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Nummer 46
Freitag, den 16. Februar 1934.
196. Jahrgang
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Die Tano
De obrioke.
ve
19 der franzöſiſchen Erwiderung auf die deutſche Abrüſtungs=Denkſchrift. — Keine Ankwork auf die dreizehn
deutſchen Fragen. — Quai d Orſay kürmk neue Schwierigkeiten auf.
Die Ankwork Frankreichs.
DNB. Paris, 15. Februar.
Die franzöſiſche Antwortnote auf die deutſche
Abrüſtungs=
denkſchrift vom 19. Januar wird nunmehr veröffentlicht. Die
franzöſiſche Regierung nimmt darin einleitend den Geiſt der
Soyalität und Aufrichtigkeit für ſich in Anſpruch, in dem ſie
einen mit der Genfer Konferenz im Einklang ſtehendes
Pro=
gramm aufgeſtellt habe. Gleichwohl glaube die deutſche
Regie=
rung von neuem behaupten zu können, daß „die hauptſächlich
in Betracht kommenden hochgerüſteten Mächte (unter denen
zweifellos Frankreich einbegriffen werden müſſe) zu einer
wirk=
lich einſchneidenden Abrüſtung nicht bereit ſeien.‟ Die
fran=
zöſiſche Nore bemängelt dann mit Ausdrücken des Bedauerns
und der Verwunderung, daß die deutſche Regierung ihre
Vor=
ſchläge nicht abmildern zu ſollen glaubte und deren
Trag=
weite nicht präziſiert habe, daß die franzöſiſche Regierung in der
deutſchen Denkſchrift auch keine genügende Aufklärung über die
deutſche Stellungnahme zu der Kontrollfrage gefunden habe. Die
Kote fährt fort:
„Es iſt der deutſchen Regierung ſicherlich nicht entgangen,
daß die in dem Aide memoire vom 1. Januar gemachten
Vor=
ſchläge in zwei Punkten nach Anſicht der franzöſiſchen Regierung
grundſätzlichen Charakter hatten. Der Vergleich der
fran=
jöſiſchen und deutſchen Truppenbeſtände kann
zur als vergleichbare Perſonalbeſtände
ange=
wendet werden, d. h. auf diejenigen, die zur
Berteidigung des Mutterlandes beſtimmt ſind,
nd iſt nur denkbar, wenn alle Streitkräfte,
bie inirgendeinem Grade militäriſchen
Charak=
ſer beſitzen, unter die feſtzulegenden
Beſchrän=
ungen fallen. Die Gleichſtellung auf dem Ge=
Gebiete des Materials, d. h. die Zuweiſung desjenigen
Materials an Deutſchland, das die anderen Nationen behalten,
tas aber Deutſchland augenblicklich verboten iſt, kann erſt auf
die Umbildung des deutſchen Heeres und die
Auf=
zeigung der vor= und außermilitäriſchen Organiſationen durch
ie regulären, von der Konvention begrenzten Perſonalbeſtände
gfolgen. Indem die deutſche Regierung in dieſen beiden
ent=
theidenden Fragen die Vorſchläge beiſeiteſchiebt, die ihr
ge=
nacht worden waren und deren Abſicht und Tragweite ſie nicht
tißverſtehen konnte, hat ſie das geſamte in dem Aide memolre
tom 1. Januar fkizzierte Programm abgelehnt.
Unker dieſen Umſtänden ſehe die franzöſiſche
Reuerng fiuf neiſen nunen die Mfäif
reſten, der eiien deuſchen denſcheif eit.
gefügken Fragebogen haben könnken.
Die franzöſiſche Regierung kommt hier wiederum auf ihre alte
Forderung, dieſe Fragen nur unter Beteiligung aller inter=
(ſſierten Staaten zu Ende zu bringen, zurück. Eine vorbereitende
teutſch=franzöſiſche Erörterung hierüber könnte nur dann von
Nutzen ſein, wenn bereits Einigkeit über beſtimmte Grundſätze
berrſche: Leider ſei dies nicht im entfernteſten der Fall, wie
ies durch nur zu offenkundige Tatſachen bewieſen werde. Es
rgebe ſich z. B. aus veröffentlichten
Dokumen=
en, daß das deutſche Heer bezüglich ſeiner
Organiſation, ſeiner Effektivſtärken ſowie
be=
üiglich des Materials bereits jetzt
Hilfsquel=
en beſitze, die zu den Vertragsbeſtimmungen
n keinem Verhältnis ſtünden und für ſpätere
Vergleiche zur Grundlage genommen werden
mrüßten. Ehe die Zukunft in Betracht gezogen
werde, müßte, beſonders auch zu ihrer
Auf=
lärung, die Gegenwart in Betracht gezogen
verden.
Die franzöſiſche Regierung glaubt dann „zwei weſentliche
Nißverſtändniſſe” aufklären zu ſollen. Bei der Forderung einer
wfort wirkſamen Kontrolle mit dem Inkrafttreten der
Kon=
gention handle es ſich um nichts, was die Ehre der deutſchen
Regierung verletzen könnte. Die deutſche Regierung bezweifle
ffenbar den Willen der franzöſiſchen Regierung, eine
Begren=
ung ihrer überſeeiſchen Perſonalbeſtände ins Auge zu faſſen.
lichts ſei unrichtiger als das. „Ebenſowenig ſollen die
über=
reiſchen Streitkräfte von der Beſchränkung ausgenommen
wer=
en, deren militäriſcher Charakter erfordert, daß ſie jederzeit
em Mutterlande verfügbar ſind. (2) um in kürzeſter Zeit nach
enjenigen Punkten des Kolonialreiches gebracht zu werden, wo
hre Anweſenheit für nützlich gehalten wird.‟ Die
fran=
öſiſche Regierung denke nicht daran, in einem
hr paſſenden Augenblick die in der
Konven=
ion feſtgeſetzte Herabſetzung heimiſcher
Streit=
räfte durch Ueberſeebrigaden auszugleichen,
a die Konvention die Perſonalbeſtände genau
egrenzen würde, die nin Friedenszeiten” im
Mütterlande ſtationiert werden könnten. Doch
dieſe beſonderen Fragen dürften trotz ihrer Wichtigkeit nicht
bazu führen, daß man das weſentliche Problem aus den Augen
verliere.
„Die franzöſiſche Regierung iſt ſtets der Anſicht geweſen,
Daß die feſtzuſetzenden Höchſtzahlen ſich auf die Geſamtheit der
Fräfte beziehen müſſen, die militäriſchen Charakter tragen, und
ie hat es als feſtſtehend betrachtet, daß die Formationen der
SA. und SS. dieſen Charakter haben.”
Die franzöſiſche Regierung hält ihre früheren Angaben
hier=
über voll und ganz aufrecht und erklärt, ihre Unterſchrift unter
keine Konvention ſetzen zu können, die erſt der Zukunft die
Eutſcheidung darüber überließe, ob die Formationen der SA.
und SS. einen militäriſchen Wert hätten. Eine auf dieſem
Grundſatz beruhende Konvention wäre auf einer falſchen
Grund=
lage aufgebaut.
Zum Schluß verſichert die franzöſiſche Regierung ihre
An=
ſicht, daß eine vollſtändige und lohale Einigung mit
Deutſch=
land ſowohl die Bedingung als auch die Garantie für die
Beſſerung der Lage wäre. Aber andererſeits wäre nichts
ge=
fährlicher als eine Unklarheit. Es liege bei der deutſchen
Regie=
rung, dieſe Unklarheit aufzuklären; die franzöſiſche Regierung
habe die Pflicht, die von ihr begründete Auffaſſung
aufrecht=
zuerhalten, die dem in ihrem Aide memoire vom 1. Januar
feſtgelegten Programm zugrundeliege.
„Ohne die Gegenſeitigkeit und Aufrichtigkeit der gleichen
Abſichten der deutſchen Regierung in Frage zu ſtellen, iſt ſie der
Ueberzeugung, daß eine Verhandlung nicht dabei verliert, wenn
die Meinungsverſchiedenheiten, die einer endgültigen Einigung
im Wege geſtanden haben, erkannt, einander angenähert und
ſogar einander gegenübergeſtellt werden.”
* Herrn Barkhous Karke.
Durch die Indiskretionen der Pariſer Preſſe ſind wir
be=
reits darauf vorbereitet worden, daß die Erwiderung
Frank=
reichs auf unſere letzte Note uns der Löſung des
Abrüſtungs=
problems — mindeſtens ſoweit es zwiſchen Deutſchland und
Frankreich ſteht — nicht einen Schritt näherbringen wird.
Tat=
ſächlich zeigt ein Studium des Pariſer Dokumentes, daß die
Franzoſen nach wie vor um die Abrüſtung in
weitem Bogen herumgehen, dafür aber immer wieder
ihre Theſen in den Vordergrund zu ſchieben
ſuchen, von denen längſt feſtſteht, daß ſie im
Rahmen einer Politik, die ehrlich die Abrüſtung
anſtrebt, abſolut unbrauchbar ſind.
Zerlegen wir die Note in ihre einzelnen Teile, dann müſſen
wir mit einiger Ueberraſchung feſtſtellen, wie geſchickt die Pariſer
Negierung an den Dingen vorbei zu reden ſtrebt, und mit
wel=
cher Eilfertigkeit ſie überall dort Schwierigkeiten neu
aufzu=
türmen vermag, wo ſchon abſolute Klarheit beſtand.
Wir denken da an die Erwähnung des Locarno=
Paktes. Unverſtändlich iſt uns, welche Nolle eigentlich der
Locarno=Pakt im Zuge der deutſch=franzöſiſchen
Auseinander=
ſetzungen ſpielen ſoll. Er hat bisher nicht zur Erörterung
ge=
ſtanden und er braucht auch in Zukunft keine Rolle zu ſpielen.
Aber Frankreich holt ihn plötzlich aus der Schublade hervor,
weil der Regierung in Paris nichts Beſſeres eingefallen iſt, um
den ihr unangenehmen Fragen aus dem Wege zu gehen.
Das gleiche gilt von dem Nichtangriffs=Pakt, der
in dem franzöſiſchen Schriftſtück erwähnt wird. Uns will ſcheinen,
als pb in Paris ein ſehr wichtiger Vorgang aus der jüngſten
Zeit vollſtändig überſehen worden iſt: wir meinen den
deutſch=
polniſchen Vertrag, der alles in ſich ſchließt, was man
in einen Nichtangriffs=Pakt hineinzulegen vermag. Mit dieſem
Vertrag haben wir unſeren Friedenskurs doch zur Genüge
her=
vorgehoben, ſo daß es in der Tat nicht nötig war, auch dieſe
Seite anzuſchneiden.
Ebenſo unverſtändlich iſt uns der Paſſus, der ſich auf die
Kontrolle bezieht. Auch hier ſind die Franzoſen nicht
zu=
frieden. Was wir eigentlich machen ſollen, verraten ſie uns
nicht. Wir haben uns mit der Kontrolle auf Gegenſeitigkeit
einverſtanden erklärt. Wir ſind einen Schritt weitergegangen
und haben auch die Kontrolle der SA. und SS. angeboten. Das
genügt den Franzoſen nicht. Was ſie aber wollen, bringen ſie
nicht recht klar zum Ausdruck.
Sie nehmen auch Anſtoß daran, daß wir ihnen über den
Zeitpunkt des Beginns der Kontrolle und über
die Formalitäten keinerlei Hinweiſe gegeben haben. Daß
wir das unterließen, können ſie uns wirklich nicht übelnehmen,
denn die Forderung nach Kontrolle iſt ja nicht in Berlin,
ſondern in Paris erhoben worden. Es iſt alſo wohl Sache der
franzöſiſchen Regierung, von ſich aus einmal zu erklären, wie
ſie ſich die Kontrolle in allen ihren Einzelheiten denkt.
So könnten wir Punkt für Punkt den Franzoſen nachweiſen,
daß ſie ſelbſt mit ihrer Note den unangenehmen Fragen aus
dem Wege zu gehen ſuchen, wie ſie ſich vor allem die praktiſche
Abrüſtung denken und wann ſie damit beginnen wollen. Sie
ſpekulieren mit ihrem Hinweis auf ihr Dökument vom
1. Januar 1934 offenbar auf die Gedankenloſigkeit der
All=
gemeinheit. Aber gerade dieſe Note vom 1. Januar fiel doch
ſo mager aus, daß Italiener und Engländer anfingen eine
Bilanz zu ziehen. Sie gipfelte in der Feſtſtellung, daß mit einer
ernſthaften Abrüſtung wohl vorerſt nicht zu rechnen ſei, und daß
man von den gegebenen Tatſachen ausgehen müſſe. Auch wir
haben uns zu dieſer Erkenntnis längſt durchgerungen.
Infolge=
deſſen haben wir beſcheiden an unſer
Sicherheits=
bedürfnis erinnert und entſprechende Vorſchläge gemacht.
Gerade dieſe Wünſche ſind aber den Franzoſen doppelt
unan=
genehm. Darum das Auftürmen neuer Schwierigkeiten, daher
die Aufrollung von Fragen, die wir längſt hinreichend
ge=
klärt haben.
Abſchließend dürfen wir feſtſtellen, daß Frankreich das
fehr weitgehende Entgegenkommen
Deutſch=
lands nicht zu würdigen weiß, daß alſo die
Gegen=
ſätze nach wie vor beſtehen, eben weil die Franzoſen nicht
ab=
rüſten wollen. Wie ſich die Reichsregierung zum Inhalt der
Note ſtellen wird, wiſſen wir noch nicht. Die Note wird
zur=
zeit im Auswärtigen Amt geprüft, und es iſt anzunehmen, daß
ſie in abſehbarer Zeit beantwortet wird.
Doumerque vor dem Parlament.
Ankriktsvorſtellung des Kabinekts zur Herſtellung des Burgfriedens der Parkeien. — Immer wieder der Ruf
nach weiterer milikäriſcher Sicherheit.
Die Regierungserklärung.
DNB. Paris, 15. Februar.
Die Regierungserklärung, die am Nachmittag in der
Kam=
mer vom Miniſterpräſidenten Doumergue und im Senat von
Juſtizminiſter Chéron verleſen wird, hat folgenden Wortlaut:
„Die Regierung, die ſich dem Parlament vorſtellt, iſt gebildet
worden zur Herſtellung des Burgfriedens der Parteien. Nach
den tragiſchen, ſchmerzlichen Ereigniſſen der letzten Tage hat ſie
allen Grund zu der Annahme, daß dieſer Burgfriede den
Wünſchen des Landes und des Parlaments entſpricht.
Ein dringliches Werk der Gerechtigkeit iſt durchzuführen.
Der Burgfriede und die Beruhigung der Geiſter werden es
ermöglichen, dieſe Aufgabe zu verwirklichen ohne jede
Leiden=
ſchaft, aber auch mit dem Willen, die Schuldigen, wo ſie auch
ſtecken mögen, ausfindkg zu machen, zu verfolgen und zu treffen.
Neben dieſem Werk der Gerechtigkeit gibt es ein anderes
nicht weniger dringliches, das der moraliſchen Geſundung, die
die freiwillige Uebernahme einer gewiſſen Diſziplin erfordert.
Sie verlangt bei den führenden Kreiſen Konſequenz und
Autori=
tät und bei denen, die geführt werden, den Reſpekt vor der
Berufspflicht.
Der Burgfriede iſt auch notwendig, damit das Land
ſchleunigſt einen Staatshaushaltsplan erhält, den es erwartet,
und deſſen ſchnelle Verabſchiedung die Feſtigkeit der franzöſiſchen
Währung ſchützen ſoll. Ein ausgeglichener Staatshaushalt und
eine feſte Währung werden den Erzeugern und Verbrauchern
Vertrauen einflößen. Die Rückkehr des Vertrauens wird ſtark
zur Ankurbelung der nationalen Wirtſchaft und zur Beſeitigung
der Arbeitsloſigkeit beitragen.
Auch die außenpolitiſchen Fragen erheiſchen gebieteriſch den
Burgfrieden der Parteien und die Beruhigung der Geiſter. Der
Friede unter den Franzoſen iſt ein ſtarkes Element der Garantie
des Weltfriedens, ſowie der Sicherheit Frankreichs. Nur dieſer
innere Friede wird uns die Autorität geben, eine nützliche
Rolle im Völkerbund und auf internationalem Boden zu ſpielen.
Nur er wird es uns erlauben, im Einvernehmen mit Bürgern
unſeres Landes die wirkſamen Sicherheitsmaßnahmen zu
er=
greifen, die Frankreich gegen gefährliche Ueberraſchungen ſchützen.
Wir verlangen von Ihnen, uns Ihre volle Unterſtützung zum
Wohle Frankreichs, zum Schutz der parlamentariſchen
Einrich=
tungen und der republikaniſchen Freiheiten zu gewähren. Unſer
Laud hat es in kritiſchen Stunden ſtets verſtanden, ſich
auf=
zuraffen. Eine ſolche Aufraffung iſt heute geboten. Wir
ver=
trauen darauf, daß Sie dies begreifen und uns helfen. Wir
bitten Sie uns das gleiche Vertrauen entgegenzubringen.”
Die Regierungserklärung wurde von der
Mehr=
heit mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Die Sozialiſten
ent=
hielten ſich jeder Kundgebung, während die Kommuniſten
lärmten.
Nach der Regierungserklärung verlas der Kammerpräſident
die Liſte der Interpellationen und richtete an die Regierung die
Frage, wann ſie die Behandlung der Interpellationen
vorneh=
men laſſen wolle. Miniſterpräſident Doumergue beantragte die
Vertagung ſämtlicher Interpellationen bis nach Verabſchiedung
des Haushaltsplanes. Er ſprach in dieſem Zuſammenhang auch
einige Worte der Begründung für ſeine Haltung, wobei er
ins=
beſondere auch auf die Beweggründe einging, die ihn zur
Ueber=
aahme des verantwortungsvollen Poſtens in dieſer ſchweren Zeit
veranlaßt hätten. Er habe ſich zur Aufgabe gemacht, die Juſtiz
walten zu laſſen, den Haushalt zu verabſchieden und wachſam zu
verfolgen, was im Auslande vor ſich gehe. „Wenn Sie nicht
blind und taub ſind,” rief Doumerque in dieſem Zuſammenhang
aus, „müſſen Sie ſehen, daß das, was im Ausland ſtellenweiſe
vor ſich geht, äußerſt gefährlich iſt.” Er knüpfte daran die
Mah=
nung zur Ruhe und Einigkeit, die wiederum von den
Kommu=
niſten mit wildem Lärm beantwortet wurde.
Nachdem ein Abgeordneter der äußerſten Rechten, der als
Interpellant vorgemerkt war, ſich mit dem Vertagungsvorſchlag
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Seite 2 — Nr. 46
des Miniſterpräſidenten einverſtanden erklärt hatte, erhielt Léon
Blum das Wort zur Darlegung des Standpunktes ſeiner
Frak=
tion. Er legte förmliche Verwahrung gegen die Vertagung der
Interpellationen ein. Die Kammer ſtehe heute nicht nur einer
neuen Regierung, ſondern einem ganz neuen politiſchen Syſtem
gegenüber.
277 Stimmen Mehrheit für Doumergue.
Der ehemalige Miniſterpräſident Chautemps legte im
Namen der Radikalſozialiſtiſchen Partei deren Haltung „in einer
fürchteten die Kammerauflöſung nicht. Die Partei ſei auch nicht
verantwörtlich zu machen für einzelne Mitglieder, die in den
Fall Staviſky verwickelt ſeien. Der ehemalige Miniſterpräſident
wendet ſich dann ſehr ſcharf gegen das, was er den „Druck der
Straße” nennt, dem hintereinander zwei Regierungen hätten
weichen müſſen.
Nachdem noch der unabhängige Abgeordnete Bergery und
der Rechtsabgeordnete Wallat, zu Wort gekommen waren,
ſchritt das Haus zur Abſtimmung über den von Miniſterpräſident
Doumergue geſtellten Antrag auf Vertagung der
Interpellatio=
nen. Die Kommuniſten ſtimmen indeſſen die Internationale an.
Die Rechte ſingt die Marſeillaiſe. Die Abſtimmung, zu der
Dou=
mergue die Vertrauensfrage geſtellt hatte, ergibt die Annahme
des Regierungsantrags mit 402 gegen 125 Stimmen bei 68
Stimmenthaltungen.
Beginn der Rundreiſe Edens
DNB. London, 15. Februar.
Wie aus einer Verlautbarung des Foreign Office hervorgeht,
wird Lordſiegelbewahrer Eden am 16. Februar ſeine Rundreiſ4
durch die europäiſchen Hauptſtädte antreten. Eden fährt zuerſt
nach Paris und beſucht dann Berlin und Rom. Gegen Ende des
Monats wird er vorausſichtlich nach London zurückkehren.
Likauiſcher Skaakskommiſſar für das
Memelgebiek?
DNB. Berlin, 15. Februar.
Wie aus Memel zuverläſſig berichtet wird, iſt beabſichtigt, dork am
16. Februar einen Staatskommiſſar für das Memelgebiet einzuſetzen.
Durch dieſe Maßnahme will man das Direktorium des
Memel=
gebietes kalt ſtellen. Als Kandidat kommt in erſter Linie der
frühere Landrat Simonaitis in Frage, der ſich bei dem
Me=
melputſch im Jahre 1923 beſonders hervorgetan hat. Gegen ihn
beſtehen allerdings von ſeiten der Großlitauer im Memelgebiet,
insbeſondere von Stiklorius und anderen erhebliche Bedenken, die
Simonaitis aber zu überwinden hofft.
Dieſe Meldung wird zunächſt unter Vorbehalt wiedergegeben.
Es iſt allerdings bekannt, daß litauiſche Scharfmacher mit
der=
artigen unverantwortlichen Plänen, die auf eine Beſeitigung der
autonomen Verfaſſung des Memelgebietes hinauslaufen,
um=
gehen. Man ſollte aber annehmen, daß die litauiſche Regierung
ſich von ſolchen Plänen fernhält und ſich nicht einen ſo
offenſicht=
lichen Bruch der vertraglich übernommenen Verpflichtungen
zu=
ſchulden kommen laſſen wird.
Ausſchreikungen in ganz Spanien.
DNB. Madrid, 15. Februar.
Am Mittwoch kam es in Madrid an mehreren Stellen der
Stadt, beſonders in den Außenbezirken, zu Ausſchreitungen der
ſtreikenden Bauarbeiter. Mehrere Läden und eine Markthalle
wurden von größeren Gruppen, von Arbeitern und Frauen
ge=
ſtürmt und ausgeraubt. Im Vorort Ciudad Lineal
zertrüm=
merten die Extremiſten die Fenſterſcheiben der Straßenbahn mit
Steinen. Die anrückenden Ueberfallkommandos wurden ebenfalls,
beſonders von Frauen, mit Steinen beworfen. Eine Kapelle wurde
von den Streikenden in Brand geſetzt und die Feuerwehr am
Löſchen verhindert. In der Vorſtadt Ventas griff eine Gruppe
von Streikenden mehrere Mitglieder katholiſcher Frauenverbände,
die mit dem Verteilen von Wäſche und Kleidung an die dortigen
Armen beſchäftigt waren, an und entriß ihnen die Gaben, die ſie
dann auf der Straße verbrannten. In einem Dorf der Provinz
Sevilla machten mehrere Demonſtranten einen Poliziſten
nie=
der, der ſie verhaften wollte. In einem anderen Dorf der gleichen
Provinz erſchoſſen Sozialiſten auf der Straße einen Arbeiter, der
ſich nicht am Streik beteiligte. Auch in der Provinz Leon kam
es zu Zuſammenſtößen zwiſchen verſchiedenen politiſchen Gruppen,
wo ebenfalls ein Toter und zahlreiche Verwundete auf dem Platze
blieben. In Barcelona überfielen mehrere maskierte
Syn=
dikaliſten einen Straßenbahnzug, den ſie in Brand ſteckten. In
Oviedo ſchoß ein Arbeiter der Militärwaffenfabrik einen
Ar=
tilleriehauptmann nieder, da dieſer ihn zur Rede geſtellt hatte.
Vom Tage.
Reichspräſident von Hindenburg empfing heute nachmittag
den Reichswehrminiſter Generaloberſt von Blomberg zum
Vor=
trag.
Laut Verfügung des Geheimen Staatspolizeiamtes iſt das bis
zum 17. März 1934 ausgeſprochene Verbot der „Deutſchen
Wochen=
ſchau” derart abgekürzt, daß die Nummer vom 24. Februar 1934
wieder erſcheinen darf.
Das Reichsgericht verurteilte am Donnerstag nach dreitägiger
für das Regime beſonders ernſten Stunde” dar. Die Radikalen Verhandlung den 37jährigen Oberleutnant a. D. Herbert
Fraed=
rich aus Bautzen wegen Vorbereitung zum Hochverrat und
Auf=
reizung der Bevölkerung zu Gewalttätigkeiten zu 2½ Jahren
Ge=
fängnis, unter Anrechnung von 1 Jahr der Unterſuchungshaft. Der
Angeklagte war Mitglied des ſog. „Aufbruchkreiſes” und hatte in
über 100 politiſchen Verſammlungen als politiſcher Wanderredner
für die umſtürzleriſchen Ziele der KPD. geworben.
Auf Erſuchen des Reichsminiſters des Innern hat das
würt=
tembergiſche Innenminiſterium die in Württemberg beſtehenden
monarchiſtiſchen Verbände aufgelöſt und verboten. Ihr Vermögen
wurde beſchlagnahmt.
Die Führer des deutſchen Handwerks
bein Reichspräfidenken.
Berlin, 15. Februar.
Reichpräſident von Hindenburg empfing heute den
Reichs=
handwerksführer Schmidt=Wiesbaden, deſſen Stellvertreter
Se=
leny=Berlin und den Generalſekretär des Deutſchen Handwerks,
Dr. Schild, welche über die Neuorganiſation des deutſchen
Hand=
werks, die Durchführung des Führerprinzips im Handwerk und
die gebeſſerte wirtſchaftliche Lage berichteten. Der Herr
Reichs=
präſident wies in ſeiner Erwiderung auf die wichtigen Aufgaben
und die Bedeutung des deutſchen Handwerks für das geſamte Volk
hin und gab der Hoffnung Ausdruck, daß nunmehr auch für das
Handwerk wieder heſſere Zeiten gekommen ſind.
Der Schwaben=Biſchof Dr. Pacha beim Reichskanzler.
DNB. Berlin, 15. Februar.
Der Reichskanzler empfing Donnerstagnachmittag in
Gegen=
wart des Reichsminiſters Dr. Rudolf Heß den Schwabenbiſchof
Dr. Auguſtin Pacha von Temespar, in deſſen Begleitung ſich der
Vizepräſident der deutſchen Fraktion in der Rumäniſchen Kammer,
Abgeordneter Dr. Franz Kräuter, und der Führer des
Reichsver=
bands für die katholiſchen Auslandsdeutſchen, Dr. Clem. Scherer,
befanden. Letzterer, ſtellte den Biſchof als den Repräſentanten
des katholiſchen Deutſchtums in Südoſteuropa vor, während der
Biſchof dem Reichskanzler die Grüße der Banater Schwaben
ent=
bot und ihm für das große Werk der Erneuerung und des
Wieder=
aufbaues des deutſchen Volkes Gottes reichen Segen wünſchte.
Verhafkungen in der Belgadeutſchen Republik.
DNB. Reval, 15. Februar.
Wie aus Moskau gemeldet wird, wurden in der
Wolgadeut=
ſchen Republik in der Stadt Engelsk vier deutſche Koloniſten
wegen angeblicher Sabotage verhaftet. Sie ſind durch das
Kol=
legium der OGPU. zu fünfjähriger Verbannung nach Oſtſibirien
verurteilt worden.
Beſchränkung der Miigliedſcheft
im A5=Studenkenbund.
Der Reichsführer des nationalſozialiſtiſchen Deutſchen
Stu=
dentenbundes und Führer der Reichsſchaft der Studierenden an
den deutſchen Hoch= und Fachſchulen, Standartenführer Dr. Stäbel,
hat am 9. Februar 1934 den Führern und Schulungsleitern der
Studentenſchaften aus dem geſamten Reich eine grundlegende
Aenderung hinſichtlich der Mitgliedſchaft bei der Neuorganiſation
des NSDStB. angekündigt. Wie nunmehr der „Nachrichtendienſt
der Deutſchen Studentenſchaft” mitteilt, gilt, um dem
Studenten=
bund weitgehender als bisher den Charakter einer revolutionären
Kampfgruppe innerhalb der Geſamtſtudentenſchaften zu verleihen,
die uneingeſchränkte Mitgliedſchaft nur für alle die Kameraden,
die bereits vor dem 30. Januar 1933 um die Aufnahme in den
NSDStB. nachgeſucht haben. Alle ſpäter eingetretenen ſind
ledig=
lich Anwärter. Ihre Bewährung im revolutionär=
nationalſozia=
liſtiſchen Sinne wird über ihre ſpätere Aufnahme entſcheiden.
Durch dieſe Maßnahme, zu der noch endgültiger Erlaß des
Reichs=
führers des NSDStB. erfolgen wird, wird es gelingen, aus der
Geſamiſtudentenſchaft eine geſchloſſene kämpferiſche Einheit von
etwa 5000 Mann zu bilden, deren hohe Aufgabe es ſein wird, die
politiſche Schulung für die Geſamtſtudentenſchaft der Hoch= und
Fachſchulen durchzuführen, die ihr durch die neue Verfaſſung
übertragen worden iſt.
Eeuft Häuet.
Zum 100. Geburtstage des Forſchers am 16. Februar.
Ernſt Häckel, der am
16. Februar 1834 in
Pots=
dam geboren wurde,
ei=
ner der hervorragendſten
Naturforſcher des
ver=
gangenen Jahrhunderts,
war eine wiſſenſchaftliche
Kampfnatur, der allen
Gegnern ſeiner Lehre
heftige Fehde anſagte. Die
weltanſchaulichen Kämpfe,
die durch das Auftreten
Häckels in
leidenſchaft=
licher Form entbrannten,
ſind heute größtenteils
gegenſtandslos und
un=
weſentlich geworden. —
Häckel verſuchte, die ganze
lebende Welt unter
ei=
nen Geſichtspunkt
zu=
ſammenzufaſſen. Er war
der Begründer des
natu=
raliſtiſchen Monismus. Er erkannte nur kauſale
Zuſammen=
hänge an und lehnte die Idee der Unſterblichkeit und einer
ſittlichen Weltordnung ab. Alle anderen Anſchauungen bezeichnete
er als Spielen der dichteriſchen Phantaſie mit dem
Geheimnis=
vollen und als wiſſenſchaftliche Irrlehre. Vom inneren Schauen,
vom intuitiven Erkennen und vom Erleben Gottes wollte dieſer
Mann nichts wiſſen, der doch nicht nur einer der größten Gelehrten
aller Zeiten und der letzte große Polyhiſtor war, ſondern auch auf
zahlreichen Gebieten der naturwiſſenſchaftlichen Forſchung
Bedeu=
tendes und Neues geleiſtet hat. Er hat mit einer gewaltigen
Lebensarbeit das Reich des Wiſſens mit einer wahrhaften
For=
ſchungsleidenſchaft erweitert und vertieft und mit genialer
Phan=
taſie — die er im übrigen abgeleugnet hat — innere
Zuſammen=
hänge des Werdens feſtgeſtellt oder zum mindeſten geahnt. Er hat
auch unbewieſene Schlüſſe nicht geſcheut, wenn ſie logiſch erſchienen.
