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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſfattet.
Nummer 59
Donnerstag, den 1. März 1934.
196. Jahrgang
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Für den Frieden der Welt.
de Fühlungnahme der Reichsregierung mit den Berkreiern der öffenklichen Meinung des Auslandes zut
Herbeiführung eines beſſeren und fruchibareren Sichkennenlernens und eines
lebendigeren Verſtändniſſes für das junge Deutſchland.
mit Dingen, die bislang ihrem Blickreich fernlagen, eine
Aus=
einanderſetzung mit Problemen, die erſt durch uns in den Bereich
Empfang des Diplomaliſchen Korps
der Aktualität hineingetragen worden ſind.
und der Austänorſchen Bteiſt
durch Reichsminiſter Dr. Goebbels.
DNB. Berlin, 28. Februar.
Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda
f1me für Mittwochnachmittag in den Feſträumen ſeines Mini=
18 (8 Zimſ nuns zu einem Empfang der Auslandspreſſe geladen, an dem
ichliche A/”M aſt das geſamte Diplomatiſche Korps Berlins teilnahm,
fer=
fraſah man eine Reihe von Reichsminiſtern. Der Empfang
üſte den Zweck, die Beziehungen zwiſchen den
gw) iſt malntlichen Stellen und den ausländiſchen
Jour=
n ſofont ſiliſten in Berlin wieder etwas enger zu
geſtal=
üe und die Verbindungen neu zu knüpfen, und
Tmieten.
zmr im beiderſeitigen Intereſſe. Die Wünſche der
ſsſchlandsjournaliſten und der Reichsregierung begegneten ſich
rmſtalli und ſo fand dieſer Empfang ſowohl bei der Auslandspreſſe
ſelauch beim Diplomatiſchen Korps beſonderen Anklang. Das
Teleſon;/ Fheinen der Diplomaten gab dem ganzen Empfang einen noch
Ffielleren und bedeutſameren Rahmen.
Die Empfänge der Auslandspreſſe ſollen, wie
Zutsſekretär Funk zu Beginn des Empfanges mitteilte monat=
Italanla
ihwiederholt werden, um ſo einen ſtändigen
ſoankenaustauſch zwiſchen den Vertretern, der
öffent=
nm
An Meinung des Auslandes und der deutſchen Reichsregierung
der Vertreterin des deutſchen Volkes herbeizuführen.
Außerordentlich lebhaft begrüßt wurde Reichsminiſter Dr.
Auberlia
höbels, als er über das Thema
Näh
Imundg
el. 530.
Eriſtenz!
nril
Tel. 536.
„Deſſenkliche Meinung des Auslandes
1id nakionalſozialiſtiſche Regierung in Deutſchland:
Aführungen machte. Miniſter Dr. Goebbels führte u. a. aus:
Zweck und Sinn dieſer auf breiteſter Grundlage erfolgenden
ſölungnahme zwiſchen der Reichsregierung und der öffentlichen
Minung der anderen Länder iſt ein beſſeres und
frucht=
ſreres Sichkennenlernen, die Herbeiführung einer
Aglichkeit, ſich über ſchwebende, manchmal heftig diskutierte
Fra=
von Mann zu Mann auszuſprechen und damit bei Ihnen ein
lendigeres Verſtändnis für das junge
Deutſch=
lad und die ihm innewohnenden geiſtigen,
ſee=
ſüichen und politiſchen Kräfte zu erwecken.
Die Verſchiedenartigkeit der Auffaſſungen, die heute Europa
begen, führte der Miniſter weiter aus, iſt ganz unverkennbar.
In hatte ſich leider in den anderthalb Jahrzehnten vor unſerer
ſchtübernahme in der Welt daran gewöhnt, die deutſche Nation
mitbewegenden Faktor der europäiſchen Entwickelung nicht
Ehn in Betracht zu ziehen. Dieſer Zuſtand iſt durch die national=
Abaliſtiſche Revolution grundlegend geändert worden, und von
er Tatſache hängt ab ein Teil der Mißverſtändniſſe, die zu löſen
10zu klären im Augenblick eine der wichtigſten Aufgaben der
umten europäiſchen Diplomatie iſt.
Wir glauben, dem Ziel ihrer Löſung um einen gewaltigen
hritt ſchon näher gekommen zu ſein, wenn wir dem deutſchen
Fül und der deutſchen Regierung jenes Maß an Achtung und
mwathie zurückgewinnen, die man anderen Völkern und
Regie=
agen als ſelbſtverſtändlich entgegenzubringen pflegt.
Nie Berſchiedenarkigkeit der Auffaſſungen kann
Neir enkwirrk werden auf der Baſis der Gleich=
Wickligkeit der Achkung, die der eine dem anderen
zukeil werden läßl.
EEs iſt dem Ausland noch viel zu wenig klar geworden, daß
Sieg der nationalſozialiſtiſchen Revolution in
Deutſch=
ndeine neue Männergeneration in die Macht
ge=
igen hat, und daß dieſe neue Männergeneration von der
ed=
nAbſicht beſeſſen iſt, mit neuen Methoden alte
Iobleme, die mit alten Methoden unlösbar geworden waren,
er tatſächlichen Löſung zuzuführen.
Wir haben bei dieſem Verſuch eine offene und ehrliche
iſtige Auseinanderſetzung mit der Welt, nicht
ſcheut. Wo mir mit ihr in Disput kamen, da haben wir mit
A me und Leidenſchaft unſere neuen Ideale vertreten, ohne
in=
einer Gedankenwelt, die wir in Deutſchland überwunden hat=
— in der übrigen Welt den ſchuldigen Reſpekt zu verſagen.
Lei=
kkonnten wir das nicht immer feſtſtellen, in bezug auf die
apfesweiſe, die man von der anderen Seite uns gegenüber an=
Tenden beliebte. Man wird ſich des wachſenden Verſtändniſſes,
* Die Welt heute dem Führer und dem von ihm repräſentierten
Nren Deutſchland entgegenbringt, richtig erſt bewußt, wenn man
un Vergleich ſetzt zu dem vollkommenen Mangel an
Einfüh=
uasvermögen, der die öffentliche Meinung anderer Länder in
I erſten Monaten unſerer Macht von uns trennte. Man beginnt
N letzt zu erkennen, daß der Nationalſozialismus eben anders
a1s man ſich ihn vorgeſtellt hatte, daß mit ihm eine neue
Ineration an die Dinge herantrat, und daß ſie einen
An=
uch darauf hat, nach eigenen Werten gemeſſen
Iwerden und nicht nach den Werten, den ihreGeg=
E ihr zumeſſen. Das bedeutet für die Mehrzahl der in
dutſchland tätigen Auslandsjournaliſten ein Umlernen in
. Beziehung, eine manchmal ſchwierige Beſchäftigung
Aber die Völker, deren Meinung mitzubilden Sie berufen ſind,
haben einen Anſpruch darauf. Sie können mit Recht verlangen,
daß ihnen die deutſchen Dinge ſo dargeſtellt werden, wie ſie in
Wirklichkeit ſind und nicht, wie ſie durch die Brille parteilicher
Voreingenommenheit eingefangen werden. Denn
die Probleme, die uns beſchäftigen, gehen ganz
Europa an. Es gibt kein Volk. das nicht von
ihren Auswirkungen im Guken oder Böſen
mit=
berührt würde.
Es gibt keine Regierung, die nicht auch wie wir vor Ihnen ſtünde
und Mittel und Wege ſuchte, um mit ihnen fertig zu werden.
Den einen Vorteil hat das erſte Jahr nationalſozialiſtiſchen
Aufbaues wenigſtens mit ſich gebracht, daß die Diskuſſion
der Welt über Deutſchland nicht mehr an den
Aeußerlichkeiten kleben bleibt, nicht mehr das
Weſentliche in entweder ganz erfundenen oder ſtark vergröberten
und entſtellten Ausſchreitungen dieſer Revolution ſieht, ſondern
vielmehr in dem grandioſen Verſuch, mit vollſtändig neuen
Methoden der Kriſe, die über Europa hereingebrochen iſt, in
Deutſchland wenigſtens wirkſamer als bisher entgegenzutreten.
Dieſe neue Art, ſich in der Welt mit uns auseinanderzuſetzen,
geht um ſo leichter vonſtatten, als ja die großen
wirt=
fchaftlichen und politiſchen Erfolge, die das
nationalſozialiſtiſche Regime bisher zeitigen
konnte, unleugbar ſind und vor jedermanns Augen
offen zutage liegen; und als dieſe Erfolge errungen wurden in
einer Zeit, in der andere Staaten von ſchwerſten politiſchen
Kriſen heimgeſucht wurden, und dieſe hinwiederum Opfer an
Menſchen und wirtſchaftlichen Werten forderten, denen
gegen=
über die Opfer der deutſchen Revolution faſt in ein Nichts
verſinken. Die Welt beginnt nun zu erkennen, daß
der Nakionalſozialismus ein neuer, durchaus
originärer Verſuch iſt, mit der geiſtigen,
poliki=
liſchen und wirtſchaftlichen Kriſe, die Europa in
Verfolg des furchtbaren Krieges befallen hak.
ferlig zu werden.
Dieſer Verſuch verlangt Achtung von
jeder=
mann, und das Maß der Achtung kann ſich dabei nur richten
nach der Ueberfülle der Aufgaben, die wir übernommen haben,
und der Größe der Probleme, die uns zur Löſung aufgebürdet
worden ſind.
Die alten Methoden haben verſagt. Es gibt
für unſeren ſchwergeprüften Erdteil nur eine
Rettung: mit neuen Methoden neue
Löſungs=
möglichkeiten zu ſuchen. Die Jugend, die durch den
Krieg gegangen iſt, erhebt mit Recht dieſe Forderung, und ihr
iſt durch den Nationalſozialismus in Deutſchland Genüge
getan worden.
Es wurde zu oft betont, als daß es noch einmal wiederholt
zu werden brauchte:
Deutſchland will den Frieden, es will in Frieden arbeiten
und aufbauen, es bringt allen Völkern gleiche Achtung und
gleiche Sympathie entgegen, es verlangt aber von ihnen, daß ſie
mit Reſpekt und Vorurteilsloſigkeit ſeinem gigantiſchen Kampf
gegen die Not gegenübertreten. Es hat Beweiſe ſeiner
Friedens=
liebe gegeben. Man muß es hören, wenn es ſeine Forderungen
auf Gleichberechtigung unter den anderen Nationen erhebt. Es
hat ein Recht darauf, die vitalſten Bedingungen ſeiner nationalen
Exiſtenz garantiert zu ſehen. Jedes ehrliebende Volk wird dafür
Verſtändnis aufbringen. Im Verkehr aber mit allen Nationen
bedient es ſich der edlen Mittel, die bisher immer noch die
größten politiſchen Erfolge zeitigten: der Wahrheit und der
Klarheit.
Wenn Sie, meine Herren, dieſem ehrlichen Beſtreben Ihr
Verſtändnis nicht verſagen wollen, dann dienen Sie damit dem
Lande, das Ihnen warmen Herzens Gaſtfreundſchaft gibt aber
auch dem Lande, das Sie zu uns entſandte, um durch Sie das
echte, ewige Deutſchland kennen zu lernen. Sie tun damit dem
kommenden beſſeren Europa einen Dienſt von unabmeßbarem
Wert. 15 Jahre nach Ende des Krieges liegt es immer noch in
ſchwerſten Kriſen und Bedrängniſſen. Seine Völker verlangen
ſehnſüchtig nach Frieden. Tragen wir alle zu unſerem Teile mit
dazu bei, daß ihr Ruf nicht ungehört verhallt!
Lebhafter Beifall dankte Reichsminiſter Dr. Goebbels, und
der Sprecher des Vereins der ausländiſchen Preſſe Louis P.
Lochner, der Berliner Vertreter der Aſſociated Preß, gab dem
Danke der Auslandsjournaliſten humorvoll und anerkennend
Ausdruck. Er wies darauf hin, daß nach dem völligen Wechſel
des geſamten Regierungsſyſtems und damit auch der leitenden
Männer auf allen Gebieten in Deutſchland die ausländiſchen
Journaliſten den Konnex mit den leitenden Perſönlichkeiten des
neuen Deutſchland verloren hatte, und ſo gewiſſermaßen ein
Interregnum entſtanden war. Er begrüßte deshalb ganz
be=
ſonders die Mitteilung von Staatsſekretär Funk, daß jetzt
monatlich derartige Zuſammenkünfte veranſtaltet werden ſollen.
* Rooſevell an der Arbeit.
Von unſerem Berichterſtatter.
He. New York, im Februar.
Nach dem erſten großen politiſchen Erfolg, den Rooſevelt
mit der Annahme ſeines Rieſenarbeitsbeſchaffungs=Programms
erzielt hat, iſt er nicht müßig geweſen. Sozuſagen noch im
Schatten des erſten Triumphes hat er dem Kongreß ſein
Dollar=
geſetz abgerungen, den berühmten Gold Reſerve Act, der
viel=
leicht — vielleicht aber auch nicht das Ende der Entwertung
des Dollars bedeutet — ſicherlich aber in einem unerwarteten
Maße dazu beigetragen hat, den allgemeinen Optimismus zu
beleben. Die Milliarde, die in Gold nach den USA. gefloſſen
iſt, iſt zwar nicht allein darauf zurückzuführen, daß auf das
Goldgeſetz hin Fluchtkapital zurückkehrte, ſondern es hat ſich
dabei ſicher auch weitgehend um Spekulationsgelder gehandelt,
aber trotzdem bleibt der Vorgang ſinnfällig genug; die Wirtſchaft
hat wieder Vertrauen, man nimmt an, daß es wieder zu
ver=
dienen geben wird — und wenn dieſe allgemeine Stimmung
erſt vorhanden iſt, pflegt es bekanntlich in USA. bis zur
Kon=
junktur nicht mehr weit zu ſein. Rooſevelt könnte alſo wohl
zufrieden ſein. Denn es hat faſt den Anſchein, als ob er ſein
Ziel einer Wiederbelebung der Wirtſchaft faſt erreicht hätte,
oder daß es doch zu mindeſt nahe wäre.
Wenn er trotzdem ſelbſt nicht ſo zuverſichtlich ſcheint und
wenn ſogar aus dem Weißen Hauſe ſelbſt Stimmen zu hören
ſind, die zu einer gewiſſen Vorſicht in der Beurteilung der
Lage raten, ſo muß das wohl einen anderen Grund haben,
der tiefer liegt. Und das iſt in der Tat ſo. Wie der Präſident
der Auffaſſung iſt, daß er die Struktur und die Organiſation
der Wirtſchaft umgebaut, nicht nur „reformiert” hat, ſo glaubt
er auch daran, mit dem ewigen Wechſel von Konjunktur und
Kriſe, oder, wie man hier ſagt, von „Booms” und „Drepreſſion”
brechen zu können, wenn er die Märkte und die Preiſe reguliert
und für eine Regelung des Abſatzes auf dem Umwege über die
Löhne (Nira) ſorgt. Rooſevelt, der mehr will, als nur
vorüber=
gehend der Wirtſchaft einen Auftrieb geben, will den Kampf
gegen die Kriſe überhaupt, er will ſie mit Stumpf und Stiel
ausrotten.
Nur wenn man das weiß, verſteht man, warum er zwei
Erſcheinungen ſo ſcharf verfolgt, die bislang zum amerikaniſchen
Wirtſchaftsleben, um nicht zu ſagen zum nationalen Leben des
Amerikaners ſo gehört haben, wie kaum etwas anderes, ohne
daß irgend wer etwas dabei fand: Die Spekulation und die
Korruption oder den „Graft” — ein Ausdruck, der ſehr viel
zarter iſt als jede Ueberſetzung, weil er ſo etwas von
Erlaubt=
ſein und Dazugehören an ſich hat.
Die Spekulation, die von der Regierung übrigens bereits
in den letzten Vorgängen an der Börſe geſehen wird — man
hält die Kurserhöhungen nicht für gerechtfertigt — iſt nämlich
in Amerika ganz anders zu Hauſe als bei uns. Wenn früher
in Deutſchland an den Börſen ſpekuliert wurde, ſo war das die
Angelegenheit einer ſehr exkluſiven Schicht, die mit dem Volke
nichts zu tun hatte. In den USA. ſpekuliert aber ſozuſagen
der Mann auf der Straße, der kleine Angeſtelkte, der ein
Monatsgehalt erhält bis herab zum Zeitungsverkäufer. Und
zwar nicht nur etwa in Papieren und Renten, ſondern ebenſo
auch in Produkten aller Art, da es auch hierfür indirekte
Mög=
lichkeiten gab. Aber die Leute ſpekulieren nicht nur mit eigenem,
ſondern auch mit fremdem Geld. Wie man ſich bei den Banken
Geld zu Spekulationszwecken beſchaffen konnte, wenn auch unter
beſtimmten Vorausſetzungen, ſo ſpekulierten auch die Banken
mit jedem ihnen anvertrauten Geld, ſo daß man kaum auf der
Welt ſo ein Spekulationsfieber kannte wie in Amerika. Nur
ſo iſt es ja ſchließlich auch zu erklären, daß ein ſchwarzer Freitag
faſt gereicht hat, um ſchlagartig beinahe ganz Amerika an einem
Tage zu ruinieren, wie ja auch noch im letzten Jahre ein, zwei
ſchlechte Tage an der Börſe gereicht haben, um die ganzen
Er=
folge des Rooſeveltſchen Wirtſchaftsprogramms in Frage zu
ſtellen. Die Spekulation iſt eben in Amerika wie ein
graſſieren=
des Fieber, das furchtbare Verheerungen anrichtet.
Deshalb hat Rooſevelt drakoniſche Maßnahmen vom
Kon=
greß verlangt, die das in Zukunft unmöglich machen ſollen.
Die Börſe ſoll zwar nicht vernichtet werden, aber ſo ſehr auf
die eigentliche Aufgabe des tatſächlichen Warenaustauſches
be=
ſchränkt werden, daß es keine eigentliche Spekulation mehr gibt,
ſondern daß nur noch echte Kursbewegungen entſtehen, die dem
Pendel zwiſchen Angebot und Nachfrage entſprechen. Es ſoll
daher nicht mehr erlaubt ſein, mit Krediten zu ſpekulieren, auf
fremde Rechnung, — wie auch das Bilden von Corners,
Ge=
ſchäfte in eigenen Papieren, unehrliche Stützungen und anderes
mehr verboten ſein ſollen. Das wird alles unter Strafe geſtellt
und mit ſchwerer Geldbuße belegt — um den Teufel
aus=
zutreiben, der ſo viel Unheil angerichtet hat.
Ebenſo bekämpft Rooſevelt auch die Korruption, weil ſie
ja ähnlich wie die Spekulation die Gelder des Staates in
Kanäle lenkt, in die ſie nicht gehören und ſie ſo dem
Gemein=
nutz entzieht. Doch hat gerade hier Rooſevelt eine beſonders
ſchwere Erbſchaft übernommen. Wie es in Amerika immer
üblich geweſen iſt, daß die Aemter nach gewonnener
Wahl=
ſchlacht unter die Sieger verteilt wurden, ſo war es auch
er=
laubt, daß die „Koſten” des Sieges auf illegale Weiſe
ein=
getrieben wurden — indem nämlich alles mögliche nur durch
Beſtechung oder nach Beſtechung geſchah, was normalerweiſe
hätte von ſelbſt funktionieren müſſen. So hat Rooſevelt es
auch nicht ſchwer gehabt, zunächſt einmal einige derartige
Affären aus der Amtszeit ſeines Vorgängers zu entdecken. Die
ganze zivile Luftfahrt und die Poſt wimmelten von Aufträgen,
die nur durch Beſtechung erlangt waren. Aber auch im eigenen
Lager hat er zu ſeinem Schmerz entdecken müſſen, daß alle
Weſten nicht weiß waren. Die Civil Works Adminiſtration, die
man als eine Miſchung von Wohlfahrtserwerbsloſen=
Unter=
ſtützung und örtlicher Arbeitsbeſchaffung bezeichnen kann, und
in der über vier Millionen Menſchen ihr Brot erhielten, hat
ſich als durch und durch korrupt herausgeſtellt, als ein
Rieſen=
apparat zur Verſorgung aller möglichen Parteiangehörigen, in
dem dazu eine Rieſenverſchwendung getrieben wurde. Und
end=
lich hat ſich gezeigt, daß auch in der Nira, der großen
Organi=
ſation, die die Induſtriecoden (Löhne und Preiſe) regelt,
Seite 2 — Nr. 59
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 1. März 1934
amerikaniſche Suppen gekocht werden, die einen leicht
brenz=
lichen Geruch haben".
Gewiß hat der Präſident mit brutaler Energie
durch=
gegriffen — aber die Beiſpiele zeigen, wie ſchwer es iſt, neue
Ideen in die Tat umzuſetzen und an wie vielen
allzumenſch=
lichen Klippen die beſten Ideen ſcheitern können. Gibt es doch
auch in Amerika eine „Reaktion” — Leute, die alles beſſer wiſſen
wollen und ſich nach den alten Zeiten zurückſehnen, in denen
geſchoben, ſpekuliert und beſtochen wurde, und zu dieſer Gruppe
gehören vielfach gerade ehemalige Freunde des Präſidenten,
die mit Schrecken ſehen, daß aus dem demokratiſchen
Fort=
ſchrittler ein „Radikal” — wie man hier ſagt, ein „Sozialiſt”,
wie Rooſevelt es ſelbſt ſagt, geworden iſt. Und ſo beginnt
gerade ſeine Großzügigkeit, ſein Tempo die Gegner mobil zu
machen, die alle ſein Programm für Humbug halten, die nur
die rieſige Aufblähung der Staatsausgaben und Staatsaufgaben
ſehen, und die befürchten, daß das alles mit einem Kladderadatſch
enden werde. Bereits im Sommer und Herbſt finden
bekannt=
lich die erſten Vorbereitungen für Neuwahlen zum Senat ſtatt,
bei denen es ſehr für die Rooſeveltleute darauf ankommen
wird, was ſie erreicht haben. Werden Rooſevelt=Gegner gewählt,
wer weiß, wie dann alles läuft, wenn der Congreß nicht zu
allem ja und amen ſagt.
Man kann es alſo wohl verſtehen wenn die Meinungen
auseinandergehen — ſo ſehr auch Rooſevelt an der Arbeit iſt.
Wird er es ſchaffen? Wir wollen es hoffen! Da das ja nicht
für die USA., ſondern für alle Völker zweifellos gut wäre,
wenn der Alpdruck einer neuen amerikaniſchen Kataſtrophe von
der Welt genommen würde . . .
Keine Hafkung
der Zeutſchen Areensfton.
für Berbindlichkeiken der Freien Gewerkſchaften.
DNB. Leipzig, 28. Februar.
In den arbeitsrechtlichen Klagen von zwei früheren
Gewerk=
ſchaftsſekretären des Deutſchen Arbeiterverbandes der öffentlichen
Betriebe und des Deutſchen Textilarbeiterverbandes in Bielefeld
gegen die Deutſche Arbeitsfront hat das Reichsarbeitsgericht am
Mittwoch mittag unter Zurückweiſung der Reviſion der
Kläger=
deren Gehaltsklage endgültig abgewieſen.
Dieſe Entſcheidung des Reichsarbeitsgerichtes iſt beſonders
wichtig, da von einer Reihe früherer Gewerkſchaftsſekretäre, die
wegen ihrer marxiſtiſchen Geſinnung ihren Platz nach der
Gleich=
ſchaltung der Gewerkſchaften hatten räumen müſſen,
arbeitsrecht=
liche Klagen gegen die Deutſche Arbeitsfront als angebliche
Rechtsnachfolgerin der früheren Gewerrſchaften erhoben worden
waren. Dieſe Streitigkeiten hatten zu einer verſchiedenartigen
rechtlichen Beurteilung durch die zuſtändigen
Landesarbeits=
gerichte geführt.
In der Begründung des
Reichsarbeits=
gerichtes wurde ausgeführt, daß eine Haftung der Deutſchen
Arbeitsfront für Verbindlichkeiten der genannten
freigewerk=
ſchaftlichen Verbände weder aus dem Geſichtspunkt der Identität,
noch der Rechtsnachfolge begründet werden könne. Die
Ver=
neinung der Identität entſpreche der Sachlage. Man müſſe auf
das Weſen der Dinge ſehen und vor allem Zweck und Ziel der
unter dem Zeichen des Nationalſozialismus ſtehenden nationalen
Erhebung berückſichtigen. Nicht äußere Umſtände, wie etwa die
Benutzung gewerkſchaftlicher Einrichtungen, ſeien maßgebend für
die Entſcheidung. Der Kampf der NSDAP. habe ſich beſonders
gegen den Marxismus, gegen den Klaſſenkampf und damit auch
gegen die Freien Gewerkſchaften als die Organifationen gerichtet,
in denen der Klaſſenkampfgedanke ſeinen ſtärkſten Ausdruck
ge=
ſunden hatte. So habe es nahe gelegen, hier etwas Neues zu
ſchaffen, und die als der Gemeinſchaft des deutſchen Volkes
ſchädlich erkannten Organifationen auch in veränderter Form
nicht beizubehalten. Dem habe auch die tatſächliche Entwickelung
entſprochen, die zu einer Umbildung der Arbeiterverbände
ge=
führt habe, bei deren Abſchluß Ende Juni 1933 in der
Arbeits=
front ſtatt der 28 Verbände des Allgemeinen Deutſchen
Gewerk=
ſchaftsbundes 14 neue Grundverbände geſtanden hätten. Mit
den äußeren Veränderungen ſei auch eine grundlegende innere
Umwälzung, ſo z. B. die Durchführung des Führergedankens,
verbunden geweſen.
Unter dem Geſichtspunkt der Rechtsnachfolge könnte an eine
Haftung der Beklagten für Verbindlichkeiten der früheren
Ge=
werkſchaftsverbände höchſtens aus § 419 BGB. gedacht werden.
Das Berufungsgericht habe die Anwendung dieſer Vorſchrift
in erſter Linie aber deshalb abgelehnt, weil eine Uebernahme
kraft Vertrages nicht ſtattgefunden habe. Aber auch eine
Ueber=
eignung ſei nicht erfolgt, da es an dieſen Vorausſetzungen
ge=
fehlt habe. Bei der Beſetzung der Gewerkſchaftshäuſer, der
Benutzung ihrer Räume und Einrichtungen habe es ſich nur
um Beſitz und Gebrauch gehandelt.
Uhnridne Woller.
Zu ihrem hundertſten Geburtstage am 1. März.
Von Robert Braun.
„Man muß ſie nur gehört haben, wenn ſie als Meſſalina
die Worte ſprach: „Mich und ihn, den Erdkreis unter meine
Füße treten”, ſagt Minor in ſeinem Nachruf über Charlotte
Wolter. „Bei dem Worte „Erdkreis” hob ſie den rechten Arm
in weitem Bogen hoch empor, und während ſie, wie wir in der
wildeſten Energie pflegen, in den Worten „unter meine Füße
treten” jede Silbe gleich ſtark und gedehnt ausſprach, ließ ſie
den kleinen Zeigefinger der rechten Hand langſam und tief
herunterſinken, bis ſie ihn endlich mit einem gebieteriſchen Rucke
feſt und ſteif nach unten ſtreckte . . . Ihre Geſtalt erſchien in
ſolchen Augenblicken noch einmal ſo groß und man ſah wirklich
den Erdkreis unter ihren Füßen liegen.” Solche Schilderungen
der Wolterſchen Kunſt gibt es viele, und ſie beweiſen, mit
wel=
cher Hingabe die Zuſchauer dieſem unvergleichlichen, bis in die
feinſten Einzelheiten von Sprache und Bewegung lauſchten.
Charlotte Wolter war was man eine „Naturmacht” nennen
könnte. Sie zog das Publikum, ja ſelbſt ihre Partner in einen
Bann, ſo daß oft männliche Schauſpieler von hohem Rang.
wie Joſef Lewinſky, alle Mühe aufwenden mußten, um ihr
über=
haupt ſtandzuhalten. „Wenn ich an die Wolter denke”, ſagt der
ſpätere Burgtheater=Direktor Wilbrandt, „ſo fühle ich, was man
nicht häufig findet, daß ich vor einer mächtigen Tat der
Natur ſtehe, die einmal alles zuſammenrafft, was zur
Vollen=
dung gehört.”
Sie war in Köln geboren und kam aus den ſehr ärmlichen
Verhältniſſen einer Familie, die aus den Eltern und 12
Kin=
dern beſtand. Mit ſechszehn Jahren verließ ſie das Vaterhaus,
um Schauſpielerin zu werden. Zuerſt trieb ſie ſich als Schmieren=
Komödiantin herum, wo ſie nicht recht auffiel. Den erſten großen
Erfolg, fand ſie in Berlin, wo ſie die „Hermione” in
Dingelſtedts Bearbeitung des „Wintermärchens” ſpielte: damals
wußten Kenner bereits, daß mit ihr ein neues Genie erſtanden
ſei. Als ſie dann am Wiener Burgtheater als „Iphigenie”
auf=
trat, war der Beifall ſo groß, daß ſie ein Jahr ſpäter, am 12.
Februar 1863, Mitglied dieſer Bühne wurde, die damals die
erſte Europas, ja der Welt war. Während der folgenden 35
Jahre trat ſie 2100 Mal in 127 Rollen auf, die größte Tragödin,
die je über dieſe Bretter gegangen.
Ihre elementare Gewalt war es, die ſie unwiderſtehlich
machte, weniger die techniſche Leiſtung. Heinrich Laube, der dies
wohl erkannte, ſagte von ihr oft, daß ſie „der artiſtiſchen Lei=
Vom Tage.
König Boris von Bulgarien, der geſtern bei ſeinem Vater,
Zar Ferdinand, in Koburg weilte, iſt in Berlin eingetroffen. Zu
Ehren des Königs fand in der bulgariſchen Geſandtſchaft ein
Diner ſtatt. Am Nachmittag legte der König am Ehrenmal Unter
den Linden einen Kranz für die im Weltkrieg gefallenen
Solda=
ten nieder. Am Abend fand zu Ehren des Königs ein Eſſen beim
Reichspräſidenten ſtatt, an dem auch Reichskanzler Adolf. Hitler
teilnahm.
Reichspräſident von Hindenburg empfing am Mittwoch
nach=
mittag den Reichskanzler Adolf Hitler zu einer Beſprechung
ſchwe=
bender politiſcher Fragen.
Der Chef des Preſſeamtes der Oberſten SA.=Führung,
Bri=
gadeführer Hauptmann a. D. Weiß, iſt zum SA.=Gruppenführer
befördert worden.
Sämtliche verhafteten Mitglieder des Parteivorſtandes der
aufgelöſten Sozialdemokratiſchen Partei Oeſterreichs werden ſich
in der nächſten Zeit vor dem Straf=Landesgericht wegen Kenntnis
von den Plänen des Aufruhrs zu verantworten haben.
In dem Prozeß wegen der Ermordung der beiden Deutſchen
Krumm und Riebold hat das Graudenzer Gericht die
angeklag=
ten polniſchen Aufſtändiſchen zu Gefängnisſtrafen verurteilt.
Das eſtniſche Parlament nahm in allen drei Leſungen
ein=
ſtimmig einen Geſetzentwurf an, nach dem ſämtlichen Angehörigen
des Heeres, der Grenzwache und des Schutzkorps jede aktive
Tätig=
keit auf politiſchem Gebiet verboten wird. Das Geſetz richtet ſich
in erſter Linie gegen die eſtländiſche Freiheitskämpferbewegung.
die im Heere ſehr zahlreiche Anhänger beſitzt.
Der franzöſiſche Senat nahm in der vergangenen Nacht das
Budget mit 287 gegen 13 Stimmen an. Nach einer Mitteilung
des Generalberichterſtatters ſchließt dieſes Vudget nach den von
dem Senat vorgenommenen Abänderungen bei rund 48 290
Millio=
nen Franken Einnahmen und 48 270 Millionen Franken Ausgaben
mit einem Einnahmenüberſchuß von rund 20 Millionen ab.
Die neue „Befriedungsaktion” in Südmarokko hat zur
Be=
ſetzung des geſamten Gebiets von Tamanart geführt. Etwa 1000
Familien, die dieſes Gebiet bewohnen, haben ſich den franzöſiſchen
Behörden unterworfen.
Die vor 14 Tagen begonnenen und ſofort wieder vertagten
engliſch=japaniſchen Textilverhandlungen ſind um eine weitere
Woche vertagt worden, da keine Einigung über die geographiſchen
Grundlagen der Verhandlungen erzielt werden konnte. Die
Eng=
länder beſtehen nach wie vor darauf, daß eine Einigung ſich auf
die Weltmärkte erſtrecken müßte, während die Japaner die
Ver=
handlungen auf die engliſchen Märkte beſchränkt wiſſen wollen.
