Eiuzelnummer 10 Pfeimige
Parmſtädg
Tagblat
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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ſ.8 31. Mal 2.— Reichsmark und 20 Pfennig
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tragegebühr, abgeholt 2.— Reichsmark, durch die
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 126
Dienstag, den 8. Mai 1934.
196. Jahrgang
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DD. Bank und Darmſtädter und Natſonalbank.
Franzöſiſcher Stellungswechſel.
fene Karken oder kakkiſches Manöver? — Nach 15jähriger Sicherheitspſychoſe Preisgabe der
Sicherheiks=
kheſe. — Verzicht auf Garankien. — Ablehnung jeglicher Bindung.
* Neue Plaktform für Genf.
Franzöſiſche Vorbereikung zur Sprengung
Ahr
der Aucüſlungskonferenz.
Seit einer Woche hat nun der Abrüſtungsausſchuß des
eng=
ſchen Kabinetts beinahe in Permanenz getagt, um noch einen
ſiren Verſuch zur Rettung der Abrüſtungskonferenz zu machen
ind um einen neuen Vorſchlag auszuarbeiten, der doch noch
ſnade vor den Augen der Franzoſen finden könnte. Der Plan
heint in ſeinen weſenilichen Zügen jetzt feſtzuſtehen. Ob er
n Kabinett auf Annahme rechnen kann, ſteht dahin, weil die
ſiberſtände in England gegen eine allzuſtarke Bindung auch
hure noch nicht überwunden ſind. Aber die ganze Frage iſt wohl
uht ſehr aktuell.
Jedenfalls muß man nach den letzten Meldungen, die aus
iäs einlaufen, füglich den Schluß ziehen, daß dort die
Stim=
nng wieder einmal umgeſchlagen iſt und die franzöſiſche
Re=
anang einen Stellungswechſel vorgenommen hat. So
ver=
ffend es klingt:
Mach einer Darſtellung, die vom britiſchen Botſchafter in
hurs in London eingegangen iſt, hat dasſelbe Frankreich, das
u feit 15 Jahren mit ſeiner Sicherheitspſychoſe nicht nur
ſropa, ſondern die ganze Welt in Unruhe verſetzt hat, deſſen
Aintik dauernd darauf gerichtet war, von den Bundesgenoſſen
Krieges Garantien für die Vereſbigung ſeiner europäiſchen
wenonieſtellung zu bekommen, in dem Augenblick darauf
ver=
ſuten, wo dieſe Bemühungen unmittelbar vor der Erfüllung
ſaden. Der franzöſiſche Generalſtab ſcheint dem Kabinett
Dou=
bzute klar gemacht zu haben, daß die Ueberlegenheit
franzöſiſchen Verteidigungsmittel” gegen
ſuifſchland unanfechtbar ſei, daß alſo Frankreich keinerlei
Zu=
eynehr von irgendeiner Seite brauche und infolgedeſſen auch
re Veranlaſſung habe, von ſich aus
Bindun=
n über den Umfang ſeiner eigenen Rüſtung
ſtitzugehen. Wie verlautet, zieht es Frankreich
r. Schritte zu tun, die es im Intereſſe ſeiner
uinen Sicherheit für notwendig hält.
Das Schlagwort, daß der Staat am mächtigſten allein ſei,
iest mit einem Mal die Richtſchnur der franzöſiſchen Politik
ſoorden. Damit aber ſind auch die ganzen Vorausſetzungen,
denen England bisher ſeine Abrüſtungspolitik aufbaute, hin=
Eg geworden. Wir ſehen ganz davon ab, daß es nicht einfach
wird, dem franzöſiſchen Bürger dieſen Umſchwung
verſtänd=
zr machen. Denn von Paris aus wurde doch bis zum
heu=
m Tage den Franzoſen die Angſt eingeimpft, daß ſie vor
zm. deutſchen Ueberfall nicht ſicher ſeien und deshalb
Bundes=
mſſen brauchten. Jetzt tritt der franzöſiſche Generalſtab
plötz=
mit dem Eingeſtändnis hervor, daß dieſe ganze Propaganda
ſh war, daß für rankreich ein Grund zur Beſorgnis nicht
biegt und daß es jederzeit imſtande ſei, eines deutſchen An=
Herr zu werden. Welche Folgen ſich daraus für die
ienpolitik Frankreich ergeben können, laſſen wir offen. Wir
ügen uns zunächſt mit der Feſtſtellung, daß damit
inter=
onal eine vollkommen andere Plattform
ge=
fen iſt und die Abrüſtungskonferenz am 29.
i ſich einer neuen Konſtellation gegenüber=
Möglich, daß darin der Zweck der ganzen Uebung zu
n iſt. Es macht immer mehr den Eindruck, als ob
Frank=
ſch die Konferenz endgültig ſprengen will und
nachdem alle ſeine Forderungen 100 prozentig erfüllt ſind,
in anderen Weg mehr ſieht, als den Sprung über den
denn Schatten. Vielleicht nur ein taktiſches Manöver, vielleicht
uch ſehr viel mehr.
Engliſches 9berhaus für feſtere Haltung.
EP. London, 7. Mai.
Um Oberhaus kam es heute zu einer außenpolitiſchen Aus=
Ur über eine von dem Mitglied der Arbeiterpartei Lord
Pon=
eingebrachte Entſchließung, in der von der Regierung eine
rgiſchere Haltung im Fernen Oſten und in
hüſtungsfrage gefordert wird. Lord Ponſonby führte
aus, daß zwiſchen dieſen Fragen ein enger Zuſammenhang
Re.
Die ſchwache Haltung der Regierung und des
Völker=
es gegenüber Japans Handlungen in der Mandſchurei
hät=
em Anſehen des Völkerbundes einen ſchweren Schlag verſetzt
u nmehr dazu geführt, daß Japan die Hegemonie über
Oſt=
a Anſpruch nehme. Die von der Regierung gegenüber der
Nichen Monroe=Doktrin eingenommene Haltung ſei
charakte=
k)für ihre geſamte Außenpolitik.
Is zweiter Redner ſprach Lord Robert Cecil. Er er=
IN, daß mit Ausnahme Japans keine Nation
e die Abſicht habe, den Frieden zu brechen.
Vdeſtoweniger ſei die internationale Lage ſehr ernſt. Europa
ie ſich wieder dem Syſtem der Bündniſſe,
England ſich nicht entziehen könne, denn eine
AanSige Iſolierung ſei heute unmöglich. Weiter erklärte Cecil
SAder allgemeine Eindruck, daß die Regierung ſich nicht
ernſtlich um die Abrüſtung bemühe. Die Forde=
40 ch einer energiſcheren Politik ſei daher durchaus berechtigt.
dſſm weiteren Verlauf der Debatte wandte ſich Lord
Rea=
um Zuſammenhang mit der Rüſtungsfrage gegen jede
zllichen Bindungen, auf dem Kontinent, die
matiſch zu einem Kriege führen würden.
aland ſei gegen alle ſolchen Bindungen,
er=
der Redner, und forderte von der Regierung eine Erklärung,
be fin Genf keine ſolchen Verpflichtungen auf ſich
eI würde, ohne wenigſtans varher das
Paxla=
m Vt zubefragen.
Namens der Regierung ſchloß Lord Stanhope, der
Unterſtaats=
ſekretär im Auswärtigen Amt, die Debatte ab. Dabei führte er zu
der Lage im Fernen Oſten aus, daß in einigen Kreiſen
augen=
ſcheinlich die Auffaſſung vorherrſche, daß England verpflichtet ſei,
die Kaſtanien für die anderen aus dem Feuer zu holen. England
könnte ſich jedoch auf keinerlei iſolierte Aktionen außerhalb des
Völkerbundes einlaſſen. Was die von Lord Reading aufgeworfene
Frage betreffe, ſo habe die Regierung nicht die Abſicht, in Genf
irgendwelche Vorſchläge in der angedeuteten Richtung zu machen.
Außerdem ſei es auch höchſt unwahrſcheinlich, daß in Genf ſolche
Beſchlüſſe gefaßt werden könnten, ohne daß vorher das engliſche
Parlament dazu Stellung genommen hätte. Es ſei die Politik der
Regierung, den Völkerbund zu ſtärken und Deutſchland dazu zu
bewegen, wieder in den Völkerbund zurückzukehren. — Was die
Haltung der Regierung gegenüber der Abrüſtungsfrage betreffe,
ſo ſei dieſe von dem Wunſche diktiert, eine annehmbare Form der
Kontrolle durchzuſetzen, und ſolange auch nur noch die geringſte
Hoffnung beſtünde, dieſes Ziel zu erreichen, würde die Regierung
wie bisher verſuchen, den übrigen Mächten den Weg zu ebnen.
Eine Geheimklauſel des Balkanpakkes.
Das Blatt „Makedonia” veröffentlichte am Samstag ein
Ge=
heimprotokoll zum Balkanpakt, das am 17. März in Belgrad in
Gegenwart von Vertretern der Generalſtäbe der vier
Vertrags=
länder unterzeichnet worden ſein ſoll. In dem Geheimprotokoll
erklären ſich die vertragsſchließenden Staaten Südſlawien,
Rumänien, Griechenland und die Türkei damit
ein=
verſtanden, gegen Bulgarien die Beſtimmungen des Art. 2 des
Londoner Abkommens m 3. und 4. Juli 1933 über die
Feſt=
ſtellung des Angreifers anzuwenden, falls die bulgariſche
Regierung ſich nach Aufforderung eines der
intereſſierten Staaten weigert, die „
bewaff=
neten Organiſ ationen”, die nicht aufhören, vom
bul=
gariſchen Gebiet in das der vertragsſchließenden Staaten
einzu=
dringen, aufzulöſen. In dieſem Falle werden die
vertragsſchließenden Parteien innerhalb von
24 Stunden mit entſprechenden militäriſchen
Kräften Bulgarien ganzoder teilweiſe beſetzen.
Die Enthüllungen der „Makedonia” haben in Bulgarien
größte Erregung hervorgerufen.
*
Das deukſch=jugoflawiſche Wirkſchafts=
Mit dem Abſchluß des Handelsvertrages zwiſchen
Deutſch=
land und Jugoſlawien ſind für den gegenſeitigen
Warenaus=
tauſch wieder feſte Ziele geſteckt worden. Leider hat die
Ent=
wicklung der letzten Jahre zu einer rapiden Schrumpfung des
Warenverkehrs geführt, ſo daß zunächſt einmal ſehr viel
aufge=
holt werden muß, um überhaupt den Stand des Jahres 1930
wieder ereichen zu können. Es wird einer ſehr harten Arbeit
bedürfen, um die deutſche und die jugoſlawiſche Wirtſchaft
wie=
der ſo zuſammenzuführen, daß für beide Teile daraus Vorteile
entſtehen.
Der Vertrag, der eben erſt in Belgrad unterzeichnet
wor=
den iſt, unterſcheidet ſich in nichts von den ſonſt üblichen
Han=
delsverträgen. Er enthält nichts, was den Warenverkehr
beſon=
ders begünſtigen könnte. Der einzelne Kaufmann muß ſich alſo
ſchon anſtrengen, um ſeine Waren entweder auf dem deutſchen
oder dem jugoſlawiſchen Markt unterzubringen. Immerhin iſt
der Vertrag eine wertvolle Stütze, weil er manche Hinderniſſe
aus dem Wege räumt, die ſich bisher einem Wiederaufblühen
des Warenaustauſches in den Weg geſtellt haben. Es wäre
falſch, wollte man nun annehmen, daß von Stunde an nun der
Handelsverkehr einen geradezu vorbildlichen Aufſchwung nehmen
würde. Hüben und drüben hat die Weltwirtſchaftskriſe
erheb=
liche Störungen angerichtet. Es geht alſo nicht ſo ohne
weite=
res, den Warenaustauſch auf das alte Niveau zu bringen. Aber
die Unterhändler haben ſich doch bemüht, unter den gegebenen
Umſtänden den Weg für eine gedeihliche Zuſammenarbeit zu
ebnen. Daß die Jugoſlawen ſich den deutſchen Bedürfniſſen
an=
paſſen müſſen, wenn ſie landwirtſchaftliche Erzeugniſſe bei uns
unterbringen wollen, iſt eine Selbſtverſtändlichkeit. Umgekehrt
muß ſich auch die deutſche Induſtrie bemühen, dem Geſchmack der
Jugoſlawen Rechnung zu tragen. Sonſt bleibt ſie auf ihren
Er=
zeugniſſen ſitzen.
Wertvoll erſcheint uns die Bildung von Kommiſſionen, die
ſich teils aus Vertretern der Regierungen, teils aus
Angehöri=
gen der beiderſeitigen Induſtrien und Gewerbe zuſammenſetzen
ſollen. Dieſer Ausſchuß hat einen beratenden Charakter.
Ver=
lieren ſie das Ziel nicht aus den Augen, daß es nunmehr darauf
ankommt, ſowohl der jugoſlawiſchen als auch der deutſchen
Wirt=
ſchaft beſondere Dienſte zu leiſten, dann kann von dieſem
Aus=
ſchuß manches Wertvolle ausgehen. Aber auch hier bedarf es erſt
eines gründlichen Studiums der beiderſeitigen Abſatzmärkte. Es
wird auch in dieſem Falle erſt geraume Zeit ins Land gehen,
bis ſich der Warenaustauſch wieder etwas lebhafter geſtaltet.
Erfreulich iſt es aber auf jeden Fall, daß die beiden Seiten
einem Vertrag zugeſtimmt haben, der die Möglichkeit bietet,
Deutſchland und Jugoſlawien wirtſchaftlich einander zu nähern.
Sowohl in Belgrad als auch in Berlin iſt damit zum Ausdruck
gebracht worden, daß man nur dann aus den kriſenhaften
Zu=
ſtänden herauskommen kann, wenn man Vernunft an den Tag
legt und wenn man dem Vertragspartner auch etwas zukommen
laſſen will. Wir hoffen, daß es gelingen wird, auch mit den
übrigen Ländern auf der Baſis der Vernunft und der
Gegen=
ſeitigkeit derartige Verträge zuſtande zu bringen.
*
Japan und ſeine aſiakiſche Monroe=
Von
Pröfeſſor Dr. Otto Hoetzſch.
Die japaniſche Politik hat im letzten Halbjahr verſchiedene
nicht leicht verſtändliche Phaſen durchlaufen. Man darf dabei
nie vergeſſen, daß ſie auf zwei Gleiſen fährt. Das eine iſt
die mandſchuriſch=chineſiſche Politik, das andere die Abrüſtung,
was für Japan bedeutet: die Frage nach dem Schickſal der
neuen Flottenkonferenz 1935/36. Und bei ſeinem Bemühen, auf
beiden Gebieten die Hände freizuhaben, vorwärts zu kommen,
ſtößt es an ganz große internationale Abmachungen, für den
Fernen Oſten den Neun=Mächte=Vertrag und für die Abrüſtung
die Pakte von Waſhington und London. Einen Ausweg aus
dieſen Schwierigkeiten hat es bisher noch nicht gefunden. Die
verſchiedenen Phaſen behren, daß es ſondiert, vorwärts taſtet,
wobei die Ziele klarer ſind als die Wege.
Nach dem Austritt aus dem Völkerbund und der Feſtigung
der mandſchuriſchen Lage machte der Kriegsminiſter Araki im
Oktober den Vorſchlag einer Mächtekonferenz zur Regelung aller
dieſer Fragen. Dies Einlenken führte zu keinem Ergebnis weil
es an die Anerkennung von Mandſchukuo durch die in Frage
kommenden Staaten China, Rußland, England und Amerika,
gebunden war, die bis heute dieſen Staat nicht anerkannt haben.
Sodann verſuchte, indem Araki zurückgeſchoben wurde, der
Außenminiſter Hirota den direkten freundſchaftlichen Weg mit
den Vereinigten Staaten. Er legte in einer großen Rede im
Parlament am 22. Januar die neuen Methoden feſt und ſprach
ſie in einer perſönlichen Note an den Staatsſekretär Hull vom
21. Februar 1934 bei Ankunft des neuen Botſchafters für
Amerika, Saito aus. Am 3. März antwortete dementſprechend
der amerikaniſche Staatsſekretär. Das war eine japaniſche
Friedensoffenſive im Hinblick auf das Problem, ob Japan den
Vertrag von Waſhington über die Flotte vom Februar 1922
(fortgeſetzt im Londoner Vertrag vom April 1930) mit Ablauf
dieſes Jahres kündigen ſoll. Wenn nämlich eine Macht den
Vertrag kündigt, muß 1935 eine neue Flottenkonferenz
zu=
ſammentreten, mit allen Schwierigkeiten und Perſpektiven der
Aufrüſtung, wie ſie auch über der Genfer Frage liegen. In
bem Notenaustauſch war nichts von der mandſchuriſchen Frage
geſagt. Aber Japans Anſpruch darin war abgelehnt in der
amerikaniſchen Antwort, die die Hoffnung ausſprach, „daß es
allen Ländern, die Intereſſen im Fernen Oſten haben, möglich
wäre an dieſen Fragen ſo heranzutreten, daß ſie ohne Schaden
für jemand und mit Vorteil für alle gelöſt werden könnten”.
Damit waren die alten Grundſätze der amerikaniſchen
Oſtaſien=
politik allgemein bezeichnet, die Japans Streben in der
Man=
dſchurei entgegenſtehen, und damit war dieſe japaniſche
Friedens=
offenſive erledigt.
Darauf folgte die letzte, ſoeben auslaufende Phaſe
eigen=
tümlicher Art. Am 17. April ſprach ein japaniſcher Vertreter
des Außenminiſteriums vor der auswärtigen Preſſe über Japans
Politik in China im Sinne deſſen, was man eine
Monroe=
doktrin nennt. Dieſe wird bekanntlich mit dem Schlagwort:
Amerika den Amerikanern, wiedergegeben. Auf Oſtaſien
über=
tragen würde das heißen: Aſien den Aſiaten. Aber im Munde
Japans heißt das: Aſien den Aſiaten unter Vormacht und
Füh=
rung Japans in politiſcher und wirtſchaftlicher Beziehung. In
dieſem Sinne wurde jene Erklärung abgegeben, die ſich gegen
jede Zuſammenarbeit einer anderen Macht mit China zur Hilfe
für dieſes richtete. Weder die Erklärung, noch die Erläuterungen
dazu, noch die Art ihrer Behandlung von ſeiten der offiziellen
japaniſchen Politik wurden ganz klar. Sie riefen ſofort ſcharfen
Widerſpruch Chinas gegen einen ſolchen Protektoratsanſpruch
und ebenſo einen gleichen Rußlands wach. Gedämpfter und
zurückhaltender war der Widerſpruch aus Amerika und dann
aus England. Von den angelſächſiſchen Mächten her wurde er
dann aber immer ſchärfer, ſo wenig Waſhington und London
Neigung haben, zu allen anderen augenblicklichen Sorgen ihre
Beziehungen mit Japan zu verſchärfen. Aber in Waſhington
wie in London machte man ſich klar, daß ein derartiges
japaniſches Programm im Grunde die berühmten 21
For=
derungen Japans von 1915 wiederhole, den Anſpruch einer
Hegemonie Japans über ganz China und vielleicht noch weiter,
wobei übrigens auch nicht ganz klar wurde, wodurch konkret
im Augenblick dieſer Anſpruch oder dieſer Einſpruch gegen
andere Interventionen bei Japan veranlaßt war. Erwähnt
werden die militäriſchen Helfer Chinas, auch Pläne (mehr iſt
es nicht) von Anleihen aus England oder Frankreich für China
u. dergl. m. Einen konkreten großen Anlaß für das japaniſche
Auftreten ſieht man nicht. Weder England noch Amerika, noch
gar andere europäiſche Mächte haben irgendwelche Aktivität in
der Hilfe für China entfaltet. Aber der neue Botſchafter
Japans in Waſhington verſchärfte den Anſpruch noch: Japan
würde jedes Abkommen, das eine dritte Macht mit China gegen
Japans Einſpruch ſchließe, als unfreundliche Haltung betrachten!
Das führte zu Schritten Englands und Amerikas in Tokio,
auf die hin Japan wiederum ſich zurückzog. Das Neun=Mächte=
Abkommen (China wies nachdrücklich darauf hin) von 1922, das
das Prinzip „gleiches Recht für alle” ausſpricht, wurde damit
berührt und verletzt. Dagegen ſind Amerika und England ſehr
empfindlich. Demgemäß hat Sir John Simon am 30. April
auf Anfrage im Unterhaus mitteilen können, daß Japan dieſen
Pakt durchaus reſpektiere und die Politik „der offenen Tür”
in China feſthalte. Und am 1. Mai erklärte amtlich Amerika
durch ſeinen Staatsſekretär, daß es ſeine volle
Handlungs=
freiheit in China im Rahmen der Verträge beanſpruche, auch
etwa eine Unterſtützung Chinas, und daß „keine Nation das
Recht habe, da, wo die Rechte und Pflichten anderer Nationen
im Spiele ſeien, ohne Zuſtimmung der anderen Intereſſierten
den Verſuch zu machen, den eigenen Willen zum Geſetz zu
er=
heben.” Gerade indem beſondere Schärfe vermieden wurde,
wurde Japan geſagt, daß es hier an ganz große Schranken
ſtieße.
Damit iſt dieſer Verſuchsballon Japans, für den dieſes
wohl die Spannung der Abrüſtungsfrage als günſtig anſah,
zunächſt erledigt. So wenig wie geſagt den angelſächſiſchen
Mächten jetzt an einer Verſchärfung der Lage im Fernen Oſten
liegt, dieſer Anſpruch einer japaniſchen Monrecdoktrin mußt4
Seite 2 — Nr. 126
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 8. Mai 1934
ſie aufrütteln. Beide ſind Gegner eines japaniſchen Anſpruchs,
daß die anderen Mächte auf Kollektivbetätigung in China
ver=
zichten ſollten, und werden das bleiben, finden dabei natürlich
die Unterſtützung Rußlands, das, ſo wie das Problem lag,
diesmal direkt nicht hereingezogen war. Territoriale Anſprüche
erhebt ja eine andere Macht als Japan überhaupt nicht. Alle
anderen ſind ſich einig in dem Programm der „Integrität”
Chinas, das die Vereinigten Staaten ſchon vor 30 und 40 Jahren
formulierten. Und ſie wünſchen nicht ein Protektorat Japans
über China oder ein japaniſches Handelsmonopol, für das die
japaniſche Konkurrenz ſowieſo ſchon in den letzten zwei Jahren
große Schritte vorwärts gemacht hat.
Man verſteht ohne weiteres, was Japan erſtrebt und worin
dieſes Streben von innen heraus begründet iſt. Das iſt oft
genug geſagt worden. Auch begreift man, daß bei der japaniſchen
Politik, die von innen heraus ſo ſtark vorwärts getrieben wird.
eine Parallelität mit 1915 nahe liegt. Die anderen ſind aufs
Höchſte mit inneren Fragen beſchäftigt. Was ſie ſonſt bewegt,
iſt die Abrüſtungsfrage. Iſt nicht damit die Bahn ſo gut wie
frei für Japan? Nein, ſie iſt es weniger als vor 20 Jahren
und noch weniger, weil, wie beſonders unterſtrichen wurde, die
Abrüſtungsfrage das doppelte Geſicht hat, oder, anders
ausgedrückt, die umfaſſende Bedeutung. Dem Streit
Deutſchland=Frankreich um Land= und Luftrüſtung in erſter
Linie konnte Japan mehr zuſehen. Aber immer mehr hat ſich,
auch gegen den Wunſch von Amerika und England, für die
Abrüſtung das gezeigt, was man die „Interdependenz” nennt.
Alles hängt aufs Innerſte miteinander zuſammen, Land=
und Luft, und Seerüſtung; und der Anſpruch Deutſchlands au
Gleichberechtigung, dem der japaniſche in Flottendingen parallel
läuft, geht naturgemäß und zwingend auf alle Gebiete
gleich=
zeitig. Mindeſtens im Grundſatz; inwieweit der Einzelne das
dann ausnutzt, geht ihn an. Aber gerade darin liegt ja dann
in der Flottenfrage das Kritiſche und Schwierige: Aufrüſtung
ſchlechthin zwiſchen England, Amerika und Japan, was
natr=
notwendig zu einem Flottenbund zwiſchen England
und Amerika gegen Japan führen muß.
Und wiederum: an dieſer Stelle wird England in die
Vom Tage.
Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propagando
hat in ſeiner Eigenſchaft als Präſident der Reichskulturkammer
den Präſidenten der Akademie der bildenden Künſte in München.
Profeſſor Adolf Ziegler, zum Mitglied des Praſidialrats der
Reichskammer der bildenden Künſte ernannt.
Das öſterreichiſche Juſtizminiſterium hat an die Präſidenten der
beiden Straflandgerichte einen Erlaß gerichtet, der Anordnungen
für Begnadigungsakte gegenüber den in Unterſuchungshaft be
findlichen Teilnehmern an der Februarrevolte enthält. Danack
ſollen alle Schutzbündler, die ſich während des Aufſtandes auf
Grund der Aufforderung des Bundeskanzlers freiwillig ergeben
hatten, begnadigt werden. Auf die in Haft befindlichen
National=
ſozialiſten wird die Begnadigungsaktion nicht ausgedehnt.
Der Ungariſch=Deutſche Volksbildungsverein hat an Stelle
des im Vorjahre verſtorbenen Vorſitzenden, Abgeordneten Pro
feſſor Jakob Bleyer, den ehemaligen Außenminiſter,
Abgeordne=
ten Guſtav Gratz, zu ſeinem Vorſitzenden gewählt.
Die Geſpräche, welche zwiſchen der deutſchen und polniſchen
Landwirtſchaft in Warſchau vom 26. bis 28. vorigen Monats
ge=
führt wurden, werden in der nächſten Woche in Berlin fortgeſetzt
werden.
Der ſüdſlawiſche Außenminiſter Jeftitſch iſt am Montag in
Begleitung mehrerer führender Staatsmänner ſowie von etwa
zehn Journaliſten in Sofia zu einem offiziellen Beſuch der
bulga=
riſchen Regierung eingetroffen.
Wie aus Moskau gemeldet wird, hat die italieniſche
Regie=
rung der Sowjetregierung mitgeteilt, daß die Reiſe des
Staats=
ſekretärs Suvich nach Moskau nicht ſtattfindet.
Die Reichsjugendführung teilt mit: Die Geheime
Staatspoli=
zei Berlin hat den ehemaligen Verein „Deutſchjugend” jetzt
„Deutſch=Gottgläubige Jugend”, für den Bereich des Freiſtaates
Preußen aufgelöſt und verboten und das Vermögen des Vereins
beſchlagnahmt, weil er ſich im Sinne des bereits aufgelöſten
Tan=
nenbergbundes betätigt hat.
aſiatiſchen Dinge hereingezogen. Man findet ſich in London
damit ab, daß Japan tatſächlich im Norden Herr iſt. Man ſucht
handelspolitiſch zu einer Verſtändigung zu kommen. Eine
poli=
tiſche Vormacht in Südchina ſtrebt England überhaupt nicht an.
Daher jahrelang die Paſſivität Englands in der ganzen
oſt=
aſiatiſchen Verwicklung. Aber da eben — noch einmal geſagt —
beides im Tiefſten zuſammenhängt: oſtaſigtiſche und
Abrüſtungs=
frage, ergibt ſich für England doch die eben gekennzeichnete
zwingende Verbindung.
Es iſt wohl gegen den Willen der japaniſchen Politik
ge=
weſen, daß gerade jene vorſichtige und eigenartige Erklärung
vom 17. April bei aller Zurückhaltung, mit der ſie in Waſhington
und London behandelt wurde das grell und ſcharf beleuchtet
hat. Und an dieſer Stelle liegt ja nun auch der Punkt, an
dem dieſe weitab liegenden Vorgänge Deutſchland berühren
und intereſſieren, inſoweit ſie nämlich ein Stück des großen
Kampfes um eine Abrüſtungskonvention oder um
Rüſtungs=
freiheit ſchlechthin und um Deutſchlands
Gleichberech=
tigung in dieſem Ringen ſind!
Gonverneur ſchließt Memel=Landtag.
Enkſpannung zwiſchen Danzig und Polen
Wiederaufnahme der Wirtſchaftsverhandlungen.
DNB. Danzig, 7. Mai.
Die Preſſeſtelle der Danziger Regierung teilt mit:
„Die Zoll= und Wirtſchaftsverhandlungen zwiſchen Danzig
und Polen werden am Dienstag, dem 8. Mai, in Warſchau
fort=
geſetzt werden. Die Danziger Abordnung verläßt Danzig am
Montag abend."
Dieſer amtlichen Danziger Mitteilung waren in den letzten
Tagen folgende Vorgänge vorausgegangen:
Am Freitag hatte ein Vertreter der Danziger Regierung
dem diplomatiſchen Vertreter Polens, Miniſter Papee, ein Aide
Mémoire überreicht, das begründete Beſchwerden Danzigs wegen
verſchiedener Zwiſchenfälle enthielt, die ſich in den erſten
Mai=
tagen in Danzig ereignet hatten. Daraufhin ſuchte am
Sams=
tag Miniſter Papee den Danziger Senatspräſidenten Dr.
Rauſch=
ning auf, der ihn zu einer längeren Ausſprache empfing.
Augen=
ſcheinlich ſind die von Danziger Seite vorgetragenen Beſchwerden
in dieſer Ausſprache zur beiderſeitigen Befriedigung geklärt
worden. Aus dem Wiederbeginn der Danzig=polniſchen
Wirt=
ſchaftsverhandlungen, der gleichfalls am Samstag in der
Aus=
ſprache verabredet wurde, dürfte erſichtlich ſein, daß ſich
Mög=
lichkeiten für eine Weiterführung der bisherigen Danzig=
polni=
ſchen Politik ergeben haben.
