Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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bls 30 Aprl 2— Reſchzmark und 20 Pfennig
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſirierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſebenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 104
Montag, den 16. April 1934.
196. Jahrgang
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Der 1Mt i Oag SefſenNafſag.
Zwei Millionen ſchaffender Menſchen marſchieren in den 38 Kreiſen des Gaues auf. — Ueber eine Million
Haßenkreuzfahnen wehen über allen Straßen. — Gauleiter Pg. Sprenger wird in Frankfurt am Main
auf der Oſtparkwieſe die aufmarſchierten Zweihunderttauſend begrüßen.
Der Leiter der Landesſtelle Heſſen=Naſſau des
Reichs=
miniſteriums für Volksaufklärung und Propaganda,
Pg. Müller=Scheld, gibt als allein
verantwort=
lich für die Geſtaltung und Durchführung des 1. Mai
nachfolgende Richtlinien bekannt:
Keine Organiſation, gleich welcher Art, keine Behörde und
keine Dienſtſtelle irgendeiner Parteigliederung darf für den
gan=
zen Gau beſtimmte Anordnungen treffen und veröffentlichen, die
mir nicht zur Genehmigung vorgelegen haben.
Unterneh=
mungen irgendwelcher Art anläßlich des 1. Mai, die nicht
von mir angeordnet ſind, werden verboten.
Die Bedeutung des Nationalen Feiertags des deutſchen
Vol=
kes beſteht darin, der ganzen Welt zu zeigen, mit welch
unerhör=
ter Geſchloſſenheit das geſamte ſchaffende deutſche
„Volk hinter ſeinem Führer Adolf Hitler ſteht
rund ihn dadurch bei den faſt übermenſchlichen Anſtrengungen, das
Schickſal des deutſchen Volkes zu wenden, unterſtützt.
Am 1. Mai gibt es außer den Kundgebungen und Feiern, die
munter der Führung der NSDAP. ſtehen, keinerlei Privatintereſſen.
Ohne Rückſicht auf Rang, Stand und Einkommen marſchiert die
geſamte ſchaffende Bevölkerung zuſammen.
Oeffentliche Gebäude. Lokomotiven, Straßenbahnen uſw. wer=
Den mit Maiengrün und mit Blumen geſchmückt. Millionen
Sakenkreuzfahnen wehen allein in unſerem Gau über allen Straßen.
Die Führung der Aufmärſche und Kundgebungen.
Das Geſamtprogramm wird von mir als dem in dieſem Fall
Fuſtändigen Vertreter des Gauleiters ſowie des Reichsminiſters
für Volksaufklärung und Propaganda in engſter Zuſammenarbeit
nit dem Landesobmann der NSBO. Heſſen und Bezirksleiter der
Deutſchen Arbeitsfront, Pg. Willy Becker, entworfen und
ſüberwacht.
In den 38 Kreiſen des Gaues ſind verantwortlich
für die Geſtaltung und Durchführung meiner Maßnahmen die
Kreispropagandaleiter in engſter Zuſammenarbeit mit
ven Kreisbetriebszellenobmännern. Sie haben die
geplanten Maßnahmen mit dem zuſtändigen Kreisleiter zu
be=
prechen, dem die letzte Entſcheidung zuſteht. Die Kreispropaganda=
Teiter beſtimmen Leiter für die geplanten großen
Aufmärſche und ziehen ſich geeignete Fachberater für
die einzelnen Aufgaben heran. Mit der Geſtaltung des
Rahmens zu den großen Kundgebungen ſind künſtleriſch
hoch=
ſtehende Architekten zu beauftragen. Dieſe Tätigkeit der
Archi=
rekten iſt ehrenamtlich und bedeutet eine beſondere Auszeichnung.
Feſtfolge im Gau Heſſen=Raſſau.
Von dem umfangreichen Programm in Berlin werden nur
wei Parallelveranſtaltungen für den ganzen Gau angeſetzt.
1. Um 9 Uhr findet im Luſtgarten in Berlin eine
Kundgebung der Berliner Schuljugend in
Gegen=
wart von Vertretern der Reichsregierung und der Behörden ſtatt.
In unſerem Gau marſchiert die geſamte Schuljugend
ein=
ſchließlich der Mittel=, Höheren, Fach= und Hochſchulen unter
Führung der Hitler=Jugend auf.
Sie haben ſofort die Stärke ihrer Beteiligung den zuſtändigen
Ortsgruppenleitern zu melden, die die Meldungen umgehend an
die Kreispropagandaleiter weitergeben. Bei dieſem Aufmarſch
der Jugend ſind übergroße Kundgebungen zu
ver=
mreiden. Vielmehr ſind in den großen Städten ſowie in den
übrigen Kreiſen mehrere Kundgebungen anzuſetzen, um
Ueber=
anſtrengungen der Beteiligten zu vermeiden. (Zum Beiſpiel in
Frankfurt etwa: Vor dem Schauſpielhaus, auf dem Opernplatz,
Römerberg.) Die HJ. meldet den zuſtändigen politiſchen
Kreis=
leitern, welche Redner ſie für dieſe Kundgebungen in Vorſchlag
ringt. Es kommen nur ganz ſtarke Redner in Frage. Sollte die
HJ. über geeignete Redner nicht in genügender Anzahl verfügen,
ſo ſind von den Kreispropagandaleitern bei der
Gaupropaganda=
leitung ſofort entſprechende Kräfte anzufordern. Die Anſprachen,
die vor der Uebertragung der Berliner Kundgebung gehalten
werden, dürfen 10 Minuten nicht überſchreiten. Sollte die
Ber=
iner Uebertragung infolge Verſagens der Apparatur geſtört
werden, ſo haben die Leiter dieſer Kundgebungen von ſich aus die
Aufmärſche mit einer entſprechenden Rede beſchließen zu laſſen.
Bei dieſen Jugendaufmärſchen iſt wiederum beſonders auf eine
zute Diſziplin zu achten. (Entſtehende notwendigſte Unkoſten
ſiehe Kapitel Unkoſtendeckung.)
2. Um 16 Uhr geht vorausſichtlich der Staatsakt auf
dem Tempelhofer Feld vor ſich mit der Rede des
Führers und dem feierlichen Gelöbnis der
Mit=
glieder des Vertrauensrates der Betriebe. Auch
im Gau Heſſen=Naſſau finden zu dieſem Staatsakt überall große
Aufmärſche im Freien ſtatt, an denen ſich die geſamte ſchaffende
Bevölkerung beteiligt. In den größeren Städten ſind
Zen=
tralkundgebungen zu organiſieren. In den Landkreiſen
dagegen können je nach Notwendigkeit mehrere
Kundgebun=
gen geſtaltet werden.
Außerdem wird vorausſichtlich Gauleiter Sprenger in
der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai auf der Lorelei
den erſten Spatenſtich zum Bau des erſten Thingplatzes im
Gau vollziehen.
Bei dieſen Kundgebungen iſt vor allen Dingen darauf zu
echten, daß die Teilnehmer nicht durch ſtundenlanges, nutzloſes
Herumſtehen ſowie durch andauernde Stockungen während des
Aufmarſches ermüdet und dadurch mißgeſtimmt werden.
Die Kreispropagandaleiter haben umſichtige und energiſche
Aufmarſchleiter auszuſuchen (möglichſt ehemalige
Sol=
daten oder anerkannt energiſche Organiſatoren)
Alle Betriebe, Innungen, Fachgruppen,
Bauernſchaften uſw. melden rechtzeitig ſchriftlich dem
zuſtändigen Kreispropagandaleiter die Zahl ihrer
Teilneh=
mer. Auch den Hausangeſtellten muß Gelegenheit
ge=
geben werden, an den Aufmärſchen und Feiern teilzunehmen.
Die Aufmarſchleiter haben auf Grund dieſer
Mel=
dungen genau feſtzuſtellen, welche Länge der Zug bei
Zwölfer=
reihen vorausſichtlich haben wird. Nach dieſer Berechnung ſind
die Aufmarſchzeiten genau feſtzulegen.
Die Antrittszeiten und =orte ſind ebenfalls minutiös zu
er=
rechnen. Wenn dies geſchehen iſt, wird das Antreten und der
geſamte Aufmarſch ſich in unermüdlicher Folge abwickeln. Die
angedeutete Zwölferreihe iſt nach Möglichkeit einzuhalten. Wo
jedoch die Straßenverhältniſſe dies nicht zulaſſen, ſind
Achter=
oder Sechſerreihen zu wählen.
Die Aufmarſchleiter haben, die Plätze für die
Kundgebung genau einzuteilen und dieſe Einteilung ſo zu
kennzeichnen, daß jede Gruppe weiß, wo ſie ſich aufzuſtellen hat.
Die Zeſtzüge.
In den Feſtzügen marſchiert das ſchaffende deutſche Volk,
eingeteilt in die Belegſchaften der einzelnen Betriebe, oder, wo
dies notwendig iſt, in Betriebs=, Fach= oder Berufsgruppen.
Dazwiſchen marſchieren von der SA. und HJ., dem Deutſchen
Arbeitsdienſt, der Reichswehr und der Polizei nur =
Ehren=
abteilungen mit Kapellen und Fahnen. Die einzelnen
Ehrenabteilungen dürfen jeweils die Stärke von 120 Mann
nicht überſchreiten und marſchieren in Marſchkolonnen in
Achter=
reihen. Dieſe Formation iſt aus Gründen der Einheitlichkeit
des geſamten Zuges ſtreng einzuhalten.
Alle anderen SA.= und HJ.=Kameraden
mar=
ſchieren mit den Belegſchaften, ihrer Betriebe,
nicht uniformiert.
Die heſſiſchen Kreisleitungen ſetzen ſich direkt mit der
Reichs=
wehr in Gießen in Verbindung und fordern Abteilungen für die
Feſtzüge an.
Vereine und Verbände irgendwelcher Art und
ſtudentiſche Korporationen können als ſolche nicht
mit=
marſchieren; ſie haben aber ihre Fahnen mit je zwei Begleitern
im Zug mitmarſchieren zu laſſen. Dieſe Fahnen werden mit den
übrigen Fahnen zu großen Fahnengruppen innerhalb der Züge
zuſammengefaßt. Bei den Rieſenzügen in den größeren Städten
ſind mehrere ſolcher Fahnengruppen auf die Züge zu verteilen.
Kleidung der Zeſtkeilnehmer.
Da der 1. Mai der Ehrentag der deutſchen Arbeit
iſt, marſchieren alle in Arbeitsleidung.
Stöcke und Regenſchirme dürfen nicht mitgeführt werden.
Ebenſo wird in den Zügen unter keinen Umſtänden geraucht.
Die einzelnen Berufsgruppen wie Friſeure, Bäcker, Metzger,
überhaupt Handwerker jeglicher Art, marſchieren in ihrer
Berufs=
tracht. Nur diejenigen Volksgenoſſen der Deutſchen Arbeitsfront,
die bereits ihren Feſtanzug beſitzen, können in dieſem
erſchei=
nen. Sie ſind aber jeweils innerhalb der einzelnen Gruppen
zu=
ſammenzufaſſen.
Für diejenigen Volksgenoſſen, die bei keiner der
obenerwähn=
ten Gruppen organiſiert ſind und doch im Zuge mitmarſchieren
wollen, iſt für jeden Feſtzug ein Führer ſowie ein Sammelplatz
zu beſtimmen. Es darf keinem deutſchen Volksgenoſſen verwehrt
ſein, bei dieſen Zügen mitzumarſchieren.
Arbeitsloſe ſchließen ſich ihren Berufsgruppen an. Wo dies
nicht möglich iſt, marſchieren ſie mit den obenerwähnten
Sammel=
kommandos.
Die Aufmarſchleiter haben dafür zu ſorgen, daß das
Marſch=
tempo der Züge an der Spitze ſo geregelt wird, daß unter
kei=
nen Umſtänden die nachfolgenden Abteilungen nicht mitkönnen
und infolgedeſſen große Lücken entſtehen. Die Marſchkolonnen
müſſen als eine einzige dichtaufeinanderfolgende
Säule aufmarſchieren damit ein gewaltiger
Eindruck der Geſchloſſenheit erzielt wird.
Alle im Gau aufmarſchierenden
Volksgenoſ=
ſen ſind durch den Gau gegen Unfälle verſichert.
Kreiſe und Ortsgruppen haben von einer Sonderverſicherung
Ab=
ſtand zu nehmen.
Alle Belegſchaften ſind rechtzeitig in ihren Betrieben zu
ver=
ſammeln und marſchieren zuſammen mit der Betriebsleitung
ein=
ſchließlich aller Beamter und Angeſtellten, unter Führung
des zuſtändigen Betriebszellenobmanns der
NSBO. zu den verabredeten Sammelplätzen.
Die Kapellen.
Es iſt wiederholt feſtgeſtellt worden, daß bei ſolchen
Aufmär=
ſchen ſich die Kaxellen gegenſeitig ſtören und es dadurch den
Mar=
ſchierenden unmöglich machen, Schritt zu halten. Die Aufſtellung
der Kapellen iſt deshalb unter Hinzuziehung der Kapellmeiſter ſo
vorzubereiten, daß eine ſolche Störung vermieden wird.
Außer=
dem iſt es zweckmäßig, anzuordnen, in welcher Reihenfolge die
Kapellen ſpielen, ſo daß die zweite Kapelle erſt dann mit ihrem
Spiel beginnt, wenn die erſte geendet hat uſw.
Feſtwagen und Sondergruppen.
In Berlin wird neben den großen Aufmarſchkolonnen ein
Feſtzug in einer ungefähren Länge von 1500 Meter beſonders
aufgeſtellt. Aus verſchiedenen Gründen iſt die Bildung ähnlicher
großer Sonderfeſtzüge innerhalb des Gaues nicht zweckmäßig. Ich
ordne daher an, daß am Anfang aller Marſchkolonnen
einige auserleſen ſchöne Feſtwagen fahren oder
Sonder=
gruppen marſchieren. Dieſe Feſtwagen und Sondergruppen
müſſen Motive des Bauerntums, des Handwerks ſowie ſonſtiger
Berufszweige enthalten. Dieſe Wagen und Sondergruppen ſind
in engſter Zuſammenarbeit mit den Kreiswarten der NS.=
Ge=
meinſchaft „Kraft durch Freude” durchzuführen, die wiederum mit
ihren zuſtändigen Volkstumswarten die geplante Gruppe
beſpre=
chen. Es iſt darauf zu achten, daß dieſe Wagen rechtzeitig vor
den Feſtplätzen abgeleitet werden, damit ſie die Aufſtellung nicht
hemmen. In den ganz großen Städten des Gaues, in denen
meh=
rere Kolonnen aufmarſchieren, ſind dieſe Wagen nach beendigtem
Aufmarſch zuſammenzufaſſen und nochmals als geſchloſſener Zug
durch große Straßen zu fahren. Bei dieſen Feſtwagen und
Sonder=
gruppen iſt jede Maskerade (auch hiſtoriſche Gruppen) zu
ver=
meiden. Auch darf keinerlei Geſchäftsreklame damit verbunden
werden.
Allgemeines.
Ich verbiete der nicht=mitmarſchierenden Bevölkerung,
daß ſie, wie dies im letzten Jahre vorgekommen iſt, aus den
Fenſtern Zigaretten, Schokolade, Blumen uſw.
in die marſchierenden Kolonnen wirft. Ich laſſe
jeden Fall dieſer Art rückſichtslos verfolgen. Wer das Bedürfnis
hat, den Marſchierenden Erfriſchungen zu reichen oder ſonſtige
Aufmerkſamkeiten zu erweiſen, ſoll ſich die Mühe machen, auf die
Straße zu gehen und die Erfriſchungen in den Zug
hin=
einreichen. Sollte dennoch es jemand wagen, Dinge aus den
Fenſtern in die Kolonnen hineinzuwerfen, ſo erwarte ich von den
marſchierenden Volksgenoſſen, daß ſie von einem ſolch’
unwürdi=
gen Verhalten einerlei Notiz nehmen und die Dinge auf der
Straße liegen laſſen.
Die Geſtalkung der Aufmarſchplähe.
Ueberall ſind weit ſichtbare, architektoniſch wuchtige Tribünen
zu errichten, auf denen neben der Leitung Kapellen, Fahnen ſowie
die Lautſprecheranlagen aufgeſtellt werden können. Es iſt
hier=
beiaufden Stand der Sonne um 16 Uhrbeſonders
zuachten, die die Aufmarſchierenden nicht beläſtigen darf. Um
dieſe Tribünen ſind entſprechende Maſten für rieſige
Haken=
kreuzfahnen, zu errichten. Dieſe Hakenkreuzfahnen müſſen
die übliche Größe noch übertreffen und ſind rechtzeitig in Auftrag
zu geben. In der Nähe der Tribünen oder, in der Mitte des
Platzes, je nach der örtlichen Lage, ſind große Maibäume
aufzu=
ſtellen. (Näheres ſiehe angedeutete Richtlinien des Miniſteriums.)
Es iſt bei der Geſtaltung der Aufmarſchplätze darauf zu achten,
daß allen Teilnehmern ſich das Symbol des Hakenkreuzes
unaus=
löſchlich einprägt.
Außer den Hakenkreuzfahnen dürfen um die Tribünen nur
noch das Symbol der Deutſchen Arbeitsfront gezeigt werden ſowie
das Hoheitszeichen Verwendung finden.
Es iſt dafür Sorge zu tragen, daß auf den Aufmarſchplätzen
genügend Stände mit Erfriſchungen, vor allen Dingen
mit Milchausſchank aufgeſtellt werden.
Alkoholaus=
ſchank iſt möglichſt zu beſchränken. Ich erſuche die
Kreis=
propagandaleiter, dafür Sorge zu tragen, daß vor allen Dingen
nichtalkoholiſche Getränke zu mäßigen Preiſen zu haben ſind.
Sanitätsſtationen mit telephoniſcher Verbindung
ſo=
wie Bedürfnisanſtalten für beide Geſchlechter ſind
aus=
reichend vorzubereiten. Auch ſind bei den Aufmarſchplätzen der
Großſtädte Telephonzellen vorzuſehen.
Sanitäts=
autos ſind bereitzuhalten.
Mit den Stadtverwaltungen iſt zu vereinbaren, daß Träger
des Feſtabzeichens für Straßenbahn und Omnibus am 1. Mai eine
Fahrpreisermäßigung erhalten.
Unkoftendeckung.
Soweit Unkoſten nicht durch den Verkauf des Feſtabzeichens
gedeckt werden können, haben die Kommunen entſprechend
beizu=
ſteuern. Dies gilt auch für die Jugendkundgebungen am
Vormit=
tag. Die Herren Oberbürgermeiſter und Bürgermeiſter werden
die führenden Induſtriellen, Geſchäftsleute und Körperſchaften
zuſammenberufen und durch eine Umlage die Unkoſtenfrage regeln.
Es iſt für jede Kommune Ehrenſache, ohne Rückfrage dieſe
Ange=
legenheit zu ordnen.
Seite 2 — Nr. 104
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 16. April 1934
Ordnungsdienſt.
Die geſamte Abſperrung der Aufmarſchſtraßen ſowie der
Auf=
marſchplätze hat die SS. Wo nicht genügend SS. vorhanden iſt,
iſt SA. anzufordern. Polizei ſoll hierbei nicht in Erſcheinung
treten. Der geſamte Ordnungsdienſt iſt bei aller Energie mit der
nötigen Höflichkeit durchzuführen. Kameraden, die ſich hierzu nicht
eignen, ſind im Hintergrunde zu halten.
Abmarſch.
Der Abmarſch der Maſſen nach Schluß der Kundgebung
er=
folgt nicht im geſchloſſenen Zug, ſondern betriebs= oder
ab=
teilungsweiſe.
Der Abend ſoll im Zeichen echter Volksfreude ſtehen. Alle
Lokale haben ihre Säle und Wirtsſtuben der großen
Be=
deutung des Tages entſprechend feſtlich mit Blumen und
Hakenkreuzfahnen zu ſchmücken. Außerdem haben
alle Wirte für entſprechende Muſik zu ſorgen. Kein
Wirts=
zimmer, kein Saal, in dem nicht an dieſem Tag fröhliche Lieder,
deutſche Tanzweiſen und Märſche erklingen! Schlager der
libe=
raliſtiſchen Zeit ſind zu vermeiden
Ich verzichte auf große Feſtlichkeiten durch
Partei=
gliederungen ſo wie mir ſolche empfohlen wurden. Dafür
erwarte ich aber, daß alle Wirte, der Bedeutung des Nationalen
Feiertags entſprechend, das Aeußerſte aufbieten, um ihren Gäſten
ein paar heitere Stunden zu ermöglichen. Dazu gehört vor allen
Dingen auch, daß weder irgend ein Eintritt erhoben,
noch irgendwelche Aufſchläge auf Speiſen und
Ge=
tränke gelegt werden. Ebenſo wünſche ich nicht, daß
Tanz=
abgaben erhoben werden. Vor allen Dingen aber
er=
warte ich, daß alle Wirte ein ganz billiges Eſſen
vor=
bereiten, ſo daß es auch Volksgenoſſen mit geringem Verdienſt
möglich iſt, einmal zur Entlaſtung der Hausfrau mit ihren
An=
gehörigen außerhalb des Hauſes zu eſſen.
Die NS.=Hago bereitet notwendige Beſprechungen vor,
um ein Einheitseſſen im ganzen Gau (etwa eine gute
Suppe mit Wurſt für 30 Pf. pro Perſon) zu ermöglichen.
Beſonnene Parteigenoſſen ſind überall für Streifen durch
alle Lokale vorzuſehen, Trunkenbolde und Streitſüchtige ſind
ſofort zu entfernen.
Feuerwerk und Fackelzüge ſind in Anbetracht der
großen Unkoſten unerwünſcht!
