarländern in den ſchönſten Farben 9
ſchildert werden, wie wunderbar es ihnen ergehen wird, weil !
ſich für Framkreich entſcheiden oder für den heutigen Zuſtand,
Das ſind eigentlich Methoden, die die Franzoſen nicht awie
den ſollten. Ihr Elſaß=Lothringen liegt doch direkt nebennt Me
die Saarländer wiſſen ganz genau, was den Elſäſſern vſioh..
wurde und was die Franzoſen ſchließlich hielten. Gerade )09 6!
ſiſche Beiſpiel muß auf jeden abſchreckend wirken, ſo daß .!
Neigung für die franzöſiſchen Lockungen überhaupt nicht 0eo
kann. Außerdem haben die Saarländer 15 Jahre am eigenen.
geſpürt, was es heißt, ſich den Franzoſen unterordnen zu müſſen=
Wünſcht aber Frankreich Verhandlungen zet
in der Denkſchrift angeſchnittenen Probleme, ſo ſind wir ſelhſte
ſtändlich dazu bereit, allerdings unter der Vorausſe.
daß ſich ander Abſtimmung nichtsändert
Im übrigen haben wir zu unſeren Saardeutſchen 90s
Zutrauen, daß der franzöſiſche Wink mit einer Beteiligung 00.
Saargruben und mit Dividenden an ihrer nationalen Geſchto)
heit und ihrem feſten Willen, ins Reich zurückukehren, O
abprallen wird, wie alle bisherigen Verlockungen und Droe!
Nach einer Meldung aus Riga ſollen zahlreiche höhere
ziere der Sowjetarmee, die längeren Urlaub hatten, Beſeot
halten haben, ſofort zu ihren Regimentern zurückzukehrel.
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[ ][  ][ ]

estag, 6. September 1934

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 246 Seite 5

zder Landeshauptſtadt
Feſt der deutſchen Schule-Tag des deutſchen Polkstums
Darmſtadt, den 6. September 1934

EI
7. Int.
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Ausläy
beſond?
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und da
ſtriege!
nehmer
bürger=
börden

mer am Inkernalionalen Skraßenbaukongreß
kommen nach Darmſtadk.
m Anſchluß an den zur Zeit in München ſtattfindenden
ationalen Straßenkongreß werden eine Anzahl Beſichti=
in
durch Deutſchland veranſtaltet, um insbeſondere den
rn Gelegenheit zu geben, die Straßenverhältniſſe und
intereſſante Bauwerke in Deutſchland zu beſichtigen.
r Beſichtigungsreiſen mit ungefähr 200 bis 300 Teilneh=
d
, nach einer Mitteilung des Staatspreſſeamtes, am
7. 10. September, in Darmſtadt eintreffen, um am ande=
eine
Beſichtigung der Autobahn vorzunehmen
die Reiſe über Frankfurt, Mainz. Köln in das Indu=
fortſetzen
.
lbend des 10. September findet ein Empfang der Teil=
urch
den Herrn Staatsminiſter mit dem Herrn Ober=
ſter
im Saalbau ſtatt, zu dem auch die Spitzen der Be=
nladungen
erhalten.

Von Friedrich Karl Badendieck, Berlin, Preſſechef des Geſamt=VDA.

51 metabſchiedsfeſt des Hausfrauenbundes

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im Henlshof.

Hausfrauenbund wird uns geſchrieben:
ie herbſtliche ernſtere Arbeit beginnt, will der Haus=
d
mit einem frohen Feſt Abſchied vom Sommer nehmen.
ſt ſoll in dem ſchönen Garten des Heyls=Hofes ſtattfin=
s
bedeutet damit noch ein zweites Abſchiednehmen. Das
vom Heyls=Hof, der am 1. Oktober ſeine Pforten ſchließt,
ſchwer, denn manche frohe Stunde iſt unſerem Bund in
ten und in dem Garten dieſes einzigartig ſchönen Be=
ſieden
geweſen. So werden gewiß noch einmal recht
inſerem letzten Zuſammenſein dort kommen wollen. Na=
d
uns die Kinder herzlich willkommen. Feine künſt=
arbietungen
werden dem Nachmittag das Gepräge
rvorragende Kräfte haben den muſikaliſchen Teil über=
der
den Rahmen und die Begleitung bilden wird für
viele die Frl. Vilma Hofmann mit einer ihrer Tanz=
rufführen
wird. Eine beſondere Freude werden für
Darbietungen der Kinder des Künſtlerehepaares Horn=
en
, die mit einer kleinen Freundin zuſammen als
es Trio konzertieren werden.
rechnen damit, daß viele unſerer Mitglieder uns mit
in Spenden unterſtützen werden, wir haben ia ſchon oft
freudigkeit erfahren dürfen und bitten alſo herzlich
is auch diesmal Kuchen Obſt und Blumen ſtiſten
Der Ueberſchuß des Feſtes ſoll im Laufe des Winters
zialen Aufgaben zugute kommen. Und nun noch die
in Ausſicht ſtehenden Spenden, wenn irgend möglich,
Heſchäftsſtelle bis Montag anzumelden (Ruf 4114),
inen Ueberblick zu geben.

Zum Feſt des deutſchen Volkstums am 16. September 1934
dürften die folgenden Ausführungen des Leiters des Preſſeamtes
des VDA. über die erhöhte Wichtigkeit und Bedeu=
tung
der Volkstumsarbeit im dritten Reich be=
ſonders
intereſſieren.
In dem Kranze der großen Feſte und Kundgebungen nimmt
das Feſt der deutſchen Schule eine ganz beſondere Stellung ein.
Der Volksbund für das Deutſchtum im Ausland, der im Reiche
Adolf Hitlers unter der Führung des Kärntner Freiheitskämpfers
Dr. Hans Steinacher in einem erfreulich ſtarken Vormarſch be=
griffen
iſt, hat auch in der Zeit materialiſtiſcher, internationa=
liſtiſcher
und pazifiſtiſcher Herrſchaftsformen beſonders in den
Schulen das heilige Feuer des Volkstumsgedankens gehütet
Es iſt aber ein Unterſchied, ob der volksdeutſche Opfergedanke
in einem liberalen Staat internationaliſtiſcher Neigung geduldet
wird, oder ob er ſeine Wurzeln tief in das fruchtbare Erdreich
eines Staatsweſens einſenken kann, das vom Volke her geſchaffen
und in allen Lebensäußerungen vom Volkstum her beſtimmt iſt.
So hat die deutſche Revolution auch die Arbeit des VDA., vor
allem die Einſtellung der Schule zum VDA. und dem Volksge=
danken
aufs ſtärkſte und günſtigſte beeinflußt. Wenn die Männer
des neuen Deutſchland, wie u. a. die Reichsminiſter Dr. Frick
und Ruſt mit warmen und von tiefſtem Verſtändnis erfüllten
Worten Schule und Oeffentlichkeit zur Unterſtützung des VDA.
und des Feſtes der deutſchen Schule auffordern, ſo tun ſie das als
Vertreter eben jener neuen Staatsgeſinnung, die vom Volkstum
als der Wurzel deutſcher Lebensentwicklung ausgeht.
Zahlreiche führende Männer des neuen Deutſchland ſind
ſelbſt Auslandsdeutſche, die außerhalb der Reichsgrenzen geboren
ſind und daher die Bedeutſamkeit der volksdeutſchen Opfergeſin=
nung
und Lebensgemeinſchaft kennen. Adolf Hitler hat von Ju=
gend
auf und dann beſonders in ſeiner politiſchen Kampfzeit er=

fahren, was es heißt, um den Volkstumsbeſtand zu kämpfen und
die Engigkeit rein, ſtaatsdeutſcher Begriffsauffaſſung zu beſei=
tigen
, die jedem Fremdſtämmigen als Deutſchen bezeichnete der
den Reichspaß in der Taſche hatte, und den deutſchſtämmigen
Bürger eines anderen Staates als Ausländer anſah. In ein=
dringlichen
Worten hat der Führer in ſeinem Lebensbuche von
dem ewigen, unerbittlichen Kampf um die deutſche Sprache, die
deutſche Schule und deutſches Weſen geſchrieben, von dem nur
ganz wenige Deutſche aus dem Reiche eine Ahnung hatten. Er
erzählt dann, wie gerade in der Schule des alten Oeſterreich die=
ſer
Kampf begann, wie die Schulkinder vom Munde abgeſparte.
Heller zum Kampfſchatz der Großen beitrugen, und wie er ſelbſt
in früher Jugend für Südmark und Schulverein ſammelte
und ſich die blaue Kornblume anſteckte, deren leuchtende Farbe
heute neben dem Hakenkreuzbanner über dem VDA. und dem
Feſt der deutſchen Schule weht.
So kennzeichnet das Feſt der deutſchen Schule, als Tag
des deutſchen Volkstums einen wichtigen Geſchichtsein=
ſchnitt
in der volkspolitiſchen Entwicklung der deutſchen Nation.
Niemand iſt berufener als die deutſche Jugend, in Maſſenchören,
Reigen ſportlichen Darbietungen und einem großen, ſinnbildhaf=
ten
Bewegungsſpiel den Glauben an die Einheit und Ganzheit
der Nation über alle Staatsgrenzen hinweg zu bekennen und mit
dieſem Bekenntnis den Willen zu treuer Opferarbeit zu verbin=
den
. Aus dieſem Treuebekenntnis deutſcher Jugend und aus den
Groſchenſammlungen, die zu Millionenſpenden zuſammenfließen,
ſpricht am Tage des deutſchen Volkstums, gleichzeitig die Dank=
barkeit
für den großen volksdeutſchen Führer, der Hand in Hand
mit dem ebenfalls aus geraubter Oſtmark ſtammenden greiſen
Reichspräſidenten den über dreißig Millionen Deutſchen außer=
halb
, der Reichsgrenzen ein Sinnbild deutſcher Volksverbunden=
heit
und deutſchen Lebenswillens geworden iſt.

Einer für Alle .....

für Einen! Was lehrt Dich, Volksgenoſſe, das Leben?
beſtand Deines Volkes ruht nicht darauf, daß Du die
Dich anderen überläßt. Das Streben nach der Familie
Wunſch nach Erhaltung Deiner ſelbſt und Deiner Art!
ieſe Aufgabe durch Deine Arbeit! Was iſt Dein Volk
s eine Familie! Deine Arbeit und Dein Kampf für dieſes
Volk 2 en ſeiner Erhaltung und damit des Daſeins Deiner Kin=
Lindeskinder
biſt nichts, Dein Volk iſt alles! Dein Schickſal iſt un=
rbunden
mit dem Schickſal aller, der Kampf um das
Deines Volkes damit auch Kampf um Dein eigenes
Wie oft ſchon in den letzten 19 Monaten haſt Du er=
he
Kraft die Schickſalsgemeinſchaft des Deutſchen Vol=
Und der Geiſt dieſer Gemeinſchaft wird Dein Volk und
därts führen.
die Fliegerei? Sie handelt Stunde und Stunde danach,
Arbeit und ihre Leiſtung nur möglich ſind, wenn alle
da ſind, damit Einer für alle zur Leiſtung, zur Tat
ann. Dieſer Gemeinſchaftsgeiſt beſeelte die Entwicklung
erei, war Grundlage der heldenhaften Tat unſerer
ger und iſt Inhalt für alle Zukunft!
utſcher Volksgenoſſe! Die Deutſche Fliegerei dient der
kunft Deines Volkes und damit auch Dir! Werde auch
Träger der Fliegerei Deines Volkes: Tritt ein in den
utſchen Luftſport=Verband!
teldung bei der Flieger=Ortsgruppe Darmſtadt,
t, Gutenbergſtraße 36. Fernruf 4321.

Schuß des Waldes gegen Brand.
Waldbrände. Die infolge der langen Trockenheit beſonders
große Waldbrandgefahr gibt Veranlaſſung, auf die Verordnung
des Heſſiſchen Staatsminiſters zum Schutze des Waldes vom 20.
Juli 1934 eindringlich hinzuweiſen. Hiernach dürfen im Walde
oder in gefährlicher Nähe von Wäldern Zelte oder ſonſtige Lager=
ſtätten
nur mit beſonderer ſchriftlicher Erlaubnis der Forſtpolizei=
behörde
und nur innerhalb der im Erlaubnisſchein freigegebenen
Flächen errichtet werden. Bis zum 30. September 1934 iſt es im
Walde und in gefährlicher Nähe von Wäldern verboten, im Freien
offenes Feuer oder Licht anzuzünden, unverwahrtes Feuer oder
Licht mit ſich zu führen oder zu rauchen. Dieſes Verbot erſtreckt ſich
auch auf die öffentlichen Wege und die zur Errichtung von Zelten
und ſonſtigen Lagerſtätten freigegebenen Flächen. Zuwiderhand=
lungen
werden mit Geldſtrafe bis zu 150 RM. oder mit Haft
beſtraft.
Die Urkunde
über den Beſitz des Fronkkämpfer=Ehrenkrenzes.

Im Ramen des Führers und Reichskanzlers

iſt auf Grund der Veroronung vom 13. Zuli 1934 zur Erinnerung an
den Weltkrieg 1914/1918 das von dem Reichspräſidenten Generalfeld=
marſchall
von Hindenburg geſtiſtete
Ehrenkreuz für Frontkämpfer
verliehen worden.
193

Inis der Sammlungen der Deutſchen Reichspoſt für das
e Winterhilfswerk. Bei den von der Deutſchen Reichs=
* Mitwirkung der Poſtanſtalten für das Winterhilfs=
3/34 veranſtalteten. Ende Juni abgeſchloſſenen Samm=
rd
mehr als 105 000 RM. aufgekommen. Es wurden an
chaltern für das Winterhilfswerk als Spenden rund
M. entgegengenommen. Der Erlös für die an den Schal=
auften
Briefverſchlußmarken für das Winterhilfswerk hat
00 RM. betragen. Den an den Poſtſchaltern aufgeſtell=
nelbüchſen
für den Winterpfennig konnten außerdem an
etwa 5000 RM. entnommen werden.
richtigung Unter der Ueberſchrift Braune Han=
rte
in Darmſtadts Straßen brachten wir in
44 unſeres Blattes vom 4. September ein kleines Stim=
d
, in welchem die Teppichverkäufer als Zigeuner bezeich=
en
. Es handelt ſich in dieſem Fall aber nicht um Zigeu=
ern
um ungariſche Händler.

die mit dem Ehrenkreuz zuſammen verliehen wird.

Sonderzug ins Blaue hinein!
Geſpannte Erwartungen muß die letzte diesjährige Fahrt
ins Blaue die Reichsbahndirektion Mainz am nächſten Sonntag,
9. September, erfüllen können. Denn die Ankündigungen ſind gar
vielverſprechend. Soll doch nicht nur ſchönſte deutſche Landſchaft
beſucht werden, ſondern auch ein kerndeutſcher Menſchenſchlag bei
ſeiner Arbeit, bei ſeinen Freuden kennen gelernt werden. Oben=
drein
warten der Beſucher, noch beſte Genüſſe an Speiſe und
Trank, ſo daß kein Wunſch, kein Traum unerfüllt bleiben wird.
Auch St. Petrus hat verſprochen, ſein beſtes Geſicht zu zeigen.
Alles Gründe, die eine überaus zahlreiche Beteiligung erwarten
laſſen, ſo daß es ſich empfiehlt, frühzeitig die Karte zu löſen.
Fahrpreis und Fahrplan ſind aus der amtlichen Bekanntmachung
im Anzeigenteil dieſer Ausgabe erſichtlich.

Weitblick
braucht der Angeſtellke in der Indufkrie.
Facherziehungsarbeit.
Tüchtige Spezialiſten gab es in der vergangenen Zeit auf
allen Lebensgebieten, ſo auch in der Induſtriewirtſchaft. Ent=
ſprechend
der einzelnen Arbeitsaufgaben griffen die Induſtrie=
betriebe
auf den tüchtign Einkäufer oder Buchhalter, auf den ſpe=
zialiſierten
Ingenieur und Techniker und auf den mit ſeiner be=
ſonderen
Aufgabe aufs beſte vertrauten Werkmeiſter zurück. Sie
alle verſuchten, den Anforderungen gerecht zu werden, die man im
Rahmen eines aufs äußerſte arbeitsgeteilten Produktionsganges
an ſie ſtellte. Sie waren Menſchen vom Fach und hatten die
Fähigkeit, ihre Spezialaufgaben zu meiſtern.
Die bewußte Einſtellung auf ein in vielen
Fällen ganz ausgeprägtes Spezialiſtentum hat
nachweisbar vielfältigen Schaden angerichtet!
Was wußten dieſe Arbeitsmenſchen zuguterletzt noch von der Man=
nigfaltigkeit
aller in ihrem Betriebe von den Angehörigen der
verſchiedenſten Berufe zu bewältigenden Aufgaben? Als Einzelne
ſtanden ſie den Lebensbedingungen ihres Betriebes mehr oder we=
niger
verſtändnislos gegenüber. Auch die beſonderen volkswirt=
ſchaftlichen
Aufgaben des Gewerbes im Rahmen unſerer Geſamt=
wirtſchaft
mußten ihnen fremd bleiben. Sie erlebten und arbei=
teten
oft beziehungslos nebeneinander, anſtatt in erlebter Be=
triebs
= und Arbeitskameradſchaft wirklich mit= und füreinander
zu ſchaffen.
Kein Wunder, daß die Menſchen in der Vergangenheit ledig=
lich
für den Verdienſt arbeiteten und ihr Schaffen ſo deuteten, daß
man für ſeine von der Geſamtverantwortung abgezogene Einzel=
leiſtung
in den Stand geſetzt werden müſſe, mit einem auskömm=
lichen
Lohn ſein Einzelleben ſchlecht und recht friſten zu können.
Dieſen Zuſtand für die Zukunft zu liquidieren, iſt die Auf=
gabe
einer recht verſtandenen Facherziehungsarbeit, welche die in
der Deutſchen Angeſtelltenſchaft zuſammengefaßten Berufsgemein=
ſchaften
zu löſen entſchloſſen ſind. Das Hauptamt für Fach= und
Betriebsgruppen in der Deutſchen Angeſtelltenſchaft hat für alle
Gewerbezweige und Fachgruppen der deutſchen Induſtriewirtſchaft
Vorſchläge und Pläne herausgebracht, nach denen die örtlichen
Fachgruppengliederungen der Berufsgemeinſchaften der Deutſchen
Angeſtelltenſchaft tatkräftig zu arbeiten begonnen haben. Allen
Arbeitsmenſchen ſoll die Möglichkeit gegeben werden. Arbeit an
ſich ſelbſt zu leiſten und leiſten zu laſſen, mit dem Ziele, Weitblick
zu erlangen und den einzelnen auf der Grundlage der ihm ange=
borenen
Anlagen und Fähigkeiten in die Lage zu verſetzen, in der
Wirtſchaft ſeine Aufgaben zu erfüllen.
Ob es ſich um Techniker, Kaufleute oder Werkmeiſter handelt,
alle haben die Pflicht, an ihrem Arbeitsplatz in ſinnvoller
Gemeinſchaftsarbeit eine Leiſtung zu bewirken, mit der ſie wirklich
ihrem Volke dienen. Eine Durchſicht der vom Hauptamt für
Fach= und Betriebsgruppen in der Deutſchen Angeſtelltenſchaft her=
ausgebrachten
Pläne und Vorſchläge macht deutlich, mit welchem
Ernſt und mit welchem Eifer man ſich der Arbeit an der Er=
reichung
dieſes Zieles hingibt.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsaulttung beizufügen. Anonyme Anfragen warden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechteverbindlichkelt.
L. J. Für die Schulden einer Geſellſchaft mit beſchränkter
Haftung haftet in der Regel nicht der Geſellſchafter perſönlich,
ſondern die Geſellſchaft. Sie ſind daher zur Zahlung nur dann
verpflichtet, wenn ein beſonderer Haftungsgrund vorliegt.

