Einzelnummer 15 Pfennige
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſehenen Orlginal=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 151
Sonntag, den 3. Juni 1934.
196. Jahrgang
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DD. Bank und Darmſtädter und Natſonalbank.
Die Genfer Saar=(inigung.
erreichung der deutſchen und franzöſiſchen Garankie=Erklärung für die Freiheit der Abſtimmung.
ſine Skraffreiheit für ſtrafrechtliche Vergehen der Emigranken. — Ernennung der
Abſtimmungs=
kommiſſion durch den Völkerbundsrak für den Monkag erwarkek.
Wie ſchon früher bekannt wurde, wird in den früher preußi=
Nähere Einzelheiken
ſchen Gebieten des Saargebiets nach Bürgermeiſtereien und in den
des Abſtimmungsverkrages.
Achtung
DNB. Genf, 2. Juni.
9e endgültige Einigung über die Bedingungen der
Abſtim=
mura ſt, wie bexeits kurz gemeldet, am Freitag abend kurz vor
18 c zwiſchen den Vertretern Deutſchlands, Frankreichs und
Italues erzielt worden, wobei Deutſchland und Frankreich als
Parn/ Italien als Vermittler auftraten.
m Laufe des Tages war ſchon die Zuſtimmung der
deutchen und der franzöſiſchen Regierung zu
Kalleenu demn der vorhergehenden Nacht feſtgelegten
Formu=
lie ungen eingetroffen. Die Franzoſen hatten allerdings
geläst! noch)ᛋ der letzten Minute verſucht, eine Aenderung zu ihren
nge wiſſeyt Gunnte zu erreichen, fanden ſich dann aber mit der urſprünglich
geglügt! 4; vereinarten Faſſung ab. Die Einigung iſt alſo erreicht. Der
enkaffes, ) weitt/t Hergang war der daß der Präſident des Dreierkomitees,
iſchen Rooe BarunAloiſi, ein Schreiben an die Außenminiſter Deutſchlands
und Fankreichs richtete, in dem er ſie aufforderte, eine
Ganglie-Erklärung zum Schuhe der Saatbevölkerung
N=Ragge abzuugen. Das Dreierkomitee wird übrigens den von ihm auf
Reichzy=der” Gundlage der erzielten Vereinbarung aufzuſtellenden
Be=
ket für miricht m Völkerbundsrat unterbreiten, der am Mon=
160 große Atag nach mättag nächſter Woche zuſammentritt, um
ffee Kuwmihnin unehmen. Ueber den
IIhalt der nunmehr erzielken Vereinbarung
kannn ilgendes mitgeteilt werden:
XAhſtimmungstermin iſt auf den 13. Januar
11OS9t93Üetgeſetzt, d. h. auf den nach den Verträgen früheſt mög=
Fchen Reitpunkt. Damit wird die Saarbevölkerung
end ſh von der auf ihr laſtenden Ungewißheit
ibe= hr Schickſal befreit.
2R vereinbarte Text enthält ferner diejenigen Maß=
„nahöyen, die von beiden Regierungen zu treffen
Sietlhi ſin” um eine unbeeinflußte und ruhige Abſtimmung zu
er=
mögllian und Ausſchreitungen und politiſche
Ver=
rohel fol!ingen, die mit der Abſtimmung verbunden ſein könnten,
zu uun erbinden. Im beiderſeitigen Einverſtändnis werden
randt außezin
Ae
Abſtimmungsgerichte
ſernant, die vor der Abſtimmung, während der Abſtimmung
und uh ein Jahr nach der Rückgliederung ihre Tätigkeit
aus=
übem die Abſtimmungsgerichte ſind zuſtändig für alle mit der
„Abſtitmung ſelbſt zuſammenhängenden Vergehen und
Straf=
taten Es werden acht Gerichte erſter Inſtanz und ein
Obeiyericht gebildet werden entſprechend der alten
Kreis=
einteulng. Nach der Abſtimmung werden die übrigen Gerichte
berſchanden, während das Obergericht noch für die erwähnte
Zeit kſtehen bleibt. Das Obergericht beſteht aus einem
Präſſtditen, einem Vizepräſidenten und drei Richtern, während
in dan anderen Gerichten wahrſcheinlich nur ein Einzelrichter
funggan wird. Die Gerichte ſollen aus neutralen
Perſinlichkeiten gebildet werden. Wie ſchon früher
MKiA bereishrt, wird der Völkerbundsrat bei dieſer Gelegenheit auch
die Abflimmungskommifſion
ernerzun, die ebenfalls aus neutralen Perſönlichkeiten beſtehen
ſoll. 4e Abſtimmungskommiſſion wird mit beſonderen
Voll=
machſte ausgeſtattet und wird ihre Tätigkeit neben der
Regie=
kungazlmmiſſion ausüben, d h. alſo der Regierungskommiſſion
des kurgebiets nicht unterſtellt ſein, ſondern ein ſelbſtändiges
Polizeifrage
Völkßuudsorgan bilden, das in gleichem Maße wie die
Regie=
kungFmmiſſion dem Völkerbundsrat unterſteht. Auch in der
ſt am Freitag die endgültige Einigung erzielt worden. Wie
ſeinenrnt erwähnt, iſt der alte Plan, geſchloſſene ausländiſche
Polichſorps ins Saargebiet zu rufen, ſchon ſeit langer Zeit als
undumührbar aufgegeben worden. Nach den jetzigen
Verein=
nruuyn ſoll die Regierungskommiſſion eine für notwendig
er=
ſciene Verſtärkung der Polizei nach Möglichkeit durch Anwer=
/ Dung ln Saargebiet durchführen. Falls ſie die ihr erreichbaren
Polifſſräfte aber nicht für ausreichend hält, wird ihr das
Neche ugeſtanden, auch außerhalb des Saargebiets Polizei=
Namt anzuwerben. Dabei follen der Völkerbundsrat und
Ms Leierkomitee der Regierungskommiſſion helfen. Es
be=
bandin den Beſprechungen Uebereinſtimmung darüber, daß nur
Neuing ſprechende Polizeibeamte angeworben werden ſollen.
Söſtverſtändlich muß von deutſcher Seite erwartet werden,
N5 MRegierungskommiſſion bei ihrem Entſchluß die Tatſache
Derügchtigt, daß die Deutſche Front im Saargebiet durch die
DlöEm ihrer Mitglieder ſelbſt in weiteſtem Maße für Ruhe und
EShais ſorgt, ſo daß die Rekrutierung ausländiſcher Poliziſten,
De Klieſer Lage tatſächlich ein Element der Beunruhigung dar=
Neieninnte, bei objektiver Prüfung überflüſſig, ja ſogar ſchädlich
ſein Unte. Bezüglich der
Abſtimmungskoſten
I ie Aetzt worden, daß Deutſchland und Frankreich je 5 Millio=
SF Miöſiſche Franken und die Regierungskommiſſion 1 Million
uFſche Franken vorſchießen. Deutſchland und Frankreich müſ=
K -Is erforderlich, noch weitere Nachſchüſſe leiſten.
früher bayeriſchen Gebieten nach Gemeinden abgeſtimmt.
Hin=
ſichtlich der
Emigranken
iſt bei der gepflogenen Beſprechung empfohlen worden, keine neuen
Emigranten einzuſtellen. Es iſt auch die Entlaſſung der bisher
aus Emigrantenkreiſen eingeſtellten Polizei= und
Verwaltungs=
beamten nahegelegt worden. Ob ßch Herr Knox an dieſe Wünſche
hält, muß allerdings abgewartet werden.
Ergänzend erfahren wir noch, daß im Laufe des heutigen
Tages Baron Aloiſi das Schreiben des Reichsaußenminiſters und
des franzöſiſchen Außenminiſters mit den in den vergangenen
Tagen vereinbarten Erklärungen erhalten hat.
Die weitere Behandlung der
Saar=
abſtimmung in Genf.
Das Dokument, das auf der Grundlage der zwiſchen
Deutſch=
land und Fyankreich erfolgten Einigung über die Abſtimmung
ver=
faßt worden iſt und das Vorſchläge enthält, die der
Völkerbunds=
rat am Montag endgültig annehmen ſoll, wird, wie man hört, am
Sonntag den Mitgliedern des Völkerbundsrats zugeſtellt werden.
Gleichzeitig mit dieſem Bericht an den Rat wird dann auch der
Wortlaut der von den Außenminiſtern Deutſchlands und Frankreichs
abgegebenen Garantieerklärung für die Freiheit der Abſtimmung
dem Völkerbundsrat zur Kenntnis gebracht werden. Die genaue
Faſſung des Berichts an den Völkerbundsrat iſt naturgemäß zur
Stunde noch nicht bekannt. Trotzdem kann geſagt werden, daß
gewiſſe Auslegungen, wie ſie in der franzöſiſchen und
ſchweize=
riſchen Preſſe über einige Teile des neuen Saarvertrages zu leſen
waren, vollkommen falſch ſind. So wurde behauptet, daß die
ge=
ſamte Saarbevölkerung auf unbeſchränkte Zeit das Recht haben
ſoll, ſich beſchwerdeführend an einzelne Ratsmitglieder oder mit
Eingaben an eine völkerrechtliche Inſtanz zu wenden. In
Wirklich=
keit iſt in den Beſtimmungen lediglich feſtgelegt, daß im Falle
eines Auslegungsſtreites über die Durchführung des abgeſchloſſenen
Abkommens der Haager Schiedshof (alſo nicht der mit dem
Völker=
bund zuſammenhängende Haager Gerichtshof) angerufen werden
ſoll. Der Haager Schiedshof iſt bekanntlich ſchon vor dem
Welt=
krieg gegründet worden. Es handelt ſich alſo hier nur um die
nochmalige Feſtlegung eines im internationalen Recht üblichen
Verfahren. Vor allem dürfte aus dem demnächſt zu
veröffent=
lichenden Text hervorgehen, daß
die Emigranten für Vergehen, die ſie früher und außerhalb
des Saargebiets begangen haben, nicht ſtraffrei bleiben.
Daß die Abſtimmungsberechtigten ein beſonderes
Beſchwerde=
recht an das zu gründende Obergericht haben werden, iſt eine ganz
andere Sache und hat mit einem beſonderen Beſchwerderecht an
den Völkerbundsrat nichts zu tun.
Mit der Ernennung der
Abſtimmungskommiſ=
ſion durch den Völkerbundsrat, die am Montag
beſtimmt erwartet wird, wird eine ſelbſtverſtändliche Forderung
des Saargebiets erfüllt. Ebenſo beſteht die Ausſicht, daß dieſe
Kommiſſion ſchon am 1. Juli ihre Tätigkeit
be=
ginnen wird. Der Völkerbundsrat dürfte auch ſchon jetzt die
perſonelle Ernennung der Abſtimmungskommiſſion vollziehen, und
zwar mit neutralen Perſönlichkeiten von hohem juriſtiſchem Rang
und mit verwaltungstechniſchen Erfahrungen. Es wird ſich dabei,
wie man hört, um drei Perſonen und einen Sachverſtändigen
han=
deln. Ein umfangreiches Dokument wird naturgemäß auch das
nunmehr endgültig aufgeſtellte
Wahlreglement
ſein, das vermutlich eine Anlage des an den Völkerbundsrat
ge=
richteten Berichtes finden wird. Hier wird zunächſt der Kreis
der Abſtimmungsberechtigten feſtzulegen ſein. Wie
man hört, wird hier der Beſchluß der Juriſten zur Grundlage
ge=
nommen, nach dem nun alle „Bewohner des Saargebiets”, die am
Tage der Abſtimmung 20 Jahre alt ſind, ſtimmberechtigt ſein
wer=
den. Hierbei muß von deutſcher Seite unbedingt gefordert
wer=
den, daß den Abſtimmungsberechtigten die notwendigen Papiere
umſonſt zugeſtellt werden. Bisher wurde nämlich von ihnen auf
Anordnung der Regierungskommiſſion, von einer Behörde des
Saargebiets alſo, eine Gebühr von 20 franzöſiſchen Franken
ge=
fordert, während alle übrigen Stellen die Beſcheinigung koſtenlos
ausſtellen.
Bezüglich der Abſtimmungskoſten ſcheint die deutſche
Forde=
rung ſich durchgeſetzt zu haben, daß der Fonds, in den Deutſchländ,
Frankreich und die Saarregierung beſtimmte Summen für die
Ab=
ſtimmung einzahlen, nicht in die allgemeine Kaſſe des
Völkerbun=
des geleitet, ſondern getrennt verwaltet wird.
Es ſcheint, daß auch das Dreierkomitee ſeine Funktionen weiter
ausüben wird, während urſprünglich mit ſeiner Auflöſung
gerech=
net wurde, nachdem das bisherige Mandat erſchöpft war. Wenn
ſich das bewahrheiten ſollte, würde es in Deutſchland lebhaft
be=
grüßt werden, wenn Baron Aloiſi, der als Präſident des
Dreier=
komitees und Berichterſtatter des Völkerbundsrats in vorbildlicher
Weiſe und mit größter Aufopferung die Einigung herbeigeführt
hat, weiter Einfluß auf die Durchführung der Saarabſtimmung
erhält.
*Die Woche.
Wenn es noch einer Klärung bedurft hätte, wenn es noch
nötig geweſen wäre, die Kräfte feſtzuſtellen, die ſich einer
europäiſchen Verſtändigung entgegenſtemmen, ſo wären die
letzten Genfer Verhandlungen außerordentlich nützlich geweſen.
Herr Barthou hat nicht ſehr glücklich operiert. Trotz der
be=
geiſterten Zuſtimmung eines großen Teils der Pariſer Preſſe
beginnt man es ſogar in Frankreich allmählich einzuſehen.
Gewiß, es iſt nicht das Entſcheidende, daß der franzöſiſche
Außenminiſter in ſeiner vielbeſprochenen Rede einige
Be=
merkungen über Deutſchland gemacht hat, die mit im
diplo=
matiſchen Verkehr üblichen Worten kaum noch genügend
gekenn=
zeichnet werden können, Bemerkungen, die dann bezeichnender
Weiſe in der ſchriftlichen Faſſung der Rede weggelaſſen bzw.
gemildert worden ſind. Immerhin iſt auch eine ſolche
Neben=
ſächlichkeit bezeichnend für die geiſtige Einſtellung Herrn
Barthous. Er war offenbar der Auffaſſung, daß er
irgend=
welche Verſchleierungen nicht mehr nötig habe, und ſo umriß
er die von ihm geleitete franzöſiſche Außenpolitik mit aller nur
wünſchenswerten Klarheit unter Verzicht auf alle die rethoriſchen
Kunſtſtücke, mit denen ſeine Amtsvorgänger, insbeſondere
Briand, die öffentliche Meinung der Welt ſo oft gefährlich
beeinflußt haben. Wir können Herrn Barthou dafür dankbar
ſein. Wenn die Abrüſtungskonferenz, die ja noch einmal bis
zum nächſten Mittwoch vertagt wurde, nunmehr endgültig
ſcheitert, ſo trägt einzig und allein Frankreich die Schuld an
dieſem negativen Ergebnis. Die erſten Folgen zeigen ſich in
der immer deutlicher in Erſcheinung tretenden Iſolierung der
Franzoſen in Genf. Am bedeutſamſten iſt naturgemäß, die
ſcharfe Verſtimmung der Engländer. Sir John Simon gehört
ganz gewiß nicht zu unſeren beſonderen Freunden, aber er hat
doch ſehr nachdrücklich darauf hingewieſen, daß eine
Ver=
ſtändigung ohne Deutſchland zwecklos ſei, und daß eine
Ver=
ſtändigung zwiſchen Deutſchland, England und Italien ſowie
den fünf neutralen Mächten ſchon faſt erreicht geweſen wäre.
Frankreich will dieſe Verſtändigung nicht. „Wir machen” ſo
erklärte Herr Barthou, „eine Politik der Allianzen. Das iſt
richtig. Wir haben mit einer Politik der Freundſchaften
an=
gefangen und fahren mit einer Politik der Allianzen fort.”
Das iſt die ganz offizielle Abkehr der franzöſiſchen Politik von
den Genfer Methoden, die Rückkehr zu den Methoden der
Vorkriegszeit, die durch die franzöſiſch=ruſſiſchen Verhandlungen
nochmals beſonders deutlich unterſtrichen wird. Allerdings
ſollten aber auch die derzeitigen Machthaber in Frankreich doch
nicht ganz vergeſſen haben, daß freundſchaftliche Beziehungen
zu England während des ganzen Jahrzehnts vor dem großen
Krieg das Kernſtück der damaligen franzöſiſchen Politik waren.
Darüber glaubt man offenbar in Paris jetzt zur Tagesordnung
übergehen zu können, und wenn das Pariſer „Journal” davon
ſpricht, daß die Rede Barthous eine freundſchaftliche, aber
kräftige Ohrfeige für den engliſchen Außenminiſter geweſen ſei,
ſo hat es damit keineswegs ſo ganz unrecht, und das engliſche
Echo beweiſt, daß man auch jenſeits des Kanals die Lage
richtig verſteht.
Es wäre gefährlich wollte man Herrn Barthou unterſchätzen.
Das, was der franzöſiſche Außenminiſter anſtrebt, iſt eine neue
Gruppierung der europäiſchen Völker, bei der man den
Völker=
bund als politiſches Inſtrument nicht mehr nötig hat. Die
Frage iſt nur, ob das Ziel, das man in Paris anſtrebt zu
erreichen iſt. Man hat nach dem Warſchauer Beſuch Barthous
am Quai d’Orſay nachdrücklichſt verſichert, daß das alte
fran=
zöſiſch=polniſche Bündnis nach wie vor beſtehe, und daß man
auf freundſchaftlichſte Beziehungen zu Polen nach wie vord
größten Wert lege. Wie weit das aber mit den gegenwärtigen:
ruſſiſch=franzöſiſchen Verhandlungen in Einklang zu bringen
ſein wird, muß zum mindeſten abgewartet werden, und es iſt
immerhin bezeichnend, daß der polniſche Außenminiſter Beck
jetzt in Genf den Vorſchlag des Herrn Litwinow unbedingt
ablehnte und an der Begrenzung und Herabſetzung der Rüſtungen
feſthielt. Auch eine neue politiſche Orientierung unter
Frank=
reichs Aegide wird damit rechnen müſſen, daß die europäiſchen
Intereſſen Moskaus keineswegs die gleichen ſind wie die
Warſchaus. Schon in Genf trat ja ſehr klar zu Tage, daß Herr
Litwinow ohne es auszuſprechen in die Abrüſtungskonferenz
ſeine oſtaſiatiſchen Sorgen hineintrug. Worauf es ihm ankam,
war lediglich ein Rückverſicherungsvertrag auf Gegenſeitigkeit
und die Erörterungen über das Sicherheitsproblem waren
lediglich äußere Verbrämung dieſer Tatſache. Dabei iſt es nicht
unintereſſant, daß ausgerechnet die Sowjets, die Verfechter der
kommuniſtiſchen Weltrevolution, Anlehnung ſuchen an die zur
Zeit konſervativſte europäiſche Macht, Frankreich, deſſen
vor=
nehmſtes Ziel die Erhaltung des machtpolitiſchen status guo iſt.
Man denkt an das gute Einvernehmen des demokratiſchen
Frankreich und des zariſtiſchen Rußland während der
Vorkriegs=
zeit und rechnet offenbar damit, daß ein ſolch gutes
Einver=
nehmen auch jetzt wieder herzuſtellen iſt, obwohl inzwiſchen die
beiden Partner die Rollen vertauſcht haben. Inwieweit Mängel
der Ausrüſtung der Roten Armee bei der Annäherung an
Frankreich eine Rolle geſpielt haben, Mängel, die man in
Mos=
kau im Hinblick auf die Lage in Oſtaſien mit Sorgen
feſt=
geſtellt hatte, iſt eine beſondere Frage. Jedenfalls hat die
ruſſiſche Militärkommiſſion, die jetzt in Frankreich war, bei der
franzöſiſchen Rüſtungsinduſtrie recht erhebliche Beſtellungen
gemacht.
Daß man alles das von Paris aus nicht inſzeniert, um
Rußland ſeine oſtaſiatiſchen Sorgen zu erleichtern, liegt auf der
Hand. Was aber iſt dann der Sinn der Politik Barthous?
„Wer bedroht Deutſchland? Frankreich ſicherlich nicht, meine
Herren!‟ Der franzöſiſche Außenminiſter hat es in Genf
er=
lärt. Aber Frankreich hat ja noch niemals die Sicherheit eines
Nachbarn bedroht und alle Kriege ſeiner Geſchichte ſtets nur
geführt „zur Verteidigung des Rechtes und der Ziviliſation”.
Im Ausland hat man hie und da noch immer nicht die
Hoff=
nung aufgegeben, daß man in letzter Stunde noch irgendeine
Löſung finden könnte. Man hofft, weil man ſich der ungeheuren
Verantwortung bewußt iſt, die man mit dem endgültigen
Scheitern der Abrüſtungsverhandlungen auf ſich lädt. Wir teilen
dieſe Hoffnung nicht. Wir haben bei allen Verhandlungen der
Vergangenheit weitgehendſtes Entgegenkommen gezeigt. Wir
ſind in den weſentlichen Fragen bis an die äußerſte Grenze
gegangen. Man hat unſere beſcheidenen Forderungen, unſere
Vorſchläge beiſeite geſchoben, man hat es dahin gebracht, daß
wir den Genfer Konferenzſaal verlaſſen mußten, weil
Frank=
reich jede Verſtändigung abgelehnt hat. Wir glauben nicht
daran, daß in dieſer Haltung jetzt im letzten Augenblick noch
eine Aenderung eintritt.
Nach allem Hin und Her iſt am Freitag abend in Genf eine
Einigung über die Saar=Frage erzielt, die Abſtimmung für den
13. Januar 1935 feſtgeſetzt worden. Durch die geſchickte
Ver=
mittlung des italieniſchen Vorſitzenden des Dreier=Komitees,
des Grafen Aloiſi, iſt damit eine Frage bereinigt, die bei der
Behandlung, die ſie bis dahin durch Frankreich erfahren, ernſte
Konfliktsmöglichkeiten in ſich trug. Auch in dieſem Fall hat die
deutſche Reichsregierung alles getan, was in ihren Kräften
ſtand, um eine Verſtändigung zu ermöglichen. Und dieſe
Hal=
tung in der Saar=Frage beweiſt der Welt von neuem, daß wir
nichts verlangen als unſer Recht. Ebenſo wie in der Saar=
Frage hat die deutſche Reichsregierung auch in der
Abrüſtungs=
frage alles getan, um eine Verſtändigung zu ermöglichen. Es
wird nicht die Schuld der deutſchen Reichsregierung, des
deut=
ſchen Volkes ſein, wenn die von uns angeſtrebte Verſtändigung
nicht zuſtandekommt.
M.
Vom Tage.
Jubel in Saarbrücken.
DNB. Saarbrücken, 2. Juni.
DieFeſtſetzung desAbſtimmungszeitpunktes
auf den 13. Januar 1935 war für das geſamte
national geſinnte deutſche Saargebiet eine
freudige Ueberraſchung. Hegte man doch, durch
viel=
fach böſe Erfahrungen gewitzigt, ſtark die Befürchtung, daß
ge=
wiſſe Mächte innerhalb des Völkerbundsrates alle Mittel
daran=
fetzen würden, die im Saarſtatut garantierte friſtgerechte
Löſung zu hintertreiben. Um ſo freudiger iſt man davon
be=
rührt, daß nunmehr ſogar der früheſte Zeitpunkt
feſt=
geſetzt wurde, der nach dem Verſailler Diktat
möglich iſt. Das lebhaft bewegte Straßenbild von
Saar=
brücken ſteht ganz unter dem Eindruck der Nachricht, die der
Bevölkerung durch die heutige Morgenpreſſe bekannt geworden
iſt. Ueberall ſieht man Gruppen zuſammenſtehen, die die frohe
Botſchaft lebhaft erörtern. Bereits in den frühen
Morgen=
ſtunden hat die Stadt das feſtliche Gewand
ange=
legt, das man bei ihr an hohen nationalen
Feſt=
tagen gewohnt iſt. Fahnen über Fahnen. Und
venn je, dann iſt der heutige Tag ein Anlaß zur
Freude bedeutet er doch wahrhaft einen Markſtein in
der Geſchichte der Nachkriegszeit den
Uebergangs=
punkt, von dem aus endlich der Abſchluß eines 15jährigen
Zeit=
aums von Mißhelligkeit und Schikane, von Freiheitsbeſchränkung
und Unterdrückung erblickt werden kann, den Tag, an dem das
Saarvolk Zeugnis für ſein Vaterland, für
Deutſchland, ablegen kann und wird. Am Mittag
klang von allen Türmen der Stadt Glockengeläute. Für den
Abend ſind Dankgottesdienſte in allen Kirchen angeſetzt.
Auch in der ſaarländiſchen Preſſe findet der Termin
ein=
hellige Zuſtimmung, wobei auch die Vermittlungsbemühungen
des Italieners, Baron Aloiſi, gebührend hervorgehoben werden.
Die Saarbrücker Zeitung ſchreibt: Daß der
Abſtim=
mungszeitpunkt feſtgeſetzt worden iſt, wird ſich politiſch
als die beſte Sicherung der Ruhe und Sicherheit
auswirken. Denn jetzt wird die Bevölkerung erſt
recht Diſziplin halten, wird ſich zu nichts hinreißen
laſſen, was dieſe Ruhe und Sicherheit gefährden könnte.
Die Bevölkerung des Saargebietes erwartet vom
Völker=
bundsrat, daß er in ſeiner Montagsſitzung die Feſtſetzung des
Abſtimmungszeitpunktes beſtätigen und damit die letzte Chance
benutzen wird, die ihm die Saarfrage zur Bekundung ſeines
Willens zur Objektivität bietet. Zu erwarten ſei, daß der
Ab=
ſtimmungsausſchuß möglichſt bald ernannt werde und ſich
um=
gehend ins Saargebiet begebe, vor allem auch, um die
wider=
lichen, jeden Deutſchen verletzenden Exzeſſe der deutſchfeindlichen
Preſſe im Saargebiet unmöglich zu machen.
Das Blatt ſchließt: Die Häuptfrage iſt entſprechend unſeren
Erwartungen entſchieden. Wir haben allen Grund, denen zu
danken, die an dieſem Ergebnis mitgewirkt haben: dem Baron
Aldiſi, dem Vertreter der deutſchen Regierung, dem Vertreter
der Deutſchen Front im Saargebiet, die ſich immer wieder für
die Wünſche der deutſchen Bevölkerung eingeſetzt haben, und
ſchließlich erkennen wir an, daß die Vertreter Frankreichs
da=
von abgeſehen haben, die Einigung wieder im letzten Augenblick
durch neue Forderungen unmöglich zu machen. Ob wir auch der
Regierungskommiſſion zu danken haben, wiſſen wir nicht. Von
Bemühungen ihrerſeits um eine möglichſt genaue Feſtſetzung
des Abſtimmungsdatums ich uns nichts bekannt geworden.
Der 1. Juni 1934 wurde ganz plötzlich zu einem Feſttag, ſo
Achreibt die Zeitung „Deutſche Front”, zu einem Siegestag des
Rechts und der Gerechtigkeit für das Volk an der Saar. Es geht
Im Rahmen der Reichstagung der Nordiſchen Geſellſchaft in
Lübeck hielt Reichsleiter Alfred Roſenberg einen Vortrag über
„Europa, der Norden und Deutſchland”.
Der öſterreichiſche Vizekanzler Fürſt Starhemberg beſuchie
geſtern vormittag den Erzherzog Albrecht und den ungariſchen
Außenminiſter Kauys.
Die Gerüchte über ſchwere Meinungsverſchiedenheiten
inner=
halb der engliſchen nationalen Koalitionsregierung werden von
dem Dominion=Miniſter Thomas in einer Rede in Derby
entſchie=
den beſtritten.
An der äußeren Mongolei iſt es zu ſchweren Zuſammenſtößen
zwiſchen Ruſſen und Mongolen gekommen.
Das Rothermere=Blatt „Daily Mail” erneuert ſeine
Forde=
rung nach einem engliſch=franzöſiſchen Militärbündnis, das ſich
aber nicht gegen Deutſchland richten ſolle.
Durch Verfügung des polniſchen Innenminiſters wurde u. a.
dem Emigrantenblatt „Der Gegenangriff” in Prag ſowie der
„Deutſchen Freiheit” in Saarbrücken das Verbreitungsrecht in
Polen entzogen.
um die Macht des abſoluten Rechtes, der ſich ſelbſt die Herzen
un=
ſerer erbitterten Gegner nicht verſchließen können. Dieſe Macht iſt
es geweſen, die, entgegen allen diplomatiſchen Intriguen und
ſepa=
ratiſtiſchen Einflußbeſtrebungen dennoch geſiegt hat. Das Recht der
Verträge ſieht für das Saarvolk eine Abſtimmung nach Ablauf
einer 15jährigen Beſatzung vor, das iſt am 10. Januar 1935. Wenn
nun dieſe Abſtimmung geſtern auf den 13. Januar 1935 feſtgeſetzt
wurde, wurde damit lediglich einem wahrhaftigen Rechtsanſpruch
genügt.
Die 15jährige Trennung dieſes deutſchen Landſchaftsteiles
von der angeſtammten Heimat war ein ſchneidendes Unrecht.
Die=
ſes Unrecht des Saarſtatuts wird am 13. Januar des kommenden
Jahres durch das Saarvolk ſelbſt wieder gut gemacht, indem es
der Welt an dieſem Tage einen Beweis der Treue liefern wird,
der alle die, die mitſchuldig waren an dem Zuſtandekommen
die=
ſes unwürdigen Zuſtandes, beſchämen muß. Baron Aloiſi
ge=
bührt der Dank nicht nur des Saarvolkes und darüber hinaus
des deutſchen Volkes, ſondern auch der Dank aller europäiſchen
Staaten; denn durch die endgültige Feſtſetzung des
Abſtimmungs=
tages iſt ein Spannungsmoment von europäiſcher Bedeutung
be=
ſeitigt worden, das gerade in den letzten Wochen faſt
unerträg=
lich zu werden begann. Das Saarvolk aber wurde von dem
laſtenden Druck quälender Zweifel befreit. Der Weg iſt frei —
das Ziel iſt klar, und nun beginnt die letzte Etappe des
erlöſen=
den Marſches in die Freiheit. Das Saarvolk bewahrt Treue und
Diſziplin auf der letzten Wegſtrecke nun erſt recht.
Die Saar=Einigung, „der erſte Erfolg in Genf”.
DNB. London, 2. Juni.
Die engliſche Preſſe verzeichnet mit Befriedigung,
daß eine deutſch=franzöſiſche Einigung über die Saarabſtimmung
erzielt worden iſt. In dem Times=Bericht heißt es: Das
deutſch=
franzöſiſche Abkommen iſt der erſte Erfolg für die
Methoden der Verſöhnung und der
freund=
ſchaftlichen Beſprechung, die ſich auf den
gegen=
wärtigen Sitzungen in Genf ergeben hat. Es wird daher
viel=
leicht den erſten Schritt aus der hoffnungslos
zer=
fahrenen Lage zwiſchen Deutſchland und
Frank=
reich darſtellen. Daily Mail meldet, das Abkommen beſeitige
eine der Gefahren zur Gefährdung des europäiſchen Friedens.
Ueber das Ergebnis der Saarabſtimmung könne
natürlich kein Zweifel beſtehen. Jedermann wiſſe, daß das
Saargebiet zu Deutſchland zurückkehren werde.
Franzöſiſcher Opkimismus in der Saarfrage.
EP. Paris, 2. Juni.
Die franzöſiſchen Journaliſten laſſen in ihren Genfer
Berich=
ten durchblicken, daß durch dieſe Regelung der franzöſiſchen
Dele=
gation ein großer Stein vom Herzen genommen ſei. Pertinax im
„Echo de Paris” übt als einziger Kritik und ſchreibt, manche
Ein=
zelheiten blieben noch dunkel, vor allem hinſichtlich der
Kompe=
tenzen des Abſtimmungsgerichtes. Aber Barthou habe es für gut
gehalten, Ballaſt abzuwerfen, damit die Saarfrage im
europä=
iſchen Leben keinen allzu großen Platz einnehme. Pertinax erklärt
ſchließlich, daß das Genfer Kompromiß nicht alle Befürchtungen
über die Art und Weiſe, wie die Abſtimmung vor ſich gehem ſolle,
zerſtreue. Deutſchland habe als Wichtigſtes die Feſtſetzung des
Wahldatums auf den 13. Januar erhalten. Das ſei alſo in den
erſten Tagen der im Verſailler Vertrag feſtgeſetzten Wahlperiode.
Vor allem aber habe Deutſchland eine Verminderung der Macht
der Regierungskommiſſion in der Frage der Verſtärkung der
Poli=
zeikräfte erhalten. Daß dieſe Verſtärkung nur mit Saarländern
vorgenommen werden könne, hält Pertinax für „ſehr gefährlich”.
Zweierlei Maß in Oeſterreich.
Neue Verhaftungen von Nakionalſozialiſten.
Umfangreiche Enklaſſungen von Marriſten.
DNB. Wien, 2. Jun
In der letzten Zeit ſind wieder Nationalſozialiſtenn
größerer Zahl nach dem Konzentrationslager
Wöllersdorff=
bracht worden. So ſind, wie verlautet, in den letzten zwei in
drei Wochen über 150 Nationalſozialiſten in Wöllersdorf
geliefert worden. Die Geſamtzahl der in Wöllersdorf
gehaltenen Nationalſozialiſten wird auf etwa 600 geſchätzt.
Geſamtzahl der Sozialdemokraten in Wöllersdorf wird
etwa 800 angegeben. Seit dem Erlaß des Juſtizminiſteriums
zahlreiche ſeit dem Februar=Aufſtand verhaftete Angehörige :/
Republikaniſchen Schutzbundes im ganzen Bundesgebiet aus s0n
von Angehörigen der Nationalſozialiſtiſchen Partei.
Neuregelung des Verhälkniſſes
Haft entlaſſen worden. Die Regierung ſchreitet ſomit planmirue
auf der einen Seite zur Entlaſſung der Verhafteten, an /,
otſchaft
Februar=Aufſtand beteiligt geweſenen Angehörigen des Repwuc 41
kaniſchen Schutzbundes und andererſeits zu neuen Verhaftumnd huuit, 908 NelS
Ae höe der M.
gargben im Sict
Mear uiſten Deriſte.
intereſſiere, ob
Zwiſchen evangeliſcher Kirche und Staak in Oeſſertaſtſzerte ud naion
BP. Wien, 2. Junn mwhiſche Bolt. 2
erlegen, esh
Das Verhältnis zwiſchen der evangeliſchen Kirche und 7.‟
ferb
Staat in Oeſterreich wurde neu geregelt. Am 30. Mai fand
o=
dem evangeliſchen Kirchenrat eine Sitzung der beiden Synoiou/// üllen, denn
Ausſchüſſe A. und H. B. unter Zuziehung auch der nicht heus eine Erhöhu
Synodal=Ausſchüſſen angehörigen Superintendenten ſtatt.
dieſer Sitzung wurde die allgemeine Lage der evangeliſoſſn
Kirche Oeſterreichs eingehend erörtert. Die vom Oberkirchenres hauſewelt Neot.
Präſidenten vorgelegten Vorſchläge zur Abänderung Duivor, d0s als
Proteſtanten=Patents, der geſetzlichen Grundlage der evangeliſeſl /-üiſtet habe. Bel
Kirche in Oeſterreich und zur Regelung des Verhältnünfiſt ſeiner der
zwiſchen dem Staat und der evangeliſchen Kirche wurden gſen den Kriel
mn keine Verbi
ſtimmig angenommen.
2
Der „Zeind” landek in der Brekagne.
ſit muf die Verhand
nt ulung des Hoov
eFyſo heißt es
e-fg die wirtſch
eit igten Staaten
Die amerikaniſct
merſtaaten von
An der bretoniſchen Küſte haben umfangreiche Manöver
denverpf!
franzöſiſchen Flotte ſtattgefunden. Die Heeresleitung hatte glelh.
e ſie, d
zeitig auch zahlreiche Luftſtreitkräfte eingeſetzt. War man vonſe
Veiſe
ſchon im weſentlichen über den äußeren Rahmen dieſer Manäu fä
orientiert, ſo hat es jetzt durch die geglückte Landung des „
Foſt=
des” eine geradezu ſenſationelle Ueberraſchung gegeben. Die
E=
greifende Flotte, die den „Feind” darſtellte und unter dem 99
darmloſe Gemüter engliſche Truppen vorſtellen werden, die üürst
den Kanal kommen, hat unbemerkt Transportſchiffe herangebralt
und eine große Anzahl Truppen und Tanks an Land ſetzen könm. 1 Am 15. Ju
trutd 174M
Das intereſſanteſte aber iſt, daß es mit Hilfe neuart,k
utug ihrer Ve
Boote möglich war, Tanks und Panzerwagen in ganz ku— Miſt 1933 auf
Zeit von den Truppentransportſchiffen an die Küſte zu bringsn unrück=
und ſofort in Bewegung zu ſetzen. Ein Manöver, das mon ſin” Eummen
im Kanal im Mittelmeer und ſonſtwo ebenfalls vorſtellen lnm 4näſident R
Das Landemanöver iſt in der Nacht durchgeführt worden um N. Ne Kong
Atwie am
unter dem Schutz dichten Nebels erfolgt, ſo daß die angreiſen enufigten St.
Flotte bis dicht an die Küſte gelangte. Der Einſatz ſchnm zu verſtänd
fahrender Tanks ermöglichte es, die Verteidigung zu dumn eng der
rechen und zurückzuwerfen. Gleichzeitig wurden Nachtbonlus ch ſie ih
in großer Zahl eingeſetzt, die die rückwärtigen Linien der Küſtſe
Wiedera
verteidigung beunruhigten und ſtörten, während Durchbrurs m an Am=
G ſind in
Juni 3
tanks dafür ſorgten, daß eine Anſammlung neuer Streiträh= usgaben
unmöglich wurde.
Die geſamte franzöſiſche Preſſe beſchäftigt ſich eingehend
dieſen Manövern. Man iſt allgemein begeiſtert, daß es gelang u0 stermin,
Militärſtreitkräfte erfolgreich einzuſetzen. Das dicke Ende wre” Manig.
che Ke
aber wohl noch nachkommen. Das Manöver hat ja doch die L5A,
ſache ergeben, daß an der Küſte der Bretagne die franzöſi e ſi=
Landesverteidigung nicht ausreicht. Infolgedeſſen wird es He.
Entri
bald zu einem neuen Propagandafeldzug zur Verſtärkung; Dien
verſt
Landesverteidigung kommen.
Rund um mein Zimmer.
Von Walter Kern.
Aprilwetter. Ich ſitze in meinem Zimmer und gönne mir
zur Erholung von Gehirn und Augen eine kleine Raſt. Draußen
iſt’s fürchterlich. Vor einer halben Stunde noch allerſonnigſter
Sonnenſchein und eben gießt es gewittertoll. Da der geplante
Spaziergang zu Waſſer wurde, wandle ich mit den Blicken in
meinem Gemach umher und ſtelle Betrachtungen an über all
die beweglichen und unbeweglichen Dinge, die mich umgeben.
Eine kleine ſprachgeſchichtliche Wanderung iſt es, die ich zur
Unterhaltung antrete und zu der ich den Leſer einlade*).
Da ſind zunächſt der Fußboden, die Wände, die
Zimmer=
decke. Der Fußboden. Das got. fotus, beruht auf dem
gemein=indogermaniſchen pod, das Unterſte, und ahd. bodam
be=
zeichnet des bewohnten Raumes Unterlage. Auf dieſem
Fuß=
boden liegt nun ein Teppich. Die alth. und mhd. Formen
tepich und tepech dürften wohl im 8, Jahrhundert aus dem lat.
tapetum, Wandbehang, entnommen worden ſein. Wand got.
wandus, gehört zu winden, es war alſo geflochtene Wand
gemeint. Eine Zwiſchenbemerkung. Im Mhd. begegnet uns ein
Wort zeche, auch zecke, ſtechendes Inſekt. Wenn ſich dieſes
unangenehme Tierchen an und hinter der Wand angeſiedelt
hatte, hieß es wantzecke, woraus Wanze entſtand. Ich erkläre
aber ausdrücklich, daß dies nur eine Einſchaltung ſein ſoll. Zu
meiner Zimmereinrichtung gehört das ungemütliche
Krabbel=
weſen keineswegs. Klettere ich mit dem Blicke an der Wand
hinauf, ſo erreiche ich die Zimmerdecke. Zimmer, ahd.
zimbar bedeutet Bauholz, Gebäude, vom Got, timrjan, erbauen,
ſtammend, ſruhrend Decke, mit dem Lat, teetum, Dach,
zu=
fammenhängt. Mitten in der Sccke hängt eine Ampel, aus
dem Lat, ampulla, Flaſche, ſtammend. Auch die Pulle, die kleine
Schnavsflaſche, aus der unſere Handwerksburſchen ab und zu
einen „abbeißen”, iſt gleichen Urſprungs. Wenn wir für Ampel
Hängelampe ſetzen, ſo haben wir im zweiten Wortteil
ebenfalls einen Fremdling, der vom gr=lat, lampas, Leuchte,
Fackel, zu uns kam.
Was ſteht und hängt nun alles an Heimiſchem und Fremdem
an dieſer Wand? Zunächſt das Bücherbrett. Buch, im
*) Abkürzungen: anord altnordiſch (12.—14. Jahrh.), got.
gotiſch (von 200 an), ahd. althochdeutſch (7 —12. Jahrh.) mhd
mittelhochdeutſch (1150—1500), gr griechiſch, lat. lateiniſch.
mlat. mittellateiniſch (5.—14 Jahrh.), afrz. altfranzöſiſch
(9.—13. Jahrh.), frz. franzöſiſch, mengl. mittelengliſch (1066
bis 1485)
Got. boka, bedeutete in der Einzahl Buchſtabe die Mehrzahl
bokos aber, gleichſam als Sammlung von Buchſtaben, war
Ge=
ſchriebenes, Schrift Urkunde, Buch. In den älteſten Zeiten
wird Buch gebraucht für die auf Zweige eines fruchttragenden
Baumes geritzten Runen. So ergibt ſich aus Tacitus die
Ver=
wandtſchaft von den ahd. Bezeichnungen buoh für Buch und
buohha für Buche. Brett iſt ein gutes deutſches Wort, erſcheint
es doch ſchon indogermaniſch als bhredhas. Das kaum noch
angewendete Regal braucht ſich ſeiner Herkunft auch nicht zu
ſchämen. Ahd. haben wir ſchon ein riga, die Zeile. Wenn ich
nun aus dem 7. oder 8. Stockwerk meiner Bücherei etwas
her=
unterholen will, wozu ſelbſt meine Körperlänge nicht ausreicht,
bediene ich mich eines dreiſtufigen Treppchens. Ein gutes
deutſches Wort; ebenſo Stufe, das aber erſt durch Luther
ſchrift=
ſprachig geworden iſt. Auch der Bücherſchrank iſt in beiden
Teilen bodenſtändig. Der Schrank war im 15. Jahrhundert ein
Geſtell zum Aufhängen der Schilde, dann auch ſoviel wie
Gitter, woher ſich auch die Schranke erklärt.
Nun kommt eine ſchwere Prüfung für meine
Gedächtnis=
zellen, der Schreibtiſch. Was der alles beherbergt! Zuerſt
er ſelbſt. Schreiben, ahd. ſeriban, iſt früh aus dem
gleich=
bedeutenden lat, ſeribere entlehnt worden, wahrſcheinlich als
militäriſcher Ausdruck beim Anwerben germaniſcher Söldlinge,
Tiſch dagegen war urſprünglich nur Eßtiſch und hängt mit
gr.=lat. diskos, diseus, Eßplatte, zuſammen. Ich ſitze hinter dem
Schreibtiſch auf meinem Seſſel. Mit dem Ausſprechen dieſes
Wortes iſt eigentlich ſchon ſeine Herkunft ausgedrückt. Got, heißt
er ſitls, der Sitz, aus der germ. Wurzel ſet, ſitzen. Man kann
auch Schreib ſtuhl ſagen; dann dürfte die Ableitung der ahd.
ſtuol aus der indogerm. Wurzel ſtal, ſtellen, das Richtige treffen.
Es käme demnach die Deutung Geſtell, Sitzgeſtell in Frage, und
zwar für eine Perſon, urſprünglich für Fürſten. Die Niederen
ſaßen auf der Bank. Beiſpiel: Der päpſtliche Stuhl. Auf dem
Schreibtiſch fällt zunächſt die Schreibmappe in die Augen,
die Briefpapier, Briefumſchläge und Poſtkarten enthält. Mappe
war im 16. Jahrhundert noch ſoviel wie Landkarte, in der
Mitte des 18, deren Umhüllung, heute aber iſt man ganz
groß=
zügig geworden. Die Aktenmappe, mit der unſere Jüngeren
des Morgens zur Berufsſtätte ziehen, enthält meiſt nur das
Frühſtück, Samstags nachmittags ſogar den Badeanzug. Das
Briefpapier iſt nun ganz fremdländiſch. Ahd. briaf
er=
ſcheint erſt zu Anfang des 9. Jahrhunderts im Sinne von
Urkunde; daher „verbriefen‟ Es kommt vom lat, brewis
libellus, kurze Schreiben. (Breve!) Papier, gr.=lat, papyos war
das Mark des ägyptiſchen Zypergraſes, das, ausgewalzt und
kreuzweiſe übereinander gelegt, zum Beſchreiben diente. Der
Briefumſchlag, der ſchon 1561 im Sinn von Hülle vor=
kommt, hat die Enveloppe und das ganz unſinnige Kubchleſ
glücklich verdrängt. Auch die fürchterliche Korreſpondenztſha mn
mußte der Poſtkarte weichen, obwohl dieſe auch nicht hauſſe Ma iſt der
rein iſt. Aber Poſt iſt nun einmal ein Weltwort, mit dem mi h.
uns abfinden müſſen. Es kommt von lat. poſitus, geſtellt, murtt ſ. Lle
n beſtimmten Standorten Pferde zur Weiterleitung der Brl7!0mn Ge
ſchaften bereitgeſtellt wurden. Zuerſt bei den alten PerſeWiſſ
dann in der römiſchen Kaiferzeit, im 15. und 16. Jahrhunoc
in Italien, Deutſchland und Frankreich. Karte kommt bigſeh
gr.=lat, chartes, charta. Da ganz rückſtändige Menſchen, wie Auögeſpro
keine Schreibmaſchine beſitzen, müſſen ſie, ſozuſagen als F07
gänger der Zunft, ſich mit der altbewährten Einrichtung Mi
Tinte und Feder begnügen. Geht auch ganz gut. Entwun Pwr
macht man mit Bleiſtift in Kurzſchrift, und dann erinnert Mas Nia
ſich der Mahnung ſeines „Kalligraphieprofeſſors” und ſchrel=kn
ſchon um es mit dem Setzer nicht zu verderben, das Druakks”
recht deutlich ab. Der Bleiſtift hat heutzutage ſeimſe
Namen zu Unrecht, denn die Füllung iſt nicht mehr von Wel2
blei, ſondern aus Graphit. Die Tinte, ein Lehnwort
e=
dem mlat, tincta, von tingere, färben. Die Feder,
fedara, aus der Wurzel pat, fliegen, ein Teil der naturtſt.
