Darmstädter Tagblatt 1934


21. August 1934

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Auguſt 2. Reichsmark und 20 Pfennig Ab=
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 230
Dienstag, den 21. Auguſt 1934.
196. Jahrgang

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Aufrufe des Führers.
Der Kampf um die Staalsgewalt mit dem heukigen Tag beendet. Der Kampf um das Volk
nimmt ſeinen Forkgang.
Berlin, den 20. Auguft 1934.
An den
das deutſche Bolk und die NSDAP.

DNB. Berlin, 20. Auguſt.
die NSK veröffentlicht folgende Aufrufe des Führers an
deutſche Volk und die NSDAP.:
Nationalſozialiſten, Nationalſozialiſtinnen,
deutſche Volksgenoſſen!
rin fünfzehnjähriger Kampf unſerer Bewegung um die
r in Deutſchland hat mit dem geſtrigen Tage ſeinen Ab=
3 gefunden. Angefangen von der oberſten Spitze des Reiches
lang! die geſamte Verwaltung bis zur Führung des letzten
3 befindet ſich das Deutſche Reich heute in der Hand der
enfahrt iqzu nalſozialiſtiſchen Partei. Dies iſt der Lohn für eine un=
zliche
Arbeit, für zahlloſe Opfer. Ich danke all denen, die
Ftart-13pei
ſcn durch ihre Stimme mit beigetragen haben, die Einheit
Staat und Bewegung vor der ganzen Welt zu dokumen=
Neine und unſer aller Aufgabe wird es ſein, dieſe Einheit
ertiefen und in einem ebenſo genialen wie entſchloſſenen
beharrlichen Kampfe auch den letzten Reſt unſeres Volkes
ie nationalſozialiſtiſche Idee und Lehre zu gewinnen.
Toch heute nacht ſind die Entſchlüſſe für die Durchführung
Aktion gefaßt worden, ſie ſelbſt wird mit national=
DelA iſiſcher Schnelligkeit und Gründlichkeit ablaufen. Der
uf um die Staatsgewalt iſt mit dem heutigen Tage beendet.
Kampf um unſer teures Volk aber nimmt ſeinen Fortgang.
Ziel ſteht unverrückbar feſt: Es muß und es wird der Tag
ten, an dem auch der letzte Deutſche das Symbol des
es als Bekenntnis in ſeinem Herzen trägt.
Zerlin, den 20. Auguſt 1934.
gez. Adolf Hitler.
deutsche
Parteigenoſſen, Parteigenoſſinnen!
oma
er geſtrige herrliche Sieg unſerer Nationalſozialiſtiſchen
ei iſt in erſter Linie Eurer Treue, Eurer Opferwilligkeit
Eurem Fleiße zu verdanken. Ihr habt als politiſche
Pfund Wlofer der Bewegung, als SA= und SS=Männer, als Mit=
er
unſerer Arbeiter= Jugend= und Frauenorganiſationen
igartiges geleiſtet. Erfüllt von grenzenloſem Vertrauen zu
acok 1), bin ich entſchloſſen, den Kampf um die Seele und für
zinheit des deutſchen Volkes erneut aufzunehmen und weiter
-Lndwigstr. 24
ihren. Ihr werdet in dieſem neuen Ringen um unſer Volk
n mir ſtehen wie in den 15 Jahren, die hinter uns liegen,
wie es uns möglich war, 90 v. H. des deutſchen Volkes
Nationalſozialismus zu erobern, muß und wird es uns
ſich ſein, auch die letzten 10 v. H. zu gewinnen. Dies wird
ſetzte Krönung unſeres Sieges ſein.
Berlin, den 20. Auguſt 1934.
gez. Adolf Hitler.

Der Führer an Generaloberſt von Blomberg.
DNB. Berlin, 20. Auguſt.
Der Führer hat am Montag, der NSK zufolge, an den
ſchswehrminiſter Generaloberſt von Blomberg, das folgende
hreiben gerichtet:

Reichswehrminiſter Generaloberſt von Blomberg
Berlin.
Herr Generaloberſt!
Heute nach der erfolgten Beſtätigung des Geſetzes vom
3. Auguft durch das deutſche Volk will ich Ihnen und durch Sie
der Wehrmacht Dank ſagen für den mir als ihrem Führer und
Oberbefehlshaber geleiſteten Treueid. So, wie die Offiziere und
Soldaten der Wehrmacht ſich dem neuen Staat in meiner Per=
ſon
verpflichteten, werde ich es jederzeit als meine höchſte Pflicht
anſehen, für den Beſtand und die Unantaſtbarkeit der Wehr=
macht
einzutreten in Erfüllung des Teſtaments des verewigten
Generalfeldmarſchalls und getreu meinem eigenen Willen, die
Armee als einzigen Waffenträger in der Nation zu verankern.
gez. Adolf Hitler
Führer und Reichskanzler.
Rückſendung der Skimmſcheine.
Eine Anordnung des Reichsminiſters des Innern
an die Gemeinden.
DNB. Berlin, 20. Auguſt.
Der Reichsminiſter des Innern hat angeordnet, daß die Ge=
meindebehörden
die am Abſtimmungstage vor den Wahlvorſtän=
den
ordnungsgemäß abgegebenen Stimmſcheine nicht an die Ge=
meindebehörde
des Ausſtellungsortes direkt, ſondern der Einfach=
heit
halber auf dem Dienſtweg an die Zentralbehörde, Innen=
miniſterium
, des Land’s zu überſenden haben, in dem auf Grund
der Stimmſcheine die Stimmabgabe erfolgt iſt. Das Gleiche gilt
für Stimmſcheine, die von deutſchen diplomatiſchen oder konſulari=
ſchen
Vertretungen im Ausland ausgeſtellt ſind. Auch dieſe ſendet
die Gemeindebehörde des Abſtimmungsortes auf dem Dienſtweg
an ihre eigene zuſtändige Landeszentralbehörde. Nichtbenutzte
Stimmſcheine, die von Stimmberechtigten an die Gemeindebehörde
des Ausſtellungsortes eingeſandt werden, ſind von dieſer bis auf
weiteres aufzubewahren.
Der Neichsminiſter des Innern gibt dieſe Anordnung hiermit
ſämtlichen Gemeindebehörden amtlich mit dem Hinzufügren be=
kannt
, daß eine beſondere ſchriftliche Mitteilung nicht ergeht.
Achkung! Saardeutſche im Reich!
Vor dem 31. Auguſt 1934 müſſen die Anträge auf Eintragung
in die Liſten der Saar=Abſtimmungsberechtigten bei den zuſtändi=
gen
Gemeindeausſchüſſen im Saargebiet geſtellt werden. Ohne be=
ſonderen
Antrag, der für jede Perſon einzeln geſtellt werden muß,
wird niemand in die Stimmliſten eingetragen werden. Antrags=
formulare
können von den Ortsgruppen der Saar=Vereine und von
der Geſchäftsſtelle Saar=Verein, Berlin SW. 11, Streſemann=
ſtraße
42 (Telefon Bergmann 3243) angefordert werden. Dieſe
Stellen erteilen auch jede Auskunſt in Abſtimmungsfragen. Saar=
deutſche
! Stellt alſo eure Anträge vor dem 31. Auguſt!!

Autland, Bolterbund und Juhtert3.

Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
W.H. Genf, Mitte Auguſt 1934.
Niemand zweifelt in Genf mehr daran, daß Sowjetrußland
während der großen Völkerbundsverſammlung im September in
Genf erſcheinen und in den Völkerbund aufgenommen werden
wird. Man rechnet mit dieſer Tatſache, obgleich offizielle und
abſchließende Aeußerungen von ruſſiſcher Seite noch nicht vor=
liegen
und Rußland es auch nicht für nötig befunden hat, in
formeller Weiſe ſich zum Eintritt friſtgemäß anzumelden. Aber
weil allgemein bekannt iſt, daß Frankreich hinter dieſer Kandi=
datur
der Ruſſen ſteht und daß auch England ſie heute wohl=
wollend
beurteilt und fördert, hat man hier keinen Zweifel
mehr, daß dieſer Plan auch durchgeſetzt wird. Denn Frankreich
und England haben, wenn ſie einmal gemeinſam etwas in
Genf erreichen wollten, niemals unüberwindliche Schwierigkeiten
hervorgerufen. Man muß nur daran denken, daß auch das Völ=
kerbundsſekretariat
, das die Regie der Tagungen der Vollver=
ſammlung
und des Völkerbundsrates in Händen hält, ganz
franzöſiſchem und engliſchen Einfluß unterliegt. Und wenn
Frankreich den Eintritt Rußlands wünſcht, weil es die Sowjet=
ruſſen
im Genfer Spiel gegen Deutſchland benutzen will, ſo hof=
fen
die eingeſchworenen Völkerbündler hier in Genf vor allem,
daß der Beitritt der Ruſſen den drohenden Zerfall des Völker=
bundes
verhindern und der Genfer Inſtitution wieder etwas
Auftrieb geben wird.
Dieſe Pläne der im Völkerbund bisher immer maßgebenden
Stellen ſind aber unerwartet bei einzelnen Staaten auf einen
Widerſtand geſtoßen, der noch nicht als beſeitigt gelten kann.
Führend darin iſt die Schweiz, deren öffentliche Meinung ſo=
weit
ſie nicht ſozialiſtiſch iſt, gar keinen Zweifel an ihrem Willen
läßt, ſich ſo weit wie möglich dem Eintritt Rußlands zu wider=
ſetzen
. Die Meinungen gehen nur darüber auseinander wie
weit der Widerſtand getrieben werden kann, ohne der Schweiz
ſelbſt zu ſchaden, und welche Maßnahmen zweckmäßig ſind. In
der Schweizer Preſſe wird immer wieder zum Ausdruck ge=
bracht
, daß die Schweiz ſchon dadurch eine Sonderſtellung habe,
daß ſich die künftige ruſſiſche Delegation beim Völkerbund in
Genf, alſo auf Schweizer Boden, aufhalten werde. Man be=
fürchtet
, und glaubt auch Anzeichen dafür zu haben, daß die
ruſſiſche Regierung oder die mit ihr gleichzuſetzende Dritte
Juternationale die Abſicht haben, das Zentrum ihrer euro=
päiſchen
Propaganda dann in die Völkerbundsdelegation nach
Genf zu legen. In dieſem Zuſammenhang weiſt man darauf hin,
daß die Ruſſen ja in einer Reihe der wichtigſten europäiſchen
Staaten, ſo in Deutſchland und Italien, keinerlei Propaganda=
möglichkeiten
mehr haben. Die Schweiz, die mit den Kommuniſten
ſchon früher ſehr üble Erfahrungen gemacht hat, empfindet aber
nicht den geringſten Wunſch, mit eigenen Händen dieſes bol=
ſchewiſtiſche
Neſt in Genf aufbauen zu helfen. Dabei iſt die
öffentliche Meinung in der Schweiz auch im Hinblick darauf
beunruhigt, daß der Kanton Genf ſelbſt heute eine halb kom=
muniſtiſche
Leitung hat, und daß die Beſtrebungen der Sowjet=
union
von ſeiten der Genfer Polizeibehörden ſicherlich nicht ge=
ſtört
werden.
Die Meinung iſt darin faſt einhellig, daß eine Anerkennung
Sowjetrußlands durch die Schweiz nicht in Frage kommen
dürfe. Ebenſo erwartet man zuverſichtlich, daß die Schweizer
Delegation niemals ihre Stimme für den Eintritt Sowjetruß=
lands
in den Völkerbund abgeben wird. Zweifel beſtehen nur
darüber, ob man mit Nein ſtimmen ſoll, oder ob man, da
eine Nein=Stimme doch nichts an den Tatſachen ändern würde,
ſich einfach der Stimme enthalten ſolle. Die Neue Zürcher Zeitung
hat kürzlich die Meinung vertreten, daß ein Nein der Schweiz
die Lage klären und dem Willen der Bevölkerung am beſten
entſprechen würde. Noch deutlicher äußern ſich nach dieſer Rich=
tung
das Journal de Genéve, das überhaupt führend im
Kampf gegen die Aufnahme Rußlands in den Völkerbund iſt,
und andere weſtſchweizer Zeitungen. Dabei wird auch die Frage
viel diskutiert, ob der Völkerbund überhaupt das Recht habe,

Der Tag der Volksabſtimmung in der Reichshauptſtadt.

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Seite 2 Nr. 230

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Dienstag, 21. Auguſ

Rußland ohne Erfüllung der notwendigen Formalitäten und
ohne die im Völkerbundpakt vorgeſchriebene Prüfung der Ge=
eignetheit
der Ruſſen für die Mitgliedſchaft aufzunehmen. Es
iſt bekannt, daß die Völkerbundsverſammlung in den letzten
Jahren Mexiko und die Türkei ohne formelle Anmeldung auf=
genommen
hat, während ſie bei dem eben erſt aus dem Man=
datsverhältnis
entlaſſenen Irak die Erfüllung der Formalitäten
forderte. Nach dieſen Vorgängen war natürlich zu erwarten,
daß Rußland verlangen würde, mindeſtens auf die Stufe der
Türkei und Mexikos und nicht auf die des Irak geſtellt zu
werden. Tatſächlich aber würde Rußland bei einer objektiven
Prüfung der Vorbedingungen für den Eintritt nicht beſtehen.
Weder regiert das ruſſiſche Volk ſich ſelbſt, noch hat Rußland
ſeine internationalen Verpflichtungen erfüllt. Es iſt darüber
hinaus bekannt, daß die ſowjetruſſiſche Doktrin das in Genf
geltende Völkerbundsrecht innerlich überhaupt ablehnt, und daß
die Ruſſen ein eigenes ſowjetiſtiſches Recht in Zukunft einmal
durchzuſetzen hoffen.
Eine andere Frage iſt die, ob Rußland überhaupt ernſthaft
in Genf an der Förderung und Sicherung des Friedens mit=
arbeiten
will. Die Neue Zürcher Zeitung hat vor kurzem
an eine Anweiſung Lenins an die Leiter der bolſchewiſtiſchen
Außenpolitik erinnert, die folgendermaßen lautet: Es wäre
unſere Rettung, wenn wir die Imperialiſten gegeneinander
ausſpielen könnten. Wir leben umringt von Räubern, die uns
mit ihren Meſſern bedrohen. So müſſen wir es dazu bringen,
daß dieſe Meſſer gegeneinander gezückt werden. Das Blatt
meint nach dieſem Zitat, daß die Aufnahme Sowjetrußlands
zum mindeſten als ein großes Wagnis und als ein Spiel mit
politiſchem Sprengſtoff erſcheine für das die Schweiz keine
Mitverantwortung übernehmen ſollte.
Beſonders empört iſt man in ſchweizeriſchen Kreiſen, daß
maßgebende Völkerbundsſtaaten die Abſicht zu haben ſcheinen,
die Aufnahme Rußlands hinter den Kuliſſen vollſtändig zu ver=
abreden
und die Völkerbundsverſammlung dann vor eine
vollendete Tatſache zu ſtellen. Vielfach wird in dieſen Kreiſen
auch darauf hingewiefen, daß es eine Täuſchung ſei, von Sowjet=
rußlands
Mitarbeit eine Stärkung des Völkerbundes zu er=
warten
. Der Bund würde vielmehr bei den verſchiedenſten Ar=
beiten
, ſo bei den Minderheitenfragen, geradezu lahmgelegt
werden. Natürlich würde Rußland einen ſtändigen Ratsſitz ver=
langen
und ſchon dadurch einen erheblichen Einfluß in Genf
gewinnen, der durch das Zuſammenſpiel mit Frankreich noch
verſtärkt werden könnte. Aus dieſem Grunde iſt man auch in
Warſchau von dem Eintritt Rußlands in den Völkerbund gar
nicht entzückt. Wie weit der polniſche Widerſtand allerdings
gehen wird, iſt noch nicht zu überſehen. Es heißt, daß die Polen
ſich mit dem Eintritt abfinden werden, ſofern der halbſtändige
Ratsſitz Polens praktiſch, wenn auch nicht formell, zu einem
ſtändigen Sitz gemacht wird. Auch Argentinien ſoll, wie es heißt,
zur Zeit noch entſchloſſen ſein, ſich gegen Rußlands Aufnahme
zu wenden. Eine ähnliche Haltung iſt noch bei einigen anderen
Staaten möglich. Die Kleine Entente allerdings, die lange Jahre
in Gegnerſchaft zur Sowjetunion verharrte, hat unter franzö=
ſiſchem
Einfluß inzwiſchen ihren Frieden gemacht.
Die letzten Schleier von den politiſchen Beſtrebungen, die
Ruſſen nach Genf zu bringen, ſind noch nicht gefallen. Aber die
Abſichten liegen klar genug zutage. Die franzöſiſche Politik ſetzt
ſich ſkrupellos über alle noch ſo berechtigten Bedenken, die auch
im eigenen Land immer wieder an die Oberfläche kommen,
hinweg, in der Hoffnung, durch Sowjetrußland die Genfer
Front gegen Deutſchland ausbauen und Deutſchland unter Be=
nutzung
der Völkerbundseinrichtung iſolieren und unter Druck
ſetzen zu können. Im engen Zuſammenhang mit dieſen Plänen
ſteht ja auch der Oſtpakt, der das vertragliche Fundament für
ſie bilden ſoll,
Bei dieſer Lage laſtet eine ſchwere Verantwortung auf
der kleinen Schweiz, deren moraliſcher Einfluß in Genf nicht
unierſchätzt werden darf. Bleibt die Schweiz feſt, ſo würden
vielleicht auch andere Staaten den Mut finden, dem Willen der
Genſer Großmächte zu trotzen!
Rinkelens Billa und Bankguthaben beſchlagnahmt.
DNB. Wien, 19. Auguſt.
Der Sicherheitsdirektor für das Bundesland Steiermark hat
nach einer amtlichen Erklärung Viktor Seßler=Herzinger, Groß=
grundbeſitzer
in Krieglach, zunächſt einen Betrag von 53 000 Schil=
ling
, und dem Ingenieur Franz Piſchler, Elektrizitätswerksbeſitzer
in Weiz, zunächſt einen Betrag von 103 000 Schilling als Koſten=
erſatz
für die Maßnahmen während der Aufſtandstage zur unver=
züglichen
Entrichtung vorgeſchrieben. Zur Sicherſtellung wurde
die Beſchlagnahme der den Genannten gehörenden Immobilien
verfügt.
Gleichzeitig wurde die Beſchlagnahme der Villa Dr. Anton
Rintelens ſamt Inventar im Werte von rund 70 000 Schilling
ſowie der in Steiermark liegenden Bankguthaben Rintelens durch=
geführt
.

Von Wilhelm Michel.
Der Gegenſatz zwiſchen dem alten und dem neuen Deutſch=
land
iſt unter anderem auch ein Gegenſatz der Generationen:
Nicht nur alt und neu, ſondern auch alt und jung ſtehen ſich
in ihm gegenüber. Der Wechſel dieſer Generationen (der Nach=
kriegsgenerationen
) iſt nicht mehr ein Wechſel an Jahren, ſon=
dern
eine ſeeliſche Veränderung. Dieſe Jugend iſt der lebendige
Proteſt gegen die alte Generation und ihre Lebensgeſtaltung.
So leſe ich in einem Buche Politiſche Jugend‟. Das betont
Jugendliche am neuen Deutſchland iſt überall mit Händen zu
greifen. Von jugendlichem Wagemut bis zu jugendlicher
Experimentierfreude, von jugendlicher Krieger= und Pionier=
geſinnung
bis zu jugendlicher Gewalttätigkeit und Radikalität
zeichnen ſich alle der Jugend zugehörigen Haltungen, Denk= und
Verfahrensweiſen in ihm ab. Namentlich tritt auch die Ver=
bindung
von jugendlichem Uebergehen geſtriger Werte mit der
einzigartigen jugendlichen Schöpferkraft und dem Mut zu neuem
Anfangen eindrucksvoll hervor.
Im Ganzen iſt unverkennbar, daß wir nicht nur ein er=
neuertes
, ſondern auch ein verjüngtes Deutſchland haben
nach einem aus Geſchichtstiefen ergangenen Befehl, der unzwei=
deutig
nicht nur das Fehlerhafte geſtriger Zuſtände ſondern
auch das wirkliche Wiſſen der Aelteren ihre Erfahrung zu
verlaſſen befahl. Nicht etwa, weil dieſes Wiſſen und dieſe
Erfahrung nichts mehr taugten, ſondern weil ſie mit alter,
unbrauchbarer Zuſtändlichkeit zu ſehr verfilzt waren.
Es iſt ganz ſicher, daß die jeweils Alten einen Erfahrungs=
ſchatz
der Menſchheit verwalten, der nie widerlegt worden iſt.
In Xenophons Kyrupädie, bei Livius und Thukydides findet
man Dinge über Führung, über Politik und Staat, die noch in
tauſend Jahren wahr ſein werden und deren Uebergehung nie=
mals
ungeſtraft bleiben wird. Aber ein innerſtes Geſetz der
Geſchichte will, daß von Zeit zu Zeit das tauſendmal bewährte
Wiſſen von jungen Geſchlechtern jung erlebt werde. Die Ge=
ſchichte
ſucht dadurch immer wieder das alte Wiſſen neu mit
jugendlicher Seinsweiſe und Leiblichkeit zu verbinden,
Daher ſehen manche Augenblicke der Weltgeſchichte ſo aus,
als würde in ihnen der politiſch=denkeriſche Erfahrungsſchatz der
Menſchheit vergeſſen. Aber dieſes Vergeſſen bedeutet nur, daß
er vorübergehend dem Bewußtſein entſchwindet, um im
Sein der jungen Geſchlechter neu erfahren zu werden; wobei
man daran denken muß, daß erfahren heißt; durch Fahren
9twinnen, ſo wie man von erwandern, erkämpfen, erarbeiten
pr icht,

Vom Tage.

Der ſtellvertretende Polizeipräſident von Breslau gibt bekannt,
daß er ſich veranlaßt geſehen hat, die Nummer 32 des in Nürn=
berg
herausgegebenen Wochenblattes Der Stürmer zu beſchlag=
nahmen
. Die Zeitung hatte unter der Ueberſchrift Der Ritual=
mord
von Breslau einen ausführlichen Bericht über den im
Jahre 1926 an den Fehſe=Kindern verübten Sexualmord gebracht,
der in den weſentlichen Punkten völlig unzutreffend iſt und wei=
ter
geeignet iſt, das Anſehen der Polizeibeamten in erheblichem
Maße herabzuſetzen.
Vizekanzler Fürſt Starhemberg traf am Sonntag aus Rom
in Wien ein.
Gelegentlich des erſten Jahreskongreſſes der Blauhemden
kam es in der iriſchen Hauptſtadt zu ſchweren Zuſammenſtößen, in
deren Verlauf ſechs Perſonen ſchwer verletzt wurden.
Zu der Ankündigung, daß die Reiſe des franzöſiſchen Außen=
miniſters
Barthou nach Rom auf den 10. Oktober feſtgeſetzt ſei,
wird an zuſtändiger Stelle bemerkt, daß eine Begegnung Bar=
thous
mit Muſſolini wahrſcheinlich im Herbſt ſtattfinden werde,
daß aber noch kein Zeitpunkt feſtgeſetzt ſei.
Der ehemalige Präſident der franzöſiſchen Republik und Mini=
ſterpräſident
Raymond Poincaré hat am Montag auf ſeinem
Landſitz bei Champigny in aller Stille in Anweſenheit von nur
wenigen Freunden ſeinen 74. Geburtstag begangen.
Die Vereiniaten Staaten ſind dem Internationalen Arbeits=
amt
in Genf beigetreten. Gleichzeitig wurde betont, daß die
Mitgliedſchaft im Internationalen Arbeitsamt den Vereinigten
Staaten keinerlei Verpflichtungen im Sinne der Völkerbunds=
Satzungen auferlegt.

geichsmintſret 91. Goebbeis
dankk der deutſchen Preſſe.
DNB. Berlin, 20. Auguſt.
Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda, Dr.
Goebbels, ließ durch den ſtellvertretenden Preſſechef der Reichs=
regierung
, Miniſterialrat Dr. Jahnke, der deutſchen Preſſe ſeinen
Dank ausſprechen für die vorbildliche, von verantwortlichem Geiſte
gegen Führer und Volk getragene Arbeit anläßlich der Wahlvor=
bereitung
der Volksabſtimmung zum 19. Auguſt.
der Reichsinnenminiſter dankt den Wahlhelfern.
Der Reichsinnenminiſter dankt den Wahlhelfern mit folgen=
dem
Erlaß: Die Volksabſtimmung hat mit über 43,5 Millionen
deutſche Männer und Frauen an die Stimmurne geſuhrt. Vorbe=
reitung
und Durchführung ſowie die Feſtſtellung des Endergebniſſes
der Abſtimmung haben an das Organiſationsgeſchick und die Ar=
beitskraft
der Behörden in Stadt und Land ſowie an die Arbeits=
freudigkeit
der Abſtimmungsvorſtände, denen die Entgegennahme
dieſes geſchichtlich einzigartigen Volksbekenntniſſes oblag, beſon=
ders
hohe Anforderungen geſtellt. Die glatte und einwandfreie
Durchführung der Volksabſtimmung muß um ſo höher bewertet
werden, als diesmal zwiſchen der Anordnung der Abſtimmung und
dem Abſtimungstage eine außerordentlich kurze Zeitſpanne lag.
Den zahlreichen Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen, die in
den Abſtimmungsvorſtänden und ſonſt bei Durchführung der Ab=
ſtimmung
ehrenamtlich tätig geweſen ſind, ſpreche ich Dank und
Anerkennung aus. In dieſen Dank ſchließe ich neben ſämtlichen
beteiligten Reichs=, Länder= und Gemeindebehörden die Deutſche
Reichsbahngeſellſchaft, die deutſchen Schiffahrtsgeſellſchaften ſowie
alle übrigen Verkehrsunternehmungen ein, die zur Erleichterung
der Stimmabgabe weſentlich beigetragen haben.
Der Reichsminiſter des Innern. J. V.: Pfundner.
Dreßler=Andreß dankt den Funkwarten.
In vier Sonderflugzeugen der Lufthanſa trafen Montag nach=
mittag
Funkwarte aus der Nordmark, dem Oſten und dem Weſten
auf dem Berliner Flughafen ein, um ſich zur Teilnahme an den
Funkwart=Schulungskurſen, die aus Anlaß der Großen Deutſchen
Funkausſtellung ſtattfinden, in das Zeltlager der Funkwarte beim
Ausſtellungsgelände zu begeben.
Zu ihrer Begrüßung waren die Berliner Funkwarte unter
Führung des ſtellvertretenden Gaufunkwarts von Berlin aufmar=
ſchiert
. Auch der Chef der Funkwarte, der Präſident der Reichs=
rundfunkkammer
, Horſt Dreßler=Andreß, war zu ihrer Begrüßung
erſchienen. Er überbrachte den Funkwarten die Grüße des Reichs=
propagandaleiters
Dr. Goebbels und führte dann des weiteren
aus: Ich danke Euch für die gewaltige Arbeit, die Ihr in den letz=
ten
Wochen geleiſtet habt und die ſo herrlich gekrönt wurde durch
den Erfolg des geſtrigen Tages, durch den Sieg der deutſchen
Treue dem Führer gegenüber.

* Pariſer Bogelſtrauß=Polikik
gegenüber den Alarmnachrichten aus be
Fernen Oſten.
Von unſerem A=Korreſpondenten.