Heſſiſches Landestheater Darmſta
(röffnung der 125. Spielzeit

Sonntag, 9. September 1934, 18 Uhr, Großes Haus (Miete C a)
Anſprachedes PräſidentenderReichstheaterkammer,
Miniſterialrat Oito Laubinger
hierauf:
In neuer Einſtudierung und Ausſtattung
Die Meiſterſinger von Nürnberg
Oper von Nichard Wagner
Muſikaliſche Leitung: Karl Friderich
Spielleitung: Max Hofmüller
Bühnenbild: Max Fritzſche

Dienstag, 11. Sepiember 1934, 19.30 Uhr, Großes Haus (Miete A.1)
In neuer Einſiudierung und Ausſtattung
Egmont
Ein Trauerſpiel von Goethe
Muſik von Beethoven
Spielleitung: Franz Everth
Muſikaliſche Leitung: Karl Friderich
Bühnenbild: Max Fritzſche

Nächſie Spieltage: Mittwoch, den 12.: Werbevorſiellung für die Oeutſche Bühne: Das Land des Lächelns
Donnerstag, den 13.: Egmont (Miete C 2)
Samstag, den 15.: Egmont (Miete E1)
Sonntag, den 16.: Die Meiſſerſinger von Nürnberg (Miete B 1)
V9296
Der Vorverkauf an der Tageskaſſe hat begonnen. / Neueinzeichnung von Platzmieten werktäglich 9 43.30 Uhr bei der Mietabteilung

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 246

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 6. September 1a9
* Dem Krebserreger auf der Spur?

Aus der NSDAP.
Parkeigenoſſen Parkeigenoſſinnen!
Der Führer hat in dieſem Jahre wieder zum Reichsparteitag
in Nürnberg aufgerufen. Der Kreis Darmſtadt wird dort
mit 500 politiſchen Leitern, Parteigenoſſen und Parteigenoſſinnen
vertreten ſein. Dieſe Abgeſandten werden die unerſchütterliche
Treue zum Führer und das Bekenntnis zur nationalſozialiſtiſchen
Tat und zu völkiſchem Lebenswillen für den ganzen Kreis Darm=
ſtadt
erneut zum Ausdruck bringen
Das Erlebnis dieſes Reichsparteitages wird uns alle erneut
ſtärken in der Kraft, im Glauben und im einheitlichen Willen
zum Nationalſozialismus! Es gilt, Deutſchland und der ganzen
Welt zu zeigen, wie einheitlich, feſt gefügt und geſchloſſen die
nationalſozialiſtiſche Bewegung und durch ſie das ganze deutſche
Volk in unzertrennlicher Schickſalsgemeinſchaft zuſammenſteht:
Ein Wille ein Volk ein Führer!
So werden wir dem Führer in die Augen ſchauen und dabei
erneut geloben, alle Arbeit, alle Pflichten und alle Opfer freudig
auf uns zu nehmen, damit ganz Deutſchland national=
ſozialiſtiſch
werde!
Heil Hitler!
Wamboldt, Kreisleiter.
Darmſtadt, den 3. September 1934.
Ausſchneiden!
Ausſchneiden!

Anordnungen

der Kreisleitung Darmſtadt für den Reichsparteitag
in Nürnberg.
Sonderzug 737: Darmſtadt Nürnberg.
1. Antreten der Sonderzugsfahrer in Darmſtadt, Donnerstag,
den 6. Sept., 18 Uhr Ort: Otto=Wolfskehl=Straße. Abfahrt
des Sonderzuges: 19.15 Rhr. Ankunft Nürnberg, 7. September,
1.22 Uhr.
2. Kreistransportführer: Pg. Ortsgruppenleiter Ettl, Kenn=
zeichnung
: Weiße Armbinde. Zugtransportführer: Pg. Ortsgrup=
penleiter
Schwinn Vertreter: Pg. Theodor Koch. Aerztlicher
Zugbegleiter: Pg. Dr. Zängler=Groß=Zimmern.
3. Rückfahrt von Nürnberg: 11. Sept., 19.18 Uhr. Ankunft:
Darmſtadt. 12. Sept., 1.06 Uhr.
4. Benutzung der Sonderzüge: Alle Teilnehmer am Reichs=
parteitag
dürfen nur die oben unter 1 und 3 angegebenen Son=
derzüge
benutzen. Ab Mittwoch, 5. Septemb., 12 Uhr, beginnt in
Nürnberg eine Straßenſperre für Kraftwagen, Krafträder und
Fahrräder, die am 10. Sept., 22 Uhr, endet.
5. Nach der Ankunft in Nürnberg: Geſchloſſener Marſch der
Marſchteilnehmer nach dem Kreisquartier Schanzen=
äckerſtraße
33. Wegen der Zuſchauer folgt beſondere An=
ordnung
des Kreistransportführers. Fahnen marſchieren ſofort
nach Ankunft in das Gauſtandquartier Zeltnerſtraße 19 Erd=
geſchoß
. Die Fahnen und Fahnenhüllen ſind ſo zu kennzeichnen,
daß beim Abholen uſw. keine Verzögerung oder Verwechſlung ent=
ſteht
.
6. Uniform: Die aktiven Teilnehmer an allen Veranſtaltungen
(Aufmarſch, Kongreß, Sondertagungen) tragen ſelbſtverſtändlich
Uniform bzw. Braunhemd. Außer den aktiven Teilnehmern am
RPT. kann ſelbſt verſtändlich auch jeder andere ſeinen Dienſtanzug
tragen. Die Uniform muß in einem ſauberen und vorſchrifts=
mäßigen
Zuſtand ſein. Für die Marſchteilnehmer ſind im Rund=
ſchreiben
vom 30. Auguſt 1934 O/143. bereits über die Uniform
und Ausrüſtung Anordnungen ergangen. Außer der Rückenaus=
rüſtung
darf keinerlei Gepäck mitgenommen werden. (Trinkbecher,
Eßbeſteck nicht vergeſſen!). Die HJ.=Adjutanten treten mit ihrer
HJ.=Rückenausrüſtung an.
7. Sanitätsdienſt. In jedem Maſſenquartier iſt eine Sani=
täts
= und Feuerwache eingerichtet. Jeder verſicherte Parteitags=
teilnehmer
(auch Wohlfahrtsempfänger) hat für evtl. Fälle einen
Krankenſchein mitzubringen. Für einen jeden Sonderzug wurde
ein Arzt zugeteilt. Der Arzt meldet ſich vor Abfahrt des Zuges
beim zuſtändigen Zugtransportbegleiter.
8. Verpflegung: a) Die Eßkarten für die Marſchteilnehmer
werden durch die Ortsgruppen ausgegeben. b) Die Zu=
ſchauer
werden ſoweit als möglich aus den Feldküchen mitver=
köſtigt
. c) Preiswerte Eſſen für Zuſchauer wurden in den in der
Nähe liegenden Gaſthäuſern ſichergeſtellt. d) Zuſätzliche Verpfle=
gung
iſt auch in den Verkaufsſtänden in den Maſſenquartieren er=
hältlich
.
9. Männliche Zuſchauer: Die männlichen Zuſchauer müſſen
unter allen Umſtänden Decken mitbringen.
10. Gauſtandquartier: Das Gauſtandquartier des Gaues
Heſſen=Naſſau befindet ſich in Nürnberg, Zeltnerſtraße 19, Tele=
phon
25 251.
11. Teilnehmer des Parteikongreſſes: Die Teilnehmer an
Parteikongreſſen melden ſich nach ihrer Ankunft im Gauſtandquar=
tier
, wo ihnen Quartier zugewieſen wird.
12. Parteitag=Abzeichen: Die Parteitag=Abzeichen werden an
die Parteitagsteilnehmer nach ihrer Ankunft im Quartier verteilt.
13. Ordnungsdienſt. Zur Aufrechterhaltung der Ordnung wer=
den
während des Parteitages durch Armbinden kenntlich ge=
machte
, aus einem PL., einem SA.= und SS.=Führer beſtehende
Streifen eingeſetzt; ihren Anordnungen und Anweiſungen iſt in
einem jeden Falle Folge zu leiſten!
14. Anweiſungen für Spalierbildung am Sonntag, den 9. Sep=
tember
: Für den Vorbeimarſch der SA. am Senntag, den 9. Sep=
tember
, ſtellt der Gau Heſſen=Naſſau 1100 Politiſche Leiter für
den Abſperrdienſt. Der Kreis Darmſtadt hat 38 Politiſche Leiter
zu ſtellen.
15. Volksfeſt: Zu dem am Samstag, 8. September, ſtattfin=
denden
Volksfeſt marſchieren die Parteitagsteilnehmer nicht ge=
ſchloſſen
, ſondern es ſoll ſich jeder zwanglos im Gelände bewegen
können.
16. Der diesjährige Reichsparteitag iſt im Umfang noch ge=
waltiger
als der vorjährige. Jeder Teilnehmer hat daher durch
muſtergültige Ordnung und Diſziplin die Pflicht, zum eindrucks=
vollen
Gelingen dieſer großen Veranſtaltung der NSDAP. bei=
zutragen
. Allen Anordnungen der zum Ordnungsdienſt berufenen
Organe iſt unbedingt Folge zu leiſten. Insbeſondere hat jeder
Teilnehmer den Anordnungen des von der Kreisleitung einge=
ſetzten
Kreis=Transportleiters und des Zugtransportleiters zu
folgen.
Vertretet unſeren Kreis Darmſtadt würdig
in Nürnberg!
Heil Hitler!
Wamboldt, Kreisleiter.
Darmſtadt, den 3. September 1934.
Der Gauleiter.
Vorſprachen in der Adjutantur des Gauleiters.
Im Intereſſe einer ordnungsgemäßen Abwicklung des Ge=
ſchäftsbetriebes
der Adjutantur muß ich wiederholt darum bitten,
ſich bei beabſichtigten Vorſprachea telephoniſch oder ſchriftlich an=
zumelden
.
Vorſprachen ohne Anmeldung können bis auf weiteres keine
Berückſichtigung mehr finden.
Ferner iſt notwendig, daß kurze Angaben über den Inhalt
der Rückſprache gegeben wird.
Sprechzeit: Dienstag bis Donnerstag 89, 1718 Uhr,
Montag, Freitag und Samstag keine Sprechſtunden. Außerhalb
dieſer Zeit können Rückſprachen nicht mehr ſtattfinden.

Der NSDFB. (Stahlhelm) auf dem Parteitag.
Vom Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Front=
kämpferbund
(Stahlhelm) nehmen ſämtliche Landes=
führer
am Parteitag in Nürnberg teil. Außerdem iſt vom
NS.=Frontkämpferbund (Stahlhelm) eine Ehrenabord=
nung
von 1200 Mann zum Parteitag kommandiert. Der Gau
Starkenburg ſtellt hierzu 85 Mann.
Die Kameraden fahren geſchloſſen am Samstag abend
ab. Antreten 7 Uhr auf dem Marienplatz.
Der ſtellv. Referent der Alten Garde‟.
Die Sprechſtunden des ſtellvertretenden Referenten der Alten
Garde Pg. Schilling, fallen anläßlich des Reichsparteitages
bis einſchließlich 15. September 1934 aus.
Der Gau=Organiſationsleiter.
Reichsparteitag 1934.
Es wird zu wiederholten Malen darauf hingewieſen, daß
Frauen, die vom Gau=Organiſationsamt über ihre Kreiſe und
Ortsgruppen keine Quartierkarten bekommen haben, nicht nach
Nürnberg fahren dürfen, es ſei denn, daß ihnen in Nürnberg be=
reits
ſchriftlich Quartier durch Verwandte uſw. zugeſagt wurden.
Alle Frauen, die ohne Quartier ſind, müſſen die Rückreiſe un=
verzüglich
antreten, da Nürnberg keine Unterkunftsmöglichkeiten
für Frauen mehr hat."
NSG. Kraft durch Freude‟ (Rheinſtr. 21.)
Verſchiedene Anfragen geben uns Veranlaſſung, darauf hinzu=
weiſen
, daß der Kartenvertrieb für die ganze Dauer des Gaſtſpiels
Marga Peter, Guſtav Bertram mit guten Plätzen für die
Mitglieder der DAF. auf unſerer Geſchäftsſtelle eingerichtet iſt.
Weitere Bezugsſtellen auf den Geſchäftszimmern der Ortsgruppe
ſowie bei den Betriebswaltern K.d.F. Die Ortsgruppen müſſen
ihren Kartenbedarf ſofort abrechnen.
Wir bitten alle Arbeitskameraden, von der Vergünſtigung
zahlreich Gebrauch zu machen.
Heil Hitler!
Malcomes, Kreiswart K.d.F.

Verpflichkung von Luftſchuh=Obmännern.
Am geſtrigen Abend fand im Fürſtenſaal als Abſchluß des
dritten Luftſchutz=Lehrganges die Verpflichtung der Luftſchutzob=
männer
und Hauswarte in behördlichen Dienſtgebäuden ſtatt. Als
Vertreter des Leiters der Ortsgruppe Darmſtadt des Reichsluft=
ſchutzbundes
, Dr. Seydel, eröffnete der Adjutant der Orts=
gruppe
, Dr. Scriba, den Abend mit einer kurzen Begrüßungs=
anſprache
, in der er zunächſt einen kurzen Rückblick auf den ſoeben
beendeten Kurſus warf. Die vergangenen Tage, ſo ſagte er,
haben wohl für alle Teilnehmer Anſtrengung und Arbeit mit ſich
gebracht; ſie haben aber auch das Gefühl der Kameradſchaft und
Schickſalsgemeinſchaft in ihnen geweckt. Dr. Scriba ermahnte die
Teilnehmer, das, was ſie in dem Kurſus gelernt haben, ins Volk
hinauszutragen und ſich für die Idee des Luftſchutzes tatkräftig
einzuſetzen. Denn alles, was die Teilnehmer gelernt haben,
haben ſie nicht für ſich, ſondern für das Vaterland gelernt.

Anſchließend ergriff der Vertreter der Polizeidirektion Darm=
ſtadt
, Regierungsrat Schneider, das Wort. Der Luftſchutz
ſo führte er aus iſt das einzige, was uns, unſere hochgerüſteten
Nachbarn geſtattet haben. Uns wäre es wahrhaftig lieber, wenn
wir ihn nicht brauchten. So wie die Dinge aber liegen, ſind wir
froh, in Luftfahrtminiſter Göring einen ſo tatkräftigen För=
derer
dieſer Organiſation zu haben, die bis zur nationalen Re=
volution
immer nur ein Stiefkind der Behörden war. Regie=
rungsrat
Schneider wies im weiteren Verlauf ſeiner Rede auf
den tiefen Ernſt der Sache des Luftſchutzes hin: in dieſer Orga=
niſation
finden ſich alle, ohne Unterſchied der Perſon und des
Standes, im Dienſte des Vaterlandes zuſammen, ſo wie es ſchon
einmal zu Beginn des großen Krieges der Fall war. Wünſcht
nicht glücklich zu ſein, wünſcht, ihre wäret ſtark! So will uns
der Führer, ſolche Menſchen braucht er zum Aufbau des Vater=
landes
, das er wie wir alle feſt hoffen in eine beſſere Zu=
kunft
führen wird!
Kräftig ſtimmten die Anweſenden in das Sieg Heil auf
den Führer, mit dem der Redner ſeine Ausführungen ſchloß, ein.
Dann fand die feierliche Verpflichtung der einzelnen Kurſusteil=
nehmer
durch Handſchlag ſtatt. Sie wurde im Namen der Poli=
zeidirektion
Darmſtadt von Regierungsrat Schneider voll=
zogen
. Im Anſchluß daran fand noch ein zwangloſes gemüt=
liches
Beiſammenſein ſtatt.

Rbelf Kltles

Was deutſchland heute
braucht und tief erſehnt,
das iſt ein Symbol der
Kraft und Stärke!

Aen

Der Kampf der medſe
ziniſchen Wiſſenſchaft gesen 19
den Krebs, an dem miu=
deſtens
der zehnte Teil der
Menſchheit ſtirbt, ſcheint in
ein neues Stadium einge=
treten
zu ſein. Bis um die
Jahrhundertwende hute
die ältere Schule ange=
nommen
, daß es ſich bei
dem Krebs um einen Ba=
zillus
handle, den man nur
aus irgendwelchen Grün=
den
nicht finden
Die jüngere. Wiſſenſe
hat aber dieſe Anne
abgelehnt und glaubte
dem Ergebnis gekomn

zu ſein, daß der Krebs
die Reihe der ſogenat
Virus=Krankheiten

Dr. von Brehmer.