Hervorragendes hat er auf dem Gebiete der Erforſchung der
nie=
deren Lebeweſen geleiſtet. Sein „biogenetiſches Grundgeſetz”
be=
ſagt, daß die Entwickelungsgeſchichte des Einzelnen für die
Auf=
hellung ſeiner Stammesgeſchichte Bedeutung hat. Dieſes Geſetz
gehört zu den wichtigſten Theorien Häckels und hat fruchtbar auf
dem Gebiete der Forſchung gewirkt. Die „Entgötterung” der Häk=
kelſchen Welt und ihre „Enträtſelung” iſt mit Recht vielfach
be=
kämpft worden. Es war eine flache Welt=Betrachtung, die durch
die weiteren Fortſchritte der Naturwiſſenſchaft ad absurdum
ge=
führt wurde. Je tiefer man in das Weſen der Schöpfung
ein=
dringt, deſto geheimnisvoller wird ſie und deſto größere Rätſel
gibt ſie uns auf. Heute iſt die Zahl der Anhänger einer Lehre, die
der Welt Seele und Sittlichkeit der Weltordnung nicht zuerkennt,
klein. Man kann ſich darum nicht die richtige Vorſtellung von der
Bedeutung machen, die das Auftreten Häckels in den letzten
Jahr=
zehnten des vorigen Jahrhunderts hatte. Es war allerdings nicht
ſein wiſſenſchaftliches und experimentelles Forſchen, das die
All=
gemeinheit nur wenig verſtand, als vielmehr ſein
Glaubensbe=
kenntnis, das er in der Schrift „Der Monismus” und vor allen
Dingen in der Schrift „Die Welträtſel” niederlegte, die einen
un=
geheuren Erfolg hatte. Die Schrift wurde zum Bekenntnisbuch
der Materialiſten. Auf dem Gebiete des Darwinismus war
Häk=
kel der bedeutendſte deutſche Vertreter. Seine „
Affenabſtammungs=
lehre” hat auch viele Gegner auf den Plan gerufen. Heute ſind
uns auch dieſe Kämpfe gegenſtandslos, denn die Aufdeckung
ſtam=
mesgeſchichtlicher Bindungen zwiſchen Menſch und Tier ſind für
uns weder unerhörte Neuigkeiten, noch empfinden wir Ergebniſſe
der Forſchung als Beleidigung für den Menſchen. So bleibt von
dem großen Lebenswerk Häckels bei ſeinem hundertſten
Geburts=
tage nur das Bedeutſame, die Wiſſenſchaft Bereichernde und
Ver=
tiefende übrig.
Berleihung der Goetheplakekte an Hermann Skehr.
Am Tage ſeines 70. Geburtstages, am 16. Februar 1924,
wird dem Senator der Preußiſchen Dichterakademie, dem
Dichter und erſten Träger des Frankfurter Goethepreiſes im
neuen Reich, Hermann Stehr, die Goetheplakette der Stadt
Frankfurt verliehen. Bisher wurde nach dem 30. Januar 1933
mi dieſer Plakette nur der Preußiſche Staatskommiſſar im
Miniſterium für Wiſſenſchaft, Kunſt und Volksbildung, der
Leiter des Kampfbundes für deutſche Kultur, Haus Hinkel,
ausgezeichnet. Im Gegenſatz zu der häufigen Verleihung der
Plakette unter dem alten Negime erfolgt jetzt die Verleihung nur
noch in ganz beſonderen Fällen an hervorragende
Perſönlich=
keiten des kulturellen Lebens. Es handelt ſich daher bei dieſer
Ehrung Hermann Stehrs um eine ganz ſeltene Auszeichnung.
Der Adlerſchild für Hermann Skehr.
Der Herr Reichspräſident hat dem Dichter Hermann Stehr
aus Anlaß ſeines 70. Geburtstages den Adlerſchild verliehen und
mit folgendem Glückwunſchſchreiben zugehen laſſen:
Die Steuerverrechnungen für das vergangene Jahr haben zu der
Feſtſtellung der erfreulichen Tatſache geführt, daß das
Volks=
einkommen weiter auf ſeiner anſteigenden
Linie verblieben iſt. Schon die
Arbeitsbeſchaffungsmaß=
nahmen der Reichsregierung, die zu einer allgemeinen
Ankur=
belung der Wirtſchaft führten, brachten erhöhte Steuereingänge.
Je ſtärker das Heer der Erwerbsloſen
zuſammen=
ſchmolz, deſto breiter wurde der Strom der
Ein=
gänge aus den Lohnſteuer. Gleichzeitig hob ſich
der allgemeine Umſatz. Außerdem fielen
erheb=
liche Leiſtungen der öffentlichen Fürſorge
zu=
gunſten der Unterſtützungsberechtigten fort.
Erſt im Laufe dieſes Jahres wird ſich ein Ueberblick über die
Auswirkungen der Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen vom Februar
bis zum Dezember 1933 auf die allgemeinen Finanzen und den
Handel, auf das Einkommen und die Verſicherungsanſtalten
er=
geben. Bei den Sparkaſſen hat ſich insgeſamt eine
Zu=
nahme der Einlagen um rund eine Milliarde
gezeigt. Ein Beweis dafür, daß die Finanzkraft der breiten
Schichten wieder im Anwachſen begriffen iſt und vor allem das
Vertrauen zurückgekehrt iſt, ſo daß man wieder anfängt, in
ſtär=
kerem Umfange Spargroſchen zu ſammeln. Die Ausweiſe des
Reiches über die Veränderungen auf dem Gebiete des
Volks=
einkommens decken ſich ungefähr mit den Angaben der
Spar=
kaſſen. Es iſt ganz ſelbſtverſtändlich, daß nicht jeder
Erwerbs=
loſe, der wieder Arbeit findet, ſofort ſein geſamtes übriges
Ein=
kommen zur Sparkaſſe trägt. Aber die Bilanzen der Sparkaſſen
ſpiegeln doch die Beſſerung der allgemeinen Verhältniſſe wider.
Im Jahre 1933 verzeichnet nun die Statiſtik eine Hebung
des geſamten Volkseinkommens gegenüber 1932 um
rund eine Milliarde Reichsmark. Die
Veränderun=
gen ſind am ſtärkſten bei den Gehalts= und Lohnempfängern der
Land= und Forſtwirtſchaft. Hier iſt ein Anſteigen um 16 Prozent
zu verzeichnen. Ein Beweis dafür, daß durch die Landwirtſchaft
im vergangenen Jahr eine recht erhebliche Zahl von
Arbeits=
kräften neu eingeſtellt worden iſt. Handel und Gewerbe weiſen
ein Plus von 5,1 Prozent auf. Alles in allem berechtigt dieſe
Statiſtik zu den beſten Hoffnungen.
Im ch
Komr
chört g
Skarhemberg verräk ſeine Unkergebenen
der ſchlüfſige Beweis jekt erbracht.
DNB. Berlin, 15. Februar.
Es iſt bereits bekannt, daß die drei öſterreichiſchen
Macht=
haber, Dollfuß, Fey und Starhemberg, ſich gegenſeitig nicht
trauen, und jeder hinter dem Rücken des andern verſucht, mit
den Nationalſozialiſten Fühlung zu nehmen. Dollfuß hat vor
einiger Zeit auch die Fühlungnahme mit den Sozialdemokraten
verſucht, bis die Ereigniſſe ihn dann in die jetzige Richtung
gedrängt haben.
Bekanntlich ſtellte der niederöſterreichiſche Heimwehrführer,
Graf Alberti, der in der Wohnung des Wiener Gauleiters der
NSDAP., Frauenfeld, verhaftet und in das
Konzentrations=
lager Wöllersdorf gebracht worden war, feſt, daß er die
Ver=
handlungen mit Frauenfeld im Auftrage von Starhemberg
ge=
führt habe. Er ließ einen Aufruf an den niederöſterreichiſchen
Heimatſchutz herausgehen, in dem er bereits feſtſtellte, daß er
die Verhandlungen mit Frauenfeld im Auftrage Starhembergs
geführt habe. Er ſei nur zurückgetreten um dem Heimatſchutz
die Lage zu erleichtern. Starhemberg ſtritt alles ab, beſchimpfte
Graf Alberti und bezichtigte ihn der Anzettelung einer
Ver=
ſchwörung hinter ſeinem Rücken.
Die nationalſozialiſtiſche „Schleſiſche Tageszeitung” in
Bres=
lau iſt nun in der Lage, eine Errlärung Graf Albertis über
dieſe Vorgänge im Facſimile zum Abdruck zu bringen. Damit iſt
der ſchlüfſige Beweis erbracht, daß Starhemberg ſeine eigenen
Untergebenen verrät und ins Konzentrationslager ſchickt, wenn
es ihm gerade gut erſcheint, obwohl ſie doch nur in ſeinem
Auftrage handelten.
Der Brief hat den Wortlaut:
16. Januar 1934.
Für den Fall meiner Verhaftung erkläre ich, daß ich die
Niederlegung der Landesführerſtelle widerrufe.
Ich habe alle Beſprechungen mit den Nazis mit Kenntnis
und Zuſtimmung des Bundesführers geführt und ihm über
alles berichtet. Die Niederlegung meiner Führerſtelle in N.S.
erfolgt nur deshalb, um dem Bf. und dem Heſch. die Situation
zu erleichtern.
Graf Alberti.
„Bf.” iſt der Bundesführer, „Heſch.” der Heimatſchutz, und
„N. S.” Niederöſterreich.
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Sehr geehrter Herr Stehr!
Zu ihrem 70. Geburtstage ſpreche ich Ihnen meinen
herz=
lichſten Glückwunſch aus.
Sie können an dieſem Tage auf ein Leben, reich an Arbeit
und künſtleriſchem Geſtalten, zurückblicken, mit dem Sie das
deutſche Volk und die deutſche Kunſt in dichteriſchen Werken von
beſonderer Kraft und Tiefe beſchenkt haben. Daß der deutſche
Menſch in ſeiner unſicheren und chaotiſchen Vergangenheit den
Glauben an die letzten Werte des Lebens und damit an die
Zu=
kunft nicht verloren hat, iſt namentlich auch Ihr Verdienſt.
Dem Dank, den das deutſche Volk Ihnen ſchuldet, gebe ich
gerne Ausdruck, indem ich Ihnen mit meinen beſten Wünſchen
für Ihr ferneres Schaffen und Ihr perſönliches Wohlergehen die
höchſte Ehrung des Reiches, den Adlerſchild, verleihe, der auf der
Vorderſeite das Symbol des Reiches, auf der Rückſeite die
Wid=
mung „Dem deutſchen Dichter” trägt.
Mit freundlichen Grüßen bin ich
Ihr ergebener (gez.) von Hindenburg,
Bis zur leßten Minuke ...
Die Meſſungen der ruſſiſchen Stratoſphärenflieger.
Die ſowjetruſſiſche Telegraphenagentur macht jetzt
Mit=
teilungen über die optiſchen Beobachtungen, die die
verunglück=
ten Stratoſphärenflieger in dem „Sirius” vor ihrem Abſturz
angeſtellt haben. Die erhaltenen Aufzeichnungen wurden von
einem wiſſenſchaftlichen Fachbearbeiter des Zentralen
Wetter=
büros in Moskau unterſucht und geprüft. Bei den zahlreichen
Meſſungen, die die Stratoſphärenflieger vorgenommen haben,
wurden 27 Meſſungen auf der Farbenſkala durchgeführt. Mit
den Meſſungen haben ſie in einer Höhe von 8500 Metern
be=
gonnen und dann fortlaufend bis zum Aufſtieg und Höchſtpunkt
von 22 000 Metern fortgeſetzt und weiter während des Abſtieges
bis zu 12000 Meter Höhe. Dabei haben nach den Aufzeichnungen
die Forſcher feſtſtellen können, daß ſich die Farbe des Himmels
dauernd verändert hat. Bei 8500 Meter war der Himmel blau,
bei 11000 Meter war er dann tief dunkelblau, um in 13000
Meter Höhe ganz tiefviolett zu werden. In 19 000 Meter Höhe
ändert ſich dann wieder die Farbe und wurde tief violettblau,
in 21 000 Meter tief ſchwarzviolett und in 22000 Meter Höhe
dann ganz ſchwarz=grau. Waſſenko ein Mitglied der Beſatzung,
hat während des Abſtiegs bis zur letzten Minute die Meſſungen
durchgeführt. Die letzten Aufzeichnungen ſtammen aus einer
Höhe von 12000 Metern und reißen dann ab. Es iſt
anzu=
nehmen, daß in dieſem Augenblick die Kataſtrophe einſetzte.
Nr. 46 — Seite 3
Freitag, 16. Februar 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dollfuß meldet „Sieg!
Miderſtand des Republikaniſchen Schuhbundes gebrochen?— Die Zahl der Todesopfer ſteigt weiter.
Meinungsauskauſch der Siegermächte über die Enkwicklung in Oeſterreich.
ſes Syſtems Dollfuß=Skarhemberg Fey.
Die Opfer auf beiden Seiten gehen von Stunde zu Stunde
apide in die Höhe. Wenn auch die amtlichen Stellen nach wie
ur eine vorſichtige Zurückhaltung üben und mit der Sprache
ticht recht heraus wollen, ſo läßt ſich doch nicht mehr
verheim=
ichfen, daß in ganz Oeſterreich Opfer zu verzeichnen ſind, die
ſelleicht
heufe ſchon die Grenze von 2000 Token
überſchritken
ben.
Am ſchwerſten ſind die Verluſte bei den Sozialdemokraten
und Kommuniſten. Dann hat aber auch die Zivilbevölkerung
unerhört gelitten, weil die Wohnblocks rückſichtslos
zuſammen=
ſchoſſen wurden, wobei wieder ſehr viele Nichtmarxiſten, vor
uem auch Nationalſozialiſten, ihr Leben laſſen mußten. Die
Zerluſte des Militärs und der Heimwehren ſcheinen aber ganz
eſonders hoch zu ſein.
Nachdem Herr Dollfuß immer wieder dazu aufgefordert hat,
ie ehemaligen Heeresangehörigen aus dem Weltkriege ſollen
ſich ſchützend vor den Staat ſtellen, iſt er jetzt dazu übergegangen,
us den Grenzbezirken Militär nach Wien und
en ſonſt ge ährdeten Punkten heranzuziehen.
Das intereſſanteſte an dieſen Vorgängen iſt aber die Tatſache,
aß die Wiener Regierung ausgerechnet die an
er deutſchen Grenze verſammelten
Forma=
ionen nach Wien transportieren läßt, obwohl ſie
och vor wenigen Wochen hier demonſtrativ neue ſtarke
Garni=
oien gebildet hat, um damit zum Ausdruck zu bringen, daß
eſterreichs Unabhängigkeit von Deutſchland hier aufs ſtärkſte
efährdet ſei. Eigentlich hätte Dollfuß doch dieſe Regimenter
n der deutſchen Grenze liegen laſſen und dafür die Truppen
on der italieniſchen, der tſchechoſlowakiſchen und jugoſlawiſchen
Frenze holen ſollen. Offenbar iſt aber das Zutrauen der Wiener
tegierung zu dieſen Nachbarſtaaten ſo gering, daß ſie es
vor=
jeht, dort nicht die letzten Sicherheitspfeiler wegzuziehen. Wie
ſuter dieſen Umſtänden die Wiener Machthaber ihre Klage vor
ein Völkerbundsrat verteidigen wollen, iſt ſchwer verſtändlich.
5ie haben ja durch die Freimachung der deutſchen
körenze klar zum Ausdruck gebracht, daß von
iner deutſchen Gefahr überhaupt keine Rede
ein kann.
Wir können uns auch nicht vorſtellen, daß man in Wien
eute noch ernſthaft mit dem Gedanken umgeht, den
Völker=
undsrat anzurufen, denn das Blutbad, in das
Doll=
uß und Genoſſen das öſterreichiſche Volk
ge=
aucht haben, hat mit dem Kampf gegen den
ſtationalſozialismus nicht das geringſte zu
un. Aber die Verblendung der Regierung
Dollfuß=
eht noch immer ſoweit, daß ſie ſich in einem Aufruf
an=
die Bevölkerung zu Formulierungen hat
hin=
tißen laſſen, die wir auch
vom Reich aus mit den ſchärfſten Ausdrücken
zurückweiſen müſſen.
derr Dollfuß mit ſeinen Getreuen ſoll erſt einmal dafür ſorgen,
aß die Ordnung in Oeſterreich wieder hergeſtellt wird, und vor
ilem die Rechte des Volkes wieder geachtet werden. Die jetzige
Viener Regierung kann ſich aus ihrer Bedrängnis nur retten,
venn ſie ſchleunigſt die Verfaſſung wiederherſtellt, alſo auch
as Verbot der Nationalſozialiſtiſchen Partei in Oeſterreich
auf=
ſebt und Neuwahlen ausſchreibt, zuvor jedoch den Männern
ie Regierungsgewalt überläßt, die vom Vertrauen des Volkes
etragen ſind. Was in Deutſchland mit ſeinen 66 Millionen
ihrie Reibungen möglich war, ſollte auch in Oeſterreich mit
einen 6 Millionen Einwohnern im Handumdrehen zu erreichen
ein. Die Blutſtröme, die heute über Oeſterreich hinfluten, ſind
er beſte Beweis dafür, wie unhaltbar das Syſtem Dollfuß
ſervorden iſt.
DNB. Wien, 15. Februar.
Von amtlicher Seite wird der Lagebericht für den heutigen
Donnerstag vormittag zunächſt dahin zuſammengefaßt, daß die
Truppen jetzt nicht mehr in direkte Kämpfe verwickelt und
Sturm=
angriffe nicht mehr notwendig ſind, und daß das Vorgehen der
Truppen immer mehr den Charakter einer Säuberungsaktion
an=
nimmt.
In Floridsdorf werden die von den Schutzbündlern bisher
beſetzten Polizeiwachlokale einzeln planmäßig geſäubert, ohne daß
die Truppen auf ernſten Widerſtand ſtoßen. Im Floridsdorfer
Abſchnitt wird überall ein Zurückweichen der Schutzbündler
feſt=
geſtellt.
Die Säuberung wird jetzt über Kagran und Jedleſee hinaus
ausgedehnt. In den Gemeindehäuſern dieſes Abſchnittes ſind viele
Tauſend Schuß Maſchinengewehr= und Gewehrmunition und eine
ganze Anzahl von Maſchinengewehren gefunden worden.
In Favoriten war infolge des Zurückweichens der
Schutz=
bündler der vorbereitete Sturm auf den Laaer Berg nicht mehr
notwendig. Auch dort ſoll kein Widerſtand mehr bemerkbar ſein.
Auf dem Dach des Karl=Marx=Hofes, um den ſich in den
letz=
ten Tagen beſonders heftige und blutige Kämpfe abgeſpielt haben,
und der mehrfach den Beſitzer wechſelte, haben ſich die
Schutzbünd=
ler ein Maſchinengewehrneſt eingerichtet und beſtreichen von dort
aus die Umgebung. In den Mittagsſtunden iſt daher eine Batterie
angeſetzt worden, die den Karl=Marx=Hof zurückgewinnen ſoll.
Auf den geſtrigen Appell des Bundeskanzlers hin haben ſich
nach offizieller Angabe einige Hundert Schutzbündler gemeldet.
In den Bundesländern, insbeſondere in den großen
Induſtrie=
zentren Linz, Bruck und Steyr, herrſcht nach offizieller Angabe
vollkommene Ruhe. Die Polizeidirektion Wien hat für Samstag
abend die Wiederaufnahme der Theater= und Kinovorſtellungen
zur normalen Zeit geſtattet.
*
Der Karl=Marx=Hof, die rieſige Wohnſiedlung,
nach der Beſchießung und Einnahme durch die Bundestruppen.
jur Auffagrung von Mozurts Reuuiei
und des 150. Pſalms von Bruckner
arch das Landestheater und den Muſikverein
am 19. Februar 1934 im Großen Haus.
Einführende Worte von W. Kleinſchmidt.
Der Muſikverein hat Mozarts Requiem zuletzt im Jahre
415 aufgeführt. Am kommenden Montag wird er in ſeinem
beiten ordentlichen Konzert unter Generalmuſikdirektor Karl
ſtiderichs Leitung gemeinſam mit dem Orcheſter und Chor des
Candestheaters — nach faſt 20 Jahren — das herrliche Werk
ſeder zum Erklingen bringen: als erhebende Vorfeier zum
Volkstrauertag.
Das Requiem von Mozart entſtand 1791 zur Zeit der
Ver=
mung der „Zauberflöte” und iſt des Meiſters letztes Werk
ge=
vorden. Bekanntlich iſt es, jedenfalls in Partitur, nicht
gänz=
ich von ihm fertiggeſtellt worden, ſondern wurde zum Teil von
eimem Schüler Süßmayr ausgearbeitet. Mozart ſtarb bereits
Dezember 1791 und ſoll bis in ſeine letzten Lebensſtunden mit
e inem Schüler ſein Werk durchgeſprochen haben. Es iſt wohl
iemals ganz aufzuklären, wie hoch der Anteil Süßmayrs an
Nozarts Werk zu bewerten iſt, vielmehr iſt anzunehmen, daß die
onzeption des Werkes gänzlich von Mozart ſtammt und nur in
er techniſchen Ausführung von ſeinem Schüler gefördert wurde.
— Mozarts Requiem erſteht der kirchliche Todesgedanke in
ſonumentaler Form. Es iſt von höchſter Melodieſeligkeit,
er=
ſacht aber dabei letzte Tiefe des ſeeliſchen Ausdrucks. — Dem
tiſt und weihevoll anhebenden erſten Teil: „Requiem aeternam
—n2 eis” (Ewige Ruhe gib ihnen) folgt die Kyriefuge mit einem
mklang an Händels Meſſias (durch ſeine Wunden ſind wir
ge=
ilt). Ein groß angelegtes „Dies irae” (Tag des Zorns), deſſen
hrecken u. a. in den Figuren der Chorbäſſe draſtiſch geſchildert
d. folgt Nr. 3: „Tuba mirum spargens sonum‟ (Die Poſaune,
dem Wunderton verteilend) für Soloquartett; ein Thema, das
Saraſtro gemahnt. Der vierte Teil: „Rex tremendae
maſe-
atis” (König der furchtbaren Majeſtät) iſt charakteriſtiſch durch
nen Gegenſatz zu dem innig flehenden Seitenſatz „Salva me,
s pietatis” (Rette mich, Quell der Gnade). Der fünfte Teil:
ecordare Jesu vie‟ (Erinnere Dich, frommer Jeſu) iſt wieder
dem Soliſten zugeteilt,; ein inbrünſtiges Andante, in Einleitung
un.d Nachſpiel von tiefer Innigkeit. Im ſechſten Teil, dem wild
hebenden „Confutatis, flammis acribus addictis‟ (Nachdem die
übergeben ſind) wird die gegenſätz=
nerträger Michael wird ſie ins heilige Licht führen), von den
Soliſten geſungen, leiten zur Fuge: „Quam olim Abrahae
pro=
misist:” (Was Du einſt Abrahem verſprochen haſt) über. Nr. 9:
„Hostias et preces tib!” (Dankopfer und Gebete. Dir, o Herr)
iſt ein kurzes Larghetto, in ſeiner eindringlichen Schönheit an
das Ave verum” gemahnend. Es wird durch die Wiederholung
der Abrahamfuge abgeſchloſſen. Nach dem kurzen „Sanctus”
(Nr. 10) mit den Oſannarufen folgt, wiederum für die Soliſten,
das Benedictus” (Nr. 11), ein Thema, das ſchon in einem
Un=
terrichtsheft Mozarts von 1784 als Cantus firmus verwendet
wurde. Der Chor beſchließt dieſen Satz mit der Wiederholung
der Oſannarufe. Den Schluß des Werkes bildet das „Aguus de!”
(Lamm Gottes), eine Melodie von faſt Schubertſcher Innigkeit
und Volkstümlichkeit. Das Adagio „Lux geterna” greift auf den
erſten Satz, das „Requiem aeternam” zurück. Auch die
Schluß=
fuge: „Cum sanctis tuis” iſt eine Wiederholung der Kyriefuge
des erſten Satzes. Mozarts Werk das ſich, gegenüber vielen
neueren Werken kirchlichen Charakters, ſo einfacher Mittel
be=
dient iſt kraft des Genius ſeines Schöpfers in der Ausdeutung
des Requiemgedankens und ſeiner tiefen Religioſität wahrhaft
„alles ſagend‟. — Das Werk wurde von Grafen Walſegg durch
ſeinen Verwalter als „Requiem” für ſeine Gattin beſtellt und
1793 zu deren Gedächtnis zuerſt aufgeführt. Walſegg wollte es
für ſein eigenes Geiſteserzeugnis ausgeben und hatte deshalb
einen Mittelsmann zu Mozart geſchickt. Dadurch war die Legende
entſtanden, daß ein unheimlicher Unbekannter Mozart eine
Toten=
meſſe in Auftrag gegeben habe, die dann zu des Meiſters eigenem
Gedächtnis geſungen worden ſei. Die Beſchäftigung mit dem
Requiem mag allerdings den kranken Meiſter in ſeinen
Todes=
ahnungen beſtärkt haben. In einem Brief vom November 1791
ſchreibt er: „Ich bin im Bereich des Todes, ehe ich mich meines
Talentes gefreut habe. Das Leben war dennoch ſo ſchön! Die
Bahn öffnete ſich unter ſo günſtigen Auſpizien. Aber man kann
ſein Geſchick nicht ändern, keiner beſtimmt ſeine Tage. Man muß
ſich ergeben, es geſchieht, wie die Vorſehung es will. Ich beende
jetzt meinen Grabgeſang, ihn darf ich nicht unvollendet laſſen.”
Der, 150. Pſalm von Bruckner iſt ebenfalls „auf
Be=
ſtellung” — zur Wiener Muſik= und Theaterausſtellung 1892—
geſchaffen worden. Auch er iſt ein Beweis dafür, daß das Genie
bei beſtellten Arbeiten Größtes leiſten kann, wie es in neuerer
Zeit z. B. Verdis „Aida” zeigt. Mozarts Werke ſind ja faſt alle
„auf Beſtellung” geſchrieben, und niemand wird darin etwas
Herabminderndes ſehen, jedenfalls nicht aus ihren Ergebniſſen
folgern können. Der 150. Pſalm ſtammt aus Bruckners letzter
und höchſter Schaffensperiode, aus der Zeit der 9. Sinfonie. Das
kurze Werk mit ſeiner machtvollen Fuge gab dem Meiſter
Ge=
legenheit, denjenigen leidenſchaftlich zu preiſen, dem ſein ganzes
Leben geweiht iſt: „Lobet Ihn in ſeinem Heiligtum, lobet Ihn
in der Feſte ſeiner Macht, lobet Ihn in ſeiner großen
Herrlich=
keit! Alles, was Odem hat, lobe den Herrn! Halleluja!”
Von der Frankfurter Univerſität. Für den Reſt des
laufen=
den Winterſemeſters wird der Lehrſtuhl für mittlere Geſchichte
durch Prof. Dr. Theoder Mayer von der Univerſität Gießen
vertreten. Der Privatdozent für Botanik an unſerer Univerſität,
Man den Tromeliſeier der Ailleie.
Das geſtürmte Arbeiterheim im 16. Bezirk.
Ein Regierungsberichk über die Lage in Wien.
Am Donnerstagabend wurde von zuſtändiger Seite folgender
Bericht ausgegeben:
Der Bezirk Simmering iſt jetzt bis zu der von den Truppen
gezogenen Sperrlinie, dem Bahndamm der Aſpernbahn, geſäubert
worden. Das jenſeits liegende Gebiet ſoll heute Nacht geſäubert
werden.
Der Bezirk Simmering zeigt überall die Spuren der ſchweren
Kämpfe der letzten Tage. Faſt alle Häuſer weiſen Spuren von
Schüſſen auf. Beſonders ſchwer ſind die Gemeindehäuſer
mitge=
nommen, um die einzeln gekämpft worden iſt. Granaten haben
hier tiefe Löcher in das Mauerwerk geſchlagen.
Maſchinengewehr=
ſalven haben überall deutliche Spuren hinterlaſſen. Hier wurde
Gebirgsartillerie eingeſetzt.
Im Gemeindebad Innenhof iſt gegenwärtig eine breit
an=
gelegte Entwaffnungsaktion im Gange. Die zahlreichen
Haus=
bewohner ſind aufgefordert worden, unter Zuſicherung der
Straf=
loſigkeit die Waffen abzuliefern. Im Hof türmt ſich ein
Waffen=
haufen aus Maſchinengewehrteilen, Handgranaten,
Trommel=
revolvern, Infanterieſpaten, Stahlhelmen und den überall
beſon=
ders zahlreich aufgefundenen Sprengbüchſen. Zur Unterbringung
der Verhafteten ſind zwei große Gebäude als Notarreſte
einge=
richtet worden.
Die Einnahme des ſeit Tagen ſchwer umkämpften Laaer
Ber=
ges vollzog ſich, wie verlautet, in den Nachmittagsſtunden
ent=
gegen allen Erwartungen ohne weitere Kampfhandlung. Aufdie
Auforderung der Truppen zur Uebergabe räumten die
Schutzbünd=
ler den Lager Berg und flohen in großer Zahl über Zäune und
Mauern. Die Beſetzung des Laaer Berges, der als ſtrategiſch
wichtiger Punkt angeſehen wurde, vollzog ſich dann in aller Ruhe.
Auch der Karl=Marx=Hof iſt jetzt ohne Kampf von den Truppen
beſetzt worden. Die Waffenſuche iſt dort in vollem Gange.
Das zweite Todesurkeil vollſtreck.
Das Todesurteil, das ſpät nachts von dem Standgericht Wien
gegen den Ingenieur Weiſſel gefällt worden war, iſt um 1 Uhr
norgens vollſtreckt worden.
Dr. phil. Fritz Overbeck, iſt zum nichtbeamteten
außerordent=
lichen Profeſſor ernannt worden. Der Honorarprofeſſor für
phyſiſche Anthropologie und Raſſenkunde, Dr. med. Fr.
Weiden=
reich, iſt für das Sommerſemeſter 1934 und für das
Winter=
ſemeſter 1934/35 beurlaubt worden.
Der Lichtkonſchmalfilm=Projektor.
Am 28. 11. 1933 wurde in einer Sitzung der Deutſchen
Kinotechniſchen Geſellſchaft der Lichttonſchmalfilmprojektor der
Oeffentlichkeit übergeben. Damit iſt ein weiterer Schritt auf
dem Gebiet des Schmalfilmweſens zu verzeichnen. Wenn auch
ſchon bisher Schallplattenzuſatzgeräte zur Vertonung von
Schmal=
filmen von Amateuren mit Erfolg angewandt wurden, ſo
hafte=
ten doch dieſen Mängel und Nachteile einer Nadeltonvorführung
(Ton auf Schallplatte) mit Normalkinofilm an. Dieſe Mängel
ſind ja noch hinreichend aus der Frühzeit des Tonfilms bekannt.
Das Gerät iſt als Zuſatzgerät zu vorhandenen
Schmalfilm=
vorführapparaturen von der Klangfilm G.m.b.H. gemeinſam mit
Telefunken entwickelt worden. Selbſtverſtändlich wurden die
beim Normaltonfilm gemachten Erfahrungen benutzt, jedoch war
es nicht möglich, die Größenmaße im Verhältnis zu verkleinern.
