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Frankreichs verdächtige (ile.
is erwarkel Skellungnahme Polens zum geplanken Oſtpakt noch vor dem Zuſammenkritk des Völkerbundes
Schentlich 7mallgem Erſcheinen vom 1. Auguſf
Auguſf 2.— Reichsmark und 20 Pfennig
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bübr, abgeholt 2.— Reichsmark, durch die
iren 2.20 Reichsmark frei Haus. Poſibezugspreis
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iluſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſfattet.
Nummer 221
Sonntag, den 12. Auguſt 1934.
196. Jahrgang
Die 22 mm breite Zelle im Anzeigentell 1 mm hoch,
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Um den Oftpakt.
5. An
Gerüchte um den Völkerbundseinkriik
Sowjekrußlands.
Die Entwicklung der Verhandlungen um den Oſtpakt iſt
bis=
icht ganz den franzöſiſchen Erwartungen entſprechend gegan=
Insbeſondere haben die Polen keinen übertriebenen Eifer für
Mitarbeit an den Tag gelegt. Frankreich glaubt aber jetzt
dar ſo weit zu ſein, daß es den Polen einige Daumſchrauben
en kann. Jedenfalls berichtet der Pariſer Vertreter der
es”, daß die Verhandlungen jetzt in einen entſcheidenden
nitt gelangt ſeien. Frankreich erwarte eine bal=
Mitteilung, wie Polen ſich zu dem Vorſchlag ſtelle,
ſat in Warſchau darauf aufmerkſam machen laſſen, wie
not=
eg es ſei, noch vor dem Zuſammentritt des Völkerbunds im
mber Stellung für oder gegen den Pakt zu nehmen.
Tarthou rechnet offenbar immer noch damit, daß die Polen
ichen, und daß es dann den einheitlichen Ring geſchloſſen
der Deutſchlands Entſchlußfreiheit einengen würde. Er läßt
Ib durchſickern, daß er unter Umſtänden bereit wäre,
Oſtvertrag auch ohne Polen und Deutſchland
giſchließen, obwohl aus den Kreiſen der franzöſiſchen
matie ſelbſt ihm darauf entgegengehalten wird, daß das min=
4s ein ſehr gefährliches Experiment ſei.
leichzeitig wird aber auch in aller Heimlichkeit der
ritt Sowjetrußlands in den Völkerbund betrieben.
verſtändlich können die Ruſſen ſich der Gefahr einer
Ableh=
nicht ausſetzen. Deshalb wird vorſichtig ſondiert, wie die
ng im Rate iſt. Das wäre ja das entſcheidende, denn wenn
at einſtimmig der Aufnahme zuſtimmt, dann könnte eine ge=
Minderheit in der Vollverſammlung nicht mehr viel ſchaden.
in Moskan ſelbſt beſteht gegen die Politik Litwinows, die
ein kapitaliſtiſch angefochten wird, gerade aus den Kreiſen
omintern heraus ſtarker Widerſtand. Aber Litwinow
be=
trotzdem ſeine Abſichten weiter und auch in Genf wird davon
tkelt, daß mit einem Ueberraſchungsmoment zu rechnen ſei,
im letzten Augenblick Rußlands Aufnahme in den
Völker=
vorgeſchlagen werde, um durch dieſe Eile die Gegner kalt
len. Es iſt ſchwer zu beurteilen, wie weit es ſich bei ſolchen
yten um reinen Diplomatenklatſch handelt und inwieweit
ch ernſtliche Abſichten dahinterſtecken. Jedenfalls wird man
7 kommenden Wochen das Spiel hinter den Kuliſſen ſehr
beobachten müſſen.
Aufnahme-Ankrag ſchon geſtellk?
EP. Genf, 11. Auguſt.
n ſeiner geſtrigen Nachtmittagsausgabe veröffentlicht das
nal de Genéve” folgende Meldung über die Frage des
itts der Sowjetunion in den Völkerbund: „Es befinden
eharrliche Gerüchte im Umlauf, wonach die Sowjets
be=
ihre Kandidatur für den Völkerbund geſtellt hätten,
wo=
es aber der Wilſon=Quai vorziehe, dieſe Kandidatur
ge=
uhalten, und zwar aus dem Grunde, weil die
Sowjet=
aus Furcht vor einer Oppoſition von Polen oder von
er Seite in der Lage ſein möchte, in aller Stille ihre
Kan=
ar zurückzuziehen, falls ſie Gefahr laufen ſollte, zu ſchei=
Man erklärt am Wilſon=Quai, keinerlei offizielle
Be=
ung aus Moskau erhalten zu haben, aber man verſichert,
eine geheime Kandidatur nichts ſagen zu können.
Das Programm der 81. Tagung
zr
1
Sgarfrage und Klage des Fürſten Pleß
auf der Tagesordnung.
DNB. Genf, 11. Auguſt.
as Programm für die 81. Tagung des Völkerbundsrates,
n 7. September beginnen ſoll, wurde am Freitag vom
Völ=
dsſekretariat veröffentlicht.
nter den 19 Punkten, die zur Verhandlung ſtehen, begegnen
venige einem allgemeinen Intereſſe. Im ganzen iſt das Pro=
In noch nichtsſagend, doch weiß man aus Erfahrung, daß es
letzter Minute noch vervollſtändigt werden kann.
üir Deutſchland hat Punkt 15 ein gewiſſes Intereſſe, da der
ch hier mit einigen Minderheitsbeſchwerden beſchäftigen ſoll.
iter fallen die Frage der Erlaubnis zum Alkoholausſchank
len und die Beſchwerde des Fürſten Pleß wegen der willkür=
Maßnahmen polniſcher Behörden in ſeinen Betrieben.
Hier=
rden Gegenbemerkungen der polniſchen Regierung
ange=
it.
unkt 16 iſt neuartig. Er betrifft die Klagen von Schweizer
rn wegen Kriegsſchäden während des Weltkrieges. Die
izer Regierung hat ſich, wie ſeinerzeit gemeldet, ſelbſt
die=
iche angenommen und ſie dem Völkerbund unterbreitet.
unkt 17 ſieht neue Verhandlungen über den ewigen Streit
en Bolivien und Paraguay vor.
Is letzter Punkt 19 ſteht auf der Tagesordnung die bei
ui wichtigſte Frage: die Saarfrage, von der es kurz heißt:
ereitende Maßnahmen im Hinblick auf die Volksabſtim=
Arbeit des Dreierkomitees und der Abſtimmungskommiſ=
Auch hier ſind Bedeutung und Ausdehnung der neuen
Saar=
rache noch nicht zu ermeſſen.
* Der ewige Krieg in Südamerika.
Chile und Paraguay haben die diplomatiſchen Beziehungen
zueinander abgebrochen. Das iſt meiſtens der Vorreiter zu einem
Krieg. Er iſt diesmal allerdings inſofern etwas ungefährlich, als
die beiden Länder keine trockenen Grenzen haben, eine Möglichkeit
zum kriegeriſchen Austrag dieſer Gegenſätze alſo kaum
vor=
handen iſt.
Ausgangspunkt dieſes neuen Streites, der für die gereizte
Stimmung der Staaten untereinander kennzeichnend iſt, war der
ewige Krieg zwiſchen Paraguay und Bolivien, der nun ſchon trotz
— oder vielleicht auch wegen — der Bemühungen des
Völkerbun=
des länger als drei Jahre dauert. Die Preſſe von Paraguay hat
ſcharfe Angriffe gegen Chile gerichtet, weil chileniſche Offiziere im
bolivianiſchen Heer kämpften, und Chile vorgeworfen, daß es ſeine
Neutralität verletzt habe. Auch die Regierung von Paraguay hat
ſich dieſe Angriffe ausdrücklich zu eigen gemacht. Es haben
natür=
lich ſofort Bemühungen zum Ausgleich der Differenzen eingeſetzt,
und zwar von Argentinien, aber auch von den Vereinigten
Staa=
ten. Chile hat daraufhin aber eben ſo boshaft wie berechtigt
ge=
antwortet, es könne ſeine Reſerveoffiziere genau ſo wenig daran
hindern, im bolivianiſchen Heer zu kämpfen, wie es den
Vereinig=
ten Staaten nicht gelungen ſei, trotz der offiziell proklamierten
Waffenſperre die Waffenausfuhr nach Bolivien zu verhindern.
Das iſt für Waſhington eine mehr als peinliche
Feſtſtellung; denn es hat ſich herausgeſtellt, daß eine
nord=
amerikaniſche Finanzgruppe mit Genehmigung der Regierung den
Bolivianern ſeiner Zeit einen Kredit von mehr als 20 Millionen
Dollar für Waffenkäufe zur Verfügung geſtellt hat, und daß auf
Grund dieſes Kredits noch vor kurzem ein ſehr erheblicher
Waffen=
transport von San Franzisko nach Bolivien abging. Unter ſolchen
Umſtänden ſind die Vereinigten Staaten allerdings für eine
Ver=
mittlerrolle kaum geeignet. Es wäre ja auch an ſich kein
welt=
erſchütterndes Ereignis, wenn Chile und Paraguay die
diploma=
tiſchen Beziehungen nicht wieder aufnehmen könnten. Das
Bedenk=
liche iſt dabei nur, daß dadurch mittelbar überall die Leidenſchaften
geſteigert werden, und der Krieg im Chaco wieder verſtärkt
auf=
lebt. Dieſer ſinnloſe Krieg hätte, wenn es wirklich einen wahren
Völkerbund auf der Welt gübe, längſt aus der Welt geſchafft
wer=
den müſſen.
*
Nervoſitkät im Pakzifik.
Im Frühſommer hat die amerikaniſche Marine all ihre
Kriegs=
ſchiffe, die bisher im Pazific ſtationiert waren, durch den
Panamakanal geſchleuſt und ſo ihre geſamte Flotte im Atlantic
zuſammengefaßt. Dieſes Manöver iſt damals allgemein dahin
auf=
gefaßt worden, daß die Regierung der Vereinigten Staaten zu
er=
kennen geben wollte, wie ruhig ſie die Lage im pazifiſchen Ozean
beurteile, weil ſie ſonſt nicht ihre ganze Flotte abgezogen hätte,
um ihre Küſte gleichſam wehrlos gegenüber der Gefahr
japani=
ſcher Angriffe zu laſſen.
Inzwiſchen hat ſich aber herausgeſtellt, daß die Verlegung des
Schwergewichts der amerikaniſchen Flotte nach dem Oſten nur
eine vorübergehende Maßnahme geweſen iſt. Die Amerikaner
kün=
digen jetzt ſelbſt an, daß im Herbſt ihre geſamte Flotte wieder im
Weſten ſein wird und ſie ſorgen gleichzeitig dafür, daß die
allge=
meine Aufmerkſamkeit darauf gelenkt wird, wie vorſorglich ſie auch
ſonſt die Entwicklung in den Randgebieten des pazifiſchen Ozeans
verfolgen. Da iſt einmal die Reiſe des Präſidenten Rooſevelt nach
Hawai. Da ſind Prüfungsfahrten und Geſchwaderflüge nach
Auſtralien und Samoa. Da ſind vor allem umfaſſende
Vorberei=
tungen in Alaska, hauptſächlich für die Stationierung von
Unter=
ſeebooten. Ja, es wird ſogar berichtet von einem geheimnisvollen
Flug mit Marineflugzeugen von Hawai nach den Midway=Inſeln.
Die amerikaniſchen Marinebehörden geben ſich zwar offiziell
Mühe, alle dieſe Dinge als etwas ganz normales hinzuſtellen. Sie
ſehen es aber vielleicht nicht einmal ungern, wenn die
Oeffentlich=
keit ſich jetzt eingehend damit beſchäftigt und benutzen die
Gelegen=
heit, den übrigen Unterzeichnern in der Flottenkonvention
vorzu=
rechnen, daß zwar jetzt 68 Schiffe in Bauauftrag gegeben ſeien,
daß das aber nur ein verſpäteter Ausgleich für die Zurückhaltung
in den vergangenen Jahren ſei. Denn in den zurückliegenden elf
Jahren ſeien in den Vereinigten Staaten nur 44 Kriegsſchiffe
ge=
baut worden, während Japan, Frankreich und Italien 150
Kriegs=
ſchiffe und mehr inzwiſchen auf Stapel gelegt hätten. Natürlich
auch hier der Nachſatz, daß ein Krieg nicht in Ausſicht
ſtehe. Aber man müſſe ſich doch vorſehen...."
Wir nehmen an, daß es ſich hierbei vor allem um einen
Bei=
trag der Amerikaner zur Vorbereitung der
neuen Flottenkonferenz handelt. Immerhin zeigt dieſe
überraſchende Aktinität doch, mit welchen Möglichkeiten die
Ame=
rikaner rechnen und wie groß die Nervoſität rund um den Pazific
geworden iſt.
Beränderungen im Auswärkigen Dienſt.
DNB. Berlin, 11. Auguſt.
Amtlich wird mitgeteilt: Es ſind ernannt worden: Der
Ge=
ſandte in Luxemburg Freiherr von Ow=Wachenhof zum
General=
konſul in Kalkutta. Der Geſandte in Bogota Graf von
Pode=
wils=Dürnitz zum Geſandten in Luxemburg. Der Generalkonſul
i. e. R. Dr. von Hentig zum Geſandten in Bogota. Der Konſul
in Tirana Dr. von Luckwald zum Geſandten daſelbſt. Der
Generalkonſul i. e. R. Erhardt Graf von Wedel zum Geſandten
in Aſuncion. Der Geſandte in Riga Dr. Martius zum
Vor=
tragenden Legationsrat im Auswärtigen Amt. Der Vortragende
Legationsrat, Dr. von Schack zum Gefandten in Riga. Der
Vortragende Legationsrat Dr. Vallette zum Generalkonſul in
Batavia. Der Generalkonſul in Memel Dr. Toepke zum
Ge=
neralkonſul in Iſtanbul.
*
Frankreichs und Englands Kurs.
Innenpolitik als außenpolikiſcher Mokor.
Von
Profeſſor Dr. Otto Hoetzſch.
Auf den erſten Blick ſcheint es, als ob Frankreich und
Eng=
land in ſich gefeſtigt oder wieder gefeſtigt der großen Weltkriſe
zuſehen könnten. Das iſt nicht der Fall, und ſehr merkwüroig
ſind bei beiden heute, beſonders bei England, Innen= und
Außenpolitik miteinander verſtrickt.
Gewiß iſt Frankreich von der Wirtſchaftskriſe und
Ar=
beitsloſigkeit verhältnismäßig weniger berührt. Sowohl das
Gleichgewicht zwiſchen Stadt und Land, wie auch der Nückgang
ſeiner Bevölkerung erſparen ihm manches von dieſen Nöten.
Dafür iſt die Finanzkriſe nicht gering, ſiehe den Kampf um das
Defizit im Staatshaushalt, der z. B. bei den Penſionen zu
Kürzungen um 30 Prozent geführt hat. Die Deflation iſt für
Gehälter, Löhne, Penſionen durchgeführt, aber ſie hat bisher
ihre Wirkung noch nicht auf die Preiſe erſtreckt. Daher ſind
die Lebenshaltungskoſten nach wie vor ſehr hoch geblieben. Und
daher die Unruhe in den Kreiſen der Feſtbeſoldeten, der
Beam=
ten und auch der Arbeiter, die nun ihrerſeits in die politiſche
Spannung hinüberleitet, dieſer letzteren immer neue Kraft
zu=
führt. Zunächſt erſcheint der Staviſky=Skandal nur als
eine Korruptionserſcheinung. Aber er iſt weit mehr. Mit
Recht iſt ſchon öfter der Vergleich mit der berüchtigten
Hals=
bandgeſchichte zu Beginn der großen franzöſiſchen Revolution
laut geworden. Ununterbrochen geht der Kampf daran weiter,
bald ſchwelend, bald, wie im Februar und jetzt eben im Juli
wieder, zu Flammen emporſchlagend. Er trifft dabei immer
und immer wieder denſelben Punkt; das parlamentariſch=
demo=
kratiſche Regime, das auch hier zu Ende geht. Niemand glaubt,
daß, wenn, wie jetzt wieder, ein alter routinierten Staatsmann
den Stoß Tardieus gegen die ſogenannte „Nationale Union”
abgewendet hat, das etwas Endgültiges ſei. Das iſt eine Phaſe
im großen Kampf zwiſchen Rechts und Links, in den immer
entſcheidender und organiſierter die Frontkämpferorganiſationen
und die Beamten eintreten. Dieſe, wenn die nicht mehr ganz
paſſenden Ausdrücke geſtattet ſind, von RNechts, und dagegen
wieder hat ſich — ein ſehr bedeutungsvolles Anzeichen! — am
16. Juli die Verſchmelzung zwiſchen 2. und 3. Internationale,
zwiſchen Sozialiſten und Kommuniſten auf der Linken
voll=
zogen. So treten die Fronten heraus und zeichnen ſich klar ab:
die Rechte und die Linke, dazwiſchen der Kampf unter den
Radikalſozialiſten, die ja keine Sozialiſten, ſondern Bürgerliche
ſtnd, ob ſie für ſich weiter lavieren wollen oder ob ſie mit der
neuen ſozialiſtiſch=kommuniſtiſchen Einheitsfront zuſammengehen
ſollen und damit das ſogenannte Linkskartell verwirklichen
würden.
Das aber würde zur offenen Kriſe, d. h. zur
Kammer=
auflöſung, zu Neuwahlen führen, in die nun eben die neuen
Kräfte, die Jungen, die Kriegsteilnehmer, die Beamten uſw.
eintreten würden. Deren Programme, Zeitungen uſw. nehmen
immer mehr zu und ſetzen ſich durch, durch die großen
Zeitun=
gen hindurch, die immer noch im alten Stil weiter das wahre
Bild der inneren Auseinanderſetzung Frankreichs verhüllen.
Sie iſt da, ſie wird immer ſchärfer werden. Auch Frankreich
kommt um dieſe zentrale Frage der Innenpolitik nicht herum.
Man wird beinahe ſagen können; was ihren Ausbruch
zu=
rückhält, iſt weniger das taktiſche Geſchick des Herrn Doumergue,
als Herr Barthou und die Außenpolitik, die er anſtrebt, für die
er, Tardien näherſtehend als Herriot, doch mit letzterem
zu=
ſammengeht, weil er Sowjetrußland in ſein Syſtem ziehen will,
gegen das Tardieu iſt.
Letzterer hat in einem Buche: „Theune de Ia déeision”
über den Tageskampf hinaus, die Neformforderungen geſtellt,
die den Kern der Kriſe bezeichnen: Recht zur Auflöſung der
Kammer durch den Miniſterpräſidenten und Neferendum, alſo
die Umgeſtaltung, der vergötterten Verfaſſung von 1875. Das iſt
die Atmoſphäre, das iſt der Streit, und wie geſagt, bas wird
gebremſt und noch zurückgehalten, indem Barthon die „
Natio=
nale Union” erfolgreich für ſeine Außenpolitik, für das
Schlag=
wort der Sicherheit Frankreichs ausſpielt. Dafür iſt nicht
ent=
ſcheidend, aber hoch wichtig, das Verhältnis zu England.
England glanbt den Tiefpunkt der Kriſe überwunden zu
haben. Man hat das Gefühl, daß es wirtſchaftlich
aufwärts=
geht und freut ſich des Gleichgewichts im Staatshaushält und
der Steuerherabſetzung, der Wiederaufnahme der
Schuldentil=
gung und indirekten Sicherung des Pfundkurſes was freilich
arg bedroht wird, wenn die angekündigte Aufrüſtung beginnt.
Aber auch die Kriſe iſt ja nicht zu Ende: hier das
Arbeits=
beſchaffungsprogramm des Miniſters Young, dort das
Pro=
gramm des Landwirtſchaftsminiſters Elliot, der Kampf um die
Frage, ob England wieder ein Bauernland werden ſolle oder
könne, der über die Binnenwirtſchaftskriſe gleich in die großen
Reichsfragen: große Kolonien und Mutterland in dem
bekann=
ten wirtſchaftlichen Austauſch, Reichszoll und „Empire=
Frei=
handel” hinüberleitet. Schon das rein Kritiſche, alſo
Arbeits=
loſigkeit, Preisſchere und Agrarnot, iſt nicht überwunden. Aber
alles das führt auch hier der innenpolitiſchen Spannung
un=
unterbrochen noch neue Kraft zu.
Schwerlich iſt die „Britiſche Union der Fasciſten”,
ſo wenig man ſie als unbedeutend hinſtellen darf, ſchon einem
großen Erfolg nahe. Dagegen regt ſich noch vieles in dem alten
Parteiweſen und Parlamentarismus. Näher liegt dia oft
be=
gchtete und immer ſtärker dem Ausbruch zutreibende direkte
Spannung darin. Will ſagen: der Druck aus der Konſervativen
Partei, von der tatſächlichen Mehrheit im Unterhaus Gebrauch
zu machen, indem man eine dementſprechende Negierung ſchafft,
alſo das Kabinett Maedonald beſeitigt.
Hier aber iſt nun in allerletzter Zeit Junen= und
Außen=
politik auf das ſtärkſte zuſammengegangen. Nicht die
Außen=
politik im Sinne der Reichsfragen: man wundert ſich über das
geringe Intereſſe heute in England an dieſen Dingen, an
Aegypten, an Judien, auch an Irland, deſſen „Revolution” man
eben ſo laufen läßt. Außenpolitik heißt vielmehr:
Ab=
rüſtung oder Aufrüſtung, und. das hängt wieder eng
zuſammen mit dem Verhältnis zu Frankreich.
Daß in dieſem Zuſammenhang von Junen= und
Außen=
politik nun die Dinge zur Entſcheidung treiben und daß damit
die Jungen über die Alten hinweggehen könnten, das hat der
Seite 2 — Nr. 221
alte Taktiker Baldwin erkannt. Darum ſind ſeine beiden
Erklärungen vom 19. und 30. Juli, daß England die
Luftauf=
rüſtung nun durchführen wolle, innen= und außenpolitiſch ſo
bedeutſam (während Macdonald auf Urlaub, abweſend iſt!)
auch wenn das Baldwin nicht noch dazu durch die Bemerkung,
daß Englands Grenze am Rhein ſei, unterſtrichen hätte.
Dieſe engliſchen Parlamentsverhandlungen in den beiden
letzten Juliwochen ſind — ſpäter wird man das noch deutlicher
ſehen — von entſcheidender Bedeutung. Das Kabinett, an
deſſen Spitze dem Namen nach noch Macdonald ſteht, gibt
deſſen Abrüſtungsprogramm auf. An beiden Tagen hat ſein
Vertreter Baldwin erklärt, daß man mit der Abrüſtung doch
nicht vorwärts käme und daß England zunächſt die Lücken in
der Luftrüſtung mit 41 neu zu ſchaffenden Geſchwadern
ausfüllen wolle (über die Flotte wird ja in den
Flottenpakt=
verhandlungen geſprochen, die Landarmee iſt für England von
geringer Bedeutung). Die Oberhausverhandlungen vom 23.
Juli, in der das Mißtrauensvotum der Arbeiterpartei
abge=
lehnt wurde, war für all das ſchon ſehr lehrreich, die
Unter=
hausverhandlung am 30. Juli drückte darauf den Stempel mit
einer Abſtimmung: dafür 404, dagegen 60 Stimmen!
Das iſt, was wir immer als den zu erwartenden
Durch=
bruch bezeichneten. Das bedeutet den Entſchluß Englands,
aufzurüſten. Das verlägert ganz von ſelbſt das Schwergewicht
im Kabinett und Parlament nach rechts, auf die
Konſerva=
tiven, und das kann natürlich im Herbſt auch zu einer
Neu=
wahl und großen innenpolitiſchen Auseinanderſetzung führen.
Damit aber, in dieſem, wie wir meinen, klar
hervortreten=
den Zufammenhang zwiſchen Innen= und Außenpolitik, der
eben dem Durchbruch die entſcheidende Bedeutung verleiht, iſt
für Deutſchland die Sache noch nicht erledigt. Die
Ver=
handlung am 30. war ganz planmäßig, ja
regie=
mäßig mit der Spitze auf Deutſchland gerichtet,
Baldwin und Simon, die Anfragen aus dem Haus und
natür=
lich Churchill, alles eine Melodie, ein Thema: Deutſchland,
Deutſchlands angebliche Luftrüſtung, die angebliche Bedrohung
von Deutſchland her. Und dem gab nun in einer
bezeichnen=
den, ja gefährlichen Art gerade Baldwin die epigrammatiſche
Formel: „Seit der Entwicklung des Flugzeuges ſind die alten
Grenzen verſchwunden. Wenn jetzt die Rede vom Schutz
Eng=
lands iſt, denken wir nicht mehr an die Kreidefelſen von Dover,
ſondern uns kommt der Gedanke an den Rhein, wo ſich
unſere heutige Grenze befindet.” Ausgerechnet am Rhein! In
dieſem Wort, das ſich ſo leicht einprägt und deshalb lebendig
bleiben wird, drückt ſich eine ungeheure Wandlung aus im
allgemeinen und — täuſchen wir uns nicht! — eine große
Ent=
ſcheidung Englands im beſonderen.
Uns fällt bei dieſer Formel Baldwins ein Wort aus den
deutſch=engliſchen Verhandlungen um die Wende des
Jahrhun=
derts ein. Da ſagte der damalige Miniſterpräſident, auch ein
Konſervativer, Lord Salisbury, zu dem deutſchen Botſchafter
bei den Erörterungen über die engliſch=deutſche Verſtändigung,
daß die Sicherheit Englands beruhe auf den Kreidefelſen der
Küſte und auf ſeiner Flotte. Das Wort iſt ohne weiteres
ver=
ſtändlich. Es beſteht heute nicht mehr zu Recht: England iſt
mit der Entwicklung des U=Bootes und namentlich des
Flug=
zeuges keine Inſel mehr! Das wußten viele Engländer
längſt. Wie gewöhnlich aber ſträubte man ſich lange gegen eine
Erkenntnis, die nicht zu beſtreiten war. Jetzt ſprach ſie
Bald=
win aus, und er hat ſicherlich dabei im Sinne der ganzen
Nation geſprochen. Das hält ihm keiner entgegen, daß er
dar=
über alte, aber bleibende geopolitiſche Lagen beiſeite ſchiebt:
Antwerpen, Belgien, Kanal und Frankreich. Nein, er braucht
dieſes bedenkliche Wort von Englands Grenzen am Rhein und
ſpricht damit ganz von ſelbſt eine enge Verbundenheit
mit Frankreich aus, die auch dementſprechend in der
Pari=
ſer Preſſe begeiſtert aufgenommen worden iſt.
Der „Mancheſter Guardian” (27. Juli) erinnerte Baldwin
an deſſen Wört vom Oktober 1933: „Wenn Wiederaufrüſtung in
Europa begänne, dann können Sie jeder Wiederherſtellung,
jeder Steuerherabſetzung für ein Menſchenalter Lebewohl ſagen.
Pſychologiſch würden wir wieder zurück ſein im Jahre 1914.
Und mit mehr Erfahrung, als wir damals hatten. Und ich
habe niemals meine Anſicht verſchleiert, daß ein neuer Krieg in
Europa das Ende unſerer Zuviliſation wäre.‟ Derſelbe
Bald=
win ſprach jetzt von der Grenze am Rhein und von der
Luft=
aufrüſtung, woraus ſich alles weitere von ſelbſt ergibt: d. h. die
Verbundenheit mit Frankreich. Das braucht kein Bündnis zu
ſein. Daß man militäriſch ſich unterhält, bezweifelt ſchon
nie=
mand. Das ergab Englands Zuſtimmung zu dem Oſtpakt und
der Politik Barthous. Nun fragt man ſich immer wieder, was
England mit dieſer Entſcheidung für ſich als Gegenleiſtung
erhält. Frankreichs Entgegenkommen in der Flottenfrage?
Eigentlich iſt es nicht viel, was England von dieſem Bunde
hätte, außer neue Riſiken, neue Gefahren von Verwicklungen,
die es ſelbſt nicht verſchuldet.
Damit fällt aber auch die Ablehnung aller Beteiligung an
europäiſchen Dingen. Die wird immer wiederholt, noch zuletz:
bei dem Oſtpakt, aber ſo, wie man zurzeit vorwärts geht, iſt es
England ganz unmöglich, ſich von den kontinentaleuropäiſchen
* Erzieherkongreß in Südafrika.
Eine aufſchlußreiche Unterredung.
Von Dr. Beye, Johannesburg.
Der Erzieherkongreß der New Education Fellowſhip in
Südafrika, an dem von deutſcher Seite Prof. Dr. Graf von
Dürckheim=Monmartin von der Univerſität und
Hoch=
ſchule für Lehrerbildung Kiel und die Führerin des
Reichs=
zuſammenſchluſſes der deutſchen Schulen für Volkspflege, Frau
E. Nietzſche teilnahmen, iſt zu Ende.
Der Kongreß, der Anfang Juli in Kapſtadt begonnen hatte,
war nicht ein internationaler Kongreß im üblichen Sinne des
Wortes. Zwar waren etwa 30 Wiſſenſchaftler aus Europa und
Amerika hier, die Zuhörerſchaft beſtand aber aus etwa 4000
ſüdafrikaniſchen Lehrern und Lehrerinnen und Menſchen
ver=
ſchiedener Kreiſe, die ſich mit den ſchwierigen ſozialen
Pro=
blemen Südafrikas beſchäftigen und ehrenamtlich an deren
Löſung mitarbeiten. So war von Anfang bis zum Ende des
Kongreſſes aufmerkſamſte ſtetige Teilnahme und Mitarbeit da
und das Beſtreben, alles Gehörte ſofort auf ſeine praktiſche
Brauchbarkeit für Südafrika hin zu prüfen.
Die Reſonanz in der Teilnehmerſchaft war ganz
außer=
gewöhnlich, und immer wieder wurden an die deutſchen
Dele=
gierten Fragen geſtellt, wie man das oder jenes der
ſüdafrika=
niſchen Probleme praktiſch anfaſſen könne. Wie groß das über
Erwarten ſtarke Intereſſe der Hörerſchaft an der
nationalſozia=
liſtiſchen Erziehungsarbeit war, geht auch ſchon daraus hervor,
daß Graf von Dürckheim gebeten wurde, Vorträge in der
Uni=
verſität Stellemboſch zu halten, und Frau Nietzſche von der
größten ſüdafrikaniſchen Frauenorganiſation nach Bloemfontein
eingeladen worden iſt, um dort Ratſchläge für die Arbeiten
auf dem platten Lande zu geben. Auch die ſonſt nicht gerade
deutſchfreundlich eingeſtellten Zeitungen brachten die
Vor=
träge der deutſchen Delegierten meiſt in
wört=
lichen Auszügen ohne eigene Stellungnahme.
Ueber die Eindrücke auf dem Kongreß befragt, erklärte die
Führerin des Reichszuſammenſchluſſes der deutſchen Schule für
Volkspflege in einem Interview mit dem Johannesburger
Ver=
treter der „Kulturbeiträge‟:
In meinen Vorträgen und den eingehenden Ausſprachen
ſtellte es ſich heraus, daß wir zwar wirklich auf der anderen
Hälfte der Erdkugel leben und unſere alte, wohlorganiſierte
ſoziale Arbeit wenig Verwandtſchaft hat mit allem, was hier
geſchieht; daß aber unſere Erfahrung und unſere heutige Haltung zu
den Grundfragen in ſo vielem faſt wie eine Antwort ſind auf die
großen Schwierigkeiten, mit denen Südafrika heute ringt. Und
zu=
gleich ſtellte es ſich heraus, daß die engliſchen und amerikani=
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Vom Tage.
Der mit der Führung der Geſchäfte des
Reichswirtſchaftsmini=
ſteriums beauftragte Präſident des Reichsbankdirektoriums Dr.
Hjalmar Schacht hat den langjährigen Reichskommiſſar für die
Mailänder Meſſe, Präſident des Reichswirtſchaftsgerichts Dr.
Willecke, zum Reichskommiſſar für die Internationale
Weltaus=
ſtellung in Brüſſel 1935 beſtellt.
Am Sonntag, 12. Auguſt, wird der finniſche Generalmajor
Heinrichs am Ehrenmal Unter den Linden in Berlin einen Kranz
niederlegen. Zur gleichen Zeit wird in Finnland ein Denkmal
für die Gefallenen des deutſchen U=Bootes „U. C. 57= eingeweiht.
Nach faſt vierjähriger Leidenszeit iſt jetzt Wilhelm Kurrle
aus Pullingen, Oberamt Reutlingen, ein alter Kämpfer der SA.,
geſtorben. Kurrle war im September 1930 bei einer Saalſchlacht
in Eningen bei Reutlingen von Kommuniſten ſo ſchwer verletzt
worden, daß er völlig gelähmt wurde. In der Klinik in
Tübin=
gen iſt er jetzt ſeinem ſchweren Leiden erlegen. Der Führer und
Reichskanzler Adolf Hitler hatte noch vor 14 Tagen Kurrle ſein
Bild überſandt.
Der frühere deutſche Kreuzer „Königsberg”, der nach der
Aus=
lieferung an Frankreich in der franzöſiſchen Kriegsflotte unter
dem Namen „Kreuzer Metz‟ Dienſt tat, iſt im Hafen von Breſt
für 301000 Franken verkauft worden. Von den ausgelieferten
Schiffen der alten deutſchen Kriegsflotte ſteht nur noch der
um=
gearbeitete und moderniſierte Kreuzer „Straßburg” im Dienſt.
Der Leiter des Heimatſchutzes von Niederöſterreich, General
Baron Königsbauer, iſt zum Bundeskommiſſar für die geſamten
in Schutzkorps zuſammengefaßten freiwilligen Wehrverbände
er=
nannt worden.
Die am Samstag fortgeſetzte Verhandlung des Wiener
Mili=
tärgerichtshofes gegen die neun Wachbeamten, die am Eindringen
in das Bundeskanzleramt beteiligt waren, iſt auf Montag
vor=
mittag vertagt worden. Der Prozeß gegen die an dem Ueberfall
auf die Ravag beteiligten Perſonen ſoll am Dienstag beginnen.
Der lettländiſche Kultusminiſter Profeſſor Adamowitſch
er=
klärte in einer Rede, die lettländiſche Regierung habe in ihrer
letzten Sitzung beſchloſſen, zukünftig in den Grundſchulen nur eine
Fremdſprache zu lehren, und nicht mehr wie bisher Deutſch,
ſon=
dern nur noch die engliſche Sprache.
Ein aufſehenerregender Gerichtsprozeß gegen den früheren
lettländiſchen Finanzminiſter Annus hat jetzt ſein Ende gefunden.
Der Angeklagte, der beſchuldigt wurde, durch unvorteilhaften
Ein=
kauf ſowjetruſſiſchen Zuckers minderer Güte für Zwecke der
ſtaat=
lichen Monopolverwaltung den Staat geſchädigt zu haben, wurde
zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Der Staatsanwalt hatte
die Höchſtſtrafe von vier Jahren Zuchthaus beantragt.
Der polniſche Geſandte in Budapeſt Lepkowſki hat dem
unga=
riſchen Miniſterpräſidenten Gömbös die offizielle Einladung der
polniſchen Regierung zu einem Beſuch in Warſchau überreicht.
Miniſterpräſident Gömbös hat dieſe Einladung angenommen und
wird ſich im September nach Warſchau begeben.
Die wegen der Vorfälle auf der Grube von Escarpelle
aus=
gewieſenen 80 polniſchen Bergleute haben geſtern mit ihren
Fa=
milienangehörigen, insgeſamt etwa 200 Perſonen, kurz nach 3 Uhr
nachmittags im Sonderzug Frankreich verlaſſen. Infolge der
um=
fangreichen polizeilichen Sicherheitsmaßnahmen kam es zu
keiner=
lei Zwiſchenfällen.
Fragen fernzuhalten. Wir können nicht in das Innere der
engliſchen Staatsmänner, die all dies verhandeln und tun
hineinſchauen. Wir wiſſen nicht, wie weit ihr Wille geht und
wie weit ihre Klarheit darüber. Aber wir täuſchen uns
ſchwer=
lich, wenn wir von einem bedeutungsvollen Durchbruch und
von einer großen Wandlung und Entſcheidung Englands
nun=
mehr in den letzten Juliwochen ſprechen, in einem
Zuſammen=
hang von Innen= und Außenpolitik, durch den dieſe
Entſchei=
dung nur noch mehr Kraft gewann. Eine Entſcheidung, in der
ſehr Schweres für die Zukunft liegen kann!
Achkung! — Skimmliſken einſehen!
DNB. Berlin, 11. Auguſt.
Sonntag, der 12. Auguſt, iſt der letzte Tag zur Einſicht der
Stimmliſte. Niemand darf verſäumen, ſich ſein Wahlrecht zu
ſichern. Nur wer in die Stimmliſte eingetragen iſt oder ſich
auf Grund ſeiner Eintragung einen Stimmſchein hat ausſtellen
laſſen, kann am 19. Auguſt abſtimmen.
ha‟
ikun
Wahlvorbetenungen im NSDFb. (Stahlhelm).
Durch ſeinen Aufruf zum 19. Auguſt hat der Bundesführer
des NSDFB. (Stahlhelm), Reichsarbeitsminiſter Franz Seldte,
den Bund in den Dienſt der Vorbereitung für die
Volksabſtim=
mung geſtellt. Aus dieſem Grunde iſt auch der an ſich bis zum
18. Auguſt für den NSDFB. (Stahlhelm) angeordnete Urlaub
oweit beſchränkt worden, daß die Angehörigen des Bundes für
die Werbung voll eingeſetzt werden können.
ſchen Wege gegenwärtig wohl nicht eigentlich vorwärts helfen
können, im Gegenteil noch mehr ins Geſtrüpp führen müſſen.
Die Erziehungsſituation iſt in Südafrika — kurz gefagt —
da angelangt, wo man zur Rettung aus einer wirklich
ungeheu=
ren Not einen Strom von Menſchen, von Organiſationen, auch
von Geld, mobil gemacht hat. Der Staat iſt bereit, geſetzliche
Grundlagen für die dringenden ſozialen Aufgaben zu ſchaffen,
aber es fehlt die klare Linie. Die abſolut tonangebende
Wirt=
ſchaft und Induſtrie ſieht das Problem zunächſt nur von weitem
und hat vorläufig noch keinerlei Verbindung mit den „ſozial
Intereſſierten”. So wird denn Geld als Unterſtützung hie und
da gegeben und wirkt doch nur wie ein Tropfen auf heißen
Stein.
Eine Menge kleiner und größter, ja großartiger Anſtalten
ſind überall im Lande errichtet. Das Unterrichtsweſen iſt —
ſicher mehr, als es ſogar in dieſem Lande mit den
unermeß=
lichen Entfernungen und den vielen einſamen Farmen nötig
wäre — faſt ganz auf das Boarding=School=Weſen eingeſtellt.
Für Waiſen, verwahrloſte, arme Kinder aller Art iſt die Anſtalt
die einzige Hilfe. Und jetzt iſt man ſoweit, mit Schrecken
ein=
zuſehen, daß der Erziehungserfolg nicht dem Aufwand
ent=
ſpricht und daß durchaus keine wahre Lebensertüchtigung
er=
zielt worden iſt; im Gegenteil, es häufen ſich Beiſpiele von
auf=
fallendem Verſagen im Leben. Da haben ſie es als wahre
Be=
freiung empfunden, daß Anſtalten eigentlich nur für ſolche
Kin=
der da ſein ſollten, die in irgendeiner Weiſe der Pflege und
der Erziehung durch beſonders ausgebildete Kräfte bedürfen.
Vor allem intereſſierten ſich die Südafrikaner für unſere
Beſtrebungen und Maßnahmen zur Wiederherſtellung der
ge=
ſunden Familie, die Lebensgrundlage aller Erziehung der
kom=
menden Generation, und für die Maßnahmen, wie bei uns die
Mutter zur wichtigſten Trägerin der Volksgeſundheit, der
Volks=
erziehung und der Frömmigkeit des Volkes gemacht wird, zur
wichtigſten Mitarbeiterin in aller Wohlfahrtspflege.
Beſon=
deres Intereſſe zeigten ſie für unſere Beſtrebungen, alles echte
Bodenſtändige neu zu beleben.
Es gilt hier, das ſchwierige Problem der „poor mhites”
zu löſen, der großen Zahl verarmter Europäer, teilweiſe der
Nachkommen der alten Buren, die ſich in der neuen Lage nichr
halten konnten, oder der Taufenbe von Farmern oder
Einge=
wanderten, die ihr Glück auf den Diamantenfeldern vergeblich
ſuchten, oder derer, die ſonſt in dem Tempo ohnegleichen unter
die Räder gekommen ſind
Schwieriger wird die Löſung dieſes Problems durch das
Hinzukommen der Eingebörenenfrage. Denn Arbeit an ſich iſt
hier noch keine Löſung, weil die Arbeit der Hand zum größten
Teil erniedrigt iſt als „Kaffernarbeit”. Mit ſichtbarem
Inter=
eſſe folgte man hier vor allem den Ausführungen über unſere
Siedlungsarbeit, unſere Arbeiterkolonien von Bodelſchwingh in
Weſtfalen, Lobetal und anderswo.”