DNB. Memel, 7. Mai.
Der litauiſche Gouverneur Dr. Nawakas hat am Samstag
die am Freitag begonnene Sitzung des Memelländiſchen
Land=
tages für geſchloſſen erklärt, ohne daß die auf der
Tagesord=
nung ſtehende Aenderung des Memelſtatuts in der Schulfrage
und die Beratung des memelländiſchen Haushaltsplanes erledigt
werden konnte.
Zu dieſer Abänderung iſt der Landtag auf Grund des
Art. 38 des Memelſtatuts berechtigt. Trotzdem machte der
Gou=
verneur in einem Schreiben an den Landtagspräſidenten von
Dreßler dem Landtag dieſes Recht ſtreitig und forderte die
Ab=
ſetzung der Vorlage. Auf Grund dieſes Schreibens wurde die
Landtagsſitzung am Freitag zunächſt unterbrochen und die
Weiterverhandlung auf Samstag vertagt.
In der Samstagſitzung erklärte der Abgeordnete Cubba
namens der Mehrheitsparteien, der Landtag könne nicht
anerken=
nen, daß der Gouverneur berechtigt ſei, dem Landtag zu
ver=
wehren, eine ſolche Frage zu behandeln. Außer dem Vetorecht
habe der Gouverneur keine Art von Aufſicht über die
Handlun=
gen des Memelländiſchen Landtages. Das ſei auch im Haager
Urteil betont worden. Der Landtagspräſident teilte während
der weiteren Behandlung des Antrages mit, daß ſoeben ein
neues Schreiben des Gouverneurs Nawakas eingelaufen ſei, in
dem der Gouverneur mitteilt, daß er die ordentliche Seſſior
des Landtags ſchließe. Zu dieſem Schreiben erklärte der
Präſi=
dent des Direktoriums Dr. Schreiber, daß nach dem Statut
hierzu das Einverſtändnis des Direktoriums notwendig ſei,
daß dieſes jedoch weder erbeten noch erteilt worden ſei.
des ruſſiſch=polniſchen Nichkangriffs=Paktes.
In Moskau wurde von Außenkommiſſar Litwinow und dem
polniſchen Botſchafter das Protokoll über die Verlängerung des
polniſch=ruſſiſchen Nichtangriffspaktes vom Jahre 1932 um zehn
Jahre, d. h. bis Ende 1945 unterzeichnet. In dem Protokoll
wurde feſtgelegt, daß das Abkommen auch nach Ablauf dieſer
Zeit, wenn es nicht gekündigt wird, jeweils automatiſch um
zwei weitere Jahre verlängert wird. Ferner wurde ein
Proto=
koll unterzeichnet, in dem die Sowjetregierung feſtſtellt, daß die
im September 1926 anläßlich des Abſchluſſes des
ruſſiſch=
litauiſchen Nichtangriffspaktes an Litauen gerichtete Note keine
Einmiſchung der Sowjet=Union in die territorialen Streitfragen
zwiſchen Polen und Litauen bedeute.
Der Aufbau der Ausſtellung, die aus Heſſen und dem ganzen
Reich überaus ſtark beſchickt wurde iſt ſoweit fortgeſchritten, daß
die Sonderart dieſer großen Kunſtſchau ſchon klar erſichtlich iſt
Während frühere Ausſtellungen eine große Fülle von
Land=
ſchaften und Stilleben brachten, aber wenig Figurenbilder und
Kompoſitionen, herrſcht diesmal das Figuren= und Tierbild in
ganz beſonderer Weiſe vor.
Die angeſtrebte Volksverbundenheit unſerer Kunſt wird voll
und ganz erreicht, denn zahlreiche Werke, die den Führer und
ſeine Mitarbeiter darſtellen — es iſt auch ein bereits 1928 nach
dem Leben gemaltes Bildnis des Reichskanzlers vorhanden —
die Volks= und Soldatentypen, Bildniſſe bedeutender Männer
und Frauen geben, packende Darſtellungen aus dem Kriege,
reli=
giöſe, bibliſche Szenen und Legenden wie St. Chriſtophorus
St. Martin, Ruhe auf der Flucht, Verkündigung, heilige Nacht,
Auferſtchung, Mutter und Kind, Fiſcheridylle, die Schwemme,
Bergarbeiter, Fauſts Frauen, Menſch und Tier, der Schuß im
Revier, der Erbhofbauer, deutſche Märchen und Sagen zeigen
Stoffe, die jedem deutſchen Menſchen viel zu ſagen haben. Aber
es handelt ſich bei dieſen Werken keineswegs um ſolche, die nur
ſtoffliches. Intereſſe bieten, nur illuſtrativ ſind, ſondern um
ſolche, deren rein künſtleriſche Werte auch den anſpruchsvollſten
Kenner begeiſtern können, — finden wir doch unter den
aus=
ſtellenden Künſtlern, Bildhauern wie Malern, die gefeiertſten
Namen deutſcher Kunſt und ebenſo ſeither völlig Unbekannte,
deren Begabung ſie aber bald bekannt machen dürfte.
An Landſchaſten aber bringt die Ausſtellung ganz erleſenes.
auch hier iſt jede Einſeitigkeit vermieden.
Die Abteilung der Bildhauerkunſt iſt außerordentlich hoch
wertig. Der große deutſche Monumenttalbildhauer, Profeſſor Dr
Hugo Lederer in Berlin, deſſen großes Stierdenkmal dieſer Tage
in Berlin aufgeſtellt wurde, iſt auch hier glänzend vertreten,
Bildnisbüſten, Figuren und Tierplaſtiken geben ein
ab=
wechſlungsreiches Bild deutſchen Kunſtſchaffens.
*
Eine Würdigung ſeines Werkes zu ſeinem 125. Geburtstag
am 6. Mai.
Wer kennt in Deutſchland Juan Donoſo Cortés? Sicher
nicht viele außer denen, die ſich mit der katholiſchen
Geſchichts=
philoſophie oder dem Staatsrecht der Gegenrevolution befaßt
weiſen kann. Donoſo Cortés, der bereits als 19jähriger Jüng=
ſten Kreiſe, denn was er uns gerade heute zu ſagen hat, wendet
ſich nicht nur an das katholiſche Spanien, ſondern mit Fug
und Recht an die ganze Welt. Es iſt auch erwähnenswert, daß
Staatsrat Prof. Carl Schmitt, der berühmte Staatsrechtslehrer
der Berliner Univerſität, die aktuelle Bedeutung Donoſos
er=
kannt hat und in ſeinen Schriften erfolgreich vertritt. Wenn
das ein Mann tut, der am heutigen Verfaſſungsleben maßgeblich
beteiligt iſt, dann iſt es doch ſicher nicht zu beſtreiten, daß der
Gedankengang des großen ſpaniſchen Staatsmannes uns in
dem Umbruch der vergangenen und der kommenden Jahre Wege
weiſen kann. Donoſo Corés, der bereits als 19jähriger
Jüng=
ling eine Profeſſur angetragen bekam, und im Alter von 23
Jah=
ren ins Juſtizminiſterium berufen wurde, iſt ſein Leben lang
überzeugter Staatsdiener geweſen. Im ſpäteren Alter kam zu
ſeiner konſervativen Geſinnung eine tiefe Frömmigkeit und
Be=
ſcheidenheit hinzu. In geiſtigen Dingen war er von einer
über=
raſchenden Eingebung. Ein Beiſpiel dafür iſt die Begriffs
beſtimmung der „Bourgeoſie, als einer „diskutierenden Klaſſe‟
mit der Religion der Rede= und Preſſefreiheit. Seine
Ein=
bildungsloſigkeit in Tagesfragen iſt oft grauſam aber ſtets
richtig. Donoſo Cortés hat die Auſmerkſamkeit der Welt um die
Mitte des vorigen Jahrunderts auf ſich gelenkt, als er von der
Tribüne der Cortes, des ſpaniſchen Parlaments, herab, die
beiden großen Reden über die Diktatur und die allgemeine Lage
in Europa hielt. Nach den Stürmen der Revolution war
Spanien das einzige Land, welches unentwegt an der abſoluten
Monarchie feſthielt. In den Ausführungen über die Lage
Euro=
pas ahnt Cortés bereits voraus, daß Rußland nicht das
Boll=
werk der Geſellſchaft und der Ziviliſation iſt, als das es
er=
ſcheint. Wie recht er gehabt hat, ließ das Jahr 1917 erkennen.
Er warnt ganz Europa vor den lügneriſchen Theſen der
fran=
zöſiſchen Revolution, er verkündet den Eintritt Europas „in die
dritte Negation”, wonach der Zeit des Deiſten und des Pantheiſten
der Atheiſt kommt und der Schritt in die Finſternis nicht mehr
abzuwenden iſt. Europa hörte, aber es wollte die Warnung
vor dem internationalen Sozialismus, denn dieſer iſt für
Donoſo gleichbedeutend mit Atheismus, nicht hören. Erſt unſere
Zeit brachte die Umkehr vom Marxismus und die Hinwendung
zu einem Sozialismus der Völker, wie ihn der ſpaniſche
Staats=
mann forderte. Denn nur, wenn ſich die Nation vereint und
gemeinſam an die Aufgaben des Staates herangeht, kann dieſer
gedeihen. Donoſo, deſſen Beſcheidenheit ſprichwörtlich war,
fordert von den Reichen Demut und Opferbereitſchaft, um die
ärmeren Brüder ihre Verbundenheit fühlen zu laſſen. Neben
ſeinen von edlem Pathos getragenen Reden als Abgeordneter
von Cacores, Geſandter und Staatsmann veröffentlichte
e=
ſeine Gedanken in zahlreichen Schriften, die alle ſeine Ge=
Lankentiefe und ſein kindlich=gläubiges Herz gegenüber der
Kirche zeigen. Sein Freund Beuillot bewog ihn, um der Sache
des Katholizismus in Frankreich zu nützen, ſeine Gedanken
über die damalige Zeit in einem größeren Werke niederzulegen.
*
Die Aufgaben der Akademie für deutſches Recht.
Die Erneuerung des Deutſchen Reichs erfordert auch ein
Erneuerung des deutſchen Rechts. Der neue Staat iſt auf
gebaut auf dem Prinzip des Volksſtaats. Alſo muß und wir
ſich auch das Recht auf dem Prinzip des Volksrechts aufbauer
Das Recht ſoll erwachſen und weitergebilde,
werden aus dem Volk heraus. Da gilt es
zwiſche=
das politiſche Wirken der Staatsführung als einem rechts
begründeten Wirken und den Strom des völkiſchen Lebens eim
Inſtitution zu bauen, die die Brücke zwiſchen den bei
den grundlegenden Staatsmaximen unſere
neuen Reiches, dem Führerprinzip und der
Prinzip des Volksſtaates zu ſchlagen hat.
Dieſe Aufgabe hat ſich die Akademie für deutſche
Recht geſtellt, die eine wiſſenſchaftliche Zentral
ſtelle ſein will für die Arbeit an der Umgeſtal
tung und Fortbildung des deutſchen Rechts in
Sinne der nationalſozialiſtiſchen Weltan
ſchauung. Das neue Recht ſoll ein Volksrecht im beſten Sinm
des Wortes ſein, die enge Verbindung zwiſchen Volk un
Rechtsgeſtaltung und nicht mehr nur eine Fachangelegenhei
Die Rechtsverkündung iſt die Aufgabe des Reichsjuſtizminiſters
Die Rechtsbindung im nationalſozialiſtiſchen Geiſt und i
HeN
ins
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ggungen 1
1g M N
Waft
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Sine Forl
WSut it
vit leiſſer
nationalſozialiſtiſcher Weltanſchauung wird eben die Aufgab.
der Akademie für deutſches Recht ſein.
Wie der Präſident der Akademie, Reichsjuſtizkom
miſſar Dr. Frank bei einem Empfang der in
und ausländiſchen Preſſe im Berliner Preſſehaus aus
führte, hat die Akademie ihre Arbeiten in dieſer Richtung be
reits aufgenommen. So wurden eine ganze Reihe von
Arbeits=
ausſchüſſen eingeſetzt, die teilweiſe ihre Arbeitsſitzungen ſcho
abgehalten haben, teilweiſe ihre Arbeitsſitzungen noch von
bereiten, wobei das verſchiedene Tempo natürlich auch in de
Verſchiedenheit des Weſens und Umfangs der einzelnen Arbeits
aufgaben begründet iſt. Hier werden durch die Akademie di
Begriffe der Raſſe des Rechts, des Boden
zur ſehr d
nit Freiheit
ſerderun
Gechnt
neder zu
Wer vie
unkreid
tung de
Völke
der Sa
Freih
zlle ge
und der Wehrſicherung in der Verwirklichung und Veu / rnen,
ewigung der Ideologie des Nationalſozialismus feſtgeleg; nicht
Wiſſen und Können ſind dabei unumſtößliche
Grundſatz, und nicht zuletzt führt die Akademie den Kamp
gegen jeden Dilettantismus. Männer der Rechts / MM!
wiſſenſchaft werden den Schatz des alten deutſchen Rechtsgut: Aſo mi
daraufhin prüfen, ob er es wert iſt, der Gegenwart erhalten z U I-ungs)
werden. Sie werden die weſensfremden Elemente aus unſerern / ſüſcher
Recht ausſchalten und ſie werden vor allem auch darauf achtern)) nalt vr
daß die Wiſſenſchaft wieder auf die Einfachheit, auf die Lebens ſ. im
nähe und auf die Volksverbundenheit des deutſchen Recht
laldemo
zurückkommt.
iſty de
Klar und großlinig ſoll das Wirken des Gemeinwohls un —ſt.ſten
ei=
der Gerechtigkeit in einem ebenſo klaren und volkstümliche // und die
Ausdruck herausgeſtellt werden. Es gilt eine Rechtsorde ſsſien das
nung für jeden und gegen jeden durchzuführen. Un
ſt und d
das war auch ſtets der Wille des Führers — auch in den Tage-/5ſt
ung zu
des revolutionären Umſchwungs — und Staat und Regierun
ninen zur
ſind auch dazu imſtande, dieſe Rechtsordnung ſtets zu wahrern
verabſchie
Der unerſchütterliche Glaube, daß vor dem Geſetz alle gleicl rm an die
ſind, iſt darum auch in ſtürmiſchen Tagen erhalten gebliebern
Darum konnte auch die Revolution ſobald beendet werden, urx wer Per
u geh.
der Evolution Platz zu machen. Auf dieſem Wege foll dagenälrer
neue deutſche Recht, gegründet auf deutſchem Rechtsempfinder;
handlun=
gefunden werden. Die Akademie für deutſches Rech”ich vi.
iſt hier der Sammelpunkt und die Organiſatio:
ür alle diejenigen die dazu berufen ſind mi, eei bisher
ihrer Sachkenntnis an dieſer Neugeſtaltun, /Die Taiz,
mitzuwirken.
Reichsjüſtizminiſter Dr. Gürtner nannte di
Akademie das Mittel der Wegbereitung zwiſchen der Konzeptio=7 ſen. Me
der Idee und der eigentlichen Rechtsgeſtaltung. Hier liege ihrr T—mit Ausſi
vornehmſte Aufgabe, und in einer ſeltenen Harmonie hätten einatior
ſich hier Arbeitswille und Arbeitskraft zuſammengetan. Weitzt) Amuch für die
verzweigte Kräfte ſeien hier am Werke, zäh und willens, ei.7/ mins ein
Organiſches Recht zu finden, und wie ſchließlich der Rechts”, A=nireich
berater der Oberſten SA.=Führung, Gruppen!)ufiben od
führer Rechtsanwalt Luetgebrune ausführte
wolle und werde das neue deutſche Recht fort vom rein fow //4)ch wol
malen Recht und hin zum echten Lebensrecht geführt. Gruppen./4un Der
führer Luetgebrune kündigte die alsbaldige Zuſammen./Auckzue
faſſungallerwiſſenſchaftlichen Vereinigunge
zu einem neuen einheitlichen Ganzen an. 9e
Stellvertreter des Präſidenten des Reichsverbands der Deutſche.”
Preſſe, Hauptſchriftleiter Karoly Kampmann!
ſprach zum Schluß für die deutſche Preſſe und gelobte einn
verantwortungsbewußte und freudige Mitarbeit an dieſem großel:
Neai
Werke des neuen deutſchen Volksrechts.
Ar nach
in Ver
ſind
für
Dürd
Auiſch
Donoſo kam dieſem Wunſch nach und veröffentlichte 1850 N8
Werk: „Katholizismus, Liberalismus und Sozialismus nch
ihren Grundprinzipien — ein Eſſay‟. Das Buch hat einene
heftigen Kampf mit Gaduel, dem Generalvikar des Biſchoſ
Dupanloup von Orléans, heraufbeſchworen, aber Donoſo Eh
widerte die Angriffe nicht, ſondern unterbreitete dem Papſt de=
Fall, um deſſen Urteil über ſeine „Ketzerei” anzunehmen. Di
glänzende Rechtfertigung kam zu ſpät. Donoſo Cortés war no9
vor dem Eintreffen des päpſtlichen Beſcheids im Jahre 1853 98
ſtorben. Sein Hauptwerk, in Deutſchland unter dem weniger 9e
ſcheidenen Titel „Der Staat Gottes” bekannt, iſt die Fruck
ſeiner langen geſchichtlichen und philoſophiſchen Studien.
wird das Buch zu einer gewaltigen Syntheſe ſeiner theologiſchel
religiöſen und geſchichtsphiloſophiſchen Ideen. Donoſo ſtellt di=
Anarchie und die Autorität einander gegenüber, er ſieht de
Augenblick des letzten Kampfes gegen das radikal Böſe 9.
kommen und mit äußerſter politiſcher Entſcheidungskraft ſiehr
die Rettung des Staates in der Diktatur. Ein faſt ſeheriſt
zu nennender Geiſt hat hier das Ringen unſerer Zeit um Sige.
und Führung vorausgeſehen. Donoſo Cortés iſt zeitgemaß:
Das Grab des Dichters Hermann Löns aufgefunden
Das Zentralnachweisamt für Kriegsverluſte und Kriege
gräber Berlin=Spandau hat ſeit langem die Nachforſchunge”
nach dem Grabe des am 26. September 1914 bei Loipre (elt”
20 Km. nordweſtlich von Reims) als Kriegsfreiwilligen in de”
Reihen des Füſelier=Negiments 73 gefallenen Volks= und De.‟
dichters Hermann Löns auf Grund der früheren Vermutunb.
*,
und Nachrichten fortgeführt. Jetzt endlich iſt es dem Amt gei”
gen, das geſuchte Grab zu ermitteln. Bei den franzöſiſchen Li
bettungsarbeiten in der Gegend von Loivre wurde auſ
Gefechtsfelde des 26. 9. 1914 ein deutſcher Toter mit der
kennungsmarke. Nr. 309 des Füſelierregiments 73 geboise
Als einziger Träger dieſer Erkennungsmarke wurde mit 2"
der Kriegsſtammrolle der Dichter Hermann Löns feſtgeſtellt.
ſterblichen Ueberreſte ſind vom franzöſiſchen Gräberdienſ."
dem deutſchen Kriegsfriedhof von Loipre unter der Grahnni.
2108 zur letzten Ruhe beſtattet worden.
Albrecht Erich Günther: „Geiſt der Jungmannſchaft”. RM. LS
Hanſeatiſche Verlagsanſtalt, Hamburg.
Es iſt nicht das Ziel des Verfaſſers, eine wie auch ihle.
geartete Erziehungslehre zu geben, ſondern an dem neuen c.
das in dieſer Zeit des Aufbruchs in der jungen Generatlo..
durchſetzt, mitzuformen. Dieſes neue Leben iſt die polltis
Jungmannſchaft des völkiſchen Staates. Ihre Kraft iſt En.
die Kameradſchaft, die zum Ausdruck eines neuen kriegerſo.
lichen Geiſtes wird, zweitens die Freiwilligkeit, die in hochlte
Maße zur Erfüllung der letzten Pflicht bereit iſt.
Abhaltung religiöſer Morgenfeiern im Saargebiet verboten hätte, Wukgeheul der franzöſiſchen Preſſe über die
Verkragsbruch oder Verkragskreue?
Die Franzoſen haben der großen Saarkundgebung in
Zwei=
irken eine eigene Veranſtaltung gegenübergeſtellt, auf der das
ſaptreferat der ſtellvertretende Vorſitzende des Auswärtigen
ſchuſſes der franzöſiſchen Kammer, André Fribourg, gehalten
Die Rede dieſes Kammermitgliedes, das im Auswärtigen
us ſchuß die Saarfrage bearbeitet, verdient beſondere Beachtung,
eik aus ihr einmal hervorgeht, wie ſchwach die Stellung
Frank=
ſichs iſt, und weil ſie zum anderen um den Begriff der
Ver=
streue kreiſt. Von allzu großer Sachverſtändigkeit iſt in der
ie Fribourgs allerdings nichts zu merken. Ihm ſcheint es
ſatx angen zu ſein, daß es an der Saar keine Parteien mehr gibt
ſod. daß ſich alle politiſchen Kräfte in der Deutſchen Front
ge=
mmelt haben, die bereits 93 Prozent aller
Abſtimmungsberech=
ten an der Saar umfaßt. Fribourg hat ſich alſo mit ſeinem
mrweis auf die Kommuniſten, die Zentrumsleute, die
Sozial=
mokraten und die Liberalen in eine Sackgaſſe begeben.
Seine Forderung nach Sicherheit der politiſchen Freiheit an
Saar iſt, ſo wie er ſie formuliert hat, reichlich überflüſſig. Es
jre beſſer geweſen, wenn er dieſen Appell an die Adreſſe der
ggierungskommiſſion gerichtet hätte, die durch ihre Maßnahmen
ſer ſehr deutlich zum Ausdruck gebracht hat, daß ſie die
poli=
he Freiheit der Saarländer nicht ſonderlich hoch einſchätzt. Auch
Forderung nach einer garantierten religiöſen Freiheit iſt
uchaus abwegig. Bisher iſt dieſe Freiheit in Deutſchland
nir=
ads beſchnitten worden, Sie wird auch im Saargebiet, ſobald
wieder zum Reich gehört, nicht eingeengt werden.
Aber viel wichtiger iſt noch die Behauptung, daß
ankreich von der Achtung der Freiheit, der
htung des gegebenen Wortes und der Achtung
is Völkerbundes beſeelt ſei. Manches, was ſich in
ſter Zeit im Saargebiet ereignet hat, ſprach gerade nicht für
Aufrichtigkeit dieſer Behauptung. Soweit Franzoſen
der Saar als Arbeitgeber zu finden ſind, hat
de Freiheit des Saarlandes nur eine geringe
lle geſpielt. Immer wieder ſind Bergleute gezwungen
mden, ihre Kinder in die franzöſiſchen Schulen zu ſchicken, falls
ſſes nicht vorzogen, das Brot der Arbeitsloſen zu eſſen.
ſe ſtehk es mit der Achkung des gegebenen Workes?
Alſo mit der Einhaltung der Beſtimmungen des Verſailler
Ptrags? Wir haben ſtark den Eindruck, als ob von
fran=
ciſcher Seite her die Saarländer mit aller
walt provoziert werden ſollen. So wird
neuer=
ys im Saargebiet das Gerücht verbreitet, daß der frühere
dialdemokratiſche Polizeipräſident
Grze=
inſky den höchſten Polizeipoſten in
Saar=
ucken einnehmen ſoll. Wir wiſſen, daß die
Emigran=
gund die ſonſtigen deutſchfeindlichen Kreiſe in der Richtung
ſtleiten, das ſaarländiſche Sicherheitsweſen vollkommen
umzu=
gen, und die ſaarländiſchen Poliziſten in Gegenſatz zur
Saar=
blkerung zu bringen. Die Saarpolizei hat ſich gegen dieſes
kinnen zur Wehr geſetzt. Einige höhere Beamte ſind
darauf=
nverabſchiedet worden. Sollte man tatſächlich irgendeinen
ſan an die Spitze der Polizei ſetzen, der betont deutſchfeindlich
oder Perſonen in die Polizei einreihen, die zu den
Separa=
ti gehören, dann iſt damit doch nur beabſichtigt, die
ſoölkerung zu reizen und zu unüberlegten
nölungen hinzureißen. Wir wiſſen aber genau, daß
ch nicht provozieren laſſen wird, und daß ſie auch weiterhin
er bisher geübten vorbildlichen Diſziplin feſthält.
Die Taktik der Deutſchfeinde iſt aber ein Beweis dafür, daß
ur nach irgendeinem Ausweg ſucht, um nicht
in Verſailles gegebene Wort erfüllen zu
riſen. Man will Situationen ſchaffen, um im
Völkerbunds=
amit Ausſicht auf Erfolg für die Einſetzung einer
vernationalen Polizeitruppe und gleichzeitig
da=
tauch für die Hinausſchiebung des
Abſtimmungs=
mins eintreten zu können. Hier iſt der Punkt, an dem
nkreich zu bekennen hat, ob es vertragstreu
iben oder wortbrüchig werden will. Denn
eber ſind ſich die Franzoſen ihrer ganzen Propaganda zum
s doch wohl im Klaren, daß das Abſtimmungsergebnis
zu=
men Deutſchlands ausfällt, wenn auch Herr Fribourg den
fruck zu erwecken verſucht, als ob ſich die Mehrheit der
Saar=
her für die Beibehaltung des gegenwärtigen Zuſtandes
aus=
ſhen würde.
Verbok der Saarzeitungen.
die Regierungskommiſſion
deutſchgeſinnten Saarpreſſe
DNB. Zweibrücken, 7. Mai.
hat faſt alle führenden Organe
auf drei Tage verboten. Als
feier durch den Rundfunk unterſagt habe. Da die Morgenfeiern
aber nur für den Rundfunk gedacht waren, kommt das Verbot der
Uebertragung durch den Rundfunk ſelbſtverſtändlich einem vollen
Verbot gleich, da dieſe Feiern auf den engen Raum einiger
Kir=
chen beſchränkt bleiben ſollten. Es war alſo beabſichtigt, die
Uebertragung den 820 000 Saarländern vorzuenthalten. Das
Ver=
bot der Saarzeitungen iſt der Verſuch, die Bevölkerung über den
gewaltigen Eindruck der Kundgebung in Zweibrücken im Unklaren
zu halten.
Die Saarkundgebung in Zweibrücken beſchäftigt weiterhin
in großem Umfange die franzöſiſche Preſſe. Die
Nachmittags=
blätter geben ſich nicht die geringſte Mühe, in die Saarprobleme
tiefer einzudringen; ſie laſſen im Gegenteil ihrem tiefen Haß
und ihrer Verbitterung gegen Deutſchland und
gegen den Reichspropagandaminiſter Dr. Goebbels freien Lauf.
Dieſe Angriffe der franzöſiſchen Preſſe haben zum Mittelpunkte
den Satz von Dr. Goebbels, in dem er erklärte, daß Deutſchland
ſich wiedergefunden habe, um Frankreich und dem Völkerbunde
widerſtehen zu können, möge kommen, was da wolle,
im Inkereſſe der Handelsbelange Englands und ſeiner Kolonien. —
engliſch=japaniſchen Verkrags für Weſtafrika.
Kündigung des
gegen den japaniſchen Wektbewerb.
DNB. London, 7. Mai.
Der Präſident des Handelsamtes, Runciman, gab am Montag
im Unterhaus ſeine mit großer Spannung erwartete Erklärung
über die Wirtſchaftsverhandlungen zwiſchen Groß=Britannien und
Japan ab. Die Mitteilungen Runcimans laufen auf eine
Handels=
kriegserklärung an Japan
hin=
aus, da er zum Schutz der
Indu=
ſtrie Großbritanniens und ſeiner
Een En
Kolonien gegen den japaniſchen
Wettbewerb neue Zölle und
Nutb FUDE
Kontingente ankündigte.
Im einzelnen bemerkte er: Die
Ve
britiſche Regierung iſt zu dem
S
Schluß gekommen, daß ſie, in der
*
Hoffnung auf eine Vereinbar=
S
ung, nicht berechtigt ſein würde,
die Maßnahmen zum Schutze des
Handels Großbritanniens zu
ver=
ſchieben. Schon dieſe Einleitung
K
der Erklärung Runcimans ward
mit Beifall aufgenommen. Dies
ec
iſt ein Beweis dafür, daß die
S
Mehrheit die Haltung der
engli=
ſchen Regierung billigt. —
Runci=
ciman fuhr fort: „Ich habe dem
japaniſchen Botſchafter verſichert,
daß die Schritte, die die britiſche
Regierung tun wolle, nicht einem
unfreundlichen Geiſt entſpringen.
Hinſichtlich des engliſch =
japani=
ſchen Vertrages bin ich überzeugt,
daß die britiſche Regierung ohne
Kündigung genügend Maßnahmen
zum Schutze der Handelsbelange
Englands ergreifen kann. Ich
ſehe daher keinen Grund, den
Vertrag aufzuheben. Der
Schatz=
kanzler hat den beratenden
Aus=
ſchuß für Einfuhrzölle erſucht,
ſeinen Bericht über die
Seidenzölle, ſo raſch wie
irgend möglich fertigzuſtellen. Ferner wird der Staatsſekretär
Sie erwäge die Angelegenheit auch für jede andere Induſtrie.
Runciman ſchloß: Die britiſche Regierung iſt natürlich jederzeit
bereit, alle Vorſchläge, die die japaniſche Regierung für eine Lös
ſung dieſer ſchwierigen Frage durch gegenſeitige Vereinbarung
vorzubringen wünſcht, ſorgfältig zu erwägen.