Eine einwandfreie Tonwiedergabe ſtellt erhebliche Anforderungen
ſowohl an das Auflöſungsvermögen des Filmes als auch an
den Gleichlauf des Filmes. Aus den vorhandenen
Film=
formaten wurde das 16=Millimeter=Format nach langer Prüfung
ausgewählt. Eine Verkleinerung des Bildformates wie beim
Normaltonfilm trat jedoch nicht ein, da man auf der einen
Seite die Perforation wegließ. Der Tonſtreifen beſitzt eine Breite
von 1,65 Millimeter gegen 2,54 Millimeter beim
Normal=
tonfilm. Bei dieſer Breite der Tonſpur iſt die Lautſtärke
be=
deutend geringer, ſo daß ein neuer Verſtärker entwickelt werden
mußte (Vollnetzanſchluß).
Als Vorführgeſchwindigkeit wurde wie beim Normalfilm
21 Bilder je Sekunde feſtgelegt. Der Weg je Sekunde beträgt
dann 183 Millimeter gegen 456 Millimeter beim Normaltonfilm,
Da zur Zeit noch faſt gar keine eigentlichen Schmaltonfilme
vorhanden ſind, werden Normaltonfilme umkopiert. Der Ton
wird elektriſch umſchrieben, während das Bild durch einen Satz
Zylinderlinſen verkleinert wird. Mit dieſem Verfahren werden
zurzeit einige bekannte Spielfilme auf Schmalfilm umgearbeitet
Das Schmaltonfilmgerät ſtellt keine Konkurrenz für das feſtt
Lichtſpieltheater dar. Es wird beim Verkauf ausdrücklich von
der Klangfilm das Verwendungsgebiet feſtgelegt und der Käufet
muß ſich ſchriftlich verpflichten, es nicht für Theaterzwecke zu
gebrauchen. Trotz dieſer weſentli hen Einſchränkung bleiben dem
Gerät noch genügend Anwendungsgebiete offen.
EE
Seite 4 — Nr. 46
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 16. Februar 1934
Die befkialiſche Hinrichkung
des ſchwerverletzlen Schukbundführers Munnichreiker
Es werden jetzt Einzelheiten über die Hinrichtung des
Schutz=
bundführers Munnichreiter bekannt. Die Hinrichtung dieſes
Schwerverletzten durch die Wiener Exekutivbehörde hat die
Er=
bitterung der Bevölkerung ins ungemeſſene geſteigert.
Munnich=
reiter, der durch mehrere Schüſſe ſchwer verletzt war, wurde
danach auf einer Tragbahre zum Standgericht, ebenfalls auf
einer Tragbahre zum Galgen geſchafft, von der Bahre aus
unter den Galgen geſetzt und — obwohl faſt bewußtlos —
erhängt. Auch zahlreiche Ausländer haben ihrer ungeheuren
Empörung über die beſtialiſche Hinrichtung eines
Schwer=
verletzten durch die Regierung Dollfuß Ausdruck gegeben und
erklärt, daß damit auch die letzten Sympathien für das
Gewalt=
ſpftem Dollfuß bei ihnen geſchwunden ſeien.
Tokenklage mit Gafſenhauern.
Unter der Ueberſchrift „Totenverhöhnung durch Radio Wien”
macht die „Berliner Börſenzeitung” darauf aufmerkſam, daß,
wäh=
rend der deutſche Rundfunk beim Bekanntwerden der furchtbaren
Blutopfer des Bruderkrieges in Oeſterreich die Uebertragung der
Kölner Karnevalsfeier ſofort abſagte, die augenblicklichen Herren
in Oeſterreich, die von der Tragik des Bürgerkrieges nicht den
blaſſeſten Schimmer von Empfinden zu beſitzen ſchienen. Wer
geſtern gegen 22 Uhr ſeinen Rundfunkempfänger auf die Welle
von Radio Wien einſtellte, konnte dafür einen einzigartigen
Be=
weis erhalten. Nach der Durchgabe der neueſten Nächrichten, die
in italieniſcher Sprache wiederholt wurden, ſpielte der
öſterreichi=
ſche Sender Opernmuſik und Gaſſenhauer aus der Zeit um die
Jahrhundertwende. Es wirkte wie blutiger Hohn, daß nach den
Melodien „Haben Sie nicht den kleinen Cohn geſehn” und „Im=
mer an der Wand entlang” Herr Dollfuß die „verhetzten und
verirrten Arbeiter” in einer Anſprache aufforderte, dem
Blut=
vergießen ein Ende zu bereiten.
Wie England
die Vorgänge in Oeſterreich beurkeilt.
die fränzoſtſche Breiſe
zum „Siege” der Regierung Dollfuß
DNB. London, 15. Februar.
Zu den blutigen Ereigniſſen in Oeſterreich veröffentlicht
Reu=
ter eine Meldung, in der es heißt: Unzweifelhaft ſeien viele von
den Toten und Verwundeten nicht am Kampf beteiligt geweſen.
Ein höherer Offizier der regulären Armee habe in Floridsdorf
im Geſpräch mit einem Vertreter des Reuter=Büros zugegeben,
daß die meiſten Verluſte unter unſchuldigen
Per=
ſonen zu verzeichnen ſeien, die nicht aus ihren von der Artillerie
des Bundesheeres beſchoſſenen Wohnhäuſern entkommen konnten.
Die Reuter=Meldung gibt der Anſicht Ausdruck, daß ein Ergebnis
der Abſchlachtung von Nichtkämpfern eine Zunahme der
Erbitte=
rung der Arbeiterklaſſe gegen die Regierung Dollfuß ſein werde.
„Daily Telegraph” bringt einen Aufſatz ſeines
Korreſponden=
ten für Zentraleuropa, Gedye, in dem ausgeführt wird, daß man
in Oeſtereich nicht von einem kommuniſtiſchen Aufruhr ſprechen
könne. Der Aufruhr ſei vielmehr von den Heimwehrführern
aus=
gegangen, die Dr. Dollfuß gezwungen hätten, die Beſtrebungen
durchzuführen, die ſie in ihrem eigenen Putſch vom 13. September
1919 erfolglos zu verwirklichen verſucht hätten, einem Putſch, auf
den keine Todesurteile, und nicht einmal Verurteilungen zu
Ge=
fängnisſtrafen gefolgt ſeien. Der Korreſpondent ſagt, die
Regie=
rungsartillerie führe jetzt das Ende der demokratiſchen Republik
herbei, wenn auch für einen furchtbaren Preis von
Menſchen=
leben. Wenn Dr. Dolfuß dieſes Schlachtfeld hinter ſich habe,
werde er ſich einem anderen von äußerſter Tatkraft und
Entſchloſ=
ſenheit erfüllten Feinde gegenüberſehen, nämlich dem
National=
ſozialismus.
Der Vorſtoß der öſterreichiſchen Bundesregierung gegen die
Sozialdemokratie wird von der franzöſiſchen Preſſe keineswegs
als der Sieg gefeiert, den Dollfuß errungen zu haben vermeint.
Die Blätter ſind überzeugt davon, daß letzten Endes, wenn die
Mächte nicht eingreifen, der Nutznießer dieſes Sieges der
Natio=
nalſozialismus ſein werde. In dieſer Auffaſſung werden ſie
be=
ſtärkt durch das ihrer Anſicht nach unheilverkündende Schweigen
der öſterreichiſchen Nationalſozialiſten. — Das ironiſche Schweigen
dieſer Kreiſe iſt ſehr einfach zu erklären”, ſo ſchreibt der „Paris
Soir”. „Warum ſollten auch die Schüler Hitlers ſich in dieſe
Angelegenheit einmiſchen, wo doch Dollfuß und die Heimwehren
für ſie arbeiten? Sie warten ruhig ab, bis das Gelände geebnet
iſt und ihre Stunde ſchlägt. Italiens und Englands Haltung wird
zur Folge haben, daß Deutſchland ſich dicht neben dem Balkan
feſt=
ſetzt. In der Geſchichte wird Dollfuß als Schrittmacher Hitlers
fortleben.” — Auch die „Liberté” nennt das Schweigen der
Nationalſozialiſten „bezeichnend‟. Hitler warte die Ereigniſſe ab,
Im Grunde genommen arbeite alles für ihn.
Zwiſchenſtaatlicher Meinungsaustauſch
über Oeſterreich?
Der Londoner Berichterſtatter der Havas=Agentur will
erfah=
ren haben, daß gegenwärtig ein Meinungsaustauſch zwiſchen Rom
und London einerſeits und London und Paris andererſeits über
die Lage in Oeſterreich und die deutſche Politik gegenüber
Oeſter=
reich gepflogen werde. Höchſtwahrſcheinlich werde dieſe Frage auch
den Gegenſtand der Beſprechungen bilden, die der
Lordſiegel=
bewahrer Eden mit den Regierungen der verſchiedenen Mächte
haben werde.
BlhiErdwed-tMOnttst!
Allen Freunden und Bekannten die traurige
Mitteilung, daß am Sonntag, 11. Februar,
unſere liebe Schweſter, Schwägerin und Tante
Hatyärina Sinkter
Gott der Allmächtige hat unſeren
innigſi=
geliebten Vater und Großvater
Mickonand Sieher!
Hebamme
ſanft entſchlafen iſt. — Auf Wunſch der
Entſchlafenen fand die Beerdigung in aller
Stille ſtatt.
Herzlichen Dank allen, die ihr die letzte Ehre
erwieſen haben. Beſonderen Dank für die
Kranz= u. Blumenſpenden, ſowie den
Schwe=
ſtern der St. Fidelis für ihre liebevolle Pflege
und allen denen, die ihrer noch gedenken.
Das hl. Seelenamt findet Montag, 19. Febr.,
vorm. 7 Uhr, in St. Fidelis, Feldbergſtr., ſtatt.
Generaloberarzt a. D.
im geſegneten Alter von 85½ Jahren durch
einen ſanffen Tod zu ſich genommen.
In tiefer Trauer:
Dr. Rudolf Siegert, Miniſterialrat a. D.
Margareihe Siegert, geb. Wiſſenbach
Helmut Siegert, Cand. chem.
Rudolf Siegert, stud. med.
Schoenenbergers
Haobtadensän
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Würmer aller Art und
gegen Darmerkrankungen.
Schoenenbergers
Knoblaucnsalt serner
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Auguſt Winkler
Familie Auguſt Lennert
Familie Friedrich Galm.
Darmſtadt, den 14. Februar 1934.
(Heinrſchſtraße 141)
ist
ein wirksames Schutz- und
Vorbeugungsmittel gegen !
Krankheiten aller Art.
Die Beiſetzung ſindet in aller Stille ſtatt. (1975
Darmſtadt, den 16. Februar 1934.
Mopsbergſtraße 54.
(2001
Statt beſonderer Anzeige.
Heute entſchlief ſanft nach längerem
Krankenlager unſere liebe Tante,
Groß=
tante und Urgroßtante
im 83. Lebensjahre.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Ottilie Eckſtein
Darmſtadt, den 15. Februar 1934.
Die Beerdigung findet ſtatt Samstag,
den 17. Februar, nachmittags 3 Uhr, auf
dem alten Friedhof.
(1976
Dankſagung.
Herzlichen Dank allen, die uns beim Hinſcheiden
meiner lieben Gattin, unſerer lieben Mutter und
Schweſier ihre Teilnahme bekundeten.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Adam Knapp.
Darmſtadt, den 15. Februar 1934.
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Darmſtadt (Viktoriaſtr. 52), 15. Febr. 1934.
Die Beerdigung findet ſtatt Sonntag, den
18. ds. Mts., 11 Uhr, vom Portale des iſrael.
Friedhofes au”. — Von Beileidsbeſuchen
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u. werden in vielen Fällen dringend
benötigt. Unſere Auftraggeber
wer=
den daher gebeten, Bewerbungs=
Unterlagen jeweils ſchnellſtens
zurück=
zuſenden.
Auf Chiffre=Anzeigen keine Original
zeugniſſe einſenden.
Freiftag, 10. Februar 1934
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 16. Februar 1934.
Tag der Spikenroſette
Sonnkag, den 18. Februar 1934.
Am Sonntag, den 18. Februar, findet eine Straßen=
Büchſenſammlung ſtatt, wobei eine künſtleriſch hergeſtellte
Spikenroſekte
zum Mindeſtpreis von 20 Pfg. zum Verkauf kommt.
Deutſche Volksgenoſſen! Das Winterhilfswerk iſt auch auf
dieſes Sammelergebnis dringend angewieſen, damit es ſeine
ge=
waltigen Aufgaben erfüllen und das Wort des Führers
„In dieſem Winter darf keiner hungern und frieren”
eingelöſt werden kann.
Am Sonntag den 18. Februar 1934 muß jeder Volksgenoſſe die
ſchöne Spitzenroſette tragen, weil damit auch das Verſtändnis für
die Not vieler unſerer Mitmenſchen gezeigt und die
Volksverbun=
denheit zum Ausdruck gebracht wird.
Kreisführung des Winterhilfswerks Darmſtadt,
Wilhelminenſtraße 34.
Oberbürgermeiſter Wamboldt NSDAP.-Kreisleiter.
An Stelle des zum Kreisdirektor von Schotten ernannten
ſeitherigen Kreisleiters Alfred Zürtz wurde der
Oberbürger=
meiſter der Stadt Darmſtadt, Wamboldt, zum Kreisleiter des
Kreiſes Darmſtadt der NSDAP. ernannt. Die Uebergabe des
Amtes fand bei einer Zuſammenkunft der politiſchen Leiter im
Städtiſchen Saalbau ſtatt, zu dem auch Reichsſtatthalter und
Gau=
leiter Sprenger erſchienen war, der dem ſcheidenden Kreisleiter
in anerkennenden Worten für ſeine Verdienſte dankte. Nachdem
der ſcheidende Kreisleiter ſich von ſeinen ſeitherigen Mitarbeitern
verabſchiedet hatte, übernahm Oberbürgermeiſter Wamboldt
offi=
ziell das Amt des Kreisleiters, dankte für ſeine Berufung und
richtete an die politiſchen Leiter eine Anſprache, auch unter ſeiner
Führung ihre Pflicht zu tun.
Miniſterialabkeilung für Bildungsweſen.
Ernannt wurde am 5. Februar 1934 Karl Rothmann aus
Erfelden zum ſtellvertretenden Erbhofrichter bei dem Erbhofgericht
in Darmſtadt.
Uebertragen wurde am 5. Februar 1934 dem Lehrer Dr.
Hein=
rich Bullmann, an der evangeliſchen Volksſchule zu Bingen,
unter Zurücknahme der Urkunde für Muſchenheim., Kreis Gießen,
eine Lehrerſtelle an der Volksſchule zu Groß=Linden, Kreis Gießen;
am 6. Februar dem Lehrer Hans Heinrich Schaus zu Michelau,
Kreis Büdingen, eine Lehrerſtelle an der Volksſchule zu
Uſen=
horn, Kreis Büdingen; am 8. Februar dem Lehrer Erwin Adler
zu Unter=Abtſteinach, Kreis Heppenheim. eine Lehrerſtelle an der
Volksſchule zu Lorſch, Kreis Bensheim; ſämtlich mit Wirkung
vom Tage des Dienſtantritts an.
In den Ruheſtand tritt auf Grund des Geſetzes über die
Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli 19. Dezember 1923
Reg.=Bl. S. 509 und 511), in der Faſſungédes Geſetzes vom
8 Oktober 1925 (Reg.=Bl. S. 249), der Miniſterial=Kanzlei=
Unſpektor Georg Engmann bei der Miniſterialabteilung 3
Arbeit und Wirtſchaft), mit Wirkung vom 1. März 1934. Dem
Ausſcheidenden wurde aus dieſem Anlaß die Anerkennung der dem
Staate geleiſteten treuen Dienſte ausgeſprochen.
Aus dem Obernofdireklionsbezirk Darmſtadt.
Angenommen als Poſtanwärter iſt der Poſtſchaffner
Wageſter aus Offenbach (Main) in Mainz.
Uebertragen iſt eine Poſtverwalterſtelle dem
Poſtſekre=
jär Kehnſcherper aus Hamburg in Reichelsheim (Odw.).
Verſetzt ſind der Poſtaſſiſtent (w.) Erna Gensmann von
Darmſtadt nach Mainz und der Telegraphenleitungsaufſeher
Ma=
chemer von Reichelsheim (Odw.) nach Stockheim (Oberh.).
Entlaſſen ſind auf Grund des § 4 des Geſetzes zur
Wie=
derherſtellung des Berufsbeamtentums die Poſtſekretäre Albrecht
und Schäfer in Darmſtadt.
Die älkeſte mehrſtimmige Paſſionsmufitk
erklingt am Sonntag, den 18. Februar, im
Nachmit=
tagsgottesdienſt der Pauluskirche. Es iſt die
Chor=
vaſſion von Jakob Obrecht, dem 1505 verſtorbenen deutſch=
nieder=
ländiſchen Meiſter, der in einer Zeit, die in der bildenden Kunſt
Höchſtleiſtungen religiöſen Inhalts hervorgebracht hat, ähnlichen
Ausdruck muſikaliſch zu geben verſuchte. Und wie in den Bildern
und Schnitzwerken altehrwürdiges Herkommen von Form und
Auf=
jaſſung ſich miſcht mit perſönlichſtem, was Meiſter wie Dürer und
GGrünewald zu geben vermögen, ſo fühlt man auch in Obrechts
Paſſion, wie er bald die altehrwürdige Vortragsart des
gregoria=
iſchen Chorals in leidenſchaftsloſer Weihe auf den Chor
über=
trägt, bald Seeliſches in ergreifender Weiſe ſprechen läßt, ja in
vielen dramatiſchen Teilen ſchon deutlich den Weg zeigt, der durch
über zwei Jahrhunderte bis zu den Paſſionen Bachs führt. In der
Geſamtform iſt die Paſſion völlig liturgiſch gehalten, als
Gottes=
dienſtmuſik gedacht, es ſchien darum auch als Selbſtverſtändlichkeit,
ſie als weſentlichen Beſtandteil in den Gottesdienſt einzufügen,
und zwar ſoll der erſte Sonntag der Paſſionszeit durch dieſe ernſte
Muſik eine beſondere Weihe erhalten. Es wurde darauf Wert ge=
Tegt, daß auch Gemeindelied und Orgelvorträge Muſik bringen, die
in ſtiliſtiſchem und zeitlichem Zuſammenhang mit der etwa 1500
komponierten Paſſion ſtehen. Sie ſelbſt kommt nicht in dem
ori=
ginalen lateiniſchen Text zum Vortrag, ſondern in einer
Ueber=
ſetzung, die unter möglichſter Wahrung des lutheriſchen Textes
auf den Deklamationsrhythmus des Originals weiteſtgehende
Rückſicht nimmt. Die Madrigal=Vereinigung Darmſtadt, unter
Dr. Friedrich Noack, ſingt das ſelten aufgeführte Werk.
Hefſiſches Landestheater.
Weiſte Hfe
Meiee
G. Jſa
Anf. 19½, Ende 22½ Uhr. D. Bühne M9.
Preiſe 0.70—5.50
Die Zauberflöte.
Anf. 20, Ende 22½ Uhr. E17.
MMaach
17. Februar / Hänſel undGretel hierauf: DiePuppenfee. 0.70-5.50
Hute
18. Februar Undine
Anf. 19, Ende 22½ Uhr. D14
Preiſe 0.70—5.50
Kleines Haus
Mete
Anf. 20, Ende 22½ Uhr.
15. Februar /Der letzte Zeuge.
Miitee 0
Preiſe 0.70—3.80.
Anf. 19½, Ende 22 Außer Miete).
*
Preiſe 0.70—3.80
17. Februar /Die Hochzeitsreiſe.
Anf. 15. Ende nach 17.45. Jugendr. 1 u, II.
Preiſe 0.50, 1.00 u. 1.50
Der Datterich.
18, Februar Anf. 19½, Ende 22. (Außer Miete).
Preiſe 0.50—3.00
Bunter Abend.
Heſſiſches Landestheater. Wir machen darauf aufmerkſam,
die Vorſtellung von „Hänſel und Gretel” und hierauf
e Puppenfee” am Samstag, den 17. Februar, nicht wie
kündigt um 19.30 Uhr, ſondern erſt um 20 Uhr beginnt.
Kleinen Haus findet, am Samstag, den 17. Februar, ſtatt
ttheis bricht’s Eis” einer Wiederholung des Schwankes
e Hochzeitsreiſe” von Mathews und Nichols ſtatt.
es Publikums wird am Sonntag,
Darmſtidter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 46 — Seite 5
Geſuchtes Bildmaterial zur „Arbeitsſchlacht”
Das Reichspropagandaminiſterium beabſichtigt, ein Archiv
anzulegen, in dem Photos nachfolgender Gebiete enthalten ſind:
Die nachfolgende Liſte von Schlagworten und =ſätzen kann nur
in großen Zügen einen Anhalt dafür bieten, welche Themen durch
Bilder (Photos) erfaßt werden ſollen. Jedes dieſer Themen kann
natürlich durch eine ganze Anzahl von je nach der
Aufnahmetech=
nik, der Bildwirkung, der Abſicht des Photographen ganz
ver=
ſchiedene Photos wiedergegeben ſein. Ein Handlungsablauf kann
durch eine Folge von Bildern dargeſtellt ſein, die vielleicht ganz
verſchiedene Urheber haben, ſich aber gleichwohl zu einem Ganzen
zuſammenordnen laſſen. Ebenſo kann ein einziger Vorgang in
verſchiedener Auffaſſung gezeigt werden. So bieten z. B.
Erd=
arbeiten (Auslegung von Gräben) folgende Bildmöglichkeiten:
Arbeitskolonne beim Graben oder Hacken — Einzelperſon oder
=gruppe bei derſelben Tätigkeit —. Blick auf das Arbeitsfeld von
erhöhtem Standort — Blick aus dem Graben auf die ſchaufelnden
Geſtalten —, Nahaufnahmen von in das Erdreich fahrenden
Spitz=
hacken (mit und ohne Arbeitshände) — Das Arbeitsfeld in
ſei=
nem landſchaftlichen Charakter (mit Fernblick) uſw. —
Gegen=
überſtellung alter und neuer Zuſtände ſind beſonders erwünſcht.
Man ſcheue ſich nicht, ins Einzelne zu gehen: Einzelheiten
ver=
lebendigen die Wiedergabe eines Geſamtthemas, oft beträchtlich
und überraſchend. Sachliche Bilder, die nüchtern berichten, ſind
ebenſo willkommen wie lebensvolle, die noch etwas von dem
Drum und Dran, d. h. Atmoſphäre, typiſche Beleuchtung,
land=
ſchaftlichen Reiz uſw. vermitteln. Lebendige Szenen von Menſch
zu Menſch ſind ſehr geſucht. Ueberhaupt ſoll die Arbeitsſchlacht
nicht ſo ſehr als organiſatoriſche Leiſtung, ſondern mehr vom
Er=
lebnis des einzelnen Menſchen aus geſehen und dargeſtellt werden.
Die phototechniſche Beſchaffenheit der Bilder
darf für die Auswahl nicht allein maßgebend ſein. Auch aus
un=
ſcheinbaren Photoabzügen können in der Reproduktion u. U. gute
Bilder erzielt werden. Doch ſind im allgemeinen kontraſtreiche,
ſcharfe Photos auf Glanzpapier nicht unter 9X12=Format
er=
wünſcht. Aufnahmen in kleinerem Format (z. B. Leica), von denen
Vergrößerungen noch nicht vorliegen, ſind in Originalgröße
ein=
zuſenden mit Angabe, ob das Negativ dazu vorhanden iſt, ſo daß
im Bedarfsfalle eine Vergrößerung angefertigt werden kann.
Die Beſchriftung der Photoabzüge, iſt möglichſt
genau vorzunehmen, entweder auf der Rückſeite des Abzuges oder
auf beſonderer Liſte bei gleichlaufender Numerierung der Abzüge.
In jedem Falle iſt der Vorgang, die Oertlichkeit und nach
Mög=
lichkeit auch der Tag der Aufnahme anzugeben, ſowie Name und
Anſchrift des Photographen bzw. Photoamateurs, oder der
ver=
fügungsberechtigten Stelle.
Je ſchneller, je lieber! Was an Bildmaterial ſofort
greifbar iſt, ſofort abſenden! Es kommt nicht darauf an, daß jeder
zu allen Themen etwas liefert, ſondern daß er überhaupt liefert!
gez. Trefz.
I. Arbeitsdienſt.
A. Erzieheriſche Aufgaben.
1. Diſziplin: Auf dem Marſche, beim Appell uſw.
2. Kameradſchaftsgeiſt; Arbeiter der Stirn und der
Fauſt (möglichſt im Gegenſatz der Typen) Schulter an
Schul=
ter: bei der Arbeit, in Arbeitspauſen, bei gemeinſamer
Mahl=
zeit, bei Unterhaltung und Spiel uſw.
3. Körperliche Ertüchtigung.: Arbeit auf dem Lande
in Luft und Sonne kräftigt den Körper und ſchafft fröhliche,
geſunde Menſchen.
B. Wirtſchaftliche Aufgaben.
Kanal= und Straßenbau. — Urbarmachung von Oedland und
Mooren=Bodenverbeſſerungen (Meliorationen) — Bewäſſerung
von Kulturland — Aufforſtungen — Bau von Landwegen —
Hochwaſſerſchutz — Flußregulierungen — Vorbereitungen der
Siedlungen (je nach der Bodenbeſchaffenheit verſchieden) —
Torf= und Braunkohlengewinnung — Landgewinnung an den
Meeresküſten durch Eindämmungs= und Befeſtigungsarbeiten —
Brückenbau — Autoſtraßenbau uſw.
C. Das Arbeitsdienſtlager bringt Leben aufs Land:
Tageslauf im Arbeitsdienſtlager, ſeine Einrichtung (
Unter=
bringung, Veryflegung); freundſchaftliches Verhältnis zur
Land=
bevölkerung (Feſtlichkeit, Sonntagsbummel, durchs Dorf,
Ein=
käufe uſw.).
D. Einſt und jetzt:
Typen von ſtädtiſchen Arbeitsloſen beim Nichtstun — Der
Arbeitsdienſtwillige in ſchmucker Uniform als ſtolzes Glied der
arbeitenden Volksgemeinſchaft.
II. Die Arbeitsſchlacht.
A. Vorher:
1. Der Menſch: Maſſe der vor dem Arbeitsamt anſtehenden
und herumſtehenden Arbeitsloſen in der Stadt. — Der
Ar=
beitsloſe im Straßenbild der Großſtadt (Herumſitzen auf
Bänken öffentlicher Anlagen — vor der Kneipe —
Unterhal=
tung und politiſche Diskuſſion von Arbeitsloſentrupps —
Wohnungselend der Arbeitsloſen — Bettelei.
2. Die Arbeit; Stillgelegte. Induſtriebetriebe (Bergbau,
Eiſeninduſtrie uſw.) — Verwahrloſung von Straßen,
Bau=
ten, landwirtſchaftlichen Betrieben, techniſchen Anlagen
(elektriſchen Licht= und Kraftanlagen in verwahrloſtem
Zu=
ſtand) uſw.
B. Die Schlacht iſt im Gange:
1. Arbeitsbeſchaffung: (Vgl. 1, B.) Dazu: Das
An=
ziehen des Baugewerbes im Winter gegenüber dem
Brach=
liegen in früheren Jahren. — Das Abenteuer einer
beſon=
ders intereſſanten Tiefbauunternehmung als Symbol für die
Geſamtentwicklung. — Belebung der Automobilinduſtrie durch
Steuererlaß. — Abberufung von Notſtandsarbeitern zur
Erntearbeit (auch Melkmädchen, Landhelfer). — Errichtung
von Wohnbauten und öffentlichen Gebäuden. —
Inſtand=
ſetzungsarbeiten an Gebäuden. — Ausbeſſerung des Unter=
baus der Reichsbahnſtrecken. — Verbeſſerung der techniſchen
Apparate der Reichspoſt. — Steuerfreie Anſchaffung von
Maſchinen — uſw.
2. Bekämpfung der Saiſon= und
Konjunktur=
arbeit: Trotz Froſt und Kälte werden Gebäude
ausgebeſ=
ſert und Anbauten vorgenommen. — Acker und Wieſe können
auch im Winter gekalkt, Gräben vertieft und ausgebeſſert
werden. — Inſtandſetzung von Erntegeräten und
landwirt=
ſchaftlichen Maſchinen im Winter. — Forſtarbeiten im
Win=
ter. — Ländliche und Stadtrandſiedlungsarbeiten werden
auch im Winter fortgeführt.
Kanaliſationsarbeiten in
Städten — uſw.
III. Die Sehnſucht nach dem Land.
A. Die Flucht aus der Stadt:
Licht= und luftloſe Wohnungsverhältniſſe der Großſtadt.
(Troſtloſe, dicht bevölkerte Arbeiterviertel und häßliche
Hinter=
höfe dunkler Mietskaſernen.) — Hetze und Getriebe der
Groß=
ſtadt. — Blaſſe Kinder — uſw.
B. Auf dem Lande.
Schwache Beſiedlung, d. h. kleine Dörfer, und vereinzelte
Gehöfte in ſchöner Natur. — Der Bauer als Selbſtverſorger auf
eigener Scholle (Beſchaulichkeit und geſundheitliche Vorteile
des Landlebens, Naturverbundenheit, Menſch und Tier). —
Ge=
ſunde Lebensbedingungen für die Nachkommenſchaft (geſunde,
fröhliche Kinder).
I. Die Siedlung.
A. Die ländliche Siedlung:
1. Landbeſchaffung: Aufteilung zuſammengebrochener
(verwahrloſter) Güter. — Waldgrund für Siedlungszwecke. —
Freiwillige Landabgabe des Großgrundbeſitzes. —
Landge=
winnung durch Eindämmung in Küſtengebieten — uſw.
2. Vorbereitende Arbeiten; „Planierung — Anlage
von Straßen — Heranſchaffung von Material. —
Holzein=
ſchlag. — Errichtung von Fundamenten — uſw.
3. Errichtung der Siedlung: Errichtung von
Gebäu=
den. — Melioration (Beſeitigung von Steinen aus dem
künf=
tigen Ackerland, Dränagearbeiten, Gräbenziehen). —
Arbei=
ten zum Anſchluß an Licht= und Kraftleitungen. —
Gewin=
nung von Baumaterialen (Steine, Holz, Ziegel) in
möglich=
ſter Nähe. — Richtfeſt und Einweihung der Siedlung.
4. Siedlungslager: Errichtung, Einweihung (Feſtakd)
des Lagers — Unterbringung und Verpflegung. — Günſtige
Lage zum Siedlungsgrund. — Tageslauf im Siedlungslager. —
Verſchiedene Typen unter den Lagerinſaſſen und Altersſtufen.
B. Vorſtädtiſche Kleinſiedlungen, Stadtrandſiedlungen und
Klein=
gärten:
Bildthemen entſprechend wie für IV, 4, 2—3 unter
Heraus=
arbeitung des landſchaftlich veränderten Charakters (Nähe der
Stadt).
C. SA.=Siedlungen und Siedlungsarbeit der Kurzarbeiter::
Der SA.=Mann (bzw. Kurzarbeiter) im Dienſt (bzw. im
Beruf) und während der Arbeit in der Siedlung.
I. Arbeitsbeſchaffung und Familie.
A. Auswirkung der Eheſtandsdarlehen:
Maſſentrauungen. — Durch entſprechende Schilder (Zettel,
Plakate, Aushang) als zum Verkauf gegen
Bedarfsdeckungs=
ſcheine zugelaſſen gekennzeichnete Geſchäfte. — Junge Paare
beim Erwerb von Möbeln und Haushaltungsgerät gegen
Be=
darfsdeckungsſcheine — uſw.
B. Zurückführung der Frau in die Familie:
1. Ungemütliche Häuslichkeit und geſtörtes
Familien=
leben durch Berufstätigkeit beider Ehegatten oder bei
Arbeits=
loſigkeit des Mannes: Kinderloſigkeit — Kinder ohne oder unter
fremder Obhut. — Ungeſchick des arbeitsloſen Mannes für
häus=
liche Arbeiten — uſw.