* Zur Auflöſung der Oberpoftdirekkion
Darmſtadk.
Vereinigung mit der Oberpoſtdirekkion Frankfurk a. M.
Das Reichspoſtminiſterium iſt jetzt daran gegangen, in ſeinem
Amtsbereich neue Verwaltungsvereinfachungen
vorzunehmen. Es iſt zunächſt zur Auflöſung von fünf
Ober=
poſtdirektionen geſchritten. Dabei hat man Direktionen
aus=
gewählt, die über das ganze Reichsgebiet verteilt ſind.
Außer=
dem hat es zunächſt die Verwaltungsſtellen der Auflöſung
über=
antwortet, die ein verhältnismäßig kleines Gebiet umfaſſen, aber
auch keinen allzu großen Verkehr aufweiſen und infolgedeſſen
mit hohen Unkoſten belaſtet ſind.
Vom 1. April ab werden die Oberpoſtdirektionen
Darm=
ſtadt, Liegnitz, Minden, Konſtanz und Halle in ihrer alten
Form nicht mehr beſtehen. Sie werden aber bis auf weiteres
als einfache Verwaltungsabteilungen fortgeführt. Durch die
Ver=
einigung mit den benachbarten größeren Direktionen wird es
natürlich notwendig ſein, einen Teil der Beamtenſchaft an die
Direktionen zu verſetzen. Baden wird künftig nicht mehr in zwei
Direktionsbezirke zerfallen. Durch die Vereinigung von Konſtanz
mit Karlsruhe wird das Land Baden einen eigenen Bezirk
bilden. Liegnitz wird mit dem Direktionsbezirk Breslau, Minden
mit dem Bezirk Hannover und Halle mit Leipzig verſchmolzen.
Die Oberpoſtdirektion Darmſtadt, die das geſamte Land
Heſſen umfaßt, wird mit der Oberpoſtdirektion Frankfurt a. M.
vereinigt. An der Spitze des Darmſtädter Bezirkes ſteht ſchon
ſeit zwei Jahren kein Präſident mehr. Nachdem der damalige
Präſident in den Ruheſtand getreten war, iſt an ſeine Stelle der
Oberpoſtrat Jakobi getreten. Durch dieſe Perſonalveränderung
wurde bereits zum Ausdruck gebracht, daß der Direktionsbezirk
Darmſtadt zu gegebener Zeit mit Frankfurt verſchmolzen werden
ſollte. Oberpoſtrat Jakobi bleibt vorläufig an der Spitze der
Verwaltungsſtelle Darmſtadt. Nach außen hin ändert ſich nur
ſo viel, daß vom 1. April ab die Bezeichnung Oberpoſtdirektion
Darmſtadt wegfällt. Einige Beamten werden nach Frankfurt
verſetzt. Frei werdende Stellen werden nicht wieder aufgefüllt.
Man will allmählich zu einer langſamen Auflöſung übergehen.
Ob man zu einem ſpäteren Zeitpunkt den neugeſchaffenen
Direktionsbezirk noch erweitert oder andere territoriale
Aende=
rungen vornimmt, bleibt abzuwarten.
tung” bedürfe. Ihre Fehler hafteten ihr auch bis ins Alter an:
ſie konnte große Teile der Rolle einfach herunterleiern, wenn es
ihr ſo paßte, doch hob ſie umgekehrt ein Machwerk zu einer
unerhörten Höhe. Auch bemängelte man gern an ihr die Unbildung.
Tatſächlich erhielt ſie erſt durch ihren Gatten, Grafen
O’Sulli=
van, den nötigen Schliff. Er ließ keine Vorſtellung
vorüber=
gehen, wo ſie auftrat: ſein Platz war immer der linke Eckſitz
der erſten Reihe. Ihr Organ wird als ein „Mezzoſopran von
dunkler Färbung” geſchildert. Die Stimme vibrierte bei
ergrei=
fenden Szenen und ſchwoll dann zu einer Höhe und Stärke an,
die „wie der ſchrillſte Naturlaut ans Herz griff” — der
be=
rühmte Wolterſchrei. Ihr Geſicht verglich man einer Kamee.
Anfangs zeigte es noch nicht das Oval und die edle
Profil=
linie: die Backenknochen traten hervor und zeugten von den
Hungerjahren, die ſie durchgelitten hatte. Später aber, beſonders
während der Glanzzeit der Sechzigerjahre, bekam es die klaſſiſche
Vollendung, die ſie auch ihrer Geſtalt, ob zwar ſie nur
mittel=
groß war, zu geben verſtand.
War ſie die Darſtellerin ſo hoheitsvoller Rollen wie
„Iphigenie” und „Sappho”, ſo blieb ſie im Leben die
unfeier=
liche Rheinländerin, ein Kind des Volkes. Als am 12. Oktober
1888 das alte Burgtheater am Michaelerplatz ſeine letzte
Vor=
ſtellung gab, da es abgebrochen werden ſollte, ſpielte die Wolter
die „Iphigenia”. Beim Parzenlied übermannte ſie die Rührung,
ſo daß ſie nur mit Mühe einen Tränenausbruch zurückhalten
konnte. Dabei bekam ihre Stimme die unvergleichliche
Modu=
lation, die die Zuhörerſchaft hinriß, alles klatſchte ſtürmiſch
Bei=
fall, weinte und ſchluchzte. Als die Künſtler dann beim
Ab=
ſchiedseſſen zuſammenſaßen und die Gabillon, die neben die
Wolter zu ſitzen kam, nun auch von der allgemeinen Stimmung
ergriffen wurde, ſtieß ſie die Wolter an und ſagte in
unverfälſch=
ter Kölner Mundart: „Aber Gabillon, Sie werden doch nicht
weinen, weil wir aus dieſer ollen Dr.. halle rausſollen.”
Heinrich Laube gebührt das Verdienſt, ſie entdeckt zu haben.
Unter ſeinem Nachfolger aber, dem Dichter Friedrich Halm, litt
ſie ſehr unter Verkennung. Er ſchreibt ſogar einmal an den
Oberſthofmeiſter, „daß die Stimmittel der Wolter allmählich
immer fühlbarer abzunehmen beginnen und es ihr in wenigen
Jahren kaum möglich ſein dürfte, das Rollenfach, das ſie
inne=
ha:, genügend zu verſehen, weshalb es ſchon jetzt geboten ſei,
ſich um eine Nachfolgerin umzuſehen.‟ Der Plan Halms
ver=
wirklichte ſich nicht. Im Gegenteil gelang es ihr, unter dem
Grafen Wrba einen ihr günſtigen Vertrag zu ſichern. „Es iſt
eine Pflicht des Künſtlers” ſchreibt ſie damals an ihn, „in der
Zeit, in welcher er in Vollkraft des Wirkens und Schaffens
ſteht, mit ſeinem Talent zu wuchern und ſich für ſpätere
Zu=
kunft ſicherzuſtellen. So hoch ich nun auch die Ehre ſchätze, dem
erſten Kunſtinſtitut Deutſchlands anzuhören und ihm meine
Wirkſchaftsfrieden mit Polen.
Vor dem Abſchluß der Wirkſchaftsverhandlungen.
Die deutſch=polniſchen Verſtändigungsverhandlungen führte,
vor einigen Wochen zur Aufhebung des Zollkrieges, und dam
gleichzeitig auch zur Einleitung von Verhandlungen über den Ab.
ſchluß eines neuen Handelsvertrages. Der offenbar ſehr gut uw
terrichtete Warſchauer Korreſpondent des „Angriff” veröffentlichl, W
jetzt ein längeres Telegramm, aus dem hervorgeht, daß dieſe Wir=u
ſchaftsverhandlungen unmittelbar vor dem Abſchluß ſtehen. E. Die Nachrt
bezieht ſich in ſeinem Telegramm auf Aeußerungen der regi g, wier in N
ungsfreundlichen „Dobry Wieczor”, wonach eine völlige Verſtäm muehgtble.
liter des
digung erzielt worden ſein ſoll. Unabhängig von dem Wir):”n entſpräch
ſchaftsabkommen ſoll der Abſchluß von privatrechtlichen Verträgei ſunde Einmiſt
zwiſchen den Schiffahrtsunternehmungen und der Eiſeninduſtru quten und
beider Länder ſein. Auch nach einer anderen Quelle wird an maß ho we. die
Das Tſchet
gebender Warſchauer Stelle erklärt, daß das Schlußprotokoll na
nidpunkt de
im Laufe dieſer Woche unterzeichnet werden dürfte.
Habsburget
Wir haben guten Grund zu der Annahme, daß die Wir/zſeit der Er.
ſchaftsverhandlungen, von denen die Oeffentlichkeit ſo gut wzzwert hal,
nichts bemerkt hat, unmittelbar vor der Paraphierung eines A.bſ Wiederell
kommens ſtehen, das, ſo hoffen wir, nun die Baſis einezumächte V
erfolgverſprechenden gegenſeitigen Waren=ſündigten
austauſchs bilden wird. Die Verhandlungen waren gewme)ie Ruc
nicht leicht, aber auf beiden Seiten beſtand der ehrliche Wille, diſſen Thro!
Nachbarvölker auch wirtſchaftlich einander näherzubringen und dichter als undu
unglückliche Periode der ſtändigen Zollheraufſetzungen zu beende „Mer Slellune
Wenn wir in der Vergangenheit immer wieder erleben mußte ſtiche Sl
daß jeder Verſuch, einen Vertrag zuſtande zu bringen, an devaigen 2
Höhe des Schweinekontingents oder der Höhe der Kohlenliefiger an
rungen ſcheiterte, dann darf man wohl heute überblickend ſagen Auch der
daß der Geiſt, der in dieſen wirtſchaftlichen Konferenzen zuta g februar 19‟
getreten war, aus einem gegenſeitigen Mißtrauen emporgewachſehhafterkon
war, und das ganz beſtimmte Kreiſe es immer wieder verſtanden) Budap
hatten, einen Keil zwiſchen Deutſchland und Polen zu treiben, umgung der
zu verhindern, daß der Verſailler Bau in Mitleidenſchaft gezogeſtiedensg
werden könnte, zu dem nun einmal die deutſch=polniſchen Gegern) von de
ſätzlichkeiten gehörten.
ingenomme
Der deutſch=polniſche Waxenaustauſch iſt in dene Beſtätigun
letzten beiden Jahren enorm zurückgegangen. Allerdings hat ſihen Wien!
auch das Geſamtvolumen des polniſchen Außenhandels verringerweſſen deioſio
daß nach d
Polen hatte verſucht, ſich neue Abſatzgebiete zu ſchaffen, hat dani,n wieder au
auch teilweiſe in England Glück gehabt. Aber die Engländer hezere Verpflie
ben nach Abſchluß des Vertrages mit Rußland die polniſche Ei uenz ſich zufrt
fuhr empfindlich gedroſſelt, ſo daß jetzt wieder Deutſchland dchyſch ſei vom
beſte Kunde Polens iſt. Daraus darf man wohl entnehmen, deß
der neue Vertrag, ſohald er unter Dach iſt, dieſe Tatſach
gebührend berückſichtigt. Das Ziel des Wirtſchaft4
abkommens beſteht aber darin, den gegenſeitigen
on
Warenaustauſch auszudehnen. Wir haben ein ſtarks
Intereſſe an einem vergrößerten Abſatz induſtrieller Erzeugniſſ
Die Polen wollen ihre landwirtſchaftlichen Produkte abſetzen. Wie
err
weit es gelungen iſt, einen Ausgleich zu ſchaffen, bleibt abzuwa/guckfuhr,
ten. Zunächſt fällt einmal die wirtſchaftliche Verſtändigung M geworden
Budapeſt
die Wagſchale, die erneut beweiſt, daß beide Völker miteinand , Rudabeſt
in Freundſchaft leben wollen, und daß beide auch die ſtärkſt
Garanten für den Frieden im Oſten Europas ſind.
M vor
mus nl
hrt al
Amisenkhebung des Generalftaaksanwalts Preffarboſche=
Nachklänge zur Staviſky-Affäre.
EP. Paris, 28.
Februar.
Die Regierung iſt am Dienstag ſpät abends noch zu einen
Miniſterrat zuſammengetreten, der durch den Juſtizminiſter CF cſſe—
ron veranlaßt worden war. Cheron gab dem Miniſterrar dahs zugu
Inhalt des Berichtes bekannt, den der Präſident des Kaſſationzc dem
hofes, Lescouvé, im Auftrag der von der Regierung zur Unteryicht, un
ſuchung der Staviſky=Angelegenheit eingeſetzten Kommiſſion enſt Herr
ſtattet hat. Aus dieſem Bericht geht hervor, daß der Generalſtaat5ß gem
anwalt Preſſart, der bekanntlich ein Schwager des früheren M Denn
niſterpräſidenten Chautemps iſt, ſich ſchwerer beruflicher Verfey Wie
lungen ſchuldig gemacht hat. Infolgedeſſen hat auf Vorſchlag dezſuſſen An
Juſtizminiſters der Präſident der Republik die von der Regieru 00 ein
Daladier vorgenommene Verſetzung Preſſarts in den KaſſatiorAy Mi
hof rückgängig gemacht und der Gemaßregelte iſt vorläufig zur Di59 Fase
poſition geſtellt. Ebenſo wurde die Ernennung des Richters Pail/enen E
zum Generalſtaatsanwalt annulliert. Durch einen zweiten Erk=uorden
wurde der Richter am Appellationshof, Gomien, als Nachfolseele dem
Preſſarts zum Generalſtaatsanwalt ernannt.
En, abe
Kraft widmen zu dürfen, ſo hat hingegen auch dieſes Inſtity
wieder die Verpflichtung, ein Talent, welches nicht zu di
alltäglichen gehört, ſo zu honorieren, daß es ſich den Kund
genoſſen gleichen Ranges auch pekunjär gleichgeſtellt ſieht.” Sit
verlangt ein Jahresgehalt von 1200 Gulden. Auf Dingelſtede
Betreiben, der inzwiſchen Direktor geworden war, wurden *ſ10
ſchließlich 1000 zugeſtanden.
Uir
Auch im Kampf um die Rolle erweiſt ſie ſich ſehr tücht 9
Als ſie einmal eine erhält, die ihr nicht zuſagt, ſendet ſie
wieder mit dem Bemerken zurück, ſie könne ſich doch nicht meſ
BeBé nennen laſſen. Im Gegenteil bitte ſie, man möge
„als ein recht ausgewachſenes Mädchen zu betrachten.” — As
einmal Kathi Frank vom Stadttheater in „Kabale und Lieb)
am Burgtheater gaſtierte und die Claque die Rivalin demor
ſtrativ feierte, forderte die Wolter kurzerhand ihre Entlaſſurd
Ein Brief Dingelſtedts, den ſie daraufhin erhielt, zeigt 2
jäterliche Freundſchaft dieſes Mannes. „Frieden! Friedei
Frieden mit ſich! Frieden unter uns! Daß man Sie aus del
Burgtheater nicht ziehen läßt, begreifen Sie ſelbſt, wenn E.
unbefangen urteilen wollen. Ihre eigene Empfindung m.
Ihnen dazu ſagen, daß auch Sie das Burgtheater nicht lar!
entbehren können. Sie haben bereits eine offizielle Genry
tuung erhalten, die den Unfug der Claque offen brandmann
Nun holen Sie ſich vom Publikum die letzte und höchſte Sat
faktion. Charlotte, liebe Charlotte, überhören Sie die Stimy
Ihres wahren Freundes nicht. Sie wiſſen, daß ich es als eis
neiner teuerſten Theatererinnerungen betrachte, Sie nicht nu
auf dem erſten Schritt in Ihrer Laufbahn begleitet, ſonde
auch auf deren Höhe geführt zu haben, an die Stelle der erft
Tragödien der Gegenwart.”
Am 23. Juni 1896 ſtand die Wolter zum letzten Mal auf T
Bühne. Faſt genau ein Jahr ſpäter ſtarb ſie. Es war 1.
Vunſch, daß ſie auf dem Hietzinger Friedhof im Koſtüm T
„Iphigenie” begraben werde. Kaum ein Wort kann beſſer Au
ſchluß geben, welch gewaltige Wirkung von dieſer Frau ad
ging als das Grillparzers: „Solch eine Schauſpielerin, werg
Anmut und Talent vereint, hätte mich, wenn ſie mir in meik
Jugend begegnet wäre, ſchon durch den Wunſch, wie würde
dieſes oder jenes ſpielen, zu Vielem begeiſtert und angere‟
zu Dichtungen beſtimmt, welche durch den Hauch der Perſönk
keit wachgerufen werden und welche, weil mir in den Jahr”
da ich produktio war, eine ſolche fehlte, unterblieben.
Hans Albers auf der Sprechbühne! Am 2. März kome
im Theater am Admiralspalaſt in Berlin „Rivalen” von Magl.”
Anderſon und Lawrence Stallings, für die deutſche Bühne
bearbeitet von Carl Zuckmayer, mit Hans Albers als Sefg"
Quirt zur Erſtaufführung. Regie führt Jacob Geis.
hanerstag, 1. März 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mutgeftſchei Scrnt ii Sten
Paris gegen die Reſtaurakionsbeſtrebungen der Habsburger. — Erregung in Italien.
Dieſer Balkanbund zwiſchen Rom, Wien und Budapeft,
Warnung der Wiener Regierung?
den man um Wiens willen und um jener ſo oft und laut
DNB. Rom, 28. Februar.
Die Nachricht von einem Schritt des franzöſiſchen Geſandten
znVien in der Frage der italieniſch=öſtereichiſch=ungariſchen
Zu=
ſſynenarbeit erregt in Italien ſtärkſtes Aufſehen. Der
Außen=
dyyſtiker des „Lavoro Fasciſta” ſagt, wenn die Nachricht den
Tat=
ſen Vahz ſſutzn entſpräche, würde ein ſolcher Schritt eine nicht zu rechtfer=
4iunde Einmiſchung in die inneren Angelegenheiten Oeſterreichs
1ſchuten und eben jene Unabhängigkeit verletzen, die Frankreich
aheſo wie Italien aufrechterhalten wolle.
Das Tſchechiſche Preßbüro weiß dazu zu melden, daß der
ſe zindpunkt der franzöſiſchen Regierung zur Frage der Rückkehr
HHabsburger auf den öſterreichiſchen und ungariſchen Thron
fchſeit der Erklärung der Großmächte vom 2. Februar 1920 nicht
ſüdert hat, in der dieſe ausdrücklich erklärten, daß ſie ſich gegen
9 in Wiedereinſetzung der Habsburger wenden. Die alliierten
5eßmächte teilten damals der ungariſchen Regierung mit und
eſtändigten gleichzeitig die Staaten der Kleinen Entente, daß
iedie Rückkehr der Habsburger auf den
ungari=
ſchn Thron als eine Bedrohung des Friedens und
ver als unzuläſſig anſähen. Die franzöſiſche Regierung hält an
ſitzer Stellungnahme vom Jahre 1920 unverändert feſt. Die
ſſliche Stellung nimmt ſie auch gegenüber
hiaigen Verſuchen einer Rückkehr der
Habs=
huger auf den öſterreichiſchen Thron ein.
Auch der Pariſer „Temps” verweiſt auf die Schreiben vom
Februar 1920 und vom 1. April 1921, in denen die
Bot=
ſchrfterkonferenz den Regierungen von Wien
und Budapeſt bedeutet habe, daß die
Wiederein=
fejung der Habsburger als unvereinbar mit den
gfüedensgrundlagen angeſehen werden müſſe,
nnd von den ehemals alliierten Mächten weder
ugenommen, noch geduldet werden könne. Auf
ſt in iie Beſtätigung dieſer Verwarnung der Regierungen
hat /m Wien und Budapeſt glaubt man in hieſigen politiſchen
„Kriſen beſonders hinweiſen zu ſollen. Man weiſt ferner darauf
„ſ daß nach dem mißlungenen Verſuch des Königs Karl, in
Un=
ſam wieder auf den Thron zu gelangen, Ungarn eine noch
feier=
ichere Verpflichtung eingegangen ſei, mit der die
Botſchafterkon=
ernz ſich zufrieden gegeben habe. Der entſprechende
Notenaus=
uch ſei vom Völkerbund regiſtriert worden.
Mikkelmeerbund.
Die große Karriere.
Gſtav Gründgens. Stellvertretender Intendant. — Ein
Schau=
iſtler, der alles kann. — Wie Gründgens und Albers in einer
13 ſtellung entdeckt wurden. — Der boshafte Werner Krauß.——
Gründgens entdeckte Talente.
Der Preußiſche Miniſterpräſident hat
Guſtav Gründgens zum
Stellvertre=
tenden Intendanten des Staatlichen
Schauſpielhauſes ernannt.
Es gibt Menſchen, denen
man nicht gleichgültig
ge=
genüberſtehen kann, die
einen faſzinieren oder
ab=
ſtoßen. Zu dieſen
Perſön=
lichkeiten, zu denen man
unbedingt Stellung nehmen
muß — ſei es zuſtimmend,
ſei es ablehnend —, gehört
Guſtav Gründgens,
der Mann, der in zehn
Jahren eine ſteile
Aufſtiegs=
kurve zurückgelegt hat. Steht
man ihm gegenüber, dann
fühlt man ſich zunächſt
irri=
tiert durch das Auge, das
kalt wirkt, durch den
ſpöt=
tiſchen Zug um den Mund,
Gtündgens als Staatsanwpalt im Ufa=Tougin durch die Diſtanz, die
Gründgens zwiſchen ſich und
„Dokuspokus”.
ſein Gegenüber zu legen
Spricht man aber mit ihm über etwas, was ihn intereſſiert,
ut er ſich zu ereifern, dann merkt man, daß dieſer Mann
* andere als blaſiert, daß er durchaus begeiſterungsfähig iſt.
ſich der Begriff Schauſpieler mit der Wandlungsfähigkeit
Menſchen, dann iſt Guſtav Gründgens einer der größten
Autſpieler unſerer Zeit. Gibt es doch kaum ein Gebiet, auf
er ſich nicht mit Erfolg verſucht hätte. Er ſpielt nicht,
rul er iſt der ränkevolle Polizeiminiſter Feuche in Muſſo=
„100 Tage”, er iſt der greiſe König, der ſeine letzten
IStage in Sansſouei verbringt, er iſt Geßler und Mephiſto
Warſchall und Operettenſänger. Einen ſeiner größten
mehe feierte er vor einiger Zeit gemeinſam mit Käthe
Von unſerem „=Korreſpondenten.
Rom, 27. Februar.
Als Herr Suvich von Budapeſt über Wien nach Italien
mickfuhr, iſt wohl vielen Stammtiſchpolitikern zum erſten Mal
Aa geworden, von welch wichtiger Bedeutung Wien in bezug
Budapeſt von Rom aus geſehen und beſucht iſt. Wien
Budapeſt liegen ungefähr auf dem gleichen Breitengrad,
en von München, nur daß Budapeſt etwas ſüdlicher, Wien
ſtnas nördlicher als der Münchener Breitengrad liegen. Man
ſſäiht alſo vorwiegend nach Oſten, wenn man von italieniſchem
benzboden über Wien nach Budapeſt reiſt. Da auch die beſte
ſeſeverbindung von Rom nach Budapeſt über, Wien geht, ſo
ſate Suvich recht, daß er die mögliche Verbindung über
jugo=
hwviſches Gebiet vermied, und ſich heimwärts erſt einmal zum
Mitagstiſch in Wien aufhielt. Erſtens konnte er dabei
feſt=
heen, daß ſich bei ſeinem Freunde Dollfuß allerlei verändert
190 — Beſichtigung von Durchſchlagserfolgen tſchechiſcher
Ge=
föſſe —, und daß Herr Dollfuß ſich auf ſeinen Wiener „Ruhm”
„Muas zuguttat. Vielleicht hat Herr Suvich ihm aber auch etwas
es Kaſſatin hu dem geſagt, wie man in der weiten Welt dieſen Ruhm
Ung zur U hneht, und vor allem wird er ihm wohl klar gemacht haben,
Herr Dollfuß jetzt das alte, kulturell ſchwer belaſtete Wien
e gemacht hat für echte Balkangenüſſe.
Denn der Mittelmeerbund iſt reif geworden. Die Schüſſe
hin Wien unter Dollfuß haben das Land — nach
hetiſſen Anſchauungen — balkanfähig gemacht. Man
Vorſt
der Regien lan ein neues Gebilde ſchaffen: Rom=Wien=Budapeſt.
m Kaſſats 12n Mittelmeerbund. Vorort iſt Rom. Lenker der Schöpfer
läufig zu! Fascismus. Zweck: Abwehr allzu eifriger Bemühungen der
Azichters?” Minen Entente, die durch ihr Organiſationsſtatut zu virulent
zweiten 6 horden iſt, und natürlich auch ein gewiſſer Ausgleich
gegen=
s Nachiu für dem neuen Balkanpakt, mit ſeiner Grenzgarantie. Ganz
küſten, aber doch recht merkſam, ſchaukelt das Wort „Anſchluß”,
ſ9 im Balkanwind immer müder werden ſoll.
gerühmten Kultur Roms und der antiken Geſchichte dieſes Roms
willen Mittelmeerbund nennen darf, iſt eine Art von
Rechnungs=
abſchluß hinter einer nicht recht glatt aufgehenden
Jahrzehnte=
bilanz, die von Korfu bis Wien reicht. Die bedeutenden
Hoff=
nungen, die an die Namen Athen und Ankara geknüpft waren,
die über das verheiratete Sofia nach Bukareſt zur Sorella
Nomana führten, und die ſozuſagen rings um und am
Mittel=
meer bis hinauf zum Schwarzen Meer ein einziges Band der
Freundſchaft und Freude ſchlingen ſollten, ſind bei der nun
einmal vorhandenen Unzuverläſſigkeit aller mittelländiſchen oder
balkaniſchen Abmachungen nicht ganz ſo ſolide ausgegangen,
als man wohl hoffte.
Es iſt eigentlich erſtaunlich, daß man auf ſolidere
Ergeb=
niſſe gerechnet zu haben ſcheint, da man doch als echter
Mittel=
meerſtaat gar nichts anderes erwarten kann, als was
Mittel=
meergewohnheit iſt: fünfzig Prozent gilt ſchon als voller
Er=
folg. Man iſt doch ſonſt damit ganz zufrieden. Gedruckt ſehen
fünfzig wie hundert aus.
Er muß eben tiefer liegen, dieſer Rechenfehler in der
Mittel=
meer= und Balkanrechnung. Rom iſt doch noch nicht die alleinige
Vormacht diesſeits der Säulen des Herkules, bei denen allzu
nahe Gibraltar liegt, und bis zu den Dardanellen und zum
Berge Sinai, und die Rechnung des Duce in der Bewertung
der Druckfeſtigkeit gewiſſer Staaten gegenüber ſchwererer Valuta
ſcheint nicht richtig geweſen zu ſein. Jetzt wird verſucht, den
Zirkel von Norden zu ſchließen, da der von Süden nicht hielt.
Dieſer Ring iſt nicht aggreſſiv, nur eine Art Sicherung
gegen unzuverläſſige Freunde, aber er wird zugleich als
Aus=
ſchluß für den Anſchluß zu brauchen ſein. Vor allem aber iſt
er ein bitterer Beweis, daß Italien in ſeiner Balkanpolitik
ſchief liegt. Die alten Vermutungen, die bei Beginn der römiſchen
Balkanmaßnahmen laut wurden, werden offenbar beſtätigt, daß
in den Landen, in denen Rom ſich einſt durch ſeine Statthalter
mit Gold reich machen konnte, und wo einmal ein König Midas
im Golde umkam, nur ſehr große Schätze wirkſam ſein können.
Und daran mangelt es trotz aller politiſchen Künſte in Rom
und glänzender Finanzkunſtſtücke ſeit jener Zeit der alten
Cäſaren und Kaiſer, heute genau wie vor einem Jahrzehnt.
Und das iſt unzuträglich für Balkanpläne und Mittelmeerbünde.
Tiroler Landkag beſchließt Auflöſung.
Überiragung aller Rechke auf den Landeshaupkmann.
DNB. Wien, 28. Februar.
Der Tiroler Landtag hat gegen die Stimmen der
Groß=
deutſchen und des Abgeordneten des Ständebundes ein
ver=
faſſungsänderndes Geſetz beſchloſſen, das bis zur Neuregelung
der verfaſſungsrechtlichen Verhältniſſe die Auflöfung des
Landtags und die Uebertragung aller ſeiner
Rechte auf den Landeshauptmann und den ihm zur
Seite ſtehenden beratenden Ausſchuß vorſieht.
Die Vorarlberger Landesregierung zurückgekreten.
DNB. Bregenz, 28. Februar.
Die „Vorarlberger Landesregierung iſt am Mittwoch
vor=
mittag zurückgetreten. Landeshauptmann Dr. Enders wurde
beauftragt, den Landtag zur Wahl einer neuen Landesregierung
möglichſt bald einzuberufen. Bis zur Wahl einer neuen
Landes=
regierung führt die bisherige die Geſchäfte weiter. Bei der
Neubildung der Regierung wird jedenfalls auch in Vorarlberg,
wie in den anderen öſterreichiſchen Bundesländern der
Heimat=
ſchutz einbezogen werden.
Neuer likauiſcher Vorſtoß gegen die memelländiſche
Gerichtsbatkeil.
Der litauiſche Vizegouverneur hat beſtimmt, daß die
Entſchei=
dungen von Strafſochen wegen Vergehens gegen die
Militärdienſt=
pflicht im Memelgebiet den memelländiſchen Gerichten entzogen
und den litauiſchen Gerichten übertragen werden. Dieſe
Beſtim=
mung iſt auf Grund der neuen litauiſchen Gerichtsverfaſſung
ge=
troffen worden. Dieſes Geſetz, das im Gegenſatz zum
Memel=
ſtatut ſteht, hat bekanntlich einen ſchweren Konflikt zwiſchen der
Zentralregierung und der autonomen Verwaltung des
Memelge=
biets hevorgerufen, der auch heute noch nicht beigelegt wird.
Dorſch in der Operette. Wer aber ſeine Hochſtapler, ſeine
eis=
kalten Betrüger im Film geſehen hat, der glaubt wiederum
einen ganz anderen Menſchen vor ſich zu haben. Nicht genug
damit iſt Guſtav Gründgens auch Schauſpiel= und Filmregiſſeur.
Zweimal — ſo erſt kürzlich in dem Film „Finanzen des
Groß=
herzogs” — hat er ſich erfolgreich als Spielleiter im Tonfilm
betätigt. Aber damit ſind noch immer nicht alle Seiten ſeines
Weſens, ſeiner Begabung erſchöpft. Auch in der Oper hat er
erfolgreiche Regieverſuche durchgeführt. Die Kritik war des
Lobes voll über ſeine Spielleitertätigkeit an der Staatsoper,
wo er die „Hochzeit des Figaro” und den „Roſenkavalier” mit
einer Reihe von neuen Einfällen ausſtattete. Vor allem
ge=
wöhnte er den Sängern die oft unangenehm wirkenden
Opern=
bewegungen ab. Er machte aus ihnen Schauſpieler, die Geſte
und Geſang harmoniſch zu vereinen wußten. Außerdem weiß
man, daß Gründgens ſich auch zuweilen als Dramaturg betätigt.
Den Theaterfreunden der Reichshauptſtadt wird eine
denk=
würdige Vorſtellung ſtets im Gedächtnis bleiben, die etwa vor
einem Jahrzehnt ſtattfand, und in der zwei große Talente
eni=
deckt wurden. Weniger des Stückes wegen wird dieſe
Auf=
führung denkwürdig bleiben, als um der Schauſpielkunſt willen,
die dort entfaltet wurde. Hans Albers und Guſtav Gründgens,
ſie beide wurden damals als wirkliche Theaterbegabungen
gewiſſer=
maßen aus der Taufe gehoben. Gründgens war bisher ein
Unbekannter geweſen, den man in kleinen Rollen geſehen hatte.
Albers hatte ſich damit begnügen müſſen, in einer Revue
artiſtiſche Kunſtſtücke zu zeigen und aus einer gewiſſen Höhe
in ein mit Waſſer gefülltes Baſſin zu ſpringen. In Bruckners
Verbrechern” lernte man beide, den Unbekannten und den
Verkannten, als Menſchendarſteller kennen. Von jenem Abend
an begann der glänzende Aufſtieg der beiden. Albers wurde
der Liebling des großen Publikums, der breiten Maſſe.
Gründ=
gens ging ſeinen Weg, der bisweilen abſeitig anmutete, aber
ebenfalls zum Gipfel führte. Er iſt nicht der Künſtler, der auf
Maſſenwirkung ſpielt, er gibt Leiſtungen, die man früher mit
dem Fachausdruck Kabinettſtück zu belegen pflegte.