Sonntag, 12. Auguſt 1934
Der neue öſterreichiſche Bundeskanzler hat ſehr raſch ſeine
Weg nach Budapeſt gefunden. Beſuche in Italien und in Warſcha
ſind bereits angekündigt. Er entwickelt alſo eine außerordentlick
außenpolitiſche Aktivität. Daß er zunächſt ſeinen Weg nach Ungar
gefunden hat, ergibt ſich nicht nur aus den geographiſchen un
wirtſchaftlichen Verhältniſſen, ſondern hat auch eine ausgeſproche
politiſche Bedeutung. Denn Oeſterreich und Ungarn zuſammen ſir
der Mittelpunkt aller Kombinationen über die Reſtauration d
Habsburger. Von Schuſchnigg ſelbſt iſt bekannt, daß er Legitimt
reinſten Waſſers iſt. Wenn nun die amtliche Mitteilung über de
Ergebnis ſeiner Beſprechungen mit Gömbös die übliche vollſtändi
Uebereinſtimmung der Anſchauungen betont, dann müßte das pro
tiſch den Verzicht auf alle Reſtaurationspläne bedeuten. Denn
iſt ebenſo bekannt, daß die Ungarn keinerlei Neigung haben.
auf neue Habsburger Abenteuer einzulaſſen. Der Reichsverweſ
Horthy ebenſo wie der Miniſterpräſident Gömbös haben ſo deu
lich abgewinkt, daß an ihrer Meinung keine Zweifel beſtehe
können. Und ſie werden ſich darüber Schuſchnigg gegenüber au
mit aller Deutlichkeit ausgeſprochen haben,
A
1e
ber
Es ließe ſich daraus ſchließen, daß die Habsburger Frage n.
auch für Oeſterreich mindeſtens nicht mehr aktuell ſei. Vorläuſ
hat ja Herr Schuſchnigg auch andere Sorgen. Die Wirtſchaftsne
des Landes ſind ins Rieſenhafte geſtiegen. Eine Rettung iſt n.
von deutſcher Seite zu erwarten. Deshalb hat Oeſterreich ein ſe
viel größeres Intereſſe an der Wiederherſtellung freundnachbo
licher Beziehungen als wir. Gerade gegenüber der überheblich
Art, mit der das neue Kabinett die Beziehungen zu Berlin
beſprechen pflegt, iſt es notwendig, das einmal ſehr deutlich
ſagen. Wien hätte es wirklich nicht nötig gehabt, die warmher
gen Worte, mit denen Fürſt Schönburg=Hartenſtein, der als Ve
treter der öſterreichiſchen Armee bei den Beiſetzungsfeierlichkeit
in Tannenberg zugegen war, über die enge Verbindung der beid
Länder ſprach, durch froſtige Abwehr zu entkräften. Es berül
auch einigermaßen ſeltſam, wenn Herr Schuſchnigg ſeine Auto
tät aus dem Volke herleiten will. Könnte er wirklich darauf 9
ſpruch erheben, dann würde er ſich nicht ebenſo wie die frühe
öſterreichiſche Regierung ſo ängſtlich um Neuwahlen herumdrück
Denn ſolange das Volk nicht geſprochen hat, hat das Kabin
Schuſchnigg kein Recht, ſich als eine wahrhafte Volksregieru
zu bezeichnen.
A
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EP. Wien, 11. Auguſt
Wie das „Neuigkeitsweltblatt” berichtet, ſoll die Bildu
einer Art Leibwache für den öſterreichiſchen Bundeskanzler
plant ſein, die aus ehemaligen Offizieren der Kaiſerſchützen
ſtehen und mit Maſchinenpiſtolen ausgerüſtet ſein würde. D
Leibwache ſolle den Bundeskanzler nicht nur in Wien, ſondern a
auf eventuellen Reiſen beſchützen. Bundeskanzler Dr. Schuſchn
habe dem Blatt zufolge auf Anraten ſeiner Freunde dieſem P.
zugeſtimmt. Schließlich berichtet das Blatt, daß das Bund
kanzleramt ſelbſt in Zukunft von Abteilungen des Bundesheer
in einer ähnlichen Form bewacht werden ſoll, wie dies früher
der Wiener Hofburg der Fall war.
r.
Fürſt Skarhemberg in Rom.
EP. Wien, 11. Auguſt
Der öſterreichiſche Vizekanzler Fürſt Starhemberg iſt he
früh im Flugzeug nach dem Campo Auſtria am Lido von R
abgereiſt, wo mehrere hundert Kinder der vaterländiſchen O.
niſationen ihre Ferien verbringen. — In politiſchen Kreiſen
man es nicht für ausgeſchloſſen, daß Starhemberg während ſei
auf zwei Tage anberaumten Aufenthaltes in Rom auch eine
ſammenkunft mit Muſſolini haben wird.
her,
dent
Wie von öſterreichiſcher Seite betont wird, ſoll der Auf
halt Starhembergs in Rom ganz privater Natur ſein. Wie
hören, hat ſich Starhemberg, der in Oſtia das Mittageſſen
nahm, bereits wieder nach Rom zurückbegeben; es dürfte
eine Unterredung mit Muſſolini in Ausſicht genommen
Starhemberg wird abends im Hotel Ambaſſadeurs Wohnung 1
men. Er war bei ſeiner Ankunft auf dem Flughafen — eben
privaten Form des Beſuches halber — nur vom öſterreichiſ
Geſchäftsträger und vom Militärattaché empfangen worden.
Im Befinden des ehemaligen öſterreichiſchen Geſandten
Rintelen iſt eine merkliche Beſſerung eingetreten. Die
Emb=
iſt zurückgegangen und das Sprechvermögen des Patienten hat
gebeſſert, ſo daß von einer akuten Lebensgefahr nicht mehr geſt
chen werden kann. Die Aerzte erklären, daß man mit einer
ligen Wiederherſtellung Dr. Rintelens rechnen könne.
M
Waren alle Witze fehl am Platz? — Das Gutachten einer
ſchaftlichen Kommiſſion. — Es wird ernſt.
Von Eberhard Adrian.
Man muß es eben wagen, in dieſen recht ernſten Zei
für einen unausſtehlichen und erſt recht ernſten Menſchen
halten zu werden, weil man es wagt, jetzt, im ausgehen
Sommer, das Geſpräch auf die unleidliche Seeſchlange
bringen. Die Seeſchlange, jawohl, denn es gibt trotz a
unlauteren Nachahmungen nur eine einzige, die wirkliche
briefte Vorrechte genießt, und beinahe ſo etwas wie einen
ſchlangenadel hat: die alte Dame von Loch Neß.
Dieſe arme alte Dame von Loch Neß hat man belacht
beſpottet, es gibt ausländiſche Witzzeitſchriften, die jetzt ein
ſchlagenes Jahr von ihr leben, ohne daß deshalb die Tantien
frage aufgeworfen werden ſollte, und es war langſam ſo
gekommen, daß ſie als ganz ſchlechter alter Kalauer galt,
man nirgends mehr erzählen durfte, wenn man nicht um
letzte bißchen Originalitätsruf kommen wollte. Jede Woche
mit der Pünktlichkeit einer aſtronomiſchen Uhr eine Nachr
daß dieſer oder jener, ein Männlein oder ein Weiblein, wi
das Ungeheuer von Loch Neß geſehen habe. Einmal hatte
einen, das andere Mal vier Köpfe, das einemal war die Le
mit 40 Meter, das andere mit mindeſtens 45 Meter angege
Da man gewöhnlich gleichzeitig die neueſten Meldungen
die furchtbare engliſche Hitze vorgeſetzt bekam ſchüttelte
betrübt und verſtändnislos den Kopf: Was für Folgen doch
ſolche Hitze haben kann!
Am allereiſigſten verhielt ſich erklärlicherweiſe die Wi
ſchaft. Erſtens einmal gab es keine Seeſchlangen, lautete
ihrer Doktrinen, und zweitens, wenn es ſolche gab dann
es eben keine Seeſchlangen, ſondern höchſtens öptiſche Tau/e
gen und ähnliche Narrungen der Sinne. Ernſthafte Leute hie
es alſo mit der Wiſſenſchaft und waren peinlich berührt, I.
man mit ihnen eine friſchfröhliche Diskuſſion über die *
lichkeit der Seeſchlangen beginnen wollte.
Die Wiſſenſchaft, ganz allgemein geſprochen, war ſchon 9
in der immerhin etwas peinlichen Lage, ein Pater peccad
rufen, man erinnere ſich nur an die Flugzeuge und an Bei
chemiſche Errungenſchaften. Es hat ganz den Anſchein, Als
auch die alte Dame von Loch Neß die Wiſſenſchaft in
ſolche peinliche Lage gebracht hätte. Man traut ſeinen 2"
kaum: „Unter dem Vorſitz des Präſidenten der Eagle Sial
Britiſh Dominions Inſurance Company, Sir Edward Monn
hat in den letzten vier Wochen eine fyſtematiſche Unterſug)
der Exiſtenz des Loch=Neß=Ungeheuers ſtattgefunden. Es wi‟
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des Wahlkampfes.
Ueberkragung auf die Sender.
DNB. Berlin, 11. Auguſt.
Die Reichspropagandaleitung gibt bekannt: Die großen
Ver=
nlungen des Wahlkampfes, die auf Einzelſender übertragen
den, ſind nunmehr von der Reichspropagandaleitung der
dAP. feſtgelegt. Demnach ſprechen:
Am Montag, den 13. Auguſt: Pg. Reichsminiſter Dr.
bbels in Berlin über den Reichsſender Berlin und den
iſchlandſender (für die Gaue Groß=Berlin, Kurmark, Magde=
Anhalt, Pommern und Mecklenburg); Pg. Miniſterpräſi=
Göring in München über den Reichsſender München (für
Haue München, Oberbayern, Schwaben, Mittelfranken,
Unter=
ken, bayeriſche Oſtmark); Pg. Reichsminiſter Dr. Frick in
r über den Reichsſender Köln (für die Gaue Köln=Aachen,
ſenz=Trier, Düſſeldorf, Eſſen, Weſtfalen=Süd, Weſtfalen=Nord,
r=Ems); der Stellvertreter des Führers Pg. Heß in
Bres=
über den Reichsſender Breslau (für die Gaue Ober=, Mittel=
Niederſchleſien).
Am Mittwoch, den 15. Auguſt: der Chef des Stabes Pg.
fe in Königsberg über den Reichsſender Königsberg (für
Gaue Oſtpreußen); Pg. Reichsminiſter Ruſt in Hannover
den Reichsſender Hamburg (für die Gaue Hamburg,
Süd=
tover, Oſt=Hannover, Schleswig=Holſtein); der Führer der
ſchen Arbeitsfront, Pg. Dr. Ley, in Chemnitz über den
zsſender Leipzig (für die Gaue Sachſen, Thüringen,
Halle=
ſeburg); Pg. Reichsminiſter Kerrl in Frankfurt a. M.
den Reichsſender Frankfurt (für die Gaue Heſſen, Naſſau,
ſeſſen); Pg. Reichsminiſter Darré in Stuttgart über den
sſender Stuttgart (für die Gaue Baden, Württemberg,
npfalz).
Am Freitag, den 17. Auguſt: der Führer aus Berlin
Uebertragung auf alle deutſchen Sender.
Die Reden, die auf Einzelſender übertragen werden, ſollen
der Bevölkerung im Hausempfang abgehört werden.
Ledig=
für die Rede des Führers werden noch nähere Angaben der
spropagandaleitung, Abteilung Rundfunk, für den
Gemein=
sempfang angeordnet.
gez.: Dr. Goebbels,
Reichspropagandaleiter der NSDAP.
Fei Minuken Kurzparolen zur Volksabſtimmung.
Der deutſche Rundfunk bringt in der Woche vom 13. bis 19.
iſt täglich um 8, 14, 16 und 20 Uhr drei Minuten
Kurz=
ien zur Volksabſtimmung. Es ſprechen Perſönlichkeiten aller
nskreiſe des deutſchen Volkes. Wie wir erfahren, ſprechen
der preußiſche Miniſterpräſident Hermann Göring,
Reichs=
ſter Walther Darré und Reichsminiſter Franz Seldte, ferner
sſportführer von Tſchammer und Oſten und aktive Sportler,
Hans Stuck, Hans Heinz Sievert, Otto Peltzer und Hanne
ck. Literatur und Bühne ſind u. a. vertreten durch Hans
rich Blunck, Rainer, Maria Schlöſſer und Heinrich George.
der Wirtſchaft hört man Krupp von Bohlen und Hallbach
Dr. Dorpmüller. Es werden ſprechen der Vater des ermor=
Norkus und der Bruder des Hitlermannes Udo Curth. Es
en Winnifred Wagner, Oberſt von Hindenburg, Prof. Hans
ter, Prof. Hausegger und Prof. Sauerbruch,
Reichsbank=
ſent Dr. Schacht, Ritter von Epp, Dr. Frank II., Werner
ielburg, Dr. Hugo Eckener, Baldur von Schirach, Bruno
er, General Litzmann und Prinz Auguſt Wilhelm. Hören
man ferner Männer der Arbeitsfront und nicht zuletzt alte
ofer der Partei, ſo u. a. Max Grabſch, den alten
Schleſien=
fer mit der Parteinummer 2070.
Wie ſichere ich mein Skimmrechk?
Staatsſekretär Dr. Pfundner vom Reichsinnenminiſterium
t Montagabend 20 Uhr über alle Sender zu dem Thema:
5 muß jeder Volksgenoſſe beachten, um ſein Stimmrecht für
— Anſchließend gibt der Deutſchland=
19. Auguſt zu ſichern?”
r für den geſamten deutſchen Rundfunk Nachrichten.
Kyffhäuſerbund zur Volksabſtimmung.
Oberſt a. D. Reinhard, der Bundesführer des Deutſchen
skriegerbundes Kyffhäuſer, erläßt zur Volksabſtimmung
luguſt folgende Kundgebung:
„Durchdrungen von der Ueberzeugung, daß jede
Staats=
ilt vom Volke ausgehen und von ihm in freier und ge=
heimer Wahl beſtätigt ſein muß, hat der Führer und
Reichs=
kanzler Adolf Hilter den Willen ausgeſprochen, daß die
Betrau=
ung ſeiner Perſon und damit die des Reichskanzleramtes mit
den Funktionen des verewigten Reichspräſidenten ausdrücklich
vom deutſchen Volke gutgeheißen wird.
Die Reichsregierung hat deshalb zum Sonntag, den 19.
Auguſt, eine Volksabſtimmung angeordnet.
Niemand iſt berufener das Erbe unſeres großen
Mar=
ſchalls Hindenburg fortzuführen, als Adolf Hitler. In ſeine
Hände hat der getreue Ekkehard und Reichspräſident an der
Gruft Friedrichs des Großen das Schickſal Deutſchlands gelegt.
Er ſchuf damit die Brücke vom Geſtern zum Morgen, zum
eini=
gen Deutſchland.
Nr. 221 — Seite 3
Von jedem Mann des Kyffhäuſerbundes erwarte ich, daß
er dieſes Vermächtnis unſeres Schirmherrn hochhält, und daß
er gerade in dieſen Tagen mit ſoldatiſchem Bekenntnis das
Vertrauen aller Kreiſe des Volkes zu unſerem Führer Adolſ
Hitler ſichert.
Es iſt dies die erſte große nationale Aufgabe, die jeder
Mann des Kyffhäuſerbundes im Gedenken an ſeinen
Schirm=
herrn und Marſchall zu erfüllen hat. Sie gilt dem
Deutſch=
land der Ehre, der Freiheit und des Friedens, für das
Hin=
denburg ſein Leben lang gekämpft hat. Wer ſein „Ja”
nicht gibt, handelt gegen den Willen
Hinden=
burgs.
Es lebe Deutſchland und der Führer Adolf Hitler!”
Zweierlei Maß an
Schikanierung der Saarbevölkerung. — Unpolitiſches deutſches Hängerfeſt verboten, während noch vor
kurzem die ankifasciſtiſche Sportwoche ohne Einſpruch der Kommiſſion abgehalten
werden konnke. — Verbok von Sammeleinreiſen.
Das Hängerfeft
des Saar=Moſel=Nahe=Gaues
nach Trier verlegt.
DNB. Saarbrücken, 11. Auguſt.
Das von der Abſtimmungskommiſſion verbotene Gaufeſt des
Deutſchen Sängerbundes iſt nunmehr nach Trier verlegt worden.
Die „Saarbrücker Zeitung” veröffentlicht heute den
Schrift=
wechſel zwiſchen der Gauführung des Deutſchen Sängerbundes und
den behördlichen Stellen. In dem ablehnenden Beſcheid der
Ab=
ſtimmungskommiſſion heißt es: Sie (die Abſtimmungskommiſſion)
iſt der Meinung, daß derartige Veranſtaltungen, die eine große
Menge von auswärtigen Beſuchern in das Saargebiet bringen
würden, angeſichts der bevorſtehenden Abſtimmung grundſätzlich
unterbleiben ſollten.
Die „Saarbrücker Zeitung” ſchreibt, dazu u. a.: Für dieſe
negative Entſcheidung iſt alſo trotz des Drängens der Gauführung
ein Vierteljahr gebraucht worden. Sie erfolgt einen Monat vor
dem Feſt und macht ſo die geleiſtete große organiſatoriſche
Vor=
arbeit zunichte. Sie ſtellt darüber hinaus aber auch bei der Größe
des Feſtes ein Außerachtlaſſen wirtſchaftlicher Geſichtspunkte für
das Saargebiet dar, das bei dem Charakter gerade dieſer
Ver=
anſtaltung heute doppelt unverſtändlich iſt.
*
* Von der Abſtimmungskommiſſion wird geltend gemacht,
daß derartige Veranſtaltungen, die eine große Menge
auswär=
tiger Beſucher bringen würden, angeſichts der bevorſtehenden
Ab=
ſtimmung grundſätzlich unterbleiben ſollen. Nur ſchade, daß
die=
ſer Grundſatz etwas ſpät aufgeſtellt worden iſt. Die Gauführung
des Sängerbundes hatte ſchon vor einem Vierteljahr um die
Ge=
nehmigung der Veranſtaltung nachgeſucht und hatte ſchon
weit=
gehende Vorbereitungen getroffen. Sie konnte das ſchließlich um
ſo eher tun, als vor kurzem noch die antifasciſtiſche Sportwoche
in Zeltlingen, zu der ſehr viele Kommuniſten in das Saarland
eingereiſt ſind, abgehalten werden konnte, ohne irgendwelchen
Einſpruch der Kommiſſion. Ausgerechnet eine politiſche
Zuſam=
menkunft, die doch eine erheblich ernſthafte Gefährdung der
öffent=
lichen Ordnung bedeuten muß — und das gerade bei dem
be=
kannt radikalen Charakter der Gäſte —, während man das von
einem ausgeſprochen unpolitiſchen Sängerfeſt doch nicht
behaup=
ten kann. Gerade dieſer Gegenſatz muß bei der Saarbevölkerung
und im übrigen Deutſchland den Eindruck erwecken, daß auch jetzt
noch immer nicht mit gleichem Maß gemeſſen wird. Dieſer
Ein=
druck wird auch dadurch nicht vermindert, daß die
Regierungs=
kommiſſion für die Zukunft Sammeleinreiſen in das Saargebiet
grundſätzlich ganz allgemein verboten hat, weil ſie angeblich die
Vorbereitung der Abſtimmung nicht ſtören laſſen will. Sie hätte
den etwas zwieſpältigen Eindruck dieſes Erlaſſes vermeiden
kön=
nen, wenn ſie es nicht gerade ſo eingerichtet hätte, daß als erſtes
Opfer der Neuordnung gerade ein deutſches, rein kulturelles Feſt
fällt.
Die Abriegelung des Saargebiefes.
Die Regierungskommiſſion hat den zuſtändigen Stellen einen
Erlaß zugeleitet, in dem ſie ein grundſätzliches Verbot von
Sammeleinreiſen ins Saargebiet ausſpricht.
In der betr. Verfügung heißt es: „Im Einvernehmen mit
der durch den Völkerbundsrat in Genf eingeſetzten
Volksab=
ſtimmungskommiſſion wird hierdurch mitgeteilt, daß es
ange=
ſichts der bereits ſtattfindenden Vorbereitungen für die
Ab=
ſtimmung nicht, möglich iſt, Sammeleinreiſegenehmigungen für
Perſonen, die an öffentlichen Veranſtaltungen teilnehmen wollen
oder als Mitglieder eines Vereins in das Saargebiet
einzu=
reiſen beabſichtigen, zu erteilen.”
Das bedeutet alſo nichts anderes, als daß man gerade jetzt,
wo im Reich die Verkehrswerbung für das Saargebiet
ein=
geſetzt hat, den Fremdenzuſtrom unterbindet. Das bedeutet
gleichzeitig eine erheblic: Schädigung der ſaarländiſchen Wirte
und Geſchäftsleute. Es iſt beim beſten Willen nicht einzuſehen,
wie durch ſolche Gruppenreiſen die Vorbereitungen der
Abſtim=
mung geſtört werden könnten.
Klage des Landesleiters der Deutſchen Froni
gegen Präſidenk Knor.
Der Landesleiter der Deutſchen Front hat beim
Verwal=
tungsausſchuß der Regierungskommiſſion Klage gegen Präſident
Knox wegen der entgegen den Entſcheidungen des
Unter=
ſuchungsrichters aufrecht erhaltenen Beſchlagnahme der Akten
der Deutſchen Front erhoben.
In der ausführlichen Begründung dieſer Klage wird u. a.
ausgeführt: Der angegebene Grund der Beſchlagnahme, daß ſie
als polizeiliche Beſchlagnahme notwendig ſei, um die nötigen
Anſtalten zur Erhaltung der öffentlichen Ruhe, Sicherheit und
Ordnung und zur Abwendung der dem Publikum oder
ein=
zelnen Gliedern desſelben bevorſtehenden Gefahren zu treffen,
iſt heute ebenſo wenig gegeben, als zur Zeit der Beſchlagnahme
am 24. Juli 1934. Hat nun der Unterſuchungsrichter ſchon
be=
tont, daß die tatſächlichen Gründe des „begründeten
Ver=
dachtes” nicht angegeben, worden ſind, ſo muß jetzt
hervor=
gehoben werden, daß auch in der Verfügung des Präſidenten
Knox wiederum keine tatſächlichen Gründe für die
Beſchlag=
nahme angegeben ſind. Es iſt darin nur geſagt, daß ſie
not=
wendig ſei. Mit einer derart dürftigen Begründung könnte
jederzeit durch eine einfache, unſubſtantierte Erklärung der
an=
ordnenden oder ausführenden Polizeibehörde das dem
Staats=
bürger bei Beſchlagnahmen geſetzlich gewährte
Nachprüfungs=
recht durch einen Richter illuſoriſch gemacht und vereitelt
wer=
den. Gegen ein derartiges Vorgehen der Polizei
muß jedoch jeder Staatsbürger geſchützt werden.
Der Landesleiter bittet daher, die ohne jede tatſächliche
Begrün=
dung erfolgte polizeiliche Beſchlagnahme zur Vermeidung von
Rechtsunſicherheit im Saargebiet aufzuheben.
ff‟
Die Regierungskommiſſion „prütt.
Die Regierungskommiſſion des Saargebietes trat am
Sams=
tag aus dem bisherigen Stillſchweigen über ihre letzten
Maßnah=
men heraus und ließ der Preſſe folgende Mitteilung zugehen:
„Die Durchſicht und Prüfung des gelegentlich der am 24. Juli in
den Büroräumen der Deutſchen Front vorgenommenen
polizei=
lichen Unterſuchung beſchlagnahmten, ſehr umfangreichen
Mate=
rials wird erſt im Lauf der nächſten Woche zum Abſchluß gebracht
werden können. Die Regierungskommiſſion wird ſodann an Hand
von Unterlagen der Oeffentlichkeit eine umfangreiche Darſtellung
der Einzelheiten übermitteln.”
unter ſtrengſter Kontrolle und unter genauer Wahrung
wiſſenſchaftlichen Vorſicht und Gewiſſenhaftigkeit nicht
iger als 21 Aufnahmen des Ungeheuers gemacht, die nicht
klar ſeine Exiſtenz beweiſen, ſondern ſogar genau Schlüſſe
ſeine Größe und Beſchaffenheit zulaſſen.”
Sieh mal einer an! Das vielbelachte alte Weiblein, das
etlichen Monaten ſo genaue Angaben machte und Stein und
ſchwor, das Ungeheuer ganz genau und in all ſeinen
eckhaften Einzelheiten" geſehen zu haben, wird nun
reu=
ig um Verzeihung gebeten werden müſſen und gleich ihm
rere Dutzend ruhiger, im Vollbeſitz ihrer Vernunft befind=
Menſchen, die zuletzt gar nicht mehr wagten, mit ihren
bachtungen an die Oeffentlichkeit zu treten.
Es iſt alſo doch wohl ſo, daß die zuſtändige Wiſſenſchaft
Problem Seeſchlange näher treten muß. Wir wiſſen es
hon: eines Tages wird das Ungeheuer einen ſchönen,
kom=
erten lateiniſchen Namen haben, den niemand mehr
ver=
n wird. Das ändert aber nichts daran, daß hier eine klare
appe zu verzeichnen iſt.
Etwas anderes wird es mit der Seeſchlange ſein, die
wäh=
der ſagenhaften Sauregurkenzeiten verfloſſener Zeiten über
nanchen ereignisloſen Tag hinwegtröſtete. Mit ihr iſt es
Denn eine echte, wiſſenſchaftlich beglaubigte Seeſchlange
o ſchwer man ſich daran gewöhnen mag, eine langweilige
2e mit der man keinen Hund mehr hinter dem Ofen
her=
ocken wird.
Ronverſakionslexikon? — Ja, aber das richtige
richtig benuhen!
Immer wieder taucht die Frage auf: Braucht der Menſch von
E ein allumfaſſendes Nachſchlagewerk (früher
Konverſations=
on genannt)? Iſt es unſerer heutigen Geiſteshaltung gemäß,
loches Werk zu benutzen?. Im Deutſchlandſender wurde dieſe
neulich anläßlich der Beſprechung einiger Nachſchlagewerke
folgenden treffenden Sätzen beantwortet: „Es kommt heute
darauf an, von allem etwas zu wiſſen, ſondern jeder kenne
in einem Gebiet vollkommen aus und beſitze im übrigen In=
Benz und eine feſte geiſtige Grundhaltung, die es ihm
ermög=
ſich jedem neu auftauchenden Gedanken oder Gegenſtand
müber auf die richtige oder gemäße Weiſe zu verhalten.
e ſcheint es, als ſeien Konverſationslexika überhaupt
abzu=
en2 — Nein, im Gegenteil. Vergeſſen wir nicht: Ein Menſch,
2 viel wiſſen will wie ein Lexikon, iſt abzulehnen. Die Auf=
4ueS zu wiſſen, eine mechaniſche Aufgabe, übertragen wir
Nem Buch. Und je mehr wir uns auf unſere menſchliche
Süoe beſinnen, um ſo mehr Bedeutung gewinnen für uns die
La Ne das leiſten, was der einzelne Menſch nicht leiſten kann
D Zu dieſen Mitteln gehören die Konverſationslexika.
den muß, iſt folgender; wir werden an die Anſchaffung eines großen
Nachſchlagewerks nur gehen, wenn wir in ihm neben dem Wiſſen
unſerer Zeit noch etwas finden: die praktiſche Benutzbarkeit. Die
Neubearbeitung des „Großen Brockhaus” können wir i) dieſer
Beziehung als Muſterbeiſpiel des neuen Nachſchlagewerks
an=
ſehen, da ſie unter ganz neuartigen Geſichtspunkten erfolgt iſt,
durch deren Beachtung das Werk nicht nur für eine Schicht von
Geiſtesarbeitern wichtig iſt, ſondern im praktiſchen Leben eines
jeden eine hervorragende Rolle zu ſpielen berufen iſt. „Der
Große Brockhaus” beſchränkt ſich nicht mehr darauf, das
Geſamt=
wiſſen unſerer Zeit in leichtverſtändlicher Form darzulegen,
ſon=
dern er will den Benutzer dahin führen, dieſes Wiſſen im täglichen
Leben nutzbringend zu verwerten. Am praktiſchen Beiſpiel
ge=
zeigt; er berichtet nicht nur über die Theorie der Elektrizität, er
zeigt auch, wie ein Schaden an der elektriſchen Klingel
ausgebeſ=
ſert wird; er ſagt nicht nur, was Kohlenoxyd iſt, ſondern auch,
welche Erſte Hilfe bei Kohlenoxydvergiftung zu leiſten iſt; er
weiß nicht nur, was über die Zoologie der Fiſche zu ſagen iſt,
ſondern auch, wie ein Fiſch geſchlachtet wird, woran friſches
Fiſch=
fleiſch zu erkennen iſt. Oder im ſoeben erſchienenen 18. Band
fin=
den wir nicht nur alles, was an Pflanzenkundlichem,
Wirtſchaft=
lichem und Statiſtiſchem über den Tee zu ſagen iſt, ſondern ſogar,
wie wir Tee zubereiten müſſen, um ſein Aroma voll zur
Entfal=
tung zu bringen (. jegliche Berührung mit Metall ſtreng zu
meiden, weil dabei die Gerbſäure des Tees
geſchmackverſchlech=
ternde Verbindungen eingeht”), wie wir Tee aufbewahren ſollen,
daß grüner Tee nur mit heißem, nicht mit ſiedendem Waſſer
über=
goſſen werden darf. Immer und überall iſt Beziehung auf das
tägliche Leben genommen. So erfolgt im „Großen Brockhaus” in
ganz neuartiger Weiſe eine wechſelſeitige Durchdringung von
Wiſſen und Leben, die ſich jeder zunutze macht, der ſich daran
ge=
wöhnt hat, das Werk regelmäßig zu benutzen. Beſonders
erfreu=
lich iſt es, daß „Der Große Brockhaus” mehr und mehr ſeiner
Vol=
lendung entgegenſchreitet. Schon iſt der 18. Band erſchienen (Spy
bis Tot, 780 Seiten in bewährter, muſtergültiger Ausſtattung),
und im Frühjahr 1935 ſchon wird das große Werk vollſtändig vor
uns ſtehen. Die 20 Bände werden über 200 000 Stichwörter
ent=
halten, dazu etwa 42 000 Abbildungen, Karten und Pläne im
Text und auf etwa 2300 bunten und einfarbigen Tafelſeiten auf
beſtem Kunſtdruck= und Sonderpapier; ferner 150 meiſt
doppelſei=
tige bunte Hauptkarten und viele Hunderte von Nebenkarten und
75 bunte Stadtpläne aus allen Teilen der Welt.
Hausmuſik für Alle.
Die hohe Stufe, auf der das öffentliche Muſikleben
Deutſch=
lands in der Geltung der ganzen Welt ſteht, hat eine ihrer
ſtärk=
ſten Wurzeln in der Muſikpflege der Familien. In welchem
an=
deren Lande findet man ſo viele Dilettanten mit künſtleriſchem
Ehrgeiz wie in Deutſchland? Wetteifert nicht manches unſerer
Dilettanten=Quartette mit den Kammermuſik=Vereinigungen der
Künſtler im Streben nach techniſcher Fertigkeit und Klangkultur?
Aber auch da, wo nur beſcheidenes Können vorhanden iſt,
wird mit einer Freude ſondergleichen das gemeinſchaftliche
Muſi=
zieren betrieben, und der Hunger nach neuem Notenmaterial iſt
ſtets groß, beſonders nach ſolchem, wie es jetzt eine neue
Samm=
lung bringt, die „Hausmuſik für Alle” (3 Hefte. Verlag Ullſtein).
Hier iſt auf leichte Spielbarkeit entſcheidender Wert
ge=
legt! Dennoch ſind nur Stücke von großem muſikaliſchen Wert
her=
angezogen! Aus Kantaten. Symphonien, Kammermuſikwerken und
Opern von Bach, Händel, Gluck, Scarlatti, Martini und
Ditters=
dorf. von Haydn, Beethoven und Mozart, von Schubert, Brahms
und andern großen Meiſtern hat man Bekanntes und weniger
Bekanntes für Klavier, 2 Geigen und Cello geſetzt. Wie geſagt:
ganz leicht geſetzt! Bei einiger Begabung kann wohl ſchon
mit=
ſpielen, wer ein bis zwei Jahre Muſikunterricht hatte. Es ſind
jeweils 4 Stimmen, aber natürlich ſind nicht immer gleich 4
Spie=
ler beiſammen. Deshalb hat man — ein glücklicher Gedanke —
alles, was die Streicher zu ſpielen haben, in der Klavierſtimme
mit verarbeitet. So klingt es nicht unvollſtändig, wenn außer dem
Klavierſpieler nur ein Geiger und ein Celliſt vorhanden ſind,
oder nur zwei Geiger; aber auch das Klavier kann fehlen, wenn
zwei Geiger und ein Celliſt beiſammen ſind. Fünf Beſetzungen
ſind möglich.
*
„Fröhliches Kopfzerbrechen”, lautet der einladende Titel einer
Sammlung von 100 kleinen Geſchichten, deren jede mit einer
Denkaufgabe verbunden iſt. (Verlag Perles, Wien.)
Die meiſten Menſchen ſtrengen ſich mit Nachdenken nicht allzu
gerne an — aber die meiſten Menſchen ſind geſcheiter, als ſie
ſelbſt glauben, ſie ſollen es nur erſt einmal verſuchen! Wenn
man ihnen das Nachdenken ſo unterhaltend macht, wie in dieſem
ſchon in ſeiner äußeren Ausſtattung anlockenden Büchlein, dann
werden ſie ſich mit Vergnügen davon überraſchen laſſen, wieviel
ſich dabei herausbringen und lernen läßt. Der amüſante
Pro=
blemerzähler, der in hervorragendem Maße die Fähigkeit beſitzt,
gleichzeitig zu belehren und zu unterhalten, nennt ſich Complexus.
Guſtav Frenſſen: Grübeleien. Erlebniſſe und Bekenntniſſe. (In
Leinen 3,50 RM. G. Grote.)
Allmählich bricht ſich das Bewußtſein Bahn, daß G. Frenſſen
nicht nur ein Erzähler iſt, der das deutſche Schrifttum um
man=
chen wertvollen Roman bereichert hat, ſondern daß hinter dieſer
Kunſt ein tiefer Gedankengehalt ſteckt, eine Weltanſchauung, die
wohl vor Jahrzehnten errichtet wurde, ohne heute in ihrer
Gül=
tigkeit beeinträchtigt zu ſein. Als Schlüſſel zu ſeiner Ideenwelt
gab Frenſſen ſeine „Grübeleien” heraus, deren erſter Band in
durchgeſehener Neuausgabe vorliegt. Viele Worte des Dichters
über Kraft und Weſen ſeines Volkes, über Raſſe und
Sozialpro=
bleme, über Fragen religiöſer Art mögen der rückſchauenden
Gegenwart als Prophetie erſcheinen; ſie beweiſen indes nur die
innere Uebereinſtimmung der Perſönlichkeit mit der völkiſchen
Gemeinſchaft. Aus dieſer Uebereinſtimmung wuchs das
Gedanken=
gut der Grübeleien, die Lebensführer für viele geworden ſind.
denn in ihnen offenbart ſich unvergänglich Deutſches: aufrechte
Gläubigkeit, naturnahe Sitte blut= und artgebundenes Trachten
und Handeln, ſtolzes und freies Denken und unverbrüchliche
Treue zum eigenen Volkstum. Nicht Stein ſtatt Brot, nicht tote
Philoſophie iſt es, die Frenſſen reicht
immer geht er vom
Beiſpiel des Lebens aus und ſein Wort iſt offen und klar an
jeden gerichtet.
Seite 4 — Nr. 221
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 12. Anguſt 1934
A
Ihre Vermählung geben bekannt
FRITZ PETZSCH
LOM PETZSCH
GEB. FERTIG
12. August 1934
Teuchern
Darmstadt
(Prov. Sachsen)
Markt 4
Ihre vermählung geben bekannt
Georg Bormuth
Lisbeth Bormuth
geb. Freöler
Ruguſt 1934 / Eſchollbrückerſtr. 10
Vermählte
Karl Vogt, Dipl.-Ing.
Ulse Vogt, geb. Pfaff
Kelkheim I. T., den 11. August 1934
Ihre Vermählung geben bekannt
Georg Kreher
uFrau lrmgard
geb. Marcinkowsky
Darmstadt August 1934 Mollerstr. 2
Todes=Anzeige.
Heute nacht entſchlief plötzlich unſere
liebe Mutter, Großmutter, Urgroßmutter
und Tante
A
Frau Jeitchen 4solf
geb. Mayerfeld
im 85. Lebensjahre.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Wolf Wolf und Frau, Reinheim
Hermann Wolf und Familie, Reinheim
A. Wolf und Familie, Reinheim
Hermann Levi und Familie,
Nierſtein, Heſſen=Naſſau
Otto Weisbecker u. Frau, Dreieichenhain
Albert Will und Familie, Reinheim.
Reinheim, den 11. Auguſt 1934.
Die Beerdigung findet am Montagz den
13. Auguſt, mittags 12.30 Uhr vom Trauer=
(8506
hauſe aus ſtatt.
Nachruf.
Am 9. d. M. verſchied unſer früherer
Mitarbeiter
Georg Koop.
Er trat im Januar 1918 in die
Tech=
niſche Abteilung ein und wurde Anfang
Mai 1929 in den Ruheſtand verſetzt.
Wir werden dem Verſtorbenen, der ſiets
treu ſeine Pflicht erfüllte, ein ehrendes
Ge=
denken bewahren.
Darmſtadt, den 11. Auguſf 1934.
Betriebsführung und Gefolgſchaft
der Firma E. Merck.
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wärme vormitt.
Uhr 220 Celſ
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wache.
Todes=Anzeige.
Geſtern morgen verſchied nach kurzem Teiden meine
innigſigeliebte Frau, unſere treuſorgende Mutter,
Großmutter und Schwiegermutter
Frau
Friedericke Hummer
geb. Sachſe
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen
Franz Hummer, Friſeur.
Darmſitadt, den 12. Auguſt 1934.
Grafenſtr. 25
(8505
Die Beerdigung findet am Dienstag, 14. Auguſi, nachm.
3 Uhr, auf dem alten Friedhof, Nieder=Ramſtädterſtr., ſtatt.
Was wir ſind
wurden wir durd
unſere anerkannt
erfolgreiche,
vor=
nehme und
dis=
kreteArbeitsweiſe
Ehe anbahnung
nur für
Katholi=
fen bietet ſeit 14
Jahren d. größte
athol. Vereinig.
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Neuland=Bundlé
Frankf. /M. 1/267
ON
Ne et
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II. Mch. 433
Eheſuchende
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Reichs=Verband
deutſch.
Heirats=
vermittler e. V.
angehörend.
Mit=
glied. BüroFrau
G. Schuchmann,
Darmſt.,
Stifts=
ſtraße 46. — Bei
Anfragen Rück
porto erwünſcht
Meine treubeſorgte liebe Frau und Lebensgefährtin,
unſere gute Mutter, Großmutter, Schweſter,
Schwägerin und Tante
Eliſabeth Keller
geb. Schmitt
wurde heute abend von ihrem langen, qualvollen
Teiden durch einen barmherzigen Tod erlöſt.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Ludwig Keller.
Darmſiadt, Neckarſir. 8, den 40. Auguſt 1934.
Die Beerdigung findet ſtatt am Dienstag, den 14. Auguſt,
vormittags 11 Uhr von der Kapelle des alten Friedhofs,
(8494
Nieder=Ramſtädterſtraße.
Eheglück
durch die emp
fohlene
Gemein-
schaft der
deut-
chen
Evangeli-
schen. 36 eeitig.
Heft 30.,. Burg-
Union Frankfurt a.
M. 1. Fach 49/71.
II Mch 6114
Du wäſchſt noch Windeln?
W
Warum verwendeſt Du
denn nicht die „Camelia-
Windeln”? Du erſparſt
Dir doch die unangenehme
Windelwäſche u. vor allem
erweiſt Du zdoch Deinem
Rinde die größte Wohltat.
W denn es bleibt ſtets trochken
u. iſt vor Erkältungen und
Wundſeins geſchützt. Nein,
Windeln u. Binden wäſcht
heute wirklich keine moderne Frau mehr! Warum es heute
noch Frauen gibt, die ſich in gewillen Zeiten veralteter Methoden
bedienen, kann ich übrigens gar nicht begreifen, nachdem die
Reform-Damenbinde „Camelia” uns Frauen ſo wunderbaren
Schutz gewährt u. uns vor Verlegenheit u. Unſicherheit bewahrt.
