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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Einzelnummer 15 Pfennige
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesfpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 361
Sonntag, den 31. Dezember 1933.
196. Jahrgang
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An der Jahreswende.
An der Schwelle des neuen Jahres
* Das Jahr 1933 geht heute zu Ende. Die Jahreszahl 1933
1933: das Jahr des Sieges. — Die Parole für 1934 heißl wieder: Kampf. — Volk und Wehrmacht ſind eins
Neujahrserlaß des Reichspräfidenken Neujahrsbefehl desobergruppenführers
an die Wehrmachl.
Mit dem Führer für das deutſche Volk!
Am Ende des ſcheidenden Jahres gehen unſere Gedanken
Berlin, 31. Dezember. rückwärts. Trotz aller Miesmacherei Berufener und Unberufener
An die Wehrmacht! Am Abſchluß eines für das geſamte können wir feſtſtellen: Das Jahr 1933, trüb am erſten
Tag=
deutſche Volk bedeutſamen Jahres übermittle ich allen Angehörigen ſeines Laufes, geht ſtrahlend als das Jahr des Sieges zu Ende,
des Reichsheeres und der Reichsmarine meine herzlichſten Neu=
jahrswünſche.
Mit meinem Dank und meiner Anerkennung für die Leiſtungen
des vergangenen Jahres verbinde ich die feſte Zuverſicht, daß die
Wehrmacht — die Hüterin des Staates — in
gehor=
ſamer, treuer Pflichterfüllung und unermüdlicher Arbeit
weiter=
hin ihre Schuldigkeit tut.
gez. v. Hindenburg, Generalfeldmarſchall.
Neujahrserlaß des Reichswehrminiſters
an die Wehrmacht.
An die Wehrmacht! Reichsheer und Reichsmarine ſpreche
ich zum Jahreswechſel meine herzlichſten Glückwünſche aus.
Waffenträger der Nation zu ſein,
verpflich=
tet. Das deutſche Volk, dem das vergangene Jahr das
Glück der Einigung wieder beſchert hat, ſieht in Euch den
Ausdruck ſeiner Wehrhaftigkeit. Dient ihm weiter
in treuer Pflichterfüllung und in den alten Soldatentugenden,
die Ihr als Erbe einer großen Tradition übernommen
habt.
gez. v. Blomberg, Genergloberſt.
Der Führer zum neuen Jahr.
TU. Berlin, 30. Dezember.
Der „Völkiſche Beobachter” veröffentlicht in ſeiner
Sonntags=
ausgabe folgenden Mahnruf des Führers zum neuen Jahr:
„Seid in den kommenden Monaten und Jahren hart und
ent=
ſchloſſen, treu und zugleich diſzipliniert. Kennt kein anderes Ziel,
als Deutſchland wieder glücklich und damit frei zu machen, kein
anderes Ziel, als den Millionen unſerer Volksgenoſſen wieder
ihre Ehre zurückzugeben. Am Anfang unſeres Kampfes ſtand
Deutſchland, am Ende unſeres Kampfes wird wiederum
Deutſch=
land ſtehen.
gez Adolf Hitler.”
Neujahrsaufruf des Reichsminiſters der Luftfahrk.
Der Reichsminiſter der Luftfahrt erläßt folgenden
Neujahrs=
aufruf:
Im Jahre 1933 hat der Sieg der
nationalſozialiſti=
ſchen Revolution auch der deutſchen Luftfahrt
die ihr gebührende Stellung im neuen Staat
gegeben.
Ich danke an der Jahreswende allen, die am Neuaufbau der
nunmehr einheitlich zuſammengefaßten deutſchen Luftfahrt
mitge=
arbeitet haben, und wünſche ihnen in kameradſchaftlicher
Verbun=
denheit ein erfolgreiches Neues Jahr. Wir geloben: Das
JJahr 1934 wird die geſamte deutſche Luftfahrt,
wie bisher, in ſelbſtloſer Arbeit und treuer
Ge=
folgſchaft hinter unſerem Führer Adolf Hitler
gez. Göring.
finden.
Stabschef Röhm an die SA.
Neujahrsbefehl 1934:
Die SA. hat ein ſtolzes, ſchickſalsreiches Jahr hinter ſich.
An der Wende der Jahre 1932 und 1933 noch verfemt und
ver=
folgt, ſind am 30. Januar die Berliner Stürme durchs
Branden=
burger Tor in die Reichshauptſtadt eingezogen. In den erſten
ſeche Monaten des Jahres haben in allen Marken des Reiches
die Stürme der SA. das ſiegreiche Banner der
deut=
ſchen Revolution gehißt.
Viele neue Kampfgenoſſen ſind in dieſem Jahre zu uns
geſtoßen, teilweiſe aus Lagern, in denen früher nicht unſere
Freunde ſtanden. Wir haben ſie mit Offenheit und
Aufrichtig=
keit in unſere Reihen aufgenommen. Wir ſehen nicht
zurück, ſondern nur vorwärts. Wir fordern von
unſeren jungen Kampfgenoſſen nur, daß ſie mit gleichem
Glau=
ben, mit gleicher Hingabe und mit gleicher Treue für Führer
und Bewegung, und damit für Volk und Vaterland ſich bis
zum Letzten einſetzen.
In einer überwältigenden Heerſchau hat am 3. 9. 1933 in
Nürnberg die SA. ihre Geſchloſſenheit und Diſziplin unter
Be=
weis geſtellt.
Das Jahr 1933 wird für alle Zeiten das Jahr
des Sieges bleiben.
Die Parole für das Jahr 1934 heißt wieder:
Kampf. Es gilt den Sieg zu erhalten, das Erreichte zu
feſti= und zu verankern.
Die SA. wird ſein der Garant des Sieges der
Revolution und der Sendbote unſeres
Glau=
bens an Deutſchland, bis auch der letzte Volksgenoſſe mit
uns freudig einſtimmt in den Ruf der SA., den die geſamte
SA. dem Führer entgegenjubelt:
Es lebe der Führer! Es lebe Deutſchland!
Der Chef des Stabes:
Röhm
Die Glocken künden ein neues Jahr.
Dank der unermüdlichen Tatkraft unſeres Führers, der niemals
die Zuverſicht verlor, der niemals an den Fähigkeiten des
deut=
ſchen Volkes zweifelte, dank den Opfern der Toten unſerer SA.
iſt Deutſchland noch einmal emporgeriſſen worden. Neben dem
Verdienſt des Führers, neben dem Opfer der Toten verblaßt
jedes andere Verdienſt. Am 12. November 1933 hat das deutſche
Volk in nahezu hundertprozentiger Einigkeit voll Vertrauen das
weitere Schickſal der Nation in unſere Hände gelegt.
Der Führer hat in ſeiner Rede an die Reichstagsfraktion
zum Ausdruck gebracht: Der Erfolg dieſes Tages beweiſt nicht
unſere Tüchtigkeit, ſondern beweiſt einzig und allein, daß trotz
allem dieſes deutſche Volk das alte, anſtändige Volk geblieben iſt.
Und wenn wir nun in das Jahr 1934 hineingehen, dann kann
die Parole nur mehr denn je lauten: „Mit unſerem
Führer für das deutſche Volk.”
Mit unſerem Führer, dem wir Männer der SA. mit Leib
und Leben verſchrieben ſind, für das Volk, dem wir angehören
und auf das ſtolz zu ſein wir endlich wieder eine Berechtigung
beſitzen. Auch die Zukunft kann uns nicht mit Sorge erfüllen.
Die SA. wird den Platz im Staate erhalten, den ſie braucht;
dafür iſt uns die Perſon des Stabschefs Gewähr, der immer
noch das errungen hat, was notwendig war. Im Vertrauen zu
ihm, im Glauben an den Führer gehen wir in das Jahr 1934
hinein.
Möge kommen, was kommen mag, in Freud oder Leid, in
Sieg oder Tod, in Kampf oder Frieden, wir wollen und wir
müſſen ſein die ſchlichten Soldaten einer ſchlichten Idee, der
Idee, die nichts anderes kennt als Deutſchland, nur Deutſchland.
Und deren Inbegriff nicht anders heißt als Adolf Hitler.
Sieg Heil!
Der Führer der Obergruppe V (Frankfurt a. M.)
(gez.) v. Jagow, Obergruppenführer.
Kundgebung
der heſſiſchen Skaaksregierung.
Das Jahr 1933 hat der nationalſozialiſtiſchen Bewegung den
hart erkämpften Sieg gebracht. Es hat auch bereits angezeigt,
daß die Bewegung willens und fähig iſt, die Gedanken des
Führers zur Tat werden zu laſſen. Das neue Jahr wird die
zweite Etappe unſeres Kampfes darſtellen. Wir ſind noch weit
von dem Ziele entfernt und Schwierigkeiten in ungewohntem
Ausmaße müſſen überwunden werden. Aber wir
National=
ſozialiſten haben den Mut zur Tat und ſind entſchloſſen, ſo lange
zu kämpfen, bis wir die Ideen, wofür wir uns eingeſetzt haben,
auch die Idee des Sozialismus, verwirklicht haben.
Wir werden nicht auf halbem Wege ſtehen bleiben, ſondern
in zäher, unermüdlicher Arbeit unſer Ziel erreichen
In dieſem Kampfe muß ſich aber jeder bewußt ſein, daß der
einzelne nicht mehr ſich und ſeiner Familie gehört, ſondern dem
Staate und ſeinem Volke.
Jung, Staatsminiſter.
wird für kommende Geſchlechter den Beginn einer neuen Epoche
deutſcher Geſchichte bezeichnen. Für uns Zeitgenoſſen, die wir
mitten im Leben des Tages ſtehen, iſt es ſchwer, den nötigen
Abſtand zu gewinnen, der allein einen genügenden Ueberblick
bietet. Die Berufung des Führers der nationalſozialiſtiſchen
Bewegung zum Kanzler des Deutſchen Reiches am 30. Januar
1933, die nationale Revolution in den Märztagen, leiten
unſtreitig eine neue Epoche unſerer Geſchichte ein, aber ſie ſetzen
auch gleichzeitig deutſche Geſchichte fort. Die deutſche Revolution
des Jahres 1933 iſt Abſchluß und Anfang. Wir können die
Gegenwart nicht richtig verſtehen, wenn wir die Beziehungen zur
Vergangenheit außer Acht laſſen. Die Geſchichte der Völker zeigt
eine ſtetige Entwicklung, auch wenn ſie vorübergehend durch
Revolutionen ſcheinbar unterbrochen wird. Der Enderfolg jeder
Revolution hängt davon ab, ob ihre Zielſetzung in der großen
Linie der Entwicklung liegt. Nur dann beſteht ſie im Urteil der
Geſchichte, nur dann rechtfertigt ſie die Erſchütterungen des
ſtaat=
lichen Lebens, die eine unausbleibliche Begleiterſcheinung
revolu=
tionärer Umwälzungen ſind. Wenn heute das deutſche Volk in
ſeiner überwältigenden Mehrheit an den Enderfolg der deutſchen
Revolution des Jahres 1933 glaubt, wenn es heute felſenfeſt
überzeugt iſt, daß wir tatfächlich am Beginn einer neuen Epoche
unſeres Lebens als Staat und Volk ſtehen, ſo entſpringt dieſer
Glaube letzten Endes nicht ſo ſehr rationalen Erwägungen als
dem Gefühl, daß die Ziele der deutſchen Revolution, die Ziele
Adolf Hitlers einer neuen geiſtigen Einſtellung zu den Dingen
entſprechen, die mehr und mehr die Einſtellung des geſamten
deutſchen Volkes geworden iſt, ohne daß es ſich deſſen in der
Vergangenheit ſtets bewußt geworden wäre. Volksgemeinſchaft,
Opferbereitſchaft, wahrhafte Staatsgeſinnung, die Verwirklichung
dieſer Forderungen bedeutet die Abkehr vom Materialismus in
allen Lebensbereichen. Das Zeitalter des Materialismus iſt
zu Ende. Es war bereits zu Ende, als die Sozialdemokratie,
die ihr politiſches Dogma auf der materialiſtiſchen
Welt=
anſchauung aufgebaut hatte, in Deutſchland zur Macht kam. Als
ſich bei den Wahlen zur Deutſchen Nationalverſammlung im
Jahre 1919 weit über 40 Prozent des deutſchen Volkes zum
Marxismus bekannten, war der Marxismus innerlich bereits
abgeſtorben und führte nur noch ein Scheindaſein. Die harte
Not des Krieges hatte eine geiſtige Entwicklung, die bereits um
die Jahrhundertwende deutlich eingeſetzt hatte, außerordentlich
beſchleunigt. Ein geiſtiger Umſchwung, der ſich ſonſt in einem
Jahrhundert allmählich vollzieht, hatte ſich in knapp zwei
Jahr=
zehuten vollendet.
In den Schützengräben, die Flanderns Ebenen und
Ruß=
lands Sümpfe durchzogen, entſtand ein neuer Idealismus, der
eine neue Zukunft des deutſchen Volkes in ſich trug. Das
deutſche Volk in Waffen, das nach viereinhalbjährigem Ringen
nach Hauſe zurückkehrte, ſtand im tiefſten Herzen verſtändnislos
dem inneren Zuſammenbruch der Heimat gegenüber. Daran
konnten auch die Wahlerfolge des Marxismus in der erſten
Nachkriegszeit nicht das geringſte ändern. Der deutſche Arbeiter
gab ſeine Stimme den marxiſtiſchen Parteien, weil die
Propa=
gauda eines halben Jahrhunderts ihre Früchte trug, aber er
hatte mit der Ideenwelt des Marxismus innerlich nichts mehr
zu tun. Seine Führer hatten ihm nichts mehr zu ſagen. In
der harten Wirklichkeit zerrannen die Träume von der
völker=
verſöhnenden und völkerbeglückenden Internationale. Was konnte
die Lehre vom Klaſſenkampf den Männern innerlich bedeuten,
denen der Geiſt echter Kameradſchaft geholfen hatte, lange Jahre
hindurch Not und Elend zu ertragen! Ein neues Sehnen ging
durch das deutſche Volk, das Sehnen nach einem Staat, der
eine beſſere Verkörperung der Gedankenwelt ſein ſollte, die man
zum Teil unbewußt im Herzen trug. Das Sehnen nach einer
neuen Gemeinſchaft, die allein einen Halt geben konnte in der
harten Not der Zeit. Daß die Parteien; die damals an der
Macht waren, dieſes Sehnen nicht verſtanden, iſt ihre
geſchicht=
liche Schuld, an der ſie mit Recht zugrunde gegangen. Sie
verſtanden nicht oder wollten nicht verſtehen, daß geiſtige Kräfte
ſich regten, die Träger einer beſſeren Zukunft unſeres Volkes
werden konnten. Trotz aller Warnungen verſuchte man nach
alten Rezepten weiterzuwurſteln und bemerkte nicht, daß der
Boden, auf dem man ſtand, immer brüchiger wurde.