Die Kreispropagandaleiter rufen nach vorheriger Beſprechung
mit den Kreisbetriebszellenobmännern und den Kreisleitern
alle Führer der einzelnen Parteigliederungen ſowie die
zu=
ſtändigen Vertreter der Behörden zu einer grundlegenden
Be=
ſprechung zuſammen. Zu dieſer Beſprechung ſind vor allen
Dingen auch die Vertreter der Polizei, ſowie der Straßenbahn=
und Omnibuslinien zuzuziehen, damit rechtzeitig alle
Verkehrs=
maßnahmen getroffen werden können. Die Aufmarſchſtraßen
müſſen unter allen Umſtänden von jeglichem Fahrverkehr
frei=
gehalten werden. Straßenbahn= und Omnibuslinien ſind für die
Stunden des Aufmarſches umzuleiten, und wo dies nicht
mög=
lich iſt zu ſperren.
Zu den Beſprechungen ſind ferner ganz beſonders die
Ver=
treter der Forſtbehörden zuzuziehen, mit denen wegen
des Schmucks der öffentlichen Gebäude, der Eiſenbahnen,
Straßen=
bahnen und Poſtkraftwagen genaue Vereinbarungen zu treffen
ſind. Es iſt hierbei auf folgendes zu achten: Hauptſächlich
kom=
men als Maiengrün Birkenreiſer in Frage. In vielen Teilen
des Gaues iſt der Birkenbeſtand ſehr gering und iſt durch zu
ſtarke Inanſpruchnahme in Gefahr, vernichtet zu werden.
Des=
halb iſt nur das notwendigſte Grün in Anſpruch zu nehmen. Die
Kreisleitungen machen bei den zuſtändigen Forſtbehörden
Sam=
melbeſtellungen. Einzelperſonen dürfen nicht
ſelbſtän=
dig Maiengrün aus den Wäldern holen.
Ueber=
tretung dieſer Anordnung iſt aufs rückſichtsloſeſte zu ahnden.
An die Bevoltelang.
Volksgenoſſinnen und Volksgenoſſen!
Unſer Führer Adolf Hitler hat in noch nicht anderthalb
Jahren faſt vier Millionen der Arbeitsloſigkeit entriſſen. Den
Nationalen Feiertag des deutſchen Volkes am 1. Mai mit
aus=
geſtalten helfen und bereichern, bedeutet Dank an Adolf Hitler.
Wer dieſem Feiertag gleichgültig gegenüberſteht, ſteht dem
Auf=
ſtieg des deutſchen Volkes feindlich entgegen.
Darum Hakenkreuzfahnen heraus, denn ſie ſind das Zeichen
des Führers! Schmückt eure Häuſer! Jede deutſche Familie
zeigt wenigſtens eine Hakenkreuzfahne. Stellt Blumen an die
Fenſter! Verſeht euch rechtzeitig mit dem Feſtabzeichen.
Der 1. Mai muß wiederum den einheitlichen
unhemmbaren Aufſtiegswillen des deutſchen
Volkes der ganzen Welt zeigen.
gez. Müller=Scheld.
Großes Haus. — Sonntag, den 15. April.
Julius Cäſar.
Trauerſpiel von Shakeſpeare.
Wie ein Berg mit gewaltigem, dramatiſchem Aufſtieg und
allmählichem Abgang baute ſich Shakeſpeares „Julius
Cäſar” auf.
Der Gipfel war, wie bei jeder Aufführung dieſes Dramas,
Marc Antons faſzinierende Leichenrede auf dem Forum, das
glänzendſte Meiſterſtück redneriſcher Kunſt.
Der Weg zu dieſem Gipfel vollzieht ſich in klarer, packender
Handlung: als Grundlage Cäſars bis zur Tyrannis geſteigerte
Macht, das Gegenſpiel ſeiner Feinde von Brutus, dem
ideali=
ſtiſchen Republikaner, bis zu Caſſius, dem neiderfüllten
Intri=
ganten, der nächtliche Zuſammenſchluß der Verſchwörer, die
Er=
mordung im Senat und nun auf dem Forum die gewaltige
Abrechnung Marc Antons, verbunden mit dem Umſchwung
des wankelmütigen, lenkbaren Volkes.
Wie ein dramatiſcher Sturmwind brauſt die
Handlung dahin, klar, überzeugend, packend.
Anders der Abſtieg. Mit dem Tode Cäſars entfällt die
Grundlage des feſſelnden Gegenſpieles. Es bleibt eine
geſchicht=
liche Bilderfolge mit gehäuften Schlachten= und Sterbeſzenen.
dieber ihr allerdings ſteht der Schatten von Cäſars gewaltiger
Perſönlichkeit.
In der Darſtellung verteilt ſich das dramatiſche
Schwer=
gewicht auf die drei Schultern von Cäſar, Marc Antonius und
Brutus.
Hans Baumeiſters „Cäſar” war auf eine bis zur
Hybris geſteigerte Größe abgeſtellt. Ueber ihr lag Cäſars großes
Wort vor dem Senat: „Doch ich bin ſtandhaft wie des Nordens
Stern, des unverrückte, ewig ſtete Art nicht ihresgleichen hat
am Firmament!” In überzeugender Eindringlichkeit ſtrahlte
Cäſars Perſönlichkeit aus Hans Baumeiſters ſicherer Darſtellung.
Marc Antonius iſt Cäſars Freund, ſein Rächer und
Eröffnung des Programms zum 1. Mai
für den Gau Heſſen=Raſſau im Schauſpielhaus
in Frankfurk a. M.
Im Einvernehmen mit dem Gauleiter Pg. Sprenger
hatte der Gaupropagandaleiter und Leiter der Landesſtelle
Heſ=
ſen=Naſſau des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und
Propaganda, Müller=Scheld, die 38 Kreispropagandaleiter
des Gaues ſowie die Propagandawarte aller Ortsgruppen und
Stützpunkte nach Frankfurt a. M. eingeladen. Der
ſtellvertre=
tende Gaupropagandaleiter David Müller, der die Tagung
leitete, konnte 1230 Propagandaleiter melden.
Für den dienſtlich abweſenden Gauleitefr war deſſen
Stell=
vertreter, Regierungsrat Reiner, erſchienen. Außerdem waren
erſchienen der Landesobmann der NSBO. Heſſen und
Bezirkslei=
ter der Deutſchen Arbeitsfront, Pg. Willy Becker, mit ſeinem
Propagandaleiter, Pg. von Rekowſki, ferner der
Gaugeſchäfts=
führer Pg. Reiſe, der Gauwirtſchaftsberater Eckard ſowie aus
der Adjutantur des Gauleiters Pg. Lange, der mehrere Jahre
in der Gaupropagandaleitung führend tätig war.
Dieſer Tagung kommt auch deshalb eine weittragende
Bedeu=
tung zu, weil Gaupropagandaleiter Müller=Scheld zum erſtenmal
verſuchte, eine Beſprechung der Amtsleiter aus den ſonſt üblichen
Wirtshausſälen heraus in ein Theater zu legen. Dieſer Verſuch
iſt gelungen. Das Schauſpielhaus war völlig verwandelt. Eine
Fülle von Hakenkreuzfahnen belebte Ränge und Bühne. Auf der
Bühne ſelbſt hatten auf beſonders dazu errichteten Stufen die
38 Kreispropagandaleiter ſowie alle Kreisbetriebszellenobmänner
des Gaues Platz genommen. Den Hintergrund bildete ebenfalls
eine rieſige Hakenkreuzfahne. So ſahen die anweſenden
Propa=
gandaleiter als Erſtes ein Muſterbeiſpiel der wirkungsvollen
Aus=
ſchmückung eines Saales.
Nachdem die Tagung eröffnet war, entbot der Leiter der
Ta=
gung dem Führer ein dreifaches Kampfheil. Darauf wurde die
erſte Strophe des Deutſchlandliedes geſungen, und von dem
Lan=
desſinfonieorchſter unter Führung von Kapellmeiſter Pg.
Cor=
nelius die Ouvertüre „Ans Vaterland” geſpielt. Dann begrüßte
der ſtellvertretende Gauleitefr Pg. Reiner die Anweſenden im
Auftrag des Gauleiters. Anſchließend entwickelte
Gaupropagandaleiter Müller=Scheld
erſchöpfend die Richtlinien für den Nationalen Feiertag
des deutſchen Volkes, des 1. Mai 1934. Müller=Scheld
er=
innerte kurz daran, daß im Gegenſatz zu allen anderen
Revolutio=
nären Adolf Hitler ſich als Erſter in der ganzen Weltgeſchichte
eine Macht von ſo unerhörtem Umfang nicht mit Gewalt, nicht
mit Kanonen, Granaten und Bajonetten, nicht mit Terror und
Brutalität, ſondern mit den Mitteln der Propaganda erobert
habe, d. h. daß der Führer ſolange um die Seele des deutſchen
Vol=
kes gerungen habe, mit allen propagandiſtiſchen Mitteln der
Ueberzeugung, bis ihm die Macht zugefallen ſei. Mit den geiſtigen
Mitteln der Propaganda ſei die Macht erobert worden und mit
denſelben Mitteln müſſe die Macht erhalten werden. Die
Auf=
gabe der Propaganda werde erſt dann zu Ende ſein, wenn das
Dritte Reich nicht mehr iſt, und da nach dem Willen des Führers
und aller echten Nationalſozialiſten das Dritte Reich ewig dauern
ſoll, wird auch die Propaganda ewig ſein.
Pg. Müller=Scheld betonte die große propagandiſtiſche
Bedeutung des 1. Mai gegenüber dem Ausland und die große
erzieheriſche Bedeutung für das deutſche Volk ſelbſt und ſprach
alle Einzelheiten des Programms eindringlich durch.
Alle Ausführungen des Gaupropagandaleiters waren noch
im Laufe der Nacht von Samstag auf Sonntag in Form einer
Broſchüre gedruckt worden. Jeder Kreispropagandaleiter erhielt
nach der Tagung die bereits gedruckten Ausführungen des
Gau=
propagandaleiters in ſo zahlreichen Exemplaren ausgehändigt,
daß er alle irgendwie betreffs der Organiſation des 1. Mai in
Frage kommenden Stellen damit verſehen kann. Ein Auszug
dieſer Ausführungen wurde bereits am Sonntag in der
national=
ſozialiſtiſchen Parteipreſſe veröffentlicht und geht am Montag
durch die geſamte Preſſe des Gaues.
Der Geſamteindruck der Tagung war überwältigend. Man
fühlte an der Art, wie die über tauſend Parteigenoſſen aus allen
Teilen des Gaues ſich durch die Ausführungen mitreißen ließen,
daß der lebendige jugendliche Schwung, der von jeher die
NSDAP. ausgezeichnet hat, noch in alter Stärke vorhanden iſt.
Mit einem Gelöbnis für Adolf Hitler ſchloß der
ſtellvertre=
tende Gaupropagandaleiter David Müller die mit ſtarken Beifall
aufgenommene Tagung.
Gaupropagandaleiter Müller=Scheld hatte für ſeine
Propa=
gandaleiter eine Aufführung der Komödie „
Schnei=
der Wibbel” vorbereiten laſſen. Das Haus war auch hier
bis auf den allerletzten Platz gefüllt. Mit von Szene zu Szene
wachſender Anteilnahme lebten die Propagandaleiter dieſes echte
Volksſtück mit und ſpendeten den Darſtellern ſtürmiſchen Beifall.
Kemalettin Somit=Paſcha iſt am Sonntag, 13 Uhr,
an den Folgen einer Magenoperation geſtorben. Der Verſtorbene
war einer der hervorragendſten Generale der Türkei und mehr
als 17 mal verwundet.
Die franzöſiſche Geheimpolizei hat in einer Villa bei
Bar=
bizon am Rande des Waldes von Fontainebleau den früheren
Sowjetkommiſſar Trotzki, ſeine Frau und drei „Leibgardiſten”
ermittelt.
der Nutznießer ſeines Todes zugleich. Emil Lohkamp wurde
der Rolle ausgezeichnet gerecht. Er iſt ein glänzender Sprecher
und ſteigerte die Leichenrede auf dem Forum zu ſtärkſter
Wirkung.
Den beiden Gewaltnaturen Cäſar und Antonius ſteht die
von den reinſten Beweggründen beſeelte Geſtalt des ſtarren
Republikaners Brutus gegenüber. Jochem Hauer ſpielte
ihn als den ſtill in ſich und für ſich ſinnierenden Philoſophen
und Idealiſten. Dies war menſchlich berechtigt und ſchön; nur
blieb er für den Zuſchauer oft unverſtändlich und ohne rechte
Wirkung, wie auch bei anderen Darſtellern eine verſtändlichere
Ausſprache zu wünſchen wäre.
Vorbild einer guten Sprechkunſt war, wie ſtets, Kurt
Weſtermann, der als „Caſca” ſein rauhes Weſen, wie
Shakeſpeare es wünſcht, „ſeinem Witz zur Brühe” dienen ließ.
Als „Caſſius” gab Joſef Keim einen mit allen Mitteln der
Theatralik wirkenden Intriganten.
Schön, klar und überzeugend ſprach Beatrice Döring die
Worte der „Portia” der edlen Gattin des „Brutus”; man
glaubte, Frau Praſch=Grevenbergs gute Schule zu ſpüren. Cäſars
beſorgte Gattin „Calpurnia” wurde von Luiſe Francke=
Booch repräſentiert.
Groß iſt die Zahl der übrigen Mitwirkenden in kleineren
Rollen. Es ſeien der „Octavius Cäſar” H. Laubenthals, die
Verſchworenen Gehre, Hinzelmann, Magel und Worret, die
Senatoren Ausfelder und Göbel, die Tribunen Beſt und
Link=
mann und der ſcharfgezeichnete „Pindarus” des Ernſt Heck
genaunt.
Die Spielleitung von Heinz Stieda gab der Tragödie
ſtärkes, dramatiſches Leben. Die Volksſzenen waren bewegt und
ausdrucksvoll. Von den Bühnenbildern Edward Suhrs
zeich=
neten ſich der Garten des Brutus und das Haus Cäſars durch
einfache, geſchmackvolle architektoniſche Linien=Führung aus der
erſtere überragt von dunklen Cypreſſen unter dem nächtlichen
Sternenhimmel, das letztere in vornehmer Purpurpracht. Das
Kapitol wirkte durch harmoniſche Monumentalität. Weniger
ge=
lungen war das mit unruhigen Bauteilen überladene Forum,
deſſen Einzelheiten überdies für den linken Teil des
Zuſchauer=
raumes zum Teil verdeckt blieben.
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 16. April 1934.
*
Dam ecltell Scuttag.
Nun iſt er da, der erſte Schultag! Wirklich, er hat ein ganz
anderes Geſicht, als ein gewöhnlicher Tag, — für unſere ABC=
Schützen jedenfalls! Die haben doch ſchon ſeit Wochen die Mutter
nit tauſend Fragen beſtürmt und immer wieder den neuen
Schul=
ranzen, der ſchon Weihnachten auf dem Gabentiſch gelegen hatte,
aufgeſchnallt. Es iſt aber doch ein anderes Gefühl, wenn man ihn
nun zum erſten Male ganz im Ernſt auf dem Rücken ſpürt,
Ueber=
haupt hat man ſo das undeutliche Gefühl: „Jetzt wird’s ernſt.!“
und man greift ein bißchen feſter nach Mutters Hand, wenn man
mit ihr zuſammen den Weg zu dem großen Schulhaus geht.
Mut=
ter macht auch ſo ein ſonderbares Geſicht. Sie erzählt zwar ſehr
luſtige Dinge von den vielen Kindern, mit denen man nun
zuſam=
menkommen wird, und von den herrlichen Sachen, die man da
Die Zuckertüte „verſüßt” den erſten Schulgang, der den Abſchluß
der erſten Kindheitsperiode bedeutet.
kennenlernen wird. Aber dazwiſchen ſcheint ſie wieder an was
ganz anderes zu denken. Wahrſcheinlich tut es ihr leid, daß man
ihr nun des Morgens nicht mehr Geſellſchaft leiſten wird, jetzt, wo
man ſchon groß und ein Schulkind iſt! — Wahrhaftig, da iſt ja
ſchon die Schule. Noch heute nacht hat man ſie im Traum
ver=
zweifelt geſucht und durchaus nicht finden können. Und nun ſteht
ſie doch an ihrem alten Platz und ſieht den kleinen Ankömmling
aus vielen großen hellen Fenſteraugen an. Nun, man hat
wenig=
ſtens eine Menge Schickſalsgenoſſen. So viele, viele Kinder, —
ein paar Spielkameraden ſind auch darunter! Und, dann iſt da
plötzlich ein Mann, — ob das wohl der Lehrer iſt? „Jedenfalls
ſcheint er ein feiner Kerl zu ſein. Und was er alles zu erzählen
weiß!
Die Mutti iſt ſchon vergeſſen. Die hat ſich, als ſie ihr Küken
ſo vergnügt in der neuen Umgebung ſah, ganz ſtill davongemacht.
Sie hat ſo ihre eigenen Gedanken auf dem Nach=Hauſe=Weg. —
ein bißchen ſtolz und ein bißchen wehmütig. Heut mittag, wenn
es nach Haus kommt, iſt es ja ſchon nicht mehr ſo ganz und gar,
ſo ausſchließlich, ihr Kind wie bisher. — Und dann geht ſie und
kauft eine rieſengroße bunte Schultüte.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus MontagA. 3.36 Preiſe 0.50—1.50
Anf 20½ Uhr.
Konzert Abend der Liedertafel Darmſtadt. Dienstag
17. Apri Anf. 190 Ende gegen 23 Uhr. D. Bühne K 15
Preiſe 0.50—4.50
Zulius Egeſar: Mittwoch
18. April Anf. 19½ Ende 22½ Uhr. B 20
Preiſe 0.70—5.50
Ein Maskenball. Kleines Haus Dienstag
17. April Anf. 20, Ende geg. 22½ Uhr. Zuſatzm. I 11. dazu
Kinderreiche Mütter Nummerkarten 501—600,
Preiſe 0.80—4.50
La Traviata. Mittwoch
18. Apri
Donnerstag
19. April Anf. 20, Ende gegen 22½ Uhr. (Außer Miete)
Preiſe 0.70—3.80
Krach um Jolanthe.
Anf. 20, Ende gegen 22½ Uhr. (Außer Miete)
Preiſe 0.80— 4.50
La Traviata.
Ausgezeichnet funktionierten alle techniſchen Einrichtungen,
für die die Herren J. Richter und C. Müller und — für
die Ausführung der Dekorationen — F. Langer
verantwort=
lich zeichneten.
Das vollbeſetzte Haus nahm die ſchöne, bewegte Aufführung
mit lebhaftem Beifall auf. Shakeſpeare hatte wieder einmal in
ſeiner unvergleichlichen dramatiſchen Kraft auf die Höhe der
Kunſt und auf die Höhe menſchlichen Lebens und menſchlicher
Z.
Größe geführt!
Kleines Haus — Sonntag, den 15. April 1934.
20 Traviaka.
Ein Doppelgaſtſpiel zeichnete die Sonntagsvorſtellung dieſer
in letzter Zeit häufiger gegebenen Oper aus. Anni Lange aus
Chemnitz ſang die Titelrolle. Schon die dritte Violetta, die man
in kurzem Zeitabſchnitt hintereinander hörte. Sie iſt ſtimmlich
und geſanglich ihrer Breslauer Kollegin und Konkurrentin von
neulich unterlegen, anſcheinend überhaupt keine eigentliche
Kolo=
raturſängerin. Sie hat wohl ein ſchönes Piano und eine gewiſſe
Beweglichkeit im Ziergeſang, aber oft ſind die Uebergänge
ton=
lich nicht ganz ausgeglichen, die Kantilene, wie z. B. die typiſche
Arie des zweiten Bildes „Saget der Jungfrau” zeigte, klingt nicht
ſehr edel und füllig; aber der Geſamteindruck iſt trotzdem nicht
ungünſtig, weil die ſehr ſichere Sängerin Ton und Geſte doch
ge=
ſchickt zu einen und ſo perſönlich zu beleben weiß, daß die Rolle
zentral und überzeugend wirkt. Das Gegenteil ihr Partner Alfred.
Ein blutjunger Neuling wohl auf der Bühne Hermann Schmidt=
Berikoven. Ihm fehlt ſo ziemlich alles, was zur äußeren
Verkörperung der Rolle nötig iſt, nur nicht (aber das iſt in der
Oper doch wohl das Wichtigſte) die Stimme. Ein überraſchend
ſchönes, friſches Organ, jung und unverbraucht, manchmal ein
kein wenig hauchig, aber elaſtiſch und männlich dunkel gefärbt,
wie man es ſelten findet. Alſo ſicher eine große Hoffnung. Aber
ein Fach jetzt ſchon ſachgemäß zu füllen, iſt der junge Tenor nicht
imſtande, wohl aber in der Lage, bei guter Führung, wachſender
Uebung und Routine ſich zu einem vielleicht nicht beſonders
ſpiel=
gewandten, aber ſicher ſtimmlich erfolgreichen Sänger zu ent=
K.
wickeln.
Montag, 16. April 1934
Darmſtädter Tagblatt ? Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 104
Radbeleht. Frentbeeg"
Der 2. Tag der Fußball=Meiſterſchafts=Gruppenſpiele ohne Ueberraſchungen. — Bereits 118000 Zuſchauer.
Im Gau Südweſt Al.=Ol. Worms und Mainz 05 dem Abſtieg verfallen. — Motorrad=Start mit dem
Eilenriede=Rennen. — Suche nach dem „unbekannten Sportler” bei Langſtrecklern und Radfahrern.
Die Fußball=Ergebniſſe.
Endſpiele
um die Deutſche Meiſterſchaft.
Gruppe Südweſt:
in Stuttgart: Union Böckingen—SV.
Wald=
hof.
.. 2:4 (1:2)
Köln: Mülheimer SV. — Offenbacher
Kickers.
4:4 (2:2)
Gruppe Mitte:
in Dresden: Dresdener SC.—Wacker Halle
72 (3:2)
Fulda: Boruſſia Fulda — 1. FC.
Nürn=
berg.
1:2 (1:1)
Gruppe Oſt:
in Berlin: Viktoria 89 Berlin — Viktoria
Stolp..
4:2 (1:0)
Danzig: Preußen Danzig — Beuthen 09
1: (0:2)
Gruppe Nordweſt:
in Dortmund: Schalke 04 — TV.
Eims=
büttel . ."
4:1 (1:1)
..
Hannover: Werder Bremen — V. f. L.
Benrath .
