Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 157
Samstag, den 9. Juni 1934.
196. Jahrgang
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Mrſchielektel unttontdei Senfer Ronferend
„Aitgung” Zwiſchen den Engländern, Amerikanern und Franzoſen. — Die ſachlichen Gegenſähe nach wie
jan nveränderk. — Erhebliche Vorbehalte der Neukralen und Ruſſen. — Ohne praktiſche Gleichberechtigung
keine Teilnahme Deutſchlands an einer wie auch immer gearkeken Konvenkion.
„erlöſende‟ Formel.
edern. An M
Au
ſeitdem bis
„letzter Stunde iſt, wie das in Genf bisher noch immer der
Falt ar, nach langwierigen Verhandlungen zwiſchen England,
Fraplkich und Amerika die „erlöſende Formel” gefunden
wor die wenigſtens nach außen hin den
Zuſam=
meſilruch der Konferenz verhindert und die
Aner=
kennun des Mißerfolges vermeidet.
Dr Hauptausſchuß hat eine Entſchließung angenommen und
damm heoretiſch eine weitere Fortſetzung der Arbeiten ermöglicht.
Diſintſchließung ſelbſt nähert ſich ſehr
weit=
gelund dem Entwurf, wie ihn Barthou ausgearbeitet
hatte Der franzöſiſche Standpunkt hat ſich faſt
reſſüls durchgeſetzt. Nur formell hat Frankreich inſoweit
nachwgeeben, als derWunſch nach
derRückkehrDeutſch=
lam) in die Entſchließung aufgenommen worden
iſt. hiſr nur ſehr verwäſſert.
Kpffhäuerbraudte
Egland hat ſeinen bisherigen Standpunkt, daß ohne
Deutſch=
laniu me Konvention nicht zuſtande kommen könne, preisgegeben
gervereins Giu undrh ſich bereitgefunden, wenigſtens die Möglichkeit einer Ver=
4 tagten die Eſtänsiang auch ohne Deutſchland und gegen Deutſchland offen zu
nheim, wohei a laſſtüindenn das Präſidium wird vor allem aufgefordert, nach
uſt” anweſtll einerr öſung der in der Schwebe gebliebenen Probleme zu ſuchen
ung beſchloſſe undr et dann heißt es weiter: „unbeſchadet der beſonderen
Be=
ug des Heſſchz ſprenmgen, die andere Regierungen etwa einleiten ſollten, um
rden. An 3. dentgeſtrebten Erfolg durch die Rückkehr Deutſchlands zur
Kon=
ich ſchriftliche u ſeretz echniſch zu erleichtern”. Das kann zum mindeſten ſo
ausge=
rinz Ludwig ir legt orden, daß die Verhandlungen zwiſchen den einzelnen
Staa=
chutzherrſchzſt * tens nitergehen und daß ganz unabhängig davon, auch mit
Deiſthand wieder Fühlung geſucht werden ſoll. Im übrigen iſt
nd ſei
beſicht mn. 4. die Enkſchließung der ganze Wunſchzettel
Tiſgenommen worden, der im Haupkausſchuß
vorgelegt wurde.
vereinsme” fehn leter Linie ſoll ein Sonderkomitee eingeſetzt werden, um die
ſſtartziſchen Sicherheitswünſche zu prüfen, — daneben ein weiteres
löſen die „w Sonshtommitee für die Ausführungsgarantien und — um auch die
r iſt dieße 5 Ruſte zufrieden zu ſtellen — ſoll die Anregung einer ſtändigen
ergänzt worhn örſtlkskonferenz den einzelnen Regierungen zur Prüfung
unter=
des Prülnt leitzüwerden.
des Kri‟. Abſchnitte über die Waffenherſtellung und den
Waffen=
ten die ſowie über das Verbot von Luftangriffen und
Luftbom=
ſih baräments enthalten nichts neues. Sie treten auch in ihrer
Be=
er Anhän
lande u gegenüber der politiſchen Bedeutung ſtark zurück, da ja
liedern ſchon hierüber allgemeines Einverſtändnis herrſchte.
aller
der Aufch 4 1Lagk ſich nur, was mit dieſer „erlöſenden
der Zuthuff
Formel” gewonnen worden iſt.
ſondern dnidh
Katerland WEigſlich gar nichts, denn die ſachlichen Gegenſtände bleiben nach
finnung” weln unverändert beſtehen. Die neutralen Staaten uſw.,
Ita=
ſind die hec liem ſolen und Ungarn, aber auch Litwinow, haben erhebliche
en treu ges Vonkalte angemeldet, die zu einer offenen Ablehnung wohl nur
gemäß zu /e Vöhwen nicht geführt haben, weil ſie letzten Endes der
Konfe=
politiſckt w.2de den toten Punkt hinweghelfen und ſie nicht an ihrem
o dem G— Witllerand ſcheitern laſſen wollten.
betrachtll ” 15 Grunde genommen ſind wir aber genau ſoweit, wie am
der Fü ½ il, am Tage, bevor Frankreich durch ſeine Note an
Eng=
naterlasse Anlch ſie ganzen diplomatiſchen Verhandlungen in die Luft
gltiſche Rc. we. Dieſe Note vom 17. April iſt in der Entſchließung nicht
Rwat, aber damit iſt ganz gewiß nicht geſagt, daß Frankreich
0i Wce Tetcht on ſeinen Forderungen abgegangen wäre. Solange das
Neu e aiel nichkmrgeſtellt iſt, hat alles Reden gar keinen Sinn mehr, denn
9 R B etwat, neue Verhandlungen, müſſen ſich ſofort, an den alten
Eoe la4 Wich änden feſtlaufen. Wir wollen doch nicht vergeſſen, daß
30 bi J eine erſtändigung zwiſchen England, Italien und Deutſchland
98 dichee vorſtand, daß ſie nur deshalb, nicht zuſtande kam, weil
aia nich ſie unter allen Umſtänden verhindern wollte. Die
Dinkun die es ging, ſind mehr als hinreichend geklärt, Frank=
Eeig Draucht ſich nur zu einem Programm zu bekennen, das da=
Nae um Greifen nahe ſchien. Solange man das aber in Paris
nchRüll, dreht ſich die ganze europäiſche Politik im Kreiſe.
Das iſt doch gewiß mehr als ein Zufall, daß
die deutſche Gleichberechkigung
in der Enkſchließung nicht erwähnt
Noch die Vorausſetzung für jeden weiteren Fortſchritt iſt.
Del a) kann nach den amtlichen Erklärungen der deutſchen Re=
Me2i mehr im Zweifel darüber ſein, daß wir nach wie vor zur
ündtichnung einer Konvention bereit ſind, daß aber die Vor=
Dea aus dafür nicht nur die theoretiſche, ſondern auch prak=
Bilteichberechtigung iſt, wie ſie in dem denkbar beſcheidenſten
agllan, in der deutſchen Note vom 16. April verlangt wurde.
Due iſt kein Buchſtabe mehr wegzudisputieren und ſolange die
4D Sun gskonferenz ſich auf dieſen Grundſatz nicht geeinigt hat,
t Ue Rückkehr Deutſchlands nach Genf
ausge=
ſchAſen.
in hou und Simon haben ſich trotz der verſchiedenen Un=
Aichkeiten, die zwiſchen England und Frankreich in der
ver=
r Woche gewechſelt wurden, erneut zu ihrer Freundſchaft
Drt Wenn das mehr als eine Floskel iſt, dann hat ſich
Bar=
e Lomit gleichzeitig wieder etwas von Litwinow abgeſetzt und
Eien nach Moskau etwas gelockert. Aber die franzöſiſche
ne i8 iſt ja nur durch Taktik beſtimmt geweſen. Ob auch dieſe
Dſchaftsbeteuerungen von heute nur Tak=
tik ſind, muß abgewartet werden. Sicher iſt jedoch, daß
Deutſch=
land bei dieſem Problem keine Taktik mehr
kennt, ſondern auf ſeinen ſachlichen
Forderun=
gen beſteht. Nur aufdieſer Grundlage iſt für uns
eine Verſtändigung überhaupt möglich.
Die Ausſprache über das Abrüſtungs=
„Aoinproltn".
Vorbehalte Italiens und Polens. — Die angeblich
wiedererſtandene engliſch=franzöſiſche Freundſchaft.
In der kurzen Ausſprache, die ſich im Büro der
Abrüſtungs=
konferenz über die Kompromiß=Entſchließung ſelbſt entſpann,
war nur der von Italien eingebrachte Vorbehalt von
Be=
deutung. Italien kann danach die künftigen Arbeiten der
Ab=
rüſtungskonferenz nur noch inſofern unterſtützen, als eine Löſung
für beſtimmte politiſche Fragen gefunden iſt.
Die Ausſprache im Haupt=Ausſchuß, die der
Annahme des von Barthou mit Zuſtimmung ſeines engliſchen
und ſeines amerikaniſchen Kollegen eingebrachten Entſchließungs=
Entwurfs vorausging, gab Barthou wiederum
Ge=
legenheit zu einer großen Rede, in der er dem
Lord=
ſiegelbewahrer Eden und Norman Davis eine Reihe von
wohl=
berechneter Liebenswürdigkeiten ſagte. Er ſtellte dabei die
angeblich wiedererſtandene engliſch=
franzö=
ſiſche Freundſchaft in hellſtes Licht. Nachdem einmal die
Aufforderung zur Rückkehr Deutſchlands zur
Konferenz in die Entſchließung aufgenommen
war, legte Barthou beſonderen Wert darauf zu erklären,
Frank=
reich ſei immer der Auffaſſung geweſen, daß Deutſchland nach
Genf zurückkehren müſſe. Deutſchland ſolle die
Mög=
lichkeit haben, frei und ohne Zwang auf die
Ab=
rüſtungs=Konferenz zurückzukehren. Die franzöſiſche
Regierung wolle keine Einkreiſungspolitik; eine ſolche Politik
würde ihren Abſichten fernliegen, denn ſie wolle lediglich ihre
alten Freunde behalten und mit ihnen im Geiſt der alten
Freundſchaft verhandeln.
Aus den Reden der beiden angelſächſiſchen Vertreter Eden
und Norman Davis klang ebenfalls das Motiv der
eng=
lich=franzöſiſchen Freundſchaft am ſtärkſten hervor.
Eden ſetzt beſondere Hoffnung in die Beſſerung der Atmoſphäre,
die die heutige Annahme der Entſchließung bedeute. — Der
ruſſiſche Vertreter Litwinow, der ſich von der Entſchließung
nicht gerade entzückt erklärte, vermißte in ihr beſonders die von
Rußland ſo ſehr geförderte Frage der Beſtimmung des
An=
greifers und gab der Hoffnung Ausdruck, daß der ruſſiſche
Vor=
ſchlag für eine Umwandlung der Konferenz in eine Friedens=
Konferenz nicht in den Archiven der Regierungen verſtaube.
Der ungariſche Vertreter General Tanczos nahm auch für
Ungarn die Gleichberechtigung in Anſpruch während der
ſchwe=
diſche Außenminiſter Sandler ſür die ſechs neutralen Länder
dem Entſchließungs=Entwurf zuſtimmte, wenn dieſer auch ſich
allzuviel mit Sicherheitsmaßnahmen beſchäftige. — Der von
Italien bereits in der Büro=Sitzung formulierte
Vorbe=
halt wurde von dem italieniſchen Vertreter di Soragna im
Haupt=Ausſchuß wiederholt. — Ein Vorbehalt
Polens bezieht ſich darauf, daß in der Entſchließung wohl der
diplomatiſche Notenwechſel, nicht aber der Macdonald=Plan als
Grundlage der Arbeiten erwähnt wird.
Präſident Henderſon konnte die Annahme der Entſchließung
mit allen Stimmen bei zwei Vorbehalten Italiens und Polens
feſtſtellen. Am Montag wird eine weitere Sitzung des
Haupt=
ausſchuſſes zur Ernennung der Ausſchüſſe ſein, doch verlaſſen
die meiſten Vertreter bereits heute Genf.
Der Worklauf
der neuen Genſer Enkſchließung.
DNB. Genf, 8. Juni.
Die auf Grund der engliſch=franzöſiſch=amerikaniſchen
Verein=
barung von der franzöſiſchen Abordnung ausgearbeitete
Entſchlie=
ßung, die Freitag nachmittag vom Präſidium der
Abrüſtungskon=
ferenz angenommen worden iſt, hat folgenden Wortlaut:
„Der Hauptausſchuß zieht die Entſchließungen, die ihm die
Ab=
ordnungen der ſechs Mächte, die Abordnung der Türkei und die
Abordnung der Sowjetunion vorgelegt haben, in Erwägung; er
berückſichtigt die Klarſtellungen, die in ſeinen Arbeiten durch das
franzöſiſche Memorandum vom 1. Januar 1934, das italieniſche
Me=
morandum vom 4. Januar 1934, das engliſche Memorandum vom
29. Januar 1934 und die deutſche Erklärung vom 16. April 1934
vorgenommen worden ſind;
er iſt überzeugt von der Notwendigkeit, daß die Konferenz ihre
Arbeiten fortſetzt, um zu einem allgemeinen Abkommen über die
Herabſetzung und Begrenzung der Rüſtungen zu gelangen;
er iſt entſchloſſen, die bereits unternommenen Studien
unver=
züglich fortzuſetzen.
Er fordert das Präſidium auf, mit den von ihm für geeignet
gehaltenen Mitteln und zum Zweck der allgemeinen Annahme
einer Abrüſtungskonvention eine Löſung der in der Schwebe
ge=
bliebenen Fragen zu ſuchen, unbeſchadet der beſonderen Beſprechun=
(Fortſetzung auf Seite 2, 2. Spalte.)
* Luftfahrkwerbung in England
und in Beatſmkand.
Von
Dr. Ernſt Kredel.
Der erſte Deutſche Reichsluftfahrtminiſter Hermann Göring
hat uns beim Eintritt in das Dritte Reich einen Leitſpruch auf
den Weg gegeben, dem für den deutſchen Exiſtenzkampf die
größte Bedeutung zukommt: Das deutſche Volk muß ein Volk
von Fliegern werden! Das heißt nicht, daß jeder einzelne
Deutſche Flugzeugführer ſein ſoll, es bedeutet vielmehr, daß der
Fliegergeiſt, der Geiſt des rückſichtsloſen Einſatzes der Perſon
für das Ganze Beſitz ergreift von allen Volksangehörigen.
In dieſen Tagen findet — wie auch ſchon in anderen
Län=
dern — die diesjährige allgemeine Luftfahrtwerbewoche ſtatr,
mit der großen Aufgabe, den Fluggedanken im Sinne des
Luft=
fahrtminiſters feſt im Volke und beſonders der deutſchen Jugend
zu verankern.
Vor wenigen Tagen wurde in England im Rahmen des
„Empire day”, des „Tages der Nation” eine Luftfahrtwerbung
entfaltet, die gleichfalls den Gedanken der Luftfahrt als den
großen Gedanken unſerer Zeit herausſtellte. Zwiſchen uns und
England beſteht jedoch, ebenſo wie zwiſchen uns und den
meiſten übrigen Nationen, der grundſätzliche Unterſchied, daß die
Anderen Luftfahrtwerbung für ihre Kriegsluftflotte
be=
treiben, während uns das Verſailler Diktat weit mehr noch als
die Militärluftmacht als ſolche verbietet, nämlich z. B.
auch die amtliche Unterſtützung des Luftſports. Darum
kom=
men Luftfahrtwerbewochen in Deutſchland die größte Bedeutung
bei, denn wenn das Deutſche Volk auch ſeinerſeits nach
den Worten des engliſchen Luftfahrtminiſters handeln will,
daß „die Menſchheit am Beginn des Luftzeitalters ſteht” dann
muß es ſelbſt die Lücke der Verſailler Diktate
ausfüllen, die dieſes damals, als man das Deutſche Volk
verachten zu dürfen glaubte, bffen ließ: Es muß ſeinen
Opfer=
mut beweiſen. An den Opfermut des Deutſchen Volkes appellieren
denn auch die Luftfahrtwerbewochen, von denen ſich niemand
ausſchließen kann, deſſen Herz heiß für ſeines Vaterlandes
Frei=
heit und Größe ſchlägt.
Das deutſche Volk, das einen Boelcke und Richthofen
hervor=
gebracht hat und einen Luftführer wie Hermann Göring beſitzt,
wird und muß im Sinne des Ausſpruchs des engliſchen
Luft=
fahrtminiſters in der Luft ſeine Aufgabe erfüllen. Es wird
dabei die Einleitung des Luftfahrtzeitalters auf ſeine Weiſe
betreiben: Luftverkehr, Luftſport uſw. Immer jedoch wird
es auch ſeine Forderung auf Gleichberechtigung
zur Luft erheben und — ſolange die anderen
Staaten rüſten, ſeinerſeits die für die
Ver=
teidigung ſeiner Grenzen notwendigen
Luft=
waffen fordern. Darum iſt es notwendig, unſere Blicke auf
die Luftfahrtpropaganda der Anderen zu richten und
möglichen=
falls daraus zu lernen. Die Engländer hatten als
Haupt=
programmpunkt in den diesjährigen „Empire dah” die erſtmalige
Oeffnung aller britiſchen Militärflughäfen für die Bevölkerung
geſtellt: denn die Folgerung, die der engliſche Luftfahrtminiſter
aus ſeiner eigenen Feſtſtellung des Beginns des
Luftfahrtzeit=
alters zieht, gipfelt in dem Ziel: England muß die erſte
Luft=
macht werden; es wünſcht zwar den Frieden, aber jede
Ab=
rüſtungskonferenz müſſe erfolglos bleiben, die verlangt, daß der
Luſtkampf abgeſchafft wird. — Für uns ſind alle dieſe
Formu=
lierungen wichtig, weil ſie das Recht zu Forderungen zugeſtehen,
die wir durch unſeren Luftfahrtminiſter oft genug ausgeſprochen
haben: Gleichberechtigung zur Luft wegen der notwendigen
Verteidigung der Grenzen des als Herzland Europas am
meiſten gefährdeten Deutſchlands.
In England hört man häufig, Deutſchland habe ſeit dem
Kriege noch nicht ſeinen „Militarismus” beſeitigt, ſondern in
SA und SS, Stahlhelm und anderen Organiſationen wie z. B.
dem Luftſportverband, eine neue Auflage des Militarismus
ge=
ſucht und gefunden. Die Engländer wiſſen ſehr gut, daß eine
ſolche Auffaſſung falſch iſt; ſie benutzen aber geſchickt dieſen
Vor=
wand, um von ihren eigenen Beſtrebungen in dieſer Richtung
abzulenken. In der Tat iſt England heute unvergleichlich „
mili=
tariſtiſcher” als Deutſchland. Man darf wohl ſagen, daß vor
dem Kriege die engliſche Berufsarmee im Rahmen des Volkes
nicht die Bedeutung hatte wie unſer Volksheer. Inniger
ver=
bunden mit dem Volksganzen war die Marine. In dieſen
Auf=
faſſungen iſt eine Wandlung inſofern eingetreten, als der
Eng=
länder ſeiner Armee, in der und mit der er Blutsopfer während
des Krieges gebracht hat, größere Achtung und Zuneigung
ent=
gegenbringt. Die Marine hat als lebenswichtiges
Vertei=
digungsmittel für die Inſel und für das Weltreich die gleiche
Bedeutung behalten. An die Spitze aller Waffengattungen aber
iſt unbeſtreitbar jetzt die Luftflotte, die ſtolze „Royal Air Force‟
getreten. Der gebildete junge Engländer ſieht es als eine
beſon=
dere Ehre an, im Fliegeroffizierkorps der „Rohal Air Force” zu
dienen, deren übriges Perſonal und deren Material im beſten
Zuſtande ſind. Neben das aktive ſtellt ſich, mit ebenfalls
vor=
züglichem Erſatzmaterial, das Reſerve=Fliegerkorps, dem
Ange=
hörige aller gebildeten Stände angehören, die in regelmäßigen
Uebungen frontdienſtfähig erhalten werden. — Wenn der
Eng=
länder, oder überhaupt der Ausländer unſere
Geländeſport=
bewegung, die ja allein der charakterlichen Ertüchtigung dient,
militäriſche Abſichten unterſtellt, ſo ſei nur auf die allgemeine
Jugendbewegung in anderen Ländern verwieſen, die beſonders
auch in England einen durchaus militäriſchen Charakter hat.
Bemerkenswert iſt die Verteilung der engliſchen Flughäfen
um die Hauptſtadt London herum. Aus den Veröffentlichungen
engliſcher Fachzeitſchriften leſen wir, daß anläßlich des
Flug=
tages am Nationalfeiertag 68 Häfen dem Publikum geöffnet
waren. Alle dieſe Häfen ſchließen um London einen Ring mit
deutlicher Ausbuchtung nach Süden hin. Im Süden liegt, nur
durch einen 40 Km. breiten Kanal getrennt, die erſte Luftmacht
Europas, Frankreich, dem allein der engliſche Luftfahrtminiſter
doch den Rang ſtreitig machen muß, wenn er England an die
erſte Stelle der Luftmächte ſetzen will.
Da Deutſchland ja als Gegner zur Luft für England
aus=
fällt, iſt es intereſſant, feſtzuſtellen, wie deutſche Flieger bei
ihrem kürzlichen Beſuch in verſchiedenen Flughäfen der „Noyal
Air Force” aufgenommen wurden. Bemerkenswert war die
Seite 2 — Nr. 157
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 9. Junf 1934.
große Zuvorkommenheit und die vorurteilsloſe Bereitwilligkeit,
dem ausländiſchen Beſucher auch alles das zu zeigen, was
jedem Engländer zur Beſichtigung offen ſteht. Allerdings iſt der
engliſche Bürger wenig kritiſch und lebt nicht mit der inneren
lichen Anteilnahme entſprach auch das Gezeigte, das vielfach
anmutete, als ob es nur für den Zweck der Beſichtigung
bereit=
geſtellt war. Auf einzelnen Flughäfen waren nur Tag= und
Nachtbomber, alſo Bombengeſchwader zu ſehen, wieder andere
dagegen beherbergten Jagdſtaffeln. Es wurden Schul= und
Uebungsflugbetrieb vorgeführt, Motoren am Prüfſtand gezeigt,
Einzelflugübungen mit Funkentelegraphie geübt, Ketten= und
Staffelfliegen gezeigt und ſonſtige Uebungen dargeſtellt, die die
Geſchicklichkeit der Flieger und die Verwendbarkeit des Materials
für den Luftkrieg dartun ſollten.
Der König von England und die Königin, der
Luftfahrt=
miniſter und ſonſtige Staatsmänner würdigten die Bedeutung
des „Empire day” dadurch, daß ſie auf den verſchiedenen
Mili=
tärflughäfen den Vorführungen beiwohnten. Nur die marxiſtiſche
Mehrheit der Stadt London hatte ſich geweigert, den ſtädtiſchen
Schulen die Erlaubnis zum gemeinſamen Beſuch der Flughäfen
zu geben. Doch iſt dieſer Geſte kaum eine grundſätzliche
Bedeu=
tung beizumeſſen, weil im Grunde genommen doch jeder
Eng=
länder die Bedeutung des Kampfflugzeuges für ſein Vaterland
kennt. Die Propaganda für die Luftfahrtrüſtung wird ja auch
ſeit Monaten von allen engliſchen Zeitungen mit Nachdruck
ge=
fördert. Die Oeffentlichkeit wird durch Plakate, Aufrufe und
Vorträge auf die Notwendigkeit einer ſtarken Luftflotte
hinge=
wieſen. Allerdings, das muß man ſagen, ſteht das magere
Ergebnis des „Empire days” und ſeines
Hauptanziehungs=
punktes: des Luftfahrttages, in keinem Verhältnis zu den
Vor=
bereitungen und entſprach wohl auch kaum den Erwartungen der
Veranſtalter. Nach Mitteilung der engliſchen Zeitſchrift „
Aero=
plane” haben die genannten 68 Häfen nämlich insgeſamt nur
105 000 Beſucher geſehen: die Einnahmen, auf die es den
Eng=
ländern freilich wohl weniger ankam, beliefen ſich auf nur etwa
35 000 Mark. Den Flughafen Crohden, der unſerem Berliner
Zentralflughafen Tempelhof entſpricht, beſuchten nur 4000
Flug=
begeiſterte.
Der Engländer will in Erkenntnis der Notwendigkeit der
Durchdringung des ganzen Volkes mit dem Luftfahrtgedanken
dieſes Volk „airmindet”, d. h. luftbegeiſtert machen: In England
ſind die Mittel, die hierzu zur Verfügung ſtehen, neben dem
geringen zivilien Luftverkehr ausſchließlich in der
Militär=
fliegerei und in dem (im Gegenſatz zu den Verhältniſſen
Deutſchlands) in enger Beziehung dazu ſtehenden Luftſport
zu ſuchen. Deutſchland hat als wichtigſtes Mittel, ein „Voll
von Fliegern” zu erziehen, den Segelflug erkannt, der in
England noch faſt gar keine Beachtung gefunden hat. Der
Segel=
flug kann, weil er keine Koſten verurſacht und jedem erreichbar
iſt, als vornehmſter Sport in der Jugendbewegung verankert
werden, die berufen iſt, das neue Deutſchland zu tragen. In
dieſem Sinne und in Anſehung der großen Anſtrengungen aller
Nationen, die Luftfahrt zu fördern, ſollen die
Luftfahrtwerbe=
wochen die Plattform ſchaffen, von der aus der Deutſche
Luft=
ſportverband die Möglichkeit hat, ſeine ihm geſtellte Aufgabe zu
erfüllen: das Deutſche Volk zu einem Volk von Fliegern werden
zu laſſen.
Soziale Bokſchaft Rooſevells.
Präſident Rooſevelt hat dem Kongreß eine Botſchaft zugehen
laſſen, in der ein umfaſſender Plan zur
Sicher=
ſtellung der Wohlfahrt aller amerikaniſchen
Bürger vorgezeichnet wird. Als Grundſatz wird aufgeſtellt,
daß jedem Volksgenoſſen und ſeiner Familie
ein eigenes Heim, ſein tägliches Brot ſichergeſtellt
und daß durch die Schaffung einer
Sozialverſiche=
rung für ihn im Falle von Alter und Krankheit geſorgt wird.
Zur Sicherſtellung des Lebensunterhalts hofft
Rooſevelt dem Kongreß in abſehbarer Zeit ein großes nationales
Programm vorlegen zu können, das auf einen ſehr langen
Zeit=
raum abgeſtellt iſt und dazu dienen ſoll, die wirtſchaftlichen
Hilfsquellen, die im Boden des Landes und in ſeinen
Waſſer=
kräften gegeben ſind, zu entwickeln und in den Dienſt der
vor=
gezeichneten Aufgabe zu ſtellen. U. a. iſt dabei vorgeſehen, daß
rieſige Strecken jetzt bebauten Landes aufgegeben werden und
daß den Beſitzern beſſerer und tragfähigerer Boden an anderer
Stelle angewieſen wird. Die Mittel für die Sozialverſicherung
ſollen nicht im Wege der allgemeinen Steuererhebung, ſondern
durch die Beiträge der Verſicherungsträger aufgebracht werden,
Dagegen ſollen die Verwaltungskoſten zum größten Teil von den
Einzelſtaaten übernommen werden, während die
Bundesregie=
rung die Verwaltung und Unterbringung der Reſervekapitalien
ſich ſelber vorbehält. Bei der Sozialverſicherung handelt es ſich
vor allen Dingen um eine Verſicherung gegen die
Arbeitsloſigkeit. Bekanntlich iſt eine derartige
Einrich=
lung in den Vereinigten Staaten bisher unbekannt.
Vom Tage.
Vor 150 000 Bremern ſprach geſtern abend
Reichspropaganda=
miniſter Dr. Goebbels.
Das Verbot der „Grünen Poſt” iſt mit ſofortiger Wirkung
aufgehoben worden.
Der belgiſche König hat den bisherigen Miniſterpräſidenten
Graf de Brocqueville mit der Neubildung des Kabinetts beauftragt.
In Belgrad haben die direkten Verhandlungen zwiſchen
Jugo=
ſlawien und Ungarn zur Beilegung der letzten Grenzwiſchenfalle
begonnen, die zur Einreichung der ungariſchen Beſchwerdenote in
Genf geführt hatten.
In Genf fanden am Freitag Beratungen der drei Staaten
der Kleinen Entente — der Miniſter Titulescu, Jeftitſch und Dr.
Beneſch — mit dem Vertreter Sowjetrußlands, dem
Volkskom=
miſſar für Aeußeres, Litwinow, ſtatt. Den Hauptgegenſtand
die=
ſer Beratung bildete die Frage der Herſtellung normaler
diplo=
matiſcher Beziehungen der Staaten der Kleinen Entente zu
Sow=
jetrußland.
Nach 33 Sitzungstagen ſprach am Freitag das Jeruſalemer
Gericht das Urteil in dem Prozeß gegen die beiden Mitglieder der
jüdiſchen Reviſioniſtiſchen Partei Stavſky und Roſenblatt. Stavſky
wurde zum Tode verurteilt. Roſenblatt wurde freigeſprochen. Die
beiden waren angeklagt, den politiſchen Leiter der zioniſtiſchen
Exekutive Dr. Arloſoroff am 7. Juni 1933 ermordet zu haben.
Die engliſch=amerikaniſchen Vorbeſprechungen für die im
Früh=
jahr nächſten Jahres ſtattfindende Flottenkonferenz werden
vor=
ausſichtlich bereits in der nächſten Woche in London beginnen. Die
Vereinigten Staaten werden dabei von Norman Davis vertreten.
Außerdem werden amerikaniſche Marineſachverſtändige an den
Verhandlungen teilnehmen.
der neuen Genſer Enkſchließung
(Fortſetzung von Seite 1, 2. Spalte.)
gen, die die Regierungen etwa einleiten wollen, um den Enderfolg
durch die Rückkehr Deutſchlands zur Konferenz zu erleichtern.
II.
Unter Feſtſtellung der beſonderen Wichtigkeit, die das
Stu=
dium und die Löſung gewiſſer, ſeit Anfang der allgemeinen
Aus=
ſprache hervorgetretenen Probleme bieten, faßt der Hauptausſchuß
folgende Entſchließung:
1. Sicherheit:
a) Da die Ergebniſſe der früheren Studien der Konferenz ſeit
einem Jahr den Abſchluß gewiſſer regionaler
Sicherheitsabkom=
men in Europa ermöglicht haben, beſchließt der Hauptausſchuß, ein
Sonderkomitee zu ernennen mit der Aufgabe, diejenigen
Vorſtudien fortzuſetzen, die es für notwendig hält, um den
Abſchluß der neuen Abkommen der gleichen Art, die
außerhalb der Konferenz verhandelt werden könnten,
zu erleichtern. Es wird Sache des Hauptausſchuſſes ſein, die
etwaigen Beziehungen dieſer Abkommen zu der allgemeinen
Kon=
vention zu beſtimmen.
b) Der Hauptausſchuß beſchließt, ein Sonderkomitee zu
ernennen mit der Aufgabe, die Frage der
Ausfüh=
rungsgarantien zu ſtudieren und die Arbeiten
hinſicht=
lich der Kontrolle wieder aufzunehmen.
2. Luftfahrt:
Der Hauptausſchuß beauftragt ſein Luftfahrtkomitee, ſofort
das Studium der in ſeiner Entſchließung vom 23. Juli 1932 unter
der Rubrik „I. Luftſtreitkräfte” bezeichneten Fragen wieder
auf=
zunehmen.
3. Waffenherſtellung und Waffenhandel.
Der Hauptausſchuß fordert ſein Sonderkomitee für die Fragen
der Waffenherſtellung und des Waffenhandels auf, ſofort ſeine
Arbeiten wieder aufzunehmen und ihm im Lichte der Erklärung,
die der amerikaniſche Vertreter am 30. Mai 1934 abgegeben hat,
in kürzeſtmöglicher Friſt über die Löſungen, die er empfiehlt, zu
berichten.
Dieſe Ausſchüſſe ſollen nebeneinander arbeiten. Das Büro
hat die Aufgabe, die Ergebniſſe
zuſammenzu=
faſſen.
III.
Der Hauptausſchuß überläßt es dem Präſidium, im geeigneten
Augenblick die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen,, damit er,
wenn der Präſident ihn einberuft, ſoweit wie möglich einen
voll=
ſtändigen Abkommensentwurf vorfindet.
IV.
In Anbetracht deſſen, daß der Vorſchlag der ruſſiſchen
Abord=
nung, die Konferenz unter der Bezeichnung als Friedenskonferenz
in Perwanenz zu erkläven, ein aufmerkſames Studium erfordert,
bittet der Hauptausſchuß den Präſidenten, die Regierungen mit
dieſem Vorſchlag zu befaſſen.
Reichspräſidenk von Hindenburg
begrüßt den Rotkrenzkag.
DNB. Berlin, 8. Junf.
Als Schirmherr des Deutſchen Roten Kreuzes hat Reice
präſident Generalfeldmarſchall von Hindenburg dem Rotkrer
tage, der am nächſten Sonntag, 10. Juni, überall im R.
begangen wird und mit einer Sammlung zugunſten der ſegess
reichen Einrichtungen des Deutſchen Roten Kreuzes
verbunin=
iſt, die folgenden Begrüßungsworte gewidmet:
„Als Schirmherr des Deutſchen Roten Kreuzes
begrüße=
den Rotkreuztag 1934 mit meinen herzlichſten Wünſchen.
Liebesarbeit des Deutſchen Roten Kreuzes hat in den lange
Jahren ſeines Wirkens Tauſenden unſerer Volksgenoſſen
In= und Ausland Hilfe gebracht und viele Sorgen gelindo
Möge der heutige Tag erneut den Geiſt der Volksverbundk
heit und Opferwilligkeit der Deutſchen bekunden und dem Rrne
Krenz die Mittel bringen, die es für ſeine weitere Arbeit braugu,
gez von Hindenbur/
4. D.
ii Auenderg
Der folgende erſt 1936.
DNB. München, 8. Jun.
Die NSDAP., die im Vorjahre ihren Siegesparteitag,
zei
m wird der
Matz inſpizierte
Nürnberg abhielt, wird auch dieſes Jahr dort ihren Reichsparng
tag veranſtalten. Von 1934 ab findet der Reichsparteitag /0...M N
Zweijahresturnus in Nürnberg ſtatt. Der Reichsparteitag — gauchſchu
wird, wie im Vorjahre, anfangs September, und zwar am 1. N., „iſiſchen Kreiſen
2. September, abgehalten. Es ſind in Nürnberg bereits umfeig, „u F aus, zwar
reiche Vorbereitungen für den Parteitag getroffen, der Luitrad
hain ausgebaut, die Holztribünen durch Erdwälle erſetzt undoMf In Z0. Dt.
Pläne für eine große Kongreßhalle fertiggeſtellt worden. W 200ich Dlt. L.
lmſter Verkehr
nächſte Parteitag findet dann im Jahre 1936, im Olympig=S.P., rüungen vorgin
in Nürnberg ſtatt.
fi. tinen beworfen
M ür abends ging
ent noch einmal
Ein Befehl des Stabschefs Röhm.
fa ufs Lenk und i
Zlw=Platz bemer
Juni und Juli die Urlanbsmonake der 59. Heruen drauf zu.
* Nähe befand, me
Stabschef Röhm erläßt folgenden Befehl:
Ich habe mich entſchloſſen, dem Rat meiner Aerzte zu focheuſeht wies ei=
und meine in den letzten Wochen durch eine ſchmerzhafte Nerzkhln ind Drogrul
erkrankung ſtark angegriffenen Körperkräfte durch einen Kulg/ Rhen unls Me
brauch voll wiederherzuſtellen. Meine Stellvertretundt wien Vorgel
übernimmt der Chef des Führungsamtes, ObergrupmiWlyet bedrohliche
Murmung zu der Abſi
führer von Kraußer.
Das Jahr 1934 wird die volle Kraft aller Kämpfer der Mite mir die Rufe
erheiſchen. Ich empfehle daher allen SA.=Führern, gleich: wſt den anderen
ſchon im Juni mit der Verteilung des Urlaub. fü0 brauszuziehen,
beginnen. Insbeſondere ſollen jene SA.=Führer und =Märnan Entſernung v
die im Juli dienſtlich erreichbar ſein müſſen, im Juni mit Ur zwur un den Kopf
berückſichtigt werden. Es wird daher der Monat Juni für eanzu uch Lenk ſtürzt
bemeſſenen Teil der SA.=Führer und =Männer, der Monat Anſer wieder hoch,
für die Maſſe der SA. die Zeit voller Ausſpannung und eſnn leer. Als ich
holung ſein. Ich erwarte, daß dann im Auguſt die SA. wä Michan der linken
voll ausgeruht und gekräftigt bereitſteht, um ihren ehrenvalſch Hauptmann Anl=
Aufgaben zu dienen, die Volk und Vaterland von ihr erwar ( die Worte zu v
dürfen.
MGruß.” Wir w.
Wenn die Feinde der SA. ſich in der Hoffnung wiegen, „Mine Anlauf in eine
SA. werde aus ihrem Urlaub nicht mehr oder nur zum Teil wi sſellniform Blut hin
einrücken, ſo wollen wir ihnen dieſe kurze Hoffnungsfreude ler=kbhuß hatte. Ande
ſie werden zu der Zeit und in der Form, in der es notwendis/en Anlauf. Ich
ſel=
ſcheint, darauf die gebührende Antwort erhalten.
hich vierwöchiger B
Die SA. iſt und bleibt das Schickſal Deutſchlands.
M hergeſtellt worde
Arſtender: War
Der Stabschef: Röhm.
Das Berbot der reichsdeutſchen Zeitungen
in Oeſterreich verlängerk.
huge: In Kommu
Fügriſſen und nie g
DNB. Wien, 8. Jum
Amtlich wird mitgeteilt: Das Bundeskanzleramt hat
Grund des Art. 1 der Verordnung vom 12. Oktober 1933 das
nerzeit verfügte Verbot der Verbreitung aller im Deutſchen 2.
erſcheinenden Tageszeitungen und gewiſſer Zeitſchriften im
chen Umfange für einen Zeitraum von weiteren drei Mon 1
Endtag den 16. September 1934, verhängt. Die gegen beſtirm
Zeitungen für eine längere Zeitdauer verfügten Verbote wer)
hierdurch nicht berührt. Uebertretungen werden mit Verre
tungsſtrafen bis 2000 Schilling oder drei Monaten Arreſrig
ahndet.
Aphroonte unter dein Mittontoß.
Von unſerem Sonderberichterſtatter.
A.S. Paphos (Cypern), im Mai 1934.
Der Sage nach, und wie auch ihr griechiſcher Name es
aus=
drückt, wurde ſie, die ewig Schöne, die Göttin der Liebe, nach
einem fürchterlichen Ringen uraniſch=ſaturniſcher Gewalten, aus
dem Schaume des Meeres geboren. Dieſes Ereignis, das
ge=
wiſſermaßen das Ende des Chaos und den Beginn des Kosmos
bedeutet, ſoll vor Paphos auf Cypern ſtattgefunden haben, wo
denn auch ſpäter ein frommes Geſchlecht Aphroditen ihren
ſchön=
ſten Tempel baute, von dem auch heute noch geborſtene Säulen
ſtumme Zeugen ſind einer längſt entſchwundenen Pracht.
Und in dieſen Frühlingstagen, da endlich der lang erſehnte
Regen wie mit Zauberhand Blätter und Blüten ſchafft, wirft
eine ſtürmiſche See weißlich=grauen Schaum ans Land, der den
Sonnenſtrahlen ſtandhält und ſich hartnäckig auf den Felſen
behauptet. Seltſam ſind dieſe Schaumgebilde, die ſich
zuſammen=
ballen und, im Lichte der kurzen Dämmerung dieſer Breiten,
empfindſamen, phantaſiebegabten Gemütern durchaus den
Ein=
druck von ſchwebenden Elfenweſen vermitteln können. Iſt dies
nicht vielleicht der Urſprung der Mythe, die für ungezählte
Jahr=
hunderte die antike Welt beherrſchte?
Er iſt keine mechaniſche Bildung, dieſer „Aphroditenſchaum”
ſondern unter der ſcharfen Linſe des Mikroſkops löſt er ſich auf
in Millionen von Kleinlebeweſen an der Grenze zwiſchen
Pflanze und Tier. Ein matter Abglanz des reichen Lebens, das
dem Schoße des Meeres entſprießt. Und auch dieſes Leben
Er=
gebnis des Zueinanderſtrebens von Geſchöpfen, Ergebnis deſſen,
was die Welt erhält, der Liebe. Es iſt nichts Neues, was uns
letzten Endes die Errungenſchaften der Technik enthüllen. Sie
beſtätigen nur, was die Menſchheit längſt im heiligen Ahnen
erſchaut. Und dieſes Ahnen, dieſer Glaube, ſie ſcheinen ſtärker
als der Zeiten Wandel.
jeber Cypern flattert der engliſche Union Jack, aber für das
chpriſche Volk hat Aphrodite nicht zu herrſchen aufgehört. In
den Bergen von Kyrenia, an der Nordküſte der Inſel, ſind die
Schluchten und Felszacken nichts anderes als die Trümmer der
Rieſenburg einer geheimnisvollen Königin, deren heidniſcher
Name in Vergeſſenheit geriet. Der Cypriote hat auch mit
be=
ſonderer Hingabe ſeit den Tagen, da er zum Chriſtentum bekehrt
worden war, die Mutter Gottes verehrt, und der Marienkult
er=
lebte hier ſeine ſchönſten Ausdrucksformen.