In der erſten Unterredung zwiſchen Muſtafa Kemal Paſchck
und dem griechiſchen Kriegsminiſter Komdylis wurden ganz
all=
gemein die die beiden Länder intereſſierenden militäriſchen Fragen
und in erſter Linie die ſtrategiſche Verteidigung eines jeden
Lan=
des beſprochen.
Eine Statiſtik des Wertes des engliſch=japaniſchen Warenaustauſches.
für die Kolonien die Regierungen der Kolonien und der
Protek=
torate, für die derartige Maßnahmen in Frage kommen, erſuchen,
Einfuhrkontingente einzuführen, die, ausgenommen von
Weſtafrika, auf alle auswärtigen Einfuhren von
Baumwolle und Kunſtſeidewaren Anwendung finden
würden, um England auf dieſen Märkten wieder in ſeine frühere
Stellung zu bringen. Die Kontingente ſollen auf der
Durch=
ſchnittseinfuhr der Jahre 1927—1931 aufgebaut werden, und
rück=
wirkend von heute, dem 7. Mai, ab gelten. Zum Schluß erwähnte
Runciman, daß der engliſch=japaniſche Vertrag,
ſo=
weit er Weſtafrika betrifft, gekündigt worden iſt.
Die Maßnahmen Weſtafrikas werden daher auf japaniſche Waren
beſchränkt ſein. Weiter bemerkte Runciman, die Regierung ſei ſich
voll bewußt, daß der japaniſche Wettbewerb nicht auf
Baumwoll= und Kunſtſeidewaren beſchränkt ſei.
Engliſch=ikalieniſcher Meinungsauskauſch. 4
EP. London, 7. Mak,
Der Krieg in Südarabien hat, wie heute bekannt wird, zu
einem diplomatiſchen Meinungsaustauſch zwiſchen der engliſchen
und der italieniſchen Regierung geführt. Einzelheiten darüber
ſind nicht veröffentlicht worden. Die Preſſe betont lediglich, daſ
weder England noch Italien ein direktes Intereſſe an der
Aus=
einanderſetzung zwiſchen Ibn Saud und dem Imam des Vemen
haben. Gleichzeitig wird jedoch bekannt, daß ſich unter den vor
den Wahabiten gemachten Gefangenen zwei italieniſche Offiziere
befinden. Die Offiziere ſollen im Yemen als Artillerie=
Inſtrul=
toren tätig geweſen ſein.
Großes Haus. — Montag, den 7. Mai 1934.
Neunkes Sinſonie=Konzerk.
Nrchdem die beiden letzten Sinfoniekonzerte unter der
Lei=
von Gaſtdirigenten ſtanden, leitete das letzte der neun
Veikonzerte wieder Generalmuſikdirektor Karl Friderich. Er
uriächſt in kammermuſikaliſch feiner Ausführung Händels
monzert in B=Dur — G=Moll, das erſte der von Max
eF für den praktiſchen Gebrauch eingerichteten Konzerte. Alle
Lonzerte ſind Concerti grossi, das heißt, es ſtehen dem
Nchorcheſter mit Cembalo eine Reihe von Soloinſtrumenten
Enſemble gegenüber. Den Meiſter des italieniſchen Congerto
o hatte ja Händel in Rom noch kennen gelernt, Arcangelo
SAli, in deſſen Konzerten jedoch ſtets nur Streichinſtrumente
—mmen. Händel ſchließt ſich dem deutſchen Geſchmack an, der
MWVorliebe auch Bläſerſoli in das Concerto grosso einfügt.
* n Den durch Corelli üblich gewordenen 2 Violinen mit Baßt
19 Mer regelmäßig auch 2 Oboen mit Fagott mitmuſizieren, das
EiAſche Bläſertrio, das deſſen Schüler und Anhänger, vor
N2 Kuſſer in Deutſchland eingeführt hatten. Hier ſind es
ſoM 2
Fagotte und noch 2 Flöten außer den 2 Oboen, die
Miel überaus reizvoll verwendet. Oboen= wie Orgelkonzerte
Nen Händel als Zwiſchenaktmuſiken für Opern= und Ora=
10Mautfführungen, und dadurch iſt es zu verſtehen, daß
zu=
ln die Tonart nicht einheitlich iſt, ſondern ein Konzert wie
Borliegende in kräftigem, feſtlichen B=Dur beginnt und ſich
DAgitſchieden in den andern Sätzen nach C=Moll hinwender,
* in das Vorausgehende, wie an das Folgende Anſchluß
ALuden. Der erſte Satz iſt von wunderbar feſtlicher Wirkung,
nel läßt hier ſeine Gedanken ſo ſelbſtverſtändlich und doch
tatzend hinfließen, daß man die ungeheure Wirkung ver=
I9e ſeine Kunſt auf die Zeitgenoſſen ausübte. Der Zweite
Jel, iſt verſonnen, läßt die Soloinſtrumente beſonders ſtart
9 Akueten und rückt den Poeten Händel ſtark in die Nähe
Jah. Seb. Bach. Im dritten bringt der Gavottenrhythmus
es Moll einen volkstümlichen Zug, aber in ganz anderer
Iss im erſten Satz, manche Stellen ſind von erſtaunlicher
halität, ſo die faſt unheimlich wirkenden Fagottſoli. Die
4 Jhrrung des Konzertes war meiſterhaft, Dirigent und Spie=
Shhren ſich liebevoll in das Werk verſenkt und brachten es
5u usggezeichneter Wirkung.
Aun ſpielte Profeſſor Georg Kulenkampff das neunte
Moonzert Op. 55 in D=Moll von Louis Spohr. Der vor 150
Beborene Komponiſt gehört zu den bedeutendſten
Weg=
enn der Romantik. Zeitgenoſſe von Weber, ſchuf er ſeine
Fomantiſche Oper „Fauſt” ſchon fünf Jahre, bevor der
Freiſchütz erſchien, und in Sinfonie, Violinkonzert und
Kam=
mermuſik iſt Spohr, einer der bedeutendſten Virtuoſen und
Künſtler ſeiner Zeit, der Fortſetzer des Werkes von Mozart
und der Frühperiode Beethovens, beides aber nach dem
roman=
tiſchen Inhalt abbiegend. In Meiſterwerken wie der
Geſangs=
ſzene (dem achten Violinkonzert) oder dem heute aufgeführten
D=Moll=Konzert kann man den Meiſter hochſchätzen und
lieb=
gewinnen lernen. Ihm iſt es darum zu tun, das virtuoſe
Ele=
ment ſo einzukleiden, daß die formale Entwicklung, die
Erfin=
dung und die geiſtige Struktur nicht totgedrückt werden wie
dies bei den Violinkonzerten der damaligen franzöſiſchen Schule
meiſt der Fall war, dabei bleibt er aber abſichtlich fern von der
geradezu ſinfoniſchen Geſtaltung, die Beethoven ſeinem
Violin=
konzert und ſeinem G=Dur=Klavierkonzert gegeben hatte. Das
ganze Rüſtzeug der Romantik, reichere Harmonik, ſynkopierte
Rhythmen, ſtarke Gegenſätze von düſteren, faſt dämoniſchen
Ge=
danken und hellſter freundlichſter Lyrik tritt zutage. Der erſte
Satz beginnt ſinfoniſch in D=Moll, charaktervoll, wendet ſich bald
entſchieden nach Dur und überläßt es dem Soliſten, eine Fülle
ſchönſter Melodik und geiſtvolle virtuoſe Einfälle dem Hörer
zu übermitteln. Der langſame E=Dur=Satz iſt ein Muſter für
den Schönheitsdurſt der Frühromantik. Wie die Malerei in
Raffgel ihr Vorbild ſieht, ſo iſt die ſonnige Lyrik Mozarts den
Muſikern das Ideal, reiche Vorhaltsbildung wirkt zuweilen faſt
ein wenig feminin. Der Hauptgedanke des Finales hat etwas
Tänzeriſches, die Zwiſchenſätze ſind bald ſtürmiſch und
leiden=
ſchaftlich, bald weich melodiös, in ihm finden die techniſchen
Schwierigkeiten ihren Höhepunkt. Georg Kulenkampff bot eine
Meiſterleiſtung, die ihm ſo leicht kein anderer Geiger
nach=
machen dürfte. Die ſpielend leichte und ſelbſtverſtändliche
Be=
herrſchung ſchwierigſter Grifftechnik, wie etwa der Terzengänge,
die außerordentliche Sicherheit und Eleganz des Striches, der
prachtvoll ſingende Ton von größter Modulationsfähigkeit ließen
vellſtes Erfaſſen von Spohr und ſeiner künſtleriſchen Eigenart
erkennen. Ganz beſonders aber begeiſterte die muſikaliſche und
künſtleriſche Geſtaltung, die eine ganz auf den Inhalt gerichtete
Vortragskunſt, eine bewundernswerte, alle virtuoſe
Aeußerlich=
keit verſchmähende, freie Phraſierung zeigte, und dadurch das
Werk in voller Lebendigkeit ohne jede hiſtoriſierende Note
er=
ſtehen ließ. Karl Friderich begleitete mit vollſtem Verſtändnis
für dieſe Eigenſchaften des Soliſten, und auch das
Landes=
theaterorcheſter ſpielte mit einer klanglichen Feinheit und
Rück=
ficht, die eine echt kollegiale Begeiſterung für die
außergewöhn=
liche ſoliſtiſche Leiſtung erkennen ließ. Die Begeiſterung für
das herrliche Spiel des Soliſten war ſo groß, daß Kulenkampff
noch zwei Sätze aus Bachſchen Soloſonaten zugab, Darbietungen,
die ebenfalls die Weihe idealen Muſizierens in ſich trugen.
Im zweiten Teil erklang Beethovens Siebente Sinfonie, in
der ſich bei dem Meiſter die Ueberwindung aller
Schwierig=
keiten, die Krankheit und Lebensſchickſale gebracht hatten, das
Erheben über irdiſch Kleinliches zu innerſter Freude und
Be=
geiſterung geradezu ergreifend äußern. Friderich gab ihr den
großen Zug, den ſie erfordert, und der bedeutendſte Dirigenten
ſo oft veranlaßt, ſich gerade dieſes Werk für Gaſtkonzerte
aus=
zuwählen Nach der teils weltabgewandten, teils ſchon energiſche
Lebensäußerung ahnen laſſenden langſamen Einleitung, die
herrlich geſpielt wurde, kam die rhythmiſche Straffheit, die
leidenſchaftliche Hingebung des Hauptſatzes hinreißend zum
Aus=
druck. Das Allegretto mit ſeinem Wechſel von Dunkel und
ge=
dämpfter Helligkeit, das dahintollende Scherzo mit dem ſo
romantiſchen, den Hörnerklang bevorzugenden Trio, das durch)
ſein zweimaliges Erſcheinen ſchon auf Schumanns Liebhabereien
hinweiſt, wurden ſcharf charakteriſiert, und in dem toll
dahin=
ſtürmenden Finale die letzten Möglichkeiten aus dem Orcheſter
herausgeholt. Auch die Wiedergabe der Sinfonie durch Friderich
fand ſtarken Beifall durch die im Verhältnis zu verſchiedenen
anderen Konzerten des Winters zahlreichen Zuhörer. F. N.
Der Kampf um die Echtheit der Ura=Linda=Chronik.
DNB. Berlin. Der Frage nach dem Erbgut der
germa=
niſchen Weltanſchauung hat ſich ſeit langem auf die ſogenannte
Ura=Linda=Chronik zugeſpitzt, ein Buch, das im Jahre 1872 in
Holland gedruckt, kurz danach als Fälſchung aber abgelehnt
wurde und das der bekannte Profeſſor Hermann Wirth
gewiſſer=
maßen als Germanenbibel wieder neu herausgegeben hat.
Da=
durch iſt der Streit um die Echtheit der Ura=Linda=Chronik
erneuert worden, der am Freitag die bekannteſten Kenner der
germaniſchen Geſchichte zu einer öffentlichen wiſſenſchaftlichen
Ausſprache in der Neuen Aula der Berliner Univerſität
zuſam=
menführte. Auf der einen Seite ſprach Hermann Wirth ſelbſt,
der ſich für die Echtheit der Chronik in ihrem Kern einſetzte.
Darin fand er Unterſtützung in dem bekannten Münchener
Orien=
taliſten, Prof. Walter Wüſt, der beſonders aus dem altindiſchen
Rigweda, Beweiſe für die Echtheit der Vorſtellungen, wie ſie
in der Chronik enthalten ſind, heranführte. Auf der anderen
Seite ſprach zunächſt Profeſſor Neckel=Berlin, der die Ura=
Linda=Chronik als ein frieſiſch=holländiſches Sprachgemiſch aus
ſprachkritiſchen Gründen ablehnte. Weiter Profeſſor Frieſen,
der Direktor des Landesmuſeums in Hannover, der die Chronit
aus Mangel an vorgeſchichtlich beſtätigenden Funden ablehnte;
dann Dr. Steche vom Kampfbund für Deutſche Kultur und
zum Schluß Profeſſor Hübner=Berlin, der die Ura=Linda=
Chronik als das Werk eines von den Ideen der franzöſiſchen
Aufklärungsphiloſophie beeinflußten Phantaſten bezeichnete, das
keinerlei Quellenwert beſitze. Der Leiter der oft ſtürmiſchen
Ausſprache, Profeſſor Neumann=Göttingen, ſchloß mit dem
Hinweis darauf, daß die Fragen erſt im Anfang ihrer Löſung
ſtänden.
Seite 4 — Nr. 126
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 8. Mai 1934
* Franzöſiſche Perſpekkiven.
Verſteifung in der Abrüſtungsfrage. — Zurückhalkung
in der Schuldenfrage.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Die zukünftige Haltung Englands in der Abrüſtungsfrage
gibt Frankreich zum Rätſelraten Anlaß. Die Nachrichten, die aus
London über die Pläne der engliſchen Regierung kommen, ſind
unklar und ſpärlich und ermöglichen kühne Kombinationen. Es
iſt wahrſcheinlich, daß in der Abrüſtungsfrage eine
engliſche Initiative bevorſteht, doch weiß man nichts
gewiſſes darüber. Man betont hier, daß nicht nur zwiſchen der
engliſchen und franzöſiſchen Abrüſtungstheſe ein prinzipieller
Gegenſatz beſteht, ſondern auch die italieniſche Auffaſſung mit
der engliſchen unvereinbar ſei. Inwieweit dieſe Darſtellung
da=
zu dient, die Verantwortlichkeiten in der Abrüſtungsfrage zu
verſchleiern, iſt leicht zu merken. Man möchte hier den Schein
erwecken, als ob die Abrüſtungsverhandlungen nicht an der
intranſigenten Haltung Frankreichs, ſondern an der
Unverein=
barkeit fämtlicher Theſen, geſcheitert ſeien. Und man zieht
daraus die Folgerung, daß eigentlich jeder Verſuch, den die
engliſche Regierung im Intereſſe eines Kompromiſſes
unterneh=
men würde im voraus ausſichtslos ſei.
Dieſe Pariſer Darſtellung iſt nicht geeignet, große
Hoffnun=
gen zu erwecken. Frankreich verfolgt in der Abrüſtungsfrage eine
ausgeſprochene Preſtige= und Machtpolitik. Und man glaubt hier
anſcheinend oder man tut ſo, als ob man es glauben würde, daß
das Scheitern der Abrüſtungsverhandlungen ſchließlich zu einer
Art Bündnis zwiſchen Frankreich und England führen könnte.
Und zwar deshalb, weil England dem mächtig bewaffneten
franzöſiſchen Nachbar gegenüber nicht neutral bleiben könnte.
Das iſt etwas ſummariſch gedacht und ſoll wahrſcheinlich vor
allem das Ausland beeinfluſſen. Aber für den Augenblick fühlt
man ſich hier England gegenüber in einem Punkte im
Vor=
teil und das iſt die Frage der Luftrüſtungen. England muß in
dieſem Punkte Ausgleich ſuchen oder ſehr koſtſpielige
Luft=
rüſtungen unternehmen. Darum nimmt man auch an, daß die
engliſche Politik wahrſcheinlich eine Teillöſung in der
Ab=
rüſtungsfrage vorſchlagen wird, um dem Wettrüſten in der Luft
aus dem Wege zu gehen. Frankreich ſteht bekanntlich jeder „
Teil=
löſung” in der Abrüſtungsfrage ablehnend gegenüber und
glaubt, ſolche engliſche Verſuche durchkreuzen zu können, oder
auch dieſe Möglichkeit ſoll man nicht vernachläſſigen —, in
dieſem Punkte England ein Tauſchgeſchäft aufzunötigen.
Der Optimismus, den man in Paris zur Schau trägt, iſt
nicht ganz aufrichtig. Sogar innenpolitiſche Rückſichten ſpielen
darin mit. Jedenfalls muß man aber die franzöſiſche Darſtellung
über die Zukunft des Abrüſtungsproblems ſehr kritiſch prüfen.
Um die Frage der interalliierten Schulden
iſt es wieder lebhafter geworden. Die Anweſenheit Herriots in
der Regierung hat ja in Amerika vom erſten Augenblick an
Hoffnungen erweckt. Denn Herriot iſt bekanntlich ein betonter
Anhänger der Bezahlung der Schulden an Amerika. Die
Situation iſt aber recht kompliziert, um ſo mehr, da Frankreich
die Haltung der anderen Schuldnerländer mehr oder weniger
berückſichtigen will. Amerikas Haltung in dieſer Frage iſt in
mehreren Punkten unklar, ſo daß auf jeden Fall noch ſehr
ſchwie=
rige Verhandlungen zu erwarten ſind. In Paris zeigt man
ſich recht zurückhaltend. Es iſt aber offenbar, daß die
Regierung auf eine Beſſerung des Verhältniſſes zu Amerika
beſonderes Gewicht legt und darum dieſe Frage gerne aus dem
Wege räumen möchte. Die amerikaniſch=franzöſiſchen
Beziehungen ſchwanken hin und her und es iſt nicht zum
erſten Male, daß man in Paris eine poſitive Löſung dieſen
Frage ins Auge faßt.
Der Krieg in Arabien wird hier ſehr aufmerkſam
verfolgt und ſehr vorſichtig kommentiert. Man möchte jeder
Anſchein einer Stellungnahme vermeiden. Was aber am Rand
des Roten Meeres geſchieht, kann Frankreich nicht gleichgültig
aſſen; denn es wirkt unmittelbar auf die Lage Frankreichs in=
Nahen Oſten zurück. Und darüber hinaus kann die panarabiſche
Bewegung nach franzöſiſcher Auffaſſung die geſamte
mohamme=
daniſche Welt umgeſtalten. Im allgemeinen waren die fran= Behörden in Syrien und in Djibuti wenig von dem
undurchſichtigen Ränken der engliſchen Politik in Arabien
ent=
zückt. Diesmal gibt man aber eine ſympathiſchere Darſtellung
über Ibn Saud, der offenbar die engliſche Unterſtützung genießn
als über ſeinen Gegner, den Imam von Jemen. Man möcht.e
hier den Anſchein erwecken, als ob hinter letzterem die
Italiene=
ſtehen, was übrigens gar nicht bewieſen iſt.
In der fernöſtlichen Politik vermied man offizien
auch jede Stellungnahme. Aber das Vorhandenſein gewiſſe
franzöſiſcher Sympathien für Japan iſt kein Geheimnis. Darum
wurde auch der japaniſch=franzöſiſche Notenwechſel über die
Aus=
legung des Neunmächtepaktes als ein franzöſiſcher Vermittlungs:
verſuch zwiſchen Japan und den angloſächſiſchen Mächten auff
gefaßt oder wenigſtens als eine Beruhigungspille.
Man gibt ſich hier aber darüber Rechenſchaft, daß die
Ent=
ſpannung im Fernen Oſten nur eine vorübergehende Erſchei
nung iſt und eine grundſätzliche Löſung der fernöſtlichen Fragery
jctzt gar nicht im Bereiche der Möglichkeiten ſteht.
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Betriebsunfalls.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Marie Gimbel, geb. Bender, und Sohn.
Darmſiadt, den T. Maf 1934.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den
9. Mai 1934, nachmitt. 3.30 Uhr auf dem
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Waldfriedhof ſtatt.
Am 5. Mai iſt mein lieber Mann, unſer
guter Vater, Schwager und Onkel
Wilhelm Beſt
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erwartet verſchieden.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Lina Beſt, geb. Hepp, und Kinder.
Darmſtadt, Schützenſtr. 9, den 7. Mai 1934.
Die Beerdigung findet am Dienstag, den
Mai 1934, nachm. ½3 Uhr auf dem alten
Friedhof ſtatt. Beileidsbeſuche dankend
verbeten.
Dankſagung.
Für die bei dem Heimgange unſerer un=
vergeßlichen, lieben Mutter
einnd Kerſchan
erwieſene herzliche Teilnahme, ſowie für
die zahlreichen Blumen= und Kranzſpenden
ſagen wir hiermit unſeren innigſten Dank.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Joſef Korſchan.
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Statt Karten.
Für die wohltuenden Beweiſe herzlicher
Anteil=
nahme, die uns bei dem ſo ſchmerzlichen Verluſte
unſerer lieben Entſchlafenen
Fräulein Elſe Haas
von allen Seiten durch ehrendes Geleit,
Blumen=
ſpenden, Wort und Schrift entgegengebracht
wur=
den, ſagen wir hierdurch unſeren herzlichſien Dank.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Luiſe HaasWtw., geb. Lang
und Kinder.
Darmſtadt, Stuttgart, im Mai 1934.
Kranichſteinerſtraße 12½,
Für die überaus zahlreichen und wohltuenden
Beweiſe herzlicher Anteilnahme, die uns bei
dem ſo ſchmerzlichen Verluſie unſeres teuren
Entſchlafenen
HerenGeorgGerk
von allen Seiten durch ehrendes Geleit,
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ſpenden, Wort und Schrift entgegengebracht
worden ſind, ſagen wir hierdurch unſeren
herz=
lichſten Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Eliſabeth Gerl, geb. Bär.
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Seeheim, den 7. Mai 1934.
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[ ← ][ ][ → ]Dienstag, 8. Mai 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 126 — Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 8. Mai 1934.
Unſere Waldbrünnchen.
Die im Waldgebiet nächſt der Stadt liegenden, von den
Galdbeſuchern gern benützten Brünnchen ſind wieder in Ordnung
lracht und das Waſſer auf ſeine Güte und Verwendbarkeit zu
ſnnk= und Gebrauchswaſſer unterſucht worden. Rücksbrünnchen,
ſernhardtsbrünnchen, Dieterbrunnen, Kahlertbrunnen,
Albert=
ſunnen und Jägerbrunnen liefern gutes Trinkwaſſer von
aus=
zeichneter Friſche. Gewarnt werden muß vor dem Waſſer aus
u Pumpe an der Scheftheimer Eiche und aus dem
Molken=
unnen am Oberfeld; dieſe beiden Brunnen liefern nur
Ge=
rauchswaſſer und kein Trinkwaſſer, was durch ein leicht
ſtbares Schild mit der Aufſchrift
„Kein Trinkwaſſer”
ochmals beſonders zur Kenntnis gebracht wird.
Die Stadt, der die Ueberwachung und Inſtandhaltung der
ge=
unnten Brünnchen obliegt, empfiehlt die Anlagen dem Schutze
Beſucher mit der Bitte, Beſchädigungen, Unregelmäßigkeiten
Waſſerzu= und =abfluß oder andere Beanſtandungen umgehend
Direktion der ſtädtiſchen Betriebe. Darmſtadt. Frankfurter
Fraße 100, zu melden.
Bekannkmachungen des Perſonglamkes.
Ernannt wurden am 19 April 1934 durch Urkunde des
furn Reichsſtatthalters in Heſſen auf Vorſchlag der Heſſiſchen
ſgierung der Staatsanwalt bei der Staatsanwaltſchaft Mainz
Georg Joſef Adolf Suder in Mainz zum Landgerichtsrat
ſim Landgericht Mainz mit ſofortiger Wirkung; der
Juſtiz=
ſetär Robert Braun zu Darmſtadt zum
Miniſterialoberſekre=
bei der Miniſterialabteilung Ih. (Innere Verwaltung) mit
ſrkung vom 1. April 1934: der Medizinalrat Dr. Otto Karl
ſedinand Meyer zu Butzbach zum Oberarzt. bei der
Landes=
l= und Pflegeanſtalt „Philippshoſpital” bei Goddelau; am
April 1934 der Oberpfleger bei der Landes=Heil= und
Pflege=
ſtalt bei Gießen Peter Lemmer zum Oberpfleger bei der
indes=Heil= und Pflegeanſtalt bei Alzey mit Wirkung vom
Mai 1934; am 28. April 1934 durch Urkunde des Herrn
Nichsſtatthalters in Heſſen auf Vorſchlag der heſſiſchen
Regie=
g der Landgerichtsdirektor bei dem Landgericht der Provinz
Srkenburg Adolf Thüre zum Landgerichtspräſidenten bei dem
Eigericht der Provinz Oberheſſen, und der vortragende Rat im
hſiſchen Staatsminiſterium Miniſterialabteilung 1a (Juſtiz)
Derjuſtizrat Dr. Wilhelm Menges zum Landgerichtsdirektor
dem Landgericht der Provinz Starkenburg, beide mit
Wir=
ug vom 1. April 1934.
Uebertragen wurde am 20. April 1934 dem Berufsſchullehrer
hemann Stierle zu Darmſtadt die Leitung der gewerblichen
eilung II und der allgemeinen Abteilung der Berufsſchule
Emſtadt mit ſofortiger Wirkung und unter Verleihung der
lntsbezeichnung „Rektor” für die Dauer dieſer Tätigkeit.
Erteilt wurde am 22. März 1934 auf Grund der
Bekannt=
ung vom 16. Januar 1928 (Heſſ. Reg.=Bl. 1928, S. 11) zur
dem Landgericht der Propinz Oberbeſſen in Gießen dem
letsanwalt Heimut Kullmann in Bad Nauheim.
In den Ruheſtand verſetzt wurde durch Urkunde vom
April 1934 der Feldbereinigungskommiſſar,
Oberregierungs=
anOtto Schnittſpahn zu Darmſtadt auf ſeinen Antrag
Anerkennung ſeiner dem Staat geleiſteten langjährigen
ieer Dienſte und unter beſonderer Würdigung des im natio=
IlnImtereſſe bekundeten Opferſinnes mit Wirkung vom 1. Juni
henſtſtunden der Heſſiſchen Handwerkskammer
Darmſtadt und deren Nebenſtellen.
Die Heſſ. Handwerkskammer hat mit Wirkung vom 2 Mai
d ab mit Rückſicht auf die beim Miniſterium und ſonſtigen
ſörden eingeführte durchgehende Arbeitszeit für die
Sommer=
minte ebenfalls die durchgehende Arbeitszeit eingeführt, und
ſind die Dienſtſtunden von 7—15 Uhr, Samstags von 7—12
Uh feſtgeſetzt.
Techniſche Hochſchule. Am 7. Mai begannen die
Vor=
lleſngen an der Techniſchen Hochſchule, deren Programm auch
ſieſem Semeſter ſehr vieles von allgemeinem
Inter=
eſſ enthält. Die Fachvorleſungen der einzelnen techni=
7 Gebiete ſind in den Verzeichniſſen der Abteilungen,
näm=
dder Abteilung für Architektur, für Bauingenieurweſen, für
Gleie, für Elektrotechnik, für Maſchinenbau enthalten, wäh=
„Adie vorbereitenden Kollegs das Verzeichnis der
Ab=
tAng für Mathematik und Naturwiſſenſchaften und die
ergän=
zſuen, das die Abteilung für Kultur= und Staatswiſſenſchaften
0 Meiſt. Namentlich unter den Vorleſungen und Uebun=
A” der letztgenannten Abteilung ſind manche enthalten, die
94für Außenſtehende Intereſſe bieten. Es empfiehlt ſich, daß
preſſenten die Reihe der angegebenen Darbietungen durch=
. Ausdrücklich den brennenden Fragen der Gegen=
Ut gewidmet ſind z. B.: „Die Weltſtaaten der Gegenwart”
ſtzland im 19. und 20. Jahrhundert” „Weſen und Gliederung
dxdeutſchen Volkswirtſchaft „Pſychologiſche Strömungen unſe=
Zeit”, „Die Wirkungen Chriſti und ſeines Geiſtes zur
Geſtal=
des perſönlichen und Gemeinſchaftslebens” u. a. m. Im
aen laſſen ſich leider genauere Angaben hier nicht machen.
ſelbſtverſtändlich, daß auch die anderen Vorleſungen auf
Ueber die Zulaſſung von
begenwart ausgerichtet ſind
ern und Gäſten gibt das Sekretariat der Hochſchule
Nurft.
Von der Techniſchen Hochſchule. Seit einer Reihe von
Ign können die künftigen Lehramtskandidaten für Mathe=
MMund Naturwiſſenſchaften ihre volle Ausbildung an hieſiger
HRhale erhalten und vor einer beſonderen Prüfungsbehörde
in lrnſtadt ihre Prüfung ablegen. In den letzten Wochen ſind
Nu Ferüchte verbreitet worden, wonach dieſes künftig nicht mehr
mläch ſein ſoll. Demgegenüber ſei ausdrücklich feſtgeſtellt, daß
nehſvie vor die Hochſchule die Ausbildung der
Lehramtskandi=
daatz durchführt, und zwar vorläufig bis Herbſt 1936, und daß
außddie Prüfungsbehörde noch ſolange beſteht. Es ſollen zur
ZEtErwägungen im Gange ſein, die Ausbildung der künftigen
Sisſſenräte von Reichs wegen zu regeln.