2. Gemütliche Häuslichkeit und harmoniſches
Familien=
leben durch Hausarbeit und Kinderwartung der Ehefrau.
3. Einſtellung von Hausgehilfinnen durch
ſteuer=
liche Begünſtigung: a) Arbeitsloſe Hausgehilfinnen am
Ar=
beitsamt. b) die Hausgehilfin als ſegensreiche Kraft,
beſon=
ders in kinderreichen Familien.
II. Die 40-Skunden=Woche.
Derſelbe Arbeitsplatz gibt im Wechſel nacheinander zwei
Men=
ſchen Arbeits= und Verdienſtmöglichkeit (Bilder aus den
verſchie=
denſten Berufen).
III. Rückwirkungen.
Belebung der Induſtrie von den Bergwerken bis zur
Textil=
induſtrie und Maſchinenfabrikation, ebenſo des Handwerks und
der Gewerbe (Bilder aus allen Betrieben). — Kaufluſt.
UII. Opferbereitſchaft.
Bilder aus der Tätigkeit der NS.=Volkswohlfahrt —
Pfund=
ſammlung. — Jeder trägt eine Plakette der NS.=Volkswohlfahrt
— man klebt die Plakette an der Wohnungstür. —
Weihnachts=
ſpenden — Weihnachtsfeier und Beſcherung der SA. — uſw.
II. Das volk an der Arbeit.
Einzelbilder aus allen Berufszweigen: Der Gelehrte —
Me=
tallarbeiter — Setzer — Drucker — Schneider — Schuſter
Klempner — Töpfer — uſw. uſw. an der Arbeit.
(gez.) Trefz.
p. Entziehung des Führerſcheins des Joſef
imon von Münſter, wohnhaft in Darmſtadt,
rankfurter Straße 38.
Der Inhaber des Scheins hat Klage erhoben. Es handelt ſich
m einen Autounfall Ecke Speſſartring—Dieburger Straße, der
in Strafverfahren gegen Simon wegen fahrläſſiger Tötung vor
er Großen Strafkammer zur Folge hatte. Das Gericht kam zu
er Anſicht, daß die Hauptſchuld den Getöteten treffe, den Kläger
ur ein Mitverſchulden. Das Urteil lautete an Stelle verwirkter
vei Monate Gefängnis auf 300 Mark Geldſtrafe. Das
Kreis=
nt hat am 9. November 1933 den Führerſchein auf die
auer eines Jahres entzogen.
Der Vertreter des Klägers betont, daß dieſer den Schein ſeit
24 beſitzt und keine Strafe ſeither erlitten hat. Der
Zuſam=
enſtoß hätte nicht ſtattgefunden, wenn der Getötete nicht ſo
aſend gefahren wäre. Es fehle die Grundlage für eine
Ent=
ſehung des Scheins; die beiden Gutachter ſeien nicht zu
glei=
hen Schlußfolgerungen gelangt. Man könne nicht nachträglich
den ganzen Tatbeſtand rekonſtruieren. Das Auto ſei 12 Tage
or dem Unfall von der Behörde abgenommen worden, die
Brem=
n müßten demnach in Ordnung geweſen ſein. Die Entziehung
es Scheins dürfe keine Strafe ſein, ſie ſtelle ſich lediglich als
zerwaltungsmaßnahme dar, dieſe müßte, wirtſchaftlich betrachtet,
in Kläger ſehr hart treffen.
Das Urteil gibt der Klage ſtatt und bebt den
ntziehungsbeſchluß auf.
Die Plauener Spik
dürfen ſich nicht verlafſen fühlen!
Wir opfern für ſie am 18. Februar
Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. Sechs Monate Gefängnis erhielt am
Donners=
tag in zweiter Inſtanz ein Kaufmann aus der Umgebung
Darmſtadts, wegen Unterſchlagung in zwei Fällen.
Der Angeklagte, der in wenig guten finanziellen Vexhältniſſen
war, hatte Steuergelder, die er im Auftrage ſeines
Schwieger=
vaters, des früheren Bürgermeiſters einkaſſiert hatte,
unter=
ſchlagen. Das Bezirksſchöffengericht war in erſter Inſtanz zu der
Anſicht gelangt, daß der Angeklagte, dem zu jener Zeit eine
Ver=
ſteigerung drohte und der ſich in der damaligen Verhandlung ein
ſehr biederes und ſcheinheiliges Weſen zu geben wußte, in Not
ge=
handelt habe, und daß ſeine Taten deshalb zu amneſtieren ſeien.
Es ſtellte ſich jedoch mittlerweile heraus, daß noch ein anderes
Verfahren gegen den Angeklagten anhängig und er überdies wegen
des gleichen Delikts vorbeſtraft iſt. Deshalb hob die Große
Straf=
kammer auf die Berufung der Staatsanwaltſchaft hin das
erſt=
inſtanzliche Urteil auf.
Es erſcheinen dann zwei unglaubliche Individuen aus
Offen=
bach, die den ganzen Gerichtsſaal mit Alkoholgeruch erfüllen, und
die wegen Sittlichkeitsverbrechens an einem elfjährigen Mädchen
angeklagt ſind. Beide ſind als Faulenzer und Tagediebe der
Polizei bekannt. Der erſte ſteht recht unſicher auf ſeinen Beinen,
und das Gericht hegt Zweifel, ob er überhaupt verhandlungsfähig
iſt. Der andere gibt ſich dagegen große Mühe, durch Strammheit
und laute Antwort den ſchlechten Eindruck wieder wettzumachen.
Er iſt nicht weniger wie neunmal wegen Sittlichkeitsdelikten mit
Gefängnis und Zuchthaus vorbeſtraft. Das Gericht vertagt
ſchließ=
lich doch die Verhandlung, da das Kind noch einmal gehört
wer=
den ſoll, denn die beiden leugnen alles ab. Aber es erläßt
Haft=
befehl, damit die Angeklagten das nächſte Mal anſtändiger vor
Gericht erſcheinen. Laut ſchimpfend verlaſſen die beiden in
Be=
gleitung von zwei Schupobeamten den Saal.
Ein junger Weißbinder aus Gräfenhauſen erhält
dann eine Gefängnisſtrafe von neun Monaten, weil
er ein vierjähriges Mädchen zu unzüchtigen Handlungen
miß=
brauchte. Ein Monat Unterſuchungshaft wird ihm, der alles
zu=
gibt und die Tat bereut, angerechnet, und der Haftbefehl
auf=
gehoben.
Seite 6 — Nr. 46
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 16. Februar 1934
Im Dienſte der deutſchen Werbung.
Landesgruppenleiter Pg. Rothklever ſpricht über die Aufgaben der NSRdB.
Verſammlung der Reichsfachſchaft
deutſcher Werbefachleuke.
* Die Ortsgruppe Darmſtadt der NS.=Reichsfachſchaft
deut=
ſcher Werbefachleute (NSRDW.) hatte für geſtern abend, aus
Anlaß der Eingliederung der NSRDW. in die
Reichskulturkam=
mer, ſeine Mitglieder zu einer Pflichtverſammlung in den Saal
des Reſtaurants Reichshof” einberufen die ſehr ſtark beſucht
war. Die Eingliederung der NSRDW. in die
Reichskultur=
kammer iſt für die ortsanſäſſigen Werbefachleute von größter
Bedeutung, hinzu kommt daß der Landesgruppenleiter trotz
ſei=
ner ungeheuren Arbeitsleiſtung Gelegenheit genommen hatte,
bei der Verſammlung zu erſcheinen und über die Aufgaben der
„NSDRW. zu ſprechen, erklärlich alſo, daß die Anweſenden den
Ausführungen des Landesgruppenleiters mit großem Intereſſe
folgten.
Ortsgruppenleiter Fr. Senft, eröffnete die 5.
Pflichtver=
ſammlung der NSRDW., die erſte Verſammlung ſeit der
Ein=
gliederung in die Reichskulturkammer, mit dem Hinweis, daß die
Aufgaben der Reichsfachſchaft und der Ortsgruppe heute jedes
Mitglied ſtark intereſſiere. Er müſſe für die Zukunft erwarten,
daß jeder einzelne ſeine ganze Arbeitskraft der Reichsfachſchaft
zur Verfügung ſtelle und regelmäßig und pünktlich zu den
Aben=
den der Reichsfachſchaft erſcheine. Alte Geſichtspunkte, wie zum
Beiſpiel Intereſſeloſigkeit an Fragen, die nicht den ſpeziellen
Aufgabenbereich eines Werbefachmannes intereſſieren, müßten
zurucktreten. Jeder Vortrag bringe für jeden Werbefachmann
neue Anregungen, daher ſei es Pflicht, daß jedes Mitglied bei
den Monatsverſammlungen erſcheine. Sein beſonderer Gruß galt
dem Landesgruppenleiter Pg. Rothkleyer dem
Hauptrefe=
renten des Abends, der über die Aufgaben der NSRDW. ſprach
und zunächſt betonte, es ſei für ihn eine beſondere Freude, die
Grüße des Reichsführers Pg. Fiſcher und der
Reichsfachſchaftslei=
tung Berlin übermitteln zu können. Zu der Reichsfachſchaft von
der viele behaupten, daß ſie ſeither nur wenig von ihr gehört hätten,
müſſe er bemerken, daß die wenigſten Werbefachleute
Parteimit=
glieder ſind, denn die Parteigenoſſen, machen in der
Reichsfach=
ſchaft gründliche Arbeit und ſind über die Reichsfachſchaft genau
orientiert. Es war richtig, nicht vor getaner Arbeit
Informa=
tionen über die Reichsfachſchaft zu geben. Dem Abſchluß der
Ar=
beit gingen ſtarke Kämpfe voraus. Ungeheures mußte in zäher,
idealer Arbeit für die Reichsfachſchaft geleiſtet werden. Es
wurde in Berlin bei der Reichsfachſchaftsleitung unermüdlich von
9 Uhr morgens bis nachts um 12 Uhr gearbeitet. Und die
Reichs=
fachſchaftsführung wird ununterbrochen zur Löſung neuer
Auf=
gaben von den Regierungsſtellen aufgefordert. Die Tatſache, daß
der Schirmherr Dr. Goebbels die Werbefachleute beſonders
her=
ausſtellte, gibt dieſen auch beſondere Pflichten. Jeder, der nach
Berlin zur Leitung kommt, deſſen Wünſche werden dort angehört.
Der ſtellv. Reichsführer Pg. Künzler geht in ſeinem Idealismus
in der Arbeit für die Reichsfachſchaft auf und leiſtet für dieſen
Berufsſtand ungeheures. Am 26. Januar iſt der RDW. in die
Reichsfachſchaft eingegliedert die Reichsfachſchaft wurde damit
geſetzlich verankert. Damit ſind auch alle Werbefachleute, die der
Der Polizeibericht.
Blutſchänder und Kindesmörder.
Das Werk eines Sittlichkeitsverbrechers.
Der 37jährige Heizer Karl Dehmer, der bis vor wenigen
Tagen in Pfungſtadt gewohnt hat, aber jetzt in Darmſtadt zuzog
ſowie deſſen Ehefrau, wurden am 14. 2. 34 wegen dringenden
Ver=
dachts desSKindesmordes feſtgenommen. Nach dem Stand der
kriminalpolizeilichen Ermittlungen kann folgendes geſagt werden:
Der Heizer Karl Dehmer heiratete im Jahre 1924 die Witwe
Margarete Opitz, ſeine jetzige Frau, deren erſter Mann 1922
ge=
ſtorben war. Die Witwe Opitz brachte die Kinder der erſten Ehe
mit in die zweite, dabei auch die 1918 geborene Lina und die 1919
geborene Luiſe, für die der zweite Mann die Vaterſchaft
über=
nahm.
Zunächſt tauchte vor einiger Zeit der Verdacht auf, daß
Deh=
mer zu ſeinen beiden jugendlichen Töchtern in intimen ſexuellen
Beziehungen ſtünde, weshalb die beiden Mädchen auf Anordnung
der Behörde am 6. 2. in ein Mädchenheim aufgenommen wurden.
Durch die nunmehr eingeleitete Unterſuchung wurde recht ſchnell
feſtgeſtellt, daß der Vater ſeit geraumer Zeit mit ſeinen jetzt 14
und 16 Jahre alten Töchtern verkehrte, daß die 14jährige vor
wenigen Tagen ein Kind geboren hat, und daß das lebende Kind
(ein Mädchen) von dem Vater getötet und von der Mutter im
Felde in einem Acker begraben wurde. Die Tötung wurde in der
Wohnung in Pfungſtadt vorgenommen. Die Leiche des Kindes iſt
bereits gefunden und beſchlagnahmt. Die Eheleute Dehmer
be=
finden ſich in Unterſuchungshaft, die ſehr junge Mutter und ihre
Schweſter im Stadtkrankenhaus.
Folgenſchwerer Verkehrsunfall.
Am 15. 2. 34, gegen 17 Uhr, ereignete ſich auf der
Heidelber=
gerſtraße, unweit des Kaffees Henn, ein Verkehrsunfall. bei dem
ein Straßenpaſſant lebensgefährlich verletzt wurde. Der
Perſonen=
kraftwagen mit dem Kennzeichen VS. 13 497 fuhr auf der rechten
Seite der Fahrbahn in Richtung Eberſtadt. An der Unfallſtelle
verſuchte ein Fußgänger, der Verw.=Inſpektor Heinrich Döring=
Darmſtadt, Am Weinweg 6 wohnhaft, vor dem Fahrzeug die
Straße zu überqueren. Nach Zeugenbekundungen war Döring in
ſeiner Abſicht, noch vor dem Auto die Straße zu überſchreiten,
un=
ſicher und iſt auf dieſe Weiſe von dem Wagen angefahren worden.
Er wurde in das Herz Jeſu=Hoſpital nach Darmſtadt eingeliefert.
Das Fahrzeug überſchlug ſich und blieb mit den Rädern nach oben
auf dem Bahnkörper der elektriſchen Straßenbahn liegen. Fahrer
und Beifahrer wurden unerheblich verletzt. Das Fahrzeug ſelbſt
wurde ſtark beſchädigt.
Kunſthalle am Rheintor. Kommenden Sonntag, 18. Febr.,
eröffnet der Kunſtverein als dritte Veranſtaltung dieſes Jahres
die Sammelausſtellung „Die Runde”, deren
Ueber=
laſſung er dem Verband der deutſchen Kunſtvereine in München
verdankt. Was in ihr gezeigt wird, findet ſicherlich das Intereſſe
und den Beifall der Darmſtädter Kunſtfreunde, beſonders da auch
große Namen in der Schau vertreten ſind. Profeſſor Fritz Erler,
der u. a. auch durch ſeine berühmten Wandmalereien im
Wies=
badener Kurhaus bekannt geworden iſt, ſtellt nicht weniger als
44 ſeiner Werke aus. Darunter befinden ſich auch große Arbeiten,
wie „Das Fiſcheridyll”. „Die belagerte Stadt”. „Die Gefangenen”
(mit Studien). „Die Rückkehr der Hanſeaten” und „Tauſchhandel
der Hanſeaten” die als Kaminbilder den Lloyddampfer Bremen
ſchmücken, u. a. m. Auch von Prof. Erich Erler werden 36 Bilder
gezeigt, die wie „Und die Gräber, taten ſich auf” und „
Bewei=
nung” mit anderen Darſtellungen religiöſe Motive behandeln, zum
Teil auch das Hochgebirge und ſeine Bewohner ſchildern. Auch
Profeſſor Ferdinand Spiegel bringt in 16 beachtlichen Schöpfungen
Soldatenköpfe und Bergvolk. Mit fünf ſchönen landſchaftlichen
Motiven ſehen wir auch. Prof. Edmund Steppes, und mit zwei
Werken. „Blick durch Bäume” und „Windmuhle Delft. Abend‟
Prof. Guſtav Schönleber. Wenn von den Ausſtellern weiter noch
Oswald Poetzelberger, Georg Broel, Hans Flüggen und K. H.
Glaab genannt werden, ſo kann man hieraus erſehen, daß die
Ausſtellung „Die Runde” eine Zuſammenſtellung von Kunſtwerken
bringt, die ihrem künſtleriſchen Wert nach Beachtung beanſpruchen
können. Ihr Beſuch kann deshalb jedem, der Sinn und Liebe für
Kunſt hat, nur empfohlen werden.
Als 2. Kapellmeiſter an das Heſſiſche Landestheater berufen.
Der Kapellmeiſter am Baſler Stadttheater, Hans Blümer, iſt
für die Spielzeit 1934/35 als 2. Kapellmeiſter an das Heſſiſche
Landestheater in Darmſtadt berufen worden.
NSRDW. angehören, in der Deutſchen Arbeitsfront. Die
An=
meldung bis 15. Januar war für jeden Werbefachmann Pflicht.
Aufnahmeanträge, ſoweit ſie noch nicht getätigt ſind, können
noch mit zweitägiger Sperrfriſt nach Berlin gemeldet werden.
Es kommen nur Arier als Mitglieder in Frage. Juden als
Werbefachleute werden nicht aufgenommen, ſie ſind aber
nament=
lich erfaßt — Schulungsmaterial uſw. für die Werbefachleute
geht den Ortsgruppen baldigſt zu. In die Organiſation ſind auch
Nichtparteimitglieder eingeſchloſſen. Das Nörgeln und
Beſſer=
wiſſen vieler war abſolut nicht am Platze, denn die Führer gehen
den geraden Weg. Es werden jetzt Mitgliedskarten ausgegeben.
Eins iſt wichtig: Was der Führer zuſagte, iſt bis heute reſtlos
erfüllt. Der DRW. iſt begründet und in die neue
Reichsfach=
ſchaft übergegangen, damit iſt eine geſchloſſene Organiſation
ge=
ſchaffen, die Erfolg verbürgt.
Diejenigen Werbefachleute, die ſich zu der
Berufszwangs=
organiſation nicht gemeldet haben, können mit Strafe belegt
werden. Die Exiſtenz der Werbefachmänner iſt heute gut
fun=
diert. Die Errichtung der Deutſchen Hochſchule für
Werbefach=
leute iſt in greifbare Nähe gerückt. Die Fachſchaft für die
Rund=
funkwerber wurde gegründet, ebenſo die Fachſchaft der
Verlags=
ſe
s=,Buchwerber).
dieſes Geſetz aber ernſt zu nehmen iſt, denn es wurde im
natio=
nalſozialiſtiſchen Staat erlaſſen. Kein Mitglied ſoll direkt mit
der Reichsführung verkehren. Der Fachſchafts=Obmann oder
Ortsgruppenleiter hat etwaige Wünſche über den
Landesgruppen=
leiter weiter zu geben. Die Ortsgruppen=Fachſchafts=Sitzungen
müſſen unbedingt regelmäßig beſucht werden.
Ziel der NSRDW. iſt eine deutſche Werbung unter
Ausſchaltung jeden unlauteren Wettbewerbs. Das Jahr 1934
ſteht im Zeichen des Aufbaues. Die deutſchen Werbefachmänner
ſtehen unter einem Willen und Führer, ſie bilden einen
Berufs=
ſtand. Der Berufsſtand ſoll mitaufbauen helfen, damit hat er
eine ſehr wichtige Aufgabe übernommen. Die
Ortsgruppenmit=
glieder ſind die Stoßtruppen für den ganzen Berufsſtand. Die
Führer werden die Wege gehen, die der Reichsfachſchaftsführer
für alle aufzeichnet. Die Arbeit der Ortsgruppen iſt die
wert=
vollſte, jeder Einzelne muß daher am großen Werk mitarbeiten.
Wir ſtehen noch mitten im Kampf. Zue jeder ſeine Pflicht,
„Heil Hitler!”
Ortsgruppenleiter Senft gab dem lebhaften Beifall
noch=
mals beredten Ausdruck. Er gab noch einige Mitteilungen, u. a.
über die geplanten Vortragsabende. Es iſt ein Vortrag über
die akuſtiſche Werbung, über die Werbung des deutſchen
Winter=
hilfswerkes, die oft großzügige Werbung für eine ſoziale Sache
und über das Thema: „Die Frau in der Werbung” vorgeſehen.
Der Landesgruppenleiter gab in ſeinem Schlußwort noch
Aufklärung über die Handhabung doppelter Mitgliedſchaft, alſo
der Zugehörigkeit eines Mitgliedes der NSRDW. bei einer
an=
deren Körperſchaft, ſtellte den Mitgliedern den ſtellvertretenden
Ortsgruppenleiter Raykowſki vor und ſprach die dringende
Mah=
nung aus, alle Vorträge, die von der Ortsgruppe angeſetzt
wer=
den, mögen unbedingt von allen Werbefachleuten beſucht werden.
Mit einem dreifachen Sieg=Heil dem Führer und dem
Schirm=
herr der NS.=Reichsfachſchaft Deutſcher Werbefachleute. Dr.
Goeb=
bels, wurde die Verſammlung geſchloſſen.
Die Preiskräger im Journaliſten=Wettbewerb.
Nachdem der Leſewettbewerb ſeinen Abſchluß gefunden hat,
gibt das Preisgericht die Reihenfolge der Prämiierung der
Preisarbeiten des deutſchen Journaliſten=Wettbewerbs „Mit
Hitler an die Macht” bekannt:
1. Preis in Höhe von 1000 RM., Dr. Emil Strodthoff=
Bochum, für die Arbeit „Hände und Herzen”
2. Preis im Werte von 500 RM., Theo Benkert= Hagen, für
die Arbeit „Die ſchluchzende Schweſter”,
3. Preis im Werte von 250 RM., Werner Hecht=Frankfurt
a. M., für die Arbeit „Fanget an”
4. Preis im Werte von 150 RM., Franz Lenhoff=Berlin=
Wilmersdorf, für die Arbeit „Im Kleinkampf der Winterhilfe‟
5. Preis im Werte von 100 RM., Dr. A. Pfaff=Bayreuth,
für die Arbeit „Reichsautobahnen als Wirtſchafts= und
Friedens=
wege‟.
Außerdem hat Dr. Dietrich eine Reihe von weiteren
Ein=
ſendungen mit Troſtpreiſen ausgezeichnet.
„u jeder Jahreszeit
Kalsers
Brust-Caramellen
AZ mit den 3 Tannen
GEGEN ERKALTUNGTKRANKHEITEN
CHEHHEIED
Jetzt Beutel 35 Pfg. Dose 40und 75 Pf9.
Aus den Darmſtädker Lichtſpieliheakern.
Helia: „Der Kaiſerjäger.”
* Dieſer recht gute Film iſt eigentlich eine ausgezeichnete
Filmarbeit im Genre der vaterländiſchen Filme. Es liegt
ihm das gleichnamige Volksſtück von Fred A. Angermayer
zu=
grunde, der darin ein großes Lied der Kameradſchaft ſingt. Einer
Kameradſchaft, die ihren Urſprung erhält im Kaiſerjägerdorf. aus
dem ſich die Soldaten des Kaiſerjägerregiments rekrutieren. Sie
wird gefeſtigt in der Dienſtzeit und bewährt ſich — was ſelten
vorkommt — auch, als zwiſchen zwei der Kameraden eine Frau
tritt. Einer kann ſie nur haben, und nach vorübergehender
Tru=
bung wird die alte Kameradſchaft wiederhergeſtellt. Sie erreicht
ihren Höhepunkt dann im Krieg, als zu den beiden Kaiſerjägern
als dritter ein ehemaliger Oberleutnant tritt, der wegen
Schul=
den den Rock ausziehen mußte und von Amerika rechtzeitig nach
Insbruck kam, um als einfacher Jäger freiwillig in den Dienſt
für das Vaterland zu treten. So verſchieden die Geſchicke der
drei ſind, der Krieg ſchweißt ſie engſtens zuſammen der Krieg,
der ja Unzähligen erſt den Begriff wahrer Kameradſchaft gelehrt
hat. Trotz vieler Situationen, die dazu verführen könnten, hält
ſich der Film frei von Sentimentalität, und die einzelnen
Cha=
raktere, ſowohl der Kaiſerjäger wie des Offizierkorps und auch der
Ziviliſten, die in die Handlung hineinbezogen werden, ſind
glän=
zend gezeichnet. Wundervolle Landſchaftsaufnahmen aus den
Bergen Tirols und Milieuzeichnungen aus Dorf. Kleinſtadt. aus
Innsbruck und Wien geben dem Film wundervolle Szenerie. Eine
Reihe erſter Darſteller ſind in den Hauptrollen beſchäftigt: Grit
Haid. Erna Morena, Heinrich Heilinger, Fritz
Kam=
pers. Paul Richter, Heinrich Salfner und viele andere.
Es iſt nicht übertrieben, wenn in der Ankündigung geſagt wird,
ein Film, der mitreißt, feſſelt, begeiſtert.
Im Beiprogramm läuft u. a. ein Film aus dem Leben eines
Hundes und eines Hundefreundes, den ſich jeder anſehen ſollte, der
etwa die böſe Abſicht hat, wegen zu hoher Steuern ſeinen Hund
abzuſchaffen.
Wer iſt der Eigentümer? Angeblich wurde in der Nacht vom
19./20. Januar 1934 von einem Manne aus Reichelsheim i. Odw.
in Darmſtadt ein Paket mit folgenden Fahrradbeſtandteilen
ge=
funden: 5 Fahrradmäntel aus rotem Gummi, neu, Größe 28/1½
und 28½, 4 neue Fahrradſchläuche aus grauem Gummi, Größe
28/1½, 1 Schlauch, roter Gummi, Größe 28/1½, 1 neue
Fahrrad=
kette, 4 Blechdoſen mit Kugellagerfett, 3 Blechdoſen mit
Iſolier=
band, 1 Tüte mit 54 verſchiedenen Fahrradſchrauben und 1 Tüte
mit Azetylenbrenner. — Es kann angenommen werden, daß die
ganzen Sachen aus einem Diebſtahl herrühren.
Eigentumsberech=
tigte Perſonen werden erſucht, alsbald bei der
Landeskriminal=
polizei in Darmſtadt, Hügelſtraße 31/33, Zimmer 3, vorſtellig zu
werden.
Aus der NSDAP.
Der Gauſchatzmeiſter.
Sämtliche Parteimitglieder werden in ihrem eigenen Intereſſe
aufgefordert, ihre Mitgliedskarten bzw. Mitgliedsbücher daraufhin
zu überprüfen, ob die Beitragsmarken bis 31. 12. 1933
ordnungs=
gemäß geklebt ſind, da andernfalls die Gefahr beſteht, die
Mit=
gliedſchaft zu verlieren. Diejenigen Parteigenoſſen, bei denen dies
nicht der Fall iſt, werden aufgefordert, ſich unverzüglich mit ihrer
zuſtändigen Ortsgruppe in Verbindung zu ſetzen.
Der Gaupreſſeamtsleiter.
Sonntag Tagung der Kreis=Preſſewarte. Am
18. d. M., vormittags 10,30 Uhr, Tagung ſämtlicher Kreis=
Preſſe=
warte und Verbindungsmänner des Gaues in Frankfurt a. M.,
Gaſthaus „Zum Storch”. am Dom. PW. mit ungünſtigen
Zugver=
bindungen haben ſofort fernmündlich beim GPA. Quartier
anzu=
fordern (Telephon 31 410). Verſpätetes Eintreffen am Sonntag
vormittag iſt unſtatthaft.
Schulungskurſe in Heſſen.
Die durch Pg. Schmidt wahrgenommenen Kreisſchulungskurſe
werden während ſeiner Abweſenheit auf der Reichsführerſchule bis
zum 11. März von den jeweiligen Kreisſchulungsleitern
durch=
geführt.
Der Gaupropagandaleiter.
Wegen dem Gauparteitag und der Vereidigung der Pol. Leiter
fallen am 24. und 25. Februar 1934 alle in den Arbeitsplänen
vor=
geſehenen Verſammlungen aus. Die Verſammlungen können nach
Vereinbarung mit der Gaupropagandaleitung zu einem ſpäteren
Zeitpunkt nachgeholt werden.
Der Gauſchulungsleiter.
Zum Zwecke der Einheitlichkeit in der Schulung des
Raſſe=
gedankens und zur Beſeitigung der zurzeit ſich überall breit
machenden pfuſcheriſchen und verwirrenden Inflation auf dem
Ge=
biete der Vererbungslehre, Raſſenkunde und Raſſenhygiene wird
folgende Anordnung nochmals nachdrücklichſt wiederholt:
Sämtliche Schulungs= und propagandiſtiſchen Vorträge über
Raſſenkunde, Raſſenhygiene Bevölkerungspolitik und
Vererbungs=
lehre bedürfen in jedem Falle, ohne Rückſicht auf Namen und
Titel des in Ausſicht geſtellten Redners der Genehmigung des
Gauſchulungsleiters. Sämtliche Kreisſchulungsleiter ſind für
ſtrenge Durchführung dieſer Verordnung perſönlich verantwortlich.
Die Parteigenoſſen die weltanſchaulich und fachlich die nötige
Vorbildung haben und die ſich als raſſenkundliche und
raſſen=
hygieniſche Schulungsredner in Zukunft betätigen wollen, wenden
ſich an das Gauſchulungsamt, das ihnen dann den entſprechenden
Fragebogen zuſenden wird. Nach eingehender Durchſicht und
Prü=
fung ihrer Angaben erhalten ſie dann eine vorläufige
Redner=
erlaubnis.
der Zentralſchulungskurſus in Frankfurt
a. M. findet am Samstag, den 17. Februar 1934 nachmittags
4 Uhr. im Stadtverordnetenſitzungsſaal, im Römer, ſtatt. Themen;
Der Einfluß des Judentums auf kulturellem Gebiete, der Einfluß
des Judentums in wirtſchaftlicher Hinſicht. (Artikel 4) —
Be=
ſprechung des Geſetzes der nationalen Arbeit, ſowie Wochenberichte
über Innen= und Außenpolitik und Arbeitsbeſchaffung.
Der Zentralſchulungskurſus in Limburg a. d. L.
findet am Sonntag, den 18. Februar 1934, vormittags 9 Uhr, in
der Fachſchule, Eiſenbahnſtraße 1, ſtatt. Themen: Dieſelben wie in
Frankfurt a. M.
Der Zentralſchulungskurſus in Wetzlar a. d. L.
findet am Samstag, dem 17. Februar 1934, abends 7 Uhr. im
Gaſthof. Grünes Laub” ſtatt. Themen: Dieſelben wie in
Frank=
furt a. M.
Für ſämtliche Schulungsleiter iſt die Teilnahme an dieſen
Kurſen Dienſtpflicht. SA., SS., HJ., BDM. und ſonſtige
Partei=
genoſſen werden hiermit zu den Kurſen eingeladen. Der Beſuch iſt
NSDAP., Ortsgruppe Gutenberg.
Am Freitag den 16. Februar, abends 8,30 Uhr. im
Wiener Kronenbraukeller, Dieburgerſtraße 97. bei Pg. Tod
Mit=
gliederverſammlung. Erſcheinen iſt Pflicht. Nach der Pauſe werden
Mitgliedskarten und Bücher ausgegeben. Die Mitglieder haben
die Einladungskarten mit ihrem Namen verſehen am Saaleingang
abzugeben.
Ortsgruppe Mitte.
Freitag, den 16. Februar 1934, findet um 20.30 Uhr bei Stein.
Ballonplatz 7 eine Sitzung der politiſchen Leiter ſtatt. Erſcheinen
aller politiſchen Leiter iſt dringend erforderlich.
NS.=Volkswohlfahrt der Ortsgruppe Schloßgarten.