Daß Adolf Hitler dieſes Sehnen des deutſchen Volkes
ver=
ſtanden, daß er zum Ausdruck brachte, daß er forderte, was die
Maſſen, zum Teil unbewußt, empfanden, iſt ſein geſchichtliches
Verdienſt, iſt die Urſache ſeiner erſten gewaltigen Erfolge. Er
forderte eine nationale Selbſtbeſinnung, einen neuen deutſchen
Staat, der getragen ſein ſollte von den Kräften, die das deurſche
Volk in der Vergangenheit groß und ſtark gemacht hatten; er
forderte die grundſätzliche Abkehr vom Klaſſenkampf, die
Her=
ſtellung einer wahrhaften Volksgemeinſchaft. Die Frage, ob dieſe
Ziele auch ohne Revolution zu erreichen geweſen wären, wenn
der Staat die ihre Verwirklichung fordernden ſtarken Kräfte
rechtzeitig eingeſetzt hätte, iſt heute ohne praktiſche Bedeutung.
Die deutſche Revolution des Jahres 1933 hat endgültig alle
Hemmungen hinweggefegt. Sie hat den Weg freigemacht für
den Neubau des deutſchen Staates, den die überwältigende
Mehr=
heit des Volkes ſeit Jahren erſehnt. Sie hat den Schlußſtrich
gezogen unter das Zeitalter eines ſterilen Materialismus. Sie
hat den Weg freigemacht für einen neuen ſtarken Idealismus,
der unſeres Volkes Zukunft tragen ſoll. Die Wirren der
Revo=
lution ſind vorüber und nur leiſe beben noch hie und da
Er=
ſchütterungen nach. Mit einer ungeheuren Tatkraft hat der
Führer des deutſchen Volkes den Neubau des Staates in
An=
griff genommen. Gewiß, erſt nach der Vollendung des
gigan=
tiſchen Werkes wird die Geſchichte ihr Urteil ſprechen. Wir
heutigen Menſchen aber, das deutſche Volk, das dieſe
Jahres=
wende erlebt, iſt überzeugt von dem Gelingen des Werkes, weil
es die Gedanken verſteht, weil es ſeine Gedanken ſind, die
dieſes Werk tragen. Und darum treten wir voll Hoffnung in
das neue Jahr 1934, weil wir glauben, daß es trotz aller
Schwierigkeiten auf außenpolitiſchem Gebiet uns einen erſten
Schritt hineinführen wird in eine neue beſſere Zukunft. A.
2 — Nr. 361
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 31. Dezember 1933
Ein Neujahrs=Aufruf
an die deutſche Preſſe.
TU. München, 30. Dezember.
Der Führer des Reichsverbandes der Deutſchen Preſſe,
Wil=
helm Weiß, wendet ſich mit folgenden Worten an den
Reichsver=
band der Deutſchen Preſſe:
Die Jahreswende 1933/34 bildet für die deutſche Preſſe einen
beſonderen Anlaß zur inneren Beſinnung. Am 1. Januar 1934
tritt das neue Schriftleitergeſetz formell und tatſächlich in Kraft.
Damit beginnt für die deutſche Preſſe ein neues Kapitel ihrer
Geſchichte. Die liberaliſtiſche Zerfallsperiode des deutſchen
Zei=
tungsweſen gehört endgültig der Vergangenheit an. Die Zeit
des neuen Aufbauesbeginnt im Zeichendes
natio=
nalſozialiſtiſchen Staates, im Zeichen einer
ſchöpferiſchen großen Idee, die auch der deutſchen
Preſſe grundſätzlich neue Aufgaben zuweiſt, mit ihr dem
deut=
ſchen Journaliſten, dem durch das Schriftleitergeſetz die
Haupt=
verantwortung für die Neugeſtaltung des deutſchen
Zeitungs=
weſens mit übertragen wurde. Denn von uns Schriftleitern
hängt es ab, ob es gelingt, aus der deutſchen Preſſe ein
In=
ſtrument zu machen, das in voller geiſtiger Freiheit, aber
vor=
bildlicher Diſziplin ſeine Aufgaben erfüllt, Mittlerin
zwi=
ſchen dem neuen Staat, Volk und ſeiner
natio=
nalſozialiſtiſchen Führung zu ſein. Das Leben der
Nation darf nicht mehr wie früher Objekt für die
Senſations=
journaliſtik geſchäftstüchtiger Zeitungsmänner ſein, ſondern der
Schriftleiter im neuen Reich hat ſeine Arbeit im Sinne ſeiner
Berufung aufzufaſſen, die ihm Rechte gibt, aber auch ſtrenge
Pflichten auferlegt.
Ab 1. Januar 1934 iſt der Schriftleiter vom
nationalſozialiſtiſchen Staat feierlich in Dienſt
genommen.
Er gelobt damit im Sinne des Geſetzes Treue dem neuen
Deutſchland und ſeinen verantwortlichen Führern, denn die
Treu=
loſigkeit und Geſinnungsloſigkeit der Preſſe im alten Deutſchland
war nicht die letzte Urſache für die Kette fortgeſetzter nationaler
Zuſammenbrüche.
Die Wiederherſtellung eines charaktervollen
Schriftleiterſtan=
des bildet daher die Hauptvorausſetzung für den neuen Aufbau
einer ſich ihrer Verantwortung bewußten deutſchen Preſſe.
Damit iſt dem Reichsverband der Deutſchen Preſſe ſeine
vor=
nehmſte Aufgabe im neuen Jahre geſtellt. Wir wollen ſie
über=
nehmen im Vertrauen auf den guten Kern jener deutſchen
Jour=
naliſten, die ſelbſt im jahrelangen zähen Kampf das neue
Deutſch=
land mit vorbereiten halfen, und jener, die ſich gläubig und voll
Begeiſterung mit in die vorderſten Reihen der geiſtigen
Revolu=
tionäre von 1933 ſtellten.
Wir wollen an unſere Aufgabe aber auch herantreten voll
Dankbarkeit für den neuen Staat und ſeine nationalſozialiſtiſche
Führung, die dem deutſchen Schriftleiter die Freiheit der inneren
Geſinnung überhaupt erſt zum Geſchenk gemacht und ihn mit dem
Schriftleitergeſetz zum reinſten und vornehmſten Journaliſten der
Welt gemacht hat.
Den tatkräftigen Männern, denen dafür das Hauptverdienſt
gebührt, an ihrer Spitze dem Führer Adolf Hitler und dem
Reichspreſſeminiſter Dr. Goebbels, ausdrücklich zu danken, ſoll
unſer erſter Gedanke an der Schwelle des neuen Jahres ſein.
Mit ihnen und in ihrem Geiſte wollen wir das Jahr 1934,
das Schickſalsjahr der deutſchen Preſſe, beginnen.
Heil Hitler!
(gez.) Wilhelm Weiß,
Führer des Reichsverbandes der Deutſchen Preſſe.
An die deutſchen Beamten.
Wie der Beamtennachrichtendienſt mitteilt, richtet
Reichs=
miniſter des Innern, Dr. Frick, eine
Neujahrsbot=
ſchaft an die Beamten. In der Botſchaft heißt es:
Ich danke am heutigen Tage allen Beamten, die durch den
Einſatz ihrer Pexſon, durch Kampf und Opfer den Weg der
natio=
nalſozialiſtiſchen Bewegung mit vorbereitet haben. Mein Dank
gilt aber zugleich auch denen, die ſeit dem Siege der Revolution
ſich ſelbſtlos und hingebungsvoll dem Dienſt am Aufbau des
neuen Reiches gewidmet haben.
Ich erwarte, daß im neuen Jahre die geſamte deutſche
Be=
amtenſchaft unter Ueberwindung, aller Reſte von
Standesdünkel und Klaſſenverhetzung zu einem
völlig geſchloſſenen, vom Geiſte der Volksgemeinſchaft ebenſo wie
vom Geiſte unerſchütterlicher Diſziplin durchdrungenen
Organis=
mus zuſammenwächſt. Durch das Zuſammenwirken der
Beamtenſchaft und des ganzen deutſchen Volkes
konnten im Jahre 1933 Leiſtungen von unerhörtem geſchichtlichem
Ausmaße vollbracht werden.
Nicht weniger gewaltige Aufgaben wird uns
das Jahr 1934 ſtellen. Ich bin überzeugt, daß die deutſche
Vom Tage.
Auf Anordnung des Reichsführers der SS., Himmler, wird
Regierungsrat Dr. Beſt zur Dienſtleiſtung abkommandiert.
Re=
gierungsrat Dr. Beſt wird daher bis auf weiteres beurlaubt.
In Neudeck bei Tarnowitz wurde der Reichswehroffizier v.
Winkler, der über die Weihnachtsfeiertage zu Beſuch bei ſeinen
Eltern weilte, von der polniſchen Polizei verhaftet. Nach einer
Notiz in einem unbedeutenden Tarnowitzer Blatt ſei als Grund
der Verhaftung Spionage anzuſehen.
Der Unterſtaatsſekretär im franzöſiſchen Außenminiſterium
de Teſſan erklärte einem Vertreter des „New York Herald”, daß
die große Rede Rooſevelts die vollſte Unterſtützung Frankreichs
finde.
Die ſeit langer Zeit umlaufenden Gerüchte über einen
bevor=
ſtehenden Rücktritt des amerikaniſchen Botſchafters in Paris,
Jaſſe Straus, haben ſich nunmehr beſtätigt. Straus hat dem
ame=
rikaniſchen Staatsdepartement offiziell ſeinen Rücktritt eingereicht.
Die chineſiſchen Regierungsſtreitkräfte haben nach einem
Be=
richt vom Kriegsſchauplatz in Fukien den wichtigen Hafen Amoy
erobert. Ebenſo haben ſie andere wichtige Stützpunkte an der
Küſte beſetzt.
Beamtenſchaft auch im neuen Jahre im Dienſte der Nation ihre
Pflicht tun wird, von Stolz erfüllt, mitwirken zu dürfen an dem
Aufbau und Ausbau des nationalſozialiſtiſchen Staates, der die
Zukunft unſeres Volkes für alle Zeiten ſichern ſoll.
An die Deutſche Arbeitsfronk.
TU. Berlin, 30. Dezember.
Der Führer der Deutſchen Arbeitsfront, Staatsrat Dr. Ley,
beröffentlicht in der Tageszeitung der Deutſchen Arbeitsfront
„Der Deutſche” eine Neujahrbotſchaft an die Deutſche
Arbeits=
front, in der es u. a. heißt:
Was war früher, ehe Adolf Hitler zur Macht kam: 7
Mil=
lionen Erwerbsloſe. Not und Elend im Mittelſtand und beim
Bauern. Eine wahnſinnige Finanzpolitik ſteuerte jeglichen
Ver=
dienſt weg. Neid, Haß, Mißgunſt zerſplitterte und zerklüftete
das Volk. Klaſſe ſtand gegen Klaſſe und Stand gegen Stand.
Teutſchland war dem wahnſinnigen Verfall ausgeliefert der
ſchon vielerorts der Totenſtarre gewichen war.
Hoffnungsloſig=
keit war über den Maſſen.
Selbſt wenn Adolf Hitler und ſeine Bewegung in dieſem
Jahre des Sieges nichts anderes vollbracht hätte, als dieſen in
den Abgrund rollenden Wagen aufzuhalten, ſelbſt das ſchon
wäre eine ungeheure geſchichtliche Tat. Wenn heute Deutſchland
am 1. Januar 1934 auf dem gleichen Nivean ſtände wie am
1. Januar 1933, ſo wäre damit ſchon unendliches erreicht.
Arbeiter und Arbeiterinnen! Was habe ich auf meinen
Reiſen gepredigt und geſagt? Seid ſtolz, erhebt Euer Haupt,
habt Selbſtachtung. Geht ſauber und ſchmuck einher, verlangt
gute Wohnung. Nehmt teil an den Gütern der Kultur unſeres
Volkes. Mit einem Wort, verlangt alles das, was Deutſchland
ohne neue Programme und ohne ſchöne Konſtruktionen geben
kann, weil Deutſchland es hat.
Oberſtes Geſetz muß es ſein, daß, wer arbeitet, wer etwas
leiſtet, wer ſich der Gemeinſchaft fügt, auch ein Recht auf das
Leben hat=
Deshalb Ihr Schaffenden von Stadt und Land, Arbeiter
und Arbeiterinnen, hinweg mit dem Haß, hinweg mit dem
Neid, hinweg mit der ſpießbürgerlichen Angſt. Hinweg mit
dem Geiz, der die Wurzel des Uebels iſt, und ſetzt an ihre
Stelle die Lebensfreude, Lebensbejahung und Lebenskraft und
Energie.
Kraft durch Freude, das ſoll für das neue Jahr die Deviſe
für die nationalſozigliſtiſche Gemeinſchaft ſein. Deshalb helft
alle mit jeder an ſeinem Platz, rottet jede Miesmacherei aus.
Jeder Schieber und Gauner muß unverzüglich aus Deutſchland
ausgemerzt werden. Volk, es liegt an Dir, jene Luft zu
er=
zeugen, in der allein der anſtändige Menſch leben kann
Vor=
wärts mit Adolf Hitler, unſerer Kraft und der Größe und
der Freude und des Glückes.
Neujahrs-Befehl!
Mit Stolz blicken wir auf den Kampfabſchnilt des Jahres
1933 zurück.
Wir haben alle reſtlos unſere Pflicht getan.
Hand in Hand marſchieren wir den neuen Aufgaben des
kommenden Jahres entgegen.
Das unauslöſchliche, grenzeuloſe Vertrauen zum Führer,
unſere Kameradſchaft und unſer nationalſozialiſtiſcher SA.=Geiſt,
die uns von Sieg zu Sieg geführt haben, werden auch in
Zu=
kunft unſere Richtlinien ſein.
Möge das Jahr 1934 unſerem deutſchen Volke und ſeinem
Führer Adolf Hitler Glück und eine geſunde
Weiterentwick=
lung bringen!
Der Führer der Gruppe Heſſen
(gez.) Beckerle, Gruppenführer.
Neujahrskundgebung des Kyffhäuſerbundes.
Der Kyffhäuſer=Bundesführer, General der Artillerie a. D.
v. Horn, erließ folgende Neujahrskundgebung:
„Das vergangene Jahr bedeutet einen Markſtein
und Wendepunkt in der Geſchichte unſeres
Vol=
kes, wie im beſonderen auch unſeres
Millionenbun=
des ehemaliger Soldaten. Die ſiegreiche Bewegung
Adolf Hitlers hat unſerem unerſchütterlichen Soldatenglauben an
die Zukunft unſeres Volkes endlich Erfüllung gebracht. Was wir
heute ſind, ſind wir nach einem Worte unſeres Volksführers nur
geworden durch die Schule, die wir draußen durchgemacht haben.