Dr. von Brehmer, M
der Biologiſchen Reics
anſtalt in Dahlem
Vorſteher des Anatomiſchen Laboratoriums, tritt jetzt in
Mediziniſchen Welt mit der aufſehenerregenden Erklän
hervor, er habe feſtgeſtellt, daß der Krebs doch eine Erre
krankheit ſei. Es ſei in zahlreichen Verſuchen gelungen.
beſtimmten Erreger aus dem Blut krebskranker Menſchen und
Tiere herauszuentwickeln und mit ihnen wieder geſunde Toxe. ch
zu infizieren. Es iſt ihm nach ſeinen Angaben geglückt, dieſen als
Erreger unter dem Mikroſkop ſichtbar zu machen. Reinkulturen
zu züchten, Tiere aus dieſen Zuchten zu infizieren und aus
dieſen infizierten Tieren neue Reinkulturen zu züchten, der
Weg, wie Dr. von Brehmer zu ſeinen Ergebniſſen kam.
eigenartig. Er iſt von der Blutunterſuchung ausgegangen und
glaubt, dann nach langen Studien feſtgeſtellt zu haben, daß
der Erreger die Eigenſchaft hat, ſich ſo dicht an die roten Blut=
körperchen
anzuſchmiegen, daß man ihn nicht ſehen kann, und
daß er zudem nur auf alkaliſchem Blut gedeiht. Er trit in F1 Ober=
den
allerverſchiedenſten Formen auf, bald ſieht man klieſne t
Doppelkokken, dann wieder ſchlauchförmige Bazillen, die ine
deutliche Eigenbewegung haben, bald macht er ſich vöſin
unſichtbar, und nur aus ſeiner weiteren Entwicklung läßt ſch liche K
ſchließen, daß er vorhanden geweſen iſt. Er wächſt nur beibe, F1. 3
ſtimmten Temperaturen. Kühlt man ihn unter dieſe Temperg= kan
turen ab, ſo verſchwindet er, die Nährbouillon ſieht völlig llat s.
aus, anſcheinend iſt in ihr nichts mehr enthalten. Bringt mar
die Bouillon dann aber wieder unter die entſprechender Hiher 70i
Temperaturbedingungen, ſo entwickelt ſich der Erreger weiter =lungen
Dr. von Brehmer hat ſeine Ergebniſſe ſeit zwei Jahren nach mern haf
prüfen laſſen. Profeſſor Schilling, einer der führenden Medi orden, ſt
ziner auf dem Gebiet der Blutlehre, veröffentlicht gleichzeitig di Dieburg
Ergebniſſe ſeiner Verſuche, die allerdings noch vorſichtig un n Rote
zurückhaltend ſind. Er hat in all den Fällen, die er uner fung alle
ſuchte, die von Brehmer beſchriebenen Gebilde gefunden, doc fLſen an
läßt er es vorläufig offen, ob dieſe Gebilde Erreger des Krebſe. *
ſind oder nur bei krebskranken Menſchen als Nebenbefund
vorkommen. Das Weitere iſt nun eine Angelegenheit de
mediziniſchen Wiſſenſchaft, zweifellos handelt es ſich hier un Fgliedſche
ein bedeutſames Problem, und es wäre ein Segen für di / r Baben
Menſchheit, wenn es tatſächlich einem deutſchen Mediziner ge umme
glückt ſein ſollte, den Weg zur Ueberwindung des Todſeinde.

der Menſchheit zu öffnen.

Aus dem Gerichisſaal.

Aw Zwei Sittlichkeitsſachen verhandelte
Mittwoch die Große Strafkammer. Der erſte Angeklagte, de
angeklagt war, mit einem neunjährigen Mädelchen unſitſich
Handlungen vorgenommen zu haben, wurde freigeſprochen, de
man geringe Zweifel an den Ausſagen des Kindes hatte.
Der zweite, der 21jährige F. M., von hier, erhält vege
ausbeuteriſcher Zuhälterei eine Gefängnis
ſtrafe von zwei Jahren und ſechs Monaten. Das Ge
richt ſagt in ſeiner Urteilsbegründung, daß der Angeklagte de
Typ des Zuhälters ſei, der das Mädchen, von dem er ſich aushalie!
läßt, mit unbeſchreiblicher Brutalität behandelte, unmoraliſch un
aſozial. Lediglich ſeine Jugend und ſeine Unbeſtraftheit bemeg
das Gericht dazu, ihm mildernde Umſtände zuzubilligen, es ge9
aber in ſeinem Strafmaß weit über den Antrag des Staaisnl
waltes hinaus. Es werden ihm außerdem die bürgerlige
Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahrenag,

Ge

erkannt.
Im Bezirksſchöffengericht ſitzt ein altes Ehepaar, der Mail
65 Jahre, die Frau 56 Jahre alt, aus Sprendlingen, auf der An
klagebank, weil ſie ihren Mieter verleumdet und falſch ange.
haben ſollen. Ueberdies haben ſie unter die Anzeige einen
ſchen Namen geſetzt. Um einen Wagen Holz, den der Mieſe
die Miſtkaute warf, haben die beiden Invaliden Krach beial
und da ſetzte ſich unſer Alter hin und diktierte ſeiner Fra
Brief an das Verſicherungsamt, daß der andere zu Unrec!
hohe Rente beziehe, denn er ſchaffe mehr als ein Geſunke.
ärztliche Unterſuchung ergab, daß der Mann wohl wirlich e
ſo invalid war, wie er vorgab, und ein Zeuge bekundet unel
daß er ſchon ganz gehörig mit ihm zuſammen geſchafft häbe.
Gericht billigt darauf den beiden Alten zumindeſt guten Glchte
zu, ſo daß die beiden von der Anklage der falſchen Anſchulolht
und der Verleumdung freigeſprochen werden. Wegen der Ni
denfälſchung wäre nur eine geringe Strafe zu erwartell 9 2
beide in dieſem Falle zu amneſtieren ſind.

Jagd im Sepkember in Heſſen.
Mitgeteilt vom Heſſiſchen Jagdklub, Darmſtadt.

Rot= und Damhirſch ſtehen anfangs des Monats noch."
Feiſte, doch beginnt bei erſterem um die Mitte des Moſl.
der Brunfttrieb zu regen, der gegen Ende, namentlich im. 2
land, bereits zu voller Entfaltung gelangt, bzw. ſeinen Hoſe
erreicht in den Hochlagen dagegen erſt in ſein Anfangsſit

tritt. Während der Rothirſch, ſchon ſeit dem 16. Auguſt.L"

werden darf, beginnt die Schußzeit auf den Damhirſch. Lii
1. September. Weibliches Rotwild, weibliches Damwith, *
Kälber beiderlei Geſchlechts haben noch Schonzeit. Beide 2"
arten und Rehwild beginnen Ende des Monats zu verſt.
Haſen ſetzen noch. Die Jagd auf Feldhühner hat in.

Jahre am 23. Auguſt begonnen, es hat aber den Anſche
die Erwartungen auf ein gutes Hühnerjahr nicht in Ellt
gehen. Auch die Jagd auf Enten befriedigt in den meit.
vieren nicht. Die Erpel beginnen im September zu Mtt
und ſind ſo leichter zu unterſcheiden. Die weibliche Enie"
Möglichkeit zu ſchonen.
Der Vogelzug beginnt. Der Beſuch der Auf=Hütte,.!
zu empfehlen. Dabei iſt genau auf die geſetzlichen Z0
zu achten. Von den zur Strecke kommenden beringten Le
bitten wir uns den Ring einzuſenden.
Für Winterfütterungen ſind ſchon jetzt Vorbereitünt
treffen.

Nur den Geschmack korntes an
Karum: MAGOlSUPPEN
Millionen Hausfrauen kochen sie, weil sie wissen, daß MAGGl‟ Suppen gut sind.

Erprobtes Rezept
Lauch= (Borree=) Suppe. (Für 4 Perſonen.) Zukaten: 2 mſſie
Stangen Lauch (Porree), etwas Feit zum Andünſtien, 2. W0ülle
Maggis Königin=Suppe, 11/4 Liter Waſſer, feingehackte Beieille
Zubereitung: Den Lauch putzen, in mäßig dicke Ringe ſchneiden. Lie
netwas Fett oder Butter weichdünſten. Inzwiſchen Magg‟s Kollsdie.
Suppe mit lauwarmem Waſſer anrühren, in gut 1 Liter logeihl
Waſſer gießen, den gedünſfeten Tauch dazugeben und in 12 20hler
garkochen. Vor dem Anrichten die Peterſilie darüber ſreie"=
Maggis Königin=Suppe kann man auch an Sielle von Porree 90*
Schnittlauch, Schoten=Erbſen, kleingeſchnittene Gemüſereſte uſch.
verändern.

[ ][  ][ ]

erstag, 6. September 1934

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 246 Seite.

Aus Heſſen.

Arheilgen, 5. Sept. Launen der Natur. Der dies=
jähr
Sommer gerade mit ſeiner großen Trockenheit hat uns
marr eltene Naturerſcheinung gebracht. Während durch dieſe
Troc ſeit die Lindenbäume überall frühzeitig welk wurden und
das 3b fallen ließen, ſtehen an der Kranichſteiner Straße gegen=
über
n Zimmergeſchäft Bauer einige Linden, die nach den Re=
genfän
der letzten Zeit friſches Laub treiben. Wenn das junge
Kauk ich nicht in dem üppigen Maße wie im Frühjahr ſprießt,
ſo bät es in ſeinem zarten Grün doch einen ſchönen Kontraſt
zu ds welken Gelb des fallenden Laubes. Ein anderes Bild
bot 1 einem Bewohner der Erlichſtraße. Vor einigen Tagen
konn r an ſeinem Erdbeerbeet die Feſtſtellung machen, daß die
Pflau; neue Früchte treiben. Bei einigermaßen ſonnigem Wet=
ter
X., er unter Umſtänden eine zweite Ernte erwarten. Noch
erſtau icher iſt die Tatſache, daß in der Viehtrift nahe bei dem
Aufg) zur Ruhlsbrücke ein Birnbäumchen ſteht, das, trotzdem
es vo nit nahezu reifem Obſt behangen iſt, gleichzeitig eine An=
zahl
itenknoſpen treibt, deren Aufbrechen in den nächſten Ta=
gen
g erwarten iſt.
BWixhauſen, 5. Sept. Autounfall. Geſtern mittag
wollt) in junger Mann von hier beim Eingang des Gutshofes
Baye ich die Fahrbahn mit ſeinem Fahrrad überfahren, wurde
ſedock on einem Auto in der S=Kurve erfaßt und ſchwer verletzt
zur Se geſchleudert. Er wurde nach Langen ins Krankenhaus
überg hrt. Das betreffende Auto überſchlug ſich beim Bremſen;
der Ber kam unter das Auto zu liegen und wurde von den in=
zwiſch
vorbeikommenden Perſonen hervorgeholt. Er kam mit
einig; leichten Kopfverletzungen davon.
Griesheim, 5. Sept. Tod eines alten Kriegs=
freiſilligen
. Der im Ruheſtand lebende ehemalige Darm=
ſtädte
öefängnisaufſeher Jakob Neuroth iſt in Griesheim, wo er
ſeit 1 wohnte, im Alter von 70 Jahren geſtorben. Als Fünf=
ger
meldete er ſich als alter Soldat kriegsfreiwillig, bil=
digi

deie 1. Offizierſtellvertreter kurze Zeit Rekruten aus und kam
dann einem ſchleſiſchen Infanterie=Regiment an die Weſtfront,
vo ey ir ſeine Tapferkeit mehrfach mit Orden ausgezeichnet und
zum 1 itnant befördert wurde. Nun iſt der älteſte Kriegsfrei=
willig
Griesheims zur großen Armee eingegangen.
Uber=Ramſtadt, 5. Sept. Die Grummeternte iſt hier
zur Z, in vollem Gange. Der Ertrag kann, ebenſo wie beim
dritte Schnitt Klee, im allgemeinen als gut bezeichnet werden.
Hles Alter. Am 6. d. M. vollendet Frau Franz Wolf
Wwe Zrückengaſſe, ihr 83. Lebensjahr.
Ober=Ramſtadt, 5. Sept. Seit 3 Jahren blind
plötzch wieder ſehend geworden. Aus unbekannten
m. verlor ein hier anſäſſiger verheirateter Schloſſer plötzlich
die S raft auf beiden Augen. Drei Jahre lang wurde alle er=
denkl
1. Kunſt der Aerzte in Anſpruch genommen um das ſchwere
UebeL; beheben, doch ſtellte ſich kein Erfolg ein. Dieſer Tage
nun 1. der Mann wie durch ein Wunder plötzlich wieder zu ſei=
vem
1genlicht. Die Freude in der Familie iſt groß.
Hroß=Zimmern, 5, Sept. Tot auf der Landſtraße
auf 4funden. Auf der Landſtraße nach Gundernhauſen ward
ein 1X: 70jähriger Mann tot aufgefunden. Die polizeilichen Er=
mittl
; ſen ergaben, daß es ſich um einen Einwohner aus Groß=
Zimryn handelt, der aber nicht das Opfer eines Verkehrsunfalls
gewo n, ſondern einem Schlaganfall erlegen iſt.
eburg, 5. Sept. Freiwillige Sanitätskolonne
oten Kreuz. In einem Aufruf fordert die Kolonnen=
alle
diejenigen zum Beitritt auf, die gewillt ſind, mit=
am
Aufbauwerk des Führers, um helfend denjenigen
e zu ſtehen, die durch Unglücksfälle jeglicher Art erſter
dürftig werden. Die hieſige Kolonne reicht nicht aus,
eren Unglücksfällen erfolgreich eingreifen zu können, des=
l
jeder, der dazu in der Lage iſt, beitreten, zumal die
Nitgs ſchaft nicht mit Koſten verknüpft iſt.
abenhauſen, 5. Sept. Bei den vor kurzem ſtattgefundenen
wnetgrasverſteigerungen waren die Preiſe in=
s
ſchlechten Durchſchnittsertrages recht hoch. Bei feuchten
gab es wenigſtens noch eine mittlere und gute Ernte. Hält
W
as Fiie Wetter nur noch wenige Tage, ſo iſt die Grummeternte
er Gemarkung ſo ziemlich beendet. Die Gurken=
die
in unſerer Nachbargemeinde Schaafheim in die=
re
ſehr zufriedenſtellend ausfiel, hat zu Beginn dieſes
ebenfalls ihr Ende erreicht. Die Preiſe waren in der
eit durch das einſetzende Maſſenangebot von Gurken ſehr
fangen. Was die Aepfel= und Pfirſichernte be=
iſt
hier mit einem reichen Ertrag zu rechnen Der Behang
gut, und mit dem Obſtbrechen wird ſoeben begonnen.
h des Tages des Volkstums veranſtalten am kommenden
die hieſige al= und Volksſchule gemeinſam mit dem
des NS. Flieger=Muſikzuges eine Reichsgedenk=
für
unſere ſchwer bedrängten ausländiſchen Volksgenoſ=
e
Veranſtaltung findet bei freiem Eintritt im Saalbau
Hof ſtatt.
Seckmauern, 5. Sept. Am Montag wurde unter ſtarker
ung Truppführer Hch. Hotz zu Grabe getragen. Vor dem
rarſchierten SA., HJ. und Jungvolk. Pfarrer Heldmann
n Grabe über den Verluſt, der die Eltern getroffen habe,
Inedies der einzige Sohn geweſen ſei. Er ſei von jeder=
nr
’s tüchtiger und anſtändiger Menſch geehrt geweſen, und
re ihm für ſeine Taten, die er dem deutſchen Volk leiſtete,
bendes Andenken. Hierauf ſprach Standartenführer Heß
rte 186) von der Liebe des Verſtorbenen zum deutſchen
nd rühmte ihn als alten Kämpfer. Es folgten dann
ederlegungen der SA., HJ., Jungvolk, Schulkameraden
konfirmanden.
Reichelsheim, 5. Sept. Vorgeſtern kamen nach vierein=
ſiger
Erholung die hieſigen Kinder wieder zurück aus der
von Wiesbaden. Hier kann man ſchon von einer Erholung
War doch ein Junge dabei, der 13, und ein Mädel, das
in dieſer kurzen Zeit zugenommen hat.
ürth i. Odw., 5. Sept. Herrn Pfarrer Burkhardt
lheim wurde die Pfarrei Fürth übertragen. Ab 1. Sept.
derſelbe ſeinen Dienſt in Fürth.
Birkenau, 1. Sept. Obſternte. Die Obſternte iſt auch
eren Weſchnitztal eine recht gute, was im Intereſſe unſe=
Tdwirte und Obſtbaumzüchter erfreulich iſt. Viele Obſt=
anzungen
müßten aber immer noch mehr und planmäßi=

Val=
n

rt.
kung:
rech-
193

legt werden, um den Obſtbau noch ertragreicher zu ge=
und um vor allem einwandfreies Obſt in den Handel
zu können. Gut beſchickt wird aus dem ganzen Weſchnitz=
Obſtgroßmarkt in Weinheim. Auch die Kartoffelernte
t eine ſehr gute zu werden und dürfte der diesjährige
über dem Durchſchnitt liegen.
Alsbach a. d. B., 5. Sept. Die diesjährige Kerb nahm
ntag und Montag bei ſchönſtem Wetter ihren altgewohn=
lichen
Verlauf. Da faſt jede Familie Beſuch von aus=
ſatte
, weilten an den Kerbtagen viele Fremde in unſerm
*d ſie werden wohl alle eine angenehme Erinnerung an
erbbeſuch mit heimgenommen haben.
Zwingenberg, 5. Sept. Hohes Alter. Frau Chriſt.
rt Witwe, im Orbis konnte geſtern in geiſtiger Friſche
Lebensjahr vollenden. Geſtern wurde Herr Maurer=
Daniel Arnold im Alter von bald 83 Jahren zur letz=
e
beſtattet. Ein jahrelanges Leiden hat den Lebensabend
blichenen beſchattet. Die Freiwillige Feuerwehr Zwin=
gab
ihrem Mitgründer, langjährigen Mitglied und
itglied das letzte Geleit. Die Aepfelernte der Ge=
Zwingenberg wird am kommenden Samstag, 14 Uhr,
h meiſtbietend verſteigert.
Heppenheim a. d. B., 5. Sept. Hohes Alter. Herr
Leibfried beging geſtern in ſtaunenswerter geiſti=
körperlicher
Friſche ſeinen 86. Geburtstag. Er iſt der ein=
h
lebende Heppenheimer Altveteran des Krieges 1870/71,
ls Jäger mitmachte. Ortsbürgernutzen. Da der
gernutzen am Allmendgut vorausſichtlich erſt mit Wir=
m
Herbſt 1935 aufgehoben wird, können die Allmendbe=
n
ihre bisherigen Allmendgrundſtücke noch für das Jahr
wirtſchaften.

