Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Nummer 135
Donnerstag, den 17. Mai 1934.
196. Jahrgang
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Ner Fahter dor den ddent Hongteß.
Pſen und Sinn der Arbeit. — Höchſte Skeigerung der menſchlichen Leiſtung und Produkkion. — Ueber dem Eigennuh der
Umneinnutz der Nakion. — Lebensſtandard=Erhöhung als Endziel. — Deutſchland wird niemals den Frieden brechen, aber
ſeine Lebensrechke auf dieſer Welk verkeidigen und dafür einſtehen bis zum Aeußerſten.
Zweiter deutſcher Arbeikskongreß.
Eröffnung in Gegenwark des Führers
und des Reichskabinetts.
DNB. Berlin, 15. Mai.
Im Sitzungsſaal des Preußenhauſes wurde am Mittwoch
mfürg der zweite deutſche Arbeitskongreß feierlich eröffnet. Die
Genwart faſt aller führenden Perſönlichkeiten des politiſchen
urwirtſchaftlichen Lebens bewies eindrucksvoll, welch großer
Aädel ſich in der Bewertung der Arbeit in Deutſchland ſeit der
Whtlibernahme durch den Nationalſozialismus vollzogen hat.
Die Eitzungsſaal war mit Blumen und Grün ſowie Hakenkreuz=
Veklaſkehll fachen geſchmückt. Schon vor Beginn des Kongreſſes hatten ſich
Aſianzler von Papen, die Reichsminiſter Dr. Frick, Dr.
Goeb=
bilk Seldte, Ruſt und von Eltz=Rübenach ſowie die Staatsſekre=
RM. 144 tän des Reiches und Preußens und die Reichsſtatthalter
einge=
fuſlen. Unter den Anweſenden ſah man ferner die Miniſter der
z. Lüiner, die Gauleiter der NSDAP. ſämtliche Treuhänder der
Ar=
bali die Landesobmänner der NSBO., die
Hauptwirtſchaftsgrup=
ſt baniiger, Führer des deutſchen Wirtſchaftslebens und Oberbür=
Aaieiſter der deutſchen Großſtädte.
er Führer wurde von dem Führer der Deutſchen Ar=
Aftont, Staatsrat Dr. Ley, in den Sitzungsſaal geleitet und
Alinem dreifachen Sieg=Heil begrüßt.
her Leiter, des Führeramtes der Deutſchen
Autitsfront und der PO. Pg. Rudolf Schmeer,
erifnete den Kongreß. Er gedachte zunächſt, während
dieFrſammlung ſich von den Plätzen erhob, der verunglückten
Beſtute von Buggingen. Weiter teilte er mit, die Deutſche
Ar=
bi utftont habe aus Anlaß dieſes bedauernswerten Unglücks eine
ufſichtsrals. Stzung errichtet für die Hinterbliebenen der tödlich
verunglück=
tillbeitskameraden. Dieſe Stiftung unterſtütze die Ehefrauen
tand vorgelegt” uudie Eltern der Verunglückten, ſorge für den Unterhalt der
und Verlune.
und wit den os, „Alle, und ihre Ausbildung bis zum 18. Lebensjahr, für
beſon=
bichern übereiſe. ABegabte auch daüber hinaus. Die Arbeitsfront habe weiter
eantragen du 4 Tſahrestage ihres Beſtehens dem oberſchleſiſchen Bergbau zwei
Allonen Mark zur Verfügung geſtellt. Weiter habe ſie die für
genehmigen !
Sfungen im Wurmrevier beſtimmte Summe von 2 auf 5 Mil=
Uun erhöht und zur Beſeitigung, der augenblicklichen Not im
Abenburger Bergrevier eine halbe Million Mark zur Verfügung
AAlt. Die Urlaubsvergütung, die bis jetzt nur im Ruhrgebiet be=
3A wurde, werde für alle Bergbaugebiete künftighin von der
Ahicen Arbeitsfront bezahlt.
öierauf nahm der
fährer der Deutſchen Arbeitsfronk.
Staaksrak 2r. Ley.
AbVort. Dr. Ley ging davon aus, daß ihn der Führer vor einem
2cmit der Uebernahme der Gewerkſchaften beauftragt habe.
34 Umorganiſation der Gewerkſchaften hätten
dM Wege offengeſtanden: 1. Ein Verbot jeglicher
Neu=
bMt ng von politiſchen und gewerkſchaftlichen Organiſationen,
2e Bildung einer Einheitsgewerkſchaft der
Achekter und Angeſtellten, der gegenüber ein
Gſheitsverband, der Unternehmer, zu bilden
Alleſſenwäre, und 3. die ſofortige Inangriffnahme
dildurchführung des nationalſozialiſtiſchen
HMtiels, der Volksgemeinſchaft; Arbeitnehmer und
AAtigeber zuſammenzuführen und die Intereſſenvertretung des
GHiren auf eine ganz neue Ebene zu ſtellen; den Gedanken der
0 Nen Ehre und der Anſtändigkeit in dieſe Gemeinſchaft
einzu=
bin und damit das ganze Volk nach dem Vorbild der NSDAP.
Ü0grniſieren. Er. Dr. Ley, habe dendritten Weg ge=
DAlt, der ſicherlich der weitaus gefahrvollere, aber auch der
Ate und erfolgverſprechendſte ſei. Es ſei in kürzeſter Zeit ge=
Ru. das Vertrauen der werktätigen Maſſen zu erobern.
lic ſchwerſter Erſchükterungen ſei die Arbeits=
Dal von 5 Millionen Mikgliedern in einem Jahr
auf 23 Millionen angewachſen.
2Anordnung und Mißwirtſchaft ſei nicht nur bei den freien
hu ſchaften, ſondern auch bei den chriſtlichen und bei dem
2 ccmationalen Handlungsgehilfen=Verband vorhanden ge=
Trotzdem ſeien in knapp drei Monaten dank der Tätigkeit
ſür alle Verbände gebildeten einheitlichen Schatzamtes die
Aben der Verbände abgetragen und neue Bankguthaben an=
At worden. Zur Prüfung, ob die neugebildete Arbeitsfront
hatr auf dem Pavier ſtehe, ſondern auch im Lande Vertrauen
Gätten große Kundgebungen ſtattgefunden. Er. Dr. Ley.
bie Betriebe in allen Teilen Deutſchlands beſichtigt und
rls 7000 Menſchen an ihren Arbeitsplätzen die Hand ge=
R. Der Freitag vor dem 12. November, in jener denkwürdigen
e in den Siemenswerken, hätte gezeigt, daß der Arbeiter
Re ueſte Sohn der Nation geblieben ſei. Allen Kritikern an
Awbeitsfront ſei ſchlagartig der Wind aus den Segeln genom=
men worden. Anſchließend ſei das Erziehungswerk am
Unterneh=
mer durchgeführt worden. Er habe auf einer weiteren Reiſe
im=
mer wieder das wahre Führertum gepredigt und dabei beinen
Zweifel gelaſſen, daß
eine willkürliche Auslegung des Geſehzes
zur Oednuf der Mafaiden Aneſf
niemals zugelaſſen würde.
Die Intereſſengegenſätze der einzelnen Menſchen könnten
nie=
mals im Volk beſeitigt werden. Es müſſe ſein, daß der eine
for=
dere und der andere bewillige oder abſchlage. Aber beide Teile
ſollten offen und ehrlich zucinander ſein. Es gehe nicht an, daß
man Opfer verlange, während große Dividenden ausgeſchüttet
würden. Ebenſo gehe es nicht an, daß man aus Schwäche und
Feigheit den Lohnforderungen immer wieder nachgebe und
ſchließ=
lich die Exiſtenz des Betriebes gefährde. Keine knechtſelige
Ar=
beiterſchaft und keine verſchüchterte und verängſtigte
Arbeitgeber=
ſchaft, ſondern Herrenmenſchen, Menſchen von Stolz, der auf
Lei=
ſtung gegründet ſei!
Die Organiſation der Arbeitsfront, die in
der neuen Dienſtvorſchriſt niedergelegt ſei, entſpreche der der
NSDAP.: Blocks, Zellen, Betriebsgemeinſchaften, Ortsgruppen,
Kreiſe und Gaue. Die NSDAP. ſei der Kern, der Führerorden.
Die Arbeitsfront ſei die Gemeinde. Die
Reichsbetriebsgemein=
ſchaft würde von der NSBO bzw. NS. Hago geführt. Daneben
baue die Arbeitsfront im Augenblick Berufsgruppen auf, die
ihren Mitgliedern die größtmögliche Fortentwicklung in ihrem
Beruf ſichern ſollen. Der Deutſche müſſeder beſte
Fach=
arbeiter ſein, wenn er ſeine Weltgeltung in
wirtſchaftlicher Hinſicht erobern wolle. Der
Typ des deutſchen Arbeiterswerde als
richtung=
gebend zu gelten haben, der die höchſtmögliche Diſziplin
in ſeiner Arbeit verkörpere. Das ſeien jene Menſchen, die
ge=
zwungen ſeien, mit dem Eiſen zu ringen: der Schmied, der
Schloſſer, der Mechaniker. Alle anderen Arbeiter könnten ihre
Fehler verbeſſern, drehe aber der Mechaniker ein Loch um ein
Tauſendſtel Millimeter zu weit, ſo habe das ganze Stück keinen
Wert mehr. Die Berufsgruppen ſollten erreichen, daß alle
deutſchen ſchaffenden Menſchen, genau ſo, wie ſie
ihrer Soldatenpflicht genügten, auch ihrer
Ar=
beitspflicht genügten.
Die Arbeitsfronk werde ihre neue
Organiſations=
ſorm bis ſpäkeſtens 1. Okkober reſtlos
durchge-
führt haben. Dann gehöre jeder Deutſche in die
Parkei oder in die Arbeitsfronk, irgendwo in
Deutſchland zu einem Block, in dem feſtgeſtellk
werden könne, ob er anſtändig oder unanſtändig
denke und handele.
Außerdem könne ſich keiner mehr dem Einfluß der Gemeinſchaft
entziehen. Für alle Zeiten ſei ein Auseinanderſtreben von
Ar=
beitern und Unternehmern unterſagt. Die Arbeitsfront werde
als=
dann, geführt von der Partei, die Menſchen nicht mehr
los=
laſſen, jeder in Deutſchland werde gezwungen ſein, an dem
Auf=
bau mitzuarbeiten. Die Arbeitsfront ſei Mittel zum Zweck, um
der lebensbejahenden Idee des Nationalſozialismus in dem
Aus=
druck „Kraft durch Freude” zum Siege zu verhelfen. Vergnügen
ſei die Ausgeburt von Genußſucht und Triebhaftigkeit. Dagegen
ſei edle und wahre Freude der Ausdruck von Kraft und
Schön=
heit. In dieſem Monat führen Hunderttauſende Menſchen mit
den Urlauberzügen, rund 20 000 Bergkumpel zur See. Tauſende
von Stoßtrupps für Volkstum und Heimat ſeien in den
Fabri=
ken tätig. Im Aachener Gebiet ſei eine Siedlung von 5000
Häu=
ſern begonnen. Die alten überlieferten
Geſell=
ſchaftsformen ſeien abgetan, man ſchäme ſich ihrer
geradezu. Das habe das gewaltige Volksfeſt des 1. Mai
be=
wieſen. Die Partei ſei der Führerorden, die
Aus=
leſe; die Arbeitsfront und die NS.=
Gemein=
ſchaft „Kraft durch Freude” ſeien die
Organiſa=
tion des Volkes. In der Partei ſeien 4 Millionen, in der
Arbeitsfront 23 Millionen, und darüber hinaus in „Kraft durch
Freude” weitere 8 Millionen organiſiert. Das geſamte
deutſche Volk befinde ſich im gleichen Rhythmus
der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung.
Wer ſich entgegenſtelle, der werde zertreten und vernichtet
wer=
den. Es lebe das ewige Deutſchland! Es lebe der Führer!
Die Schlußworte Dr. Leys wurden mit Heilrufen auf
Deutſchland und auf den Führer aufgenommen.
Dann betrat
der Zührer.
nachdem er zuvor Dr. Ley mit Händedruck gedankt hatte, das
Rednerpult.
In ſeiner Rede ging der Führer aus von den großen
organiſatoriſchen Leiſtungen des heutigen
Deutſchland, von denen eine der größten ſicherlich
die Erfaſſung der im wirtſchaftlichen Leben
ſtehenden Menſchen ſei. Sie ſei innerhalb der kurzen
Zeit eines Jahres gar nicht denkbar in ihrem bisherigen
Er=
folg, wenn nicht von vornherein ganz beſtimmte Hoffnungen
vorhanden geweſen wären, die ihre Erfüllung geradezu
erfor=
derten. Des deutſchen Volkes habe ſich unbewußt eine große
und tiefe innere Sehnſucht nach einer Erlöſung aus den früheren
Formen unſeres organiſatoriſchen Lebens geltend gemacht, um
ſo mehr, als Theorie und Wirklichkeit bereits weit
auseinander=
gefallen waren. Der Theorie des marxiſtiſchen Sozialismus
ſtand die harte Wirklichkeit gegenüber, die überall das genaue
Gegenteil zeigte. Der Sozialismus im Sinne der Sozialiſierung
ſei praktiſch durch eine vollkommene Ausſöhnung mit dem
übel=
ſten Kapitalismus abgelöſt worden. An die Stelle des
Klaſſen=
kampfes als ein Mittel der Herbeiführung dieſer marxiſtiſchen
Zukunftswelt ſei vielfach eine Unzahl von Querverbindungen
getreten, die die extremſten Erſcheinungen gerade unſeres
wirt=
ſchaftlichen Lebens miteinander verbanden. Der
Wirtſchafts=
kampf aber ſei abgelöſt worden durch eine Wirtſchaftsnot, die
in Wirklichkeit alle Arbeits= und Streikrechte, ja ſogar das
ge=
ſamte Koalitionsrecht gänzlich illuſoriſch machte.
Was hatte im Jahre 1932—ſo führke der
Kanz=
ler aus — der Streik überhaupt noch für einen
Sinn, in einem Augenblick, da ſich ſchon über
ſechs Millionen Menſchen außer jeder Arbeit
befanden.
Was hatte der Klaſſenkampf noch für einen Sinn angeſichts
eines Zuſtandes, der nur noch gehalten wurde durch Koalitionen
von Vertretern des extremſten Kapitalismus auf der einen, und
des radikalſten Sozialismus auf der anderen Seite, und die
öffentliche Meinung beherrſcht wurde durch eine Preſſe, die,
eng=
aneinandergekettet, den linken Flügel der Sozialdemokratie mit
dem äußerſten Flügel unſeres bürgerlichen Kapitalismus
verband?
Auf allen Gebieken ſei die marriſtiſche Theorie
duch die nafiſce ranfs Melie nuenden.
Das habe das Volk auch empfunden. Die großen Maſſen des
deutſchen Arbeitertums ſeien nicht etwa aus Begeiſterung in
den Gewerkſchaften geblieben, ſondern mehr aus dem Gefühl
heraus, nicht das opfern zu können, was ſie ſelbſt in all dieſen
Jahren an Opfern bereits gebracht hatten. Sie waren
inner=
lich ſchon der Ueberzeugung, daß der beſtehende Zuſtand
uner=
träglich geworden ſei. Aber dieſer Wandel der Ueberzeugung
fand keinen Ausdruck infolge des Beharrungsvermögens der
Menſchen, durch die Unfähigkeit, ſich umzuſtellen, durch den
mangelnden Mut, den erſten Schritt zu tun und durch das
Unvermögen der breiten Maſſe, ſich eine klare Vorſtellung von
dem zu machen, was hätte werden ſollen.
Man könne dem deutſchen Arbeiter keinen
Vor=
wurf daraus machen, daß er nicht den Weg zum
Volke, zur Volksgemeinſchaft oder gar zum
Nalionalſozialismus gefunden habe, wenn doch
auf der anderen Seite Millionen ſogenannker
Büirger den Weg ebenfalls nicht ſahen,
von denen man doch hätte annehmen dürfen, daß ihnen ihre
höhere Bildung und ihre größere Einſicht das Finden dieſes
Weges hätte erleichtern müſſen.
Nein! Die Unvernunft ſei überall dieſelbe geweſen, in der
Ar=
beiterſchaft genau ſo wie in unſerem Bürgertum, in unſerem
Un=
ternehmertum. Innerlich aber glaubten alle dieſe Menſchen an
die Richtigkeit des beſtehenden Zuſtandes ſchon länger nicht mehr.
Weder das Bürgertum, noch das Proletariat in
ſeinem überwiegenden Teil waren bereit, für
ihre Ueberzeugung Opfer zu bringen oder gar
zu ſterben. In ſarkaſtiſchen Worten geißelte der Führer unter
toſendem Beifall die engſtirnigen, kleingeiſtigen und
ichſüchtigen Geſichtspunkte, die als „weltanſchauliche
Probleme” damals die Seelen dieſer Männer eines vergangenen
Regimes quälten und drückten. Wir hätten nicht in wenigen
Mo=
naten dieſe Welt überrennen und nicht die Gewerkſchaften
beſei=
tigen können, ſo erklärte der Führer, wenn ein Glaube an die
Seite 2 — Nr. 135
Darmſtäidter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 17. Mai 1934
Richtigkeit der eigenen Idee noch vorhanden geweſen wäre. Wir
ſtanden damals vor einem ſehr ſchweren Entſchluß. Es gab
ein=
zelne Menſchen, die meinten, wir dürften unter keinen Umſtänden
dieſe Organiſationen angreifen. Ich war der gegenteiligen
Ueber=
zeugung, und mit mir die weſentlichſten Führer der Partei. Wir
haben mit einem Schlage Tatſachen geſchaffen, und
die Enkwicklung hak uns beſtäkigt, daß der
über=
wälkigende Teil der deutſchen Arbeiker innerlich
nicht mehr am Marrismus hing.
Aber es genüge natürlich nicht,
Organiſa=
tionen zu zerſchlagen und neue aufzubauen,
ſondern es ſei notwendig, daß das ganze
deutſche Volk aus der Entwicklung innerlich
lerne, und daß es die neu gewonnenen
Erkennt=
niſſe vernünftig und richtig anwende. Alles
Orga=
niſieren auf dieſer Welt könne nur ein Mittel zum Zweck ſein.
Der Menſch lebe nicht, um zu organiſieren oder um
organi=
ſiert zu werden. Alles Organiſieren, vom Staat angefangen bis
hinunter zur kleinſten Zelle, habe nur dann einen Sinn und Zweck,
wenn die Lebenserhaltung damit in einem höheren Sinn und in
einem weiteren Umfang gewährleiſtet werde. Das könne aber
immer leichter geſchehen, wenn die Differenzen, die vorhanden
ſind, ausgeglichen werden durch die Zuſammenfaſſung der
Men=
ſchen. Es ſei alſo der Zweck einer Organiſation, ungleichartige
Lebeweſen zuſammenzufaſſen, um ſie zu gemeinſamem Handeln zu
bringen. Damit werde eine Gedankenebene verlaſſen, die im
Marxismus ihren ſchärfſten Ausdruck gefunden hat, nämlich die
Ebene der ſogenannten Gleichartigkeit der Menſchen.
In dem Augenblick, in dem wir dieſe Behauptung des
Marxis=
mus, alle Menſchen ſeien gleich, anerkennen würden, erübrige ſich
jegliche Organiſation. Bei gleichen Menſchen, gleichen Lebeweſen
mit gleichen Veranlagungen, gleicher Mentalität, gleicher
Bil=
dung und gleichem Können ſei eine organiſatoriſche
Zuſammenfaſ=
ſung überhaupt nicht mehr nötig. Denn es ſei klar, daß
voll=
ſtändig gleiche Lebeweſen auch vollkommen gleiche Reaktionen auf
alle Einflüſſe des Lebens zeigen würden, daß gleiche Lebeweſen
mithin von vornherin gleiche Handlungen vollbringen würden.
Weil die Menſchen aber nicht gleich ſeien, würden ſie, wenn man
ſie vollkommen frei walten laſſe, nicht zu gleichen gemeinſamen
Handlungen kommen, die zu gemeinſamen Leiſtungen auf allen
Gebieten des Lebens notwendig ſeien. Jede Organiſation ſei alſo
die Einſchränkung des freien und unbeſchränkten eigenen
Wil=
lens, ſeines Auslebens und ſeiner Auswirkung. — Ihre innere
Rechtfertigung finde eine Organiſation aber nur dann, wenn ſie
wirklich dem Menſchen wieder Nutzen bringe, wenn aus ihr ein
höherer Nutzen auch für den einzelnen wieder erwachſe.
Ein Sozialismus um des Sozialismus willen
eriſtiert nicht.
Wenn ihm einer ſage: Der Sozialismus iſt eine wunderbare Idee,
die aber mit unerhörten Opfern verbunden iſt und den Menſchen
dauernd Sorgen und Nöte auferlegt, dann müſſe er antworten:
Dieſer Sozialismus iſt etwas ſo Schädliches, daß man ihn ſo ſchnell
wie möglich beſeitigen muß. Dazu braucht man weder den
marxi=
ſtiſchen Sozialismus, noch den Nationalſozialismus.
Gerecht=
fertigt wird eine revolutionäre Umwälzung nur
dann ſein, wenn ſie tatſächlich im Endergebnis
der beſſeren Selbſterhaltung und
Lebenserhal=
tung eines Volkes dient. Das iſtdie
einzigeRecht=
fertigung für den Sozialismus!
Die Lebenshalkung der Menſchen werde nicht
geſchaffen durch Theorien, ſondern durch Arbeit
und immer wieder nur durch Arbeit.
Der Führer ſchilderte dann die Triebkräfte, die den
Men=
ſchen überhaupt zur Arbeit führen, zunächſt den
primi=
tiven Selbſterhaltungstrieb, der im Urzuſtand nichts
anderes ſei, als Egoismus. Erſt allmählich könne dieſer
ge=
bändigte Trieb ſich überleiten laſſen in einen gewiſſen
Gemein=
ſchaftsſinn aus unbewußter oder bewußter
Er=
kenntnis. Sicher aber ſei, daß auch dann der
Selbſterhaltngs=
trieb nach wie vor eine entſcheidende Rolle ſpiele. Fiele er aus,
ſo würde keine Theorie, keine Lehre und keine Erziehung ihn im
Augenblick erwecken können. Was einmal in der Zukunft werde,
ſtehe dahin. Dieſer
Selbſterhalkungskrieb erſcheine am beſten
geeig=
nek, die Fähigkeiten des einzelnen zum Einſaß
und zur Enkfalkung zu bringen.
Ein Volk, das Mütter und Kinder darben läßt,
gibt ſich ſelbft auf.
Das germaniſche Thing.
Von Dr. Joachim Lorenz Struck.
In dieſer Zeit, in der das deutſche Volk um die
Wieder=
gewinnung ſeines Volkstums ringt, in denen es ſich von
art=
fremden Gedanken freimacht, wird jeder einzelne und mit ihm
das Volk in allen Faſern ſeines Seins umgeſchmolzen. Man
beſinnt ſich wieder auf Familie, Sippe und Geſchlecht, auf
Namen und Wappen, auf angeſtammten, bodenſtändigen Beſitz,
auf überkommene Gebräuche. Geht man dieſen Gedankengängen
nach, ſo kommt man, wenn man auf die älteſte germaniſche
Geſchichte zurückgeht, auf manche alte Sitte, auf manch alten
Brauch, der verſchollen und vergeſſen iſt. Hierzu gehört die
Ein=
richtung der Volksverſammlung, des Dings oder des Things.
Wozu diente das Ding und woher ſtammt ſein Name?
Im Alt= und Mittelhochdeutſchen heißt die Volks= und
Gerichts=
verſammlung „Dinc”, im Holländiſchen „Ding” im Altſächſiſchen,
Altfrieſiſchen und Engliſchen „Thing”. Am beſten erhalten hat
ſich dieſe Bezeichnung bei den Nordgermanen, wo man heute
noch von Thing ſpricht. So heißen die Gerichtsbezirke auf
Island „Tinge‟. Die ſkandinaviſchen Staaten haben alle, mit
Ausnahme Schwedens, für ihre Volksvertretungen, das Wort
beibehalten. So heißt es in Island „Alting” in Norwegen
„Storting”, das in „Adelsting” und „Lagting” zerfällt, und
ebenſo iſt es in Dänemark, wo man von einem „Landsting”
und „Folketing” ſpricht.
Bei uns iſt der Begriff des Dings faſt verloren gegangen.
Vor dem Kriege hielten zuweilen die Wandervögel und
Pfad=
finder Tagungen ab, denen ſie den Namen „Ding” gaben. Die
große Menge aber konnte ſich keine rechte Vorſtellung von dieſem
altgermaniſchen Brauch machen. Um dieſe Einrichtung verſtehen
zu können, muß man ſich in die älteſte Zeit deutſcher Geſchichte
vor Karl dem Großen zurückverſetzen. Die germaniſchen Stämme
Vom Tage.
Der Reichspräſident hat zum 1. Juni 1934 auf den Poſten des
Präſidenten des Reichswirtſchaftsgerichtes den Miniſterialrat im
Reichswirtſchaftsminiſterium Dr. Karl Willecke berufen.
Mini=
ſterialrat Willecke war zuletzt Reichskommiſſar für die Mailänder
Meſſe.
Der Reichsleiter des Kampfbundes für deutſche Kultur, Alfred
Roſenberg, hat Staatskommiſſar Hans Hinkel, M. d. R., auf
ſei=
nen Antrag hin infolge Arbeitsüberlaſtung von dem Poſten des
Reichsorganiſationsleiters im Kampfbund für deutſche Kultur
ent=
bunden. Reichsleiter Alfred Roſenberg hat Hinkel ſeinen Dank
für die dem Kampfbund in ſchwerer Zeit geleiſtete Arbeit
aus=
geſprochen.
Im Konzentrationslager Wöllersdorf ſollen von den 300
ver=
hafteten Nationalſozialiſten 180 in den Hungerſtreik getreten ſein.
50 Nationalſozialiſten, die von der Polizei als Anführer des
Hungerſtreiks angeſehen wurden, ſind in Laſtkraftwagen nach Wien
ins Gefängnis übergeführt worden.
In einer Reihe von Hörſälen der Wiener Univerſität wurden
geſtern Stinkbomben zur Exploſion gebracht, die einen maßloſen
Geſtank in ſämtlichen Hörſälen verbreiteten. Sofort von der
Univerſitätsleitung herbeigerufene Polizei drang in die Hörſäle
ein und ging vielfach ſogar mit Gummiknüppeln gegen die
Studen=
ten vor. Sämtliche Hörſäle wurden geräumt, obwohl die
Studen=
ten ſich durchaus ruhig verhielten. Die Polizei nahm zehn
Ver=
haftungen vor.
Die Liga für Menſchenrechte hat mit neun gegen vier
Stim=
men auf Antrag des Verwaltungsausſchuſſes der Ortsgruppe Lyon
der Liga den Ausſchluß Herriots aus der Liga beſtätigt. Die
Ortsgruppe hatte den Ausſchluß beantragt mit der Begründung.
daß Herriot dem Kabinett Doumergue angehöre und deshalb für
eine Reihe von Geſetzesmaßnahmen mitverantwortlich ſei, die in
der Oeffentlichkeit Entrüſtung ausgelöſt hätten.
Denn auf dieſer Welt habe man nun einmal Menſchen um ſich
mit all ihren Schwächen und Veranlagungen und keine
Ideal=
weſen, die auf der Welt nicht exiſtieren. Nach der marxiſtiſchen
Auffaſſung könne der Sozialismus überhaupt kein
Organiſations=
problem ſein. Man müſſe im Gegenteil ausgehen von der Tatſache
der Ungleichheit der Veranlagungen und Fähigkeiten. Dann aber
kämen wir zu der Ueberzeugung, daß auch die Leiſtungen
ungleich=
artig ſind und ſein werden. Man müſſe ſchließlich einſehen, daß
damit auch die Fähigkeit zur Verwaltung des Geleiſteten zu allen
Zeiten eine nicht gleichartige ſein werde. Mit anderen Worten
komme man hier zwangsläufig aus der ſehr primitiven Ebene
kommuniſtiſcher Auffaſſungen in eine höhere Ebene, die durch die
Tatſache des Privateigentums gekennzeichnet wird. Der
Marxis=
mus der letzten 30 Jahre vor dem Kriege habe in der Theorie an
der Ueberwindung des Privateigentums feſtgehalten, in der
Praxis ſei er aber bereits vollſtändig in der Sphäre des
Privat=
eigentums gelandet. Das ſei auch ganz verſtändlich. Er habe ſich
darüber gar nicht erheben können, weil der Kommunismus ja keine
letzte Idealform des menſchlichen Zuſammenlebens, ſondern ſeine
primitivſte Ausgangsform darſtelle. Denn die höchſte
Gleichartig=
keit ſehe man mur bei den allerprimitivſten Lebeweſen. Je höher wir
die Menſchen emporſteigen ſehen, je intelligenter die Raſſen ſeien,
um ſo gewaltiger ſeien die inneren Differenzen ihrer Individuen,
weil die Diſtanz zwiſchen den veranlagten Fähigkeiten in eben der
Maſſe, in dem die Menſchheit nach oben ſtrebt, um ſo größer
werde. Damit ſei klar, daß im Augenblick, in dem verſchiedene
Fähigkeiten wertebildend in die Erſcheinung traten,
die geſchaffene Leiſtung ſteks in einem
unkrenn=
baren Zuſammenhang mit ihrem Schöpfer
trat. Das heißt grundſätzlich: nur der Schöpfer
kann auch allein ſeine Leiſtung verwalten.
Da=
mit ſei die Baſis des Privateigentums gegeben.
Im Hinblick auf die Gefahren aber, die dieſes an ſich natürliche
Prinzip in ſich trage, müſſe nun allerdings eine Modifikation Platz
greifen, nämlich daß
über dieſem ſogenannken freien Spiel der Kräffte
der Grundſak des gemeinſamen Rukens vor
dem eigenen, egoiſtiſchen Nuhzen zu ſtehen hak.
Höchſte menſchliche Leiſtungen ſeien zwar einem begnadeten Kopf
zu danken, allein geſtaltet und geſchaffen werden können ſie nur
durch die Tatſache der Exiſtenz einer Gemeinſchaft. Der Geiſt
ſelbſt wäre vollſtändig wertlos, wenn ſich ihm
nicht die Kraft zur Verfügung ſtellte. Auf der einen
Seite müſſe man dem freien Spiel der Kräfte einen
möglichſt breiten und freien Spielraum gewähren,
auf der anderen aber betonen, daß dieſes Spiel der Kräfte
ſich im Rahmen der den Menſchen gegebenen
Zweckgemeinſchaft halten müſſe, die wir als Volk
und als Volksgemeinſchaft bezeichnen.
waren zunächſt noch keine feſt geſchloſſenen Staaten, ſondern
bil=
deten rechtlich verhältnismäßig einfach ausgebildete Kriegs=
und Rechtsgemeinſchaften. Teils ſtand an ihrer Spitze ein
König, teils waren ſie republikaniſch geordnet. Bei jenen gab
es wohl Verſammlungen aller wehrfähigen, freien Männer,
aber eine derartige Verſammlung hatte nicht die Bedeutung,
wie die in den republikaniſchen Stämmen. Dieſe hatten als
Träger der Staatsgewalt — um einmal dieſen neuzeitlichen
Ausdruck anzuwenden — die Volksverſammlung. Nur im
Kriegsfalle wählten ſie einen Heerführer, den „Herzog”. Alle
Entſcheidung in Friedenszeiten lag bei dem Ding. Es war dies
die Wehr=, Volks= und Gerichtsverſammlung. Neben der
Er=
ledigung der allgemeinen Aufgaben des Stammes oder Gaues
lag ihm die Rechtspflege ob. Das Ding richtete über politiſche
Verbrechen und ſchwere Bluttaten, über Fahnenflucht und
Meineid.
Das Ding wurde unter freiem Himmel, an althergebrachter
„Dingſtätte”, an heiligem Orte, auf Bergen, in Hainen, unter
uralten Bäumen begangen. Der Zeitpunkt, an dem ein Ding
ſtattfinden mußte, waren die Tage des Voll= und Neumondes.
Es mußte ſtets bei Tage abgehalten werden. Daher ſpricht man
auch von „Taiding” Geleitet wurde das Ding durch den
Prieſter, und die Zuſtimmung zu den Vorgängen erfolgte durch
zuſammenſchlagen der Waffen, während die Ablehnung durch
Murren kundgetan wurde. Es gab ein „echtes” oder „
unge=
botenes‟ Ding, das im Frühjahr ſtattfand, und ein „gebotenes”
Ding. Dies wurde nach Bedarf außerhalb der erwähnten
„Dingzeiten” einberufen. Es erforderte eine beſondere Ladung
an die „Dingpflichtigen”, während dieſe zu dem „echten‟ Ding
unaufgefordert erſcheinen mußten. Auch gab es „Nach=” oder
„Afterdinge” die dann durchgeführt wurden, wenn ein echtes
Ding nicht alle Vorlagen hatte erledigen können.