Bekleidung des Vogels, wurde dann auf das wichtige Dac
werkszeug des Schreibers übertragen, und blieb, auch nagh 2
findung der Stahlfeder (1803) bei ihrem Namen. Daneben"
das Gummi zum Entfernen überflüſſiger Bleiſtiftſtriche.
Aegypten hieß das (arabiſche) Gummi kemi, woraus Griee
und Römer kommi und gummi bildeten, was auch auf .
elaſtiſche, im Rohzuſtand ebenfalls klebrige übertragen hi.
Weil man nicht erwarten kaun, daß alle mit freier Bänd.
geführten Unterſtreichungen tadelfrei ausgeführt werdel.L
neben Feder und Stift ein Lineal. Das Wort, 1468 I
gewieſen, ſtammt vom lat. linealis, mit Linien gemachl.
kommt von linea, leinener Faden; linum, gr. linon, gleich "
Natürlich dürfen auf einem wohlausgeſtatteten Schreibl”
Meſſer und Schere nicht fehlen. Zwei echte deutſche Bite.
Meſſer lautete ahd. mazſahs, maz, die Speiſe, eigentlich.
Zugemeſſene und ſahs, das Meſſer, das kurze Schwer.
her der Name der Sachſen). Die Schere iſt abgeleite.
hd. ſceran, bis zur Kahlheit abſchneiden. (Schafſchut:
Von anderen größeren Stücken in meinem Zimme.
bleiben jetzt noch Sofa oder Kanapee und Diwan, Sofſ."
in ſeiner arabiſchen Heimat als ſuffa eine Ruhebank 591."
Hauſe, während Kanapee urſprünglich weitere Bedeutung..
Da man im Orient ohne Mückennetz über dem Lader nich.
Ruhe kommen kann, nannte man dieſes nach gr. konobe.
Stechmücke, konopeion, woraus die Römer conopeum.."
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 151 — Seite 3
Schulden=Botſchaff Rooſevelts.
hoſevelt erinnert die Schuldnerländer an den „heiligen Charakker” ihrer Schuldenverpflichlungen.
Eindringliche Mahnung an die hochgerüſteken Skaaken.
15. Jant
der nächſte Kriegsſchuldenkermin.
EP. Waſhington, 2. Juni.
hervorſtechendſte Merkmal der Botſchaft des Präſidenten
Roſoſelt über die Kriegsſchuldenfrage, die er am Freitag an den
Koryeß richtete, iſt, daß auf der einen Seite eine direkte
Anſpie=
lunzuf ſymboliſche Teilzahlungen nicht gemacht wird, auf der
anhven Seite aber die Schuldenfrage eng mit den
Rütſtngsausgaben verknüpft wird.
der Botſchaft heißt es u. a., die amerikaniſche Regierung
ſei heit, das Kriegsſchuldenproblem bei jedem der Schuldner
nachhet Höhe der Rüſtungsausgaben im Verhältnis zu den
Ge=
ſamussgaben im Staatshaushalt zu beurteilen. Die
Schuldner=
ſtagute müßten verſtehen, daß das amerikaniſche Volk ſich für die
Frazuintereſſiere, ob die Staatsausgaben für produktive oder
un=
prordive und nationaliſtiſche Zwecke verwendet würden. Das
Aich) amwuniſche Volk wolle den Schuldnern keine unerträglichen
Breiagt
eliſchen Kio=; Laſüiauferlegen, es habe aber immerhin das Recht, zu verlangen,
Am 0 M daßn.” Opfer bringen, um ihre Verpflichtungen
ug der beide
ung auch da7 11füllen, denn eine etwaige Verminderung der Schulden
erintendenn; „hedtu” eine Erhöhung der Steuerlaſten des amerikaniſchen
Lage der d. Bütkags.
ie vom
Roewelt hebt in ſeiner Botſchaft dann die Haltung
Finn=
zur Abänn lanisnrvor, das als einziger Staat die Ratenzahlungen
vollſtän=
dig ſgeiſtet habe. Bedeutſam und wichtig in der Botſchaft
Rooſe=
velttsſt ferner der erneute Hinweis des Präſidenten, daß
zwi=
ſchürden Kriegsſchulden und den
Reparatio=
neir eine Verbindung beſtehe. Weiter wird in der
Bot=
ſchayt us die Verhandlungen in der Kriegsſchuldenfrage ſeit der
Einneitang des Hoover=Moratoriums näher eingegangen. Tat=
Mdock, ſach½ſi, ſo heißt es weiter, daß die Frage der Schuldenzahlungen
jahrſalng die wirtſchaftlichen und finanziellen Beziehungen der
Verwüisten Staaten zu den Schuldnerländern ſehr kompliziert
hab/ die amerikaniſche Regierung benütze jedes Mittel, um die
Sch=lnerſtaaten von dem heiligen Charakter ihrer
Schu) enverpflichtungem zu überzeugen. Gleichzeitig
abey ichere ſie, daß ſie bereit ſei, in freimütiger und vollſtän=
Sehr War digeh= M eiſe das Schuldenproblem unter Berückſichtigung alle=
Umſntäd= zu diskutieren, wenn man an ſie herantrete. Dieſe letzte
Erklkäufg iſt eine deutliche Einladung an die Schuldnerſtaaten,
Einſckhehandlungen mit den Vereinigten Staaten über das
Pro=
blem iisuleiten. Es muß andererſeits aber auch bemerkt werden,
daß chosevelt keinerlei Anſpielungen auf die am 15. fällige Rate
machut
flm 15. Juni haben die Schuldner der Vereinigten
Staa=
m Landim
„ten /0t d 174 Millionen Dollar zu zahlen. An eine
Er=
füllulch ihrer Verpflichtungen iſt aber nicht zu denken, nachdem ſie
ſich iiſt 233 auf das ſogenannte Syſtem der
Anerkennungszahlun=
an die Küſt ngen bürkgezogen oder gänzlich darauf verzichtet haben, die
fälli=
gen /Emmen zu überweiſen.
Fäſrdent Rooſevelt hat jetzt in einer Botſchaft an den
ame=
mika zuhm Kongreß die Schuldenfrage erneut angeſchnitten. Er hat
ichgefühn”; gencluvre am 9. Mai ſehr deutlich zu verſtehen gegeben, daß die
ſo daß dee Verungken Staaten bereit ſind, ſich mit jedem einzelnen Schuld=
Der Euz” ſer hüverſtändigen, daß ſie aber unter allen Umſtänden auf einer
Erfüüllng der eingegangenen Verpflichtungen beſtehen müſſen
Verteibgaß, und 196 ſie ihr Verhalten den Schuldnern gegenüber davon
ab=
wurden hängi machen, ob ſie die ihnen zur Verfügung ſtehenden Mittel
für Ip Wiederaufbau und für eine angemeſſene Abtragung ihrer
Schrälln an Amerika oder für Zwecke unproduktiver
nationaliſti=
ſcherf Asgaben, alſo für Heereszwecke, verwenden werden.
F ſind insgeſamt 13 europäiſche Länder, die
am z1 Juni Zahlungen zu leiſten haben. Am letzten
ftigt ſich M Fälll gitstermin, am 15. Dezember 1933, waren 153 Millionen
t, dah 6* Dolllufällig. Davon ſind jedoch nur 8,9 Millionen Dollar in die
gae dich k amerſtniſche Kaſſe gefloſſen, die von einigen Ländern als eine
htuW AtAekennungsgebühr entrichtet wurden. Dieſe Art
Schulden=
vermſlytungen zu erfüllen, hat in den Vereinigten Staaten einen
Mi
Stunnder Entrüſtung ausgelöſt, der ſich auch in der Botſchaft
deſſer 70
Roogalts wiederſpiegelt. Rooſevelt hat ſehr eindeutig zum
Aus=
z 0 druck ebracht, daß die amerikaniſche Regierung ſeinerzeit gewal=
tige Summen beim amerikaniſchen Volk auflegen mußte, die dann
an die Kriegsführenden weitergingen. Mit Hilfe dieſer Gelder
konnten ſie ihren „Sieg” erringen. Da ſie aber das Leihkapital
nicht zurückerſtattet haben, mußten vom amerikaniſchen Volk
er=
höhte Steuern gefordert werden.
Die Vereinigten Staaten haben als Gegenmaßnahme zunächſt
allen Schuldnerſtaaten, ſoweit ſie in Verzug geraten ſind, den
ame=
rikaniſchen Kapitalmarkt geſperrt. Vom Generalſtaatsanwalt iſt
jedoch entſchieden worden, daß die Sperre nicht auf diejenigen
Staaten ausgedehnt werden ſoll, die Anerkennungszahlungen
ge=
leiſtet haben. Das gilt für England, die Tſchechoſlowakei, Italien,
Lettland, Litauen und Finnland. Die Franzoſen haben alſo keine
Möglichkeit, irgendwelche neue Anleihen in Amerika aufzunehmen.
Sie nehmen aber unter den Schuldnerländern nach jeder Richtung
hin die günſtigſte Stellung ein. Einmal verfügen ſie über einen
gewaltigen Goldſchatz. Zum anderen kommt ihnen die Entwertung
des Dollar zugute. Denn die Schuldentilgung erfolgt nicht in
Gold, ſondern in Dollarzahlungen. Frankreichs Schuld hat ſich
dadurch automatiſch um 40,9 Prozent verringert. Ungünſtiger ſind
die Staaten daran, die ebenfalls ihre Währung entwertet haben
Zwiſchen ihrer Währung und dem Dollar beſtehen nur geringe
Unterſchiede.
Engliſche Enkkäufchung über die Botſchaft Rooſevells
EP. London, 2. Juni.
Die Botſchaft des Präſidenten Rooſevelt an den Kongreß
mit Bezug auf die Schuldenfrage iſt in Londoner
Regierungs=
kreiſen mit Enttäuſchung aufgenommen worden. Die Botſchaft
wird als „gänzlich negativ” bezeichnet. Dabei wird der
Meinung Ausdruck gegeben, daß ſie nicht die wahre Anſicht des
Präſidenten darſtelle, ſondern von innerpolitiſchen Rückſichten
diktiert ſei. — Immerhin weiſen die Blätter darauf hin, daß
Präſident Rooſevelt die Tür zu Verhandlungen offen laſſe.
Die bereits in der vergangenen Woche fertiggeſtellte
eng=
liſche Note wird nunmehr nach Waſhington abgehen. In dieſer
Note drückt England ſeine Bereitwilligkeit zu Verhandlungen
aus, läßt aber zugleich keinen Zweifel daran, daß es nur dann
zum Fälligkeitstermin am 15. Juni eine Anerkennungsgebühr
zahlen werde, wenn es nicht in Verzug erklärt wird; im
gegen=
teiligen Fall wird England keine Zahlung leiſten.
Die franzöſiſche Preſſe zur Bolſchaft Rooſevelts.
DNB. Paris, 2. Juni.
Die Botſchaft des amerikaniſchen Staatspräſidenten
Rooſe=
velt wird von der franzöſiſchen Preſſe ausführlich wiedergegeben.
Man enthält ſich aber, von wenigen Ausnahmen abgeſehen, einer
eigenen Stellungnahme. Das Journal bedauert, daß ſich der
ame=
rikaniſche Staatspräſident mit keinem Wort über die Haltung
Amerikas denjenigen Ländern gegenüber geäußert habe, die eine
ſogenannte ſymboliſche Zahlung vorgenommen hätten. Der „
Ma=
tin” unterſtreicht zwar den Hinweis Rooſevelts, daß die Schulden
an Amerika nichts mit den Reparationen zu tun hätten, ſtellt aber
gleichzeitig feſt, daß der amerikaniſche Staatspräſident ſich nicht
über den Fälligkeitstag vom 15. Juni geäußert habe. Im übrigen
erklären die Blätter, daß die Botſchaft Rooſevelts nichts neues
enthalte. Die Schuldnerſtaaten, ſo ſchreibt der „Figaro”, die
ver=
geblich auf eine Initiative der amerikaniſchen Regierung hofften,
ſeien enttäuſcht worden. Noch mehr aber diejenigen, die bisher
ſymboliſche Zahlungen geleiſtet hätten.
Ching gegen die Anerkeanung Mandſchukugs.
EP. Nanking, 2. Juni.
Das chineſiſche Außenminiſterium hat nach eingehender
Prü=
fung der durch die Anerkennung Mandſchukuos durch Salvador
geſchaffenen Lage eine Note an den Völkerbund geſandt, in der
darauf hingewieſen wird, daß Artikel 10 der
Völkerbundsverfaſ=
ſung die Bundesmitglieder verpflichtet, die Unverſehrtheit des
Gebietes aller Mitgliedſtaaten zu achten. Die Anerkennung
Man=
dſchukuos durch Salvador ſtelle eine offenſichtliche Verletzung
die=
er Beſtimmung dar. Zur Wahrung der Unverletzlichkeit des
Völkerbundsſtatuts müſſe der Völkerbund daher energiſche
Schritte unternehmen, um den Fehltritt Salvados zu
rektifi=
zieren.
Die Angft vor dem Ende.
Die Lage in Genf iſt immer noch, ſoweit die
Ab=
rüſtungskonferenz in Frage kommt, vollkommen
unüber=
ſichtlich. Die Abreiſe des engliſchen Außenminiſters Sir Johm
Simon iſt zweifellos mehr als eine Demonſtration, iſt das
Ein=
geſtändnis, daß Simon von einer Fortſetzung der
Beſprechungen nichts mehr erwartet. Und auch die
Rundfunk=
rede, die ſein Vertreter Eden am Freitag abend gehalten hat,
war auf äußerſten Peſſimismus geſtimmt. Das Ganze iſt ein
heilloſes Durcheinander, das auch dadurch nicht
ge=
ringer wird, daß die Kleine Entente, Griechenland und die
Türkei, in etwas vorſichtiger Form ſich auf die
ruſſiſch=
franzöſiſche Seite geſchlagen haben. Sie wollen den Verſuch
machen, eine Mittellinie zwiſchen dem Litwinow=Plan
und dem engliſchen Vorſchlag einer ſtändigen
Abrüſtungs=
kommiſſion zu ziehen. Aber dieſe beiden Gedanken ſind abſolute
Gegenſätze, die ſich nicht unter einen Hut bringen laſſen. Auch
der Vermittlungsvorſchlag der Neutralen hat
bei der Einſtellung der Franzoſen keinerlei Ausſicht auf
Erfolg, weil er von den Franzoſen nicht nur
eine unmittelbare Abrüſtung, ſondern auch die
Zuſtimmung zu einer deutſchen
Rüſtungs=
verſtärkung verlangt.
Die einzelnen Bruppen ſtehen ſich alſo diametral
gegen=
über. Aber der Zirkulus vitioſus hat ſich geſchloſſen. Nachdem
man im Oktober mit den Verhandlungen in größerem Kreiſe
geſcheitert war, ſind die diplomatiſchen
Beſpre=
chungen durch Notenwechſel an der franzöſiſchen
Bockbeinigkeit geſcheitert. Jetzt verſucht man es
wieder in größerem Kreiſe, aber auch nur, um ſich ſofort wieder
feſtzulegen. Tatſächlich iſt die Abrüſtungskonferenz mit ihrer
Weisheit zu Ende. Aber das will noch niemand offen
ein=
geſtehen. Selbſt die Franzoſen ſcheuen ſich vor
dieſen letzteren Folgerungen. Deshalb gehen alle
Bemühungen jetzt darum, wenigſtens nach außen hin den Bruch
zu verkleiſtern. Die Engländer hätten am liebſten
eine einfache Vertagung der Konferenz geſehen.
Aber ſie haben ſich damit nicht durchſetzen
können. Das iſt mit einer der Gründe für die
Abreiſe Simons. Deshalb kämpft Henderſon darum,
irgendeine Auffangorganiſation zu ſchaffen, die an die
Stelle der Abrüſtungskonferenz treten und der Welt wenigſtens
ſo etwas wie eine Fortſetzung der Bemühungen vortäuſchen
könnte. Darum wird es in den nächſten Tagen gehen.
In=
zwiſchen iſt Simon nach London zurückgekehrt und ſieht ſich
dort heftigen Anfeindungen der frankophilen Kreiſe ausgeſetzi
wegen ſeiner angeblichen „deutſchfeindlichen Haltung”. Barthou
hat ſeinen Widerſacher nach Paris eingeladen
und hat ſelbſt gleichzeitig ſeinen Beſuch in
London angekündigt, offenbar um ſich aus der inneren
engliſchen Politik heraus Rückendeckung zu ſchaffen. Es wird
alſo viel davon abhängen, wie die Ausſprache im engliſchen
Kabinett ausgeht, ob ſich dort der Wunſch noch durchſetzt, den
Faden nach Frankreich nicht abreißen zu laſſen, und ſchließlich
ein Kompromiß zuſtandezubringen, das Frankreichs
Ver=
antwortung für denMißerfolg derBemühungen
um eine Abrüſtung nach außen hin nicht ſo in die
Er=
ſcheinung treten zu laſſen.
Das Programm der Oſteuropa=Reiſe von Barkhou.
EP. Paris, 2. Juni.
„Petit Pariſien” meldet, daß die Reiſe des franzöſiſchen
Außenminiſters Barthou nach Bukareſt und Belgrad amtlich auf
den 18. Juni feſtgeſetzt worden iſt. Der franzöſiſche Außenminiſter
wird am 20. Juni in der rumäniſchen Hauptſtadt eintreffen und
48 Stunden dort verweilen. Darauf wird er nach Belgrad
fah=
ren, und zwar nach Orſova an der Eiſernen Pforte, und von da
mit dem Schiff auf der Donau. Das letzte Stück Wegs wird
Barthou wieder im Zug zurücklegen. Auf dieſe Weiſe vermeidet
er den langen Umweg längs der rumäniſch=jugoſlawiſchen
Grenze. Die Ankunft in Belgrad erfolgt am 24. Juni. Am
26. Juni wird Barthou Belgrad wieder verlaſſen und am 29.
Juni in Paris zurück ſein.
bilddſ. Davon entſtand dann unſer Kanapee als
Be=
zeichmig für das Ruhebett allein. Ein ſachlich naher
Ver=
wamce iſt der Diwan. Er bedeutete perſiſcher Gerichtshof
und ſrde ſpäter auf die Polſterſitze des Rates und ſchließlich
auf ſ0 Sammlung von deren Beſchlüſſen übertragen. (
Samm=
lungh on Gedichten bei Goethe.) Auch Ottomane gleich
9Smuſch, türkiſch, kommt vom fernen Oſten zu uns. Es geht
auf Ahrnan den 1326 verſtorbenen Stifter des türkiſchen
ReiaF, zurück. Das frz. Chaiſelongue, das meiſt auch noch
falſay usgeſprochen wird, iſt nichts weiter, wie langer Stuhl
und fr uns ziemlich ſinnlos. Ganz unnötig iſt die Kautſch,
denmgs, engl. couch heißt eben nichts anderes, wie Ruhebett.
eingsſrachliche Ueberraſchung bereitet das verkürzte Sofa, der
Faülen il, afrz. faldeſtuel. Der iſt nämlich deutſch und aus
demahd. valtſtuol, dem zuſammenklappbaren Stuhl entſtanden.
Vor im ſteht ein Schemel. Urſprünglich als ſcamellum,
Einelsſerkleinerung des lat, ſcamnum, die Bank, findet er ſich
ſchon hd, als ſcamal, mhd. ſchamel lautend. Nun die
Bil=
dev=Olgemälde, Kupferſtiche, Radierungen erklären ſich von
Velb/4In ders iſt es ſchon bei Silhouetten und Daguerreotypien.
Die ſilhouette — wir haben übrigens dafür das gute
beuu/ Wort Schattenriß — das mit ſehr beſcheidenen Mitteln
Derſ9 Uare Bildnis, bekam ſeinen Namen nach dem wegen ſeiner
Wbeuſthenen Sparſamkeit unbeliebten franzöſiſchen Finanz=
Nm=ſt Etienne de Silhouette (1709—67), während
Daguerreo=
eule jach ihrem Erfinder Louis Jacques Mande Daguerre
Vzchichet wurde. Dieſe, im Vergleiche mit den Photographien
Vonu photos, des Lichtes, und graphein, ſchreiben) noch
((chFſitftigen Erzeugniſſe fänden heute natürlich keinen
An=
langmhr. Wie mir aus den Erzählungen meines Vaters
Tinhlich, wurde aber ſchon damals darüber gewitzelt. In
DeiEnoch ſehr ſtark fremdwortverſeuchten Zeit hieß es, der
Janbtörne daher, daß ſich die Leute von Daguerre „düpiert”
fühllk.
ſehe nach dem Fenſter. Es gießt immer noch und
Din t heftig, ſo daß die fremden Eindringlinge, die Gar=
1 ſchwankend hin und her pendeln. Das lat. cortina,
Naß Rundung, Vorhang hat ihnen den Namen gegeben.
Sua jagen wir nicht gleich Vorhang? Das Stück Zeug zum
Suegen, das einen ſehr ehrenwerten Stammbaum aufzu=
DenAhat, das got. faurahah. und das Fenſter ſelbſt?
Si Nir Beginn des Ahd, iſt es vom lat, feneſtra entlehnt
-Schade, daß ſich unſere Voreltern das got, augadoro,
4u Ror, entgehen ließen. Die Engländer ſind da beneidens=
Thoſe langten kühn zu und bildeten aus anord, windauga
tekwcigl., windoge ihr heutiges window.
/7 biel könnte ich erzählen, auch Geſagtes gründlicher
behandeln, aber, da taucht der drohende Finger des Herrn
Schriftleiters auf, zur angeborenen Beſcheidenheit geſellt ſich
auch die vom Augenblick gebotene, und ich ſchließe.
Einfache Dinge waren es, die ich vorbrachte. Und doch ſo
viel des Anziehenden haben ſie geboten. Ein Stück Leben ſteckt
auch im Unſcheinbaren, man muß es nur aufzuſuchen und ſich
liebevoll damit zu befaſſen wiſſen. Altmeiſter Goethe hat eben
auch hier wieder recht:
„Greift nur hinein in’s volle Menſchenleben,
Ein Jeder lebt’s, nicht vielen iſt’s bekannt,
Und wo ihr’s packt, da iſt’s intereſſant.”
Bundeskag der Reichsgedok in München
Der überraſchend glänzende Verlauf dieſer Tagung der
Gedok (Gem. dtſch. u. öſterr. Künſtlerinnen u. Kunſtfreund.) in
München hat bewieſen, in welchem Maße die Gedok bereits zum
Kulturfaktor im deutſchen Kulturleben geworden iſt. In aller
Oeffentlichkeit haben die in ihr vereinten künſtleriſch ſchaffenden
Frauen ſowohl in der mit großer Anerkennung
aufgenom=
menen Ausſtellung im Münchener Kunſtverein wie auch in
ande=
ren künſtleriſchen Veranſtaltungen Rechenſchaft von ihrer Arbeit
abgelegt. Sitzungen und Beratungen unter dem Vorſitz der
Reichsführerin der Gedok, Frau Bruckmann, dienten dazu, die
durch die Eingliederung des Bundes als ſelbſtändiges Mitglied
in die Reichskunſtkammer gegebenen Satzungen den Mitgliedern
zu übermitteln und Geſamtaufbau und =programm der Gedok
ausführlich zu beſprechen. Ziel und Streben der Gedok iſt,
künſt=
leriſche Qualitätsarbeit auf jedem Gebiet zu leiſten,
volks=
deutſche Kunſt zu pflegen, und zwar in engſter Zuſammenarbeit
mit der öſterreichiſchen Frau, um wenigſtens die kulturelle
Ein=
heit und menſchliche Verbundenheit Deutſchlands und
Oeſter=
reichs zu fördern und zum Ausdruck zu bringen. In dieſen
Be=
ſtrebungen, die teilweiſe ſchon Vollendung geworden ſind, wird
die Gedok vom nationalen Staat unterſtützt, ja mehr noch als
das wurde es ihr von den anweſenden Vertretern der
Regie=
rung, Staatsrat Dr. Boepple, und der Reichskunſtkammer,
Kunſt=
maler Poetzelberger, zur Pflicht und Aufgabe gemacht,
mitzu=
ſchaffen am kulturellen Aufbau des neuen Staates. Ausdrücklich
betonten beide Herren, daß es Aufgabe der Frau als Geſtalterin
des Familien= und Geſellſchaftslebens, als Erzieherin der
Jugend iſt, die Kulturhöhe des Volkes maßgebend zu
beein=
fluſſen und bei ihrer Formung entſcheidend mitzuwirken. Der
deutſchen Frau in ihrer nahen Verbundenheit mit Volk und
Heimat müſſe es überlaſſen werden, einen neuen künſtleriſchen
Lebensraum für den deutſchen Menſchen und eines ſeiner
Weſensart gemäßen Lebensſtil zu finden und zu formen. In
vollem Vertrauen auf ihr Wollen, und Können übergibt die
Regierung des nationalen Staates der deutſchen Frau dieſe
ſchwere und verantwortungsvolle Aufgabe und bittet die
künſt=
leriſch ſchaffenden Frauen der Gedok, dabei führend und leitend
zu arbeiten. Sie haben durch die von ihnen geleiſtete hochwertige
Arbeit bewieſen, daß ſie dazu in beſonderem Maße befähigt ſind.
Dr. K.
Liederabend Hans Hoefflin.
In der letzten Zeit hat man wieder öfter Gelegenheit
ge=
habt, im Konzertſaal einen ganzen Zyklus von Liedern am
einem Abend zu hören, — eine Tatſache, die durchaus zu
be=
grüßen iſt. Denn gewöhnlich hörte man nur immer wieder die
wirkungsvollſten Lieder aus einem ſolchen Zyklus — die ja
nicht immer die muſikaliſch wertvollſten zu ſein brauchen —
herausgeriſſen aus einem Zuſammenhang, in dem ſie erſt das
richtige Licht gewinnen.
Ein Künſtler, der es unternimmt, an einem Konzertabend
einen ſolchen Zyklus zu ſingen, muß allerdings auf perſönliche
Eitelkeit verzichten. Denn neben Liedern, die ihm „auf den Leib
geſchrieben” ſind, wird er andere zu geſtalten haben, deren
Weſensart ihm ferner ſteht, oder die für ihn ſtimmlich ungünſtig
liegen. Dafür hat er aber auch die Möglichkeit, ſeine
Geſtal=
tungsfähigkeit nicht nur an einzelnen Liedern, ſondern auch in
der Abrundung des ganzen Zyklus zu beweiſen.
Hans Hoefflin=Berlin brachte uns geſtern abend im
Saal der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt Schuberts
Müller=
lieder. Er traf den Grundton des Zyklus, die Wiedergabe dieſer
ungebrochenen, unkomplizierten Gefühlswelt gut: Die friſchen,
beſchwingten Wanderlieder zu Anfang, die Werbung und den
Glücksüberſchwang, die gedämpftere und verhaltene Stimmung
in „Tränenregen” und „Pauſe”, das wehmütige Abklingen der
letzten Lieder. Nur hin und wieder, am meiſten bei den
Eifer=
ſuchtsliedern, ließ er ſich dazu verleiten, den Liedcharakter zu
durchbrechen und die Tempi und Stimmittel zu einer mehr
opernhaften Wirkung zu forcieren. — In den höheren Lagen
ſpricht die Stimme (Tenor) nicht immer gleichmäßig an, ſie iſt
dann manchmal flach oder flackrig, der Anſatz auch nicht immer
ganz rein. Die mittleren Lagen dagegen ſind ſehr ausgiebig,
weich und voll, beſonders im Piano und Mezzoforte ſehr
klangſchön.
Am Flügel ſaß Prof. Carl Beines, der ſich fein in alle
Stimmungswechſel des Zyklus einfühlte und ſie in ſeiner Be=
A. H.
gleitung nachzeichn
Has Sagen Sie daal, lieher Leser?: 4u
Da gibt’s in Darmstadt eine Reihe großerr iegmnt
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eine den anderen zu übertrumpfen. Jeder -is M
willt größer und bedeutender sein, als 8ein k. 7100
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daß er nicht mehr leisten kann als die anderen. 1 An vohlverdiente
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Dankſagung.
Für die überaus zahlreichen und wohltuenden
Beweiſe herzlicher Anteilnahme beim Heimgange
unſeres lieben Entſchlafenen, ſagen wir hierdurch
unſeren aufrichtigſten Dank. Insbeſondere ſei
an dieſer Stelle den Ordensbrüdern des Herz=
Jeſu=Hoſpitals für die aufopfernde und liebevolle
Pfiege, dem Herrn Kaplan Schäfer von der
Liebfrauenkirche für den ſeelſorgeriſchen Beiſtand,
ſowie allen denen, die in irgend einer Weiſe an
unſerem ſchweren Verluſk teilgenommen haben,
unſer tiefgefühlter herzlicher Dank geſagt.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Chriſtine Braun, geb. Rettig
Eliſabeth Braun, Tochter.
Darmſtadt, den 3. Junf 1934.
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Für die zahlreichen Beweiſe der Teilnahme beim
Ableben und bei der Beerdigung unſeres lieben
Gerhard
ſprechen wir hiermit unſeren herzlichſten Dank aus.
Dr. med. Felix Bönning
und Frau Johanna, geb. Reitz
Darmſtadt, den 2. Juni 1934.
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ſonnntag, 3. Juni 1934
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 151 — Seite 5
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Darmſiadt, den 3. Juni 1934.
zrof. dr. Ihne zum 25. Geburkskag.
Im 3. Juni 1934 begeht Profeſſor Dr. phil., Dr.=Ing.
ehren=
hohlr. Egon Ihne ſeinen 75. Geburtstag. Seine
wiſſenſchaft=
liſſchund pädagogiſche Tätigkeit haben den Jubilar in Darmſtadt
uun geit über ſeine Grenzen hinaus bekannt gemacht; deshalb
eniſr4t ein Rückblick auf ſein Lebenswerk am Platze.
ſiofeſſor Dr. Ihne iſt gebürtiger Rheinländer (Rheinbach)
unvgimoß im Rheinland auch ſeine Schulausbildung (Siegen).
Iiyſuin und Gießen widmete er ſich dann dem Studium der
Rihuwiſſenſchaften; im März 1880 promovierte er als kaum
2a½=riger zum Dr. phil. und legte im Juli 1880 das
Staats=
ergen, für den höheren Schuldienſt ab. Seine pädagogiſche
Aus=
binlag, erhielt er bei dem berühmten Gießener Profeſſor Schiller,
ang ſſen Anſtalt er auch ſeine erſte Verwendung fand. Nach
Ab=
leugg ſeiner Militärdienſtzeit beim Infanterie=Regiment 76
wmit Ihne kurze Zeit an der Viktoriaſchule zu Darmſtadt (1884
bils85), dann an dem Gymnaſium in Friedberg (1885—95),
un hließlich ſeine Haupttätigkeit am Neuen Gymnaſium (1895
bi./s 921) und Ludwig=Georgs=Gymnaſium zu Darmſtadt (1921
bi.s /24) zu entfalten. Im Jahre 1924 trat Profeſſor Dr. Ihne
inm m wohlverdienten Ruheſtand, nachdem er kurz zuvor zum
Ouherudienrat ernannt worden war. Seitdem lebt der Gelehrte
in ſerer Stadt, frei zwar von der gewohnten Schularbeit aber
narc vre vor unermüdlich tätig für das wiſſenſchaftliche Gebiet,
alu eſſen bedeutendſter Vertreter in Deutſchland er heute
un=
umctren anerkannt iſt, für die Pflanzenphaenologie.
ie Pflanzenphaenologie beobachtet und wertet alle
Erſchei=
nuren aus, die mit dem Aufleben und Abſterben der
Pflanzen=
werltim Zuſammenhang ſtehen, und ſtellt ein vorzügliches, die
Mbetologie ergänzendes Hilfsmittel der Klimatologie dar.
ſcſcheinem „phaenologiſchen Aufruf”, den Dr. Ihne im Jahre
18ch4und 1883 gemeinſam mit ſeinem Gießener Lehrer Hoffmann
erlue gewann der Gelehrte eine große Zahl von über ganz
deſuthl and und Europa verteilten Beobachtern und damit
mög=
licktſtre ichhaltiges, unter ſich vergleichbares Material als
Grund=
lagle ür ſeine weiteren Arbeiten. Die Beobachtungen, z. B. des
Aulfhüpens beſtimmter Pflanzen, des Beginns der Ernte, der
Laückerfärbung uſw., wurden alljährlich veröffentlicht, bis 1890
vom duffmann, ſeit 1890 von Ihne ſelbſt. Sie ſind zuletzt im
50.) Ihrgang erſchienen; 41 Jahrgänge hat Ihne ſelbſt bearbeitet.
In ieſen „phaenologiſchen Mitteilungen” wird
aurh eweils die neue phaenologiſche Literatur zuſammengeſtellt.
Dic eigebniſſe der Forſchungen ſind außerdem in zahlreichen
Eüzelunterſuchungen und in phaenologiſchen
K ſinen niedergelegt. Dieſe Karten ſind ſo angelegt, daß ſie
un=
minthrres Ableſen kalendariſcher Daten ermöglichen. Die
be=
kamnſten Karten dieſer Art, die zum Teil ſeit Jahren
Allge=
mennur aller Atlanten, Sammelwerke uſw. geworden ſind, ſind:
Frnihin gseinzug in Mitteleuropa (1905), Frühlingseinzug im
Grußer zogtum Heſſen (1911), Frühlingseinzug auf den Britiſchen
Indel (1916) Getreidefrühernte Deutſchlands (1918), Der
Ein=
zuel 2as Frühlings in den ruſſiſchen Oſtſeeprovinzen (1919) uſw.
PrifTr. Ihne hat aber auch als Erſter den Wert der
phae=
nolgiſchen Wiſſenſchaft für die
landwirtſchaft=
iſſh Braxis erkannt und zahlreiche Arbeiten hierzu geliefert.
Sezn haenologiſchen Mitteilungen ſind auch aus dieſem Grunde
vorn er Heſſiſchen Landwirtſchaftskammer gedruckt worden; auf
zahuſrichen Tagungen und Kongreſſen hat der Gelehrte über ſeine
Fouſungen und ihre praktiſche Auswertung berichtet. Die
karten=
märzie Feſtlegung der Verbreitung wichtiger Nutzpflanzen (
Obſt=
ſor)e; WWein, Zuckerrüben, Tabak, Flachs uſw.) gibt dem
prak=
tiſche Wandwirt weſentliche Fingerzeige über die Möglichkeiten
einyes auusſichtsreichen Anbaues dieſer Pflanzen. Die Techniſche
voſchhille zu Darmſtadt hat im Jahre 1925 „die Verdienſte
Ihux um den Ausbau der Pflanzenphaenologie und ihre
prak=
tiſähelerwertung im Obſtbau und in der Landwirtſchaft” durch
Vemhung der Würde des Dr.=Ing. ehrenhalber anerkannt; die
Unzſttät Gießen hat im Jahre 1930 in ehrender Weiſe ſein
Tiuum als Dr. phil, erneuert. — Auch auf anderen
Gebie=
tenuſatt Profeſſor Ihne wertvolle Arbeiten geliefert. Wir
nen=
nerr uir Buch „Der Nordpolforſcher Karl Weyprecht” (Heſſiſche
Voſkücher, Bd. 17/18, 1913), worin er unſerem heſſiſchen
Lands=
ma ſm Hem Mitentdecker des Franz=Joſef=Lands, ein Denkmal
ſetzu. Am die breite Oeffentlichkeit wenden ſich die „Ueberſichten
Wbege ſie Temperatur des Winters”, die Ihne alljährlich in der
Darntädter Preſſe veröffentlicht. Alle Arbeiten Ihnes ſind klar
und us für den Nichtfachmann verſtändlich geſchrieben.
ſben der wiſſenſchaftlichen Tätigkeit ſteht Ihnes Tätigkeit
ilsu rzieher und Lehrer. Mit Tatkraft und ſeltenem
Lehan ſchick verſtand er es die ihm anvertraute Jugend in das
Reuchder Naturwiſſenſchaften und der Geographie einzuführen.
Seim Grundſatz war: Sei der Jugend nicht langweilig!” und
allel ſine zahlreichen Schüler gedenken ihres Lehrers in
Dankbar=
keimnd Verehrung. Aus der Tätigkeit an der Schule erwuchs
dien Erdkunde in Sexta”, ein praktiſches Büchlein, das es bis
zu leiem Dutzend Auflagen gebracht hat. Auch zahlreichen
jun=
gem mtsgenoſſen hat Profeſſor Dr. Ihne am pädagogiſchen
Se=ar der Darmſtädter Gymnaſien die erſte Einführung in die
Kunf des praktiſchen Unterrichts mit Erfolg gegeben. Geſchenkt
hatadr Lehrer Ihne ſeinen Schülern nichts, er verlangte ſtramme
Ark, aber ſeine Schüler fühlten, daß hinter dieſer Forderung
eim erſtändnisvoller, ihnen im Innerſten ſeines Weſens
wohl=
geſamer Mann ſtand, der vor allem auch ſelbſt raſtlos tätig
wcr ind ſich ſelbſt nichts ſchenkte. So hat er es gehalten bis
inst Ater hinein, und heute noch iſt der nunmehr 75=Jährige
un=
ernnülich tätig für ſeine Wiſſenſchaft. Wir wünſchen ihm noch
viein Jahre rüſtiger Schaffensfreude und Geſundheit und Friſche!
Dr. Götz.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus
Anf. 19½, Ende gegen 22 Uhr. D. Bühne K18
Scinag
Preiſe 0.70—5.50
3. Juni /Das Rheingold.
Anf. 20, Ende gegen 22½ Uhr. (Außer Miete),
Dileag
Preiſe 0.50—4.50
5. Juni / Weh’ dem, der liebt!
Nuod Strauß” Oper „Arabella” am Landestheater gaſtweiſe
Na5 führte, wurde für die kommende Spielzeit als Oberſpiel=
EelBder Oper und der klaſſiſchen Operette an das Heſſiſche
Lan=
desslarer verpflichtet.
Anf. 19½, Ende gegen 23 Uhr. D. Bühne 0 18
Miſtroch
Preiſe 0.70—5.50
6. Juni / Arabella.
SHeſſiſches Landestheater. Die bevorſtehende Opern=
Auaf führung im Landestheater. Das Heſſiſche
Lan=
deshtater wird zum Abſchluß der diesjährigen Spielzeit noch
ein) deutſames Ereignis bringen: die Uraufführung der
komi=
ſcheidper „Das Wahrzeichen” von Bodo Wolf nach einer
Diczing von Eugen Rittelbuſch. In Darmſtadt begegnet dieſe
Arlaführung inſofern einem doppelten Intereſſe, als ſowohl
dey ſomponiſt wie der Textdichter zu unſerer Stadt in engſter
beuſblicher Beziehung ſtehen. Bodo Wolf, der als Komponiſt
in Ahmkfurt a. M. lebt, iſt Lehrer an der Darmſtädter Akademie,
umoncer dem Pſeudonym Eugen Rittelbuſch verbirgt ſich eine
we=tiher den heimiſchen Bereich hinaus bekannte Perſönlichkeit
deu5 armſtädter wiſſenſchaftlichen und literariſchen Lebens.
Neuengagements des Heſſiſchen Landestheaters. Dr. Bruno
Dan der in der außerordentlich erfolgreichen Aufführung von
Bauſparkaſſe als Wirtſchaftsfaktor.
Günſtiges Bild von der Enkwicklung der Deutſchen Bau= und Siedlungsgemeinſchaft.
9. ordenkliche G.-J. der 2.B.5.
** Die Deutſche Bau= und Siedlungsgemeinſchaft e. G. m. b.
H., eine der älteſten und größten Bauſparkaſſen in Deutſchland,
hatte für geſtern ihre 9. ordentliche Generalverſammlung in die
Otto=Berndt=Halle einberufen. Die G.=V. wurde geleitet von dem
A.=R.=Vorſitzenden Heß=Rheingönheim. Die Delegierten aus allen
Teilen Deutſchlands, die 35 000 Bauſparer vertraten, verfolgten
mit lebhaftem Intereſſe den Gang der Verhandlung.
A.=R.=Vorſitzender Heß
hieß die Bauſparer herzlich willkommen. Im abgelaufenen
Ge=
ſchäftsjahr 1933 haben ſich die Maßnahmen der Regierung
gün=
ſtig ausgewirkt. Die Bauſparerbewegung ſei Grundpfeiler der
deut=
ſchen Geldwirtſchaft. Alle haben große Arbeit am Wiederaufbau
des deutſchen Vaterlandes geleiſtet. Die DBS. dürfe es ſich als
Ehre anrechnen. erſter Pionier zu ſein. Einige treue Kameraden
weilen nicht mehr unter uns. — Ihrer wurde ehrend gedacht.
Als Gäſte wurden u. a. namentlich die Herven
Oberregie=
rungsrat Neuendorf und Dr. Chriſtmann vom Reichsaufſichtsamt,
der ſtellv. Gauwirtſchaftsberater Dr. Schlie, Direktor Back von der
Bau= und Bodenbank, Dr. Wagelar, der Direktor des
Reviſions=
verbandes deutſcher Bauſparkaſſen, uſw. begrüßt.
Direktor Bachmann
dankte den Gäſten für ihr Erſcheinen und führte dann zur
Ent=
wicklung der D.B.S. aus:
Die Geſchäftsführung ſpiegelt ſich in der nach Ablauf eines
Geſchäftsjahres vorzulegenden Bilanz wieder. Zur Bilanzlegung
über das abgelaufene Geſchäftsjahr ſind wir heute hier
ver=
ſammelt.
Dem Jahr, das hinter uns liegt, werden wir nur gerecht,
wenn wir wiſſen, wie ſchwer es iſt. eine zerrüttete Wirtſchaft
wie=
der in Gang zu bringen und wenn wir ſehen, welch gewaltige
Ereigniſſe ſich unter der Führung Adolf Hitlers geſtaltet haben.
Von Monat zu Monat, von Woche zu Woche gingen neue
Erleb=
niſſe innerſter Bewegung über uns alle hinweg. Erlebniſſe und
Gefühle, die manchen von uns zuweilen zweifeln ließen, ob dies
alles Wirklichkeit ſei. Erlebniſſe, die vor unſeren Augen eine neue
Welt des Denkens, Fühlens und Formens erwachen ließ. Was wir
ſahen und erlebten, ergriff uns mit Allgewalt. Die Gegenſätze im
deutſchen Volke ſchmolzen wie Eiſen zu einem Kernſtück zu einer
Gemeinſchaft des deutſchen Volkes. Die Volksgemeinſchaft führt
und drängt zur Arbeit und zum Handeln jenſeits aller
politiſchen und ſozialen Gegenſätze. Die Bereitſchaft zum Handeln
und der Kampf um die Arbeit haben das verfloſſene Jahr
be=
herrſcht und werden die Zukunft diktieren.
Die DBS. zeigt dieſe Bereitſchaft zum Handeln ſchon ſeit 1925
und die Männer, die ſie gründeten, waren ſchon damals
National=
ſozialiſten, ohne deſſen bewußt zu ſein. Schon ſeit 1925 arbeiten
wir für die Verbundenheit von Blut und Boden. Schon ſeit 1925
ſchaffen wir an dem Bau von geſunden Wohnſtätten und machen
unſere Mitglieder zu bodenſtändigen ſtaatsverbundenen Bürgern.
Wenn wir auch ſehr oft nicht verſtanden wurden und unſere
Mahnungen an die früheren Regierungen nutzlos verhallten, ſo
gingen wir unbekümmert durch Angriffe unſeren geraden Weg
und wurden Pioniere des neuen wirtſchaftlichen Denkens.
Natio=
nalſozialiſten der Tat. So konnte ſich die DBS. trotz der
Wirt=
ſchaftskriſe angeſichts des ſo tief im Deutſchen liegenden
Spartrie=
bes ſeiner Sehnſucht nach einer freien Scholle bis heute zu einer
Mitgliederzahl von 35 000 emporarbeiten.
Dank des großen Verſtändniſſes für das Bauſparweſen iſt es
unſerem Mitglied, Herrn Juſtizminiſter Kerrl, gelungen, den 100=
Millionen=Kredit für die Bauſparkaſſen durchzuholen, wovon wir
für die DBS. 5½ Millionen nahmen und 504 Mitgiedern zu
einem eigenen Heim, zu Hof und Garten verhelfen, die dadurch
freie Menſchen werden, erdverbunden und erdgebunden.
Mit dem Eigenheim, mit der eigenen Scholle wird der Menſch
ein anderer, ein beſſerer, mit einem neuen Lebensinhalt und
neuen Zielen. Inſofern nehmen wir von der DBS. in Anſpruch,
daß wir auch hier an der Erziehung eines geſunden Volks
mit=
arbeiten und daß ſich durch die Form der Genoſſenſchaft jeder
ein=
zelne den Intereſſen der übrigen Genoſſen unterordnen lernt.
Und nun, meine Herren Delegierten, legen wir Ihnen die
Bilanz vor. Laſſen Sie die Zahlen zu ſich ſprechen und Sie
wer=
den ſehen, welche gute Weiterentwicklung unſere Genoſſenſchaft im
Zeichen des Hakenkreuzes nehmen durfte. Die Bilanz wird Ihnen
ferner vor Augen halten den Dank, den Sie den anderen
Mit=
gliedern der DBS. ſchulden, denn nur die Geſamtheit der Sparer
macht es möglich, daß dieſe Leiſtungen vollbracht werden können.
Einigkeit macht ſtark. Im abgelaufenen Jahr haben wir alle
ge=
lernt, unſere eigenen Intereſſen zurückzuſtellen — zurück hinter die
Majeſtät des ganzen — nach dem Grundſatz unſeres Führers:
„Gemeinnutz geht vor Eigennutz!” Liebe zu unſerer DBS., Liebe
zu unſerem Führer Adolf Hitler, deſſen Tatkraft wir das neue
Reich verdanken und damit die Entwicklung unſerer DBS.,;
fül=
len uns mit berechtigtem Stolz, eingetreten zu ſein in die Klaſſe
der freien Menſchen auf freier deutſcher Scholle.
Direktor Lehmann
erläuterte den Geſchäftsbericht für 1933, dem wir u. a.
entnehmen: Dem deutſchen Bauſparen, das in ſeinem Urſprung
und ſeiner Zielſetzung eine Freiheitsbewegung iſt, ſtrömen neue
Kräfte des Auftriebs zu, ſeitdem Adolf Hitler als deutſcher
Kanz=
ler im Jahre 1933 an der Spitze der großen deutſchen
Freiheits=
bewegung das Schickſal unſeres Volkes geſtaltet. Im Jahre 1933,
dem Jahre deutſcher Schickſalswende, konnte faſt die Hälfte der
erwerbsloſen Volksgenoſſen an ihre Arbeitsplätze zurückgeführt
werden. Arbeit und ſicheres Einkommen ſind die Vorbedingungen
dafür, daß der Bauſpargedanke als eines der wirkſamſten Mittel
nie verſiegender Arbeitsbeſchaffung und neuer volkstümlicher
Eigen=
tumsbildung weitere geſteigerte Ausbreitung erfährt. Nachdem
die deutſchen Bauſparkaſſen in ihrem Kampf um die öffentliche
Anerkennung ihrer volkswirtſchaftlichen Leiſtung im Jahre 1953
einen erſten großen Erfolg mit Hilfe des bekannten 100=Millionen=
Wechſekredits erringen konnten wodurch nicht allein das Vertrauen
weiter Volkskreiſe zu den Bauſparkaſſen ausgebaut wurde ſondern
vor allem auch eine erſte mögliche Löſung gelang zuſätzliche
Mit=
tel zur Vergrößerung der Zuteilungsmaſſe aufzubringen und
her=
einzunehmen, haben die deutſchen Bauſparer begründete Ausſicht,
ihre künftige Wartezeit weſentlich verkürzt zu
ſehen durch Mittel, die bei der theoretiſchen Errechnung der
läng=
ſten Wartezeit nicht in Betracht gezogen wurden. Es kann mit
Genugtuung feſtgeſtellt werden, daß den Bauſparkaſſen im
allge=
meinen und der D. B. S. im beſonderen das Vertrauen und
In=
tereſſe der Oeffentlichkeit von Jahr zu Jahr in erweitertem
Aus=
maße zuwächſt Für die D B S. war auch das abgelaufene
9. Geſchäftsjahr ein weiteres Jahr erfolgreicher Arbeit
Der Mitgliederbeſtand der Bauſparkaſſe betrug am 31.
