Darmstädter Tagblatt 1934


29. Mai 1934

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Einzelnummer 10 Pfennige

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N
Aadter
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Nummer 446
Dienstag, den 29. Mai 1934.
196. Jahrgang

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m Leben entſcheidet die Leiſtung.

ſi ſch uch
en andern 51
Wir miſſ
ien ſeiner 1ih1

Auichickſal der Nakion verlangt von jedem ſein Beſtes. Nur das Kännen maßgebend für das Vorwärfs=
kommen
des Einzelnen. Protektion nichk nur ein Unrechk gegenüber dem Tüchkigen,
ſondern auch ein ſchwerer Schaden für die Geſamtheit unſeres Volkes.
ſation der Wirtſchaftsführung und der nationalen Arbeit ge=
ſchaffen
. Dieſe Geſetze ſeien auf den ehrlichen, fair handelnden
Adringliche Mahnung des Reichs=
Meuſchen abgeſtellt;
Birkſchaftsminiſters Dr. Schmitk
der unlauter Handeinde werde zur Rechenſchaft
zu rut ſchafklicher Zuſammenatbeik an das Ausland.
gezogen.

ow entfernt

Frankfurt, 28. Mai.
Te große 125=Jahr=Feier der Preußiſchen Induſtrie= und
Korps abſugs Harndskammer für das Rhein=Mainiſche Wirtſchaftsgebiet in
Fraſust hatte eine Reihe von hervorragenden Perſönlichkeiten
derr eitſchen Wirtſchaft nach Frankfurt geführt, die dem
Julöſtun eine weit über das Maß eines Gedenktages hinaus=
elbtauß
geh ene Bedeutung gaben. Aus dieſem Anlaß fand nach einem
mpenschin Fefio im großen Saal der Börſe am Montag nachmittag
zigener Hente (Siteh Seite 2. Die Schriftleitung.) am Abend eine große
Kurdel ung der Rhein=Mainiſchen Wirtſchaft in der Frankfurter
euchtungell
eisveg Feſ hl ſtatt, in der auch Reichswirtſchaftsminiſter
Dri ſcmitt das Wort ergriff. Der Miniſter führte in ſeiner
Fsungersi Rechel, a. aus:
Stelle Hermk east und Land, groß und klein, ſie alle hätten letzten Endes
nurr in Schickſal. Einigkeit und Geſchloſſenheit
feiſe ie erſte Vorausſetzung für das Glück der
ſte Mtücht.
demtcen Nation. Aus dieſer Erkenntnis heraus habe der
kin AugenluGri ei, des Dritten Reiches die endgültige politiſche
Eiigſefit über die Grenzen der Länder hinweg
ſernſelt, ohne damit den einzelnen Landesteilen
ſiäüs igentümlichkeiten nehmen zu wollen. Wir
SBdEllereMlbei, eine einheitliche, ſtarke, zentrale, Reichsgewalt zu
brestreße i ſchauft, deren Wille ſich bis in die entfernteſten Gegenden
des eeiches unverfälſcht durchſetzen müſſe. Das ſchließe aber
ſints gs ein ſtarkes, geſundes, örtliches Eigen=
lſiche
aus. Es müſſe ſich nur im Rahmen der vom
Felte gegebenen Richtlinien halten. Genau ſo
ſeite im Wirtſchaftsleben.
erSicheh itkönnen nur eine Wirtſchaftspolikik betreiben,
und dieſe beſtimmt die Reichsregierung.
Unwendig dies wäre, ſo ſei es aber unmöglich, nun alles
ekafdelc übet inen Leiſten zu ſchlagen, und das ganze wirtſchaftliche
lebte von einer Stelle aus in allen Einzelheiten führen zu
wolllte Die Reichsregierung müſſe die großen Richtlinien geben
KUnZE unty trüber wachen, daß dieſe eingehalten würden. Ebenſo aber
ſei fᛋ ſich darüber im Klaren, daß es ihre Aufgabe wäre, die
ungayzlrchen Kräfte in allen Teilen des Volkes wach zu halten,
Jaut
ſihmſmhIrnpuls zu geben, damit ſie ſich regen und aus geſundem
za* Selsherſaltungstrieb ſich entfalten. Der Führer habe erſt vor
getes,
250, Ehohute lurty in einer Rede vor dem 2. Kongreß der Deutſchen
Arlſi den außerordentlich wichtigen Satz ausgeſprochen, daß
b. ae
er Helbſterhaltungskrieb der ſtärkſte Faktor
zur Belebung der Wirtſchaft
ſeirln) bleiben werde. Wir müßten deshalb alles tun, um auf
Mtufzubauen und ihn zu entwickeln. Der Staat müſſe
dwel gute Führung der Staatsgeſchäfte, vor
dlſle Dingen durch ſparſame innere Verwal=
iuglf
allen Volksgenoſſen den Lebenskampf
erllich tern, aber abnehmen könne er ihn ihnen

i9ch Jeder einzelne müſſe kämpfen und
tiſhen und jeder ſei ſeines Glückes Schmied.
Zeilſiat ſei dazu da, für die Intereſſen der Geſamtheit zu
er4 and zu verhindern, daß der einzelne ſich zum Schaden
deu lgemeinheit bereichere. So bunt und vielgeſtaltig wie die

Ne! die Tier= und Pflanzenwelt gebildet habe, ſo verſchieden

Nei4Ehie Menſchen in ihren Fähigkeiten, und ſo verſchieden die
Di Na tlichen Aufgaben, vor die ſie geſtellt wären. Das
2E n beſtehe darin, in jedem die in ihm liegenden Kräfte zu
cen, und der Sinn der nationalſozialiſtiſchen Volks=
aſchaft
wäre der, daß ſich ihre Träger gegenſeitig achten,
ecgniker, den Arbeiter, den Bauern, den Handwerker, den
Auin den Handelsmann, den Wiſſenſchaftler. Es gebe
uie Redner, die keinen Betrieb leiten, und ſehr gute Be=
Aeiter, die keine Rede halten könnten.
Dan dürfe von jedem nur das verlangen,
was er könne.
M auf den Platz ſtellen oder laſſen, auf dem er das Beſte
werde. Als gemeinſame Forderung an alle dürfe man
ie eine aufſtellen: Untadeligkeit der Geſinnung und des
ers. Dieſe Grundſätze müßten unſer wirtſchaftliches und
2 Leben beherrſchen. So dürften wir uns nicht gegen
Dere Betriebsformen wenden, weil beſtimmte
urzſichtigerweiſe meinten, daß ihre Beſeitigung ihnen
SSnne. Gerade hier in Frankfurt, dem Sitz unſeres größ=
uſſchen
Induſtrieunternehmens von Weltruf, erkennen wir,
ir den Groß= und Kleinbetrieb benötigten.
e gierung werde alles tun, um die kleinen,
eſſondere die Handwerksbetriebe zu för=
Sie wiſſe aber auch, daß vom binnenwirtſchaftlichen,
en Dingen jedoch vom exportwirtſchaftlichen
ebunkt aus, unſere Großunternehmen
Entbehrt werden könnten, und daß wir alle
hätten, auf ſie ſtolz zu ſein. Aus dieſer Grundeinſtel=
Praus habe die Regierung die Geſetze über die Organt=

Hier liege der Angelpunkt unſerer neuen Weltanſchauung.
Meiſterhaft habe der Führer in der bereits oben erwähnten
Rede auseinandergeſetzt, daß den deutſchen Sozialis=
mus
von heute von dem der Vergangenheit
Welten trennen. Jeder ſollte ſich rühren und
ſchaffen, was er zu ſchaffen vermöge. Erziele er
Erfolge, ſo ſeien ſie ihm gegönnt und geſichert. Hätte er Miß=
erfolge
, ſo habe er aber auch dafür einzuſtehen. So werden
die im Volk liegenden Kräfte geweckt und angetrieben etwas zu
leiſten. So werde die Gütererzeugung ſich ſteigern und immer
wieder neue Wege und neue Ideen finden und ent=
wickeln
. Dies gelte übrigens nicht nur für die Produktion,
ſondern auch für den Handel, der nicht nur dazu da ſei, die
Ware zu verteilen, ſondern erfinderiſch zu entdecken, wann wo
und wie der Abſatz möglich ſei und geſteigert werden könne.
Es gilt aber ebenſo für die Betriebe, vor allem für die Groß=
betriebe
, ihre Arbeiter und Angeſtellten. Es dürfe nicht ge=
predigt
und ängſtlich darüber gewacht werden, daß ja keiner
mehr leiſte als der andere; vielmehr verlange das Schickſal der
Nation, daß jeder ſein Beſtes leiſte.
Unſer Können und der Wektſtreik um die Leiſtung
ſei die ſicherſte, vielleicht entſcheidende Gewähr
für Deutſchlands beſſere Zukunft.
Allerdings folgt daraus auch unerbittlich, daß ein jeder den Mar=
ſchallſtab
im Torniſter trage, daß nur das Können für das Vor=
wärtskommen
des einzelnen entſcheidend iſt, und daß Protektion
nicht nur ein Unrecht gegenüber dem Tüchtigen, ſondern auch ein
ſchwerer Schaden für die Geſamtheit unſeres Volkes bedeute. Ge=
wiß
ſolle die Jugend möglichſt viel lernen, und wer es könne, ſolle
ſeine Ausbildung ſo vollkommen wie möglich geſtalten, aber im
ſpäteren Leben entſcheide nur die tatſächliche Leiſtung. Gerade
aus einem ſo hoch entwickelten und fleißigen Volke wie dem deut=
ſchen
werden auf dieſe Weiſe immer wieder neue Kräfte, neue
Menſchen, neue Unternehmungen zum Nutzen der Geſamheit ſich
herausheben. Sie werden heute nicht durch eine falſche Nivellie=
rung
heruntergedrückt, ſondern gefördert, weil nur durch ſie der
Wohlſtand der Geſamtheit gehoben werden könne, wie auf der
anderen Seite Schaden für die geſamte Volkswirtſchaft am beſten
dadurch abgewehrt würden, daß wirtſchaftliche Fehldispoſitionen
von dem getragen werden müßten, der ſie getroffen habe.
Das Geſunde ſoll wachſen, das Ungeſunde
zugrundegehen.
So werde auf Verantwortungsgefühl und Selbſtverwaltung auf
der einen und dem Gemeinſchaftsgedanken auf der anderen Seite
aufgebaut. Die Regierung wiſſe genau, daß dieſe von ihr zielbe=
wußt
verfolgte Linie noch keineswegs überall reſtlos eingehalten
würde. Denen, die da klagten, ſei zunächſt geſagt, daß alles Men=
ſchenwerk
niemals vollkommen ſein könne und daß es immer
Menſchen gäbe, die unzulänglich ſeien. Darüber hinaus aber ſei
es nur natürlich, daß die geiſtige Umſtellung eines Volkes Zeit
brauche, daß es ſicherlich Leute gebe, die über das Ziel hinaus=
ſchießen
und andere, die nur widerwillig mitgingen. Das könne
aber niemals ein Grund ſein, um an der Richtigkeit des begon=
nenen
Werkes zu zweifeln. Das deutſche Volk ſtehe ſo feſt und
dankbar zu ſeinem Führer, daß es ganz beſtimmt und unter allen
Umſtänden über alle Schwierigkeiten und Hemmniſſe hinweg ſeine
Erneuerung durchführen werde. Das müſſe insbeſondere auch dem
Ausland geſagt werden. Wenn man z. B. in einer Zeitung die
Liſte der täglichen Verkehrsunfälle einer Großſtadt leſe, ſo habe
man den Eindruck, als ob es dort drunter und drüber gehen
müſſe. Man könne aber in der gleichen Stadt monatelang leben,
ohne einen einzigen Unfall ſelbſt geſehen zu haben. Wenn in der
ausländiſchen Preſſe gefliſſentlich alle gelegentlichen Fehler und
törichten Dinge, oft noch falſch und übertrieben dargeſtellt, fleißig
zuſammengetragen würden, ſo wäre es kein Wunder, wenn falſche
Vorſtellungen entſtünden. Es ſei aber nicht nur gerechter, ſondern
im Intereſſe der Geſundung der Weltwirtſchaft auch richtiger,
wenn man im Ausland erkennen würde, welch gigantiſche Anſtren=
gungen
das deutſche Volk und ſein Führer machten, um ſich aus
einer großen Not emporzureißen. Es wäre richtiger, nicht das
Scheinwerferlicht auf angebliche Fehler und Mißſtände zu lenken,
ſondern zuſammen zu helfen, um durch die Wiederaufrichtung
eines geſunden Deutſchlands der Weltwirtſchaft einen ſtarken Im=
puls
zu geben, denn
nur eine Belebung der Weltwirtſchaft wird Deutſch=
land
in den Stand ſehzen, ſeine Schulden zu bezahlen.
Auch im Verkehr der Völker untereinander gelte der Satz, daß das
Glück des einen nicht auf dem Unglück des anderen aufgebaut
werden könne. Wer die Macht habe, habe recht, er werde aber
nur recht behalten, wenn er recht tue. Es ſei ſicher verkehrt, wenn
(Fortſetzung auf Seite 2, 2. Spalte.)

* Neue Schwierigkeiten Englands
mit ſeinen Aoaliihenl.
Von unſerem (O=Korreſpondenten.
G. P. London, im Mai.
Zwiſchen England und ſeinen Dominien ſind in letzter Zeit
wieder allerhand Reibungen entſtanden. Die Urſachen ſind:
die zunehmenden Schwierigkeiten, auf die der Abſatz landwirt=
ſchaftlicher
Produkte aus den Dominien in England in An=
betracht
der in England eingeführten Lebensmittel=Quoten
ſtößt. England iſt in wachſendem Maße bemüht,
die Intereſſen ſeiner eigenen Farmer zu
ſchützen und, wenn möglich, ſogar eine große Wiederauf=
erſtehung
der in den letzten Jahrzehnten ſtark zurückgegangenen
engliſchen Landwirtſchaft herbeizuführen. Auch iſt eine große
Anzahl von Engländern der Anſicht, daß England in Ottawa
ſchlecht abgeſchnitten hätte. Es hätte den Dominien für den
Abſatz ihrer landwirtſchaftlichen Artikel und für den Schutz ihrer
einheimiſchen Induſtrien eine ganze Reihe von Vorteilen ge=
währt
, ſelbſt aber im Austauſch von den Dominien ſo gut wie
gar nichts erhalten. Daher müßten, vor allem in der Frage
der Lebensmitteleinfuhr, baldmöglichſt neue Arrangements ge=
troffen
werden. In Ottawa, ſagt man ſich in Whitehall, ſind
endgültige Prinzipien zum Schutz der induſtriellen Entwicklung
der Dominien niedergelegt worden; nun aber iſt die Zeit ge=
kommen
, wo ähnliche Prinzipien auch zum Schutz der landwirt=
ſchaftlichen
Entwicklung Englands aufgeſtellt werden müßten.
Eine Gelegenheit zu einer ſolchen beſſeren Regelung der wirt=
ſchaftspolitiſchen
Beziehungen zwiſchen den Dominien und dem
Mutterland würde normalerweiſe der Augenblick bieten, da die
Ottawa=Abmachungen ablaufen, d. h. im Jahre 1936, da auch die
nächſte Empirekonferenz ſtattfinden ſoll. Doch bis dahin iſt es
noch weit. Die intereſſierten Kreiſe in England ebenſo wie in
den Dominien zeigen wenig Neigung, ſo lange zu warten. Be=
reits
jetzt werden von berufenen und unberufenen Perſönlich=
keiten
allerhand Vorſchläge vorgebracht, wie das Problem zur
beiderſeitigen Zufriedenheit geregelt werden könnte. Unter an=
derem
richtete Mr. Forbes der Premierminiſter von Neuſee=
land
, kürzlich an die britiſche Regierung eine Anfrage, um ſich
zu vergewiſſern, ob eine eventuelle Herabſetzung der neuſee=
ländiſchen
Zölle für britiſche Waren eine freiere Einfuhr neuſee=
ländiſcher
Agrarprodukte nach England zur Folge haben würde?"
Dieſe, zu nichts verpflichtende Anfrage iſt natürlich von dem
Empire=Free=Tradern propagandiſtiſch bis zum äußerſten aus=
genutzt
worden. Und ſie hat im britiſchen Parlament und in
der Oeffentlichkeit eine Diskuſſion hervorgerufen, deren Leb=
haftigkeit
in gar keinem Verhältnis zur Angelegenheit ſelbſt
ſtand, die aber deutlich zeigte, wie ſehr in Anbetracht des
bald bevorſtehenden Ablaufes der Ottawaer Abmachungen
die Frage der wirtſchaftlichen Wechſelbeziehungen zwiſchen Eng=
land
und ſeinen Dominien wieder zum dominierenden Problem
der britiſchen Reichspolitik zu werden beginnt.
Nach Abflauen der Erregung über die neuſeeländiſche An=
frage
, wendet ſich nun die Aufmerkſamkeit der engliſchen Oeffent=
lichkeit
wieder den anderen, ſeriöſeren Vorſchlägen für eine be=
friedigendere
Regelung der Beziehungen zwiſchen England
und den Dominien zu. Im Vordergrunde der Diskuſ=
ſion
ſtehen zur Zeit die Vorſchläge Mr. Bruces.
Mr. Bruce iſt ein ehemaliger auſtraliſcher Premier. Er war
Führer der auſtraliſchen Delegation auf der Ottawa=Konferenz
wie auch auf der Londoner Weltwirtſchaftskonferenz und hat
nun das Amt eines High Commiſſioner für Auſtralien in
London inne. Im gegenwärtigen Augenblick weilt er jedoch
beſuchsweiſe in Auſtralien, um dort ſeinen Landsleuten den
engliſchen Standpunkt auseinanderzuſetzen. Denn obgleich
Mr. Bruce ſelbſt Auſtralier iſt, nimmt er in der Frage der
wirtſchaftlichen Wechſelbeziehungen zwiſchen England und den
Dominien einen überparteilichen und durchaus ſtaatsmänniſchen
Standpunkt ein. Seine Vorſchläge laufen in der Hauptſache dar=
auf
hinaus, daß die Dominien ihre landwirtſchaftliche Produk=
tion
zeitweilig reglementieren und ſich diesbezüglich mit den
entſprechenden Kreiſen Englands verſtändigen ſollten. Er argu=
mentiert
: die Kriſe der Landwirtſchaft beruht weniger auf einer
Ueberproduktion als auf einem Unterverbrauch; die Landwirt=
ſchaft
muß daher einen zeitweiligen Rückzug antreten, um nach=
her
um ſo energiſcher wieder vorgehen zu können; denn eine
Einſchränkung der landwirtſchaftlichen Produktion würde ein
Steigen der Weltpreiſe zur Folge haben; mit dem Steigen
der Preiſe würde die landwirtſchaftliche Produktion wieder
profitbringend werden, die Farmer wären wieder in der Lage,
in größeren Mengen Fabrikwaren zu kaufen, letzteres würde die
Lage der ſekundären Induſtrien verbeſſern, und im Endeffekt
würde wieder ein größerer Abſatzmarkt für landwirtſchaftliche
Artikel und Rohmaterialien entſtehen. Die Dominien müßten
alſo, ſagt Mr. Bruce, in ihrem eigenen Intereſſe den Strom
ihrer Ausfuhr nach England zeitweilig eindämmen. Mit dieſer
Argumentation ſind natürlich weder in den Dominien, noch in
England alle einverſtanden. Vor allem die Empire=Free=Trade=
Propheten predigen noch immer die Doktrin, daß für die land=
wirtſchaftlichen
Produkte der Dominien genügend Abſatzmärkte
in England und in den übrigen Teilen des Empire gefunden
werden könnten, wenn man bloß die Einfuhr aus den übrigen,
nicht britiſchen Agrarländern energiſch einſchränken oder, falls
nötig, ſogar gänzlich ſtoppen wollte. Von Seiten der britiſchen
Regierung wird dieſen Leuten jedoch mit Recht vorgehalten,
daß eine derartige Politik nicht nur dem Exporthandel Groß=
britanniens
, ſondern auch der geſamten wirtſchaftlichen Lage
der Welt zu größtem Schaden gereichen würde und daher gar
nicht in Frage komme.
England weiß eben ſehr gut, daß ſelbſt, falls die Dominien
ſämtliche Zölle, die zur Zeit die engliſche Wareneinfuhr be=
hindern
, mit einem Schlage abſchaffen wollten, Englandauch
dann noch ſehr weit von einer Rückkehr zum ein=
ſtigen
Stand der Dinge entfernt wäre. Zu jenem
glücklichen Zeitalter, als das überall anerkannte Freihandels=
prinzip
und eine rieſige Warenausfuhr es England geſtatteten,
die Intereſſen ſeiner einheimiſchen Landwirtſchaft zu ignorieren,
gibt es ſowieſo kein Zurück mehr. Deshalb gerade ſieht England
ſich veranlaßt, in wachſendem Maße ſeine Aufmerkſamkeit der
eigenen Landwirtſchaft zuzuwenden und jedenfalls den Verſuch

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zu machen, einen Teil von jenen Lebensmittelmengen, die es
alljährlich im Betrage von nahezu 300 Millionen Pfund Sterling
einführt, daheim zu produzieren. Man hofft dabei, daß eine
ſolche Wiederbelebung der britiſchen Landwirtſchaft England
nicht nur der Notwendigkeit entheben würde, ſich ganz und gar
auf die Warenausfuhr zu verlaſſen, um hierdurch die ein=
geführten
Lebensmittelmengen bezahlen zu können, ſondern daß
durch eine Wiederbelebung der Landwirtſchaft auch die innere
Kaufkraft und der innere Warenverbrauch weſentlich zunehmen
würden. Daher glaubt England, bei all ſeiner Sympathie für
die Dominien und vor allem für die Farmer in Kanada,
Auſtralien und Neuſeeland, ſeine eigene Landwirtſchaft nicht
mehr länger vernachläſſigen zu können. Es will den Dominien
natürlich ſo weit wie möglich entgegenkommen. Aber ſo bald
es ſich um die divergierenden landwirtſchaftlichen Intereſſen
handelt, ſo ſteht, vom britiſchen Standpunkt aus geſehen, be=
greiflicherweiſe
die eigene Landwirtſchaft an erſter, diejenige der
Dominien an zweiter und diejenige des übrigen Auslandes an
dritter Stelle. Im übrigen ſind, nach engliſcher Anſicht, die
Klagen der Dominien noch inſofern unberechtigt, als die
Ottawa=Abmachungen während der zwei Jahre, die ſie Gelegen=
heit
hatten ſich auszuwirken, den Dominien und zum Teil auch
England bereits ſehr weſentliche Vorteile gebracht haben.
Während der kürzlichen Parlamentsdebatte nannte der Staats=
ſekretär
für die Dominien. J. H. Thomas, ſtatiſtiſche Daten,
aus denen klar erſichtlich war, wie bedeutend immerhin jene
Vorteile ſind, die Großbritannien und die Dominien aus den
Ottawa=Abmachungen gezogen haben, und wie in ihrem Ergeb=
nis
die engliſche Ausfuhr nach den Dominien ebenſo wie die
Ausfuhr der Dominien nach England angewachſen iſt; und all
das zu einer Zeit, da in den übrigen Ländern der Welt der
Handel noch immer weiter merklich zurückgegangen iſt. Die
Ausfuhr beiſpielsweiſe Auſtraliens nach England beträgt zur
Zeit 55 Prozent ihrer Geſamtausfuhr, gegenüber 50 Prozent vor
zwei Jahren, während britiſche Waren zur Zeit 42 Prozent der
geſamten auſtraliſchen Wareneinfuhr ausmachen, gegenüber
39 Prozent vor zwei Jahren. Noch vorteilhafter ſind die Daten
für Neuſeeland. Mehr als 86 Prozent der geſamten neuſee=
ländiſchen
Ausfuhr ging im letzten Jahre nach England, gegen=
über
73 Prozent im Jahre 1929, und britiſche Waren ſtellten
50 Prozent der geſamten neuſeeländiſchen Wareneinfuhr dar,
gegenüber 46 Prozent im Jahre 1929.
Aus all dem Geſagten iſt erſichtlich, daß die britiſche Regie=
rung
ſich in der Tat alle Mühe gibt, die legitimen Wünſche der
Dominien zu erſüllen und ſie entgegenkommender als den Aus=
länder
zu behandeln. Sie muß dabei jedoch einerſeits Rück=
ſicht
auf die Landwirtſchaft des eigenen Landes nehmen und
andrerſeits aus ureigenſtem Intereſſe auch darauf bedacht ſein,
daß den fremden Ländern die Möglichkeit erhalten bleibt,
genügend Waren auf den britiſchen Märkten zu verkaufen, den
Zinsdienſt ihrer in England getätigten Anleihen ohne Schwie=
rigkeiten
zu erfüllen und ſelbſt Induſtrieerzeugniſſe in England
zu kaufen. Das Problem der wirtſchaftlichen Wechſelbeziehungen
zwiſchen England und ſeinen Dominien iſt alſo, wie man ſieht,
keineswegs ein einfaches. Die Times ſind der Anſicht, daß
die gegenwärtigen Schwierigkeiten zum großen Teil darauf
zurückzuführen ſind, daß man es während der Ottawa=
Konferenzverſäumte, einen ſtändigen Organis=
mus
zu ſchaffen, der die Zuſammenarbeit zwiſchen Eng=
land
und den Dominien in den Intervallen zwiſchen der einen
und der anderen Empire=Konferenz beſorgt und erleichtert hätte.
Es werden ſich jedoch, meint das Blatt, für eine Ausſprache
und Verſtändigung zwiſchen England und den Dominien bis
1936, da die nächſte Empire=Konferenz ſtattfindet, noch genügend
Gelegenheit aller Art bieten. Mr. Bruce befindet ſich zur Zeit,
wie geſagt, auf einer Art Vermittlungsreiſe, die ihn von
Auſtralien über Neuſeeland und Kanada nach England führen
wird; er iſt überall bemüht, die Dominien für ein entgegen=
kommenderes
Verhalten England gegenüber zu gewinnen. Im
nächſten Jahre wird England außerdem den 25. Jahrestag der
Thronbeſteigung König George V. feiern. Zu dieſer Feier
werden natürlich die Premierminiſter ſämtlicher Dominien ein=
geladen
werden. Und ohne Zweifel wird man dieſe Gelegen=
heit
nicht vorüber gehen laſſen, ohne auch die wirtſchaftlichen
Dinge reiflich durchzuſprechen. All dieſe Tatſachen berechtigen
zu der Hoffnung, daß zu dem Zeitpunkt, da die Ottawa= Ab=
machungen
ablaufen, es für die intereſſierten Kreiſe in den
Dominien und in England möglich ſein wird, ſich zu verſtän=
digen
und ein Gentlemen=Agreement über eine gerechte und alle
Seiten zufriedenſtellende Verteilung der geſamten landwirt=
ſchaftlichen
Produktion, ſo weit es die Aufnahmefähigkeit des
engliſchen Marktes betrifft, zu erreichen. Trotz aller Schwierig=
keiten
der Lage, die eine gleichzeitige landwirtſchaftliche Entwick=
lung
der Dominien und Englands mit ſich bringt, kann alſo
von einer ernſtlichen Erſchütterung des Gebäudes des Britiſchen
Empire keineswegs die Rede ſein. Hierzu ſind auf beiden Seiten
die Intereſſen viel zu übereinſtimmend und viel zu groß.

Die Fronk aus Stahl und Bekon.

Von Willy Alexander Tabellion.
Dreihundert Kilometer lang zieht ſich von Süden nach Nor=
den
die Grenze zwiſchen Frankreich und Deutſchland hin, ſo wie
ſie der Vertrag von Verſailles feſtſetzte. Auf der einen Seite,
im Oſten, liegt die entmilitariſierte Zone Deutſchlands bar jeder
Befeſtigung, jeden Schutzes auf der anderen Seite, im Weſten,
zieht ſich unſichtbar, oft nur vier Kilometer hinter der Grenze,
eine lückenloſe Front aus Stahl und Beton hin, die ſich im
Ernſtfalle innerhalb von Sekunden in eine zweite feuerſperrende
Grenze verwandeln kann.
Um ſich der Gefahr zu entziehen, der Verbreitung über=
triebener
Schilderungen bezichtigt zu werden, braucht man nur
die Ausführungen der franzöſiſchen Zeitungen ſelbſt, etwa des
Intranſigeant, wiederzugeben, die gerade vor wenigen Wochen
voll der begeiſterten Berichte über das vollendete Werk der
Linie 1 ſind.
Im Jahre 1929 wurbe der Bau der unſichtbaren Städte
und Befeſtigungsgürtel an der franzöſiſchen Oſtgrenze begonnen.
Die Geſamtbauten ſollen, wie man hört, im Jahre 1935 ab=
geſchloſſen
ſein und werden bis dahin die Summe von ins=
geſamt
, 5 Milliarden Franken verſchlungen haben. Die große,
gegen Deutſchland gerichtete Front teilt ſich in zwei, wenn man
will auch in drei verſchiedene Gürtel, die mit numerierten
Linien bezeichnet werden. Soeben iſt Linie 1 vollendet und
mit Truppen belegt worden.
Dieſe Linie 1 iſt die am weiteſten vorgeſchobene Feuer=
linie
und beſteht aus ſtark betonierten Maſchinengewehr=
ſtänden
. Es ſind Anlagen, nach den Grundſätzen modernſter
Kriegstechnik eingerichtet und mit Panzertürmen oder Kuppeln
geſchützt. Sie liegen durchweg nicht weiter als 1000 Meter aus=
einander
, und jedes Geſchütz kann, dank ſeiner Tragweite auch
die nachbarlichen Geſchützſtände unterſtützen. Die Linie 1 geht
im Süden bis auf 4 Kilometer, bei Longwy bis auf 12 Km.
an die eigentliche Grenze heran.
Dieſe. Linie 1 richtet ſich ganz beſonders nach dem Grund=
ſatz
der geſamten Befeſtigungsanlagen: ſie iſt muſterhaft gedeckt
gegen Erd= und Luftſicht. Unmöglich, die Panzertürme hinter
den natürlichen Bodenwällen, den Wäldchen und den zum Teil
künſtlich angelegten Buſchgruppen auf eine Entfernung von mehr
als dreißig, vierzig Meter zu erkennen! Die Panzertürme ſind
hauptſächlich ſo eingerichiet, daß im oberen Teil die beiden
ſchweren Maſchinengewehre, die M.=G.=Schützen und ein Be=
obachter
Platz finden, indes im tieferen Teil Vorrats=, Aufent=

Rede des Reichswirtſchaftsminiſters.
(Fortſetzung von Seite 1, 2. Spalte.)
ſich die Völker jetzt gegenſeitig die Schuld zuſchieben, ſtatt Hand
anzulegen, um endlich ſchrittweiſe vorwärts zu kommen. Nicht
durch gegenſeitige Abdroſſelung oder gar die heimliche Freude,
daß es dem anderen ſchlecht gehe, werde die Welt geſunden, ſon=
dern
nur, wenn tatkräftig alles getan werde, um die wirtſchaft=
lichen
Möglichkeiten in allen Ländern wieder zur Entfaltung zu
bringen und damit die Kaufkraft in der ganzen Welt zu heben.
Die Aufgabe, praktiſch und ehrlich angefaßt, ſei zu löſen. Nur ſo
und nur dann werde auch der Schuldendienſt zur Befriedigung der
Weltgläubiger wieder in Gang kommen.
Wir dürften uns nicht täuſchen, die augenblicklichen Urſachen
für eine Löſung allen zur Freud und allen zu Leid ſeien ge=
ring
. Da ſagen Gläubiger Ihr müßt mehr exportieren, um eure
Schulden zahlen zu können, während ſich im gleichen Augenblick
die gleichen Länder gegen die Abnahme deutſcher Waren ver=
ſchlöſſen
.