Heſſiſches Landestheater.
Wriſie Hauie
D. Bühne 016
Anf. 19½z, Ende 22 Uhr.
Dicztar
dazu Kinderreiche Mütter Nummerkarten 601-650
Preiſe 0.70——5.50
8. Mai Rigoletto
Meios
Anf. 19½, Ende gegen 2234 Uhr. D. Bühne N 12
Preiſe 0.70—5.50
2 Mai lundine.
——
Deiſtktag
Anf. 19½, Ende 22½ Uhr.
10. Mai Ein Maskenball.
Di‟
Rar.
Deiltskag
D. Bühne K 16
Preiſe 0.70—5.50
Kleines Haus
Anf. 20, Ende geg. 22½ Uhr. Zuſatz=Miete 1, 12.
Preiſe 0.70—3.80
8. Mai Die vier Musketiere.
Anf. 20, Ende geg. 22.30 Uhr. Zuſ.=Miete III, 12.
Preiſe 0.70—3.80
10. Mai/Die vier Musketiere.
in Darmſtadt, wurde für die kommende Spielzeit an das
eater Freiburg i. B. verpflichtet. Zu ſeinem Nachfolger
Seinz Weihmann vom Stadttheater Saarbrücken an
dasseſi ſche Handestheater verpflichtet.
Die Neuengagements des Heſſiſchen Landestheaters. Als
Spdliste rſpieler wurde Anton Gaugl vom Stadttheater
Stet=
iD aI Die kommende Spielzeit an das Heſſche Landestheater
Dallnot verpflichtet.
Schneiderzunft in Heſſen.
Ein bunkes Bild alten Handwerkerlebens in Alsfeld. — Alke Zunfkladen und heinglliche Haztmstkeraft
vergangener Zeiten zu neuem Leben erweckk.
„Alk=Darmſtadt”
Verein für Ortsgeſchichte und Heimalkunde.
421. Veranſtaltung.
Der 1. Vorſitzende ließ in ſeinen einleitenden Worten den
Feiertag des ſchaffenden Volkes nachklingen. Dieſer Tag, an dem
alle Stände und Berufe in gleichem Schritt und Tritt
marſchier=
ten war ein machtvolles Bekenntnis zum Segen der Arbeit. Jede
Arbeit, auch die ſcheinbar geringſte, dient einem hohen Ziel: Volk
und Vaterland. Nur dann wird ein Volk leben, wenn der einzelne
„in der Reihe” iſt, ſeinen Platz ausfüllt und ſeine Pflicht tut, ſo
wie es „zünftig” iſt, d. h. wie es ſich ziemt. Im alten Handwerk
war dieſer Geiſt immer wirkſam — wir ſehen mit Freude, daß er
nun in alle Berufe einzieht.
Ein buntes Bild alten Handwerkerlebens gab Herr Profeſſor
D. Dr. E. E. Becker in ſeinem Vortrag über die
„Alsfelder Schneiderzunft”.
Alsfeld, heute ein freundliches Städtchen, das man um ſeines
Marktplatzes und ſeiner alten Gaſſen willen immer wieder gern
aufſucht, war ehedem eine bedeutende Stadt der Landgrafſchaft
Heſſen. Schon früh blühte Handel und Wandel, und früher als
in Darmſtadt waren die Handwerker in Zünften
zuſammengeſchloſ=
ſen. Manches alte Pergament aus jener Zeit erzählt uns in unſren
Tagen von der Zunft den Zunftgenoſſen und den mancherlei
Re=
geln und Bräuchen. Der urſprüngliche Zweck der Zünfte war die
Pflege kirchlicher Sitte. Bald aber wurde bei den
Zuſammenkünf=
ten auch Geſchäftliches verhandelt und Preiſe vereinbart. Pfuſchern
wurde das Handwerk gelegt, oder ſie wurden gezwungen, ſich als
ehrliche Handwerker der Zunft anzuſchließen. Der Landesfürſt
ge=
währte dann in einem Innungsbrief Vorrechte, die die Aufnahme
in die Zunft und die Arbeit der Zunftgenoſſen regelten. Der
älteſte uns erhaltene Alsfelder Innungsbrief iſt im Jahre 1355
für die Alsfelder Gewandſchneider und Gewandmacher
ausge=
fertigt. Die Gewandſchneider waren die Kaufleute, die das
Ge=
wand, d. h. das Tuch ſchnitten und verkauften. Aus ihnen
ent=
ſtanden die Patrizier der Städte. Die Gewandmacher waren die
Wollweber. Die Aufnahme in die Zunft der Gewandſchneider
koſtete nach dem Innungsbrief den Kaufpreis für 4½ Schweine!
Deutlich zeigt ſich hierin das Beſtreben, ſich von andern Berufen,
auch ſogar des gleichen Gewerbes, abzuſetzen. Um 1400 hören wir
von den Zünften der Bäcker und Metzger. Auch erlangen ſie jetzt
allmählich Einfluß auf die ſtädtiſche Verwaltung.
Die erſte Urkunde für die Schneiderzunft ſtellte
Land=
graf Ludwig 4. im Jahre 1459 aus. In ihr wird unter anderem
den Schneidern das Recht verliehen, ſäumige Zahler namentlich
zu verkündigen. Kein Zunftgenoſſe durfte dann für dieſe arbeiten,
ſolang ſie nicht ihre Schuld beglichen hatten! Ein ſpäterer Brief
regelt die Arbeitsbefugniſſe der Näherinnen; ſie dürfen Wäſche,
aber keine Kleider machen. Auch darf kein auswärtiger Schneider
Arbeit aus der Stadt annehmen. Für Vergehen gegen dieſe
Ord=
nung waren Geldſtrafen angeſetzt, für die bei den
Zuſammenkünf=
ten Wein getrunken wurde. Die Zunft kam zweimal im Jahr. zu
Neujahr und zu Johanni zuſammen. Dazwiſchen wurden noch
an=
dere „Gebote” gehalten. Das „Gebot” begann mit der feierlichen
Oeffnung der Zunftlade. In ihr, die immer ein Meiſterſtück
hand=
werklichen Könnens war, wurden die Urkunden und Briefe der
Zunft aufbewahrt. Nun herrſchte ſtrengſte Ordnung. Streit bei
geöffneter Lade wurde hart beſtraft. Man beriet über die
Auf=
nahme neuer Meiſter, über das Aufſetzen von Geſellen und
Lehr=
jungen. Auch Klagen mußten jetzt vorgebracht werden. Das
Schlie=
ßen der Lade bedeutete das Ende des geſchäftlichen Teils. An ihn
ſchloß ſich ein Umtrunk an, bei dem auch alte Bräuche und
For=
men gepflegt wurden. Im Lauf der Zeit beginnen ſich Mißbräuche
breitzumachen, ſo daß die Regierung im Jahre 1730 gezwungen iſt,
einzugreifen. Im 19. Jahrhundert geht die Zunft allmählich
zu=
grunde. Selbſtſucht zerſtört die innere Geſchloſſenheit. Die Regeln
und Geſetze werden zum Schaden der Zunft und der Zunftgenoſſen
angewandt. Kein Meiſter will den andern groß werden laſſen.
Die Zunft iſt zu eng geworden, ſie hat ſich überlebt. 1865 enden
die Protokolle der Alsfelder Schneiderzunft. Der Zunftgedanke
aber war geſund. Er hat ſich durch die Zeit der Maſchine und des
Warenhauſes herübergerettet in das neue Deutſchland, in dem
das Handwerk wieder blühen ſoll und zünftige Arbeit geachtet
wird,
Dem Beifall der Zuhörer ließ der 1. Vorſitzende herzliche
Dankesworte folgen. Ein ausgezeichneter Kenner der heſſiſchen
Geſchichte hat die alten Zunftladen wieder geöffnet und
heimat=
liche Handwerkerart vergangener Zeit zu neuem Leben erweckt.
Herr Dr. jur. Michel brachte anſchließend wertvolle
Ergänzun=
gen für unſre Stadt durch Mitteilungen über die alte
Darm=
ſtädter „Ratsherrnbrüderſchaft”, die noch heute eine Zunftordnung
beſitzt.
Unſere Mitglieder werden darauf aufmerkſam gemacht, daß
an Stelle des Spazierganges— Scheppeallee — am
Himmelfährts=
tag, wir uns an der Einweihung des Mathildentempels am
Lud=
wigsweg beteiligen. Treffpunkt, Donnerstag, den 10.,d. M.,
por=
mittags 8 Uhr, Kaſtanienallee=Landskronſtraße. Um zahlreiche
Beteiligung wird gebeten.
Am Donnerstag, den 17. Mai, ſpricht Herr
Rechnungs=
rat i. R. Jungmann übet „Darmſtädter Feſte im 19.
Jahr=
hundert”.
Stz.
Wer beherbergk einen Fronkkämpfer
am 9. Juni?
Der Aufruf des Herrn Oberbürgermeiſters und des
Woh=
nungs= und Verpflegungsausſchuſſes der Kriegerkameradſchaft
Haſſia hat erfreulicherweiſe eine große Anzahl unſerer
Volks=
genoſſen veranlaßt. Betten für unſere Frontkämpfer zur
Ver=
fügung zu ſtellen. Bei der großen Zahl der Anmeldungen reichen
ſie aber auch noch nicht entfernt aus. Es werden außer den bereits
gemeldeten noch mindeſtens 2000 Zimmer benötigt. Mancher
Volksgenoſſe wird ſicher eine Schlafgelegenheit für eine einzige
Nacht freimachen und einen Frontkämpfer aufnehmen können.
Die Schulkinder haben Anmeldekarten mit nach Hauſe gebracht.
Es wird gebeten, dieſe doch alsbald auszufüllen und in der Schule
abgeben zu laſſen. Kinderloſe Familien und Heime werden
ge=
beten, Betten beim Wohnungsausſchuß, Steubenplatz 13,
Zim=
mer 69, durch Poſtkarte oder Fernſprecher 3500, Nebenſtelle 600,
zu melden. Raſche Mitteilung erleichtert die Arbeit des
Aus=
ſchuſſes. Es liegt im Intereſſe des Anſehens unſerer auf den
Fremdenverkehr angewieſenen Stadt, die Frontkämpfer
ange=
meſſen unterzubringen.
Wättaffeaf dieſe Dticſer
Caritag Sammlung S-)Ha
Richard=Wagner=Wohlfahrtsbriefmarken. Anläßlich der
Bay=
reuther Feſtſpiele hat der Herr Reichspoſtminiſter verfügt, daß die
Richard=Wagner=Wohlfahrtsbriefmarken in Bayreuth und
Mün=
chen noch während der Feſtſpielzeit verkauft werden.
Infolge=
deſſen wird die Gültigkeit der Richard=Wagner=
Wohlfahrts=
briefmarken bis Ende September verlängert. Eine
all=
gemeine Verlängerung des Vertriebs findet jedoch nicht ſtatt.
Deutſche Luftpoſt für Südamerika. Im braſilianiſchen
Küſtendienſt iſt das Flugzeug des Condor Syndikats bei Rio de
Janeiro verunglückt. Die Poſtladung aus Europa iſt geborgen
und wird mit Sonderflug weiterbefördert.
*
Kaffee Sag
—jede Bohne Qualität?
— Markusgemeinde. Die am 4. März Neukonfirmierten der
Markusgemeinde werden auf Sonntag, 13. Mai, vormittags
9 Uhr, in die Stadtkirche zur Chriſtenlehre herzlich
eingeladen. Es wird vollſtändiges Exſcheinen erwartet.
— Prämiierte Hunde. Auf der Jubiläumsausſtellung von
Hunden aller Raſſen am 6. Mai in Mainz holte ſich der
Schnau=
zerrüde Horſt v. Glockenſpiel 15 838 Sohn des bekannten Siegers
und Jahresſiegers Dolf v. Glockenſpiel 13 578, Züchter und
Be=
ſitzer Frau E. Hofmann. Darmſtadt, Schloß, den 1. Preis
und Ehrenpreis. Die Rieſenſchnauzerhündin Bertel v. Mühlenplatz
3493, Beſitzer J. Stegex,Darmſtadt. Obergaſſe 22. 1. Preis
und Ehrenpreis.
Schüht den Kühkopf!-Nakurſchuhgebiek!
Nachſtehende Bekanntmachung des Kreisamts Oppenheim
verdient Beachtung:
Das Naturſchutzgebiet „Kühkopf” am Altrhein wird am
Him=
melfahrtstag ſeit Jahren ſtark beſucht. Das Naturſchutzgebiet iſt
die Heimat einer ſelten gewordenen Tier= und Pflanzenwelt.
Die dort niſtenden Vögel befinden ſich jetzt in der Brutzeit. Wir
bitten alle Volksgenoſſen, die ſich an der unberührten
Naturſchön=
heit des Kühkopfes erfreuen wollen, mitzuhelfen, das
Kühkopf=
gebiet vor Schaden zu bewahren. Die Erhaltung des
Natur=
ſchutzgebietes iſt nur dann möglich, wenn jeder Beſucher durch
pflegliche Behandlung dieſes beſonders wertvollen Stückes
un=
ſerer Heimat und genaue Beobachtung der erlaſſenen
Schutz=
beſtimmungen dazu beiträgt.
Es iſt verboten, die dem öffentlichen Verkehr dienenden
Wege zu verlaſſen und in dem Naturſchutzgebiet Zelte
aufzuſchla=
gen. Auf Grund des Geſetzes, betreffend die innere Verwaltung
und die Vertretung der Kreiſe und Provinzen vom 8. 7. 1911
wird außerdem für den Himmelfahrtstag, den 10. Mai 1934 das
Betreten des Kühkopfes mit Rädern, Kraftwagen und
Fahr=
zeugen jeder Art verboten.
Zuwiderhandlungen gegen dieſe polizeiliche Anordnung
wer=
den mit einer Geldſtrafe bis zu 90 RM. beſtraft.
An Chriſti Himmelfahrt in die frohe Pfalz.
An Chriſti Himmelfahrt gehts hinaus mit dem Sonderzug
der Reichsbahn tief in die Pfalz hinein an die Hänge der Haardt.
wo Bad Dürkheim, wo Neuſtadt liegt. Diesmal kann man weit
in den frühlingsgrünen Maiwald hineinwandern, kann dieſe ſo
ſchönen Bergwälder ſtundenlang durchſtreifen. Aber auch der
Be=
quemere kommt auf ſeine Koſten. Der kann ſich mit Bad Dürkheim,
mit Neuſtadt der Perle der Pfalz. begnügen und dort verſuchen,
wie Pfälzer Wein ſchmeckt, was Pfälzer Küche bietet. Mit
Geſell=
ſchaftskraftwagen der Deutſchen Reichspoſt können die
Sonderzug=
teilnehmer für wenig Geld in die Umgebung des anmutigen
Badeorts Bad Dürkheim nach der ſtimmungsvollen Kloſterruine
Limburg und der Ruine Hardenburg fahren oder das Forſthaus
Iſenach beſuchen. Von Neuſtadt a. d. Haardt aus, daß als
Ver=
kehrszentrale der Pfalz gilt, können kleinere und größere
Wande=
rungen dem Haardtgebirge entlang in die tauſendfältig anziehende
Umgebung gemacht werden. Näheres über die Fahrt iſt aus den
auf den Bahnhöfen und bei den Mitteleuropäiſchen Reiſebüros
uſw. angeſchlagenen Aushängen zu erſehen. Die Fahrt findet
be=
ſtimmt ſtatt.
— Hohes Alter, Schneidermeiſter Joh. Gorr, Karlsſtr 10,
begeht heute ſeinen 80. Geburtstag in geiſtiger und körperlicher
Friſche.
Ehren=Abend des Männergeſangvereins Concordia. Der
Ehrenvorſitzende. Herr Guſtav Hanſtein, konnte in dieſem Jahre
auf eine 50jährige Mitgliedſchaft und zugleich auf eine 49jährige
Vorſtandstätigkeit zurückblicken. Außerdem gehören die Sänger
Richard Eckart, Karl Hellermann und Fritz Jakobi, ſowie
Mit=
glied Jakob Ihrig 25 Jahre dem Verein an. Aus dieſem Anlaß
hatte der Männergeſangverein Concordia ſeine Mitglieder und
Anhänger in den Konkordiaſaal eingeladen, um dieſen alten
be=
währten Kämpen die gebührende Ehrung zuteil werden zu laſſen.
Eine überaus reichlich zuſammengeſtellte Vortragsfolge ſorgte für
die nötige Unterhaltung. Nach dem erſten Teil, der lediglich von
dem Chor unter der ſtabſicheren Führung Adam Simmermachers
und dem Soliſten Otto Wettach (Tenor) und Ludwig Herwig
(Baß) beſtritten wurde, beglückwünſchte der ſtellvertretende
Vor=
ſitzende Wilhelm Wißmann die Jubilare und hob deren Verdienſte,
insbeſondere die des Ehrenvorſitzenden, hervor. In Vertretung
des Kreiswalters überbrachte Herr Paul Höchſt die Glückwünſch
der Darmſtädter Sängerſchaft und üherreichte ihnen die Ehrennadel
des Sängerbundes. Mit dem Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Lied
wurde der erſte Teil abgeſchloſſen. Der zweite Teil, der ganz der
heiteren Muſe gewidmet war, brachte bald eine frohe Stimmung,
Neben Richard Hinz, der mit beſtem Erfolg als Anſager amtierte,
hatten ſich noch der bekannte Zauberkünſtler Backeſino ſowie einige
Damen und Mitglieder der Concordia in liebenswürdiger Weiſe
zur Verfügung geſtellt, die für ihre Darbietungen reichen Beifall
ernteten. Ein anſchließender Tanz, der bis in den frühen Morgen
dauerte, ſchloß die harmoniſch verlaufene Feier, die allen
Beteilig=
ten in angenehmer Erinnerung bleiben wird.
Ziehung der Ausloſungsrechte der Anleiheablöſungsſchuld
des Deutſchen Reichs. Im Hinblick auf unſere Ausführungen in
he
Nr. 94 vom 6. April, S. 5, teilen wir mit, daß die 9 öffentlich
Ziehung der Ausloſungsrechte am 4. Juni 1934 ſtattfindet. Die
Einlöſung der gezogenen Stücke erfolgt am 1. Oktober 1934 mit
dem fünffachen Nennbetrag zuzüglich 4½ Prozent Zinſen vom
mber 1934. Wer ſich für ſpäter etwa
Januar 1926—30
d auf Ausloſung verzichten will, muß
die Vorzugsrente ſicher
dies bis zum 25. Mai 1934 bei der Reichsſchuldenverwaltung in
Berlin SW. 68, Oranienſtraße, anmelden.
Seite 6 — Nr. 126
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 8. Mat 1934
Einheitlichkeit der Ausſprache des Deutſchen
Man ſchreibt uns: Hans Heinrich Krumb, Mitglied des
Deutſchen Ausſchuſſes für Sprechkunde und Sprecherziehung, hielt
im Sprachverein einen bedeutſamen Vortrag über
Hoch=
lautung.
Der Obmann des Vereins, Herr Oberſtudienrat Pickert,
wies in einleitenden Worten auf die Wichtigkeit einer
einheit=
lichen Schriftſprache für die Einheit des Reiches hin. Wo das
Band der gemeinſamen Schriftſprache fehlt, wo nur Mundart
geſprochen wird, beſteht die Gefahr des Abfalls vom Reich,
Hol=
land beweiſt das. Aber man ſieht es auch im Elſaß, in der
Schweiz und in Luxemburg. Die Franzoſen wiſſen ſehr wohl,
was ſie tun, wenn ſie die elſäſſiſche Mundart zulaſſen und
ver=
ſelbſtändigen wollen, die Schriftſprache aber unterdrücken — und
die gleiche Richtung ſpricht aus den Beſtrebungen, ein Schweizer
Deutſch zur Schriftſprache zu erheben und die Schweizer dadurch
abdrängen zu wollen von der deutſchen Schriftſprache. In
Luxem=
burg wächſt gleichfalls durch die Ueberbetonung des
Nur=
mundartlichen die Gefahr der Entfremdung vom Deutſchtum.
Die Vereinigung aller deutſchen Stämme in der
Schrift=
ſprache iſt alſo von ungeheurer Bedeutung. Seit Jahrhunderten
haben wir dieſe Schriftſprache, ſeit Jahrzehnten beſitzen wir auch
eine einheitliche Rechtſchreibung. Im Werden erſt iſt aber eine
einheitliche Ausſprache der Schriftſprache, die ſogenannte „
Hoch=
lautung”
Es ſei hier vorweggenommen, daß in der Ausſprache über den
Vortrag für das Wort „Hochlautung” die Ausdrücke „
Rechtlau=
tung” und „Richtlautung” als beſſer vorgeſchlagen wurden.
Dem=
gegenüber möchten wir doch der Benennung „Hochlautung”
den
Vorzug geben. Mit dem ſchöneren Klang verbindet dieſe
Benen=
nung das gefühlsmäßige Mitſchwingen der hohen Wortbedeutung,
und ſie rückt ab von der verſtandesmäßig, eigenbrötleriſch
an=
greifbaren „Richtigkeit” und willkürlichen Geſetzheit einheitlicher
Ausſprache des Deutſchen.
Denn — und damit ſind wir mitten in den Ausführungen
des Herrn Krumb darin — die Hochlautung iſt eine völkiſche
Notwendigkeit zur Erreichung der Einheitlichkeit des
Uebermundartlichen. Damit iſt nichts gegen die
Mund=
art geſagt. Im Gegenteil, der unverfälſchten Mundart muß ihr
Recht bleiben und neu werden. Ueber dem Mundartlichen muß
aber die allen Deutſchen gemeinſame Hochſprache ſchweben, und
dieſe wieder muß in der Hochlautung ihre höchſte Einheitlichkeit
erlangen. Ein in der Ausſprache gebrachtes Beiſpiel rückte den
Sachverhalt in klare Beleuchtung. Das Beiſpiel berichtete wie in
Italien im Eiſenbahnabteil Italiener ſich in ihrer Mundart
un=
terhielten, aber ſofort alle in die italieniſche Hochſprache fielen,
als ſie merkten, daß Ausländer anweſend waren. Sie wollten
gleichſam betonen, daß ſie vor allem Italiener ſind, ehe ſie
die Eigenart ihrer Landſchaft verkörperten. — Der Mundart ihr
Recht, aber deutſch vor allem.
Neben der Vereinheitlichung der Deutſchen durch die
Hoch=
ſprache (mit Hochlautung) treien für letztere noch andere
Auf=
gaben. Die Hochlautung verlangt eine ſtraffe Zucht, im Gegenſatz
zum Hang zur Bequemlichkeit mancher Mundart. Der
Hochlau=
tung fällt aber auch die Aufgabe geſundheitlicher Pflege der
Stimme zu, und das iſt für viele Berufsredner wichtig.
e wird nun die Hochlautung klingen, wer gibt ihr die
9
Richte? Gewiß nicht die Rechtſchreibung, denn dieſe gibt den
Wortklang notgedrungen nur unvollkommen wieder und kann
Ausſpracheänderungen nicht ſtets und ſofort nachgehen. Aber auch
B. der Schauſpieler — ſind nicht allein
einzelne Stände —
maßgebend für die richtige Ausſprache.
Ausgangspunkt für die Hochlautung iſt die Gemeinſprache,
die beobachtet wird und in beſtimmten Geſetzen zur
Allgemein=
gültigkeit erhoben wird durch berufene Wächter und Geſetzgeber.
Dem Geſetzten” muß der Einzelne ſowohl wie der einzelne
Volks=
teil ſich unbedingt fügen, wenn er jenſeits des Mundartlichen
richtiges maßgebliches Deutſch reden will. Die Dichtung, die
Bühne, die Schule, und nicht zuletzt der Geſang müſſen die
Hoch=
lautung pflegen und unbedingt anwenden Dann erlangt die
Hochſprache ihre letzte Vollendung, ihre vollkommene
Einheitlich=
keit mit allem in dieſer Einheitlichkeit liegenden Segen.
Den allgemeinen Ausführungen des Vortragenden folgte
dann eine lange Reihe gut ausgewählter Beiſpiele, die beſonders
die Abweichung der Hochlautung von der Sprechart unſerer
Ge=
gend hervorhoben. Es würde zu weit führen, ſie an dieſer Stelle
aufzuzählen. Es ſei darauf hingewieſen, daß in hoffentlich nicht
zu langer Zeit ein volkstümliches Buch erſcheinen wird, das alle
begrüßen werden, die es angeht. (Bisher liegen nur wenige und
teure Werke darüber vor.) Die Hochlautung muß ſich durchſetzen,
ſie iſt unbedingte Notwendigkeit, ſowohl für unſer völkiſches
Le=
ben, als für die Weltgeltung unſerer Mutterſprache
Der Vortragende erntete reichen Beifall und ſeine
Ausfüh=
rungen regten zu wertvoller Ausſprache an, die ſich bis kurz vor
Mitternacht hinzog und keine Ermüdung aufkommen ließ — ein
Zeichen, wie wichtig das Thema iſt, das der Sprachverein an
E. Lck.
ſeinem Abend behandelte.
Aus der NSDAP.
NS. Frauenſchaft, OG. Beſſungen.
Der nächſte Frauenſchaftsabend findet am Mittwoch, 9. Mai,
abends 8,30 Uhr, im „Prinz Emilgarten” ſtatt. Es ſpricht Frl.
Schüttler, Gaureferentin im NSLB.
NS. Frauenſchaft, OG. Rheintor.
Der nächſte Frauenſchaftsabend findet am Dienstag, 8. Mai,
im Gaſthaus „Zur Eiſenbahn” ſtatt, Treffpunkt 8 Uhr.
NS. Frauenſchaft. OG. Maintor.
Die nächſte Zuſammenkunft findet. Dienstag, 8. Mai, um
20 Uhr, in der Gaſtſtätte „Gutenberg” ſtatt.
NS. Frauenſchaft, OG. Gervinus.
Der nächſte Arbeitsabend der NS. Frauenſchaft der OG.
Darm=
ſtadt=Gervinus findet am Mittwoch, 9. Mai, im „Feierabend”,
Stiftsſtraße, ſtatt.
NS. Lehrerbund, Kreis Darmſtadt Stadt und Land.
Wahlgruppe Turnen und Wehrſport.
1 Fachgruppe Turnen: Zuſammenkunft am Mittwoch. 9. Mai,
15 Uhr, in der Turnhalle des Realgymnaſiums, Kirchſtraße 2.
2. Fachgruppe Geländeſport: Zuſammenkunft am Mittwoch,
9. Mai, 17 Uhr, im Realgymnaſium.
KDAJ. Bezirksleitung Darmſtadt.
Vom 7.—13. Mai 1934 findet in Mannheim-Heidelberg eine
Tagung „Erſte Werte Deutſcher Technik”, Vorträge, Amtswalter=
tagung des KDAJ. und große öffentliche Kundgebungen mit Pg.
Dr.=Ing. Todt, Pg. Dipl.=Ing. Gottfried Feder und Pg. Prof.
Dr. Lic. Schultze=Naumburg als Redner, Teilnahme der KDAJ.=
Mitglieder erwünſcht.
NSLB., Bezirksgruppe Oberzent.
Am Mittwoch, 9. Mai nachmittags 2 Uhr findet im
Schul=
haus zu Beerfelden die nächſte Verſammlung der Bezirksgruppe
Oberzent ſtatt. Pg. Emmerich, Ober=Sensbach, ſpricht über „Krieck.
Nationalpolitiſche Erziehung”.
NSLB., Kreis Bensheim.
Die Arbeitsgemeinſchaft für Gas= und Luftſchutz verſammelt
ſich am Mittwoch, 9. Mai, um 16 Uhr im Phyſikſaal des
Gym=
naſiums.
* Flieger muſizieren.
Das Reichsorcheſter des deutſchen Luftſporks
*9
in der Feſthalle.
Auf ſeiner großen Deutſchlandreiſe holte ſich das Deutſche
Reichsfliegerorcheſter auch in Darmſtadt vorgeſtern abend, einen
Rieſenerfolg. Aus Tauſenden von Fliegern ausgewählt und
größ=
tenteils aus Segelfliegern beſtehend, beſticht dieſes eigenartige
Orcheſter, in dem jeder ein Künſtler iſt, viele mehrere Inſtrumente
beherrſchen und alle zuſammen in vollſter Diſziplin und Exaktheit
wie ein Orcheſterkörper aus einem Guß wirken vom erſten Ton
an. Intereſſant der Vergleich mit der Ende März im Großen
Haus gehörten Banda Fasciſta. Dort eine ſtarke Bläſerkapelle,
bei der die fehlenden Streicher — ſoweit angängig — durch
Holz=
bläſer erſetzt werden, ſomit ein Orcheſter, dem nur begrenzte
Auf=
gaben geſtellt werden können, und hier bei dem Orcheſter des
Deutſchen Luftſports ein Klangkörper, der über ein reiches
Strei=
chermaterial verfügt (6 Bäſſe) und in wechſelnder
Zuſammen=
ſetzung und Verteilung den Bogen ſeiner künſtleriſchen Leiſtungen
durch die Jahrhunderte und über alte muſikaliſche Stilgattungen
ſpannt.