Man konnte die Göttin von Cypern nicht vertreiben. Man
hat ſie immer und immer wiedergeholt.
In den Tagen des Kaiſers Alexius von Byzanz hatte ein
armer Mönch aus Cypern die einzige Tochter des Herrſchers
vom Tode gerettet und dafür als Lohn ein wunderſames
Muttergottesbild erfleht, eines der drei, die der Apoſtel Markus
ſelbſt gemalt. Schweren Herzens hatte ſich Alexius von dem
Heiligtum getrennt, und ſeine Eiferſucht beſtimmte, daß das
Bild verhängt bleiben ſollte für alle Zeit. Wenn es der Kaiſer
nicht mehr ſah, ſo ſollte es niemand mehr ſehen. Und ſo kam
das verſchleierte Bild der Maria nach Cypern, in die
Gebirgs=
welt von Troodos, wo die Zedern und Fichten ſtehen. Ein
Eulenvogel wies dem Mönch den Weg, und die Nadelbäume
neigten ſich ehrfurchtsvoll vor Marien, blieben gebeugt bis auf
den heutigen Tag. Gikko, Gikko, hatte der Vogel gerufen, als er
vorangeflogen war, und das Kloſter, das ſich noch gegenwärtig
in den Troodosbergen befindet, das auch jetzt noch die
ver=
ſchleierte Maria beherbergt, hieß denn auch Gikko, und ſeine
fleißigen Mönche pflanzen Olive und Weinſtock in den weiten
Ländereien der Stiftung. Wenn aber die große Dürre kommt,
wenn der Landmann verzweifelt zum blauen Himmel aufblickt
und um Regen fleht, dann bringt man das Muttergottesbild zu
Tal, und dann kommen auch die Wolken und gießen das
leben=
ſpendende Waſſer auf die durſtende Scholle. Die ſegnende Maria
von Gikko iſt von den erobernden Türken nicht vertrieben
wor=
den. Im Gegenteil! So mancher Paſcha, ſo erzählt man ſich,
hatte ſeine Zuflucht zur Gottesmutter genommen, zur wahren
Königin und Herrſcherin von Cypern, wenn die Sonnenſtrahlen.
die ſonſt Leben wecken, das Leben auf der Inſel zu töten
be=
gannen.
Cypern iſt während des Weltkrieges britiſche Kolonie
ge=
worden, aber ſchon lange vorher war es engliſches Protektorai,
eine der vielen Figuren auf dem rieſigen Schachbrett der
briti=
ſchen Politik, einer der wichtigſten Wachtpoſten auf dem Wege
nach Indien. Als zum erſten Mal die Flagge Albions auf der
Inſel gehißt worden war, da hatte die Göttin der Liebe ihre
Haud im Spiel. In jenen fernen Kreuzzugstagen, als Richard
Löwenherz hier ſein ſpäteres Eheweib an einem grauſamen
König gerächt. Und als dann nach Jahrhunderten der Union
Jack abermals an den Regierungsgebäuden von Cypern
empor=
ſtieg, da herrſchte über England eine Königin. Die Zeichen
V. R.” Victoria Regina, auf die man überall ſtößt, ſie ſind
das eigentliche Zeichen des Eroberers. Nur im Namen der
jugendlichen, der ſchönen engliſchen Königin, ſo ſagen die Leute
konnte man von Chypern Beſitz ergreifen, denn Cypern braucht
eine Herrſcherin. Auf dieſer Inſel weht nach wie vor der Hauch
der Aphrodite.
Wahrhaftig, Cypern iſt auch jetzt noch in ſeiner Art eine
Liebesinſel. In Larnaca, dem Hafen, von dem die Schiffe zur
ſyriſchen Küſte fahren, ſieht man nur gar zu oft, wie
ichkeit, die
ſchleierte junge Mädchen ihren arabiſchen Freiern in die Will. Wenn mau
Heimat folgen. Die Männer im braunen Burnus legen germ ! jng und
kurzen Weg von Syrien nach Cypern zurück, um ſich hier M
Frauen zu holen, die als anſpruchsloſer und tüchtiger anger 9
werden als ihre arabiſchen Schweſtern. Herzzerreißend ſink!
die Szenen, die ſich da an der großen Landungsbrücke=9
ſpielen, wo man meiſtens Abſchied nimmt von den Seinen.
ein ganzes langes Leben. Aphroditen fordert von den m.
mitiſchen Mädchen Cyperns den Tribut, und nicht nur
ihnen. Denn die Griechinnen, die da des Abends unter 9
Palmen ſpäzieren, ſie erzählen, ſie träumen von der Liebe.-
dem ewigen Band, das den Menſchen zum Menſchen bir
Man hört ihr ſilberhelles Lachen, wenn die Sonne hinter:
Bergen von Troodos verſchwunden iſt und vom anatoll 2
Taurus ein erfriſchender Hauch herüberweht, wenn die VE
feuer von Kap Andreas und Kap Kiti aufleuchten, unge
ſtrahlende Venus hell am Himmel ſteht.
Iſt die Zahl das Geſetz der Welt?
Alte philoſophiſche Lehren. — Die Wellentheorie beſtätigk
antiken Anſchauungen. — Seltſame Beziehungen
zwiſchen verſchiedenen Zahlen.
* Wunder der Zahl.
Philoſophen des Altertums ſtellten die Lehre auf, dech
Zahl das Geſetz der Welt ſei. Zahlen hatten darum große-"
deutung, wie z. B. die Zahl 7, da in ſieben Tagen die
erſchaffen wurde, die Zahl 28 und bis heute die Zahl 138
als Unglückszahl angeſehen wird. Die moderne Forſchung.
eine Art von Beſtätigung dieſer Theorie — wenn auch ih. I
anderem Sinne — gebracht, denn ſie hat feſtgeſtellt, diit
Vielfältigkeit der Erſcheinungen auf verſchiedenen Wellel.
ruht, die ſich durch ihre Länge unterſcheiden. Iſt doch f09l.
Atom, alſo die Materie, als ein Wellenvorgang erklärt we.
Man kann darum den Satz aufſtellen, daß die Erſcheiſt.
der Welt durch Zahlen in Beziehungen gebracht werden.!."
Es wird nun nicht überraſchen, daß viele Zahlen untereine
ſeltſame Beziehungen aufweiſen, die faſt ans Wundl”
grenzen. Die Wiſſenſchaft kennt eine große Anzahl Dei‟
Zahlenwunder, die z. T. die erſtaunlichſten Ergebniſſe.
Wenn man die Zahl der 37 mit 3 multipliziert, ſo erh"
die Zahl 111. Nicht beſonders auffällig iſt es, daß dielſi
mit 6 multipliziert — 222 iſt. Viel auffälliger dagegen ..
uurstag, 9. Juni 1934
2 Meuchelmord auf dem Bülow=Plak.
Beginn der Beweisaufnahme.
DNB. Berlin, 8. Juni.
zr. der Freitag=Verhandlung des Bülow=Platz=Prozeſſes
u der Ermordung der Polizeihauptleute Anlauf und Lenk
zu Beginn der Verhandlung der Verteidiger des
Ange=
ſer, Kuntz einen Beweisantrag, in welchem u. a. der
f„üürt. Reichstagsabgeordnete Thälmann als Zeuge
be=
nſ0n t wird. Thälmann ſoll Bekundungen darüber machen, daß
du aln geklagte Kuntz niemals irgendwelche illegale Funktionen
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 157 — Seite 3
inam Partei ausgeübt hat. Ferner ſoll Thälmann ſich darüber
zuſſthr daß die Parteileitung grundſätzlich den Individual=
tam werworfen habe.
der Angeklagte Kuntz machte dann ſelbſt längere
ymährungen, in denen er behauptete, im Karl=Liebknecht=Haus
häßu nach einer ausdrücklichen Anweiſung der Parteileitung
ka fill i Waffen vorhanden ſein dürfen. Er, Kuntz, habe weder
dinblicht gehabt, die Polizeihauptleute zu ermorden, noch habe
en m dieſem Plan irgendwelche Kenntnis gehabt.
Demgegen=
ubzhält der Angeklagte Klauſe ſeine frühere belaſtende Aus=
At, fa grufrecht. Es wird dann mit der Beweisaufnahme
begon=
nedErſter Zeuge iſt Polizeioberſt Valetta, der Vorgeſetzte der
enmdeten Polizeioffiziere.
der Zeuge Valetta bezeichnet Hauptmann Lenk als
oſilſtreuen Beamten, der bei der Kommune ſehr unbeliebt war,
wirler ſehr energiſch vorging.
Polizeileutnank Willig ſagt aus.
ſooann wird der Polizeileutnant Willig
vernom=
woder am Mordtage mit Anlauf und Lenk zuſammen den
ühſo=Platz inſpizierte und von den Kommuniſten durch
einn Bauchſchuß verletzt wurde. Der Zeuge hatte in
koyyminiſtiſchen Kreiſen den Spitznamen „Huſar”. „Am 9.Auguſt”,
gettoſieh de ſo lüirte er aus, „war höchſte Alarmbereitſchaft angeordnet wor=
Erdwälle aſ; / deſa lm Tage waren keine größeren Anſammlungen zu
beobach=
teu uffällig war nur, daß auf den Bürgerſteigen außergewöhn=
Om, lich ebhafter Verkehr herrſchte. Wenn Beamte gegen einzelne
Arkſamlungen vorgingen, wurden ſie aus den Häuſern heraus
mint ſteinen beworfen und ſogar beſchoſſen. Zehn Minuten nach
acht Ihr abends ging ich mit den Polizeihauptmännern Anlauf
WMei9 AAt umd enk noch einmal zum Bülow=Platz. Rechts von mir ging
An=
la=ſilinks Lenk und ich ſelbſt ging in der Mitte. Am Bauzaun
Kande MM A am Alow=Platz bemerkten wir eine große Menſchenanſammlung
umo ingen darauf zu. Polizeihauptwachtmeiſter Burkart, der ſich
in /+ Nähe befand, meldete Hauptmann Anlauf, daß die
Stim=
meiner Aezzey mum ſehr „mies” ſei. Die Kommuniſten hätten die Beamten
an=
ine ſchmerzhiu” geſwien und Drohrufe gegen „Schweinbacke” ausgeſtoßen. Wir
Täſte durch eim drii begaben uns hierauf nach der Weydinger=Straße und ich
Stellverin mauch meinen Vorgeſetzten Anlauf darauf aufmerkſam, daß die
ntes, Obeizn La ximmer bedrohlicher erſcheine. Anlauf erteilte gerade ſeine
Zuäumung zu der Abſicht, den Bürgerſteig räumen zu laſſen, als
t aller Känpſ” ichhbter mir die Rufe hörte: „Du Schweinebacke, du den Huſar,
SA.=Führern uu und u den anderen”. Ich griff ſofort in die Taſche, um meine
ing des Urſn Pfltu herauszuziehen, als ſchon eine Salve von 6 bis 10 Schüſſen
L.=Führer un 2 auiz iner Entfernung von wenigen Metern krachte und die
Hül=
en, im Junim ſerunr um den Kopf flogen. Hauptmann Anlauf fiel auf das
Monat Juf Ge üt, auch Lenk ſtürzte zu Boden. Ich ſelbſt ſank in die Knie,
länner, der Me kasn ber wieder hoch, zog meine Waffe und ſchoß mein ganzes
Ausſpanmun u Migin leer. Als ich die Piſtole wieder laden wollte, bemerkte
Auguſt die S. ich /)z ich an der linken Hand verletzt war. Ich glitt aus und kam
t, um ihren er nerm Hauptmann Anlauf zu liegen, der nur noch röchelte. Ich
erland von iee glinke die Worte zu verſtehen: „Verletzung am Kopfe,
Wieder=
ſele Gruß.” Wir wurden immer weiter beſchoſſen, und ich
r Hoffnung vie ſch iente Anlauf in einen Hausflur. Jetzt bemerkte ich, daß durch
der nur zun 30 ma: Uniform Blut hindurchſickerte und ſtellte feſt, daß ich einen
Hoffnungsſie) Behluchuß hatte. Andere Beamte kamen herbei und bemühten
in der es wins ſichlm Anlauf. Ich ſelbſt wurde ins Krankenhaus gebracht und
erhalten bint ich vierwöchiger Behandlung und mehrmonatiger Erholung
wift hergeſtellt worden.”
Hrſitzender: War Hauptmann Anlauf beſonders verhaßt?”
zuge: In Kommuniſtenkreiſen beſtimmt, denn er hat ſcharf
du uchegriffen und nie gezaudert.
Zeit
Nächſter Zeuge Polizeibeamter Burkart.
äuger.
½s nächſter Zeuge wird der Polizeibeamte Bur=
Duß. Wick. 2 kalrz vernommen, der in Kommuniſtenkreiſen den Spitznamen
kanzleigg a. „T.ſſekopf” führte. Er bekundete, daß er am Mordtage bei ſei=
2. Oitohe 1.1 nend Nenſtgängen ſtändig von Leuten beobachtet wurde, die
wahr=
aller im Due ſchwich kommuniſtiſche Kuriere waren. Die Unruhe auf den
er Zeitſchr StSun nahm ſtändig zu. Bevor eine größere Aktion einſetzte,
weiteren !ch 2 konn man immer Motorräder beobachten. Seine Kameraden
Die 9eu9 2 villeyn ſtets zu ſagen: „Schwere Artillerie fährt auf”, wenn dieſe
rfügten Vik MLrräder herankamen. Der Zeuge erklärt, daß er ſeinen
Vor=
wechen 9 geſtein, Polizeihauptmann Anlauf, gewarnt habe, weil er das
Nomaih 2* Geiſt hatte, daß die Kommuniſten ſich wie Kletten an Anlauf
hängten. Aber Anlauf ſei unbeſorgt geweſen. Die Kommuniſten
hätten ſich den Zeitpunkt für ihre Tat ausgeſucht, als es gerade
zu dunkeln begann, aber die Laternen noch nicht angezündet
wor=
den waren.
Die Bürgerkriegsvorbereikungen der KP9.
Sodann wurden mehrere Zeugen vernommen, die früher ſelbſt
Mitglieder des berüchtigten „Ordnerdienſtes” waren. Ein Zeuge
namens Lüdtke, der aus dem Konzentrationslager vorgeführt
wird, trat im Jahre 1923 bereits dem „Ordnerdienſt” bei. Gegen
dieſen Zeugen ſchwebt ein Hochverratsverfahren. Als der
Vor=
ſitzende ihn fragte, weshalb ein ſolches Verfahren gegen ihn
er=
öffnet worden ſei, erwidert der Zeuge:
„Ach, wegen einer Kleinigkeit. Ich habe für einen ins
Aus=
land Geflüchteten einige Waffen in Verwahrung genommen.”
Später ſtellte ſich heraus, daß es ſich bei der „Kleinigkeit” um
zehn Kiſten Munition, einen Granatwerfer, ein Maſchinengewehr
und eine große Menge Piſtolen und Gewehre handelt, die Lüdtke
im Keller ſeines Hauſes verſteckt hatte.
Nach der Vernehmung weiterer Zeugen, gegen die z. T. auch
Hochverratsverfahren laufen und die deshalb aus dem
Unter=
ſuchungsgefängnis vorgeführt werden, wurde noch ein früherer
Kommuniſt gehört, der intereſſante Angaben über die
Bürger=
kriegsvorbereitungen der KPD. machte. Nach der Bekundung
die=
ſes Zeugen bezweckte der „Ordnerdienſt”, die Mitglieder für den
bewaffneten Kampf um die Macht vorzubereiten. Neben dem
„Ordnerdienſt” hätte es noch andere Organiſationen gegeben, die
für die Heranſchaffung von Waffen zu ſorgen hatten.
Darauf wurden die Verhandlungen auf Montag vertagt. Der
Gerichtsbeſchluß über den von der Verteidigung geſtellten
Be=
weisantrag, den Kommuniſtenführer Thälmann als Zeugen zu
hören, wird erſt am Montag verkündet werden.
Weiterer Arbeitsloſen=Rückgang ia Mai.
Die Vorjahreszahl faft um 50 v. H. unkerſchritken. — Weitere Auflockerung der Arbeitsloſigkeit
in den großſtädtiſchen Landesarbeitsbezirken.
Wieder 80000 weniger!
DNB. Berlin, 8. Juni.
Im Mai iſt, wie die Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung
und Arbeitsloſenverſicherung berichtet, die Zahl der von den
Arbeitsämtern betreuten Arbeitsloſen weiter um rund 80 000
zurückgegangen. Am 31. Mai wurden rund 2 525 000 Arbeitsloſe
bei den Arbeitsämtern gezüählt gegen 5 039 000 im gleichen
Zeit=
raum des Vorjahres. Die Vorjahreszahl iſt alſofaſt
um 50 v. H. unterſchritten.
Der Rückgang der Arbeitsloſenzahl iſt um ſo beachtlicher,
weil gleichzeitig durch Einſchränkung der Notſtandsarbeiten
100 000 Notſtandsarbeiter zur Entlaſſung gekommen ſind. Ohne
dieſen Abbau der Notſtandsarbeiten wäre die Arbeitsloſenzahl
auch im vergangenen Monat um über 200 000 gefallen, da außer
den Notſtandsarbeitern ſelbſt auch noch Stammarbeiter, die
mi=
ihnen zuſammen beſchäftigt waren, zur Entlaſſung gekommen
ſind. Dieſe Einſchränkung der Notſtandsarbeiten war planmäßig,
weil nach dem erreichten hohen Beſchäftigungsſtand beſonders
im Hoch= und Tiefbau der ländlichen Bezirke der Kampf vor
allem gegen die großſtädtiſchen Zentren der Arbeitsloſigkeit
ge=
führt werden muß. Während durch dieſe Einſchränkung der
Notſtandsarbeiten die Landesarbeitsamtsbezirke mit
hervor=
ragend ländlicher Struktur einen gleichbleibenden Stand oder
vereinzelt eine geringe Zunahme der Arbeitsloſigkeit hatten, trat
in den großſtädtiſchen Landesarbeitsbezirken
eine weitere Auflockerung der
Arbeitsloſig=
keit ein.
So hatte Berlin eine im Rahmen des Geſamtrückganges von
80 000 erhebliche Abnahme von 22000; ein erſter Erfolg der
Ber=
liner Arbeitsſchlacht.
Von den Unterſtützungseinrichtungen wurden
vor allem die Kriſenfürſorge und die
öffent=
liche Fürſorge im Berichtsmonat weiter
ent=
laſtet, und zwar ging die Zahl der
Hauptunterſtützungs=
empfänger der Krifenfürſorge um rund 19 000 (Stand am 31.
Mai 1934 rund 822 000) und die Zahl der arbeitsloſen
an=
erkannten Wohlfahrtserwerbsloſen um rund 50 000 (Stand am
31. Mai 1934 833 000) zurück. Die Zahl der
Hauptunterſtützungs=
empfänger in der verſicherungsmäßigen Arbeitsloſenunterſtützung
ſtieg um 13000 bei rund 232 000. Die Geſamtentkaſtung aller
drei Unterſtützungseinrichtungen beträgt im Berichtsmonat rund
56 000.
* Im Monat Mai iſt die Zahl der Arbeitsloſen um weitere
80 000 zurückgegangen. Es läßt ſich wohl nicht beſtreiten, daß man
allgemein mit einer ſtärkern Verminderung gerechnet hatte. Es
muß aber berückſichtigt werden, daß ſchon zu Beginn des Jahres
ein gewaltiger Rückſtrom von Arbeitsloſen zu den Arbeitsſtellen
einſetzte, daß alſo ſchon ein Teil vorweggenommen wurde, der erſt
in den folgenden Monaten fällig war. Aber abgeſehen davon, daß
„nur” 80 000 Arbeitsloſe wieder in den Produktionsprozeß
einge=
gliedert wurden, muß doch der Tatſache Rechnung getragen
wer=
den, daß das Heer der Erwerbsloſen bis zum
31. Mai auf 2,5 Millionen zuſammengeſchlagen
worden iſt. Am 30. Januar 1933, als Adolf Hitler die
Regie=
rung übernahm, zählte man annähernd 6 Millionen Arbeitsloſe.
Hinzu kamen noch die ſogenannten „Unſichtbaren Erwerbsloſen”,
alſo diejenigen, die nicht regiſtriert wurden und nicht aus
öffent=
lichen Mitteln Unterſtützung erhielten. Gerade aus dem großen
Kreis dieſer Opfer der Wirtſchaftskriſe iſt in der letzten Zeit ein
ſehr erheblicher Teil wieder in geregelte Arbeit gekommen.
Wir nähern uns nun allmählich der ſommerlichen Jahreszeit
und ſind vom Herbſt nicht mehr allzuweit entfernt. Unſere
ganze Aufmerkſamkeit und Kraft wird ſich jetzt
darauf zu konzentrieren haben, daß nicht nur
Rückſchläge vermieden, ſondern die
eingetre=
tene Entwicklung immer weiter gefördert wird.
Dazu trägt einmal die Steigerung der inländiſchen Gütererzeugung
und des inländiſchen Verbrauchs bei, zum andern aber die
Ver=
mehrung des Auslandsabſatzes. Bisher war es ſo, daß der größte
Teil aller neueingeſtellten Arbeitskräfte in den Dienſt der
Be=
friedigung des inländiſchen Bedarfs traten, während der kleinere
Teil von den Betrieben, die für den Export arbeiten,
aufgenom=
men wurde. Wir ſtehen alſo nunmehr vor der
Notwendig=
keit, dafür zu ſorgen, daß die Ausfuhrinduſtrie
Gelegenheit erhält, ihren Abſatz zu vermehren,
und daß ſie dadurch in die Lage verſetzt wird.
neue Arbeitskräfte aufzunehmen. Das Ausland hat
die verſchiedenſten Wege beſchritten, um die eigenen
Export=
induſtrien zu ſtärken. Wir wiſſen nicht, ob die
Reichsregie=
rung bereit ſein wird, irgendein ausländiſches Vorbild
aufzu=
greifen, wir wiſſen aber, daß ſie ihre ganze Aufmerkſamkeit auch
dieſem Zweige der deutſchen Wirtſchaft zuwendet, eben weil ſie
ſich zur Aufgabe geſetzt hat, in denkbar kürzeſter
Friſt alle Volksgenoſſen aus dem unwürdigen
Zuſtand der öffentlichen Unterſtützung
heraus=
ßubringen und wieder in ein ordentliches
Ar=
beitsverhältnis zu ſtellen. Die gewaltigen Leiſtungen,
die unter der Führung des Kanzlers Adolf Hitler auf dem Gebiet
der Arbeitsbeſchaffung zuwege gebracht wurden, haben nicht nur
die Hoffnungen bei den noch vorhandenen Arbeitsloſen geſtärkt,
ſondern gleichzeitig auch im ganzen deutſchen Volke neue Kräfte
zur Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit freigemacht.
Der Woldemaras=Putſch.
Ein neues litauiſches Communigué.
DNB. Kowno, 8. Juni.
Ueber den Woldemaras=Putſch wird von der amtlichen
Litau=
iſchen Telegraphenagentur ein neues Kommuniqué herausgegeben,
das folgenden Wortlaut hat:
„Wie wir erfahren, haben in der Nacht zum 7. Juni
Militär=
abteilungen unter dem Vorwand eines Probealarms tatſächlich
ihre Kaſernen verlaſſen, und eine Gruppe von Offizieren hat
ver=
ſucht, Teile der Mannſchaften für die Durchſetzung der politiſchen
Ziele dieſer Offiziersgruppe zu gewinnen. Alle derartigen
Ver=
ſuche konnten ſofort, als ihr Zweck zutage trat, vereitelt werden.
Die Abteilungen wurden in ihre Kaſernen zurückgeſchickt. Unter
dem Vorſitz des Generals Tamaſauſkas iſt eine Sonderkommiſſion
ernannt worden, die die Angelegenheit unterſuchen und die
Ver=
antwortlichen feſtſtellen ſoll. 20 Offiziere ſind in Haft
genommen worden. Im Heer iſt der normale Dienſtbetrieb
wieder aufgenommen worden. Bei allen Truppenteilen herrſcht
Ruhe und Diſziplin. So iſt der Verſuch, dem politiſchen Daſein
Litauens eine neue Wendung zu geben, bei der die Beſtrebungen
gewiſſer ausländiſcher Faktoren ein Betätigungsfeld finden
konn=
ten, dank der feſten Haltung des Präſidenten der Republik, der
Regierung und der Armee geſcheitert.”
die Ohnlichkeit, die ſich zwiſchen den Zahlen 37 und 3367
herwſtellt. Wenn man nämlich die Zahl 3 367, die die Zahl 37
ams fang und am Ende hat, mit 33 multipliziert, dann erhäl:
mamie Zahl 111 in doppelier Ausfertigung, denn
3 X 37 — 111
33 X 3367 — 111111
22 Aehnlichkeit geht noch viel weiter, denn z. B.
15 X 37 — 555
165 X 3367 — 555 555
27 X 37 — 999
297 X 3367 — 999 999
Dac ſt aber die Anzahl der Zahlenwunder noch bei weitem
Ne Arichöpft. Es gibt Zahlenkombinationen, die tatſächlich von
einarſtaunlichen Gleichförmigkeit ſind. Vor allen Dingen
wach=
lenl in einer großen Gleichförmigkeit an, wenn man ſie in
eimkrlogiſchen Form zuſammenfügt. Es iſt irgendeine geheim=
/ Misle Beziehung in dieſen Zahlen, die ſchon vielen Mathe=
Mgucn Kopfzerbrechen verurſacht hat. Beſonders erſtaunlich
u22ſhäge berühmte Zahlenpyramiden, in denen die Zahlen
Dom-9 durch die Gleichmäßigkeit ihres Ablaufs eine große
Rohlit ielen. Wenn man z. B. die Zahlen von 1—9
hinter=
einzller aufſtellt, alfo folgendermaßen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 und
DesBahl mit 8 multipliziert und 9 hinzufügt, dann ergibt ſich
Ixt Zahl 987654321, d. h. alſo, die urſprüngliche Zahl in der
Haliherr Reihenfolge, aber umgekehrt. Die Beziehungen reichen
NDe 2iec weiter. Wenn man nämlich die Zahlen nur von 1—8
Mein alſo 12345678 und ſie wiederum mit 8 multipliziert, aber
Nio Tnchr 9, ſondern 8 hinzufügt, alſo eins weniger, dann er=
AA0 wieder die Zahl 98765432, nur die letzte Zahl fehlt.
Ing ſünſter Harmonie und Ordnung ſetzt ſich dieſe Phramide
Dpuls, ob ſie von einem hervorragenden Ingenieur aufgebaut
weg denn nimmt man wiederum die Zahl 1—7 (alſo wieder
eeZahl weniger als vorhin) und multipliziert ſie mit
2Sſlt, aber wiederum nur 7 zu, (alſo wieder eine Zahl
NeBtr als vorhin), dann ergibt ſich die Zahl 9876543.
* fehlen alſo hier ſchon die letzten 2 und 1. Man wird
MeSchen erkannt haben, daß man zu den Zahlen 1, 2, 3 uſw.,
DeElt 8 multipliziert werden, ſtets die letzte Zahl der Reihe
Zifücken muß, um eine richtige neue Reihe in der umgekehrten
De Siolge zu erhalten. So wurde bei der ebengenannten letzten
DeBis4567, die mit 8 multipliziert wurde, die 7 hinzugefügt,
Le Reihenfolge von 9—3 zu bekommen. So geht die Pyra=
Doi ſart, denn 123 X8-. 3 — 987 und 1 X8-1—9.
SN aben alſo eine Pyramide, die von 123456789 X 8
D 34 T anfängt und immer um eine Zahl geringer wird, bis
X8 1— 9 endet. Die Zahlen 123456789 haben es
überhaupt in ſich. Es gab griechiſche Philoſophen, die erklärten,
daß das Grundprinzip der Welt die Zahl ſei, und noch heute
ſind viele Philoſophen davon überzeugt. Die Wellenlehre hat
aufs neue bewieſen, daß das Weſen der Welt und der Materie
zahlenmäßig aufs genaueſte geordnet iſt. Wir kennen jetzt die
Wellenlänge für Schall, Licht, Energie uſw. uſw. und die
Wellenlängen, die wir noch nicht kennen, verbergen ſicherlich noch
unbekannte Kräfte oder Erſcheinungen. Man hat ſogar bereits
annähernd die Länge der Aromwellen beſtimmt, und weiß, daß
ſie 100 000 mal kürzer ſind, als die Röntgenſtrahlen und
un=
gefähr 100 Millionen mal kürzer als die Wellen des
gewöhn=
lichen Lichtes, die eine Länge von 0,004 bis 0,008 Millimeter
haben. Man kann alſo die Welt in Zahlen ausrechnen und
feſt=
ſtellen, daß zwiſchen allen Erſcheinungen die innigſten
Beziehun=
gen obwalten, die trotz der ungeheuren Mannigfaltigkeit der
Welt ſich aber ſtets zwiſchen den Zahlen 1—9 bewegen. Die
Zahlen 1—9 ſind alſo offenbar das Maß der Welt und man
kann ſich darum nicht mehr wundern, wenn ſolche Zahlenwunder
entſtehen, wie die ebengenannten oder Pyramiden wie folgende:
123456789 X 9 + 10 — 111111111
12345678 X 9+ 9— 111111111
1234567 X 9— 8— 11111111
Es ſind immer ſtets ſoviel Einſen vorhanden, wie die Zahl
beträgt, die hinzuaddiert wird. Der Schluß der Pyramide heißt
1 X 9 — 2 — 11. Hier ſind alſo zwei Einſen vorhanden, da zu
der multiplizierten Zahl 2 hinzugefügt wird.
Die Marburger Feſtſpiele 1934
vom 10. Juni bis 15. Juli,
mit Otto Gebühr, Bernhard Goetzke und Hannsgeorg Laubenthal.
Die Marburger Feſtſpiele haben ſich in den ſieben Jahren
ihres Beſtehens weit über das Heſſenland hinaus einen Namen
gemacht und ſtehen heute im Kampfe um die Erneuerung unſeres
Theaters mit in vorderſter Front. Im Schillerjahr 1934
wird die Bühne im Schloßpark mit der „
Wallenſteintri=
logie” eröffnet, Shakeſpeares „Sommernachtstraum”
führt aus dem Reich der hohen Tragödie in das Gebiet der
hei=
teren Laune und des tieferen Humors, der in „Viel Lärm um
nichts” zur vollen Entfaltung kommt.
Die Provinzialbehörden und die kulturellen
Inſtitutionen der NSDAP. ſowie der Kreis der
Freunde der Marburger Feſtſpiele, zu denen viele angeſehene
Perſönlichkeiten ganz Deutſchlands gehören, unterſtützen die
Feſt=
ſpiele, die ein echtes Volkstheater im beſten Sinne des
Wor=
tes begründen.
Die hervorragend gute ſchauſpieleriſche
Be=
ſetzung wird auch in dieſem Sommer viele Beſucher in die alte
romantiſche Landgrafenſtadt an der Lahn führen. Die erſte
Auf=
führung des „Wallenſtein” findet am Sonntag, den 10.
Juni ſtatt, die Generalprobe am vorhergehenden Freitag wird
durch Rundfunk übertragen.
Die Rolle des Wallenſtein, iſt bei Karl Ziſtig aus
Mannheim in den beſten Händen. Hannsgeorg
Lau=
benthal aus Darmſtadt ſpielt den Max, der vom Film
her bekannte, Bernhard Goetzke den Oktavio, Erwin
Klietſch vom Theater, der Jugend in Berlin, den Terzki,
Czimeg=Eſſen den Buttler, Richard Täufel (von
Düſ=
ſeldorf nach Kaſſel verpflichtet) den Illo, Lothar Körner
aus Leipzig den Wrangel, der Lübecker Intendant
Robert Bürkner den Queſtenberg, eine beſondere
An=
ziehungskraft wird Otto Gebuhr als Kapuziner ausüben, die
Rolle der Thekla iſt mit Joſefine Klee aus Magdeburg
(früher Staatstheater München) beſetzt und Ruth Baldor:
Magdeburg, die nach Hamburg verpflichtet iſt, wird die
Grä=
fin Terzki darſtellen. Das Soldatenleben des Dreißigjährigen
Krieges in „Wallenſteins Lager” vergegenwärtigen 200 SA.=
Männer.
Die künſtleriſche Geſamtleiſtung und Inſzenierung liegt, wie
alljährlich, in den Händen von Dr. Fritz Budde, und
eben=
ſo iſt Franz Mertz wiederum für die Geſtaltung des
Bühnen=
bildes verantwortlich.
Das fasciſtiſche Italien.
Giuſeppe Renzetti: „Italiens Finanzpolitik”. „Der korporative
Staat”. Verlag von Max Möhring, Leipzig.
Der Präſident der italieniſchen Handelskammer für
Deutſch=
land, Major a. D. Giuſeppe Renzetti, veröffentlicht in dieſen und
mehreren folgenden Broſchüren eine Reihe von Vorträgen, die er
in Deutſchland über die Entwicklung des fasciſtiſchen Staates
ge=
halten hat. Jedem, der ſich mit den Notwendigkeiten und
Mög=
lichkeiten der neuen fasciſtiſchen Staatsform beſchäftigt, iſt nur
anzuraten, aus den Quellen zu ſchöpfen, die ſich ihm hier bieten,
um ſeine Kenntniſſe und ſein Urteil zu prüfen und zu erweitern.
A. G. Richter: So war die Jugend großer Deutſcher. Mit 15
ganzſeitigen Bildern. Süddeutſches Verlagshaus, Stuttgart=N.
Hier erſteht, vom Leben geſchrieben, die Jugend von 5
deut=
ſchen Männern: „Paul von Hindenburg. Adolf Hitler, Graf
Zeppelin, Alb. Leo Schlageter, Oswald Boelcke. Ueberlieferungen
aller Art, Briefe. Zeugniſſe und Dokumente, die perſönlichen
Er=
innerungen der Geſchilderten und die Erinnerungen ihrer Eltern
und Geſchwiſter, von Verwandten, Freunden und Bekannten, das
ſind die reichen Quellen, aus denen geſchöpft iſt. Dieſes
intereſ=
ſante, friſch und lebendig geſchriebene Buch wird, zumal bei
unſerer Jugend, Anklang finden.
Seite 4 — Nr. 157
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
PasEu920e3
Unsere kirchliche Trauung durch Herrn
Pfarrer Fritz Heyer fndet heute um 4 Uhr
in der Pauluskirche statt, nachdem wir
nach 8jährigem Ausland-Aufenthalt für
kurze Zeit in die Heimat zurückgekehrt
sind. Gleichzeitig werden wir unseren
Klaus-Peter mit Woogswasser taufen.
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Au 6. Juni 2334 Uhr, wurde meine liebe, treue, herzensgute Gattin,
unſere unerſetzliche Mutter und Großmutter
Frau Juliane Weber, geb. Stein
nach langem, mit großer Geduld ertragenem Teiden im 67.
Lebens=
jahre durch den Tod erlöſt.
Allen, die geholfen haben, unſerer lieben Entſchlafenen ihre letzten Stunden
zu erleichtern, ſagen wir unſeren innigſten Dank.
In tiefem Schmerz:
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10 Rot=Kreuz=
Drauf hinger
Beu it
Lurnach Ma
euanls
Diewiligkeit
Hia in Eite
Duer, der die
Ee WHlaut vich.
ben, die
Sa. 9249.— RM.=
Eigentümerin: Suſanne Höhl, geb. Raiß, A2.
des Heinrich Höhl Xl. in Griesheim
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der Zwa
vollſtreckung.
Darmſtadt, den 25. April 1934.
6424)
AmtsgerF
Zwangsverſteigerung.
Termin: Mittwoch, den 27. Juni 1934,
mittags 9 ½ Uhr, im Saal 118 des A-3
gerichtsgebäudes.
Grundſtück: Gemarkung Darmſtadt, Bezirkl
Band 27, Blatt 1304: Flur 14 Nr. 67
Grabgarten im tiefen See, 2500
Schätzung: 3700 RM. Steuerlicher
heitswert zum 1. Januar 1931 —380—
Eigentümer: a) Ernſt Peter Hartmann 3.
b) Otto Walter zu ½, beide in Darmc
Die Verſteigerung erfolgt zum Zwecke der *"
hebung der Gemeinſchaft.
Darmſtadt, den 4. Mai 1934.
Amtsgeri:)
6425)
Frankfurt a. MI. / Pferde-MärhiEl
am 11. Juni 1934, 8. Oktober 193h-
3. Dezbr 1934.
20. Auguſt 1934,
Durchſchnittlicher Antrieb. 400 Pferde au”
Raſſen, auch Schlachtpferde, größte Auswa.u
und beſte Gelegenheit für Kauf und Taule,
Ein Beſuch dieſer Märkte iſt zu empfell..
gV5996
Der Handel So
ſermstag, 9. Juni 1934
zuus der Landeshauptſtadt
Darmſiadt, den 9. Juni 1934
Dr. vhil. Adolf Müller,
Direktor der Stadtbücherei und des Stadtarchivs.
Am 9. Juni ſind 25 Jahre verfloſſen, daß der Darmſtädter
5tlürgermeiſter Adolf Morneweg die Augen ſchloß.
Der Führer widmet in ſeinem Buche „Mein Kampf” dem
zpochen Beamten des alten Reiches folgende, ehrenden Worte:
miſchland war, das beſtörganiſierte und beſtverwaltete Land
zRWelt. Man mochte dem deutſchen Staatsbeamten leicht
büro=
ſoße Zopfigkeit nachſagen, in den anderen Staaten ſtand es
uu nicht beſſer, eher ſogar noch ſchlechter. Was aber die
an=
un Staaten nicht beſaßen, das war die wundervolle Solidheit
ſus Apparates ſowie die unbeſtechlich ehrenhafte Geſinnung
ſei=
nnTräger. Lieber noch etwas zopfig, aber redlich und treu, als
uelärt und modern, aber minderwertig vom Charakter
Dieſes Lob aus dem Munde Adolf Hitlers könnte für
Morne=
ogeſchrieben ſein. Morneweg war das Urbild eines deutſchen
Agnen der alten Schule. Er war ein ſtrenger Vorgeſetzter, aber
gnar auch hart gegen ſich ſelbſt. Die Beamten wußten, daß ſie
g uhn zählen konnten, ſofern ſie ihre Pflicht erfüllten. Er kannte
ſielle und wußte, wo, was und wie ſie arbeiteten. Morneweg
nmein Feind des Marxismus und
i Sde Sifn e
Aſtnregierung geduldet. Er war infolgedeſſen bei vielen nicht
bAbr. Als im Jahre 1904 ſeine Wiederwahl zur Erörterung
ſtim, gaben 16 Stadtverordnete weiße Zettel ab, ein Ehrenmal
fuühn. den herben tüchtigen Mann, und für ſeine Gegner, die
tum allem Verdruß doch die Leiſtung anerkannten. Von 1892
b i1009 ſtand Adolf Morneweg an der Spitze der Verwaltung.
ren Jahre der B
Freinen Sſadunk und ſede a aui fich. dem räek
dunKrone entgegenzutreten.
Was Morneweg in den 17 Jahren ſeiner Wirkſamkeit (1892
b1s909) geſchaffen hat, kann hier nur flüchtig umriſſen werden,
ſ Unur in Stichworten angedeutet ſein. Es ſind zu nennen:
uSchlachthofneubau, der Hochſchulneubau, die Einrichtung der
ſt migen Feuerwache, das Waſſerwerk, die Kanaliſation, die
Er=
weung des Gehaborner Hofes, die elektriſche Straßenbahn, die
* utbücherei, die Viktoriaſchule, die Krankenhauserweiterung, das
Tamal Ludwigs IV., die Künſtlerkolonie die Artilleriekaſerne,
diarrainkaſerne, die Verlegung der Merckſchen Fabrik die
Ent=
ſt zng des Herdwegviertels, die Schloßfreiheit, der Schillerplatz,
duzOberwaldhaus, die Kunſtausſtellung 1901. das neue Gaswerk,
dyAlicedenkmal, die Schulzahnklinik, die Dieſterwegſchule, die
Ewiterung der Ballonſchule, das Goethedenkmal, der
Altſtadt=
dinbruch, die Erwerbung von Grund und Boden für die Stadt,
dinkheaterumbau, die Johanniskirche, die Eliſabethenkirche, die
Aknewegſchule, das Hallenſchwimmbad, das Stadthaus, die
Lmeshypothekenbank, das Landesmuſeum, die Beſſunger Schulen,
dieZaugewerkſchule, das Bismarckdenkmal, die Gartenſtadt
Hoh=
lnVeg, die Verlegung des Bahnhofs, die Pauluskirche, die
Kuzſchule, das Städtiſche Muſeum, die Erweiterung des
Real=
guroſiums, das Elektrizitätswerk II, die Eleonorenſchule, die
Lüägs=Oberrealſchule und zahlreiche neue Straßen und
Woh=
nmen.