Der machtvolle Kampf um die Wiedererweckung Deutſchlands iſt
aus dem Soldatentum gekommen.
Allen Mitgliedern des Kyffhäuſerbundes danke ich für die
mir im vergangenen Jahre im beſonderen Maße bewieſene
Ge=
folgstreue. Nur dadurch wurde es möglich, unſeren großen Bund
ehemaliger Soldaten geſchloſſen und arbeitsfähig dem Führer und
der Volksgemeinſchaft zur Verfügung zu ſtellen.
Das Jahr 1933 iſt das Jahr des nationalen
Sieges geworden. Dieſen Sieg auszubauen
und ihn zu ſichern für alle Zeiken iſt, die
kom=
mende Aufgabe.
Wir alten Soldaten werden an unſerem
Platze ſtehen!
Wir werden die hohen vaterländiſchen Aufgaben, die wir
jetzt durch die Eingliederung in die SA.=Reſerve 2 übernahmen,
freudigen Herzens und mit ſtolzem Bewußtſein erfüllen.
Gefeſtigt in der Tradition der Vergangenheit, den Blick
mann=
haft vorwärts gerichtet, marſchieren wir nun in die deutſche
Zu=
kunft hinein, Seite an Seite mit den treuen Kämpfern Adolf
Hit=
lers unter den vereinten Zeichen der ſchwarz=weiß=roten Fahnen
und des Hakenkreuzpaniers.
Brauchten wir beim gewaltigen geiſtigen Umbruch unſeres
Vaterlandes uns nicht umzuſtellen oder gar umzulernen, ſo
war=
doch die nunmehr durchgeführte organiſatoriſche Umgeſtaltung
unſeres Millionenbundes notwendig geworden, damit wir für die
Aufgaben bereit ſind, die uns im neuen Deutſchland erwarten.
Ich erwarte von jedem einzelnen Kameraden, daß er die
deutſche Volksgemeinſchaft über alles ſetzt und mit
ſoldatiſchem Pflichtbewußtſein in höchſter Frontdiſziplin und
be=
währter Frontkameradſchaft mithilft, die neuen ehrenvollen
Son=
deraufgaben unſeres Bundes zu erfüllen.
Sie ſchließen wir zu Beginn des neuen Jahres, das unſerem
geliebten Vaterlande weitere innere Feſtigung und Erſtarkung
ſeiner wiedererweckten Kräfte des Vertrauens und der
Selbſt=
achtung bringen möge, das Band zwiſchen altem und neuem
Sol=
datentum im einmütig ſtolzen Bekenntnis zu Volk und Nation.
Unſer großes, gemeinſames Ziel, dem unſer
Le=
ben und unſere ganze Arbeit gehört, iſt und
bleibt ein einiges, ſtarkes und freies
Deutſch=
land.”
CNB. Berlin, 30. Dezember.
Wie alljährlich, findet auch am 1. Januar 1934 beim
Reichspräſidenten ein großer Empfang ſtatt, der
ſich in den bisher üblichen Formen vollziehen wird. Die
Auf=
fahrt der beim Deutſchen Reich beglaubigten Botſchafter und
Ge=
ſandten beginnt um 11.30 Uhr. Sie werden von dem Chef des
Protokolls, von Baſſewitz, empfangen und nehmen im großen
Empfangsſaal im erſten Stock des Reichspräſidentenpalais
Auf=
ſtellung.
Um 12 Uhr erſcheinen der Reichspräſident mit dem
Reichs=
kanzler, dem Reichsaußenminiſter, Staatsſekretär Dr. Meißner,
ſeinem Adjutanten Oberſt von Hindenburg und Rittmeiſter
von der Schulenburg und verſchiedener anderer Herren. Der
Doyen des Diplomatiſchen Korps, der päpſtliche Nuntius
Monſig=
nore Caeſare Orſenigo überbringt in franzöſiſcher Sprache die
Glückwünſche der durch das Diplomatiſche Korps
vertretenen Länder. Ihm wird der Reichspräſident
ant=
worten. Damit iſt der offizielle Teil des Empfanges
abge=
ſchloſſen. Der Reichspräſident wird im Anſchluß daran die
Ver=
treter der ausländiſchen Mächte einzeln begrüßen.
Im Anſchluß an den Empfang des Diplomatiſchen Korps wird
der Reichspräſident die Reichsregierung empfangen.
Reichs=
kanzler Adolf Hitler überbringt im Namen des
Kabinetts dem Reichspräſidenten die
Glück=
wünſche der Regierung, auf die der Reichspräſident
ant=
worten wird. Dann werden auch die Vertreter der Länder, der
Wehrmacht und anderer Reichsbehörden empfangen.
Damit die Volkszahl in auch nur beſcheidenen Grenzen
wächſt, damit alſo im ganzen diejenige überſchießende
Fruchtbarkeit erreicht wird, die wir überall in der Natur
ſehen, damit zum mindeſten etwas mehr geboren wird,
als naturgemäß in jedem Jahr ſtirbt, müſſen auf eine
Ehe zwiſchen zwei geſunden Eheleuten vier Kinder
kommen. Man vergeſſe doch nicht, wie viele Frauen nicht
zur Ehe kommen, wie viele Ehen aus irgendwelchen
Gründen der Natur kinderlos bleiben, und man wird
verſtehen, daß es nicht genügt, wie man ſo vielſach
glaubt, wenn in einer Ehe zwei oder drei Kinder
ge=
boren werden, ſondern daß die geſunden Menſchen die
Pflicht haben, den Ueberſchuß hervorzubringen, der die
Ausfälle ausgleicht. Innerlich geſund iſt alſo nur die
kinderreiche Ehe!
Gedanken zum neuen Jahre.
Daß es ein deutſches Jahr werde!
Von Reinhold Braun.
Da kommen ſie her, die uralten drei: Glaube, Liebe,
Hoff=
nung, und ſtehen mit uns auf der Schwelle der Zeit, ſich uns innig
von neuem zu verſchwiſtern.
Und die deutſche Seele neigt ſich ihnen ſchweſterlich.
Ein deutſches Jahr ſoll es werden!
Ein Jahr des Glaubens!
Jener Glaube ſoll es ſein, der nicht abläßt, den herrlichen
Aufbruch deutſcher Nation durch den Chriſtgedanken in die höchſte
Würde und Macht zu heben. Nur wenn die Ströme des Ewigen
die tiefſten Beweger des deutſchen Lebens ſind, nur dann, ja nur
kunft ſeit
Jener Glaube ſoll es ſein, der in der lutheriſchen Harſchheit
und Wucht durch allen Wogendrang der Tage ſchreitet, Glanz und
Glut der Unbeirrbarkeit, unvergleichlich in ſeiner heiligen
Pro=
lich in ſeiner Zähigkeit und Gelaſſenheit.
Es iſt jener Glaube des wahren Heroismus, der da weiß, daß,
ein letztes und tiefſtes Geſchehen in allem Geſchehen immer nur
Gnade bleibt, daß zu all” unſerm noch ſo tapferen Tun ſich Gottes
Tun geſellen muß.
Es iſt der Glaube, der da ſpricht: „Des Menſchen Herz er= ohne die Liebe!
denkt ſich ſeinen Weg; aber der Herr allein gibt, daß es fürder
gehe
Alſo erlebt und gelebt, vertieft und erhöht, alſo wachſend aus
Menſchſein und Volksſinn, iſt er der Glaube der adligen
Wehr=
haftigkeit, wie wir ſie als Nation für uns und die Welt erſehnen!
Ein deutſches Jahr: Ein Jahr der Liebe!
Wo die Liebe in einem Volke mächtig iſt, baut es trotz aller
Stürme und Teufels=Gewalten unbezwingliche Brücken ins
Zu=
künftige. Wohl dem Geſchlechte ,das ſich noch härten und befeuern
kann an der Liebesglut und =macht des vergangenen!
Alſo wollen wir, die Gegenwärtigen, Lebensdienſt üben an
den Kommenden.
Das aber bleibt die erſte Erkenntnis, daß zu einem einigen
Bunde ſich binden muß: Liebe der Jungen und Liebe der Reifen!
Nur ein ſolcher Bund, von den Jungen in Ehrfurcht empfunden,
von den Reifen und „Alten” in Freude gelebt, ſchafft das
Gleich=
gewicht in einer Geſamtheit, in einem „Geſchlechte, das aus dem
Dunkel ins Helle ſtrebt‟!
Nur ein Volk, das ſich alſo heilig müht um ſein eigenes
ſchöpferiſches Gleichgewicht, kann am Gleichgewicht der Welt
wir=
ken. Eine Nation war immer nur dann groß, wenn ein
herz=
liches Verſtehen waltete von jung zu alt und alt zu jung; wenn
eines zur Selbſtverſtändlichkeit völkiſcher Geſinnung erhoben
wurde: Daß Ehrfurcht der Jugend zur Zierde einer Nation gehört
ebenſo wie das reife Verſtändnis der Alten für die Jungen.
Echter Nationalſozialismus iſt immer Gleichgewichtsſchöpfung,
iſt Durchläuterungsvorgang.
An uns, an einem jeden von uns liegt, daß das Jahr 1934
ein Bewährungsjahr des ſo wundervollen nationalſozialiſtiſchen
Gedanken= und Gefühlsgutes wird! Alle echte Bewährung aber
kommt immer nur aus Tun und redlichem Schaffen bis ins ſtille
Abſeits hinein.
Die Praxis des Nationalſozialismus bleibt der rauhe Alltag,
das fröhliche, unerſchrockene Zugreifen der Liebe, bleibt das
Immer=feinere=Ohren= und Augen=haben für das Leid ſeines
Mit=
menſchen. Wenn Liebe das Volksgewiſſen, fein macht wie eine
Goldwaage, dann braucht uns um den Aufwärtsweg der Nation
nicht bange zu ſein. Dann wird dieſes Volk auch eine im guten
und friedlichen Sinne mächtige Wirkung durch ſeine
Gewiſſens=
kraft über die Welt hin haben, ſofern dieſe Welt noch nicht ganz
im Egoismus verſchlammt und durch ihn verrottet iſt.
Aufbruch der Nation muß neben dem Glaubens=Aufbruch den
der Liebe bedeuten! Die Größe, ja, die Heiligkeit der Erhebung
dann wird der Aufbruch der leuchtende Beginn einer großen Zu= von 1933 liegt in der Revolution aus Liebe mit dem Ziele, in
dem armen, zerwühlten deutſchen Volke der Liebe eine neue
Heim=
ſtatt zu bereiten, alle Möglichkeiten deutſcher Kraft durch ſie zu
erlöſen. Das Jahr 1934 muß mit all’ ſeinen Tagen eine
ununter=
brochene Tat unſerer innerſten Würdigmachung ſein dem einzig
teſtation gegen alle Verwirrungsſüchte in der Welt, unvergleich= großen Volks=Aufbruche und ſeiner ihm inneliegenden Gedanken
gegenüber.
Dieſe Würdigmachung bedeutet viel gutes, braves
Herzens=
werk in ſich und an den andern.
Wo Heroismus gepflanzt und gepflegt werden ſoll. muß das
würdige Herz vorhanden ſein. Es gibt aber keine Würdigkeit
Ein deutſches Jahr aber iſt zum Dritten auch ein Jahr der
Hoffnung!
Auch ihr wird wie unſerm Glauben und unſerer Liebe das
Ele=
ment des Kampfes zum Leben und Deutſch= und Frohſein gehören.
Wir kämpfen um unſere Ehre und Freiheit, um unſer
deut=
ſches Glück, weil wir hoffen.
Und wie die Hoffnung, die ein Stück des gewaltigen Impulſes
der Freiheitsbewegung war, dieſe hat kämpfen heißen, bis der
erlöſende Tag erſchien, ſo wollen auch wir als Nation dieſe Linie
mit dem Aufgebot aller Kraft und Treue fortſetzen, bis wir im
Beſitze jener Weltgeltung ſind, die uns zukommt, bis Vernunft
und anſtändige Geſinnung unter den Völkern dieſer verwirrten
Erde herrſchen.
Unſere völkiſche Hoffnuung iſt keine Wallfahrerin in den
Traumwinkel zur blauen Blume; unſere Hoffnung trägt das
Ant=
litz der adligen Wehrhaftigkeit wie unſer Glaube und unſre Liebe.
Alles um der deutſchen Sonne, des deutſchen Himmels willen, des
Friedens und der heiter und vertrauend ſchaffenden Eintracht
unter den Völkern!
Dieſem allein gilt all” unſer Sinnen.
1934: Ein deutſches Jahr!
Das höchſte Gottgeſchenk wäre uns allen, voran unſerm
grei=
ſen Volksvater und unſerm geliebten Führer, wenn es ein Jahr
der großen, heilſamen Weltwende werden würde!
Von Dr. Erwin Koſſinna.
Wir kennen alle den gleißenden, uuruhig funkelnden Sirius
am winterlichen Südhimmel, den Hauptſtern des großen Hundes,
der nach einer uralten Sage in Ewigkeit dem Jäger Orion
auf ſeiner Himmelsbahn folgen muß. Weniger bekannt iſt die
Beziehung dieſes hellſten Fixſternes zu unſerer Zeiteinteilung,
insbeſondere zum Jahresanfang. Wenn in der Silveſternacht die
Zeiger der Uhr auf Zwölf rücken, das alte Jahr verrauſcht und
die Glocken das neue Jahr einläuten, erreicht Sirius den höchſten
Punkt ſeiner ſcheinbaren Bahn am Himmel. Er kulminiert, wie
man zu ſagen pflegt, und überſchreitet den Meridian gerade um
Mitternacht. Zwar findet dieſes Ereignis, genau genommen, in
den öſtlichen Provinzen des Reiches etwas vor, in den
weſt=
lichen etwas nach Mitternacht mitteleuropäiſcher Zeit ſtatt, doch
ſind dieſe geringen Abweichungen lediglich eine Folge unferer
Einheitszeit. Wir dürfen daher mit Fug und Recht Sirius als
den Neujahrsſtern bezeichnen. Zu Beginn des Jahres
be=
herrſcht er als hellſter aller Fixſterne den Südhimmel, und wenn
nicht neidiſche Wolken ihn verdecken, iſt ſein Anblick in dieſer
günſtigen Stellung von beſonderer Pracht. Wie das „Feuer”
eines Diamanten funkelt ſein rein weißes Licht durch die
Winter=
nacht.