.... 2:2 (1:1)
Süddeutſche Meiſterſchaftsſpiele:
Gau Südweſt:
SV. Wiesbaden — Boruſſia Neunkirchen 5:2
FSV. Frankfurt — 1. FC. Kaiſerslautern 4:1
Gau Bayern:
FC. Bayreuth—FC. 05 Schweinfurt . . 4:3
Repräſentativſpiele:
in Karlsruhe: Gau Baden — Gau Mittel=
DR"
.. 1:3
Geſelſchaftsſpiele in
Südweſt=
enſchand.
Kurheſſen Marburg — Eintracht Frankfurt 1:8
Union Niederrad — FV. Sprendlingen . . 1:2
FVgg. Mombach — Wormatia Worms . . 3:4
V.f.B. Friedberg—FSV. Heuſenſtamm . . 5:1
Ulmer FV. — V.f.R. Mannheim . . . . 2:6
Bayern München — Hertha=BSC. Berlin 4:2
FK. Pirmaſens — VfB. Mühlburg ... 1:1
FSV. Mainz 05 — Germania Brötzingen —
Reichsbahn=Rotw. Frankfurt-—Kurh. Kaſſel 4:2
SC. 03 Kaſſel—Hermannia Kaſſel . . . 5:0
Stuttgarter Kickers—VfR. Mannheim (Sa.) 1:1
FC. Pforzheim — Karlsruher FV. (Sa.) . 4:3
Süddeutſche Vereine auf Reiſen:
Germania Köthen — SpVgg. Fürth (Sa.) 0:4
PfL. Bitterfeld — SpVgg. Fürth . .. . 23
Fußball im Reich.
Gau Oſtpreußen: Pokalſpiele: Pruſſia=
Samland Königsberg — Preußen Gumbinnen
2:4: Maſovia Lyck — VfB. Königsberg 5:2;
Vikt. Allenſtein—Hindenbura Allenſtein 3:6;
RSV. Raſtenburg—BuEV. Danzig 1:7.
Gau Pommern: Städteſpiel: Greifswald—
Stralſund 7:2.
Gau Schleſien: Städteſpiel: Gleiwitz —
Kattowitz 1:0.
Gau Sachſen: Guts Muts Dresden—Sportfrde.
01 Dresden 2:5; 1. Vogtl. FC. Plauen
VfB. Glauchau 5:2; VfB. Leipzig—SV. Kahla
G.=Sp.) 4:0; VfL. Zwickau—SC. Planitz 1:2.
Gau Mitte: 1. SV. Jena—Wacker Leipzig (Geſ.)
2:0; SC. Erfurt—SC. Stadtilm 1:0: VfB.
Koburg—SV. 08 Steinach 7:1; Fort.
Magde=
burg—Algermiſſen 1911 (Geſ.) 8:1.
Gau Nordmark: Viktoria Wilhelmsburg-Pol.
Lübeck 5:2; Boruſſia Kiel—Polizei Hamburg
2:3; Hamburger SV.—Tennis=Boruſſia
Ber=
lin (Geſ.) 1:2: Altona 93 — Union Altona
(Geſ.) 1:1.
Gau Niederſachſen: Hannover 96 — Hildesheim
06 13:1: Algermiſſen 1911 — Holſtein Kiel
(Sa., Geſ.) 3:1: Eintracht Braunſchweig —
Holſtein Kiel (Geſ.) 1:4.
Gau Niederrhein: Fortung Düſſeldorf—Armin.
Hannover (Geſ.) 5:9. Hamborn 07—Armin.
Hannover (Sa. Geſ) 3:2: Schwarz=Weiß
Eſſen-Preußen Alteneſſen 3:0.
Fußball im Ausland.
Ausſcheidungsſpiel zur
Welt=
meiſterſchaft:
in Differdingen: Luxemburg—Frankreich
1.6 (0:2).
Länderſpiel: in Wien: Oeſterreich—
Un=
garn 5:2 (3:2).
Städteſpiel: Budapeſt—Brünn —.
Der zweite Tag der Fußball=Endſpiele in den
Gaugruppen des Deutſchen Fußball=Bundes
brachte ſchon weit ſpannendere Begegnungen als
ſein Vorgänger. Dementſprechend wuchſen auch
die Zuſchauerzahlen. Wurden am 8. April von
den acht Spielen insgeſamt 84 000 Zuſchauer
ge=
meldet, ſo kam diesmal die ſtolze Ziffer von
118 000 Fußball=Begeiſterten zuſammen. Den
Rekord erreichte das Spiel Schalke—Eimsbüttel
in Dortmund. Hier ſtrömten mehr als 35 000
Menſchen zuſammen, dabei mußten noch
Tau=
ſende umkehren, weil der Platz nach Erſchöpfung
ſeines Faſſungsvermögens polizeilich geſchloſſen
wurde. — 25 000 Menſchen beſuchten das Spiel
in Dresden, 15 000 das in Berlin,
Außerordent=
lich ſtattlich iſt auch die Ziffer von 12000, wenn
man bedenkt, daß ſie in dem kleinen Fulda bei
dem Spiel des Nordheſſiſchen Meiſters gegen den
1. FC. Nürnberg zuſammenkam.
Mit Ausnahme der Gruppe Oſt haben jetzt
alle anderen Gruppen bereits klare
Tabellen=
führer. In der Gruppe Südweſt führt der SV.
Waldhof nach ſeinem 4:2= (2:1=) Sieg in
Stutt=
gart über Böckingen vor den Offenbacher Kickers,
die in einem außerordentlich erbittert geführten
Kampf in Köln gegen den Mülheimer SV. ein
Unentſchieden von 4:4 (2:2) erreichten. In dem
gleichen Verhältnis (4:0 gegen 3:1 Punkte)
führt der 1. FC. Nürnberg in der Gruppe Mitte.
Der „Club” ſchlug in Fulda die Boruſſen nach
einem harten Kampfe 2:1 (1:1), während ſein
gefährlichſter Rivale, der Dresdener SC., zu
Hauſe Wacker Halle mit 7:2 (3:2) abfertigte.
In dieſem Spiel führte übrigens Halle ſchon 2:0,
als ſein Tormann verletzt wurde und Dresden
ſo das Torſchießen erleichtert wurde.
In der Gruppe Nordweſt hat es Schalke durch
ſeinen 4:1= (1:1=) Sieg über Eimsbüttel zu 4:0
Punkten gebracht; die Hamburger folgen mit
2:2 Punkten auf dem zweiten Platz. Benrath
hielt ſich diesmal mit ſeiner erſatzgeſchwächten
Mannſchaft beſſer, die Rheiniſchen erzielten
dies=
mal in Bremen gegen „Werder” ein 2:2 (1:1).
Zwei Tabellenführer hat noch die Gruppe
Oſt. Beuthen 02 gegen Vitoria 89 Berlin weiſen
je 4:0 Punkte auf. Beuthen blieb diesmal in
Danzig über die Preußen 4:1 (2:0) erfolgreich,
während Viktoria 89 Berlin zuhauſe Viktoria
Stolp erſt nach hartem Kampf 4:2 (2:1)
nieder=
rang.
Schalke 04, der 1. FC. Nürnberg und Waldhof
ſind allem Anſchein nach die Favoriten für die
Deutſche Fußball=Meiſterſchaft.
Von den Nachzüglern der Punktekämpfe in
den Gauen bleibt zu berichten, daß ſich im Gau
Südweſt der FSV. Frankfurt und SV.
Wies=
baden durch neue Erfolge vor dem Abſtieg in
Sicherheit gebracht haben. Dem Abſtiege
ver=
fallen ſind hier A.O. Worms und Mainz 05.
Stark gefährdet ſind dann noch die Saarbrücker
Sportfreunde.
Waldhofs 4:2-Sieg über Böckingen.
Unter den 8000 Zuſchauern, die ſich zum
Kampf der Meiſter von Württemberg und
Ba=
den in Stuttgart zuſammenfanden, war das
Mannheimer Element ſtark vertreten. In zwei
Sonderzügen hatten die Anhänger des SV.
Waldhof ihre Meiſtermannſchaft begleitet. Sie
hatten manche bange Minute zu überſtehen, denn
die Waldhöfer Elf mußte hart kämpfen, ehe ſie
Böckingen mit 4:2 (2:1) niedergerungen hatte.
Dank ſeines großen Eifers konnte Böckingen im
Feldſpiel ſogar meiſt eine leichte Ueberlegenheit
erzielen, was auch im Eckenverhältnis von 8:2
für Union zum Ausdruck kam. Aber die
Mann=
heimer Angriffe wurden zielbewußter
durchge=
führt und mit beſſeren Schüſſen abgeſchloſſen.
Zu berückſichtigen iſt noch, daß Böckingen eine
Viertelſtunde nach dem Wechſel ſeinen
ausge=
zeichneten Mittelläufer Frey verlor, da Frey
ſich — ohne Verſchulden des Gegners — einen
Schienbeinbruch zuzog.
Böckingen hatte ſeine Stärke in der
Verteidi=
gung. Bei Waldhof war der Mittelſtürmer
Siff=
ling der beſte Mann. Nach ihm iſt der Tormann
Rihm zu nennen.
Weidinger brachte in der 23. Minute
Wald=
hof in Führung. Sieben Minuten ſpäter ſtellte
Engelhardt das Ergebnis auf 2:0. Ein Foul im
Waldhöfer Strafraum wurde von Maul=
Nürn=
berg nicht geahndet. Dafür gab er dann kurz vor
Seitenwechſel ein klares Abſeitstor Meſſers für
Böckingen. Nach der Pauſe war zunächſt
Böckin=
gen überlegen; aber die Schwaben konnten ihre
Vorteile nicht ausnützen. Als ſich dann in der
15. Minute der erwähnte Unfall Freys
ereig=
nete, da fielen die Schwaben wieder ab.
Wald=
hof kam in der 25. Minute durch einen ſchönen
Alleingang ſeines Erſatz=Linksaußen Günteroth
zum dritten Treffer, und zehn Minuten ſpäter
ſtellte Weidinger nach feiner Vorarbeit von
Siffling das Ergebnis auf 4:1. Böckingen legte
nun mit ſeinen zehn Mann noch einmal zu einem
kräftigen Endſpurt los, der ihm auch durch den
Läufer Schurr noch ein Tor einbrachte. Maul
(Nürnberg) war als Schiedsrichter nicht ſo gut,
wie man ihn ſonſt gewohnt war.
Ein harkes Kampfſpiel und ein
ſchlechter Schiedsrichter.
Trotzdem das Endſpiel zwiſchen den
Mei=
ſtern der Gaue Mittelrhein und Südweſt,
Mül=
heimer SV. und Offenbacher Kickers, auf die
Vormittagsſtunden verlegt worden war, fanden
ſich im Innenraum der Kölner Radrennbahn
doch 7000 Zuſchauer ein. Unter ihnen war das
Offenbacher Element mit einigen hundert
Schlachtenbummlern die mit Omnibuſſen und
Laſtwagen an den Rhein gefahren waren,
über=
raſchend ſtark vertreten. Der Anhang der
Mai=
niſchen ließ während des Kampfes ſeine
Lungen=
kräfte ſtattlich ſpielen, um die Mannſchaft
anzu=
feuern. Das Beiſpiel fand aber bei den
Tauſen=
den von Rheiniſchen bald Nachahmung, und ſo
ſpielte ſich der Kampf ſchon rein äußerlich in
einem Milieu ab, das dem Spiel wenig
förder=
lich war. Zeitweilig konnte man glauben, in
einen wahren Hexenkeſſel verſetzt zu ſein.
Es gab in den 90 Minuten ein
ausgeſpro=
chenes Kampfſpiel. Man verzichtete bald
dar=
auf, den Ball kunſtvoll zu behandeln und
Spiel=
kultur zu zeigen, beide Mannſchaften ſtellten ſich
nur noch auf harten und ſchnellen Kampf ein.
Dabei war man aber hüben wie drüben derart
nervös, daß der größte Teil der gutgemeinten
Aktionen mißlang. Auf die Dauer beherrſchte
Offenbach den Kampfſtil beſſer, die Gäſte
wur=
den auch nach einer wechſelvollen, jedoch
aus=
geglichenen erſten Talbzeit nach der Pauſe mehr
und mehr überlegen. In der letzten halben
Stunde beherrſchten die Kickers das Feld völlig,
und ein Sieg der Mannſchaft wäre auch
ver=
dient geweſen. Wenn Offenbach dennoch nur
ein Unentſchieden von 4:4 (2:2) mit nach Hauſe
nahm — auch dieſes Ergebnis iſt übrigens ja
noch befriedigend —, ſo trugen daran zwei
Umſtände ſchuld. Einmal war der
Schiedsrich=
ter, Wunder=Neuß, dem Kampfcharakter und der
Nervoſität des Spieles nicht gewachſen. Nach
der Pauſe ließ er ſich zu zahlreichen
Fehlent=
ſcheidungen verleiten, von denen zumeiſt die
Gäſte betroffen wurden. Dann haben ſich aber
die Kiaers zum Teil, auch ſelbſt durch ihren
übergroßen, oft blinden Kampfeseifer um den
Erfolg gebracht. Sie verurſachten Handſpiel,
wo es nicht nötig war, verpaßten zahlloſe
Chan=
cen und redeten und reklamierten auch viel zu
viel. Im übrigen hätte man der Mannſchaft,
die bis zum Umfallen kämpfte, gerne einen
vol=
len Erfolg gewünſcht. Die ganze Elf verdient
ein Lob. Mit Ausnahme vielleicht vom
Mittel=
läufer Stein, der ſich zwar abrackerte, aber
ſonſt einen ungünſtigen Eindruck machte und
der auch die meiſten Gegentreffer verſchuldete.
Der Kampf war in der erſten Halbzeit
be=
reits ſehr ſpannend. Offenbach ging in der 22.
Minute nach einem Eckball durch einen hohen
Nachſchuß von Gerth in Führung. Schon zwei
Minuten ſpäter fiel durch einen überraſchenden
Schuß Bauers der Ausgleich. Nach einem
Links=
angriff übernahmen die Kickers in der 33. Min.
durch eine feine Leiſtung Maids erneut die
Führung. Als aber eine Minute vor dem
Wech=
ſel Bauer im Strafraum unfair angegangen
wurde, konnte Hönig einen Elfmeter wiederum
zum Ausgleich verwandeln. Nach der Pauſe
ſpielte Offenbach im Sturm mit Grebe, Maid,
Keck, Kühnle. Gerth. Mülheim zog ſpäter den
Verteidiger Hönig in den Sturm vor. Göke
(Mülheim) und Kühnle mußten vorübergehend
verletzt ausſcheiden. Der Kampf wurde noch
ſpannender bei langſam wachſender
Ueberlegen=
heit der Kickers. Einen Foulelfmeter
verwan=
delte Hönig in der 15. Minute zum 3:2 für
Mülheim. Maid ging hier für Müller ins Tor.
Ein ſchöner Kopfball und ein weiterer
Flach=
ſchuß von Maid brachten den Kickers zwei Tore
ein. Doch glich Mülheim durch einen Freiſtoß
von Hönig drei Minuten vor Schluß noch aus.
Schalke beſiegt Eimsbütkel.
nach Kampf 4:1.
Das Dortmunder Stadion, „Rote Erde” war
mit 35 000 Perſonen überfüllt und Tauſende
mußten wieder umkehren, ohne Einlaß gefunden
zu haben. Das Spiel begann mit einer
Sen=
ſation. Vom Anſtoß weg wanderte bei
Eims=
büttel der Ball zum Linksaußen und deſſen
Flanke ſchoß Panſe unhaltbar ein. Schalkes
Mannſchaft war ebenſo verblüft wie die
Zu=
ſchauer. Eimsbüttel aber kämpfte ermutigt
wei=
ter und drängte mit ſeinen ſchnellen
Flügelan=
griffen lange Zeit gefährlich. Erſt allmählich
ſetzte ſich die reifere Spielkultur Schalkes durch,
und in der 30. Minute erzielte Czepan nach
einem feinen Angriff den Ausgleich. Nach dem
Wechſel ließ Eimsbüttel zuſehends nach, die
Mannſchaft fiel dem eigenen Tempo zum Opfer.
Die techniſch klar überlegene, weſtfäliſche Elf
wurde im wachſenden Maß überlegen und ſtellte
auch durch Treffer von Rothardt und
Nattkäm=
per (2) den verdienten Sieg ſicher. Der zweite
Treffer Nattkämpers war ein verwandelter
Handelfmeter. Eimsbüttel war zum Schluß vom
Kombinationsſpiel des Gegners bis zur
Erſchöp=
fung abgehetzt. — Dr. Warnecke=Köln leitete
das Spiel gut.
kommk zu einem Punkk
2 1.0 n Renen.
Zehntauſend Zuſchauer ſahen in dem Bremer
Weſerſtadion ein wenig anſprechendes Spiel.
Benraths immer noch ſtark erſatzgeſchwächte Elf
war zwar dank der beſſeren Technik im Feld
überlegen, die beſſeren Torchancen hatte aber
Bremen. Das unentſchiedene Endergebnis war
gerecht. Benrath übernahm nach Voratbeit von
Hohmann in der 11. Minute durch Stoffels die
Führung. Bremen glich in der 30. Minute durch
Scharmann (früher Schalke) aus. In der Mitte
der zweiten Halbzeit konnte Werder durch
Mahl=
ſtedt ſogar die Führung übernehmen, und erſt
6 Minuten vor Schluß erreichte Benrath durch
ein ſchönes Tor von Hohmann den Ausgleich.
1. 8C. Rürnberg gewann nur knapp
21 0.z.
Der 1. FC. Nürnberg fand in Fulda bei den
Boruſſen einen ungemein harten Widerſtand.
Nr. 104
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Die Nordheſſen kämpften mit noch größerem
Elan, mit noch mehr Härte als am Vorſonntag
im Kaſſeler Spiel gegen den Dresdener SC.
Zwar wies der bayeriſche Meiſter die reifere
Spielkultur, und vor allem das beſſere
Stel=
lungsſpiel auf, aber er hatte doch alle Mühe,
um ſich mit dem knappen Reſultat von 2:1 (1:1)
Treffern die beiden wertvollen Punkte zu ſichern.
Fulda erlebte in dieſem Spiel einen neuen
Zuſchauerrekord. Ueber 12000 Menſchen
wohn=
ten bei faſt ſommerlichem Wetter dieſem Kampf
bei. Beide Mannſchaften kämpften dermaßen
erbittert, daß die Menſchenmaſſen von der erſten
bis zur letzten Minute mitgeriſſen wurden.
Un=
ter dieſen Umſtänden hatte es Schiedsrichter
Fink=Frankfurt ſchwer, das Spiel im ſportlichen
Rahmen zu halten. Da ihm das aber bis auf
wenige kleine Schönheitsfehler gelang, ſo
ver=
dient der Unparteiiſche höchſtes Lob.
Eine klare Ueberlegenheit der einen oder
anderen Mannſchaft gab es faſt nie. Fulda
er=
kämpfte ſich ſogar die beſſeren Torchancen, die
aber durch Mangel an Entſchloſſenheit und
Feh=
ler im Stellungsſpiel nicht ausgewertet werden
konnten. Immerhin erreichten die Nordheſſen
aber ſchon in der 5. Minute durch einen von
Leugers unhaltbar verwandelten Strafſtoß den
Führungstreffer. Bei Nürnberg mußte Oehm
vorübergehend verletzt ausſcheiden. Für ihn
übernahm Kund die Sturmführung. Kund war
nun die treibende Kraft im Nürnberger Angriff
und er konnte auch in der 31. Minute den
ver=
dienten Ausgleich erzwingen.
Nach der Pauſe wurde der Kampf noch
wech=
ſelvoller und noch ſchneller. Im erbitterten
Rin=
gen fiel in der 25. Minute die Entſcheidung.
Zahmer Probegalopp
des Bezirksmeiſters.
Polizei Darmſtadt — pfe. Neckaran
1:2 11:0).
Vor den am kommenden Sonntag
beginnen=
den Aufſtiegskämpfen hatte ſich der Südheſſen=
Bezirksmeiſter noch einmal einen Gauligiſten
aus dem Nachbargau Baden verpflichtet. VfL.
Neckarau zeigte vor etwa 800 Zuſchauern auf
dem „Exert” ein recht gefälliges Spiel, wenn es
auch nicht die Qualitäten des Wormatia=Gaſtſpiels
am Samstag erreichte. Allerdings hatten die Gäſte
durch die Abſtellung von 3 Etatmäßigen zur
Baden=Elf — Mittelläufer, linker Läufer und
Halbrechter — eine gewiſſe Schwächung
aufzu=
weiſen, doch waren die eingeſtellten „
Reſervi=
ſten” recht gut am Platze.
Die von Zeilfelder betreute Elf im
gelb=
ſchwarzen Trikot bot ein ſchnelles, flaches Spiel
unter bevorzugtem Einſatz des rechten Flügels
mit dem talentierten Heſſenauer. Die im letzten
Jahr für den Abgang älterer Spieler
eingeſtell=
ten jungen Kräfte verfügen über ein recht
ſoli=
des techniſches Vermögen, ſie waren ſchnell im
Start, ausdauernd und mit Eifer bei der Sache,
als ſie merkten, daß gegen die Platzelf im
Spa=
ziergang nicht zu gewinnen war.
Die beſten Leufe der Gäffe
die ebenſo wie Polizei in der angekündigten
Aufſtellung erſchienen, waren der ausgezeichnete
Rechtsaußen Heſſenauer und ſein Nebenmann
Klamm, Mehler als Erſatz=Mittelläufer mit
ſeinen aufmerkſamen Nebenſpielern Schmidt=
Heeg, und Siegel als Verteidiger, der das
„Maſchinengewehr” der Grünen — Pfeiffer —
ſelten zum Schuß kommen ließ. Dieringer im
Tor zögerte einigemal im Herauslaufen. Die
Brüder Striehl paßten ſich recht gut in die Elf
ein, trotzdem der Linksaußen nach dem Wechſel
infolge Verletzung den Poſten übergeben mußte.