An der Spitze ein blutvoller Muſiker, Generalmuſikdirektor
Fliegerkapitän Rudolf Schulz=Dornburg, im Weltkrieg
her=
vorragender Bombenflieger und nun der temperamentvolle und
doch beherrſchte, allen Mätzchen abholde Leiter dieſes wundervollen
Orcheſters. Mit ſparſamen Handbewegungen holt er die
Wir=
kungen aus ſeinem Orcheſter heraus, und wie er ſchon ſeine
Ab=
ſicht verwirklicht hat, das Niveau der ſogenannten Militärmuſik
zu heben, zeigt der von ihm als Zugabe dirigierte Badenweiler
Marſch, dem er in dynamiſchen Abſchattierungen ganz neuartige
Wirkungen abzugewinnen wußte. Aus dem großen Programm,
das von früher Blas= und Streichmuſik über ſinfoniſche Muſik zur
klaſſiſchen und neueren Volksmuſik führte, müſſen wir zunächſt die
5ſtimmigen „Drei=Turm=Muſiker” von Johann Pezal (um 1670)
erwähnen, die einen reizvollen Anfang ſchon durch die verteilte
Aufſtellung brachten. Dann Händel, der dem Dirigenten ja
be=
ſonders liegt (wir erinnern an die Händel=Renaiſſance, deren
schöpfer Schulz=Dornburg 1925/26 als Generalmuſikdirektor in
Münſter wurde). Dieſe Suite um 1700 in ihren reinen und
kla=
ren Formen, in ihren feſt gegliederten Rhythmen — obgleich als
Gelegenheitsmuſik geſchrieben — kam zu ſtarker Wirkung. Mit
dem Bayeriſchen Fanfarenmarſch von Fürſo holte ſich das
Orche=
ſter, nicht zuletzt dank den überaus exakten Künſtlern mit den
Fanfaren und dem der Keſſelpauker einen Sondererfolg.
Gleich=
falls einen Sondererfolg durfte auch der Dirigent für ſich buchen,
der dem Publikum den Text zum Bruno=Loerzer=Marſch, der dann
allgemein geſungen wurde, vorſang. (Zu Anfang ſeiner
Lauf=
bahn war R. Schulz=Dornburg ja auch Sänger.)
Das Publikum erzwang mit nicht endenwollendem Beifall
Zu=
gaben, u. a. die prächtigen Kreuzritter=Fanfaren. Eine beſondere
Bedeutung erhielt das Konzert durch die Anweſenheit des
Präſi=
denten des Deutſchen Luftſportverbandes, Bruno Loerzer, der
be=
rühmte Kunſtflieger.
* 7
Anfruf an alle deukſchen Frauen und Mütker
zur Einrichlung eines hauswirtſchaftlichen Jahres
Ri
für Mädchen.
Die Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und
Arbeitsloſen=
verſicherung erläßt gemeinſam mit den nationalſozialiſtiſchen
Frauen= und Jugendorganiſationen einen Aufruf an alle
deut=
ſchen Frauen und Mütter mit dem Vorſchlag der Einrichtung
eines hauswirtſchaftlichen Jahres für Mädchen. Dieſes Jahr
iſt ſo gedacht, daß junge Mädchen, die keine Stellung finden
oder bei den Eltern nicht arbeiten können, alſo ſonſt arbeitslos
ſein würden, in den Haushalt aufgenommen werden, um zu
lernen, jeweils auf ein Jahr.
Präſident Syrup hat dieſer beherzigenswerten Anregung
vor Preſſevertretern noch eine längere Ergänzung gegeben. Die
Schwierigkeiten erhöhen ſich dadurch, daß in früheren Jahren
wegen des Geburtenausfalls im Kriege die Zahl der
Schul=
entlaſſenen um 6—700 000 gelegen hat. In dieſem Jahre iſt ſie
infolge der ſtarken Geburtenzahl des Jahres 1920 doppelt ſo
hoch. Es ſind rund 1,3 Millionen Jungen und Mädchen aus
der Schule entlaſſen worden, davon 600 000 Mädchen, von
denen ein erheblicher Teil Ausbildung oder Arbeitsſtellen nicht
erhalten konnten. Die Gefahren, wenn die Jugend nun gleich
beim Eintritt ins Leben unter den Druck der Arbeitsloſigkeit
geſtellt wird, ſind nicht hoch genug einzuſchätzen. Deshalb ſoll
der Verſuch gemacht werden, möglichſt viele von ihnen im
Haushalt unterzubringen, weil die Arbeit im Haushalt
am eheſten den Kräften der jungen Mädchen
an=
gemeſſen iſt, und zudem auch für ſie von Vorteil iſt
ſo=
weit ſie ſpäter berufstätig werden. Die Einſtellung ſoll
auf Grund eines Anlernvertrages erfolgen, in dem
die Hausfrau und das Mädchen ſich gegenſeitig nach einer
ſechswöchigen Probezeit verpflichten. Gehalt wird nicht
gezahlt. Die Hausfrau übernimmt nur die
Kaſſenbeiträge. Am Schluß des Jahres, das alſo
eine Art Kücheneinjähriges ſein ſoll, und das nicht auf Grund
eines Zwanges, ſondern auf Freiwilligkeit aufgebaut iſt,
er=
hält das Mädchen eine Beſcheinigung über das,
was es gelernt hat.
Kein Geld in gewöhnliche Briefe einlegen! Die einzig
richtige Art, Geld mit der Poſt zu verſchicken, iſt die mit
Poſt=
anweiſung, Zahlkarte oder Geldbrief. Wer einen größeren
Zah=
lungsverkehr unterhält, dem kann nur dringend die Einrichtung
eines Poſtſcheckkontos empfohlen werden. Er hat dann nur nötig,
eine koſtenloſe Ueberweiſung oder einen Scheck auszuſchreiben und
den gelben Scheckbrief mit 5 Pfg. frankiert in den nächſten
Brief=
kaſten zu werfen. Dieſe einfachen und ſicheren
Geldverſendungs=
arten werden aber leider von einem großen Teil des Publikums
nicht benutzt. Vor der Verſendung von Geld in gewöhnlichen
Briefen wird dringend gewarnt. Für in Verluſt geratene
Ein=
ſchreibbriefe werden höchſtens 40 RM. Erſatz geleiſtet, für
be=
raubte Einſchreibbriefe beſteht dagegen keinerlei Haftung. Bei
Verluſt oder Beraubung gewöhnlicher Briefe haben Abſender und
Empfänger immer den Schaden zu tragen, weil die Poſt nicht
haftet.
Wenn in Frankfurt
Rebstock, Branbachstr. 19.
dann
(14285)
Vereins= und lokale Veranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Penſionärverein. Ortsgruppe Darmſtadt. Es wird
nochmals auf die am Dienstag, den 8. Mai, nachmittags 3 Uhr,
im Reſtaurant „Zur Stadt Koburg” Mackenſenſtr., ſtattfindende
Jahreshauptverſammlung hingewieſen.
Reichsbund ehem. Militärmuſiker e. V.
Orts=
verein Darmſtadt. Wir erinnern unſere Mitglieder an die heute
im Vereinslokal ſtattfindende Monatsverſammlung. Wegen
Wich=
tigkeit der Tagesordnung wird vollzähliges Erſcheinen erwartet.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Beſſunger Lichtſpiele: „3 blaue Jungs, 1 blondes
Mädel”.
Aus Heſſen.
* Große valerländiſche Veranſtalkung
in Rowoorf.
Weihe einer Kyffhäuſer=Fahne.
f. Roßdorf, 6. Mai. Im heutigen Vormittagsgottesdienſt
wurde die Kyffhäuſerfahne des Militär= und Kriegervereins ge
weiht. Herr Pfarrer Klock legte ſeiner Predigt Römerbrief Kaw
15, V. 30 zugrunde. In ſehr verſtändlicher Weiſe behandelte des
Ortsgeiſtliche, daß Kampf und Gebet zuſammengehörten. Chriſtem
müßten einſtehen für ihre Ueberzeugung, für die ſie kämpftem
ſchwächliche Weſen hätten keine Werbekraft. Gott und die beten
den Menſchen regierten die Welt, die z. Zt. hier weilenden Saar
länder ſtünden in ganz beſonderem Kampfe und führten dieſer
mit innerer Entſchloſſenheit gegen das Undeutſche. Im Gebe
müßten wir das heldenmütige Auftreten unſeres Reformator=
Dr. Martin Luther bewundern, der ſich von ſeinem Gott betens
Luichle
Eülung
dr 20
die Kraft für das Auftreten im Reichstag erfleht habe. Die zu
Herzen gehenden Worte machten auf die Zuhörer, einen tiefen
Eindruck. Anſchließend fand die Enthüllung und Weihe der Kyfff.
häuſerfahne vor dem Altar in feierlicher Weiſe ſtatt, wobei Her=
Pfarrer Klock folgenden Weiheſpruch ſprach:
„Dem Herrn unſerem Gott gehört alle die Ehre, er iſt unſe nmel
Fels wachet, ſtehet im Glauben, ſeid Männer und ſeid ſtark.”
Nachmittags um 3 Uhr fand auf dem Sportplatz die
Ueber=
gabe der Kyffhäuſerfahne an den Fahnenträger, Kamerad
Her=
mann Reinheimer, durch den Führer des Vereins, Poſtſekr. Bern= vn fü
hardt Buß, ſtatt. Für den langjährigen verſtorbenen Fahnem
träger Peter Emich übernahm gleichzeitig die alte Fahne des ſendhe
Vereins Kamerad Ernſt Bußjäger. Beide gelobten feierlichſt, di nißſe
Fahnen ſtets in Ehren zu halten. Nach dieſem Akt marſchiert; ſin us nit
der Verein unter den ſchneidigen Klängen des Muſik= und Spiell ear bleib
mannszuges zum feſtlich geſchmückten Saale zum Darmſtädter Hoff
m Nau
Der geräumige Saal war in kurzer Zeit bis auf den letzten Plan
dicht beſetzt. Nachdem der Muſikzug unter der geſchickten Leitun=
Ruit
des Führers Phil. Sauerwein die Veranſtaltung mit dem Baden
weiler Marſch eröffnet hatte, begrüßte der Vereinsführer die Am HeNd 9
in Fe
weſenden, insbeſondere die hier weilenden Saardeutſchen, auf da
herzlichſte. Dann erfolgte die Ehrung von fünf Kameraden durs ſuidenheit
ten zu
Kamerad Hahn von der Kriegerkameradſchaft „Haſſia” in packem
ſer ſolchen
den Worten. Mit dem Haſſia=Ehrenkreuz wurde ausgezeichn
iſch der
Phil. Friedr Stelzer, mit der Haſſia=Ehrenmünze: Georg Büt4
Mioſt zur
ner. Wilh. Breitwieſer, Valentin Landzettel und Gg. Mart
en der
Nicolay 2. Es folgte eine markige, von echtem deutſchem Geiſt
durchdrungene Anſprache des Kameraden Pfarrer a. D. D. Berck ſiret. Nad
die ſich insbeſondere auch an die anweſenden deutſchen Saargäſt! breinsf
richtete. In packender, gewohnter Weiſe verſtand es der Rednem 1auhung
die Geſchehniſſe im neuen Deutſchland vor Augen zu führen. Nac3 Achel gem
dem Abſingen des Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Liedes wurd= her und
dem Redner reicher, anhaltender Beifall gezollt. Turneriſch Mes.
ſteste Chö
Uebungen der Saarturner in Gemeinſchaft mit den hieſigen Tur
Ch.
nern ſowie der Mädchenabteilung folgten in exakter Ausführun
gen
und fanden begeiſternde Anerkennung, ſo daß Vereinsführer 2
nochmals herzlichſt den Mitwirkenden und ihren Führern für i
e Dem
m=Erba
künſtleriſchen Leiſtungen dankte und darauf hinwies, daß die
Spalt=
nur möglich ſei dank der von unſerem Volkskanzler Adolf Hitle;
erſtrebten Volksgemeinſchaft.
Rie
Die machtvolle Veranſtaltung fand ihren Abſchluß mit dem W
Zurückbringen der Fahnen unter ſchneidigen Muſikklängen. Allen: Am
Teilnehmern wird die Veranſtaltung in ſteter Erinnerung blei) Angebung u
ben, insbeſondere werden die Saardeutſchen nur den beſten Einu ih kleiner
zu bienhöhe.
druck von ihrem Mutterlande mit nach Hauſe nehmen.
Den Höh
E. Wixhauſen, 7. Mai. Generalverſammlung de: Megg
die
Bezugsgenoſt
Landwirtſchaftlichen Abſatz= und
ſenſchaft. Landwirt Phil. Frey 2. eröffnete die Verſammlung Aaunszue
bes Ner te. In
Zum Schriftführer wurde Landwirt Zängerle beſtimmt. Der
ſchäftsbericht erſtattete der langjährige Rechner der Genoſſenſchaft
ergliede
Herr Joh. Schmidt. Der Geſamtumſatz des abgelaufenen Re43 Nener und
nungsjahres betrug 125 415 RM. Die Einnahmen betrugen 21 38 uchbarten
RM. Die Ausgaben 19 460 RM. Für 22 453 RM. wurden Warer, Kichienenen,
iten und d
bezogen in einer Menge von 8000 Zentnern. Der erzielte Jahr
gewinn von 215,67 RM. wurde zur Stärkung des Reſervefonds/ A. Dr. Sp
ſatzungsgemäß verwendet. Die Genoſſenſchaft zählt 76 Mitglieden ſir des 1
Hiervon haben 17 Mitglieder Waren bis zu 100 RM. bezogen, 20 e der Re
Mitglieder Waren bis zu 500 RM., 8 Mitglieder Waren bis ze. Sbhis in
1000 RM. und 10 Mitglieder Waren bis zu 5000 RM. Neuwahlen/ Men Volkes
fanden keine ſtatt.
ſie gewalt
Ak. Nieder=Ramſtadt, 6. Mai. Diebſtahl. In den vor deen wir
geſtrigen Vormittagsſtunden wurde aus der Wohnung des Mekü, aultige Fre
ſters Rullmann, Ober=Ramſtädter Str. 121, eine Handtaſch weſtein an
Eer
mit einem größeren Geldbetrag entwendet. Der Diebck iet
ſtahl wurde ausgeführt in einer Zeit, wo der Mann auf ſeines Aſtns
Arbeitsſtelle und die Frau zur Tatigung von Einkäufen ausges Säluf
gangen war. Im Verdacht, den Diebſtahl ausgeführt zu habemn Adn Führ
Mrs Zeit
ſteht ein Handwerksburſche, der um die fragliche Zeit ingüter Anemeſtet
Hauſe geſehen wurde. Es kann nur möglich ſein, daß der Tätei,
mittelſt Dietrich in die abgeſchloſſene Wohnung eingedrungen iſth — Lumverei
Die Polizei fahndet nach dem Täter, der durch verſpätete Mel!l. M voer
* Güd
dung des Diebſtahls Zeit und Gelegenheit hatte, das Weite,
De aufri
ſuchen. Zweckdienliche Mitteilungen, die zur Ergreifung des
* Stad
ters führen können, erbittet die Gendarmerieſtation Ober=Roe!9
*
ſtadt oder die Bürgermeiſterei Nieder=Ramſtadt.
Mir So=
G. Ober=Ramſtadt, 7. Mai. Kirchliches. Am Somus 9
92 Mr hoben
wurden im Hauptgottesdienſt zwei Jugendliche, die wieder in
iev
evangeliſche Kirche eingetreten, nach empfangenem Konfi
denunterricht nachträglich konfirmiert. — Wie ſeit Jahren finets
auch in dieſem Jahre am Himmelfahrtstage ein Waldgotte?
dienſt im Forſtort Silberberg des Gemeindewaldes ſtatt, i. *
welchem der Poſaunenchor mitwirkt. Bei ungünſtigem Wete?
iſt der Gottesdienſt in der Kirche.
f. Roßdorf, 7. Mai. Bibliſches Alter. Im 90.
Leben=
jahr verſtarb Herr Georg Roth, Steinbrecher, wohnhaft auf den
Leinenhaus beim Beſſunger Forſthaus. Mit ihm iſt ein Mal
dahingegangen, der ſich allgemeiner Achtung und Wertſchätzunt
erfreute. Bis zu ſeiner kürzlichen Erkrankung erfreute ſich 9e
Verſtorbene beſter Geſundheit und eines guten Humors und eiſel=
ſeiche
42NN
ner Energie. Ganz Roßdorf freute ſich, wenn er ab und zu nod
hier kam und bei geſelligem Zuſammenſein von ſeinen reichen
Le=
benserfahrungen erzählte. Herr Pfarrer Klock zollte dem fleiß”
gen, ehrbaren und ſtets hilfsbereiten Entſchlafenen ehrende
Wort=
in ſeiner Grabrede, Herr Roth hatte 4 Kinder, 15 Enkel und R.
Urenkel.
k. Dieburg, 7. Mai. Vereinsnachrichten Der Kriegeis
verein hielt eine Mitgliederverſammlung im „Mainzer Ho. 044
wobei Kamerad Studienrat Keim einen Vortrag über Luſt= umd
Gasſchutz hielt. Zum Schluſſe wurde die Teilnahme am Haſſo.
Jubiläum und Heſſiſchen Soldatentag in Darmſtadt beſproche!
Die Turngemeinde hielt eine außerordentliche Generalde”
ſammlung in ihrem Vereinslokal „Zum weißen Roß” ab.
r. Babenhauſen, 7. Mai. Ihre 40er Geburtstagsie!"
begingen gemeinſam die 1894er von hier und Harreshauſe
im Saale des Gaſthauſes zum Adler. In ſeiner mit großen be‟
fall aufgenommenen Geburtstagsrede warf Kam. Emil 719
Hauſes Hock boten Vorzügliches.
Fuchs einen nur zu raſchen Verlauf. Küche und Keller. 2e
Bf. Brensbach, 7. Mai. Geſtern hielt die hieſige LandT""
ſchaftliche Bezugs= und Abſatzgenoſſenſchaft A.=
Generalverſammlung ab. Nach Verleſung der Rechnung und 2
lanz wurde dem Vorſtand und Aufichtsrat Entlaſtung ei.
Hierbei wurde feſtgeſtellt, daß der Bezug von Düngemitten.
C.
dieſem Jahre geringer war als im Vorjahr. U. a. wur.
Schreiben des Landwirtſchaftl. Führers Dr. Wagner erole
worin die Anſchaffung von Ernteſchutzhauben empichlen vich.
Es wurde anſchließend eine größere Beſtellung getätigt.
vode
Himmelfahrtstage findet eine Sternwanderung
Bauern, Handwerkern und Arbeitern nach der Spreng ſtat
ſelbſt am Vormittag um 8 Uhr eine große Verſammlung ſe.
findet. Redner iſt Pg. Borchert,
[ ← ][ ][ → ]Saar=Kundgebung in Erbach.
109s
As. Erbach, 5. Mai.
Einen äußerſt herzlichen Empfang und Stunden echt deutſcher
Fröhlichkeit bereitete das gaſtfreundliche Erbach ſeinen Gäſten,
demn Turnverein Güdingen an der Saar, die auf
Ein=
gBung des Turnvereins 1860 Erbach in Verbindung mit der
Mitung der NSDAP. und der Stadtverwaltung hierher
gekom=
nen waren, um ihre Verbundenheit mit den Brüdern und
Schwe=
ern im Mutterland und ihre unerſchütterliche Treue aufs neue
u beweiſen.
Ein weites Fahnenmeer vom Bahnhof über den Adolf=Hitler=
Flatz bis hinauf nach dem Städtiſchen Sport= und
Erholungs=
ark. Die Schuljugend bildete in der Bahnhofsſtraße Spalier.
inter Vorantritt des Spielmannszuges des Sturmbannes. T/186
wie einer Abordnung der SA., der HJ. und des BdM. wurden
ſie Gäſte nach dem Adolf=Hitler=Platz geleitet. „Wir grüßen die
aar . Dieſe Worte leuchteten von der Ehrentribüne herab den
aarländern entgegen. Wuchtig erſcholl als Willkommensgruß
aus Lied „Deutſch iſt die Saar”, geſungen von der Erbacher
chuljugend. Im Auftrage der Stadt Erbach und des
Turnver=
us entboten der Ortsgruppenleiter und Beigeordnete Heim
ud der Vereinsführer Horn herzliche Willkommensgrüße. Sie
ünſchten den Gäſten frohe Stunden während des Aufenthaltes
Mutterlande und gaben gleichzeitig der Hoffnung Ausdruck,
uß, der Gedanke des Dritten Reiches und der Gedanke an
Groß=
tutſchland überall platzgreifen möchte.
Im Namen der Gäſte ſagte Herr Franz, der Führer des
urnvereins Güdingen, herzlichen Dank für die freundliche
Be=
rüßung, dann aber auch für die Einladung ſeitens des
Turn=
reins Erbach. Der Sprecher überbrachte gleichzeitig die Grüße
ir 200 Mitglieder, denen es nicht möglich war, hierher zu kom
Ebenſo eindrucksvoll und herzlich wie der Empfang geſtaltete
ſich auch der Abſchied der lieben Gäſte. Ein beſonders freudiges
Echo löſten die Worte des Herrn Heim aus, der nach der
Ab=
ſtimmung einen Gegenbeſuch der Erbacher in Ausſicht ſtellte.
Ganz Erbach war auf den Beinen beim Marſch nach dem
Bahn=
hof. — Zum Schluß darf noch geſagt werden, der Beſuch der
Saar=
länder war für beide Teile zu einem Erlebnis geworden, wohl
niemand hatte mit ſolch einem Verlauf gerechnet.
Der Beſuch der Saarländer
in Groß=Gerau.
gen. Für uns — ſo führte der Redner weiter aus —, die wir
urch das Schanddiktat von Verſailles gezwungen ſind, unter
ſeemdherrſchaft zu leben, iſt es eine Wohltat, einige Stunden
ut Gleichgeſinnten verleben zu können. Trotz der Not der Zeit
inn uns niemand unſere Treue rauben; wir Deutſchen an der
nar bleiben beim Mutterland.
Am Nachmittag ſchloß ſich an die Beſichtigung der berühmten
ammlungen im gräflichen Schloß ein Konzert auf dem
Adolf=
ſtler=Platz an, ausgeführt von der Standartenkapelle 186. Der
bend vereinte die Einwohnerſchaft mit den Gäſten in der
Städ=
ſchen Feſthalle, wobei in herzlicher Fröhlichkeit die innige
Ver=
indenheit zwiſchen dem Gaſtgeber und ſeinen Gäſten wohl am
ſönſten zum Ausdruck kam. Wohl noch ſelten hatte die Feſthalle
gen ſolchen Maſſenbeſuch aufzuweiſen. Mit einem ſchneidigen
larſch der Standartenkapelle, die ſich auch hier wieder
bereit=
hlligſt zur Verfügung ſtellte und die wohl am meiſten zum
Ge=
gen der Veranſtaltung beitrug, wurde der Deutſche Abend
er=
net. Nach dem Vorſpruch „Wir grüßen die Saar” hielten der
reinsführer Horn und Herr Bürgermeiſter Lenz herzliche
grüßungsanſprachen. Es folgten nun anſchließend im bunten
echſel gemeinſame Lieder, Reigen und Freiübungen der
Er=
hher und Güdinger Turnerinnen, wuchtige Lieder des Jung=
ukes, exakte Barrenübungen der beſtbekannten Kreisriege,
paſ=
ſede Chöre des Männergeſangvereins Sprechchöre und ein
er=
gifendes Theaterſtück der Güdinger Spielſchar. Sehr dankbar
ugenommen wurden die von echt vaterländiſchem Geiſte und
ißer Heimatliebe getragenen Anſprachen des Ortsgruppenleiters
m=Erbach, des Herrn Dittmar=Güdingen und des Herrn
palt=Spachbrücken. Mit dem Badenweiler Marſch fand
offizielle Teil einen würdigen Abſchluß. Ein ſich anſchließen=
Tanzchen hielt alt und jung noch lange beiſammen.
Am Sonntagmorgen ſollten die Gäſte auch mit der näheren
tgebung unſeres Heimatſtädtchens bekannt gemacht werden;
Eleiner Spaziergang führte nach dem Brudergrund und der
pbienhöhe.
Den Höhepunkt ſämtlicher Vevanſtaltungen bildete am
Nach=
nitrg die eigentliche Saar=Kundgebung auf dem Hauptſpielfeld
Sportparkes, nach welchem ſich unter Vorantritt des
Spiel=
uinszuges und der Muſikkapelle ein impoſanter Feſtzug
be=
ßte. In demſelben waren vertreten die SA. mit ſämtlichen
ſergliederungen, die NSBO., der Kreisvorſtand der DT., die
Nnner und Frauen von der Saar, die HJ., der BdM. und die
ſachbarten Turnvereine. Nach der Begrüßung der ſo zahlreich
rhrenenen, insbeſondere der Saarländer, der Spitzen der
Be=
den und der PO. hielt der Führer des Turnkreiſes 17 der
„Dr. Spalt, eine kernige Anſprache. Ausgehend von der
er des 1. Mai als des Tages der Einigung der Nation,
ge=
ute der Redner der großen Gemeinſchaft, die einſt das große
bnis in der Kampfzeit war und jetzt zum Erlebnis des
ge=
ſten Volkes geworden iſt. Uns Deutſchen müßten immer
wie=
adie gewaltigen Erfolge ins Gedächtnis zurückgerufen werden,
denen wir die Kraft ſchöpfen zum weiteren Kampfe um die
ſtzültige Freiheit des Volkes, um die Freiheit der Brüder und
geſtern an der Saar. Die heutige Kundgebung zu Ehren
rer Grenzlandsdeutſchen ſoll werden zu einem mächtigen
Be=
tnis zu Deutſchland und zu unſerem Führer Adolf Hitler.
Schluß ſtimmten alle mit ein in das brauſende Sieg=Heil
den Führer und auf Deutſchlands Ehre und Freiheit. Als
eres Zeichen der Verbundenheit überreichte anſchließend Herr
zermeiſter Lenz ein Bild der Vaterſtadt Erbach. Namens
Turnvereins Erbach übergab Herr Horn dem Führer der
ſlinger Turnerſchaft eine Urkunde. Die Ehrengabe des
Turn=
ſins Güdingen an den Turnverein Erbach aus Dankbarkeit
die aufrichtige Gaſtfreundſchaft beſtand ebenfalls in einem
der Stadt Güdingen, zehn Minuten von der Grenze. Der
biſternde Redner überreichte das Geſchenk mit folgenden Wor=
„Wir Saarländer geloben, alle Zeit treue Wächter zu
blei=
wir haben nur ein Ziel „Deutſchland.
das deutſche Lied im Drikken Reich!
zu einer machtvollen Kundgebung geſtaltete ſich das
Kreis=
tikſingen des Heſſiſchen Sängerbundes E. V.,
s Ried, Bez. 1. Hieran nahmen über tauſend Sänger von
ſexeinen teil. Gernsheim hatte zu Ehren der auswärtigen
reichen Flaggenſchmuck angelegt. Die auswärtigen Gäſte
Men um halb 2 Uhr von der Bahn abgeholt und unter den
gen des Muſikzuges der Standarte 143 zu dem Adolf=
Hitler=
geleitet, wo vor dem Stadthauſe eine machtvolle Kundgebung
Nand. Das Feſt lag in den Händen der beiden Gernsheimer
Wine „Sängerluſt” und „Liederkranz”. Zahlreiche Ehrengäſte
die Vertreter des Heſſiſchen Sängerbundes und der Stadt
Vsheim hatten auf dem Balkon des Stadthauſes Platz genom=
Eine unüberſehbare Menſchenmenge aus nah und fern
WWte dieſer großen Kundgebung bei.
ſtach dem Deutſchen Sängergruße begrüßte Beigeordneter
(
in Vertretung des Bürgermeiſters, welcher zum SS.=Dienſt
lainz weilte, die auswärtigen Gäſte, und gab der Hoffnung
* 0huck, daß ſie von Gernsheim einen guten Eindruck mitnehmen
Diſen und noch lange an dieſen Tag denken werden. Kreiswalter
W
S=Groß=Gerau hieß im Namen des Heſſiſchen Sängerbundes
di
hänger herzlich willkommen. Unter der Leitung des
Kreis=
ei ſters Emil Sieh aus Mannheim wurde dann das Liel
*Mahnung” von Hans Heinrichs zum Vortrag gebracht. Dann
.G Ortsgruppenleiter Pg. Köſter das Wort. In ſeiner
An=
ice wies er auf die Bedeutung des deutſchen Liedes hin. Er
a9 mit Heil dem deutſchen Liede, Heil dem Vaterland, Heil
Wführer Adolf Hitler. Es folgte der Maſſenchor „Deutſchlands
hete
Name” von Waldemar v. Bauſern. Breit und wuchtig
Ee es zu einem Loblied auf das deutſche Vaterland. Als
Ver=
tri
Oes Heſſiſchen Sängerbundes nahm Kreiswalter Alles die
Sung verſchiedener langjähriger Mitglieder vor. Vom Lieder=
DAGernsheim wurden für 25jährige Vorſtandsmitgliedſchaft die
Soradeln des Heſſiſchen Sängerbundes überreicht den Herren
Ie icus, Nik. Diehl, Valt. Egry und Jak. Kauth. Für 40
jäh=
treue Mitgliedſchaft erhielt Sangesbruder Schneider von
eit Dornheim die Ehrennadel des Heſſiſchen Sängerbundes.