Nicht immer war Sirius Neujahrsſtern in dieſem Sinne,
denn unſer Kalender, der gregorianiſche, beſteht erſt ſeit 1582.
Sonntag, 31. Dezember 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Neue Schifanen der Saarregierung
Außerordenklich ſtarke Eingriffe in die ſaarländiſche Wirtſchaft. — Gas-, Waſſer= und
Elekkrizitäks=
unkernehmungen der Aufſicht der Saarregierung unkerſtellk.
Polikiſche Hinkergründe.
Usk. Saarbrücken, 30. Dezember.
Die Regierungskommiſſion des Saargebiets hat dem
Landes=
rat eine neue Verordnung zugehen laſſen, die außerordentlich
ſtarke Eingriffe in die ſaarländiſche Wirtſchaft bringt. Danach
ſollen alle Unternehmungen unter ſchärfſte
Auf=
ſicht der Saarregierung geſtellt werden, die ſich
mit der Verſorgung der Bevölkerung mit Gas,
Waſſer und Elektrizität befaſſen. Die
Aufſichts=
befugnis der Saarregierung geht ſo weit, daß ſie ſich um
alle Einzelheiten des Betriebs kümmern kann.
Sie kann von ſolchen Unternehmungen genaue Auskünfte über alle
Geſchäftsangelegenheiten verlangen, die Bücher und Schriften der
Unternehmungen einſehen, an Generalverſammlungen und
Sit=
zungen der Verwaltungsorgane teilnehmen und in ihnen das
Wort ergreifen. Ja, die Regierungskommiſſion kann ſelbſt die
Einberufung von Sitzungen und Generalverſammlungen
ver=
langen. Alle Beſchlüſſe der Aufſichtsorgane müſſen der
Regie=
rungskommiſſion mitgeteilt werden. Die Regierungskommiſſion
erhält das Recht, derartige Beſchlüſſe unter gewiſſen
Vorausſet=
zungen zu beanſtanden. Die Regierungskommiſſion kann ſogar die
Befriedigung berechtigter Anſprüche der Arbeitnehmer dieſer
Be=
triebe herbeiführen. Die dadurch entſtehenden Koſten fallen den
Unternehmen zur Laſt. Im Uebertretungsfalle gibt es Geldſtrafen
bis zu 100 000 Francs. Zuwiderhandlungen gegen
Höchſtpreisfeſt=
ſetzungen und gegen die Beſtimmungen über den Bezug von
Elektrizität, die außerhalb des Saargebiets erzeugt wird, wird
ſo=
gar mit Gefängnis bis zu einem=Jahr und mit Geldſtrafen von
10 000 Francs geahndet.
Praktiſch bedeutet dieſe Verordnung, daß z. B. alle
ſaarlän=
diſchen Hüttenwerke unter die Aufſicht der Saarregierung geſtellt
werden können. Die Saarbevölkerung jedenfalls iſt nicht davon
überzeugt, daß die Saarregierung von den Befugniſſen im
Inter=
eſſe der Bevölkerung Gebrauch machen wird. Viel näher liegt die
Vermutung, daß man aus politiſchen Gründen ſich Einfluß in
ge=
wiſſen ſaardeutſchen Betrieben verſchaffen will. Was das für die
deutſchen Unternehrungen an der Saar bedeutet, ergibt ſich ſchon
aus der Tatſache, daß die wirtſchaftlichen Angelegenheiten des
Saargebiets faſt ausſchließlich von Franzoſen verwaltet werden.
Große Unkerſchlagungen
des ſaarländiſchen Marriſtenführers Max Brann.
Im Saargebiet iſt es zu einem großen politiſchen Skandal um den
Marxiſten= und Separatiſtenführer Max Braun, den Herausgeber
des berüchtigten Sudelblattes „Deutſche Freiheit” und der „
Volks=
ſtimme” gekommen, der auf das ganze Gefüge der ſaarländiſchen
SPD. übergegriffen hat. Aus Kreiſen der Sozialdemokratie des
Saargebietes, die bisher hinter Max Braun ſtanden, verlautete
ſchon ſeit einigen Tagen, daß Braun in eine große
Unterſchla=
gungsangelegenheit verwickelt ſei und ſeine Stellung nur zur
per=
ſönlichen Bereicherung ausgenutzt habe. Es wurden ſchwere
An=
ſchuldigungen gegen Max Braun erhoben und ſeine ſofortige
Entfernung gefordert. Inzwiſchen ſind dieſe Dinge auch in der
Oeffentlichkeit bekannt geworden.
Es beſtätigt ſich, daß Braun tatſächlich große
Unterſchlagun=
gen zum Schaden ſeines Blattes „Volksſtimme” begangen hat. Die
„Volksſtimme” erhielt als Ausgleich für den von der
ſaarländi=
ſchen Wirtſchaft gegen ſie verhängten Anzeigenboykott vom
Inter=
nationalen Gewerkſchaftsbund in Paris große Entſchädigungen.
Im Juli d. J. wurde eine Geſamtſumme von 350 000 Franken an
Braun gezahlt, vom Juli ab ein monatlicher Zuſchuß von 20000
Franken. Dieſen monatlichen Zuſchuß hat Braun ſeit Juli nicht
abgeführt, ſondern in ſeine eigene Taſche geſteckt. Er hat alſo
bisher 100 000 Franken zum Schaden ſeines Blattes unterſchlagen.
Am 11. Dezember kam es zu einer ſtürmiſchen
Aufſichtsrats=
ſitzung ſeines Blattes in Saarbrücken, an der Braun nicht
teil=
nahm und Geſchäftsführer Klopfer von der „Volksſtimme” dem
Aufſichtsrat von den Unterſchlagungen Brauns Kenntnis gab.
Braun erfuhr davon und begab ſich ſofort nach Paris zum Büro
des Internationalen Gewerkſchaftsbundes, um die Angelegenheit
zu ordnen. Als Klopfer davon erfuhr, reiſte er Braun nach, um
in Paris den Vertuſchungsmanövern des Braun zu begegnen. Die
Verſuche, die Angelegenheit zu unterdrücken, waren jedoch vergeb=
lich, da inzwiſchen weite Kreiſe davon erfahren hatten. Der
ſaar=
ländiſche Separatiſtenführer Waltz, der vor einiger Zeit nach
einer Unterſchlagung von 20 000 Franken von ſeinen eigenen
Ge=
ſinnungsgenoſſen überführt wurde, dürfte nunmehr vor Neid
er=
blaſſen, daß ſein Kollege Max Braun ihn auch hierin wiederum
übertraf.
„Arbeitsbeſchaffung” für ſaarländiſche Gerichke.
Vor kurzem ſtanden einige Dillinger Kaufleute vor dem
Richter, weil ſie am Schlageter=Gedenktag zu einem einſtündigen
Schließen der Geſchäfte aufgefordert hatten. Sie wurden alle
freigeſprochen, da ſie ſich nicht gegen die Ausnahmeverordnungen
der Saarregierung vergangen hatten. Trotzdem wurde jetzt auf
Veranlaſſung der Saarregierung Berufung eingelegt, ſo daß
dieſer Prozeß noch einmal aufgerollt werden muß.
Man muß ſchon ſagen, daß es die Regierungskommiſſion
verſteht, die ſaarländiſchen Gerichte zu beſchäftigen.
Ducas Nachfolger.
Vereidigung des neuen rumäniſchen
Minifter=
präſidenken Angelescu.
EP. Bukareft, 30. Dezember.
Die neue rumäniſche Regierung iſt bereits gebildet. Sie
trat heute früh zu ihrem erſten Miniſterrat zuſammen. Der
König hatte noch im Lauf der Nacht das älteſte Mitglied
des Kabinetts Duca, den bisherigen
Unterrichts=
miniſter Conſtantin Angelescu, mit der
Neu=
bildung des Kabinetts betreut. Die Mitglieder der
neuen Regierung, die ſämtlich ſchon der alten Regierung
ange=
hört hatten, haben im Lauf der Nacht den Eid
abge=
legt und traten in den frühen Morgenſtunden zu ihrem erſten
Miniſterrat zuſammen, um über die Maßnahmen zu beraten,
welche weiter zur Sicherung der Ruhe und zur ungeſtörten
Fort=
führung der Geſchäfte notwendig ſind.
Die Täker verhaftel.
Der Attentäter auf den Miniſterpräſidenten Duca iſt der
Student Nikolaus Conſtaninescu, der die Handelsakademie in
Bukareſt beſucht. Er hatte zwei Komplizen, einen gewiſſen
Johann Calimati, Kaffeehaus=Beſitzer in Purtuciaja, und einen
gewiſſen Johann Dorubenimaje, deſſen Beſchäftigung noch nicht
bekannt iſt. Der Attentäter wohnte zuletzt im Hotel „Excelſior”
in Bukareſt. Die drei Täter wurden ſofort nach dem Anſchlag
auf dem Bahnhof verhaftet.
Die beiden Komplizen des Attentäters Conſtantinescu
wur=
den heute früh 6 Uhr verhaftet. Sie wurden in dem Schnellzug
entdeckt, der aus Buſteni über Sinaia nach Bukareſt um 6 Uhr
früh abfährt. Einer der Verhafteten, namens Palinace, geſtand,
daß er geſtern die Handgranate geworfen habe, durch welche der
frühere Bürgermeiſter von Bukareſt, Dr. Coſtinoscu, verwundet
wurde, um auf dieſe Weiſe dem Attentäder zur Flucht zu
verhel=
fen. Aus den Darſtellungen der beiden verhafteten Komplizen geht
hervor, daß im Falle des Mißlingens des geſtrigen Anſchlags auf
Duca der Miniſterpräſident von den beiden Komplizen des
Mör=
ders durch Revolverſchüſſe getötet worden wäre. Im Beſitz der
beiden Attentäter wurden Browning=Piſtolen mit je 16 Patronen
und mehrere Handgranaten gefunden. Die Verhafteten behaupten
heute im Verhör, daß ſie nicht von der Zentralleitung der
Eiſer=
nen Garde zu dem Attentat veranlaßt worden ſeien.
Belagerungszuſtand über Rumänien.
Der Miniſterrat, der am Samstag vormittag 10 Uhr unter
dem Vorſitz des neuen Miniſterpräſidenten Angelescu
zuſammen=
trat, beſchloß die Verhängung des
Ausnahmezuſtan=
des über das ganze Land und die Einführung der
Preſſezenſur. Gleichzeitig wurde ein Manifeſt an das Volk
erlaſſen, in dem erklärt wird, daß die Regierung entſchloſſen ſei,
mit aller Energie die Ruhe und Ordnung im Staate aufrecht zu
erhalten.
Nr. 361 — Seite 3
Kein engliſcher Schritt in Berlin.
Paris, 30. Dezember.
Der franzöſiſche Botſchafter in Berlin,
Fran=
cois Poncet, iſt am Samstag abend, nach Erledigung ſeiner
Pariſer Miſſion, von Paris wieder nach Berlin abgereiſt.
Frag=
lich iſt, ob er das in Ausſicht geſtellte Aide memoire der
Reichs=
regierung überbringen wird. Das „Echo de Paris” will wiſſen,
daß das Memorandum ſeine endgültige Faſſung erſt erhalten ſoll,
ſobald die franzöſiſchen Miniſter mit Sir John Simon nach deſſen
Rückkehr aus Rom erneut Fühlung genommen hätten. So viel
ſteht jedoch ſchon heute feſt, daß der franzöſiſche Botſchafter ſchon
bald nach Neujahr die Reichsregierung von den Grundlinien der
franzöſiſchen Politik, wie ſie im franzöſiſchen Miniſterrat und im
Oberſten Kriegsrat feſtgelegt worden ſind, in Kenntnis ſetzen
wird.
Inzwiſchen beeilt ſich die engliſche Preſſe, Gerüchte der
Pari=
ſer Preſſe, die von einem engliſchen Schritt in der
Abrüſtungs=
frage in Berlin wiſſen wollte, zu dementieren. Die „Times”
be=
tonen, daß der engliſche Botſchafter in Berlin ſtändig mit der
deutſchen Regierung in Fühlung ſtehe, und „Daily Telegraph”
kündigt an, daß ein neuer Schritt Englands nicht eher erwartet
werden könne, als bis Sir John Simon nach London
zurückge=
kehrt iſt und dem Kabinett über ſeine Reiſe nach Italien und
Frankreich Bericht erſtattet hat.
Paul=Boncour
über die Bethandlungen mit Deukſchland.
Außenminiſter Paul=Boncour erklärte über ſeine
Unter=
redung mit dem Berliner franzöſiſchen Botſchafter franzöſiſchen
Preſſevertretern u. a.:
„Ich verſtehe diejenigen nicht, die die Frage aufwerfen, ob
unmittelbare Verhandlungen mit Deutſchland ſtattfinden werden.
Was tun wir denn ſeit mehreren Wochen anders als auf
unmit=
elbarem Wege verhandeln? Oder verſteht man etwa unter
unmittelbaren Verhandlungen ſenſationelle Begegnungen? Wir
ziehen den normalen Weg über die Kanzleien vor, die ja auch
normale Begegnungen im Rahmen des Völkexbundes
vor=
bereiten. Wir hoffen ausdrücklich, daß die Mitteilung, die
Francois Ponget entſprechend den Entſcheidungen des
fran=
zöſiſchen Miniſterrates in Berlin machen wird, geeignet ſind,
die deutſche Regierung davon zu überzeugen, daß der Weg der
allgemeinen und gerechten Rüſtungsbeſchränkung im Rahmen
einer gegenſeitigen Sicherheit offen bleibe. An der
Zuſammen=
arbeit zwiſchen Deutſchland und Frankreich in dieſem Sinne
hänge es ab, ob den Arbeiten in Genf ein neuer Schwung
gegeben wird. Sie, ſo wandte ſich Paul=Boncour an die
fran=
zöſiſchen Preſſevertreter, kennen unſere unbedingte Anſicht über
den Völkerbund. Wir waren deshalb ſehr erfreut, über die
hoch=
herzige Rede des Präſidenten Rooſevelt ſowie über die
Er=
klärungen der Herren Molotoff und Litwinow. Wir waren mit
Beneſch, Sir John Simon und Hymans bei ihrem letzten
Be=
ſuh darin einig, daß der Völkerbund ſiegreich aus den
gegen=
wärtigen Schwierigkeiten hervorgehen werde. Die Ereigniſſe
ſind im Begriff, uns recht zu geben. Auch unſere Pakt= und
Ententepolitik gegen einen Angreifer, wie wir ſie verfolgt und
unterſtützt haben, um fortſchreitend ein Sicherheitsnetz über
die bedrohten Teile Europas zu breiten, hat ihre Wirkſamkeit
zwiſchen Rußland und ſeinen Nachbarn vollkommen erwieſen
und im Balkan neue Fortſchritte zu verzeichnen. Wir befinden
uns auch auf gutem Wege. Bleiben wir auf ihm. Dies iſt
kein Wunſch, den ich ausſpreche, ſondern ein Wille, den ich
beſtätige.”