Und dabei iſt die „Camelia‟-Hygiene für jeden erſchwinglich!
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40 Jahre, mit
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Geſchäfts=Haus,
wünſcht ſich
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Für die zahlreichen Beweiſe herzlicher
Anteil=
nahme, die uns bei dem ſo ſchmerzlichen
Verluſte unſeres teuren Entſchlafenen
Auguſt Hil
Lehrer
durch Wort, Schrift, Blumenſpenden und
ehrendes Geleit entgegengebracht wurden,
ſagen wir recht herzlichen Dank.
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Käthe Hill Wwe.
Böllſtein, Heeheim, Darmſtadt, den 10, Aug. 1934.
(8517
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50 Jahre, evgl.,
ſtattl. Erſcheing.,
mit ſchuldenfrei.
Anweſ., wünſcht
Beamten, auch
beſſ. Geſchäftsm.,
zwecks Heirat
ennen zu lern.
Nur ernſtgem.
Anfrag. u. H. 238
a. d. Geſchäftsſt.
Anonym od.
poſt=
lag. zwecklos, da
keine Antwort
erfolgt.
Heirat
55jähr. Schloſſer
wünſcht ſich mit
40-50jähr. Frau
zu verheiraten.
Zuſchr. u. H. 176
a. d. Geſchäftsſt
ch bitte die verehrlichen Staats- und
Städt. Behörden, die Herren
Architek-
ten, sowie meine seitherige Kundschaft,
Freunde und Bekannte davon Kenntnis
zu nehmen, daß ich das seit Jahren von
meinem verstorbenen Manne
Karl Herrmann
betriebene Maler- und
Weißbinderge-
schäft in unveränderter Weise
weiter-
führe. Die mir, in meinemältesten Sohne
und den tüchtigen Facharbeitern, zur
Seite stehenden Kräfte bürgen für eine
gewissenhäfte und vorzügliche
Aus-
führung aller uns übertragenen
Arbei-
ten. Für das uns seither in so hohem
Maße entgegengebrachte Vertrauen
danke ich herzlichst und bitte, es auch
auf mich übertragen zu wollen. Gis
Frau Karl Herrmann Ww., Erbacherstr. 15
ſne
Fuchsstr. 1
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MrR4
Walter Baer
Für die vielen Beweiſe
aufrichtiger Teilnahme
bei dem Heimgange
unſe=
res lieben Entſchlafenen
ſagen wir allen herzlichen
Dank.
Frau Anng Scheib
Darmſiadt, 11. Aug. 34.
Zahnarzt
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von der Reise zurück
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Die fachgewerblichen Kurſe der Alice=
Eleo=
norenſchule werden wieder eröffnet und zwar
in folgenden Abteilungen:
Weißnähen
Schneidern
Bluſenkurſus
Kochkurſus, verbunden mit Einkochen und
Backen
Mütterſchulungskurſe für junge Mädchen
und Frauen in Säuglings= und
Kinderpflege.
Anmeldungen werden im Schulhaus
Lager=
hausſtraße 7 (früher Aufbauſchule) täglich
vor=
mittags von 8—12 Uhr und nachmittags von
15 — 18 Uhr entgegengenommen, wo auch nähere
Auskunft erteilt wird.
Darmſtadt, den 12. Auguſt 1934.
st8470 Der Porſitzer des Schulvorſtandes.
(7640
Belzz
Schlitt
jetzt Luisenstr. 8.
UNION BANK
Rheinstr. 24, Fernr. 100, 1010, 3000, 300
nste
Sonntag, 12. Auguſt 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 221 — Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſiadt, den 12. Auguſi 1934
Achkung Vereinsleiter!
Der Kreisleiter, Pg. Wamboldt, lädt ſämtliche
Vereins=
iter Darmſtadts für Sonntag, 12. Auguſt, 10 Uhr
vor=
ittags, in den großen Sitzungsſaal des Landtags zu einer
eſprechung ein
Das Erſcheinen ſämtlicher Vereinsleiter iſt Pflicht,
ge=
benenfalls iſt ein Vertreter zur Beſprechung zu entſenden.
Eine weitere Einladung erfolgt nicht.
Volksabſtimmung am 19. Auguſt.
Die Teilnehmer des erſten Sonderzugs, der am 17. Aug.
den Funktagungen nach Berlin fährt, müſſen vor der
Ab=
hrt im Beſitz eines Stimmſcheines ſein. Es wird von der
ihrtleitung in Frankfurt eine diesbezügliche Kontrolle
ſtatt=
iden.
Kreisfunkwart. Am Montag, den 13. Auguſt, 20,30 Uhr wird
eichsminiſter Dr. Goebbels über den Reichsſender Berlin
d den Deutſchlandſender zum deutſchen Volke über die
Bedeu=
ng der am 19. Auguſt ſtattfindenden Wahl ſprechen. Die
Volks=
noſſen, welche nicht im Beſitz einer eigenen Rundfunkanlage
d, werden erſucht, ſich bei Bekannten, Freunden oder
Hausbe=
hhnern dieſe Rede anzuhören. Die Rundfunkhändler wollen
rſorge treffen, daß von ihren Geſchäftsräumen die Rede durch
utſprecher ins Freie übertragen wird.
Urlaubskarken.
Die kürzlichen Veröffentlichungen über die zum 1.
Dezem=
bei der Reichsbahn eingeführten Urlaubskarten haben
elfach zu der Anſicht geführt, daß die geſtaffelten Ermäßigungen
En 30, 40, 50 und 60 Prozent für die Geſamtentfernung gewährt
rden. Dieſe Annahme iſt jedoch irrig. Die Reichsbankdirektion
ainz weiſt daher auf folgendes hin:
Die Urlaubskarten werden erſt für Entfernungen für
Kilometer (einfache Fahrt) oder Zahlung des Fahrgeldes für
ſe Strecke ausgegeben. Bis zu 400 Kilometer beträgt die
Er=
ißigung 20 Prozent. Bei allen über 400 Kilometer
nausgehenden Entfernungen wird für die
ten 400 Kilometer eine Ermäßigung von nur
Prozent gewährt. Für die weiteren Teilſtrecken iſt die
mäßigung geſtaffelt, und zwar beträgt ſie für die Teilſtrecken
n 401 bis 600 Kilometer 30 Prozent, von 601 bis 800
Kilo=
ter 40 Prozent, von 801 bis 1000 Kilometer 50 Prozent und für
reſtlichen Teilſtrecken über 1000 Kilometer 60 Prozent. Es
rd alſo nicht etwa der Fahrpreis für die Entfernung im ganzen
30, 40, 50 und 60 Prozent ermäßigt, ſondern die höhere
Er=
ißigung tritt jeweils nur in der betreffenden 200=
Kilometer=
ufe ein. Hierdurch wird vermieden, daß, der Fahrpreis für eine
timmte Entfernung durch den Preis fur eine weitere
Ent=
nung unterboten wird.
Beiſpiel: Die Entfernung Mainz-Berchtesgaden über
haffenburg oder Ulm—München betragt 631 Kilometer. Der
eis einer gewöhnlichen Karte 3. Klaſſe beträgt für Hin= und
ckfahrt 50,80 RM., einer Urlaubskarte 3. Klaſſe 38,40
N. Die Verbilligung beträgt ſomit 12.40 RM. (rund 25 Proz.).
dem Fahrpreis dieſer Urlaubskarten iſt ſomit für die erſten
Kilometer eine Ermäßigung von 20 Prozent, für die
Teilent=
nung von 401 bis 600 Kilometer eine ſolche von 30 Prozent und
die reſtlichen 31 Kilometer eine ſolche von 40 Prozent, im
izen jedoch nur von 25 Prozent eingerechnet. Bei Benutzung von
nell= und Eilzugen iſt der tarifmäßige Zuſchlag zu bezahlen.
here Auskunft erteilen die Fahrkartenausgaben und Merſtellen.
— Sein 30jähriges Geſchäftsjubiläum feiert heute Herr
Wil=
m Müller bei der Firma Herm. Heinmüller, Geſellſchaft
Gummi, Aſbeſt und Putzwolle, Maſchinenriemen=Fabrik,
rmſtadt. Herr Müller iſt durch ſeine jahrzehntelange
Tätig=
nicht nur in ganz Heſſen, Heſſen=Naſſau und Baden, ſondern
h in einem Teil von Bayern und Württemberg bei der
Kund=
ift beſtens bekannt und beliebt. Eine kleine Feier innerhalb
Geſchäftsräume fand ſtatt und würdigten die beiden Führer
Betriebes die Verdienſte des Jubilars in entſprechend
herz=
er Weiſe. Von den Führern wurde Herrn Müller eine
Ferien=
ſe in die bayeriſchen Alpen als Anerkennung gewährt.
Auszeichnung von Feuerwehrmännern. Mit dem Heſſiſchen
uerwehr=Ehrenkreuz wurden Brandmeiſter Jakob B
Hein=
ch von der Freiwilligen Feuerwehr Finthen,
Ehrenoberbrand=
iſter Johann Wehrmann und Ehrenbrandmeiſter Wilhelm
nmel beide von der Freiwilligen Feuerwehr der MAN. Mainz=Guſtavsburg Brandmeiſter Georg Kohl von der
eiwilligen Feuerwehr Götzenhain, Edmund Kaiſer und Franz
dwig Herbert, beide von der Freiwilligen Feuerwehr
Bie=
bei Offenbach, ausgezeichnet. Das Heſſiſche Staatliche
Feuer=
hr=Ehrenzeichen erhielten wegen 40jähriger Dienſtzeit
Trupp=
yrer Johann Rudolph von der Freiwilligen Feuerwehr
Fin=
en und Guſtav Trinkaus von der Freiwilligen Gailſchen
uerwehr Gießen und wegen 25jähriger Dienſtzeit, ebenfalls von
r Gailſchen Feuerwehr Gießen, Karl Enders, Heinrich
eeg und Heinrich Gerbig.
* Richtigſtellung. Bei den Kommentaren zu der Bilderfolge
ufdem Wege nach Tannenberg” auf Seite 9 Nr. 218
5Darmſtädter Tagblatt” iſt ein Irrtum unterlaufen. Der auf
0 3, links, neben Herrn Oberſt v. Hindenburg gehende Herr
Frack iſt nicht ein Sohn des Herrn v. Papen, ſondern ein
Niel des verſtorbenen Reichspräſidenten und
Generalfeldmar=
als, Herr v. Brockhuſen auf Groß=Juſtin.
Vorbereitungen der Deutſchen Reichspoſt für den
Nach=
htenverkehr am Volksabſtimmungstage In Erwartung des
Ech die Volksabſtimmung am 19. Auguſt ſtark geſteigerten
Nach=
htenverkehrs ſind von der Deutſchen Reichspoſt weitgehende
Vor=
keitungen für die möglichſt ſchnelle Uebermittelung der Wahl=
Zebniſſe getroffen worden. Auch der private Nachrichtenverkehr,
B. der Zeitungen, wird vorausſichtlich ſtark anſchwellen. Aus
em Grunde werden in der Nacht vom 19. zum 20. alle Fern=
Echleitungen ausreichend beſetzt werden, ſo daß eine beſchleu=
Ne Abwicklung der Ferngeſpräche und eine unverzögerte
Be=
derung der Telegramme ſichergeſtellt iſt. Auch fur die
Zu=
lung ſind ausreichende Kräfte bereitgeſtellt.
Zuteilung von Deviſen an Auslandsreiſende. Der Zentral=
Land des Deutſchen Bank= und Bankiergewerbes e. V. teilt
Aus dem Auslande wird Klage darüber gefuhrt, daß die
Nenden nach Ländern, mit denen keine beſonderen Reiſever=
TSabkommen beſtehen, nicht abwarten, bis ihnen die gewünſchte
ide Währung zugeteilt iſt. Bekanntlich entſtehen durch die
kerſchiedliche Zuteilung für Reiſeverkehr nach den Nichtabkom=
Slandern Verzögerungen in der Beſchaffung der Deviſen. Die
de iſt, daß die Reiſenden im Auslande vergeblich auf die
endung der beantragten Reiſeſchecks, Akkreditive uſw.
war=
ihre Hotelrechnungen nicht bezahlen uſw. Es iſt
vorgekom=
daß Reiſende ſich an die deutſchen diplomatiſchen
Vertre=
wenden mußten, um überhaupt nach Deutſchland
zurück=
en zu können. Derartige Vorkommniſſe ſind unerwünſcht. Die
SAtinſtitute werden gebeten, die Kunden, welche Deviſen zu
Eobecken beantragen, darauf hinzuweiſen, daß ſie mit der
„elung der Deviſen nicht ſicher rechnen können und daß ſie ſich
en Unannehmlichkeiten ausſetzen, wenn ſie die Reiſe
an=
en, bevor die angeforderten Betrage endgültig zugeteilt
wor=
ſind
Sollehung der Feld= und Waldwege zur Nachtzeit. Da die
* Ind Waldfrevel nicht nachlaſſen, müſſen die Feld= und Wald=
*e Ihnerhalb der Gemarkung Darmſtadt mit Anbruch der
Lu heit bis 6 Uhr weiterhin geſperrt bleiben. Auf allen Feld=
Saldwegen iſt jeglicher Verkehr während dieſer Zeit ſtreng=
* Amterſagt. Zuwiderhandelnde haben ſtrenge Strafen zu er=
Lt. Auf die Bekanntmachung der Bürgermeiſterei vom
Mui 2. J. wird nochmals hingewieſen.
Die NSV=Kindertransporte rollen.
Aus der Werkſtatt
*e
der Ha. Bontsioosrfagrt.
Das iſt ein Hochbetrieb zur Zeit bei der NS. Volkswohlfahrt!
Die Schreibmaſchinen ſchwirren, die Telephone raſſeln, geſchaftige
Herren mit dicken Aktenbündeln flitzen durch die Zimmer, auf
den Gängen und in den Amtsſtuben ſitzen wartende Mütter mit
dern, Transportführer gehen ein und aus, Amtswalter der
NSV. und Mitglieder des BDM. Alles iſt in höchſter
Alarm=
bereitſchaft, denn die Kindertransporte rollen von allen Seiten
auf Darmſtadt zu und von Darmſtadt fort.
Geſtern erſt kamen 40 Mädchen aus dem Uebungslager der
Walderholung bei Roßdorf und — ganz ohne Uebertreibung
es waren welche dabei, die hatten richtige Pausbacken bekommen.
Die 12jährige Thereſe empfing ihre Mutter mit der Feſtſtellung,
Vi
fund zugenommen habe und
daß ſie 8 — in Worten
af
ſind Kommentare überflüſſig.
daß ihr Kleid geplatzt ſei.
Am Dienstag fahren 40 bedürftige Mädels wieder dorthin. Am
gleichen Tage kehren rund 600 Kinder aus den Kreiſen Hanau,
Gießen und Main/Taunus zurück, wo ſie für fünf Wochen zur
Erholung auf dem Lande waren. Schon drei Tace ſpäter, am
Freitag, den 17. Auguſt, kommen 250 Kinder aus den Kreiſen
St. Goarshauſen, Schotten, Gießen und Gelnhauſen, um hier im
Kreiſe Darmſtadt für ein paar Wochen zur Erholung
unterge=
bracht zu werden. 60 Buben kommen am 22. Auguſt vom
Rim=
didim zurück und ebenſoviele fahren (m 27. wieder dorthin 150
Kinder aus Stadt und Kreis Darmſtadt ſind bereits auserſehen,
etwa in den gleichen Tagen Darmſtadt zu verlaſſen, und
allent=
halben tut ſich noch was, wird noch verhandelt und
ausgekund=
ſchaftet und vermittelt, um immer noch mehr Kindern den Segen
einer mehrwöchigen Erholungszeit zugute kommen zu laſſen.
Stöße von Antragen auf Landverſchickun g.bei tärlich ein
und ebenſolche Mengen an Dankbriefen von Eltern und Kindern
flattern durch die Amtsſtuben der NSV. und ben iſen den
Mit=
arbeitern, daß ihre Arbeit anerkannt wi d und nicht umſonſt
getan iſt. Das iſt Dienß am Volke, was da getan wird, und Hut
ab überhaupt vor der Organiſation. Alle Ferient ansporte
klap=
pen bis in die Einzelheiten hinein. Die Früchte monatela; ger
Arbeiten, ſie werden in dieſen Wochen geerntet. „Ich wollte, ich
dürfte noch länger hier bleiben,” ſchreibt unter vielen anderen
die kleine Käte Simrock und vergißt nicht: „Herzlichen Dank an
die
5V., daß ich dabei ſein durfte.
Aus dem Dank wachſen neue Krfte, u d ſie entfa en lei
den Helfern der guten Sache neue Opferbereitſchaft, die bei allen
Volksgenoſſen immer wieder neu auflebt, womit unſer Volk
bi=
weiſt, daß es ſtark und einig, geſchloſſen hinter ſeinem Führer
ſteht. Sein Wille verwirklicht ſich in der NS. Volkswohlfahrt,
die für jeden unſerer Volksgenoſſen, der es bedürftig iſt, das
zu tun hat, was nötig iſt, damit er geſundet, damit er ſeeliſch,
geiſtig und körperlich exfriſcht wird.
Und während die Ferienzüge rollen, während über tauſend
Kinder mit glücklichen Herzen in die Fremde hinausfahren oder
die Heimat zurückkehren, greift die NSV. an hundert anderen
Stellen der Fürſorge ein, ſpendet den Bedürftigen Lebensmittel,
Kleidung und Schuhe, hilft den jungen Müttern bei der
Beſchif=
fung von Kinderwagen und Kinderwäſche und gibt Volksgenoſſen,
die beſonders ſchlecht daran ſind, ein komplettes Bett mit
Ma=
tratzen und allem, was dazu gehört. Ueberall heißt es helfen und
die Kräfte müßten ſich verdoppeln können, wenn allen geholfen
ſein ſollte.
Und während die Ferienzüge rollen und über tauſend
Kin=
der mit glücklichem Herzen in die Fremde hinausfahren oder in
die Heimat zurückkehren, ſchreibt eine junge Mutter, in der der
zuverſichtliche Glaube an eine beſſere Zukunft für unſere Jugend
und die kommenden Generationen erwacht iſt: „Da ich ſolch
groß=
zügige Hilfe nicht erwartete, bin ich Loppelt dankbar und habe
manche Sorgen abgenommen bekommen, weshalb ich auch
unſe=
rem Lande noch viele kleine Kinder wünſche. Heil Hitler! Frau
E. C
Wer wollte da noch zurückſtehen? Wer wollte ſich da nicht
auch mitbeteiligen an dem großen und reinen Werke der
Nächſten=
hilfe unſeres Führers? Einem jeden iſt die Möglichkeit geboten,
mit Hand anzulegen und mitzuhelfen und mitzuwirken, indem
er Mitglied wird der NS. Volkswohlfahrt oder ſeine Spenden
gibt für das Hilfswerk „Mutter und Kind” auf das
Poſtſcheck=
konto 8801 Frankfurt a. M. oder das Konto 5990 der Städtiſchen
Sparkaſſe, Amt für Volkswohlfahrt der NSDAP. Kreis
Darm=
ſtadt.
R. M.
Warum deutſches Obſt und deutſches
Gemüſe?
Seit vielen Jahren wird immer wieder darauf
aufmerk=
ſam gemacht, von welch großem Wert und von welcher Bedeutung
der Genuß friſchen Gemüſes und Obſtes iſt. Aus der Erkenntnis
der Notwendigkeit heraus hat ſich der Verbrauch an Obſt und
Gemüſe außerordentlich geſteigert. Im Zuſammenhang mit dieſer
Steigerung hat ſich aber auch der Bezug nicht einheimiſcher
Ge=
müſe und Früchte weſentlich vermehrt. Es iſt darum nicht
ver=
wunderlich, wenn jetzt ein großer Werbefeldzug einſetzt mit der
Abſicht, unſeren Volksgenoſſen klar zu machen, daß es nur ihr und
der Allgemeinheit Nutzen ſein kann, wenn ſie den Genuß von
Ge=
müſe und Obſt ſo weit als möglich auf deutſche Erzeugniſſe
ein=
ſtellen.
Unſere einheimiſchen Erzeugniſſe an Obſt und Gemüſe haben
vor den anderen den unbedingten Vorzug der Friſche, der völligen
Reife und damit des Vorhandenſeins größerer Mengen von
wich=
tigen Nahrungsbeſtandteilen. Es iſt ein Irrtum. zu glauben, man
könnte für die Ernährung von Säuglingen und Kranken nur ganz
beſondere, in unſerer Heimat nicht wachſende Gemüſe oder Früchte
brauchen. Es gibt keine ausländiſchen Gemüſe oder Früchte denen
wir in bezug auf den Nährwert nicht unſere Erzeugniſſe als
min=
deſtens gleich zur Seite ſtellen könnten. Aber nicht nur vom
Standpunkt der Zweckmäßigkeit aus müſſen wir für unſere
Er=
zeugniſſe eintreten; auch an Geſchmack werden ſie nicht übertroffen.
Unſere Säuglinge eſſen mit dem gleichen Vergnugen einen
geſchabten Apfel oder trinken Mohrrübenſaft, wie irgend etwas
anderes. Unſer Edelobſt wirkt durch ſeinen überaus feinen
Ge=
ſchmack anregend auf die Eßluſt und iſt deshalb nicht nur für den
Geſunden von höchſtem Wert, ſondern iſt auch für die
Kranken=
ernährung in ihren verſchiedenen Formen, die ſie
abwechſelungs=
reich zu geſtalten vermag, unentbehrlich.
Dabei müſſen wir doch auch in Betracht ziehen, daß wir durch
den Verbrauch unſerer einheimiſchen Erzeugniſſe den Obſt= und
Gemüſebauern wirtſchaftlich helfen, ein Umſtand, der für unſere
allgemeine Wirtſchaft und damit für jeden Einzelnen von großer
Bedeutung iſt, ein Umſtand, der es aber auch dem Erzeuger
er=
möglicht, ſeinen Anbau zu vermehren und zu verbeſſern. So gehen
in dieſer Hinſicht die Belange des Reichsnährſtandes und der
Geſundheitsführung Hand in Hand.
Drum, deutſche Volksgenoſſen, verſchließt Euch nicht vor
der Werbung des Reichsnährſtandes, verbraucht, wo Ihr
könnt, deutſches Obſt und deutſches Gemüſe!
Stadtgeſundheitsamt Frankfurt a. M.
UIEKR
VKMTRR
S
R
O
Rückfahrkarken nach Koblenz.
Am 26. 8. 34 findet in Koblenz=Ehrenbreitſtein eine
Saar=
kundgebung ſtatt. Aus dieſem Anlaß werden von allen
Bahn=
höfen im Umkreis von 150 Tarifkilometern um Koblenz
Sonn=
tagsrückfahrkarten (auch Blanko) nach Koblenz Hbf.,
Kob=
lenz=Lützel oder Ehrenbreitſtein mit folgender Gel=
0 Uhr bis
tungsdauer ausgegeben: Hinfahrt: vom 25.
zum 26. 8. 24 Uhr (Beendigung der Hinfahrt), Rückfahrt:
vom 25. 8. 12 Uhr bis zum 27. 8. 24 Uhr (ſpäteſter Antritt der
Rückfahrt). Die Karten werden an jedermann ohne Ausweis
abgegeben.
Kampf und Sieg der HJ.!
Heraus zum Beſuch der großen HJ.-
Aus=
ſtellung vom 19. Auguſt bis 5. Sepkember
auf dem Frankfurker Meſſegelände.
Verkehrsunfall am Marienplatz. Am 10. 8. 1934 kam es Ecke
Marienplatz und Sandſtraße, zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen
einer Darmſtädter Autodroſchke, Kennzeichen V 8 6031, und einem
Lieferwagen mit dem polizeilichen Kennzeichen IT 69 202. Die
Autodroſchke fuhr durch die Neckarſtraße und verſuchte nach links
in die Sandſtraße einzlbiegen. Der Führer will den
Fahrtrich=
tungsanzeiger geſtellt haben. Im gleichen Moment verſuchte noch
ein Lieferwagen die Droſchke zu überholen, wodurch es zu einem
Zuſammenſtoß beider Fahrzeuge kam. Die Autodroſchke wurde
hierbei leicht beſchädigt. Perſonenſchaden war nicht entſtanden.
* 50 Jahre Fahrrad.
Verboke des erſten „Bicycles”.
Wie Heinrich Kleyer das Bicycle” oder „Velociped” nach dem
europäiſchen Feſtland brachte
Skandalſzenen bei den erſten
Vorführungen. — Der Siegeszug des Fahrrades.
Es ſind jetzt 50 Jahre her, daß ein junger, 30jähriger
In=
genieur namens Heinrich Kleyer, der ſpäter ein bedeutender
Induſtrieller wurde, das Fahrrad, das damals Bicycle oder
Ve=
lociped genannt wurde, aus England nach dem europäiſchen
Kon=
tinent brachte. Die Draiſine, die Erfindung des Freiherrn von
Drais, die keine Pedale und keine Kette hatte, kann nur als
früher Vorläufer des modernen Fahrrades angeſehen werden.
Die eigentlichen Erfinder des modernen Fahrrades waren die
amerikaniſchen Brüder Pope, die das „penny=farthing”, das
Hoch=
rad, erbauten. Heinrich Kleyer wohnte im Jahre 1879 in
Ame=
rika und lernte hier dieſe neue Verkehrsmaſchine kennen. Fünf
Jahre ſpäter bezog er aus England einige Bicycles, die an
Qua=
lität den amerikaniſchen überlegen waren, und machte zuerſt in
Deutſchland öffentliche Fahrverſuche. Neben dem Zweirad
be=
nutzte er auch ein Dreirad, das aus zwei großen Vorderrädern
und einem kleinen Hinterrad beſtand und den Vorteil hatte, daß
der Fahrer nicht umſtürzen konnte. So hoffte Kleyer, leichter die
neuen Verkehrsmaſchinen einführen zu können. Er hatte ſich aber
ſehr geirrt, wenn er geglaubt hatte, daß das Fahrrad wegen
ſeines großen praktiſchen Nutzens begeiſtert aufgenommen
wer=
den wurde. Kleyer wurde bei ſeinen öffentlichen Fahrten vom
Publikum ausgelacht und als ein verrückter Poſſenreißer
behan=
delt. Wie bei der Einführung der Eiſenbahn und der erſten
Dampfautos große Gefahren für Leben und Sicherheit befürchtet
wurden, ſo hatten auch bei dem Fahrrad zahlreiche Behörden
große Bedenken und verboten die Benutzung von Fahrrädern,
die das Leben der Fahrer und Paſſanten angeblich bedrohen
ſoll=
ten. Es gab allerlei unangenehme Szenen auf den Straßen auf
denen ſich die „Bicycliſten” ſehen ließen. Da begründete Kleyer
in Frankfurt am Main einen Bicycliſten=Club, der einen
Fahr=
ſaal mietete, wo die Mitglieder des Clubs unbeläſtigt von der
Oeffentlichkeit ihrer Leidenſchaft des Bicycle=Fahrens fröhnen
konnten. Bald zeigte es ſich, daß das Fahrrad durchaus kein
lebengefährdendes Werkzeug ſei, ſondern eine ſehr praktiſche und
ſchnelle Verkehrsmaſchine, die gerade für die ſtets wachſende Größe
der Städte eine ungeheure Bedeutung gewinnen mußte. In
Ame=
rika und England war das Fahrrad, das jetzt aus zwei niedrigen
Rädern gebaut wurde, ſchon ſehr beliebt. Nunmehr trat es von
Deutſchland aus auch auf dem ganzen europäiſchen Kontinent den
Siegeszug an. In der Schweiz fand es bald eine große
Ver=
breitung, desgleichen in Dänemark und Holland, wogegen
Frank=
reich ſich dieſem neuen Verkehrsmittel gegenüber zuerſt ſehr
ab=
lehnend verhielt. Das Fahrrad begründete bald eine gewaltige
Induſtrie in allen Kulturſtaaten. Heute ſind in dieſen
Indu=
ſtrien Millionen von Arbeitern beſchäftigt. 50 Jahre ſind erſt
ſeit den großen Skandalen vergangen, unter denen das Fahrrad
ſeine Einführung erlebte. Es ſcheint uns heute, als ob Hunderte
von Jahren vergangen ſeien. Denn heute iſt dieſe verſpottete
und verfolgte Verkehrsmaſchine das verbreitetſte Verkehrsmittel
der Welt.
Aus den Darmſtädter Lichtſpiel=Theakern.
Palaſt: „Cimarron”.
Dieſer Film will mehr ſein als ein bloßer ſenſationsgeladener
Wildweſt=Film — er will in großen Zugen ein Stück
amerika=
niſche Geſchichte, die Koloniſierung des wilden Weſtens, geben
und in dem Helden. Yancey Cravat, ein Bild der wagemutigen
Koloniſten zeichnen. Wenn man auch manches an dem Film
aus=
ſetzen kann — z. B., die üblichen amerikaniſchen Sentimentalitäten
und Sprunghaftigkeiten und Freude an wilden Schießereien—
ſo hat er doch im ganzen wirklich etwas vom Geiſt dieſer harten
und kühnen Männer feſtgehalten. Der Regiſſeur, W. Ruggles.
hat nicht nur das ruckweiſe fortſchreitende Tempo des Films der
ſprunghaften Entwicklung der amerikaniſchen Siedlungen
ange=
paßt, ſondern auch die Darſtellung auf einen harten und rauhen
Ton abgeſtimmt, der durchaus der Welt, die er ſchildert,
ange=
paßt iſt. Die Schauſpieler, beſonders Richard Dix in der
Haupt=
rolle, haben den Regiſſeur in dieſer Abſicht ausgezeichnet
verſtan=
den Neben ſeinem im Verlauf des Films beinahe unwichtig
wer=
denden Einzelſchickſal zeigt der Film die Entwicklung der
Kolo=
niſtenſiedlung und hier gelingen einige wirklich zwingende
Szenen, beſonders zu Anfang, von der Beſitzergreifung des
Step=
penlandes, der Errichtung der erſten Bauten.
So unausgeglichen auch manches an dem Film iſt, ſo hebt er
ſich — ſchon durch das Thema — erfreulich von der üblichen
ame=
rikaniſchen Produktion ab. Zu erwahnen bleibt noch, daß es ſich
um einen Film in deutſcher Sprache handelt.
Deutſcher Reichskriegerbund „Kyffhäuſer”, Vereinigte
Krie=
gervereine Darmſtadt. Am Mittwoch, den 22. Auguſt, abends
8 Uhr, findet im Saale des Schuls Felſenkeller, Dieburgerſtr., die
diesjährige Gravelottefeier ſtatt. Die Anſprache hält
Kir=
chenrat D. Berck. Die Kameraden und ihre Angehörigen ſind
hier=
mit auf das herzlichſte eingeladen. Der Eintritt iſt frei.
Seite 6 — Nr. 221
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Die Polizeidirektion teilt mit: Ab 15. Auguſt ſtehen auf den
zuſtändigen Polizeirevieren die vorgeſchriebenen Vordrucke zur
Er=
langung des von dem Reichspräſidenten geſtifteten Ehrenkreuzes zur
Verfügung.
Die Entgegennahme und Bearbeitung der einzureichenden
Anträge bringt eine erhebliche Steigerung des Geſchäftsverkehrs
der damit befaßten Behörden mit ſich.
Jeder Antragſteller, der dazu in der Lage iſt, wird daher
ge=
beten, die zur Verfügung gehaltenen Vordrucke ſelbſt
ordnungs=
mäßig und lückenlos auszufüllen, damit das Verleihungsverfahren
ſo raſch als möglich abgewickelt werden kann. Jeder Antragſteller
muß daher auch aus denſelben Gründen und in ſeinem eigenen
Intereſſe ſich bemühen, die erforderlichen Beweisſtücke ſelbſt zu be
ſchaffen. Das Zentralnachweiſeamt für Kriegerverluſte und
Krie=
gergräber und das Reichsarchiv ſowie deren Zweigſtellen dürfen
um Zuſendung von Beweisſtücken von privater Seite aus nicht
er=
ſucht werden. Dieſe Behörden werden ſolche Anfragen
ausnahms=
los unbeantwortet laſſen. Nur die Verleihungsbehörden ſind
be=
fugt. Anfragen an dieſe Behörden zu richten. Bei der ungeheuren
Zahl der dorthin behördlicherſeits gelangenden Anfragen wird
natürlich eine gewiſſe Zeit darüber hinweggehen, bis dieſe
An=
fragen alle beantwortet werden können, ſo daß es im eigenen
In=
tereſſe der Antragſteller liegt, ſich die erforderlichen Beweisſtücke
ſelbſt von anderen Behörden (Verbänden, Betrieben,
Arbeitsſtel=
len, Vereinigungen und anderen Stellen), die angewieſen ſind, ſie
dem Antragſteller auszuhändigen, zu beſchaffen.
Als Beweisſtücke kommen in Frage: Militärpaß,
Kriegs=
ſtammrollenauszug, Kriegsrangliſtenauszug,
Militärdienſtbeſchei=
nigung oder Beſcheinigung über Verwundung und
Kriegsgefangen=
ſchaft, Rentenbeſcheid, Gedenkblatt, ſtandesamtlicher
Regiſteraus=
zug, ſofern er den Kriegstod klar erſichtlich macht, Todesurkunde
oder Beſcheinigung, Auszug aus der Verluſtliſte und dergleichen. —
Das Ehrenkreuz wird verliehen an alle
Kriegs=
teilnehmer ſowie an Witwen und Eltern
Gefal=
lener, an den Folgen von Verwundungen oder
in Gefangenſchaft geſtorbener oder verſchollener
Kriegsteilnehmer.
Frontkämpfer iſt jeder reichsdeutſche Kriegsteilnehmer,
der bei der fechtenden Truppe an einer Schlacht, einem Gefecht,
einem Stellungskampf oder einer Belagerung teilgenommen hat.
Für die Entſcheidung der Frage, ob ein Kriegsteilnehmer bei der
fechtenden Truppe an einer Schlacht, einem Gefecht, einem Stel=
über die Sliftang eines Ehrenkreuzes vom 13. 7. 1934
lungskampf oder an einer Belagerung teilgenommen hat, iſt die
Eintragung in der Kriegsrangliſte oder Kriegsſtammrolle
maß=
gebend.
Die Frontkämpfereigenſchaft im Seekriege haben Soldaten
Marinebeamte und alle ſonſtigen Beſatzungsangehörige eines die
Kriegsflagge führenden Kriegsſchiffes oder Hilfskriesſchiffes, die
auf dieſem an einer Kampfhandlung teilgenommen haben. Luft
ſchiffe und Flugzeuge der Marine ſind hierbei den Kriegsſchiffen
gleichgeſtellt. Kampfhandlungen zur See ſind Schlachten, Gefechte,
kriegeriſche Unternehmungen und ſonſtige ausgeſprochene Kriegs
tätigkeit wie Minenſuchen, Minenräumen und U=Boot=Geleitdienſt
in Minengebieten.
Als Kriegsteilnehmer gilt jeder Reichsdeutſche, der
auf deutſcher Seite oder auf Seite der Verbündeten Kriegsdienſte
geleiſtet hat. Kriegsdienſte im Sinne dieſer Beſtimmung hat jeder
Reichsdeutſche geleiſtet, der im Weltkriege zur Wehrmacht
einge=
zogen war, ſowie das Perſonal der freiwilligen Krankenpflege, des
freiwilligen Automobilkorps und des freiwilligen Motorbootkorps
ſoweit es ſich im Kriegsgebiet aufgehalten hat. Der Weltkrieg im
inne dieſer Beſtimmung umfaßt die Zeit vom 1. Auguſt 1914 bis
31. Dezember 1918.
Die Eigenſchaft als Witwe eines Kriegsteilnehmers ſetzt
voraus, daß die Ehe nicht nach dem 31. Dezember 1918 geſchloſſen
worden iſt. Durch eine ſpätere Wiederverheiratung wird die
Wit=
weneigenſchaft nicht berührt.
Zu den Eltern gehören auch die Stief= und Adoptiveltern.
Als Verwundung gelten alle äußeren oder inneren
Ver=
letzungen, durch unmittelbare oder mittelbare Einwirkung von
Kampfmitteln. Den Verwundungen ſind alle ſonſtigen
Geſundheits=
ſchädigungen gleich zu achten, wenn ſie auf die beſonderen, nur dem
Kriege eigentümlichen Verhältniſſe zurückzuführen ſind.
Antragsberechtigt iſt bei Eltern der Vater, und falls dieſer
verſtorben iſt, die Mutter.
Den Reichsdeutſchen werden die Kriegsteilnehmer gleichgeſtellt,
die infolge des Verſailler Diktats die Reichsangehörigkeit
ver=
loren haben.
Perſonen, die wegen Landesverrat, Verrat militäriſcher
Ge=
heimniſſe, Fahnenflucht oder Feigheit vor dem Feind beſtraft ſind,
darf das Ehrenkreuz nicht verliehen werden.
Das Ehrenkreuz wird nur auf Antrag verliehen. Anträge ohne
Benutzung der vorgeſchriebenen Vordrucke bleiben unberuckſichtigt
Erſtes Motto: „Schläfſt du ſchon, Rike?‟ — „Noch nicht.”
„Ja.
„Sag, haſt du denn heut” die Kukumern eingemacht?”
— „Nicht zwei
„Und wieviel nahmſt du mir Eſſig dazu?‟
völlige Maß.
Das iſt von Eduard Mörike, beſagt aber weiter nichts über
die Gummern, denn es iſt nur die Einleitung zu einer „
Haus=
lichen Szene. Dagegen das
Zweite Motto: „Sag mir, wie deine Gummern ſind, und ich
will dir ſagen, ob du mich einladen ſollſt!”, das iſt von mir und
beſagt doch ganz deutlich, welchen Wert eine richtig und
pfleg=
lich eingemachte Gurke für den wohlbeſtellten Haushalt hat.
Ich bin namlich geſtern über unſeren Darmſtädter
Wochen=
markt gegangen, und da lag, der herrliche grüne Riedſegen fein
geordnet nach Dicke und Größe in niederen Körben und wartete
auf die Hausfrauen, die daraus die mit Recht ſo beliebte
Deli=
kateſſe einer eingemachten Gummer zaubern ſollen. Zuhauſe ſteht
dann ſchon der vom Kellerſtaub gereinigte Gummerndibbe,
ge=
brüht und hoffentlich auch nachgeſehen, ob er nicht rinnt, ſtehen
die Gläſer für den Steriliſierapparat, liegen die Nelken, der
Pfeffer, die Lorbeerblätter und die Senfkörner bereit duften Dill
und Eſtragon würzig in die Naſe und wartet der Eſſig, auf daß
er ſein Werk vollende.
Und wir, die diesbezüglichen Ehemänner, wir werden aus
der Küche gejagt, weil wir doch „nur im Weg ſtehen”, und das
Reich bleibt unſeren Feen, die das Rezept für alle dieſe guten
Sachen im Kopf und das Geſchick in den Fingern haben. Und an
wär’s, wenn
nächſten Tage ſagen wir ungeduldig: „Rike,
zum Fleiſch wir heut äßen ne würzige Gummer?‟ Die Rike aber
antwortet:
„Schweig doch, du Langmaul, ſind ſie doch längſt noch
nicht durch!
Wappnet euch alſo noch ein wenig mit Geduld, ihr Ehe
männer, und eines ſchönen Tages wird euch eure Herzallerliebſte
zum Rindfleiſch oder zum Schwartenmagen erwartungsvoll und
geſpannt, mit Hoffen und Bangen ein Gümmerchen vorſetzen, das
ich wortwörtlich ſalzgewaſchen hat. Aber dann vergeßt auch nicht,
ſie zu loben: die Gummer und die Hausfrau.
Der Nordſee Majeſtät ſoll ſich allen denen offenbaren, die
mit dem Sonderzuge der Reichsbahndirektion Mainz in der Zeit
vom 18. bis 25. Auguſt d. J. an des Reiches Waſſerkante fahren.
Iſt ſchon durch den kaum 30 RM. im Durchſchnitt überſteigenden
verbilligten Fahrpreis die Gewähr dafür gegeben, daß nur den
Zeitverhältniſſen angepaßte Forderungen an die Mitfahrenden
ge=
ſtellt werden, ſo bietet Bremen und Hamburg am Anfang und
Ende der Fahrt preiswerte Unterkunft und Verpflegung. Ein
nahezu dreitägiger Aufenthalt in Norderney wird, wie das
Gut=
ſcheinheft ausweiſt, ganz erheblich unter dem üblichen Preis
ge=
boten. Die gemeinſam von Reichsbahn, Norddeutſchem Lloyd
und Hapag durchgeführten Vorbereitungen, das von ihnen
auf=
geſtellte Programm, die bequeme Hin= und Rückfahrt und ihre
Schnelligkeit ſind beſtimmt dazu angetan, nicht nur Reiſeluſt zu
wecken, ſondern auch in jeder Beziehung zu befriedigen. Wer
dieſe Luſt in ſich ſpürt, der ſtudiere das bei den
Fahrkartenaus=
gaben und amtlichen Reiſebüros erhältliche Merkblatt, das die
wiſſenswerten Einzelheiten enthält. Er wird dann ſehen, daß
bei aller Bewegungsfreiheit eigener Entſchlüſſe während der
Reiſe ihm genußreiche Tage bevorſtehen. Nur zögere man nicht
mit der Durchführung des Entſchluſſes. Man löſe ſeine
Fahr=
karte, beſtelle ſein Quartier, erwerbe ſein Gutſcheinheft und man
wird dann bis zur Abfahrt ohne Sorge ſein können. Alles
wei=
tere beſorgt die Reichsbahn. Um der Wahlpflicht am Sonntag,
den 19. Auguſt, in Bremen genügen zu können, beſorge man ſich
bei dem Wahlamt noch einen Stimmſchein.
Aerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötzlicher
Erkran=
kung ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunachſt der Hausarzt
zu rufen. Wenn dieſer nicht erreichbar iſt, dann ſind am Sonntag
den 12. Auguſt 1934, folgende Aerzte zu deſſen Vertretung bereit:
Dr. med. Hein, Hermannſtraße 25. Telephon 281; Dr. med.
Gallus, Bismarckſtraße 23. Telephon 3148; Dr. med Hof,
Gervinusſtraße 46½, Telephon 48.
Sonntags= und Nachtdienſt in den Apotheken Darmſtadts.
Es verſehen den Sonntagsdienſt und in der daran ſich
anſchlie=
ßenden Woche vom 12. bis 18. Auguſt die Hirſchapotheke
Nieder=Ramſtädter Straße 21, und die Nordendapotheke,
Dietrich=Eckartplatz 17. Der Nachtdienſt wechſelt am Samstag
abend, ſo daß die Apotheke, welche den Sonntagsdienſt hat, ſchon
in der vorhergehenden Nacht den Nachtdienſt verſieht.
Der Reichsſchatzmeiſter.
NSK. Der Reichsſchatzmeiſter gibt bekannt: Zwiſchen der
Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiter=Partei und der
Reichs=
jugendführung wurde zur Regelung aller Bekleidungs= und
Aus=
rüſtungsfragen der Hitler=Jugend, des Deutſchen Jungvolkes in
der HJ., des Bundes Deutſcher Mädel in der HJ. und der
Jung=
mädel des BDM. in der HJ. vereinbart, daß die Vorſchriften über
Herſtellung der Bekleidungs= und Ausrüſtungsgegenſtände ſowie
Abzeichen der vorgenannten Gliederungen den Herſtellern in
Zu=
kunft von der Reichszeugmeiſterei der NSDAP. bekannt gegeben
werden. rſtellung und Vertrieb dieſer Gegenſtände unterliegen
der ausdrücklichen Genehmigung durch die Reichszeugmeiſterei.
Die Herſtellungsvorſchriften ſowie die Beſtimmungen über den
Verkauf werden zur gegebenen Zeit im Mitteilungsblatt der
RZM. veröffentlicht.
München, den 8. Auguſt 1934.
gez. Schwarz.
Der Gauleiter.
Der Gsupropagandaleiter.
Gaufilmſtelle.
Die Anordnung, daß die NS. Filmveranſtaltungen am 15.
17 und 18. Auguſt 1934 anläßlich der Volksabſtimmung
aus=
fallen, wird hiermit aufgehoben. Es finden ſämtliche
Veranſtaltungen ſtatt, und es iſt Vorſorge getroffen, daß
die Uebertragung der Propagandareden für die Volksabſtimmung
während der Vorführungen durch Lautſprecher vorgenommen
wird.
eichsvereinigung deutſcher Lichtſpielſtellen.
Um Ueberſchneidungen propagandiſcher Filmveranſtaltungen
vermeiden, ſind alle öffentlichen Filmvorführungen von
Mit=
liedern der Reichsvereinigung deutſcher Lichtſpielſtellen, gemäß
10. Abſatz 2b der Satzungen rechtzeitig bei dem Vorſitzenden
er Gauſtelle Heſſen=Naſſau deutſcher Lichtſpielſtellen, Frankfurt
M., Kronprinzenſtraße 41, 3. Stock, ſchriftlich anzumelden.
Der Vorſitzende des Gaugerichts.
Um die Kraft der Bewegung bis zum 19 Auguſt nicht zu
hemmen, ſind grundſätzlich bis zur Wahl neue Verfahren nicht
an=
zunehmen und keine Hauptverhandlung durchzuführen. Laufende
Sachen können weiter bearbeitet werden.
Der Gauleiter,
Die Kontrolleinrichtungen für die Arbeitsbeſchaffung haben
ſich im Gau Heſſen=Naſſau verſchiedentlich entwickelt; eine
Verein=
heitlichung iſt dringend geboten. Beim Gau beſteht das
Kontroll=
amt für Arbeitsbeſchaffung. In den Kreiſen, in denen die
Not=
wendigkeit beſteht, Unterorgane des Kontrollamts zu ſchaffen,
ha=
ben dieſe nunmehr den Namen zu tragen: Kontrollausſchuß für
Arbeitsbeſchaffung des Kreiſes. Ich ordne an, daß mit ſofortiger
Wirkung andere Bezeichnungen wie „Stab der Arbeit” uſw. in
Wegfall kommen.
„Prag und Umgebung. Band 26. Mit 3 Karten, 3 Grundriſſen
und 9 Abbildungen. 2.— RM.
Moldau — Karlsbrücke — Hradſchin, das iſt das Umſchlagbild
der neuen Ausgabe, das zugleich für eine Reiſe in die
nahegele=
gene Hauptſtadt unſeres ſüdöſtlichen Nachbarn wirbt. Es gibt
vielerlei Schönes in dieſer alten Kulturſtadt, die ſich manchen
Zeugen mittelalterlicher Machtentfaltung und ganze Straßen
mit=
telalterlicher Enge und Geſpenſtigkeit bewahrt hat. Später haben
Könige und Kaiſer, noch ſpäter der reiche böhmiſche Adel
groß=
artige Denkmäler ihrer einſtigen Herrſchaft hinterlaſſen. Auch das
neue Prag nimmt unſer Intereſſe in Anſpruch als eine moderne
Stadt, die in zielbewußter Erneuerung nach alter Weltgeltung
zurückſtrebt.
„London und Inſel Wight, kleine Ausgabe”. Band 17. Mit 6
Karten und 14 Abbildungen. 2.50 RM.
Die meiſten Beſucher Londons können nur wenige Tage
blei=
ben. Darum werden ſie dankbar dafür ſein, daß der Grieben=
Verlag jetzt neben ſeiner großen Ausgabe von London eine klei
nere und entſprechend billigere Ausgabe herausgebracht hat, die
für einen kurzen Aufenthalt beſtimmt iſt. Alles Wichtige iſt darin
enthalten: die Stadt iſt in mehreren Rundgängen beſchrieben, die
wichtigſten Stücke der Muſeen ſind aufgeführt, und auch die
Um=
gebung iſt behandelt. Da häufig dem anſtrengenden Beſuch der
Stadt ein Erholungsaufenthalt angeſchloſſen wird, ſo iſt die nur
drei Stunden entfernte Iſle of Wight mit ihren Bädern, Felſen
und Gärten gleichfalls ausführlich erwähnt. Beſonders
anerken=
nenswert iſt die Beigabe des großen und klaren Planes, der bei
einem Format von 80:65 Zentimeter etwa 5200 Straßennamen
enthält.
„Holland”, Band 98. Mit 13 Karten, 3 Grundriſſen und 13
Ab=
bildungen. 6.— RM.
Der Hollandreiſende findet hier in einer breit angelegten
Einleitung intereſſante Beiträge zur Geographie, Wirtſchaft und
Geſchichte des Landes ſowie einen Abriß über die Entwicklung
der niederländiſchen Architektur und Malerei. Geht es dann an
die praktiſchen Vorbereitungen, werden ihm Angaben über
Reiſe=
zeit und =koſten, über Paß und Zoll, Geldweſen, Sprache und
mög=
licherweiſe auch über die Vorſchriften für Automobile, Motor= und
Fahrräder willkommen ſein, wird doch gerade Holland mit ſeinem
Sonntag, 12. Auguſt 1934
Für die Urlaubsfahrt nach Schleswig=Holkein
vom 18. bis 26. Auguſt 1934, Ziel: Seebad Büſum
Peter=Ading, dazu gemeinſame Fahrt nach der Inſel
goland, werden bei der Kreisgeſchäftsſtelle, Rheinſtraße 21., n=
Meldungen angenommen. —
Wir machen die Intereſſenten au
drücklich auf dieſe Verlängerung des Anmeldetermins aufmerkſa
Der Kreisleiter.
Wahlvorbereitungen.
Mit Rückſicht auf die Vorbereitungen zur
Volksabſtimm=
fallen am Montag, den 13. d. M., die Generalmitglieder=
App=
in ſämtlichen Ortsgruppen aus. Statt deſſen finden folgende V
ſammlungen ſtatt:
Sonntag, den 12. Auguſt, ſpricht in Roßdorf. 19.30 U.
Pg. Bullmann; Meſſel, 21.15 Uhr: Pg. Bullmann: Obe
Ramſtadt, 19 Uhr: Kreisdirektor Pg. Zürtz; Niede
Tamſtadt, 20.15 Uhr: Kreisdirektor Pg. Zürtz; Traiſ
21.15 Uhr: Kreisdirektor Pg. Zürtz.
Montag, den 13. Auguſt: in Griesheim, 20.30 U
Kreisleiter Pg. Wamboldt; Arheilgen 20.30 Uhr: Kre
direktor Pg. Zürtz; Wixhauſen, 20.30 Uhr: Pg. Bullma=
Dienstag, den 14. Auguſt 1934, ſpricht der Gauleiter
Sprenger in einer Maſſenkundgebung in der Feſthalle
Darmſtadt. Die Ortsgruppen Darmſtadt=Stadt. NSBO.
alle Gliederungen der Partei treten ſo ſtark wie möglich zu di
Kundgebung an. Die Ortsgruppen Darmſtadt=Land, ſoweit
Umkreis der Stadt gelegen, treten ebenfalls in möglichſt gro
Stärke an.
Donnerstag, den 16. Auguſt, in Pfungſtadt, 20
Kreisdirektor Pg. Zürtz; Eberſtadt, 21.15 Uhr: Kreisdirek
Pg. Zürtz; Erzhauſen, 20 Uhr: Pg. Bullmann; Weite
ſtadt, 21.15 Uhr: Pg. Bullmann
Die Ortsgruppen, denen die Parteigenoſſen Zürtz und B
mann als Redner zugeteilt ſind, verſtändigen ſich ſofort teler
niſch mit der Kreispropagandaleitung über die Art, wie die A
Zürtz und Bullmann von einem Ort zum andern abgeholt wert
Ortsgruppe Mitte.
Sichert euer Stimmrecht!
Die Stimmliſten liegen am 11. und 12. Auguſt aus.
Wir bitten unſere Mitglieder, die Stimmliſte einzuſehen,
ſonders auch nach Volksgenoſſen aus dem Bekanntenkreis, die
20. Lebensjahr bis zum Wahltag vollenden. Erleichtert uns
Arbeit durch Nachprüfung in der Stimmliſte hinſichtlich des
kanntenkreiſes!
Kreisſchulungsleiter.
Am Sonntag, den 12. Auguſt 1934, vormittags 8.30 Uhr
Hanſa=Hotel (kleiner Saal) üblicher Sonderlehrgang mit
nerausbildung Erſcheinen der Schulungsobmänner des Kre
Darmſtadt iſt Pflicht. Die übrigen Teilnehmer an dem Lehrg
ſind eingeladen.
Ich habe Veranlaſſung, auf die beſtehende Verfügung hi
weiſen, daß die Reichsſchulungsbriefe von allen Amtswalterr
nommen werden müſſen, ſomit eine Abbeſtellung durch den
gruppenleiter nicht in Frage kommt.
In der Woche vom 12. bis 18. d. M. finden mit Rückſich
die Vorbereitungen zur Volksabſtimmung keine Ortsgruppen=
Zellenſchulungsabende ſtatt.
Ich erinnere an die Abrechnung für die ſchon geliefe
Reichsſchulungsbriefe. Ich ſetze hiermit nunmehr den letzten
min für Donnerstag, den 16. Auguſt. Bis zu dieſem Termin
mit dem Pg. Oldits (Städt. Sparkaſſe) abzurechnen.
Mu fe
1s 9
Ra e
uis E.
Mer alſo.
tun
icht
Herke‟
NSDAP., Kreisleitung Erbach.
An alle Ortsgruppen und Stützpunkte.
Im Anſchluß an die Tagung in Frankfurt hat der Kreisl
in Anbetracht deſſen, daß die näheren Einzelheiten und Ar
nungen zur Volksabſtimmung ſofort der geſamten Parteigeno
ſchaft übermittelt werden muſſen, angeordnet, daß in allen O
gruppen un d Stützpunkten Generalmitgliederverſammlun
ſtattzufinden haben, in denen die Pgg., SA., SS. und alle Ne
gliederungen der Partei vollzählig zu erſcheinen haben.
folge der Wichtigkeit und Dringlichkeit dieſer Mitgliederverſa
lungen wird der Kreisleiter alle Ortsgruppen beſuchen und
nachfolgendem Zeitplan kurz das Wort ergreifen. Ich ordne
her an, daß die Mitgliederverſammlungen entſprechend au
zogen werden.
Verſammlungsplan.
Sonntag, den 12. Auguſt: 2 Uhr: Schöllenbach, 3 Uhr:
ſtahl, 3.30 Uhr: Beerfelden, 4.30 Uhr: Falken=Geſäß, 8 Uhr:
ſterbach, 8.30 Uhr: Bullau, 9 Uhr: Würzberg und 10 Uhr: 2
Dienstag, den 14. Auguſt: 8.30 Uhr; König, 9.30
Michelſtadt, 10 Uhr: Erbach, 10.30 Uhr: Hüttenthal, 10.50 1
Moſſau.
Donnerstag, den 16. Auguſt: 8.30 Uhr: Höchſt. 9 Uhr:
ſtadt, 9.30 Uhr: Hainſtadt, 10 Uhr: Breitenbrunn, 10.30 1
Mümling=Grumbach. 10.45 Uhr: Etzen=Geſäß, 11 Uhr: Haſſent
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Städt. Saalbau. Heute, Sonntag, abend beſucht die
liebten Sonntag=Abend=Konzerte mit anſchließendem Geſellſch
abend. (Siehe Anzeige.)
Hotel Hufnagel, Seeheim, ab 16 Uhr: Tanz.
ausgezeichneten, völlig ebenen Wege= und Straßennetz häufig
Auto oder mit dem Rad bereiſt.
*
— Zum Rhein! Ein Führer durch das Rheinland.
Nachdem der Landesverkehrsverband Rheinland erſt küre
eine Werbeſchrift „Die Deutſche Saar” zur Ausgabe brachte,
er jetzt mit einem nicht weniger bedeutungsvollen Werk an
Oeffentlichkeit. Es iſt eine 160 Seiten ſtarke Werbeſchrift u
dem Titel „Zum Rhein‟. Dieſer Proſpekt, ein Nachfolger
ſeit einigen Jahren regelmäßig herausgegebenen und beim Rh.
reiſepublikum ſich großer Beliebtheit erfreuenden kleinen Füh
„Der Rhein” ſtellt in der deutſchen Reiſeliteratur ein gan
neues Werk dar, bei deſſen Aufbau alle Kräfte wirkten, die
ſtande ſind, moderne Werbeſchriften möglichſt wirkungsvoll
geſtalten.
Der neue Band in der Reihe der Fiba=Bummel=Bü(
ſchildert die „Südſlaviſche Adria” (Dalmatien),
Theodor F. Meiſels, der ſchon durch die Eigenart, mit de
in ſeinen übrigen Werken zu dem Leſer ſpricht, das richtige 2
meln durch fremde Städte und das richtige Kunſtwanderk
einer völlig neuen, amüſanten Art ſo gut zu vermitteln verl
hat hier ein ganz ausgezeichnetes Buch geſchaffen. Der 9
Reichtum des Landes an Naturſchönheiten, an pittoresken,
riſchen Stätten, an Eigenart ihrer Bewohner und deren
wird dem Leſer in amüſanter und lebensechter Form vermit
(Fiba=Verlag.)
Langenſcheidts Reiſe=Dolmetſcher in alphabetiſcher Anoron
mit Redewendungen und Geſprächen. Mit Ausſprachebe3
nung nach der Methode Touſſaint=Langenſcheidt. Engliſch, 77
zöſiſch, Italieniſch. Jeder Band 1.50 RM. (Langenſcheid
Verlagsbuchhandlung.)
Der immer wieder mit neuen Ausgaben herauskommende
kannte Sprachenverlag von Langenſcheidt gibt jetzt eine
Reihe Sprachführer heraus, die ſich auf Reiſen im Auslände
außerordentlich nützlich erweiſen werden. Durch die überaus P
tiſche Anordnung des Inhaltes wird das Auffinden jedes W0
jeder Redewendung überaus erleichtert, und die bildhafte
ſaint=Langenſcheidt=Lautſchrift ermöglicht zudem ohne weit
die fremde Sprache auch richtig auszuſprechen, alſo jede Ver
digung herbeizuführen. Wertvoll ſind auch die Beigaben,
Landkarten, Stadtpläne, Münzenabbildungen uſw. Auch die
Grammatik, die jeder Band enthält, wird dem Benutzer
kommen ſein.
Sonntag, 12. Auguſt 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 221 — Seite 7
Aus Heſſen.
Die Krikik der Dunkelmänner.
Die Kritiker und Nörgler verſtummen allmählich; ſchlechte
en beginnen für die Herren von der profeſſionellen
Mieß=
zerei. Das Geſchäft lohnt nicht mehr. Denn es läßt ſich auch
raffinierteſten Geflüſter niemand mehr einfangen, wenn ihn
in eindringlichſt überzeugen.
Wie wurde zum Beiſpiel am Reichserbhofgeſetz, dem
ndproblem des deutſchen Sozialismus, herumgenör=
Und beſah man ſich den Spuk aus der Nähe — ſiehe da: nicht
die Bauern waren die Mießmacher, ſondern jene Herren,
in den fetten Zeiten des Liberalismus mit dem bäuerlichen
Re4
en als Handelsobjekt Vermögen erworben hatten. Sie
ver=
ent,
ten an der Bodenſpekulation mühelos Unſummen, während
Bauer Haus und Hof verlor, vor der Scholle vertrieben wurde
das Erwerbsloſenheer der Großſtädte vergrößerte. Kein
ider alſo, daß dieſe Nutznießer der bäuerlichen Not ſich jetzt
Entrüſtung überſchlagen und den armen Bauer bemitleiden,
nun nicht mehr ſeinen Hof verkaufen und damit die Taſchen
ſſer Herren füllen kann. Das iſt der ganze Zauber dieſer
2d
erhältigen Nörgelei.
Die Unſinnigkeit der liberaliſtiſchen Wirtſchaftsauffaſſung
4
bäuerlichen Boden als einer Ware liegt ja klar auf der
Haul
d. Jede Ware kann mehr oder weniger beliebig vermehrt
eſthe
den. Der Boden aber nicht, er iſt etwas Einmaliges,
Unver=
bares. Wenn ſich die Spekulation ſeiner bemächtigt und er zu
Ware herabſinkt wie tauſend andere auch, ſo muß ſich der
sdieſer Ware immer mehr ſteigern. Das führt zur
Verſchul=
der Bauern, zum Sterben des Bauernſtandes, wie es auch
verrlichen Zeitalter des Liberalismus an der Tagesordnung
Und mit der Nor des Bauernſtandes wuchs die des ganzen
41
es. Aber das kümmerte ja die „Freihändler” verdammt
nn; Weih u g. ſie handelten mit dem bäuerlichen Boden, wie man mit
nſchirmen oder Schuhnägel handelt, unbekümmert und
unbe=
rt, geſchützt von der in dicken Wälzern abreagierten „wiſſen=
I4 un
lichen Fundamentierung” des Freihandels, die ſo herrliche
wie „freies Spiel der Kräfte” hatte, damit aber nur das
Spiel des Geldſacks meinte. Nach ihr war der Boden
Hgehau aſysanderes als alle die Dinge auch, deren ſich der
Privatkapi=
mus ſchon bemächtigt hatte: eine Ware. Sonſt nichts. Man
Ste Geld damit verdienen.
Dem iſt nun ein Ende gemacht. Das Reichserbhofgeſetz ſchließt
Maßnahmen ab, die den Boden der geldgierigen Hand des
ulanten entziehen und wieder zur blutverbundenen Scholle
Volkes machen. Die Dunkelmänner aber konnten nichts
an=
tun als zu nörgeln und zu kritiſieren, denn irgendwo
muß=
je ja ſchließlich ihrer Wut über das enriſſene Spekulations=
* Luft machen.
Pfungſtädter Zuchkviehmarkk 1934.
Die vorbereitenden Arbeiten des Zuchtviehmarkt=Ausſchuſſes
abgeſchloſſen. Die Abhaltung des weit über die engere Heimat
is bekannten Marktes iſt nun ſichergeſtellt, der Markt findet
8. Auguſt d. J. ſtatt. Nach den bisher vorliegenden
Meldun=
üürfte der diesjährige Markt einen Auftrieb verzeichnen, der
vorausgegangenen Märkte weit in den Schatten ſtellt. Die
fführung der Prämiierung iſt in jeder Hinſicht geſichert und
Züchtern ſchönen Viehes beſte Gelegenheit zur
Auszeich=
gleichzeitig aber auch den Gemeinden uſw. die Möglichkeit
Unſchaffung erſtklaſſigen Zuchtmaterials. Bekanntlich ſteht
Pfungſtädter Ziegenzucht weit über Deutſchlands Grenzen
s an erſter Stelle, auch die Rindviehzucht hat hier einen
ge=
gen Aufſchwung zu verzeichnen, was die Auszeichnungen auf
Ausſtellungen zur Genüge beweiſen. Prämiiert werden
em Markte: Faſel, Rinder, Kühe. Ziegen und Schweine.
Je=
andwirt, Züchter und Freund ſchönen Viehes muß für dieſen
tenden Markt Intereſſe zeigen, ſofern er Wert auf erſtklaſſi=
Zuchtmaterial legt. Bekanntlich kann man nur für edles
rial anſtändige Preiſe erzielen, was jedem Intereſſenten
An=
ſein ſollte, bei Ankauf nur erſtklaſſiges Zuchtmaterial zu
ſichtigen. Dieſe Gelegenheit bieter der Pfungſtädter
Zucht=
arkt 1934.
g. Arheilgen, 11. Aug. Kundgebung der NSDAP.
Anlaß der am 19. Auguſt ſtattfindenden Volksabſtimmung
ſtaltet die hieſige Ortsgruppe der NSDAP. am kommenden
ag abend im Schwanenſaale eine gioße Kundgebung, zu der
eſamte Gemeinde eingeladen iſt. Es ſpricht Kreisdirektor
Zürtz. Im gleichen Lokal findet vorher, um 7.45 Uhr, die
funkübertragung des Reichsminiſters Dr. Goebbels ſtatt.
er hieſigen Schule, in der am Montag vormittag der
unterricht wieder beginnen ſoll, findet an dieſem Vormittag
ſchlichte Trauerfeier für den verſtorbenen Reichspräſidenten
ralfeldmarſchall von Hindenburg ſtatt. Eigentlicher
Schul=
n iſt deshalb am Dienstag, vormittags 7.30 Uhr.
Wixhauſen, 11. Aug. Vereidigung des
Bürger=
ſters und des Beigeordneten. Bürgermeiſter Volz und
ordneter Dietz, die ihre Aemter ſeither kommiſſariſch
verwal=
wurden zum ordentlichen Bürgermeiſter bzw. ordentlichen
ordneten ernannt. In der letzten öffentlichen Sitzung des
inderates erfolgte die Vereidigung beider Herren. In der
ißungsanſprache des Bürgermeiſters gedachte derſelbe unſeres
rbenen Reichspräſidenten Feldmarſchalls von Hindenburg
ſchloß dieſelbe mit einem Sieg=Heil auf unſeren Führer und
skanzler Adolf Hitler. In einer Anſprache würdigte Herr
zdirektor Sonn dieſen Tag der Eidesleiſtung. Dieſe
Amts=
lung erfülle ihn mit großer Freude, da die Gemeinde an ihrer
beſonders fähige Männer gebrauche, daß beide Herren dafür
ihr bieten, hätten ſie bewieſen, ſolange ſie dieſe Aemter
kom=
riſch verwalteten. Sodann überreichte er unſerem
Bürger=
er die Beſtätigungsurkunde und nahm deſſen Vereidigung
ebenſo die Vereidigung des Herrn Beigeordneten. Herr
Bür=
ſeiſter Volz betonte, ſich ſeiner Pflichten bewußt zu ſein und
ſeinen Mann zu ſtehen. Herr Beigeordneter Dietz gelobte
ſo ſeinen Poſten in dieſem Sinne auszuführen. Die
Vertre=
en der Frauenſchaften BdM. überreichten Blumenſträuße nebſt
lationen. Die SA. war durch eine Fahnenabordnung ver=
Roßdorf. 11. Auguſt. Treuekundgebung für den
rer. Als Auftakt zur bevorſtehenden Volksabſtimmung, in
ſer das deutſche Volk ſeinem nunmehr oberſten Führer vor
Welt erneut, unerſchütterliche Treue und Vertrauen
bekun=
oul, findet am morgigen Sonntag abend um 7.30 Uhr eine
DAP. auf dem Kirchplatz ſtatt.
tliche Kundgebung der N
bricht Pg. Bullmann. Alle Volksgenoſſen werden zur
Teil=
le an dieſer Kundgebung aufgefordert, und wird erwartet,
ſich niemand ausſchließt, wenn es gilt, unſere Verbundenheit
dem Führer in aller Oeffentlichkeit zu bezeugen.
Sickenhofen, 10. Aug. Entgegen allen Gerüchten findet das
ndturnfeſt des Untergerſprenz=Kreiſes (Kreis Odenwald)
ammgemäß am 12. 8. 34 in Sickenhofen ſtatt. Von 21 Ver=
1 wurden über 500 Jugendturner und =turnerinnen gemeldet.
Seligenſtadt. 11. Aug. Drei alte Kriegsveteranen
ennach Neudeck. Nach der Bekanntgabe des
Beiſetzungs=
des Generalfeldmarſchalls und Reichspräſidenten von Hin=
4*5 führ der im 88. Lebensjahr ſtehende Altveteran Heinrich
der, der mit dem großen Toten ſchon mehrmals in Brief=
* heſtanden hatte, am vergangenen Sonntag vormittag kurz
oſen nach Mainz und veranlaßte zwei dort noch lebende
enls= und Kriegskameraden dazu, mit ihm nach Oſtpreußen
n Beiſetzungsfeierlichkeiten zu fahren. Die drei alten Krie=
Eahen mit dem Sonderzug am Montag mittag in Hohenſtein
Shaben ſich von dort aus mit noch anderen Altveteranen nach
L wo ſie aufs beſte empfangen und vor den bereits ge=
Eſen Sarg ihres toten Kameraden geführt wurden. Alsdann
EI ſie tiefbewegt von dem Toten Abſchied. Am Dienstag
Ne Lann aus nächſter Nähe Zeuge der eindrucksvollen
EEielerlichkeiten im Tannenbergdenkmal. Am Mittwoch abend
Die drei Krieger wieder wohlbehalten, wenn auch etwas
I in ihre Heimat zurück. — Die beiden Mainzer mit Na=
Soneider und Ott, ſowie auch Schamber gehörten übrigens
er Kompagnie des heſſiſchen Regiments Prinz Karl (die
Een 1i8er), das unter Hauptmann Kattrein 1870 das Schloß
r2 ſtürmte, 3000 Franzoſen gefangen nahm und durch
Schentat den Ruhm der heſſiſchen Truppen in alle Welt
Dernsheim, 11. Auguſt. Waſſerſtand des Rheins
LJ am 19. d. M.: 1.04 Meter, am 11. d. M.:10,87 Meter
eils morgens 5.30 Uhr.
Die Bauersfrau im Oritten Reich.
ad
Der Führer hat den Satz geprägt: „Das Dritte Reich wird
ein Bauernreich ſein, oder es wird nicht ſein!
Dieſes Kanzlerwort ſtellt auch die deutſche Bäuerin vor hohe
Aufgaben. Die überwiegende Mehrzahl unſerer
landwirtſchaft=
lichen Betriebe ſind Bauernhöfe, und zwar zumeiſt kleine Betriebe
von 5—20 Hektar. Hier iſt die praktiſche Mitarbeit der Frau von
entſcheidender Bedeutung. Aber nicht dieſe wirtſchaftliche
Ein=
ſchätzung ſteht im Vordergrund, wenn man das Wort des Führers
für die deutſche Landfrau auslegen will, ſondern es ſpielt hierbei
die weltanſchauliche Einſtellung des bäuerlichen
Men=
ſchen die ausſchlaggebende Rolle. Sie iſt die gleiche wie vor
Jahr=
tauſenden im germaniſchen Bauernhofe. Mann und Frau ſtanden
damals in gemeinſamer Arbeit auf der bäuerlichen Scholle
gleich=
berechtigt, gleichgeachtet, mit dem gleich großen Maß an Aufgaben
betreut, nebeneinander. Aus der Wurzel des germaniſchen Hofes
und der Einſtellung des Germanen zum Beſitz, ergibt ſich eine
Gleichſtellung zwiſchen Mann und Frau, wie ſie keine andere
Raſſe kennt.
Der Hof war Beſitz der Sippe. Ihr dienten Mann und
Frau als Sachwalter dieſes Beſitzes, nicht aber zur Wahrung
eige=
nen Vorteils. Das Sippengut ſelbſt trug den Namen „Oda!”
ein Begriff des Eigentums, deſſen hohen ſittlichen Sinn wir heute
in dem Wort von „Blut und Boden” zuſammenfaſſen.
Wie dieſe germaniſchen Anſchauungen vom Beſitz ſich im
Reichserbhofgeſetz ſpiegeln, ſo zeigt ſich in der Einordnung der
Landfrauen in den Reichsnährſtand, daß auch hier die
altüber=
lieferte germaniſche Wertung der
Frauen=
arbeit zugrunde liegt. Daher ſind die Frauen auch nicht mehr
wie früher — in einer getrennten Organiſation
zuſammenge=
faßt, ſondern ihr Lebensumkreis und ihre Arbeit werden in die
gleichen Abteilungen des Reichsnährſtandes eingegliedert, die auch
dem Bauern dienen. Dieſe Neuordnung der Landfrauenarbeit im
Reichsnährſtand beginnt jetzt die erſten Früchte zu tragen. Wir
hören von Tagungen der Landes= und
Kreisabteilungsleiterin=
nen. von Lehrgängen und Beratungen für die Bäuerinnen. Es
er=
ſcheint daher angezeigt, der Oeffentlichkeit ein Bild vom Aufbau
der Landfrauenarbeit im Reichsnährſtand zu geben.
*
Das Unwekker in Rheinhefſen.
Ganze Weinberge ſind vernichtet, Arbeitsdienſt. SA. und
Feuer=
wehr beſeitigen die ſchlimmſten Schäden, um Eiſenbahnverkehr
wiederherzuſtellen.
El. Nierſtein, 10. Aug. Nachdem erſt kürzlich ein Unwetter
unſere Gegend heimgeſucht hat, ging in den geſtrigen
Nachmittags=
ſtunden ein ſchweres Gewitter nieder, das von Wolkenbrüchen
be=
gleitet war. Das Unwetter hatte eine Heftigkeit, wie es ſeit
lan=
gen Jahren nicht mehr zu verzeichnen war. Beſonders die
Wein=
bergslagen nach Nackenheim haben ſehr gelitten. Bei der „
Reh=
bacherſteig” ſind ganze Weinberge zerſtört. Gräben von 2—3
Me=
ter Breite, einer Tiefe von 1 Meter und einer Länge von 30—40
Meter zeigen die Wucht der Waſſermaſſen. Weinberghäuschen ſind
fortgelchwemme, Betonmauern wurden zerſtört. Schlammaſſen
und Steingeröll hat in wenigen Minuten die Bahngleiſe
über=
ſchwemmt, ſo daß der Zugverkehr auf 2 Stunden völlig
abgeſchnit=
ten war. Zwei Züge, ein Güterzug aus Richtung Nierſtein und
ein D=Zug aus Richtung Nackenheim, die bereits die Stationen
verlaſſen hatten, konnten im letzten Augenblick zum Stehen
ge=
bracht und damit großes Unglück verhindert werden. Das ganze
Weinbergsgelände bietet ein Bild troſtloſer Zerſtörung. Im Ort
ſelbſt ſind verſchiedene Straßen und eine Reihe Keller unter
Waſ=
ſer geſetzt. SA., Freiw. Arbeitsdienſt und Feuerwehr waren zur
Beſeitigung der ſchlimmſten Schäden ſofort eingeſetzt worden. Die
Straße nach Schwabsburg war unpaſſierbar für längere Zeit.
Auch aus den umliegenden Orten werden Schäden gemeldet, die
jedoch das Ausmaß der hieſigen Kataſtrophe nicht erreichen. So
ſind auch in Oppenheim die Weinberge ſehr mitgenommen
worden und die abſchüſſigen Ortsſtraßen ſind mit Schlamm
über=
ſät. In Nackenheim waren die unteren Stockwerke der Metall=
Kapſelfabrik unter Waſſer geſetzt. In den Gemeinden
Dien=
im, Ludwigshöhe und Guntersblum war das
Un=
he
* von Hagel begleitet. Der Schaden iſt außerordentlich groß
we
und läßt ſich heute noch nicht überblicken. Es iſt manche ſo kurz
bevorſtehende Weinernte völlig ruiniert. Sofort nach
Bekannt=
werden der Unwetterkataſtroyhe beſichtige Reg.=Rat Dr. Meyer=
Oppenheim und der ſtellv. Kreisleiter Biedert das
Unwetter=
gebiet.
*
p. Die neuerlichen Unwetterſchäden in
Rhein=
heſſen müſſen es den betroffenen Gemeinden im Intereſſe der
Einwohner nahelegen, geſtützt auf § 131 Abſ. 1 RAbgO. den
Reichsfinanzminiſter anzugehen. Dieſer kann gerade bei
Unwet=
terſchäden Reichsſteuern, deren Einziehung nach Lage des
einzelnen Falles unbillig wäre, ganz oder zum Teil erlaſſen
oder in ſolchen Fällen die Erſtattung oder Anrechnung bereits
entrichteter Reichsſteuern verfügen. Für Landesſteuern müßte das
Erſuchen an die oberſte Landesbehörde gerichtet werden.
Ein Gang durch das Unwettergebiet.
LPD. Oppenheim. 10. Aug. Das geſtrige, von einem
wolken=
bruchartigen Regen begleitete Gewitter iſt über das Nierſteiner
Gebiet hereingebrochen, als die Schäden, die das Unwetter vom
2. Juli angerichtet hatte, noch nicht beſeitigt waren.
Ein Gang durch das Unglücksgebiet zeigt, welche
Verheerun=
gen durch das Unwetter angerichter ſind. In Oppenheim ſtiegen
die Waſſermaſſen in den Straßen raſend. Wertvolle rote
Wein=
bergerde, Steine von erſtaunlicher Größe und anderes Geröll
führten ſie mit ſich. Beſonders heftig war die Ueberſchwemmung
an der Ecke Wormſer=Haſenbrunnengaſſe, wo die Waſſer ſich
ſtau=
ten. Hier griff auch der Freiwillige Arbeitsdienſt bei den
Auf=
räumungsarbeiten ein.
In Nierſtein ſelbſt wüteten die Naturgewalten mit
unerhör=
ter Heftigkeit. Von den Lagen „Brüdersberg”, „Rehbacherſteig”
„Von der Kehr” und vom „Peppental” ſtürzten die Waſſermaſſen
herunter und riſſen hier auch ein Weinberghäuschen mit ſich, das
die Bahnlinie erheblich gefährdete. Züge, die von beiden Seiten
gemeldet waren, konnten jedoch noch rechtzeitig angehalten
wer=
den. Auch hier beteiligten ſich neben der Feuerwehr und dem
Frei=
willigen Arbeitsdienſt zahlreiche hilfsbereite Einwohner an den
Rettungs= und Aufräumungsarbeiten. In den Weinbergen ſind
Gräben von 1 Meter Tiefe. 2 Meter Breite und 25—30 Meter
Länge keine Seltenheit.
Von anderen Orten ſind beſonders noch Guntersblum,
Lud=
wigshöhe, Gehlheim, Nackenheim und Schwarzburg durch das
Un=
wetter heimgeſucht worden. Was zahlreiche kleine Weinbauern
hier in monatelanger, ja jahrelanger Arbeit mühſelig geſchaffen
haben, iſt geſtern in wenigen Minuten vernichtet worden.
Mainz, 11. Aug. Sicherungsverwahrung für einen
Gewohnheitsverbrecher. Vor der Großen Strafkammer
wurde geſtern gegen den Theodor Riedmann aus Worms
ver=
handelt, gegen den als gefährlichen Gewohnheitsverbrecher die
Staatsanwaltſchaft nachträglich die Sicherungsverwahrung
bean=
tragt hatte. Riedmann hatte ſich in Gemeinſchaft mit einer
poli=
zeibekannten Perſönlichkeit in der Wormſer Gegend mehrfach an
Einbruchsdiebſtählen großer Art beteiligt. Bei der Verhandlung
vor Gericht ſpielte er dann jedesmal den Verrückten, um in ein
Irrenhaus zu kommen, was ihm tatſächlich einige Male gelang.
Zurzeit verbüßt er bis Mitte Mai 1935 eine Zuchthausſtrafe in
Butzbach. Auch geſtern ſpielte er wieder den wilden Mann und
den Verrückten. Er fand jedoch kein Verſtändnis für ſeine
Mätz=
chen und wurde nach mehrſtündiger Verhandlung, in der die nicht
geringen Vorſtrafen trotz andauernden Randalierens des
Ange=
klagten eingehend erörtert wurden, zur Sicherungsverwahrung
verurteilt.
sw. Alzey. 10. Aug. Aus Gefälligkeit auf dem
Motorrad mitgenommen und den Tod gefunden.
Aus Gefälligkeit hatte der 45jährige Uhrmacher Jakob Kampf aus
Albisheim die 30jährige Ehefrau Hch. Becker aus Albisheim auf
dem Motorrad mitgenommen. Zwiſchen Stellen und Flomborn iſt
die Straße in ſehr ſchlechtem Zuſtande. Die Straße war auch durch
den Regen ſchlüpfrig geworden, ſo daß vermutlich durch das
Rut=
ſchen der Maſchine und das Schleudern durch die
Straßenverhält=
niſſe die Frau vom Sozius fiel. Sie erlitt einen ſchweren
Schädel=
bruch, der den ſofortigen Tod herbeiführte.
Zwei Abteilungen dienen der Frauenarbeit. Die eine in
der Hauptabteilung 1 (1C) hat die Aufgabe, in der Frau auf dem
Hofe von der Bäuerin oder Landwirtsfrau bis zur Magd
deut=
ſches Frauentum wieder zum Bewußtſein zu bringen. Die
Be=
tonung bäuerlicher Denkart, die den Erbhofgedanken. Erhaltung
der Raſſe und Aufzucht einer geſunden Kinderſchar umſchließt,
ſteht im Mittelpunkt ihrer Arbeit. Von dieſer Grundeinſtellung
aus ergeben ſich die großen Aufgaben zwangsläufig: Schulung in
alter Ueberlieferung, Erziehung zu deutſcher, bäuerlicher Kultur,
zur Handhabung von Brauchtum und Sitte, Bewahrung alter
Zitten bis hin zur Erhaltung von Tracht und Hausrat, die
Wie=
derbelebung des Volksgeſanges und =tanzes, die Pflege und
Be=
wahrung unſerer Vergangenheit durch Erhaltung von deutſchen
Märchen und Sagen.
Der liberaliſtiſche Standpunkt, daß ſchon in der
wirtſchaft=
lichen Arbeit der Bäuerin die volle Erfüllung ihrer
Standes=
pflichten liegt, gehört der Vergangenheit an. Doch auch der
Natio=
nalſozialismus unterſchätzt die wirtſchaftlichen Standespflichten
der Bäuerin keineswegs. Dieſe Pflichten betreut die zweite
der beiden Frauenabteilungen, die als Abteilung D (
Hauswirt=
ſchaft) der Hauptabteilung 2 eingegliedert iſt. Auch ſie ſiehr ſich
gleichfalls vor große Aufgaben geſtellt.