Die Brotausgabe findet in dieſer Woche am Freitag, den
16. Februar, von 8 Uhr vormittags bis 5 Uhr nachmittags ſtatt,
(Geſchäftsſtelle Emilsſtraße 1.)
NS.=Volkswohlfahrt der Ortsgruppe Gutenberg.
Am Freitag, den 16. Februar, findet in der Zeit von 14 bis
17 Uhr (2—5 Uhr nachmittags) in der Geſchäftsſtelle
Alexander=
ſtraße 26, eine weitere Brotausgabe für die Hilfsbedürftigen der
Ortsgruppe VII (Gutenberg) ſtatt. — Kücheneſſer werden nicht
berückſichtigt. — Der Ausweis iſt mitzubringen.
NS.=Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Gervinus (8).
Brotausgabe am 16. Februar 1934: Buchſtabe A—Z
vormit=
tags von 9—12 Uhr und nachmittags von 3—5 Uhr.
NSBO., Amtswalter=Appell.
Am Freitag, den 16. Februar 1934 abends 21 Uhr, findet im
großen Saal des Gewerkſchaftshauſes ein Amtswalter=Appell ſtatt.
Es erſcheinen alle Ortsbetriebszellen=Obmänner mit Stab und alle
Zellenwarte. Erſcheinen iſt Pflicht, da nähere Angaben über die
bevorſtehende Amtswaltervereidigung gemacht werden. —
Partei=
buch und Amtswalterausweiſe ſind mitzubringen. — Das
Fern=
bleiben wird mit Ausſchluß geahndet. An den
Amtswalteruni=
formen ſind ſämtliche Winkel. Abzeichen ſowie die Silberſchnüre
abzutrennen.
Die NSBO.=Amtswalterſchulung findet am Freitag, den 16.
Februar 1934, trotz des Amtswalterappells in der Gewerbeſchule
ſtatt. Die einzelnen Referenten ſind angewieſen, die
Unterrichts=
ſtunden eine viertel Stunde früher zu beenden, damit der
Amts=
walter=Appell nicht beeinträchtigt wird.
NS.=Lehrerbund Kreis Darmſtadt Stadt und Land.
Wahlgruppe: Eugenik. Arbeitsſitzung: Freitag, den
16. Februar, nachmittags 17 Uhr, im Singſaal de
Ludwigsober=
realſchule, Kapellſtraße 5. Tagesordnung: 1. Vortrag des Pg. Dr.
Maſer über: „Die Chromoſomen als ſtoffliche Träger der
Erban=
lagen”. 2. Berichte.
II. Wahlgruppe: Evang. Religionsunterricht.
Ar=
beitsſitzung: Samstag, den 17. Februar, nachmittags 15 Uhr im
„Feierabend”, Stiftsſtraße 51, Vortrag: „E. M. Arndt, ein Bild
nordiſcher Frömmigkeit”.
Jungvolk.
Jungbann 1/115 (Flandern).
1. Montag den 19. Februax, tritt um 17 Uhr, am Paradeplatz.
die geſamte Führerſchaft des Jungbannes (einſchließlich
Jungen=
ſchaftsführer) zur Führertagung ſtammweiſe an. Sämtliche
Ban=
ner und Wimpel ſind mitzubringen.
2. Freitag, den 16. Februar und Dienstag den 20 Februar,
jeweils um 17 Uhr, in der Turnhalle der Ohly=Schule: Sing= und
Sprechchorprobe.
1d grt
Daneb
m peitert
i!
Vereins- und lokale Veranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Mufikverein. Die beiden letzten Proben zu Mozarts
Requiem und dem 150. Pſalm von Bruckner finden ſtatt: Freitag,
abends 8 Uhr, im Saal des Muſikvereins, und Samstag, zur
gleichen Stunde, zuſammen mit dem Theaterchor und den Soliſten.
ebenfalls im Vereinshaus.
Tageskalender.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Beſſunger Lichtfpiele: Schützenkönig.
ben, die
Milchwirt
[ ← ][ ][ → ]Freitag, 16. Februar 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nemn Schcenklafſeher soa nach dear 1. Aprnt uuf der Straße iegen.
Berufsleben einzugliedern, ſind der Oeffentlichkeit bereits
Mit=
ſerlungen gemacht worden. Ueber die praktiſchen Wege, die
da=
dii beſchritten werden, und über die Erfolgsausſichten der
Ge=
ſarntaktion erfährt das Vdz.=Büro von zuſtändiger Stelle
fol=
unde Einzelheiten:
Ueber die großen Aufgaben, die der Reichsanſtalt für
Ar=
he itsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung und namentlich
der bei den Arbeitsämtern beſtehenden Berufsberatung in den
nEchſten Monaten geſtellt ſind, um mehr als 1½ Millionen
Zargendliche, die aus der Schule zur Entlaſſung kommen, in das
Die Reichsanſtalt verfolgt mit ihrer Arbeit nicht nur das
ziel der Berufsberatung, ſondern es ſoll erreicht werden, daß
rch tatſächlich der Einzelne in eine berufliche Ausbildungsſtelle
vbracht wird.
Die Landesarbeitsämter ſind infolgedeſſen ſchon vor einiger
Zeit angewieſen worden, ſich mit allen Stellen der Wirtſchaft,
mt dem Handwerk, der Induſtrie, dem Handel, der
Landwirt=
chaft und den Behörden in Verbindung zu ſetzen, um in
gemein=
arner Beratung die Möglichkeiten zur Unterbringung von
ſagendlichen zu prüfen. Solche Beſprechungen haben in den
letz=
en Wochen in allen Teilen des Reiches ſtattgefunden. Sie hatten
das erfreuliche Ergebnis, daß überall tatkräftige Mithilfe
zuge=
agt wurde. Die Zahl der gemeldeten Lehrſtellen iſt deshalb
be=
deutend größer als in früheren Jahren.
Daneben verhandelt die Reichsanſtalt mit zahlreichen Stellen.
u weitere Unterbringungsmöglichkeiten zu ſchaffen für den Fall,
daß es nicht möglich ſein ſollte, ſämtliche Jugendlichen bis zum
April unterzubringen. Eine gewiſſe Entlaſtung des Angebotes
an Jugendlichen wird hier einmal durch den Arbeitsdienſt er=
Aus Heſſen.
Anordnung
betr. die Feſtſetzung von Rahmpreiſen im Verbandsgebiet des
Milchverſorgungsverbandes Rhein=Main. Vom 14. Febr. 1934.
Auf Grund der Anordnung des Reichskommiſſars für die
Milchwirtſchaft vom 12. Auguſt 1933, betr. die Bildung des
Milch=
verſorgungsverbandes Rhein=Main, ordne ich unter Anhörung
des vorläufig eingeſetzten Preisausſchuſſes für das Verbandsgebiet
des Milchverſorgungsverbandes Rhein=Main an:
I. Die Preiſe für Schlagrahm mit einem Mindeſtfettgehalt von
32 Prozent ſowie Kaffeerahm mit einem Mindeſtfettgehalt
von 15 Prozent betragen frei Lieferung Verbrauchsort pro
Liter;
Schlagrahm Kaffeerahm
1. für anerkannte
Milchverteilungs=
ſtellen
1.30 RM. 0,80 RM.
2. für Milchverteiler (Milchhändler) 1.40
0.90
in ½/y Literflaſchen
0.95
1.45
in ½
1.50
1.10
in
1,60
1.20
3. für Großverbraucher (Hotels,
Krankenanſtalten, Kaffees und
1.10
Konditoreien)
1,60
4. für Kleinverbraucher . . . . 2,00 „ 1.40 „
II. Wer den Vorſchriften dieſer Anordnung zuwiderhandelt,
ins=
beſondere die darin feſtgelegten Preiſe und Spannen
unter=
bietet bzw. nicht einhält, kann mit einer Ordnungsſtrafe bis
zu 300 RM. im Einzelfalle belegt werden. Die Strafen
kön=
nen nach Maßgabe der Landesgeſetze im
Verwaltungszwangs=
verfahren beigetrieben werden. Zuwiderhandlungen gegen
dieſe Preisanordnung begründet die Unzuverläſſigkeit des
Zuwiderhandelnden im Sinne des 8 14 Abſatz 5 Ziffer 1 des
Milchgeſetzes.
. Dieſe Anordnung tritt mit Wirkung vom 1. März 1934 in
Kraft.*
Frankfurt a. M., den 14. Februar 1934.
Milchverſorgungsverband Rhein=Main
Der Beauftragte: gez. Birkenbolz.
Dg. Arheilgen, 15. Febr. „Der Sieg des Glaubens”,
dieſes gewaltige Filmdokument vom Reichsparteitag der NSDAP.
in Nürnberg, lief die letzten Tage in den hieſigen Kammer=
Licht=
gielen und erfreute ſich regen Intereſſes und Beſuches. — Ihre
Jahres=Hauptverſammlung hielt die Kohlenkaſſe
„Konſum” ab. Der abgelegte Jahres= und Geſchäftsbericht ergab
ein erfreuliches Bild geſunden Geſchäftsgebarens. Die Kaſſe zählt
nunmehr über 130 Mitglieder; auch der Bezug war recht rege. Der
Gefamtführung wurde Entlaſtung erteilt und dieſelbe in ihrer
Geſamtheit mit Ausnahme des Schriftführers, der ergänzt wurde,
niederum mit ihren Aemtern betraut.
— Weiterſtadt, 15. Febr. Frau Eliſabeth Weſp feiert am
U7. d. M. in voller Geſundheit und Rüſtigkeit ihren 72. Geburtstag.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 15. Febr.
Obſtbaumſchädlings=
bekämpfung. Die Polizeiverordnung, über die Bekämpfung
von Obſtbaumſchädlingen iſt nunmehr, für den geſamten Kreis
Darmſtadt einheitlich erlaſſen worden. Danach ſind alle
Obſt=
baumbeſitzer verpflichtet, eine gründliche Reinigung ihrer
Obſt=
bäume und deren Beſpritzung vorzunehmen. Die unter dem
Vor=
ſitz des Bürgermeiſters zu bildende Kommiſſion wird in aller
Kürze einen Gemarkungsrundgang vornehmen und feſtſtellen,
welche Baumbeſitzer ihren Verpflichtungen noch nicht
nachgekom=
men ſind. Notwendig iſt in erſter Linie, daß die Bäume von allem
dürren Holz befreit, abgekratzt, gebürſtet und gereinigt werden.
Das Beſpritzen wird aller Vorausſicht nach gemeinſchaftlich durch
den Obſt= und Gartenbauverein vorgenommen. Wer dei
Auffor=
derung der Polizeiverordnung nicht nachkommt, hat eine
Geld=
ſtrafe bis zu 150 Mark zu gewärtigen, außerdem wird die Arbeit
auf ſeine Koſten durch Beauftragte der Gemeinde vorgenommen.
* Rodau, 15. Febr. Unfall beim Holzfahren. Einem
Landwirt aus Ueberau ſtürzte beim Holzfahren infolge Glatteiſes
ein Pferd und brach das rechte Hinterbein. Es blieb nichts
ande=
res übrig, als das Tier abzuſchlachten.
— Kleeſtadt, 15. Februar. Nächſten Sonntag, den 18. d. M.,
nachm. 3 Uhr, in der Kirche zu Kleeſtadt größere
Paſſions=
ßugendfeier der männlichen und weiblichen Jugend von
Kleeſtadt, Klein=Umſtadt, Richen, Schlierbach,
Langſtadt Hergershauſen und Harpertshauſen.
Mitwirken des Poſaunenchors von Langſtadt. Volksmiſſionariſcher
Yortrag von Pfarrer i. R. Hunzinger: „Deutſche
Paſ=
ſi on!” Alle evangeliſchen Jugendverbände, ſowie alle jüngeren
und älteren Hitlerjugendverbände männlichen und weiblichen
Geſchlechts aus der näheren und weiteren Umgebung ſind herzlich
eingeladen. Für die dienſtlich verhinderte ältere SA.=Jugend
ſo=
wie für die anderen SA.=Leute und übrigen Gemeindeglieder am
Abend um halb 8 Uhr Sonderfeier, in der Kirche.
As. Erbach. 15. Februar. Sing= und Spielabend. Die
litzte Veranſtaltung der Erbacher Mädchenjungſchar war noch in
beſter Erinnerung, als die Leitung zu einem Sing= und
Spiel=
abend einlud. In der Ankündigung hierzu wurden hobe
künſt=
leriſche Leiſtungen in Ausſicht geſtellt, und wirklich, dieſes Mal
hatten die tapferen Spieler alle Erwartungen übertroffen. Die
hlreichen dankbaren Zuhörer wurden mit drei kleinen
Theater=
ſtückchen erfreut, die ſo natürlich und ſicher dargeboten wurden,
aß man ſeine helle Freude daran haben konnte. Die
herzerfriſchen=
den, fröhlichen Lieder gefielen beſonders gut; zwiſchendurch
war=
tete man mit ſchönen Gedichten und den ſchönſten Koſtümreigen
auf. Alles in allem die Mädchenjungſchar konnte mit dem Erfolg
ihrer letzten Veranſtaltung zufrieden ſein.
zStüick 2976
AADEMMTet
reicht werden, für den allerdings wegen der Altersgrenze
haupt=
ſächlich Abiturienten in Frage kommen, ferner durch das
Land=
jahr, das in Preußen bereits grundſätzlich beſchloſſen iſt. Es
werden im weſentlichen die Kinder aus wirtſchaftlich noch ſtark
bedrängten Bezirken, alſo aus den Großſtädten und
induſtrie=
reichen Bezirken, in das Landjahr kommen, darunter namentlich
ſolche Kinder, die nachweislich in der Vergangenheit einſeitig
marxiſtiſch beeinflußt worden ſind, wie das insbeſondere in den
weltlichen Schulen geſchah. Hier könnte das Landjahr eine
natio=
nale Erziehung nachholen. Weiter verhandelt die Reichsanſtalt
mit den beruflichen Organiſationen, um die Jugendlichen, die
auch dann noch nicht untergebracht werden können, in Kurſen
zuſammenzufaſſen. Das Ziel, das auf jeden Fall erreicht werden
ſoll. iſt, daß nach dem 1. April kein Jugendlicher, der einen
Beruf erlernen wollte, untätig auf der Straße liegt.
Schwierigkeiten werden ſich allerdings bei den Frauenberufen
ergeben. Man wird mit einem größeren Ueberſchuß an
Mäd=
chen, die nicht untergebracht werden können, rechnen müſſen, vor
allem in den kaufmänniſchen Berufen. Die Berufsberatung wird
hier auf die eigentlichen fraulichen Berufe das Hauptaugenmerk
richten. Auf jeden Fall ſoll erreicht werden, daß die jungen
Mädchen ſoweit wie möglich zuſammengefaßt werden, um in
landwirtſchaftlicher und hauswirtſchaftlicher Arbeit ausgebildet
zu werden.
Die Arbeit, die den Arbeitsämtern und der Berufsberatung
und Stellenvermittlung für die Schulentlaſſenen in dieſem Jahre
erwächſt, iſt recht erheblich. Die Arbeitsämter ſind in jeder
Be=
ziehung vorbereitet. Perſonal iſt bereits in erheblichem
Um=
fange neu eingeſtellt worden, und wenn notwendig, wird noch
eine weitere Erweiterung erfolgen.
Zum Kindesmord in Roßdorſ.
f. Roßdorf. 15. Februar.
Zu dem geſtern mitgeteilten Kindesmord wird noch
fol=
gendes gemeldet: Am Donnerstag weilten Beamte des
Landes=
kriminalamtes bis in die Abendſtunden am Ort der ruchloſen Tat,
um die Hintergründe ſchnellſtens aufzuklären.
Die 21jährige Ehefrau Geiß ſtammt aus Fürſtengrund
im Odenwald und ſoll, wie man hört, die Vorgänge in
eingehen=
der Weiſe geſchildert haben. Der Ehemann Geiß, der bereits
vorbeſtraft und als gewalttätig bekannt war, ſoll ſich ſchon öfters
dem Kinde gegenüber grob benommen und auch ſchon geäußert
haben: „Dich werd ich doch noch los!” Auch gegen ſeine Ehefrau
ſoll Geiß während der ſeit Juni 1933 beſtehenden Ehe öfter
tät=
lich geworden ſein. Geiß kannte ſeine Ehefrau vor der Heirat erſt
kurze Zeit, und das Barvermögen der Frau in Höhe von 2200 Mk.,
das er bereits vollſtändig durchgebracht hat, ſcheint ihn gereizt zu
haben. Außerdem tauchte die Vermutung auf, daß Geiß den
Mord an ſeinem Kinde bewußt und deshalb begangen hat, um in
den Genuß der Verſicherungsſumme von 1000 Mark zu gelangen.
Im Auguſt und November 1933 ſchloß er zwei Unfallverſicherungen
für das Kind ab, und die Verſicherungsſumme wäre, wenn ſeine
urſprünglich abgegebene Erklärung der Todesurſache richtig
ge=
weſen wäre, fällig geworden.
Wegen des Verdachts der Mittäterſchaft wurde die Ehefrau
Geiß vorläufig in Unterſuchungshaft genommen.
Ee Gadernheim i. O., 15. Februar. Auf die Initiative der
Landesfilmſtelle Südweſt der NSDAP., Frankfurt a. M., wurde
im Einvernehmen mit der hieſigen Ortsgruppenleitung vorgeſtern
der Tonfilm. SA.=Mann Brandt” vorgeführt. Der Saal des
„Deutſchen Hauſes”, in welchem die Veranſtaltung ſtattfand, war
bis auf den allerletzten Platz beſetzt. Das den Beſuchern in dieſem
bedeutungsvollen Film Gezeigte übertraf alle Erwartungen.
B9. Ober=Moſſau, 15. Febr. In dieſem Monat finden mehrere
kirchliche Veranſtaltungen ſtatt. Geſtern ſprach Diakon
Schott=Darmſtadt mit Lichtbildern über die Alkoholfrage; am 23.
d. M. läuft in der Kirche der Film „100 Jahre Rauhes Haus”;
ebenfalls dort, vom 25. d. M. anfangend, eine Volksmiſſionswoche,
durchgeführt von Miſſionar Müller. Jedermann iſt herzlich
ein=
geladen.
Gegen Gicht, Rheuma, Hexenſchuß
und Iſchias altbewährtes
Mit=
tel. Mehr als 15000
frei=
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bigte
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Berlin 219 Friedrichſtr. 237
In allen Apotheken erhältlich
Ck. Birkenau. 12. Febr. Arbeitsbeſchaffung. Durch
baldige Inangriffnahme von Notſtandsarbeiten im Weſchnitztal
wird auch hier die Arbeitsloſigkeit vorausſichtlich in wenigen
Wochen ſchon zum größten Teil behoben ſein. Im Rahmen des
Arbeitsbeſchaffungsprogramms der Reichsregierung werden auch
im ſüdlichen Teil des vorderen Odenwaldes größere Arbeiten in
Angriff genommen und ſoll als erſte die Regulierung der
Weſch=
nitz von der Landesgrenze bis nach Fürth, ſowie die Regulierung
der größeren Seitenbäche durchgeführt werden. Bei dieſen
Ar=
beiten ſollen zirka 400 Mann Arbeit finden. Mit den Arbeiten
ſoll bereits in 3—4 Wochen begonnen werden.
Ca. Lorſch, 12. Febr. Odenwaldklub. Am Sonntag
unter=
nahm die hieſige Ortsgruppe ihre diesjährige zweite Wanderung,
welche von Lorſch nach Heppenheim—Hambach-Zell—Bensheim
führte. Wenn auch auf dem Wege bis nahezu Heppenheim eine
ſcharfe Luft wehte war von einer ſolchen auf der ganzen
weite=
ren Wanderung nichts mehr zu ſpüren. Herrliche Blicke,
insbe=
ſondere in das ſchön gelegene Hambachertal und in eine herrliche
Winterlandſchaft auf der Nordſeite des Tales belohnten die
Wan=
derer. Im allgemeinen hat der Winter noch die Herrſchaft, wenn
er auch ſchon hier und da auf der Südſeite der Berge dem
kom=
menden Frühling Platz macht. Im Frühlingsahnen ließ auch
ein Vöglein ſchon ſein munteres Gezwitſcher hören. Nach einer
Marſchzeit von nahezu 3 Stunden, die bei den
abwechſelungs=
reichen Bildern raſch verſtrichen war, wurde in der „Mühle” in
Zell kurze Raſt gehalten. Von Bensheim ging es dann mit der
Bahn der Heimat zu.
Lpd. Lampertheim, 15 Februar Submiſſionsblüte!
100 000 RM. Unterſchied. Bei der Ausſchreibung der Bürſtädter
Waſſerleitungsarbeiten ergab ſich ein Unterſchied zwiſchen dem
nie=
drigſten und dem höchſten Angebot von über 100 000 RM. Den
Zuſchlag erhielt das zweitniedrigſte Angebot, eine Firma aus dem
Taunus, zum Preiſe von 217000 RM.
Ex. Bürſtadt, 13. Febr. Einen tragiſchen Ausgang, nahm
hier das „Spiel” zweier 13jähriger Jungens mit einem Teſching
am Montag abend. Plötzlich löſte ſich ein Schuß und traf den
einen Jungen in den Unterleib, der ſofort ins Krankenhaus
ver=
bracht werden mußte und dort ſchwer daniederliegt.
— Gernsheim, 15. Februar. Waſſerſtand des Rheins
(Pegel) am 14. d. M.: —1,80 Meter, am 15. d. M.: —1,25 Meter,
jeweils morgens 5.30 Uhr.
Gasrohrbruch in Alzey.
Zwei Menſchen ums Leben gekommen.
* Alzey. 15. Februar.
Auf der Hauptſtraße in Alzey ereignete ſich am Donnerstag
abend ein Gasrohrbruch. Das ausſtrömende Gas drang in das
Haus der Witwe Strubel, wodurch die ſich im Hauſe
befind=
lichen Perſonen betäubt wurden. Als man von der Straße her
auf den Gasgeruch aufmerkſam wurde, und in das Haus drang,
fand man den Arbeitsloſen Otto Klinger und ſeine
Ehe=
frau bereits tot vor. Der 19jährige Sohn der Familie Klinger
wurde in das Krankenhaus Alzey eingeliefert, wo er zurzeit noch
in Lebensgefahr, ſchwebt. Die übrigen im Hauſe befindlichen
Perſonen, darunter die Witwe Strubel, konnten gerettet werden.
Torpedo=Flugzenge.
Schon während des Weltkrieges tauchte der Gedanke auf.
feindliche Seeſtreitkräfte durch Flugzeugtorpedos, zu bekämpfen.
Doch erſt mußte das Flugzeug konſtruiert werden, das die ſchwere
Laſt eines Torpedos — die kleinſten wogen immerhin 10 Zentner —
tragen und ohne eigene Gefährdung abſchießen konnte. Dieſes
Wagnis gelang deutſchen Konſtrukteuren, bald konnten ſogar
Flug=
zeuge hergeſtellt werden, die 20 Zentner ſchwere Torpedos
mühe=
los mitführen konnten. Schon im Jahre 1916 brachten die Hanſa=
Brandenburgiſchen Flugzeugwerke, ein zweimotoriges
Schwimm=
flugzeug heraus, das neben dem 6 Meter langen Torpedo 1000
Liter Brennſtoff, zwei Mann Beſatzung und die übliche
Bewaff=
nung tragen konnte. — Die am Mittwoch erſcheinende „Deutſche
Flugilluſtrierte” (Preis 20 Pfg.) bringt über dieſe Verſuche mit
den erſten Torpedoflugzeugen bisher unveröffentlichte Aufnahmen,
einer der Pioniere des Flugzeugtorpedos, ſchildert die damaligen
Verſuche in Warnemünde.
Heute iſt bei den fremden Luftheeren die
Flugzeugtorpedo=
waffe natürlich zu einer Angriffswaffe erſter Ordnung geworden.
Auch hierüber bringt die „Deutſche Flugilluſtrierte” packende
Auf=
nahmen, die überzeugend die furchtbare Wirkung des
Flugzeug=
torpedos erkennen laſſen. — Das Lebenswerk des bekannten
Ge=
heimrats Schütte, des verdienſtvollen Pioniers des
Starrluft=
ſchiffbaues, Syſtem Schütte=Lanz, wird in Bild und Wort
geſchil=
dert, ebenſo die neue Ultrakurzwellenſtation in Lympne, die den
Kanalflugverkehr überwacht. — Franzöſiſche Bombenflugzeuge
werden in all ihrer Mannigfaltigkeit dem Leſer vorgeſtellt,
be=
ſonderen Wert legt die „Deutſche Flugilluſtrierte” auf die
Ver=
öffentlichung von Aufnahmen ſchwer zugänglicher Typen, jeder
Leſer kann ſich an Hand der Typenphotos ſelbſt ein Bild von der
Luftmacht Frankreichs machen, obwohl nur ſpezielle
Bombenflug=
zeuge gezeigt werden. Alles in allem: wer über das, was in der
Luftfahrt vorgeht, auf dem Laufenden ſein will, prüfe die
Wochen=
ſchrift „Deutſche Flugilluſtrierte”. Probenummern verſendet der
Verlag, Berlin SW. 68, Lindenſtraße 3.
— Offenbach a. M., 14. Febr. Berufung eingelegt.
Der wegen Totſchlags an der Hausangeſtellten Franziska Schwab
im November v. Js. zu 12 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren
Ehr=
verluſt verurteilte Handlungsgehilfe Andreas Stöcker hat, wie
wir erfahren, gegen das Urteil Berufung eingelegt.
Gewinnauszug
5. Klaſſe 42. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterie.
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen 1 und II
6. Ziehungstag
14. Februar 1934
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
gezogen
4 Gebinne zu 5000 M. 34891 159898
10 Sewinne zu 3000 M. 126865 188066 286552 345666 373978
10 Dewinne zu 2000 M. 160717 230237 329866 358456 888517
20 Gewinne zu 1000 M. 19558 76906 180080 227250 232867 247830
248864 380187 385208 390278
56 Sewinne zu 500 M. 8512 37083 65039 106763 128833 148207
154603 160233 226026 238736 257446 268566 265611 273936 275808
286052 997364 316616 316642 338007 346871 355396 866081 370773
574863 576398 376746 383209
352 Gewinne zu 300 M. 2557 3650 9368 12144 18383 13563 13800
14954 16533 17706 20723 20855 21035 21681 23666 27545 30844
33494 40827 40884 42131 42201 43167 43694 45190 48929 49434
50453 50662 62047 54499 54758 57376 58386 59310 67142 68407
70166 71866 71594 77266 82932 83831 87577 91186 93482 93781
84810 98337 99364 99543 100440 100841 101185 101361 105462
109921 110444 113242 117144 118666 121530 121667 124351 125812
134224 134895 137572 140255 141163 144282 146981 147786 153715
163732 154747 158463 161587 168654 176940 176322 182431 182455
185118 185796 190857 190946 191774 193250 195403 196599 196309
196381 200673 20 1540 203700 504984 209283 309801 216888 214137
218084 222488 224170 226457 227383 228267 237603 238382 242030
246433 247825 249729 254882 058766 259612 261512 265468 263735
266253 268882 269853 270437 271208 271346 271810 281485 282782
283678 286683 289925 28 1684 294872 2967 18 300369 30 1020 305884
806319 306326 308914 310578 315125 316182 318775 321881 322234
822318 323635 328920 333650 336 106 336497 336640 340893 341681
332176 343156 343187 348762 356755 359152 376093 378722 384057
384473 389366 389679 390329 391716 392299 392981 393176 393647
394723 896084 398894
6. Ziehungstag
14. Februar 1934
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.‟
gezogen
6 Gewinne z 5000 m. 26026 47281 135584
4 Oewinne zu 3000 M. 72848 113866
14 Gewinne zu 2000 M. 39630 158230 180021 252030 256744 258520
uaee
24 Gewinne zu 1000 M. 29558 69010 83146 136284 156104 194188
220836 221348 269695 279614 368976 388034
48 Gewinne zu 500 M. 14862 20710 22932 32796 44948 47767
68012 100044 127839 134778 140821 178842 183714 194036 19762
203506 211135 245715 317525 318625 364774 366779 377643 393771
312 Gewinne zu 300 M. 519 6169 6534 12762 13244 17672 17685
23476 24196 26846 27928 29819 35676 39127 41112 42251 44626
44081 52328 62476 53177 53980 55904 57663 68958 59347 62729
65083 67853 69949 74744 76340 77207 80281 82502 83878 88372
88489 90342 93826 94309 95 124 96205 100312 100737 101017 102498
107827 111840 115874 117033 118485 118955 125268 105318 138712
142354 146548 147056 148878 153766 153896 156477 156960 157071
157302 168482 158890 158924 169880 160347 161696 162967 163826
167798 169498 170547 171480 174203 183082 183832 186019 185580
188277 189773 190031 192054 193264 197416 204233 206371 208060
216288 311110 213819 2138651 222512 230014 233834 236582 237306
237771 244 100 246123 248337 248041 251085 251643 262037 256297
257260 258208 259768 261109 266378 269790 279924 286630 287741
288992 289075 289939 290867 296264 596477 309013 313366 813764
314261 314604 316782 316632 320146 324127 324226 324438 327743
333640 340209 348429 349184 354081 356738 358793 359399 360653
361683 866202 367378 367493 369348 370873 381627 887581 888177
390849
20 Tagesprämien.
Auf fede gezogene Nummer ſind zwei Prämien zu je 1000 RM
gefallen, und zwar je eine auf die Loſe gleicher Nummer in den
beiden Abteilungen I und II:
11539 131657 147913 166908 214198 241694 266457 313473
841862 390538
Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu je
300000, 2 zu je 75000, 2 zu je 50000, 8 zu je 32000, 12 zu je
20000, 34 zu je 10000, 168 zu je 5000, 304 zu je 3000, 442 zu je
2000, 788 zu je 1000, 2396 zu je 500, 15670 zu je 300 und
480 Tagesprämien zu je 10/0 Mark.
chön sein ist gepflegt sein!
2
Otege die Haut mit
WollollI O ernfoesene
Ate 3 — Nr. B
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 16. Februar 1934
Reich und Ausland
Feſtnahme von Zech-und Miekbeträgern
Frankfurt a. M. Im Dezember 1933 trat
hier ein angebliches Ehepaar Dennert auf. Sie
logierten ſich in einem hieſigen Gaſthaus ein und
gaben an, Beſitzer eines Laſtwagenfernzuges zu
ſein. Angeblich war dieſer einige Tage in
Repa=
ratur. Am dritten Tage ihres Hierſeins lieh ſich
der Ehemann ein Kleidungsſtück, da er
gemein=
ſam mit ſeiner Frau einen Einkauf in der Stadt
beſorgen wollte. Von dieſem Einkauf kehrten
beide jedoch nicht mehr zurück, und der Gaſtwirt
hatte das Nachſehen für die Zech= und Mietſchuld.
Es ſtellte ſich heraus, daß beide Perſonen gleiche
Betrügereien in Berlin, Mannheim, Rhens und
Köln, wo ſie nunmehr feſtgenommen werden
konnten, verübt haben. Es handelt ſich um den
30jährigen Packer Albert Pütz aus Ohligs und
die 34jährige Hausangeſtellte Karolina Mayer
aus Nürnberg.
Vom Karnevalstreiben in den Tod.
Koblenz. Ein hieſiger Einwohner, der ſich
an den Karnevalstagen als Bärentreiber
mas=
kiert hatte, fand auf tragiſche Weiſe den Tod.