Wir konnken auf eine Löſung von außen nicht warkem
da Deulſchland inzwiſchen zugrunde gehen konnkai

Wir mußten anpacken und haben die deutſche Wirtſchaft in Gamn
gebracht. Es dürfe aber auch kein Halten geben. Wir haben dei
Ausland infolge unſerer Wirtſchaftsbelebung erheblich mehr Rolv=
ſtoffe
abgenommen. Es ſei nur natürlich, daß in dem gleichen

Maße unſer Export gehoben werden muß. Verſchlöſſen ſich dieſ,
einfachen Schlußfolgerung die ausländiſchen Märkte, ſo könntgtn
wir die Zahlung unſerer Schuldzinſen nicht fortſetzen, und ſie wen=

den außerdem wieder weniger Rohſtoffe an uns verkaufen könner
Aber Deutſchland werde deswegen genau ſo ſeinen Weg gebonr

müſſen. Es werde Mittel und Wege finden, die aus der Not eini
Tugend machten. Der Miniſter fuhr fort: Ich bin aber ſicher, do0,

bei dem heutigen Stand unſerer Technik es ſich dann nicht um s
eine vorübergehende Behelfsmaßnahme, ſondern um eine dauernin,
Umſtellung mit ungeheuren Rückwirkungen auf die Weltmärkto
handelt. Der Miniſter ſchloß mit dem Hinweis, daß gewiß nist
verkannt werde, daß große Schwierigkeiten zu überwinden ſeies
daß nur Arbeit und nochmals Arbeit aus der Not herausführe=n
könne, daß aber der Glaube und das Vertrauen zum Führer
groß ſeien, daß ſie über alles hinweg zum Ziele führen müßtetz

25 Jhre Hramtfaiier Handelsraminer.

präfidenk 2r. Lier: Die Indufkrie= und Handelskammern im Rahnen der Neuorganiſalion der Wwirſchuk

Der Jubiläumsfeſtakt

der Rhein=Mainiſchen Wirtſchaff.
Frankfurt, 28. Mai.
Anläßlich des 125jährigen Beſtehens der Frankfurter Han=
delskammer
fand am Montag nachmittag im großen Saale des
Börſengebäudes ein Feſtakt ſtatt, wobei nach zahlreichen Glück=
wünſchen

Präſidenk Dr. Lüier

das Wort zu ſeiner großen Feſtrede über das Thema Die In=
duſtrie
= und Handelskammern im Rahmen der
Neuorganiſation der Wirtſchaft ergriff. In ſeiner
Rede führte er nach einem Dank an Reichsſtatthalter Sprenger
und den Handelskammerpräſidenten Scholz=Mainz, die ihn in
ſeinen Bemühungen um den Zuſammenſchluß der Wirtſchaftsver=
tretung
des Rhein=Main=Gebiets mit der ganzen Kraft ihrer
Perſönlichkeit unterſtützt haben, u. a. aus:
Für die vorgeſehene Neuordnung der Wirtſchaft iſt die Inne=
haltung
der organiſatoriſchen Grundſätze unbedingt notwendig.
Als oberſter Grundſatz jeglicher Organiſation muß, wenn ſie
zum optimalen Erfolg führen ſoll, die Einheitlichkeit ſowohl in
Bezug auf die Durchführung, wie auch auf die weitere Betätigung
ſtehen. Aus der Einheitlichkeit ergeben ſich einheitliche Ziele. Die
Ziele ſelbſt hat nicht die Wirtſchaft, ſondern die Politik zu ſetzen.
Aus dieſer klaren Definition ergibt ſich, daß die Wirtſchaft nicht
Selbſtzweck, ſondern für die Volksgemeinſchaft Mittel zum Zweck
iſt, um ihre Machtpoſition nach innen und nach außen zu erhöhen.
Infolge der Vielgeſtaltigkeit des Lebens und der Mannigfaltig=
keit
der wirtſchaftlichen Betätigung, infolge der Wechſelwirkungen
im Innern und von außen, die täglich und ſtündlich andere Vor=
ausſetzungen
ſchaffen, iſt es notwendig, daß jede Organiſa=
tion
elaſtiſch geſtaltet ſcin muß.

Eine geſunde Organiſakion muß auf dem Prinzip
der Perſönlichkeit, der Inikiakive und der
Verankworkung aufgebaut ſein,

und dieſe Verantwortung muß von der oberſten Spitze bis in die
unterſten Organe gewährt und bewahrt ſein. Eine weitere Vor=
ausſetzung
für die Stetigkeit und Dauerhaftigkeit jeder Organiſa=
tion
iſt, daß ſie auch wirtſchaftlich geſtaltet ſein muß, d. h., daß auf
die Dauer und im Durchſchnitt geſehen der Aufwand nicht höher
ſein darf als ihr Ertrag. Nationalſozialiſtiſches Denken und Han=
deln
iſt nicht gebunden an beſtimmte Dogmen, an Lehrſätze oder
Theorien, ſondern wird jederzeit den ſachlichen Belangen Rechnung
tragen. Die Grundſätze der Weltanſchauung müſſen dabei ihre
Geltung behalten. Die Mittel und Wege können ver=
ſchieden
ſein, einheitlich ſind die Ziele. Eine ſtarke
organiſatoriſche Bindung der Wirtſchaft ergibt ſich auch aus der
jetzigen geſamten Situation. Nahezu überall iſt eine Störung des
Verhältniſſes zwiſchen Produktion und Konſumtion eingetreten,
und überall zeigt ſich das Streben, die nationalen Räume gegen

halts= und Ruheräume liegen. Sämtliche Panzertürme ſind gegen
Gas und Tankangriffe geſchützt!
Hinter dieſer Kette der Maſchinengewehrſtände liegen die
größeren Befeſtigungen, die ſich gleichfalls vorzüglich den land=
ſchaftlichen
Verhältniſſen anpaſſen und, entgegen der Kriegs=
technik
aller früheren Jahrhunderte, nicht über dem Boden errich=
tet
, ſondern in die Erde hineingebaut ſind. Man nennt dieſe
Befeſtigung die Wirbelſäule der feuerſpeienden Front, denn
von hier zweigen nach allen Seiten kleinere Befeſtigungen ab,
ſo daß die fortlaufende Feuerlinie praktiſch unüberſchreitbar iſt.
Grauweiß iſt die Oberfläche der Befeſtigungswerke, die ſich
vorläufig noch durch die Farbe vom Erdboden abheben. Im
letzten Herbſt iſt ringsum fleißig gepflügt und geackert worden,
daß das Grünen des kommenden Frühlings auch dieſe geringen
Spuren verwiſchen wird. Das Innere der gewaltigen Stahl= und
Betonbauten gleicht kleinen, ſchwerbefeſtigten Städten in mehre=
ren
Geſchoſſen. Man betritt ſie durch die Plattform einer rollen=
den
Brücke, die ſich automatiſch zurückziehen läßt und damit
allen andringenden Feinden eine kugel= und einſchlagſichere,
fenſterloſe Stahlfront jenſeits der tiefen Gräben entgegengeſtellt.
Jede Brücke und jedes Tor iſt überdies durch beſondere Geſchütze
geſichert, durch deren Kugelregen niemand bis zum Eingang
vordringen kann. In Tiefen von 46 und 98 Metern liegen die
mächtigen Munitionslager, die die ſchweren Geſchütze auf mecha=
niſchem
Wege mit Stoff verſorgen. Jedes Geſchütz iſt mit einem
Fahrſtuhl verbunden, der auf der einen Seite neue Munition
heraufführt, um auf der anderen die leeren Geſchoßhülſen wieder
hinabzubefördern. Ein Gewirr von unterirdiſchen Eiſenbahn=
ſchienen
ſtellt die Verbindung mit dem Hinterland her und ſorgt
für das reibungsloſe Anrollen neuer Munitionsmengen und
Vorräte. Jedes Munitionslager iſt, wie alle bedeutſamen Räume
der unterirdiſchen Städte, mit automatiſchen Sperrtüren gegen
Einſchlag, Brand Einnahme geſichert. Mit mächtigen Periſkopen
wird das Vorgelände beobachtet, um die Einſtellung der Geſchütze
zielſicher zu treffen. Kein Punkr zwiſchen Grenze und Befeſti=
gung
, der nicht jetzt ſchon, im Frieden, durch genaue ſchriftliche
Berechnung theoretiſch mit ſchwerſtem Feuer belegt worden wäre.
Ungeheure Ventilatoren ſorgen für die Durchlüftung der
unterirdiſchen Stadt, die natürlich auch mit Heizanlagen, flie=
ßendem
kalten und warmem Waſſer, eigenen Brunnen und
eigener Lichtverſorgung ausgeſtattet iſt. Elektriſche Küchen, bom=
benſichere
Schlaf= und Aufenthaltsräume ſorgen für die dienſt=
tuenden
Mannſchaften; jede Befeſtigung hat ihre beſonderen
Verbands= und Operationsräume, iſt durch ungezählte einge=
bauten
Filter gegen Gasangriffe geſchützt und kann ſich, auch
für den Ernſtfall, dank der ungeheuren Vorräte am Lebens=
mitteln
und Munition, der Eigenverſorgung mit Licht und
Waſſer unbegrenzt halten.

wirtſchaftliche Güter von außen abzuſchließen. Infolge der dadurm
bedingten Einengung der zur Verfügung ſtehenden Märkte hat ſi
ein immer ſtärker werdender Konkurrenzkann
entwickelt. Wenn dieſer Wettbewerb letzten Endes nicht zum
ruinöſen Machtkampf ausarten und dabei zur Verniche
2.
tung wirtſchaftlicher Werte führen ſoll, dann muß jſ
kürzeſter Friſt eine Aenderung geſchaffen werden, da kuf.
nden R
dem egoiſtiſchen Streben einzelner Unternehmen Einhalt gebietu /3
und deren Intereſſen unterordnet dem Wohlergehen ihrer Voln/ Kun der gigantiſch
gemeinſchaft. Das Ziel der Ordnung muß daher ſein, dahlßien Jahr volok.
inneren Markt zuſtärken, ihn aufnahmefähiger zu machen. /0 durch die Dul
damit allen Volksgenoſſen Arbeit und Brot gegeben werden kam,/0 u0 durch den Oe
Auch die Einfuhr muß früher oder ſpäter eine/ irauf ergriff d
geregelten Ordnung unterworfen werden, damiei Franfut a.
die zur Verfügung ſtehenden Mittel dort Verwendung finden, nu
ſie dringend benötigt werden. Ihre Förderung iſt nur mögl !
durch Erhöhung der Ausfuhr, deren Entwicklung Gebot der Stunns Vort. Er führte
iſt. Nicht in negativen Einfuhr= und Deviſenbeſchränkungen lie//aniſationd
die Löſung, ſondern in poſitiver, richtiger Exportförderung, 1 fſ en ſolle, ſo
beſe
ich
Die Organiſakion der Wirtſchaft
ce ind
wird ſich nach zwei Geſichtspunkten zu gliedern haben, und zuuc
horizontal und vertikal. Die horizontale oder regionale: Glie n
rung iſt deshalb erforderlich, weil die Zuſammenfaſſung aller O
Mtätä.
tereſſen in einer Spitze zu einer Zentraliſation führen würde, i
für den geſamten Bau und die Durchführung ſeiner Aufgach
außerordentlich nachteilig ſein müßte, und zwar aus dem Grunn,
weil die Form der Zentraliſation für große, weiww=he
zweigte, mit einer Unzahl von Organen und Funktionen arn=
geſtattete
Gebilde infolge der Verſchiedenartigkeit der Aufgab=7,
infolge der räumlichen und ſachlichen Trennung ſich nie bewält!
hat. Vertikal geſehen wird eine Durchgliederungt ſ.ih
geſamten Wirtſchaft nach zwei Geſichtspunktege
notwendig ſein: nach fachlichen und nach öffentlicht inen
rechtlichen. Die fachliche Gliederung bzw. die fachliche Dic
niſationsgruppe wird den Intereſſen der einzelnen Stände zu du Uf4 Führer de
nen haben. Ihre Aufgaben ſind z. B.: Fragen betriebswirtſchar,
licher Natur, Fragen der Marktordnung, Zahlungs= und Lies SOdann das Pod
rungsbedingungen, Preisvereinbarungen. Wettbewerbsfragr / figen Problem
Werbung und Reklame, Fachverſicherungsfragen. Die öffentl lseſ. Außer der
rechtlichen Organiſationen ſind zunächſt Träger von Aufgal/ /Nen, die die
kraft Auftrags der Staatsverwaltung. Weiterhin erfüllen ᛋe Rohſtof
Im beſchäft
Aufgaben der Selbſtverwaltung.

Um die Durchführung dieſer Aufgaben zu ermöglichen, wrfil end Rohſtof
an der Spitze des organiſchen Aufbaues eine Kammer ſtehen, /e Süterverkehr
ſouverän über den einzelnen regionalen Landes= oder GebieFll, die ſehr ſch
wirtſchaftskammern ſteht. Die Gliederung dieſer Haupt= rANegenſeitig
Nebenwirtſchaftskammern muß nach dem Aufgabengebiet in 1 ſ es notwen
öffentlich=rechtliches und in ein fachliches Gebiet vorgenomrox, ſich zuſamm
werden. Andererſeits muß jeder Stand in dieſen Kammern Uxl Suden für dief
tretung beſitzen. Ferner muß ſowohl die öffentlich=rechtliche 0 05 die Wirt
auch die fachliche Vertretung der Gebietswirtſchaftskammern oMehem Ertrag
wohl nach oben nach der zentralen Reichswirtſchaftskammer. K. dürden
auch nach unten direkte Verbindungen beſitzen, die, fachlich geſelln
in einzelne Fachgruppen und, öffentlich=rechtlich geſehen, in PManf
zirksſtellen ihren Ausdruck finden können.

Viele Stützpunkte, vornehmlich die in exponierter Lage
findlichen haben keinen eigenen Eingang. Durch endloſe, unu!
irdiſche Gänge ſind die Feſtungen miteinander verbunden,
daß der Zugang im Ernſtfall abſichtlich verſchüttet werden ka2
Hinter dieſem ſtarken, aktiven Feuergürtel liegen die rieſiü=
Unterſtände für die Reſerven, deren jeder eine ganze Kompag
Infanterie aufzunehmen vermag. Sie ſind, wie die Maſchirulh
gewehrtürme, zweiſtockig angelegt, ſo daß die oberen Rärxy,

gegebenenfalls noch als Kampfbaſis und Ausfallstore in Fu9,
kommen. Zu dieſem dreifachen Befeſtigungsgürtel treten d
noch die tiefer ins Land gerückten ſtarken Feſtungen mit ſch)
ren Geſchützen und die ſogenannten Riegelfeſtungen, die Lnd

ſeitliche Umgehung der anderen Befeſtigungen unmöglich mas
ſollen. Und für den Fall, daß alle dieſe Schutzmaßnahmen
wehrhaften Deutſchland gegenüber nicht ausreichen, verrg
der franzöſiſche Schlachtenlenker durch Druck auf einen Kiu
ganze Strecken der Front automatiſch unter Giftgas oder We
zu ſetzen ...
Die Namen der bedeutendſten, rückwärts gelegenen G=
feſtungen
ſind wohlbekannt: der innere Befeſtigungsgüm=
zieht
ſich von Dijon über Lompres, Toul nach Verdun,
weiter vorgeſchobene beginnt bei Beſangon und zieht ſich
Belfort, Epinal, Nany nach Metz und Diedenhofen.
Die geſamte Anlage dieſer ſchwerbefeſtigten Front im We
Deutſchlands trägt der neuen Kriegstechnik und ſtrategil
Taktik des franzöſiſchen Marſchalls Petain Rechnung, der de‟
dieſe Anlagen ſeinen Heeren den Vorzug der reinen Ve.
digungsſtellung ermöglichen will, um nur aus beſonders vo. d
ſchobenen und ſeitlich eingerichteten Stellen mit ſtärkſter Ve
legenheit und mit Einſatz großer Reſerven Flankenang=
vorzunehmen
. Dieſe Taktik ließ ſich klar an den jüngſten
zöſiſchen Herbſtmanövern erkennen.

Und dennoch, trotz der waffenſtarrenden, vielfach gegliede
Front, trotz der modernſten, raffinierteſten Abwehrmeiye
und der Unangreifbarkeit durch die jetzt bekannten Waffen, .
das hilfloſe Frankreich um ſeine Sicherheit, traut der Wi.
ſtandskraft der Belgier im Norden nicht und verlangt iu.
der belgiſchen Grenze die Errichtung neuer Werke und
Verſtärkung der Luftflotte, der Jagdfliegerſchwärme, Sce
werfer und Horchgeräte.

Der em. ordentl. Profeſſor der deutſchen Philol
Geheimrat Dr. phil. Dr. jur. h. c. Otto Behaghel,i
an ſeinem 80. Geburtstage vom Reichspräſidenten durg
Ueberſendung eines Glückwunſchſchreibens und die Vertei
der Goethe=Medaille geehrt.

[ ][  ][ ]

zwar dergeſtalt, daß derwichtigſten Kammer indie=
Bezirk als öffentlich=rechtlicher Körper=
git
die Führung übertragen wird, während
quübrigen Kammern als Bezirksſtellen ihr an=
gtiedert
werden. Der Grundſatz der Wirtſchaftlichkeit
ny durch die einheitliche Erfaſſung und durch die gleichmäßige
Retung ſichergeſtellt und jegliche Doppelarbeit vermieden.
präſident Dr. Lüer ſchloß ſeine Rede mit den Worten: För=
e
Sie den neuen Geiſt im Sinne des Führers, deſſen Ziel es
j cem deutſchen Volke die Ehre und die Anerkennung unter den
Aſein wieder zu verſchaffen, die ihm gebührt. Dieſes Ziel wird
nydann zu erreichen ſein, wenn alle Kräfte ſich einſchalten zum
Auule der Volksgemeinſchaft, zum Wohle des Vaterlandes, das
doſißt: Deutſchland. Seien Sie Führer der Wirtſchaft im wahr=
ſimSinne
des Wortes, getragen von dem hohen ſittlichen und
niliſchen Verantwortungsgefühl gegenüber Volk und Vater=
Damit hatte der Feſtakt, an dem zahlreiche Ehrengäſte teil=
nohen
, ſein Ende gefunden. Am Abend fand dann eine große
Kundgebung in der Feſthalle

onkurren
ten Endes
dabei zur
ien ſoll, dm
geſchaffen n4
men Einhu
Alergehen in
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der ſpätn
ien wei).

ſty Die mit unzähligen Fahnen des neuen Reiches geſchmückte,
zi u 20000 Menſchen faſſende Halle war bis auf den letzten
Aubeſetzt, als unter flotten Marſchweiſen etwa 2000 NSBO. MNSHAGO.=Fahnen einmarſchierten.
Re Kundgebung wurde von Staatsrat Oberbürgermeiſter Dr.
ßubs, Frankfurt a. M., eröffnet. Er übermittelte die Grüße
z /Reichsſtatthalters und Gauleiters Sprenger, der zugleich ſein
9 0uern ausſprechen ließ, daß er ſelbſt nicht anweſend ſein könne.
Zum Schluß ſeiner Anſprache wandte ſich Oberbürgermeiſter
Krebs gegen die Kritikaſter und Miesmacher und forderte
i3juf, einmal die Ausſtellung Unſer Gau in Landſchaft, Volk
u oStaat in den Römerberghallen zu beſuchen, dann würden ſie
ſilhon der gigantiſchen Leiſtung überzeugen, die in unſerem Gau
in tzten Jahr vollbracht worden ſei. Dies ſei nur möglich ge=
met
durch die Zuſammenarbeit aller maßgebenden Stellen im
Giund durch den Geiſt der Kameradſchaft, der alle belebe.
vierauf ergriff der Präſident der Induſtrie= und Handels=
kalmer
Frankfurt a. M. und Reichsführer des deutſchen Handels,

zun 7t04

Dr. Karl Lier,

deſs Wort. Er führte u. a. aus, daß es nicht allein die
Olraniſation der Wirtſchaft ſei, die uns aufwärts
füſ=en ſolle, ſondern auch der Geiſt müſſe die
Alſtſchaft beſeelen. Die innenpolitiſche, die außenpoli=
Pnſchaß tiſtch und die ſozialpolitiſche Zielſetzung laſſen ſich auf die Dauer
nur treichen, wenn ſie auf dem richtigen Wirtſchaftsfundament
oder regionge ſteiy. Wir wiſſen, daß die Ordnung der wirtſchaftlichen Probleme
ninh in den Sternen liegt, ſondern daß die nationalſozialiſtiſche
ARtiität dieſe ſchwierigen Probleme löſen wird. Wir wiſſen, daß
di)l Tänner, die das Vertrauen des Führers zur Löſung ihrer Auf=
gaiche
Haben, auch das Verſtändnis des deutſchen Volkes für dieſe
ſchiwrrgen Aufgaben finden. Wenn es heute in Deutſchland
Lehu gibt, die da glauben, aus dem Bett der deutſchen Wirtſchaft
Wöſrchen ableiten zu können für ihre eigene Mühle, dann wer=
demie
ſich irren. Die Löſung der Dinge in der deutſchen Wirt=
ſchtaf
ſordert Kerle, Kerle als Führer und Kerle als Gefolgſchaft.
Alen dieſe Kerle ſich feſt miteinander verbinden, dann wird es
gerlzm, den Karren aus dem Dreck herauszubekommen.
einen Sitt 4 191 Führer der deutſchen Wirkſchaft Dr. Keßler,
beitſelen ſel obann das Podium betrat, wies in ſeiner Rede auf die
ſchhy tigen Probleme hin, die von der Wirtſchaft noch zu löſen
ſeilen Außer der Arbeitsloſigkeit ſeien noch andere Probleme
zu lſen, die die deutſche Wirtſchaft bewegen. Wenn wir
keſi; Rohſtoffe haben, können wir die Menſchen
nitt beſchäftigen. Es iſt deshalb notwendig, daß wir
geſiend Rohſtoffe für unſerer Hände Arbeit hereinbekommen.
ſen zu erwöle DlGüterverkehr muß in Gang gehalten werden. Das ſind
ine Kanme R OAye, die ſehr ſchwierig ſind in einer Zeit, in der die Länder
Landes 97 ſich egenſeitig abſchließen. Je ſchwerer die Aufgabe iſt deſto
dieſer h0c ma) ſei es notwendig, daß die Menſchen zur Gemeinſchafts=
Aufgabengol auche ſich zuſammenfinden. Der Nationalſozialismus gebe uns
Gebiet voc dein Boden für dieſe Gemeinſchaftsarbeit. Es komme darauf
in dieſen Kahk au, die Wirtſchaft heute arbeite, d. h. daß ſie mit be=
öffentlichrſ
e, ſchſſienem Ertrag arbeite, denn wenn ſie mit Verluſt arbeite,
swirtſchaftsſce, dauwürden die Menſchen, die in ihr arbeiteten wieder auf die
gswirtſchaftölee Süitze geſetzt werden. Eines dürfe nicht vergeſſen werden, daß
zen, die ſoöllt Oyaniſation nichts bedeute, wenn nicht der
tlich geſiehet ? Gllſt in ihr walte. Die nationalſozialiſtiſche Gedankenwelt

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
in die Wirtſchaft hineinzutragen, ſei nicht ſo leicht. Viele
trügen dieſe Gedanken auf den Lippen, aber nicht im Herzen.
Der Unternehmer der Betriebe hätte heute in dieſer Zeit eine
große Verantwortung. Der Redner ſtellte zum Schluß ſeiner
mit großem Beifall aufgenommenen Ausführungen feſt, daß die
vielen Betriebsführer Menſchen in ihre Betriebe aufgenommen
haben. Um dieſe zu beſchäftigen, das dürfe keine Epiſode ſein,
ſondern das müſſe immer ſo bleiben.
Dann wies der Bezirksleiter der deutſchen Arbeitsfront,
Willi Becker, darauf hin, daß es notwendig ſei, auf dem

Nr. 146 Seite 3

Gebiet der Wirtſchaftsführung das Leiſtungs=
prinzip
geltend zu machen. Wenn ſich Wirtſchaftsführer und
Gefolgſchaft zuſammenfinden zur gemeinſamen Arbeit, dann
werden wir vieles erreichen, und die gewaltigen Kräfte ent=
feſſeln
, die in unſerem Volke vorhanden ſind, und wir werden
alle in kurzer Zeit aus der Not herauskommen.
Darauf hielt Reichswirtſchaftsminiſter Dr.
Schmitt ſeine von den Tauſenden mit ſtürmiſchem Beifall
aufgenommene Rede, die wir auf der 1. Seite veröffentlicht
haben.

Um Abrüſtung und Saar.
Zuſammenkrikk des Abrüſtungspräfidiums. Henderſon krok hoffnungsloſer Konferenzlage für Foriſehung
der Konferenz. Franzöſiſche Inkrigen und Verſchleppungsmanöver in der Saarfrage.

* Genſer Aufkakk.
In Genf ſind nicht weniger als 14 Außenminiſter eig=
getroffen
, um eine Reihe hochaktueller Fragen zu behandeln
und teilweiſe im Völkerbundsrat ſelbſt bedeutſame Beſchlüſſe z.
faſſen. Was ſich jetzt in Genf abſpielt, läßt ſich in drei Gruppen
zuſammenfaſſen: 1. in die Erörterung des Abrüſtungsproblems,
2. ſteht die Saarfrage im Vordergrund und 3. werden hinter
den Kuliſſen mancherlei Angelegenheiten diskutiert werden, die
ſchon ſeit geraumer Zeit die internationale Oeffenlichkeit
beſchäftigen.
Um mit dieſen inoffiziellen Fragen zu beginnen, ſo ſei zu=
nächſt
darauf hingewieſen, daß die Franzoſen das Terrain
ſondieren werden, um den Weg Rußlands in den Völkerbund
hinein freizumachen. Die Türken wollen ſich um die Erlaubnis
bemühen wieder Verteidigungsanlagen in der entmilitariſierten
Dardanellenzone zu errichten. Außerdem wird man ſich den Kopf
darüber zerbrechen, wie am beſten die Flottenkonferenz im
Jahre 1935 ſteigen ſoll, vorzubereiten iſt. Alles Dinge, die bei
dieſer Gelegenheit zur Sprache kommen. Sie greifen wie ein
Räderwerk ineinander. Uns intereſſiert aber vornehmlich
das Schickſal der Abrüſtungskonferenz und die
Feſtſehung des Abſtimmungskermins an der Saar.
Am Montag nachmittag hat bereits das Präſidium der
Abrüſtungskonferenz eine kurze Sitzung abgehalten. Herr
Henderſon hat einen Ueberblick über die hiſtoriſche Ent=
wicklung
gegeben und ſich für die Fortſetzung der
Konferenzarbeiten ausgeſprochen, während der fran=
zöſiſche
Außenminiſter Barthou lediglich den guten Willen
Frankreichs betonte. Die große Ausſprache darüber, was nun
werden ſoll, wird erſt am Dienstag ſtattfinden. Es gibt zwar
in Genf Optimiſten, die noch immer an einen Erfolg glauben,
Sie gehen jedoch in der Maſſe derjenigen unter, die die Ge=
ſamtlage
als hoffnungslos anſehen. Es gibt eigentlich
nur zwei Möglichkeiten,
ein Begräbnis erſter Klaſſe zu veranſtalten.
Entweder vertagt ſich die Abrüſtungskonferenz auf unbeſtimmte
Zeit und hinterläßt eine kleine Kommiſſion, oder ſie gibt ihren
Auftrag an den Rat zurück, der dann von ſich aus um das
Geſicht zu wahren, ebenfalls einen Ueberbrückungsausſchuß ein=
ſetzt
. Es wird zwar davon geſprochen, daß die Delegationen
der wichtigſten Nationen mit neuen Vorſchlägen angerückt wären.
Daran glauben wir jedoch nicht, eben weil die Anſtregungen
der Diplomaten im erſten Viertel dieſes Jahres negativ ge=
blieben
ſind, ſo daß es alſo keinen Zweck hat, jetzt in Genf
erneut einen Verſuch zu machen, irgendwie eine Abrüſtungs=
konvention
zuſtandezubringen. Deutſchland iſt bis an die Grenze
des Aeußerſten gegangen. Die Engländer haben ſich lebhaft be=
müht
. Italien hat weitreichende Vorſchläge gemacht. Aber
Frankreich haf durch alle Rechnungen und Pläne
mit ſeiner Noke vom 17. April einen dicken
Strich gezogen.
Das ſchließt natürlich nicht aus, daß Herr Barthou am Diens=
tag
verſuchen wird, der Abrüſtungskonferenz einen neuen Auf=
trieb
zu geben, allerdings nicht im Sinne einer Förderung des
Abrüſtungsgedankens, ſondern unter beſonderer Betonung der
ſattſam bekannten franzöſiſchen Sicherheits=
wünſche
. Aber Frankreichs Sicherheit iſt hin=
reichend
garantiert, ſo daß es nun wirklich an der Zeit

wäre, ſich der praktiſchen Abrüſtung zuzuwenden. Doch wenn
man einen Blick in die franzöſiſchen Waffenfabriken wirft, wenn
man ſich dabei erinnert, daß Frankreich immer wieder Milliarden
flüſſig macht, um ſeine Rüſtung zu erhöhen, dann
braucht man nicht mehr darauf zu warken.
was die Abrüſtungskonferenz bringen wird.
Berühren die Abrüſtungsverhandlungen in hohem Maße das
Preſtige des Völkerbundes, ſo trifft das auch in ganz beſonderem
Maße auch für die Saar zu. Nach dem Verſailler Vertrag iſt
der Völkerbund verpflichtet, die Abſtimmung
im Saargebiet nach Ablauf einer Friſt von 15
Jahren vorzunehmen. Die Franzoſen werden ſicherlich
bedauern, daß ſie ſeinerzeit nicht eine andere Formulierung durch=
gedrückt
haben. Der Hinweis auf die 15jährige Friſt ſchließt für
den Völkerbund die Verpflichtung in ſich, unmit=
telbar
nach Ablauf dieſer 15 Jahre auch die
Volksbefragung vorzunehmen. Im Verſailler Ver=
trag
iſt jedenfalls keine Rede davon, daß die Abſtimmung ledig=
lich
nach 15 Jahren vorzunehmen iſt, daß es alſo im freien Ermeſ=
ſen
des Rates liege, nach Beendigung dieſer Periode irgendwie
einen ſpäter liegenden Zeitpunkt zu beſtimmen. Der Völker=
bundsrat
wird ſich alſo vor Augen zu halten haben, daß er
eine Vertragsverletzung begeht, wenn er ſich
auf irgendwelche Verſchleppungsmanöver ein=
läßt
. Die Franzoſen das hat die Vergangenheit gezeigt
werden ſehr wahrſcheinlich weitere Anſtrengungen machen, um eine
Hinausſchiebung des Saarabſkimmungskermins
zu erreichen. Sie manövrieren noch immer mit dem Begriff der
Sicherheit aller im Saargebiet wohnenden Per=
ſonen
, obwohl es für jeden Vernünftigen klar iſt,
daß ſich dieſe Sicherheit nur auf die Abſtim=
mungsberechtigten
erſtrecken kann und darf und
nicht auf irgendwelche landfremde Elemente,
die zu irgendeinem Zeitpunkt in das Saargebiet hineingeſchickt
wurden, um hier beſtimmte politiſche Aufträge auszuführen. Wir
können nicht oft genug betonen, daß gerade diejenigen
Kreiſe, die das Abſtimmungsrecht nicht beſitzen,
ſehr viel dazu beigetragen haben, um im Saar=
gebiet
Unruhe hervorzurufen.
Frankreichs Kreakuren an der Saar.
Um welche Elemente es ſich dabei handelt, haben die Franzo=
ſen
jetzt im Zuſammenhang mit dem Aktendiebſtahl ſelbſt.
zugeben müſſen. In ihrer Preſſe finden ſich Beſchreibungen der
Diebe, die urſprünglich Saarbewohner waren,
dann aber die franzöſiſche Staatsangehörig=
keit
erworben hatten, die, wie die Franzoſen ſelbſt ſagen,
Spitzeldienſte für die Bergwerksverwaltung
leiſteten und die national eingeſtellten Saarländer
denunzierten. Einer von ihnen hat der Fremdenlegion an=
gehört
. Außerdem ſcheinen ſie in Gelddingen keine ſauberen
Hände zu haben. Frankreich hat ſich dieſer Kreaturen bedient. Es
iſt jetzt mit ihnen hereingefallen. Aber eine ſtattliche Anzahl an=
derer
iſt übriggeblieben, für die ſich die franzöſiſche Diplomatie
ſeltſamerweiſe mit aller Macht einſetzt, obwohl ſie ſich ſagen
müßte, daß ein gerecht denkendes und urteilendes Ausland ihr
nicht zu folgen vermag, weil man ſich durch das Eintreten für
dieſe Elemente nur belaſten und komprommittieren dürfte.