Geschichten aus adler Welt

Kaum glaublich .."

() Amſterdam. Solches iſt nach dem Zeugnis altehr= und
glaubwürdiger einheimiſcher Zeitungen im Jahre 1934 im Lande
des berüchtigten Aufklärers und Ehereformers Vandervelde
geſchehen:
Vor dem Gericht in Venloo, dicht an der deutſchen Grenze,
hatte ſich der 52jährige Landwirt Piet van d. S. zu verantworten,
weil er nach der Zeugenausſage nicht nur ſeines Dorf= Gemeinde=
vorſtehers
, des veldwachters, d. h. Gendarmen, und ſeiner Nach=
barn
, ſondern auch der ſeiner eigenen Familie vor etwa vierzehn
Tagen ein Storchenpaar, das auf dem Schornſtein ſeines Häus=
chens
in M. niſtete, kaltblütig mit der Jagdflinte vom Dache
heruntergeſchoſſen hat. Die Störchin, die mit ſchwerer Verwundung
noch lebend auf dem Erdboden landete, ſchlug der Rohling mit
dem Flintenkolben tot.
Er hatte ſich alſo wegen Jagdfrevels, Vergehens gegen das
Naturſchutzgeſetz (das die wenigen Störche Hollands in ſeine Ob=
hut
nimmt), und wegen Rohheitsdeliktes zu verantworten. Der
Tatbeſtand lag klar, man war jedoch geſpannt darauf, womit
der Angeſchuldigte, der im übrigen als ein friedlicher und gut=
mütiger
Dorfgenoſſe geſchildert wurde, ſeine abſcheuliche Hand=
lungsweiſe
zu rechtfertigen verſuchen werde. Und wahrlich über=
traf
ſeine Verteidigung alle Erwartungen. Piet van d. S. ſagte
nämlich folgendes, und es war ihm ſichtlich bitterer Ernſt mit
dem, was er ſagte:
Herr Richter, ich weiß nicht, ob Sie eine neunzehnjährige
Tochter haben. Aber wenn Sie eine Tochter in ungefähr dieſem
Alter haben, weiß ich nicht, ob Sie ebenſo wie meine neunzehn=
jährige
Tochter ſchon zum zweiten Male Mutter geworden iſt, ohne
den Vater des Kindes einwandfrei angeben zu können, geſchweige
denn mit ihm in geſetzlicher Ehe verbunden zu ſein. Sollten Sie
ſich, Herr Richter, jedoch in dieſer Lage befinden, werden Sie
meine erbitterten Gefühle beim Anblick dieſer Störche verſtehen
und würdigen können. Ich weiß ebenſo wie Sie, daß nicht der
Storch die Kinder bringt, aber ich bin heute noch feſt davon
überzeugt, daß die Anweſenheit dieſer Vögel auf meinem Dache
für meine Tochter ein unwiderſtehlicher Anreiz dazu ge=
weſen
iſt, Mutter zu werden. Und darum habe ich dieſen Anreiz
kurzerhand beſeitigt.
Der Richter von Venloo und der geſamte Gerichtsſaal wollen
bei dieſer Ausſage nicht wenig verplex geweſen ſein. Miinherr
Piet van d. S. kam mit einer geringfügigen Geldſtrafe
davon!

Bully regeli den Verkehr.

(r) Budapeſt. Oh, dieſe Automobiliſten, was ſie nicht
alles anſtellen, wenn der Verkehrsſchutzmann einmal weggegangen
iſt, um ſeinen Gulaſch zur Stärkung für den weiteren Aerger des
Tages zu ſich zu nehmen: es war jedenfalls ein großes Durch=
einander
auf dieſer, einer der Hauptſtraßen Budapeſts.
Rechts ſollten die Autobuſſe fahren und links die Autos. Des=
halb
hatte man ſchon einen Strich mitten auf der Straße gezogen.
Aber ſie fuhren kreuz und quer. Es war eine ſchreckliche Angelegen=
heit
. Jeden Augenblick drohten Zuſammenſtöße ſchwerſter Art.

Da ſprang aus einem Wagen, der offenbar einem Herden=
beſitzer
der Puſzta gehörte, ein mittelgroßer Hund heraus, nicht
ſonderlich gepflegt, nicht ſonderlich ſchön, aber ſtark und mutig.
Er lief wütend kläffend zwiſchen die Autoreihen und bellte
ſolange wütend und laut, bis die Fahrer begriffen, was das Tier
wollte. Genau wie bei ſeinen Schäflein in der Puſzta ſah der
Hund ſich hier veranlaßt, die Autos in ihre Grenzen, d. h. auf
ihre Fahrbahn zurückzudrängen. Erſt lachte man, aber dann fügte
man ſich. Der Verkehr wurde buchſtäblich von dieſem Hunde ge=
regelt
. Und der befürchtete Unfall geſchah nicht. Erſt als der Ver=
kehrsſchutzmann
zurückkehrte und den Bully aus der Puſzta ab=
löſte
, räumte dieſer das Feld mitten auf der Linie zwiſchen den
beiden Fahrbahnen.
Der Befiher eines Fingers wird geſuchk!
(l) Sofia. Die Kriminalpolizei der bulgariſchen Hauptſtadt
beſchäftigt ſich zurzeit mit einer nicht ganz alltäglichen Aufgabe.
Sie ſucht nämlich nach dem Beſitzer eines Fingers, den ein
Unbekannter, ſo ſeltſam und unwahrſcheinlich es auch klingen mag,
auf die Straße geworfen hat. Allen äußeren Anzeichen nach war
der Beſitzer dieſes etwas außergewöhnlichen Fundes kein Hand=
arbeiter
. Trotz aller Bemühungen der Polizei konnte er bis zur
Stunde noch nicht ausfindig gemacht werden. Ob ein Verbrechen
oder eine Selbſtverſtümmelung vorliegt, konnte ebenfalls noch nicht
feſtgeſtellt werden.
Der Vorfall erinnert an einen ſeltenen Reuebeweis, den vor
wenigen Jahren ein junger Sofioter Mann ſeiner Braut er=
brachte
. Gelegentlich eines heftigen Wortſtreites hatte der Jüng=
ling
zum Recolver gegriffen und einen Schuß auf ſeine Braut ab=
gegeben
, der jedoch glücklicherweiſe fehlging. Als ſchnell die Er=
nüchterung
eintrat, ſchnitt ſich der reuevolle Bräutigam den Zeige=
finger
ab, mit dem er den Hahn des Revolvers abgedrückt hatte,
* Eine Spinne feſſelt eine Schlange.
96 Stunden hindurch wurde in einem Kellergewölbe in Balti=
more
ein Kampf beobachtet, den eine Spinne gegen eine Schlange
ausfocht und im Begriff war, ſiegreich zu beſtehen, als der Tier=
ſchutzverein
eingriff und ſich auf die Seite der Schlange ſtellte.
Die Schlange hatte zuerſt auf die Spinne, die nicht größer als
das Auge der Schlange war, Jagd gemacht. Dann war ſie aber in
das Gewebe geraten und hatte ſich ſchließlich zum Schlummer im
dieſem Gewebe niedergelegt, ohne weiter an die Jagdbeute zu den=
ken
. Die Spinne begann ſofort ein unheilvolles Werk. Unermüdlich
Stunde um Stunde und Tag um Tag webte ſie ihre Fäden, ſchlang
ſie ihr Netz, immer feſter, immer enger um die Schlange, die ſich
als ſie nun erwachte nicht mehr ſo zu rühren vermochte, daß
ſie ſich hätte befreien können.
Die Spinne aber arbeitete unermüdlich weiter, wie wenn ihre
Spinndrüſe überhaupt keine Erſchöpfung kenne.
Wiſſenſchaftler und Neugierige drängten ſich zu dem Kampf.
Auf den Ausgang war man ſehr neugierig. Da erfuhr der Tier=
ſchutzverein
von dieſem ſeltſamen Duell, ſchritt von Amts wegen
ein und verhinderte eine weitere, langſame Quälerei der Schlange
durch die Spinne, die ſich ſomit um den dickſten Beutebrocken be=
trogen
ſah, den ſie je in ihr Netz bekommen hatte . .

D. Aus dem ſüdlichen Ried, 5. Sept. In Groß=Rohrheim
ſind nachſtehende Höfe für die Erbhofrolle in Ausſicht ge=
nommen
: Gg. Hoffmann 10., E. Jak. Heß 2., Gg. Baumann 3.,
Gg. Hoffmann 11.. Gg. Hoffmann 14. Joh, Kraus 4., Karl Ludw.
Hoffmann, Val. Menzer 7., Ph. Hoffmann 9., Ph Schaab 2., Ph.
Hoffmann 3. und Karl Menger 2. In Biblis wurde nach
der Grummetgrasverſteigerung die Verſteigerung des
Obſtes der Provinzialſtraßen nach Wattenheim, Bobſtadt, =
gersburg
und Groß=Rohrheim vorgenommen. Allgemein wurde
bei lebhafter Beteiligung ein guter Preis weit über die angeſetzte
Taxe erzielt. Die Obſternte iſt im Ried übrigens ſehr zufrieden=
ſtellend
. Die jetzt einſetzende Zwetſchenernte veranlaßt bei dem
niedrigen Preis allgemein die Bevölkerung zum Einkochen der
Zwetſchen für Latwerge. Bis zum 13. September liegen auf
dem Rathaus zu Wattenheim und Nordheim die Ver=
zeichniſſe
der Feldbereinigungsarbeiten zur allgemeinen Einſicht
offen. In Wattenheim iſt nunmehr ein weibliches Arbeitsdienſt=
lager
eingerichtet worden; die Mädchen ſtellen ſich den Landwir=
ten
in Wattenheim für allgemeine Arbeiten zur Verfügung.
Der Bürgermeiſter und Fachberater einiger Gemarkungen im ſüd=
lichen
Ried, Herr Dinges aus Bobſtadt, erlitt auf der Landſtraße
zwiſchen Biblis und Bobſtadt einen Motorradunfall in=
folge
Rutſchens, wobei er ſich eine Beinverletzung zuzog. Durch
die Geiſtesgegenwart des Fahrers verlief der Unfall noch recht
glimpflich. Die Gurkenernte hat heute ihren Abſchluß
gefunden. Die Aufkäufer der großen Einlegefabriken ſind größten=
teils
ſchon wieder abgereiſt; die Landwirte laſſen jetzt die Gurken
bis zur Ueberreife für die Samengewinnung liegen.
Bm. Hofheim (Ried), 3. Sept. Deutſche Arbeitsfront.
Im Löwen hatte die hieſige Ortsgruppe der DAF. eine gutbe=
ſuchte
Mitgliederverſammlung Ortsgruppenwalter Pg. Kärcher
referierte nach kurzem Rückblick auf die deutſche Erhebung und
einem ehrenden Gedenken des großen Deutſchen, Generalfeldmar=
ſchalls
von Hindenburg, über die allgemeinen Ziele und Aufgaben
der DAF., die Ueberführung der Verbände in die Reichsbetriebs=
gemeinſchaften
ab 1. Oktober, Zugehörigkeit der Mitglieder, Staf=
felung
der Beiträge und andere gegenwärtig intereſſierende Fra=
gen
. Ueber die Organiſation der Ortsgruppe ſelbſt und Neuein=
teilungen
erhielten die Mitglieder weitgehende Aufklärung.
Am 1. September beging Frau Witwe Eberts ihren 78. Ge=
burtstag
.
Ex. Bürſtadt, 4. Sept. Taubenſport. Die hieſige Kreis=
gruppe
veranſtaltete am Sonntag einen Jungflug ab Schlüchtern,
mit 110 Kilometer, der trotz wolkigen Wetters einen ſchönen Ver=
lauf
nahm. Aufgelaſſen um 12.45 Uhr, erreichte die erſte Preis=
taube
(H. Adrian) ſchon um 1.23 Uhr wieder den Heimatſchlag,
was einer Fluggeſchwindigkeit von rund 1100 Metern pro Minute
entſpricht.
Ex. Bürſtadt, 5. Sept. Mitgliederverſammlung
der NSDAP. Im Parteilokal Zur Krone fand am Diens=
tag
abend eine außerordentliche Mitgliederverſammlung der
NSDAP., Ortsgruppe Bürſtadt, ſtatt, die einen guten Beſuch
aufwies. Einleitend gedachte Ortsgruppenleiter Bürgermeiſter
Pg. Kraft des verewigten Reichspräſidenten v. Hindenburg als
eines der größten Deutſchen ſowie des kürzlich tödlich verunglück=
ten
SA.=Mannes Lorenz Zimmermann. Die Mitglieder erhoben
ſich zum Gedenken von ihren Sitzen. Sehr warme Worte der An=
erkennung
und des Dankes fand Herr Bürgermeiſter Kraft für
alle Mitarbeiter der NS. Volkswohlfahrt. Anſchließend wurden
noch verſchiedene Mitglieder in der üblichen Weiſe auf den Führer
verpflichtet. Nach einer kurzen Pauſe ſprach dann Schulungslei=
ter
Pg. Karg über Die Familie als Grundlage des national=
ſozialiſtiſchen
Staates.
Be Mörfelden, 5 Sept. Einen Bunten Abend veranſtaltete
die NS. Gemeinſchaft Kraft durch Freude, am vergangenen
Samstag im Volkshaus. Der Beſuch mit ca. 1500 Perſonen iſt
als ſehr gut zu bezeichnen. Ein Scheunenbrand brach am Sonntag
rormittag aus bis jett noch, nicht geklärten Gründen bei der
Witwe Ph. Roſenthal aus. Die beiden Wehren, die ſofort zur
Stelle waren, konnten den Brandherd eindämmen und löſchen.

Tagung des Heſſiſchen Sondergerichts in Mainz.
LPD. Mainz, 4. Sept. Geſtern tagte in Mainz das Heſſiſche
Sondergericht. Der 44jährige, bisher nicht vorbeſtrafte Hermann
Maurer von hier, hatte ſich dazu verſtiegen, gröbliche Beleidigun=
gen
gegen den verſtorbenen Reichspräſidenten von Hindenburg
auszuſtoßen, wie ſie ſchlimmer nicht gedacht werden können. Er
will, wie er ſich heute entſchuldigt, von allem nichts mehr wiſſen
und unter dem Einfluß von Alkohol gehandelt haben. Mit Rück=
ſicht
auf die Schwere der Tat erhielt er ein Jahr Gefängnis,
außerdem hat er die Koſten des Verfahrens zu tragen. Vier
Wochen Unterſuchungshaft werden ihm angerechnet. Weiter wird
mit dem Einverſtändnis des Verurteilten ſeine Unterbringung
in einer Trinkerheilanſtalt verfügt.
Die vor einiger Zeit von ausländiſchen Sendern verbreiteten
unwahren Gerüchte, über den Reichsjugendführer Baldur von
Schirach hatte der Angeklagte Valentin Kropp von hier weiter=
verbreitet
, ohne ſich davon zu überzeugen, ob ſie auch der Wahr=
heit
entſprächen. Der Vorfall ereignete ſich am 7. Auguſt, am
gleichen Tage, an dem die Dementis, durch die deutſche Preſſe
gingen. Der Angeklagte wurde zu drei Wochen Gefängnis ver=
urteilt
. Durch die Unterſuchungshaft gilt ſie als verbüßt.
Ein unverbeſſerlicher Landſtreicher, Philipp Tempel aus Bad=
Dürkheim, bettelte am 13. Auguſt in Worms=Horchheim und
wurde, da ihm nichts gegeben wurde, und er den Beſcheid erhielt.
ſich an die NSV. zu wenden, gegen dieſe Einrichtung in der un=
flätigſten
Weiſe ausfällig. Außerdem leiſtete er bei ſeiner Ver=
haftung
Widerſtand. Tempel iſt bereits 22 mal wegen Bettelns,
Landſtreichens und Diebſtahls vorbeſtraft worden. Geſtern er=
hielt
er wegen Betteln ſechs Wochen Haft wegen Beleidigung
und Widerſtand ein Jahr Gefängnis. Die Unterbringung in ein
Arbeitshaus wurde außerdem angeordnet.
Wegen Beleidigung des verſtorbenen Reichspräſidenten hatte
ſich der 22jährige Heinrich Mehlinger aus Mainz=Koſtheim zu
verantworten. Er hatte ſich die ſchlechte Meinung einiger Be=
kannten
zu eigen gemacht und ſie in einer Gaſtwirtſchaft ausge=
plaudert
. Das Urteil lautete auf vier Monate Gefängnis. Vier
Wochen erlittene Unterſuchungshaft werden ihm angerechnet.
Aus Oberheſſen.
IPD. Gießen 3. Sept. Gewerbeſchulrat Dr. Bün=
nings
geſtorben. Der Direktor der Gewerbe= und Maſchi=
nenbauſchule
in Gießen, Dipl.=Ing. Dr. phil. Bünnings, iſt am
Samstag im 54. Lebensjahre nach langer ſchwerer Krankheit ver=
ſtorben
. Der Verſtorbene war ſeit 1919 Direktor der Gewerbe=
und Maſchinenbauſchule und Leiter der gewerblichen Berufs=
ſchule
. Neben der tatkräftigen Förderung des handwerklichen
und gewerblichen Mittelſtandes ſtellte Direktor Bünnings ſeine
reichen Erfahrungen und ſein großes Wiſſen in den Dienſt der
Technik und der Kunſt. Das heſſiſche und insbeſondere das ober=
heſſiſche
Handwerk dankt ihm reiche Förderung.
LPD. Nidda. 3. Sept. Der frühere heſſiſche Senats=
präſident
Dornſeiff ſchwer verunglückt. Während
ſeines Ferienaufenthaltes in ſeinem Hauſe im nahegelegenen
Dorfe Ranſtadt ſtürzte der 79jährige heſſiſche Senatspräſident a. D.
Karl Dornſeiff ſo unglücklich die Treppe hinab, daß er mit meh=
reren
ſchweren Rippenbrüchen in die chirurgiſche Klinik nach
Gießen gebracht werden mußte.
Butzbach, 4 Sept. Wieder Werber der Fremden=
legion
am Werk. Ein myſteriöſes Motorrad mit Beiwagen

Scheinwerfer werden die Leute zum Stehenbläben gezwungen=
Im benachbarten Marktflecken Cleeberg wurde in vergangener
Nacht ein junger Mann auf dieſe Art und Weiſe überfallen. Er
konnte ſich jedoch durch die Flucht retten. Man vermutet, daß es
ſich um Werber der Fremdenlegion handelt. Die Polizei iſt den
Leuten auf der Spur.