Dezem=
ber 1933 34 581 Genoſſenſchafter.
Direktor Lehmann gab dann über die Bewegung in der DBS.
des Beſtandes an Bauſparanträgen und Bauſparſummen der noch
nicht zugeteilten Bauſparer uſw. zahlenmäßig Aufklärung. Die
Anzahl der Bauſparer am Schluſſe des Geſchäftsjahres
beträgt 18 475. mit 190 604 500 RM. vertraglicher Bauſparſumme.
Die Antragsſummen der noch nicht zugeteilten Bauſparer vertei=
len ſich auf 18 435 Bauſparer mit je unter 5000 RM. bis zu 20000
RM. und 40 Bauſparer über 20 000 RM. Die
Geſamtantrags=
ſumme der zugeteilten und noch nicht zugeteilten Bauſparer
be=
trägt 243 597 000 RM. Die als Durchſchnitt ermittelte Höhe der
Antragsſumme hat ſich gegenüber den Vorjahren entſprechend der
Senkung der Baupreiſe weiterhin auf 8510 RM. im Durchſchnitt
pro Antrag am 31. 12. 1933 (gegen 9500 RM. am 31. 12 1931)
geſenkt. Bis zum Ende des Berichtsjahres waren zugeteilt
ins=
geſamt 4493 Sparanträge, mit einer Bauſparſumme von 52 992 500
Reichsmark. Im Berichtsjahr iſt die Summe der in Anſpruch
ge=
nommenen und dinglich geſicherten Darlehen, einſchließlich
Zuſchlä=
gen, geſtiegen von 47 145 976 RM. auf 52 278 597 RM. Die in
Anſpruch genommenen Darlehen ſind alle geſichert, zum Teil
be=
reits getilgt. Durch die Mehrleiſtungen der Sparer und dadurch,
daß es den Bemühungen der Verwaltung zumeiſt gelungen iſt,
ge=
kündigte Sparanträge durch neue ſparwillige Intereſſenten
fort=
führen zu laſſen, werden die theoretiſchen Wartezeiten weſentlich
abgekürzt. Die Wartezeit ſchwankt zwiſchen ½ bis 5 Jahren, ſie
beträgt im Durchſchnitt etwa 2½ Jahre. Für die Beurteilung der
Sicherheit der ausgegebenen Darlehen iſt die Höhe des vor der
Zuteilung angeſparten Eigenkapitals von Bedeutung. Die
Ent=
wicklung der Landesverbände iſt günſtig. Auch das abgelaufene
Geſchäftsjahr zeigt wieder Sparergebniſſe, die weit über dem
tarif=
lich vorgeſehenen Aufkommen liegen, wodurch eine allgemeine
Ver=
kürzung der theoretiſchen Wartezeit wirkſam geworden iſt.
Nach einem allgemeinen Spartarif der D.B.S hätte das
Aufkommen an Spareinlagen betragen müſſen für 161 Millionen
RM. Antragsſummen der noch nicht zugeteilten Bauſparer, auf
die im Berichtsjahr Einzahlungen geleiſtet wurden, 13
Millio=
nen RM. Antragsſummen der zugeteilten Bauſparer, die noch
nicht voll ausgezahlt ſind, 174 Millionen RM. Antragsſummen
jährlich 1,8 Prozent Pflichtſparleiſtung — 3 132000 RM. Der
Reinzugang an Spareinlagen betrug demgegenüber im
Berichts=
jahr 4 522 000 RM., demnach 35 Prozent mehr als die
Pflicht=
leiſtung.
fügbaren Betrag auf ihr Sparkonto einzahlen, damit der
Geſamt=
heit unſerer Sparer Vorteile durch Verkürzung der Wartezeit
ge=
boten werden können. Mit der künftigen weiteren Beſſerung der
allgemeinen Wirtſchaftslage dürfte auch mit einer noch weiteren
Verbeſſerung dieſes guten Sparergebniſſes gerechnet werden
können.
Die Zahlen der vorliegenden Bilanz, die nach den
Vorſchrif=
ten des Reichsaufſichtsamts über die Rechnungslegung der
Bau=
ſparkaſſen aufgeſtellt iſt, weiſen für Grundbeſitz 382 174,10 RM.
aus. Bei der Ausweiſung der ausgeliehenen Hypotheken
inter=
eſſiert außer der beſtehenden Reſtſchuld auch die bis zum
Bilanz=
ſtichtag geleiſtete Tilgung, die an den Bilanzzahlen bereits
ab=
geſetzt iſt. Die voll ausgezahlten 3625 Darlehen ergeben nach den
in Anſpruch genommenen Antragsſummen einſchließlich der
Zu=
ſchläge einen Geſamtbetrag von 50 451 125,73 RM. getilgt ſind
davon bis zum Ende des Berichtsjahres 15 151 91396 RM, ſo
daß eine Reſtſchuld verbleibt von 35 299 211,77 RM. Zu
Gut=
haben in laufender Rechnung iſt zu bemerken, daß in dem
aus=
gewieſenen Betrag von 126 697,32 RM. rund 90 000 RM.
For=
derungen an Bauſparer für Zeitungsgeld und Unkoſtenbeiträge
enthalten ſind. Dieſe Forderungen ſind durch Guthaben der
Bauſparer gedeckt.
Zu den Schulden in laufender Rechnung: In dem Poſten
von 257 282,60 RM. ſind enthalten Guthaben der
Landesver=
bände, Rückſtellungen für zweifelhafte Forderungen, Beitrag für
1933 an das Reichsaufſichtsamt und ſonſtige Forderungen. Die
Rückſtände an Tilgungsraten haben ſich gegen das Vorjahr um
rund 55 000 RM erhöht.
Der Perſonalbeſtand der Bauſparkaſſe betrug am Ende des
Berichtsjahres 83 Angeſtellte. Gegenüber dem Vorjahr konnten
die perſönlichen und ſachlichen Unkoſten auf Grund ſparſamſter
Betriebsführung weiterhin geſenkt werden. Die Genoſſenſchaft
unterhält keinerlei Beziehungen zu abhängigen Geſellſchaften oder
Konzerngeſellſchaften.
Die erfolgreiche Arbeik der 9.5.5.
im abgelaufenen Geſchäftsjahr wird durch nachfolgende
Zahlen=
ergebniſſe ausgewieſen: Neue Bauſparkonten wurden im
Berichts=
jahr eröffnet über eine Geſamtantragsſumme von 22 416 000 RM.
Die Aufwendungen dafür (Abſchluß und Werbekoſten) beliefen
ſich auf 117 149,05 RM. Auf je 1000 RM. Antragsſumme
berech=
net, ergibt ſich ein Betrag für Werbekoſten von nur 5,22 RM.,
ein Unkoſtenſatz, der zu den beſten Arbeitsergebniſſen aller
deut=
ſchen Bauſparkaſſen zählen dürfte. Die Bauſparkaſſe verwaltet
nach dem Stand vom 31. 12. 33 ohne die gekündigten Sparkonten
Bauſparanträge in folgender Höhe: Zugeteilte Sparkonten
An=
tragsſumme 52 992 500 RM., noch nicht zugeteilte Sparkonten
Antragsſumme 190 604 500 RM., Geſamtantragsſummen
243 597 000 RM. Die geſamten Verwaltungs=Unkoſten betrugen
im Berichtsjahr nach Abzug von 88 474,25 RM. Bauſparerſteuer
nur 579 664,74 RM., ſo daß ſich für die ungekündigten Sparkonten
ein Unkoſtenſatz von 2,38 RM. für je 1000 RM. Antragsſumme
ergibt. Auch dieſe Leiſtung gehört zu den beſten Ergebniſſen,
die von deutſchen Bauſparkaſſen erzielt werden konnten, wenn
dabei in Betracht gezogen wird, daß nach einer Statiſtik des
Reichsaufſichtsamts ſich der Unkoſtenſatz aller deutſchen
Bauſpar=
kaſſen für das Jahr 1932 im Durchſchnitt auf 6,90 RM. per 1000
RM. Antragsſumme belief.
Die Entwicklung der D.B.S. macht auch im neuen
Geſchäfts=
jahr weitere gute Fortſchritte. In den erſten drei Monaten des
Jahres 1934 wurden bei der Kaſſe 651 neue Bauſparkonten
er=
öffnet; der Eingang an Spar= und Tilgungsbeträgen beläuft ſich
im gleichen Zeitraum auf 2 284 000 RM.
Am 24. 3. 1934 konnte zur wirkungsvollen Unterſtützung der
Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen eine weitere Zuteilung von 232
Darlehen mit einer Antragsſumme von rund 2 400 000 RM.
vor=
genommen werden.
Beeinträchtigt und gehemmt wird die Entwicklung der
deut=
ſchen Bauſparkaſſen noch immer durch die noch nicht beſeitigte
Bauſparerſteuer.
Allen treuen Bauſparern im Reich, im Saargebiet und im
Freiſtaat Danzig und allen Mitarbeitern an dem Aufbauwerk,
die dazu beigetragen haben, die Erfolge der Bauſparkaſſe im
abgelaufenen Geſchäftsjahr zu ſichern, ſagt der Vorſtand
herz=
lichen Dank. Helfen wir weiter mit, durch Sparen und Bauen
aufzurichten die große deutſche Volksgemeinſchaft! Heil Hitler!
Der ſtellv. Vorſitzende des AR., Rinkhorſt, ſtellte dann
die ordnungsgemäße Einberufung der GV. feſt, beſtimmte die
Zähler und erledigte die geſchäftsordnungsmäßigen
Angelegen=
heiten. Durch Verleſen der Namen der Delegierten durch den
Schriftführer. Dipl.=Volkswirt Schröder wurde feſtgeſtellt,
daß bis auf einen alle 57 Deegierten der Landesverbände
ver=
treten waren.
Direktor Griebel
erſtattete dann den Bilanzbericht. Die Bilanz weiſt auf
der Aktivſeite u. a. Vermögenswerte für Grundbeſitz 382 174
RM., für Hypotheken 25 299 211,77 RM., Guthaben bei Banken
2 779 316,51 RM. auf. Auf der Paſſivſeite ſind unter
Verbind=
lichkeiten u a. Sparguthaben der nicht zugeteilten Bauſparer
mit 30705 911 RM. ausgewieſen. Die Bilanz weiſt auf der
Aktiv= und Paſſivſeite ein Saldo von 40 057 709,97 RM. aus.
Aus der Gewinn= und Verluſtrechnung, die mit
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E
[ ← ][ ][ → ] 693 038,19 RM. bilanziert, ergibt ſich nach Vornahme
aus=
reichender Abſchreibungen und angemeſſener Rückſtellungen ein
Gewinn von 24 889, 20 RM., der auf Vorſchlag der
Ver=
waltung dem Reſervefonds zugeführt werden ſoll.
Staatskommiſſar Dr. Bechmann ſprach die Hoffnung aus,
daß die D.B.S. auch in Heſſen die Anerkennung finde die ihr
gebührt. Die Ehre der D.B.S. und des R. A. dürfe nicht
ange=
griffen werden. Am Schluſſe ſeiner Ausführungen betonte er,
daß ſich Staatsminiſter Jung nach entgegengenommener
Informa=
tion günſtig geäußert habe und der GV. guten Verlauf wünſche.
Dr. W. Apelt als öffentlich beſtellter Wirtſchaftsprüfer
unterſtreicht nochmals das günſtige Zahlungsbild der Bilanz und
betont die Liquidität der Genoſſenſchaft. Im einzelnen erläuterte
er beſonders weſentliche Poſitionen. Dem Prüfungsbericht des
Herrn Dr. Apelt folgte der Bericht des Aufſichtsrates durch den
A.=R.=Vorſitzenden Heß. Beanſtandungen haben ſich nicht ergeben.
Beſonderen Dank ſprach er dem Wirtſchaftsprüfer und allen
Hel=
fern aus. Da die Prüfungsergebniſſe keine Anſtände ergeben
haben, wurde Entlaſtung beantragt und nach kurzer Ausſprache
die Genehmigung der Bilanz ſowie die beantragte Entlaſtung des
Vorſtandes und des A.=R. einſtimmig erteilt. Im Namen des A.=
R. und Vorſtandes dankte Vorſitzender Heß für das Vertrauen,
auch im kommenden Jahre werde zum Wohle der DBS. von
Vor=
ſtand und A.=R. weitergearbeitet. Der Reingewinn wird, wie
vorgeſchlagen, dem Reſervefonds zugeſchrieben.
Miniſterialdirektor Wittich ſprach noch kurz über das
Ver=
hältnis der DBS. zu dem heſſiſchen Staat. Herr Staatsminiſter
Jung unterſtütze die Beſtrebungen der DBS. und erkenne ſie an.
Auch der Herr Reichsſtatthalter unterſtütze dieſe Beſtrebungen.
Der heſſiſchen Regierung gebühre für dieſe Einſtellung der Dand
der DBS.
Anläßlich der 9. ordentlichen Hauptverſammlung der
Bau=
ſparkaſſe Deutſche Bau= und Siedlungsgemeinſchaft (D.B.S.) e. G.
m. b. H. in Darmſtadt wurde einſtimmig beſchloſſen, als
Treue=
gelöbnis zum nationalſozialiſtiſchen Staat folgende Telegramme
abzuſenden:
An Herrn Gauleiter und Reichsſtatthalter Sprenger, Darmſtadt.
Die 9. Generalverſammlung der DBS. als Vertreterin von
26 000 ſparwilligen deutſchen Volksgenoſſen, die ſich
rück=
haltlos zum nationalſozialiſtiſchen Staat bekannt haben und
zur unbedingten Mitarbeit bereit erklären, entbietet dem Herrn
Reichsſtatthalter mit dem Gelöbnis treuer Gefolgſchaft
ehrer=
bietigſte Grüße.
An Herrn Staatsminiſter Jung. Darmſtadt.
Die Generalverſammlung der DBS., die ſich in voller
Ein=
mütigkeit hinter Vorſtand und Aufſichtsrat geſtellt hat, ſpricht
der heſſiſchen Regierung für die zugeſagte Unterſtützung ihrer
Aufbauarbeit ehrerbietigſten Dank und das Gelöbnis treuer
Gefolgſchaft aus.
An Herrn Juſtizminiſter Kerrl, Berlin.
Die auf der 9, ordentlichen Hauptverſammlung der
Bauſpar=
kaſſe Deutſche Bau= und Siedelungsgemeinſchaft in Darmſtadt
zuſammengetretenen Abgeordneten von 26000 deutſchen
Bauſparerfamilien, die einmütig und in vollem Vertrauen
hin=
ter Vorſtand und Aufſichtsrat ſtehen, ſagen Ihnen, ſehr
verehr=
ter Herr Miniſter, herzlichen Dank dafür, daß Sie die Belange
aller deutſchen Bauſparer in ſo warmherziger volksverbundener
Weiſe gefördert haben. Sie geloben auch weiterhin treue
Ge=
folgſchaft und Mitarbeit am deutſchen Aufbauwerk.
Dem Vorſtand und A.=R. wurden die geſamten vorliegenden
Anträge als Material überwieſen, damit ſie als Unterlagen für
die Verhandlungen zwiſchen dem Reichsaufſichtsamt und Vorſtand
dienen. Der dahingehende Vorſchlag wurde einſtimmig
ange=
nommen.
Es wurde dann die
Wahl des Aufſichtsrates
vorgenommen. Satzungsgemäß ſcheiden aus die A.=R.=Mitglieder
Heß Kraus Landwehr und Wittich. Auf Vorſchlag wurden die
A.=R.=Mitglieder Heß, Wittich, Landwehr einſtimmig
wieder=
gewählt; für das A.=R.=Mitglied Kraus, der ſein Amt freiwillig
niedergelegt hat, wurde einſtimmig Herr Heberlein=Nürnberg
gewählt.
Als älteſter Delegierter ſprach Profeſſor Görke dem
Vor=
ſtand und Aufſichtsrat höchſte Anerkennung für ihre vorbildliche
Arbeit aus. — Mit einem „Sieg Heil” der DBS., dem deutſchen
Vaterland und unſerem Führer Adolf Hitler wurde die G.=V.
ge=
ſchloſſen.
— Hohes Alter. Heute feiert Frau Katharina Friedrich
Wwe., Landwehrſtr. 60, bei voller Geſundheit ihren 83.
Geburts=
tag.
— Sitzung des Stadtrats am Donnerstag, dem 7. Juni 1934,
17 Uhr, im Rathaus. Tagesordnung der öffentlichen Sitzung:
1. Straßenbennung. 2. Bebauungsplanentwurf für das
Stadt=
erweiterungsgebiet öſtlich und ſüdlich des Friedhofs an der
Nie=
der=Ramſtädter Straße. 3. Zuſammenſetzung des Kuratoriums
der höheren Mädchenſchulen. 4. Zuſammenſetzung des
Schulvor=
ſtandes der Berufsſchulen.
* Pfarrerwechſel an der Liebfrauenkirche. Der langjährige
Pfarrer und Erbauer der katholiſchen Liebfrauenkirche (in der
Klappacherſtraße) Joſeph Daus, iſt in den Ruheſtand getreten.
Er verſah ſein Pfarramt ſeit dem 1. September 1922.
Kirchen=
vorſtand und Pfarrgemeinde Liebfrauen ließen ihm zum Abſchied
eine Dankadreſſe zugehen. Pfarrer Daus hat ſeinen Ruheſitz in
Eberſtadt genommen, wo er von 1907 bis 1922 wirkte und die
dortige Joſephskirche erbaute. Während ſeiner Eberſtädter
Amts=
zeit wurde auch die Pfungſtädter katholiſche Kirche gebaut. Als
ſein Nachfolger wurde Caritas=Aſſiſtent Philipp Waldhelm=
Worms zum Pfarrer von Liebfrauen ernannt.
Ehemalige Unteroffizierſchüler. Alle ehemaligen Angehörigen
der früheren Unteroffizierſchulen und =Vorſchulen werden gebeten,
ihre Anſchrift an untenſtehende Adreſſe einzureichen. Ferner wird
bekanntgegeben, daß die Unteroffizierſchule Ettlingen i. Bad.
im Jahre 1935 eine Wiederſehensfeier aller Ehemaligen
plant zu der, wegen der umfangreichen Vorbereitung, ſchon jetzt
die Anſchriften erbeten werden.
Deutſche Bühne. Unſere Vorſtellungen in dieſer Woche:
Sonn=
tag, den 3. Juni, im Großen Haus Miete K. 18. Vorſtellung: „Das
Rheingold”, Oper von Richard Wagner. Mittwoch, den 6. Juni,
im Großen Haus, Miete O und L= und M=Sondermiete: „
Ara=
bella”, lyriſche Komödie von Richard Strauß. Kartenausgabe für
Miete 0, I= und M=Sondermiete nur Mittwoch, den 6. Juni.
vor=
mittags von 9—13 Uhr und nachmittags von 16 bis 19.30 Uhr.
Eröffnung des Uebungslagers Rimdidim. bei Meßbach i. O.
Nachdem vor etwa 14 Tagen die erſte Erholungsſtätte für Kinder,
und zwar für Mädchen, durch das Amt für Volkswohlfahrt
Darm=
ſtadt in der früheren Walderholungsſtätte bei Roßdorf eröffnet
worden iſt, wird am kommenden Montag, den 4. Juni, für
Knaben in dem früheren Naturfreundehaus bei Meßbach das
Uebungslager Rimdidim durch das Amt für Volkswohlfahrt
er=
richtet. Vorerſt werden dort etwa 60 Knaben, im Alter von 7 bis
13 Jahren, auf die Dauer von acht Wochen Erholung finden. Die
Kinder werden, begleitet vom Muſikzug der Standarte 115. am
Montag vormittag 8. 30 Uhr, ab Wilhelminenſtraße 34,
Darmſtadt verlaſſen und durch folgende Straßen marſchieren:
Wil=
helminenſtraße, Karlsſtraße, Beſſunger Straße, Jahnſtraße bis zum
alten Flugplatz. Von dort aus wird alsdann der Weg zum neuen
Heim in Kraftomnibuſſen fortgeſetzt.
Bunker Abend im Saalbau.
Der Bunte Abend, den der Reichsverband Deutſcher
Rund=
funkteilnehmer, Kreisgruppe Darmſtadt, geſtern abend im Städt.
Saalbau veranſtaltete, iſt zu einem vollen Erfolg geworden. Weit
über 1500 Beſucher brachten zu der Veranſtaltung den Humor
und die Laune mit, die zum Gelingen eines ſolchen Abends
un=
bedingt nötig iſt. Der erſte Teil des Programms, der auch vom
Reichsſender Frankfurt übertragen wurde, brachte in bunter
Folge Darbietungen von Künſtlern des Landestheaters
Darm=
ſtadt. Geſangsvorträge und Muſikſtücke wechſelten mit
humori=
ſtiſchen Intermezzos, in denen auch unſer heimatlicher Dialekt zur
Geltung kam. Die Namen der Mitwirkenden ſicherten von
vorn=
herein den Erfolg. Regina Harre=Fuchs Erna Monti, Lotte
Rei=
ning, Dr. Hch. Allmeroth, Hans Baumeiſter, Joh. Drath, Eduard
Göbel. Theo Hermann, Kurt Jurich, Ludwig Linkmann, das
Kraduf=Quintett und die Kavelle der 115. SA.=Standarte unter
Leitung von MZ.=Führer Willy Schlupp gaben beſte Proben
ihres Könnens, und das beifallsfreudige Publikum zollte ihnen
gleichermaßen verdienten Applaus. Eppeke war ein launiger
Anſager, der die bunte Reihe des Gebotenen zu einem
geſchloſſe=
nen Ganzen vereinte.
Der zweite Teil des Abends ließ die Anweſenden darüber
urteilen, wer Darmſtadts beſter Rundfunkſprecher iſt Manche
Lachſalve lohnte die Mühen der des Sprechens am Mikrophon
Ungewohnten. Den Reſt des Abends füllten Tanz und
Geſellig=
keit; auch ein Volksempfänger kam zur Verloſung. Der
Reichs=
verband Deutſcher Rundfunkteilnehmer hat einen wirklich guten
und hoffentlich auch nachhaltigen Erfolg zu verbuchen.
Vortrag:
Donnerstag, den 7. Juni, abends 8 Uhr, Elisabethenstr. 25½
(st6269
Karten kostenlos!
Direktion der städtischen Betrlebe.
Aus den Darmſtädker Lichtſpieltheafern.
Helia.
„Frühlingsſtimmen.” Ein Film, in dem die
Hand=
lung — eine harmloſe Liebesgeſchichte von vier jungen
Men=
ſchen — eigentlich ziemlich nebenſächlich iſt, während das
Muſi=
kaliſche ganz im Vordergrund ſteht. Und zwar iſt es Adele
Kern von der Wiener Staatsoper, um derentwillen dieſer Film
wohl hauptſächlich gedreht wurde. Es iſt ihr denn auch reichlich
Gelegenheit gegeben, in perlenden Koloraturen ihre herrliche
Stimme zu entfalten und damit den Erfolg dieſes Films zu
ſichern. Die einſchmeichelnden Melodien, die nach Motiven von
Johann Strauß von Oskar Straus geſchaffen worden ſind, tun
das Ihre dazu, um die Zuhörer in die Stimmung des Wiener
Frühlings zu verſetzen. Dazu kommen ſchöne Bilder von einer
Donaufahrt und der ſtets wirkungsvolle Humor Szöke
Sza=
kalls.
Wenn In Frankfurk . . . dann
Rebstock, Braubachstraße 19
Gaſtſpiel Urſula Grabley.
Es iſt eigentlich erſtaunlich, daß ſo eine appetitliche kleine
Perſon wie Urſula Grabley, die man als ſolche von vielen
Filmen her kennt, nicht ein größeres Publikum anzuziehen
ver=
mochte. Dabei iſt der Dreiakter „Friſche Briſe”, den ſie mit
ihrem gut zuſammengeſetzten Enſemble friſch und frohgelaunt
zum Beſten gab, eine Angelegenheit, die einen Abend nett und
angenehm ausfüllt. Man macht dem Publikum keine
Kopf=
ſchmerzen, hält es aber in Spannung, weil es ſchwer erraten
kann, wie ſich zuletzt die Herzen zueinander finden. Denn
trotz=
dem der Theaterzettel zwei männliche und zwei weibliche
Dar=
ſteller aufführt, geht die Rechnung nicht ohne weiteres auf. Aber
man verläßt das Theater mit dem angenehmen Gefühl, daß die
Leutchen zuſammengekommen ſind, denen man es gewunſcht hat,
und der Darſteller des jungen Seebären Hein (Will
Kauf=
mann) iſt ein ſo netter Junge, daß man es bedauern würde,
wenn das Mädchen ihm zum Schluß — wie es manchmal faſt
den Anſchein hat — durch die Lappen ging. Zwar iſt Urſula
Grabley nicht eigentlich der Typ des Fiſchermädchens, wie er im
Buch ſteht, aber ſie iſt hübſch, beweglich. charmant, jung — was
will man mehr? Außerdem verſteht ſie es wirklich, das
ver=
träumte Sehnen des Mädchens pſychologiſch fein
herauszuarbei=
ten, und auch die beiden anderen Darſteller (Robert Eckert
und Berta Spaner) trugen ihr Teil dazu bei, ein in ſich
geſchloſſenes Geſamtbild zu geben. Das Publikum erkannte das
freudig an und ſpendete herzlichen Beifall.
— Mithilfe für die Arbeitsbeſchaffung. Das Begreifen der
grundlegenden Wichtigkeit der Arbeitsbeſchaffung vertieft ſich
immer mehr und mehr in den Seelen unſerer Volksgenoſſen. Das
ehrliche ſozialiſtiſche Denken hat ſich zum Wollen gewandelt, und
dieſes Wollen ſetzt ſich Tag für Tag zur Tat um. Jedem iſt
natürlich nicht die Möglichkeit gegeben, eine große Tat auf dem
Gebiete der Arbeitsbeſchaffung zu vollbringen. Aber jeder hat
die Gelegenheit, durch ſeine perſönliche Mithilfe das begonnene
Werk erfolgreich zu beenden. Die 3. große Arbeitsbeſchaffungs=
Lotterie ſoll auch in dieſem Jahre wieder Millionen für die
Ar=
beitsbeſchaffung zur Verfügung ſtellen. Sie will nicht nur jedem
Deutſchen einen Fingerzeig geben, wie jeder als Mithelfer am
Staatsaufbau helfen kann, ſondern ſie hat, um allen gerecht zu
werden, ihren Gewinnplan vollſtändig umgeſtaltet. Sie hat in
ſozialſter Weiſe den allzuhohen Hauptgewinn in eine große
An=
zahl mittlerer, recht beträchtlicher Gewinne aufgeteilt. Darum
beeile ſich jeder, das neue braune Los zu kaufen. Nicht
jeder kann die große Tat leiſten, aber jeder ſoll ſagen können:
„Ich habe auch mitgeholfen!"
Aerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötzlicher Erkrankung
ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der Hausarzt zu
rufen. Wenn dieſer nicht erreichbar iſt, dann ſind am Sonntag,
den 3. Juni 1934, folgende Aerzte zu deſſen Vertretung bereit:
Frau Dr. med. Dörr=Aſal, Heinrichſtraße 62, Telephon 3448;
Dr. med. Kautzſch, Riedeſelſtraße 37, Telephon 880; Dr. med.
Nahm, Heidelbergerſtraße 83. Telephon 4646.
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in den Apoiheken Darmſtadts
in der Woche vom 3. bis 9. Juni: die Merckſche Apotheke,
Rheinſtr. 9, und die Beſſunger Apotheke, Wittmannſtr. 1.
Der Heſſiſche Soldakenkag.
Feſtzug.
Die Aufſtellung zum Feſtzug des großen Heſſiſchen Soldatkua”
tages erfolgt am 10. Juni, in der Mittagsſtunde, auf dem Mers”ß=
Platz — Meßplatz — und den angrenzenden Straßen. Die
Spo=
befindet ſich an der Landgraf=Georgs=Straße
Der Feſtzug bewegt ſich pünktlich um 13 Uhr durch folger
Straßen: Stiftsſtraße, Dieburger Straße, Heinheimer Strar=
Lautenſchlägerſtraße Hochſchulſtraße, Manfred=von=Richthofen=Plll=
Paradeplatz, Rheinſtraße (rechtsſeitig), Adolf=Hitler=Platz, Rher,=
ſtraße (rechtsſeitig) Marktplatz, Ludwigsſtraße, Eliſabethenſtreu”
Peter=Gemeinder=Straße, Rheinſtraße (linksſeitig) Neckarſtra
Heidelberger Straße. Neue=Niederſtraße, Donnersbergring, Alue
ſtraße, Heidelberger Straße (linksſeitig), Neckarſtraße, Rheinſtr:0
(linksſeitig), „Peter=Gemeinder=Straße, Bismarckſtraße, Steubchy
platz, Rheinallee, Feſtplatz.
Am Sonntag, den 10. Juni, wird der Straßenbabö
betrieb, Betrieb nach den Vororten, wie folgt verlängett
Nach Arheilgen; halbſtündlich bis 1.16 Uhr, nach
Ebe=
ſtadt: halbſtündlich bis 1.55 Uhr, nach Griesheim; ho
ſtündlich bis 1.10 Uhr, nach Ober=Ramſtadt, ab Böll),
falltor: halbſtündlich bis 1.12 Uhr.
Am Samstag, den 9. Juni, und Montag, den 11. Juuf
iſt nach Schluß der Veranſtaltungen Fahrgelegenheit ab Feſthou
nach allen Richtungen, einſchließlich der Vororte, vorgeſehen.
Für die Feſtteilnehmer aus den Vororten Eberſtadt, Grü
heim, Arheilgen, Traiſa, Nieder=Ramſtadt, Ober=Ramſtadt werdt
für die drei Tage von Samstag bis Montag verbillig
Dauerkarten zum Preiſe von 0.80 RM. ausgegeben.
ſind gegen Vorzeigen der Feſtkarten bzw. Beikarten vom Heſſiſchch
Soldatentag in den Kartenausgabeſtellen der Heag in den Noch zan
orten und in der Geſchäftsſtelle des Heſſiſchen Soldatentages
Hauptbahnhof Darmſtadt, in der Zeit von 8 bis 19 Uhr, onN=
Samstag, und in der Zeit von 8 bis 13 Uhr am Sonntag erhäß zrw
lich. In den Vororten Eberſtadt, Griesheim und Arheilgen 14,
findet ſich die Kartenausgabeſtelle im Bahnhofsgebäude der Hem !
Die Kartenausgabeſtellen in den übrigen Vororten ſind: Ob6= Axnd
Ramſtadt, Hauptſtraße (Schmitt), Nieder=Ramſtadt. Am Lohbeſaſy”, ehrte in einer.
(Steuernagel); Traiſa, Darmſtädter Straße (Brehm) Die va= „Huten
Kamerad=
in den
billigten Dauerkarten gelten nur in Verbindung mit der Fei=0i0h
bzw. Beikarte zum Heſſiſchen Soldatentag, und iſt dieſe ſtets glei=we mm St
zeitig dem Schaffner vorzuzeigen. Die verbilligten Karten geltuſtM
jeweils von dem betreffenden Vorort bis Darmſtadt, und zwar wig heder 9
Eberſtadt bis Neckarſtraße nur für die Linie 8, von Arheilgan Verbewoche hal
des
bis Neckarſtraße nur für die Linie 8. von Griesheim bis Feſthau=0
nur für die Linie 9, von Ober=Ramſtadt. Nieder=Ramſtadt. Tra urü=urnen, Männ
n Einb
bis Schloß.
n Kreisam
Ausſtellung und Sommerfeſt der Gedol.
die Ab
Einen vollen Erfolg hatte die Gedok mit ihrem diesjährn =)iche Beam
gen Sommerfeſt, das geſtern in den Räumen des
Heylsho=
ſtattfand — Da gab es zunächſt die Schau kunſtgewerblicher A0 — Michelſtadt, 2
beiten, die im Gartenſaal ausgeſtellt ſind. Aus der Fülle dü cbes Michelſte
geſchmackvollen und formſchönen Arbeiten, die alle in ihrer A. Füſnung der deu
dem gewählten Material ausgezeichnet gerecht wurden, könn.) He ſtädter Fliegern
nur einige wenige herausgegriffen werden. Da waren
ſüchen Morgenſtun
einige Filetarbeiten von L. Jochheim, die nach alten Zeiu) würdigen Ratl
nungen, u. a. einer ſaſſanidiſchen Vorlage, oder auch nach eich, ninglich für den
nem Entwurf, wie die Decke mit den alten Bauernregeln, geaßd „ude
ſich di
beitet ſind. Eine in den Farben beſonders fein abgeſtimm
Batikdecke fiel unter den Arbeiten von M. Seibert auf. Seu
luſtig die Stoffapplikationsarbeiten von E. v. Wedekind mn
humorvollen Tierdarſtellungen an einem Kaffeewärmer und eing
Kinderſtubendecke. M. Deutſch hat unter ihren graphiſche) germeiſter 9
Arbeiten fein durchgearbeitete Bauernköpfe, A. Reichmany eutung der deut
eine Holzſchnittfolge von Kreuzwegſtationen.
etiſſtutzung durck
Nach der Beſichtigung der Ausſtellung, die in ihrer Geſamau urug ſtatt, die K
heit reges Intereſſe fand, traf man ſich beim Kaſperle=Theatk duens Horſt=Weſ
wieder, wo ſich unterdeſſen auch eine kleine Geſellſchaft eingefür) se zerhorſtes Michelſ
den hatte. Die Verbindung mit den Kindern war dem Kaſpet.u nd0 über. Warum
(Frau v. Drigalſky) ſchon nach den erſten Worten gelungen, ang die Menge
das kleine Publikum ging begeiſtert mit und war mit Leib M9 sfmuppenleiter der
Seele dabei! — Danach gabs dann eine gemütliche Teepauſes Dr deutſche
Flie=
die den Uebergang bildete zu dem letzten Teil des Feſtes, des
uni den Führ
mit muſikaliſchen Darbietungen begonnen wurde. Soli und
Frauenchöre wechſelten ab mit Streichquartettmuſik und einern Erbach, 2.
Duo von Blockflöte und Geige. — Große Ueberraſchungen gablt Eh lung des
dann bei der Verloſung und — nicht zu vergeſſen; es wurde mn / Akilitär= un
Begeiſterung und Ausdauer getanzt, und das Stimmungsbari) k ußerordentlie
iner Reihe für
meter zeigte Schönwetter.
— Guter Erfolg der Luftfahrt=Werbewoche in Darmſtadel
Dank des regen Intereſſes der Darmſtädter Bevölkerung hat de
Luftfahrt=Werbewoche einen guten Erfolg gezeitigt.
Sämtlick=
zugeteilten Abzeichen ſind verkauft. Die Nachfrage nach del
mnen. Der erſt
zunächſt ein
iesarbeiten
ieen große
der 10. Ju
ſt iicher An
Spitzenroſetten mit Flugzeug iſt auch jetzt noch ſo groß, daß ſiü m Samst=
ldunge
die ſofort nach Eingang der angeforderten Abzeichen eingetauſchl mind Stopy
werden. Der Termin und die Umtauſchſtelle werden zur gegebo, ſüheige erſ
die Flieger=Ortsgruppe entſchloſſen hat, Gutſcheine auszugebeis /elegten
nen Zeit durch die Tageszeitungen bekannt gegeben. Die Fliege:n 2elaſtung ſ
atreter, Kan
Ortsgruppe Darmſtadt bittet, die von den Sammlern angebote eus, das Amt
nen Gutſcheine vertrauensvoll annehmen zu wollen.
Wnei Beweis ſein
Der Haſſia. g
Ein Sheidende
Meer Zeit für de
Vereins= und lokale Veranſtallungen.
Aint 3u
isühre
(Ohne Verantwörtung der Schriftleitung.)
dann ſeh
Vereinigung ehemal 116er, Darmſtadt. Mold /Aüher di
tag, den 4. Juni, abends 8 Uhr: Mitgliederverſammlumn Wndlen Geden
bei Kamerad „Chriſt”, Grafenſtraße, betr. Kriegerfeſt. Erſcheinen He,
ämpfer,
Pflicht.
Deutſchl
Hiſtoriſcher Verein. Montag, den 4. Juni, wird ift en. Treug
Realgymnaſium ein von Herrn Schulrat Lorentz aufgenoma 2m
mener Film über den Kreis Lauterbach gezeigt. Dc Iſt
ſoll einmal den Teilnehmern an der Pfingſtfahrt nach Oberheſſe? ! ct
noch einmal die Schönheit des Landes in Erinnerung bringen, d09
ſie in dreitägigem Ausflug durchſtreifen durften. Anderſeits ſo0
len die, die verhindert waren, mit nach Oberheſſen zu fahren G0 7.
legenheit haben, doch etwas von dem prächtigen, ſo wenig bekannn
ten Ländchen kennen zu lernen. Der Film zeigt nicht nur d0)
Land, ſondern auch ſeine Bewohner, zum Teil in Berufen, die i5h M
Abſterben ſind. Gleichzeitig wird ſchon heute hingewieſen auf 9eT R
eintägigen Ausflug nach Alzey, der am 17. ſtattfinden ſolg.
Um frühzeitige Anmeldung im Staatsarchiv wird gebeten.
Verein ehemaliger Angehöriger des Groß. 7 Man
Artilleriekorps. Bei Regenwetter fahren wir mit Zuc.
1.45 Uhr ab Oſtbahnhof nach Gundernhauſen. In dieſem Fall in
Sonntagskarten löſen. Der Ausflug findet bei jeder Witterung n
ſtatt.
Tageskalender.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Beſſunger Lichtſpiele: „In Sachen Timpe‟.
HANSA-LLOTD u. GOLIATH-WERKE — VERKAUFSSTELLE HESSEN: G. WACKER, DARMSTADT 1617
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[ ← ][ ][ → ]ag, 3. Juni 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 151 — Seite 7.
Aus Heſſen.
Sberſtadt, 31. Mai. Als Ehrenfeldſchützen wurden
riefaſcher, Heinrich Fiſcher, Heinrich Kölſch, Fritz
—nn, Georg Hofmann, Georg Hill, Heinrich Neu=
EVilhelm Harniſchfeger und Jakob Hofmann
be=
ſtellns eidlich verpflichtet. Sie haben bei Ausübung ihres
Awaldre gleichen Befugniſſe wie die Feldſchützen. —
Blumen=
uchſſä=Wettbewerb. Der Verſchönerungs= und
Verkehrs=
zb=abſichtigt, zur Förderung des B
gutzts ſenſter= und Vorgartenſchmuck entſprechende Preiſe zur
Verzirg zu bringen. Die Bewertung des Blumenſchmucks er=
2 folgy mnauffälliger Weiſe.
Sberſtadt, 2. Juni. Obſtabſatz. Nachdem Eberſtadt dem
Obſchrr gebiet Seeheim zugeteilt iſt. beſchickt die
landwirtſchaft=
lichgt zuugs= und Abſatzgenoſſenſchaft Eberſtadt mit Wirkung von
morg Sonntag ab den Obſtgroßmarkt Seeheim. Die hieſige
Sam=
mellcht wurde bei Adam Eckhardt in der Sackgaſſe errichtet.
„öhes Alter. Heute, Samstag, konnte Witwe Johannette
Schzſufner, geb. Ganß, ihren 86. Geburtstag, begehen.
G Ober=Ramſtadt. 2. Juni. Oeffentliche Impfung.
Dien)sährige öffentliche Impfung der Erſt= und Wieder=
Impf=
linget auf Dienstag, den 5. Juni, feſtgeſetzt. Nachſchautermin
findeglire Woche ſpäter, am 12. Juni, ſtatt. — Frecher
Died=
ſtaldlEinem hieſigen Gärtner wurde in der letzten Nacht aus
eine miißerhalb des Ortes gelegenen Garten eine große Menge
Bluume (Nelken) geſtohlen und ihm dadurch empfindlicher
Scha=
den-rze üigt.
inne ag an die ruhmreichen Taten unſerer Marine im Weltkriege.
Nack) 5) olung des Marinevereins von Darmſtadt durch die DAD.=
Kantzel eröffnete der Führer des Vereins, Herr Bender, mit
Damkworten an die Erſchienenen die Feier und gab als
Teil=
nehune der Skagerrakſchlacht ein Bild von den Verdienſten unſerer
2ieburg, 2. Juni. Skagerrak=Feier. Der
Marine=
vereriveranſtaltet im „Mainzer Hof” eine Gedenkfeier zur Er=
der Auolinenkranz halfen den Abend verſchönern. Herr
Schu=
marn ehrte in einer Anſprache die Gefallenen, worauf das Lied
vo hrten Kameraden” erklang. Ein Vortrag mit Lichtbildern
ſchlaßß ich an, in dem Herr Bender mit treffenden Worten die
Kännp am Skagerrak ſchilderte. Der Badenweiler Marſch und das
Horm”iſſel=Lied bildeten den Schluß der Gedenkfeier — Wer=
M
beyach e der DT. Im Verlauf der im ganzen Reich
veranſtal=
inie
tetem Ferbewoche hatte der Turnverein Dieburg Veranſtaltungen
ries
Turnhalle des Gymnaſiums getroffen. Mädchenturnen,
lieder=
mit ihren 8
Schützlatrrnen, Männer= und Altersturnen boten an verſchiedenen
Abe un einen Einblick in die Leiſtungen der Deutſchen
Turner=
ſchaft de n Abſchluß bildet am Sonntag ein „Deutſcher Abend” im
„Millie— Hof”, — Kreisausſchußſitzung. Nächſten
Diens=
tag uſidet im Kreisamtsgebäude eine öffentliche Sitzung ſtatt, in
der pür die Ablehnung der „Umlagen zur Verſicherungsanſtalt für
gemmeidliche Beamte” durch die Gemeinde Altheim Beſchluß gefaßt
en des hei wirm
kunſtgen
C AMichelſtadt, 2. Juni. Veranſtaltung des
Flieger=
uS N Chorſts Michelſtadt zur Luftfahrtwerbewoche.
De due .Die ſEöfnung der deutſchen Luftfahrtwerbewoche wurde von den
aes Mickſetädter Fliegern ſehr wirkungsvoll aufgezogen. Schon in
. Da mar
den ſthen Morgenſtunden wurde auf dem alten Marktplatze vor
dem erwürdigen Rathauſe ein ſinnvolles Plakat aufgebaut, das
„eindhäiglich für den deutſchen Luftſport wirbt. Um das Plakat
„grunyn en ſich die Hakenkreuzfahnen und HJ.=Fahnen. Der
mitt=
lerexſant war zunächſt leer und wurde hieran am Abend unter
regem Beteiligung der Bevölkerung, der HJ., SS., SA. und
MSA ſuwie der Flieger in Form einer würdigen Kundgebung
die iſenerfahne gehißt. Nach Aufmarſch der Formationen ſprach
Bürnmeiſter Dr. Leber, der ſelbſt Kriegsflieger war, von der
BedAuu=g der deutſchen Fliegerei und der Notwendigkeit ihrer
gemütlit
wur
Untamnzung durch das deutſche Volk. Hierauf fand die Flaggen=
hiſſultsz fratt, die Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr ſpielte
hier=
zu 11ß Sorſt=Weſſel=Lied. Anſchließend ergriff der Führer des
beſelſchaft Fliejgchurſtes Michelſtadt, Gewerbelehrer Lehr, das Wort. Er
in war den ſſprachihzer: Warum deutſcher Luftſport? Nach dieſen
Ausführun=
ſten Worten ggen uſig die Menge das Deutſchlandlied. Dann ſprach noch der
und war mi Orts upenleiter der NSDAP., Rektor Fiſcher, warme Worte
Im ſeutſche Fliegerſache. Ein kräftiges und freudiges „Sieg=
Teil des // Heill u den Führer ſchloß die Kundgebung.
Erbach, 2. Juni. Außerordentliche
Hauptver=
tetmuſt 2 ſanählung des Militär= und Veteranenvereins.
Ueberroſgee Der liſitär= und Veteranenverein hatte ſeine Mitglieder zu
geſſen, 8 eine ußerordentlichen Hauptverſammlung zuſammenberufen, um
Stim
zu ennr Reihe für ihn ſehr wichtigen Gegenwartsfragen Stellung
zu nehen. Der erſte Vereinsführer, Kamerad Nodnagel,
er=
ſtattwet zuinächſt eingehenden Bericht über den Stand der
Vorbe=
woche iI P reitmnserbeiten zu dem Haſſia=Jubiläum und dem damit
ver=
buneen, großen Soldatentreffen am Samstag, den 9., und
Sonn=
tag,1dn 10. Juni, in Darmſtadt, an dem ſich der hieſige Verein
in ſ ſlſcher Anzahl beteiligt. Eine Fahnenabordnung fährt
be=
reitc m Samstag nachmittag; der Haupttrupp folgt dann mit
dem engelegten Sonderzug am Sonntag morgen. Etwaige noch
us neuul inrneldungen zu dieſer Veranſtaltung ſind umgehend bei
Kanuerd Stoppelbein vorzubringen. Kamerad Nodnagel,
e Mt
der ſtherige erſte Vereinsführer, legte hierauf wegen ſtarker
Ar=
weiden A beitFler laſtung ſein Amt nieder und ernannte ſeinen ſeitherigen
N* Sterhrtreter, Kameraden Stoppelbein, zum neuen Führer des
Verkli; das Amt als Stellvertreter des Bezirkes Erbach behält
er bgeim Beweis ſeiner engen Verbundenheit mit den
Beſtrebun=
genndr Haſſia. Kamerad Stoppelbein dankte dem von ſeinem
Poſue Scheidenden mit herzlichen Worten für die Arbeit, die er
in ſ herer Zeit für den Verein leiſtete und ernannte ihn unter
Feucher Zuſtimmung der Verſammlungsteilnehmer zum zweiten
Verzelzführer. Der Erledigung der Frage des Führerwechſels
folglt dann ſehr lehrreiche Ausführungen des Kameraden
Nod=
nagnsliber die Aufgaben der SA.=Reſerve 2. Mit einer ſehr
ein=
druukollen Gedenkfeier für Skagerrak, Schlageter und all die
wacken, Kämpfer, die im Krieg und in der Nachkriegszeit ihr
Leblenfür Deutſchlands Beſtand und Wiederaufbau einſetzten,
einennTreugelöbnis für das deutſche Vaterland und ſeine Führer
undd dn gemeinſamen Geſange des Horſt=Weſſel=Liedes wurde die
Versſtmlung abgeſchloſſen. Alte Soldaten= und Vaterlandslieder
und r. Austauſch von Erinnerungen aus der Soldaten= und
Kriggſeit hielten die Teilnehmer noch längere Zeit zuſammen.