Kunſthalle am Rheinkor:
Ahſlellung Oſtmärkiſcher Künſtlerbund. Ferd. Barth.
Vährend junge deutſche Studenten und Studentinnen eben
ihücſtes Oſtſemeſter erleben, iſt von dorther eine Sammlung
bunkanſtwerken zu uns gekommen, die der Oſtmärkiſche Künſt=
le
cnd in ein paar größere Städte des Weſtens auf die Reiſe
9ſckt hat. Beides die Oſtlandfahrt der Studenten und die
91e Ausſtellung oſtmärkiſcher Künſtler will demſelben Ge=
8 un Ausdruck geben und demſelben Ziel dienen: Der Ver=
2 cen heit der deutſchen Stämme im Oſten und Weſten.
Schon ein flüchtiger Ueberblick über die Oſtmärker=Aus=
W Aug läßt erkennen, daß bei faſt allen dieſen Künſtlern das
2 lang ihrer heimatlichen Landſchaft anklingt. So iſt z. B. das
AR ausgeſtellte Werk Prof. C. A. Brendels beherrſcht von
dam Thema. Er malt die unendliche Weite und Breite der
2Mlandſchaft mit dem ſpiegelnden Waſſerlauf in überaus zar=
1 Lichten Farben, die nur bei dem Blick auf Frankfurt a. O.
Ews gedämpfter werden. Sehr fein, wie z. B. in der Oder=
Nchaft der Blick des Beſchauers erſt auf die Bildmitte kon=
Sſiert wird, um von da über die mit dem Himmel ver=
Aliende Ebene zu ſchweifen. Auch Adolf Schröder wan=
hän
ſeinem Werk immer wieder das Thema der märkiſchen
2 chaft und der Küſte ab. Auch bei ihm finden wir dieſe
An Ebenen, er malt die märkiſchen Seen mit dem Saum
rotſtämmigen Kiefern, die Wälder, die an einen Hügel
ſ wvie ein Meer mit ſchweren blaugrünen Wogen ſchlagen;
wieder die blaſſen erſtarrten Sandwellen der Dünen auf
Dn Nehrung. Daneben iſt Island ſein Thema, er malt es
A Unwirklich, als eine von Nieſenhänden aufgetürmte Mär=
Nan dſchaft, wo Berge mit Schründen wie ungeheure Runzeln
Agrünweißen Niederungen aufſteigen.
Ki Gerhard Bethge iſt das Beſtreben, in Formen,
ver und Linien eine möglichſt einfache Sprache zu ſprechen,
deutlich. So ſetzt er z. B. in der Landſchaft mit Häuſer=
e
die rötlichen Häuſerkuben in die klaren Linien der
Den Hügel und des Fluſſes ganz unverrückbar feſt hinein.
an einem ſolchen Gegenſtand wie das Tierſtück Jungvieh‟
er mit demſelben Wollen heran. Ihm ein wenig ver=
D ſcheint Erich Thum, von dem man gern ein anderes
Deles einzige, nicht beſonders charakteriſtiſche Blumenſtück
Skeicher vertreten iſt Max Heilmann, deſſen farbiges
leicht etwas düſter wirkt, wie z. B. in dem grünen Dunkel
neäten Dämmerung an der Oſtſee, oder dem Dorfkreuz

in Polen wo Haus und Baum ſilhouettenhaft gegen einen
rotlohenden Himmel geſetzt ſind. Selbſt wenn er den Golf von
Fiume malt, ſo verleugnet das Bild keinen Augenblick, daß
das Motiv mit den Augen eines ſchwerblütigen Oſtmärkers ge=
ſehen
iſt. In ſeinen Radierungen herrſchen Italienthemen vor,
in denen ein ſtarkes Intereſſe für Architektur deutlich wird.
Im Werk Rudolf Grunemanns wird manchmal eine
Vorliebe für bizarre, phantaſtiſche Formen ſichtbar, beſonders in
den Holzſchnitten, wo ihn zuweilen fratzenhafte Elemente reizen.
Hier ſieht er oft, vielleicht durch das Material verlockt, Muskel
und Sehnen des menſchlichen Körpers wie Maſerung eines
Holzes. Von den Gemälden bleibt am meiſten im Gedächtnis
das Kuriſche Haff wo das Meer in weitem Bogen in das
Land frißt und die Steilküſte die Linie wiederholt, und meſſer=
ſcharf
umriſſene Profil des Polarforſchers Roald Amundſen,
auch der ſinnierende Blick des Mannes in dem großen Bild
Oeſtlich der Sonne und weſtlich vom Mond Seltſam weg=
geſchnitten
und aus dem Bild herausrutſchend ſcheint die Figur
auf dem Bild Gitarreſpieler.
Carl Lukas Honegger zeigt ein ſehr weiches faſt
mädchenhaftes Jünglingsporträt, und das Bild eines kleinen
Mädchens, klug, noch ganz unkompliziert, aber durchaus nicht
ſimpel, beides in den Farben ſehr reizvoll und ſehr ſicher in
der Kompoſition. Von Georg Fürſtenberg ſehen wir
einige Plaſtiken. In ſeiner Pieta iſt das Thema auf die ein=
fachſte
Form nur die beiden Köpfe gebracht, um ſo ſtärker
ſpricht der Ausdruck in dem aufwärts gewandten Chriſtuskopf.
Sehr eindrucksvoll die Kleiſtbüſte, beſonders im Profil, wo die
wulſtige Stirn dem Ganzen einen ungeheuren Ernſt verleiht.
Die übrigen Räume der Kunſthalle füllt eine ſehr reich=
haltige
Schau, die einen intereſſanten Ueberblick über das Schaf=
fen
eines einheimiſchen Künſtlers gibt. Ferdinand Barth
zeigt in feinem ganzen. Werk einen beſonders ausgeprägten
Sinn für alle Erſcheinungen des Lichts, der Atmoſphäre. Einen
feſten eindeutigen Kontur finden wir ganz ſelten, einmal etwa
bei dem alten Turm von Eberſtadt, bei ihm, immer ſind
die Umriſſe eines Hauſes eines Gegenſtandes, angefreſſen durch
Licht und Atmoſphäre. Das bedeutet durchaus nicht, daß ſeine
Bilder unfeſt in der Kompoſition, ſein Raum undeutlich be=
ſtimmt
iſt. Daß ihn Raumprobleme ſtark anziehen, beweiſt ſchon
der häufig wiederkehrende Tiefenſtoß ſeiner Straßen und Wege,
und die Art, wie er z. B. in der Arlberg= und Rieſengebirgs=
landſchaft
, mit den Bergen und Felsblöcken den Raum aus=
weitet
und wieder begrenzt.
Die Farbenſkala des Künſtlers iſt ſehr groß und reich an
feinſten Nuancen; im ganzen iſt er in ſeinen Aquarellen ge=

dämpfter. Die Ziegelei und die Abendſonne in Eberſtadt
machen etwa eine Ausnahme. Sehr licht ſind die Oelgemälde,
faſt blendend dieſer Gartenweg oder Sommertag, ganz vom
Licht durchleuchtet die Faſanerie, geradezu lodernd in den
Farben der Waldſaum im Herbſt. Sehr viel verhaltener da=
neben
wieder die zahlreichen Darmſtädter Motive.
Ein Problem, das ihn immer wieder zur Geſtaltung gereizt
hat, iſt die Darſtellung einer Waſſerfläche: Da iſt der Neckar
bei Cannſtatt in eigentümlich gleitender ziehender Bewegung,
dann die Elbe an der Brühlſchen Terraſſe, ganz verſchwimmend,
faſt unwirklich; die Friedrichsau bei Ulm dagegen geradezu
kompakt, und bei der Uferpartie im Vorfrühling wirkt die
Waſſerfläche beinahe wie eine geboſſelte Metallplatte. In die
Reihe dieſer Bilder kann man auch den Regentag in Darmſtadt
mit der ſpiegelnden Näſſe der Straßen ſtellen.
Von einer ganz anderen Seite zeigt Barth ſich wieder in
den feinbeobachteten kleinen Vogelbildern, wo die Vögel faſt
wie bunte Schmuckſtücke hingeſetzt ſind und nur in dem Möven=
bild
die ziehende Bewegung der fliegenden Möven dem ganzen
Bild mitgeteilt wird.
A. HI.
Polen und Irland zwei politiſche Reporkagen.
Polen, Legende und Wirklichkeit. Von Friedrich Sieburg.
1. RM. Societäts=Verlag, Frankfurt a. M.
Friedrich Sieburg gelingt es im Rahmen einer kleinen
Broſchüre, die entſcheidenden Fragen, die zum einem tieferen Ver=
ſtändnis
des heutigen polniſchen Staates, ſeiner Regierungs=
methoden
und ſeiner politiſchen Abſichten unumgänglich ſind, mit
erſtaunlicher Sicherheit und Leichtigkeit zu klären. Er verſteht vor
allem, uns die Atmoſphäre des modernen polniſchen Lebens, die
in ſeiner romantiſchen politiſchen Vergangenheit ſtärker, als man
gewöhnlich annimmt, verwurzelt iſt. nahezubringen und auf den
eigentlichen politiſchen Charakter dieſer Nation ein helles Licht
zu werfen. Sieburg ſchildert, auf welchen Wegen Polen ſeine
politiſche Form ſucht und mit welchen Kräften und Methoden es
ſich im Sattel hält.
Die Inſel der Heiligen. Eindrücke aus Irland. Von Wolf von
Dewall. (Broſch. 1. RM. Societäts=Verlag, Frankfurt a. M.)
Die kritiſche Lage, in der ſich neuerdings wieder ſehr ver=
ſchärft
die Beziehungen zwiſchen England und Irland befinden,
iſt nicht nur eine Angelegenheit des Empire, ſie berührt in ihren
geſamtpolitiſchen Auswirkungen und durch die Tatſache, daß eine
uralte nordiſche Kultur hier um eine eigene Form ringt, gerade
das heutige Deutſchland ſehr ſtark. Nicht nur, was De Valera
politiſch und wirtſchaftlich will, macht v. Dewall in wenigen Sei=
ten
erſichtlich, ſondern vor allem die Gründe, die auch hier in
Irland den geiſtigen Frieden der Welt beunruhigen.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 140

Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Dienstag, 29. Maf 1934

* Transfer=Konferenz

Vom Tage.

auf Dienstag verſchoben.

Die Vollſitzung der Bankiers wird nunmehr am Dienstag
nachmittag ſtattfinden. Man nimmt allgemein an, daß dieſe
Sitzung endgültige Beſchlüſſe über das Transferproblem bringen
wird. Man vermutete ſchon zu Ende der vorigen Woche eine
Klärung, doch hatten ſich die holländiſchen, ſchweizeriſchen und
franzöſiſchen Vertreter noch eine Zeitſpanne ausbedungen, um
mit ihren Auftraggebern zu verhandeln. Ausgeſchloſſen iſt es
allerdings nicht, daß man am Dienstag zu keiner Entſcheidung
kommt, und daß man verſuchen wird, noch einmal die verſchieden=
ſten
Fragen anzuſchneiden, um irgendeine Endlöſung herbeizu=
führen
. In der ausländiſchen Preſſe wird zwar fortgeſetzt über
das vermutliche Ergebnis der Transferkonferenz orakelt. Aber
alles, was ſich in den franzöſiſchen, engliſchen, ſchweizeriſchen und
holländiſchen Zeitungen findet, iſt jedoch tendenziös gefärbt, weil
dieſe Blätter die Anſichten ihrer Bankengruppenvertreter zu ver=
teidigen
ſuchen. Die Entſcheidung kann nicht mehr lange auf ſich
warten laſſen, da in den wochenlangen Verhandlungen die Ur=
ſachen
der Transferſchwierigkeiten hinreichend geklärt wurden
und auch alle möglichen Löſungen durchgeſprochen wurden. Wie
ernſt die Situation allmählich geworden iſt, geht wohl am beſten
aus der Anweiſung der Reichsſtelle für Dewiſenbewirtſchaftung
hervor, wonach die Deviſenzuteilung für den Monat Juni auf
10 Prozent des Grundbetrages herabgeſetzt wurde. Bis zum
Februar war verſucht worden, mit einer 50prozentigen Zuteilung
auszukommen. Die Kontingente mußten aber dann ſehr raſch
auf 45, 35 und ſchließlich auf 25 Prozent gedroſſelt werden. An
Warnungszeichen hat es ohnehin in der Vergangenheit nicht ge=
fehlt
. Wir brauchen nur an die letzte Außenhandelsbilanz zu
erinnern, die wohl den beſten Nachweis dafür lieferte, daß die
bisherigen Methoden nicht mehr anwendbar ſind, und daß an=
dere
Wege beſchritten werden müſſen, die wieder einen ſtärkeren
Zuſtrom an Deviſen und Gold ermöglichen. Das kann nur durch
eine Ausweitung des Außenhandels geſchehen. Aus der Lage
der Dinge ergibt ſich aber, daß bisher die wenigen Kreiſe, die
am Abſatz in Deutſchland intereſſiert ſind, die Oberhand nicht ge=
wonnen
haben. Infolgedeſſen muß das Ausland die unangenehme
Tatſache regiſtrieren, daß Deutſchland gezwungen iſt, ſeine Ein=
fuhr
immer mehr zu beſchränken und ſich nur auf die lebensnot=
wendigen
Artikel zu konzentrieren. Das bedeutet alſo, daß
Waren und Erzeugniſſe des Auslandes, die früher in Deutſch=
land
abgeſetzt wurden, nunmehr in den ausländiſchen Lagern lie=
gen
bleiben. Den wirtſchaftlichen und finanziellen Schaden die=
ſer
Entwicklung hat das Ausland zu tragen, das, ſoweit es als
Gläubiger auftritt, immer wieder auf eine Befriedigung der

Am Montag ſtattete Reichskanzler Adolf Hitler, begleitet von
Reichswehrminiſter Generaloberſt von Blomberg und dem Chef

der Heeresleitung, General der Artillerie Freiheer von Fritſch,
der Infanterieſchule Dresden einen Beſuch ab. Nachdem der Herr
Reichskanzler mit großem Intereſſe dem Dienſt beigewohnt hatte,
richtete er eine Anſprache an die Waffenſchüler. Anſchließend ver=
brachte
er noch längere Zeit im Kreiſe der Offiziere und Fähn=
riche
der Infanterieſchule.

Berbok der Kommuniſtiſchen Parkei
Bunugs

wegen Vorbereitung zum Bürgerkrieg und
Verbreikung illegaler Druckſchriften.

Der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft hat im
Intereſſe einer vermehrten Verſorgung des Inlandes mit Fetten
aus heimiſcher Erzeugung und zur Belebung des Schweineabſatzes
den Hundertſatz für neutrales Schweineſchmalz, das Margarine
und Kunſtſpeiſefett beizumiſchen iſt, für die Monate Juni und
Juli von 12½ Prozent auf 15 Prozent erhöht.

DNB. Danzig, 28. Mai.

Der Danziger Polizeipräſident hat am Montag vormittam
die Organiſation der Kommuniſtiſchen Partei im Gebiet dem
Freien Stadt Danzig verboten. Das Verbot iſt auf Grund dess

Die belgiſche Regierung hat dem franzöſiſchen Außenminiſter
Barthou mitteilen laſſen, daß ſie gegen einen Eintritt Rußlands
in den Völkerbund ſei.

Vereinsgeſetzes erfolgt, nachdem durch verſchiedene Gerichts=i
urteile in letzter Zeit einwandfrei erwieſen worden iſt, daß die

Der Rat der Volkskommiſſare der Sowjetunion und der Haupt=
vollzugsausſchuß
der Kommuniſtiſchen Partei haben durch eine
Verordnung die Preiſe für Brot, das auf Lebensmittelkarten ver=
kauft
wird, erhöht. Gleichzeitig wurde beſchloſſen, die Löhne für
die geſamte Sowjetunion um 650 Millionen Rubel zu erhöhen.
Die Preisſteigerung für Getreide wird damit begründet, daß die
Landwirtſchaft ihre Koſten decken müſſe.

Gläubigeranſprüche drängt, ſo daß ſchließlich die deutſchen Gold=
und Deviſenreſerven auf ein Minimum zuſammenſchrumpften.
Richtig iſt, daß auch die ausländiſchen Bankiers die unheilvollen
Folgen dieſer Entwicklung erkannt haben. Nur fragt es ſich, ob
es zu einer Transfervereinbarung kommen wird, die uns die
notwendige Schonung unſerer Deviſenbeſtände garantiert, damit
wir während dieſer Schonfriſt die Kräfte ſammeln können, die er=
forderlich
ſind, um zu einem ſpäteren Zeitpunkt wieder voll
transferieren zu können. Nehmen die Gläubiger Vernunft an,
dann würde ſich damit ein Anſatzpunkt für die Regelung des
Warenaustauſches ergeben. Denn ſchließlich kommt es darauf
an, daß erſt einmal das Eis gebrochen wird. Dem Ausland iſt
jedenfalls nicht damit gedient, wenn Deutſchland als Verbrau=
cher
langſam ausfällt. Aber alle dieſe volkswirtſchaftlichen Weis=
heiten
, die mit dieſem Thema zuſammenhängen, ſind ſo oft un=
ſeren
wirtſchaftspolitiſchen Gegenſpielern auseinandergeſetzt wor=
den
, daß es ſich kaum noch lohnt, ſie von neuem auszugraben. Da
man ſich aber auf der Transferkonferenz wirklich alle Mühe ge=
geben
hat, einen Ausweg aus den Schwierigkeiten zu finden,
hoffen und erwarten wir, daß das Transferabkommen nicht ent=
täuſcht
, ſondern zur Baſis eines verheißungsvollen Aufbaues
wird.

Kommuniſtiſche Partei in Danzig gegen die Strafgeſetze ver=
ſtoßen
hat. Insbeſondere iſt der Kommuniſtiſchen Partei nach=
gewieſen worden, daß ſie planmäßig die Bildung bewaffneten:
Haufen betrieben hat.
Die Verfügung iſt ſämtlichen kommuniſtiſchen Abgeordnetem
des Danziger Volkstages ſowie den Führern der betroffenem
Organiſationen zugeſtellt worden. Der Danziger Polizeipräſidenzu
betonte in einer Preſſebeſprechung am Montag vormittag, daßl
die Maßnahmen der Danziger Behörden gegen die KPD, ſicht
ſtreng im Rahmen der Danziger Verfaſſung hielten. Die Be=
ſeitigung
der kommuniſtiſchen Organiſationen in Danzig ſei zuu
einer unabweisbaren Notwendigkeit geworden, nachdem u. a
durch ein Urteil des höchſten Danziger Gerichtshofes nachge=
wieſen
worden ſei, daß die Leitung der Kommuniſtiſchen Partei
in Danzig an ihre Anhänger Waffen zum Einſatz gegen dien
Staatsgewalt und illegale Druckſchriften verteilt habe. Das Ver,
bot der Kommuniſtiſchen Partei und ihrer Unterorganiſationenn
ſtütze ſich einwandfrei auf die Beſtimmungen des Vereinsgeſetzes.s
Mit einem allgemeinen Vorgehen gegen die Parteien habe dieſ
Aktion nichts zu tun. Aus den Erklärungen des Danzigen,
Polizeipräſidenten ging auch hervor, daß entſprechend den Be=r
ſtimmungen der vom Völkerbund garantierten Verfaſſung diei
kommuniſtiſchen Abgeordneten des Danziger Volkstages unbes
ſchadet der Auflöſung der kommuniſtiſchen Organiſationen weitern
hin ihre Mandate ausüben können. Es werde allerdings nicht
geduldet werden, daß irgendwelche kommuniſtiſchen Erſatzt
organiſationen geſchaffen werden.

Der amerikaniſche Staatsſekretär Hull dementierte die Pari;
ſer Meldungen, daß Frankreich und England in Genf mit Norn
man Davis über die Schuldenfrage verhandeln würden. Die
müſſe in Waſhington erfolgen. Davis ſei angewieſen, ſeine Unter.
haltungen lediglich auf Abrüſtungsfragen zu beſchränken.

die glückliche Geburt eines geſunden
Cöchterchens zeigen hocherfreut an

Zahnarzt dr. Plehn
und Frau Elilabeth

geb. mentzei

darmſtadt, den 26. Mai 1934
Neckardraße 3.

(6012

Gott, dem Herrn über Leben und Tod, hat es gefallen,
am Sonntag früh meinen liebſten Mann, unſeren beſten

Statt Karten
Die glückliche Geburt eines Sonntags=
jungen
zeigen in großer Freude an

Dr. med. Friedrich Immel
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Darmſtadt, den 27. Mai 1934
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in Groß=Umſtadt vom Hauſe Karlſtraße 5 aus ſtatt.

Für die uns beim Heimgange unſerer lieben
Entſchlafenen

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Anteilnahme an unſerem ſchweren
Verluſie ſagen wir allen unſeren
aufrichtigſien Dank.

Im Namen der Hinterbliebenen:
Marie Tänzer,
geb. Beſtelmeier.
Darmſiadt, den 28. Mai 1934.

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Zuſchriften unt.
W. 153 an die
Geſchäftsſtelle.

geb. Schumacher
erwieſene Teilnahme ſagen, wir unſeren herz=
lichſten
Dank. Ebenfalls danken wir Herrn
Pfarrer Beringer für ſeine troſtreichen Worte
am Grabe, ſowie für die vielen Kranz= und
Blumenſpenden und allen denen, die ihr bei
der Beerdigung die letzte Ehre erwieſen haben.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:

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Akten, die an unſerem ſchmerzlichen Verluſt
Anteil nahmen, ſprechen wir hiermit unſeren
herzlichſten Dank aus. Insbeſondere auch dem
Eliſabethenſtift für die liebevolle Behandlung
und den Herren Pfarrer Hickel und Beringer
für die troſtreichen Worte.
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[ ][  ][ ]

zustag, 29. Mai 1934
MMs der Landeshaupiſtaut
Darmſtadt, den 29. Mai 1934
Oberbürgereneiſter Wamboldt.

entierte W
und in Geni y/
indeln wüchnt
gewieſen, ſtiu ?
zu beſchränfe

50 Jahre all

Oberbürgermeiſter Otto Wamboldt iſt heute 50 Jahre
althſt erblickte am 29. Mai 1884 in der Stadt, deren Geſchicke er
herzll itet, das Licht der Welt. Er beſuchte die Oberrealſchule
in ſ grſiſtadt und trat 1901 in den Poſtdienſt ein. Bis 1907 war
er ſverſchiedenen Orten der heſſiſchen Provinz tätig und wurde
dauyur Oberpoſtdirektion nach Berlin verſetzt. 1908 kam er zur

3
mer

ym Obeſiſtdirektion Dortmund. Seit 1912 war Pg. Wamboldt bei
Boh der jankfurter Poſtverwaltung. Er iſt ein alter Kämpfer der
1. Sth znatſoalfozialiſtiſchen Bewegung. Schon 1919 betätigte er ſich in
furterſt, denm ſankfurter Vorläufer der Bewegung und arbeitete dann am
Aufya der Partei im Gau Heſſen=Naſſau mit. Er bekleidete ver=
ſchietdee
Aemter, ſo war er 19281931 in der Parteigerichtsbar=
m
=keit imig. Von 1931 an bekleidete er die Dienſtſtelle eines Gau=

Anfr. ſuniwr es. Nach der Machtübernahme und der Einrichtung des
Geſchif= Promsandaminiſteriums erhielt er noch die Stelle des Referen=
ten
ü das Funkweſen bei der Landesſtelle Heſſen=Naſſau für
Vol)lsufklärung und Propaganda. Pg. Wamboldt übernahm am
Jarar die Dienſtgeſchäfte als Oberbürgermeiſter der Stadt
Darmadt.
Miniſterialabkeilung für Bildungsweſen.
Kultus, Kunſt und Volkskum.
Eledigt ſind; die Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer
Volksſchule in Ober=Moos, Kreis Lauterbach ( ge=
ſunne
Dienſtwohnung vorhanden); eine Lehrerſtelle für einen
ſuhchlichen Lehrer an der Volksſchule in Dorn=Aſſenheim,
regs kriedberg (erweiterte und neuhergerichtete Dienſtwohnung
ſt rſchanden).

Perſonglamt.

Uertragen wurde am 17. Mai 1934 dem Zeichenlehrer an
1Detrealſchule in Mainz Ernſt Schmidt eine Zeichenlehrer=

Uben dem Realgymnaſium zu Mainz, mit Wirkung vom
Im 1934 an.
Heſſiſches Landestheater.

Großes Haus

Anf. 19½, Ende gegen 221 Uhr. 4 23
Preiſe 0.504 50
Wehl dem, der liebt!

Anf. 19½, Ende gegen 23 Uhr. B23
Preiſe 0.70
Arabella.

5.50

Wilag
31. Mai

Anf. 19½, Ende gegen 22½ Uhr. C 23
Preiſe 0.50-
Wehl dem, der liebt!

1.50

*Heſſiſches Landestheater. Heute abend findet im Großen
us es Landestheaters die ſüdweſtdeutſche Erſtaufführung des
Zuſthls Weh dem, der liebt von Fedor von Zobeltitz ſtatt.
In 1½ Hauptrollen des liebenswürdigen Werkes, das ſchon in
Nürurg, Dresden und Köln die Feuerprobe beſtanden hat, ſind
die /Dmen Bauer, Doering, Franke=Booch. Gothe, Horn, Jacobs,
Wiele/ Wien und die Herren Handſchumacher, Hinzelmann Lau=

benatl und Lohkamp beſchäftigt. Die Regie führt Heinz Stieda.
Die Ahmenbilder ſchuf Werner Lergen.
ENeuengagements des Heſſiſchen Landestheaters. Als Ope=
temavellmeiſter
wurde Franz Herburger vom Stadttheater
Baß ür die kommende Spielzeit an das Heſſiſche Landestheater
verpylhtet.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 146 Seite’ 5

Körperkultur durch Schwimmen.

Ein vorzüglicher Frauenſpork.
Die Wichtigkeit und die Zuträglichkeit von Sport und
Leibesübungen für den Frauenkörper iſt heute allgemein an=
erkannt
. Glücklicherweiſe hat der Frauenſport im Laufe der
letzten Jahrzehnte auch Bahnen eingeſchlagen, die ihn von der
bloßen Nachahmung des Männerſports befreiten und den beſon=
deren
Bedingungen des weiblichen Körpers anpaßten. Wenn wir
einmal von ſportlichen Höchſtleiſtungen ausgehen wollen, ſo ſehen
wir, daß Frauen gerade im Schwimmen, ganz Hervorragendes
geleiſtet haben und in ihren Rekorden den Männern nicht nach=
ſtehen
. Fachleute erklären, daß der Schwimmſport der einzige
Sport ſei, in dem die Frauen den Männern vollkommen eben=
bürtig
ſind. Das mag auf den erſten Blick überraſchen, denn das
Schwimmen wird vielfach als eine Sportart angeſehen, die be=
ſonders
viel Kraft und Ausdauer erfordert, und darin ſollten
doch eigentlich die Männer überlegen ſein. Zu unſerer großen
Ueberraſchung hören wir nun, daß gerade beſonders zähe, auf
Kraft und Dauerleiſtung trainierte Sportsleute recht mäßige
Schwimmer ſind. Vergleichen wir die Körperformen eines Lang=
ſtreckenläufers
und eines erfolgreichen Schwimmers, ſo läßt ſich
ein deutlicher Unterſchied wahrnehmen. Der erſtere iſt ſchlank,
mager und hat ſtark hervortretende Muskeln, der Körper iſt
ſehnig, die Gelenke ſind eckig, die Umriſſe der Geſtalt ſind hart
und kantig. Beim Schwimmer ſind dagegen die Gelenke gerun=
det
, die Muskeln treten weniger deutlich hervor, obwohl ſie auch
gut entwickelt ſind, die Formen des Körpers ſind gleichmäßig
wohl gerundet. Solche Formen finden wir beſonders beim weib=
lichen
Körper, denn auch bei Frauen mit kräftiger Muskulatur
überſpannt die Haut nicht ohne weiteres die Knochen. Sehnen
und Muskeln, ſondern ſie enthält eine mehr oder weniger dicke
Schicht von Unterhautfettgewebe; dieſe Fettſchicht rundet die
Formen ab und iſt für die Sportleiſtung im Waſſer, von ent=
ſcheidender
Bedeutung.
Beim Aufenthalt im kalten Waſſer des Schwimmbades wird
dem Körper eine ganz erhebliche Menge Wärme entzogen. Dieſe
Wärmeabgabe muß von der Haut geleiſtet werden. Sie iſt dazu
imſtande, denn ſie verfügt über ein ausgezeichnetes Wärme=
regulierungsſyſtem
, das ſich bis in die tiefſten Schichten der Haut
hinzieht. Bei Abkühlung ziehen ſich die äußeren Teile der Haut
zuſammen (Gänſehaut), die tiefen Venen erweitern ſich und
ſchimmern bläulich durch. Um der Haut mehr wärmendes Blut
zuzuführen, muß der Körper durch kräftige Bewegung eine Stei=
gerung
des Stoffwechſels und ſchnelleren Blutumlauf bewirken.
Die Muskeln und inneren Organe beſitzen nicht die gleiche An=
paſſungsfähigkeit
an Temperaturwechſel. Dringt die Abkühlung bis
zu den Muskeln, ſo arbeiten dieſe nicht mehr ſo gut, ſie werden
klamm und ſteif. Das merkt jeder, der mit eiskalten Händen
feinere Arbeiten zu machen verſucht. Es muß alſo ein Wärmeſchutz
vorhanden ſein, der die Muskeln vor allzu raſcher Abkühlung ſchützt

und das Fettgewebe zwiſchen Haut und Muskeln ſtellt geradezu
eine ideale Schutzeinrichtung dar. Fett iſt ein ſchlechter Wärme=
leiter
. Bei langem Aufenhalt im Waſſer bedecken Rekordſchwimmer
ihre Haut mit einer dicken Fettſchicht, um die Wärmeabgabe mög=
lichſt
zu verringern. Unter normalen Umſtänden ſorgt das Fett=
gewebe
unter der Haut dafür. Da Frauen nun von Natur aus
einen ſtärkeren Unterhautfettſchutz haben, ſind ihre Muskeln im
allgemeinen beſſer vor Abkühlung geſchützt als die der Männer.
Der muskelſtarke, aber fettarme Körper eines Athleten friert nicht
nur leichter im Waſſer, ſondern er erleidet durch die Abkühlung
auch eine ſehr erhebliche und bald einſetzende Einbuße an Lei=
ſtungsfähigkeit
ſeiner Muskulatur. Durch regelmäßiges Schwim=
men
und Gewöhnung des Körpers an die Abkühlung durch das
kalte Waſſer wird nicht nur die Haut abgehärtet und anpaſſungs=
fähiger
, ſandern es bilden ſich allmählich auch ſtärkere Fettſchutz=
polſter
unter der Haut, denn unſer Körper hat eine geradezu er=
ſtaunliche
Anpaſſungsfähigkeit an regelmäßig eintretende Ein=
flüſſe
der Außenwelt. Durch das regelmäßige Schwimmen wird
man alſo nicht magerer, wie viele meinen, ſondern eher fettreicher.
Dennoch kann man auch Frauen mit allzu üppigen Körperformen
das Schwimmen als eine ſehr zweckmäßige Form der Körperkultur
anempfehlen. Sie werden nicht dicker, denn ihr Unterhautfett=
polſter
reicht ja als Wärmeſchutz weitgehend aus. Durch die kräf=
tige
Körverbewegung wird dagegen allzu reichliches Fett an ein=
zelnen
Körperteilen, z. B. an den Hüften, ſogenanntes unerwünſch=
tes
Fett, etwas eingeſchmolzen. Die Fettverteilung wird gleich=
mäßiger
und der Körper gewinnt eine viel harmoniſchere Form.
In den Hallenſchwimmbädern und an kühlen Tagen im Frei=
bad
ſieht man oft Kinder, aber auch Erwachſene mit bläulicher
Haut vor Kälte zitternd herumſtehen Sie ſpringen wieder ins
Waſſer, um ſich durch die Schwimmbewegung zu erwärmen und
frieren nachher umſo mehr. Meiſt ſind es magere, wenn auch
muskulöſe Menſchen, die da vor Kälte klappern. Sie wollen
mutig das unangenehme Kältegefühl überwinden, vergeſſen aber
in ihrem Heroismus, daß blaue Haut und Kältezittern ein War=
nungsſignal
der Natur ſind, daß dem Körper nicht mehr Wärme
entzogen werden darf, und daß es höchſte Zeit iſt, ſich abzufrot=
tieren
und anzuziehen, will man ſich vor Schaden bewahren. Die=
ſer
Zuſtand tritt bei Kindern und im Schwimmen nicht Trainier=
ten
ſchon nach 15 Minuten auf. iſt das Waſſer ſehr kalt, auch ſchon
früher. Magere Kinder und Jugendliche ſollten daher anfangs nie
länger als 15 Minuten im Waſſer bleiben und ſich dann kräftig
abfrottieren und anziehen.
Kaum ein anderer Sport iſt ſo geeignet, Abhärtung und Kräf=
tigung
des Körpers zu bewirken wie das Schwimmen. Zugleich
iſt es ein billiger Sport, der Gelegenheit gibt, auch die ſeeliſchen
Kräfte zu ſtärken. Nach dem Rudern iſt das Schwimmen die beſte
ſportliche Atemgymnaſtik, aber dieſe günſtigen Wirkungen können
nur dann zur Entfaltung kommen, wenn dabei naturgemäß und
vernünftig gehandelt wird.
Dr. Georg Kaufmann.