Als Guſtav Gründgens noch vor ſeiner Entdeckung aus
Hamburg herüberkam, um gemeinſam mit Sohn und Tochter
eines damals ſehr bekannten Schriftſtellers Theater zu ſpielen,
verlobte er ſich mit ſeiner Partnerin. Da auch der vierte im
Bunde in verwandtſchaftlichen Beziehungen zu den anderen
ſtand, konnte ſich Werner Krauß einen gelungenen Spaß nicht
verkneifen. Da er in einem Theater ſpielte, das dicht neben
dem lag, in dem die vier auſtraten, eilte er in einer Pauſe
hinüber, um an der Künſtlergarderobe ein Plakat zu befeſtigen.
In großen Lettern konnte man darauf den Spruch leſen: Hter
Nr. 59 — Seite 3
Wer krägk die Schuld am Bruderkrieg
in Oeſterreich?
DNB. Frankfurt a. M., 28. Februar.
Die Gauführung des Kampfrings der Deutſch=Oeſterreicher
im Reich veranſtaltete am Mittwoch abend im Saalbau in
Frank=
furt eine öffentliche Kundgebung, um darzutun, daß der weitaus
größte Volksteil der Deutſch=Oeſterreicher in Adolf Hitler ſeinen
Führer und Befreier aus der bisherigen und knüftigen
Knecht=
ſchaft erblickt.
Der Führer des Kampfrings im Rheinland und Heſſen=Naſſau
Lothar von Draſenovich ſprach über das Thema: „Wer trägt
die Schuld am Bruderkrieg in Oeſterreich?" Er
ſchilderte die blutigen Vorgänge am Faſching in Oeſterreich.
Die Tatſache, daß teſchechiſche Kugeln und Handgranaten im
Kampfe gegen das Volk verwandt wurden, müßten der
öſterrei=
chiſchen Regierung die Augen öffnen, daß ſie eine ſchlechte Sache
vertrete. Weder die gefallenen Schutzbündler noch die Beamten
der Exekutive ſeien anzuklagen — denn die einen ſtanden unter
einer irregeleiteten Idee, während die anderen den Befehlen
gehorchten. Aber es erhebe ſich die Frage: Wofür ſtarben dieſe
Leute eigentlich? Beide ſtarben für eine ſchlechte Sache. Die
Schuld an dem bitteren Gemetzel trügen allein Dollfuß, Fey und
Starhemberg. Seit der Zeit des Kommuniſten Bela Kun führe
eine organiſche Linie zum 15. Juli 1927, zum Brand des
Juſtiz=
palaſtes. Die Juden Dr. Bauer und Dr. Deutſch waren ſeit dieſer
Zeit die Drahtzieher, des auſtro=bolſchewiſtiſchen Aufſtandes, die
gemeinſam mit den Sozialdemokraten den Republikaniſchen
Schutz=
bund bewaffneten. Und all dieſen Vorgängen habe eine
chriſtlich=
ſoziale Regierung tatenlos gegenübergeſtanden. Der Deutſch=
Oeſterreicher im Reich ſtehe auf dem Boden der
nationalſoziali=
ſtiſchen Weltanſchauung und damit im ſchärfſten Gegenſatz zur
gegenwärtigen öſterreichiſchen Regerung. Die Handlungen dieſer
Regierung ſeien nicht mehr gutzuheißen, denn alles, was ſie tue,
ſei undeutſch. Die öſterreichiſchen Miniſter führten die Geſchäfte
des Auslandes, und die Deutſch=Oeſterreicher im Reich ſprechen
den augenblicklichen Machthabern in Wien das Recht ab, ſich noch
wahre Oeſterreicher zu nennen. Das deutſche Volk in Oeſterreich
wolle eine Regierung, die ſeinem Mehrheitswillen entſpreche, und
dieſe Regierung könne nur nationalſozialiſtiſch ſein. Es wolle,
ſobald, es die Lage erlaube, die Heimkehr in das Mutterland,
Deutſchland.
Der Gauführer von Heſſen=Naſſau, Langer bat zum
Schluß, den Kampfbund der Deutſch=Oeſterreicher im Reich zu
un=
terſtützen. Es ſei dies eine Pflicht aller Deutſchen, denn ein
Deutſch=Oeſterreicher war es, der das Reich vor dem Chaos
ge=
rettet hat. Als Vertreter des Reichsſtatthalters wohnte der Leiter
der Landeszelle Heſſen=Naſſau des Miniſteriums für
Volksaufklä=
rung und Propaganda der Kundgebung bei.
Eden nach Paris abgereift.
Rom mil poſitiven Eindrücken verlaſſen.
EP. Rom, 28. Februar.
Der engliſche Lordſiegelbewahrer Eden hat am Mittwoch
mittag von Rom aus die Heimreiſe über Paris angetreten,
wo die letzten, aber entſcheidenden
Beſprechun=
gen ſeiner Rundreiſe ſtattfinden werden.
Unter Hinweis auf den rein informatoriſchen Charakter der
Neiſe Edens wird über das Ergebnis der römiſchen
Unterredung von beiden Seiten ſtrengſte
Zurück=
haltung gewahrt. Es darf jedoch darauf hingewieſen
werden, daß die Beſprechungen Edens mit Muſſolini, in der
übrigens entgegen anderslautenden Behauptungen die
öſter=
reichiſche Frage nicht behandelt wurde, den klaren
und glatten Verlauf nahm, den man von dem beiderſeitigen
guten Willen erwarten durfte, eine Grundlage zu praktiſcher
Verſtändigung zu finden. Man dürfte feſtgeſtellt haben, daß
die Verſchiedenheiten in der engliſchen und der
italieniſchen Anſicht verhältnismäßig leicht
zu überbrücken ſind, und dürfte auch in der Beurteilung
des deutſchen Geſichtspunktes zu einer ziemlich weitgehenden
Uebereinſtimmung gelangt ſein.
Die Meldung eines Pariſer Blattes, daß man ſich über
die Beibehaltung des Status auo für die bewaffneten Staaten
bereits geeinigt habe, iſt allerdings voreilig. Eden verließ
Rom mit poſitiven Eindrücken. Er wird in Paris
Gelegenheit haben, Erfahrungen darüber zu ſammeln, ob dieſe
Eindrücke angeſichts der europäiſchen Geſamtlage ſtandhalten.
In dieſer Beziehung herrſcht in italieniſchen Kreiſen einige
Skepſis.
können Familien Theater ſpielen! Man kann ſich vorſtellen,
welche Heiterkeit dieſer Streich bei allen Beteiligten hervorrief.
In letzter Zeit hat man durch Zufall erfahren, wie ſehr
ſich Gründgens für begabte Kollegen einſetzte, die er von früheren
Wirkungsſtätten her kannte. Durch ihn ſind einige neue
Be=
gabungen beim Film und auf der Bühne aufgetaucht. Alle
An=
zeichen deuten darauf hin, daß die Ernennung Gründgens zum
Stellvertretenden Intendanten für das von ihm betreute Theater
wenn auch nicht den Anbruch einer neuen Epoche bedeutet, ſo
doch die Gewähr für die Geſtaltung eines friſchen und
inter=
eſſanten Spielplans bietet.
Die Kunſt*
Monatshefte für Malerei, Plaſtik und Wohnkultur.
Die Deutſche Kunſt und Dekoration”, die bekannte, früher
in Darmſtadt erſchienene deutſche Kunſtzeitſchrift, hat nunmehr
endgültig aufgehört, zu exiſtieren. Die Leſer erhalten mit dem
neueſten Heft (Februar) erſtmalig die Zeitſchrift in dem neuen
Bildumſchlag mit dem Titelaufdruck „Die Kunſt”.
Die ſeit Oktober 1932 eingeführte Verſchmelzung und die ſeit
jener Zeit bereits beſtehende Uebereinſtimmung des Inhalts der
beiden führenden deutſchen Kunſtzeitſchriften findet in dieſem
ge=
meinſamen Umſchlag von jetzt an ihren ſichtbaren Ausdruck.
Damit hat alſo auch äußerlich die Deutſche Kunſt und
Deko=
ration” zu exiſtieren aufgehört. Die Zeitſchrift. Die Kunſt”
er=
ſcheint in der alten ſchönen und reichhaltigen Ausſtattung an
Text und Bildmaterial. Das Februarheft iſt vornehmlich Knut
Anderſon=München gewidmet, deſſen weiche, aber ausdrucksvoll
modellierte Plaſtiken, Brunnenanlagen uſw. die erſten Seiten des
Heftes füllen. Die Malerei beginnt mit Eugen Kirchner über
den Dr. Bruno Kroll einen reich illuſtrierten Aufſatz ſchrieb.
Dr. Friedrich von Oeppeln=Bronikowſki berichtet über intereſſante
Ausgrabungen in Zantoch (Landsberg a. d. Warthe), das er ein
nordiſches Troja nennt. Weitere Bildbeiträge illuſtrieren einen
intereſſanten Aufſatz von Hans Kiener über die Geheimniſſe der
Inſpiration, Bilder von Zilzer, Wegert, Reingruber, Kubin,
Goya u. a. m. Intereſſant ſind auch die Plaſtiken an und um
neue Zierbrunnen in München von Hermann Geibel und
Alexan=
der Fiſcher. Moderne Photographie (mit Bildbeigaben und
Text), Tradition im Bühnenbild bei Richard Wagner, ebenfalls
reich bebildert, Betrachtungen über Holzſchnittfüllungen, über
kirchliche Kunſt in Oeſterreich, über deutſche Zeichenkunſt von 1750
bis 1850 und zahlreiche Bilder und Aufſätze aus dem Gebiete
der Architektur, Innenarchitektur und Gartenkunſt, Möbelſtoffe,
Kleinkunſt und Kunſtgewerbe, endlich über das Arnſtädter
Puppenhaus vervollſtändigen den reichen Inhalt der
ausgezeich=
neten Zeitſchrift.
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„ München.
Seite 4 — Nr. 59
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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dennerstag, 1. März 1934
Darmſtädter Tagslatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 59 — Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 1. März 1934.
Winkerhilfswerk
des deutſchen Volkes 1933/34.
Das Jungvolk hilft dem Winkerhilfswerk!
Brokſammlung am 3. und 4. März 1934.
Am Samstag, den 3. und Sonntag den 4. März, wird
nder Stadt und dem Landkreis Darmſtadt durch das Jungvolk
bt geſammelt, das für das Winterhilfswerk beſtimmt iſt.
Die Jungens gehen mit großem Eifer ans Werk. um den
not=
enden Volksgenoſſen zu helfen. Sie können aber ihre ſchöne
irgabe nur erfüllen, wenn ihnen von der ganzen Bevölkerung
Eſtändnis gezeigt wird.
Wir bitten daher, das Jungvolk bei ſeinem ſozialen
Hilfs=
uk zu unterſtützen und an den beiden Sammeltagen keinen
ugen wegzuſchicken, ohne ihm mindeſtens einen Laib.
hlot mitgegeben zu haben.
Es muß für die ganze Bevölkerung eine Freude ſein dieſem
ſienen hoffnungsvollen Volk bei Ausübung dieſer Ehrenpflicht zu
ſen, weil damit vielen notleidenden Volksgenoſſen geholfen und
mger geſtillt wird.
Damit das Brot aber nicht ungenießbar wird, darf kein
an=
ſſchnittenes oder trockenes Brot geſchenkt werden,
ſal es erſt einige Tage ſpäter verteilt werden kann.
Die Parole für Samstag und Sonntaglautet:
Ein jeder opfert Brot für die Hungernden!
Kreisführung des Winterhilfswerks,
Wilhelminenſtraße 34.
An die Einwohnerſchaft Darmſtadts!
Das Jungvolk ruft euch auf zur ſozialiſtiſchen Tat.
Die jüngſte Gefolgſchaft des Führers ſteht im Dienſte der
Unterhilfe.
Die ſchwarzen Kolonnen beweiſen ihre Verbundenheit mit
ſngeb. u.1.. Aermſten ihrer Brüder.
1200 Jungvolkbuben ſammeln am Samstag
beſchäft
und Sonntag
fung
Licht z. 15.
einfach
23im Dohn
na u Kuch
. K. 132 6e
Jede Darmſtädter Familie gibt einen Laib Brot.
Kein Junge wird abgewieſen.
Samstag nachmittag verkünden Fanfarentöne den Beginn der
Eimmlung.
Jungvolk hat den Willen zur Tat.
Durch Sozialismus zur Nation.
Der Führer des Jungbannes 1/115 Flandern.
M. d. F. b.: Hans Eberhard Siebert.
Bekannkmachungen des Perſonalamtes.
ng, unt.
nit Küch
ucht.
eſcht
Ernannt wurden am 17. November 1933 der Amtsgehilfe auf
obe Verſorgungsanwärter Franz Schüler in Laubach, unter
hrufung in das Beamtenverhältnis, zum Amtsgehilfen bei dem
ilntsgericht in Laubach mit Wirkung vom 1. Januar 1934 ab; zu
Rgierungsaſſeſſoren mit Wirkung vom 13. Februar 1934 der
Grichtsreferendar Hans Denzer aus Darmſtadt und der
Refe=
d. Geſchöſlradar Walther Reuſch aus Groß=Feldau bei Berlin; am
u Februar 1934 der Fabrikant Oswald Rügner in Offenbach
Zumm
a M. zum Ergänzungsrichter für die Kammer für Handelsſachen
i Offenbach a. M. für die Zeit bis zum 30. Juni 1936.
Niete, 28-3011 In den Ruheſtand verſetzt wurde auf Nachſuchen am 21. Febr.
Ung, unt. 4/1384 der Lehrer an der Volksſchule zu Mainz Heinrich Karſt vom
4März 1934 an.
Kirchenbuch=Auszüge ſind gebührenfrei.
EPH. Die evangeliſchen Pfarrämter ſind verpflichtet, alle
Nach=
viſe der ariſchen Abſtammung bis zu den Großeltern
unentgelt=
aN
„dgeſchit !!ch auszuſtellen. Alle Anforderungen darüber hinaus (
Urgroß=
dern) ſind nur gegen Entrichtung der ordentlichen Gebühren zu
efüllen, falls nicht ein beſonders namhaft gemachtes Erſuchen des
Eaatsminiſteriums vorliegt.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus
Ger ve
Anf. 20, Ende 22½ Uhr. C.15
ſonnerstag
Preiſe 0.30——5.50
1. März /Tiefland.
Anf 20. Ende 23 Uhr. D.18.
ſeitag
2. März HänſelundGretel hierauf: DieBuppenfee. 0.70-5.50
Anf. 191. Ende 22 Uhr B19
ſarnstag
3. März Die Fabel vom vertauſchten Sohn. 0.70—5.50
Minte Hfe
Anf. 20, Ende 22 Uhr. Außer Miete).
onne ſtag
1. März / Schnurrbuſch=Quartett. Pr. 0,75, 1.00 u. 1.50
Anf. 20, Ende 22½ D. Bühne M 10, Gr. 3 u. 4
Prei e 0.70—3.*0
Am Himmel Europas.
Reichs=Berufswettkampf der deutſchen Jugend.
DNB. Berlin. Der „Informationsdienſt” der deutſchen
Ar=
beitsfront veröffentlicht folgenden Aufruf:
Deutſchland iſt ſeit alten Zeiten das Land der Arbeit, das
Land des Erfolges geweſen. Gewiſſenhaftigkeit und Treue ſeiner
Arbeiter ſicherten ihm dieſen Erfolg vor allen anderen Nationen
der Welt. Wenn wir heute die geſamte deutſche Jugend zur
Teil=
nahme an dem vom
9. bis 15. April d. J. ſtattfindenden Reichsberufswettkampf
auffordern, tun wir es in der Erwartung, daß ſich Deutſchlands
Jugend der Größe dieſes Auftrages bewußt werden möchte und
ſich des Erbes ſeiner Väter würdig zeige.
Heil Hitler!
Der Stabsleiter der PO. und Führer der Deutſchen Arbeitsfront.
Dr. Robert Ley.
Der Jugendführer des Deutſchen Reichs. Baldur v. Schirach.
Der Reichsminiſter des Innern. Dr. Frick.
Der Reichspropagandaminiſter. Der Reichswirtſchaftsminiſter.
Dr. Goebbels.
Dr. Schmitt.
Der Reichsernährungsminiſter.
Der Reichsarbeitsminiſter.
Darré.
Seldte.
Unſer Führer und Volkskanzler Adolf Hitler hat, es immer
wieder bekundet: Deutſchland will Werke des Friedens bauen;
Deutſchlands Stolz ſind die ſchaffenden Hände, aller ſeiner
Volks=
genoſſen: Deutſchlands Wille iſt es, ſeine arbeitſamen Hände und
Köpfe in den Wettſtreit der Nationen zu führen: Deutſchlands
Platz unter den Nationen kann im Bereiche der Arbeit nur von
einem hochqualifizierten Arbeitertum erkämpft und behauptet
werden. Deswegen fördert der nationalſozialiſtiſche Staat die
Be=
rufsausbildung in ſo beſonderem Maße und hat der zuſätzlichen
Berufsſchulung im Dienſt der Hitler=Jugend einen bevorzugten
Platz eingeräumt.
Im Zuge dieſer Maßnahmen rufen wir auf zum
Reich=Berufswettkampf
der deutſchen Jugend in der Woche
des Berufes
vom 9. bis 15. April d. J.,
durchgeführt von der Reichsjugendführung und der Deutſchen
At=
beitsfront.
Deutſche Jugend, Hitlerjungen und Hitlermädel!
Der Reichs=Berufswettkampf iſt die Sache des ganzen
deut=
ſchen Volkes, im beſonderen aber der ganzen berufstätigen
deut=
ſchen Jugend. Er ſoll allen zugute kommen, nicht, wie früher, nur
wenigen, nämlich der Angeſtelltenjugend. Wir haben die Dämme
ſeiner Begrenzung niedergeriſſen für dich du Jungarbeiter aller
Berufsſchichten, wir haben völlig neue Wege und Mittel
geſchaf=
fen, damit du, fern von jeder Schulprüfung, dein berufliches
Kön=
nen und deine berufliche Erfahrung, weniger dein Wiſſen, einmal
für dich ſelbſt in der Form einer freiwilligen Selbſtprüfung — das
iſt der Reichs=Berufswettkampf — unter Beweis ſtellen kaunſt.
Mit deinen Kameraden im Frontabſchnitt deiner Berufsgruppe
ſollſt du deine Kräfte meſſen, ſollſt du feſtſtellen, woran es dir
fehlt. Du ſollſt kämpfen um die beſte berufliche Leiſtung wie du
im Wettlauf auf dem grünen Raſen um den Sieg kämpfſt. Wir
wollen kein Strebertum, keinen Konkurrenzkampf aus ichſüchtigen
Gründen, wir wollen deine Leiſtung zuſammen mit der Leiſtung
deiner Kameraden. Wir wollen die nationalſozialiſtiſche
Gemein=
ſchaftsleiſtung, den Dienſt am deutſchen Volk, du ſollſt wiſſen;
„Wenn du deinem Berufe dienſt, dann dienſt du Deutſchland!“
Führer der Betriebe!
Die Leiſtung eurer Betriebsgefolgſchaft iſt die Leiſtung eures
Betriebes. Eure ſchönſte Aufgabe iſt es, auch aus der deutſchen
Jugend eure beſten Mitarbeiter zu erziehen. Deswegen muß euch
die berufliche Ausbildung der Jugend beſonders angelegen ſein,
und ſo wird der gewaltige Appell zum Reichs=Berufswettkampf
der deutſchen Jugend auch euer Appell. Unterſtützt uns, indem ihr
einen halben bis einen Tag lang, je nach Anforderung der
betref=
fenden Reichsbetriebsgruppe der Deutſchen Arbeitsfront, euren
Lehrlingen und Jugendlichen die Teilnahme am Reichs=
Berufs=
wettkampf bei gleichzeitiger Lohnfortzahlung freiſtellt. Gebt für
einen halben bis einen Tag kleinere Teile eurer Werkſtellen und
Arbeitsräume für den berufspraktiſchen Teil des Wettkampfes,
wenn ihr von den örtlichen Wettkampfleitungen darum gebeten
werdet. Laßt eure prüfungserfahrenen Praktiker in den
Wett=
kampfleitungen mitarbeiten.
Lehrer und Praktiker!
Seid bereit, an dieſem großen Werk bei der Durchführung und
Prüfung der Arbeiten mitzuwirken. Es ſei euch gern erfüllte
Ehrenpflicht, Teile eurer Ferien dafür hinzugeben.
Deutſches Volk!
Du fühlſt von neuem den Herzſchlag des über Stände und
Klaſſen geeinten deutſchen Volkes. Jugend und HJ.=Führer,
Lehr=
ling und Meiſter, Jungarbeiter und Betriebsleiter, Schüler und
Lehrer, Arbeitsfront und Reichsjugendführung,
Wirtſchaftsfüh=
rung und Staatsführung finden ſich in dieſem Willen zuſammen.
Wenn innerhalb einer Woche jeden Tag mit demſelben
Glocken=
ſchlag Hunderttauſende deutſcher Jungen und Mädel in allen Orten
zum Reichs=Berufswettkapf antreten, einen halben bis einen Tag
lang ihre Kräfte meſſen, heute die jungen Graphiker wettdrucken,
morgen die jungen Holzarbeiter wettſchreinern, am anderen Tag
die jungen Baugewerbler wettbauen und wettzimmern, die jungen
Bauern wettarbeiten, die Mädel ihr hausfrauliches und
mütter=
liches Können unter Beweis ſtellen, dann iſt das helle und frohe
Zukunftsmuſik für alle deutſchen Ohren und Herzen!
Wir glauben, wir arbeiten:
Alles für Deutſchland!
Heil Hitler!
gez.: Franz Langer, OBF. und Referent in der RJF.,
Leiter des Jugendamtes in der DAF.
gez.: Artur Axmann, Obergebietsführer,
Leiter der Abteilung III in der Reichsjugendführung.
Denkk an das Einkopfgerichk am 4. März!
Das Eintopfgericht wird am erſten Sonntag des Monats
ge=
feiert, alſo am 4. März. Es darf nicht vorkommen, daß die
Er=
trägniſſe der Sammlung gegenüber den vorhergehenden Monaten
abnehmen. Wo dies der Fall iſt, muß man von einer Schande für
die ganze Stadt und für das ganze Dorf ſprechen.
Es ſteht feſt, daß es immer noch Volksgenoſſen gibt, die den
Sinn des Eintopfgerichts noch nicht begriffen haben. Das
Ein=
topfgericht hat nur dann einen Sinn, wenn es zugleich ein Opfer
darſtellt. Man ſoll ſich zwar ſatt eſſen, aber man ſoll einfach
eſſen, und das Geld, das man dadurch ſpart, für die notleidenden
Brüder opfern. Es iſt bedauerlich, wenn wohlſituierte
Herrſchaf=
ten die Sammler abweiſen oder mit ganz geringfügigen Beträgen
abſpeiſen. Wer ſo handelt, ſtellt ſich außerhalb der
Volksgemein=
ſchaft. Er wird ein Fremder im eigenen Vaterlande ſein. Wenn
ihm ein frohes „Heil Hitler” entgegenſchallt, dann muß er
er=
röten, weil er dem Volkskanzler nicht die Treue gehalten hat der
ihn und ſeinen Beſitz vor dem Bolſchewismus beſchützt hat. Wenn
andere frohen Mutes ihr Eintopfgericht verzehren, dann muß er
fürchten, von ſeinen Kindern und von ſeinen Hausmädchen
ver=
achtet zu werden. Solche Menſchen werden niemals
National=
ſozialiſten werden. Man muß ſogar daran zweifeln, ob ſie es
überhaupt verdienen. Deutſche zu heißen; denn das Eintopfgericht
iſt ein deutſcher Volksbrauch geworden, dem ſich niemand mehr
entziehen kann.
Opfert am 4. März durch das Eintopfgericht!
Der Glaube an Deukſchland! — Skoßkrupp 1917!
Gegen „Gerüchtemacher” wird eingeſchritten!
Das Staatspreſſeamt teilt mit:
In letzter Zeit wurde wiederholt das an Plakatſäulen uſw.
aufgehängte von der Reichsführung der NS.=Wohlfahrt
Berlin herausgegebene, Plakat „Geſunde Eltern,
ge=
ſunde Kinder” beanſtandet und teilweiſe ſogar entfernt,
weil auf der Schürze des größeren Mädchens angeblich zu leſen
ſei „Tot HJ.”, der von demſelben Mädchen getragene
Henkel=
korb beim Umdrehen des Bildes einen eingeſchlagenen Schädel,
der ausgeſtreckte Arm desſelben Mädchens den Stiefel, der den
Schädel eingeſchlagen haben ſoll, darſtellen ſollen.
Es iſt einwandfrei feſtgeſtellt, daß auf dem Original, das
von einem durchaus einwandfreien Künſtler entworfen iſt, die
gleichen Zeichen enthalten ſind, wie auf dem zur Veröffentlichung
gelangten Abdruck. Eine kommuniſtiſche Verfälſchung kommt nicht
in Frage. Anſcheinend werden von irgendeiner Stelle
ſyſtema=
tiſch über parteiamtliche Druckſachen Gerüchte verbreitet mit der
Behauptung, ſie enthielten verſteckte kommuniſtiſche Propaganda.
Das Ziel dieſer Gerüchtemacher iſt, leichtgläubige Volksgenoſſen
derart zu beeinfluſſen, daß ſie von ſich heraus derartige
Druck=
ſachen der Partei oder ſonſtiger amtlicher Stellen vernichten. Das
Plakat „Geſunde Eltern, geſunde Kinder”, ſowie die gleichnamige
Broſchüre werden auf Anordnung der Reichsleitung der NSDAP.,
Abteilung Reichsführung der NS.=Wohlfahrt, weiter aufgehängt.
bzw. verbreitet.
Jeder Volksgenoſſe hat, wenn er Perſonen, die Gerüchte
die=
ſert Art verbreiten, antrifft, dieſe feſtzuſtellen und insbeſondere
nach dem Urheber dieſer Redereien zu forſchen. Meldungen
die=
ſer Art ſind an die nächſte Polizeibehörde zu geben.
Anf. 19½, Ende 22 Uhr. (Außer Miete).
Die Erbtante oder Familie Luſtig. 0.50, 1.-, 1.50
Samstag
3. März Anf. 221. Ende 24 Uhr
Preiſe 0.50—2.50
Bunter Abend
Heſſiſches Landestheater. Das Schnurrbuſch=Quartett appelliert
in alle Freunde und Liebhaber deutſcher Kammermuſik, durch
Seſuch ſeiner Abende ihm auch weiterhin die Erfüllung ſeiner
ulturellen Aufgabe zu ermöglichen. Noch vor wenigen Jahren
eſtanden in Darmſtadt drei Kammermuſikvereinigungen, und es
bäre zu hoffen, daß bei der geringen Zahl der diesjährigen
Ver=
inſtaltungen dem Abend regſtes Intereſſe entgegengebracht wird,
a ſonſt der Beſtand der beiden Quartette ernſtlich in Frage
ge=
tellt iſt.
— Süddeutſche Erſtaufführung. Am Samstag, dem 3. März,
gkangt im Großen Haus in Anweſenheit des Komponiſten die
Ower „Die Legende vom vertauſchten Sohn” (L.a Favola del
Liglio cambiato), Muſik von G. Francesco Malipiero, Text von
Lrigi Pirandello, Deusſch von Dr. H. F. Redlich, zur
Auffüh=
rung. Die Beſetzung iſt: Amella Bauer, Erna von Georgi, Suſi
9mneiner, Regina Harre, Anna Jacobs, Charlotte Krauß. Berta
„Sholzer. Maria Reining, Magda Strack, Margarete Siebert,
Aice Zickler, Dr. Heinrich Allmeroth. Peter Anders, Heinrich
Skaſel, Johannes Drath. Emil Kaſelitz, Kurt Theo Ritzhaupt,
2einz Schlüter, Eugen Vogt. Die muſikaliſche Leitung hat Karl
Griderich, die Spielleitung Dr. Rolf Praſch. Das Bühnenbild
hr de von Edward Suhr=Berlin a. G. entworfen. Die Auffüh=
Lng iſt Süddeutſche Erſtaufführung und zweite Weltaufführung.
Hans Zöberlein,
der Verfaſſer des Kriegsbuches „Der Glaube an Deutſchland”,
nach dem der neue Großtonfilm „Stoßtrupp 1917” gedreht wurde.
In der Sitzung des Münchener Stadtrates am Dienstag
über=
reichte Oberbürgermeiſter Fiehler dem Träger des Literaturpreiſes
1933 der Stadt München, Standartenführer Hans Zöberlein, die
künſtleriſch ausgeführte Verleihungsurkunde.
— Ueber Stefan George als Wortgeſtalter redet
Studien=
referendar Dr. Kraus nächſten Montag im Feſtſaale des
Real=
gymnaſiums; Georgiſche Gedichte, darunter den „Krieg”, trägt
Herr Krumb vor, der durch ſeine Lehrtätigkeit an der
Volks=
hochſchule bekannt iſt; die Herren Karl Cauer und Erich
Berg=
mann umrahmen dieſen vom Sprachverein veranſtalteten Abend
mit dem „Andante” aus einem Violinkonzert von Bach und dem
„Adagio” aus der E=Dur=Sonate von Händel.
— Führung im Landesmuſeum Paradeplatz. Am Samstag,
dem 3. März 1934, nachmittags 3 Uhr, findet im Landesmuſeum
eine Führung durch die Ausſtellungen „Griechiſche Vaſen” und
„Plaſtiken von Hermann Geibel” ſtatt.
Ueberwachung von Theakeraufführungen.
In letzter Zeit mehren ſich die Fälle, in denen von
un=
berufener Seite, beſonders auf dem flachen Lande,
Theaterauf=
führungen veranſtaltet werden, die dem hohen Ziel der deutſchen
Bühnenkunſt, am kulturellen Wiederaufbau des deutſchen Volkes
mitzuarbeiten, in keiner Weiſe gerecht werden. Es handelt ſich
oft um künſtleriſch ganz minderwertige Machwerke, mitunter
wird ſogar verſucht, aus dem tiefen Erleben der nationalen
Erhebung und ihrer Helden oder aus der nationalen Begeiſterung
unſerer Volksgenoſſen Geſchäfte zu machen. Die Wiedergabe liegt
meiſt in der Hand ganz unzulänglicher Truppen.
Es kann nicht geduldet werden, daß die großen kulturellen
Aufgaben des neuen Staates durch ſolche Machenſchaften ſabotiert
werden. Gerade für den noch unverbildeten und darum
aufnahme=
fähigen Sinn der Bevölkerung der kleineren Orte iſt nur das Beſte
aber gut genug. Bis zu einer vom Reich zu erwartenden
allge=
meinen Regelung beauftragen wir daher im Einverſtändnis mit
der Reichstheaterkammer die Intendanten des Landestheaters in
Darmſtadt (für die Provinz Starkenburg), des Stadttheaters in
Gießen (für die Provinz Oberheſſen), des Stadttheaters Mainz
(für die Provinz Rheinheſſen) mit der Ueberwachung aller
Thea=
teraufführungen und der gutachtlichen Entſcheidung über den
künſtleriſchen Wert einer Theatertruppe und ihrer Darbietungen.
Darmſtadt, den 22. Februar 1934.
Heſſiſches Staatsminiſterium.
Miniſterialabteilung für Bildungsweſen. Kultus, Kunſt
und Volkstum.
Ringshauſen.
Falſche Fünf= und Zweimarkſtücke im Umlauf. Trotz häu=.
figer Warnung in der Preſſe gelingt es den Falſchmünzern
immer wieder, Falſchgeld abzuſetzen. Neuerdings laufen wieder
Zwei= und Fünfmarkſtücke um, die leicht als gefälſcht zu erkennen
ſind. Bei den Zweimarkſtücken handelt es ſich vorwiegend um
ge=
goſſene Stücke, die an ihrer ſchlechten Verſilberung, ihrem grauen
Ausſehen und groben Fehlern auf den Schauſeiten als auch an der
Randriffelung leicht erkennbar ſind. Beim Fallen auf den Boden
zerſpringen dieſe Stücke. Unter den falſchen Fünfmarkſtücken
er=
ſcheint in letzter Zeit beſonders eine Prägung, die an vielen
Fehlern der Beſchriftung und an der ſcharfen Randriffelung
er=
kennbar iſt. Der in der Prägung dargeſtellte Eichenbaum zeigt
links oben einen dürren Aſt, der eine 5 darſtellt. Dieſe 5 iſt größer
und bedeutend ſtärker als bei echten Stücken. Die Fälſchung
be=
ſteht anſcheinend aus einer Silberlegierung und trägt die
Jah=
reszahl 1931 D. Die Ziffern 1 der Jahreszahl ſtehen nach links
geneigt. Es wird auf größte Aufmerkſamkeit hingewieſen.