Eicmarhnte die Jubilare und gab der Hoffnung Ausdruck, daß ſie
„I e iterhun treu zu ihrem Verein halten, mithin zum deutſchen
Sit
zwei Abteilungen fand dann in den großen Sälen des
Sonuußes Bopp und Roſengarten=Palaſtes das Kritikſingen ſtatt.
wurde in zwei Abteilungen geſungen, jede Abteilung um=
Aiu Vereine. Die erſte Abteilung im Feſthauſe Bovp kriti=
Muſikdirektor Döber=Bensheim, in der zweiten Abteilugg
kektor H. Samper. In der zweiten Abteilung ſangen die
intracht Geinsheim, Männergeſangverein Leeheim=
Sp & Wallerſtädten, Eintracht Wolfskehlen, Frohſinn Stock=
Der Beſuch der 230 Saarländer aus Püttlingen a. d. S. in
Groß=Gerau geſtaltete ſich zu einer gewaltigen Kundgebung für
die Verbundenheit des Saarlandes mit dem deutſchen
Mutter=
lande. Etwa 2500 Menſchen hatten ſich Samstag abend am Alten
Rathaus in Groß=Gerau eingefunden, um mit den Brüdern und
Schweſtern von der Saar ein Bekenntnis für das Deutſchtum des
Saarlandes abzulegen. Im Mittelpunkt der eindrucksvollen
Kund=
gebung ſtand eine Anſprache von Pg. Borchert=Darmſtadt, der
unter den ſtürmiſchen Beifallsrufen der Saarländer betonte, daß
das 65=Millionen=Volk der Deutſchen unter Adolf Hitlers
Füh=
rung geſchloſſen hinter unſeren Brüdern und Schweſtern an der
Saar ſtehe. Wohl ſei das Saarland im Laufe der Jahrhunderte
mehrmals von den franzöſiſchen Machthabern von ſeinem
Mutter=
lande geriſſen worden. Aber immer wieder ſei es zurückgekehrt,
weil es auf immer und ewig verbunden ſei, mit der deutſchen
Muttererde. Für uns, ſo rief der Redner unter lebhaftem
Bei=
fall aus, gibt es keine Saarfrage. Die Saar iſt deutſch und wird
es ewig bleiben. Möge der Bankrotteur von Michelſtadt noch
im=
mer im Saargebiet ſein Unweſen treiben; es werde ihm und
ſei=
nen Genoſſen niemals gelingen, die Seele der deutſchen Brüder
an der Saar zu zerſtören. Es werde der Tag kommen, da auch
dieſen Lumpen der gerechte Lohn zuteil wird. Wenn die
Saar=
länder in ihre Heimat zurückkehrten, dann möchten ſie ihren
Brü=
dern und Schweſtern im Saarland ſagen, daß ſie in ihrem
Frei=
heitskampfe nicht allein ſtehen. Das ganze deutſche Volk
unter=
ſtütze ihren Kampf und erſehne den Tag ihrer Freiheit.
Für die Saarländer ſprach Dietwart Schneider vom
Turnverein Püttlingen. Er dankte im Namen der Saarländer
mit herzlichen Worten für den ſchönen Empfang und die
gaſt=
freundliche Aufnahme in Groß=Gerau. Für die Saarländer ſei
es ein erhebendes Gefühl, zu wiſſen, daß das ganze deutſche Volk
hinter ihnen ſtände. Der Kampf, den das ſaarländiſche Volk noch
auszutragen habe, ſei nicht leicht. Mit allen Mitteln verſuche der
franzöſiſche Machthaber, das Saarland oder Teile von ihm von
Deutſchland loszutrennen. Mit Zuckerbrot und Peitſche werbe er
um die deutſche Seele. Aber alle ſeine Macht werde erfolglos ſein.
Mit 99½ Prozent aller Stimmen werde ſich das Saarvolk für
Deutſchland entſcheiden. Mit Vertrauen blicke das Saarvolk in
die Zukunft, wiſſend, daß 65=Millionen Deutſche hinter ihm
ſtehen, die mehr wiegen als alle Machtmittel Frankreichs. —
Ge=
ſangs= und Muſikvorträge umrahmten die nächtliche Feierſtunde,
die mit einem tauſendſtimmigen Sieg=Heil auf den Führer und das
Vaterland ſchloß.
Sonntagmorgen fand am Jahn=Denkmal eine Feierſtunde
ſtatt, in der Turnführer Wahl=Groß=Gerau zu den Saargäſten
ſprach. Der Redner erinnerte an das Wirken des Turnvaters
Jahn, deſſen Ziele durch Adolf Hitler verwirklicht worden ſeien.
Deshalb ſtelle ſich die Deutſche Turnerſchaft an der Saar und im
Mutterland freudig hinter Adolf Hitler. Auch dieſe Feierſtunde
war von Muſik= und Geſangsvorträgen umrahmt.
Am Sonntagnachmittag trugen die Handballſpieler von
Pütt=
lingen und Groß=Gerau auf dem Sportplatz ein
Freundſchafts=
ſpiel aus, das einen ſchönen Verlauf nahm. Am Sonntagabend
wurde die Saarkundgebung mit einem Saarabend in der
Turn=
halle beſchloſſen. Hier wechſelten Geſangs= und Muſikvorträge
mit turneriſchen Darbietungen der Püttlinger Turner ab. Am
Montag vormittag, verließen die Gäſte von der Saar wieder
Groß=Gerau, gewiß mit dem Bewußtſein, daß ſie 1935 in ein
beſſeres Deutſchland zurückkehren werden als dasjenige, von dem
ſie ſeinerzeit durch den Schandvertrag von Verſailles getrennt
wurden.
Be. Zum Abſchluß der Saarkundgebung am Sonntagabend
wird noch gemeldet: Die Turnhalle war überfüllt. Der Abend
war zum größten Teile ausgefüllt mit Darbietungen des
Saar=
vereins Puttlingen. Turneriſche Reigen, Keulenübungen,
Geräte=
turnen ſowie Geſangsvorträge wurden von den Saarturnern
ge=
zeigt und dargebracht. Ergreifend war das Spiel „Herz an der
Saar‟. Ein von tiefer, glühender Vaterlandsliebe getragenes
Spiel war es, und wenn zum S luß das vollbeſetzte Haus in
ſtürmiſchen Beifall ausbrach, dann war dieſes zu begreifen. Auch
der Turnverein Groß=Gerau 46 wirkte an dieſem Abend aktiv
mit. Die Geſangsabteilung ſowie die Muſikabteilung zeigte ihr
beachtliches Können. Zum Schluſſe nahm der Führer des Groß=
Gerauer Turnvereins Wahl noch einmal das Wort zu einer
kurzen Anſprache, in der er ſeine Freude darüber zum Ausdruck
brachte, daß die Tage ſo herrlich verlaufen ſind. Von den
Berg=
leuten wurden dem Führer des Turnvereins Wahl das Höchſte,
was ein Bergmann zu geben hat, ein Grubenlicht und ein
Berg=
ſtock, überreicht. — Ein gemütliches Zuſammenſein ſchloß ſich nach
Ablauf des offiziellen Teiles an.
Heute Montag morgen ſind nun die Brüder der Saar
wie=
der heimgekehrt. Sie haben uns wieder verlaſſen, und zwar
ge=
laden mit neuer Kraft, um den Kampf der Entſcheidung
durch=
kämpfen zu können.
ſtadt, Sängerluſt Gernsheim, Frohſinn Mörfelden, Liederkranz
Büttelborn, Germania Crumſtadt, Liederkranz Groß=Gerau und
Einigkeit Mörfelden. In der erſten Abteilung ſangen:
Lieder=
kranz Berkach, Liederkranz Erfelden, Frohſinn Büttelborn,
Lieder=
kranz Gernsheim, Germania Wolfskehlen, Männergeſangverein
Goddelau, Eintracht Groß=Gerau, MGV. Sängerbund Stockſtadt,
Männerquartett Crumſtadt, Sängervereinigung Klein=Gerau,
Einigkeit Dornheim.
Bz. Reinheim. 7. Mai. Aus dem Gemeinderat. Der
Voranſchlag 1934/35 wurde, wie er von der Verwaltung vorgelegt
wurde, genehmigt. Ein ungedeckter Fehlbetrag iſt, wie auch in den
letzten Jahren, nicht vorhanden. Der Bürgermeiſter gibt einen
Ueberblick über das abgelaufene Rechnungsjahr und betont dabei,
daß es gelungen iſt, das Arbeitsdienſtlager aus eigenen Mitteln
zu errichten. Die Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit habe in der
Ge=
meinde Reinheim einen bedeutenden Erfolg gehabt. Von ehemals=
110 anerkannten Wohlfahrtserwerbsloſen melden ſich jetzt nur
noch 28. Leider habe ſich die Abſicht, im Herbſt 1933 mit der
Ver=
legung des Bahnkörpers Reinheim—Groß=Bieberau zu beginnen,
wodurch Reinheim arbeitsloſenfrei geworden wäre, nicht
verwirk=
lichen laſſen, da durch die Behandlung der vorgeſehenen
Arbeits=
beſchaffungsmaßnahme auf Seiten der anderen beteiligten
Gemein=
den eine derartige Verzögerung entſtanden ſei, daß die
Möglich=
keit verloren ging, die Arbeit als Notſtandsmaßnahme
durchzu=
führen, wobei ſich das Reich an der Finanzierung weſentlich
betei=
ligt hätte. Zurzeit werden neue Notſtandsmaßnahmen vom Reich
nicht mehr gefördert, jedoch gehen die Verhandlungen um
alsbal=
dige Inangriffnahme der Arbeiten weiter. Es kommen noch eine
Reihe kleinerer vorgeſehener Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen zur
Beſprechung. Im Anſchluß daran wird dem BdM. (Bund deutſcher
Mädel) die Benutzung des oberen Saales der Gewerbeſchule
ge=
nehmigt. Zwei Anträge einheimiſcher Korporationen auf
Zuwen=
dungen von ſeiten der Gemeinde wurden abgelehnt. Die Jagdpacht
herabgeſetzt.
für 1934 wurde von 1500 auf 1200 9
B.=Bezirk Lindenfels hielt
Ed. Lindenfels, 5. Mai. Der Ne
im Gaſthaus zur Traube unter dem Vorſitz des Bezirksobmanns
Pg. Döhring=Beedenkirchen eine Verſammlung ab. Pg. Geiß=
Win=
terkaſten ſprach über Wirtſchaftspolitik.
Dp. Zwingenberg, 7. Mai. Aus Anlaß des einjährigen
Be=
ſtehens des Reichsluftſchutzbundes fand auch in Zwingenberg eine
Veranſtaltung ſtatt. Ein Feſtzug. an welchem alle Formationen
der NSDAP., die Schuljugend, die Feuerwehr und die ſonſtigen
Vereine teilnahmen, bewegte ſich durch die Ortsſtraßen und
wurde auf dem Marktplatz aufgelöſt. Ueberall war reicher
Flag=
genſchmuck zu ſehen.
Dp. Hähnlein, 7. Mai. Der Hähnleiner Zuchtviehmarkt,
ver=
bunden mit Prämiierung, findet in dieſem Jahre am Samstag,
den 14. Juli, ſtatt.
Gernsheim, 7. Mai. Waſſerſtand des Rheins am
6. Mai: —0,84 Meter, am 7. Mai: —0,69 Meter.
Das 1I
Inzerk
Aus Freude an schöner Musik finden
sich teinsinnige Musiker zusammen,
um Werken der Tonkunst Leben zu
geben... Nur ein auserlesener Kreis,
der Musik zu erleben, zu emptnden
versteht, weiß ihrSpielzu würdigen...
Gerade in diesen Kreisen wird jene
vornehme Ligarette bevorzugt, deren
harmonische Komposition mit Musik
vergleichbar ist — die ebentalls für
Kenner bestimmt ist und daher mit
Recht die Bezeichnung,Privat” führt -
ohne
eisterzigarefte
undstück
Dienstag, 8. Mai 1934
Seite 8 — Nr. 126
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Heiulsnaner M. Goeooeis beitchtigeden Hafszag „Bähern
„Eine phantaſtiſche Einrichtung!
So beurteilte Reichsminiſter Dr. Goebbels den Beamten=Hilfszug „Bayern”, der zur Verpflegung
von SA=Mannſchaften bei der Feier des 1. Mai nach Berlin gekommen war und jetzt von Dr.
Goeb=
bels beſichtigt wurde. Der Zug, der von der nationalſozialiſtiſchen Beamtenſchaft Deutſchlands
geſtif=
tet wurde, beſteht aus 12 großen Motorwagen mit Anhängern und 4 Geräte=Laſtwagen. Er enthält
eine Großküchen=, Werkſtätten=, Operations=, Lazarett= und Wohnanlage.
Die erſte Reichsführerkagung
des Nakionalſozialiſtiſchen Deutſchen Fronkkämpferbundes.
burger Stadthalle.
Die Bundesführung bei d
Von links nach rechts: Bundeskämmerer Gruß, Bundesführer Seldte, Bundeskanzler Bock,
Bundespreſſechef Kleinau und der Mitbegründer des Stahlhelm, Bünger.
Der Bundesführer, Reichsminiſter Seldte, hatte am Sonntag 8000 Führer des Nationalſozialiſtiſchen=
Deutſchen Frontkämpferbundes (Stahlhelm) zur erſten Reichsführertagung nach Magdeburg berufen,
auf der der feſte Wille der Frontſoldaten zur Mitarbeit am nationalſozialiſtiſchen Aufbau klar zum
Ausdruck kam.
Reich und Ausland.
Der frühere Reichsminiſter Hermes
vor Gericht.
Berlin. Vor der 11. Strafkammer des
Ber=
liner Landgerichtes begann am Montag der
Pro=
zeß gegen den früheren Reichsminiſter Hermes,
dem fortgeſetzte Untreue in mehreren
Fällen ſowie Vergehen gegen das
Ge=
noſſenſchaftsgeſetz vorgeworfen wird. Die
Anklage erhebt gegen Hermes den Vorwurf, daß
er aus Rationaliſierungsmitteln in Betrage von
etwa 3½ Millionen RM., die 1923 der
Landwirt=
ſchaft von der Preußenkaſſe zugeteilt wurden, einen
Betrag von etwa 1½ Millionen RM. nicht zum
Zwecke der Rationaliſierung der
landwirtſchaft=
lichen Genoſſenſchaften, ſondern im weſentlichen
zur finanziellen Stärkung der wirtſchaftspolitiſchen
Ziele der deutſchen chriſtlichen Bauernvereine,
deren Präſident Hermes damals war, verwendet
hat. — Der Angeklagte ſteht im 56. Lebensjahr.
Vom März 1933 bis Ende Auguſt des vorigen
Jahres befand ſich Hermes in Unterſuchungshaft
und wurde dann aus der Haft entlaſſen, da der
Sachverhalt nach Auffaſſung des Gerichtes
genü=
gend geklärt iſt und eine Verdunkelungs= bzw.
Fluchtgefahr nicht gegeben war. 1920 wurde er
Reichsernährungsminiſter. Vom Jahre 1921 bis
zum Abſchied des Kabinetts Cuno war Hermes
Reichsfinanzminiſter. Für die Zentrumspartei war
er Landtagsabgeordneter und gehörte auch bis in
die letzte Zeit der Zentrumsfraktion des
Reichs=
tages an. Als Präſident der deutſchen chriſtlichen
Bauernvereine bezog Hermes ein Jahresgehalt von
18 000 Mark. Als Präſident des
Einheitsverban=
des erhielt er außerdem 12000 Mark und weiter
ſtanden ihm noch 12 000 Mark Penſion als früherer
Reichsminiſter zu.
In der Verhandlung gegen den ehemaligen
Reichsminiſter Dr. Hermes wurde die Lage der
landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften im Jahre
1927 beſprochen, zu deren Sanierung 75 Millionen
bewilligt werden ſollten. Dem Angeklagten
Her=
mes wird nun vorgeworfen, daß er 1½ Millionen
für die Vereinigung der deutſchen chriſtlichen
Bauernvereine, deren Präſident er war,
ver=
wandt hat.
Während der Verhandlung ereignete ſich ein
Zwiſchenfall, als der Angeklagte Hermes zu
ſei=
ner Entlaſtung ein Schreiben des damaligen
Prä=
ſidenten des Reichslandbundes, des Grafen
Kalck=
reuth, verlas. Als der Vorſitzende ſein Erſtaunen
darüber äußerte, daß dieſes Schreiben der
Staats=
anwaltſchaft nicht ſchon in der Vorunterſuchung
vorgelegt worden ſei, erklärte der Angeklagte,
daß er ſich ſeine perſönlichen Akten aus den
Ge=
ſchäftsräumen der Vereinigung habe abholen
laſſen, und daß ſich in dieſem etwa 25—30 Bände
umfaſſenden Material eine Reihe von Briefen
befunden habe, die ihm für ſeine Verteidigung
von Bedeutung ſchienen. Als der Staatsanwalt
darauf erklärte, daß ohnehin im Verfahren der
Verdacht aufgetaucht ſei, es ſei bewußt Material
dem Zugriff der Behörden entzogen worden,
er=
widerte der Angeklagte in großer Erregung: „Das
Gegenteil iſt richtig. Ich habe nie daran gedacht
und nie meine Hand dazu geboten, Akten zu
be=
ſeitigen. Die Vorunterſuchung hat nicht den
ge=
ringſten Anhaltspunkt dafür ergeben. (Mit de=
Hand auf den Tiſch ſchlagend): Es iſt unerhört,
trotzdem dieſen Vorwurf zu wiederholen!“ Der
Vorſitzende ermahnt darauf den Angeklagten zur
Mäßigung und erklärt, daß der Verdacht doch
tat=
ſächlich entſtanden ſei. Es würden auch in der
Hauptverhandlung Zeugen zu dieſem Punkte
ver=
nommen werden. In der Hauptverhandlung werde
ſich herausſtellen, ob etwas Wahres an dem
Ver=
dacht ſei. Nach längeren, teilweiſe recht erregten
Auseinanderſetzungen wurde beſchloſſen, den den
Verhandlungen beiwohnenden Sachverſtändigen
mit dem Angeklagten Hermes in deſſen Wohnung
zu ſenden, um dort das fragliche Material in
Empfang zu nehmen.
Erſtes Bild von dem Schulhaus=Einſturz in Würkkemberg.
Die Aufräumungsarbeiten an der Unglücksſtätte.
Der Schulhauseinſturz in Winterbach.
Stuttgart. Zu dem Hauseinſturz in
Win=
terbach wird noch berichtet, daß der vermißte
Schüler Karl Eiſemann jetzt bei den
Aufräu=
mungsarbeiten tot unter den Trümmern gefunden
wurde. Im ganzen ruhen neben dem toten
Haupt=
lehrer Kohnle 7 Kinder in Särgen. Die
Beerdi=
gung der Opfer findet am Dienstag ſtatt. Sehr
groß iſt die Zahl der Verletzten. Man zählt etwa
40 Verletzte, davon 10 Kinder ſchwer.
Bergwerkskataſtrophe inFreiburg.
Großbrand im Schacht. — 86 Mann eingeſchloſſen. — Rekkungsverſuche ausſichtslos
Opfer der Arbeit.
DNB. Karlsruhe, 7. Mai.
Im Kaliwerk Buggingen iſt Montag 10 Uhr
ein Großbrand ausgebrochen. Durch Knicken eines
Pfeilers wurde die elektriſche Leitung
durchſchla=
gen. Es entſtand Kurzſchluß. Der größte Teil der
Belegſchaft konnte ſich ſofort retten, doch befinden
ſich noch 80 Mann im Schacht, deren Schickſal
we=
gen der ſtarken Rauchentwicklung beſiegelt iſt.
Nachdem alle Rettungsverſuche ausſichtslos waren,
iſt der Schacht abgeriegelt worden.
Nach dem Entſchluß, den Freiſchacht im
Kali=
werk Buggingen abzuriegeln, empfing
Oberberg=
rat Ziervogel vom Bergamt Karlsruhe die
Ver=
treter der Preſſe und machte Mitteilungen über
die Urſache und Auswirkung des Unglücks.
Der Brand enkſtand unkerhalb der 793=
Meter=Hohle, bei der ſogenannken „
ein=
fallenden Skrecke I!”, durch Kurzſchluß.
Es hatte ſich ein Schaden im Kabel gezeigt.
Der Sicherungsſchalter wurde herausgeſchlagen.
Der Elektriker ſowie der Grubenſteiger Hinzer
be=
merkten eine 6—8 Meter lange Stichflamme.
Durch dieſe Stichflamme wurde der Holzausbau in
Brand geſetzt. Das Feuer brach gegen 10 Uhr aus
und iſt ſofort bemerkt worden. Es entſtand
ſo=
gleich überaus ſtarke Rauchentwicklung.
Die Rettungsmannſchaft drang in Stärke von
14 Mann in den brennenden Schacht ein. Dort
war die Rauchentwicklung ſo dicht, daß nichts
mehr zu erkennen und
an Rekkungsmöglichkeiken auch mit
Sauerſtoffapparaken nicht zu denken
war. Die Belegſchaft war in Stärke von 150 Mann
heute früh um 6 Uhr in die Grube eingefahren
und arbeitete in den Grubenbauten in der Nähe
der Unglücksſtelle. Derjenige Teil der Belegſchaft,
der vor der Unglücksſtelle arbeitete, konnte ins
Freie gelangen, während durch die
Geſchwindig=
keit der friſchen Wetter der dichte Qualm in
die übrigen Baue getragen wurde und ſomit den
dort beſchäftigten Bergleuten den
Rückweg abſchnitt. Sie ſind durch
Rauch=
vergiftung ,beſonders durch Kohlenoxyd, ums
Leben gekommen. Man hat verſucht, die
Wetterführung auch in umgekehrter Richtung
lau=
fen zu laſſen, um etwa noch eingeſchloſſene
Berg=
leute retten zu können. Doch war auch dies
in=
folge der großen Wettergeſchwindigkeit und des
dichten Qualmes unmöglich, ſo daß nichts
an=
deres übrig blieb, als ſchließlich die
Grube abzudämmen. Dieſe Maßnahme war
notwendig, da ſonſt infolge der Hitze die
Gruben=
baue zuſammenbrechen würden, ſo daß ſpäter jede
Bergungsaktion überhaupt unmöglich würde
Die Alarmierung der Rettungsmannſchaft
er=
folgte kaum eine halbe Minute nach Ausbruch des
Brandes. Man verſuchte noch auf telephoniſchem
Wege mit den Eingeſchloſſenen in Verbindung zu
kommen, was auch in einem Falle gelang. Spätere
Verſuche blieben erfolglos. Es iſt mit aller
Wahr=
ſcheinlichkeit anzunehmen, daß die eingeſchloſſenen
Bergleute durch Kohlenoxydgaſe vergiftet worden
ſind Eine Stunde nach dem Ausbruch des
Bran=
des konnte der Betriebsführer einen der
Einge=
ſchloſſenen noch lebend bergen, jedoch mit ſchwerer
Vergiftung und einigen Brandwunden. Der
Schwerverletzte ſtarb bereits auf dem Transport
zu Tage. Es iſt dies der einzige, der von den
Eingeſchloſſenen bis jetzt geborgen werden konnte.
Die genaue Zahl der Bergleute, die bei der
Brandkataſtrophe im Bergwerk nicht mehr
ge=
rettet werden konnten, ſteht jetzt feſt. Es werden
86 Bergleute vermißt.
Großfeuer bei Gollnow.
Ein ganzes Dorf vom Feuer bedrohl.
Stettin. Montag mittag brach in Karlshof
bei Gollnow auf dem Gehöft der Beſitzerin
Schmidt ein Feuer aus, das ſich infolge des
ſtar=
ken Windes auf einen großen Teil des Dorſes
ausdehnte. Der Sturm trug die Flammen vom
weſtlichen Ausgang des Dorfes von Haus zu
Haus. Die meiſten Gebäude ſind ſtrohgedeckt.
Bis=
her ſind 14 Hofſtellen mit ungefähr 30 Gebäuden
ein Raub der Flammen geworden. Das geſamte
Kkeinvieh iſt verbrannt. Aus den Scheunen und
Stallungen konnte nichts gerettet werden. Ebenſo
iſt viel Mobiliar verbrannt. Die Beſitzer haben
das Notdürftigſte auf die Straße geſchafft. Das
Arbeitslager Gollnow wurde zur Hilfeleiſtung mit
herangezogen.
In Ergänzung des Berichts, über die
Brand=
kataſtrophe iſt noch zu melden, daß 17. Gehöfte
von dem Brande betroffen worden ſind.
Insge=
ſamt ſind 57 Gebäude vollkommen niedergebrannt.
Es handelt ſich um die ſchwerſte Brandkataſtrophe,
die den Kreis Naugard ſeit Menſchengedenken
heimgeſucht hat.
Dorfbrand in der Tſchechoſlowakei.
60 Häuſer und 100 Scheunen eingeäſchert.
Prag. In der etwa 30 Kilometer von
Roſen=
berg entfernt liegenden Ortſchaft Nizni Revum
brach, wahrſcheinlich aus Unvorſichtigkeit, ein
Feuer aus, das mit raſender Geſchwindigkeit um
ſich griff. Etwa 60 Häuſer und 100 Scheunen
wur=
den eingeäſchert. Das Feuer ſprang auf den in
der Nähe des Dorfes gelegenen Wald über, der in
einem Umkreis von 2½ Kilometer vernichtel
wurde.
Rieſenfeuer in einer polniſchen Kleinſtadt.
Warſchau. Das Städtchen Wlodzimirceg
an der ſowjetruſſiſchen Grenze iſt durch eint
Feuersbrunſt faſt völlig eingeäſchert worden. M.
einige Verwaltungsgebäude konnten gerettet wee
den. Insgeſamt ſind 200 Wohnhäuſer mit Nebeſt
gebäuden in Aſche gelegt worden. Ueber 2000
Perſonen ſind obdachlos. Der Brand konnte eiſ
nach 24ſtündiger Dauer am Sonntag vormittag
endgültig gelöſcht werden. Das Feuer konnte nur
deshalb einen ſo großen Umfang annehmen, weit
die meiſten Häuſer aus Holz gebaut waren."
um ir
t.
eiet
Ueit
geſt
derre
und
Mite
ühr
Bezirkskagung der Fleiſchermeiſter
aus beiden Heſſen.
Marburg. Der Bezirksverein „Beide Heſſen
und Naſſau” des deutſchen Fleiſcherverbandes hiell
ſeinen 47. Verbandstag ab, der mit der Feier des
50jährigen Beſtehens des
Innungsſchlachthauſe=
der Marburger Fleiſcherinnung verbunden war=
Zu der Bezirkstagung im Stadtſaal waren ſam.
liche heſſen=naſſauiſchen und heſſiſchen Innungel
durch 500 Abgeordnete vertreten. Handwerkska”
merpräſident Bernhardt=Kaſſel überbrachte De
Grüße der NSDAP.=Gauleitung und der Ham
werkskammer und berührte anſchließend einige de‟
die berufsſtändiſchen Organiſationen in letzter Ze‟
bewegenden Fragen. Freudig habe ſich auch Me
Handwerk in die Front des Führers geſtellt ine
gehe wieder mit Freude an die Arbeit. Durch oe
neuerlaſſenen Handwerksgeſetze ſei das Hanow””
und vor allem deſſen kleine ſelbſtändige Eriſtende‟
wieder in den Vordergrund geſtellt worden. 2
Kraft eines Volkes aber liege gerade in mögliche
zahlreichen kleinen ſelbſtändigen Exiſtenzen. 40
ſchließend hob der Vertreter der Landesbauf.”
ſchaft Heſſen=Naſſau die unzertrennliche Gemein
ſchaft von Fleiſchermeiſtern und Bauern Rk.”.
und gab der Hoffnung Ausdruck, daß durch Eie
gliederung des Fleiſchergewerbes in den Reiche
nährſtand ein Aufblühen beider Berufe eintte..
werde. Bezirksführer Zobel erſtattete dann. L"
Jahresbericht. Der von Innungsführer Spies.!"
Wied vorgetragene Kaſſeakericht zeigte troß. "
eingetretenen Beitragsermäßigung ein günſtis
Bild. Zum Schluß der Tagung überbrachte ſiet
vertretender Kammerpräſident und Innungsſtht.
Linder=Frankfurt die Grüße des Reichshandwei.”,
führers. Die nächſte Bezirkstagung ſoll in 2e
Sooden=Allendorf ſtattfinden.
Dienstag, 8. Mai 1934
Nr. 126 — Seite 7.
Geschichten aus adler Welt
*
Kongreß-Rom.
Roma, Anfang Mai.
Es gibt ein antikes Rom, ein mittelalterliches Rom, es gibt
bas moderne, das fasciſtiſche Rom und die Ewigeſtadt, oder,
wenn man ſie mehr vatikaniſch=heilig auffaſſen will, die Ewige
Stadt in zwei Worten mit jenem Klang, bei dem deutſche
Her=
en voll Sehnſucht und Frühlingsſonne auffauchzen, ſchließlich
ibt es überhaupt zwei Roms im politiſch=ſtaatsrechtlichen Sinne,
das Rom Muſſolinis und des Königs, zu dem die diplomatiſchen
Vertreter der fremden Mächte beim Quirinal gehören, und das
ſetzt fünf Jahre alte vatikaniſche Rom, die Cittä del Vaticano,
ei der die Miſſionschefs beim päpſtlichen Stuhle
akkredi=
tiert ſind.
So viel Roms kann man ohne Mühe aufzählen, ein paar
weniger bekannte könnte man noch dazureihen, ſo das Scirocco=
Rom, wenn der entnervende Südwind das normale Rom zum
Teufel wünſcht; leicht läßt ſich auch ein Karawanen=Rom
be=
ſchreiben, wenn ganz Rom, wie man dieſe Stadt als lebendiges,
temperamentvolles Weſen ſonſt empfindet, verkrampft iſt, weil
ſene Karawanen von Fremden, beſonders um die Oſterzeit die
Stadt auf den Kopf ſtellen, die Preiſe vervielfachen, die Betten
verflüchtigen, ſo daß man kein Pfühl in ganz Rom findet, um
das müde Haupt vor dem Graus von Vielklang der Idiome
und Fragen zu bergen, — aber ein Rom darf, ſeitdem wieder
alle Wege nach Rom führen, Anſpruch darauf machen, neu
ent=
deckt zu werden und in die Sprachführer und Geſchichtsbücher
einzugehen, das iſt: Kongreß=Rom.