Ausſtellung

Deutſches Volk
in Berlin.

Deutſche Arbeit

Die Heſſiſche Handwerkskammer teilt mit: Wir machen darauf
aufmerkſam, daß die Reichsbahndirektion Frankfurt a. M. am
Samstag, dem 2. Juni d. J., ab Frankfurt mor=
gens
9, 20 Uhr, einen Sonderzug nach Berlin zur Ausſtel=
lung
Deutſches Volk Deutſche Arbeit verkehren läßt. Rück=
fahrt
in der Nacht von Montag auf Dienstag. Der Fahrpreis
beträgt für Hin= und Rückfahrt 21,60 RM. Außerdem nimmt die
Reichsbahn Beſtellungen für verbilligte Uebernachtung entgegen.
Der Preis für zwei Uebernachtungen beträgt 7 RM. Die Gut=
ſcheinhefte
für dieſe Uebernachtung werden nach vorheriger Be=
ſtellung
bei der Reichsbahndirektion Frankfurt a. M. mit der
Fahrkarte ausgehändigt. Die Anmeldungen für den Sonderzug
ſind an die Reichsbahndirektion zu richten.
Heſſiſche Handwerkskammer.
(gez.) Müller,
(gez.) Dr. Rei
Vorſitzender.
komm. Geſchäftsführer,

Sommer-Ausgabe 1934
ist erschienen
Preis 70 Pfennig
Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken, Bahnhofs-
buchhandlung
und Geschäftsstelle, Rheinstraße Nr. 26.

Der Bunte Abend des RDR. am Samstag, dem 2. Juni,
im Städtiſchen Saalbau, verbunden mit dem Funkſprecher= Wett=
bewerb
, dürfte für alle Beſucher einige frohe Stunden bedeuten.
Das eigentliche Programm iſt in ungefähr 2½ſtündiger Dauer
vollkommen auf heitere Stimmung eingeſtellt. Die Preisrepor=
tage
im 2. Teil iſt in ihrer Neuheit zweifellos für jeden Beſucher
intereſſant. Jeder ſollte ſich deshalb noch rechtzeitig Plätze ſichern,
da vorauszuſehen iſt, daß am Abend ſelbſt kaum noch an der
Kaſſe Plätze zu haben ſind.
Sonderfahrt an die Nordſee. Der vom 2.9. Juni in Aus=
ſicht
genommene Verwaltungsſonderzug an die Nordſee kann zu
dieſem Zeitpunkt nicht gefahren werden. Die Fahrt wird vor=
ausſichtlich
in der Zeit vom 11. bis 17. Auguſt ausgeführt
werden. Der endgültige Zeitpunkt wird frühzeitig durch die Preſſe
und durch Aushänge auf den Bahnhöfen und bei den amtlichen
Reiſebüros (MER.) bekanntgegeben werden.

* Beiſehung Louis Geiſts.
Geſtern nachmittag wurde auf dem Friedhof an der Nieder=
Ramſtädter Straße Rentner Louis Geiſt, der Ende der ver=
gangenen
Woche im Alter von 83 Jahren verſtorben war, zu Grabe
getragen. Mit ihm iſt bekanntlich ein Stück Alt=Darmſtadt dahin=
gegangen
. Gerne wußte er von vergangenen Zeiten zu erzählen
und manches Erlebnis poetiſch zu geſtalten. In einer ſchlichten,
von Orgelklängen umrahmten, in der Friedhofskavelle gehaltenen
Trauerfeier gab Pfarrer Zimmermann im Anſchluß an die
Worte Sei getreu bis in den Tod ein Lebens= und Charakter=
bild
des Verſtorbenen. Unter Vorantragung der Fahnen der
Metzgerinnung Darmſtadt und der Turn= und Sportgemeinde
1846 ging es dann aus der Halle zum offenen Grabe, wo die
Singmannſchaft der Metzgerinnung die Amtshandlungen des Geiſt=
lichen
mit den beiden Trauerchören Wie ſie ſo ſanft ruh’n und
Auferſtehin, ja auferſteh’n umrahmte. Im Namen der Turn=
und Sportgemeinde 1846 und gleichzeitig im Namen der Alters=
riege
Hofferberth legte dann Lehrer Thierolf zwei Kranzſpen=
den
nieder. Der verſtorbene Turnbruder habe über vier Jahr=
zehnte
der Turngemeinde angehört und bis in die letzten Monate
hinein in echtem, zähem Turnergeiſt als aktiver Turner in der
Riege geſtanden. So ſei er ſtets ein leuchtendes Beiſpiel und Vor=
bild
für die jüngere Generation geweſen. In bewegten Worten
dankte, ebenfalls unter Niederlegung eines Kranzes. Wilhelm
Kaminſky namens des Vereins für Ortsgeſchichte und Hei=
matkunde
. Alt=Darmſtadt dem Verſtorbenen für ſeine eifrige und
wertvolle Mitarbeit. Im Namen der Metzgerinnung Darmſtadt
würdigte Obermeiſter Martin Kaffenberger Geiſts Ver=
dienſte
als Gründer und Ehrenmitglied.

Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Die fünfte plan=
mäßige
Wanderung nahm ihren Anfang in Mümling=Grumbach
und führte durch den hinteren Odenwald. Die umſichtige Vor=
bereitung
und Durchführung ließ die ganze Eigenart des durch=
wanderten
Gebietes erſtehen. Dies war beſonders der Fall im
erſten Abſchnitt der Wanderung, wenn, zahlreiche Ausblicke ſich
boten auf den ſteilen Abbruch des Sandſteins am Hang
und die weiten, muldenförmigen Talbildungen, oder wenn neben
dem ſchmalen Waldpfad, vor Gebüſch faſt ganz verdeckt, eine
enge Schlucht herzog, die des Waſſers raſtloſe Arbeit einſchneidet
in das nachgiebige Geſtein. Mancher mag ſich erinnert haben an
Aehnliches, das er vor kurzem in der Pfalz geſchaut. Das nächſte
Ziel war das mitten im Walde gelegene Hainhaus, das die
Wanderer zu längerer Raſt empfing. Von hier gings nach dem
Erbachſchen Jagdſchloß Eulbach, einem idylliſchen Platz, an dem
man immer verweilen möchte. Nach kurzer Raſt begann hier der
ſchönſte und eindrucksvollſte Abſchnitt der Wanderung, der durch
eines der herrlichſten Tälchen des hinteren Odenwaldes, das
Drei=Seetal, führte, nach Erbach, wo die Wanderung ihr Ende
nahm. Die durchmeſſene Strecke war wohl bisher die längſte
dieſes Jahres. Aber die friſche Mailuft, der leuchtende Tag, die
blühende Flur und der prächtige Wald, die beide ſchon ſommer=
liche
Reife entfalten, ließ die Wanderer nicht ermüden. Wohl
verdient iſt der Dank, der an dieſer Stelle ausgeſprochen ſei den
Klubgenoſſen Eymann und Brummer für die treffliche Vorberei=
tung
und dem Klubgenoſſen Straub für die zielſichere Durch=
führung
.

HeabbrNürebetf feert ecke0.
die Fülle, Kraft, Kroma und goldbraune Farbe am
Kaffee ſchätzen, zugleich aber auch ſparen möchten, geben
ihrem Kaffee mit dorteil einen Zuſatz von
Mühlen Franck Spezial, der ſeinen
Kaffeewürze in Grießform. Dann können
ſie bei ihrer bisherigen teueren Kaffeeſorte
bleiben, ſparen aber trotzdem, da ſie für
ihr tägliches Kaffeegetränk nur noch eine
kleinere Menge Kaffee benötigen als bisher.

[ ][  ][ ]

In jedes Haus in Darmſtadt gehört ein Fronkſoldat.

Die Zuſammenſtellung der bis jetzt zur Verfügung geſtellten
Zimmer hat ergeben, daß noch rund 500 Betten zur Unterbringung
der Frontſoldaten am 9. und 10. Juni d. J. in Darmſtadt fehlen.
Dieſe müſſen unter allen Umſtänden noch aufzuhringen ſein. Gar
manche Chaiſelongue läßt ſich mit gutem Willen für ein oder zwei
Nächte als Bett herrichten. Das iſt dann immer noch ein beſſerer
Ruheplatz wie ein Strohlager in einem Maſſenquartier, das wir
vermeiden wollen, ehemaligen Frontſoldaten anzubieten. Die Be=
völkerung
wird herzlich und dringend gebeten, im Intereſſe der
Beſchlennigung der Ausfertigung der Quartierſcheine, die ja auch
noch eine Rieſenarbeit bedingt, Meldungen von Zimmern durch
Fernſprecher Nr. 3500, Nebenſtelle 600, oder durch Poſtkarte, Steu=
benplatz
13, Zimmer 69, dem Wohnungsausſchuß der Krieger=
Kameradſchaft Haſſia mitzuteilen.

Haupkverſammlung des Odenwaldklubs.

Der Geſamtodenwaldklub hält am 16. und 17. Juni ſeine
Hauptverſammlung 1934 in Weinheim a. d. B. ab. Der badiſche
Miniſterpräſident Herr Walter Köhler hat den Ehrenvorſitz
des Feſtausſchuſſes übernommen. Die Vorbereitungen ſind in
vollem Gange. Der deutſche Wanderführer und zugleich Führer
des Odenwaldklubs, Miniſterpräſident a. D. Herr Profeſſor Dr.
Werner hat ſich mit dem geſchäftsführenden Vorſitzenden,
Herrn Studienrat Dr. Götz, an Ort und Stelle über den Stand
der Vorarbeiten unterrichtet. Während am Samstag, 16. Juni,
ein Begrüßungsabend die Hauptverſammlung einleitet, werden
am Sonntagvormittag in der offiziellen Tagung die geſchäftlichen
Angelegenheiten des Odenwaldklubs ihre Erledigung finden. Am
Nachmittag wird der Klub in einer machtvollen Kundgebung mit
Wimpelweihe und Feſtzug ein getreues Bekenntnis zu Volkstum
und Volksgemeinſchaft, zu Heimat und Vaterland ablegen. An
alle Mitglieder des Odenwaldklubs und an alle Freunde der edlen
deutſchen Wanderſache ergeht der Ruf:

Kommt nach Weinheim
in die herrliche Zweiburgenſtadt an der Bergſtraße. Sonderzüge
von Wiesbaden über Mainz, Darmſtadt und von Mosbach über
Heidelberg bringen die Wanderfreunde zu ermäßigtem Preis nach
Weinheim.

Darmſtädter Künſtler auswärts. Ueber Elſe C. Kraus,
die bekannte Pianiſtin, laſſen wir einige Preſſeſtimmen folgen:
Elſe C. Kraus ſteht in der vorderſten Front der klavierſpielenden
Frauen. B. Z. am Mittag , 14. 5. 34. E. C K. vereinigt

als Könnerin von außerordentlich hohen Graden Leidenſchaftlich=
keit
der echten Muſikantin und Muſikerin mit ſtarker Durchdacht=
heit
des Spiels zu prächtigſter Harmonie, Klarheit und Durchſich=
tigkeit
, Farbigkeit und Bravour; Nerv und Impuls knüpfen das
Band ihres Muſizierens. Signale für die muſikaliſche Welt,
2. 5. 34. E. C. K. iſt von einer eminenten Vielſeitigkeit.
Glänzende Technik, ein klaſſiziſtiſch gebundenes Pathos in Beet=
hoven
und eine romantiſch entfeſſelte Energie und Leidenſchaft=
lichkeit
in Schumann, den ſie mit hinreißendem Ueberſchwang ge=
ſtaltet
. Deutſche Allgemeine Zeitung, 4. 5. 34. Beſeligend
ſpielt ſie Beethoven, gewaltiger Schwung, wuchtige Größe. Völ=
kiſcher
Beobachter, 27. 9 33. E. C. K. meiſtert Schumann
mit jenem überlegenen Können, das die Vorausſetzung aller
Kunſtwirkung iſt. Aachener Zeitung 19. 2. 34.

Aus dem Gerichtsſaal.

Aw. Am Montag ging die Verhandlung gegen den Heppen=
heimer
Darlehensſchwindler Willibald Lehne, der bereits am
Mittwoch voriger Woche begann, zu Ende. Lehne fing zuerſt im
Jahre 1919 mit Darlehensgeſchäften an, hat alſo in dieſen Dingen
eine reiche Erfahrung. Zwiſchendurch grundete er allerdings mal
eine Möbelfabrik, die bald wieder einging; er war auch eine
Zeitlang bei einer Verſicherungsgeſellſchaft tätig, aber immer wie=
der
, wenn er arbeitslos war, begann er ſeine Darlehensgeſchäfte.
Im Laufe dieſer Zeit wurde er auch etliche Male vorbeſtraft, 7 8mal, ſtets wegen Darlehens= oder wegen Heiratsſchwinde=
leien
. 1931 ließ Lehne ſich als Generalagentur W. Lehne in
Heppenheim nieder. Er verſchickte großartige Werbeſchreiben oder
antwortete auf Zeitungsannoncen, in denen er ſein Inſtitut,
das nur aus gelernten Bankfachleuten, beſtehe, den Geldſuchern
warmſtens ans Herz legte. Er verſprach Auszahlung, manchmal
innerhalb dreier Tage, und verlangte denkbar geringe Zinſen,
wodurch er die Leute immer wieder an ſich zu locken wußte. Er
ließ ſich dann von ihnen Porto und Reiſeſpeſen geben und ver=
tröſtete
die Leute von einem Tag auf den anderen. Geld bekam
von den 168 Fällen, die heute zur Anklage ſtehen, nur einer zu
ſehen, und dieſer Glückspilz bekam es auch nur in Raten von
fünf Monaten. Der Grund, daß kein Geld kam, lag natürlich
immer am Antragſteller ſelber, der falſche Angaben gemacht
habe uſw. Ein geringer Teil der Zeugen war geladen, die an=
deren
Ausſagen wurden verleſen. Und immer ergab ſich wieder
dasſelbe Bild Mit einer Skrupelloſigkeit ſonderglei=
chen
nutzte der Angeklagte die Not der Leute aus, die Geld ſuch=
ten
und aus denen er immer wieder Geld herauszupreſſen ver=
ſtand
. Was mit den Leuten geſchah, war ihm ganz egal. In
manchen Fällen gerieten durch ſein Gebaren die Leute derart in
Not, daß ihre Häuſer verſteigert wurden und die Leute auf der
Straße ſaßen. Das Gericht iſt denn auch der Auffaſſung, daß es
ſich hier um einen gefährlichen Gewohnheitsverbre=
cher
handele und verurteilt ihn wegen fortgeſetzten Betrugs im
Rückfall zu vier Jahren Zuchthaus und einer Geld=
ſtrafe
von 1000 Mark. Es erkennt ihm außerdem
die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von
fünf Jahren ab und ordnet Sicherungsverwah=
rung
an.
Ein mitangeklagter junger Mann aus Reichenbach Karl
Krichbaum, der dem Angeklagten Lehne bei ſeinen Manipu=
lationen
als Schätzer der Häuſer oder Grundſtücke, die die
Geldſuchenden als Sicherheit ſtellen wollten, ſehr hilfreich zur
Hand ging, erhält, da er noch nicht vorbeſtraft iſt, acht Mo=
nate
Gefängnis.
Das Bezirksſchöffengericht behandelte am Montag
zunächſt einen Unfall, der ſich auf der Bahnlinie nach Groß= Zim=
mern
am 7. Juli vorigen Jahres zutrug. Am Beſſunger Forſt=
haus
war Heuernte. Gegen Abend wollte ein Darmſtädter Milch=
handler
mit ſeinem Heuwagen den dortigen Eiſenbahnübergang
überqueren. Das eine Pferd, das ſchon den ganzen Tag Dienſt

getan hatte, verſagte aber dabei, ſo daß der Heuwagen ſchräg auf

die Schienen zu ſtehen kam, ſo daß ein Rad ſich in der Hecke ver=
fing
und der Wagen nicht vor und zurück zu kriegen war. In
dieſem Augenblick kam das Zügle. Zu ſpät bemerkte der Loko=
motivführer
, daß mit dem Wagen etwas nicht in Ordnung war,
und um eine Entfernung von 30 Metern zu ſpät zog er die
Bremſen. Menſchenleben waren bei der Sache weiter nicht zu
beklagen, auch den Pferden geſchah nichts, nur der Wagen ging
in Stücke. Das Gericht kam zu der Auffaſſung, daß es ſich hier
um einen unglücklichen Zufall handelte, an dem keiner der bei=
den
Angeklagten weder der Milchmann, noch der Lokomotiv=
führer
Schuld trage und ſpricht ſie beide frei.
Ein junger Mann aus Bürſtadt, K. B., erhält dann wegen
ſchweren Diebſtahls im Rückfall ein Jahr Zucht=
haus
. Der junge Mann war am 1. März dieſes Jahres in
einer Bensheimer Holzwarenfabrik und am 2. März in der Ver=
waltung
des Bensheimer Gas= und Elektrizitätswerkes eingeſtie=
gen
. Im erſten Fall hatte er nur Werkzeuge uſw. erbeutet, im
zweiten Fall fiel ihm außerdem noch ein Geldbetrag von etwa
50 Mark in die Hände. Mit ſeinem Spezialſchlüſſel, den, wo ich
immer bei mir hab, und der wo alle Türen aufſchließt, mit an=
deren
Worten: mit einem Dietrich wanderte er unbehindert durch
alle Türen, und die Schreibtiſch= und Pultſchlöſſer bearbeitete er,
wenn es nicht anders ging, mit dem Stemmeiſen. Ein junger
Mann, J. B., bei dem er gewohnt hatte und dem er einige der
geſtohlenen Sachen ſchenkte, erhält wegen Hehlerei zwei
Monate, deſſen Frau zwei Wochen Gefängnis.
Die Frau erhält eine dreijährige Bewährungsfriſt zugebilligt.
Zum Schluß erhält der ebenfalls des öfteren vorbeſtrafte
P. E. von hier wegen Betrugs im wiederholten
Rückfall eine Zuchthausſtrafe von einem Jahr,
Der Angeklagte, von Geburt Rheinländer, der unverfälſchten
rheiniſchen Dialekt ſpricht und auch über eine großartige Zungen=
und Schlagfertigkeit verfügt, iſt bitter empört, daß man ihm der=
artige
Unehrlichkeiten zutraue. Er habe es mit dem Mädchen,
dem er eine Stelle zu verſchaffen verſprach und von dem er eine
Kaution von 175 Mark forderte, nur ehrlich gemeint. Sie habe
ihm in ihrer Not leid getan, was ihn aber nicht daran hinderte,
ihr 60 Mark unbedenklich abzunehmen, trotzdem er natürlich
keine Stelle für ſie hatte.

Heute Den und morgen vielleicht dich!

Der Unfallteufel faßt wahllos ſein Opfer. Aus dem Anſteigen
der Unfallkurven im Verkehr können wir erkennen, daß wir uns in
einem Stadium befinden, wo es unverantwörtlich wäre, den
Unfallteufel weiter wüten zu laſſen.
Volksgenoſſen in der Blüte ihrer Jahre werden vernichtet.
Die Zahlen der Opfer halten ſtand einem Vergleiche mit den Ge=
fallenen
einer Schlacht des Weltkrieges.

Ungeheuere Verluſte an Menſchenmaterial. Sachſchäden, die
in die Milliarden gehen.
Hiergegen machen wir Front!!!
Die Verkehrs=Erziehungs=Woche findet in der Zeit vom
9. bis 16. Juni 1934
ſtatt. Sie wird unter Führung des Reichsminiſteriums für Volks=
aufklärung
und Propaganda von der Sonderabteilung Schaden=
verhütung im Amt für Volkswohlfahrt bei der Oberſten Leitung
der P. O. veranſtaltet.
Unter dem Motto:
Kampf dem Verkehrsunfall,
gilt es den Gedanken der Selbſtzucht und Achtſamkeit hinein=
zutragen
in die breiteſten Maſſen unſerer Volksgenoſſen
Verkehrsdisziplin iſt Pflicht,
ſo lautet der Titel der Broſchüre zum Preiſe von 10 Rpf., die an=
läßlich
der Verkehrs=Erziehungs=Woche der Förderung der Sicher=
heit
dient.
Die Verkehrsregeln müſſen unbedingt von allen beachtet werden.
Keiner darf ſich als Herr der Straße fühlen. Gegenſeitige Rück=
ſichtnahme
wird dazu beitragen, dem Unfallteufel das Handwerk
zu legen.
Erſt dann, wenn alle Menſchen auf der Straße die nötige
Vorſicht walten laſſen, werden ihre Gefahren abnehmen.
Wieviele Unfälle ſind durch Unkenntnis der Verkehrsbeſtim=
mungen
hervorgerufen worden. Dieſe in Zukunft zu vermeiden,
iſt der Zweck des lehrreichen und intereſſanten Heftchens:
Verkehrsdisziplin iſt Pflicht!.

Denn Aune ſeyn in Puferouc!

Die Aufgaben und Leiſtungen des Roken Kreuzes.

Vieles leiſtet das Rote Kreuz im amtlichen und öffentlichen
Sanitätsdienſt, im Straßenhilfsdienſt, Waſſerrettungsdienſt und
in der Ausbildung der erſten Hilfe, groß ſind ſeine Aufgaben in
der Vorbereitung für den Bereitſchaftsdienſt für Luftſchutz und
Kataſtrophen aller Art, aber auch die ſozialen Aufgaben des
Roten Kreuzes ſind keineswegs geringer wie früher, auch hier
haben wir ein reiches Feld der Tätigkeit. In Heſſen arbeitet
eine Schweſternſchaft von 430 Schweſtern in 30 heſſiſchen Kranken=
häuſern
und Krankenpflegeſtationen. 150 freiw. Sanitätskolon=
nen
bzw. ſelbſtändige Züge und Gruppen mit rund 4000 Mit=
gliedern
wirken ohne jede Entſchädigung im Dienſte der Allge=
meinheit
. Das Alicehoſpital in Darmſtadt, das Aliceheim in
Mainz, das Kinderheim in Bad Salzhauſen werden unterhalten.
Das Rote Kreuz betreibt Mittelſtandsfürſorge und Studenten=
hilfe
, unterſtützt Veteranen und Invaliden von 1860 und 1870/71
und hilft Kriegshinterbliebenen und Kriegsbeſchädigten aus dem
Weltkrieg. Darum helft helfen! Werdet Mitglied des Roten
Kreuzes und gebt reichlich am Rotkreuztag am 10. Juni 1934!

Schnellerer Nebenbahnbekrieb.

Der Fahrplanwechſel am 15. Mai d. I. hat für einige Neben=
bahnen
unſeres Bezirks eine bedeutſame Verbeſſerung gebracht.
Die Nebenbahnen wurden bisher im allgemeinen mit Geſchwindig=
keiten
von 30 bis 40 Kilometern in der Stunde betrieben. Dieſe
Geſchwindigkeiten waren ſchon lange nicht mehr zeitgemäß. Ihre
Erhöhung ſcheiterte aber an landespolizeilichen Bindungen und an
der techniſchen Ausgeſtaltung dieſer Bahnen. Die Nebenbahnen
liegen meiſtens nicht in den Brennpunkten des Verkehrs und kom=
men
für Durchgangsreiſen kaum in Betracht, ſo daß auf ihnen
ſtärkere Krümmungen und Neigungen, vereinfachte Signale und
Zugmeldungen und vielfach auch leichtere Wagenparks zugelaſſen
werden konnten. Am meiſten bekannt ſind ſie durch die Läute= und
Pfeifſignale, die ihnen die Scherzbezeichnung Bimmelbahn ein=
gebracht
hat. Mit dieſen Signalen werden die Wegbenutzer an den
nicht mit Schranken verſehenen Uebergängen beim Herannahen
eines Zuges gewarnt. Die Uebergänge waren bisher auch das
Haupthindernis, das einer Beſchleunigung der Zuggeſchwindigkeit
entgegenſtand. Eine Reihe erfolgreicher Verſuche hat erfreulicher=
weiſe
ergeben, daß es heute wegen der beſſeren Ordnung beim
Ueberſchreiten der Uebergänge möglich iſt, an dieſen ſchneller als
bisher zu fahren und damit den Fahrgäſten der Nebenſtrecken ein
ſchnelleres Reiſen zu ermöglichen.
Die Geſchwindigkeiten werden zunächſt auf 50 Kilometer er=
höht
, und zwar auf den Strecken BuchſchlagSprendlingen Ober=
roden
. DieburgReinheim und WiesbadenBad Schwalbach. Im
Herbſt folgen weitere Strecken, insbeſondere in Rheinheſſen.
Mit der Beſchleunigung des Nebenbahnverkehrs werden oft
vorgebrachte und berechtigte Wünſche der Reiſenden erfüllt. Vor
allem iſt es zu begrüßen, daß dieſe Verbeſſerungen dem hochent=
wickelten
Berufs=, Markt= und Ausflugsverkehr zwiſchen Stadt
und Land zugute kommen.

Aus der NSDAP.

Der Adjutant des Führers.
NSK. Der Adjutant des Führers gibt bekannt:

worden, die ihrem Inhalt nach nicht als nationalſozialiſtiſcht
Schriften und Bücher bezeichnet werden können.
Nach Schaffung der Prüfungskommiſſion zum Schutze deu 9
nationalſozialiſtiſchen Schrifttums iſt es ausſchließlich Aufgomt
der Prüfungskommiſſion, feſtzuſtellen, ob eine Schrift oder ei

Buch unter den Begriff nationalſozialiſtiſches Schrifttum fänn
Ich erſuche deshalb, derartige Empfehlungen in keinem Fall meb=
(gez.) Wilhelm Bruckner.
auszuſtellen.
Der Gauſchatzmeiſter.
Ich verbiete den Dienſtſtellen der PO., ſowie ſämtlicher Gliuſ
derungen die Aufnahme von Darlehen (auch wenn ſie unverzinen
lich gegeben werden).
Von einer großen Anzahl Dienſtſtellen wird Klage geführ=
daß
ſie von Vertretern überlaufen werden. Insbeſondere ſime und
es Bücherreiſende, die alle möglichen Werke für teures Geſe us
verkaufen wollen.
Dieſe Reiſende führen ſich meiſtens durch Vorlage aller möoh
lichen parteiamtlichen Empfehlungsſchreiben ein.
Sämtliche Dienſtſtellen der Partei werden aufgefordern
ſolche Empfehlungsſchreiben ſofort, ohne Rückſicht auf den Ausn
ſteller, zu beſchlagnahmen und dem Gauſchatzmeiſter einzuſendens
Gleichzeitig warne ich vor unbeſonnener Anſchaffung vog

teuren illuſtrierten Werken.
zſit
n Verein
NS.=Frauenſchaft der Ortsgruppe Gervinus.

Unſer nächſter Frauenſchaftsabend findet am Dienstag, dem

29. Mai, abends 8 Uhr, im Fürſtenauer Hof, Ecke Nieder=Rom=

Arheill
füge. Die

ſtädter= und Roßdörfer Straße, ſtatt.
Kreisſchulungsleiter.
Der Zentralſchulungskurſus für die PO.=Amtswalter
Stadt Darmſtadt findet wieder wie üblich Montag abend
Uhr im Konkordiaſaal ſtatt. Erſcheinen für Amtswalter Pfl
p. In
insführer

Gäſte haben Zutritt.

ge, M

Grenz= und Auslandsfahrten Jugendlicher ſind anmeld a ſp Mitg
pflichtig! Sämtliche Grenz= und Auslandsfahrten Jugendlich,ß i0
unter 21 Jahren, ganz gleich, ob dieſelben der HJ. angehören odia w unter
nicht, ſind bei den Grenz= und Auslandsreferenten der Hitlen eie
Jugend anmeldepflichtig. Davon werden Einzel= und Gruppein? dei
fahrten betroffen. Für Darmſtadt und die nähere Umgebung ese reute
folgt dieſe Anmeldung bei dem GA.=Referent des Bannes 1111 Mehmern !!
afe teilt
Darmſtadt, Alicenſtraße 25.
iue man
Mrehmer hin
Vorkragsfolge des 10. Lehrgangs der Luftſchutzſchalt ebers
ſteig
der Ortsgruppe Darmſtadt des Reichsluftſchutzbunds, e. V. (R. L.Byſoch beft

für Block= und Luftſchutzhauswarte.
uts die

Leitung der Schule: i. V. Dr. Seriba, Ort der Schule: Rea, Pbſondene
gymnaſium, Kirchſtr., Unterrichtsraum: Aula des Realgymnaſiumn Wehmerd
Der Lehrgang zerfällt in einen theoretiſchen und einen prat En weitele!
Miein fährt.
tiſchen Teil.
Wixhau
Vortragsfolge.
ui=WVeſſ
a) Theoretiſcher Teil.
mtatskolo
1. Abend: Freitag, den 1. Juni, pünktlich 20 Uhr.
Sran die
Vortrag 1: Der zivile Luftſchutz, einſchließlich Flugmelde= uru st Dt. Egel
Luftſchutzwarndienſt. (½ Stunde.) Referent: Poru 3g Jamt 107 M
zeikommiſſar Laukart.
nächſt mit ihr
Vortrag 2: Die Angriffsmittel der Luftwaffe, die chemiſchen mi Kolonner
Kampfſtoffe und ihre Wirkung auf den menſoſ zusſend war
lichen Körper. Ref.: Bezirksgruppenführer H.* u imann Lothe
üien und Dr.
Velten.
Vortrag 3: Der Gasſchutz im Luftſchutz: Die Gasmaskl metungen der
(2 Stunde). Ref. Ing. Altmannsberge uree ein Zuſan
oſtraße ange
und Betr.=Aſſ. Aßmus.
ntr / Leitung der
2. Abend, Dienstag, den 5. Juni, pünktlich 20 Uhr.
In gen und nad
Vortrag 4: Die Familie im Luftſchutz. (½4 Stunde.) Ref.7 zu svort wur
Polizeioberſt a. D. Schröder.
elärder. Von den
Vortrag 5: Der Feuerſchutz, (1 Stunde.) Referent:: Brani/ / wurden nun ord
inſpektor Herborn.
afd hergerichtet zu
* und zielbewußte
3. Abend, Freitag, den 8. Juni, pünktlich 20 Uhr.
M rn, daß die f.
Vortrag 6: Beſichtigung und Erläuterung des Schutzraumel fs beſte geſch=
in
der Mackenſenſtraße 17 (34 Stunde.) ReſeresUn

Vortrag 7

ſrna Polen

ten: Architekt Eidenmüller und Zimmes Griesheim
meiſter Haury.
Praktiſche Vorführungen auf der Städt. HauxD unr (Reichsauto
feuerwache. (½ Stunde.) Referent: Branddirekt2 ſchrverſammlu
Winter.
ich=leitung, der
Allgemeine Ausſprache; Referent: Schullen U nsgeſamt 45
tung. Anſchließend in der Aulg des Realgymm mnlung. Vor E
ſiums: Verpflichtung der Lehrgangsie ürdenen Arbeit
nehmer durch die Polizeidirektion.
ſeher waren die
b) Praktiſcher Teil.
F Dder Miesmache

Termin wird noch bekannt gegeben.
Leitung der Luftſchutzſchule
i. V. gez. Dr. Scriba.