Vor der Eröffnung pflegte der Prieſter oder König an die
Gemeinde die drei „Hegungsfragen” zu richten: ob es rechte
Dingzeit und der rechte Ort ſei, ob das Ding ordnungsgemäß
„gehegt” (beſetzt) ſei, und ob das Friedewirken für das Ding
geboten ſei. Die Hegung wurde durch Einfriedung des
Ding=
platzes mit Schnüren vollzogen, und der Vorſitzende gebot den
Dingfrieden. Urſprünglich ſcheint der Vorſitzende das Urteil
ſelbſt vorgeſchlagen zu haben, und das Volk hat dann
ab=
geſtimmt. Später jedoch iſt er wohl nur auf die Leitung der
Verhandlungen beſchränkt worden, und das Urteil fällte die
Volksgemeinde ſelbſt oder ein Ausſchuß, aus dem ſich dann die
Schöffen herausgebildet haben.
Dieſe Entwicklung zeigte ſich ſchon um das Jahr 700 unter
Karl dem Großen. Die Bedeutung des Ding tritt immer
mehr zurück, und das „echte Ding” kann nur von dem Grafen
abgehalten werden. Das „unechte Ding” beſchränkt ſich auf die
Straftaten minderer Bedeutung. Mit dem Fortſchreiten der
Bevölkerungszunahme und mit dem Aufkommen einer
ver=
feinerten Rechtskultur verſchwindet das Ding immer mehr und
mehr, und ſo treten denn die Königsgerichte und andere an
ſeine Stelle. Doch als Verſammlung aller Wehrhaften und als
Volksverſammlung behält das Ding doch noch bis in die Zeit
der Merowinger und Karolinger hinein eine gewiſſe Bedeutung.
Es iſt dies das März= und das Maifeld, die alten
Reichs=
tage. Allmählich verſchwindet auch hier die Verſammlung der
Allgemeinheit, und es treten nur die Fürſten zur Beratung
zuſammen.
Nur auf dieſem Wege können wir erreichen.
was wir erreichen müſſen, nämlich die höchſte
Skeigerung der menſchlichen Leiſtungen und
damit der menſchlichen Produkkion.
Wir dürfen eines nie aus den Augen verlierem
Unſere geſamte Wirtſchaft iſt nicht aufgebauf
worden nach den Prinzipien, die wir in unſere
Staatsverwaltung kennen, denn würde das der Fod
ſein, dann gäbe es gar keine Wirtſchaft. Der Gedanke z. 92
einen Mann in eine Schule zu ſchicken, ihn nach einer beſtimmt
Zeit in ein Amt zu ſetzen, nach einer beſtimmten Zeit zu befäh.
dern und wieder und wieder zu befördern, dieſer Gedanke
kan=
ſchon in der Verwaltung eines Staates am Ende nur ſchwer
S=
tragen werden. Glauben Sie aber nur nicht, daß man nco)
dieſem Prinzip eine Wirtſchaft aufbauen könnte! (
Stürmn=
ſcher Beifall.) Dort ſind viel härtere Ausleſebedit,
gungen zu erfüllen, und dieſe liegen im praktiſchen Kampf do=
Wirtſchaft. Bedenken Sie: Wie viele Menſchen im Wirtſchafti
leben ſcheitern, und wie wenige bringen es tatſächlich zu etwog
Das würde, auf die Verwaltung übertragen, bedeuten, daß eu1
hoher Prozentſatz aller Beamten ſcheitern müßte und nur eei
Bruchteil es zu etwas bringen könnte. (Heiterkeit.) Wir ſehen
im wirtſchaftlichen Leben das aber als ganz ſelbſtverſtändlich oa. wir wollen
Wie viele Projekte werden geſchmiedet, und wie wenige davan gügeinung ire
gelingen! Das freie Leben iſt ſo natürlich wie der Kampf n owenden und
der Natur draußen, der auch keine Rückſicht nimmt und vieel Unwickeln, dan
Lebeweſen vernichtet, ſo daß nur das Geſunde übrig blei. i,/ rw es gehört
Würde man dieſen Grundſatz durch die Sozialiſierung beſeitigen unung dazu
ſo würde man die Prinzipien unſerer Staatsverwaltung aufder Tuben, die
Aufbau unſeres ganzen wirtſchaftlichen Lebens übertragen, un) uem Leber
wir würden damit jammervoll Schiffbruch erleiden.
Wir könnken in einer durchgehend
bürokrakiſiſer=
ken Wirkſchaft überhaupk nichk einen menſchlichen
Forkſchrikk erzielen; denn es ſind zu einem
Fork=
ſchritk ungeheuere Einſätze nokwendig.
Anizieren, ab
Paar Sch
M (Stürmiſt
wuismus ſind,
11 purer Ver
u die ganze
71 Produktia
kuft nur dan
121 Produktion
m als Empf
Wenn heute beiſpielsweiſe eine Erfindung gemacht wird, die a) mergeben u
lingt, ſo wollen wir nicht vergeſſen, daß für dieſe eine gelungst miſſes gerade
Erfindung vielleicht Zehntauſende von Unternehmungen ſich T5 Preitsloſen
niert haben, Zehntauſende ihr Kapital verloren haben, bis
da=
eine endlich einem doch gelang. Wohin würden wir kommen
wenn der Staat mit ſeiner Bürokratie ſich auf dieſen Weg I
geben wollte, wohin würde man da kommen? Glaubtt
Sie mir: Man kann nach einer ſolchen Bürokratiſieruuz
mit einem menſchlichen Fortſchritt nicht mehr rechnen. Ar= ’s muß eben
Sowjetrußland nicht, ebenfalls nicht nach kommuniſtiſch=marxifi= wonsproblen
ſchen Begriffen. Dieſes Sowjetrußland kommt mir vor wie eul †o und auf
Mann, der durch einen Sumpf wandere am Arm eines ſtark; m das fert
Menſchen. Dieſes Sowjetrußland gehe dauernd am Arm Bie/ Emſt aus, ſt
kapitaliſtiſchen Staaten. Es nehme ihre Arbeitskräfte, ihre In=i au einmal:
nieure und Maſchinen, beziehe alles von den kapitaliſtiſchen Sta= km ſich überl
ten, wandele aber daneben und rede von marxiſtiſchem Kommn= uus eine Vol
nismus. Man ſollte es auf eigene Füße ſtellen, das wäre Ef Einzelner ſeit
einem Lande wie Rußland durchaus möglich, und ſagen: Jeit hägt, ſo went
ſchafft euch euer Paradies. Dann würde man die Reſultate ſehrz hyben. Der
Heute leben ſie als Kommuniſten nur von den nichtkommunifie ach zwei un
ſchen Einrichtungen dieſer Welt. (Beifall.) Eine Weltanſchay hocht einigen
ung müſſe aber vollſtändig auf eigenen Füßen ſtehen könnsse hen beiden
Die kommuniſtiſche könne dies nicht, oder ſie ende ſtets mit eime ehen. Es iſt
entſetzlichen Not. Dieſe Tatſachen ſeien nicht zu beſtreiten, Ul h.s3 Stagtes.
ſeien Millionen Menſchen an Hunger geſtorben, in einem Landd /
in dem auf acht Menſchen in den Städten 92 Bauern konme Gmerzhaften (
Solche Zuſtände würden in Deutſchland zwangsläufig zur 9S iulicher und
nichtung des ganzen Volkes überhaupt führen.
tmentariſche
Man kann nicht eine Höchſtſkteigerung der
Pro=
duklion erreichen, indem man ein Prinzip
ver=
wirklicht, das jeder perſönlichen Inikiakive von
vornherein den Todesſtoß verſekzl.
vierenden Pa
Erwartet unſer Volk eine ſolche Steigerung der Produktia/
Natürlich, erklärte der Führer, denn jeder Menſch fordert zwann”
läufig die Verwirklichung deſſen, was an Fähigkeiten in ihm li
und nach Geſtaltung drängt. Kein Volk wird mehr fordern,
es ſelbſt zu verwirklichen befähigt iſt. Aber jedes Volk force
das, was es an Lebensgütern ſchaffen kann. Es iſt daher ſein
verſtändlich, daß wir eine Opganiſationsform anſtreben, die
höchſten Fähigkeiten eines Volkes auf allen Gebieten am mn”
Bei dem Aufblühen ſtädtiſcher Siedlungen im 12. uu
13. Jahrhundert zeigen ſich auch hier wieder ähnliche Gehild
von Volksverſammlungen. Man pflegte vornehmlich in in
Städten der deutſchen Hanſa allgemeine Bürgerverſammlung"
einzuberufen. Jedoch ſind dieſe bald wieder in Fortfall
kommen. Das Anwachſen der Städte zwang allmählich dardn
Verwaltung und Rechtſprechung auch hier auf einen kleine
Kreis zu beſchränken. Der Rat der Stadt und auch ſpäter
Bürgerſchaftsvertretungen nehmen den Platz der Bürdi
verſammlungen, alſo der Dinge ein. Es handelt ſich hier”
um das echte Ding oder das „Etting”. Bei dieſen Ettin 1
wurde die ſogenannte Burſprake verleſen, Verordnung‟
Satzungen und Weistümer, nach denen die Verwaltung 1a0
Rechtſprechung in dem betreffenden Jahre erfolgen ſollte. Ee
Betätigung der Bürgerſchaft ſelbſt erfolgte dabei nicht Me
Das Etting fand einmal im Jahre, am Tage der Heiligen 2
Könige ſtatt.
Bis heute hat ſich das Etting in den alten
Hanſaſtäch=
der Oſtſee zum Teil erhalten. Zahlreiche Innungen nen 1e
noch heute ihre erſte Vierteljahres=Zuſammenkunft „Eitſa 4
wenngleich den meiſten Teilnehmern die Bedeutung des W9 gegangen ſein dürfte.
Keine unrichkigen Darſtellungen über den Führee
NSK. Der Adjutant des Führers gibt bekannt:
Von den verſchiedenſten Seiten ſind in der letzten Zeit Büch
und Abhandlungen geſchrieben worden, die die Per!
des Führers zum Gegenſtand haben und völlig unzutrelle
Angaben über den Führer und die Bewegung enthalten. A9
handelt es ſich um Gelegenheitsſchriftſteller, die keinerlei Kei
nis der Tatſachen haben, dafür aber ihrer Phantaſie um ſo I.
ren Spielraum laſſen.
Es wird hiermit ausdrücklich darauf hingewieſen, daß Bu
und Abhandlungen, die falſche Angaben über den Führer Ooe.
Bewegung enthalten, in Zukunft beſchlagnahmt we.
Von der Landesuniverſitäk Gießen.
Der ordentliche Profeſſor an unſerer Univerſität. Dr. Heill.
Bohenkamp, hat einen Ruf auf den ordentlichen Lehl
für innere Medizin der Univerſität Freiburg i. Br. zum 1.4""
1934 erhalten.
Der ordentliche Profeſſor für Zoologie und vergleige
Anatomie an unſerer Univerſität, Dr. Wilhelm J. Sc.
wurde in Anerkennung ſeiner ausgezeichneten Arbeiten 4.
ſchiedenen Gebieten der Zoologie und insbeſondere ſeiner 199
den Arbeiten auf dem Gebiete der ſubm kroſkopiſchen Feinſt.
tieriſcher Gewebe von der Kaiſerlich Leopoldiniſch=Carolin.
Deuiſchen Akadenie der Naturforſcher (zu Halle) zum Miths
Donnerstag, 17. Mai 1934
M0 zu einen
ing gemacht vir
für dieſe ei
Unternehmu
verloren hobe
fin wüiden mi
ſich auf dieſen ?
da kommen!
ſolchen Bürakr
cht mehr rechna
urgsvolſten zum Einſatz bringt. Wenn man mich fragt, was
ver=
even Sie unter Nationalſozialismus, ſo habe ich zu antworten:
ſichts anderes, als daß zur Erhaltung unſerer Gemeinſchaft auf
dem Platz unſeres Lebens die höchſten Fähigkeiten ausſchließlich
mp autoritär zum Einſatz gebracht werden. Ich verſtehe darunter
mer keinen Umſtänden irgendeine Bürokratiſierung unſeres
ge=
m ten Lebens, d. h. ich verſtehe unter Nationalſozialismus nicht,
ſub, ich jemand an einen Platz ſtelle, aus einem Grundſatz, der
icht durch Sachlichkeit bedingt iſt. Ich proteſtiere dagegen, daß
uner Führer eines Unternehmens wird, nur weil er dazu
be=
immt wird. Er muß von Natur aus dazu beſtimmt ſein, und
ᛋᛋ erweiſt ſich durch ſeine eigene Leiſtung und Fähigkeit. Das
un er unter Beweis ſtellen, und zwar nicht durch ſtaatliche
Auf=
hrsbehörden, ſondern durch den Erfolg. (Stürmiſcher Beifall.)
Wenn es uns aber gelinge, dieſe höchſten Fähigkeiten unſeres
blkes überall zum Einſatz zu bringen, ſo daß auf jedem Platz der
ſgſte Menſch ſteht, wenn wir das in einem gewiſſen Umfange
w ichen wollten, dann ſei es
ſinnlos, wenn wir die dabei nakurgemäß
kau=
endfältig in Erſcheinung krekenden Differenzen
ausgleichen ließen durch ſo primikive Mekhoden
wie Ausſperrung, Stteik uſw.
Wir wollen, daß alle Kräfte der Nation nutzbringend in die
tſcheinung treten. Wenn wir die höchſten Fähigkeiten nützlich
ewenden und die höchſte Produktionskraft auf allen Gebieten
awickeln, dann muß das zwangsläufig allen zugutekommen
rd es gehört wieder nur eine ganz verbohrte kleinliche egoiſtiſche
ſeimung dazu, ſich gegen eine Erhöhung des Standards zu
ſäaben, die indirekt wieder allen zugutekommt. Ich habe in
rinnem Leben leider Unternehmer kennen gelernt, die Schuhe
brizieren, aber empört ſind, wenn ſie hören, daß ein Arbeiter
ſei Paar Schuhe hat. Da kann ich nur ſagen: Heilige Ein=
Eeind Alat iſt. Stürmiſcher Beifall.) Nein, wenn wir Gegner eines
ſoismus ſind, der keine Rückſichten auf andere nimmt, dann
Hinen gehät s purer Vernunft. Wir ſind der Ueberzeugung, daß, wenn
u die ganze Kraft der Nation in einen wirklich
fruchtbringen=
u Produktionsprozeß einbauen, ſich ſelbſtverſtändlich dieſe
haft nur dann auswirken kann, wenn jeder an dem Ergebnis
8 Produktionsprozeſſes nicht nur als Schaffender, ſondern
ach als Empfangender teilnimmt. Das wird ſich ganz
natür=
y ergeben und regeln. Dann aber iſt die Entfeſſelung eines
er ikes geradezu Wahnſinn, der gleiche Wahnſinn wie eine
Pbeitsloſenunterſtützung ohne Gegenleiſtung.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 135 — Seite 3
ich kommuniſtitz
kommt mir m!
fre am Arm ein
dauernd am !.
Arbeitskräfte, 1.
den kapitaliſtichrr
marziſtiſchen 9
ſtellen, d5
glich, und iu
Reſull=
zuem
Die Volksgemeinſchaft iſt nicht dazu da, den
einen Teil zugunſten des anderen zu belaſten.
teigerung der 74
er Menſch jottutz
fähigteiten !"
ſt wird mehr ich
Aber jehs 94.
kann. Es ſiM
* muß eben Arbeit geſchaffen werden. Das iſt ein
Organi=
ſärnsproblem. Wenn man auf der einen Seite die Kräfte
be=
it und auf der anderen Seite die Bodenſchätze hat, dann muß
an das fertigbringen. Auch die Kommuniſten ſchalten ja den
ertäk aus, ſobald ſie zur Macht kommen. Da heißt es dann
einmal: Das kann ſich das Proletariat nicht leiſten. Das
kan ſich überhaupt niemand erlauben. So wenig ſich ein Volk,
98 eine Volksgemeinſchaft darſtellt, ſich erlauben kann, daß ein
Eizelner ſeinen Konflikt mit dem anderen mit der Fauſt
aus=
hg, ſo wenig kann es ſich das in wirtſchaftlicher Hinſicht
er=
laben. Der Leidtragende iſt ſtets die ganze Nation. Da ſtreiten
Swei und 60 Millionen haben das Leid, weil zwei ſich
Uht einigen können (ſtürmiſche Zuſtimmung), dann muß über
beiden naturgemäß eine andere höhere Autorität
eri. Es iſt das die Autorität der Gemeinſchaft, die Autorität
Staates, und zwar gänzlich unbeeinflußt und ungebunden.
Der Führer behandelte dann an Hand unſerer eigenen
ſerzhaften Erfahrungen in den letzten Jahren in überaus
an=
ſulicher und ironiſcher Weiſe die Möglichkeiten, mit dem
par=
gemtariſchen Prinzip eine Autorität zu bilden. Hinter den
nerenden Parteien ſtanden die Intereſſengruppen, ſo daß ſich
zie ſolche Autorität niemals ergeben konnte über die ſtreitenden
Irieien im Wirtſchaftsprozeß. Wenn man dieſes
Fauſt=
icht beſeitigen will, muß jemand da ſein, der
ſie höhere Autorität beſitzt und von ſich ſagen
nm:
Bir haben nur ein Ziel: Die Erhalkung der
olksgemeinſchaft, die Erhalkung unſerer
nalio=
nalen Unabhängigkeik und die Freiheit unſeres
wirtſchaftlichen Lebens.
Der Staat iſt nicht der Büttel eines Unternehmers oder eines
Geatnehmers, ſondern er ſteht über beiden Intereſſenten und
ſorgt für Einigkeit nach den Geſetzen der Billigkeit, des Rechts und
der Vernunft, die für uns alle gleich ſind, und wer ſie nicht
be=
folgen will, wird erfahren, daß über ſeinem Eigennutz der
Ge=
meinnutz der Nation ſteht, der durch uns ſeine Repräſentation
er=
fahren hat. Nur ſo kann man dieſes Problem löſen.
Selbſtverſtändlich wird es viele Jahre dauern, bis man die
Erinnerung an die Zeit des wirtſchaftlichen Fauſtrechts bei dem
Einzelnen langſam austilgt. Die Staatsführung wird weder die
Initiative, d. h. die Fähigkeit, die mit der Perſönlichkeit
verbun=
den iſt, vernichten laſſen, noch die Kraft, die in der anderen Seite
ſteckt, noch die Lebensvorausſetzungen beſchneiden laſſen dürfen,
wenn ſie nicht will, daß ſie eines Tages eine ſogenannte blühende
Wirtſchaft und kein geſundes Volk mehr hat.
Am Ende wird nur die geſamke Kraft einer Nakion
die Wirkſchaft beſchützen und verkeidigen.
Das was wir als Ziel ſehen, iſt aber nicht von heute auf
morgen zu erreichen, ſondern dazu gehört vor allem Geduld und
Zeit. Es wird überall und zu allen Zeiten Rückfälle geben. Eine
Staatsführung muß ſolche Begleiterſcheinungen wie ein Arzt zur
Kenntnis nehmen und ſorgen, daß der Fehler beſeitigt wird.
Des=
wegen darf man nicht verzagen an den
Geſamtlei=
ſtungen, am wenigſten am Geſamtwert eines
Volkes mit den geſchichtlichen Leiſtungen wie
das unſrige.
Auch die kleinen berufsmäßigen Nörgler ſeien unheilbar krank,
blind und taub für alles, was außerhalb ihres beſchränkten
Hori=
zonts vor ſich gehe. Das ſind Menſchen, die den Marſchrhythmus
ihrer Zeit nicht verſtehen. Staats= und Volksführung können ſie
nicht beeinfluſſen. Er habe gelernt, daß
Beharrlichkeit und Ausdauer alles ſeien, und
daß alles darauf ankomme, daß man den Muk
beſihze, ein Ziel ins Auge zu nehmen und
un=
enkwegt darauf los zu marſchieren.
„Ich möchte daher der großen Deutſchen Arbeitsfront
wün=
ſchen, daß ihre Führung und alle Mitglieder niemals den
Glau=
ben verlieren. Komme, was kommen wolle. Wer Glauben
im Herzen hat, der hat die ſtärkſte Kraft der
Welt, die es überhaupt gibt. Und wir haben dieſen
Glauben, mit dem Blick auf unſer deutſches Volk und beſonders
den deutſchen Arbeiter. Der deutſche Arbeiter wird
deshalb der tragende Teil ſein, weil er empfänglich iſt
für dieſes Gefühl des Glaubens und Vertrauens, das nicht
bei jedem Ding meint, die Sonde in eigenem Geiſt anlegen zu
müſſen, ſondern ſich einer Idee blindgläubig verſchreibt und dann
nachfolgt. Wenn wir die deutſchen Arbeiter für den Staat
er=
obern, dann werden wir ſie auch behalten als ein für das junge
Deutſchland unzerſtörbares Fundament. Ich bin der
Ueberzeu=
gung, daß unſere Arbeitsfront auch ein Pfeiler des
neuen Reiches ſein wird. Auf der einen Seite das
Bauern=
tum, auf der anderen die Handarbeiterſchaft. Wenn wir dieſe
beiden Schichten immer mehr und mehr erobern und ihre
berech=
tigten Anſprüche pertreten, werden wir den neuen Staat ſichern
für jetzt und für alle Zukunft.
Die ganze deukſche Nalion haf wieder Boden
unker den Füßen gewonnen. Sie ſieht wieder
vor ſich ein Ziel.
Was früher durcheinanderlief, formiert ſich wieder in großen
Kolonnen, und was außer Tritt geraten war, hat wieder Tritt
gefaßt. Die ganze Nation wird heute von einem Marſchrhythmus
erfaßt, der ſie nun begleitet, und von dem wir wiſſen, daß er
eines Tages uns in eine glücklichere Zeit hineinführen wird. Wir
alle, die wir einſt den Krieg kennen gelernt haben, wiſſen, daß
das Ziel einer Politik nicht ſein kann, Krieg zu führen. Unſer
Ziel wird immer ſein, das Volk in ſeiner
Lebens=
haltung glücklich zu machen. Wir kennen daher keine
andere Politik, als die des friedlichen
Auf=
baues. Aber deshalb können wir unſer Volk auch niemals
zum Sklaven erniedrigen laſſen. Von uns wird niemals der
Frieden gebrochen. Aber das neue Deutſchland wird ſich auch
niemals ſelbſt unterwerfen, niemals ſeine Rechte
preisgeben, niemals von ſeinem Boden opfern.
Fa=
natiſch wird es ſeine Lebensrechte auf dieſer
Welt verteidigen und dafür einſtehen bis zum
Aeußerſten. Wir werden niemals den Frieden
brechen, aber niemand ſoll glauben, uns im
Frieden widerſtand los unterwerfen zu können.
(Langanhaltende, ſtürmiſche Heilrufe.)
Kampf den Preisſteigerungen.
Erneuker eindringlicher Appell des Reichswirkſchaftsminiſters an alle Kreiſe der Wirkſchaft. — Androhung
allerſchärfſter Maßnahmen bei Preisſteigerungen. — Nichk auf Preiſe kommk es heuke an, ſondern einzig
und allein auf den Umfang des Abſahes.
Betrieben anordnen und gegen den Schuldigen mit den ſchärfſten
Maßnahmen vorgehen.
der Erlaß des Reichswirtſchaftsminifters
DNB. Berlin, 16. Mai.
In Ergänzung der bereits in den letzten Wochen ergriffenen
Maßnahmen hat der Reichswirtſchaftsminiſter eine Verordnung
gegen Preisſteigerungen erlaſſen. Sie beſagt u. a., daß für
lebenswichtige Gegenſtände des täglichen Bedarfes und
lebens=
wichtige Leiſtungen zur Befriedigung des täglichen Bedarfes
bis auf weiteres vyne Einwilligung der zuſtändigen
Preisüber=
wachungsſtelle von Verbänden oder anderen Zuſammenſchlüſſen
keine Mindeſtpreiſe, Mindeſtverarbeitungsſpannen,
Mindeſt=
handelsſpannen, Höchſtnachläſſc oder Mindeſtzuſchläge für den
inländiſchen Geſchäftsverkehr verabredet, feſtgeſetzt oder
empfoh=
len werden dürfen. Soweit bisher Behörden auf Grund der
Verordnung vom 8. Dezember 1931 Mindeſtpreiſe feſtgeſetzt
haben, werden dieſe aufgehoben. Die Beſtimmungen der
Ver=
ordnung beziehen ſich dagegen nicht auf landwirtſchaftliche
Er=
zeugniſſe und Leiſtungen auf Preisfeſtſetzungen in
Durch=
führung des Geſetzes zur Bekämpfung der Notlage der
Binnen=
ſchiffahrt und des Kulturkammergeſetzes. Gleichzeitig mit dieſer
Verordnung hat der Reichswirtſchaftsminiſter ein Rundſchreiben
an die Preisüberwachungsſtellen gerichtet, in dem er dieſe
er=
ſucht, ihre ganze Aufmerkſamkeit darauf zu richten, daß die
Preiſe nicht erhöht werden. Er hat ihnen zur Bekämpfung von
Preisſteigerungen nicht nur durch Verbände, ſondern auch
ſeitens einzelner Unternehmer noch weitere Befugniſſe
über=
tragen. Bei Feſtſtellung ungerechtfertigter Preisſteigerungen
werden nicht nur Verbände aufgelöſt werden, ſondern der
Reichswirtſchaftsminiſter wird auch notfalls die Schließung von
* Seine Mahnung trifft natürlich nur diejenigen, die da
glauben, jetzt die günſtigen Verhältniſſe ausnutzen zu können,
um Gewinne zu erzielen, die naturgemäß auf Koſten der
All=
gemeinheit gehen müſſen. Denn die Summen, die
mobil=
gemacht wurden, um die Arbeitsloſen auf dem
Umweg über die Produktionserhöhung von
der Straße wegzubringen, müſſen reſtlos dazu
verwandt werden, das erſtrebte Ziel zu
er=
reichen. Es geht nicht an, jetzt von der Preisſeite her eine
Bewegung ins Leben zu rufen, die auf Koſten des
Konſums gehen und zu einer rückläufigen
Be=
wegung des Verbrauches führen muß. Rückgang
des Verbrauchs iſt aber wieder gleichbedeutend
mit Verringerung des Beſchäftigungsgrades.
Den anſtändigen Kaufmann und den gewiſſenhaften
Betriebs=
führer treffen die Worte des Reichswirtſchaftsminiſters
ſelbſt=
verſtändlich nicht, wohl aber den Produzenten und Händler,
der die Wirtſchaftsbelebung ſpekulativ zum eigenen Vorteil
auszunutzen gedenkt. Nicht auf den Preis, ſondern
einzig und allein auf dem Umfang des Abſatzes
kommt es heute an. Wer dieſen Grundſatz außer
acht läßt, verſündigt ſich an dem gemeinſamen
Werk des Wiederaufbaues und der
Arbeits=
loſenbekämpfung. Wir glauben, daß der Appell des
Reichswirtſchaftsminiſters genügt, ſo daß es nicht nötig ſein
wird. hier oder dort noch einzugreifen und die angedrohten
Strafen zur Anwendung gelangen zu laſſen.
Der Papfk empfängk die Welkpreſſe.
Von unſerem F=Korreſpondenten.
Roma, im Mai 1934.
Der Empfang der internationalen Preſſe in Rom durch den
wſt iſt ein vollkommenes Novum, iſt ein tatſächlich noch nicht
digekommenes Ereignis in der Geſchichte. Der Papſt hat
drei=
uIſin ſeiner Anſprache, die er der verſammelten Weltpreſſe
At betont, daß ſeinem ausdrücklichen Wunſche entſprechend die
Et eter der internationalen Preſſe in Rom ſich im Saale des
hſſſtoriums eingefunden hatten, um einen direkten Kontakt
dem Papſte zu nehmen.
Fournaliſten aus allen Weltteilen, den verſchiedenſten
Kon=
ſonen angehörig, hatten ſich eingefunden. Männer und auch
Anzahl Frauen, die berufsmäßig ſich mit der Berichterſtat=
19 für Zeitungen beſchäftigen. Journaliſten aus Europa, ſehr
Deutſche, zahlreiche Engländer und Amerikaner, einige
ſecer in ihrem Kleid mit dem purpurnen Umhang neben dem
klueter der jüdiſchen Telegraphenagentur und einem Kollegen
* Indien in ſeiner von den nationalen Indiern getragenen
ßen indiſchen Tracht, waren da, alle in Frack, ſchwarzer Weſte
Deißer Krawatte, die Damen in geſchloſſenem Kleide mit dem
barrzen Schleier auf dem Haupte.
Der Unterſchied zu ſonſtigen Audienzen war der, daß bei
bſaudienzen auch der, der als Nichtkatholik ſich zu einer der=
Igen Audienz meldet und eine Aufforderung dazu erhält,
auto=
tich und ſelbſtverſtändlich ſich den Gewohnheiten und
Zere=
hien derart einordnet, als ſei er ſo wie ſeine Umgebung ſelbſt
molik. So wird er auch des apoſtoliſchen Segens durch den
bſt, am Schluſſe der üblichen Anſprache teilhaftig, und ſo auch
EA” er beim Eintritt des Papſtes wie alle übrigen niederzu=
Beim Empfang der internationalen Preſſe wurde nun die
ſilen der „hundertprozentigen Katholizität” der
Audienzbeſu=
won vornherein natürlich nicht aufrechterhalten. Deshalb
beer Papſt durch einen Kammerherrn vor dem Empfang mit=
Ja—, daß es ſelbſtverſtändlich jedem der Eingeladenen freiſtehe,
om dem üblichen Kniefall beim Eintritt des Heiligen Vaters
Inateiligen oder auch ſich auf eine geziemende Verbeugung zu
huänken.
Mir waren, etwa ſiebzig Auslandsjournaliſten, vom
Damaſus=
mm den rotgoldenen Audienzſaal eingetreten und hatten uns
eie roten Seſſel längs der beiden Längsſeiten verteilt. Ein
es Häufchen Menſchen in dem rieſigen Saal. Die obere
Eweite des Saales war abgegrenzt durch eine Art breites Po=
I mit rotem Hintergrund, auf dem der Thronſeſſel des
Pap=
ſſtand. Die übliche Wartezeit verſtrich. Dann erſchien der
N mit kleinem Gefolge. Zwei hohe Prälaten aus ſeiner
nächſten Umgebung, ein paar Offiziere der päpſtlichen Garde, der
Kammerherr und einige Diener in roter Livree. Der Papſt
machte wenige Schritte von der Eingangstür unweit des
Thron=
ſeſſels, aber unterhalb ſeiner Stufen, halt, ließ ſich in
liebens=
würdiger und ſchlichter Weiſe den Vorſtand des Vereins der
internationalen Preſſe, der Stampa Eſtera, vorſtellen, und ging
ſchon nach kurzen freundlichen Worten auf den Flügel der
War=
tenden an der Fenſterſeite zu.
Nun wurde die Audienz beim Papſt zu einer beruflichen
Angelegenheit, wobei Beobachten und Notieren bei vielen mit
der ſonſt üblichen geiſtigen und frommen Unterordnung in
Kon=
flikt kam. Die Diener oder Angeſtellten, die ſonſt auf ſtrenge
Ordnung und Sitte zu achten hatten, machten verzweifelte
Be=
wegungen, um zu eifrige Journaliſten auf die Grenzen der
Neugier hinzuweiſen, mit der ſie berufsmäßig bei dem
Rund=
gang des Papſtes näher drängten, um ſeine Aeußerungen den
einzelnen Kollegen gegenüber beſſer verſtehen zu können
Für die meiſten fand der Heilige Vater irgendein Wort des
näheren Intereſſes für die ihm genannte Zeitung, als deren
Korreſpondent der Betreffende gerade vorgeſtellt wurde. Alles
geſchah mit dem offenkundigen Bemühen, eine herzliche und
väterliche Anteilnahme zu betonen, alſo eine ſachliche, keine
kirch=
lich konfeſſionelle Bekanntſchaft einzuleiten.
Nach dem vollendeten Rundgang ſchritt der Papſt auf ſeinen
Thronſeſſel zu, nahm” dort Platz und hielt eine lange Anſprache
in Franzöſiſch, obwohl er ſicher ſein durfte, daß römiſche
Jour=
naliſten durch die Bank nur der italieniſchen Sprache mächtig
waren. Die Anſprache gipfelte in der wiederholten Betonung,
daß der Papſt dieſe Zuſammenkunft gewünſcht habe. Und ſie
ſchloß in ſehr feiner und würdiger Weiſe damit, daß der Papſt
auch dieſem Gremium von Journaliſten verſchiedener
Gläubig=
keit die Gabe mitzugeben wünſche, über die er allein verfüge,
den apoſtoliſchen Segen.
Dann verließ der Papſt mit ſeinem Gefolge den Saal des
Konſiſtoriums.
geſpannten weißen Leinwand erſcheint der Schneidergeſell und
erlebt ſeine luſtige Höllenwanderung, die die jungen Teufel
Schwänze und Ohren koſtet. Die Geſchichte vom tapferen
Bar=
bier, der dem Rieſen den Bart ſchert wird lebendig. Ein
„Zirkus fabelhaft” zeigt ſeine Künſte. Geſang und Muſik
be=
gleiten und beleben die Handlung.
Der fröhliche Abend veranſtaltet von Jungvolk und
Volks=
wohlfahrt, verfolgt zugleich den ſchönen Zweck den
ſommer=
lichen Austauſch von Stadt= und Landkindern durch den erzielten
Reinertrag zu fördern.