Kurz nach 11 Uhr, am Dienstag abend, wurde
der Mann mit einer ſchweren Schädelverletzung
aufgefunden und ſofort in das Städtiſche
Kran=
kenhaus eingeliefert. Hier iſt er an ſeiner
töd=
lichen Verletzung geſtorben. Wie ſich der ſchwere
Unfall ereignet hat, konnte noch nicht in
Erfah=
rung gebracht werden. Man nimmt an, daß der
Verunglückte die Haustreppe heruntergeſtürzt iſt
und ſich dabei den Schädelbruch zugezogen hat.
Beim Spiel mit Feuer verbrannt.
Koblenz. Der Faſtnachtsdienstag brachte
für eine Familie im Vorort Moſelweiß tiefes
Leid. Eine Anzahl Kinder ſpielte in der
Ge=
markung des Vororts „Feuerchen”. Dabei fingen
die Kleider eines neunjährigen Schülers Feuer,
worauf der Kleine lichterloh brennend davonlief
und ſchwere Brandwunden erlitt. Durch
herbei=
gerufene Sanitäter wurde der ſchrecklich
zuge=
richtete Junge in ein Krankenhaus gebracht, wo
er hoffnungslos darniederliegt.
Wildernde Hunde zerreißen 16 Schafe.
Brachbach (Sieg). Einen weiteren
trau=
rigen Beitrag zu dem Kapitel „Luchs oder
wil=
dernde Hunde” lieferte der Einbruch wildernder
Hunde in die Herde eines Wanderſchäfers aus
dem Weſtfäliſchen, der am Sonntag ſeine
Schaf=
herde von 410 Tieren zur Nachtzeit oberhalb des
Dorfes Brachbach eingepfercht hatte. Die Hunde
brachen am Montag, bei Tagesanbruch, in die
Herde ein und riſſen 16 Schafe, davon zwei ſo
ſchwer, daß ſie nicht mehr verwendungsfähig
waren. Die 14 anderen geriſſenen Schafe
konn=
ten, nachdem ſie ebenfalls notgeſchlachtet worden
waren, nach dem Gutachten des Tierarztes für
den menſchlichen Genuß freigegeben werden. Dem
Beſitzer iſt durch den Verluſt großer Schaden
ent=
ſtanden. Die ganze Herde hatte ſich dem Wüten
der Hunde durch die Flucht entzogen und ſich über
die ganze Gemarkung zerſtreut. Mit Hilfe der
Bevölkerung gelang es dem Schäfer, die Herde
im Laufe des Tages wieder zuſammenzubringen.
Die von den Hunden geriſſenen Schafe fand
man alle mit abgeriſſenem Kopf oder ſchweren
Verletzungen an Kopf und Hals auf. Da dieſer
Vorfall merkwürdigerweiſe mit den zuhlreichen
Funden geriſſener Rehe im Bereich des Oberen
Weſterwaldes, Sſowie in Heſſen=Naſſau und
Naſſau, die man lange Zeit auf das Konto eines
Luchſes zu buchen können glaubte, die gleiche
Todesurſache gemein hat, verdichtet ſich immer
mehr die Erkenntnis, daß nicht ein Luchs,
ſon=
dern ausſchließlich wildernde Hunde für das
überhandnehmende Abwürgen des heimiſchen
Rehbeſtandes in Betracht kommen.
Wieder zwei geriſſene Rehe.
Arzbach (Unterweſterwald). In den letz
ten Tagen wurden am äußerſten Ende des
Wie=
ſentales, an der Straße nach Montabaur, zwei
verendete Rehe gefunden, denen der Kopf in der
bekannten charakteriſtiſchen Weiſe vom Rumpf
getrennt und verſchleppt worden war.
Wiedereröffnung des Berliner Revolukions=Muſeums.
Ehrenwache vor dem Bild des Führers am Eingang des Muſeums.
In der Reichshauptſtadt wurde das erſte Revolutions=Muſeum Deutſchlands feierlich wiedereröffnet.
Dieſe intereſſante Schau bietet einen Einblick in jahrelangen Kampf zwiſchen Kommune und den
Streitern für das neue Deutſche Reich.
Ein
N.
Dr. Scholler (Mitte) vom Landesmuſeum Hannover mit ſeinen Helfern am Ausgrabungsort.
Hannover. Ausgrabungen, die Dr.
Schrol=
ler vom Landesmuſeum in Hannover in der
Ge=
markung Ronneberg unternimmt, haben einen
großen wiſſenſchaftlichen Erfolg gezeitigt. Die
Nachforſchungen führten zu der zu Ronneberg
ge=
hörenden Wüſtung Velſte, einem wahrſcheinlich
während, der Hildsheimer Stiftfehde
eingegan=
genen urgeſchichtlichen Dorf. Beim Ziehen
mehrerer Suchgräben gelang es, zahlreiche
Bruch=
ſtücke von handgeformten Tongefäßen aufzufinden,
deren älteſte bis in die Zeit um Chriſti Geburt
zurückgehen. Außerdem kamen aufgeſchlagene
Knochen von Tieren, die der Menſch verſpeiſt
hatte, zum Vorſchein, ferner urgeſchichtliche
Feu=
erſtellen, Abfallgruben und die Standſpuren von
Stein, und Holzhäuſern. Ein ſolcher Holzbau,
der aus dem 2. nachchriſtlichen Jahrhundert
ſtammt, iſt bereits auf über 20 Meter
Seiten=
länge freigelegt, ohne daß ſein Ende
erreich=
wäre. Auch eine mächtige Pfoſtengrube iſt an
geſchnitten. Es handelt ſich um eine ſogenannte
germaniſche Halle, deren Nachweis hiermit
erſt=
malig für Niederſachſen gelang; auch in ihren
Ausmaßen übertrifft ſie alle bisherigen
urge=
ſchichtlichen Hausformen der Provinz Hannover.
Todesurkeil
gegen den Kommuniſten Schulz.
Seinen Sohn ermordet.
Schweidnitz. Das Schwurgericht verurteil?
den früheren kommuniſtiſchen
Landtagsabgeord=
neten Schulz aus Dittersbach, Kreis Waldenbur
wegen Mordes an ſeinem zehnjährigen Sokn
Horſt zum Tode. Schulz war bereits am 20. Se—
tember 1932 vom Waldenburger Sondergerist!
wegen ſchwerer Mißhandlung ſeines damals eke
jährigen Sohnes Werner zu 4 Jahren Zuchthaus
verurteilt worden. Horſt Schulz war ſeit der
Sommerferien 1932 verſchwunden. Seine Leicke
wurde im März 1933, in einen Sack gewicke3,
aus der Weiſtritztalſperre Breitenhain gezoge
Schulz, der bisher behauptet hatte, ſein
Jung=
wäre in Rußland, gab damals an, der
Knab=
wäre vom Rade geſtürzt und dabei tödlich ver
unglückt. Im Verlauf des Prozeſſes kamen d
furchtbaren Mißhandlungen zur Sprache, der
ſowohl, die beiden Kinder, als auch die zweit
Frau des Angeklagten ausgeſetzt waren. Da
Staatsanwalt kam in ſeinem Plädoyer zu den
Ergebnis, daß die Tötung des Knaben vorſätzlig
erfolgt ſei.
Die norddeutſchen Arbeiter Gäſte des bayeriſcher
Hochlandes.
München. Den 3000 Werktätigen aus
Be=
lin, Halle, Merſeburg und Württemberg, die in
Rahmen der NS.=Gemeinſchaft „Kraft durg
Freude” im bayeriſchen Hochland einen zehre
tägigen Urlaub verbringen, bereitet die Stad.
München am kommenden Sonntag einen feſt
lichen Empfang. Die Berliner Arbeiter treffe
um 9 Uhr vormittags in München ein, ziehen go
ſchloſſen durch die feſtlich geſchmückten Straße;
und werden in drei Münchener Bierkellern ver
pflegt, bis ſie um 13 Uhr die Weiterfahrt ar
treten. Die Berliner Gäſte werden in den Chienu
gau gebracht. Etwa 500 Leute werden in Berch
tesgaden Unterkunft finden. Der Reſt wird ir
Marquartſtein, Traunſtein, Freilaſſing und and
deren bekannten und beliebten Orten de
Chiemgaus untergebracht.
Generalleutnant a. D. Chriſtian Danner f.
Neu=Ulm. An den Folgen eines Hers
ſchlages iſt in Neu=Ulm Generalleutnant a. D
Chriſtian Danner, der letzte Friedenskommanden
des 12. Inf.=Regts., im 74. Lebensjahr geſtorben!
Während des Weltkrieges war Generalleutnan.
. D. Danner Kommandeur der 5. Brigade. Di
Beerdigung findet in München ſtatt.
Das Rettungswerk
für den Eisbrecher „Tſcheljuſkin”,
Reval. In Moskau wird halbamtlich mit
geteilt, daß geſtern fünf ruſſiſche Großflugzeuge
die am Nordkap ſtationiert waren, aufgeſtieger
ſind, um die Mannſchaft des Eisbrechers „Tſchel
juſkin” zu retten. Die Flugzeuge mußten jedock
bald nach ihrem Aufſtieg wieder niedergehen, de
ein Schneeſturm die Flugzeuge geführdete. Mar
rechnet aber damit, daß es gelingen wird, nock
heute den Aufenthaltsort der bedrängten
Mann=
ſchaft zu erreichen.
Tokale Sonnenfinſternis.
London. Wie aus Roſtop (Karolinen)
ge=
meldet wird, konnte dort die totale
Sonnenfin=
ternis am Mittwoch ſehr gut beobachtet werden-
Ausgezeichnetes Wetter unterſtützte die
Wiſſen=
ſchaftler und zahlreichen Photographen bei ihren
Beobachtungen und Aufnahmen.
Heftiges Erdbeben auf Formoſd.
Tokio. Am Mittwoch ereignete ſich in vers
ſchiedenen Teilen der Inſel Formoſa ein heftiges
Erdbeben. Mehrere Häuſer wurden zerſtört. Aug
im ſüdlichen Teil von Sachalin ſollen Erdſtoß!
verſpürt worden ſein. Ob auch Menſchen um=
Leben gekommen ſind, läßt ſich zurzeit noch nich
feſtſtellen. — Bekanntlich haben die Reichsanſtau
für Erdebebenforſchung in Jena und die Haupl.
ſtation für Erdbebenforſchung in Hamburg üben
einſtimmend das Erdbeben am Mittwoch vormie
tag aufgezeichnet.
Bilder vom Bürgerkrieg in Wien.
Eine Barrikade nach ihrer Erſtürmung durch das Militär und ſchußbereiter Maſchinengewehrpoſten
mitten in einer Hauptſtraße des Wiener Zentrums.
Nebenſtehendes Bild:
Oben: Regierungstruppen beim Aufbau von Stacheldrahtverhauen in einer der Hauptſtraßen.
Unten: Eine Haubitze wird zur Beſchießung der Arbeiterburgen in Stellung gebracht.
Freitag, 16. Februar 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Reueſte Nachrichten
Nr. 46 — Seite 9
Dei Tenttf nacf Sabuierna.
Franzöſiſche and italieniſche Konkurrenz=
gegen die deutſchen Luftverbindungen
mit Südgmerikg.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
(Durch Flugpoſt.)
H.B. Rio de Janeiro, 7. Februar.
Faſt zur gleichen Zeit, zu der das Großflugzeug „Croix du Sud”
der Air France von ſeinem etappenweiſen Verſuchsflug nach Rio
de Janeiro zurückgekehrt iſt und zu der die erſten italieniſchen
Poſtflieger ihren Probeflug durch das Landungspech des „S71‟
an der Nordbraſilianiſchen Küſte ſcheitern ſahen, hat der
regel=
mäßige Poſtflugdienſt der Lufthanſa nach Südamerika eingeſetzt.
Seine erſten Flüge ſind bereits programmäßig erledigt. Die
Kon=
kurrenz der europäiſchen Nationen um die Durchführung der
regelmäßigen Flugverbindung nach Südamerika hat damit — nach
den Zeppelin=Fahrten des vergangenen Jahres — zum erſten
Male wieder ein praktiſches Ergebnis von hohem Wert erbracht,
das nicht nur bedutungsvoll für die Verkürzung der
europäiſch=
ſüdamerikaniſchen Poſtverbindung um mindeſtens 3 bis 4 Tage iſt.
Für faſt ebenſo wichtig halten wir die moraliſche Bedeutung der
Eröffnung des deutſchen Transozeanflugdienſtes. Sie erfolgte nach
einer Reihe in aller Stille und Gründlichkeit durchgeführter
Ver=
fuchsflüge. Sie verzichtete auf jede überlaute Reklame und machte
den Erfolg des Dienſtes von nichts anderem als ſeiner Leiſtung
abhängig. Obwohl dies eigentlich Selbſtverſtändlichkeiten ſind, iſt
es doch gerade jetzt ganz nützlich, darauf hinzuweiſen, damit dies
Beiſpiel dazu beiträgt, in Zukunft die Konkurrenz im Luftverkehr
mach Südamerika in die Bahnen ausſchließlich ſachlicher Leiſtung
zu lenken.
In franzöſiſchen Luftfahrtkreiſen iſt das gerade in der letzten
Zeit leider nicht immer der Fall geweſen. Denn es iſt doch offenbar
reichlich voreilig, wenn man heute aus Frankreich hört, daß mit
dem Flug des „Croix du Sud” das Problem des durchgehenden
franzöſiſchen Poſtflugdienſtes nach Südamerika endgültig gelöſt
ſei. Gewiß hat das franzöſiſche Großflugzeug, das mit zuverläſſigen
Schweizer Motoren ausgeſtattet iſt, alle Etappen ſeines Weges
ohne Störungen überwunden. Vom flugſportlichen Standpunkt
aus kann das Ergebnis alſo als einwandfrei bezeichnet werden.
Für den Poſtverkehr genügt es jedoch nicht, daß jede einzelne
Etappe glatt und ohne Zwiſchenfälle erledigt wurde. Für ihn iſt
die Geſamtflugdauer maßgebend, iſt maßgebend, ob das Flugzeug
den Nachweis erbracht hat, daß es zu jeder Zeit in der Lage iſt,
die Poſtſtrecken ſozuſagen fahrplanmäßig zu befliegen. Dieſen
Nach=
weis iſt aber das franzöſiſche Großflugzeug ſchuldig geblieben.
Der Verſuchsflug dauerte mehrere Wochen — und zwar
einiger=
maßen unfreiwillig. Urſprünglich wollten die franzöſiſchen Piloten
nur die Ozeanüberquerung bis Natal durchführen und von dort
ohne Verzug den Rückflug antreten. Das Flugzeug war jedoch kurz
nach dem Wiederaufſtieg gezwungen, nach Natal zurückzukehren.
Es hat dann, um dieſe Scharte auszuwetzen, Rio de Janeiro
auf=
geſucht, wo die franzöſiſche Botſchaft die Beſatzung feiern ließ, als
ob die Ueberfliegung des Ozeans zwiſchen Afrika und Braſilien
zum erſten Male geglückt ſei. Vor dem Rückflug wurde die
Ma=
chine dann zweimal ſehr gründlich überholt. Aber auch diesmal
wurde die Strecke nicht in einem Zuge zurückgelegt. Das Flugzeug
bhieb vielmehr wieder einige Zeit in Natal liegen. Im ganzen
handelte es ſich alſo um eine Schönwetterreiſe mit ausgedehnten
Erholungs= und Ueberholungspauſen für Mannſchaft und Motor.
Sie eröffnet wegen ihres reibungsloſen Verlaufs ſicher beſſere
Perſpektiven als die bisherigen franzöſiſchen Verſuche. Mit der
unmittelbaren Vorbereitung eines ernſthaften Poſtdienſtes hat
das Unternehmen aber doch noch nichts zu tun.
Bedauerlicherweiſe haben neuerdings auch gewiſſe intereſſierte
italieniſche Luftfahrtkreiſe es für richtig gehalten, ſich das Syſtem
der Erteilung von Vorſchußlorbeeren zum Vorbild zu nehmen,
womit ſie dem außerordentlich kühnen Fluge der Piloten Lom=
Roman von Wilhelm Schneider.
(Nachdruck verboten.)
9
„Ich hatte bisher die große, ſchlanke Blondine nur im Profil
geſehen: als ſie ſich jetzt von ihrer Freundin, der kleinen
kapri=
ziöſen Dunklen verabſchiedete, indem ſie ihr die Hand reichte, ſah
ich ſie zum erſtenmal von vorn. Plötzlich griff es mir ans Herz:
die ſchönſte Frau, die ich ſeit langem geſehen hatte! Helle, etwas
ſchräg ſtehende Augen, ſchimmernder Teint, zartes, ſchmales Oval!
„Der ſchiefe kleine Hut gab eine Welle ſehr lichten Haares frei.
Eine Nordländerin? Ganz mein Typ. Noch jedesmal hatte ich
mich verliebt, wenn ich einer ſolchen Frau begegnete. Rein
äußer=
lich hatte ſie eine große Aehnlichkeit mit Tine — und doch war ſie
anders — viel, viel ſchöner ..."
Die kleine Dunkle ſah ich überhaupt nicht mehr an.
Und mit dieſen beiden wollte Baggenſen „losſegeln”?
Inner=
lich willigte ich ein, obgleich ich einſah, daß es ſchwierig ſein würde:
es waren unzweifelhaft Damen . . . — Wieder hörte, ich ſeine
Stimme an meinem Ohr: „Sie gefallen Ihnen alſo nicht?”
„Verdammt noch mal — und ob ſie mir gefallen!“
„Na alſo. Sehen Sie: ſie können ſich nicht voneinander
tren=
nen. Noch ein Schwatz und noch ein Schwatz, die dickſten
Freun=
dinnen. Was für eine Nationalität, Munk?”
„Sicher Deutſche.”
„Glaub ich nicht. Sie müſſen der Blonden auf den Mund
ſchauen.”
Und nun erkannte ich es auch: ſie ſtammten aus dem Norden.
Man ſah es daran, wie ſie den Mund formten.
„Beide ungemein reizvoll”, ſagte Baggenſen, „ich rate Ihnen
aber, ſich an die kleine Dunkle zu halten. In die Blonde würden
Sie ſich verlieben. Bedenken Sie, daß es ſich nur um ein
Inter=
mezzo handelt. Wir müſſen bald weiter.”
Ich begriff nicht, wie er ſo frivol daherreden könnte; er hatte
jetzt nicht die geringſte Aehnlichkeit mit dem Baggenſen, meines
Buches.
„Sie bringen’s aber nicht zuſtande”, ſagte ich, „das ſind doch
feine Mädchen, denen man ſo ohne weiteres nachſteigt.”
Er rieb ſich die Hände. „Junge, Junge, wir ſind ja nicht in
Umerika, wo ſie uns verdonnern würden. Halten Sie die beiden
Damen für humorlos?”
„Das kann ich aus der Entfernung nicht feſtſtellen, Bag=
Fenſen.”
„Ich glaube faſt, Sie haben Angſt.”
„Gut”, ſagte ich, „ſegeln wir los!“
Wir bezahlten unſere Getränke, die Damen ſtanden noch immer
En der gleichen Stelle. Ich hatte plötzlich Herzklopfen. Angſt?
ALein, ich hatte mich verliebt. Das Haar und die Augen, die
Ehlanke, biegſame Geſtalt . . . natürlich würden wir einen Korb
bekommen oder vielleicht ſogar Ohrfeigen. Die kleine Dunkle ſchien
mir ſo reſolut. Eine Dummheit, einfach drauflos zu ſchießen!
bardi und Mazotti nicht gerade einen erfreulichen Abſchluß
ge=
geben haben. Außerdem wurde in braſilianiſchen Kreiſen das
Ver=
halten des hieſigen Vertreters der beteiligten italieniſchen
Flug=
zeugfabrik als peinlich empfunden. Der Vertreter der Fabrik
teilte nämlich der braſilianiſchen Preſſe mit, daß Deutſchland ſich
angeſichts der hohen Unterhaltungskoſten entſchloſſen habe, die
Zeppelin=Fahrten einzuſtellen, obwohl die Zeitungen gerade erſt
wenige Tage zuvor die Mitteilung gebracht hatten, daß die
regel=
mäßigen Zeppelin=Fahrten in Kürze wieder aufgenommen
wür=
den. Der Vertreter der italieniſchen Flugzeugfabrik in Rio gab
weiter lediglich zu, daß die Lufthanſa ihre „Verſuche” zur Ozean=
Ueberquerung fortſetze, obwohl ebenfalls wenige Tage zuvor die
Eröffnung des regelmäßigen deutſchen Flugdienſtes über die
„Weſtfalen” offiziell bekanntgegeben worden war
Trotz dieſer Unerquicklichkeiten fand der bedauerliche Abſchluß
der italieniſchen Ozeanüberquerung in Braſilien lebhafte
Teil=
nahme, namentlich, weil der Flug bis zur braſilianiſchen Küſte ſo
glänzend verlaufen war. Eben aus dieſem Grunde aber hat das
auch wiederum einigermaßen befremdet, daß die italieniſchen
Pi=
loten ihr Mißgeſchick nicht als Fliegerpech hinnahmen, ſondern
ſofort nach ihrer Rettung nach einigen ſchuldigen Dritten ſuchten,
wobei ſie gleich drei Dritte fanden. Zunächſt machten ſie nur irrige
Informationen der Air France=Radioſtation in Natal für das
Einſchlagen einer falſchen Flugrichtung verantwortlich, ſpäter
aber auch noch die braſilianiſche Funkſtation auf der Inſel
Fer=
nando Noronha und die Station des deutſchen Dampfers „
Weſt=
falen”. Jede der beteiligten Stationen hat zu dieſen
Anſchuldi=
gungen ausführliche Erläuterungen veröffentlicht und die
italie=
niſchen Behauptungen richtiggeſtellt. Von deutſcher Seite wurden
die italieniſchen Flieger überdies gebeten, ihrerſeits Beweiſe für
die Behauptung einer Fehlinformation durch die „Weſtfalen”
vor=
zulegen, was nicht erfolgte. Beſonders befremdet hat dann
ſchließ=
lich die Tatſache, daß die italieniſchen Piloten trotz ſtärkſter
Unter=
ſtützung durch das deutſch=ſüdamerikaniſche Condor=Syndikat vor
ihrer Einſchiffung in Recife alle Anſchuldigungen nochmals
er=
neuert haben. Da eine Fehlinformierung des Flugzeugs durch drei
Radio=Stationen in immer gleichem Sinne von vornherein
prak=
tiſch kaum denkbar iſt, nimmt man gegenwärtig in braſilianiſchen
Flugkreiſen an, daß der Bordfunker von „S 71” verſehentlich
ver=
geſſen hatte, daß nach Ueberfliegen des Aequators die
Standorts=
berechnungen anders als auf der nördlichen Halbkugel
vorgenom=
men werden müſſen und ſo zu ſeinem verhängnisvollen
Irr=
tum kam.
Wir wollen dies unerquickliche Kapitel ſchließen. Tatſächlich
handelte es ſich bei dem Flug der Italiener nicht nur um eine
gute ſportliche Leiſtung, ſondern auch um einen wertvollen
Ver=
ſuch, der die Erfahrungen im Luftdienſt mit Südamerika
weſent=
lich bereichert hat.
Unbekannker Dickens wird veröffentlicht.
(—) London. Charles Dickens, der noch immer zu den
meiſtgeleſenſten Schriftſtellern der Welt und beſonders natürlich
der angelſächſiſchen Länder gehört, hatte bei ſeinem Tode ein
Manuſkript hinterlaſſen, das er ausdrücklich nur zum Vorleſen in
der eigenen Familie beſtimmte. Dieſes Werk trägt den Titel „Das
Leben Gottes”. Eine Veröffentlichung ſollte Dickens Wunſch
ent=
ſprechend nur dann ſtattfinden, wenn ſeine Nachkommen ſich
ein=
ſtimmig dafür entſcheiden. Falls eine Einigung nicht erzielt
werde, ſolle das Manuſkript dem britiſchen Muſeum zur Verfügung
geſtellt werden.
Nach dem Tode von Sir Henry Fielding Dickens, dem Sohne
des Dichters, der vor wenigen Wochen in England an den Folgen
eines Unfalls geſtorben iſt, haben die Nachkommen jetzt den
Be=
ſchluß gefaßt, der Oeffentlichkeit das Werk ihres berühmten
Groß=
vaters zugänglich zu machen. Das Geld, das für die
Veröffent=
lichung eingeht, ſoll zuſammen mit den 258 000 Mark, die Sir
Henry Dickens hinterlaſſen hat, gleichmäßig unter die Mitglieder
der Familie verteilt werden. Darüber, in welchem Verlag dieſes
neue Dickensbuch herauskommen und ob es zugleich in der
Ueber=
ſetzung in mehreren anderen Sprachen erſcheinen wird, ſind noch
keine Beſchlüſſe gefaßt.
Wir erhoben uns. Ich packte ſeinen Arm. „Baggenſen, wie
wollen Sie’s machen? Das geht doch nicht, wir ſind doch keine
grünen Jungs?”
„Hoho”, ſagte er, „paſſen Sie gut auf.”
Damit verließ er ſchnellen Schrittes die Terraſſe, drängte ſich
durch den Strom der Flaneure und ging einfach auf die Damen
zu ..
Doch dann kam die große Ueberraſchung: er ſchritt an den
bei=
den, die noch immer lebhaft plauderten, vorüber, öffnete den Schlag
der blauen Limouſine und ſetzte ſich ruhig ans Steuer.
So eine Frechheit! Ich erwartete einen Skandal. Gebannt
ſtand ich am Rande der Terraſſe.
Es verging eine Minute, ohne daß etwas geſchah. Dann
reich=
ten ſich die Freundinnen die Hände, die Blonde wollte auf den
Wagen zugehen — und entdeckte Baggenſen.
Ich ſah, wie ſie zuſammenzuckte, dann erſtarrte ſie zu Eis.
Lei=
der konnte ich nur ihren Rücken ſehen .. . ."
Baggenſen ſaß am Steuer. Und was das ſeltſamſte war, er
blickte nach vorn, er kümmerte ſich um nichts. Nun ſah ich, daß die
kleine Dunkle auf den Schlag zuging. Doch die Blonde packte ihren
Arm und hielt ſie zurück. Ich wagte kaum zu atmen.
Dann bemerkte ich, wie die Blonde auf ihre Freundin
ein=
ſprach — nur wenige Worte. Gleich darauf war ſie am Wagen,
öffnete haſtig den Schlag und ſtieg ein.
Und Baggenſen? Ich ſah, wie ſein Finger auf den Starter
drückte, hörte den Motor anſpringen, beobachtete, wie er den Gang
ſchaltete — und ſchon glitt der Wagen vorwärts, rollte und
ver=
ſchwand in der Fahrbahn.
„Ich glaubte zu träumen. Baggenſen hatte mir einen
Kinn=
haken verſetzt. Ich konnte mich einfach nicht erholen. Was nun?
Die kleine Limouſine überholte einen Autobus und entſchwand
meinem Blickfeld. Die kleine Dunkle war zurückgeblieben.
Sie ſtand am Straßenrand. Es ſchien mir, als ob ſie ihrer
Freundin mit der gleichen Faſſungsloſigkeit nachſtarrte, wie ich
meinem neuen Freunde. Es war ſo gar kein Leben in ihr.
Ich riß mich zuſammen. Es mußte etwas geſchehen. Ich konnte
doch nicht für den Reſt meines Lebens hier ſtehen bleiben.
Un=
zweifelhaft hatte Baggenſen die blonde Dame gekannt. Er hatte
es für richtig gehalten, mich ein wenig an der Naſe herumzuführen.
Auskunft über dieſen Fall, konnte mir nur die kleine Dunkle
geben.
„Ich baute mich alſo neben ihr auf und zog höflich meinen Hut:
„Pardon”, ſagte ich, „ich finde, es iſt ziemlich ſchnell gegangen, nicht
wahr? Ich heiße Munk.”
Seltſamerweiſe hatte ich dieſe Dummheiten auf Däniſch
her=
ausgebracht. Ich war ſo verdattert, daß ich meine augenblickliche
Kurfürſtendammexiſtenz vollkommen vergaß.
Sie ſtarrte mich entgeiſtert an. Sie hatte große dunkle Augen,
trug den kleinen Hut ebenfalls ſchief auf der Seite, und ihre
Haar=
welle glänzte ſchwarzblau. Ich ſchätzte ſie auf etwas über zwanzig,
ſie trug eine lichtgraue Pelzjacke; es war beſtimmt keine
Koſtbar=
keit. Sie war unzweifelhaft hübſch, die Kleine. Aber als Typ
reizte ſie mich nicht, ich war immer in große Blondinen verliebt
geweſen.
Endlich ſagte ſie etwas. Zu meinem Erſtaunen in der
Mutter=
ſprache. Wobei ihr großer Blick voller Staunen über meine
Er=
ſcheinung hinglitt.
„Was wollen Sie?
Man darf geſpannt darauf ſein, ob dieſes Werk des großen
engliſchen Dichters, deſſen Inhalt außerhalb der Dickensſchen
Fa=
milie noch niemand kennt, bei den Leſern ähnliche Begeiſterung
hervorrufen wird, wie ſeinerzeit das Buch „David Copperfield”.
Rundſunk=Brogramme.
Frankfurt: Freitag, 16. Februar
6.00: Choral, Zeit, Weiter. — 6.05 u. 6.30: Gymnaſtik. — 6.55:
Zeit, Frühmeldungen. — 7.05: Wetter. — 7.10: Stuttgart:
Frühkonzert auf Schallplatten.
8.15: Waſſerſtand, Schneewetter=
und Winterſportberichte. — 8.
Stuttgart: Gymnaſtik (Glucker).
10.00: Nachrichten. — 10.30: Nur Freiburg: Werbekonzert. —
10.50: Nur Freiburg: Eigene Sendung. — 11.00: Werbekonzert.
11.40: Programmanſage, Wirtſchaftsmeldungen, Wetterber., Schnee
wetter= und Winterſportbericht. — 11.50: Sozialdienſt.
12.00: München: Mittagskonzert. Ltg.: Erich Kloß. — 13.15: Zeit,
Nachrichten. — 13.25: Nachrichten, Wetter. — 13.35: Stuttgart:
Die deutſche Oper nach Wagner auf Schallplatten. — 14.30: Nur
Freiburg: Nachrichten. — 14.40: Stunde der Frau: Im Haushalt.
der Frau Aia. — 15.30: Gießener Wetterbericht; anſchl.:
Obſer=
vatorium Aachen: Wetter für das Eifel= u. Moſelgebiet. — 15.40:
Zeit. Wirtſchaftsmeldungen. — 15.50: Wirtſchaftsbericht.
16.00: Köln: Nachmittagskonzert. — 17.45: Hausbeſitzer, helft
Ar=
beit beſchaffen.! Zwiegeſpräch. — 18.00: Stuttgart: Stunde der
Jugend: Allerlei Fahrtenerlebniſſe. Luſtige Geſchichten von Köſter.
18.25: Köln: Engliſcher Sprachunterricht. — 18.45: Wetter,
Wirt=
ſchaftsmeldungen, Programmänderung, Zeit. — 18.50: Sozialdienſt.
19.00: Deutſchlandſender: Stunde der Nation: Hermann Stehr. —
20.00; Grift ins Heute. — 20.10: Stuttgart: Umtauſch geſtattet.
Ein Wunſchprogramm. — 21.45: Deutſchlandſender: Aufbau und
Ziele der Reichskammer der bildenden Künſte. Vom Präſident der
Reichskammer der bildenden Künſte. — 22.00: Zeit, Nachr.
22.15: Stuttgart: Du mußt wiſſen. — 22.25: Nachr., Wetter,
Sport. — 22.40: Kleine Unterhaltung. — 23.00: Umtauſch
ge=
ſtattet (Fortſetzung). — 24.00: Vom Schickſal des deutſchen Geiſtes.