Ms ſprachen.
M rbeit in We

Mft begrüßt wu
mLung von den
Nieder=Ra
Reichspoſt verbilligt Urlaubsfahrten mit der Kraftpoſt ſV Arit durch F.
NS.=Gemeinſchaft Kraft durch Freude‟. Der Reichspoſtminiſth g de7 NS.=Geme
hat angeordnet, daß, wenn es die örtlichen Verhältniſſe des Kra v auce Bunte Abend
poſtbetriebes irgend geſtatten, den Teilnehmern an den Urlaund Me5 der einzelne
fahrten der NS.=Gemeinſchaft Kraft durch Freude bei Benutzu: g05 Höhe, namentl
der regelmäßigen Kraftpoſten eine Fahrgeldermäßigung von 1A aues techniſchos
v.H. gewährt wird. Soweit Sonderfahrten (Fahrten mit KrauMführten Volksts=
omnibuſſen
außerhalb des planmäßigen Betriebes), ſtattfinder aſen ſei auch der
können, werden nur die Selbſtkoſten berechnet. Da hierfür ab -50 lſte Kurzum
nur eine verhältnismäßig geringe Zahl von Fahrzeugen zur Vcre g: Entgelt ein
fügung ſteht, können ſie nur in beſchränktem Umfange ausgefür g Maße gelu
werden.
Briefkaſſen.
Jedr Anfrage iſt die ſetzte Bezugsqulttung beizufügen. Anonyme Anfragen wirme
nicht beantworiet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbinblichkelt.
L. D. Nach § 1705 BGB. hat das uneheliche Kind im Va=
hältniſſe
zu der Mutter und zu den Verwandten der Mutter O=
rechtliche
Stellung eines ehelichen Kindes. Daraus ergibt ſich e‟
gegenſeitiger Unterhaltsanſpruch zwiſchel
Mutter und Kind, und es wäre nicht ausgeſchloſſen, dn
das uneheliche Kind eben kraft dieſer Verwandtſchaft vom F*
ſorgeverband zur Erſtattung geleiſteter Unterſtützungsbeitrau=
herangezogen
werden könnte, ſoweit nicht eine Verjährung ſolce-
Erſtattungsbeiträge eingetreten wäre.
Vereins= und lokale Beranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)

Städt. Saalbau. Donnerstag und Freitag die hoche
gante Damen=Modenſchau ein Tag der Dame, dim
80 Meiſtermodelle der deutſchen Mode; der Modeplauderer Em
Kröllbeſorgt die Anſage in origineller Form. Kapelle Schln
ſorgt für muſikaliſche Unterhaltung bei günſtiger Witterung 2/0
mittag=Veranſtaltung im Saalbaugarten. Siehe heutige Andels

Kriegerkameradſchaft Haſſia. Feſtzugan
ſchuß. Am Mittwoch, den 30. Mai, abends 8 Uhr, findet in *
Gaſtſtätte Bürgerhof, Eliſabethenſtraße, eine Beſprechung ſcl
licher an dem Feſtzug teilnehmenden Führer der Vereine, de
bände. Innungen uſw. ſowie der Muſikmeiſter ſtatt. In All-
tracht
des in Kürze bevorſtehenden Feſtes iſt ſehr Wichtiges 30
raten und wird dringend um Erſcheinen gebeten.

Kunſtinachrichten.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Die Städt. Akademie für Tonkunſt veranſtaltel "
Samstag, den 2. Juni, abends 8 Uhr, in ihrem Saal, Eliſabelhe
ſtraße 36, einen Liederabend, in dem Hans Hoef!!."
der durch ſein früheres hieſiges Wirken gleicherweiſe als ONe.

und Konzertſänger hochgeſchätzte Künſtler, den Zyklus Die ſch
Müllerin von Franz Schubert zu Gehör bringen wird. Am 9
gel begleitet Prof. Carl Beines. Karten zu 1.50 RM. im O
tariat der Städt. Akademie für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße
(Tel. 3500, Stadtverwaltung).

[ ][  ][ ]

ſtimstag, 29. Mai 1934

usbunds, 44
swarte.
Ort der
a des Re
iſchen und it

Aus Heſſen.
hutz dem guken deutſchen Holz und Aufklärung
über Schwamrnſchäden.
Auf Einladung von Direktor Hanſtein an der Höheren
Apſchule zu Bingen a. Rh. findet dortſelbſt vom 1.4. Juni
ubließlich eine aufklärende Hausſchwamm= Ausſtel=
ug
ſtatt, wie ſie im vergangenen Jahr von der Heſſiſchen Lan=
gielle
für Pilz= und Hausſchwamm=Beratung (Mykologiſches
ntut der Deutſchen Geſellſchaft für Pilzkunde, Darmſtadt, Fern=
u/
755) in Darmſtadt und Freiburg gezeigt wurde, für Nürn=
hevorgeſehen
iſt und auch im Juli in der Techniſchen Hochſchule
garmſtadt für die Baukunſt=Studierenden aufgebaut wird. Die
Aſute llung wird am Freitag, 1. Juni, vormittags, in der
güten Bauſchule zu Bingen eröffnet. Am 1., 2. und 4. Juni iſt
AſAuusſtellung täglich von 1218 Uhr geöffnet, am Sonntag,
8(uni, von 1012 und von 1518 Uhr. In der Ausſtellung ſind
umäßig Führungen durch F. Kallenbach, den Leiter der
geſunten Darmſtädter Beratungsſtelle. Außer den Sonderver=
agtltungen
für die Studierenden der Höheren Bauſchule findet
aafreitag, den 1. Juni, abends, in der Höheren Bauſchule ein
azärender Vortrag mit bunten Lichtbildern durch
diende iter der Ausſtellung ſtatt über das wirtſchaftlich ſo wichtige
Ahna: Der Hausſchwamm, ſeine Verhütung und Bekämpfung.
Hucintritt zur Ausſtellung, zu den Führungen und zum Vor=
tym
iſt koſtenlos. Für die Führung von Handwerkern, Schul=
kgſn
uſw. (Oberklaſſen und Fortbildungsſchulen) müſſen beſon=
dai
Vereinbarungen mit dem Ausſtellungsleiter getroffen
meien.
Dg. Arheilgen, 28. Mai. Eiſenbahn=Verein. Am ge=
ſtftey
Sonntag unternahm der Verein einen ſeiner alljährlichen
Aulüge. Diesmal führte die Fahrt nach unſerem ſchönen heſſi=
ſtM
Staatsbad Bad Nauheim. Ein Sonderzug brachte die rund
keilnehmer nach dem Ziel, das kurz vor 10 Uhr erreicht
zue. In der Turnhalle wurde Frühſtücksraſt gehalten, wobei
1mnsführer Pg. Hettinger nach kurzen Begrüßungsworten
zute, daß es ſich der Verein u. a. zur Aufgabe gemacht habe,
ſ iun Mitgliedern Gelegenheit zu geben, für wenig Geld zahl=
rüite
ſchöne Gebiete der deutſchen Heimat zu ſchauen. Anſchließend
fam unter Führung von Mitgliedern des Verkehrsvereins eine
Beſhtigung der vorbildlichen Kur= und Badeanlagen des Staats=
biits
, der Salinen und beſonders des Kerckhoff=Inſtituts mit ſei=
nunneuzeitlichen
Einrichtungen ſtatt. Da der Nachmittag den
Biſtehmern freigeſtellt war, begaben ſich dieſe nach der Mittags=
pug
teils in die Anlagen und auf den Johannesberg, teils ver=
ginüte
man ſich im Lokal bei Unterhaltung und Tanz. Andere
Sſtehmer hingegen unternahmen Ausflüge, nach dem nahen
Räbderg und Steinfurth, um die dortigen Roſenkulturen zu
büſſti gen. So war allen Teilnehmern, die von dem ſchönen Aus=
flluhoch
befriedigt waren, Rechnung getragen, und kurz vor 6 Uhr
wue die Heimfahrt angetreten. Daß ſich die Ausflüge des Ver=
einnbeſonderer
Beliebtheit erfreuen, geht daraus hervor, daß die
Thiſehmerzahl derart umfangreich iſt, daß am kommenden Sonn=
tainz
in weiterer Sonderzug mit ebenſoviel Teilnehmer nach Bad
Muzeim fährt.
Wixhauſen, 28. Mai. Am Sonntag fand hier auf dem
Hön=WVeſſel=Sportplatz die Bezirksübung der Freiwilligen
Sintätskolonnen vom Roten Kreuz ſtatt. Es beteiligten
ſtiht gran die Kolonnen der Ortſchaften Arheilgen. Langen, Wei=
teuſt
dt, Egelsbach, Götzenhain, Erzhauſen und Wixhauſen mit
imist ſamt 107 Mann und 25 Helferinnen. Die Kolonnen führten
zuunht mit ihren Tragbahren und Verbandkäſten unter Leitung
ihln Kolonnenführer Ordnungsdienſt und Marſchübungen aus.
Alreſend war der Landesführer und Provinzial=Inſpekteur
HAutmann Lotheißen und die Kolonnenärzte Dr. Dohmann= Erz=
hatun
. und Dr. Käß=Wixhauſen. Als Gäſte waren erſchienen:
Wigtungen der Kolonnen Offenbach und Dreieichenhain. Es
wzue ein Zuſammenſtoß zweier vollbeſetzter Autobuſſe auf der
Layſtraße angenommen. Die dabei verletzten Perſonen wurden
um: Seitung der Kolonnenärzte Dr. Dohmann und Dr. Käß ver=
riger
und nach dem Verbandsplatz getragen. Der Verletzten=
Asvort wurde erſchwert durch das Heben über das Sportplatz=
bülnder
. Von den Helferinnen und von den Sanitätsmannſchaf=
en
durden nun ordentliche Verbände angelegt. Auch wurde ein
Alie hergerichtet zum Transport der Schwerverletzten. Die flin=
leir
nd zielbewußten Handhabungen der Uebenden zeigte den Zu=
ſchmetn
, daß die freiwilligen Sanitätskolonnen vom Roten Kreuz
aufs heſte geſchult ſind, um helfend einzugreifen bei vorkommen=
deh
Infällen.
Griesheim, 28. Mai. Betriebsverſammlung der
ſim a Polensky u. Zöllner. Die Belegſchaft dieſer
Fina (Reichsautobahn) hielt im Neuen Schießhaus eine Be=
tutsverſammlung
ab. Anweſend waren die Vertreter der Be=
trh/sleitung
, der Ortsbetriebszellenobmann und die Belegſchaft
mm nsgeſamt 450 Mann. Obmann Traſer eröffnete die Ver=
ſaſmlung
. Vor Eintritt in die Tagesordnung gedachte man des
vnrurbenen Arbeitskameraden Wilhelm Beſt aus Griesheim. Als
Reler waren die Pgg. Kobold und Adorf verpflichtet worden,
die ber Miesmacher und Nörgler ſowie Marxismus und Libera=
Iilznus ſprachen Pg. Kobold gab ferner bekannt, daß die Prä=
mttarbeit
in Wegfall gekommen ſei, was von den Anweſenden
leläft begrüßt wurde. Mit einem Sieg=Heil wurde die Ver=
ſalmlung
von dem Obmann geſchloſſen.
1k. Nieder=Ramſtadt, 28. Mai. NS.=Gemeinſchaft
Faft durch Freude‟. Der am geſtrigen Sonntag abend
üfder NS.=Gemeinſchaft Kraft durch Freude dahier veran=
ſtüütte
Bunte Abend war verhältnismäßig gut beſucht. Die Lei=
ſt
men der einzelnen Mitwirkenden ſtanden auf einer beachtens=
wRten
Höhe, namentlich die Muſikvorträge des Violinſoliſten, die
elnzutes techniſches Können unzweifelhaft verrieten. Auch die
vidſeführten Volkstänze riefen lebhaften Beifall hervor. Nicht
Wlueſſen ſei auch der originelle Anſager, der ſeine Aufgabe glän=
36M löſte Kurzum, der Hauptzweck der Veranſtaltung, für ein
gllſiges Entgelt einen wirklichen Kunſtgenuß zu bieten, war in
v Am Maße gelungen Schlageter=Gedenkfeier. Reinheim ſtatt, an welchem ſich die Vereine Reichelsheim Frän=
Dakurnverein hatte für Samstag abend zu einer Schlageter= kiſch=Crumbach, Lützel=Wiebelsbach, Niedernhauſen, Groß=Bieberau,
Gankfeier in der Turnhalle aufgerufen. Es waren dem Rufe
eiche Turnfreunde gefolgt. Die Feier nahm einen würdigen
Yhauf. In einer Anſprache wurde auf die Bedeutung der Feier, gann die eigentliche Feier. Die Feſtpredigt hielt Pfarrer Munk=
hüwieſen
und die Verdienſte Schlageters um das Vaterland in Reichelsheim, deren gut gewählte Worte größten Eindruck hinter=
e
rechender Weiſe gewürdigt.
In Turnerſchaft. Als Auftakt zur Werbewoche veran= germeiſter Dr. Göbel, Dekan Keil=Spachbrücken und Pfarrer Dr.
ſtAte der Turnverein 1877 letzten Samstag abend in der Turn= Meiſinger zu Reinheim. Eingeflochten waren Einzelchöre der an=
AMeine Schlageter=Gedächtnisfeier, verbunden mit einer Ehren=
ie
für die alten Kämpfer, die Mitglieder des Vereins ſind.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 146 Seite 7

ENoar auch ein Gedicht des Schülers Willi Rodenhäuſer gewid=
7M Ihm folgte eine Totenehrung all der Helden, die im Welt=
5e, und all derjenigen, die im Kampf fürs Dritte Reich ihr
Lichn dahingaben. Während der Poſaunenchor, der ſich in un=
2 Mnitziger Weiſe in den Dienſt der guten Sache geſtellt, das
2A vom guten Kameraden intonierte, verlas Dietwart Breit=
URt die Namen der 19 im großen Völkerringen 191418 gefal=
E Turner und Vereinsmitglieder. An dieſe weihevolle Toten=
mng
ſchloß ſich eine Ehrung der alten Kämpfer im braunen
C Ankleid an, die Mitglieder des Turnvereins 1877 ſind. Es ſind
220 der Zahl, darunter die geſamten hieſigen SA.=Führer, ein
* cen dafür, daß, wie auch Dietwart Breitwieſer ausführte, der
2 Ade utſche Turnergeiſt allezeit, ſowohl im großen Kriege als auch
Med der Zeit des Kampfes für ein neues Deutſchland die Streiter
Meutſchlands Ehre alle Strapazen und Leiden auf ſich nehmen
Sun d ſie zu Großtaten auf jedem Platze, auf den ſie geſtellt, be=
Mt. Während ſich die alten Kämpfer in die Ehrenchronik des
Rius einzeichneten, ſpielte, die Kapelle, das Kampflied Der
Ader Eiſen wachſen ließ‟. Ein Sprechchor von drei Schülern,
ſeid die Wegbereiter der neuen Zeit bildete den Schluß der
ans. Sturmführer Auguſt Göbel, der Führer des Turn=
Aus, dankte im Namen ſeiner Kameraden für dieſe Ehrung.
eicher Weiſe weiterzukämpfen ſei Aufgabe auch der geſamten
den Jugend. Die in jeder Hinſicht ſehr eindrucksvoll verlau=
abendliche
Feierſtunde fand mit dem gemeinſamen Geſang des
iſchland= und des Horſt=Weſſel=Liedes und einem Sieg=Heil auf
ehrer Adolf Hitler ihr Ende. Als Erfolg einer Hauswer=
onnte
der Turnverein den Eintritt zahlreicher neuer Mit=
in ſeine Reihen buchen. Als weitere Veranſtaltungen im
en der Werbewoche folgen am Mittwoch den 30. Mai, in
urnhalle Ausſchnitte aus dem Uebungsbetrieb ſämtlicher akti=
Aoteilungen, und am Samstag, den 2. Juni, eine Schlußfeier
ſortlichen Darbietungen daſelbſt.

30 Sanie gsieberkranz Mchſemtavk.

Cd. Michelſtadt, 28. Mai.
Der Liederkranz Michelſtadt konnte in dieſem Jahre auf ſein
90jähriges Beſtehen zurückblicken und beging dieſes Jubiläum am
Samstag und Sonntag in feſtlicher Weiſe. Am 6. Oktober 1844
ſchloſſen ſich 15 junge Leute zuſammen und gründeten einen Verein
zur Pflege deutſchen Geſanges und deutſchen Liedes. Der Verein
erhielt den Namen Liederkranz. In allen Stürmen der Zeit hat
ſich der Verein immer behauptet und ſich in der Heimat und auch
weit darüber hinaus einen guten Ruf verſchafft. So nahm auch
bei dem diesmaligen Jubelfeſte die Einwohnerſchaft Michelſtadts
regen Anteil. Die Straßen der Stadt waren in feſtlichem Flag=
genſchmuck
. Daß das Andenken der verſtorbenen oder auf dem
Felde der Ehre gefallenen Sänger auch beim Liederkranz, in
Ehren gehalten wird, zeigte die Gedenkfeier am Samstae vor Be=
ginn
des eigentlichen Feſtes. Am Ehrenmal für die im Weltkriege
Gefallenen ſang der aktive Chor die Weiſe Stumm ſchläft die
tapfere Heldenſchar. Stadtpfarrer Hofmeyer gedachte dann in
einer packenden Anſprache derjenigen Sänger, die bereits der kühle
Raſen deckt, und es ſei die Pflicht der jetzigen Generation, in deren
Sinne weiterzuwirken und zu leben. Nach ihm legte der Ehren=
vorſitzende
des Vereins, Werner=Worms, einen Kranz nieder,
dann folgte eine Minute ſtillen Gedenkens. Zum Schluß ſang der
Chor noch Wie könnt’ ich Dein vergeſſen.
Das Feſt an ſich war kein rauſchendes, ſondern einfach und
ſchlicht und begann am Samstag abend mit einem Feſtkonzert im
Saalbau. Nach der Ouvertüre zu Egmont begrüßte Vereins=
führer
E. Frey die Sangesfreunde, insbeſondere den Vorſtand des
Kreiſes Mümling im Heſſiſchen Sängerbund, die Vertreter der
Behörden, die befreundeten Vereine ſowie den Ehrenvorſitzenden
Werner=Worms und das Ehrenmitglied Bürſtlein=Offenbach. Der
Letztere ergriff darauf das Wort zu ſeiner mitreißenden Feſtrede.
Er betonte u. a., daß auch bei einer ſo langen Zeit wie hier nicht
erforderlich ſei, zurückzublicken, ſondern man müſſe auf die Fun=
damente
ſchauen. Zu den Quellen, die uns in unſerem geiſtigen
Kampfe zum Siege verhelfen können, zähle auch das deutſche Lied.
Betrachte man die Geſchichte des Jubelvereins, dann müſſe man
vor allem eines Mannes gedenken, der ſeine ganze Perſönlichkeit
in den Dienſt der Muſik und des deutſchen Liedes geſtellt und un=
zählige
Michelſtädter richtig ſingen gelehrt habe. Das ſei der un=
vergeßliche
unſer Keidel. Zum Schluſſe ſeiner markanten Rede
richtete Bürſtlein noch an die jetzige Generation die Mahnung,
alles zu tun, daß das deutſche Lied nicht untergehe. Nun wech=
ſelten
Vorträge des aktiven Chors ſowie des Orcheſters in Gunter
Folge miteinander ab, dazwiſchen überbrachten die Vertreter der

befreundeten Vereine Glückwünſche. So ſprach als Bevollmäch=
tigter
des Heſſiſchen Sängerbundes, ſowie des Mümlingkreiſes
Keller=König herzliche Worte und überbrachte die Glück=
wünſche
des Führers des Heſſiſchen Sängerbundes, des Miniſterial=
rats
Ringshauſen. Der offizielle Teil des Feſtkonzertes ſchloß
dann nach dem Vortrag des Orcheſters Volk ans Gewehr mit
dreifachem Sieg=Heil ſowie dem Geſang des Horſt=Weſſel= und des
Deutſchlandliedes.
Der Sonntag morgen ſah die Sänger und Sangesfreunde beim
Frühſchoppenkonzert im Schmerkers Garten. Nach dem Mittags=
tiſch
marſchierten die ca. 2000 Sänger vom Bahnhof aus nach dem
Marktplatz zur Kundgebung. Dieſe Veranſtaltung wurde eingelei=
tet
durch den Geſang des Sängergruß unter Mitwirkung der
geſamten anweſenden Sänger und Stabführung des Kreischormei=
ſters
Göbel=Beerfelden. Dann kamen die Begrüßungsanſpra=
chen
durch den Führer des Jubelvereins E. Frey und Bürger=
meiſter
Dr. Leber. Wuchtig erklang darauf der Chor Sonnen=
aufgang
, Keller=König ſprach dann noch kurz für den Müm=
lingkreis
des Heſſ. Sängerbundes und erteilte dem Redner, Stadt=
ſchulrat
Born, das Vort. Dieſer überbrachte den Sängern die
Grüße von dem Führer des Heſſ. Sängerbundes, Miniſterialrat
Ringshauſen, und übermittelte die beſten Wünſche den Sängern,
die ſich heute ſtellen, um ſich werten zu laſſen. Auch die Sänger
können ſich heute zu den Bataillonen des Führers Adolf Hitler
zählen. Die Geſangvereine würden heute nicht mehr in bierſeliger
Gemeinſamkeit ſingen, ſondern in ernſter Arbeit das deutſche Lied
und die deutſche Sangeskunſt pflegen. Der Redner ſchloß ſeine
öfters von Beifall unterbrochenen Ausführungen mit dreifachem
Sieg=Heil auf das deutſche Vaterland ſowie die beiden großen Füh=
rer
, den großen Soldaten des Weltkrieges, den greiſen Feldmar=
ſchall
, ſowie den Volkskanzler Adolf Hitler. Brauſend erklangen
darauf das Lied der Deutſchen ſowie das Horſt=Weſſel=Lied über
den Platz. Unter Stabführung des Kreischormeiſters Göbel
ſangen dann die Sänger den Chor Wo gen Himmel Eichen ragen.
Keller=König nahm dann für den Heſſ. Sängerbund die Eh=
rungen
vor. Es erhielt für 50jährige aktive Mitgliedſchaft: Wil=
helm
Heim=Stockheim die Goldene Nadel des Heſſ. Sängerbundes
ſowie den Ehrenbrief des Deutſchen Sängerbundes. Für 40 jäh=
rige
aktive Mitgliedſchaft wurden ausgezeichnet: Wilhelm Steg=
müller
=Erbach ſowie Ernſt Grimm=Groß=Umſtadt; weiter wurden
für 30jährige Mitgliedſchaft noch 16 Sangesbrüder geehrt. Damit
hatte die Kundgebung ihr Ende erreicht. Die einzelnen Vereine
rückten in die ihnen angewieſenen Säle ab und ſtellten ſich zur
Wertung. Der Sonntag abend ſah dann, wieder eine frohe
Sängerſchar beim Feſtball im Saalbau.

k. Dieburg, 28. Mai. Große Saarkundgebung in
Dieburg. Am Sonntag, vormittags 10 Uhr, traf hier eine
Ringermannſchaft des Vereins Deutſche Eiche aus Fürſtenhau=
ſen
a. d. Saar am Bahnhof ein, die auf Veranlaſſung der Turn=
gemeinde
zum friedlichen Wettkampf ſich ſtellte. Die geſamte SA.
und SA.=Reſerve ſowie eine große Menſchenmenge hatten ſich zum
Empfang eingefunden. Beim Verlaſſen des Bahnhofsgebäudes
gruß ſowie einen vaterländiſchen Chor, worauf der Sprecher der
Turngemeinde, Herr Simon Gruber, die Sportkameraden und
deutſchen Volksgenoſſen in kurzen Worten herzlich begrüßte.
Kreisleiter und Bürgermeiſter Burkart hielt hierauf eine
längere Anſprache, in der er auf die Leiden der Saarbevölkerung
hinwies. Mit einem dreifachen Sieg=Heil auf den Führer ſchloß
die kernige und echt deutſche Anſprache. Der Führer der Ab=
ordnung
, Herr Ledig; dankte in kurzen Worten für den herz=
lichen
Empfang, woran ſich die erſte Strophe des Horſt= Weſſel=
liedes
ſchloß. Ein weiterer Geſangsvortrag beſchloß den Empfang
und im feſtlichen Zuge wurden die Gäſte durch die reich=
geſchmückten
Straßen nach dem Weißen Roß geleitet. Nachmit=
tags
um 3 Uhr fand dann in dieſem Lokal eine große natio=
nale
Kundgebung ſtatt, die durch einen Marſch der Stan=
dartenkapelle
eröffnet wurde. Nach einem Geſangsvortrag des
Geſangvereins Sängerluſt erfolgte unter Beifall des vollbeſetz=
ten
Saales der Aufmarſch der Ringerſtaffeln. Herr Kreisdirektor
Stammler richtete herzliche Worte an die Gäſte. Der Gau=
führer
Heckmann hob noch einmal die Leiden der Saarbevölke=
rung
, beſonders der Arbeiterſchaft, hervor. Aber der Wille, deutſch
zu bleiben ſei ſtärker als alle Schikanen der Franzoſen und ihrer
Helfershelfer. Ein Hitlermädel trug einen ſinnreichen Prolog
vor und überreichte den Gäſten einen Blumenſtrauß. Der Führer
der Ringermannſchaft dankte für die herzliche Aufnahme und gab
der Zuverſicht Ausdruck, daß es am Abſtimmungstage nur eins
gebe: Rückkehr zu Deutſchland. Ein dreifaches Sieg=Heil und das
Deutſchlandlied beſchloſſen den offiziellen Teil. Es kam nun der
Sport zu ſeinem Recht, der mit einem 12:3 für Dieburg endete.
Zu erwähnen iſt noch der Deutſche Meiſter Friedel Walter=
Offenbach, der ſich in akrobatiſchen Uebungen produzierte und
ſtürmiſchen Beifall erntete. Ein Schlußmarſch beendete die feſt=
liche
Veranſtaltung.

Cg. Reinheim, 28. Mai. Am geſtrigen Tage fand das 2 0.
Jahresfeſt der evang. Kirchengeſangvereine in
Reinheim und Spachbrücken beteiligten, außerdem die Poſaunen=
chöre
aus der Umgegend. Mit dem Feſtgottesdienſt um 2 Uhr be=
ließen
. In geſchloſſenem Zuge ging es zur Nachfeier in den Saal=
11 Ober=Ramſtadt, 28. Mai. Werbewoche der Deut= bau Zur Spitze, wo dann Anſprachen gehalten wurden von Bür=
weſenden
Vereine, gemeinſam geſungene Lieder, Vorträge der von
Strücker jr. dirigierten Poſaunenchöre. Ein Maſſenchor (Dirigent
tlicher Vereinsmitglieder nach der Chormeiſter Etzold=Darmſtadt) verſchönte den Nachmittag, der auch
den einzelnen Vereinsangehörigen Zeit zum Gedankenaustauſch
bot. Das Schlußwort des Herrn Dr. Meiſinger und der 1. Vers
des Deutſchlandliedes beendeten die Feier. Fliegerhorſt
Reinheim. In unermüdlicher Arbeit hat der Horſt ſeine be=
gonnene
zweite Maſchine (Modell Grüne Poſt) im Rohbau
vollendet, in zwei Schichten konnte ſie geſtern zuſammengebaut
werden. Der intereſſante Rohbau wird während der Luftfahrt=
Werbewoche öffentlich ausgeſtellt.
Erbach, 28. Mai. Ausdem Turnverein 1860 Er=
bach
. Bei der im Verlaufe der Werbewoche der Deutſchen Tur=
nerſchaft
in Erbach am Dienstag, 29. Juni, im Saalbau im Gra=
ben
ſtattfindenden öffentlichen Turnſtunde für Frauen, ſpricht die
Gaufrauenführerin und Kreisfrauenturnwartin Hedwig Henkel=
Stotz über den Wert des deutſchen Frauenturnens und das
Frauenturnen in der Deutſchen Turnerſchaft. Keine Frau und
kein Mädchen ſollte verſäumen, dieſer Turnſtunde als Gaſt bei=
zuwohnen
.
Gernsheim, 27. Mai. Gegen die Kritikaſter. Zu
einer Kundgebung gegen die Kritikaſter und Miesmacher hatte die
Ortsgruppe der NSDAP. eingeladen. Der große Roſengarten=
valaſt
wies guten Beſuch auf. Nach dem Einmarſch der Fahnen
ſprach Pg. Krug=Jahnke, über das Thema: Wir gehen aufs
Ganze. In ſcharfen Worten kritiſierte er die ewigen Miesmacher,
die immer dieſelben ſind und überhaupt noch nichts geleiſtet
haben. Es ſtehen noch weitere große Aufgaben bevor, und die
verlangen Zeit und Arbeit, aber nicht immer Kritiſieren. An=
ſchließend
gedachte man des Freiheitshelden Albert L. Schlageter.
Nach einem Proloa hielt Ortsgruppenleiter Köſter eine kurze
Gedenkanſprache. Die Fahnen ſenkten ſich und die Kavelle ſpielte
das Lied Ich hatt einen Kameraden und das Deutſchlandlied.
Die Kundgebung wurde mit einem dreifachen Sieg=Heil=Gruß an
den Führer und dem Horſt=Weſſel=Lied geſchloſſen. Die Standar=
tenkavelle
143 verſchönerte wie immer dieſe Kundgebung durch
Muſikſtücke. Der Maſchinenmeiſter Knecht ſtürzte bei elektri=
ſchen
Reparaturarbeiten im Saal ſo unglücklich von der Leiter,
daß er ſich ſchwere innere Verletzungen zuzog.

Der Chemiker am Deutſchen Eck.
Ausklang der Kölner Chemie=Tagung. Anſprache
ſang der Kellerſche Männergeſangverein den Deutſchen Sänger= des Lreuhänders der Arbeit für das Rheinland,
Staalstak Bötger.
Nach drei mit Fachſitzungen ausgefüllten Tagen, in denen
über 150 Vorträge gehalten wurden, beſchloſſen die zur 47.
Hauptverſammlung des Vereins deutſcher Chemiker in Köln
a. Rh. verſammelten Teilnehmer, die im Sonderzug nach Kob=
lenz
gekommen waren, ihre Tagung mit einer feſtlichen Kund=
gebung
am Deutſchen Eck.
Nach einer Begrüßung durch den Vorſitzenden des Vereins,
Prof. Dr. Duden, der die in Köln geleiſtete fachwiſſenſchaftliche
Arbeit abſchließend würdigte, begrüßte der Oberbürgermeiſter
der Stadt Koblenz, Wittgen, die Teilnehmer im Namen der
Stadtverwaltung und führte u. a. aus, daß die Chemiker ſtolz
darauf ſein könnten, den Führer in ſeinen Beſtrebungen,
Deutſchland wieder den Platz an der Sonne zurückzuerobern, in
ſo erfolgreicher Weiſe unterſtützen zu können. Er forderte bann
die Anweſenden auf, nach den Anſtrengungen der ernſten Be=
ratungen
ſich an den Schönheiten der Natur und den Sehens=
würdigkeiten
der Stadt Koblenz zu erholen.
Anſchließend ſprach der Treuhänder der Arbeit für das
Rheinland, Staatsrat Börger, der darauf hinwies, daß es heute
nicht nur darauf ankomme, die Chemie zu mobiliſieren. In
Deutſchland müſſen die Seelen mobiliſiert werden in dem großen
Gedanken, der in dem einen Wort liege: Deutſchland! Der Sinn
der Kundgebung liege darin, daß alle von dem neuen Bewußt=
ſein
durchdrungen werden, daß alles, was man tue, nur dann
einen Sinn habe, wenn es für Deutſchland geſchehe. Millionen
ſeien hier am deutſchen Strom gewandert, deren Namen wir
nicht kennen. Aber daß ſie Deutſche waren, dafür ſeien wir
Lebende der lebendige Beweis. und wenn man die Namen
der jetzt Lebenden längſt nicht mehr kenne, ſo ſoll man doch von
ihnen ſagen: ſie waren treu in der ſchwerſten Zeit des deutſchen
Volkes. Dieſes Bewußtſein müſſe den Kommenden als Erbe
übergeben werden, das Bewußtſein, daß ein Volk jede Not über=
winden
könne, wenn das Volk es wolle. Wir ſeien heute wieder
im Schützengraben der Nation. Dieſer Nation müſſe ein Halt
gegeben werden gegen alle Widerſtände, die ſie vernichten wollen.
Ueber allem ſtehe der Glaube an das ewige Deutſchland.
Mit einem dreifachen Sieg=Heil auf den Führer Adolf Hit=
ler
und dem Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Lied, fand die ein=
drucksvolle
Kundgebung ihr Ende.
Gernsheim, 28. Mai. Waſſerſtand des Rheins
(Pegel) am 26. d. M.: 0,84 Meter, am 27. d. M.: 0,86 Meter,
jeweils morgens 5,30 Uhr.
Hirſchhorn, 28. Mai. Waſſerſtand des Neckars am
Pegel am 27. Mai 1,46 Meter, am 28. Mai 1,49 Meter, morgens
5.30 Uhr.
Aus Mainz und Rheinheſſen.
Mainz, 28. Mai. Schwere Bluttat in Mainz.
Untermieter ſchießt auf ſeine Wirtsleute. Am
Samstag abend gegen 7 Uhr ereignete ſich im Hauſe Rheinſtr. 25,
wo der aus Eſſingen gebürtige 22jährige Oswald Bierle ſeit
einiger Zeit bei den Eheleuten Kaufer in Untermiete wohnte,
eine ſchwere Bluttat. Bierle empfing des öfteren in ſeiner Stube
Damen, was die Vermieter nicht länger dulden wollten. Sie hat=
ten
dem Bierle daher die Wohnung gekündigt, aber dieſer zog
dennoch nicht aus. Am Samstag abend klingelte er an der Vor=
platztür
, wo ihm die 49 Jahre alte Ehefrau des Kaufer öffnete.
Plötzlich zog Bierle einen Revolver und gab auf die Frau meh=
rere
Schüſſe ab, die dieſe in den Unterleib trafen. Als der Ehe=
mann
, der 52 Jahre alte Kapitän Emil Kaufer, ſeiner um Hilfe
rufenden Ehefrau beiſpringen wollte, gab der Täter weitere
Schüſſe ab, von denen einer den Mann an der Schulter verletzte.
Die Verletzten wurden ſofort ins Krankenhaus gebracht. Während
bei dem Ehemann das Geſchoß entfernt werden konnte und die
Verletzung leichter Natur iſt, beſteht bei der Frau Lebensgefahr.
Kurz nach der Tat ſtellte ſich der zunächſt flüchtig gegangene Ur=
heber
der Schießerei freiwillig der Polizei. Er gab an, in Not=
wehr
gehandelt zu haben, was jedoch dem einwandfrei bewieſenen
Tatbeſtand widerſprechen dürfte.
Worms, 28. Mai. Doppelſelbſtmord. Geſtern früh
wurden auf der Rheinwieſe oberhalb des Marineheimes bei
Stromkilometer 274 der 19jährige Gaſtwirtsſohn Franz Straub
und der 23jährige Georg Herwehe erſchoſſen aufgefunden. Beide
hatten ſich Kopfſchüſſe beigebracht, die den ſofortigen Tod herbei=
geführt
haben müſſen. Herwehe hatte einen Brief hinterlaſſen, in
dem er die Abſicht äußerte, freiwillig aus dem Leben zu ſcheiden.
Der Grund zur Tat iſt nicht bekannt.
Aus Oberheſſen.
h. Ulrichſtein. 28. Mai. Von Bienen ſchwer verletzt.
Ein nicht alltägliches Unglück trug ſich in dem benachbarten
Helpershain zu. Ein zweijähriges Mädchen machte ſich an einem
Bienenſtock zu ſchaffen und zog die Verſchlußklappe heraus. Die
Bienen ſchwärmten aus und griffen die Kleine an, welche über
100 Stiche im Geſicht und auf der Zunge davontrug. Das be=
dauernswerte
Kind liegt ſchwer danieder.