Der Bezirksmeiſter
lieferte ein Durchſchnittsſpiel, wollte ſich
viel=
leicht auch nicht ganz ausgeben. Jedenfalls
wird es bei den Aufſtiegskämpfen einen
här=
teren Strauß geben als gegen den VfL., denn
die Gäſte ſpielten ſehr anſtändig. Sie hätten
auch „normalerweiſe” eigentlich 1:4 gewinnen
müſſen. Am beſten ſchlug ſich wieder die Abwehr
Klein, Balſer und Bönſel (obwohl dem „
blon=
den Herrn” einige Schnitzer unterliefen). Die
Läuferreihe konnte gefallen, lediglich Matthes
hatte in der zweiten Hälfte eine ſchwache
Vier=
telſtunde und ging dann auf Rechtsaußen
wäh=
rend Göbel ſeinen Poſten einnahm. Im Sturm
verdienten Kaltwaſſer — der leider nach einem
Zuſammenprall verletzt den Platz verlaſſen
mußte — und Göbel lobende Erwähnung,
wäh=
rend das Innentrio mit zahlreichen Aktionen
Pech hatte und ſeinen ſonſt gefürchteten
Tor=
hunger anſcheinend „vorher” geſtillt hatte.
Das Spiel
begann unter der aufmerkſamen Leitung von
Sattig=Dieburg recht verheißungsvoll für die
Platzelf. Denn in der
2. Minute hieß es 1:0 für die Grünen.
Der Gäſtetorwart war einem Schuß Pfeiffers
zu ſpät entgegengelaufen, und Schupp konnte
überraſchend einlenken.
Bei durchweg verteiltem Feldſpiel, in dem
das ſchöne Aufbauſpiel der Gäſteläufer an den
Sturm gefällt, kommt Polizei zur erſten Ecke,
doch vom Fuß Schupps ſpritzt der Ball ins Aus.
Eine gefährlich ausſehende Situation nach einem
Strafſtoß gegen das grüne Tor wird von
Scheuermann neutraliſiert. Doch ſchon wieder
ſind die Gelb=Schwarzen gefährlich nahe: Klein
lief der Flanke entgegen, das Tor iſt leer,
Klamm ſchießt aufs Tor, doch um die berühmte
„Haaresbreite” geht der Ball daneben.
Kurz darauf knallt ein ſcharfer Schuß
Heſ=
ſenauers gerade auf die Oberlatte des
Polizei=
tores.
Der Polizeiſturm wirkt in ſeinen Aktionen
allmählich etwas geſchloſſener. Zumal Kaltwaſſer
öfters ungeſtört in den Strafraum” abziehen
Bei einem geſchloſſenen Angriff der
Süddeut=
ſchen griff die Hintermannſchaft der Heſſen, die
ſonſt ganz ausgezeichnet arbeitete, zu zögernd ein
und Oehm konnte mit ſchönem Schuß einen
Tref=
fev anbringen. Für den Reſt des Spieles
arbei=
tete Nürnbergs Mannſchaft nun auf „Halten”.
Mit verſtärkter Deckung gelang es ihr auch, den
Vorſprung zu wahren.
Beide Mannſchaften boten eine geſchloſſene,
rühmenswerte Leiſtung. Schwache Punkte waren
nicht zu entdecken, und das um ſo weniger, als
hüben und drüben alle Spieler mit letzter
Hin=
gabe kämpften.
Zur zweiten Begegnung der Namensvetter
kamen am Sonntag in Berlin auf dem Platz am
Geſundbrunnen 15 000 Zuſchauer zuſammen. Der
Kampf unterſchied ſich von dem Vorſpiel in Stolp
nur wenig. Die Pommern überraſchten durch
eine geſchloſſene Leiſtung, ſie hatten vor allem
durch ihr ehrgeiziges und betont kämpferiſches
Spiel bald die Sympathie der Zuſchauer für ſich.
Hervorragend war die Läuferreihe. Bis weit in
die zweite Halbzeit hinein war der Kampf offen.
Auch die Berliner boten diesmal in ſtärkſter
Beſetzung eine beſſere Leiſtung, ſie fanden ſich
aber mit dem draufgängeriſchen Spiel der
Pom=
mern nur wenig ab. Sienholz ſchoß für Berlin
ſämtliche Tore. Stolp kam durch die beiden
Halb=
ſtürmer zu ſeinen Gegentreffern.
kann, wo das Innentrio, auf dem Poſten iſt.
Doch die Gäſte=Läufer ſind es nicht minder und
vermögen immer wieder zu klären.
Eine ſchöne Flanke Göbels kommt Pfeiffer
auf den Fuß, ſpringt jedoch knapp neben der
Seitenlatte ins Aus. Ein kurzer, ſtrammer
Schuß von Schupp wird eine Beute Dieringers.
Dann haben
die Gäſte die Ausgleichschance
in Geſtalt eines Elfmeters: Klein hatte
Scholl im Strafraum behindert, doch dieſer
knallte den Ball ins Aus. Auch Gauligiſten
vermögen ſo „ſchöne Sachen” zu vermaſſeln.
Kurz vor dem Wechſel haben die Gäſte
wie=
der Pech: eine ſchöne Flanke ihres Rechtsaußen
wird aufs Tor verlängert, Klein iſt verhindert,
einzugreifen, und ein gelb=ſchwarzer Stürmer,
auf der Torlinie ſtehend, lenkt den placierten
Torſchuß ſeines Mittelſtürmers vom „rechten
Weg” ab vor die Füße Balſers, der den Reſt
beſorgt!
Nach dem Wechſel
haben die Gäſte umgeſtellt und kommen zur 1.
EEcke und in der 3. Minute
zum 1:1=Ausgleich.
Klein hatte, gegen die Sonne ſpringend, den
Torſchuß Benners falſch berechnet, ſo daß der
Ball unter der Latte ins Netz huſchen konnte.
Aber dieſes Tor machte er kurz darauf
wie=
der gut, als er eine ſehr brenzliche Situation
meiſterte.
Nach einem Zuſammenprall muß
Kalt=
waſſer verletzt aufgeben — für ihn tritt
Kaufmann als rechter Läufer ein; die Stürmer
rücken einen Platz nach links, während Matthes
den Rechtsaußenpoſten einnimmt.
Neckaraus Schnelligkeit verſchafft der Elf jetzt
eine Weile ein leichtes Plus und auch 2 Ecken,
doch in ausſichtsreicher Poſition ſchießt Striehl I
vorbei.
Einen ſchönen Durchbruch Seipps vereitelt im
letzten Moment der Torwart, der den Ball vom
Fuß des Grünen ſchnappt.
Bei raſchen Vorſtößen erhöht ſich das Ecken=
Konto der Polizei um 3 Punkte, die jedoch in
„Soll” verbucht bleiben
Dann kommen die Gäſte um ein ſicheres Tor:
Klein hatte das Leder im Fallen nicht halten
können, Klamm war zur Stelle, um
einzu=
drücken, doch der Schiedsrichter pfiff ab, wohl in
der Annahme, daß Klein den Ball ſicher habe.
Kurz vor Schluß hat Matthes noch einmal
Gelegenheit, die Grünen voranzubringen, aber
ſein Torſchuß aus unbehinderter Stellung ſteigt
in die Lüfte und landet im Zuſchauerraum.
Schon erwartet alles den Schlußpfiff, da geht
Heſſenauer auf Rechtsaußen wieder durch,
um=
ſpielt zwei Mann, und ſein Bombenſchuß aus
4 Meter Entfernung landet unhaltbar zum 2.
Treffer im grünen Tor.
Vorher trennten ſich die Schüler — SV.
Weiterſtadt Schüler 3:2. AH. — Arheilgen 04
AH. 4:2 (3:1).
SJ. 98 Schwehingen — SN. 98 Dſdf.
4:3 11:2).
Nach dem ſchweren Spiel am Samstag waren
die „Blauen” am Sonntag beim SV.
Schwetzin=
gen zu Gaſt, die ebenſo wie der Darmſtädter in
der Gruppe Südheſſen, in der Bezirksklaſſe
Ba=
den an vierter Stelle ſtehen. Selten ſah man
die Darmſtädter ſo gut ſpielen wie in der erſten
Halbzeit. Als es dem Ende zuging merkte
man, daß das planmäßige Spiel der Wormatia
ſeine Spuren hinterlaſſen hatte. Der Gaſtgeber
war gleich nach Beginn durch prächtigen
Kopf=
ſtoß in Führung gegangen, die zunächſt
Staig=
müller, der beſte Darmſtädter Stürmer, ausglich.
Hebeiſen buchte nach guter Vorarbeit von Mahr
durch ſcharfen Schuß das zweite Tor. Nach der
Pauſe glichen die Schwetzinger zunächſt aus, um
wenig ſpäter in Führung zu gehen. Hebeiſen
ſorgte zwar noch einmal für den Ausgleich, aber
Schwetzingen war glücklicher und ſicherte ſich
durch einen Treffer in der letzten Minute den
Sieg, nachdem kaum vorher Staigmüller eine
„ganz dicke Sache” vergeben hatte.
Kurze Kritik.
Meyer hielt heute durch körperlichen Einſatz
manche brenzliche Sache und verdiente ſich eine
gute Note. Läuferreihe und Verteidigung waren
genau wie am Samstag tadellos, doch müßte
das Verſtändnis bezüglich des Deckens beſſer
werden. Es iſt faſt müßig, über die verpaßten
Torgelegenheiten des Sturmes zu ſchreiben.
Jedenfalls waren heute wieder ſo klare Chancen
gewertet worden wären, einen klaren Sieg
er=
geben hätten, der auch der ſpieleriſchen
Ueber=
legenheit entſprochen hätte.
Die Junioren der beiden Vereine trennten
ſich in einem techniſch hochſtehenden Spiele mit
einem 4:0=Siege der „Heiner”.
—r
Aus dem Ried.
3V. Biblis — 07 Bensheim 3:1 (0:1).
Es war nicht leicht, gegen die Bensheimer
Bezirksklaſſenmannſchaft zu gewinnen, zumal die
Bibliſer kurz vor der Pauſe bei einem
Zuſam=
menprall einen Spieler der Verteidigung
ver=
loren, ſo daß ſie beim Stand von 0:1 eigentlich
hoffnungslos geſchlagen ſchienen. Die
Bens=
heimer, die in der guten Beſetzung Maſſoth;
Zimmermann, Weyrich 1.; Mühlum 1., Rettig,
Mühlum 2.; Weyrich 2., Fengerle, Maudry,
Arz=
berger, Stock erſchienen, hatten unter der
an=
nehmbaren Leitung von Engert=Bobſtadt gegen
die Bibliſer Hofmann; Willy Kiſſel, Dörr;
W. Lorbacher, Noch, Leicht; Herdt, Schmehlig,
Georgi 2., Müller 2., Lang ihre liebe Not, vor
der Pauſe ein annehmbares Reſultat
herauszu=
holen. Obwohl die Bibliſer in ſtetem
Taten=
drang auf das Gäſtetor ihre enorme Kampfkraft
bewieſen, mußten ſie ſich kurz vor Seitenwechſel,
allerdings nur mit 10 Mann, mit einer knappen
0:1=Niederlage durch Arzberger zufrieden geben.
Nach der Pauſe waren die Riedleute trotz
ihrer Dezimierung im Feldſpiel recht gut und
ſchoſſen auch unverhofft durch den Linksaußen
Lang den Ausgleich. Schmehlig brachte die
Bib=
liſer durch ſchönen Kopfball in Führung und
gegen Spielende konnten die Bibliſer ſogar
ihrem Bezirksklaſſengegner noch das
traditions=
mäßige Endreſultat von 3:1 aufbrummen.
Die Bensheimer haben im Tormann Maſſoth
und den beiden Verteidigern ihre beſten Kräfte.
Leider war die Läuferreihe teilweiſe erſetzt,
ſchlug ſich aber vor der Pauſe recht
zufrieden=
ſtellend, immerhin waren ſie dem enormen
Drän=
gen der Bibliſer nach Seitenwechſel nicht mehr
gewachſen. Der Bensheimer Sturm ſpielte feurig
„wie immer”, aber die Bibliſer Läuferreihe ließ
ihn einfach nicht zur Entfaltung ſeines
wirk=
lichen Könnens kommen. Gut, wie immer, war
die Bibliſer Deckung, während der Sturm lange
Zeit brauchte, bis er ſich trotz ſeiner
Verkleine=
rung auf vier Mann durchſetzen konnte. Die
Zu=
rücknahme von Müller 2. in die Verteidigung
und die Einſetzung des linken Läufers
Lor=
bacher 2. erwies ſich als ein geglücktes
Experi=
ment. Leicht, W. Kiſſel, Nock, Lang und
Schmeh=
lig taten ſich bei dieſem Sieg hervor. Nicht
ver=
geſſen werden ſoll, daß der Rechtsaußen ſeinen
Mann ſtellte und Hofmann im Tor die
Hoff=
nung der Bibliſer ſein wird.
mannia Groß=Rohrheim
konnten die zurzeit guten Gernsheimer einen
glatten 4:0=Sieg landen. Olympia Lorſch
ſpielte nicht gegen die Sp.Vg. Sandhofen,
ſon=
dern gaſtierte in Lampertheim bei der
Turngemeinde mit einer kombinierten
Mannſchaft und mußte eine 5 :2=Nieder=
HH.
lage hinnehmen.
der Kreisklaſſe 1, Gruppe 1.
FV. Egelsbach — SV. Groß=Gerau 9:2,
Union Darmſtadt — TG. 75 Darmſtadt 1:1 (1:1),
Roßdorf — Mörfelden" .
. . . 0:3 (0:1),
Germ. Eberſtadt — SV. Weiterſtadt . 0:1 (0:0),
VfL. Michelſtadt — Vikt. Griesheim 7:3 (2:2),
Union Wixhauſen — Ober=Ramſtadt 2
Mit dem heutigen Spiel gegen Groß=Gerau
hat die wackere Elf, des FC. Egelsbach ihre
Gruppenmeiſterſchaft unter Dach und Fach
ge=
bracht. Mit ihren 41 Punkten kann ſie vom
Zweiten, TSG. 46 Darmſtadt, mit ſeinen neun
Minuspunkten nicht mehr eingeholt werden,
auch wenn in den noch ausſtehenden Treffen
Ueberraſchungen folgen ſollten. Dieſe ſind aber
kaum anzunehmen, und ſo können wir dieſer
ſelten ſtabilen Mannſchaft heute ſchon
anerken=
nend gratulieren.
Auf der Rennbahn in Darmſtadt begnügten
ſich die Gäſte mit einem knappen 1:1=
Unent=
ſchieden, obwohl ſie es in der Hand hatten, auch
den zweiten Punkt mit nach Hauſe zu nehmen.
Nicht viel beſſer ging es am Frankenſteiner
Wald=
ſportplatz zu. Die immer noch ſtark mit Erſatz
geſpickten Germanen, ſuchten bei dem ſchönen
Frühlingswetter vergeblich nach ihrem „Sturm”,
doch kein Tor regte ſich. Die Gäſte hatten das
Glück am Arm und ſchoſſen gerade einen
Tref=
fer, bei dem auch noch eine „Hand” im Spiel
geweſen ſein ſoll, und überflügelten ſogar noch
die Union. Michelſtadt raffte ſich auf und ſpielte
„wie in der guten alten Zeit”, ſo daß die ſich
tapfer wehrenden Griesheimer Viktorianer nach
einer ausgeglichenen erſten Halbzeit ſchließlich
7:3 ausgepunktet die Abfahrt antraten. Mit
dieſem Sieg ſtieg das Punktebarometer der
Odenwälder nach „heiter und trocken”
Das Ergebnis Wixhauſen — Ober=Ramſtadt
war telephoniſch nicht mehr zu erhalten.
Die vorläufige Tabelle nach dem 15. April:
Zeilfelders „Perjüngte” auf dem Exert.
Montag, 16. April 1934
Punkkekeilung auf der Rennbahnl
FC. Union — Tgſ. 75 1:1 (1:1).
Daß dieſem Lokaltreffen nur wenige
Zu=
ſchauer beiwohnten, mag zum Teil daran
ge=
legen haben, daß die Platzſperre Unions erſt
kurz vor dem Spiel aufgehoben wurde. Das
Spiel ſelbſt bot keine überragende Leiſtungen,
vorhanden, die, wenn ſie nur zu 50 Prozent aus= dafür wurde von beiden Mannſchaften recht fair
und anſtändig gekämpft. Man war geneigt, den
Beſſungern die größten Chancen für den Erfolg
zu geben, was ſich jedoch, nicht bewahrheitete,
denn die „75er” hätten, das Spiel mit einer
einigermaßen angehenden Stürmerleiſtung
ziem=
lich leicht und glatt für ſich entſcheiden können.
Union zeigte zeitweiſe ein ganz nettes Feldſpiel,
aber der geſamte Angriff war derart laſch, daß
die Abwehr der Gäſte faſt ohne Anſtrengung
ſtandhalten konnte, während aber auch ihre
Stürmerreihe, die geſtern ohne den guten
Hoff=
mann kämpfte, rein gar nichts zuwege brachte.
Als Schiedsrichter konnte Och=Iſenburg gefallen.
Mit Beginn des Treffens
finden ſich die 75er zu Beginn weit beſſer als
Union, und mit einem großen Eifer aller
Spie=
ler ſind die Blauen vorerſt im Vorteil. Schon
in der 7. Minute gelangen die Turner zur
Füh=
rung, als der linke Flügel gut durchkommt und
Schidlowsky unhaltbar einſendet. Union wacht
etwas auf, kann aber im Sturm nie recht
ge=
fährlich werden. Das Spiel ſcheint entſchieden,
als Straub von den 75ern frei vor dem Tor den
Ball bekommt, jedoch ſein Schuß ſteigt zu den
Wolken. Auf Seiten Unions vergibt
Darm=
ſtädter, ebenfalls frei vor dem Gäſtetor, und
ſchon poſtwendend iſt es Hübner, der 75er
Mittel=
ſtürmer, der Unglücksrabe, als er zwei Meter
vor dem Tor den Ball nicht zwiſchen die Pfoſten
bringen kann. Eine Minute vor der Pauſe kann
Darmſtädter dann durch einen ſchönen Strafſtoß
ausgleichen.
Nach dem Wechſel ſah es derart aus, als hätte
Union die größeren Reſerven, denn jetzt haben
ſie mehr vom Spiel, während die 75er mit zäher
Energie verteidigen. Dreimal geht der Ball an
die Torlatte der Gäſte, aber nie kommt er ans
Ziel. Offenſichtlich entmutigt, kämpfen die
Beſ=
ſunger, was ſich die Turner zu ihrem Vorteil
machen und wieder anfangen zu ſtürmen.
Chan=
cen, die klarer nicht zu haben ſind, werden
je=
doch von dem 75er Sturm nicht ausgenützt, ſo
daß es bis zum Schluß bei dem Pauſenreſultat
blieb. Bei dem Spiel der Reſerven vorher
konn=
ten die 75er nach wechſelndem Spielverlauf mit
eba
3:1 die Oberhand behalten.
Der Tabellenletzke ſiegt am
Frankenſtein!
Germania Eberſtadt — SV. Weiterſtadt
0:1 (0:0). (Ecken 13:2.)
Dieſes Spiel am Frankenſtein ſtand auf
keiner hohen Stufe. Auch der Sieg der Gäſte
überraſcht nicht, wenn man weiß, wie die
Dinge zur Zeit bei den Vorſtädtern liegen,
Der zahlreiche Erſatz bewährte ſich in keiner
Weiſe. Beiderſeits ſah man keine beſonderen
Leiſtungen. Die Germanen zeigten nichts, die
Gäſte noch viel weniger, nur auf Grund ihres
Im Lokalderby Konkordia Gernsheim — Ale= nie erlahmenden Eifers erſcheint ihr Sieg als
verdient. Gerade der fehlte bei den „
Franken=
ſteinern”. Verteidigung und Läuferreihe
wur=
den ihrer Aufgabe im großen ganzen gerecht,
aber die Angriffsreihe verſagte in allen Teilen.
Sie hatte eine Unmenge ganz klarer
Tor=
gelegenheiten, verſagte aber in Tornähe
voll=
kommen.
Die Gäſte ſelbſt wurden, mit Ausnahme von
wenigen Durchbrüchen, nie gefährlich. Der
entſcheidende Treffer war etwas zweifelhafter
Natur. Ein Fernſchuß des linken Gäſteläufers
fand in einem dichten Gedränge den Weg ins
Netz; man half etwas mit der Hand nach,
aber der Spielleiter entſchied auf Tor, da er
nichts geſehen haben will. Auch dieſer Treffer
vermag den müden Angriff der Germanen
nicht in Schwung zu bringen. Die Gäſte
ver=
ſtehen es dann auf Zeit zu ſpielen, ihr
Tor=
mann allen voran, und unter ſtändiger
Ueber=
legenheit der Germanen geht der wenig
er=
freuliche Kampf zu Ende. Das Spiel der
Reſerven fand nicht ſtatt, da die Gäſte nur drei
Mann zur Stelle hatten.
In Schwöbel=Kickers Offenbach hatte das
Spiel einen guten Leiter.
10 Tore im Odenwald=Stadion.
VfL. Michelſtadt — Viktoria Griesheim
7:3 (2:2).
Unter der umſichtigen Leitung von
Eber=
hardt=Pfungſtadt lieferten ſich vor etwa 200
Zu=
ſchauern beide Mannſchaften einen fairen Kampg
aus dem die Platzelf als ſicherer Sieger
hervor=
ging. Das Ergebnis könnte im erſten Augenblick
ſcheinen, als ſeien die Darmſtädter Vorortleute
ſchlecht geweſen. Sie ſpielten dagegen ſogar einen
guten Fußball, hatten aber das Pech, auf einen
Gegner zu ſtoßen, deſſen Stürmerreihe ſich in
beſter Spiellaune und Schußfreudigkeit befand.
Jeder dieſer fünf Stürmer gab ſein Beſtes, und
ſo konnten ſie ſich alle am Toreſchießen
betei=
ligen. Bereits nach fünf Minuten ſteht die
Par=
tie 2:0 für die Platzherren. Die Griesheimer
holen bis zur Pauſe jedoch auf und verſuchen
nach Seitenwechſel das Unentſchieden zu halten,
Aber als innerhalb zehn Minuten vier Tore
für den VfL. fallen, iſt das Spiel entſchieden.