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24.

[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 246

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 6. September 19n1
Bilder vom Reichsparteitag in Nürnberg.

Ueberall wehen Fahnen.
Reicher Flaggenſchmuck am Frauentorgraben.

Auch die Reichswehr ni
Lagerleben in einem der Zelte, die für die

mmt am Parteitag teil.
Reichswehrtruppenteile aufgeſchlagen wurden

Opinmſchmuggler als Menſchenräuk
New York. Als der franzöſiſche 2
Champlain Anfang Auguſt in New York ein
warteten vier Opiumſchmuggler in einem Kr / mädchen
wagen auf zwei Päckchen Rauſchgift. Nachdem haushilfe
von einem Mitglied der Schiffsbeſatzung die N ſch dem Sr
richt erhalten hatten, daß die Päckchen von ein . Gervinn
Matroſen namens Rozen beim Reinigen des Se ſ8 pt.,
fes aus ihrem Verſteck entfernt worden va1) mädchen,
lockten ſie Rozen durch eine falſche Nachricht ma 18. Jal
ihren Kraftwagen, feſſelten ihn und hielten ſchu
ſeitdem zeitweiſe in New York und zeitweiſe frhilfe
Philadelphia gefangen. Als Rozen ihnen erklä Eäſt u. kle
er habe geglaubt, die Päckchen enthielten Bom rush.
und habe ſie desahlb ins Meer geworfen, folter uſ. V0
rrig nicht
ſie ihn. Die Verbrecher hielten brennende 31 S erforder
retten an ſeine Augenlider und drohten ihn
blenden. Um weiteren Qualen zu entgehen,
zählte Rozen ſchließlich, er habe die Päckchen
45 Dollar verkauft. Hierauf verſuchten

Schmuggler, von der in Frankreich lebenden F
Rozen 40 000 Franken zu erpreſſen. Frau Ro 7I
benachrichtigte jedoch die Polizei, auf deren
ſuchen die amerikaniſche Bundespolizei am D?
tag einen Mann namens Mancuſo und deſſen 7
verhaftete. Als der Gangſter verhaftet we
ſollte, mußte er von etwa 20 mit Maſchine
wehren bewaffneten Poliziſten regelrecht bela
werden. Erſt nach längerem Kampfe konnte
die Polizei feſtnehmen. Der Bundesanwalt
klärte, daß er auf Grund des ſogenannten A
ſchenraub=Geſetzes die Todesſtrafe gegen die
hafteten beantragen werde.

Rekordverſuch mit dem Tode beidl

New York. Bei einem Flugfeſt in Cleuel
ſtellte der amerikaniſche Flieger Douglas D
einen neuen Geſchwindigkeitsrekord für Landf
zeuge mit 492,675 Kilometer in der Stunde
Der ſeitherige Rekord des Fliegers Timmy W.
les betrug 490,202 Stundenkilometer. Davis w.
kurze Zeit ſpäter ſeinen eigenen Rekord vei
und verunglückte dabei tödlich.

Ungeheure Menge Dynamit geſtoll
New York. In einer Garage in, holhc.
wurden neun Fäßchen Dynamit entdeckt, Me
Mai dieſes Jahres aus einer Pulverfahri!
ſtohlen worden waren. Die Garage, die Als
ſteck für dieſe ungeheure Menge Sprengſtofl.?!
befindet ſich nur etwa zehn Meter von der
Filmſchauſpieler=Ehepaar. Douglas Fairbant.
Mary Pickford gehörenden Villa entſern,
Bande, die das Dynamit geſtohlen und in
Garage verborgen hatte, entwiſchte der Polld
letzten Augenblick.
William Bookhs Tochtet
kritt an die Spihe der Heilsaihke

Evangeline Booth,
Begründers der Heilsarmee,
n Rat zum General der Heil
jetzige Kommandeurin der
bitze der

Reich und Austand.

Rekordzahlen des Frendenverkehrs
im Juli 1934.
Berlin. Nach Mitteilung des Statiſtiſchen
Reichsamts wurden im Juli 1934 in 222 wichtigen
Fremdenverkehrsorten des Deutſchen Reichs 1,53
Millionen Fremdenmeldungen und 7,56 Millionen
Fremdenübernachtungen gezählt, d. h. rund ein
Viertel mehr als im Juli 1933. Der in dieſen
Zahlen mit enthaltene Verkehr der Auslands=
fremden
hat erheblich ſtärker zugenommen. Gegen=
über
dem 1. Juli 1933 ſind die Meldungen der
Auslandsfremden faſt um zwei Drittel auf
192 000 und ihre Uebernachtungen um mehr als
die Hälfte auf 504 000 geſtiegen. Neben dem un=
gewöhnlich
warmen und ſonnigen Wetter, der
ſtarken Werbekraft bedeutender Veranſtaltungen
(Oberammergauer Paſſionsſpiele, Richard=Wagner=
Feſtſpiele in Bayreuth) ſowie der Möglichkeit einer
vorteilhaften Ausnutzung der Regiſtermarkgut=
haben
, dürfte dieſes Ergebnis auch der wachſenden
Einſicht des Auslands in die Stetigkeit der poli=
tiſchen
Verhältniſſe Deutſchlands zu verdanken
ſein. Eine beſonders ſtarke Zunahme der Fremden=
übernachtungen
wurde entſprechend der Jahreszeit
in den Bädern und Kurorten feſtgeſtellt ( insge=
ſamt
um 26 v. H. auf 3,30 Millionen, für Aus=
landsfremde
um 93 v. H. auf 240000).

Ausſtellung Kampf und Sieg der HJ. verlängert.
Die Gebietsführung der HJ. gibt bebannt:
Wegen des großen Andranges des Publikums
iſt die Ausſtellung Kampf und Sieg der HJ. bis
einſchließlich Freitag, den 7. September, verlängert
worden. Man erwartet die Beiegſchaften der ein=
zelnen
Betriebe, ganz beſonders aber die Schul=
jugend
und jeden, der das junge Deutſchland ken=
nen
lernen möchte.

Großfeuer im Kurhaus von Rothenfelde.

Laſtzug raſt Böſchung herab.
Braunfels. An einem Laſtzug, der eine
Ladung von 300 Zentnern Tapete beförderte, ver=
ſagten
auf dem Weiherſtieg während der Talfahrt
die Bremſen, und das ſchwere Fahrzeug rannte
eine anderthalb Meter hohe Böſchung hinab in
den Wald. Mehrere Bäume wurden glatt abge=
knickt
. Dadurch wurde das Fahrzeug aufgehalten
und vor dem Umſchlagen bewahrt. Perſonen wur=
den
glücklicherweiſe nicht verletzt, jedoch iſt der
Sachſchaden erheblich.

Künftlicher Gummi auch in Rußland.
Nach den ähnlichen Berichten über künſtlichen
amerikaniſchen Gummi melden rüſſiſche Blätter,
daß in den Sowjetfabriken für ſynthetiſchen Kaut=
ſchuk
drei verſchiedene Verfahren zur Erzeugung
von Kunſtgummi benutzt werden, und daß die Pro=
duktion
in dieſem Jahr ſchon 12000 Tonnen erreicht
habe. Als wirtſchaftlichſte Methode wird jene dar=
geſtellt
, die aus einer ſpeziellen Behandlung von
Rohöl=Abgaſen ſynthetiſchen Gummi herſtellt.

Die erſte Preiskrägerin des Wekt=
bewerbs
der Reichsmuſikkammer.

iſt die in Hannover lebende Geſangsmeiſterin Ilſe
Huhn=Irmſtler, eine Schülerin des Opernſängers
Wilhelm Rabot vom Städtiſchen Opernhau=
Hannover.

Osnabrück. In der Nacht zum Montag brach
im Kurhaus zu Bad Rothenfelde (Hannover)
Feuer aus, das raſch große Ausdehnung gewann
und ſich vor allem auf den großen Kurhausſaal er=
ſtreckte
. Von dieſem griff es auf den Roten Saal
über. Beide Säle wurden vollkommen zerſtört. Erſt
vor einigen Monaten war in den Saalbauten ein

Brand entſtanden, der erheblichen Schaden an=
richtete
. Inzwiſchen waren die Säle erneuert wor=
den
. Als die Decke des großen Saales einſtürzte,
wurden von den Trümmern drei Feuerwehrleute
getroffen. Zwei von ihnen erlitten ſchwere, einer
leichtere Verletzungen. Die Urſache des Brandes
konnte noch nicht ermittelt werden.

Neueſte Aufnahme von Ayrenfurkhs Himglang=Expedikion.

Profeſſor Dyrenfurth, der deutſche Leiter der internationalen Himalaya=Expedition,
bei wiſſenſchaftlichen Arbeiten vor ſeinem Lagerzelt in mehreren tauſend Metern Höhe.

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und aus vielen tauſend einzelnen Steinen ent=
ſteht
das große, feſte Bauwerk, das für Jahr=
zehnte
ſtandhält. Nicht von heute auf morgen
läßt ſich ſo ein Haus errichten, aber nach dem
fachmänniſchen Plan des Baumeiſters wächſt es
von Stockwerk zu Stockwerk.
Auch jedes Geſchäft braucht ſolche Bauſteine
Bauſteine, die in planvoller Arbeit zu einem
feſten Werk zuſammengefügt werden: Es ſind
die Kunden, auf deren Vertrauen das Geſchäft
ruht, die Kunden, von deren Zahl die Bedeu=
tung
des Unternehmens abhängt. Je mehr dem
Geſchäft treu ſind, um ſo breiter und feſter iſt
ſeine Grundlage: je mehr gewonnen werden,
um ſo weiter läßt es ſich aus= und aufbauen.
Darum kommt für jeden tüchtigen Geſchäfts=
mann
alles darauf an, die Zahl ſeiner Kunden
zu erhöhen, und darum darf er ſich auch niemals
allein darauf beſchränken, durch gute Ware und
hohe Leiſtung für ſein Geſchäft zu werben,
ſondern er muß ebenſo folgerichtig durch die
Zeitungsanzeige ſeinen Namen den Käufern
vertraut machen. Das iſt die Vorausſetzung für
den Erfolg, das iſt der Anfang zum Aufbau!
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Cagblatt

[ ][  ][ ]

Seite 10 Nr. 246

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 6. September 1934

Spoct, Solel und Jucnen

Der Spork des Sonnkags.
Zweiter Fußballkampf gegen Polen. Europa=Leichtathletik=
Meiſterſchaften. Deutſchlands Fußballgaue im Punktekampf.
Fußball.
Die Punktekämpfe haben am letzten Sonntag begonnen. Noch
haben nicht alle Vereine eingegriffen und auch an dieſem Sonntag
iſt das Programm noch kein vollkommenes. Erſt der 16. September
wird alle deutſchen Fußballer im Kampf um Sieg und Punkte
finden. In den ſüddeutſchen Gauen iſt das Programm ebenfalls
noch ſchwach. Vollbetrieb herrſcht im Gau Südweſt. Der Gau=
meiſter
Kickers Offenbach muß hier am Bornheimer Hang gegen
den FSV. Frankfurt antreten, der Geheimtyp Eintracht Frank=
furt
ſpielt in Neunkirchen gegen die Boruſſen. Die übrigen Spiele:
Wormatia Worms Saar 05 Saarbrücken, Phönix Ludwigs=
hafen
FK. Pirmaſens, 1. FC. Kaiſerslautern Sportfreunde
Saarbrücken.
Wichtiger als die Gauligakämpfe iſt aber der in Warſchau
ſtattfindende zweite Länderkampf gegen Polen. Zum erſten Male
kreuzten unſere Vertreter im Dezember vorigen Jahres im Ber=
liner
Poſtſtadion mit den Polen die Klingen. Unſere öſtlichen
Nachbarn verrieten damals gutes Können und nur 1:0 konnten
unſere Vertreter damals ſiegen. Für das am Sonntag ſtattfin=
dende
zweite Spiel, das in ganz Polen ungeheures Intereſſe fin=
det
, erwarten wir einen weiteren deutſchen Sieg. Die deutſche
Mannſchaft ſpielt bei dieſem Kampfe in folgender Aufſtellung:
Buchloh (Speldorf); Janes (Düſſeldorf. Buſch (Duisburg); Cie=
linſki
(Hamborn). Münzenberg (Aachen), Bender (Düſſeldorf);
Lehner (Augsburg), Siffling (Waldhof), Hohmann (Benrath),
Fath (Worms). Der Kampf wird von dem Schweden Olſſon ge=
leitet
. Der deutſchen Mannſchaft wird eine recht große Zahl
von deutſchen Schlachtenbummlern, man rechnet mit 5000 deutſchen
Beſuchern, den notwendigen Rückhalt bieten. Aus dem Ausland
führen wir das Länderſpiel Tſchechoſlowakei Jugoſlawien in
Prag und das Rückſpiel um den Mitropacup zwiſchen FC. Bo=
logna
und Admira Wien in Bologna an.
Handball.
Mit dem Beginn der Handball=Gauligaſpiele wird auch an
dieſem Sonntag nur in den wenigſten Gauen zu rechnen ſein. Viel=
fach
iſt noch nicht einmal die endgültige Beſetzung der neuen Gau=
ligen
bekannt. Im Gau Südweſt werden die Ausſcheidungsſpiele
fortgeſetzt. In Schwanheim ſpielen: Tgſ. Offenbach SV.
Wiesbaden und TSG. 46 Darmſtadt Haſſia Bingen und in
Kaiſerslautern treffen ſich TV. 61 Kaiſerslautern und TV. Og=
gersheim
.
Leichtathletik.
Bei den zum erſten Male zum Austrag kommenden Europa=
meiſterſchaften
in Turin ſind 23 Nationen mit über 350 Teilneh=
mern
vertreten. Deutſchland hat mit Ausnahme des Dreiſprunges
ſämtliche Wettbewerbe beſetzt und iſt durch 25 Teilnehmer vertre=
ten
. Die Ausſichten für dieſe glänzend beſetzte Veranſtaltung, die
vom Freitag bis Sonntag dauert, ſind offen. Wir rechnen aber
damit, daß unſere Vertreter einige Titel mit nach Hauſe bringen.
So müßte ſich Borchmeyer mindeſtens eine der beiden Kurzſtrek=
ken
holen, unſere kurze Staffel ſollte, wenn alles ſonſt klappt,
nicht zu ſchlagen ſein und auch Hansheinz Sievert wird im Zehn=
kampf
, wenn er ganz auf der Höhe iſt, keinen Gegner finden, der
ihm dieſen Titel ſtreitig machen wird. Aber auch unſere übrigen
Teilnehmer haben durchweg gute Ausſichten. Wir heben noch un=
ſeren
400=Meter=Meiſter Metzner, den 400=Meter=Hürden= Rekord=
mann
Scheele und unſere Springer hervor.
Aus dem Reich ſind das Spicherer Bergfeſt und der Ritter=v.=
Epp=Gepäckmarſch in München zu erwähnen.
Tennis.
Der deutſche Tennisſport bringt zum Schluß noch zwei gut be=
ſchickte
Turniere. Das Jubiläumsturnier von Baden=Baden
ſieht zahlreiche Rangliſtenſpieler beteiligt und auch einige Auslän=
der
haben gemeldet. Ein ſehr gut beſetztes Turnier geht in
Eſſen=Hügel vor ſich. Unſere Aſſe, Gottfried von Cramm
und Marieluiſe Horn, ſind beim Turnier in Venedig be=
ſchäftigt
.
Radſport.
Zwei gut beſetzte Bahnrennen gibt es in Dresden und
Breslau. In Breslau werden die am Sonntag und Montag
verregneten Rennen nachgeholt.
Bei Wiesbaden wird die Bergmeiſterſchaft des Gaues Südweſt
auf der Strecke nach der Hohen Wurzel entſchieden.
Motorſport.
Im Taunus wird auf der 8 Kilometer langen Strecke Hohe=
mark
Sandplacken das Feldberg=Rennen wieder ausgetragen.
Ueber 273 Meldungen liegen für die zahlreichen Rennen vor, die
bei den Motorrädern zur deutſchen Bergmeiſterſchaft zählen. Bei
den Wagen fehlen eigentlich nur die Fahrer, die beim Großen
Preis von Monza beſchäftigt ſind. Beim Großen Preis von Monza
gehen ſechzehn Wagen, darunter ſechs deutſche, an den Start.
Pferdeſport.
Kurz vor Torſchluß gibt es jetzt auf den deutſchen Bahnen
noch zahlreiche Veranſtaltungen.
Auftakk in der Bezirksklaſſe Südheſſen.
Nachdem die Gauliga bereits das Rennen um die Punkte be=
gonnen
hat, tritt am kommenden Sonntag auch unſere Bezirks=
klaſſe
mit voller Beſetzung in die Kämpfe ein. Lediglich Polizei
Darmſtadt iſt ſpielfrei. Das Programm verzeichnet:
Arheilgen Al.=Ol Worms (Fink=Seckbach).
Pfiffligheim Dieburg (Spengler=Worms),
Pfungſtadt Lorſch (Enzler=Alsbach).
Walldorf Bürſtadt (Brehm=Bürgel).
Egelsbach 98 Darmſtadt (Kratzenberg=Sprendlingen).
Unbedingt reizvoll wird das Treffen am Arheilger Mühlchen
werden. wo die Wormſer Vereinigten zu Gaſte ſind. Sie haben die
Kataſtrophe, die über ſie hereinbrach, zum Teil bereits überwun=
den
und es bedarf keiner Erklärung, daß die ehrgeizigen Wormſer
wieder ans Licht der oberſten Klaſſe wollen. Bleibt abzuwarten,
wie ſich Arheilgen mit ſeinen neuen Leuten dieſem Wunſch gegen=
über
verhält. Gefühlsmäßig möchten wir auf einen knappen Sieg
der Platzelf ſchließen.
Dieburg wird es auf dem heißen Pflaſter in Pfiffligheim
kaum zu Lorbeeren reichen. Die Normannen haben in ihren letzten
Freundſchaftsſpielen ſo ſchußkräftige Stürmer herausgeſtellt, daß
die Punkte wohl zu Hauſe bleiben werden, es ſei denn, daß Haſſia
im Stillen bereits zu alter Form herangewachſen iſt.
Pfungſtadt hat am kommenden Sonntag wieder ſeine geſperr=
ten
alten Spieler zur Verfügung und wird beſtimmt eine andere
Partie liefern als am Vorſonntag. Dennoch wollen wir den Aus=
gang
gerode dieſer Begegnung offen laſſen, da Lorſch zuletzt mit
Volldampf in die Spiele ſtieg.
Die Bürſtädter Raſenſpieler werden ſich in Walldorf eben=
falls
mehr ausgeben müſſen, als in ihren letzten Freundſchafts=
begegnungen
. Immerhin möchten wir den Gäſten die beſſeren
Chancen einräumen.
Aus Darmſtadt ſind lediglich die 98er im Spiel und ſie haben
das Vergnügen, in Egelsbach die Form des mit ſo feinen Leiſtun=
gen
aufgeſtiegenen Neulings zu erproben. Kein Zweifel daß
Egelsbach mit dem gleichen Siegeswillen auch in der Bezirksklaſſe
ſchaffen wird. Sollten die Darmſtädter allerdings die Form wie
gegen Sparta Prag erreichen, dann ſollten ſie die Punkte mitbrin=
gen
können ſonſt nicht.
Die Pauſe iſt natürlich an allen Mannſchaften nicht ſpurlos
vorübergegangen, ſei es zum beſſeren, oder umgekehrt. Ueber=
aſchungen
, die aus dieſen Gründen eintreten, wird man daher
hinnehmen und auf die allmählich eintretende ſtabilere Kurve der
Mannſchaften warten müſſen.