Prof. W. Otto: Der Durchbruch zum antiken Mythos im 19.
Jahrhundert; anſchl.: Muſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſchlandſender: Freitag, 16. Februar
6.00; Hamburg: Wetter für die Landwirtſchaft. — 6.05:
Wieder=
holung der wichtigſten Abendnachrichten. — 6.15: Berlin:
Gym=
naſtik. — 6.30: Hamburg: Wetter für die Landwirtſchaft. —
Anſchl.: Tagesſpruch. — 6.35: Kiel: Frühkonzert. — In einer
Pauſe (gegen 7.00): Nachrichten. — 8.00: Sperrzeit. — 8.45:
Leibesübung für die Frau. — 9.00; Volksliedſingen. Einige
Tierlieder. — 9.40: G. Geißler: Der gläſerne Tod am Kap
Horn. — 10.00: Nachrichten. — 10.10: Von deutſcher Arbeit:
Johannes Gutenberg. Hörſpiel. — 10.50: Spielturnen im
Kin=
dergarten. — 11.15: Deutſcher Seewetterbericht. — 11.30:
Zeit=
funk. — 11.40: Aufgaben des Reichsausſchuſſes für
Volksgeſund=
heitsdienſt. — 12.00; Wetter für die Landwirtſchaft. — Anſchl.:
Glückwünſche.
12.10: Mittagskonzert. Wir fahren aufs Land (Schallpl.).
Anſchl.: Wetter für die Landwirtſchaft. — 12.55: Zeitzeichen der
Deutſchen Seewarte. — 13.00: Sperrzeit. — 13.45: Nachrichten.
14.00: Solo=Inſtrumente aus vergangener Zeit (Schallpl.).
15.00: Wetter= und Börſenberichte. — 15.15: Mädelſtunde:
Deutſche Frauen und Mädchen in der Auslandsarbeit. (
Mehr=
geſpräch., — 15.45: Alte deutſche Chroniken. Aus der
Magde=
burger Chronik und den Denkwürdigkeiten des Hans von
Schwei=
nichen (1602 und 1631).
16.00: Köln: Unterhaltungskonzert. Ltg.: Enſoldt. — 17.00: Prof.
W. Bothe: Das Erwachen der deutſchen Vorzeit. — 17.25:
Js=
ländiſche Geſänge. Lula Myſz=Gmeiner (Geſang); am Flügel:
E. Siegmund. — 18.00: Das Gedicht. — 18.05:
Rechts=
fragen für jedermann: Wer muß nun zahlen? Zwiegeſpräch. —
18.25: Violinmuſik. Werke von Schubert und Brahms.
19.00: Stunde der Nation: Huldigung an Hermann Stehr. (Zum
70. Geburtstag des Dichters.) — 20.00: Kernſpruch. — Anſchl.:
Wetter für die Landwirtſchaft und Nachr, des Drahtl. Dienſtes.
2.10: Stuttgart: Umtauſch geſtattet. Ein Wunſchprogramm. Das
Südfukorcheſter u. a. — 21.45: Reichsſendung: Präſident der
Reichskammer der bildenden Künſte. — 22.00: Wetter=, Tages=
und Sportnachrichten. — 22.25: Zuviel Segelklaſſen!
Oberſt=
leutnant a. D. Kewiſch ſpricht über die Neugeſtaltung im deutſchen
Segelſport. — 22.45: Deutſcher Seewetterbericht. — 23.00:
Stuttgart: Fortſ. der Veranſtaltung: Umtauſch geſtattet!
Hauptſchriftleitung: Rudol) Mauve.
Verantwortlich ſür Politik und Wirtſchaft: Rudol) Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; ſür den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für Sport: Karl Böhmann; für „Die
Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigen=
teil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtl. in Darmſtadt. D. A. 1. 34: 23606
Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Manuſkripte wird. Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 12 Geiten.
„Da iſt doch eben etwas Unverſtändliches paſſiert.”
„Ja — aber was haben Sie damit zu tun?”
Ich ſchob den Hut beiſeite und kratzte mir den Kopf. Sicher
ſah es etwas komiſch aus — ſie atmete tief und lächelte.
„Herr Munk” ſagte ſie, „ich weiß nicht, was ich aus Ihnen
machen ſoll. Gehören Sie vielleicht zu dieſem Herrn, der da eben
mit meiner Freundin auf und davon gefahren iſt?‟
„Ja”, ſagte ich, „das ſtimmt auffallend. Ich ſaß mit dieſem
Herrn zuſammen, als er plötzlich aufſtand und mir durchging. Es
kam außerordentlich überraſchend.”
„Und wer iſt dieſer Herr?” fragte ſie neugierig.
„Hat Ihre Freundin es Ihnen nicht geſagt? Sie hat eben noch
mit Ihnen geſprochen?”
„Sie ſagte mir weiter nichts, als daß ſie heute beſtimmt nicht
zurückkommt. Wie heißt er? Wer iſt er?”
Ich brütete vor mich hin. Endlich ſagte ich, daß es ſich um
einen Geſchäftsfreund handele, einen gewiſſen Miſter Gordon aus
den Vereinigten Staaten. Ich wiſſe eigentlich recht wenig über
ihn.
Sie nickte mir zu und ſagte: „Adieu, ich habe jetzt keine Zeit
mehr.‟ Drehte mir den Rücken zu und trippelte davon.
Ich holte ſie ein, ich mußte feſtſtellen, wer die Blonde war.
„Pardon”, ſagte ich, „ich darf Sie auf keinen Fall laufen laſſen,
auf keinen Fall."
Ohne ſich um mich zu kümmern, ging ſie weiter. Aber ſie
lächelte. Ich drang weiter in ſie ein und bat ſie, mir einige
Mi=
nuten Gehör zu ſchenken.
Sie antwortete mir, daß ich mich zum Teufel ſcheren ſolle, ich
wäre ein aufdringlicher Landsmann.
„Ich muß unbedingt feſtſtellen, wer Ihre Freundin iſt”, ſagte
ich verbiſſen.
„Warum?”
„Das kann ich Ihnen augenblicklich noch nicht verraten.”
„Herr Munk, Sie ſind läſtig wie ein Floh.
„Das gehört zu meinem Beruf.”
„Was für einen Beruf haben Sie denn?”
„Tierfänger.”
Es ſchoß ſo über die Zunge.
Sie lachte, übermütig und kindlich. Ihr Lachen gefiel mir.
Plötzlich hatte ich einen fabelhaften Gulaſchgeruch in der Naſe.
Aha, ein ungariſches Reſtaurant! Meine Magennerven reagierten.
„Ich ſagte es ihr und fragte höflich an, ob ſie ſchon zu Mittag
gegeſſen habe. Sie nannte mich daraufhin einen Frechdachs.
Schließlich willigte ſie ein, mit mir ein Gulaſch zu eſſen. Aber
ihre Zeche wollte ſie ſelbſt bezahlen. Ich merkte, daß ich ihr gefiel.
Das Reſtaurant war ziemlich leer um dieſe Stunde. Es war
ſehr gemütlich, und wir bekamen einen Tiſch in der Ecke, wo wir
ungeſtört plaudern konnten. Wir tranken ein Bier und aßen ein
ſehr papriziertes „Guylas”, das uns die Zunge verbrannte. Sie
nannte mir nun auch ihren Namen: Inger Berglund. Inger war
ein munteres Geſchöpf und gänzlich unbefangen, ſie plauderte
fröhlich daher, wir ſprachen über Kopenhagen, unſerer
gemein=
ſamen Heimat, und einer beſtätigte dem anderen, daß man
um=
komme in der Fremde vor Heimweh nach dieſer Stadt. Schließlich
erfuhr ich, daß ſie hier in Berlin lebe, um auf der Techniſchen
Hoch=
ſchule zu ſtudieren. Es imponierte mir gewaltig: Ingenieur wollte
ſie werden.
(Fortſetzung folgt.!
Darmſtädter Winkerkämpfe
ennt Schrolminen.
3. Abend am Hamstag, den 14. Februar, 872 Uhr.
Im weiteren Verlauf der Winterrunde werden morgen
Samstag folgende Kämpfe ausgetragen: Klaſſe 1: 4 mal 200
Meter Kraul, 100 Meter Bruſt, 4 mal 50 Meter Kraul;
Klaſſe 2: 6 mal 100 Meter Lagen. 15 mal 50 Meter Bruſt;
Damen: 50 Meter Kraul, 200 Meter Bruſt, 5 mal 50 Meter
Lagen.
Klaſſe 1 eröffnet den Abend mit der 4 mal 200 Meter=
Kraulſtaffel. Schon dieſe Staffel wird die Beſucher wieder in
Stimmung bringen. Jung=Deutſchland und Turngeſellſchaft ſind
Anwärter auf die erſten Plätze. Aber auch Polizei und
Turn=
gemeinde werden ſich nicht ohne weiteres ſchlagen laſſen. Im
100 Meter Bruſtſchwimmen haben die Leute des Schwimmclubs
berechtigte Hoffnungen, doch dürften dieſe erſt nach härteſtem
Kampf in Erfüllung gehen. Die 4 mal 50 Meter Kraulſtaffel
war ſchon im Vorjahre eines der intereſſanteſten Rennen mit den
geringſten Zeitunterſchieden. Diesmal werden die 4
Mannſchaf=
ten wohl nur Bruchteile von Sekunden auseinander liegen, und
jede kann gewinnen.
In den beiden Staffeln der Klaſſe 2 wird es Jung=
Deutſchlands zweiter Garnitur mehr Mühe koſten als bisher, um
die Leute von Merck zu ſchlagen. Oder ſollte letzteren am
Sams=
tag gar der erſte Sieg gelingen? Mit kompletter Mannſchaft iſt
dies nicht unmöglich.
Beſonders ſpannend verſprechen in der Damenklaſſe der
Einzelkampf über 50 Meter Kraul und die 6 mal 50 Meter
Lagen=
ſtaffel zu werden. In erſterem könnte die Turngemeinde ihren
vorjährigen Sieg wiederholen, während, man bei der Staffel
wohl den Club in Front ſehen wird. In den beiden Rennen
wie auch im 200 Meter Bruſtſchwimmen wird es ſicher ſcharfe
Kämpfe um die Plätze geben, um ſo mehr, als die Turnerinnen
mit aller Macht verſuchen, in der Geſamtwertung wieder vor
Jung=Deutſchlands 2. zu kommen.
Sauoun in Fartenoutg.
Vom Spielbetrieb der Kreisklaſſe II.
Ergebniſſe vom Sonntag, den 11. Februar 1934.
Gruppe 1: FV. Gräfenhauſen — Germania Eſchollbrücken 2:4,
Olympia Hahn — TSV. Meſſel 3:2.
Gruppe 2: SV. Geinsheim — TV. Biebesheim 2:3. Germania
Leeheim — Chattia Wolfskehlen 3:2.
Gruppe 3: TV. Alsbach — TSV. Klein=Hauſen 2:2, DJK. Klein=
Hauſen — TV. Bickenbach 0:1.
Gruppe 4: SV. Lengfeld — SV. Höchſt 1:1 (abgebrochen wegen
ſchlechten Platzes), Viktoria Schaafheim — VfR. Erbach
aus=
gefallen wegen ſchlechten Platzes. Wie man hört, wollen die
Erbacher, um ſich eine neue Fahrt zu ſparen, auf die Punkte
verzichten, ſo daß Schaafheim unter Umſtänden mit Höchſt zu
einem Entſcheidungsſpiel kommen würde.
Am kommenden Sonntag ſpielen.
Der kommende Sonntag bringt in der Kreisklaſſe 2 in der
Hauptſache Nachtragsſpiele, da die neuen Terminliſten noch nicht
bekannt ſind. Es ſteigen in den einzelnen Gruppen folgende
Treffen:
Gruppe 2: Reichsbahn Darmſtadt — TSV. Erzhauſen.
Gruppe 3: TSV. Klein=Hauſen — DJK. Bensheim, TV.
Bicken=
bach — VfR. Fehlheim. FSV. Jugenheim — TV. Auerbach.
Gruppe 5: FV. Oberabtſteinach — DJK. Fürth. TV. Mörlenbach
KSV. Rimbach, TV. Gorxheim — TSV. Unterflockenbach,
Jahnbund Waldmichelbach — TV. Aſchbach, TV. Affolterbach
TV. Hammelbach.
SV. 98 — Haſſia Dieburg
Sonntag 2.30 Uhr Stadion.
Mit dem Antreten der Haſſia Dieburg ſteigt am kommenden
Sonntag auf dem Stadion am Böllenfalltor ein recht
intereſſan=
tes Treffen. Allerdings kommt wohl für beide Mannſchaften die
Meiſterſchaft nicht mehr in Frage; es gilt jedoch, das Punkte=
Konto ſo zu ſtärken, daß der Platz in der Tabelle am Schluß der
Saiſon ſo gut iſt, um erſtklaſſige Gegner für die
Privatſpiel=
ſaiſon zu verpflichten.
Dieburg mußte am letzten Sonntag zu Hauſe gegen Lorſch
eine unverdiente Niederlage einſtecken und kam dadurch in der
Tabelle einen Platz unter die in Arheilgen überraſchend ſicher
ſiegenden 98er. Dieburg trat in den letzten Spielen infolge
Ver=
letzungen einzelner Spieler mit ſehr viel Erſatz an. Beim Kampf
gegen die 98er wird jedoch die komplette Elf erſcheinen, zumal
der beſte Stürmer der Dieburger Elf (der Halblinke Schmidt)
wieder mit bei der Partie ſein kann, was ohne Zweifel eine
große Verſtärkung Dieburgs bedeutet. Dieburg iſt eine Elf, die
heute auf eigenem Platz verliert, um ſchon morgen auswärts den
ſchönſten Erfolg zu erringen.
Die 98er ſtellen dieſelbe Elf, die ſich in Arheilgen ſo famos
durchzuſetzen verſtand. Es bleibt zu hoffen, daß die Lilienträger
bei dem ſonntäglichen Spiel den Beweis liefern, daß der letzte
Erfolg nicht durch Zufall, ſondern durch wirkliche
Formverbeſſe=
rung errungen wurde.
Vor dem Hauptſpiel treffen ſich die Erſatzmannſchaften der
beiden Vereine, welche in ihrer Gruppe die Spitze der Tabelle
einnehmen, ſo daß auch hier gute Leiſtungen zu erwarten ſind.
Union Böckingen, der württembergiſche Gau=
Spitzen=
reiter, weilt am 14. April in Darmſtadt zu einem Spiel
gegen SV. 98.
Olympia Lampertheim — Polizei Darmſtadt.
Am kommenden Sonntag muß Polizei in Lampertheim
an=
treten. Daß dieſes Spiel für den derzeitigen Tabellenſtand mit
das ſchwerſte ſein wird und der Ausgang ſich entſcheidend auf die
Meiſterſchaft auswirken kann, bedarf keiner weiteren Erläuterung.
Um bei dieſem Spiel der Polizeielf den nötigen Rückhalt zu
bieten, werden die Anhänger gebeten, ſie recht zahlreich zu
be=
gleiten. Ein Wagen für die Schlachtenbummler ſteht ab 12.45
Uhr an der Wache 24 zu verbilligtem Fahrpreis zur Verfügung.
Eine Teilnehmerliſte iſt im Vorraum der Kantine Emig
ange=
bracht. Intereſſenten, die nicht Gelegenheit haben, ſich hier
ein=
zutragen, können ſich telephoniſch bei Kaſſenwart Stiller,
Tele=
phon 4720, vormerken laſſen.
Lokalkreffen an der Rheinallee!
Rot=Weiß—FC. Union.
Am kommenden Sonntag, vormittags 11 Uhr
fin=
det an der Rheinallee die Begegnung der beiden Lokalrivalen
der erſten Kreisklaſſe ſtatt. Die Vereinsſperre der Beſſunger iſt
in eine vierwöchige Platzſperre umgewandelt, ſo daß ſie wieder an
den Verbandsſpielen teilnehmen können. Union, dieſe altbekannte
Elf, muß ſich dieſes Jahr heftig anſtrengen, um nicht dem Abſtieg
zu verfallen. Die Rot=Weißen haben zwar keine Abſtiegsſorgen,
dafür gilt es aber für dieſe, den zweiten Platz der Tabelle, den
die Mannſchaft faſt die ganze Vorrunde im Beſitz hatte und um
den noch erbittert gekämpft werden wird, wieder zurückzuholen.
Aus all dieſen Gründen dürſte das Lokaltreffen am Sonntag eine
ſpannende Angelegenheit für die Darmſtädter Fußballanhänger
werden. Vorher treffen ſich die Reſerver
Tagung der Vereins=Jugendwarke Starkenburg.
Der Kreisführer Starkenburg, Dr. Grünewald,
teilt mit:
Am kommenden Samstag, abends 6 Uhr, findet in
Darm=
ſtadt (Brauerei Fay, Alexanderſtraße) eine Beſprechung
der Vereinsjugendwarte aller Vereine Darmſtadts und
der näheren und weiteren Umgebung über Jugendfragen aller
Art (Jugendſpiele, Schiedsrichterfragen, Leichtathletik,
Wald=
läufe uſw.) ſtatt. In Anbetracht der wichtigen Tagesordnung iſt
Erſcheinen Pflicht.
Germania Eberſtadt — Tgſ. 1875 Darmſtadt.
Im weiteren Verlauf der Pflichtſpiele müſſen die 75er am
Sonntag nach Eberſtadt. Unzählige Male, in Verbands= ſowie
Privatſpielen, ſtanden, ſich beide Mannſchaften gegenüber mit
wechſelndem Erfolg. Auf dem Wege zur Meiſterſchaft waren die
75er (als frühere Eintracht) den Germanen oft ein ſchwer zu
nehmendes Hindernis. Auch am Sonntag wieder ſollte ihnen
der Sieg nicht ſo leicht zufallen, wenngleich es der Papierform
nach leicht für die Vorſtädter ausſieht. Jedenfalls ein
ſpannen=
des, intereſſantes Spiel wird es geben. Zu den Spielen in
Eber=
ſtadt fahren die 75er per Rad ab Landskronſtraße und
zwar: 2. Mannſchaft um 12.15 Uhr. 1. Mannſchaft um 2.00 Uhr.
Hunvonn iin nreis Hariendurg.
Bezirksklaſſe: Viktoria Griesheim — Worfelden (11 Uhr).
Kreisklaſſe II: Münſter — FV. Sprendlingen, Götzenhain
Erzhauſen.
Nur dieſe drei Pflichtſpiele ſind bis jetzt bekannt geworden. Das
Griesheimer Spiel hat Bedeutung für beide Vereine. Ein
Un=
entſchieden nützt keinem etwas, nur der Sieg! Für Worfelden
geht es um den erſten Platz und für Viktoria um den zweiten,
In der Kreisklaſſe 2 ſind leider die beiden Ergebniſſe
des letzten Sonntags nicht bekannt geworden, ſo daß man die
Chancen zwiſchen FV. Sprendlingen und Dreieichenhain nicht
abwägen kann.
Handball im Kreis Odenwald.
Ergebniſſe vom 11. Februar:
Gundernhauſen — Spachbrücken 6:7.
Böllſtein — Zell 7:3 (3:2).
Fränkiſch=Crumbach — Reichelsheim 3:2 (0:2)
Am kommenden Sonntag, 15 Uhr, ſpielen: Groß=Umſtadt
Lengfeld, Lützel=Wiebelsbach — Böllſtein, Spachbrücken —
Pfaf=
fen=Beerfurth. Semd — Reichelsheim, Gundernhauſen —
Frän=
kiſch=Crumbach.
Polizei Darmſtadt — Sb. Wiesbaden
Sonntag 14.30 Uhr Polizeiſportplatz.
Am kommenden Sonntag ſteigt auf dem Polizeiſportplatz ein
Treffen von großer Bedeutung. Ein Punktgewinn bringt der
Polizeimannſchaft die Meiſterſchaft im Gau 13 (Südweſt).
Aller=
dings iſt SV. Wiesbaden kein Gegner, der ſich von vornherein
geſchlagen bekennt. Die Elf der Kurſtädter iſt eine
Kampfmann=
ſchaft vom Schlage Schwanheims. Das Spiel muß deshalb von
der Polizeielf äußerſt ernſt genommen werden, will ſie nicht noch
einmal eine Ueberraſchung erleben. Die Wiesbadener
Mann=
ſchaft beſitzt in ihren Reihen ſehr gute Einzelkönner. Beſonders
verdient erwähnt zu werden der Rechtsaußen Streib und der
Mittelſtürmer Kern. Große Klaſſe iſt auch der Torwächter
Mundt, der in keiner Weiſe dem Polizeihüter nachſteht. Der
Ausgang des Spieles iſt unbedingt als offen zu bezeichnen,
ob=
wohl Sommer vorausſichtlich mit von der Partie ſein wird.
Es gilt nun für die Polizeielf, am kommenden Sonntag ſich
den zur Meiſterſchaft noch fehlenden Punkt zu holen. Wenn jeder
Spieler bei der Sache iſt, wird der Meiſter des Gaues 13 (
Süd=
weſt) am Sonntag bereits feſtſtehen.
Merck Darmſtadt — TSV. Braunshardt.
Zu einem Freundſchaftsſpiel ſtehen ſich die beiden
Mann=
ſchaften am Sonntag nachmittag 3 Uhr an der Maulbeer=Allee
gegenüber. In den bisherigen Kämpfen hatte Braunshardt ein
Plus zu verzeichnen. Ob den Gäſten ein weiterer Sieg über die
Mercker gelingen wird, muß das Spiel am Sonntag zeigen. Beide
Mannſchaften werden in ſtärkſter Aufſtellung antreten. Um
2 Uhr 2. Mannſchaften.
Rot=Weiß Darmſtadt — Büttelborn.
Am Sonntag nachmittag 2 Uhr begegnen ſich beide
Mann=
ſchaften auf dem Platz an der Rheinallee. Vorher und
an=
ſchließend ſpielen die 2. und 3. Mannſchaft von Rot=Weiß. Rot=
Weiß 2. — Nieder=Modau 1. um 3 Uhr und Rot=Weiß 3. —
Nie=
der=Modau 2. um 1 Uhr. Auch hier dürften intereſſante Spiele
zu erwarten ſein.
Alle Aktiven der Handballabteilung von Rot=Weiß
müſſen heute abend in der Spielerverſammlung bei Arnold
anweſend ſein.
Aus dem Turnkreis 18 Darmſtadt.
Die von der Fachleitung für das Kinderturnen feſtgeſetzte
Arbeitsfolge zur Ausbildung der Leiter und
Lei=
terinnen von Kinderabteilungen beginnt am
kom=
menden Sonntag, den 18. Februar, gelegentlich eines
Kreis=Lehrgangstages, und zwar für Kreis Darmſtadt=Oſt
in der Turnhalle der Tgde. Beſſungen, für Kreis
Darmſtadt=Weſt in Groß=Gerau in der Turnhalle
des TV. 1846. Die Arbeit beginnt an beiden Orten
vor=
mittags 9 Uhr. Bekanntgabe der Uebungen für die
dies=
jährigen Kinder=Turntreffen. — Der für denſelben Tag angeſetzte
Lehrgangstag in Bensheim mußte auf den 25.
Fe=
bruar verſchoben werden und findet dort in der Turnhalle
des TV. Bensheim ſtatt. In Bensheim beginnt die Arbeit am
25. Februar, nachmittags um 3 Uhr.
50 nebenbei..."
Oskar Tietz und Gottfried Hürtgen wurden jetzt
wegen Verſtoßes gegen die Ziffern 46 und 87 der
Wettfahr=
beſtimmungen vom Leiter der Sportabteilung des Deutſchen
Radfahrer=Verbandes beſtraft. Tietz erhielt ein Startverbot bis
zum 7. März. während Hürtgen für die Zeit vom 16 Februar
bis zum 30. März die Lizenz entzogen wurde. Die Starts der
beiden Deutſchen beim Kopenhagener Sechstagerennen ſind damit
ebenfalls ins Waſſer gefallen.
Scheller=Nürnberg, der ehemalige deutſche
Straßen=
meiſter, will weiterhin Amateur bleiben. Er hat die Abſicht
ge=
äußert, die deutſchen Farben bei den Leipziger Amateur=
Rad=
weltmeiſterſchaften zu vertreten.
Karl Göbel=Dortmund iſt nach ſeiner ſchweren
Krankheit jetzt ſo weit wieder hergeſtellt, daß er ſchon mit einem
leichten Training beginnen konnte.
Infolge Ausſcheidens des Amtsgerichtsdirektors Dr. Mickel=
Gießen aus dem Bundesgericht des Deutſchen Fußball=Bundes iſt
der bisherige Gau=Rechtswart des Gaues Südweſt (13), Dr.
Ri=
chard Raßbach=Wiesbaden, vom Bundesführer in das
Bundes=
gericht berufen worden. Als Rechtswart des Gaues 13 (Südweſt)
wird, vorbehaltlich der Beſtätigung durch den Bundesführer, Herr
Karl Scho=Frankfurt a. M. ernannt.
Aingen MGan 13.
Der letzte Sonntag brachte auch im Bezirk Darmſtadt=Main.
den Ausklang der Mannſchaftskämpfe im Ringen, bis auf der
Kampf Turngemeinde Dieburg—Mainz=Weiſenau, der auf der
18. Februar verlegt iſt. Dabei ſind noch zwei ſehr erwähnenswerte
Reſultate zu verzeichnen geweſen. So mußte ſich die Polize
Darmſtadt noch mächtig anſtrengen, um den 9:8=Sieg über Bens
heim noch unter Dach und Fach zu bringen. Bensheim, deſſer
Ringer ſchon von Anfang einen guten Eindruck machten und mit
vollem Elan ihre erſten Gegner beſiegten, denen dann aber in
weiteren Verlauf nichts mehr glücken wollte, wehrten ſich ver
zweifelt, konnten aber die Niederlage nicht verhindern.
Abe=
als Neuling haben ſie ſich brav geſchlagen. Die in dieſem
Jah=
geſammelten Erfahrungen werden ihm gewiß in nächſter Saiſon
zu einem beſſeren Platz verhelfen.
Seinem Tabellennachbar, 1910 Darmſtadt, gelang vor
Tor=
ſchluß noch einmal ein hoher Sieg mit 15 6 über Lampertheim,
und werden dadurch beide Mannſchaften punktgleich, jedoch
Lam=
pertheim mit beſſerem Siegverhältnis.
Der Spitzenführer, 88 Mainz, für den Sieg oder Niederlage
nichts mehr bedeuteten, fuhr zu ſeinem letzten Kampf zu dem
Tabellenzweiten Groß=Zimmern und unterlag dort wie erwartet.
aber 12:5 doch etwas hoch. Gott Jokus war ſicher ſein Weg
gefährte, was für Mainzer an dieſem Tage nicht verwunderlich
iſt. Groß=Zimmern hat es verſtanden, ſich nach anfänglichem
Mißgeſchick doch noch an 2. Stelle empor zu arbeiten, und wird
in der Troſtrunde von ſich reden machen.
Im Nahebezirk ſtieg der Kampf Kreuznach gegen Hammerſtein
und endete mit einem 12:9=Sieg für die Kurſtädter, die nur
mi=
fünf Mann auf eigener Matte antraten. Im Leichtgewicht hatte
Hammerſtein Uebergewicht, und ſo erkämpfte K. Märker die
Ehrenpunkte für ſeine Staffel.
Alle übrigen Mannſchaften, deren Kämpfe verlegt waren, da
ſie auf die Spitze keine Bedeutung haben, lagen im Kampfe gegen
die Philiſter, wo ſie an Seiten des närriſchen Prinzen Karneval
ihren Mann ſtellten und ſich ſo Kraft durch Freude für das
wei=
tere ſammelten. Aber auch manchem dieſer Krieger wird die
„Lore” von ſeiner Kraft und zu einer trockenen Kehle verholfen
haben, wie auch mancher mit dem Kater als Siegestrophäe die
Heimreiſe angetreten hat.
Die Tabelle des Bezirks Darmſtadt=Mainz:
Kämpfe gew. unent. verl. Pkte.
Athletik=Sportvgg. 88 Mainz
Athl.=Ver. Vorw. Gr.=Zimmern
21
Athleten=Club Mainz=Weiſenau
18
Turngemeinde Dieburg
Polizeiſportverein Darmſtadt
12
St.= u. Ringkl. Lampertheim
Kraf ſportver. 1910 Darmſtadt
Kraftſportverein Bensheim
14
Im Kreis Frankfurt nehmen auch die Mannſchaftskämpfe im
Ringen ihren gewohnten Verlauf. Turnverein Hanau ſteht mit
10 Punkten an der Spitze. Es werden ihm aber doch noch manch
harte Kämpfe bevorſtehen, ehe er endgültig der Spitzenführer ſein
wird. Aber es gilt auch hier das Sprichwort „Was man hat, das
hat man”.
Die Mannſchaftskämpfe im Kreis Darmſtadk.
Am erſten Kampfſonntag der Rückrunde ſiegten im
1. Bezirk: „Siegfried” Pfungſtadt-Darmſtadt 95 mit 14:6 P.
2. Bezirk: Ober=Ramſtadt — Roßdorf mit 15:5 P.; Werſau
— Schaafheim mit 10:9 Punkten.
Im Kampfe Pfungſtadt — Darmſtadt 95 mußten letztere eine
ziemlich hohe Niederlage einſtecken, trotz ihres hohen
Vorkampf=
ſieges. Verkehrte Mannſchaftsausſtellung und Selbſtwurf in einer
Klaſſe, trugen viel zu der Niederlage bei.
Beim Kampfe Schaafheim Werſau wäre es Schaafheim zu
Hauſe beinahe geglückt, den bis jetzt unbeſiegten Werſauern die
erſte Niederlage beizubringen. Nur durch das Verſagen des ſonſt
ſieggewohnten Schwergewichtlers Schaafsheims, und das zähe
Kämpfen Werſaus wurde dies vereitelt Sollten nicht
unvorher=
geſehene Fälle eintreten, kann man jetzt ſchon Werſau als
Bezirks=
erſten anſehen.
Im Kampfe Ober=Ramſtadt — Roßdorf mußten die ſehr
un=
glücklich kämpfenden Roßdörfer abermals eine Niederlage
ein=
ſtecken; wodurch ſie jedenfalls verurteilt ſind, Tabellenletzter zu
bleiben. Ober=Ramſtadt mit zwei neuen Leuten lieferte einen viel.
beſſeren Kampf als ſeither.
Die Fis=Rennen für Abfahrt und Slalom
nahmen am Donnerstag in St. Moritz mit den Abfahrtsrennen
der Damen und Herren ihren Anfang. In beiden Wettbewerben
gab es ſchweizeriſche Siege, und zwar durch David Zogg bei den
Herren und Anni Rüegg bei den Damen. Die deutſchen
Teilnehmer konnten in beiden Wettbewerben den
zwei=
ten Platz belegen. Bei den Herren wurde Franz Pfnür
Zweiter, und bei den Damen belegte die deutſche Skimeiſterin
Chriſtel Chrantz den zweiten Platz.
Abgeſagt wurden die deutſchen Gaſtkämpfe der
argentini=
ſchen Fechter, da die Südamerikaner telegraphiſch wieder in ihre
Heimat zurückgerufen wurden. Bisher trugen die Argentinier
Kämpfe in Italien und Frankreich aus, bei denen ſie einen guten
Eindruck hinterließen.
Die deutſche Stehermeiſterſchaft wird in dieſem
Jahre nur in einem Lauf. zu dem acht Teilnehmer zugelaſſen ſind.
entſchieden werden. Austragungsort iſt Hannover.