Eine Viertelſtunde vor Schluß erzielen die Gäſte
ihren dritten Treffer (mit der Hand
einge=
ſchlagen). — 2. Mannſchaften 2:2.
—m.
Tv. Roßdorf — Mörfelden 0:3 (0:1).
Beide Mannſchaften waren ſich beinahe
gleich=
wertig bis zur Pauſe, wenn auch die Gäſte bis
dahin einen Treffer vorgelegt hatten. In der
zweiten Spielhälfte fielen dann die
Einheimi=
ſchen etwas ab, einmal machte ſich der
einge=
ſtellte Erſatz (3 Mann) bemerkbar und dann
gab der Unparteiiſche ein einwandfreies
Ab=
ſeitstor und ein weiteres zweifelhaftes Tor für
die Gäſte. 200 Zuſchauer wohnten dem Spiele
bei. Die zweiten Garnituren (bei Roßdorf
eben=
falls mehrere Erſatzleute) trennten ſich 2:7 für
Mörfelden, auch hier konnte der Schiri nicht
immer genügen.
Montag, 16. April 1934
Nr. 104
Der Bezirksmeiſter von Südheſſen.
Die Elf des Polizei=SB. Darmſtadk.
Die Ligamannſchaft des Polizei=SV hat ſich auch heuer wieder
die Meiſterſchaft in der nun neugeſchaffenen Bezirksklaſſe geſichert.
Der größte Konkurrent VFR. Bürſtadt wurde in dem für die
Meiſterſchaft entſcheidenden Spiele auf eigenem Platze mit einem
ſicheren 2:0 aus dem Rennen geworfen. Die Polizeielf hat ſich
z Recht die erſte Stelle erkämpft; iſt ſie doch die ausgeglichenſte
Mannſchaft des ganzen Bezirks. Eine Tatſache, an der nicht
vor=
beigegangen werden kann. Nicht
zu=
letzt ein großes Verdienſt ihres
Trai=
ners Rudi Keller, der zugleich
die Offenbacher Kickers betreut, die
Meiſter des Gaues Südweſt wurden.
Die Erfolge kommen alſo nicht von
ungefähr. Er muß ſchon was verſtehen,
der Rudi und er verſteht was.
Nahe=
zu 20 Jahre ſtand er ja ſelbſt für die
Ligaelf der Offenbacher Kickers im
Brennpunkt der Geſchehniſſe. Als
Kel=
er vor zwei Jahren mit dem
Trai=
ning der Poliziſten beauftragt wurde,
hatte er bereits nach einiger Zeit aus
dieſen elf Einzelkönnern ein
einheit=
liches Mannſchaftsgefüge
herangebil=
det. Er nahm ſeine Schützlinge
ordent=
lich ins Gebet, praktiſch und theoretiſch.
So konnte es nicht ausbleiben, daß
von Spiel zu Spiel nicht nur die
Er=
folge ſich einſtellten, ſondern auch in
ſpielkultureller Hinſicht eine ſtete
Auf=
wärtsentwicklung feſtgeſtellt, werden
konnte. Das Torverhältnis lautet
67:16. Daß die Ausbeute der
Plus=
tore nicht höher ausfiel, liegt in der
Ausgeglichenheit faſt aller Teilnehmer
der Bezirksklaſſe Südheſſens.
in der Aufſtellung Klein; Balzer,
Bönſel; W. Kaſpar, Matthes,
Scheuer=
mann; Göbel, Schupp, Seipp. Pfeiffer,
Kaltwaſſer die Verbandsſpiele durchſtand, ſtellt ſich vor:
Klein ſteht ſchon mehrere Jahre zur vollſten Zufriedenheit
ſeiner Vorderſpieler im Tor. Er kommt aus dem Lager des
Sportvereins Groß=Gerau. Im Polizeiſportverein hat er ſich
ſchnell die noch ihm damals fehlenden Eigenſchaften eines
brauch=
baren Torwächters angeeignet. Erſt durch das intenſive
Spezial=
training von Trainer Keller aber iſt er wirklich ein Könner ſeines
Fachs geworden. Sein ſicheres Fangvermögen, ſein ſchneller Start
haben manchen Sturm ſchon vor eine nicht leicht zu löſenden
Auf=
gabe geſtellt.
Mit ihm bilden die beiden Verteidiger Bönſel und Balzer
ein ſchwer zu nehmendes Hindernis. Bönſel iſt mit 30 Jahren
der älteſte Spieler der Mannſchaft. Er gehörte früher dem
Sport=
klub Bürgel an, ging ſpäter zu den Offenbacher Kickers. In
früheren Jahren ſtand er in der Polizeielf auf Rechtsinnen. Seine
damals ganz enorme Schußkraft ſtempelte ihn zu den gefürchtetſten
Stürmern im Kreis Starkenburg. Später nahm man ihn als eine
„glänzend gelungene Löſung” in die Verteidigung. Bönſel, meiſt
Standverteidiger, beſitzt auch auf dieſem Poſten eine beſonders
ins Auge fallende beſtechende Technik.
Sein Nebenmann Balſer iſt der Typ eines
Zerſtörungs=
ſpielers. Mit einer oft überraſchenden „Selbſtverſtändlichkeit”,
angelt er ſich immer wieder den Ball aus den Beinen des Gegners.
Gerade in dieſen Situationen kann man ſeine große Sportlichkeit
beobachten. In früheren Jahren gehörte er dem FC. Gießen 1900
an, wo er ſich als Rechtsaußen betätigte.
Die Läuferreihe mit W. Kaſpar, Matthes und Scheuermann
Photo; H. Weißgärber
Der Meiſter, der im weſentlichen Von links: Trainer Keller, Kaltwaſſer, Matthes, Bönſel, Balſer, Seipp, Scheuermann, Schupp,
Pfeiffer, M. Kaſpar; kniend: W. Kaſpar, Klein, Göbel.
leiſtet in ihren Grundzügen mehr Zerſtörungsarbeit, ohne jedoch
den nötigen Aufbau nach vorn vermiſſen zu laſſen.
Der 28jährige Matthes kam vor 7 Jahren zum
Polizei=
ſportverein. Als Verteidiger in ſeinem Heimatverein Germania
Eberſtadt vertrat er auch auf dieſem Poſten lange Zeit die grünen
Farben. Später berief man ihn auf den inzwiſchen verwaiſt
ge=
wordenen Mittelläuferpoſten. Zu Beginn der Verbandsrunde war
er manchen Leiſtungsſchwankungen unterworfen. In den
End=
kämpfen jedoch hat er hervorragenden Anteil.
Willy Kaſpar ſteht ſeit ſeiner Eingliederung in der
erſten Mannſchaft auf dem rechten Läuferpoſten. Ebenfalls wie
Klein iſt er aus dem SV. Groß=Gerau hervorgegangen. Mit Leib
und Seele dem Fußball ergeben, hat er ſich durch eifriges Training
ſeinen Platz in der Polizeimannſchaft geſichert. Durch ſeine
kräf=
tige körperliche Konſtitution ſteht er auch ſchwerſte Spiele ſehr
leicht durch. Im Zerſtörungsſpiel leiſtet er produktivſte Arbeit.
Der linke Läufer Scheuermann erlernte das ABC des
Fußballs in Pfungſtadt, genoß aber erſt im Polizeiſportverein
die richtige Ausbildung. Ein ruhiger, aber unermüdlicher Arbeiter
und vorbildlicher Sportkamerad.
Im Sturm leitet Seipp als Mittelſtürmer den Angriff. Er
kommt ebenfalls von Germania Eberſtadt. Lange Zeit vermochte
er trotz ſeiner hervorragenden Technik nicht reſtlos zu überzeugen.
Ihm fehlte „das Letzte” vor dem Tor. Heute hat er ſich auch
darin zu ſeinem eignen Vorteil verändert. Unzweifelhaft einer
der größten Techniker der Mannſchaft. Mit der ihm eignen
Virtuoſität ſpielt er ſeine Nebenleute frei
Der jugendliche Halbrechte Schupp bildet ſeit ſeinem
Mit=
wirken eine weſentliche Verſtärkung. Auf beiden Füßen gleichgut,
hat der erſt 18jährige, rhige und intelligente Spieler noch große
Zukunft. In dem denkwürdigen 2:0=Spiel in Bürſtadt konnte er
beide Treffer für ſich buchen.
Göbel iſt auf ſeinem Poſten eine der ſchärfſten Waffen des
Angriffs. Er iſt der „Tank” ſeiner Mannſchaft. Ein eminent
ſchneller Spieler. Verbunden mit einer präziſen Ballarbeit
ge=
lingt es dem Gegner ſelten, ſich ihm erfolgreich in den Weg zu
ſtellen. Seine Fähigkeiten ſtempeln ihn, der in ſeiner Heimat
Groß=Zimmern ſeine Fähigkeiten nicht ganz entwickeln konnte, zu
einem Spieler von hoher Qualität und mit Recht zu einem der
beſten Rechtsaußen des Bezirks Südheſſen.
Pfeiffer auf Halblinks iſt der wirkungsvollſte Spieler der
ganzen Mannſchaft. Seine ſpieleriſchen Fähigkeiten ſtempeln ihn
zum wirklichen Könner. Allein 27 Tore kommen in dieſer Saiſon
auf ſein Konto. Er entſtammt einer Arheilger Sportfamilie.
Links wie rechts verfügt er über genaues Zuſpiel und einen
ſcharfen Schuß. Er ähnelt etwas dem Pippin” aus München. und
hätte als geborenes” Fußballtalent ſchon längſt zu höheren Ehren
kommen dürfen.
Der linke Flügel wird durch Kaltwaſſer vervollſtändigt.
Der erſt 20jährige Linksaußen machte eine langſamere
Entwick=
lung durch. Heute iſt er zu einem gefährlichen Flügelſtürmer
herangewachſen, der neben einem genauen Flankenſchlag
beſon=
des gegneriſche Deckungsfehler auszunutzen verſteht.
In den Spielern Max Kaſpar, ein Bruder des rechten
Läufers, und Müller ſteht der Mannſchaft vollwertiger Erſatz
zur Verfügung, Kaſpar iſt ein ausgeſprochener Verteidigertyp.
Müller beſitzt nicht mehr die unwiderſtehliche Gefährlichkeit eines
Flügelſtürmers, die ihn ehedem auszeichnete. Kommt er jedoch
richtig ins Spiel, hat er, auch heute ſtets gute Momente.
Die Aufſtiegsſpiele beginnen am 22. April und können nur
mit dem größten kämpferiſchen Einſatz gewonnen werden. Die
Technik tritt hier zum Teil in den Hintergrund. Das größere
taktiſche Verſtändnis einer Mannſchaft gibt oft den Ausſchlag,
Hierin dürften die Poliziſten durch ihre früheren Aufſtiegsſpiele
genügend Erfahrung geſammelt haben. — Von den
Aufſtiegs=
kandidaten iſt Union Niederrad am meiſten zu beachten. Sie
greift nicht mit ſchlechten Ausſichten in dieſer Runde ein und
wird beſtimmt eine dominierende Rolle ſpielen.
Es wäre endlich an der Zeit, daß in Darmſtadts Mauern
eine Mannſchaft der erſten Klaſſe angehört. Beſonders
hervor=
gehoben; es wäre an ſich völlig gleichgültig, welche Darmſtädter
Mannſchaft geſetzten Falles zur Spitzenklaſſe zählen würde.
Zur=
zeit ſteht aber nichts beſſeres zur Verfügung als die Polizeielf.
Gelänge ihr der Wurf, würde ſie beſtimmt Darmſtadts Fußball
gut vertreten. Ganz abgeſehen davon würde Darmſtadt im
Sport, ganz beſonders aber auf dem Gebiete des Fußballs,
ähn=
lich wie in früheren Jahren an Anſehen wieder bedeutend
ge=
winnen.
Möge unſere Hoffnung in Erfüllung gehen.
Kreisklaſſe 2, Gruppe 1.
Reichsbahn Dſtdt. — Olympia Hahn 2:4 (2:2).
Dieſes Spiel war von Anfang bis zu Ende
außerordentlich ſpannend! Leider mußte
Reichs=
bahn „nur”,6 Mann ſeiner 1. Mannſchaft
er=
ſetzen und lieferte trotzdem, beſonders in der
. Halbzeit, ein ganz großes Spiel. Auch Hahn
war zu dieſer Zeit beſtimmt weſentlich beſſer,
als der derzeitige Tabellenführer und Meiſter
der Gruppe. Beſonders lobenswert war der
beiderſeitige Eifer. Außerdem war das Spiel
außerordentlich fair, ein Verdienſt des
wirk=
lich hervorragenden Schiedsrichters Melk=
Wix=
hauſen.
Wenn Hahn zu recht gewann, dann war es
beſtimmt nicht das Verdienſt der Mannſchaft
ſelbſt, ſondern dankt es dem unfähigen Sturm
der Reichsbahn, der beſtimmt gar nichts
leiſtete. Die beiden Außen hatten im Spiel
der 2. Mannſchaften mitgewirkt und waren
deshalb ſchon zeitig fertig. Aber auch der
Innenſturm vergaß das Schießen. Die Beſten
waren unſtreitig die Verteidigung, bei der
Seckler nur noch hinten bleiben muß. Ganz
groß war das Spiel von Barth im Tor, der
wirklich nur unhaltbare Bälle paſſieren ließ.
Im Uebrigen hat die Mannſchaft der
Reichs=
bahn unbedingt ein planmäßiges Training
nötig, das künftig nur noch Donnerstags ab
17 Uhr ſtattfindet. Erſcheinen iſt unbedingt
erforderlich.
VfB. Friedberg — FSV. Heuſenſtamm 5:1 (0:1).
Die Heuſenſtammer machten bei ihrem
Gaſt=
ſpiel nur in der erſten Halbzeit eine gute Figur.
Nach dem Wechſel ſetzte ſich das beſſere techniſche
Können der Friedberger erfolgreich durch. Vor
600 Zuſchauern ſchoſſen Säckinger, Roskony (zwei)
und Baumann (zwei) die Tore für Friedberg.
Heuſenſtamm ging in der erſten Halbzeit durch
Rebell in Führung. Gernet=Kleinkarben war
als Schiedsrichter gut.
Union Niederrad — FV. Sprendlingen 1:2 (1:1).
Anſtatt der angeſagten Viktoria
Aſchaffen=
burg ſtellte der FV. Sprendlingen den
ſonntäg=
lichen Gegner für Union Niederrad. Die 300
Zuſchauer wurden jedoch von dem Spiel ſchwer
enttäuſcht, da beide Mannſchaften nicht viel
zeig=
ten. Union ſpielte zudem ohne jeden Eifer und
verlor daher auch verdient mit 1:2 (1:1). Das
Tor für Niederrad buchte Kirſch.
Sport im Arbeitsdienſt.
Geländelauf des F99.=
Gaues Heſſen=Süd
im Hochſchulſtadion in Darmſtadk.
Unſer herrliches Hochſchulſtadion in
Darm=
ſtadt war am Sonntag der Schauplatz der
ſportlichen Veranſtaltung, die der
Arbeits=
gau 25, Heſſen=Süd (Wiesbaden), zur
Durch=
führung brachte, und damit war äußerlich ſchon
ein prachtvoller Rahmen gegeben, in welchem
der Sport im Arbeitsdienſt der NSDAP.
wirkungsvoll herausgeſtellt werden konnte.
Am Vormittag waren von allen 8 Gruppen
des Gaues Abordnungen und Wettkämpfer zu
der großen Geländelauf=Veranſtalkung
angetreten. Gauarbeitsführer Faatz=
Wies=
baden war mit ſeinem Stab erſchienen. Zackig
wie aus einem Mund erklang auf ſeinen Gruß
ein kräftiges „Heil Hitler!” Meldung der
Ab=
teilung und der Wettkämpfer, kurze Befehle
und ſchon marſchierten die Läufer zum
Start=
platz.
Verantwortlich für die Organifation war
Feldmeiſter Seling deſſen Mühewaltung
mit einer flotten Abwicklung belohnt wurde.
Die Laufſtrecken waren wie üblich durch
Kreidepfeile gekennzeichnet, und führten durch
die herrlichen Wälder, die ſich öſtlich des
Hoch=
ſchulſtadions erſtrecken. Die wichtigſten Punkte
der Strecken (3000, 6000, 10 000 Meter) waren
überdies mit Kontrollpoſten und
Strecken=
poſten beſetzt. Im übrigen mag die Tatſache,
daß ſich die 10=Kilometer=Läufer zweimal
ver=
liefen, darauf zurückzuführen ſein, daß an
dieſen beiden Stellen die aufgeſtellten Poſten
zwei Aufgaben auf einmal erfüllen mußten,
Kontrolle und Richtunganzeigen. Daß der
22jährige Sieger Stapf (253/3=Alzey)
beide Male durch dieſes kurze Verlaufen
be=
nachteiligt wurde, unterſtreicht nur noch ſeine
Leiſtung. Im 3000=Meter=Lauf erwies
ſich Habig (254/1=Griesheim) vor dem
favo=
riſierten Hähnelt als Beſter, und im Lauf über
die 6 Kilometer kam Diedering (257/2=
Bad Schwalbach) als Sieger ein. Manchem
der Geſtarteten mag die jeweilige Laufſtrecke
mit ihrem Wechſel an Höhenunterſchied viel
aufgegeben haben, und manches lebhafte
Tem=
perament, das im jugendlichen Tatendrang
gleich nach dem Start im „Pfundstempo” auf
und davon lief, mußte ganz allmählich eine
natürliche Dämpfung erfahren. Bis zum Ziel
aber hatten ſich alle redlich abgekämpft, und
dann begann das Rechnen und Raten, welche
der einzelnen Gruppen bzw. Abteilungen im
Mannſchaftslauf wohl den Sieg
er=
rungen hatte. Ueber 3000 Meter konnte
Heppenheim vor Reinheim und
Biblis den Mannſchaftsſieger ſtellen, über
6000 Meter war Bad Ems vor
Marienberg und Bad Homburg.
Freudeſtrahlend nahmen die Gruppenführer
dann Kenntnis von dem guten Abſchneiden
ihrer jungen Kameraden, die zweifellos alle
mit Luſt und Liebe bei der Sache
waren. Das iſt das Wichtige und Wertvolle,
das überdies das rein ſportlich=leiſtungsmäßige
Moment in den Hintergrund drängt, zumal
in Anbetracht des Geländelaufens ein
Lei=
ſtungsvergleich mit Veranſtaltungen der
Sport=
verbände ſowieſo unmöglich iſt. Es waren
durchweg friſche Geſtalten, die da am Start
waren, und die frühzeitig erfolgte
Aus=
ſchreibung gab auch allen die Möglichkeit, ſich
verantwortungsbewußt vorzubereiten auf die
Anſtrengungen körperlicher und geiſtig=ſeeliſcher
Art, die nun einmal der Wettkampf über die
längeren Strecken mit ſich bringt. Die
Wenigen, die dieſen Anſtrengungen nicht
ge=
wachſen waren, haben dies ſicher der
mangeln=
den Erfahrung zu verdanken (Start mit vollem
Magen — viel zu ſchnelles Anfangstempo bei
dieſem Wetter). Schaden macht klug, fördert
aber die Weiterentwicklung.
Dies gilt wohl auch für den
Arienkierungslauf über 8000 Meter.
der ebenfalls ausgetragen wurde. Gewählt war
hier, die Form des Mannſchaftslaufs (4 Mann).
Jede der 8 Gruppen des Gaues mußte eine
Mannſchaft ſtellen, die in Zeitabſtänden von
etwa 5 Minuten auf die Suche gingen. Die
ge=
ſtellte taktiſche Aufgabe war keineswegs einfach,
vielleicht ſogar trotz der an ſich zweifellos
beſten Ausbildung der Arbeitsdienſtwilligen
im Geländeorientieren mit und ohne
Hilfs=
mittel etwas zu ſchwer. 4 Mannſchaften
lan=
deten teilweiſe — entſprechend einem
aller=
dings falſch angegebenen Hochwert — im
Mühltal zwiſchen Eberſtadt und Nieder=
Ram=
ſtadt, ſo daß die Wertung des
Orientierungs=
laufs unterbleiben mußte Schlimm wars
nicht, und da alle Geſtarteten gute
Orien=
tierungsläufer waren, kamen ſie ſchließlich
nach bald 3 Stunden wieder im ſchönen
Hoch=
ſchulſtadion an.
Zu den Maſſendarbiekungen
am Nachmittag im Hochſchalſtadion hatte
der „Wettergott ſein freundlichſtes Geſicht
gezeigt: herrlicher Sonnenſchein lag über dem
idylliſchen Rund des Platzes, als auf die
Sekunde pünktlich der Gauarbeitsführer mit
ſeinem Stab unter den Klängen des
Baden=
weiler Marſches die Fronten abſchritt. SA.=
Oberführer Dr. Ivers wohnte der
Veranſtal=
tung bei.
Ganz ausgezeichnet war der Aufmarſch von
90 Mann der Gruppe 255, die zunächſt unter
Walzerklängen gut gelungene
Kugelgym=
naſtik zeigte. Dann kamen
die beiden Handballmannſchaften
in Reihe auf den Platz. Feldmeiſter Seling
begrüßte die Mannſchaft des SV. 98 und
über=
gab zur Erinnerung an dieſen Tag eine
hand=
gefertigte Urkunde, während Ober=Ing. Wöbke
den blau=weißen Wimpel des SV. 98
über=
reichte. Beim Anwurf ſtanden ſich folgende
Mannſchaften gegenüber:
Lindenberger
SV. 98:
Dittmar Förſter
Hepting. Delp Creter
Koch Freund Wahl Ploch Feick
Riffel Stickler Brückmann Vorberg Rettig
Feil Fiſchnich Bernau
Rühl. Göbel
Jerichow
FAD.:
Die Arbeitsdienſtwilligen legten ſich ſofort
mit großem Elan ins Zeug und gingen auch
nach einigen Minuten durch feinen Wurf des
Halblinken in Führung. Der Jubel war kaum
verklungen, da hatten die linken Flügelleute
der Lilienträger ausgeglichen.