Das „Neue Theater” läßt in abwechſlungsreichem
Spielplan auch ausländiſche Dramatiker zu Wort kommen.
Zu=
letzt Bernard Shaw mit ſeiner neueſten Komödie
Feſt=
gefahren”. Shaw, der früher die Helden entkleidete, hat ein
neues Hemd angezogen; er wendet ſich jetzt gegen das
Par=
lament und läßt die Hoffnung auf den Diktator durchklingen.
Soll man es bei ihm ſehr ernſt nehmen? Immerhin iſt es eine
witzige Unterhaltung, wenn auch ohne dramatiſchen Unterbau.
Johannes Tralow ſorgte als Gaſtſpielleiter mit den
tüchtigen Kräften des Neuen Theaters für eine dem
ſchillern=
den Dialoge Shaws entſprechende, angeregte Darſtellung. Z.*
Goeihe=Medaille an Profeſſor Pfihner überreichl.
DNB. München. Dem von einer längeren Konzertreiſe
zu=
rückgekehrten Profeſſor Dr. Hans Pfitzner wurde im Auftrage des
Reichsſtatthalters in Bayern die Goethe=Medaille für Wiſſenſchaft
und Kunſt, die der Herr Reichspräſident dem Meiſter anläßlich
ſeines 65. Geburtstages verlieh, überreicht.
Frankfurker Spiele.
Auf dem ſpätgotiſchen Römerberg, auf dem im vorigen
Sommer bei nächtlichen Feſtſpielen Egmont in den Tod ritt
und Götz von Berlichingen ſeine Kämpfe ausfocht, herrſcht jetzt
die Jugend.
Sobald ſich die Dämmerung über den Platz ſenkt, zieht das
Jungvolk auf. Friſche Marſchweiſen ertönen die
Trom=
meln werden gerührt. Fanfaren ſchmettern: die Fahnen nehmen
vor dem Römer Aufſtellung, begrüßt mit dem Hitlergruß. Kopf
an Kopf ſteht die Menge auf dem Römerberg, meiſt Jugend,
doch auch Erwachſene aus allen Ständen.
Eine fröhliche Stimmung erfüllt bald den Platz: das
Jung=
volk führt Schattenſpiele auf. Auf der vor den Römer
* Hans Grimm: „Lüderitzland”, Albert Langen Verlag,
Mün=
chen 5.50 RM. — Zur Erinnerung an die vor 50 Jahren
er=
folgte Beſitzergreifung Südweſt=Afrikas ſchenkt uns Hans Grimm
einen Band mit 7 Erzählungen. Kein anderer deutſcher Dichter
kann uns ſo packend darſtellen, was dies Land für viele Deutſche
geworden war, die ſich drüben eine neue Exiſtenz gründen wollten,
wie die großartige Natur jeden ſo in ſeine Feſſeln ſchlug, daß er
nicht mehr von dort weg konnte. Es ſind Begebenheiten aus dem
Leben der deutſchen Siedler und Kaufleute teils vor dem Krieg,
während des Herero=Aufſtandes, und auch nach dem Krieg. Alle
Begebenheiten nehmen ein tragiſches, ein männliches Ende. Der
Kampf gegen die Natur, gegen das Schickſal, im Krieg gegen den
Feind, verlangt ſeine Opfer. Da zeigt ſich, wie jeder ein Held in
ſeiner Art wird, wenn er dem Schickſal gerade ins Auge ſchaut.
Es iſt das Verdienſt des Dichters von „Volk ohne Raum”, daß in
Gedanken unſere ehemaligen Kolonien auch heute ganz allgemein
als deutſches Land betrachtet werden und uns durch tauſend
Be=
ziehungen verhaftet ſind. Auch dieſes Buch wird neue Fäden nach
Südweſt ſpinnen. Mögen es recht viele in die Hand bekommen,
Dr. Wo
beſonders unſere Jugend.
Seite 4 — Nr. 135
Handgranakenwerfer Schulze
vor dem Berliner Sondergericht.
DNB. Berlin, 16. Mai.
Am Mittwoch vormittag begann vor dem Berliner
Sonder=
gericht im großen Schwurgerichtsſaal der Prozeß gegen den
31jährigen Kommuniſten Erwin Schulze, der beſchuldigt wird,
am 21. März Unter den Linden aus einem Dachraum eine
Handgranate auf die Straße geworfen zu haben. Zu der
Ver=
handlung ſind vier Sachverſtändige und 79 Zeugen geladen.
Gleich zu Beginn der Verhandlung fragte der Vorſitzende den
Angeklagten, ob er die Handgranate geworfen habe. Der
An=
geklagte antwortete mit „Ja” und „Jawohl‟. Der Vorſitzende,
der ſodann darauf hinwies, daß das Schickſal den Angeklagten
vor etwas ganz Schlimmen bewahrt habe, da mehrere Menſchen
dabei hätten den Tod finden können, forderte den Schulze auf,
ein volles, wahres Geſtändnis abzulegen, denn ſeine
Schil=
derungen vor der Polizei könnten nicht der Wahrheit entſprechen.
Der Angeklagte erklärte, die volle Wahrheit ſagen zu wollen
und begann anſchließend mit der Schilderung ſeines
Lebens=
laufes.
Bevor der Vorſitzende nun zur
Erörkerung des Tatbeſtandes
übergeht, ermahnt er den Angeklagten nochmals dringend, die
Wahrheit zu ſagen. Schulze erklärt, daß er für ſeine Firma
Renovierungsarbeiten im Hauſe Unter den Linden 76 ausführte.
Zur Zeit der Tat habe er die Jalouſien des Dachraumes in dem
Hauſe geſtrichen. Der Angeklagte, der bisher alle Fragen flüſſig
und klar beantwortet hatte, begann nun vor jeder Antwort
lange zu überlegen. Als er erwähnte, daß er den Boden des
Hauſes durchſtöbert und dort Bücher und Zeitungen gefunden
hätte, fragt der Vorſitzende den Angeklagten, ob er dabei noch
etwas anderes gefunden habe. Der Angeklagte ſchweigt
minutenlang.
Auch auf den Hinweis des Vorſitzenden, daß er die
Hand=
granate doch irgendwo gefunden haben müſſe, wenn er ſelbſt
zugebe, ſie herabgeſchleudert zu haben, gibt Schulze keine
Antwort.
Vorſitzender: Es ſcheint mir faſt, als ob Sie doch mit
irgend einer Wahrheit hinter dem Berge halten, als ob Sie
noch etwas zu erklären haben, was Sie bisher nicht geſagt haben.
Schulze widerrufk ſein Geſtändnis.
Nach langem Schweigen bricht ber Angeklagte plötzlich in Tränen
aus. Er ruft mit lauterStimme: „Das iſt dieWahrheit, daß ich es nicht
getan habe. Beſtrafen Sie mich nur für meinen Schwindel. Die
Handgranate habe ich nicht geworfen. Es war nur eine Angſtlüge
von mir. Jetzt liege ich drin. Keiner glaubt mir. Wenn ich die
Handgranate geworfen hätte, würde ich es zugeben. Ich bin in
eine Sache verwickelt worden, mit der ich gar nichts zu tun habe.”
Der Vorſitzende weiſt den Angeklagten jetzt ſehr ernſt und
ein=
dringlich darauf hin, daß er doch ſechs Geſtändniſſe abgelegt und
dabei Einzelheiten angegeben habe, die niemand wiſſen könne als
diejenige Perſon, die die Handgranate geworfen hätte. Auch zu
Beginn der heutigen Verhandlung habe er doch ohne jede
Beein=
fluſſung ein klares Geſtändnis abgelegt, ebenſo wie ſeinerzeit vor
der Polizei und dem Unterſuchungsrichter.
Der Angeklagte erwidert darauf nur, daß er während der
Ar=
beit eine Detonation gehört habe und zunächſt geglaubt habe, eine
Flaſche ſei geplatzt. Als er auf die Straße hinuntergeeilt ſei, habe
er die Polizei ſtehen ſehen. Trotz eindringlicher Ermahnung blieb
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
der Angeklagte bei dem Widerruf ſeines Geſtändniſſes und ſchweigt
verſtockt.
Nach kurzer Unterbrechung der Verhandlung fragt der
Vor=
ſitzende den Angeklagten, der ſich inzwiſchen mit ſeinem Verteidiger
beraten hat: „Nun, Schulze, was ſagen Sie jetzt?‟
Der Angeklagte ſchweigt. Sein Verteidiger gibt hierauf die
Erklärung ab. daß es ihm nicht gelungen ſei, aus dem Angeklagten
eine eindeutige Erklärung herauszubekommen.
Vorſ.: „Ich habe das Gefühl, als wenn das Geſtändnis zwar
ſtimmt, der Angeklagte jetzt nur Angſt davor hat, die Einzelheiten
der Tat zu ſchildern.”
Der Angeklagte bleibt bei ſeiner Darſtellung, daß er nach der
Detonation auf die Straße gelaufen ſei, obwohl der Vorſitzende
ihn darauf hinweiſt, daß die Maurer, die im zweiten Stock des
Hauſes gearbeitet hätten, ausgeſagt hätten, daß der Angeklagte
nicht auf die Straße gelaufen ſei.
Nach weiteren Verhandlungen gegen den Angeklagten Schulze
hält der Vorſitzende dieſem ſeine zahlreichen Geſtändniſſe vor, die
er ſowohl vor der Polizei wie auch vor dem Unterſuchungsrichter
gemacht hat. Schulze bleibt dabei, daß er die Tat nicht begangen
hat und will ſeine Geſtändniſſe den Aeußerungen angepaßt haben,
die er auf der Polizei gehört hätte. Auch als der Vorſitzende ihn
daran erinnert, daß er doch erſt Mittwochmorgen zu Beginn der
Verhandlung ſeine Tat zugegeben hätte, betont der Angeklagte,
daß er unſchuldig ſei. Darauf wird die Vernehmung des
Ange=
klagten Schulze abgeſchloſſen und
die Beweisaufnahme nimmt ihren Anfang.
Zunächſt wird nach der Eidesbelehrung der 79 Zeugen der
54 Jahre alte Kaufmann Oliver vernommen, der am 21. März in
einer Taxe die Exploſionsſtelle paſſierte. In mehreren
auslän=
diſchen Zeitungen iſt ſeinerzeit die Behauptung aufgeſtellt worden,
daß dieſem Zeugen der Anſchlag gegolten hätte, der im
Zuſammen=
hang mit dem Verbot des Films „Katharina, die Große” in
Deutſchland gegen ihn verübt worden ſei. Oliver iſt Mitglied des
Aufſichtrates des Filmtheaters „Capitol‟. Der Zeuge erklärte
unter ſeinem Eid, daß er dieſen Berichten gänzlich fernſtehe und ſich
nicht erklären könne, wie ſie entſtanden ſeien. Sodann werden die
bei der Exploſion verletzten zwei Zeugen gehört. Der Zeuge,
Chauffeur Kaape, der die Droſchke, in der Oliver ſaß, ſteuerte,
hörte plötzlich einen großen Knall vor ſeinem Wagen und
be=
merkte, als er ausſtieg, daß er leicht verletzt worden war. Die
Verletzung des nächſten Zeugen Krauſch, der als Fußgänger die
Linden überſchritt, war etwas erheblicher. Nach ſeiner Anſicht
muß die Handgranate aus großer Höhe geſchleudert worden ſein.
Es tritt ſodann eine Mittagspauſe ein.
Nach der Mittagspauſe im Prozeß wegen des
Handgranaten=
wurfes Unter den Linden wird der Zeuge Willy Noack
vernom=
men, der als Jalouſienbauer zuſammen mit dem Angeklagten
Schulze in dem gleichen Raume gearbeitet hat. Als die Exploſion
ertönte, ſo ſagt der Zeuge aus, habe er ſich furchtbar erſchrocken
und gedacht, eine Sauerſtofflaſche ſei explodiert. Er habe ſich zur
Wand umgedreht, ſo viel er ſich erinnern könne, habe Schulze
hin=
ter ihm geſtanden. Ob Schulze an ihm vorbei zum Fenſter und
wieder zurückgelaufen ſei, könne er nicht ſagen. Der Zeuge
bekun=
det weiter, daß Schulze die Treppen hinuntergelaufen ſei, um
feſt=
zuſtellen, was paſſiert ſei. Nach einiger Zeit ſei er
zurückgekom=
men und habe erzählt, auf der Straße ſtände ein beſchädigtes Auto
und er nehme an, daß der Benzintank explodiert ſei.
Es werden dann eine Reihe von Augenzeugen vernommen,
die übereinſtimmend ausſagen, daß die Handgranate aus der
Dach=
luke des Hauſes Unter den Linden 76, in der Schulze arbeitete,
ge=
worfen worden iſt.
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gegen die Kommuniſten in Erfurk.
DNB. Erfurt, 16. Mai.
Nach wochenlangen Beobachtungen und Ermittlungen der
Staatspolizeiſtelle Erfurt erfolgte in der Nacht zum Mittwoch
ein Zugriff auf die illegale kommuniſtiſche Organiſativn.
Nach=
dem zunächſt am 15. Mai ein von Berlin nach Erfurt entſandter
Sonderfunktionär der KPD. bei einem Treffen in einer der
ſtädtiſchen Anlagen feſtgenommen worden war, wurde in der
Nacht unter Hinzuziehung von Kriminalpolizei, Feldjägern und
SS. der Schlag gegen die illegale Bezirksleitung ausgeführt.
Er war von vollem Erfolg. Sämtliche Funktionäre der Leitung.
die Funktionäre der Nebenorganiſationen und der
Vertriebs=
ſtelle für illegales Propagandamaterial ſowie ein größerer
Per=
ſonenkreis, der das illegale Material vertrieb, insgeſamt 33
Per=
ſonen, darunter drei Frauen, wurden feſtgenommen. Die
Durch=
ſuchung förderte eine Anzahl von Waffen ſowie erhebliche
Mengen alten und neuen kommuniſtiſchen Propagandamaterials
zu Tage. Außerdem gelang es, Flugblätter und Flugſchriften
neueſten Datums, die u. a. zum „Roten Kampf=Mai” 1934
auf=
forderten, zu beſchlaguahmen.
2
Genfer Verkagungsgerüchte.
Die Oeffenklichkeik von den Amerikanern zur Anzeit 9kem Kreis
über die Vorgänge hinker den Genfer Kuliſſen
in Kennknis geſetzt.
In Genf kurſierte am Mittwoch das Gerücht, daß die
Ab=
rüſtungskonferenz auf unbeſtimmte Zeit vertagt werden ſoll,
Dieſe Information wurde von amerikaniſcher Seite in die
Welt geſetzt, aber alsbald durch das Völkerbundsſekretariat und
auch durch die Franzoſen auf das ſchärfſte dementiert.
Zunächſt ſchien es ſo, als ob es ſich um einen blinden — Hohes All
Alarm handelte. Aber bei ruhiger Betrachtung der Geſam= were Klavier
ſituation befeſtigte ſich doch der Eindruck, daß die Amerikaner
recht gut informiert waren und nur zur Unzeit ihre Kenntnis
der Oeffentlichkeit übermittelt hatten. Tatſächlich dürften die
Dinge wohl ſo liegen, daß die Beſprechungen der Großmächt
untereinander irgendwelche Möglichkeiten, die
Abrüſtungs=
konferenz mit Ausſicht auf Erfolg fortzuſetzen, nicht mehr
er=
geben haben. Um wenigſtens das Geſicht zu wahren, will man
bis zur Sitzung der Hauptbüros am 29. Mai die Oeffentlichkeit
im unklaren laſſen, und ſo tun, als ob noch immer ein Rei= Beſſunger
tungsanker gefunden werden könne. Dann aber ſoll ein kleiner
Ausſchuß gebildet werden, der als Fortſetzung der tatſächlich 6e ſtatt.
auf unbeſtimmte Zeit zu vertagenden Abruſtungskonferenz zu
gelten hätte. Wenn wir uns recht beſinnen, hat man das gleiche
Verfahren ſeinerzeit auch auf der Londoner
Weltwirtſchafts=
konferenz eingeſchlagen, die nur unterbrochen worden iſt, aber
bis heute keine unmittelbare Fortſetzung gefunden hat. Auch sk25jährigen
damals wurde ein kleiner Ausſchuß zur Ueberbrückung der
Pauſe gebildet, obwohl für alle Welt klar war, daß ein
Schei=
tern der Konferenz verbucht werden mußte. Das Wort
„Scheitern” will man aber aus der internationalen Debatte
fernhalten. Man will verhindern, daß irgendwie der Eindruck , n und des A
aufkommt, als ob es nun endgültig mit der Abrüſtungs= m beſenderen
konferenz aus wäre. Trotzdem wird das, was unzweifelhaſt uis eine grün
ſchon unter der Hand vereinbart worden iſt, nur ein beſſeres Dicn des Vere
Begräbnis der Abrüſtungskonferenz ſein.
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im zum
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Kreis D
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Ju den Ruhe
er Oberreg
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Kapell.
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Darmſtadt, den 7. Mai 1934.
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Heinrichſtr. 75
donnerstag, 17. Mai 1934
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 135 — Seite 5
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vertagt werin
wicher erte 1r
erbundsſekretaiat
e dementiert.
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mußte. 201
onalen 9
rgendwie der
ſ=
mit der Abrit
as, was unzwi.
iſt, nur ein
Nüsvei Landesnaupinäut
Darmſtadt, den 17. Mai 1934.
Ausfallende Sprechſtunden.
Das Staatspreſſeamt teilt mit:
Die Sprechſtunden des Herrn Staatsminiſters, ſämtlicher
Mi=
yſier ial=Abteilungen und des Perſonalamts fallen am Samstag,
de 19. Mai 1934. aus.
Bekannkmachungen des Perſonalamkes.
Ernannt wurden: Am 28. April 1934 der Kreisarzt zu
Die=
ſus, Medizinalrat Dr. Wilhelm Vix, zum Kreisarzt beim
ſuis geſundheitsamt Darmſtadt mit der Amtsbezeichnung „
Ober=
mizinalrat” mit Wirkung vom 1. Mai 1934: am 8. Mai 1934
praktiſche Arzt Dr. Triſtan Metz in Offenbach unter
Be=
ng in das Beamtenverhältnis zum Amtsarzt bei dem
Kreis=
nindheitsamt Büdingen mit der Amtsbezeichnung „
Medizinal=
ſu und dem Amtsſitz in Bad Salzhauſen, vom Tage des
Dienſt=
mitts an
Beſtellt wurden: Am 7. März 1934 Richard Dietz in
ſhenheim zum kommiſſariſchen Beigeordneten der Gemeinde
ſhenheim, Kreis Worms; am 9. Mai 1934 zu kommiſſariſchen
hügeordneten: Otto Georg Geil in Hahnheim. Kreis
henheim a. Rh., Heinrich Wilhelm Hartmann in
Harres=
ſaen, Kreis Dieburg; am 11. Mai 1934 Ludwig Scherner
udalsheim zum kommiſſariſchen Beigeordneten der Gemeinde
ſsheim, Kreis Worms.
In den Ruheſtand verſetzt wurde auf Nachſuchen am 28. März
9 der Oberregierungsrat Hermann Pfeiffer bei der
Pro=
mialdirektion Starkenburg in Darmſtadt unter Anerkennung
ſadem Staate geleiſteten langjährigen treuen Dienſte und unter
ſiderer Würdigung des im nationalen Intereſſe bekundeten
erſinns mit Wirkung vom 1. Mai 1934. Zugleich wurde ihm
ſiy Entſchließung des Reichsſtatthalters in Heſſen vom 28.
E1 1934 im Namen des Herrn Reichspräſidenten der Titel
heimer Regierungsrat” verliehen.
igsten
Sehinken 5.
Hohes Alter. Am 20. Mai (1. Pfingſtfeiertag) begeht die
vere Klavierlehrerin Frau Elſa Kleinjung, geb. Glock,
wrichsſtraße 66, II., ihren 80. Geburtstag.
Opfergang der NSDAP., Ortsgruppe Beſſungen! Am
Tyerstag, dem 17. Mai 1934, nachmittags 17.45 Uhr,
veran=
ſtölet die NSDAP., Ortsgruppe Beſſungen, gemeinſam mit den
Tügliedern der NSV. und der NS.=Frauenſchaft einen
Opfer=
gu zum Opfertempel der NSV., um ſich dort geſchloſſen in das
Oyrbuch der NSV. einzutragen. Der Zug ſetzt ſich unter
Voran=
tunt der Kapelle der Landespolizei nachmittags 17.45 Uhr an
dim Beſſunger Turnhalle in Bewegung. Im Anſchluß an den
Qyrgang findet ein Platzkonzert vor dem Opfertempel der
MS) ſtatt.
* Die neue Standarte der Train=Vereinigung 18 wurde in
Aezig geweiht. Man hatte die Weihe nach Leipzig verlegt, weil
dievom 12. bis 14. Mai dort abgehaltene Bundestagung des
Daſchen Trainbundes (Waffenringes), verbunden mit der Feier
diste 5jährigen Beſtehens des Sächſiſchen Trains.
Waffengefähr=
tAnrus ganz Deutſchland zuſammenführte. So erhielt die Weihe
einn ganz beſonders feierlichen Rahmen, und der 9 Mann ſtarken
Whrdriung, die die Reiſe nach Leipzig unternommen hatte,
wer=
dündie weihevollen Augenblicke und die vielen Beweiſe treueſter
Wirennkameradſchaft in der ſchönen und gaſtlichen Stadt der
Meſ=
ſein ind des Völkerſchlachtdenkmals ſtets unvergeſſen bleiben. Als
geen deſenderen und hochgeſchätzten Schmuck trägt die neue
Stan=
deür eine grün=weiße Schleife mit Widmung, die von den
Kame=
radi des Vereins „Sächſiſcher Train” angeheftet wurde und nicht
mier einen Fahnennagel, der aus dem Teil unſeres Vaterlandes
ſtihmi-, der von den Treueſten der Deutſchen bewohnt wird; es
iſFues der Fahnennagel, geſtiftet vom Train=Verein des
Saar=
gerbtr, Sitz Saarbrücken. Nach Rückkehr der Abordnung aus
Leip=
ziuy am Abend des 14. Mai, fand im Reſtaurant Sitte für die
Eq=Vereinigung 18 und deren Freunde und Gönner eine
ein=
aber ſtimmungsvolle Nachfeier ſtatt, bei der eine von den
üſten der Train=Vereinigung 18 geſtiftete Fahnenſchleife feier=
Kiberreicht wurde. Die Standarte iſt von Herrn Major d. L.
Heinrich Gaßner entworfen und von der Fahnenfahrik Karl
in Koburg in künſtleriſch vollendeter Weiſe ausgeführt
wor=
dir Sie wird in dem großen hiſtoriſchen Feſtzug, der anläßlich
Feier des 60jährigen Beſtehens der Kriegerkameradſchaft
ir am 10. Juni ſtattfindet, zum erſtenmal in Darmſtadt
öffent=
li Artzeigt werden.
Tbd. Jahn 1875. Darmſtadt. Landaufenthalt im
nheim Für die Jugend des Turnerbundes ſindet nach
Rzſten auf dem Landheim Knöllemühle bei
Groß=
nadt eine Lagerwoche ſtatt. Die Vereinsleitung legt
*darauf, daß neben der körperlichen Ausbildung auch die
gei=
ſt Seite der Jugend betreut wird, und zu dieſer Schulungs=
9tiſt auf dem Landheim der beſte Boden. Wir erſuchen daher
Beltern unſerer Schülerinnen und Schüler, von dieſer Einrich=
4h regen Gebrauch zu machen. Die Koſten belaufen ſich auf
MN. für den Tag, und dieſe Gebühr ſchließt Uebernachtung und
Berpflegung ein. Die Lagermoche dauert von Dienstag, den
Luis Samstag, den 26. Mai. Meldung am Freitag, von 5.30
Uhab, im Turnhaus. Dieburger Straße 26. Während der
Lager=
he der Jugend können auch Erwachſene dort ihre Ferien ver=
Aueri. Nähere Auskunft ebenfalls am Freitag, den 18. Mai,
ereinshaus. Dieburger Straße 26.
Heſſiſches Landestheater.
Mite fe
erstag
17. Mai
Anf. 19½, Ende gegen 221 Uhr. 422, dazu
kinderreiche Mütter Nummerkarten 901—1000.
Das Land des Lächelns. Preiſe 0.70—5.50
Btag
Anf. 19. Ende gegen 22½ Uhr. E 23
Preiſe 0.50-
19. Mai Fulius Cgeſar.
05
Im Dienſt der Flugforſchung.
Neubau eines Windkanals
der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt.
Darmſtadt, die Stadt einer beſonderen fliegeriſchen Tradition,
die die erſte akademiſche Fliegergruppe und den erſten Lehrſtuhl
für Luftfahrt in Deutſchland hatte, wird nun durch eine neue
Ein=
richtung bereichert, die der wiſſenſchaftlichen Flugforſchung dient.
Am Mittwoch morgen wurde am Rand des Flugplatzes zwiſchen
zwei Reihen feſtlicher Hakenkreuzbannern und vor einer Front
von Fliegern in ihrer ſchmucken Uniform, und Bauarbeitern mit
ihrem Gerät von Miniſterialrat Ringshauſen, der im
Auftrag des verhinderten Reichsſtatthalters
erſchienen war der erſte Spatenſtich geführt zum Neubau
eines Windkanals für die T.H. Darmſtadt. Nach den
Erläuterun=
gen, die Prof. Scheubel im Laufe des ſchlichten Feſtaktes gab,
dient dieſe Einrichtung der Meſſung von
Luftſtrömun=
gen an Flugzeugmodellen, die in dem Kanal in einem
künſtlich erzeugten Luftſtrom aufgehängt werden. Der hohe ſchmale
Bau wird, wie aus den Plänen hervorgeht, ergänzt durch eine
Schreiner= und Mechanikerwerkſtatt, ſowie Arbeitsräume für die
Ingenieure, die eingeſchoſſig den Hauptbau umringen.
Regierungsrat Köhler
bedauerte, als Vertreter der Regierung, die Verhinderung des
Herrn Reichsſtatthalters, weil es deſſen Tatkraft zu danken ſei,
daß heute ſchon mit dem Bau begonnen werden könne. Er
be=
grüßte Miniſterialrat Ringshauſen, die Vertreter der
Kreis=
leitung, der SA. und SS., des Fliegerſturms, der NSBO., der
Reichs= und Staatsbehörden, den Rektor und die Herren des
Lehr=
körpers ſowie die Vertreter der Studentenſchaft und der
Flieger=
gruppe der Techniſchen Hochſchule. Eine große Freude iſt es ihm,
Profeſſor Georgii danken zu können für die
bedeuten=
den flugſportlichen und wiſſenſchaftlichen Leiſtungen, vor allem
aber für die nationalen Erfolge, die die unter ſeiner Leitung
ſtehende Segelflugexpedition in Südamerika
er=
rang.
Das neue Bauwerk werde im Rahmen der ſtaatlichen
Arbeits=
beſchaffung errichtet und diene ebenſo dem Studium der
Flugwiſ=
ſenſchaft wie den praktiſchen Bedürfniſſen der Fliegerei. Die
Ra=
gierung hoffe, daß die beſte fliegeriſche Tradition, über die
Darmſtadt verfüge, ſich auch auf die kommenden Semeſter
über=
trage und ſei bereit, im Rahmen des Möglichen dieſe
Beſtrebun=
gen weiteſtgehend zu fördern, wie ſie auch jetzt, trotz Anſpannung des
Etats Mittel zur Verfügung geſtellt habe.
Se. Magnifizenz Rektor Buſch
hob hervor, daß mit der Errichtung des Windkanals ein
langge=
hegter Wunſch der T.H. in Erfüllung gehe. Aufgabe der T.H. ſei
es, Flugingenieure zu erziehen, die nicht nur ihre praktiſche
Aufgabe erfüllten, ſondern auf ihrem Gebiet auch ſchöpferiſch
arbeiten könnten. Er hob in dieſem Zuſammenhang
die bahnbrechende Stellung Darmſtadts in der Flugforſchung
hervor: von Darmſtädter Piloten wurde der erſte Segelflug
mit Startüberhöhung, der erſte Schleppſtart und der erſte
reine Thermikflug ausgeführt. Dem hat es auch Darmſtadt
zu verdanken, daß das Deutſche Forſchungsinſtitut für
Segel=
flug, die frühere Rhön=Roſſitten=Geſellſchaft, hierher kam.
Der Rektor betonte weiter, die fruchtbare kameradſchaftliche
Zu=
ſammenarbeit, die zwiſchen den Studierenden und Profeſſoren der
Luftfahrt in Darmſtadt beſteht und die es hochzuhalten und zu
pflegen gilt. Darum ſei die Ausbildung der Flugingenieure
ge=
rade in Darmſtadt beſonders günſtig, und es liege im
wohl=
verſtandenen Intereſſe des Staates, hierfür Mittel einzuſetzen.
Prof. Buſchs Dank galt dem Reichsſtatthalter und der Regierung
für die echt nationalſozialiſtiſche Entſchlußfreudigkeit, mit der das
neue Werk in Angriff genommen werde. Feierlich verſichere er,
daß man mit den anvertrauten Pfunden wuchern werde, damit ſie
hundertfältig Frucht trugen zum Wohl der Flugtechnik und des
Vaterlandes.
Nach den techniſchen Erläuterungen von Prof. Scheubel gab
in kurzer Anſprache der Vorſtand der Miniſterialbauabteilung,
Regierungsbaurat Münkler, einen Ehrenſpaten an
Miniſterialrat Ringshauſen.
Dieſer ſtellte in tiefgründiger Rede die beſondere deutſche Art
heraus, die Deutſchland auch im Flugweſen habe. Bei allen
Neu=
erſcheinungen bleibe deutſcher Geiſt nicht an der Oberfläche der
gelungenen Wirkung haften, ſondern ſuche das Weſen und
die Geſetze der Dinge zu ergründen, um durch
ſeine Gründlichkeit Fundamente der Sicherbeit
zu ſchaffen. Darauf beruhe das Vertrauen, das
man deutſcher Wertarbeit und deutſcher
For=
ſchung in aller Welt entgegenbringt. So ſorgen wir
auch heute für eine wiſſenſchaftliche Unterbauung im Flugweſen,
um das uns einſt die Welt beneiden wird. Dieſer Zug deutſchen
Weſens war und bleibt ſo. Aber durch den Geiſt der neuen Zeit
kommt hinzu eine engere Verknüpfung zwiſchen
prak=
tiſchem Alltagswirken und wiſſenſchaftlicher
Forſchung, ein gegenſeitiges Durchbluten
bei=
der Gebiete, das in Jahrhunderten ſeine Früchte
tragen wird. So iſt auch dieſer Neubau beſtimmt, den guten
Ruf der Techniſchen Hochſchule zu vermehren, unſerer Stadt zur
Ehre und der ganzen Nation zum Segen zu gereichen. In dieſem
Wollen beginnen wir den Bau.
Nach den ſymboliſchen Spatenſtichen erinnerte Miniſterialrat
Ringshauſen daran, daß alle Arbeit heute Grund und Ziel
finde in einem Mann, der Deutſchland vom Schickſal geſandt ſei.
Und während über der Bauſtelle Segelflieger in großer Höhe ihre
Kreiſe zogen und eine Motorflugſtaffel über die Köpfe der
Ver=
ſammelten brauſte, klang die Feier in ein Sieg=Heil auf den
Füh=
rer aus. Die Landespolizei=Kapelle intonierte die beiden deutſchen
Hymnen und alles ſang mit.
Das Ueberſee=Deutſchkum
auf der B9A.-Pfingſtkagung 1934.
LPD. Der Reichsführer des VDA. hat durch Einrichtung
eines Ueberſeereferats ſowie durch Neuverteilung der
über=
ſeeiſchen Betreuungsgebiete innerhalb der VDA.=Landesverbände
eine erheblich ſtärkere Verbindung mit dem Ueberſeedeutſchtum
er=
reicht. Der VDA. iſt nunmehr auch der einzige Verband geworden,
der die kulturelle Zuſammenarbeit mit Ueberſeedeutſchtum vom
Reiche her leitet. Auch auf der Pfingſttagung in Mainz und Trier
tritt dieſe verſtärkte Fühlung mit dem Ueberſeedeutſchtum in
Er=
ſcheinung. Auf der Lehrertagung wird die Bedeutung auch der
deutſchen Ueberſeeſchulen behandelt. Im Namen des Verbandes
Sommer-Ausgabe 1934
ist erschienen
Preis 70 Pfennig
Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken,
Bahnhofs-
buchhandlung und Geschäftsstelle, Rheinstraße Nr. 25.
deutſcher Auslandslehrer ſpricht Direktor Schulz=Madrid. Auf der
volksdeutſchen Kundgebung, die den erſten Teil der Tagung in
Mainz abſchließt, hält u. a. Dr. Hennings=Kanada eine Anſprache.
In Trier ſprechen Studienrat Dr. Föchting, bisher Joinville (
Bra=
ſilien) über das Deutſchtum in Südamerika und Studiendireklor
Treut über die Lage des Deutſchtums in Nordameriba. Der
Reichs=
führer Dr. Steinacher wird in einer Preſſebeſprechung auf die
Lage des Ueberſeedeutſchtums beſonders eingehen. Am Schluſſe
der Geſamttagung findet eine Rundfunkſendung über den
Kurz=
wellenſender ſtatt, bei der die wichtigſten Kundgebungen der
Ta=
gung zuſammengefaßt dem Ueberſeedeutſchtum übermitielt werden.