Paris, 20. 20
Die Nachrichten aus Charbin und Wladiwoſtok lau em

gerade beruhigend. Die japaniſche wie auch die Soh

ſchlagen einen höchſt erregten Ton an, und die politiſ=
ſpräche
in Paris beſchäftigen ſich immer mehr mit der
keit eines Krieges im Fernen Oſten. Die Umſtände dia,
fliktes um die oſtchineſiſche Eiſenbahn und die letzten C
in Mandſchukuo ſind hier allgemein bekannt, die tief
ſachen der Spannung im Fernen Oſten werden dagege me
erörtert. Immerhin iſt die Haltung der franzöſiſchen
lichkeit der fernöſtlichen Situation gegenüber in manche AZu
ten ſchon geklärt. Und ſie verdient näher beachtet zu w
Die offiziöſen Kreiſe in Paris ſind nach wie vor
beſtrebt, ſich neutral zu zeigen. Ja, die Preſſeorgane
gierung gehen noch einen Schritt weiter, ſie leugnen
die Friegsgefahr, und zwar nicht nur für den Augenk
dern auch für die nahe Zukunft. Wer die entgegengeſe
nung äußert, verfällt leicht dem Verdacht, die ruſſophil Zol=
der
Regierung kompromittieren zu wollen und ſtatt ok kiv
urteilen, Innenpolitik zu treiben. Denn die Maſſen i Fx.
reich zeigen ſich ſofort nervös, wenn auch nur der Gede a
taucht, daß die Außenpolitik der Regierung Frankr
nur unmittelbar mit kriegeriſchen Möglichkeiten in Ve hdu
bringen könnten.
Die optimiſtiſche Auffaſſung, wonach im Fern IO
keine Kriegsgefahr beſtehen ſoll, ſtützt ſich auf die üblich Arm
mente, daß weder Rußland noch Japan auf einen Kri worh
reitet ſeien. Weder finanziell noch organiſatoriſch. Jap ſol
die Verkehrsmöglichkeiten in Mandſchukuo fehlen und tßlo
werde durch das kommuniſtiſche Syſtem paralyſiert. T gez
über ſtehen die Meldungen von großen ruſſiſchen u ja
niſchen Truppenkonzentrationen, die nicht beſtritten Herde
können. Man betont hier beſonders die Bedeutung der ſiſch
Luftſlotte. Die Rolle der Luftwaffe in einem moderne Ferie
ſoll Rußland überhaupt im gegebenen Falle, einen Bortell
ſichern.
Es heißt hier, daß Amerika ſich der Situation Frübe
eine auffallend große Zurückhaltung auferlegt von iglant
wird das Gegenteil behauptet. Intereſſant iſt auch, in elchem
Lichte die japaniſche Preſſe die ruſſiſch=franzöſiſche An verung
darſtellt; ſie ſpricht von einer ruſſiſchen Rückendeckung ir itro,
ohne die europäiſche Sicherheitsfrage und Frankreich Sie
heitspolitik ernſt zu nehmen.
Die franzöſiſche Linkspreſſe zeigt ſich ſehr ruſſen indlit
und ſchreibt Japan nur aggreſſive Pläne zu. Sie for t,
die Mächte in den ruſſiſch=japaniſchen Konflikt eingren un
Frieden ſtiften ſollen. Sie befriedigt damit ihre bolſche iſch
Sympathien und erſchwert gleichzeitig die Lage der Rern
Die ruſſiſch=japaniſche Spannung
wegen des Verkaufs der Oſtchineſiſchen 1hn
EP. Tokio, 20. fgut.
Nach einer Mitteilung des Außenminiſteriums *d d
japaniſche Regierung in Moskau gegen die Veröff ichun
der ruſſiſchen Bedingungen für den Verkauf der Oſte ſiſche
Bahn durch die offizielle Sowjet=Nachrichten=Agentur Iſprut
erheben. Dieſer Einſpruch ſtützt ſich auf eine zwiſf d
ſowjetruſſiſchen und japaniſchen Unterhändlern getrof! V

einbarung, wonach der Preis für die Bahn nicht ver milic
werden ſollte.
Neue VBerhafkungen von ruſſiſchen Bahnange Aielt.
EP. Moskau, 20. Fuſ.
Nach einer Meldung aus Chabarowſk haben die n ſchun
ſchen Behörden drei weitere ſowjetruſſiſche Angeſtellte de haM
verhaftet, womit die Geſamtzahl der unter der Anklage Sahd=
tage
ſtehenden Verhafteten auf über 50 geſtiegen iſt.
Verhafteten ſind durchweg führende Beamte, darunter
tionsvorſteher und der Leiter des geſamten Frachtverkel

Manche von den Alten pflegen in ſolchen Augenblicken der
Geſchichte zu verzweifeln. Sie ſehen, daß die Ueberlieferung
des Wiſſens von Bewußtſein zu Bewußtſein ausfällt und
damit, glauben ſie, geht die neue Generation des alten Wiſſens
verluſtig. Aber es ſchwindet in ſolchen Augenblicken nur die
bisherige Lehrbarkeit, die bequeme, gewohnte Mitteilbar=
keit
der Erfahrung. Die Vorbeſtimmtheit der Jungen zu dieſer
Erfahrung bleibt jedoch beſtehen ähnlich wie der abgeerntete
Acker vorbeſtimmt bleibt, dieſelbe Frucht zu tragen wie im letzten
Jahr. Die Erfahrung wird in ſolchen Lagen nicht durch Lehre
weitergegeben. Sie wächſt neu aus dem Boden hervor, ver=
mittelſt
einer neuen Einſäung, und regelmäßig kommt dann
auch der Augenblick, da die neugewachſene Erfahrung ſich als
die alte, als die ewige Kollektiv=Erfahrung der Menſchheit
wiedererkennt. In dieſem Augenblick ſtellt ſich auch das alie
Lernen und die unmittelbare Uebertragung der Erfahrung von
Bewußtſein zu Bewußtſein wieder her,
Zunächſt aber iſt das Eine wichtig, daß Zeiten des Um=
bruchs
, wie wir Deutſche ſie heute erleben, durch eine Ver=
feindung
der Generationen gehen müſſen. Sie iſt der bekannten
zeitweiſen Entzweiung zwiſchen Vater und Sohn vergleichbar,
Die Jungen lehnen die Alten als im Augenblick unbrauchbar
ab, und ſie werden das ſolange tun, als Wiſſen und Bewußtſein
noch nicht neu in ihnen gewachſen ſind. Die Alten (wenn ſie
wirklich Wiſſende ſind) haben dieſe Haltung der Jungen zu
achten als eine Gewähr für ein organiſch richtiges Wieder=
erſtehen
des alten Wiſſens aus einem neuen Sein, aus neuer
Erde‟. Sie haben zu beherzigen, daß mit der trotzigen Alters=
abwehr
der Jungen nicht etwa die Sache der Jugend, ſondern
in voller Wahrheit die Sache des gemeinſamen Lebens gefördert
wird. Sie haben ſich in einem lebensreichen Zuwarten zu ge=
dulden
, bis der unabkürzbare und lebensnotwendige Prozeß
bei den Jungen zu ſeinem Ziel gelangt iſt, nämlich zur Aus=
bildung
eines neuen, lernfähigen und dem neuen Geſtaltungs=
geſetz
echt zugehörigen Bewußtſeins im nachwachſenden Geſchlecht.
Sie haben dieſe keineswegs tote und paſſive, ſondern für ſie höchſt
ereignisreiche Wartezeit damit auszufüllen, daß ſie das Geheim=
nisvoll
=Einmalige in dieſem nachwachſenden Geſchlecht (alſo den
neuen geſchichtlichen Geſtaltungsantrieb, der mit ihm einherkommt)
ſehr ernſthaft anſchauen und in ſich aufnehmen. Denn Jugend iſt,
mitten in ihren Fehlgriffen, niemals bloßes Irren, ſie iſt immer
zugleich eine berechtigte neue Geſchichtsgeſtalt; und Alter iſt nie=
mals
bloßes Wiſſen, es iſt immer zugleich mit verbrauchter Form
verknüpft. Alſo müſſen beide, Alter und Jugend, in einer Zeit, da
die Jugend führt über ein Bisheriges hinausgelangen und
genau in dem Augenblick, da die Jugend zum neuen Bewußtſein
gelangt und das Alter das neue Geſtaltungsgeſetz (bei Hegel hieß

es: die neue Vernunftform) bejaht, treffen beide zu ner
barer Begegnung zuſammen.
Glaubt nicht, Deutſche, daß dies leere theoretiſche Betu
ſind! Unzählige deutſche Menſchen denken heute über
gen, in dieſen Bahnen. Nehme keiner das Problem leicht
hier die Rede iſt! Glaube keiner von den Alten, die Jug
eines Tages wieder zu ihm ſtoßen unter der eindeutigen
Pater peccavi; auf alle Fälle wird ein Pater pecca
bei mitſchwingen. Und glaube keiner von den Jungen,
Sache und die Sache des Neuen Deutſchland durch mutwi Falde.
dehntes Beſtehen auf die Haltung des Anſturms in alle
ein fördern zu können; die Frage wird ergehen: Was he4
der Zeit gemacht, die dir zum Einwandern in altes 2/
gönnt war?; und vor dieſer Frage gilt es, mit Ehren z1 A.
Es iſt ein großes Problem, ob im Neuen Deutſch
fruchtbare, einſtweilige Verfeindung unter den Genera
lange dauern muß, bis alle Alten verſchwunden ſind.
vierzigjährigen Wanderung des Judenvolkes durch die *

man geſagt, ſie ſei nötig geweſen, damit die ganze alte G!4
die noch Aegyptens Fleiſchtöpfe und Aegyptens Sklaver 2N
dahinſterbe und ein verjüngtes Volk den Boden des P
Landes betrete. Steht die Sache auch ſo für uns? Mit and
ten: Iſt es Fügung unſres Schickſals, daß die Alten
Reich nicht mehr fruchtbar eingeſetzt werden können? Be=
heute
oft gehörte Wort Das Dritte Reich iſt der
Jugend!, daß die Alten nur als Laſt in die deutſche Zu
genommen werden? Daß Bewußtſein, Erfahrung, über
typiſche Altersfunktion der Einſichtsbildung keine Ausſt
demnächſt zu ihrem Einbau ins Neue Reich zu gelangen.
heutige Wende im Abräumen bis auf den blanken Boden.
gehen muß und nichts in die Zukunft mitnehmen dar
ewig fruchtbare Scholle? Erfüllt von der kompromißlole.
riſchen Haltung des politiſchen Soldaten, mit heißer
Deutſchlands Zukunft und zu Deutſchlands Berufung.
Deutſchlands Jugend, ſagt ein junger Menſch dieſer 2
die Sache ſo, daß nur Menſchen dieſer Haltung im Ne
brauchbar ſind? Die Marſchierer alſo, wie eine neu.
nung ſagt?
Mir ſcheint, ſo iſt es nicht gemeint und nicht gefug!
ſelber als Marſchierer bezeichnet, gibt zu erkennen.
das Vorhandenſein von Befehlsſtellen rechuet. Das Du
tiſche Jugend ſpricht aus, daß aus Charakter und 9a."
noch keine politiſche Schicht entſteht, und ein Oberge
der Hitlerjugend ſagte jüngſt über den Deutſchen, dei
ſinnung hat das Folgende: Da er über den Charalte"
auskommt, gehört er ſeit je auf dem Schachbrett De=

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sas Aasland int Toſimang.
merkung der Abſtimmung als nakionale Demonſtrakion. Mit dieſem Deutſchland muß man kechnen.
Auch Frankreich kann ſich dem Eindruck des Abſtimmungsergebniſſes nicht enkziehen.
klar ſein, daß die Hoffnungen auf ein baldiges Ende des natio=
Die Vollmachten vom Bolk.
nalſozialiſtiſchen Regimes endgültig begraben werden können.

M
1



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W

ſich ſehr ruſenzuu

Der erſte Rauſch der Begeiſterung iſt verflogen. Die nüchterne
eberlegung tritt wieder in ihr Recht. Das Merkwürdige aber iſt
bei, daß auch ſie in der Beurteilung und Einſchätzung der Ab=
mmung
genau zu dem gleichen Ergebnis kommt. Es war früher
nmal eine beliebte Methode, Wahlarithmetik zu treiben und an
n Zahlen ſo lange herumzugeheimniſſen, bis ſich irgendwelche
hrſätze daraus ableiten ließen. Das hat heute gar keinen Sinn
ehr. Die Tatſache, daß Adolf Hitler für ſich allein mehr Stimmen
kommen hat als vor zwei Jahren vor der Präſidentenwahl die
ei Kandidaten zuſammengenommen, redet eine ſehr deutliche
grache, ſo daß jedes Wort der Erklärung eigentlich überflüſſig
jre.
Deshalb liegt auch gar kein Grund vor, über die reichlich vier
illionen Nein=Stimmen mit verlegenen Ausreden hinwegzu=
hen
oder ſie gar totſchweigen zu wollen. Wir müßten nicht das
elk der Eigenbrötler ſein das wir nun einmal ſind
inn nicht gerade bei der Gelegenheit einer ſolchen Abſtimmung
r Geiſt, der ſtets verneint, ſich ſein Recht ſuchen
ullte. Es gibt Menſchen, die immer nur glücklich
md, wenn ſie gegen den Strom ſchwimmen. Sie
ben auch diesmal aus negierender Oppoſitionswut mit Nein
ſtimmt. Aber das ſind ſelbſtverſtändlich nicht die einzigen. Der
inzler hat im Laufe ſeiner Regierung oft genug darauf hinge=
eſen
, daß er nicht zaubern könne, daß er im Gegenteil manchmal
m einen mehr tun müſſe, um dem andern zu helfen, und daß bei
e wirtſchaftlichen Umgruppierung gelegentlich der einzelne
iden müſſe. Wer will das beſtreiten. Wenner dann hin=
ht
und mit Nein ſtimmt, dann iſt das kleinlich,
Cer immerhin menſchlich verſtändlich. Wennaber die ande=
n
, die ſich an der Wiedereroberung des Aus=
ndsmarktes
zerreiben, nun ihre Erregung
er den Widerſtand des Auslandes mit einem
ein=Zettel abreagieren, ſo iſt das kindiſch,
il ſie nach einer ſehr falſchen Richtung ſtoßen.
r ſie iſt dieſe Wahl nur ein Ventil geweſen, durch das ſie ihrer
E ttäuſchung Luft machen konnten. Aber ebenſo ſicher iſt, daß ſie
jht grundſätzlich abſeits ſtehen, daß alſo ein größerer Teil von
ien nicht die Abſicht gehabt hat, dem Kanzler die Vollmachten
indſätzlich zu verweigern, um die ja eigentlich der Kampf ging.
eiben ſchließlich noch kleine Grüppchen von Unbelehr=
ren
und marxiſtiſchen Splittern, die aber doch, ge=
ſſen
an der Millionenzahl der Ja=Stimmen, zur Bedeutungs=
gkeit
zuſammenſchrumpfen. Und deshalb bleibt der 19. Auguſt,
ade wenn man die Nein=Stimmen richtig einſchätzt, ein Tag von
Itgeſchichtlicher Bedeutung. Denn noch niemals hat ein Volk zu
iem Führer ein ſo unbegrenztes Vertrauensvotum abgelegt und
i gleichzeitig ſo unbegrenzte Vollmachten übertragen.
Vollmachten, die von keiner Seite angefochten werden. Denn
Rohſtur eigoen ; Entſcheidende iſt, daß diesmal auch im Ausland die Abſtim=
ng
in ihrer vollen Bedeutung als nationale Demonſtration vor
ganzen Welt gewertet wird. Die fremden Zeitungen
ſen Taktik auf lange Sicht getrieben, wenn ſie ſchon ſeit Tagen
ihren Stimmungsberichten zum Ausdruck kommen ließen, daß
mit einem einſtimmigen Vertrauensvotum für Adolf Hitler
neten. Sie hatten dann um ſo eher die Möglichkeit, nachher
Nein=Stimmen praktiſch auszuwerten. Aber alle dieſe
berlegungen ſind ihnen doch im entſcheiden=
n
Augenblick zu kompliziert geweſen. Sie können
3t leugnen, daß die Abſtimmung geheim und korrekt war. Sie
nen alſo ihre Behauptungen von dem Wahlterror in Deutſch=
d
nicht mehr aufrecht erhalten. Sie müſſen vielmehr mit ganz
nigen Ausnahmen anerkennen, daß Adolf Hitler das
utſchland von 1934 bedeutet, daß er berechtigt iſt,
Namen Deutſchlands zu ſprechen und daß man dieſes Deutſch=
.d nicht das verlogene, das ſich aus den verzerrten Schilde=
igen
der Emigrantenpreſſe ergab als politiſcher Faktor in
diplomatiſche Rechnung der Zukunft einſetzen muß.
Und das iſt die große außenpolitiſche Wirkung der Abſtim=
ng
, daß ſie an ſich nur ein innenpolitiſches Geſicht hatte, aber
in durch die Eindrücke, die ſie auslöſte, auch die zwiſchenſtaat=
den
Beziehungen beeinfluſſen mußte. Wir ſind ja manches an
ißverſtehen und Mißverſtehenwollen gewohnt und deshalb iſt
nicht ausgeſchloſſen, daß auch in den Pariſer und Londoner
daktionsſtuben die Zweckpolitik ſich wieder der Stimme der
rnunft gegenüber durchſetzt. Aber darüber muß ſich eben jeder

Frei und ohne jeden Zwang hat das deutſche Volk ſich zu ſeinem
Führer Adolf Hitler bekannt, bereit, ihm auf ſeinem Weg zu fol=
gen
. Der Block des 65=Millionenvolkes mitten in Europa iſt wie=
der
mahnend in die Erſcheinung getreten und ſollte eigentlich mit
eindringlicher Deutlichkeit zeigen, daß der wahre Frieden
nicht gegen, ſondern nur mit Adolf Hitler gefun=
den
werden kann. Wir müſſen abwarten, wie weit ſich dieſe
Erkenntnis jenſeits unſerer Grenzen durchſetzt. Inzwiſchen bleibt
aber bei uns das Rad der Entwicklung nicht ſtille ſtehen. In ſei=
nem
Aufruf an das ganze Volk hat Adolf Hitler bereits ange=
kündigt
, daß er weiter darum ringen werde, die Einigung im
deutſchen Volk zu vertiefen und auch die letzten Reſte für den
nationalſozialiſtiſchen Staat zu gewinnen.

Das Pariſer Echo.

EP. Paris, 20. Auguſt.
Die franzöſiſche Preſſe, die ſich noch am Sonntag felſenfeſt
davon überzeugt erklärte, daß die Volksabſtimmung eine noch
größere Mehrheit für den Führer und Reichskanzler bringen
werde als jede vorhergehende Abſtimmung, zeigt ſich heute nicht
wenig überraſcht über den geringfügigen Rückgang der Ja=
Stimmen, den die geſtrige Wahl ergeben hat. Die gleichen Blätter,
die vorher in ſeltener Einmütigkeit der Abſtimmung jede politiſche
Bedeutung abſprach, ſtellen ſich jetzt plötzlich auf den gegenteiligen
Standpunkt und entdecken zahlreiche Dinge, die man angeblich
aus den Stimmziffern herausleſen könne. Meiſt kommen ſie zu
dem Schluß, daß das Anſehen Hitlers bei der deutſchen Bevölke=
rung
im Schwinden begriffen ſei. So z. B. der Matin, wäh=
rend
der Berliner Berichterſtatter des Journal behauptet,
das Abſtimmungsergebnis ſei für die Nationalſozialiſten eine
glatte Enttäuſchung. Immerhin muß er zugeben, daß Adolf Hitler
und ſeine Regierung einen überlegenen Sieg davongetragen hat,
um ſein Werk der politiſchen und militäriſchen Aufrichtung fort=
zuſetzen
. Der Korreſpondent proteſtiert gegen diejenigen, die den
Verſuch gemacht hätten, zu beweiſen, daß Hitler ein Diktator ſei,
der ſich nur mit Gewalt an der Macht halte. Im Gegenteil, das
deutſche Volk ſei ſtolz darauf, von Hitler befehligt und geführt zu
werden. Es billige rückhaltlos ſeine geſamte Innen=, Außen= und
Militärpolitik.
Das radikale Oeuvre, das in den letzten Tagen am lau=
teſten
geſchrien hatte, daß der Abſtimmung keine politiſche Bedeu=
tung
zukomme, erklärt jetzt, die einzig wichtige Frage ſei, welche
Politik der Nachfolger Hindenburgs gegenüber Oeſterreich und
Mitteleuropa, gegenüber Italien, Rußland und beſonders Frank=
reich
einſchlagen werde. Daß Deutſchland nationalſozialiſtiſch ſei,
ſei ſeine eigene Angelegenheit, Frankreich dagegen ſei vor allem
daran intereſſiert, welches die außenpolitiſche Haltung dieſes natio=
nalſozialiſtiſchen
Deutſchlands ſein werde.
Der Berliner Berichterſtatter des Paris Midi ſchreibt,
das wichtigſte an der Volksabſtimmung ſei die Tatſache, daß
Deutſchland nicht nur rückhaltlos die Politik Hitlers billige, ſon=
dern
ihm auch für die Zukunft blindlings eine grenzenloſe Macht
übertragen habe. Mit dieſem Deutſchland müſſe Frankreich rechnen
und nicht mit der geringen Minderheit, die ſich am Sonntag ge=
zeigt
habe. Das deutſche Volk glaube an Hitler. Selbſt wenn die
Zahl der Unzufriedenen noch größer würde, wäre es ein Irrtum,
von einer Diktatur Hitlers zu ſprechen. Denn es ſeien mindeſtens
drei Viertel des deutſchen Volkes, die dieſe Diktatur ausübten.
Der Temps konſtruiert aus dem Ergebnis der Volks=
abſtimmung
eine Niederlage des Führers heraus, indem er die
unbewieſene Behauptung aufſtellt, Hitler habe gehofft, nahezu alle
Stimmen auf ſich zu vereinigen. Dies ſei ihm nicht gelungen. Im=
merhin
bleibe die Tatſache beſtehen, daß Hitler heute der einzige
Führer Deutſchlands ſei.
Eine obiektive Skellungnahme des Reukerbüros.
London, 20. Auguſt.
Nach allgemeiner Meinung in politiſchen Kreiſen Londons
beſteht kein Grund zu der Annahme, daß Hitler in irgendeiner
Weiſe ſeine Beliebtheit bei der großen Maſſe des deutſchen
Volkes eingebüßt hat. Das iſt ein pſychologiſches Wunder, wie
man es in der modernen Geſchichte noch nicht erlebt hat. Mit
dieſen Worten charakteriſiert die halbamtliche engliſche Nach=

Nr. 230 Seite 3
richtenagentur Reuter den Eindruck der Sonntagsabſtimmung
in amilichen Kreiſen Londons.
Andererſeits fehlt es natürlich nicht an Verſuchen, die ge=
ringfügige
Zunahme der Nein=Stimmen ſeit dem letzten
November zu unterſtreichen und ihr eine beſondere Bedeutung
zu geben, wobei ſich beſonders der ſozialiſtiſche Daily Herald
hervortut. Dieſes Blatt bringt es fertig, ſeinen Leitartikel mit
Hitlers Untergang zu überſchreiben, muß aber gleichzeitig zu=
geben
, daß der Führer von einer überwältigenden Mehrheit in
ſeinem Amt beſtätigt worden iſt. Im allgemeinen jedoch führen
die Blätter den Zugang an Nein=Stimmen in Weſtdeutſchland
vornehmlich auf katholiſchen Einfluß zurück.
Darüber hinaus jedoch darf feſtgeſtellt werden, daß dieſe
vier Millionen Nein=Stimmen den 38 Millionen Ja=Stimmen
auch in den Augen Englands erſt ihre beſondere Bedeutung
geben: Sie beweiſen eindeutig, was in den Blättern auch
wiederholt hervorgehoben wird, daß dieſe Volksabſtimmung
eine freie und ungehinderte Wohl war und die 38 Millionen
Stimmen für Hitler aus völliger und tiefſter Ueberzeugung ab=
gegeben
wurden.
Barlamenkariſche Wahlüberlegungen
der fasciſtiſchen Preſſe.
DNB. Mailand, 20. Auguſt.
Die italieniſchen Blätter bringen lange, Berliner Berichte
über die deutſche Abſtimmung. Ihr Ergebnis wird, um mit der
Stampa zu ſprechen, als ein unzweifelhafter Wahlerfolg von
weiteſten Ausmaßen hingeſtellt. Corriere della Sera ſpricht
von dem abſolut poſitiven Ausgang der Volksabſtimmung. Die
Blätter verſuchen gleichwohl dieſen abſolut poſitiven Ausgang mit
Hinweiſen auf die Geſchehniſſe ſeit der letzten Volksabſtimmung
und auf die ſtarke Propaganda zu verkleinern. Die Ueberlegung,
daß es ſich bei der letzten Volksbefragung um die außenpolitiſche
Haltung der Nation, diesmal um eine innerpolitiſche Frage han=
delte
, findet ſich in keinem Blatt. Die Gazetta del Popolo geht
in ihren Feſtſtellungen am weiteſten. Sie ſchreibt in einem aus=
führlichen
Berliner Bericht, über die machtvolle Solidarität der
nationalſozialiſtiſchen Regierung ſei zwar nicht zu diskutieren,
aber Zahlen bewieſen doch, daß Hitler, verglichen mit den letzten
Wahlen, empfindlich an Boden verloren habe. (!) Der Maſſa=
gero
fälſcht ſogar die Zahl der Wahlbeteiligung von 95,7 v. H.
in nur 91,2 v. H. um. An dieſen Bericht anſchließend bringt der
Meſſagero einen Auszug aus der Sunday Times mit noch
tendenziöſeren Betrachtungen zur deutſchen Volksabſtimmung.
Wiener Skimmen zur Volksabſtimmung.
Die maßgebende Wiener Preſſe, die an Montagen keine Mor=
gen
=Ausgaben hat, ſondern erſt nachmittags erſcheint, beſchäftigt
ſich ausführlich mit dem Ergebnis der Abſtimmung in Deucſchland.
Im allgemeinen iſt die Tendenz feſtzuſtellen, den imponierenden
Ausgang dieſer Wahl, die die großartige Geſchloſſenheit des deut=
ſchen
Volkes um ſeinen Führer bewieſen hat, durch kleinliche Kritik
an der Zahl der Nein=Stimmen zu verdunkeln.
Das Neue Wiener Tagblatt ſchreibt in ſeiner Abendausgabe:
Der Verlauf der Abſtimmung zur Volksbefragung über die Ueber=
tragung
der Macht des Reichspräſidenten an den Reichskanzler
Adolf Hitler hat die Hoffnungen der Nationalſozialiſten beſtätigt.
Wenn ein Politiker 89,9 der abgegebenen Stimmen für ſich gut=
ſchreiben
kann, ſo iſt an dem Ergebnis und an dem Erfolg nichts
zu deuteln.
Die Wiener Neueſten Nachrichten geben u. a. in ihren Ber=
liner
Berichten die Aeußerungen der Parteikorreſpondenz der
NSDAP. wieder, daß das Ergebnis der Abſtimmung ein über=
wältigendes
Vertrauensbekenntnis des deutſchen Volkes zu ſeinem
Führer Adolf Hitler ſei, daß die Weltgeſchichte kein Beiſpiel einer
ſolchen Vertrauenskundgebung für ein Staatsoberhaupt kenne, daß
Hitler mehr als das Doppelte der Stimmen erhalten habe, die
bei der letzten Reichspräſidentenwahl Hindenburg auf ſich ver=
einigte
und daß man aus dem Vergleich der Zahl der Nein= Stim=
men
am Sonntag, an dem das Volk in vollkommener Freiheit ab=
geſtimmt
und ſeinen Willen kundgetan habe, mit der ſrüheren
Zehnmillionenzahl der Gegner der nationalſozialiſtiſchen Bewe=
gung
und den 40 Millionen für den Führer abgegebenen Stimmen
erkennen könne, was dieſer 19. Auguſt für das Einigungswerk der
deutſchen Nation bedeute.
In dem Ergebnis der geſtrigen Abſtimmung ſieht die ſchwei=
zeriſche
Preſſe ganz allgemein eine Beſtätigung ihrer bereits
vor der Abſtimmung geäußerten Anſicht, daß eine überwältigende
Mehrheit für den Führer erzielt werde. An dieſer Meinung könne
auch die Zunahme der Nein=Stimmen gegenüber der November=
Abſtimmung nichts ändern.
Die polniſche Preſſe ſtellt das Ergebnis der geſtrigen
Volksabſtimmung in den Vordergrund ihrer Erörterungen. Alle
Blätter ſprechen von einem Sieg des Führers, der geſtärkt und ge=
feſtigt
aus dem Volksentſcheid hervorgehe. Beſonders wird unter=
ſtrichen
, daß die Abſtimmung ſauber und tatſächlich geheim war.

n Figuren, die nur geſchoben werden. Er iſt durch und durch
oldat, und immer in dem Augenblick, wo anſtelle eines Stra=
gen
der Nur=Soldat ſteht, iſt der Soldat zum Landsknecht degra=
kert
... Alles und jedes betrachtet er vom Geſichtspunkt der ſo=
ſenannten
Weltanſchauung aus, ohne von der Welt auch nur die
eringſte Anſchauung zu haben ... Er iſt der blondgelockte
Jungling, der Bomben wirft, wo eiſige Kälte und ſchroffſte Selbſt=
kſöplin
am Platze iſt. Hier meldet ſich in den Worten eiſige
alte und Selbſtdiſziplin genau das an, was auf höherer Stufe
Wiſſen und im Ausbau Erfahrung heißt; geiſtige Verarbei=
n
9 der Antriebe im Sinn weiterer Ziele.
Das Wort, daß die heute ſtaatstragende Jugend der lebendige
Edieſt gegen die alte Generation ſei, trifft zu, doch nur unter
E Vorausſetzung, daß man zur alten Generation nicht wahllos
* Menſchen mit einem beſtimmten Geburtsdatum rechnet. Nur
*jenigen gehören zu ihr, die den eindeutigen Zwang zum gro=
t
Umſchwung nicht erlebt, nicht erlitten und nicht als echten
uen Antrieb in ihr Tun eingefügt haben. Es gibt Sechzigjährige,
* das tiefer begriffen und erfahren haben als manche, die das
arſchieren beſſer können. Und was das angeführte Beiſpiel des
Denvolkes anlangt: Es zog 40 Jahre durch die Wüſte; aber wir
iutſche von heute ziehen nicht durch eine Wüſte, wie leben mitten
Ter Völkern, mit denen wir irgendwelche Fühlung halten müſſen,
O das nötigt uns, im Verbrauch der alten Generation und der
zugehörigen Denkweiſe im europäiſchen Maß zu bleiben. Im
ien geſchichtsloſen Raum kann ſich ein Volk der Wolluſt der
Oſigemachten Erfahrungen mit all ihren Vorſtößen und Zurück=
Imen ohne unmittelbare Lebensgefahr überlaſſen. Im geſchichts=
Uüten Raum, der ſtets zugleich voller Wettbewerb und tückiſcher
uerung iſt, wird die überdehnte bedingungsloſe Jugend=
lung
zu einer Lebensgefahr. Sie bringt bei allem Zuwachs an
Itlliebskräften den Verzug in der Methode, der mörderiſch iſt.
Das Bild einer Revolution, in der die Jünglinge zu Führern
Ɨden hat ein deutſcher Dichter in hohen Formen hingeſtellt:
tderlin in ſeinem Tod des Empedokles. Dieſe Dichtung ent=
den
Aufruf zu einem politiſch=geiſtigen Umſchwung, in dem,
2 heute, vieles Alte vergeſſen wird. Selbſt Geſetz und
rauch, der alten Götter Namen ſollen dem Volk im Umſturz
dem Gedächtnis ſchwinden, nicht um ewig vergeſſen zu blei=
1 londern um nach mächtiger Ueberſtrömung des Volkslebens
Natur neugeboren wiederzukehren. Es iſt wie eine
2ſchau auf heutiges deutſches Geſchehen, wenn Hölderlin als
gebnis der Revolution verkündet:
Wenn aus der Wonne ſchöner Dämmerung
Der Erde Grün von neuem euch erglänzt,
Und Berg’ und Meer und Wolken und Geſtirn,
Die edeln Kräfte, Heldenbrüdern gleich,

Vor euer Auge kommen, daß die Bruſt
Wie Waffenträgern, euch nach Taten klopft,
Und eigner ſchöner Welt, dann reicht die Hände
Euch wieder, gebt das Wort und teilt das Gut,
O dann, ihr Lieben!, teilet Tat und Ruhm.
Wie treue Dioskuren; jeder ſei
Wie alle, wie auf ſchlanken Säulen, ruhl
Auf richtgen Ordnungen das neue Leben
Und euren Bund befeſt ge das Geſetz!
Weſentlich aber bleibt in dieſem Bilde, daß der Dichter dieſe
Revolution durchgängig als eine Verjüngung faßt, und des
zum Zeichen ſteht darin das bedeutſame Motiv, daß der ſcheidende
Führer, Empedokles, das Volk auf ſeinen Schüler Pauſanias als
auf ſeinen Stellvertreter verweiſt:
Fragt dieſen Jüngling! Schämet deß euch nicht!
Aus friſchem Geiſte kommt das Weiſeſte,
Wenn ihr um Großes ihn im Ernſte fraget.
Und als Auftrag und Verheißung hinterläßt er dem Jüng=
ling
das Wort:
Mächtig wirſt du ſein,
Wirſt leuchten, jugendliche Flamme, wirſt,
Was ſterblich iſt, in Seel' und Flamme wandeln,
Daß es mit dir zum heilgen Aether ſteigt!
Hier kommt alſo die Verwandlungskraft gerade der voraus=
ſetzungsloſen
Jugend ausdrücklich zur Würdigung, und zwar deut=
lich
in politiſchem Einbau, als erſte Tragkraft einer ſtaatlichen
Umkehr. Aber, wie ſchon geſagt, nicht eine unbedingte, allesver=
leugnende
Umkehr darf das ſein, ſondern zu geſetzter Zeit muß
in ihr das Alte wiederkehren, als ein Denken an vergangene
Zeit, an der Väter Sage und an die vergeſſene Heroenwelt‟.
und, fügen wir hinzu, als ein neues Eintreten in Wiſſen und
altes Erfahrungserbe, das nicht unbedingt abreißen darf, weil die
neue Generation ſelbſt nicht unbedingt da iſt. Was biologiſch
gegeben iſt, darf nicht ideologiſch verleugnet werden. Dieſe Wahr=
heit
, die wir heute ſo herzhaft anerkennen, gilt auch für die Be=
ziehung
zwiſchen den Generationen.

Feierliche Eröffnung
der großen Berliner Kunſtausſtellung 1934.
Vor einer außerordentlich zahlreichen Beſucherſchaft wurde
am Samstag nachmittag die große Berliner Kunſtausſtellung
1934 feierlich eröffnet. Miniſterpräſident Göring war vertreten
durch Staatsrat Neumann, das preußiſche Kultusminiſterium
durch Miniſterialrat Dr. von Staa und Regierungsrat Dr. von
Oppen, für die Stadt Berlin war Vizepräſident Kühn und

von der preußiſchen Bank= und Finanzdirektion Oberbaurat
Schonert erſchienen. An der Spitze vieler Künſtler ſah man den
Präſidenten der Preußiſchen Akademie der Künſte Profeſſor
Schumann. Prinz Auguſt Wilhelm und Prinzeſſin Friedrich
Sigismund wurden ebenſo bemerkt wie ein Vertreter der japa=
niſchen
Botſchaft. Der erſte Beauftragte der Ausſtellungsleitung
Bildhauer Fritz Roll hieß im Namen der ausſtellenden Künſtler
die Gäſte willkommen und dankte beſonders den Reichsminiſtern
Dr. Goebbels und Ruſt ſowie dem Oberbürgermeiſter Dr. Sahm
für das Zuſtandekommen der Ausſtellungsleitung.