[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 146

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Reich und Ausland.
Großer Erfolg
der deutſchen Verkehrswerbung.
Deutſchland erringt den 1. Preis
im Internationalen Plakat=Wettbewerb.
Berlin. In dem internationalen Wettbe=
werb
für das beſte Verkehrswerbeplakat, der an=
läßlich
der zurzeir in Paris tagenden General=
verſammlung
des Conſeil Central du Touriſme
International abgehalten wurde, erhielt Deutſch=
land
den 1. Preis. Der Preis, der aus einem
von König Fuad von Aegypten geſtifteten wert=
vollen
goldenen Pokal beſteht, wurde Deutſchland
zuerkannt für das von dem Münchener Maler
J. Wierz entworfene Werbeplakat der Reichs=
bahnzentrale
für den deutſchen Reiſeverkehr für
die Paſſionsſpiele in Oberammergau 1934. An
dem Wettbewerb beteiligten ſich 10 Nationen.
Den 2. Preis erhielt Holland, den 3. Oeſterreich.
Der deutſche Fremdenverkehr, der im Laufe
des letzten Jahres unter der Führung des vom
Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propa=
ganda
geleiteten Reichsausſchuſſes für Fremden=
verkehr
eine bedeutende Förderung erfahren hat,
kann mit Recht auf dieſen außerordentlichen Er=
folg
der Reichsbahnzentrale für den deutſchen
Reiſeverkehr ſtolz ſein, zumal ſich an dem Wett=
bewerb
auch die übrigen im internationalen
Reiſeverkehr führenden Nationen beteiligten.

Der neue kürkiſche Botſchafter bei Hindenburg.

Dienstag, 29. Mai 1934
Kuiftaontlis

Anteilnahme des Reichskanzlers am Hirſchberger
Autobusunglück.
Berlin. Reichskanzler Adolf Hitler hat in
einem Schreiben an den Reichsarbeitsführer
Staatsſekretär Hierl ſeine aufrichtige Anteil=
nahme
an dem ſchweren Unglück ausgeſprochen,
von dem kürzlich 54 Angehörige des Freiwilligen
Arbeitsdienſtes in Altſchönau bei Hirſchberg be=
troffen
worden und dem drei blühende Menſchen=
leben
zum Opfer gefallen ſind. Den Schwerver=
letzten
wird Reichskanzler Adolf Hitler nach ihrer
hoffentlich recht baldigen Geneſung noch perſönlich
die Hand drücken. Für die bei dem Unglück zu
Schaden gekommenen Dienſtfreiwilligen und die
Hinterbliebenen, der tödlich Verunglückten hat
Reichskanzler Adolf Hitler 3000 RM. bewilligt.

Exzellenz Hamdi Bey auf der Treppe des Reichspräſidentenpalais
nach der Ueberreichung ſeines Beglaubigungsſchreibens, die mit dem üblichen Zeremoniell vor ſich
ging.

13 Perſonen gelökel. Der explodiertal

Die Thingſtäkke für die Reichsfeſtſpiele
in Heidelberg.
Grundſteinlegung am Mittwoch.
Heidelberg. Für die Reichsfeſtſpiele in
Heidelberg wird eine rieſige Thingſtätte auf dem
Heiligen Berg erbaut, auf dem ſchon Kelten, Ger=
manen
, Römer und Chriſten bedeutende Kultur=
ſtätten
errichteten. Da die Erdverſchiebungen durch
den Arbeitsdienſt weit vorwärts gebracht worden
ſind, nimmt nach einer Sitzung des Kuratoriums
der Reichsfeſtſpiele im Heidelberger Stadtratsſaal
um 11 Uhr und nach einem Preſſeempfang um
14.15 Uhr am 30. Mai Reichsſtatthalter Wagner
um 17.15 Uhr die Grundſteinlegung vor. Zur
Einweihung wird am 21. Juli die als Thingſpiel
neu bearbeitete Deutſche Paſſion 1933 von
Richard Euringer mit der Muſik von Herbert
Windt uraufgeführt. Weitere Vorſtellungen des
Werkes finden am 30. Juli und am 4., 6. und
13. Auguſt ſtatt. Die Reichsfeſtſpiele in Hei=
delberg
bringen als Eröffnungsvorſtellung am
15. Juli den Urgötz im Heidelberger Schloßhof.
Den Götz von Berlichingen wird Heinrich George
ſpielen, der auch den Franz Moor in den Räu=
bern
und den Dorfrichter Adam in Kleiſts Zer=
brochenem
Krug übernommen hat.

gefangen gehalken.

Die ſechsjährige June Robles
auf dem Arm ihres Großvaters.

Dieſes kleine Mädelchen aus Tuc=
ſon
in Kalifornien wurde von Ver=
brechern
, die ein Löſegeld erpreſſen
wollten, geraubt und 19 Tage
lang in einer Erdhöhle gefangen
gehalten. Als ihre Entführer be=
fürchteten
, daß infolge der ſyſte=
matiſchen
Suchaktion das Verſteck
bald aufgeſpürt würde, verrieten
ſie brieflich den Aufenthaltsort
des Kindes. Die Kleine wurde in
völlig verwahrloſtem Zuſtande
aufgefunden, konnte ſich aber von
den Schreckniſſen ihrer Gefangen=
ſchaft
unter der liebevollen Pflege
ihrer Eltern und Großeltern bald
erholen.

mnibus verurſacht einen Waldbrand
Paris. Auf der Landſtraße bei Lipoſthey err
eignete ſich ein furchtbares Kraftomnibusunglücn
Der Omnibus fuhr gegen einen Baum und gerieis
in Brand. Bei lebendigem Leib verbrannter
13 Reiſende. Sechs Perſonen wurden verletzt
Der verunglückte Kraftomnibus liegt noch im
mer als rauchendes Trümmerwerk auf der Lando
ſtraße bei Lipoſthey. Der vordere Teil des Omniü e=
vo
beſt.
buſſes iſt vom Fahrgeſtell völlig getrennt. Dioſ S
Feſtſte
ganze Karoſſerie iſt verbrannt und bildet nur nocht Au. formloſe Maſſe. Aus dem Innern dring=g wiher der Poſatde
in ſpäter
immer noch dichter Rauch. Man nimmt an, daßu ſtr
die 13 Reiſenden von dem Anprall des Wagenen =. mdr Kilome
gegen den Baum ſo mitgenommen waren, daß ſioü ſage un der giobe=
nicht
mehr Zeit fanden, ſich in Sicherheit zu er Veichſelniedrad
bringen. Von den ausſtrömenden Gaſen ſind ſion z föngsberg führt,
ſicherlich betäubt worden, ſo daß ſie den Flam=p hurg Braunsberb,
men zum Opfer fielen. Wie ſich jetzt herausſtellt.0 ſud. War es zund
war der Autobus mit 19 Perſonen beſetzt. Fünfn zug Elbings mit
Fahrgäſte ſind in das nächſte Krankenhaus einge= g msderg ſehr bald
liefert worden. Einer von ihnen liegt, im 7 üſgen hanſa beita
wtadt des Ermell
Sterben.
Die Verletzten ſaßen vorn im Wagen undd Nem auch die Si
onnten daher rechtzeitig abſpringen. Der Unfall im der Stadt Au
wurde von einem Radfahrer beobachtet, ſo daß ſo=v zu vorden iſt, ſo
fort Hilfe geholt werden konnte, die aber nichtst Ndes Ermelandes,
mehr ausrichten konnte, da die 400 Liter Benzinn ſieverwoben iſt.
die der Kraftomnibus mit ſich führte, ein ſeſl Ds ganze Deutſcht
großes Feuer verurſachten, daß ſich niemanin uilt, und in jede=
nähern
konnte. Der Waldbrand hat außerdena had das dritte Dr
einen ſo großen Umfang angenommen, daß all=) en Anſelmus war
verfügbaren Kräfte zu ſeiner Bekämpfung eingez mendſten ermländ
ſetzt werden mußten. Trotzdem konnte nicht ven= Lril 1251, grenzte
hindert werden, daß 12 Hektar Pinienbeſtand vem Baunsbeig zur
nichtet wurden. Der Führer des Unglückswagens 120 die Kathel
ein 27jähriger Spanier, iſt völlig, zuſammenge, nurch den großen
brochen, ſo daß ſich aus ſeinem Verhör keine Auft her 1260 bis 127
klärung gewinnen ließ. Das zuſtändige Gerichn ue m Jahre 1277
hat Sachverſtändige beauftragt, ein Gutachten ab) A me wehrhafte
zugeben. Die ſpaniſchen Konſuln von Bordequu wendſte und folger
und Bayonne ſind verſtändigt worden.
inlung des ermelän
fen Biſchofs= und
hierdurch wut
Die Unkerſuchung über die Kakaſtrophi Ecknich ent

im Deparkemenk Landes.

deren der Biſche
teſſerbrüder genor
Paris. Die Unterſuchung über die Urſaches luig des Bistt
des ſchweren Kraftwagenunglücks, bei dem 13 Pers kie Blüte und
ſonen bei lebendigem Leibe verbrannten unu zr Einverleibu
mehrere andere ſchwer verletzt wurden, haben noed gündet.
zu keinem Ergebnis geführt. Den Ausſagen der ASar auch die gl
verhafteten Führers, der behauptet, daß Unglüu / Treutſchen Hanſe
ſei auf das Platzen eines Reifens zurückzuführenn m Oſtraumes, der
ſtehen die Erklärungen der Ueberlebenden gegetn wverloren gegan
über, die feſtſtellen, daß der Führer des Wagem 5 uch hier die de
ſo müde geweſen ſei, daß er am Steuer einſchlie= in ſich gegen den
Auf der Fahrt von Madrid nach San. Sebaſtia=v m=land, auf das
am Samstag ſei ſchon das gleiche paſſiert. Derr Druck der Orden=
Fahrer habe vor einem Caféhaus Halt mache:n eu iſchen Bundes,
müſſen, um ſich durch eine ſtarke Taſſe Kaffee wieu aſ tadt von jeher

der aufzurütteln. Der Beſchuldigte beſtreiten
nicht, daß er am Samstag ſtark ermüdet geweſes
ſei, wehrt ſich aber gegen die Behauptung, daß di
furchtbare Kataſtrophe am Sonntag, ebenfalls au
ſeine Ermüdung zurückzuführen ſei. Die Erken,

Prof. Hergeſell 75 Jahre alt.

Geheimrat Hugo Hergeſell,
der hervorragende deutſche Meteorologe, feiert
am 29. Mai ſeinen 75. Geburtstag. Als Mit=
arbeiter
des Grafen Zeppelin und als langjäh=
riger
Direktor des Aeronautiſchen Obſervatoriums
in Lindenberg hat er Hervorragendes, für die
Förderung der Luftſchiffahrt geleiſtet. Nament=
lich
die Konſtruktion von Beobachtungsinſtrumen
ten und die Verbeſſerung von Beobachtungsver=
fahren
iſt ihm zu verdanken. So kann er an ſei=
nem
Lebensabend mit Stolz auf die Arbeit zu=
rückblicken
, die zu der heutigen Vervollkommnung
der deutſchen Luftſchiffahrt weſentlich beigetragen
hat.

Der Adlerſchild für Geheimrat Hergeſell.
Berlin. Reichspräſident v. Hindenburg hat letzungen an den Füßen davonkam.
dem Geheimen Regierungsrat Prof. Dr. Her=
geſell
, Berlin, anläßlich ſeines 75. Geburtstages
den Adlerſchild des Reiches mit folgender Wid=
mung
verliehen: Hugo Hergeſell, dem verdien=
ten
Erforſcher der Luftſchichten, dem Förderer der
deutſchen Luftfahrt. Der Präſident des Deutſchen
Reiches zum 29. Mai 1934. In dem Glück=
wunſchſchreiben
des Reichspräſidenten werden die
hervorragenden Verdienſte Hergeſells um die Er
forſchung der Luftſchichten, um den Flugwetter
dienſt und um die Verkehrsluftfahrt hervorge=
hoben
.

Weißenfels. Am Montag, um 7.25 Uhr,
ereignete ſich im Bahnhof Weißenfels ein Eiſen=
bahnunglück
. Bei der Einfahrt in den Bahnhof
ſprang die Lokomotive des beſchleunigten Per=
ſonenzuges
869 der Strecke Frankfurt a. M.
Berlin aus den Schienen und kippte um. Der
Packwagen und ein Perſonenwagen entgleiſten und
legten ſich auch die Seite. Der Lokomotivführer
und der Heizer, beide aus Halle, wurden getötet.
Der Zugführer wurde ſchwer verletzt, Außerdem
haben 10 Reiſende leichtere Verletzungen davon=
getragen
. Sie konnten nach Anlegung von Not=
verbänden
die Reiſe fortſetzen. Die Urſache des
Unglücks iſt noch nicht geklärt.
Die Namen der Toten und Verletzten bei dem
Eiſenbahnunglück in Weißenfels lauten: Lokomo=
tivführer
Fritſch, Heizer Otto Herbſt, beide aus
Halle a. d. S. (tot), Zugführer Guſtav Lüdtke aus
Weißenfels (ſchwer verletzt), Poſtſchaffner Wilh.
Funke aus Eiſenach (leicht verletzt).
Zu dem Eiſenbahnunglück in Weißenfels wird
noch folgendes bekannt: Die Entgleiſung des
Perſonenzuges 869 FrankfurtErfurt-Berlin er=
eignete
ſich etwa 150 Meter von der Bahnhofs=
halle
entfernt. Augenzeugen haben beobachtet,
daß von der Lokomotive ſich ein Gegenſtand löſte
und wegflog. Es dürfte dies das vordere Räder=
paar
der Maſchine geweſen ſein. Die Lokomotive
riß ſich vom Poſtwagen los, ſprang aus den
Schienen und legte ſich auf die Seite, ſo daß die
Räder noch über das Gleis hinwegragten. Die
übrigen Wagen fuhren gegen die Räder und
wurden zum Teil aufgeriſſen und auf die Seite
geſchleudert. Der Heizer der Lokomotive wurde
in weitem Bogen herausgeſchleudert und erlitt
beim Aufſchlagen, auf die Schienen Verletzungen,
die ſofort zum Tode führten. Der Lokomotivführer
wurde von dem umſtürzenden Tender begraben
und erdrückt. Der Zugführer, der ſich im Pack=
wagen
befand, erlitt ſchwere Verletzungen am
Kopf, während ein Poſtbeamter mit leichten Ver=

Schach=Welkmeiſterſchaft.
19. und 20. Partie remis.
Nürnberg. Nachdem die beiden Kiſſinger
Partien an den Pfingſtfeiertagen raſch beendet
waren, wurde die Pauſe mit einer Maſſenſimul=
tanvorſtellung
in Nürnberg ausgefüllt. Die bei
den Meiſter ſpielten dort hundert Partien mit
großem Erfolg und ſetzten am Samstag abend mit
der 19. Partie ihr Ringen um die Weltſchachkrone
fort. Der deutſche Meiſter zeigte ſich in ſehr gu=
ter
Verfaſſung, denn er hatte bereits im Mittel=
ſpiel
Dr. Aljechin überſpielt. Bogoljubow ver=
ſuchte
jedoch, zu komplizieren, ſtatt den einfachen
Gewinnweg zu wählen, ſo daß es dem ſich zäh ver=
teidigenden
Weltmeiſter gelang, das Spiel glück=
lich
fortzuſetzen. Bei der geſtrigen Wiederauf=
nahme
wurde die Partie bereits nach wenigen
Zügen Remis gegeben, da der deutſche Meiſter
keine Möglichkeit ſah, ſeinen geringen Vorteil in
Gewinn umzuſetzen.
Die 20. Partie des Schachweltmeiſterſchafts=
kampfes
, die in Nürnberg am Sonntag zum Aus=
trag
gelangte, endete ebenfalls wie die 19. un=
entſchieden
. Dr. Aljechin wählte in ſeiner Er=
öffnung
abermals das beliebte Damengambit. Der
Kampf, der nur 2½ Stunden beanſpruchte, ge=
langte
bald in das Endſpiel, wobei Weiß (Dr.
Aljechin) eine etwas beſſere Stellung erzielte, die
jedoch zu einem Gewinn nicht ausreichte. Shon
nach 43 Zügen fand damit die Partie ein unent=
ſchiedenes
Ende.
Nach dieſer 13. Remispartie des Schachweitmei=
ſterſchaftskampfes
iſt der Stand folgender: Dr.
Aljechin 12½ Punkte, Bogoljubow 7½ Punkte.
Die 2 1. Partie beginnt am Dienstag abend
im Hotel Germania, in Karlsruhe.

Halle. Zu dem Eiſenbahnunglück im
Weißenfelſer Bahnhof wird von der Preſſeſtelle
der Reichsbahndirektion Erfurt mitgeteilt, daß
die Urſache des Unglücks noch nicht endgültig ge=
klärt
ſei. Zu den Angaben von Augenzeugen, daß
ſich im Augenblick der Entgleiſung von der Loko=
motive
eine Radachſe gelöſt hat, wird feſtgeſtellt,
daß es eine Radachſe des Poſtwagens geweſen iſt,
die ſich bei der Entgleiſung des Zuges loslöſte
Die Gleisſtrecke NaumburgWeißenfels iſt in=
zwiſchen
freigegeben.

Graf Zeppelin über Cap Bojador.
Hamburg. Nach Mitteilung der Deutſchen
Seewarte hat das Luftſchiff Graf Zeppelin am
Sonntag, um 22 Uhr M.E.3., Cap Bojador, ſüd=
lich
der Kanariſchen Inſeln, an der afrikaniſchen
Küſte, erreicht. Das Luftſchiff hatte am Sonntag
nachmittag eine Durchſchnittsgeſchwindigkeit, von
150 Kilometer.
CodosRoſſi gelandet.
New York. Wie aus Wahſington gemeldet
wird iſt bei der Flottenleitung eine Meldung der
Küſtenwache eiegegangen, wonach die beiden fran=
zöſiſchen
Flieger Codos und Roſſi um 16 Uhr
M. E.3. in Maſſachuſſets, in der Nähe von North
Truro, gelandet ſind.

nung aller Opfer war noch nicht möglich. D0 ſlindiſchen Kathe
beiden Schweſtern eines Ueberlebenden

ebenfalls zu den Todesopfern.

zähle

Ein rieſiger Waldbrand auf einen Mſo iſt durch

et hatte.
Tre kriegeriſche
Die Oſtpreußer
ſollen hier nich
Venngleich nad

London. Durch einen Waldbrand wurde M ſoliegt die=
der
Grafſchaft Surrey, in der Nähe von Alderſha=
ein
Gebiet von über 10 Quadratkilometern völl Miru hat zun

Ne nicht wieder
A pürde, und we
ſanz des Biſchoff=
MMendſte Stadt
1M Sehandelsſ
Schießplaß.
Aielung im E.
in dem B
zerſtört. Zur Bekämpfung des Feuers mußte 1 titen loſſen
ruppen, Flugzeuge und Motormeldefahrer herau 7Bun- Inſterbu=
gezogen
werden. Ueber 1000 Soldaten wurden v.0 Mandes der bisb
en Kaſernen in Alderſhot auf Laſtwagen an Wellin
ſtrebte,
Brandſtelle geſchafft und konnten ſchließlich in de //s ds oſtyreus
ſpäten Nachtſtunden des Feuers Herr werden. Ty eientſtandon=
Löſcharbeiten wurden dadurch ſehr erſchwert, d0ß Fo,
führ nach
auf einem Teil des Geländes regelmäßige Schie*= ſ=
übungen
ſtattfanden und von den Uebungen l-Erhe aunsber
gen gebliebene und nicht explodierte Patronun,, Melsverkehr
und kleine Granaten während des Brandes expl Pe/ qmſfl ehrsn
dierten und eine ſtändige Bedrohung für TxyN. ſowi
Löſchmannſchaften bildeten.
eih uer I
Nn=

Deid eine Re
erg au

Rekordleiſtung des amerikaniſchen k.s h ach
Skromlinien=Zuges.
New York. Der neue, ganz aus Stahl
baute Stromlinien=Zug, der nur aus drei Al7
gen beſteht, die von einem mit Schweröl geſpeiſtn
660=PS=Dieſel=Motor gezogen werden, unternal ?
am Sonntagr auf der Strecke DenveChieg
ſeine erſte offizielle Fahrt. Der Zug legte
1634 Kilometer lange Strecke in 13 Stunden u.0
5 Minuten zurück, was einer Stunden=Dum
ſchnittsgeſchwindigkeit von über 121 Kilom.
ſpricht. Die Höchſtgeſchwindigkeit betrug
Kilometer in der Stunde. Die Betriebsſtoffkol
für dieſe Fahrt beliefen ſich auf genau 21 Don*

Hochwaſſerkakaſtrophe in Chile.

Santiago (Chile). Aus dem Norden
Chile und aus dem angrenzenden argentiniſchl.
Gebiet werden ſtarke Ueberſchwemmungen 9e!
det, die ſchwere Sachſchäden angerichtet haben.
Stadt Los Leones hat beſonders unter dem *
wetter zu leiden. Das Waſſer ſtieg bis in
oberſten Stockwerke der Häuſer ein. In der 4
gend von Mendoza mußte der Eiſenbahnv=
unterbrochen
werden, da das Waſſer die Eiſ
bahnſchienen unterhöhlte. Auf zahlreichen and..
Strecken mußte der Verkehr ebenfalls eingeſe
werden. Ein Stauwerk des Kanals San L9"
brach unter dem Druck des Hochwaſſers eile"
ſieben Perſonen ertranken. Ueber Concen
ging ein Zyklon nieder und richtete Schade
Höhe von über 10 Millionen Peſos an. Bis 9
werden drei Tote und über 200 Verletzte geme.

[ ][  ][ ]

ſrstag, 29. Mai 1934

Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 146 Seite 9

*Aus dem deutſchen Oſten.
Die einſt bedeutende Handelsſtadt Braunsberg und ihr Lyceum Hoſianum.

m Oſt= und am Nordrande des hiſtoriſchen Schlachtfeldes von
Turwerberg befinden ſich die Quellen von zwei Flüſſen, die das
fruugdare Ermeland in nordöſtlicher bzw. in nördlicher Richtung
dunzirömen: die Alle, die ihr Waſſer dem Pregel zuführt, und
dige ſalſarge, die ſich in ſcharf gewundenem Laufe durch ein an=
mmues
Tal in das Friſche Haff ergießt.
ſin Blick auf die Landkarte gibt keine Erklärung dafür, wes=
hafüzerade
die Mündung der Paſſarge in das Friſche Haff, das
doud urch den Landſtreifen der Friſchen Nehrung von der Oſtſee
ab=rennt iſt, zur Machtzeit des Deutſchen Ordens und der Deut=
ſchüe
Hanſa von beſonderer Bedeutung war? Die Löſung dieſes
Rimſts iſt die Feſtſtellung, daß das Friſche Haff ehedem etwa
gewiber der Paſſarge=Mündung einen zweiten Zugang zur Oſt=
ſeen
itte, der in ſpäterer Zeit vollkommen verſandet iſt. An der
Stell an der 7 Kilometer oberhalb ihrer Mündung die ſchiffbare
Pohſſege von der großen, ſehr wichtigen Straße gekreuzt wird, die
vomer Weichſelniedrung über die Marienburg und über Elbing
nahlönigsberg führt, erbaute der Deutſche Orden im Jahre 1241
dien durg Braunsberg, unter deren Schutz die gleichnamige Stadt
enrſad. War es zunächſt der Hauptzweck Braunsbergs, die Ver=
binug
Elbings mit dem Meer zu ſichern, ſo wurde die Stadt
Brzusberg ſehr bald ein handelstreibender Ort, welcher der
Deſuthen Hanſa beitrat und im Beſitze des Stapelrechtes ſich zur
w Hcſtuſtadt des Ermelandes emporſchwang.
benn auch die Stadt Braunsberg im letzten halben Jahrhun=
prin

deiſt ion der Stadt Allenſtein durch künſtliche Verhältniſſe über=
flü
t worden iſt, ſo war bis dahin Braunsberg die bedeutendſte
Südes Ermelandes, mit deſſen Geſchichte es in hervorragendſter
Miſ verwoben iſt.
las ganze Deutſchordensland Preußen war in vier Bistümer
eingeeilt, und in jedem Bistum erhielt der Orden zwei Drittel,
werhnd das dritte Drittel dem Biſchof zufiel. Der Deutſchordens=
prmeſtr
Anſelmus war nicht nur der erſte, ſondern einer der
beierendſten ermländiſchen Biſchöfe: durch Teilungsurkunde vom
27.bril 1251, grenzte er ſein Bistum gegen den Orden ab, er=
kon
Fraunsberg zur Hauptſtadt ſeines Sprengels, in der er im
des
Jucr 1260 die Kathedrale zum Apoſtel Andreas errichtete, die
abürurch den großen Aufſtand der Pruzzen oder Preußen in den
Jcſin 1260 bis 1275 vernichtet wurde. Die Burg Braunsberg
wurrd im Jahre 1277 wieder aufgebaut, im folgenden Jahre er=
hiefli
die wehrhafte Hanſeſtadt Braunsberg lübiſches Recht. Die
beh erendſte und folgenreichſte Tat des Biſchofs Anſelmus iſt die
Grfinung des ermeländiſchen Domkapitels, dem er das Recht der
frene Biſchofs= und Domherrenwahl verlieh und für immer
dOe Räuh ſichtere; hierdurch wurde dem Deutſchen Orden im Ermelande der
gruß Einfluß entzogen, den er in den anderen Bistümern beſaß;
I Landes, in dien der Biſchof und die Domherren aus den Reihen der
Pnſeerbrüder genommen werden mußten. In dieſer Sonder=
ing
über di A ſtelglug des Bistums Ermeland im Ordensſtaat liegt auch die
lucks, bei den ſpchutee Blüte und die geſchichtliche Entwickelung dieſes Bistums
verbramſ bist zt Einverleibung in den Preußiſchen Staat im Jahre 1772
wurden, hit begrrindet.
Den Auses Ir auch die gleichzeitige Arbeit des Deutſchen Ordens und
aupter
den eutſchen Hanſa bei der Wiedergewinnung des großen deut=
fens

ſchenOftraumes, der durch die Völkerwanderung an das Slawen=
Ueberlebendr tunn ferloren gegangen war, ſegensreich, ſo trat in ſpäterer Zeit
Führer des dvc urh hier die deutſche Uneinigkeit zutage: als der Preußiſche
am Steuer Brhn Ech gegen den Deutſchen Orden empörte, da trat auch das
nach Son Erxnſand, auf das infolge ſeiner Sonderſtellung die Klagen über
fen deu rrick der Ordensherrſchaft nicht zutrafen, auf die Seite des
alt / Prö=tiſchen Bundes, weil das einflußreiche Braunsberg als
Taſſe Kut bciſtadt von jeher gemeinſchaftlich mit den anderen Städten ge=
mudſt
hatte.
ie kriegeriſchen Ereigniſſe mit ihren Folgeerſcheinungen,
dachdre Oſtpreußen in allen Jahrhunderten heimgeſucht worden
iſt, ſlen hier nicht geſchildert werden.
Fenngleich nach der bereits erwähnten Zerſtörung der erſten
eimeindiſchen Kathedrale in Braunsberg während des Preußen=
gurſtndes
in den Jahren 1260 bis 1275 die Kathedrale des Erme=
lauds
nicht wieder in Braunsberg, ſondern in Frauenburg er=
bamwurde
, und wenngleich Heilsberg bis zum Jahre 1772 die
Reſſſtenz des Biſchoffs wurde, der von da ab in Frauenburg reſi=
dimn
ſo iſt durch alle Jahrhunderte Braunsberg die größte und
beimtendſte Stadt des Ermelandes geweſen; wenn die alte
Heünſ=Seehandelsſtadt Braunsberg in neuerer Zeit ſeine Vor=
mmchtellung
im Ermelande an die Stadt Allenſtein abtreten
mmſt, ſo liegt dies ſo ſonderbar es klingen mag in der
Häuſache in dem Bau von Eiſenbahnen begründet. Der Eiſen=
bacmau
hat zunächſt den Verkehr auf dem Waſſer in den Hinter=
gram
treten laſſen und außerdem hat inſonderheit der Bau
deß hornInſterburger Bahn den Güterverkehr des ſüdlichen
Eumlandes, der bisher im Paſſargetal nach Braunsberg als Um=
ſchineplatz
ſtrebte, über Korſchen nach Königsberg umgeleitet;
er k ls das oſtpreußiſche Eiſenbahnnetz weiter ausgebaut wurde
urad ſeuentſtandene Schienenſtränge aus dem Hinterlande wieder
dic Jarenzufuhr nach Braunsberg begünſtigten, konnte ſich das
ſtweſme Braunsberg wieder etwas erholen, aber der einſtmals
graß Handelsverkehr iſt hier nicht wieder erreicht worden. Neben
deiſ ieuen Verkehrswegen der Eiſenbahnlinien wirkten ſich auch
delr mnaufhaltſame Rückgang des Flachsbaues und des Flachs=
hatuls
ſowie die Verſandung der Paſſarge nachteilig für
BRinsberg aus: noch um die Mitte des 19. Jahrhunderts hatte
Bkunsſberg eine Reederei von mehreren Seeſchiffen.
Venn ſich auch die Zeit= und Verkehrsverhältniſſe ungünſtig
fürzraunsberg, ausgewirkt haben, ſo wird dieſe alte Deutſch=
dugs
= und Hanſaſtadt dennoch weiterhin eine hohe Bedeutung
beilten, und zwar als der Mittelpunkt des wiſſenſchaftlichen
Leiks des Ermelandes! Dies verdankt Braunsberg neben ande=
tenBildungsſtätten
dem vom Kardinal Stanislaus Hoſius
de auſten Biſchof unter polniſcher Herrſchaft am 25. November
12 Nzur Abwehr gegen reformatoriſche Beſtrebungen eröffneten
B Mſterſeminar, das, im Jahre 1817 reorganiſiert, unter dem
Mcen Lyceum Hoſianum eine Univerſität mit allerdings nur
G5 9Fakultäten der theologiſchen und der philoſophiſchen
Ihie ausſchließlich der Ausbildung des katholiſchen Klerus
DM Da von jeher Männer von wiſſenſchaftlicher Bedeutung dem
*Süper angehört haben und da die Studierenden ſich nicht
E Sießlich mit theologiſchen Studien befaſſen, ſondern auch
9 benheit haben, geſchichtliche, philologiſche und mathematiſch=
Awiſſenſchaftliche Vorleſungen zu hören, und weil ſich das
D2 Studium in der freien Form des deutſchen Studentenlebens
Si beſitzt der ermeländiſche Klerus eine hervorragende Bil=
2A Von den Sammlungen des Lyceum Hoſianum verdient
froßes Skulpturen=Kabinett beſonders erwähnt zu werden,
Hſt ein botaniſcher Garten dem Lyceum angegliedert. Zwiſchen
Sbeiden benachbarten Städten Braunsberg und Frauenburg
* It ein enges geiſtiges Band, denn in der Regel vertauſcht ein
der Lyceal=Profeſſoren nach einer Reihe von Jahren die
Heſtur mit dem Kanonikat, und ſo nimmt Frauenburgs Dom=
peiterhin
an der Pflege der Wiſſenſchaft regen Anteil; auch
er Verein für Geſchichte und Altertumskunde des Erme=
M abwechſelnd in Braunsberg und Frauenburg.
ſen dem alten Deutſchordensſchloß Braunsberg iſt nur noch
u Im erhalten, auf den übrigen Fundamenten des Schloſſes
us neue Lehrerſeminar aufgebaut worden; der tiefe Stadt=
En wird noch von der alten mächtigen Mauer mit ihren Tür=
IP grenzt. Stimmen auch die des großen Handelsverkehrs be=
Ien Straßen Braunsbergs wehmütig, ſo erfreut die Betrieb=
Eu der Einwohnerſchaft und ihr Sinn für Ordnung und
eit: bis ins 16. Jahrhundert zurückreichende Fachwerkbau=
2 das von Hakenbuden befreite Rathaus, deſſen gotiſcher

Kern aus dem 14. Jahrhundert ſtammt, der beſonders reizvolle
Bau in ſeiner heutigen äußeren Erſcheinung gehört dem 17. Jahr=
hundert
an, und die für 13 000 Einwohner ſtattliche Zahl von 4
Kirchen erfreuen das Auge. Am ſchönſten iſt aber ein Gang längs
der Paſſarge zur Kreuzkirche, wo der Fluß mit ſeinen alten
Weidenbäumen ſich um die alten Mauern ſchmiegt und den Blick
zuletzt über ein weites Wieſengelände die Rune genannt
ſchweifen läßt: dann erwacht hier in der ſtrebſamen Kreisſtadt
Braunsberg, in der einſt neben dem gepanzerten Deutſchordens
ritter der königliche Kaufmann der Deutſchen Hanſa einher ſchritt,
und die ſeit Jahrhunderten eine Pflegeſtätte der Wiſſenſchaft iſt,
die Erinnerung an die hartnäckigen Kämpfe des Deutſchen Ordens
mit den heidniſchen Preußen, die von den Segnungen der Kultur
und des Chriſtentums nichts wiſſen wollten: aber das Kreuz
ſiegte und die altpreußiſchen Götter Perkunos, Potrimpos und
Pikollos ſtiegen ins Grab.
Ei.