Durch einen Deckungsfehler von Förſter
gelang dem FAD.=Rechtsaußen ein ſchöner
Wurf in die Lange Ecke, doch die erneute
Führung wurde poſtwendend durch feinen
Strafwurf von Wahl ausgeglichen. Von da
an ſetzte ſich allmählich das beſſere Können der
Sportvereinler durch, die durch Koch, Feick,
Wahl, Freund bald mit 6:2 in Führung
lagen. Ein Tov konnte der Linksaußen noch
aufholen, dann fielen durch Freund, Feick,
Ploch bis zur Pauſe noch 7 weitere Treffer.
In der Pauſe wurde von der Gruppe 255
wiederum ein tadelloſes Auflaufen zu einer
ſehr wirkungsvollen Gymnaſtik mit 90 Mann
gezeigt, der ſich ein Figurenlauf (Hakenkreuz)
anſchloß.
Die zweite Spielhälfte brachte den
Arbeits=
dienſtwilligen, die unentwegt kämpften und
ſtets das Spiel offen hielten, durch die beiden
Außenſtürmer zwei weitere Tore, denen
aller=
dings die Sportvereinler noch 8
entgegen=
ſetzten. Das Spiel ſelbſt wurde unter der
Leitung von Geibel, TV. Pfungſtadt, in echt
ſportlicher Kameradſchaft anſtändig
durch=
geführt und brachte zweifellos auch
inter=
eſſante Kampfmomente.
Daß die Auswahlmannſchaft des
Arbeits=
dienſtes gegen die in vielen Kämpfen erprobte
Liga des SB. 98 in punkto Technik und
Tak=
tik unterlegen war, will weiter nichts beſagen.
In ihrem ſchmucken weiß=braunen Dreß mit
den hellen Stutzen griffen ſie immer wieder an.
Auch der Austauſch des Torwächters Karidas
konnte in der zweiten Hälfte die meiſt
raffiniert geworfenen Tore nicht verhindern.
Wenn überhaupt bei dieſem
Freundſchafts=
ſpiel eine Kritik angeſetzt werden ſoll, ſo hat
ſie ſich im weſentlichen mit der Mannſchaft des
SV. 98 zu befaſſen, die trotz der hohen
Tor=
zahl gelegentlich manche Schwächen zeigte. Das
Stellungsſpiel von Förſter und Hepting ließ
oft zu wünſchen übrig, und im Sturm wollte
es oft lange nicht ſo klappen, wie das einſt
einmal war. Wahl ſpielte erſtmalig wieder in
der Mannſchaft und bedeutet für die
Lilien=
träger zweifellos eine Verſtärkung, die
ſozu=
ſagen zur rechten Zeit wieder eingetroffen iſt.
Pünktlich und exakt war die ſportliche
Ver=
anſtaltung des Gaues 25 damit abgelaufen.
Noch einmal traten alle Gruppen an, um
nach der Stärkemeldung zur Stadt zu
mar=
ſchieren, wo am Landesmuſeum
Gauarbeits=
führer Faatz mit ſeinem Stab unter den
Klängen einer ausgezeichneten Kapelle den
Vorbeimarſch abnahm.
Die Ergebniſſe.
A. Einzellauf:
3000 Meter: 1. Habig (254/1=Griesheim)
11:23,2: 2. Hähnelt (255/1=Bensheim I) 11:29;
3. Müller (256/3=Seligenſtadt) 11:35; 4.
Mar=
ziniak (253/1=Gonſenheim) 11:55; 5. Wolf
(257/3=Kaub) 12:15 Min. 6000 Meter: 1.
Diede=
ring (257/2=Bad Schwalbach) 21:04: 2. Scholz
(256/2=Neu=Iſenburg) 21:24; 3. Schütz (253/4=
Wöllſtein) 21:42; 4. Leyendecker (250/4=
Marien=
berg) 22:18 Min.; 5. Nickele (255/6=
Bens=
heim II. 10 000 Meter: 1. Stapf (253/3=Alzeh)
36:55,3: 2. Kraut (252/2=Jdſtein) 37:03,4:
3. Kühn (251/6=Holzappel) 37:11,7; 4. Bott
(253/3=Alzey) 37:15,3; 5. Schneider (255/6=
Bensheim II) 37:31,8; 6. Sehr (250/2) 37:32;
7. Gaſteier (251/1=Naſſau (Lahn)) 38:02,4;
8. Maul (252/3) 38:05: 9. Kern (255/1=
Bens=
heim 1) 38:10; 10. Menzinger (252/3) 38:17 Min.
B. Mannſchaftslauf:
3000 Meter: 1. 255/2=Heppenheim 49: 2.
256/4=Reinheim 52; 3. 255/4=Biblis 59: 4. 253/1=
Gonſenheim 72; 5. 255/5=Lampertheim 86 P.
6000 Meter: 1. 251/3=Bad Ems 56: 2. 250/4=
Marienberg 61; 3. 252/5=Bad Homburg 76;
4. 256/2=Neu=Iſenburg 87; 5. 255/1=Bensheim
92 P. Orientierungslauf über 8 Kilometer:
nicht gewertet. Handball: Gauelf — SV. 98
Darmſtadt 5:21 (3:13).
Nr. 104
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 16. April 1934
Ein raſſiger Handball=Kampf.
20. 40 Barafaer Haum oie
vorlekzte Hürde zur Gauklaſſe
T5G. 46 Darmſtadt — TV. Arheilgen
5:4 12:1).
Vor 400: Zuſchauern ſetzte in Griesheim ein
temperamentvolles Spiel ein. Es wurden ſehr
gute Leiſtungen gedoten. Mit allen Fineſſen
wurde gekämpft. Ueber allem ſtand jedoch
un=
beirrbar Schiri Laux (FSV. Frankfurt) und
klärte auch das Knifflichſte. Ueberraſchenderweiſe
wurden nur drei Strafwärfe direkt eingeſchoſſen,
während am Vorſonntag in Arheilgen allein
neun Tore aus Strafwürfen herrührten.
Die Hauptarbeit leiſteten diesmal die
beider=
ſeitigen Abwehren. Arheilgen begegnete den
Sologängern unter hartem Einſatz der
Körper=
kraft. Anders dagegen die „46er”, die durch
an=
dauerndes Feſthalten den Gegner hinderten.
Noch eines wäre bemerkenswert: Nämlich die
Ausnützung der Vorteilsregel beim Strafwurf,
der um ſo gefährlicher iſt, je raſcher er auf das
noch ungedeckte Tor erfolgen kann. Das geſtrige
Spiel hat gezeigt, daß bei guter Deckung des
Tores auch „Spezialiſten”, wie Geduldig, Fleck
und Braun — verſagen müſſen. Aber es hätte
anders kommen können, wenn die Spieler nicht
immer wieder verſucht hätten, zu mogeln. Der
Schiri mußte deshalb die Abwurfſtelle ſtets
an=
zeigen. So wurde die koſtbare Zeit vertrödelt
und der Strafwurf des größten Teils ſeiner
Chance beraubt. Soll den 46ern der Aufſtieg
zur Gauklaſſe gelingen, ſo wird die Abſtellung
dieſes Mangels von Vorteil ſein.
mit drei Erſatzleuten angetreten. Berückſichtigt
man aber, daß die Gäſte einen ſtarken Gegner
darſtellen und bis zur Pauſe 5:3 geführt hatten,
ſo iſt die Erzielung des Gleichſtandes bis
Spiel=
ende die Feſtnagelung der Tatſache, daß es
lang=
ſam aufwärts geht.
„Alle ſechzehn” ermikkelt.
Die deutſchen Gaumeiſter im Handball
ſtehen feſt.
Im deutſchen Handballſport wurden am
Sonn=
tag die drei reſtlichen Gaumeiſter ermittelt. Im
Gau Nordheſſen, wo man den Turnverein
Wetzlar ſchon am Vorſonntag zum
Gaumei=
ſter erklärt hatte, kam auf Einſpruch von Tuſpo
86/09 Kaſſel in Gießen ein drittes
Entſcheidungs=
ſpiel zum Austrag, das die Wetzlarer mit 10:5
(3:3) für ſich entſchieden. Damit ſind ſie nun
auch auf dem grünen Raſen Gaumeiſter
gewor=
den. In Württemberg gewann der TSV.
Eß=
lingen, der Meiſter der Gruppe Weſt, beide
am Wochenende angeſetzten Entſcheidungsſpiele
gegen den Meiſter der Oſtgruppe, Tgm.
Göppin=
gen. In Eßlingen ſiegten die Einheimiſchen
11:3 (4:0) und in Göppingen gewannen die
Eß=
linger 9:3 (5:1). Die Meiſterſchaft von Bayern
wurde einmal mehr eine Beute der
Spiel=
vgg. Fürth, die nach dem knappen 6:5=Sieg
des Vorſonntags diesmal über München 1860
in München mit 10:3 (4:3) erfolgreich blieb.
Da=
mit ſind nun in allen ſechzehn Gauen des
deut=
ſchen Handballſportes die Gaumeiſter ermittelt
und der Kampf um die „Deutſche” kann
be=
ginnen.
Hockey=Geſellſchaftsſpiele
in Südweſtdeukſchland.
Gau Südweſt: SC. Frankfurt 1880 —
Höch=
ſter HC. (Sa.) 3:1. (Damen 3:2.) Höchſter
HC. II — Allianz Frankfurt I (Sa.) 0:2.
Wies=
badener THC. — HTC. München=Gladbach (Sa.)
0:1. (Damen 8:0.) SC. Frankfurt 1880 —
HTC. München=Gladbach 2:1. (Damen 5:1.)
SC. Frankfurt 1880 II — Eintracht Frankfurt I
2:4. Höchſter HC. — TV. 57 Sachſenhauſen 0:1.
Rot=Weiß Frankfurt — Allianz Frankfurt 2:1.
Damen: Rot=Weiß Frankfurt — Eintracht Frkf.
2:1. Wiesbadener THC. — DHC. Wiesbad. 1:2.
SV. 98 Darmſtadt — Tennis= u. Hockehklub
Wiesbaden Ib 3:1 (0:1).
Ein ſchönes, flottes Spiel, das dem
Spiel=
verlauf entſprechend mit einem glatten Siege
der Darmſtädter endete. Allerdings ſtand die
Partie 15 Minuten vor Spielende noch 1:0 für
die Gäſte, da die Stürmer der 98er zahlreiche
Torgelegenheiten ausgelaſſen hatten. Erſt als
ein Bombenſchuß des Halbrechten den
Gleich=
ſtand brachte, fand ſich der Sturm zuſammen
und ſchoß noch 2 ſchöne Tore. Gerade die
Schlußminuten haben gezeigt, daß bei dem
nötigen Zuſammenſpiel auch die Tore nicht
ausbleiben.
Vorrunde um die Deutſche Rugby=Meiſterſchaft.
In Dresden: Sp.=Geſ. 93 Dresden — Tennis=
Boruſſia Berlin 0:9.
Helene Mayer die Olympiaſiegerin
im Fechten 1928, errang die amerikaniſche
Damen=Meiſterſchaft im Florettfechten.
Mit 16.30 Meter ſtellte der
Ameri=
kaner John Lymann bei einem Sportfeſt der
Standford=Univerſität einen neuen Weltrekord
im Kugelſtoßen auf.
Der Kampfverlauf:
Beide Hüter mußten bald ihr Können unter
Beweis ſtellen. In der 6. Minute lief Schmidt
auf Halbrechts frei und ſchoß zum 1. Tor für die
46er ein. Einige Minuten ſpäter brachte
Witz=
leb aus großer Entfernung einen unheimlich
ſcharfen Schuß an. Arheilgens verdutztem Hüter
reichte es nicht mehr. Die Partie ſtand 2: 0.
Doch nun kam die Arheilger Abwehr auf.
Vor=
nehmlich die Läuferreihe war jetzt ganz groß im
Zerſtören. Ein zweites Mal noch kam Geduldig
durch und ſchoß — abermals vorbei. Dann
dauerte es eine volle halbe Stunde (bis 12 Min.
nach der Pauſe), bis die 46er zu weiteren
Toren=
kamen. Vorerſt hatte Arheilgen ſichtlich mehr
vom Spiel. Des öfteren mußte Meyer
eingrei=
fen und verſchiedentlich rettete er beifallverdient.
Erſt in der 25. Minute konnte ihn Götz zum
erſtenmal ſchlagen: 2:1 für TSG. 46.
Bald nach Wiederbeginn fiel der Ausgleich
durch Arheilgen zum 2: 2. Das ſchönſte Tor.
Weber überlief den Verteidiger, der verſuchte,
Weber in den Kreis zu ſtoßen. Schon purzelnd,
brachte Weber aber noch einen Schockwürf an,
und „Tor” jubelte der Arheilger Anhang. In
der 8. Min. riß ſogar Arheilgen die Führung
(3:2) an ſich, als Braun aus ganz ſpitzem
Win=
kel von rechts einen Strafwurf unten an die
kurze Pfoſtenecke ſetzte und Meyer der Ball
ent=
glitt. Ein ebenſo billiger Erfolg brachte für die
46er in der 12. Min. den Ausgleich, als Schmidt
in ähnlich ſpitzem Winkel von links hoch in das
lange Eck warf. Mehr und mehr kamen jetzt die
46er auf. Weber hatte ſich bei ſeinem Torſchuß
wehe getan, und auch Götz hinkte. Dadurch hatte
Arheilgens Sturm viel an Gefährlichkeit
ver=
loren, ſo daß es der 46er Mittelläufer wagte,
mitzuſtürmen. Arheilgens Abwehr hatte
Rie=
ſenarbeit. Aber ſie ſtand lange, feſt wie eine
Mauer. Geduldig verwandelte dann einen
Straf=
wurf zum 4:3, und bald darauf konnte der
Rechtsaußen Engert, der bisher durch Spenglers
ſcharfe Bewachung kaum eingreifen konnte, zum
5:3 verbeſſern. Jetzt machte Arheilgen einen
abgekämpften Eindruck. Die 46er konnten aber
nur Strafwürfe erzielen, die ſie — wie eingangs
geſagt — verſiebten. Dann ließ auch Darmſtadt
nach, und hier hätte nochmals eine Wendung
zu=
gunſten Arheilgens kommen können, wenn
We=
ber und Götz intakt geweſen wären. So
erreich=
ten ſie Brauns weite Vorlagen nicht, vielmehr
ſchnappte ſie die 46er Deckung immer weg. In
der 29. Minute ſtand es durch Strafwurf Flecks
5:4 für Arheilgen. Ein Großkampftag hatte
ſein Ende gefunden.
Kritik.
Der Sieger. Seine Stürmerreihe kämpfte
ideenreicher, und darin lag die Urſache, daß die
verlorene Partie von 2:3 auf 5:3 geſtellt wurde.
Allerdings hatten, die Stürmer ausgezeichnete
Abwehr niederzuringen. Man bedenke, daß
Wetzleb und Schmidt nur je ein Tor ſchoſſen.
Die 46er Abwehr wird immer beſſer, wenn auch
manchmal noch Schnitzer unterliefen. Meyer als
Hüter tat ſeine Schuldigkeit. — Der
Unter=
legene: Abgeſehen von dem Pech, daß Weber
und Götz im entſcheidenden Abſchnitt ausfielen,
beging der Arheilger Stürmer den Fehler, daß
er ſeine Angriffstaktik nicht änderte, als des
Gegners Abwehrmaßnahmen (Feſthalten)
be=
kannt waren. Die Läuferreihe hatte einen ganz
großen Tag, ſo daß der Verteidigung manche
Arbeit erſpart blieb. Schmidt, wohl kleiner als
ſein Gegenüber, aber auch gut. — Die
Schieds=
richterleiſtung ſtand über jedem Zweifel.
Ein Wort noch zum Beſuch. Angeſichts der
Tatſache, daß die drei Aufſtiegsſpiele zuſammen
keine 1000 Zuſchauer aufbrachten und von
Ter=
minnot wohl kaum geſprochen werden kann,
wäre zu prüfen, ob man in Zukunft ſolche Spiele
wieder reſtlos auf fremden Plätzen austragen
läßt. Erinnern wir uns großer Spiele aus der
Pflichtrunde, die ſtets gegen 1000 Zuſchauer
auf=
wieſen, ſo iſt damit bewieſen, daß das Intereſſe
vorhanden iſt, wenn die Sportanhänger nicht
über Feld zu fahren brauchen.
Privatſpiele:
Worfelden—Germania Pfungſtadt 2:6.
Crumſtadt—Germania Pfungſtadt II 7:4 (4:2).
Bensheim—Auerbach 7:7 (3:5).
Die Bensheimer ſind eben eifrig beſtrebt, die
Leiſtungen ihrer wiedererſtandenen Elf zu
ver=
beſſern. Und ſo hat ſich nach drei Niederlagen
der erſte Erfolg gezeigt. Wohl war Auerbach
Zu den Europameiſterſchaften der Boxer.
Einige der beſten deutſchen Vertreter.
Links: Spannagel=Wuppertal (Bantamgewicht). Mitte: Käſtner=Erfurt (Federgewicht.
Rechts: Campe=Berlin (Weltergewicht). Im Kreis: Weinhold=Berlin (Fliegengewicht).
Otko Käftner Europameiſter.
Der Berliner Runge geſchlagen. — Europa=
Boxmeiſterſchaften in Budapeſt abgeſchloſſen.
In Budapeſt gingen am Sonntag abend die
Europameiſterſchaften der Amateurboxer mit
den Schlußkämpfen zu Ende.
Erfreulicher=
weiſe iſt für den deutſchen Boxſport auch ein
Sieg zu melden. Der Erfurter Otto Käſtner,
der zum Schluß mit dem Berliner Runge
zu=
ſammen, allein noch Deutſchlands Intereſſen
vertrat, kam zu einem glatten Siege über
ſeinen Endrundengegner Grygyes=Ungarn. Der
Berliner Schwergewichtler Runge unterlag
da=
gegen nach hartem Widerſtand ſeinem Gegner
Baerlund=Schweden.
Die Liſte der neuen Europameiſter zeigt
nunmehr das folgende Bild. Vom
Fliegen=
gewicht aufwärts wurden Europameiſter:
Palmer=England, Enekes=Ungarn, Käſtner=
Deutſchland, Facchin=Italien, Mac Cleave=
England, Szigeti=Ungarn, Zehetmayer=
Oeſter=
reich und Baerlund=Finnland.
Schmedes=Dortmund und Pürſch=Berlin
ſchieden in der Vorſchlußrunde aus, ſiegten
aber bei den Kämpfen um die dritten Plätze
ihrer Gewichtsklaſſen.
Schwergewichts=Exmeiſter Hans
Schönrath kam bei Berufsboxkämpfen in
Breslau vor über 7000 Zuſchauer gegen den
Einheimiſchen Scholz nur zu einem
Unent=
ſchieden.
Deutſche Motorrad=Saiſon geſtartet.
Der erſte Tag
des 11. Eilenriede=Rennens.
Deutſchlands Motorſport=Saiſon wurde am
Samstag mit dem 11. Internationalen
Eilen=
riede=Rennen bei Hannover eingeleitet. Bei
ſchönſtem Frühlingswetter und beſten
Bahnver=
hältniſſen vollzog ſich der Auftakt in feierlicher
Weiſe. Zuerſt ſtarteten 19 Ausweisfahrer der
Klaſſe C bis 500 ccm. und 5 Ausweisfahrer der
Klaſſe D—E, nicht über 1000 ccm. Beide Klaſſen
hatten 100 Klm. (25 Runden) zurückzulegen.
Als Favoriten in ihren Klaſſen galten
Rühr=
ſchneck=Nürnberg und Heuckeroth=Hamburg.
Heuckeroth blieb bereits in der zweiten Runde
zurück, während Rührſchneck auf BMW. nach
vier Runden die Führung vor dem Münchener
Ernſt als Beſter der anderen Klaſſe inne hatte.
Im weiteren Verlauf kam er vor den Tribünen
zu Fall, konnte aber das dadurch verlorene
Ter=
rain durch eine faſt tollkühne Fahrt bald wieder
aufholen. Mit einer Durchſchnittsgeſchwindigkeit
von 93,6 Klm. blieb er Sieger ſeiner Klaſſe. In
der anderen Klaſſe gab Ernſt die Spitze nicht
mehr ab und ſiegte mit 92,7 Stdkm.
OKW.-Reukonſtrukkion bewährt ſich!
W. Winkler ſiegt in der Klaſſe bis 250 ccm.
An dem erſten internationalen Rennen der
Klaſſe bis 250 ccm. über 50 Runden (200 Klm.)
beteiligten ſich 27 Fahrer. Schon in der erſten
Runde blieben der Pforzheimer Geiß auf DKW.
und Sandri=Italien auf Motoguzzi weit azurück.
An der Spitze lagen in der Elſt=München=Glad=
bach auf Rudge, Hans Winkler=München (DKW)
und deſſen Namensvetter aus Chemnitz auf
DKW. Nach der dritten Runde lagen beide
Winkler vorne, doch mußte der Münchener
eben=
ſo wie vorher Geiß am Erſatzteillager Station
machen. Walfried Winkler gewann dadurch
wei=
teren Vorſprung und hielt die Spitze vor in der
Elſt, dem ſtark aufkommenden Kahrmann=Fulda
(DKW.) und Schön=Frankfurt (Bücker). Nach
fünf Runden hatte Winkler eine
Durchſchnitts=
geſchwindigkeit von 94,8 Stdkm. zu verzeichnen.
Geiß=Pforzheim ging in der achten Runde an
dem Italiener Sandri vorbei, mußte aber bald
wieder „bauen”.
Nach 23 Runden hatte der Chemnitzer die
Spitze vor Sandri und Kahrmann, die beide in
ſtändigem Kampfe lagen. Inzwiſchen hatte eine
ganze Reihe von Fahrern bereits die Waffen
geſtreckt, ſo u. a. Weidemann=Hannover auf
Her=
kules, der Ire Manders=Dublin auf New
Im=
perial und Dürr=Ludwigsburg auf Motoguzzi.