Rakete 33 In 4 Stunden von Berlin nach New York. Roman
von Walther Kegel. (Fünf=Türme=Verlag. RM. 3,15.)
Ein Roman, der das Herz jedes Menſchen höher ſchlagen läßt,
der Sinn hat für die Fortſchritte der Menſchheit. Die Geſchichte
des genialen Erfinders Neller, der die erſte Paſſagier=Rakete
baut, die Rakete, die in drei Stunden 50 Minuten von Berlin
nach New York fliegt. In der Frühe Aufſtieg in Berlin mittags
in New York, abends wieder zu Hauſe. Ungeahnte Schwierig=
keiten
ſtellen ſich dem Erfinder, einem kleinen, verwachſenen
Menſchen, in den Weg. Nach einem Menſchenalter erſt hat der
Greis die Tat vollbracht. Ein Sterbender ſchon, macht er den
erſten Flug mit. Die Welt raſt vor Begeiſterung: die Fahnen
gehen auf Halbmaſt; man trägt bei der Landung zu Hauſe einen
Toten aus der Kabine.
Forſtmeiſter Grote und ſein Wald. Roman von Marliſe
Sonneborn. (Fünf=Türme=Verlag. RM. 3,15.)
Ein Natur= und Schickſalsroman von ergreifender Wucht,
ſchaurig=ſchön in ſeiner Naturtiefe, erhebend und überwältigend
in ſeiner Erfaſſung der Verbundenheit von Menſch und Natur.
Wenn der Roman mit einem deutſchen Literaturwerk verglichen
werden kann dann mit Otto Ludwigs Der Erbförſter‟. Die
Geſtaltung dieſes Forſtmeiſters Grote, der in ſeinen Wald hin=
einwächſt
und der antwortet: Die Menſchen haben mich ent=
täuſcht
, der Wald nie iſt ſo wuchtig, daß dieſer Held ewig fort=
leben
wird. Dieſer gewaltige Naturroman gehört zu dem Beſten,
was die deutſche Literatur in den letzten Jahren geſchaffen hat.
Hermann Stegemann: Das Ende des Grafen Krall. Roman.
4.80 RM. (Volksverband der Bücherfreunde.)
Dieſer große Roman des um die deutſche Geſchichte ſo ver=
dienten
Hiſtorikers und Dichters entfaltet vor dem Hintergrund
der ſchmachvollen, zerriſſenen Kämpfe um das Elſaß zur Zeit der
franzöſiſchen Raubkriege die leidenſchaftliche Ehegeſchichte des
Grafen Krall, des letzten eines der beſten deutſchen Reichsgeſchlech=
ter
. Die zuletzt von franzöſiſcher Hand zerſtörte Burg iſt Zeuge
harter Kämpfe, bis ein ſchweres Schickſal die Gatten im gemein=
ſamen
Leid verklärter Liebe neu vereint. In dieſem Werk iſt
wieder ein Stück deutſcher Vergangenheit und das Geſchick deut=
ſcher
Menſchen, von dichteriſcher Hand zu einer wunderbaren
lebensvollen Auferſtehung erweckt worden.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 230

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Dienstag, 21. Auguſ

Treuekundgebung 2000 Saarländer
für den Führer.
DNB. Berlin, 20. Auguſt.
Die ſeit Donnerstag in Berlin weilenden 2000 Saarländer,
Mitglieder des Verbandes Deutſcher Rundfungkteilnehmer an der
Saar, veranſtalteten am Montagvormittag eine große Treue=
kundgebung
für den Führer. Der lange Zug, der gegen 10 Uhr
auf dem Königsplatz Aufſtellung genommen hatte, marſchierte von
dort über die Charlottenburger Chauſſee, durch das Brandenbur=
ger
Tor, die Wilhelmſtraße zur Reichskanzlei, voran die 34 Mann
ſtarke Bergmannskapelle in ihren Berg= und Hüttenarbeiteruni=
formen
, mit rotem Federbuſch am Schachthut, und der Quartett=
Verein Neudorf (Saar), ebenfalls in ihren Uniformen ein
nicht alltägliches Bild für den Berliner,
Kurz vor der Reichskanzlei intonierte die Kapelle den Baden=
weiler
Marſch. Schon als die erſten Klänge ertönten, öffnete
ſich das Fenſter des Führers. Die draußen harrende Menge brach
in anhaltende jubelnde Heilrufe aus. In Achterreihen nahmen
die Saarländer Aufſtellung, doch der Führer winkte, näherzukom=
men
, und im Augenblick ſtanden alle dicht gedrängt unter end=
loſen
Beifallsrufen unterhalb des Fenſters. Frauen ſtreckten die
mitgebrachten Blumenſträuße dem Kanzler entgegen. Ein ein=
ladender
Wink, und ſtrahlend und glücklich eilten ſie ins Portal
der Reichskanzlei.
Deutſch iſt die Saar ſpielte die Kapelle, und 2000 Menſchen
ſangen das Lied der Treue mit. Dann ergriff der Verbands=
leiter
Herb das Wort zu folgender Anſprache:
Mein Führer! Kanzler des deutſchen Volkes! Unſer aller
Führer! 2000 Volksgenoſſen und =genoſſinnen des Verbandes
Deutſcher Rundfunkteilnehmer an der Saar, der aktiven Korpo=
rationen
an der deutſchen Saar, kommen hierher, um Sie zu
beglückwünſchen zu dem großen Erfolg, den Sie geſtern verbuchen
konnten. Es tat uns allen in der Seele web, geſtern nicht unſere
Stimme abgeben zu können. Wir 2000 Männer und Frauen
kommen deshalb hierher und bringen Ihnen unſere Saarſtimmen
perſönlich. In dieſer Stunde legen wir alle zuſammen das Be=
kenntnis
der Treue zu Ihnen ab. Wir ſtehen bis zu unſerem
letzten Atemzuge zu unſerem großen Führer Adolf Hitler, dem
Kanzler des großen deutſchen Volkes und damit auch unſerem

Kanzler von der deutſchen Saar. Wir wollen ihm ein dreifaches
Sieg=Heil ausbringen. Unſer Führer Adolf Hitler Sieg=Heil,
Sieg=Heil, Sieg=Heil!
Totenſtille herrſchte, als nach der Anſprache des Führers der
Saardeputation der Kanzler einige Worte an die verſammelten
Deutſchen von der Saar richtete. Er begrüßte ſie, indem er dar=
auf
hinwies, daß ſie geſtern ein Zeichen der Einigkeit des deut=
ſchen
Volkes geſehen hätten. Genau ſo einig ſei das deutſche
Volk in dem drängenden Wunſche, das Saargebiet wieder bei
Deutſchland zu ſehen. Was deutſch ſei und durch die Verträge
zuſammengehöre, müſſe auch zuſammenſtehen. Am 13. Januar
wird daher das ganze deutſche Volk die Abſtimmung mit einem
heißen Gebete begleiten, und alle ſeien überzeugt, daß damit die
Leidenszeit des Saargebietes ſein Ende haben werde. Deutſch=
land
reſpektiere die Verträge; es verlange nichts, als daß ſie den
anderen ebenſo heilig ſeien. Seine, des Kanzlers, glücklichſte
Stunde werde ſein, wenn er die Saarländer nicht mehr in Berlin
begrüßen, ſondern wenn er zum erſten Male in ihre Heimat kom=
men
könne.
Die Kundgebung endete mit dem Deutſchlandlied und in end=
loſen
Jubelrufen der abmarſchierenden Saarländer,
Deſterreichiſche Aufſtändiſche vor Gericht.
Der beim Kreisgericht in Leoben errichtete Militärgerichts=
hof
hielt am Montag die erſte Verhandlung ab. Angeklagt ſind
ſieben Perſonen aus dem Ennstal, welche an den ſchweren Kämp=
fen
im ſteiriſchen Salzkammergut teilnahmen. Die Angeklagten
hatten zuſammen mit 80 Freunden am 25. Juli die wichtigſten
Aemter in Steinach=Irdning und den umliegenden Orten beſetzt.
Am 26. Juli wurde eine Abteilung von 17 Schutzkorpsangehörigen
zur Verſtärkung in das obere Ennstal geſandt. Sie traf auf der
Straße mit Aufſtändiſchen zuſammen, unter denen ſich auch die
Angeklagten befanden. Die Aufſtändiſchen ſperrten ſofort die
Straßen ab und es kam zu einem ſchweren Gefecht. Fünf Schutz=
korpsleute
blieben tot auf dem Platz, die anderen wurden gefan=
gen
genommen. Am gleichen Tage waren die Beſchuldigten noch
an Kämpfen in Mitterndorf beteiligt. Die Aufrührer ſchlugen
eine Abteilung der Exekutive, wobei ein Mitglied des Wiener
Heimatſchutz=Studentenkorps den Tod fand und zwei Gendarmen
ſchwer verletzt wurden, zurück und beſetzten den Ort. Erſt bei dem
Eintreffen großer Militärverſtärkungen, die ſich inzwiſchen den
Weg über den Pyhrnpaß im Ennstal gebahnt hatten, zerſtreuten
ſich die Aufſtändiſchen.

Italienreiſe Schuſchniggs.
Bundeskanzler Schuſchnigg nach Florenz abge gen

Bundeskanzler Dr. Schuſchnigg iſt am Montag mi
Flugzeug in Begleitung des Sektionsrates Dr. Seidl n
renz abgereiſt. Der Bundeskanzler wird noch heute in ſren
eintreffen, wo ſeine Begegnung mit Muſſolini ſtattfind
Die Neue Wiener Montags=Zeitung erklärt zu de
ſtehenden Beſprechungen in Florenz, wie immer ſich dieſe
ſtalten mögen, die Verbindungsklammer zwiſchen Ita
Oeſterreich werde ihre alte Feſtigkeit abſolut beibehalt
daß es irgendwie notwendig wäre, beſondere Bündniſſe o4
nisähnliche Verträge zu ſchließen.
Oeſterreich auf der Suche nach finanziel
Unkerflühung.
EP. London, 20. Augr
Wie heute aus diplomatiſchen Kreiſen verlautet, 1D d
italieniſche Botſchafter Grandi, der ſeinen Urlaub i.
italien verbringt, vorausſichtlich bereits Ende der Wo/
London zurückkehren. Da die Rückkehr des Botſchaf 8
ſprünglich erſt für Oktober geplant war, wird ange nme
daß er ſeinen Urlaub auf Veranlaſſung von Muſſeſi a
bricht, um der Downingſtreet über die Zuſammenkunft
Muſſolini und Schuſchnigg Bericht zu erſtatten.
Wie der Star dazu meldet, rechnet man hier da
Oeſterreich durch Italiens Vermittlung England ern
Vorzugszölle für die öſterreichiſche Einfuhr bitten wird Bleie
zeitig teilt das Blatt mit, daß dieſe Bitte erneut elehn
werden dürfte da, von allen Erwägungen abgeſehen, be
Ottawa=Verträge eine Ausnahmebehandlung für Oeſter Ghu
möglich machten. Ferner deutet das Blatt an, daß 9
verſuchen dürfte, Englands und auch Frankreichs Mita fit ſt
eine finanzielle Unterſtützung Oeſterreichs zu gewinne ſtwohe
es hinzufügt, daß in engliſchen diplomatiſchen und ing
kreiſen bereits in dieſer Richtung Fühler ausgeſtreckt ſorde
ſeien. England, ſo wird betont, dürfte vorausſichtl)ei
eiwaige Zuſtimmung zu einer neuen Finanzierung Oe Freichs
davon abhängig machen, daß es bindende Zuſicherurm
die politiſche Stabilität des Landes erhält.

Flo
wird
Svo
Gge.
run
oh
bünd

Oh
iſche
t,
18

ſſol

LesaengarHe

Die glückliche Geburt einer
Tochter zeigen mit großer Freude an
Dr. med. CurtScanzoni v. Lichtenfels
Gisela Scanzonl von Lichtenfels
geb. Moeller.
Bonn, 16. August 1934
Endenicher Allee 16.

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Der Herr über Leben und Tod hat heute vormittag
meinen lieben Mann, unſeren guten Vater, Größvater,
Bruder, Schwager und Onkel, den

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Geheimen Finanzrat

Otto Stroh

Gott der Allmächtige hat heute unſere
liebe, gute Mutter
Frau Marie Fuhr Bwe.
tohlverſehen mit den Tröſtungen unſerer
hl. Kirche, in die Ewigkeit abgerufen.
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Familie E. Schröder, Dieburgerſtr. 78
Familie D, Trautmann, Barkhausſtr. 59.
Darmſtadt, den 19. Auguſt 1934.
Beerdigung; Alter Friedhof, Mittwoch,
den 28, Auguſt, nachmittags 3 Uhr.
Seelenamt: Samstag, 25, Auguſt, abds.
½7 Uhr.

in ſeinem 72. Lebensjahr abgerufen.
Für die Leidtragenden:
Thekla Stroh, geb. Schäfer
Lic. Otto Stroh
und Frau Elsbeth, geb. Blickle
Dr. Hermann Stroh
und Frau Charlotte, geb. Mohr
Katharine Stroh.
Darmſtadt (Heinrichſtr. 160), Friedberg,
Kelſterbach, Alsheim, den 18. Auguſt 1934.
Die Beerdigung findet am Dienstag, den 21. Auguſt,
nachmittags 3 Uhr, auf dem alten Friedhof (Nieder=
Ramſtädterſtraße) ſtatt.
Es wird freundlichſt gebeten, von Beileidsbeſuchen ab=
ſehen
zu wollen.

Dankſagung.
Für die überaus zahlreichen Beweiſe inniger
Anteilnahme, die uns bei dem ſo ſchmerzlichen
Verluſte unſeres teuren Entſchlafenen
Jakob Schönig
Schreinermeiſter
durch Wort, Schriff, Blumenſpenden undehrendes
Geleit entgegengebracht wurden, ſagen wir hier=
durch
unſeren herzlichen Dank. Ganz beſonders
danken wir Herrn Pfarrer Müller für ſeine troſſ=
reichen
Worte am Grabe ſowie der Schreiner=
innung
Darmſtadt für ihren ehrenden Nachruf
nebſt Kranzſpende.
Die trauernden Hinterbliebenen,
in deren Namen:
Frau Eliſe Schönig Wwe.
Darmſtadt, den 20. Auguſf 1934.
Klappacherſtraße 78.
(8747

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Teilnahme beim
Heimgang unſeres lieben Vaters ſprechen wir unſeren
tiefempfundenen Dank aus.
Insbeſondere danken wir den Aerzten, Schweſiern
und Wärtern des Stadtkrankenhauſes Darmſiadt
für die aufopfernde Behandlung und liebevolle Pflege.
Zahlmeiſter Karl Schaubach u. Frau.
Darmſtadi, den 20. Auguſt 1934.

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Dankſagung.
Für die zahlreichen und wohltuenden Be=
weiſe
herzlicher Anteilnahme, die uns bei
dem ſo ſchmerzlichen Verluſte unſeres teuren
Entſchlafenen entgegengebracht worden ſind,
ſagen wir hierdurch unſeren herzlichen Dank.
Ganz beſonders danken wir den Beamten
und Arbeitern des Ausbeſſerungswerks I ſow.
dem Eiſenbahn=Werkſtätten=Verein für die
Kranzniederegung, ferner Herrn Pfarrer
Köhler für ſeine troſtreichen Worte amGrabe.
Marie Blümmel Witwe
nebſt Kindern u. Enkelßindern.
Darmſtadt, den 20, Auguſt 1934.

Zurück

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18. Aus /104
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über P A
gezogen
4 Gewinne zu 5000 M. 62303 88409
10 Gewinne zu 3000 M. 42189 153383 290893 334696 38
24 Gewinne zu 2000 M. 22659 44028 72056 117436 14836 19172
175459 186326 204946 262583 315274 387424
40 Gewinne zu 1000 M. 13108 14400 35077 74554 8
133689 186139 195981 204894 209819 221242 221513 25052 ſ8914
274393 312230 333872 369500 373126
82 Gewinne zu 500 M. 12107 12287 18808 20617 6
60630 69530 70013 71346 75736 75872 80344 102460 10571 5
129335 135984 136095 150469 151406 195822 215711 2212
230545 237421 265602 256444 262691 267145 290411 29147 5I0l
295727 308524 334336 344533 371393 376582 394245
366 Gewinne zu 300 M. 1851 2469 8620 12434 14460 157
23600 23959 24894 25566 25632 26979 29359 29754 316
34249 39336 39817 49739 55224 55243 60482 62673 632
71159 72409 73002 73626 74091 74514 78381 81679 831
90480 91654 92696 94580 97023 101750 108555 10925
111888 114781 117504 120622 124041 126722 128084 1321=
133848 134718 135941 136777 140707 141828 144010 14540
161420 152712 152943 153281 153782 157461 159493 15974
166661 169364 170029 170546 171848 175977 177649 17921
183467 194253 184832 186179 186950 188486 194897 1981
198402 203157 204352 207183 207913 209424 210212 2198
220018 230027 232376 235116 239863 246877 247754 24794
249447 249535 250140 250987 257952 259334 263492 26967
271533 273502 274117 276281 276633 277815 279081 2811*
281259 284860 286137 286378 286484 286794 288682 2923
299486 301224 301530 306461 306892 308645 309744 3105
313446 315706 316871 319571 322701 324805 325486 33125
332432 334333 335209 338226 340934 342832 343386 34394
354589 360636 362011 364982 365278 370482 371820 3760
378078 382282 382417 383381 389191 391761 391976 39242
394163 396931
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über
gezogen
2 Gewinne zu 10000 M. 389210
6 Gewinne zu 5000 M. 55135 142450 257482
14 Gewinne zu 3000 M. 35936 39536 143973 202825 24880
349682
24 Gewinne zu 2000 M. 23384 64935 77434 90714 11794
136456 152839 220754 306304 334906 380608
26 Gewinne zu 1000 M. 3908 5431 45461 56403 10992
194909 213308 238503 305514 324903 333643 376346
88 Gewinne zu 600 M. 7118 8476 11724 23967 39580 51
58695 65941 71725 73512 75338 77196 89184 97879 10015
110371 120080 123421 132518 142316 154912 170770 18034
220502 240916 241047 250947 274606 287948 301454 30498

4340 18120 16480 19829 20187 25104 25462 26188 278
37523 40042 40399 40856 41920 42016 4a170 45379 495
51973 52603 53218 58760 59113 63381 73080 74300 744
84466 89483 102786 107586 108300 110790 113039 11893
126904 128438 130643 132352 136893 138735 142059 1449
145280 145341 145725 147473 150697 157830 159983 1601
164320 167976 169696 171034 177706 181896 185245 1880.
193570 196724 203933 204234 205064 208182 208507 2188
219819 223368 223728 226778 229810 230398 233448 2362=
236302 239058 245644 247401 265198 261023 261784 2619*
268449 269140 273189 279997 280338 286877 288386 2936
299719 300762 302796 305363 310498 314699 314846 3166
319218 319559 320705 324975 331155 831453 332296 33628
341365 343117 345844 349097 353956 355357 36 7865 3582
366364 372333 373699 375307 375719 376975 377867 3801 1
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beiden Abteilungen I und II:
45403 49924 69857 78008 103745 160516 163473
224537 374169

Im Gewinnrade verblieben: 400 Tagesprämien 5u.
ferner 2 Gewinne zu 1000000, 2 zu 300000, 2 zu (904
zut 50000, 4 zu 30000, 8 zu 20000, 26 zu 10000, 130
254 zu 3000, 618 zu 2000, 1296 zu 1000, 3190 zu 90
zu 300 M.

[ ][  ][ ]

Der für Sonntag, den 26. 8., in Ausſicht geſtellte Sonderzug
ach Koblenz kann aus betriebstechniſchen Gründen am Sonntag
icht fahren. Dafür fährt derſelbe am Samstag, den 25. 8.,

Dienstag, 21. Auguſt 1934

Aus der Landeshauptſtadt

Darmſiadt, den 21. Auguſi 1934.
Achkung! Saarkreuelundgebung in Koblenz.

hends 22.39 Uhr ab Darmſtadt, 22.51 Uhr ab Weiterſtadt, 23.02
Ihr ab Groß=Gerau, Ehrenbreitſtein an 1.20 Uhr. Rückfahrt:

Nontag, den 27. 8., früh 3.51 Uhr ab Ehrenbreitſtein, 6.10 Uhr ab
Froß=Gerau, 6.20 Uhr ab Weiterſtadt, 6,31 Uhr an Darmſtadt.
iine andere Möglichkeit gibt es nicht.
Die gemeldeten Teilnehmer wollen bis Mittwoch, den
3. 8., bei den Einzeichnungsſtellen erklären, ob ſie daran teil=
ehmen
. Bei Nichtanmeldung bindend. Fahrkarten=
usgabe
am Donnerstag bei den Einzeichnungsſtellen, für die Ver=
insmitglieder
bei Jungmann, Holzhof=Allee 56, Donnerstagabend.
Bund Saarverein, Ortsgruppe Darmſtadt.
Pohl.
* Späles Hommerglück.
Kühl ſtreicht ein Wind über Stoppelfelder, die letzten leuch=

nden Garben ſind auf ſchwankenden Wagen eingefahren. Regen
kert in die Furchen, tränkt den Boden, der das Naß in ſich auf=
immt
. Was ſoll’s ihm jetzt noch? Wochenlang hat er geharrt und
zwartet, um die Frucht nährend umgeben zu können. Damals
ü ſangelte es am Nötigſten, er mußte die letzten Reſerven aufbie=

m, ſollten die Halme nicht verdorren, die Aehren nicht dürr und
öhl bleiben. Er hat es geſchafft, der Bauer konnte ernten.
ube reia gab, den goldenen Schmuck ihrer Haare, ihr Opfer, das ſie
ahr für Jahr dem Volke bringt.
Jetzt aber gleitet der Segen der Näſſe aus den Wolken nieder,
Ult die Adern und Zellen des Bodens, durchſtrömt ihn mit Kraft.
och nun iſt niemand da, der von ihm Wartung und Atzung ver=
ngt
. Iſt es nicht faſt wie eine Mutter, die in Hangen und Ban=
n
. von Hunger und Not bedroht, ihre Kinder aufzieht, bis ſie
e rtig ſind, ihr Elternhaus zu verlaſſen und draußen in der Welt
ren Mann zu ſtehen. Dann auf einmal wird die Mutter von
eichtum überſchüttet. Sie hält ihn zweifelnd in den Händen. Wo=
n
ſoll ſie jetzt mit all dem Herrlichen, das ſie in den Jahren
r Kämpfe ſo ſchmerzlich erſehnt hatte? Ihre Kinder brauchen
es alles nicht mehr, ſie haben aus eigener Kraft ihr Leben ge=
mmert
, und ſie ſelber . . . iſt alt und müde. . Der Reichtum kam
ſpät.,
Der Acker jedoch muß ſpeichern. Tief in ſeinem Innern ſam=
ſtelt
er die Feuchtigkeit, nutzt ſie aus, bereitet die Stoffe auf. die
r das nächſte Jahr gebraucht werden, denn . . . es wird ja ein
ſ uer Sommer kommen. Auch die Rüben= und Kartoffeläcker kön=
ndas
köſtliche Naß noch für die Frucht dieſes Jahres brauchen.
rall und ſtark ſpreitzen ſich die Blätter der Futterrüben. Da
rd es keine Not für das Vieh im Winter geben. Futter genug
ichſt in dieſen Spätſommerwochen. Jeder Regenguß, jede Son=
znſtunde
iſt Zuwachs an Maſſe, an Gehalt.
Die Raſenflächen der Gärten erholen ſich. Waren ſie noch vor
nigen Wochen ſo braun und dürr, daß der Gärtner meinte: Dar=
Mant
s wird nichts mehr, das muß umgegraben werden, ſo leuchten
jetzt im tiefſten, ſaftigſten Grün, und die Blumen blühen, als
illte es eine der andern zuvortun. Alles iſt wie von einer gro=
77 Dankbarkeit erfüllt, daß ihm jetzt endlich zuteil wird, was ſo
ige entbehrt wurde. Von einem Rauſch der Freude iſt alles er=
It, der ſich in Farben und Düften kund tut, und wäre es nur
Boden, dem ein ſtarker, reicher Hochſommerduft entſtrömt, ſo=
(d der Himmel ihn reich getränkt hat. Es iſt in der ganzen Land=
Aaft, als wäre ihre Seele jetzt aufgewacht, als tränke ſie mit
en Sinnen letzte Sommerſchönheit in ſich ein, um zugleich auch
eder Schönheit auszuſtrömen. Das große wechſelſeitige Geben

o Nehmen iſt in der Natur, der beſeligende Austauſch, der auch
die Menſchenſeele das Schönſte iſt, was ſie überhaupt haben

in.

gleich hohe Genn
icher Nu
I und II

U9

Im Verlauf der Volksabſtimmung am vergangenen Sonn=
g
trat wie bei früheren Wahlen erneut in die Erſchei=
ng
, daß eine Anzahl von Jungwählern die wiederholten be=
rdlichen
Aufforderungen, ſich zur Stimmliſte anzumelden un=
achtet
ließen und deshalb in der Liſte fehlten. Es empfiehlt
dringend, daß die in Betracht kommenden Jungwähler ſowie
eiter alle diejenigen Perſonen, die zu irgendeiner Beanſtandung
r Stimmliſten Anlaß hatten, baldmöglichſt eine entſprechende
am beſten mündliche Meldung an die Bürgermeiſterei,
kadthaus, Zimmer Nr. 17, gelangen laſſen.

Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Am verfloſſenen
onntag fand die erſte Wanderung unſerer Frauengruppe ſtatt.
er Beginn war ſo gelegt, daß die Möglichkeit in vollſtem Maße
geben war, vorher der ſelbſtverſtändlichen vaterländiſchen Pflicht
genügen; und unter den Teilnehmern war niemand, der nicht
us vollſter Ueberzeugung unſerem Führer ſein Jawort gegeben
at. Die Wanderung war ein verheißungsvoller Auftakt. Der
Beg führte von Jugenheim zur Höhe des Melibokus, von hier
ach längerer Raſt über das Auerbacher Schloß nach Auerbach. Das
edämpfte Tageslicht, der leichte Schleier, der die Fernſicht etwas
ſeſchränkte, und die Reife eines frühen Herbſtes verliehen den
Dechſelnden Landſchaftsbildern einen beſonderen Reiz. Dazu ge=
ſellte
ſich echter Wandergeiſt, der um die Wanderſchar alsbald ein
enges Band ſchlang. In ſeinen Begrüßungsworten in Auerbach
Wies unſer Ortsgruppenführer Prof. Dr. Köſer hin auf die
außerordentliche Bedeutung des Tages für Volk und Reich. Die
Tele Zeit habe auch unſere Ortsgruppe vor neue Aufgaben ge=
kellt
, und was ſeit Jahren vorbereitet, ſei nun zur Tatſache ge=
borden
in der Gründung unſerer Frauengruppe. Mit Genugtuung
*grüßte er die ſtattliche Zahl derer, die ſich zur erſten Wande=
ung
zuſammengefunden. Im Anſchluß daran überreichte er den
elubgenoſſinnen das Klubabzeichen. Für die Frauen ergriff Fräu=
ein
Reindl das Wort und ſprach den Führern des Tages, den
lubgen, Schäfer und Prof. Wentzel den Dank für die
Ußerſt gelungene Wanderung aus. So war die erſte Wande=
Ing der Frauengruppe ein voller Erfolg, und das Erlebnis des
Landertages wird dazu beitragen, den Kreis der mit uns wan=
irnden
Frauen ſtetig zu erweitern.
Artilleriebund in Heſſen. Am Mittwoch abend, den 22.
M., am Tage der Schlacht von Maiſſin=Anloy, findet am Ar=
Ileriedenkmal eine Gedenkfeier ſtatt zur Erinnerung an die er=
altene
Feuertaufe vor 20 Jahren, zum Gedächtnis an den ver=
Digten Generalfeldmarſchall und unſere Gefallenen. Die Ar=
llerievereine
und Freunde treten an um 20.15 Uhr auf dem
cernenhof II./25. Heidelberger Straße. Uniform erwünſcht;
rden und Ehrenzeichen ſind anzulegen.
Neue Poſtwertzeichen. Aus Anlaß der am 13. Januar 1935
attſindenden Saarabſtimmung gibt die Deutſche Reichspoſt zwei
reimarken zu 6 und 12 Rpf. heraus, die von Mitgliedern des
undes Deutſcher Gebrauchsgraphiker entworfen und vom Reichs=
iniſterium
für Volksaufklärung und Propaganda ausgewählt
Orden ſind. Auf dem Bild der Marke zu 6 Rpf. halten zwei
ande ein Stück Saarerde mit der Aufſchrift Saar, das Marken=
Id zu 12 Rpf. zeigt einen Adler, der ebenfalls die Inſchrift
Saar trägt. Der Verkauf beider Wertzeichen beginnt am 26.
Uguſt, und zwar zunächſt bei den Poſtanſtalten in Koblenz und
Oin, einige Zeit danach auch bei den übrigen Poſtämtern im
Eich. Ferner werden zwei Freimarken zu 6 und 12 Rpf. und eine
oſtkarte zu 6 Rpf. aus Anlaß des Reichsparteitages der NSDAP.
* Nürnberg herausgegeben. Mit dem Verkauf beginnen ſämtliche
Toſtanſtalten des Reiches am 1. September. Das Markenbild der
Eiden Freimarken zeigt die Burg von Nürnberg nach einem von
m Künſtler Mjölnir (Schweitzer) ſtammenden Entwurf. Auf der
Enken Hälfte der Poſtkarte, deren Freimarkenſtempel ebenfalls die
Zurg Nürnberg zeigt, befindet ſich ein Standartenträger der SS
e gewöhnlichen Poſtwertzeichen zu 3, 5, 6. 8, 12 und 25 Rpf.
wie die Poſtkarten zu 5 und 6 Rpf. werden demnächſt aus Anlaß
ES Lodes des Herrn Reichspräſidenten für kurze Dauer mit einem
rauerrand verſehen, ausgegeben werden.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 230 Seite 5

DieNahrungsmittelverſorgung Deutſchlands.