Norneweg verbrauchte allzu ſchnell ſeine Kraft. Ein
uner=
nüicher Arbeiter verſtand er es nicht ſelbſtändigen Gehilfen
ni ſich einen Wirkungsraum zu ſchaffen. Er kümmerte ſich
a liehr um die Einzelheiten der Verwaltung und rieb ſich auf.
9di Mornewegs Name iſt mit der Geſchichte unſerer Stadt
denanGieß,” ay verbunden. Wir gedenken ſeiner in Dankbarkeit.
W. Röper. 9
teilles Bus. 4
Darmſtadk legt Feſtſchmuck an.
WIANM Seit Freitag morgen fängt Darmſtadt an, ſich für den
Heſſi=
s. vonvorm. ſc ſ Soldatentag, der in 40 Sonderzügen 70—80 000 Beſucher
der Beſſunges b nen wird, zu ſchmücken. Auf dem früheren Exerzierplatz an
dirfeſthalle iſt eine große Zeltſtadt von Buden, Karuſſells und
Bartungszelten entſtanden. Von der Rheinſtraße bis zur
Feſt=
hill ſteht ein ganzer Wald von Fahnen, durch deſſen feſtliches
Güterverne Soer die Zugteilnehmer marſchieren werden. In der
Innen=
ſti haben die Behörden bereits mit Girlanden geſchmückt und
zs lleiche Privathäuſer ſind zurzeit damit beſchäftigt. Der
Mit=
teigefAſß, te hnkt Darmſtadts. der Lange Ludwig, läßt ſeine Fahnenzier
z. Jun /wein wehen und grüßt ſchon von Ferne die alten Soldaten,
dhn Darmſtadt einen Ehrentag bereiten wird.
Zum Rokkreuztag.
ds Staatspreſſeamt ſchreibt zum Rot=Kreuz=Tag:
zum Rot=Kreuz=Tag am Sonntag, den 10. Juni, wird
noch=
mo darauf hingewieſen, daß es Pflicht jedes deutſchen Volks=
Ahſen iſt, die zugunſten des Roten Kreuzes zugelaſſene Samm=
Irmnach Maßgabe ſeiner Kräfte zu unterſtützen. Auch dieſer Tag
ſo zugnis ablegen „von dem Geiſt der Volksverbundenheit und
dAOpferwilligkeit der Deutſchen”, wie der Reichspräſident von
Hhenburg in ſeinen Begrüßungsworten geſagt hat.
ſeder, der die Glasplakette, die als Abzeichen des Rot=Kreuz=
Daz verkauft wird, erwirbt, unterſtützt damit einerſeits die
9M Aufgaben, die dem Roten Kreuz auch im
nationalſozialiſti=
ſa½ Staat geſtellt ſind und trägt andererſeits mit zur
Arbeits=
biſtfung bei.
Heſſiſcher Landesverein vom Roten Kreuz. Nachdem die
ASatzung des Deutſchen Roten Kreuzes Heſſiſchen
Landesmän=
n Mtreins in Darmſtadt die Genehmigung des Herrn Präſidenten
9Kdeutſchen Roten Kreuzes und des heſſiſchen Herrn
Staats=
mMters gefunden hat und in Kraft geſetzt worden iſt, hat der
bülrige Präſident des Heſſiſchen Landesmännervereins. Präſi=
NAi R. von Hahn, ſein Amt zur Verfügung geſtellt. Der Präſi=
Aades Deutſchen Roten Kreuzes hat darauf Herrn
Staats=
mMiſter Jung zum Präſidenten des Heſſiſchen Landesmänner=
D Ans berufen.
CRstag
9. Juni Anf. 19½,4Ende gegen 23 Uhr. B. 26, dazu
kinderreiche Mütter Nummerkarten 301—350.
Preiſe 0.70—5.50
Arabella. S Ht
AMa 2g
10. Juni Anf. 19½, Ende 22½4 Uhr. C 24, dazu kinder=
reiche Mütter Nummerkarten 351—400.
Preiſe 0.50—4.50
Die vier Musketiere g
11. Juni Anf. 19½, Ende geg. 23 Uhr. D. Bühne K 19
Zum 70. Geburlstag von Nichard S rauß.
Preiſe 0.70——5.50
Arabella. 70
2 Nu rg Anf. 19½, Ende 22½, Uhr. 4 24
Preiſe 0.70—5 50
12. Juni Ein Maskenball. uch.
13. Juni Anf. 20. Ende gegen 22½ Uhr. B21
Preiſe 0.50—4.50
Wehl dem, der liebt! Haut
Anfang 20 Uhr.
Inerstag
Außerordentliche Konzert.
4. Jun: zugleich biartes Konzert de Anfang 20, Ende gegen 22 Uhr.
Außerordentliches Konzert. 9
15. Jun
(zugleich vierres Konzert de‟ Anf. 19½, Ende 2134 Uhr.
Mztag
kinderreiche Mütter. Nummerk
16. Junt
Der Naub der Sabinerinnen. 17. Juni Anf. 19½, Ende gegen 23 Uhr. D. Bühne 1113
Preiſe 0.70—5.50
Argbella.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 157 — Seite 5
Dem „Riwwel=Mattes” zum Geburtstag.
Von H. K.
Täglich gehen Hunderte durch den herrlichen Herrngarten. Vereins.
und doch bleibt nur ſelten jemand vor dem merkwürdigen Denk= 1852,
mal, dem der Volksmund den Namen, „Riwwel=Mattes” gegeben
hat, ſtehen. Wie viele werden es ſein, die überhaupt wiſſen, bildhauers Scholl (Vater und Sohn), deſſen Name ja heute noch
aus welchem Grunde dieſes eigenartige Steinmal errichtet wor= in Darmſtadt vertreten iſt.
den iſt? Kürzlich ſah ich eine wohl 80jährige einfache Frau das
Denkmal von allen Seiten kopfſchüttelnd betrachten. Sie ver= unſeres engeren Vaterlandes, an jene, als Heſſen im Gefolge des
ſuchte, die Hand bald über und bald unter die Augen haltend, großen Korſen war, und gar viele Heſſenſöhne dieſe Gefolgſchaft
die Inſchriften zu leſen. Schon wollte ſie enttäuſcht weitergehen, im Bruderkampf mit dem Tode bezahlen mußten. Groß ſind auch
da trat ich zu ihr und klärte ſie über den Sinn des Denkmals die Verluſte in jenen fortgeſetzten Kriegen geweſen. Beſonders
auf las ihr die Inſchriften vor und ſagte ihr, daß die lebens= verluſtreich war natürlich der Rückzug aus Rußland im Jahre
große Hauptfigur einen altkattiſchen Krieger in Kriegsſchmuck 1812. Mit ſaſt 2000 Mann hatte das heſſiſche Korps unter Prinz
vorſtelle und in ſeiner Symbolik an die oft bewährte Heſſentreue. Emil den Vormarſch nach Rußland angetreten. Auf dem
Rück=
erinnern ſolle. Ganz überzeugt war die alte Dame nicht, denn wege — nach der Schlacht an der Bereſina (28. November 1812)
als ſie, für die Belehrung dankend, ihren Weg fortſetzte, meinte — brachte Prinz Emil am 8. Dezember des gleichen Jahres noch
ſie zweifelnd: „Mer ſollt’s net maane; der ſieht gor net donoch 31 Offiziere und 24 Unteroffiziere und Mannſchaften nah Wilna.
aus!”. Ja, und doch iſt dies der Sinn des Denkmals welches den Bald fanden ſich Verſprengte ein, ſo daß das leſſiſche Kontingent
in den Kriegen von 1792 bis 1815 gefallenen Heſſen errichtet am 16. Dezember 1812 bei einer Parade in Wirrballen vor dem
worden iſt. Die Enthüllung ſand am 9. Juni 1852 ſtatt, alſo König von Neapel mit 512 Mann teilnehmen konnte. Eine
be=
vor 82 Jahren. Geſtiftet wurde das Denkmal von dem am 28. ſondere Auszeichnung jener Zeit war es für die Heſſen, daß ſie in
Ausgeführt von J. B. Scholl. Enthüllt den 9. Juni
Die Ausführung des Denkmals lag in den Händen des Hof=
Das Denkmal erinnert an eine zum Teil ſehr traurige Zeit
die Kaiſerliche Garde eingegliedert worden waren. Hierbei mag
hervorgehoben werden, daß Prinz Emil nicht nur ein glänzender
militäriſcher Führer, ſondern auch ein wirklich treuer Freund und
Fürſorger ſeiner Landeskinder war. Die Heſſen ſtanden unter
den Süddeutſchen mit am längſten unter franzöſiſchem
Ober=
befehl. Der damalige Großherzog Ludwig I. hatte Napoleon die
Treu bis zum 2. November 1813 gehalten; erſt dann ſagte er ſich
los und trat dem Deutſchen Bunde bei, wobei er gegen das von
Napoleon verliehene Herzogtum Weſtfalen die Rheinprovinz
ein=
tauſchte.
So haben die Heſſenſöhne bis Ende 1813 unter franzöſiſchem
Oberbefehl geſtanden. In der Schlacht bei Leipzig fochten ſie noch
unter Napoleon. Am 19. Oktober 1813 verteidigten ſie in Leipzig
das Grimmaiſche Tor. Dann wurden ſie mit allen in Leipzig
befindlichen Truppen gefangen genommen. Es waren 45
Offi=
ziere und 200 Mann einſchließlich Unteroffiziere. Nur einer
klei=
nen Zahl war es gelungen, der Gefangenſchaft zu entgehen. Sehr
viele Heſſen waren gefallen, ein großer Teil war ſchon vorher
verwundet aus den Truppenverbänden ausgeſchieden. Prinz
Mai 1840 auf dem Felsberg gegründeten „Prinz=Emil=Veteranen=
Verein‟. Der erſte Standort des Denkmals war der
Marien=
platz. Dort war das Denkmal bei den Garniſon=Paraden im
Wege, weshalb es vor etwa zwei Jahrzehnten nach ſeinem jetzigen
Aufſtellungsort verbracht wurde. Sicher ſind auf dem
Marien=
platz gerade ſo viel Leute an dem Denkmal „vorbeigegangen”, wie
heute noch Leute achtlos vorbeigehen.
Ausgehauen aus, rotem Rauentaler Sandſtein, trägt die faſt
10 Meter hohe gotiſche Pyramide unter der das Standbild
ent=
haltenden Niſche den alten heſſiſchen Wahlſpruch: „Gott — Ehre
— Vaterland” in Spitzbogenform. Auf dem Schild des aus
grauem Schweinfurter Sandſtein gemeißelten Kriegers ſtehen die
Worte: „Den in den Schlachten von 1792 bis 1815 gefallenen
Hauptſchlachten und 40 Gefechte aus der Zeit von 1792 bis 1815
verzeichnet ſind. Die Rückſeite enthält die Stiftung: Die
Er=
richtung dieſes Denkmals war Aufgabe des Prinz=Emil=Veteranen=
Emil teilte die Gefangenſchaft ſeiner treuen Soldaten.
Während des Feldzuges 1814 gehörten die Heſſen mit vier
Regimentern Infanterie dem für dieſen Feldzug errichteten
freiwilligen Jägerkorps und einer Batterie Artillerie mit acht
Geſchützen, wieder geführt von Prinz Emil, unter dem Oberbefehl
des Erbprinzen von Heſſen=Homburg. Später wurden noch
an=
dere Truppenteile eingegliedert, ſo daß Prinz Emil zuletzt in
dieſem Jahre 5 Bataillone öſterreichiſcher Grenadiere (unter
Ge=
neral von Fürſtenwärder) und 4 Bataillone heſſiſcher Garden
(Leibgarde= und Gardefüſilier=Regiment) unter General von
Follenius, zuſammen 6298 Mann, unterſtanden. Dazu kam noch
die zur Grenadierbrigade gehörige Batterie und die
Großherzog=
lich=Heſſiſche Artillerie. Dieſe Truppen kamen in dieſem Jahre
nicht ins Gefecht. Ein kleiner Teil des heſſiſchen Kontingentes
befand ſich bei der Avantgarde, ſo das Großherzogliche
Leibregi=
ment, das am 18. und 20. März in den Gefechten von St. Georg,
Limonai und Lyon 6 Offiziere und 233 Mann (2 Offiziere und
35 Mann tot) verlor,
Der Feldzug im Jahre 1815 ſieht die Heſſen wieder unter
dem geliebten Prinz Emil bei dem Dritten Armeekorps, das
un=
ter dem Oberbefehl des Kronprinzen von Württemberg ſtand. Es
war die geſamte heſſiſche Infanteriediviſion, beſtehend aus 5
Regi=
mentern verſammelt. Dazu gehörten noch zwei Batterien mit je
12 Geſchützen. Insgeſamt waren es 8337 Mann. Dieſe Truppen
kamen am 23. Juni und 28. Juni bei Rheinzabern und in der
Nähe von Straßburg ins Gefecht und bewährten hier den alten
Ruf der heſſiſchen Tapferkeit. Beſonders ſchneidig gingen die
heſſiſchen Truppen am 28. Juni auf dem rechten Flügel des Korps
vor, indem ſie die ſtark beſetzten Dörfer Lambertsheim und
Mun=
dolsheim im Sturm nahmen, wobei ſie den Feind bis hinter die
Straßburger Feſtungswälle zurückwarfen. Die Verluſte waren
nicht übermäßig hoch, 2 Offiziere und 31 Mann tot; 14 Offiziere
und 267 Mann verwundet 13 vermißt.
Damit war die eigentliche kriegeriſche Tätigkeit der heſſiſchen
Truppen beendigt. Sie kehrten alsbald in ihre Standorte zurück,
geführt von dem geliebten Prinzen Emil.
So kündet jenes beſcheidene Denkmal im Herrngarten von
ruhmreicher Geſchichte heſſiſcher Truppen. Es erinnert an den
Niedergang und Wiederaufſtieg Deutſchlands vor und in den
Be=
freiungskriegen. Da iſt es wohl wert, den Schritt vor dem
Denk=
mal zu bannen und ſich in die ebenſo traurige wie ruhmreiche
Vergangenheit zu verſenken, in welcher Heſſenſöhne für die große
Sache geblutet haben. Wer die Namen der Schlachten lieſt wird
feſtſtellen, daß die Heſſen faſt in allen Ländern gekämpft haben.
Mit eiſernem Trotz ſchaut der „Riwwel=Mattes” auf den
Be=
ſchauer herab, als wolle er ſchützend ſeine Hand über diejenigen
breiten, zu deren Andenken er aufgeſtellt wurde, damit niemand
ihr Gedächtnis beflecke. So ſteht er über dem Spruch:
Gott — Ehre — Vaterland!
Vereidigung im NSOBB. (Skahlhelm).
Polizei Darmſtadt — Spielvereinigung Fürth.
Am morgigen Sonntag, nachmittags um 17.30 Uhr
findet das Endſpiel um die Deutſche Handballmeiſterſchaft in
Darmſtadt auf dem Hochſchulſtadion ſtatt. Die Gegner ſind der
Polizei=SV. Darmſtadt und die Spielvereinigung
Fürth. Beide Mannſchaften kämpfen ſchon ſeit Jahren um die
höchſte Würde. Noch keiner war es vergönnt, ſie zu erringen.
Die Fürther Mannſchaft wird von mehreren
Hunder=
ten ihrer Anhänger mit Sonderzug nach Darmſtadt begleitet.
Da der Herr Reichsſportführer v. Tſchammer=
Oſten bisher allen Deutſchen Meiſterſchaften beiwohnte, wird
mit ſeiner Anweſenheit in Darmſtadt gerechnet.
Das Intereſſe an dieſem Spiel iſt außerordentlich ſtark, und
man hat den Beginn abſichtlich auf die vorher erwähnte Zeit
ge=
legt, um den Zuſchauern am Feſtzug der
Kriegerkamerad=
ſchaft Haſſia Gelegenheit zu geben, nach Beendigung desſelben in
aller Ruhe das Hochſchulſtadion erreichen zu
kön=
nen. Es empfiehlt ſich dringend Karten im Vorverkauf zu löſen.
Die Stellen hierfür ſind; Verkehrsbüro. Ernſt=Ludwigsplatz,
Zigarrenhaus Meder, Rheinſtr., und Sporthaus Joſt,
Mackenſen=
ſtraße.
Vor dem Spiel um die Deutſche Meiſterſchaft findet ein
Städteſpiel zweier Schülermannſchaften von
Darmſtadt und Frankfurt a. M. ſtatt.
Geſtern abend wurden die Mitglieder des
Nationalſozia=
liſtiſchen Deutſchen Frontkämpferbundes (Stahlhelm) des Kreiſes
Darmſtadt Stadt und Land auf die vom Führer Adolf Hitler
gegebene Eidesformel verpflichtet.
Die Kameraden waren faſt vollzählig zur Stelle. Nach
Meldung der Kameradſchaftsführer und Oberführer erfolgte der
Einzug der Fahnen und zunächſt die Uebergabe der Fahne der
Ortsgruppe Darmſtadt durch den Kreisverbandsführer Kam.
Stiebler an den Kreisführer Kam. Kerp, der die Fahne
in treue Obhut übernahm mit dem Gelöbnis, ſie rein und
flecken=
los zu halten. Darnach übergab der Kreisverbandsführer Kam.
Stiebler dem Ober=Kameradſchaftsführer Feldmann der
Ober=Kameradſchaft VI Griesheim die ihr verliehene Fahne
und weihte ſie auf den Wahrſpruch „Furchtlos und treu!”
Ober=Kameradſchaſtsführer Feldmann übernahm die Fahne
mit Dank an den Führer und gelobte, ſie im echten Geiſt des
Bundes im Sinne des Führers zu halten und zu hüten.
Fahnen=
träger wurde Kam. Wirth.
Kreisführer Kam. Kerp nahm ſodann die Vereidigung der
etwa 1500 Kameraden vor. In ſeiner Anſprache unterſtrich er die
Notwendigkeit der mehrfachen Umorganiſation und die
Unter=
ſtellung des Bundes unter den Führer Adolf Hitler, unter
Bei=
behaltung des Bundesführers Kam. Seldte, wodurch die
Auf=
gaben des Frontkämpferbundes im Dienſt am Volk und
Vater=
and in keiner Weiſe berührt werden. Die Kameraden leiſteten
ſodann den vorgeſchriebenen Eid auf die Fahne.
Bekanntgabe dienſtlicher Mitteilungen, feierlicher Abmarſch
der Fahnen, ſchloſſen den Abend, der ſeine Fortſetzung fand in
einigen Stunden harmoniſch=kameradſchaftlichen
Beiſammen=
ſeins im Saalbaugarten, die durch muſikaliſche Darbietungen
der Kapelle Mickley verſchönt wurden.
Sommer- Ausgabe 1934
Preis 70 Pfennig
Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken,
Bahnhofs-
buchhandlung und Geschäftsstelle, Rheinstraße Nr. 25.
Eintrittspreisermäßigung im Schloßmuſeum. Die Direktion
des Schloßmuſeums hat für die Teilnehmer am Haſſiafeſt den
Eintrittspreis für die Führungen von Samstag bis einſchl.
Mon=
tag auf 50 Pfg. pro Perſon ermäßigt. Am Sonntag ſind um 11
und 11.30 Uhr vorm., am Montag. Dienstag, Mittwoch,
Donners=
tag und Freitag um 11 und 11.30 Uhr vorm ſowie um 3 Uhr
nachmittags, und am Samstag um 11 und 11.30 Uhr vormittags
Führungen.
— Deutſch=Evangeliſcher Frauenbund. Ortsgruppe Darmſtadt.
Die Ortsgruppe Darmſtadt des Deutſch=Evangeliſchen
Frauenbun=
des hatte an Stelle einer Mitgliederverſammlung ihre
Mitglie=
der zu einem Ausflug nach Lichtenberg i. O. aufgerufen, und die
ſtarke Beteiligung bewies den freudigen Anklang, den dieſe
Ein=
ladung gefunden hatte. Zwei Heag=Wagen brachten die
Teilneh=
mer auf ſchönen, nach dem vorangegangenen Regen, ſtaubfreien
Wegen durch unſeren herrlichen Wald, nach dem Ziel, wo das
Gaſthaus Schellhaas an feſtlich geſchmückten Tiſchen für die
leib=
lichen Genüſſe ſorgte. Gemeinſamer Geſang umrahmte einen
an=
ſchaulichen Bericht über das Harzhaus des Bundes in Elend, den
eine Teilnehmerin eines dort veranſtalteten Jugendtreffens
er=
ſtattete. Den Abſchluß bildete ein Spaziergang nach Schloß und
Park, deſſen herrliche Lage immer von neuem entzückt, und dann
ging’s auf dem Umweg über Nonrod wieder heimwärts. Die
allenthalben ſehr frohe Stimmung ließ erkennen, daß unſere
Mit=
glieder ſolcher Abwechſlung im Reigen der
Mitgliederverſamm=
lungen volles Verſtändnis entgegenbringen, weil dadurch auch
noch raſcher die Verbindung von Menſch zu Menſch gefunden
wird. Es war ein reſtlos befriedigend verlaufener Nachmittag.
SiLins.
Heſſiſcher Soldakenkag.
Alſo 80 000 Mann werden heute in unſerer 90 000 Einwohner
zählenden Stadt zum großen Heſſiſchen Soldatentag zu Gaſt ſein!
Lauter Soldaten, Großväter, Väter, Männer mit Glatzen und
Männer mit Bärten, aber lauter Soldaten! Viele, mit denen
man ein paar Jahre zuſammen war, mit denen man durch Nacht
und Nebel geſtolpert iſt, Gräben ſtürmte, ſich unter der Erde
ver=
kroch, Leichen begrub, das Brot und die Läuſe geteilt hat, wird
man kaum mehr wiedererkennen. Zwanzig Jahre iſt eine lange
Zeit. Da kann ſchon manches Haar und mancher Zahn ausfallen,
da kann ſchon manches Bäuchlein einen Vorſtoß zur Behäbigkeit
machen. Aber Sapperlot, was waren wir damals für Kerle, was
„Der Soldate, der Soldate iſt der ſchönſte Mann im ganzen
Staate”, ſangen die Mädchen, wenn ſie uns durch die Stadt
mar=
ſchieren ſahen und uns zum Bahnhof begleiteten. Die Stuben
dröhnten, wenn wir mit unſeren feſten Stiefeln auftraten, und
wo wir zum Eſſen einfielen, da bekamen die Frauen Schwielen an
die Hände vor lauter Kartoffelſchälen. Der Mann, der uns die
Wurſt verkaufte, der uns die Milch brachte, der Beamte, der uns
gar manchmal mit der Steuer gequält hatte, der Lehrer, mit dem
wir eigentlich noch ein Hühnchen zu rupfen hatten, weil er uns
einmal „ungerechterweiſe” beſtraft hatte, ſie alle ſtanden plötzlich
als „Kameraden” neben uns und hatten die gleichen Stiefel an
und die gleiche feldgraue Uniform, und wir ſagten „Du”
zueinan=
der und halfen uns gegenſeitig mit der Wichsbürſte aus. Warum?
Ja, weil mal wieder Notzeit war, in der nur beſtehen konnte, wer
ſich feſt an den anderen anſchloß. Darum Kinn an die Binde, Bruſt
heraus und Tritt gefaßt. Wir wollen die vier Jahre Kampf und
Kameradſchaft, Tod und Elend, Hunger und Enttäuſchung nicht
vergeſſen, ſie brachen ein in die Blüte unſeres Lebens, aber wir,
die Kundigen, wollen deshalb mit dafür ſorgen, daß die
Unkundi=
gen lernen, dem Leben zu dienen und dem Frieden, der
Kamerad=
ſchaft der Arbeit und dem Sieg der freien Entfaltung.
Ein ſchönes Zeichen von Opferfreudigkeit.
Kameraden des Weltkrieges tragen ſich geſchloſſen in das
Opferbuch der NSV. ein.
Mit derſelben Opferfreudigkeit, mit der an Pfingſten die
Saargäſte ſich geſchloſſen in das Opferbuch einzeichneten und
hierdurch ihre Verbundenheit mit den Volksgenoſſen in unſerer
Stadt bekundeten, beabſichtigen, wie uns mitgeteilt wird, alte
Regimentskameraden ihre Anweſenheit in Darmſtadt zu benutzen,
um ihre Namen ebenfalls durch einen Eintrag in das Opferbuch
der NSV. für alle Zeit mit ihrer alten Garniſonſtadt zu
verbin=
den und durch eine Spende ihren Sozialismus der Tat zu
be=
weiſen.
Neuerwetbungen der Stadtbücherei.
Manfred von Ardenne: Die phyſikaliſchen Grundlagen
der Rundfunkanlagen. 1930. Er 13. Manfred von
Ar=
denne: Streifzüge durch die Empfangstechnik. 1929. Er 17.
Theodor Fritſch: Das Rätſel des jüdiſchen Erfolges. 1928.
20 B 208. Joſeph Goebbels: Vom Kaiſerhof zur
Reichs=
kanzlei. 35 Fp 124. Hanns Günther und A. Stüler: Wo
ſteckt der Fehler? Ein Hilfsbuch zur Beſeitigung von Fehlern und
Störungen an Radiogeräten. 1925. Er 210. Quintus
Hora=
tius Flaccus: Die Oden und Epoden. Bearbeitet von
Her=
mann Menge. 9 Ac 69. Walter Kopp: Geſetzliche Unfrucht=
barmachung. 80 Fp 120. Hans Kutſcher: Admiralsrebellion oder
Matroſenrevolte? Der Flotteneinſatz in den letzten Tagen des
Weltkrieges. 1933. 45 Bk. Eduard Lasker: Schachſtrategie.
Einführung in den Geiſt der praktiſchen Partie. 1928. 40 Ks 308.
Walter Luetgebrune: Die Stellung des Rechtsanwalts
im neuen Staat. 1933. 15 Fr 75. Otto Maul: Deutſchland.
1933. (Allgemeine Länderkunde.) 5 Cz 208. Ernſt Meier:Die
Schmach der deutſchen Kriegstribute. Verluſte und Leiſtungen
durch Reparationen. 1934. 60 Fp 695. Anton Monts:
Er=
innerungen und Gedanken des Botſchafters. Hrsg. von K. F.
No=
wak und Fr. Thimme. 1932. 10 B 360 Kurt Paſtenaci;
Das viertauſendjährige Reich der Deutſchen. Ein Geſchichtsbild
der Nationalen Revolution. 1933. 15 Bd 248. Gaby Pera:
Gymnaſtik, aber richtig. 20 Ks 275. Eugen Radtke:
Dou=
aumont wie es wirklich war. 1934. 45 Bk. Fritz Karl
Roe=
gels: Deutſches Schickſal an der Saar. 1934. 100 Bd 1015.
Al=
fred Roſenberg: Revolution in der bildenden Kunſt? 1934.
35 Fp 548. Colin Roß: Zwiſchen USA. und dem Pol. Durch
Kanada, Neufundland, Labrador und die Arktis. 1934. 10 Cm
471. Schwarz van Berk: Die ſozialiſtiſche Ausleſe. 1934.
35 Fp 359. Heinrich Sohnrey: Zwiſchen Dorn und Korn.
Lebenserinnerungen. 5 L 6910. Johannes Stark:
Natio=
nalſozialismus und Wiſſenſchaft 1934. 35 Fp 570. Georg
Stehli: Pflanzen auf Inſektenfang. Schilderungen aus dem
Leben von fleiſchfreſſenden und inſektenfangenden Pflanzen. (
Kos=
mos.) 20 Db 155. Volk ans Gewehr: Das Buch vom neuen
Deutſchland. Hrsg. von Arnold Schley. 35 Fp 395. Ernſt
Zin=
ner: Johannes Kepler. Der große Führer und Menſch. 1934.
5 D 48.
Schwalben-=Idyll im — Kronleuchter.
Sie glauben nicht, daß es ſo etwas noch gibt? — Doch, ich
habe es mit meinen eigenen Augen geſehen. Nicht einmal in
irgendeinem ſtillen Odenwaldwinkel, ſondern draußen am
Stadt=
rand in der Gabelsbergerſtraße; ein Schwalbenpärchen, das in
einem bewohnten Zimmer ſein Neſt gebaut hat!
Vor etwa acht Tagen fings an. Da entdeckte die Hausfrau auf
einmal, daß ſich ein Vogel in ihr großes Eßzimmer verflogen
hatte. Aber da ſie mit dem gefiederten Volk auf ſehr
freundſchaft=
lichem Fuß ſteht und ihnen nicht nur im Winter Futter ſtreut,
ſondern auch dafür Sorge trägt, daß ſie den ganzen Sommer über
Futterſtelle und Badeplatz auf dem Raſen im Garten vorfinden,
ſo wunderte ſie das nicht einmal ſehr. Bis dann am nächſten Tag
ſich eine ganze Schwalbenſchar einſtellte, die aufgeregt im Zimmer
umherflatterte Gegenſtand der Aufregung war augenſcheinlich
der große Kronleuchter, auf deſſen Spitze ein Schwalberich Platz
genommen hatte, der dieſen Platz auch ſo erfolgreich behauptete,
daß ſchließlich die andern Reflektanten ihre Bemühungen einſtellen
und das Feld räumen mußten. Und nun begann ein eifriges
Bauen, ein Aus= und Einfliegen und Herbeitragen von Hälmchen
und anderem „Baumaterial”, das von der Gattin des rührigen
Schwalberichs oben im Kronleuchter in Empfang genommen
wurde. Bis endlich der Bau rund und untadelig fertig war.
Unterdeſſen ſah zwar das Eßzimmer luſtig aus und mußte
ſeiner eigentlichen Beſtimmung entzogen werden. Aber das nahm
man gern in Kauf, hatte man doch dafür allmorgendlich das
ver=
gnügliche Schauſpiel, dem „großen Wecken” und der ſorgfältigen
Morgentoilette des Ehepaares Schwalbe beizuwohnen. Abends
um 9 Uhr finden ſich die beiden dann wieder zur Nachtruhe ein
— d. h. es kommt auch ſchon mal vor, daß der Herr Gemahl ſich
verſpätet, was ihm eine regelrechte Gardinenpredigt ſeitens ſeiner
energiſchen Gattin einträgt. Da bleibt dem unſoliden Ehemann
denn nichts anderes übrig, als die Nacht auf dem goldenen
Bil=
derrahmen zuzubringen.
Sie ſitzt übrigens kürzlich mehr als zuvor in ihrer Behauſung,
die Frau Schwälbin. Ob ſie brütet? Nun, dann kann es ja
noch ſehr lebendig da oben im Kronleuchter werden!
— Kundgebung des „Roten Kreuzes”. Am 9. Juni 34,
pünkt=
lich 16,50 Uhr, auf dem Paradeplatz. — Hierzu treten alle
Kame=
raden Punkt 16 Uhr bei Kam. Biſchoff, Gaſtſtätte „Zum
Handels=
hof”, Ludwigsplatz, an. — Erſcheinen Pflicht.
— Offenhalten der Friſeurgeſchäfte anläßlich des Heſſiſchen
Soldatentages. Unter Bezugnahme auf die geſtern in den
Tages=
zeitungen erfolgte Bekanntmachung bezüglich Offenhalten der
Ge=
ſchäfte am Sonntag, den 10. Juni d. J., ſei noch ergänzend
mitge=
teilt, daß die Friſeurgeſchäfte an dieſem Tage von 8 bis 11 Uhr
vormittags geöffnet ſein dürfen, ſowie die Beſchäftigung des
Ver=
ſonals geſtattet iſt.
Rückfahrkarten. Am 17. Juni d. J. findet in Lampertheim
ein Spargelfeſt ſtatt. Aus dieſem Anlaß werden im Umkreis von
30 Klm. um Lampertheim. Mörlenbach (Odenw.) Sonntag=
Rück=
fahrkarten (auch Blanko=Sonntagrückfahrkarten) nach
Lampert=
heim mit Geltungsdauer vom 16. Juni. 12 Uhr, bis zum 18. Juni.
12 Uhr (ſpäteſter Antritt der Rückfahrt), ausgegeben.
Union=Theater.
„Freut euch des Lebens”, das iſt ein ſehr nettes,
tem=
veramentvoll geſpieltes Luſtſpiel geworden. Dieſe Fabel von der
bildhübſchen, blitzſauberen und kreuzbraven Kellnerin im
Mün=
chener „Bratwurſtglöckl”, die die Grantigkeit eines Gaſtes nicht
verträgt und darum Knall und Fall vor die Tür geſetzt wird, was
der Guſtl indes erwünſchte Gelegenheit gibt, da ſie nun frei und
Zeit hat, mit dem Geſangspädagogen Profeſſor Gottlieb Bumm,
der, wie die ganze Stammtiſchrunde im Bratwurſtglöckl, ſo ein
bißchen in die Guſtl verliebt iſt, und das Glück hat in einem
Preis=
ausſchreiben drei Tage Zugſpitze zu gewinnen, eine Fahrt in die
Berge zu machen. Als ſeine Tochter trägt ſie ſich ein ins
Fremden=
buch, und die drei an Zwiſchenfällen heiterſter Art reichen Tage
Dorit Krevsler,
eine junge süddeutsche Schauspielerin, wurde für die
Haupt-
rolle des Ufa Tonälms „Freut Euch des Lebens” verpflichtet,
dessen Spielleitung in den Händen von Hans Steinhoff liegt
führen dazu, daß Guſtl in den grantigen Gaſt, der ein gelehrter
Kunſthiſtoriker iſt, und dieſer ſich in ſie verliebt, was ſchließlich
auch zum beiderſeits gewünſchten Ende führt. Die Beiden, die ſich
höchſt temperamentvoll bekämpft haben, finden ſich ſchließlich eng
umſchlungen in einer Schneelawine wieder, aus welcher
Begeben=
heit dann das happy end erwächſt.
Das köſtliche Luſtſpiel iſt umrahmt von den wundervollen
Bildern der bayeriſchen Hochalpen um die Zugſpitzbahn, vom
fröh=
lichen Leben im Münchener Haus uſw. Zahlreiche andere
Perſön=
lichkeiten beleben das Luſtſpiel, in deſſen Mittelpunkt eine neue
vielverſprechende Filmkraft ſteht. Dorit Kreysler,
unterſchrie=
ben. Bildhübſch, ſchlank, derb und von ſprühendem Temperament,
verkörpert ſie die Guſti ſo wundervoll, daß die allgemeine
Ver=
liebtheit ebenſo verſtändlich wird, wie der Neid weniger
bevor=
zugter Mitſchweſtern. Ihre Partner ſind Wolfgang
Lieben=
einer und Leo Slezak, erſterer iſt der glückliche, der andere
der abblitzende Liebhaber, der aber ihr Freund bleibt. Ida Wüſt
und Eugen Rex ſpielen, glänzend am Platz, mit.
Das Beiprogramm iſt diesmal ebenfalls ſehr reichhaltig. Es
bringt außer einem Kulturfilm, der in die Landſchaft um
Sera=
jewo führt, zwei ganz entzückende Micky=Maus=Filme, darunter
einen farbigen, der ſtatt der Micky=Maus Waldvögel in
Trick=
ſzenen zeigt und ſingen läßt.
Wenn in Frankfurt . . . dann
Rebstock, Braubachstraße 19
Bereins- und lokale Veranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
— NSDFB. Zum Heſſiſchen Soldatentag werden die
Kame=
raden des Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Frontkämpfer=Bundes
(Stahlhelm) darauf aufmerkſam gemacht, daß eine Auskunftsſtelle
im Hotel Merz (Rheinſtraße) bei Kam. Reſch errichtet wurde.
Darmſtädter Sängerſchaft. Das für die 60=Jahrfeier der
daſſia, am Sonntag, den 10. Juni, in der Feſthalle vorgeſehene
Singen der Darmſtädter Sängerſchaft fällt infolge anderweitiger
Inanſpruchnahme der Feſthalle aus. Die Darmſtädter
Sänger=
ſchaft beteiligt ſich geſchloſſen am Feſtzug; ſämtliche Vereinsfahnen
als geſchloſſene Gruppe an der Spitze. Aufſtellung: 12.15 Uhr,
Spitze der Gruppe Ecke Kies= und Gervinusſtraße, (Sängeranzug
bzw. dunkler Anzug, Sängermütze, Orden und Ehrenzeichen.) Den
Sängern, die zugleich Mitglieder der Haſſia ſind, iſt das
Mitmar=
ſchieren in der Sängergruppe geſtattet.
— Reichsvereinigung ehem. Kriegsgefangener e. V.
Grün=
dungsfeier der Kriegerkameradſchaft „Haſſia,
Sonntag. 10. 6.: Zum Feſtzug treten die Kameraden Punkt 12 Uhr
auf dem Woogsdamm (weiße Häuschen) vollzählig an.
Dunk=
ler Anzug mit „R.E.K. Mütze oder ohne Kopfbedeckung. —
Jeder Feſtzugteilnehmer hat ſich vor dem Antreten das
Feſtab=
zeichen zu beſorgen. — Mitmarſch ohne dieſes unſtatthaft.
Treffpunkt der 2. Komp. Leibg.=Inf.=Regt. 115
während des Soldatentreffens im Reſtaurant Heß, Kirchſtraße.
Kriegerkameradſchaft Germania. Allen
Kame=
raden nochmals zur Kenntnis, daß wir uns am Feſtſonntag, den
10. d. M., vormittags 10.45 Uhr, auf dem Schloßgartenplatz, vor
dem Vereinslokal, ſammeln; daſelbſt Kartenausgabe. Wir
mar=
ſchieren von da ab geſchloſſen mit dem Feſtwagen nach dem
Mercks=
platz. Kleidung dunkel mit Mütze, Orden und Ehrenzeichen ſowie
das Haſſiaabzeichen und Vereinsnadel ſind anzulegen. Antreten
ohne Stock und Schirm. Schwerkriegsbeſchädigte haben ſich nach
der ihnen zugeſtellten Anweiſung zu richten. Der Vereinsführer.
Vereinigung ehem. 6ler Artilleriſten. Zwecks
Teilnahme an der Begrüßungsfeier und dem Feſtakt der Haſſia am
Samstag, den 9. Juni, treffen wir uns pünktlich 8 Uhr in unſerem
Vereinslokal bei Kamerad Beuer, Reſtaurant Sitte, Karlsſtr. 15.
Militär=Verein Darmſtadt Morgen, Sonntag, den
10. Juni, pünktlich vormittags 11.30 Uhr, Antreten ſämtlicher
marſchfähigen Kameraden im Vereinslobal (Kam. Stein),
Ballon=
platz. Um 11.45 Uhr Abmarſch mit beiden Fahnen nach dem
Mercksplatz.
Vereini gung ehem. 116er Darmſtadt. Angehörige
Sonntag, 10. Juni, vorm. 10 Uhr, bei Chriſt (Fürſtenſaal),
Gra=
fenſtraße. Antreten zum Feſtzug nachm. 12.45 Uhr Ecke Gervinus=
und Soderſtraße. Dunkler Anzug ohne Kopfbedeckung.
Eintritts=
karten bei den Vorverkaufsſtellen beſorgen.
Vereinigung ehem. 116er Darmſtadt. Angehörige
des Regts. 116 und deren Kriegsformationen treten pünktlichſt am
Sonntag zum Feſtzug mittags 13 Uhr Gervinusſtraße, Ecke
Soder=
ſtraße an. Standquartier ab 10 Uhr Krone.
Vereinigung früherer Leibgardiſten. Die
ehe=
maligen Leibgardiſten treten am Sonntag um 12 Uhr in der
Soderſtraße zwiſchen Stifts= und Beckſtraße zum Feſtzug an.
Ab=
marſch erfolgt um 1 Uhr.
Die Reſ. 88er marſchieren bei den 118ern.
Reichstreubund ehem. Berufsſoldaten.
An=
treten für den Feſtzug 12,30 Uhr pünktlich Tierbrunnen. Dunkler
Anzug, Orden, Bundesmütze. Karten in den Vorverkaufsſtellen
be=
ſchaffen. Teilnahme für ſämtliche Mitglieder Pflicht.
Marine=Verein Darmſtadt u. Umgegend E. V.
Die Kameraden ſammeln ſich Sonntag, den 10. Juni, um 12 Uhr
im Vereinslokal, Reſtauration Rehberger. Ecke Kies= und Nieder=
Ramſtädter Straße.
Ihrig, 2. Vorſitzender.
Akademiſcher Gottesdienſt. Der zweite akademiſche
Gottesdienſt dieſes Sommerſemeſters findet am Sonntag, den
10. Juni vormittags 11.15 Uhr, in der Schloßkirche (Zugang vom
inneren Schloßhof) ſtatt.
Kreisfunkwart.
Die nächſte Sitzung der Funkwarte findet am
Donner=
den 14. Juni, ſtatt. Die Funkwarte haben im Laufe dieſer
Wo=
gelegentlich auf der Kreisrundfunkberatungsſtelle vorzuſprech=
und den Tätigkeitsbericht, ſoweit noch nicht geſchehen, balde,
einzureichen.
Ortsgruppe Maintor.
Sämtliche politiſchen Leiter der Ortsgruppe treten am
Fs=
tag, den 8. Juni, 20 Uhr, an der Geſchäftsſtelle an. Anz
Dienſtanzug.
Ortsgruppe Schloßgarten.