Von Rechts wegen iſt dieſes neue Kongreß=Rom ein kräftig
ſeingekochtes und gut gemiſchtes Rom aller Arten, antik,
mittel=
ilterlich, päpſtlich, kirchlich, ſciroccal und karawanſeriſch mit
Frühlingsſonne und Sprachenwirrwarr, mit viel Einzelarbeit
und heftigen Empfängen oder Ausflügen, kurz, mit allem, was
ieſe Stadt mit den Wegen, die von überall hierher führen,
ieten kann und freigebig bietet. Sie hat dazu ein eigenes Amt
in ihrer reichhaltigen Ausſtattung, das Amt für „Gare e Feſte
ür Wettſpiele und Feſtlichkeiten, das nicht zu beneiden iſt.
denn der eine der Herren, der hier regiert der Commendatore
ſezzi, iſt vor lauter Feſtfreude gar nicht ſehr feſtlich aufgelegt,
venn er wie beiſpielsweiſe beim Reitturnier auf Pferde und
teiter und Gäſte, Könige und Prinzeſſinnen und Kronprinzen,
fournaliſten mit Freikarten und Freikartenmarder und
oben=
rein noch das Wetterglück betreuen ſoll. Und er tut es doch
nit endloſer Geduld, wo ein anderer wohl lieber die
Hinder=
iſſe auf dem Kampfplatz ſelbſt überſpringen möchte.
Dieſes Kongreß=Ram hat ſich langſam — ſoweit etwas
lang=
im im fasciſtiſchen Rom ſich entwickeln kann —,
herausgebil=
et. Es iſt die Frühjahrsblüte am Stamme des blütenreichen
ſoms. Zwiſchen Oſtern und Pfingſten, wenn Oſtern wie in
ſeſem Jahre auf Anfang April fällt, ſprießen die Feſte und
Vettſpiele, alſo im April und Mai. Dann häufen ſich die
Kon=
eſſe. Man weiß gar nicht mehr aus und ein, wenn man als
treuer Chroniſt berichten möchte. Da kämpfen Leichtathleten
und Pferde. Weh dem, der die Gewichte verwechſelt oder einen
ſeinem Rundgang durch das kapitoliniſche Muſeum vertraut ſind.
Aber ſie werden dieſe Prachtſäle und dieſe ungezählten Zimmer
mit den ſchönſten Zeugen antiker Kunſt ſchauen wie ſie der
ein=
fache Muſeumsbeſucher nicht zu ſehen bekommt, im Glanz der
abendlichen Lichter und als Gäſte zu einem feierlichen Empfang
durch den Gouverneur Roms. Zwiſchen den Schauſtücken des
Muſeums und den Vitrinen, zwiſchen Denkmälern und
Skulp=
turen ſtehen zierliche Tiſche, feſtlich gedeckt und mit Blumen
überladen. Zum Glaſe Orangenſaft oder Marſala ſchmeckt der
kleine Kuchen oder das belegte Brötchen gar vorzüglich, wenn
das Auge auf den Herrlichkeiten der Umgebung weilt und
Kongreß=Rom hochleben läßt.
ſeiter im Fliegengewicht mit beiden Schultern die Hürde
be=
ihren läßt. Oder wenn man im Milchkongreß, der dieſer Tage
h über wichtige Nährfragen auseinanderſetzt, den Film aus
m internationalen Kongreß für Lehrfilme laufen läßt nur
eil dort bei den Schulfilmen gerade bei den Kleinen auf dem
Im die naheliegende Frage der Milchernährung ſich
auf=
ängte. Nun tagen gar ganz ſchwere Herren von 40. Nationen
dieſen Tagen, nämlich nicht weniger als rund 1500
Kon=
ſſiſten aus dem Verſicherungsweſen als „internationaler
Kon=
eß der Aktuare”, eine Sache, von der nur die Leute etwas
klich verſtehen können, die dieſes ſchwere Fach der
Verſiche=
igen und ihrer mathematiſchen Fineſſen beherrſchen.
Auch ſie werden im Kapitol empfangen werden, als Gäſte
Stadt Rom, in jenen Räumen, die jedem Rombeſucher aus
Der erſchrockene Bürgermeiſter.
(x) Amſterdam. Der Herr Bürgermeiſter des kleinen
holländiſchen Küſtenſtädtchens Loosdrecht, das ſich als Seebad
bei den Amſterdamern und Utrechtern großer Beliebheit erfreut,
ſaß dieſer Tage nichtsahnend und mit ernſthaften
kommunal=
politiſchen Problemen beſchäftigt an ſeinem Schreibtiſch, als ſich
plötzlich ſeine Bürotür öffnete und eine junge reizende Dame
eintrat, um Verzeihung bat und eine Frage wegen des
Park=
platzes für ihr Automobil ſtellte. Der Bürgermeiſter war über
den unerwarteten Beſuch ſo verblüfft, daß er die von ihm
er=
betene Auskunft nur ſtammeln konnte, als der Beſuch wie ein
reizender Spuk mit ſchelmiſchem Lächeln auch ſchon wieder die
Tür von draußen zugemacht hatte. Was den guten Vater der
Stadt aber ſo aus der Haltung gebracht hatte — war die
Tat=
ſache, daß die hübſche Beſucherin nur — mit einem ſehr
knapp=
ſitzenden modernen Badeanzug bekleidet war. Ganz abgeſehen
davon, daß auch in Holland noch recht wetterwendiſches Wetter
herrſchte, hielt es der Herr Bürgermeiſter mit ſeiner
Amts=
würde nicht recht vereinbar, ſo immerhin ſpärlich bekleideten
Beſuch in ſeinen geheiligten Amtsräumen zu empfangen.
Nachdem er ſich von ſeiner Verblüffung und von ſeinem
Schrecken erholt hatte, berief er alsbald eine
Gemeinderats=
ſitzung ein, ſchilderte in den lebendigſten Farben ſein Erlebnis
und bat um ſofortige Beſchlußfaſſung über eine neue ſtädtiſche
Polizeiverordnung, wonach es Perſonen beiderlei Geſchlechts
bei hohen Geldſtrafen verboten ſein ſolle, in Badekoſtümen,
Schwimmhoſen oder mit noch weniger angetan, das
Bürger=
meiſteramt zu betreten. Die Vorlage wurde einſtimmig
ange=
nommen und dem braven Bürgermeiſter in einer ſpontanen
Vertrauenskundgebung des Gemeinderates ein Lob dafür
aus=
geſprochen, daß er die Ehre des Rathauſes gerettet habe.
Der älkeſte Skudenk von Paris.
(r) Paris. Im Sekretariat der Pariſer Univerſität meinte
man erſt, der alte, ſo würdig ausſehende Herr habe ſich vielleicht
im Hauſe geirrt. Aber es war ſchon ſo — er wollte immatrikuliert
werden. Für die mediziniſche Fakultät. Die Reifezeugniſſe, wenn
auch ein wenig alt, waren in Ordnung. Die Vorkenntniſſe „ſaßen”.
Es war alſo nicht möglich, dem alten Herrn ernſtliche
Schwierig=
keiten zu machen. Und ſchließlich — warum auch?
Henry Franklin Cutler hatte bisher nie Zeit gehabt, aus
Mount Hermon im Staate Maſſachuſetts in die „Welt”
hinabzu=
ſteigen und das zu ſtudieren, was ihm ſeit ſeiner Jugend als Ideal
vorſchwebte. Jetzt endlich hatte er ſoviel beiſammen an Geld und
Zeit, daß er nach Paris reiſen und hier ſein Studium aufnehmen
konnte. Als älteſter Student von Paris. Aber nicht als der
ſchlechteſte.
Ob er noch eine Praxis aufmachen will, das weiß er ſelber
noch nicht. Jedoch verſichert er lächelnd, daß er mit Herz und Seele
und viel Abgeklärtheit bei der Sache ſei — und zum Lernen iſt ja
niemand zu alt . . . .
Sooct, Spiel und Jurnen
ſerliche Eröffnung der
Leichkakhlekik=
ranningsgeineinſchefe Bariaftadt
am kommenden Sonntag.
Die Leichtathletik als Kernſportart der alten und
neuzeit=
en olympiſchen Spiele erfährt im neuen Deutſchland eine
be=
dere Förderung. Die Tatſache, daß Deutſchland im Jahre
6 in Berlin erſtmalig die olympiſchen Weltſpiele durchführt,
den Führer des deutſchen Volkes veranlaßt, den Befehl
ſo=
für eine überragende techniſch=organiſatoriſche
Vorberei=
als auch für eine verantwortungsbewußte Durchbildung
Ausbildung unſerer deutſchen Leichtathleten zu geben. Der
hsſportführer hat daher in verſchiedenen Städten Deutſch=
9s nach einem Plan des Deutſchen Leichtathletik=Verbandes
für unſere Leichtathleten ſogenannte
Trainingsgemein=
men ins Leben gerufen, um ſo die beſten Leichtathleten
ört=
hzu erfaſſen, gemeinſchaftlich durch= und auszubilden, ſie im
eilnen perſönlich zu fördern und zu überwachen, denn der
dis zur Einreihung in die Olympiamannſchaft geht nur
WMdieſe Trainingsgemeinſchaften.
der Herr Reichsſportführer von Tſchammer=Oſten hat auf
w ag des Führers der DSB., Dr. Ritter Karl von Halt,
NSwortwart des Kreiſes Starkenburg zum Leiter der Trai=
Egemeinſchaft Darmſtadt ernannt. Die feierliche Eröffnung
Nre Verpflichtung der Teilnehmer findet am kommenden
S trg im Rahmen einer
Olympia=Morgenfeier im Union=Theater
zu der alle Volksgenoſſen herzlich enigeladen ſind. Der
Airitt iſt frei. Zur Vorführung gelangt der ob ſeiner
geieichneten Aufnahmen und Bildwirkungen bekannte Film,
n 942 anläßlich der letzten Olympiade in Los Angeles gedreht
De Die Teilnehmer, die zunächſt in der
Trainingsgemein=
uſammenarbeiten, kommen aus Vereinen aller Verbände,
insbeſondere Sportler und Turner kameradſchaftlich unter
Nit icher Leitung von Sportwart Heinz LinderDarmſtadt
üben. In uneigennütziger Weiſe haben ſich für die Ausbildung
und Betreuung der Teilnehmer die Herren Direktor Ernſt
Söllinger und Dr. med. Hein=Darmſtadt zur Verfügung geſtellt.
Die Einberufung der Teilnehmer erfolgt im Laufe dieſer Woche.
Die Morgenfeier am kommenden Sonntag beginnt pünktlich
um 10,30 Uhr.
Klubwetkampf TV. Rüſſelsheim — Polizei Darmſtadt
32½:59½ Punkke.
Am Sonntag trugen die Leichtathleten des Polizei=
Sport=
vereins Darmſtadt durch den traditionellen Klubwettkampf gegen
die Turngeſ. Rüſſelsheim 1885 ihren erſten Wettkampf aus. Nach
den Begrüßungsanſprachen durch Herrn Kaiſer=Rüſſelsheim und
den Kreisſportwart Eimer begann die Einleitung des
Wett=
kampfes mit dem 100=Meter=Lauf. Nachſtehend die Ergebniſſe:
Sek., 2. Dörr (D.)
100=Meter=Lauf: 1. Eldracher (D.
11,6 Sek., 3. Jäger (R.) 11,9 Sek. 400=Meter=Lauf: 1. Jayme
Hummel (R.) 56,5
(D.) 55.3 Sek., 2. Hohmann (D.) 56,3 Sek., 3
MAS e
5,94 Meter,
ſprung: 1. Kirch (D.) 598 Meter, 2. Bär (D.)
1,63
Willnow (R.) 5,84 Meter. Hochſprung: 1. Bär (D.)
Meter. 2. Hummel (R.) 1,58 Meter, 3. Böcher (D.) 1,58 Meter.
Kugelſtoßen: 1. Schneider (D.) 14.41 Meter, 2. Eckhardt (D.)
12.12 Meter, 3. Knieper (R.) 11,61 Meter. Diskuswerfen:
Schneider (D.) 38,21 Meter, 2. Eckhardt (D.) 38,07 Meter,
3. Knieper (R.) 34,70 Meter. Speerwerfen: 1 Kaiſer (D
43,10 Meter, 2. Böcher (D.) 40,65 Meter, 3. Bender (R.) 39,80
Meter.
Handball.
T5G. 46 Darmſtadt in Herrnsheim.
Am Himmelfahrtstag ſpielt TSG. 46 beim TV. Herrnsheim.
Die Waffe ſcharf zu halten, iſt die Parole der Turnſportler vom
Woogsplatz. Wie weit der neue Gauligiſt auf dem Herrnsheimer
Platz mit ſeinem Kampfeseifer ſich durchſetzen wird, iſt ſchwer
vor=
auszuſagen. Wir denken noch an die Niederlage des Gaumeiſters.
Wir wollen hoffen, daß ſich die Darmſtädter auch in Herrnsheim
nicht unterkriegen laſſen und wenn, dann ſoll es ein Lehrſpiel
ge=
weſen ſein.
Zur Fahrt nach Herrnsheim fahren die „46er” mit
Groß=
wagen, in denen noch genügend Plätze für Intereſſenten frei ſind.
Turnerbund Jahn 1875 Darmſtadt.
Auf die heute mittag ab 5 Uhr ſtattfindende Uebungsſtunde
auf dem Sportplatz wird nochmals hingewieſen. Es iſt für alle
Fuß= und Handball) Pflicht, daran teilzunehmen. Die
Spieler.
nächſte Sportſtunde findet am Donnerstag zur gleichen Zeit ſtatt,
und wir erſuchen alle aktiven Mitglieder unbedingt, die
Uebungs=
ſtunden auf dem Platz zu beſuchen. Unter fachkundiger Leitung iſt
Gelegenheit geboten, alle Sparten des Volksturnens zu betreiben.
Wir machen ferner die Mitglieder der Frauenturn=Riege
darauf aufmerkſam, daß auch das Turnen der Frauen an den
Montag=Abenden in der Eleonorenturnhalle ſtattfindet.
9
eingent iin Zurnen and Sport.
Beachtenswerke Richklinien im Gau Mikke.
Die Gauführer der erſten drei Fachſäulen des Deutſchen
Spor=
tes im Gau Mitte.
DT.=Gauführer Erich Bittorf (Hildburghauſen)
und DFB.= und DSB.=Gauführer Hans Hädicke=Halle haben
Richt=
linien ſür das Verhältnis zwiſchen Deutſcher Turnerſchaft,
Deut=
ſchem Fußball=Bund und Deutſcher Sportbehörde für Leichtathletik
ausgearbeitet, die im Intereſſe der Einigung zwiſchen deutſchem
Turnen und Sport auch allgemeinem Intereſſe begegnen werden.
Die Richtlinien haben folgenden Wortlaut:
1. Die gleichgeordneten Führer der drei Fachſäulen im Gau,
in den Bezirken, Kreiſen und Vereinsorten nehmen ſobald wie
möglich perſönliche Fühlung, tauſchen die Liſten ihrer
Amtsträger und Fachwarte aus und arbeiten bei jeder ſich
bietenden Gelegenheit Hand in Hand.
2. Gemeinſame Veranſtaltungen ſind anzuſtreben
wo ſie noch nicht möglich ſind, ſollen durch gegenſeitige
Einladun=
gen Kameradſchaft und Freundſchaft zwiſchen den
Verbänden zum Ausdruck kommen.
3. Herabſetzende öffentliche Kritik zwiſchen den
Fach=
ſäulen iſt bereits durch den Reichsſportführer verboten. Ebenſo iſt
das ſogenannte Ziehen von Verbandsangehörigen
oder die Aufnahme eines ausgeſchloſſenen Mitgliedes in einen
an=
deren Sportverband unterſagt. Etwa noch vorkommende
Reibun=
gen ſollen ihre Erledigung innerhalb der Verbände,
gegebenen=
falls durch die übergeordneten Führer, finden.
Die gemeinſamen großen Aufgaben der Turn=
und Sportbewegung im nationalſozialiſtiſchen Staat ſind in jedem
Fall über die Verbands= und Vereinsintereſſen zu ſtellen. Wer
anders handelt, ſoll keine Unterſtützung bei ſeiner Führung finden.
5. Die Richtlinien wollen nicht Einzelheiten regeln, ſie ſollen
aber jedem Turner und Sportler ein Wegweiſer ſein für ſein
Ver=
halten zu den Kameraden im anderen Verband.
Klubkurnier des Tennis= und Eisklubs Darmſtadt.
Wegen der ſchlechten Witterung iſt der Nennungsſchluß bis
Dienstag abend verſchoben. Die Nennungen ſind bis jetzt ſehr
zahl=
reich eingegangen, doch wird noch mit einigen Meldungen
gerech=
net. Die Wettſpiele beginnen am Mittwoch nachmittag um 3 Uhr.
Fußball.
Viktoria Griesheim — Union Wixhauſen 2:2 (0:2).
Wixhauſen mußte in Griesheim einen Punkt laſſen, nachdem
die Mannſchaft bis weit in die zweite Halbzeit mit 2:0 führte.
Zwei grobe Fehlentſcheidungen des Schiedsrichters verhalfen Gr.
zu zwei billigen Erfolgen, denn ohne dieſe Tore wäre Griesheim
nicht in der Lage geweſen, die Hintermannſchaft von Wixhauſen
zu bezwingen. Wixhauſen, das gezwungen war, mit vier
Erſatz=
leuten anzutreten, war den Griesheimern in allen Spielbelangen
überlegen und hätte einen einwandfreien Sieg verdient gehabt.
Nur gegen Schluß kam Gr., das mit allen Mitteln kämpfte, etwas
zum Vorteil. Schiedsrichter Lautz=Pfungſtadt war äußerſt ſchwach,
fand nicht den Mut um durchzugreifen und hatte zum Schluß das
Spiel nicht mehr in der Hand. Auch das Herausſtellen eines
Gries=
heimers wegen Tätlichkeit brachte nur für einige Minuten
Beſſe=
rung, man war froh, als der Schlußpfiff ertönte und dieſe
Bol=
zerei ein Ende hatte.
Auch außerhalb des Spielfeldes ließen ſich einige Griesheimer
Fanatiker es nicht nehmen, ihre Anſicht mit Fäuſten kund zu tun.
was ſicherlich noch ein Nachſpiel bringen wird. — 2. Mannſchaften
2:4 für Wixhauſen.
Reichsſender Frankfurt
Kaſſel. Trier, Freiburg 251.
Frankfurt: Dienstag, 8. Mai
6.00: Stuttgart: Choral, Zeit, Wetter
— 6.05 u. 6.30:
Gömna=
ſtik. — 6.55: Zeit, Meldungen. — 7.05: Wetter — 7.10:
Stutt=
gart: Frühkonzert auf Schallplatten.
8.15: Waſſerſtand,
Wet=
ker.
8.25: Stuttgart: Gymnaſtik. — 9.25: Nur Freiburg:
Werbekonzert.
9.45: Nur Freiburg: Eigene Sendung.
10.00: Nachr. — 10.10: München: Schulfunk: Engliſch —
Un=
terſtufe. — 10.45: Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus. —
11.00: Werbekonzert. —
11.40: Programmanſage,
Wirtſchafts=
meldungen, Wetter. — 11.50: Sozialdienſt.
12.00: Georg Buttlar (Baß), Kurheſſiſches Landesorcheſter, Kaſſel,
Ltg.: Ludwig Maurick. — 13.00: Zeit, Nachr. — 13.10: Nachr.
13.50:
13.20: Stuttgart: Moderne Operette (Schallplatten).
Zeit, Nachr. — 14.00: Stuttgart: Bauernmuſik (Schallplatten).
14.30: Nur Freiburg: Nachr. — 14.40: Hausfrauen ſehen ſich die
15.30: Wetter.
erſte große Rhein=matniſche Braune Meſſe an.
— 15.50: Wirtſchaftsbericht.
15.40: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen.
17.39: Die
16.00: Stuttgart: Funkorcheſter. Ltg.: G. Görlich.
Madonna vom Breidenbacher Hof. Novelle von W. Perſich. —
18.00: Junge Mädchen im kauf=
17.45: Kleine Unterhaltung. —
— 18.15: Aus Wirtſchaft und
männiſchen Beruf. Zwiegeſpräch.
Arbeit. — 18.25: Itahieniſch. — 18.45: Meldungen. — 18.50:
Das Leben ſpricht.
19.00: Unterhaltungskonzert. Funkorcheſter. Lig.: Dr. Merten. —
20.10: Hamburg: Alexander von Hum=
20,60: Zeit, Nachr. —
boldt. Zum 75 jähr Todestage des großen deutſchen
Naturfor=
ſchers. Hörſpiel in 10 Bildern. — 21.00: Variationen über ein
21.15:
eigenes Thema für Klavier von Joh. Fr. Hoff.
22.15: Stutt=
Inſtrumental=Kabarett.
22.00: Zeit, Nachr.
22.40: Von
Kaiſers=
gart: Du mußt wiſſen. — 22.25: Nachr. —
lautern: Der Blütengarten der Vorderpfalz. Plauderei von Wilh,
Michel. — 23.00: Nachtmuſik. — 24.00: Stuttgart: Nachtmuſik.
Deutſchlandſender
Welle 1571
Deutſchlandſender: Dienstag, 8. Maf
5.45: Hambug: Wetter. — 5.50: Nachr. — 6.00: Tagesſpruch.
6.05: Berlin: Gymnaſtik.
6.20: Berlin: Frühkonzert.
In einer Pauſe (gegen 7.00); Nachr.
8.00: Sperrzeit.
8.45: Leibesübung für die Frau. — 9.00: Sperrzeit. — 10.00:
Nachr
10.10: Ferdinand von Schill. Hörſpiel (Aufn.).
10.50: Fröhlicher Kindergarten.
11.15: Seewetterbericht. —
11.30: Kleine Stücke für Violine und Klavier.
Glückwünſche.
12.00: Wetter; anſch
12.10: Mittagskonzert
13.45: Nachr. — 14.00: Querſchnitt durch
13.00: Sperrzeit.
die Oper „Andre Chénier”. (Giordano), (Schallpl.). — 15.00;
16.00: Leipzig: Nachmittagskonzert. —
— 17.00: Jugendſportſtunde:
Der Afrikaforſcher Karl Schwabe erzählt über ſeinen
Oaſen=
wettbewerb und ſeinen Kapſtadtflug.
17.20: Dr.
Groß=
mann: Eine Reiſe vor 150 Jahren von Berlin nach Danzig.
17.40: Lieder von Hugo Wolf. — 18.10: Der Deutſchlandſender
erinnert. . .
18.20: Zeitfunk. — 18.35: Politiſche
Zeitungs=
ſchau. — 18.55: Das Gedicht. — Anſchl.: Wetter.
19.00: Jeden Tag vergnügt ſein. . . eine Stunde Tanz mit den
Stichlingen und dem Funk=Tanzorcheſter. Ltg.: W. Stech. —
20.00: Kernſpruch.
Anſchl.: Kurznachr. — 20.15: Georg
Kulenkampff ſpielt Beethoven; Violinkonzert D=Dur. Ltg.: Edw.
Lindner. (Aufn.). — 21.00: Tageszeiten der Liebe. Luſtſpiel
von Dario Niccodemi. (Aufn.).
22.00: Wetter=, Tages=
Wekterberichl.
Durch die weſtliche Windrichtung werden zwar noch kühle
Luftmaſſen nach dem Feſtland verfrachtet, durch die lokal
be=
dingte Niederſchläge in Begleitung von Gewittern hervorgerufen
werden. Jedoch iſt mit mehr aufheiterndem und vorwiegend
trockenem Wetter zu rechnen, da die Luftwelle von Weſten her
fräftig anſteigt und die Wolkendecke ſich dabei wieder aufreißt.
Ausſichten für Dienstag, den 8. Mai: Wolkig und aufheiternd,
ſtellenweiſe gewittrige Niederſchläge.
Ausſichten für Mittwoch, den 9. Mai: Bei ſtark aufheiterndem
Himmel tagsüber warm, vorwiegend trocken.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Mit Beginn der neuen Woche war die Realiſationsneigung
von Publikum und Kuliſſe ſo gut wie beendet. Auf Grund
zu=
verſichtlicher Berichte über die Transferbeſprechungen, ſetzte die
Berliner Börſe bei Rückäufen der Kuliſſe allgemein befeſtigt
ein. Im Vordergrunde ſtand der Montanaktienmarkt, wo eine
Großbank für Rechnung ihrer Depoſitenkaſſenkundſchaft als
Käu=
fer erſchien. Die erſten Kurſe waren faſt durchweg 1 Prozent
be=
feſtigt, wobei das Geſchäft an einzelnen Marktgebieten etwas
lebhafter war. Auch aus Publikumskreiſen waren Kauforders
eingetroffen, ſo daß die Erholung nach den erſten Kurſen weitere
Fortſchritte machte. Am Montanaktienmarkt konnten ſich die in
der letzten Woche unbeachtet gebliebenen günſtigen Berichte aus
der Schwerinduſtrie auswirken. Insbeſondere die Feſtſtellungen,
daß durch den augenblicklichen Beſchäftigungsſtand in der
Eiſen=
induſtrie nunmehr eine lohnende Erzeugung möglich ſei, wurden
günſtig kommentiert. Auch der Rentenmarkt zeigte auf der
gan=
zen Linie ein freundliches Ausſehen. Alt= und Neubeſitz waren
Prozent höher; Obligationen gewannen ¼—½ Proz.,
Reichs=
bahnvorzugsaktien wurden ¼ Proz, höher bezahlt. Ausländiſche
Renten lagen ſtill und eher abbröckelnd. Im Verlaufe konnten
Neubeſitz bis 30 Pfg. anziehen, gaben aber ſpäter ihren ganzen
Gewinn wieder her. Am Aktienmarkte machte die Befeſtigung
Fortſchritte. Blankotagesgeld für erſte Adreſſen entſpannte ſich
auf 4—4½ Prozent. Valuten waren wenig verändert. Der Dollar
2,49,1, das Pfund 12,76 Mark. Im Verlauf war die Tendenz
gut behauptet; im allgemeinen wurde über den
Anfangsnotierun=
gen gehandelt. Neubeſitz wurden in der zweiten Börſenſtunde
wieder 40 Pfg. über der letzten Notierung gehandelt. Der
Ren=
tenmarkt lag freundlich. Pfandbriefe und Kommunalobligationen
lagen überwiegend freundlicher. Preußiſche Hypotheken Komm.=
Obligationen gewannen, ½ Prozent. Stadtanleihen lagen
un=
einheitlich. Verkehrsanleihe waren ½ Prozent ſchwächer. Von
Länderanleihen waren nur Heſſen und 28er Lübecker befeſtigt.
Die übrigen gaben bis ½ Prozent nach. Braunſchweiger verloren
ſogar ¼ Prozent. Prov.=Anleihen waren überwiegend befeſtigt.
Sachſen gewannen bis 1 Prozent. Hamburger Neubeſitz gaben
erneut um ¼ Prozent nach. Der Privatdiskont blieb
unverän=
dert 3½ Prozent.
Zum Wochenbeginn lag die Frankfurter Börſe
freund=
lich. Sowohl Aktien wie Renten zeigten Anſätze zur Erholung,
wofür börſentechniſch nach den ſtarken Rückgängen in der letzten
Zeit Vorausſetzungen vorhanden ſind. Im weſentlichen iſt die
zuverſichtlichere Beurteilung über den weiteren Verlauf der
Transfer=Verhandlungen gegeben. Dann lagen günſtige
Fach=
berichte über die Montan= und Eiſeninduſtrie vor, auch die Rede
Dr. Schachts anläßlich der Grundſteinlegung zum neuen
Reichs=
bankgebäude regte an. Farbeninduſtrie, geſtützt durch erſtmalige
Steigerung im Farbenexport um 1½ Prozent, Rütgerswerke auf
die Bilanzvorlagen 18 Prozent, und Deutſche Erdöl um % Proz.
befeſtigt. Am Elektromarkt waren beſonders AEG. um 198
Pro=
zent, Geſfürel ½ Prozent höher. Montanwerte waren feſt
ver=
anlagt. Von Schiffahrtswerten holten Nordd. Lloyd in
Anleh=
nung an die Berliner Erholung 3½ Prozent, Hapag /8 Proz auf.
Am Rentenmarkt unterlag die Neubeſitzanleihe immer noch
Schwankungen zwiſchen 14,95—15,20 Prozent. Altbeſitz waren
mit 94½ Prozent knapp gehalten. Späte
Reichsſchuldbuchforde=
rungen und Reichsmark=Obligationen lagen ruhig und
unver=
ändert. Im Verlaufe blieb die Stimmung freundlich und die
Mehrzahl der Kurſe war nochmals um durchſchnittlich ½—½
Pro=
zent höher, die Umſätze waren aber recht klein. Am Rentenmarkt
ſchwankten Neubeſitz auch ſpäterhin, und zwar zwiſchen 15,20—
15,40—15,30—15.40; feſt lagen Stahlvereinbonds mit plus 1½
Prozent. Altbeſitz waren unverändert. Am Pfandbriefmarkt
war die Lage etwas freundlicher und die Kurſe blieben gut
be=
hauptet. Stadtanleihen lagen ruhig und meiſt unverändert, nur
Stadt Darmſtadt etwas ſchwächer. Staatsanleihen und fremde
Werte waren ohne nennenswerte Umſätze und meiſt unverändert.
Angeſichts der offenbar günſtig fortſchreitenden
Transferver=
handlungen blieb auch die Abendbörſe freundlich geſtimmt.