KVR. Es gibt eine Reihe von Irrlehren, die anſcheinend trotz
aller Bemühungen nicht auszurotten ſind, und zwar ſind das der
Regel nach ſolche, die Gegenwart und Zukunft möglichſt ſchwarz in
ſchwarz malen und es geradezu darauf abzulegen ſcheinen, dem
Menſchen jede Hoffnungsmöglichkeit und Hoffnungsfreude zu zer=
ſtören
. Zu dieſen Irrlehren gehört auch die oft wiederholte Be=
hauptung
, Deutſchland biete gar nicht Nahrungsmittel genug, um
alle ſeine Einwohner ernähren zu können, und es wird daran die
düſtere Prophezeiung geknüpft, daß deshalb eines ſchönen Tages
in dem übervölkerten Deutſchland unbedingt eine menſchenmor=
dende
Hungersnot ausbrechen müſſe. Nur eins iſt dabei merkwür=
dig
und wird von den Miesmachern und Unglückspropheten ſtets
überſehen, daß nämlich in Deutſchland nicht ſchon bisher die Men=
ſchen
verhungert ſind. Es müßte ſich doch zumindeſt in der Zeit des
Wirtſchaftsniederganges bei den weniger lebenswiderſtändigen
Volksgenoſſen überhaupt eine bemerkenswerte Zahl der Todesfälle
durch Verhungern geltend machen. Davon iſt nun erfreulicherweiſe
noch nicht im entfernteſten die Rede. Denn die Statiſtik, die alles
in aller Welt zahlenmäßig zu erfaſſen ſucht, hat in all ihrer Fin=
digkeit
und Spitzfindigkeit im Deutſchland des allergrößten Wirt=
ſchaftsniederganges
, nämlich dem Deutſchland des Jahres 1932,
insgeſamt 18 in Buchſtaben: achtzehn Todesfälle durch Ver=
hungern
und Verdurſten, bei insgeſamt rund 65 Millionen Volks=
genoſſen
feſtſtellen können. Mit Recht zählt darum auch die Sta=
tiſtik
dieſer Todesfälle durch Verhungern und Verdurſten als Un=
glücksfälle
auf. Denn wären ſie das nicht, wären ſie viel=
mehr
auf mangelhafte oder ungenügende Wohlfahrtsfürſorge zu=
rückzuführen
, ſo müßten ſie weit zahlreicher ſein, denn im Jahre
des Wirtſchaftsniederganges 1932 wurden in Deutſchland rund
2.9 Millionen Parteien, alſo wenigſtens die doppelte Anzahl
Einzelperſonen, laufend von der öffentlichen Fürſorge unterſtützt,
und es iſt ſehr die Frage, ob die 18 Todesfälle durch Verhungern
und Verdurſten, gerade im Kreiſe der Wohlfahrtsunterſtützungs=
empfänger
oder überhaupt der Wohlfahrtsunterſtützungsbedürftigen
zu ſuchen ſind. Aus dieſen gewiß bedauerlichen, wenigen Einzel=
fällen
eine heraufziehende allgemeine Hungersnot weisſagen zu
wollen, wäre deshalb mehr als kühn. Es wäre eine unverant=
wortliche
Volksbeunruhigung, um ſo unverantwortlicher, je grund=
loſer
ſie iſt.
Trotzdem darf natürlich nicht überſehen werden, daß Deutſch=
land
gerade zurzeit einige Schwieriakeiten in der Sicherung
ſeiner Nahrungsmittelzufuhren hat. Aber die Schwierigkeit liegt
eben in der Zufuhr: Zufuhr, nicht Erzeugung! Dar=
auf
liegt der Ton. Deutſchland war bisher ein wenig gar zu be=
quem
. Es verließ ſich darauf, daß es jederzeit gegen ſein gutes
Geld vom Ausland alle ihm nötigen Nahrungsmittel beziehen
konnte, und es hatte merkwürdigerweiſe die Kriegsjahre mit ihrer
Abſperrung von auswärtiger Zufuhr faſt völlig vergeſſen. Gewe=
ſenes
Leid vergißt man gewöhnlich ſchnell. Hätte man aus der
wirklichen Not der Kohlrübenwinter die nötigen Lehren gezogen,
dann hätte man unmittelbar nach dem Aufhören der Einfuhrſperre
daran gehen müſſen, die eigene, nun nicht mehr durch Kriegszeit
und Menſchenmangel behinderte Nahrungsmittelerzeugung auf die
größtmöglichſte Höhe zu bringen. Statt deſſen freute man ſich kind=
lich
und ſorgenlos an lang entbehrten Genüſſen, die man wie
ſich jetzt zeigt viel zu teuer und durch unverhältnismäßige Opfer
vom Ausland erkaufte. Nun muß eben nachgeholt werden, was
vor einem halben Menſchenalter verſäumt worden iſt, die eigene

Nahrungsmittelerzeugung Deutſchlands muß geſtützt und ausge=
baut
werden, damit ſich Deutſchland möglichſt unabhängig vom
Auslande macht. Möglichſt wird hier betont. Ganz iſt nicht
möglich und auch nicht nötig. Autarkie wie das Schlag=
und Fremdwort lautet, iſt ein utopiſches Gebilde unklarer Köpfe,
und ſchon darum abzulehnen.
Die wünſchenswerte Unabhängigkeit vom Ausland aber wird
auch in der Nahrungsmittelverſorgung dann erreicht, wenn ſich je=
der
Deutſche und jede deutſche Hausfrau darauf beſinnen, daß ſie
Deutſche ſind, d. h. daß ſie entbehrliche Auslandsgüter nicht in
Anſpruch nehmen.
Täglich und ſtündlich faſt muß man ſich deſſen bewußt ſein.
Trotz allen Redereien von der angeblich höheren Güte ausländi=
ſcher
Hühnereier dürfen im deutſchen Haushalt nur Eier deut=
ſcher
Herkunft verbraucht werden. Das gleiche iſt es mit der
Butter, mit dem Gemüſe und dem Obſt. Der völkiſche Behaup=
tungswille
, der Volksſtolz iſt hier die Hauptſache. Und wenn
wirklich hie und da einer oder eine bemerken zu müſſen glaubt,
daß die bisher bezogene Auslandsware doch beſſer in ihrer Güte
geweſen ſein ſollte, dann mögen ſich dieſe Unzufriedenen an die
Zeiten ſchlimmſter Erſatzwirtſchaft während des Krieges ſchaudernd
erinnern. Wenn ſie ehrlich ſind, müſſen ſie ſagen, daß auch das bil=
ligſte
heutige deutſche Erzeugnis noch turmhoch dem unglaublichen
Erſatzeug überlegen iſt, das man damals für teueres Geld womög=
lich
hinterherum ſich mühſam verſchaffte. Die deutſche Nahrungs=
mittelverſorgung
iſt mit einem Male geſichert und in der wün=
ſchenswerten
Weiſe vom Ausland unabhängig, wenn nur die
deutſche Nahrungsmittelerzeugung auch wirklich in Anſpruch
genommen wird. Dazu gehört aber neben dem unbedingten Ab=
ſchwören
aller überflüſſigen Ausländerei (ausländiſche Eier, aus=
ländiſche
Butter, ausländiſches Gemüſe, ausländiſches Obſt, Mar=
garine
aus ausländiſchen Oelen und Fetten) auch die planmäßige
und reichliche Entwicklung ſolcher Inlandsnahrungsmittelauellen,
die bisher wenig oder kaum beachtet worden ſind. Mit Unrecht
z. B. iſt die Magermilch und der Magerkäſe vom deut=
ſchen
Speiſe= und Küchenzettel verbannt, nur weil die Bezeichnung
mager auf eine Minderwertigkeit zu deuten ſcheint. Dabei laſſen
ſich durch Verwendung von Magermilch und von Magerkäſe wohl=
ſchmeckende
, nahrhafte und wohlfeile Speiſen die Hülle und Fülle
bereiten. Nur die Hausfrau und Köchin muß ein wenig umlernen,
und dieſes Umlernen macht ſich ſofort bezahlt in allgemein volks=
wirtſchaftlichen
Werten. Tauſendmal ſchon iſt auch aber leider
immer noch nicht erfolgreich genug, darauf hingewieſen worden,
daß Seefiſche ausdeutſchen Fängen ebenfalls ein wich=
tiges
, wohlfeiles und hochwertiges Volksnahrungsmittel darſtellen.
Aber auch hier wieder zeigt es ſich, daß der Deutſche in erſter Linie
Binnenländer iſt, und daher die Meereserzeugung nicht zu ſchätzen
weiß, und daß der Deutſche gar zu konſervativ iſt und nur ſchwer
umlernt. Wenn er aber den Seefiſch erſt noch anders und vielſeitiger
als bisher verwerten lernt, dann wird er ſchließlich auch ihn ein=
mal
im tiefſten Binnenlande als Volksnahrungsmittel ſchätzen und
lieben lernen.
Deutſchlands Nahrungsmittelverſorgung ſieht alſo durchaus
nicht düſter aus. Auch für eine erheblich zahlreichere Bevölkerung
kann Deutſchland aus eigener Kraft die nötigen Nahrungsmittel
hervorbringen. Nur eines fehlt eben noch: Der Deutſche
muß auch die deutſchen Nahrungsmittel wirklich
verwenden. Tut er das, iſt auch ſeine Ernährung geſichert.

Iſt der Name Schall und Rauch?

Ein kleines Erlebnis zuvor! Eine kluge Hausfrau ſchnitt vor
kurzem einmal ein Thema an, das gewiß ſchon manchen beſchäftigt
hat. Sie ſagte: Iſt es nicht ein Unfug, daß man nicht mehr, wie
es früher war, Briefpapier oder Schuhcream. Zahnpaſta oder
Seidenſtrümpfe im Geſchäft fordert, ſondern ſtatt deſſen ein P. Q.
Papier oder einen Schuhcream auf al oder . in oder Ma=
rabu
=Strümpfe oder dergleichen, alſo Waren unter einem be=
ſtimmten
Namen, bei dem ſich meiſtens gar nichts denken läßt?
Dieſe Frage blieb zunächſt unbeantwortet, aber einige Minu=
ten
ſpäter erkundigte ſich jemand aus der Runde bei der Spreche=
rin
, womit ſie ihre Beſtecke ſo ſchön blank bekäme. Die Antwort
war: Ich nehme immer Ixolin dazu‟. Der Name war ein ande=
rer
, aber das tut nichts zur Sache, Tatſache war, daß dieſe
Zweiflerin für faſt jeden Artikel ihres Bedarfs eine ganz be=
ſtimmte
Marke bevorzugte, daß ſie in keinem Fall ein namenloſes
Erzeugnis kaufte. Und warum? Weil ſie mit der Ware unter dem
betreffenden Namen gute Erfahrung gemacht hatte, weil ſie wußte,
ſie bezahlt in allen Geſchäften denſelben Preis dafür, und weil ſie
keine Neigung hatte, ſich auf Experimente und Verſuche einzu=
laſſen
, die vielleicht Enttäuſchung und unnütze Geldausgaben be=
deuten
würden, kurz, weil die nichtsſagenden‟ Namen ihr doch
allerlei zu ſagen hatten.
Dieſe kleine Epiſode iſt ſchlagender als eine langatmige theo=
retiſche
Auseinanderſetzung über Begriffe, Weſen und Vorzüge des
Markenartikels. Was hier die praktiſche Hausfrau ohne gelehrte
wirtſchaftswiſſenſchaftliche Belaſtung faſt unbewußt tut, ſollte An=
regung
und Lehre ſein.
Es iſt ſchon etwas daran, wenn ein Fabrikant mit ſeinem
guten Namen, mit dem feſt eingeführten Namen und der Marke
ſeiner Ware vor den Käufer tritt. Es muß dahinter das gute Ge=
wiſſen
ſtehen, die feſte Ueberzeugung, daß die Ware ihrem Her=
ſteller
keine Schande machen wird. Der Markenartikel=Fabrikant
hat beträchtliche Summen daran geſetzt, ſein Produkt auf dem
Markt einzuführen; ſtellt ſich nun heraus, daß die Käufer den Ar=
tikel
für ſchlecht halten, ſo iſt ihm mit einem Schlage der Markt
verſperrt. Der eingeführte Name dient dann für den Käufer ge=
radezu
als Warnung.
Wer alſo bei ſeinen Käufen beſtimmte Marken fordert, ſichert
ſich vor Enttäuſchungen, denn Name und Marke ſind nicht Schall
und Rauch, ſie ſind Bürgſchaft für Qualität und reellen Preis.

* Lebensprozeß und kurze Tage.

Rchtung!
Stadtteil Beſſungen
Wir haben der Firma
G. L. Künzel
Beſſungerſtraße 59 (Caden)

die

Annahmeſtelle für Anzeigen
und Zeitungsbeſtellungen übertragen

Rückfahrkarten. Am 25., 26. und 27. Auguſt d. J. findet in
Mainz eine Wiederſehensfeier ehemaliger 88er, verbunden mit
dem 125jährigen Regimentsjubiläum ſtatt. Aus dieſem Anlaß
können von allen Bahnhöfen im Umkreis von 100 Kilometer um
Mainz Sonntagsrückfahrkarten (auch Blanko) nach Mainz aus=
gegeben
werden. Die Karten gelten: zur Hinfahrt: von Sams=
tag
, den 25. 8. 0 Uhr bis Sonntag, den 26. 8. 34; zur Rück=
fahrt
von Samstag, den 25. 8 12 Uhr bis Montag den 27. 8.
24 Uhr (ſpäteſter Antritt der Rückfahrt). Zur Verhütung von
Mißbräuchen dürfen die Karten nur gegen Vorzeigung des Feſt=
abzeichens
oder eines Einladungsſchreibens abgegeben werden.

Wie die kurzen Tage auf den Organismus von Menſch und Tier
einwirken.
Warum der Menſch im Herbſt und Winter ſchädlichen Einflüſſen
zugänglicher iſt, als in den Monaten der langen Tage. Die
Vögel und die notwendige Wärmeerzeugung. Verhungern trotz
guter Nahrung. Künſtliches Licht und Leben.

Die Zeit der kürzer werdenden Tage, in der wir jetzt leben,
hat auf den Lebensprozeß von Menſch und Tier einen bedeutenden
Einfluß. Die Menſchen ſind in den Herbſt= und Wintermonaten
ſchädlichen Einflüſſen viel zugänglicher als im Frühling und Som=
mer
. Im Sommer wird der Körper auch bei geringer Nahrung
aufgebaut, die Farbe wird geſund, das Fleiſch feſt, das Auge leuch=
tend
, und zwar nicht nur durch einen Erholungsaufenthalt in gu=
ter
Luft, ſondern auch in der Stadt. Ein amerikaniſcher Biologe
hat feſtgeſtellt, daß die Hauptſache in der langdauernden Lichtwir=
kung
der langen Tage zu ſuchen iſt. Der Menſch iſt nicht, was er
ißt, ſondern was und wie er verdaut. Im Sommer hilft das Licht,
die Nahrung gut zu verarbeiten. Außerdem wird ganz beträcht=
lich
weniger Nahrung zur Erzeugung der erforderlichen Körper=
wärme
benötigt, darum kann der größte Teil der aufgenommenen
Speiſe zum Aufbau des Körpers verwendet werden. Die langen
Tage ermöglichen alſo nicht nur eine beſſere Verarbeitung der ge=
noſſenen
Speiſen, ſondern auch eine Verwendung zum Körperbau.
Abgeſehen davon ißt man im Sommer meiſtens mehr als im Win=
ter
, da man durchſchnittlich länger munter iſt. Der Abbau des
Körpers, der in den Monaten der kurzen Tage durch das Fehlen
aller der eben genannten Vorteile erfolgt, macht den Körper auch
weniger widerſtandsfähig und für Krankheitskeime empfänglicher.
Dies iſt einer der Hauptgründe für das Auftreten von Krankheiten
im Herbſt und Sommer. Aehnliche Erſcheinungen ſind auch bei den
Tieren feſtzuſtellen, die zum Teil einen Winterſchlaf halten, zum
Teil ſtark abmagern und krankheitsempfindlich werden. Zahlreiche
Vögel ziehen in wärmere Länder, da ſie hier in den kurzen Tagen
nicht genug Nahrung finden und nicht dem Körper die erforder=
liche
Heizung in Form von Speiſen zuführen können. Die ab=
ſinkende
Lufttemperatur macht eine erhöhte Wärmeerzeugung durch
geſteigerte Nahrungsaufnahme erforderlich. Da hierfür keine
Möglichkeit beſteht, ſo ziehen viele Vögel in wärmere Länder, wo
während dieſer Zeit die Lebensbedingungen günſtiger ſind. Ein
intereſſantes Beiſpiel zeigt die enge Beziehung zwiſchen Tages=
länge
und Lebensprozeß. Das Webervögelchen kann trotz reichlicher
Nahrung während der kurzen Tageszeit nicht genug freſſen, um ſich
zu erhalten und die fehlende Körperwärme zu ergänzen. Es ver=
hungert
alſo bei gefüllten Schüſſeln. Wenn aber durch mehrſtün=
dige
künſtliche Beleuchtung der Tag gewiſſermaßen verlängert
wird, ſo daß der Vogel genügend Nahrung zu ſich nehmen kann,
bleibt er am Leben und gedeiht ganz ausgezeichnet. Hier iſt ein
eindeutiger Beweis für die Bedeutung des Lichts für das Leben
gegeben. Der Menſch hilft ſich ſchon ſeit langer Zeit durch künſt=
liche
Beleuchtung. Seine Eſſenszeit dauert bis zum ſpäten Abend.
Sonſt würde er auch fühlbaren Schaden erleiden.

Der Polizeibericht.

Im Woog ertrunken. Am 18. Auguſt 1934, in der Zeit von
17 und 18 Uhr, iſt ein 4½jähriger Knabe aus Darmſtadt beim
Baden im Großen Woog ertrunken
Verkehrsunfälle. Am 17. Auguſt 1934, gegen 15 Uhr, ſtieß
an der Ecke der Beck= und Roßdörfer Straße ein Perſonenkraft=
wagen
aus Groß=Bieberau mit einem Darmſtädter Lieferwagen
zuſammen. Der Führer des Perſonenkraftwagens erhielt erheb=
liche
Verletzungen. Die polizeilichen Ermittlungen über die
Schuldfrage ſind eingeleitet. Am Samstag, den 18. Auguſt 1934,
gegen 18.22 Uhr, wurde auf dem Adolf=Hitler=Platz eine ältere
Frau von einem Motorradfahrer beim Ueberqueren der Fahr=
bahn
angefahren, wobei beide zu Fall kamen und leicht verletzt
wurden
Selbſtmordverſuch. In ſelbſtmörderiſcher Abſicht ſtürzte ſich
die ſeit langer Zeit leidende 59 Jahre alte M. Sch. aus ihrer im
2. Stock gelegenen Wohnung in der Schützenſtraße aus dem Fen=
ſter
auf die Straße. Die Sch. trug außer ſchweren Knochenbrüchen
auch ſchwere innere Verletzungen davon.

Tageskalender.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Beſſunger Lichtſpiele: Liebeslied.

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 230

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Kraft durch Freude.
Welcher von dieſen reiſefertigen deutſchen Arbei=
tern
hätte es ſich träumen laſſen, auf ſeine alten
Tage noch einmal auf einem modernen Hochſee=
dampfer
Erholung zu finden oder in den ſchönſten
deutſchen Kurorten ſeine verlängerten bezahlten
Ferien verleben zu dürfen? Wo anders in aller
Welt gibt es das, was der Führer ſchon im Jahre 1
ſeines Regimentes ſchaffte?
Vom 1.11. September ab Frankfurt nach
Königsberg. Die Urlauber ſind in den ſchönen
Oſtſeebädern Zittau, Cranz und Roſſikten Unter=
gebracht
. Eine ſeltene Gelegenheit, den Oſten
unſeres Vaterlandes kennen zu lernen. Anmel=
dungen
werden bei der Kreisgeſchäftsſtelle, Rhein=
ſtraße
21, in der Zeit von 1012 und 3½5
Uhr angenommen. Fernmündliche Meldungen
unter 2395/96. Letzter Meldetermin: 22. 8. 34.
Am Samstag, 8. September, ſtartet die NSG. Kraft durch
Freude die dritte Norwegenfahrt mit der Monte Olivia‟. Der
Sonderzug fährt am Samstag, 8. September, abends, von Frank=
furt
nach Hamburg. Eintreffen dort Sonntag vormittag. Die
Fahrt geht über die Nordſee zum Hardanger= und Sogne=Fjord.

Rückkehr nach Hamburg Samstag, 15. 9., Rückfahrt ab Hamburg
Samstag abend, ſo daß alle Urlauber am Sonntag, 16. 9., in der
Heimat zurück ſind.
Anmeldungen, auch fernmündlich, wie oben. Letzter Anmelde=
termin
: 24. Auguſt 1934.

Perkehrsprobleme der Ausſiedlung.
Vorausſehungen für eine ſiungemäße Siedlung. Wirkſchaftliche und ſoziale Verpflichkungen
gegenüber den Siedlern.

WPD. Die Ziele der induſtriellen Ausſiedlung der Zukunft
ſind durch die nationalſozialiſtiſche Regierung bzw. den von ihr
eingeſetzten Reichskommiſſar für das Siedlungsweſen in ihren
Grundzügen in Anlehnung an die Gedanken Rudolf Böhmers
in ſeinem berühmten Werk Das Erbe der Enterbten feſtgelegt.
Die wilde Siedelei der vergangenen Jahrzehnte mit ihrer oft be=
trächtlichen
Vergeudung durch Fehlanlagen iſt zu Ende. Für die
neuen Aufgaben werden die Erkenntniſſe der letzten Jahre auf
dem Siedlungsgebiet Anwendung finden. Man will auf eine
Miſchſiedlung hinſteuern, wie ſie ſich ſeit Jahrzehnten in Württem=
berg
, dem Lipper Land und in anderen Gegenden Deutſchlands
bewährt hat. Ein weiteres Anwachſen der beſtehen=
den
Großſtädte ſoll vermieden werden. Ihre Wohn=
zentren
ſollen überall da aufgelockert werden, wo geſundheitsſchäd=
liche
Verhältniſſe zutage getreten ſind. Eine Ausſiedlung nicht
ſtandortgebundener Induſtrien in dünn bewohnte, verkehrsgünſtig
gelegene oder gemachte Gegenden als Beſchäftigungsſtelle für die
bodenſtändig zu machende Arbeiterſchaft wird angeſtrebt. An die
Stelle ungeſunder Mietskaſernen ſollen Eigenheime mit aus=
reichendem
Garten treten. Der Siedler erhält dadurch eine nen=
nenswerte
Verbeſſerung ſeiner wirtſchaftlichen Lage und eine not=
dürftige
Sicherung ſeiner Exiſtenz in Kriſenzeiten.
Die allgemeinen volkswirtſchaftlichen Auswirkungen ſolcher
Maßnahmen ſollen in dieſer Betrachtung nicht erörtert werden.
Von aktuellem Intereſſe aber ſind ſchon jetzt die notwendigen
verkehrspolitiſchen Folgerungen. Hierüber muß be=
reits
zu Anfang Klarheit geſchaffen werden, wenn weitreichende
und ſchwer abſtellbare Fehler vermieden werden ſollen.
Einigkeit beſteht, ſoweit wir ſehen, darüber, daß bei Neu=
anlage
um den Kern eines oder mehrerer Induſtriewerke geſchaf=
fener
Wohngebiete möglichſt Plätze gewählt werden, die an das
beſtehende oder im Bau befindliche Waſſerſtraßen= und Eiſenbahn=
netz
angeſchloſſen ſind. Der Anſchluß an das im Entſtehen begrif=
fene
Autoſtraßennetz erſcheint nicht unbedingt notwendig, da dieſes
in der Hauptſache dem Fernverkehr zu dienen berufen iſt. Die
Laſtenbeförderung wird in abſehbarer Zeit den Waſſer= und Schie=
nenſtraßen
vorbehalten werden müſſen, wenn die hierin angeleg=
ten
großen Werte nicht vorzeitig vernichtet werden ſollen. Auch
am Flugverkehr wird kein direktes Intereſſe anerkannt werden
können.
Der Zwang zu möglichſt vorſichtiger Verwendung der für die
Kleinſiedlung verfügbar zu machenden Mittel liegt auf der Hand,
wenn der Umfang der Siedlungsaktion für die Volkswirtſchaft
einen nennenswerten dauernden Erfolg bringen ſoll. Wie beim
Bau der Siedlungen ſelbſt vieles dem ſpäteren Ausbau vorbehal=
ten
werden muß, ſo gilt dis auch für die Ausgeſtaltung der
Verkehrswege vom und zum neuen Siedlungsort. Nichts
kann dieſem wie jedem wirtſchaftlichen Aufbau gefährlicher werden
als das unglückliche Wort der Kriegswirtſchaftsführung: Geld
ſpielt keine Rolle! Es iſt menſchlich, aber gerade darum um ſo mehr
zu bekämpfen, wenn dieſes Wort in unſerem Großkampf gegen die
Arbeitsloſigkeit hier und dort auftaucht. Generationen von Sied=
lern
würden ſolche Fehlauffaſſung wirtſchaftlicher Gegebenheiten
zu büßen haben. Hierbei können wir nur an die vielen Beiſpiele
zu teuer angelegter Siedlungen erinnern.
Einfacher als bei den Fernverbindungen liegen die Dinge
beim Nahverkehr. Einrichtung öffentlicher Perſonenbeför=
derungsmittel
in den neuen Siedlungsorten darf nicht notwendig
werden, da ſie die Lebenshaltung der Bewohner dauernd ver=
teuern
würde. Das Fahrrad muß genügen. Weiter darf das
Weichbild neuer Städte nicht geſteckt werden. Die Ueberlegung,
welche Zeit= und Geldbeutelbelaſtung dem Großſtädter durch ſeine
mehrfachen täglichen Fahrten entſteht, genügt als Beweis. Da
neue Siedlungen jeder Art grundſätzlich weit vom Bannkreis bis=
heriger
Großſtädte angelegt werden ſollen, braucht die Frage der
Eingliederung ihrer Verkehrsintereſſen in das beſtehende Netz nicht
mehr beleuchtet zu werden.
Ganz anders als bei völligem Neuanfang aber liegen die
Verkehtsprobleme bei der Ausgeſtaltung des ſchon heute
teilweiſe weit in die freie Landſchaft vorgeſchobenen Sied=
lungskranzes
um die vorhandenen Großſtädte
und alten nicht verlagerungsfähigen Induſtriegebiete. Hierbei
ſind in letzter Zeit eine Reihe von falſchen Auffaſſungen laut ge=
worden
, die eine Richtigſtellung in der Oeffentlichkeit erfordern.
Es iſt ein Voranſtellen privatwirtſchaftlicher oder gruppenwirt=
ſchaftlicher
Geſichtspunkte vor das Allgemeinintereſſe, wenn Ver=
waltungen
von Nahverkehrslinien, ſeien ſie Eiſenbahn oder Stra=
ßenbahn
, offiziell erklären, ſie könnten der Herabſetzung überhöhter
Tarife oder der Vergrößerung unzulänglicher Fahrgeſchwindig=
keiten
und einer häufigeren Zugfolge erſt näher treten, wenn der
Verkehr ſich gehoben haben würde.
Handelt es ſich um verhältnismäßig dicht bebautes, aber ver=
kehrstechniſch
ſtiefmütterlich behandeltes Hinterland gro=
ßer
Städte, ſo wird dabei Urſache und Wirkung völlig ver=
kannt
. Stellen wir z. B. auf das von der Niederbarnimer Eiſen=
bahn
verkehrs, behinderte weite Berliner Siedlungsgebiet zwi=
ſchen
Reinickendorf, Oranienburg, der Schorfheide und Bernau ab,
ſo ergibt ſich, daß durch eine ſolche Verkehrspolitik Tauſende und
aber Tauſende von Siedlern, die in dieſer ſchönen, im Mittel nur
etwa 30 Kilometer von Berlin=Mitte gelegenen Gegend daran ge=
hindert
werden, dauernd ihre auch für Winteraufenthalt ausge=
bauten
Siedlungshäuſer zu bewohnen. Wäre der Fahrpreis nied=
riger
und der Verkehr häufiger und ſchneller, ſo würden aber Tau=
ſende
von Familien ihre muffigen Großſtadtwohnungen aufgeben
können und täglich von und zur Arbeitsſtätte fahren. Damit würde
die Bahn auch privatwirtſchaftlich bald rentabel. Solange der
Fahrpreis aber dovpelt ſo hoch bleibt wie ſonſt im Berliner Vor=
ortverkehr
üblich, kann nach menſchlichem Ermeſſen auch keine Ver=
ſtärkung
des Verkehrs erwartet werden. Solche Fälle gibt es auch
In Umkreis anderer Großſtädte und Induſtriegebiete mehrere.
Natürlich wird bei großzügiger Verkehrspolitik, die immer
am Anfang einer erfolgreichen Ausſiedlung im Bannkreis der
Großſtädte geſtanden hat, zuerſt für den Verkehrsträger ein Ver=
luſt
entſtehen. Darum muß der private oder halböffentliche Cha=
rakter
ſolcher Verkehrsunternehmen, der verkehrsgeſchichtlich
doch nur ein Petrefakt aus, dem vergangenen Jahrhundert iſt,
verſchwinden, damit der vorerſt zu erwartende Verluſt auf breite
tragfähige Schultern genommen werden kann. Als ſolche kom=
men
nur die der Reichsbahn in Frage. Dieſe kann, was einem
Einzelunternehmen nicht möglich iſt. zugunſten einer Bezirksren=
tabilität
auf die Wirtſchaftlichkeit einer Einzelſtrecke, auf Jahre
hinaus verzichten, wenn dies im volkswirtſchaftlichen Intereſſe
liegt.

Mit dem Buchhaltergeſichtspunkt der Niederbarnimer Eiſen=
bahn
hätte das deutſche Verkehrsnetz nicht geſchaffen werden kön=
nen
. Wir wären im Zeitalter der Poſtkutſche ſtehen geblieben.
Kann ein ſolcher enger Standpunkt einer an ſich ehrenwerten Ver=
kehrspolitik
keineswegs als nationalſozialiſtiſch und der Siedlung
förderlich anerkannt werden, ſo verdient die Tatſache, daß man bei
der als Beiſpiel herangezogenen Niederbarnimer Bahn Ausflugs=
karten
durch Anſchlag mit 33½ Prozent Ermäßigung anpreiſt, in
Wirklichkeit aber nach einem beſtimmten Ort nur um 2025 Pro=
zent
ermäßigte Fahrkarten abgibt, ohne es ausdrücklich zu ſagen,
offene Ablehnung. Das ſind Methoden oder Nachläſſigkeiten einer
vergangenen Zeit, die in unſerem nationalſozialiſtiſchen Staat un=
paſſend
ſind.
Die Unzulänglichkeit der Verkehrspolitik früherer Jahre hat
die heutige Not der Stadtrandſiedler entſchieden mitverurſacht.
Wie kürzlich bekanntgegeben wurde, hauſen allein um Berlin her=
um
mehr als 120 000 Siedler dauernd in ihren zum großen Teil aus
Kiſtenbrettern und Dachpappe zuſammengeſchlagenen Wohnlauben.
Mag in der guten Jahreszeit das Schickſal dieſer Menſchen dem
im Zuge oder Auto Vorbeieilenden angeſichts ihrer blühenden
oder fruchttragenden Gärten, durchaus erträglich erſcheinen, ſo
wandelt es ſich in vielen Fällen beim Eintritt ſchlechten Wetters
zur Tragikomödie. Wie die Einrichtungsgegenſtände in den Stu=
ben
, ſo ſchwimmen vielfach Tiere und Fäkalien im Garten herum.
Weg und Steg ſind grundlos. Die Menſchen dort hocken eben zu
dicht beieinander. Sie konnten nicht weiter hinaus und auf billi=
geren
Boden, weil ſie in der Gegend der Endhaltepunkte der Stra=
ßenbahnen
ſiedeln mußten. Mehr Fahrgeld konnten ſie nicht tra=
gen
. ſelbſt wenn ſie Arbeit hatten. Viele müſſen, um Fahrgeld zu
ſparen, trotzdem noch täglich ſtundenlang mit ihren Rädern fahren.
In dieſen Leuten ſteckt das beſte Siedlermaterial für die völ=
lige
Anſiedlung, ſie haben ihren Arbeits= und Entſagungswillen
unter Beweis geſtellt. Tauſende dieſer elenden Baracken aber
müſſen fortgeriſſen werden, um für die verbleibenden Platz zu
ſchaffen. Hier iſt durch Verkehrsverbeſſerung nur ſelten zu helfen.
Für die aus eigener Initiative weit hinausgezogenen Groß=
ſtädter
aber muß die Verkehrshilfe ſo lange geleiſtet werden, bis
ſich im Zuge der neuen Siedlungspolitik an ihren neuen Wohn=
orten
Arbeitsmöglichkeiten ergeben. Dabei darf die leidige Schul=
frage
für die Siedlerkinder ebenſowenig vergeſſen werden wie die
Tatſache, daß das Leben draußen nicht nur wegen der Fahrgelder,
ſondern auch infolge der faſt überall in den Vororten höheren
Lebensmittelpreiſe teurer iſt. Auch bei dieſen Fragen hat die ver=
kehrspolitiſche
Vorſorge einzuſetzen. Eine ſolche aber iſt Vorbe=
dingung
jeder größeren Siedlungsmaßnahme. Sie kann nur aus
Erfahrung und Einſicht geſtaltet werden. Hugo Pieper.