Airlenbach i. O., 2. Juni. Erfolgreiche
Viehzüch=
ter der hieſige Rotvieh=Zuchtverein beſchickte die
Zuchtviehaus=
ſtelleun der erſten großen Reichsnährſtandsſchau in Erfurt mit
vien ucttieren. Sämtliche Tiere wurden preisgekrönt, und zwar
1019/exart: Im Einzelwettbewerb zwei erſte, einen zweiten und
zweli ritte Preiſe. Im Leiſtungswettbewerb einen 1a= und einen
Pbhis. Im Sammelleiſtungswettbewerb einen 1. Preis. In der
Züctſammlung einen 2. Preis. Solche Erfolge ſind gewiß ein
Anlyn für die Berufsgenoſſen.
E. Waldmichelbach, 2. Juni. Aus den Vereinen. Der
Tuxwerein Jahnbund hielt geſtern abend am Hindenburgplatz vor
den riegerdenkmal eine ſchlichte und eindrucksvolle Werbeveran=
Rltg ab, verbunden mit einer Schlageterfeier, zu der ſich die
Deuyerung ſehr zahlreich eingefunden hatte. In zwei Anſprachen
Du:m Schlageters gedacht und auf die Bedeutung der Deutſchen
Tu mſchaft im neuen Staate hingewieſen, Lied= und Turndarbie=
Uüm” ergänzten die Feier, die nach nationalſozialiſtiſcher Art
ge=
ſchllon wurde. — Der Verkehrsverein hielt bei Gaſtwirt Schwinn
Kirz Gemeralverſammlung ab. Der 1. Vorſitzende,
Ortsgruppen=
leitslEkrauß, trat infolge Arbeitsüberlaſtung von ſeinem Amte
uur0 En ſeine Stelle trat Bürgermeiſter Röth. Die
Kaſſenver=
hac Me ſind befriedigend und die Prüfung ergab muſtergültige
Kgölgührung. Um einen größeren Teil der Schuld abtragen zu
LLnai, wurde von größeren Arbeiten für dieſes Jahr abgeſehen.
Ind aer regſamen Ausſprache wurden verſchiedene verkehrswer=
Den DM aßnahmen beſprochen, die in den kommenden Jahren
aus=
gebl öt wwerden ſollen.
NRg0
Matteret
Tatäna
Urteil im Dieburger Einbruchsprozeß.
Hohe Zuchkhausſtrafen für die Diebe.
Aw Am Freitagund Samstag verhandelte die Große
Strafkammer gegen acht Angeklagte, die ſämtlich irgendwie
mit dem Einbruch in Dieburg zu tun hatten. Vorne ſaß der
28jährige Rudolf Neubauer: ein übergroßer, ſchwarzhaariger,
gut ausſehender Mann, mit gemächlichen Bewegungen und
lang=
ſamer Sprechweiſe. Neubauer iſt als Deutſcher im Haag in
Hol=
land geboren. Nach dem Kriege kam er nach Deutſchland. Er
ging zunächſt ehrlich und anſtändig ſeinem Berufe nach, doch ſchon
in der Inflation bekam er ſeine erſte Strafe von acht Monaten
Gefängnis, denen bald weitere Strafen folgten. Seine letzte Strafe
erhielt er im vorigen Jahr mit drei Monaten Zuchthaus. Der
zweite Hauptangeklagte iſt der 57jährige Peter Meurer Meurer
ſtammt aus dem Weſterwald. Er erzählt große Geſchichten aus
ſeiner Vergangenheit. Im Jahre 1899 ſei er nach Südweſtafrika
gegangen zur Schutztruppe, ſei dann 1902 als Unteroffizier wegen
Malaria zurückgekommen und habe noch im ſelben Jahre
gehei=
ratet. 1914 ſei er dann gleich in den Krieg uſw. . . . Der
Staats=
anwalt hatte gerade noch rechtzeitig am Mittwoch den
Stammrol=
lenauszug aus Spandau bekommen, und da ſtellte ſich heraus, daß
alles von Anfang bis Ende Schwindel iſt. Weder war Meurer in
Afrika, noch hat er irgendeine Dienſtauszeichnung erhalten. Auch
Unteroffizier wurde er erſt gegen Ende des Krieges, den er ſeiner
Geſundheit halber größtenteils in der Garniſon mitmachte.
Meurer hat nach dem Krieg weder an einem geruhigen Leben noch
an ſeiner Frau mehr Gefallen gefunden, und er begann ein
un=
ruhiges Wanderleben. Eine Zeitlang hatte er ein Geſchäft in
Koblenz, dann in Frankfurt, auch mal in Bayern, ſchließlich kam
er 1927 oder 1928 nach Dieburg, wo er wieder ein Geſchäft
er=
öffnete, das aber auch nicht mehr ſehr gut ging. Schon im Herbſt
1932 ſehen wir Meurer im Darmſtädter Gerichtsſaal, wo er ſich
wegen Heiratsſchwindels zu verantworten hat. In unglaublicher
Weiſe hatte er da Mädchen, die ihm ihr Vertrauen geſchenkt
hat=
ten, ausgenützt, und um ihr bißchen Erſpartes gebracht. Ein Jahr
und fünf Monate mußte er deswegen ins Gefängnis wandern, und
da lernte er Rudolf Neubauer kennen. Nach der Strafverbüßung
ging Meurer erſt eine Zeitlang nach Dieburg zurück, um ſeine
Ge=
ſchäfte dort abzuwickeln. In dieſer Zeit arbeitete er auch faſt
täg=
lich für den beſtohlenen Metzger Steinmetz, mit dem er in guten
Zeiten oft zuſammen gejagt hatte. Meurer bezeigte auch wieder
ungeheures Intereſſe für alle Heiratsannoncen. Und ſiehe da,
bald hatte er ein älteres Mädchen in Walldorf ergattert, deſſen
Mutter eine kleine Rente hatte, und dem er, trotzdem er nach wie
vor verheiratet war, die Heirat verſprach. Er ließ ſich
wochen=
lang häuslich in Walldorf nieder ließ ſich von dem Mädchen
auf=
füttern, wie er freudevoll einem Bekannten erzählte. Von Oktober
ab ging er dann nach Frankfurt zu einer neuen Braut. Meurer
war es auch, der den Diebſtahl ausheckte. Schon viel früher hatte
er mal erzählt, bei Steinmetz könne er immer Geld bekommen, und
im Oktober hatte er ſchon mal zwei Kommuniſten, mit denen er
in Geſchäftsverbindung ſtand, zu dem Einbruch bewegen wollen.
Er war auch der Einzige, der ganz genau die Oertlichkeit kannte,
und der das Geld ſchon im Sekretär des Metzgers geſehen hatte.
Im November traf er zufällig in Frankfurt mit Neubauer
zuſam=
men, und das war der Richtige für ihn, der dann auch gleich die
Sache in die Hand nahm. Schon Anfang Dezember kam
Neu=
bauer nach Dieburg, um ſich die Sache einmal zu betrachten. Am
17. Dezember glaubte er, nach mehrmaligem Beſuch in Dieburg,
die Gegend ſo zu kennen, daß er die Sache wagen konnte. Meurer
hatte ihm eine genaue Lagezeichnung der Zimmer uſw. gemacht,
und an dieſem Abend ſtand er plötzlich vor dem Mädchen auf dem
Flur im Hauſe Steinmetz. Er hatte gehofft, unerkannt und
un=
geſehen in das Zimmer zu gelangen, und da er ſich doch ſcheute,
irgendwie tätlich vorzugehen, trat er an dieſem Tag ſofort wieder
den Rückweg an.
Noch ein= oder zweimal kam er vergeblich hin, bis am 30.
De=
zember, als er diesmal mit ſeinem Mädchen kam, der Laden und
das Fenſter zu dem bewußten Zimmer aufſtand, ſo daß er —
für ſeine Länge ein Kinderſpiel — in das Zimmer einſtieg, mit
einem mitgebrachten Meißel den Sekretär öffnete und mit dem
Gelde ſofort wieder abzog. Dem Mädchen, das ihn nach Dieburg
begleitet hatte, übergab er ſofort als Weihnachtsgabe 25 RM. Als
er dann Abends nach Hauſe kam, übergab er ſeinen Wirtsleuten,
dem Ehepaar Dietz, bei dem er in der Pfarrgaſſe möbliert wohnte,
das ganze Geld, 6000 RM. etwa ſeien es geweſen, die die Frau
in ihrem Bett aufbewahrte. Wenn er dann Geld brauchte, holte
er ſich von hier. Meurer habe er zwei oder drei Tage darnach
heimlich 1500 RM. zugeſteckt. Am 30. Dezember wurde der
Dieb=
ſtahl ausgeführt.
Schon am 7. Januar war es der guten Arbeit der
Darm=
ſtädter Kriminalbeamten gelungen, alle Beteiligten dingfeſt zu
machen. Neubauer gab alles zu. Allerdings verſuchte er zunächſt,
ſeine Wirtsleute in Schutz zu nehmen, doch als er hörte, daß die
Frau unberechtigterweiſe ſeinen Teppich und ſeine Wanduhr
zu=
rückbehielt, rückte er mit allem heraus: Daß die Eheleute genau
Beſcheid gewußt hätten, ja daß die Frau ihn in jeder Beziehung
unterſtützt habe. Die Eheleute beſtreiten das natürlich energiſch.
Er habe immer nur von einer Erbſchaft geredet, und das hätten
ſie auch geglaubt. Aber die Ausſagen der Frau ſind ſo unſicher
und ſo widerſprechend, daß man ihr keinen Glauben ſchenken kann.
Meurer iſt außerdem noch wegen Betrugs in zwei Fällen
ange=
klagt, im Falle der beiden Mädchen, von denen er ſich hatte
aushalten laſſen. Drei Bräute, drei ältliche Mädchen,
nebenein=
ander auf der Zeugenbank. In tiefem Einverſtändnis tauſchen
ſie ihre gleichen Erfahrungen aus. Meurer, der anfangs den
Mund unglaublich vollnahm, der in der Unterſuchungshaft einen
Kaſſiber nach dem anderen geſchrieben hatte, an Gefangene, an
ſeine Tochter, an die letzte Braut — die er ſchnell noch zu erpreſſen
ſuchte, indem er drohte, ſie ſchlecht zu machen, wenn ſie ihm nicht
hülfe — und der noch in der Pauſe einen neuen Kaſſiber, den er
irgendiemand während der Verhandlung in die Hand zu drücken
beabſichtigte, zu verſchlucken verſuchte — beſagter Meurer wird
ganz klein, ſein Mund iſt ſtumm, und mit geſenktem Kopf ſitzt er
auch am Samstag da. Anſcheinend hat er alles aufgegeben.
Neu=
bauer iſt von Anfang an von einer großzügigen Gelaſſenheit. Er
nimmt alle anderen Angeklagten, außer dem Wirtsehepaar, das ja
ſeinen beſonderen Zorn hervorgerufen hatte, bis zuletzt in Schutz.
Am Samstag mittag verkündet der Vorſitzende,
Landgerichts=
direktor Weiß, folgendes Urteil;
Meurer erhält wegen Anſtiftung und Beihilfe
zumſchweren Diebſtahl, wegen Hehlerei, wegen
Be=
trugs in zwei Fällen und wegen verſuchter
Er=
preſſung eine Geſamtſtrafe von 10 Jahren
Zucht=
haus, einer Geldſtrafe von zweimal 1000 RM., dazu 10 Jahre
Ehrverluſt, und das Gericht erkennt außerdem gegen ihn als
gefährlichen Gewohnheitsverbrecher auf
Siche=
rungsverwahrung.
Neubauer erhält wegen ſchweren Diebſtahls im
Rückfall drei Jahre Zuchthaus, fünf Jahre Ehrverluſt,
und auch gegen ihn ordnet das Gericht
Sicherungsverwah=
rung an.
Frau Anna Dietz, die Wirtsfrau, erhält wegen
Bei=
hilfe, wegen Hehlerei und wegen ſchwerer
Begünſti=
gung eine Gefängnisſtrafe von einem Jahr und
drei Monaten, und ihr Mann eine ſolche von einem
Jahr.
Der Angeklagte Kaſper Müller, der ebenfalls ſchwer
vor=
beſtraft iſt, und der bei dem erſten Verſuch am 9. Dezember dabei
war, der auch von Neubauer nachher 25 RM. bekam, erhält wegen
verſuchten, ſchweren Diebſtahls im Rückfall und
wegen Hehlerei eine Geſamtſtrafe von einem Jahr und
zwei Monaten Gefängnis.
Ein anderer Angeklagter, der Zukünftige der
ge=
ſchiedenen Ehefrau des Neubauer, der für Neubauer Geld und
inen Anzug holen wollte, als dieſer ſchon geſucht wurde, erhält
wegen Begünſtigung drei Monate Gefängnis. mit
einer Bewährungsfriſt bis Ende 1938.
Das Mädchen, das mit Neubauer in Dieburg war, und das
auch 25 RM. von dem geſtohlenen Geld bekommen hatte, erhält
wegen Hehlerei an Stelle von zwei Wochen Gefängnis eine
Geldſtrafe von 100 RM. und ein Letzter, der ebenfalls
Geld erhalten hatte, wird freigeſprochen, da ihm nicht
nach=
zuweiſen iſt, daß er von dem Diebſtahl etwas wußte.
Mik dem Fallſchirm aus dem Segelflugzeug geſprungen
J. Griesheim, 2. Juni. Ein Segelflieger, der geſtern um die
Mittagszeit in 2500 Meter Höhe ſeine Schleifen zog, kam mit
ſei=
nem Apparat ins Trudeln und drohte abzuſtürzen.
Geiſtesgegen=
wärtig ſprang der Segelflieger mit dem Fallſchirm aus dem
Ap=
parat und landete auf dem Dachgiebel des Hauſes von Valentin
Aßmus 3. in der Groß=Gerauerſtraße. Durch den ſtarken Aufſchlag
gingen dabei einige Dachziegel in Trümmer. Der Flieger kam wie
durch ein Wunder mit Hautabſchürfungen davon. Kameraden, die
mit dem Auto ſofort zur Stelle waren, bargen die Hülle, die auf
dem Dache hing, und brachten den Flieger in ärztliche
Behand=
lung. Das Flugzeug ſelbſt ging am ſüdlichen Ortsrand am
Aus=
gang der Karlsſtraße nieder, ohne ſchwere Beſchädigungen zu
neh=
men. Bei dem Niedergehen gingen der Höhenſchreiber ſowie der
Sitz des Flugzeuges verloren. Die Finder dieſer Gegenſtände
wer=
den gebeten, dieſe, ohne daran etwas zu machen, auf der
Bürger=
meiſterei abzugeben.
Es. Fürth i. Odw., 31. Mai. Am Sonntag fand in
Hammel=
bach der 2. Bezirkstag des Bezirks Waldmichelbach=Fürth der
Kriegerkameradſchaft „Haſſia” ſtatt. Verbunden damit war
die Weihe von 17 Kyffhäuſerbundesfahnen. Aus dieſem Anlaß
trug Hammelbach reichen Flaggenſchmuck. Um 1.30 Uhr ſammelten
ſich der Reiterſturm, die SA., ſowie die auswärtigen Vereine und
die Ortsvereine zum Durchmarſch durch die Ortsſtraßen. Am
Kriegerſtein ſtand der Feſtzug ſtill, während die Muſik das Lied
vom „Guten Kameraden” intonierte. Dann marſchierte man zu
dem herrlich gelegenen Sportplatz. Nach dem Badenweiler Marſch
und einem Lied des Geſangvereins Hammelbach ergriff der
Be=
zirksführer Becker= Birkenau das Wort zur Begrüßung. Die
Weiherede hielt Oberleutn. Krömmelbein=Darmſtadt. Nach
der Enthüllung der Fahnen und dem Präſentiermarſch dankte
Bürgermeiſter Steinmann allen, die mitgeholen hatten, das
Feſt zu verſchönern. Seine Worte klangen aus in einem „Sieg=
Heil” auf Volk und Führer. Nach dem Deutſchland= und Horſt=
Weſſellied war die eindrucksvolle Feier beendet. Unter den
zahl=
reich anweſenden Gäſten befand ſich auch Herr Staatsminiſter
Jung.
Dp. Zwingenberg, 1. Juni. Wie alljährlich am Sonntag nach
Pfingſten gaben ſich auch dies Jahr die in der Deutſchen
Landsmannſchaft zuſammengeſchloſſenen ſtudentiſchen
Kor=
porationen am Ort der Gründung der Deutſchen Landsmannſchaft,
in Zwingenberg, ein Stelldichein. Leider fanden ſich diesmal die
Gäſte erſt am Nachmittag ein, ſo daß das bunte Treiben nur von
kurzer Dauer war.
Dp. Zwingenberg, 2. Juni. Die Arbeiten zur Errichtung einer
Fahrbahn auf den Malchen ſind beendet und damit iſt der Wunſch
vieler Autoſportler, den höchſten Berg an der Bergſtraße mit dem
Kraftfahrzeug zu erreichen, in Erfüllung gegangen. Die Straße
beginnt im Hochſtädter Tal, führt in überſichtlichen Windungen
öſtlich des Auerbacher Schloſſes vorbei, über den Herrnweg—
Hall=
wachsplatz, führt öſtlich um den Malchen herum und endet am
Malchenturm.
Bb. Auerbach, 2. Juni. Aus Anlaß einer Werbewoche des
Deutſchen Turnvereins „Gut Heil” Auerbach durchzog ein
ſtatt=
licher Fackelzug die Straßen des Ortes. Der Vereinsführer Pg.
Lehrer Wall begrüßte im Turnſaal der Schule die Erſchienenen,
unter denen ſich Bürgermeiſter Schweickert und der
Ortsgruppen=
leiter Pg. Dr. Leip befanden. Es ſchloß ſich eine beſondere Feier
zum Gedächtnis an Schlageter an, bei der Pg. Wall die
Gedächt=
nisrede hielt.
Großfeuer in Bad Wimpfen am Berg.
Zwei Scheunen, ein Schuppen und der Dachſtuhl eines Stalles
ausgebrannt.
e. Am 31. Mai, 11.45 Uhr vormittags entſtand in dem
An=
weſen des Landwirts Emil Beck in der Zeppelinſtraße in Bad
Wimpfen am Berg ein Brand, bei dem zwei Scheunen, ein
Schup=
pen und der Dachſtuhl eines Stalles in Flammen aufging. In den
niedergebrannten Gebäuden befanden ſich Stroh, Heu, Holz und
landwirtſchaftliches Mobiliar. Die eine Scheune hiervon gehörte
dem Metzgermeiſter Heinrich Maiſenhälder, und der Schuppen dem
Maurermeiſter Karl Bergmann. Das Feuer wurde zuerſt von
Kin=
dern bemerkt, die ſofort Feueralarm ſchlugen. Aber die Flammen
hatten bereits mit raſender Geſchwindigkeit um ſich gegriffen und
ſich über die beiden Scheunen und Schuppen ausgebreitet. Infolge
des großen Waſſermangels konnte die alsbald am Brandplatz
er=
ſchienene Feuerwehr den Brand nicht lokaliſieren, und es beſtand
die Gefahr, daß das Feuer auf die benachbarten Wohngebäude
übergriff. Dieſer Gefahrzuſtand wurde auch von der anweſenden
Bevölkerung bemerkt, ſie griff ſofort zu und half mit. Es halfen
ſämtliche Anweſenden, ſoweit ſie hierzu in der Lage waren, an der
Bekämpfung des Brandes mit. Nur durch das Zuſammenwirken
der Einwohnerſchaft mit der Feuerwehr und insbeſondere durch die
Wirkung der Motorſpritze der Saline Ludwigshalle iſt es möglich
geweſen, daß die benachbarten Wohnhäuſer vor dem Uebergreifen des
Feuers geſchützt werden konnten. Gegen 1,30 Uhr nachmittags war
die Hauptgefahr beſeitigt und man begann mit dem Einreißen des
Gebälks, um etwaige Brandherde zu ermitteln bzw. zu beſeitigen,
Das Herausholen des Viehs aus dem brennenden Stallgebäude
war durch die ungeheure Hitze und durch das Herunterbrechen des
Dachgebälks ſehr erſchwert und mit Lebensgefahr verbunden.
Bb. Bensheim, 2. Juni. Auch hier fand eine große
Kund=
gebung gegen Miesmacher und Nörgler ſtatt, die unter Teilnahme
von mehr als 3000 Einwohnern auf dem Marktplatz mit einer
Anſprache des Gaupropagandaleiters Müller=Scheld ihren
Ab=
ſchluß fand und wobei auch in der eineinhalbſtündigen Rede der
Notwendigkeit des Steriliſationsgeſetzes zur Heranbildung eines
geſunden Nachwuchſes beſondere Erwähnung getan wurde. Mitz
dem machtvollen Geſang des Deutſchland= und des Horſt=Weſſel=
Liedes ſchloß die eindrucksvolle Kundgebung. — Eröffnung
des Bensheimer Obſt= und Gemüſegroßmarktes.
Der hieſige durch die Obſt= und Gemüſeverwertungsgenoſſenſchaft
errichtete Obſt= und Gemüſegroßmarkt wurde vom Vorſitzer der
Genoſſenſchaft, Studienrat Dr. Schumann, mit einer kurzen
An=
ſprache an die zahlreich erſchienenen Erzeuger und Händler
eröff=
net. Die Anfuhr der Erzeugniſſe iſt in ſtetem Steigen begriffen
und iſt der Verkauf äußerſt rege. Es wird dabei nur an Händler
abgeſetzt. Zurzeit beherrſchen Kirſchen und Erdbeeren den Markt,
die Qualitäten ſind dabei ganz hervorragend. —
Luftfahrt=
woche. Aus Anlaß der Luftfahrtwoche hat die hieſige
Segel=
fliegergruppe zwei ihrer neueſten Maſchinentyps ausgeſtellt, die
in der Anlage das Intereſſe aller Vorübergehenden erwecken und
große Fortſchritte im Bau der Segelflugmaſchinen erkennen
laſ=
ſen. — Die Reben blühen. An der ganzen Bergſtraße hat
die Rebenblüte eingeſetzt und läßt die für dieſe Blütezeit günſtige
Witterung bis jetzt das Beſte erhoffen.
— Hirſchhorn, 2. Juni. Waſſerſtand des Neckars am
1. Juni: 1.45 Meter, am 2. Juni: 1,48 Meter. (Morg. 5.30 Uhr.)
— Gernsheim, 2. Juni. Waſſerſtand des Rheins am
1. Juni: —0.89 Meter. am 2. Juni: —0,92 Meter. (Morg. 5,30 Uhr.)
Deutschlands Edelwasser
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Brhältlich in allen guten einschlägigen Geschäften.
Niederlage:
Martin Jahn, Pallaswiesenstraße 30, Ruf 305
für die Woche vom 3. bis 9. Juni 1934.
(Mitgeteilt vom Deutſchen Automobil=Club, Gau 15 „Weſtmark”,
Bezirk Starkenburg und Rheinheſſen.)
Fernverkehrsſtraßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
Keine Sperren gemeldet.
Hauptſtraßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
Groß=Gerau—Gernsheim (zwiſchen Biebesheim und Gernsheim)
Km. 19,0—19,8 vom 2. 5. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Bruchmühle.
Wegſcheide—Waldmichelbach (zwiſchen Wahlen und Affolterbach)
vom 7. 5. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Fürth—
Rim=
bach oder Beerfelden.
Sonſtige Straßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
Mörfelden-Langen vom 16. 10 1933 bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Gräfenhauſen—Wixhauſen oder Neu=Iſenburg.
Darmſtadt—Gräfenhauſen vom 13. 11. 1933 bis auf weiteres
ge=
ſperrt. Umleitung: Arheilgen—Wixhauſen oder Weiterſtadt—
Schneppenhauſen.
Pfungſtadt — Eſchollbrücken und Pfungſtadt — Griesheim bis zur
Kreuzung mit der Straße Darmſtadt—Eſchollbrücken vom 11. 1.
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Eſchollbrücken—Hahn.
Darmſtadt—Eſchollbrücken vom 28. 11. 33 bis auf weiteres
ge=
ſperrt. Umleitung: Eberſtadt—Pfungſtadt
Wallerſtädten—Geinsheim, Km. 18,42—23,156. vom 19. 3. bis
auf weiteres geſperrt. Umleitung: Groß=Gerau—Wolfskehlen—
Leeheim.
Dieburg—Groß=Zimmern vom 26. 3. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Groß=Zimmern — Kleinertsbrücke—Dieburg.
Sprendlingen—Dreieichenhain vom 7. 5. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Langen — Philippseich oder Neuhof—Götzenhain.
Mühlheim a. M.—Lämmerſpiel-Hauſen vom 9. 5. bis auf
weite=
res geſperrt. Umleitung: Offenbach-Bieber oder Groß=
Stein=
heim—Tannenmühle.
Langſtadt—Kleeſtadt vom 4. bis 16. 6. geſperrt. Umleitung:
Har=
pertshauſen—Altheim—Richen.
100 Jahre Kurverwaltung Bad Kreuznach
Kreuznach im Zeichen des 100djährigen Jubiläums. — Reichsatbeifsminiſter Heldte bei der Jubeſeigl
Bb. Bensheim, 2. Juni. Am Tage Fronleichnam veranſtalteten
die hieſigen Gruppen der beiden großen deutſchen
Kraftfahrorgani=
ſationen des NSKK. und des DDAC. gemäß alter Tradition die
alljährlich um dieſe Zeit durchgeführte große
Schwerkriegsbeſchä=
digtenfahrt, an der 30 Fahrzeuge teilnahmen. Bei Beſichtigung
der Stauſtufe Gutenbach hatte der geniale Erbauer der Anlagen,
Regierungsbaurat Ruf, ein Bensheimer, die Führung
übernom=
men. Im Gaſthaus „Zum Anker” in Zwingenberg wurde die große
Kaffeepauſe eingelegt und bei der Stauſtufe Gutenberg in der
dor=
tigen Kantine Raſt gehalten. Beigeordneter Stoll, der bekannte
Bensheimer Heimatdichter, erheiterte die zahlreichen Teilnehmer
durch ſeine eigenartigen mundartlichen Dichtungen.
t. Gernsheim, 2. Juni. Generalverſammlung des
Verkehrsvereins Gernsheim. Im Intereſſe der Sache
des Vereins wäre ein beſſerer Beſuch zu wünſchen geweſen. Aus
dem Jahresbericht konnte man eine rege Tätigkeit feſtſtellen.
Ver=
ſchiedene Eingaben zwecks Verſchönerung des Stadtbildes wurden
gemacht, u. a. den Winkelbach zu ſäubern. Auch den vor dem Kriege
ſo gut bekannten Peter=Schöffer=Markt will man wieder neu
auf=
leben laſſen. Eine dringende Eingabe in Verbindung mit der
In=
duſtrie ſoll zur Erhaltung des Amtsgerichtes an den maßgebenden
Stellen gemacht werden. Auch an der Verſchönerung des
Stadt=
bildes hat der Verkehrsverein großes Intereſſe. Sehr zu begrüßen
iſt, daß ſich der Verein für die Ermäßigung des Brückengeldes ſtark
einſetzt.
Ex. Bürſtadt, 29. Mai. Taubenſport. Die Kreisgruppe
Bürſtadt beteiligte ſich am Sonntag an dem großen Preisflug ab
Eisleben (306 Kilometer) mit zirka 500 Tieren. Aufgelaſſen um
6.20 Uhr vormittags, erreichten die erſten Tauben trotz kaltem
und ſcharfem Seitenwind bereits um 12.15 Uhr wieder den
Hei=
matſchlag, was einer Durchſchnittsgeſchwindigkeit von zirka 1000
Metern pro Minute entſpricht. — Das große Preis= und
Werbeſchießen des hieſigen Schützenvereins, welches erſt am
Sonntag ſeinen Ausgang nahm, hatte beidemale guten Zuſpruch.
Auch wurden wiederum hervorragende Leiſtungen und
Ringzah=
len geſchoſſen. — Schach. Nachdem die Schachfreunde 1931
Bür=
ſtadt die Meiſterſchaft in der Kreisklaſſe errungen hatten, traten
ſie am Sonntag zum zweiten Aufſtiegsſpiel in Oppau an, das hoch
mit 7:1 verloren ging, nachdem auch das erſte Aufſtiegsſpiel in
gleicher Höhe verloren ging, wird an dem Verbleiben in der 2.
Klaſſe nichts mehr zu ändern ſein — Die
Eiſenbahnbeam=
ten der Bezirksdirektion Mainz hielten am Samstagabend in der
Wirtſchaft Ofenloch (am Bahnhof) eine Verſammlung ab, in der
der Ortszellenleiter der NSBO. und der DAF., Pg. Schmitt aus
Lorſch, zunächſt eingehend Bericht über die künftigen Lohn= und
Gehaltsfragen gab und anſchließend beſchloſſen wurde, eine Kaſſe
aufzuſtellen, damit auch die Arbeitskameraden bei Urlaubsreiſen
(Kraft durch Freude) finanziell unterſtützt werden könnten.
Sämt=
liche Anweſende erklärten ſich einverſtanden.
— Stockſtadt, 1. Juni. Am vergangenen Sonntag veranſtaltete
der hieſige evangel. Frauenverein unter Führung des
Ortspfarrers ſeinen diesjährigen Sommerausflug. Um auch
den minderbemittelten Mitgliedern die Beteiligung ohne
erheb=
liche Koſten möglich zu machen, war das Ziel nicht allzu weit
ge=
wählt. In zwei Sonderautos führte die Fahrt am Nachmittag
zunächſt nach Jugenheim a. d. B. Nach einem Abſtecher auf den
prachtvoll gelegenen Heiligenberg mit ſeinem romantiſchen
Schlöß=
chen, dem goldenen Kreuz und der Kirchenruine begab man ſich
auf bequemen Fußwegen nach Alsbach, um das
Müttererholungs=
heim der deutſchen evangel. Frauenhilfe im Hirſchpark einmal
näher kennen zu lernen. Haben doch viele Frauen und Mütter
auf dieſer ſtillen Inſel des Lebens Erholung und Ruhe finden
dürfen. Eine kurze Wanderung auf das benachbarte Alsbacher
Schloß mit ſeiner herrlichen Fernſicht brachte noch mancherlei
Ab=
wechſlung und Erheiterung, ſo daß man die Heimfahrt in dem
frohen Bewußtſein antreten konnte, einen ſchönen Maientag voll
Sonnenſchein und Freude erlebt zu haben. — Die Mitglieder des
evangel. Frauenvereins ſind zu dem am nächſten Sonntag
nach=
mittag vom hieſigen Obſt= und Gartenbauverein veranſtalteten
Lichtbildervortrag über gärungsloſe Früchteverwertung
eingeladen, und iſt eine rege Beteiligung im Intereſſe aller
Haus=
frauen und Mütter dringend erwünſcht.
Von unſerem M. St.=Redaktionsmitglied.
Bad Kreuznach, das wundervoll an der Nahe gelegene
Radium=Bad, feiert heute und morgen das 100jährige Beſtehen
des Bades und der Kurverwaltung. Zahlreiche und hohe Gäſte
ſind in den Mauern Kreuznachs eingetroffen. Die Stadt hat
ein feſtliches Kleid angelegt wie ſeit langem nicht. Die
Jubel=
feier begann nachmittags um 4 Uhr mit einer Eröffnungsfeier
im großen Kurſaal. Der akademiſche Akt umrahmt von
muſi=
kaliſchen Darbietungen. Der Badenweiler Marſch begrüßte den
als Vertreter der Reichsregierung erſchienenen
Reichsarbeits=
miniſter Seldte, mit dem auch Regierungspräſident Turner=
Koblenz, Landrat Rademacher und kommiſſariſcher
Bürger=
meiſter Dr. Hueſter=Kreuznach erſchienen.
Dr. Hueſter hielt im Namen der Stadt und der
Kur=
verwaltung die Begrüßungsanſprache, in der er ſeiner
be=
ſonderen Freude darüber Ausdruck gab, daß der Reichspräſident
und der Herr Reichskanzler den Herrn Reichsarbeitsminiſter als
Vertreter geſandt hatten, der die Heilkraft des Bades Kreuznach
aus eigener Erfahrung kenne. Er zeichnete ſodann ein Bild
der Stadt Kreuznach und des Bades, deſſen wechſelvolles
Ge=
ſchick ſtets bergauf und bergab führte, das jetzt aber im Dritten
Reich einer hoffentlich guten Zukunft entgegengehe, nachdem
die furchtbare Not der Beſatzungsleiden vorüber iſt.
Reichsarbeitsminiſter Seldte überbrachte als Vorläufer
ſeiner großen Anſprache am Abend die herzlichſten Grüße des
Reichspräſidenten und des Reichskanzlers, die ihn mit ihrer
Vertretung beauftragt haben, und die der Stadt und der
Kur=
verwaltung für die Zukunft alles Gute wünſchen laſſen.
Be. Büttelborn, 31. Mai. Gemeinderatsſitzung. Bei
der auf dem Rathaus ſtattgefundenen Gemeinderatsſitzung wurde
folgendes beſchloſſen: Punkt 1: Verkauf einer Motorpumpe. Der
Rat beſchloß, die Pumpe auszuſchreiben und zu verkaufen. 2. Die
Beſetzung der Gemeinderechnerſtelle: „Als Gemeinderechner wird
der Ortsgruppenleiter der NSDAP., Pg. Peter Raiß 2., ernannt.
Zum Schluß wurden noch einige Geſuche heraten.
Be. Groß=Gerau, 2. Juni. Gaupreſſeamtsleiter Pg.
Woweries gegen Miesmacher und Kritikaſter. Im
Rahmen des Propagandafeldzuges gegen Miesmacher und
Kriti=
kaſter ſprach vorgeſtern abend der Gaupreſſeamtsleiter Pg.
Wo=
weries in einer ſehr gut beſuchten Kundgebung in der
Turn=
halle zu Groß=Gerau. Nach einigen flotten Muſikſtücken der
Ar=
beitsfrontkapelle Groß=Gerau und dem Einmarſch zweier SA.=
Stürme eröffnete der Ortsgruppenleiter Schadt die Kundgebung
und gab bekannt, daß der vorgeſehene Redner.
Gaupropaganda=
wart Müller=Scheld, erkrankt ſei und an deſſen Stelle der
Gau=
preſſeamtsleiter Pg. Woweries ſprechen würde. In ſeiner Rede
ging der Redner ſofort auf den Propagandafeldzug gegen die
Miesmacher und Kritikaſter ein und führte hierzu aus: Es müßte
eigentlich nicht die Aufgabe der Partei ſein, gegen dieſe Nörgler
vorzugehen, ſondern eines jeden Volksgenoſſen, dieſen Herrſchaften
das Nörgeln abzugewöhnen. Denn in den verfloſſenen 15 Monaten
ſei ſoviel geſchehen, daß eigentlich eine Nörgelei nicht angebracht
ſei. Eine rechte Kritik würde man niemanden verwehren, wer aber
glaubt, nur die Schattenſeiten beurteilen zu müſſen, der täuſcht ſich.
Pg. Woweries ging dann näher ein, warum man den Kampf gegen
Nörgler und Miesmacher aufgenommen habe. Nicht deswegen, ſo
führte er aus, weil kleine Geiſter, denen Nörgelei eine Krankheit
iſt kritiſieren, ſondern weil Menſchen, die früher einmal
unge=
krönte Könige waren, heute daran ſind, in alle die Kritiker ein
Syſtem zu bringen und ſie organiſieren. Dieſe Herrſchaften
rer=
folgen immer das eine Ziel, nämlich das, die ungeheuren
Leiſtun=
gen, die der Führer und ſeine Mitarbeiter vollbracht haben,
herab=
zuſetzen und verkleinern. Der Führer hat die Jahrtauſende alte
Anſicht überwunden, daß nur über einen Krieg ein Aufſtieg zu
er=
reichen ſei. Der Staatskarren, der in 15 Jahren in den Sumpf
ge=
fahren wurde, iſt in 15 Monaten ſchon wieder zur Hälfte
heraus=
geholt. Aus dieſem Grunde verbitten ſich die Nationalſozialiſten,
daß andere, daß kleine Geiſter über ihre Arbeit herfallen und ſie
zu kritiſieren verſuchen. Der Kampf, der von uns geführt wurde,
iſt ein Kampf, der ausgetragen wurde auf deutſchem Boden. Wir
dürfen den Glauben an den Führer nie verlieren, denn anders
und beſſer als heute, ſicherer und erfolgreicher als heute finden
wir keinen Führer! Starker Beifall dankte dem Redner für ſeine
vortrefflichen Ausführungen und der Ortsgruppenleiter Schadt
gab in ſeinem Schlußwort Pg. Woweries ſeinen Dank zum
Aus=
druck. Ein dreifaches Sieg=Heil auf den Führer und das
Vater=
land, das Deutſchland= und das Horſt=Weſſel=Lied ſchloſſen die
Kundgebung.
Be Groß=Gerau, 31. Mai. Eine Perſonenzugslokomotive
entgleiſte geſtern abend auf der Verbindungsſtrecke der
Kon=
ſervenfabrik Helvetia zur Hauptſtrecke Mainz — Darmſtadt. Ein
herbeigerufener Hilfszug aus Biſchofsheim machte die Lokomotive
nach kurzer Zeit wieder flott.
Be. Bauſchheim, 1. Juni. In der Nähe der Gaſtwirtſchaft
Lorenz brach am Dienstag aus bisher noch ungeklärten Gründen
ein Waldbrand aus dem 4—5 Morgen Wald zum Opfer
ge=
fallen ſind. Erſt nach ſchweren Bemühungen der herbeigeeilten
Wehren konnte man dem Feuer ein Weiterausdehnen unmöglich
machen und dasſelbe löſchen.
Cp. Leeheim, 2. Juni. Hohes Alter. Balthaſar
Däub=
ner, wohnhaft Hauptſtraße, konnte dieſer Tage ſeinen 75.
Ge=
burtstag begehen.
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Beigeordneter Dr. Heß ſprach im Namen des Bundess
deutſchen Verkehrsverbandes und der deutſchen Bäder die n).
lichſten Glückwünſche zum Jubiläum aus, und betonte in ſanb=
Anſprache die beſondere Bedeutung Kreuznachs im Kranzes)
deutſchen Bäder.
Im Namen der Dekane der Univerſitäten Frankfurt a..
Köln. Heidelberg, Bonn, Gießen und Marburg ſprach A.,
Dr. Schmieden=Frankfurt a. M. die herzlichſten Glückwürn
aus und betonte dabei die Wichtigkeit der Heilquellen von
Kreuznach, die ein ſtändiges Studium der ärztlichen Win
ſchaft in Gang hielten und zu ſtändigen neuen
Erfahrun=
zum Heile der leidenden Menſchheit führe. Er und mit
viele deutſche Aerzte lieben Bad Kreuznach, weil es fürr
leidende Menſchheit nicht zu entbehren ſei.
Für die balneologiſche Geſellſchaft überbrachte Glückwü
Prof. Dr. Linke. Für die Preſſe ſprach Schriftleiter 7
meyer=Bad Kreuznach und für die ortsanſäſſige Aerzteſſſ=
und den nationalſozialiſtiſchen Aerztebund ſprach Dr. Has=
Nach der Eröffnungsfeier wurden die Ehrengäſte durch /7
Kurdirektor Major Prausnitzer durch die Badeanlagenn
führt und beſonders dem Herrn Reichsarbeitsminiſter ſämnt
Inhalations= und Trinkanlagen gezeigt. Um 8 Uhr begn.
dann im Kurſaal ein Feſtkonzert. Zur ſelben Zeit waren ni! begal le*
Ehrengäſte zu einem Feſteſſen im Ovalen Saal zuſammen,//9 70 gdießeheh
deſſen Verlauf der Kurdirektor Major Prausnitzer die dc,e —i Kaueröiol,
herzlich willkommen hieß, ebenſo der Landrat des Kreiſes, Rol, —u ſeste Veioe
macher. Reichsarbeitsminiſter Seldte dankte kurz. Alsbaldrug=chen Arbellehe
dem Eſſen trat Reichsarbeitsminiſter Seldte mit ſeinem Stltien köuueh, Lis
auf die Kurterraſſe hinaus. Nach dem feierlichen Aufmachun u
der Fahnen hielt Reichsarbeitsminiſter Seldte ſodann na Ue
längere Anſprache, die wir morgen wiedergeben.
F Bilig
Großer Zapfenſtreich, Konzert und Lampionbeleuchtung geter lieh übe
ſchloſſen den erſten Abend des Feſtes.
ren
Be. Ginsheim, 31. Mai Beieinem alten Kämpfn
Einen herrlichen Abend im Geiſte echten Nationalſozialismus kord
man jetzt wieder in Ginsheim erleben. Bei dem Schulungsabnu
g=
bei dem die feierliche Vereidigung der neuen Parteigenoſſen, nlrcukum bert
genommen wurde, ſchritt man auch zur Feier der alten Paruizuns die au
genoſſen. Ganz beſonders, aber der alte Kämpfer Fritz Ge )=/
wurde geehrt. Der Ortsgruppenleiter, der in ſeiner Rede
auf hinwies, daß nicht das Parteibuch den Nationalſozialil.
mache, ſondern einzig und allein der innere Gehalt eines M7”
ſchen. Als Vorbild ſtellte er Eitel hin. Als äußerliches Zeiige
der Dankbarkeit überreichte man Fritz Eitel ein chönes Bild, nh Sei dem Bau se
reiche Blumenſpende. Auch des Pg. Hermann Barth, eines A.taf des Alun
glieds der alten Garde, gedachte man beſonders. Ganz beſonin,c der erste
war man erfreut, als Parteigenoſſe Eitel von ſeiner Kampfzeitt.1 N.y Staz
zählte. Es war etwas Erhebendes, wie er immer wieder mit
alten Begeiſterung die ſchon oft erzählten ſchönſten Tage e cCh
Kampfzeit herauszuheben vermochte. Ein gemütlicher Teil ſckol wersel
ſich an. Man blieb noch lange in alter Kameradſchaft zuſamnm Kac
Be. Mörfelden, 31. Mai. Der Sportverein Mörfſ
den hat für ſeine gefallenen Mitglieder ein Ehrenmal geſchaffn”
das man am vergangenen Sonntag feierlich einweihte. Didmrnum in den
die Zeiten politiſchen Giftes, in denen der Kommunismussrutznkwagen
Mörfelden ſeinen Hochſitz hatte, kam man nicht zu einem Ehrus/ Unzch gu
mal. Man hatte einfach in dieſer Zeit für unſere Gefallenen s bler Reich
Weltkrieges nichts übrig. Aber die Gemeinde Mörfelden trägt 9 10ie Leiten, uo
jetzt ebenfalls mit dem Gedanken, ein Ehrenmal zu bauen, uſel eind ſzunset
ſeine gefallenen Söhne. Die nationalſozialiſtiſche Führung ur)
wlleitungen auf Ho
dieſen Plan gelingen laſſen.
Eb. Langen, 30. Mai. 50 Siedlerſtellen. Der mrhet, Im algemeil
meinderat hat der Kleinſiedler=Gemeinſchaft für 50 Siedlerſtelell Mftücke und
Ein=
das erforderliche Gelände im Gemarkungsteil „Neurott” zu 9 10 iüm Bauwesen
fügung geſtellt. Die Baupläne, wurden genehmigt — 22 Meiaseaden und n
Hausmeiſter der Ringshauſenſchule, Georg Peter Lohr, iſt Me d41 Besonders
32jähriger Tätigkeit im Dienſte der Gemeinde in den Ruheſial” austandsfähieleit
getreten. Lohr hat ſich auch als Bademeiſter betätigt.
Ruuches und feu
Eb. Langen, 2. Juni. Eröffnung des Schwin /en Haß in
Amerik=
ſtadions. Das aus einem einfachen Schwimmbad zu einem Undtel vorden sei.
zeitlichen Schwimmſtadion umgebaute Langener Freibad wuIF der Crund, zo
am Samstag nachmittag um 12 Uhr dem Badebetrieb übergelu
Während fünf Monaten konnten über 200 Perſonen an dem A1sw. erstmal
bau des Stadions beſchäftigt werden. Die Bauleitung hatte g2 Konstrukt,
ſtädtiſche Baumeiſter Barth. Die Eintrittspreiſe ſind ſo nieddellls Brücke
wie möglich gehalten.
M-iern
Be. Rüſſelsheim, 31. Mai. Eine ſchöne Stiftung. Z47nich
katholiſchen Kirche Rüſſelsheim hat der Ehrenbürger der Std4M- Träg
Rüſſelsheim Dr. Fritz Opel vier neue Glocken geſtiftet. 2Sen die s
feierliche Einweihung ſoll Anfangs Auguſt erfolgen.
fiel leichte
cke trägt den
Fedie mit 4sp
Aus Mainz und Rheinheſſen.
Die, Anischen h
— Mainz, 2. Juni. Bei lebendigem Leibe 1e9 8zte Pahrbahn
brannt. Das Reinigen der Kleider mit Benzin hat wiederren cyd wird durgh
ein Todesopfer gefordert. Die erſt ſeit kurzem verheiratete 26i1zues
rige Frau des Krankenwärters Johann Kreß in der Siedlug Seus hat eine
Mainz=Weiſenau wollte ein Kleid mit Benzin waſchen. Auf 1P R Guadraizenti
geklärte Weiſe geriet das Benzin in Brand und das Feuer erg=g. 9—i von 3860 Küo
die Kleider der Frau. Einer brennenden Fackel gleich lief die Ue
glückliche in den Vorgarten, wo ſie bewußtlos zuſammenbrund
Herbeieilende Nachbarn erſtickten die Flammen mit Decken u0
ſorgten für die Ueberführung der über und über mit Brandwart
den bedeckten Frau nach dem Krankenhaus. Dort erlag ſie b0
nach der Einlieferung den ſchweren Verbrennungen.
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* Aluminium.
Her nach Jahrtausenden rechnenden Kulturgeschichte
denlt lemschheit wird bekanntlich eine Steinzeit bis etwa
200u Chr., eine Bronzezeit bis etwa 1000 v. Chr., und dann
einielü enzeit unterschieden, in der wir heute noch leben.
ſiteViefüickt wird später einmal eine Aluminiumzeit angereiht, die
etwiin 2000 n. Chr, beginnt, Zweifel seien gerne gestattet!
Abievvenn nicht alle Anzeichen trügen, dämmert eine Zeit
her-
aufu der das Aluminium das meist verwendete Metall ist.
Deuſ ſeibrauch an Aluminium in der Welt hat sich in den
letz-
tenn/ / ahren verdoppelt, seit 1900 ist er sogar auf das
Zwan-
zi8tiste gestiegen. Aluminium wurde vor etwa 110 Jahren
ent-
deeidtind erstmalig rein hergestellt.
bist das weitverbreitetste Metall der Erde, kommt
häu-
tigels or als Eisen, und doch wurde es so spät erst gefunden.