Die Bäuerin ſoll nicht nur für überlegte Zeit= und
Arbeits=
einteilung geſchult werden, ſondern durch enge Zuſammenarbeit
mit Induſtrie und Technik ſoll auch erreicht werden, daß die
An=
wendung der Maſchine im bäuerlichen Haushalt unter dem
Ge=
danken der Wirtſchaftlichkeit ſteht und ſich organiſch in den
Be=
trieb fügt, d. h., daß die Maſchine nicht Arbeitskräfte brachlegt,
deren Fehlen die Bäuerin ſtärker belaſtet als ihr die Maſchine
nutzen kann.
So ſchenkt der Reichsnährſtand der Arbeit der Bäuerin ſo
ſtarke Beachtung, wie kaum ſonſt ein Berufsſtand der Arbeit der
Frau. Stehen doch auch in keinem anderen Beruf ſo wie in der
Landwirtſchaft Mann und Frau als Kameraden nebeneinander,
Der Bäuerin erwächſt aus dieſer Anerkennung ihrer Arbeit hohe
Verantwortung. Die Erfüllung der ihr geſetzten Aufgaben bringt
ihr in dem Dienſt am ganzen Volk den ſchönſten Lohn.
gondba
Neue Jugelogetberge in Gersfeld (Rhonf.
Gersfeld, der durch die Segelfliegerei bekannte Rhönort, hat
nun auch eine ſeiner Bedeutung entſprechende Jugendherberge
er=
halten. In einem zweckentſprechenden Gebäude, umgeben von einem
ſchönen Park, hat der Gau Main=Rhein=Lahn=Fulda e. V. im
Reichsverband für Deutſche Jugendherbergen e. V. ein Eigenheim
eingerichtet. 80 Betten ſtehen ſchon bereit, die jugendlichen
Wan=
derer aufzunehmen. Ferner wird noch ein neuer Flügel angebaut.
Auch dieſe Arbeiten ſind in vollem Gange, ſo daß wohl in
ein=
einhalb Monaten 140 Betten zur Verfügung ſtehen. Auch dieſe
Jugendherberge zeichnet ſich durch die dem neuen Lebensſtil
ange=
paßte Einrichtung aus. Schöne Tages= und Schlafräume ſowie
hy=
gieniſche Waſch= und Brauſeanlagen ſorgen dafür, daß die
Wande=
rer ſich in dieſem Eigenheim wohlfühlen. Eine gut eingerichtete
Küche ſteht für das leibliche Wohl der Wanderer zur Verfügung.
Der Gau Main=Rhein=Lahn=Fulda e. V. im Reichsverband für
Deutſche Jugendherbergen hat mit der Errichtung dieſes neuen
Eigenheimes einem ſchon lange vorherrſchenden Bedürfnis, nach
einer ſchönen Jugendherberge im Rhöngebiet. Rechnung getragen.
G
Gewinnauszug
5. Klaſſe 43. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterfe.
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II
3. Ziehungstag
10. Auguſt 1934
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
gezogen
8 Gewinne zu 5000 M. 7394 24642 86870 16
Ka
747
3 Gewinne zu 3000 M. 1
Ae4 Harn R!
22 Gewinne zu 2000 M. 26375 105116 1
5 135711 160589
171165 245444 269763 299940 326451
41 89103 92462 110389
34 Gewinne zu 1000 M. 18534 22949
113705 1629c
197522 226724 288702 289757 296013 315593 324131
3390
ine zu 500 M. 704 3363 15045 1996
90
21854 40884 56‟
*
71648 72347 125063
2
7230
8803 14
Ra
22 210270 21511
178837 1
330 2429
158
65 267220
7 294063 294840
32380344
83 362691 374373 378556 386882 387410
eoe
8568
16 Gewinne zu 300 M. 1548 4505 9317 9483 10100 10821
098
2149 13094 16447 20021
26807
21289
3 38.
93 41838
7024 30831 34130 3481‟
5088 371
988
296 4
0 46801 4915
665
168 71518 74818 75998 77033
2283
90069 92674 958
359
001
2880
35
1081
09066 109315 1098
1589:
118
11358
21409 122300
13450
1 18435 1388
78 139597 139784 140774
381
155
154648 154768 15541
381
6 1868
1385
164
2 168450 16885
17015‟
19‟
19
4601
3519 186043
7994
2288o
390 194
8 1887
48
909
38650 21
20268
823 20
213418
3.
393
6 227114
93
227658
D
323 339975 940559
678
6931 2476
39e
59454 260040
381
1587 288139
3988
38 306519
Go76
88 3210
1801 323698 324007 398076 398886 3298
33808 337174 344244 351036 351280 3
4542 381351 362294 365600
3806 38
328 373485
6598 378050
955 387464 388783
6750 3
38
597 390246 390393 390670 392766 393723 395882 398888
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
gezogen
2 Gewinne zu 5000 M
129271
4 Gewinne zu 3000 M.
179273 384238
20 Gewinne zu 2000 M. 43606 82385 99913 207284 341327 342002
348299 375044 390604 397314
34 Gewinne zu 1000 M. 43680 58025 61530 65693 71186 73882
125534 141002 166489 205379 209938 267869 271466 279295 286617
70974
450
120 Gewinne zu 500 M. 2925 9144 14960 15949 16819 20816 42661
466
95645 1037*
67555 76354 80510 941:
107
196=
126138 12.
7793 120165 121650 1938
166 129871 133163 134160
40556 147125
17 2156e
1 98086 197008 2
201 193605
2.
2 246923 2503‟
232805 234364 2:
4843 25
1 28
81655 285214 28649
288244 288666 304907 3055
12 314646
B.
32568
336428 346687
0765 368381 38
ne zu 300 M.
040
198 4995 530.
A
„e
4262 14567 15426 1
2969e
761 22882
7 251
129
46288
1554 31973 34046 41.
83 30
007
454 45540
53611 55694 57863
5047
6498e
3623
2189
Kh
66949 67
68E
70548
8383
86132 88
410 9
4
149
845
Säas 10705
3 101510
10824
47 109292
107
188.
14506
845
O6
5054
25203 19
7841 12.
1864
3126
84 1=
388
RS
G
15841
168981 1
188
16809
128
369
170967 1
1726c
7649
9223 181140 1
187178 180971
94647 196471 196698
35
197161 20
201662
205081
201921 2
206656
6731 207444 20
20793 222560 224964
286
De 1ich,
30120 230932 237045 240171
4409
2.
4 26690
1849 26310
38
20
7637
280558 283311
33 292720 2c
9 300958 302501 308
38 306760 30
7 3
1 311188
124‟
237
313633 31
17 8169
2 316964 32
168
31927
32304 333824 337‟
3970 341646 3
3327 345044 348456 3508 10 36506 1 362117 366
373183 374
370110
3966 37
38
276o
2519
3057 385107 385460
386428 387702 388867 391939 392391 396112 398260
20 Tagesprämien.
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei Prämien zu je 1000 RM
gefallen, und zwar je eine auf die Loſe gleicher Nummer in den
beiden Abteilungen I und II:
1247 29639 60878 64283 98588 130427 203133 225886 275761
324208
Im Gewinnrade verblieben: 540 Tagesprämien zu 1000 M.
ferner 2 Gewinne zu 1000000, 2 zu 300000, 2 zu 100000, 2 zu
75000, 4 zu 50000, 6 zu 30000, 10 zu 20000, 42 zu 10000, 178 zu
5000), 36 zu 3000, 870 zu 2000, 1784 zu 1000. 4392 zu 500,
17602 zu 300) M.
Seite 8 — Nr. 221
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Reueſte Nachrichten
Reich und Ausland.
Das neue Abzeichen des Deutſchen
Roken Kreuzes
das für alle aktiven Mitglieder der freiwilligen
Sanitätskolonnen vom Roten Kreuz geſchaffen
wurde.
der Reichsbekriebsgemeinſchaft „Druck
Danzig. Die graphiſchen Arbeiter
Deutſch=
lands halten vom 10. bis 13. Auguſt in Danzig die
erſte Tagung der Reichsbetriebsgemeinſchaft
„Druck” ab, zu der über 15 000 Buchdrucker aus
allen Teilen des Reiches in Danzig eingetroffen
ſind. Während ein großer Teil der Gäſte in
direk=
ten Sonderzügen aus Berlin, München, Köln,
Mannheim, Stuttgart, Dresden und Hamburg
eintraf, hatten mehrere Tauſend den Seeweg über
Swinemünde gewählt. Am Freitag abend
veran=
ſtaltete der Senat der Freien Stadt Danzig einen
Empfang für die Führer der Tagung, in deſſen
Verlauf der Präſident des Senats, Greiſer, die
reichsdeutſchen Gäſte herzlich willkommen hieß. Den
Dank der Tagungsteilnehmer ſtattete der Leiter
der Reichsbetriebsgemeinſchaft „Druck”, Oswald
Coler, ab, der ein dreifaches Sieg=Heil auf den
Führer Adolf Hitler ausbrachte.
Vor dem Artushof, in deſſen althiſtoriſchem Saal
der Empfang ſtattfand, veranſtaltete am ſpäten
Abend die graphiſche Jugend einen Fackelzug. Der
Gauleiter der NSDAP., Albert Forſter, hielt
hierbei eine Anſprache, in der er betonte, daß,
wenn die Danziger auch äußerlich nicht zum
Deut=
ſchen Reiche gehörten, doch niemand verhindern
könne, daß ſie ſich innerlich mit dem Mutterlande
verbunden fühlten. Der gemeinſame Geſang des
Horſt=Weſſel=Liedes und des Deutſchland=Liedes
folgte.
Am Samstag fanden Fachberatungen der
Gra=
phiker, Buchbinder, Litographen uſw. ſtatt.
Mit dem Beil gegen den Schwager.
Aſchaffenburg. Als der Johannes Stab
von hier betrunken nach Hauſe kam, bekam er mit
ſeiner Frau einen Streit. Sein Schwager wollte
den Streit ſchlichten, was ihm auch gelang. Beim
Weggehen äußerte er zu ſeiner Schweſter: „Wenn
dein Mann wieder Krach macht, rufe die Polizei”.
Dieſe Aeußerung brachte Stab ſo in Wut, daß er
ein Beil ergriff und ſinnlos auf den Schwager
einhieb. Stab ging darauf flüchtig und ſtellie ſich
ſpäter ſelbſt der Polizei. Der Schwager wurde ins
Krankenhaus gebracht; er dürfte kaum mit dem
Leben davonkommen.
Blitzſchlag tötet Vieh und verurſacht Brandſchaden.
Mengerskirchen (Weſterwald). Bei einem
ſchweren Gewitter ſchlug der Blitz in das Anweſen
des Landwirts Joſef Wagner, tötete zwei Kühe
und eine Ziege und ſetzte die Scheune in Brand.
Die Scheune brannte ſamt der Erntelagerung
voll=
ſtändig nieder. Das Wohnhaus konnte im letzten
Augenblick gerettet werden.
Für die Große Deutſche Funkausſtellung
Meſſegelände veranſtaltet wird, iſt das Standbild
„Das Volk ringt ſich empor” in rieſenhaften
Ab=
meſſungen geſchaffen worden, um in der Weihe= Tge Zuchthaus und 5 Jahre Ehrverkuſt. Der
An=
halle aufgeſtellt zu werden.
Adolf Hitler in der Münchener Ausſtellung „Die Skraße‟
Der Führer und Kanzler bei der Beſichtigung eines Modells der täglichen Verkehrsunfälle, das ihm
von Profeſſor Lechner (neben ihm) erläutert wird.
Ein Ehrenmal für die Beſahung des Segelſchulſchiffes Niobe.
In der Garniſonkirche zu Wilhelmshaven wurde für die Beſatzung des Segelſchulſchiffes „Niobe‟,
das vor zwei Jahren im Fehmarn=Belt in die Tiefe ſank, ein Ehrenmal geſchaffen. Das
Ehren=
mal ſtellt einen trotzig aufgereckten Matroſen dar, der vor dem natürlichen Hintergrund eines Segels
auf einer Planke ſteht. Dieſe trägt die Aufſchrift: „Sie kämpften, ſie ſtarben, ſie leben!“
Fünf Jahre Zuchthaus
für ungekreuen Bankdirektor.
Marburg. Bei der Sanierung der
Marbur=
ger Bank im vorigen Jahre ſtellte es ſich heraus,
daß deren früherer Direktor Ruef, der nebenbei
auch noch die Kaſſe des Vaterländiſchen
Frauen=
vereins verwaltete, dieſe Kaſſe und mehrere
Pri=
vatperſonen um insgeſamt 50 000 RM. geſchädigt
hatte. Da Ruef ſich kurz vor ſeiner Feſtnahme in
ſelbſtmörderiſcher Abſicht mehrere Schüſſe in die
Herzgegend beibrachte, konnte erſt jetzt, nach
monatelangem Krankenlager, der Strafprozeß
gegen Ruef vor der Großen Strafkammer
durchge=
führt werden.
Ruef, der die Kaſſengeſchäfte für den
Vaterlän=
diſchen Frauenvereins ſeit 1925 führte, genoß dort
ſo unbeſchränktes Vertrauen, daß er vom
Vorſitzen=
den des Vereins Vollmacht bekommen hatte, über
das Vermögen frei zu verfügen. Der Angeklagte
gab ſeine Verfehlungen im Weſentlichen zu und
führte als Urſache verfehlte
Wertpapierſpekula=
tionen an. Durch den gewaltigen Sturz einiger
Papiere habe er an die 60 000 RM. verloren. Die
ihm entſtandenen Verluſte deckte er durch
wieder=
holte Abhebungen von den Konten des
Vaterlän=
diſchen Frauenvereins in den Jahren 1925 bis
1932. Eine dem Vaterländiſchen Frauenverein
ver=
machte Erbſchaft in Höhe von 35 000 bis 40000
RM., die in der Hauptſache aus Wertpapieren
be=
ſtand, verkaufte er und zahlte den Erlös auf das
Konto des Vereins ein, um dadurch ſeine früheren
Abhebungen zu verdecken. Ein Teil der Belege war
mit fingierten Unterſchriften verſehen. Sein
per=
ſönliches Konto bei der Marburger Bank war
außerdem mit 23 000 RM. überzogen. Von dem
Vorſitzenden des Vaterländiſchen Frauenvereins
ließ er ſich unter dem Vorwand, vorübergehende
Kaſſenſchwierigkeiten überbrücken zu wollen, ein
Paket JG.=Farbenaktien im Werte von 35 000
RM. übergeben, die er verkaufte und mit deren
Erlös er dann das Loch in der Kaſſe zu ſtopfen
ſuchte. Von einem Bekannten ließ ſich Ruef „
leih=
weiſe”, Wertpapiere in Höhe von 5000 RM.
geben, die auch verloren ſind. Noch im vorigen
Jahre hob er von dem Konto eines Bekannten,
daß ihm zu Verwaltung übergeben war, 2000 RM.
die vom 17. bis 26. Auguſt auf dem Berliner für eigene Zwecke ab. Entſprechend dem Antrag
des Staatsanwaltes erkannte das Gericht auf fünf
Jahre Zuchthaus, 4000 RM. Geldſtrafe oder 100
trag auf Haftentlaſſung wurde abgelehnt.
Ein. Erſtürmer von Douaumont F.
Polizeioberſt Haupt,
der als Hauptmann im Infanterie=Regiment 99
an der Erſtürmung des ſtärkſten Verdunforts
Douaumont im Jahre 1916 aktiv beteiligt war
und hierfür mit dem Orden Pour le Merite
aus=
gezeichnet wurde, iſt jetzt in Berlin einem
Herz=
ſchlag erlegen.
Nur ein Todesopfer der Eiſenbahnkataſtrophe
bei Recea.
Bukareſt. Bei dem vorgeſtrigen
Eiſenbahn=
unglück bei Recea ſind nach den neueſten
Meldun=
gen nur wenige Opfer zu beklagen. Den Flammen
fiel nur ein Lokomotivführer zum Opfer, während
ſieben weitere Eiſenbahnbeamte Verletzungen
er=
litten. Dagegen iſt der Materialſchaden ſehr groß.
Es handelte ſich bei den verunglückten Zügen um
zwei Güterzüge, von denen der eine drei
Petro=
leumwagen mitführte, die infolge des
Zuſammen=
ſtoßes Feuer fingen, das ſich mit rieſiger
Ge=
ſchwindigkeit auf die übrigen Wagen der beiden
Züge ausbreitete.
Die franzöſiſche Fliegerin Helene Boucher
ſtellt neuen Geſchwindigkeitsweltrekord auf.
Paris. Die franzöſiſche Fliegerin Boucher hut
am Freitag wieder einen Rekord aufgeſtellt. Sie
hat den Geſchwindigkeitsweltrekord für weibliche
Flugzeugführer auf 428,223 Kilometer verbeſſert.
Sonntag, 12. Auguſt 1934
Furchtbares Brandunglück.
Zwei Toke, zwei Schwerverlehke.
Münſter i. Weſtfalen. Ein furchtbares Bra,
unglück ereignete ſich Freitag vormittag be
Dreſchen in der Scheune des Landwirts Stiene
in Ladbergen (Kr. Tecklenburg). Aus bisher
geklärter Urſache fing das Stroh an der Drei
maſchine Feuer. Der ſtarke Wind trieb die Fund
in die Scheune. Die in der Scheune beſchäftigt
Perſonen konnten ſich nur zum Teil retten. Zr
Perſonen, der 52jährige Maurer Eſchmann u
die 19jährige Meta Kötter aus der Nachbarſche
verbrannten bis zur Unkenntlichkeit. Die
La=
wirte Elshoff und Fliegenbaum erlitten ſo ſchw=
Brandwunden, daß an ihrem Aufkommen gezw
felt werden muß. Das Feuer griff mit raſen
Geſchwindigkeit um ſich und erfaßte auch
maſſive Wohnhaus und die Stallungen.
Wohnhaus brannte bis auf die Umfaſſungsmaug
nieder.
15 Gehöfte niedergebrannk.
Friesland (Mecklenburg). Das Bauernd
Schwichtenberg wurde in der Nacht zum Saas
von einem verheerenden Großfeuer heimgein
Das Feuer breitete ſich infolge der Trockeni
und des ſtarken Windes mit raſender Schnellig
auf die angrenzenden Gebäude aus. Insgeſe
wurden 15 Gehöfte mit 48 Gebäuden, davon
Wohnhäuſer, eingeäſchert. Zahlreiches V
Pferde, Schweine und viel Federvieh kamen
den Flammen um. Die Geſchädigten ſtehen
dem Nichts. Die aus der Umgegend erſchiene
Feuerwehren konnten in der Frühe das Feue:
dämmen. Die unmittelbar an der Brandſti
ſtehende Dorfkirche blieb vor den Flammen
wahrt.
Dies iſt die dritte Brandkakaſtrophe im T
innerhalb von 5 Jahren. Im Herbſt 1929 bran:
18 Gehöfte und im Spätſommer 1930 insgeſ
12 Gehöfte nieder. Damals wurde Brandſtift
feſtgeſtellt, ohne daß es gelang, die Täter zu
mitteln. Auch diesmal ſoll wieder Brandſtift
die Urſache des Feuers ſein.
Großfeuer vernichtet die Ernte.
Erdhauſen (Kr. Biedenkopf). In der N
zum Samstag entſtand hier im Anweſen des Le
wirtes Runzheimer ein Brand, der ſeinen (
ſtehungsherd in der Scheune hatte. Trotz der
ſtrengungen der beiden am Brandort erſchiene
Wehren brannte das Gebäude ſamt den gelage
Ernte= und Futtervorräten bis auf die Gr
mauern nieder. Ueber die Entſtehungsur
konnte noch nichts ermittelt werden
14 Bergſteiger am Wahmann
vom Unweiter überraſchl.
Zwei vom Blitz verletzt.
Berchtesgaden. Auf einer Tour
Watzmannhaus zum Hocheck wurden 14 Bergſt
von einem Gewitter überraſcht. Die Tour
konnten zwar die knapp unter dem Gipfel ſteh.
Unterkunftshütte erreichen, hatten aber hier b.
Minuten durchzumachen. Mehrmals ſchlug der
in das Kreuz und in die Hütte ein. Ein Ber
Herr wurde von einem Blitzſtrahl an der Ii
Körperſeite geſtreift. Der Touriſt Ferdinand
loch aus Nürnberg wurde gleichfalls vom
getroffen, aber nur unbedeutend an den F
verletzt. Die Bergſteiger erreichten ſpäter das
mannhaus. Der jüngſte dieſer Touriſten, ein
länder, iſt erſt 18 Jahre alt.
Großer Schaden durch eine Windhoſe.
Moskau. Bei Nowo Roſſiiſk richtete
Windhoſe auf dem Meer und an der Küſte
Verwüſtungen an. Mehrere Fiſcherboote we
vermißt. Am Ufer wurde wertvoller, z. T. hun
jähriger Baumbeſtand umgelegt. Ob Men
opfer zu beklagen ſind, konnte noch nicht feſtge
werden.
Die Wetterextreme in Amerika:
Jetzt Wolkenbrüche.
New York. In den Staaten Colorado,
braska, Indiana und Kentucky iſt endlich der
erſehnte Regen gefallen. Ueber manche Ge
brachen wahre Wolkenbrüche herein, die
Ueberſchwemmungen verurſachten. Vier Per
kamen dabei ums Leben.
Die ſtark von der Hitze und Dürre betrof
Staaten Miſſouri und Kanſas ſind bis jetzt
immer ohne Regen. Im Gegenteil, hier ſchläs
Hitze auch weiterhin alle Rekorde. Allein i.
letzten Woche ſind annähernd 400 Perſone
Hitzſchlägen geſtorben. Sachverſtändige habe
klärt, daß der infolge der Hitze an der Ernte
urſachte Geſamtſchaden auf 500 Millionen 2,
zu ſchätzen ſei.
Eine Briefmarke, die inkernalion
nichl gnerkannk wird.
Hee e e
V
ieſe neue Briefmarke des Staates Mand
ird international ebenſowenig anerkann
hr Vaterland. Nur Japan, das bei Erſch
s Staates Mandſchukuo Pate geſtanden 9e
San Salvador erkennen die Marke an=
Seite 9
Nr. 221 —
Deutſchland ſtellt die Hochſprung=Siegerin:
Die Bremerin Grieme, die mit 1,54 Meter im Hochſprung ſiegte.
ſonntag, 12. Auguſt 1934
4S Bu
um 2
Flam
Der Einmarſch der deutſchen Teilnehmerinnen in das White City=Stadion,
wo die Wettbewerbe ausgetragen werden.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Pon den Leichtathletik=Weltmeiſterſchaften der Frauen.
ophe in
1929 bu
2u ie
nr Tour
11 Bergſt
Die To=
Gipfel ſt.
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Windheit
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er, 1.—
Ob M
nicht ft
Imeril.
B re
dlich
Soort. Soiel und Jurnen
Neueinkeilung ien Gau Südweft.
das F
Leilnelinerliſte ger 4aßball-Gguliga
und der Rhein=Main=Bezirksklaſſe.
Schon jetzt ſind durch die maßgebenden Behörden die
Teil=
erliſten unſerer Gauliga und der vier rhein=
mai=
hen Bezirksgruppen bekanntgegeben worden, die
na=
ch hauptſächlich in Fußballkreiſen dem lebhafteſten Intereſſe
men Danach erfolgte die endgültige und unanfecht=
Einteilung wie folgt:
Gauliga 1934/35.
achdem Alem.=Olym. Worms. Spv. Wiesbaden und Mainz 05
tklaſſig” wurden, dagegen aber nur Union Niederrad und
r 05‟ Saarbrücken zur Gauliga aufgerückt ſind, gehören jetzt
nde 11 (voriges Jahr 12) Vereine der 1. Klaſſe an:
Eintracht Frankfurt, FSV. Frankfurt, Kickers Offenbach 1.
FC. Pirmaſens. Wormatia Worms. Phönix Ludwigshafen,
Ipfr. Saarbrücken, Boruſſia Neunkirchen, 1. Fußballklub
Taiſerslautern, Saar 05 Saarbrücken und Union Niederrad.
Bezirksklaſſe 1934/35.
die vier verſchiedenen Gruppen haben ſich zum Teil ſtark
idert. Sie präſentierten ſich in folgender Aufſtellung:
1. Gruppe Südheſſen:
Fol.=SV. Darmſtadt. SV. 98 Darmſtadt VfR. Bürſtadt,
ſpia Lorſch, Haſſia Dieburg, Germania Pfungſtadt, Viktoria
rach. Sppgg. Arheilgen. Alem=Olymp. Worms, FC. Egels=
Normannia Pfiffligheim und Viktoria Walldorf.
in dieſer „Starkenburg”=Gruppe hat es eine ganz
bedeu=
de Umkrempelung gegeben. FC. 07 Bensheim und
kenburgia Heppenheim ſind in die Kreisklaſſe 1. Ried,
rückt. Außerdem ſind Olymp. Lampertheim und der
Kreis=
er der Riedgruppe von vorigem Jahr, Tv. Lampertheim,
anderen Gruppe zugeteilt worden. Neu
hinzugekom=
ſind vier Vereine, ſo daß ſich dieſe Gruppe jetzt auf 12 (vor,
11) Teilnehmer erhöht hat. Die „Neuen” ſind: Alem.=Olymp.
ms als Abſtiegskandidat der Gauliga, Walldorf aus der
we Rheinheſſen und die beiden Kreismeiſter FC. Egelsbach
Normannia Pfiffligheim.
2. Gruppe Rheinheſſen.
Haſſia Bingen, Spv. Mainz 05, Spv. Wiesbaden, FVgg. 03
nbach. Tura Kaſtel, Spv. Koſtheim, Sppgg. Weiſenau, Opel
elsheim. FV. Geiſenheim. Spp. Gonſenheim, Spp. Flörsheim
Germania Okriftel.
Als beſondere „Neuerung” dieſer Gruppe gilt die Zuteilung
ſeitherigen Gauligavereine Spp. Mainz 05 und Spp.
Wies=
n.
3. Gruppe Frankfurt a. M.
Reichsbahn „Rotweiß”, Spv. Frankfurt, VfL. Neu=Iſenburg,
mania Frankfurt. Poſt=SV. Frankfurt, Viktoria Eckenheim,
N Heddernheim. Sppgg. 02 Griesheim, Spfrde. Frankfurt,
acker” Rödelheim, Alemannia Nied, Pol.=SV. Frankfurt und
Kronberg.
4. Gruppe Offenbach.
Spp. Heuſenſtamm. Kickers=Viktoria Mühlheim Blau=Weiß
gel, Germania Bieber, SC. Dietzenbach, Spp. 02 Offenbach,
tonia Hauſen, Sppgg. Oberrad, FV. Sprendlingen, FC. Lan=
und Sppgg. Fechenheim.
Die Aenderungen in dieſen beiden Gruppen beziehen ſich mehr
die interne Lage der kleinen Klaſſen.
Bezüglich der Abſtiegsgefahr der oberſten Klaſſe wurde
mmt, daß auch nächſtes Jahr wieder drei Vereine der
liga in die entſprechenden Gruppen der Bezirksklaſſe
abſtei=
dagegen werden genau wie in der letzten Saiſon nur zwei
irksmeiſter aufrücken, ſo daß im Spieljahr 1935/36 erſt=
* 10 Vereine in der Gauliga „ſtarten” werden. Die
Teil=
nerliſte der Bezirks= und Kreisklaſſe wird ſich,
ge=
wie auch dieſes Jahr, nach wirtſchaftlichen Geſichtspunkten
en.
H. H.
Asbund für Leibesübungen, Orksgr. Darmſtadl.
Am kommenden Dienstag, den 14. Auguſt 1934, findet im
ipſaal der Woogsturnhalle, abends 6 Uhr eine Verſammlung
zu der alle Vorſtände der Darmſtädter Turn= und
Sportver=
hiermit eingeladen ſind. In dieſer Verſammlung ſoll eine
ſprache über die zukünftige Geſtaltung des Turn= und
Sport=
ns in Darmſtadt gemäß den Richtlinien des Reichsſportführers
ilten werden.
Deben allen Mitgliedern der Vorſtände ſind auch die techni=
Leiter der Vereine eingeladen. In Anbetracht der
Wichtig=
der zu behandelnden Fragen erwarte ich das perſönliche
Er=
nen und bitte, ſich nicht vertreten zu laſſen. Ich bitte, die
12 ungünſtige Zeit (6 Uhr) in Kauf zu nehmen und ſich für
Lerſommlung auf alle Fälle frei zu machen. Durch die mit der
Hepräſidentenwahl verbundenen varteilichen Veranſtaltungen
in der konmenden Woche ein anderer Termin nicht möglich.
(gez.) Löwer.
Fkurnior
Deglicher Sieg auf dert Dubliner Reiztelt Met.
2 der internationalen Springkonkurrenz um den Wander=
S Iog Khans auf der Miltary in Dublin gelang es der deut=
Mannſchaft am Freitag einen eindrucksvollen Sieg zu
er=
er Deutſchland wurde mit 31 Fehlern Erſter vor Frankreich
50 Fehlern und Irland mit 60 Fehlern.
Die Zußballmannſchaft
des Heſſiſchen Polizeiſporkvereins Darmſtadt
errang geſtern in Berlin im Zwiſchenrundenſpiel um die deutſche
Polizei=Fußballmeiſterſchaft über die Berliner Elf einen
über=
zeugenden 4: 1=Sieg.
Ueber Europas höchſte Paßſkraße.
Vierke Ekappe der Alpenfahrk.
Mit der vierten Etappe von St. Moritz nach Venedig über
604 Kilometer, wurde am Freitag die 6. Internationale
Alpen=
fahrt fortgeſetzt. Mit einſtündiger Verſpätung, um 5 Uhr in der
Frühe, begaben ſich die noch im Wettbewerb befindlichen 118
Teil=
nehmier auf die lange Reiſe. Da war zunächſt der Ofenpaß (2155
Meter) zu bewältigen und dann ging es zum Stilfſer=Joch (2759
Meter). Europas höchſter Paßſtraße. Der Ofenpaß wurde von
allen Teilnehmern ohne Zeitverluſt bewältigt, Weit höhere
An=
fonderungen ſtellte ſchon die erſte Bergprüfung am Stilfſer=Joch,
Taren doch nicht weniger als 50 ſpitzwinklige Kehren zu befahren.
Zum Glück waren die Straßenverhältniſſe ausgezeichnet und ſo
konnten die vorgeſchriebenen Zeiten durchweg eingehalten werden,
Nur ganz wenige Teilnehmer hatten Zeitverluſt, dagegen ſtreckten
auf dieſem Teil der Strecke die Franzoſen Negrel (Renault),
Ma=
lanciano (Ford) und Perro (Delahaye) die Waffen., In ſchneller
Fahrt ging es über den Apricapaß, den Tonalepaß (1884 Meter),
den Coſtalungapaß (1753 Meter) und den Rollepaß (1849 Meter)
der zweiten Sonderprüfung zu, die ſich auf der 10 Kilometer
lan=
gen Strecke zwiſchen Agua und Venedig erſtreckte. Auf dieſer
Flach=
ſtrecke wurden Geſchwindigkeiten bis 100 Km. gefordert, aber auch
dieſe konnten durchweg leicht geſchafft werden.
Da bei der Länge und Schwierigkeit dieſer Etappe der
Kon=
trollſchluß erſt um 23 Uhr feſtgeſetzt war, ſtanden die Meldungen
verſchiedene Fahrer noch aus. So fehlten neben dem Deutſchen
Graumüller (Wanderer) noch die Engländer Griffiths (Riley)
und Light (S.S.), die alle auf der Strecke „bauen” mußten. Wenn
Graumüller mit ſeiner Hinterachſe nicht mehr zurechtkommt, und
aufgeben muß, iſt das Wanderer=Team mit Hinterleitner, Bau
und Graumüller geſprengt und aus dem Wettbewerb
ausgeſchie=
den. Es ſei zum Schluß noch erwähnt, daß auch diesmal die
Staub=
plage eine ungeheure war und zahlreiche Vergaſerſtörungen
ver=
urſachte.
16
yide Speinng bearſche Leumsiheinterin
Cilly Auſſem verlor glatt in zwei Sätzen 2:6 3:6. —
Endſpiel=
teilnehmer im Herren= und Damen=Doppel ermittelt.
Am Samstag nachmittag fiel die erſte Entſcheidung der
dies=
jährigen Internationalen Deutſchen Tennis=Meiſterſchaften in
Hamburg. Die vorjährige Deutſche Meiſterin, Frau Sperling=
Krahwinkel, konnte auch in dieſem Jahre den Titel wieder an
ſich reißen. Cilly Auſſem gelang es nicht ihre alte Rivalin zu
beſiegen, obwohl man es ihr von allen Seiten zugetraut hatte.
„Hilde”, leider bekanntlich jetzt für Dänemark ſpielend, befand
ſich aber in einer ſo blendenden Verfaſſung, daß ihr ſelbſt das
wiedererſtandene Können der Kölnerin nichts anhaben konnte.
„Cilly” mußte ſich ſogar ziemlich ſang= und klanglos geſchlagen
bekennen. 6:2 6:3 iſt wahrlich kein Ergebnis, das einen harten
Widerſtand vermuten läßt. Der Titel einer Deutſchen
Tennis=
meiſterin iſt alſo nach zweijährigem Verweilen, in Deutſchland
wieder ins Ausland gewandert. Uns Deutſchen bleibt aber
im=
merhin noch der Troſt, daß Hilde Sperling/Krahwinkel letzten
Endes doch Deutſche iſt und bleibt und ihr Können in
Deutſch=
land erworben und zur höchſten Blüte gebracht hat.
Für das Endſpiel im Herren=Doppel haben ſich zwei
auslän=
diſche Paare: Maier/Quiſt und Vodicka/Casca, qualifiziert, da
Henkel/Denker, die gegen Maier/Quiſt antraten, ihre Chance nicht
zu wahren wußten. Die Deutſchen, die in Wimbledon ſo gute
Leiſtrungen gezeigt hatten, konnten nicht einen Augenblick an ihre
damalige Form anknüpfen.
Der Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten hat an den
Deutſchen Radfahrerverband unterm 31. Juli a. c. ein Schreiben
gerichtet, in welchem er feſtſtellt, daß der Deutſche
Radfahrerver=
band bei den Deutſchen Kampfſpielen 1934 in Nürnberg —
zahlen=
mäßig und durch ſportliche Leiſtungen — in hervorragender Weiſe
an dem Gelingen dieſer unvergeßlichen Tage Anteil
genom=
men hat.
Dieſe Anerkennung des Reichsſportführers hat in
Radfahrer=
kreiſen lebhafte Genugtuung hervorgerufen, denn die deutſche
Radfahrerſchaft — geeint im großen Deutſchen Radfahret=
Ver=
band — darf ſich mit Recht als wichtiges Glied im Sportleben des
neuen Deutſchlands betrachten.
Es trifft deshalb nicht zu, wenn von verſchiedenen Seiten —
anſcheinend aus Unkenntnis — die unzutreffende Behauptung
auf=
geſtellt wird, die Radfahrervereine gälten nicht als Sportvereine
im Sinne der Verfügung des Heſſiſchen Staatsminiſteriums vom
20. Mai 1934.
Es ſei vielmehr ausdrücklich feſtgeſtellt, daß die Deutſche
Rad=
fahrerſchaft in der Fachgruppe 12 im Reichsſportführerring dem
Reichsſportführer unterſteht und demgemäß alle dem Deutſchen
Radfahrer=Verband angehörigen Radfahrervereine — in
Darm=
ſtadt ſind es der Radfahrerverein Darmſtadt und der Darmſtädter
Radſport=Club — als Sportvereine im Sinne obiger Verfügung
gelten.
Reichsſender Frankfurt
Kaſſel, Trier, Freiburg 251.
Frankfurt: Sonntag, 12. Auguſt
6.16: Bremen: Hafenkonzert. — 8.15: Zeit, Nachr., Wetter. —
— 8.45: Choralblaſen.
9.00:
8.25: Stuttgart: Gymnaſtik.
945: Deutſches Schatzkäſtlem: Die
Kathol. Morgenf
ier.
— 11.00:
ſchöne Meluſine. — 10.15: Stunde des Chorgeſangs.
Hanau: Weihe des Ehrenmals für die Gefallenen des Weltkrieges.
11.30: Rudolf G. Binding lieſt aus ſeinem Gedichtband „Stolz
und Trauer”
12.00: München: Mittagskonzert. — 13.00: Mittagskonzert auf
Schallplatten. — 14.00: Magdeburg:
Europaſchwammmeiſterſchaf=
ten 1934 in Magdeburg.
14.30: Stuttgart: Kinderſtunde. —
15.00: Stunde des Landes.
1600: Wiesbaden: Das Staatl. Kurorcheſter Wiesbaden. Ltg.:
Mu=
ſikdirektor Irmer — 18.00: Kaſſel: Das erſte Dampfſchiff der
Welt auf der Fulda Papin der Entdecker der Dampfkraft in Kaſſel.
18.35: Konzert.
19.00: Heldenmette. Eine Hörfolge. — 20.00: Sport. — 20.15:
— 22.00: Leip=
Köln: Abendkonzert. Ingrid Larffen=Quartett.
zig: Radweltmeiſterſchaften 1984. Endkampf der Flieger.
22.20: Zeit, Nachr. — 22.30: Hamburg: Funkbericht von den
internationalen deutſchen Tennismeiſterſchaften. — 23.00: Berlin:
Nachtkonzert. — 24.00; Lucia di Lammermoor. Oper in 4 Akten
von Donizetti.
Frankfurt: Montag, 13. Auguſt
5.45: Stuttgart: Choral, Zeit, Wetter. — 5.50 u 6.15: Gymnaſtik.
6.50: Wetter. — 6.55: Frühkonzert.
6.40; Zeit. Meldungen
—
— 8.15: Stuttgart: Gymnaſtik.
8.16: Waſſerſtand, Wetter.
0.06: Nachr. — 10.30: Nur Trier: Eigene Sendung. —
11.00: Werbekonzert. — 11.40: Meldungen. — 11.50:
Sozial=
dienſt.
12.00; Baden=Baden: Symphonie= und Kurorcheſter. — 13.00;
— 13.20: Stuttgart:
13.10: Nachr.
Zeit, Saardienſt, Nachr.
Schallplatten — 13.50: Zeit, Nachr.
Deutſche Volkslieder au
14.40: Heſe
.
9: Nur Kaſſel: Nachr —
14.00: Funkſtille.
15.30: Wetter. — 15.35: Wirtſchaftsbericht.
Volkslieder.
15.50: Zeit Wrtſchaftsmeldungen.
16.00; Bad Wildungen: Nachmittagskonzert. — 17.30: Eike von
Repkow, der Künder deutſchen Rechtsempfindens. Zwiegeſpräch.
18 00: Stunde der
17.45: Mandohnen= und Gitarrenmuſik.
Jugend: Feſtgefahren — was nun? — 18.25: Funkſtille. —
18.45” Meldungen. — 18.50: Das Leben ſpricht!
19.00: Balladen von Carl Loewe. — 19.30: Saar=Umſchau. —
— 20.00:
19.30: Die Grubenſicherheit im Saargebiet. Geſpräch.
Zeit, Nachr — 20 10: Unterhaltungskonzert. — 22.00:
Funk=
ſtille — 22.20: Zeit, Nachr. — 22.45: Nachr., Wetter, Sport.
23.00; Hamburg: Nachtmuſik. — 24.00; Stuttgart: Nachtmuſik.
Deutſchlandſender
Welle 1571.
Deutſchlandſender: Sonntag, 12. Auguſt
6.10: Tagesſpruch. — 6.15: Bremer Freihafenkonzert. — 8.00:
Stunde der Scholle. — 8,55: Deutſche Feierſtunde: Heilige
Sehnſucht. — 9.35: K. Jelitto: Naturgärten auch im Kleinen=
— 10.05: Berlm: Wekter. — 10.10: Funk=
9.45: Funkſtille.
— 11.00: Am Sonntag=
10.20: Sperrzeit.
ſtille.
morgen. Gedichte von Fritz Woike. — 11.15: Seewetterbericht,
11.30: Benjiamino Gigli ſingt. (Schallpl.). — 11.50: Glückwünſche.
12.00: Hamburg: Das Funkorcheſter. Ltg.: Adolf Secker. — Dazw.
12.55: Zeitzeichen. — 14.00: Reichsſendung: Europa=Schwimm=
Meiſterſchaften 1934 in Magdeburg. — 14.30: Kinderfunkſpielet
Der Wolf und die ſieben Geislein. — 15.15: Eine Viertelſtunde
Schach — 15.30: Kleine Stücke großer Meiſter (Schallpl.). —
16.00: Breslau: Funkorcheſter. Ltg.: Riſchka. — 18.00:
Unter=
haltungsmuſik der Kapelle Ferdy Kauffmann.
19 45: Norwegiſche Kammermuſik. — 20.30: Zum 75. Geburtstag
des Dichters Knut Hamſun: „Munken Vendt.” Eine nordiſch=
Romanze. — 22.30: Königsbg.; Unterhaltungsmuſik Ltg.: Wilcken.