Werbekage für den deutſchen Wein.

DNB. Berlin. Ueber den erſten deutſchen Weinwerbetag
am 25. und 26. Auguſt iſt entgegen einiger anders lautender Mel=
dungen
feſtzuſtellen, daß die Reichsſendeleitung am 26. Auguſt
durch Uebertragung eines entſprechenden Programms auf alle
deutſchen Sender eine großzügige Propaganda für den deutſchen
Wein veranſtalten wird. An dieſem Tage, dem Schlußtag der
Deutſchen Rundfunkausſtellung, findet in den Ausſtellungshallen 1
und 2 auf dem Meſſegelände in Berlin ein großes Winzerfeſt der
Reichsſendeleitung ſtatt.
Am 25. und 26. Auguſt veranſtaltet auch die Deutſche Arbeits=
front
unter Billigung des Reichsnährſtandes einen Weinwerbe=
tag
, der ſich über ganz Deutſchland erſtreckt. Durch die NSG.
Kraft durch Freude werden an dieſem Tage durch Volksfeſte und
gegebenenfalls auch durch Umzüge die Verbraucherkreiſe darauf
hingewieſen werden, daß der Wein als edelſtes Erzeugnis der
deutſchen Scholle kein Luxusgetränk zu ſein braucht. Die Wein=
lieferungen
für dieſen Tag werden durch den zuſtändigen ört=
lichen
Verteiler (Weinhandel und Winzer=Genoſſenſchaften) durch=
geführt
.
Der deutſche Wein ſoll an dieſem Tage dem Verbraucher unter
den gleichen Bedingungen geboten werden, wie er ihn zu jeder
anderen Zeit erhalten kann. Der Einſatz von beſonderen örtlichen
Weinprüfungskommiſſionen, wie er teilweiſe gemeldet iſt, wird
nicht erfolgen. Der Weinwerbetag ſoll Dauerfreunde für den deut=
ſchen
Wein gewinnen. Es iſt nicht die Aufgabe des Tages, daß nun
lediglich an dieſem einen Tag große Mengen vertilgt werden.
Wenn die Kräfte aller beteiligten Wirtſchaftskreiſe in richtiger
Weiſe zuſammenwirken, ſo wird der Tag beſtimmt ſeinen Zweck
erreichen und mit dazu beitragen, daß endlich die Anſicht ver=
ſchwindet
, daß Weintrinken ein Luxus nur für wenige Be=
güterte
iſt.

Von der Katzentante bis zu dem alten Onkel, der eine
Freundſchaft mit den Nashörnern unterhielt und ein Na= En
wohl, wenn er es gewollt hätte, hätte krauen könne Fo
gut verſtanden ſie ſich, gibt es ſo zahlreiche und merkwü Xe
Freundſchaften zwiſchen Menſch und Tier, daß man beinahe en
möchte: mit jeder Gattung von Tieren haben wir Menſchen h.
Freundſchaft geſchloſſen. Gewiß ſteht uns nicht jedes Tier ſo
wie Pferd und Hund. Doch läßt ſich mit einiger Ausdauer
Geduld auch der Jgel, wie wir es geſehen haben, an der
durch die Straßen führen und iſt folgſam wie nur je ein Fh
ſeinem Frauchen.
Daß dieſe Tierfreundſchaft des Menſchen ihm eingebore
kann füglich nicht bezweifelt werden. Denn wenigſtens be
Indogermanen ſtehen die Gottheiten in einem ſo engen Ve f4 zu ihnen beſonders heiligen Tieren, daß daraus allei
reits die ewige Freundſchaft des Menſchen zum Tier erker
iſt. So war Wotan das Roß heilig und wenn wir dem 9
burger Zauberſpruch folgen, ſo mag die Verehrung dieſes (
in manchen Gegenden gerade darum beſonders hochgehalten dr=
den
ſein, weil in ſeinem Namen der Roßzauber geſprochen u de.
Und gezähmte Raben muß man auch in vorgeſchichtlicher eit
längſt gekannt haben, ſonſt würde man ſich kaum den gl en
Gott mit den beiden Raben auf den Schultern vorgeſtellt l em.
Kein Wunder, daß dann die Attribute, die dieſen Tieren ge=
legt
wurden, die Klugheit des Raben, die Stärke des Exs,
der wiederum dem Zeus geheiligt war, ſehr leicht auch zu Cen=
ſchaften
des Gottes wurden.
Dieſe Tierfreundſchaft iſt bekanntlich in manchen Menſch (in
ſo außerordentlichem Maße angelegt, daß daraus Fähigkeite md
Eigenſchaften hervorgehen, die etwas Wunderbares an ſich len.
So gibt es Leute, die gleichſam im Handumdrehen mit Veln
im Garten und auf Plätzen wie auf Du und Du ſtehen. Sie
brauchen nur die Hand auszuſtrecken, und der ängſtliche Bu mk.

Eine Möwe frißt aus der Hand.
Ein letztes Bröckchen und dann entführt der Dampf
den gebefreudigen Badegaſt.
die ſcheueſte kleine Meiſe kommt auf die Hand geflogen.
flöten, und ganze Scharen von Spatzen ſtürzen ſich herab
dürfen dann allerdings bei dieſer innigen Freundſchaft nie
rade ihre beſte Garderobe anhaben.
Vom Meerſchweinchen bis zum Löwen gibt es Tier mit
denen Menſchen Freundſchaft geſchloſſen haben, eine Freund aft
die von den Tieren auf ihre Art erwidert wird. Freilich ört
eine beſondere Tierliebe dazu, um ein ſolches Freundſchaf
zu knüpfen, eine Liebe, deren Hauptmerkmal zugleich die
ordentliche Geduld iſt, womit der Bändiger in aller Ruhe
ſicht und Feſtigkeit die zahlloſen großen und kleinen Eiger ite
im Tiercharakter ſtudiert und nutzt. Solche Geduld gehör hon
dazu, eine Seemöwe zu bewegen, den Brocken oder Lecke= en,
der ihr zugedacht iſt, aus der Hand ihres neugewonnenen.
des zu nehmen Es iſt eine Geduld in dieſer ewigen Fnd=
ſchaft
, die den Menſchen mit Tieren verbindet, welche ebe diel
Selbſtvertrauen wie auch Mut erfordert. Sie aber hat ni in
den meiſten Fällen den Sieg davongetragen.

Uin=

Reichsſender Frankfur
Kaſſel, Trier, Freiburg 251.
Frankfurt: Dienstag, 21. Auguſt
5.45: Stuttgart: Choral, Zeit, Wetter. 5.50 und 6.15:
naſtik. 6.40: Zeit, Meldungen. 6.50: Wetter.
Bad, Hersfeld: Kurorcheſter Bad Hersfeld. Ltg.: Muſikdn
Petſch. 8.10: Waſſerſtand, Wetter. 8.15: Stutt
Gymnaſtik. 9.25: Nur Freiburg; Werbekonzert.
Nur Freiburg: Eigene Sendung. 10.00: Nachr.
Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus. 11.00: W
konzert. 11.40: Meldungen. 11.50: Sozialdienſt.
12.00: Schallplatten: Tragiſche Opernfmale. 13.00: Zeit,
dienſt, Nachr. 13.10: Nachr. 13.20: Mittagskonzert
13.50: Zeit, Nachr. 14.00: Mittagskonzert. 14.30:
Freiburg; Nachr. 14.40: Stunde der Frau: 1. Die be
tätige Frau und Mutter und ihr Haushalt. 2. Wenn
Haushalt an allen Ecken hapert. 15.30: Wetter. 15.35: 2
ſchaftsbericht. 15.50; Zeit, Wirtſchaftsmeldungen.
16.00; Stuttgart: Nachmittagskonzert des Philharmon. Orche

Ltg.; W. Walter 17.30: Dr. Fertſch: Die chemiſche 7
gung. Ihre hygieniſche und volkswirtſchaftliche Bedeutung.
17.45: Schrammelmuſik. 18.00: Intereſſantes von
Reichsbahn. Zwiegeſpräch. 18.15: Aus Wirtſchaft und A.
18.25; Italieniſcher Sprachunterricht. 18.45: Meldunger
18.50: Griff ins Heute.
19.00; Konzert. 20.00: Zeit, Nachr. 20.10: Kurzprogr
22.35: Nachr., Wetter Sport
22.20: Zeit. Nachr.
22.45: München: Dr. Haushofer: Weltpolitiſcher Monatsb.
23.10; Baden=Baden: Nachtmuſik. 24.00: Neues vom ;
parkett.
Deutſchlandſender
Welle 1571.
Deutſchlandſender: Dienstag, 21. Auguſt
5.45: Hamburg; Wetter. 5.50: Nach
6.00: Berlin; (
5: Tagesſpruch
naſtik.
): Leipzia: NS.=Ka
bundorcheſter Deſſau. Ltg.: Dr. Nietan.
einer 9
gegen 7.00: Nachr. 8.00; Sperrzeit. 8.45: Leibesſ.
für die Frau. 9.00: Sperrzeit. 10.00: Nachr. 1
Aus deutſcher Geſchichte: Der große Köng. Ein Lebensbild
drichs des Großen. 10.50: Fröhlicher Kindergarten.
11.15: Seewetterbericht. 11.30: Funkſtille. 11.55: W. F
12.00: Leipzig: Mittagskonzert des Funkorcheſters. Ltg.: E.
12,55: Zeitzeichen. 13.00; Bekannte Arien. (Schallpl.)
Anſchl.: Wetter. 13.45: Nachr. 14.00: Sperrzeik.
14.45: Glückwünſche und Programmhmweiſe. 15.00: W‟
Börſe. 15.15: Kinderliederſingen. 15.40: H. Wilh. Sc
Deutſche Geſchichte und Charakterbildung.
16.00: Konzert aus dem Garten der Funkausſtellung: Das 2I
ſter des Deutſchlandſenders. Ltg.: C. Hildebrandt. In
Pauſe (16.50): Zeitfunk. 17 30: Jugendſportſtunde:
Weltrekord im Zehnkampf. Sprecher: Hans Heinz Sievert=
17.3: Fernſehen. Von den Anfängen bis zu den letzten
findungen. 18.10: Stromwandern. Eim kleines Lieder
18.40: Hauptſchriftleiter Fritzſche: Politiſche Zeitungsſchau.
Anſchl.: Wetter.

MMter Ael! Doe ſchinde Miſt. R0. Milcs.
ges= und Sportnachr. 22.20. München: Dr. Haushl
Weltpolitiſcher Monatsbericht. 22.45: Seewetterbericht,
23.00: Aus dem Sportpalaſt: Konzert der Ameriean P
Band.

[ ][  ][ ]

Dienstag, 21. Auguſt 1934

Wu

Aus Heſſen.
Kirchengemeindetag in Lindenfels j. 9.
p. Der Evangeliſche Gemeindetag iſt eine ſeit dem Jahre
beſtehende evangeliſch=kirchliche Vereinigung, die es ſich zur
gabe macht, Wege zu ſuchen, auf denen der bibliſche und refor=
griſche
Gedanke der lebendigen Gemeinde in Stadt= und Land=
engemeinden
verwirklicht werden kann. Dieſer Gedanke der
ndigen Gemeinde iſt von neuem zeitgemäß geworden, dadurch
die Landeskirche Naſſau=Heſſen durch ein in dieſen Tagen er=
nes
Geſetz die Mitwirkung der Gemeinden bei dem Aufbau
GGemeindelebens vorſieht und beſtimmt, daß je drei Kirchenvor=
in
eigener Verantwortlichkeit die drei Teilgebiete des
eindelebens, die Pflege des kirchlich religiöſen Lebens, die
liche Verwaltung und das kirchliche Geldweſen führend be=
men
und ordnen. Daher iſt beſondere Schulung der Kirchen=
eber
ſowie aller Gemeindeglieder zum Aufbau des Gemeinde=
s dringend geboten. Zur Einführung in die Bedeutung und
Aufgaben der evangeliſchen Gemeinden iſt die auf Sams=
1. September, und Sonntag, 2. September
ſetzte Tagung zu Lindenfels beſtimmt. Sie wird
eine Schulungsverſammlung eingeleitet, die am Samstag
mittag 2.30 Uhr in der Kinderſchule gehalten werden ſoll.
nſtand der Ausſprache, die durch Dekan i. R. Bernbeck
=leitet wird, ſoll die Frage ſein: Was leiſtet die
che unſerem Volk? Am Sonntag vormittag 9.30 Uhr
ein Feſtgottesdienſt gehalten: die Feſtpredigt hat der
ſt der Provinz Starkenburg, Oberkirchenrat Dr. Müller,
agt. Nach der Kirche findet Führung der Gäſte zur Beſich=
ig
der Stadt und Burg ſtatt. Am Nachmittag 2 Uhr beginnt
Hemeindetagung in der Kirche mit Vorträgen von
rer Weiß=Beſſungen über Die evangeliſche Kirche
die dritte Konfeſſion und von Profeſſor D.
ſtthes über Das Weſen und Wirken unſerer
ngeliſchen Kirche zum Aufbau der Gemeinden
des Volkstums‟ Darauf folgt nach einer Kaffeepauſe
jaale des Hotels Zum Odenwald freie Ausſprache über den
It der Vorträge. Dieſe Ausſprache pflegt beſonders wichtig
in, dadurch, daß die Vertreter der Gemeinden von nah und
über ihre Erfahrungen im Aufbau ihrer Heimatgemeinde
eilungen machen. Lindenfels wird als Perle des Oden=
es
geprieſen. Möge die Tagung zeigen, daß auch die dortige
engemeinde ſich als Sammelort derer beweiſt, die ihre Kirche
jaben und ihr dienen möchten!

rewigen im
hat u4 1

1r. Eberſtadt, 20. Auguſt. Die Kirchweihe, die durch das
ervolle ſommerliche Wetter, durch den reichen Flaggenſchmuck
die Werbe= und Spieltrupps ein beſonders feierliches Gepräge
It, erfreute ſich eines ſehr guten Beſuches.
k. Pfungſtadt, 20. Aug. Hohes Alter. Am Dienstag,
21. Auguſt, begeht der Altveteran Peter Crößmann 10.,
elgaſſe 6, ſeinen 87. Geburtstag.
Ze. Gräfenhauſen, 20. Auguſt. Feuerwehrinſpektion.
etzten Sonntag fand die Prüfung der hieſigen Freiwilligen
wehr ſtatt. Die Inſpektion, die ſchon am 12. Auguſt ſtattfin=
illte
, mußte wegen des SA.=Aufmarſches in Arheilgen auf den
uguſt verlegt werden. Die Feuerwehr trat geſchloſſen unter
dnung des Feuerwehrhauptmann Arnold um 8 Uhr im Schul=
n
. Zuerſt wurden Schulübungen, Fußexerzieren und Geräte=
fen
gezeigt. Zum Erſtaunen aller beſtimmte Kreisfeuerwehr=
tor
Karpfinger einzelne Führer ſelbſt, die das Kommando
ehmen mußten. Im Anſchluß hieran fand im Einvernehmen
em neuen Inſpektor Georg vom Ohlyſtift eine Angriffsübung
hlyſtift ſtatt. Hierbei war auch die Freiwillige Sanitäts=
ie
Gräfenhauſen tätig. Im 2. Stock des weſtlichen Wohnge=
s
war Feuer ausgebrochen, das ſich in einem Dachſtuhlbrand
mhnte. Die Feuerwehr bekämpfte den Brand mit drei Schlauch=
gen
. Nach den Vorführungen fand eine ſcharfe Kritik des
9ö feuerwehrinſpektors Karpfinger ſtatt, doch war er mit der
itleiſtung der hieſigen Wehr zufrieden. Herr Karpfinger hielt
inen Vortrag über Ziel und Weſen der Feuerwehr und über
inſetzung derſelben beim Luftſchutz. Mit einem Appell, den
jürgermeiſter Mager an die Verſammelten richtete, war die
ng beendet.
e. Gräfenhauſen, 20. Aug. Volksabſtimmung. Geſtern
n um 6.30 Uhr traten ſämtliche Formationen der NSDAP.
welche ehum em Wahllokal an. Nach einem dreifachen Sieg=Heil auf
n Führer Adolf Hitler ging es geſchloſſen unter Vorantritt
uſikkapelle zu einem Propagandamarſch durch die Ortsſtraßen.
dem Umzug richtete Ortsgruppenleiter Pg. Mager einen kur=
ppell
an die Anweſenden.
Ober=Ramſtadt, 18. Aug. NSV.=Ferienkinder.
n Dienstag kamen die auf 4 Wochen zur Erholung im Kreiſe
u untergebracht geweſenen 20 Kinder hierher zurück. Sie
en von dem freiwilligen Helfer der NSV., Herrn Lehrer
Schaffnit, im Hauptbahnhof in Darmſtadt in Empfang ge=
pen
und mittels Lieferwagen der Firma Neue Röhr=Werke
die ſich in anerkennenswerter Weiſe ſchon wiederholt in
Dienſt der NSV. geſtellt hatte, hierher gefahren. Hier nah=
die
Eltern ihre Schützlinge am Rathaus in Empfang. Die
er haben ſich alle recht gut erholt und hatten z. T. eine Ge=
Szunahme von mehreren Pfund zu verzeichnen. Aber auch
ber=Ramſtadt iſt jetzt einmal die Reihe, Kindern aus ande=
Hebieten Pflege und Erholung zu bieten. So kamen geſtern
indern aus Gießen und Bieber (Kreis Gelnhauſen) für Ober=
ſtädter
Pflegeſtellen im Hauptbahnhof in Darmſtadt an.
nahm ſie Lehrer i. R. Schaffnit in Obhut, und der Firma
n Schanz, Autobetrieb, Ober=Ramſtadt, iſt der ſchnelle Wei=
ansport
nach Ober=Ramſtadt zu verdanken geweſen. Gegen
U Uhr trafen die Kinder dann wohlbehalten hier am Rathaus
hoſelbſt ſie eine angenehme Ueberraſchung erlebten Auf
Bgedeckten und mit Blumen und Grün geſchmückten Tiſchen
in Kaffee und Gebäck die kleinen Gäſte zur erſten Stärkung
Tahſächlich ließen es ſich die Kleinen nach der langen Reiſe
kecht gut ſchmecken. Mit herzlichen Worten begrüßte Orts=
Venleiter Pg. Bürgermeiſter Jörgeling gleichzeitig im Namen
NSV. die kleinen Gäſte. Er wünſchte allen recht gute Er=
i
9. In den kommenden Wochen hätten ſie wohl Gelegenheit,
Die landſchaftlichen Reize und Schönheiten unſerer Gegend
in und unſere Jugend verſtehen zu lernen. Auch das trage
icht geringem Teile zu wahrer Volksgemeinſchaft bei. So
ſen ſie es ſich denn alle in Ober=Ramſtadt recht gut gefallen
ſich gut erholen und noch in ſpäteren Jahren ihres hieſigen
Ikhaltes immer wieder gerne erinnern. Nachdem Herr Leh=
loſch
die Kleinen noch im Bilde feſtgehalten hatte, wurden
durch 2 ädels vom BDM. zu ihren einzelnen Gaſtgebern
et.
*e. Groß=Umſtadt, 20 Aug. Raſch tritt der Tod den
ichen an. Am Samstag nachmittag war der 64jährige
Dirt Heinrich Roth 2. aus dem benachbarten Kleeſtadt aufs
Befahren, um Futter zu holen. Mit geladenem Wagen, auf
den ſitzend, kehrte er zurück, aber als toter Mann; ein
Glag hatte dem Leben des ſonſt geſunden und kräftigen
les auf dem Heimweg ein Ziel geſetzt. Das Kuhfuhrwerk
den Weg zur Wohnung des Toten allein gefunden und vor
Ooſtor Halt gemacht. Hier erſt gewahrte man, daß der am
I mit geneigtem Haupte Sitzende ſein Leben ausgehaucht
Babenhauſen, 20. Aug. Ernennungen. Durch Ur=
ds
Herrn Staatsminiſters wurde der Kanzliſt Heinrich
Ion hier zum Juſtizſekretär beim Amtsgericht Seligenſtadt
Nr. Der Rottenführer Heinrich Blümler 2. von der hie=
Dähnmeiſterei wurde zum Rottenmeiſter ernannt. Das
Unglich für Sonntag, den 19. Auguſt, feſtgeſetzte BDM.=
S Iſ wegen der Volksabſtimmung auf kommenden Samstag
Donntas verlegt worden. Am Sonntag fand hier und in
*: Gilialgemeinde Harreshauſen durch die Herren Pfarrer
in2 Büchler bei feierlichem Gottesdienſt die Eröffnung
LIrmandenunterweiſung ſtatt. Der Unterricht ſelbſt wird
. Nach Seelſorgebezirken in dieſem Jahre abgehalten, die
tmation iſt gemeinſam am Sonntag vor Oſtern. Im
L42 Zum Adler ſprach am Sonntag der Landesarbeits=
ührer
Schneider aus Darmſtadt vor Invaliden=, Unfall=
SDſtigen Rentnern über das Thema: Sozialvolitik im neuen
Mand: Im Gaſthaus. Zur alten Poſt hielt der Bun=
Lppenführer für den Kreis Dieburg des RDKR., W. Barg=
Einen Aufklärungsvörtrag, verbunden mit einer Sprech=
Lefbtungsſtunde für alle inflationsgeſchädigten Volksge=
n
.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 230 Seite 7

Turnerjugendtreffen in Erbach.

Ci. Erbach, 20. Auguſt.
Der erſte Unterkreis des Kreiſes Odenwald der Deutſchen
Turnerſchaft hielt geſtern hier unter den günſtigſten Vorbedingun=
gen
ſein Jugendtreffen ab. Zu dem reichen Flaggenſchmuck, den
das Städtchen anläßlich der Wahl angelegt hatte, geſellte ſich ein
vorbildliches Sportwetter mit einer ebenſolchen organiſatoriſchen
Vorbereitung, ſo daß von vornherein ſchon mit einem glatten Ab=
lauf
der Veranſtaltung gerechnet werden konnte. Ueber 600 Teil=
nehmer
und Teilnehmerinnen ſtellten ſich ihren Preisrichtern zu
friedlichem Wettkampfe, dem ein von Herrn Stadtpfarrer Hahn
unter Mitwirkung des Poſaunenchors abgehaltener Feldgottes=
dienſt
auf dem Sport= und Erholungsparke vorausging. Anſchlie=
ßend
an die eindrucksvolle Morgenfeier grüßte der Jugendwart
des Unterkreiſes, Herr Müller=Erbach, in herzlichen Worten
die angetretene jugendliche Schar und ließ ſie zum Meſſen ihrer
Kräfte aufmarſchieren. Der reibungsloſen flotten Abwicklung der
Kämpfe folgte eine nur kurze Mittagspauſe, in der ſämtliche Teil=
nehmer
und Teilnehmerinnen in Privatquartieren verpflegt wur=
den
, ein erneuter Beweis für die ſchon beſtens bekannte Gaſt=
freundſchaft
der hieſigen Bevölkerung. Der Nachmittag brachte
dann den üblichen Feſtzug, nach deſſen Ankunft auf dem Feſtge=
lände
zunächſt der Vereinsführer des hieſigen Turnvereins 1860,
Herr Fritz Horn, herzlichen Willkomm entbot, mit beſonderer
Begrüßung der Vertreter des Kreiſes Odenwald und des Bürger=
meiſters
unſerer Stadt.
Herr Bürgermeiſter Lenz gab ſeiner Freude darüber Aus=
druck
, daß die Veranſtaltung hier ſtattfände, mahnte die Jugend,
im Geiſte Jahns weiterzuarbeiten und ſo rechte Kämpfer Adolf
Hitlers zu werden und ſchloß ſeine begeiſtert aufgenommenen Aus=
führungen
mit einem dreifachen Sieg=Heil auf den Führer. Der
Kreisjugendwart, Herr Steinbach=Werſau, würdigte in ſinn=
reicher
Weiſe die Bedeutung des Tages des diesjährigen Jugend=
treffens
für unſer ganzes deutſches Volk und Vaterland, erinnerte
die Jugend an das vom geeinten deutſchen Volke abgelegte Ja
und forderte ſie auf, zeitlebens die wiedergewonnene Einheit zu
pflegen und ſie als koſtbares Erbe kommenden Geſchlechtern zu
übermitteln. Dem Sieg=Heil auf Volk, Vaterland und Führer
folgten das mit friſcher jugendlicher Begeiſterung gemeinſam ge=
ſungene
Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Lied. Unter Leitung des
Kreiskinderwartes Mayer=Reinheim gezeigte Maſſenfreiübun=
gen
, kindertümliche Turnſpiele, turneriſche Vorführungen an Reck
und Barren der Kreisriege und Darbietungen der hieſigen Tur=
nerinnen
=Abteilung brachten den zahlreich erſchienenen Zuſchauern
nicht nur reiche Abwechſlung, ſondern auch einen anſchaulichen
Einblick in das zeitgemäße Turnen und ſeinen hohen Stand in
unſerem Kreiſe. Ein Handballſpiel der erſten Mannſchaften von

Erbach und Lengfeld, das mit einem 8:6 für die Einheimiſchen
endete, und die Preisverteilung ſchloſſen die in allen Teilen wohl=
gelungene
Veranſtaltung ab.
Siegerliſte.
(Die 5 erſten Preisträger in jeder Abteilung.)
Knaben:
Jahrgang 1916/17: 1. Karl Löb und Otto Johe, Beerfelden, 111
P., 2. Wilh. Trautmann, Hetzbach, 104 P., 3. Georg Horn,
König. 98 P., 4. Ernſt Johe, Unter=Sensbach. 94 P.
Jahrgang 1918: 1. Karl Weidmann, Erbach, 136 P., 2. Hermann
Berger, Beerfelden, 115 P., 3. Johann Weyrauch. Ernsbach,
111 P.. 4. Ludwig Trautmann, Hetzbach, 107 P.. 5. Jakob
Scheuermann, Unterſensbach, 105 P.
Jahrgang 1919/20: 1. Hans Kiel. König. 107 P., 2. Bernhard
Bechtold, Günterfürſt, 98 P., 3. Georg Hieronymus. Michel=
ſtadt
, 97 P., 4. Hans Frank. Michelſtadt, 86 P., 5. Karl Roden=
häuſer
, König. 85 P.
Jahrgang 1921/22: 1. Heinrich Lang. Stockheim, 102 P., 2. Willi
Herrmann, Stockheim, 100 P., 3. Hans Schaub, Michelſtadt,
99 P., 4. Hans Krämer, Mümling=Grumbach. 98 P., 5. Karl
Meyer, Michelſtadt. 97 P.
Jahrgang 1923/24: 1. Friedel Lang, Michelſtadt, 62 P., 2. Adolf
Emig, Unterſensbach, 61 P., 3. Heinrich Fleckenſtein. König,
59 P., 4. Heinrich Ihrig. Unterſensbach, 57 P. 5. Georg Frei=
ling
, Zell, 56 P.
Mädchen:
Jahrgang 1916/17: 1. Roſa Groß, Beerfelden. 91 P.. 2. Käthe All=
mann
, Unter=Moſſau, 90 P., 3. Marie Scheuermann, Unter=
moſſau
. 89 P., 4. Marie Croiſſant, Michelſtadt, 70 P., 5. Eva
Muhn. Waldamorbach. 60 P.
Jahrgang 1918: 1. Sofie Karg, Sandbach, 110 P., 2. Marie Ruh=
land
, Sandbach. 99 P., 3. Käthe Volk, Beerfelden, 95 P.,
4. Marie Emig, Untermoſſau. 92 P., 5. Marie Ihrig, Beer=
felden
, 88 P.
Jahrgang 1919/20: 1. Erna Lang. Stockheim, 66 P., 2. Lieſel
Frank, Michelſtadt. 62 P., 3. Hedwig Rein, Michelſtadt, 60 P.,
4. Marie Haußner, Stockheim, 57 P., 5. Berta Hering, Beer=
felden
. 54 P.
Jahrgang 1921/22: 1. Sofie Bott. Mümling=Grumbach, 73 P.,
2. Eliſabeth Heckmann, Untermoſſau, 71 P., 3. Anna Ihrig,
Günterfürſt, und Magda Helmſtädter, Mümling=Grumbach,
je 70 P.. 4. Ria Grasmück, Michelſtadt, und Paula Mengler;
Mümling=Grumbach, je 69 P., 5. Hanni Schwinn. Kirchbrom=
bach
, 68 P.

Sttaßenbericht

für die Woche vom 19. bis 25. Auguſt 1934.
(Mitgeteilt vom Deutſchen Automobil=Club, Gau 15 Weſtmark,
Bezirk Starkenburg und Rheinheſſen.)
Fernverkehrsſtraßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
Keine Sperren gemeldet.
Hauptſtraßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
Groß=Bieberau Brensbach (vom Abzweig nach Werſau bis
Brensbach) vom 12. 7. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Werſau.
LampertheimMannheim vom 2. Auguſt bis auf weiteres ge=
ſperrt
. Umleitung: BürſtadtWorms oder Lorſch-Viernheim.
Sonſtige Straßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
Mörfelden-Langen vom 16. 10. 1933 bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: GräfenhauſenWixhauſen oder Neu=Iſenburg.
DarmſtadtGräfenhauſen vom 13. 11. 1933 bis auf weiteres ge=
ſperrt
. Umleitung: ArheilgenWixhauſen oder Weiterſtadt
Schneppenhauſen.
Pfungſtadt Eſchollbrücken und Pfungſtadt Griesheim bis zur
Kreuzung mit der Straße DarmſtadtEſchollbrücken vom 11. 1.
bis auf weiteres geſperrr. Umleitung: EſchollbrückenHahn.
DarmſtadtEſchollbrücken vom 28 11. 33 bis auf weiteres ge=
ſperrt
. Umleitung: EberſtadtPfungſtadt.
Mühlheim a. M.LämmerſpielHauſen vom 9. 5. bis auf weite=
res
geſperrt. Umleitung: Offenbach-Bieber oder Groß= Stein=
heim
Tannenmühle.
Ortsdurchfahrt Egelsbach, im Zuge nach der Wolfsgartenſtraße,
vom 11. 6. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Langen.
UrberachOber=Roden vom 20. 6. bis auf weiteres geſperrt. Um=
leitung
: Eppertshauſen oder OffenthalDietzenbach.
BabenhauſenDudenhofen vom 25. 6. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Seligenſtadt.
Heuſenſtamm-ObertshauſenD=Straße 13 vom 18. 6. bis auf
weiteres geſperrt, Umleitung: RombrückenTannenmühle oder
Bieber.
HofheimWehrzollhaus (Worms), Km. 3,86,0, vom 23. 7. bis
auf weiteres geſperrt. Umleitung: Bobſtadt-Bürſtadt.
Aſtheim-Bauſchheim, Klm. 17,84320,667, vom 8. 8. bis auf wei=
teres
geſperrt. Umleitung: Hof Schönau.
Heppenheim-JuhöheMörlenbach (beim Bahnübergang Mörlen=
bach
für ſchwere Fahrzeuge geſperrt. Leichtere Fahrzeuge wer=
den
über eine Notbrücke durch die Bahnſtraße umgeleitet. Um=
leitung
für den Durchgangsverkehr: Lörzenbach oder Weinheim.
RappenauWimpfen vom 3. 8. bis auf weiteres geſperrt. Umlei=
tung
: Bieberach oder Hohenſtadt.
EſchbornSteinbachWeißkirchen i. T. (Ortsdurchfahrt Stein=
bach
) vom 15. 8. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Nieder=
oder
Oberhöchſtadt, Stierſtadt und Weißkirchen bzw. Oberurſel.