Dr. Steinacher wird dabei eine beſondere Anſprache an alle
Deüt=
ſchen in fernen Erdteilen richten und ihnen Erlebnis und
Ergeb=
nis der Tagung ſowie das geſamtdeutſche Wollen des VDA.
über=
mitteln.
Epangel. Männervereinigung der Pekrusgemeinde
Darmſtadk=Beſſungen.
Unſere letzte gut beſuchte Monatsverſammlung hat alle unſere
Erwartungen erfüllt, die wir auf ſie geſetzt hatten. Eingeleitet
durch das innige Frühlingslied „Wenn ich, o Schöpfer, deine
Macht”, und nach herzlicher Begrüßung der zahlreich Erſchienenen
und ganz beſonders des Redners des heutigen Abends durch den
1. Vorſitzenden, Herrn Oberreallehrer Frank, knüpfte letzterer
ſeine weitere Begrüßungsanſprache an die herrliche Frühlingszeit
an, die jeden gefühlvollen und naturverbundenen Menſchen
un=
willkürlich auffordert, in den tauſendſtimmigen Jubel der
erwach=
ten Natur miteinzuſtimmen zum Lobe des Schöpfers: „O Welt,
du biſt ſo wunderſchön im Maien!”
Der 2. Vorſitzende, Herr Oberpoſtinſpektor Schweitzer,
feierte in warm empfundenen Worten die Verdienſte des Herrn
Oberreallehrers Frank in der Tierſchutzbewegung und
beglück=
wünſchte ihn zu ſeinem 50jährigen Jubiläum, und überreichte ihm
einen prachtvollen Blumenſtock. Herr Frank dankte in bewegten
Worten für dieſe unerwartete Ehrung und gelobte, treu weiter
zu wirken im Dienſte der gequälten Kreatur, ſo lange ihm ſein
Schöpfer Kraft und Geſundheit ſchenke.
Herr Profeſſor Dr. Münch hielt dann einen Vortrag:
„Japan und die Mandſchurei”.
In ſach= und fachkundiger Weiſe zeichnete er den geſpannt
lauſchenden Zuhörern ein Bild der gegenwärtigen Lage in
Oſt=
aſien, dem „politiſchen und wirtſchaftlichen Wetterwinkel”, dem
nach Expanſion, ſtrebenden Inſelreich Japan, mit ſeiner
Ueber=
bevölkerung von 94 Millionen, wo bis zu 2000 Menſchen auf ſeinem
Quadratkilometer ihr Leben friſten. (In Heſſen etwa 170.) Von
dieſem Geſichtspunkt aus iſt es verſtändlich, wenn die kaiſerlich
japaniſche Regierung nach Siedlungsgebieten und =möglichkeiten
außerhalb Japans ſich umſieht. Dieſe findet ſie in der
nahegelege=
nen Mandſchurei; aber auch als ein Miſchvolk des auſtraliſchen
Kontinents und ſeines Inſelgürtels ſtrebe es nach dem Süden
hin, insbeſondere halte es unſere früheren gut gepflegten
Kolo=
nien in feſter Hand. Japans Bevölkerung vermehrt ſich in jedem
Jahre um etwa eine Million, ſo daß ſelbſt ſeine großartig
entwik=
kelte Induſtrie die Bevölkerung nicht mehr voll und ganz zu
er=
nähren vermag. Die Städte ganz beſonders ſind rieſig
angewach=
ſen; ſo hat die Hauptſtadt Tokio z. B. 5,5 Millionen Einwohner.
In der wirtſchaftlichen Entwicklung ſind ſie vollſtändig euroväiſch
geworden und eine große Gefahr für alle europäiſchen Völker,
beſonders ſind die Engländer ſehr nervös geworden, denn die
japaniſchen Waren überſchwemmen zu Schleuderpreiſen die
eng=
liſchen Dominien. — Dieſe kurzen ſkizzenhaften Streiflichter aus
dem hochintereſſanten Vortrag mögen zeigen, daß die „gelbe
Ge=
fahr” mit wachſamen Augen von allen europäiſchen Völkern
ver=
folgt werden ſollte, da ſchon die nahe Zukunft allerhand
unange=
nehme Ueberraſchungen bringen könnte. — Reicher,
wohlverdien=
ter Beifall lohnte den Redner.
denn guter Kaffee iſt immer ein Genuß und wird uns dieſe
Stunde verſchönen.” — „Sie” weiß, daß jeder Kaffee
köſt=
lich ſchmeckt, wenn er mit Mühlen Franck Spezial
zu=
bereitet iſt. Durch Mühlen Franck Spezial wird ſelbſt der
feinſke Bohnenkaffee noch gromatiſcher
und noch tiefer goldbraun als ſonſt.
Mühlen Franck Spezial iſt eine neuartige, feine
Kaffeewürze in Grießform, die zur Verbilligung
und derbeſſerung von jeder Art Kaffee dient.
Seite 6 — Nr. 135
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 17. Mai 1934
Süeen3.
Spiel im Hand.
„Aber Opa, nun laß mir doch endlich meine Spielſachen!“
empört ſich ein vierjähriger Knirps, und der Großvater — weiß
Gott: er ſpielt im Sand wie ein Kind! — iſt ungehalten: „Na, du
könnteſt mir altem Mann doch auch mal eine kleine Freude
gönnen!“ Der Knirps gibt nach; kameradſchaftlich teilen ſich die
beiden in Eimer, Schaufeln und Formen.
Auf dem Sandplatz im Herrngarten tummeln, um Großvater
und Enkel gruppiert, noch viele Kinder mit Sandſpielſachen. Alle
ſind ſie recht emſig beim Spiel, das, von ihnen betrieben, wie
Ar=
beit anmutet. Am emſigſten jedoch iſt der Großpapa. Er verſteht
es aber auch geradezu meiſterlich, zu graben, zu buddeln und zu
zormen. „Geh. Jungchen, was kleiſterſt du denn da zurecht?” nör=
vor Neid bleichſüchtig machen könnte.
So geht es ſtundenlang zu auf dem ſchattigen Sandplatz.
Manchmal gibt es auch Geſchrei; Streit um ein Spielzeug, Aerger
ob eines mutwillig oder verſehentlich zerſtörten Sandkuchens löſen
Tränen aus. Dann erhebt ſich von einer Bank in der Nähe die
jeweils in Betracht kommende Hüterin des weinenden Kindes,
eilt zum Sandplatz hin und heilt den Kummer, auf daß das Spiel
wieder beginnen und friedlich verlaufen kann. Iſt jedoch der gute
Großvater mit von der Partie, dann erübrigt ſich in
Kummer=
fällen das Einſchreiten der Hüterinnen. „Da, ſchau her!” ſagt der
Alte und ſerviert dem Kinde einen Sandpudding von ſolcher
Appetitlichkeit, daß aller Kummer im Nu verſchwindet.
aber ſo weit brauchen wir gar nicht zu reiſen: die Inſel im
Gro=
ßen Woog iſt ein großer Sandſpielplatz für kleinſte, kleine, größere,
große, ganz große Kinder. Der gute Großvater im Herrngarten
iſt keine Ausnahmefigur und der Knirps ſoll dem alten Mann
getroſt die kleine Freude gönnen!
Keues voict Segelnagſsort in Snrmktadt.
In den letzten Tagen haben Angehörige der
Akademi=
ſchen Fliegergruppe Darmſtadt mehrere größere
Segelflüge unternommen.
Am vergangenen Sonntag ſtartete Fiſcher mit dem
Leichtflugzeug Windſpiel auf dem Griesheimer Sand. Er
ließ ſich von einem Motorflugzeug auf 300 Meter ſchleppen und
flog dann mit einer Gewitterfront zum Speſſart, wo er in
Rotenbuch landete. Die zurückgelegte Strecke betrug 60 Km.,
die erreichte Maximalhöhe 2100 Meter.
Am Montag ſtartete Utech auf der bewährten
Darm=
ſtadt, auf der ſchon H. Nehring ſeine Rekordflüge ausführte.
Er landete nach einem Flug über 96 Km. in Durlach und
er=
füllte damit die letzte Bedingung für das Leiſtungs=C=Abzeichen.
Am folgenden Tag. Dienstag ſtartete Fiſcher auf
Windſpiel. Er ließ ſich auf 150 Meter ſchleppen, erreichte
eine Höhe von 2000 Meter und landete nach Zurücklegung von
105 Km. in Vaihingen a. d. Enz.
Fiſcher fuhr noch in der Nacht nach Darmſtadt zurück und
ſtartete hier geſtern morgen gleich nochmals auf Windſpiel
zu einem Fernzielflug über 120 Km. Sein Ziel war
Bieden=
kopf an der Lahn; die Stadt hatte einen Preis von 100 Mark
ausgeſetzt für denjenigen Segelflieger, der als erſter dort
lan=
dete. Fiſcher gewann mit ſeiner Landung in Biedenkopf dieſen
Preis für die Akademiſche Fliegergruppe Darm=
ſtadt.
*
Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. Eine Rekorddauerſitzung veranſtaltete am
Mitt=
woch die Große Strafkammer. Die erſte Sache gegen
einen Kreisobmann der NSKOV. wegen Unterſchlagung wurde
bis zum Urteil geführt und dann auf nächſte Woche vertagt. Es
folgten dann bis 5.30 Uhr ohne Pauſe zwei Sittlichkeitsſachen,
die aber auch beide zwecks weiterer Klarung vertagt werden
mußten.
Das Bezirksſchöffengericht begann um 9 Uhr mit
einer Anklage wegen Betrugs gegen die 44jährige
geſchie=
dene Frau K., die, ſeit ſie ihrem zweiten Mann davonlief,
keinen feſten Wohnſitz mehr hat. Sie verfügt über nicht weniger
wie 12 Vorſtrafen, weil ſie immer lieber von anderer Leute Geld
lebte, als von eigenem, von dem ſie nie viel beſaß. Ihr erſter
Mann fiel im Krieg. Nach dem Krieg, als ſie kaum von einer
zweijährigen Strafe aus dem Gefängnis kam, ergatterte ſie ſich
einen Gärtner bei Mainz den ſie 1920 heiratete und 1929
wie=
der verließ, nachdem ſie den Mann zuvor vollkommen ruiniert
hatte. Da ſie weiterleben wollte, verlegte ſie ſich bald auf
Hei=
ratsſchwindeleien. Sie verdingte ſich auch zeitweiſe als
Haus=
hälterin und hat ſämtlichen Männern, mit denen ſie
zuſammen=
kam ſchweres Geld gekoſtet. Im vorigen Jahre verlegte ſie ihr
Tätigkeitsfeld nach Darmſtadt. Hier erſchien ſie eines Tages im
Braunen Haus und erklärte, ſie habe hier geſchäftlich drei bis
vier Tage zu tun, ihr Mann ſei Nationalſozialiſt und wolle da=
her, daß ſie nur bei Nationalſozialiſten nächtige. Eine Frau
erklärte ſich dann bereit, ſie dieſe Zeit bei ſich aufzunehmen. Aber
ſie quartierte ſich auf die Dauer ein. Sie ließ ab und zu auch
mal etwas Geld in die Hand ihrer Wirtin rollen, erzählte von
ihrer großen Villa in Mainz und ihren vier Angeſtellten, und
erwartete täglich ihren Mann, der ſie im Auto abholen wollte.
Sie machte ſich auch nützlich, indem ſie den Säugling liebevoll
betreute, ſtellte aber anſonſten rieſige Anſprüche. Von den
Spar=
geln könne ſie nur die Spitzen eſſen, und ſie könne auch nur
Bohnenkaffee trinken. Dabei war ſie ſeit zwei Jahren von ihrem
Mann geſchieden und beſaß keinerlei Geld. Einmal gelang es
ihr, auf der evangeliſchen Miſſion 3 Mark zu erbetteln, dann
er=
ſchien ſie plötzlich im Büro der katholiſchen Caritasvereinigung
und erlangte da einen Gutſchein, angeblich für eine Fahrt nach
Mainz, an die ſie natürlich gar nicht dachte. Das Tollſte aber
leiſtete ſie ſich, als ſie hier zu Müller u, Ober wanderte und
einen Kaufvertrag über einen Adlerwagen abſchloß. Der Zweck
der Uebung war wohl lediglich, ihren Kredit bei einem Manne
zu heben, den ſie ſich wieder mal fangen wollte. Aber man kam
rechtzeitig hinter ihre Schwindeleien und brachte ſie nunmehr
endgültig in Nummero Sicher. Das Gericht verurteilt ſie heute
zu einer Gefängnisſtrafe von insgeſamt einem
Jahr und drei Monaten und ordnet
Sicherungs=
verwahrung in einer Heil= und Pflegeanſtalt
an, da die Angeklagte nach dem Gutachten des mediziniſchen
Sachverſtändigen erblich ſtark belaſtet und gemindert
zurechnungs=
fähig iſt. Von ihrer nahezu einjährigen Unterſuchungshaft
wer=
den ihr infolge ihres Leugnens nur drei Monate angerechnet.
Vereins= und lokale Beranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Städt. Akademie für Tonkunſt. Wir machen
noch=
mals auf den heute abend 8 Uhr, im Saale der Städt. Akademie,
Eliſabethenſtraße 36, ſtattfindenden 6. Elternabend —
rhyth=
miſche Erziehung am Konſervatorium und an der Muſikhochſchule
— aufmerkſam. Programm und Unkoſtenbeitrag 20 Pfg.
Aus der NSDAB.
Die Sprechſtunden des Bezirks 13, Darmſtadt, der NSKOV., E. V.
finden in den neuen Geſchäftsräumen,
Darmſtadt, Eliſabethenſtr. 34 (Haus Alter).
wie folgt ſtatt:
Abteilung Fachberatung: Montags von 10—12 Uhr, nachmittags
von 4—6 Uhr.
Donnerstags von 10—2 Uhr.
Abteilung Arbeitsbeſchaffung: Montags von 10—12 Uhr,
nach=
mittags von 4—6 Uhr.
Donnerstags von 10—2 Uhr.
Abteilung Siedlung: Montags und Donnerstag von 10—12 Uhr.
Abteilung Hirnverl.: Mittwochs von 2—6 Uhr.
Abteilung Offiziersverſ.: Montags und Donnerstags von 10 bis
12 Uhr.
Abteilung Hinterbl.: Montags und Donnerstags von 3—6 Uhr.
Abteilung Preſſe: Nach vorheriger Vereinbarung.
Pg. Wagner: Samstags von 10—12 Uhr. An anderen Tagen nur,
wenn der Betreffende durch die Geſchäftsſtelle geladen iſt.
Die angeſetzten Sprechſtunden ſind unbedingt einzuhalten, da
ſonſt eine ordnungsgemäße Geſchäftsabwicklung nicht möglich iſt.
Die Dienſtſtunden der Geſchäftsſtelle ſind von Montags bis
Freitags von 7.30 Uhr bis 4 Uhr und Samstags von 7.30 Uhr
bis 1.30 Uhr.
BNSDJ., Gruppe Referendare und Aſſeſſoren.
Am Donnerstag, den 24. Mai 1934, 14 Uhr pünktlich, ſpricht
im Sitzungsſaal der II. Zivilkammer des Landgerichts der
Direk=
tor der Stadtbibliothek, Herr Dr. Müller, über das Thema: „Die
drei Deutſchen Reiche”. — Das Erſcheinen aller Kameraden iſt
Referendar Schmeel.
Pflicht.
Ortsgruppe Maintor.
Die für den 18. Mai angeſetzte öffentliche Verſammlung fällt
aus da von der Kreisleitung eine Maſſenverſammlung für dieſen
Zeitpunkt vorgeſehen iſt.
Kreisfunkwarte.
Am Donnerstag, den 17. d. M., um 20 Uhr, findet in der
Rundfunkberatungsſtelle eine Sitzung der Ortsgruppen=,
Stütz=
punkt= und Betriebsfunkwarte und Helfer mit anſchließendem
Schulungskurſus ſtatt. Erſcheinen iſt Pflicht.
An die Darmſtädter Mitglieder der NS. Hago und des GHG.
Es wurde bereits zweimal durch Aufruf in den
Tageszeitun=
gen gebeten, Privatquartiere für unſere Gäſte aus Nürnberg
und dem Gau Mittelfranken, welche an der Saarkundgebung
teilnehmen, für den erſten Pfingſtfeiertag zur Verfügung zu
ſtellen. Das bisher gemeldete Ergebnis iſt mehr wie ſchmählich
und zeigt die Gaſtfreundſchaft unſerer Mitglieder nicht im beſten
Lichte. Es kann von den zirka 2000 Mitgliedern der Stadt
Darmſtadt doch beſtimmt erwartet werden, daß dieſelben aus dieſer
Mitgliederzahl 500 Quartiere aufbringen. Wir appellieren
noch=
mals an die Mitglieder und ſtehen nicht an, zu erklären, daß bei
wei=
terem Verharren in der bisher gezeigten Intereſſeloſigkeit
öffent=
liche Anprangerung in unſerer Parteipreſſe erfolgt. Abgeſehen
da=
von, ſteht auch zu erwarten, daß ſich die Folge eines derartig
unqualifizierbaren Verhaltens auch bei der Quartierfrage beim
nächen Parteitag der NSDAP. in Nürnberg für manchen
Darm=
ſtädter Bürger unangenehm auswachſen kann. Wir bitten alſo
nochmals um eilige Meldungen, ſchriftlich oder telephoniſch, bei
unſerer Kreisamtsleitung Darmſtadt, Neckarſtraße 3. Meldeſchluß
in Anbetracht der gebotenen Eile Donnerstag abend 6 Uhr.
NS. Hago=Kreisamtsleitung.
„Mutter und Kind ſind das Unterpfand für die
Un=
ſterblichkeit eines Volkes.”
So lautet das zur Pflichterfüllung und
Verantwortungsbewußt=
ſein ermahnende Geleitwort des Reichsminiſters Dr. Goebbels für
das kleine Heft zu Gunſten des Hilfswerkes „Mutter und Kind”
Es iſt ein Mahnwort für den deutſchen Mann und die
deutſche Frau.
Jeder deutſche Volksgenoſſe hat heute ſchon erkannt, daß wir
einen zahlreichen, geſunden Nachwuchs brauchen, um Deutſchlands
Zukunft zu ſichern. Die bevölkerungspolitiſche Aufklärungsaktion
der Reichsregierung hat der Offentlichkeit die Augen geöffnet, daß
der Geburtenrückgang in Deutſchland zum Stillſtand kommen muß.
Ein Volk ohne Nachkommen iſt ein Baum ohne Wurzel.
Die echt deutſche Wertung von Sippe und Familie,
Mutter=
ſchaft und Kinderglück muß wieder zur Selbſtverſtändlichkeit im
Leben und Denken und Fühlen des ganzen Volkes und jedes
ein=
zelnen werden.
All die praktiſchen Maßnahmen, die die N. S. Volkswohlfahrt!
mit ihrem Hilfswerk „Mutter und Kind” ins Leben ruft, können!
nur ſegensreich gedeihen und Früchte bringen, wenn zuvor dieſs
Geſinnung Eingang findet in Herzen und Seelen deutſcher Männer!
und Frauen, deutſcher Jünglinge und Mädchen.
Hierzu aber möge das vom Amt für Volkswohlfahri heraus=;
gegebene Heſt „Mutter und Kind” beitragen. Es iſt zum Preiſe
von 10 Pf. durch die Ortsgruppen der N. S. Volkswohlfahrt zu
beziehen.
* Volksmiſſion in Darmſtadk.
Zweiker Abend: Der deukſche Chriſtus.
Die Stadtkirche war geſtern abend im Schiff gedrängt vol.
Der Kirchenchor der Petrusgemeinde unter der Leitung von
Leh=
rer Ströſinger eröffnete nach dem Orgelvorſpiel von
Stu=
dienrat Borngäſſer mit dem Chor „Herr, unſer Herrſcher
Pfarrer Dr. Berger wies einleitend auf die Notwendigkeit
hin, daß jedes Geſchlecht neu ſich mit der Chriſtusfrage
ausein=
anderſetze, an der es nicht vorbeikomme. Neutralität iſt hier un=
möglich. Der Abend ſoll helfen, die Bedeutung der Chriſtusfrage
für unſer Geſchlecht zu erkennen. Nach dem gemeinſamen Ge=
ſang: Mir nach, ſpricht Chriſtus, unſer Held”, ſprach Profeſſor
Lic. Dr. Allwohn=Walldorf über den „Deutſchen
Chriſtus
Joſeph Wittich, der nachher ſeines Amtes enthobene
Pro=
feſſor der katholiſchen Theologie, hat ein Buch geſchrieben: „Leben:
Jeſu in Paläſtina, Schleſien und anderswo . Nicht als ob Jeſus;
geſchichtlich in Schleſien und anderswo geweſen ware, aber er
hat ſich auch im deutſchen Volk nicht unbezeugt gelaſſen als der
Lebendige. Das iſt auch während des Weltkrieges erlebt
wor=
den. Als Liebesgabe deutſcher Hochſchüler wurde den deutſchen
Studenten 1915 der „Heliand” ins Feld geſandt. Da ſchreibt
Simrock in der Vorrede ſeiner Ueberſetzung: „Der Heliand iſt
das in deutſches Blut und Leben verwandelte Chriſtentum” und
„nicht das fränkiſche Schwert, ſondern die Herrlichkeit des
Chri=
ſtentums hatte ſie dem Friedenskinde Gottes gewonnen‟. Dieſe=
Sätze ſind wie für unſere Zeit geſchrieben. Die Behauptung von;
der Zwangschriſtianiſierung der Deutſchen iſt ganz falſch.
Ein=
gehend wurde der geſchichtliche Tatbeſtand geklärt. Aber auch die
Behauptung, das Chriſtentum ſei ein Fremdkörper am deutſch
Volkstum, iſt falſch. Das wurde im einzelnen an den Schöpfun= des deutſchen Geiſtes nachgewieſen. Die Germanen wurden=
Chriſten, weil ſie von dem fauſtiſchen Ringen ergriffen waren.
Auf ihre Sehnſucht nach Friede, Feſtigkeit und Halt, gab ihnen;
Chriſtus die Erfüllung. Seit tauſend Jahren gehören das Rin=
res Buch erhalten können. Sie ſpürten: Chriſtus iſt für uns:
er bringt uns die Antwort auf unſere Fragen. Aehnlich war:
es in der mittelalterlichen Myſtik und beſonders bei Luther.
So iſt der Chriſtusglaube in der deutſchen Geſchichte ge=, und deshalb iſt er wurzelecht. Die Deutſchreligion!
dagegen iſt ein künſtliches Gebilde. Sie mutet an wie
ein mechaniſch gemachter Menſch. Der künſtliche Chriſtus
der Deutſchreligion wird von dieſer erfunden, weil ſie
nicht ganz auf Chriſtus verzichten könne. Man zeichnet de
Idealbild des germaniſchen Menſchen und verbindet es mit den
germaniſchen Jahreslichtgott. Beide Geſtalten verſtehen wir ſel
gut, nur müſſen wir uns dagegen wehren, daß man ſie „Chriſtus”
nennt. Wer Chriſtus ſagt, muß auch Seele und ewiges Lebeny uerſt führte
ſagen. Mit dem Satz aber: „Jeder ſein eigener Chriſtus” könnenn ſchutz ein.
wir nichts anfangen. Wenn man auf ſich ſelbſt angewieſen iſt, iſty urchtbare En
keine Erfüllung und Erlöſung möglich. Das iſt auch keine Re== ſinuber zum
ligion. Denn Religion iſt Bindung ans Göttliche. Das iſt ess fimmung die
gerade, was wir bezeugen. Den Retter, Erlöſer, Nothelfer un== ert, ſondern
ſers Lebens. Das richtet ſich nicht gegen irgend jemand, dennn
wir brauchen ihn alle. Der Redner ging noch auf die
An=
ſtöße ein, die ſich gegen den geſchichtlichen Chriſtus richten
ſein Judentum, ſein Kreuzestod. Er zeigte das Heldentum ſeiness
Todes und die Gottestat der Erlöſung und Gnadenoffenbarung./
Es handelt ſich dabei nicht um die menſchlichen Verſuche, dieſe
zu deuten, etwa in der Theorie des ſtellvertretenden Leidens,
ſon=
dern um das eigene Erlebnis.
Wir wollen aufrufen zu neuer Hingabe an Chriſtus. Der an
Nationalſozialismus hat uns gezeigt, daß der Menſch ohne
Bin=
dung verſinkt. Die Würde des Menſchen beſteht in der Glied= vieder war
ſchaft. In dieſe rechte Schöpfungsordnung Gottes werden wir edingt für
durch Chriſtus hineingeführt. Er lehrt das rechte Opfern undd ic allen
Dienen. Die lebendige Chriſtusbegegnung führt allein zu dieſenn ᛋtiſierten !
Leben. Der Redner ſchloß: „Die rechte Deutſchreli; etan hat.
gion iſt der deutſche Chriſtusglaube‟
In tiefer Ergriffenheit betete die andächtige Gemeinde: „A6
leib bei uns, Herr Jeſu Chriſt”. Mit dieſem Ausklang ſchloß der
Abend.
Heute abend ſpricht Pfarrer Dr. Bergér über das Thema:
„Die Deutſche Evangeliſche Kirche und 9/4 norden zu
dritte Konfeſſion",
ünſchränkung
ſehen aber
ir Marokko,
wieſen habe
Luſtwaffe z.
15 machten
Eine Aender
nd Ziviliſt
Preſſejahrt der Köln=Düſſeldorfer.
LPD. Mainz, 15. Mai. Die Köln=Düſſeldorfer Rhein=Dampfs”
ſchiffahrts=Geſellſchaft hatte die Preſſe heute zu der traditionellenn
Eröffnungsfahrt geladen. Generaldirektor Thiele betonte in ſeinen.
Begrüßungsanſprache die Sonderſtellung der Geſellſchaft im
rhei=
niſchen Verkehr, die ſie aus dem Rahmen eines reinen Privatunters)
nehmens heraushebe und ihr große Aufgaben im öffentlichenn
vaterländiſchen Intereſſe ſtelle. Er ſtreifte kurz die zur Belebung
des Rheinverkehrs getroffenen Werbemaßnahmen und wies
be=
ſonders auf die Beſtrebungen hin, auch den weniger bemittelten
deutſchen Volksgenoſſen die Erholung, und Kräftigung einet:
Rheinfahrt zu ermöglichen. In dieſem Sinne ſeien Ermäßigungen
für Langſtreckenfahrten, billige Tageskarten und Preisermäßigune!
gen für Jugendliche eingeführt worden. Auch die Uebergangsſtel!
len für die Urlauberkarten, der Reichsbahn, die zur Benutzung der:
Rheindampfer gelten, ſeien vermehrt worden. Dem Beſtreben, die
Rheinfahrten immer volkstümlicher zu machen, dienten auch die
mäßigen Reſtaurationspreiſe auf den Schiffen der Köln=Düſſele
dorfer.
Die Fahrt, die auf dem Dampfer „Oſtmark” unternommel
wurde, der einſtmals während der Beſatzungszeit als von denn
Franzoſen beſchlagnahmtes Schiff unter dem Namen „Hoche” frane!
zöſiſche Kanonen über den deutſchen Rhein getragen hatte, vl=1
mittelte bei ſtrahlendem Sonnenſchein ein eindrucksvolles Billd
von der Schönheit des deutſchen Stromes. Hauptſchriftleiter Fall
der der Köln=Düſſeldorfer den Dank der Gäſte ausſprach, hob bei
ſonders hervor, daß eine Fahrt auf dem Rhein, der heute leidel
ticht nur der deutſche Strom, ſondern eine international
kontrol=
lierte Verkehrsſtraße ſei, für alle ein Anſporn ſein müſſe, für deur
ſchen Stolz und deutſche Ehre zu kämpfen, bis die deutſche Flagg
wieder rein und frei auf dem deutſchen Strome wehen könne. Sei!
freudig aufgenommenes „Heil” galt dem deutſchen Vaterland um
Deutſchlands Freiheit.
ii der Krie
Uhm unverb
—
moderne !
wen. Als Ka.
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Stundentemt
Transpor
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— VDA. Die Mitglieder der Männer=, Frauen= und Schu?
gruppe des „Volksbundes für das Deutſchtum im Ausland”. 9."
nicht zu der machtvollen „Saarbrücker Tagung” nach Mainz und
Trier fahren, haben Gelegenheit, Pfingſten in Darmſtadt ihre eng!
Verbundenheit mit den Bewohnern des Saarlandes zu beweiſe
Kommen doch Pfingſten 500 Saarturner nach unſerer Lange:. Es wird erwartet, daß alle Mitglieder des VDA., an
und jung, ihre Freude über den Beſuch durch reichen Flaggel
ſchmuck der Häuſer zeigen, bereitwillig Quartiere ſtellen und G
allen Veranſtaltungen, zu denen die Turn= und Sportgemeine
1846 aufruft, teilnehmen.
— Achtung, Rundfunkhörer! Donnerstag, den 17. Mai, vad
21.30 bis 22 Uhr, läßt der Reichsſender Frankfurt hören: „El.
Beſuch bei Jörg Mager, dem Schöpfer der Elektro=Muſik‟. De
legentlich des Preſſeabends im Zoo zu Frankfurt a. M. nahm oe
Südweſtfunk dieſe Proben elektro=akuſtiſcher Muſik mit erläuterl
den kurzen Angaben Jörg Magers auf Wachsplatten auf.
Briefkaſten.
Jeur Anfrage iſt die ſetzte Bezugéqultung beizufügen. Anonyme Anfragen wi
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeil
R. hier. Grundſätzliche Erwägungen hindern die Erfülur
Ihres Wunſches. Wenden Sie ſich an die Induſtrie= und Hande.
kammer in F. oder M.
7068
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Lahnnalta.
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Mild, leicht
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mend, ganz
wunder-
voll im Geschmack.
Donnerstag, 17. Mai 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 135 — Seite 7
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Dg. Arheilgen, 16. Mai. Spende zum Muttertag.
An=
ſäßlich des Muttertages bedachten NS.=Volkswohlfahrt, NS.=
Frauenſchaft und Evangeliſcher Frauenverein gemeinſam die
älte=
en Frauen unſeres Ortes mit Geſchenken. In Frage kamen 122
Frauen über 60 Jahre, denen Kaffee und Zucker gereicht wurde,
von den beſchenkten Frauen mit ſichtlicher Freude und
Dankbar=
eit entgegengenommen. — Gemeindeſchwimmbad.
Un=
er idylliſch gelegenes Schwimmbad am Arheilger Mühlchen hat
nunmehr wieder den Badebetrieb eröffnet. Das Bad wurde in
geſem Jahre einer gründlichen Renovierung unterzogen. Vor
allem wurde das große Naturbecken vom Schlamm befreit, Bänke
zum Sitzen, Stege, Leitern und Sprungbretter erneuert. Eine
pichtige Neuerung bedeutet das neue Stauwerk an der Oſtſeite,
das einen alten Uebelſtand beſeitigt und eine geregelte
Friſch=
vaſſerzufuhr gewährleiſtet. Im Rahmen der Reichsſchwimmwoche
zom 17. bis 24. Juni werden am Schwimmbad verſchiedene
Ver=
inſtaltungen durchgeführt. Außerdem wird die Sportvereinigung
4 im Rahmen der Feier ihres 30jährigen Beſtehens am 8. Juli
in Schwimmfeſt am Mühlchen veranſtalten, und bei dem großen
Kreisturnfeſt der D. T. vom 14. bis 16. Juli, deſſen Durchführung
er hieſige Turnverein übernommen hat, werden die
Schwimm=
vettkämpfe am Mühlchen ausgetragen.
Eb. Eberſtadt, 15. Mai. Der Verſchönerungs= und
Verkehrsverein hat vier neue Bänke errichten laſſen, und
war zwei im Weinweg, eine an der Dieburger Straße und eine
im Schleifenberg=Höhenweg. Die Bänke bieten gleichzeitig eine
chöne Ausſicht. Nicht unerwähnt ſoll ſein, daß der hieſige
Ver=
chönerungs= und Verkehrsverein durch die Spendung eines
nam=
haften Betrages und durch die Anfuhr der Steine für die Treppe
um Neubau des Mathildentempels beigetragen hat. Die Steine
ür die Treppe wurden von der Gemeinde Eberſtadt geliefert. —
Die Bachregulierungsarbeiten an der Modau
von der Eſchollmühle bis zur Gemarkungsgrenze Eberſtadt=
Pfungſtadt) gehen ihrer Beendigung entgegen. Weitere
Regulie=
ungsarbeiten ſtehen in Ausſicht. Gleichzeitig ſind
Straßenherſtel=
ſungsarbeiten geplant. Vor allem ſollen Luiſenſtraße und
Wil=
ſelmſtraße hergeſtellt werden. Das Stück= und Pflaſtermaterial
wird aus dem Gemeindeſteinbruch im Mühltal gewonnen. — Zum
Abſchluß des Muttertages fand am Sonntag abend im
Schwanen=
galbau ein Volksabend unter der Loſung „Mutter und Volk”
tatt Lieder, Rezitationen, Vortrag und ein Laienſpiel führten in
ſie Bedeutung des Muttertages ein.