Schlul hieran trägt einmal der Umstand, daß es in der Natur
viclütn gediegenem Zustand vorkommt, und daß es anderer-
seitss i Sauerstoff, Silicium und anderen chemischen
Elemen-
tenr ihr feste Verbindungen eingeht, die mit den einfachen
cheluchen Arbeitsweisen der Verhüttung nicht aufgeschlossen
weude können. Erst die Elektrizität gab die Möglichkeit, Alu-
Nummer 5
DARMSTADTER TAGBLATT — HESSISCHE NEUESTE NACHRICHTEN
3. Junä 1934
vinzu in größerer Menge zu gewinnen. Dementsprechend war
zucn er Preis lange Zeit außerordentlich hoch, heute, wo wir
übek illige elektrische Kraft verfügen, liegt der Preis nicht
vesherlich über dem des Kupfers. So wie der Gewinnung
Schtnn gkeiten entgegenstanden, setzt das spröde Metall auch
derr letarbeitung große Hindernisse entgegen, Löten, Gießen
unär ſslweißen war lange Zeit nicht möglich. Erst die
Ver=
emaltens; bineilng mit anderen Elementen, insbesondere mit Magnesium,
mallozialis habter Aluminium die nötige Festigkeit und die
Bearbeitungs-
dei dem Sau, fähülgeit gegeben, Wir haben im vergangenen Jahr über
Hycntskium berichtet, eine leicht schweißbare Form des
Alu=
minmus, die auch vom Seewasser nicht angegriffen wird.
Dr größte Vorzug des Aluminiums ist in seiner
Leichtig-
keitt u sehen. Es wiegt nur etwa ein Drittel so schwer wie
Eisein Nicht nur bei dem Bau von Luftschiffen und Flugzeugen,
der suEntwicklung ohne Aluminium kaum denkbar ist, sondern
aurs aucn ſei dem Bau sonstiger Verkehrsmittel wird diese
Eigen-
schiüft des Aluminiums mit großem Vorteil ausgenutzt. 1931
wurd der erste Eisenbahnwagen aus Aluminium in den
Ver-
eininzin Staaten dem Verkehr übergeben. Die
Weltausstel-
lungr)/ Chicago im vergangenen Jahre zeigte bereits eine große
ichr Zahil terschiedenartiger Schienenfahrzeuge, die mit Ausnahme
der rhdsätze, der Federn und einiger weniger auch sonst stark
i„1beaveruchter Teile fast vollkommen aus Aluminium hergestellt
Ehrenn” warn EEs sollen zurzeit schon 2000. Straßenbahnwagen aus
ich einmels Aluunim in den Vereinigten Staaten im Dienst stehen,
Alumi-
der Kommrniunatzwagen sind vielfach in Gebrauch und werden
neuer-
nicht zu es diners nuch guten Erfahrungen, auch in Deutschland im Verkehr
unſere Geauf ühr Reichsbahn zugelassen.
Zeiten, wo man Aluminium nur vom Kochtopf her
„Kanuyl, sind längst vorbei. Ueber die Verwendung von
Alumi-
biuulltungen auf Hochspannungsmasten haben wir kürzlich
be-
richtt Im allgemeinen Maschinenbau werden heute schon
Forrhücke und Einzelteile aus diesem Metall häufig verwendet.
ür 50 Et
Selkie m Bauwesen wird das Metall zum Bekleiden von
Ge-
bäunleaf saden und zur Herstellung von Doppelwänden ange-
Peter Lai/ verde, Besonders günstig wirkt hierbei auch seine hohe
de in M Wiciestandsfähigkeit gegen die Einwirkung der Atmosphäre,
betätidt Tdes Ruches und feuchter Dämpfe. Neuerdings kann man auch
g des 6i/leserh daß in Amerika die erste Aluminiumbrücke der Welt
er-
urrichte vorden sei. Geht man den Dingen allerdings etwas näher
gener Fnl. auf Ida Grund, so muß man einschränkend feststellen, daß
Alu-
zadebetnel min nu erstmalig beim Bau einer Brücke zur Herstellung ein-
Perſonen 9" zelrte Konstruktionsteile verwendet wurde, Eine im Jahre 1882
Baulgald2 erbitu= Brücke bei Pittsburgh, mit einer Spannweite von
wpreiß W 7110 Ibtern, konnte den wachsenden Beanspruchungen des
Ver-
kehksucht standhalten. Man wollte die Brücke, einen Doppel-
Ellibig-Träger, als Baudenkmal ()) erhalten und ersetzte
des-
weeeer die schwere Fahrbahnkonstruktion durch eine um zwei
Driitte leichtere Fahrbahn aus Aluminium. Die eine Hälfte der
Brüf-b trägt den zweigleisigen Straßenbahnkörper, die andere
Hälüt die mit Asphaltdecke belegte Fahrbahn für den
Straßen-
verier Zwischen beiden ist ein Mittellängsträger angeordnet.
Die esamte Fahrbahnkonstruktion ist aus Aluminium herge-
Stelletind wird durch Stahlniete zusammengehalten. Die
Alumi-
niuul sierung hat eine zulässige Beanspruchung von 1000
Kilo-
graun ſe Quadratzentimeter auf Zug und Druck, bei einer
Zug-
testszeik von 3860 Kilogramm pro Quadratzentimeter ermöglicht.
Aler „Apennin-Tunnel‟
wenigen Wochen wird eine technische Riesenleistung
Vollletet sein, die von Mussolini bereits vor 12 Jahren in
An-
grifü genommen wurde, nämlich der gewaltige „Apennin-
Luru, durch den Bologna mit Florenz verbunden und der
BäN2 Verkehr mit der Schweiz und Deutschland umgestaltet
Mrit Der Tunnelbau wurde schon im Jahre 1915 begonnen, da
dany/die Fortschritte der Technik bereits ein so gewaltiges
Vei germöglichten. Durch die lange Dauer des Krieges wurde
4be ie Fortführung der Arbeiten unmöglich gemacht. Sie
Komenn erst mit voller Energie im Spätherbst 1922 wieder auf-
8enimnen werden. Der Tunnel, der im Norden ungefähr bei
Lasslſinne beginnt und im Süden bei Vernio endet, hat eine
Lar4 von 18500 m. Er ist also nur um ein Geringes kleiner
d8s Eie Simplon-Tunnel, der eine Länge von 19803 m hat. Der
MAMni-Tunnel” ist aber nicht nur durch seine gewaltigen
Ausnlie eine hervorragende technische Leistung, sondern auch
Hurrastine Ueberwindung der großen Schwierigkeiten, die sich
Mandte Natur des zu durchstoßenden Berges den Arbeiten
HHagen stellten, Von fünf Stellen aus wurden die Arbeiten
DrBagen, von der Nordseite, von der Südseite und von drei
Deissl aus der Höhe des Gebirges, Ausbrüche von Gas und
12B erschwerten die Arbeiten beträchtlich. Schon die
anlFarbeitszeit von fast 12 Jahren läßt auf die Hindernisse
eueleen, denn der Simplon-Tunnel wurde in 7 Jahren, der St.-
VovMra-Tunnel in 8½ Jahren und der Arlberg-Tunnel in 4½
WdrEi Follendet. Nur der Bau des Mont-Cenis-Tunnels dauerte
Auiß er wurde erst in 14½ Jahren zu Ende geführt. Der
DDrRykang des Apennin-Tunnels liegt in einer Höhe von
Die f der Südausgang bei Vernio in einer Höhe von 300 m.
WDAfen Tunnel wird eine beträchtliche Verbesserung des
DDnverkehrs ermöglicht werden, und zwar nicht nur in
La sondern in weiteren Auswirkungen auf allen Strecken,
die Fim der Schweiz und Deutschland die Verbindung mit Bo-
De Hiun d von hier aus mit Hilfe des Adone-Tunnels nach Flo-
DDeberkstelligen, Wenn auch der 8 km lange Adone-Tunnel
Hie W Anschluß daran der große Apennin-Tunnel in erster
SAzuur schnelleren Verbindung der beiden Städte Bologna
Wlrenz dienen sollten, so werden doch dadurch auch die
zunlinien Basel—München und Basel-Berlin berührt, auf
Mich der deutsch-schweizerische Verkehr mit Italien vollzieht.
*Das Sammelrohr.
Die Sammelschiene ist ein aus der Elektrotechnik bekannter
Begriff. In den Elektrizitätswerken werden starke
Metall-
stäbe — Schienen — aus Kupfer oder Messing benutzt, um den
Ausgleich der verschiedenen Maschinen zur Stromerzeugung
un-
tereinander und mit der Entnahmestelle zu verbinden. Man hat
diesen Begriff auch auf die Hauptadern der Ueberlandnetze
übertragen, trotzdem die Metallschiene zu kilometerlangen
Drähten und Kupferseilen geworden sind. Der Ausgleich auf
der Sammelschiene von dem einen zum anderen Stromerzeuger
und von der einen zur anderen Entnahmestelle blieb jedoch
nach wie vor Zweck der „Sammelschiene‟.
Dampfsammelrohr im Großkraftwerk Magdeburg.
Aehnliche Bedürfnisse ergeben sich im Dampfkraftwerk. Der
in den verschiedenen Kesseln erzeugte Dampf soll von den
ver-
schiedenen Maschinensätzen verarbeitet werden können. Die
direkte Verbindung von dem einen Kessel zu der zugehörigen
Dampfturbine legte den ganzen Satz still, wenn ein Glied
aus-
fallen mußte. Um diesen Schwierigkeiten aus dem Weg zu
gehen, wurde erstmalig von der AEG. bei dem mitteldeutschen
Großkraftwerk bei Magdeburg, dem neuesten deutschen
Dampf-
großkraftwerk, ein Dampfsammelrohr eingebaut. Alle
Dampf-
leitungen von den Kesseln und von den Turbinen laufen in zwei
großen Sammelrohren zusammen, die, wie die Abbildung zeigt,
durch Rohrbögen miteinander verbunden sind. Hier wird die
gesamte Dampfverteilung vorgenommen, hier erfolgen alle
Um-
schaltungen, und hier liegt auch die gesamte Entwässerung der
Dampfleitung. Der Erfolg der Anlage ist neben dem oben
ge-
nannten Zweck des Ausgleiches der, daß rund 25 Prozent
weniger Schieber erforderlich sind, die Bedienung sehr
verein-
facht und die Betriebssicherheit erhöht wird. Außerdem ist die
Anlage übersichtlicher und wesentlich billiger als die frühere
Art der Einzelverbindungen.
In dem genannten Werk wurde noch eine andere Anordnung
erstmalig getroffen, die auf die Ausführungen in der
Elektro-
technik zurückzuführen ist. In einer Schalttafel sind alle
Ueber-
wachungs- und Reglereinrichtungen für die Turbosätze
zusam-
mengefaßt. Man kann an dieser Tafel deutlich die Einflüsse der
verschiedenen Umschaltungen verfolgen und beobachten, wie die
ganze Anlage arbeitet. Die Neuerung zeigt, wie es möglich ist,
die Erfahrungen und Fortschritte eines Gebietes der Technik mit
Vorteil für ein scheinbar ganz abgelegenes Gebiet zu
ver-
werten,
*Deutsche Arbeit
im Ausland.
Nur durch bessere Arbeit als sie andere Völker leisten können,
nur durch neue Erfindungen, durch die Tätigkeit unserer
For-
scher und hochwertige Leistung unserer Facharbeiter, wird es
möglich werden, Deutschland wieder den Weltmarkt zu erobern.
Auch außereuropäische Völker haben es während der Kriegszeit
gelernt, sich eigene Industrien auszubauen, die sie von der
euro-
päischen Ausfuhr unabhängig machen, Besonders unser deutsches
Vaterland leidet unter dieser strukturellen Umformung des
Welt-
marktes. Die Spitzenleistungen der deutschen Industrie sind
schon anerkannt worden, sie weiter zu steigern muß unser
stärkstes Bestreben sein, Was Deutschland auf diesem Gebiet
leisten kann, wird noch in diesem Jahr in einer
Sonderausstel-
lung in Stuttgart gezeigt werden, eine Propaganda, wie sie
wir-
kungsvoller zur Belebung des deutschen Außenhandels kaum
ge-
dacht werden kann. Wir wollen heute unseren Lesern zwei
eigen-
artige Anlagen schildern, die kürzlich nach dem Ausland
gelie-
fert wurden.
Die Kugel ist der Körper, der im Verhältnis zum Inhalt die
kleinste Oberfläche hat. Um einen Raum mit dem geringsten
Aufwand von Material zu umkleiden, ist sie somit die
wirt-
schaftlichste Form, Theoretischl In Praxis wissen wir, daß die
Herstellung allseitig gekrümmter Flächen schwierig und damit
teuer ist. Deswegen begrenzen wir unsere Behälter möglichst
mit geraden Flächen und suchen ihre Form dem Würfel möglichst
nahezubringen, der hier das ldeal darstellt. Vor einigen Jahren
hat man den Versuch unternommen, ein Kugelhaus einzuführen,
es ist aber bei einem Ausstellungsgebäude in Dresden 1928
ge-
blieben. Die praktischen Schwierigkeiten sind zu groß. Anders
liegen die Verhältnisse, wenn ein Gasbehälter, der unter
Innen-
druck steht, gebaut werden soll. Man braucht nur an die
Kugel-
gondel Piccards zu denken. Ein Kugelgasbehälter in Ostende
wurde kürzlich von der Firma F, A. Neuman, Eschweiler,
gelie-
fert. Die Kugel hat einen Durchmesser von etwa 19 Meter und
ist auf drei Punkten aufgelagert. Wegen der schlechten
Unter-
grundsverhältnisse sind trotz der Pfahlgründung Senkungen zu
befürchten, weshalb man nur drei Stützpunkte wählte. Hierdurch
werden zusätzliche Beanspruchungen in der Hülle vermieden. Die
Lager können sich auf Rollen bewegen, um den unvermeidlichen
Temperatureinflüssen nachgeben zu können, und sind
strahlen-
förmig anf ordnet, damit Ausdehnungen ohne Zwang vor sich
gehen köraen. Unter Gasbehältern, einen solchen stellt die Kugel
dar, versteht man im allgemeinen einen zylindrischen Behälter,
in dem sich eine Scheibe oder eine Glocke je nach der Menge
des aufgenommenen Gases auf- und abwärts bewegt, In
derar-
tigen Gasbehältern steht das Gas unter ganz geringem Druck. Der
Kugelgasbehälter faßt 20 000 cbm, allerdings bei einem Druck von
6 atm. Von dem fernliegenden Gaswerk wird das Gas in
Nacht-
zeiten zu dem Behälter geführt und in diesen durch eine
Ver-
dichteranlage gepumpt. Wenn das Gas in das Rohrnetz abgelassen
werden soll, wird es durch ein Druckverminderungsventil auf den
normalen Druck im Rohrnetz zurückgebracht.
Auch in fernen Weltteilen macht das bei großen Siedlungen
anfallende Müll den Stadtverwaltungen Schwierigkeiten. In
wärmeren Gegenden verursachen besonders die Fliegen,
be-
kanntlich die Hauptverbreiter ansteckender Krankheiten, große
Schwierigkeiten, weshalb der Beseitigung des Mülles zur
Förde-
rung der Volksgesundheit besonderer Wert beigelegt werden muß.
Die Lurgi-Gesellschaft für Wärmetechnik in Frankfurt hat für die
Stadtverwaltung von Shanghai im vergangenen Jahr eine
Müll-
verbrennungsanlage geliefert, die in der Lage ist, täglich
200 Tonnen städtisches Müll zu verbrennen. Die anfallende Asche
und Schlacke werden für Wegebau und zum Auffüllen von
Ge-
lände verwendet. Ein wirtschaftlicher Erfolg ist bei einer
der-
artigen Anlage zwar nicht zu erzielen, aber wegen des Schutzes
der Bevölkerung hat diese sanitäre Anlage doch einen hohen
Wert. Es muß besonders berücksichtigt werden, daß der
Brenn-
wert des Mülls, wie es in China anfällt, außerordentlich gering
ist, da es meist dreimal durchgelesen ist, bis es zu der
Verbren-
nungsanlage kommt. Trotz des geringen Heizwertes ist es möglich
geworden, das Müll ohne Zugabe von Brennstoffen zu verbrennen,
nur während der Regenperiode ist ein Zusatz von 1 v. H. Kohle
notwendig, da dann das Müll vollkommen durchnäßt ist. Die
Anlage ist, soweit möglich, selbstarbeitend eingerichtet. Das aus
dem Müllwagen ausgeschüttete Gut wird in Bunker mit
fliegen-
dichten Türen abgeladen, Greifer und Förderrinnen befördern das
Müll weiter bis zum Ofen, Lediglich die Blechteile werden auf
einer Sortierplattform ausgelesen, Auch das Beschicken der Oefen
geschieht selbsttätig, sogar die Türen werden elektrisch betätigt.
KURZE MITTEILUNAEN
* Deutsche Ingenieure tagen! Seine diesjährige
Hauptversamm-
lung hält der Verein Deutscher Ingenieure vom 8. bis 12. Juni in
Trier ab. Geschäftlichen Sitzungen schließen sich fachliche Vorträge
und Besichtigungen industrieller Werke an. Den Höhepunkt der Tagung
wird eine große Saarkundgebung bilden, bei der der führende Industrielle
des Saargebiets, Herr Kommerzienrat Dr. h. c., Dr.-Ing. e. h. Röchling,
sprechen wird unter dem Leitwort „Deutsch bleibt die Saar —
immer-
dar!‟ Die VDl-Tagungen haben für die deutschen Ingenieure wegen des
hohen Wertes der Vorträge und der kameradschaftlichen Geselligkeit
immer eine besondere Anziehungskraft gehabt. Wenn es in diesem Jahre
gilt, den um ihr Volkstum ringenden deutschen Brüdern an der Saar die
Hand brüderlich entgegenzustrecken, wird die Zahl der Teilnehmer sicher
noch größer werden.
Der Verband Deutscher Elektrotechniker hält in diesem Jahre seine
36. Tagung vom 30. Juni bis zum 2. Juli in Stuttgart ab. Den
Fach-
berichten in vielen einzelnen Abteilungen folgen Besichtigungen in der
Nähe Stuttgarts. Während der Tagung wird eine Elektrotechnische
Aus-
stellung in den Räumen des Landesgewerbemuseums eröffnet.
* Der deutsche Aufomobilabsatz im Jahre 1933 belief sich auf
über 92 000 Wagen. Von den meist beteiligten Marken entfielen auf
Adler 8,4 Prozent, Auto-Union 17,9 Prozett, BMW 5,8 Prozent,
Mercedes-Benz 11,2 Prozent, Opel 33,5 Prozent, auf sonstige Werke 23,2
Prozent, alles der Stückzahl nach, und zwar für Personen-, Liefer- und
Lastwagen zusammengenommen. An den Lastwägen war von den
einzel-
genannten Firmen Mercedes-Benz mit 24,1 Prozent am höchsten
be-
teiligt, von den Personenwagen Opel mit 35,1 Prozent. Gezählt sind nur
die Wagen, die in Deutschland neu zum Verkehr zugelassen wurden.
Es steht zu hoffen, daß sich der Absatz im laufenden Jahre
wesent-
lich steigern wird.
* Sprengungen in der Nähe von Gebäuden oder gar beim Abbruch
von Maschinenfundamenten innerhalb der Ciebäude selbst bedeuten neben
der Erschütterung immer eine große Gefahr durch das Herumfliegen der
Sprengstücke, Man sucht durch Auflegen von Reißigbündeln, Balken,
Zrettern u. ä. die Sprengstücke zusammenzuhalten. Neuerdings verwendet
man bei derartigen Sprengungen in Amerika geflochtene oder
geschmie-
dete Stahlnetze. Eine große Anzahl starker Ringe werden
ineinander-
gesteckt und zusammengesweißt. Hierdurch entsteht ein Netz aus Stahl,
das zwar die Gase leicht durchläßt, die hochfliegenden Brocken aber
abfängt. Ueber dem Borloch selbst, wo die Pulvergase besonders stark
auftreten, wird ein starker Ring als Mittelöffnung angeordnet. Auch als
Sicherungen in Munitionsschuppen und Stollen werden derartige Netze
verwendet.
Man muß wissen, daß in Deutschland die mittlere Förderteufe
der Kohlenbergwerke 622 Meter beträgt, in Großbritannien 312 Meter, in
Frankreich 400 Meter, in den Niederlanden 300 Meter und in Amerika
beim Anthrazitbergbau 126 Meter, beim Weißkohlenbergbau sogar nur
80 Meter, um beurteilen zu können, wieviel schwieriger der
wirtschaft-
liche Kampf in Deutschland ist als in anderen Ländern.
NEUE BÜCHER UND ZEITSCHRIFTEN
* Das Deutsche Museum. Geschichte, Aufgaben, Ziele. Im Auftrage
des VDI unter Mitwirkung hervorragender Fachleute, bearbeitet von
C. Matschoß, 3. Auflage (Volksausgabe), 394 Seiten, 59 Bildnisse,
334 Abbildungen, VDI Verlag G.m.b.H., Berlin NW 7, in Leinen
ge-
bunden 9.— RM.
Der Meister des Werkes ist tot, aber sein Werk lebt unter uns weiter,
Wenige Tage nach dem Ableben O. von Millers legt uns der Verlag die
Volksausgabe auf den Redaktionstisch, eine Mahnung und ein Nachruf,
wie er würdiger nicht gedacht werden kann und wie er so ganz im Sinne
des Dahingeschiedenen ist. Er hat das Werk aufgerichtet für sein Volk,
und es muß seine größte Freude gewesen sein, durch die verbilligte
Ausgabe Nachricht über sein Werk in die breitesten Schichten unseres
Volkes bringen zu können.
Die Volksausgabe steht dabei nicht etwa hinter den früheren sehr
viel teureren Ausgaben zurück, im Gegenteil sie ist gegenüber der ersten
Ausgabe an Umfang um /ao gewachsen, gegenüber der zweiten Ausgabe
im ersten Teil unverändert, in einem Nachtrag aber noch um einige
Seiten erweitert. Dieser Nachtrag befaßt sich mit der inzwischen in
Benutzung genommenen Bibliothek. Auch hier wieder (wie im ganzen
Museum) eigenartige, grundlegende Neuerungen im Sinne einer
Erleich-
terung der Benutzung und der Zugänglichkeit für weiteste Volkskreise.
Gegenüber der ersten Ausgabe muß neben der Vergrößerung des Umfangs
um einige wesentliche Kapitel besonders darauf hingewiesen werden, daß
frühere Zeichnungen durch die Wiedergabe von photographischen Bildern
ersetzt sind, die einen besseren Einblick gestatten als eine Zeichnung,
auch wenn sie eine Künstlerhand schuf.
Neben den allgemeinen wertvollen Aufsätzen über Geschichte und
Ziele des Museums bringt das vorliegende stattliche Buch sehr
ein-
gehende Schilderungen der Sammlungen selbst. Die Schilderung kann die
Beschauung der Sammlungen selbst nicht ersetzen. Sie kann aber
vor-
bereiten für den Besuch und sie kann, was fast noch wesentlicher 1st,
später immer wieder Gelegenheit geben, die Erinnerung aufzufrischen.
Sie wird aber darüber hinaus auch in der Lage sein, als selbständiges
Werk aufgefaßt, eine geschichtliche Darstellung jeder einzelnen Gruppe
zu bieten. Eine Geschichte der Technik kann und will das Buch nicht
geben. Aber einen Abriß stellt sie dar, der Anregung zu weiterem
Studium gibt. Beinahe 400 Abbildungen unterstützen das geschriebene
Wort zu einem vollkommenen Bild der wundervollen Sammlungen. Kein
Freund der Naturwissenschaften oder Technik wird ohne Nutzen und
ohne Freude das Buch in die Hand nehmen, er wird es bestimmt mit dem
brennenden Wunsch, die Sammlungen selbst zu sehen, wieder weglegen,
Eine bessere Werbung zum Besuch ist nicht zu denken.
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[ ← ][ ][ → ]mtag, 3. Juni 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 151 — Seite 11
2 911 Hitler empfing in der Reichskanzlei eine Abordnung von Offizieren und Mannſchaften
1eKreuzers „Köln”, die zum Berliner Skagerrak=Wachkommando der Reichsmarine gehörten.
Rechts: Der Chef der Marineleitung, Admiral Raeder.
Der Reichsſtatthalter von Baden, Robert Wagner, vollzieht die drei Hammerſchläge
bei der Grundſteinlegung zur Heidelberger Thingſtätte, die im Sattel des Heiligenberges — einer
uralten germaniſchen Kultſtätte — angelegt werden ſoll. Bereits im Rahmen der Heidelberger
Reichsfeſtſpiele, die vom 15. Juli bis 15. Auguſt veranſtaltet werden, ſoll die Thingſtätte mit „Die
Deutſche Paſſion 1933” eröffnet werden.
Meich und Ausland.
ue Einſchränkung des Zuzugs
nach Groß=Berlin.
Bilin. Es beſtehen Anhaltspunkte dafür,
daßt e Maßnahmen zur Einſchränkung des
Zu=
zucls n das Stadtgebiet von Groß=Berlin noch
nichitn-Berlin ſelbſt, als auch in den anderen
Tefſſe Des Reiches genügend bekannt geworden
ſindr, Der Präſident der Reichsanſtalt für
Ar=
beinsennittlung und Arbeitsloſenverſicherung
hatt Grund des Geſetzes zur Regelung des
8)9 Arbzes inſatzes vom 15. Mai 1934 eine
Anord=
nurnaim 17. Mai 1934 erlaſſen, wonach die
Ein=
ſtellleag won Arbeitern und Angeſtellten innerhalb
der Rcotgemeinde Berlin von der vorherigen
Zuſrümung des für die Arbeitsſtelle zuſtändigen
Arkusamts abhängig iſt. Dieſe Zuſtimmung
kanwur in beſonderen Ausnahmefällen erteilt
weuh! Die Beſchäftigung von Arbeitern und
Angſßel ten ohne die erforderliche Zuſtimmung
winſ infrechtlich verfolgt und hat außerdem für
Aallel8 teiligten erhebliche wirtſchaftliche Nachteile
zur ölge. Die Anordnung, auf deren Beachtung
nackzbicklichſt hingewieſen wird iſt veröffentlicht
Ribsanzeiger Nr. 114, vom 18. Mai 1934,
Lau
i Reichsgeſetzblatt Nr. 15, vom 25. 5. 1934.
chach=Welkmeiſterſchaftskampf.
22. Partie remis.
Nrnheim. In der Freitag abend in
Markmeim ausgetragenen 22. Wettkampfpartie
ſpient Dr. Aljechin als Anziehender. Eine
in=
diſche 5öffnung ging bald in ein reguläres
Da=
memaanbit über. Bogoljubow hatte einen
iſolier=
ten kuern zu verteidigen. Nach mehrfachem
Tauzſt brachte er ein vielleicht nicht ganz
korrek=
tes =Bternopfer. Im weiteren Verlauf des
Spie=
les za dann Dr. Aljechin den Bauern zurück. Es
entſtav ein Endſpiel Dame und Springer gegen
Darmund Läufer, das zu einer ausgeglichenen
Steiſrg führte. Die erſte Mannheimer Partie
M endſtalſo remis. — Die 23. Partie wird
ebenials in Mannheim geſpielt, und zwar am
Soſtag: 3. Juni, nachmittags 15 Uhr.
Schill= Beier
in Stralſund.
Die SA.=Ehrenwache
an der Todesſtätte Schills
in der Fährſtraße zu Stralſund.
Oben am Hauſe ein Relief des
preußiſchen Freiheitskämpfers.
Am 31. Mai wurde in Stralſund
die Wiederkehr des Tages, an
dem Ferdinand von Schill vor
125 Jahren im Kampf gegen die
Schergen des Korſen den
Helden=
tod fand, mit Gedenkfeiern
be=
gangen, an denen SA., SS. und
die in Stralſund liegende zweite
Schiffsſtammabteilung teilnahmen
95 Kunſtwerk des Monaks Juni.
„Der Heilige Georg”,
Mer deie eines bayeriſchen Meiſters aus der Zeit
ie El, das als Kunſtwerk des Monats Juni
Adeutſchen Muſeum in Berlin ausgeſtellt
T ndre Statuette iſt eine der ſchönſten Renaiſ=
NAnitzereien mit alter prächtiger Bemalung.
Wolkenbruch über dem Moſelkal.
Trier. Am Freitag abend entlud ſich über
dem Moſeltal, bei dem bekannten Weinort
Gluſ=
ſerath, ein ſchweres Unwetter. Gewaltige Regen=
und Hagelmengen ſtürzten herab und überfluteten
innerhalb kurzer Zeit die Dorfſtraßen und zum
Teil auch die Weinberge. Das Waſſer drang im
Ort in die Häuſer ein. Auch auf den Wieſen und
Feldern wurde ſchwerer Schaden angerichtet. Der
Schaden läßt ſich noch nicht überſehen. Vor dem
Damm, über den die Mittelmoſelſtraße führt,
ſtau=
ten ſich die Waſſermaſſen. An mehreren Stellen
wurde die erſt vor zwei Jahren fertiggeſtellte
Straße aufgeriſſen oder mit Geröll und
Schlamm=
maſſen ſo bedeckt, daß ſie für den
Durchgangsver=
kehr vollſtändig geſperrt werden mußte.
Große Unwetterſchäden im Warndt.
Tödlicher Unfall.
Großroſſeln. Das ſchwere Gewitter
vor=
geſtern nachmittag hat in Großroſſeln und
Umge=
bung erheblichen Schaden angerichtet. Der Blitz
ſchlug in mehrere Häuſer ein, die Waſſermaſſen
ſtürzten von den Bergabhängen in die Straßen
und riſſen an vielen Stellen das Pflaſter
vollſtän=
dig auf. Felder und Gartenland wurden völlig
überſchwemmt, die Hauptſtraße von Großroſſeln
gleicht einem Sandmeer. Ein kleines Kind wird
vermißt; man befürchtet, daß es fortgeſpült wurde
und ertrunken iſt. Die Straßenbahn Großroſſeln
—Völklingen mußte den Betrieb einſtellen. Es
wurde ein Omnibusbetrieb eingerichtet. Dabei
hat ſich ein tödlicher Unfall ereignet. Ein
Omni=
bus ſtieß mit einem Radfahrer zuſammen und
ver=
letzte ihn tödlich. Der durch die Ueberſchwemmung
angerichtete Geſamtſchaden iſt zurzeit noch
unüber=
ſehbar, weil die tiefer liegenden Häuſer meterhock
unter Waſſer ſtanden und faſt vollſtändig
zuge=
ſchwemmt ſind.
Großfeuer in Oldenburg.
Oldenburg. In der Nacht zum Samstag
iſt in den Betrieben des Dampfſägewerks der
Holz=
handlung und in der Getreidemühle der Firma
Dierks u. Kuhlmann ein Brand ausgebrochen, der
ſich ſchnell zu einem Großfeuer entwickelte. Die
Feuerwehren mußten ſich auf die Verhütung einer
weiteren Ausbreitung beſchränken. Alle Gebäude
der Firma und der größte Tiel der Holzvorräte
ſind vernichtet.
22 deutſche Univerſitäten vertreten.
Bern. Am Samstag begannen hier die
großen Feierlichkeiten aus Anlaß der
Jahrhun=
dertfeier der Berner Univerſität, zu denen neben
Vertretern der Landesbehörden und den Spitzen
aus Kultur, Wirtſchaft und Politik Abordnungen
fremder Hochſchulen aus 18 Ländern erſchienen
ſind, darunter auch Abordnungen von 22 deutſchen
Univerſitäten.
Blauſäure im Kaugummi.
Sacramento (Kaliforn.). Durch chemiſche
Unterſuchung einiger Päckchen Kaugummi, die
einer Familie von unbekannter Seite zugeſandt
worden waren, wurde feſtgeſtellt, daß in dem
Kaugummi ſoviel Blauſäure enthalten war, um
über 100 Perſonen ſofort zu töten.
Das Haupklager
der Himalana-Expedikion Merckl.
Berlin. Das endgültige Hauptlager der
deutſchen Himalaya=Expedition Willi Merckl
wurde am 22. Mai erreicht. Es liegt, wie dem
Drahtloſen Dienſt berichtet wird, auf der
End=
moräne des Rakiot=Gletſchers, nördlich des
Nanga=Parbat=Maſſivs, in Höhe von 3600 Meter.
Zu den Hochträgern aus Darjecling ſind noch
zehn Baltileute als Verſtärkung eingetroffen.
Zwiſchen dem vorläufigen und dem endgültigen
Hauptlager entwickelt ſich ein täglicher
Pendel=
verkehr. Sämtliche Laſten müſſen heraufgeſchafft
werden; das iſt eine anſtrengende Arbeit bei zwei
Meter Schneehöhe. Die Schönwetterlage hat
nunmehr endlich eingeſetzt. Wenn ſie anhält, wird
das Hauptlager in den erſten Junitagen
ausge=
baut und beziehbar ſein. Als Haustiere haben
ſich bei der deutſchen Himalaya=Expedition
inzwi=
ſchen zwei junge Wölfe in pavadieſiſcher
Zutrau=
lichkeit eingefunden.
Laſtkraftwagen verunglückt.
Sieben SS.=Männer verletzt.
Heilbronn. Ein mit einer SS.=
Muſiker=
abordnung von etwa 40 Mann beſetzter
Kraft=
wagen geriet in einer Kurve bei Groß=Gartach
durch Verſagen der Steuerung in den
Straßen=
graben und fuhr dann auf eine Mauer auf. Drei
SS.=Männer wurden ſchwer und vier leicht
ver=
letzt. Die Abordnung befand ſich auf der Fahrt
nach Karlsruhe zu der Beſtattungsfeier eines
Kameraden.
Rekordhike und Schneeſturm.
Stärkſte Temperaturgegenſätze in den Vereinigten
Staaten.
New York. Die Morgenblätter widmen der
Launenhaftigkeit des Wetters in den letzten
Ta=
gen breiten Raum. Am Freitag herrſchten in den
Vereinigten Staaten Temperaturgegenſätze, wie
ſie nur äußerſt ſelten zu verzeichnen ſind. Während
in Joliet (Illinois) mit 44 Grad Celſius ein neuer
Hitzerekord zu verzeichnen war, meldete Butte
(Montana) heftigen Schneeſturm, der zeitweilig
den ganzen Straßenverkehr blockierte.
Gleichzei=
tag tobte über St. Louis ein Gewitterſturm, der
infolge zahlreicher Blitzſchläge ſechs große Brände
verurſachte durch die mehrere Häuſer zerſtört
wur=
den. In den Staaten New York und Maine
dauern die Waldbrände an. Rieſige Waldbeſtände
in den Adirondackbergen ſind bereits vernichtet.
Die über dieſem Gebiet lagernde Rauchwolke iſt
ſo dicht, daß neue Brände erſt bemerkt werden,
wenn ſie bereits erheblichen Umfang angenommen
haben. Da ein großer Teil der Waldbrände auf
die Fahrläſſigkeit des Publikums zurückzuführen
iſt, wurde das Betreten der Staatswaldungen
all=
gemein verboten.
Wiedereröffnung
des Schiller=Hauſes
in Leipzig.
Das Leipziger Schiller=Haus,
das eine Tafel trägt mit der
In=
ſchrift: „Hier wohnte Schiller und
ſchrieb „Das Lied an die Freude‟
im Jahre 1785”, iſt dank der
koſtenloſen Mitarbeit zahlreicher
Handwerker wieder in einen
wür=
digen Zuſtand verſetzt und dem
Publikum zugänglich gemacht
worden. Die Wiederherſtellung
dieſer Stätte, die Erinnerungen
an einen der größten Söhne
Deutſchlands birgt, iſt der
Kultur=
politiſchen Abteilung des Kreiſes
Leipzig der NSDAP. zu verdanken.
Seite 12 — Nr. 151
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 3. Juni 19341
SülarrGal Ne Salate
Heute
Stadk=Stkaffelkag im Hochſchulftadion.
Beginn 15 Uhr. — Einkrikk frei.
Der heutige Sonntag iſt überall der Tag der Stadt=
Werbe=
läufer unſerer Leichtathleten. In Darmſtadt iſt die Veranſtaltung
von der Rheinſtraße nach, dem ſchönen Hochſchulſtadion verlegt.
Dort auf der Rundbahn, die der Straßenſtrecke entſpricht, haben
die Zuſchauer einen genauen Ueberblick über den Stand der
ein=
zelnen Rennen.
Die bisherigen Meldungen haben ein
ausgezeich=
netes Ergebnis gebracht, und in einzelnen Klaſſen werden
die Rennen geteilt werden müſſen, da nicht mehr als 6
Mann=
ſchaften gleichzeitig auf die Reiſe gehen können. Die einzelnen
Rennen, die ja mit den bekannten Wanderpreiſen ausgeſtattet
ſind, verbürgen ſpannende und mitreißende Kämpfe. In der
Hauptklaſſe, dem großen Lauf über 8 Kilometer, ſtarten
ASC., SV. 98, Polizei, TSG. 46 und Jahn 1875. Die 2. Klaſſe
iſt mit 10 Mannſchaften ſtark beſetzt, und auch die Frauenklaſſe
weiſt 5 Teilnehmerinnen am Start auf. Starke Felder bringen
auch die Alten Herren aus Darmſtadt und Vororten, ſowie die
Jugendlichen und Schüler.
Der Eintritt zur Veranſtaltung iſt für alle Volksgenoſſen
frei, ſo daß niemand ſich dieſe Werbeveranſtaltung, bei der
Tur=
ner und Sportler Hand in Hand arbeiten, entgehen laſſen ſollte.
Handball.
5V. 98 — Germania Pfungſtadt.
Am Sonntag nachmittag 5 Uhr, alſo nach den
Stadtſtaffel=
läufen auf dem Hochſchulſtadion, treffen ſich auf dem 98er Platz
die beiden obengenannten Gegner. Den Zuſchauern iſt
Gelegen=
heit gegeben, die Zwiſchentür vom Hochſchulſtadion nach dem
Sportplatz der 98er zu benutzen.
Darmſtädker Schwimmklub
Jung=Deutſchland.
Der Uebungsplan im Sommer 1934.
Schon ſeit einigen Wochen ſind die Schwimmſportler des
Darmſtädter Schwimmklubs Jung=Deutſchland eifrig, im Großen
Woog tätig, während Ruderer und Paddler am Altrhein ihren
gewohnten Uebungsbetrieb aufgenommen haben.
Nach dem gemeinſamen Anſchwimmen der Darmſtädter
Schwimmſportler am vergangenen Montag tritt nun der
regel=
mäßige Uebungsplan in Kraft, der für die Sommerſchwimmzeit
1934 wie folgt feſtgeſetzt iſt:
Die Wettkampfmannſchaft
trainiert Montags, Mittwochs und Freitags in der
Trainings=
gemeinſchaft der Darmſtädter Schwimmer ab 18 Uhr, der Freitag
iſt dabei dem gemeinſamen Waſſerballtraining vorbehalten.
Ebenfalls am Freitag um 18 Uhr treffen ſich alle
die=
jenigen, die nicht der Wettkampfmannſchaft
ange=
hören, zu einer gemeinſamen Uebungsſtunde im Großen Woog.
Schwimmer Paddler und Ruderer treffen ſich hier, um mehr die
volkstümliche Seite des Schwimmens unter Betonung des
Ret=
tungsſchwimmens kennen zu lernen.
Die Jugend
wird jeden Dienstag und Freitag um 17 Uhr zur gemeinſamen
Uebungsſtunde erſcheinen, wobei das Waſſerballtraining
Diens=
lags vorgeſehen iſt
Wie in jedem Jahr, wird auch in dieſem Sommer ein
regel=
mäßiger Schwimm=Unterricht durchgeführt werden.
Außer Samstag und Sonntag wird täglich den Schwimmſchülern
um 14.30 Uhr Gelegenheit gegeben, die Kunſt des Schwimmens zu
erlernen. Auf dieſe Weiſe wird auch der DSC. Jung=Deutſchland
mitarbeiten an dem Ziele: Jeder Deutſche ein Schwimmer.
In der gleichen Weiſe wird in der
Damenabteilung
gearbeitet werden. Auch hier wird allen Gelegenheit zur
ſport=
lichen Betätigung gegeben. Montags und Donnerstags wird das
volkstümliche Schwimmen im Vordergrund ſtehen, Dienstags und
Freitags das ſportliche Schwimmen. Die Anfängerinnen werden
Mittwochs und Freitags unter ſachkundiger Leitung betreut
wer=
den, und jeden Mittwoch und Samstag um 16.30 Uhr iſt
außer=
dem noch ein beſonderer Schwimmunterricht für
Mäd=
chen vorgeſehen.
Unter der tatkräftigen Leitung von Herrn
Verwaltungsdirek=
tor Löwer geht es im Darmſtädter Schwimmklub Jung=
Deutſch=
land ſeit Beginn dieſes Jahres auf allen Gebieten kräftig
vor=
wärts. In ausgezeichneter Zuſammenarbeit, mit den anderen
ſchwimmſporttreibenden Vereinen durch die Trainingsgemeinſchaft
der Darmſtädter Schwimmer und die im Juni ſtattfindende
Reichsſchwimmwoche wird auch der Schwimmklub Jung=
Deutſch=
land ſein Teil dazu beitragen, daß Schwimmen und damit auch
Leibesübungen Allgemeingut des deutſchen Volkes werden.
Kleine Rundschau.
So, nun wiſſen wirs genau: Deutſchland — Tſchechoſlowakei
und Oeſterreich — Italien, ſtehen im Semifinale um die
Welt=
meiſterſchaft Spanien hat nämlich gegen Italien vor
35 000 Zuſchauern am Freitag das Wiederholungsſpiel 0:1
ver=
loren. Der bekannte italieniſche Mittelſtürmer Meazza ſchoß
bereits vor der Pauſe das einzige Tor des Tages.
Und nun: Alle erzen ſchlagen für Deutſchlands
Vertre=
tung in Rom gegen die Tſchechen. Auf alle Fälle muß die
Deut=
ſche Meiſterſchaft verſchoben werden; denn ſelbſt wenn wir gegen
die Tſchechen tatſächlich nicht gewinnen ſollten, ſpielt Deutſchland
am 10. Juni um den dritten Platz in Mailand.
Uebrigens iſt dies das erſtemal, daß Deutſchland gegen die
Tſchechoſlowakei ein Länderſpiel austrägt. Ein Gradmeſſer” fehlt
alſo, doch glauben wir behaupten zu dürfen, daß gegen die
Tſche=
chen beſtimmt genau ſo gut zu gewinnen iſt, wiegegen Schweden.
Unſere Mannſchaft hat jedenfalls jetzt nichts mehr zu verſpielen.
Gerade deshalb werden die Spieler unbefangen ſein; ein
deut=
ſcher Sieg liegt im Bereich der Möglichkeit.
Die Frankfurter träumen davon, daß das Deutſche Endſpiel
in ihrem Stadion ausgetragen wird. Schalke 04 und 1. FC.
Nürnberg könnten, (ſo ſie natürlich die Sache unter ſich
ausmachen!) mit dieſer zentralen Löſung zufrieden ſein. Nun,
amtlich iſt da noch nichts bekannt.
Gottfried von Cramm franzöſiſcher Tennismeiſter.
Der deutſche Meiſter Gottfried Freiherr von Cramm hat am
Samstag die franzöſiſche Tennismeiſterſchaft errungen. Der Sieg
wiegt um ſo mehr. als der Deutſche im Endſpiel einen Erfolg über
den Wimbledon=Sieger Crawford=Auſtralien davontrug, alſo über
den beſten Tennisſpieler der Welt. Bei drückend ſchwüler
Witte=
rung ſchlug von Cramm ſeinen Gegner 6:4, 7:9, 3:6. 7:5, 6:3.
Dem Spiel wohnten 7—8000 Zuſchauer bei.
Sporkkalender.
15.00 Uhr,
10 u. 15 „
10 u. 14„
15.00
17.00
Hochſchulſtadion: Stadtſtaffeltag.
Woog: Waſſerballturnier des Bezirks III.
Rennbahn: Werbetag der Turngemeinde Beſſungen.
Dornheimer Weg: Werbetag des Reichsbahn=TSV.
Stadion: Handball: SV. 98 — Germ. Pfungſtadt.
Sporkler und Künſtler.
Harkmukh Pfeil=Darmſtadk geſtalkeke die Kampfſpiel=
Uklunde nurnderg 1934.
Daß unſer einheimiſcher Künſtler Hartmuth Pfeil ein
aus=
gezeichneter Sportler, Fußballer und Leichtathlet iſt und in
kei=
nem AH.=Rennen fehlt, wiſſen wir alle, und ebenſo kennen wir
die kleinen und großen Werke ſeines zeichneriſchen und maleriſchen
Schaffens. Ein neuer ſchöner Beweis, wie der Sport auch die
künſtleriſche Schaffensſphäre befruchtet und ausweitet, ergab die
Wertung der Arbeiten, die zu dem von der Stadt Nürnberg
aus=
geſchriebenen Wettbewerb unter der deutſchen Künſtlerſchaft für
die Geſtaltung des Kampfſpiel=Diploms eingingen. Hartmuth
Pfeils Entwurf „Nürnberger Siegesengel”, wurde von dem
FrAnhen Rcrf
P
Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten und dem Preisgericht
zur Ausführung ausgewählt. Auch der zweite Pfeilſche Entwurf
„Sonnenrad über Nürnberg” wurde zur Ausführung angenommen
und als Siegerurkunde für das 18. Bayeriſche Landesturnfeſt
1934, das im Rahmen der Kampfſpiele in Nürnberg ausgetragen
wird, beſtimmt. Der hier abgebildete Pfeilſche. Nüknberger
Siegesengel” wird bald in ganz Deutſchland die Turner und
Sportler aller Gebiete verſtärkt nach Nürnberg locken.
Fußball.
Aus der Kreisklaſſe I, Gruppe I.
Die am 27. Mai ausgefallenen Spiele der 1. Mannſchaften
werden wie folgt neu angeſetzt: 10. 6.: Groß=Gexau — Griesheim,
Weiterſtadt — TSG. 46 Darmſtadt: 24. 6.: Ober=Ramſtadt —
Roßdorf (16 Uhr) Vorher um 14.15 Uhr jeweils 2.
Mannſchaf=
ten. — Heute ſpielen:
Weiterſtadt — Michelſtadt,
Mörfelden — Wixhauſen.
Roßdorf — Union Darmſtadt.
Einen ſpannenden Kampf wird es gewiß in Weiterſtadt geben,
wo die Michelſtädter Raſenſpieler einen ſtarken Gegner abgeben.
Nicht minder zugkräftig wird der Beſuch des Aſpiranten auf den
2. Platz, Union Wixhauſen, in Mörfelden ſein. Wird es den
Gäſten gelingen, auf dem heißen Boden Mörfeldens die ſtarke
Platzelf zu ſchlagen? Vorausſichtlich kommt es anders. Mit einem
Platzſieg rechnen wir auch in Roßdorf, denn die heimiſche
Mann=
ſchaft, die in neuer Aufſtellung kämpfen wird, dürfte kaum
ge=
willt ſein, Punkte abzugeben. Aber Union wird mit einer
Energieleiſtung auf Punkte ausgehen und einen offenen
Spiel=
verlauf ſichern,
Das Spiel Bensheim — Bickenbach am 3. Juni 1934
fällt aus, da irrtümlich angeſetzt.
Germania Pfungſtadt — SV. 98 Darmſtadt 3:4 (1:1).
Auf dem Waldſportplatz in Pfungſtadt ſtanden ſich geſtern
die beiden Fußballpioniere im Rückſpiel gegenüber. Die 98er
be=
nützten die Gelegenheit, für die zum Arbeitsdienſt verpflichteten
Spieler Meyer und Hebeiſen, ſowie für die verhinderten Frey,
Eßlinger und Staigmiller Reſerviſten und Junioren
auszuprobie=
ren. Die Mannſchaft ſtand mit: Müller 1. Sänger, Geyer,
Orle=
mann, Schnägelberger, Reinhard. Mahr, Müller 2. Seifert,
Bö=
gel, Kolberg. Die Pfungſtädter mußten zwei Etatmäßige erſetzen
und ſtanden mit: Darmſtädter. Nickel, Haſſenzahl Schmidt,
Mar=
quardt, Becker, Hermann. Spieß, Voos, Greifenſtein, Speckhardt.