Konferenz der Kleinen Enkenke vom 8.—11. Januar.
Die Konferenz der Außenminiſter der Kleinen Entente in
Agram wird, wie nunmehr feſtſteht, vom 8. bis zum 11. Januar
ſtattfinden. Auf der Tagesordnung der Konferenz ſtehen alle
wichtigen internationalen Probleme, die in letzter Zeit aktuell
geworden ſind. Einen breiten Raum in den Beratungen der
drei Außenminiſter werden vorausſichtlich die Pläne zu einer
Reform des Völkerbundes einnehmen.
Belagerungszuſtand in Argenkinien.
In Argentinien wurde in der vergangenen Nacht der
Belagerungszuſtand verhängt, nachdem ein
revo=
lutionärer Ausbruch dank der prompten Maßnahmen
der Regierung im Keim erſtickt worden war. Der Aufſtand
wurde von Anhängern des verſtorbenen Präſidenten Irigoyen
geleitet. Er brach gleichzeitig in verſchiedenen Städten aus.
Unter den Verhafteten befindet ſich auch der ehemalige
argen=
tiniſche Präſident De Alvear.
Bei den Griechen und Römern des Altertums, die bekanntlich
nach den Mondjahren rechneten, fiel Neujahr in den Monat
März. Erſt im Jahre 154 v. Chr. verſchob ſich der Jahresanfang,
der mit der Amtsübernahme der neugewählten römiſchen
Kon=
ſuln zuſammenhing, auf den 1. Januar. Die
Kirchenverſamm=
lung zu Nicäa im Jahre 325 n. Chr. beſtimmte, daß die
Früh=
lingsnachtgleiche ſtets auf den 21. März fallen ſollte, wodurch
auch der Jahresanfang endgültig feſtgelegt wurde und
gegen=
wärtig mit der Kulmination des Sirius um Mitternacht
zu=
ſammenfällt.
Zeigt uns ſomit Sirius durch ſeine Stellung am Himmel
den Beginn des neuen Jahres an, ſo verdanken wir der
ſorg=
fältigen Beobachtung dieſes Sterns durch die alten Aegypter
auch die erſtmalige genaue Ermittlung der Jahreslänge.
Für kein Volk des Altertums war die Kenntnis der
Jahres=
länge von ſo lebenswichtiger Bedeutung wie für die Aegypter
Galt es doch, die allſommerlich mit der Regelmäßigkeit eines
Uhrwerks eintretende Nilüberſchwemmung
vorauszu=
ſagen, von der das ganze wirtſchaftliche Leben des Landes
ab=
hing. Schnell, faſt plötzlich, tritt Mitte Juli der Nil über ſeine
Ufer und überflutet weite Strecken, das Tal in einen See
ver=
wandelnd. Da gilt es, raſch ſein Eigentum vor den
herankom=
menden Fluten zu bergen. Vom Oktober an geht das Waſſer
wieder zurück und hinterläßt den fruchtbaren Schlamm, der zwei=
und dreifache Ernte ermöglicht. Schon in grauer Vorzeit,
min=
deſtens ſeit 4000 Jahren vor Chriſtus, war die Nilflut
ſorg=
fältig geregelt und für die intenſivſte Bebauung des Landes
ausgenutzt. Soweit das koſtbare Naß geleitet werden kann, reicht
die grüne Ackerflur, hart daneben beginnt die öde kahle Wüſte.
Jahrhunderte lange Beobachtung des Sternenlaufs hatte die
ägyptiſchen Prieſter gelehrt, daß die Nilüberſchwemmung jeweils
mit dem Frühaufgang des Sirius zuſammenfiel. Bekanntlich iſt
Sirius des Abends nur im Winter und im erſten Frühlingsmonat
April ſichtbar. Anfangs Mai verſchwindet er in der
Abenddäm=
merung, um erſt wieder im Juli am Morgenhimmel zu erſcheinen.
Im alten Aegypten war nun der Tag, an dem Sirius
frühmor=
gens gleichzeitig mit der Sonne über dem Horizont erſchien, von
größter Bedeutung. Sirius kündete das Kommen der Nilflut. Es
muß eine feierliche Stunde geweſen ſein, wenn die Prieſterſchaft
ſich vor dem Bilde der Sothisgottheit verſammelte, um den
Früh=
aufgang des Sothis, wie Sirius bei den Aegyptern hieß, zu
be=
obachten.
Noch iſt es dunkel. In der trockenen, klar durchſichtigen
Wüſten=
luft flimmern zahlloſe Sterne in einzigartiger Pracht über dem
ägyptiſchen Lande. Nur ganz kurz iſt die Morgendämmerung. Da
erſcheint plötzlich Sothis, der Funkelnde, weißblitzend über dem
Horizont, und gleich darauf geht die Sonne ſtrahlend auf. In
manchen Pyramiden ſcheint die Anlage beſonderer Gänge, die
nach dem damaligen Aufgangspunkt des Sirius zeigten, darauf
hinzuweiſen, daß man auch von hier den Frühaufgang dieſes
Sternes beobachtete. Nach dem heliakiſchen, das heißt
gleichzeitig mit Helios, der Sonne, erfolgenden Aufgang des
Sirius beſtimmten die Aegypter die Jahreslänge zunächſt zu 365
Tagen. Das Jahr begann mit dem Tage des Frühaufganges des
Sirius. Als Neujahrsſtern, der den Jahresbeginn und
den Eintritt der Nilüberſchwemmung anzeigte, wurde Sirius in
Geſtalt des Sothisgottes von den Aegyptern beſonders verehrt.
Längere Beobachtungen des heliakiſchen Aufganges des Sirius
ergaben nun, daß dieſer ſich in vier Jahren ſtets um einen vollen
Tag verſchob, und man erkannte bald, daß die wirkliche
Jahres=
länge 365½ Tage betrug. Dieſe Berechnung der Länge des
Sonnenjahres iſt in Aegypten weit früher als in anderen
Län=
dern gemacht worden. Da man aber den Vierteltag im
ägypti=
ſchen Kalender nicht berückſichtigte, rückte der Jahresanfang in
einem Zeitraum von viermal 365 oder 1460 Jahren durch alle
Jahreszeiten hindurch bis zu ſeinem urſprünglichen Anfangstag
zurück. Es wiederholte ſich daher in 1461 ägyptiſchen Jahren die
Nilflut nur 1460 mal. — Den Zeitraum von 1460 Sonnenjahren
nennt man nach dem Sirius oder Sothisſtern die
Sothis=
periode. Ihre Länge iſt aber geringen Schwankungen
unter=
worfen. Nach Zinner fiel der Beginn des ägyptiſchen Jahres mit
dem Frühaufgang des Sirius zuſammen, in den Jahren 4228,
2770, 1314 vor Chr. und 141 nach Chr.
Neben den Aegyptern, für die Sirius als Neujahrsſtern und
Künder der Nilflut von größter Bedeutung war, erwieſen auch
die andern großen Kulturvölker des Altertums dieſem Stern eine
beſondere Verehrung. So heißt es bei den Perſern im 8.
Opfer=
geſang der Aveſta: „Den prächtigen Tiſchtrya=Stern verehren wir,
den weißen, der von ferne mit ſeinen lichten, makelloſen
Strah=
len aufſtrahlt, der in Geſtalt eines glänzenden, klaräugigen
Man=
nes im Lichtſtrahl ſchwebt, der in Geſtalt eines weißen Roſſes mit
goldfarbigen Ohren und goldenen Zügeln im Lichtſtrahl ſchwebt,
der bei ſeinem Aufgang dem Land Gutjahr ſowohl als auch das
Mißjahr bringt.” Hier wird alſo dem Sirius ein großer Einfluß
auf den Ausfall der Ernte zugeſchrieben.
Die Römer benannten Sirius nach dem ägyptiſchen Gott
Oſiris. Daneben führte er noch den Namen Canicula oder
Hundsſtern. Beide Bezeichnungen haben ſich bis heute
erhal=
ten. Nach dem Hundsſtern nennen wir die heißeſte Zeit des
Jah=
res die Hundstage. Sie dauern von Mitte Juli bis Mitte Auguſt,
wenn nämlich die Sonne im Sternbild des Löwen ſteht, und
gleichzeitig mit Sirius, dem Hundsſtern, aufgeht.
Jahrtauſende lang haben die Menſchen die Sterne
bewun=
dert und ſie zur Zeitbeſtimmung genau beobachtet. Dem modernen
Menſchen aber genügt es nicht, die Himmelserſcheinungen zu
be=
wundern und ſie lediglich praktiſchen Zwecken der Zeitmeſſung
dienſtbar zu machen. Er will in das Weſen der Dinge
eindrin=
gen und verſucht, mit dem ganzen Rüſtzeug von Wiſſenſchaft und
Technik verſehen, die Rätſel der Sternenwelt zu löſen. Er hat
die Entfernung des Sirius durch langjährige Meſſungen beſtimmt
und auch die phyſikaliſchen Verhältniſſe dieſes Sterns weitgehend
erforſcht. Sirius iſt von uns 550 000mal weiter entfernt als die
Sonne. Rund 83 Billionen Kilometer trennen uns von ihm, und
faſt neun Jahre iſt ſein Licht unterwegs, bis es die Erde erreicht.
Trotzdem iſt Sirius der nächſte, in Europa mit feiem Auge
ſichtbare Fixſtern. Die anderen hellen Fixſterne ſind
ausnahms=
los viel weiter entfernt. Dem verhältnismäßig geringen
Ab=
ſtand iſt hauptſächlich die große ſcheinbare Helligkeit des Sirius
zuzuſchreiben. Denn er gehört keineswegs zu den Lichtrieſen, wie
beiſpielsweiſe die Orionſterne. Immerhin ſtrahlt er 27mal ſo
viel Licht und Wärme aus wie die Sonne, welche in ſeiner
Ent=
fernung nur als Stern zweiter Größe erſcheinen würde, ſchwächer
als die Gürtelſterne des Orion. Im Vergleich zur
Sonnentem=
peratur von 5900 Grad beſitzt Sirius eine Oberflächentemperatur
von 10 000 bis 11 000 Grad. Sein Durchmeſſer berechnet ſich zum
17fachen des Sonnendurchmeſſers. Direkt läßt ſich jedoch der
Siriusdurchmeſſer nicht beobachten; es wäre dies geometriſch
das=
ſelbe, als wenn man die Größe eines Fünfpfennigſtückes im
Ab=
ſtand von 600 Klm., gleich der Entfernung Hamburg—München,
mit dem Fernrohr meſſen wollte.
Vor nahezu 100 Jahren ſprach der Königsberger Aſtronom
Beſſel die Anſicht aus, daß geſetzmäßige Anderungen in der
Eigen=
bewegung des Sirius auf die Exiſtenz eines Begleiters ſchließen
ließen. Sirius müſſe ein Doppelſtern ſein. Dieſe
Ver=
mutung wurde 1862 durch die Entdeckung von Alven Clark
glänzend beſtätigt. Er fand ein winziges Sternchen genau an
dem vorausberechneten Orte, das in der Tat der lange geſuchte
Siriusbegleiter war. Die weiteren Beobachtungen
er=
gaben eine Umlaufszeit des Begleiters von 49,5 Jahren und eine
Bahn von der Größe der Uranusbahn, woraus die Maſſe des
Siriusſyſtems ſich zum Dreifachen der Sonnenmaſſe berechnet.
Eine außerordentliche Bedeutung hat der Siriusbegleiter für
die Atomphyſik erhalten, ſeitdem man aus ſeinem Spektrum
feſk=
geſtellt hat, daß ſeine Materie viele tauſendmal dichter ſein muß
als Waſſer. Man verſucht dies durch eine viel engere Lagerung
der Atome der Sternmaterie zu erklären, die in hohem Grade
ijoniſiert iſt und deren enorme Anziehungskraft ſogar das vom
Siriusbegleiter ausgeſtrahlte Licht merklich beeinflußt. So bietet
der Neujahrsſtern Sirius als Doppelſternſyſtem auch dem
moder=
nen Aſtrophyſiker eine Reihe wichtiger und intereſſanter
Pro=
bleme, die zum Teil noch der Klärung harren.
Seite 4 — Nr. 361
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 31. Dezember 1933
OM
Ihre Verlobung geben bekannt
Marthe Ehrhafd
Friedel Finster
Liedeselstr. 61
Pankratiusstr. 49
Neujahr 1934.
Darmſiadt
Frankfurter Straße 21
Barkhausſtraße 25
Hertha Reitz
Willy Wille
Verlobte
Silveſier 1933
Nürnberg
z. Zt. Darmſiadt
Riegerplatz 9
Unſer guter, treuſorgender Vater und
Großvater
Heinrich Schulz
iſt am 27. Dezember, nach kurzer
Krank=
heit, im Alter von 78 Jahren ſanft
entſchlafen.
Marie Pogel, geb. Schulz
Dr. Hanna Schulz
Dr. Joſeph Pogel
Hanna, Ina u. Prigitte Pogel.
Darmſtadt, Ohlsſtraße 70.
Die Beerdigung fand in aller Stille ſiatt.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen
unvergeßlichen und innigſtgeliebten Mann, unſeren
lieben, treuſorgenden Vater
Heiin Bng. Mauel
Lokomotivführer
nach ſchwerem, mit großer Geduld getragenem
Leiden im Alter von 52 Jahren zu ſich in die
Ewigkeit zu rufen.
Marie Müller
und Kinder.
Darmſtadt, Am Nordbahnhof 23.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 2. Januar
1934, vormittags 11.30 Uhr, von der Kapelle des
Waldfriedhofes aus ſtatt.
Unterfertigter erfüllt hiermit die traurige Pflicht, ſeine
E M. E. M., A. H. A. H., A. M. A. M. und Bb. Bb.
von dem Ableben ſeines lieben Alten Herrn
Regierungsbaurat
Ludwig Weinrich
(aktiv 19410—1912)
geziemend in Kenntnis zu ſetzen.
Sein Andenken werden wir ſiets in hohen Ehren
halten.
Der Akademiſche Verein Darmſtadt i. B. 6. R.
Walter Buch (XX
Ferienvertreter.