SV. 98 Darmſtadt.

Am kommenden Sonntag begibt ſich SV. 98 mit der 1 und
2. Garnitur nach Egelsbach zu dem Neuling der Bezirksklaſſe.

Wie ſpielen fie am Sonnkag?
Die kleine Preisfrage für Fußballer.
Gerade zu Beginn der Serienſpiele iſt es reizvoll, zu ſehen,
wie unſere Fußballfreunde die augenblickliche Form der Mann=
ſchaften
einſchätzen. Wir begnügen uns diesmal damit, lediglich
den Sieger oder Unentſchieden der nachſtehenden Begeg=
uungen
auszuſchreiben. Die Einſendungen (Poſtkarte mit
nachſtehendem Schema genügt) erbitten wir bis Samstag 18
Uhr an die Sportſchriftleitung des Darmſtädter Tagblatt,
Darmſtadt. Rheinſtr. 23/I.
In der Montag=Ausgabe finden Sie die Treffer, für die wir
wieder ausſetzen:
1. Preis: 5 RM. in bar,
2. Preis: 2monatiger Freibezug des DT..
3. Preis: 1monatiger Freibezug des DT..
Sie ſpielen am Sonnkag:
Deutſchland Polen:
Wormatia Worms Saar 05:
Neunkirchen Eintracht Frankfurt:
FSV. Frankfurt Kickers Offenbach:
Phönix Ludwigsh. Pirmaſens:
Egelsbach SV. 98 Darmſtadt:
Pfungſtadt Ol. Lorſch:
Arheilgen A.=Ol. Worms:
Pfiffligheim Haſſia Dieburg:
Walldorf VfR. Bürſtadt:

Für die 98er wird dieſes erſte Spiel auf dem eigenen Gelände
und vor den temperamentvollen Anhängern des Platzvereins eine
erſte und ſchwere Probe für die ganze Runde ſein. Egelsbach hat
in ſeiner Klaſſe in der letzten Saiſon eine ſo überzeugende Rolle
geſpielt, daß man auf das Abſchneiden in der Bezirksklaſſe mit
Recht geſpannt iſt. Abfahrt: 2. Mſch. 13 Uhr, 1. Mſch. 14 Uhr
Hauptbahnhof. Für Anhänger empfiehlt ſich Sonntagskarte nach
Langen zu löſen, Ausſteigen in Egelsbach.
FSV. Groß=Zimmern Jahn 1875 Darmſtadt.
Einer alten Rückſpielverpflichtung nachkommend, müſſen die
75er am kommenden Sonntag abermals nach auswärts. Der Geg=
ner
iſt der ſehr ſpielſtarke FSV. Groß=Zimmern. Leider müſſen
die Hieſigen wieder ohne Hofmann und Lorenz antreten, die erſt
wieder in den Verbandsſpielen zur Stelle ſind. Es wird jedoch
von der Mannſchaft erwartet, daß ſie vor Beginn der Meiſter=
ſchaftsrunde
den Probegalopp in Groß=Zimmern gut beſteht.
Beide Mannſchaften fahren per Rad. Abfahrtszeiten werden
noch bekannt gegeben.
Spielerpflichtſitzung heute, Donnerstag, abends 8,30 Uhr.
Zweite Handball=Aufſtiegs=Runde.
Die Paarungen für Schwanheim.
TSG. 46 Haſſia Bingen;
SV. Wiesbaden TG. Offenbach.
Mit der zweiten Runde wird es ſchon ſpannender in den
Kämpfen, die Sieger werden beſtrebt ſein, auch ihr zweites Spiel
zu gewinnen, doch darf hier keine Ueberheblichkeit einſetzen.
Würde auch nur um Minuten der Gegner nicht ernſt genug ge=
nommen
, dann könnte leicht etwas paſſieren? Daß mit Haſſia Bin=
gen
noch gerechnet werden muß, zeigte das Spiel am letzten
Sonntag gegen Offenbach und wenn Saſſenroth zur Verfügung
ſteht, iſt mit einer geſchloſſenen Leiſtung der Haſſianer zu rechnen.
Für unſeren heimiſchen Vertreter heißt es alſo, mit der nötigen
Energie und Kampfesluſt der Sache begegnen. Wir hoffen, daß der
Darmſtädter Handball keine Enttäuſchung erlebt.
Die Offenbacher ſollten mit der Mannſchaft des SV. Wies=
baden
fertig werden.
TSG. 46 Reſ. Gr.=Bieberau.
Reſerve= und 3. Mannſchaft der TSG. 46 haben ſich Groß=
Bieberau verpflichtet. Die Spiele ſind auf vormittags 9 und 10
Uhr feſtgeſetzt, damit alle noch mit der erſten Mannſchaft fahren
können.
Für die Fahrt nach Schwanheim am Sonntag, 9. September,
laſſen wir einen Großomnibus laufen, in dem noch einige Sitz=
plätze
frei ſind. Bei genügender Beteiligung fährt ein zweiter
Wagen. Wir haben Einzeichnungsliſten für die Fahrt beim Wirt
in der Turnhalle, Friſeur Hartmann. Grafenſtr. 20, Löffler,
Sporteck Mackenſenſtraße, und Arnold, Bismarckſtraße, aufgelegt.
Für unſere Freunde und Anhänger iſt die letzte Friſt bis Freitag
abend 8 Uhr feſtgeſetzt. Der Fahrpreis iſt ſehr gering bemeſſen.
Kraffſpork.
Gaumeiſterſchaften der Bantamgewichtsklaſſe in Lampertheim.
Zu dieſen Meiſterſchaften hatte der Pol.=Sportverein Schnau=
ber
gemeldet. Die Konkurrenz, die aus acht Teilnehmern beſtand,
zeigte trotzdem harte Kämpfe Müller=Lampertheim ging
hierbei als 1. Sieger hervor. Schnauber belegte den 2. Platz Drei
ſeiner Gegner konnte Schnauber in der kürzeſten Zeit auf Schul=
ter
beſiegen. Im 1. Gang: Allmerſtadt=Lampertheim nach 3 Min.;
im 2. Gang: Moos=Neu=Iſenburg nach 2 Min.; im 3. Gang:
Jung=Frankfurt nach 2 Min.; im 4. Gang: Entſcheidung Müller=
Lampertheim Schnauber. In dieſem Kampf wurde Schnauber
nach Punkten beſiegt. Der PSV. gratuliert Schnauber zu ſeinem
ſchönen Erfolg.

Tiſchkennis.

Wöbke Darmſtadt (Spv. 98) zweifacher ſüddeutſcher Meiſter.
Am Samstag und Sonntag fanden in München die ſüddeut=
ſchen
Tiſch=Tennis=Sommermeiſterſchaften in ausgezeichneter Be=
ſetzung
ſtatt. Obwohl die Münchener Spitzenſpieler ganz hervor=
ragenden
Sport zeigten, gelang es dem Darmſtädter Spitzen=
ſpieler
Wöbke, ſich ſowohl im Herren=Einzel, als auch im Ge=
miſchten
Doppel mit ſeiner Partnerin Frl. Fahlbuſch= Ludwigs=
hafen
, ſiegreich durchzuſetzen. Beſondere Erwähnung verdient das
Endſpiel im Herren=Einzel Wöbke=Darmſtadt v. Huene= Mün=
chen
. In dieſem Spiel vermochte Wöbke in außerordentlich
zähem und ſpannendem Kampf den ſüdbayeriſchen Meiſter von
Huene 3:1 zu ſchlagen, ſo daß er wohlverdient den Titel des ſüd=
deutſchen
Meiſters nach Hauſe tragen konnte.

Olympiakurſus der Skiläufer unter Leitung von Ernſt Söllinger.
Vom 23. September bis 15. Oktober führt der Deutſche Ski=
Verband in der Führerſchule des Deutſchen Leichtathletik= Verban=
des
in Ettlingen einen Olympia=Vorbereitungslehrgang durch,
der unter der Leitung von Ernſt Söllinger, Darmſtadt, ſteht.
Der zweimalige Gewinner des 50=Kilometer=Dauerlaufs bei der
Deutſchen Ski=Meiſterſchaft, Erich Marx=Friedrichsroda, ſteht
Söllinger zur Seite. Insgeſamt nehmen 25 Skiläufer unter
Führung des mehrfachen Deutſchen Ski=Meiſters Guſtl Müller=
Bayriſch=Zell an dem Lehrgang teil.
Dem Bericht über das Reit= und Fahr=Turnier am Sonntag,
den 2. Septemher 1934, iſt bei der Nennung der Preiſe ein Irr=
tum
unterlaufen. Im Preis der Städt. Fuhrhalter, Abt. Zvei=
ſpänner
, bekam den 1. Preis und Ehrenpreis Herr Ernſt Büch=
ler
, Darmſtadt, zugeſprochen.

Gewinnauszug
5. Klaſſe 43. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterie.
Ohne Gewähr
Nachdruck verbote,

Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar ſe einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II
24. Ziehungstag
4. September 1934
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M
gezogen

2 Gewinne zu 5000 M. 325782
14 Gewinne zu 3000 M. 158186
354764 392407

254476 295622 310568 352777

20 Gewinne zu 2000 M. 33403 65678 127874 155331 189985 231gg
262720 280208 349104 394826

30 Gewinne zu 1000 M. 3197 22229 72211 94019 94521 10
173746 226956 240939 24 1414 269660 357488 366236 380353 3
88 Gewinne zu 600 M. 173 1188 19747 23613 27927 43082
84347 72452 86474 86757 94718 99276 103994 107292 115085

136663 149962 159486 171183 172846 1824 18 224096 939749340
255651 275314 283485 296984 302941 304947 311027 336470 73819
345041 348181 357216 364316 366163 367396 369 159 370448 371/45
350 Gewinne zu 300 M. 1617 2423 6220 9217 9514 11913 133
19670 21446 22584 28321 29844 33565 36592 37280 41600 z
42454 45230 45358 56901 66985 60572 62877 62972 63838
67782 68326 70003 74646 78742 84314 84480 84696 86473
103336 104187 106208 110130 110776 111849 113630 1143121
15349 115457 118157 119811 1204 18 121980 1294123 124883 19
127241 128071 131088 134976 135506 136971 138909 139478 14

141726 143894 144442 144460 144943 147264 148036 1495871
152384 153466 160160 160890 162928 170737 172655 1728331
177254 178032 178634 178539 179449 179543 178960 182068 18

In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M
gezogen

4 Gewinne zu 5000 M. 17786 212920
336543

12 Gewinne zu 2000 M. 128309 230197 243737 257494 334373

183906 188268 190763 191698 192489 194740 194973 197941
199652 200611 203606 2064 17 2056 18 206353 206910 21187491
224625 225338 225403 226665 227671 237710 245132 250638 9
255823 255921 264451 265313 271485 273008 273048 275212 294
984045 284338 286171 286292 287305 289105 289742 293889 9
297880 305581 306582 306128 306591 308786 310248 310882,31
312059 317425 318461 318939 319968 324509 331949 335542 94
351666 361630 351886 370693 370786 371717 373188 374642,3
378128 379190 379744 382635 387288 389325 391678 393069
398498 398526 399170
6 Gewinne zu 3000 M. 17630 66862 344753
28 Gewinne zu 1000 M. 4993 15649 22433 26476 60433 101804
102606 236214 260712 269547 282438 324440 328783 360327
80 Gewinne zu 600 M. 4178 16458 26769 67123 71195 8e241
116546 119948 126200 133378 147272 150657 174440 189439 200384
202686 212892 221497 224269 230853 232596 236366 239726 941391
244147 246384 279473 311 152 3162986 319803 345732 346112 35707
359984 330847 361198 362482 383286 394808 396068
300 Gewinne zu 300 M. 893 6026 6309 7893 8449 12439 1ei5
18079 18640 21454 22865 23924 25301 26603 28157 28950
34994 36860 38651 49367 60102 63685 64303 58044 63978 651
71033 71323 72833 81666 81635 82658 84499 91866 92627 g
98892 107327 113331 113362 114950 115814 117668 117822 193:
118967 124739 126987 128147 132071 143432 151461 161838 159
155847 156493 156768 158053 158699 159488 169830 160999 175
176081 176833 178869 183870 184686 186437 187596 189023 19184
195541 196324 198123 198944 199153 200560 203440 213144 21643
16896 223366 223896 224262 226467 226797 228025 236499 238
241229 242190 247452 249067 26 1067 256668 258813 269090 263
285152 267319 268372 268797 273273 276000 2824 19 284555 2057
288208 288678 290730 296234 298053 302003 302342 305314 30569
309218 314730 317423 321937 323561 329026 333389 333391 33734
340920 344 194 345028 346086 351060 35 1355 357804 369585 374
377785 379331 379720 382961 384768 387866 389101 390142 39337
393598 3965641 396909 398074 399135
20 Tagesprämien.
Auf ſede gezogene Nummer ſind zwei Prämien zu ſe 1000 79 T=dhof etwe
gefallen, und zwar je eine auf die Loſe gleicher Nummer in de mu Sch
beiden Abteilungen I und II:
70642 95869 100844 105530 133937 139022 142554 17132
292628 354282
fI.
Im Gewinnrade verblieben: 120 Tagesprämien zu 100 M
ferner 2 Gewinne zu 1000000, 2 zu 800000, 2 zu 2000, 8 z
10000, 40 zu 500), 66 zu 3000. 160 zu 2000, 324 zu 100
802 zu 500, 3296 zu 300 M.
Reichsſender Frankfurt
Kaſſel. Trier, Freiburg 251.
Frankfurt: Donnerstag, 6. September
5.45: Stuttgart: Choral, Zeit, Wetter. 5.50 u. 6.15:
naſtik. 6.40: Zeit, Meldungen. 6.50: Wetter.
Mannheim: Philharm. Orcheſter Mannheim. Ltg.: Ludwig Becke

8.10: Waſſerſtand, Wetter. 8.15: Stuttgart: Gymnaſti,
10.00: Nachr. 10.15: Nur Kaſſel: Werbekonzert. 1
Nur Kaſſel: C. Grimm: Kennen Sie Pilze? 10.35: Pral
Ratſchläge für Küche und Haus. 11.00: Werbekonzert,
11.30: Meldungen. 11.45: Sozaldienſt.
12.00: Seltenheiten aus dem Opernſpielplan auf Schallpatten,
13.00: Zeit, Saardienſt. Nachr. 13.10: Nachr. B.
Stuttgart: Kraut und Rüben auf Schallplatten. 13.50:
Nachr. 14.00: Stuttgart: Für jung und alt auf Schalll.
14.30: Wirtſchaftsbericht. 14.45: Zeit, Wirtſchaftsmeldtungl
14.55: Wetter. 15.00: Nur Kaſſel: Nachr. 15.10: Rud
ſtunde: Märchen. Einlage: Kinderlieder.
16.00: Glotterbad: Nachmittagskonzert der Kapelle Kömei
17.30: Kann Kultur organiſiert werden? Zwiegeſpkäch.
Aus Zeit und Leben. 18.15: Stuttgart: Familie und
18.25: Stuttgart: Spaniſcher Sprachunterricht. 18.45:
19.00: Nürnberg: Reichsparteitag. 21.30: Operettendialoe
nen und Muſik aus Operetten von Millöcker.
Nachr. 22.40: Nürnberg: Reichsparteitag. 23.00: Müſch
Das kleine Funkorcheſter u. die Funkſchrammeln. Ltg.: 90b
24.00: Stuttgart: Nachtmulik.