Die erſte Hälfte des jederzeit fairen Treffens zeigte deutliche
Mängel in beiden Spielreihen; bei den Pfungſtädtern wirkte ſich
das längere Pauſieren unvorteilhaft aus, während bei den 98ern
ſich die neuen Spieler noch nicht recht entfalten konnten. Mitte
der Halbzeit ging der Linksaußen Speckhardt mit einem Ball los,
flankte zur Mitte und Spieß knallte ſcharf ein. Seifert ſchoß dann
einen Foul=Elfmeter zum Ausgleich ein. Nach der Pauſe zogen
zunächſt die Pfungſtädter durch einen unhaltbaren Elfmeterſtoß
von Speckhatdt und eine Energieleiſtung Voos” mit 3:1 davon,
und ihr Sieg ſchien ſicher zu ſein, als ſich die „Blauen” in eine
ſchöne Form hineinſpielten, die noch drei ſchöne Treffer
gewähr=
leiſtete. Zunächſt verringerte Bögel den Abſtand, als er eine
Flanke Mahrs einköpfte und dann ſorgte Müller ebenfalls durch
Kopfſtoß für den Ausgleich. 5 Minuten vor Schluß ging Seifert
mit einer feinen Vorlage Kolbergs durch und ſchob an
Darmſtäd=
ter vorbei zum Siegestreffer ein.
Von den neuen Spielern der 98er machte der Verteidiger
Sänger die beſte Figur. Der Linksaußen Kolberg gab brauchbare
Flanken herein, hat auch einen guten Schuß, doch durch geeignetes
Training muß er verſuchen, ſchneller zu werden. Bögel als
Halb=
links war ſchwächer. Müller im Tor hielt feine Sachen. An den
3 Toren gabs nichts zu halten.
Die beſten Pfungſtädter waren: Nickel, Haſſenzahl. Spieß und
Speckhardt. Die ſchwächſten: Hermann, und die beiden
Außen=
läufer.
Krämer=04 Arheilgen befriedi
als Schiedsrichter.
Die Weltmeiſterſchaften der Turner in Budapeſt ſind gbch
ſchloſſen. Die Schweiz gewann den Mannſchafts=Fünfzehnkan
vor der Tſchechoſlowakei; der Schweizer Mack wurde vierfache
Weltmeiſter. Deutſchland konnte nur den dritten Platz belegen.
Reichsſender Frankfurt
Kaſſel, Trier, Freiburg 251.
Frankfurt: Sonntag, 3. Junf
6.15: Hamburg: Nationalſozialiſtiſcher Morgengruß. Glocken
Großen Michel. Choral: Harre meine Seele. — Anſchl.: Flgss
hafenkonzert. — 8 15: Zeit, Nachr — 8.25: Choralblaſen. —
8.40: Katholiſche Morgenfeier. — 9.20: Aus der Leonhardstrchel
Stuttgart: Evangeliſche Morgenteier. — 10.00: Vom
Nürbuigs=
gring: Internationales Eifelrennen 1934. — 10.30: Feierſtunſe3
der Schaffenden. — 11.00: Reichsſendung: Rmgſendung a 1
vter deutſchen Flughäten. — 11.30: Leipzig: Reichsſendung: Bic
kantate: Höchſterwünſchtes Freudenteſt.
12.10: Kuſel: Muſikzug der Standarte 8. Geſangverein der 90
tenberge, Oſtertal= und Remigiusgruppe. — 12.40: Schalplattim
Beliebte Potpourris von einſt und jetzt. — 13.25: Vom Nüu 4
burgring: Internationales Eifelrennen 1934. — 14.00; Stt. 4
gart: Kinderſtunde: Die 7 Schwaben lernen fltegen. — 150
Die Regensburger Domſpatzen ſingen Volksweiſen. — 15.15;
Ueber den Flachsbau. — 15.25: Aus der Praris der Ein:
heitsbewertung in der Landwirtſchaft. — 15.45:
Nachmittags-
konzert. — Einlagen vom Internationalen Effelremnen 1934. —
17.00: Berlin: „Flugſportveranſtaltung auf dem „Tempelhofen
Feld. — 17.30: Muſikzug der Standarte 81, Frankfurt a. M.4
Ltg.: Muſikzugführer Weilert. — 18.30: Berlin: Reichsſitst
dung: Konzerr des Reichsi cheſters der deutſchen Luftfahrt. —,
19.30: Aber Vater iſt dagegen. Eine heitere Hörfolge. — 21004/
Dresden: Reichsſendung: Meiſterſinger von Nürnberg (3. An/
von Rich. Wagner. — 23.05: Zeit, Nachr. — 23.20: Nachr.,
Wetter, Sport. — 23.30: Heiteres aut Schallpl. — 24051
Nachtmuſik.
Frankfurt: Montag, X. Junk
5.45: Choral, Zeir, Wetter. — 5.50 und 6.15: Gymnaſtik.
en die
Was dem 2
Es kann nur 2
ſenen eigenen,
Lebens und ?
Hai. Sige Gmicalt. 1 d. Drſlklens. ue i
Meldungen. — 11.50: Sozialdienſt.
12.00: Stuttgart: Markſteine deutſcher Oper (Schallpl ). — 13.071
Zeit Nachr., Saardienſt. — 13 10: Nachr. — 13.20: Stutzarti
Philharmon, Orcheſter. Lta.: Wily. Walter. — Dazw. 43.50i
Zeit, Nachr. — 14.30: Nur Kaſſel: Nachr. — 14.30: Stundes
des Liedes. Komponiſten der Spätromantik. — 15.30‟ Wetter —
15.40: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. — 15.50: Wirtſchaftsbericht.
16.00: Stuttgart: Funkorcheſter und Soliſten. Ltg.: G. Görlich.
17.30: Dr. Wiedenbrüg: Zum 90. Geburtstag Detlev vonn
Liliencrons. — 17.45: Vom luſtigen Soldatenleben. Alte und
neue Lieder. — 18.00: Stunde der Jugend: Vom Weſen md
Wirken des BdMl. — 18.25: Stuttgart: Franzöſiſch. — 1867
Meldungen. — 18 50: Das Leben ſpricht!
19.00: Ich bin der Doktor Eiſenbart! Hörfolge — 19.45: Das
Wiesbadener Muſikfeſt. Einführung von Dr. Duerre. — 20001
Se e en en eene
Schallplatten: 1. Georg Friedrich Händel: 2. Antonio Wrvallt
3. Chriſtoph Willibald v. Gluck.
Deutſchlandſender.
Welle 1571
Deutſchlandſender: Sonntag, 3. Junk
6.15: Reichsſendung: Hamburg: Nationalſozialiſtiſcher Morgengruß.
Anſchl.: Flughafenkonzert. — 8.15: Stunde der Scholle.„
8.55: Morgenfeier. Stundenglockenſpiel der Potsdamer Garniſo 1
kirche. — Anſchl.: Glockengeläut des Berliner Doms. — 10061
Berlin: Wetter. — 10.10: Sperrzeit. — 11.00: Reichsſendung:
Ringſendung aus vier deutſchen Flughäfen. — 11.30: Reihs
ſendung: Leipzig: Bachkantate: Höchſterwünſchtes Freudenfeſt.
Macdonald, S
icke
12.10: Seewetterbericht. — 12.25: München: Standmufik. Muſte
korps des 1. Batl. 19. bayer. Inſ.=Regt. Ltg.: Obernuſte
meiſter Fürſt. — 12.55: Zeitzeichen. — 13.00: Glüchwünſche.
13.10: Walter Ludwig ſingt (Schallpl.). — 13.25: Frankurt /
Staffelhörbericht vom Nürburgring=Rennen — 14.00: Kindere
liederſingen. — 14.20: Kinderfunkſpiele: Wieland, der Schmied.
(Aufn.). — 15 00: Eine Viertelſtunde Schach. — 15.15: D0f 7.
Kirſchen und Liebe. Eine heitere Hörfolge.
15.45: Frankturt: Nachmittagskonzert mit Staffelhörberichten wut 1
internationalen Eifelrennen 1934 vom Nürhurgrig. — 17.301 7
K. Dürre: Einführender Vortrag zum Muſikfeſt des Alge
meinen deutſchen Muſikvereins Wnesbaden. — 17.40: Berühmnte !
Koloraturarien. — 18.00: Die Gottſcheer. Hörfolge aus der Gotzt 4
ſchee (Steiermark). — 18.30: Reichsſendung: Berlin: Flieger m 1
zieren.
19.30: Ein Glühwürmchen flimmert um die Welt. Non=ſtop=Flug 9
eines Schlagers. — 21.00: Reichsſendung: Dresden: Die Meß *
ſterſinger von Nürnberg, von Rich. Wagner 3. Ak). —
23,05: Wetter=, Tages= und Sportnachr. — 23.30: Seewettell
bericht. — 23.45: Hamburg: Funktanzkapelle. Ltg.: Bolt,
Deutſchlandſender: Montag, 4. Jun
5.45: Hamburg: Wetter. — 5.50: Nachr. — 6.00: Berlin: Gy”
naſtik. — 6.15: Tagesſpruch. — 6.30: Hamburg: Frühkonet,”
In einer Pauſe (gegen 7.00): Nachr. — 8.00: Sperrzeit.
8.45: Leibesübung für die Frau. — 9.40: Stephan Andresi”
Der Abbruch ins Dunkle. — 10.00: Nachr — 10.10: 6. Wadde2
mann: Unſer Kinderlied, eine lebendige Ueberlieferung deutſchern
Vorgeſchichte. — 10.50: Körperliche Erziehung. — 11.15: Set*
wetterbericht. — 11.30: R. Wiedwald: Die Landhilte
11.45: Romantiſche Ale2
erſten Jahre ihres Beſtehens.
viermuſik.
12.00: Breslau: Schleſ. Philharmonie. Ltg.: Gery. E. Riſchic.
12,55: Zeitzeichen. — 1300: Wetter; anſchl.: Glückwünſche.
1310: Mittagskonzert (Schallpl.). — Anſchl.: Wetter. — 14007.
Sperrzeit
14.45: Nachr. — 15.00: Wetter, Börſe.
15.00: Wetter, Börſe — 18.15: Kleines Schalplattenkonzert. —
15.40: Werkſtunde für die Jugend: Mit der Kamera auf Fahft.”
16.00 Köm: Das Weſtdeutſche Kammerorcheſter Ltg.: Keipel=
17.00: Bücher für den Urlaub. — 17.10: H. Scheidt: Konſtantü”
Hierl. Der Mann und ſein Werk. — 17.20: Die Geig”
Marta Linz ſpielt. Am Flügel: Michael Raucheiſen. — 180‟”
Stuttgart: Segelfliegen, der Sport der Zukunft. — 1830:3
Muſikaliſche Kurzweil. —— 18.55: Das Gedicht; anſchl.: Wetel.”
19.00: Deutſcher Kalender: Jum. Monatsbild vom Königswul
häuſer Landboten. — 20 00: Kernſpruch: anſchl.: Kurmachl.
20.10: Aachen: Quintett A=Dur op. 113. (Forellengumtett!
Schubert. — 21.00: Querſchmitt durch die Operette: Der Vogek
händler. Von Carl Zeller. — 2200: Kurr Doerry: Aus da1
guten alten Zeit im Sport. — 22.20: Wetten Tages 10
Sportnachr — 22.45: Seewetterbericht. — 23.00: Hamhuis‟”
Nordiſche Tänze und Lieder.
Welkerberichl.
Von Frankreich her hat ſich eine flache Störung bis nach ”
deutſchland vorgearbeitet, ſo daß nunmehr verſchiedenartige.
zufließt. Somit dürfte zunächſt noch mit Wolkenbildungen
vereinzelt auch mit gewittrigen Niederſchlägen zu rechnen ſeiſt.
ſich aber vom Atlantik her erneut hoher Druck öſtlich ausbei
wird ſich ſpäterhin die Wetterlage wieder beruhigen.
Ausſichten für Sonntag: Wolkig und wieder aufheiternd, ſol.
nur vereinzelt etwas gewitterartiger Regen.
Ausſichten für Montag: Nach lokaler Gewitterbildung.
Beruhigung der Wetterlage.
[ ← ][ ][ → ] Ahes / 3. Zuni 1934
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regeren die Nationen und lenken die Geſchiche der Länder
Was dem einzelnen die Natur gegeben hat, muß er als Beitrag wieder abſtatten ſeinem Volk.
Es kann nur ein Recht in dieſer Gemeinſchaft geben, das erwächſt aus der Erfüllung der
zugewie=
ſenen eigenen, höchſten Pflicht. Die Arbeit iſt daher in keiner Form eine Schande, ſondern der
höchſte Adel für jeden, der durch ſie und mit ihr getreulich mithilft am Aufbau des gemeinſamen
Lebens und damit beiträgt zur Erhaltung der Nation.”
Adolf Hitler.
Hone des Volkes regieren die Nationen! Wir beobachteten antwortungsbewußtſein und Arbeits=
Mine überraſchende Wandlung innerhalb der letzten Jahr= freudigkeit in Creue zur Nation und
zehnro wenn wir uns die Männer anſehen, die heute die Ge= zum Vaterland! Der fähigſte und
tüch=
ſchichte der Länder unſerer Erde leiten. So überraſchend, daß tigſte Mann ſoll das Geſchick des
Vol=
beſpneweiſe in Deutſchland noch vor dem Weltkrieg, alſo vor kes lenken — derjenige, der den größ=
ten perſönlichen Mut beſitzt und die
ſtärkſte, idealſte Einſatzfähigkeit!
Das neue Deutſchland fand dieſen
Mann in Adolf Hitler, dem Sohn
eines Sollbeamten, dem ehemaligen
Seichner, dem Frontkämpfer des
Welt=
krieges. Adolf Hitler, der Mann aus
dem Volke, der ſich aus jahrelangem
Ningen um die Exiſtenz nicht nur zum
Führer des Neichs emporarbeitete, der
vielmehr gerade im perſönlichen
Er=
leben der Not des unbekannten
Man=
nes aus dem Volke die Ideen des
Nationalſozialismus, der
ſchickſalsver=
bundenen Suſammengehörigkeit aller
arbeitenden Menſchen in der
Volks=
gemeinſchaft, gewann.
Und ſchauen wir über Deutſchlands
Grenzen hinaus: Italien, in noch nicht
zwei Jahrzehnten von Grund auf
ge=
wandelt, aus einem Land, ſtolz auf ſeine
große Vergangenheit, doch gleichgültig
dem unentrinnbaren Verfal der
Gegen=
wart gegenüber, in ein modernes Neich
von Weltgeltung verwandelt durch die
Kraft eines einzigen Mannes, Benito
Macdonald, Sohn eines armen Landarbeiters,
te ſich vom Kontoriſten bis zum erſten Miniſter empor.
mntzig Jahren, allein die Vorſtellung einer ſolchen
Ver=
ſchtes Feländem ug als unmöglich verlacht worden wäre!
Nnals gehörte das „Geſchäft des Staatenlenkens” zu den
M gs Vorweſten einer ſtreng abgeſchloſſenen Geſellſchaftsſchicht, die,
z5 Fgekettt an veraltete Ueberlieferung und durch kleinliche
Vor=
urteille in geengt, ängſtlich dieſe Nechte hütete und ſich vor
beſſe=
ren Gtenntniſſen zu ſchützen wußte. Cradition, Geburt, Würde
bieſtkleine größere Nolle als die bitteren Erforderniſſe, die
*bringgren Probleme der Gegenwart!
a neuen Deutſchland iſt damit aufgeräumt worden. In
keinecande der Welt wird wie hier ein Beiſpiel gegeben für
Aas xeſahe Verſtändnis für die brennenden Gegenwartsfragen
der Etik, der Wirtſchaft, der Volkswohlfahrt. Die
per=
lönlie Leiſt ung allein iſt ausſchlaggebend, Leiſtung, Ver=
Dumergne, aus beſcheidenem Bürgerhaus ſtammend,
Mie Urpraſident Frankreichs, beim Staatsbeſuch in Marokko.
Führer des neuen Deutſchland: Adolf Hikler
bei der Feier des 1. Mai 1934 auf dem Cempelhofer Feld.
derzeitige Miniſterpräſident Doumergue war im
bürgerlichen Beruf, wie vor ihm Poincaré, Briand und andere
Nechtsanwalt. Er darf ebenfalls als Mann aus dem Volke
gelten, denn er ſtammt aus äußerſt beſcheidenem Hauſe.
Und im Oſten ſehen wir ein ähnliches Bild. Wenn wir einmal
abſehen wollen von Stalin, dem Diktator Sowjetrußlands, der
Sohn eines Schuhmachers iſt, Prieſter werden ſollte und
führen=
der Politiker ſeines Landes wurde, ſo finden wir beiſpielsweiſe
auch in Japan die gleichen Erſcheinungen wie im alten Europa.
Premierminiſter Saito iſt der Sohn eines Dieners und
verdiente ſich als halbwüchſiger Burſche ſeinen Lebensunterhalt
durch Botengänge.
Männer aus dem Volke — niemand könnte beſſer als ſie die
Rechte der Völker vertreten! Die Seiten der weltfremden
Poli=
tik ſind vorüber. Nicht mehr die Intereſſen einzelner
Geſellſchafts=
kreiſe ſind maßgebend, heute ſtehen im Vordergrunde die
Inter=
eſſen des arbeitenden Volkes!. Niemand kennt die Erforderniſſe,
die dem Wohl der ſchaffenden Nation dienen, beſſer, als der
Mann aus dem Volk ſelbſt, der Not und Entbehrung und Kampf
erlebte. Es iſt ein gutes Seichen für die Geſundheit und
Lebens=
kraft einer Nation, wenn ſie aus innerſter Erkenntnis einen
Mann aus dem Volke an ihre Spitze ſtellt und vertrauensvoll
die Führung des Staates in ſeine Hände legt!
Volks=
führer von heute — Söhne des Volkes!
Der Sohn des Dorfſchmieds — Schöpfer des neuen Italien
Benito Muſſolini als Korporal der Berſaglieri (Mitte) in einer
Gefechtspauſe im Weltkrieg.
Premierminiſter von Japan — Sohn eines Dieners
Miniſter Saito beſucht das Statiſtiſche Bureau in Cokio.
Muſſolinil. Ein Mann aus dem Volke, Sohn eines
Dorf=
ſchmiedes, Lehrer und Bauhandwerker! Und dennoch genügte
auch ihm, wie Adolf Hitler, nicht die beſcheidene Enge des
klein=
bürgerlichen Lebens; beide durchglühte der Wunſch, dem
ſchwer=
bedrängten Vaterland und Volk die erſehnte Nettung zu bringen.
Beide büßten ihr hochherziges Ringen um die Erweckung der
Nation — Adolf Hitler mußte eine Feſtungshaft auf ſich nehmen,
Muſſolini wurde nicht weniger als dreizehnmal um ſeiner „
auf=
rühreriſchen Cätigkeit” willen ins Gefängnis geworfen — beiden
Männern aber danken ihre Nationen heute ihren
unerſchütter=
lichen Glauben und ihre unbeugſame Energie.
In England, politiſch geſehen, dem konſervativſten der
euro=
päiſchen Reiche, ſteht an der Spitze der Negierung ein
Arbeiter=
führer: Macdonald! Macdonald iſt der Sohn eines
ein=
fachen Landarbeiters; er konnte ſich nach einer harten Jugend
als Kontoriſt in einem Warenhaus weiterbringen und ſtieg, dank
ſeiner außerordentlichen politiſchen Fähigkeiten und ſeiner
leben=
digen, praktiſchen Kenntnis des engliſchen Volkes zum erſten
Miniſter des Landes auf. Neben ihm, ein gleichartiges Beiſpiel
perſönlicher Cüchtigkeit, ſteht Sir John Simon, der Enkel eines
Steinmetzen, Sohn eines Pfarrers, dem erſt eine Neihe von
Stipendien das Studium und die Laufbahn eines Nechtsanwalts
ermöglichten, bevor er die Höhe ſeiner politiſchen Karriere als
engliſcher Außenminiſter erreichte.
In Frankreich finden wir ſeit langer Seit Juriſten an der
Spitze der Negierung. Das franzöſiſche Volk, politiſch ſtark
intereſſiert, hält ſeinen eigenen Einfluß auf die Diplomatie für
außerordentlich, und die Vollzieher ſeines Willens, die
Regie=
rungsvertreter, mehr oder minder für Verwaltungsbeamte.
Juriſten ſcheinen für ſolche Stellen beſonders geeignet — der
H. C. 2. — Haupttelegraphenamt Berlin.
Weit über Deutſchland und Europa hinaus
reicht die engere, bis nach Auſtralien, China,
Japan und Amerika die weitere Arbeitsgrenze
des von dem Generalpoſtmeiſter Heinrich von
Stephan ausgebauten Berliner
Haupttelegra=
phenamtes (kurz auch HCA. genannt). Es iſt
heute die größte europäiſche Verkehrsanſtalt
für Celegramme überhaupt. Gegen 750
Draht=
leitungen erledigen den beutſchen
Celegramm=
verkehr, gegen 60 Leitungen führen nach dem
Auslande. Wurden im erſten Betriebsjahre
(1850) täglich kaum mehr als 100 aus= und
eingehende Celegramme bearbeitet, ſo beträgt
der gegenwärtige Cagesdurchſchnitt über
70000, für das Jahr alſo mehr als 25
Mil=
lionen Celegramme. Allein dieſe wenigen
Sah=
len beweiſen die ungeheure Bedeutung und
Wichtigkeit dieſes deutſchen Fernamtes. Ein
Blick in ſeine Arbeitsräume iſt ein Blick in
ein= der größten Herzkammern der Welt ..
Im Raum für Bildtelegraphie. —
Finger=
abdrücke, Schecks, Heiratskandidaten.
Gleich zu Anfang geraten wir in eine der
intereſſanteſten Abteilungen des Hauſes
über=
haupt: den Naum für Bildtelegraphie. Den
wenigſten Menſchen iſt bekannt, welche
bedeu=
tende Nolle die Bildtelegraphie bereits im
Wirtſchaftsleben ſpielt. In der Preſſe findet
man vielleicht des öfteren telegraphiſch
über=
mittelte Bilder, ſonſt jedoch . . ."
Wer zum Beiſpiel weiß, daß die
Finger=
abdrücke internationaler Verbrecher
bildtele-
graphiſch von jeder beliebigen Polizeiſtation
angefordert und übermittelt werden können.
Die Beamten irgend eines Präſidiums
brau=
chen heute micht mehr Cage um Cage zu
war=
ten, bis ſie die gewünſchten Abdrücke erhalten.
Wenige Minuten genügen. Weiterhin werden
Schecks ſehr oft bildtelegraphiſch überwieſen,
ebenſo wie viele Werkſtätten Bilder ihrer
Er=
zeugniſſe auf telegraphiſchem Wege „
überwei=
ſen.Verſchiedentlich hat es auch
Heiratskan=
didaten gegeben, die auf dieſem Wege ihrer
Erwählten ihr Photo zugeſtellt haben. Auch
zur Uebermittelung von Briefen in japaniſcher
oder chineſiſcher Wortſchrift, ſowie von
wichti=
gen Stenogrammen wird der Bildfunk
heran=
gezogen. Heute arbeitet die Bildfunkſtation
des HCA. bereits mit London, Paris, Oslo,
Wien, Stockholm, Kopenhagen, Nom, Buenos
Aires und New York. Verſchiedene andere
Verbindungen, auch nach Ueberſee, ſind bereits
heimatebene
Von Ernſt Niethammer,
Heinrich Wichtrup kehrte aus Java zurück,
den Kopf benommen von Wiederſehen und
ſtrö=
mende: Knabenjubel. Neunzehn Jahre fort;
erſt Schiffskoch, dann Hotelboy,
Kraftwagen=
führer, Pflanzergehilfe, Verwalter, und zuletzt
Pflanzer ſelbſt. In Amſterdam hatte er nur
die notwendigſten Gänge gemacht; jetzt ſaß er
im Suge und fuhr der Grenze zu.
Allmählich gewöhnten ſich die Augen, auf
die flirrende Sülle aſiatiſchen Lichtes eingeſtellt,
wieder an die verſchloſſene Herbheit der Ebene.
Der Horizont wurde ſichtbar, ein Kiebitz
mühe=
los auf grauſchwarzem Brachland erkannt, ein
leichtes Stück Blau aus den Wolken in einem
riedgelben Corfgraben wiedergefunden. Dann
kam Bentheim mit ſeiner Burg, die ſchon
Ruisdael gemalt, drängte ſich Rheine mit dem
klobigen Gewicht der Antoniusbaſilika und dem
Schachtelhalmwald ſeiner Schornſteine aus den
überſchwemmten Emswieſen, und gleich hinter
Osnabrück lag immer noch Lechtereck.
Der „Bremer Hof” hatte einen eigenen
Ge=
päckträger an der Bahn, der ſich ſofort an
ihn heranmachte. Der Wirt ſchien neu und ſehr
wagemutig zu ſein. Immerhin war das Neſt
inzwiſchen Kurort geworden, hatte neben dem
Gas- und Waſſerwerksleiter — wenn auch
alles in einer Perſon — einen Badedirektor
und ſtrich in Ermangelung geeigneter
Sehens=
würdigkeiten vorab ſeine alten, ſchön
ange-
bräunten Fachwerkhäuſer elſternbunt an. Auch
verſprachen rote, ungeſchickt gedruckte
Senſter=
plakate für Samstag eine Néunion.
Ihn ſchien keiner mehr zu kennen. Wohl aber
Wunder der Organiſation und Cechnik.
Von den täglich 7000 Celegrammen gehen
reichlich ein Drittel auf den Auslandsverkehr.
Sie werden zum Ceil durch Sunkverbindungen
erledigt, von denen 15 nach europäiſchen
Haupt=
ſtädten und ſieben nach dem Oſten führen,
wäh=
rend für den Ueberſeeverkehr
Kabelverbindun=
gen nach New York, Nio de Janeiro, Mexiko,
Havanna, Java, Santiago, Caracas, Manila
und Buenos Aires beſtehen. Die Erledigung
der ungeheuren Celegrammberge erfolgt durch
Schnelltelegraphiermaſchinen. Die Celegramme
werden an beſonderen Apparaten durch
Lochun=
gen in Papierſtreifen hineingearbeitet, an die
Sendemaſchinen weitergegeben, die dem
betref=
fenden fernen Amt in raſender Geſchwindigkeit
poſitive und negative elektriſche Impulſe
zu-
leiten und dann die Celegramme fertig in
Buch=
ſtabenſchrift herausſchleudern.
Ein Celegramm New York — Berlin in drei
Minuten vom Abſender zum Empfänger.
Die 25 vorhandenen Sendemaſchinen können
täglich je 6000 Celegramme bearbeiten. Hinzu
kommt noch, daß die romaniſchen Länder in
der Hauptſache eine franzöſiſche
Schnelltele=
graphentype bevorzugen, während das Briti=
ſah er mancherlei ihn ſogleich Anheimelndes.
Sunächſt die beiden Brüder Brader,
gewich=
tig hinter der Cheke des offenen Hausflurs
Korn und heimiſches Aktienbier ausſchenkend.
Beide ſchienen gleichmäßig dick und alt
gewor=
den zu ſein, und ihre Prallbacken brannten
vergnügt, in der frühen, friſchen Morgenſonne.
Und nebenan bewachte Cante Pröbſting
ſtrick=
ſtrumpfknüttend ihre Ladenhüter in Krawatten,
Hüten und Handſchuhen, in unmöglicher
Necht=
ſchreibung unwahrſcheinliche Käufer
herbei=
lockend.
Auch der Kupferſchmied Grell ſchien noch am
Leben zu ſein, und die betagte, verſeſeufzende
Schloſſersfrau Bietendüvel, die ſich früher als
Dichterin zu nennen pflegte.
Der gute Paſtor Oelfke ſchaute aus dem
Fenſter einem Schwarm verlaufener Hühner zu,
und von der Ecke her rief der Ausklingler —
noch immer aſthmatiſch — eine
Bekannt=
machung aus. Hinter jedem Satz raſſelte ein
Atemſtoß wie ſchlecht bewahrte Luft im
Blaſe=
balg der Orgel. Auch die Spatzen in den noch
ſpärlich belaubten Linden ſchienen dieſelben, und
ganz gewiß die Bücher in der Papierhandlung
von Brüſicke, nicht minder die grüngelb
geweiß=
ten Markiſen in den Simmern des
Klavier=
ſtimmers Dingelſtedt. Es war alles da bis auf
die beiden Eltern auf dem Kirchhof, und
Her=
mann Klockenbach erkannte ihn ſofort und zog
ihn ohne Umſchweife mit in ſeine von friſchem
Schwarzbrot derbe und geſund duftende
Bäcker=
diele.
„Wo biſt du ſo lange geweſen?”
„In Java!”
„Wo liggt dat?‟ Er ſprach platt, wenn ihm
warm ums Herz wurde.
„Bei Indien!”
ſche Reich faſt ausſchließlich ein engliſches
Sy=
ſtem, Nußland ein ruſſiſches und die nordiſchen
Länder ein ſchwediſches bevorzugen, und daß
weiterhin alle dieſe Staaten von Deutſchland
die Anwendung ihrer eigenen Apparate
ver=
langen. Der Auslandsſaal des
Celegraphen=
amtes ſtellt ſomit eine Weltausſtellung von
Celegraphiermaſchinen dar, und die hier
täti=
gen Beamten müſſen das Können und Wiſſen
vieler ihrer Kollegen aus der ganzen Welt in
ſich vereinigen. Dafür jedoch iſt die
Ueber=
mittlungsgeſchwindigkeit auch außerordentlich
groß. Ein Celegramm aus New York kann
bereits drei Mimuten nach ſeiner Abſendung
— telelphoniſch durchgeſprochen — fertig au
dem Schreibtiſch des Empfängers liegen.
in Vorbereitung, ein Seichen, welche
Wichtig=
keit der Bildfunk im Uebermittelungsverkehr
der Welt bereits erlangt hat.
Auskunft in 25 Sprachen. — Ungebetene Säſte
ſtellen ſich ein.
Wo jährlich 25 Millionen Celegramme
zu=
ſammenkommen, müſſen notwendigerweiſe auch
ſo ziemlich alle Sprachen der Welt vertreten
ſein. Das HSA. iſt von ſich aus in der Lage,
Auskunft in 25 Sprachen zu geben. Was
dar=
über iſt, wird von beſonderen Dolmetſchern
er=
ledigt. Dieſe geläufige Beherrſchung von 25
Sprachen wird von den in Deutſchland
leben=
den Ausländern gerne dazu benutzt, um von
dem HC? Auskünfte zu erlangen, die mit dem
Celegraphieren an ſich ſehr wenig zu tun haben.
Schon ſeit Jahren iſt das Haupttelegraphenamt
die beliebteſte Dolmetſchſtation, ſo daß — bei
aller Hilfsbereitſchaft — doch von Seit zu Seit
die vielen, allzuvielen, nicht in das Neſſort
paſſenden Anfragen geſtoppt werden mußten.
Wenn ein Nomanſchriftſteller einige geläufige
Ausdrücke für „Selbſtmord” in japaniſcher
Sprache erfahren wollte, ſo war Cas
Celegra=
phenamt der letzte Ort, der hier zuſtändig war.
Crotzdem — ſoweit es ſich nur irgendwie mit
dem Dienſt vereinbaren läßt — wird geholfen.
Muſſolini empfängt eine deutſche Celegraphiſtin.
Der internationale Fernſprechverkehr knüpft
auch viele Berufsfreundſchaften zwiſchen den
hier tätigen Beamten an, die ſich laufend von
der Geſprächsgüte der Leitungen überzeugen
müſſen und ſo Gelegenheit haben, ſich zu
unter=
halten. Oft ſind wechſelſeitige Beſuche die
Folge. Eine deutſche Celegraphiſtin, die
mehr=
fach in wichtigen Staatsgeſprächen mit
Muſſo=
lini verbunden hatte, wurde — zuſammen mit
ihrer römiſchen Kollegin — ſogar vom Duce
empfangen. Gerade die Beamten des
Cele=
graphenamtes haben in den erſten Wochen und
Monaten der nationalen Erhebung
hervor=
rägende Aufklärungsarbeiten gegenüber der
Greuelpropaganda geleiſtet. Udo Wolter.
Der Moderoman von heute
arbeitet mit ganz beſtimmten
Ve=
quiſiten. Es iſt unumgänglich notwendig,
daß ſeine Verfaſſer ſo viel Einſicht in
verſchie=
dene Sweige und Betriebe des
Wirt=
ſchaftslebens haben, um dem Fachmann
nicht durch Entgleiſungen unliebſam aufzufallen,
vielmehr ſich mit Sicherheit in den
gebräuch=
lichen Sachausdrücken zu bewegen und dem
Handel und Verkehr mit all ſeinen
Erſcheinun=
gen folgen zu können. Die Güte der
produzier=
ten Ware, ihr Abſatz auf dem Weltmarkt, der
Eine „Oase” in den Dünen
& ine grauweiße Möwe lag morgens tot am
4 Strand. Der Sturm, mit dem ſie ſonſt um
die Wette geflogen, hatte ſie in der letzten Nacht
gepackt und an einer Mauer zerſchellt. Sie
war ein ungewöhnlich großes Cier. Armſelig,
mit ausgeſpreizten Flügeln lag ſie nun in dem
bräunlichnaſſen Sand. Die einſt wunderbar
ſcharfſichtigen Augen ſtierten leer ins
himm=
liſche Blau. Ueber ihr kreiſte kreiſchend ein
Schwarm ihrer kleineren Artgenoſſen, ſtieß
nieder, äugte, ſtieg ſteil in kühnem Bogen
wie=
der hoch.
„Dat’s wied!”
„Dor heſt du recht!” Heinrich Wichtrup
ſtreichelte zärtlich jeden Laut der alten ſaſſiſchen
Kinderſprache.
„Sökſt du ine Frubben?”
„Hew ick lange!”
„Wat denn?“
„Di!‟
„Döskopp!”
Heinrich faßte ſeine beiden Hände: „Ich
ſpreche wahr. Dich ſuche ich und unſre Jugend!
Lebt Luiſe Bomblat noch?”
„Sie iſt ſchon lange vor dem Kriege mit den
Eltern nach Poſen gezogen, und keiner hat je
wieder etwas gehört.‟ Damit ſchob er einem
verdutzten Jungen, der für einen Groſchen
ge=
kauft hatte, für mindeſtens zwanzig Pfennig
Schokoladenkringel in die ſchmierigen
Gaſſen=
hände.
„Kann ich bei dir ein paar Cage bleiben?”
Ein Leuchten wuchs in Klockenbachs Augen
auf: „Komm, ich bringe dich nach oben! Sette
wird ſich freuen!”
Da ſtand er in dem Simmer, in dem er den
Freund oft beſucht hatte. Noch war alles wie
ſonſ=, nur daß einige Negimentsaufnahmen der
üblichen Art das Schmalſtück zwiſchen den
bei=
den Fenſtern verzierten. Sogar der birkene
Cabakkaſten ſtand dort, ergrauter Zeuge
man=
cher läßlichen Sünde, und das rotleinengepreßte
Poſtkartenalbum lag daneben.
Was wollte er hier eigentlich! Verwandte
fehlten, Geſchäfte zogen weiß Gott nicht, und
für Gefühligkeiten hatte er nicht viel übrig.
Dennoch!
Ein Abend in Java ſprang auf. Die Felder
ſchwelten, der nahe, dick verſchlammte Fluß
brannte wie Lava. Manchmal kreiſchten Affen.
Kampf mit der Konkurrenz ſpielen eine
Nolle.
Alle daraus ſich ergebenden Verwicklin
hat der Schriftſteller zu
Menſchenſchickſalen=
ſammenzuballen, zu Konflikten und Löſungg
verarbeiten. Höchſter Beliebtheit erfreug.
u. a. die Werkſpionage, ſie liefertt.
Moderoman eine noch immer nicht verſieo:
Quelle von Motiven.
Man verlangt nicht Kunſt, aber Kunl
tigkeit.
Bei der Fähigkeit, mit welcher der V
ſeine Perſonen auf den verſchiedenſten am
päiſchen und außereuropäiſchen Schaupo.
umherjagt, wird’s dem Leſer ganz abo
teuerlich zu Mut. Und dieſe von Fortſae,
zu Fortſetzung vorhaltende Spannung erru
noch eine Steigerung, wenn die Sache „u
tiſch” wird. Ein regelmäßiges Seitungsi
verſorgt den findigen Kopf ausgiebig mit 1
n der ganzen Welt aufgehäuften Sünd
Vornehmlich empfiehlt ſich der Blick nach a
Fernen Oſten mit ſeinen hundert Geſtaltuug
möglichkeiten. Da läßt ſich wundervoll der
los fabulieren und kombinieren, wofern nuu
Miene ſtrenger Sachlichkeit gewahrt bleibo
Selbſtverſtändlich müſſen die Angeleg
heiten des Herzens den Grundton
len, auf den alles übrige abgeſtimmt iſt.
Weibliche iſt genau ſo vertreten wie in a
lebten Seiten, ſowohl als Weibsteufel, kalt!u
berechnend, und als opferbereite Seele, dieie
ſich nichts begehrt, nur den geliebten Ay
ſchützen will vor Gefahren und Intrigen.
Der Unterſchied gegen früher baut
aber darin, daß ſie einen Kraftwagen ſtar
und ein Waſſerflugzeug bedienen können
bei all ihren Unternehmungen eine Kluu
entwickeln, die geradezu fabelhaft iſt. K
Pauſen in der Handlung werden „ſtimmn
voll” damit ausgefüllt, daß er oder Iig
eine Sigarette anzündet, oder daß ein Auto
Die Ueberwindung des Naums durch
Cechnik geſtattet dem Nomanautor, daſſ
heute ſeine Perſonen in ein Café am Kur
ſtendamm in Berlin ſetzt und ſie zwei
ſpäter, tiefſinnig überlegend, in den Stru.
von Cokio ſpazieren läßt. Dr. Ella Menſ.ſ.
Orr Vei=
Teulbesoäna
Buben mit kleinen Wägelchen ziehen
Strand, um Sturmernte zu halten. Heute ta1
haben die Waſſergötter die ſchmale Inſel
ſonders reichlich bedacht. Da liegt Stranä
mit dem ſich ſchon allerlei anfangen läßt. Ve
ter, Fäſſer, zugeſchnittenes, verzinktes
Korkſchwimmer mit Strandnetzen, ein
Bootsplanken, lange Cauenden mit maſſertd
Seetang, der getrocknet zur Streu dienen
Die Buben ſtrahlen, denn ihre kleinen Gefär1
werden ſchwer beladen heimkehren.
So wild wie die letzte Nacht hat der S:
brüllte ein Naubtier in der Verlorenheit.
Diener lag wie ein Hund vor ihm auf
Matte, trotz der Erſchlaffung der Stunde
lichen Winkes gewärtig. Der Urwald II
unbewegt.
Am Mittag hatte er Marion Velthus;
ſehen, und er wußte, daß er ihr für immer
fallen war. Nur das Blut ſprach hier II
aller Wille ſchien geſchmolzen. Einen Au:
blick hatte er ſich, verzweifelt am Nohr
lauen Eiswaſſers ſaugend, heimgeſehnt nal.2
Vuhe Deutſchlands und der feſten Art ja
Landes. Männer wuchſen dort, die über
Natur geboten, die ihr Leben feſt faßten,
hundert Schlachten heimgekehrt, keine budan
beſchaulichen, ſinnend über das Ich gebes
Heilige. Jeder Cag wollte erobert ſein=
Boden bot wenig und forderte Arbeit.
Une-
im Druck des ewigen Wiederkehrenden
Sicht auf die Gipfel verhüllt war,
erſetzten-
meſſene Beweglichkeit und unverdroſſener 2‟
das Verlorene, und jedes Intereſſe mun
ſtets wieder im Ideal. Er ſah mit dem I.
fangen prüfenden Blick des Ausgewande
gewiß auch die Schatten, heller ſtrahlte 90—
zu Hauſe überſehene, alltäglich gewordene 9=
und Dauernde. Hier aber kannte der Di.
keine Mühe, und die Frucht ſprang ſchon
Anfaſſen ſchwellend auf.
Er lehnte am Fenſter. Gegenüber 900
Vathausuhr an. Einige Fabrikſirenen Tih
nicht eben ſehr eilig den Mittag hinter9e"
durch die kaum angegrünten Linden leI
unnennbar weiche, altmeiſterlich tonige Seitee
der Ebene, in die ſchon das nahe Meer Nil..
Die Häuſer ſtanden ſicher und gut darih.
ſpürte man überall, wie das feine, perlige
M
1 Die
Schien=
ülch Liſt. 4
vcherrlichkei
iher ein Bo
iden im Bi
lachen, die A.
iwernd wirken
Weg zum klt
Mal, der jeder
inſinkend in
gSchuhe und
uft längft 1ed
Fu Nücken
uch dem andere
Emer lang
M wie Gau
NiA „Berge‟
ie Sora.
f9 Meter.
2n An
La c.
Lufnd
N. Sur Et
riaden
Des Sturme
bei n
[ ← ][ ][ → ] „ft um Sylt getanzt. Und noch viel, viel
Hat die Wölfe des Meeres derart über
dnf el gehetzt, daß ſie einſt die Dörfer
Kei=
zumu d Wenningſtedt ratzekahl aufgefreſſen
hi. Ueber Hütten, Ställe und Scheunen ſind
in eusgefallen, und im betäubenden Lärm
wild=
mwutzer Waſſermaſſen ſind ſie zerriſſen,
zer=
f8 Mh-flos gegen die Uebermacht, im
wirbeln=
duſsrrudel hineingeſtürzt in die Cäler am
min, der ewig wühlenden, bohrenden,
über=
rawiden Nordſee.
ſur prallt die Leuchte des Cages wieder
au uroll auf das wandernde Eiland. Die
un=
enwlich ſchaffende Natur gleicht gerecht aus
—8 die ſtürmiſch-gierige Nordſee im Weſten
vumsand unaufhörlich abreißt, das wächſt im
GMam Wattenmeer wieder zu. So wandert
digurze Inſel jahraus, jahrein dem Seſtlande
WA.
zwiſchen dem Meer zur Linken und den
guen zur Linken fahren wir nach Norden.
HMzufgeſchichtet ſind auf beiden Nechten die
ſt/AHeichbleibenden Sandböſchungen. Leichte
Ayüſteht vom Meer nach dem Feſtlande zu.
RAullvom Grat des Böſchberges den
weiß=
tumien Sand mit ſich. Wir ſtehen auf dem
Reru fhaltsamen Wellen ergießt sich der Flugsand
ülwalkes Lebende. — Im Sand erstorbene Bäume.
prperron des letzten Wagens des
Klein=
bichhens. Ganz ſelten geben die Sandberge
dſeblick frei. Der frieſiſche Siſcher mit dem
Eiſtkorb vor ſeinen Füßen neben uns zieht im
gmbl eibenden Nhythmus an ſeiner kurzen
effe. Die Schienenſtöße hacken den Cakt.
Undlich Liſt. Letzte Neſte einſtiger
deut=
i0 Seeherrlichkeit. Klugheit und Catkraft
letn hier ein Bollwerk gebaut, beizutragen,
Sſeſdrüben im Binnenlande der Pflug
unge=
ſi furchen, die Maſchine ungehindert Wohl=
Iſn fördernd wirken möge .."
i Nettungshaus ziehen wir vorüber,
fin=
dadn Weg zum kleinen Hafen, geraten ins
inſongtal, bei jedem Schritt den Boden
ver=
annd, einſinkend in windtrockenen heißen Sand.
dr Schuhe und Strümpfe iſt unſere kleine
iſchaft längſt ledig. Die Sonne brennt auf
und Nücken und zieht uns ein
Kleidungs=
ſü nach dem anderen vom Leibe. Langſamer
nimmer langſamer wird der Schritt.
lakt wie Gauriſankarwanderer erklimmen
mdie „Berge‟. Alle ſind ſie aus feinem
lresſand gebildet. Büſchel harten Graſes
ühre Flora. Keiner mißt mehr als etliche
Eig Meter. Von der Luvſeite her ſteigen
anz allmählich an, auf der Leeſeite fallen
eil ab.
ſe ſind wahrhaft lebendig. Ihre Heimat iſt
VMeer. Zur Ebbe deckt die zurücktretende
MMyriaden Sandkörnchen auf, Sturm ſtößt
Miſte zu, faßt ſie, wirbelt ſie hoch, trägt ſie
wir. Des Sturmes Kraft erlahmt; er läßt
evcndprickelchen fallen, ſie türmen ſich zum
Rl. Und bei nächſter Gelegenheit nimmt
m ſie wieder auf ſeine Schwingen, bis er
mhörnte und ſie nach inneren Bezirken
um=
men begann. Und durch die dieſig=pelzige
wangen die erſten Strophen der Amſeln,
Wemt Storch trieb quer über die Dächer
hin=
einem geheimnisvollen Bullerborn zu.
Aian würde über ihn lachen. Sie war von
Wan dort und kannte ihre holländiſche
Hei=
ukaum.
ſerlei: hier war Lechtereck, war Deutſch=
M Mannestum bei aller Verſchnörkelung,
Ach eit im Barock.
ei kleine Junge des Freundes, holte ihn
Eſſen. Es gab Kartoffelpfannkuchen und
Abeeren. Unverwandt ſtarrten die Kinder=
In ihn an. Beluſtigt, fragte er ſchließlich:
be ich ſo Seltſames an mir?‟
ſal” kam offen die Antwort.
Was denn?”
On kommſt weit her!”
Mchteſt du mit?"
Ga!” jauchzten die Augen.
riß er ihn an ſich. Cränen ſtürzten:
Zeio hier mein Junge! Die Welt iſt groß
arm. Hier aber iſt Neichtum und ewiges
MMen, und jeder Cag iſt neue Cat.” Und
trug er ihn auf beiden Armen an den
und ließ keinen Blick von ihm.
Federfuchſer
a7 Hans Henning Freiherr Grote.
niska von Hohenheim fuhr erſchrocken
Orem Stickrahmen empor. Unbeherrſcht,
in alten Seiten, Hornesfalten auf der
betrat Karl Eugen das Gemach.
polterte los: „Iſt das Sucht? Iſt das
Er zog ein Bündel Papiere aus der
ſie, abflauend, erneut ſinken laßt, wieder andere
Hügel bildend, vorhandene vergrößert. Einer
hinter dem anderen.
Das iſt die Wanderſchaft des Meeresſandes,
die Nache der ihrem Element entführten
Materie.