Ek. Pfungſtadt, 16. Mai. Reichsluftſchutzbund e. V.
Luftſchutzſchulung. Zur Lehrgangseröffnung waren
ier Darmſtädter Redner gewonnen, worden, die in packender
Veiſe das geſamte Gebiet des Reichsluftſchutzbundes umriſſen. Die
Giungſtädter Gruppe darf es als Anerkennung für ihre
Regſam=
eit buchen, daß die Ortsgruppe Darmſtadt ihre Inſtrukteure auf
er Reiſe in die Landgemeinden zuerſt nach Pfungſtadt ſchickte.
Zuerſt führte Dr. W. Luley in das Völkerrecht und den
Luft=
hutz ein. Ausgehend von den Anfängen der Luftwaffe, über die
urchtbare Entwicklung, die jeder miterlebt hat, lenkte der Redner
inüber zum Verſailler Schanddiktat, das in ſeiner einſeitigen
Be=
immung die Ohnmacht zur Luft nicht nur von Deutſchland
for=
ert, ſondern auch durchgeführt hat. Wohl haben die Völker zur
einſchränkung der Luftwaffe Verträge (Pakte) abgeſchloſſen. Sie
ehen aber nur auf dem Papier, wie die Ereigniſſe: Franzoſen
zn Marokko, Japaner in der Mandſchurei u. a. m. zur Genüge
be=
vieſen haben. In Genf ſollten 47 Staaten der Abſchaffung der
Auftwaffe zuſtimmen. Dies taten jedoch nur 18 bedingungslos,
5 machten Vorbehalte und 14 äußerten ſich überhaupt nicht.
Eime Aenderung iſt eingetreten in der Auffaſſung vom Soldaten
und Ziviliſten. Bereits 1923 hat der Völkerbund feſtgeſtellt, daß
in Schutz der Zivilbevölkerung nicht beſteht, da jeder Volksgenoſſe
In der Kriegsrüſtung beteiligt iſt. Kurz, jeder iſt Soldat. Und
vieder war es der Völkerbund, der ſeinen Staaten empfahl,
un=
edingt für den Schutz ſeiner Bevölkerung zu ſorgen. So ſehen wir
In allen Staaten, die Luftwaffen beſitzen, heute einen
wohlorga=
ücerten Luftſchutz, während man in Deutſchland bewußt nichts
etan hat. Erſt Miniſter Göring hat das Volk wachgerüttelt und
hm unverblümt die Situation dargeſtellt, wie ſie heute tatſächlich
4. — Als nächſter Redner ging Dr.=Ing. Seidel auf die
raderne Luftwaffe, ihre Angriffsmittel und deren Verwendung
mn. Als Kapitel für ſich behandelt, iſt es einfach grauenhaft, wie
ie Menſchen die Technik ausgenutzt haben, um ihre Gegner im
Stundentempo überfallen zu können und ſie mit Gas in Maſſen
norden zu können. Bomben bei Tag und Nacht, Kampf= und
tansportflugzeuge, fliegende Feſtungen mit 80 Zentner Traglaſt.
uf 500 Kilometer, Geſchwindigkeiten bis 350 Kilometer pro
ztunde, Darmſtadt in knapp einer halben Stunde von fremden
lighäfen erreichbar. Die militäriſche Abwehr zwingt den Feind
koloſſale Höhen, ſo daß deſſen Bombenabwürfe im weiten
Um=
eis von militäriſchen Zielen befürchtet werden müſſen. Daher
derden die Landgemeinden mit in den Luftſchutz einbezogen. Wehe
em Lande, das auf papierne Verträge baut und keine
Schutz=
mßnahmen trifft. — Als nächſter Redner ging Polizeikommiſſan
daukart auf den behördlichen Luftſchutz einſchließlich
Flug=
nelde= und Luftſchutzwarndienſt ein. Da die Behörde, und hier
t es in vorderſter Linie die Polizei, nur in größeren Städten.
löſt den Luftſchutz organiſiert, ſo muß ſich in den Landgemeinden
ie Bevölkerung ſelbſt zuſammentun, um dann mit der Behörde
zu arbeiten. — Der Schlußreferent, Polizeioberſt a. D.
Schrö=
er, faßte dann die Aufgaben des Luftſchutzes zuſammen. Wenn
der weiß, was er zu tun hat, ſo ſind die von Dr.=Ing. Seidel
ge=
hilderten furchtbaren Gefahren um 90 Prozent gebannt. Dieſe
ufklärung iſt Sache des Reichsluftſchutzbundes, der ſich in
Be=
ördeluftſchutz, Werkluftſchutz und Hausluftſchutz gliedert. Bereits
927 wurden von der Reichsregierung Anregungen an die
einzel=
en Länder gegeben. Nach dem Aufbruch hat man ſie in der
leſſiſchen Regierungsſchublade gefunden. In folgenden drei
Punk=
en iſt die Arbeit, des Reichsluftſchutzbundes zuſammengefaßt:
Werbung, das iſt Aufklärung; 2. Unterſtützung der Behörde;
Ausbildung des häuslichen Luftſchutzes, und deſſen Träger iſt
ie Frau.
n. Groß=Bieberau, 16. Mai. Der hieſige Ortsring Volkstum
und Heimat veranſtaltet am Donnerstag (17. Mai) einen
Spazier=
ang durch den hieſigen Wald. Bilder aus der Waldpflege, der
eimiſchen Tier= und Pflanzenwelt und geſchichtliche Erinnerungen
verden Freude und Liebe zum hieſigen Walde wecken. Jedermann
zu dieſer Veranſtaltung willkommen. Beginn um 3 Uhr
achmittags an der Ruthenmühle.
Fränkiſch=Crumbach, 16. Mai. Anläßlich des Gautages der
ſeichsvereinigung ehemaliger Kriegsgefangener findet am
Sams=
ag abend nach Beendigung des Großen Zapfenſtreiches große
Be=
euchtung des Freiherr von Gemmingſchen Parkes ſtatt. Die
Be=
leuchtung dauert 10 Minuten und ſtellt den Park in ein großes
feuermeer.
Reichsautobahnen und deutſche Landſchaft.
NSK. Das Problem „Reichsautobahnen und deutſche
Land=
ſchaft” gelangt zu einer bevorzugten und umfaſſenden Darſtellung
auf der am 9. Juni in München zu eröffnenden Ausſtellung „Die
Straße‟. Die Münchener Architekten, Prof. Theo Lechner und
Al=
win Seifert, geſtalten dort eine große Abteilung „Straße und
Landſchaft.” Bei der Liebe unſeres Volkes zur deutſchen Landſchaft
wird dieſe Seite der Ausſtellung die Allgemeinheit beſonders
feſſeln.
Das große Straßenbauprogramm Adolf Hitlers iſt im ganzen
Reiche in Angriff genommen. Das Netz der Reichsautobahnen wird
ſchon in wenigen Jahren zuſammenhängend Deutſchland
überzie=
hen. Ein vorzüglich moderniſiertes Reichsſtraßennetz wird gle
h=
zeitig dem Ausbau durch weſentliche Verbeſſerungen zugeführt.
So wird ein Geſamtwerk entſtehen, deſſen große
volkswirtſchaft=
liche und kulturelle Bedeutung eine ähnliche ſein wird, wie jene
der Epoche des Eiſenbahnbaues, die vor einem Jahrhundert
ein=
geleitet wurde, die über 70 Jahre lang anhielt und die von
um=
wälzender Kraft war.
Die Reichsautobahnen ſchaffen erſt die volle
Entwicklungs=
möglichkeit für die Motoriſierung Deutſchlands, für die noch ein
großer Spielraum vorhanden iſt. Auf Jahre hinaus ermöglichen
ſie eine Arbeitsbeſchaffung in größtem Ausmaß. Die Belebung der
ganzen Kraftverkehrswirtſchaft mit allen ihren Nebenzweigen
wird einen dauernden Impuls durch den Bau eines ſolchen
Stra=
ßennetzes erhalten, die Verkehrstechnik wird ſich in einem noch gar
nicht zu überblickenden Umfang weiter entwickeln und verbeſſern.
Techniſch, wirtſchaftlich und kulturell wird die Durchführung
dieſes gigantiſchen Programms einen neuen Zeitabſchnitt
einlei=
ten, deſſen fernere Auswirkungen vielleicht nur vom Führer ſelbſt
intuitiv völlig erfaßt worden ſind.
Mit einem ſolchen Werke tritt auch das Problem des
Aus=
gleichs von Natur und Technik erneut vor uns hin und fordert
eine klare Löſung.
Das Zeitalter des Eiſenbahnbaues fiel zuſammen mit dem der
liberaliſtiſch=kapitaliſtiſchen Rationaliſierung. In dieſer Aera hat
man ſich wenig um das Problem Natur und Technik gekümmert.
Man rechnete höchſtens aus, wieviel Vorräte die Erde denn von
dieſem oder jenem Rohſtoff in ſich berge. Die nationalſozialiſtiſche
Bewegung erſt, deren geiſtige Anbahnung man ſchon ein
Menſchen=
alter zurückverfolgen kann und deren Vollendung auch noch ein
Menſchenalter beanſpruchen wird, ſteht dieſer Frage mit einem
Verantwortungsbewußtſein gegenüber, welches in einer
vorwie=
gend materialiſtiſch beſtimmten Zeit gar nicht vorhanden ſein
konnte. Es hat wohl auch damals nicht an „
Naturſchutzbeſtrebun=
gen” gefehlt, die Inſeln gleich, im Strome eines alles
überfluten=
den Rationalismus ſich behaupteten und manches wertvolle Gut
retteten, aber es fehlte an einer totalen Schau und Erkenutnis,
wie ſie ein Goethe oder auch Alexander von Humboldt noch in
dieſen Dingen beſaßen.
Bezeichnenderweiſe war es die noch am ſtärkſten mit der
Natur verbundene Forſtwiſſenſchaft und =wirtſchaft, welche zuerſt
erfahren mußte, daß das rein rational=kapitaliſtiſche Denken zur
Vernichtung führt. Die Züchtung rationeller Nutzholzwälder in
warenmäßiger „Sortierung” hat zu ganz ſchweren Schäden
ge=
führt. Die Beſeitigung geſunder Miſchwälder und „unnützer”
Niederholz= und Strauchbeſtände hat zum Beiſpiel die Zahl
der kleinen deutſchen Singvögel und Inſektenvertilger ſo
ſtark vermindert, daß die Schädlingsbekämpfung immer
unzu=
reichender wurde und daß über ganze Waldſtrecken ſo
Kataſtro=
phen hereinbrachen. Auch die Bodenkultur iſt durch den rationellen
Betrieb ſtark in Mitleidenſchaft gezogen worden. Nun entſchließt
man ſich zur Umkehr. Ein tieferes Eindringen in die Geſetze der
Natur, die uraltes Bauernweistum oft beſſer bewahrt hat als
alle Schulweisheit, führt dazu, den geſunden Ausgleich wieder zu
ſuchen, damit nicht der „Rentabilität” wegen ſchließlich der Schatz
unerſetzlicher Güter vernichtet werde.
Von ähnlichen Geſichtspunkten ausgehend, wird es nun auch
eine der vornehmſten Aufgaben des Generalinſpektors für das
deutſche Straßenweſen, Dr.=Ing. Todt, ſein, beim Bau der
Reichs=
autobahnen und des Reichsſtraßennetzes darüber zu wachen, daß
die Fehler und Verwüſtungen, welche in landſchaftlicher und
kul=
tureller Hinſicht beim Eiſenbahnbau gemacht wurden, ſich nicht
wiederholen können. Für den neuen deutſchen Straßenbau wird
daher als oberſter Grundſatz gefordert, die Wahrung von Weſen
und Charakter der deutſchen Landſchaft.
Vor allen Dingen ſollen und müſſen die neuen
Reichsauto=
bahnen unſerem Schönheitsempfinden voll Rechnung tragen. In
techniſcher und architektoniſcher Hinſicht ſollen ſie ferner eine, in
der ganzen Welt vorbildliche Leiſtung darſtellen. Zwiſchen Natur,
Kultur und Technik gilt es alſo den rechten Ausgleich zu finden.
Wie ſoll nun die ſpezielle Aufgabe gelöſt werden, die
Reichs=
autobahnen harmoniſch in die deutſche Landſchaft einzufügen?
Dieſe harmoniſche Eingliederung iſt die erſte Bedingung, die
ge=
ſtellt wird. Nur in Gegenden, die man in gewiſſem Sinne als
Kulturſteppe anſprechen darf, kann und ſoll die Straße ſelbſt
be=
wußt hervortreten, das Landſchaftsbild beſtimmen und beleben.
Was die Linienführung der Straßenzüge anlangt, ſo ſoll der
Rhythmus der Landſchaft in der Linie der Straße anklingen.
Ganz ſelbſtverſtändlich wird die Reichsautobahn im Schwarzwald
anders ausſehen als im Heſſenland, an der See oder im
Alven=
land. Die Durchſchneidung von Wäldern und die Bepflanzung der
freien Säume und Mittelſtreifen wird ſo vorgenommen werden
müſſen, daß der in Vorbereitung befindlichen Geſundung der
deut=
ſchen Forſte auch ſchon Rechnung getragen und vorgearbeitet wird.
Urſprünglich hatte man für die Bepflanzung der
Mittelſtrei=
fen, welche erfolgen muß, um entgegenkommende Fahrzeuge bei
Nacht abzublenden, für ganz Deutſchland eine einheitliche
Bepflan=
zung mit Hecken vorgeſehen. Dieſer monotone und ſtilwidrige
Vor=
ſchlag iſt jedoch nicht angenommen worden. Man wird die
Be=
pflanzung grundſätzlich dem Landſchaftscharakter anpaſſen, wobei
natürlich auch einmal Hecken ſehr hübſch wirken können, wenn die
Gegend gerade ein ausgeſprochenes Gartenkulturgebiet darſtellt.
Vor allen Dingen gibt es nicht, wie in Italien und Amerika.
Ge=
rade von 20 Kilometer und mehr Länge. In Deutſchland wird
man alſo keine öde Rennſtrecke finden, die Augen und Nerven des
Fahrers ermüden und dadurch auch die Fahrſicherheit
vermin=
dern.
Dr. R.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 16. Mai Aus dem
Gemeinde=
rat. Für das Rj. 1934 wurde die Erhebung einer Filialſteuer in
Höhe des vorjährigen Satzes von 200 v. H. der Gewerbeſteuer für
alle Betriebsarten gleichmäßig beſchloſſen. Der Entwurf der
Ortsſatzung liegt vom 17. ds. Mts. eine Woche lang zur
Einſicht=
nahme auf dem Rathaus offen. Die Warenhausſteuer wurde
mangels Vorhandenſeins derartiger Unternehmungen in hieſiger
Gemeinde nicht beſchloſſen — Die mittlerweile ergangene
Ent=
ſcheidung des Finanzamts Darmſtadt=Land über den Einſpruch der
Fa. Odenwälder Hartſteininduſtrie A.=G. zu Darmſtadt gegen die
Veranlagung zur Filialſteuer für Ri. 1933, die zugunſten der
Ge=
meinde ausfiel, wurde zur Kenntnis genommen. — Der NS.=
Volkswohlfahrt wird von ſeiten der Gemeinde zur Förderung der
durchzuführenden Maßnahmen für das Rj. 1934 ein feſter Zuſchuß
von 150.— RM. bewilligt. — Durch die Aufrichtung der mit der
Zeit ſchief gewordenen Randſteine an den Fußſteigen in der
Friedrich= und Karlſtraße iſt auch die Angleichung der Fußſteige
ſelbſt bedingt. Die Ausführung der Arbeiten wird beſchloſſen, ſie
ſollen möglichſt durch Wohlfahrtserwerbsloſe ausgeführt werden.
— Ein Antrag des Gebrauchshundezuchtvereins auf koſtenloſe
Ueberlaſſung des Gemeindeſportplatzes für den 3. Juni ds. Js.
zum Zwecke von Werbevorführungen aus Anlaß des „Tages des
deutſchen Gebrauchshundes”, wird genehmigt. — Einbruch.
In der letzten Nacht wurde in die beim Hauſe „Elim” in der
Villenkolonie „Trautheim” gelegene Gärtnerwohnung
eingebro=
chen. Das unbewohnte, jedoch verſchloſſen geweſene Seitengebäude
wurde gewaltſam aufgebrochen. Geſtohlen wurden ein Photo=
Apparat, eine Weſte und ſonſtige Kleinigkeiten. Der Täter iſt
unbekannt, ſcheint allem Anſchein nach aber mit den Verhältniſſen
vertraut zu ſein.
Schaden anrichten!
Ein weggeworfenes Zündholz, achtlos weggeworfene
Zigarren= oder Zigarettenreſte rufen Waldbrände hervor!
As. Erbach, 16. Mai. In der pädagogiſchen
Arbeitsgemein=
ſchaft des Kreiſes ſprach Herr Lehrer Ruppert=Höchſt über
die germaniſche Frühgeſchichte und ihre Behandlung im
Unter=
richt. — Die Kreistagung der Fachſchaft Volksſchule, die einen
äußerſt ſtarken Beſuch aufzuweiſen hatte, fand in Michelſtadt im
Hotel Friedrich ſtatt. Kreisarbeitsleiter Pg. Raitz=Höchſt ſprach
eingangs in treffender Weiſe über die Stellung der deutſchen Frau
und Mutter im neuen deutſchen Staate und erteilte alsdann dem
Gauarbeitsleiter Pg. Schäfer=Offenbach das Wort zu ſeinem
Vortrag über „Sinn und Ziel nationalſozialiſtiſcher Erziehung”,
Als Haupterziehungsziel bezeichnete der geſchätzte Redner die
Er=
ziehung zum Gemeinſchaftsmenſchen. Geſpannte Aufmerkſamkeit
und reicher Beifall lohnten den Sprecher für ſeine vortrefflichen
Ausführungen.
Hirſchhorn, 16. Mai. Waſſerſtand des Neckars am
Pegel am 15. Mai 1,42 Meter, am 16. Mai 1,48 Meter.
Ueber die Pfingftfeiertage
Saar=Gäfte in Bickenbach!
Am Samstag abend treffen ca. 60 Turnbrüder und
Turn=
ſchweſtern, des Turnvereins 02 Herrenſohr. bei Dudweiler in
Bickenbach ein, um das Pfingſtfeſt im freien Deutſchland zu
ver=
leben. Neben der Begrüßung am Samstag und der großen
Saar=
kundgebung am Sonntag abend werden am Sonntag nachmittag
Freundſchaftsſpiele im Fuß= Fauſt= und Handball ausgetragen,
Um 2 Uhr ſteigt das Fußballſpiel. Die Gäſte von der Saar brin=
Kaich dei chſtellfer 4un der Landet une Harfelnechet
ſich ſehr ſtrecken müſſen, um den Gäſten ein ebenbürtiges Spiel zu
liefern. — Nach dieſem Spiel tritt unſere neugegründete
Damen=Fauſtball=Mannſchaft auf den Plan. Die
Turnſchweſtern von der Saar pflegen das Fauſtballſpiel ſchon
län=
gere Zeit, während unſere Damen erſt vor 14 Tagen das
Trai=
ning aufgenommen haben. Für die Gäſte=„Fünf” wird es daher
ein leichtes ſein, über die Bickenbacher zu triumphieren. Aber der
Ehrgeiz der Bickenbacher Damen wird es mit ſich bringen, daß
die Mannſchaft ehrenvoll gegen den großen Gegner abſchneidet. —
Um 4 Uhr beginnt das Handballſpiel. Auch dabei werden die
Bickenbacher Turner, die an Spielſtärke ſehr viel eingebüßt haben,
alle Regiſter ihres Könnens ziehen müſſen, um einer Niederlage
zu entgehen. Die Turner aus dem Saargebiet nehmen den
zwei=
ten Tabellenplatz der Kreisklaſſe 1 ein und ſind bekannt als
wie=
ſelflink und ſehr durchſchlagskräftig. Abends bei der
Saarkund=
gebung werden die Turnerinnen von Herrenſohr turneriſche
Vorführungen zeigen.
Die Bevölkerung von Bickenbach muß es als Ehrenpflicht
an=
ſehen, unſeren ſo ſchwer bedrückten Landsleuten vom Saargebiet
den Aufenthalt bei uns ſo angenehm wie möglich zu geſtalten.
Um die Schickſalsverbundenheit unſeren Brüdern von der Saar
gegenüber zum Ausdruck zu bringen, müſſen aber auch die Spiele
beſucht werden. Die Sportanhänger kommen ganz beſtimmt auf
ihre Rechnung, und die, die weniger Intereſſe an den Spielen
haben, müſſen den Saarländern zuliebe den Pfingſtſonntag=
Spa=
ziergang nach dem ſchön gelegenen Waldſportplatz unternehmen.
Für Pfingſten gilt für alle die Loſung:
Bickenbach im Zeichen der Saar!
t. Gernsheim, 16. Mai. Goldene Hochzeit. Das ſeltene
Feſt der goldenen Hochzeit feiern am 18. Mai die Eheleute
In=
valide Nikolaus Adler IV (Kohle=Nikla) und Ehefrau Barbara,
geb. Fel. Adler war jahrelang bei der Firma Laufer, Hofmann
u. Co. als Lagerarbeiter tätig und war gezwungen, infolge eines
erlittenen Schlaganfalles ſeinen Beruf aufzugeben.
Eb. Langen, 16. Mai. Neuer Pfarrer. Die hieſige zweite
evangeliſche Pfarrſtelle wurde Pfarrer Berthold Eitel zu Mainz=
Weiſenau übertragen. Pfarrer Eitel ſtammt aus Ernſthofen i. O.
und ſteht im 39 Lebensjahr. Vor ſeiner Wirkſamkeit in Weiſenau
ſtand er in Nieder=Ingelheim, Lampertheim und Waldmichelbach.
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Darmſtädter Tagblatt 2 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 17. Mai 1934
Schrotrn
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Pfefferminz=
46.)
Gl. 805
Pd. 65)
Selters=
dbe ywäſident und Gauleiter Helmuth Brückner während ſeiner Rede. — Daneben: Reichsminiſter
Rudchl Heß (1), der Stellvertreter des Führers, und Reichsverkehrsminiſter Eltz von Rübenach (2).
um iMntag wurde mit der Grundſteinlegung für den Adolf=Hitler=Kanal in Coſel=Hafen ein Werk
hegoyzun, das die ſeit Jahrzehnten erhobene Forderung nach einer neuen Lebensader des
ober=
ſchleſiſchen Induſtriereviers erfüllen wird.
Reichsſtatthalter Wagner ſchreitet die Front der alten Regiments= und Verbandsfahnen ab.
Links Generalleutnant von Liebmann, hinter beiden die badiſche Regierung.
Das badiſche Armee=Muſeum in Karlsruhe wurde durch Reichsſtatthalter Wagner ſeiner
Beſtim=
mung übergeben. Der Befehlshaber des Wehrkreiſes V, Generalleutnant von Liebmann, ſprach den
Dank der Wehrmacht für die Schaffung dieſer Stätte aus, in der die Tradition der alten badiſchen
Truppenteile gepflegt werden ſoll.
Als Frankreich Schuldner war...
R0erakionen vor genau 100 Jahren.
Dieien Pi 909) rlich geringfügig ſind im Vergleich mit anderen Staaten
vn 20Am ſie gzderungen franzöſiſcher Gläubiger, die von der jetzt
erör=
rtem tansfer=Regelung betroffen werden — und doch blieb es
iedür der franzöſiſchen Preſſe vorbehalten, mit Märchen von
Darmſtadt
eutnchands heimlichen Oeviſenſchätzen Unruhe ſtiften zu wollen.
la tfift es ſich gut, daß gerade in dieſen Tagen die 100.
Wieder=
ieder.) Geu Uhr ies unrühmlichen Ereigniſſes aus Frankreichs Geſchichte
Alt:t)s Streites um die Reparationen Frankreichs an Amerika
uis Napoleoniſchen Kriegen.
2)0Kontinentalſperre war zuſammengebrochen. Napoleon
itten /1 dem Gipfel ſeiner Macht alle nach England beſtimmten
chifferls gute Priſe erklären laſſen und außerdem viele
ameri=
niſänEegler im ſpaniſchen Hafen St. Sebaſtian weggenommen.
2 (rehrzcyſuin ſor die Völkerſchlacht bei Leipzig geſchlagen, es ging an ein
eur elegaut, gemoßers le fräumen und Wiedergutmachen. Die Vereinigten Staa=
Abtung über 50 ſan ſſöcten ihren Schaden recht gering mit 90 Millionen
franzö=
nur 55.— iu hichem ſoldfranken ein — und dabei blieb es. Die Schulden wur=
Fhluns
nffeirlich anerkannt; Frankreich war trotz aller Verluſte ein
algen benähr, 3ſchens lumd geblieben, es erholte ſich von den Kriegsfolgen
über=
ewie kaurzde, Sſchenn ſhnell und konnte ſchon 1818 eine große Anleihe zur
Be=
e
Sblutng der europäiſchen Gläubiger aufnehmen. Aber Amerika
ekant uhrzehntelang die Farbe des franzöſiſchen Goldes nicht zu
Hese 14/ſbenz wohl vier amerikaniſche Präſidenten nacheinander
dräng=
in undrängten!
9 lgemerkt: die Kaſſen Frankreichs ſtrotzten von Gold, vom
Blhaus I
ichtizolen=können war überhaupt niemals die Rede, ſondern
Ur zc Nicht=zahlen=wollen!
2c0 faſt zwanzig Jahren bringt Amerikas neuer Präſident
eenbadelindrten Fackſon mit Frankreichs neuem König Louis=Philippe
inem Litrag zuſtande, den Vertrag von Paris vom 4. Juli 1831.
franxichs Zahlungspflicht wird erneut anerkannt, und die erſte
Meralein ſaten ia ſofort gezahlt werden, wenn Amerika den Weinzoll
ge=
enkt / /d ſowohl der Waſhingtoner Kongreß wie die Pariſer
kamue den Vertrag ratifiziert hat. Der Weinzoll wurde geſenkt,
Sie ein Ol,
vonell brsuſer ſagreß ſtimmte zu — aber in Frankreich rührte ſich noch
r wählen Sie W
* Jahr 1831 verging. 1832 eröffnete der Kammerpräſident
ſung — vor leeren Bänken: in Paris waren einige
LBAS” Cholnnälle vorgekommen, und die Herren Abgeordneten hatten
hyblich daran erinnert, daß ſie in ihren Heimatorten unent=
AF IOe: behrlitwaren .. 1833 fanden zwei Kammertagungen ſtatt — oh.
*5 wnſo ſchrecklich viel zu tun: bei der erſten wurde der
ameri=
haniſühzeVertrag 19, bei der zweiten 15 Tage vor Sitzungsſchluß
vorgclet, Kurz, es kam nicht zur Ratifizierung,
½1 Amerikas Ungeduld war auf das Höchſte geſtiegen.
Selbſk ednig Louis=Philippe drängte auf baldige Bezahlung —
1.20 M.u. 190 man unnkelte davon, daß ihm ſelbſt bei dem Geſchäft etliche Mil=
Niones ufließen ſollten. Louis=Philippe iſt tatſächlich deshalb
öſſewitly angegriffen worden; ein Nachweis hat ſich natürlich
ermhäte hiemsl führen laſſen. In der Kammer gab es heftige Debatten.
Als 29 chließlich im April des Jahres 1834 zur Abſtimmung kam
IRWäre —Mkurde die Ratifizierung von der Kammer abgelehnt!
ſeierungskriſe, Miniſterwechſel in Frankreich — höchſte
vaulgstrele 2
Kriel Bimmung in den U. S.A. ſind die Folgen. Präſident Jackſon
zberugllen amerikaniſchen Geſandten in Paris ab, er gibt dem
Franzüſchen Geſandten in Waſhington ſeine Päſſe und läßt im
V
79 Senoyleine donnernde Philippika los, worin er mit einem
Zwacalearing, d. h. der Beſchlagnahme aller franzöſiſchen
Gut=
füeler
haben in Amerika, und mit ſonſtigen — alſo kriegeriſchen —
Sank=
tionen droht. Vor der Reede von Toulon erſcheinen zwei
ameri=
kaniſche Fregatten, eine Artillerieſalve löſt ſich „zufällig” und
macht, wie in den deutſchen Zeitungen berichtet wird, „dem
fran=
zöſiſchen Linienſchiff „Suffren” ſieben Mann kampfunfähig. Dies
war der Mittagsgruß. Eine Kanonenkugel ging durch die
Stück=
pforte des Linienſchiffes, zertrümmerte den Kochkeſſel, als man eben
die Speiſen austeilte, riß einen Matroſen in zwei Stücke,
verwun=
dete deren zwei tödlich und brachte vier anderen mehr oder
min=
der ſchwere Wunden bei.”
Aber es gab tauſenderlei Einflüſſe, die einen Krieg in dieſem
Moment verhinderten. Baron Rothſchild erſchien bei dem
franzö=
ſiſchen Miniſterpräſidenten, dem Herzog von Broglie, und machte
höflichſt darauf aufmerkſam, daß Frankreich ohne die amerikaniſche
Baumwolle nicht auskommen könne, während Amerika die
fran=
zöſiſchen Weine und Seidenſtoffe auch über England beziehen
könne. In Amerika legte ſich das „Küchenkabinett” ins Mittel,
die Berater des Präſidenten Jackſon, die ſich von dem „
Gehirn=
truſt” des Präſidenten Rooſevelt nur durch ihre geringere
Bil=
dung unterſchieden. Und ſchließlich griff auch Lord Palmerſton,
der engliſche Außenminiſter, vermittelnd ein.
Es war nicht leicht, die mit Recht gereizte öffentliche
Mei=
nung Amerikas zu beſänftigen. „Nur durch ein Wunder”, ſchrieb
damals der amerikaniſche Ex=Präſident John Quincy Adams in
ſein Tagebuch „können die beiden Länder vor einem Krieg
be=
wahrt werden!“ Der „Boſton Daily Advertiſſer” erzählte ſeinen
Leſern eine hübſche Geſchichte, wie ein gewiſſer Louis Pavian
ſeine Schulden nicht bezahlen konnte, weil ihm ſeine Alte — lies:
das franzöſiſche Parlament — immer dazwiſchen redete, und wie
ſie ſchließlich mit dem Beſenſtil zur Vernunft gebracht werden
mußte. Der „New Yorker Spectator” meinte, Frankreich hätte ſich
„treuloſer denn je” gezeigt. Und alle anderen bedeutenden
Blät=
ter der ſchon damals weitverzweigten amerikaniſchen Preſſe
ſtimm=
ten herzlich dem klaſſiſchen Satz des Präſidenten zu: „Frankreich
iſt böswillig und muß zur Zahlung gezwungen werden!“
Volle zwei Jahre zog ſich der Streit hin. Schließlich aber
ſiegte die gemäßigte Richtung, ſiegte Rothſchilds Intervention,
ſiegte Englands Vermittelung, die der Herzog von Broglie
demü=
tigſt erbeten haben ſoll. Im Jahre 1836 ratifizierte die
franzö=
ſiſche Kammer den Vertrag, Rothſchilds Bank erhielt eine
entſpre=
chende Anweiſung, 18 Millionen, Franken wurden der Federal
Bank gutgeſchrieben, und Präſident Jackſons alter Wechſel konnte
endlich eingelöſt werden ..
Aber als Frankreich 25 Millionen Franes gezahlt hatte,
ſtopp=
ten die Zahlungen. Noch heute ſteht Amerikas gerechter Anſpruch
auf Zahlung weiterer 65 Millionen zur vollen Wiedergutmachung,
zur „Reparation” des Schadens von 1806 mit ſchwarzer Kreide im
Schornſtein des Weißen Hauſes.
Dr. H. Peter.
Das Yukon=Gold lockk.
(kh.) Vaneouver. Nun iſt alles wieder wie damals in
den tollen Tagen des Endes des letzten Jahrhunderts, als die
jungen und alten Goldjäger in kurzen und langen Stiefeln,
mit Hacken und Schaufeln, den berühmten Goldwäſcherpfannen
und allem, was ſonſt noch dazu gehört, nach Yukon
hinauf=
ſühren.
Da ſind ſie alle wieder, die bärtigen Geſellen, braunhäutig,
verwittert, mit derben Scherzworten raſch bei der Hand, heute
Kandrzin heißt „Hendebreck”.
Der Bahnhof der Stadt Kandrzin mit dem neuen Stationsnamen
„Heydebreck”.
Die oberſchleſiſche Stadt Kandrzin hat den Namen des alten
Oberſchleſien=Kämpfers Hauptmann Peter von Heydebreck,
ange=
nommen und ſo deſſen Verdienſten um die deutſche Sache in
Ober=
ſchleſien ein bleibendes Denkmal geſetzt.
ganz modern ſogar mit Schneeſchuhen auf dem Gepäck. „
Prin=
zeß Norah”, der alie kanadiſch=paziſiſche Küſtendampfer, hat alle
Plätze und noch ein paar Deckwinkel dazu ausverkauft. Von
Vancouver aus geht es nach dem Norden. Nach Yukon. Sie
wollen die alten, damals viel zu früh aufgegebenen Minen und
Gruben wieder auftun, neue Schätze ſuchen und — finden.