Hierdurch machen wir unſere Mitglieder nochmals auf
Führungen durch die Kunſtausctellung 1934 auf
Mathildenhöhe zum ermäßigten Eintrittspreis von 0.30 RM. oo
merkſam. Parteigenoſſen, die an einer Führung der Ortsgruun
teilnehmen wollen, melden ſich mündlich oder ſchriftlich auf
Geſchäftsſtelle der Ortsgruppe. Emilsſtraße 10. Meldungen
ſpäteſtens Samstag, den 9. d. M.
Ortsgruppe Mitte.
Wir machen unſere Mitglieder auch an dieſer Stelle nochnn/”” chel
auf die Führungen durch die Kunſtausſtellung 1934
der Mathildenhöhe zum ermäßigten Eintrittspreis von 0.30 F0
aufmerkſam. Intereſſenten bitten wir, ihren Bedarf und Adru
bis 10. Juni 1934 ſchriftlich oder mündlich auf dem Ortsgrupnm
büro aufzugeben.
NS. Lehrerbund, Kreis Darmſtadt Stadt und Land.
Wahlgruppe Luftſchutz. Arbeitsſitzung am Samssu
den 9. Juni, 16 Uhr, in der „Krone” (Odenwaldzimmer), 2an
ei freiem
Erſcheinen aller in irgendeiner Weiſe an den Schulen für en
Luftſchutz tätigen Lehrperſonen zu dieſer Beſprechung iſt Pflln4 Nede”2 In
Mrein=
NS. Kriegsopferverſorgung, Ortsgruppe Darmſtadt.
Die Kameraden unſerer Ortsgruppe treffen ſich am Sonn
den 10. Juni, pünktlich 11.30 Uhr, Beckſtraße, Spitze Roßdörie’ge Verein bete
Straße, zur Aufſtellung des Feſtzuges. Die gehfähigen Kameraugrz vr Heu
werden gebeten, ſich recht zahlreich an dem Feſtzug beteiligen. Whr nurmittat
wollen. Da von außerhalb, eine größere Anzahl von Schung; (aoühäuſer
beſchädigten gemeldet iſt, iſt es leider nicht möglich, den Schw,yihn — Saar
beſchädigten der Ortsgruppe im Feſtzug Fahrgelegenheit bisſiug der ſaarlän
zu können, weil nur eine geringe Anzahl Wagen im Feſtzug Vou enpfängt am
gelaſſen iſt.
glitet zwecks Aust
Für unſere Kameraden und Kameradenfrauen beträgt
zrit ſt ein
Eintrittspreis für eine Dauerkarte 50 Pfg. und können gesehs gwiß. Mi
Vorlage des Mitgliedsausweiſes bzw. des vorläufigen Auswes?” suarkunde
bei den einzelnen Verkaufsſtellen in Empfang genommen werk HuRamſtadt, 8.
Bund NS. Deutſcher Juriſten, Gau Darmſtadt.
ſes PVolistu
Den Mitgliedern wird zur Kenntnis gebracht, daß kümi0 Fui, eine
nur noch Ueberweiſungen auf das Poſtſcheckkonto Frankfurt a.:Wmn alle Naturft
Nr. 53 969 oder auf das Konto der Städtiſchen Sparkaſſe Daay= geburg, 8.
ſtadt Nr. 6143 zu erfolgen haben. Beide Konten lauten auf Eym der 31
Bund Nat.=Soz. Deutſcher Juriſten. Gau Darmſtadt. Ich bitZn
auf mein Privatkonto, Frankfurt a. M. Nr. 56 877, keine ZGu nau
lungen mehr zu leiſten.
W um 1:
Der Gauführer.
ſurgtes Dr.
Otto Amend, Rechtsanwalt und Notzu a Geſchirr vor
Aufruf anläßlich der Beſichtigung der SS. durch Reichsführer /imſen, v0
FKcſt,
SS. Himmler.
IDP Frankfurt a. M., 7. Juni. Anläßlich der Anwes,M besM
heit des Reichsführers SS. Himmler in Frankfurt a. M. w Huß Zi
der Beſichtigung der SS.=Formationen auf dem Oſtpark=Gelä ;v/ Zcſich
ut gewonnen.
erläßt SS.=Standartenführer Schwarz folgenden Aufruf:
Aen Gefahren
An die Leiter der ſtädtiſchen und ſtaatlichen Behörden, die Füll e, die der Frau
der Betriebe und die Geſchäftsinhaber!
Aüeihen ergänzten
Reichsführer SS. Himmler beſichtigt am Samstag, den 9. J ſch kerfelden, 8.
nachmittags 15 Uhr, die SS.=Formationen der Stadt Frank u „Zum Schwe
a. M. und Umgebung. Ich weiß, daß die Zeit der Beſichtigung jühichte Allgemeine
die Geſchäftswelt und die Betriebe unglücklich liegt, jedoch komzyug der Berufska
ein anderer Termin infolge Ueberlaſtung des Reichsführers Snagel=Erb
Himmler nicht feſtgelegt werden. Ich bitte hierdurch die S5xür Bean
Männer ab 11 Uhr vormittags von den Arbeitsſtätten fre=us durch die
geben, damit ſie vollzählig an dieſer Kundgebung der SS. u drhrend und
nehmen können. Es darf erwartet werden, daß den SS.=Mänmr unigen, das ei
durch dieſen Urlaub keine finanzielle Schädigungen erwachſen. aud unterhalte
Für die Frankfurter SS.=Formationer, Pauch im neue
Schwarz, SS.=Standartenführer. Aumtentum zu
Die Marſchfolge der SS.=Formationen vollzieht ſich nach eshmieß erfüllen
Beſichtigung auf der Oſtpark=Wieſe folgendermaßen: Saarbn. g990 Siggte
allee, Bergerſtraße, Vilbelerſtraße, Schäfergaſſe, Zeil, Gr. Bocigſ, wurde vor Au
heimer Straße, Opernplatz, Mainzerlandſtraße, Adolf=Hitler= w Aen, und
hier=
lage — Reichsbankgebäude —, Taunusſtraße, Bahnhofsplatz, K./0.— Nachdem der
ſerſtraße, Roßmarkt. Zeil, Große Friedbergerſtraße, Vilbelerſtr ℳ hedner des Abe
Gute Pg. Bachma
Bergerſtraße, SS.=Unterkunft Mauerweg.
bnytgold und Hakenk
„Sut und dem Eindri
Berichtigung. Entgegen der in unſerer Donnerstag=Ausg musgehend, zeigte de
angekündigten Beſichtigung der 33. SS.=Standarte durch /E ind Untergang v.
Reichsführer SS., Himmler teilt uns die 33. SS.=Standaihlich gegen die Kri
mit, daß es ſich bei der erwähnten Beſichtigung nicht um eu ſe muß aber ſag
ſolche der 33. SS.=Standarte in Darmſtadt, ſondern um eine Ale: Beſſerung dier
ſichtigung der 2. SS.=Standarte in Frankfurt a. M. handelt. FcMien einzelner
rheit des Zentru
Anordnung zum Schutz der Mindeſtleihgebühren
des Leihbüchereigewerbes.
Zur Sicherung der Kulturaufgaben des
Leihbüchereigewem=
ordne ich auf Grund des § 25 der erſten Verordnung zur Durc
führung des Reichskulturkammergeſetzes vom 1. 11. 33 (REN
1933 Bl. I S. HKH.) hierdurch folgendes an.
Evange
Die von den Vertretern der Leihbüchereien im Börſenvern
und von den Obleuten der Fachſchaft Leihbüchereien under EMA
20. 4. 34 (1. Dtſch. Bchh. 1934 Nr. 37 und 47; Ztſchr d. Leihbüüt
rei 1934. Nr. 4) feſtgeſetzten Mindeſtleihgebühren ſind für jes t,
Inhaber eine Leihbücherei verbindlich.
Zuwiderhandlungen gegen dieſe Beſtimmungen ziehen Ohh Mn
nungsſtrafen nach ſich und können im Wiederholungsfalle Sc.
Ausſchluß aus der Reichsſchrifttumskammer gemäß 8 10 der Fege
nannten Verordnung führen.
Der Präſident der Reichsſchrifttumskammer” E.
Uhr: Ek
J. V.: gez. Dr. Wismann.
if
Wochendienſtplan der Techniſchen Nothilſe.
Samstag, 9. Juni: 16.15 Uhr;Antreten des Muſikzuges
dem Paradeplatz zur Kundgebung des Roten Kreul=
16.15 Uhr: Antreten der beſtimmten Abordnung,
Teilnahme an der Kundgebung des RK. im Marſtaul.
Sonntag, 10. Juni, 12.15 Uhr: Antreten aller uniformig 2.
Nothelfer in der Heinrichſtraße, Ecke Beckſtraße, zur 2—
nahme am Feſtzug der Haſſia
Dienstag, den 12. Juni, 20 Uhr: Gas= und Luftſchutzabten.
Zug I und III, antreten im Marſtall, Zug IT antres
an der Maſchinenbauſchule. — 20 Uhr: Abtlg. Lechniſe *
Dienſt antreten im Maxſtall.
Donnerstag, 14. Juni, 19 Uhr: Führerbeſprechung im 90.
ſtall. — 20 Uhr: Antreten aller Nothelfer, einſcht-
lich
Spielmannszug, im Marſtall zur Allgemeinuvn.
— 20.30 Uhr: Antreten des Muſikzuges im Verſel”),
lokal „Reichskrone”, Mühlſtraße, zur Geſamtprobe.
Freitag 15. Juni, 20 Uhr: Antreten des Inſtandſetzungss*
Bereitſchaftsdienſtes im Hofe des Marſtallgebäudes.
Kochhafen, Ortsgruppenführer
Die nächſte BDA.-Tagung: Klagenfurk oder
Die Bundesführung des VDA. teilt mit: Die nächſtiähr
VDA.=Tagung wird im Bereich des deutſchen Oſtens ſtattſiſe.
Sollte eine öſterreichiſche Regierung wieder zu geſamtdeltil
Verantwortung zurückgekehrt ſein, dann wird der VDA. i.2*
genfurt das volksdeutſche Pfingſtfeſt begehen und damik I‟
Kärnten gegebenes Verſprechen einlöſen. Falls aber aus
tiſchen Gründen die volksdeutſche Fahrestagung am Süopl”.
des deutſchen Grenzlandes im Oſten nicht möglich ſein ſol.
i
nder
g, 9. Juni 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 157 — Seite 7
Aus Heſſen.
Arheilgen, 8. Juni. Krieger= und Militär=
Der Verein beteiligt ſich geſchloſſen am Heſſiſchen
„ſnstag am kommenden Sonntag in Darmſtadt. Zwecks Teil=
„ahrſa 4m Feſtzug verſammeln ſich die Kameraden vormittags
9uchr in Darmſtadt am Hanſa=Hotel in der Rheinſtraße,
ern=ces oſe Kameraden erhalten verbilligte Eintrittskarten zum
Prabuvon 50 Pfg., die bei Vereinsdiener Krämer erhältlich
ſiudte Rotkreuztag. Auch in hieſiger Gemeinde findet am
kompyden Sonntag eine Straßenſammlung für das Rote Kreuz
ſtattt ie Bevölkerung wird gebeten, die edlen Beſtrebungen des
nit Rotzeltieuzes, zu deren Bewältigung Geldmittel benötigt werden,
nach ſäften zu unterſtützen und ihr Scherflein beizuſteuern, um
ſo wuct, als ein Teil des Erlöſes der hieigen Kolonne zugute
kom yn.
„Iſnesheim, 8 Juni. Hindenburg gratuliert.
Un=
ſererallveteran, Herrn Polizeidiener i. R. Heinrich Kurz III.,
Zwur geus Anlaß ſeines 85. Geburtstages vom Herrn
Reichsprä=
ſidemu Generalfeldmarſchall v. Hindenburg ein
Gratulations=
ſchrech ſowie ſein Bild mit eigenhändiger Unterſchrift durch die
APoſtze weſtellt.
Eberſtadt, 8. Juni. Hohes Alter. Landwirt Georg
z./) konnte dieſer Tage ſeinen 75. Geburtstag begehen. Kölſch
ken
Ugehä 26 Jahre dem Gemeinderat an. — Werbewoche der
au
mur ſchaft. Der „Turnverein 1876” leitete die
Werbe=
wochee: Deutſchen Turnerſchaft am Dienstag abend mit einem
und Lan) Werzwarſch der Turnerjugend durch die Ortsſtraßen ein.
Da=
itsſitzu
nach ſnd in der Turnhalle in der Marktſtraße ein Turnen der
Ode
frauuſtatt. Im Laufe der Woche fanden dann an jedem Abend
urvoyführungen der Turnerinnen, der Altersturner, der Turner=
Beſprechum zugenpiſw. bei freiem Eintritt für jedemann ſtatt.
4 Nieder=Ramſtadt, 6. Juni. Krieger= und Vete=
„aweverein. In der außerordentlichen Verſammlung wur=
Soen y letzten Vorbereitungen für den am kommenden Sonntag
Donſtadt ſtattfindenden „Heſſiſchen Soldatentag”
durchbeſpro=
hen.v er Verein beteiligt ſich geſchloſſen an dem Feſtzug und
be=
hüper Heag=Omnibus nach Darmſtadt. Zuſammenkunft um
hvormittags. Die einheitliche Kleidung der Feſtzugsteil=
„a(Kyffhäuſermütze, Kyffhäuſer= und Hakenkreuzbinde) iſt
mwihrt. — Saar=Beſuch. Auch Nieder=Ramſtadt rüſtet
m „Buch der ſaarländiſchen Sportfreunde. Der
Kraftſportver=
in 19 empfängt am 23. Juni eine Auswahlmannſchaft aus dem
enfrauef
ſangeiet zwecks Austragung eines Freundſchaftskampfes. Der
Pig. und
neſtaft iſt ein würdiger Empfang durch die hieſige
Einwoh=
s vorläu
gewiß. Mit der Veranſtaltung wird vorausſichtlich eine
ang ge
Eu Saarkundgebung verbunden.
ber=Ramſtadt, 8. Juni. Der hieſige Ortsring des
Reichs=
z gebracht zu/u nſd’s Volkstum und Heimat beabſichtigt, am
Sonn=
ſeckonto Frmcrug. 1 Juni, eine Wanderung zum Eberſtädter Naturpfad.
Hier=
ſtiſchen Sparſaßzu ku men alle Naturfreunde teilnehmen.
Konten lmtn g ſieburg, 8. Juni. Zughundebeſichtigung. Die Be=
Darmſtadt z chticug der Zughunde findet durch das Kreisveterinäramt am
Nr. 5667 1 4. i vormittags in Groß=Bieberau und Reinheim, am
Iu nachmittags in Ober= und Nieder=Roden und Baben=
Cauführer, auſetamn 13. Juni in Dieburg an der Wohnung des
Kreis=
eterkyrrates Dr. Seitz ſtatt. Die Hunde müſſen im vorſchrifts=
Weetſtahges i häßifze Geſchirr vorgeführt werden, die Zeugniſſe für 1933 ſind
S durch Reiczzbzu giern, wogegen die neuen ausgeſtellt werden.
E1. ſöchſt, 8. Juni. Die Ortsgruppe Höchſt des Reichsluft=
Anläßlich deſchunzlundes hielt geſtern einen weiteren Schulungsabend ab
Franffurt aun dei=Burg Breuberg‟. Er galt beſonders der Aufklärung der
uf dem OſtytzFfraunv Luftſchutz. Als Rednerin war Frau Dr. Seidel von
genden Aufru ſarrntdt gewonnen. Sie ſprach von der Notwendigkeit des
Luft=
hutzps den Gefahren des Luftangriffes und von den beſonderen
en Behörden ſllufgnh, die der Frau zufallen, wenn Angriffe erfolgen. Zwei
tsinhaber! ſichtpilreihen ergänzten am Schluſſe ihre Ausführungen.
Samstag mi zeerfelden. 8. Juni. Beamtenverſammlung. Im
der Stadt zöaſtli „Zum Schwanen” fand geſtern abend eine äußerſt
zahl=
eit der Beſichir eich übeichte Allgemeine Beamtenverſammlung ſtatt. Nach der
clich liegt, jar Begrmyng der Berufskameraden durch Kreisbeamtenleiter
Bau=
des Reichsführrat ſkonagel=Erbach erhielt das Wort der Kreisleiter des
itte bierdurc ſimtt ür Beamte Pg. Warnecke=Heppenheim. Redner
ver=
n Arbeitsſtäun Alich )s durch die Einflüſſe des jüdiſchen und internationalen
undgebung der Eibeiſtt vährend und nach der Kriegszeit beeinflußte Beamtentum
daß den S aſt inenentigen, das einſt in Pflichttreue und Opferſinn den Staat
idigungen emt auennd unterhalten half, — zeigte die Bedeutung des Beam=
„ SS.=Fomentütnl auch im neuen Staat und welche Stellung der Führer
ndermaben, Ehieghin wurde vor Augen geführt, wie ſie im genannten Sinne
iſſe, Zeih 9 hirkehn önnen, und hieraus konnten ſich die anderen ihr Teil
ſtraße, Wollege=mtnersnen. — Nachdem der lebhafte Beifall abgeebbt hatte, ſprach
ze, Bahnhoisl ſer zlute Redner des Abends, Gaupropagandaleiter des Amtes
erſtraße, A ür Iſtente Pg. Bachmann=Frankfurt, über Schwarzweißrot,
Schmrotgold und Hakenkreuz. Von Rouſſeaus Gedanken über
den lstat und dem Eindringen liberaliſtiſcher und marxiſtiſcher
deern usgehend, zeigte der Redner, wie ſolche Entwicklung zum
Loſe. ”e Niedluund Untergang von Volk und Staat führen muß. Redner
Stangain, vanknttich gegen die Kritiker aus Nörgelſucht. Kritik iſt
er=
je 3. bünſiht ſie muß aber ſachlich ſein und ein poſitives Ziel haben,
nich ſe müder Beſſerung dienen. — Redner charakteriſierte das
ein=
ge förhalten einzelner Beamtengruppen gegeneinander, die
Gepfronheit des Zentrums in der Politik, das Verhalten ſo
Evangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Samstag, 9. Juni.
StMtrche. Abends 8,30 Uhr: Abendandacht.
BaAerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Abends 8 Uhr;
Chriſten=
e mn Bochenſchlußandacht für Erwachſene.
Belſyer Kirche (Petrusgemeinde). Abends 7,30 Uhr: Chriſtenlehre für den
Oſt=
rk.5 ſmer Weiß.
etüFrche. Abends 8 Uhr: Beiche.
2. Sonntag nach Trinitatis, 10. Juni.
Stllſtreche. Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Markusgemeinde. — Vorm. 9 Uhr:
NiteMee für die Lukasgemeinde im Gemeindehaus. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottes=
Dienſt. EZerer F. Müller. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt der Markusgemeinde.
Me Si”0rcheiſt wochentags von 9—5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang Nordtüre.
Siocſpelle. Vorm. 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. — Vorm. 9 Uhr:
Emſte Aue für die Kaplaneigemeinde. Pfarrer Heß. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottes=
DtREAkasgemeinde. Pfarrer F. Müller. — Mittwoch, 13. Juni, abends 8 Uhr:
Bbelß-m. Pfarrer Köhler
Ec ibirche, Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Köhler.— Vorm. 11,15 Uhr:
Bade‟ Tier Gottesdienſt. Hochſchulpfarrer Junker.
M: mtslirche. Vorm. 7 Uhr: Frühgottesbienſt. Pfarrer Köhler. — Vorm. 8,30 Uhr:
Mite Are für die konfirmierte Jugend der Martinsgemeinde OſtI und IIin der Kirche;
Deit Ew II im Gemeindehaus. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Dr.
Derger Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Weſt. Pfarrer
3ch ef kirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Weißgerber. — Vorm.
15I5 indergottesdienſt.
D Echanneskirche iſt wochentags von 7,30—7 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
*e Werhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
ecſoet. Pfarraſſiſtent Junker. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt,
Pfarr=
aſſiſteAu under
DaNger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
DEBR-Borm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt für beide Bezirke. Pfarrer Weiß.
De V=Aſnger Kirche iſt wochentags zu ſtiller Andacht geöffnet von morgens 7 Uhr
bis ab e 7 Uhr.
De Alleche. Vorm. 8,30 Uhr: Chriſtenlehre für beide Bezirke. Pfarrer Wolf. —
Sorm4 1Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wolf. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottes=
Wenſte Arrer Wolf. — Die Pauluskirche iſt wochentags von 9—6 Uhr zu ſtiller Andacht
Beoffr Erhugang Hauptportal.
Ee rche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit heil. Abendmahl. Pfarrer Hickel.
Sorm Alu4 Uhr: Kindergottesdienſt in der Kinderſchule. — Donnerstag, 14. Juni,
obene-ſh-: Betſtunde.
E Aanolungen für Auswärtige: Pfarrer Lautenſchläger; Pfarrer F. Müller,
Hesſte ſ6h, Fernruf 1438.
2. Veranſtaltungen.
HAcneinde: Gemeindehaus (giesſtraße 17). Montag, 11. Juni:
Jungen=
eue21 Stadtgemeinde. — Donnerstag, 14. Juni, abends 8 Uhr: Jahreshaupt=
Ang des Ortsverbandes evangeliſcher Männervereine. — Freitag, 15. Juni:
merher Mädchenabend.
Jae emeinde: Gemeindehaus (Liebfrauenſtraße 6). Montag, 11. Juni,
Eib-:S hend (Weſt). — Mittwoch, 13. Juni, nachm. 2 Uhr: Handarbeits=
SArle.— Freitag, 15. Juni abends 8 Uhr: Mädchenabend Weſt). — Samstag,
chmm. 2 Uhr; Handarbeits= und Strickſchule.
Dns ſtift (Müllerſtraße 28). Montag, 11. Juni, abends 8 Uhr: Monatsverſamm=
Agerinnen des Frauenvereins. — Dienstag, 12. Juni, abends 8 Uhr: Kirchen=
E rag, 15. Juni, abends 8 Uhr: Mädchenabend Oſt.
der Kleinkinderſchule (Mauerſtraße 5). Montag, 11. Juni, abends 8 Uhr:
ids 8 Uhr: Poſaunenchor.
vieler Auch=Nationalſozialiſten jetzt, nachdem das Dritte Reich auf
dem Marſche iſt. Das bis heute Erreichte rechtfertigt die Treue
zum Führer und zu der Bewegung; der Führer ſei uns Richtſchnur
und Vorbild. — Auch dieſen Ausführungen folgte reicher Beifall.
Dem Schlußwort des Verſammlungsleiters folgte ein dreifaches
Sieg=Heil auf das deutſche Volk, den Reichspräſidenten und
unſe=
ren Führer Adolf Hitler, das Horſt=Weſſel= und das
Deutſchland=
lied. Für muſikaliſche Unterhaltung ſorgten mehrere Mitglieder
des Arbeitslagers durch Klavier=, Violin= und Saxophonvorträge,
Es. Fürth i. Odw., 8. Juni. Abſchied von den
Bana=
ter Gäſten. Vorgeſtern abend hatten ſich die Fürther Gaſtgeber
mit den Guttenbrunnern im Gaſthaus „Zur Waage” eingefunden,
um gemeinſam die Uebertragung von der Denkmalweihe am
Sonntag abzuhören. Verſchiedene Anſprachen vertieften noch die
Freundſchaft, die zwiſchen Fürth und Guttenbrunn im Banat
ge=
ſchloſſen iſt. Die Brücke, die die deutſchen Brüder hier wie dort
verbindet, iſt der Adam Müller=Guttenbrunn=Gedenkſtein. Hier
fand auch geſtern morgen um halb 7 Uhr die Abſchiedsfeier ſtatt.
Trotz der frühen Morgenſtunde hatten es ſich Hunderte von
Für=
thern nicht nehmen laſſen, den deutſchen Brüdern aus dem Banat
zum Abſchied die Hand zu drücken. Aus den Worten der Redner
klang immer wieder die enge Verbundenheit der deutſchen Brüder
und Schweſtern im Auslande mit dem Mutterlande hervor.
Nach=
dem noch die NS. Frauenſchaft jedem der 21 Banater ein Geſchenk
überreicht hatte, verließ die mit Blumen geſchmückte Autokolonne
mit den Banater Gäſten das gaſtliche Fürth.
— Seidenbuch, 8. Juni. Innerhalb der mächtigen
Verſamm=
lungswelle, die im Monat Juni in Deutſchland gegen Miesmacher
und Nörgler durchgeführt wird, ſprach bei Pg. Schmidt in
Schlier=
bach der Kreispropagandaleiter Schenk=Dieburg. Leider ließ
der Beſuch viel zu wünſchen übrig. Die Nörgler, Kritiker und
Wühler waren ferngeblieben. Hoffentlich werden nach dieſer
Ver=
ſammlungswelle ſchärfere Maßnahmen gegen dieſe Hetzer und auch
gegen die Volksgenoſſen, die durch ihre Untätigkeit und Läſſigkeit
und vorgegebene Sparſamkeit ſich von jedem Opfer und jeglicher
Gemeinſchaft enthalten, angewandt. — Die NS. Filmſtelle
ließ am Montag abend in der Wirtſchaft von Leonh. Müller in
Seidenbuch den Schmalfilm „Der bebende Berg” laufen
Wunder=
bare Naturaufnahmen aus den Schweizer Bergen feſſelten die
zahlreichen Beſucher. — Der nächſte Schulungsabend des
Stütz=
punktes findet am 16. Juni in Seidenbuch ſtatt.
— Bickenbach, 8. Juni. Kaum ſchieden unſere Saargäſte von
uns, da rüſtete der TV. 1897 Bickenbach abermals zu einem großen
Tage. Es galt, für das Kinderturnen des Kreiſes 18
Darmſtadt=Süd der DT. die nötigen Vorbereitungen zu treffen.
312 Mädels und Buben traten zum friedlichen Wettkampfe am
letzten Sonntag auf dem hieſigen Sportplatz an Um 8.30 Uhr
fand ein Waldgottesdienſt ſtatt, wobei Herr Pfarrer Boeckner
recht eindringlich zur Jugend ſprach. Von 9—11½ Uhr wurden
die Wettkämpfe ausgetragen. Was hier die Kleinen in den
ver=
ſchiedenen Abteilungen leiſteten, iſt lobenswert. Man ſah in
lauter fröhliche Kinderaugen, ein Beweis für großes
Selbſt=
vertrauen jedes einzelnen. Die Reſultate waren aber auch recht
gut, was auf tüchtige Ausbildungskräfte der Vereine ſchließen
läßt. Nach der Mittagspauſe begann um 12½ Uhr auf dem
Adolf=Hitler=Platz eine Kinder=Singſtunde, die aber leider
in=
folge des plötzlich einſetzenden ſtarken Regens in den Saal des
Gaſthauſes „Zum Hirſch verlegt werden mußte. Doch die Kinder
ließen ſich ihre gute Laune durch die Unbill des Wetters nicht
vertreiben. Wundervoll ſchollen aus den jungen Kehlen prächtige
Lieder und Kanons. Hier muß man den Turnbrüdern Hotz=
Rüſſelsheim und Becker=Darmſtadt für den unermüdlichen Eifer,
mit dem ſie die Kinder ſingen lehrten, großes Lob ſpenden. Im
Anſchluß daran wurden Freiübungen der einzelnen Vereins=
Riegen vorgeführt Leider konnten die allgemeinen Freiübungen
wegen Platzmangels nicht ſtattfinden. Mit der Siegerverkündigung
um 16 Uhr durch Kreis=Kinderturnwart Walther nach
gemein=
ſamem Geſang des Liedes „O Deutſchland hoch in Ehren” und
eines dreifachen Sieg=Heils auf die Deutſche Turnerſchaft und
unſeren Führer Adolf Hitler wurde das Turnfeſt beendet.
Nachſtehend die Bickenbacher Preisträger: Sonderſtufe
Mäd=
chen: Anni Weigert, Liſa Ganſer, Anna Krämer, Eliſabeth
Hoffmann, Elſe Bindel, Kätha Jährling, Annelieſe Geiß.
Ober=
ſtufe Mädchen; Kätchen Borger, Erika Hill, Eliſabeth
Flem=
miſch, Johanna Flemmiſch, Greta Ganzert, Marie Hennemann,
Marie Suttheimer, Eliſe Becker, Gertrud Rebenich. Anna Glock,
Ria Stumpf, Dora Brunner, Emilie Ludwig. Unterſtufe
Mädchen: Mathilde Rückeis, Marga Schroth, Kätha
Hoff=
mann, Marie Roß, Sophie Maul, Marie Baumunk, Minna Göbel,
Hedwig Müller, Gertrud Müller, Marianne Rebenich, Elſe
Lovato. Sonderſtufe Knaben: Otto Engelhardt, Heinrich
Ringhof, Heini Leuthner, Willi Göbel. Oberſtufe Knaben:
Ludwig Weidner, Fritz Hennemann, Chriſtopf Flemmiſch,
Lud=
wig Baumunk. Adolf Friedrich, Heinz Beilſtein. Wilhelm Färbert,
Karl Röder, Adam Birkenauer. Georg Götz, Phil. Zeißler, Phil.
Götz. Erich Schaider. Unterſtufe Knaben; Walter Raaf,
Willi Flemmiſch, Georg Peter, Willi Engelhardt, Kurt Brunner,
Willi Aßmus ,Heinz Dieter, Helmuth Färbert.
Ca. Lorſch, 8. Juni. Goldene Hochzeit. Das ſeltene
Feſt des goldenen Ehejubiläums begingen heute Herr Peter
Maſ=
ſoth und Frau Suſanna geb. Kreidemacher. — Der äſteſte
Be=
wohner unſerer Gemeinde, Herr Bäckermeiſter Nikolaus Maſſoth,
vollendete heute, körperlich und geiſtig verhältnismäßig noch ſehr
rüſtig, ſein 92. Lebensjahr. Herr Maſſoth iſt nicht nur der
älteſte Bewohner unſeres Orts, er iſt auch der einzige noch lebende
Kriegsteilnehmer aus den Kriegen von 1866 und 1870/71.
Petrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtraße 8), Montag, 11. Juni, abends
8,15 Uhr: Ev. Jugendwerk, Mädchenkreis: Vortrag: „Du und die Bibel.” — Dienstag,
12. Juni, abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. — Donnerstag, 14. Juni, abends 6—8 Uhr:
Poſaunenchor. — Abends 8,15 Uhr: Frauenabend mit Vortrag von Studienrat Lic.
v. d. Au über „Das Volkslied und gemeinſames Singen.” — Freitag, 15. Juni, abends
8 Uhr: Mädchenchor. — Abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. — Abends 8,15 Uhr: Ev.
Jugend=
werk, Bubenkreis: Vortrag.
Paulusgemeinde: Gemeindeſaal unter der Kirche. Montag, 11. Juni, abends
8 Uhr: Mädchenabend.
Eliſabethenſtift (Erbacher Straße 25), Ev. Sonntagsverein: Sonntag, 10. Juni,
nachm. 4 Uhr: Vereinsſtunden.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. — Vorm.
11 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3,30 Uhr: Bibelſtunde, Herr Bringmann. —
Montag, nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. — Abends 8,30 Uhr: Männerabend. Herr
Bringmann. — Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. — Abends 8,30 Uhr:
Blaukreuz=Bibelſtunde. Herr Weicker=Benz. — Mittwoch, abends 8,30 Uhr: Gemiſchter
Chor. — Donnerstag, abends 8,80 Uhr: Bibelſtunde über den Römerbrief, Herr
Bring=
mann. — Freitag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde in der Beſſunger Mädchenſchule, Herr
Bringmann. — Samstag, abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E.C. (Mühlſtraße 24). Sonntag, abends 8,30 Uhr:
Jugendbund=
ſtunde für junge Männer. — Abends 8,30 Uhr: Jugendbundſtunde für junge Mädchen. —
Montag, nachm. 5 Uhr: E. C.=Jungſchar für Knaben. — Abends 8 Uhr: Gebetsſtunde
für junge Männer. — Abends 8,30 Uhr: Jungmännerabend. — Dienstag, abends
8,30 Uhr: Mädchenkreis. — Abends 9 Uhr: Gebetsſtunde für junge Mädchen. — Mittwoch
nachm. 3 Uhr: Kinderſtunde für Mädchen.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtraße 24.
Jeden Donnerstag, abends 8,15—10 Uhr: Zuſammenkunft. — Jeden zweiten und vierten
Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden.
3. Gemeindeämter.
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17, Vorderhaus, 1 Treppe.
Sprechſtunden vorm. von 10—12 Uhr und nachm. (außer Samstags) von 5—6 Uhr.
Fernſprecher 4584.
Gemeindeamt für Kirchenſteuerangelegenheiten: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17,
Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm. von 8—12 Uhr und nachm. von 3—5,30 Uhr
außer Dienstag= und Freitagnachmittag. Fernſprecher 2379.
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Hinterhaus, Zimmer 4.
Zahltage: Montag, Mittwoch und Donnerstag vorm. von 9—12 Uhr.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelbergerſtraße 21. Fernr. 2883,
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17; Martinsſtift, Müllerſtraße 28;
Gemeindehaus, Liebfrauenſtraße 6; Gemeindehaus, Kahlertſtraße 26; Gemeindehaus
Eichwieſenſtraße 8; neben der Pauluskirche, Ohlyſtraße.
Privatpflegeſtation des Heſſiſchen Diakonievereins, Freiligrathſtraße8, Fernr. 245.
Auswärtige Gemeinden.
Evang. Gemeinde Traiſa. Sonntag, den 10. Juni, 9,30 Uhr Gottesdienſt. — 10,30
Uhr Kindergottesdienſt der Gr. — 13 Uhr; Kindergottesdienſt der Kl. — Donnerstag,
Frauenabend.
Evang. Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 10. Juni, 8,30 Uhr: Chriſtenlehre,
9,30 Uhr: Gottesbienſt. — Montag: Poſaunenchor. — Mittwoch: Bibelſtunde.
Donnerstag: Poſaunenchor. — Helferinnen im Pfarrhaus. — Freitag: Kirchenchor.
Evang. Gemeinde Nieder=Ramſtadt. Sonntag, den 10. Juni, Vorm. 9,30 Uhr;
Hauptgottesdienſt. 10,30 Uhr: Chriſtenlehre. — Mittwoch, Kirchenchor. — Freitag:
Jungmädchenperein.
Schloßkapelle Kranichſtein. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Göbel.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Vereinigung evangeliſcher Freikirchen Deutſchlands.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtraße 9. Sonntag, vorm. 9,30 Uhr: Predigt:
gottesdienſt. Prediger Veihelmann. Vorm. 10,45 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr:
Bericht über die Jahreskonferenz. Prediger Veihelmann. — Mittwoch, 8,30 Uhr abends,
Singſtunde. — Donnerstag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde.
Evangel. Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraße 17.
Sonntag, vorm. 9,30 Uhr: Predigtgottesdienſt. Prediger Hähnel. Vorm. 10,30 Uhr:
Kindergottesdienſt. Abends 8,15 Uhr: Evangeliſation. — Mittwoch, abends 8,30 Uhr;
Bibelſtunde. — Freitag, abends 8,30 Uhr: Gebetsſtunde.
Methodiſten=Gemeinde, Wendelſtadtſtraße 38. Sonntag, vormittags 11 Uhr
Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Predigtgottesdienſt. Prediger Hirtz. Thema: „Wahre
Zufriedenheit.” — Montag, abends 8 Uhr: Jugendabend. — Mittwoch, abends 8 Uhr;
Bibel= und Gebetsſtunde.
Die große Glocke in Ilbenſtadk.
In dem einen Turm der durch ihren prachtvollen inneren
Schmuck und die herrliche Barock=Orgel bekannten alten
Ilben=
ſtädter Kirche hängt eine für ländliche Verhältniſſe beſonders
große Glocke, die, wenn ich mich recht erinnere beim Läuten von
8 Perſonen in Bewegung geſetzt werden muß. In meiner
Jugend=
zeit, die ich vor über 50 Jahren in nächſter Nähe von Ilbenſtadt
verbrachte, habe ich gar manchmal beim Läuten helfen dürfen,
jedoch nur gegen „Bezahlung. Die Ilbenſtädter Läutebuben
wußten ſehr wohl, daß es ein beſonderer Genuß war, beim
Aus=
läuten mit dem Glockenſeil bis an die Decke des unteren
Turm=
gelaſſes zu fahren, und deshalb „verkauften” ſie dieſen Genuß.
Der Kaufpreis beſtand in einigen „Klickern” — in anderer Gegend
„Murmeln” genannt. — Mitunter wurde auch eine ſchöne
Glas=
kugel verlangt. Ueber dieſe Glocke und ihre Herkunft ging zu.
jener Zeit im Volksmund folgende Sage, die vielleicht auf
Wahr=
heit beruhen kann.
Der 30jährige Krieg hatte in der Wetterau böſe gehauſt.
Dörfer verſchwanden zum Teil, ſo daß zwiſchen Friedberg und
Ilbenſtadt gelegene Dorf Görbelheim, von welchem heute nur
noch eine Mühle vorhanden iſt und eine Anzahl unterirdiſche
Keller, auch eine rieſige, immer noch grünende Buche, die aus der
Schreckenszeit des 30jährigen Krieges ſtammen und durch eine
Kanonenkugel geſpalten worden ſein ſoll. Ob dieſes auf
Wahr=
heit beruht, vermag ich nicht zu beurteilen. Tatſache aber iſt,
daß der Stamm der Buche geſpalten iſt und man bequem durch
den Stamm hindurchgehen kann. Zu den Dörfern, die angeblich
im 30jährigen Kriege zur Hälfte vernichtet worden ſind, gehörte
auch das an der Nidda gelegene Dorf Okarben. So wurde
wenig=
ſtens in meiner Jugendzeit erzählt. Bei der Zerſtörung ſollen nun
die Bewohner Okarbens ihre große Kirchenglocke durch Verſenken
in die Nidda gerettet haben vor den brandſchatzenden Soldaten.
Nach einer anderen Lesart ſoll die Glocke beim Brand der Kirche
in die Nidda geſtürzt ſein. Bei dem teilweiſen Wiederaufbau
des Dorfes geriet die Glocke in Vergeſſenheit, und in der
Folge=
zeit wußte überhaupt niemand mehr, wo die Glocke zu ſuchen war.
Als nun die Nidda — es muß meiner Erinnerung nach etwa im
vorigen Jahrhundert geweſen ſein — bei Okarben wegen
Hoch=
waſſergefahr reguliert wurde, trieb der Schweinehirt die Schweine
in das trocken gelegte Bachbett. Die Schweine wühlten in dem
tiefen Schlamm. Da wurde eines Tages ein großes Stück Erz
ſichtbar. Man wurde neugierig und grub nach. Man fand die
unverſehrte Glocke. Gern hätte man ſie im Kirchturm aufgehängt,
aber das Glockengeſtühl erwies ſich zu ſchwach für die ſchwere
Glocke. Nur der Turm der Ilbenſtädter Kirche war ſtark genug,
um die Glocke zu tragen. Es kam dann zwiſchen den beiden
Ge=
meinden, ein Tauſchgeſchäft zuſtande. Die im Beſitz der
Ilben=
ſtädter befindliche Glocke kam nach Okarben, während die im
Bachbett gefundene Glocke im Ilbenſtädter Kirchturm aufgehängt
wurde. Der Volksmund gab der Glocke den Namen „Säü=
Röuſſel” (Saurüſſel, Schweinerüſſel), weil die Glocke durch die
Schweine gefunden worden war. Ob die Glocke heute noch dieſen
Namen trägt, und ob die Geſchichte ihrer Herkunft, die in meiner
Jugend evzählt wurde, noch bekannt iſt, weiß ich nicht. Es
ent=
zieht ſich auch meiner Kenntnis, ob dieſe Sage jemals von
For=
ſchern auf ihre Richtigkeit nachgeprüft worden iſt. Iſt es
unter=
laſſen worden, dann iſt es immer noch nicht zu ſpät dafür,
Viel=
leicht geben meine Zeilen die Anregung dazu.
H. Kalbhenn.
Aus Rheinheſſen.
Ah. Oppenheim a. Rh., 8. Juni. Inder
Sandgrubeer=
ſtickt. Ein ſchweres Unglück, das leider ein Menſchenleben
for=
derte, ereignete ſich in einer Sandgrube bei Guntersblum, in der
ein Sohn des Bauers Georg Becker und ein ſeit 14 Tagen bei
dem Bauer im Dienſt ſtehender Knecht aus Mettenheim mit
Sandgraben beſchäftigt waren. Der Landwirtsſohn ſowie der
Knecht wurden bei der Arbeit von ſich plötzlich löſenden größeren
Sandmaſſen überraſcht und verſchüttet. Während der Knecht
voll=
ſtändig im Sand verſchwand, ſtak der junge Becker bis an die
Hüf=
ten im Sand. Auf ſeine Hilferufe kam erſt nach geraumer Zeit
ein vom Feld heimkehrender Mann und befreite ihn aus ſeiner
gefährlichen Lage. Die Hilfe für den Knecht kam zu ſpät; er war
bereits erſtickt.
Aus Oberheſſen.
h. Butzbach, 7. Juni. Das ſeltene Feſt der Goldenen
Hoch=
zeit können die Eheleute Johannes Euler und Frau Anna
Eliſabeth geb. Marx in dem benachbarten Pohlgöns feiern. Das
noch ſehr rüſtige Jubelpaar ſteht im 74. bzw. 73. Lebensjahr.