Mit den Wanderdünen geht einher der
Cod. Denn ſie überdecken blühende Felder
und arbeitſame Dörfer. Auf Sult ſetzen ſie
ein jedes Jahr den Suß mehr als vier Meter
voran. In der Sandhöhe hier oben am „
Ellen=
bogen” konnten ſie nicht ſchaden. Aber an der
Kuriſchen Nehrung, der bedeutendſten
europäi=
ſchen Dünenbildung, haben ſie ſchon auf ſechs
Dörfer ihr ſandfarbenes Leichentuch gelegt, an
der bretagniſchen Küſte auf noch weit mehr, ſie
zudeckend zu langem Schlaf. Denn nicht für
ewig iſt verloren, was ſie auf ihrer
Wander=
ſchaft begraben. Sie ſchreiten weiter und geben,
was hinter ihnen liegt, eines Cages wieder
frei. So erlebt das große Dorf Kunzen da oben
ganz, ganz allmählich das Wunder ſeiner
Auf=
erſtehung. Mit der ſtets gleichen Schnelligkeit
— etwa fünfeinhalb Meter im Jahr — drängt
ſich da oben die Sandwalze voran, um in
eini=
gen wenigen Jahrhunderten im Kuriſchen Haff
zur Nuhe zu kommen, dieſes ausfüllend und an
der Memel Delta neues Feſtland zaubernd.
Aber auch Hilfe gegen das drängende,
beute=
gierige Meer bringen ſie dem nimmermüde um
ſeine Exiſtenz gegen Naturgewalten
kämpfen-
den Menſchen. Wenn ſie durch natürlich oder
künſtlich hervorgebrachten Pflanzenwuchs, die
Sandkörner deckend, Sturm und Fluten
erfolg=
reich widerſtehen können, dann ſind ſie, an ihrer
Stelle verharrend, Schutzwall dem durch ſie
geſicherten Hinterland.
Unheimliche Gewalten ruhen in den
Wander=
dünen. Ich ſtehe inmitten des Gerieſels, das
nur wenig von den Strandfremden aufgeſucht
wird. Ich fühle den feinkörnigen Flugſand an
meine Epidermis picken, durch alle, ſelbſt die
kleinſten Oeffnungen ſich über meinen Körper
ergießen, als merkbaren Beweis
ununterbro=
chener Bewegung. Und dasſelbe Spiel vom
Aber selbst die Toten läßt der Flugsand nicht ruhen.
Ein freigewehter Kirchhof in den Dünen.
Werden und Vergehen, das ich hier an dem
alleräußerſten Nordzipfelchen Deutſchlands
er=
lebe, vollzieht ſich gleichzeitig und gleichartig,
vur gigantiſcher, im größten Ausmaße, in den
Sandmeeren der Sahara, der Wüſte Gobi, der
Lybiſchen Wüſte, an der Sierra de Cordoba in
Argentinien, und noch vielerorts.
Weltbekanntes Beiſpiel iſt die äguptiſche
Sphinx, jene jahrtauſenalte pharaoniſche
Schatzkammer. Sie blieb den Menſchen
gene=
rationenlang ein unlösbares Nätſel. Erſt die
Kenntnis vom Weſen der Flugſandbewegung
hat uns gezeigt, wie das turmhohe Mauerwerk
vom lebendigen Sande verſchüttet ward, bis
nur noch der geheimnisvoll lächelnde
Menſchen=
kopf ſichtbar blieb. Den Neſt hatte die
Sand=
düne begraben.
Dem ruheloſen Ozean gleich, vom Sturm in
Wellental und Wellenberg bewegt, ſo lebt und
ſtirbt, vom gleichen Anſtoß getrieben, das Meer
der Wüſte in der Sanddüne. Nur unendlich
viel langſamer. Ein kurzes Menſchenleben iſt
für ſie kein Maßſtab. Friedr. Carl Butz.
Caſche; große und kleine Settel, mit krauſen
Buchſtaben bedeckt, flatterten über den Ciſch.
Franziska ergriff einen davon, las erſtaunt,
und purpurn ſtieg es in ihre Wangen: An
Franziskal Elyſiſche Gefühle drängen des
Her=
zens Saiten zu Geſängen, eii teurer Name
weckte ſie!‟ Ein wenig verwirrt,
verſtändnis-
los blickte die ehemalige Baronin von Leutrum
zu dem Herzog von Württemberg auf.
Karl Eugen lachte dröhnend, ſeine gute Laune
war zurückgekehrt. Härtlich haſchte der Mann
nach den blonden Haaren der Geliebten, ſtrich
ſie behutſam: „Du brauchſt darum kein
ſchlech=
tes Gewiſſen zu haben, Franzel. Auf einen
dummen Jungen iſt der Herzog von
Württem=
berg noch nicht eiferſüchtig.”
„Alſo ein Karlsſchüler”, riet Franziska und
las weiter: „Nie ſollen unſere Cränen, nie
ver=
ſiegen, zum Himmel ſollen ewig unſere Wünſche
fliegen, Franziska wollen wir ein ganzes Leben
weih’n!‟ Ein Lächeln überflog das ſchöne
Ge=
ſicht: „Er ſchreibt anmutig und wohlerzogen,
dein Knabe” lobt die Frau, „ſieh, ſelbſt Dichter
ziehſt du auf deiner Schule heran.”
Der Ceufel ſoll ſolche Sederfuchſer holen!”
grollte Karl. „Dichter? Und in Deutſchland?
Dafür taugen wir nicht und ſollen’s lieber den
Franzoſen überlaſſen. Meine Karlſchule iſt nicht
für ſolche Sirlefanzereien da — Menſchen ſoll
ſie erziehen!”
„Sind Dichter nicht vor allem auch
Men=
ſchen?” fragte Franziska lächelnd.
Sie hatte die Papiere an ſich genommen,
ohne daß der Herzog es bemerkt hätte. Er
redete ſich weiter in Sorn und erging ſich in
weitſchweifigen Erörterungen über die Swecke
und Ziele ſeines Inſtituts. Franziska aber las
in den Verſen des unbekannten Schülers. Ein
Da wandelſt du nun, harmlos, durch die
Waſſerſportausſtellung und ſiehſt dich um.
Hübſch: Saltboote, Paddelboote, was alles
da=
zugehört, Selte, Sitzkiſſen, was du haben willſt.
Da liegen noch dickbauchige Gummiboote, wie
gutmütige, komiſche Ciere ſehen die aus — ja,
denkſt du, wenn erſt Sommer wäre, prallheiße
Sonne und Waſſergeplanſch!
Da geht, wie ein Geſpenſt vom letzten Jahr,
ein Mann mit weißer Schürze vorüber und ſingt
ſein Schokoladeneis aus: Hier das gute Eis,
prima Schokoladeneis — —! Den Cext kennſt
du doch? Einen Augenblick lang iſt hier keine
Ausſtellungshalle, ein langer Strand iſt hier,
die Sonne brennt herunter, und dich verlangt
nach Eis —
Aber dann drehſt du dich nun einmal um,
willſt anderswohin — und ſtehſt da und kriegſt
plötzlich ganz runde Augen: da vor dir ſteht
leibhaftig ein Flugzeug.
Gut. Schön. Ein Flugzeug. Aber wer kauft
ein Flugzeug? Den möchteſt du direkt ſehen,
der hier ein Flugzeug kauft! Das macht man ſo
linker Hand, wie? Alſo ſchicken Sie es mir in
die Wohnung — ſo kauft man wohl ein
Flug=
zeug, wie?
Aber es läßt dich doch nicht los, du gehſt
darum herum, mißtrauiſch, beklopfſt die
Crag=
flächen, fährſt einmal ſo mit der Hand über das
glatte, gelbe Holz, hier unten iſt eine bewegliche
Fläche — du wäreſt kein Mann, wenn du das
nicht einmal anfaſſen müßteſt, dieſe Klappe
ein=
mal herauf= und herunterdrehen: aha,
Höhen=
ſteuer, denkſt du, das Höhenſteuer! Dann ſiehſt
du dir den Sitz an, ſchlenderſt um die linke
Cragfläche herum, und da geſchieht es!
Unten am Flugzeug ſteht ein Pappſchild, und
auf dem Pappſchild ſteht — ach was, das
glaubſt du nicht!
Aber das muß doch ſtimmen,
Herrgottnoch=
mal; 3875 Mark ſteht dal Wic” Ja: 3875
Mark! Koſtet dies Flugzeug hier!
So merkwürdig: Ein Flugzeug mit einem
Preisſchild ausgezeichnet, wie ein Edamer Käſe
oder ein Auto. Kaufen kann man dasl Guten
Cag, ich möchte ein Auto — das klingt ſchon
etwas unglaubhaft, aber: Schönen guten Cag,
ich möchte ein Flugzeug — lächerlich!
Lächer=
lich! Aber das muß es ja wohl geben, und die
Verkäufer werden mit derſelben
Selbſtver=
ſtändlichkeit Bitte gern!” ſagen, wie das
Fräulein im Milchladen dich fragt: In Scheiben
oder im Stück, mein Herr?
Warte mal: 3875 Mark, dafür gibt es ein
nettes Auto, man kann auch ſonſt allerlei dafür
kaufen — oder ein Flugzeug kann man dafür
kaufen.
Dieſe Sache hier beunruhigt dich, ein Flug=
ſeltſam innerlicher Sug kam in die Augen der
ſchönen Frau. „Ich will deinen Sünder einmal
kennenlernen” bat ſie jetzt.
„Das kann ſofort geſchehen” gab Karl
Eugen zurück. Die Jungens ſind gerade beim
Eſſen. Ich werde dir den Inkulpaten
vorfüh=
ren laſſen.”
Am Arme des Herzogs betrat die Gräfin
von Hohenheim den Eßſaal der Karlsſchule. Die
Söglinge hatten gerade ihr Mahl beendet,
harrten in militäriſcher Haltung, ausgerichtet
wie auf dem Exerzierplatz, des ſtrengen
Her=
zogs und Herrn.
Der dort iſt’s,” flüſterte Karl Eugen der
Geliebten zu, „der Schmalbrüſtige,
Blaßgeſich=
tige nicht einmal den Kopf kann er richtig
herumdrehen, blickt drein, als ſeien irgendwo
Geſpenſter.”
Sie ſchritten nahe an den Jungen heran.
Wegtreten das Ganze!” befahl der Herzog.
Nur der Verſemacher bleibt da!” Jähe Nöte
ſchoß in die Augen des Jungen, ſie blickten
ver=
zweifelt. „Ich will Ihn der Frau Neichsgräfin
vorſtellen, die Er ſo frech bedichtet hat,
Mon=
ſieur!“
Es war gut, daß Herzog Karl ſich jetzt zu
dem Intendanten der Karlsſchule wandte,
all=
ſobald mit dem Freiherrn von Seeger in ein
längeres Geſpräch geriet, denn ein gewaltiges
Schütteln und Beben zerrte die Glieder des
Knaben; alle Selbſtbeherrſchung ſchien ihn zu
verlaſſen. Da trafen ſeine tränenverdunkelten
Augen den gütigen Blick der hohen Frau;
wunderbare Stärkung erfüllte die Seele des
Jungen.
„Er dichtet alſo” begann Franziska jetzt,
und als der Gefragte angſtvoll nickte, ſetzte ſie
freundlich hinzu: „Und Er dichtet ſehr ſchön, ſo
zeug, das man kaufen kann. Du biſt ein armer
Hund, biſt du, aber du ertappſt dich im
Nech=
nen, mit einem verflucht abenteuerlichen
Ge=
danken ſpielſt du herum: das Ding da kaufen.
Wenn du es überhaupt könnteſt, würdeſt du dich
auf der Stelle ruinieren dafür. Der Mann da
ſieht ſo aus, als nähme er ſolche Beſtellungen
entgegen — da hörſt du neben dir einen Herrn
ſprechen, der hat deine Verwirrung geſehen und
ſpricht: „Sehen Sie, junger Mann, in, was weiß
ich, fünf oder zehn Jahren, fliegen die jungen
Leute alle ſo ein Ding, dauert ſolange nicht
mehr, und viel billiger wird das noch.”
Dieſe Nede überdenkſt du dir. Gehen willſt
du jetzt, aber im Gehen entdeckſt du gegenüber
etwas: da bauen Flugſportler ein Segelflugzeug,
das Gerippe einer Cragfläche liegt vor dir,
ge=
klopft wird da, gehämmert, geſchmirgelt — jetzt
hat es dich, du möchteſt die Jacke ausziehen,
möchteſt du, und gleich mitbaſteln.
Lange noch ſtehſt du da herum, und abends,
wenn du nach Hauſe kommſt, geſchieht es, daß
du zu reden anhebſt: Ein Flugzeug habe ich da
geſehen — 3875 Mark! Du redeſt, redeſt von
deinem Flugzeug — Ah, der iſt verrückt, denken
ſie von dir, ein Flugzeug möchte er kaufen!
Und du biſt verrückt! Wen du in den
näch=
ſten acht Cagen triffſt, den faßt du ins
Knopf=
loch und ſagſt: Menſchenskind, ein Flugzeug habe
ich da neulich geſehen —!
Ja, du biſt verrückt.
Wer das Flugzeug ſieht, und das Preisſchild
am Flugzeug unten, der wird verrüch:
Chriſtian Bock.
Luſtige Anetdote
Umſonſt und vergebens.
Klöppel hatte in der Nacht den Arzt holen
laſſen.
Als dieſer endlich erſcheint, ſagte er: „Denken
Sie nur, Herr Doktor, der Anfall iſt ſeit einer
halben Stunde vorüber. Es tut mir leid, daß
Sie umſonſt gekommen ſind.” — Worauf der
Arzt erwiderte:
„Umſonſt nicht, aber vergebens.”
jung Er auch noch iſt. Ich danke Ihm
da=
für . . ."
Faſſungslos blickte Friedrich Schiller auf
die alſo Redende. „Man hat mir doch alles
fortgenommen”, ſtammelte er hilflos.
Franziska von Hohenheim lächelte gütig. Sie
zog ein wohlgeordnetes Bündel Papiere aus
ihrem Goldtäſchchen, reichte es dem
Karlsſchü=
ler: „Ich brachte Ihm Seine Poeme wieder mit.”
Da hielt ſich Schiller nicht mehr. Verſunken
waren Schule, Sucht und Herzog. Er ſtürzte
vor und bedeckte die ſchmale Hand der Frau
mit heißen Küſſen. „Euch will ich meine Verſe
für immer geben”, ſchwur er im knabenwilden
Ueberſchwang, „o behaltet ſie .. .!"
Der Druck ihrer Hand riß den
Beſinnungs=
loſen ins Leben zurück. Beſchämt barg Schiller
die Papierbogen in ſeinem Wams; eben auch
trat der Herzog hinzu. Aufgeräumt, denn der
Freiherr von Seeger hatte ihm von dem
er=
ſtaunlichen Fleiße des Neimemachers berichtet,
ſchlug er die Schultern des Sünders: „Hat Er
nun eingeſehen, daß ein rechter Mann mit
ſol=
chem Verskram ſeine gute Seit nicht
verſäu=
men darf?” Offenbar nahm Karl Eugen das
Schweigen des Jungen als Zuſtimmung, denn
er fuhr fort: „Dann erhalte Er ſich weiter
meiner beſonderen Gnade!”
Sriedrich Schiller ſtand noch immer ſtumm,
aber ſeine Augen hingen wie in Verzückung an
Franziska.
„Ich habe einen Menſchenblick”, plauderte
der Herzog von Württemberg und führte die
geliebte Frau ſorglich die weiße Marmortreppe
in den blühenden Garten hinab. „Wenn dieſer
Schiller ſich die blöde Posterei aus dem Kopfg
ſchlägt, verſpricht er ein großes Subjektum zu
Bunndags=Noochmiddags=Bedrachdunge
Ich muß immer als hie un widder mol an
die Zeide denke, wo mer vun Darmſtadt kaum
was gewißt hott, un wo mer in Reiſeberichte
un ſo hott läſe kenne, s dhet ärchendwo in=ere
Sandwieſte lieje. Un däß is noch gornet emol
ſo lang her, wann mer die letzte zwanzich,
drei=
ßich Johr abrächend, um die mer ſowiſſo
be=
ſchummelt ſin worrn —
Domols, alſo in de vormärzliche Zeit, do
hott ſich als hechſtens emol e Kunſtgeleerter
her=
verloffe, der wo ſich im Muſſeumm die
holz=
baanich Maddonna ageguckt hott, die wo ſe
uns äwenfalls gorzugärn abbdiſchbediert hette.
Valleicht hott aach der aane odder der annere
ſich emol dem Liewich ſei Gebordshaus, in de
„Viehhofsgaß” a geguckt, weil er’s abſolud net
glaawe hott wolle, daß ſo e beriehmter Mann
ausgerächent in Darmſtadt ſich hott uff die Wäld
kumme loſſe. Am liebſte hette ſe uns den Juſtus
Liewich aach noch ſtreidich gemacht.
Korzum, aus dene dunkele Zeide erzehlt mer
ſich aach den ſchäwiche Witz, s weer emol e
Frem=
der owends nooch zehe Uhr mit de Bahn hier
akumme, un wie er de Rheinſtroß eruff
gedron=
delt weer, do weerm am Faixe Eck de erſte
Darmſtädter begäjend. Un wie er den gefrogt
hett, wo’s „Gaule’s” weer, hett der m geſagt.
däß wißt er net, er, weer ſälbſt fremd. — E
Stund denooch weerm widder aaner uffm
Ma=
rienblatz begäjend, un do hett er den gefrogt;
awwer der konnts em aach net ſage. Widder e
Stund denooch weerm aaner im „Bierngadde‟
in die Hend geloffe, un do hett=er den gefrogt.
Un do heet der zu=em geſagt: „Jetzt fragen Sie
mich ſchon zum drittenmal, obgleich ich
Ihnen ſchon vor zwei Stunden geſagt habe, daß
ich ſelbſt fremd hier bin ..."
Daß der mißginſtiche Witz net wohr is, kann
mer ſich denke; ja er is noch net emol gud
er=
funne, dann däß kann aam in jeder annere
Stadt aach baſſiern, ſogar heit noch.
Dohärn=
gäje kann mer vun Darmſtadt ruhich ſage, daß
die Fremde in unſere Stadt bald beſſer Beſcheid
wiſſe wie die Eiheimiſche; ja ſogar daß die,
was den gude Ruf un Ruhm, un des Aſähe
vun unſerm liewe Darmſtadt abelange dhut,
un vun dem, was hier los un zu ſähe is, oft
beſſer uffm Laafende ſin als wie mir
Ei=
geſäſſene.
Däß liggt nadierlich vor allem an unſere
iwwerrenzich große Beſcheidenheit, mir mache
net gärn Brullies un lege uns net gärn an de
Lade. Valleicht is däß en bedauerliche Mangel
an Lokahlſtolz, un der mangelhafte Mangel fußt
vermudlich uff der uns a geborene un oft
zid=
dierte Eigenſchaft, alles, was mer annerwärts
ſähe un heern (odder zu kaafe krieje!) viel
beſ=
ſer un ſchenner zu finne als däß, was mer
dehaam hawwe. Ich maan, in däre Beziehung
ſollte mer uns ruhig vun de Frankforter odder
Meenzer (vun de Berliener gornet zu redde!)
etwas abgucke. Wann die vun ihrer
Vadder=
ſtadt redde, do draut ſich e annerer kaum des
Maul uffzudhu ...
No un däß ſoll uns eichendlich gornet ſchwer
falle, un mir brauche uns dorchaus nir zu
ver=
gäwwe, noochdem ſich’s ſo langſam iwwerall
erum geſchwätzt hott, daß unſer lieb Städtche e
recht indräſſande un vor allem e ausnehmend
ſchee Stadt is. Mir brauche alſo for’s erſte
gornix zu dhu, als uns dere agenehme un
ehrenvolle Verleimdung wirdich zu zeige. Un
do wärd’s bald aus ſei, mit dene beesordiche
Witz, die wo e mißginſtich Schreiwerzumft
iwwer uns Darmſtädter glaabt mache kenne
zu miſſe, indem ſe ſeegt: Darmſtadt weer ganz
ſchee un indräſſant, wann kaa Darmſtädter,
ſun=
dern bloß „Reigeſchneide” drinn wohne dhete. —
Ere ſolcher Art Lobhudelei miſſe mer uns
bloß geware zeiche, indem mir ehrſame
Darm=
ſtädter Bäriersleit jeglichen Geſchlächts un
Al=
ters un jeglicher Proffäſſion uns äwenfalls
dementſprechend indräſſant” un „ſchee”
be=
nemme un unſer Licht net mehr lenger unnern
Scheffel ſtelle.
Dann daß mir Darmſtädter e indreſſanter
Völkerſtamm ſin, däß leßt ſich kaum noch leichne.
— Alle „ausſtärwende” Völkerſchafte ſin
in=
dräſſant, obgleich ich mir unner däre
Indräſſan=
didet vorlaiſich net beſunners viel vorſtelle
kann. Awwer no, valleicht waxe aach mir
Darm=
ſtädter „ausſtärwenderweis” mit unſere
indräſ=
ſande Zwecke — —. Domit weern mer uns alſo
in dem Punkt bedräffs „indräſſant zur Not klar.
Un was unſer „Scheenheid” abedräffe dhut, ſo
gibts do kaum noch en Zweifel. Heechſtens daß
es do bei unſere Mannsbilder e bische habert;
awwer däß gleiche mir Weibsleit bei weitem
widder aus. Dann mir Darmſtädter Mädercher
ſin ſchun als Wickelkinner wahre Ausbind vun
Schenheid gewäſe, un was uns in däre
Be=
ziehung im Laaf der Johrzehnde noch zugeware
is, däß iwwerdrifft bei weitem jede
foddogräf=
lich=reduſchierte Vorſtellung. Un noch heit kennt
drum de „Datterich” zu ärchend eme Liſſettche
ſage: „Drage Se mol Ihr Scheenheit in de
Keller, un wann Se widder ruffkumme, do
hawwe Se in Ihrer Schwonehand e Flaſch In=
gelheimer.” — Un domit weern mer uns aach
bedräffs der „Scheenheit” ſoweit im Reine.
Alſo, ſumma ſummarum: wann in de ganze
Wäld auspoſaunt wärd, Darmſtadt weer e ſchee
un indräſſant Stadt, ſo kann uns zu dhu nix
annerſter iwwrich bleiwe, als zu beweiſe —
viel=
mehr: „unner Beweis zu ſtelle” —, daß aach
in Darmſtadt Darmſtädter wohne, die wo
„ſchee” und „indräſſant” ſin, net nor ſowiſſo,
ſundern aach bezieglich ihres umgenglichen un
gaſtfreundlichen Benimms. In dem Sinn, ſo
maan ich, muß mer de Fremdeverkehr nooch
Darmſtadt ereikurwele.
Un dodezu hawwe mer in dene Däg reichlich
Geläjenheid, indem ſozuſage rund ſächzichdauſend
— in Worten: 60 000! — Frontkembfer un alde
Saldode un ſo unſer ald Soldadeſtadt bevölkern
wärrn. Do kann unſer Stadt un ſei
Eiwohner=
ſchaft emol zeiche, daß der alde
Milledarismuß=
geiſt noch net ausgeſtorwe is, der Geiſt vun
Neunzeh’hunnerdvärrzeh! — Freilich: mit de
Fahne allaans is es do net gedho, ſundern
do haaßt’s des Härz uffgeſchloſſe un die
Stuwwedier, un dene alde Kembfer vun 1914
bis 1918 gezeicht, daß ſe noch net vergäſſe ſin,
wenichſtens net bei dene, die wo die ſchwere
Zeide miterläbt hawwe. — Wie oft meeche
ſe wohl drauß in Feindesland, wo ſe ſtandgehalte
hawwe bis zum letzte Ademszug, wie oft meeche
ſe do geſagt odder gedacht hawwe: „In der
Hei=
mat, in der Heimat, da gibt’s ein Wiederſehn!”
No, un in all dene Johrn doher, do hott’s
mit dem „Wiederſähe” ſchei ausgeſähe. Warum?
Darum! — Awwer jetzt, wo der fluchwärdiche
Baddeihader iwwerwunde is, jetzt, wo mer
wärk=
lich, wie’s drauß im Feld als gehaaße hott, nor
noch aan Rock un aan Gott hawwe, jetzt, wo
alle Unnerſchiede weggewiſcht ſin, do ſoll’s aach
Widderſähe ſei, ſo wie mer’s uns im Auguſt
1914 vorgeſtellt hawwe.
Un do muß vor allem Darmſtadt un ſei
ge=
ſamte Bevölkerung die ganz Ehr eneiſetze, dene
alde Kembfer die paar Stund odder Dag ſo
agenehm zu mache wie meeglich. Un wer ſich
valleicht noch in de letzte Däg beſunne hott, odder
hott valleicht gedenkt, uff ihn kems net a, der
ſoll net zaghaft im Hinnergrund ſteh, ſundern
ſoll zeiche, daß em die wahre Volksgemeinſchaft
kaa Libbebekenntnis, ſundern e Herzensſach
is! — Der heſſiſche Soldadedag gibt em die
Meeglichkeid. Un an=eme freie Bett odder
Schäßlonſch oder Kautſch odder Kannebee odder
Sofa wärd ſchließlich kaan Mangel ſei. Die alde
Frontkembfer ſtelle kaa Aſprich, außer daß ſe
des Gefiehl hawwe, herzlich uffgenumme zu ſei.
Un in däre Beziehung wolle mer uns vun
kaane annere Stadt iwwerdräffe loſſe. Das
walte Gott . . . Bienche Bimmbernell.
Poſtſchkribbdumm: Noochdräglicherwni
mecht ich noch bemerke, daß mir in Darmſtül
gach mit de Zeit geh, dann wo mer hiegg!l
henkt e Uhr, wo mer net hieguckt, vermudlich anz
Freilich, wann mer genau wiſſe will, wieviels!
ſchlage hott, do hellt mer ſich am beſte ans Glm4
ſpiel. s kimmt bloß druff o”, was es forse Liecis
zum Beſte gibt. Spielt’s beiſpielsmeßich: Hoc
meine Seele”, do dauerts e bißche lenger, wie
wann s ſpielt: „Ach du klarblauer Himmel.
Die Uhr dohärngäje, die wo im Giwwel r9
unſerm Stadthaus ihr Daſein friſte dhut.
kann ſich ſcheints ihr liwweraliſtiſche Alliernr.9
net ganz abgewehne, die waaß ſcheints imre
noch net, daß ſe for de Gemeinnutz do is.
hott ſich jo in de letzte Zeit etwas gebeſſert, awrig
ich hab doch des efteren ſeither feſtſtelle mie Mi
daß ſe ſich dem neie Geiſt, der wo uff unſei
Stadthaus härrſche dhut, net unnerordne mu
dann manchmol geht ſe dermaße vor, daß r!
glaawe kennt, ſie ging nooch. — No, däß wän
ſere aach noch beibringe ...
Uff de Ballonheiner ihre Uhr is es die gonl
Zeit ſchun Neu! Awwer do gibts kaan Zwe:
dann däß kann nor neu Uhr muriends
ſid 1 4
die
deide, weil doch owends kaa Schul is. Ky
widderum uff de katholiſch Kärch, do is es
ganz Zeit noch fimf Minude bis Acht. Aw=ie
aach däß gibt zu Verwärelunge weiders kiü
Alaß, weil’s jo jedem freigeſtellt is, ob er:9
morjend um acht, odder de owend um .ch
in die Kärch geh will. Däre Uhr jedenfalls is
egal.
Während mit däre Uhr uff de Pauluskär.
däß hott ſei Schwierichkeide. Dann mer hott
die Johrn her ſchun kaum erausgebrocht, wie 2u
8 is, un mer mußt bald de Kobb nooch diell
un bald nooch däre Seit halte, jedenooch, wie
Belichtung war. Un ſo ſteht aach die Woch ower
ganer defor, un hellt ſich die zwaa Hend,
zwaa Scheiklabbe an de Kobb, un fiſſiert enuff.
No gudmiedich wie ich bin, ſagt ich zu=em: „Lie—
Mann, gäwwe ſe ſich kaa Mieh, dißmol 1.
es ſiſſiern weiders kaan Zweck, dann ſoviel A
mit=em bloße Aag feſtſtelle kann, fehlt es Ziffer
blatt mitſamt de Zeicher”..."
Mut
Immernoch?” ſeegt er druff, „ei die fi04u
jo ſchun e ganz värrdel Johr!” —
No mer waaß jo, die Leit iwwerdreiwe gär)//ünzelt ſind.
un wann’s zehe Woche ſin, ſage ſe gleich e vä- 4 de Note dieſ
Johr. — Awwer mirkwärdich is es doch, um 20tknlich ſein ſoll.
wer am End net ganz ausgeſchloſſe, daß ) 4ly Angen ei
paar Schlaubärjer die Ziffernblätter abmond=Ktnohen.
hette, un hette ſe ſich an de Rockkrage geſt
um ſich mit zu briſte. In dem Fall mißt. M iiek Zeit iſt in
die Bollezei däre Sach anemme, un mißt en =M Aurite modiſt
de Leit e bißche mehr uff de Rockrage gucke: 140 08 ſolche M
Küchenzettel vom 4. bis 10. Juni.
Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.
Montag: Dillſuppe, Frikadellen (
Reſtever=
wendung), Karotten, Kartoffeln.
Dienstag: Apfelweinkaltſchale,
Spargelauf=
lauf, Salat.
Mittwoch: Gebr. Grießſuppe, Schmorbraten,
Römiſchkohl, Kartoffeln.
Donnerstag: Haferſuppe,
Schweinekote=
letts, Kohlrabi.
Freitag: Gemüſeſuppe, geb. Fiſch,
Remoula=
dentunke, Kartoffeln.
Samstag: Reisſuppe, Kräuterpfannkuchen
mit Salat.
Sonntag: Gekörnte Fleiſchbrühe mit
Mark=
klößchen, Schweinskarree mit Spargel,
Kar=
toffeln: Erdbeerreis.
D
riante auf die bekannte Parole: „Eßt mehr
Früchte!” erhält noch dadurch ihre beſondere
Wichtigkeit, als in den Kirſchen auf 100 Gr.
0,7 Prozent Eiweiß und 12 Prozent
Kohle=
hydrate enthalten ſind. Aus dieſem Grunde
ſoll=
ten die Mütter ihren Kindern zum
Schulfrüh=
ſtück Kirſchen als Zukoſt zum Butterbrot
mit=
geben und andere nach Möglichkeit einſchränken.
Doch auch auf dem Familientiſch ſollten ſie
recht oft erſcheinen. Neben dem Rohgenuß
er=
geben die Kirſchen auch köſtliche Suppen mit
oder ohne Einlage von Schaumklößchen,
Sem=
melbröckchen uſw. Ferner, recht kalt geſtellt, an
beſonders heißen Tagen eine erfriſchende
Kalt=
ſchale, in dieſem Falle mit Einlage von
ge=
ſchmorten Kirſchen. Und eine Kirſchpfanne
von Semmel= Backpulver= oder Hefeteig ergibt
eine ebenſo köſtliche wie nahrhafte Mittags= und
Abendmahlzeit, die das Fleiſch vollkommen
ent=
behrlich macht Kirſchgelee und =
flam=
merie als Nachtiſch iſt ebenſo beliebt, wie
Kirſchkuchen und =torte. Der ſo
gefürch=
tete Mehrverbrauch an Zucker kann ſehr wohl
durch Verwendung von Süßſtofflöſung
einge=
ſchränkt werden. Die weitere Verwendung der
Kirſchen zu Likör und Wein gehört meiſt zu den
kulinariſchen Liebhabereien, mit denen ſich der
Hausherr befaßt.
Johannisbeer= und Himbeerlimonade. Man
verwende dazu gleiche Teile von beiden
Beren=
arten und das gleiche Qu.ntum Zucker und
be=
reite und verwahre ebenfalls wie
Johannisbeer=
ſaft.
Limonaden=Eſſenz. Die Schale von acht
Zitronen, feingewiegt, gebe man in einen Liter
Zuckerlöſung, die man aus ½ Liter Waſſer und
1 Pfund Zucker bereitete. Laſſe die Schalen eine
Stunde verdeckt darin auskochen, füge den
aus=
gepreßten Saft bei, laſſe einmal aufwallen,
dann durch ein ausgeſpanntes feuchtes Tuch
ab=
laufen und fülle in kleine Fläſchchen, die man
verkorkt, mit Wachs oder Lack abdichtet.
Kaach
Schachnummer 574.
Aufgabe 772.
Dr. Karl Fabel in Hamburg.
(„Die Schwalbe” 1933.)
a b z
Streichholz=Rätſel.
Durch Umlegung von 3 Hölzchen entſteht eine
Stadt in Bayern.
Carl Deubel.
Flüſſe.
— — —
L
An Stelle der Striche ſind Buchſtaben zu
ſetzen, ſo daß 12 Flüſſe erſcheinen und zwar in:
Preußen, Norddeutſchland Italien. Lettland,
Spanien, Ungarn, Oeſterreich, Rußland. U. S.A.,
England, Frankreich und Bayern. Die zweiten
Buchſtaben nennen den ſchönſten Fluß.
Carl Deubel.
estit werden k0
rmnich auch
R In üu trage
Dm Anſchaf
iſt viele Gelegen
Fun,
44if Unbul
Auuütert ſeit
Ra 0 auch die
eun
ätet, ind
EAus den Schnit
Auflöſung der Rätſel aus Nr.
Kombinations=Rätſel.
21.
Weiß zieht und ſetzt in vier Zügen matt.
Prüfſtellung: Kbs Tes Ls4 Ses; Kd8 143 Be5.
Aufgabe 773.
Prof. Julius R. Neukomm in Budapeſt.
(3. ehrende Erwähnung, „Good Comp.”, 1921.)
Weiß: Ka4 De3 Ta5 Tf4 Sg7 Sh8 Be2 Bf3
Bh4 Bh6 (10 Steine);
Schwarz: Ke5 Sb5 Sd8 Ba6 Bc3 Bd5Bd6 Be4
Bg6 Bh5 Bh7 (11 Steine).
Matt in zwei Zügen.
Löſungen der Aufgaben 770 und 771.
770. A. Mari. 1. D94-43! Der ſchwarze König hat nun
2 Fluchtfelder: 1. .. . Ke4 wodurch aber der Springer k5
ent=
feſelt wird, ſo daß 2. Sgs4t folgt, und 1. ... Ketz, worauf
2. Sf f—d6c möglich iſt. 1. ... Be4 2. Da8t: 1.
L:f7 2. Sd6c: 1. . . . L:154 2. Dd34 (Drohung nach
dem Oöſungszug!)
771. W. Paulh. 1. Dh5-h2i Ker 2. Fih6, —3. Tg7(4)
Ka8b8,e8, 48,e8)4. ThSF. 1.:..—2. Pe3, —3. 7b1/4
K73 ſa4. a5.a6, a7. a8) 4. Ta 2, Häufung im Echoproblem:
Ef2T=Mattbilder, wovon 8vollkommene Echos ſind. Zweimal
ergibt ſich ein Echmatt, und einmal wirkt der weiße K mit.
Der tüchtige Stift.
„Heute tue ich mal gar nichts. Sonſt tu‟
zwar auch nichts; aber heute nehm’ ich mir w
nichts zu tun!”
Schwerer Fall. „Wie iſt denn Meyers Frq
— „Der arme Kerl hat ſo viel Ausſicht. aül1
auszugehen, wie wenn er ein ſiameſiſcher Zm
ling wäre.”
Die einzige Erklärung. Die Hühner, die benl
Sonntageſſen in der Penſion gereicht wurk”
boten den Zähnen eine ſchwierige Aufgabe.
verſtehe ja nichts davon,” meinte ein Herf
Unenet
MNite, wie
4ufül
heftigen Kaubewegungen, „aber dieſer Vogeln./
ſicher aus einem hart gekochten Ei herkomme
Die Höhe. „Wie iſt es denn jetzt mit F
Schlafloſigkeit? — „Ach, die wird immer ſchl.
mer. Ich kann jetzt nicht einmal mehr ſchlat!
12+1
Rabe
Lerche
3.
Reger
9+10 Tafel
1274. Rache
943 Taler.
1+2 Betel
445 Chemie
7.48. Gerber
10411 Felge
611. Rebe
2+3 Teller
54t6. Miere
819. Berta
11:12 Gera
9112 Tara
Schön und gut.
Almroſen. Almoſen.
wenn ich aufſtehen muß.”
Der vorſichtige Schotte. Ein Schotte, der wl
den Wundern der Verjüngungsoperationen
hört hatte, fuhr nach London, um ſich zu E
jüngen zu laſſen Als er am Schalter ein Bill d
für die lange Reiſe verlangte, fragte ihn
Beamte, ob er vielleicht eine biligere Ka”!
nehmen wolle, die auch für die Rückfahrt w
Er lehnte entſchieden ab und meinte, nach Ln
Grunde gefragt: „Vielleicht fahre ich als 8*
zurück.”
Seine Ausrede. Die Lehrerin prüfte R.
trauiſch Hänschens ſchriftliche Hausarbeit, 42
ſieht aber ganz ſo aus, wie wenn es 2.
Schweſter geſchrieben hätte”, ſagte ſie. — „Schk1
möglich, ich habe ihren Füllfederhalter benutzs
ſuchte Hänschen ihre Zweifel zu zerſtreuen.
Druck, Verlag u. Kliſches: L. C. Wittich ſche Hoſbuchdruckerei, Rheinſtr. 23. — Verantwortl. für die Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt. Fernſpr. 1, 2389— 2392. — Alle Rechte vorbehalten. Nachdr. verbot*
[ ← ][ ][ → ] Uh.
haa Ezu 5
9 Kärch, d
inude bis Ad1
Felunge mitt
freigeſtelt 3, 1N
er de owen n
fr uff de Paulrl,/
de. Dann m*
d de Kobb m.
halte, jedenach F
ſch die zwaa a
Kobb, un fiſſeng”
ſaa Mieh, dißn
Zweck, dam ſe
Ue kann, fehlt e
te
4ümmermäntel
awem das Komplet, alſo die
Vereini=
qu von Kleid und Umhülle die Mode
be bſht, hat ſich die gutgekleidete Frau
da m gewöhnt, nur in den allerſeltenſten
Fäſ) ohne Mantel auszugehen, ſo daß
nuan beſonders heißen Tagen auf die
U1n hülle verzichtet wird.
Korr für Sommerabende aber erweiſt
ſellfl alls dringend notwendig, denn wenn
neuiuch nur ein paar Stunden
außer=
güdr Stadt zubringt, alſo
beiſpiels=
iüin Freien nachtmahlt, wäre das
blu Kleid in der kühlen Nachtluft gewiß
ni Kureichend!
ſe den Hochſommer ſoll es ſich
keines=
we gein komplizierte Umhüllen handeln;
mendimkt vielmehr an leichte „
Ueber=
wiüſ —wie man ſie zu nennen pflegt —,
äre Uhr jedhma, die ſor inſofern wichtig ſind, als es einer
Fyuvon modiſchem Feingefühl ſicherlich
ab er nicht angenehm ſein kann, im hellen
So meikleid durch die Stadt zu gehen, ſo
m erausgebroc =fdalz” gerne die Möglichkeit wahrnehmen
w5ch darüber einen leichten, dunklen
Mml zu tragen. Angeſichts deſſen,
zt aach die Bo= dat z Uce Umhüllen zu jedwedem
So meikleide — welche
Schattie=
rmws auch immer haben möge —
n, ſagt ich zue „pcſte müſſen, tut man gut daran,
eniwer eine dunkle oder eine
ſo=
geimnte „Mittel”=Schattierung zu
wiſiſn, die ſich zu allen Modetönen
vanhaft abſtimmt. Zweifellos
übiſeregen dunkelblaue und ſchwarze
Mſul, wenn auch graue,
beige=
unſd ind=farbene Umhüllen
keines=
wißwreinzelt ſind.
Am die Note dieſer Mäntel
uinfdringlich ſein ſoll, müſſen ſie
allen Dingen eine einfache
Gueform haben.
letzter Zeit iſt inſofern eine
ütnswerte modiſche Neuerung
wellen, als ſolche Mäntel
der=
mbeitet werden können, daß
gegentlich auch als Mantel=
KFeder zu tragen ſind, ſo daß
moh nir Anſchaffung eines ſolchen
Shütz für viele Gelegenheiten
vor=
geim hat.
2 dieſe Umhüllen ganz leicht,
allangefüttert ſein können,
ver=
mö nin ſich auch die
Geſtehungs=
bolkgenz beträchtlich. — Abgeſehen davon wird
ind igemeinen auf jedwede „fremde‟,
Garnie=
iüſevrzichtet, indem man ſich bemüht, alle
Efſl aus dem Schnitt und Material ſelbſt
zuß her.
Nach wie vor iſt
die ſchlanke, gerade
Form die
erfolg=
reichſte, weil jede
Frau das
untrüg=
liche Gefühl hat,
daß nur dieſe Linie
abſolut zeitlos ſei, ſo daß ein derartiger Mantel
den Schwankungen der Mode nur in ſehr
ge=
ringem Maße unterworfen iſt.
Die neue Linienführung iſt gewiß ſehr
ideen=
reich, da neben den üblichen Grundſchnitten viele
Raglans und Kimonos zu ſehen ſind, Cape=
Effekte eine große Rolle ſpielen und mit
eigen=
artig ausgearbeiteten Aufſchlägen manch
vorteil=
hafte Wirkungen erzielt werden.
Wir wollen mit unſerer heutigen Bildgruppe
ein paar wertvolle Anregungen für leichte
Som=
mermäntel geben und haben bei jedem einzelnen
Entwurf darauf Bedacht genommen, daß das
gleiche Modell — entſprechend gegürtet — auch
als „Mantel=Kleid” verwendbar ſei.
Wir beginnen mit einem eigenartigen
Rag=
lan, deſſen linke Schrägkante Knopflöcher bringt,
während das Vorderblatt die
entſprechen=
den Kugelknöpfe trägt, ſo daß der Verſchluß
dieſer Umhülle mit dem Grundſchnitte zu
einer ſchönen Einheit verſchmilzt.
Halb=
lange, fellgerandete Pagoden=Aermel
ſind, wie man merkt, wieder modern
ge=
worden.
Betonten Biedermeier=Charakter hat
der nächſte Entwurf, deſſen glattes Cape
mit einem „Rüſchen=Köpfchen”
angear=
beitet erſcheint.
Daß dieſe Idee der neuen
Moderich=
tung in jedem Belange Rechnung trägt.
muß ohne weiteres zugegeben werden.
Ein Panamahut in der Farbe des
Mantels mit bunter Bandgarnierung
ent=
ſpricht dieſem Stil voll und ganz.
Wenn man beſtrebt iſt, das Cape in
ſachlicher Art zur Geltung zu bringen,
ver=
mag man dieſe künſtleriſche Abſicht durch
Verwendung breiter Falten ſehr deutlich
zu betonen (Mittelfigur). Ein Gürtel mit
quadratiſcher Schnalle und dazu paſſende
flache Quadratknöpfe ſind die einzige
Gar=
nierung dieſer Umhülle, die zu jedem
modernen Kleide zu tragen iſt.
Jene, die leichte, flotte Linien einem
derartigen immerhin etwas „ſtrengen”
Stil vorziehen, werden ſicherlich gerne zu.
einſeitig drapierten, ſeitlich mit
Bindebän=
dern verſchloſſenen Mänteln greifen. In
dieſem Falle iſt oft einer der Aufſchläge —
in Uebereinſtimmung mit den gefältelten
Trichterärmeln — mit einer pliſſierten
Partie gekantet. Die lebhafte
Zwang=
loſigkeit dieſer Mäntel hat gerade in der
letzten Zeit immer wieder die
Bewunde=
rung maßgebender Modefaktoren gefunden.
(Vorletzte Skizze.)
Nicht alle neuen Sommer=Umhüllen
ſind mantelartig überſchlagen; oft ſtoßen
die Kanten auch nur in der Mitte
zuſam=
men, ſo daß dieſe Form — für die
verhält=
nismäßig wenig Material erforderlich iſt
— den idealen Mantel für heiße
Sommer=
tage darzuſtellen ſcheint. Unſer letztes Bild
macht mit einem derartigen Modell
ver=
traut; man bemerkt hier die heuer ſo
be=
liebten Dreiviertel=Aermel, den
geſchmack=
vollen Maſchenverſchluß zum Halſe und
überdies eine verſteifte, in ſehr
intereſſan=
ter Art angeordnete Blende, die wieder
einmal zeigt, daß man oft mit einer
Kleinigkeit einem Modell eine eindrucksvolle
Note zu geben vermag.
Die Tatſache, daß man zu den neuen leichten
Hochſommermänteln vielfach breitrandige, aber
ganz zart gearbeitete Hüte trägt, wird oft
er=
örtert, und ein Blick auf die neueſten Entwürfe
beweiſt uns, daß die ſommerliche Mode zweifellos
etwas Gewichtloſes, ſchmetterlinghaft Anmutiges,
etwas unbeſchreiblich Zartes an ſich habe .. .."
eine Note, der wir alle gerne unumſchränkten
Beifall zollen!
Willy Ungar.
OtKommerhüte ſind erſchienen!
6 allgemeiner Ueberblick zeigt, daß die
Eo meihüte, wie ihre Vorgänger: die
Ueber=
hauc und Frühjahrshüte, in allen Größen und
Gchumn zu haben ſind. Angefangen von der
klei=
neiß tienglocke, Toque, dem Trotteur und dem
Fueſt Canotier, über vergrößerte Bambinis,
Byas, Poſtillon= und Aufſchlagformen in
größ=
len ſie lſeitigkeit bis zur Rieſen=Matelot=,
Soyr, Schwingerform und Capelines wird im
Sochet zum lichten, einfarbigen oder bunt
ge=
wyſitten Kleid alles getragen werden. An
den Vormittagshüten
Dy Ials Garnitur Band überwiegen: Broché=
88Anit reizvollem Blumenmuſter in
Streu=
me M. Konfettiband, wie ſchon ſeine Bezeich=
Nw Abeſagt, bunt und farbenfriſch gehalten,
GesMarnd in ſtark konſtraſtierenden oder harmo=
M Kden Tönen fein geſtreift, Samt=, klein= und
ar riertes Taftband und ein beſonders reiz=
Daiß zuus weißem Taft mit aufliegenden
Che=
ni pien. An
Den größeren Nachmittagshüten
m Sien winzig kleine Blütengeſtecke, zierliche
Le Dduen, Lack= und Zelluloid=Flachblüten mit
A Janggeſtielten Roſen, Feldblumenſträu=
NeROSſtgebinden, vor allem Kirſchen und
B1 lenblätterranken um die Gunſt der Frauen=
D Rin dieſen Sommer=Hut=Neuheiten.
* Schönſte und Jugendlichſte unter allen
großen, breitrandig=geſchwungenen Modelle zu
wahren Kunſtwerken hochentwickelten
Geſchmak=
kes und individueller Facharbeit, die auch
ver=
wöhnteſte Käuferinnen befriedigen müſſen.
Jedenfalls wird die große deutſche Hutſchau, vom
Reichsverband des deutſchen
Putzmacherhand=
werkes aufs großzügigſte vorbereitet, unſerer
Frauenwelt unendlich viel Schönes und Neues
S. v. St.
bieten.
Glänzende Strohhute
machen in ſtrahlender Sommerſonne einen
reiz=
vollen Eindruck und ſind in der Wirkung den
lackierten Stoffen ähnlich, die man ja auch
im=
mer wieder gerne ſieht.