Wilh. Schmank Erd-und
538
Schützenstraße 16 Feuerbestattung
Telefon 965
STATT KARTEN
WIR HABENUNS VERLOBT
RIALINK
ALFRED BOCK
SILVESTER 1933
DARMSTADT
MÜLLERSTRASSE 20
Ihre Verlobung geben bekannt
Maria Eckert, geb. Spalt
Auguſt Gerbig
Darmſtadt
Niederſtr. 25
Heidelbergerſtr. 127
Ihre Verlobung beehren ſich
anzuzeigen
Käthe Eiſenhauer
Theo Simrock
SALZWEDEL
PARADEPLATZ 22
Darmſiadt
Silveſter 1933
5841
Statt Karten.
Es grüßen als Verlobte
ANMl FRANKE
KARL STROH
Kranichsteinerstraße 41 ½
Pankratiusstraße 47
1. Januar 1934.
AENNE GEYER
GEORO KUHN
grüßen als Verlobte
Neujahr 1934.
Darmstadt
Darmstadt
Orangerieallee 17
Saalbaustr. 27
Kirch-Brombach
Dienstag, den 2. Januar feiern die
Eheleute Wilhelm Götz und Frau
Helene, geb. Vonhof, Herdweg 28,
das Feſt der
(15835
Silbernen Hochzeit.
Am 2. Jan. 1934 feiern die Eheleute
Wilhelm Andres 4. und ſeine Ehefrau
Margarete, geb. Windhaus, Arheilgen,
das Feſt der Silbernen Hochzeit.
Glückauf zur Goldenen. (15831
Im Silberkranz.
Der Friſeurmeiſter Paul Fröhling
nebſi Gemahlin, Rheinſtr., begehen
am 2. Januar 1934 das Feſi der
Silbernen Hochzeit. Glückauf
zur Goldenen.
Die Eheleute
CarlEbrecht und Frau Anni,
geb. Harlos, hier, Ploenniesstr. 8,
ſeiern am 1. 1. 54 das Fest der
Silbernen Hochzeit.
15850
Der Inhaber des ſeit 45 Jahren
be=
ſtehenden Gemüſebaues Herr
Gärt=
nereibeſitzer Karl Walter und ſeine
Ehefrau, Darmſtadt, begehen am 3.
Ja=
nuar 1934 das Feſt der
15872
Silbernen Hochzeit!
Glückauf zur Goldenen!
Die Eheleute Zimmermetſter G. Schmidt,
Dieburgerſtr. 60, begehen am 2. Januar
das Feſt der
15808
Silbernen Hochzeit.
Gläckauf zur Goldenen.
Dankſagung.
Für die warme Anteilnahme beim
Hinſcheiden meiner lieben Frau,
unſe=
rer unvergeßlichen Mutter
Frau
ſei allen recht herzlich gedankt.
Be=
ſonderen Dank Herrn Pfarrer
Lauten=
ſchläger für die troſtreichen Worte
am Grabe, für die letzte Ehrung,
ſowie für alle Blumen= und
Kranz=
ſpenden.
Familie Ad. Görmann.
Darmſtadt, den 30. Dezember 1933.
Wilhelm=Gläſſingſtr. 14.
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Bekannkmachung.
Wegen Abſchlußarbeiten bleiben un
ſere Auskunftſchalter ſowie unſere Schal
ter für Stromgeldzahlungen am
Dienskag, 2. Januar 1934
den ganzen Tag geſchloſſen.
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Darmſtadt.
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Sp. a. d. Chauſſee 32. Eichelacker am
Oberf. 56 u. 57 Los Nr. 18—538) und
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Knüppel, Rm.: 233 Buche, 65 Eiche.
Mittwoch, 3. Jan. 1934, v. vorm. 9 Uhr
ab, werden in d. Turnhalle am
Woogs=
platz, hier, aus den ſtädt. Förſtereien
Beſſ. Tanne (Köhlertanne 14 u. 21.
Maitanne 33, Eichbaumeck 34, 35 u. 37
Los Nr. 1—519 verſteigert:
Scheiter, Rm.: 227 Kiefer.
Knüppel, Rm.: 672 Kiefer.
Darmſtadt den 27. Dezember 1933.
Städt. Güterverwaltung.
Dankſagung.
(Statt Karten.)
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme beim
Heimgang unſerer unvergeßlichen Entſchlafenen
Frau Katharine Zwicknagl
geb. Saamer
ſagen wir auf dieſem Wege unſeren innigſten Dank.
Insbeſondere auch Herrn Pfarrer Köhler, für ſeine
troſtreichen Worte am Grabe.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Johann Zwicknagl und Kinder.
Darmſtadt, den 30. Dezember 1933.
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RO
A
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 31. Dezember 1933.
Winkerhilfswerk.
—Die letzten Zweifel an dem ehrlichen Wollen des
National=
ſozialismus hat das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes
beſei=
tigt. Die bis jetzt vollbrachten Taten eines echten deutſchen
Sozia=
lismus haben hunderttauſenden deutſcher Volksgenoſſen den
Glau=
ben an ihr Volk und an ihr Vaterland wiedergegeben. Der
Nationalſozialismus hat das Herz auch des Volksgenoſſen erobert,
der einſt als Verführter der marxiſtiſchen Parteien der ſchärfſte
Gegner der Bewegung Adolf Hitlers war. Nun wird ſich zeigen,
daß dieſe Anhänger die treueſten ſind.
Allen aber, die durch ihre Gaben und Spenden das Werk
er=
möglichten, ſei damit am Jahresende Dank geſagt. Hochachtung
empfinde ich vor dem Opfergeiſt und dem reſtloſen Einſatz aller
Helfer, die ſich damit als wirkliche Nationalſozialiſten zeigten.
Helft alle nun, das Werk des Führers in den reſtlichen
Winter=
monaten vollenden, ſo wie wir es begonnen.
Darmſtadt, den 31. Dezember 1933.
Heil Hitler!
(gez.) Haug,
Gauführer des Winterhilfswerks.
Beflaggen der Kirchen am 1. Januar.
Auf Anordnung der oberſten Kirchenbehörde ſind am
Neu=
jahrstag und 18. Januar jeden Jahres die evangeliſchen Kirchen
und kirchlichen Gebäude zu beflaggen. Neben der Kirchenfahne
und den Hoheitszeichen des Reiches. Schwarz=Weiß=Rot und
Haken=
kreuzfahne, kann auch noch die Landesfahne gezeigt werden. Wegen
der Kürze der Zeit kann die Verordnung nur auf dieſem Wege
bekannt gegeben werden,
Offenhalten von Geſchäften am Sonntag, den 31. Dezember
(Silpeſter). Am Sonntag, den 31. Dezember (Silveſter), ſind in
Darmſtadt die Geſchäfte folgender Branchen in der Zeit von 13
bis 18 Uhr geöffnet: Lebensmittel, Spirituoſen, Schokolade,
Dro=
gen Blumen, Tabakwaren, Papierwaren. Den Geſchäften der
übrigen Branchen iſt dagegen das Offenhalten am 31. Dezember
nicht geſtattet.
— Arbeitsgemeinſchaft Deutſcher Frauen. Die Ortsgruppe
Darmſtadt des Allgemeinen Deutſchen Frauenvereins iſt bereits
ſeit Mai ds. Is. aus dem Deutſchen Staatsbürgerinnenverband
ausgetreten und hat ihre gemeinnützigen Einrichtungen der ſchon
längere Zeit vorher beſtehenden Arbeitsgemeinſchaft Deutſcher
Frauen übertragen. — Die Geſchäftsräume der Beratungsſtelle
ſind von Mackenſenſtraße 21 nach Georgenſtraße 8 verlegt,
und wegen der ſtarken Inanſpruchnahme iſt mit Freitag ein
weiterer Sprechtag vorgeſehen. (Näheres ſiehe Anzeige.)
Heſſiſches Landestheater.
31. Dezember Anf. 19, Ende 22 Uhr. (Außer Miete).
Wiener Blut.
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1. Januar Anf. 18. Ende 23 Uhr. 4 11.
Götterdämmerung.
Preiſe 0.70—5.50 Menstag
2. Januar Anf. 19 ½, Ende 22½ Uhr. T 12.
Wiener Plut.
Preiſe 0.70—5.50 Kleines Haus Sonntag
3t. Dezember Anf. 15, Ende geg. 171 Außer Miete.
Prinzeſſin Allerliebſt.
Preiſe 0.40—2.00 Anf. 21, Ende 23 Uhr. Außer Miete.
Preiſe 0.50—3.00
Silveſter=Kabarett. Montag
1. Januar Anf. 19½, Ende 22 Uhr
Zuſatzmiete II7
Preiſe 0.70—3.80
Die große Chance. Merſcche
Januar Anf. 20, Ende 22½ Uhr. D. Bühne M 7, Gr.1 u. 2
Töchter Ihrer Exzellenz.
Preiſe 0.70—3.80
Heſſiſches Landestheater. Die Oper. Am Sonntag, 31.
Dezember (Silveſter), wird der Jahresabſchluß in beiden Häuſern
mit einem beſonders ſorgfältig ausgeſuchten und vorbereiteten
Silveſterprogramm gefeiert. Im Großen Haus geht um 19 Uhr
die beliebte Johann=Strauß=Operette „Wiener Blut” in neuer
Einſtudierung und Ausſtattung in Szene. Als beſondere
Ueber=
raſchung wird Theo Herrmann als Einlage einige ſeiner
belieb=
ten Wiener Lieder ſingen. Die Spielleitung hat Artur Maria
Rabenalt, die muſikaliſche Leitung Heinz Hoeglauer. Bühnenbild
nach Entwürfen von Wilhelm Reinking=Berlin in den
Werk=
ſtätten des Hauſes gefertigt. Im Kleinen Haus wird um 21 Uhr
an den Beſuchern in bunter Folge ein heiteres „Silveſter=
Kaba=
rett” vorbeirauſchen und die richtige Silveſterſtimmung
vorberei=
ten. Das Programm wird nur von den erſten Kräften des
Hau=
ſes beſtritten und iſt ganz auf heitere Laune abgeſtimmt. Die
Geſamtleitung des Abends hat Heini Handſchuhmacher. Max
Buddenhagen mit ſeinen 10 Soliſten iſt für den muſikaliſchen Teil
verantwortlich. Das bekannte deutſche Meiſterſchaftstanzpaar
Anni und Ewald Bäulke werden eine Groteske „Gummitanz”
auf=
führen. — Am Mittag des 31. Dezember wird um 15 Uhr im
Kleinen Haus nochmals das mit größtem Intereſſe
aufgenom=
mene Weihnachtsmärchen „Prinzeſſin Allerliebſt” wiederholt. Am
Montag, dem 1. Januar, wird, um 18 Uhr beginnend, im
Gro=
ßen Haus zum erſten Male „Götterdämmerung” von Richard
Wagner wiederholt. Die Aufführung wurde am 13. Dezember
mit einem beiſpielloſen Erfolg und vor einem reſtlos
begeiſter=
ten Publikum durchgeführt. Die muſikaliſche Leitung liegt bei
dem muſikaliſchen Oberleiter Karl Friderich. Die Aufführung
fällt der Miete 4 als 11. Vorſtellung zu. Am Dienstag, dem 2.
und Samstag, 6. Januar wird, beide Male im Großen Haus
und 19,30 Uhr beginnend, „Wiener Blut” wiederholt. Am
Mitt=
woch, dem 3. Januar, findet um 20 Uhr im Kleinen Haus die
erſte diesjährige Wiederholung der romantiſchen Oper „König
für einen Tag” von Adolf Adam ſtatt. Die muſikaliſche Leitung
hat Fritz Bohne, die Spielleitung Hans Strohbach. Das
Bühnen=
bild ſtammt von Elli Büttner. Am Donnerstag, dem 4. Januar,
wird im Großen Haus um 20 Uhr Engelbert Humperdincks „
Hän=
ſel und Gretel” und hierauf die „Puppenfee”, ein
pantomimi=
ſches Ballett von Joſ. Bayer, wiederholt. Die Vorſtellung fällt
der Miete C zu. Am Samstag wird um 15 Uhr im Kleinen
Haus das Weihnachtsmärchen „Prinzeſſin Allerliebſt” wiederholt.
— Am Abend des 6. Januar wird um 19.30 Uhr „Mona Liſa”
von Max Schillings wiederholt.
Zum erſten Keujahr
im dritten Reich
fühlen Berlag und Schriftleitung des
Darm=
ſtädter Tagblatt’s ſich in beſonderem Maße
veranlaßt mit dem Ausdruck des Dankes für
die Treue, in der unſere Leſer zu uns gehalten
haben, die herzlichſten Wünſche für das
kommende Jahr zu verbinden.
Seit 196 Jahren, alſo faſt zwei Jahrhunderte
hindurch, erſcheint das Darmſtädter Tagblatt
in der L. C. Wittich’ſchen Hofbuchdruckerei. Aufs
engſte verwachſen mit Heimat und Staat war
eine unbedingt nationale Einſtellung zu allen
Zeiten Selbſtverſtändlichkeit. Im Wirrwarr des
Kampfes der Parteien, der Gott ſei Dank hinter
uns liegt, hat ſich das Darmſtädter Tagblatt
niemals Parteiintereſſen dienſtbar
ge=
macht. Staat und Bolk zu dienen war ſein
ein=
ziges Beſtreben in der Bergangenheit. Staat
und Holk nach beſten Kräften zu dienen,
das ſehen wir auch im neuen Reich als unſere
einzige Aufgabe an.
Nur eine Zeitung, die das Beſte leiſtet, kann
ihrer großen Aufgabe gerecht werden. Eine
ſtändige Hertretung in der deutſchen
Reichshauptſtadt, ſtändige Bertreter in den
großen politiſchenzentren desAuslandes
ſichern unſeren Leſern eine umfaſſende
per=
ſönliche Berichterſtattung. Im Feuilleton
waren wir ſtets beſtrebt, den geiſtigen und
kul=
turellen Strömungen Rechnung zu tragen, die
das Deutſche Volk bewegen und vorwärtstreiben,
geiſtige Führer zu Wort kommen zu laſſen.
Be=
ſondere Aufmerkſamkeit hat die
Schrift=
leitung von jeher den Angelegenheiten der
heſ=
ſiſchen Heimat gewidmet, ebenſo wie dem
unterhaltendenCeil inſtetem Beſtreben,allen
geiſtigen und ſozialen Schichten unſerer
Leſer=
ſchaft das Beſte zu vermitteln. Die umfangreiche
Pflege, die dem Sport gewidmet, ſoll dazu
bei=
tragen, die körperliche Ertüchtigung und
Geſun=
dung des Bolkes, insbeſondere der deutſchen
Jugend zu fördern.
Daß wir nicht vergeblich gearbeitet haben,
be=
weiſt uns die Treue unſerer Leſerſchaft.
Sie iſt für uns ein Anſporn, auf dem Wege,
den das Darmſtädter Tagblatt faſt zwei
Jahrhunderte gegangen,
weiterzuſchrei=
ten. Mit dem Berſprechen, dieſe Aufgabe
getreu=
lich zuerfüllen, wünſchen wir allen unſeren Leſern
Ein glückliches frohes Jahr 1934!