Ein Land= und Waſſer=Auko in Bingen.
Ab. Bingen a. Rh., 20. Aug. Eine eigenartige Ueberraſchung
erlebten die vielen Rheinbeſucher am Samstag nachmittag am
Binger Rheinufer. Auf dem Rhein fuhr ein Auto, ausſehend
wie jedes andere Auto, doch ſeine Aufſchrift klärte auf: Land= und
Waſſerauto. Eine elegante Kurve, es entſteigt dem Waſſer und
kommt die Kaimauer heraufgefahren. Beim näheren Anblick ſah
man: Ein kleiner Hanomag, entſprechend umgebaut, waſſerdicht
gemacht, mit Schwimmern verſehen, am Hinterrad Schaufeln an=
gebracht
. Die Steuerung erfolgt zu Land wie zu Waſſer wie bei
jedem Auto. Ein 10=PS=Motor iſt die Antriebskraft des eigen=
artig
anmutenden Gefährts, das in Koblenz in monatelanger Ar=
beit
von dem Jacob Baulig konſtruiert und hergeſtellt wurde.
Vier Perſonen können befördert werden, und zwar ohne Gefahr
für ihr Leben. Das Land= und Waſſer=Auto iſt außerdem be=
hördlich
genehmigt. Bei ſeinen Fahrten auf dem Waſſer macht
es einen ungewohnten Anblick. Auf dem Lande erreicht es eine
Stundengeſchwindigkeit bis zu 60 Kilometern, zu Waſſer geht die
Fahrt bedeutend langſamer, aber doch immerhin ſo ſchnell, daß
man das Land= und Waſſerauto als ein ſicheres und bequemes
Fortbewegungsmittel auf dem Waſſer anſprechen kann.

Eb. Altheim, 16. Aug. Der hieſige Raiffeiſen=
Verein hat in ſeiner ordentlichen Jahreshauptverſammlung
die Umwandlung von einer Genoſſenſchaft mit unbeſchränkter
Haftpflicht in eine ſolche mit beſchränkter Haftpflicht beſchloſſen.
Der Geſchäftsanteil wurde auf 50. RM. und die Haftſumme
auf 500. RM. feſtgeſetzt.
Ci. Erbach, 20. Aug. Rheinfahrt der Schulen des
Kreiſes Erbach. Es iſt mehr als ein überlieferter Brauch,
wenn die Schulen des Kreiſes alljährlich zu einer größeren ge=
meinſamen
Fahrt ſich zuſammenfinden und mit ihnen die Eltern=
ſchaft
die Freuden einer ſolchen Gemeinſchaftsfahrt teilt. Unſere
Jugend mit den erwachſenen Teilnehmern lernt dabei nicht nur
unſere ſchöne deutſche Heimat kennen und dadurch lieben, ſondern
nah und fern kommen ſich näher, und alt und jung lernen ſich ver=
ſtehen
und alles gegenſeitig achten Die diesjährigen drei Fahr=
ten
die Freitag und Samstag in Sonderzügen und Sonder=
ſchiffen
ſtattfanden, führten durch das reizende Neckartal in die
Handelsſtadt Mannheim, dann den Rhein abwärts nach Mainz,
den Main mit ſeinen Schleuſenanlagen aufwärts und ſchließlich
von Frankfurt aus wieder in die Odenwaldberge zurück. Das
rege wirtſchaftliche Leben und Treiben und die mannigfache land=
ſchaftliche
Abwechſlung boten reichen Gewinn und hinterließen
bei jedermann einen nachhaltigen Eindruck. Eine beſondere
Ueberraſchung wurde den hieſigen Teilnehmern bei ihrer Rück=
kehr
zuteil. Zu ihrem Empfang hatte ſich nicht nur das halbe
Städtchen am Bahnhof eingefunden, ſondern auch der Muſikzug
der Freiwilligen Feuerwehr, der nun alles im gemeinſamen
Marſche bei flotten Weiſen in Abwechſlung mit der mitgereiſten
Muſikkapelle auf den Adolf=Hitler=Platz geleitete, wo ſich der Zug
auflöſte. Gerade der von der Feuerwehr gebotene Willkomm
zeigt, wie die ganze Bevölkerung dieſe Gemeinſchaftsfahrten ein=
ſchätzt
und wie eng hier Schule und Elternſchaft miteinander ver=
bunden
ſind
Kortelshütte, 20. Aug. Zumzweitenmal reſtloshin=
ter
dem Führer! Wie am 12. November 1933, ſo gaben auch
diesmal wieder bei einer 100prozentigen Wahlbeteiligung die
Stimmberechtigten ohne Ausnahme ihr Ja dem Führer.

Große Skraßenbauken im Kreiſe Schotten.
Lpd. Schotten. 17. Aug. Seit einiger Zeit ſind im Kreiſe
Schotten umfangreiche Straßenbauarbeiten im Gange, die das bis=
her
größte Straßenbauprojekt im Vogelsberg darſtellen. Bei den
Arbeiten finden durchſchnittlich 150 Arbeiter Beſchäftigung, die
auch noch bis in den Spätherbſt hinein lohnende Arbeit bei dem
Unternehmen haben werden. Außerdem kommen dieſe Arbeiten
der Heſſiſchen Baſaltinduſtrie zu ſtatten, die durch bedeutende Lie=
ferungen
guten Abſatz und für ihre Arbeiter willkommene Be=
ſchäftigung
erhält. Es handelt ſich um Neuherrichtungen und Ver=
breiterungen
von Straßen rings um die Stadt Schotten für
Durchgangsverkehr und Straßenerneuerungen von Braubach her
nach Schotten. Auch der zeitgemäße Ausbau der bekannten Motor=
radrennſtrecke
Rund um Schotten iſt vorgeſehen. Die Geſamt=
koſten
der von der Bevölkerung dankbar begrüßten Arbeiten belau=
fen
ſich auf rund ¼ Millionen Mark. Die Arbeitsloſigkeit des
Kreiſes Schotten und heimiſchen Steininduſtrie iſt durch dieſes
große Unternehmen der Provinz Oberheſſen wirkungsvoll be=
kämpft
worden.
Em. Heppenheim a. d. B., 20. Aug. Hohes Alter. An
Mariä Himmelfahrt konnte unſere Mitbürgerin Frau Margareta
Rettig, geb. Schmittinger, ihren 82. Geburtstag in voller Rüſtig=
keit
begehen Jahnfeier. Der Turnverein verſammelte
ſeine Mitglieder bei Fackelſchein abends auf der Starkenburg,
um den Geburtstag des Turnvaters Jahn in einer ſtimmungs=
vollen
Gedenkſtunde bei Anſprachen, Gedichten und Liedern feier=
lich
zu begehen. Der allgemeine Weinbergsſchluß
trat am Samstag, den 18. Auguſt, ein und findet ſomit faſt fünf
Wochen früher ſtatt als letztes Jahr, wo er am 21. September
erſt vollzogen wurde.
Gießen, 20. Aug. Motorrad gegen Auto. Zwei
Tote. Auf der Landſtraße zwiſchen Butzbach und Pohlgöns ſtieß
geſtern abend ein mit zwei jungen Leuten beſetztes Motorrad mit
einem Auto zuſammen. Dabei wurde der Motorradfahrer der
23jährige Autoſchloſſer Menges aus Großen=Linden, ſofort ge=
tötet
, während ſein Mitfahrer, der 23jährige Arbeiter Ernſt Heu=
ßer
aus Pohlgöns, im Krankenhaus den erlittenen Verletzungen
alsbald erlag. Die Inſaſſen des Autos die mit ihrem Wagen
den Motorradfahrern, ſo weit wie möglich ausgewichen waren,
aber den Zuſammenſtoß doch nicht vermeiden konnten ſind unver=
letzt
davongekommen. Das Motorrad wurde ſtark beſchädigt. Die
Schuldfrage iſt noch nicht einwandfrei geklärt.

Brlefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die ſetzte Bezugsqulttung beizufülgen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechtsverbindlichtelt.

Achtzehnjähriger Bezieher. Nach Ihrer Darſtellung haben Sie
nicht nur eine Beratung mit dem Anwalt gepflogen, vielmehr iſt
er in der Sache ſelbſt für Sie bei Gericht tätig geweſen. Damit iſt
dem Anwalt eine Prozeßgebühr nach 88 9, 13 der RAGO. erwach=
ſen
. Sollten Sie ſich durch die neue Rechnung beſchwert erachten,
ſo ſteht der nur an Hand der Akten möglichen Nachprüfung der
Gebühren durch den Vorſtand der Anwaltskammer in Darmſtadt
nichts im Wege.
T. S. D. Der Eintretende hat zuerſt zu grüßen.
Langjährige Bezieherin. Bäume und Sträucher dürfen, ſofern
ſie mehr als 2 Meter hoch ſind, nur in einem Abſtand von 2 Meter,
ſofern ſie 2 Meter oder weniger als 2 Meter hoch ſind, nur in einem
Abſtande von ½ Meter von der Grenze des Nachbargrundſtücks
gehalten werden. Der Abſtand wird von der Mittelachſe des
Baumes oder Strauches bis zur Grenzlinie gemeſſen, und zwar
an der Stelle, wo der Baum oder Strauch aus dem Boden heraus=
tritt
. Der Nachbar kann die Entfernung aller Bäume und Sträu=
cher
verlangen, die in geringerem, als dem oben genannten Ab=
ſtande
gehalten werden, wenn nötig durch Klage beim Amtsgericht.
(Geſchäftsſtelle.) Wenn herüberragende Zweige die Benutzung des
Grundſtücks beeinträchtigen (was natürlich auch bei Fliegen der
Fall ſein kann!), ſo müſſen Sie den Nachbareigentümer am
beſten ſchriftlich zur Beſeitigung der herüberragenden Zweige
binnen einer Fri von etwa 3 Tagen auffordern. Iſt die Beſei=
tigung
mit deren Ablauf nicht erfolgt, ſo dürfen Sie die Zweige
abſchneiden und behalten.

[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 230

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Reich und Ausland.
Kampf und Sieg der HJ.
Eröffnung der Ausſtellung auf dem Feſthallen=
gelände
.
Frankfurt a. M. Unter der Teilnahme von
Reichsſtatthalter Gauleiter Sprenger wurde am
Sonntag die große, anläßlich des Gebietsaufmar=
ſches
am 1. und 2. September veranſtaltete Aus=
ſtellung
Kampf und Sieg der HJ. eröffnet.
Neben dem Gauleiter waren Gauinſpekteur Heyſe,
MdR., Miniſterialrat Ringshauſen und andere
Ehrengäſte erſchienen. Die Eröffnungsanſprache
hielt Gebietsführer Kramer. Die in die Ausſtel=
lung
geſetzten Erwartungen wurden, ſo kann man
mit gutem Gewiſſen ſagen, noch weit übertroffen.
In der kurzen Zeit der Vorbereitung iſt von der
HJ. hier eine Arbeit geleiſtet worden, die alle An=
erkennung
und vor allem recht ſtarken Beſuch ver=
dient
. In einer kurzen Anſprache würdigte auch
Reichsſtatthalter Gauleiter Sprenger den Wert
der Ausſtellung.

Graf Zeppelin über Cap Juby.
Hamburg. Graf Zeppelin ſtand am Sonn=
tag
um 21,30 Uhr MEZ. über Cap Juby an der
weſtafrikaniſchen Küſte.
Der frühere Direktor des Mainzer Theaters,
Rainer Simons, tot aufgefunden.
Tegernſee. In Rottach am Tegernſee wurde
in einem Walde in der Nähe ſeiner Beſitzung der
frühere Operndirektor Geheimrat Rainer Simons
tot aufgefunden. Simons war einen Tag lang ver=
mißt
worden. Ein plötzlicher Herzſchlag hatte ſei=
nem
Leben ein Ende geſetzt. Früher als Direktor
des Stadttheaters Mainz wirkend, begründete er
ſeinen Theaterruhm mit der Wiener Volksoper.
Raubmord im Kreis Neiße.
Neiße. Am Samstag abend wurde die 46
Jahre alte ledige Auszüglerin Emilie Peter aus
Stephansdorf bei Neiße in ihrer Wohnung er=
mordet
. Es liegt Raubmord vor.

35 Bergleute eingeſchloſſen.
Saarbrücken. Durch eine auf Grube Itzen=
plitz
bei Heiligenwald (Saar) zu Bruch gehende
Strecke wurden am vergangenen Samstag 35
Bergleute eingeſchloſſen. Nach mehrſtündigen Be=
mühungen
gelang es, die eingeſchloſſenen Berg=
leute
in den Nachmittagsſtunden zu retten. Glück=
licherweiſe
ſind weder Tote noch Verletzte zu be=
klagen
.
In dieſem Zuſammenhang iſt bemerkenswert,
daß auf Grube Itzenplitz wiederholt vom Sicher=
heitsmann
der betreffenden Abteilung auf die
ſchlechten Verhältniſſe der Strecke, auf die
damit verbundene Lebensgefahr für die Bergleute
hingewieſen worden war, Warnungen, auf die das
Oberbergamt erklärt hatte, daß keine Lebensge=
fahr
beſtehe. Auch dieſer Vorfall auf Grube Itzen=
plitz
beweiſt wieder, daß ebenſo wie bei den an=
deren
unter franzöſiſcher Verwaltung ſtehenden
Saargruben die Sicherheit und das Leben des
Saarbergmannes nichts gelten. Der franzöſiſchen
Grubenverwaltung ſind Kohlen wichtiger und
wertvoller als Menſchenleben.

Schweres Bauunglück.
Saarbrücken. In der ſaarländiſchen Ort=
ſchaft
Bubach ereignete ſich ein ſchweres Bau=
unglück
, das ein Todesopfer forderte. Während
Maurer auf dem Gerüſt eines Neubaues mit dem
Aufſtellen der Giebelſpitze beſchäftigt waren, ſtürzte
die Giebelwand plötzlich mit furchtbarem Getöſe
zuſammen und begrub die Arbeiter unter den
Trümmern. Von den ſechs Schwerverletzten ſtarb
einer auf dem Transport zum Krankenhaus. Die
Schuldfrage konnte bisher noch nicht geklärt
werden.
Familienkragödie in Wien.
Zwei Tote, vier Schwerverletzte.
Wien. In einem Hauſe in Wien vergiftete
ſich die Frau Bartel nach einem Streit mit ihrem
Ehemann mit Leuchtgas. Als der Mann nach
einigen Stunden in die Wohnung, die er nach dem
Streit verlaſſen hatte, zurückkehrte und das elek=
triſche
Licht einſchaltete, entſtand eine Exploſion,
die furchtbare Verwüſtungen anrichtete und die
Wand der Nachbarwohnung wegriß. Eine Perſon
wurde getötet und vier ſchwer verletzt. Der Sach=
ſchaden
iſt außerordentlich groß.
Der Große Bergpreis von Deutſchland.

Der Große Bergpreis von Deutſchland 1934,
der von Obergruppenführer Hühnlein als dem
Führer des deutſchen Kraftfahrſportes geſtiftet iſt,
wurde in den Werkſtätten der Staatlichen Bern=
ſtein
=Manufaktur aus dem Golde Oſtpreußens
gefertigt.

Ein Blick auf die diesjährige deutſche Oſtmeſſe in Königsberg, die am Sonntag
feierlich eröffnet wurde.
Hindenburgs Kopf in Fels.

Am Großen Stiefel bei Saarbrücken einem Felsblock von ſeltſamer Geſtaltung
iſt von unbekannter Hand der Kopf des verewigten Reichspräſidenten aus dem Felſen heraus=
gemeißelt
worden. Dieſes Werk dürfte das erſte Denkmal ſein, das zu Ehren Hindenburgs im
Saargebiet geſchaffen wurde.

Ein unglicksreicher Sonnkag.
Paris. Ein ſchweres Verkehrsunglück, dem
acht Menſchenleben zum Opfer fielen und das
durch ſeine eigenartigen Begleitumſtände beſon=
ders
auffällig iſt, ereignete ſich am Sonntag nach=
mittag
in Pont=St.=Eſprit im Departement Gard.
Ein Auto, in dem ſich drei Männer und drei
Frauen befanden, ſtieß auf der Kreuzung einer
Eiſenbahnſtrecke mit der Landſtraße mit einem
Motorrad zuſammen, auf dem ein Mann und eine
Frau ſaßen. Der Zuſammenſtoß war ſo heftig, daß
alle acht Perſonen ziemlich ſchwere Verletzungen
davontrugen. Ehe es jedoch den herbeigeeilten
Helfern gelang, die Verletzten von den Schienen
fortzuſchaffen, raſte ein Zug heran, und alle acht
auf den Schienen liegenden Verletzten wurden von
der Lokomotive buchſtäblich zermalmt. Die Leichen
waren derart verſtümmelt, daß es bis jetzt noch
nicht möglich war, die Toten zu identifizieren. Die
ſofort eingeleitete Unterſuchung hat ergeben, daß
der Schrankenwärter zwar das beim Herannahen
eines Zuges vorgeſchriebene Signal gegeben, nicht
aber die Schranke geſchloſſen hatte.
Bei Nizza ſtürzte ein Auto am Sonntag nach=
mittag
von einer Brücke in einen Fluß hinunter.
Die drei Inſaſſen des Wagens wurden auf der
Stelle getötet.
Auf der Landſtraße von Aix=en=Provence nach
Marſeille raſte ein mit zwei Perſonen beſetztes
Motorrad gegen einen Autobus. Beide Fahrzeuge
wurden zertrümmert und gerieten in Brand. Die
beiden Motorradfahrer erlagen im Krankenhaus
ihren Verletzungen, während die 25 Fahrgäſte des
Omnibus Brandwunden und ſonſtige Verletzungen
davontrugen.

Pond und Sabelli gegen eine Bergwand geflogen
und abgeſtürzt.
London. Die beiden italieniſchen Flieger
Pond und Sabelli, die vor einigen Wochen einen
Flug von Amerika über Irland nach Rom durch=
geführt
hatten und nun auf dem gleichen Wege
nach Amerika zurückfliegen wollten, ſind am Sonn=
tag
früh bei Pembroſhire (Wales) gegen eine
Bergwand geflogen. Das Flugzeug wurde voll=
ſtändig
zerſtört. Die beiden Flieger kamen wie
durch ein Wunder mit leichten Abſchürfungen
davon.

Neuer Unfall der amerikaniſchen
9zeanflieger.
London. Die beiden amerikaniſchen Ozean=
flieger
Hauptmann George Pond und Leutnant
Sabelli flogen am Sonntag früh 4 Uhr bei New=
port
im ſüdweſtlichen Teile von Wales gegen
einen Bergabhang. Die Maſchine wurde ſehr ſchwer
beſchädigt, die beiden Flieger erlitten aber nur
leichte Verletzungen. Sie hatten im Mai dieſes
Jahres einen direkten Flug New YorkRom ver=
ſucht
, waren aber gezwungen geweſen, in Irland
zu landen. Vor zwei Monaten waren ſie in Rom
eingetroffen. Am Samstag waren ſie dann von
Rom nach Dublin geſtartet, um von dort aus auf
dem Luftwege über den Ozean nach New York
zurückzukehren.
Ueber der iriſchen See herrſchte aber dichter
Nebel und heftiger Regen, ſo daß ſie nach ein=
ſtündigem
Kreuzen wieder nach der Südweſtküſte
von Wales zurückkehrten. Während ſie nach einem
geeigneten Landeplatz Ausſchau hielten, raſte das
Flugzeug gegen den Berg und überſchlug ſich.

Zwei neue Kanalſchwimmrekorde.
Paris. Am Samstag ſind zwei neue Re=
korde
für die Durchſchwimmung des Aermelkanals
aufgeſtellt worden. Wie bereits gemeldet, hat die
öſterreichiſche Schwimmerin Emma Faber den
Kanal in Richtung Cap Gris NezDover in 14½
Stunden durchſchwommen, womit ſie den im Jahre
1926 von der amerikaniſchen Schwimmerin Ederle
aufgeſtellten Rekord um vier Minuten verbeſſert
hat. Außerdem durchquerte der engliſche Schwim=
mer
Temmer den Kanal in entgegengeſetzter Rich
tung, nämlich von Dover nach Cap Blanc Nez, in
15 Stunden 54 Minuten, womit er den ſeit 1875
beſtehenden Rekord um 4 Stunden 31 Minuten
unterboten hat. Bisher iſt es nur vier Schwim=
mern
gelungen, den Kanal von der engliſchen zur
franzöſiſchen Küſte zu durchſchwimmen: Kapitän
Webb im Jahre 1875 in 20 Stunden 25 Minuten
Burgeß im Jahre 1911 in 22 Stunden 35 Minuten,
Sullivan im Jahre 1923 in 26 Stunden 50 Min.
Temmer hat mit ſeiner Schwimmleiſtung den
von der Stadt Dover ausgeſetzten Goldenen Poka.
gewonnen.

Dienstag, 21. Auguſt 1934

Die Landung des Strakoſphärenballon
in Südflawien.

Belgrad. Ueber die Landung der
toſphärenflieger Coſyns und van der Elſt an
Nordweſtgrenze Südſlawiens bringen die Blätt,
am Montag zahlreiche Einzelheiten. Sie berichte

der Ballon in einem Maisfeld niedergegang=
ſei
. Die Inſaſſen ſeien ſehr überraſcht geweſen. g

ſie erfuhren, daß ſie ſich in Südſlawien befände

Sie hätten geglaubt, auf tſchechoſlowakiſchem G.
biet gelandet zu ſein. Mit den Bauern, die ihn=
bei
der Bergung des Ballons halfen, verſtändi

Der belgiſche Ingenieur Dr. Max Coſyns
(rechts), der frühere Mitarbeiter des Prof.
Piccard, mit ſeinem Stratoſphärenballon.
ten ſie ſich in deutſcher Sprache. Die Flieger üb
nachteten vom Samstag zum Sonntag bei ein / .S
Lehrer einer kleinen Dorfſchule. Preſſevertrete iworfe
erzählten ſie am Sonntag, daß ſie nicht gen
wüßten, welche Höhe ſie erreicht hätten, daß
aber annehmen, auf 16 000 Meter gekommen
ſein. Der Höhenmeſſer befinde ſich nämlich in ein
geſchloſſenen Kaſſette, die erſt in Brüſſel geöff
werden ſoll. Immerhin ſeien ſie hoch genug geke
men, um die angeſtrebten wiſſenſchaftlichen Be
achtungen durchführen zu können. Die Fahrt
programmäßig verlaufen, nur der Funkapa
Rolen
habe plötzlich verſagt.

Vier italieniſche Militärflieger
tödlich verunglückt.

San
auf
8

Rom. Am Sonntag wurde der Abſturz eit m Frar
Militärflugzeuges bekanntgegeben, bei dem erlebt
Freitag vier Flieger ums Leben gekommen ſi! e Schne
Es handelt ſich um ein Bombenflugzeug, das ein auf ural
nächtlichen Uebungsflug unternommen hatte. T en ſi
Beſatzung beſtand aus einem Fliegerhauptmal Mi
als Führer, einem Sergeanten, einem Unterofizi 0d ſich
und einem Mechaniker. Bei der Landung auf de oller ihr
Flughafen Caſcina Malpenſa ſtieß die Maſchi Nie wu
infolge eines falſchen Manövers gegen ein, A man
Schuppen, fing Feuer und ſtürzte brennend.
Boden. Die Beſatzung fand den Tod in de iſt
Flammen.
geichickt
Das Kapuzinerkloſter Herentals eingeſſche.
Brüſſel. Das Kapuzinerkloſter in Heehilt
iſt völlig niedergebrannt. Zahlreiche Doluhſel.
ſind vernichtet. Der Schaden iſt ſehr bedeuteil
Kirche konnte gerettet werden. Ueber die En
ſtehungsurſache des Brandes, herrſcht nch AI
klarheit.
Der in Holland vermißte deutſche Faltbofſehk
gerettet.
Amſterdam. Zu der Meldung aus 39
kamp, wonach im Frieſiſchen Haffe ein deuſſce
Faltboot treibend aufgefunden und der I0
vermißt wurde, wird ergänzend mitgeteil,
der Beſitzer des Faltbootes Rheinteufe!
Deutſcher aus Krefeld iſt. Dieſer war mit ſeit
Boot in der Nähe der Inſel Ameland im Sit
gekentert, konnte aber gerettet werden 10d
findet ſich wohlbehalten auf Ameland.

Rieſenüberſchwemmung
in der chineſiſchen Stadt Anfulg
Schanghai. Infolge dreitägiger Vol
brüche hat der Fluß Jalu die Stadt Antung
ſtändig überſchwemmt. Man glaubt, daß 00
ſonen in den Fluten ertrunken ſind. An 9
Obdachloſe wurden bisher gezählt. Fünf Di
ſind fortgeſpült worden. Der Schaden wit=
fünf
Millionen RM. geſchätzt. Am Sonntatz
chen zwei Staubecken, wodurch das Ungtus
vergrößert wurde.
Viele hundert Häuſer wurden fortger
12 000 Häuſer ſtehen unter Waſſer. Erſt an. 2
tag konnten die Verbindungen mit der Aübe
wieder hergeſtellt werden. Die Regierungse
den laſſen Nahrungsmittel und friſches Walle.
anbringen.
Ueber 500 Perſonen ertrunken.
Mukden. In der Umgebung von An
iſt der Yalu=Fluß über die Ufer getreten. Ml, I
große Ueberſchwemmungen verurſacht. 20lz
bisher vorliegenden Meldungen ſind eihe
Perſonen ums Leben gekommen. In der Nahle
Antung brachen die Fluten durch de Damſ.
Waſſerreſervoirs und verurſachten die Ecr‟
des Trockenofens einer Töpferei. Dabei L*
79 Arbeiter getötet.

[ ][  ][ ]

ſtag, 21. Auguſt 1934

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Motorſchiff Schwaben=
igt
gegenüber dem Damp=
ſtfalen
verſchiedene tech=
niſche
Verbeſſerungen, die dem
geſam: Dienſt zugute kommen.
1 ſchwimmender Flugſtütz=
vunkt
u jeder Zeit fahrbereit
13. erfordert der Dampfer
nuernde Keſſelbeheizung,
gebenenfalls ſofort abdamp=

Deutſchlands zweite ſchwimmende Inſel.

zönnen. Das Motorſchiff
imer in Betrieb genom=

den und braucht während
gezeit keinen Brennſtoff.
bringung der Schleuder=
f
dem Achterſchiff erleich=
allen
Dingen das Ver=
der
Flugboote an Bord
ſiffes. Das von allen
auten freie Achterſchiff
eben der Schleuderbahn
genannte Abſtellbahnen,
n die nicht zum Abſchuß
en Flugboote ruhen.

ansport der an Bord ge=

en Flugboote iſt es nicht
ſtwendig, dieſe um den
in und Maſt mit dem
erumzuſchwenken, um ſie
schleuderbahn zu bringen,
roch bei der Weſtfalen.
1 war, die bekanntlich
ſo vie die Schwabenland
boot über das Heck auf=
s
jedoch über den Bug
Die Ausbildung des
eiles der Schleuderbahn
Aſſcheibe, mit Hilfe derer

Für den deutſchen Ozean=Luftpoſtdienſt, der durch die Luft=Hanſa von Deutſchland über den Süd=
atlantik
nach Südamerika unterhalten wird, iſt das Motorſchiff Schwabenland als
zweiter Flugzeug=Stützpunkt umgebaut worden.

Achiebung der Flugboote an Deck möglich iſt, ſtellt einen
bedeutenden techniſchen Fortſchritt dar.
große Heckkran iſt ſo ausgeführt, daß der Ausleger,
r. Kran nicht in Tätigkeit tritt, auf das Deck des Schif=
kt
werden kann. Dieſe Ausführung war notwendig, weil
m Abſchuß über Heck der Kran einen Start der Flug=
it
ihrer bedeutenden Spannweite unmöglich gemacht
der Schwabenland liegt die Schleuderbahn nur 1,80
ber Deck, während bei der Weſtfalen die Startbahn
Kie von 4 Metern aufweiſt. Durch dieſe Tieferlegung ge=
erhebliche
Gewichtserſpaniſſe zu erzielen, die beſonders
Udurz unangenehm waren, da ſie einſeitig das Schiff belaſten
und jolgedeſſen durch Gegengewichte ausgeglichen werden
Schwabenland war von vornherein für den Tropen=
tworfen
und gebaut worden. So erübrigten ſich nach=

träglich vorzunehmende Einbauten, wie ſie noch auf der Weſt=
falen
notwendig waren.
Die Verwendung eines Motorſchiffes als ſchwimmender
Flugſtützpunkt iſt für die Deutſche Lufthanſa hinſichtlich der
Betriebskoſten von beſonderem Vorteil. Der Dienſt des Schiffes
bringt es mit ſich, daß es längere Zeit ſtilliegt, unter Umſtän=
den
aber ſchnell ſeeklar ſein muß. Ein Dampfer muß zu dieſem
Zweck dauernd unter Dampf liegen, während das Motorſchiff
in ſehr kurzer Zeit ohne weitere Vorbereitungen fahrbereit iſt.
Da die Schwabenland ohne Ladung fährt iſt zum Aus=
gleich
der recht erheblichen Zuſatzgewichte, die hauptſächlich im
oberen Teil des Schiffes gelagert ſind, ein Sandballaſt von
3000 Tonnen in den unteren Räumen des Schiffes ſachgemäß
verteilt worden, der genügende Stabilität und weiche Schiffs=
bewegungen
auch in hohem Seegang ſicherſtellt. An Bord der
Schwabenland befindet ſich eine meteorologiſche und ozeano=
graphiſche
Station der Deutſchen Seewarte.


M

Geschichten aus adler Welt

ollern und Rolſchuhen durch San Franzisko.
San Franzisko. Der Streik iſt zu Ende. Man
if in San Franzisko. Niemand aber iſt mehr erleich=
die
unfreiwilligen Fußgänger, die der Verkehrsſtreik
hre Beine mehr als ſonſt in Benutzung zu nehmen.
Franzisko wird wohl nie vergeſſen, was es in dieſen
lebte: Da ſah man aus den Vororten, von wo norma=
Schnellbahnen in die Stadt führen, ältere und jüngere
f uralten Fahrrädern mühſam kutſchieren. Dazwiſchen
ſich auch Tandems aus dem Anfang des Jahrhun=
Nit Rollſchuhen jagten die ganz Unentwegten ins Büro,
ſich die Ungeſchickten nur dazu entſchließen konnten,
er ihres Sohnes für den eigenen Bedarf zu mißbrau=
ie
wurde mehr Muskelöl verkauft, als in dieſen Tagen
man mit zitternden Knien der Heimat zuſtrebte, von
ewohnten Strapaze ſchwer geplagt und gepeinigt vom
iſt beſtimmt mehr als ein derber Fluch auf die ſtrei=
Schnellbahnen, die zu dieſen Zirkustricks zwangen, gen
geſchickt worden.