Ne A Sommerhüten werden jedoch die duftigen
zarten Spitzenhüte
Ei Iie, faſt ausnahmslos in großen, ſtark
ge=
i. Ngenen Formen auftreten: mit Recht „
Bild=
h0Ügenannt. Aus deutſchem Tüll, Tüll=matine
D r te, Blasbatiſt oder Organdy, Plauener
RDurchbruch oder Roßhaarſpitze mit Cel=
D uwbelei, Spitzengewebe in Valenciennes,
Aſia= oder Spachtelmanier und verſchiede=
And eren, mit Kunſtſeide beſtickten oder be=
1 Altarr leichten, luftigen Geweben, wurden
Ende Gebilde deutſchen Putzhandwerkes
ge=
y, die ſicher bei unſerer Frauenwelt größ=
TeFal finden werden. Feines, ſchmiegſames
SI und Samtband, im Verein mit zartfar=
D Yelumen, geſtalten dieſe faſt ausnahmslos
Dieſe Mode, die mit lackiertem ſchwarzem
Stroh einſetzte (das ſich zu ſchwarzen Mänteln
und Koſtümen als ſehr erfolgreich erwies) greift
nun auch auf farbige Strohſorten über.
Am entzückendſten ſind die rundum
aufgebo=
genen lackierten „Matroſenhüte”, die ſo
wir=
kungsvoll ſind, daß man auf die Garnierung
entweder ganz verzichtet oder ſich mit
vorteil=
haft angebrachten ſchmalen Seidenbändchen
be=
gnügt. (Bild.)
Der Mantel für kühle Sommertage
Die Mode will die Mäntel für den kühlen
Sommerabend ſowie für kühle Sommertage
durchweg dreiviertellang, und es wirkt hübſch
und jugendlich, wenn eine große ſchlanke Frau,
ein hübſch gewachſenes Mädel auf engem
Röck=
chen oder Kleid ſolch einen dreiviertellangen
Mantel trägt, der im Rücken loſe geſchnitten,
mit Raglanärmeln und kragenlos vorn am Hals
mit einer Schleife abgebunden und geſchloſſen
wird.
Sowohl im gleichen Stoff, des Rockes trägt
man den kurzen Mantel wie auch — und das
vor allem — in einem unabhängigen Stoff, der
möglichſt zu mehreren Kleidern paßt. So iſt ein
kleiner marineblauer Dreiviertelmantel ein ſehr
praktiſches Kleidungsſtück zum Sommer, denn er
kann nicht allein zum dunkelblauen, zum grauen,
zum beigefarbenen Wollrock oder =kleid, ſondern
auch nach den neueſten Richtlinien der Mode über
den weißen, roſa, hellblauen oder gelben
Som=
merkleidern in Baumwolle, Leinen oder Seide
wie auch über allen Buntdruckkleidern mit
hell=
farbigem oder dunkelblauem Grund getragen
werden.
Sehr feſch und traglich dabei iſt ein
ſchwarz=
weiß karierter Mantel, der allerdings nur mit
einem ſchwarzen Röckchen oder ſchwarzen Kleid
einen guten Straßenanzug bildet.
Für Regentage, Reiſe, Auto, Sport iſt ein
langer Mantel dann doch wohl immer der
prak=
tiſchere. Man trägt ihn ſowohl in loſer Form
wie auch ſehr auf Figur gearbeitet, mit und
ohne Gürtel, doch immer kragenlos, ſehr hübſch
mit großen Revers, welche es geſtatten, den
Mantel offen, einſeitig oder ganz geſchloſſen zu
tragen, wobei dann der Verſchluß ziemlich nach
außen gerückt iſt.
Der Aermel zeigt nur noch wenig Fantaſie.
Nur ganz vereinzelt iſt er in abſtehender Form
in die Kugel eingearbeitet. Wird ein
pelzbeſetz=
ter Mantel gezeigt, ſo wird ein vielfach genau
im Ton des Mantelſtoffes eingefärbter Fuchs
über die Außenſeite des Aermels entweder vom
Handgelenk zum Ellbogen oder, wenn es ein ſehr
eleganter Mantel iſt, auch bis zur Schulter
hochgeführt.
Zum Nachmittag und Abend zeigt man für
warme Sommertage Steppmäntel in matter
Seide ſowie in Taft, vielfach in dunkelblau und
Margret Halm.
ſchwarz.
Farb=Ueder
ſoll in der ſommerlichen Mode eine wichtige
Rolle ſpielen, ſo daß faſt alle bedeutenden
Mode=
ſchöpfer dieſen Gedanken aufgriffen und durch
gute Zuſammenſtellungen eindrucksvolle
Wir=
kungen erzielen.
Insbeſondere auf hell=paſtellfarbenen
Klei=
dern iſt der Effekt des Farbleders ſehr beliebt:
man ſtelle ſich etwa ein, für alle Tageszeiten
tragbares lichtblaues Kleid vor; wäre hier eine
in dunklerem Blau abgetönte Ledermaſche mit
gefälteltem Organdinrand nicht reizend?
Es kommt häufig vor, daß man in dieſer
Manier ganze Garnituren zuſammenſtellt, ſo daß
gelegentlich, auch der Gürtelverſchluß mit der
beim Halsausſchnitt angebrachten Ledermaſche
übereinſtimmt, und auch für den Aermel eine
gleichartige Garnierung Verwendung findet,
(Skizze
Nummer 151
Sonntag, 3. Junf)
Der Ausweis der Reichsbank.
Erhöhung der geſamken Kapikalanlage. — Verminderung des Goldes und der deckungsfähigen Leviſen.
die Duntdeanfpracang sam Antinnd mal Beriiner ano Hrantfätter effeliendorſt.
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 31. Mai 1934 hat
ſich in der Ultimowoche die geſamte Kapitalanlage der Bank in
Wechſeln und Schecks, Lombards und Wertpapieren um 329,7 auf
3955,4 Mill. erhöht. Im einzelnen haben die Beſtände an
Han=
delswechſeln und =ſchecks um 271,6 auf 3173,8 Mill., an
Reichs=
ſchatzwechſeln um 10,5 auf 14,0 Mill. und an Lombardforderungen
um 50,1 auf 124,5 Mill. zugenommen, dagegen die Beſtände an
deckungsfähigen Wertpapieren um 2,2 auf 320,3 Mill.
abgenom=
men. Die Beſtände an ſonſtigen Wertpapieren zeigen mit 322,7
Mill. eine Abnahme um 0,3 Mill. An Reichsbanknoten und
Ren=
tenbankſcheinen zuſammen ſind 280,9 Mill. in den Verkehr
abge=
floſſen, und zwar hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um
271,9 auf 3635,4 Mill. erhöht. Der Umlauf an Scheidemünzen
nahm um 75,6 auf 1436,2 Mill. zu. Die Beſtände der
Reichs=
bank an Rentenbankſcheinen haben ſich auf 54,4, diejenigen an
Scheidemünzen unter Berückſichtigung von 9,6 Mill. neu
aus=
geprägten und 13,1 Mill. wieder eingezogenen auf 228,3 Mill.
er=
mäßigt. Die fremden Gelder zeigen mit 537,7 Mill. eine
Zu=
nahme um 15,8 Mill. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen
Deviſen haben ſich um 18,6 auf 135,8 Mill. vermindert. Im
ein=
zelnen haben die Goldbeſtände um 16,8 auf 130.1 Mill. und die
Beſtände an deckungsfähigen Deviſen um 1,8 auf 5,7 Mill
abge=
nommen. Die Deckung der Noten betrug am Ultimo 3,7 Prozent
gegen 4,6 Prozent am 23. Mai ds. Js.
Schähung über den Umfang der neuen Reichsanleihe
Das Ereignis der vergangenen Woche bildete die
Bekannt=
gabe des Konverſionsplans für die ehemals 7 Prozent, jetzt 6
Pro=
zent Reichsanleihe von 1929, der mit einem Umtauſchangebot für
die Ablöſungsanleihe ohne Ausloſungsrechte (Neubeſitz) verbunden
worden iſt. Die Commerz= u. Privatbank AG. beſchäftigt ſich in ihrer
neueſten Börſenrundſchau ausführlich mit dieſem Konverſionsplan
und ſtellt bezüglich des Umfanges der neuen Reichsanleihe feſt,
daß ſich derſelbe heute noch nicht mit Sicherheit beſtimmen läßt,
zumal eine ziffernmäßige Begrenzung bisher nicht vorgeſehen iſt.
Die Reichsanleihe von 1929 wurde zuletzt mit einem Umlauf von
183 Mill. RM. ausgewieſen, während für den Umtauſch des
Neu=
beſitzes bei einem Umlauf von 600 Mill. RM. und dem
Verhält=
nis 3:1 etwa 200 Mill. RM. neue Stücke notwendig ſein dürften.
Immerhin lauten die meiſten Schätzungen dahin, daß unter
Hinzu=
fügung der erwarteten Barzeichnungen eine Anleiheſumme von
400 bis 500 Mill. RM. erreicht werden könnte, was ſich etwa in
der Größenordnung der Reichsanleihe von 1927 bewegen würde.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Richtzahl der Großhandelspreiſe vom 30. Mai. Die
Richt=
zahl der Großhandelspreiſe ſtellt ſich für den 30. Mai auf 96,5; ſie
hat ſich gegenüber der Vorwoche (96,3) um 0,2 v. H erhöht. Die
Steigerung iſt auf ein weiteres Anziehen der Preiſe für Agrar=
ſtoffe u. a. für Speiſekartoffel und Futtermittel, zurückzuführen.
Die Richtzahlen der Hauptgruppen lauten: Agrarſtoffe 92,4 (plus
0,4 v. H.), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 90,4 (plus 0,1
v. H.) und induſtrielle Fertigwaren 114,9 (unverändert).
Goebel A.=G., Darmſtadt. Die beſondere Geſchäftslage dieſer
Maſchinenfabrik, die ihren Abſatz einerſeits auf dem Weltmarkt,
andererſeits nicht nur bei der privaten Induſtrie, ſondern auch
bei ſtaatlichen Unternehmungen ſuchen muß, wirkte ſich auf den
Auftragseingang aus. Unter Berückſichtigung von 0.106 (0.10)
Mill. RM. Anlageabſchreibungen entſtand 1933 ein Gewinn von
4268 (7517) RM., der ſich um den Verluſtvortrag auf 2043 RM.
mindert und vorgetragen wird. Der Rohgewinn ſtieg leicht auf
0,94 (0,92), außerordentliche Erträge auf 0,04 (0.02), Löhne
be=
trugen 0,51 (0,53) D ill. In der Bilanz ſtehen die Anlagen auf
1,286 (1,26) erhöht infolge Uebernahme von Gebäuden aus der
Auflöſung der „Induſtrie G. m. b. H.”, Beteiligungen
verminder=
ten ſich demzufolge, es wird jetzt nur noch ein kleiner Anteil an
der Darmſtädter Volksbank mit einem Erinnerungspoſten
aus=
gewieſen (im Vorjahre Beteiligungen 0,07). Vorräte
vermin=
derten ſich auf 0.30 (0,32), eigene Aktien ſind zum Nennwert mit
0,085 ausgewieſen, auf die Warenforderungen von 0,18 (0.19)
ſeien größere Verluſte nicht zu befürchten. Flüſſige Mittel ſtellen
ſich auf 0,225 (0,15); dagegen bei unverändert 1,0 Mill. RM.
Aktienkapital und 0,175 Reſerven Penſionsfonds 0,22 (0 24),
Del=
kredere 0,025 (unverändert) Hypotheken 0,46 (0,48)
Warenver=
bindlichkeiten 0,22 (0.17). In 1934 habe ſich das Inlandsgeſchäft
etwas belebt, dagegen leide der Export unter vermehrten
Schwie=
rigkeiten. Die Generalverſammlung genehmigte die Regularien.
Jahresbericht der Edeka=Zentralorganiſationen für das Jahr
1933. Die Edeka=Zentralorganiſationen, die Spitzenorganiſation
der Selbſthilfebewegung des deutſchen Kolonialwaren= und
Fein=
koſteinzelhandels, bringen ſoeben ihren umfangreichen
Jahres=
bericht für 1933 zur Ausgabe. Am 1. Januar 1934 zählte der
Edeka Verband Deutſcher kaufmänniſcher Genoſſenſchaften e. V.
439 Mitglieder, darunter 434 Einkaufsgenoſſenſchaften, 4
Zentral=
organiſationen und 1 Handelskammer. Einem Zugang von 20
Einkaufsgenoſſenſchaften ſtand ein Abgang von 12 gegenüber. Als
Hauptaufgabe wurde nach wie vor die Verbandsreviſion
betrach=
tet, als deren Erfolg die ſich ſtändig verringernde Zahl der
kran=
ken und ſchwachen Genoſſenſchaften anzuſehen ſei. Die Spara”
die Organiſation des beruflichen Nachwuchſes (3490 Mitglieder in
94 Ortsgruppen), konnte 26 Jungkaufleuten Kredite über
insge=
ſamt 81 150 RM. zur Selbſtändigmachung genehmigen. — Die
Edekazentrale e. G. m. b. H. die
Zentraleinkaufsgenoſſen=
ſchaft der örtlichen Edeka=Genoſſenſchaften, erzielte in 1933 einen
um rund 1 Mill. RM. auf 143,5 Mill. RM. geſtiegenen Umſatz.
Hiervon entfallen nur 4.,82 Mill. auf die Edeka=Markenartikel. Die
Genoſſenſchaft bemühte ſich weiter, das Preisniveau auf einer auch
für den Verbraucher tragbaren Höhe zu halten. Aus einem
Ge=
winn von 0,05 (0,05) Mill. ſoll neben einer Stärkung der
Reſer=
ben und des Reklame= und Bildungsfonds eine Kapitaldividende
von 4 (0) Prozent ausgeſchüttet werden. — Die Edekabank
e G. m. b. H., das zentrale Finanzinſtitut der örtlichen Edeka=
Genoſſenſchaften, konnte in 1933 ihren Geſamtumſatz auf einer
Seite des Hauptbuches von 991,3 auf 1093,5 Mill. erhöhen. Die
Garantiemitel der Bank betrugen Ende 1933: 62½ Mill. Die
Spareinlagen ſtiegen auf 16,87 (15,78) Mill. Aus 66 000 (93 000)
RM. Reingewinn ſollen 4 (0) Prozent Kapitaldividende verteilt
werden.
Biehmärkke.
i. Weinheimer Schweinemarkt vom 2.
waren 452 Stück. Verkauft wurden 260 Tiere.
ſchweine pro Stück 10—14 RM., Läufer pro
Marktverlauf: mittel.
Juni. Zugeführt
Es koſteten Milch=
Stück 17—29 RM.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Nach Mitteilung des Roheiſenverbandes bewegte ſich das
Roheiſen=Inlandsgeſchäft im Mai in ruhigeren Bahnen als in den
Vormonaten. Die Abrufe zeigten einen leichten Rückgang. Auf
dem Auslandsmarkte trat eine kleine Belebung ein bei weiter
gedrückten Preiſen.
Der Reichsverband der Deutſchen Oelmühlen teilt mit: Die
Vereinigung der deutſchen Soyabohnen=Verarbeiter hat in ihrer
Hauptverſammlung vom 1. Juni beſchloſſen, Vorlieferungen auf
Soyaſchrot=Kontrakte, die zur Lieferung bis einſchließlich Auguſt
abgeſchloſſen ſind, freizugeben, um den ſpekulativen Tendenzen auf
dem Soyaſchrotmarkte entgegenzuwirken.
Eine außerordentliche Generalverſammlung der Hermann
Wronker A.=G. Frankfurt a. M., beſchloß die Aenderung der
Firma in „Hanſa A.=G.” mit dem Sitz in Frankfurt a. M.
Die Berliner Börſe eröffnete zum Wochenſchluß bei
ver=
hältnismäßig recht lebhaften Umſätzen und überwiegend feſteren
Kurſen, nachdem bereits an der vorgeſtrigen Frankfurter
Abend=
börſe die freundliche Tendenz eine erhebliche Feſtigung erfahren
hatte. Geſtern trug in erſter Linie hierzu bei, daß über den
Ab=
ſtimmungstag im Saargebiet eine Einigung erzielt wurde, woraus
man auf eine leichte Entſpannung der außenpolitiſchen Lage
ſchließt. Auch die Wirtſchaft konnte erneut mit günſtigen
Mit=
teilungen aufwarten, von denen die entgegen der urſprünglichen
Abſicht nunmehr geplante Dividendenzahlung bei Chemiſche Albert
ſowie die Dividendenerhöhung beim Mühlheimer
Bergwerksver=
ein und ein günſtiger Abſchluß bei Mont=Cenis erwähnt ſeien. Es
gab kaum ein beſonders bevorzugtes Aktiengebiet. Die
Kurs=
beſſerungen erſtreckten ſich vielmehr gleichmäßig auf ſämtliche
Aktienmärkte und ſchwankten zwiſchen 1 und 2 Prozent. Darüber
hinaus führten bei den Montanen Hoeſch mit 2½ Prozent. bei
Braunkohlenpapieren Mittellauſitzer mit 2½ Prozent und
Rhein=
braun mit 2 Prozent. Lebhafter gingen erſtmals wieder
Kali=
werte um von denen Salzdetfurth 2½ Prozent höher eröffneten.
Am Markt der chemiſchen Papiere ſetzten Farben 18 Prozent
höher ein, Goldſchmidt zogen um 1½ Prozent an. Am Markt der
Elektrowerte wurden Chadeanleihe, die erſtmals exkluſive
Divi=
dende gehandelt wurden, 2½ RM. höher bezahlt, ſonſt bewegten
ſich die Steigerungen an dieſem Markt um 1 Prozent herum. Von
Kunſtſeidewerten verringerten Aku mit 2 Prozent ihren Abſtand
gegenüber Bemberg, die geſtern nur 1 Prozent höher eröffneten.
Feſt lagen auch Brauereipapiere. Am Rentenmarkt herrſcht
eben=
falls ein weiter freundlicher Grundton, ſo daß allgemein mit
höhe=
ren Kurſen gerechnet wird. Die Notiz für Altbeſitzanleihe wurde
wegen der bevorſtehenden Ziehung auch geſtern ausgeſetzt, für
Neubeſitz wurde ein Kurs von ca. 22,50 notiert. Im Verlaufe
machten die Kursbeſſerungen auf allen Altiengebieten weitere,
zum Teil erhebliche Fortſchritte
Vom Holzmarkk
wird uns von fachmänniſcher Seite berichtet: Die bekk,
Deviſenlage hat unbeabſichtigt eine gewiſſe Steigerung der
frage nach Schnittholz verurſacht. Die Preiſe ſind indeſſen
geblieben, was dem Wunſche aller Kreiſe der Holzwirtſchoct
vollem Umfang entſpricht und allein dazu angetan iſt, die esi
reiche und weitere Erfolge verſprechende Lage am Holzmar,
feſtigen. In den letzten Tagen wurden erhebliche Abſchlüſ,
Lieferung im Juni/Juli in Stamm=, Mittel= und
Fichten=
lerholz in allen Gegenden Deutſchlands getätigt. Die Ur
hätten noch größer ſein können, wenn ſich die Sägewerke auf
friſtigere Lieferungen hätten einlaſſen wollen. Auch das G c
nach Groß=Berlin hat ſich wieder gehoben. Abſchlüſſe waren
der Tagesordnung. Faſt zwei Jahre hatte die Belieferunn
Berliner Holzmarktes einen Teil der früheren Bedeutung
loren. Weſt= und Mitteldeutſchland waren als Abnehmes
oſtdeutſchen Herſtellung in manchen Beziehungen ausſchlagepn
geworden. Jetzt erſtreckt ſich das Holzabſatzfeld über alle Gio
den Deutſchlands, wodurch das Holzgeſchäft wieder gleich 7
und ſein Ablauf zufriedenſtellend geworden iſt. In den
u der Knoche
Maitagen gingen aus der Tſchechei, die in Holzabſatznöten
erhebliche Angebote in Fichten= und Tannenſchnittholz ein.
Dorf Knocheng
daß ſie Beachtung fanden. Die Verhandlungen mit Pole
M
von dort aus angebahnt wurden, ſtehen ausſichtsvoll. Es5
vorausſichtlich ein Kontingent auf Gegenſeitigkeit in Höhe vrn
ß ſicher
Millionen Reichsmark in Frage kommen. Dabei handelt /
in Hohe
um einen Zuſatzbetrag. Außerdem wird die regelmäßige Ho/
fuhr gegen Deviſen auf Grund der Kontingente der Holziig
teure (für Juni 10 Prozent Zuteilung) ſtattfinden. Man
daß das zuſätzliche Abkommen vor dem 1. Juli ds. Js in:
nung kommen und dann ein Jahr laufen wird. Die Verter
ſoll in die berufenen Hände eines führenden Verbandes
werden. Die Lage am deutſchen Laubho3markt iſt feſt. Eickk
Erle geſucht.
Produkkenmärkke.
Darmſtädter Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 2.
(Die Preiſe verſtehen ſich in Pfg. pro Pfund bzw. Stück.)
An der Frankfurter Wochenſchlußbörſe ſetzte ſich die
Beſſerung des Kursniveaus weiter fort, und die Umſatztätigkeit
war in manchen Spezialpapieren ſchon von Beginn ziemlich
leb=
haft, aber auch ſonſt hat die Geſchäftstätigkeit durch die erhöhte
Publikumsbeteiligung eine beachtliche Vermehrung erfahren. Da
auch die Kuliſſe mit neuen Käufen folgte, herrſchte allgemein eine
feſte Tendenz, wobei die Kurserhöhungen zum Teil wieder
be=
achtliches Ausmaß annahmen. Neben dem bekannten Umtauſch
der Neubeſitzanleihe als anregender Faktor machte vor allem die
außenpolitiſche Ensſpannung, insbeſondere die Einigung in der
Saarfrage, einen nachhaltigen Eindruck. Farbeninduſtrie
eröff=
neten bei lebhafteren Umſätzen mit 138½ um 1½ Prozent feſter.
Deutſche Erdöl lagen behauptet. Elektrowerte lagen etwas
ruhi=
ger, jedoch ebenfalls meiſt etwas höher. Etwas ſtärker AEG., die
in Anpaſſung an Berlin 1½ Prozent gewannen. Am
Montan=
markt ſetzten die meiſten Werte bis zu 1 Prozent feſter ein,
dar=
über hinaus erhöhten ſich Phönix um 15 Prozent. Mannesmann
und Klöckner um je 1½ Prozent und Harpener 1½ Prozent höher.
Erneut ſtärker beachtet und erhöht waren am Schiffahrtsmarkt
Nordd. Lloyd mit plus 19 Prozent, Hapag gewannen ½ Prozent,
A.=G. für Verkehr ½ Prozent. Im übrigen lagen Reichsbank 1
Prozent. Daimler ½ Prozent, Kunſtſeiden= und Zellſtoffwerte von
½—3 Prozent freundlicher. Am Rentenmarkt zogen
Neubeſitz=
anleihe bei lebhaftem Umſatz (ca. 300 000 RM.) um 20 Pfg. auf
22,45 Prozent an, auch Stahlverein=Bonds weitere plus ½
Pro=
zent (7458). Späte Reichsſchuldbuchforderungen und Reichsmark=
Obligationen erhöhten ſich um ¼bzw. ½—½ Proz. Sehr feſt waren
weiterhin Wiederaufbauzuſchläge, mit 57½—58½ Prozent. Im
Verlaufe hielt die feſte Haltung bei weiter, beachtlichen
Kurs=
erhöhungen an. Im Durchſchnitt wurden die Anfangskurſe um
1 Prozent überſchritten. Am Rentenmarkt ſchloſſen Neubeſitz mit
22 40 (22,45), Reichsmark=Anleihen waren nochmals ½ Prozent
höher, 4 Prozent Kommunal=Umſchuldung 80½ (80½).
Pfand=
briefe waren überwiegend gut behauptet, vereinzelt um ½
Pro=
zent, Rhein Hyp. Gold um ½ Prozent feſter. Stadtanleihen meiſt
von ½—1 Prozent höher, von Staatsanleihen Young=Anleihe 923
(91½) Prozent. Von fremden Werten waren Schweizer Anleihen
neiſt etwas niedriger, Ungarn und Oeſterr. Goldrente weiter leicht
befeſtigt.
R
er
ider
donnerähnliche
Euste war im W.
mau=Sees hert
ſit aus ihrer neu
Sgu
Fun in die linke 7
1 ane und S
faol
müſe: Spargeln 1. Sorte 30—35, 2. Sorte 25—28, Ko.)Mrn im aus der
5—10, Karotten 5—8 Spinat 12—15 Römiſchkohl 12—15,
ſing 15—16 Stangenbohnen 35—40, Erbſen 20—25, Zwiebein) !.
bis 10. Rhabarber 8—10, Tomaten 50—60, Kofpſalat ſmſtz Paldes.
Salatgurken 30—40, Blumenkohl 25—50, Rettich 5—10.
t u Holoß auf die
toffeln: Frühkartoffeln 10—15, Spätkartoffeln 4½—5.
Erdbeeren 35—60, Aprikoſen 45, Kirſchen 20—30, Stacheln M/4 73nden von
20—22, Tafeläpfel 15—35, Wirtſchaftsäpfel 10—15, Apfei
20—30, Zitronen 5, Bananen 35 Eßwaren: Süßrahmi
145—150, Landbutter 130—140, Weichkäſe 20—25, Handkäſe
friſche Eier 9—11. Wild und Geflügel: Rehe 504
Hühner 80—90, Tauben 60, Ziegenfleiſch 50—60, Hahner
Fleiſchwaren: friſches Rindfleiſch 56, Kalbfleiſch 80,
Schrr=
fleiſch 86 Hackfleiſch 64.
i. Weinheimer Obſtgroßmarkt vom 1. Juni. Anfuh Mon us entwickel
Zentner, Nachfrage rege. Kirſchen 10—18, Erdbeeren 1.
30—41, 2. Sorte 26—32 Pfg. pro Pfund. Für Sonntag
ſtarker Anfuhr zu rechnen. Verſteigerung am Sonntag 171
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe. Infolge des in d:
gelaufene Woche fallenden Monatswechſels hat das Geſchäf
9
nicht die erwartete Belebung erfahren. Bei freundlicher Te)
und weiter etwas eingeſchränkten Zufuhren als Folge de
ſchon merklich verminderten Legetätigkeit blieben die Prei / //9ge Zur)
alle Sorten gegenüber der Vorwoche unverändert. Der K.
deckte nur den notwendigſten Bedarf. Es notierten in Pf=
Stück frei Frankfurt a. M.: Deutſche Friſcheier Klaſſe S
Kuns
Klaſſe A 9,50 Klaſſe B 9,00, Klaſſe C 8,50: Holländer Kloe
9,50—9,75, Klaſſe A 9.,00—9,25, Klaſſe B 8,75—9,00: Dänenellällen Stt
Flandern Klaſſe S 9,05, Klaſſe A 9,00 Klaſſe B 8,50.
prompt
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe. Im Buttergeſchäft.
die Haltung während der ganzen Woche ſehr ruhig. Seitem
Kleinhandels erfolgten nur Abrufe für den laufenden A.
bedarf. Mit Beginn der nächſten Woche rechnet man jedoct
einem lebhafteren Verkauf. Die Eingänge in deutſcher AP M OI
waren zwar mehr als ausreichend, einen ſtärkeren Druck au Ankstr, 54
Markt übten ſie indeſſen nicht aus, da infolge der bekannten
marktpolitik ein gewiſſer Abſatz immer geſichert iſt. Die
handels=Einſtandspreiſe hielten ſich weiterhin unrrd
dert, und zwar koſtete deutſche Markenbutter 127,00 RM. undde
deutſche Molkereibutter je nach Qualität 123,00—125,00 RM
50 Kilogramm.
Berliner Kursbericht
vom 2. Juni 1934
Oeviſenmarkt
vom 2. Juni 193-
Berl. Handels. Geſ.
Deutſche Bank u. 1
Disconto=Geſ.
Dresdne: Ban!
Hapag
Nordd. Llohd
A. E. G.
Bahr. Motorenn
C. P. Bemberg
Vereinigte Glanzſt.
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi.
Deutſche Cont. Gas
Vafe
E2.50
59.75
27.—
33.50
25.50
131.—
70.125
120.—
19.—
80.50
146.—
123.—
Deutſche Crdöl
Elektr. Lieſerung
J. 6. Farben
Gelſ. Berswerke
Geſ.f.eleltr. Untern
Karpener Bergbau
Soeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen.
Phil. Kolzmann
Kali Aſchersleben
Alöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabt.
Mannesm. Rühr
Maſch.=Bau=Untn.
Orenſtein & Koppell
Nee
100.—
159.50
61.—
98.125
93.625
72.25
61.—
107.25
C6.—
g5.—
C3.25
45.25
61.50
Mae
Rütgerswerke
Salzbetfurth Kali
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.= Anrb. Maſch
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Kohenlohe=Werke
Lindes Gismaſch.
BrgelTelear. Trah
Kanderer=Werle.
Nee
29.75
20.—
41.125
ucs.o
60.50
16.875
104.875
34.50
s3.*0
75.—
100.—
Aegppien
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Conada.
Läncmar!
Danzig
England
Cſtland
Finnland
Fronkreich
Griechenland
Holland
Island
Mährung
1 äghpt. 2
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1canab. Doll.
100 Kronen
100 Gulden ſs
12.Stg.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachm
100 Gulden
100 isl. Kr.
Ret
13.07
0.699
58.48
0.151
3.0471
2.513
s6.69 15
g1.60
12.69
68.43
5.609
16.50
2.491
169.48
57.44
Brief
13.10
0.612
5a.60
0.153
3.053
2.519
56.81
81.76
12.72
62.57
5.62
16.54
2.50s
169.821
57.56
Italien
Japan
Jugoſlawien
Lettland.
Norwegen
Leſerreich
Portugal
Schweben
Schweiz.
Spanien
Tſchechoſlowk.
Türkei.
ungarn
Uruguah
Ver. Staaten
Währung
100 Lire
1 Yen
106 Dinat
100 Lats
100 Kronen
Gel:
ſ2i. 6851
0.755
5.6c
n.4251
63.7c5
100 Schillingl47.455
100 Eseudos
100 Kronen ſe
100 Franes
100 Peſetas 8
100 Tſch. Kr.
1 türk.”
100 Pengö
1 Goldpeſo
1 Dollar
Gnact
11.555
5./3371
34.2553
10. 381
2.022
gase
2.500
Burmfrädter and Karienarbänt Sdrlftaut, Filiane oir
Frankfurter Kursbericht vom 2. Juni 1934.
Sleioner But
Kee
„ Gr.IIp. 1934
„ „ „ 1935
„ . „ 1936
.. 1937
. 1938
GruppeI
6%Dtſch. Reichsanl.
6%.
„ 27
5½%Intern., v.30
69Baden ... b.27
6%Bayern .. v. 27
6%Heſſen.... v.29
6%Preuß. St. v. 28
6% Sachſen .. v. 27
6%Thüringen v. 27
6% Dt. Reichsbahn
Schätze ......."
5% Dt. Reichspoſt
Schätze. .....
Otſch. Anl. Ausl.
* I, Ablöſung
.. Neubeſitz
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
6%Baden=Baden.
6%Berlin ... b.24
6% Darmſtadt . . . .
6% Dresden.. b. 26
6% Frankfurt a. M.
Schätze v.29
A.
v. 26
6%Mainz.......
88Mannheim v. 27
68München . v.29
62Wiesbaden v. 28
6%Heſſ. Landesbi.
Geldoblig
103.45
102.5
98‟,
S4),
931,
98.
99.6
28
92:,
84.75
96
93
106
95
93:1,
100.s5
100.25
22.a5
79.5
22.75
82
74.5
80=
83.25
792/,
S2.5
85.75
es. 2
Gyp.=Bl.=Liguid.
421 %o „
Komm. Obl. ..
69 Preuß. Landes.
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6% „ Goldoblig
6% Landeskomm.
Bk. Girozentr: f.
Heſſ. Gldobl. R.11
6%
„ R.12
68 Kaſſ.Landeskrd.
Goldpfbr. .. .."
6%Naſſ.Landesbk.
5½%0 „ Liqu. Tbl
—
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-Anl.
4Ausl.Ser.
„ Ser.11
Tt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
6%Berl. Fyp.=Bk.
5½%0 „ Lig.=Pfbr.
6% Frkf. Shp.=Bk.
5½ %0 „ Lig. Pfbr..
6% „Goldoblig.
6%Frtf. Pfbr. B1
5½%0 n Lig.=Pfbr.
6% Mein. Hhp.=B1.
1 5½% „ Lig.Pfbr.
6% Pfälz. Hhp.=Bk.
5½% — Lig.Pflr.
69 Rhein.Shyp. Bk.
5½%0 „ Lig. Pfbr.
„ Goldoblig.
6% Südd. Boden=
Cred.=Bank ....
153
20 — Lig.Pfbr.
62Bürtt. Hyp.=B.
89.5
90.5
83.75
83.75
92:).
112
20
80.25
897),
S6.5
C0.25
S1
91.25
21
2a.5
S2.5
s6"
80.25
ce.5
95
90.75
Wede
6% Dt. Lino..Werke
6%Mainkr. W. b. 26
69Mitteld. Stahl.
62 Salzmann &Co.
6%Ver. Stahlwerke
6%Boigt & Säffne
J. G. Farben Bond=
15%Bosn. L.E.B.
1 5%0 „ L.Inveſt
5%Bulg. Tab. v. 62
4½%0 Lſt. Schätze.
4% Oſt. Goldrente.
5Lvereinh. Rumän
4½%
4%0Türk. Admin..
4% „ 1.Bagdad
2o
Zollanl.
½Bungarn 1913
4½% „ 1914
4%0
„ Goldr.
42 „ 1910
95.5
90"
E9.5
14.
78.25
122
4½Budp. Stadtanl.
4%Liſſabon
42Strdholm
Tktien.
Accumulat.=Fabrik
Alg. Kunſtzide Unie
A.E. 6. .........
AndreacNoris Bahr
Aickaffbg. Brauerei
Zellſtoff
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, J. P...
Berl.Kraft u. Licht
Buderus Eiſen....
Cement Heidelberg 11
Karlſtadt /11
12.25
12.25
8.75
25.5
3(.
3.65
4.25
54.25
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90
410.
122
133.25
73.75
100.25
124
1J. G. Chemie. Raſel:
Chem.Werle Albert
Chade (A=C).....!
Contin. Gummiw..
Contin. Linoleum
2aimler=Benz...."
Dt. Atl. Telegr.. „.
„ Erdöl ......"
Dt. Gold= u. Silber
ſcheide=Anſtalt.
Linoleum ....
Dortm. Ritterbräu
Tyckerhoffc Widm.
Eichbaum=Werger
Eleltr. Lieferg.=Geſ
Licht u. Kraft
Eſchw. Berowert.
Eßling. Maſchinen
Faber & Schleicher
Fahr. Eebrüder..
J. 6. Farbeninduſtr
Feinmech. (Jetter)
Felt & Guilleaume
Frankſurter Hof ..
Gelſenl.Berower!.
Geſ.feleltr. üntern.
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner=Kahſer..
Grün & Bilfinger
Haſenmühle Frkſt.
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke Füſſen.
Harpener Bergbau
Henninger, Nempf
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.)
Hochtief Cſſen ....1107.15
Holzmann, Phil.
Slſe Bergb. Stamm
Genüſſel
174.5
142
66
49
105
1117.75
62.5
68
82.5
70
99.75
103.5
240
34.75
52.5
106.5
139.25
36
57.75
e8.5
MS
93.25
60.25
Nuſe
Kali Chemie .....
Kali Aſchersleben
Alein, Schanzlin.
Klöcknerwerke ...
Knorr C. 6. .. . ..
Konſerven Braun.
Lahmeher & Co. ..
Laurahütte .....
Lech, Augsburg
Löwenbr. Münch.
Mainkr. W. Höchſt.
Mainz. Alt. Br..
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Mansfeld Bergb.
Metallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau.
Moenus.......
MotorenDarmſtadt
Reckarwer Cßling.
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Beſteregeln Kalil.,ſ.
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Allg. Dt. Credttanſt
Badiſche Bank. . ../11.
Bk. i. Brauinduſt.
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Berl. Handelsgei.
„ Ghpothelbl. /4.5
Comm. u. Privatb.
Dt. Ban und Dise.
Dt. Eff. u. Wechſell
Dresdner Bank.
Fran 1i. Bank.
Shp.=Bani
Mein. Shp.=Banl.
Pfälz. Hhp.=Ban!
Reichsbank=Ant. .11.-
Rhein. Hyp.=Banl. /17
Südd. Bod.Cr.Bt./
Württb. Notenlanku/. 0
163
32.5
86.75
84
135.5
UBl.
Be
A.,G. 1. Verlehrsw.
Allg. Lokalb. Kraftw
7% Dt. Reichsb. Vzg
Hapag ........
Nordd. Lloyd. . ..
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Allianz= u. Stutta/,
Verſicherung „ſaB
Verein.Beri.
Frankona Rückzu. Mil.
Mannheim. Verſich)
Otavi Mine
SchantungHandels
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 151 — Seite 19
tag, 3. Juni 1934
AMAN
WWEßte4
EIENFEIS
Urheberrechtsſchutz durch Herm. Berger, Roman=Verlag, Berlin SW. 68.
uet=Heinz brientierte ſich auf der Karte. Er wäre am lieb=
„u ſeiner Kompagnie zurückgekehrt. Ob ſie glimpflich aus
nigen Schlinge herausgekommen war und ſeine beiden
moch lebten?
8). mochte die Diviſion jetzt ſein? War ſie in ihre
Aus=
uſtellung bei Wronowo oder noch weiter zurückgegangen?
euß dem Armeebefehl ſollte ſie über Waplitz gegen
Pauls=
orſtoßen. Wenn er ſich dem Landwehrregiment anſchloß,
er im weiteren Gefechtsverlauf mit ſeinem Bataillon bei
Awügatt oder Knochengut wieder zuſammenſtoßen.
as Dorf Knochengut erinnerte ihn an den Abend des 14.
uſt, an dem er nach kurzem Biwak die Leiterfahrt nach
„uuſtein gemacht. Wie mochte es Hertha gehen? Die Ruſſen
pas Schloß ſicher ſchon am 23. oder 24. beſetzt; denn am
aren ſie in Hohenſtein eingedrungen, jedoch am gleichen
wwieder daraus vertrieben worden, wie ihm der Förſter
ilte.
in donnerähnlicher Krach ließ die Kolonne
zuſammen=
m. Sie war im Walde, auf dem Marſch um die Nordſpitze
gihymau=Sees herum in die Nähe einer Haubitzbatterie
ge=
m die aus ihrer neuen Stellung den erſten Gruß den hinter
gubanshorn=Paulsguter Chauſſee ſtehenden ruſſiſchen
Feld=
ien in die linke Flanke ſandte.
iin preſſender Druck legte ſich Kurt=Heinz und ſeinen
Leu=
nuf Ohren und Schläfen, ſo daß ſie ihre Schritte
beſchleu=
o, um aus der unmittelbaren Nähe dieſer Ungetüme zu
ko men.
sieder krachte ein Schuß, bebte die Erde, zitterten die
Bäut des Waldes. Mit unheimlich hohlem Rauſchen zog der
eifige Koloß auf die Reiſe, ſchwang ſich höher und gab nach
ſhe Sekunden von ſeiner glücklich erfolgten Niederkunft Nach=
lach kurzem Marſch traf Kurt=Heinz ſüdlich Mühlen auf
üünzataillon des Landwehrregiments 18, deſſen Kommandeur
hinde Kompagnie eines am 23. bei Frankenau gefallenen
ſſchvehrhauptmanns anvertraute. Kurz danach kam der Befehl:
Bataillon ſoll ſofort hinter Gut Mühlen rücken und ſich
vyſnort aus entwickeln!“
(Nachdruck verboten.)
Die Kompagnien liefen mit je 100 Meter Zwiſchenraum nach
der befohlenen Stelle und gingen hinter einer Anhöhe vor dem
ruſſiſchen Granatfeuer in Deckung. Die Gutsgebäude boten ein
Bild jammervoller Zerſtörung. Klägliche Mauerreſte und
bren=
nende Balken zeigten die Stelle, wo ſie geſtanden. Ringsumher
lagen verkohlte Menſchen= und Tierleichen.
Die Luft war durchſetzt von friſchem Pulverdunſt, ſtinkendem
Schwefel, den Rauchſchwaden kohlenden Holzes und dem
ſüß=
lichen Geruch von geronnenem Blut, Karbol und Verbandzeug.
Das orkanartige Getöſe platzender Granaten, hämmernder
Maſchinengewehre, ziſchender Gewehrkugeln, gellender
Schmer=
zensſchreie, heiſeren Röchelns, lauter Kommandorufe, blöckenden
Rindviehs und brüllender Pferde erfüllte die Luft mit einem
unbeſchreibbaren Konglomerat disharmoniſcher Töne.
Bald hob ſich hier, bald dort die Erde in zuckendem
Auf=
bäumen unter dem Einſchlag eines Volltreffers und warf
zentnerſchwere Erd= und Eiſenteile, menſchliche Glieder und
Materialtrümmer um ſich. Die nächſte Granate ſchlug dicht
daneben ein, wirbelte die zur Erde gefallenen Fetzen von neuem
in die Luft und zerlegte ſie in noch kleinere Teile.
An dieſer Stätte des Grauens lag Kurt=Heinz mit ſeiner
Kompagnie. Rechts und links ſprangen, wie von Riefenhand
emporgeriſſen, unaufhörlich mächtige, ſchwarze Rauchſäulen hoch
und ſchleuderten in wilder Wut unerhörte Mengen reißender
Eiſenſplitter in die Reihen der Landwehrmänner, von denen
die meiſten glaubten, daß ihr letztes Stündlein gekommen ſei.
Ihre Geſichter wurden bleich und bleicher. Die Verluſte
mehrten ſich von Minute zu Minute, Sie bewieſen die
Unhali=
barkeit des Aufenthaltsortes.
Hier war wirklich „dicke Luft” wie Kurt=Heinz vor
Stun=
den zu Feldwebel Hedemann von der Waplitzer Enge behauptet
hatte. Mein Gott, war das erſt heute morgen geweſen? Wie
ſeltſam überſtandene Gefahren doch das Zeitmaß dehnen! Der
Todeslauf von Waplitz lag auf der Bahn ſeiner Erinnerung
weit, weit zurück, faſt ſchon im Dunkel der Vergangenheit, in
das alle qualvollen Stunden des Menſchenlebens untertauchen.
Nun ſtand ihm ein neuer ſchwerer Gang bevor; denn der
Weg durch den Mühlener Engpaß, den 40 Meter hohe
Stein=
wände flankierten, führte durch eine Hölle von Blut, Eiſen und
Tod. Wer durch ſie mußte, betete vor dem letzten Sprung ein
Vaterunſer und befahl ſeine Seele Gott.
Doch vorwärts!
„Die 2. Kompagnie in Richtung auf den Waldrand
halb=
links ſchwärmen!” kommandierte KurtHeinz und ſprang mit
ſeinen Entfernungsſchätzern Büchner und Siebeck in langen
Sätzen vor die Mitte der Landwehrkompagnie.
Ob ihn heute dasſelbe Schickſal ereilte wie ſeinen
Vor=
gänger, dem bei Frankenau ein Volltreffer den Kopf glatt vom
Rumpfe trennte?
Schauderhaft!
Nicht daran denken. Was einem die Nerven doch manchmal
für Streiche ſpielen! Voran, voran, nicht verweilen. Die Naſe
in den Dreck, Atemholen und wieder vorwärts.
Die Kompagnie war aus dem Granatfeuer heraus und
konnte kurze Zeit verſchnaufen. Ein Stoppelfeld breitete ſich in
800 Meter Länge vor ihren Augen. Es wollte zurückgelegt ſein,
bis ſie zur letzten Station vor der Enge gelangt waren.
Unmittelbare Lebensgefahr beſtand im Augenblick nicht. Das
feindliche Feuer ruhte auf der jenſeits des Steilhanges
liegen=
den Schützenlinie der 147er, die der Landwehr den Weg geebnet
und als erſte die Enge durchſchritten hatten.
Ueber ihre Köpfe zogen mit klagendem Geheul die Granaten
und ſpien Tod und Verderben in die Reihen der rückwärtigen
Bataillone, die den gleichen Weg zurückzulegen hatten.
Von einer Anhöhe bei Tannenberg, wo 18 ſchwere Haubitzen
eingegraben waren, kam es in majeſtätiſchem Rauſchen, als
wenn rieſige Vögel mit ihren Schwingen die Luft durchruderten,
dahergeflogen und warf ſich mit orkanartigem Krachen auf die
frech bellenden ruſſiſchen Feldgeſchütze, die der vorſtürmenden
deutſchen Infanterie die Enge von Mühlen zu einem ſchaurigen
Kirchhof geſtalteten.
In langen, von Atempauſen unterbrochenen Sprüngen
arbeitete ſich das Landwehrbataillon über das flache
Stoppel=
feld an den Engpaß heran. Am Fuße des Hanges verſchnauften
ſich die Kompagnien kurze Zeit, krochen auf allen Vieren zum
Höhenrand hinauf und überſahen das Gefechtsfeld.
„Potztauſend iſt das ein Hexenkeſſel. Da hat uns die Bande
ja eine ſchöne Suppe eingebrockt!” rief Kurt=Heinz.
Im Grunde zog ſich ein ſchmaler Waſſerſtreifen entlang, der
den hart öſtlich der Chauſſee liegenden Mühlen=See mit dem
Gruslorek=See verband. Ueber das Waſſer führte eine einzige
Brücke. Durch dieſe ſchmale Pforte mußten alle die vielen
Kom=
pagnien und Bataillone, die dem Feinde an dieſer Stelle zu
Leibe gehen wollten.
Die Ruſſen kannten die unvergleichliche Wichtigkeit dieſes
Durchgangs und legten ein ununterbrochenes Geſchütz= und
Maſchinengewehrfeuer darauf.
(Fortſetzung, folgt
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Sport; Karl Böhmann:für „Die
Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigen=
teil und geſchäftl. Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt. D. A. TV7 34: 23107
Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſträße 23.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſenbung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Redaktion: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags, 6—7uhr.
Die heutige Nummer hat 20 Geiten.
AIS!
Afträge zur Lieferung Vonlten. Beſichtig=
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Fernſpr. 3409. (a die Ermittelung der nichtbeſchaupflichtigenAr
ſchlachtungen in der Zeit vom 1. März bis 311.
H1934 und die Feſtſtellung der hier in derſelben?
geborenen Kälber.
2X6=Zimmer=
Wer vorſätzlich die Angaben, zu denen
Haus
mit Gart. preis= dieſer Zählung und Erhebung durch beſondere ?
wert zu verkfn. aufgefordert wird, nicht erſtattet oder wer wilſ
Ang. 3. 82 Gſch. lich unrichtige oder unvollſtändige Angabenran
Herr.= u. Dam.= wird mit Gefängnis oder mit Geldſtrafe EN
Auch kann Vieh, deſſen Vorhandenſein verſchru
Siſenl: worden iſt, im Urteil für dem Staate verfalle
Geſchäft klärt werden.
nebſt gut einge=/Darmſtadt, den 2. Juni 1934.
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beitsſchürzen; 200 m geſtre
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leinen, rotkariert z. Trockentückln
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ſtrümpfe; 110 Pfd. Ia Gänſeſel.
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Die in dem Angebot anz2
kennenden Lieferungsbedingum
liegen am 6. u. 7. Juni 193—
der Anſtalt offen. Angebot
Muſter ſind bis zum Eröffnur94
termin, dem 19. Juni 1914,
nittags 8 Uhr, einzur ichen.
Ein Verſand der Bedingunn
nach auswärts erfolgt nicht. 2S
jeder Gattung darf nur ein Mit!
angeboten werden. Muſter
von den Angeboten getrenn..
halten.
Eberſtadt, den 3. Juni 195
Direktion der Probinzial=Pflegranf D
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