Zwiſchen der 28. und 29. Runde kam Sandri
end=
lich an Kahrmann vorbei. Der führende
Chem=
nitzer wurde allmählich ſchneller, und fuhr in
der 32. Runde einen Durchſchnitt von 100,4
Stdkm., der im Verlaufe des Rennens nicht mehr
ibertroffen wurde. Unterdeſſen waren noch
weitere Fahrer auf der Strecke geblieben, und
zwar der Magdeburger Hirſchfeld auf Herkules,
Buſſe=Flettmar auf Imperia, der geſtürzt war,
und ſchließlich auch der an ſechſter Stelle liegende
in der Elſt wegen Maſchinenſchadens. Am Siege
des Chemnitzers Winkler war nichts mehr zu
ändern. Unter großem Beifall der Zuſchauer
paſſierte Winkler das Ziel. Kahrmann konnte
mit der alten DKW. zum Schluß dem Italiener
Sandri etwa 300 Meter abnehmen. Kurz
dar=
auf folgte der Italiener, der an den Tribünen
mit dem Fasciſtengruß vorbeiſauſte.
Ueber=
raſchend placierte, ſich dann der Frankfurter
Schön als Vierter.
Zum vierten Male Bauhofer.
Klein=Frankfurt ſiegt in der 350er=Klaſſe.
Todesſturz von Prötzig.
Auch der zweite Tag des 11. internationalen
Eilenriede=Rennens bei Hannover geſtaltete ſich
zu einem großen Erfolge, ſo daß alſo der
Auf=
takt zur deutſchen Rennſport=Saiſon 1934 als
ge=
lungen bezeichnet werden muß. 80 000 Zuſchauer
umſäumten im Stadtwald bei Hannover die 4
Kilometer lange Rundſtrecke, auf der ſich bei
herrlichem Frühlingswetter die Teilnehmer in
allen Klaſſen erbitterte Kämpfe lieferten. Wie
nicht anders zu erwarten war, gab es auch
dies=
mal bei den Lizenzfahrern neue Streckenrekorde.
In der Klaſſe der 350er=Maſchinen
ſchaffte der Sieger Klein=Frankfurt auf
der ſchnellen Norton den Vorjahrsrekord
Schnei=
ders von 92,2 auf 97,3 Stdkm., und bei den
Halbliter=Maſchinen, wo Bauhofer
bereits zum vierten Male einen Sieg
heraus=
fuhr, wurde zum erſten Male in der Eilenriede
die 100=Kilometer=Grenze überſchritten.
Bau=
hofer brachte es auf 103,8 Stdkm. und übertraf
damit nicht nur Leys Vorjahrsrekord von 95,3,
ſondern auch den der großen Maſchinen, den
Rüttchen 1933 mit 97,9 Stdkm. aufgeſtellt hatte.
Das Rennen wurde zu einer Feuerprobe für
die neuen deutſchen Motorrad=Konſtruktionen,
doch blieb es bei dem einen Erfolg von Winkler
auf DKW. in der kleinſten Klaſſe am Vortage,
denn in den beiden weiteren Rennen der nächſt
höheren Klaſſen ſetzten ſich noch einmal die
„alten” Maſchinen durch, während die Fahrer
der neuen Konſtruktionen mit Ausnahme von
Roſemeyer (DKW.) nicht bis auf die vorderen
Plätze vordringen konnten.
Bauhofer führte ſeine „alte‟ DKW., die er
zuletzt beim Marienberger Dreiecksrennen
ge=
fahren hatte, noch einmal zum Siege, und Klein
gewann, wie bereits erwähnt, auf Norton. Die
Zahl der Ausfälle war groß, ſo daß ein
Durch=
halten überhaupt ſchon, eine achtbare Leiſtung
für Fahrer und Maſchinen war. Nur 11 von
35 geſtarteten Maſchinen erreichten in der 350er=
Klaſſe das Ziel, während bei den Halbliter=
Maſchinen nur 8 von den 27 geſtarteten das
Ende erreichten.
Eine große Enttäuſchung waren die Ausländer,
die mit Ausnahme des Schweden Mauler und
des großartig gefahrenen Wieners Runtſch
ſämt=
lich vorzeitig die Waffen ſtreckten.
Leider ereignete ſich auch ein Todesſturz.
Der Berliner Willy Prötzig raſte mit ſeiner
350er AJS.=Maſchine in einer S=Kurve in voller
Fahrt gegen einen Baum und war auf der
Stelle tot.
Bei den Ausweisfahrern kam DKW. durch
Deiß=Kaſſel in der Kategorie bis 250
Kubik=
zentimeter zu einem Erfolge, während in der
Klaſſe bis 350 Kubikzentimeter mit
Hill=
brunner auf Imperia der Sieger ermittelt
wurde.
Der unbekannke Radfahrer
im Gau Südweft.
In dem 80 Mann ſtarken Feld, das ſich am
Sonntag in Darmſtadt dem Starter ſtellte, um
den „unbekannten Radfahrer” im Gau Südweſt
zu ſuchen, gab es gleich nach Beginn ein
Maſ=
ſenſturz, von dem 30 Fahrer betroffen wurden,
die aber alle ohne größeren Schaden
davon=
kamen, Kurz vor Bieber ſchlug man einen
fal=
ſchen Weg ein. Bei der Suche nach der richtigen
Straße kam den Rennmaſchinen=Fahrern das
Feld der 34 Tourenfahrer, die 8 Minuten ſpäter
geſtartet waren, entgegen. Zwei junge
Frank=
furter konnten ſich an eine abgefallene Gruppe
der anderen Klaſſe anhängen und entweichen, ſo
daß ſie nicht mehr eingeholt werden konnten.
Die Hauptgruppe fiel bei einem Vorſtoß von
Fink=Homburg nach dem 60. Kilometer
aus=
einander. Aus der 13 Fahrer ſtarken Spitze
fie=
len an einem Berg dicht vor dem Ziel noch 5
Fahrer zurück. Der Frankfurter Schmeißer,
der bisher keinem Verein angehörte, gewann
das Rennen ſicher im Spurt.
Die Ausrichtung durch den Radfahrer=Verein
war ausgezeichnet.
Nach dem Rennen fand im Oberwaldhaus die
Preisverteilung ſtatt, wobei die drei erſten
Sie=
ger jeder Gruppe die Plakette des
Reichsſport=
führers erhielten. Außerdem erhalten die ſechs
Sieger, ſoweit ſie noch nicht dem Verbande
an=
gehören, koſtenloſe Aufnahme in den Deutſchen
Radfahrer=Verband.
Die Suche nach dem
unbekannken Langſtreckler.
In allen deutſchen Gauen war am Sonntäg
der „Tag des unbekannten
Sports=
manns”. Bei der vom Reichsſportführer im
Rahmen der Olympiavorbereitungen angeſetzten
Talentſuche galt es am Sonntag, den
unbekann=
ten Langſtreckler zu ermitteln. Ueberall ſtanden
Wettbewerbe im 25=Kilometer=Gehen
und im 10=Kilometer=Laufen zur
Ent=
ſcheidung an. Die Beteiligung an den
Wettbewer=
ben war unterſchiedlich. Es wurde aber überall
verbiſſen und mit Begeiſterung gekämpft, und die
erzielten Zeiten ſind angeſichts der Tatſache, daß
mancher der Teilnehmer zum erſtenmal an einem
Wettbewerb teilnahm, als recht gut zu
bezeich=
nen. Daß bei den Prüfungen des Sonntags
ein „Wunderknabe” auftauchen würde, hatte
nie=
mand erwartet, es gilt aber nun für die
Sport=
verbände, die entdeckten Talente zu fördern,
ihre Technik zu verbeſſern und ſo aus einem
„Naturburſchen” mit guter Veranlagung einen
ausgebildeten Sportsmann zu machen.
Einen großen Erfolg erzielten
Frankfurts Kunſtturner. Sie ſiegten im
Drei=
ſtädtekampf mit 1839 Punkten vor München
mit 1759 und Leipzig mit 1758 Punkten.
Einen neuen Weltrekord erzielten,
Hollands Damen in der 4X100=Meter=
Crawl=
ſtaffel für Damen mit 4:38 Min.
Montag, 16. April 1934
Reichsverafssverktänp; der Grapge
Deutſche Angeſtellten Darmſtadt.
Unter großer Beteiligung wurde am Sonntag die
Reichs=
berufswettkampfwoche mit dem Wettkampf der Deutſchen
Ange=
ſtelltenjugend beſchloſſen. Bereits am Samstag abend waren 130
Mitarbeiter aus den Kreiſen der Unternehmer= der Lehrer= und
der Deutſchen Angeſtelltenſchaft im Fürſtenſaal dem Rufe der
Wettkampfleitung gefolgt, um die letzten Informationen
entgegen=
zunehmen, die einen reibungsloſen Verlauf der Wettkämpfe
ge=
währleiſteten.
Am Sonntag vormittag 8 Uhr war die große Zahl der
Wett=
kampfteilnehmer der Deutſchen Angeſtelltenſchaft in dem Schulhofe
der Mornewegſchule verſammelt, ſo daß nach dem Aufmarſch des
BDM., eines Spielmannszuges, Sprechchores ſowie des geſamten
Unterbannes I der Hitler=Jugend rund 1000 Volksgenoſſen der
Eröffnung des letzten Wettkampftages beiwohnten.
Fanfarenbläſer, Sprecher und Sprechchöre der Hitler=Jugend
leiteten die Kundgebung ein, worauf der Präſidialleiter
den Wettkampf eröffnete. Er betonte, daß es nach den gewaltigen
Leiſtungen der Arbeiterjugend der Fauſt bei den Wettkämpfen
der vergangenen Woche Aufgabe der Angeſtelltenjugend ſei, nun
auch durch ihre Arbeit zu beweiſen, daß ſie die geſtellten Aufgaben
erkannt hat.
Danach ſprach der Sozialreferent, Leiter der Abteilung III des
Oberbannes der Hitler=Jugend, Fritz Kratz, über die
Not=
wendigkeit und den Zweck der Berufswettkämpfe. Er ſtellte
be=
ſonders heraus, daß die deutſche Jugend durch den
Berufswett=
kampf ihre Kräfte meſſen ſoll und dabei erkennen möge, welche
Lücken noch vorhanden ſind, um alles daranzuſetzen, für die
Zu=
kunft auch leiſtungsfähige Volksgenoſſen zu werden. So trage
auch der Berufswettkampf dazu bei. Werte des Friedens zu
ſchaf=
fen. In Dritten Reich wird der einzelne nur nach ſeinen
Leiſtun=
gen bewertet. — Nach einem dreifachen „Siegheil!” auf unſeren
Führer fand die feierliche Eröffnung ihren Abſchluß.
Dann begaben ſich die Wettkampfleiter in die einzelnen
Klaſ=
ſen, um mit dem friedlichen Wettkampf zu beginnen. Mit großem
Eifer erledigten die Wettkampfteilnehmer die ihnen geſtellten
Aufgaben. Die zum Teil ſchwierigen Aufgaben verlangten vollen
Einſatz jedes einzelnen Wettkampfteilnehmers.
Als dann am ſpäten Nachmittag Wettkampfleitung und
Prü=
fer die Ergebniſſe der abgelieferten Arbeiten
zuſammenſtell=
ten, konnten ſie feſtſtellen, daß auch in Darmſtadt die
An=
geſtelltenjugend der ihr geſtellten Aufgabe
ge=
recht geworden iſt und ihre Pflicht erfüllt hat.
Möge nun jeder junge deutſche Angeſtellte alles daranſetzen,
um ſich zur beruflichen Höchſtleiſtung heranzubilden und ſomit in
der Lage iſt, mitzuhelfen an dem Werke des Friedens und dem
Wiederaufſtieg unſeres deutſchen Volkes in der Welt.
Ein volkskümliches Konzerk
veranſtaltete in der Woogsturnhalle die Mandolinen=
Konzert=
geſellſchaft 1906 Darmſtadt, der Zitherklub Darmſtadt=Beſſungen
1896 und der Zitherkranz Darmſtadt 1920, ſämtlich Mitglieder
des Reichsbundes für Chorweſen und Volksmuſik. So zahlreich
hatte ſich das echte volkstümliche Muſik liebende Darmſtädter
Publikum eingefunden, daß der Saal ſtark beſetzt war. Und in
der Tat, es wurden ganz hervorragende Leiſtungen gehört.
Schon zu Beginn des Abends bot die Mandolinen=
Konzertgeſell=
ſſchaft 1906 Darmſtadt unter Leitung des Kammermuſikers Gg.
Kreß u. a. eine ausgezeichnete Konzert=Ouvertüre. — Unter
Dder umſichtigen Leitung von Frau Wieſener erfreute der
KKinderchor mit einem flotten Marſchſpiel „Mit Sing und Sang”
Wunderbar klangreiche Konzertſtücke brachten weiter der Zither=
Elub und Zitherkranz Darmſtadt unter Gg. Knörzers Leitung
nd der Zitherklub und Zitherkranz Darmſtadt unter Leitung
won Richard Münch zu Gehör. Die drei Klubs, die ſich der
wolkstümlichen Muſik mit Hingabe und Liebe widmen, verfügen
üüber talentierte, ſehr gute Könner, die der jeweiligen ſtraffen
Deitung ihrer Dirigenten exakt folgen und einen
Spielzuſammen=
klang und eine Tonfülle und Tiefe erreichen, die die Zuhörer
erfaßt und mitreißt.
Den Höhepunkt des Abends bildeten die Zitherſolis des
be=
kannten Soliſten auf Zither und Gitarre Fritz Mühlhölzl,
Her aus ſeinen Konzertvorträgen im Radio weiteſten Kreiſen be=
Eannte Künſtler. Herr Mühlhölzl verfügt über eine ſolch
routi=
mierte Inſtrumentenbeherrſchung, daß ſeine Darbietungen immer
won neuem begeiſterten und er ſich wiederholt zu Zugaben
ver=
ſtehen mußte. — Der Abend, der eine reiche Fülle beſter
volks=
kümlicher Muſik brachte, wurde beſchloſſen von der
Mandolinen=
geſellſchaft mit dem flott geſpielten Badenweiler Marſch. Die
Hankbaren Zuhörer gaben durch reichen Beifall ihrer Freude
über die hervorragenden Leiſtungen Ausdruck.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 104 — Seite 7
Aus der NSDAP.
Union=Theaker.
Von der deutſchen Scholle zur deutſchen Hausfrau.
Die Maggi=Geſellſchaft zeigte geſtern vormittag
inem ſehr großen Intereſſentenkreis — vor allem waren die
Hausfrauen ſtark vertreten — ihren neuen Tonfilm „Von der
deutſchen Scholle zur deutſchen Hausfrau‟. Dieſe
Fahrt zur Beſichtigung der rieſigen Maggiwerke in Singen
durde dank der verſtändnisvollen Regie Hermann Boehlens
zu einer abwechſlungsreichen Reiſe durch ganz Deutſchland und
zu einer belehrenden und intereſſanten Einführung in einen
großzügigen Fabrikbetrieb. Beginnend mit wundervollen
Bil=
dern von ſchönen deutſchen Gauen und Städten, entwickelte ſich
der Film in ſeinem Verlauf immer mehr zu einem hohen Lied
auf die deutſche Landſchaft, die deutſche Arbeit und den deutſchen
Geiſt. In raſcher Folge zogen Aſchaffenburg, Hornberg an dem
Auge des Beſchauers vorüber, durch den Schwarzwald ging es
nach Singen, hoch oben grüßte der Hohentwiel. In geſchickter
Einflechtung wurden die deutſchen Hauptlieferanten der
Roh=
toffe für das Werk zur Erntezeit gezeigt: die Braunſchweiger
Spargelgegend. die Produkte aus Oſtpreußen, das Grünkern aus
dem Frankenland uſw. Und ſchließlich wandern wir nach einem
zerlin durch die große Fahrik
icher Arbeitskräfte die bekannten Maggi=Erzeugniſſe herſtellt.
m ganzen Fabrikbetrieb wird in rieſigen Ausmaßen gemiſcht
uind gekocht, es entſteht vom Ernten des vielerlei Gemüſe und
Zutaten bis zum Verpacken und Abtransport der fertigen
Er=
eugniſſe ein einheitlich geſchloſſenes Bild, das jedem Laien einen
imfaſſenden Einblick in die Arbeit des Werkes gibt. — Zu
Be=
inn des Films begrüßte der hieſige Vertreter der Maggi=Werke
lle Erſchienenen, namentlich die Vertreter der Behörden uſw.,
derzlichſt und wies kurz auf die Bedeutung der Aufführung hin.
— Heſſiſches Landestheater. Das Heſſiſche Landestheater macht
arauf aufmerkſam, daß die „Tauſchgutſcheine” für das
kleine Haus nur noch bis zum 12. Mai eingelöſt werden. Die
lusgabe der für die Sondermiete zum „Ring des Nibelungen”
eingezeichneten Karten findet von heute an täglich während der
Dienſtſtunden (9—13.30 Uhr) an der Hauptkaſſe des
Landes=
heaters ſtatt.
Die Neuengagements des Heſſiſchen
Landes=
heaters. Als Nachfolger für Paul Maletzki wurde Ulrich
Ver=
den vom Stadttheater Aachen, früheres Mitglied der Münchener
kammerſpiele im Schauſpielhaus, für die kommende Spielzeit an
as Heſſiſche Landestheater in Darmſtadt verpflichtet,
Bereins= und lokale Veranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Liedertafelkonzert am 16. April abends
15 Uhr. im Landestheater (Großes Haus). An Stelle
es verhinderten Kapellmeiſters Fritz Bohne hat Kapellmeiſter
Emil Kaſelitz vom Landestheater die Begleitung am Flügel
ibernommen. Die Vortragsfolge enthält neben den
Liedgrup=
den, die Opernſänger Heinrich Blaſel vom Landestheater ſingt,
Männer=, Frauen= und gemiſchte Chöre a capella und mit
Beglei=
ung. Kartenvorverkauf Muſikhaus Arnold am Weißen Turm.
ür Kämpfer der nationalen Bewegung halbe Preiſe. Karten bei
hofmann, Hügelſtraße 6.
Evangeliſche Stadtmiſſion. Mühlſtraße 24. Am
ommenden Dienstag, den 17. April, nachmittags 4 Uhr findet
ieder eine Frauenbibelſtunde durch Frau Miſſionar
Hoffmann=
eindenfels ſtatt, zu der hiermit herzlich eingeladen wird.
NS. Kriegsopferverſorgung der Ortsgruppe Darmſtadt.
Sämtliche Stützpunktleiter werden gebeten, ſich alsbald im
Büro der Ortsgruppe, Hindenburgſtraße 39, zu melden zwecks
Saarkundgebung am 17. April 1934.
NS. Kriegsopferverſorgung, Ortsgruppe Darmſtadt.
Am Montag, den 16. April, abends 8,30 Uhr, findet im
„Perkeo”, Alexanderſtraße, eine Frauen=Verſammlung der
Orts=
gruppe ſtatt. Die Leiterin. Pg. Kameradenfrau Volk, ſpricht über
das Thema „Das neue Deutſchland wird den Kameraden und
Kameradenfrauen und Kriegereltern dankbar ſein”, Erſcheinen der
Frauen von Kriegsbeſchädigten und Kriegshinterbliebenen wird
denſelben zur dringenden Pflicht gemacht.
Vorkragsfolge des 8. Lehrganges der Luftſchukzſchule
der Ortsgruppe Darmſtadt des Reichsluftſchutzbundes e. V. (RLB.)
für Block= und Luftſchutzhauswarte.
Leitung der Schule: i V. Dr. Scriba; Ort der Schule:
Realgymnaſium, Kirchſtraße; Unterrichtsraum: Chemieſaal,
Biologieſaal.
Der Lehrgang zerfällt in einen theoretiſchen Teil und einen
praktiſchen Teil. Der theoretiſche Teil beginnt am 17. April
1934. Der praktiſche Teil beginnt nach Beendigung des
theo=
retiſchen Teiles. Zeit nach Vereinbarung mit den Teilnehmern.
Der theoretiſche Lehrgang wird in zwei parallel laufenden
Vor=
tragsabenden durchgeführt:
Lehrgang 8a, Lehrgang 8b.
Die Einteilung der Teilnehmer zu dieſen Lehrgängen 8a und
8b erfolgt bei der am 16 April ſtattfindenden Vorbeſprechung
(20 Uhr pünktlich, in der Aula des Realgymnaſiums).
Tag und Zeit der Vortragsabende:
Lehrgang 8a; 1. Abend am 17. April, 19.45 Uhr
pünkt=
lich; 2. Abend am 20. April. 20 Uhr pünktlich; 3. Abend am
24. April, 20 Uhr pünktlich.
Lehrgang 8b; 1. Abend am 17. April, 20.30 Uhr
pünkt=
lich: 2. Abend am 20. April, 20 Uhr pünktlich; 3. Abend am
24. April. 20 Uhr pünktlich.
Vortragsfolge.
a) Theoretiſcher Teil:
1. Abend. Vortrag 1: Der zivile Luftſchutz (paſſive
Luft=
ſchutz), einſchl. Flugmelde= und Luftſchutzwarndienſt (¾ Std.).
Re=
ferent: Polizeikommiſſar Laukart. — Vortrag2: Die
Angriffs=
gnittel der Luftwaffe, die chemiſchen Kampfſtoffe und ihre
Wir=
kung auf den menſchlichen Körper, (¾ Std.) Ref.:
Bezirksgruppen=
führer Obertruppführer Velten. — Vortrag 3: Der Gasſchutz
im Luftſchutz: Die Gasmaske. (3 Std.) Ref.. Ing.
Altmanns=
berger und Betr.=Aſſ. Aßmus.
2. Abend. Vortrag 4: Die Familie im Luftſchutz.
Std.) Ref.: Polizeioberſt a. D. Schröder. — Vortrag 5:
Der Feuerſchutz. (1 Std.) Ref.: Brandinſpektor Herborn.”
Für die Teilnehmer des Lehrgangs 8b findet
Vortrag 5 um 20 Uhr und Vortrag 4 um 21 Uhr
ſtatt.