Die Leinenhoſen für Maxim Gorki.
(x) Harbin. Da ſind aus dem Fernen Oſten zwei ruſſiſche
Dichter unterwegs: S. G. Skivaletz und ſeine Gattin Maruſſia,
deren Namen, man freilich in Europa kaum jemals gehört
haben dürfte. Sie haben einen beſonderen Regierungspaß be=
kommen
. Unter ihrem Gepäck, aber hüten ſie vor allem ein
Stück mit beſonderer Sorgfalt. Das iſt jener Koffer, der
die weiße Hoſe enthält. Sie ſind nämlich auf dem Wege zu
Maxim Gorki, dem ruſſiſchen Dichter, um ihm ihre fernöſtliche
Referenz zu machen.
Wenn man jemandem im Fernen Oſten etwas Gutes tun
will, ſchenkt man ihm eine weiße Leinenhoſe, deren Wert natür=
lich
beträchtlich ſteigt, wenn man ſie gar ſelbſt herſtellte.
Neugierig ſind die Menſchen heute! Da hat man doch
die fernöſtlichen Poeten gefragt, ob denn die Hoſe dem Maxim
Gorki auch paſſen werde. Und die Antwort: Was ſollen wir
uns forgen? Wir haben unſer Beſtes getan. Und außerdem
Für
wird es ja beſtimmi Schneider in Moskau geben.
die weiße Hoſe aus Harbin!

AAMUTTR
SEPTENBER

ſtehe ihm nahe näher als er ſelbſt es ahnt!
rnd ſenkte er den Blick in ihre Augen. Dieſe Worte hat=
S zu bedeuten. Sie hatte wohl erraten, wer er war.
5 riß er ſich zuſammen. Sie verſucht es mit einer Liſt,
mit dieſen Worten will ſie mich fangen.
e meinen Sie das, gnädiges Fräulein?
ſer Latimer iſt der Autor eines Stückes, in dem ich eine
otrollen ſpielen werde. Sein Stück iſt überwältigend. Der
er dieſes Stück geſchrieben hat, kann kein gemeiner Dieb
machen ſich Illuſionen! Er lachte laut auf, und ſein
rach ab. Sie verteidigen ihn aus Gott weiß was für
chen Gründen! Ein Dieb iſt ein Dieb, ſelbſt wenn er ſich
b betätigt, Kennen Sie ihn perſönlich?
bekam keine Antwort. Eine ganze Weile ſpielte ſie mit
und. Dann ſtreifte ſich Lydia ſchnell Sandalen über die
ahrend ſie gebückt daſtand, fiel ihr ſchweres blondes Haar
zur Erde. Er aber überlegte: Jetzt iſt die letzte Gelegen=
prechen
! So ſprich doch! Nein, der Steckbrief,
a Heiſel richtete ſich wieder auf. Sie gingen langſam über
nfläche des Gartens.
kenne ihn nicht, aber ich bekenne mich zu ihm. Ich fühle
r ſogar verwandt. Ich bin Schauſpielerin: mein Beruf iſt
Emde Charaktere einzudringen, ſie mit meinem eigenen
zu erfüllen. Ich ſehe tiefer und kann mich in die Seele
Eafur hineinverſetzen auch in die Seele eines Diebes.
5. was dieſen Latimer dazu getrieben hat! Er war gewiß
Man hat ihn zu dem Diebſtahl überredet, es blieb ihm
Wahl.

Auf was für Gedanken Sie kommen! Ich kann Ihnen wirk=
lich
nicht folgen, gnädiges Fräulein! widerſprach er eigenſinnig, wette, daß dieſe Frau ſeine Geliebte iſt!
Er hatte immer noch den Eindruck, daß ſie verſuchte, ihn in eine
Falle zu locken. So leicht gab er ſich nicht geſchlagen. Er war auf
das Theater, in dem ſein Stück zur Aufführung gelangt, um einen
es ſicher nur aus Bosheit, nur aus Schlechtigkeit getan.
Ihre Auffaſſung gefällt mir nicht. Ich haſſe pedantiſche Auf=
faſſungen
, entgegnete die Schauſpielerin ſtreng. Ich denke mir,
keinen anderen Rat.
Keinen anderen Rat, als in das Zimmer einer Frau einzu=
dringen
! warf er ihr höhniſch vor, mit einer eigentümlichen
Freude, den Sachverhalt ſo ungünſtig wie möglich für dieſen La=
timer
zu geſtalten.
ſtimmt nicht, daß er in das Zimmer einer Frau eindrang! Ich
glaube, daß er an dem Diebſtahl nur indirekt beteiligt war. Er
war gewiß nur der Helfershelfer des eigentlichen Diebes. Ich
bedauere ihn, ich möchte ihm helfen! Das klang beinahe leiden=
am
19. September findet die Uraufführung ſeines Stückes ſtatt,
er aber muß ſich irgendwo verſtecken!
Er hat ſich ſein eigenes Grab gegraben, entſchied Latimer

Nr. 230 Seite 9

* Im Flugzeug in die Fremdenlegion.
Skandal im Hauſe Mancheſter.
Der Sohn des Herzogs von Mancheſter als Taugenichts. Die
Familie bringt ihn zur Fremdenlegion. Die Flucht des Lords.
Der Herzog von Mancheſter iſt einer der reichſten und vor=
nehmſten
Pairs von England. Da ihm ein großer Teil von Lon=
don
gehört, leidet er auch nicht unter der Wirtſchaftskriſe, und es
würde für ihn nur geringe Bedeutung haben, wenn ſeine Söhne
über die Stränge ſchlagen würden. Sein neunter Sohn, der den
Namen und Titel eines Lords Edward Montagu führt, da auch
dieſe Lordſchaft dem Hauſe Mancheſter zuſteht, iſt aber nicht nur
ein Verſchwender, ſondern ein Menſch, der unausgeſetzt von Skan=
dalen
umgeben iſt. Ueberall, wohin er auf ſeiner Luxusjacht kam,
gab es Aerger und mißliebige Szenen, in Kanada, Amerika und
der Südſee. Seine Liebesverhältniſſe machen auch in unliebſamer
Weiſe von ſich reden, und es iſt der größte Fehler eines engliſchen
Ariſtokraten, im Gerede der Leute zu ſein, zumal dann, wenn die=
ſes
Gerede Berechtigung hat. Als jetzt Lord Edward von einer
größeren Seereiſe auf ſeiner prächtigen Jacht nach England zurück=
kehrte
, wurde er von der Nachricht überraſcht, daß das Haus Man=
cheſter
ſich länger dieſe Extravaganzen nicht mitanſehen wollte. Die
Familie hatte darum beſchloſſen, ihm den Eintritt in die Frem=
denlegion
nahe zu legen. Nur in ſo ſtrenger Zucht glaubte ſie ihn
vor neuen Dummheiten und Ausſchweifungen ſchützen zu können.
Lord Edward war zuerſt über dieſen Plan nicht gerade erfreut,
dann aber reizte ihn das Abenteuerliche des Planes und er
ſtimmte zu. Um aber ihn in ſeinem Entſchluß nicht ſchwankend
werden zu laſſen, wollte die Familie raſch und energiſch handeln.
Ein Flugzeug wurde bereitgeſtellt, in dem der Lord von ſeiner
Schweſter Luiſa und einem Freunde nach Calais gebracht wurde,
um von hier in einem Auto nach Boulogne zum Büro der Frem=
denlegion
gebracht zu werden. Aber das Büro war nach Dünkir=
chen
verlegt worden. Nun mußten die Drei im Auto nach Dünkir=
chen
. Als ſie hier ankamen, war das Büro bereits geſchloſſen.
Wenige Minuten ſpäter fuhr das Flugzeug nach England. Der
Lord wurde alſo in einem Hotel zu Dünkirchen untergebracht. Das
Zimmer wurde für eine Nacht bezahlt. Bares Geld erhielt er nicht,
da er in der Fremdenlegion nichts brauchte. Er gab das große
Ehrenwort, daß er ſich am nächſten Tage bei der Fremdenlegion
ſtellen wollte, und Schweſter und Freund flogen nach England zu=
rück
. In der Nacht überſchlief ſich Lord Edward noch einmal den
Plan, der ihm jetzt gar nicht mehr gefiel. Da er das Ehrenwort
nur gezwungen gegeben hatte, fühlte er ſich nicht daran gebunden
und verſchwand aus Dünkirchen. Wohin er ohne Geldmittel ſeinen
Weg genommen hat, iſt unbekannt. Er hat aber auch unter dem
franzöſiſchen Adel viele gute Freunde denn ſchließlich iſt er ein
Abkömmling des Hauſes Mancheſter und hungern wird er nicht
brauchen. Jetzt fürchtet man, daß bald irgendein neues Abenteuen
des jungen Lords wieder die Oeffentlichkeit beſchäftigen wird. An=
geblich
ſoll er nach Amerika unterwegs ſein.
Spekulakion mit Küſſen.
(ad) Rom. Im fasciſtiſchen Italien herrſcht bekanntlich ein
ſtrenger Moralkodex. Aber auch ganz abgeſehen von etwaigem
Schuldbewußtſein wegen Uebertretung eines gefühlloſen Geſetzes,
haben ſich verliebte Pärchen ja zu allen Zeiten ſchon durch einen
geradezu unwiderſtehlichen Hang nach romantiſcher Einſamkeit
ausgezeichnet. Welch’ grauſame Ueberraſchung, wenn um die ver=
ſchwiegene
Dämmerſtunde aus dem dunklen Gebüſch dann der
Hüter des Geſetzes dräuend hervortritt in eben dem Moment, da
man ihn am wenigſten erwartete!
Dieſes Los traf in letzter Zeit zahlreiche Liebespaare, die
vor den Toren Genuas auf der ſchönen Promenade an den Hän=
gen
des Righiberges, die Einſamkeit zu Zweien genoſſen. Polizei=
agenten
in Zivil, die aus dem dichten Grün der Büſche unver=
mittelt
auftauchten, gaben vor, die Wonnetrunkenen auf die
Polizeiwache bringen zu müſſen, um ſie für die Miſſetat eines
heimlichen Kuſſes zu beſtrafen. Wenn der weibliche Teil der be=
troffenen
Liebespaare dann in Tränen ausbrach und händerin=
gend
um Erbarmung bat, ließen ſich die grauſamen Agenten ſtets
erweichen, gegen Zahlung einer nicht unbeträchtlichen Summe
oder gegen Einhändigung der vorhandenen Wertgegenſtände von
der Ausübung ihrer Pflicht noch einmal abzuſehen. Wenn es ſich
um beſonders hübſche Mädchen handelte, verlangten ſie mitunter
als Beigabe auch gar noch einen oder mehrere der ſtrafbaren
Küſſe!
Und eben dieſer letzte Umſtand machte den männlichen Teil
eines unſanft geſtörten Liebespaares mißtrauiſch. Der junge
Mann begab ſich freiwillig auf die Polizeiwache, wo er ſein Er=
lebnis
anzeigte. Hier erfuhr er, daß es ſich um falſche Tugend=
wächter
und richtige Erpreſſer handelte. Die Polizei kam der
Bande bald auf die Spur, und nun ſitzen ſie ſicher hinter ſchwe=
diſchen
Gardinen, wo ſie über den Unterſchied zwiſchen falſcher
und echter Tugend nachdenken können.
ohne Mitgefihl für den Mann dem Lodia Henſel durchaus helſen
wollte.
Der Abend war kühl, ein durchſichtiges Dunkel breitete ſich
aus, Hügel und Wälder verſchwammen.
Lydia Henſel führte den Beſucher über die Terraſſe in den
Innenraum des Häuschens. Er betrachtete lange die Einrichtung
des ſchönen Raumes, und trotz ſeiner Lage empfand er eine Art
Behagen. Ja, dieſer einfach ausgeſtattete Raum mit der langen
runden Holzbank, die unter bunten Kiſſen faſt verſchwand, mit
dem breiten Fenſter und der Bücherniſche, mit dem Radioſchrank
und den vielen Kakteentöpfen, war ihm lieber als ein eleganter
Salon. Das ältliche Mädchen, das ihm vorhin geöffnet hatte,
deckte den Tiſch mit einem grüngemuſterten Tiſchtuch und grobem
bunten Bauerngeſchirr, das mit Geſchmack gewählt war. Sie legte
drei Gedecke auf drei Gedecke, obwohl er doch allein mit Lydia
Henſel war. Sie ſchien noch einen Gaſt zu erwarten.
Als das ältliche Mädchen gegangen war, fuhr er ſogleich mit
großem Eifer fort, das unterbrochene Geſpräch fortzuſetzen. Er
hatte die Zwiſchenzeit ſcheinbar nur benutzt, um ſich eine weitere
Schändlichkeit, die dieſem Latimer ſchaden konnte, auszudenken.
Was würden Sie aber ſagen, wenn Latimer gemeinſam mit Ma=
dame
de Tronje geflüchtet iſt? fragte er herausfordernd. Ich
Er ſah, daß dieſer Gedanke einen Ausdruck des Zorns in ihrem
der Hut. Undenkbar, daß er in Not geweſen iſt. Er hätte doch Geſicht hervorrief. Ihre Lippen zuckten, und die Nüſtern ihrer
Naſe blähten ſich ein wenig. Sie haſſen dieſen Latimer! Alles,
Vorſchuß bitten können! Nein, in Not war er gewiß nicht! Er hat was Sie gegen ihn vorbringen, iſt gehäſſig! Warum haſſen Sie
ihn eigentlich ſo?
Weil er beſtenfalls ein armer Narr iſt, ein Stümper, obwohl
ſein Stück angenommen wurde und gerade dieſe Gattung iſt
daß er über die Annahme ſeines Stückes nicht unterrichtet war, mir widerwärtig, rief er und redete ſich in einen immer größeren
daß er gar nicht auf den Gedanken kommen konnte, ſich einen Vor= Haß hinein. Er ſtellte es als geradezu erwieſen hin, daß Madame
ſchuß zu erbitten. Ich ſehe dieſen Latimer förmlich vor mir: jung de Tronje Latimers Geliebte ſei. Auf einmal aber begriff er die
und zu Tollheiten geneigt. Er brauchte dringend Geld und wußte Taktik, die er inſtinktiv eingeſchlagen hatte; indem er Latimer
verächtlich machte, lenkte er in raffinierter Weiſe den Verdacht, er
ſelbſt könnte mit Latimer indentiſch ſein, von ſich ab. Er verfolgte
keinen anderen Zweck, als unter allen Umſtänden ſeine Freiheit
zu verteidigen. Das Geſtändnis hatte keinen Sinn mehr, und
konnte den Steckbrief, der gegen ihn erlaſſen war, nicht rückgängig
machen. Die polizeiliche Maſchinerie war in Gang geſetzt, und
Wie eine Schweſter verteidigte ſie ihn: Er wußte ganz be= Lydia Henſel hatte gar nicht mehr die Macht, den Gang dieſer
Maſchine aufzuhalten.
Genug, ich will nichts mehr hören! befahl ſie. Sie warf ſich
auf die Bank und umſpannte mit den Händen ihre Knie. Es war
eine faſt feindſchaftliche Stimmung zwiſchen ihnen, ſie ſchwiegen
ſchaftlich, und das Blut ſtieg ihr in die Wangen. Bedenken Sie; beide und wichen gegenſeitig ihren Blcken aus. Zwei, drei Mi=
nuten
pergingen.
(Fortſetzung folgt.)

[ ][  ][ ]

Seite 10 Nr. 230

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Dienstag, 21. Auguſt 1934

SüdotrLattd lolltlte

Die Woche: Darmſtädter Leibesübungen.
Turner und Sporkler Hand in Hand. Ein großes Turn= und Sporkfeſt in Darmſtadt wird vorbereikei.

*
der Auftakt:
Männer- und Frauenkurnen eröffnen die
Darmſtädter Leidesuvung .
Eben hat die Volksabſtimmung des 19. Auguſt dem Führer
und Kanzler aller Deutſchen. Adolf Hitler, ein in der Geſchichte
der Völker kaum erlebtes Vertrauensvotum gebracht, da beginnt
die Werbewoche der Darmſtädter Turner und Sportler in ebenſo
einmütiger Zuſammenarbeit der Vereine. Alte Reibungen und
Rang=Unterſchiede, ſchiefe Wertungen ſind geſtürzt, alle Fach=
gebiete
der Leibesübungen werden zu Worte kommen, ſich der
Darmſtädter Bevölkerung vorſtellen und zum Mittun auf=
fordern
. Leibesübung iſt Dienſt an der Nation, denn ſie ſchaff:
Werte, die über den einzelnen der Gemeinſchaft und Zukunſt teil=
haftig
werden. Deshalb möge der Zweck der Werbewoche in größ=
tem
Ausmaß erreicht werden.
Der Montagabend als Eröffnungstag
brachte das Männer= und Frauenturnen, zu dem ſich viele hundert
Zuſchauer auf der Woogswieſe eingefunden hatten. Die Veran=
ſtaltung
war von windgekühltem Sommerwetter begünſtigt und
verlief äußerſt anregend.
Die Darbietungen der etwa 250 Turner und Turnerinnen
waren von Lautſprechermuſik umrahmt.
Nach dem Einmarſch der Turner und Turnerinnen von TSG.
46, Jahn 75, Polizei SV., Tgde. Beſſungen, Reichsbahn, denen
die Zuſchauer den deutſchen Gruß entboten, nahm der Leiter des
Staatl. Turn= und Sportamtes und Unterbeauftragte des Reichs=
ſportführers
für Heſſen
Verwalkungsdirekkor Löwer
das Wort zur Eröffnungsanſprache. Er führte dabei aus:
Deutſche Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen!
Turn= und Sportkameraden und =kameradinnen!
Mit dieſer Stunde beginnen wir das was wir vor einer
Woche uns programmatiſch gelobt haben. Für uns iſt der heutige
Tag in der Darmſtädter Turn= und Sportwelt ein ganz beſon=
deres
Ereignis dadurch, daß wir ſofort nach der Deutſchen Wahl,
in der ſich das Deutſche Volk hinter ſeinen Führer und hinter
ſein Vaterland ſtellt, hier die Arbeit beginnen, in echtem deut=
ſchem
Kameradſchaftsgeiſt und in Volksverbundenheit. Es kommt
uns bei der Eröffnung dieſer Darmſtädter Werbewoche für Lei=
besübungen
nicht darauf an, hier bei Beginn dieſer neuen Tat
mit einer großen Maſſe aufzutreten, ſondern zunächſt einmal zu
zeigen, daß in Darmſtadt der Turn= und Sportgeiſt ſich vereinigt
hat. Vereinigt, um zunächſt ſich in der Gemeinſchaft zu üben, denn
das iſt deutſches Sinnbild.
Wir werden über Winter alles ſo organiſieren, daß wir
mit dem neuen Jahr eine ganz gewaltige Tat vollbringen
werden, wir wollen hier in Darmſtadt ein Deutſches Turn=
und Sportfeſt zeigen, wie es bis dahin noch nicht ge=
ſchehen
iſt.
So faſſen Sie den Beginn dieſer Woche auf als Anfang für das,
was wir uns in dieſem Geiſte als Ziel geſetzt haben. Ich bin er=
freut
, wie dieſer Geiſt überall aufgenommen worden iſt. Ob hie
und da noch Zweifel beſtehen an dem Gelingen, kann uns nicht
beirren. Wenn ganz Deutſchland heute durch dieſe Wahl doku=
mentiert
hat, wie ſie weder die Deutſche Geſchichte, noch die Völ=
kergeſchichte
überhaupt geſehen hat, dann iſt es
unſere verdammte Pflicht und Schuldigkeit als Turner und
Sportler, in demſelben Geiſte gemeinſchaftlich Hand in Hand
zu arbeiten und ohne vereinliche Trennung zu zeigen, daß
der Deutſche Geiſt in erſter Linie in der deutſchen Turner=
und Sportlerſchaft lebt.
Und auf dieſem Weg laſſen wir uns nicht beirren. Mögen hier
und da ſatzungsgemäße Bedenken beſtehen, wir ſetzen uns über all
das hinweg. Für uns beſteht nur der eine Gedanke: Das Deutſche
Volk gehört zuſammen, auch auf der Turn= und Sportbahn. Wenn
Sie ſich in dieſem Geiſte üben, dann werden Sie ſelbſt innerhalb
der einzelnen Vereine Zufriedenheit und Selbſtbewußtſein erken=
nen
; üben Sie in dem Geiſte der Kameradſchaft. In einem ſol=
chen
Weſen liegt ſtets Segen, wo es auch begonnen wird. Es
kommt nicht darauf an. hier Leiſtungen zu zeigen, nein, er geht
lediglich darum, der Darmſtädter Bevölkerung zu zeigen, daß wir
Turner und Sportler zuſammengehören, jeder auf ſeinem Platz.
Pflegen Sie dieſen Geiſt unter ſich.
Lernen Sie erkennen, ob Turner oder Sportler, daß in
Wirklichkeit eine Trennung nicht mehr beſteht, dann iſt
mit dieſer Werbewoche der günſtigſte und glücklichſte An=
fang
gemacht.
Wir werden alles daranſetzen, daß dieſer Geiſt unter uns
nicht mehr verloren geht.
Wir wollen uns aber, wie überall wo Turner und Sportler
zuſammentreten, auch heute wieder darüber klar ſein, daß es nicht

das Verdienſt eines Vereins iſt, wenn dieſer Zuſammenſchluß be=
ſteht
auch nicht, daß er ausgerechnet auf der Woogswieſe bei der
Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde 1846. zuſtande kommt.
Einzig und allein dem Manne, dem wir geſtern in überwältigen=
der
Mehrheit unſer Ja gaben, gebührt dieſes Verdienſt, und das
wollen wir auch wieder zum Ausdruck bringen, indem wir aus=
rufen
, unſerem Führer und Reichskanzler Adolf Hitler und un=
ſerem
Vaterland ein dreifaches Sieg=Heil!
Nach einem Prolog, von Turnerin Krell geſprochen, begannen
im Licht der Großlampen die Darbietungen, die lebhaften Beifall.
der Anweſenden fanden. Während zur Rechten die Turner mit
einer Auswahl aus allgemeiner Körperſchule, Riegenturnen am
Barren, und heiteren Turnſpielen (Medizinball uſw.), aufwarte=
ten
, zeigten die Turnerinnen mit blondem oder grauem Kopf all=
gemeine
Frejübungen, rhythmiſche Bewegungsſchule, Pferdübun=
gen
und Volkstänze, alſo einen anſchaulichen Querſchnitt aus dem
Turnbetrieb.
Heute abend werben die Fußballer und es bleibt zu hoffen,
daß zu dem reizvollen erſten Spiel nach der Sommerpauſe zwiſhen
der Elf des Platzvereins und den Lilienträgern noch mehr Völks=
genoſſen
den Weg zur Woogswieſe finden. Der Eintritt iſt frei!
Der Sportplatz iſt mit der Elektriſchen Straßenbahn (Linie 5) be=
quem
zu erreichen und zu verlaſſen.

Achtung!

Bei dem Turn= und Leichtathletiſchen Staffelabend der Darm=
ſtädter
Turn= und Sportvereine am Mittwoch auf der Woogs=
wieſe
wirkt zum erſtenmal die neugegründete Muſikabteilung der
TSG. 46 mit. Sie ſteht unter der Leitung von Polizei= Obermuſik=
meiſter
Buslau und wird die Vorführungen muſikaliſch umrahmen.
Das für Montag geplante Auftreten wurde leider durch techniſche
Störungen verhindert.
Heuke Fußball 6.30 Uhr!
5V. 98 T5G. 46.
Das ſchöne Turn= und Sportgelände der TSG. 46 hinter dem
Woog ſieht heute abend ein recht ſpannendes und intereſſantes
Fußballſpiel. Die 98er ſtehen in einem Werbekampf dem alten
Lokalrivalen, den 46ern, gegenüber. Daß Gewähr für gute Lei=
ſtungen
geboten iſt, zeigt die zurzeit beſte Aufſtellung der beiden
Mannſchaften mit
SV. 98:
Müller I
Geyer
Sänger
Reinhardt
Müller II
Schnägelsberger
Seifert
Würtenberger
Staigmiller Bögel.
Mahr

Hamm

Beutel
Gans
Müller Vogelmann
Engel
Dörner
Delp
Weicker
Finger
Eidmann.
TSG. 46:
Schiedsrichter: Hillgärtner=Darmſtadt.
Es liegt nun an dem Darmſtädter Publikum ſein Intereſſe
an dem Aufbau des deutſchen Volkes auf dieſem Gebiet durch zahl=
reichen
Beſuch aller Veranſtaltungen der Werbewoche zu bekunden!
Der tſchechiſche Fußball=-Amakeurmeiſker
S.K. Sparka Prag am Böllenfalllor.
Am Samstag 18 Uhr.
Wie bereits mitgeteilt, iſt es dem Sportverein 98 gelungen,
den ſich auf einer Wettſpielreiſe durch Deutſchland befindlichen
tſchechiſchen Amateurmeiſter S. K. Sparta Prag für ein Wettſpiel
am kommenden Samstag zu gewinnen. Hat auch der Sportverein
98 im letzten Jahre durch Verpflichtung erſtklaſſiger Gauligaver=
eine
dafür geſorgt, daß dem Darmſtädter Sportpublikum ab und zu
etwas Beſonderes geboten wird, ſo will er mit der Verpflichtung
der Tſchechen, die gerade auf dem Gebiete des Fußballſports in der
Welt mitführend ſind, alles bisher Dageweſene überbieren. Es
legt nun an dem Publikum, den mit großen Unkoſten verbunde=
nen
Spielabſchluß durch einen zahlreichen Beſuch zu unterſtützen.
Das Spiel beginnt pünktlich um 6 Uhr. Vorher tritt die Reſerve
der 98er gegen die komplette 1. Mannſchaft von Germania Eber=
ſtadt
an.
TSV. Meſſel SV. Offenthal 1:1 (0:1).
Das erſte Spiel im neuen Spieljahr hielt ſowohl ſportlich,
als auch finanziell ganz das, was man ſich von ihm verſprach. Die
zahlreichen Zuſchauer ſahen einen jederzeit ſpannenden Kampf und
nahmen lebhaften, jedoch ſportlich einwandfreien Anteil an den
Geſchehniſſen auf dem Spielfeld. Das Spiel ſelbſt, das Offenthal.
trotz 90 Minuten langer mehr oder weniger ſtarker Ueberlegenheit
Meſſels, bis kurz vor Schluß 1:0 führte, war, von einigen Kleinig=
keiten
abgeſehen, fair. Die Meſſeler Hintermannſchaft war an dem

Von den Europa=Schwimmeiſterſchaften in Magdeburg.

Die beiden Beſten des 200=Meter=Bruſtſchwimmens für Damen,
das im Rahmen der Magdeburger Europameiſterſchaften ausgetragen wurde, waren
Martha Genenger=Krefeld (links), die in 3:09,1 Minuten ſiegte, und Anni
Hölzner=Plauen, die den zweiten Platz belegte.

Deutſche Europameiſterin im Turmſpringen.
In Magdeburg wurde die deutſche Meiſterin
Herta Schieche=Spandau auch Europa=
meiſterin
im Turmſpringen.

Erfolg des Gegners nicht ſchuldlos. Infolge ſeines ſchußunſiche=
Sturmes, in dem man den zur Reichswehr abgewanderten
rechten Laumann ſtark vermißte, kam Meſſel erſt kurz vor Sclt
zum längſt verdienten Ausgleich. Zum Siegestreffer reichte es nich
mehr. Der ſehr gute Schiedsrichter Schulz=Ober=Ramſtadt leitet,
großzügig, einwandfrei und regelſicher. Wir wünſchen uns

mehr ſolcher Unparteiiſchen.

am nächſten Samskag, abends 7.30 Uhr.
Im Rahmen der Woche: Darmſtädter Leibesübungen
det am kommenden Samstag abend im Großen Woog ein Sommer

Die 1. Deutſche Hota Frankfurt kommt!
Am 23. 8. 34, 16 Uhr. Sportplatz des SV. 98. Näheree
in der Donnerstags=Ausgabe.
16
Großes Joriterhälgts- Sert Ii Woen

nachtsfeſt ſtatt, das von den Darmſtädter waſſerſporttreiben
Vereinen und Abteilungen durchgeführt wird. Wie bei der
ſamten Woche der Leibesübungen wurde auch hier die Organ
tion von der Darmſtädter Turn= u. Sportgemei,
1846 übernommen, der die anderen Vereine und zahlreiche Köry
ſchaften tatvoll zur Seite ſtehen. Bereits 5 Sommernachtsfeſte
der große Woog erlebt und jedesmal haben Tauſende von
ſchauern das Woogsufer umſäumt und ſind mit voller Befrid
gung nach Hauſe gegangen. Der Woog iſt nun einmal Darmſtadt
beliebteſter Anziehungspunkt und die Woogsfeſte haben ſich nach
gerade zu einer Einrichtung ausgewirkt, die zum Sommerpro
gramm der Darmſtädter Bevölkerung gehört.
Das diesjährige Programm verſpricht zu einem Höhepunkt zu znärkten
werden.
Der 1. Teil findet bei Tageslicht, der 2. Teil bei Scheinwerſt
beleuchtung ſtatt.
Das Programm beginnt mit einem Aufſchwimmen aller aſt
ven Schwimmerinnen und Schwimmer, an dem zirka 300 bis
Teilnehmer mitwirken. Gleichzeitig ſtarten die Paddler von ſer
Woogsinſel aus mit zirka 40 Booten und 3 Zehner=Kanadier
einer großen Auffahrt.
Nach einer kurzen Begrüßung durch den Leiter der Turn=un
Sportwoche, Verwaltungsdirektor Löwer, der ja auch der Vate
des Sommernachtsfeſtes iſt folgt ein Turnen am Schaukelin
durch die Felſingriege der TSG. 46.
Der nächſte Programmpunkt iſt betitelt Zirkus Naſſarani
In drei Mauegen zeigt dieſer Zirkus gleichzeitig Büttenruder
der Knaben, Wurſtſchnappen der Knappen und humoriſtiſche
Springen. Als Abſchluß des erſten Teiles findet ein Waſſerhal
ſpiel ſtatt, und zwar: Darmſtadt gegen die Negermannſchaft vo
Bambulla??
Inzwiſchen iſt es dunkel geworden. Der Waſſergot
Neptun erſcheint und fährt mit ſeinem königlichen Wagen vo
der Woogsinſel zur 100=Meter=Bahn um dort das Volk de
Schwimmer zu begrüßen. Es folgt alsdann ein Elfentanz und e
Matroſentanz, ausgeführt von der Tanzgruppe der TSG. 4. a1
einem Floß in der Mitte des Woogs. Fackelſpringen, Fackelſchwi=
gen
und andere Ueberraſchungen werden das Programm belebe
Eine Sehenswürdigkeit beſonderer Art bieten die Paddle
mit einem Lampion=Reigen, ausgeführt mit zirka 40 Booten. 9.
Schlußrahmen für dieſen Lampionreigen und damit auch de
Schluß des ganzen Programms bildet das große Brillant=Feue
werk mit doppeltem Waſſerfall und die bengaliſche Beleuchtung d f9
Woogsinſel. Den muſikaliſchen Teil hat das Muſikkorps der He
Landespolizei unter Leitung von Obermuſikmeiſter Buslau We
nommen.
Die Eintrittspreiſe ſind von 15 Pfg. bis 1 RMk. ſo gehal
daß jedermann das Feſt beſuchen kann. Der Woog wird audl
der Südſeite in weitem Umkreiſe abgeſperrt.
Es empfiehlt ſich ſchon jetzt, die Karten im Vorverkauf. Tut
halle, Wooasplatz, Snortplatz Woogswieſe‟ Woogskaffe, 9a1 4ei
fümerie Müller am Weißen Turm. und Zigarrenhaus Hartmant
Grafenſtraße 20, zu ſichern, da an der Abendkaſſe mit ſtarten An 9½ P
drang zu rechnen iſt. Wir kommen auf die Einzelheiten des Mrt die
gramms noch zurück.
Anreg
niveaus
wde gekom
Meiſſer des Turnens in Darmſtadk.
immut
Am Sonntag, 23. September nachmittags 2.30 Uhr, ſinde eiten Il
hier in der Feſthalle eine turneriſche Schauvorführung ſtat, de / gaben
titelt: Meiſter des Turnens.
Zehn beſte Turner, darunter bekannte Olympiaturner, ſint Me bei
für dieſe Veranſtaltung von der Deutſchen Turnerſchaft bereit:
freigegeben. Mit Weltmeiſter Mack (Schweiz) werden zuſfi oen
noch Verhandlungen geführt.
Die Vereine und Körperſchaften werden jetzt ſchon gebeten
dieſen Termin von größeren Veranſtaltungen freizuhalten die
Zeit iſt beſonders deshalb bereits auf nachmittags 2.30 Ur
legt worden, um auch den Turn= und Sportvereinen aus den
liegenden Orten Darmſtadts Gelegenheit zu geben, die
ſtaltung in der Darmſtädter Feſthalle zu beſuchen.
Es gilt als ein beſonderer Vorzug, daß die Da
Turn= und Sportwelt und Umgebung den Beſuch ſolchet
Gipfelturner erhält. Es iſt deshalb notwendig dieſe
tung zu einer würdigen Kundgebung für die Turn= ud 8
ſache zu geſtalten.