—
Seite 6 — Nr. 59
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 1. März 1934
Bous die wonzer meloen.
Bekrüger und Diebe am Werk.
Warnung vor Betrügern mit Politurmitteln. Unbekannte
Hauſierer, die ſich als Vertreter der Firma Krupp=Eſſen
bezeich=
nen, vertreiben das Politurmittel „Niroſta=Pulver”, das ſie
an=
geblich im Auftrag der genannten Firma zu Vorzugspreiſen
ab=
geben. Sie verkaufen das faſt wertloſe Pulver zu dem Preiſe
von 2—3 RM. pro Kilo. Die Firma Krupp ſtellt weder Niroſta=
Pulver her, noch läßt ſie ein ſolches vertreiben, weil Niroſta=
Stahlwaren bei normalem Gebrauch nie geputzt zu werden
brau=
chen. Es handelt ſich bei den Hauſierern um Schwindler.
Desgleichen wird von einem angeblichen Vertreter der Erra=
Werke, Hochſt, beſonders an Metzger und Bäcker, ein
Roſtſchutz=
mittel unter der Bezeichnung „Erra=Email”, die Doſe zu 1,60
Reichsmark angeboten. Es handelt ſich um runde Blechdoſen mit
Klemmdeckel, 6 Zentimeter hoch und 41 Zentimeter Durchmeſſer.
Um die Doſe iſt ein grünfarbener Proſpekt geklebt, das den
Auf=
druck „Erra=Email”, DRGM., die Gebrauchsanweiſung und
Erra=Email. Hochſt, als Herſtellerfirma trägt. Weder in Höchſt
am Main, noch in Höchſt i. Odw. ſteht eine ſolche Fabrik. Das
Präparat hindert nicht den Roſtanſatz, ſondern fördert ihn. Es
ſtellt eine alkaliſche Kieſelſäurelöſung (Waſſerglas) dar. Der
In=
halt einer Doſe hat einen Wert von 2 Rpf.
Perſonen, die bereits geſchädigt wurden und in Heſſen
woh=
nen, werden gebeten, bei der zuſtändigen Ortspolizei Anzeige
zu erſtatten mit dem Hinweis, die Landeskriminalpolizeiſtelle
(Erkennungsdienſt) Darmſtadt zu verſtändigen.
Motorendiebſtahl. Vor Ankauf wird gewarnt! In der Zeit
vom 17. bis 23. 2, 34 wurde in der Gemarkung Mörfelden zum
Nachteil einer Frankfurter Baufirma ein Spezialmotor für
Span=
nungen 100—500 Volt, 3 PS. gekapſelt, Typenſchild der
Maſchi=
nenfabrik A. Wagenbach u. Co., Elberfeld, Fabrik=Nummer
unbe=
kannt, von einer Betoneiſenbiegemaſchine abmontiert und
ent=
wendet.
Desgleichen wurde in der Zeit vom 17. bis 19. 2. 34 zum
Nachteil derſelben Firma eine 1,60 Meter lange eiſerne Welle
mit 45 Millimeter Durchmeſſer und drei Riemenſcheiben aus
Holz von einem Balkengeſtell neben der Ueberführungsbrücke der
Reichsautobahnſtraße Mörfelden-Langen geſtohlen.
In der Zeit vom 20. bis 23. 2. 34 ſtahlen vermutlich die
glei=
chen Täter aus der Gemeindeſchwimmanſtalt Mörfelden einen
4=PS=Schleifring=Drehſtrom=Motor für 200/380 Volt. Um
ſach=
dienliche Mitteilungen an die Gendarmerie Mörfelden oder an
die Landeskriminalpolizeiſtelle (Erkennungsdienſt) Darmſtadt
wird gebeten.
Wem gehören die Wäſcheſtücke? Am Montag, dem 26. 2. 34,
wurden in einem Mülleimer der Roßdörfer Straße 5 1 Bettuch
und 1 Bettüberzug gefunden, welche zweifellos von einem
Dieb=
ſtahl herrühren. Kurze Zeit vorher wurde auf dem Anweſen ein
Madchen geſehen. Beſchreibung des Mädchens: Etwa 1,55
Meter groß, hellblonder Pagenkopf, trug hellgrauen Pfeffer= und
Salzmantel. Wer kennt das Madchen? Angaben nimmt die
Kriminalpolizei Darmſtadt, die auch vertraulich behandelt
wer=
den, entgegen.
Was alles geſtohlen wird. Einer armen Frau wurde am
22. 2. 34. gegen 13 Uhr, in der Wilhelm=Jäger=Straße ein Paket
mit etwa 20 Münchener Illuſtrierten Zeitungen geſtohlen. — In
der Nacht zum 26. 2. 34 wurde eine Hakenkreuzfahne von der
Fahnenſtange an dem Hauſe Saalbauſtraße 67 gewaltſam entfernt
und entwendet. — Wer kann Angaben über vorſtehende
Dieb=
ſtähle machen?
Leichter Autounfall. Am 27. 2. 34, gegen 16.30 Uhr, fuhr
der Perſonenkraftwagen I T 7094 in der Frankfurter Straße vor
der Fabrik Merck auf den vor ihm herfahrenden Laſtkraftwagen
VS 8490 von hinten auf. Der Laſtkraftwagen wollte in den
Nordeingang der Merckſchen Fabrik einbiegen, wobei er von dem
hinter ihm herfahrenden Perſonenkraftwagen angeſtoßen wurde.
Es entſtand nur Sachſchaden.
teur Joſef Butſcheidt, geb. am 2. 2. 1916 zu Rüſſelsheim.
wohnhaft dortſelbſt, vermißt. Beſchreibung: 1,60 Meter
groß, geſetzte, kräftige Geſtalt, rundes, volles. blaſſes Geſicht,
blon=
des, zurückgekämmtes Haar, hohe Stirn, blaue Augen, bartlos,
vollſtandige Zähne. Kleidung: Er trug ſchwarze Samtweſte,
ſchwarze kurze Mancheſterhoſe, Sportſtrümpfe, ſchwere
Wander=
ſchuhe, feldgrauen Torniſter mit Eßwaren. Der Vermißte wollte
ſpäteſtens am 19. 2. 34 wieder von ſeiner Wanderung nach der
Rheiniſchen Jugendburg, Poſt Dommershauſen (Hunsrück), zurück
ſein. Es wird nunmehr von den Angehörigen vermutet, daß ihm
ein Leid zugeſtoßen iſt. Wer hat den Vermißten zuletzt geſehen
und wo?
2. Seit 20. 2. 34 wird der Schloſſerlehrling Heinrich
Traut=
mann geb. am 14. 5, 1917 in Erzhauſen, wohnhaft dortſelbſt,
vermißt. Beſchreibung: 1,65 Meter groß, ſchlanke Geſtalt,
längliches, blaſſes Geſicht, dunkelblondes Haar, flache Stirn,
blau=
graue Augen, große Naſe mit Narbe, vollſtändige Zähne,
Klei=
dung: Er trug Patſchkappe, grauen Rock, gleichfarbige Sporthoſe
und gelbe Motorradſtiefel. Schutzhaft.
Sachdienliche Mitteilungen an die Landeskriminalpolizeiſtelle
Darmſtadt, Zentrale für Vermißte.
Der Elekkro=Fachmann ruft:
Kauft elektriſche Hausgeräte! Macht euch die großen Vorteile
der Elektrizität im Haushalt zu eigen! Unterſtützt das Handwerk
durch Aufträge und helft mit, weiteren braven Volksgenoſſen
Arbeit und Brot zu geben!
Fürwahr, die Elektrizität kann zum Segen für Volk und
Familie werden,wenn ſie im Haushalte die gebührende
Anwen=
dung findet. Im Dritten Reich iſt es eine Hauptaufgabe, die
Volksgeſundheit zu fördern; dazu gehört in erſter Linie die
weit=
gehende Entlaſtung der Hausfrau von körperlicher Arbeit. Sie
ſoll Zeit gewinnen, ſich der Pflege und Erziehung ihrer Kinder
mehr als bisher zu widmen, um ſie zu geſunden und kräftigen
Staatsburgern heranzubilden. Das bedingt aber, daß die
Haus=
frau ſelbſt als Mutter Zeit zu ihrer eigenen Kräftigung und
Er=
holung findet. Hierbei iſt ihr die Elektrizität im Haushalt die
beſte Helferin, ſie iſt im wahrſten Sinne „das Mädchen für
alles”. Im Elektromotor nimmt ſie der Hausfrau mühſelige und
zeitraubende Handarbeit ab, ſei es in Luftduſche Staubſauger,
Waſchmaſchine, Wäſcheſchleuder, Spülmaſchine, Küchenmaſchinen
und dergleichen. Als Elektrowärme vereinfacht ſie manche bisher
äußerſt umſtändliche Vorrichtung und Zubereitung der Speiſen
und zu Reinigungszwecken. So iſt die elektriſche Küche unbedingt
als das Ideal der Hausfrau anzuſehen, indem der Elektroherd
mühelos und in geſundheitlich unübertreffbarer Weiſe das Kochen.
Braten und Backen geſtattet; ohne perſönliche Mithilfe liefert der
Heißwaſſerſpeicher für Genuß= und Reinigungszwecke den
Warm=
waſſerbedarf der Küche. Wie ſehr vereinfacht aber auch der
Heiß=
waſſerſpeicher die Badherrichtung, was angeſichts der großen
Be=
deutung einer ſorgfältigen Körperpflege beſonders wichtig und
vorteilhaft iſt. Daneben bringt die Elektrowärme in einer ganzen
Reihe handlicher Hausgeräte, wie Tauchſieder, Heizkiſſen,
Koch=
topf. Bratpfanne, Waffeleiſen, Kaffee= und Teemaſchine uſw.
allen Familien=Mitgliedern größte Reinlichkeit und
Bequemlich=
keit. Schließlich iſt auch der Segen der Elektrizität als Lichtquelle
nicht zu vergeſſen. Gutes Licht in Haus und Hof erleichtert die
Arbeit, ſichert den Verkehr und verbeſſert den Erzeugniswert. Gute
Beleuchtung in den Wohnräumen erhöht die Behaglichkeit und
Lebensfreude. Damit die Elektrizität ſtets und überall zur
Ver=
fügung ſtehen kann, müſſen in allen Räumen genügend Steckdoſen
vorhanden und die Leitungsanlagen in beſter Verfaſſung ſein.
Das beſorgt ſchnell, gut und preiswert der Elektro=Fachmann.
Ne=
ben allen elektriſchen Geräten liefert er auch Glühlampen und
Sicherungen, welche ſtets in gewiſſer Anzahl vorrätig gehalten
werden ſollen.
Wer ſich alſo das Leben ſchöner, inhaltsreicher und wertvoller
machen will, muß ausgiebig die Elektrizität im Haushalt
verwen=
den. Das gilt beſonders für dich, deutſche Hausfrau und deutſche
Mutter geſunder, kräftiger Kinder!
Das Bäckerhandwerk opferk!
Von Verbandsführer Wilh. Steinmann.
Als im Oktober vorigen Jahres von ſeiten der Gauleitung
an das deutſche Volk appelliert wurde, in die Volkswohlfahrt
ein=
zutreten, trat das ganze Bäckerhandwerk faſt geſchloſſen bei.
Außerdem wurden in Heſſen für Zwecke des Winterhilfswerks
vom Bäckerhandwerk allein über 120 000 Brote geſtiftet neben
Mehl und Geldbeträgen, und es wurde außerdem an ſämtlichen
übrigen Sammlungen und Spenden nach Kräften zu deren
Ge=
lingen ſeitens des Bäckerhandwerks beigetragen. Auch im Dienſt
der Geſundung der Landwirtſchaft trägt das Bäckerhandwerk mit
an den erheblichen Laſten, indem es für die deutſchen Fette, welche
täglich in Bäckereien und Konditoreien in großen Mengen
verar=
beitet werden, manchmal bis zu 100 Proz. mehr zahlt als früher.
Tauſende von Sack Mehl, die vom Winterhilfswerk zur Linderung
der Not der bedürftigen Bevölkerungskreiſe zur Verfügung
ge=
ſtellt wurden, verbackt das Bäckerhandwerk gegen geringes
Ent=
gelt, zum Teil ſogar unentgeltlich, und nimmt dabei noch die
Um=
ſatzminderung mit in Kauf, welche durch die Abgabe dieſes Brotes
entſteht. Jetzt opfert das Bäckerhandwerk wieder für die Monate
Februar und März durch die Winterhilfsmarke des
Bäckerhand=
werks auf dem Brot nochmals eine Viertelmillion Reichsmark,
wovon auf das Gebiet Heſſen allein eine Summe von etwa 12 000
Reichsmark entfällt. Außerdem hat das Bäckerhandwerk den
Brot=
preis im Herbſt mit Genehmigung der Preisüberwachungsſtelle
des Miniſteriums ſo gering als möglich feſtgeſetzt und ihn ſeither
noch unter großen Opfern gehalten, obwohl der Sack Mehl damals
über 3 RM. weniger koſtete als jetzt, wobei zu bemerken iſt, daß in
jedem Monat bis zur neuen Ernte der Sack Mehl laut
Reichs=
geſetzblatt=Regelung einen Aufſchlag von 30 Pfg. erfährt; zum
Teil iſt die Preiserhöhung ſogar noch höher.
Aus dem Gerichksſagl.
Aw. Abermals beſchließt am Mittwoch das
Bezirks=
ſchöffengericht gegen den Maurer Auguſt Diehl aus
Langen die Sicherheitsverwahrung anzuordnen. Der
erſt Fünfundzwanzigjährige erhielt ſchon, kaum war er
ſtrafmün=
dig (14 Jahre) die erſten Strafen wegen Diebſtahls. Aus der
Er=
diehungsanſtalt riß er aus und vollendete in ſeinen Wanderjahren,
was er vielverſprechend begonnen hatte. Bei ſeinen vielen
Dieb=
ſtählen, die er meiſt mit einem Gefährten, oft auch mit einem
ſeiner Brüder auf der Wanderſchaft ausführte, war er faſt ſtets,
jefährlichen Gewohnheitsverbrecher und erkannte
emgemäß.
Eröffnung der Berufsſchule
un ditern Lac k.
Von dem Stadtſchulamt Darmſtadt wird uns
be=
züglich der Anmeldung zur Berufsſchule geſchrieben:
Alle Knaben und Mädchen, die nach acht= bzw. neunjährigem
Schul=
beſuch die Schule verlaſſen, ſind verpflichtet, noch 3 bzw.
2 Jahre lang die Berufsſchule zu beſuchen, auch ſolche von
aus=
wärts, die hier beſchäftigt ſind. Die Neuaufnahme findet ſtatt:
am Montag, den 5., und Dienstag, den 6. März, von
15 bis 18 Uhr. und zwar
In der Gewerblichen Berufsſchule I (Schulhaus
Landgraf=Philipps=Anlage 6) für Lehrlinge des
Metallgewerbes: Maſchinenſchloſſer, Dreher.
Maſchinen=
zeichner, Herdſchloſſer, Former, Modellſchreiner, Bauſchloſſer,
Elektriker, Spengler, Gas= und Waſſerinſtallateure, Autoſchloſſer,
Mechaniker. Optiker, Uhrmacher, Schmiede uſw.: für Lehrlinge
des Baugewerbes: Maurer, Zimmerleute. Bauzeichner.
Dach=
decker, Ofenſetzer, Plattenleger, Steinhauer, Pflaſterer, Schreiner,
Küfer, Wagner, Glaſer, Beizer. Poliexer uſw. und für Lehrlinge
des ſchmückenden Gewerbes: Maler, Lackierer,
Weißbin=
der, Stukkateure, Vergolder, Diamantſchleifer Polſterer
Autopol=
ſterer, Tapezierer. Dekorateure uſw.
In der Gewerblichen Berufsſchule II (Schulhaus
Nieder=Ramſtädter Straße 8) für Schuhmacher.
Satt=
ler, Kammacher, Schneider, Poſamentiere, Metzger, Bäcker,
Kon=
ditoren, Kellner, Köche, Friſeure, Gärtner, Schriftſetzer.
Buch=
drucker Buchbinder, Landwirte, Fabrikarbeiter, Hausburſchen,
Tag=
löhner. Schneiderinnen, Friſeuſen, Gärtnerinnen,
Putzmache=
rinnen und Weißzeugnäherinnen.
In der Kaufmänniſchen Berufsſchule (Schulhaus:
Hermannsſtraße 21) für Kaufleute. Drogiſten. Dentiſten
und Schreiber männlichen und weiblichen Geſchlechts.
In der Hauswirtſchaftlichen Berufsſchule (
Schul=
haus: Alexanderſtraße 27) für alle Mädchen, die
nicht gewerblich oder kaufmänniſch tätig eind.
Alle von auswärts neu zugezogenen Berufsſchulpflichtigen der
drei Jahrgänge haben ſich an den gleichen Tagen in den
betref=
fenden Schulhäuſern zu melden.
Auf die bereits erſchienene, entſprechende Bekanntmachung des
Vorſitzenden des Schulvorſtandes wird hingewieſen.
Bei dieſer Gelegenheit wird auch auf die nachfolgenden
Straf=
beſtimmungen aufmerkſam gemacht:
Nach Artikel 24 des Volksſchulgeſetzes — das auch auf die
Berufsſchulen Anwendung findet — ſind die Eltern oder ihre
Stellvertreter, ebenſo Arbeitgeber oder Lehrmeiſter verpflichtet,
die Berufsſchulpflichtigen zum Beſuch der Schule anzuhalten. Bei
ungerechtfertigten Schulverſäumniſſen wird eine Geldſtrafe
ausge=
ſprochen, die für Verſäumniſſe in der Berufsſchule zurzeit
1.00 RM. für jeden verſäumten halben Schultag beträgt: in
Wiederholungsfällen kann dieſer Strafſatz bis auf das Fünffache
erhöht werden.
Eltern, Lehrmeiſter und Arbeitgeber ſind nach Artikel 25 des
erwähnten Geſetzes verpflichtet, den Berufsſchulpflichtigen die zum
Beſuch der Berufsſchule erforderliche Zeit ohne Lohnabzug
ein=
zuräumen. Jede Zuwiderhandlung wird mit Geldſtrafe im
zwei=
bis zehnfachen Betrage des im Artikel 24 feſtgelegten Strafſatzes
für ungerechtfertigte Verſäumniſſe der Berufsſchüler für jeden
Einzelfall beſtraft.
Dieſe, auf Grund der Artikel 24 und 25 ausgeſprochenen
Strafen können im Unvermögensfalle mit Haft geahndet werden.
21an
EE
E Senrtsektensken
Heſſiſches Rotes Kreuz. Die Nähſtube des Heſſiſchen
Ro=
ten Kreuzes, im Zimmer 40 des Gewerbemuſeums Darmſtadt,
Neckarſtraße 3, 2. Stock, iſt ab heute wieder an allen Wochentagen,
außer Samstag, nachmittags von 2.30 bis 6 Uhr, geöffnet. Frauen
und Mädchen können dort unter fachkundiger Anleitung
mitge=
brachte Kleidungs= und Wäſcheſtücke ausbeſſern und umarbeiten.
Auch Neuanfertigungen können vorgenommen werden. Es ſtehen
Nähmaſchinen zur Verfügung. Die Anleitung und der Gebrauch
der Nähmaſchinen iſt unentgeltlich.
— Evangel. Männervereinigung der Petrusgemeinde. Unſere
nächſte Monatsverſammlung am Dienstag, den 6. März, abends,
im Gemeindehaus, Eichwieſenſtraße 8, wird uns einen
populär=
wiſſenſchaftlichen Vortrag von Pfarrer i. R. Goebel. Mitglied
unſerer Vereinigung, bringen über: „Friedrich Nietzſche und die
Weltanſchauung des Dritten Reiches”.
Fahrgeldermäßigung bei der Kraftpoſt für Teilnehmer an
Luftſchutzlehrgängen. Die Deutſche Reichspoſt gewährt den
Teil=
nehmern an Schulungslehrgängen des Reichsluftſchutzbundes bei
der erſten Hinfahrt zum Lehrgangsort und bei der ſpäteren
Rück=
fahrt mit der Kraftpoſt gegen Vorzeigung der vom
Reichsluft=
ſchutzbund für die Hin= und Rückreiſe ausgeſtellten Beſcheinigung
eine Fahrgeldermäßigung von 50 v. H. Die Fahrgeldermäßigung
kann nur bis zum Ablauf des dritten Tages nach dem auf der
Be=
ſcheinigung angegebenen Reiſetag beanſprucht werden.
Aus der Hssub.
Ortsgruppe Mitte.
Donnerstag, den 1. März. findet um 20.30 Uhr bei Stein,
Ballonplatz, eine Sitzung der politiſchen Leiter ſtatt. Erſcheinen
im Dienſtanzug iſt Pflicht. Abrechnung der Programme, NS.,
Briefe uſw.
Am Donnerstag, 1. März: Schulungsabend in
Weiter=
ſtadt. Beginn 8.30 Uhr. Redner: Kreisſchulungsleiter Pg.
Borchert.
Am 2. März Schulungsabend in Griesheim. Beginn 8.30
Uhr. Redner: Kreisſchulungsleiter Pg. Borchert.
Ortsgruppe Maintor.
Die Geſchäftsſtelle iſt von Kahlertſtraße 15
ſtraße 2, Hinterhaus parterre, verlegt.
nach Alice=
rait
Ortsgruppe Darmſtadt. Schloßgartenplatz.
Am Montag, 5. März, abends 8,30 Uhr, findet im großen
Saale des Gewerkſchaftshauſes — Bismarckſtraße 19 — eine
Mit=
gliederverſammlung ſtatt. Es iſt Pflicht eines jeden
Parteigenoſ=
ſen, jedes SA.= und SS.=Mannes, die Verſammlung zu beſuchen.
Anweſenheitsliſten werden geführt!
Kreisfunkwart.
Donnerstag, 1. März, um 20 Uhr, findet in der
Rundfunk=
beratungsſtelle eine Sitzung der Funkwarte ſtatt. Anſchließend iſt
Schulungskurſus. Sämtliche Funkwarte und Helfen müſſen
an=
weſend ſein.
Die Ortsfunkwarte haben in dieſer Sitzung dem
Kreisfunk=
wart einen kurzen ſchriftlichen Bericht über ihre Tätigkeit im
Februar abzugeben.
NS. Volkswohlfahrt der Ortsgruppe Gervinus. Die an der
Eintopfgerichtſammlung beteiligten Amtswalter, ſowie die Helfer
und Helferinnen können die Sammelliſten für die nächſte
Samm=
lung am Sonntag, den 4. März, im Laufe dieſer Woche in der
Geſchäftsſtelle Peſtalozziſchule abholen.
Rechtsbetreuungsſtelle Darmſtadt der NSDAP.
Die im Bund Nationalſozialiſtiſcher Deutſcher Juriſten
ver=
einigte deutſche Rechtsanwaltſchaft hat die Rechtsbetreuung aller
unbemittelten deutſchen Volksgenoſſen übernommen. Die
Sprech=
ſtunden finden wöchentlich zweimal, Dienstag und Freitag,
nachmittags 4 bis 6 Uhr, im Anwaltszimmer 1. Stock, altes
Juſtiz=
gebäude, Mathildenplatz 13, ſtatt.
Jungvolk. Jungbann 1/115 (Flandern),
Freitag, den 2. 3. 34, treten Singſchar, Spielmannszug und
Wimpelträger um 19.30 Uhr am Marienplatz an.
mt der
Fahnengruß.
Von der nachſtehend wiedergegebenen Bekanntmachung der
Reichsregierung iſt allen Beamten, Angeſtellten und Arbeitern.
der öffentlichen Verwaltung mit dem Hinweis Kenntnis zu
ge=
ben, daß der Fahnengruß eine Ehrenpflicht jedes einzelnen Deut=:
ſchen iſt.
Für die Angehörigen der SA. beſteht die
Vexpflich=
tung, ſämtliche Sturmfahren und Feldzeichen der SA., SS., des.
Stahlhelm und der Polizei ſowie alle Fahnen der alten Armee zu.
grüßen, ferner die Fahnen der politiſchen Organiſationen der
Be=
wegung und der Hitlerjugend, ſofern ſie im geſchloſſenen Zuge
mit=
geführt werden; ausgenommen ſind die Kommandoflaggen der
SA., ſowie die Wimpel des Bundes Deutſcher Mädel und des
Jungvolks. Für die Wehrmachtsangehörigen hat der
Reichswehrminiſter angeordnet, daß die Fahnen der nationalen
Verbände bei Aufmärſchen geſchloſſener Abteilungen oder
öffent=
lichen nationalen Kundgebungen zu grüßen ſind.
Es entſpricht dem Weſen wahrer Volksgemeinſchaft im
natio=
nalſozialiſtiſchen Staat und dem freudigen Bekenntnis zu ihr, daß
auch die übrige Bevölkerung ihr Verhalten dieſen Beſtimmungem
anpaßt. Jeder deutſche Volksgenoſſe wird es däher, ohne daß es
hierzu beſonderer Vorſchriften bedarf, als ſeine
ſelbſtver=
ſtändliche Ehrenpflicht betrachten, den Fahnen der
natio=
nalen Erhebung — der Hakenkreuzfahne und der
ſchwarz=weiß=roten Fahne —, wenn ſie im geſchloſſenen
Zuge oder bei einer öffentlichen nationalen Kundgebung gezeigt
werden, ſeine Achtung durch Erhebung des rechten
Ax=
mes zu erweiſen, genau ſo, wie es ſchon immer für jeden guten
Deutſchen Brauch und Sitte iſt, die ruhmreichen Fahnen der alten
Armee zu grüßen.
Ehir dem
ſm. was
G. Uebe
hAverſa
Leiesberich
dnie Mate
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f— den zu
Iut beſtimt
zndertmorg
=Reinhei
rhes am n
F7Die hi
Eingliederung der evangeliſchen Jugend
in die Hiller=Jugend.
EPII. Nach Mitteilung des Reichsjugendpfarrers wird der
Ab=
ſchluß der Eingliederung der evgl. Jugendverbände in die HJ.
lediglich in einem Gottesdienſt von HJ., Jungvolk und BDM.,
Sonntag, den 4. März, erfolgen. Nach einer Anweiſung der
Reichs=
jugendführung ſollen HJ., BDM. und Jungvolk an ihren
Stand=
orten in würdiger Form verſammelt werden und die
Uebertra=
gung des um 9 Uhr im Berliner Dom ſtattfindenden
Gottesdien=
ſtes anhören. Von der Anſprache des Reichsbiſchofs und
Reichs=
jugendführers am gleichen Tage und einer Feier mit ſämtlicher
Fahnen in der urſprünglich vorgeſehenen Form iſt Abſtand
genom=
men worden. Der Reichsjugendführer wird in einem beſonderer:
Tagesbefehl zum 4 März, der durch die geſamte Preſſe gehen wird,
die neuen Kameraden willkommen heißen.
Berufskundlicher Rundfunkvortrag. Am Freitag, 2. Märs.
von 17.45—18 Uhr, findet in Form eines Zwiegeſprächs zwiſcher
einem Vater und einem Berufsberater ein Rundfunkvortrag ſtat
über das Thema: „Soll mein Sohn Landwirt werden?” Oeffent
lichkeit und Schulen werden auf dieſen Vortrag ganz beſonders
aufmerkſam gemacht.
Kampfring der Deutſch=Oeſterreicher im Reich. Am 2. Mär.
um 20.30 Uhr findet im Fürſtenſaal (Weißer Saal), Grafenſtraße
eine Mitgliederverſammlung ſtatt. Redner: Gauführer de=
Kampfringes, F. S. Langer=Frankfurt. Erſcheinen für Deutſch
öſterreicher iſt Pflicht. Reichsdeutſche Gäſte ſind herzlich will
kommen.
— Konzert des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums. Das Ludwig
Georgs=Gymnaſium lädt ein zu ſeinem Feſtabend (Donnerstag)
„Kampflieder aus alter und neuer Zeit”, Helden
tum, Einſatz für Heimaterde und Vaterland, für Weib und Kin?
klingen uns aus den alten griechiſchen Sprechchören entgegen,
al=
ob ſie aus unſerem eigenen Erleben entſprungen ſeien. Und mi
den neuzeitlichen Marſchliedern werden ſich die Schüler in di
Herzen ſingen. Alle Beſucher werden eine erhebende vaterlän
diſche Feierſtunde erleben.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquſitung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkei:
„Monatsfrau.‟ Die Urlaubsfrage iſt tariflich geregelt. We
gen der zu ergreifenden Schritte müſſen Sie ſich an die Geſchäfts
ſtelle des Arbeitsgerichts, hier, Mathildenplatz 15, wenden.
Vereins- und lokale Veranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Verein der Pioniere und Verkehrstruppen
Darmſtadt und Umgegend. Die nächſte Monatsverſamm
lung, findet am Samstag, den 3. März, abends 8.30 Uhr, de
Kamerad Kümmel, Mühlſtraße 5 ſtatt. Den Kameraden
wir=
der Beſuch des Frontfilms „Stoßtrupp 1917” der wie ſei
anderer geeignet iſt, allen denen, die nicht ſelbſt dabei waren. dſ.
ſtille Heldentum des Frontkämpfers eindringlich vor Augen *‟
führen, angelegentlichſt empfohlen.
Geſchäfliches.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Es wird auf die heutige Anzeige des Städt. Leibamte
anfmerkſam gemacht.
minerstag, 1. März 1934
Aus Heſſen.
. Wixhauſen, 28. Febr. Von der hieſigen NS.=Frauenſchaft
wmm nächſten Samstag im Gaſthaus „Zur Sonne” ein Bunter
uus veranſtaltet. Es wird ein Singſpiel und ein Theaterſtück
ueführt. Die Deutſche Kinderſchar ſpielt ein Märchenſtück. Für
m Seichhaltige Tombola iſt auch geſorgt, denn die Frauenſchaft
fu Dieſen Abend in den Dienſt des Winterhilfswerkes.
Braunshardt, 28. Febr. Im Benderſchen Saale fand eine
weuchte Werbeveranſtaltung des Reichsluftſchutzbundes ſtatt,
mer Pg. Dr. Seidel und Pgn. Frau Dr. Seidel ſehr ſpannende
Maufklärende Ausführungen machten, die geeignet waren, die
Buunshardter Bevölkerung für den Luftſchutz zu intereſſieren und
g Stützpunkt neue Mitglieder zuzuführen.
k. Nieder=Ramſtadt, 28. Febr.
Schweinezwiſchenzäh=
kug. Am 5. März 1. J. findet auf miniſterielle Anordnung hin
pdir eine allgemeine Schweinezwiſchenzählung ſtatt. —
Win=
ghilfswerk. Am 3. und 4. März I. J. wird auch in hieſiger
Gnernde eine Brotſammlung durch die HJ. und das Jungvolk
hhgeführt. Jeder, der irgend dazu in der Lage iſt, ſollte zu
die=
ſisammlung mindeſtens 1 Laib Brot ſpenden. Noch iſt die Not
nit behoben, weiſt die Sammler nicht ab. —
Obſtbaum=
gie ge. Die erlaſſene Polizeiverordnung zeigt bereits ihre erſten
Awirkungen. Man ſieht ſchon überall ſchön ſauber gekratzte
Obſt=
ſemſtämme und ausgeäſtete Baumkronen. Es iſt jetzt höchſte
z, daß die Säumigen der ergangenen Aufforderung
nachkom=
u, weil ſie ſonſt Gefahr laufen, daß die Arbeit auf ihre Koſten
ggeführt wird. Die Kommiſſion wird bereits in allernächſter
ihren erſten Gemarkungsrundgang vornehmen und dabei auch
Säumigen feſtſtellen.
. Dieburg, 28. Febr. Obſt= und Gartenbauverein.
die Obſterträgniſſe in der hieſigen Gemarkung zu fördern,
mmt der Obſt= und Gartenbauverein eine Frühjahrsbeſpritzung
Obſtbäume vor. Es werden nur die Selbſtkoſten in
Anrech=
ug gebracht, und alle Obſtbaumbeſitzer aufgefordert, ihre Bäume
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 59 — Seite 7
ſizen zu laſſen, damit die Bekämpfung der Obſtſchädlinge einen
ven Erfolg ſichert. — Naturſchutz. Zur Durchführung des
hiſchen Naturſchutzgeſetzes ſind für den Kreis Dieburg
Oberreal=
er Keller i. R. zu Dieburg und Apotheker Scriba in
Anheim zu Vertrauensleuten beſtellt worden.