Deutſchlandſender: Montag, 13. Auguſt
5.45: Hamburg: Wetter. — 5.50: Nachr. — 6.00: Berlin:
Gymnaſtik. — 6.15: Tagesſpruch. — 6.20: Hamburg: Frühkonzert,
800: Sperrzeit.
In einer Pauſe (gegen 7.00): Nachr.
8.45: Leibesübung für die Frau. — 9.40: Elſe Vorwerk: Die
Hausfrau als Käuferin und Verbraucherin. — 10.00: Nachr. —
10.10: Deutſches Volkstum: Ein Gohgericht. Hörſpiel. — 10.,50:
11.15: Seewetterbericht.
Schulfunk: Körperliche Erziehung.
11.30: Funkſtille. — 11.55: Wetter.
12.00: Breslau: Stadtorcheſter Bunzlau. Ltg.: Muſikdirektor Arndt.
12.55: Zeitzeichen. — 13.00: Schallplatten: Sätze aus Sinfonien.
14.00: Sperrzeit.
Anſchl.: Wetter. — 13.45: Nachr.
14.45: Glückwünſche und Programmhinweiſe. — 15.00: Wetter
Börſe. — 15.15: Für die Frau: Blumen — unſere tägliche
Freude. — 15.40: Werkſtunde für die Jugend: Flugzeugmodellbau.
16.00: Stuttgart: Philharmon. Orcheſter. Ltg.: W. Hahn — 17 25:
Bücherſtunde: Der märkiſche Wanderkamerad. —
17.40: Wie
muß eine deutſche Zeitung ausſehen? — 18.00: Die Ernte. Ein
Kranz von Ernteliedern und Erntegedichten. — 18.50: Zeitfunk.
18,55: Das Gedicht; anſchl.: Wetter.
19.00: Wenn wir marſchieren. Lieder und Märſche. Der
Mat=
kowſki=Sturm. — 19.45: Europaſchwimmeiſterſchaften 1934 in
Magdeburg. — 20.00: Kernſpruch.
Anſchl.: Kurznachr —
20.10: Zeitfunk. — 20.15: Muſik aus dem tauſendjährigen Dom
zu Quedlinburg. (Aufn.). — 21.15: Stuttgart: Triumph des
Barocks. Das Schloß in Bruchſal. — 22.00: Wetter=, Tages=
und Sportnachr. — 22,25: Glück ab! Deutſchlands beſte
Segel=
flieger erzählen von ihren Erlebniſſen. — 22.45: Seewetterbericht.
23.00: München; Unterhaltungsmuſik. Lta.: Bruno Aulich.
Wetterberichl.
Ausſichten für Sonntag: Wechſelnd wolkig mit Aufheiterung,
mäßig warm, einzelne ſchauerartige Niederſchläge, um Weſten
drehende Winde.
Ausſichten für Montag: Weiterhin wechſelhaftes Wetter.
Nummer 221
Die Preſſeſtelle des Landesarbeitsamtes teilt mit:
Im Zuſammenhang mit der Einſchränkung bzw. der
vorübergehen=
den Einſtellung von Notſtandsarbeiten ging die Zahl der
Not=
ſtandsarbeiter von Anfang bis Ende Juli um 5300 zurück.
Trotz=
dem nahm die Zahl der Arbeitſuchenden um weitere 600 ab.
Die=
ſer Erfolg iſt um ſo bedeutſamer, als er die weitere
Aufnahme=
fähigkeit der freien Wirtſchaft deutlich erkennen läßt. Die
Arbeits=
ämter vermittelten 15 150 Arbeitſuchende in dauernde und 8278 in
kurzfriſtige Beſchäftigung. Der Beſchäftigungsſtand im
Metall=
gewerbe konnte nicht nur gehalten, ſondern im Verhältnis zur
allgemeinen Entwicklung weſentlich verbeſſert werden. Auch in
der chemiſchen Induſtrie, im Spinnſtoffgewerbe, im Nahrungs=
und Genußmittelgewerbe, ſowie im Gaſt= und
Schankwirtſchafts=
gewerbe und bei den häuslichen Dienſten ergab ſich ebenfalls eine
weitere Abnahme der Arbeitsloſigkeit. Im Baugewerbe nahm
infolge der Beendigung der mit Reichsmitteln geförderten
In=
ſtandſetzungsarbeiten die Zahl der Arbeitsloſen zu. Im Auguſt
wird ſich die Zahl der Notſtandsarbeiter wieder in
nennenswer=
tem Umfange erhöhen laſſen.
Ende Juli wurden insgeſamt 147 912 Arbeitsloſe gezählt.
Gegenüber dem gleichen Stichtag des Vorjahrs beträgt die
Ab=
nahme der Zahl der Arbeitsloſen rund 116 000 oder 43.9 Prozent
gegenüber Ende Januar 1933 rund 185 000 oder 55,5 Prozent.
Von den am 31. Juli vorhandenen 147 912 Arbeitsloſen
er=
hielten 21 411 Arbeitsloſen= und 46 657 Kriſenunterſtützung.
Anerkannte Wohlfahrtserwerbsloſe wurden insgeſamt 52 147
gezählt, davon
tren 6153 Frauen. Die Zahl der
Notſtandsarbei=
ter ging von 2:
508 auf 17 207 zurück; darunter befanden ſich
1997 Perſonen, denen die Unterſtützung gemäß Abſchnitt I §
Ziffer 7 des Geſetzes vom 1. Juli 1933 weitergezahlt wurde.
Im Deutſchen Frauenarbeitsdienſt wurden in der dritten Dekade
des Monats Juli 581 Mädchen beſchäftigt.
Die Förderung des Monats Juni mit rund 52 000 To. iſt im
Juli gehalten worden. Im Monat Juli iſt durch erhebliche Aus=
und Vorrichtungsarbeiten bei einigen Gruben die Förderung
zu=
rückgeblieben, doch dürfte der Monat Auguſt ſchon die Auswirkung
dieſer Arbeiten bringen. Der Abſatz iſt weiger geſtiegen um ca.
4000 To. und betrug im Monat Juli 59 000 To. Die kräftige
Er=
holung veranſchaulichen die nachſtehenden Zahlen:
Abſatz
Förderung
1. Halbjahr. 1933 . 116 725 To.
131 265 To.
1933 221870 To. 233 788 To.
2. „
1934 . . 268 984 To. 301 224 To.
1. „
Die Geſamtförderung des Jahres 1933 mit rund 339 000 Tonnen
dürfte Ende Auguſt ſchon erheblich überſchritten ſein. Der
Geſamt=
abſatz des Jahres 1933 von 365 000 To. war Ende Juli mit 360 000
To. ſchon faſt erreicht. Die Haldenbeſtände ſind nunmehr auf rd.
149 000 To. heruntergegangen, gegenüber den Höchſtbeſtand von
250 000 To. Ende Februar 1932. Die Belegſchaftszahlen betrugen:
t 1932: 58
*ig
1933:
er Stand. Janua
804 Mann, Juli 1933: 1343 Mann. Januar 1934: 1600 Mann,
Juni 1934: 2100 Mann. Die im Programm der großzügigen
Auf=
ſchlußarbeiten vorgeſehenen Rohrarbeiten ſind im Gange.
Die Indexziffern der Großhandelspreiſe vom 8. Auguſt. Die
Indexziffer der Großhandelspreiſe (1913: gleich 100) ſtellt ſich für
den 8. Auguſt auf 100,1; ſie iſt gegenüber der Vorwoche (99,7)
um 0,4 Prozent geſtiegen. Die Kennziffern der Hauptgruppen
lauten: Agrarſtoffe 99,8 (plus 0,5 Proz.), induſtrielle Rohſtoffe
und Halbwaren 92,4 (plus 0,2 Proz.), induſtrielle Fertigwaren
115,3 (plus 0,1 Proz.).
Die ländlichen Genoſſenſchaften am 1. Auguſt. Nach der
Sta=
tiſtik der Reichshauptabteilung III des Reichsnährſtandes waren
am 1. Auguſt 1934 vorhanden: 19 123 Spar= und Darlehenskaſſen,
4075 Bezugs= und Abſatz=, 7576 Molkerei=, 607 Viehverwertungs=
554 Eierverwertungs= 327 Obſt= und Gemüſeverwertungs=, 416
Winzer=, 5615 Elektrizitäts=, 879 Dreſch=, 208 Maſchinen= 448
Waſſerleitungs=, 742 Viehzucht, 330 Weide= 1365 ſonſtige
Genoſ=
ſenſchaften, zuſammen 42 265 ländliche Genoſſenſchaften. Dazu
kommen noch 111 Zentralgenoſſenſchaften.
Bewegungen der Unternehmungen im Juli. Im Juli 1934
wurden vier Aktiengeſellſchaften mit zuſammen 2,8 Millionen
RM. Nominalkapital gegründet, ferner wurden 28
Kapital=
erhöhungen um zuſammen 6,5 Mill. RM. vorgenommen und 73
Kapitalherabſetzungen um zuſammen 85 Mill. RM. 50
Aktien=
geſellſchaften mit einem Nominalkapital von 16 Mill. RM.
wur=
den aufgelöſt, darunter drei wegen Konkurseröffnung. Der
Kurs=
weri der gegen Barzahlung, im Juli ausgegebenen Aktien betrug
6,4 Millionen RM. Ferner wurden im Juli d. J. 186
Geſell=
ſchaften mbH., 1029 Einzelfirmen und Perſonalgeſellſchaften und
238 Genoſſenſchaften gegründet. Aufgelöſt wurden 485
Geſell=
ſchaften mbH. (darunter 111 von Amts wegen gelöſcht). 957
Einzelfirmen und Perſonalgeſellſchaften (darunter 133 von Amts
wegen gelöſcht) und 181 Genoſſenſchaften.
Treibgas, für den deutſchen Kraftverkehr. Die
Reichsregie=
rung bemüht ſich bekanntlich ſehr um die Förderung der Deckung
des Mineralölbedarfs aus einheimiſcher Erzeugung. Dies iſt aber
nur zu einem Bruchteil möglich, weil der Schwelung und
Hydrie=
rung doch immer noch Grenzen gezogen ſind, und auch durch
Boh=
rungen vorläufig nur ein niedriger Hundertſatz der erforderlichen
Mineralölmenge gedeckt werden kann. Die Praxis hat nun
ge=
zeigt, daß neben den flüſſigen Brennſtoffen — Benzin, Benzol,
Alkohol, Gasöl — auch die gasförmigen Treibmittel zu dieſem
Zweck herangezogen werden können, gibt doch das Gas die idealſte
Form der Verbrennung. Das hat dazu geführt, u. a. auch die in
den Nebenproduktebetrieben des Ruhrbergbaues anfallenden und
verfügbaren Gaſe als Motortreibſtoffe zu verwenden. Wie wir
erfahren, trägt man ſich innerhalb des Ruhrbergbaues mit dem
Plan, das Kokereigas in großem Umfange zu zerlegen und die ſo
gewonnenen hochwertigen, metanhaltigen Gaſe als Treibſtoffe
nutzbar zu machen. Die Wirtſchaftlichkeit der Erzeugung und der
Verwendung läßt allerdings inſofern noch zu wünſchen übrig, als
die Beförderung der Gaſe an den Ort des Verbrauchs noch der
Verbilligung bedarf. Sowohl das hohe Gewicht der Stahlflaſchen
aks auch die beſtehenden Frachtſätze erſchweren den Abſatz in
einem unzuläſſigen Maße. Es iſt gelungen, das
Stahlflaſchen=
gewicht durch Aenderung der Flaſchenkonſtruktion erheblich zu
ver=
ringern, doch behindert die Druckgasverordnung vorläufig noch
die Auswertung; eine Abänderung iſt beantragt worden.
Weitere erhebliche Zunahme der italieniſchen Weinausfuhr.
Die Ausfuhr italieniſcher Faßweine iſt in den erſten 5 Monaten
des Jahres 1934 beträchtlich geſtiegen, und zwar iſt gegenüber
dem gleichen Vorjahreszeitraum mengenmäßig eine Zunahme um
26,7 Prozent, wertmäßig um 24,4 Prozent eingetreten. Dies iſt
umſo beachtenswerter, als bereits im Jahre 1933 eine erhebliche
Steigerung der Ausfuhr feſtgeſtellt werden konnte. Selbſt die
Ausfuhr des von der Kriſe noch nicht beeinflußten Jahres 1929
war übertroffen worden. 1933 betrug der Geſamtwert der
italie=
niſchen Weinausfuhr trotz ſtark geſunkener Preiſe 124,5 Millionen
Lire, das ſind mehr als 2 Proz. des Wertes der geſamten
italieni=
ſchen Ausfuhr.
Auf dem Weinheimer Schweinemarkt am 11. Auguſt waren
zugeführt 428 Stück; verkauft wurden 383 Tiere. Bei amtlichen
Preisnotierungen koſteten Milchſchweine das Stück 6—12 RM.,
Läufer=das Stück 14—28 RM. Marktverlauf: gut.
Die Frankfurter Wochenſchlußbörſe eröffnete zunächſt
etwas zögernd, hatte aber eine durchaus freundliche Tendenz. Bei
den Banken waren zahlreiche kleine Kauforders des Publikums
eingetroffen, die ſich gleichmäßig auf den Aktien= wie auf den
Rentenmarkt verteilten. Das Intereſſe ſchien bei Eröffnung ſich
mehr dem Aktienmarkte zuzuwenden, an dem ſich durchſchnittliche
Kursbeſſerungen von ¼—1 Prozent einſtellten, während die
variablen Rentenpapiere kaum eine Veränderung aufwieſen. Die
freundliche Tendenz begründete man in der Hauptſache mit den
in der vergangenen Woche mit verſchiedenen Ländern
abgeſchloſ=
ſenen Wirtſchaftsabkommen; daneben lagen einige günſtige
Groß=
bankberichte ſowie Mitteilungen einiger Induſtriegeſellſchaften vor.
Am Montanmarkt ſetzten Harpener 1½ Proz., Ilſe Genuß ¼
Pro=
zent, Rheinſtahl und Phönix ſowie Stahlevrein bis ½ Prozent
höher ein, während Rhein. Braunkohlen ½ Prozent nachgaben.
Farbeninduſtrie zeigten bei mittlerem Geſchäft einen Gewinn
von ½ Prozent. Elektroaktien lagen, ſoweit ſie anfangs zur Notiz
zent, Rheinſtahl und Phönix ſowie Stahlverein bis ½ Prozent
anzogen. Von Auslandsaktien zeigte ſich Intereſſe für Chade,
Lit. A—C gewannen 1½, Lit. D 2 RM. Zellſtoffpapiere ſetzten
bis 88 Prozent, Zement Heidelberg und Deutſche Linoleum je /
Prozent und AG. für Verkehrsweſen ½ Proz. höher ein.
Schiff=
fahrtspapiere lagen behauptet. Am Rentenmarkt ſtellten ſich
Alt=
beſitz auf etwa 95—95¼ (95), ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen
auf 94—94½ (94). Kommunal=Umſchuldung und RM.=Anleihen
lagen bei kleinem Geſchäft voll behauptet. Am
Auslandsrenten=
markt waren Mexikaner durchweg etwas feſter. Im Verlaufe
ſchrumpfte das Geſchäft ziemlich zuſammen, da neue Aufträge nicht
Die
mehr einliefen und die Kuliſſe deshalb Zurückhaltung übte.
Grundſtimmung blieb aber freundlich und auch die Anfangskurſe
konnten ſich meiſt gut behaupten; nur hier und da ergaben ſich
geringprozentige Abſchwächungen. Von den ſpäter zur Notiz
ge=
kommenen Werten ſind beſonders Montanaktien zu erwähnen, die
überwiegend bis 1 Prozent höher lagen. Am Rentenmarkt war
der Umſatz auch im Verlauf beſcheiden bei vollkommen
unver=
änderten Kurſen. Es notierten Altbeſitz 95, Stahlvereinbonds
79½ und Reichsbahn=VA. 112½ Prozent. Kommunal=
Umſchul=
dung lagen ebenfalls unverändert, auch ſpäte Schuldbücher lagen
bei 94—94½ Prozent ohne Veränderung. Etwas lebhafteres
Ge=
ſchäft hatten Auslandsrenten, beſonders Mexikaner; daneben
waren Rumänen, Ungarn und Türken beachtet, ferner
Oeſterrei=
cher. Schweizer Bundesbahn=Anleihen waren etwa 2 Proz. höher
geſucht.
Darmſtädter Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 11 Auguſt
(pro Pfund bzw. Stück bzw. Bündel in Pfg.): Karotten 4—5,
Gelberüben 8—10, Roterüben 10—12, Spinat 20, Römiſchkohl 12
bis 15, Rotkraut 15, Weißkraut 10—12, Wirſing 12—15,
Stangen=
bohnen 25—30, Buſchbohnen 15, Wachsbahnen 20, Erbſen 30—35,
Zwiebeln 10, Knoblauch 60, Tomaten 15, Endivienſalat 10—12,
Kopfſalat 10—12, Salatgurken 5—30, Einmachgurken 90—130
(Hundert), Blumenkohl 30—60, Rettich 5—10; Frühkartoffeln 5
bis 6; Pfirſiche 15—28, Brombeeren 20—25, Preißelbeeren 32—35,
Mirabellen 12—20, Reineclauden 8—12, Tafeläpfel 15—18,
Wirt=
ſchaftsäpfel 6—15, Falläpfel 4—5, Tafelbirnen 12—22,
Wirt=
ſchaftsbirnen 8—15, Zwetſchen 12—15, Trauben 35, Zitronen 5,
Bananen 35; Süßrahmbutter 150, Landbutter 130—140,
Weich=
käſe 20—25, Handkäſe 4—12, friſche Eier 9—12; Rehe 50—110,
Hühner 80. Gänſe 90, Tauben 50 und 60, Hahnen 100,
Ziegen=
fleiſch 50: Rindfleiſch friſch 56, Kalbfleiſch 70. Schweinefleiſch 80
bis 85, Dörrfleiſch 100, Wurſt 80, Hackfleiſch 64.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe. Die feſte Stimmung im
Frankfurter Eiergroßhandel hielt während der ganzen Woche an.
Das Angebot iſt allgemein knapp. Neben den nur geringen
Zu=
fuhren von deutſchen Eiern, ſind auch Holländer und Flandern
kaum am Markt. Für die angelieferten Mengen wurden daher
höhere Forderungen glatt bewilligt, ſo daß die Preiſe weiter
an=
zogen. Größere Veränderungen nach oben dürfen indeſſen in
der nächſten Zeit nicht zu erwarten ſein, da ſchließlich die
Reichs=
ſtelle über genügende Beſtände von Kühlhauseiern verfügt, um
damit einer unerwünſchten Preisſteigerung entgegenzuwirken. Der
Abſatz an den Konſum war bisher noch gut, zumal die
Erhöhun=
gen im Kleinhandel noch nicht überall eingetreten ſind. Die
Ver=
kaufspreiſe des Großhandels an den Kleinhandel ſtellten ſich in
Pfg. pro Stück frei Frankfurt a. M wie folgt: Deutſche
Marken=
eier Kl. S. 10—10,25, Kl. a) 9,5, Kl. b) 8,75—9, Kl. c) 8—8,25,
Kl. d) 7,50—7,75; Holländer Kl. S. 10—10,25, Kl a) 9,5, Kl. b)
5; Flandern Kl. S. 9,75. Kl. b) 8,50.
9—‟
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe. Das Angebot in
deut=
ſcher Butter war ſehr knapp, insbeſondere vermißt man
weiter=
hin ausreichende Mengen in der beſten Qualität, wogegen
min=
dere Qualitäten reichlicher vorhanden ſind. Holländiſche Butter
konnte nur in kleinen Mengen eingeführt werden, da die
Ueber=
nahmeſcheine infolge der Knappheit an beſter deutſcher Butter
bereits jetzt ſchon reſtlos aufgebraucht ſind. Das Geſchäft war
lebhaft und es könnte weit mehr Ware verkauft werden, wenn
das Angebot entſprechend wäre. Die Preiſe haben teilweiſe
wei=
ter leicht angezogen. Die Großhandels=Verkaufspreiſe an den
Kleinhandel wurden in dieſer Woche wie folgt feſtgeſetzt: Deutſche
Markenbutter 143—145, deutſche feine Molkereibutter 140—142,
Landbutter 120—125, holländiſche Markenbutter 143—145 RM
pro 50 Kilo frei Frankfurt a. M. Im jeweiligen Höchſtpreis iſt
der Aufſchlag für ausgeformte, alſo gepackte Ware, enthalten.
Die Vereinigte Stahlwerke AG., Düſſeldorf, legt jetzt ih
erſten Abſchluß nach der Reorganiſation des Konzerns, der Fu
mit den Gründerfirmen und der Ausgründung der Betriebsgeſ
ſchaften, der Oeffentlichkeit vor. Es kann vorweggenommen u
den, daß die vorgenommene Bereinigung ohne Kapitalſchnitt
ſammen mit den günſtigen Auswirkungen der Beſſerung der de
ſchen Eiſenkonjunktur und den Bilanzerleichterungen, die ſich
der Abwertung der amerikaniſchen Währung beim Schuldenſte
ergeben, ſchon gute Erfolge gezeitigt und der Geſamtkonzern zu
fellos begonnen hat, wieder rentabel zu arbeiten. Kennzeichn
für die Entwicklung des Berichtsjahres und ſeines Ergebni
war die inzwiſchen durchgeführte Umſtellung des
Geſamtun=
nehmens in betrieblicher und kapitalmäßiger Hinſicht. Die
triebsgeſellſchaften werden über ihr Ergebnis, erſtmalig abſch
ßend mit dem 30. September 1934, geſondert Bericht erſtatt
In der Zeit vom Januar bis März 1934 erhöhte ſich die Ste
kohlenförderung gegenüber den gleichen Monaten des Vorjak
auf 4,44 (3,81) Mill. To., die Rohſtahlerzeugung auf 975 755
(605 753), die Geſamtzahl der Arbeiter und Angeſtellten ein
der induſtriellen Beteiligung auf 131 654 (116 150) und die Lo
und Gehaltsſumme auf 67,99 (52,59) Mill. RM. Dieſe Entv
lung, die die Wiederinbetriebnahme einer Reihe ſtillgelegter
triebe, vor allem der Hütte Ruhrort=Meiderich, ermöglichte u
in erſter Linie auf die ſtarke Zunahme des inländiſchen Abſa
zurückgeführt. Es wird aber betont, daß trotz aller ſich aus
Währungsverhältniſſen ergebenden Schwierigkeiten auch der A
landsabſatz ſowohl im Steinkohlenbergbau, wie vor allem
den Eiſen= und Stahlerzeugniſſen ganz weſentlich
geſt=
gen iſt. Mengenmäßig betrug die Steigerung der deutſchen A
fuhr insgeſamt vom erſten Halbjahr 1933 zum erſten
Halbjah=
rund 10 Prozent. Die Zunahme der Steinkohlenausfuhr 13 9
zent, die der Ausfuhr von Walzerzeugniſſen 44 Prozent. Dieſe
portſteigerung wird auf die immer ſtärker ausgebaute Regel
der Abſatzverhältniſſe durch Verkaufsverbände zurückgeführt,
durch internationale Abmachungen gleichzeitig die Eiſenweltme
preiſe im Durchſchnitt um etwa ein Goldpfund heben konnten.
gleich ſchwieriger werden die Ausfuhrverhältniſſe für die E
verarbeitende Induſtrie beurteilt.
Bei der Betrachtung des Ziffernwerkes ergibt ſich die Unn
lichkeit eines Vergleiches der Abſchlußzahlen mit denen frühe
Jahre, zumal auch zuletzt für das Geſchäftsjahr 1930/31 eine
lanz vorgelegt wurde. Für das Geſchäftsjahr 1933/34 ergibt
ein Gewinn von 8,58 Mill. RM., der zuſammen mit dem Gewi
vortrag der alten Gelſenkirchener Bergwerks=AG., die bei
Fuſion die aufnehmende Geſellſchaft war, in Geſamthöhe von 1
Mill. RM. vorgetragen werden ſoll.
In der Bilanz ſind nach dem Abgang der Anlagen
Eſſener Steinkohle die geſamten Anlagen mit 969,76 Mill.
bewertet. Die Beteiligungen ſtehen mit 371,72 Mill. RM
Buche, darunter die Betriebsgeſellſchaften mit 104,50, die A
wohnungsgeſellſchaften mit 77,77, die Stahlverein GmbH.
Bergbau= und Induſtriewerte, Berlin, mit 20,0 und ſonſtige
teiligungen mit 169,45 Mill. RM. In die Stahlverein=Gn
ſind die Beteiligungen, die nicht organiſch mit dem Unterneh
verbunden ſind, eingebracht; dazu gehören vor allem die Be
ligungen an der Eſſener Steinkohle, der Demag, den Böh
Stahlwerken in Zürich und der Gewerkſchaft Hürtherberg.
ſonſtigen Beteiligungen umfaſſen Bergbau=Unternehmungen
Verkaufsvereinigungen (Ruhrgas AG., Concordia Bergbau,
zolverband uſw.), Rohſtoffgeſellſchaften, Hüttenwerke (Friedr
hütte, Geisweider Eiſenwerke, Ruhrſtahl AG., Deutſche Edel
werke), Handelsgeſellſchaften (Raab=Karcher, Heinr. Aug. Sch
Thyſſen=Rheinſtahl uſw.), Schiffahrts= und Verkehrsgeſellſche
und andere Unternehmungen. Vorräte waren in Höhe von
Mill. am Bilanzſtichtag noch nicht von den Betriebsgeſellſche
übernommen. Unter dem Umlaufsvermögen erſcheinen ſonſt
Steuergutſcheine, Wertpapiere. Anſpruch an Eſſener
Stein=
auf Obligationslieferung, Beſtand an ausgegebenen, aber
nicht getilgten Anleihen mit 47,33, Hypothekenforderungen
„59, für Tilgungs= und Zinſendienſt bereitgeſtellte Beträge
8,91, Forderungen an Konzerngeſellſchaften mit 221,96, an
ſtige Schuldner 32,62, Wechſel mit 32,66, Bankguthaben, Kaſſe
Schecks mit 8.50, nominell 2,24 Mill. RM., eigene Aktien mit
uf der Paſſivſeite iſt das Grundkapital nach Abzug der 84
V
RM. eigenen Aktien, die für die noch nicht abgewickelte 6pro
Dollar=Notes=Anleihe hinterlegt ſind, zunächſt nur mit 541
Mill. RM. ausgewieſen, da die weitere Kapitalerhöhung
10,531 auf 560,0 Mill. RM. erſt am 20. April 1934 eingetre
worden iſt. Die von der Gelſenkirchener Bergwerks AG.
nommene Reſerve beträgt 76,26 Mill. RM., während die geſat
Rückſtellungen mit dem hohen Betrag von 319,89 Mill. RM.
ſcheinen.
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Die deutſche Rohzinkerzeugung ſtellte ſich, wie der Metalbu
Geſamtvertretung der deutſchen Metallwirtſchaft, Berlin,
Grund der Berechnungen des Statiſtiſchen Bureaus der
Me=
geſellſchaft AG., Frankfurt a. M., mitteilt, im Juli 1934 auf
To. gegen 5618 To. im Juni,
Beim Rheiniſch=Weſtfäliſchen Kohlenſyndikat wird die Um
auf Verkaufsbeteiligung für den Monat Juli 1934 mit 4,19
Vormonat 4,15) RM. erhoben. Unter Berückſichtigung des
lagefreien Teiles der Verbrauchsbeteiligung ſtellt ſich die Um
je Tonne Abſatz auf Verebrauchsbeteiligung auf 3,09 (im
monat 3,10) RM.
ter and Harionalbanr Särmſtast, Bliiat B4t
Frankfurter Kursbericht vom 11. Auguſt 1934.
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„Gr. IIp. 1934
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6% Dtſch. Reichsanl.
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6%Thüringen v. 27
6% Dt. Reichsbahn
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5% Dt. Reichspoſ
Schätze. . . . .. . ."
Dtſch. Anl. Ausl.
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„ „ (Neubeſitz!
Deutſche
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bietsanleihe .. . .
6%Baden=Baden.
6%Berlin .. .b.24
2 Darmſtadt . .
6%Dresden.. b. 26
6% Frankfurt a.
Schätze v. 29
„ v.26
OMainz. ....
68Mannheim v. 27
68München v. 21
6%Wiesbaden v. 28
6%Heſſ. Landesbk.
6% „ Goldoblig.
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2.2
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75.7
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Rhein. Hyp.=Bk.
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Lig.=Pfbr.
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Gritzner=Kahſer.
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Hafenmühle Frkft.
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Motoren Darmſtadt
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Rh. Braunkohlen..
Elektr. Stamm
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Roeder, Gebr. .."
Rütgerswerke ....
Salzbetfurth Kali.
Salzw. Heilbronn.
Schöfferhof=Bind.
Schramm, Lackfbr.
Schuckert, Elektr.
Schwartz, Storchen
Siemens &. Halske
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Südd. Zucker=A. G.
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Ver. Ultramarin .. 1:
Voigt & Haeffner.
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Zellſtoff Waldhof. *
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Allg. Dt. Creditanſt.
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
onntag, 12. Auguſt 1934
Nr. 221 — Seite 11.
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Nachdruck verboten.
dann eilte er zurück und ſtieg in die Kabine. Die vielen
Bank=
die er zurückerhalten hatte, hielt er noch in der Hand, nach= timer gar nicht; endlich wagte er es, den Blick auf das Mädchen
verſtaute er ſie in ſeiner Hoſentaſche. Er hatte noch nicht
genommen, als das Flugzeug über den Raſen zu fegen
be=
das Toſen der Motore wurde zu einem betäubenden Don=
Latimer mußte ſich feſthalten, bis er ſpürte, daß ſich das
Flug=
in der Luft befand.
die Maſchine hing mit den gewaltigen Flügeln in der Luft,
die Landſchaft zog hinweg wie eine Landkarte, das Meer
ent=
nd, eine Ebene entrollte ſich, in die Flüſſe, Orte, Berge,
Wäl=
ingezeichnet waren, eine Spielzeugeiſenbahn kroch tauſend
r dief über die Schienen. Ein großes Rad, das ſich nicht
e, hing neben dem Kabinenfenſter.
ir hatte ſich in die Nähe des Mädchens geſetzt und ſah ſich in
Zabine um, wie um deren Einrichtung in Augenſchein zu
en. Es war ein eleganter Salon mit einem Dutzend elegan=
5eſſel. Die Reiſegeſchwindigkeit betrug, wie einem
Fahrt=
r zu entnehmen war, über zweihundert Stundenkilometer.
n Paſſagier ſtand eine Anzahl großer Tüten zur Verfügung,
4 nach Benutzung aus dem Fenſter zu werfen hatte; ein W. C.
vorhanden, ein Kellner war da, nur die Notbremſe fehlte.
mußte eben ohne Notbremſe auskommen.
latimer vertrieb ſich die Zeit damit, die Paſſagiere zu
be=
en. Ein fahler Jüngling, deſſen Nerven nicht in Ordnung
n, nahm Tabletten gegen Luftkrankheit ein und ſtopfte ſich
ekugeln in die Ohren. Es war eine Bridgepartie zuſtande
imen, die Spieler ſpielten ganz wie im Wirtshaus und
be=
en nicht einmal, wenn das Flugzeug in ein Luftloch geriet.
korpulente Dame, die ſo ausſah, als wenn ſie ſich überakl
alles beſchweren würde, beſchwerte ſich darüber, daß ſich an
nur ein kaltes Büfett befand, während andere Flugzeuge
richtige Küche mit ſich führten. „Sie dürfen hier nicht
rau=
wandte ſie ſich empört an einen Mann, der an einer kalten
rre ſog und in der Tat große Luſt hatte, ſie anzuzünden.
Die Leute und die Einrichtung der Kabine intereſſierten
La=
zu richten. Wer war ſie? Von der Seite her muſterte er ſie von
ihren Schuhen aufwärts bis zu ihrem blonden Scheitel; ſie war
ein Mädchen von eigenartiger, herber Schönheit. Eine ähnliche
Schönheit hatte er noch nicht geſehen. Es war ein Abenteuer, ſie
nur zu betrachten. Eine Schönheit, der man verfiel, wenn man
ſie nicht mied. Dieſes Mädchen mußte man meiden. So, gerade
ſo, ſtelle ich mir Lydia vor”, dachte er. Ja, gerade ſo ſah Lydia aus,
die Heldin ſeines Dramas.
Auf einmal warf ſie ihm einen ſtrengen Blick zu, als verbäte
ſie es ſich, fortwährend von ihm fixiert zu werden, da ſchloß
La=
timer die Augen, anſcheinend vor äußerſter Müdigkeit. Eine ganze
Weile überlegte er, was Gralla denn veranlaßt hatte, in das
Zimmer dieſes Mädchens einzudringen. Als ex die Augen wieder
öffnete, hatte ſie ſich in ein Zeitungsblatt vertieft.
Ihre Schuhe, ihr Kleid aus Flamiſol, ihre Handſchuhe aus
weißem Schweinsleder verrieten, daß ſie großen Aufwand trieb.
Mit beſonderer Gründlichkeit, muſterte er ihre Schuhe. Solche
Schuhe gab es in den gewöhnlichen Geſchäften nicht zu kaufen;
aus den Schuhen allein ließ ſich ſchließen, daß dieſes Mädchen eine
Dame war, eine junge Dame der Geſellſchaft, die auf dem Lido
Tango tanzte. Hatte ſie nun einen reichen Freund, oder einen
großzügigen Papa?
Als ſie die Lektüre beendet hatte und die Zeitung weglegte,
konnte Latimer kaum der Verſuchung widerſtehen, ſie anzureden.
Es war ihr aber anzuſehen, daß ſie keinen Wert darauf legte, ein
Geſpräch mit ihm zu führen. So ſchön ſie auch war, ſie ſchien allen
Abenteuern abgeneigt.
Auf ihren Knien lag das Köfferchen, das ihn beſonders
inter=
eſſierte, ein kleiner koketter Koffer mit Verſchlußriemen. Er
beob=
achtete, daß ſie die Verſchlußriemen löſte und das Schloß öffnete —
in der gleichen Sekunde ſetzte ſein Herzſchlag aus. Er ahnte, was
jetzt geſchehen würde, er ſah alles ſchon voraus und hatte ſich nicht
getäuſcht.
Latimer riß den Blick von ihr los. Die Zähne
zuſammenge=
biſſen, ſtarrte er aus dem Kabinenfenſter. Von der Ebene war
nichts mehr zu ſehen, die Maſchine flog über einer dichten
Wol=
kendecke dahin, einzelne weiße Wolkenfetzen ſegelten vorüber, eine
wogende Landſchaft aus Wolken. Sekundenlang vernahm er nichts
als den dumpfen Singſang der Propeller. Er erwartete einen
Schrei, einen Ausruf zu vernehmen.
Es erfolgte kein Schrei. Er ſah wieder hin und wurde
plötz=
lich vollkommen ruhig, das Mädchen, ſaß wie verſteinert. Jetzt
war ſie nicht mehr ſchön, jetzt ſah ſie nicht mehr wie Lydia
aus=
der Glanz ihrer Augen war ganz erloſchen. Ihr Mund ſtand halb
geöffnet, und ihr Blick flackerte.
„Iſt Ihnen etwas zugeſtoßen?”, flüſterte Latimer.
Sie faßte ſich an die linke Bruſt, wie um ihr Herz, das wild
klopfte, zu beruhigen. Mit einem gläſernen Blick ſah ſie ihn unter
Tränen an.
„Was iſt es? Kann ich Ihnen helfen?”, drang er in ſie.
„Ja, ich brauche jemand, der mir hilft”, entgegnete ſie raſch
und wiſchte ſich energiſch die Tränen aus den Augen. „Bitte,
hel=
fen Sie mir!“
„Was iſt geſchehen? Bitte, reden Sie! Sagen Sie mir alles!”
Sie hatte ſich gefaßt, ihr Geſicht war nur noch verwundert,
und ihr Mund lächelte ein wenig ſchief. „Hören Sie, ich bin
be=
ſtohlen worden. Ich ſtelle es eben feſt.”
„Haben Sie Ihren Koffer genau durchſucht? Vielleicht
täu=
ſchen Sie ſich”, erwiderte er und wunderte ſich, daß er immer
ruhiger und ruhiger wurde. Er war einfach nicht mehr fähig, ſich
zu erregen.
„Ich täuſche mich nicht. Das Köfferchen enthielt meine
Wert=
ſachen, es iſt leer. Was macht man da? Was muß ich tun? Raten
Sie mir!“
„Ich rate Ihnen, ſofort nach Venedig zurückzukehren. Mit
dem nächſten Flugzeug!”
„Geht nicht! Ich habe in Berlin zu tun.”
Niemand beachtete die beiden, die ſich erregt beſprachen. Die
Bridgeſpieler hatten gerade ein großes Spiel, in dem es hart auf
hart ging, und der Mann mit der kalten Zigarre hatte ſich zu
ihnen geſellt. Die korpulente Dame beſchwerte ſich über den Lärm,
den die Spieler vollführten. Dem fahlen Jüngling aber war trotz
der Tabletten, die er eingenommen hatte, übel.
(Fortſetzung folgt.)
Hauptſchriftleitung: J. V.: Max Streeſe.
Verantwortlich für Politik u. Wirtſchaft: J. V. Andreas Bauer; für Feuilleton Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe;für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Sport: J. V.: Dr. C. H. Quetſch;
für „Die Gegenwart
Cagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle ſämtlich in Darmſtadt.
D. A. VII. 34. 22394, Druck und Verlag: 2. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Redaktion: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
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Was iſt ein Wald? Das müßte kein echter Deutſcher
er auf dieſe Frage nicht mit einer beſinnlichen oder
ſchwär=
hen Erklärung antwortete. Der Begriff Heimat iſt ja für
ntrennbar mit der Vorſtellung von Cannendickichten und
enhainen, Eichenſchlägen und Kieferforſten verbunden, den
n. Revieren gehört unſere Liebe. Aber das darf uns nicht
n, die Dinge auch einmal ganz nüchtern und praktiſch zu
hten. Dann ſtellt ſich nämlich heraus, daß der Wald noch
anderes iſt, und zwar, als Gegenſtand der Forſtwirtſchaft,
rieſige Holzerzeugungsanlage. Meiſtens wird.
Bedeutung unterſchätzt. Denn gewöhnlich gibt es
über=
e Geſichter, wenn man der Wahrheit gemäß berichtet, daß
tſchland von allen europäiſchen Ländern, mit Ausnahme
unds, den größten Waldbeſtand hat (rund ein Viertel
8 Bodens iſt damit bedeckt), und daß etwa jeder
zigſte Volksgenoſſe ſeinen Erwerb aus
Beſchäftigung mit Holz zieht.
Dok iſt, ſo ſeltſam das klingen mag, auch in der
Gegen=
noch immer derjenige Nohſtoff, von deſſen Beſchaffenheit
m wenigſten wiſſen.
ES iſt leicht einzuſehen, warum die Holzforſchung viel
ſchwie=
ein muß als etwa die Metallkunde. Stahl, Kupfer, Meſſing.
dermögen wir in ihrer Suſammenſetzung wunſchgemäß zu
be=
en. Holz wird aber nicht „gemacht”, ſondern wächſt,
Dar ſo längſam, daß unter Umſtänden die Generation, die
Laume pflanzte, das Holz nicht mehr erntet. Einen
Noh=
mit ſolchen Eigengeſetzlichkeiten, der unter Umſtänden auch
zebt” und „arbeitet”, nachdem er bereits für Bau= und
wecke Verwendung gefunden hat, gibt dem Cechniker
derſtändlich viele Rätſel auf.