Deutſchlandſender
Welle 1571.
Deutſch andſender: Donnerstag, 6. September
5.45: Hamburg: Wetter. 5.50: Nachr. 6.00: Berlint: Gl
naſti 6.15: Tagesſpruch 6.20: Berlin: Kapelle Eo4
Praſch. In einer Pauſe gegen 7.00: Nachr. 8.00: Sp
zeit. 8.45: Leibesübung für die Frau. 9.00: Berui
Fachſchulfunk: Alfred Krupp. Werk und Vermächtns. 50r
(Aufn.). 9.40: Hauswirtſchaftlicher Lehrgang: Nahru
mittelkunde: Brot. 10.00: Nachr. 10.10: Feuertrun
Szenen aus Friedrich von Schillers Jugend. (Aufn.),
Körperliche Erziehung: Sommer= und Herbſtſpiele in der hr‟
ſchule. 11.15: Seewetterbericht. 11.30: Stunde der Sch
11.55: Wetter.
12.00: Dresden: Muſik der Dresdner Soliſten=Vereinigung
12.55: Zeitzeichen. 13 00: Farben und Klänge. /Scha1l
Anſchl.: Wetter. 13.45: Nachr. 14.00: Sperrzeit.
14.45: Glückwünſche und Programmhinweiſe. 15.00: W
Börſe. 15.15: Funkkaſperl: Fidiwau. (Aufn.). 12
Bücherſtunde: Das verſchollene Lied.
16.00: Stuttgart: Funkorcheſter. Ltg.: G. Görlich. 17.3:
nigsberg: Kampf und Opfer als Grundlage des Ordensſta
(Aufn.). 18.00: München: Reichsparteitag 1934 in Nürn
1900: Die Inſterburger Ordensfeier. Ein Heroldſpiel von.
Ueberwindung des Todes. 20.00: Kernſpruch; anſchl.:
nachrichten. 20.15: Die Berliner Philharmoniker ſpi
Dir.: O. Frickhoeffer. Soliſtin: Agnes Leydhecker. 2I
Pauſe 21.00: Gedichte. 22.00: Wetter=, Tages= und 5
nachrichten; anſchl.: Nachr. aus dem kulturellen Leben.
München: Reichsparteitag 1934 in Nürnberg. 22.4:
wetterbericht. 23.00: Himmliſche Klänge. (Schallpl)

Weiterberichl.
Der hohe Druck über den britiſchen Inſeln führt eine‟
bei uns zu freundlichem Wetter. Niederſchläge treten Me
noch vereinzelt auf.
Ausſichten für Donnerstag und Freitag: Keine weſentliche
rung des freundlichen Wetters; morgens dunſtih*
aufheiternd, warm, vorwiegend trocken.

[ ][  ][ ]

Donnerstag, 6. September

imer 246

dlatte

HeſfNeueſte Nachrichten

Die Lage des Weinbaues am Mitkelrhein.
Beaner und Frankfurker Effekkenbörſe.

73 der feſteren Haltung des Vortags machte ſich zu Beginn
der g)igen Berliner Börſe zunächſt einige Zurückhaltung
gemer r. Man verwies auf einen Artikel im Deutſchen Recht,
in der or Kursübertreibungen am Aktienmarkt gewarnt wird.
Danel wurde die Tendenz durch Gewinnmitnahmen und Glatt=
ſtellurx
beeinflußt, die überwiegend leichte Abbröckelungen zur
Folge Itten. Indeſſen iſt die Grundſtimmung nicht als un=
freund
anzuſprechen, zumal aus der Wirtſchaft wiederum einige
anregs Momente vorliegen, die allerdings in erſter Linie den
ver K). gehandelten Werten zugute kommen; dieſe Papiere
ſtehen letzter Zeit ohnedies im Vordergrund des Intereſſes, da
man On Kurſe zum Teil für zurückgeblieben hält. Am pariab=
ſen
Wa t fand die Mitteilung über einen erhöhten Stickſtoffab=
in
luguſt Beachtung. Hiervon profitierten vor allem die
en, die ½8 Prozent höher einſetzten. Von allgemein ſtimu=
en
! Momenten ſind noch die vorgeſtern bekanntgegebenen
eich ungen im Oeviſenverkehr, das Verrechnungsabkommen
e Deutſchland und Norwegen, ſowie der im allgemeinen
nde Erfolg der Leipziger Herbſtmeſſe zu erwähnen.. Zu
ve iltnismäßig widerſtandsfähigen und zum Teil ſogar ge=
Papieren gehören Braunkohlenwerte, in denen vermut=
inblick
auf das ſtärker einſetzende Hausbrandgeſchäft zum
inige Kauforders vorlagen, Rheinbraun verzeichneten
en Gewinn von 3½ Proz. Auch Kalipapiere lagen meiſt
m Rentenmarkt ſcheint vermehrter Anlagebedarf vor=
ſein
, doch bewegen ſich die Umſätze auch hier in engſten
Von den variablen Papieren notierten Altbeſitz 95,20
Von Auslandsrenten fanden auch geſtern wieder Mexi=
kere
Beachtung. Der Börſenverlauf zeigte kein einheit=
(d. Es traten Kursſchwankungen von ½ Prozent nach
eiten ein. Nur Spezialwerte beachtet. Am Rentenmarkt
auch geſtern bei kleinen Umſätzen.
Geſchäftstätigkeit an der Frankfurter Börſe hat
rachgelaſſen. Mit dem verringerten Eingang der Publi=
räge
ſetzte auch innerhalb der Kuliſſe die Zurückhaltung
Börſe war infolgedeſſen ſehr ſtill und trotz der Wider=
gkeit
der Kursentwicklung etwas nervös. Beſondere An=
lagen
nicht vor. Der Aktienmarkt zeigte ein uneinheit=
(d; beſondere Marktgebiete traten nicht mehr hervor.
duſtrie bei 148 (148½) knapp gehalten; Goldſchmidt
n vorgeſtrigen Gewinn ¼ Prozent, Metallgeſellſchaft 58
her. Feſt waren aber die ſeit längerer Zeit vernach=
* Deutſche Erdöl=Aktien mit 2½ Prozent Steigerung. Am
ſirkt gewannen Siemens ½ Proz., Schuckert und Geſfürel
zent, dagegen Elektr, Lieferungen und Lahmeyer um je
it und AEG. um ½ Prozent leichter. Auch Montan=
en
bei geringen Umſätzen uneinheitlich, aber nur wenig
Lediglich Klöcknerwerke verloren 1 Prozent auf die
meit in der Dividendenfrage. Daneben gaben Mannes=
0 Phönix je ½ Proz., Gelſenkirchen und Stahlverein je
Pry t nach, während Mansfeld 1½, Laurahütte ½ und Har=
ener
Prozent anzogen. Zellſtoffwerte waren ziemlich gedrückt,
aldE etwa 1 Proz., Aſchaffenburger bis 2 Proz. niedriger ge=
Schiffahrtspapiere bröckelten bis ¼ Proz. ab, die übri=
Sportaktien lagen jedoch gut behauptet. Im Verlaufe
erln die Kurſe mehrfachen Schwankungen, ohne daß aber
ſeſen ößere Umſätze zugrunde gelegen hätten. Die Kursent=
ſicklu
war weiterhin unregelmäßig bei Veränderungen von
ozent nach beiden Seiten. Am Rentenmarkt zogen Alt=
z
95½ (95,10) an, auch die übrigen variablen Werte lagen
as yer daneben ſetzten einige Mexikaner ihre Erhöhung bis
Pr it fort; ferner gewannen Anatolier I 8 Prozent. Am
inhe narkt war die Kursbildung ebenfalls ungleichmäßig; es
ver=n aber Erhöhungen, beſonders bei Bankaktien, ſo u. a.
rlim Handels 94½ (93), Frankf Bank 89 (86), DD.=Bank 73
1¾7X resdner 76 (74½), aber Rhein. Hyp.=Bank 106 (108).
aus en meiſt ſchwächer.
Abendbörſe nahm auf allen Marktgebieten einen
gen Verlauf. Angeſichts der Preſſeerörterungen über die
degung am Aktienmarkt hat ſich die Zurückhaltung ſowohl
ſchaft als auch der Kuliſſe noch verſtärkt. Da auch ſon=
egungen
fehlten, bröckelten die Kurſe infolge der herr=
Heſchäftsſtille weiter etwas ab, nachdem ſchon nachbörs=
Rückgänge eingetreten waren. Der Rentenmarkt lag

recht ſtill, aber freundlich.

Wirkſchaftliche Rundſchau.

er Frachterleichterungen der Deutſchen Reichsbahn zur
ördes g des deutſchen Obſtabſatzes. Die Deutſche Reichsbahn=
F7t gewährt auch in dieſem Jahre zur Förderung des Ab=
deutſchen
Obſternte und, um die Verſorgung mit Win=
erleichtern
, einen Frachtnachlaß für den Stückgutver=
friſchen
Aepfeln, Birnen und Pflaumen in der Zeit
ept. bis 31. Dez. dieſes Jahres. Die Ermäßigung beträgt
ttlich 30 Prozent.
gsanſchluß der Textilunternehmen zur Wirtſchaftsgruppe
uſtrie. Nach einer Anordnung des Reichsführers der
ppe Leder=, Textil= und Bekleidungsinduſtrie iſt die
tsgruppe Textilinduſtrie als zuſtändige Vertretung der=
Internehmer und Unternehmungen anerkannt worden,
ehenden Gewerbe in einem Fabrikationsbetriebe Waren
ionen Nr. 28 c 28d. 144c 144f, 391506, 511516 und
Statiſtiſchen Warenverzeichniſſes herſtellen. Alle natür=
1 d juriſtiſchen Perſonen der vorbezeichneten Art werden
ſchaftsgruppe Textilinduſtrie angeſchloſſen. Sie haben
b um 15. September anzumelden.
Bere Ernennungen von Fachgruppenführern und Fach=
grupr
= nterführern im Maſchinenbau. Der Führer der Wirt=
ſchaft
ppe Maſchinenbau, Otto Sack, hat im Einvernehmen mit
dem rer der Hauptgruppe 2 und dem Führer der Wirtſchaft
die inden Ernennungen vollzogen: Zum Führer der Fach=
grupxs
Lufbereitungs= und Baumaſchinen: Direktor Dr.=Ing.
rno jeßmann. Zum Führer der Fachgruppe Maſchinen für
ungs= und Genußmittelinduſtrie: Direktor Dr. O. Fahr.
vertretenden Führer der Fachgruppe Maſchinen für die
4 5= und Genußmittelinduſtrie: Direktor St. Luther. Zum
eer Fachgruppe Schwer= und Feinarmaturen: Direktor
euther. Zum Führer der Fachgruppe Holzbearbeitungs=
Dr: Pr. Dr.=Ing. Dr. med. eh. G. Schmalth. Zum Führer
S untergruppe Geldſchränke und Treſſoranlagen: Direktor
A )2ber. Zum Führer der Fachuntergruppe Walzen: Direk=
tor
Sarr.
Dervenfabrik Johann Braun AG., Pfeddersheim bei
Worm Wie wir erfahren, ſchließt das Geſchäftsjahr 1933/34
der T ervenfabrik Johann Braun AG. Pfeddersheim nach
Abſch= ungen auf Anlagen von 15 831 RM. (15 587 RM.) mit
einem arluſt von 13 825 RM. (i. V. 58 148 RM. Reingewinn),
Um 2 ſich der Gewinnvortrag von 20 248 RM. auf 6423 RM.
rmä Eine Dividende kommt alſo wie angekündigt nicht in
Prag 9 Im übrigen zeigt die Bilanz ein liquides Bild. Das ab=
belar
Geſchäftsjahr habe hauptſächlich unter den ungünſtigen
Wett erbsverhältniſſen in der Branche gelitten. Doch glaubt
die W altung, daß der geſetzliche Zuſammenſchluß der Induſtrie
im M snährſtand in Zukunft zu geſünderen Verhältniſſen füh=
ren
T Zurzeit iſt das Unternehmen mit der Verwertung der
anfa 1en Ernte gut beſchäftigt. Auch die Nachfrage nach den
Ferts; eugniſſen weiſt gegen das Vorjahr eine gewiſſe Steige=
rungg
. GV. am 26. September.
2 dafenverkehr von Antwerpen im Auauſt 1934. Im Auguſt.
41934 en 914 Seeſchiffe von insgeſamt 1 782 355 To. den Hafen
von werpen an. Das durchſchnittliche Tonnenmaß betrug
1950 0 Schiff. Die entſprechenden Ziffern für Auguſt des Vor=
jahr
2trugen 873 Schiffe und 1 845 433 To. Von den Schiffen,
die * Hafen anliefen im Auguſt 1934 waren: 263 engliſche, 187
deut / 124 holländiſche, 58 belgiſche, 54 franzöſiſche, 53 norwe=
giſch
a) ſchwediſche 33 däniſche, 12 amerikaniſche, 12 griechiſche,
10 f ſche, 8 ruſſiſche, 8 italieniſche, 6 japaniſche, 5 lettiſche, 5
portz) fiſche, 5 von Panama, 4 braſilianiſche, 4 polniſche, 4 ſpa=
jugoſlawiſche
, 2 ägyptiſche, 2 litauiſche, 2 von Tunis und
iſche

Die Weinberge im Mittelrheingebiet ſind faſt durchweg ge=
ſchloſſen
, und die Betreuung der neuen Weinernte liegt in den
Händen der Weinbergſchützen. Mit der Lage der Frühburgunder=
trauben
hat der 1934er Weinherbſt begonnen. Die Leſe der Weiß=
weintrauben
, zieht ſich noch verſchiedene Wochen hin. Wenn auch
in verſchiedenen Gemarkungen der Sauerwurm aufgetreten iſt, ſo
dürfte doch der Schaden bei dem ſtarken Behang der Rebſtöcke
nicht allzu groß ſein. Es iſt zu erwarten, daß die Winzer die
Weinernte in dieſem Jahre nicht allzu früh vornehmen, ſonbern
daß man die Trauben zur vollen Reife kommen läßt, um eine
recht anſprechende Qualität zu erzeugen. Notleſen wie in früheren
Jahren ſollen vermieden werden. Das ſtarke Auftreten der
Weſpen hat zu ſcharfen Vernichtungsmaßnahmen geführt. Das
Tafeltraubengeſchäft hat gegen das Vorjahr eine erfreuliche Be=
lebung
erfahren. Die Weinbeſtände in den Winzerkellern ſind
bei gangbaren und billigeren Weinen ſtark gelichtet, während
die beſſeren Sorten und Spitzenweine noch in recht ergiebigen
Mengen zu haben ſind. Am Mittelrhein wurden in den letzten
Tagen für ein Fuder 1933er naturreine Gewächſe 700900 RM.
bezahlt. Allgemein nimmt man an, daß die am 12. September
in Koblenz ſtattfindende Weinverſteigerung der Vereinigung von
Weingutsbeſitzern der Untermoſel, die mit 38 Fudern und 3400.
Flaſchen der Jahrgänge 1929 bis 1933 aufwartet, hinſichtlich der
Weinpreiſe für die kommenden Wochen richtungweiſend ſein wird.
Es kommen Weine aus den beſſeren und beſten Lagen von Win=
ningen
, Bruttig, Meſenich, Valwig, Ediger, Cond, Cochem und
Pommern auf dieſer Weinverſteigerung zum Ausgebot.

Vom Holzmarkk.

1. Marktbericht des Obſt= und Gemüſe=Großmarktes Weinheim
vom 4. Sept. Zwetſchen 46 Pfg. das Pfund, Birnen 1. Sorte
510, 2. Sorte 24 Pfg., Aepfel 1. Sorte 58, 2. Sorte 24
Pfg., Pfirſich 1. Sorte 813. 2. Sorte 37 Pfg., Stangenbohnen
1014, Buſchbohnen 57, Tomaten 23. Nüſſe 2028 Pfg.
Anfuhr 800 Zentner, Nachfrage gut; Verſteigerungen: Werktags
11 Uhr.
Frankfurter Getreidegroßmarkt vom 5. Sept. Am Getreide=
großmarkt
iſt die Lage im Vergleich zum Wochenanfang kaum
verändert. In Weizen hält das ſtarke Angebot an, während die
Aufnahmeneigung der Mühlen infolge des Raummangels gering
iſt. Roggen iſt weniger ſtark offeriert, da ein großer Teil von den
Landmühlen direkt aufgenommen wird. In Hafer und Futter=
gerſte
hält das knappe Angebot bei guter Nachfrage an. Für
Kleie und ſonſtige Mühlennachfabrikate wurde mit Rückſicht auf
eine bevorſtehende behördliche Regelung weiterhin keine Notie=
rung
feſtgeſetzt. Die Zurückhaltung des Handels dauert fort. In
ölhaltigen Futtermitteln hat ſich die Nachfrage weiter gebeſſert
und das Geſchäft ſoll für die Herbſtmonate recht lebhaft geweſen
ſein, wobei die Feſtpreiſe erzielt werden mit Ausnahme von
Palmkuchen, der unter den Fabrikpreiſen zu haben iſt. Biertreber
bröckelten etwas ab, die Heu= und Strohpreiſe blieben unver=
ändert
. Es notierten (Getreide je To., alles übrige je 100 Kg.)
in RM.: Weizen, 7677 Kilo, Feſtpreisgebiet W. 9: 198, W. 13:
202, W. 16: 206: Roggen, 7273 Kilo, Feſtpreisgebiet R. 9: 158,
R. 13: 162, R. 15: 166; Futtergerſte, 5960 Kilo, Feſtpreisgebiet
G. 9: 160, G. 11: 163, G. 12: 165: Hafer, 4849 Kilo, Feſtpreis=
gebiet
H 13: 158, H. 14: 160; Weizenmehl Type 790, Feſtpreis=
gebiet
W. 13: 26,90 plus 0,50, W. 16: 26,90 plus 0,50: Roggen=
mehl
Type 997, Feſtpreisgebiet R. 9: 23,00 plus 0,50, R. 13: 23,35
plus 0,50, R. 15: 23,75 plus 0.50; Soyaſchrot 12,80, Palmkuchen
13.10: Erdnußkuchen 14.,30, Treber 16,75, Heu 11,00 Weizen= und
Roggenſtroh drahtgepreßt oder gebündelt 3,10. Tendenz: ruhig.