. Dieburg, 28. Febr. Aufwertungsguthaben. Die
Zirksſparkaſſe Groß=Umſtadt mit Zweigſtelle Dieburg hat auf
ſund eines Beſchluſſes des Verwaltungsrats und mit Genehmi=
Juriſte
gg des Heſſiſchen Staatsminiſteriums die Aufwertungsguthaben
vetreuug
u Kündigung und Rückzahlung freigegeben. Dadurch wird das
Die Spic, ſher dem Verkehr entzogene Geld der Wirtſchaft wieder
zuge=
fürt, was für den Aufbau des Handwerks von Bedeutung iſt.
ltes 1ut
Cs. Ueberau, 28. Febr. Rinderzuchtverein — Gene=
=verſammlung. Der Führer, Herr Renkel, erſtattete
resbericht und erörterte beſonders die Zucht im vergangenen
Jare. Der Mitgliederbeſtand iſt von 51 auf 44 zurückgegangen.
ßwurden im letzten Jahre täglich 33 Rinder zur Weide
getrie=
be. Ueberau wird wohl das einzige Dorf im vorderen
Oden=
ude ſein, wo gerade ſoviel Wert auf die Rindviehzucht gelegt
vd. Es wurde beſchloſſen, den Faſel= und Zuchtviehmarkt in
Anheim am 17. März zu beſuchen. In den nächſten Wochen
fin=
gein Stallrundgang durch den Vorſtand ſtatt, um das
entſpre=
ntmach
ände Material, das zum Markt kommt, zu beſtimmen. Es ſind
und Arbei=! m Tiere aus der Herdbuchzucht zugelaſſen. Ein Betrag von 20.—
ſenntnis zu A. A. wird der Marktkommiſſion vonReinheim zurVerfügung geſtellt.
inzelnen Ar) F: den zurückgetretenen Rechner Herrn Schönberger wurde Herr
94 beſtimmt. — Vergeben wurde der Bau der Straße nach den
hrdertmorgen. Mit dem Bau der Straße wurde die Firma
Metz=
eReinheim betraut, die dem Koſtenvoranſchlag des Kulturbau=
Alten Arme; ares am nächſten lag. Das Projekt beläuft ſich auf zirka 20 000
lionen dr K 2. Die hieſigen Bauunternehmer waren mit ihrem Voranſchlag
enen Zuge m. n nahezu 5000 Mk. über den Voranſchlag, der zugrunde lag,
hiausgekommen. Bei der Ausführung der Bauarbeiten wird der
ußte Teil der hieſigen Arbeitsloſen beſchäftigt. Die Steine für
* Fundament werden, in hieſiger Gemarkung gebrochen und
uch die hieſigen Landwirte per Geſpann zu der Bauſtelle
ge=
der nat
licht.
en
EF. Mümling=Grumbach, 28. Febr. Ein Teil der hieſigen
Ge=
undeiagd war durch den ſeitherigen Pächter gegen Zahlung
s zu ihr. / ſier Abfindungsſumme zurückgegeben worden. Die Gemeinde
ſpachtete nun dieſen Teil wieder. Den Zuſchlag erhielt Herr
ſde l=Höchſt für 100 RM. — Die Nachbargemeinde verpachtete
ſelbſtvel” nfalls ihre Jagd. Meiſtbietender war hier Herr Hönig aus
Cenbach mit 160 RM.
4s. Erbach, 28. Febr. Der NSLB., Bezirk Erbach=Michelſtadt,
At im Lichtbildſaal der Michelſtädter Stadtſchule mit der
hagogiſchen Arbeitsgemeinſchaft des Kreiſes Erbach und der
ſchichaft Luftſchutz eine gemeinſame Tagung ab. Herr Lehrer
Wlſarberth=Erbach, der Schulungsleiter für Luftſchutz, ſprach
egehend über das Thema „Luftſchutz und Schule‟. Seine
Aus=
hrungen wurden ergänzt durch eine Reihe klarer Lichtbilder. —
e einem größeren Zuhörerkreis ſprach im Gemeindehaus Herr
arder aus Altona, ein aus ſeiner Heimat vertriebener
zolgadeutſcher, über die Zuſtände in Sowjetrußland. — Der
ichte Schulungsabend findet am Donnerstag, in der noch
ge=
ſmickten Feſthalle ſtatt. Es ſprechen Pg. Saal über
Kul=
tauufgaben im Dritten Reich und Herr Lamberth über Luftſchutz.
ur Teilnahme verpflichtet ſind: der SA.=Sturm, der
Pionier=
urm, der Motor=Sturm, der Flieger=Sturm, der NSLB. und
NSBO.
Dp. Zwingenberg, 28. Febr. Der Vorſtand des neu ins Leben
rufenen Verkehrs= und Verſchönerungsvereins war geſtern abend
janmengekommen, um einige wichtige Beſchlüſſe zu faſſen. Um
m beſonders um die Blütezeit ſtark einſetzenden Fremdenverkehr
jeder Weiſe begegnen zu können, werden die Einwohner
dem=
ichſt aufgefordert, ihre verfügbaren Zimmer dem Verein zu
mel=
m. Auch der Verſchönerung des Städtchens wird Rechnung ge=
Atgen werden. Die Erteilung von Auskünften in Verkehrsfragen
ude Herrn Gottfried Kapitzki. Drogerie am Rathaus, über=
Ungen.
Dp. Zwingenberg, 28. Febr. Freiwillige Feuerwehr
Hauptverſammlung. Aus dem Jahresbericht des
Kom=
an danten ergab ſich, daß die vorgeſchriebenen Uebungen zur
Zu=
evenheit ausgeführt wurden. Ihre Schlagfertigkeit konnte die
ſenr im verfloſſenen Jahre bei zwei Bränden (Fuchs und Garn=
7) beweiſen. Die Kaſſenverhältniſſe befanden ſich in beſter
rimung. Dem Kaſſenwart wurde Entlaſtung erteilt. Die Wehr
apſichtigt, demnächſt eine Abendunterhaltung zu veranſtalten.
wur ge beſchloſſen, am 15. Juli dieſes Jahres den
Provinzial=
rwehrtag in Rüſſelsheim geſchloſſen zu beſuchen. Die
Feuer=
eirleute Künz und Blankenbach, welche der Wehr ſeit einer
ugen Reihe von Jahren angehören, wurden zu
Ehrenmitglie=
in ernannt.
Em. Heppenheim a. d. B., 28. Febr. Sitzung des
Stadt=
al S5. Hauptpunkt der Tagesordnung war der Voranſchlag für
394, der nach eingehender Beratung in 3 Sitzungen des Finanz=
Usſichuſſes mit einem Defizit von 36 000 RM., gegenüber 128 000
A. in 1933, zur Beſprechung und Genehmigung vorlag. Da
ver=
ſitdene Ratsmitglieder einen ausgeglichenen Etat wünſchten,
urden alle Punkte nochmals durchberaten, wobei weſentliche
Ab=
che aber nicht erzielt wurden. Die Genehmigung geſchah gegen
ſei: Stimmen und in der Erwartung, daß durch größte
Sparſam=
eit im Laufe des Jahres noch einige Einſparungen gemacht
wer=
eh. um am Ende des Etatsjahres den Fehlbetrag ſo niedrig als
omlich zu geſtalten. — Die Prüfung der Jahresrechnungen 1930
N 1931, die durch die Ratsmitglieder Seibert und Strauch er=
Ute und keinerlei Anſtände ergab, wurde vorbehaltlich der
Prü=
ug durch die Oberrechnungskammer genehmigt. — Dem Geſuch
Doigs
ädel
gen hat
ſchaft
nder
un
lff hieſiger Autobeſitzer auf Konzeſſionierung ihrer Autos als
iaftdroſchke wird nach einſtimmiger Bejahung der
Bedürfnis=
ruge entſprochen.
Lr. Bürſtadt, 28. Febr. Verbrüht. Am Montag abend
das 5jährige Söhnchen der Familie Karl Barmann in der
amſt=Ludwig=Straße in einem unbewachten Augenblick in einen
der Küche ſtehenden Kübel mit kochendem Waſſer und ver=
Inte ſich ſo ſchwer, daß es am nächſten Tage unter furchtbaren
ic:merzen verſtarb, trotzdem ärztliche Hilfe ſofort zur Stelle war.
Der oberheſſiſche Dorfkirchenvorſteher=Tag.
Die Tagung in Anweſenheit des Landesbiſchofs Lic. Dr. Dietrich. — Würdigung der Verdienſte
des Prälaken 2. Dr. Dr. Diehl.
geſteckt hat. Im neuen Staat hat man ihre Berechtigung voll
eingeſehen, und das iſt etwas Herrliches. Jetzt gilt es, mit noch
Die Dorfkirche und die neue Zeik.
größerer Liebe alte Sitten zu hüten und beſtehende vor dem
Fauerbach, 28. Februar.
EPH. Zahlreiche Fahnen grüßten am Montag die aus nah
und fern herbeigeſtrömten Gäſte des Kirchentages zu Fauerbach.
Zum 29. Male hatte die Oberheſſ. Dorfkirchenvereinigung unter
Führung des mit ihr ganz und gar verbundenen Dekan Scriba=
Nidda dazu eingeladen. Ihr beſonderes Gepräge erhielt der Tag
dadurch, daß der neue Landesbiſchof und der neue Propſt von
Oberheſſen zugegegen waren. Dieſer hielt in der kleinen, vor
einigen Jahren ſehr ſchön hergerichteten Dorfkirche eine
warmher=
zige, feine Predigt, und mahnte zu inniger, vom Geiſt Chriſti
getragener Volksgemeinſchaft. Der neugegründete Kirchenchor
ſang friſch und begeiſtert im Gottesdienſt einige paſſende Choräle.
Nach einer größeren Pauſe fand die eigentliche Tagung im
Hanſiſchen Saale ſtatt. Nach den Eröffnungsworten des Dekans
Scriba richtete der neue
Landesbiſchof Lic. Dr. Diekrich
ein Grußwort an die Verſammlung und erinnerte an die
großen Verdienſte des Prälaten D. Dr. Dr. Diehl
um die Heſſiſche Kirche. Auch die Dorfkirchenſache ſei von
ihm viel gefördert worden, denn auf kirchlicher Seite habe man
ſchon immer die Verbundenheit von Blut und Boden, Volk und
Scholle, Glauben und Heimat erkannt. Unſer Führer Adolf
Hit=
ler hat dieſe Dinge zur eindeutigen Grundlage des Staates
ge=
macht. Unſere Gemeinden müſſen nun Träger dieſer Gedanken
werden, und durch die Kraft des heiligen Geiſtes kann Großes
geſchaffen werden. Unſer Mühen darum muß getragen ſein vom
Gebet „Jeſu: „Bittet den Herrn, daß er Arbeiter ſende in ſeine
Ernte.
Der darauffolgende Vortrag des Dekans Scriba behandelte
die Dorfkirche und die neue Zeit. Dankbar für die
Anerkennung der Dorfkirchenarbeit, auf die man jetzt ſtolz ſein
dürfe, zeigte er die Ziele auf, die ſich dieſe ſchon vor dem Kriege
Zerfall zu ſchützen, damit das kirchliche Leben auf dem Dorf ſich
neu entfalten kann. Dabei darf man nicht den Gedanken der
Dorfgemeinſchaft außer Acht laſſen, denn ein Dorf muß ein
ein=
heitliches Ganze bilden und darf nicht zerſtückelt werden in
ver=
ſchiedene Gruppen, die neben= oder gar gegeneinander arbeiten,
Kirche und Staat müſſen ſich in dieſen Beſtrebungen ergänzen,
und es iſt für uns eine große Freude, daß der neue Staat ſich ſo
bewußt auf eine chriſtliche Grundlage ſtellt. Dieſen chriſtlichen
Geiſt zu pflegen und zu fördern, iſt vor allen Dingen Sache der
berufenen Kirchenvorſteher und Gemeindevertreter. Es gilt die
Augen offen zu halten gegenüber der Verwirrung chriſtlichen
Glaubens und treu zu ſtehen zu Luthers Bekenntnis und Lehre.
In der Ausſprache wurde dem Redner beigepflichtet und
ge=
fordert, neu mit friſchem Eifer die Wege zu beſchreiten, die unſer
Volkstum, nur die dorfkirchliche Sitte von uns fordern.
Eine beſondere Bereicherung erfuhr die Tagung dadurch, daß
eine Ausſtellung. Die evangeliſche Gemeinde”
ge=
zeigt wurde. Mit großem Fleiß war aus den Fauerbacher
Fa=
milien viel zuſammengetragen worden: Wertvolle Bibeln aus
alter und neueſter Zeit, Andachtsbücher Geſangbücher, alte
Kate=
chismen und Schulbücher für den bibliſchen Geſchichtsunterricht,
Erinnerungen aus dem Kriege, Geburts= und Taufſcheine (der
älteſte aus dem Jahre 1849), gedruckte Leichenpredigten,
Kir=
chenrechnungen aus alter und neuer Zeit, das Gemeindeblatt
von ſeiner erſten Ausgabe des Jahres 1915 bis zur Gegenwart.
Als beſonderes Schmuckſtück heben wir hervor den prachtvollen
Altaraufſatz, der ſonſt in der Kirche ſteht, die ſchönen Tauf= und
Abendmahlsgeräte, das kunſtvolle alte Leichenkreuz. — Ueber die
Entſtehung der Gemeinde und das ganze Gemeindeleben geben
einige geſchmackvolle handgeſchriebene Tafeln Aufſchluß; in
der=
ſelben Weiſe ſind die Fauerbacher Pfarrer und alte Fauerbacher
Familien aufgezeichnet. Tagung und Ausſtellung ſtanden ganz
unter dem Gedanken. Heimatliebe und kirchlichen Sinn zu
ver=
beſſern und zu fördern.
Ca. Lorſch, 28. Febr. Unſere Gemeinde iſt in der glücklichen
Lage, eine Herabminderung der Arbeitsloſigkeit
um 75 Prozent zu verzeichnen. Wir zählen noch 82
Wohlfahrts=
erwerbsloſe, zirka 100 Arbeitsloſen= und
Kriſenunterſtützungs=
empfänger und etwa 120 nicht regiſtrierte Jugendliche ohne
Unter=
ſtützung, im ganzen alſo rund 300 Arbeitsloſe. Die Zahl hat ſich
alſo innerhalb eines Jahres nationalſozialiſtiſcher Herrſchaft um
75 Prozent gemindert. Die Verhältniſſe ſind hier vielleicht etwas
günſtiger wie ſonſtwo, denn ſchon durch den Bau der Autobahn
konnten 150 Arbeiter eingeſtellt werden; ungefähr die gleiche Zahl
fand bei den Entwäſſerungs= und Feldbereinigungsarbeiten
Ver=
wendung. Rund 100 Arbeiter ſind in der Holzhauerei beſchäftigt.
Auch bei den ſelbſtändigen Handwerkern iſt eine weſentliche
Beſſe=
rung eingetreten. Beſonder, das hier ſtark verbreitete
Schreiner=
handwerk hat durch die vermehrten Eheſchließungen zahlreiche
Aufträge erhalten. Viele junge Leute ſind auch in den
Freiwil=
ligen Arbeitsdienſt abgewandert; wieder andere haben bei der
Landhilfe Beſchäftigung gefunden. Schreitet die Beſſerung der
Arbeitsverhältniſſe in dieſem Tempo weiter, dürfen wir damit
rechnen, daß Lorſch bald frei ſein wird von jeder Arbeitsloſigkeit.
Bm. Hofheim (Ried), 28. Febr. Jahresverſammlung.
Im „Kühlen Grund” hatte die Milchabſatzgenoſſenſchaft bei ſehr
gutem Beſuch ihre Jahresverſammlung. Jahresrechnung und
Bi=
lanz ſchloſſen mit kleinem Ueberſchuß ab, der je zur Hälfte dem
Reſerpefonds und der Betriebsrücklage überwieſen wurde. Die
neuen Abgaben an den nordbadiſchen Molkereierzeugerverband
und die Zentralgenoſſenſchaft Frankfurt werden von der
Genoſſen=
ſchaftskaſſe getragen. Ein Antrag der Verteilungsſtelle um
Ge=
bührenerhöhung wurde abgelehnt. — Anſchließend ſprachen noch
Zuckerrübenagent und Vertrauensmann über das
Rübenkontin=
gent und wurde hinſichtlich der Mehranpflanzung eine
Vertei=
lungskommiſſion gewählt.
i. Viernheim, 28. Febr. Nach Meldung des Polizeiamtes wurde
durch Forſtbeamte und Jagdbeſitzer wiederholt Klage darüber
ge=
führt, daß wildernde Hunde und Katzen in den hieſigen Waldungen
den Wildſtand weſentlich verringern. Das Polizeiamt Viernheim
warnt alle Beſitzer, ihre Tiere im Walde nicht frei umherlaufen
zu laſſen. Das Forſtſchutzperſonal iſt angewieſen, auf Einhaltung
der geſetzlichen Vorſchriften (die Tötung der Hunde und Katzen
und Verhängung hoher Geldſtrafen für die Beſitzer der
wildern=
den Tiere) ſtrengſtens zu achten.
— Gernsheim, 28. Febr. Waſſerſtand des Rheins am
27. Februar 1,27 Meter, am 28. Februar 1,21 Meter.
— Hirſchhorn, 28. Febr. Waſſerſtand des Neckars am
27. Februar 1,50 Meter, am 28. Februar 1,52 Meter.
e. Bad Wimpfen, 28. Febr. Auflöſung des
Haus=
pflegevereins. In einer vorhergegangenen Sitzung beſchloß
der Vorſtand, den Hauspflegeverein aufzulöſen, weil die
gegrün=
dete NS.=Frauenſchaft die Ziele jenes Vereins übernahm. Die
Hälfte des Vereinsvermögens iſt nach Beſchluß der NS.=
Frauen=
ſchaft zu überweiſen und dafür Säuglingswäſche für Bedürftige
anzuſchaffen, die andere Hälfte des Vermögens fällt der
Mutter=
beratungsſtelle zu.
sw. Offenbach, 24. Febr. Kampf dem Motorradlärm.
Die Polizeidirektion Offenbach a. M. wird am 15. März einen
Generalangriff gegen den Motorradlärm unternehmen,
der die Oeffentlichkeit endgültig von dieſer Plage befreien ſoll.
Bis dahin iſt die Schalldämpfung nachzuprüfen und, falls
erfor=
derlich, verbeſſern zu laſſen. Nach Ablauf dieſer Friſt wird gegen
die die mit einem Fahrzeug ohne genügende Dämpfung
ange=
troffen werden, unnachſichtlich vorgegangen. Das Kraftrad wird
von der Straße weg ſichergeſtellt, und gegen eine Gebühr zur
polizeilichen Unterſuchung gebracht. Der Kampf richtet ſich nicht
nur gegen die einheimiſchen, ſondern auch gegen auswärtige
Kraftradfahrer.
P. Rüſſelsheim, 28. Febr. Die Eheleute Aſtheimer im
nahen Biſchofsheim feiern das Feſt der Diamantenen Hochzeit.
P. Kelſterbach, 28 Febr. Der Großherzog von Heſſen hat den
Eheleuten Friedrich Wilhelm Treutel anläßlich ihrer Goldenen
Hochzeit ſein Bild mit Widmung und eigenhändiger Unterſchrift
durch den Führer der Kriegerkameradſchaft überreichen laſſen. Das
Landeskirchenamt ehrte, das Jubelpaar durch Ueberreichung eines
Gedenkblattes.
Aus Mainz und Rheinheſſen.
Mainz, 28. Febr. Ein Todesopfer der Mainzer
Liebestragödie. Der aus der Liebestragödie am Fiſchtor
bekannte Auguſt Dechent, der vor einigen Tagen auf ſeine Braut,
das Hausmädchen Kordel, geſchoſſen und ſich darauf ſelbſt einen
Schuß in den Mund beigebracht hatte,iſt in der vergangenen Nacht
ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen.
Mainz, 28. Febr. Ein Hochſtapler in
Sicherheits=
verwahrung. Der 65jährige frühere Poſtagent Wilhelm
Schnell aus Mettenheim wurde im Jahre 1893 wegen Vergehens
im Amt durch das Schwurgericht Mainz zu einem Jahr drei
Mo=
naten Gefängnis verurteilt. Von da ab geriet er in die
Verbre=
cherlaufbahn. Er arbeitete als Hochſtapler und Heiratsſchwindler.
Fünfzehnmal kam er mit dem Strafgeſetz in Konflikt und erhielt
insgeſamt 10 Jahre Gefängnis und 9 Jahre Zuchthaus. Zurzeit
verbüßt er wegen Heiratsſchwindels eine Strafe von einem Jahr
drei Monaten Gefängnis. Das Schöffengericht Mainz ordnete, da
es ſich um einen unverbeſſerlichen Gewohnheitsverbrecher handelt,
in einem beſonderen Verfahren die Sicherungsverwahrung auf
Lebenszeit an.
Oberheſſen.
h. Butzbach, 28. Febr. Ein tödlicher Unfall ereignete
ſich geſtern vormittag auf dem hieſigen Bahnhof. Der 46jährige
Hilfsweichenſteller Jakob Mohr aus Pohlgöns wurde bei dem
Ueberſchreiten der Bahngleiſe von einer Rangieplokomotive
über=
fahren und auf der Stelle getötet. Der Körper des
bedauerns=
werten Mannes wurde glatt in zwei Teile durchſchnitten. Mohr
hinterläßt Frau und Kinder.
Gewinnauszug
5. Klaſſe 42. Preußiſch=Süddentſche Staats=Lotterie.
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen 1 und II
17. Ziehungstag
27. Februar 1934
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
gezogen
2 Gewinne zu 20000 M. 143518
8 Gewinne zu 5000 M. 54599 70491 272317 399314
18 Gewinne zu 3000 M. 140499 167703 189642 227280 228667
241605 292743 350246 390677
4 Gewinne zu 2000 M. 63231 280966
12 Gewinne zu 1000 M. 26693 157787 177282 194141 336018
398982
50 Gewinne zu 500 M. 3566 24255 32190 46131 49003 75088
87762 100671 104032 104762 109296 171898 215075 218880 231155
268403 274903 276547 301748 306328 374540 378433 379786 581616
394506
364 Gewinne zu 300 m. 1134 2988 7198 9032 10397 12220 16478
18356 20838 20886 22453 24912 32006 32687 34946 35943 36184
37170 44750 44894 45199 47049 47826 51297 54938 55456 56107
66933 58761 60977 62656 68224 72420 74508 74700 75223 76292
76303 78226 78652 80276 80492 80928 85106 85170 90291 92446
93978 95424 98270 98583 99870 100282 100417 102322 10233
103842 112613 115639 118092 120252 128233 130838 137260 143711
142174 145905 146173 147626 147805 161108 154853 155469 156054
157208 167810 170431 177753 172870 172879 173816 186554 188684
188633 192166 182427 188304 193342 194136 198742 201633 203511
205858 206226 207710 208145 209481 211444 212422 214938 217306
217963 221528 221921 224 130 224406 227030 227683 2331 18 234271
238674 243994 545653 246684 247130 260291 250473 250800 261037
2544 18 255462 255766 258009 258 132 258923 261036 262058 262287
262946 265368 265 762 270656 270686 271361 074795 275499 281174
285515 289143 289367 294477 296289 299856 301612 302939 309355
310318 311091 311613 311957 314464 314806 316743 317123 317767
319224 321961 321966 326006 326808 326866 326073 329340 330242
331621 333607 337798 348360 357924 362196 362304 365488 366503
368650 368793 377603 381217 381562 383456 385286 396866 398292
17. Ziehungstag
27. Februar 1934
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
gezogen
2 Gewinne zu 10000 M. 105668
4 Gewinne zu 3000 M. 43913 228058
6 Gewinne zu 2000 M. 266489 275141 298310
6 Gewinne zu 1000 M. 32283 231709 268646
62 Gewinne zu 500 M. 5889 12526 13618 17277 38217 48152
K0556 63170 100179 114312 131666 131723 138594 143850 178936
187368 196323 198325 203478 212172 233484 279866 282392 306953
312165 319668 342639 347566 349660 357853 382581
304 Gewinne zu 300 M. 2603 7837 7978 8052 10494 12350 17234
20041 22033 26041 31729 36176 35336 36488 42691 43045 44404
44839 49367 49452 55172 58185 63217 64090 64263 66122 68030
70592 71173 71761 74064 74182 78586 88682 89284 95250 95865
97007 104859 105555 105705 108079 110238 111693 117706 118200
118325 126666 130469 133788 135342 139024 141749 144837 146237
152408 153287 156007 159512 159601 160442 160903 164481 1875
168474 171260 171303 171706 179122 180079 180867 183558 191337
191758 194509 198883 199597 201869 201923 203293 219689 220603
221418 222423 225967 225988 227778 228542 231004 232117 237683
237883 239396 240324 244321 245593 268965 257881 262862 265221
266263 270709 271365 271989 272289 572690 273304 276704 280237
280815 286428 288769 280 104 296239 295806 296337 296430 298129
301003 301666 302638 307562 307899 315557 316614 317262 323210
323946 324099 336720 340561 341778 343906 3454 10 348045 348276
850884 352731 357060 358353 358730 362172 370252 375994 379348
381159 381601 385084 3889743392628 396989 399552
20 Tagesprämien.
Auf ſede gezogene Nummer ſind zwei Prämien zu je 1000 RM
gefallen, und zwar je eine auf die Loſe gleicher Nummer in den
beiden Abteilungen I und II:
30686 54374 133544 189371 212732 216940 260078 303924
319150 352792
Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu je
75000, 4 zu je 30000, 12 zu je 10000, 78 zu je 5000, 138 zu
je 3000, 244 zu je 2000, 420 zu je 1000, 1232 zu je 500,
7998 zu je 300 und 260 Tagesprämien zu je 1000 M.
K
R
Stt
Jawohl. Vor dem Einseifen u. Rasieren stets mit
NIVEACREME
oderUl einreiben. Selbst bei starkem Bart, bei
empfindlicherHaut wird das Rasierenzur Freude
Reich und Ausland.
Inkendankenwechſel beim Hüdweſtfunk.
Frankfurr a. M. Reichsminiſter Dr.
Goebbels hat den Intendanten des
Südweſtdeut=
ſchen Rundfunks Walter Beumelburg zum
Inten=
danten der Berliner Funkſtunde ernannt. Zum
kommiſſariſchen Intendanten des
Südweſtdeut=
ſchen Rundfunks in Frankfurt a. M. iſt der
bis=
herige Intendan: des Deutſchen Volkstheaters am
Hermann=Platz in Berlin Hans Otto Fricke
be=
ſtellt worden.
Winkerpfennig in den Speiſewagen.
Berlin. Zählungen der in den Mitropa=
Speiſewagen aufgeſtellten Sammelbüchſen haben
bisher insgeſamt 12 238,46 RM. erbracht. Dieſe
Sammlung erſtreckt ſich über einen Zeitraum von
ſieben Wochen. Außerdem gab es zwei volle
Sammelbüchſen mit ausländiſchen Münzen und
Geldſcheinen, ein Beweis dafür, daß das
Winter=
hilfswerk des deutſchen Volkes auch Verſtändnis
bei Gäſten aus dem Ausland findet.
Tagung der heſſiſchen und heſſen=naſſauiſchen
Lichtſpieltheaterbeſitzer.
Frankfurt a. M. Am 6. März findet hier
eine Tagung der heſſiſchen und heſſen=naſſauiſchen
Lichtſpieltheaterbeſitzer ſtatt, die ihre beſondere
Bedeutung durch die Anweſenheit des
Präſiden=
ten des Reichsverbands deutſcher Filmtheater,
Fritz Bertram=Berlin, erhält. Präſident Bertram
wirſ) in einer Rede alle grundlegenden Fragen
des Lichtſpielgewerbes behandeln.
Enthüllung eines Ehrenmals für Joſef Bleſer
in Höchſt am Main.
Frankfurt=Höchſt a. M. Geſtern, an
dem Tage, an dem vor einem Jahre der SS.=
Scharführer Joſef Bleſer von feiger Hand
er=
mordet wurde, iſt auf dem Friedhof in Höchſt a.
M. ihm zum Gedächtnis und uns zur Mahnung
ein feierliches Ehrenmal enthüllt worden, das
von einer SS.=Ehrenwache flankiert wurde. Zu
der Gedächtnisfeier waren neben den Eltern und
Verwandten des Ermordeten der Führer des
SS.=Abſchnitts 11, Oberführer Redieß,
Oberbür=
germeiſter Dr. Krebs, Gaubetriebszellenleiter
Becker, SA.=Standartenführer Wehner, die 2. SS.=
Standarte, unter Führung ihres
Standartenfüh=
rers Schwarz, zahlreiche Abordnungen der SS.,
SA., NBO., PO. und HJ. erſchienen.
Schwere Bluktat in Dresden.
Dresden. Eine ſchwere Bluttat wurde am
Dienstag in der Wallotſtraße verübt. Dort hatte
die 32 Jahre alte, geſchiedene Laborantin
Erd=
mann eine Wohnung inne, die ſie mit dem
31jährigen Pſychographologen Artur Killguß
teilte. Wegen verſchiedener Streitigkeiten wollte
ſie ſich von Killguß trennen, und am Dienstag
ihre Sachen aus der Wohnung holen. Zu ihrem
Schutz hatte ſie ſich einen Bekannten mitgebracht.
Es kam zu einer heftigen Auseinanderſetzung mit
Killguß, der der Frau die Kehle durchzuſchneiden
verſuchte. Als der Bekannte der Frau zu Hilfe
kam, wandte ſich Killguß gegen ihn und brachte
ihm ſchwere Stichverletzungen an Arm, Bruſt und
Rücken bei. Es gelang der Frau und ihrem
Be=
gleiter, aus der Wohnung zu flüchten. Während
der Auseinanderſetzungen hatte das vierjährige
Söhnchen Herbert des Killguß die Wohnung
be=
treten. Als die Polizei eintraf, fand ſie das
Kind mit Stichverletzungen tot auf. Killguß
hatte auch ſich ſchwere Stichverletzungen
beige=
bracht und den Gashahn aufgedreht. Die
Ver=
letzten wurden dem Krankenhaus zugeführt.
Der Ein= und Ausbrecher „König”
Hannack viermal zum Tode verurkeilk.
Hamburg. Das Hanſeatiſche Sondergericht
verkündete am Mittwoch, nach mehrtägiger Ver
handlung unter ſtarkem Andrang des Publikums
das Urteil in dem Prozeß gegen den
berüchtig=
ten Ein= und Ausbrecher=,König” Ernſt Hannack.
Der Angeklagte wurde wegen Verbrechens gegen
den § 1 des Geſetzes über die Gewährleiſtung
des Rechtsfriedens vom 13. Oktober 1933 in vier
Fällen zum Tode und zum Verluſt der
bürger=
lichen Ehrenrechte auf Lebenszeit verurteilt. —
In der Begründung ſagte der Vorſitzende, nach
dem heutigen Rechtsempfinden werde nicht der
Erfolg der Tat, ſondern der verbrecheriſche Wille
des Täters beſtraft. Hannack ſei ein durch und
durch aſozialer Menſch, der mit verbrecheriſchen
Energien geladen ſei. Vor ihm müſſe die
Allge=
meinheit geſchützt werden. Nur die ſchwerſte
vom Geſetz vorgeſchriebene Strafe, die
Todes=
ſtrafe, könne eine gerechte Sühne für Hannacks
Verbrechen ſein. Hannack nahm das Urteil ruhig
intgegen. — Hannack verbüßte in der Strafanſtalt
Olslebshauſen bei Bremen eine längere
Frei=
heitsſtrafe wegen Raubmordes Im Jahre 1932
Intwich er von dort und reihte in der Folgezeit
(in Verbrechen an das andere. So oft er auch
berhaftet wurde, ſo oft gelang ihm auch die
Flucht. Stets gab es einen erbitterten
Kugel=
wechſel zwiſchen ihm und der Polizei. Erſt am
26. Oktober 1933 konnte er nach einer wilden
Schießerei, in deren Verlauf er ſelbſt verwundet
wurde, verhaftet werden.
Hunderk Jahre
deutſche Eiſenbahn.
Der Kopf des Schreibens Ludwigs I., König
von Bayern, durch das vor jetzt hundert
Jahren die Erlaubnis zum Bau der
Eiſen=
bahnſtrecke Nürnberg—Fürth erteilt wurde,
obwohl verſchiedene wiſſenſchaftliche
Autori=
täten von anno damals erklärten, die
ſchnelle Bewegung der Bahn ſei für die
Zu=
ſchauer ſo geſundheitsſchädlich, daß am
Bahn=
damm entlang ein Zaun errichtet werden
müſſe, — falls der König es überhaupt
ver=
antworten könne, dieſe höchſt gefährliche
Erfindung zu fördern.