LPD. Alsfeld, 8. Juni. Eine altheſſiſche
Kauf=
mannsfamilie. Am 9. Juni feiert die mechaniſche
Kleider=
fabrik Alsfeld. Georg Dietrich Bücking, ihr 200jähriges
Beſtehen. Im gleichen Hauſe, in dem die erſte Generation den
Grundſtock legte, betreibt es die fünfte weiter, die demnächſt der
ſechſten Platz machen wird. Aus dem kleinen Geſchäft des Jahres
1734 ſind in den verfloſſenen 200 Jahren zehn neue einzelne
Un=
ternehmen hervorgegangen. 1500 Volksgenoſſen finden in dem
jetzt wieder vor einer Erweiterung ſtehenden Bückingſchen
Unter=
nehmen Arbeit und Brot. Und der Wahrſpruch des Gründers:
„Redlich im Handel, chriſtlich im Wandel”, wird heute ſo hoch
ge=
halten wie vor 200 Jahren.
Die Chriſtengemeinſchaft. Heidelberger Straße 14. Sonntag, den 10. Juni, vorm
10 Uhr: Menſchenweihehandlung mit Predigt, — Vorm. 11,30 Uhr:
Kinderſonntags=
handlung. — Mittwoch, den 13. Juni, vorm. 7,45 Uhr: Menſchenweihehandlung. —
Donnerstag, den 14. Juni, vorm. 10,30 Uhr: Menſchenweihehandlung.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40). Sonntag, 10. Juni, vorm.
9,15 Uhr: Andacht. Prediger Kruſt. Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. —
Dienstag, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde, Prediger Kruſt.
Nachrichken des Standesamts Darmſtadk.
Geſtorbene. Am 31. Mai: Schwarzmeier, Emma, 4 Std.,
Tochter des Schmieds, Liebfrauenſtr. 93; Schönbucher Elſe,
Luiſe, 29 Tage, Tochter des Kaufmanns. Am Herrenacker 14;
Gelfius Gertrude Schülerin, 14 Jahre Tochter des
Küfer=
meiſters, Nieder=Ramſtädter Straße 118; Wehling Heinrich,
Hausmeiſter i. R., verh., 60 Jahre, Seeheim a. d. B., hier,
Stadt=
krankenhaus. — Am 1. Juni; Dillemuth Eliſe, geb Röder,
Witwe des Förſters, 68 J., Birkenau, hier Stadtkrankenhaus;
Schydlowſki, Mechtilde, 1 J., Tochter des Landwirts,
Wei=
terſtadt, hier Stadtkrankenhaus. — Am 2. Juni: Volk. Luiſe,
geb. Grimm, 51 J., Ehefrau des Steinhauers, Reichenbach,
Lager=
hausſtr. 24: Anthes, Jakob, 1 J., Sohn des Hilfsarbeiters,
Langen, hier. Stadtkrankenhaus; Schmidt Philipp, 51 J..
Inſtallateur, verh., Kiesſtr. 16. — Am 3. Juni: Ritſert,
Marie Thereſe geb. Bläukle, 6 0J., Ehefrau des Fabrikarbeiters,
Frankfurter Straße 32; Steffan, Karl, 73 J..
Oberlandes=
gerichtsrat i. R., Geh. Juſtizrat, verh., Ohlyſtraße 77: Leske,
Alexander, 71 J., Buchdruckereibeſitzer, verh., Bismarckſtr. 5;
Schmidt Barbara geb. Münd, 61 J.. Witwe des Heizers,
Gernsheim, hier, Stadtkrankenhaus; Janetzki, Konſtantin,
Reichsbahn=Oberſekr. i. R., 70 J., verh., Inſelſtr. 25. — Am
4. Juni: Roßmann, Marie, geb. Kaffenberger 32 J..
Ehe=
frau des Webers Philip R., Michelſtadt, hier Eliſabethenſtift;
Pieplow., Helmut Ludwig Hans Martin. Kaufmann, 20 J.,
ledig, Georgenſtraße 4; Petry, Marie, geb. Horlacher, Ehefrau
des Hilfsarbeiters, 41 J., Wixhauſen, hier, Stadtkrankenhaus;
Bechtel, Katharina, geb. Zickler, Ehefrau des Hilfsarbeiters,
55 J., Biebesheim a. Rh. hier, Stadtkrankenhaus; Schmitt,
Joſef, Zugführer i. R., 63 J., verh., Reichelsheim. Auf dem
Markt=
platz. — Am 5. Juni: Kalter, Katharina, geb. Maul, Ehefrau
des Poſtſchaffners Michael K., 48 J., Gernsheim a. R. hier,
La=
gerhausſtr 24: Dröll Suſanne, geb. Werner. Witwe des
Bauinſpektors i. R., 60 J. Riedlingerſtr. 43 — Am 6. Juni:
Lohrum Magdalene geb. Müller, Witwe des Bäckermeiſters,
63 J.. Dieburg, hier, Stadtkrankenhaus: Stüber, Katharina,
geb. Werkmann, Witwe des Schmieds 77 J., Pallaswieſenſtr. 4;
Vogel, Leopoldine, geb. Schultz, Witwe des Sanitätsrats, Dr.
med., 71 J. Wilhelminenplatz 13; Kaufmann Karl. Joh.,
Tapezier 49 J., verh. Magdalenenſtr. 4: Volk. Joſef Konrad,
3 J.. Sohn des Maurers, Klein=Zimmern, Eliſabethenſtift;
Lautz, Georg Heinrich Emil, Kaufmann, 73 J., verh.,
Karls=
ſtraße 94: Siebert, Klava, Franziska, geb. Voll, Ehefrau
des Chemikers, 68 J.. Eberſtadt hier, Stadtkrankenhaus. Am
7. Juni Weitzel, Kurt, 6 Std., Sohn des Spenglers,
Lud=
wigshöhſtraße 10: Müller, Hermann. Prof.. Direktor der
Adolf=Hitler=Bauſchule i. R., 93 J., verh. Hügelſtr. 5: Thiede,
Wilhelm, Friedrich, Oberſchirrmeiſter i. R., 63 J., verh.. Holzhof=
Allee 11; Fröhlich, Karl, Maurer, 66 J., verh., Groß=
Zim=
mern, hier, Eliſabethenſtift.
Seite 8 — Nr. 157
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 9. Juni 127
Die Beiſehung der lekzken Opfer von Buggingen.
Reich und Ausland.
75 Jahre Heinrich Lanz.
632 000 RM. für ſoziale Zwecke zur Verfügung
geſtellt.
Mannheim. Im Frühjahr dieſes Jahres
waren 75 Jahre vergangen, ſeitdem Heinrich Lanz
den Grundſtein zur Entwickelung eines deutſchen
Weltunternehmens legte. Die Führung der
Hein=
rich=Lanz=Werke ſah davon ab, dieſe Tatſache in
äußerlichen Feſtlichkeiten zu begehen. Statt deſſen
wurde der Entſchluß gefaßt, für die geſamte Lanz=
Gefolgſchaft und bedürftige frühere
Werksange=
hörige zu ſozialen Zwecken 632 000 RM.
bereitzu=
ſtellen. Die Werksleitung glaubt, in dieſer Form
am beſten der nationalſozialiſtiſchen
Lebensauf=
faſſung und dem Gedanken der Werksgemeinſchaft
gedient zu haben.
Eiferſuchtsdrama.
Mit der Gaspiſtole „erſchoſſen”.
Mannheim. Vor dem Eingang der Küche
zur NS.=Volkswohlfahrt feuerte ein Mann auf
eine Frau und deren Begleiter einige Schüſſe ab.
Die beiden Angeſchoſſenen fielen ſofort um und
blieben bewußtlos liegen. Man ſchaffte beide
ſo=
fort in die Räume der Volkswohlfahrt, wo die
Frau unter lauten Schreikrämpfen wieder zu ſich
kam. Der Mann kam erſt im Krankenhaus, wohin
man ihn geſchafft hatte, wieder zu ſich.
Verletzun=
gen irgendwelcher Art konnten aber nicht
feſtge=
ſtellt werden; der Mann wurde daraufhin ſofort
um den Ehegatten der Frau, die mit einem
an=
dern Manne ausgegangen war; der derart
Be=
trogene hatte ſeiner Wut in der Erregung durch
Schüſſe aus einer Gaspiſtole Luft gemacht.
Schwere Zuſammenſtöße zwiſchen Polizei
und Schmugglern in Oſtoberſchleſien.
Zwei Tote.
Kattowitz. Bei Orzegow in der Nähe der
deutſch=böhmiſchen Grenze kam es dieſer Tage zu
ſchweren Zuſammenſtößen zwiſchen polniſchen
Schmugglern und Grenzpolizei, der bekannt
ge=
worden war, daß in der Nähe von Orzegow täglich
aus einem von Deutſchland kommenden
Perſonen=
zug eine große Zahl von Schmuggelpaketen
abge=
worfen und von den Helfershelfern der
Schmugg=
ler geſammelt und fortgebracht wurden.
Ein=
gehende Beobachtungen ergaben, daß um eine
be=
ſtimmte Zeit ſich etwa hundert Perſonen
einfan=
den und den Schmuggelzug erwarteten, um die
Schmuggelware in Empfang zu nehmen. Als am
Donnerstag die Grenzpolizei einſchritt und die
Schmuggelware beſchlagnahmen wollte, wurde von
der Menge, die eine drohende Haltung gegen die
Beamten einnahm, auf die Beamten ein
Stein=
bombardement eröffnet. Die Aufforderung der
Be=
amten, ſich zu zerſtreuen, fand bei der Menge kein
Gehör. Auch einige Schreckſchüſſe hatten keinen
Erfolg. Davaufhin feuerte die Grenzpolizei,
wo=
bei der 19 Jahre alte Joſeph Royſch und der
58jährige Johann Ramiſch, beide aus Orzegow,
getötet wurden. Ob auch Perſonen verletzt
wur=
den, ſteht noch nicht feſt, da die Schmuggler in
wil=
der Flucht entkamen. Eine Unterſuchung über
die=
ſen Vorfall wurde eingeleitet.
Von vier Löwen zerriſſen.
London. Infolge eigener Fahrläſſigkeii
geſtern in dem vor einiger Zeit eröffneten, ma
ſeiner landſchaftlichen Schönheiten berüby
Tierpark von Whipsnade bei London ein Beſuntz
von vier Löwen des Freigeheges angefallen
vor den Augen der entſetzten Beſucher
in=
geriſſen worden. Dem Betreffenden war 7.
einen plötzlichen Windſtoß der Hut vom Kopg
riſſen worden. Der Hut rollte in die Löwengnug
und in der Hoffnung, ihn doch noch wieder esg
gen zu können, kletterte der Mann an
eiſernen Abſchlußgitter der Grotte in die 25
Dabei wurde er plötzlich von vier Löwen ae0
ſprungen, die ihn mit ihren Pranken erfoig
und kopfüber ins Innere der Grotte zogen, un
ihn 40 Meter weit ſchleiften, ehe ſie ſich du
machten, ihn zu zerfleiſchen. Die Wächter, diee
Zuſchauern alarmiert worden waren, bemür
ſich vergeblich, mit großen Stangen und mituyct
volverſchüſſen die Tiere von ihrer Beute zu 191
treiben. Das gelang erſt, als jede Rettuny
ſpät kam.
95
Ernſte Folgen der Dürre in dem
Fzuiſcaift zum er
Die Trauerfeier an den Gräbern
wieder entlaſſen. Bei dem Täter handelte es ſich für die zuletzt geborgenen Toten jener Bergwerkskataſtrophe, die 86 deutſche Volksgenoſſen jäh aus
dem Leben geriſſen hatte.
Ueberraſchungsſieg im engliſchen Derby.
3 Todesopfer bei einem Dachſtuhlbrand.
Uelzen. In der Nacht zum Freitag hat ſich
hier ein ſchweres Brandunglück ereignet, dem drei
Menſchenleben zum Opfer gefallen ſind, und zwar
kamen bei einem Dachſtuhlbrand eine Frau und
ihre beiden Kinder in den Flammen um.
Uelzen. Zu dem ſchweren Brandunglück, bei
dem drei Menſchen ums Leben kamen, iſt
ergän=
zend zu melden, daß der Brand in einem Haus
entſtand in dem ſechs Familien wohnen. Bei der
großen Aufregung bemerkte man nicht gleich, daß
drei Hausbewohner, die Ehefrau des
Kraftwagen=
unternehmers Luehring, ihr 13jähriger Sohn und
ihre 4jährige Tochter fehlten. Sie ſind erſtickt. Der
Mann der Frau Luehring befand ſich außerhalb
von Uelzen. Wie das Feuer entſtanden iſt, konnte
noch nicht feſtgeſtellt werden. Der Brand blieb auf
den Dachſtuhl beſchränkt.
Zuſammenſtoß zweier Sportflugzeuge.
Sagan. Bei einer Flugveranſtaltung in
Sa=
gan verungückten am Mittwoch, den 6. Juni, zwei
Sportflugzeuge über der Stadt dadurch, daß ſie,
vermutlich infolge der ſtarken Sonnenblendung,
mit den Tragflächen zuſammenſtießen. Beide
Ma=
ſchinen ſtürzten ab, wobei mit den beiden
Flug=
zeugführern Horn und Greß auch ihre Fluggäſte
Klein und Stottmeiſter ums Leben kamen.
Hohe Auszeichnung
für Geheimrat Zuisberg.
Der Endkampf,
in dem „Windſor Lad” vor „Eaſton” und „Colombo” durch Ziel ging. Noch nie war in einem
eng=
liſchen Derby ein ſo ſicherer Favorit an den Start gegangen wie in dieſem Jahre. Faſt niemand
hatte an dem Siege des noch nie geſchlagenen Hengſtes „Colombo” gezweifelt, der zur allgemeinen
Ueberraſchung nur den dritten Platz belegen konnte.
Der Klapperſtorch im Lande der unbegrenzken Möglichkeiten.
Geheimrat Dr. h. c. Duisberg,
der Leiter der J. G. Farbeninduſtrie, dem für ſeine
hervorragenden Verdienſte um Wiſſenſchaft und
Wirtſchaft von der Kaiſer=Wilhelm=Geſellſchaft
die Adolf=Harnack=Medaille verliehen wurde.
Alfred Schifferli geſtorben.
Luzern. Der Leiter der ſchweizeriſchen
Vogel=
warte in Sempach, Alfred Schifferli, iſt vorgeſtern
im Alter von 55 Jahren geſtorben. In Fachkreiſen
der Schweiz ſelbſt wie des Auslandes genoß er
großes Anſehen. Sein Gebiet war die Erforſchung
des Vogelfluges über die Alpen, worüber er viele
Beobachtungen machte.
Sturmſchäden in Civitavecchia.
Rom. In der Nähe von Civitavecchia
ent=
wurzelte ein heftiger Gewitterſturm an der
Bahn=
linie mehrere Bäume, warf ſie auf die Gleiſe und
brachte dadurch die Lokomotive eines
Perſonen=
zuges zum Entgleiſen. Menſchenleben ſind bei dem
Unfall nicht zu beklagen, jedoch iſt der Sachſchaden
beträchtlich. Der Eiſenbahnverkehr konnte erſt nach
mehreren Stunden wieder aufgenommen werden.
In der ganzen Umgebung wurden außerdem durch
den Sturm die Telegraphenmaſten umgeriſſen, ſo
daß längere Zeit keine Verbindung mit den
Nach=
barorten möglich war.
Vereinigken Skaaken.
ſcteit ür das Süm
durchuführen. di
Waſhington. Das Landwirtſchaftsmi ü ſſoebrach des deutſ
rium veröffentlicht einen Lagebericht, in dem ſnil fauf den 9ie
klärt wird, daß die Trockenheit in den Hauuſüuswwinnnoge 2i
FAinezusgeſt, was jem
treidegegenden die nationale Lebensmittelvelliue Sporigemeinde
gung, hauptſächlich mit Weizen. Futtergettwmnicht wird ebeniel
unz im Zeichen der
und Heu ernſtlich gefährde, jedoch keine Hunnl;zuammenarbeit al
not befürchten laſſe. Der Weizen ſtehe ſchlechtes) geihe Woog der S
je in den letzten 25 Jahren. Das Vieh ſei gröct,
Mie nur das eine Zi
teils zu ſchwach für den Transport und zu deu gzewinnen und a
magert zum Schlachten. Das Viehſterben ſei eſeisſcwinmwoche ih
— Weitere ſchwere Verluſte ſeien in den näit Jeder Deutſo
Wochen zu erwarten, ſelbſt wenn Regen falles! (Ner Schwim
Frühernte ſtehe im ganzen Lande ſchlecht un u Mehoben ſich in Dar
in die Reichsſchwimn
anhaltende Dürre laſſe Befürchtungen, fürz stuimmſportler der
Späternte, beſonders für Mais und Futt=A, 65, 53, 9J,
Mperden die Haupt
treide, aufkommen.
ſtend der Reichsſch
Langen aufwarten n
ſäwimmen und
Der Kampf gegen das amerikandeikskulterung zeigen
5otntag, 17.2
Verbrecherkum.
Waſhington. Unter einer Reihe vom0
ſetzen zur Bekämpfung der ſteigenden Kriminaltz veiden, Hierbein
in den Vereinigten Staaten unterzeichnete, ſArm hervorragender
ſident Rooſevelt auch eine Verordnung, durch Mang
zwirkt an
das Juſtizdepartement ermächtigt wird, au 190 die R
Ergreifung von notoriſchen Verbrechern. Auſchen Vaterland
Preis in Höhe von 25 000 Dollar auszuſetzen.-10ſt ſe ſich geſteckt bo
mit werden für die Ergreifung Dillingers
weite Tag, Mor
mehr 25 000 Dollar Belohnung ausgezahltd
im Zeich
Einer von Dillingers Haupthelfern namens 2d
my Carrol wurde am Donnerstag in Wat=otd s alle mög
(Jova) bei einem Zuſammenſtoß mit Poliz”üalſviele bringen.
tödlich verletzt. Er ſtarb, wenige Stunden ſtEn ſange einer beſont
in einem Krankenhaus‟ Ein mit ihm. aufgermnſt am Intereſſe
nes Mädchen, das ſich als ſeine Frau bezeihcks.
gab zu, daß ſie und Carrol bei einer Schießern/
einer Waldſchenke im Staate Wisconſin /
28. April beteiligt geweſen waren, bei der me. ”
Polizeibeamte erſchoſſen worden waren. Dreim)
eines Mordes zum Tode verurteilte Männer / M1 IMM
den im Sing=Sing=Gefängnis auf dem elektrf.)
Stuhl hingerichtet. Ein vierter mit ihnen 1. Wieder ein 70
Tode Verurteilter wurde im letzten Augenblieiſl.
zwei Wochen begnadigt, weil er auf ſeinen Gen0 2. Fußball=9
Mdion zu Rom
zuſtand hin unterſucht werden ſoll.
Füpiel um den Tite
Mit Deutſche wurde
Drei Todesofper einer Exploſion auf eine:n gürenz ausgeſch
Petroleumtankſchiff.
iMi Itereſſe verfolg
Aiei einem der En
Philadelphia. Bei einer Exploſiom Afſannt wie ſich
einem im hieſigen Trockendock liegenden Pecpſeiſcauitskmpi hzlt
elumtankſchiff wurden drei Mann getötet UF M 0wer zu ſagen.
Mäiche ſein wird. 2
verletzt.
Unwetterkataſtrophe in San Salvador.—N 0 eigenen Lei
DS Ne Aeichen Cha
New York. Die Leitung der Panameriu )eutſchland
ſchen Luftverkehrsgeſelſchaft erhielt von ihrer. we i Es heriſcht
San Salvador gelegenen Flugplatz einen 22hM Tage bäter wir
ſpruch, wonach San Salvador von einem ſu. 4Mäuffunde um dis
baren Orban mit anſchließendem „Wolkenl obn neiſeh werden
heimgeſucht worden iſt. Zahlreiche große Gehr/” nct. In Stuttaat
in der Hauptſtadt ſind zum Teil zerſtört wo 442 Gumannſchaſten
In den Wohnvierteln wurden zahlreiche Hieſteor. Gue ſehr
völlig vernichtet. Infolge völliger Lahmle An Go. Den in
aller Verkehrsmittel ſowie der Licht= und KSA F. Südwe
anlagen hat ſich die Regierung gezwungen geſ i4Nhl. Peſtl.
geworden
das Kriegsrecht zu erklären. Soweit bishernſe
Eintre
kannt, ſind bei dem Unwetter acht Menſchen 16
gekommen. Die Zahl der Obdachloſen beträgt!“
Der Schaden wird auf 1½ Millionen 9C.R buf
geſchätzt.
Mit Fünflingen geſegnet
wurde eine junge Mutter in Kanada. Die fünf Kleinen, die ſämtlich Mädchen ſind, wiegen
zuſam=
men etwas mehr als 15 Pfund. Trotz dieſes geringen Gewichtes ſind ſie ſo lebenskräftig, daß an
ihrer Lebensfähigkeit nicht gezweifelt wird. Das außerordentlich ſeltene Ereignis hat ungeheuere
Anteilnahme im ganzen Lande geweckt. Die ſo reich geſegneten Eltern wurden nicht nur mit
Glück=
wünſchen, ſondern auch mit Geſchenken überſchüttet.
Alkenkak auf Berenguer.
Kraftomnibus in eine Schlucht geſtürzt.
Belgrad. Bei Uſchitza ſtürzte ein
Kraft=
omnibus in eine 50 Meter tiefe Schlucht. Der
Wagen wurde völlig zertrümmert. Neun Inſaſſen
wurden, ſchwer, drei davon lebensgefährlich
verletzt.
Große Stillegungen im kanadiſchen
Eiſenbahn=
verkehr.
Ottawa. Die Eiſenbahngeſellſchaft „
Cana=
dian National” und „Canadian Pacific” erwägen
gemeinſam die Möglichkeit, auf einer Geſamtſtrecke
von 2360 Kilometer Eiſenbahnlinien den Verkehr
einzuſtellen, weil er keinen Gewinn bringt. Dieſ=
Mitteilung wurde am Mittwoch im kanadiſchen
Unterhaus vom Vorſitzenden des
Treuhänderaus=
ſchuſſes der Canadian National Eiſenbahn, dem
Richter Fullerton, gemacht. Er teilte dabei mit,
daß darüber hinaus der Ausſchuß der Canadian=
National=Eiſenbahn die Frage prüfe, 1740
Kilo=
meter ihrer Linien ſtillzulegen, auf denen die
Einnahmen ebenfalls unzulänglich ſeien.
General Berenguer,
der letzte Miniſterpäſident der ſpaniſchen 2e
archie, auf den von Syndikaliſten ein Neool .
anſchlag verübt wurde. Er blieb unverletzt, ud
rend ſein Bruder durch die Schüſſe der Ateſtd
die unerkannt entkommen konnten, getött.
tag, 9. Junf 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 157 — Seite 3
Siebosg
Satlolgtt
Reichsſchwimmwoche 13.— 24. Juni.
Am Dienstag. 19. Juni, hat
Vorſchau
die Hitler=Jugend
andie Darmſtädter Veranſtalkungen.
ſras mehr als eine Woche trennt uns nur noch von dem
Begiuder Reichsſchwimmwoche, jener großen Aufklärungs= und
Werlzranſtaltung, die in ganz Deutſchland in der Zeit vom 17.
his um 24. Juni dem geſamten deutſchen Volke die Bedeutung
und jAchtigkeit des Schwimmens vor Augen führen wird. Die
der Nümz u von ſätlichen maßgebenden Stellen des Reiches, der Länder und
ider 5fgrei geförderte Veranſtaltung gibt dem deutſchen
Schwimm=
verbzhiu der deurſchen Lebensrettungsgeſellſchaft und der deut=
Müülel ſchen Armerſchaft zum erſten Male in gemeinſamer Arbeit die
Mögſiteit, für das Schwimmen und Rettungsſchwimmen eine
Verlun durchzuführen, die ſich zum Ziele ſetzt, das Schwimmen
zum züksbrauch des deutſchen Volkes zu machen. Der „
General=
angſrif auf den Nichtſchwimmer” iſt das oberſte Ziel
der Rſthsſchwimmwoche, die in ihrer ganzen Bedeutung weit über
das hiuusgeht, was jemals über die körperliche Ertüchtigung
von uür Sportgemeinde in Deutſchland durchgeführt wurde.
Tmmſtadt wird ebenfalls in der Woche vom 17. bis zum 24.
yni unz im Zeichen der Reichsſchwimmwoche ſtehen. In
groß=
atigwr Zuſammenarbeit aller beteiligten Stellen wird
der ſroße Woog” der Schauplatz von Vorführungen aller Art
ſein, 19 nur das eine Ziel kennen, dem Schwimmen neue
An=
ſäugen u gewinnen und auch ihr Teil dazu beitragen wollen, daß
die Reſsſchwimmwoche ihr Ziel erreicht.
„Jeder Deutſche ein Schwimmer,
jeder Schwimmer ein Retter”.
in Lande ſaltz All haben ſich in Darmſtadt in den Dienſt der Sache geſtellt,
nn zm 9ie die Reichsſchwimmwoche zu einem Erfolge zu geſtalten.
die Swimmſportler der hieſigen Schwimm= und Turnvereine,
Mais
CA SS., HJ., DJ., der BdM., die Landespolizei und die
Schulnenwerden die Hauptträger der Woogsveranſtaltungen ſein,
ſie uzrend der Reichsſchwimmwoche Tag für Tag mit neuen
darbtetngen aufwarten werden und alles, was mit Schwimmen,
das anerlßettunsſchwimmen und Schwimmſport zu tun hat, der
Darm=
tädtet Zevölkerung zeigen werden.
AinSonntag. 17. Juni. wird die Reichsſchwimmwoche mit
cherun.
dem Tag der SA. und SS.
ter einer Nu
ſteigenden h rröffmtetwerden. Hierbei wird die SA. zeigen können, daß gerade
ten u.
heſu an hervorragender Stelle mitarbeitet an der körperlichen
e Verordnu Frtüſhinung des deutſchen Volkes, daß ſie freudig und gern
jeder=
mächtgt vü beit Uütſwbirkt an einer Sache, die Dienſt dem deutſchen Volk
dar=
iſchen Verſutkelt4 4ß die Reichsſchwimmwoche aber in hohem Maße Dienſt
dem mnitſchen Vaterland iſt, beweiſen am eindringlichſten die
Dolar as Zielel de ſie ſich geſteckt hat.
rgreifung Dillex
2zweite Tag, Montag. 18. Juni, ſteht
im Zeichen der Waſſerſpiele.
Dabet dird es alle möglichen Spiele geben, die zum Abſchluſ
Waſſ ürcllſpiele bringen. Gerade der Waſſerballſport erfreut ſich
u ja ſcmlange einer beſonderen Beliebtheit, ſo daß es an dieſem
imn Tagenuht am Intereſſe der Darmſtädter Bevölkerung fehlen
u Wird4
das Wort. Der Große Woog wird an dieſem Tage von der Jugend
beherrſcht werden, für die die Reichsſchwimmwoche eine ganz be.
ſondere Bedeutung hat. Soll Schwimmen Allgemeingut des
deut=
ſchen Volkes werden, dann muß vor allem bei der Jugend
ange=
fangen werden. Der Tag der Hitler=Jugend ſoll das ganz
beſon=
ders unterſtreichen.
Mittwochs treten
die Schwimmſportler
auf den Plan. Ein Städtekampf gegen die ausgezeichneten
Schwimmer Offenbachs wird die Darmſtädter Schwimmer vor
eine ſchwere Aufgabe ſtellen. Die beſten Darmſtädter
Schwimm=
ſportler aus allen Schwimmvereinen werden zu beweiſen haben,
daß ſich Darmſtadts Schwimmſport wieder in aufſteigender Linie
befindet.
Der Donnerstag iſt
dem Frauenſchwimmen
gewidmet. Die Schwimmerinnen des DSC. Jung=Deutſchland und
der Turn= und Sportgemeinde 1846 werden in Zuſammenarbeit
mit dem BdM. werbend für das Schwimmen tätig ſein, das als
Leibesübung für die Frau eine ganz beſondere Bedeutung hat.
Mit dem
„Tag der Schulen”
am Freitag. 22 Juni, wird nochmals der Jugend Gelegenheit
geboten, ſich in den Dienſt der Reichsſchwimmwoche zu ſtellen.
Ge=
rade den Schulen wird in Zukunft noch in viel ſtärkerem Maße
die Pflicht obliegen, in ihrer körperlichen Jugendausbildung dem
Schwimmen einen ihm gebührenden Platz einzuräumen.
Mit einem großen Programm wartet am Samstag. 23.
Juni. unſere
Heſſiſche Landespolizei
auf. Ihr ganz beſonderes Intereſſe wird dem
Rettungs=
ſchwimmen gelten, das außer vielen anderen Dingen an
die=
ſem Tage in allen ſeinen Zweigen vorgeführt werden wird.
Da=
mit beweiſt die Landespolizei vor allem ihre Einſatzbereitſchaft
für Volk und Vaterland.
Den Abſchluß der Reichsſchwimmwoche bringt am
Sonn=
tag, 24. Juni,
der „Tag des unbekannten Schwimmers”.
Hierbei wird allen Schwimmſportlern und denen, die es noch
wer=
den wollen, Gelegenheit zum Wettkampf geboten und den
Fach=
leuten die Möglichkeit gegeben, aus einer großen Zahl von
unbe=
kannten Schwimmern Talente zu ſuchen, die geeignet ſein werden,
dermaleinſt, vielleicht ſchon 1936 auf den Olympiſchen Spielen, die
Farben des neuen Deutſchland vertreten zu dürfen.
Außerdem wird dieſer Tag ſelbſt noch mit einer Vorführung
abgeſchloſſen bei der noch einmal alles in den Dienſt geſtellt wird.
bei der zuletzt noch einmal eindringlichſt gezeigt werden ſoll, welch”
große Bedeutung das Schwimmen für alle hat.
Heute ſchon rufen wir Darmſtadts Bevölkerung auf, ſich
leb=
haft an den Veranſtaltungen der Reichsſchwimmwoche zu
beteili=
gen, täglich den Großen Woog aufzuſuchen, denn Darmſtadt muß
mit an erſter Stelle ſtehen, wenn von den Taten und Erfolgen
der Reichsſchwimmwoche berichtet wird.
Ortsausſchuß für die Reichsſchwimmwoche Darmſtadt.
Der Spork des Sonnkags.
Wieder ein Tag der Großereigniſſe.
Ra4
2 2. Fußball=Weltmeiſterſchaft findet am Sonntag im
weil er au 0 Natiäneſtadion zu Rom ihren Abſchluß und ihre Krönung mit
eiden ſol. dem Enſpiel um den Titel zwiſchen Italien und der
Tſchechoſlo=
vakeit Vir Deutſche wurden ja leider in der Vorſchlußrunde aus
der Aburrenz ausgeſchaltet, trotzdem werden wir das Spiel in
Emloßg2 Rom am Intereſſe verfolgen. Schließlich bezogen wir unſere
Nie=
derlatz bei einem der Endſpielteilnehmer und ſind ſchon allein
deshatligeſpannt, wie ſich unſer Beſieger, die Tſchechoſlowakei, im
Veltcheterſchaftskampf hält. Wer den ſtolzen Titel an ſich reißen
wird,/ / ſchwer zu ſagen. Allgemein gilt die Anſicht, daß Italien
der Cüſtliche ſein wird. Wir, die wir aber die Tſchechen und ihr
lönney am eigenen Leibe kennen gelernt haben, geben ihnen
eminditkas die gleichen Chancen.
SnDeutſchland ſelbſt legt der Fußballſport eine kleine
temnſe ein. Es herrſcht ſozuſagen Ruhe vor dem Sturm, denn
on at Tage ſpäter wird die deutſche Fußballgemeinde durch
de Auchlußrunde um die Fußballmeiſterſchaft erneut in höchſte
Spandug verſetzt werden. Ganz ruht das „braune Leder”
natür=
ſich au nicht. In Stuttgart ſteigt ein Repräſentativkampf
zwi=
cen 1R Gaumannſchaften von Württemberg und Brandenburg,
demnbeide Gaue ſehr ſtarke Vertretungen geſtellt haben. Die
Aufſt bekämpfe gehen in allen Gauen weiter. In Süddeutſchland
gelelm Gau Südweſt: Saar 05 Saarbrücken — FG. 1914
Lpatz Gruppe Weſt). Von Freundſchaftskämpfen iſt bis jetzt
Venich kkannt geworden. Die Offenbacher Kickers empfangen die
meiſt in,
fürth, Eintracht Frankfurt gaſtiert beim
Mittelrhein=
ſülheimer SV.
Handball.
Mdeutſche Handballſport erklimmt am Sonntag ſeinen
all=
ſahrlayr Höhepunkt mit der Austragung der Titelkämpfe um
Aſen= und Herren=Meiſterſchaft. In dieſem Jahre haben die
Meiſtahaftsendſpiele ihre beſondere Bedeutung darin, daß ſie
27 /Ahluß der erſten wirklich vollſtändig von Sportlern und
Zurms zuſammen ausgetragenen Meiſterſchaft bilden. Die
End=
ämpc lieſtreiten bei den Herren Polizei Darmſtadt und Sppgg.
Fürtihi Darmſtadt, bei den Damen VfR. Mannheim und TV.
Emsſlitel=Hamburg in Mannheim. Aus den Paarungen iſt
er=
ſchluh daß der Triumph des ſüddeutſchen Handballſports
voll=
ſandil ſt. Das Endſpiel der Herren in Darmſtadt iſt ſogar eine
kein Fldeutſche Angelegenheit. Die Polizei Darmſtadt und das
HurtzR,Kleeblatt” ſind zwei alte Vorkämpfer der Handballſache,
De eIbde wirklich verdient haben, einmal den höchſten Titel zu
FrrimR Die beiden Mannſchaften ſtanden ſich bisher erſt einmal
Degemller, 1920 ſchlugen die Fürther die Poliziſten in Michelſtadt
mit A Toren. Auch diesmal haben die Fürther eine reelle
Tmms deutſcher Handballmeiſter zu werden. Der Kampf der
Prausein Mannheim iſt offen. Man ſchätzt die Hamburgerinnen
M D/Ech ielſtärke etwas höher ein, bedenkt dabei aber auch, daß
De Then des VfR. Mannheim zuhauſe nur ſehr ſchwer zu ſchla=
Gefühlsmäßig kann man mit einem knappen Sieg des
L. hsbüttel rechnen. Nordheſſen und Weſtfalen treffen ſich in
Mint 4!
Motorſport.
It ſo bedeutend wie Avus= und Eifel=Rennen, aber doch
Dn Ueszer Wichtigkeit iſt das 2. Felsbergrennen, das am Sonn=
D9 19 Srarlouis ausgefahren wird. Die Motorrad= und Wagen=
Liaſcuicn ben eine recht gute Beſetzung gefunden. Bei den Wagen
ſartgFluck auf Auto=Union beſtimmt, während ein Start von
De EsBßenz noch nicht ſicher feſtſteht. Pietſch auf Alfa Romeo
Ie TErnsaller auf Bugatti werden aber für Stuck auch ſo eine
nichrs 1 Unterſchätzende Konkurrenz ſein. Das Hainberg=Rennen
Dirdei9 fünftähriger Pauſe zum 7. Male wiederholt. Die Star=
FrliFierfügt auch hier über zahlreiche gute Namen, ſo daß auf
r A9l recke bei Göttingen mit intereſſantem Sport zu rechnen
Gau Heſſen im DDAC. führt als dritte Veranſtaltung
ie Derxläſſigkeits= und Orientierungsfahrt nach Bad
Wildun=
gen !.
Im Davispokal
Deutſchland- Frankreich 1:1.
Im Pariſer Roland Garros=Stadion begann am Freitag
nach=
mittag vor nur wenigen Zuſchauern der Davispokalkampf zwiſchen
Deutſchland und Frankreich. Die beiden Einzelſpiele des erſten
Tages nahmen den erwarteten Ausgang. Der Kölner Nourney
unterlag dem Franzoſen Bouſſus recht glatt mit 6:1, 6:2. 6:2,
während der deutſche und franzöſiſche Meiſter Gottfried v. Cramm
vier Sätze benötigte, um den jungen Franzoſen. A. Merlin mit
6:1, 7:9, 6:2, 7:5 zu ſchlagen. Hierbei muß man dem Deutſchen
zugute halten, daß er ſich angeſichts des ihm bevorſtehenden
ſchwe=
ren Kampfes im Doppel nicht voll ausgab. Der Kampf ſteht nach
dieſen beiden Spielen am erſten Tage 1:1. Mit Spannung ſieht die
große deutſche Tennisgemeinde nun dem am Samstag
ſtattfinden=
den Doppelſpiel und den beiden Einzelſpielen des Sonntags
ent=
gegen, in denen die endgültige Entſcheidung fallen wird.
Um den Davispokal wurden bereits zwei Treffen
ent=
ſchieden. In Rom gewann Italien gegen die
Schweiz auch das Doppel, und ebenſo holte ſich in Eaſtbourne
Auſtralien gegen Japan den dritten Punkt. In
Prag gab es dagegen eine Ueberraſchung, da Menzel=Hecht das
Doppel gegen Malfroy=Stedman verloren, ſo daß die Entſcheidung
erſt am Samstag fällt.
Senioren- und Junioren=Turnier des Tennis=
und Eisklubs Darmſtadk.
Vom 6. bis 10. Juni findet auf den Tennisplätzen am
Böllen=
falltor das zweite Turnier in dieſem Jahre ſtatt. Ausgeſpielt
wird die Senioren= und Junioren=Meiſterſchaft des Klubs.
Außer=
dem wird noch eine Konkurrenz für Ehepaare geſpielt, die
erfreu=
licherweiſe ſehr ſtark beſetzt iſt, Ueberhaupt ſind die Nennungen
zu dem Turnier ſehr zahlreich eingegangen, ſo daß in den
Junio=
ren=Konkurrenzen in zwei Klaſſen geſpielt wird.
Um die Seniorenmeiſterſchaft wurde bereits erbittert
ge=
kämpft. Es ſiegte v. Stuckrad über Grünewald, Dr. Moeßner über
Reuling und Dr. Schmitt über Brieger nach hartem Kampfe.
Das Junioren=Turnier wird in Klaſſe A in der Art
ausge=
tragen, daß jeder Spieler gegen jeden antreten muß. Hier haben
bis jetzt Pennrich und Ludwig die meiſten Punkte. In der B=
Klaſſe ſtehen Schmank (nach Siegen über Draudt und Spieß) und
Homberger (nach Siegen über Goerlitz und Raab) in der
Schluß=
runde.
Das Einzelſpiel für Juniorinnen Klaſſe A wird wohl eine
ſichere Beute von Urſel Graetz werden, die bereits über L.
Schiffer=
decker und S. Bredan ſiegte.
Die B=Klaſſe der Juniorinnen iſt ſehr zahlreich beſetzt. Hier
gab es heiße Kämpfe. In die Vorſchlußrunde gelangten E.
Heiden=
reich, J. Zander, D. Hofmann und J. Zimmermann. J.
Zimmer=
mann ſiegte erſt nach hartem Kampfe über E. Deutſch 6:3, 11:9.
Ebenſo ſchwer hatte es D. Hofmann. Sie gewann mit 8:6, 11:9
über M. Feyh.
Die Wettſpiele beginnen am Samstag ſchon um 14,30 Uhr.
Darmſtädter Turn= und Sporkade. 1846.
Wir weiſen nochmals darauf hin, daß ſich die Darmſtädter
Turn= und Sportgemeinde 1846 an dem Feſtzug der Haſſia=
Veran=
ſtaltung als Sondergrupp beteiligt. Die Beteiligung ſämtlicher
Mitglieder unſerer Gemeinde wird zur Pflicht gemacht.
Sport=
kleidung für Aktive iſt weiße Hoſe, weißes Trikot und möglichſt
leichte Schuhe Treffpunkt der Aktiven vor der Woogsturnhalle
pünktlich 12 Uhr! Das neue und wirklich ſchöne Bruſtwappen
un=
ſerer Gemeinde iſt fertiggeſtellt, und iſt am Sonntag in der
Turn=
halle erhältlich.
Die Mitglieder des SC. Jung=Deutſchland
treffen ſich um die gleiche Zeit an der Woogsplatz=Turnhalle.
Hauoatt.
Heuke abend an der Rheinallee:
TSG. 46 — SV. Münſter.
Wir verweiſen nochmals auf dieſes heute abend 6,30 Uhr an
der Rheinallee ſtattfindende Fußballtreffen. Das Spiel wird ohne
Zweifel ein ſchöner Kampf werden, der außerdem Aufſchluß gibt,
über die Spielſtärke der beiden Gruppen, zumal es ſich in dieſem
Falle gerade um zwei Manſchaften dreht, die beide den zweiten
Tabellenplatz in ihren Gruppen halten.
FC. Union 1913 Darmſtadt.
Zum vorletzten Verbandsſpiel begibt ſich Union mit ſeiner
1. und 2. Garnitur am kommenden Sonntag nach Michelſtadt
Das Vorſpiel gleich zu Beginn der Saiſon konnte Union mit
5:3 für ſich entſcheiden. Union ziert augenblicklich das Ende der
Tabelle, was hauptſächlich auf die Platzſperre zurückzuführen iſt.