Sttan wird deshalb dem von vielen Seiten erhobenen
Ver=
nach baldiger Errichtung eines deutſchen Holz=
2Augsinſtitutes nur zuſtimmen können. Selbſt die
LDeidenem Nahmen auf unſeren forſtlichen Hochſchulen be=
Dolzforſchung hat bisher ſchon wenigſtens ſoviel er=
* Laß wir heute in der Lage ſind, die Holzarten einiger=
AuI ihre techniſche Brauchbarkeit hin zu vergleichen. Und
lich erfreulicherweiſe herausgeſtellt, daß die deutſchen
Rlefern, Buchen, Fichten uſw. in den wichtigſten
Eigen=
e” hren ausländiſchen Verwandten durchaus
eben=
tig ſind
2ie unwirtſchaftlichſte Form der Holzverwertung iſt
jeden=
e der Brennholznutzung. Viel wichtiger iſt ſchon die Ver=
wendung als Bauſtoff. Balken, Bohlen, Bretter und Dielen,
aber auch Grubenholz, Eiſenbahnſchwellen, Maſten und Pfähle
werden daraus hergeſtellt. Dieſe Verarbeitungszweige haben wir
ebenſo wie die Herſtellung von Möbeln allerdings bereits von
unſeren Vorfahren übernommen. Neu ſind die techniſchen
Fort=
ſchritte, die man in den letzten Jahren mit Bezug auf die
Ver=
beſſerung des Materials für die geſteigerten techniſchen
An=
ſprüche hat erreichen können. Man weiß heute z. B. die
Ser=
reißfeſtigkeit geleimter Hölzer bis umdas Sehnfache
zu ſteigern, indem man ſie vorher mit Natronlauge
be=
handelt. Der Nachteil der leichten Brennbarkeit, der Holz
gegenüber anderen Bauſtoffen anhaftet, wird dadurch
über=
wunden, daß man die Bäume in lebendem Suſtande mit „dünner
Giftſuppe”, d. h. mit beſtimmten Laugen, tränkt, die durch den
Saftſtrom in alle Sellen weitergeleitet wird, und eine allmähliche
Verſteinerung herbeiführt. Dieſe „Vergütung am
leben=
den Stamm” kann auch in anderer Abſicht erfolgen, indem man
Farbſtoffe zuführt. Mit dieſem Verfahren erhält man
natur=
gefärbte Hölzer in allen erdenklichen Schattierungen, die an
Schönheit vielen exotiſchen Hölzern gleichkommen, ſie ſogar oft
übertreffen. Eine Erhöhung der Seſtigkeit wird durch die
Metalliſierung des Holzes herbeigeführt. Das kann
allerdings nicht am Baum geſchehen, ſondern mit vorbereiteten
Holzſtücken, die unter ſtarkem Druck geſchmolzenes Metall
zu=
geſetzt erhalten. Die Schmelzflüſſigkeit dringt in alle Hohlräume
ein, und es bildet ſich ein Werkſtoff, deſſen Eigenſchaften zwiſchen
denen von Holz und Metall liegen. Er läßt ſich hobeln, ſägen,
drehen und fräſen und iſt ſowohl für den Architekten als auch
für den Maſchinenbauer (z. B. für Neibungslager) wertvoll.
Das Ausſehen — natürliche Saſerung mit Metallglanz — iſt
eigenartig und äſthetiſch anſprechend.
Die Sperrholzherſtellung iſt derartig weit entwickelt, daß
man heute Sourniere erhält, die nur noch 0,2 bis o,4 Millimeter
dick ſind. Auf Papier oder Stoff geleimt, kann dieſes Holz
gerollt oder mit der Schere geſchnitten werden,
ohne daß es ſplittert: es dient zum Erſatz von Holzvertäfelung
als Capete. Steinholz wird für Sußböden gebraucht, die
vollkommen fugenlos und ſchwämmſicher ſein ſollen, ohne die
Kälte von wirklichem Stein= oder Sementfußboden zu beſitzen.
Man erhält es durch die Verarbeitung von Holzmehl, das mit
Chlormagneſium und Magneſit vermiſcht und — wie der
Kohlen=
ſtaub zur Preßkohle — darauf zu Platten geſtampft wird.
Alle dieſe gewiß ungewöhnlichen Veredelungsverfahren
tre=
ten aber an Bedeutung zurück hinter den Saubereien der Holz=. Dieſes Blatt Seitungspapier z. B. iſt ja
nichts anderes als ein Stück umgewandeltes Sichtenholz.
Her=
faſert und gemahlen, mit Lauge gekocht und mit Chlor gebleicht,
paſſiert es ſchließlich nach mancherlei Leidensſtationen als
Sell=
ſtoffbrei die heißen Walzen, unter derem Druck es ſich zu Papier
formt. Würden wir heute noch immer ausſchließlich auf Hadern=
(Lumpen=) Papier angewieſen ſein, wäre die Welt vermutlich
nicht nur um das moderne Seitungsweſen, ſondern auch um einen
guten Ceil der Bucherzeugung ärmer. Die Holzchemie iſt
da=
mit am kulturellen Leben maßgeblich beteiligt. Sie hat auch
weitere Annehmlichkeiten gebracht. Der kunſtſeidene
Strumpf, der ein ſchönes Frauenbein ſchmückt, der
Klei=
derſtoff, die Herrenkrawatte — ſie alle ſind in der
Hauptſache ebenfalls aus jenem Sichtenholz=Sellſtoffbrei
ent=
ſtanden. Die Viskoſe, wie der Ausgangsſtoff der künſtlichen
Seide heißt, macht nur einige Sonderbearbeitungen durch, ehe
der ſchimmernde Saden daraus geſponnen werden kann, der
nach=
her mit Web= und Wirkſtühlen ſich zu den begehrten modiſchen
Dingen formt.
Indeſſen wird der unternehmende Menſchengeiſt immer
kühner. Was die mittelalterlichen Alchimiſten in ihren Gewölben
auf der Suche nach dem Stein der Weiſen trieben, verblaßt
gegen die Wirklichkeit, die aus Holz Nahrungsmittel
erzeugt. Wir dürfen ſtolz darauf ſein, daß es ſich dabei um eine
deutſche Entdeckung handelt. Der Nobelpreisträger, Prof.
Bergius, dem wir auch die Kohleverflüſſigung
ver=
danken, iſt der geiſtige Vater jenes Verfahrens, mit dem man
aus gewöhnlichem Brennholz und ſeinen Abfällen Subſtanzen
gewinnt, die eine auffallende Verwandtſchaft mit Craubenzucker
aufweiſen. Im Laboratorium der erſten deutſchen
Holzzucker=
ſabrik zu Mannheim=Rheinau kann der Beſucher köſtliche
Bonbons zu koſten bekommen, von denen er hinterher zu
ſeiner Ueberraſchung hört, daß ſie aus — Kiefernhol;
eniſtanden ſind, freilih erſt durch ſinnreiche chemiſhe
Aif=
ſchließung. Es klingt allerdings zunächſt etwas avſchreckend,
wenn man erfährt, daß dazu das Holz mit hochkonzentrierter
Salzſäure behandelt werden muß, um die Selluloſe (clſtoff) in
Zucker zu überführen. Die Säure wird aber wieder völlig
ent=
fernt, nachdem ſie ihre Arbeit geleiſtet, d. h. den unverdaulick en
Zellſtoff in genießbare Kohlehydrate, die als wichtige chemiſche
Bauſteine auch in der Stärke und im Mehl ſowie den meiſten
Nahrungsmitteln vorkommen, umgewandelt hat.
Sunäe ſt freilich wird nur die Herſtellung kollehydratreicher
Futtermittel aus Holz betrieben. Der Ueberſchuß unſerer
Wäl=
der kommt uns alſo erſt auf dem Umweg über Schweilte= und
Geflügelmaſt zugute. Aus einem Seſtmeter Holz im
Werte von 5 bis 10 Mark ſind etwa 40S Kilogr amm
dieſer Futtermittel mit dem Nährwert der Gerſte zu
gewinnen. Die Wertſteigerung des Nohſtoffes durch dieſe
Ver=
odelung kann man auf das 10— bis 15fache veranſchlagen.
Doch auch trinken kann man Holz, ſeitdem ein Verfahren
ausfindig gemacht worden iſt, aus dem Holzzucker durch
Ber=
gärung Alkohol herzuſtellen. Die Vorfreude den
likör=
begeiſterten Seitgenoſſen muß hier allerdings gedämpft werden,
Nicht zu Schnäpſen und ähnlichen Stärkungen wird man
der=
einſt, wenn dieſer Fabrikationszweig erſt in ganz großem
Maß=
ſtabe aufgezogen ſein dürfte, den gewonnenen Alkohol
ver=
arbeiten, ſondern vermutlich zu Creibſtoff für Motoren,
den wir viel dringender gebrauchen und bisher noch immer vom
Ausland beziehen müſſen.
Man ſieht, der deutſche Wald iſt mehr als eine Sierde der
Landſchaft: er iſt eine Hoffnung für unſer geſamtes
Wirtſchafts-
leben.
Karl Kaſper.
z2/12. Auguſt 1934
[ ← ][ ][ → ]VERGLEICHE EINES PH0TOGRAPHEN
Niemals ſeit den Cagen des alten
Griechen=
lands waren die Frauen ſchöner als heute,
„Eine reichlich allgemein gehaltene
Behaup=
tung”, mag man im erſten Augenblick ſagen.
doch ein Studium der Porträts der
Vergangen=
heit wird ihre Wahrheit beſtätigen.
Verglei=
chen wir die Geſichtszüge, die die Bilder der
alten Meiſter verewigt haben, mit denen einer
ſchönen, modernen Frau! Während die
weib=
lichen Schönheiten der vergangenen Seiten zwar
ihre „Naſſe” in den edelgeformten Stirnen und
der regelmäßigen Linienführung der Naſe
zei=
gen, iſt der Mund meiſt ausdruckslos, oft zu=
Jammengekniffen und das Kinn unausgebildet
und abfallend. Gewiß, vielfach ſind ihre
Ge=
ſichtszüge ebenmäßig und anſprechend, kurzum
im wahrſten Sinne des Wortes „maleriſch”,
aber mit verſchwindend geringen Ausnahmen
fehlt ihnen jede perſönliche Note.
Wie ganz anders die Bilder der Frauen von
heute! Der Mund zeigt ausdrucksvoll
ge=
ſchwungene Linien, das Kinn Feſtigkeit und
ausgeprägte Form. Woher dieſer Wandel?
Naſenrücken und Stirn ſind ererbte
Naſſen=
merkmale, aber Mund und Kinn der äußerlich
ſichtbare Ausdruck von Perſönlichkeit und
Charakter. Mund und Kinn ſind nur in ihren
Anſätzen erblich, ihre endgültige Geſtalt wird
ihnen vom Leben verliehen. Perſönlichkeit und
Charakter! Nur beim Zuſammentreffen
außer=
gewöhnlicher Bedingungen — Krimhild,
Jung=
frau von Orleans—ſchuf das Leben des
Alter=
tums die Verhältniſſe, unter denen ſich ein
eigener Perſönlichkeitscharakter der Frau
ent=
wickeln konnte. Meiſt warde der Frau das
Necht zu einem eigenen Leben überhaupt
ab=
geſprochen. Auf der einen Seite hatte ſie häu= im meilenweiten Cann, klaffte der uralte Bau,
fig ausgeſprochen männliche Arbeiten zu
ver=
richten, während ſie auf der anderen Seite—
in Frankreich z. B. in beſonders ausgeprägtem
Maße — nichts als ein entzückendes Spielzeug
für den Mann darſtellte. Kein Wunder, daß
unter dieſen Umſtänden auch der ſogenannten
ſchönen Frau der Vergangenheit der innere
Glanz der Perſönlichkeit fehlte. Die
erſtaun=
lich hohe Anzahl von — im wirklichen Sinne
des Wortes — ſchönen Frauen, denen wir in
der Jetztzeit begegnen, iſt tatſächlich einer
Le=
bensauffaſſung zu verdanken, die es der Frau
ermöglicht, ſich auf den ihr von der Mutter
Natur zugewieſenen Gebieten ein eigenes Leben
zu geſtalten. Vor noch nicht einem
Menſchen=
alter galt ein Ausſehen von kranker Hartheit
als unentbehrliche Sutat zu den Neizen einer Griff, haſtdunichtgeſehen, jeden in eine alte
„vollendeten” Frau. Ein Mädchen, das auch
nur die kleinſten Anzeichen von Perſönlichkeit
zeigte, wurde ſehr ſchnell von ihren Eltern und
guten Freunden belehrt, daß ſie ſchwach, zart
und unbedeutend ſein müßte, da das allein der
Eitelkeit des Mannes ſchmeichele. Nie war
der Mangel an Ausdruck auf den Bildern
weiblicher Schönheiten daher auch größer als
auf den Portäts jener Cage!
Wieviel erzählen uns dagegen die Bilder
der modernen Frauen von ihrem Leben und
ihrer Perſönlichkeit! Erzählen uns eine
Ge=
ſchichte von friſcher Luft, Sonnenſchein, Sport,
vernünftiger Nahrung, geſunder Häuslichkeit,
Mutterglück uſw. Abgeſehen von dem
beſeel=
teren Ausdruck, den ihre Bilder wiedergeben,
zeigen die heutigen Frauen infolge ihres
natur=
gemäßeren Lebens auch eine rein körperliche
Höherentwicklung, die in Erſtaunen ſetzt. So iſt
die Frau heutzutage erheblich größer und in
angemeſſenen Proportionen in den Schultern
und in der Caille beträchtlich kräftiger als ihre
Vorgängerinnen gebaut. Ein intereſſanter
Be=
weis dafür bot ſich mir ſelbſt voriges Jahr.
Ich hatte für ein geſchichtliches Werk ein
Frauengewand aus dem Anfang des 18.
Jahr=
hunderts zu photographieren, und wählte zu
dieſem Sweck ein im Jahre 1710 getragenes
Frauenkleid, das ich in einem Muſeum
auf=
ſtöberte. Su meiner unangenehmen Überraſchung
Hermann E
Siolzenbers ODff1LIa
Im Mai war es — da fuhr Sturmwehen
in die beſchauliche Nuhe der Samilie Neinecke.
Am Nand der felſigen Schlucht, vom
Schwarz=
grün hochgewachſener Schlankfichten umſchattet,
ſeit Jahrzehnten von Notröcken bewohnt. Vier
Junge zählte heuer das Geheck; noch niemals
waren ſie geſtört worden, ſpielten ſie draußen
in der Mittagsſonne vor der Hauptröhre.
Ein=
mal nur hatte die Fähſe, voller mütterlichen
Behagens neben ihren Jungen liegend, von
eifriger Slohjagd aufgehorcht. Doch ließ ſich
Verdächtiges nicht vernehmen.
Aber am nächſten Morgen erſchraken die
Jungen, als nicht, wie ſonſt die Mutter, mit
einem Junghaſen, einem Bündel von Mäuſen
oder auch dem geſtohlenen Haushuhn zu Bau
fuhr, ſondern ein krummbeiniger kleiner Hund
mit gefährlich ſtruppigem Bart ſie wütend
an=
kläffte, in die Keulen biß und einen nach dem
anderen ans Cageslicht zwang, wo ein raſcher
Milchkanne beförderte, gegen deren
Metall=
wand kein noch ſo verzweifeltes Beißen und
Kratzen half. Drei der kleinen Strauchritter
bekam ein Cierpark zum Geſchenk, einer blieb
bereitete es mir die größten Schwierigkeiten,
ein Modell aufzutreiben, dem dies Kleid paßte.
Faſt allen war das Gewand zu klein und
beſon=
ders: zu eng in der Caillel Uebrigens begegnen
wir der gleichen körperlichen Höherentwicklung
auch bei den Männern. Der
Durchſchnitts=
mann von heute könnte ſich nur mit Mühe in
eine der Nitterrüſtungen, die ſeine Vorfahren
mit Leichtigkeit trugen, hineinzwängen. Sie
wäre ihm an allen Ecken und Enden zu klein!
Bei den Frauen macht ſich dieſe
Höherentwick=
lung ſchon in einem verhältnismäßig kleinen
Seitraum deutlich bemerkbar. So iſt
beiſpiels=
weiſe die heutige Generation feſtſtellbar größer
ſchon als die vorige, und nähert ſich immer
mehr dem griechiſchen Schönheitsideal von acht
Köpfen, das ſind ungefähr 1,72 Meter,
wäh=
rend die Frouen der Vergangenheit im
Durch=
ſchnitt nicht größer als 1,58 bis 1,62 waren!
Die einzigen Frauen der Vergangenheit, die
betreffs wirklicher Schönheit einen Vergleich
mit den Frauen der Jetztzeit aushalten können,
ſind die Frauen des alten Griechenland, über
deren vernunftgemäßes und würdiges Leben
uns eine reichhaltige Literatur unterrichtet und
deren Ebenbilder uns in Reliefs und Statuen
erhalten ſind. Auch für dieſes Seitalter war
es typiſch, daß der Srau die Möglichkeit zu
einem eigenen Leben auf den ihr natürli
Gebieten gegeben war. Ein
denn auch der Welt für Jahr!
Perſon der Helena von Croja
gangenheit nicht wieder
erreichte=
ideal ſchenkte.
In der Gegenwart allerding
ſchöne Helena, wenn ſie wieder zur Erde
zu=
rückkehrte, eine große Anzahl würdiger
Niva=
linnen um den Schönheitspreis finden; ihre
Gegenwart würde kaum ſonderliches Aufſehen
hervorrufen, denn in Geſicht und Geſtalt wäre
ſie nur eine von vielen.
Sind alſo die Frauen der heutigen
Genera=
tion ſchöner als ihre Großmütter in der
Jugend=
zeit waren, ſo fragt man, mit den Gedanken in
die Sukunft ſchweifend: „Und ihre
Enke=
linnen? Wird man von ihnen mit Necht das
gleiche ſagen?” Ich glaube: ja. Jedenfalls
wird dieſe günſtige Entwicklung ſo lange
an=
halten, als den Frauen innerhalb vernünftiger
Grenzen das Recht auf ein eigenes und ihrer
Natur gemäßes Leben gelaſſen wird.
Und wenn wir Menſchen von heute in 100
Jahren abermals zur Erde kämen, dann
wür=
den wir wohl allzu oft beim Anblick einer Frau
verzückte Worte murmeln, ähnlich denen, mit
welchen Homer die Schönheit der Helena
be=
ſang: „Sie ſchreitet wie eine Göttin und hat
das Ausſehen einer Königin !”
B. P.
in der Förſterei. Hier, wanderte er in einen
Swinger, wo in der Ecke eine große Hundehütte
ſtand; in dieſe flüchtete er.
In den erſten Cagen kam er nicht aus der
Hütte heraus, hatte Heimweh nach der Mutter,
nach dem Bau, nach der Freiheit. Im Stroh
verkroch er ſich, wenn man draußen „Vöſſing
rief, und die Sörſterskinder ihm Leckerbiſſen,
Fleiſch, geſchoſſene Sperlinge oder ein
Schäl=
chen Milch reichen wollten. Erſt nach geraumer
Seit, aber nur während der Nacht, ſtillte er
ſeinen Hunger Allmählich aber wurde er
zutrau=
licher, man durfte ihn ſtreicheln, und er begann,
auf ſeinen Namen zu hören.
Die Reiſe ins Blaue
Von Max Marſchall.
Als der Cag der Abreiſe anbrach, fühlte
Dr. Wendland erſt, wie überarbeitet und nervös
er geworden. Die wiſſenſchaftliche Arbeit, die
ihn monatelang an das Laboratorium gefeſſelt,
war dem Abſchluß nahe, aber eine
Unter=
brechung ſeiner aufreibenden Cätigkeit, war
unbedingt nötig. Er h. te ſich alſo einen kurzen
Urlaub bewilligt um friſche Kraft zu ſammeln.
Als Wendland ſein nicht zu umfangreiches
Gepäck in den Koffer gelegt und jeſen
ge=
ſchloſſen hatte, fiel ihm plötzlich ein, daß er
keinerlei Pläne far ſeine Neiſe gemacht, ſich
kein Siel geſetzt hatte und keine Ahnung hatte,
wohin ſeine Fahrt eigentlich führen ſollte. Er
ſrand eine Weile verdutzt, dann lachte er laut,
rief ſeine Haushälterin und verabſchiedete ſich.
„Und wohin geht denn die Reiſe, Herr
Dok=
tor?” fragte Frau Schmidt. „Das weiß ich noch
nicht, in’s Blaue hinein!” rief Wendland
fröh=
lich, „auf Wiederſehn in vierzehn Cagen!”
Am Fahrkartenſchalter fragte er den
Be=
amten: „Nach welchem Ort haben Sie Ihre
letzte Fahrkarte verkauft?‟ Als der Beamte
ihn erſtaunt anſah, lächelte Wendland ihm zu
und ſagte: „Ja ja, geben Sie mir bitte eine
gleiche Karte, wie Sie zuletzt verkauft haben.”
„Na ſchön”, meinte der Mann hinter dem
Fenſter, „mir ſolls recht ſein; hier: Dritter,
Hannover, der Sug fährt in zehn Minuten.
Wendland ſtieg mit erleichtertem Gemüt zum
Bahnſteig empor; er kannte Hannover nicht,
es wäre ihm aber auch gleich geweſen, wenn er
nach Krotoſchin oder Meſeritz hätte fahren
müſſen. Er wurde beinahe fröhlich bei dem
Ge=
danken an ſeine Fahrt ins Blaue.
Als er in ein Naucher=Abteil ſtieg, laßen
dort in drei der Ecken ſchon Neiſende, zwei
ältere Herren und eine Dame, anſcheinend nicht
ſehr jung, mit kurzgeſchnittenem Haar und
Swicker auf der Naſe, in einer illuſtrierten
Seit=
ſchrift leſend. Mit höflichem Gruß ſetzte ſich
Doktor Wendland ihr gegenüber in die freie
Ecke. Bald darauf ſetzte ſich der Sug in
Be=
wegung nahm ſich aus ſeinem Koffer das
mit=
genommene Buch, zündete ſich eine Sigarre an
und verſuchte trotz des lebhaften Geſprächs der
Herren ſich in ſeine Lektüre zu vertiefen; nach
einer Weile gab er es auf und ſchaute aus
halb=
geſchloſſenen Augen auf die Dame ihm
gegen=
über, die mit einem ſilbernen Füllbleiſtift
an=
ſcheinend mit der Löſung eines Kreuzworträtſels
beſchäftigt war. Die Art= wie die Dame den
Stift hielt, zwiſchen Ning und kleinem Finger,
fiel ihm auf, er erinnerte ſich, vor nicht langer
Seit denſelben ſilbernen Schreibſtikt in derſelben
ungewöhnlichen Handhabung geſehen zu haben,
er dachte eine Seitlang nach, ſein ermüdetes
Ge=
hirn reagierte aber nicht und ſo gab er das
Grübeln über dieſe unweſentliche Sache auf und
döſte mit halbgeſchloſſenen Augen vor ſich hin,
bis der Schaffner ihn auſſchreckte.
Aus der Bemerkung des Beamten bei der
Billettkontrolle hörte er, daß ſein Gegenüber
ebenfalls bis Hannover reiſte. Nach einer Weile
richtete er zum erſten Mal das Wort an die
Dame: „Verzeihen gnädiges Fräulein, ich bin
ganz fremd in Hannover, wiſſen Sie ein gutes
Hotel, das Sie mir empfehlen können?” Ohne
ihn anzublicken antwortete die Dame mit einer
leiſen Stimme: „Ich habe im Continental ein
Simmer beſtellt.” — „Dann gehe ich auch
dort=
hin”, meinte Wendland, und da er nun ins
Neden gekommen war, erzählte er von ſeinem
plötzlichen Entſchluß, ins Blaue hinein zu fahren.
Die Dame hörte höflich zu, ohne eine
Bemer=
kung zu machen und wandte ſich dann wieder
ihrer Seitſchrift zu.
In Hannover war Dr. Wendland der
Reiſe=
gefährtin behilflich, rief den Gepäckträger und
ging gemeinſam mit ihr dem Hoteldiener in
das nahegelegene Hotel nach. Als die Dame
im Empfangsbüro ihren Namen in das
Frem=
denbuch eintrug, fiel Wendland wieder die
eigen-
tümliche Art, wie ſie den Schreibſtift zwiſchen
Ning= und kleinem Finger hielt, auf. „Bitte
die Dame auf Simmer 17‟, rief der Empfangs=
Stattlich war Vöſſing herangewachſen.
er im Herbſt ſein Sommerkleid mit dem prä
tigen Winterbalg vertauſchte. Brennrot ſen
tete ſein Nücken, und ſchwärzlich getönt n
die buſchige Standarte. Er hatte jegliche
S=
vor dem Menſchen verloren, ließ ſich zum S.
zierengehen an eine leichte. Kette nehmen.
das Halsband, bedeutete ihm nichts Ungewohn
mehr. Aber völlig trauen durfte man ihm d
nicht: paßte ihm etwas nicht, ſo kam es
nicht darauf an, nach der Hand zu beißen.
ihn eben geliebkoſt hatte, und gar zu gern b
zelte er nach den Hühnern auf dem Dunghar
hin.
Es kam, wie es zu kommen pflegt: ei
Cags hatten die Kinder die Swingertür ſchle
geſchloſſen, und Vöſſing war verſchwunt
Alles Weinen nutzte nichts, er kam nicht n
der. „Das hatte ich längſt erwartet”, ſe
der Förſter. „Als ich jung war, habe ich n
ein Dutzend Füchſe im Swinger gehabt; a
1300
Wachte
P
Hi eite
ſeint 5e
NN
gebüxt ſind ſie mir alle, der Drang nach
Freiheit ſtirbt nie, und einmal findet der
fangene doch ein Loch zum Durchſchlupf
Vöſſing ließ bald von ſich hören. Nicht la
da vermißte man den Haushahn; ſeine 5
fanden ſich dicht bei der Förſterei. Der g
Bronzeputhahn, der Stolz des Hofes, erſ
eines Cages böſe zerzauſt. Sein Nad
klägliche Lücken auf, am Halſe zeigte er g
Kahlflecken und Biſſe am Bruſtanſatz,
u=
hatte lange keine Luſt mehr, im Walf
bummeln.
Ab und an ſah man den Fuchs in der 2
des Hofes. Dann ließ er die Kinder auf di
Schritte herankommen und hielt den Kopf
wie ein Hund, wenn ſie ſeinen. Namen ri
Aber für allzu große Särtlichkeiten wa
nicht zu haben, ſondern empfahl ſich eiligſt
Näherkommen. Noch einige Hühner
ſchwanden, die Hausfrau jammerte, aber
Förſter brummte: „Was ſoll er denn mad
Die Menſchen haben ihn eingeſperrt,
Mäuſefang konnte ihn ſeine Mutter nicht
ren, Gras zu freſſen hat ihm die Natur
beſtimmt, und leben will er doch, wie wir a
Aber als Vöſſing wieder einmal ein E
ſtehlen wollte, brannte der Förſter ihm
auf. Doch es waren nur feine Schrote
weſen . . .
Immerhin: ſeitdem mied Vöſſing die 5.
ſterei. Dafür machte er den Bauern an 2
des Reviers jetzt ſeine Beſuche und zhn
deren Hühnerbeſtände. Aber er war vorſit
geworden, ſeitdem es eines „Tachts oben aus”
Baumkrone heraus geblitzt und gedonnert!
während er ſich an Fleiſchreſten, die dich
dem Baum lagen, gütlich tat; ein paar 9
Schrote hatten ſeinen rechten Hinterlauf 9‟
ſo daß er fortan lahmte, und nachdem er
einer Creibjagd arg angebleit und nur
chef und wandte ſich an Doktor Wend
„Sch habe noch ein ſchönes Simmer in
zweiten Etage mein Herr?” — „Iſt mir re
ſagte Wendland, während er ſeinen Namen
trug. Eliſabeth Weimann las er, den Ne
den die Dame vor ihm eingeſchrieben
Privatiere aus Berlin.
Als er am andern Morgen, ausgerüht
weſentlich friſcher am Frühſtückstiſch ſaß,
der Kellner eine Berliner Seitung vor ihn
Wendland begann zu leſen. Plötzlich ſturz,
und las die Notiz vor ihm zum zweiten
„Alle Nachforſchungen nach dem Kaſſierer
Jarkow von der Sentralbank, der mit
Summe von etwa einer viertel Million vor
Woche flüchtig geworden, ſind bisher ve!
lich geweſen. Die Bank hat die urſprut
ausgeſetzte Belohnung von zehntauſend.
auf zehn Prozent der bei Ergreifen des. S
tigen wiedererlangten Summe erhöht. BiS
hat man, wie geſagt, keinerlei Spur gefün.
Doktor Wendland ließ das Seitungs
ſinken und blickte nachdenklich vor ſich
hilt=
erinnerte ſich: Sentralbank war die Bank
der er ſein beſcheidenes Konto hatte, er
auch ſchon in Berlin von dieſer großen Del
dation geleſen. Plötzlich durchzuckte es ihn
er blickte ſtarr auf die Seitung. Als er,
Cage vor dem Verſchwinden des Kaſſierels
Abhebung von ſeinem Konto machte, war
okilk
zper Not aus dem Keſſel ſich hatte retten
ten, wechſelte er wieder nach den großen
dern hinüber. Der ſtrenge Winter ließ
nicht notleiden, denn immer gab es aller=
Fallwild; am Seeufer fand er ein paar
plötzen oder Barſche, die von der
Eis=
rei liegen geblieben waren, und als das
jahr herankam, lernte er mit Leidenſchaft,
ſe zu fangen und konnte ſogar ab und an
Schnepfe, die hier auf der Nückreiſe aus
Süden zur Naſt eingefallen war,
über=
n.
nn lernte er noch etwas Herrliches kennen:
ar wieder Mai geworden. Vöſſing
durch=
lelte eine lückige Sichtenſchonung, die dicht
ſohem Heidekraut durchwachſen war. Da
ihm der Wind eine Witterung zu, wie er
ſch nie kennen gelernt hatte, lieblich und
zugleich, von feinſtem Wildbret. Er
ver=
faſziniert, ſog wieder genießeriſch die
hreriſche Witterung ein, ſchlich lautlos
äugte ſcharf durch das Kräutig, ſah
Braunes mit langen, ſpießförmigen
Fe=
geduckt unter einer Kleinfichte ſitzen —
öprung — eine ſtiebende Sederwolke
cke trollt triumphierend mit ſeiner Beute
annen, der nächſten Dickung zu.
gs darauf findet der Förſter die Federn
das verwaiſte Saſanengelege. „Das geht
doch nicht”, knurrt der Grünrock, „daß
vie Füchſe die brütenden Saſanenhennen
Mühe genug hat es gekoſtet, hier die
en hochzubekommen.” Noch am ſelben
ſetzte er ſich auf der großen Waldwieſe
Hier hat er faſt allabendlich einen Suchs
n ſehen, und dieſer Suchs lahmte hinten
. . . . Deshalb hatte er ihn bisher laufen
Sonne war im Sinken. Karnickel
hop=
geſchäftig auf den Wegen, die durch
ungen führten, herum, ſpäter Kuckucksruf
lte im Walde. Ein Nachtſchwalbenpaar
ſich über den niedrigen Kronen der
jun=
chonungen, der Waldkauz begann zögernd
ſeulflötenlied zu üben, von weither klang
holiſch der klagende Nuf des
Brach=
herüber.
Grünrock ſaß in guter Deckung hinter
Wachholderbuſch und beobachtete mit
ölaſe einen ſtarken Bock, der mit dem
lreh auf die Wieſe eben ausgetreten war.
arf ſich das Schmalreh vom Aeſen hoch
ugte rückwärts nach dem Waldrand zu.
erſchien gerade ein langer, gelbroter
Der Förſter hatte das Fernrohr auf
)rilling, eine Vollmantelpatrone ſtak im
lauf. Noch war es hell genug, aber der
wollte nicht näher kommen. Er mauſte
am Wieſenrand, fing ſeine Beute im
ge, wie eine Katze. Der Grünrock ſpitze
pen zum Mäuſeln, lockend klang das
bequietſch nach drüben. Neinecke wurde
kſam, lauſchte mit ſchiefem Kopf, kam
ar Meter näher, verhoffte; wieder der
Con, wieder ein paar Meter näher, und
in paar. Jetzt ſtellte er ſich auf achtzig
e breit zu dem Wachholderbuſch, hinter
r Förſter ſaß. Da blitzte es von drüben
Knall ſackte der Notrock zuſammen.
Förſter trat heran, ſein Blick fiel auf
alsbald, das er ſelbſt Vöſſing umgelegt
Den Grünrock freute es, daß ſein
ing ein ſchnelles Ende durch die Kugel
und nicht durch einen lumpigen Schrot=
F
PbOPOEERSRRAT
tige Anetdote
r Sugführer ſchnüffelt den Gang eines
wagens entlang.
bleibt ſtehen und ſchnüffelt lebhafter.
inn klopft er energiſch an die Cür eines
s, öffnet ſie und ſagt im ſtrengen Con:
Nein Herr — ich mache Sie darauf
auf=
am, daß das Nauchen im
Schlafwagen=
nicht geſtattet iſt!“
d mit Entrüſtung erwidert der Ver=
Gat denn wat denn — unn vorhin, wie
im Naucherabteil jepennt hat, da haben
ſcht jeſagt!“
ebenſchalter etwas aufgefallen: die eigen-
)e Art, in welcher der dort beſchäftigte
ker beim Schreiben den ſilbernen Stift
wiſchen Ning= und kleinem Finger, genau
geſtern ſeine Reiſegefährtin, — und war
auch der gleiche ſilberne Füllbleiſtift?
endland ließ ſeinen Kaffee kalt werden, ſo
tigte dies merkwürdige Suſammentreffen
Ledanken, er griff nach einer Sigarre und
daß er ſie in ſeinem Simmer gelaſſen
da er ohnehin ſich zu einem Ausgang
zu=
machen wollte, ſtand er auf und ging,
noch in Grübeln verſunken, die Creppe
O9ne von der Einladung des Boys am
UN Gebrauch zu machen. Er ſtieg einige
en hinauf, wandte ſich dann der vierten
N Dang zu, öffnete die Cür und prallte
Nem: „Oh Verzeihung bittel” zurück, die
leder zuwerfend. Er ſtarrte die Cür an,
T. Lummer des Simmers und las Nr. 17.
Sannte, daß er ſich in der Etage geirrt
* enllprechende Cür unter ſeinem Zimmer
E hatte. Das Simmer, das er innehatte,
ſie Nummer 77.
Drie noch, wie die Zimmertür von
TT I7 mit einem Nuck geſchloſſen wurde
Aug nachdenklich weiter nach oben:
ner 17?. Das war doch, wie er ſich er=
9as Simmer, das für ſeine
Veiſe=
relerviert war. Und was hatte er in
Im Eiltempo hat ſich das Märchenland der
Chryſanthemen im fernen Oſten, Japan, zum
modernen Staat nach europäiſchem Muſter
ge=
wandelt. Dennoch werden gewiſſe uralte
Bräuche mit Ehrfurcht feſtgehalten, darunter
vor allem die Ceezeremonie. Auch heute bildet
ſie in den Schulen ein Hauptlehrfach, und ſo
befindet ſich in jeder Schule ein Ceezimmer, in
dem all die ſchwierigen Lehren des Ceekults
gelehrt werden, der außerordentlich
vielgeſtal=
tig iſt. Es gehört in der Cat ein förmliches
Studium dazu, um alle Negeln zu erfaſſen und
o das Teezeremoniell ſicher zu beherrſchen.
Be=
ſonders von den Frauen wird dies verlangt,
nicht nur von den im Hauſe waltenden, ſondern
auch von den modernen jungen Damen, die ein
Studium oder einen Beruf betreiben.
Europäerinnen wird es ſeltſam erſcheinen,
daß „Cee ſervieren” eine Kunſt, ja ſogar ein
Kult ſein ſoll — aber es handelt ſich hierbei
nicht nur um das Darreichen des Cees, ſondern
um viel, viel mehr: um peinliches Beachten
einer Fülle von Gebräuchen, Handreichungen,
die nach ganz beſtimmten Craditionen
ausge=
führt werden müſſen — jede kleinſte
Ungeſchick-
lichkeit oder Unkenntnis würde eine ungeheure
Blamage für die Japanerin ſein, die ſich ſolcher
ſchuldig machte. Sie muß alle die zahlloſen
Regeln fü: das Seremoniell einer ſommerlichen
oder einer winterlichen Ceeſtunde, die ganz
ver=
ſchieden voneinander ſind, im Kopfe haben, ſie
muß wiſſen, daß es bei einer Ceegeſellſchaft
anders hergeht wie bei einer gemütlichen
Cee=
ſtunde zu zweien. So iſt die Speiſenfolge bei
einer Ceegeſellſchaft genau vorgeſchrieben, die
Form der Kohlen, des Beckens für die Aſche,
der Hange für das Feuer ſind vorgeſchrieben.
Beſtimmte Bewegungen gehören zum Neinigen
der Ceeſchalen, das Cuch, das dazu benutzt wird
iſt in beſtimmter Art zuſammenzufalten.
Vorge=
ſchrieben iſt alles: die Form der zahlreichen
Gefäße aus Bambus, Lack, Porzellan, die
verwendet werden, genau vorgeſchrieben iſt die
Art, mit der es zu geſchehen hat, die Geſte, mit
der dieſe oder jene Schale gereicht werden
muß. Die Anordnung der Schöpfkelle, der
Schalen, der Ceebüchſe mit dem pulveriſierten
Cee, wie er in Japan verwendet wird,
unter=
liegen beſtimmten Vorſchriften, — alles, was
„rund um den Cee” geſchieht, iſt ſtrengſtes altes
Geſetz. Keiner Japanerin wird es einfallen,
daran irgend etwas ändern zu wollen.
Getreu=
lich führen die Schüler aus, was die
Lehrmei=
ſter, die dieſes ungeſchriebene, aber ſtarre
Ge=
ſetz beherrſchen, an ſie weitergeben.
Auch in einem japaniſchen Ceehaus hat
alles ſich den Niten des Cee=Seremoniells zu
fügen. Nach beſtimmten Vorſchriften werden
der Sekunde, als er die Cür öffnete, erblickt?
Eine Geſtalt im Pyjama, das konnte Mann
oder Frau ſein, — aber die Geſtalt ſtand vor
einem Spiegel und raſierte ſich; er war ſeiner
Sache ganz ſicher: das Geſicht, das ſich iym für
den Bruchteil einer Sekunde zuwandte, war in
Seifenſchaum gehüllt und die Perſon hatte ein
Naſiermeſſer in der Hand.
Es durchzuckte ihn wie ein Blitz, die
Er=
kenntnis einer großen Entdeckung, die ihm in
den Schoß gefallen war. Schnell ging er in ſein
Simmer, zog ſich zum Ausgehen an, rief ein
vorbeifahrendes Auto und gab dem Chauffeur
auf, ihn zum Polizeipräſidium zu fahren.
Eine knappe Stunde ſpäter ſaß Wendland
wieder im Veſtibül des Hotels, als drei
unauf=
fällig gekleidete Herren hereinkamen, der eine
begab ſich zum Empfangschef und ſprach kurze
Seit mit ihm, dann gab er ſeinen Begleitern
einen Wink und dieſe ſtiegen das Creppenhaus
empor. Der Erſte wandte ſich an Doktor
Wend=
land begrüßte ihn und fuhr dann mit dem
Fahr=
tuhl nach oben. Schon nach einer
Viertel=
ſtunde kamen die drei Herren wieder das
Crep=
penhaus herab, voran der Kommiſſar, welcher
einen Koffer trug, während die zwei Beamten
zur Seite der Dame von Nummer 17 gingen.
Geſenkten Hauptes ſchritt ſie an Wendland
vor=
bei, dem Ausgang zu, vor welchem ein Auto
wartete. Der Kommiſſar war etwas zurück=
die Schuhe ausgezogen, darf man ſich hinhocken.
Europäern ſcheint dieſes zähe Seſthalten an
alter Cradition ſeltſam, und ſie verſtehen ſeinen
Sweck nicht. Dieſe ſtrenge Befolgung uralter
Geſetze liegt eben im Weſen dieſes Volkes,
bil=
det vielleicht den Schlüſſell, zu ſeinem Weſen,
das zu enträtſeln noch niemals einem
europä=
iſchen Menſchen gelungen iſt.
Nenate Hirland.
Ausgerechnet Bataten
Sie fragen mich, „warum ich nicht Lyriker
wurde. Nun, im weſentlichen hatte mein Freund
Neunkloß das Verdienſt daran.
Ich kannte den Dichter Neunkloß in jenen
Jahren, da man ſich dringend verpflichtet fühlt,
ſeinen Gefühlen ſtets auf die Vers=Füße zu
helfen. Eines Cages legte ich Neunkloß
klop=
fenden Herzens eines meiner Gedichte zur
Be=
gutachtung vor. Das Poem begann:
Schöne fremde Vögel ſingen
In den Sweigen der Batate,
Und die kühlen Waſſer ſpringen
In dem weißen Marmorbade.
Neunkloß las dieſe erſten Seilen dreimal.
War er derart ergriffen, daß er es ſofort
aus=
wendig lernte?
Dann ſagte Neunkloß: „Batate? Sie meinen
natürlich Banane.”
Ich hatte zu früh froblockt und war ein
wenig enttäuſcht. „Wie, Sie wiſſen nicht, daß
es Batate gibt?”
„Ich bin Dichter und nicht Botaniker”,
ſagte Neunkloß.
„Erlauben Sie,” antwortete ich, „daß
Ba=
taten Bataten und Bananen Bananen ſind,
dazu braucht man nicht Botaniker zu ſein. Das
gehört zur allgemeinen Bildung.”
„Quatſch”, erwiderte Neukloß kühl. „
Allge=
meine Bildung iſt eine Angelegenheit des Phi=
geblieben und wandte ſich an Doktor Wendland:
„Alles in Ordnung, Herr Doktor, bitte beſuchen
Sie mich gegen Mittag in meinem Büro.”
Wendland erſchien das Erlebnis wie eine Szene
aus einem Kinoſtück, er erhob ſich, um in der
friſchen Luft ſeine Gedanken zu ſammeln.