3. Abend. Vortrag 6: Beſichtigung und Erläuterung des
Luftſchutzkellers in der Mackenſenſtr. 17. (½4 Std.) Ref.: Architekt
Eidenmüller und Zimmermeiſter Haury. Lehrgang 8a um
20 Uhr, Lehrgang 8b um 20. 30 Uhr Treffpunkt:
Mackenſenſtraße 17. — Anſchließend: Vortrag 7; Praktiſche
Vorführungen auf der Städt. Hauptfeuerwache. (½ Std.) Ref.:
Branddirektor Winter. — Allgemeine Ausſprache. Ref.:
Schul=
leitung. — Anſchließend: Verpflichtung der Lehrgangsteilnehmer
durch die Polizeidirektion.
b) Praktiſcher Teil.
Uebungen und Uebungszeit nach Beſprechung mit den
Lehr=
gangsteilnehmern.
Freilicht=Feſtſpiele in Auerbach a. d. 5.
Der herrlich gelegene Kurort Auerbach an der Bergſtraße iſt
auf dem beſten Wege, ſeinen guten Ruf von altersher wieder
ein=
mal in die weiten deutſchen Lande hinauszutragen.
Durch einen großen Teil der deutſchen Preſſe ging bereits die
Nachricht von den großen Freilicht=Feſtſpielen, die ab 20. April
bis Ende Mai dort ſtattfinden werden.
Die erſte Anregung zu dieſem Gedanken, an dieſem einzig
ſchönen Naturplatz an der Bergſtraße, der ſich mit ſeinem idylliſch
gelegenen Kur= und Staatspark „Fürſtenlager” als Stätte von
Thing=Spielen eignet, das große Freiheitsſchauſpiel „Alle gegen
Einen — Einer für Alle” von Forſter=Burggraf zur Aufführung
zu bringen, iſt von Reichsſtatthalter Gauleiter Sprenger gegeben
worden.
Dieſes grandioſe Freiheitsſchauſpiel, das jetzt im Rahmen der
Frühlingsfeſtſpiele im Fürſtenlager von Auerbach an der
Berg=
ſtraße zur Darſtellung kommen ſoll, erlebte ſeine erſte Aufführung
am „Tag der Feldherrnhalle”, am 9. November 1933. im
Mün=
chener Prinzregententheater. Der Dichter hatte dieſes Werk ſchon
vor der nationalen Revolution, ihr gewaltiges Geſchehen
voraus=
ahnend. vollendet. Auf den ausdrücklichen Wunſch des Führers
ſelbſt wurde es dazu beſtimmt, dem großen Gedenktag zu Ehren.
der nationalen Helden die künſtleriſche Weihe zu geben. Der
be=
geiſterte Erfolg der Uraufführung hat ſich ſeitdem auf, allen
be=
deutenden Bühnen wiederholt. Nachdem es u. a. im Heſſiſchen
Landestheater in Darmſtadt mit größtem Erfolg aufgeführt
wor=
den war, wurde es auf Wunſch von Reichsminiſter Dr. Goebbels
im größten Theater der Welt, dem „Theater des Volks” in Berlin
inſzeniert und mit Begeiſterung aufgenommen.
Forſters Schauſpiel „Alle gegen Einen — Einer für Alle” war
und iſt bis heute das bedeutendſte Bühnenwerk, in dem ſich der
Kampf des deutſchen Volkes um ſeine nationale Freiheit mit
dra=
matiſchem Schwung und hoher dichteriſcher Begeiſterung
ergrei=
fend ſpiegelt.
Im Heſſiſchen Landestheater Darmſtadt hat das großartige
Werk eine hervorragende Inſzenierung und Darſtellung
gefun=
den. Es wird im Rahmen der Auerbacher Freilicht=Feſtſpiele mit
den gleichen künſtleriſchen Kräften — dem geſamten Schauſpiel=
Enſemble des Heſſ. Landestheaters — zur Darſtellung kommen,
die allein ſchon einen vollen Erfolg auch an der Stätte des
hiſto=
riſch berühmten „Fürſtenlagers” ſichern. Der Eindruck, den es mit
ſeiner dramatiſchen überaus reichbewegten und erſchütternden
Handlung auf der einzigartigen Naturſzenerie des „Fürſtenlagers”
machen wird, ſteigert ſich noch durch die Mitwirkung mehrerer
hundert jungen Auerbacher Einwohner, durch die namentlich die
letzte Szene zu einem Bild von unvergeßlicher Wirkung
geſtal=
tet wird.
Die Regie hat für die Aufführung im Fürſtenlager zu
Auer=
hach der Generalintendant des Heſſiſchen Landestheaters. Dr. Rolf
Praſch, ſelbſt übernommen. Ihm ſtehen in der künſtleriſchen
Lei=
tung Kapellmeiſter Beypo Geiger und die Ballettmeiſterin Alice
Zickler vom Heſſiſchen Landestheater zur Seite.
Zwei ſchwere Verkehrsunfälle ereigneten ſich am Sonntag
in Darmſtadt. An der Straßenkreuzung Darm= und Beckſtraße
lief ein Junge einem Motorradfahrer in die Maſchine. Der Kleine
wurde ſchwerverletzt ins Eliſabethenſtift gebracht. — Am
Glas=
berg ereignete ſich ein ähnlicher Unfall. wo eine Fußgängerin
von einem Kraftwagen erfaßt und erheblich verletzt wurde. Auch
ſie mußte dem Eliſabethenſtift zugeführt werden.
— Langſtadt (Kr. Dieburg) 14. April. Am 18. d. M. feiert der
Landwirt Hch. Funk 2. mit ſeiner Ehefrau Marie, geb. Selzer,
dahier, das ſeltene Feſt der „Eiſernen Hochzeit‟. Die beiden
Jubi=
lare ſind körperlich und geiſtig noch friſch, und ſie nehmen lebhaft
Anteil an der Entwicklung des 3. Reiches und ſind begeiſterte
Ver=
ehrer des Führers Adolf Hitler.
e. Bad=Wimpfen, 14. April. Aufhebung der
katbo=
liſchen Volksſchule. Unter dem Vorſitz von Kreisdirektor
Nanz=Heppenheim waren gemäß Artikel 9 des Heſſiſchen
Volks=
ſchulgeſetzes: 1. der Gemeinderat, 2. der evangeliſche und katholiſche
Schulvorſtand und 3. 13 Ergänzungsmitglieder aus der katholiſchen
Konfeſſionsgemeinde zuſammengetreten, um die Abſtimmung über
die Aufhebung der konfeſſionellen katholiſchen Volksſchule in Bad=
Wimpfen am Berg vorzunehmen. Der Sitzung wohnte auch
Kreis=
leiter Dr. Hildebrandt=Heppenheim bei. Nach kurzer Beratung
wurde mit 33 gegen 3 Stimmen die Aufhebung der katholichen
Volksſchule in Bad=Wimpfen am Berg und die Errichtung einer
Simultanſchule daſelbſt beſchloſſen.
Skaffelführer Hörrs letzte Fahrk.
Cd. Hetzbach, 15. April.
In Hetzbach kündeten geſtern auf Halbmaſt wehende oder
um=
florte Hakenkreuzfahnen von einer ernſten und traurigen Stunde.
Der Führer der Motorſtaffel ITU/M 50, Sturmbannführer Wilh.
Hörr der am Dienstag abend bei einer Dienſtſahrt tödlich
ver=
unglückte, wurde am Samstag zur letzten Ruhe gebettet. — Faſt
endloſe Motorrad= und Autokolonnen ſtrebten um die
Mittags=
ſtunde dem ſonſt ſo ſtillen Odenwaldörtchen Hetzbach zu.
Motor=
ſtürme, SA.=Stürme oder Abordnungen aus allen Gegenden des
Heſſenlandes waren vertreten, ſie alle wollten dem toten SA.=
Kameraden den letzten Liebesdienſt erweiſen. — Gegen 4 Uhr
traf auch der Obergruppenführer, Gruppe Weſtmark ein, in
ſeiner Begleitung befand ſich auch der Gruppenſtaffelführer.
Während ſich nun der Trauerzug formierte, fand im Staffelbüro,
der Stätte des bisherigen Wirkens des Verblichenen, eine kurze
Trauerfeier ſtatt, dann ging es unter Vorantritt des SA.=
Spiel=
mannszuges und der SA.=Standartenkapelle 186 dem Friedhofe
zu. SA.=Leute bildeten zu beiden Seiten des Weges Spalier.
Das mit friſchem Grün ausgeſchlagene Grab wurde zu beiden
Seiten von den unzähligen Fahnen der MSA., SA., SS.. PO.
und Arbeitsdienſtfahnen umrahmt. Angehörige der Staffel III.
die den mit der Hakenkreuzfahne bedeckten Sarg getragen, ſenkten
dieſen mit der ſterblichen Hülle ihres geliebten Führers in die
Gruft. Der Geiſtliche hatte als Text für die Grabrede die Worte
aus der Heiligen Schrift gewählt: „Der letzte Feind, der
auf=
gerufen wird, iſt der Tod”. Nach ihm ergriff dann der
Ober=
gruppenführer das Wort.
Redner betonte, daß man mit Kamerad Hörr einen zur letzten
Ruhe bette, der SA.=Mann vom Scheitel bis zur Sohle geweſen
ſei. Im Auftrag der Gruppe Weſtmark ſowie des oberſten SA.=
Führers legte er dann einen Kranz an der Ruheſtätte nieder; im
Namen der Gruppenſtaffel tat dies der Gruppenſtaffelführer. —
Für die Motorſtandarte 50 erwies deren Führer,
Standartenfüh=
rer Keller=Darmſtadt, ſeinem toten SA.=Kameraden dieſen letzten
Liebesdienſt, ebenſo Oberſturmbannführer Schneider. Für die
Brigade 50 der SA. ſprach deren Führer, Oberführer Dr. Jvers,
Aus der Fülle der noch anſchließenden Kranzniederlegungen ſeien.
noch erwähnt: Motorſtandarten 51 und 52, ſowie SA.=Standarte
Odenwald, Kreisleitung der PO. und ſchließlich die einzelnen
MSA.=Stürme, Stab der Staffel III und übrigen Formationen.
— Die Standartenkapelle intonierte dann das Lied vom guten
Kameraden. Die Angehörigen der Staffel wiſſen am beſten,
wel=
chen Kameraden ſie mit ihm verloren. Sie haben nicht nur ihren
Führer von herevorragendem Können, ſie haben auch ihren beſten.
und treueſten Kameraden hergeben müſſen. — Als
Achtzehnjähri=
ger nahm Hörr noch am Weltkriege teil, ging dann ſchon 1919 zur
Ehrhardt=Brigade und kam von dort zur Marineartillerie, bei der
er die Weltreiſe der „Emden” mitmachen konnte. — Nach Ablauf
ſeiner Dienſtzeit widmete er ſich als begeiſterter Kämpfer der Idee
des Führers Adolf Hitler. Er gründete während der Jahre des
Kampfes im Odenwald den erſten MSA.=Sturm, aus dem dann
die heutige Staffel 3 hervorging. So war ſein ganzes Leben nur
dem Dienſt gewidmet, und auch im Dienſte mußte er — noch nicht
ganz 34 Jahre alt — ſein Leben hergeben.
Zum Abſchluß der Feier rollten dumpf die Ehrenſalven über
das Grab des toten Kämpfers, dann formierten ſich die einzelnen
Formationen wieder zum Abmarſch. Inmitten des Ortes nahm
der Obergruppenführer dann der Vorbeimarſch der braunen
Ko=
lonnen ab.
Be. Rüſſelsheim, 13. April.Geſtern mittag wurde ein
Ar=
beiter beim Paſſieren des Bahnüberganges von einem Auto
an=
gefahren. Ob ernſtere Verletzungen vorhanden ſind, konnte bis
jetzt noch nicht feſtgeſtellt werden.
Reichsſender Frankfurt
Kaſſel. Trier, Freiburg 251.
Frankfurt: Myptag, 16. April
6.00: Choral, Zeit, Wetter, — 605 und 6.303 Gymnaſtik. —
6.55: Zeit, Meldungen
05: Wetter. — 7.10: Orcheſten
freiſtehender Berufsmuſiker. Lig.: Hoffmam. — 8.15: Waſſer=
1.2
ſtand. Wetter
Stuttgart: Gymnaſtik. — 10.003
Nachr. — 10.30: Nur Trier: Eigene Sendung. — 11.00:
Werbe=
konzert.
11.40: Programmanſage, Wirtſchaft, Wetter. —
11.50: Sozialdienſt.
12.00: Stuttgart: Promenadekonzert. Trompeterkorps des 18. Reiter=
Regiments.
13.00: Zeit. Nachr. —
13.10: Nachr. —
3.20: Schallplatten: Aus Opern. — 13.50: Zeit, Nachr. —
14.00: Schallplatten: Frauen, von denen man ſpricht. — 14.30;
Nur Kaſſel: Nachr. — 14.40: Der Frühling im deutſchen
Volkslied — 15.30: Wetter. — 15.40: Zeit,
Wirtſchaftsmeldun=
gen. — 15.50: Wirtſchaftsbericht.
16.00: München: Nachmittagskonzert. Ltg.: Kloß. — 17.30: Kaſſel=
Pfarrer Happich: Zum Opfcstag der Ineren Miſſion. —
17 45: Kleine Unterhaltung. — 18.00: Stuttgart: Jugendſtundes
Wie wir Jungen den Krieg daheim erlebten. — 18.25: Stuttgart:
Franzöſiſch. — 18.45: Meldungen. — 18.50: Griff ins Heute.
19.00: Stuttgart: Blinder Alarm. Hörſptel. — 19.40: Paul Laven=
Stegreiferzählungen. — 20.00: Zeit, Nachr. — 20.15: Köm:
Reichsſendung: Stunde der Nation: Volkslieder der Saar. —
21.05: Trommeln und Fanfaren. Etwas über und von dem
Dichder Heinr. Anacker.
21.20: Mozart=Konzert. Serenade
für 13. Blasinſtrumente in B=Du
— 22.00: Zeit, Nachr. —
22.15: Sruttgart: Du mußt wiſſen.
22.25: Nachr. —
22.40: Trier: Zwiſchenprogramm.
3.00: Stuttgart: Tanzmuſik
der Kapelle Kermbach, — 24.00: Stuttgart: Nachtmuſik.
Deutſchlandſender
Welle 1571
Deutſchlandſender: Montag, 16. April
Nachr. — 6.00: Tagesſpruch.
5.45: Hamburg: Wetter —
6.05: Berlin: Gymnaſtik.
20: Hamburg: Frühkonzert. —
8.00: Sperrzeit. —
In einer Pauſe (gegen 7.90): Nachr.
8.45: Leibesübung für die Frau. — 9.00: Berufs= und
Fach=
ſchulfunk: Das Geſetz der Arbeit. — 9.40: H. F. Blunck: Aus
„Volkswende‟
10,00: Nachr. — 10.10: Flugzeugmodellbau.
10.50: G. Schäfer und Dr. Hoske: Verhinderung und Verbeſſerung
körperlicher Schäden unſerer Schuljugend. — 11.15:
Seewetter=
bericht. — 11.30: Lieder von Schubert und Franz.
12.00: Wetter; anſchl.: Glückwünſche. — 12.10: Unterhaltungsmuſik
auf Schallpl. — Anſchl.: Wetter — 12.55: Zeitzeichen. — 13.00:
Sperrzeit. — 13 45: Nachr. — 14.00: Buntes Allerlei (Schallpl.).
15.00: Wetter, Börſe. — 15.15: Für die Frau: Wir richten
unſern Balkon ein. — Die Frau von hzute und ihr Buch,
15.40: Werkſtunde für die Jugend: Unſere Box, ein
Ver=
größerungsapparat.
Verfolgten. Ein Zyklus: 2. Arien von Bach, Händel und
Stradella. —
18.25: Wir ſprechen in Rätſeln. Eie halbe
18.55: Das Gedicht; anſchl.:
Stunde Denkſportaufgaben.
Wetterbericht.
19.00: Julius Tomſen mit ſeinem Orcheſter. — 20.00: Kernſpruch;
anſchl.: Nachr. — 20.15: Köln: Stunde der Nation:
Volks=
lieder der Saar. — 21.10: Wunſchkonzert auf Schallplatten.
22.00: Wetter=, Tages= und Sportnachr. — 22.25: Dr. Hops:
Die Neugeſtaltung des deutſchen Fechtens. — 22.45:
See=
wetterbericht. — 23.00; Wilh. Kempff ſpielt Klavierwerke von
Bach und Mozart.
Wetkerberichl.
Ausſichten für Dienstag, den 17. April: Keine weſentliche
Aende=
der Wetterlage.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: MaxStreeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für Sport: Karl Böhmann; für „Die
Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigen=
teil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtl. in Darmſtadt. D. A. III. 34 23260
Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Manuſkripte wird. Garantie der Rückſendung n cht übernommen.
Sprechſtunden der Redaltion: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
jeutige Nummer hat 8 Seiten.
Beite 8 — Nr. 104
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 16. April 1934
ROMAN
VON WERNEA
TREUENFELS
23)
Urheberrechtsſchutz durch Herm. Berger, Roman=Verlag, Berlin SW. 68.
(Nachdruck verboten.)
„Ich ſprach übrigens heute nachmittag Normann. Er rief
mich aus Orlau an. Er hat ſchon ſehr intereſſante Erlebniſſe
gehabt und iſt von Exzellenz zum Eiſernen Kreuz angegeben
worden.”
„Das Neueſte, was ich höre. Was hat er denn gemacht?”
„Zwei ruſſiſchen Generalſtäblern den geſamten feindlichen
Auf= und Vormarſchbefehl abgenommen. Er ſchickte die Papiere
ſofort in deutſcher Ueberſetzung zum Generalkommando. Exzellenz
foll hocherfreut geweſen ſein.
„Kann ich mir denken. Iſt ja aber auch fabelhaft. Gleich
am erſten Tage ſolch ein Erfolg! Das freut mich wirklich für
Normann. Sie haben recht behalten, als Sie ihm in
Gilgen=
burg das erſte Kreuz prophezeiten. Das Bataillon bleibt bis
Montag, mittag in Hohenſtein, jedenfalls bis zur Beendigung
der Pferdeaushebung. Sie erhalten Nachricht über die
Ab=
marſchzeit."
„Zu Befehl, Herr Major.”
„Na, dann Hals= und Beinbruch für die nächſten beiden
Nächte.”
„Danke gehorſamſt.”
Kurt=Heinz hängte den Hörer an und kehrte zu der
Geſell=
ſchaft zurück.
„Das iſt eine hochintereſſante Nachricht”, empfing ihn der
Graf. „Alſo mit 6 Schwadronen wollen die Ruſſen Hohenſtein
nehmen?"
Kurt=Heinz ſah nach der Uhr und ſagte: „Jetzt iſt es elf.
In drei Stunden beginnt der Tanz, wenn der Feind um ein Uhr
von Kurken abreitet.”
Die Anweſenden erhoben ſich
„Ein Gläschen trinken wir aber noch ſchnell zum
Abgewöh=
nen!” rief der Hausherr und ſchenkte die Gläſer voll.
„Bleiben Sie nicht hier?” fragte Hertha mit leiſem Bangen
in der Stimme.
„Nein, Komteſſe. Ich reite die Poſtenkette entlang nach
Wenigſee und benachrichtige den Herrn Leutnant Klein.
„Aber das können Sie telephoniſch doch viel ſchneller.”
„Da haben Sie allerdings recht. Man kommt oft auf die
naheliegendſten Dinge nicht. Soll gleich geſchehen. Aber zur
Truppe muß ich trotzdem.”
Noch einmal klangen die Gläſer in frohem Zutrunk
anein=
ander und leerten ſich langſam und bedächtig.
„Ich laſſe den Zug antreten und ſage Max Beſcheid.
„Bitte. Zwei Gruppen bleiben, wie beſprochen, hier”.
„Jawohl.”
Der Graf und Leutnant Behrendt gingen nach dem
Schloß=
hof, indes Kurt=Heinz ſich mit Hertha ins Herrenzimmer begab
und Leutnant Klein anrief. Als er geendet, ſagte Hertha: „Ich
möchte mitreiten. Darf ich?‟
Ihre Frage kam ihm ſo unerwartet, daß er im Augenblick
nicht wußte, was er darauf erwidern ſollte. Er ſah ihr ſtumm in
die Augen und überlegte.
Hertha trat, von innerem Drange getrieben, näher. Ein
zarter, feiner Duft ſtrömte ihm entgegen. Wie er ſie oft in ihrer
ganzen jungfräulichen Lieblichkeit vor ſich ſtehen ſah, zuckte es
ihm in allen Gliedern, ſie an ſich zu reißen und ihren kleinen
trotzigen Mund zu küſſen, wonach er ſich den ganzen Abend
ge=
ſehnt. Doch er beherrſchte ſich; denn von der Terraſſe her tönte
das klingende Geräuſch zuſammenſtoßender Gläſer. Der
Kam=
merdiener räumte ab und konnte jeden Augenblick die
Rauch=
utenſilien bringen.
Er ergriff gedankenſchnell Herthas Hände und ſagte: „Es
geht nicht, Hertha. Der Dienſt verbietet es. Morgen von
Her=
zen gern.‟ Er küßte ihre ſchlanken Finger und ſchob ſie, den
Arm vertraulich um ihre Schultern legend, zur Tür hin: „
Kom=
men Sie bitte mit in den Hof. Ich muß mich eilen.
Hand in Hand ſchritten ſie durch das halbdunkle Eßzimmer
zur Vorhalle, in der der Burſche mit Helm und Feldbinde
wartete.
Im Schloßhof ſtand der Zug Behrendt zum Abmarſch
be=
reit. Kurt=Heinz ſtieg zu Pferde, drückte noch einmal flüchtig
Herthas Hand und grüßte freundlich den Schloßherrn. Dann
ging es in ſcharfem Trab in die dunkle Nacht hinein, dem Feinde
entgegen.
Stunde auf Stunde verrann in ſchweigendem Warten.
An dem klaren, wolkenloſen Himmel blitzten die Sterne.
Der im erſten Viertel ſtehende Mond warf ſein mattes Licht
auf die Erde hinab und verſuchte das tiefe Dunkel der Wälder
zu durchdringen.
Die Erlen, die den ſchmalen Waſſerarm nördlich der
Chauſ=
ſee ſäumten, ſtanden ſtarr und ſtill, wie eine vor Erwartung
atemloſe Menge.
(Fortſetzung folgt.)
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