Zeitgenöſſiſche Darſtellung aus dem Jahre 1835, dem Eröffnungsjahr der Bahnlinie Nürnberg—Fürth,
die den Beginn des deutſchen Eiſenbahnweſens bedeutete.
Endkampf.
Die Waffe in Kinderhand.
Neuſtadt a. d. H. Der 13jährige Sohn des
Oberingenieurs Luchterhand beſuchte vorgeſtern
nachmittag ſeinen Spielkameraden, den 14
jäh=
rigen Hein Pieper, in deſſen elterlicher
Woh=
nung. Der junge Luchterhand zeigte ihm dabei
eine Mauſerpiſtole, die er mitgebracht hatte. Die
Knaben ſtritten ſich in ſpieleriſcher Art um den
Beſitz der Waffe, als ſich plötzlich zwei Schüſſe
löſten, von denen einer den jungen Pieper ins
Herz traf. Auf dem Wege zum Krankenhaus
ſtarb der Knabe. Luchterhand flüchtete nach
Gimmeldingen, wo er ſpäter in der Talmühle
aufgefunden wurde.
Feſſelndes Bild aus dem Schlußkampf eines Pferderennens.
Sechs Pferde liegen knapp vor dem Ziel Kopf-Kopf-Kopf beieinander. Mit letzter Kraft wird um
den kleinen Vorſprung gekämpft, der zum Siege ausreicht. Solche Bilder voll Kraft und Schönheit
locken immer wieder Zehntauſende auf große Turfplätze, die in den weſtlichen Ländern ſchon jetzt ihre
Pforten öffnen.
„TZ3 129” vor der Vollendung.
Ein phankaſtiſches Schiff.
Rätſelraten um den Taufnamen.
* Friedrichshafen, 28. Febr.
„Graf Zeppelin” bereitet ſich bereits auf die
neue Südamerikafahrt vor. Wenn er mit dem
Ausklang der ſommerlichen Jahreszeit von einer
ſeiner zahlreichen Südatlantik=Ueberquerungen
dem Heimathafen zuſteuert, dürfte er unterwegs
von ſeinem jetzt noch auf der Werft liegenden,
aber viel größeren Bruder begrüßt werden, für
den man vorläufig noch keinen Namen gefunden
hat, mindeſtens aber noch nicht verraten will,
weſſen Name er einmal tragen wird. Es iſt ein
alter Brauch der Seeleute, nicht von dem
Ra=
men des neu erbauten Schiffes zu ſprechen, bevor
der Taufakt geſtiegen iſt. Dieſer Brauch iſt auch
von den Luftſchiffern aufgegriffen worden, die
ſich noch in Schweigen hüllen, wenn man an ſie
die Frage richtet, ob nicht das jetzt im Gerippe
fertiggeſtellte Luftſchiff den Namen des
Reichs=
präſidenten von Hindenburg tragen werde.
All=
zulange wird der Taufakt nicht mehr auf ſich
warten laſſen. Denn die Montierung des
Luft=
ſchiffes L. 3. 129 macht raſche Fortſchritte. Das
Gerippe ſteht bereit. Es fehlt nur noch das
Heck=
ſtück. 248 Meter wird das neue Schiff lang ſein,
gegen 235 Meter des „Graf Zeppelin‟. Sein
Durchmeſſer wird 41 Meter betragen, gegen 30
Meter ſeines großen Bruders. Dementſprechend
iſt auch der Rauminhalt auf 200 000 Kubikmeter
geſtiegen.
L. 3. 129 wird mit allem Komfor ausgeſtattet
ſein. Alle Erfahrungen, die beim „Graf
Zeppe=
lin” im Laufe der Zeit geſammelt werden
konn=
ten, ſind bei der Konſtruktion des neuen
Luft=
ſchiffes berückſichtigt worden. Es wird zwei Decks
beſitzen. Das obere Deck umfaßt den Speiſeſaal,
Aufenthaltsraum, Leſehalle und auch einen
Rauch=
ſalon. Das untere Deck enthält die Schlafräume
und Mannſchaftskojen ſowie Baderäume und
ſon=
ſtige Unterkünfte. Alle Kabinen und Säle
wer=
den aufs beſte ausgeſtattet. Sie ſollen mit den
Luxuskabinen der großen Ozeandampfer
wett=
eifern können.
Intereſſant ſind aber die übrigen
Einzelhei=
ten des Schiffes. Das Gerippe iſt wieder au=
Aluminium Die Füllung wird aber diesmal nicht
Waſſerſtoffgas, ſondern Helium ſein. Helium iſt
ſehr koſtbar, verbrennt aber nicht, ſo daß durch
ſeine Verwendung die Sicherheit des Luftſchiffes
ſteigt. Beim Manövrieren wird allerdings das
Ablaſſen eines Teiles der Füllung erforderlich
ſein. Das Helium kommt hierfür nicht in Frage.
Es iſt deshalb eine Konſtruktion gewählt, die im
Schiffskörper beſondere Behälter für
Waſſerſtoff=
gas vorſieht, das dann jeweils abgelaſſen werden
kann. L. Z. 129 wird mit vier Rohölmotoren
ausgerüſtet, die dem Schiff eine
Stundengeſchwin=
digkeit von rund 150 Kilometern geben ſollen. In
dieſen Tagen wird nun die Hülle um das Schiff
geſpannt. Sie nimmt eine Geſamtfläche von
35 000 Quadratmeter ein, kann alſo ein recht
ſchönes Stück Land bedecken. Nach der
Beſpan=
nung erfolgt ein Lackanſtrich, um die Hülle
wet=
terfeſt und widerſtandsfähig zu machen. Dieſer
Anſtrich gibt auch dem L. 3. 129 die ſilbergraue
Farbe, die „Graf Zeppelin” beſitzt.
Freiballon „Hamburg”
zu einem wiſſenſchaftlichen Flug geſtartet.
Hamburg. Der Freiballon „Hamburg” des
Deutſchen Luftſportverbands iſt Mittwoch
vor=
mittag im Flughafen Fuhlsbüttel zu einem
wiſ=
ſenſchaftlichen Flug aufgeſtiegen. Führer iſt der
bekannte Freiballonführer Regierungsrat Dr.
Perlewitz. An dem Flug nehmen außerdem
mehrere Mitglieder der Hamburger. Seewarte
und der Hamburgiſchen Univerſität als
Beobach=
ter teil.
Exploſion in einer Fabrik für Feuerwerkskörper.
Paris. In einer Fabrik für
Feuerwerks=
körper in Décines (Departement Yſere) ereignete
ſich bei Bohrarbeiten eine Exploſion. Der
lei=
tende Ingenieur und ſieben Arbeiter wurden
ſchwer verletzt.
Schnee und Kälte in Spanien.
Madrid. Aus einem großen Teil Spaniens
werden ſtarke Schneefälle gemeldet, durch die der
Zugverekhr mit dem Norden teilweiſe
unter=
brochen wurde. Die Temperaturen ſind
durch=
weg ſtark geſunken.
Amerikaniſche Berkehrsflugzenge
im Flugdienſt der Lufthanſa.
Berlin. Wie Reichsluftfahrtminiſter
Gör-
kürzlich in einer ſtark beachteten Unterredmu
einem ausländiſchen Jouraliſten gegenüber
klärte, ſind im Zuge der Entwicklung und
ſchaffung weiteren erſtklaſſigen Fluggerätes
die Deutſche Lufthanſa auch einige Verkehrsfli,
zeuge in den Vereinigten Staaten von der De
ſchen Lufthanſa angekauft worden. Nachdem
kannt wurde, daß das amerikaniſche Verkehrsfg./
zeug Boeing 247 auf den transkontinentm
Strecken in den Vereinigten Staaten in größe=
Anzahl zum Einſatz gelangt iſt, entſchloß ſich
Lufthanſa, drei Flugzeuge dieſes Muſters von
United Aircraft Export Inc. zu erwerben. D
mit zwei Motoren von je 550 PS ausgerüſi
Verkehrsflugzeug iſt ein freitragender Tiefde=t
in leichter Metallkonſtruktion. Die Kabine A=,
Raum für zehn Fluggäſte. Das Flugzeug erre
bei einem Flugbereich von rund 1060 Kilomag
ine Reiſegeſchwindigkeit von 275 Kilometern
der Stunde. Der Ankauf der ausländiſchen Flg
zeuge für den deutſchen Luftverkehr iſt hauptſ.chs rieg Mi
lich unter dem Geſichtspunkt zu betrachten,
n Deutſchland verwendete Luftfahrtgerät
einem der beſten, in U. S.A. gebauten
Flugze=
in der Praxis vergleichen zu können.
Germaniſcher Goldfund bei Kottbu,
Kottbus. Bei Grabungsarbeiten vor 2u
Tore der Stadt Kottbus fand ein Arbeiter Fi nz
Armringe aus maſſivem Gold, im Geſamtgew, u u
von 856 Gramm. Das Prachtſtück des Fund
ein ſogenannter Schlangenkopf=Armring, dü .m.
aus dem ſüdlichen Schweden ſtammen. Man Dß. ,ſor
mutet, daß die Ringe rund 1600 Jahre alt ſ=
Der Goldſchatz wurde durch den ſtaatlichen Zei
trauensmann für kulturgeſchichtliche Bodenale/MrWe
tümer in der Provinz Brandenburg, Prof. Din Krieg=
Unverzagt, ſichergeſtellt und vom Staatliae
Muſeum für Vor= und Frühgeſchichte zu Be/
erworben.
Such v
ſe ihn
Tragiſcher Tod eines jungen Deutſchu
Riga. Vor den Augen zahlreicher Zuſchau
entſtand am Montag nachmittag auf der Stri
zwiſchen einigen Schülern ein Handgemenge.
13jährige deutſche Schüler Kurt Mating wru
umringt; als er ſich zu befreien ſuchte, ſtieß —
ein lettiſcher zehnjähriger Schüler einen Dolch *
die Bruſt. Der ſchwerverletzte Mating ſtarb
der Nacht zum Dienstag. Nach der Darſſt
lung der Eltern des ermordeten Schülers bef .
ſich dieſer auf dem Wege zu einer Wäſcherin m
ſummte leiſe ein deutſches Lied vor ſich hin. Dn
aufhin wurde er von lettiſchen Schülern ardg
halten, worauf es dann zu dem tragiſchen V
fall kam.
uftige
hemittel
Grabens be
ſunkdiviſior
Augzeug
die ein
ſie erſchein
Die der K
uigkeit ni
beten in
Ein Ehrengeſchenk des Waffenrings Deutſch4liren Vo=
Kavalleriſten für Reichsverweſer Horthy. Au eigener
Budapeſt. Die größte Organiſation ?,umer
deutſchen Reiterei, der Waffenring. DeutſMer Gr
Kavalleriſten, an deſſen Spitze Generalfeldwull Berei
ſchall v. Mackenſen ſteht, hat dem Reichsverw
Horthy ein wertvolles Geſchenk, ein künſtleriſ!
Oelgemälde des Generalfeldmarſchalls v. Mack
ſen, geſtiftet. Der Rahmen des Bildes wrr
aus dem Rohr eines an der Weſtfront
Kriegsſchluß geſprengten 42=Zentimeter=Mörſt
verfertigt. Das wertvolle Geſchenk wurde 2N
Führer des Thüringiſchen Reiterſport=Verban/
Karl Zöllner, nach Budapeſt gebracht und
Dienstag dem Reichsverweſer überreicht, der
für ſeinen wärmſten Dank ausſprach.
Wüſtenräuber plündern das abgeſtürzte
franzöſiſche Poſtflugzeug.
Paris. Im Zuſammenhang mit dem Ung
des franzöſiſchen Poſtflugzeuges auf der Stre
Caſablanca—Dakar war urſprünglich angekünde
worden, daß es dem Hilfsflugzeug gelungen
außer der verletzten Beſatzung auch die Poſt
Bord zu nehmen. Inzwiſchen hat ſich herausg
ſtellt, daß dieſes Gerücht falſch iſt. Erſt ein zrie
tes Hilfsflugzeug ſollte die Poſtſäcke an B/1
nehmen, mußte aber bei ſeinem Eintreffen
ſtellen, daß der zertrümmerte Apparat bereits 1
noch nicht unterworfenen Eingeborenenſtämri
ausgeplündert worden war. Die örtlichen ſpcn
ſchen Behörden haben ſofort mit den Wüſtenail
bern Verhandlungen über die Herausgabe
Poſt aufgenommen.
Eine Höckerin gewinnt 5 Millionen Frankeu
Paris. Die 7. Ziehung der Franzöſiſcd
Nationallotterie fand am Dienstag abend ſtn
Das große Los von 5 Millionen Franken
auf eine Höckerin in Quiſſac (Departenn
Gard), Mutter von drei Kindern. Bisher
die Glücksgöttin dieſer Lotterie ausſchließ
„kleine Leute” bedacht
200 der im Kaſpiſchen Meer abgetriebenen Fiſ4
durch Flugzeuge aufgefunden.
Aſtrachan Die Flugzeuge, die zur Su
nach den auf Eisſchollen ins Kaſpiſche Meer k
ausgetriebenen Fiſcher aufgeſtiegen waren, ha?
etwa 200 Fiſcher. auf Eisſchollen treibend, e
gefunden. Die Piloten landeten auf dem
und verſorgten die Fiſcher mit Brot, Medikanu
ten und Tabak.
Fünf Weiber wurden zu Hyänen.
Warſchau. In Malewſki heiratete kürs!!
ein gewiſſer Ryſkewiat eine junge hübſche Frin
Nach wenigen Wochen jedoch erwachte in
jungen Ehefrau infolge des merkwürdigen A
tragens ihres Mannes ein beſtimmter Verdau
Sie ließ heimlich ſein Vorleben unterſuchen 1
machte dabei die niederſchmetternde Entdear!
daß der holde Gemahl bereits mit vier ande
Frauen verheiratet war, ohne daß er ſich jemt”
von einer hätte ſcheiden laſſen. „Nummer Fu”
ſuchte und fand Fühlung mit ihren vier 2
densgenoſſen, man hielt einen „Kriegsrat”,
und am ſelben Abend noch begaben ſich die T
Frauen in Ryſkewiats Haus, wo ſie den Aem
ſten in geradezu beſtialiſcher Weiſe totſchlug”,
Nachdem dies geſchehen, ſchnitt ſich jede der 1
Megären vom zerſchundenen Kopfe des Gerich”
ten eine Locke ab. Zum Andenken...
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
1. März 1934
Bus Juunaun ves
1904 bis 1934.
Geburtsſtunde des modernen Schützengrabens, wie er
ſicCrwachſenen aus dem Weltkriege her in unvergeſſener
fſſef ung iſt, ſchlug während des ruſſiſch=japaniſchen Krieges
mne ghre 1904/1905. Der furchtbare Winter dieſes Krieges
oßd die Ruſſen viele Tauſende von Kälteopfern, die Japaner
taumeines. Warum? Die Japaner hatten ſich noch vor dem
„Fuyſſen des ganz ſtrengen Froſtes eingegraben, hatten
Stachel=
royherhaue gezogen und die Grabenmannſchaften in geheizten
ſerdiſchen Unterkünften untergebracht. Alle zwei Stunden
ſich die wachhabenden Soldaten ab. Die Ruſſen hatten
aerſäumt. Die ruſſiſchen Generale waren ganz und gar
aet Idee des Bewegungskrieges eingefangen und außerdem
aznniemand geglaubt, daß ſich der Krieg über den Winter
ſiwühen werde. Im Frühjahr des Jahres 1905 ſtiegen die
awer friſch und ausgeruht aus ihren Gräben, die ruſſiſchen
röchen waren zermürbt. Es war unter manchen anderen
wüßen der japaniſche Schützengraben, der mitentſcheidend für
ppaniſchen Sieg wurde.
ſie ruſſiſche militäriſche Führung hat unzweifelhaft aus
erieg mit Japan viele gute Lehren gezogen. Die ruſſiſchen
men, die im Jahre 1914 gegen die Mittelmächte
auf=
ierten, waren in keiner Hinſicht mehr mit den Truppen
Fiſſiſch=japaniſchen Krieges zu vergleichen. Nur eines war
tuſſen geblieben: ein völlig minderwertiger Generalſtab,
neine einzige größere Unternehmung glücken ſollte. Aber
gingraben beherrſchten die Ruſſen vom Anbeginn des Welt=
93 an meiſterlich. Die Verbündeten hinkten in dieſem
ne weit nach. Der ruſſiſche Vorſprung im Stellungsbau
urſt in der Mitte des Krieges richtig eingeholt, zu einer
ſihals auf dem ruſſiſchen Kriegsſchauplatz die Entſcheidung
ſ zu Ungunſten des Zaren gefallen war.
ſoch viel entſcheidender trat der Grabenkrieg bekanntlich
em weſtlichen Kriegsſchauplatz in Erſcheinung. Die
furcht=
heErſtarrung der Fronten vom Herbſt des Jahres 1914 an
tlichen t une ihn gar nicht zu erklären.
„rer Weltkrieg war es ja eigentlich auch, und zwar am
weſt=
urg, Pru ſatn Kriegsſchauplatz, der den Grabenkrieg in ſeinen letzten
Stan znv uußerſten Folgerungen zur Sinnloſigkeit führte. Verſuche,
ſichte zu ſtze Entſcheidung herbeizuführen, wie es die großen
Durch=
rückſchlachten an der Weſtfront waren, koſteten
Hundert=
itinde an Blutopfern und ſtockten doch wieder. Während der
(hüengraben im ruſſiſch=japaniſchen Kriege im weſentlichen
leberwinterungsmittel war, wurde er im Weltkrieg zum
„chzweck und blieb ſtändige Einrichtung.
ahlreiche ſtrategiſche Schulen der Nachkriegszeit ſind
des=
hvornehmlich von dem einen Geſichtspunkt geleitet, wie man
inftigen Kriegen den Schützengraben als entſcheidendes
Ma
hesmittel ausſchalten kann. Als den eigentlichen Ueberwinder
einen Dux” frabens betrachtet man im Ausland vornehmlich den Tank.
der Anf
Schülers W
ings
eſer He
4ſankdiviſionen mit vielen Hunderten von kleinen mittleren
Natin=
tochweren Tanks zuſammengefaßt, ſoll künftig auch das beſte
haknſyſtem der Welt mühelos aufgerollt werden können. Tank
klugzeug ſollen in den künftigen Krieg Bewegung
hinein=
fon, die ein ſtarres Grabenſyſtem von vornherein als
über=
iß erſcheinen läßt.
Zie der Krieg der Zukunft ausſehen wird, kann heute mit
zuigkeit niemand ſagen. Es iſt zu erwarten, daß ſich die
koheten in wichtigſten Punkten genau ſo irren, wie ſie es
yren Vorausſagen im Jahre 1914 getan haben. Der Krieg
in eigener Lehrmeiſter. Neuen Angriffsmitteln werden ſtets
Zimmer neue Verteidigungsmöglichkeiten entgegengeſetzt.
Der Graben als ſolcher wird jedenfalls nicht ſo ſchnell aus
Bereich der kriegeriſchen Wirklichkeit verſchwinden. Auch
ießendſten Bewegungskrieg gibt es tote Abſchnitte und
miteile, für deren Schutz und Abriegelung ein gutangelegtes
enſyſtem nicht ſo leicht durch etwas anderes zu erſetzen
wird.
Roman von Wilhelm Schneider.
(Nachdruck verboten.)
9. Der Roman wird unterbrochen
Soweit hatte ich Inger den Roman in die Maſchine diktiert.
Sre ſah lächelnd zu mir auf. „Nun, was iſt los? Feſt=
Aunt? Wo hat er ſie denn eigentlich getroffen, dieſer kleine
omny?“
„Ich denke am Arm. Natürlich nur ein Streifſchuß.”
So? Alſo gut. Sie ſollen es ja verantworten.”
Wir lachten.
Aes wir uns erholt hatten, fragte ſie: „Punkt oder
Ge=
en ſtriche?"
„Natürlich Gedankenſtriche.”
„nd dann?”
„Neu 3 Kapitel.”
„Heute noch?"
och warf einen Blick auf die Uhr. Es war ſieben. Ich hatte
iger.
„Nein, morgen iſt auch noch ein Tag.”
„Sie wiſſen anſcheinend nicht, wie es weitergehen ſoll.”
O doch. Es muß hölliſch grauslig und ſpannend werden. Es
ſia ſchließlich ein Abenteurerroman.”
„a, wir müſſen die Nerven etwas aufkitzeln.”
WFahren Sie jetzt nach Haus, Inger — nehmen Sie eine Taxe
meine Koſten — ziehen ſich um — dann treffen wir uns im
Nechenbeiſel: — ich hoffe, daß Baggenſen zurückkommt vom
Mering, ich bringe ihn mit. Es ſoll ein fabelhafter Abend
Pn. Wir eſſen, gehen zum Heurigen und ſchwingen dann noch
w enig das Tanzbein. Einverſtanden, Kleine?‟
„Hurra!”
Sie klappte den Deckel über meine kleine Reiſeſchreibmaſchine
wrang auf. Es ſtanden über hundert Seiten zu Papier, eine
ſte Leiſtung für vier Tage.
Sie gab mir die Hand. „Lieber Munk — binden Sie eine an=
Rrawatte um, dieſe rote, die macht mich wild.”
and ſchon war ſie draußen, ein rechter Wirbelwind.
B9 beſchloß, eine kalte Duſche zu nehmen, um meinen Kopf
r in Ordnung zu bringen. Als das Waſſer über mich
hin=
chie, kam ich langſam zu Verſtand. Jeden Tag fünfundzwanzig
En raſenden Maſchinendiktates war eine anſtrengende Sache.
ſerdem hatten wir Abend für Abend gebummelt.
Sas Baggenſen wohl dazu ſagen würde? Noch hatte er nicht
Eilöige Zeile geleſen. Ich begann unter der Duſche zu ſingen.
lüich, wie das kalte Waſſer über mich hinbrauſte!
Ein reizendes Mädchen, dieſe kleine Inger!
Kr fünf Tagen hatte ich hier in Wien ein Inſerat aufge=
* Tüchtige däniſche Schreibmaſchinenkraft geſucht.‟ Darauf
* ſich die kleine Inger Berglund gemeldet. Eigentlich war ſie
„ickentin der techniſchen Hochſchule, aber ihr Wechſel von Hauſe
„e” nicht aus, und ſo mußte ſie nebenbei etwas zuverdienen.
nieRplicklich konnte ſie natürlich ihre Kollegs nicht beſuchen, ich
we erſt meinen Roman herunterraſen. Oh, ſie hatte mir ſofort
Schubengrasens
Zu bedauern bleibt freilich, daß das Jubiläum des
Schützen=
grabens eine Welt antrifft, die ſich mit der alleinigen Ausnahme
Deutſchlands bis an die Zähne bewaffnet gegenüberſteht und
den Weltkrieg faſt vergeſſen zu haben ſcheint.
Japaner im Schützengraben vor Port Arthur.
Im ruſſiſch=japaniſchen Krieg 1904 wandte man zum erſten Mal
den Schützengraben planmäßig als ſtrategiſches Mittel an.
Zu früh das große Los gewonnen!
) London. Bei einer Hoſpitalslotterie erſtand der
zwölfjährige Cecil Munn für ſein Vermögen von 2 Penny ein
Los, auf das er — — den erſten Preis erhielt: eine elegante
Limouſine. Ein Wagen, wie man ihn ſich ſonſt nur im Traum
vorzuſtellen wagt.
Man wird verſtehen, daß dem Knaben das Herz im Leibe
hüpfte vor Freude. Gute 145 Pfund war ſein Auto wert!
Aber dann kam die kummervolle Enttäuſchung: Das engliſche
Geſetz beſtimmt, daß ein Engländer erſt einen Wagen fahren
darf, wenn er das ſiebzehnte Lebensjahr erreicht hat. Da half
alſo kein Betteln und kein Bitten. Das Auto darf dem jungen
Gewinner nicht verabreicht werden. Man muß es fünf Jahre
lang aufbewahren. Dabei ergeben ſich nun zwei Fragen: Wer
bezahlt die bis dahin fälligen Garagenkoſten — und, werden die
Leute nicht lachen, das „uralte Automodell” daherfahren zu
ſehen, wenn der kleine Cecil Munn alt genug geworden iſt, um
glücklich zu ſein?
„Wer ſich ſelbſt erhöht ..."
(er) Athen. Die Athener Polizei machte eine intereſſante
Entdeckung: ſie fand einen neuen „Chriſtus‟. Dieſer ſonderbare
Heilige, der augenblicklich auf Nummer ſicher logiert, hatte ſeine
eigenen Ideen über mancherlei irdiſche und himmliſche Dinge. Er
lebte bereits auf Erden im Himmelreich und umgab ſich mit
„Engeln”. Und zwar zunächſt mit den Engeln Seraphim und
Cherubim.
Das waten — „irdiſch” ausgedrückt — zwei junge, dem
Poli=
zeibericht nach ſogar recht hübſche Mädchen, mit denen der neue
„Chriſtus” zuſammenlebte und denen er ſeine, auf modern friſierte
ſchrecklich imponiert. Dieſe modernen jungen Mädchen, was ſie
nicht alles zuſtande brachten!
Vor acht Tagen war ich mit Jens Peter Baggenſen nach Wien
gekommen. Und vor vierzehn Tagen hatte ich ſeine perſönliche
Be=
anntſchaft gemacht. Dieſes Zuſammentreffen hatte ſich genau in
der gleichen Weiſe abgeſpielt, wie es Inger von mir in die
Ma=
ſchine diktiert worden war. Nur den Schluß des erſten Kapitels
hatte ich verändert. Die Flucht von MacGown entſprach nicht den
Tatſachen. Und der Verlauf der nächſten Kapitel erſt recht nicht.
Aber ich will die Entſtehungsgeſchichte ganz kurz ſkizzieren.
Kaum in Wien angekommen, telegraphierte ich meinem
Ver=
leger um Vorſchuß, denn der Vorſchuß iſt bekanntlich das Brot des
Autors.
Wenige Stunden ſpäter empfing ich das Gegentelegramm:
„Hoere daß Sie Baggenſens perſönliche Bekanntſchaft gemacht
haben und daß Sie mit ihm herumreiſen — ſtop — falls Sie
ſich verpflichten zweiten Teil ihres Baggenſen=Buches ſofort
in Angriff zu nehmen weiſe ich gewuenſchten Vorſchuß
tele=
graphiſch an — ſtop — erſter Teil geht überhaupt nicht
mehr.”
Dus seuutsanel vei Siuen
liegt lt. Statiſtik unter den Durchſchnitt. — Ebus=Tee beſeitigt läſtige
Körperfülle, macht elaſtiſi und erhöht das Wohlbefinden. Verlangen
Sſe i. Apolkeken u. Drogerien nur Ebus=Tee. Mk. 1.50. Einzigartig! (TV86
Ein heftiger Schlag auf den Kopf. Mein Gott, ich war bei
meinen letzten hundert Kronen angelangt! Ich war doch nicht in
der Lage, einen zweiten Teil des Baggenſens zu ſchreiben. Hatte
ich denn irgend etwas mit ihm erlebt? Nein, gar nichts. Eine
kleine Bummelreiſe durch Deutſchland und mancherlei Geſpräche,
das war alles. Ich konnte doch unmöglich die Lokale ſchildern, wo
wir zuſammen einen Whisky genommen hatten. Oder ſollte ich
vielleicht erzählen, daß das Pergamon=Muſeum eine feine Sache
war?
Intereſſant, wie er mit Tine fertig geworden war! Aber dann
waren wir ſchlafen gegangen. Um MacGown hatten wir uns nicht
gekümmert. Der Menſch war ja weiter nichts als ein ſimpler
Baumwollfabrikant aus Schottland.
Teufel, das Waſſer ſtand mir am Halſe. Hundert Kronen!
Dabei hatte ich die Abſicht, mindeſtens hundert Wiener Heurigen
auf die gründlichſte Art und Weiſe zu ſtudieren
Plötzlich kam mir der rettende Gedanke. Ich hatte mit
Bag=
genſen eine wundervolle Reiſe durch Deutſchland gemacht, und er
hatte mir in dieſen Tagen mancherlei erzählt: von ſeinen
Kämp=
fern im Fernen Oſten, von ſeinen gemeinſamen Abenteuern mit
Olaf und Rhoda Horn, von dem Ruſſen Elck und vom Zwerg
Bar=
gonny, dem beſten Agenten Japans im fernen Weſten. Ungemein
intereſſante und feſſelnde Dinge. Ferner hatte er kurz erzählt, daß
Olaf Horn in Tokio wegen Spionage ſtandrechtlich erſchoſſen
wor=
den war, und daß Rhoda ihn daraufhin verlaſſen hatte, weil ſie
ihm die Schuld gab am Tode ihres Bruders. Freilich — die
nähe=
ren Umſtände dieſer Tragödie hatte ich nicht aus ihm
herausbrin=
gen können ." ich rührte auch nicht daran, weil ich fühlte, daß es
eine Wunde in ihm aufriß, die noch nicht vernarbt war.
All das überlegte ich mir, und meine Phantaſie begann
raſt=
los zu arbeiten. Hätte unſere freundliche und idylliſche
Bummel=
reiſe nicht ganz anders verlaufen können? Wäre es nicht ſehr mög=
Nr. 59 — Seite 9
Lehre einzutrichtern ſuchte. Aber der Mann ſann auf Erweiterung
ſeines Himmelreichs und auf Vermehrung ſeiner Engel, zumal
man ja bekanntlich von „himmliſchen Heerſcharen” ſpricht. Und
da=
durch kam’s zum Klappen. Den offenbar eiferſüchtigen Engeln
Cherubim und Seraphim wurde das zuviel, denn ſchließlich kann
auch die „Engelsgeduld” mal ein Ende nehmen. Die Polizei
vol=
lends hatte kein Verſtändnis für die neue Engelslehre. Sie
ver=
ſetzte den Sonderling aus ſeinem Himmel in das bei uns ſo
pro=
ſaiſch genannte „Kittchen‟. Dort kann er nun unter
Luftverände=
rung im irdiſchen Jammertal von ſeinem zerbrochenen irdiſchen
Himmelreich träumen",
„Die Frau im Mond.”
(h) Kairo. Es ſoll Leute geben, die ihre Frau auf den
Mond wünſchen. Gewiß aber iſt es ſelten, daß jemand ſich ſeine
Frau vom Mond zurückholen will.
Eines Nachts wurde der Poſten auf dem engliſchen
Militär=
flugplatz von Heluan bei Kairo darauf aufmerkſam, daß ein
Un=
bekannter ſich in eine Maſchine ſetzte und zu ſtarten verſuchte. Da
gutes Zureden den nächtlichen Beſucher von ſeinem ſeltſamen
Vor=
haben nicht abzubringen vermochte, ſah ſich der Poſten ſchließlich
gezwungen, den Flugbeſeſſenen mit Hilfe einiger Kameraden aus
dem Flugzeug herauszuholen und zur Wache zu bringen.
Der Unbekannte, nennen wir ihn Hüſſein, beklagte ſich bitter
bei dem Offizier der Wache, daß man ihn mit Gewalt davon
ab=
gehalten habe — ſeine Frau vom Monde abzuholen. Er
behaup=
tete, vor wenigen Monaten ein junges Mädchen geheiratet zu
haben, das ſo ſchön geweſen ſei, daß er ſchon immer geglaubt habe,
es ſei nicht auf irdiſche Weiſe auf dieſe Welt gekommen, ſondern
vom Monde gefallen. Seit einigen Tagen, aber ſei ſeine Frau
plötzlich verſchwunden, und heute nacht habe ihm eine Stimme im
Traum berichtet, ſie ſei in ihre urſprüngliche Heimat: auf den
Mond, zurückgekehrt. Weil er nun ohne ſie nicht leben konnte,
habe er ſich entſchloſſen, ſie perſönlich abzuholen.
Unter Androhung ſchwerſter Strafe, wenn er nochmal
ver=
ſuchen ſollte, kgl. britiſche Flugzeuge für ſeine nächtlichen Streifen
zu benutzen, wurde der einſame Ehemann entlaſſen. Unglücklich,
aber gefaßt verſchwand er. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß er eines
Tages ſelbſt vom Mond fallen wird, wenn er den wirklichen
Ver=
bleib ſeiner ſchönen Frau erfährt.
Kennen Sie Haim Nathaniel?
(u) Bagdad. Wenn man vor fünf Jahren nach Haim
Na=
thaniel gefragt hätte — kein Menſch hätte einem ſagen können,
wo er wohne. Höchſtens die irakeſiſche Eiſenbahn hätte unter
ihrem Regiſter einen Schaffner dieſes Namens gefunden. Heute
ſteht an den Hängen des Tigris, etwas oberhalb der Stadt, ein
Palaſt. Und Nathaniel, den Orientalen, kennt jeder in Bagdat.