Schriftleitung und Berlag
des
Darmſtädter Tagblatts
TalzzER4
Geſundheit iſt Schönheit.
(Merkwürdig, wie ſehr auch die Zeiten und in ihnen die
Moden gewechſelt haben, immer war es Beſtreben der Frauen,
möglichſt ſchön zu ſein, bzw. ſchön zu erſcheinen. Vor noch ſo
gro=
ßen Unannehmlichkeiten, vor noch ſo ſchwer erſchwingbaren
Auf=
wendungen wurde nicht zurückgeſchreckt, um zu dieſem Ziel zu
gelangen. Bloß zu der einen Ueberlegung gelangte man erſt
er=
ſtaunlich ſpät, daß nämlich Schönheit meiſt ohne Opfer von
Be=
quemlichkeit und Geld zu erlangen und dann auch verbürgt zu
erhalten iſt, wenn, ja wenn man hygieniſch lebt.
Sinn=
voller Wechſel von Arbeit und Freizeit, von Bewegung und Ruhe,
Ausnutzung der natürlichen Schönheitsmittel: Luft, Licht. Waſſer
und Sonne, vernünftige Ernährung und vieles andere ſpielen
hier eine wichtige Rolle. Ueber dieſe und andere, gerade die
Frauen intereſſierende Fragen unterrichtet die Ausſtellung „
Ge=
ſunde Frau — Geſundes Volk”, die am 13. Januar 1934
in Darmſtadt — Kunſthalle am Rheintor — eröffnet wird.
Programm des 1. Hefſ. Juriſtenkages
am 6. und 7. Januar 1934 in Darmſtadt.
Motto: Volk und Recht!
Samstag, den 6. Januar 1934.
Bis 14 Uhr: Eintreffen der Teilnehmer und Einweiſung in die
Quartiere.
16.15 Uhr: Eröffnung des 1. Heſſiſchen Juriſtentages durch den
Gauführer. (Weihe der Gaufahne.)
17.00 Uhr: Vortrag des Oberregierungsrats im
Reichsjuſtiz=
miniſterium Pg. R. Schraut, Mitglied der
Aka=
demie für deutſches Recht, Stellvertretender
Reichs=
geſchäftsführer des B. N. S. D. J., über: „
Blut=
gebundenes Recht.
20.15 Uhr: Große öffentliche Kundgebung.
1. Ouvertüre zu „Freiſchütz”, von C. M. v. Weher.
2. Prolog.
3. Badenweiler Marſch.
4. Begrüßung durch den Gauführer.
5. Vortrag des Rechtsanwalts und Notars Dr.
Erwin Noack. Halle, Gauführer d. B.N.S.D.J.,
Gau O.L.G.=Bezirk Naumburg.
Generalinſpek=
teur der Reichsleitung des B.N.S.D.J., über:
Staatsrechtliche Gedanken aus
Hitler: Mein Kampf”
Saalöffnung 19.15 Uhr. Ab 19.30 Uhr ſpielt die
Kapelle der Standarte 115, unter Leitung des Pg.
W. Schlupp.
Sonntag, den 7. Januar 1934.
10.00 Uhr: Appell der Amtswalter.
12.00 Uhr: Tagung d. Referendare u. Aſſeſſoren.
1. Begrüßung durch den Gruppenleiter, Pg.
Gerichtsaſſeſſor Hans Denzer.
2. Anſprache des Gauführers
3. Vortrag des Gerichtsaſſeſſors Vierheller,
Mainz.
15.30 Uhr: Vortrag des Stellvertretenden Gauführers des
B.N. S.D.J.. Gau O.L.G.=Bezirk Hamm i. W..
Pg. Rechtsanwalt Dr. Schoetzau über „
Volks=
gemeinſchaft und Raſſenſeele‟
17.00 Uhr: Abſchluß des Juriſtentages durch den Gauführer,
Pg. Rechtsanwalt Amend. Anſchließend
gemüt=
liches Zuſammenſein.
Sämtliche Veranſtaltungen finden im „Städtiſchen
Saalbau” ſtatt.
Der Gauführer:
gez.: Amend.
Geheimer Oberbautak Dr.-Ing. e. h. Rudolf Schmick
in München 75 Jahre.
Schmick wurde am 30. Dezember 1858 in Bad Ems geboren.
beſuchte das Realgymnaſium in Frankfurt a. M., ſtudierte auf
den techniſchen Hochſchulen in Karlsruhe und Berlin, wurde 1884
preußiſcher Regierungsbauführer, 1888 Regierungsbaumeiſter,
nach=
dem er ſich am Schinkel=Wettbewerb beteiligt hatte.
Während der Bauerführerzeit war er beim Neubau des
Haupt=
bahnhofs in Frankfurt a. M., beim Magiſtrat Berlin, Abteilung
Kanaliſation, tätig. Als Regierungsbaumeiſter wurde er dem
Waſſerbauamt in Frankfurt a. M. zur Entwurfsbearbeitung der
Main=Kanaliſierung zugeteilt. 1889 trat er aus dem Staatsdienſt
aus und betätigte ſich als Zivilingenieur gemeinſam mit ſeinem
Vater, Oberingenieur Peter Schmick.
In dieſen Lebensabſchnitt fallen die Planung und der
Aus=
bau von 44 Waſſerverſorgungen größeren und kleineren Umfangs,
ebenſo die Planung und Durchführung größerer ſtädtiſcher
Ent=
wäſſerungen Richtunggebend für ſein ſpäteres Lebenswerk waren
die Entwürfe und Ausführungen der erſten großen
Flußwaſſer=
kraftanlagen in der Schweiz zwiſchen Wienau a. d. Aare und
Wangen a. d. Aare, die mit Siemens, bezw. Lahmeyer zur
Durch=
führung kamen, und der Bauentwurf für einen Geſamtausbau
der Quellflüſſe der Aaare von der Grimſel bis Oberhaſli.
Auf Grund ſeiner erfolgreichen Tätigkeit als Zivil=Ingenieur
wurde Schmick 1902 als Oberbaurat und vortragender Rat in das
heſſiſche Finanzminiſterium nach Darmſtadt berufen und führte
bis zu ſeinem Ausſcheiden aus dem Staatsdienſt 1909 neben vielen
anderen Projekten eine Gruppenwaſſerverſorgung von Oberheſſen
aus, an die eine große Anzahl von Städten und Landgemeinden
angeſchloſſen wurde. Die Umgeſtaltung Nauheims zum
Weltbad war eine ſeiner hervorragendſten
Ar=
beiten.
1908 führte er im Auftrag des Reichskolonialamts eine längere
Reiſe nach den deutſchen Kolonien in Südweſt= und Oſtafrika aus,
zum Studium der Waſſerverhältniſſe. Bewäſſerungsmöglichkeiten
und Häfen. 1910 bis 1912 wurden nach ſeinen Entwürfen und
unter ſeiner Leitung die Leitzach=Werke für die Stadt München,
die damals größte Hochdruckanlage Deutſchlands, durchgeführt.
Weitere umfaſſende Entwürfe, zum Teil im Auftrage des
Bayeriſchen Miniſteriums des Innern, wurden von Schmick
er=
ſtellt, insbeſondere die Innſtufe Jettenbach=Töging, ferner
Ent=
würfe für den Ausbau der mittleren Jſar, von München abwärts
bis zur Donau, u. v. a.
Im Jahre 1921 ernannte ihn die Techniſche Hochſchule in
Aachen zum Ehrendoktor. Wie ſein Vater, ein Mitbegründer des
Verbandes Deutſcher Architekten= und Ingenieur=Vereine ſetzte
ſich Schmick ſtets mit ganzer Kraft für die Hebung des Techniker=
Standes ein. 1906 bis 1909 war er Vorſtandsmitglied des
Ver=
bandes, 1919 bis 1924 deſſen Vorſitzender.
Seine unermüdliche und erfolgreiche Tätigkeit wurde durch
die Architekten=Vereine von Berlin, Frankfurt a. M. und
München durch Verleihung der Ehrenmitgliedſchaft anerkannt.
Seit 1925 iſt Schmick Ehrenvorſitzender des Verbandes und
blieb bei deſſen Umwandlung in die „Deutſche Geſellſchaft für
Bauweſen” deren Ehrenvorſitzender.
Heſſiſches Landesmuſeum — Paradeplatz. Im
Kupferſtich=
kabinett des Heſſiſchen Landesmuſeums ſind ab Sonntag, dem 31.
Dezember 1933, die Entwürfe zum Preisausſchreiben für eine
Einbanddecke der Zeitſchrift „Volk und Scholle”, die vom
Reichs=
bund Volkstum und Heimat herausgegeben wird, ausgeſtellt. Die
Beſuchszeiten ſind folgende: Sonntags von 10—13 Uhr,
Mitt=
wochs von 14—16 Uhr und Freitags von 11—13 Uhr; außerdem
wird das Muſeum am Montag, dem 1. Januar 1934 (Neujahr),
von 10—13 Uhr offen gehalten. Der Eintritt iſt frei.
Die Jugendherbergen über Neujahr geöffnet. Der Führer der
Gaue Rhein, Main, Lahn, Fulda und Südheſſen im Reichsverband
der deutſchen Jugendherbergen, Gebietsführer Geißler, hat
an=
geordnet, daß die Jugendherbergen Silveſter und am 1. Januar
geöffnet ſind. Die für 1933 gelöſten Ausweiſe behalten ihre
Gül=
tigkeit bis zum 3. Januar 1934.
BALREAEIRRONO BARHSTAST
Die Läden sind heute am 31. Dezember 1933 von 13 Uhr
bis 18 Uhr geöffnet.
DER VORSTAND.
Seite 6 — Nr. 361
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 31. Dezember 1933
SüRih3.
Das Jahr ſchließt ab.
ruhig und ſachlich, wie einer, der ſeine Pflicht getan, ſeine Tage
gelebt, ſeine Stunden genützt hat. Die letzten Minuten tropfen
unwiederbringlich in die Vergangenheit und füllen das Maß, das
dem „Jahr 1933” zugemeſſen war. Und wir, als Vertreter des
homo sapiens, als ſuchende, irrende, liebende, haſſende, findende,
verlierende Geſchöpfe, als Geſchöpfe, die wiſſen, daß ſie jedes
biß=
chen Glück und Freude, jeden Schmerz und jede Trauer in bar an
die Zeit bezahlen müſſen, wir ſtehen an dieſer Grenze zwiſchen
dem gehenden und dem kommenden Jahr, und es geht uns, wie es
allen geht, die an der Grenze ſtehen: wie ſehen hinüber und ſehen
herüber, wir überdenken das, was wir hinter uns laſſen, und
möchten gerne wiſſen, was uns erwartet.
Jedenfalls, je nach Temperament und Laune, Charakter und
Lebensſtil, iſt beides, das Rück= wie das Vorſchauen, ein Anlaß
zum Trinken oder Reden, zum Zanken oder Loben, zum Trauern
oder Freuen, zur Beſinnlichkeit oder zur Ausgelaſſenheit. Was
mich angeht, ſo halte ich es mit der Beſinnlichkeit, einem guten
Glas Punſch und dem ſchönen Spruch von Wilhelm Buſch:
Haß, als minus und vergebens,
wird vom Leben abgeſchrieben.
Poſitiv im Buch des Lebens
ſteht verzeichnet nur das Lieben.
Ob ein Minus oder Plus
uns verblieben,
zeigt der Schluß.
Mir ſcheint, das iſt ein recht guter Spiegel, in dem man ſo
ganz allein und gründlich ſeine gute alte, ſchwarzweiß gemuſterte,
ein wenig zerknitterte und mitgenommene Seele auf allzu grobe
Schönheitsfehler prüfen kann. Und von dem alten wahren Satz
ausgehend, daß Selbſterkenntnis der erſte Schritt zur Beſſerung
iſt (aber auch der ſchwerſte!), erkennen wir, daß wir eigentlich gar
nicht ſo — na ja, daß jedenfalls auch die andern —, daß wir alſo,
genau geſehen, alle miteinander im neuen Jahr noch ein wenig
Haß abſtreichen und ein wenig Liebe zulegen könnten. Von wegen
dem Plus über ein weiteres Jahr! Denn — wie geſagt — an die
Zeit bezahlen wir in bar, und deshalb ſollten wir unſer
Vermö=
gen nicht vergeuden.
Und darauf Proſit und auf ein rechtes allgemeines Plus=
Jahr (damit dir auch etwas zurückvergütet wird, Freundchen,
ver=
ſtehſt du!).
Kameraden der SA-Reſerve!!
Ein für unſer deutſches Vaterland und auch für den Bund der
Frontſoldaten ereignisreiches Jahr neigt ſich ſeinem Ende zu! Das
Jahr 1933 mit ſeinen Geſchehniſſen wird wohl in der Geſchichte
dermaleinſt einzig daſtehen und einem 1813 gleich zu achten ſein!
Eine gütige Vorſehung hat das große Werk Adolf Hitlers
gelin=
gen und den in Tauſenden von deutſchen Herzen ſeit langen
Jah=
ren ſtill glühenden Wunſch in Erfüllung gehen laſſen!
Wenn man auch manchmal zu träumen glaubt: Wir ſind
wie=
der Deutſche und dürfen wieder deutſch fühlen, denken, ſprechen
und handeln! Und ſo muß die jetzige Jahreswende für einen
jeden von uns Anlaß ſein, rückſchauend ſich über die Größe des
gigantiſchen Befreiungswerkes Adolf Hitlers klar zu werden und
ihm dadurch zu danken, daß er ihm auch für das kommende Jahr
unwandelbare Treue bis zum Letzten gelobt!
Wir Stahlhelmer ſind unſerem Führer beſonders zu Dank
verpflichtet. Es liegt eine erneute, hohe Anerkennung der im
Stahlhelm zuſammengeſchloſſenen Frontſoldatengeneration ſeitens
des Führers und ſeines Stabschefs darin, daß er uns mit der
Auf=
ſtellung der SA.=Reſerve I betraut hat. Wir alten Soldaten gehen
mit ſtolzer Freude an dieſe Aufgabe heran und wollen dem
Füh=
rer beweiſen, daß wir feſten Willens ſind, unter ſeiner Führung
ſein Werk ausbauen zu helfen und zu ſichern! In der Treue und
dem Gefolgſchaftswillen wollen wir von der SA.=Reſ. I uns von
niemanden übertreffen laſſen, denn wenn wir Feldgrauen einem
Führer die Treue geſchworen haben, dann halten wir ſie bis zum
letzten Blutstropfen!