Auch ſoll nicht verkannt werden, daß durch Abgang einiger
brauch=
barer Kräfte zu anderen Vereinen, ſowie auch manche
Unſtimmig=
keiten in der Mannſchaft ſelbſt, dieſer jetzige Tabellenplatz
zu=
ſtande kam. Union hat ſich, nach dem letzten Spiele zu urteilen,
wieder aus der Kriſe gefunden, und iſt ihr am Sonntag nur zu
raten, wenn der Tabellenſtand aus den letzten zwei Spielen etwas
beſſer werden ſoll, mit etwas mehr Kampfgeiſt und Energie zu
kämpfen.
Durch das große Haſſia=Soldatenfeſt und Deutſche
Handball=
meiſterſchaft in Darmſtadt wurden die Spiele auf vormittags
ver=
legt. Für Schlachtenbummler ſind noch einige Plätze frei. —
Ab=
fahrt der 1. und 2. Mannſchaft ab Vereinslokal halb 8 Uhr
pünkt=
lich. Jugend — Jugend Germania Pfungſtadt (Rennbahn 10 Uhr)
Pflichtſpiel. Schüler — Schüler SV. Merck (Rennbahn 9 Uhr)
Privatſpiel.
SV. Roßdorf — Jahn 1875.
Ihr letztes Verbandsſpiel müſſen die 75er morgen 16 Uhr in
Roßdorf austragen. Die Roßdörfer, die man lange in der Spitze
der Gruppe vorfand, ſind in der zweiten Hälfte etwas
zurückgefal=
len. Zurzeit aber ſind ſie wieder in ſehr guter Form und ſie
wer=
den auch bemüht ſein, beide Punkte, zu Hauſe zu behalten. Da auch
die Turner ſich große Mühe geben werden, wenigſtens zu einem
Punkt zu kommen, wird es ein ſpannendes Treffen werden. —
1. Mannſchaft fährt in folgender Aufſtellung: Lemſter; Kahl.
Lo=
renz: Wolf, Weinker, Ph. Schäfer: Schütz, Straub, Thier, Kroll,
Hofmann. Abfahrt: 2.45 Uhr ab Ausgang Roßdörferſtraße (
Bo=
taniſcher Garten — Tempelchen). Die 2. Mannſchaft fährt 1 Uhr
von derſelben Stelle. Beide Mannſchaften per Rad.
Ein Handball=Länderkampf zwiſchen Deutſchland
und Schweden wird im Auguſt in Stockholm erſtmals ſtattfinden.
Bemerkenswert iſt, daß die Schweden den deutſchen
Olympiatrai=
ger Kaundynia im Einverſtändnis mit der DSB. für einige
Wochen als Lehrer ihrer Handballmannſchaften verpflichtet haben.
Ein neuer Bugatti wird demnächſt auf der Rennbahn
erſcheinen. Die Molsheimer Firma baut ihren 2,8 Literwagen
zur=
zeit um und will ſich am Großen Preis von Frankreich beteiligen.
An der Weltmeiſterſchaft im Kunſtflug, die am
kommenden Sonntag auf dem Flugplatz von Vincennes vor ſich
gehen wird, werden zehn Piloten aus ſechs Nationen teilnehmen.
Aus Deutſchland gehen Gerhard Fieſeler und Gerd Achgelis an
den Start.
Reichsſender Frankfurt
Kaſſel, Trier, Freiburg 251.
Frankfurt: Samstag, 9. Junt
5.45: Choral, Zeit, Wetter. — 5.50: Gymnaſtik. — 6.15: Zeit.
Meldungen. — 6.40: Stuttgart: Gymnaſtik. — 6.50: Wetter.
6.55: Stuttgart: SA.=Standartenkapelle 119. Ltg.: R. Hanker.
8.15: Waſſerſtand, Wetter. — 8.20: Stuttgart: Gymnaſtik. —
9.30: Nur Trier: Werbekonzert. — 10 00: Zeit, Nachr. —
10.10: Schultunk: Heimat von draußen geſehen — 11.00:
Werbekonzert. — 11.40: Meldungen. — 11.50: Sozialdienſt.
12.00: Muſikzug der SA.=Reſerve=Standarte Frankfurt a. M. Ltg.;
Muſikreferent von der Dovenmühle. — 13.00: Zeit, Nachr.
13.10: Nachr. — 13.20: Stuttgart: Schallplatten: Muſik muß
ſein! — 13.50: Zeit, Nachr. — 14 00: Stuttgart: Schallplatten:
Aur einem Rummelplatz. — 14.30: Fröhliches Wochenend! —
15.10: Stuttgart: Lernt morſen! — 15.30; Wetter. — 15.45:
Quer durch die Wirtſchaft.
16.00: Berlin: Bunter Nachmittag. — Zwiſchenſpel: Schauſpieler
der jungen Generation. Geſpräch mit Erika Dannhoff. — 18.00:
Stimme der Grenze. — 18.20: Der Polizeipräſident ſpricht!
18.30: Stegreifſendung. — 18.50: Zeit, Wetter.
20.00: Zeit,
19.00: Trier: Regimenks= und Parademärſche.
Nachr. — 20.05: Saarländiſche Umſchau. — 20.15: Stuttgart:
Annerl. Ein deutſches Singſpiel. — 22.20: Zeit, Nachr.
22.35: Stuttgart: Du mußt wiſſen. — 22.45: Nachr., Wetter,
Sport. — 23.00: Inſtrumental=Kabarett. — 24.00: Marburg:
Zaptenſtreich. — 0.30: Stuttgart: Nachtmuſik. — 1.00:
Stutt=
gart; Unſer Sonntagswanderland: Schwäbiſche Alb.
Deutſchlandſender
Welle 1571
Deutſchlandſender: Sonnabend, 9. Juni
5.45: Hamburg: Wetter. — 5.50: Nachr. — 6.00: Berlin:
Gym=
naſtik. — 6.15: Tagesſpruch. — 6.20: Königsberg:
Frühkon=
zert — In einer Pauſe (geg. 7.00): Nachr. — 8.00: Sperrzeit.
8.45: Leibesübung für die Frau. — 9.40: Sportfunk. — 10.00:
Nachr — 10.10: Kinderfunkſpiele: Hans im Glück. — 10.50:
Fröhlicher Kindergarten. — 11.15: Seewetterbericht. — 11.30:
Kriſtalle tönen. Geſpräch über die Lehre von der Harmonie von
Dr. Kayſer. — 11.45: Dr. Fiſcher: Die Arbeitsämter im
na=
tionalſozialiſtiſchen Staat.
12.00: München: Funkorcheſter Lta.: L. K. Mayer (als Gaſt). —
12.55: Zeitzeichen. — 13.00: Wetter; anſchl.: Glückwünſche. —
13.10: Wochenendunterhaltung auf Schallplatten: anſchl.: Wetter.
14.00: Sperrzeit — 14.45: Nachr. — 15.00: Weiter, Börſe. —
15.15: Kinderbaſtelſtunde: Neues Spielzeug aus altem Kram.
15.45: K. E. Weiß: Wirtſchaftswochenſchau.
16.00: Breslau: Fröhliche Muſik. Lrg.: Topitz. — 17.30 G.
Schäfer: Sportwochenſchau. — 17.50: Jeden Tag vergnügt ſein.
Eine Stunde Tanz mit der Kapelle Robert Gaden, Willy Stech u.
den 6 Stichlingen. — 18.50: Der deutſche Rundfunk bringt.
19.00: Jörg verkell. Ein Bauernfeierabend — 19.55:
Glockenge=
läute vom Frankurter Dom. — 20.00: Kernſpruch; anſchl.:
Wetter und Kurznachrichten. — 20.10: Was gibt es Neues für
Werkſtatt und Betrieb? — 20.30: Konzert der Landespoltzei=
Inſpektion Brandenburg zu Gunſten der NS=Volkswohlfahrt. —
22.20: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten. — 22.45:
See=
wetterbericht. — 23.00: München: Das Kl. Funkorcheſter. Ltg.;
Erich Kloß.
Weiterbericht.
Unſer Gebiet wird immer noch von einem kräftigen
Aus=
läufer des Hochdruckgebietes, das mit ſeinem Kern über Island
liegt, beſtimmt. Bei vorwiegend heiterem Himmel ſteigen
tags=
über die Temperaturen an, um nachts bei ſtarker Ausſtrahlung
ſtark abzukühlen.
Ausſichten für Samstag und Sonntag: Anfangs dunſtig,
vorüber=
gehend wolkig, ſonſt heiter, tagsüber wärmer, nachts ſtark
ab=
kühlend.
Warenverkehr und Oeviſen.
Runderlaß der Reichsſtelle für Deviſenbewirtſchafkung über die Bezahlung von Waken
im Rahmen der Freigrenze.
Durch die 8. Durchführungsverordnung zur Deviſenverordnung
vom 17. April 1934 Art. I § 1 iſt die im § 20 der Verordnung
Berliner und Frankfurker Efſekkenbörſe.
über die Deviſenbewirtſchaftung vorgeſehene Freigrenze von RM.
200 auf RM. 50 monatlich herabgeſetzt worden. Vor Inkrafttreten
der Herabſetzung ſind im Warenverkehr mit dem Auslande von
Inländern verſchiedentlich Zahlungsverpflichtungen für die
Mo=
nate Mai und Juni 1934 — zum Teil auch für ſpätere Monate —
eingegangen worden, die ſich im Rahmen der damals gültigen
Freigrenze von RM. 200 monatlich hielten. Dieſe Abnehmer
ſtel=
len nunmehr bei Fälligkeit der Zahlung den Antrag auf
Ertei=
lung von Einzelgenehmigungen bis zur Höhe von RM. 150.—
monatlich für einen oder mehrere aufeinanderfolgende Monate.
Ich erſuche, dieſe Anträge zu genehmigen, wenn einwandfrei
durch Unterlage nachgewieſen wird, daß die Beſtellung der Waren
im Auslande vor Veröffentlichung der 8.
Durchführungsverord=
nung erfolgte. Gleichzeitig iſt jedoch im Reiſepaß des
Antrag=
ſtellers eine Sperrvermerk für die folgenden Monate einzutragen,
wobei für jeden genehmigten Betrag von RM. 50 die Freigrenze
eines Monats in der Folgezeit nicht in Anſpruch genommen
wer=
den darf. Dieſe Sperre bezieht ſich nicht auf die im Runderlaß
31/34 für den Reiſeverkehr getroffene Sonderregelung.
Sofern Waren erſt nach der Veröffentlichung der Beſtimmung
über die Herabſetzung der Freigrenze in einem höheren Betrag
als RM. 50 beſtellt worden ſind, ohne hierbei den in einem
Mo=
nat jeweils fällig werdenden Betrag auf RM. 50 zu beſchränken,
ſind Anträge auf Erteilung von Zahlungsgenehmigungen
abzuleh=
nen, denn dieſe Antragſteller haben ſich bewußt und vorſätzlich
über die ergangenen Beſtimmungen hinweggeſetzt. Mit der
Ableh=
nung iſt der ſchriftliche Hinweis auf Art. C IV 88 11 und 12 der
8. Durchführungsverordnung zu verbinden und weiterhin
mitzu=
teilen, daß auch in Zukunft keine Zahlungsgenehmigungen
ge=
geben werden können, und daß die Eingehung von
Zahlungsver=
pflichtungen nach dem Ausland trotz dieſes ablehnenden Beſcheids
Strafverfolgungen nach ſich zieht.
Ab 1. Juni 34 dürfen allgemein Genehmigungen nach CIII/3
nur noch denjenigen Firmen erteilt werden, die ſolche bisher
be=
ſeſſen haben. Die Erteilung neuer allgemeiner Genehmigungen
für die Wareneinfuhr nach III/3 ſowie nach CIII/5—8 iſt
grund=
ſätzlich abzulehnen. Dieſe Anordnung gilt auch für Firmen, die
bis zum Inkrafttreten der 8. Durchführungsverordnung
Zahlun=
gen im Rahmen der Freigrenze von RM. 200 geleiſtet haben und
nunmehr infolge Herabſetzung auf RM. 50,— monatlich die
Er=
teilung einer allgemeinen Genehmigung mit einem höheren
Be=
trag als RM. 50,— monatlich erſtreben.
Wirtiſchaftliche Rundſchau.
Stand der Reben im Reich Anfang Juni. Der milde Winter
und die warme Frühjahrswitterung waren für die Entwicklung
der Reben günſtig. Das Wachstum nahm einen ungeſtörten
Ver=
lauf. Die Rebenſtöcke konnten kräftig und gleichmäßig austreiben
und gute Geſcheine hilden. Gegenüber früheren Jahren iſt die
Entwicklung der Weinreben um etwa zwei Wochen voraus. Regen
wäre allerdings auch für den Weinbau erwünſcht. Für die
wichtig=
ſten Gebiete des Weinbaus lauten die Begutachtungen des
Reben=
ſtandes unter Benutzung folgender Zahlennoten: 1: ſehr gut, 2:
gut, 3: mittel, 4: gering, wie folgt: Preuß. Rheingaugebiet 1,3;
Nahegeviet 1,8; Badiſche Weinbaugebiete 2,1: Rheinheſſen 2,1;
Rheinpfalz 1,7: Unterfranken 2,2: Nahekreis 2,2.
Mainkraftwerke AG., Frankfurt a. M.=Höchſt. In der GV.,
in der 15 Aktionäre mit RM. 20 436 700 vertreten waren wurden
die Anträge der Verwaltung genehmigt. Die feſtgeſetzte Dividende
von 4 Prozent gelangt ab 11. Juni 1934 zur Auszahlung. Die
tur=
nusmäßig aus dem AR. ausgeſchiedenen Herren: „Bankdirektor
D. Deutſch=Retze, Generalkonſul Egger, Dr. B. Salomon, Landrat
a. D. Scheuern und Direktor A. Thiel, wurden wieder gewählt.
Neu in den AR. gewählt wurden Landeshauptmann W. Traupel
(Wiesbaden) und Landrat Prinz Wolfgang von Heſſen, Bad
Hom=
burg v. d. H.
Bank Elektriſcher Werte, Berlin. Von Verwaltungsſeite wird
dem DHD. mitgeteilt, daß eine in den letzten Tagen erſchienene
Preſſenotiz, der die Verwaltung fernſteht, den tatſächlichen
Ver=
hältniſſen nicht gerecht werden dürfte. Vermutungen, nach denen
für das Geſchäftsjahr 1933/34 mit einer Dividende zu rechnen ſei,
ſeien verfrüht und nicht begründet. Das laufende Geſchäftsjahr
endet erſt am 30 Juni 1934. Ueber die Ergebniſſe läßt ſich noch
nichts ſagen. Die Geſellſchaft hat durch ihre Beteiligung an der
Elektrizitätslieferungsgeſellſchaft Berlin nicht unerhebliche
Aus=
landsintereſſen, deren Bewertung bei der Ermittelung des Ge=
ſchäftsergebniſſes nicht unbeachtet gelaſſen werden darf. Die
Be=
teiligung an der Elektrizitätslieferungsgeſellſchaft, die zur Zeit
noch mit den Abſchlußarbeiten beſchäftigt iſt, und für die das
Ge=
ſchäftsergebnis für 1933 noch nicht feſtſteht, könnte im übrigen
als allein maßgeblicher Faktor für die Aufſtellung einer Bilanz
und die Verwendung eines evtl. Erträgniſſes bei der Bank
Elek=
triſcher Werte verſtändlicherweiſe nicht angeſehen werden. Bei
der Bank Elektr. Werte beſteht weiter Abſchreibungsbedürfnis.
10 (14) Prozent Dividende in der Deutſchen Zündholzaruppe.
Die GV. der Norddeutſchen Zündholz AG., Berlin, und der
Süd=
deutſchen Zündholz AG. Berlin genehmigten einſtimmie die
Ab=
ſchlüſſe für 1933. Bei beiden Geſellſchaften wird eine Dividende
von 10 (14) auf das AK. von je 5 Mill. RM. verteilt und je Mk.
100 000 dem geſetzlichen Reſervefonds zugewieſen. Der
Rein=
gewinn bei der Norddeutſchen beträgt inkl. 147 978 (187 891) RM.
Gewinnvortrag 768 023 (987 977) RM. und bei der Süddeutſchen
inkl. 155 214 (40 446) RM. Gewinnvortrag 781 068 (1 125 213)
RM. Das geringe Endergebnis gegenüber dem Vorjahr beruht
darauf, daß auf das Konto immaterielle Werte (Goodwill) ſowie
bei der Süddeutſchen auch auf den Anlagekonten der ſtillgelegten
Fabriken größere Abſchreibungen gemacht wurden. Insgeſamt
betragen die Abſchreibungen bei der Norddeutſchen 861 591. RM.
(504 983) und bei der Süddeutſchen 937 812 (565 063) RM. Beide
Geſellſchaften berichten, daß die 1932 erworbene Hypothek in Höhe
von einer Million RM. im Jahre 1933 zurückgezahlt wurde,
wo=
durch ſich zum Teil erklärt, daß ſich die Bankguthaben auf 3.393
(1.972) Mill. RM. bezw. 2,068 (0.006) Mill. RM. erhöht haben.
Die Süddeutſche verzeichnet außerdem eine Ueberweiſung der
Norddeutſchen aus ihrem Guthaben.
Produkkenmärkke.
Berliner Getreidemarktbericht vom 8. Juni. Die Situation
hat ſich im großen und ganzen nicht verändert. Das Angebot iſt
ſindet auch für Weigen einges Intereſe, wobei im alleneinen
Waggonware bevorzugt wird. Hafer eher ruhiger, jedoch
Grund=
ſtimmung weiter freundlich, zumal unnachgiebige Forderungen bei
Bedarf bewilligt werden. Gerſten gut ſtetig, Offertenmaterial auch
hier mäßig. Mehle unverändert. Exportſcheine ruhig.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
In belgiſchen Kreiſen werden die gegenwärtig zwiſchen den
Hauptbeteiligten angebahnten inoffiziellen Vorverhandlungen über
die Erneuerung des Internationalen Zinkkartells günſtig
beur=
teilt. Man glaubt, daß das Kartell, deſſen Mitglieder Mitte Junf
zuſammentreten werden, nahezu unverändert gegenüber den
frü=
heren Abmachungen erneuert werden wird.
Der Londoner Goldpreis betrug am 8. Juni 1934 für 1 Unze
Feingold 137 Schill 4½ Pence gleich 87,1644 RM., für 1 Gramm
Feingold demnach 53,0005 Pence gleich 2,80 240 RM.
Die erſten Notierungen blieben geſtern an der Berliner
Börſe wieder unter den vorbörslichen Kurſen, doch war die
Ten=
denz überwiegend freundlicher. Die Kuliſſe nahm anfangs
teil=
weiſe Realiſationen vor, während auf der anderen Seite kleine
Kaufaufträge des Publikums vorlagen. Im Verlauf wurde die
Tendenz, ausgehend vom Montanaktienmarkt, ausgeſprochen feſt.
Eine Großbank trat als Käufer für Stahlvereinswerte auf und
die Kuliſſe nahm vielfach Rückkäufe vor. Hierzu trugen auch
Lon=
doner Gerüchte über eine Beſſerung der Lage, in Genf bei. Im
Vordergrund ſtanden wieder Rohſtoffwerte. Braunkohlenaktien
waren meiſt 1—2 Prozent befeſtigt. Ilſe ſtiegen um 4½ Prozent.
Am Montanaktienmarkt betrugen die Gewinne zu den erſten
Kur=
ſen etwa 1 Prozent, ſpäter wurde faſt durchweg 1—1½ Proz. über
den letzten Notierungen gehandelt. Kaliwerte gewannen 1—2
Punkte. Farben ſetzten unverändert ein, waren aber im Verlauf
ebenfalls befeſtigt. Elektrowerte waren meiſt ½ Prozent höher.
Von Maſchinenwerten fielen Muag (plus 2½ Proz.) und an dem
Markt der Kabel= und Drahtwerte Deutſche Telephon und Kabel
(plus 2½ Proz.) durch feſte Haltung auf. Kunſtſeidenwerte
wur=
den 1 Prozent höher bezahlt. Auch Banken, Verkehrs= und
Schiff=
fahrtsaktien waren in dieſem Ausmaß gebeſſert. Der nach
Börſen=
beginn bekannt werdende Abſchluß des deutſch=bulgariſchen
Kom=
penſationsabkommens erhöhte die zuverſichtliche Stimmung. Am
Rentenmarkt waren Neubeſitz wieder bevorzugt. Die Zeichnungen
auf die neue Anleihe, die geſtern vormittag begonnen haben,
ſol=
len — ſoweit ſich bis jetzt ſchon ein Ueberhlick gewinnen läßt —
recht befriedigend ſein. Die Zeichnungsliſten liegen bekanntlich
Eis zum 21. Juni aus. Altbeſitzanleihe litten unter
Gewinnmit=
nahmen. Induſtrieobligationen waren behauptet.
Entgegen den Erwartungen im Vorbörſenverkehr zeigten die
erſten Kurſe an der Frankfurter Börſe meiſt eine
gering=
fügige Abſchwächung, da auf dem feſteren Stand der vorgeſtrigen
Abendbörſe ſcheinbar einige Verkäufe vorgenommen wurden,
denen ſich auch die Kuliſſe angeſichts der zunächſt nur in kleinem
Umfange vorliegenden Kaufaufträge mit Realiſationen anſchloß.
Die Umſatztätigkeit war ziemlich klein, aber auch die Rückgänge
hielten ſich mit minus ½—½ Prozent im Durchſchnitt in engen
Grenzen. Wenn auch beſondere Anregungen aus der Wirtſchaft
nicht vorlagen, ſo war die Grundſtimmung doch freundlich. Mit
eiſen Lufif eie Keſläen ie eGce Kaiſdelis die
Aufangsverluſte konnten auf den meiſten Marktgebieten wieder
ausgeglichen werden; darüber hinaus traten ſogar leichte
Befeſti=
gungen ein. Am Rentenmarkt lagen in der Neubeſitzanleihe bei
23 Prozent größere Verkaufslimite vor, die Notiz blieb aber
be=
hauptet. Altbeſitzanleihe und Stahlvereinbonds gingen dagegen
um je ½ Prozent zurück; ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen lagen
zu 94½ Prozent unverändert. Am Aktienmarkt eröffneten
Farben=
induſtrie offenbar auch auf den niedrigeren Stickſtoffabſatz im
Mai um 1 Prozent ſchwächer, zogen aber bald danach wieder um
½ Prozent an; Goldſchmidt büßten 19 Prozent ein, die übrigen
Chemiewerte blieben behauptet. Elektrdaktien lagen ruhig bei
gut behaupteten Notierungen, Anfangsrückgänge von ¼ Prozent
etwa wurden wieder aufgeholt. Der Montanmarkt war beſonders
nach den erſten Kurſen, die meiſt gut gehalten waren, befeſtigt,
wobei Kurserhöhungen von etwa ½—3 Prozent eintraten. Im
weiteren Verlaufe wurde das Geſchäft auf allen Marktgebieten
wieder ruhiger, doch blieben die nach den erſten Notierungen
ein=
getretenen Befeſtigungen voll behauptet.
Die Abendbörſe war im Anſchluß an die
Aufwärtsbewe=
gung im Mittagsſchlußverkehr weiter feſt, was man hauptſächlich
mit der gebeſſerten außenpolitiſchen Lage motivierte; daneben
machte aber auch die weitere Verringerung der Arbeitsloſenziffer
einen ſtarken Eindruck. Das Geſchäft war wieder lebhaft, wobei
die Kuliſſe beſonders Anteil hatte, aber auch die Kundſchaft war
mit einigen Kauforders vertreten
Das Krafſtfahrzeuggewerbe 1933.
Der Reichsverband des Kraftfahrzeughandwerks, handels
u=
gewerbes e. V., Berlin, beſtätigt in ſeinem Geſchäftsbericht f
das Jahr 1933 die günſtige Entwicklung auf dem Kraftfahrzeut
markt, die bei Perſonenwagen eine Abſatzſteigerung von rund AMAM
Prozent und bei den Großkrafträdern von rund 25 Prozent mimWEdr.
Rr
ſich brachte.
Demgegenüber iſt intereſſant, daß das Reparaturgy,
werbe naturgemäß von dieſer Belebung zunächſt noch keim
Vorteil ziehen konnte. Die Umſätze und der Beſchäftigungsgmu
gen Malk
konnten ſich in dieſem Gewerbe auch deshalb, nicht beſſern, wal hauſ
ſehr vielen Beſitzern von ſteuerpflichtigen Altwagen der Anrn, geien Kahpl
Ne=
zur Vergebung größerer Reparaturaufträge fehlte, da im Zuſacg=mckioſte Widerlit
menhange mit den ſteuerlichen Vorzügen der Erſatzbeſchaffung : or zyſſchen =
Anſchaffung eines neuen ſteuerfreien Fahrzeuges vielfach rentoznchaſteh, diele. L
ler erſchien. Auch die Ablöſungsgeſetzgebung brachte es mit ſiſſtunz ud Lolthrid
daß die Fahrzeugbeſitzer, die von der Steuerablöſung Gebrazußd eint andere. Dc
machten, dadurch ihre Mittel in ſo beträchtlichem Umfange fei, ſhwarz ſeil. Dr
legten, daß für die Ausführung ſelbſt notwendiger Reparatrleyſhiſten, Reſſtoe
arbeiten kaum noch Mittel vorhanden waren.
Der Zubehörhandel konnte, ebenfalls, keine nenner dr Got de. Si
werte Veränderung gegenüber dem Vorjahr feſtſtellen, was hau u,ſu üdesverdchiehe
ſächlich darauf zurückgeführt wird, daß die Automobilfabriken üſMins hert
Aeleb=
mer mehr dazu übergingen, die Fahrzeuge mit vollſtändiger 3,/ Ach iſ Ho9ehle.
behörausrüſtung zu liefern. Nur in einigen Spezialartikeln wma,Auguſt nicht Acbs
die Rücken der
den verhältnismäßig befriedigende Umſätze erzielt.
Zur Frage der Abſatzfinanzierung wird feſtgeſte uſe, wenl Aidsch
daß der Anteil des Kreditgeſchäfts an der Abſatzſteigerung 7Ndrn aufgiwſen. LO
Kraftfahrzeuge nicht mehr ſo erheblich geweſen iſt, wie in früü=Mt ſieherhaſter
ren Jahren. Der Bericht ſpricht von nunmehr noch 40 Prozau Aingen um del
aller Verkäufe, bei denen die Einräumung von Ratenzahlunm=Augen nichle. Il
krediten notwendig war. Es ſind von den in dieſem Frühjahr „/4 langſam, Feo0
kauften Wagen nur noch kaum 20 Proz. in Raten gezahlt wordc,/ Kor)s.
Die Schwierigkeiten, mit denen das Garagengewern! nur Rluſen
in den vergangenen Jahren zu kämpfen hatte, haben eine Wi,Auern, bis die hol
minderung nicht erfahren. Einſtellpreis und Beſetzungsziffind Yier Ordonnal
ſind noch nicht im Anſteigen begriffen. Das beweiſt, das ein ga.mgeſchickt. Auch 2
ßer Teil der Zulaſſungen als Erſatzbeſchaffungen zu bewer mul gebeten, weit
ſind, was wir auch vor einigen Tagen bereits melden konnten. Aamanowh ſchien
Bei den Kraftfahrſchulen iſt die Zahl der Prüfuneim Soldau oder
Nei=
um 11,6 Prozent geſtiegen in der Zeit vom 1. April bis 1. Oätzu geſchehen kont
ber. Das geſchäftliche Ergebnis der Fahrſchulen iſt allerdin=l ſigenen Korps
durchweg ſchlechter geworden, da die Ausbildungspreiſe weii ymene 2. Dihiſiol
ng hatte, die ihm
zurückgingen.
Bcher waren die
manow ſollten dre
Anhallende Skeigerung der Einzeihandelsuman t Noſten mndeſten
Nach Zuſammenſtellungen des RKW. hat, die Summe ndi ſo unerwarte
März= und Aprilumſätze der wichtigſten Einzelhandelszweige mu und jetzt vor M
11 Prozent gegenüber der gleichen Vorjahreszeit zugenommninr über zwei
die Steigerung iſt noch etwas ſtärker als in den Monaten Janr.ub0 Wablitz am
und Februar 1934 mit 10 Prozent. Im März und April dün,
in
erſtmalig das Umſatzniveau der gleichen Monate 1932. Die Un dnnte unmöol
überſchritten worden ſein. Hervorgehoben ſei noch, daß die Au
renhäuſer den Umſatz des Vorjahres auch im März/April muzdrängen und in
nicht ganz erreichten, während die Kaufhäuſer und ein bericht ür Feind mußte
des Einheitspreisunternehmen ihn etwas überſchritten. Am reigen erhalten h
günſtigſten iſt mit 14 Prozent Umſatzrückgang im März/April Yſelig reitenden
Lage der Lebensmittelabteilungen der Warenhäuſer.
hm noch Samf
Bewegungen der Unkernehnungen im Mal 1941
Berliner Kursbericht
vom 8. Juni 1934
Im Mai 1934 wurden ſechs Aktiengeſellſchaften mit zuſamnn=
2,2 Mill. RM. Nominalkapital gegründet. Ferner wurden
Kapitalerhöhungen mit zuſammen 21 Mill. RM. vorgenonmt Haulsfra
und 51 Kapitalherabſetzungen um zuſammen 48 Millionen R5
47 Aktiengeſellſchaften mit einem Nominalkapital von 29 Mſ, Vollen Sie spar
RM. wurden aufgelöſt, darunter drei wegen Konkurseröffnuun/ erdienen?
Der Kurswert der gegen Barzahlung im Mai ausgegebenR Weise alles
Aktien betrug 6,6 Mill. RM. Ferner wurden im Mai 1934 70
Geſellſchaften mbH., 1162 Einzelfirmen und
Perſonalgeſellſcht=
ten und 389 Genoſſenſchaften gegründet. Aufgelöſt wurden •AMK, 3.—
Geſellſchaften mbH., 1074 Einzelfirmen und Perſonalgeſellſchaf
Se haben
und 165 Genoſſenſchaften.
Ofan
nchts an, es
Rr
Deutſche Bank u. 7
Disconto=Geſ.
Dresdne: Ban!
Hapag
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg.
„Vereinigte Glanzſt
Bergmaun Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi.
Heutſche Cont. Gas
Fe
58.—
63.—
277.—
32.75
25.75
130.—
70—
136.—
19.25
84.875
138.—
125.—
Deutſche Crddl 120.25
Elektr. Lieſerung 86.—
J. G. Farben
144.25
Gelſ. Berswerie 62.375
Geſ.f.elektr. untern. 1c0.875
Sarpener Bergbau 1C0.—
Hoeſch Eiſen und // 75.—
Köln=Neueſſen.
Phil. Holzmann e1.50
Kali Aſchersleben 1117.50
50.
Klöcknerwerke
Kolsw. Chem. Fabl. 99.—
Mannesm. Rühr C5.125
Maſch.=Bau=Untn.
Trenſtein & Koppel E3.25
Mae
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kau
Weſitdte. Kaufhof
Verein. Stählwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.= Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Kohenlehe=Werke
Lindes Eismaſch.
U.S5
40.625
154.—
19.875
42.375
118.25
E3.75
17.50
108.25
31.75
86.—
Drahtl 76.—
egel?e
WandererWerie 100,25
Acghpten
Arcentinien
Belgien.
Braſilien
Bulgarien
Conada
Dänemar
Lanzig
England
Cſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Island
Währung
1äghpt. 2
Pap. Peſo
100 Belga
Milreis
100 Leva
1 canad. Doll.
100 Kronen ſs
100 Gulden
12.Stg.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Mk
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.
Geld Brieſſ
2.655 13,oe5
0.S09
Fo.59
0.151
3.047
2.524
56.62
81.60
2SIslI
68.43
5.604
16.50
2.527
169.75
5I.38
0.61.
58.64
0.1531
3.053
2.530
56.74
81.76
2.70*
68.57
5.616
16.54
2.533
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57.48
Oeviſenmarkt Rauch, keine Ko
Ind ales wird s
vom 8. Juni 19347 Un ſaser s.
Bährung GeDBt Mk des ertahren
Italien
Japan
Jugoflawien
Lettland:
Norwegen
Leſerreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoflowl.
Türkei
ungarn
Uruguah
Ver. Staaten
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M Nanites und die
nchnitess 4 und
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2.506 W
Durmſtädter und Kartokarbänr Suraftadt, Wittiile ort Arescher Bun
Frankfurter Kursbericht vom 8. Juni 1934.
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„ Gr. IIp. 1984
„ „ „ 1935
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J. G. Farben Bonds
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2.Inveſt.
52Bulg. Tab. v. 02
4½20 Oſt. Schätze.
4%Oſt. Goldrente.
5%vereinh. Rumän
4½2%
42Türk. Admin..
4% „ 1.Bagdad
4Sſ.
Zollanl.
4½%üngarn 1913
4½2
1914
420
Goldr.
4%0
1910
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7.5
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51
92
177
62
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68
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108.25
242
37
52.5
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 157 — Seite 11
tag, 9. Juni 1934
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Urheberrechtsſchutz durch Herm. Berger, Roman=Verlag, Berlin SW. 68.
V. hat die Ein
jahreszeit zufi
den Monan
lann gegen Mann! —
geſen Kampf hielt kein Feind aus. In ihm zerſchellte der
bamckigſte Widerſtand, der tapferſte Gegner!
dr phyſiſchen und pſychiſchen Ueberlegenheit der deutſchen
Mchmchaften, dieſer von einem unerhörten Geiſt des Wollens,
Köſſunns und Vollbringens beſeelten tollkühnen Streiter
wider=
ſtamdleine andere Raſſe der Welt, mochte ſie weiß, gelb, braun
odeu hwarz ſein. Jede mußte weichen. Ganz gleich, ob
Stamm=
mamnhaften, Reſerve oder Landwehr mit ihr die Bajonette
kreuzin.
dr Gott, der Eiſen wachſen ließ, hatte ihnen eiſernen
Eeſnelsen R, Wiſle, todesverachtenden Mut, raſtloſe Energie und ein
Pflicht=
gefüth ins Herz gelegt, das ohnegleichen war.
lch in Hohenſtein dauerte es um die Mittagszeit des
28. „Aguſt nicht allzu lange, bis die brennenden Trümmer der
Staloidie Rücken der feindlichen Eindringlinge ſahen und ſeine
Bewuner, wenn auch todwund, zerſchlagen und beraubt, wieder
erlelictert aufatmen konnten.
Nit fieberhafter Spannung beobachtete General Martos
das kingen um den Beſitz der Stadt. Das Fernglas verließ
die ügen nicht. In ſeine Seele zog die düſtere Ahnung von
deruſh langſam, jedoch unabwendbar einſtellenden Niederlage
ſeirtet Korps.
Yo nur Klujew blieb? So lange konnte es doch
unmög=
atte, habene lich duern, bis die vorderſte Brigade auf dem Schlachtfeld
er=
ſchinn Vier Ordonnanzoffiziere hatte er ſchon hilfeverlangend
beweiſt, dug zu imn geſchickt. Auch den Oberbefehlshaber um ſchnellſte
Unter=
ſtützhug gebeten, weil er ſonſt für nichts einſtehen könne.
melden im Atamanow ſchien bei Usdau geſchlagen und im Rückzug
Zahl der f5 üben 5oldau oder Neidenburg auf Mlawa zu ſein. Wie hatte
1. April ſi; das nr geſchehen können, wo er außer den beiden Diviſionen
ſchulen ſi ” ſeiris eigenen Korps noch die Gardediviſion und die ihm
fort=
gennmene 2. Diviſion des Korps Kondratowitſch zur
Ver=
függn hatte, die ihm jetzt fehlte.
Yoher waren die Deutſchen auf einmal ſo ſtark? Gegen
Artungnow ſollten drei Diviſionen im Kampfe ſtehen. Gegen
ihnnkinpften mindeſtens ebenſo viele. Woher kamen die
Trup=
penn ſie ſo unerwartet aus dem Hohenſteiner Forſt getreten
Einzelhandlss warr=ſ und jetzt vor Mörken lagen? Das 20, deutſche Korps
ver=
ſügg= nur über zwei Diviſionen, von denen eine ſehr
verluſt=
reich ſei Waplitz am Morgen geſchlagen worden war und die
andy . . . nein . . . auch hier ſtimmte etwas nicht. Die
anduu konnte unmöglich gleichzeitig ſeine 1. Diviſion bei Mühlen
zurrchrängen und in ſo breiter Front Hohenſtein angreifen.
Dr Feind mußte an dieſem Frontabſchnitt bedeutende
Ver=
ſtäraugen erhalten haben, die ſowohl die Flieger als auch die
ſaumſlig reitenden Kavalleriſten nicht gemeldet hatten und
weir ihm noch Samſonow bekannt waren.
(Nachdruck verboten.)
Solche und ähnliche Gedanken zogen General Martos und
ſeinem ehrgeizigen, äußerſt befähigten Generalſtabsmajor
Iwa=
now durch den Kopf, der mit Schrecken erkannte, wie ſchnell die
Glückswage der Schlacht ſich auf die Seite der Deutſchen neigte.
Der jauchzende Ausruf der Komteſſe war ihm wie ein
Dolchſtich ins Herz gedrungen; denn die Stadt Hohenſtein war
das Hauptbollwerk der ganzen ruſſiſchen Stellung. Nach ihrem
Fall mußten die anderen Abſchnitte der langen Front
auto=
matiſch abbröckeln und ſchließlich in das allgemeine Zurückgehen
hineingezogen werden.
Wahrhaftig, jetzt fluteten die erſten Schützen aus dem
Oſt=
teil der Stadt hinaus, gingen zwiſchen Mispel=See und der
Hohenſtein—Neidenburger Chauſſee zurück, ſchlugen die deutſchen
Granaten verheerend in Mörken ein und lebte der vor einer
Stunde ins Stocken geratene Angriff gegen das Dorf
wie=
der auf.
Wo nur Klujew blieb? Mein Gott, wenn er jetzt käme und
die Deutſchen von Grieslienen her im Rücken packte! Das wäre
Sieg . . . Sieg ... herrlicher Sieg der ruſſiſchen Waffen und
Exzellenz Samſonow konnte dem Zaren den erſten großen
Er=
folg melden, um den ſein Todfeind Rennenkampf ſeit Tagen
vergeblich bei Stallupönen, Gumbinnen und Inſterburg kämpfte.
Als Hertha die ruſſiſchen Schützenlinie aus Hohenſtein
weichen ſah, ſtieß ſie ihren Vater in die Seite und wollte von
neuem aufjubeln. Er gab ihr einen Wink und ſagte: „Ich
danke Euer Exzellenz für das ſeltene Schauſpiel. Möchte nun
nicht länger ſtören.”
General Martos warf dem Schloßherrn einen faſt traurigen
Blick ſeiner braunen Augen zu und erwiderte: „Ich glaube, mein
lieber Graf, wir werden Sie nicht mehr allzu lange ſtören.”
Als ſie auf dem oberſten Podeſt der Wendeltreppe
an=
langten, umarmte Hertha ſtürmiſch ihren Vater und ſtammelte
mit Tränen in den Augen: „Väterchen, wir ſiegen .. wir
ſiegen!“
Der Graf ſchloß ſie feſt in die Arme und ſagte: „Ja, Kind,
wir ſiegen. Gott iſt mit uns!”
Das Granatfeuer der Batterien der im ſiegreichen
Vor=
dringen durch Hohenſtein befindlichen Reſervediviſion Morgen
zermürbte ſchnell den Widerſtand der Verteidiger Mörkens und
machte es der ſchleswigholſteinſchen Landwehr möglich, das
Dorf zu nehmen. Die fehlenden Teile dieſer Diviſion waren
inzwiſchen eingetroffen und ſtanden in Reſerve im
Kämmerei=
wald.
Da erſchien plötzlich die vorderſte Brigade des von
Allen=
ſtein kommenden XIII. ruſſiſchen Korps im Hohenſteiner Forſt,
um ohne Verzug ins Gefecht einzugreifen und den ſchwer
ringenden Kameraden die erſehnte Hilfe zu bringen.
Vergebens!
Die Brigade verirrte ſich in dem langgeſtreckten Wald.
Be=
fehle wurden erlaſſen, wieder zurückgenommen, neue erteilt. Ein
Bataillon rückte hierhin, eins dorthin. Unterführer marſchierten
aus eigener Initiative ab, wo ſie halten ſollten. Andere rückten
unaufhörlich vor und pkötzlich knallte es an allen Ecken und
Enden des Kämmereiwaldes, zwiſchen den dickſtämmigen Bäumen
hindurch, die Schneiſen entlang.
Eine Panik entſtand, wie ſie ſchlimmer die Truppe nicht
heimſuchen konnte. Eine Kompagnie ſchoß in dem dichten,
undurchſichtigen Unterholz auf die andere. Die aufgeregte
Phantaſie ſah die gefürchteten Prußkis überall,
Die Ruſſen fühlten ſich umzingelt. Signale ertönten,
Kom=
mandos erſchollen, die Zahl der Verwundeten wuchs von Minute
zu Minute. Auf einmal fegten die Schrapnells der drei in
Galopp vom Bahnhof Bieſſellen gekommenen Batterien der
Diviſion v. d. Goltz in die Baumkronen, überſchütteten die
hilf=
los Umherirrenden mit ihrem Bleihagel und ſteigerten das
Chaos ins Ungemeſſene. Der größere Teil der Brigade machte
kehrt und zog ſich nach Norden zurück, indes zwei Bataillone
mit der am Südausgang des Kämmereiwaldes ſtehenden
Land=
wehrreſerve in Kampf gerieten, an dem ſich auch die inzwiſchen
aus Weſten nahende Diviſion des Generalleutnants v. Staabs
beteiligte.