Sein Name ſteht auf dem Schild der Omnibuſſe, die nach Haifa
oder Damaskus fahren. Auf jedem Kilometer Eiſenbahn im Jrak
und in Syrien ſchwört man auf dieſen Namen. In Indien iſt der
Name bekannt. Und ſogar in den europäiſchen Speditionsbüros,
die mit dem Orient arbeiten, hat man dieſen Namen notiert.
Dieſer Mann, der erſt aus Gefälligkeit als Schaffner kleine
Transporte in Auftrag nahm und ſicher weiterleitete, beherrſcht
heute das geſamte Speditionsweſen des Orients. Im Euphrat und
Tigris=Tal iſt das Verkehrsweſen duich ihn um 1000 Jahre
vor=
wärtsgebracht worden.
Er iſt jetzt 35 Jahre alt. Aber ſchon mit 20 Jahren, alſo zum
Kriegsende, hatte er eine Viſion, wie ſich das alles geſtalten
ſollte mit Straßen und Autos und Bahnen.
Eines Tages machte er den Engländern den Vorſchlag, ihm
doch einen alten zurückgebliebenen Güterwagen für die Irakbahn
gegen Pacht zur Verfügung zu ſtellen. Das war der Grundſtock
des Schaffners von Bagdad zu ſeinen Millionen.
Denn dieſer Mann hat nie eine Anleihe aufgenommen, nie
eine amtliche Unterſtützung erbeten, ſondern immer nur aus den
Bedürfniſſen heraus mit eigenen Mitteln langſam ſein Syſtem
geſchaffen, das heute eine Fracht= und Perſonenbeförderung in
jeden Teil des Orients ermöglicht, wenn man ſich auf den
Orien=
talen Haim Nathaniel verläßt. Er hat die Wüſte überwunden mit
Rieſenomnibuſſen und die Räuberbanden mit Verträgen
gebän=
digt. Und wieviel Millionen er verdiente, das kann niemand
ge=
nau ſagen, denn Nathaniel verrät es niemandem.."
lich geweſen, daß die Meute, die ſich im Oſten an ſeine Verſen
hef=
tete, ihn auch hier in Europa verfolgt hätte? Ja, wenn es ſo
ge=
weſen wäre, dann hätten wir etwas Tüchtiges erlebt."
Baggenſen hatte mir die einzelnen Figuren ausgezeichnet und
plaſtiſch geſchildert, ich kanne ſie ſchon, ſehr gut. Zwei Stunden
lang lag ich mit heftigem Herzklopfen auf der Ottomane. Dann
ſprang ich auf und entwarf ein neues Telegramm an meinen
Ver=
leger:
„Erlebniſſe mit Baggenſen leider fuer die Katz — ſtop —
bin trotzdem in der Lage intereſſanten zweiten Teil zu
ſchreiben — ſtop — falls Vorſchlag akzeptiert wird erhoehe
meine Vorſchußforderung um tauſend.”
Baggenſen hatte herzlich gelacht, als er davon hörte. Er ſagte
mir, daß er Einwände irgendwelcher Art nicht erhebe; ich könne
über ihn ſchreiben, was mir beliebe. Man ſolle niemals einen
Menſchen daran hindern, wenn er die Gelegenheit habe, Geld zu
verdienen.
Gegen Abend kamen die dreitauſend Kronen — auf die
Er=
höhung der Vorſchußforderung war er nicht eingegangen, mein
liebenswürdiger Verleger. Faſt gleichzeitig händigte man mir
ein zweites Telegramm aus:
„Wir bezeichnen das neue Buch als Roman — ſtop — Ihrer
Phantaſie ſind keine Schranken geſetzt.”
Moraliſch war ich alſo vollkommen gedeckt. Nach dem
Nacht=
mahl beſuchten wir unſeren erſten Heurigen in Wien, und ich
ſkizzierte die Handlung. Der Wein war ausgezeichnet, er
über=
traf alle unſere Erwartungen.
Dann engagierte ich Inger Berglund, begann mit dem
Ab=
ſchied von Tine und machte aus der idylliſchen Bummelreiſe einen
richtiggehenden Abenteurerroman.
Schon beim Diktat des erſten Kapitels war es mir klar
ge=
worden, daß ich als zweiter Held des Romans unmöglich ohne
weiblichen Partner bleiben konnte. Da es mir widerſtrebte,
die=
ſen Partner zu erfinden — ich war doch gewillt, nur Menſchen zu
ſchildern, die tatſächlich exiſtierten —, hielt ich mich an die Dame,
die hinter meiner Schreibmaſchine ſaß. Ich machte ſie zu Rhodas
Freundin.
Inger war zunächſt ſehr erſtaunt, ja entſetzt geweſen. Hatte
ſich aber ſchließlich erholt. Und als ſie merkte, was für einen
„feinen Kerl” ich aus ihr machte, wurde ſie ſogar Feuer und
Flamme
Eine gute Kameradſchaft war zwiſchen ihr und mir
entſtan=
den. Weiter nichts. Eine ähnliche Freundſchaft wie im Roman.
Und ich war auch davon überzeugt, trotz aller unſerer Bummelei,
daß ſich daran in Zukunft nichts ändern würde. Freilich — im
Roman mußte es ſich ändern, bald ſogar, das konnte der Leſer
verlangen. Aber bis dahin war ja noch Zeit.
Ich brach meinen Geſang unter der Duſche ab, und kleidete
mich ſchnell an. Plötzlich ſtand Baggenſen vor mir. Er war heute
morgen auf den Semmering gefahren und erzählte mir nun von
einer wundervollen Gebirgswanderung.
„Und du?” fragte er zum Schluß, „haſt du wohl an deinem
Roman gearbeitet. Kommſt du weiter?
„Glänzend. Die Inger iſt ein Teufelsmädel. Die tippt wil
der Blitz.”
„Nun, auf die Inger kommt es doch wohl nicht zur Hauptſachl
an. Die Hauptſache iſt, daß deine Phantaſie mit dir durchgeht.”
„Sag das nicht — die Inger hat mich mächtig angeregt
Außerdem ſpielt ſie im Roman eine Hauptrolle.”
„Wie meinſt du das?‟
„Ich brauchte eine Partnerin für meine Wenigkeit, und ich
habe mich an das Greifbare gehalten.” (Fortſetzung folgt)
De Oiult unn 2. Mar 3.
Der erſte Märzſonntag iſt wieder einmal ein
Großkampf=
tag erſter Ordnung. Im
Fußball
rüſtet man in allen deutſchen Gauen zum ſpannenden Endkampf.
Ueberall reifen die Entſcheidungen heran, und beſonders
inter=
eſſant wird die Lage jetzt in den ſüdweſtdeutſchen
Gau=
ligen. Hier ſtehen durchweg ſpannende Kämpfe mit
vorent=
ſcheidendem Charakter auf der Liſte. Im Gau Südweſt ſollte
das Frankfurter „Derby” zwiſchen Eintracht und
Fußballſportver=
ein auch trotz ſeiner Bedeutungsloſigkeit für die
Meiſterſchafts=
frage ſeine alte Anziehungskraft noch beſitzen. Das für die
Ta=
belle wichtigſte Treffen führt die Meiſterſchaftsanwärter.
Wor=
matia Worms und FK. Pirmaſens in Worms zuſammen, und der
„Dritte im Bunde”, die Offenbacher Kickers, erwarten zu Hauſe
den FC. Kaiſerslautern. Außerdem ſpielen: Spfr. Saarbrücken
—SV. Wiesbaden Mainz 05—AO. Worms und Phönix
Lud=
wigshafen-Boruſſia Neunkirchen. Das wichtigſte Treffen des
Gaues Baden führt den Freiburger FC. mit dem VfR.
Mannheim zuſammen, wobei der Verlierer aus dem Endkampf
ausgeſchaltet ſein dürfte. Der SV. Waldhof hat den VfB.
Mühl=
burg zu Gaſt, außerdem treffen ſich: VfL. Neckarau—FC.
Pforz=
heim und Karlsruher FV.—SC. Freiburg. In
Württem=
berg treffen ſich im wichtigſten Spiel des Tages die favoriſierte
Union Böckingen und der SSV. Ulm, während der VfB.
Stutt=
gart bei ſeinem Lokalgegner Sportclub anzutreten hat. Nicht
unwichtig ſind auch die übrigen Spiele, die SV. Feuerbach und
Sportfreunde Stuttgart, ſowie Ulm 94 und Birkenfeld
zuſammen=
führen. Am ſchärfſten wird es am Sonntag in Bayern
zu=
gehen. Hier ſind die vier Erſten der Tabelle unter ſich gepaart.
Die Münchener „Löwen” die derzeitigen Tabellenführer, treten
gegen die wieder ſehr ſtark gewordenen „Bayern” an, während
der 1. FC. Nürnberg den FC. Schweinfurt zu Hauſe beſuchen
muß, zwei eminent ſchwere Aufgaben für die beiden Erſten, die
„Löwen” und den „Club”. Außerdem ſpielen noch: Jahn
Regens=
burg—Spvgg. Fürth. ASV. Nürnberg—FC. Bayreuth und FC.
München—FV. Würzburg. In Nordheſſen werden die am
Vorſonntag abgeſetzten Treffen nachgeholt. Im Gau
Mittel=
rhein trifft Eintracht Trier zu Hauſe auf Sülz 07, während
die Trierer Eintracht nach Kottenheim muß. In den übrigen
Spielen treffen ſich: Kölner SV.—Mülheimer SV., Rhenania
Koln—Bonner FV und VfR. Köln—FV. Neuendorf. Phönix
Karlsruhe benutzt den ſpielfreien Sonntag zu einem
Pri=
vatſpiel in Straßburg. Im Reich gehen die
Gauliga=
ſpiele weiter, unterbrochen werden ſie nur in Sachſen durch die
erſte Runde um den „Mutſchmann=Pokal”.
Handball.
Auch hier wird die Lage immer intereſſanter. Neue Meiſter
wird der kommende Sonntag zwar nur bei ganz beſonders
über=
raſchendem Ausgang der Spiele bringen, weitere Vorklärungen
ſind aber doch in den Gauen und Gruppen, deren Sieger noch
nicht feſtſtehen, zu erwarten. Das Programm des Sonntags hat
folgendes Ausſehen: Im Gau Südweſt; Gr. Main=Heſſen:
SV 98 Darmſtadt-Polizei Darmſtadt. SV.
Wies=
baden—TSV. Herrnsheim TG. Rüdesheim—TSG. 85
Fechen=
heim; Gr. Saar=Pfalz: Pfalz Ludwigshafen—VfR.
Kaiſerslau=
tern, TV. Frieſenheim—Sppgg. Merzig.
Rugby.
In beiden Bezirken ſtehen am Sonntag wichtige Spiele auf
dem Programm. In Heſſen / Heſſen=Naſſau benötigt
der Sportclub 1880 Frankfurt noch einen Punkt, der ihm im
Treffen gegen den Stadtſportverein auch auf deſſen Platz zufallen
müßte. In Baden / Württemberg ſtehen ſich die bisher
ungeſchlagenen Tabellenführer SC. Neuenheim und RG.
Heidel=
berg zum vorentſcheidenden Treffen gegenüber.
Hockey.
Nach Frankfurt und Mannheim finden jetzt auch in
Nürn=
berg wieder Freundſchaftsſpiele mit vorerſt meiſt lokalem
Cha=
rakter ſtatt. Ein Repräſentativkampf führt in Arnheim
Holland B und Weſtdeutſchland zuſammen.
Boxen.
Im Mittelpunkt des Hamburger Boxkampfes im Ufa=
Palaſt ſteht die Begegnung zwiſchen dem deutſchen
Weltergewichts=
meiſter Eder=Dortmund und dem jungen engliſchen Stern Len
Smith.
Schwimmen.
Der Terminkalender des Deutſchen Schwimmverbandes
ver=
zeichnet für das Wochenende wieder einige Olympia=
Prüfungs=
ſchwimmen, u. a. in dem ſchwäbiſchen Städtchen Reutlingen,
in Altona, Krefeld und Halle.
Leichtathletik.
Das größte Ereignis des Sonntags wird eine der letzten
Hallenveranſtaltung des Winters darſtellen, das
internatio=
nale Berliner Hallenſportfeſt mit über 1200
Mel=
dungen und der großen ſportlichen Delikateſſe, dem Zweikampf
zwiſchen Meiſter Syring und Olympiaſieger Beccali=Italien.
Auch ſonſt fehlt in dem reichhaltigen Programm trotz der betonten
Berückſichtigung des Nachwuchſes die deutſche Elite nicht. Ein
Hallenfeſt kleineren Ausmaßes wird in Münſter (Weſtfalen)
abgewickelt.
Radſport.
VfR. Bürſtadt, der Zweite der Tabelle, tritt am Arheilger
Nühlchen an. Arheilgen holte ſich ſchon in Bürſtadt ganz
über=
raſchend mit 1:1 einen Punkt. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß
Bürſtadt am Mühlchen zu Fall kommt. Arheilgen weiß, was auf
den Spiele ſteht, und wird um den Sieg kämpfen.
In Pfungſtadt tritt Olympia Lampertheim an. Auch für die
Pfungſtädter iſt es höchſte Zeit, ſich um weitere Punkte zu
be=
mühen. Nach alter Tradition wäre ja eine Lampertheimer
Nie=
derlage fällig; aber dazu gehört auch entſprechendes Können. Nur
reſtloſer Einſatz aller Spieler kann Pfungſtadt die beiden
wert=
vollen Punkte ſichern. Wir halten den Spielausgang für offen.
In Dieburg erwartet man die Urberacher Viktoria. Das
Vorſpiel endete — nicht gerade erwartet — mit einem 4:1 für
Urberach. In Dieburg wird man ſich ſchadlos halten wollen, und
das um ſo mehr, als die Lampertheimer Schlappe noch recht friſch
iſt. Wir rechnen mit einem klaren Dieburger Erfolg.
Das Gleiche erwarten wir in Lorſch vom dortigen SC.
Olym=
pia gegen den FC. 07 Bensheim. Die Lorſcher verſchenken auf
eigenem Platz nichts und werden ihren Vorſpielſieg — ſchon aus
nachbarlichen Preſtigegründen — noch deutlicher wiederholen
wollen.
In den Nachbargruppen . .."
FSV. 06 Heuſenſtamm — FV. Sprendlingen,
SV. 1910 Klein=Steinheim — 1. FC. Langen,
SC. Opel Rüſſelsheim — Viktoria Walldorf.
Der Spielbekrieb in der 1. Kreisklaſſe.
Gruppe 1.
Der führende FC. 03 Egelsbach iſt auf dem beſten Wege, ſeine
100 Plustore vollzubekommen. Nach dem 9:1 gegen Mörfelden
fehlen noch 5 Tore, die der kommende Sonntag bringen dürfte.
Trotz des 9:1 wird Mörfelden in Egelsbach als der ſtärkſte Rivale
angeſehen; Mörfelden ſelbſt führt ſeine hohe Niederlage in der
Hauptſache auf Verſagen ſeines Torwartes zurück. Im übrigen
Spiele gew. un verl. Tore Punkte FC. 03 Egelsbach 95:14 32 Germania Eberſtadt 38:32 20 Rot=Weiß Darmſtadt 33:28 Union Wixhauſen 35:31 Sportverein Roßdorf 40:27 Sportverein Mörfelden 43:27 Sportverein Groß=Gerau 25:36 12 SC. Ober=Ramſtadt 24:38 10 Viktoria Griesheim 31:44 10 Tgſ. 1875 Darmſtadt 27:39 10 Union Darmſtadt .. 22:41 10 VfL. Michelſtadt 33:42 Sportverein Weiterſtadt. 15 26:52 Am kommenden Sonntag ſpielen:
FC. 03 Egelsbach — VfL. Michelſtadt, Viktoria Griesheim—
Tgſ. 1875 Darmſtadt, Union Wixhauſen — Rot=Weiß Darmſtadt,
SV. Groß=Gerau — SV. Roßdorf, SC. Ober=Ramſtadt — Union
Darmſtadt. Das noch angeſetzte Spiel Mörfelden — Eberſtadt iſt
wegen SA.=Dienſt in Mörfelden abgeſetzt worden.
Gruppe 3.
Der 25. Februar brachte hier folgende Ergebniſſe:
SC. Dietzenbach — SV 1911 Nieder=Roden 3:1 (3:0),
FV. Eppertshauſen — Germania Ober=Roden 2:0 (0:0).
Alemannia Jügesheim — SV. Offenthal 3:1 (2:0),
Germania Babenhauſen — FSV. Groß=Zimmern 0:2 (0:1),
Tgde. Sprendlingen — FC. 02 Dreieichenhain 0:2
Hier ſah alles nach einer klaren Meiſterſchaft des SC. Dietzenbach
aus, doch iſt wieder alles in der Schwebe. Recht wenig
freund=
ſchaftliches Verhalten einzelner Vereine bzw. deren Anhangs
ge=
eneinander haben den Dietzenbachern eine Platzſperre für zwei
Heimſpiele eingebracht, die viel ändern kann. Der Tabellenführer
nuß neben den an ſich auswärts auszutragenden 3 Spielen in
Drei=
eichenhain, Offenthal und Jügesheim auch noch die Spiele gegen
Ober=Roden und Groß=Zimmern, auswärts durchführen. Wenn
die Konkurrenz ſich nicht gegenſeitig die Punkte abknöpft, kann die
Meiſterſchaft den Dietzenbachern noch entſchwinden.
Die Tabelle nach dem 25. Februar 1934:
FC. 02 Dreieichenhain — SC. Dietzenbach, SV. Münſter
Alemannia Jügesheim, FV. Eppertshauſen — SV. Nieder=Roden=
FSV. Groß=Zimmern — SV. Offenthal, Tgde. Sprendlingen —
Germania Babenhauſen.
In guter Beſetzung ſteigt in der Kölner Rheinlandhalle
ein Achtſtunden=Mannſchaftsrennen, betitelt „Die Nacht”, das
wohl die Kölner Hallenradſaiſon beenden dürfte. Bei Rennen im
Auslande gehen wieder einige deutſche Fahrer an den Start.
Turnen.
In der Stuttgarter Stadthalle findet die Abſchlußfeier
für das 15. Deutſche Turnfeſt ſtatt, bei der noch einmal
auserleſenes Kunſtturnen neben anderen Darbietungen gezeigt
wird. Höhepunkt der Veranſtaltung iſt aber die Anweſenheit des
Reichsſportführers von Tſchammer und Oſten, der bei
die=
ſer Gelegenheit eine Anſprache an die Stuttgarter Turn= und
Sportgemeinde halten wird.
Winterſport.
Die letzte große internationale Prüfung im Skiſport geht
mit dem Holmenkollen=Rennen bei Oslo in Szene, wo
ſich noch einmal die Ski=Elite der Welt ein Stelldichein geben
wird. In den deutſchen Gebirgen gibt es auch noch verſchiedene
Skiveranſtaltungen, ſo den Fränkiſchen Staffellauf in Biſchofsgrün,
den Brockenlauf, die bayeriſche Staffelmeiſterſchaft im
Schlierſee=
gebiet, den 50 Klm.=Dauerlauf in Schreiberhau. Das wichtigſte
Ereignis im Eishockey iſt der Revanche=Länderkampf zwiſchen
der Schweiz und Deutſchland in Baſel.
Die Bezirksklaſſe Südheſſen.
Viktoria Griesheim — Turngeſellſchaft 1875.
Zum letzten Auswärtsſpiel müſſen die Turner am Sonntag
nach Griesheim. Es folgen dann 7 Heimſpiele der Hieſigen. Beide
Mannſchaften ſind ſich aus alter Zeit her gut bekannt. Im
ver=
gangenen Jahr machten beide die A=Meiſterſchaft unter ſich aus.
Im Endkampf blieben damals die Griesheimer glücklicher Sieger.
Heute noch ſind ſich beide Mannſchaften gleichwertig, und der
Aus=
gang am kommenden Sonntag iſt eine offene Frage. Jedenfalls
ein intereſſantes und ſpannendes Spiel verſpricht es zu werden.
Denn beide Mannſchaften ſchweben noch in der Gefahrzone und
werden ihr Beſtes geben, um zu den notwendigen Punkten zu
kommen. Die 75er fahren per Rad ab Feſthalle, und zwar 2.
Mannſch. 12.15 Uhr, 1. Mannſch. 2 Uhr. Anhänger und
Inter=
eſſenten wollen ſich rechtzeitig einfinden. Heute abend
Pflicht=
ſpielerverſammlung.
Im 4. Abend der Winkerrunde.
* Die recht geſchickt zuſammengeſtellte Wettkampffolge der
diesjährigen Winterrunde unſerer Schwimmer hatte auch geſtern
abend wieder eine anſehnliche Zuſchauergemeinde ins Hallenbad
gelockt. Insbeſondere die beiden großen Staffeln bewieſen wieder
ihre Anziehungskraft.
Polizei Darmſtadt — Starkenburgia Heppenheim (1:0),
Sportvgg. 04 Arheilgen — VfR. Bürſtadt (1:1),
Germania 03 Pfungſtadt — Olypia Lampertheim (0:2),
Haſſia Dieburg — Viktoria Urberach (1:4),
Olympia Lorſch — FC. 07 Bensheim (2:1).
Obwohl die Meiſterſchaft der Bezirksklaſſe nach menſchlichem
Er=
meſſen entſchieden iſt, ſind die noch ausſtehenden Kämpfe nicht minder
intereſſant. Einmal muß ja der Tabellenführer noch weitere Spiele
gewinnen, um unbedingt geſichert zu ſein, weiter aber gewinnen
jetzt die Begegnungen der am Tabellenende kämpfenden
Mann=
ſchaften großes Intereſſe. Noch iſt ja unten nicht alles klar, und
jeder Punktgewinn für die bedrohten Mannſchaften iſt für dieſe
ſozuſagen Gold wert. Am Sonntag kann ſich da die Situation
wieder weſentlich verſchieben.
Polizei Darmſtadt erwartet die Heppenheimer. Nach Lage
der Dinge dürften die Grünen ihren Voxſpielſieg in weſentlich
höherer Auflage wiederholen.
Der Abend begann mit dem Einzelſchwimmen über
400 Meter Kraul, Herrenklaſſe I.
Unter Berückſichtigung der Vorgaben ſiegte — in reiner
Schwimm=
zeit ausgedrückt — Berges=ID. in 5:54,7 Min. vor Treuſch=Tgeſ.
75 in 5:59,5 und ſeinem Klubkameraden Brandis (6:04,2 Min.),
während der gleichfarbige Georg Federlin aufgab. Die Ergebniſſe
nach der Punktetabelle, in Klammer reine Zeit: 1. Treuſch=Tgeſ.
75 5:44 (5:59,5 Min., Schuſter=75 war krankheitshalber dem Start
ferngeblieben), 2. Berges=JD. 5:54,7 Min., 3. Brandis=JD. 6:04,2
Min., 4. Fuchs=Pol. 6:30,1 Min. (6:46,1 Min.), 5. Georg=Tgde. 46
6:30.4 (6:54,4 Min.), 6. Weiß=Tgeſ. 7:00,5 (7:16,5 Min.), 7.
Schnei=
der=Tgde. 46 7:30,4 (7:54,4 Min.)
Ein recht ſpannendes Treffen lieferten ſich die
Damen über 4 mal 100 Meter Bruſt.
Hier ſiegte die erſte Garnitur Jungdeutſchland mit Gebauer,
Kai=
fer, Schneder ud Iven in 6:504 Min. vor Tgde. 46 in 6:58,2
(7:14,2 Min.), ID. II 7:00. 2 (7:16,2), und einer zweiten
Tur=
nerinnenſtaffel, die außer Konkurrenz ſchwamm, 7:49 Min.
Ueber 4X50 Meter Kraul, Herrenklaſſe II,
gingen Jung=Deutſchland II und Merck an den Start. Die Roct
hoſen mit Kleinſchmidt, Meyer Kalbfleiſch und Zorn ſchlugen i
2:16 Min. vor dem gelben „M” auf ſchwarzem Grund in 2:22,,
(2:32,1) Minuten.
Die 10X100=Meter=Bruſtſtaffel, Herren,
Reich
brachte einen Kampf, der das Haus in helle Begeiſterung ver 4919.
gaft
ſetzte. Als erſter ging Tgde. 46 mit 60 Sek. Vorgabe am Star,
zui=
ſchem
los, während Tgſ. 75 und Polizei mit 40 Sek. Vorgabe vor Jung
Deutſchland ins Waſſer ſprangen. Jung=Deutſchland mußte au /A. Geblut”
Sachs und Ober verzichten, Tgſ. 75 fehlten drei der erſten Garnu ufGrund
tur, und Polizei hatte 5 Mann auswechſeln müſſen. Junec (etember !“
Deutſchland vermochte die Vorgabe nicht aufzuholen und bena” ung über die
tigte hinter der zuerſt anſchlagenden Tgſ. 75 (mit Müller, Wau os Verbot
ter, Peter, Habich, Hüter, Langjahr, Füller, Mitſchdörfer, Heißs „ſher Reit
Merz) in 15:15,5 Min. (15:53,5 Min.) ſelbſt 15:25 Min. vuc ouei:
Tgde. 46 15:42,1 (16:42,1) und Polizei 16:14,3 (16:54,3) Min. Reichsn
Das 50=Meter=Rückenſchwimmen der Damen)
n Weit
war Frl. Gebauer=ID, nicht zu nehmen. Sie benötigte 45.1 Ssme Weit
vor Koch=Tgde 46 (48) Sek., Stepp=JD. 46,1 Sek., Luley=JD.
der friſch
(49). Müller=JD. 47,8 Sek. und Klöß=Tgde. 46 48 (50) Sek.
Vein
ten
Den erſten Sieg für Merck
in der 4X50=Meter=Bruſtſtaffel, Kl. II, holten Marquardt., Kreb
Eiſenfelder und Heiſch in 2:46 (2:56) Min. vor ID. II in 2:42/
Minuten
Den mitreißenden Abſchluß des Abends bildete die
6X50=Meter=Lagenſtäffel, Herren, Kl. I.
die wieder ID., Tgſ. 75. Tgde. 46 und Polizei am Start
ſ=
in unte
Nach aufregendem Kampf ſchlug Tgſ. mit Langjahr. Walt
Leonhardt, Lohrer, Müller und Treuſch in 3:27,5 Min. (3:3:5
Min.) vor Tgde. 46 in 3:29,1 (3:47,1 Min.), Polizei 3:34 (3-6
der Reil
Min.) und ID. 3:37 Min. an.
Der nächſte Wettkampfabend findet bereits ämnährung
Freitag, dem 9 März, und der letzte Gang dann aN Richtlinier
nufſtelle
Samstag, dem 24. März, ſtatt.
Candann Samasfant w. m.
wVorſchrift
arbeitung
vorſchreil
von der
Kaſſel, Trier, Freiburg 251
vorſchreibe
erlaſſene
nung
Frankfurt: Donnerstag, 1. März
6.00: Choral, Zeit. — 6.05 und 6.30: Gymnaſtik. — 6.55 ) lann.
Zeit, Frühmeldungen. — 7.05: Wetter. — 7.10: Stuttgart /” bmauch, ſt
Frühkenzert (Schallplatten). — 8.15: Meldungen. — 8.251 uſehen.
Stuttgart: Gymnaſtik. — 10.00: Nachrichten. — 10.10: (Nu:
Kaſſel): Werbekonzert. — 10.30: (Nur Kaſſel): Eigene Sendung /Vorſchrifter
10.45: Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus. — 11.00
ichen Reick
Werbekonzert. — 11.40: Meldungen.
11.50: Soialdienſt eies beſtimr
12.00: Mittagskonzert der Kapelle Walter Schacht. — 13.1
Zeit, Nachrichten. — 13.25: Nachrichten. Wetter. — 13.35 Gſntmachan.
Stuttgart: Mittagskonzert auf Schallpl.: Mozart. — 14.30 /Berlin,
(Nur Kaſſel): Nachrichten. — 14.40: Bunte Kinderſtunde: Kinde: Der Reic
dichten, ſingen und muſizieren. — 15.30: Gießener Wetterbericht
Anſchl.: Obſervatorium Aachen: Wetter für das Eifel= und Moſel/
gebiet. — 15.40: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen.
16.00: Nachmittagskonzert. — 17.30: Dr. Barthel: Goethes Prote
gegen naturwiſſenſchaftlichen Trug. — 17.4: Muſiker=Aneldoter
18.00: Profeſſor Heidegger: Warum bleiben wir in der Provinz
18.15: Stuttgart: Familie und Raſſe. — 18.25: Stuttgart
MuM
Spaniſcher Sprachunterricht. — 18.45: Wetter, Wirtſchaftsme
dungen. Programm. Zeit. — 18.50: Sozialdienſt.
der Ausg
19.00: Reichsſendung: Stunde der Nation: Stimmen der Zeit. —bliederung
20.00: Nachrichten. — 20.10: Das Brettl. Eine luſtige Stunde hi ſein.
21.10: Stuttgart: Goldſchmied macht gar köſtlich Ding. Eine Waro feſt wie
derung mit dem Mikrophon durch württembergt
„Nerſchau des
22.00: Zeit Nachrichten. — 22.15: Stuttgart: Du mußt wiſſer, Gtoßen Te
22.25: Nachrichten. Wetter, Sport.
22.40: Karls nur lagen
ruhe: Kleine Unterhaltung. — 23.00: Stuttgart: Im Varité /sraum vor
Ein buntes Potpourri, Ltg.; Görlich. — 24.00: Stuttgark; eeſeginn ei
Nachtmuſik
(Welle 1571)
Deutſchlandſender: Donnerstag, 1. März
6.00: Hamburg: Wetter für die Landwirtſchaft. — 6.05: Wieder
holung der wichtigſten Abendnachrichten. — 6.15: Berlin: Gymitn
naſtik. — 6.30: Wetter für die Landwirtſchaft; anſchl.: Tages, die
ſpruch. — 6.35: Berlin: Frühkonzert. — In einer Pauſe (geg, A½s Saar
700): Nachrichten. — 8.00: Sperrzeit. — 8.45: Leibesübung fürr Fſergeſtellt.
die Frau. — 9.00: Berufs= und Fachſchulfunk: Deutſche Vor Füe, Lederm
und Familiennamen. — 9.40: Paul Ernſt: Die Hand Gottes iſn
10.00: Nachrichten. — 10.10: Deutſche Sprache und Dichtung:
Paul Keller. Hörfolge. — 10.50: Einführung in das Boxen
11.15: Scewetterbericht. — 11.30: Die Hausgehilfin im neuer
Staat. — 11.50: Zeitfunk. — 12.00: Wetter für die Land
wirtſchaft; anſchl.: Glückwünſche.
12.10: Mittagskonzert (auf Schallplatten). — Anſchl.: Wetter f1 Landwirtſchaft. — 12.55: Zeitzeichen. — 13.00: Sperr
zeit. — 13.45: Nachrichten. — 14.00: Meiſter ihres Fachs (auf
Schallplatten). — 15.00: Wetter, Börſe. — 15.15: Kinderfund
ſpiele: Hinnerk, der Hahn. — 15.45: Nordlandmärchen (kymriſch.
„Von den Raben” oder „Kaiſer Arthurs Schachſpiel”.
16.00: München: Veſperkonzert. Ltg.: Erich Kloß. — 17.00: Ju
gendtunk: Auf Großfahrt. Erinnerung an die Ungarfahrt del
Berliner Hitler=Jugend. — 17.30: Schifferklavier und
Seemam=
garn mit IJſa Vermehren und Harry Frank. — 18.30: Ingenieue
Schacht: Friſches Waſſer in Haus, Stallung und Garten.
18.50: Das Gedicht. Anſchl.: Wetter für die Landwirtſchaft.
1900: Reichsſendung: Stunde der Nation: Stimmen der Zeit.
20.00: Kernſpruch; anſchl.: Drahtl. Dienſt. — 20.10: Stuttgar
Das Brettl. Eine luſtige Stunde. — 21.10: Stuttgart: Gol‟
ſchmied macht gar köſtlich‟ Ding. Wanderung mit dem Mikrophol
durch württembergiſches Notſtandsgebiet. — 22.00: Wetter=, Te
ges= und Sportnachrichten. — 22.25: Miniſterialrat Dr. Ma)
witz: Sportärzte an die Sportfront. — 22.45: Seewetterberickh)
23.00: Stuttg.: Im Varieté. Ein buntes muſikal. Potpour!.
Welterberichl.
Im Grenzbereich zwiſchen dem Tiefdruck über Südſkand
vien und dem Hoch über den britiſchen Inſeln fließen kühe
ozeaniſche Luftmaſſen abwärts, denen durch das neue Tief 10
Island mildere nachfolgen. Nach anfänglichem kühlerem Weſt
mit leichtem Nachtfroſt dürfte Milderung nachfolgen.