Unentſchieden endete der in Hamburg ausgetragene
Kampf zwiſchen dem ehemaligen Europameiſter im
Halbſchwer=
gewicht, dem Berliner Ernſt Piſtulla, und dem guten
Hol=
länder de Boer. Piſtulla zeigte ſich auch in dieſem Kampfe
weiter verbeſſert, ſo daß man damit rechnen kann, daß er ſeine
alte Beſtform doch wieder erreicht.
Auf der Rieſſerſee=Bobbahn wurden am
Donners=
tag die Klubmeiſterſchaften des SC. Rieſſerſee im Zweier= und
Viererbob abgewickelt. In beiden Wettbewerben war
Weltmei=
ſter Kilian nicht zu ſchlagen. Er ſiegte im Viererbob mit Bob
„Olympia” in 2:48,22 Min. für zwei Fahrten und gewann die
Zweiermeiſterſchaft in 1:29,88.
Weikerbericht.
Obwohl der hohe Druck über den Britiſchen Inſeln nach dem
Feſtlande an Ausbreitung gewinnt, ſo wird ſich zunächſt keine
ausgeſprochene Hochdruckwetterlage entwickeln, da von der
nörd=
lichen Störungstätigkeit her Luftmaſſen nach Deutſchland
ein=
ſtrömen.
Ausſichten für Freitag und Samstag: Leichte Nachtfröſte
ſtel=
lenweiſe neblig=dunſtig, tagsüber wärmer und aufheiternd,
trocken.
Winterſport.
In den letzten 24 Stunden iſt kaum Neuſchnee
niedergegan=
gen, vielfach iſt die Schneedecke verharſcht.
Vogelsberg. Hoherodskopf; heiter, — 4 Grad. 30 cm.
Schnee, kein Neuſchnee, verharſcht, Sportmöglichkeiten im
Walde ſehr gut, an den Hängen durchbrochen.
Rhön. Waſſerkuppe: klar, — 5 Grad, 30 cm., kein,
ver=
harſcht, gut; Hersfeld: klar, — 8 Grad. 50 cm.; kein, ſehr
gut, Rodel mäßig.
Sauerland. Winterberg: neblig, — 3 Grad, 24 cm., kein,
verharſcht, mäßig.
Taunus. Kleiner Feldberg; klar, — 3 Grad, 15
cm=
kein, ſtellenweiſe.
Thüringer Wald. Waſſerberg: Nebel. — 3 Grad, 65 cm.,
kein, verharſcht. gut
Schwarzwald, Feldberg: klar. — 1 Grad, verharſcht, mäßig;
Hornisgrinde; klar, — 2 Grad, 35 cm., kein. gut.
Nummer 46
Freitag, 16. Februar
Hansusitealsaee Tarragr
Der deutſche Außenhandel im Januar.
DeſNeueſte Nachrichten
31 Millionen RM. Einfuhrüberſchuß.
Die Handelsbilanz ſchließt im Januar 1934 mit einem
Ein=
uhrüberſchuß von 31 Millionen RM. gegenüber einem
Ausfuhr=
überſchuß von 49 Mill. RM. im Vormonat ab. Seit Januar 1930
iſt damit die Handelsbilanz zum erſten Male wieder paſſiv
gewor=
wen. Im Januar vorigen Jahres war eine ähnliche Entwicklung
das
Des Vorjahres eine Paſſivierung um rund 54 Mill. RM. ergeben
hat, ſo iſt dies einmal auf die mengenmäßige Erhöhung der
Ein=
fuhr, überwiegend aber auf den Rückgang der Ausfuhrpreiſe
zu=
rrückzuführen. Hinzuweiſen iſt darauf, daß der Deviſeneingang
aus dem Außenhandelsgeſchäft nicht mit dem ausgewieſenen
Aus=
fuhrwert übereinſtimmt. Die Einfuhr betrug im Januar 381
Mill. RM., ſie hat gegenüber dem Vormonat um 7 Mill. RM.,
d. h. um nicht ganz 2 v. H., zugenommen. Die mengenmäßige
Zu=
nahme macht nicht ganz 1 v. H. aus. Die Steigerung der Einfuhr
dürfte im Gegenſatz zu der ſaiſonüblichen Bewegung ſtehen. Sie
iſt ausſchließlich bei Rohſtoffen eingetreten, während Lebensmittel
und Fertigwaren mengen= und wertmäßig vermindert ſind. Die
Eihöhung der Rohſtoffeinfuhr von 208,1 Mill. RM. im Dezember
auf 233,5 Mill. RM. im Januar ſtellt zum Teil wohl noch einen
Ausgleich für die verhältnismäßig niedrigen Eindeckungen in den
„Monaten Oktober und November dar. Die Zunahme der Einfuhr
entfällt überwiegend auf die überſeeiſchen Rohſtoffländer. Die
Ausfuhr betrug 350 Mill. RM. ſie iſt gegenüber dem Dezember
w. Js. um 74 Mill. RM., d. h. um 17,5 v. H., geſunken.
Mengen=
mäßig betrug die Verminderung ſogar 18,6 v. H. Die rückläufige
Bewegung entſpricht den vorhergehenden Jahren. In dem
ver=
gangenen Jahre war der Rückgang der Ausfuhr wert= und
men=
genmäßig im Januar ſogar etwas größer als diesmal. Der
Aus=
fuhrrückgang dürfte ebenſo wie im Vorjahr im weſentlichen als
Saiſonerſcheinung zu betrachten ſein. Der Durchſchnittswert der
Heſamtausfuhr bleibt hinter dem Januar=Ergebnis 1933 um 10
vH., bei Fertigwaren ſogar um 12 v.H. zurück. An dem ganzen
Rückgang der Ausfuhr ſind Fertigwaren und mit einem geringen
Betrag Lebensmittel beteiligt. Die Ausfuhr der Fertigwaren
ging von 331,4 Millionen im Dezember auf 258,6 Millionen RM.
zurück.
* Die Monatsbilanz des deutſchen Außenhandels ſchließt für
Januar mit einem Einfuhrüberſchuß von 31 Millionen. Das iſt,
wie man die Zahlen auch auslegen mag, ein Schreckſchuß. Denn
zum erſten Male ſeit dreieinhalb Jahren haben wir
einenpaſ=
iven Saldo, während der Dezember noch einen
Ausfuhr=
überſchuß von 50 Millionen zeigte und der Jahresdurchſchnitt des
abgelaufenen Jahres einen monatlichen Ueberſchuß von 56
Mil=
lionen aufwies. Die Verſchiebung iſt zu einem kleinen Teil auf
die Zunahme der Einfuhr zurückzuführen, die von 374 auf 381
Millionen geſtiegen iſt. Den Ausſchlag hat aber ein ſehr ſcharfer
Nückgang des Exports gegeben, der von 424 auf 350
Millionen ſank und damit einen Rekordtiefſtand erreichte.
Es hat natürlich keinen Sinn, an dieſes einmalige Ergebnis
be=
reits peſſimiſtiſche Betrachtungen zu knüpfen. Man darf darauf
hinweiſen, daß der Januar ſchon immer ein ſchlechter
Exportmonat war; man darf auch daran erinnern, daß die
Steigerung der Einfuhr im weſentlichen auf Rohſtoffe entfällt,
woraus vielleicht geſchloſſen werden kann, daß die Lager bei uns
geräumt ſind und eben infolge der anſteigenden
Kon=
unktur Beſtellungen nachgeholt werden mußten,
die eigentlich ſchon in den Vormonaten erforderlich geweſen
wären. Aber überraſchend iſt in jedem Falle der große
Pendel=
wisſchlag nach der entgegengeſetzten Seite, der zum mindeſten
Bigt, daß die Reichsbank bei ihren Berechnungen über den
Devi=
ſenanfall aus dem Export noch viel zu optimiſtiſch geweſen iſt,
alſo die Ausſichten nicht ſonderlich groß ſind, aus unſerem
inter=
nationalen Verkehr eine Beſſerung unſerer Deviſenlage zu erzie=
Cen und eine erhöhte Quote für die Abdeckung unſerer
ausländi=
chen Verpflichtungen frei zu machen.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Güterwagenſtellung bei der Reichsbahn. In der Woche vom
28. Jan. bis 3. Febr. 1934 (6 Arbeitstage) ſind bei der Deutſchen
Reichsbahn=Geſellſchaft 626 835 Güterwagen geſtellt worden gegen
520 415 in der Vorwoche (6 Arbeitstage) und 543 894 in der
ent=
ſwrechenden Woche des Vorjahres (6 Arbeitstage). Für den
Ar=
beitstag im Durchſchnitt berechnet, lauten die entſprechenden
Zah=
en: 104 472. 103 403. 90 649. Nicht rechtzeitig geſtellt wurden 7
7) Güterwagen.
Brauſtoffverbrauch und Bierverſteuerung in den Monaten
Oktober bis Dezember 1933. In den Monaten Oktober bis
De=
ember 1933 ſind nach den vorläufigen Ergebniſſen 1 215 612
Dop=
pelzentner Gerſtenmalz und 5845 Doppelzentner anderes Malz in
den Brauereien verwendet worden gegenüber 1 547 001 bzw. 9523
Ooppelzentner in den Monaten Juli bis September 1933. Die
Verwendung von Zuckerſtoffen ſtellt ſich auf 840 418 (1 597 741)
Kilo und von Farbebier auf 43 818 (61 968) Kilo. Verſteuert und
keuerfrei abgelaſſen wurden 6 851 890 (9 289 416) Hektoliter
unter=
äriges Vollbier und 7 084 422 (10 128 000) Hektoliter Bier
ins=
leſamt — Vom 1. bis 3. Rechnungsvierteljahr 1933 (April—
De=
ember) ſind nach den vorläufigen Ergebniſſen 4 587 834
Doppel=
entner Gerſtenmalz und 26 346 Doppelzentner anderes Malz in
den Brauereien verwendet worden gegenüber 4 356 080
Doppel=
entner Gerſtenmalz in den erſten neun Monaten des
Rechnungs=
jahres 1932. Verſteuert und ſteuerfrei abgelaſſen wurden in den
rſten neun Monaten 1933: 24 581 298 (24 749 337) Hektoliter
Untergäriges Vollbier und 25 440 872 (25 602 500) Hektoliter Bier
imsgeſamt.
Frankfurter Börſe. Vom 16. Februar 1934 ab erfolgt die
ver=
nderliche Notierung der Verein. Königs= und Laurahütte=Aktien
im Mindeſtabſchlüſſen von RM. 2000 (bisher RM. 1000) und
inem Mehrfachen hiervon.
Verkäufe von deutſchen Dieſelmotoren nach Frankreich. Die
Deutſche Werke Kiel AG. in Kiel hat mit der franzöſiſchen
Loko=
notivfabrik „A.N.F.” Les Ateliers de Conſtruction du Nord de
la France et des Mureaux in Paris, einen Lizenzvertrag über
den Bau von Schnelläufer=Dieſelmotoren und Dieſellokomotiven
bgeſchloſſen. Gleichzeitig ſchloß die mit den Deutſchen Werken
im Intereſſengemeinſchaft ſtehende Triebwagenbau=AG. in Berlin
mit der gleichen Firma einen Lizenzvertrag über die Herſtellung
von Triebwagen ab. Der Abſchluß dieſer Verträge zeigt, welches
Anſehen unſere deutſchen Dieſelmotoren im Ausland genießen.
Deutſche Firmen liefern eine komplette Zuckerfabrik für die
Türkei. Die Maſchinenfabrik Buckau hat als Generalunternehmer
ſir die geſamte Einrichtung und den Bau, der neuen türkiſchen
Fuckerfabrik in Turhal, die das Zuckerprogramm der türkiſchen
Regierung vervollſtändigen ſoll, in Auftrag erhalten. Der
elek=
riſche Teil, der u. a. zwei Turboaggregate von je 1280 Kilowatt
nd zirka 140 Motoren umfaßt, ſowie die Luftpumpen und Koh=
Enſäurekompreſſoren, liefern die Siemens=Schuckertwerke. Dieſe
Seſtellung bedeutet eine beſondere Anerkennung deutſcher Arbeit
En Auslande, die von den beiden Firmen im vergangenen Jahre
keim Bau der Zuckerfabrik Eskeshehir (Türkei) geleiſtet wurde.
Trotz kürzeſter Lieferfriſt wurde dieſe Anlage ſo rechtzeitig
er=
ſellt, daß die Zuckerfabrik einwandfrei und ohne jede Störung
während der ganzen Kampagne gearbeitet hat.
Herabſetzung des Goldgehalts, der tſchechiſchen Krone. Die
Regierung unterbreitete dem Abgeordnetenhaus einen Geſetzent=
Zurf, durch den der Goldgehalt der tſchechiſchen Krone um ein
Hechſtel, von 44,58 auf 37.15 Milligramm, herabgeſetzt wird.
Die Nationalbank wird verpflichtet, eine Golddeckung von
min=
deſtens 25 v. H. des geſamten Banknotenumlaufs, zu dem die auf
Sicht zahlbaren Verpflichtungen hinzugerechnet werden aufrecht
il erhalten. Die Golddeckung bildet einzig gemünztes oder unge=
Hunztes Gold. Der Zuwachs an Goldwert, der aus der
Umrech=
ung gemäß dem neu feſtgeſetzten Goldgehalt der tſchechiſche Krone
ntſteht, wird auf die Staatsnotenſchuld verrechnet werden.
Bis=
ſer betrug die Golddeckung 30 v. H., wobei bis zur Hälfte ſtatt
Sold auch Golddeviſen verrechnet werden konnten.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
An der Berliner Börſe waren weiterhin zunächſt feſte
Kurſe zu verzeichnen, jedoch trat auf Meldungen von der paſſiven
Handelsbilanz im weiteren Verlaufe der Börſe Abſchwächung ein.
Es war eine ſtarke Zurückhaltung in Publikumskreiſen zu
bemer=
ken; trotz einiger Realiſationen waren aber kleine Kursgewinne
feſtzuſtellen, ſo u. a. bei JG. Farben und bei einigen
Montanwer=
ten. Wegen des niedrigen Kursſtandes waren auch Harpener
gefordert. Bei weiter leicht abbröckelnden Kurſen lag der
Renten=
markt ſtill.
Die Frankfurter Börſe eröffnete bei lebhaften Umſätzen
am Aktienmarkt mit einer feſten Tendenz, während der
Renten=
markt in ſeiner Geſamtheit vernachläſſigt lag. Nach den erſten
Kurſen wurde das Geſchäft, am Aktienmarkt allerdings ruhiger
bei leicht nachgebenden Kurſen. Als Urſache iſt die während der
Börſe bekannt gewordene paſſive Außenhandelsbilanz anzuſehen,
die zu einer Zurückhaltung veranlaßte. Die außenpolitiſchen
Er=
eigniſſe waren für das Börſengeſchäft weiter ohne Einfluß. Man
konnte bemerken, daß größere Verkäufe in Renten vorlagen, die
die Grundlage zu Deckungskäufen am Aktienmarkt bildeten. Hier
waren ſpeziell wieder JG. Farben, die um 1 Prozent höher
er=
öffneten, um dann um 0,25 Prozent zu weichen. Auch
Scheide=
anſtalt waren geſucht und 2,25 Prozent, Rütgerswerke 025 Proz.
höher. Daneben lagen Montanaktien recht freundlich. Ilſe Genuß
befeſtigten ſich um 2,5 Prozent, Klöckner um 1 Prozent,
Gelſen=
kirchen um 0,75 Prozent, Buderus und Stahlverein um je 0,5
Pro=
zent und Rheinſtahl und Mannesmann um je 0,25 Prozent. Von
Elektropapieren lagen Felten 1.25 Proz feſter, ferner Schuckert
1 Proz., Geſfürel 0,5 Proz., Bekula 38 Proz. höher. AEG. und
Licht u. Kraft waren gut behauptet. Schiffahrtsaktien ruhig und
nur knapp gehalten. Von Einzelwerten befeſtigten ſich
Reichs=
bankanteile um 1,5 Proz., Aku um 1½ Proz., Bemberg um 78
und Deutſche Linoleum um ³ Proz. Im Verlaufe blieb das
Ge=
ſchäft zurückhaltend, Aktien entwickelten ſich uneinheitlich. Farben
gingen unter Schwankungen um 3 Proz. bis auf 130 Prozent
zu=
rück; weiter lagen u. a. Gelſenkirchen, Harpener, Mannesmann,
Rheinſtahl, Phönix, Rütgerswerke Bekula, Schuckert und Siemens
ſowie Daimler und Allgem. Lokal u. Kraft bis zu 1,25 Prozent
ſchwächer. Dagegen konnten ſich Scheideanſtalt um weitere 0,75
Proz., Goldſchmidt um ebenfalls 0,75 Proz. und Rhein.
Braun=
kohlen um 1,25 Proz. befeſtigen. Schwach lagen Südd. Zucker mit
minus 3,25 Prozent. Der Rentenmarkt zeigte überwiegend nach
unten gerichtete Tendenz.
Die Abendbörſe eröffnete mit kleinem Geſchäft und auch
im Verlaufe erfuhr ſie kaum eine Belebung. Immerhin war die
Stimmung nach den Rückgängen im Mittagsſchlußverkehr etwas
zuverſichtlich, wenn auch die Kursgeſtaltung noch ein ungleiches
Bild bot. Die Abweichungen nach beiden Seiten hielten ſich aber
im Vergleich mit den Berliner Schlußkurſen in engen Grenzen,
und meiſt überwogen kleine Beſſerungen. Lediglich Buderus,
Rhein. Braunkohlen, die man zu den in letzter Zeit ſtärker
geſtie=
genen Werten rechnen muß, gaben erneut bis 1 Prozent nach.
Auch Scheideanſtalt und einige andere Papiere, wie Daimler,
Mannesmann, Geſfürel und Licht u. Kraft bröckelten bis 0.5
Pro=
zent ab. Im Verlaufe waren Farbeninduſtrie um 2 Prozent
feſter, auch im übrigen hörte man etwas gebeſſerte Kurſe,
Rhein=
ſtahl gewannen 8 Prozent. Am Anleihemarkt waren Neubeſitz
etwas beachtet und leicht erhöht. Altbeſitz und ſpäte
Reichs=
ſchuldbuchforderungen waren behauptet, während
Schutzgebiets=
anleihe weiter abbröckelten. Stahlvereinbonds ſtanden weiter
unter Druck, gegen Börſenſchluß waren ſie leicht erholt.
Kleine Wiriſchaftsnachrichken.
Der Schweizeriſche Bankverein Baſel verzeichnet für das
ab=
gelaufene Geſchäftsjahr, einen Reingewinn von ſfr. 10 856 036.
Daraus ſollen 9,6 Mill. ſfr. zur Verteilung einer unveränderten
Dividende von 6 Prozent verwandt und 1,1 Mill. ſfr. auf neue
Rechnung vorgetragen werden.
Wie das Prager Tagblatt meldet hat der Gouverneur der
Tſchechoſlowakiſchen Nationalbank Dr. Poſpiſil ſein
Rücktritts=
geſuch eingereicht.
Der Londoner Goldpreis betrug am 15. Februar für 1 Unze
Feingold 137 Schill. 5 Pence gleich 87.3970 RM., für ein Gramm
Feingold demnach 53,0166 Pence gleich 2,80 988 RM. Zu dieſem
Preiſe wurden Lſtrl. 1 630 000 Gold verkauft.
Die Lage der Porzellaninduſtrie.
In den letzten Monaten hat die Porzellaninduſtrie ihre
Pro=
duktion beträchtlich erhöht. Die arbeitstägliche Erzeugung iſt
von der Mitte 1933 bis zum Oktober um rund 40 Prozent, der
Inlandsverſand von Geſchirr= und Zierporzellan der Menge nach
um mehr als 60 Prozent geſtiegen. Infolgedeſſen dürften die
Fa=
brikläger kleiner geworden ſein. Die verhältnismäßig günſtige
Entwicklung iſt laut J.f.K. zum Teil ſaiſonmäßiger Natur. In
den letzten Monaten wirkten ſich aber auch die Maßnahmen zur
Förderung der Haushaltsgründungen günſtig aus. Der
Dezem=
berabſatz dürfte daher gerade in Geſchirrporzellan recht gut
ge=
weſen ſein. Die Preiſe hatten ſich kaum verändert. Die Beſſerung
der Lage ging bei gleichbleibenden, gegen Ende des Jahres noch
leicht ſinkenden Preiſen vor ſich. Die neuerdings wieder
aufge=
nommenen Kontingentierungsverhandlungen in der
Geſchirrpor=
zellaninduſtrie haben zu Beginn dieſes Jahres vorerſt zu einer
Preisvereinbarung geführt, die bei einzelnen Aufſchlägen das
gegenwärtige Preisniveau feſthalten will. Der Zeitpunkt für
eine ſolche Vereinbarung ſcheint zwar günſtiger zu ſein, als etwa
vor einem Jahre — damals ſcheiterte die Preiserhöhung an der
mangelnden Kaufkraft der Verbraucher —, doch auch jetzt noch
dürften, trotz langſam ſteigender Einkommen, Preiserhöhungen
im allgemeinen kaum zu einer Fortſetzung der bisher von der
Abſatzſeite eingetretenen Belebung beitragen. Von den
Auslands=
märkten gingen trotz einiger Aufbeſſerungen im Export im
Dezem=
ber keine Anregungen aus.
Produkkenmärkke.
Mannheimer Getreidemarkt vom 15. Februar. Weizen inl.,
76—77 Kilo, frei Mannheim 19,85—19,90, desgl. Feſtpreis franko
Vollbahnſtation des Erzeugers per Februar, Bezirk 9 19,35,
Be=
zirk 10 19,55, Bezirk 11 per 19,85; Roggen ſüdd frei Mannheim
(71—72 Kilo) 16,90—17,00: desgl. Feſtpreis franko
Vollbahn=
ſtation des Erzeugers per Februar, Bez. 8 16.30. Bez. 9 16,60;
Hafer inl. 15,75—16,00; Sommergerſte und Pfälzergerſte 18—18,75
(Ausſtichware über Notiz); „Futtergerſte inl. 17,00; Mais La
Plata 19,50: Erdnußkuchen prompt 16,75—17; Soyaſchrot prompt
15—15,25; Rapskuchen 14,50: Palmkuchen 15,25—15,50;
Kokos=
kuchen 17,25: Seſamkuchen 17.00; Leinkuchen 17,25—17,50;
Bier=
treber mit Sack 16,75; Malzkeime 14,50; Trockenſchnitzel ab
Fa=
brik 9,75—10,00; Rohmelaſſe 8,50: Steffenſchnitzel 11,25;
Wieſen=
heu loſes 6,40—6,80, Rotkleeheu 6,80—7,00, Luzernekleeheu 8 bis
8,20, Preßſtroh Roggen=Weizen 2,20—2,40, desgl. Hafer=Gerſte 1.80
bis 2,00; gebund. Stroh Roggen=Weizen 1,40—1,60 desgl Hafer=
Gerſte 1,20—1.40: Weizenmehl Spezial Null mit Austauſchweizen
per Februar 29,70, per März 30,00; desgl. aus Inlandsweizen
per Februar 28,20, per März 28,50; Roggenmehl 70—60prozent.
nordd, prompt 22,50— 24, desgl. pfälziſches und ſüdd. prompt 23,25
bis 24,25 (Mehl ohne Skonto); Weizenkleie feine mit Sack 10,50,
desgl. grobe mit Sack 11,00; Roggenkleie 10,50—11,25:
Weizen=
futtermehl 11,75; Roggenfuttermehl 11,50—12.00;
Weizennach=
mehl 15.30—15,50, desgl. I B 16,50 Tendenz: Stetig bzw. ruhig,
Berliner Großmarkt für Getreide und Futtermittel vom 15.
Februar. Verlauf nicht ganz einheitlich; Grundſtimmung weiter
ruhig. In Brotgetreide genügt Angebot völlig zur Befriedigung
der vorhandenen Nachfrage; Preiſe wenig verändert. Anregungen
vom Mehlabſatz lagen nicht vor, dagegen ſollen in Roggen
Ex=
portverkäufe erfolgt ſein. Exportſcheine ruhig, aber ſtetig.
Wei=
zen= und Roggenmehle kleines Bedarfsgeſchäft. Hafer vom
hieſi=
gen Konſum etwas beſſer gefragt, und bei knappem Angebot die
Preiſe gut behauptet, an der Küſte allerdings ſchleppend.
Umſatz=
tätigkeit am Gerſtenmarkt nicht gebeſſert.
Diehmärkke.
* Darmſtädter Viehmarkt vom 15. Februar. Aufgetrieben
waren 112 Kälber. Die Preiſe ſtellten ſich für Kälber a) auf
34—37, b) 30—33 c) 25—29 Pfg. pro Pfund Lebendgewicht,
Spitzentiere über Notiz. Marktverlauf: lebhaft, geräumt.
Frankfurter Viehmarkt vom 15 Februar. Auftrieb: Rinder
56 (gegen 54 am letzten Donnerstagsmarkt), darunter 14 Ochſen,
2 Kühe und 40 Färſen. Kälber 925 (930) Schafe 153 (226),
dar=
unter 77 (169) Hammel, Schweine 718 (850). Notiert wurde pro
Zentner Lebendgewicht in RM.: Kälber Sonderklaſſe —, andere
a) 43—44, b) 37—42, c) 31—36, d) 25—30: Lämmer und
dammel b) 1. Stallmaſt 33 c) mittlere 30—32, d) geringere
27—29: Schafe e) 28—30, f) 25—27, g) 22—24: Schweine a)
44—48, b) 44—47, c) 42—46, d) 40—46, e) 37—43, f) und g)
nicht notiert. Im Preisvergleich zum letzten Donnerstagsmarkt
gaben Kälber um 1 Mk. nach, Lämmer, Hammel und Schafe
konn=
ten ſich um 1—2 Mark erhöhen. Schweine lagen unverändert,
Berliner Kursbericht
vom 15. Februar 1934
Deviſenmarkt
vom 15. Februar 1934
Berl. Handels=deſi.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Nordd. Lloyd
A. E. 6.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
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ee
66.—
67.—
28.875
31.625
30.875
41.62s
45.25
22.50
84.—
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21.125
42.—
118.—
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20.—
26.
83.—
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Danzig
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Währung
1 Pap. Peſo
1eanad. Doll.
1 Yen
äghpt.
1 türk. 2
12.Stg.
1 Dollar
Milreis
1 Goldpeſo
100 Gulden
100 Drachm.
100 Belga E
100 Pengd
100 Gulden
100 finn. Mk.
Geld
0. Sug
2.502
0.755
13.08*
1.9g9l
12.705
2.522
0.213
1.289
169.431
2.407
58.28
Brieft
o.ssel
2.308
0.757
713.115
1.993
12.735
2.529
0.215
1.291
168.77
2.411
58.41
Bi.a2 au.sg
5. 614/ 5. 626
Italien
Jugoflawien
Kopenhagen
Liſſabon
Oslo
Paris
Prag
Fsland
Riga
Schwei=
Soſia.
Spanien
Stockholm
Tallinn (Eſtl.
Wien
100 Lire 22.00
100 Kronen
100 Eseudos
100 Franes 18.47
100 Tſch.=Kr.
100 is1. Kr (57.54
100 Lais
100 Fran len
100 Leva 3.047
100 Peſeta
100 Kronen
100 eſtl. Kr. ſ69.08
Währung GeldBrief
100 Dina: 5.664/ 5.578
56.79 56.91
11.59
100 Kronen 63.89 (64.01
12.34
80.02
6a. g5
83.97 =
65.58
100 Schillinglt7.20 47.30
22.04
11.61
15.51
12.46
57,88
10.18
81.01
2.753
34.03
65.72
69.22
Durmſtadter and Hartonalbant Suriafrape, Blhian dit Sressher Bunr
Frankfurter Kursbericht vom 15. Februar 1934.
Keennene
„ Gr. IIp. 1934
1935
1936
1937
1938
Gruppe!
6% Otſch. Reichsanl.
„ v.27
6%
5½%Intern., v.30
6S3Baden „„. b.27
69Bayern .. b.27
6%Heſſen. . .. b.29
6% Preuß. St. v. 28
6½ Sachſen .. b.27
6%Thüringen v.27
Dtſch. Anl.
Auslo=
ſungsſch. F.
Ab=
löſungsanl. ..
Dtſche. Anl.
Ablö=
jungsſch. (Neub.)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
6%Baden=Baden.
6SBerlin ... v.24
63 Darmſtadt . . . .
6%Dresden.. v.26
6%Frankfurt a. M.
Schätze v. 29
v.26
83Mainz.: .
6%Mannheim v.27
68München . v. 29
6 %Wiesbaden v. 28
6%Heſſ. Landesbk.
Goldoblig.
5½%beſſ.
Landes=
hyp.=Bk.=Liguid
102.25
100,
95‟
937I,
92
971,
100.1
95.5
93.5
94‟
98.5
94.25
105,
96
93:),
96.25
19.15
9.45
84.75
77.5
848
81.5
85
89
90.75
87.75
90.25
Pe
Hyp.=Bk. Liqu.=
Komm. Obl. .
69 Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6% „ Goldoblig.
62Landeskomm.=
Bk. Girozentr. f
Heſſ. Gldobl. . 11
R.1s
69
6%Kaſſ. Landeskrd.
Goldpfbr. ..
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5½% „ Ligu. Obl.
Dt. Komm.
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6%Berl. Hyp.=Bk.
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6%
Goldoblig
6SFrrf. Pfbr.=Bk.
5½2%0 n Lig.=Pfbr.
6%Mein. Hyp.=Bk.
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6% Pfälz. Hyp.=Bk.
5½%0 7 Lig.Pfbr.
6%Rhein.Hyp. Bk.
5½%0 Lig. Pfbr.
Golboblig.
620 Südd, Boden=
Cred.=Bank ..."
5½%0 „ Lig. Pfbr.
6%Württ. Hyp.=B.
31
85.5
85.25
91.5
912,
94.5
114
18.5
92
91.5
87.75
91.5
91.75
92.5
92.5
94.5
92.25
S2.75
90
32,
95
Wd
6% Dt. Linol. Werke
83Mainkrw. v. 26
82Mittelb. Stahl.
62 Salzmann ECo.
82Ver=Stahlwerke
82Boigt & Häffnerl
J. G. Farben Bonds
5%Bosn. L.E.B.
L. Inveſt.
5%Bulg. Tab. v. 02
4½% Oſt. Schätze.
14%Oſt. Goldrente.
5%vereinh. Rumän
41%
48Türk. Admin..
1.Bagdad
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Zollanl.
429.
4½%üngarn 1913
1914
4½,%
Goldr.
1910
42
4½Budp.Stadtanl.
4½Liſſabon
4% Stocholm
Aktien.
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88.75
95.25
90‟
87.75
69.25
uus
13
16.75
17
4.:
6.3
6.2
6.3
40
40
83
46
31
96
a55),
77.375
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20
62
6a.95
75.5
60.25
15
49
204
95.25
89.25
82.5
59:
55
36
81.
50
179.25
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72 Dt. Reichsb. Vzgl112
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118."
47
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84
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Angebote ſind bis Montag, den 26. Februar
1. J., 10 Uhr bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, den 15. Februar 1934.
Tiefbauamt.
5t. 1987)
5/30. PS
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nig gelaufen,
preisw. abzugeb.
J. Donges
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Heinrichsſtr.
Schokolade mit
Handeln u. Müssen
Mandelmilch 100g Tafel 36 Pfg.
Vollnuß .
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Vollmilch . „
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mit ganzen Müssen
Milchnuß .
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mit gehackten Müssen
Peter-Gemeinderstraße 19
u. in Frankfurt: Kaiserstraße 2"
nahe „Frankfurter Hot‟