Das Erſcheinen der Ruſſen im Kämmereiwald hatte die an
ſeinem Rande liegenden Truppenverbandplätze mitten in die
Kampfzone verſetzt. Mit Schrecken erkannten die Helferinnen des
Stabsarztes Steinrück an dem immer ſtärker werdenden Ziſchen
der Gewehrkugeln und den über ihre Köpfe hinwegziehenden
Granaten, in welche Lage ſie geraten waren.
„Mein Gott, was ſollten wir tun?” rief Schweſter Monika
der bei einem Verwundeten knieenden Jadwiga ſchreckensbleich
zu Im gleichen Augenblick erhielt der vorübergehende
Sanitäts=
gefreite einen furchtbaren Schlag an die Stirn, daß ihm das
Blut aus Mund und Naſe drang. Er ſtolperte über einen
Toten, ſtürzte wie gepeitſcht vorwärts, ſchoß lang zu Boden und
blieb dicht neben Jadwiga regungslos liegen.
„Schnell in den Graben kriechen, Schweſter. Sonſt
über=
leben Sie’s nicht!” ſchrie der Verwundete, den Jadwiga ſoeben
verbunden. Sie folgte ſeinem Rat und kroch auf allen Vieren
zu dem nur wenige Schritte entfernten Feldrain, wo Schweſter
Monika lag.
Die beiden Frauen zitterten vor Angſt und Schrecken am
ganzen Körper. Sie hatten nicht geglaubt, daß ihr
Samariter=
dienſt ſie in ſolche Lage verſetzen würde. Wo kamen die Ruſſen
nur ſo plötzlich her? Zum erſtenmal in ihrem Leben ſahen ſie
dem unbarmherzigen Tod ins Antlitz.
Mit unheimlichem Heulen fegten die eiſernen Töpfe der
deutſchen Batterien über ſie hinweg zur ruſſiſchen
Schützen=
linie, die aus dem Walde herausgetreten war und nur knapp
150 Meter von den Frauen entfernt lag.
Nervenpeitſchendes Heulen, Brauſen und Ziſchen erfüllte die
Luft, übertönt von dem Krachen der in nächſter Nähe platzenden
Granaten. Wenn die ruſſiſche Schützenlinie vorſprang, lagen ſie
mitten im dichteſten Eiſenhagel, umbrandet von dem Kampf
der Männer.
(Fortſetzung folgt.)
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch: für den Sport; Karl Böhmann: für „Die
Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigen=
teil und geſchäftl. Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt. D.A. V. 34. 22461
Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
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Seite 12 — Nr. 157
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 9. Juni 198)
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Bis auf Welteres
Ein spannender Film, getragen von
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Bis auf Welteres
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[ ← ][ ][ → ]tag, 9. Juni 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Seite 7
Das Sturmregiment
feinnerungen an die Offenſive
im März 1918.
Von Dr. Karl Witzel.
ſoch rauſcht die gewaltige Symphonie unſeres
Trommel=
äber das Gelände, dem ſolche Erſchütterungen bis dahin
umuſohnt geweſen ſind. Die allzu deutliche Sprache der
Ge=
höüu Ferreißt und peitſcht die Luft. Einzelne Schüſſe laſſen
nagicht mehr unterſcheiden. Sie fließen zu einem rieſenhaften
gy0o von ungekannter Wucht zuſammen. Vor Beginn des
Voyurt itungsfeuers hat ſich die Infanterie ſo nahe wie möglich
zwſe feindliche Stellung herangepirſcht. Kein Fliegerauge
nad fie wahr. So verharrte ſie in den vielen Trichtern. Ueber
zie ſchlürfende Hölle. Der Zeiger der Uhr weiſt auf die
hezuere Sturmzeit. Ein nie laut gewordenes Kommando läßt
qtorſchnellen. Wie auf dem Exerzierplatz, aufrecht, wie
euſche, Männer es gewohnt, beginnt ſie ihren Sturmlauf.
jachre Marken rollen in blinder Wut heran. Deutſchlands
ſorföhne weichen keinen Fingerbreit. Mit ſtierem Blick faſſen
Angriffsziel, dabei immer ihren zugewieſenen
Angriffs=
riein füllend. Schwarze Erdfahnen ſteigen hoch gen Himmel
wo nuchen alles in Rauch und Qualm. Hier und da ſpeien
üheil und Verderben. Mit unſichtbaren Händen von dem
gſtzſpruch: Heran an den Feind, koſte es, was es wolle!
ge=
chu ſtreben ſie mit unwiderſtehlichem Drang vorwärts, dem
ind entgegen. Die erſte und zweite engliſche Linie werden
Anüberrannt. Die erſten verſtörten engliſchen Gefangenen
„p ihren Weg zu unſern Sammelſtellen.
Maſchinengewehr=
ſite wollen unſere Angriffsbewegung aufhalten, ſie ſpucken
ſchſhinnig. Das junge Blut des Sturmtrupps greift tüchtig zu.
ntSalven von Handgranaten räuchern ſie den Tommy aus
eüle geſchickt verborgenen Winkeln aus. Hartnäckig wehrt ſich
mgländer. Ein Toter liegt neben dem andern. Der letzte
eßeebende bedient ſein Maſchinengewehr, bis auch er fällt.
1-38.-48,0
Dite ahn iſt frei, bis neue Ueberraſchungen folgen. Die eigenen
Mihſin engewehre werfen ihre todbringenden Geſchoßgarben dem
Gcr auf den Leib. Flankenfeuer von links! Zuerſt erkennt
niymno, von wannen der „Segen” kommt. In einem
zer=
zund ſchloſſnen Tank, der von der Arrasſchlacht erzählen könnte, hocken
F Auzlitzt ſen- biut tgeweihten Feinde, ihn als Maſchinengewehrſtützpunkt
be=
nuttd. Sie weichen nicht. Auch ſie wiſſen zu ſterben. Zuletzt
eruken die wenigen noch Gnade.
un ſchwenkt das Regiment ein. Eine der vornehmſten
ſeben iſt ihm von der höheren Führung damit geſtellt, und
und hat es ſie gelöſt. Die links anſchließende
Nachbar=
dit fy hat den weſtlich liegenden, ſtark befeſtigten Ort E.
un eſſen geſtürmt. Eine harte Nuß gibt es nun zu knacken.
La Bweifelt wehrt ſich der Feind. „Kampf bis auf den letzten
Mm!” heißt ſeine Parole, wie gefangene Offiziere ſpäter aus=
Ausflugsort ſa Der deutſche Angriffsgeiſt überwindet auch dieſes
Hmrnis. Der linke Flügel des Sturmregimentes ſtreicht an
iM Alellüſ. eu m Damm entlang, der vor ſich eine ſtarke Linie aufweiſt,
ſtaurgnuf Bbſeſchütze feuern, was die Rohre halten können. Selbſt vor
ſo=Parkplatz Kimſchen ſchreckt der Feind nicht zurück, dem es eine Freude
untag Konie iſtz it dem „Kriegsverkängerer” endlich Abrechnung halten
Tzu Enen. Die Flammenwerfer ſäubern den Graben, und
Eng=
hromehſek a4/ Söhne ergeben ſich in großer Zahl. Reiche Beute fällt
meiref detrſackeren Siegern in die Hände. Eine kurze Pauſe wird
einkſegt. Mit allem Möglichen wird ſich beladen. Jetzt erſt
Wilh., petack wümlar, warum ſich der Tommy ſo ſehr zur Wehr geſetzt hat:
friſche !t
hitn efand ſich ein reich gefülltes Lebensmitteldepot, hier lagen
ſein Kochküchen. Scharf bleiben die Eroberer den wenigen
chu
ſengurle sy”lenden auf den Ferſen. Der Gegner wirft reichlich Reſerven
ſenkopfſalat7— inü Kampf. Doch der Drang nach vorwärts iſt beſtimmend.
ſenblumenlhl” Direherrſchenden Höhen vor dem terraſſenförmig gelegenen
feſte Lomc 7 920/C: werden in ſchneidigem Draufgehen genommen.
Be=
w von einzig daſtehender Kaltblütigkeit und unbegrenzter
Hthaus Wee BMögegenwart werden geliefert. Mählich dämmert der Abend.
genſtr. 37. 1 7 Ei Anziger Mann, der einen Befehl überbringen mußte, nimmt
ein yanze engliſche Kompagnie, die zur Verſtärkung
heran=
geiſhin, über die Lage jedoch ſicherlich nicht unterrichtet war,
ien. Heilloſe Verwirrung. Verſagende engliſche Führung.
i der Dämmerung nehmen die Braven noch den Ort,
d5cn in ein Unterſtandsgewölbe ein und machen hier
zahl=
ke/AGefangene. An dem gerade fertigen, ſchmackhaften Abend=
Eſstärken ſich die müden Kämpfer. Sicherungen werden in
de rmmenden Nacht vorgeſchoben.
er Morgen ſchleicht heran, und ſchon wird der Angriff
vorgetragen. Aus einem Hohlweg brechen die
Sturm=
hervor. Die engliſchen Maſchinengewehre ſpritzen ver=
Abringende Saat. Keine Gefahr kennend, ſtürmen unſere
2run vor und werfen den Engländer aus ſeiner Stellung.
UR Begleitbatterien leiſten unterſtützende Arbeit. In einem
a2 M Hohlweg, wo die Rohre ſeiner Geſchütze glühen, ſetzt ſich
deiEſegner feſt. Das Artilleriefeuer kann kein Halt gebieten.
DM7a ſchinengewehre pirſchen ſich heran und reinigen die
an=
ſauBhe Zufluchtſtätte. Verwirrt läuft der Tommy von der
Anach der andern Seite. Aus den zahlreich ſich hier
befind=
werhe lie9 Unterſtänden werden viele Gefangene geborgen. Einer
Ayge ſich mit ſeinem Raſiermeſſer die Kehle durch. Auch ein
zunien Re T 2// bes feindlichen Lügenfeldzuges! Geſchütze und
Ver=
a.us 230 7 Pillangsmittel werden erbeutet. Eine wilde Haſenjagd bricht
D22In aufhaltſam folgt unſere Infanterie. Sie will den vor
ASetenden Ort noch nehmen. Eine vorfühlende
Offiziers=
ider
D Mille bringt günſtigen Beſcheid. In Begleitung eines Unter=
U8 iſt der Führer, ein junger Leutnant, nachts im Dorf
geweſen. In einen Unterſtand, in dem drei Offiziere ſaßen,
einer am Telephon, fliegt eine Handgranate hinein.
Telephon=
leitungen werden durchſchnitten. Hinter dem Ort befand ſich ein
ehemaliges Truppenlager, und man verſprach ſich reiche Beute.
Generalleutnant v. Oidtman,
Führer der Kriegerkameradſchaft Haſſia.
Eine ſtattliche Zahl von Kilometern war das Regiment
vorgeſtoßen. Um manchen Fußbreit Boden hat es hart ringen
müſſen. Mit nie erlahmender Kraft ſchob es ſich vorwärts, von
hoher Begeiſterung getrieben. Mit verhältnismäßig geringen
Opfern hat es ſeinen großen Erfolg erkauft. Reich war ſeine
Beute an Geſchützen, Minenwerfern, leichten und ſchweren
Maſchinengewehren, Gefangenen, Verpflegung, Bekleidung uſw.
Ein engliſcher Offizier ſagte bei ſeiner Vernehmung aus, dieſes
Regiment müſſe ein beſonders ausgebildetes Sturmregiment
ſein, denn einen ſolchen unvergleichlichen Schneid im Angriff
habe er in ſeiner langen Kriegszeit noch nirgends beobachten
können. Das Urteil iſt im Werte um ſo höher zu ſchätzen, als
ihm nur tapfere, draufgängeriſche Schottländer gegenüber gelegen
hatten, die in vielen Kämpfen erprobt waren, dieſem ungeſtümen
Anſturm aber nicht ſtandhalten konnten. Fortan hießen wir nur
das Sturmregiment, worauf wir nicht wenig ſtolz waren. Bei
dieſer Gelegenheit will ich auch verraten, daß ich auch unter den
Angreifern geweſen bin. Auf Lob haben wir nicht gerechnet.
Das ſteht einem Feldgrauen nicht. Wir haben nur unſere Pflicht
und Schuldigkeit getan, wie es unſer Fahneneid verlangte. Fürs
Vaterland, für Haus, Hof, Eltern, Schweſtern, Braut, Frau und
Kind kämpften wir, wie es ſelbſtverſtändlich iſt.
Mancher hat ſeine Liebe zum Vaterland in dieſen Tagen
mit dem Leben bezahlen müſſen. Meinem beſten Freund mußte
ich die Augen zudrücken. Sein Tod hat ſeiner Braut, einer
Lehrerin in Mecklenburg, ſicherlich viel Trauer bereitet. Es war
ein ſonniger Junge von echtem Schrot und Korn. Auch Hans,
mein treuer, vor nichts zurückſchreckender Burſche, iſt in dieſem
Kampf der Offenſive geblieben.
Heute kann ich ja dem engliſchen Offizier des Rätſels
Löſung geben. Dieſe blendende Ausbildung verdankten wir
unſerm ſchneidigen Regimentskommandeur, der von uns alles
verlangte, der vollen Einſatz des Ichs eines jeden Soldaten
forderte, und wir haben ſeinen Wunſch und Befehl erfüllt.
Ausbildung zum Einzelkämpfer hieß immer ſeine Parole, und
dieſe hat uns ſelbſtändig werden laſſen. Jeder wußte, was er
zu tun hatte.: Er hat es gern getan, weil er wußte, worum es
ging. Unſere Roſſe wollten wir nach der Offenſive im Kanal
tränken. Es iſt doch etwas anders gekommen. An ihm hingen
wir wie Kinder in glühender Verehrung und unbegrenzter
Liebe, ſelbſt bis zum Tode, wenn er uns beſtimmt geweſen wäre.
Das Sturmregiment. Wohin es auch geworfen wurde,
immer hat es ſich Lorbeeren geholt. Das waren wackere Männer,
die ihren Namen Deutſche verdienten!
Hon Türken, Heſſen=Darmſtädtern und dem Prinzen Georg
Von Guſtav Dittmar.
Die Heſſen ſind brave Soldaten. Viele Holzkreuze in
Flan=
dern in der Champagne, vor Verdun, in Galizien, Serbien,
in Wolhynien und im Baltikum beweiſen es.
Sie waren brave Soldaten ſchon immer. Auch damals ſchon,
als Türken und Franzoſen das Reich bedrohten und die
Un=
gläubigen Wien belagerten. Damals zitterte die chriſtliche Wel:.
Nur in Verſailles, der Sonnenkönig, frohlockte. An dem
glor=
reichen Entſatz der belagerten Kaiſerſtadt hat auch das
heſſen=
darmſtädtiſche Kontingent als Beſtandteil der beiden
ober=
rheiniſchen „Kreisregimenter zu Fuß und zu Pferd” rühmlichen
Anteil genommen. Die Heſſen=Darmſtädter kämpften in dieſen
Regimentern Schulter an Schulter mit den anderen
Kontingen=
ten des oberrheiniſchen Kreiſes, den Naſſauern, Frankfurtern,
Iſenburgern, Solmſern, Kaſſelern. Sie ſtanden nominell unter
der Führung des Landgrafen von Heſſen=Kaſſel, der damals
oberrheiniſcher Kreisoberſt war, wurden aber in Perſon von
dem kaiſerlichen Feldmarſchall Fürſten zu Waldeck geführt. Im
Winter, der auf den Entſatz Wiens folgte (1684 auf 1685) lagen
die heſſen=darmſtädtiſchen Truppen die beiden „Kompagnien
zu Fuß” unter den Hauptleuten Faſoldt und Hoffmann und die
„Kompagnie zu Pferd” unter dem Obriſtleutnant von
Breyden=
ſtein in der Gegend von Cilly, der deutſchen Stadt, die heute
zu Jugoſlawien gehört. Aber die Heſſen waren mit ihren
Quartieren gar nicht zufrieden, wie der Hauptmann Hoffmann
an die Landgräfin Eliſabethe Dorothea, die Mutter des
regie=
renden Landgrafen Ernſt Ludwig, recht indigniert berichtet.
Dann, im nächſten Jahr kämpften die Heſſen erneut mit den
Kaiſerlichen gegen den Ungarn Töckely, der mit den Ungläubigen
gemeinſame Sache macht, und den Türken. Sie belagern
Heu=
häufl und haben Teil an der Eroberung dieſer wichtigen
Feſtung. Im Winter liegen ſie wieder in der Steiermark. Aber
auch jetzt wollen die Klagen über die ſchlechte Unterbringung
nicht verſtummen. Die Soldaten erhalten ſchlechtes Obdach und
ſie müſſen, ob ſie gleich mit „Service” einquartiert ſind, alles,
ſelbſt das Futter, teuer bezahlen. Solches lieben die Darmſtädter
nicht. Sie können keinen proteſtantiſchen Gottesdienſt halten,
weil man ihnen die Kirchen verſagt, und als der Obriſtleutnant
von Breydenbach ſtirbt, müſſen ſie die Leiche ſechs Meilen auf
einen Kirchhof evangeliſcher Religionsverwandter nach Legrad
an der Drau bringen. Aber keine geringeren Klagen erheben
die Stehyeriſchen Stände, der „Landeshauptmann in Steyer und
die Verordneten einer löblichen Landſchaft des Herzogtums”
über das Rauben, Plündern und die Gewalttaten der
ober=
rheiniſchen Regimenter, über die Störung des katholiſchen
Gottesdienſtes. Sie baten ſogar den Kaiſer, ihnen Notwehr
gegen die landfremde Soldateska zu erlauben, „zumahlen alle
ihre vornehmen Oberoffiziere außer Landes gereiſt, und die
Hauptleute, weil es von verſchiedenen Reichsſtänden Truppen
ſind, einander nicht parieren und alſo jeder tut, was er will.”
Es folgt im Jahr 1686 ein neuer glänzender Feldzug in Ungarn.
die Eroberung Ofens, dieſes Vorpoſtens der osmaniſchen Macht,
nachdem es 145 Jahre im Beſitz der Türken war, und im
nächſten Jahr erficht Generalleutnant Herzog Karl von Lothringen
den herrlichen Sieg bei Mohacz über die Türken. Es war ein
ruhmvoller Tag und die Heſſen=Darmſtädter waren mit dabei.
Nur ſchade, daß die Beute der oberrheiniſchen Regimenter nicht
eben groß war. „Mit Wahrheit wohl ſagen kann”, ſo berichtet
der Hauptmann Hoffmann an die Landgräfin, „daß von dieſem
ganzen oberrheiniſchen Regiment über 600 Thaler Beut nicht
gemacht worden iſt, außer daß der Fendrich Steinwehr ein von
Diamanten beſetztes Meſſer, welches von etlichen hochgeſchätzt
wird, bekommen hat . . ." Bei den Heſſen aber kämpft in der
Schlacht ein ritterlicher junger Prinz aus dem landgräflichen
Haus, der Bruder Ernſt Ludwigs, des regierenden Herrn, und
die Mutter, Eliſabethe Dorothea, wird voll Stolz geleſen haben,
was ihr der wackere Hoffmann nach Butzbach ſchrieb: „Ihre
Durchlaucht Prinz Georg haben ſich bey dieſer Action bey der
Armee einen großen Ruhm gemacht, indem ſie ſich in
An=
ſehung vieler Generalsperſohnen und anderen frembden
vor=
nehmen Volonteurs an den Feind begeben, und ſo lange
charchiret, bis daß er endlich einen ſehr ſtarken Türken mit
eigener Fauſt erleget.”
Die kriegeriſche Laufbahn des Prinzen Georg war mit
dem Sieg bei Mohacz noch lange nicht abgeſchloſſen. Sie führte
ihn auf alle europäiſchen Kriegsſchauplätze der damaligen Zeit.
Schon 1687 hatte Venedig im Kampf mit den Türken die
Halb=
inſel Morea (den Peloponnes) und Athen erobert,
hauptſäch=
lich mit Truppen, die in Deutſchland geworben oder nach der
ſpäter ſo hart getadelten Sitte der Zeit von deutſchen
Reichs=
fürſten an die Republik von San Marco vermietet worden
waren. Im Jahre 1688 ſollte der Sieg durch die Eroberung der
Inſel Negroponte (Euböas) gekrönt werden. Auch Prinz Georg,
damals neunzehnjährig, übernimmt es als Beauftragter und
Bevollmächtigter des Württemberger Herzogs, ein Regiment
auf=
zuſtellen, das in Darmſtadt, Gießen, Frankfurt, Köln und
an=
deren heſſiſchen Orten geworben wird. Auch der Meininger
Herr ſtellt eine Kompanie, ſo daß das Regiment nach den
Worten Heinrich Künzels, des trefflichen Biographen des
Prin=
zen Georg, als ein „württembergiſch=heſſiſch=ſächſiſch=venezianiſches”
gelten kann. Der unter dem Oberkommando des Prinzen
be=
fehligende Obriſtleutnant von Neuhof ſtarb ſchon bald nach der
Ausfahrt vom Lido bei Venedig. Major Balthaſar von
Weiters=
hauſen, genannt von Schrautenbach, trat für ihn ein. Als
Hauptleute mit Kompanien werden genannt: Bohlen, Marchi,
Creilßheim, Vogt, Rau, Langsdorf, der 1632 als Oberſt zu
Gießen ſtarb. wo ein Grabmal ſeine Ruheſtätte bezeichnet, als
Leutnants: Bottendorf, Böning, Böhl; als Kadetten: von
Adels=
heim, Nörd. Die Unternehmung gegen Negroponte verlief
übrigens unglücklich trotz aller Tapferkeit der vom Dogen
Moroſini geführten Belagerer.
Prinz Georg aber hält es im ſtillen Darmſtadt, wohin er
zunächſt einmal zurückkehrte, nicht lange aus. Wir finden ihn
1691 in Irland, wo er für Wilhelm den III. gegen den letzten
Stuartkönig Jakob den II. ficht, ſpäter wieder in Ungarn und
am Rhein im Kampf mit Türken und Franzoſen. Im
Früh=
jahr 1695 geht er als kaiſerlicher wirklicher Feldmarſchalleutnant
mit öſterreichiſchen Hilfstruppen nach Spanien, wo er —
aller=
dings vergeblich — Barcelona gegen die Franzoſen verteidigt,
aber nach ehrenvoller Kapitulation vom letzten Habsburger auf
dem ſpaniſchen Thron, dem unglücklichen Karl dem II., zum
Granden erſter Klaſſe, zum Vizekönig von Katalonien, zum
Rit=
ter des Goldenen Vließes und vom Kaiſer endlich zum
Feld=
marſchall ernannt wird. Der Sturz der habsburgiſchen Partei
am Hofe zu Madrid hat auch die Entſetzung des Prinzen vom
Poſten des Vizekönigs zur Folge. Er begibt ſich zunächſt nach
Wien. Aber in dem bald darauf nach dem Tode Karls des II.
ausbrechenden ſpaniſchen Erbfolgekrieg erſtrahlt ſein Kriegsruhm
in vollem Glanz. Im Gefolge des habsburgiſchen Prätendenten
für den ſpaniſchen Thron, Karls des III. (des ſpäteren Kaiſer
Karls des VI.) kehrt er unter dem Schutz einer engliſchen
Flotte nach der iberiſchen Halbinſel zurück. Nicht zuletzt ſein
Werk iſt die Eroberung Gibraltars durch die engliſche Flotte,
und allein ſeiner Tapferkeit verdanken es die Engländer, daß
der Platz in den Jahren 1704 und 1705 gegen Franzoſen und
Spanier gehalten wurde. Im nächſten Jahr nimmt dann der
Prinz an der Seite Karls in hoher militäriſcher Stellung an
der engliſch=portugieſiſchen Expedition gegen Katalonien teil,
und am 14. September 1705 ſtirbt er, ſechsunddreißigjährig, bei
der Erſtürmung des Forts Montjuich den Heldentod. Die
Er=
ſtürmung des Forts aber hat den Fall Barcelonas zur Folge,
in das Karl der III. unter dem Jubel der Bevölkerung
einzieht.
Man weiß nicht, wo der Körper des Prinzen in ſpaniſcher
Erde ruht. Das Herz aber brachte ein treuer Diener nach
abenteuerlichen Schickſalen nach Darmſtadt. Dort wurde es in
der Fürſtengruft unter der Stadtkirche beigeſetzt.
Samstag, den 9. Juni.
Vormittags 10 Uhr: Verbandstag im Städt. Saalbau.
Nachmittags 1 Uhr: Gemeinſchaftliches Eſſen, daſelbſt.
Nachmittags 5 Uhr: Abholen der geſamten Fahnen
der teilnehmenden Vereine am Hauptbahnhof. — Einbringen
derſelben mit Muſik durch verſchiedene Straßen der Stadt
zum Reſidenzſchloß.
Abends 7,30 Uhr: Feſtakt in der Feſthalle.
Die Muſik wird ausgeführt von dem Muſikzug der
Motor=
ſtaffel M 50 unter Leitung ſeines Muſik=Zugführers Kamerad
und Ehrenmitglied Greilich.
1. Einzug der Fahnen.
R. Strauß.
2. Königsmarſch .
3. Begrüßung durch den Feſtleiter: Telegr. Oberbauführer a. D.
L. Eidenmüller.
Rich. Wagner.
4. Ouvertüre zu „Rienzi”
Staatsminiſter Jung,
1. ſtellv. Führer des Landesverbandes Heſſen=Darmſtadt
im deutſchen Reichskriegerbund Kyffhäuſer,
Kriegerkameradſchaft Haſſia.
5. Feſtanſprache des Landesführers: Sr. Exz. Generallt. a. D.
v. Oidtman.
6. „Deutſchland du darfſt nicht untergehen" Höſer.
Für Orcheſter bearbeitet von Kamerad Ehrenmitglied
Grei=
lich, geſungen von Kamerad W. Eichel.
7. „Deutſches Erwachen” ein Weihe=Spiel, entworfen von
Verw.=Oberinſp. Meyer, verbindender Text von
Ehrenmit=
glied Rechnungsdirektor Enders. — Perſonen: Barbaroſſa
(Kaiſer Rotbart), Rechnungsdirektor Fr. Zulauf; Germania,
Frau Eva=Maria Almanritter. — Ort der Handlung: „
Kyff=
häuſer=Berg” — 1. Bild: „Armin der Befreier” nach der
Schlacht im Teutoburger Wald, 9. n. Chr. — 2. Bild: „Der
große Kurfürſt” nach der Schlacht beiFehrbellin, 18. 6. 1675.—
3. Bild: „König Friedrich der Große” und ſeine Grenadiere,
5. 11. 1757. — 4. Bild: „Schill’ſche Offiziere” in Weſel,
a) Urteilsverkündung, b) Erſchießung, 1809. — 5. Bild:
„Königin Luiſe” mit den beiden Prinzen Friedrich Wilhelm
und Wilhelm, 1810. — 6. Bild: „Blüchers Uebergang, über
den Rhein” bei Caub, Neujahrsnacht 1813. — 7. Bild: „
Bis=
marck und Moltke” vor Sedan, 1870. — 8. Bild: „
Sturm=
trupp 1916”, a) im Graben, b) beim Vorgehen. — 9. Bild:
„Schlageters Tod‟, 1923. — 10. Bild: „Schluß=Bild‟. —
Nach Schluß des Weiheſpiels: 1. Vers des Deutſchland=
Liedes, 1. Vers des Horſt=Weſſel=Liedes.
9. Schlußmarſch und Abmarſch der Fahnen.
Auf dem Feſtplatz: Volksbeluſtigung.
Sonntag, den 10. Juni.
Vormittags 5,30 Uhr: Wecken. — Empfang der eintreffenden
Vereine am Bahnhof, ſodann Marſch mit Muſik in die Stadt.
Mittags 12 Uhr: „Hiſtoriſcher Feſtzug”
Nach dem Eintreffen auf dem Feſtplatze:
1. Maſſenchöre der Darmſtädter Sänger.
2. Vorführungen der Darmſtädter Turnerſchaft.
In der Feſthalle: Oberheſſiſche, Odenwälder und Bayeriſche
Volks=Tänze; Kunſtreigen des Radfahrer=Vereins Darmſtadt. —
Abends: Tanz.
Auf dem Feſtplatze: Volks=Beluſtigungen; in den Zelten Muſik.
Montag, den 11. Juni.
Vormittags 10 Uhr: Frühſchoppen=Konzert.
Nachmittags 3 Uhr: Kinderfeſt mit Ueberraſchungen und
Konzert.
Abends 16 Uhr: Tanz in der Feſthalle Konzert in
Zelten und Volksbeluſtigungen.
Abends 11 Uhr: Großes Brillantfeuerwerk.
Der Feſtzug am Sonntag.
Im Feſtzug dürfen nur Inhaber von Feſtabzeichen
teil=
nehmen. Spielleute und Trommlerkorps der Bezirke ſind
inner=
halb der Bezirksaufſtellung ſo zu verteilen, daß ſie nicht ſo dicht
aufeinander folgen. Ein Verlaſſen der Reihen während des
Mar=
ſches oder ein ſelbſtändiges Halten einzelner Vereine muß unter
allen Umſtänden unterbleiben. Nur die ſtrengſte Marſchdiſziplin
gewährleiſtet eine raſche Abwicklung des Feſtzuges. Mitglieder
der Kriegervereine marſchieren in ihren Vereinen. Angehörige
der Regimentsvereine, ſoweit ſie nur dieſen als Mitglied
ange=
hören, mit Gruppen der Regimentsverbände.
Die Vereine der Haſſiabezirke marſchieren geſchloſſen innerhalb
ihres Bezirkes. Die Vereinsfahnen und Kyffhäuſerflaggen mar=
ſchieren geſammelt vor dem Bezirk. Vor dieſem Fahnentrupp
mar=
ſchiert die Muſikbapelle, ſoweit die Bezirke eine ſolche mitbringen.
Alles weitere geht aus nachſtehender Zuſammenſtellung des
Feſt=
zuges hervor.
Altveteranen und Schwerkriegsbeſchädigte, welche den
Aus=
weis für einen Wagenplatz erhalten haben, verſammeln ſich um
12 Uhr auf dem Marktplatz—Mercksplatz=Schwimmbad, woſelbſt die
Wagen bereitſtehen.
Der Feſtzug wird in ſechs Gruppen eingeteilt.
Gruppe 1.
Berittene Fanfarenbläſer, Feſtzugleiter, Spielmannszug und
Polizeikapelle Buslau, großer Prunkwagen der Haſſia.
Haſſia=Bezirke.
Provinz Starkenburg.
Bezirk Darmſtadt: Kriegerverein Darmſtadt mit Pirmaſenſer
Gruppe, Kameradſchaftlicher Kriegerverein mit Gruppe
Fried=
rich der Große und ſeine Soldaten, Kriegerverein Germania
mit Prunkwagen der Germania, Kriegerverein Blücher mit
Gruppe Feldmarſchall von Blücher mit ſeinem Stab,
Krieger=
verein Graf von Haeſeler mit Gruppe Graf von Haeſeler mit
ſeinem Stab, Haſſiavereine des Bezirks Darmſtadt.
Bezirk Main=Rodgau: Kriegerverein Nieder=Roden; Feſtwagen:
Die Gründung der Haſſia; Haſſiavereine des Bezirks.
Bezirk Bensheim: K.=V. Bensheim; Gruppe hiſtoriſcher
Bürger=
wehr: Haſſiavereine des Bezirks.
Bezirk Erbach: Haſſiavereine des Bezirks.
Bezirk Groß=Gerau: Haſſiavereine des Bezirks; Großer
Thing=
wagen.
Bezirk Groß=Umſtadt: Haſſiavereine des Bezirks.
Bezirk Höchſt i. Odw.: Haſſiavereine des Bezirks.
Bezirk Reinheim=Reichelsheim: Haſſiavereine des Bezirks.
Bezirk Neckartal: Haſſiavereine des Bezirks.
Bezirk Offenbach a. M.: Bund J.=Rgt. 223 — Auszug des
Regi=
ments in den Weltkrieg —, Kr.=V. Langen — Feſtwagen: Die
Treue zur Heimat und zum Führer —, Haſſiavereine des
Bezirks.
Bezirk Waldmichelbach=Fürth: Haſſiavereine des Bezirks.
Provinz Oberheſſen.
Bezirk Alsfeld: Haſſiavereine des Bezirks.
Bezirk Altenſtadt: Haſſiavereine des Bezirks.
Bezirk Büdingen: Haſſiavereine des Bezirks.
Bezirk Butzhach-Bad=Nauheim: Haſſiavereine des Bezirks.
Großer Prunkwagen: Der Krieg.
Bezirk Friedberg: Haſſiavereine des Bezirks.
Bezirk Gießen: Haſſiavereine des Bezirks.
Bezirk Grünberg: Haſſiavereine des Bezirks.
Bezirk Herbſtein: Haſſiavereine des Bezirks.
Bezirk Homberg: Haſſiavereine des Bezirks.
Bezirk Hungen. Haſſiavereine des Bezirks.
Bezirk Laubach; Haſſiavereine des Bezirks.
Abzeichen des
Kyffhäuſerbundes.
Nebenſtehend:
Abzeichen der
Krieger=
kameradſchaft Haſſia.
Bezirk Lauterbach=Schlitz: Haſſiavereine des Bezirks.
Bezirk Lich: Haſſiavereine des Bezirks.
Bezirk Nidda: Haſſiavereine des Bezirks.
Bezirk Ortenberg: Haſſiavereine des Bezirks.
Bezirk Ulrichſtein: Haſſiavereine des Bezirks.
Bezirk Vilbel: Haſſiavereine des Bezirks.
Bezirk Vogelsberg: Haſſiavereine des Bezirks.
Provinz Rheinheſſen.
Bezirk Alzey: Gruppe ehemaliger Kolonialtruppe, Alzey,
Darm=
ſtadt und Frankfurt, Haſſiavereine des Bezirks.
Bezirk Bingen: Haſſiavereine des Bezirks.
Bezirk Mainz: Haſſiavereine des Bezirks.
Bezirk Nieder=Olm: Haſſiavereine des Bezirks.
Bezirk Ingelheim: Haſſiavereine des Bezirks — Großer
Prunk=
wagen: Der Friede.
Bezirk Oppenheim: Haſſiavereine des Bezirks.
Bezirk Oſthofen: Haſſiavereine des Bezirks.
Bezirk Pfeddersheim: Haſſiavereine des Bezirks.
Bezirk Worms: Haſſiavereine des Bezirks, Großer Prunkwagen:
Huldigung für unſere Führer; „Muſikkapelle Greilich,
Ehren=
ſtürme der SS., SA. und Frontkämpferbund.
Gruppe 2.
In dieſer Gruppe marſchieren alle Regimentsvereine,
die noch von der Feſtzugleitung beſondere Anweiſung erhalten.
Gruppe 3,
Trachten.
Muſikkapelle, Schützenverein — zwei Gruppen —,
Trachten=
gruppe aus Lindenfels i. Odw., Trachtengruppe aus Reichenbach
i. Odw., Trachtengruppe aus Lauterbach=Schlitz, Trachtengruppe
des Bayernvereins.
Muſikkorps der Heſſiſchen Dragoner in Vorkriegs=Uniform.
Innungen.
Muſikkapelle, Saarverein — Feſtwagen: Deutſch die Saag
Innungswagen der Dachdeckerinnung, Innungswagen der Way=
Innungswagen der Schloſſer, Innungswagen der Sattler, Innur
wagen der Friſeure, Muſikkapelle. Innungswagen der Mi=
Innungswagen der Bäcker, Innungswagen der Metzger, Innunu
wagen der Tapezierer, Innungswagen der Uhrmacher, Inntau
wagen der Schuhmacher, Einzelhandel — Feſtwagen.
Gruppe 5.
Muſikapelle, Radfahrerverein, Reiterſturm, Turn= und SS
gemeinde 1846, Muſikkapelle, Sportverein 1898. Darmſt:
Schwimmklub, Darmſtädter Fechtklub, Polizeiſportverein,
Ke=
verein, Radfahrer=Sportclub.
Gruppe 6.
Muſikkapelle, Fahnengruppe, Darmſtädter, Sängerſchaft,
Landesfinanzamtsdirektor Lindenſtruth,
ſtellv. Führer des Landesverbandes Heſſen=Darmſtadt.
Kriegerkameradſchaft Haſſia.
Ankunft in Darmſtadt: Im Warteſaal 2. Klaſſe des Hap
bahnhofs befindet ſich das Empfangsbüro. Dasſelbe erteilt
Feſtangelegenheiten ſofort Auskunft.
Aufſtellungsplan zum Feſtzug,
Alle Feſtwagen, auch diejenigen der auswärtigen Ver m
ſtellen ſich auf dem Mercksplatz auf, mit Spitze Ecke Lands/4
Georgs=Straße und Stiftsſtraße.
Gruppe 1.
Provinz Starkenburg.
Bezirk Darmſtadt: Stiftsſtraße, Spitze Landgraf=Georgs=Straß
Bezirk Main=Rodgau, Bezirk Bensheim, Bezirk Erbach: Lim
hofſtraße, Spitze Stiftsſtraße.
Bezirk Groß=Gerau: Riedlingerſtraße, Spitze Lindenhofſtraße=
Bezirk Groß=Umſtadt, Bezirk Höchſt, Bezirk Neckartal, Bezirk M7
heim=Reichelsheim:: Teichhausſtraße, Spitze Lindenhofſtraßs;
Bezirk Offenbach: Darmſtraße, Spitze Stiftsſtraße.
Bezirk Waldmichelbach=Fürth: Darmſtraße, Spitze
Gervinusſtm=
mit Richtung nach Stiftsſtraße.
Provinz Oberheſſen.
Bezirk Alsfeld, Bezirk Altenſtadt, Bezirk Büdingen, Bezirk 21
bach-Bad=Nauheim, Bezirk Friedberg: Soderſtraße, S5
Verbands
Riedlingerſtraße, mit Richtung nach Stiftsſtraße.
Bezirk Gießen, Bezirk Grünberg, Bezirk Herbſtein, Bezirk H51
berg, Bezirk Hungen, Bezirk Lauterbach, Bezirk Lich, Baul
Nidda, Bezirk Ortenberg, Bezirk Ulrichſtein, Bezirk Vil’
Bezirk Vogelsberg: Soderſtraße, Spitze Stiftsſtraße.
Provinz Rheinheſſen.
Bezirk Alzey mit Kolonialtruppe, Alzey, Darmſtadt und Fran
furt, und Bezirk Bingen: Riedlingerſtraße, Spitze Soderſtr.i
Bezirk Mainz, Bezirk Nieder=Olm: Teichhausſtraße, Spitze Sool
ſtraße.
Bezirk Ingelheim, Bezirk Oppenheim, Bezirk Oſthofen: Stf2
ſtraße, Spitze Soderſtraße.
Bezirk Pfeddersheim, Bezirk Worms, SA., SS., Frontkämmp
bund (Stahlhelm): Roßdörfer Straße, Spitze Teichhausſtr:
mit Richtung Stiftsſtraße.
Gruppe 2.
Leibgarde=Inf.=Regt. 115, Dragoner 23, 24, Huſaren, Lützom
Reſ.=Inf.=Regt. 221: Soderſtraße, Spitze Beckſtraße.
Artillerie 25 und 61, Train=Vereinigung 18: Wienerſtraße, Sn6
Soderſtraße.
Inf.=Regt. 116, 117, 118, 168: Gervinusſtraße, Ecke Soderſtraß:
Pioniere und Nachrichtentruppen: Beckſtraße, Spitze Soderſtraß=:
Marineverein, NSKOV., Bund ehem. Kriegsgefangener,
Reil=
bund ehem. Berufsſoldaten, Teno: Beckſtraße, Spitze Soder
Gruppe 3.
Trachtengruppen: Roßdörfer Straße, Spitze Stiftsſtraße
Gruppe 4.
Innungen: Mercksplatz, Spitze neben „Haſſia”=Wagen.
Turn= und Sportvereine: Roßdörfer Straße, Spitze Wienerſtro.?
Richtung Stiftſtraße.
Gruppe 6.
darmſtädter Sängerſchaft: Gervinusſtraße, Spitze Kiesſtraße,
Sämtliche Vereine, Verbände, Innungen uſw. haben Mar?
richtung nach Mercksplatz durch Stiftsſtraße.
Aufſtellung um 11.30 Uhr, Abmarſch des Feſtzuges pühll.
12.30 Uhr.
Gruppe 5.
Treffpunkte auf dem Feſtplatz.
Zelt der Bierbrauerei Wörner=Erbach: Inf.=Regt. 115 und /*
Feldformationen; Haſſia=Bezirke Erbach, Höchſt, Darmſtad,
Offenbach.
Bierzelt Fay: Inf.=Regt. 116, 118, 168 und ſeine Feld=Formation.