Zu nennenswerten Umſätzen kam es allerdings nicht, weil ſeitens
der Kundſchaft nur in geringem Umfange Aufträge vorlagen und
daher auch die Kuliſſe ſich wenig betäigte. Auf Baſis der
Mit=
tagsſchlußkurſe zeigte ſich aber meiſt etwas Nachfrage, ſo daß die
Berliner Schlußnotierungen gut behauptet blieben. Hier und da
ergaben ſich auch Abweichungen, die aber nach beiden Seiten
kaum mehr als ½—½ Prozent ausmachten. Im Verlaufe blieb
es ſehr ſtill.
Produkkenmärkke.
Mannheimer Produktenbericht vom 7. Mai. Weizen inländ.,
76/77 Kilo, Feſtpreis franko Vollbahnſtation des Erzeugers per
Mai Bez. 9 19,90 (Mühleneinkaufspreis 20,30), Bez. 10 20,10
(20,50), Bez. 11 20,40 (20,80); Roggen ſüdd. Feſtpreis franko
Vollbahnſtation des Erzeugers per Mai Bez. 8 17.,00 (
Mühlen=
einkaufspreis 17,40), Bez. 9 17.30 (17,70); Hafer inländ. 17,00
bis 17,50; Sommergerſte 17,75—18,25. Pfälzergerſte 18—18,50
(Ausſtichware über Notiz); Futtergerſte 16,50—17,00: Mais im
Sack 19.25—1950; Erdnußkuchen 16,25; Soyaſchrot 15,25;
Raps=
kuchen 13,50; Palmkuchen 14,00; Kokoskuchen 16,75: Seſamkuchen
16,75: Leinkuchen 17,25—17,50; Biertreber mit Sack 14—14,50,
Malzkeime 12,50—1:
5:
Trockenſchnitzel 10,25: Steffenſchnitzel
11,25; Rohmelaſſe 8,50; Wieſenheu loſes 6—6,40; Rotkleeheu
0—6,50; Luzernekleeheu 7.50—7,80; Preßſtroh Roggen=Weizen
9—2,40, desgl. Hafer=Gerſte 1,80—2,00; gebünd Stroh
Rog=
gen=Weizen 1.40—1,60, desgl. Hafer=Gerſte 1,20—1,40;
Weizen=
mehl Spezial Null mit Austauſchweizen Type 563 Feſtpreisgebiet
11: 29,00, 10: 28,90, 9: 28,80, 7: 28,60; Aufſchlag für
Weizen=
mehl mit 15 Prozent Auslandsweizen 0.75 RM., mit 30 Prozent
Auslandsweizen RM. 1,50 Roggenmehl 70—60proz., Type 610
Feſtpreisgebiet 8: 25,00, 9: 25,50. Abſchlag für Type 700 (50. Ausmahlung) 0.50 RM., für Type 815 (70prozent.
Aus=
mahlung) RM. 1.10: Weizenkleie feine mit Sack 10,60, desgl.
gröbe. 11.10, Roggenkleie 11.50, Weizenfuttermehl 11,75.
Roggen=
futtermehl 12,25, Weizennachmehl 15,50, desgl 4B 16,50. Für
alle Geſchäfte ſind die Bedingungen der Wirtſchaftlichen
Vereini=
gung der Roggen= und Weizenmühlen bzw. der neuen
Reichsmüh=
lenſchlußſcheine maßgebend. Tendenz: Ruhig bzw. feſt.
Frankfurter Getreidegroßmarkt vom 7. Mai. Am
Getreide=
großmarkt war die Haltung freundlicher und das Geſchäft
teil=
weiſe belebter, ſo bei Weizen, Roggen Hafer. In Roggen war
Angebot knapp, der Preis höher; für nordd, Kahnware beſtand
aber kein Intereſſe, da man Befürchtungen über
Qualitätsmin=
derung hegt. Hafer war bei laufendem flottem Konſumgeſchäft
ſehr knapp offeriert und zog im Preiſe merklich an. Am
Mehl=
markt erfolgten auf Grundlage der neuen Bedingungen kaum
Umſätze, während zu den alten Beſtimmungen recht lebhafte
Nach=
frage ſich zeigte. Futtermittel weſentlich ſtiller und bröckelten
teilweiſe ab. Roggenkleie und Soyaſchrot blieben aber voll
be=
hauptet. Es notierten: Weizen 205. Roggen 177,50,
Sommer=
gerſte 170—172,50, Hafer 167,80—172, Weizenmehl Type 563
Spe=
zial Null aus Inlandsweizen Feſtpreisgebiet W. 10 28,90 plus
0.50 Frachtausgleich, desgl. Feſtpreisgebiet W. 7 28,30 plus 0,50
Frachtausgleich; Roggenmehl Type 610 Feſtpreisgebiet R. 6
und R. 3 25,00 plus 0,50 RM. Frachtausgleich: Weizenkleie 10,60,
Weizenfuttermehl 11.70. Roggenkleie 11.20, Soraſchrot 15.50 bis
15.,65, Palmkuchen 13.90—14,10, Erdnußkuchen 16,10—16,40,
Tre=
ber 14.00. Trockenſchnitzel 10.25, Heu 6.00 Weizen= und
Roggen=
ſtroh 2,00. — Kartoffeln: Induſtrie hieſiger Gegend RM. 2,90
(zuletzt 2,85) pro 50 Kilo bei Waggonbezug. Tendenz: ſtetig
Amtlicher Berliner Getreide=Großmarktbericht vom 7. Mai.
Die Marktlage für Brotgetreide gegenüber der Vorwoche nur
wenig verändert. Auf Baſis der Mühleneinkaufspreiſe iſt das
Offertenmaterial ausreichend; das Geſchäft iſt im allgemeinen
weniger ſchleppend als bisher, allerdings findet Roggen
verhält=
nismäßig leichter Unterkunft als Weizen, der in der Hauptſache
in hochwertigen Qualitäten etwas gefragt iſt. Preiſe für
Brot=
getreide gut behauptet. Am Markt für Exportſcheine iſt eine
leichte Beruhigung feſtzuſtellen. Weizen= und Roggenmehle in
Lokoware werden für den laufenden Bedarf angenommen. In
Hafer iſt nur vereinzelt Angebot zu weſentlich erhöhten
Forde=
rungen, die der Konſum im Hinblick auf ſeine Verſorgungslage,
wenn auch zögernd, bewilligte. Gerſte in Induſtrieſorten bei
mäßigem Angebot gut behauptet.
Vom Holzmarkk.
Von fachmänniſcher Seite wird uns berichtet: Die warme
Witterung treibt die Sägewerke, die noch mit der Herſtellung
von Stammware beſchäftigt ſind, zur Eile, weil die Zeit der
Blaugefahr vor der Tür ſteht. Von den polniſchen Stammblöcken,
die erwartet werden, iſt ein Teil noch nicht abgeſandt worden,
nachdem in Polen die Wegeverhältniſſe erſt ſeit kurzem ſich
beſ=
ſerten und dadurch beſſere Abfuhrverhältniſſe in den Waldungen
geſchaffen wurden. Immerhin iſt ein erheblicher Teil der
Pro=
duktion von neuer Stammware bereits im Stapel und
zuſam=
men mit den noch erwarteten Einſchnitten durchaus geeignet, alle
Bedenken wegen einer Verknappung des Angebots in Tiſchlerholz
zu zerſtreuen. Man glaubt ſogar, daß die Erzeugung von Zopf=
und Mittelholz den Bedarf überſteigen wird, ſo daß die
Säge=
werke endlich einmal in der Lage ſein werden, auch über den
Bedarf hinaus Schnittholz anbieten zu können. Die Zeit der
unerwarteten, ungeſunden Preisſteigerungen, die oft ſtörend
wirk=
ten, dürfte nunmehr endgültig vorüber ſein, ſo daß das
Arbeits=
beſchaffungsprogramm weiter erfolgreich entwickelt werden kann.
Nachfrage beſtand noch immer nach trockener Stammware, nach
Bauhölzern aller Arten und Hobelware. Letztere wird jetzt etwas
lebhafter angeboten, ſo daß die Hobelwerke wieder mehr zu Atem
kommen und die vorliegenden Beſtellungen mit größerer Ruhe
ausführen können. Der Beſtand in trockener Kiſtenware hat ſich
ſo gelichtet, daß die Sägewerke ſchon aus neuer Produktion die
erſten Verladungen ausführen konnten. Daß der Holzverbrauch
auch am Weltmarkt geſtiegen iſt, ergeben die aus England
vor=
liegenden Berichte, nach denen die Einfuhr weicher Schnitthölzer
ſich gegenüber den Ergebniſſen im gleichen Abſchnitt 1933 in dem
erſten Vierteljahr 1934 um faſt 50 v. H. ſteigerte. Schweden und
Finnland haben bis Mitte April annähernd zwei Drittel ihrer
dieswinterlichen Einſchnitte in Nadelholz verkauft. Der deutſche
Laubholzmarkt, voran in Eiche und Buche, liegt feſt. Die alten
Vorräte ſind faſt geräumt.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Karl Seger AG., Offenbach a. M. Im Geſchäftsjahr 1933
wurde ein Gewinn von RM. 14 000 (i. V. RM. 104 000 Verluſt)
erzielt, wobei Abſchreibungen mit RM. 3000 (i. V. RM. 126 000
ao. Abſchreibungen) eingeſetzt wurden. Der Warenbruttogewinn
ſtieg auf 0,49 (0.48) Millionen, während Perſonalaufwendungen
0.31 (0.
4) und Unkoſten 0,15 (0,22) Millionen beanſpruchten.
AK. 0,42 Millionen.
Gebrüder Wolfgang AG., Offenbach a. M. Die Geſellſchaft
erlitt in 1933 nur noch einen kleinen Verluſt von RM. 7000,—,
während im Vorjahr noch RM. 59 000 Verluſt ausgewieſen wur=
Löhne wurden 0,32 (0,33), für ſonſtige Aufwendungen
den. Fi
0,16 (0.
2) Millionen eingeſetzt. Der Bruttogewinn ging auf
0,48 (0,53) Millionen zurück. AK. 0,2 Millionen.
Portland=Zementwerke Heidelberg=Mannheim=Stuttgart AG.
31 Prozent Abſatzſteigerung. Der Heidelberger Zement=Konzern
beſtreitet die Wiederaufnahme der Dividendenzahlung mit 4
Pro=
zent für 1933 ausſchließlich aus einem Reingewinn von RM. 1.47
Millionen gegenüber einem Vorjahrsverluſt von RM. 99 750.
Die Abſchreibungen mit 1,126 blieben unverändert. Die im
Be=
richt mitgeteilte Abſatzſteigerung der Zementinduſtrie um 31
Pro=
zent ſpiegelt ſich auch in der Erfolgsrechnung wider. Die
Beleg=
ſchaft und der damit verbundene Lohnaufwand wurden um 32
Prozent erhöht. Auch die Konzernwerke entwickelten ſich ähnlich.
Heidelberg hat einen Zementabſatz von 392 100 To. gegen 304 600
To. bzw. 397 000 in den beiden Vorjahren. Die Betriebsdauer
der einzelnen arbeitenden Werke lag zwiſchen 6,6 und 8,6 gegen 3
bis 6,5 Monate im Vorjahr. In der zweiten Jahreshälfte
wur=
den ganz erhebliche Mittel in den noch ſtilliegenden Werken zu
Weiſenau, Schalklingen und Kiefersfelden inveſtiert. Der Bericht
erwähnt ſodann die bekannte vorläufige Einigung der deutſchen
Zementverebände mit den Außenſeitern. Die deutſche
Zement=
ausfuhr fiel um 24 Prozent zurück. Unter den Beteiligungen
er=
ſcheinen neu hfl. 24 000 von insgeſamt hfl. 500 000 Stammkapital
der anläßlich der deutſch=holländiſchen Zementverſtändigung
ge=
gründeten Nederlandſche Cement=Handels=Mii.
Schließung der Seidenfabriken, in den Vereinigten Staaten.
Angeſichts der Uebererzeugung in der amerikaniſchen
Seidenindu=
ſtrie, die die Mehrheit der Unternehmungen zwingt, mit Verluſt
zu arbeiten, hat die Code=Behörde für die dritte Maiwoche die
Einſtellung der Betriebe angeordnet. 900 Fabriken mit 30 000
Arbeitern werden davon betroffen. Normalerweiſe würden 50 000
Arbeiter zur Untätigkeit gezwungen, doch iſt bereits durch
frei=
willige Betriebseinſchränkungen, die vor einiger Zeit erfolgten,
die Zahl der Arbeiter um 20 000 herabgeſetzt worden.
im März 1934 und im Rechnungsjahre 1933.
Die Einnahmen des Deutſchen Reiches an Steuern, Zöllen
und Abgaben beliefen ſich im März 1934 auf insgeſamt 578,8
Mill. RM. gegen 568,3 Mill. RM. im März des Vorjahres.
Hiervon entfielen auf Beſitz= und Verkehrsſteuern 377,1 (377,5)
und auf Zölle und Verbrauchsſteuern 201,7 (190,8) Millionen
RM. Für das Rechnungsjahr vom 1. April 1933 bis 31. März
1934 ſtellt ſich die Geſamtſumme auf 6844,4 (Vorjahr 6647,0)
Mill. RM.; auf Beſitz= und Verkehrsſteuern entfielen hiervon
4062,5 (4022,8) und auf Zölle und Verbrauchsſteuern 2781,9
(2624
„2) Mill. RM.
Bei den Beſitz= und Verkehrsſteuern ergibt ſich für März ein
Weniger von 0,4 und für das Rechnungsjahr 1933/34 ein Mehr
von 39,7 Mill. RM. Von dem Rückgang der Einkommenſteuer
im Rechnungsjahr 1933/34 um 39,4 Mill. RM. entfallen etwa
2 Millionen auf die veranlagte Einkommenſteuer und etwa 18
Mill. RM. auf die Lohnſteuer. Die Beſſerung der
Einkommens=
verhältniſſe im Jahre 1933 kann ſich erſt in den Rechnungsjahren
1934 und 1935 auswirken. Aus dem Rückgang des
Lohnſteuerauf=
kommens iſt nicht zu ſchließen, daß das Lohneinkommen niedriger
geworden iſt. Das Lohnſteueraufkommen hat ſich gegenüber dem
Vorjahr von Monat zu Monat gebeſſert. Die geſamte
Einkom=
menſt=uer war für 1933 mit 1290 Mill. RM. veranſchlagt, das
Aufkommen im Rechnungsjahr beträgt jedoch 1293,2 Mill. und
für den Monat März 1934 173,7 (162,7) Mill. RM. An
Ver=
mögensſteuer ſind im März 1934 13,02 (11,2) und im
Rechnungs=
jahr 1933 307,3 (330,3) Mill. RM. aufgekommen.
Bei den Zöllen und Verbrauchsſteuern iſt die Entwicklung
nicht ſo günſtig wie bei den Beſitz= und Verkehrsſteuern, obwohl
die Einnahmen des Rechnungsjahres gegenüber dem Vorjahr ein
Mehr von 157,7 Mill. RM. ergeben haben. Für Zölle und für
Verbrauchsſteuern ergibt ſich als Geſamtheit ein Aufkommen
von 210,6 (190,8) bzw. 2781,9 (2624,2) Mill. RM. In
Wirklich=
keit iſt bei den Zöllen und Verbrauchsſteuern gegenüber dem
Vor=
jahr nicht eine Verbeſſerung um 157,7 Mill. RM., ſondern eine
Verſchlechterung um rund 40 Mill. RM. vorhanden.
Für das Rechnungsjahr 1933 ergibt ſich bei den Beſitz= und
Verkehrsſteuern eine tatſächliche Verbeſſerung um 182,6 Mill.
RM. Die Bilanz für das Rechnungsjahr 1933 zeigt in ihrer
Geſamtheit eine Verbeſſerung gegenüber dem Vorjahr um 142,6
Millionen Reichsmark.
Viehmärkke.
Darmſtädter Schweinemarkt vom 7. Mai. Auftrieb: 590
Stück. Bezahlt wurde für das Pfund Lebendgewicht Klaſſe a) —,
b) 40—44, c) 39—44, d) 41—43, e) 41. Es wurden notiert in
Klaſſe a) —, b) 133, c) 341, d) 31, e) 7 Schweine. Marktverlauf:
ſchleppend verkauft
Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 7. Mai. Auftrieb:
Rin=
der 1244 (gegen 1186 am letzten Montagsmarkt), darunter
befan=
den ſich 476 Ochſen, 115 Bullen, 355 Kühe und 300 Färſen.
Käl=
ber 541 (620), Schafe 31 (24), darunter 26 (19) Hammel. 3716
3736) Schweine. Notiert wurde pro Zentner Lebendgewicht in
RM.: Ochſen a) 1. 36, b) 34—35, c) 31—33, d) 27—30; Bullen
a) 31—32, b)
b) 26—98. 41 99 . 2 Lihe a) 20-3t,
5, d) 14—21: Färſen a) 35, b) 33—34. c) 30
bis 32, d) 26—29; Kälber Sonderklaſſe —, andere a) 50) 47—49, .O 40—46, d) 28—39; Lämmer und Hammel b) 1.
Stallmaſthammel 35—36; Schafe nicht notiert. Schweine a) ½
50,00, 2. 40—43, b) 40—42, c) 39—42. d) 37—41, e) und f) —
g) 1. 36—39, 2. 32—35. Im Preisvergleich zum letzten
Montags=
markt zogen Kühe 1—2, Kälber 2—3 Mark an, Hammel gaben 2
und Schweine 1 Mk. nach; Ochſen, Bullen und Färſen blieben
unverändert. Marktverlauf: In allen Gattungen mittelmäßig,
hickung: 642 Viertel
Rind=
ausverkauft. — Fleiſchgroßmarkt: Beſe
Schweinehälften. Preis
fleiſch, 102 ganze Kälber, 1 Hammel,
Ochſen= und
Rind=
für einen Zentner friſches Fleiſch in RM.
Bullenfleiſch 48—54: Kuhfleiſch
49—53:
fleiſch 1. 53—58, 2.
Kalbfleiſch 2. 70—80, 3. 65—70; Hammel”
38—46, 3. 30—36
fleiſch 75: Schaffleiſch nicht notiert; „Schweinefleiſch 1. 60—66.
Geſchäftsgang des Fleiſchgroßmarkts: ruhig. — Bekanntmachung:
Der urſprünglich auf den Donnerstag, den 10. Mai (
Himmel=
fahrtstag) fallende Schlachtviehmarkt wird bereits am Mittwoch,
den 9. Mai, abgehalten.
Ein
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Berliner Kursbericht
vom 7. Mai 1934
Oeviſenmarkt
vom 7. Mai 1934
Berl. Handels=Geſ.)
Deutſche Bank u. 1
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Lloyd
A. E. G.
hr. Motorenw.
Bemberg
Vereinigte Glanzſt
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi.
Deutſche Cont. Gas
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21.50
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Elektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſ. Berawerke
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
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Köln=Neueſſen /
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
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Koksw. Chem Fabr.
Mannesm. Rühr
Maſch.=Bau=Untn.
Orenſtein & Koppell
111.125
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72.50
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61.56
Bolyphonwerte
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kalt
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
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Wanderer=Werke.
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54.50
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Buenos=Aires
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Frankfurter Kursbericht vom 7. Mai 1934.
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Darmſtädter Tagblatt? Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 126 — Seite 11
en
ROMAN
VoN WEREN
TREUENFELS
Urheberrechtsſchutz durch Herm. Berger, Roman=Verlag, Berlin SW. 68.
(Nachdruck verboten.)
„Aber hier, Herr Leutnant, gehen ſie zurück. Das muß bei
Irlan ſein.
Normann erkannte durchs Glas das langſame Zurückweichen
iner breit ausgedehnten Schützenlinie, die ſich, aus der
Alle=
jederung emporgeſtiegen, vor ſtarken ruſſiſchen Kräften nach der
hauſſee Lahna=Wolka zurückzog. Es waren 147er und Yorker
ſäger, die trotz heldenhafter Tapferkeit der Uebermacht weichen
und ihr das weſtliche Alle=Ufer überlaſſen mußten.
Doch das war nicht nach dem Geſchmack des Generals
Wil=
ſelmi, des todesmutigen Kommandeurs der 73.
Infanterie=
ſtigade, der ungeachtet der ihn hageldicht umſchwirrenden
feind=
chen Geſchoſſe auf ſeinem weithin ſichtbaren Schimmel ſaß und
nit eiſerner Ruhe die Befehle gab. Ein leuchtendes Vorbild
m Tapferkeit, welches wirkte, die Wankenden mit neuem Mut
füllte und wieder vorriß.
Die 151er und ein Bataillon der 147er verſtärkten die
ſwache Linie der Zurückweichenden. Es ging wieder vorwärts,
desmutig, ran an den Feind!
Sprung für Sprung wurde erneut Boden gewonnen. Mit
wundernswerter Ruhe arbeiteten ſich die einzelnen Züge und
ruppen an die feindliche Stellung heran. Noch war der Ruſſe
mächtig, räumte ſeine Artillerie zu ſehr unter den auf
ckungsloſem Gelände vorſpringenden deutſchen Schützen auf,
e in verbiſſener Wut um die verlorene Stellung kämpften.
Doch es mußte gehen und es ging! —
Mit brauſendem Hurra ſtürzten ſich die Angreifer auf den
ind, warfen ihn in die Alle=Niederung hinunter und ſtiegen
m mit ſieggeſchwellter Bruſt nach.
Da — ein überaus kritiſcher Augenblick! Mörderiſches Feuer
un den jenſeitigen Höhen. Die eigene Artillerie konnte nicht
ehr helfen, weil ſie infolge des tiefen Grundes keine Ziele ſah
General Wilhelmi, der ſcheinbar Unverwundbare erkannte
uhrzeitig die Kriſe, Batterien der 82er wurden im Galopp an
dn Talrand vorgezogen, 146er in die gelichteten Reihen der
diker Jäger und 147er eingeſetzt und erneut ging es vorwärts,
drch die ſchmale Alle hindurch, den jenſeitigen Hang hinauf.
Mit donnerndem, weithin ſchallendem Hurra ſtürzten ſich die
der Hitze des Gefechtes durcheinander geratenen Verbände auf
da ſich heldenhaft wehrenden Feind. Die ruſſiſche Linie war er=
ſchüttert! Sie wich. Das in dem engen Tag tauſendfach
wider=
hallende Gebrüll der Angreifer hatte ihr den Reſt gegeben. Sie
verzichtete auf weiteren Widerſtand, Mann gegen Mann, gegen
dieſe Teufelskerle, die mit einer Fixigkeit hieben und ſtachen,
der ſie nicht gewachſen waren.
Dieſe Deutſchen waren andere Gegner wie die Japaner. Sie
ruhten nicht eher, als bis ſie erreicht, was ſie haben wollten.
Wie ſie mit keuchender Bruſt dem zurückweichenden Gegner
nachſtapften, erklang wie im tiefſten Frieden das Signal: „Das
Ganze halt!“ —
Und ſie hielten mit der gleichen diſziplinerprobten
Selbſtver=
ſtändlichkeit, wie ſie noch vor Sekunden vorrannten, obwohl ſie
auch den anderen Ruſſen gern im Nahkampf gezeigt hätten, was
ſie während der Turnſtunden in der Garniſon beim
Bajonet=
tieren gelernt hatten.
Doch es war auch ſo gut. Der General befahl und ſie
ge=
horchten! Donnerwetier, wo ſteckte er denn eigentlich der
Teufels=
kerl? Hoffentlich hatten ihn die ruſſiſchen Kugeln ungeſchoren
gelaſſen? Auf ſeinem weithin leuchtenden Schimmel bot er ein
gar zu leichtes Ziel.
„De hat Schneid, de Olle, wat?” fragte ein 147er ſeinen
neben ihm haltenden Brigadekameraden von den 151ern. „Mit
ſo inem Führer macht’s noch mal ſo viel Spaß”, miſchte ſich
ein Yorker Jäger, deſſen Bataillon auch zur Brigade gehörte,
ins Geſpräch.
„Was trägſt du denn da für ne Klamotte ſpäzieren?”
„Die Fahnenſtange eines ruſſiſchen Regiments. Ich hab ſie
einem Offizier abgenommen. Das Fahnentuch hat leider ein
anderer kurz vorher abgeriſſen und ſich um den Leib gewickelt,
Das konnte ich nicht mehr erwiſchen.”
„Das iſt ja die Fahne des Regiments Diebitſch mit dem
Andreaskreuz”, ſagte erſtaunt ein zu der Gruppe tretender
Re=
ſerveleutnant der Yorker Jäger. „Zeigen Sie doch mal her. Steht
auf dem Schaft nichts geſchrieben
Die Umſtehenden betrachteten mit erhöhtem Intereſſe den
leeren Schaft, auf dem vor 100 Jahren die Generale York und
Diebitſch den Vertrag von Tauroggen bekräftigt hatten.
Damals und jetzt! Einſt — Freunde aus Vernunft. Jetzt —
Feinde aus Unvernunft!
„Na, Menſch, das Eiſerne iſt dir ſicher” prophezeite einer
der Infanteriſten dem glücklichen Eroberer des feindlichen
Ehrenzeichens.
„Wie heißte denn, daß man s nach Hauſe ſchreiben kann?”
„Uwe!” war die ſchlichte Antwort des Jägers, dem es gar
nicht recht war, daß die Kameraden ſoviel Aufhebens davon
machten.
Die Abendnebel ſenkten ſich wie ein dichtes, graues
Leichen=
tuch über das noch vor kurzem von wildem Kampfeslärm
er=
füllte Alle=Tal. Sie drückten den Gefallenen mit ſanfter Hand die
Augen zu, denen es nicht mehr vergönnt war, ſich über den
Sieg ihrer lebenden Kameraden zu freuen, die an dieſem Tage
das erſte Lorbeerblatt für den Siegerkranz des XX, deutſchen
Armeekorps gepflückt hatten.
17.
Die Sonne ſtand ſchon hoch am Himmel, als Hertha am
Morgen nach ihrem Oſteroder Beſuch bei Kurt=Heinz erwachte.
Sie rief ſich die Einzelheiten des vergangenen Tages ins
Ge=
dächtnis zurück und verſuchte ſachlich über alles nachzudenken.
Doch es ging nicht, war unmöglich.
Sie fühlte wieder die ſchmerzenden Stiche in der
Herz=
gegend und das ſeltſame Sauſen im Kopf, das ſie tags zuvor
ſchwindlig gemacht und ihr faſt die Beſinnung geraubt hatte.
Sie ſchloß die Augen und lag ſtill wie eine Tote, die keine
Schmerzen mehr empfindet, den Sorgen dieſer Welt entrückt iſt,
Durch das geöffnete Fenſter drang das tauſendſtimmige
Gezwitſcher der Vögel herein. Es brachte ihr einen Gruß von
dem lachenden, lockenden Leben der Natur, das ſie ſtets ſo
geliebt.
Heute war es ihr, als rief jeder der kleinen befiederten
Sän=
ger in immer neuen Variationen die für ſie ſo ſchickſalsſchweren
Worte: „Kurt=Heinz und Jadwiga!” —
Sie waren zuſammen geweſen und würden wieder
zuſam=
menkommen; denn ſie liebten ſich, wie es aus dem Brief
Jad=
wigas klar hervorging
Der Gedanke hieran war unſagbar ſchmerzhaft, ſo
ſchmerz=
haft, daß ſie wiederholt tief Atem holen mußte, um die
Herz=
ſtiche zu mildern.
Ein friſcher Luftzug wehte ins Zimmer und kühlte die
fieberheißen Wangen Herthas, deren Kopf ſich angeſtrengt nach
einem rettenden Ausweg marterte. Vergebens! Sie fand keinen.
Kurt=Heinz und Jadwiga!
Es führte kein Weg aus dieſem Dilemma. Nicht der leiſeſte
Hoffnungsſtrahl baute ihr eine Brücke zu beſſerer Erkenntnis.
Doch plötzlich richtete ſie ſich auf, ſtrich die blonde Lockenfülle
aus der Stirn und ſah mit großen brennenden Augen in die ſich
ſanft hin= und herwiegenden Baumkronen des Parks.
Wenn ſie ſich getäuſcht, der Spieler doch der Rechtsanwalt
und nicht Jadwiga geweſen, dann. . . !
(Fortſetzung folgt.)
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
egenwart. Tag
viegel in Bild und
tette, für denA!
rbert
teil und geſchäftl. Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt. D. A. TV. 34. 23107
Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Redaktion: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 12 Geiten.
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Seite 12 — Nr. 126
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
2
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Ab heute in Neuaufführung
Ein Film aus dem Leben:
KON
Die
Freundin
eines großen
Mannes
In weiteren Hauptrollen:
Lessie Vihrog, Hanz Leibelk,
Werner Flnk.
Spannende Handlung und
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diesen Film zu einem schönen
und wertvollenErlebnis werden.
Ab heute in Neuaufführung
Der erfolgreiche lustige Ufa-Film
Des jungen Dessauers
große Liebe
Hauptdarsteller:
Willy Fritsch, Trude Marlen,
PaulHörbiger, Ida Wüst, Gustav Waldau,
Jakob Tiedike, Hermann Speelmanns,
Ein großes historisches Filmwerk der Ufa, von
Ph. L. Mayring.
Musik: Eduard Künnecke.
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Landestheater
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a. G., Krauß, Siebert, Strack,
Allmeroth, Biſchoff, Drath,
Herrmann, Ritzhaupt,
Schlü=
ter, Vogt
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Die vier Musketiere
Volksſtück von Sigmund Graff
Darſteller: Doering,
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