Drei Gruppenſieger ſtehen nun zum Endkampf un d.
deutſche Mannſchaftsmeiſterſchaft im Ringen feſt. Süddeuſche
Meiſter wurde Siegfried Ludwigshafen, weſtdeutſcher Meiſtet d
Sppg. 88 Mainz, und den Sieg in der Gruppe Nord holte ſich d
AK. Hörde. Es iſt noch zwiſchen Sandow Dresden und German
Felſenfeſt Halle der Meiſter der Gruppe Oſt zu ermitteln, ehe
Endkampf beginnen kann.
Nach dem Degenfechten beim Internationalen 9od
nen Fünfkampf in Stockholm teilen ſich Oblt. Birk=Deutſchland 1
Lt. Almaren=Schweden mit je 5 Punkten in den erſten Platz. O1
Cinwächter Deutſchland folgt mit 95 Punkten auf dem nich)
Platz.
Helen Jacobs ſicherte ſich wieder den Titel einer amd
kaniſchen Tennismeiſterin. Nachdem bei den Titelkämpfen die
liſchen Spielerinnen ausgeſchieden waren, ſtand Helen Jacobs ih
Landmännin Sarah Palfrey gegenüber, die glatt 6:1, 6:4 geich
gen wurde. Mit Miß Palfrey als Partnerin gewann ſie auch
Doppel mit 4:6, 6:3. 6:4 gegen Andruß=Babcock.
Deutſche Fußballer weilten am Wochenende im 9.
land. Der VfR. Mannheim ſiegte in Paris gegen Red Star Ol.
pique 2:1. der Freiburger FC. verlor beim Turnier in Bern ge
den FC. Bern 1:3, gewann aber im Kampf um den 3. Platz ge 7
den FC. Sabadell mit 2:1. Der SV. Stuttgart=Feuerbach ſpielt h.
Schaffhauſen 1:1 und ſiegte in Kreuzlingen 2:1 und die Sp le
freunde Freiburg wurden vom SV. Soebach (Schweiz) mit
geſchlagen.
Nur gegen Italien wird der Engliſche Fußballverd
in der neuen Spielzeit ein Länderſpiel auf engliſchem Boden.
tragen. Der Weltmeiſter wurde für den 14. November nah 2
don eingeladen. Ueber ein Spiel mit Deutſchland wurde in
Sitzung des Engliſchen Verbandes nicht verhandelt.

Wetterberichl.
Durch die wieder ſtärker auflebende nördlichenStörungs
keit iſt der bisher unſer Wetter beſtimmende hohe Druck ſio
lich zurückgedrängt worden. An der Südſeite eines neuen kräſt
Druckwirbels, der ſich über der Nordſee bewegt gelangt iet.
niſche Luft nach dem Feſtland, ſo daß das Wetter unbeſtänd
Charakter annimmt. Bei wechſelnder Bewölkung und lehhe
Luftbewegung treten auch vereinzelte, teils gewittrige Schaue.
Ausſichten für Dienstag: Wechſelnd bewölkt mit kurzer Aucb
rung, bei lebhaften weſtlichen bis nordweſtlichen Winde
e zert a.ftrete, de, teils gewittrige Schauer.
Ausſichten für Mittwoch: Weiterhin etwas wechſelhaftes Ve

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Kurs
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kaum
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ſehart

ie Berliner Börſe eröffnete zum Wochenbeginn in zu=
ruhiger
Haltung, da größere Aufträge von ſeiten der Ban=
dſchaft
fehlten und die Kuliſſe infolgedeſſen ebenfalls, ein
If Spezialwerte konzentriertes Intereſſe zeigte. Im allge=
i
iſt aber ein freundlicher Grundton zu verzeichnen, da das
iis des Volksentſcheids mit Befriedigung aufgenommen
Die Kursgeſtaltung war nicht ganz einheitlich, da bereits
Orders genügten, um Veränderungen nach beiden Seiten
zurufen. So waren beiſpielsweiſe Hoeſch 2¾ Proz. niedri=
ger
, ährend Maxhütte 2 Prozent höher notierten. Buderus ge=
n
1 Proz., Phönix verloren ½ Proz. Auch bei Braun=
verten
waren die Kurſe ſtärkeren Schwankungen unter=
Ilſe Bergbau kamen 2½ Proz. höher zur Notiz, Babiag
em Angebot von nur 4 Mille 1½ Proz. niedriger. Schon in
rwoche lebhafter gefragte Kaliwerte liegen dagegen durch=
eundlicher
, wobei Salzdetfurth mit plus 2 Prozent die
ig hatten. Am chemiſchen Markt ſetzten Farben, nachdem
vorbörslichen Verkehr mit zirka 148 gehandelt wurden,
z. niedriger mit 146½ Proz. ein. Auffällig iſt am Markt
ioleumwerte nach dem Kurseinbruch in der vorigen Woche
ende Schwäche; ſo büßten Deutſche Linoleum nochmals 2¾
Conti Linoleum ¼ Proz. ein. Am Elektromarkt verloren
is und Schuckert je 1½ Proz., Lieferungen ſetzten dagegen
z., Elektro Chemie 1 Proz. höher ein. Anhaltend feſt ſind
= und Zellſtoffaktien unter Führung von Aſchaffenburger
f, die ihren Kurs erneut um 3½ Proz. auf 72½ Prozent
en konnten. Im weiteren Verlauf litten die Kurſe an den
närkten meiſt weiter leicht unter Abgaben in Reaktion
auf fen Schluß der Vorwoche getätigte Verkäufe, die in Erwar=
tung
nes günſtigen Wahlergebniſſes erfolgten. So gaben Geſfürel
um 4 Aku, Harpener je ½, Klöckner ¼ Proz. nach. Dagegen konnten
eſch um ¼ Proz. erholen. In der zweiten Börſenſtunde
war ich an den übrigen Aktienmärkten eine leichte Befeſtigung
feſtzu llen. Der Rentenmarkt zeigte bei verhältnismäßig leb=
Umſätzen recht feſte Haltung.
Frühverkehr nannte man an der Frankfurter Börſe
eil noch recht feſte Kurſe, da der Wahlausgang der Börſe
tarken Impuls gab. Zum amtlichen Börſenbeginn zeigte
och, daß nicht ſehr umfangreiche Kaufaufträge vorlagen,
im genteil hatte die Bankenkundſchaft in Erwartung einer
Börſe etwas Verkaufsaufträge erteilt. Die Kuliſſe hatte
nfalls in Erwartung des günſtigen Wahlausganges und
einer eſten Montagsbörſe voreingedeckt und ſtellte nun wieder
Infolge der Geſchäftsſtille überwogen die Kursrückgänge.
Farh induſtrie gaben 1½, Erdöl 1 Prozent nach. Gut gehalten
blieb. Scheideanſtalt und Goldſchmidt. Am Elektromarkt ver=
loren
Siemens ½, Schuckert ½, Geſfürel bis 1½, Licht u. Kraft
5G. ½, Bekula ½ Prozent. Von Montanwerten bröckelten
erein ¼, Klöckner ½, Mannesmann ½ Prozent ab. Stärker
verlon Harpener 1¾, Rheinbraun 1½ Prozent. Von Kunſtſeide
verlon Aku / Prozent, dagegen Bemberg gut gehalten. An dem
fmarkt ſtiegen Aſchaffenburger um weitere 1½ Proz., da=
Waldhof erneut auf, die ungeklärte Sanierungsfrage 78
gedrückt. Am Schiffahrtsmarkt verloren Hapag 1. Nordd.
ſoy) ½ Prozent. Gut gehalten waren Reichsbankanteile und
ſeich jahn=Vorzugsaktien. Heidelberger Zement und Deutſche
Im Rentenmarkt waren die Umſätze äußerſt gering. Späte
üücher verloren ¼ Prozent, ebenſo Altbeſitz. Auslands=
epie
ruhig, aber behauptet.
9 weiteren Verlauf ſchrumpfte das Geſchäft völlig zuſam=
Die wenigen Kurſe, die noch zur Notierung kamen, brök=
noch
¼½ Prozent ab. Sonderbewegungen traten nicht
herv! Pfandbriefe und Kommunalobligationen blieben bei
n Umſätzen behauptet. Im Freiverkehr Adlerwerke Kleyer
wag 56, Wayß u. Freytag 74. Die Börſe ſchloß ſtill. Tages=
* Prozent.
2 Abendbörſe zeigte ſtille Haltung und das Fehlen
Anregungsmomente verhinderte eine Aufbeſſerung des
peaus. Im Gegenteil zeigten die wenigen, nach Eröffnung
e gekommenen Notierungen leichte Abſchläge, die indeſſen
immungsmäßig bedingt ſein dürften. So hatten von Mon=
ten
Ilſe Genüſſe einen kleinen Abſchlag von ½ Prozent,
gaben JG. Farben ¼ Prozent nach, und Zellſtoff Waldhof
teten ſich nur knapp. Im Verlauf trat gewiſſe Nachfrage
e bei Scheideanſtalt angeſichts der Enge des Marktes zu
ſteigerung von 8 Prozent führte, An der Nachbörſe wurden
ſen: Farben 147½, Scheideanſtalt 235 Geld, Altbeſitz 95½.

Vom Holzmarkk.

s Fachkreiſen wird uns berichtet: Am Weltholzmarkt, ins=
re
in England und Italien, iſt der Geſchäftsgang ſehr
nd geworden, was auf die Abſatzmöglichkeiten in Polen
id einwirkt. Wenn auch Italien kein direkter Abnehmer
znittholz aus P len iſt ſo fällt doch Oeſterreich der Abſatz
Irt um ſo ſchwerer, als verſchiedene Holzüberſchußländer,
itſchland belieferten, nunmehr umſo dringender den italie=
Holzmarkt mit Angeboten verſehen. Dieſe Zuſammenhänge
ſofern wichtig und deren Erkenntnis von Bedeutung, als
en laſſen, daß doch eines Tages in Polen die Bereitſchaft
n könnte, den etwa vorhandenen Importſchwierigkeiten
rotz ein Holzkompenſationsabkommen mit Deutſchland zu.
a. Es wurde Polen in die Lage verſetzen, die ſeit einigen
etwas in Unordnung geratenen Schnittholzpreiſe auf
ngemeſſenen Stand zu bringen, während es dem deutſchen
rkt die Möglichkeit gäbe, hier und dort etwa entſtehende
ppungen auszugleichen. Vor allem könnte, wie bisher im=
is
Polen Qualitätsholz eingeführt und der deutſche Wald
r Beziehung entlaſtet werden. Es bleibt abzuwarten, wie
Dinge in nächſter Zeit bezüglich der Verſorgung mit
holz entwickeln werden. Die Beſchaffung von Bauholz
adurch geſichert, daß die Forſtverwaltungen im Winter
5 v.H. mehr als 1933 einſchlagen und mit den Abtrieben
ih beginnen werden. Im allgemeinen wird am nord= und
chen Holzmarkt der Weg der Schriftgebote beim Holzver=
vorzugt
werden. In Süddeutſchland wird es dagegen in
uptſache bei Verſteigerungen bleiben. Am Stammbretter=
lagen
ungezählte Anfragen von Holzhandlungen vor, die
en regen Abſatz der letzten Wochen und die günſtigen Aus=
für
die nächſten Wochen veranlaßt werden, Einkaufsdis=
en
auf etwas längere Sicht zu treffen. Der Bauholzmarkt
Die Preiſe für Schnittholz faſt aller Arten ſtiegen lang=
Tur Kiſtenholz brachte die bisherigen Preiſe, was auf den
nden Export und dadurch bedingten geringen Verbrauch
iführen iſt.

rmſtädter Viehmarkt vom 20. Auguſt. Aufgetrieben waren
)weine. Die Preiſe ſtellten ſich für Kl. b) auf 5053,
53, d) 5053 Pfg.. je Pfund. Es wurden verkauft in der
136, Kl. c) 413, Kl. d) 45 Stück. Marktverlauf; lebhaft,
it.
nkfurter Viehmarkt vom 20. Auguſt. Auftrieb: 1398 (am
Montagsmarkt 1412), davon 464 Ochſen, 136 Bullen, 365
Färſen 433, Kälber 584 (520), Hammel 48 (30), Schafe 11
Schweine 4106 (3762). Notiert wurden pro Ztr. Lebend=
in
RM.: Ochſen a) 1. 3435, 2. , b) 3132, c) 2730,
Bullen a) 31, b) 2930, c) 2628, d) 1219; Kühe
2630, c) 2025 d) 1219: Färſen a 34, b) 3133,
30, d) 2326: Kälber Sonderklaſſe , andere Kälber
b) 4145. c) 3540, d) 2534; Lämmer u. Hammel b)?
O) 3334 Schafe e) 32,00; Schweine a) 5153, b) 5053,
22. 9) 4550, e) und f) geſtrichen; g) 1. 4548, 9. 40
Marktverlauf: Rinder ruhig, nahezu ausverkauft; Kälber,
el und Schafe ruhig, geräumt; Schweine rege, ſpäter ab=
ausverkauft
.

Einſchränkung des Verbrauchs von Kupſer, Rickel.
Zinn und Aueckſilber.
Auf Anweiſung des Reichswirtſchaftsminiſters hat der Reichs=
beauftragte
für die Ueberwachung unedler Metalle eine Anord=
nung
über die Verwendung von Nickel, Kupfer, Zinn und
Queckſilber erlaſſen, die am 16. Auguſt in Kraft trat Kupfer
und deſſen Legierungen, insbeſondere Leitungsbronze, dürfen bis
auf weiteres nicht zur Herſtellung von Freileitungen über
25 qmm, auch nicht für Niederſpannungs=Ortsnetzleitungen
verwandt werden. Weiter iſt die Verwendung unterſagt über
die Herſtellung von: Blitzableitern, insbeſondere in der Form
von Drähten, Seilen, Auffangſtangen und Erdeinführungen, für
Stromabnehmerſchleifbügel, Starkſtromrückleitungen (Nulleitern)
für Erdverlegung, auch wenn dieſe ſchwach umhüllt ſind, und für
Rundleiter von 25 qmm und darüber bei Spannungen bis 10
kW einſchl. für Mehrfachbleikabel mit Papieriſolation. Kupfer
und deſſen Legierungen ſowie Nickel und deſſen Legierungen dür=
fen
außer in Form von Ueberzügen oder leichten Plattierungen
bis auf weiteres nicht verwendet werden zur Herſtellung von:
Dachbedeckungen und Dacheinfaſſungen, Regenrinnen und Ablauf=
röhren
, Decken=, Fußboden= Wand= und Türplatten, Gittern, Ge=
ländern
, Treppen= und Herdeinfaſſungen, Umkleidungen von
Fenſter= und Türöffnungen, insbeſondere zu Schaufenſterein=
faſſungen
, Fenſterrahmen, Verkleidungen von Heizungs= und
Lüftungsanlagen, Hausanſchluß= und Verteilungsleitungen für
Kalt= und Warmwaſſer, Heizkörpern (Radiotoren), mit Aus=
nahme
der elektriſchen Heizelemente und der Brenner. Erzeug=
niſſe
der vorgenannten Art, die zum Einbau in Fahrzeuge, auch
in Luftfahrzeuge und in Schiffe, beſtimmt ſind, werden durch die=
ſes
Verbot nicht betroffen. Kupfer und deſſen Liegierungen ſowie
Nickel und deſſen Legierungen dürfen, außer in Form von Ueber=
zügen
oder leichten Plattierungen, bis auf weiteres nicht ver=
wendet
werden zur Herſtellung von: Gewichtsſätzen, Einfaſſungen
für Spiegel und Bilder, Tragſtützen und Zierleiſten bei Kleider=
ablagen
, Bade= und Waſcheinrichtungen, Zier= und Tritt=
leiſten
, ſowie Zier= und Trittblechen, auch für Fahrzeuge,
Schanktiſchen. Wärmeflaſchen, Schildern wie Firmen=, Mar=
ken
=, Haus= und Leiſtungsſchildern und Buchſtaben, Feſt=
abzeichen
, Plaketten, Reklame, Büroartikeln, Zinn= und Zinn=
legierungen
mit mehr als 40 Prozent Zinngehält dürfen bis auf
weiteres nicht verwendet werden zur Herſtellung von Lötzinn und
zum Verzinnen von Drähten, Drahtgeflechten und Drahtgeweben,
es ſei denn, daß die Erzeugniſſe für die Herſtellung von Lebens=
mitteln
beſtimmt ſind, die bei ihrem beſtimmungsgemäßen Ge=
brauch
mit Lebensmitteln, Arznei und Genußmitteln in unmittel=
bare
Berührung kommen oder bei welchen das Lot oder die Ver=
zinnnung
bei ihrem beſtimmungsgemäßen Gebrauch mit dem
Munde in Berührung kommt. Queckſilber darf bis auf weiteres
nicht verwendet werden zur Herſtellung von Holzimprägnierungs=
mitteln
und Zinnoberfarbſtoff. Alle Einſchränkungen finden keine
Anwendung auf Erzeugniſſe, welche mittelbar oder unmittelbar
zur Ausfuhr beſtimmt ſind. Die Beſtimmungen finden ferner für
eine Uebergangszeit von 6 Wochen, vom Tage der Verkündigung
an gerechnet, keine Anwendung. Die Ueberwachungsſtelle für
unedle Metalle kann in Einzelfällen Ausnahmen von den Ver=
boten
zulaſſen. Anträge ſind mit eingehender Begründung an
die Ueberwachungsſtelle zu richten. Vor der erteilten Genehmi=
gung
iſt die Verwendung der den Verboten unterliegenden Me=
talle
nicht geſtattet.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Geh. Rat Dr. Karl Müller, der ſeit April 1931 die Reichs=
bankhauptſtelle
Frankfurt a.M. leitete, iſt unerwartet verſchieden.
Im Reichsanzeiger vom 20. 8, 34 wird eine Verordnung der
Hauptvereinigung der deutſchen Getreidewirtſchaft veröffentlicht,
in der die Höchſtpreiſe für Roggen= und Weizenkleie feſtgelegt
werden.
Die nordfranzöſiſchen Baumwollwebereien, die in Verhand=
lungen
ſtehen, um die Herſtellung nach den Abſatzmöglichkeiten
zu regeln, hoffen, bis Ende dieſes Monats zu einer Einigung zu
gelangen. Man nimmt an, daß die wöchentliche Arbeitszeit auf
ein Mindeſtmaß von 1618 Stunden feſtgelegt wird,
Der Londoner Goldpreis betrug am 20. Auguſt für 1 Unze
Feingold 138 Schill. 3 Pence gleich 87,3740 RM., für ein Gramm
Feingold demnach 53,3381 Pence gleich 2,80 914 RM.

Rückgang der Wohlfahrksausgaben.
Bis zum Ende des Rechnungsjahres 1932/33 waren die Ge=
meinden
und Gemeindeverbände Fürſorgeverbände mit
Wohlfahrtsausgaben derart überlaſtet, daß ein allgemeiner Zu=
ſammenbruch
der Gemeindefinanzen befürchtet werden mußte,
Waren doch Ende März 1933 faſt 4,7 Mill, Parteien (mit rund
9,4 Mill. Perſonen) laufend in offener Fürſorge zu unterſtützen,
darunter 3,1 Mill. Arbeitsloſe, und die laufenden Barunter=
ſtützungen
erreichten im Vierteljahr Januar/März 1933: 572 Mill.
RM., darunter allein für die Arbeitsloſen 382 Mill. RM. Seit=
dem
ſank die Zahl der von den Fürſorgeverbänden unterſtützten
Arbeitsloſen laut Wirtſchaft und Statiſtik von 3,1 Mill. Ende
März 1933 auf 1,8 Mill. Ende März 1934, während die Zahl der
übrigen Hilfsbedürftigen ungefähr gleich groß wie ſeit Jahren
blieb (rund 1,5 Mill. Parteien). Die laufenden Barunterſtützun=
gen
ſenkten ſich bis zum Vierteljahr Januar/März 1934 auf 433
Mill. RM., darunter 262 Mill. RM. für Arbeitsloſe. Im Rech=
nungsjahr
1933/34 waren die geſamten laufenden Barleiſtungen
mit 1208 Mill. RM. um 185 Mill, RM. niedriger als im Rech=
nungsjahr
1932/33, die Geſamtkoſten der offenen Fürſorge mit
1866 Mill. RM. um rund 231 Mill. RM. geringer als im vor=
ausgegangenen
Jahr.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Geheimer Bergrat Dr. Hilger geſtorben. Der Geheime Rat
Dr.=Ing. e. h. Ewald Hilger, der erſt vor kurzem ſeinen 75. Ge=
burtstag
feiern konnte, iſt am Montag geſtorben. Hilger wurde
in Eſſen a. d. Ruhr als Sohn des Bergwerks= und Hüttenbeſitzers
Ewald Hilger geboren. Sein Vater war der Gründer der bekann=
ten
Zeche Ewald. Auch Hilger wandte ſich dem Bergbau zu. Im
Dienſte der Preußiſchen Bergwerksverwaltung war er größten=
teils
im Saargebiet tätig, wo er zuletzt von 1900 bis 1905 Präſie
dent der Königlichen Bergwerksdirektion Saarbrücken war. Er
hat ſich in dieſer Stellung große Verdienſte um die Entwicklung
des Saarbergbaues erworben. Im Jahre 1928 übernahm Hilger
den Vorſitz der Fachgruppe Bergbau im Reichsverband der Deut=
ſchen
Induſtrie. Er gehörte zu den markanteſten Perſönlichkeiten
des deutſchen Bergbaues. Auch auf dem Gebiete der Sozialpoli=
tik
hat ſich Hilger wirkungsvoll betätigt.
Produkkenmärkke.
Frankfurter Getreidegroßmarkt vom 20. Auguſt. Am Getreide=
großmarkt
iſt das Angebot in Brotgetreide größer geworden, ohne
daß genügend Aufnahmeintereſſe ſeitens der Muhlen beſteht. Fut=
tergerſte
war nicht angeboten. Die Preiſe für Weizen= und Rog=
genmehl
blieben unverändert, für Mühlenabfälle ſtellten ſie ſich
behauptet, doch üben die Käufer Zurückhaltung, da die Feſtpreiſe
für die betreffenden Futtermittel zahlenmäßig noch nicht bekannt
ſind. Aus dieſem Grunde unterblieb eine Notierung. Oelhaltige
Futtermittel liegen unverändert; infolge von Gerüchten über eine
bevorſtehende Ermäßigung der Monopolabgabe halten ſich die
Käufer zurück. Die Geſamtumſätze waren im allgemeinen nur
gering. Es notierten: Weizen R. 9 197., R. 13 201., R. 14
205; Roggen R. 9 157. R. 13 161, R. 15 165: Futtergerſte
G. 9 159.. G. 11 162.: G. 12 164: Hafer H. 13 157, H. 14
159, Weizenmehl W. 13 26,90 pl. 0,50 RM. Frachtausgleich, do.
W. 16 26,90 plus 0,50 RM. Frachtausgleich; Roggenmehl R.9
23. plus 50 Pfg. Frachtausgleich, do. R. 13 23,35 plus 50 Pfg.
Frachtausgleich, do. R. 15 23,75 plus 50 Pfg. Frachtausgleich;
Weizenmehl 4b bis Roggenkleie geſtrichen; Soyaſchrot 15,80,
Palmkuchen 15,70. Erdnußkuchen 17,20. Treber getrocknet 17.,
Trockenſchnitzel , Heu 11., Roggen= und Weizenſtroh drahtge=
preßt
2,903, do. gebündelt 2903. Tendenz: Futtergerſte war
nicht angeboten. In Mühlennachprodukten bleibt Notierung mit
Rückſicht auf bevorſtehende behördliche Regelung. In ölhaltigen
Futtermitteln Zurückhaltung ſeitens der Käufer.

Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Sport: Karl Böhmann;
für Die Gegenwart Tagesſpiegel in Bild u. Wort; Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: J. V.; Paul Ziegler, ſämtlich in Darmſtadt.
D. A. VII. 34, 22394. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Redaktion; Vormittagé 121 Uhr, nachmittags 67 Uhr,

Die heutige Nummer hat 12 Geiten.

Berliner Kursbericht
vom 20. Auguſt 1934

Oeviſenmarkt
vom 20. Auguſt 1934

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utſche Bank u.
Seonto=Geſ.
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P. Bemberg
ramann Elektr.
erl. Maſch.=Bau
inti=Gummt
eutſche Cont. Gas
eutſche Erdöl .

Ncch Miet ee f eeu Mef 65.75 J. G. Farben 146.75 Polyphonwerke Gelſ. Bergwerke 61.75 Rütgerswerke 38.875 68.50 Geſ.f. elektr. Untern. 109.50 Salzdetfurth Kali 156.50 25.125 Vereinigte Glanzſt. 154. Weſtdte, Kaufhof 22.125 28.50 Harpener Bergbau 106. Verein, Stahlwerke 41.25 24.875 Hoeſch Eiſen und 72.62* Weſteregeln Alkali 122.75 129. Köln=Neueſſen Agsb..= Nurb. Maſch. 66.25 68.625 Phil. Holzmann 69.875 Baſalt Linz 12. 17.875 Kali Aſchersleben 122.25 Ber, Karlsr, Ind. 131.25 101. Klöcknerwerke 78.25 Hohenlohe=Werke 28.50 129.875 Koksw. Chem, Fabr. 93.75 Lindes Elsmaſch. 99. 125.625 Mannesm. Röhr 69.50 Vogel Telegr. Draht 93.50 114,25 Maſch.=Bau=Untn, 46. Wanderer=Werke 123.

Aeghpten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canadg
Dänemart
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Fsland

Währung
t äghpt. 2
1 Pap. Peſ
100 Belga
Milreis
100 Leva
1 cangd. Doll.
100 Kronen
100 Gulden
1 2.Stg.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Ml
100 Franken
100 Drachm
100 Gulden
100 isl. Kr.

Rit
13.00
0.670
58.94
0.1841
3.047
2.5421
55.38
81.02
12.625
69.53
5.569
16.50
2.497
169.731
57.13

Brie
13.035
0.662
19.06
0. igs
3.053
2.548
35.50
81.98
12.655
69.,67
5.561
15.54
2.503
170.07
57.0*

Itallen
Japan
Jugoſlawien
Lettland.
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlwak,
Türkei
Ungarn
Nruguah
Ver. Staaten

Währung Geld Brief 100 Lire 21.,61 21.65 1 Yen 6.747 0.749 100 Dinar 5. 664 5. 676 100 Lats 79.67 79.33 100 Kronen 63.44 63.56 100 Schilling! 48.95 49.05 100 Escudoß 11.46 11.48 100 Kronen 65.09 C5.23 100 Franes 81.67 81.83 100 Peſetas 34.33 94.38 100 Tſch. Kr. 10.44 10.46 1 türk. 1.991 1.396 100 Pengb 1 Goldpeſo 0.999 1.001 1 Dollar 2.487 2.491

und Karlonärdane Surmtſtast, Flllate der Sreioker Bunr
Frankfurter Kursbericht vom 20, Auguſt 1934.

Kee
Gr. AIp. 1934
1935
1938
1937
1988
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686 Dtſch. Reſchsanl.
D
5½%Intern,nb.80
6%Baden . v.27
69Bahern .v.2:
69Heſſen. . . .v.29
6% Preuß, St. v. 28
6% Sachſen ..b.27
68Thüringen v.27
6% Dt. Reichsbahn
Schätze. . ......."
50 Dt. Reichspoſt
Schätze. ......
Dtſch. Anl. Ausl.
*½½ Ablbſung;
(Neubeſitz)
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
....
6%Baden=Baden.
6%Berlin ...b.24

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rta. M.

b28

v.3.

6%Heſſ. Landesbr. 89.25
6%0 Goldoblig. / 84

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93.5
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92
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Dt. Komm. Samm.=
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Lig.=Pfr.
83Mein, Hhp.=Bl
Lig.=Pfr.
67Pfälz. Hyp.=Bl.
20 Lig.=Pfbr.
63 Rhein,Hyp.=Bk.
33% Lig.=Pfr
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6% Südd. Boden=
Cred.=Bank
2%0 u Lig.=Pfbr.
zWürtt. Shp.=B.

90
90.25

33

83
90.5
90.5
91

96
113.5

89
89.75
89.75
83.5
89.25
91.25
89.5
90½),
92
92
80.5
90.5
R25
91.75
911.
91,75

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2 Dt, Linol. Werke
6%Mginkrwv, v.26
2oMitteld. Stahl
2 Salzmann &Co.
6% Ver, Stahlwerke
6%Voigt & Häffner
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4½Türk. Admin.
42 1.Bagdad
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1910
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91
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56.75
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75.5
72,5
155
103

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112.5
24.75
29.5
49.5

203
212
108

[ ][  ]

Seite 12 Nr. 230

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

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und Gemüſehändlers Johannes Seeger in Dat

bit der V
Vertrag u

Volljährigkeit beendet. Am 31. Juli 1934 h Pſceialieniſch
ſichtlich der Firma; Friedrich Neumann, Dar Füſunen.
ſtadt: Die Firma und ſomit auch die Prokurg
Ehefrau des Inhabers ſind erloſchen.
7. Auguſt 1934 hinſichtlich der Firma: C. W.9es
Darmſtadt: Geſchäft ſamt Firma iſt auf he
Leske geb. Guth, Witwe des Buchdruckereibeſite
Alexander Leske in Darmſtadt, zufolge Erhooſ.
übergegangen.
Abteilung B: Am 9. Auguſt 1934
der Firma: Neue Heſſiſche Landeszeitun;
ſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Darmſe
Georg Schloſſer in Frankfurt a. M. iſt zum we.
teren Geſchäftsführer beſtellt. Am 16. 50
hinſichtlich der Firma; Ferd. Adolf Pertſch, 2
ventionsbureau und Treuhandgeſellſchaft mit
ſchränkter Haftung, Darmſtadt: Berichtigung. 9
Eintrag vom 30. Juni 1934: Nach § 4.1 Sa
der Satzung iſt die Beſtellung ſtellvertreten
Geſchäftsführer (nicht Prokuriſten) zuläſſig.
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