Haſſia=Bezirke Bensheim, Groß=Umſtadt, Main=Rodgau, W09.
Oſthofen und Pfeddersheim.
Bierzelt Wiener: Kav.=Regt. 23, 24 und ſeine Feldformatio)"
Haſſia=Bezirke Alsfeld, Altenſtadt, Gießen, Lich, Nidda, Dlle
und Vogelsberg.
Bierzelt Pfungſtadt: Train=Bataillon 18. Heſſiſche Pioſſe=
Flieger, Haſſia=Bezirke Grünberg, Herbſtein, Homberg, Düütezt
und Laubach.
Bierzelt Babenhauſen Michelsbräu:: Artl.=Regt. 26, 61 und ſe
Feld=Formationen, Haſſia=Bezirke Bad=Nauheim, Butzbach, *
dingen, Friedberg, Lauterbach, Ulrichſtein und Ortendeik=
Weinzelt Barth: Garniſon Mainz, Haſſia=Bezirke Mainz, Bille.
Alzey, Nieder=Olm, Oppenheim und Ober=Ingelheim.
Zelt Petermann: Heſſiſche Verkehrstruppe, Haſſia=Bezirke.?"
heim, Neckartal und Wald=Michelbach.
Es wird nochmals darauf hingewieſen, daß ſämtliche Fa)0
am Hauptbahnhof, am Samstag, den 9. Juni, nachſmit
5 Uhr, zum Einmarſch in die Stadt verſammelt ſſe
Uns große Soldatentreffen in Darmſtadt
De Berbandstag der Kriegerkameradſchaft Haſſia. — Frohes Wiederſehen der alten
Kameraden. — Ehrung der Toten der Kameradſchaft.
ſchmerzlich betroffen wird, mit Bitterkeit im Herzen arbeitet man
nicht gut an der Errichtung des neuen Staates. Das Schickſal
Sa der Seſinnung, Cag der dreude, des Einzelnen gilt nichts, wenn man am großen Bau des neuen
Deutſchland mithelfen will. Das muß mit Begeiſterung
geſchehen. (Bravo.)
Des Feſtes Auftakt.
Es gilt heute, ſo fuhr der Redner fort, noch einen Abſchied
„Der Kampf um Deutſchland iſt aus der
Welt des deutſchen Soldatentums gekommen.
Und ſo wiſſen wir auch ganz genau, keiner
von uns würde in eurem oder in unſerem
Kleid ſein, wenn nicht hinter uns die große
Armee geweſen wäre. „Jeder von uns weiß,
was wir ſind, das ſind wir nur geworden
durch die Schule, die wir da draußen
durch=
gemacht haben. Sie hat uns gelehrt, im
Selbſtvertrauen uns auf die eigene Kraft
Adolf Hitler.
zu verlaſſen.
Feiern des 60jährigen Jubiläums der Kriegerkamerad=
9öaſſia begannen am Samstag vormittag im Städtiſchen
noſche, mit dem
Berbandstag
ſich die Bezirksvertreter und die Verbandsführung
zahl=
ungefunden hatten. Der Verbandstag wurde von dem
der „Haſſia” Generalleutnant v. Oidtman geleitet
t einer herzlichen Begrüßungsanſprache eröffnet. Er
be=
ebeſonders herzlich den Vertreter des Führers des
Kyff=
gundes Oberſt Reinhard, Herrn Generalleutnant von
Ok. und die Herren Generalleutnant Dr. v. Maur, als
er des Landesverbandes Württemberg und Hohenzollern,
ie Vertreter der Verſicherungsgeſellſchaften, mit denen die
Aeit Jahren zuſammenarbeitet. Der diesjährige
Verbands=
ſeit Beſtehen der Haſſia vielleicht der wichtigſte da er
½f einſchneidende Dinge Beſchlüſſe zu treffen hat. Die Er=
Geus des Dritten Reiches hat, wie in allem, was das deutſche
Voleeſtrifft auch in das Verbandsleben tief einſchneidend ein=
L2nih. Die Belange der Verbände müſſen dem neuen Staats=
Pü geingegliedert werden, der das ganze Volk mit der Welt=
anſa Aung des Nationalſozialismus durchſetzen will und muß.
Bell kameraden mußten von ihren Poſten ſcheiden. Allen ſei
eHol ur I9 bisherige Arbeit Dank geſagt. Ein Stillſtehen oder Ab=
Peitstſen konnte es für den Kyffhäuſerbund nicht geben, wenn
dist er nicht hinweggefegt werden ſollte. Es galt ſich dem
Gihesz mit ganzer Kraft zur Verfügung zu ſtellen oder unter=
Ageilke! In dieſer Hinſicht hat der Bund die Ehrenpflicht, mit
* Ma Aäſchlichem Dank des Mannes zu gedenken, der die
ſchwie=
roſtzlArbeiten der Umſtellung durchgeführt hat, des Generals
Domlirn, der leider zu früh zur großen Armee abgerufen
* Durcke Die Verſammlung erhebt ſich.) Er hat in echter Sol=
Btehitie, aufrecht und kernhaft ſich für den Bund eingeſetzt
2Ader aufopfernden Tätigkeit iſt es zu danken, daß der Bund
A. feſt daſteht. Als ſein Nachfolger konnte nur Oberſt
) in Frage kommen, der das Werk im Sinne des Ver=
D zielbewußt fortſetzt und den 3 Millionen Männern,
dem Bund zuſammengeſchloſſen ſind, der wahre Führer
Seute iſt der Kyffhäuſerbund dem neuen Staatsgefüge
ordnet, und es ſind ihm innerhalb des nationalſozia=
Staates die Aufgaben zugewieſen, die er zu löſen haben
Auch der Landesverband mußte und muß neugeſtaltet
Entſprechend der Zuſammenfaſſung der Länder mußten
Verbände umorganiſiert werden, und wenn dadurch eine
won der Haſſia losgelöſt wurde, ſo iſt das zu bedauern,
iſt unabänderliche Notwendigkeit, wenn die Einheit des
Reiches und Volkes wirklich und für immer
durch=
werden ſoll. Wenn auch der eine oder andere vielleicht
zu nehmen. Abſchied von einer Vergangenheit, die weichen
mußte, und Abſchied von vielen, die unter uns und für uns
ge=
arbeitet haben, die zur großen Armee abberufen wurden, ich
er=
innere namentlich an einen, an Medizinalrat „Vogt! Mit
ihnen gedenken wir auch der Kameraden, die im Weltkrieg
gefal=
len, ſind und deren wir mit unauslöſchlichem Dank gedenken.
Nicht mit Trauer, denn ihr Heldengeiſt lebt weiter unter
uns. Ebenſo gedenken wir der Kämpfer, die ihr Leben einſetzten
für die Errichtung des Dritten Reiches. Abſchied, gilt es zu
nehmen von den Kameyaden aus Oberheſſen, die künftig nicht
mehr zu uns gehören. Wir haben die Treue und
Kamerad=
ſchaftlichkeit unſerer Kameraden von Oberheſſen immer
beſon=
ders geſchätzt und danken ihnen herzlichſt für ihre Treue. Wir
laſſen ſie ungern, aber voll Vertrauen zu ihrem neuen Verband
hinübergehen, unter deſſen Führung ſie in guten Händen ſind.
An den ſozialen Einrichtungen der Haſſia werden die Oberheſſen
nach wie vor beteiligt bleiben, ſo daß der Zuſammenhalt auch
für die Zukunft gewährleiſtet iſt. — Der Führer ſchloß mit
Wor=
ten des Dankes auch an den früheren Landesherrn und den
frühe=
ren Kaiſer. Dieſer Dank der alten Soldaten hat mit der
unver=
brüchlichen Treue zum Dritten Reich nichts zu tun.
Generalleutnant Fabeck
überbrachte die Grüße des Bundesführers, Oberſt Reinhard, der
zu ſeinen lebhaften Bedauern am Erſcheinen zum Feſt verhindert
iſt, und verbreitete ſich kurz über die neuen wichtigen Aufgaben
des Bundes, deren große Bedeutung allen Kameraden im Laude
klar vor Augen geführt werden muß.
Die Tagesordnung fand dann reibungsloſe Erledigung.
Kam Lindenſtruth erſtattete den Geſchäft=hericht, der im
Druck vorliegt. Den Kaſſenbericht erſtattete Kam.
Eiden=
müller. Die Einnahmen betrugen 216 766, die Ausgaben
205 332 RM., ſo daß trotz ſchwerer Opfer noch ein Ueberſchuß von
11 433 RM. verblieb. Nach dem Bericht der Rechnungsprüfer,
den Kam Hallſtein erſtattete, iſt die Kaſſenführung
vorbild=
lich. Entlaſtung wird erteilt und dem Schatzmeiſter Dank für
ſeine Arbeit ausgeſprochen. Ueber die Verträge mit
Verſiche=
rungsgeſellſchaften berichtet ebenfalls, Kam. Lindenſtruth.
An den beſtehenden Verträgen ſoll nichts geändert werden. Es
wird angeſtrebt, daß die Oberheſſen=Kameraden in der
Verſiche=
rung bleiben. (Beifall.) Direktor Brand, von der „Allianz”,
überbrachte die herzlichſten Glückwünſche ſeiner Generaldirektion
und gab einen Bericht über das langjährige ſegensreiche
Zuſam=
menarbeiten, der Geſellſchaft mit den Wohlfahrtseinrichtungen
der Haſſia, die namentlich von dem verſtorbenen Medizinalrat
Dr. Vogt ausgebaut wurden. Als Jubiläumsgeſchenk
über=
wies Redner eine Ehrenſtiftung von 5000 RM. (Lebh.
Bravo.) — Exz. v Oidtman ſprach herzlichen Dank für die
Ueberweiſung im Namen der notleidenden Kameraden aus.
Für die Züricher Verſicherungs=Geſellſchaft
ſprach Hauptmann Lotheißen Glückwünſche zum Jubiläum
aus und dankte ebenfalls für das erſprießliche Zuſammenarbeiten.
Ueber ſonſtige Vereinsarbeiten inſonderheit über das
Zei=
tungsweſen, berichtete Exz. v. Oidtman. Ebenſo über das
Vortragsweſen, Sammelweſen, Unterſtützungsweſen,
Kriegsopfer=
verſorgung, Soldatenhilfe uſw. Der Ort des nächſten
Verbands=
tages iſt noch nicht zu beſtimmen.
Kam. Frhr. v. Wangenheim berichtete über das
Fort=
ſchreiten der Arbeiten des Luftſchutzes.
Darnach überreichte Exz. v. Oidtman den Fahnen des
Kriegervereins Darmſtadt und des
Kamerad=
ſchaftlichen Kriegervereins die Haſſia=
Ehren=
münze und Fahnenſchleifen mit Dank und dem Wunſche,
daß die Ehrenmünzen noch lange Jahre an den alten
Vereins=
fahnen getragen werden mögen, die verliehen wurden als Erſatz
für die früheren Kaiſerſchleifen. Für die Ehrung ſprach Kam.
Prof. Wenzel vom Kriegerverein herzlichſt Dank aus und
ge=
lobte, auch in Zukunft in treueſter Kameradſchaft zum Verband
zu ſtehen. Für den Kameradſchaftlichen Kriegerverein dankte
Kam. Hahn.
Nach Erledigung der Tagesordnung ſprach Exz. v. Maur=
Stuttgart namens ſeines Verbandes die herzlichſten Glückwünſche
zum Jubelfeſt aus und unterſtrich die Verbundenheit der
Schwa=
ben und Heſſen in Krieg und Frieden. — Kam.
Landgerichts=
direktor Stumpf=Friedberg ſprach herzliche Worte des
Ab=
ſchieds für die Oberheſſen von der alten Haſſia. Die Trennung
ſei nicht eine organiſche, ſondern nur eine organiſatoriſche. Der
Geiſt bleibt und hält uns für alle Zeiten zuſammen. In
Dank=
barkeit und Anerkennung werden wir allezeit unſerer lieben
Haſſia gedenken. Wir werden die Haſſia niemals
vergeſſen. Wenn wir auch den neuen Verband, dem wir
Oberheſſen nunmehr angehören begrüßen und in Treue und
Feſtigkeit auch in ihm unſere Schuldigkeit tun. Im Namen der
abgetrennten Bezirke überreichte Redner an Exz. v. Oidtman
Bilder aus der Zeit kameradſchaftlichen Zuſammenarbeitens zu
ſtetem Gedenken. Auch in den neuen Bezirken dienen
wir dem Kyffhäuſerbund und dieſer dem
Vater=
land. So bringen wir dieſem aus treuem Herzen ein dreifach
Sieg=Heil!!! (Lebh. Bravo.)
Exz. v. Oidtman dankte und gelobte, daß der Name Haſſia
nicht vergeſſen werde, daß ſie im Geiſte immer fortbeſtehen wird,
wie die alten Kriegervereine immer zu Reich und Vaterland
ge=
ſtanden haben. — Mit einem dreifachen Sieg=Heil auf den
Gene=
ralfeldmarſchall v Hindenburg und auf den Volkskanzler
und Führer Adolf Hitler ſchloß Kam. v. Oidtman, ſodann
den Verbondstag.
Exz. v. Fabeck ſprach im Auftrage des Bundes Dank und
Anerkennung für die vorbildlich ſtraffe Durchführung des
Ver=
bandstages aus, die beſonders Generalleutnant v. Oidtmans
Führung des Verbandes zu danken ſei. Der Reichskriegerbund
Kyffhäuſer wünſche den treuen Heſſen alles gute für die Zukunft.
Redner ſchloß mit einem dreifachen Hurrah! auf die Haſſia und
ihre Führer.
Der Einmarſch der Fahnen
geſtaltete ſich, begünſtigt durch das herrliche Wetter, das viele
Tauſende auf die Straßen gelockt hatte, zu einem eindrucksvollen
Bild. Die Straßen vom Bahnhof bis zum Zentrum der Stadt
waren zu beiden Seiten von einer nach vielen Tauſenden
zählen=
den Menge dicht beſtellt, ſo daß der Verkehr zeitweiſe unterbunden
werden mußte. Weitere Tauſende umſtanden den Bahnhofs=Platz
und um die Zeit des Einmarſches auch den Ernſt=Ludwig=Platz=
Am Bahnhof wurden die ankommenden Kameraden,
inſonder=
heit die Fahnenabordnungen, im Auftrag der Haſſia durch
Kame=
rad Oberleutnant Krömmelbein herzlichſt begrüßt. Kamerad
Oberinſpektor Lang unterſtand die Ordnung des Marſchzuges.
Unter Vorantritt der ſchneidig ſpielenden Kapelle der
Landes=
polizei, unter Obermuſikmeiſter Buslau, mit dem
Spielmanns=
zug ſetzte ſich der lange Zug der Fahnenabordnungen, pünkt ich
zur feſtgeſetzten Stunde, in Bewegung. Unter dem Jubel der
Bevölkerung, die den Fahnen begeiſtert huldigte, marſchierte der
Zug dann durch die Rheinſtraße zum Reſidenzſchloß, wo die
Fah=
nen während der Dauer des Feſtes untergebracht werden, ſoweit
ſie nicht für die Feſthalle uſw. in Anſpruch genommen wurden.
Es war ein wundervolles Bild, die über tauſend Fahnen in
dichten Kolonnen, in Gruppen zu vier, durch die geſchmückte
Rhein=
ſtraße marſchieren zu ſehen. Voran die neuen Kyffhäuſer=Fahnen,
dann die Abordnungen der alten Kriegervereine, deren
Fahnen=
träger und Begleiter vielfach in der Friedensuniform der
heſſi=
ſchen Regimenter marſchierten und die zahlreichen Fahnen
ehr=
würdigen Alters, von Wind und Wetter ſchon zerſchliſſen, aber
geſchmückt mit vielen Feſt= und Ehrenabzeichen, Schleifen und
Fahnennägeln. Die Darmſtädter Vereine marſchierten geſchloſſen,
die auswärtigen in ihren Bezirken. Die Bezirksvertreter und
Führer in geſchloſſenen Kolonnen vor und hinter den Fahnen=
abordnungen. Auch eine Abteilung des nationalſozialiſtiſchen
Frontkämpferbundes (Stahlhelm) in Uniform marſchierte im
Zuge mit.
Vor dem Zeitungskiosk am Verkehrshäuschen hatte das
Prä=
ſidium der Kriegerkameradſchaft Haſſia Aufſtellung genommen.
In deſſen Mitte nahmen Generalleutnant von Fabeck, als
Ver=
treter des Bundesführers und der Führer der Haſſia,
General=
leutnant von Oidtman, die Fahnenparade ab. Beide Herren
waren in Generalsuniform.Hier hatten ſich auch die Vertreter der
Staats= und ſtädtiſchen Behörden und der Parteiorganiſationen
eingefunden, u. a. die Herren Staatsminiſter Jung, Kreisleiter
Oberbürgermeiſter Wamboldt u. v. a. Während die
Polizei=
kapelle den Zug der Fahnenabordnungen durch den Eingang am
Paradeplatz in den Schloßhof begleitete, ſchwenkte die SA.=Kapelle
vor dem Denkmal Ludwig IV. ein, ſpielte den Parademarſch bis
die letzte Fahne vorbeimarſchiert war und ſchloß dann den Marſch
ins Reſidenzſchloß. Der Vorbeimarſch nahm über eine halbe Stunde
in Anſpruch.
Einzug der Fahnenabordnungen. — Die Kyffhäuſerfahnen.
Der Feſtakt in der Feſthalle.
Von 6 Uhr ab ſchon war das Ziel Tauſender die Feſthalle,
die zu Beginn des großen Jubiläumsfeſtaktes gefüllt war. Ein
umfangreiches Programm umrahmte die Feſtrede des Führers der
Haſſia und beſchloß den Feſtakt mit dem großen hiſtoriſchen
Weihe=
ſpiel „Deutſches Erwachen”. Die Bundes= und
Landesverbands=
führung, Vertreter der Staats= und ſtädtiſchen Behörden, der
Par=
teiorganiſationen uſw. wohnten dem Feſtakt bei, deſſen
muſikali=
ſcher Teil von dem Muſikzug der Motorſtaffel M. 50 unter Leitung
des Muſikzugführers Greilich beſtritten wurde.
Der feierliche Einzug der Fahnen leitete das Programm ein.
Es waren Abordnungen mit Fahnen der Darmſtädter Haſſia=
Ver=
eine und des NSDFB. (Stahlhelm), die nach dem Einmarſch auf
der Bühne Paradeaufſtellung nahmen, bis die Bühne zum
Feſt=
ſpiel freigemacht werden mußte. — Nach dem Königsmarſch von
R. Strauß, von der Feſtkapelle ausgezeichnet wiedergegeben, hielt
der Führer der Feſtleitung, Kam. Eidenmüller=Darmſtadt,
die
Begrüßungsanſprache.
Er entbot allen Feſtgäſten herzlichſtes Willkommen und begrüßte
als Vertreter der Heſſiſchen Regierung den Herrn Staatsminiſter
Jung. Der Herr Reichsſtatthalter habe leider wegen ſeiner
Er=
krankung vom Erſcheinen Abſtand nehmen müſſen. Sein Gruß
galt weiterhin den Herren Generalleutnant von Fabeck als
Vertreter des Kyffhäuſerbundes, Herr Oberbürgermeiſter
Wam=
boldt als Vertreter der Stadtverwaltung Darmſtadt, der die
Haſſia von Herzen Dank zollte, dann den Herrn Brigadeführer Dr.
Ivers, den Führern der Standarten 115 und 143, den
Ver=
tretern der Landesverbände Heſſen=Naſſau, Baden, Bayern,
Rhein=
pfalz der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behorden, der Innungen und
der Preſſe. Der Redner ſprach dann der Stadt Darmſtadt und
ihren Bewohnern, die die Durchführung des Feſtes ſo gaſtfrei
er=
möglichten, daß keinerlei Maſſenquartiere für die alten
Kamera=
den in Anſpruch genommen werden mußten, Dank aus, und ſchloß
mit dem Gelöbnis der Treue zum Vaterland und zu ſeinem
Füh=
rer, die zu wahren und zu vererben die Hauptaufgabe des
Bun=
des ſei mit dem Endziel: „Ein Volk, ein Vaterland!”
Die Ouvertüre zu „Rienzi” von Richard Wagner, in ihrem
harmoniſchen Zuſammenklang von Jubel und Feierlichkeit, von
Melodie und Marſchtempi beſonders als Feſtmuſik geeignet, leitete
über zur
Feſtanſprache des Landesführers
Generalleutnant von Oidtman.
Stürmiſcher Jubel und Heilrufe begrüßten den Führer der Haſſia
am Rednerpult. Er führte etwa folgendes aus: Bevor ich meine
Anſprache beginne, habe ich in Wiedergutmachung einer
Unterlaſ=
ſungsſünde die Ehre, auch den Führer des Landesverbands
Würt=
temberg=Hohenzollern, Generalleutnant von Maur, herzlichſt
willkommen zu heißen und ihm zu danken dafür, daß er den
wei=
ten Weg zu uns nicht geſcheut hat. Umſomehr, als in Zukunft ſich
— ſo hoffen wir — ein freundnachbarliches Zuſammenwirken mit
dem Verband auswirken wird. — Der Redner fuhr dann fort:
Hochverehrte Feſtverſammlung!
Liebe Kameraden!
Mit dem heutigen Feſtſpiel beginnen wir die 60jährige
Jubel=
feier des Beſtehens unſerer alten Kriegerkameradſchaft Haſſia —
dem jetzigen Landesverband Heſſen=Darmſtadt im Deutſchen
Reichs=
kriegerbund „Kyffhäuſer”. Ich danke Ihnen, daß Sie in ſo großer
Anzahl unſerer Einladung gefolgt ſind und begrüße Sie aufs
herzlichſte.
Wenn wir uns entſchloſſen haben, das Feſt des 60jährigen
Beſtehens der alten Kriegerkameradſchaft Haſſia feſtlich, zu
be=
gehen, ſo geſchah es nicht deshalb, um eines der vielen Feſte zu
feiern, an denen es ja auch ſonſt nicht mangelt, ſondern weil wir
heute an einem Wendepunkt bedeutendſter Art der Geſchichte
un=
ſeres Kriegervereinsweſens ſtehen und weil wir deshalb
beſon=
ders betonen und zum Ausdruck bringen wollen, wie ſehr der
Soldat ein beſonders wichtiger Beſtandteil des deutſchen Volkes
ſchon immer geweſen iſt, und gerade heute im Dritten Reiche ganz
beſonders bleiben muß. Wir haben deshalb unſer Jubelfeſt ſo
ge=
ſtaltet, daß es ein Feſt der heſſiſchen Soldaten in engſter
Verbin=
dung mit dem heſſiſchen Volk, alſo ein rechtes Volksfeſt ſein ſoll.
Unſerem deutſchen Volke liegt nun einmal das Soldatiſche,
der Geiſt der Wehrhaftigkeit, ſo im innerſten Weſen, daß Volk
und Soldat überhaupt nicht mehr zu trennen ſind. So geht auch
durch das grundlegende Werk unſeres Volkskanzlers Adolf Hitler
„Mein Kampf” der Geiſt der Wehrhaftigkeit durch faſt alle
Haupt=
ſtücke hindurch und wir Soldaten, können ihm nur von Herzen
dankbar ſein für das hohe Lied der Anerkennung, welches Adolf
Hitler dem echten Soldatentum in ſeinem Buch gewidmet hat.
Liebe Kameraden! Es war nicht immer ſo, daß uns dieſe
An=
erkennung ſo unumſchränkt gezollt wurde. Uns allen ſteht die
Zeit der Nichtachtung und der Verachtung, die uns nach dem
Kriege in den weiteſten Kreiſen, des deutſchen Volkes zuteil
wurde, noch zu gut in Erinnerung, als daß wir für dieſe reſtloſe
Anerkennung unſerer Leiſtungen im Weltkrieg durch unſeren
Frontkameraden, den Gefreiten und Meldegänger Adolf Hitler,
nicht herzlichſt dankbar ſind. Wir wollen ihm unſere
Dankbar=
keit dadurch beweiſen, daß wir drei Millionen alte Frontſoldaten
uns reſtlos hinter ihn und ſeine Regierung ſtellen und ihm
hel=
fen am Wiederaufbau des Deutſchen Reiches und des deutſchen
Volkes. —
Liebe Kameraden, es iſt uns ganz klar, daß dieſer
Wieder=
aufbau lange Jahre erfordert, und daß wir Jahre des Friedens
und der Sammlung dazu gebrauchen. Wir, die wir vor 20
Jah=
ren in den Weltkrieg getreten ſind und das deutſche Vaterland
vier Jahre und darüber gegen eine Welt von Feinden verteidigt
haben, wiſſen ſehr wohl, daß inzwiſchen eine jüngere Generation
herangewachſen iſt, der in der Zukunft die Arbeit am Reiche
ob=
liegt. Dieſe Jugend weiß nichts oder nur wenig von der
Begei=
ſterung, die im Jahre 1914 das ganze deutſche Volk durchflammte.
ſie weiß nichts von der Hölle von Verdun, von der Somme
Flandern, den Karpathen, den Alpenkämpfen, dem Seekrieg, den
Kämpfen in der Luft und unter dem Waſſer. Sie hat nur das
Furchtbare des Hungers und des Elends im ausgehungerter
Deutſchland kennen gelernt. Uns tut dieſe Jugend leid, weil ſie
von dem Erhabenen, das jeder Krieg in ſich birgt, nichts wiſſen
konnte und nichts wiſſen durfte weil es der roten Regierung
nicht in ihr Programm paßte. Deshalb muß es die vorzuglichſte
Aufgabe der alten Soldaten ſein, dieſer Jugend fortwährend zu
erzählen von der Zeit, als unſer deutſches Vaterland hoch im
Anſehn im Rate der Völker ſtand und die mächtigſte Nation der
Erde war. Daraus ſollen unſere jungen Männer und Mädchen
die Kraft ſchöpfen zu der großen Arbeit, welche der Wille und
das Genie des Führers ihnen vorgezeichnet hat.
Liebe Kameraden, die alte K.K. Haſſia ſieht heute auf eine
lange ſegensreiche Arbeit zum Wohle des Vaterlandes zurück
Sechzig lange Jahre ſind ſeit ihrem Beſtehen verfloſſen und viele
Tauſende tuchtige kampferprobte Männer haben in ihren Reihen
geſtanden. Viele Tauſende unſerer treuen Kameraden deckt heute
der grüne Raſen. Sie alle haben die Treue zum Vaterlande mit
dem Beſten, was ſie geben konnten — mit ihrem Herzblut —
be=
zahlt. Und viele andere haben nach dem Kriege den Kampf gegen
ſen inneren und äußeren Feind aufgenommen und ſchwer
gelit=
ten. Beſonders die Kameraden im beſetzten Gebiet. Ihrer aller
gedenken wir heute in Ehrfurcht und Dankbarkeit. Wir wollen
aber nicht trauern um ſie, ſondern ſie ſollen uns und der jungen
Generation ein leuchtendes Beiſpiel treueſter Pflichterfüllung
ſein zuſammen mit den Soldaten Adolf Hitlers, die wie unſere
Kameraden das Beſte gaben für Wiederaufrichtung des Reiches.
Liebe Kameraden, eine neue Zeit iſt für uns angebrochen.
Der alle Landesverbände umfaſſende Deutſche Reichskriegerbund
„Kyffhäuſer”, der ſtärkſte Soldatenbund der Welt, hat ſich reſtlos
hinter den Führer und ſeine Regierung geſtellt und ihm treueſte
Gefolgſchaft gelobt. Und dieſes Gelöbnis will ich hier an
weihe=
voller Stätte nochmals wiederholen. Wir werden dem Führer
die Treue halten bis zum letzten Augenblick, ſo wie wir die Treue
unſeren alten Fahnen gehalten haben. Als gereifte Männer
legen wir dieſes Bekenntnis ab. Wehe dem, der daran zweifelt!
Der Führer hat befohlen, daß der Kyffhäuſerbund die SA.=
Re=
ſerve 2 bildet und formiert. Wir ſind ſtolz darauf, daß uns der
Führer mit dieſer wichtigen Aufgabe betraut hat. Wir ſind ſtolz
darauf, daß wir jetzt auch einen Teil der SA. bilden und wir
bitten die Kameraden der SA., uns alte Frontkämpfer in ihren
Kameradſchaftsbund aufzunehmen. Kein Ehrgeiz treibt uns, denn
den haben wir nach unſeren Leiſtungen im Männer mordenden
Weltkrieg nicht mehr nötig. Lediglich in Liebe zur Heimat und
das Gefühl treibt uns dazu, daß in der heutigen Zeit jeder
deutſche Mann, ſein Letztes hergeben muß zur Erhaltung des
Reiches. Uns treibt die Erkenntnis, daß es heute nötiger als je
iſt, daß das deutſche Volk in allen ſeinen Schichten zuſammenſteht
wie ein Mann unter der tatkräftigen Führung unſeres
Front=
kameraden Adolf Hitler. Die ganze Welt iſt in dichte
Gewitter=
wolken gehüllt. Kein Menſch
ermeſſen, wann dieſes
Gewit=
ter zum Ausbruch kommt. Das
eine aber wiſſen wir, als alte
Soldaten nur zu genau, daß
die=
ſes Weltgewitter unſer deutſches
Vaterland nicht ungerüſtet
tref=
fen darf. Uns für dieſen
Zeit=
punkt bereit zu halten, das iſt
unſere heiligſte Pflicht. Deshalb
fort mit allen Nörgeleien und
Eiferſüchteleien, die dürfen
kei=
nen Platz bei uns Deutſchen
fin=
den. Wir dürfen keine
Kirch=
tumspolitik treiben, ſondern wir
müſſen weitgeſteckte Ziele
ver=
folgen. Rückwärts ſchauen in
der Erinnerung an all das
Große und Schöne aus der
Ge=
ſchichte unſeres Vaterlandes und
vorwärts ſchauen im Glauben
an Gott und in der feſten
Zu=
verſicht auf unſeren Führer. Als
Wahrſpruch ſoll uns dienen unſer
alter heſſiſcher Fahnenſpruch:
Gott, Ehre, Vaterland!
Dieſes Gelöbnis wollen wir
heute an unſerem 60jährigen
Stiftungsfeſt erneut ablegen in
dem Rufe:
„Unſer hochverehrter. Herr
Reichspräſident, unſer Führer
im Weltkriege,
Feldmar=
ſchall von Hindenburg,
und unſer Frontkamerad und
Volkskanzler Adolf Hitler
Sieg=Heil!”
In das Sieg=Heil ſtimmte die
Feſtverſammlung begeiſtert ein.
Deutſchland= und Horſt=
Weſſel=
lied ſchloſſen ſich an.
Dann ſprach
Staatsminiſter Jung:
Der Herr Reichsſtatthalter und die Heſſi he Regierung
be=
glückwünſchen die „Haſſia” zur Feier ihres 60jährigen Beſtehens.
Wir verbinden damit den Wunſch, daß die „Haſſia”, nunmehr
ein=
gefügt in die Organiſationen der NSDAP., noch mehr als zuvor
berufen ſein möge, die alten Soldaten in ihren Reihen zu
ſam=
meln. Das Kriegervereinsweſen hat in der Zeit nach dem großen
Kriege eine ſchwere Kriſis erlebt. Die weſentliche Urſache war,
daß die Verbände für die jung aus dem Kriege zurückgekehrten
Frontſoldaten nicht das tun konnten, was von ihnen erwartet
wurde. In den Zeiten der großen politiſchen
Auseinanderſetzun=
gen glaubten die Verbände, neutral bleiben zu können. So kam
es, daß die Regimentsvereine ſtarken Zulauf hatten, während die
Kriegervereine in Gefahr gerieten, ſchließlich nur noch aus alten
Männern zu beſtehen. Ich bin der Auffaſſung, daß neben den
Regimentsvereinen die Krieger= und Militärvereine durchaus
notwendig ſind. Wir brauchen ſie zur Pflege des
Kameradſchafts=
geiſtes bis in die kleinſten Gemeinden hinein.
Ueberall müſſen die ehemaligen Soldaten zuſammengefaßt
werden, damit ſie Schulter an Schulter mit der SA. und SS. die
alten Soldatentugenden pflegen und hochhalten. Wir haben
immer die größte Hochachtung vor den alten
Sol=
daten gehabt. Faſt alle fuhrenden Männer der
NSDAP. find Frontſoldaten. Niemand weiß daher
beſſer als wir, was die alten Soldaten geleiſtet haben, Dnn 4
haben wir immer der jungen SA. zugerufen: „Habt Achtung
den Männern, die Eure Mutter beſchützt haben, als Ihr
Kinder waret. Wir haben ihnen geſagt, daß nicht die
Soldog=
im Weltkriege verſagt haben, ſondern die falſche Politik der
mat. Wir Nationalſozialiſten wiſſen, daß der Kampf um
Dritte Reich ſchwer war, daß Aeußerſtes von jedem verlangt.
geleiſtet wurde, und daß letzten Endes eine Feier wie die
hem=
nur möglich ward, dank der Opfer, die die NSDAP. gebracht
Wenn ich heute meinen jungen Parteigenoſſen und SA.=8o
raden zurufe: Ehret die alten Frontſoldaten, ſo
den Sie, alte Soldaten, es aber auch verſtehen, wenn ich 7
zurufe: Achtet in gleichem Maße die Kämpfer Ado=
Hitlers. Habt Reſpekt vor dieſer fiebernden Jugend, die
zum 30. Januar 1933 ohne jede Ausſicht auf Lohn oder Erfolge;
Leben für das deutſche Volk in die Schanze ſchlug. Wenn
man=
von Euch uns in jenen Jahren nicht verſtanden hat, ſo wirn
heute begreifen, daß es der gleiche Frontgeiſt war, der
begeiſterte, im Trommelfeuer und in den Schützengräben au
halten, der unſeren jungen Männern die Kraft gab, ihr
für Adolf Hitler zu laſſen. Der gleiche Geiſt der
Opff=
bereitſchaft und des Dienens. Heute habe ich die
faſſung, daß das Kriegervereinsweſen wieder ſtarke Wurzelmy
deutſchen Volke geſchlagen hat. Möge der Wunſch in Erfülllue
gehen, daß die „Haſſia, nicht nur eine Vereinigung von Su
Soldaten darſtellt, ſondern von Soldaten, die bereit ſi
in treuer Kameradſchaft mit den Formatio=,
der NSDAP alles einzuſetzen zum Wiederan
bau der Nation. In dieſem Sinne bitte ich mit mir ei
ſtimmen in den Ruf, der „Haſſia ein dreifaches Sieg=He=
(Lebhaftes Bravo.)
Oberbürgermeiſter Wamboldt
Fe
ſprach im Namen der alten Soldatenſtadt Darmſtadt herzzz
Worte des Willkommens und der Gratulation zum Jubiläumd
Haſſia. Die Landeshauptſtadt danke der Haſſia dafür, daß ſie=n pſtriſtiſche 9
Soldatentag nach Darmſtadt berief, und ſie dankt den Kow
raden, daß ſie ſo zahlreich dem Rufe Folge geleiſtet haben,
ſprach den Wunſch und die Hoffnung aus, daß alle Teilnehme=ni
Kreiſe der Kameraden aus Kriegs= und Friedenszeit die Tag
Darmſtadt in beſter Erinnerung behalten mögen und erinrnn
Anrul
an die Jahre, da die ſtolzen Regimenter das Straßenbild Doo
ſtadts belebten und die Muſikkorps ihre die Jugend begeiſte=
Marſchmuſik ertönen ließen. Zeiten, die vorüber ſind, aber wieg
kommen werden, wenn der ſtarke Wille zur Treue, der ſtets )en der heutigen Na
Bevölkerung Darmſtadts vor allem auszeichnete, durchhält Abuanſchläge auf Eiſ
hilft, den Wiederaufſtieg des deutſchen Volkes zu ſichern. (Brauu,z, vrübt worden.
Lusbruck-Zürich wur
Generalleutnant Fabeck
überbrachte der Feſtverſammlung die Grüße und Glückwünſche-ſt in Bombengttent
Führers des Kyffhäuſerbundes Oberſt Reinhard. Er warf dn Fiſenbahnhruge d
einen Rückblick auf die Geſchichte der Haſſia und die Zeit t/nerbrechung des Ve
Weltkrieges und der Nachkriegszeit. Aus dem Kriege qnſehr wird durch
1870/71 ſind unſere Soldaten ſiegreich heimgekehrt und unbes!
auch aus dem Weltkrieg. Daß wir den Kr:/Schnellzug Wcſien
verloren haben, daran waren wir Solda ſe Brücke paſſiere
nicht ſchuld. (Stürmiſches Bravo!) Was Adolf Hinehllen werden.
der Führer, geleiſtet hat, ſteht in der Geſchichte aller Vällkn weiteres Bomben
beiſpiellos da. Der Redner ſchloß mit dem Ruf, den die A.”mu dem Semmering
Soldaten in unzähligen Schlachten ſtürmend trugen, mit
dreifachen Hurrah auf die Haſſia.
Mit dem Geſangsvortrag „Deutſchland, du darfſt nicht uu Giſieſhenl
gehen” von Höſer, geſungen von H. W. Eichelſchloß der ..
de beiden letzten
Teil des Feſtprogramms, an den ſich das
mörte Aufſehen her
Weiheſpiel „deutſchlands Erwachen”
von Heinrich Enders, dargeſtellt durch Mitglieder der Dam
ſtädter Kriegervereine, der SA., des BdM., und Angehörige 3/ der W
Darmſtädter Bevölkerung.
Das Weiheſpiel, eine echt vaterländiſche Dichtung, wie
uoen. Der Verkehr
en u
Rechnungsdirektor Kam. Enders früher oft den Kriegervere 7
zu Feſtgelegenheiten bot, ſetzt ein mit den ſeeliſchen Nöten „/ Mieer, worauf
deutſchen Vaterlandes nach dem Zuſammenbruch und ließ ausse,
Handlung, die ſich textlich zwiſchen Germania, Barbaroſſa und nuſ der Südbahnſtre
Sprecher der Jugend ergab. Bilder aus alter deutſcher Veremſkr—Selztal auf di
genheit lebendig werden, die die zwiſchen Auf= und Abſtieg 4nöſtale aus dem Süd
ſelnden Geſchicke des deutſchen Volkes eindringlich widerſpie= welen Stunden.
A=
ten. Den Dichttext illuſtrierten lebende Bilder, geſchmackllunen ſtatt, um fe
und inſtruktiv geſtellt von Frau Käthe Enders=Kuhlmau, auf dem Semmer
in etwa folgender Reihe:
u. Der Perſonenz
Armins Rückkehr aus der Schlacht im Teutoburger Mlin Die Fahndung
9 n. Chr. — Der große Kurfürſt bei Fehrbellin, 28. 6. 10/ Mn Irgendeine
Friedrich der Große und ſeine Grenadiere, 1740—1786. —
Schillſchen Offiziere in Weſel, Urteilsverkündung, 16. 9. 1802/ℳ werden.
Erſchießung der Schillſchen Offiziere, 16. 9. 1809. — Könni ſeht aber außer j.
Luiſe mit den beiden Prinzen Friedrich Wilhelm und WilhkTügn, genau wie be
vor 1810. — Blüchers Rheinübergang bei Caub. Neujahrsn Qgn, um die von
1813/14. — Bismarck, Molke und Roon vor Sedan, 2. 9. 100 M Eprenabriagden
aber auch mit gr
Wis die Sprengſtel
unzugänglichen 9
der Wach
Ne in der heu
De Verkehr wur
M mit einem
Erheute von der
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Een Aestesa
iüber deren Erg
Daliegen. Uebe
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E Nie auft geſpre
Sienbahnbrücke
t Daden ſein.
Ein Dnechen
Lpeleitet worde
e ulteilih
De Atoprkel
50
hen
Fahnenträger in ihrer alten Regimentsuniform.
Sturmtrupp 1916 im Schützengraben. — Sturmtrupp 1910
Vorgehen. — Schlageters Lod, 26. 5. 1923. — Jung=Deutſche
marſchiert.
Die darſtellenden bzw. ſprechenden Perſonen waren,
baroſſo: Friedrich Zulauf, Germania: Eva Marie 2
mannritter Sprecher der Jugend: Ernſt Germaſ”
Handlung des Weiheſpiels war der Kyffhäuſer=Berg, Das 3
ſpiel ſchließt ab mit dem Gelöbnis des Sprechers der Jug.‟
Dem Führer getreu treu dem Vaterland.
Wir ſchwören’! und dann wird das Glück uns zutelt
Heil Hindenburg Heil! und Heil Hitler Heil!"
Sämtliche Bilder wurden mit ſtarkem dankbarem De
hingenommen. Am Schluſſe des Feſtſpiels mußten ſich Dſul
und Verfaſſer mehrfach zeigen. Sie durften Ovationc”
gegennehmen.
Schlußmarſch und der feierliche ſoldatiſche Abmarſch 2
nen beſchloſſen die Feier in der Feſthalle.
Während der Aufführung ſchon und im Anſchluß
entwickelt ſich auf dem Feſtplatz — von herrlichſtem Weite”
ſtigt — ein echtes und rechtes Volksfeſt in auch Gl. ”
Gebiet bewährten ſchönen Kameradſchaft. Alle Zelte wi.”
üllt, und das frohe Treiben währte bis lange, lange ſa”
nacht.