Da iſt auch Captain R. D. Adams, der vor ein paar Jahren
mit einer Kolonne Abenteurer auszog, um auf den Cocos=Inſeln
die bewußten Silberſchätze und Goldgeräte zu bergen, die
See=
räuber und Flüchtlinge einſt hier verſteckt haben ſollen. Die
Fahrt nach den Cocos=Inſeln war ein Fehlſchlag. Heute hat
Adams ſeine Hoffnungen gen Norden gerichtet. Zehn Mann hat
er ſich gechartert. Alles alte Fahrer und Schürfer. Er will mit
ihnen in das Laird River=Gebiet und von dort mit dem
Flugzeug weiter, um Zeit zu ſparen, nach Yukon. Denn das
Gold ruft und lockt!
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Den gut geputzten und gewaſchenen Spargel in kurze Stücke
ſchneiden und in dem Waſſer ohne Salz zum Kochen bringen.
kaltem Waſſer glattrühren, unter Umrühren zum kochenden Spargel
denn MAGGllegt großen Wert auf Gualität-1Würfel nur 10 Pf.)gießen und bei kieinem Feuer in 25 Mnuten gartochen.
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2). aber auch zu Maggls Familien= Frühling= und Leglerie
Suppe läßt ſich Bruchſpargel wie oben vorzüglich verwenden.
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Reich und Ausland.
Mutkerkreuz aus Bernſtein.
Bei einer Kundgebung des Reichsbundes für
Kinderreiche in Königsberg wurde die Anregung
gemacht, eine ſtaatliche Auszeichnung für die
Müt=
ter zu ſchaffen, die dem Staat erbgeſunde Kinder
geſchenkt haben. Ihnen ſolle als Ehrenzeichen ein
„Mutterkreuz” aus Bernſtein verliehen werden,
das ein Schmuck ſein ſoll und obendrein den
Müt=
tern eine bevorzugte Abfertigung im öffentlichen
Leben und Verkehr ſichern ſoll. Die Anregung
wurde an die zuſtändigen Stellen in Berlin
wei=
tergeleitet.
Schloß Meſpelbrunn.
Lohr a. M. Das Märchenſchloß des
Speſ=
ſarts, Schloß Meſpelbrunn, war in Gefahr, unter
den Hammer zu kommen. Das konnte jedoch in
letzter Minute glücklicherweiſe verhindert werden.
Schloß Meſpelbrunn, das heimat= und
kunſtge=
ſchichtliche Sammlungen birgt, wird ſchon in
allernächſter Zeit wieder für den allgemeinen
Be=
ſuch geöffnet ſein.
Grube Buggingen vorausſichtlich erſt
Anfang Juni wieder geöffnei.
Buggingen. Wie amtlich mitgeteilt wird,
iſt mit der Oeffnung der Unglücksſchächte in
Bug=
gingen erſt Anfang Juni zu rechnen. Dieſe
Ver=
zögerung iſt eine zwingende Notwendigkeit, da es
ſich um einen Brand in einem Kalibergwerk
(Salzbergwerk) handelt, im Gegenſatz zu einem
Kohlenbergwerk, wo ein Brand durch Abſtellung
des Pumpwerkes, alſo durch Erſäufen der
Schächte, eingedämmt werden kann. Im
Salzberg=
werk würde das eindringende Grundwaſſer die
Salze auflöſen.
Tödlicher Abſturz am Sonntaghorn.
Traunſtein. Seit mehreren Tagen wurde
der ledige, 33 Jahre alte Mechaniker Auguſt
Hörger aus München vermißt. Trotz Warnung
hatte Hörger allein eine Tour auf das
Sonntag=
horn unternommen, von der er nicht mehr
zu=
rückkehrte. Rettungsexpeditionen aus Inzell und
Ruhpolding ſuchten lange vergeblich nach ihm.
Am Dienstag nachmittag wurde Hörger, der etwa
200 Meter tief abgeſtürzt war, als Leiche am
Hinterkraxenbach aufgefunden.
Überführung der abgeftürzken deutſchen
Ballonflieger nach Moskau.
Moskau. Wie inzwiſchen von der
Unfall=
ſtätte des deutſchen Freiballons gemeldet wird,
ſind die Gondel und die in der Gondel
befind=
lichen Geräte durch den Abſturz ſchwer beſchädigt
worden. Am Mittwoch ſollen in Welikije Luki
drei techniſche Sachverſtändige im Flugzeug aus
Berlin eintreffen, um an der Abſturzſtelle die
näheren Umſtände des Unglücks durch eine
Orts=
beſichtigung und an Hand etwa erhaltener
Inſtru=
mente und Aufzeichnungen zu erforſchen. Die
Moskauer Behörden haben die örtlichen Behörden
angewieſen, dafür zu ſorgen, daß die Ueberreſte des
Ballons in unveränderter Verfaſſung bleiben.
Die Deutſche Botſchaft in Moskau entſandte
einen Beamten an den Ort des Unfalls, um die
Ueberführung der Leichen der verunglückten
Ballonflieger nach Moskau zu überwachen. Nach
Vornahme der vorgeſchriebenen ärztlichen
Feſtſtel=
lungen und Einſargung nach den dafür gültigen
internationalen Beſtimmungen erfolgt die
Ueber=
führung nach Deutſchland.
Das tragiſche Ende der deutſchen Ballonflieger,
die ihr Leben der wiſſenſchaftlichen Forſchung zum
Opfer gebracht haben, erregt allgemeine
Teil=
nahme. Dem deutſchen Geſchäftsträger v.
Twar=
dowſki hat ein Vertreter des Außenkommiſſariats
ſein Beileid ausgeſprochen. Dem deutſchen
Mili=
tärattaché Oberſt Hartmann übermittelten das
Kriegskommiſſariat und die Leitung der
militä=
riſchen Luftflotte ihr Beileid.
Der verunglückte deutſche Ballonfahrer Maſuch.
Kowno. Wie vom Stabe der litauiſchen
Militärfliegerei am Mittwoch nachträglich
gemel=
det wird, iſt der Bitterfelder Ballon am Sonntag,
von 16 Uhr ab, an verſchiedenen Stellen in Li=
Ballon in 2000 Meter Höhe über die an der deut= Abtransport der Verletzten in das Verdener
ſchen Grenze gelegene Stadt Georgenburg. Das
zur Feſtſtellung des Ballons entſandte Flugzeug
konnte wegen des Unwetters nichts ausrichten
und mußte unverrichteter Sache zurückkehren.
Ge=
gen 19 Uhr war eine zweite Meldung
eingetrof=
ſen, wonach der Ballon oſtwärts trieb und bei
Wilki, einem Städtchen 40 Kilometer
ſtromab=
wärts von Kowno, an der Memel zu landen
ver=
ſuchte. Der Ballon ſchlug auf dem Erdboden auf
und trieb dann weiter. An der Aufſchlagſtelle
wurden ein Verſiegelter Barograph, ein
Feld=
ſtecher, ein Bordbuch und ein Höhenmeſſer
gefun=
den. Dieſe Gegenſtände wurden dem
Außenmini=
ſterium zur Beförderung nach Deutſchland über= Der D=Zug 131, der ſich auf der Fahrt von
geben.
Donnerstag, 17. Mai
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Die Olympia=Ruderſkrecke wird verbeſſerk.
Blick von der Tribüne auf die Arbeiten.
Die Regattaſtrecke bei Grünau, auf der bei der Berliner Olympiade im Jahre 1936 die
Ruder=
rennen ausgetragen werden, wird durch Ausfüllung einer Bucht verbeſſert.
Die ikalieniſchen Ozeanflieger in Irland gelandet.
Der amerikaniſche Fliegerhauptmann George Pound (rechts) und der italieniſche Fliegeroffizier Ceſare
Sabelli in dem Flugzeug „Leonardo da Vinci”, mit dem ſie am Montag von New York nach Rom
geſtartet ſind.
London. Das Flugzeug „Leonardo da
Vinci” mit dem Italo=Amerikaner Sabelli und
dem Amerikaner Pound an Bord, das von
Nord=
amerika nach Rom unterwegs war, iſt am
Diens=
tag, um 20.30 Uhr, in Moy, in der Grafſchaft
Clare (Irland), gelandet.
Bei der Landung geriet das Flugzeug in einen
Graben und das Untergeſtell wurde beſchädigt.
Die Flieger blieben aber unverletzt. Sie
erklär=
ten, daß ihr Brennſtoff nahezu erſchöpft geweſen
ſei, weshalb ſie gelandet ſeien. Aus ihren
An=
gaben geht hervor, daß ſie ſich ſehr lange in großer
Gefahr befanden. Der Amerikaner Pound
er=
klärte, daß ſie ſehr ſchlechtes Wetter gehabt und
ununterbrochen mit Regen und dichtem Nebel zu
kämpfen hatten. Wir flogen auf gut Glück,
er=
klärte er, und konnten nicht erkennen, wo wir
uns befanden. 400 Meilen von der irländiſchen
Küſte entſernt erlitten wir einen Schaden und
wollten ſchon auf offenem Meer landen. Da
kletterte Sabelli unter Lebensgefahr aus dem
Führerſitz und füllte neuen Betriebsſtoff in den
Ergänzungsbehälter, worauf das Flugzeug wieder
in die Höhe kam.
vong Sreinen-Bannooer vei Lungweorr englein.
Drei Toke, acht Schwerverletzte.
Hannover. Die Preſſeſtelle der
Reichs=
bahndirektion teilt mit: Am 16. Mai, um 11.27
Uhr, entgleiſte bei Langwedel, in der Nähe von
Verden, an der Strecke Bremen-Hannover, der
D=Zug 131. Die Maſchine und die vorderen
Wa=
gen fielen dabei um. Ein Toter und acht
Schwer=
verletzte ſind ermittelt worden.
Auf die Nachricht von dem D=Zug=Unglück in
Langwedel wurden in Verden ſofort Sanitäts=
Kolonnen und Feuerwehr alarmiert, die ſogleich
mit allen verfügbaren Fahrzeugen an die
Unfall=
ſtelle eilten. Mannſchaften von der reitenden
Ab=
jeilung des Verdener Artillerie=Regiments
über=
nahmen die Abſperrung der Unfallſtelle. In der
Nähe wurden verſchiedene Verbandsplätze
einge=
richtet. In Bauernhäuſern wurden etwa 20
Leicht=
verletzte untergebracht. Mehrere Zuginſaſſen
wa=
ren ſofort nach dem Unglück damit beſchäftigt, den
Brand im Speiſewagen zu löſchen, das Feuer griff
jedoch außerordentlich ſchnell um ſich und
er=
ſchwerte die Rettungsarbeiten. So kam es, daß
der Lokomotivführer und der Heizer bisher noch
nicht geborgen werden konnten. Vermutlich
ſind beide ums Leben gekommen. Die
verſchie=
denen Aerzte und das Sanitätsperſonal, die
in=
tauen geſichtet worden. Gegen 16 Uhr flog der zwiſchen eingetroffen ſind, ſorgten für ſchnellen
Krankenhaus. Sowohl Sanitätswagen wie
Pri=
vatkraftfahrzeuge übernahmen den Transport.
Bei dem ſchweren Eiſenbahnunglück bei
Lang=
wedel bei Verden ſind leider drei Tote zu
be=
klagen, und zwar der Lokomotivführer, der
Hei=
zer und die Wartefrau. Ihre Namen ſind noch
nicht bekannt. Außerdem wurden neun Paſſagiere
verletzt, darunter wahrſcheinlich vier ſchwer. Die
Verletzten ſind im Krankenhaus zu Verden
unter=
gebracht. Man hofft, ſie alle am Leben erhalten
zu können.
Bremerhaven über Bremen nach Dresden befand
iſt wahrſcheinlich infolge zu hoher Geſchwindigkeit
auf dem Bahnhof Langwedel entgleiſt. Leider iſt
es bisher trotz größter Anſtrengungen noch nicht
gelungen, den Lokomotivführer und den Führer
des Unglückszuges zu bergen, da ſie in dem
zuſam=
mengedrückten Lokomotivführerſtand eingepreßt
ſind und die zuſammengedrückten Teile erſt
aus=
einandergeſchweißt werden müſſen. Die Wagen
des Zuges ſind völlig ausgebrannt. Zum Glück
war der D=Zug nicht ſehr ſtark beſetzt, ſonſt hätte
das Unglück leicht größere Ausmaße annehmen
können. Der Verkehr auf der Strecke wird durch
Umſteigen aufrecht erhalten.
Ein Bergwerksdirektor ermordel.
Köthen. In der Nacht zum Dienstag wurde
der Direktor der Grube „Leopold”.
Diplom=
ingenieur Bruno Wiederhold aus Bitterfeld,
er=
mordet und beraubt. Die Leiche wurde in den
Morgenſtunden des Dienstags in einem
Straßen=
graben zwiſchen den Dörfern Oppin und Niembers
inter einer Decke aufgefünden. In der Nähe
lagen eine Aktentaſche, loſe Papiere und eine
gol=
dene Brille. Dem Ermordeten wurde eine Brief
taſche mit 500 RM. Inhalt, Kraftwagenpapiere
ſein Paß und ſeine goldene Uhr entwendet.
Wie=
derhold iſt durch einen Schuß unter der rechten
Bruſtſeite getötet worden. Er hatte ſich Montag
nachmittag mit ſeinem eigenen Wagen zu einer
Beſprechung, die bis gegen Abend gedauert hatte
nach der Grube „Leopold” in Edderitz begeben.
Dann war er allein mit dem Wagen über Köthen
zurückgefahren, um nach Bitterfeld zurückzukehren.
Man nimmt an, daß Wiederhold entweder in
Köthen oder auf dem Wege dorthin von dem noch
unbekannten Täter oder den Tätern angehalten
worden iſt, mit der Bitte, ihn oder ſie
mitzuneh=
men. Anſcheinend hat man ihn dann ſofort
er=
ſchoſſen. Wahrſcheinlich iſt die Leiche dann
mi=
dem Kraftwagen nach dem Fundort gebracht
worden. Der Wagen wurde heute morgen in
Köthen herrenlos aufgsfunden.
Schweres Bergwerksungliüt
in Seiglen.
Zahlreiche Toke.
Brüſſel. Nach einer Meldung aus ya
ereignete ſich am Dienstag in dem Kohlenhc,
werk von Fief de Lambrechies in Paturages
Schlagwetterexploſion.
Wie aus Mons gemeldet wird, ſteht die
der Todesopfer der Grubenkataſtrophe noch
genau feſt. Die Brandverletzungen der le7)
geborgenen Bergleute ſind zum Teil auch ſo
ſetzlich, daß mit weiteren Todesfällen gereon
werden muß. Die für den Bergbau zuſtändo
drei Miniſter ſind am Mittwoch vormittag am
Unglücksſtelle eingetroffen. Die genauen
ſtände, unter denen ſich das Unglück
ereigg=
konnten noch nicht ermittelt werden. Die
48 Mann beſtehende Schicht war um 14
Uhr=
gefahren. Um 20 Uhr erfolgte eine Exploſiomn
den Stollen in Brand ſetzte und völlig verge
Die Unglücksſtelle hat eine Ausdehnung vonn
bis 300 Meter.
Im Laufe der Nacht ſind vier weitere Tote=
Bergwerksunglücks aus dem Schacht herangen Küieiapell
ſchafft worden. Die Zahl der bis jetzt geborgs
Leichen hat ſich auf 8 erhöht. Man nimmt
an, daß auch die meiſten der in der Grube i. Wor zur Be‟
geſchloſſenen Bergleute verloren ſind. Die eſſwrden aus
jetzt geborgenen Leichen ſind faſt unkenntlich, „deren damtie.
Grube brennt. Die Bergungsarbeiten geſtouſuig/ben
öwerlichen
ſich infolge der Hitze und der ausſtrömenden Ae deutſche
außerordentlich ſchwierig. Eine Stunde vor
z.Ausbr
bruch der Kataſtrophe hatte noch eine Gruuſiztums
inſpektion ſtattgefunden, die aber nichts Auuyge. Neben d
liges bemerkte. Die Zahl der eingeſchloſſſieemäge vor ein
Bergleute beträgt nach neueſten Feſtſtellunger=ᛋmlung mehr
Der deutſche Geſandte in Brüſſel, Graf Pmt, die das
mann, hat der belgiſchen Regierung das Beuweis und 2
der Reichsregierung und ſeine perſönliche Anpgl her Menich
nahme an der entſetzlichen Grubenkataſtrophe,„„ 4wwdhiem
der Belgien heimgeſucht worden iſt, ausgeſproa=
W angjährige
Franzöſiſches Marineflugzeng abgeff kzn ds Vort
rannte, ein
Dampfer „Dresden” im Rettungswerk. mbeſten Wi
Paris. Ein franzöſiſches Marinewaſſer;
zeug mit vier Mann Beſatzung, das am
Dienn=
nachmittag in Dünkirchen aufgeſtiegen war, ueZſäche
zuſammen mit dem Kreuzer „Colbert” und And zm Wi
gen anderen Waſſerflugzeugen Manöver dur= ſprudelter
führen, iſt ſüdlich von Dünkirchen ins Meer 9ᛋ utſchen
ſtürzt. In der Nähe der Abſturzſtelle befinden ich /Faus?
mehrere Schiffe, darunter auch der deutſche Dact Beide
fer „Dresden”, der durch Funkſpruch bekann n
daß er verſuchen werde, die Inſaſſen zu rettek
Havas meldet dazu: Der deutſche Dam
„Dresden” hatte Rettungsboote ausgeſetzt, Tumverſchaft
einem dieſer Boote war es gelungen, die Inſſſem
des Waſſerflugzeuges aufzunehmen, aber ſjanum wuc
„Dresden” konnte infolge des hohen Wellengeweg enſeitigen
das Rettungsboot nicht wieder an Bord nehrp be
und dieſes wurde abgetrieben. Um 0.45 Uhr
tete der franzöſiſche Schlepper „Pingonin”
von Boulogne ausgeſandt worden war, dis B
tungsboot. Es gelang dem Steuermann, deis
ein gewandtes Manöver die Inſaſſen des Bce
zu übernehmen, nachdem es ſich zunächſt als vriü
möglich erwieſen hatte, das Boot ins Schlepau
zu bringen. In dem Boot befanden ſich ao
den franzöſiſchen Fliegern fünf deutſche Matrm
Erſt um 1.45 Uhr konnte der „Pingonin” auckll
Boot bergen.
Das Waſſerflugzeug iſt wahrſcheinlich u.
gegangen, und zwar in belgiſchen Gewäſſern,
30 Meilen von Dünkirchen, in gleicher Entferr9
von den Feuerſchiffen „Nordhinder” und „./
hinder”.
An
welvera
Schweres Dampferunglück auf eite
finnländiſchen See. — 30 Tole.
Helſingfors. Auf dem Kallaveſi=Se
der Nähe der Stadt Kuopio, geriet ein
gierdampfer auf Grund und ſank unmittelba
auf. Die Zahl der Todesopfer überſteigt 7—
ter den Toten befinden ſich drei Kinder,
Unglück entſtand dadurch, daß ſich die ſcha
Deckladung infolge eines falſchen Manövers”
Wa
icht
ſchob, wodurch das Schiff kenterte.
Die Pechſträhne der „Nelſon”.
London. Den Blättern zufolge wirde!
amtlicher Seite erklärt, daß das Schlach.”
„Nelſon” im Hafen von Portland nicht
aufgelaufen, ſondern dem Grund nur ſehr
gekommen ſei. Die Schlammwolken, die beobel
wurden, ſeien von den Schrauben des
R-
ſchiffes aufgewirbelt worden. Indeſſen har
Vorfall in Marinefachkreiſen große Beacr)
gefunden. Der Marine=Mitarbeiter des „
Telegraph” ſagt, in Marinekreiſen würde
ſeit langer Zeit erzählt, daß die beiden S
ſterſchiffe „Nelſon” und „Rodney” in den 29
bei langſamer Geſchwindigkeit beſonders RA
zu ſteuern ſeien. Die Höhe der Schiffswanc
des Kommandoturmes böten dem Winde=”
rieſige Angriffsfläche, und die weit nach
geſchobene Navigationsbrücke mache ein Mal
rieren unendlich ſchwer. Wie auch der Aus
der Abrüſtungsverhandlungen ſein werde,
könne mit Beſtimmtheit erwarten, daß keines
teren Schiffe der „Nelſon”=Klaſſe gebaut warn
In der britiſchen Kriegsmarine werdem
Schweſterſchiffe „Nelſon” und „Rodney” mit
35 000 Tonnen nur noch durch den Schlachtind
„Hood” übertroffen, der eine Waſſerverdrafn!
von 41 200 Tonnen hat.
Die Entführer Gettles ſchon zu lebenslängn!
Zuchthaus verurteilt.
*ds Angeles. Die feſtgenommenen
Entführer des Petroleummagnaten ſind De
24 Stunden nach ihrer Verhaftung zu lebeile
licher Zuchthausſtrafe verurteilt worden.
Verbrecher bekannten ſich ſchuldig, da ſie an.
falls hei ihrer Ueberführung durch das Oe
zum Tode durch den Strang hätten vern.”
werden können.
zumerstag, 17. Maf 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 135 — Seite 11
StdorSatds To ltt
9
Nationalſozialismus und Sportgeiſt.”
Aufkaki zur Dietarbeit in den Darmſtädter Turn= und Sporkvereinen.
Das Streben nach höchſter Leiſtung in einem deutſchen Sport
und Turnen war das Ziel.
Dr. Geiſow ſprach
über die Religlon des deutſchen Sporkes.
Als Auftakt zu der für alle deutſchen Turn= und
Sportver=
mals verpflichtend erklärten Dietarbeit hatte geſtern abend die
3. 46 die Darmſtädter Turner und Sportler, die Verbände,
nniſationen und die Bevölkerung eingeladen, dem Vortrag von
5eiſow=Frankfurt a. M. über „Nationalſozialismus und deut=
Sportgeiſt” beizuwohnen. Nach muſikaliſchen Darbietungen
nbolizeikapelle unter Kapellmeiſter Buslau ergriff
Studienrat Dr. Weiß
duWort zur Begrüßung, wobei er insbeſondere den zahlreichen
aden aus den
ifltzideidätäfdeſt. S A Aäg ueſe
ind der aock.
z nörperlichen Ertüchtigung als die geiſtige Betreuung
fig. Eine Stude
ᛋſdeutſchen Turner und Sportler, zur
Erhal=
hite nach
1ug, Ausbreitung und Förderung des deutſchen
die aber n
histums auf nationalſozialiſtiſcher Grund=
Zahl der
dge. Neben der Dietarbeit im kleinen ſollen von Zeit zu Zeit
Han
Grube
t worden iſt ach
gräge vor einem großen Kreis gehalten werden. Keine
Ver=
agtlrung mehr ohne Verbindung mit der Diet=, d. h. Deutſch=
Amit, die das perſönliche und berufliche Leben jedes einzelnen
Tmers und Sportlers durchdringen müſſe damit er ein wahrhaft
ducher Menſch werde, der in ſeinem Leben und Wirken ſich in
ütbewußtem Dienſt hineinſtellt in die Volksgeſamtheit.
Dr. Geiſow,
ditr angjährige Führer des Deutſchen Schwimm=Verbandes, nahm
ielA us düin das Wort zu einem „Bekenntnis”, wie er ſeine
Ausführun=
en” im Retung, Gieutannte, ein Bekenntnis, daß man lange Jahre, als Sucher mit
dimbeſten Willen, falſche Wege gegangen iſt, bis der Führer kam,
a. d5 m4
ppelveranſtalkung auf dem Polizei=
Sporkplaß
am Pfingſtſonnkag, nachmikkags 15 Uhr.
ſches Mar”, dirnit der Fahne des Hakenkreuzes den rechten Weg zeigte.
Aus dem Felde zurückgekehrt und von dem Treiben der
poli=
gufgeſtiegn” tüſtn Parteien, die vieles Vernünftige predigten; aber an der
„Colben* Qbchläche blieben, habe er geglaubt, im deutſchen Sport ſeine
Many”, Kut zum Wiederaufbau des Vaterlandes einſetzen zu müſſen.
Hit ſprudelten geſunde, kraftvolle Ströme, und der Kampfwille
eü ſ! dürzeutſchen Jugend und Männer ſuchte einen Kanal. Aber wie
ſ9s aus? Turnerſchaft und Sport ſtanden ſich feindlich
gegen=
üüg. Beide hatten Sünden. Die Turnerſchaft hatte vergeſſen,
düh der Schöpfer der Turnerſchaft von Grund auf, im letzten
Mſen. politiſche Ziele verfolgte, nämlich die Schaffung einer
kör=
putch tüchtigen und ſittlich guten Kerntruppe für den
Befreiungs=
kanf zur Abſchüttelung der Feſſeln galliſcher Knechtſchaft. Die
Bumerſchaft hatte ſich zurückgezogen in die Hallen und das
Stre=
büig nach Höchſtleiſtung beim Weg in die Breite aufgegeben.
Taum wuchſen die Sportverbände, denn die Jugend wollte im
mAs guynſeitigen Kampf ihre beſten Kräfte entwickeln und meſſen.
ga. Mb er Sport war dem Ausland ſchematiſch abgeguckt, hatte die
Rute der deutſchen Seele brachgelegt — nur Stoppuhr und Maß
rogrren, der Menſch ſtand im Hintergrund. In der Geſchichte
MSputſchen Volkes ſtand jedoch immer der körperliche Wettkampf
nüdem Ziel der Höchſtleiſtung. Die Sieger wurden bei den
4in Germanen zu Führern gewählt. Der Sieg wurde des
Sie=
zwegen, der Kampf des Kampfes willen, nicht um materielle
Cunde ausgetragen und erſtrebt.
Die Forderung an den Wettkämpfer lautete: Gib dein
Beſtes her! Dein Beſtes im Sport, wie im beruflichen und
menſchlichen Leben. Der Sport iſt eine Schule zur Leiſtung auf
allen Gebieten. Wer im Leben nichts taugt, hat von dieſem
wahren Sportgeiſt keinen Hauch verſpürt. Der Menſch als
Ebenbild Gottes auf Erden muß in allem das
Reifſte und Vollendetſte zu geſtalten verſuchen.
Das iſt die Religion des Sportes.
Das gleiche wie für die ſportliche Erziehung gilt auch für
die Erziehung zum ſozialen Empfinden.
Darum ſtellen wir den Mannſchaftskampf über den
Einzel=
kampf, den Mannſchaftsſieg als höchſten über den Sieg
des Einzelnen.
Der Einzelne muß auf einen perſönlichen Sieg verzichten
können, zugunſten des Sieges der Mannſchaft. Perſönlichkeit und
ſoziale Eingliederung ſind die beiden großen Kräfte, die die
Welt=
geſchichte machen. Immer ſteht vor uns die Frage: Was
ſchul=
deſt du dir, und was ſchuldeſt du deiner
Gemein=
ſchaft? Die Frucht des Einzelnen aber muß der Geſamtheit
wieder dienſtbar ſein. —
Dr. Geiſow ſchilderte dann ſeinen Kampf um die Durchſetzung
dieſer Gedankengänge in ſeinem zwölfjährigen Ringen in der
Sportbewegung und gegen die Ullſtein=Preſſe und internationale
Kräfte. Er ruft in die Erinnerung zurück, wie beim
internatio=
nclen Waſſerballturnier in Nürnberg die deutſche Mannſchaft als
einzige von allen Mannſchaften zur Gefallenenehrung nicht
an=
treten konnte, weil ſie nachmittags gegen die Ungarn ſpielen
mußte. Da entſtand ſein bekannter Kampfartikel „
Schwimmver=
band erwache!” der dann zum Anſchluß an die
nationalſoziali=
ſtiſche Bewegung führte, aus der Erkenntnis, daß doch nur nach
dem Sieg auf der politiſchen Ebene auch die
Er=
neuerung des deutſchen Turnens und Sportes
kommen könne. Heute haben das deutſche Turnen und der
deutſche Sport nur in dem aus der Tiefe der deutſchen Seele
auf=
gebrochenen Strom lebenerneuernder Kraft, die der
National=
ſozialismus bringt, Raum und Betätigungsfreiheit.
Der Redner appellierte zum Schluß, nicht abſeits zu ſtehen
und die bitteren Erkenntniſſe und fruchtbringenden Erfahrungen
der Vergangenheit dem neuen Staat zur Verfügung zu ſtellen,
auch wenn andere Männer an die Spitze von Verbänden und
Ver=
einen traten. Es dürfen nicht unnötige Umwege gegangen
wer=
den, denn alle Ströme deutſcher Erneuerung münden in dem einen
Meer, das Deutſchland und Adolf Hitler heißt.
Der Leiter des Staatlichen Turn= und Sportamtes und Führer
der TSG. 46,
Verwaltungsdirektor Löwer,
dankte Dr. Geiſow in herzlichen Worten für ſeine eindringlichen
und aufrüttelnden Ausführungen. Er bedauere, daß die
Aus=
führungen nicht von einer noch größeren Anzahl Turner und
Sportler Turnerinnen und Sportlerinnen gehört wurden. Es
ge=
nüge nicht, am Turngerät oder auf der Aſchenbahn körperliche
Ar=
beit zu leiſten, jedes Mitglied müſſe ſich auch wieder intenſiv um
die kulturellen und geiſtigen Probleme der Zeit und der
Leibes=
übung bemühen. Dieſe Pflicht durchzuſetzen, würden Mittel und
Wege gefunden werden, um Hemmungen und perſönliche
Hinder=
niſſe zu beſeitigen. — Der Abend ſchloß mit einem dreifachen
Sieg=Heil auf den Führer Adolf Hitler und dem Geſang der
Nationalhymnen.
it
INN.
Am Pfingſtſonntag ſteigt auf dem Polizeiſportplatz eine
wvelveranſtaltung im Handball und Fußball. Die Hand=
1 ſalelf der Polizei empfängt um 15 Uhr ihre
Berufskamera=
gvom Polzei=SV. Mühlheim (Ruhr), die in der
higen Gauklaſſe den 4. Platz einnehmen. Anſchließend, um
Uhr. findet das Rückſpiel der Fußballer gegen den VfL.
ſywigsburg ſtatt. Die Gäſte, die in der Bezirksklaſſe an
z pter Stelle ſtehen, konnten im Vorſpiel den Darmſtädter Grü=
1 Meine 2:3=Niederlage beibringen, und die Einheimiſchen haben
ſir Gelegenheit, dieſe Scharte auszuwetzen. Auf die Mann=
Atsaufſtellungen kommen wir noch zurück.
Jahn 1875 Darmſtadk.
Alle Aktiven haben am Training heute ab 17 Uhr
teilzu=
nen. Ebenſo wird auf die Pflichtverſammlung heute abend
Uhr aufmerkſam gemacht.
FC. Union Darmſtadk.
Anläßlich der Saarkundgebung am 1. Pfingſtfeiertag findet
Awichtige Beſprechung der Fußballabteilung am Freitag abend
Vereinslokal ſtatt: 1. für aktive Mitglieder 8.30 Uhr, 2. für
Jugendabteilung um 7.30 Uhr. Erſcheinen iſt Pflicht. Unent=
Der Sport=Ausſchuß.
ſurgtes Fehlen wird beſtraft.
Heute abend 5 Uhr auf der Rennbahn:
FC. Union Reſerve—Hota Darmſtadt.
nion empfängt heute abend zum Rückſpiel die Hota. Das
Aſtiel endete vor 8 Wochen mit 6:2 für Union. Auch dieſes
bel verſpricht wiederum intereſſant zu werden, zumal ſich beide
Yrſchaften einer fairen Spielweiſe befleißigen. Ein Beſuch
Ufe ſem Wochentagsſpiel dürfte ſich lohnen.
SC. 1928 Ober=Ramſtadt — SV. Mörfelden 0:0.
Schöner Kampf zweier gleichwertiger Mannſchaften, der einen
hienden und abwechſlungsreichen Verlauf nahm. Die erſchie=
Zuſchauer waren begeiſtert über die prächtigen Leiſtungen.
Torhüter verhinderten durch ihr großes Können jeden Erfolg
egners. Beide Verteidigungen zeigten gute Abwehrleiſtun=
Bei den Gaſtgebern war die Läuferreihe etwas ſtärker be=
Die Gäſte hatten aber den etwas beſſeren Sturm, der aber
der guten Hintermannſchaft der Gaſtgeber ſcheiterte. Das ſehr
47 Spiel hatte in Wolf=Hauſen einen vorzüglichen Leiter. —
ſerven 4:3 für Ober=Ramſtadt.
Un Pfingſten unternimmt der SC. Ober=Ramſtadt eine
iäe nach Ansbach, wo er mit ſeiner 1. Mannſchaft ein
undſchaftsſpiel gegen die dortige Spielvereinigung, welche der
ſuksklaſſe angehört, austrägt.
Sp.V. Erzhauſen — Schaafheim 3:1 (1:0).