Mario und Mariekta.

(0) Rom. Die Liebesgeſchichte, in deren Mittelpunkt Mario
und Marietta ſtehen, ein Knecht und eine Bauerntochter in zwei
benachbarten Dörfern der Provinz Emilia, iſt in ihrer Art uralt,
ſo alt wie die Liebe ſelbſt. Aber die Art, wie der dramatiſche
Knoten dieſer Geſchichte am Ende gelöſt worden iſt, dürfte doch
wohl zu den Seltenheiten und zu den merkwürdigſten Launen des
Schickſals gerechnet werden können.

Der 22jäbrige Mario alſo liebte ſeit mebreren Jahren ſchon
die hübſche und fröhliche Bauerntochter Marietta. Zu jeder Stunde,
die ihm ſeine ſchwere Arbeit beim Bauern zur Muße gönnte, eilte
er auf den Flügeln der Liebe zu ſeiner Angebeteten ins benach=
barte
Dorf, um mit ihr, die ſeine Neigung erwiderte, die Zukunfts=
ausſichten
zu beſprechen. Dieſe waren alles andere als roſig, denn
Mariettas Vormund ſie war Waiſe wie ihr Romeo weigerte
ſich, dem armen Knecht die Hand ſeines Mündels zu bewilligen,
das, wie er ſagte, in kurzer Zeit von einem in Amerika weilenden
Onkel eine größere Erbſchaft zu erwarten und dann das Recht auf
höhere Anſprüche habe. Der Vormund war durch nichts, auch nicht
durch die aufrichtigen Gefühle Mariettas für Mario, zu erweichen,
und der Liebenden bemächtigte ſich am Ende ſchon die Verzweif=
lung
.
Da erſchien auf der Szene, genau wie in einem gefühlsſeligen
Film, der Onkel aus Amerika, als ein gewichtiger älterer Herr
in Fleiſch und Blut, der drüben ſeine Dollars gemacht hatte und
in das Vaterland zurückgekehrt war, um den Lebensabend in der
Heimat zu verbringen. Sein erſter Beſuch galt der Nichte Ma=
rietta
, der er, wie er in der erſten Stunde des Zuſammenſeins
ſchon mitteilte, die Hälfte ſeines immerhin fünfſtelligen Dollar=
vermögens
im Teſtament ausgeſetzt hatte. Die andere Hälfte war
für einen Neffen, den Sohn ſeiner Schweſter, beſtimmt. (Marietta
war die Tochter eines Stiefbruders dieſes Onkels.) Und als nach
einigen Tagen der Dollar=Onkel Nachforſchungen nach dem Aufent=
halt
dieſes Neffen anſtellte, enthüllte ſich zur grenzenloſen Ver=
blüffung
aller Beteiligten die Tatſache, daß dieſer Neffe kein an=
derer
war als Mario.
Den beiden Liebenden, die alſo Vetter und Baſe waren, war
es vorher gar nicht in den Sinn gekommen, ſich gegenſeitig nach
ihren Familienverhältniſſen zu erkundigen. Ja, Marietta wußte
nicht einmal den Vatersnamen des Freundes, viel weniger aber
den ſeiner Mutter, der ihr vielleicht die Wahrheit verraten hätte,
Der erſte übrigens, der die beiden Liebenden ſchluchzend um=
armte
und ihnen ſeinen Segen erteilte, war der geſtrenge Vor=
mund
. .

Dre Leobelt

nur durch unſere Leiſtung!
In einem Staat, in dem alle Kräfte in gemeinſamem Wollen am Rufbau des
Haterlandes mitarbeiten, rückt die Preſſe in die vorderſte Tinie im Kampf
um die Förderung und Erhaltung deutſchen Weſens und deutſcher Art. Die
Preſſe ſtellt die direkte Berbindung zwiſchen Regierung und Bolk, zwiſchen
Führer und Geführten her. Der Zeitungsleſer muß ſich regelmäßig über die
einzelnen Geſchehniſſe und Begebenheiten orientieren. Wer das Darmſtädter
Tagblatt kennt, weiß, daß Organiſation und Technik ihm eine zuverläſſige
und ſchnelle Berichterſtattung ermöglichen.
Das Darmſtädter Tagblatt bietet ſeinen Teſern eine Fülle von anregendem
Teſeſtoff auf allen Gebieten des Lebens.
Gediegene Berarbeitung aller Nachrichten unterrichtet den Darmſtädter
Tagblatt=Leſer über alle Geſchehniſſe im In= und Rusland. Eigene Bericht=
erſtatter
in den wichtigſten Hauptſtädten Europas ermöglichen uns eine
dauernde individuelle Darſtellung der Ereigniſſe im Rusland und deſſen Ein=
ſtellung
zu den Problemen der Weltpolitik und beſonders ihrer Stellung
zum neuen Deutſchland.
Das Darmſtädter Tagblatt gibt ſeinen Teſern ein erſchöpfendes Bild der Ge=
ſchehniſſe
unſerer Heimat, es iſt der getreuliche Chroniſt des Heſſenlandes.
Dazu bringt es einen ausgewählten Unterhaltungsteil, der ſedem Familien=
mitglied
etwas bietet. Alſo leſen auch Sie das
Parmſtädter Tagblatt

Beſtellſchein

Der Unterzeichnete beſtellt hiermit das

Darmſtädter Cagblatt

ab

15..

und bittet um lauſende Zuſendung durch die Rgentur Trägerin

Name.,
Genaue Rdreſſe
(Ort und Straße)
Datum .

Beruf.,

[ ][  ][ ]

Seite 10 Nr. 146

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Dienstag, 29. Mai 19341

Die im Hintergrund:

Die Monteure der Rennfahrer

Arbeit am Rennwagen
Das Loblied auf die Monteure der Rennfahrer ſoll hier geſungen
werden, die nicht erwähnt werden in den Berichten und vergeſſen
werden in der Geſchichte der Großen Preiſe, wobei ſie doch ein
wichtiger Beſtandteil ſind und vielleicht die Seele des Ganzen.
Wenn die Rennſaiſon beginnt, fängt das ſchwierige und arbeits=
reiche
Leben des Mechanikers an. Er bringt den Wagen ſeines
Chefs zum Rennplatz, nach Monte Carlo oder Reims, zum Köchelſee
pder nach Adenau, auf einem Laſtwagen meiſtens, manchmal auch
duf eigener Achſe. Und dann kommen die Stunden der ununter=
brochenen
Arbeit am Rennplatz, wenn er mit öligen Armen und
Gligem Geſicht unterm Wagen liegt, eine andere Ueberſetzung
muß eingebaut werden, das ganze Differential muß raus, die Oel=
bumpe
hat einen Knacks oder ein Pleuel iſt geriſſen . . . irgend=
etwas
iſt immer mit Renn=
maſchinen
los, ſie ſind
empfindlich wie junge Mäd=
chen
aus engliſchen Ro=
manen
."
Daraufhin wird gebaut
und gebaut; und der Mon=
teur
darf nicht ungeduldig
werden bei ſeiner Arbeit.
Von der Aufmerkſamkeit,
die er dem kleinſten Schräub=
chen
ſchenkt, und von ſeiner
unbedingten Zuverläſſig=
keit
hängt das Leben des
Fahrers ab.
Die Monteure verfolgen die
Trainingsrunden ihrer Fahrer.

Und iſt der Wagen endlich im Training, dann ſitzt der
Mechaniker mit der Rennfahrerfrau in der Boxe und
ſtoppt die Zeiten; manchmal mag er auch denken: fahr
Du und ſetzt ſich zu einem lange hinausgeſchobenen
Nickerchen zurecht.
Nach den Trainingsrunden geht die Arbeit von neuem
los. Reifen müſſen gewechſelt werden, die Oelpumpe
ſtimmt noch nicht ganz, der Motor wird zu heiß . . . ſieh
nach, Monteur.
In der Nacht zum Rennſonntag kommt er nicht mehr zur Ruhe.
Da liegt er im Schein einer Lampe unterm Wagen, und die Nacht
iſt warm. Und all ſeine Gedanken kreiſen um die ſchlanke Renn=
maſchine
, deren Geſundheit ihm anvertraut iſt. Seine einzige Sorge
iſt: bekomme ich ſie fertig bis morgen früh?
Der Mechaniker liebt ſeinen Wagen und läßt nichts auf ihn
kommen. Nach ſeinen Angaben zu urteilen iſt er immer der
Schnellſte aus dem ganzen Feld, wenn er nur richtig gefahren
wird! Es iſt kein Geheimnis, daß manche Monteure die Renn=

Chirons Monteur
behorcht den Motor

maſchinen beſſer als ihre Chefs fahren; ich kenne einen, der in
England mehrere Rennen auf einem Kleinwagen gewonnen hat,
mit dem ſein Chef na, man kann ſich ſchon denken, kurzum,
man kann ſo einem öligen Mechaniker nicht viel vormachen, er weß
Beſcheid und zwinkert nur ein bißchen mit den Augen und den
ſich ſein Teil.
Die Bürgſchaft für die Gewiſſenhaftigkeit des Monteurs iſt ſeimy
Treue; er wechſelt, ſolange ihm nicht beſondere Umſtände zwingen,
kaum je ſeine Stellung, dabei ſind gute Mechaniker geſucht und 6
hoch bezahlt. Seine Stellung beruht auf einem Vertrauensver=
hältnis
zu ſeinem Chef, für den er ſich verantwortlich fühlt.
Dann geſchieht es manchmal, daß der Mechaniker allein iſt.,
übriggeblieben mit einem zerſchmetterten Wagen, vielleicht noch;
einer weinenden Frau. Aber niemals dauert es lange, bis er wie=
der
unter dem Wagen liegt, ölbeſchmiert
und eine Zigarette im Mundwinkel, bei
einem anderen Herrn.

Ein Nickerchen während der Trainingszeit

Sunmer nehr komn
edenen Weinbauge
itg an Hausrehſtö
Eagen im freien
ſtändig geſtaltet, ohne daß es zu nennenswerten Niederſchläg, f Ein, daß wir in
kommt. Vorübergehend wird ſich ſogar der hohe Druck ſtärker aum rdszu
her Blüte zu recht
wirken, ſo daß zwiſchenzeitlich auch Aufheiterung einſetzt.
1 Fünſtigen Stat
gefallen.
Beſich der Eisk
zwar v
ſn in zwei Fr
Möte im W
Ruwer.
F Shäden. Son
Kaſſel. Trier, Freiburg 251.
dicer Ernteverlu
lar Fehlherbſt
Frankfurt: Dienstag, 29. Mai
5.45: Stuttgart: Choral, Zeit, Wetter. 5.50 u. 6.15: Gynmw i läßt ſich jetzt ne
naſtik. 6.40; Zeit Meldungen. 6.50: Wetter. 652 Mn die Hund
Schallplatten: .. und dann fließt die Arbeit munter foru 70 wirken ſich
8.15: Waſſerſtand, Wetter. 8.20: Stuttgart: Gymnaſtik. ächſten Jahre
9.25: Nur Freiburg; Werbekonzert. 9.45: Nur Freibul:7 0 Froſtbekämpfun
Eigene Sendung. 10.00: Nachr. 10.45: Praktiſche Raw 4M Meinberge
ſchläge für Küche und Haus. 11.00: Werbekonzert. 1141 3kührdete Fud
Meldungen. 11.50: Sozialdienſt.
äl Gis zu 5 G
12.00: Reichsſendung: Erfurt: Eröffnung der erſten Reichsnährſtan 2 Nht verwund
ſchau in Erfurt mit einer Rede des Herrn Reichsernährungsmint 9u1 froſthek
ſters Darre. 13.00: Zeit, Nachr., Saardienſt. 13.10: Na0)
Ach geweſen w
richten. 18.20: Stuttg.: Blasmuſik. Ltg.: F. Barthelmeus. lich in Rh=
Dazw. 13.50: Zeit, Nachr. 14.30: Nur Freiburg: Nachr. 29r tüchtig g
14.40: Stunde der Frau: Das Kind als Schöpter. 15.304 M01, vas
Wetter. 15.40; Zeit, Wirtſchaftsmeldungen.

Gemeinſames Anſchwimmen
im Großen Woog.
und Sportgemeinde 1846, des D.S.C. Jung=Deutſchland, des
Turnerbundes Jahn 1875, des Polizei=SV. Darmſtadt und des
Merck=SV. zum gemeinſamen Anſchwimmen am Großen Woog.
Zum erſten Male haben Darmſtadts Schwimmſportler in dieſer
Weiſe die Sommerſchwimmzeit begonnen, wodurch ſie bewieſen .
haben, daß ſie den Geiſt des neuen Deutſchland in ſich aufgenom= Staffellaufe, ſondern
men haben, und daß ſie gewillt ſind, mitzuarbeiten an den großen
Aufgaben, die dem deutſchen Sportleben heute geſtellt ſind. Dieſe
gemeinſame Arbeit wird in dieſem Jahre ihren Gipfelpunkt in
der Reichsſchwimmwoche finden. Die ins Leben gerufene Trai= in Sportkleidung aufmarſchſeren, um ſo in geſchloſſener Gemein=
ningsgemeinſchaft
Darmſtädter Schwimmer wird ebenfalls dazu ſchaft der Verbände und Vereine, der Jugend, Junioren, Aktiven,
beitragen, daß der Schwimmſport in Darmſtadt neuen Auftrieb
erhält, und daß das Motto der Reichsſchwimmwoche: Jeder
Deutſche ein Schwimmer, jeder Schwimmer ein Retter verwirk=
K. W. Leyerzapf, der Leiter der Trainingsgemeinſchaft, hin. Im
Anſchluß daran zeigten die Schwimmſportler den zahlreich er=
Uebungsbetrieb.
Waſſerball=Gruppenkurnier
des Bezirks 3 des Gaues IIII am kommenden Sonnkag
im Woog.
Am kommenden Sonntag, 3. Juni, beginnen mit verſchiede=
Waſſerball und damit die Spiele zur Gaumeiſterſchaft. Im Großen
Woog ſtehen ſich im Turnier der Gruppe 1 die Darmſtädter Mann=
1875 gegenüber. Der Sieger hat die Berechtigung, an der Gau=
meiſterſchaft
1934 teilzunehmen. Außerdem beſtreiten die Mann=
ſchaften
des Polizei=SV. Darmſtadt, des Nat. SC. Wiesbaden und
die 2. Mannſchaften Jungdeutſchlands und Heſſen Worms ein
Turnier der B=Klaſſe. Wir kommen auf die Veranſtaltung, die
mit insgeſamt 9 Waſſerballſpielen am Vor= und Nachmittag in=
tereſſanten
Sport verſpricht, noch zurück.
Die Turn=Werbewoche
ii Zurlieronnd Jayu 1013.
Am Montag trat der Turnerbund Jahn 1875 Darmſtadt in
ſeine Werbewoche ein und erzielte am erſten Abend einen guten
Erfolg. Hatten ſich doch zahlreiche Zuſchauer in der Turnhalle
der Eleonorenſchule, Lagerhausſtraße 5, eingefunden, um die All=
tagsarbeit
, die in der Deutſchen Turnerſchaft und mithin im
Jahn 75 getrieben wird, zu ſchauen. Ohne beſondere Vorbexei=
tungen
führte die Leiterin der Turnerinnen=Abteilung, Frl.
Gertrud Schüttler, aus dem vielfältigen Lehrſtoff, der ihr
als Turnlehrerin zur Verfügung ſteht, ein in die Welt der Tur=
nerin
. Mit einer Zweckgymnaſtik begonnen, die beſonders die
Zuſchauer belehrte, daß man in jedem Alter noch Leibesübung
treiben kann, wurden die Uebungen dem Alter entſprechend in
der Schwierigkeit geſteigert. Das Turnen fand ſeinen Abſchluß
im leichten und ſchwierigen Geräteturnen. Beſonders freudvoll
wirkten die zum Schluß gezeigten Spiele, die bewieſen, daß das
Turnen der Frau nicht betrieben wird, um Gipfelleiſtungen
allein zu erreichen, ſondern es geht im Turnen der Frau um
Höheres, nämlich, ein geſundes Geſchlecht heranzubilden.
Daß der Turnerbund hier den beſten Weg geht, das dürfte er
geſtern abend bewieſen haben. Und nun, deutſch= Frau, zaudere
nicht und komme zum Turnen in den Turnerbund Jahn, der
ſeine Turnſtunden in der Eleonorenſchule, Lagerhausſtraße 5,
jeden Montag abhält.

Zum Darmſtädter Groß=Skaffellauf
am kommenden Sonnkag im Hochſchul=Skadion.
Alle Vereine Darmſtadts und der Vororte werden am kom=
Geſtern abend, trafen ſich die Schwimmſportler, der Turn= menden Sonntag, unabhängig von den Sportarten, die ſie im ein=
zelnen
betreiben und den Fachſäulen, denen ſie angegliedert ſind,
in Darmſtadt im Hochſchulſtadion im Rahmen des Darmſtädter
Groß=Staffellaufes für den Gedanken der deutſchen Leibesübun=
gen
werben. Alle Sportarten werden vertreten ſein, denn bei dem
Aufmarſch werden nicht nur die teilnehmenden Mannſchaften der
die Aktiven aller Sportarten; Hand= und Fußballer Tur=
ner
, Leichtathleten, Boxer, Schwimmer. Ringer, Fechter,
Kegler, Ruderer uſw.
Frauen und Alten Herren eindrucksvoll für die Pflege der Leibes=
übungen
zu werben.
Für alle Vereine beſteht daher auch Teilnahmepflicht!
licht wird. Auf dieſe gemeinſamen Ziele wies in ſeiner Anſprache Jeder Vereinsführer muß dieſe Gelegenheit ausnützen, um in
breiter Oeffentlichkeit die Bedeutung ſeines Vereins im Rahmen
der Gemeinſchaft und im Dienſte der gleichen, einheitlichen Idee
durch geſchloſſenes Aufmarſchieren der Mitglieder aufzuzeigen.
ſchienenen Zuſchauern einen kleinen Ausſchnitt aus ihrem Diejenigen Vereine, die am letzten Samstag in der Sitzung nicht
vertreten waren und die Ausſchreibung daher auch noch nicht er=
halten
haben, werden erſucht, ſich umgehend mit dem Sportwart
des Kreiſes Starkenburg. Divlom=Volkswirt Heinz Lindner=
Darmſtadt, Mollerſtr. 21, in Verbindung zu ſetzen.
Achtungserfolg der Polizeiſporklerinnen in Frankfurk
Die am Sonntag im ganzen Reich zur Durchführung ge=
brachten
Leo=Schlageter= und Hanns=Braun=Gedächtnisſtaffelläufe
hatten auch in Frankfurt lebhafte Anteilnahme gefunden. Die
nen Turnieren im Bezirk 3 des Gaues 13 die Bezirksrunden im Staffelläufe wurden unter der Leitung von Kreisſportwart
Zohlen=Frankfurt auf dem JG.=Sportplatze ausgetragen.
Neben einer Olympiſchen=, Schweden=, 4X1500= und einer
4X100=Meter=Staffel für Männer kam auch eine 4X100= Meter=
ſchaften
des SC. Jungdeutſchland, der TSG. 46 und des Tb. Jahn / Staffel für Frauen zum Austrag. In ſämtlichen Staffeln waren
durch die zahlreiche Beteiligung Vor= und Entſcheidungsläufe
notwendig. Auch bei den Frauen mußte zu Vorläufen geſtartet
werden, da fünf Frankfurter Vereine und Polizei Darmſtadt ge=
meldet
hatten. Im erſten Vorlauf ſtarteten: JG. Frankfurt, Po=
lizei
Frankfurt und Polizei Darmſtadt. Polizei Darmſtadt kam
hinter JG. vor Polizei Frankfurt auf den 2. Platz und konnte
ſich ſomit zum Endlauf qualifizieren. Im zweiten Vorlauf ging
die Deutſche Meiſterſtaffel Eintracht Frankfurt mit ſicherem Vor=
ſprung
vor Allianz und Poſt durchs Ziel. Der beſte Dritte der
beiden Vorläufe kam mit in die Entſcheidung
Im Endlauf gelang es den Damen der Polizei Darmſtadt,
ſich hinter JG. und Eintracht Frankfurt, die übrigens in dieſem
Lauf zum erſten Male von der glänzend disponierten JG. ge=
ſchlagen
wurde, den dritten Platz zu ſichern. Für Polizeiſport=
verein
Darmſtadt liefen H. Schmidt, Pfeiffer, Walter und Fuchs.
Ergebniſſe des Endlaufs: JG=Sportverein, Frankfurt, 51.1
Sek., 2. Eintracht Frankfurt 53.00 Sek., 3. Polizei Darmſtadt 55,7
Sek., 4. Polizei Frankfurt 57,00 Sek., 5. Allianz Frankfurt.

Ausſichten für Dienstag: Dunſtig und bewölkt, mit Aufheitern:n i0e nden Aonats
für die Jahreszeit noch mäßig warm, nur vereinzelt eimu fuutstwien in den
Regen.
Ausſichten für Mittwoch: Wolkig mit Aufheiterung, tags fl. ud Maitngen
etwas wärmer, vorwiegend trocken.
Reichsſender Frankfurt

Wirtſchaftsbericht.

15.504 Nraßng

16.00: Nachmittagskonzert. Funkorcheſter. Ltg.: Morit. 173/4
Freiburg: Hans Brandeck: Kalendergeſchichten und Schnurren ar! M Mt ſich die
alter Zeit. 17.45: Neue Tänze für Klavier zu 2 Hön)72 in der zweiter
18.00: Ingenieur und Haustechnik. Ein Zwiegeſpräch. 18.1-He
Aus Wirtſchaft und Arbeit. 18.25: Italieniſch. 18.4:3
Meldungen. 18.50: Griff ins Heute.
19.00: Volkstüml. Unterhaltungsmuſik. 20.00: Zeit, Nachk in
20.15: Reichsſendung: Königsberg: Stunde der Nation: Heites 98
Klaſſik. 21.0: Heiteres Wien. Wiener Volkstheater vor 10/97
Jahren. Hörſpiel. 22.00: Freiburg: Original Schwarzwäld A.
Bauernmuſik, ausgeführt von den alten Dorfmuſikanten Bral ſi
und Klaus aus Siegelau. 22.20: Zeit, Nachr. 22.3
Stuttgart: Du mußt wiſſen. 22.45: Nachr., Wetter, Sponl
23.00: Stuttgart: Hymne an den Mond. Muſik und Dichtm !ß
24.00; Lyriſche Muſik auf Schallplatten.

auch
MnIce St
ſein.

Deutſchlandſender

Kanuſpork.

Welle 1571
Deutſchlandſender: Dienstag, 29. Mai
5.45: Hamburg: Wetter. 5.50; Nachr. 6.00: Berlin: Gy?
naſtik. 6.15: Tagesſpruch. 6.20: Berlin: Frühlonzes.
In einer Pauſe (gegen 7.00): Nachr. 8.00: Sperrzeit.
Sperrzeit. 10C=
8.45: Leibesübung für die Frau. 900
Nachr. 10.10: Ziethen aus dem Buſch. Geſchichte und G
ſchichten um einen großen Soldaten. 10.50: Fröhlicher 4
dergarten. 11.15: Sewetterbericht. 11.30: Kleines Scher
plattenkonzert. 11.45: Glückwünſche.
12.00: Reichsſendung: Leipzig: Eröffnung der erſten Reichsnäcl.
ſtandsſchau in Erfurt mit einer Rede des Reichsbauernführe

Der Deutſche Kanuverband hat auch in dieſem Jahre den
Darmſtädter Schwimmklub Jung=Deutſchland beauftragt, die
zweite Langſtreckenregatta (7000 Meter) durchzuführen. Dieſe
Wettkämpfe werden am kommenden Sonntag, dem 3. Juni d. J.,
auf dem Erfelder Altrhein ſtattfinden. Start und Ziel der Ren=
nen
ſind am Bootshaus des Schwimmklubs Jung=Deutſchland.
Ueber das Meldeergebnis werden wir geſondert berichten.

Wetterbericht.
Die Luftdruckverteilung über dem Feſtland zeigt wenig Aen=
derung
. Nach wie vor befindet ſich hoher Druck im Weſten, wäh=
rend
die Finnlandſtörung nur wenig an Energie eingebüßt hat
und beſonders im Oſten und Norden Deutſchlands Niederſchläge
verurſacht hat. Unſer Gebiet befindet ſich im Grenzbereich zwiſchen
hohem und tiefem Druck, ſo daß ſich das Wetter weiterhin unbe=

Darre. 12.55: Zeitzeichen. 13.00: Köln: Das Gie‟
Funkorcheſter. Ltg.: O. J. Kühn. 14.00: Sperrzeit. 144
Wetter, Nachr. 15.00; Wetter, Börſe. 15.15: Für E
Frau: Von nordiſchem Frauentum. 15.40: H. J. Ro)9l
Das Jugendherbergswerk und die deutſche Erzieherſchaft=
16.00: Frankturt: Das Funkorcheſter. Ltg.: Morit. Erna. 2
(Sopran) 17.00: Hans=Werner v. Meyenn: Zeitſchriftenſche
17.15: Nordiſch=niederdeutſche Muſtk. 17.,55: Schalbläte
brettl. 18.20: Praktiſche Winke für Siedler und Bauell.
18.35: Hauptſchriftleiter Fritzſche: Politiſch= Zeitungsſchau.
18.55: Das Gedicht: anſchl.: Wetter.
19.00: Blumen und Liebe. Ein kleines Liederſpiel zwiſchen l.
und Ihm 20.00: Kernſpruch. Anſchl.: Kurznachte.
2015: Reichsſendung: Königsberg: Stunde der Nation: Heite
Klaſik. 21.00: Die Kickers. Ein luſtiges Fußballhörſpiel.
22.00: Hörbericht von den Schiffsſchnitzern in Mengersgerell
(Aufn.). 22.20: Wetter=, Tages= und Sportnach,
22.45: Seewetterbericht. 2300: Närnberg: 214 92
Schwarzſche Orcheſter.

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ſummer 146

Bautkk

Diensta g, 29. Mai

Oie Beſchäftigung der Induſtrie im April.
Endlung der Zahl der beſchäftigken Arbeiker von 54,4 Proz. im März auf 57,0 Proz. der Arbeiterplah=
kapazikät
im April.
durchſchnitt beſchäftigten Arbeiter noch um 7 Prozent der Höchſt=
beſchäftigung
gegen 11 Prozent im Vormonat erhöht. In den
Ergebnifſſe der Unkerſuchung
Bauſtoffinduſtrien iſt die Zahl der geleiſteten Arbeiterſtunden im
ganzen ſogar etwas ſtärker als im Vormonat geſtiegen. Hier
hat ſich vor allem die Beſchäftigung in der Ziegelinduſtrie und
des Skakiſtiſchen Reichsamkes.
in der Wand= und Bodenplatteninduſtrie erhöht. Auch die übri=
gen
Bauſtoffinduſtrien, wie Pflaſterſtein= und Schotterinduſtrie,
de Beſchäftigung der Induſtrie iſt im April weiter kräftig Zement= Gips= Dachpappeninduſtrie, Herſtellung von Kacheln
geſtuteen. Nach der Induſtrieberichterſtattung des Statiſtiſchen und Sanitätsſteingut, haben ſich weiter, wenn auch etwas ſchwä=
Reſichamts hat ſich die Zahl der beſchäftigten Arbeiter von 54,4 cher als im Vormonat, belebt. In Teilen des Fahrzeugbaues,
Prhynt im März auf 57,0 Prozent der Arbeiterplatzkapazität im wie der Kraftwagen=, Kraftrad= und Fahrradinduſtrie, iſt die Be=
Apkellerhöht. Etwas ſtärker hat die Zahl der geleiſteten Arbei= ſchäftigung ſtärker als im Vormonat geſtiegen. In den Ver=
terzauden
zugenommen, nämlich von 50,0 Prozent auf 53,0 Pro= brauchsgüterinduſtrien hat ſich die Zahl der beſchäftigten Arbei=
zena
er Arbeiterſtundenkapazität. Demgemäß hat ſich auch die ter im ganzen etwas ſtärker als im Vormonat erhöht. In eini=
dungnittliche
tägliche Arbeitszeit eines Arbeiters leicht ge= gen Zweigen dieſer Induſtriegruppe iſt die Arbeit etwas geſtreckt
hollen ſie beträgt 7,49 Stunden gegen 744 Stunden im Vor= worden; die Geſamtzahl der geleiſteten Arbeiterſtunden hat im
maru. Es iſt bezeichnent für die Entwicklung der Wirtſchafts= gleichen Maße wie im Vormonat zugenommen. In der Textil=
tralit
, daß die Produktionsgüterinduſtrien ohne ausgeprägte induſtrie iſt die Beſchäftigung, mit Ausnahme der Möbelſtoff=
Soſſubewegung, die alſo die Konjunkturbewegung beſonders webereien, in allen Zweigen geſtiegen; in den Leinenſpinnereien,
eüch widerſpiegeln, ihre auch in den Wintermonaten kaum in den Vigogneſpinnereien und in der Trikotageninduſtrie ſogar
un etrochene Aufwärtsbewegung verſtärkt fortgeſetzt haben.
ſtärker als im Vormonat. Auch in der Bekleidungsinduſtrie hat
6 ſind innerhalb der Inveſtitionsgüterinduſtrien die Zahl, die Geſchäftstätigkeit in faſt allen Zweigen der Saiſon entſpre=
eu
kbeiter wie die Zahl der geleiſteten Stunden in der Groß= chend weiter zugenommen. In den Induſtriezweigen, die Haus=
eiſſicduſtrie
, in den Eiſengießereien, im Maſchinenbau und in rat und Gegenſtände für den Wohnbedarf herſtellen, hat ſich die
eimm Zweigen der Elektroinduſtrie ſtärker als im Vormonat Belebung fortgeſetzt. In der Möbelinduſtrie, in der Möbel=
geſpieen
. Auch in den Induſtriezweigen, die durch ihren Abſatz beſchlaginduſtrie, der Weißhohlglasinduſtrie und in der Herſtel=
mir
ſt allen übrigen Zweigen der Wirtſchaft mehr oder weniger lung von Haus= und Küchengeräten war die Zunahme der Be=
enn
erflochten ſind, hat die Beſchäftigung ſtärker als im Vor=
ſchäftigung
ſogar ſtärker als im Vormonat. In der Uhren= und
maru zugenommen, ſo vor allem in der Papiererzeugung, in der in der Funkinduſtrie iſt der ſaiſonmäßige Rückgang beendet; die
Feſimechanik und Optik, in Teilen der Eiſen= und Stahlwaren= Zahl der geleiſteten Stunden hat ſich gegenüber dem Vormonat
induſßie und der papierverarbeitenden Induſtrie. Im Stein= leicht erhöht. In den Nahrungsmittelinduſtrien iſt die Beſchäf=
kohuebergbau
hat ſich die Zahl der beſchäftigten Arbeiter nur tigung ſaiſonmäßig zurückgegangen, ſo vor allem in der Zucker=
leimnerhöht
. Am ſtärkſten hat die Beſchäftigung wiederum in
induſtrie, in der Fiſchkonſerveninduſtrie, in der Süßwaren= und
dem Froduktionsgüterinduſtrien mit ausgeprägter Saiſonbewe= Teigwareninduſtrie. Die Belebung in der Fleiſchwareninduſtrie,
gumzugenommen. Wenn ſich hier im Vergleich zum Vormonat in der Margarineinduſtrie und in der Mühleninduſtrie konnte
dem Luftrieb etwas verlangſamt hat, ſo war dies nach der ſtarken, dieſen Rückgang nicht voll ausgleichen. Innerhalb der Genuß=
Beieung dieſer Induſtriezweige in den Vormonaten zu erwar= mittelinduſtrien hat ſich die Beſchäftigung vor allem in der
tenr mmerhin hat ſich im Baugewerbe die Zahl der im Monats= Tabak= und Brauinduſtrie belebt.