Ausſichten für Donnerstag, den 1. März: Leichter Nachtfroſt, 1
warm, teils aufheiternd, nur noch vereinzelt etwas Nie‟
ſchläge, auf den Bergen als Schnee.
Ausſichten für Freitag, den 2. März: Nach leichtem Nacht
wieder milderes Wetter und ſtärker bewölkt, mit Neigun9
Niederſchlägen.
Kauptſchriftleitung: Rudoll Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudol Mauve; ür Feuilleton.
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: MaxStreeſe; für den Schlußdienſt: And
Bauer: ſür den Kandel: Dr. C. H. Quetſch; für Sport: Karl Böhmann; fur
Gegenwart”, Tagcsſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette: für den Anze!*
teil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtl. in Darmſtadt. D A. I. 34:—
Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Manuſtripte wird Garantie der Rückſendung u.icht übernom”
Die heutige Rummer hat 12 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]ſummer 39
Donnerstag, 1. März
heſſNeueſte Nachrichten
Die Regelung der Wein=Ausfuhr.
Nortlank der Richklinien für den Abſak von Wein und friſchem Moſt von Trauben nach dem Auslande.
die Beroronang voi 2u. Zeuraur.
Berliner und Frankfurker Efſekkenbörſe.
Reichsgeſetzblatt Nr. 21 vom 27. Februar 1934 wird
fol=
vuVerordnung des Reichsminiſters für Ernährung und
Lauwirtſchaft zur Regelung des Abſatzes von Wein
umdtiſchem Moſt von Trauben nach dem Ausland
ſivom 3. Februar 1934 veröffentlicht:
Iuf Grund der SS 2 und 10 des Reichsnährſtandsgeſetzes vom
13./6ptember 1933 (RGBl. I S. 626) ſowie auf Grund der
Ver=
jpordynng über die weitere Aenderung der Bekanntmachung,
betref=
meo as Verbot der Ausfuhr von Waren, vom 14. Februar 1934
Dhucher Reichsanzeiger Nr. 48 vom 26. Februar 1934) wird
eieinet:
8 1.
der Reichsnährſtand wird ermächtigt, zur Regelung des
Ab=
von Wein und friſchem Moſt von Trauben nach dem
Aus=
ine Weinausfuhrſtelle zu bilden, die den auszuführenden
ſſoder friſchen Moſt zu unterſuchen hat. Die Stelle iſt von
ſe im Weinfach und in der Weinausfuhr beſonders erfahrenen
ſt zu leiten, zu deſſen Unterſtützung ein aus je zwei
Vertre=
es Weinbaues und des Weinhandels ſowie einem amtlichen
Auchverſtändigen zuſammengeſetzter Beirat zu bilden iſt.
8 2.
die nach § 1 errichtete Weinausfuhrſtelle wird als diejenige
ſtüll beſtimmt, welche nach 8 2 der im Eingang genannten
Ver=
köuug vom 14. Februar 1934 die Beſcheinigung darüber
auszu=
ellten hat, daß der auszuführende Wein oder friſche Moſt von
ruuen unterſucht und zur Ausfuhr zugelaſſen iſt.
§ 3.
Dr Reichsnährſtand kann mit Zuſtimmung des Reichsminiſters
im Enährung und Landwirtſchaft
Richtlinien für die Handhabung der Weinausfuhrkontrolle
aufſtellen,
„=Vorſchriften über die Erhebung von Gebühren für die
Be=
arbeitung der Ausfuhranträge erlaſſen,
3vorſchreiben, daß die Verſender von Flaſchenweinen eine
von der Weinausfuhrſtelle zu ſchaffende Kennmarke auf den
Flaſchen anzulegen haben,
vorſchreiben, daß, wer den auf Grund der Ziffern 1 bis 3
erlaſſenen Vorſchriften zuwiderhandelt, mit einer
Ord=
nungsſtrafe bis zur Höhe von 10 000 RM. beſtraft werden
kann. Macht der Reichsnährſtand von dieſer Befugnis
Ge=
brauch, ſo hat er die Anrufung eines Schiedsgerichtes
vor=
zuſehen.
8 4.
horfchriften und Richtlinien auf Grund von § 3 ſind im
euiſchen Reichsanzeiger bekanntzugeben. Sie treten, wenn nichts
nrees beſtimmt iſt, am dritten Tage nach der Ausgabe des die
antmachung enthaltenden Deutſchen Reichsanzeigers in Kraft.
Zerlin, den 26. Februar 1934.
der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft
Ai
fele und Molt
boethes Arudl
erAnde
der Prov
Stutzul 4
i. V. (gez.) H. Backe.”
Sonderſchan des Saargehiels
anf der Leipziger Frühjahrsmeſſe 1934.
der Ausgang der Abſtimmung, die im nächſten Jahr über die
Laliederung des Saargebiets entſcheiden ſoll, kann nicht zwei=
Iut ſein. Den Willen, die Wirtſchaftsbeziehung mit der
Hei=
in
ing. Eme Aaickt o feſt wie nür irgend möglich zu knüpfen, betont die
ſaar=
s Noſtanüchlſche Induſtrie durch die überaus ſtarke Beteiligung an der
„Gmünd. 1Zyerſchau des Saargebiets in Halle 7 des Ausſtellungsgeländes
m Batz u
Stutzgef
mußt viſek froßen Techniſchen Meſſe und Baumeſſe Leipzig. Bis Ende
Rucuar kagen bereits Abſchlüſſe für 750 Quadratmeter
Ausſtel=
bis zum
u rechnen, daß
raum vor; es iſt beſtimmt damit zu
beginn eine Fläche von rund 1200 Quadratmeter
legt ſein
Mu
die ſaarländiſche Eiſenhütteninduſtrie iſt faſt reſtlos vertre=
Adie Werkſtoffe werden in der Sonderſchau des Saargebiets
Auders eindrucksvoll dargeſtellt ſein. Neben den normalen
Zuählen werden die hochwertigen Werkſtoffe und Edelſtähle in
Ar Verwendbarkeit vorgeführt werden. Auch die führenden
eie der eiſenverarbeitenden Induſtrie beteiligen ſich an der
ſe durch hochwertige Maſchinen, Förderanlagen, Drahtſeile
Im.
Die Vollſtändigkeit der Ueberſicht über das induſtrielle
Schaf=
es Saargebiets wird durch die Stände der
Fertigwarenindu=
fihergeſtellt. So ſind bis jetzt angemeldet: Glas= und
Küchen=
ſie, Lederwaren, Möbel, Seifen, Zigaretten, Textilwaren.
Um=
ſſt wird die Schau durch eine Darſtellung der Saarwirtſchaft
fütatiſtiſchem und bildlichem Material werden.
Unterſtrichen wird die Zuſammengehörigkeit der ſaarländiſchen
ſchaft mit Deutſchland ſchließlich noch durch die Tatſache, daß
em „Tag der deutſchen Technik”, der großen Kundgebung der
echen Architekten, Chemiker und Ingenieure aller Fachrich=
Auen, einer der Hauptvorträge, von Kommerzienrat Dr.=Ing.
H. Röchling, dem bekannten Führer des Deutſchtums im
ſiegebiet und der ſaarländiſchen Wirtſchaft, übernommen wurde.
Sonderſchau „Verpackung wirbt”
auf der Leipziger Reklamemeſſe.
In Verbindung mit der Verpackungsmittelmeſſe im
Ring=
haus wird zur bevorſtehenden Leipziger Frühjahrsmeſſe (4.
W10. März) unter dem Motto: „Verpackung wirbt!” eine
Ver=
ungsſonderſchau veranſtaltet. Nach dem Grundſatz „Aus der
Tihxis für die Praxis” will die Sonderſchau allen Verbrauchern
Verpackungsmitteln — vom Einzelhändler und Handwerks=
Aiter bis zum Großverbraucher — Anregungen geben, wie man
ir praktiſcher und werbewirkſamer verpacken kann und wie ſich
nielondere der neue Geiſt der Werbung in der Verpackung
aus=
iiken ſoll.
nenden Monat höheren Feſtpreiſe etwas geringer. Die
Müh=
bekundeten für Brotgetreide etwas beſſere Kaufneigung als
Dr, da das Mehlgeſchäft inſofern etwas belebter war, als der
ham möglichſt ſeine alten Kontrakte abruft, um nicht die Ver=
Sutſchläge bezahlen zu müſſen. Die Preiſe für Brotgetreide und
(A blieben unverändert, für Weizen war jedoch hier und da
ee leichte Erhöhung zu erzielen. Gerſte blieb vernachläſſigt,
hrend Hafer auf dem erhöhten Montagsniveau gut behauptet
und bei weiter verringertem Angebot auch kleine Abſchlüſſe
Dem Rheinland zu verzeichnen hatte. Der
Kraftfuttermittel=
ia lag ſtetig, jedoch bei ſehr ſtillem Geſchäft. Trockenſchnitzel
Treber gingen im Preiſe weiter leicht zurück. Es notierte
EEeide je Tonne, alles übrige je 100 Kilo in RM.): Weizen
2uch —196,00, Roggen 172,50—173 00, Braugerſte 175,00—177,50,
ter 147,50—150,00, Weizenmehl Spezial 0 mit Austauſchweizen
N— 29,95, dito ohne 27,90—28,15. Roggenmehl (0—60prozentige
Smahlung) 23,50—24,00, dito ſüdd. Spezial 0 24,00, Weizen=
Die Tendenz an der Berliner Börſe war geſtern wieder
faſt durchweg befeſtigt. Das Publikum hatte unter dem Eindruck
der weiter anregenden Nachrichten aus der Wirtſchaft neue
Kauf=
orders erteilt, die ſich beſonders auf den Einheitsmarkt der
Indu=
ſtriewerte erſtreckten. Die Umſätze am Kaſſamarkt ſind in den
letzten Tagen dauernd geſtiegen und waren geſtern außerordentlich
lebhaft. Die variablen Notierungen waren meiſt ½ bis 1½
Pro=
zent höher. Auch die Kuliſſe ſchritt zu Neuengagements. Viel
beſprochen wurden geſtern die Ausführungen von Staatsſekretär
Reinhardt vor den Bankvertretern, insbeſondere ſeine
zuverſicht=
lichen Mitteilungen, über die Geſtaltung des Haushaltsplanes.
Auch der Optimismus, der auf dem mitteldeutſchen Induſtrietag
hinſichtlich des Regierungsprogramms für 1934 zum Ausdruck kam,
war von nachhaltigem Einfluß auf die Tendenz. Das Intereſſe
für Montanwerte nahm unter dem Eindruck der fortſchreitenden
Geſchäftsbelebung in der deutſchen Großeiſeninduſtrie weiter zu=
Schließlich iſt noch
N. In einelnen waren. nNaudel ut bis 1 Prozent beſeſtiät,
bevorzugt waren Zinkwerte ſowie Maxhütte, die 2½ Prozent
ge=
wannen. Auch Braunkohlenwerte lagen weiter feſt, nur
Rhein=
braunkohlen minus 2½. Kaliwerte wurden erneut 1 Prozent
höher bezahlt. Kali=Chemie wurden mit etwa 105 nach 101½
be=
rechnet und bis zum Kaſſakurs ausgeſetzt. Farben waren ½
Pro=
zent höher. Für Conti Gummi zeigte ſich im Verlauf auf
Divi=
dendenhoffnungen etwas Intereſſe. Elektrowerte gewannen ½
bis 1½. Während Schuckert um 18 ſtiegen, gaben Siemens um
1½ Prozent nach. Daimler waren erneut 1 Prozent höher. Die
Autoausſtellung regt hier anſcheinend weiter an. Maſchinenwerte
bröckelten eher ab. Dagegen konnten ſich Schubert u. Salzer um
5½ erholen. Metallwerte gewannen bis 2 Prozent, Textil= und
Papierwerte waren 1 bis 1½ Prozent höher. Im Verlaufe machte
die Aufwärtsbewegung weitere Fortſchritte.
Der Frankfurter Aktienmarkt war weiter ganz
über=
wiegend feſter bei meiſt lebhaften Umſätzen, die allerdings bei
Eröffnung der Börſe nicht ganz den Umfang des vorgeſtrigen
Tages erreichten. Die Glattſtellungen ſind nunmehr faſt völlig
abgewickelt, und man nimmt ſchon wieder Vorkäufe für den
näch=
ſten Monat vor. Hinzu kommt, daß das Publikum infolge der
weiter günſtigen Wirtſchaftsmeldungen anlageſuchend auftritt.
Man knüpft beſondere Erwartungen an die fortſchreitende
Ge=
ſchäftsbelebung in der Großeiſen=Induſtrie, auch finden die Aus= auf dem mitteldeutſchen Induſtrietag ſtarke Beachtung.
Am Montanmarkt betrugen die Beſſerungen ½ bis 1 Prozent, Ilſe
Genuß ſtiegen um 18 Prozent. Buderus gaben ½ Prozent und
Rheinſtahl ½ Prozent nach. Von Elektrowerten ſind beſonders
Lahmeyer mit plus 1½ Prozent zu erwähnen, Gesfürel und
Be=
kula gewannen bis 1 Prozent. nur Siemens waren um 1 Prozent
gedrückt. Daimler Motoren profitierten mit plus 9 Prozent von
der bevorſtehenden Automobil=Ausſtellung. Verſchiedene
Spezial=
werte gaben allerdings leicht nach, ſo Farbeninduſtrie und Deutſche
Erdöl um je ½ Prozent, Rütgerswerke um 1 Prozent.
Reichs=
bankanteile waren angeboten und 2 Prozent ſchwächer. Der
Ver=
kehrsmarkt war dagegen feſter. A=G. für Verkehrsweſen plus /
Prozent, Hapag plus 1 Prozent. Wider Erwarten zeigten
Kunſt=
ſeidenwerte keine Aufwärtsbewegung, Bemberg minus ½ Prozent.
Von ſonſtigen Papieren eröffneten Kali Aſchersleben 2 Prozent,
Zellſtoff Waldhof und Deutſche Linoleum bis 1 Prozent feſter,
Zement Heidelberg lagen behauptet. Der Rentenmarkt litt in
ſeinem Geſchäftsumfang noch etwas unter dem Monatsultimo, der
auf die Unternehmungsluſt drückte. In der zweiten Börſenſtunde
entwickelte ſich auf den meiſten Marktgebieten ſehr lebhaftes
Ge=
ſchäft. Im Vordergrund ſtanden Kunſtſeidenaktien, von denen Aku
um 3 Prozent und Bemberg um 1½ Prozent ſtiegen.
An der Abendbörſe erhielt ſich die feſte Tendenz, wenngleich
ſtärkere Kursveränderungen nicht zu verzeichnen waren. Das
Ge=
ſchäft war wieder recht lebhaft, insbeſondere in Farbeninduſtrie
(plus ¼ Prozent). Im Verlaufe wurde das Geſchäft ſtiller, die
Tendenz blieb aber feſt, und die Börſe ſchloß mit voll
behaupte=
ten, teilweiſe auch weiter leicht erhöhten Kurſen. Am
Renten=
markt machte ſich wieder etwas Nachfrage nach deutſchen Anleihen
bemerkbar.
Als erſte der drei Filialgroßbanken legt nunmehr die
Dresd=
ner Bank ihren Abſchluß für das Jahr 1933 vor. Er erbrachte
einen Betriebsgewinn von 11 557 907 (im Vorjahre 9 476 610)
RM. Es wurden vereinnahmt aus Zinſen, Deviſen und Sorten
43 013 960 (47 885 864) RM., an Proviſionen, Gebühren und
ſon=
ſtigen Einnahmen 44 365 969 (47 391 900) RM. Andererſeits
wur=
den aufgewendet für Handlungsunkoſten 71 614 051 (81 832 686)
RM., an Steuern 3 181 679 (3 558 658) RM. und für
Abſchrei=
bungen auf Mobilien und Immobilien 1026 292 (409 811) RM.
Aus dem Betriebsgewinn ſollen 10 Mill. RM. im Intereſſe einer
weiteren Konſolidierung zur Verſtärkung der Rückſtellungen
ver=
wendet werden. Es wird vorgeſchlagen, den verbleibenden Reſt
von 1 557 907 RM. vorzutragen (im Vorjahre wurde der
Betriebs=
gewinn in voller Höhe zur Vornahme von Abſchreibungen und
Rückſtellungen verwandt, zum gleichen Zwecke wurde der ſich aus
der Sanierung ergebende Buchgewinn von insgeſamt 85 Millionen
RM. verwandt). Wie im Geſchäftsbericht zu dem Abſchluß
be=
merkt wird, findet der Rückgang auf der Ertragsſeite ſeine
Be=
gründung vor allem in der weiteren Schrumpfung des
Bilanz=
volumens und einer weiteren Verringerung der durchſchnittlichen
Zinsſpanne. Auch wurde in allen Fällen, in denen der Eingang
von Zinſen und Proviſionen nicht unbedingt geſichert erſchien, dieſe
vorweg zu Laſten der Erfolgskonten in Reſerve geſtellt. Es iſt
damit zu rechnen, daß im neuen Jahr eine weitere Schrumpfung
der Erträge infolge der Umſchuldung bei den Gemeinden eintritt.
Man hofft jedoch, einen Ausgleich auf der Unkoſtenſeite
herbei=
führen zu können. Der ungekündigte Perſonalbeſtand hat ſich im
Zuge der eingetretenen Geſchäftsbelebung erſtmals wieder erhöht,
und zwar von 10 994 auf 11 157 Köpfe. Außerdem wurden zwecks
Förderung der Maßnahmen zur Arbeitsbeſchaffung in weſentlich
höherem Ausmaß als in früheren Jahren Aushilfskräfte
beſchäf=
tigt.
Zu den einzelnen Bilanzpoſten iſt folgendes zu erwähnen:
Die Erweiterung des Scheck= und Wechſelbeſtandes bedeutet eine
Beſſerung der Liquidität. In den Poſten ſind etwa 200 Mill.
ſo=
fort Reichsbank fähige Wechſel enthalten. Die Verringerung des
Beſtandes an verzinslichen Schatzanweiſungen des Reiches iſt auf
die Einlöſung, von 100 Mill. RM. Schatzanweiſungen am 1. Auguſt
1933 zurückzuführen. Am 1. Auguſt 1934 werden weitere 100 Mill.
RM. fällig. Unter den Neſtroguthaben, die mit geringfügigen
Ausnahmen innerhalb von 7 Tagen fällig ſind, befinden ſich etwa
25 Prozent Deviſenguthaben. Von dem Rückgang der Vorſchüſſe
entfallen etwa 50 Mill. auf die Valuta=Entwertungen, der Reſt
auf Umbuchungen und Rückzahlung von Schuldnern, die aus dem
Währungsobligo herauskommen wollten. Der Rückgang bei den
dauernden Beteiligungen geht zum größeren Teil auf die Löſung
des Kommanditverhältniſſes zu der Firma Proehl u. Gutmann,
Amſterdam, zurück weiter aus dem Verkauf der Beteiligung an
der Roſtocker Bank und auf die Uebertragung der Danziger Bank
für Handel und Gewerbe A.=G. auf die Dresdner Bank in Danzig.
Auf eigene Wertpapiere wurden Abſchreibungen gemacht, ſo daß
dieſe jetzt unter Tageskurs zu Buche ſtehen. Die Steigerung der
Beteiligungen und Konſortialbeteiligungen hängt mit den
vor=
genommenen Sanierungen zuſammen. Von dem Rückgang der
Schuldner in laufender Rechnung entfallen 80 Mill. RM. auf
Währungsentwertungen. Eine Feſtſtellung, wie hoch ſich die
zu=
rückgezahlten Kredite einerſeits und neuaufgenommene
anderer=
ſeits belaufen, iſt nicht möglich. Neu bewilligt wurden insgeſamt
742 Mill., wovon etwa 60 bis 70 Prozent in Anſpruch genommen
ſind. Von den neubewilligten Krediten entfallen etwa 230 Mill.
RM. auf das Gebiet der Arbeitsbeſchaffung. Auf die
neubewillig=
ten Kredite ſind keinerlei erhebliche Verluſte eingetreten, es
befin=
den ſich auch darunter keine Prolongationen fälliger Kredite.
Den Genoſſenſchaftsabteilungen hat die Bank wieder beſondere
Fürſorge zugewandt. Der Umſatz beträgt hier über 2 Milliarden.
Der Poſten ſonſtiger Grundbeſitz umfaßt 263 Grundſtücke mit einem
Einheitswert von 34,8 Mill. RM. Die ſtarke Verminderung der
Kreditoren entfällt in der Hauptſache auf den Rückgang der
Aus=
landsverpflichtungen, und hiervon entfallen wieder etwa 135 bis
140 Mill. auf Valuta=Entwertungen, 120 Mill. auf wirkliche
Rück=
zahlungen und 50 Mill. auf Rückzahlungen an die Akzeptbank. Die
Verpflichtungen an die Akzeptbank betrugen am Ende des Jahres
etwa 60 Prozent der Höchſtverpflichtungen. Sie ſind inzwiſchen
bis auf 15 Prozent der Höchſtverpflichtung zurückgegangen Die
Einlagen aus dem Inland haben ſich ungefähr auf dem
Vorjahres=
ſtand gehalten, die Spareinlagen haben nicht unbeträchtlich
zuge=
nommen.
Die Bank iſt im Reich noch an 160 Plätzen vertreten.
Außer=
dem beſtehen in Berlin noch 80, im übrigen Reich 92 örtliche
Depo=
ſitenkaſſen; 16 Depoſitenkaſſen wurden im Laufe des Jahres 1933
aufgelöſt. Im Ausland hat die Bank noch 8 Filialen.
Berliner Kursbericht
vom 28. Februar 1934
Deviſenmarkt
vom 28. Februar 1934
Me H
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordb. Lloyd
A. E. 6.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi.
Deutſche Cont. Gas
Aaf
67.50
69.25
29.125
33.—
29.75
139.75
55.—
84.—
157.50
121.50
e
412.25
Elektr. Lieferung 102.75
F. G. Farben 134.75
Gelſ. Bergwerke 65.125
Geſ.f.elektr. Untern. 100.50
Harpener Bergbau / 95.875
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen / 78.25
Bhil. Holzmann
72.—
Kali Aſchersleben 1121.—
Rlöcknerwerke
68.375
Kolsw.Chem. Fabr. 91.875
Mannesm. Röhr 72.25
Maſch.=Bau=Untn. 46.50
Orenſtein & Koppell 71.—
Bolyphonwerke / 21.875
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſat Lin=
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
BogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke 1
59.875
156.—
22.75
43.50
121.—
69.—
20.—
109.—
28.—
85.—
n2.875
104.35
Buenos=Aires
Kanada
Japan
Kairo
Iſtanbul
Lonbon
New York
Rio de Janeiro
Uruguah
Amſterdam
Athen
Brüſſel
Budapeſt
Dangiee
Heſſingfors
Bährung
1 Pap. Peſo
1canad. Doll.
1 Yen
1äghpt. 2
1 türk. 2
1 2. Stg.
1 Dollar
1 Milreis
1 Goldpeſo
100 Gulden
100 Drachm.
100 Belga.
100 Pengd
100 Gulden
100 finn.Mk.)
Ret
0.64
2.4971 2.503
13.105
1.993
12.725
2.513
0.214
1.289
ue8 93
2.398 2.300
gi.7
5.624
Miie
0.652
0.754/ 0.756
13. 135
1.397
12.755
2.51s
0.216
1.291
169.17
58.50 5a.62
ef.83
5.636
Italien
Jugoflawien
Kovenhagen
Liſſabon
Oslo
Paris
Prag
Fsland
Rigg.
Schweiz
Sofig.
Spanien
Stocholm
Tallinn (Eſtl.)
Wien
Währung
1o0 Airt.
100 Dina
100 Kronen
100 Eseudos
100 Kronen
100 Franes
100 Tſch.=Kr.
100 isl. Kr.
100 Lais
00 Fran ien
100 Leva
100 Peſeta 34.03
100 Kronen gs.63
100 eſtl. gr.
100 Schilling
nt
21.81
5.664
56.84
1.59
63.99
18.50 16.54
10.36
57.59
72.32
81.02
68.43
47.20
Brief
21.85
*.676
56.96
71.81
ſea. 11
10.40
67.71
80.08
ei. 18
3.04 7 3.053
34.09
6s.77
6s.57
(7.30
Surmſtädter anu Kariokaroanr Buralftast, Flhalt dir Ateboher Bunt
Frankfurter Kursbericht vom 28. Februar 1934.
Kee
Gr. Hp. 1934
.. . 1938
„ „ . 1936
„ „ 1937
„ „ 1988
Gruppe I
6%Dtſch. Reichsanl.
v.25
6%
5½%Intern. , v.30
69Baden ... v.27
6%Bayern .. b.27
68Heſſen.... v. 29
6% Preuß. St. v. 28
6% Sachſen .. b.27
6% Thüringen v. 27
Otſch. Anl.
Auslo=
ſungsſch. Ph.Ab=
Göſungsanl. . ..
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
6%Baden=Baden.
6%Berlin ... b.94
6% Darmſtadt ....
6%Dresden. . v.26
6%Frankfurt a. M.
Schätze v.29
v.26
8SMainz. .
6SMannheim v.27
62München . v. 29
6%Wiesbaden v.28
6%Heſſ. Landesbk.
6% „ Goldoblig.
5½%Heſſ.
Landes=
byp.=Bk.=Liquid
zo2 2s
10Gſ.
97),
93”),
92
971),
100
96.5
938.
94.25
95.5
94.25
105.25
96.5
92:1,
79.75
81-,
86
81.75
88.5
89
84.25
92.25
89
91
3.%beſſ. Landes,
Shp.=Bk. Liqu.
Komm. Obl. . .
6% Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G.Pf.)
16% „ Goldoblig.
68Landeskomm.=
Bk. Girozentr. f.
Heſ.Gldobl. R. 11)
R.12
16%
6%Kaſ. Landestrd.
Goldpfbr. ....
62Naſſ. Landesbk.
5½% „ Ligu. Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
FAusl. Ser. I
FAusl. Ser. III1
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
16%Berl. Hyp.=Bk.
5½% „ Lig.=Pfbr.
16%Frkf. Hyp.=Bk.,
5½% Lig. Pfbr.,
67 „ Goldoblig
16%Frkf. Pfbr.=Bk.
5½% Lig.=Pfbr.
82Mein,Hyp.=Bk.
5½% „ Lig. Pfbr.
6% Pfälz. Hhp.=Bk.
5½% Lig. Pfbr.
6SRhein. Hyp. Bk.
5½% „ Lig. Pfbr.
16% „ Golboblig.!
6% Südd. Boden=
Ered.=Bank.
15½% „ Lig. Pfbr.
6%Württ.Hyp. B.
92
86.5
A.
93
92.25
„69Daimler=Benz.
625 Dt. Linol. Werke
830Mainkrw. v. 28
82Mitteld, Stahl.
8%SalzmanncCo.
6%Ver. Stahlwerke
83Boigt& Häffner
J. G. Farben Bonds
5%Bosn. L.E.B.
15% „ L.Inbeſt.
5%Bulg. Tab. v. 62
4½% Oſt. Schätze.
42Oſt. Goldrente
5vereinh. Rumänl
4½8
47
48 Türk. Admin..
1.Bagdad
42
Zollanl.
148
4½Bungarn 1913
19141
4½%
Goldr.
42
1910
475
4½Budp. Stadtanl.
4%Liſſabon
42 Stockholm
Aifen.
Alg. Kunſtziide Unie
A. E. G. .. .. .."
AndregeNoris Bahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zelſtoff
Bemberg, J. P. . . . 55.5
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen.
Eement Heidelberg
Karlſtadt
5. G. Chemie Baſe
55.5
29‟/
40.5
136
81
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100.75
Mee
Chabe sattrtt!
Contin. Gummiw.,
Sontin. Linoleum:
Daimler=Benz....
Dt. Atl. Telegr. ..I
Erdöl .......!1
Dt. Gold=u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt.
„ Linoleum
Dortm. Rikterbräu
Oyckerhoffc Widm.
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraf
Eſchw. Bergwer!
erßling. Maſchinen
Faber & Schleicher
J.6. Farbeninduſtr. 1
Feinmech. (Zetter)
Feltck Guilleaume
Frankfurter Hof..
Gelſenl. Bergwerk.
Geſ.f.eleſtr. Untern.
Goldſchmidt Th.
Gritzner=Kayſer.
Grün & Bilfuge .!
Haſenmühle Frkft..
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke Füſſen.
HarpenerBergbau
Henninger, Kempf.!”
HilpertArmaturſrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer ...
Hochtief Eſſen ....!1
Holzmann, Phil. ..
Flſe Bergb. Stamm!.
Genüſſel11
Funghans
Mae
u65
156.5
54.5
48.75
120
111.75
86.25
Ris
65
160.5
64.5
203
100
41.25
Aſcherslehen :1121
glein, Schanzlin .
Klöcknerwerke ....
Knorr C. H. ..
Lahmeher & Co.
Laurahütte ...
Lech, Augsburg .
Löwenbr. Münch.
Maintr.=W. Höchſt.
Mainz. Akt, Br...
Mannesm.=Röhren
Mansfeld Bergb.
Metallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau.
MotorenDarmſtadt
Neckarwerk Eßling.
Oberbedarf.
Phönix Bergbau..
Rh. Braunlohlen".
Elektr. Stamm
Stahlwerke.
Riebeck Montan..
Roeder, Gebr.
Rütgerswerle ..
Salzdet urth Kall
Salzw. Heilbronn.
Schöfferhof=Bind.,/169.75
Schramm. Lackfbr.
Schuckert Eleltr.
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske. 11
Reinigerwerke
Südd. Zucker=A. G.
Thür. Liefer.=Geſ..
Kaufhof.
68
185
119.25
25.25
92
66
72.5
38,
82‟.
88
51
204.25
96.25
911,
66
592),
37
1041
85.5
150.5
172,5
Wie Kuee
Ver. Ultramarin.
Voigt & Haeffner.
Beſteregeln Kali..I.
Zelſtoff WBaldhof.
Allg. Dt. Creditanſt.
Badiſche Bant..
Bk. f. Brauinduſtr
Baher. Hyp. u. W.
Ber „Handelsgeſ.
Hypothelbi.
Comm. u. Privatb.
Dt. Banlund Dise.
Dt. Eff. u. Wechſel
Dresdner Ban
Frankf. Ban1.
Hyp.=Bank
Mein. Hhp.=Bank.
Pfälz. Hyp.=Bant
Reichsbank=Ant. /3
Rhein. Hhp.=Ban”.
Südb. Bob.-Cr. Bk.
Württb. Notenban
A.-G. Vertehrsw.
Allg. Lokalb. Kraſtw
72 Dt. Reichsb. Pzal=
Hapag
Nordd. Llohd..
Südd Eiſenb.=Ge
W
121.5
52
46.5
102
72.25
166‟
113
33.5
55
Verſicherung
Verein. Verſ.
Frankona Rück=u.M
Kannheim.Verſich.
Otavt Minen
14.5
Schantung Handelsl —
256.5
249
20
[ ← ][ ]12 — Nr. 50
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 1. März 193
A2
—-
und Heiterkeit.
Ein Hädel wirbelt
um die Welt Der beste gewaltigste
Kriegsfilm:
Broskäfk 1eit Ein Film voll Abenteuer,
Sensation und Spannung:
Die sohonen rage
in Arapjuen ein deutscher Frontfilm nach
dem preisgekrönten Kriegsbuch
von H. Zöberlein.
Jugendliche haben Zutritt.
Beginn des Hauptfilms
3.45, 6.00 u. 8.20 Uhr. Heſſiſches Landestheater
Donnerstag, den 1. März 1934
Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr.
Deutſcher Sprachverein.
Montag, den 5. März, um 8 Uhr,
im Feſtſaal des Realgymnaſiums
Herr Dr. Kraus redet über den
Sprachgeſtalter
Stefan George
Herr Krumb trägt Georgiſche
Ge=
dichte vor, darunter den „Krieg”;
die Herren, Karl Cauer und Erich
Bergmann ſpielen Stücke von Bach
und Händel für Geige und Klavier
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Eintritt frei.
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Freitag, den 9. März 1934,
20½ Uhr, im großen Saal der
„Krone‟, Schuſtergaſſe 18.
Sunprverfämmäng=
Tagesordnung:
1. Bericht über die
Hauptverſamm=
lungen des Jahres 1933.
2. Jahresbericht.
3. Rechnungsablage.
4. Voranſchlag.
5. Ausloſung v. Darlehensſcheinen.
6. Ehrung treuer Mitglieder.
7. Aufnahme neuer Klubgenoſſen.
2479) Der Ortsgruppenführer.
Heute Donnerstag und morgen
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