Zu dieſem Spiel mußte Erzhauſen wieder mit Erſatz erſchei=
LF23 auch bei Schaafheim der Fall war. Das Spiel war ſehr
in
u nd ab, denn Erzh kann ſich nicht an das hohe Spiel von Sch.
tchnen, Kurz vor Halbzeit kann der Linksaußen von E. durch
rigen Schuß unhaltbar einſenden. Nach Wiederbeginn herrſcht
cnelles Tempo. In der 15. Min, ſtellte der E.=Halblinke das
i tat auf 2:0. Jetzt hängt Schaafheim alles daran, und kann
Durch Fehler des rechten Verteidigers ein Tor aufholen, Kurz
vor Schluß bekam der Halbrechte von Erzh. ſchön vorgelegt und
ſein wunderbarer Schuß hängt in der linken Ecke; 3:1 für Erzh.
Nur noch kurze Zeit, dann pfiff der ganz vorzügliche Schiri das
Spiel ab. Unter ſolcher Leitung hört man natürlich kein Wort
unter den Zuſchauern wie bei den Spielern. Solche Pfeifmänner
finden hei Verbandsſpielen nur zu wenig Beſchäftigung, ſonſt hätte
der Sp.V. in den Verbandsſpielen ein anderes Wort mitgeſprochen.
— Die Jugend ſpielte gegen Sprendlingen 2:2. Die Alten Herren
mußten gegen V. f. L. Neu=Iſenburg eine 6:0=Niederlage einſtecken,
denn auch hier muß noch große Beſſerung eintreten, vor allen
Dingen in der Aufſtellung. — Schaafheims 2. Mſch. trat
bedauer=
licherweiſe nicht an.
Die erſte Riederlage gegen derby Counky
erlitt der DFB. im dritten Spiele am Mittwoch vor 20 000
Zu=
ſchauern in Düſſeldorf. Im deutſchen Sturm fehlte Conen. für
den Siffling die Sturmführung übernahm, während Albrecht für
Lehner auf Rechtsaußen ſtürmte und Noack halblinks ſpielte. Der
Kampf endete mit 0:1 zugunſten der Engländer; der Torſchütze
war der Rechtsaußen Wildman in der erſten Halbzeit.
Für das letzte Spiel gegen „Derby County” am
Frei=
tag in Dortmund hat der DFB. folgende Mannſchaft aufgeſtellt:
Kreß; Haringer Buſch: Janes Czepan, Zielinſty; Lehner,
Hoh=
mann Conen, Siffling, Kobierſki. Die Engländer werden in
die=
ſem Spiel auch ihre beiden Beſten, Cooper und Crooks, zur
Ver=
fügung haben.
Kleinkaliberſchießen.
Kreismeiſterſchaften im Mannſchaftsſchießen im Bezirk Heſſen.
Der Bezirk Heſſen des Deutſchen Kartells für Jagd= und
Sport=
ſchießen. Fachgruppe 3 des Deutſchen Schieſportverbandes, führte
am Sonntag ſeinen Mannſchafts=Wettkampf durch. Im Kreiſe
Darmſtadt wurde der Schützenverein. „Hubertus Kleeblatt”
Kreis=
meiſter. Die Kreiſe Offenbach und Groß=Gerau haben noch zwei
Kämpfe durchzuführen. Nachfolgend die Reſultate:
Gruppe Darmſtadt: 1. Hubertus=Kleeblatt, 1. Mſch. 3033 R.,
2. Mſch. 2771 R., 3. Mſch 2733 R. 28 Punkte; 2. Polizei
Darm=
ſtadt, 1. Mſch. 3012 R. 2. Mſch. 2772 R. 3. Mſch. 2628 R., 24 P.:
3. Weidmannsheil Darmſtodt. 1. Mſch. 2863 R., 2. Mſch. 2703 R.,
3. Mſch. 2411 R. 20 P. 4. Reichsbahn 1. Mſch. 2774 R., 2. Mſch.
2401 R., 3. Mſch. 2221 R., 9 P.; 5. Feurio Darmſtadt. 1 Mſch.
2593 R. 2. Mſch. 2195 R., 3. Mſch. 788 R., 6 P.; 6. Gundernhauſen,
1. Mſch. 2163 R., 2. Mſch. 801 R., 3. Mſch. 419 R., 3 P.
Gruppe Offenbach: Offenbach 1888, 1. Mſch. 2913 R., 2. Mſch.
2726 R., 3. Mſch. 2570 R., 25 Punkte; Buchſchlag (Heſſen), 1. Mſch.
3032 R., 2. Mſch. 2760 R., 3. Mſch. 2572 R. 24 P.; Bieber (
Offen=
bach), 1. Mſch. 2979 R. 2. Mſch. 2709 R. 3. Mſch. 2422 R. 23 P.;
Jügesheim, 1. Mſch. 2353 R., 2. Mſch. 1980 R. 3. Mſch. 551 R.,
16 P.: Heuſenſtamm. 1. Mſch. 2349 R., 2. Mſch. 1301 N., 3. Mſch.
1638 R. 13 P.: Froſchhauſen, 1. Mſch. 2729 R., 2. Mſch. 817 R=
3. Mſch. —, 11 P.: Dietzenbach, 1. Mſch 906 R., 2. Mſch. 854 R.,
3. Mſch. — 7 P.: Hauſen, 1. Mſch. 1837 R., 2. Mſch. —, 3. Mſch.
—. — P.
Gruppe Groß=Gerau: 1. Raunheim. 1. Mſch. 2754 R., 2. Mſch.
2495 R., 3. Mſch. 2145 R., 27 Punkte; 2. K.K.S. Mainz, 1. Mſch.
2759 R. 2. Mſch. 2566 R. 3. Mſch. 2219 R. 24 P.: 3. Mörfelden,
1. Mſch. 2161 R., 2. Mſch. 1928 R. 3 Mſch. 1737 R. 17 P; 4.
Kel=
ſterhach, 1 Mſch. 2756 R. 2. Mſch. 2416 R., 3. Mſch. 2194 R. 16P.;
5. Wallerſtädten, 1. Mſch. 2834 R., 2. Mſch. 2429 R., 3. Mſch.
12 P.; 6. Groß=Gerau, 1. Mſch. 2185 R. 2 Mſch. 1986 R. 3. Mſch.
1222 R. 10 P.: 7. Walldorf. 1. Mſch. 1337 R., 2. Mſch. 361 R., 3.
Mſch. 136 R. 0 P.: 8. Peſtſportverein Mainz, 1. Mſch. 906 R.,
2. Mſch. 698 R, 3. Mſch. —, 0 P.
in Darmſtadt.
Wir haben ſchon darauf hingewieſen, daß am kommenden
Montag, alſo am zweiten Pfingſtfeiertag, vormittags,
Deutſch=
lands Nationalmannſchaft im Waſſerball in Darmſtadt weilt.
Erfreulicherweiſe iſt es dem DSC. Jung=Deutſchland gelungen,
die an Pfingſten im Frankfurter Stadion zu einem
Uebungs=
kurſus weilende Mannſchaft nach Darmſtadt zu verpflichten.
Deutſchlands Waſſerballſport ſtehen große Aufgaben bevor.
Unſere Länderſpiele im kommenden Sommer und vor allen
Din=
gen die Europameiſterſchaften in Magdeburg erfordern den
größ=
ten Einſatz unſerer Ländermannſchaft. Vor allem aber die
Olym=
piſchen Spiele 1936 in Berlin legen heute ſchon dem deutſchen
Sport die Pflicht auf, nach ſeinen Vertretern Ausſchau zu halten
will Deutſchland in Berlin eine beſtimmte Rolle ſpielen. So
zeitig wie möglich beginnen deshalb an Pfingſten Deutſchlands
Waſſerballer im freien Waſſer ihre Vorbereitungen. Im
Frank=
furter Stadion werden die beſten Spieler zu einem
Uebungs=
kurſus zuſammenkommen, um die endgültige Ländermannſchaft
aufſtellen zu können und nach geeigneten Nachwuchsſpielern
Um=
ſchau zu halten. Die Waſſerballer unſeres Bezirks werden den
Trainingspartner abgeben und dabei neue Anregungen erhalten.
Der Abſtecher nach Darmſtadt am zweiten Feiertag wird dem
Darmſtädter Publikum die ſchönſte Gelegenheit bieten
Deutſch=
lands beſte Waſſerballſpieler Gunſt, Schulze. Schwartz
und wie ſie alle heißen, in Tätigkeit zu ſehen. Nach der langen
Winterpauſe, die ganz im Zeichen des Fuß= und Handballs ſtand.
wird die Veranſtaltung am kommenden Montag im Woog eine
intereſſante Abwechſelung bieten, die kein Sportanhänger
ver=
ſäumen möge.
Kraftſpork.
Athletik=SV. Germania 1895 Darmſtadt
hält ſeine Uebungsſtunden jeden Freitag abend von 8.10 Uhr
unter Leitung eines tüchtigen Trainers ab. Junge Männer
Lehrlinge und Schüler, die Intereſſe haben und willensſtark
ſind und gründlich das Training des ſchönen Kraftſports, wie
Gewichtheben, Gymnaſtik. Ringen und Jiu=Jitſu, kennen lernen
wollen, ſowie Gönner, Freunde und Förderer unſeres
Kraft=
ſports, insbeſondere die, die Geſelligkeit lieben, ſind immer
herz=
lich willkommen. Der Verein verfügt auch über einen
erſt=
klaſſigen Spielmannszug, unter deſſen Muſikführung öfters
Familienausflüge unternommen werden. Uebungslokal
Turn=
halle Ludwigs=Oberrealſchule, Kapellplatz 5.
Reichsſender Frankfurt
Kaſſel, Trier. Freiburg 251.
Frankfurt: Donnerstag, 17. Mai
3.45: Stuttgart: Choral, Zeit, Wetter. — 5.50: Stuttgart:
Gym=
n ſtik. — 6.15: Zeit Meldungen. — 6.25: Gymnaſtik. — 6.50:
Wetter. — 6.55: Allerlei Tänze (auf Schallplatten). — 8.15:
Waſſerſtand, Wetter — 8.20: Stuttgart: Gymnaſtik. — 10 00:
Nschr. — 10.15: Nur Kaſſel: Werbekonzert. — 10.30: Nur
Lafel: Eigene Sendung. — 10.45: Praktiſche Ratſchläge für
Ftüche und Haus. — 11./0: Werbekonzert. — 11.40: Mel=
Lunzei. — 11.50: Sozialdienſt.
12.00: W3s wir ſelten hören. Schallplatten.) — 18.00: Zeit,
Nachr., Saardienit. — 13.10: Nachr. — 13.20: Stuttgart:
Funk=
orcheſter, Ltg.: Gutav Görlich. — Dazw. (13.50): Zeit, Nachr.
14.30: Nur Kaſſel: Nachr. — 14.40: Kinderſtunde. — 15.39:
Welter. — 15.40: Zeit. — 15.50: Wirtſchaftsbericht.
16.00; Opern=Arien und Ouvertüren. — Alte Tanzmuſtf.
1730; Wilh. Michel: Erziehe deine Gedanken. — 17.45: Aus
Zeit und Leben. — 18.15: Stuttgart: Familie und Raſſe. —
18.25: Stuttgart: Spaniſch. — 18.45: Meldungen — 18.50:
Das Leben ſpricht
19.00; Karlsruhe: Das Bekennrnis der jungen Front. — 19.30:
Freiburg: Die Heimat eines deutſchen Malers (Hans Thoma).
Hörfolge. — 20.00: Zeit, Nachr. — 20.15: Reichsſendung:
(Stuttgart!; Stunde der Nation: Feuertrunken. Szenen aus
Schillers Jugend. — 21.00: Volksmuſik. — 21.30: Ein Beſuch
bei Jörg Mager. Dem Schöpfer der Elektro=Muſik. — 22.00:
Zeit Nachr. — 22.20: New York; Kurt G. Sell: Worüber man
in Amerika ſpricht. — 22.30: Nachr., Wetter, Sport. — 22.40:
Kaſſel: Von altem kurheſſiſchen Pfingſtgebrauch. — 23.00:
Stuttgart: Alte und neue Tanzmuſik. Das Funkorcheſter, Ltg.;
Guſtav Görlich. — 24.00: Schallplatten: Zum 50. Todestag
Friedrich Smetanas (geſt. 12. 5. 1884).
Deutſchlandſender
Welle 1571
Deutſchlandſender: Donnerstag, 17. Mal
5.45: Hamburg: Wetter — 5.50: Nachr — 6.00: Tagesſpruch.
6.05; Berlin: Gymnaſtik. — 6.20: Berlin: Frühkonzert.
In einer Pauſe (gegen 7.00): Nachr. — 8.00: Sperrzeit. —
8.45: Leibesübung für die Frau. — 9.00: Berlin: Beruts= und
Fachſchufunk: Deutſche Wirtſchaftsführer: Alred, Krupp. —
9.40: W. F. Bochow: Regimentsmarſch. — 10.00: Nachr. —
10.10: Aus der Edda: Das Rätſel= und Wettſtreiklied. Hörſpiel.
10 50: Turnen in der Grundſchule. — 11.15: Seewetterbericht.
11.30: Funkſtille.
12.00: Wetter; anſchl.: Glückwünſche. — 12.10: Mittagskonzert
(Schallpl.). — Anſchl.: Wetter. — 12.55: Zeitzeichen.
13.00: Sperrzeit. — 13.45: Nachr — 14.00: Serenaden (
Schall=
platten). — 15.00: Wetter Börſe. — 15.15: Jungvolk,
hör” zu! 1. Kameraden erzählen: Abenkeuerliche Reiſe durch
Island.
2. Die Rache des fliegenden Holländers. —
15.45: Bücherſtunde: Das deutſche Volksbuch.
16.00: Frankfurt: 1. Opern=Arien und Ouvertüren; 2. Alte
Tanzmuſik. — 17.30: Aus Operette und Tonfilm. — 18.30:
A. Nemitz: Anregungen zur Förderung der deutſchen Bienenzucht.
18.55: Das Gedicht; anſchl.: Wetter,
19.00: Stuttgart: Standartenkapelle Ulm, Sta. 120. Ltg.:
Muſik=
zugführer Schilling. — 19.40: München: Oeſterreich=Vortrag.
20 00: ſernſpruch” anſchl.: Kurznachr. — 20.15: Szuttgart:
Reichsſendung: Stunde der Nation: Feuertrunken. Schillers
Jugend von der Karls=Schule bis zum Lied an die Freude. —
21.00: Das Heidefeuer Hörſpiel von Hans Hermann Wilhelm
nach dem Roman „Die Frickes”. — 22.00; Wetter= Tages=
und Sportnachr. — 22.30; G. Hax: Kriegserklärung an die
Nichtſchwimmer. — 22.45: Seewetterbericht. — 23.00: Wer
einmal verliebr war. Eine Stunde Tanzmuſik.
Wetkerberichl.
Das mit ſeinem Kern über der Nordſee lagernde
Tiefdruck=
gebiet hat den hoßen Druck über Deutſchland abgebaut und dehnt
ſich nun ſüdwärts bis zu den Mittelmeerländern aus. Durch die
am heutigen Tage anhaltende Südoſtſtrömung, die vorwiegend
kontinentale Luft heranbeförderte, geſtaltete ſich das Wetter
viel=
fach heiter und auch warm. Nunmehr dürfte aber bei drehenden
Winden auf Weſt die Wetterlage wieder einen unbeſtändigen
Charakter annehmen, wobei neben erneuter Abkühlung auch
ver=
einzelt Schauer auftreten.
Ausſichten für Donnerstag, den 16. Mai: Wechſelnd wolkig, aber
auch noch aufheiternd. Am Tage wieder etwas kühler.
Ver=
einzelt ſchauerartige, teils gewittrige Niederſchläge.
Ausſichten für Freitag, den 17. Mai: Etwas wechſelhaftes Wetter.
Günſtige Marktberichte.
Weitere zuverſichkliche Markkbeurkeilung bei den Eiſenverbänden. — Flokkes Geſchäft in der Baummoll=
weberei. — Anhaltende gute Beſchäftigung in der Baumwollſpinnerei.
Die Enkwicklung der Lage am Eiſenmarkk
Ueber die Entwicklung der Lage am Eiſenmarkt wird vom
Stahlverband in Gemeinſchaft mit dem Röhrenverband, dem
Drahtverband ſowie dem Walzdrahtverband folgender Bericht
aus=
gegeben: Der Abſatz in Halbzeug hat ſich ſowohl nach dem Inlande
als nach dem Auslande gegenüber dem Monat März wenig
ge=
ändert. Die Kauftätigkeit in Formeiſen hat im April nachgelaſſen.
Die Abrufe auf abgeſchloſſene Geſchäfte gingen gut ein. Das
Aus=
landsgeſchäft hat einen ähnlichen Verlauf wie das
Inlands=
geſchäft. Bei Eiſenbahnoberbauſtoffen hat die verhältnismäßig
gute Beſchäftigung auch im April angehalten. Das
Stabeiſen=
inlandsgeſchäft lag verhältnismäßig ruhig. In Grobblechen hielt
ſich der Auftragseingang ungefähr wie im März. Der Eingang
von Aufträgen aus dem Ausland iſt gegenüber dem März wieder
etwas beſſer geworden. Das Geſchäft in Mittelblechen, das immer
noch ſehr ſchwach iſt, hielt ſich in denſelben Grenzen wie im
Vor=
monat. In Univerſaleiſen war der Eingang in Aufträgen aus
dem Inland ungefähr der gleiche wie im vergangenen Monat,
während des Auslandsgeſchäft etwas ſchwächer geworden iſt. In
warmgewalzten Bandeiſen iſt im Inland keine Veränderung
ein=
getreten. Die Aufträge gehen gut ein. Auf den
Auslandsmärk=
ten herrſcht eine gewiſſe Ruhe. Stärkere Nachfrage herrſchte bei
Feinblechen im Berichtsmonat bei Qualitätsblechen. Der
Ge=
ſchäftsgang für Röhren iſt ſeit Anfang Mai auf der ganzen Linie
ruhiger geworden. Das Auslandsgeſchäft zeigt gegenüber den
Vormonaten keine weſentliche Veränderung. Die
Auftragsein=
gänge in Walzdraht aus dem Inland blieben im April nur wenig
unter den Ziffern des März. Der Verſand des April hat den
März faſt erreicht. Die bisherigen Beſtellungen im Mai ſind als
etwas rückläufig zu bezeichnen. Im Auslandsgeſchäft iſt keine
Aenderung eingetreten. Bei Drahterzeugniſſen ſind die
Abſchluß=
tätigkeit und die Abrufe im Inlandsgeſchäft etwas ruhiger
ge=
worden. Die Verkäufe nach dem Ausland hielten ſich ungefähr
auf dem gleichen Stand als in der vorangegangenen Berichtszeit.
Flottes Geſchäft in der Baumwollweberei. Der
Geſamtver=
band Deutſcher Baumwollwebereien e. V. berichtet: In der
Baum=
wollweberei war der Auftragseingang im April durchaus
befrie=
digend, wenn auch in manchen Zweigen ein Rückſchlag ſeinſetzte.
Infolgedeſſen kam es teilweiſe zu Neueinſtellungen und Aufhebung
der Kurzarbeit, wo es noch erforderlich war. Ein großer Teil
der Betriebe iſt für eine Reihe von Monaten mit Aufträgen
ver=
ſehen. Geklagt wird immer noch über unbefriedigende Erlöſe.
Die rückläufige Preisbewegung des Rohſtoffes am Ende des
Mo=
nats brachte keine genügende Erleichterung, um von einer auf der
ganzen Linie, wiederkehrenden Rentabilität ſprechen zu können.
Die Auslandskonkurrenz macht ſich in gleichem Maße, ja in
man=
chen Fällen in verſtärktem Maße bemerkbar, wie in der letzten
Zeit. Dagegen leidet die Ausfuhr nach wie vor unter der
ver=
ſchobenen Wettbewerbslage zwiſchen, den hochvalutariſchen und
niedervalutariſchen Ländern, ſowie unter den im Ausland immer
noch ſtark vorherrſchenden Beſtrebungen, ſich gegen die Einfuhr
deutſcher Waren abzuſchließen. Bemerkenswert iſt, daß ſich die
Einfuhr von Baumwollgeweben aus dem Ausland im Monat
März nahezu verdoppelt hat, und zwar mengenmäßig wie
wert=
mäßig, während die Ausfuhr aus Deutſchland im gleichen Monat
um ein Drittel gegenüber dem Vormonat geſunken iſt.
Die Lage der Baumwollſpinnerei im April. Der
Geſamt=
verband der deutſchen Baumwollſpinnereien berichtet: Im Monat
April 1934 hat die gute Beſchäftigung der Baumwollſpinnereien
im allgemeinen angehalten. Der Abruf auf laufende Kontrakte
blieb lebhaft. Als Folge erhöhter Auftragseingänge bei den
weiterverarbeitenden Gruppen, erſtreckte ſich die Nachfrage nach
Baumwollgarnen nicht nur auf kurzfriſtig zu liefernde Ware,
ſon=
dern auch auf ſpätere Liefertermine. Im letzten Drittel des
Be=
richtsmonats gingen jedoch verſchiedentlich die Umſätze nicht
uner=
heblich zurück. Der vorhandene Auftragsbeſtand ermöglicht an ſich
den meiſten Betrieben für die nächſten Monate ausreichende
Be=
ſchäftigung, allerdings unter der Vorausſetzung, daß die
Roh=
ſtoffbelieferung in genügendem Umfange erhalten bleibt.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Mainzer Volksbank e. G. m. b. H. — Bilanzbereinigung.
Die=
ſes Mainzer Genoſſenſchaftsinſtitut nimmt für 1933 eine
Bilanz=
bereinigung vor. Der Reingewinn von 148 802 RM. (144 305
RM., daraus i. V. 4½ Prozent Dividende) wird einem
Wert=
berichtigungskonto vorweg überwieſen. Zu dieſem Konto tritt die
Auflöſung der geſetzlichen Reſerve von 451 570 RM. ſowie eine
Abſchreibung von 25 Prozent auf die Geſchäftsguthaben, weiche
nunmehr 1,48 (2,18) Mill. RM. betragen. In der Bilanz
er=
ſcheinen (in Mill. RM.) die Spar= und ſonſtigen Einlagen erhöht
mit 12,86 (12,21), Forderungen und Außenſtände 14,48 (15,19),
Bankſchulden 0.,11 (0,26) und Giroverbindlichkeiten 0,95 (1,60).
Dividendenverdoppelung bei der Enzinger Union=Werke A.=G.,
Pfeddersheim. In der Aufſichtsratsſitzung der Enzinger Union=
Werke wurde die Bilanz für das Geſchäftsjahr 1933 vorgelegt.
Der Generalverſammlung am 15. Juni ſoll zunächſt eine weitere
Ermäßigung des Aktienkapitals durch Einziehung von zu dieſem
Zwecke erworbenen nominal 420 000 RM. eigenen Aktien auf den
Betrag von 3 810 000 RM. vorgeſchlagen werden. Auf das
ver=
minderte Aktienkapital wird eine Dividende von 6 (3) Prozent
in Vorſchlag gebracht.
Produkkenmärkke.
Frankfurter Getreidegroßmarkt vom 16. Mai. Infolge der
längeren Geſchäftsunterbrechung durch die Pfingſtfeiertage (der
nächſte Markt findet erſt am 23. Mai wieder ſtatt) blieb das
Ge=
ſchäft klein, die Stimmung des Marktes aber freundlich. Die
Preiſe lagen nur unweſentlich verändert, für Sommergerſte aber
feſt, während ſie für Weizenkleie in allen Sorten etwas
nach=
gaben, ebenſo wie ölhaltige Futtermittel außer Soyaſchrot
ab=
bröckelten. Es notierten (Getreide je Tonne, alles übrige je 100
Kilogramm) in RM.: Weizen 205,00, Roggen 178,50
Sommer=
gerſte 172,50—175.00, Hafer 172,50—174,00, Weizenmehl Type 563
((Spezial 0 aus Inlandsweizen) Feſtpreisgebiet W. 10 28,90 plus
0.50 Frachtausgleich, dito Feſtpreisgebiet W. 7 28,60 plus 0,50,
Roggenmehl Type 610 (0—60prozentige Ausmahlung)
Feſtpreis=
gebiet R. 8 25,25 plus 0,50 Frachtausgleich, dito Feſtpreisgebiet
R. 6 25.25 plus 0,50, Weizenmehl 4 b 16,50 Weizennachmehl 15,50,
Weizenfuttermehl 11,70 Weizenkleie fein 10,50, mittel 10,75, grob
11.00, Roggennachmehl 16,50, Roggenfuttermehl 12,00—12,25,
Roggenkleie 11.30, Soyaſchrot 15.50— 15.65, Palmkuchen 13.85 bis
14,00. Erdnußkuchen 16.10—16,.25, Treber 13,85—13,75,
Trocken=
ſchnitzel 10,25 Heu 6,00, Weizen= und Roggenſtroh drahtgepreßt
oder gebündelt 2,00.
Amtlicher Berliner Getreidemarktbericht vom 16. Mai.
Ab=
ſatzlage im Getreideverkehr unterſchiedlich, Angebotsverbältniſſe
im allgemeinen nicht verändert. Von Brotgetreide findet Roggen.
namentlich in der Provinz, leichter Abzug als Weizen,
Roggen=
preiſe bei knappem Angebot gut behauptet, Weizen in der
Haupt=
ſache nur in ſchweren Qualitäten aufgenommen. Offertenmaterial
in Weizenſcheinen weiter verknappt, während Roggenſcheine auch
bei billigerem Angebot ſchwer Unterkunft finden. Am Mehlmarkt
entwickelt ſich auf Baſis der neuen Beſtimmungen kleines
Bedarfs=
geſchäft. Angebot in Hafer iſt ſehr gering, Forderungen lauten
unnachgiebig. Konſum deckt bei den ſteigenden Preiſen nur den
notwendigſten Bedarf. Induſtrie= und Futtergerſte gut behauptet.
Beiiiner uno Kränrfärter efferiensotſe.
Die Berliner Börſe ſetzte bei ſtillem Geſchäft überwiegend
freundlich ein. Die Depoſitenkaſſenkundſchaft hatte vereinzelt
Kauforders erteilt, doch handelte es ſich in der Hauptſache um
Rückkäufe und Deckungen der Kuliſſe, die über einen weiter
zuver=
ſichtlichen Verlauf der Transferbeſprechungen informiert ſein
wollte. Wenn auch die Unternehmungsluſt anfangs angeſichts der
bevorſtehenden mehrtägigen Unterbrechung durch die
Pfingſtſeier=
tage ſehr klein war, ſo konnte ſich doch nach den erſten Kurſen,
als neue Publikumsorders eintrafen, eine kleine Belebung
durch=
ſetzen, von der faſt alle Märkte profitieren konnten, ſo daß die
an=
fangs überwiegend freundliche Stimmung im Verlauf einer
all=
gemeinen Befeſtigung Platz machte. Das Hauptgeſchäft entwickelte
ſich in Neubeſitzanleihe, die mit 17½ nach 16,35 eröffnete und im
Verlauf auf 17.40 anziehen konnte. Blankotagesgeld für erſte
Adreſſen erforderte unverändert 4—4½ Prozent. Am
Valuten=
markt war der Dollar mit 2,50 und das Pfund etwas ſchwächer
mit 12,78 zu hören. Im Verlauf waren Montanwerte etwas
feſter. Auch an den übrigen Märkten wurde meiſt etwas über den
Anfangsnotierungen gehandelt. Am Rentenmarkt ſetzte die
Neu=
beſitzanleihe ihre Aufwärtsbewegung auf 17,85 fort. Der
Privat=
diskont blieb unverändert 3½ Prozent.
Wenn auch die Umſatztätigkeit an der Frankfurter Börſe
kein nennenswertes Ausmaß erreichte, wobei die mehrtägige
Un=
terbrechung durch die bevorſtehenden Pfingſtfeiertage die
Unter=
nehmungsluſt der Kundſchaft und Kuliſſe etwas hemmen, ſo war
die Haltung an der geſtrigen Börſe weiter freundlich, nachdem
be=
reits am Vortage die Verkäufe, die man mit
Geldbeſchaffungs=
zwecken in Zuſammenhang brachte, beendet waren. Daneben lagen
wieder eine ganze Anzahl günſtige Wirtſchaftsnachrichten vor, vor
allem wieder gute Abſchlüſſe großer Induſtriegeſellſchaften und die
vorteilhafte Einnahmeentwicklung bei der Deutſchen Reichsbahn.
Das Hauptgeſchäft war am Rentenmarkt bei der Neubeſitzanleihe,
die bei lebhaften Umſätzen mit 17,50 insgeſamt 80 Pfg. gewann.
Auch Altbeſitzanleihe und ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen zogen
bis ½ Prozent und Stahlverein=Bonds erneut ½ Prozent an. Von
der Rentenbewegung aus erfuhr der Aktienmarkt eine Stütze, ſo
daß auch hier meiſt Kursgewinne überwogen. Im Verlaufe
blieb die Haltung an allen Märkten freundlich, das Geſchäft blieb
aber klein. Selbſt Neubeſitz, die bis auf 17,75 Prozent geſteigert
waren, alſo rund 1 Prozent gewannen, hatten nur kleine Umſätze.
Am Aktienmarkt waren einige Elektroaktien noch mäßig feſter,
auch Hapag zogen leicht an, während im übrigen die
Anfangs=
kurſe behauptet blieben. Am Rentenmarkt lagen Altbeſitz und
Schuldbücher unverändert. Gold= und Liquidationspfandbriefe
ſo=
vie Kommunal=Obligationen und Staats= und Stadtanleihen
hat=
ten bei kleinem Geſchäft zumeiſt gut behauptete Tendenz. Fremde
Werte liegen geſchäftslos. Am Kaſſamarkt waren Enzinger Werke
auf die Dividendenerhöhung von 3 auf 6 Prozent ſehr feſt und
wurden mit 95 nach vorgeſtern 84 Prozent taxiert. Tagesgeld war
zu 3½ Prozent ausgeglichen und unverändert.
An der Abendbörſe war das Geſchäft im ganzen zwar klein,
die Stimmung aber unter dert Einfluß der Mitteilung von einem
bevorſtehenden Abſchluß der Transferbeſprechungen freundlich.
Das Hauptgeſchäft lag indeſſen weiterhin am Markte der
Neu=
beſitzanleihe, die bei recht lebhaften Umſätzen am freien Markt
einen Kurs von 18,25 nach 17,75 Prozent in Berlin erreichte,
dann aber infolge etwas größeren Angebots nur mit 18,10
Pro=
zent zur Notiz gelangte. Am Aktienmarkt lagen Farbeninduſtrie
½8 Prozent, Daimler Motoren ½ Prozent, Phönix ½8 Prozent und
A.=G. für Verkehrsweſen ½ Prozent freundlicher. Im Verlaufe
wurde die Haltung etwas unſicher, Farbeninduſtrie bröckelten
wie=
der auf Berliner Schlußniveau ab. Die Neubeſitzanleihe ging bei
merklich geringer gewordenen Umſätzen bis auf 17,90 Prozent
zurück, Altbeſitzanleihe verloren ½ Prozent, und auch ſpäte
Reichs=
ſchuldbuchforderungen waren mit 943 Prozent nur knapp
be=
hauptet.
Vierke Verordnung
über den Verkehr mit Oelen und Fekken vom 8. 5.34
Im Reichsgeſetzblatt Teil 1 vom 14. Mai wird eine Viert, /
Verordnung über den Verkehr mit Oelen und Fetten veröffen /col
licht, die der Reichsernährungsminiſter rückwirkend vom 23. F.
bruar 1934 in Kraft ſetzt und die die Aufhebung einiger Beſchrärn
kungen der Hauptverordnung vom 23 März 1933 bringt. Dang”
unterliegen den Beſchränkungen des Artikels 1 der erwähntes
Verordnung nicht: 1. im Zollinland erzeugter Schweineſpeck, in
Zollinland erzeugtes Schweinerohfett und Schweineſchmalz, inn
Zollinland erzeugte Schweineflomen (Fließen, Lieſen), im Zolu uſe
inland erzeugter Talg von Rindern oder Schafen, roh oder getz uco
ſchmolzen, auch Preßtalg, ſowie im Zollinland erzeugtes Oleomar:
garin und Premier jus, ſoweit dieſe Waren durch Großſchlächte=u
Ladenfleiſcher oder ihnen gleichzuachtende Betriebe in den Verkehl bſetzen u
gebracht werden; 2. im Zollinland erzeugter Schweineſpeck, in
Zollinland erzeugtes Schweinerohfett und im Zollinland erzeugtt n hichls
Schweineflomen (Fließen, Lieſen), ſoweit dieſe Waren durgi ſſt
Fleiſchwarenfabriken zur gewerblichen Herſtellung von Schweingt ſpgung zu ſ
ſchmalz in den Verkehr gebracht werden; 3. im Zollinland erzeugy ſtrellenz trift
ter Talg von Rindern oder Schafen, ſoweit er durch Fleiſchwarem ” Esſoll al
fabriken zur gewerblichen Herſtellung von geſchmolzenem Talg” ſiderte Graf
Oleomargarin, Premier jus oder Preßtalg in den Verkehr ge
bracht wird.
R0MN
Waor
Bekannkmachung
über den Einkauf von Kunſtwolle im Ausland.