Pom deutſchen Weinbau und Weinhandel.
Aichskumsſtand und Ernkeausſichken.
Berliner Effekkenbörſe.

Ungünſtige Auswirkungen der Spätfröſte.

Immer mehr kommen jetzt ſchon die Meldungen aus den ver=
ſchienen
Weinbaugebieten über das Auffinden blühender Ge=
ſcheüt
an Hausrebſtöcken und darüber hinaus auch in bevorzug=
tent
agen im freien Weinberg. Alle Anzeichen deuten alſo dar=
in
ir, daß wir in dieſem Jahre nach der überaus ſchnellen
uctmsentwicklung der Reben mit einer verhältnismäßig
frürha Blüte zu rechnen haben, die vorausſichtlich Anfang des
umnenden Monats etwa ſtattfinden dürfte. Ein ſehr bitterer
Pcnutstropfen in den Becher der Zufriedenheit über den allge=
mernginſtigen
Stand der Weinberge iſt indeſſen doch in vergan=
geue
Woche gefallen. Man gab ſich nach den hochſommerlichen
Ard= und Maitagen der Hoffnung hin, daß wir diesmal von
dern Zeſuch der Eisheiligen verſchont blieben. Sie trafen aber
m, zwar verſpätet , und richteten dafür mancherlei
grden in zwei Froſtnächten an. Vor allem verurſachten die
grüröſte im Weinbaugebiet der Obermoſel, Sauer,
zar Ruwer und in den Nebentälern der Moſel
graß Schäden. Soweit bis jetzt zu überblicken iſt, muß ein emp=
ſinlher
Ernteverluſt befürchtet werden, wobei lagenweiſe ein
vöülſer Fehlherbſt zu verzeichnen ſein wird. Der entſtandene
Sccnen läßt ſich jetzt noch nicht annähernd ziffernmäßig angeben, er
geyun die Hunderttauſende. Ueber den diesjährigen Ernteverluſt
himes wirken ſich die Froſtſchädigungen des Rebholzes auch noch
ingmn nächſten Jahren ſehr ungünſtig aus. Wohl hat man zahl=
reſtch
Froſtbekämpfungsmaßnahmen, in erſter Linie durch Behei=
zentz
er Weinberge mit gutem Erfolg durchgeführt und ſo man=
chas
efährdete Fuder retten können. Aber bei der ungewöhnlichen
Ssüre (bis zu 5 Grad C. unter Null) und Dauer des Froſtes war
est icht verwunderlich, daß mit untauglichen Mitteln durchge=
führe
Froſtbekämpfungsverſuche auch Verluſte auftraten, die ver=
madich
geweſen wären.
luch in Rheinheſſen iſt es im Binger Weinbaugebiet,
wwhr tüchtig geräuchert wurde, nicht ganz ohne Schaden abge=
gehnen
, was jedoch weniger auf Art und Weiſe der Bekämp=
funnemaßnahmen
, ſondern weit mehr auf die Stärke des Froſtes
(H53 Grad C.) und die beſonderen Verhältniſſe (Frühnebel
unſtarker Dunſt) zurückzuführen iſt. Von Erfolg war und ge=
lolm
hat ſich die Weinbergsräucherung ganz beſtimmt. Dieſe
wAFe in der zweiten Froſtnacht, die ja tiefere Temperaturen
buare, auch am Mittelrhein im Bacharacher Viertäler=
9ebit durchgeführt. Nennenswerter Schaden ſoll hier nicht ent=
ſtütden
ſein. Im Weinbaugebiet der Nahe hat es in einigen
Genrkungen Schäden gegeben; gut weggekommen ſind Rheingau
U79Rheinpfalz, während in den ſüddeutſchen Gebieten, Baden
u7MFranken, vercenizelt Froſtſchädigungen entſtanden ſein ſol=
1e norüber Näheres bisher nicht vorliegt. Als ein glücklicher
Unnd hat es ſich bei dieſen Frühjahrsſpätfröſten erwieſen, daß
dA Zoden ſehr trocken war, andernfalls wären die Schädigungen
W8 größer geworden. Die Schädlingsbekämpfung wurde allge=
aufgenommen. Vor Pfingſten hat man teilweiſe noch die
2 MSpritzung als vorbeugende Maßnahme gegen die Perono=
ſ/
durchgeführt und im gleichen Arbeitsgang auch den Heu=
n
bekämpft. Unverändert ruhig iſt noch das freihändige
Aageſchäft, weil vor allem auch noch die Weinverſteigerungen
enge ABhauptintereſſe beanſpruchen.

Die Berliner Börſe beſchäftigte ſich geſtern in der Haupt=
ſache
mit dem Communigué über die Transferbeſprechungen, das
allgemein, einen guten Eindruck hinterließ. Die Tendenz war
freundlich, da man mit einer Beendigung der Transferkonferenz
rechnete. Bei kleinen Stillhaltekäufen waren Kursbeſſerungen von
etwa ½ bis 1 Prozent die Regel. Von Publikumsſeite lagen nur
wenig Orders vor, und auch die Kuliſſe betätigte ſich nur in eini=
gen
Märkten. Das gilt ſpeziell für Neubeſitz, die erneut 25 Pfg.
höher bezahlt wurden. Am Montanaktienmarkt war die Tendenz
nicht ganz einheitlich. Mannesmann (minus 1½) waren ſtärker
angeboten. Auch Buderus und Hoeſch gaben nach, während Klöck=
ner
1½ und Vereinigte Stahl ½8 Prozent gewannen. Deutſche
Erdöl ſetzten ihre Aufwärtsbewegung um ½ Prozent fort, Rhein=
braun
gewannen 19. Kaliaktien lagen unregelmäßig. Aſchers=
leben
plus 2½, Salzdetfurth minus 1½. Von den Standardwer=
ten
waren Farben und Siemens unverändert. Auf die Wieder=
aufnahme
der Dividendenzahlung bei den Deutſchen Linoleumwer=
ken
konnten die Aktien 1½ gewinnen. Conti Linoleum beſſerten
ſich um 2 Prozent. Am Markt der Elektrizitätswerte büßten
Elektrizitätswerk Schleſien und Schuckert je 1½ Prozent ein, wäh=
rend
Hamburger Elektrizitätswerke und Lahmeyer ¼ gewannen.
An den übrigen Märkten waren die Kurſe um Prozentbruchteile
gebeſſert. Deſſauer Gas gewannen 1½, dagegen ermäßigten ſich
Berger um 1½ Prozent. Reichsbankanteile wurden 1 Prozent
höher bezahlt. Am Rentenmarkt waren Altbeſitz weiter gefragt,
Reichsſchuldbuchforderungen waren ½ Prozent niedriger. Auch
Induſtrieobligationen neigten zur Schwäche. Von ausländiſchen
Renten waren lediglich ungariſche Renten befeſtigt. Blankotages=
geld
für erſte Adreſſen verſteifte ſich mit dem herannahenden Ul=
timo
auf 4½43. Valuten waren wenig verändert. London=
Kabel 5,08½. Die Parität für den Dollar ſtellte ſich in Berlin
auf 2,502 und für das Pfund auf 12,73½. Der Verlauf war
wenig verändert. Weiter feſt lagen Dt. Linoleum die faſt 4½
Prozent gewannen. Schleſiſche Elektro und Gas befeſtigten ſich um
1 Prozent. Sonſt gingen die Veränderungen kaum über ¼ Pro=
zent
hinaus. Renten lagen nicht ganz einheitlich. Pfandbriefe
und Kommunalobligationen waren überwiegend ſchwächer. Rhei=
niſche
Hypothekenbank verloren bis ½ Prozent. Länderanleihen
waren etwa ¼ Prozent ſchwächer, dagegen gewannen die Lübecker
Anleihen ½½ und die 28er Mecklenburger ½ Prozent. Ham=
burger
Neubeſitz befeſtigten ſich um 60 Pfg., während Hamburger
Altbeſitz ½ Prozent einbüßten. Provinz= und Stadtanleihen
waren wenig verändert. 19er Schleswig=Holſteiner Provinz avan=
cierten
um 2 Prozent. 8prozentige Dresdner Schatzanweiſungen
waren ½ Prozent und Düſſeldorfer Stadtanleihen ¼ Prozent
höher. Erſte Docoſama ermäßigten ſich um 8 Prozent. Der Pri=
vatdiskont
blieb unverändert 3½ Prozent.

Wirkſchaftliche Rundſchau.

Die Gebühren der Weinausfuhrſtelle.

Auf Grund der Anordnung des Reichsbauernführers vom 10.
W5 1934 hat das Verwaltungsamt des Reichsnährſtandes für die
Quhrgenehmigung deutſcher Weine folgende Gebühren feſtge=
S je Liter und ½/ Flaſche Wein ¼ Pfg., je halbe Flaſche Wein
2ft. Dieſe Gebühren ſind auf Grund des § 7 der obigen An=
* ung gleichzeitig mit der Stellung des Antrages auf Ausfuhr=
Nhmigung einzuzahlen. Die Einzahlung kann, an folgende
Elen erfolgen:
Tandesbauernſchaft Heſſen=Naſſau, Poſtſcheckkonto Frankfurt
a. M. 73 747;
Heſſiſche Landesbank Darmſtadt, Konto der Landesbauern=
ſchaft
Heſſen=Naſſau;
Landesbauernkaſſe Rhein=Main=Neckar, Konto der Landes=
bauernſchaft
Heſſen=Naſſau;
Landeskommunalbank=Girozentrale für Heſſen, Darmſtadt,
Konto der Landesbauernſchaft Heſſen=Naſſau.
ſamtlichen Einzahlungen iſt die Angabe zu machen, daß der
Tus für die deutſche Weinausfuhrſtelle beſtimmt iſt. Da die
Ele Erledigung der Anträge von dem Eingang der Gebühren
angig gemacht iſt, iſt insbeſondere den Firmen, die großen,
mäßigen Export haben, zu empfehlen, der Deutſchen Wein=
Nöhrſtelle, einen gewiſſen Betrag voreinzuzahlen, damit die
aren jeweils davon abgebucht werden können. Auf dieſe
9e werden unliebſame Verzögerungen verhindert.

Bekanntmachung der Ueberwachungsſtelle für Wolle. Wollene
Spinntücher zur Herſtellung von Uniformtuchen dürfen bis zur
Erteilung der beſonderee Einkaufsgenehmigung nach § 10 der An=
ordnung
vom 18. April 1934 nur in derjenigen Menge gekauft
werden, die unter Mitverwendung der vorhandenen Vorräte zur
Ausführung erteilter Aufträge erforderlich iſt. Der Vorgriff beim
Kauf deutſcher Wollen nach der Anordnung W. 2 bleibt hiervon
unberührt. Bei der Erteilung der beſonderen Einkaufsgenehmi=
gung
wird die Vorratstfrage geregelt.
Internationale Rauchwarenauktion in Leningrad. Am 30. 6.
wird in Leningrad die 7. Internationale Rauchwarenauktion er=
öffnet
. Es werden ruſſiſche Rauchwaren für mehrere Millionen
Goldrubel ausgeſtellt. Ueber 100 ausländiſche Firmen haben ihr
Eintreffen in Leningrad zugeſichert. In dieſem Sommer werden
bedeutende amerikaniſche Pelzkäufe erwartet. Zu dieſem Zweck
wird ein ruſſiſcher Ozeandampfer von New York nach Leningrad
und zurück fahren. Anſchließend an die Auktion wird eine Aus=
ſtellung
der ruſſiſchen Pelztierzucht und Pelztierjagd veranſtaltet.

Deviſenzukeilung im Juni 1934.
Durch eine am 28. Mai veröffentlichte (RA.) Anordnung der
Reichsſtelle für Deviſenbewirtſchaftung iſt für den Monat Juni
1934 die Ausnutzung der allgemeinen Deviſenkontingente für die
Wareneinfuhr auf 10 Prozent des Grundbetrages und die Aus=
nutzung
der Rembourskontingente auf 20 Prozent des Grundbe=
trages
feſtgeſetzt worden. Um die Einfuhr lebensnotwendiger
Rohſtoffe nicht der gleichen Beſchränkung zu unterziehen, iſt die
Zuteilung von Deviſen für die von den Ueberwachungsſtellen be=
wirtſchafteten
Rohſtoffe: Wolle, Baumwolle, Baſtfaſern, Häute,
Felle und unedle Metalle ab 1. Mai 1934 einer beſonderen Rege=
lung
unterworfen worden. Dieſe Rohſtoffe dürfen in Zukunft
nicht mehr im Rahmen der allgemeinen Deviſengenehmigungen
bezahlt werden, ſondern nur auf Grund der beſonderen Anord=
nungen
, die von den Ueberwachungsſtellen in Verbindung mit den
Deviſenſtellen getroffen werden.
Produkkenmärkke.
Mannheimer Produktenbericht vom 28. Mai. Weizen inländ,
(7677 Kilo) frei Mannheim , Feſtpreiſe franko Vollbahn=
ſtation
des Erzeugers: Bezirk 9 per Mai 19,90 ( Mühleneinkaufs=
preis
20,30), Bezirk 10 per Juni 20.10 (20,50), Bezirk 11 per Juni
20,40 (20,80); Roggen ſüdd. (7172 Kilo) frei Mannheim 18.,00
bis 18,25, Feſtpreiſe franko Vollbahnſtation des Erzeugers: Be=
zirk
8 per Mai 17,00 (Mühleneinkaufspreis 17,4017,60), Bezirk 9
per Juni 17.30 (17,7017,90); Hafer inländ. 17,0017,50. Som=
mergerſte
inländ. 17,7518,25 (Ausſtichware über Notiz), Pfälzer
Gerſte 18,0018,50 (Ausſtichware über Notiz) Mais im Sack
18,5019,00, Erdnußkuchen prompt 16,25, Soyaſchrot prompt 15,25,
Rapskuchen 13,50, Palmkuchen 14,00, Kokoskuchen 16,75 Seſam=
kuchen
16,75, Leinkuchen 17.2517,50, Biertreber mit Sack 14,00
bis 14,50, Trockenſchnitzel ab Fabrik 10,25, Rohmelaſſe 8,50, Wie=
ſenheu
loſe 6,006,40. Rotkleeheu 6,306,50, Luzernekleeheu 8,00
bis 8,20, Preßſtroh Roggen=Weizen 2,202.40, Hafer=Gerſte 1,80
bis 2,00, geb. Stroh Roggen=Weizen 1.401,60, Hafer=Gerſte 1,20
bis 1,40; Weizenmehl Spezial 0 Typ 563: Feſtpreisgebiet 11 29,00.
Feſtpreisgebiet 10 28,90, Feſtpreisgebiet 9 , Feſtpreisgebiet 8
28,80, Feſtpreisgebiet 7 28,60 und 50 Pfg. Frachtausgleich; Rog=
genmehl
Type 610: Feſtpreisgebiet 9 25,75, Feſtpreisgebiet 8
25,25; feine Weizenkleie mit Sack 10,60, grobe Weizenkleie mit
Sack 11,10. Roggenkleie 11,50, Weizenfuttermehl 11,75, Roggen=
futtermehl
12,25, Weizennachmehl 15,50, dito 4b 16,50. Tendenz:
Mühlenprodukte ſtetig, ſonſtige Futtermittel ſtetig, Rauhfutter
ſtetig.
154. Südweſtdeutſche Zentral=Häuteauktion. Auf der Zentral=
Häuteauktion im Kaſino. Hof zum Gutenberg in Mainz ſtanden
6854 Großviehhäute, 9729 Kalb= und Freſſerfelle und 99. Hammel=
felle
zur Verſteigerung. Vor Beginn der Auktion, die gut beſucht
war, wurde bekanntgegeben, daß die Loſe zu den Nürnberger
Auktions=Höchſtpreiſen zugeſchlagen würden. Da ſich bei vielen
Loſen mehrere Intereſſenten meldeten und die Auktionsleitung
jedem Käufer, beſonders auch den regelmäßigen Abnehmern, ge=
recht
werden wollte, mußte ein Teil der Loſe aufgeteilt werden.
Das geſamte Angebot wurde reſtlos zu den erwähnten Höchſtprei=
ſen
flott abgeſetzt, und konnte die Auktion frühzeitig beendet
werden.

Diehmärkke.

Darmſtädter Viehmarkt vom 28. Mai. Aufgetrieben waren
611 Schweine. Die Preiſe ſtellten ſich auf a) , b) 4043, c) 38
bis 43, d) 4042 Pfg. pro Pfund. Es wurden notiert in der
Klaſſe b) 90, c) 424, d) 46 Stück. Marktverlauf: ruhig.
Frankfurter Viehmarkt vom 28. Mai. Auftrieb: Rinder ins=
geſamt
1566 (gegen 921 am letzten Montagsmarkt), darunter be=
fanden
ſich 592 Ochſen, 126 Bullen, 459 Kühe und 389 Färſen
Kälber 727 (301), Hammel 6 (), Schafe 5 (), Schweine 3850
(3682). Notiert wurde pro 1 Zentner Lebendgewicht in RM.;
Ochſen a1) 35, b) 3334, C) 3032, d) 2729; Bullen a) 3333,
b) 3031, c) 2829, d) 2527: Kühe a) 3031 b) 2729,
c) 2326, d) 1522: Färſen a) 3435, b) 3233, c) 2931,
d) 2628: Kälber a) 5456, b) 5053, c) 4249, d) 3441;
Lämmer, Hammel und Schafe wegen des geringen Auftriebs nicht
notiert; Schweine a1) 50, a2) 3741, b) 3741, c) 3741, d) 33
bis 39, e) f) , g1) 3435, g2) 3033. Im Preisvergleich
zum letzten Montagsmarkt gaben Ochſen und Schweine je 12,
Kühe und Färſen je 1 RM. nach. Kälber zogen um 23 RM. an,
Bullen blieben unverändert. Marktverlauf: Rinder ruhig, nahezu
ausverkauft; Kälber, Hammel und Schafe ruhig, geräumt;
Schweine ſchleppend geringer Ueberſtand. Bei den Kälbern wur=
den
in der Klaſſe a) 45, b) 127, c) 251 und d) 285 Stück notiert,
Von den Schweinen wurden zum Preiſe der Höchſtnotiz und dar=
über
verkauft: a) 30, b) 184, C) 238 und d) 7 Stück.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Aus Anlaß des 125jährigen Jubiläums der Induſtrie= und
Handelskammer Frankfurt a. M. fielen die Mittags= und Abend=
börſe
ſowie der Getreidegroßmarkt geſtern aus.
Die Schwimmende Braune Meſſe, die vom 19. bis 25. Mai in
Uerdingen vor Anker lag, wurde von 17 000 Perſonen beſucht. Die
Zahl ſtellt ſowohl in ihrer Geſamtheit als auch auf den Tag um=
gerechnet
die höchſte bisher von der Meſſe erzielte Beſuchsziffer
dar. Die Geſchäfte der Ausſteller ſind als gut zu bezeichnen.
Die Zahl der in den Bielefelder Fahrradwerken tätigen Per=
ſonenybeträgt
heute 7000 gegenüber 3380 im Juni 1930 und 5410
im Juni 1933. Trotz dieſer Steigerung führte der ſaiſonmäßige
Charakter dieſes Induſtriezweiges verſchiedentlich in den letzten
Wochen zur Ueberarbeit. Es ſoll nun geprüft werden, wieweit
durch Neueinſtellungen die Ueberarbeit vermieden werden kann.
Die Generalverſammlung der Weſtbank A.=G. in Frankfurt
a. M. erledigte die Regularien für 1933 mit einer Erhöhung des
Gewinnvortrages um 84 000 auf 142 713 RM. Das turnusmäßig
ausſcheidende Aufſichtsratsmitglied Dr. Ernſt Stächelin= Bottnin=
gen
bei Baſel wurde wiedergewählt.
Der Termin der Wiener Herbſtmeſſe 1934, welche, wie immer,
im unmittelbaren Anſchluß an die Leipziger Meſſe abgehalten
wird, iſt auf die Zeit vom 2. bis 9. September feſtgeſetzt worden.
Der Londoner Goldpreis betrug am 28. Mai 1934 für eine
Unze Feingold 136 ſh 8½ d 87,1174 RM., für ein Gramm
Feingold demnach 52,7433 Pence 2,80089 RM.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.

teilund geſchäftl Mitteilungen. Willy Kuhle, ſämtlich inDarmſtadt. D. A. II. 34, 3107
Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Nückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Redaktion: Vormittags 121 Uhr, nachmittags 67 Uhr.

Die heutige Nummer hat 12 Seiten.

Berliner Kursbericht
vom 28. Mai 1934

Deutſche Bank und Disconto=Geſellſchaft

Deviſenmarkt
vom 28. Mai 1934

Verl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdne: Bank
Hapag
Nordd. Llotzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Vereinigte Glanzſt
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas

Nife
53.25
59.25
21.375
28.
24.125
128.50
63.75

Miſe
Elektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſ. Bergwerke
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen.
Phil. Holzmann.
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabt.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Orenſtein & Koppel

Vge
98.875
134.875
66.
95.875
93.375
70.50

K
Rütgerswerke
Salzdetſurth Kalt
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke

Mief
39.875
143.75
17.25
40.875
106.375

Aeghpten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada
Dänemar!
Danzig.
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Island

Währung
1 äghpt. 2
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1 canad. Doll,
100 Kronen
100 Gulden
1 2.Stg.

Gelds
13.11
0.so
58.53
0.131
3.047
2.500
56.94
81.60
12.73

100 eſtl. gr. 68.43

Briefſ
13.14
0.594
58.65
0.133
3.053
2.514
56.96
81.76
12.78
68.57
5.841
6.54
2.agg
169.87
57.71

Italien
Japan
Jugoſlawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Sponien
Tſchechoſlowi.
Türkei
Ungarn
Uruguah
Ver, Stagten

Währung Geld 100 Lire 21.31 1 Men 0.756
5.889 1o0 Dinar 100 Lats 7.49
63.94 100 Kronen 100 Schilling 4750
1.59 100 Eseudos g5.68 100 Kronen E gi.32 100 Franes 100 Peſetas 100 Tſch. Kr. io,43 1 türk. 4 2.oigl 100 Pengb A 1 Goldpeſo 0.99e 1 Dollar 2.505

Brief
ei.35
0.758
5.678
77.58
64.06
47.30
11.81
65.77
81.48
84.27 84.33
10.45
2.023

[ ][  ]

Seite 12 Nr. 146

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

ROMAN
VoNWEREA
TREUENFEIS
63)

Urheberrechtsſchutz durch Herm. Berger, Roman=Verlag, Berlin SW. 68.

(Nachdruck verboten.)

Menſchen waren nirgends zu erkennen. Kleine weiße Wölk=
chen
huſchten am Himmel entlang und entluden ihren Blei=
hagel
über den Köpfen der tiefeingegrabenen Infanterie. Ab
und zu war das Aufblitzen einer Geſchützmündung ſichtbar oder
loderte der helle Schein eines in Brand geſchoſſenen Hauſes auf.
Noch war kein Leben auf den Feldern. Erſt wenn das Artillerie=
duell
vorüber und die Stellungen der Infanterie zermürbi
waren, erhoben ſich die Ruſſen zum Sturm.
General Martos war guter Stimmung. Er hoffte zuver=
ſichtlich
auf einen Erfolg gegen General v. Scholtz, zumal, wenn
die vom XIII. Korps zugefagte Brigade rechtzeitig eintraf und
ſeine rechte Flanke ſtärkte.
Der Kammerdiener brachte den Kaffee und ſagte ſcherzend
beim Eingießen: Mokka à la Martos.
Stimmt, Franz, mal was anderes. Na laß gut ſein. Bis
jetzt ſchmeckt er ganz angenehm. Wenn er nicht bitterer wird,
können wir zufrieden ſein.
Wenn nur unſere Artillerie nicht ſeinen Standpunkt ent=
deckt
. Der verflixte Lappen dort oben iſt weit erkennbar.
Die hat im Augenblick beſſeres zu tun, als nach harm=
loſen
Fahnen zu ſchießen.
Wenn ſich das Gefecht aber von Hohenſtein hierher zieht
und die Ruſſen vielleicht über die Mühle zurückgehen müſſen?
Das iſt noch lange kein Grund, daß ſie ſich uns als Treff=
punkt
ausſucht. Erſtens liegen wir reichlich abſeits der Straße,
zweitens bietet die Umgebung des Schloſſes keine halbwegs
günſtige Artillerieſtellung, weil der im Rücken liegende See
jegliches Fortkommen verhindert und drittens dürfte General
Martos längſt den Wanderſtab ergriffen haben, wenn unſere
Artillerie ſo weit vor iſt, daß ſie uns beglücken kann.
Einen richtiggehenden Infanterieangriff hätte ich aber doch
ganz gern mal geſehen. Im Manöver geht es dabei zu ge=
mütlich
zu.

Vielleicht haſt Du übermorgen Gelegenheit dazu, Franz.
Nun attackiere erſt mal den Zigarrenſchrank.
Welche Sorte befehlen Herr Graf?
Senatskollegium.
Der Kammerdiener entfernte ſich und holte das Gewünſchte.
Das geſtrige Erlebnis mit Boris wurde mit keinem Wort
erwähnt. Ueber erledigte Sachen ſprach der Graf nicht gern.
Seine Tochter hatte dieſen Charakterzug geerbt.
Boris tat Hertha aufrichtig leid. Sie verſtand die Not ſei=
nes
Herzens und vergab ihm. Sie hatte in dieſen aufregenden
Tagen kennengelernt, wie weh geſchlagene Liebe tat.
Von Jadwiga verlaſſen, von ihr verſchmäht, wie mußte er
unter der Qual dieſes Verhängniſſes leiden, das binnen vier
Wochen über den ſonſt ſo lebensfrohen, glücklichen Mann her=
eingebrochen
war.
22.
Dichter Nebel lag auf der Flur. Keine fünfzig Schritte
weit konnte man ſehen und jemand erkennen. Der Atem der
Sprechenden wehte in deutlich ſichtbaren Schwaden in der naß=
kalten
Nachtluft.
Die 41. Diviſion war ſeit drei Uhr früh auf den Beinen.
Auf den Biwaksplätzen der Regimenter herrſchte emſiges,
lautloſes Treiben. Die Waffen= und Ausrüſtungsſtücke wurden
gereinigt, Kaffee getrunken und die Munition aufgefüllt.
Nach und nach trafen die Bataillone auf dem vom Divi=
ſionskommandeur
befohlenen Verſammlungsort ein und for=
mierten
ſich zu Regimentern.
Gemäß dem Armeebefehl für den 28. Auguſt hatte das ver=
ſtärkte
XX. Armeekorps des Generals der Artillerie, v. Scholtz,
gegen den bei Hohenſtein ſtehenden Gegner nunmehr vor=
zugehen
. Der Angriff ſollte von der 41. Diviſion um vier Uhr
früh bei Waplitz begonnen, von der links anſchließenden 37. des
Generalleutnant v. Staabs und der den Drewenz=Abſchnitt hal=

Dienstag, 29. Mai 1934
tenden 3. Reſerbediviſion aufgenommen, von der in der Nacht 1
bei Bieſellen ausgeladenen Landwehrdiviſion des Generals
v. d. Goltz von Nordweſten und dem in Eilmärſchen nahenden;
I. Reſervekorps des Generalleutnants v. Below von Nordeny
her unterſtützt werden.
General v. Hindenburg erſtrebte die böllige Einkreiſung des s
ruſſiſchen 13., 15. und 23. Armeekorps. Das Gelingen dieſess
Planes hing von dem rechtzeitigen Eintreffen des Korps Belomo
und dem planmäßigen Vorwärtsſchreiten des Angriffs ab. Die
Erlangung dieſes Zieles koſtete Arbeit, ſchwere, ſchwere Blut=, die ſo manchen lieben Kameraden auf der Walſtatt
zurückließ.
Wie fühlen ſich Herr Oberleutnant? fragte Feldwebeln
Hedemann, als er kurz nach dem Aufſtehen ſeinen Kompagnie= begrüßte.
Danke, ausgezeichnet. Die kleine Schramme am Arm ſtörtn
mich nicht.
Das wird heute ein heißer Tag werden.
Ich denke auch Zu dumm, daß wir den geſtrigen ſo taten=
los
vertrödelt haben. Wir hätten ſchon längſt die Chauſſee=
NeidenburgHohenſtein beſetzen müſſen. Ich glaube kaum, daß
wir dabei weſentlich geſtört worden wären.
Inzwiſchen werden die Ruſſen ſicher Verſtärkungen herau=
gezogen
haben.
Na hoffentlich ſoupieren wir heute abend trotzdem in n
Hohenſtein.
Oder ſind wieder in Greifenſtein; denn da wir den
äußerſten rechten Flügel des Korps bilden, werden wir wohl!
rechts der Chauſſee vorgehen.
Kurt=Heinz ſah nach der Karte. Stimmt! lachte er fröhlich
in dem hoffnungsvollen Gedanken, durch das Wechſelſpiel des
Kampfes in die Nähe Herthas verſchlagen zu werden.
Dann iſt unſer Kreislauf HohenſteinOſterode Wutrie=
nen
OrtelsburgNeidenburgHohenſtein beendet.
Ebenſogut wie hier konnten wir auch beiderſeits der
Chauſſee biwakieren. Wir hätten dann nur noch drei Kilo=
meter
weitermarſchieren brauchen. Und bis Waplitz, das wir jetzt
angreifen ſollen, waren es knapp fünf.
Wenn der verflixte Nebel nur erſt fort wäre.
Iſt vom Feinde noch nichts bekannt?
Nein. Vier Patrouillen ſind ſchon unverrichteter Sache;
zurückgekommen. Er kann in gleicher Stärke im Norden, Oſtenm
und Süden ſtehen.
Sagen Sie ruhig noch Weſten. Dann iſt die Mauſefallen
geſchloſſen. Wie iſt die Stimmung der Mannſchaften?
Recht gut. Sie haben reichlich zu eſſen bekommen und die
Feldflaſche voll Kaffee.
Fußkranke?"
Keine.
Iſt genug Munition vorhanden?
Jawohl. Jeder hat außer den vollen Patronentaſchen nochd
10 Rahmen im Brotbeutel. Der Petronenwagen iſt auch wieder
aufgefüllt worden.
(Fortſetzung folgt.)

22

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