Der Kommiſſar begrüßte ihn mit einem:
„Gratuliere, Herr Dokter, das haben Sie gut
gemacht, übrigens ein geriſſener Junge, hat
ein=
wandfreie Papiere auf den Namen Eliſabeth
Weimann und verſuchte wohl ſo in Etappen
langſam und unauffällig nach Holland zi
kom-
men. Jedenfalls habe ich der Bank telephoniſch
Bericht gegeben, ein Direktor Eichberg iſt ſchon
unterwegs und läßt Sie bitten, ihn Nachmittag
gegen 5 Uhr im Hotel zu erwarten. Das Geld
hat die Dame Weimann übrigens bar in ihrem
Koffer mitgeſchleppt, liegt vorläufig, bis der
Direktor kommt, unter Verſchluß.”
Gegen 6 Uhr wurde ihm der Beſuch des
Direktor Eichberg gemeldet und gleich darauf
erſchien dieſer, ein freudeſtrahlender kurzer und
dicker Herr. „Vor allen Dingen im Namen
unſres Vorſtandes unſren beſten Dank für Ihre
tatkräftige Hilfe, Herr Doktor”, begann er,
„nun erzählen Sie mir mal ausführlich Ihr
Abenteuer.” Wendland berichtete von ſeiner
Reiſe ins Blaue und wie er zu ſeiner
Ent=
deckung gekommen. „Großartig!” rief der
Direktor, „eine Fahrt ins Blaue und ein Cref=
lologenverſtandes, Bataten ſind — falls es das
gibt — eine Angelegenheit des Botanikers.
Mit Gedichten wenden wir uns an das
Publi=
kum, alſo an den Normalmenſchen.”
„Sie erfreuen ſich mitnichten des Vorzugs
einer kriſtallklaren Begriffsbildung,” ſagte ich
ſehr von oben. „Publikum und Normalmenſch
ſind ebenſo wenig identiſch wie Batate und
Janane. Der Normalmenſch, dieſer
Homun=
kulus unſerer Vorſtellungswelt . . .
„Einerlei, ich würde dennoch lieber nicht
Batate ſagen”, erklärte Neunkloß mit ſtoiſcher
Nuhe. „Der Leſer iſt bekanntlich ein Kind.
Dieſes Kind wird bei Batate an einen Druck=.
fehler glauben. Im Hintergrund — ſeien Sie
verſichert, daß im Hintergrunde die Banane
ſteht.”
„Hängt — wollen Sie allenfalls ſagen. Im
übrigen: auch der wüſteſte Sgnorant muß ſeinen
Irrtum ſofort erkennen: wenn es ein
Druck=
fehler wäre, würde es nicht weiter heißen:
.. und dem weißen Marmorbade‟. Das
iſt kein Neim auf Banane.”
Aber Neunkloß war offenbar z viel
Dich=
ter und zu wenig Denker. „Crotzdem würde
ich’s äudern”, erklärte er eiſern. „Seien Sie
verſichert, Ihre botaniſch =lyriſche Vokabel=
Perle iſt dem Durchſchnittswiſſen zu entlegen.
Man wird einen Augenblick — entſchuldigen
Sie, man wird den Bruchteil eines Augenblicks
ſtutzig werden.”
„Aber wird das nicht alles zehnfach
aufge=
wogen durch die herrliche Wirkung!” rief ich.
„Batate! Hören Sie bei dieſem Wort nicht
bereits das Plätſchern der kühlen Waſſer, die
eigentlich erſt in dem weißen Marmorbade der
vierten Seile, alſo erſt ganze zei Seilen ſpäter,
zu hließen berechtigt ſind? Und außerdem,” fügte
ich beklommen hinzu, „was ſollte ich denn an
Stelle der Batate nennen?”
„Augenblick, werden wir gleich haben,” ſagte
Neunkloß mit tiefgründigem Dichter= und
Denkergeſicht: „Ein Neim auf: In dem weißen
Marmorbade? Paßt nicht vielleicht Kaskade,
das hat doch auch mit Waſſer zu tun!”
„Aber mit fremden ſingenden Bögeln genau
ſo viel mie mit Marmelade und Kalbsroulade.”
Was gab es eigentlich an Neimen, die als
Batate=Erſatz dienen könnten? Naffinade,
Handgranate, Bauernkate, Käſemade,
Klaſſe=
wade, Marinade, Sarraſate, Jobſiade,
Putz=
pomade, Wachtparade, Baſtonade, Abzahlrate
ja, ich verfügte bei kurzem Nachdenken über
ein wohl aſſortiertes Neim=Lager für eine
Un=
zahl wundervoller Gedichte! Schade, mr für
den augenblicklichen Bedarf fand ſich nichts
Konvenierendes; nichts war darunter, um ſchöne
fremde Vögel darin ſingen zu laſſen!
„Crotzdem,” erklärte Neunkloß ausdrücklich,
„trotzdem müſſen ſie von der Batate los! Wer
ſich genötigt ſieht, auf dem Umweg über das
Konverſations=Lexikon zum Genuß eines
lyri=
ſchen Gedichts zu kommen, der . . ."
„Herr Neunkloß,” unterbrach ich im tiefſten
verwundet, „Herr Neunkloß, für ſolche
Men=
ſchen ſind meine Gedichte nicht beſtimmt,
meine nicht!”
Auf einmal hatte Neunkloß Brockhaus,
Band 1, Aſuncion bis Blazowa, in der Hand,
und dann las er das Niederſchmetternde:
Ba=
tate, ſüße Kartoffeln, die ſtärkereiche Knolle
von „Spomoea batatas”, iſt als Kartoffelerſatz
für außertropiſche Gebiete ungeeignet, da ſie
ſich nicht lange hält, doch werden Dörr=
Bata=
ten zum Export hergeſtellt.” Und Neunkloß
fügte hinzu: „Vögel, die in den Sweigen einer
Kartoffelknolle ſingen? Mein Herr, das geht
über die dichteriſche Freiheit! Wollen Sie nicht
doch ein literariſches Kompromiß ſchließen und
ſich — ſagen wir: auf Comate einigen: Etwa
folgendermaßen:
In den Schrebergärten reifen
Kohl, Kartoffeln und Comate.
Aufgeregte Spatzen keifen
Auf des Saunes Paliſade.
„Meinetwegen!” erklärte ich zerknirſcht.
„Ich übertrage das geiſtige Eigentum an meinen
Verſen auf Sie. Copyright by Neunkloß.
Lyri=
ſches liegt Ihnen beſſer als mir.”
Matthäus Becker.
fer ins Schwarze, denken Sie Herr Doktor, das
Geld iſt beinahe noch vollzählig vorhanden, iſt
ſchon ſichergeſtellt. Ich gratuliere, die
Beloh=
nung beträgt rund fünfundzwanzigtauſend Mark,
ich werde veranlaſſen, daß dieſe Summe Ihrem
Konto bei uns gutgeſchrieben wird, abzüglich
einer kleinen a donto=Sahlung, die Ihnen für
Ihre weitere Fahrt ins Blaue wohl nicht
un=
willkommen ſein wird!”. Mit dieſen Worten
legte er ein Bündelchen Hundertmarkſcheine vor
Wendland auf den Ciſch. „So, nun laſſen Sie
uns unten eine gute Flaſche Wein zuſammen
leeren.”
Als die Flaſche Wein ausgetrunken, der
Direktor die Angelegenheit mit dem Hotel
ge=
ordnet und ſich verabſchiedet hatte, ſaß
Wend=
land in Gedanken verſunken in ſeinem
Klub=
ſeſſel. Er dachte an ſeinen etwas verrückten
Gedanken mit dieſer Neiſe ins Blaue und was
nun daraus geworden, er war jetzt Inhaber
eines kleinen Vermögens, er fühlte an ſeine
Caſche, in der die zehn Hundertmarkſcheine
ſteckten, und erblickte im Geiſte die blauen
Augen der lieben blonden Käthe, die dort in
ſeinem Heimatſtädtchen ſeit drei Jahren auf ihn
und das Glück wartete. Das Glück war
ge=
kommen, alſo wozu ins Blaue weiterreiſen,
wenn die blauen Augen lockend winkten?
Morgen in aller Frühe wollte er zu dem lieben
Städtchen in der Altmark.
Im Weſterwald
Von Hans Walter Wohmann.
Die wirtſchaftlichen Verhältniſſe auf dem
DDeviſenmarkt haben auch ihr Gutes, und zwar
in doppelter Hinſicht. Einmal ſpornen ſie die
deutſchen Wiſſenſchaftler und Erfinder an, die
Mittel und Wege zu ſuchen, um uns vom
Aus=
land weitgehend unabhängig zu machen, dann
veranlaſſen ſie auch deutſche Volksgenoſſen, die
früher nur zu bereitwillig ihr Geld in das
Aus=
land trugen, in der deutſchen Heimat erſt
ein=
mal Umſchau zu halten nach dem Schönen, das
deutſches Volkstum und 2: deutſche Landſchaft
überall aufzuweiſen haben.
Ja, der Weſterwald . . . wird nun mancher
kopfſchüttelnd ſagen und dabei an das alte
Wort denken: „Der Weſterwald, acht Monato
Winter und vier Monate kalt!” Nein, ſo
ſchlimm und bös ſieht es nun im Weſterwald
wahrhaftig nicht aus und die kühlen Winde,
die dort, beſonders in dem ſogenannten „hohen”
Weſterwald wehen, bringen dem Stadtmenſchen
Kräftigung und Erfriſchung in der ſtaubfreien,
geſunden Luft.
Die folgenden Seilen ſollen keine
Reiſe=
beſchreibung darſtellen (die kann man ja viel
beſſer mit allen wichtigen und unwichtigen
Ein=
zelheiten in den offiziellen Reiſebüchern
nach=
leſen), ſondern nur einen ganz zwangloſen
Aus=
ſchnitt bieten aus der Fülle von Eindrücken, die
bei einer Neiſe durch den Weſterwald gerade
dem Wanderer in reichem Maße zuteil worden.
Ein ſchmaler Streifen, faſt wahllos
heraus=
gegriffen, iſt es, der mitten durch den hohen
Weſterwald führt, den wir hier berühren. Er
mag den Anlaß geben, dieſem herben,
ur=
deutſchen Land mit ſeinem zähen
Menſchen=
ſchlag, der treu zu ſeiner Scholle hält und ſich
lein täglich Brot hart erarbeiten muß, einmal
näher zu kommen. Was kann beſſer für das
Heimatgefühl der Menſchen dort ſprechen, als
ein erlauſchtes Wort im Suge. Ein altes
Mütterchen erzählt von ſeinem unſcheinbaren,
kleinen Heimatdorf und ſchließt mit den
Wor=
ten: „In Nehe — ſo hieß der Ort — iſt es
halt doch am allerſchönſten!”
Als Einfallstor in den Weſterwald wählen
wir Limburg, das, von dem Dom abgeſehen —
unvergeßlich der Blick von der Lahnbrücke
himmelwärts auf die hochgetürmten und doch
ſo klar gegliederten Maſſen — mit ſeinen
Fach=
werkbauten und Kirchendenkmälern den
Mittel=
punkt Naſſaus bildet. Die gemütliche Bahn
führt uns dann nach Hadamar, einem ſtillen,
alten Städtchen, in deſſen weiträumigem, in
leinen Anfängen noch aus dem 16. Jahrhundert
ſkammenden Schloß unzählige Generationen
naſſauiſcher Gymnaſiaſten ihre Hoſenböden
durchgeſeſſen haben. Auf dem ſtillverträumten
Neumarkt ſpüren wir, im Schatten der alten
Bäume ſitzend, vor uns das gemütliche
Plät=
ſchern eines uralten Brunnens, den linden und
geruhigen Pulsſchlag einer deutſchen Kleinſtadt,
deren hiſtoriſche Vergangenheit für den
Suchen=
den in ſo mancher Kleinigkeit — hier eine
Von der Höhe ſchweift der Blick hinüber nach Weſierburg, das mit einem Gewirr von Giebeln und Dächern
den burggekrönten Berg hinankleitert.
ſchöngeformte Cür, dort eine halbverwitterte
Holzſchnitzerei — zu erſpüren iſt. Wenige
Viertelſtunden weiter bringt uns das eifrig
ſchnaufende Bähnlein nach Weſterburg, der
altertümlichen Kreisſtadt, in der ſich die
Unter=
ſtadt wie ſchutzſuchend an Oberſtadt und
Burg=
hügel ſchniegt. Hier verlaſſen wir die
Eiſen=
bahn und wollen uns dem zielloſen Wandern
zuwenden. Die Landſchaft hat etwas ungeheuer
beruhigendes an ſich, weite große Linien,
durch=
brochen von Wäldern und weitgeſpannten
Wie=
ſen, auf denen das kleine, aber zähe und
er=
giebige Weſterwälder Vieh weidet.
Charak=
teriſtiſch die ſchmalen, langen Anpflanzungen
von Cannen, die den Schnee und die kalten
Luftſtrömungen von den Fluren abhalten ſollen.
Dieſe Schutzgehege geben der Landſchaft, geben
dem ganzen Hochplateau ein eigenartiges
Ge=
präge. Nun noch ein paar Worte über
Weſter=
burg. Dieſer landſchaftlich ſchönſt gelegene
Punkt des Weſterwaldes verdient beſondere
Beachtung. Auf dem Schloßberg erhebt ſich
das Schloß, von deſſen Sinnen das Auge über
herrlichen deutſchen Waldbeſtand ringsum
ſchweifen kann. Im Schloß, deſſen hochgelegene
Liegewieſe u. a. den Gäſten eines
Erholungs=
heimes dient und in dem auch eine Schule für
Handwebarbeiten und ein Landjahrlager
unter=
gebracht ſind, iſt der Wandel des deutſchen
Bauſtiles im Laufe der Jahrhunderte an den
einzelnen Ceilen deutlich zu erkennen, ein
lebendiger Unterricht über deutſches Werden
und Können. Von Weſterburg aus führes
viele Wege zu freundlichen, ſchmucken Dörfern.
die oft mit „W” anfangen und auf „rod”
enden. Nach einem Abſtecher nach
Willmen=
rod, einem kleinen, an den Linderberg
gelehn=
ten Pfarrdorf, deſſen irchlein unter dem
Schutz einer mächtigen, alten Linde geborgen
iſt, wandern wir, faſt nur durch prächtigen
Wald nach Nennerod — 515 Meter hoch
wo wir mitten im hohen Weſterwald ein
ge=
eignetes Standquartier für weitere
Wande=
rungen nehmen.
Hier auf der Höhe und durch bewaldete
Höhen doch geſchützt, finden Erholungsbedürftige
einen idealen Aufenthalt in geſunder Luft, der
regelmäßige nächtliche Abkühlungen
morgend=
liche Friſche verleiht.
Schluch=
ten und Ausſichtspunkte,
weiträumige Weiher und
ſagenumwobene
Felſengrup=
pen geben der Umgegend
neben dem Wald ihren
Charakter. Von Rennerod
aus gibt es, ganz abgeſehen
von der Weſterwaldbahn und
dem engen Netz der Poſt=
Kraftwagenlinien
Gelegen=
heit, alle hervorragenden
Punkte des Weſterwaldes
aufzuſuchen. Wir nennen nur
Aeukirch, mit nur 8 Häuſern
der höchſte bewohnte Ort des
hohen Weſterwaldes und ſeine
kleine, trutzige Kirche In
unmittelbarer Nähe liegt der
Salzburger Kopf (655Meter),
der den Wanderer mit
weiter” Fe nſicht belohnt. Solche maleriſchen alten Fachwerkhäuſer wie dieſes, das an einer 81 ihr
Marienderg iſt auch ein be= kreuzung in Rennerod ſieht, ſindet man allenthalben in den Dörf ie,
liebtes Wanderziel,
gleich=
falls hochgelegen, im Beſitz
der radioaktiven Marienquelle und für den
Winterſport in hervorragendem Maße geeignet.
In Weſternohe, einem kleinen in der Nähe
von Nennerod gelegenen Ort haben wir dank
der Vermittlung des unermüdlichen Bürger=
meiſters die Möglichkeit, ein Arbeitsdionſtlg
zu beſichtigen. Wir überzeugen uns nur zu ger
wie die Jugend des neuen Deutſichlands ur
zielbewußter Führung es verſteht, aus eit
alten Bauern= und Gaſthaus trotz aller räu
lichen Schwierigkeiten ein blitzſauberes.
ſeiner Art muſterhaftes Arbeitslager zu bau
Arbeit gibt es hier in Hülle und Fülle und
ſtrammen, braunen Soldaten der Arbeit nehl
ſich der Wegebauten und ſonſtigen Me
rationsarbeiten mit ſolher Sriſche au, als
ſie ihr Leben lang nichts anderes geſch
hätten.
Dann geht es über Oriedorf, wo tau
fleißige Hände an der großen Calſperre arbei
noch einmal durch den hohen Weſterwalt
langſamen Abſtieg nach Herborn, wo der
ſchluß an die Hauptbahnlinie wieder gewor
wird. Dieſe Wanderung zeichnet ſich d
überraſchende Blicke in das Dilltal und
2rge des Hinterlandes aus. Herborn,
früher einmal Univerſitätsſtadt war, macht
dem alten Schloß, den altertümlichen Mau
Kirchen und Sachwerkbauten den Eindruck e
mittelalterlichen Stadt.
Wir haben damit unſere Wanderung d
den Weſterwald abgeſchloſſen, ſie hätte
„andersherum” oder ſonſtwie kreuz und
vorgenommen werden können. Karg iſt 1
Land, dem wenig Induſtrien (Baſalt, Br.
kohlengrube und Conwerke) Arbeit g
rechtſchaffen muß ſich der Bauer plagen,
in ſolchem Höhenklima ſein Getreide anb
will. Aber aufgeſchloſſen ſin) dort die He
ein offener, kerniger Menſchenſchlag empt
den Wanderer, der ſich dort oben auf (1
deutſchen Kulturboden herzlich aufgenon
und geborgen weiß. Die Lahn, die Dill un
Sieg, Bonn und Koblenz, Siegen und 6
1ad
ay
Eag
ſrer
Weilern des hohen Weſterwaldes.
umſpannen in weitem Bogen den „we
Wald”, der es ehrlich verdient, daß ſich
viele deutſche Volksgenoſſen um ihn kür
und ſeine Schönheiten, die offenen wie di
borgenen aifſu. en und kenne lernen.
milch, 2 Eigelb, etwas Vanillezucker und Zucker
nach Geſchmack eremeartig, füge den Schnee von
zwei Eiweiß bei. Häufe die Maſſe bergartig auf
ein Glasſchüſſel und garniere und umrahme ſie
mit abgetropftem, geſchmorten Obſt oder friſchen
Erdbeeren, Kirſchen, Himbeeren u. ä. m.
Oag=
Magiſches Gitter=Rätſel.
Küchenzettel vom 13. bis 19. Auguſt.
Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.
Montag: Kräuterſuppe gefüllte Gurken,
Tomatentunke. Kartoffeln.
Dienstag: Sauerampferſuppe, Pilze im
Reisrand.
Mittwoch: Ribeleſuppe C, Schmorbraten,
gedämpfte Tomaten, Kartoffelſchnee.
Donnerstag: Grüne Bohnenſuppe,
Dampf=
nudeln mit Kompott.
Freitag: Tomatenſuppe, Fiſchhackbraten
mit Kartoffeln und Gurkenſalat.
Samstag: „Sellerieſuppe, Haferbrätlinge,
grüner Salat.
Sonntag: Helgoländer Suppe,
Schweine=
braten, gelben Bohnenſalat, Kartoffeln,
Pfirſichtorte.
Einfacher Teig aus Quark für
Obſtkuchen. Ein halbes Pfund durch ein
Sieb getriebener Quark wird mit eigroß Butter,
zwei Löffel Zucker und einem halben Pfund
Mehl zu feſtem Teig geknetet, in den man ein
halbes Backpulver miſcht. Ausgemangelt,
be=
ſtreue man ihn mit Semmel= und
Zwieback=
bröſeln und Zucker und belege ihn mit
beliebi=
gem Obſt, um ihn bei Mittelhitze zu backen.
Quarknudeln als Gemüſebeilage
(fleiſchlos). Ein Pfund Quark und ein Pfund
geriebene friſchgekochte Kartoffeln werden mit
Kümmel und Salz, wenig Muskat und
fein=
gewiegter Peterſilie nach eigenem Gutdünken
vermiſcht und ſoviel Mehl beigefügt, daß ein
mittelfeſter Teig entſteht, den man eine Stunde
verdeckt, kühlſtellt. Zu dicker Rolle geformt,
mache man daumenſtarke und =lange Nudeln
da=
von, die man mit Ei und geriebener Semmel
paniert, hellbraun bäckt.
Quarkſchmarrn mit Obſt. Ein halbes
Pfund Quark und ein halbes Pfund Mehl wird
in tiefer Schüſſel zu geſchmeidiger Maſſe
ver=
rührt und leicht geſalzen in heißer Pfanne auf
beiden Seiten goldbraun gebacken. Dann mit
zwei Gabeln zerriſſen, noch etwas abgebacken,
reiche man dazu geſchmorte Kirſchen,
Heidelbee=
ren oder anderes Obſt.
Falſche Schlagſahne von Quark
mit Früchten. Ein halbes Pfund Quark
ſchlage man mit einer Taſſe Voll= oder Büchſen=
Schachnummer 584.
Aufgabe 783.
Kurt Laue in Halle.
(Chemnitzer Tageblatt, 1. 3. 1925.)
Weiß zieht und ſetzt in zwei Zügen matt.
Prüfſtellung: Ke7 Dg2 Tf3 Se5. Be3, d4: Kd5
142, e4 Bg5. h5.
Obige Aufgabe iſt ein einfaches, gefälliges
Stück.
Aufgabe 784.
K. Nielſen.
(2. Ehrende Erwähnung, B. C. F. Turnier,
1939— 33.)
Weiß: Ka6 Tb5 Th1 Le3 Bf2 Bf5 B82
(7 Steine).
Schwarz: K g4 Ba7 (2 Steine).
Matt in drei Zügen.
Löſungen der Aufgaben 780 und 781.
780. Kl. Kleinſchmied. 1. D d7—e6!droht 2. De4+ Bb4
3. Sc3c. 1. . . . Ld2 (Anti=Grimſhaw) 2. Dd6! droht
3. Da34 Bb43. D:a6. Grimſhuw=Nutzung des L=Zuges!
1. . Rf52. D:a6. 1. . . Bh4 2. Se34 3. Dbö4.
781. J. Pech. 1. Lc6—a4: B:c5 (Bb5, B:e3, Bd3,
ſchwarze Bauern=Selbſtblockierung) 2. Sb6(l.b3. De4bb3/4
11.. Kd5 (Fluchtfeldbeſetzung) 2. I.b3c.
Löſerliſte: Leo Schott in Pfaffen=Beerfurth, Hermann
Schmidt in Darmſtadt, Oberleutnant a. D. L. Ehrhardt in
Darmſtadt (778— 781).
Die ſenkrechten und waagerechten
gleichlau=
tenden Wörter bedeuten: 1. Segelwettbewerb.
2. Krankheit, 3. Aufſeher bei Bergarbeitern.
Silbenrätſel.
Aus den Silben ber, bet, cha, che, da, de, do,
do, dos, e, e, el, en, fer, ge, ge, grei, i, im, ka,
kel, li, nar, nie, pe, pe, phi, puls, rau, rho, ri,
rin, rit, ſa, ſa, ſo, ſpei, tor, tre, turn, um, van,
ze ſind 17 Wörter zu bilden, deren erſte und
dritte Buchſtaben, beide von oben nach unten
geleſen, ein Zitat aus Schillers „Wallenſteins
Tod” ergeben. Die Wörter bedeuten: 1
Heide=
kraut, 2 Süßſtoff. 3 Prieſterin der griechiſchen
Mythologie, 4 Waſchmittel, 5 Viehfutter aus
Wein= und Hopfenrückſtänden, 6 altgermaniſcher
Gott, 7 Nachkomme, 8 Inſel vor der
Südweſt=
küſte Kleinaſiens, 9 Teil des Kranes, 10 kleiner
Weißfiſch des Süßwaſſers. 11 innerer Antrieb,
12 Teil des Rades, 13 Unterwaſſergeſchoß, 14
Schuld, Sollſaldo, 15 Heilsbotſchaft, 16 Larve
des Schmetterlings, 17 Planet.
Auflöſung der Rätſel aus Nr. 31.
Wir fordern Ihren Kopf!
Waggerecht: 4. Mailand. 7. Raſt,
Aare, 11 Omega, 14. Alma. 16. Oboe 18 Sté.
19. Gas, 20. SSO. 21. Eule, 23, ſatt, 25. Erpel,
27. Gras 29. Earl, 31 Leopard.
GSenkrecht: 1. Ems, 2. Aloe 3. Ida,
Atom, 6. Naah, 8 Amateur, 10. Rueſter,
12. weher, 13. Goſſe, 15. Leu, 17. Oſt, 22, Leſe,
24. Alen, 26. Papa, 28. Ale, 30. Ade.
4)
iei
Kompliment.
„Entſchuldigen Sie bitte, daß ich mi
ſpätet habe. Aber ich mußte ſo lange in
heitsſalon warten!“
„Aber das ſieht man Ihnen wirklich
Gnädigſte.”
Das Interview. Der Interviewer de‟
New Yorker Blattes kam zurück ins Bi
Chef empfing ihn. „Nun, was hat der b
„Geſag
Mann, denn alles geſagt?”
„Well, dann können Sie 1
nichts!”
eine Spalte daraus machen.”
Er hat nicht unrecht. Geogrgphi
iſt die Erde, Karl, rund oder flach?
Nanu?
von beiden, Herr Leh
Fer!
„Mein
Va=
ich mir das erklären
„Die Welt iſt belämmert!”
Junge Ehe. „Gunter,” ſagte die
mählte zärtlich,
Melt als Liebegibl” S noh auderse
„Nein, nichts, ga
mein Engel”, flötete er mit einem
Kuß=
das Eſſen?”
Immer im Beruf. Die Frau des 9
phenbeamten hielt ihm eine lange C
predigt, doch er antwortete kein Wort.
verteidigſt, du dich denn gar nicht? Wor
du denn?” ſchrie ſie ſchließlich atemlos
Er blickte auf ur
ihn erſtaunt an.
„Ich habe eben berechnet, daß, wenn du
du eben geſagt haßt, telegraphieren wür
Telegramm 319 Mark und 60 Pfenn”
würde.”
Druck Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei Rheinſtr. 23. — Verantwortl, für die Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt. Fernſpr. 1, 2389— 23982. — Alle Rechte vorbehalten. Nachdr.w/.
[ ← ][ ][ → ] Das
Abend=Koſtüm
Bisher war das Jackenkleid ein Privileg
er ſportlichen und der Alltags=Aufmachung
nd fand nur ganz ausnahmsweiſe auch
1s nachmittägliche Kleidung (in Form
ichter Seiden= oder Taftkoſtüme)
Ver=
ſendung. In der Küche der Mode aber
ſerden immer neue Gerichte gebraucht, da
edet und brodelt es ohne Unterlaß, ſo daß
leicht verſtändlich iſt, wenn dann ganz
iſtliche Gerichte entſtehen, die für modiſche
einſchmeckerinnen wahre Leckerbiſſen ſind!
Um neue und eigenartige Ideen bemüht,
erfen einige unſerer führenden
Mode=
höpfer mit den ſchon jetzt oft erörterten
Abend=Koſtümen” einen ſehr
beach=
unswerten Gedanken auf, der ſogar auf die
ntwicklung der kommenden herbſtlichen
iode Einfluß nehmen ſoll.
Wir müſſen uns — um dieſen neuen Stil
chtig beurteilen zu können — vorerſt
dar=
der klar werden, was wir uns eigentlich
nter einem „Abend=Koſtüm”
orzuſtellen haben.
Die Erläuterung iſt recht
4—
2
nfach: das Jackenkleid das
ns bisher ein geläufiger
egriff war, ſtellt die
Ver=
nigung eines Rockes mit
Beu-
jzugehöriger Umhülle und
ner aus kontraſtierendem
A
W
ewebe hergeſtellten Bluſe (
r; auf derſelben Baſis iſt
ich das abendliche
oſtüm aufgebaut, denn
ch dieſe Mode=Type beſteht
AM
s Rock und Jacke (wobei
erdings der Rock ſeines
L
endlichen Charakters
we=
n ganz lang und die Jacke
ihrem Schnitt und in
cer Kleinarbeit ſehr
phan=
ievoll ſein muß) und aus
ier durch Schnitt und
aterial in markanter Art
Geltung kommenden
uſe.
Wenn wir uns nun über
Zuſammenſtellung eines
endlichen Koſtüms klar
urden, können wir auch
Einzelheiten eines
ſol=
n Entwurfes erörtern.
*
12
„
*
1
Da die Jahreszeit ſchon
vorgeſchritten iſt, wird
man natürlich Wert
dar=
auf legen, ein neuanzu=
ſchaffendes Modell auch im kommenden Herbſt
und Winter tragen zu können, ſo daß dieſer
Umſtand in Farbe, Material und Ausführung
Als
nach Möglichkeit berückſichtigt wird. —
vorbildlich darf die Zuſammenſtellung von
dunkler Seide mit paſtellfarbenem
Spitzen=
ſtoff (in der Art unſeres letzten Entwurfes)
bezeichnet werden. Es handelt ſich hier und
ein ſchönes „Abend=Koſtüm” zu deſſen
langem Rock und gefältetem Paletot eine
Kaſakbluſe aus paſtellfarbener Spitze
vor=
geſehen wird. Die Tatſache, daß man zu
ein und demſelben Abend=Koſtüm mehrere
Bluſen anſchaffen kann, die den Eindruck
völlig verändern, wird dem Erfolg dieſer
Mode ſicherlich förderlich ſein.
Wenn auch die Mehrzahl der abendlichen
Koſtümkleider dreigeteilt iſt, begnüg
man ſich doch oft mit der Vereinigung eines
langen Kleides mit einem eigenartigen
Jäckchen, ohne aber dabei den Koſtüm=
Ge=
danken zu verwiſchen; dieſe Type, die ſchon
jetzt eine große Anhängerſchaft beſitzt, iſt
in unſerem erſten Bilde vertreten; es wird
hier ein ſchlichtes, viereckig ausgeſchnittenes
dunkles Abendkleid mit einem Jäckchen mit
geſchlitzten Kelchärmeln vereinigt, für das —
als Kontraſt zum Kleide! — ein beſonders
ausdrucksvolles Modematerial, etwa
groß=
geblumter Taft, verarbeitet wird
Seit einigen Wochen fällt einem immer
wieder ein Gewebe auf, das zwar
taft=
ähnlich wirkt, aber doch viel weicher und
fließender iſt als die übliche Taftſeide und
angeſichts dieſer Schmiegſamkeit eine ſehr
maleriſche Verarbeitung ermöglicht. Aus
einem derartigen Material wäre der lange
Rock und die Jacke unſeres zweiten Modells
herzuſtellen; der Oberteil aber müßte in
dieſem Falle viel dunkler ſein, alſo etwa
die Schattierung der dunkelſten im
Karo=
muſter enthaltenen Farbe haben.
Zur allgemeinen Freude ſcheint die Mode
wieder ein paar Farbtöne aufgreifen zu
wollen, die wir ſchon lange entbehren
mußten; dazu zählt beiſpielsweiſe ein ſchönes
Tabakbraun, ein feines Pflaumenblau ein
ſattes Weinrot und ein angenehmes
Flaſchen=
grün, das Blonde und Dunkelhaarige gleich
vorteilhaft kleidet. All: dieſe Schattierungen
kommen bei den neuen Abendkoſtümen in
Verbindung mit helleren Bluſen vorzüglich
zur Geltung.
Betrachten wir noch unſer vorletztes
Modell, das eine bemerkenswerte
Kom=
bination dieſer Art vor Augen führt. Unſere
ganze Aufmerkſamkeit ſoll hier der Bluſe
gelten, die inſofern hervorragend
inter=
eſſant iſt, als hier ein Waſſerfall zu einer
ſogenannten „Schnecke” eingedreht und auf
dieſe Weiſe die Wirkung einer Anſteckblume
vorgetäuſcht wird — Allenfalls gibt das
„Abend=Koſtüm” Anhängern der Modekunſt
viel zu denken und iſt jeder Frau willkommen!
tickereien
mrrmf7t.
Wnti.
toffkleidern
Tden — als vollkommene Bereicherung des
ddebildes — als Garnierung der neueſten
bſtlichen Entwürfe ſicherlich ſehr populär
wer=
weil jede Frau einen Aufputz billigt, der ſich
den alltäglichen Effekten unterſcheidet und
rſönlichen Stil” hat.
Da die neueſte Mode einen ganz beſonderen
allsreichtum bekundet, begnügt ſie ſich mit
Stickereigarnierungen nicht, ſondern ſteigert
Wirkung auch noch durch Verwendung von
eierlei Material, etwa in der Art des
Klei=
das wir in unſerer Skizze feſtgehalten haben
das als markanter Vorläufer der
Herbſt=
de betrachtet werden darf.
Man verarbeitet für dieſes Modell
nacht=
hen und dazu abgeſtimmten heller=blauen
Ih, der mit kleinen, dreieckigen
Metallplätt=
beſtickt wird, ſo daß eine lebhaft=reizvolle
lung entſteht, die neue modiſche Wege zu
iſen ſcheint.
uch die „Allerkleinſten”
Herbſt=Aufmachung ..
Es gibt keine Mutter, die nicht — ehe ſie noch
Ngeht, ihre eigene Ausſtattung aufzufriſchen
gut es geht, neu aufzubauen — daran
ken würde, vorerſt für ihr Kind das Aller=
Hendſte für den Herbſt zu beſorgen. Im
Senglick muß man zum mindeſten für ein
intelchen Sorge tragen, denn auf Ja und Nein
ſind die kühlen Tage und damit die Gefahr der
Erkältung gekommen! Mädis Mantel ſoll nich
zu ſchwer ſein, muß aber doch vor kalter Herbſt
luft ſchützen. Wäre ein karierter Mantel zur
Ab=
wechſlung nicht ganz entzückend? Gerade heuer
gibt es ja ſo nette Karoſtoffe, die man mit einem
breiten Flanellkragen, der nett ausſieht und
wärmt, zuſammenzuſtellen pflegt. Mädi „in
Karo” — ganz wie Mutti... das gibt
ſicher=
lich hellſten Jubel!
Matte Seidenſchnüre
fallen als neuartiger und ſehr wirkungsvoller
Aufputz, der für die Uebergangsmode bezeichnend
iſt, allgemein auf und dürften auf den
kommen=
den Herbſtentwürfen ſehr oft zu ſehen ſein.
Man verwendet dieſe Garnierung außer für
Kleider und Koſtüme auch für frühherbſtliche
Mäntel, die — bei einfachſtem Grundſchnitt
angeſichts dieſes Aufputzes den Vorteil bieten,
für alle Zwecke in Frage gezogen werden, alſo
der Alltagsaufmachung und überdies auch
nach=
mittäglichen Gelegenheiten dienen zu können.
Die Schnüre müſſen natürlich — um nicht
aufdringlich zu wirken — die Grundfarbe des
Mantelſtoffes haben; in Braun, Grün und
Pflaumenblau, den wichtigſten Schattierungen
der Uebergangsmode, kommen die in mehreren
Reihen angebrachten Schnurgarnierungen
ausge=
zeichnet zur Geltung.
Unſer Bild zeigt dieſen Aufputz als
klips=
artigen Verſchluß eines Herbſtmantels, als
Gar=
nierung der Aermel und überdies auch noch in
Form eines breiten Gürtels.
Die vorrückende Jahreszeit ſcheint — wie dies
aus unſerem Bilde zu entnehmen iſt — auch der
Kragenloſigkeit ein Ende zu bereiten, denn man
begegnet nun immer häufiger eigenartigen,
klei=
nen, aus dem Grundſchnitt des Mantels
ent=
ſtehenden niederen Stehkragenformen.
Neue Effekte durch geſtreifte Stoſfe
Unter den leichten Wollſtoffen für kühle
Sommerabende und Frühherbſttage, fallen die
verſchiedenen geſtreiften Stoffe in ihrer
apar=
ten Farbenwahl ſehr angenehm auf. Den
ge=
ſtreiften Leinenſtoffen und Beiderwands des
Sommers ähnlich, ſind die Streifenmuſterungen
an ihnen meiſt weicher, verſchwommener, was
zumeiſt durch ihr leicht gerauhtes Gewebe
be=
dingt wird.
Dieſe neuen geſtreiften Wollſtoffe, verſucht
man nun durch abwechſlungsreiche
Anord=
nungen der Muſterung ganz beſonders
effekt=
voll zur Geltung zu bringen. Nur ganz
ver=
einzelte Modelle der neuen Frühherbſtkleider
zeigen durchweg ſenkrechte Streifenverwendung.
Meiſt bleibt nicht einmal der Rock ohne Unter
brechung derſelben. Iſt er an dieſen
Mo=
dellen in der vorderen Mitte mit einer
Quer=
bahn verſchiedener Breite verſehen, dann an
einigen anderen mit nur bis zum Knie
hinaufreichenden eingelegten Falten, rechts
und links neben dieſer. Sehr ſchlanken
Figuren ſind auch in ganzer Länge eingefügte,
ſchräg nach oben aufſpringende Streifen an
der Vorderbahn, die ſich in der Mitte unter
einer Knopfreihe treffen, ſehr dienlich, ihre
vielleicht ſonſt recht auffallende Hagerkeit
wohl=
tuend zu „kaſchieren”, Sattelpaſſen,
Taſchen=
patten, zumeiſt nur eine wirkliche Taſche
vor=
täuſchend Schulterverbreiterungen,
bolero=
oder jäckchenartige Garniturteile, Revers
Aermelanſätze, bis zum Ellbogen hinauf und
miederartige Gürtel, vorhandene kurze
Schöß=
chen oder nur als ſolche am Rocke
vorge=
täuſchte, alſo dieſem als Hüftpaſſe aufgeſteppt
ſind faſt ausnahmslos in quer, wagerecht urd
diagonal verwendeten Streifen am ſenkrecht
geſtreiften Kleide zu finden und immer vor
ausgezeichneter Wirkung. Vereinzelt werden
dieſe neuen geſtreiften Modelle nur durch
kräf=
tig farbige Knöpfe, ſchmale farbige
Paſpelie=
rungen und Vorſtöße oder geſchmackvolle Wild=,
Lackleder= oder geflochtene Schnurengürtel
be=
lebt, an denen eigenartige Metallſchnallen und
Schließen mit Stein= Galalith= Glas= oder
Holzeinlage in feiner Ausarbeitung
Qualitäts=
arbeit verraten oder — auch nur vortäuſchen.
Der Radfahrſport
hat in letzter Zeit eine ganz gewaltige Ziffer
neuer Anhänger zu verzeichnen; dazu mögen auch
die wunderbaren Tage beigetragen haben, die zu
lohnenden Radtouren verführen und der
will=
kommene Anlaß ſind, die ſchönſten Punkte der
Umgebung wieder einmal aufzuſuchen.
Wie jeder Sport erfordert auch dieſer eine
zweckentſprechende und „perſönlich” wirkende
Auf=
machung, denn das Vergnügen wäre gewiß kein
vollkommenes, wenn die Trägerin ſich des
Ge=
fühls einer unzulänglichen Kleidung nicht
er=
wehren könnte.
Natürlich muß jede unſportliche
Uebertrie=
benheit vermieden werden. Eine Weſte in ſchöner
Herbſtſchattierung (etwa in Moosgrün oder in
Roſtrot) mit Sattelpartie, Knopfleiſte,
Gürtel=
verſchluß und aufgeſetzten Taſchen wird niemals
enttäuſchen und ein vorne aufknöpfbarer Rock
aus entſprechend abgetöntem, karierten Material,
der für Radtouren unbedingt das Richtige iſt,
gewiß Beifall ernten.
Ein kleiner, ſportlicher Hut und ein
leb=
hafter Schal ſowie derbe Lederhandſchuhe
vervoll=
ſtändigen die vorbildliche Radfahr=Aufmachung,
(Bild.)
Willy Ungar.
Seite 18 — Nr. 221
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 12. Auguſt 1934
K
Bis aufweltoros
Rer Eibpielos
Erfolg!
Ein Hann will
Dach
Dentschlang
Sarl Ludwig Diehl.
Sreite Horner,
Herm. Spaelmanns.
Dk • Wcchenschau
mit Hindendurg-
Gedächtnis-Film,
Jugenliche Eit gesle zault
im
2ng
Larnder ich
Slezak.
(FB4Ox
Fer• Wochenschau
wit demkindendurg-
Gedächtnks-Film.
merhörten
Darsteller
Richard Dix
Uandarten
Pioniere des wilden
Vesieng
Ein Fin voil Sensallon
Ein Fin vol Spannmnn.
Ein Fim mit Tempa.
Für Jug endliche
Verboten.
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