Der Reichsbeauftragte für Wolle weiſt diejenigen Firmen, din
nach dem Ablauf der Einkaufsſperre Kunſtwolle einführen wollem
auf die entſprechenden Beſtimmungen der Anordnung — W 1 —
vom 17. 4. 1934 hin. Die Beſtimmungen lauten: „Firmen, din
Kunſtwolle im Auslande zur Verarbeitung in Deutſchland erwern
ben wollen, bedürfen hierzu einer beſonderen Einkaufsgenehmä
gung. Dieſe wird nur ſolchen Firmen erteilt, die in 1933 bereitt uude dieſe be
Kunſtwolle im Auslande zur Verarbeitung in Deutſchland ern ſ erlennen, de
worben haben. Die Mengen, über die eine ſolche Einkaufsgenehi
ſts ließende 2
weim ich alles
ſtez in mein
„Hol den 2
ſur ſeinen Ge
zaren anb=
„Außer 7
hbargut 2
ſathut des
ns lurze Sch
„Darf ich
migung erteilt wird, dürfen die Mengen, die von der Firma iru
der Zeit vom 1. 4. bis 30. 9. 1933 im Auslande zur Verarbeiü
tung in Deutſchland erworben worden ſind, nicht überſteigen;
Firmen, die beabſichtigen, Kunſtwolle nach Ablauf der Einn
kaufsſperre zur Einfuhr nach Deutſchland zu erwerben, werden
erſucht, ſich, ſofern die Vorausſetzungen der obigen Beſtimmuugen
gegeben ſind, unverzüglich bei der Ueberwachungsſtelle für Woll,
und andere Tierhaare, Berlin NW. 7, Hermann=Göring=Straße 2
zu melden.
Skefige Bukkerpreiſe.
In einer Reihe von Morgenblättern am Dienstag erſchien die
Nachricht, daß die deutſchen Butterpreiſe infolge der geſtiegenert
Erzeugung um 5.— RM. je Zentner herabgeſetzt würden. Wiel
der „Zeitungsdienſt des Reichsnährſtandes” mitteilt, iſt dieſe Nach.
richt unzutreffend. Da die Preiſe für Butter Ende März und
Anfang April bis zu 9.— RM. je Zentner geſenkt wurden, iſt
be=
reits der alljährlich wiederkehrenden Mehrerzeugung von Butr!
hierdurch Rechnung getragen. Der Buttermarkt hat in den letztem
Wochen auch einen durchaus normalen Verlauf genommen.
Ds=
gegenwärtige Verhältnis von Butterverbrauch und derzeitigen
Erzeugung würde ſogar eine Butterpreisſteigerung rechtfertigen.
wenn nicht der Reichskommiſſar für die Vieh=, Milch= und Felſt
wirtſchaft im Intereſſe der Ordnung des Buttermarktes und W
Wahrung der Bedürfniſſe der Verbraucher eine ſolche verhindenl
würde.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Infolge notwendig gewordener räumlicher Veränderungen ima
Kammergebäude bleiben die Büros der Induſtrie= und Handels
kammer für das Rhein=Mainiſche Wirtſchaftsgebiet und der Außen=l
handelsſtelle für das Rhein=Main=Gebiet am Freitag, den 18, untc
Samstag, den 19. Mai 1934, für den Publikumsverkehr geſchloſſen.
Wie die Arbeitsgemeinſchaft der Lagerhalter Deutſchlands!
mitteilt, gehören zu dieſer Organiſation und damit zum Reichss”
fachſtand des deutſchen Speditionsgewerbes diejenigen Umſchlag=”
betriebe, die die Lagerhalterei gewerbsmäßig betreiben. Die
Be=
triebe, die in den Binnenhäfen lediglich Umſchlag betreiben, ges
hören zu den Häfen und damit zum Reichsausſchuß der deutſchem
Binnenſchiffahrt.
Berliner Kursbericht
vom 16. Mai 1934
Oeviſenmarkt
vom 16. Mai 1934
Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u. 1
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg.
Vereinigte Glanzſt.
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
8475
53.25
61.—
21.125
24.75
25.125
133.75
69.50
126.—
75.75
151.25
124.—
Me
Elektr. Lieſerung
J. G. Farben
Gelſ. Bergwerke
Gel.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen . .
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabt.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=untn.
Orenſtein & Koppel
Hue
97.75
132.875
62.—
95.25
S9.*0
72.25
62.125
109.75
E4.50
s3.75
63.—
44.75
63.75
Iee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kalt .
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werle
Veee
44.50
144.50
18.—
41.75
110.—
16.75
95.—
31.25
83.25
73.25
102.625
Buenos=Aires
Kanada
Japan
Kairo
Iſtanbu
London
New Yort
Rio de Janeiro
Uruguah
Amſterdam
Athen
Brüſſe!
Budapeſt
Danzig
Helſingfors 1
Währung
1 Pap. Peſo
1canad. Doll.
1 Yen
1 ägypt. 4 ls.14
1 türk. 2
12.Stg.
1 Dollar
1 Milreis
Goldpeſo
1o0 Gulden
100 Drachm.
100 Belga.
100 Pengö
100 Gulden
100 finn. Mk.
Geld
0.583
2.409
0.756
2.071
2.765
2.500
0.211
0.999
189.53
2.473
58.46
gu.58
5. 644
Riet
0.587
2.505
0.758
13.175
2.015
2.795
2.506
0.213
1.007
169.87
2.477
58.58
1.74
5.656)
Italien
Jugoſlawien
Kopenhagen
Liſſabon
Oslo.
Paris
Prag
Jsland
Riga.
Schweiz
Sofig.
Spanien
Stockholm
Tallinn Eſtl.
Wien
Bährung
100 Lire
100 Dinar
100 Kronen
100 Escudos
100 Kronen
100 Franes
100 Tſch. Kr.
100 isl. Kr.
100 Lats
100 Franlen
100 Leva
100 Peſeta
100 Kronen
100 eſtl. Kr. (6
100 Schilline
Rftt
21.28
5.664
56.29
1.62
FE4.14
16.50 1
19.4u5
57.74
77.92
(81.20
3.04 7 3.0523
34.27 l24.33 4
85.83
68.43
47.20
12
500
57.0
11N
e4.,R
169
nür.
78,00
21.26
5.9
Ee5NK
4:.300
Burinkädter uns Kariokaroant Burmfravt, Willan orr Aressner Bunt
Frankfurter Kursbericht vom 16. Mai 1934.
Kee
„ Gr. IIp. 1934
„ „ „ 1935
1936
1937
„ 1938
Gruppe I
6% Dtſch. Reichsanl.
6%
„ v.27
5½%Intern. , v. 30
69Baden ... v.27
6%Bahern .. v.27
68Heſſen... v.29
6% Preuß. St. v. 28
6 % Sachſen .. v. 27
6%Thüringen v.2
6% Dt. Reichsbahn
Schätze.
6% Dt. Reichspoſt
Schätze.
Otſch. Anl. Ausl.
* 1I. Ablöſung
. . (Neubeſitz)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
6%Baden=Baden.
6%Berlin ... b.24
6% Darmſtadt . .
6% Dresden .. v.26
62 Franffurt a. M.
Eckätze v. 29
v.26
SSManz=
68Mannheim v. 27
62München . v. 29
6%Wiesbaden v. 28
6%Heſſ. Landesbk.
6% „ Goldoblig
1037.
101½,
98.5
941,
93
981),
99.8
95:.
91.9
95
96
9a
106.75
95.5
92.25
100.75
Lo0).
95.5
17.7
e.75
82.5
83.5
74
90.75
87.5
u
Syp.=Bk.=Liquid.
434%0
Komm. Obl. ..
6%Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6% „ Goldoblig.
6% Landeskomm.=
Bk. Girozentr: f.
Heſ. Gldobl. R.11
R.12
6%Kaſſ. Landeskrd.
Goldpfbr. . ...
5%Naſſ. Landesbk.
5½%0 „ Liqu. Lbl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-Anl.
*Ausl. Ser.
„ Ser.II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
80
90.5
91.5
80.25
90"
6%Berl. Hyp.=Bk.
20 „ Lig.=Pfbr.
6% Frkfi. Hyp.=Bk.
5½% „ Lig.Pfbr.
„ Goldoblig.
%Frif. Pfbr.=Bk.
a 7 Lig.=Pfbr.
8%Mein.Hyp.=B.
15½% Lig.Pfbr.
6% Pfälz. Hyp.=Bk.
2o „ Lia.=Pfbr.
8Rhein,Hyp. Bil.
5½% Lig. Pfbr
„ Goldoblig
16% Südd. Boden=
Gred.Bank
5½%0 — Lig. Pfbr.
6%Württ. Hyp.=B.
931/.
112.75
17.25
91.25
80-,
86
86.75
C0.75
80.25
91.25
865,
24,5
921
91
S0.5
89
95
91.5
94.5
Pede
6% Dt. Linos. Werke
6%Mainkr.=W. v. 26
6%Mitteld. Stahl
6% Salzmann &Co.
6%Ver. Stahlwerke
6%Voigt & Häffner
J. G. Farben Bonds
5%Bosn. L.E.B.
„ 2.Inveſt.
5% Bulg. Tab. v. 02
4½% Oſt. Schätze.
14%Oſt. Goldrente.
5%vereinh. Rumän
½%0
4%Türk. Admin
42 1.Bagdad
4% „ Zollanl. .
4½%ungarn 19131
1914
4½%
42
Goldr.
4%
„ 1910
4½Budp.Stadtanl.
42 Liſſabon
42 Stockholm
Aktien.
Accumulat. Fabrik
Aig.Kunſtzide Unie
A.E. G.
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauereil
Zellſtoff
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, J. P.
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen.
Eement Heidelberg
Karlſtadt.
yt. be
96.25
917
89.5
71.5
Machene Daſt
Chem.Werfe Abert
Chade (A=G)....."
Contin. Gummiw.,
Contin. Linoleum.
140
511,
161.5
152
59
11e.7
51.5
44.5
85
122
69.25
133
72.25
107
120
Daimler=Benz..
Dt. Atl. Telegr..
Erdöl
Dt. Gold= u. Silber
ſcheide=Anſtalt.
„ Linoleum ....
Dortm. Ritterbräu
Lyckerhoffc Widm
Eichbaum=Werger
Eleltr. Lieferg.=Geſ.
„ Licht u. Kraf
Eſchw. Bergwer) .!2
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
Fahr. Gebrüder
J. 6. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt & Guilleaume
Frankfurter Hof ..
Gelſenl. Berawer:.
Geſ.f.eleſtr.Untern.
Goldſchmidt Th.
Gritzner=Kayſer.
Grün & Bilfinger.
Haſenmühle Frlft.
Sanauer Sofbräuh.
Hanſwerke Füſſen.
Harpener Berabau
Henninger, Kempf.
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Sochtief Cſſen ....!
Holzmann, Phil.
3lſe Bergb. Stamm/133.5
Genüſſel
47),
106.5
11141,
184.5
58.5
69
85
70.5
97.5
104.25
238
34
52.5
107.5
132.75
38.5
E4.5
6211,
26
61.75
36.25
89
60
107.75
62.5
Junſie
Kali Chenie ... . . 1103.75
Kali Aſchersleben 1109.5
Klein, Schanzlin . ./ 56
Klöcknerwerke .... / 62.5
Knorr C. H. . . . . . . /197
Konſerven Braun. 43
Lahmeher & Co. .
Laurahütte ..."
Lech, Augsburg ../ 89.25
Löwenbr. Münch. 209
Mainkr.=W. Höchſt. 71
Mainz. Akt. Br. . . / 61
Mannesm.=Röhren! 62.5
Mansfeld Bergb. 68.5
Metallgeſ. Frankf. 79.25
Miag, Mühlenbau.
Moenus..
Motoren Darmſtadt
Nedarwer Cßling. E3.25
Oberbedar
Park=u. Bürgerbräul 89
Phönix Bergbau
Rh. Braunkohlen 216.5
Eleftr. Stamm 94
Stahlwerle. T6.25
Riebeck Montan.
71
Roeder, Gebr.
Rütgerswerke .... 44/.
Sazdetſurth Kall".
Salzw. Seilbronn.
Schöfferhof=Bind.
Schramm Lackfbr 22.5
Schuckert. Eleltr. 89.25
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske. 133
„ Reinigerwerke. 50
Südd. Lucker=A. G.
Thür. Liefer.,Geſ. 77
38.25
Aß
Mieeie 2
Ber Stablwerſe.
Ver. Ultramarin. . .
Voigt & Haeffner..
Weſtdte. Kaufhof.
Beſteregeln Kali.
Zellſtoff Waldhof.
... 67.75
87.75
Allg. Dt. Creditanſt.)
Badiſche Bank. ./1
Br. 1. Brauinduſtr.
Baher. Syp. u. W.
Berl. Handelsgei.
Ehpothelbl.
Comm. u. Privatb.
Dt. Ban und Disc.
Dt. Eff. u. Wechſel
Dresdner Bank .
Fran!ſ Bank.
Hyp.=Ban!
Mein. Shp.=Bank.
Pfälz. Hyp.=Ban1.
Reichsbank=Ant. 11
Rhein. Hyp.=Bant
Südd. Bod.Cr. Bk.
Württb Notenl ankl1(
lokosfe
Eitise
Sehok
Onen
A.-G. Veriehrsw.
Allg. Lokalb. Kraftwl
7%0 Dt. Reichsb. Vzgl.
Hapag.
Nordd. Llohd.
Südd Eiſenb.=Gei.
Allianz= u. Stuttg.),
Verſicherung ..!t
Verein.Berſ.
Frankona Rück u.M
Mannheim. Verſich.
Otavi Minen
Schantung Handelsl
Donnerstag, 17. Mai 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 135 — Seite 13
Haäuf
en lauten:
ig in Deutſchle
deren Einte
kreilt,
Oeviſenme
16. Mal 191
KOMAN
VON WERNER
REUENFEIS
Urheberrechtsſchutz durch Herm. Berger, Roman=Verlag, Berlin SW. 68.
(Nachdruck verboten.)
Graf Reichenberg trat auf die Hofterraſſe hinaus und ſah ſich
dn Schwadronsführer auf zwei Schritte gegenüber. Dieſer legte
rißend die Hand an die Mütze und ſagte: „Rittmeiſter
Kas=
uſo w.”
„Graf Reichenberg.”
„Ich habe den Befehl, Ihr Schloß für den Stab des XV. Korps
ubeſetzen und bitte um Unterbringung meiner Leute. Sie
brau=
an nichts zu befürchten. Wer ſich von meinen Leuten
ungebühr=
ſ benimmt, wird ſofort erſchoſſen. Ich bitte für reichliche
Ver=
vegung zu ſorgen und keinerlei Alkohol zu verabfolgen. Seine
Gellenz trifft höchſtwahrſcheinlich morgen mittag ein.”
„Es ſoll alles geſchehen, was Sie wünſchen, Herr Rittmeiſter.”
widerte Graf Reichenberg mit ernſter Miene und ſtaunte über
1 fließende Deutſch des Rittmeiſters. „Es wäre mir angenehm,
pan ich alles perſönlich mit Ihnen regeln könnte. Ich bitte Sie
dru in mein Arbeitszimmer.” Zum Kammerdiener gewandt, ſagte
„Hol den Inſpektor.”
„Jawohl, Herr Graf.‟ Der Alte trollte ſich, indes der
Schloß=
ger ſeinen Gaſt ins Arbeitszimmer führte und ihm Liköre und
Zarren anbot.
„Außer Ihrem Beſitztum hat meine Schwadron noch das
„Achbargut Mellienen beſetzt. Beide ſtehen unter der beſonderen
Shut des Generalkommandos”, brach Rittmeiſter Kasnakow
b8 kurze Schweigen.
„Darf ich mir die Frage erlauben, warum Seine Exzellenz
ſeade dieſe beiden Güter erwählt hat? Auf der Karte iſt nicht
ſterkennen, daß mein Beſitz ein Schloß trägt.”
Der Rittmeiſter blies einige Ringe und entgegnete mit
feinem Lächeln: Sein Intereſſe ſcheint ihm ein wenig ſuggeriert
worden zu ſein, und zwar von einem ſeiner
Ordonnanz=
offiziere.”
„Sonderbar ... wer könnte das ſein? Er muß jedenfalls die
hieſige Gegend kennen.”
„Sicher genau ſo gut wie Sie ſelbſt; denn ſonſt wäre er
nicht Vertrauensmann geweſen.”
„Ihr Vertrauensmann? Wer?”
„Der Beſitzer von Mellienen.”
„Baron Holten?”
Rittmeiſter Kasnakow nickte und hob beſchwichtigend die
Hände, als er den Grafen vor Erregung aufſpringen ſah.
„Aber beſter Graf, wozu die Aufregung? Ihre Leute haben
bei uns und wir bei Ihnen gearbeitet. Das iſt doch in der
ganzen Welt ſo.”
„Hier ſprechen andere, rein perſönliche Gründe mit, über
die ich mich nicht näher auslaſſen kann.”
„Ich verſtehe. Gerade dieſe ſind für jeden Ehrenmann die
unangenehmſte Seite der Spionagetätigkeit. Er iſt gezwungen,
um Einblick in alles zu erhalten, Sympathien zu erwerben,
Freundſchaften zu ſchließen und ſogar, was nicht ſelten
vor=
kommt, Liebe zu erwecken, die er ſelbſt ehrlich empfindet. Der
Kampf des Herzens mit dem nüchternen Verſtand, oder beſſer
ausgedrückt, des eigenen Wünſchens und Wollens mit der
frei=
willig übernommenen Pflicht dem Vaterland gegenüber hat
ſchon ſo manchen ſonſt willensſtarken Mann ins Unglück geſtürzt.
Der Graf machte einige haſtige Züge an der Zigarre.
Ge=
wiß, der Rittmeiſter hatte recht. Die Pflicht gegen das
Vater=
land ſtand über allen perſönlichen Intereſſen. Dennoch.
Rittmeiſter Kasnakow ſchenkte ſich einen Likör ein und fuh
fort: „Bedenken Sie die ſtändige, ununterbrochene Gefahr des
Entdecktwerdens, die ſolche Miſſion in ſich birgt. Sie erfordert
einen Nervenverbrauch wie kaum eine andere. Ich für meine
Perſon würde mich für ſolchen Poſten nicht eignen und beim
erſten beſten Rauſch durch verdächtige Aeußerungen verraten.”
Ihr Geſpräch wurde durch den Eintritt des Inſpektors
unterbrochen, mit dem ſie die Unterbringung und Verpflegung
der Schwadron und des ungefähr 60 Köpfe betragenden Stabes
beſprachen.
Als Hertha am Abend kurz vor dem Schlafengehen noch
einmal zum Turmzimmer hinaufſtieg, ſah ſie bei Nußtal und
Kurken zahlreiche Biwakfeuer der Ruſſen. Es waren die des
XIII. Armeekorps des Generals Klujew, das ſich durch die
Lansker Enge nach Allenſtein zu im Vormarſch befand und hier
lagerte.
Rittmeiſter Kasnakow hatte recht, wenn er beim Abendeſſen
behauptete, daß der Zar über enorme Truppenmengen verfüge
und nur ein verſchwindend kleiner Teil zwiſchen Willenberg
und Soldau die Landesgrenze überſchritten habe.
Doch ſeltſam, jedesmal, wenn ſie von der gewaltigen
Ueber=
macht des Feindes hörte, mußte ſie an Kurt=Heinz' Worte
denken, die er beim Mittageſſen am Sonntag über den Geiſt
des deutſchen Volkes, inſonderheit den der Armee geſagt hatte:
„Solange dieſer Geiſt unſer Volk beſeelt,
iſt die deutſche Armee nicht zu ſchlagen!“
Immer wieder klangen ihr dieſe prophetiſchen Worte in den
Ohren und erfüllten ihr Herz mit friſcher Kraft und neuem
Mut.
Er mußte es wiſſen, mußte dieſen Geiſt aus unmittelbarer
Anſchauung durch den täglichen Umgang mit den Mannſchaften
kennen und ſeinen wahren Wert richtig einſchätzen können.
Da=
rum hatten ſeine Worte ſo überzeugungstreu und packend ge=
(Fortſetzung folgt.)
klungen. —
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Sport; Karl Böhmann: für Die
Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigen=
teil und geſchäftl. Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt. D. A. IV. 34. 23107
Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Redaktion: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 14 Geiten.
Plockwurst
schnittfest .. . .1/. Pfd.
Gervelatwurst Holstelner. „.Mptd. 33
Gervelatwurst in Fettdarm. ...F/Ptd. 35
Schwelzer Käse volltett, Alsluer I.Ptd. 26
Limburger Käsehalbtett. 41lgäuer Llpta. 9
Oelsardinen fein, große Dose, 1lptd. 34, 28
Felner saftlger Hinter-
Schinken gekocht ...... A Pfd.
Salatöl reinschmeckend........Iiter 1.10, 96
Felnes Tafelöl in Halblt.-Fl. o. dl. 70, 60
Pflanzenfett garant, rein „.„„.Ptund-Tatel 56
Kokosfett blitenwels ......... Ptund-Tatel 58
Magnet-Mehl
We
aufgeloekert, Ptd. 24
Felnes Auszugs-Mehl ......Ptd. 22
Welzen-Mehl heu „......ptä. 19, 17
Zwetschen-Latwerg 2ptd.-Eimer 78 rta. 40
Rüben-Sirup 2Ptund-Eimer 50, 1Ptd.-Paket 28
Naee
Gem.Marmelade 2 pimer 28, pra.”
Gemischte Bonbons mit Seldenkesen, ¼ Pfd. 15
Elsbonbons eingeniekelt. .... ..... M Pfd. 21
Erfrlschungs-Waffeln.... ... ¼Ptd. 19
Schokoladevollmich 100 gr-Tat.20 Mokka 20
Zitronen groß und saftlg. . .. ... .... .. Stück 4
Himbeer-Sirup gar. rein
1:FI, 1.30 HFl. 85 Hl. FI, 45 ausgen. Prd. S6
Magnet-Puddingpulver
Schokolade Pak. 8,Mandel u. Vanille Pak. 0
FüR DIE FEST-BOWLE:
Literfl. o. Gl.
Weißer Tischweln ........ ....... 85
D3er Rhodter Rosengarten .... 95
33er Hambacher Sommerhalde.... 1.10
. 38
Aepfelwein la ...
ScF-RAFFEE
kräftig und reinschmeckend. . .. . .. . . . . . Pfd. Z.-
Haushalt-Mischung, ausgiebig. „Ptd. 2.30
Spezial-Perlkaffee, aromatisch „Ptd. 2.30
Guatemala-Gostarica-Mischung 2.80
Nite4
Stoffe
Stoffe
Einträge in das Handelsregiſter Abteilung A:
Am 3. Mai 1934 hinſichtlich der Firma: Heinrich
Lautz, Darmſtadt: Der perſönlich haftende
Geſell=
ſchafter Heinrich Lautz iſt mit Wirkung vom 30.4
Juni 1933 aus der offenen Handelsgeſellſchaft
aus=
geſchieden. Gleichzeitig iſt der Kaufmann Hans
Heinrich Bankauf in Darmſtadt als perſönlich
haf=
tender Geſellſchafter in die Geſellſchaft eingetreten,
mit dem ſie fortgeſetzt wird. — Die Prokura der
Heinrich Lautz Ehefrau Karoline geborenen Bach
iſt erloſchen. — Am 7. Mai 1934 hinſichtlich der
Firma: Herm. Heinmüller, Darmſtadt: Die Firma
iſt geändert in: Herm. Heinmüller Geſellſchaft für
Gummi, Aſbeſt und Putzwolle, Maſchinen=Riemen=
Fabrik. — Die perſönlich haftende Geſellſchafterin
Hermann Heinmüller Witwe Viktoria geborene
Oſtheim iſt infolge Todes aus der offenen
Han=
delsgeſellſchaft ausgeſchieden. Gleichzeitig iſt
Kon=
rad Wilhelm Manck, Fabrikant in Darmſtadt, als
perſönlich haftender Geſellſchafter in die
Geſell=
ſchaft eingetreten, mit dem ſie fortgeſetzt wird. —
Die Prokuren der Kaufleute Adolf Vogel und
Albert Stumpp ſind erloſchen. — Neueinträge am
7. Mai 1934: 1) Firma Celluloidwarenfabrik Ernſt
Beſſunger, Ober=Ramſtadt. — Inhaber: Ernſt
Beſſunger, Kaufmann in Darmſtadt. Ernſt
Beſſun=
ger Ehefrau Elſe geborene Paulyein Darmſtadt iſt
zur Prokuriſtin beſtellt. — 2) Firma:
Großwäſche=
rei „Frauenlob‟ Dionys Kollmann, Darmſtadt. —
Inhaber: Dionys Kollmann, Kaufmann in
Darm=
ſtadt.
Abteilung B: Am 7. Mai 1934 hinſichtlich der
Firmen: 1) Verlagsanſtalt Alexander Koch,
Geſell=
ſchaft mit beſchränkter Haftung, Darmſtadt: Die
Prokura des Alexander Koch jun., der Elly Koch
und des Hermann Carl iſt erloſchen. — Durch den
Geſellſchafterbeſchluß vom 12. April 1934 iſt der
Geſellſchaftsvertrag geändert. Der Sitz der Geſell= Werkzeug
ſchaft iſt nach Stuttgart verlegt. — 2) Bahnbedarf
Darmſtadt Werk der Aquila Aktiengeſellſchaft für Luftpumpen
Handels= und Induſtrieunternehmungen Frankfurt
a. M., Hauptniederlaſſung Frankfurt a. M., Zweig= Elasticsättel
niederlaſſung Darmſtadt: Der Kaufmann Edmund
Joſef Klein, Frankfurt a. M., iſt mit Beſchränkung Kindersättel
auf den Betrieb der Zweigniederlaſſung in
Darm=
ſtadt zum Geſamtprokuriſten in der Weiſe beſtellt, elektr, Lampen
daß er ermächtigt iſt, die Darmſtädter
Zweig=
niederlaſſung der Geſellſchaft gemeinſchaftlich mit
einem Vorſtandsmitglied oder einem anderen Ge= s644
ſamprokuriſten zu vertreten. — Neueintrag am
28. April 1934: Firma Straßenbau=
Aktiengeſell=
ſchaft Zweigniederlaſſung Darmſtadt. —
Haupt=
niederlaſſung: Nieder=Lahnſtein. Zweigniederlaſ=/ WElZ.
ſung: Darmſtadt. — Gegenſtand des Unternehmens:
Die Anlage, der Ausbau, die Unterhaltung von
Straßen aller Art, der Straßenwalzenbetrieb, die
Uebernahme von Tiefbauarbeiten aller Art und
die Beteiligung an gleichartigen und ähnlichen! Das 2. Ziel der durch Steuerbeſcheid angefor
Unternehmungen, der Erwerb aller hierzu erfor= derten Bürgerſteuer 1934 iſt bei Meidung der
Bei=
derlichen Grundſtücken und Berechtigungen, die Er= treibung und Koſtenberechnung bis zum 26. Mai 1934
richtung ſämtlicher den vorgenannten Zwecken die= an die unterzeichnete Kaſſe zu zahlen.
nenden Anlagen und Vornahme aller hiermit in
Verbindung ſtehenden Geſchäfte und
Unterneh=
mungen. — Grundkapital: 4 000 000.—
Reichs=
mark. — Vorſtand: Hermann Milke,
Generaldirek=
tor in Köln, Franz Klein. Direktor in Nieder=/Woog, 16. Mai:
Lahnſtein, Dr. Rudolf Pauly, Direktor in Köln, Waſſerhöhe, am
Dipl.=Ing. Julius Bauer, Direktor in München. Pegel: 3,84 m.
— Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 20. Juni 1923 Luftwärme 15
feſtgeſtellt. Durch Beſchluß der Generalverſamm= Celſius,
Waſſer=
lung vom 28. Juni 1933 iſt die ganze Satzung neu= wärme vormitt.
gefaßt. — Die Geſellſchaft wird vertreten durch 7 Uhr 182 Celſ.
den Vorſtand, wenn dieſer nur aus einer Perſon Woogspolizei=
Wache.
beſteht. Sind mehrere Vorſtandsmitglieder beſtellt,
ſo vertreten je zwei von ihnen oder ein
Vor=
ſtandsmitglied und ein Prokuriſt.
Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Das
Grundkapital iſt eingeteilt in 3921 Aktien zu je Tadellos erhal=
1000.— RM. und 790 Aktien zu je 100.— RM. ſtener
Kinderwagen
Sämtliche Aktien lauten auf den Inhaber. — Der
Vorſtand beſteht aus einem oder mehreren Mit= zu kauf. geſucht.
gliedern (Direktoren), welche vom Aufſichtsrat er= Ang. V 83 Gſch.
nannt werden. Die Ernennung erfolgt zu
gericht=
licher oder notarieller Niederſchrift in einer zu
dieſem Zweck berufenen Sitzung des Aufſichtsrats.
Der erſte Vorſtand wird durch die Gründer beſtellt. KauTe
— Die Einberufung der Generalverſammlung der getrag. Kleider,
Aktionäre erfolgt durch den Aufſichtsrat durch ein= Schuhe, ſowie
maliges Ausſchreiben im Deutſchen Reichsanzeiger Boden= und
und Preußiſchen Staatsanzeiger nach Maßgabe des Kellerkram;
8 29 der Satzung mit mindeſtens dreiwöchentlicher auch Flaſchen.
Friſt unter Mitteilung der Tagesordnung. — Alle
Speier
geſetzlich oder ſatzungsmäßig vorgeſchriebenen
Be=
kanntmachungen und Aufforderungen der Geſell=/Kl. Ochſengaſſe 4.
ſchaft, auch die Einladungen zur Generalverſamm= Poſtk. genügt.
lung, erfolgen mit der Aufſchrift Straßenbau=
Aktiengeſellſchaft” durch das hierzu berufene
Ge=
ſellſchaftsorgan unter der ſatzungsgemäß verordne= Guterhaltener
ten Unterſchrift mittels Einrückens in den Deut=
Mädler=
ſchen Reichsanzeiger und Preußiſchen Staatsan=
Koffer
zeiger.
(5648 zu kauf. geſucht.
Darmſtadt, den 14. Mai 1934.
Angeb. u. V 96
Geſchäftsſtelle.
Amtsgericht Darmſtadt.
Schönheit des Musters
Unverwüstlichkeit im Tragen
sind die hervorstechendsten Merkmale unserer
Seiden- Woll- u. Baumwoll-Stoffe
kauft man deshalb nicht irgendwo
kauft man bei
Straaß e Mager
Inh.: Slegfried May,
Schulstraße 8.
Modische Schals, Gürtel, Blumen, Bänder
Für die Pfingsttour
Urgän=
Mäuen
alles in großer Auswahl
und bekannt billig
Grafenstr. 20/22
Zurgerſteuel=Mahnung.
Et.5628
Darmſtadt, den 17. Mai 1934.
Stadtkaſſe.
Piang
Damenrad
von Privat ge= geg. bar geſucht.
ſucht. Preisang. Angebote unter
unter V 86 Gſch. /V 92 Geſchſt. (e
Für Reiſe und Wanderung!
Ein Beſuch ins Ref.=Haus Schlöſſer,
Peter=Gemeinderſtraße 13, lohut
ſich! Sie finden dort alles, was Sie
für Ihren Pfingſtausflug benötigen
und was die Hauptſache iſt, für
wenig Geld — eine denkbar größte
Auswahl — nur beſte Qualitäten!
Einige Beiſpiele: Nuß=Frucht=
Paſten von 10 Z an, Erfriſchende
Aprikoſenſchnitte 30 H.
Frucht=
ſchokoladen, 100 gr.=Tfl. 30 H,
Wein=
beeren, ſonnengetr. 50 gr.=P. 6.D=
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Der Nachbarschaft, allen Bekannten, Stammgästen und
Freunden zur gefl. Kenntnis, daß ich meine seit 25 Jahren be.
stehende Gastwirtschaft an Famitle Küper abgeseben habe.
Für das mir in der langen Zeit bewiesene Vertrauen danke.
ich allen meinen Gästen herzlich und bitte sie, dasselbe
auch auf meinen Nachfolger übertragen zu wollen.
Adam Treusch
Zum Päingſt=Feſt!
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„Elnmal eine große Dame zein‟
ist Wunschtraum und
Wirklichkeitser-
lebnis eines lieben, kleinen Mädels. —
„Heut” könnt lch dle ganze Welt
umarmen”” singt mit strahlenden
Augen und lachendem Mund Kitty
(Käihe von Nagy) — denn das große
Glück klopft an ihre Tür.
Eine heitere, sonnige Handlung mit
wundervollen Schlagern wie:
„Einmal eine große Dame sein,
einmal ohne Sorgen sein!”
„Nur Du bringst mir das Glück in s Haus”
„Heut könntich die ganzeWeltumarmen”
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Nach Instandsetzung der gesamten Wirtschaftsräume und Fer.
tigstellung einer Wurstküche haben wir die Gastwirtschaft
Adam Treusch, Heinrichstr. 104, Tel. 3930, übernommen.
Die Eröffnungsfeier findet Freitag, den 18. Mal,
ver-
bunden mit Schlachtkest und Konzert, statt.
Wir werden eifrig bemüht sein, unseren Gästen vom Guten
das Beste, was Küche und Keller bieten, zu verabreichen und
bitten, die unserem Vorgänger bewiesene Anhängtichleit
auch uns zuteil werden zu lassen.
Darmstadt, Heinrichstraße 104, Telefon 3930.
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(seither Begsunger Turnhalle.)
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