Von fachmänniſcher Seite wird uns berichtet: Die Holzver=
braucher
, die gut zu tun haben, denn es fehlt nirgends an Auf=
trägen
, kaufen ſeit kurzem Schnitthölzer, vor allem vielfach auch
Stammware, ein. Sie ſuchen dadurch der mühſeligeren Eindeckung
ihres Bedarfs von Fall zu Fall zu entgehen. Zum Teil iſt auch
der anziehende Einkaufspreis für verſchiedene Bretterſorten der
Grund zur größeren Beweglichkeit. Es kommt jetzt nicht ſelten
vor, daß der Platzholzhandel auch von Unternehmern um Liefe=
rung
des geſuchten Schnittholzes angegangen wird, die nicht zum
Bereiche ſeiner Kundſchaft gehören. Da ausländiſches Nadelholz
nur in verhältnismäßig geringen Mengen vorrätig iſt und neue
Zufuhren im Auguſt aus den bekannten Urſachen faſt ganz aus=
blieben
, iſt der Holzmarkt faſt ausſchließlich auf die Befriedigung
ſeines jetzt erfreulicherweiſe großen Bedarfes aus den inländi=
ſchen
vorjährigen Einſchnitten angewieſen. Dieſe ſind durch die
in den letzten Tagen wiederum erfolgten Abſchlüſſe verſchiedener
Großhandlungen in Weſt= und Norddeutſchland ſtärker als ſonſt.
um die gleiche Jahreszeit beanſprucht worden, ſoweit es ſich um
Tiſchlerholz handelt. Gute oſtpreußiſche Stammkiefer brachte ab
Verladeſtation im Großhandel je nach der Zuſammenſtellung 102
bis 105 RM., ähnlich lagen die Verhältniſſe in Mecklenburg und
Landsberg a. W. Ueber die Preisentwicklung, die am Markte
guter Schneidehölzer zu erwarten iſt, gab ein kleinerer Verkauf
von etwa 500 Fm. im Bezirk Oſterode, der vor kurzem ſtattfand,
Aufſchluß. Dort zahlten die holzhungrigen Käufer ab Wald für
zwar ſtarkes, aber aus meiſt Sommereinſchlägen ſtammendes Kie=
fernholz
teilweiſe Preiſe von 44,50, 45,50 RM., in einem Falle
ſogar 47,02 RM. Ob in Oſtpreußen, wie 1933/34, wieder eine
Zuteilung von Rohholz an empfangsberechtigte Sägewerke ſtatt=
finden
wird, iſt zweifelhaft. Am Bauholzmarkt, der gut zu tun
hat, iſt eine Verknappung nicht zu erwarten. Hier liegen die
Verhältniſſe durchaus ſtabil.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Zwiſchen dem Deutſchen Reich und Chile iſt ein neuer Han=
delsvertrag
abgeſchloſſen worden, der vom Juli 1934 bis zum Juli
1935 Geltung hat. Das Abkommen, das vom chileniſchen Außen=
miniſter
und dem deutſchen Geſchäftsträger bereits unterzeichnet
wurde, enthält die Meiſtbegünſtigungsklauſel.
Der Londoner Goldpreis beträgt am 5. Sept. für eine Unze
Feingold 140 Schill. 6,5 Pence gleich 87,3818 RM., für 1 Gramm
Feingold demnach 54,2222 Pence gleich 2,80 939 RM.
Die italieniſche Regierung hat neue Einfuhrverbote erlaſſen
für alle organiſchen und ſynthetiſchen Farbſtoffe und ähnliche
chemiſche Erzeugniſſe. Einfuhr=Erlaubnisſcheine können bei dem
Finanzminiſter beantragt werden, unterliegen jedoch dem Gut=
achten
des nationalen Komitees für die Farbſtoffinduſtrie
Dalalen en rnse
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: MarStreeſe; für den Schlußdienſt: J. V.; Kark
Böhmann; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Sport: Karl Böhmann:
für Die Gegenwart Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt:
D. A. VIII. 34. 22415. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen
Sprechſtunden der Redaktion: Vormittags 121 Uhr, nachmittags 67 Uhr.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.

Berliner Kursbericht
vom 5. September 1934

Oeviſenmarkt
vom 5. Sepiember 1934

Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Lloyzd
A. E. 6.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.,
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl .

Vif
73.
76.
26.875
30.625
28.25
133.875
139.75
110.
131.25
127.
116.

We e
J. 6. Farben
Gelf. Bergwerke
Geſ.f. elektr. Untern.
Vereinigte Glanzſt.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
glöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.

Mee
148.25
61.75
112.625
145.
106.
7225
78.875
128.50
79.50
100.125
72.75
51.125

Orenſtein & Koppel
Polyphonwerke
Rütgerswerke.
Salzdetfurth Kalt
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.= Nnrb. Maſch
Baſalt Linz
Ber. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Vogel Telegr. Draht/;
Wanderer=Werke

Ka
14.50
42.375
164.
26.
41.375
128.75
68.75
15.125
129.50
30.125
98.25
102.50
129.25

Aegypten
Argentinien
Belgien.
Braſilien
Bulgarien
Canada
Dänemar!
Danzig.
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Fland

D
t gaypt. 4
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
eanad. Doll
100 Kronen
100 Gulden ſ9o
1 2.Stg.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Mk
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.

D
128
0.S7
56.545
0.184
3.047
2.542
s5.44
82.02
12,42
68.68
5.475
16.50
2.497
169.73
56.19

Brieſ
12.82
0.S77
58.,685
0.186
3.053
2.548
s5.56
82.18
12.45
68.82
5.4as
16.54
2.503
170.07
56.311

Italien
Japan
Jugoſlawien
Lettland.
Norwegen
Oeſterreich
Bortugal
Schweben
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlwal.
Türkei
ungarn
uruguah
Ver. Staaten

Währung
100 Zre.
1 9en
100 Dinar
100 Lats
100 Kronen
1100 Schilling
100 Escubos
100 Kronen
100 Franes
100 Peſetas
100 Tſch. Kr.
türk. 2
100 Pengö
1 Goldpeſo
1 Dollar

HeldBrief

21.65
5.664
79.67
62.41
48.25
11.27
64.04
gr.67
34.32 3
10.44
1.991

0.99
2.475

21.69
0.7411 0.73
5. 676
79.83
62.53
42,05
1129
64.16
81.83
34.38
10.48
1.995
1.001
2.479

Burmſtädter ans Karlondtoante Durmſtaut, omtlale dr Sressher Bunz
Frankfurter Kursbericht vom 5. September 1934.

Steuergutſcheine
Gr. IIp. 19

*.
5½%Intern
69 Baden.
69 Bahern.
6% Heſſen.
6% Preuß. S

Schätze ..
% Dt. R
Schätze.

. Wl.
Neubeſitzll
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
....
6% Baden=Baden
6%Berlin. , .b.24
6% Darmſtadt ..

68Mainz

23

4½% n Kom. Obl
6% Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf. g
68 Goldoblig
6% Landeskomm.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſchldobl. R. 11
R. 12
8% Kaſſeler Land. Goldpfbr. 90
6%Naſſ.Landesbk.
5½% Liqu. Obl
Dt. Komm. Sam=

8.6. 5.5. 34/103.5 103.55 511031, 104, 8/10211, 102. 32 99.5 99.5 38/ 97.8 97.8 1101.4 101.4 ini 221 92,5 30 89.5 27/ 90.75 B. 27/ 93 29/ 91.5 32.25 2811071 1107.5 D7 91.5 271 87.5 91.5 100.75 101 zoo), 100.1 93.5 95.2 m 4 79.25 82.25 N5 79 * /7 78.25 87.5 g2 83" I 8s 89.5 85 84.25 88.75 89.75 90 91 93 83 89 80 83 *
9 88.5 * 89.5 90.5 3 1 93.7 z
967 11112 114.251

Dt. Komm. Samm.

12onLig=Bfbr.=

6% Pfälz. Hhp.=Bl
5½%0 Lig. Pfbr.
6% Rhein. Hyp. B.
5½% Lig. Pfbr.
Goldoblig.
6% Südd. Bod=
Cred.=Bank ....

6% Mitteld.

J. 6. Farben Bondsl
5%Bosn. L.E.B.
52
L. Ibeſt.

41,%
42
42 Türk. Abmin.
49
1. Bagdad
Bollanl.
413% Ungarn 191
4½2
191
Gold=
191
*

43Aſſchon.
42 Stocholm
Aktien.

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129 132 46.25 48l. 113 116 er= 114 115.5 t I 9 2o6 221 rkel 592 57.75 äu 80.35 84.5 m 99" r. 81 86.5 ſeſ 99: 102.5 aft 1111.75 114.75 aI 250 285 n. 49.5 48 52.5 60 108 114 tr. 148.5 148.25 49.5 67 781, * 62.5 62.25 108 1 81 93 24 27.25 75.5 107 47.75 zul * 168 110 35 44.75 85 7 100.5 111.5 65), K el 6 128.25 132 42.5 5I 118 128 50 65 771, 78.75 195 40.25 19.75 9 88.25 227 235 89, 72 82 66

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*

Aa

115
49.75
248
981,
94
79.25
39.5

5

179.5
30
89.25
95
144
104.25
95
100
42
430.5
133
474/e
47.5
1114.5
677
90.55
56
62
64.75
25.25
75.5
72
150.75
103
56

117
1111/
26
30.25
52

208
215
112

88

Ca
97

48.75
244.5
90.75
100
42.4
2u0
185.5
36
971/.
160
148.75
51.5
185.25
102
41.5
133.5
26.25
128.25
46.5
48.5

71.5
94.75
118 117
64.75
n3
74.25
76
89
76
78.75
76.25
156,
106
60.5
100 99.5
73.5
117.75
1127
26.5
59

209
224
327
46

14,25
K

[ ][  ]

Seite 13 Nr. P46

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 6. September 193

Se TsrR

82)

Nachdruck verboten.

Leiſe Muſik wehte durch den Raum. Einige Paare tanzten.
Die Orchideen an ihrer Bruſt befeſtigend, hob Lydia den Blick:
Ich danke Ihnen, Harry. Ich freue mich ſo über die Orchideen.
Es war ein guter Einfall.
Ja, es war ein guter, ein vortrefflicher Einfall des närriſchen
alten Kauzes!
Lydia richtete den Blick plötzlich auf den Kellner: Bitte,
legen Sie ein drittes Gedeck auf, ich erwarte noch jemand! Sie
ſah wieder eigentümlich lächelnd Harry an, der die Augenbrauen
zuſammenzog.
Wen erwartete Lydia? Warum tat ſie auf einmal ſo geheim=
nisvoll
? Hatte ſie am Ende Adelen hergebeten, Juſtizrat Adelen?
Steil blickte Lydia ihm in die Augen: Denken Sie, Harry, ich
habe Latimer eingeladen! Ich habe ihn gebeten, zu kommen und
mit uns zu feiern!
Er umfaßte ſein Sektglas, daß es faſt zerbrochen wäre: Ja,
haben Sie ihn denn geſprochen? fragte er bleich und ſtrich ſich
über die Stirn, als wenn er einen irren Gedanken wegwiſchen
wollte.
Nein! Nicht geſprochen! Ich habe aber in allen Zeitungen
ein Inſerat aufgegeben, und ich fühle, daß er es geleſen hat und
kommen wird, ſagte ſie mit einem leiſen Jubel in der Stimme.
Sie war ganz, außer ſich vor Freude. Jetzt hob ſie ihr Glas;
Trinken wir auf ihn, Harry! Auf ihn und ſeinen Sieg! Ich be=
wundere
ihn!, rief ſie.
Die Gläſer ſtießen mit einem feinen Klang zuſammen. Er
ſchaute auf die Orchideen, während er auf ſein eigenes Wohl
txank. Sie erwartete den Dichter, und auch er ſchien ihn zu er=
warten
, er war ſchon ſo verrückt, daß er augenſcheinlich nicht im
mindeſten daran zweifelte, daß Latimer kommen würde, um neben
Lydia Platz zu nehmen. Plötzlich aber fing er zu lachen an, er

lachte und lachte wie ein Irrſinniger, es war zu toll, daß er hier
ſaß und auf ſich ſelbſt warten mußte! Sobald die große Tür ſich
bewegte, erſchrak er und blickte verſtört hin, ob Latimer jetzt end=
lich
käme.
Nein, Latimer kam nicht. Der Teufel mochte wiſſen, wo er
ſteckte, er hatte wohl etwas anderes vor, als ſich mit einer ſchön=
nen
Frau zu treffen! So leichtſinnig war Latimer nun doch nicht,
daß er ſich mit einer Frau, die er beſtohlen hatte, traf mußte
er doch damit rechnen, datz er von irgend jemand erkannt und der
Polizei übergeben wurde! Und Lydia mochte noch ſo ſehnſüchtig
auf ihn warten . . . Es war ein Bettler eingetreten, ein junger
verwahrloſter Menſch, der ſich ſcheu von Tiſch zu Tiſch ſchlich.
Der Oberkellner war ſchon im Begriff, ihn an die Luft zu beför=
dern
. Da gab ihm Lydia ein Zeichen.
Harry war aſchfahl, als der Bettler, dem Wink der Frau
folgend an den Tiſch trat, er maß ihn ſtarr. Es war ein ſchreck=
licher
faſt unheimlicher Augenblick. Konnte es ſein, daß dieſer
Menſch Latimer war? Es konnte natürlich nicht ſein, und
dennoch ſchien es ihm, daß es möglich ſei. Wer ſind Sie?
forſchte er und ſuchte nach einem Geldſtück, aber im gleichen
Augenblick wandte ſich der Bettler brüsk von ihm ab und ver=
ließ
, ohne ſich noch einmal umzuſchauen, das Reſtaurant.
Harry verzog die Lippen. Merkwürdig, ſagte er betroffen.
Lydia ſchwieg. Die hellen türkisblauen Augen ſchienen zu träu=
men
und blickten mit einem rätſelhaften Ausdruck auf das
Champagnerglas, das ſie dem Bettler anzubieten verſäumt
hatte. Nach einem langen Schweigen fragte ſie: Ob er es war?
Er war es ſicher, entgegnete er und bemerkte, daß ſich
ihr Blick plötzlich dunkel färbte, und dieſer dunkle Blick machte
ihn noch nervöſer. Er lachte auf, um ſich die Unruhe nicht an=

merken zu laſſen: Ihre Illuſion iſt entzweigegangen, Lodio
Henſel! Sie haben mit Ihrer Illuſion kläglichen Schiffbruch
erlitten! Dieſer Menſch war nicht der Held, den Sie aus ihm=
gemacht
haben, dieſer Menſch war ein kleiner verwahrloſtor
Dieb! Ein Dieb mit literariſchem Einſchlag! Ein Bettler
Ein Bettler, widerſprach ſie aufgebracht, vor dem di=
ganze
Welt den Hut abnehmen muß! Ein Bettler, dem ma=
eine
Ovation bereitete, wie ich es noch nicht erlebt habe! Wär=
er
doch bei uns geblieben!
Die Leute hätten die Augen aufgeriſſen, wenn Sie ihn ein
geladen hätten, Platz zu nehmen! Es wäre ſehr originell g=
weſen
: der Menſch mit den geflickten Hoſen neben Ihnen!=
Ich hätte mich beſtimmt nicht geſchämt, ihm die Hand
geben!
Sie hätten es ſogar fertig gebracht, höhnte er, hier
ihm zu tanzen!
Warum nicht? Ich hätte gern mit ihm getanzt, hier vo
allen Leuten! Ja, ich hätte ihn ſogar geküßt, ſogar gelüß
wenn er mich um einen Kuß gebeten hätte!
War das nun Schauſpielerei? Oder glaubte ſie wirklich da
es Latimer war, der an den Tiſchen gebettelt hatte? Es wo
von ihrer Stirn nicht abzuleſen. Und wenn ich bitten würd
mit mir zu tanzen? fragte er gebannt. Mit mir würde
Sie nicht tanzen?
Ich gebe Ihnen keinen Korb, Harry. Tanzen wirl
haben eine Spur von Aehnlichkeit mit ihm.
Aber wenn ich Sie um einen Kuß bitten würde?
würden mich doch nicht küſſen?
O doch, ſagte ſie.
Es war ein Tango, ſie drehten ſich langſam über das Opa
So dicht war ſie an ihn geſchmiegt, daß er ihren Körper u
ihr klopfendes Herz ſpürte. Er atmete den Duft ihres blonde
Haares ein, und ihre Augen waren ihm ſo nahe, daß er ſe
eigenes Spiegelbild winzig in ihren Pupillen ſah. Dief
lockende Tango war wie Raufch und Ermattung, wie ein 9
gleiten in traumhafte Tiefen. Ich liebe dieſe Lydia Henſel, da
iſt ganz klar, dachte er und fühlte ſich vor Liebe vergehen.
liebte ſie ſo innig und mit einem ſolchen Ueberſchwang,
es kaum auszuhalten war.
Die Muſik brach ab.
Als ſie an den Tiſch zurückkehrten, ſagte Lydia: Ich ha
eine große Idee. Zeigen Sie mir die Weinkellerei, wir woll
einen Bummel durch den Keller machen!
Ein verwiſchtes Lächeln zuckte um ſeinen Mund: W
für eine unſinnige Idee!
Es macht mir Spaß, ich will es!
Faſt ärgerlich widerſetzte er ſich: Es geht nicht!
ſpät in der Nacht!
(Fortſetzung folgt.)

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