Möge der Himmel unſerem Führer noch viele Jahre
erfolg=
reichen Schaffens vergönnen zum Wohle unſeres geliebten
deut=
ſchen Vaterlandes! Wir Stahlhelmer aber folgen ihm, wohin er
uns führe!
Dies ſei unſer Wunſch und Wille für das Jahr 1934!
Frontheil!
Heil Hitler!
Keßler
Landesführer, L.V. „Heſſen”.
Raffinierker Einbruchsdiebſtahl
in Dieburg.
Ueber 6ooo Mark geſtohlen. — Hohe Belohnung
für die Wiederherbeiſchaffung ausgeſetzt.
Am Samstag nachmittag, gegen 18.15 Uhr. wurde in einer
Metzgerei in Dieburg ein ſchwerer Einbruchsdiebſtahl verübt.
wo=
bei die Einbrecher über 6000 RM. und eine Reihe von
Schuld=
ſcheinen erbeuteten, die der Metzgermeiſter für den Umbau ſeines
Kühlhauſes bereitgeſtellt hatte. Die Täter, die mit den örtlichen
Verhältniſſen vertraut ſein müſſen, waren in der
Hauptgeſchäfts=
zeit durch das mangelhaft geſchloſſene Schlafzimmerfenſter
ein=
geſtiegen und erbrachen dort einen alten Sekretär, in dem das
Geld in einem Käſtchen aufbewahrt war. Kurz nach 18.30 Uhr
bemerkte die Metzgersfrau, die Geld wechſeln wollte, den Vorfall.
Bei dem geſtohlenen Geld handelt es ſich um 5000 RM.
gebün=
delte Banknoten in 100= und 50=Markſcheinen. über 600 Mark
un=
gebündelte Geldſcheine und etwa für 300 RM. in 5= und 3=
Mark=
ſtücken.
Es kommen aller Wahrſcheinlichkeit nach 2 Männer und eine
Frau als Täter in Frage. Einer der mutmaßlichen Täter hatte
vor 14 Tagen unter nichtigen Vorwänden bei der Metzgersfrau
vorgeſprochen und wahrſcheinlich die mehrmalige Abweſenheit der
Frau dazu benutzt, um die Oertlichkeit auszukundſchaften. Der
andere Unbekannte und die Frau hielten ſich damals in der Nähe
auf der Straße auf.
Am Samstag ſollen dieſe Perſonen nach Zeugenausſagen mit
einem Auto in der Nähe vorgefahren ſein, die erſtgenannte
Per=
ſon ausgeſtiegen und mit hochgeſchlagenem Mantelkragen die
Straße entlang gegangen ſein. Dieſe Perſon wird beſchrieben als
ungefähr 30 Jahre alt, ungewöhnlich groß (über 1,80 Meter),
ſchlank, längliches Geſicht, gute Zähne, glattraſiert, gerade
Hal=
tung. Sie trug grauen Hut, braunen Mantel, dunklen Anzug.
Die zweite Perſon iſt etwa 26 Jahre alt, ungefähr 1,55 Mtr.
groß, gedrungen, hat hellen Anzug, helle Sportmütze und dunklen
Mantel.
Die Frau iſt mittlerer Statur und hat dunklen Mantel und
dunkle Baskenmütze getragen.
Bei dem Auto handelt es ſich um eine blaue, große
Sechs=
ſitzer=Limouſine mit dem Polizeikennzeichen V. S.
Wer kann irgendwelche Angaben über die beſchriebenen
Per=
ſonen machen? Wo hat ſich eine Perſon durch größere
Geldaus=
gaben verdächtig gemacht? Sachdienliche Angaben erbitten die
Landeskriminalpolizei Darmſtadt oder die Gendarmerieſtation
Dieburg. Für die Wiederherbeiſchaffung des Diebesgutes iſt eine
Belohnung von 5 Prozent der Betragshöhe ausgeſetzt.
Geh. Oberbaurak Miniſterialrat Prof. Dr.-Ing. e. h.
Karl Hofmann F.
Mit dem geſtern gemeldeten Ableben des Herrn Geheimrat
Prof. Dr. Hofmann hat die Techniſche Hochſchule Darmſtadt und
mit ihr die deutſche Baukunſt einen herben Verluſt erlitten.
Karl Hofmann wurde am 20. April 1856 zu Herborn
ge=
boren. Er ſtudierte an der Bauakademie Berlin, nachdem er
zwei Jahre praktiſch in Köln tätig geweſen war. Eine ſeiner
erſten größeren Bauaufgaben war nach ſeiner Tätigkeit in
Münſter in Weſtfalen die Erweiterung der Irrenanſtalt auf dem
Eichberg im Regierungsbezirk Wiesbaden. Mitte der 80er
Jahre wurde er mit dem Neubau des Städtiſchen Krankenhauſes
in Worms beauftragt und bald darauf zum
Stadtbau=
meiſter von Worms gewählt. In dieſer Eigenſchaft
be=
arbeitete er die ſtädtiſchen Erweiterungspläne, die Hafenanlagen,
baute die Lager am Hafen, den Waſſerturm, verſchiedene Schulen.
die Wormſer Straßenbrücke. Außerdem ſchuf er das ſchöne
Denk=
mal des Großherzogs Ludwig IV. Große Verdienſte erwarb er
ſich vor allem bei der Wiederherſtellung des Wormſer
Domes.
Nachdem Oberbürgermeiſter Küchler=Worms heſſiſcher
Finanzminiſter geworden war, berief er Karl Hofmann als
kom=
miſſariſchen Vortragenden Rat für baukünſtleriſche Fragen ins
heſſiſche Miniſterium. Gleichzeitig wurde er Ende der 90er
Jahre an der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt
Pro=
feſſor der Baukunſt. Außerdem war er auswärtiges ordentliches
Mitglied der Akademie der Künſte zu Berlin und
außerordent=
liches Mitglied der Akademie des Bauweſens.
Auf das Wirken des hochverdienten Baumeiſters und
Lehrers kommen wir noch zurück.
Die Neuregelung des Anzeigenweſens.
Die auf Grund des Geſetzes über Wirtſchaftswerbung vom 12. 9. 33
durch den Werberat der Deutſchen Wirtſchaft erlaſſenen
Bekannt=
machungen über die Neuregelung des Anzeigenweſens treten am
1. Januar 1934 in Kraft.
Schon ſeit Jahren haben die Berufsverbände der Inſerenten und
Verleger verſucht, Mittel und Wege zu finden, um die erheblichen
Mißſtände und die Unwirtſchaftlichkeiten im Anzeigenweſen zu
beſeitigen. Die nationalſozialiſtiſche Regierung hat im Werberat
der Deutſchen Wirtſchaft eine Körperſchaft geſchaffen, die gewillt
und in der Lage iſt, im Rahmen des Wiederaufbaues der
Wirt=
ſchaft die Grundlage für eine Bereinigung des Anzeigenweſens zu
ſchaffen und deren praktiſche Durchführung zu überwachen.
Das deutſche Anzeigenweſen erfährt eine vollſtändige und
grund=
legende Neuregelung durch den Staat ſelbſt. Die Aufſtellung
neuer klarer Begriffe und Grundſätze iſt der Ausgangspunkt für
die praktiſche Durchführung des Grundſatzes „Klarheit und
Wahr=
heit in der Reklame‟.
Es ſind u. a. feſtgelegt:
einheitliche Normung der Spaltenbreiten,
bindende Vorſchriften für Anzeigenpreisliſten,
unabänderliche Staffeln für Rabatte,
feſte Proviſionsſätze,
einheitliche Geſchaftsbedingungen,
Verpflichtung zur Auflagenangabe.
Ein rückſichtsloſer Eingriff gegen das gegenſeitige Unterbieten und
den überſpannten Preiskampf war notwendig, um den Grundſatz
der „Preistreue” und des „gerechten Preiſes” wieder zur Geltung
zu bringen. Die geſetzlichen Vorſchriften hierüber ſind klar und
eindeutig, ohne daß ſie die geſchäftliche Initiative des einzelnen”
Unternehmers unterbinden.
Eine beachtliche Ergänzung erfahren die Beſtimmungen des
Werberates durch die Vorſchriften des Schriftleitergeſetzes, nach
denen künftig alle redaktionelle Reklame unterſagt iſt.
Trotz Kürze der Zeit haben die deutſchen Zeitungsverlage die
erforderlichen techniſchen und geſchäftlichen Umſtellungen, die zum
Teil mit Schwierigkeiten verbunden waren, vorgenommen und
damit ihren Willen bekundet, an der Aufbauarbeit des
Werbe=
rates der Deutſchen Wirtſchaft für das Anzeigenweſen tatkräftig
mitzuhelfen. Sie haben die Zuverſicht, daß auch die Inſerenten
dieſer Neugeſtaltung der Grundlagen der Zeitungsreklame, die
nicht zuletzt gerade auch in ihrem Intereſſe liegt, verſtändnisvoll
gegenüberſtehen.
Die Durchführung der Bekanntmachung des Werberates iſt
geſetz=
licher Zwang. Uebertretungen werden ſtreng geahndet werden,
gleichgültig, auf welcher Seite ſie erfolgen. Deshalb müſſen die
geſetzlichen Beſtimmungen künftig als unverrückbare Norm für
das Anzeigengeſchäft angeſehen werden. Nur wenn es gelingt,
auf den neuen Grundlagen reibungslos zuſammenzuarbeiten,
werden ſich auch bald die Vorteile geltend machen, die für
Inſeren=
ten und Verleger in einer Geſundung des Anzeigenweſens liegen.
Heil Hitler!
Rhein=Mainiſcher Zeikungsverleger=Berein.
Jahresſchlußfeier der Stadtmiſſion. Wie in früheren Jahren,
wird die Stadtmiſſion am letzten Abend des alten Jahres, um
8.15 Uhr im großen Saal ihres Vereinshauſes. Mühlſtr. 24, eine
ſchlichte Jahresſchlußfeier abhalten. Außer den
Darbie=
tungen der Stadtmiſſionschöre, wird im Mittelpunkt der Feier
eine bibliſche Anſprache von Herrn Pfarrer Köhler, Darmſtadt,
ſtehen. Alle Freunde und Mitglieder der Stadtmiſſion ſind
herz=
lich eingeladen. Der Eintritt iſt frei! Gäſte ſind herzlich
will=
kommen. — Am Neujahrstag wird in der Stadtmiſſion,
nach=
mittags um 3.30 Uhr, für den engeren Kreis der Mitglieder und
Freunde des Stadtmiſſionswerkes eine Gemeinſchafts=
Abendmahls=
feier abgehalten.
— Der Heſſiſche Fechtverein Waiſenſchutz (Zweigverein
Darm=
ſtadt) veranſtaltet am 1. Januar, im Städtiſchen Saalbau, eine
Neujahrsfeier.
V
TAIARNA
R
— Die Ausſtellung „Heimat und Wolken in Photoſtudien” im
Gewerbemuſeum (Neckarſtraße 3) wird Sonntag, den 31. Dezbr.,
11 Uhr, ihre letzte Führung veranſtalten.
— Aerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötzlicher
Erkran=
kung ärztliche HAfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der Hausarzt
zu rufen. Wenn dieſer nicht erreichbar iſt, dann ſind an den
bei=
den Feiertagen folgende Aerzte zu deſſen Vertretung bereit: Am
Sonntag, den 31. Dez.: Dr. med. Althauſſe,
Ludwigs=
platz 6 (Tel. 2587), Dr. med. Gallus, Bismarckſtraße 23 (Tel.
3148), Dr. med. Hammer, Karlſtr. 95 (Tel. 632). Am
Mon=
tag, den 1. Jan.: Dr. med. Grode, Hoffmannſtraße 7 (Tel.
1419), Dr. med. O. Gros, Heinrichſtraße 49 (Tel. 201), Dr. med.
Vidal Stiftſtraße 25 (Tel. 1110).
Sonntags= und Nachtdienſt in den Apotheken. Es verſehen
den Sonntagsdienſt und in der Zeit vom 1. bis 6. Januar den
Nachtdienſt die Apotheke am Juſtizpalaſt,
Bismarck=
ſtraße 9, und die Einhornapotheke, Kirchſtraße 10½.
Bunker Abend im Skädkiſchen Saglbau.
Samstag, den 30. Dezember 1933.
7. Sonderveranſtallung für das Winkerhilfswerk.
Im überfüllten Saalbau brachte die Gaufachgruppe für
Künſtler und geiſtige Arbeiter, N. S. B. O. Frankfurt a. M.,
unter dem Motto: „Kraft durch Freude” einen Bunten Abend,
der in einem ernſten und einem vergnüglichen Teil eine Fülle
von Eindrücken bot. Unter Kapellmeiſter Paul Cornelius
ſpielte das ſtattliche N. S.B.O.=Sinfonie=Orcheſter Frankfurt ein
Klangkörper, der namentlich in ſeinen Streichern Vorzügliches
leiſtet, während ſich die Bläſer bei Johann Strauß und Ed.
Kün=
necke wohler fühlten, als bei den anſpruchsvollen Werken deutſcher
Romantik. Mit dem meiſt lyriſchen, ſchlichten und
ſtimmungs=
vollen Vorſpiel zu „Die heilige Linde” von Siegfried Wagner,
das mit ganz beſonderer Sorgfalt wiedergegeben wurde, begann
das Konzert. In den Ouvertüren zu „Rienzi” und „Oberon
fiel die Ungleichheit zwiſchen den ſehr gut ſpielenden, aber als
Klangkörper den Bläſern gegenüber zu ſehr zurücktretenden
Streichern und den Blech= und Holzbläſern beſonders auf,
wäh=
rend Mozarts „Figaro”=Ouvertüre, bei der die Streicher
domi=
nieren, ausgezeichnet gelang. Nach zwei ſehr gut gelungenen
Operettenwerken erregte im zweiten Teil beſondere Begeiſterung
das virtuos geſpielte „Perpetuum mobile” von Joh. Strauß, das
nach rauſchendem Beifall wiederholt wurde. Begleitend wirkte
das Orcheſter bei drei Sologeſängen mit beſtem Erfolg mit und
errang ſich und ſeinem temperamentvollen Leiter alle Ehre.
Zu=
erſt ſang der Bariton Richard Stahl „Verachtet mir die
Mei=
ſter nicht‟. Seine ſchöne, in der Höhe etwas naturaliſtiſch=flache
Stimme, iſt gut in Ausſprache und Vortrag, während das
Rhyth=
miſche des Künſtlers ſchwache Seite zu ſein ſcheint. Hier, wie in
Loewes „Tom der Reimer”, den er zu Paul Cornelius guter,
aber auf einem ſchlechten Inſtrument getätigter
Klavierbeglei=
tung ſang, gab es mehrfach verſpätete Einſätze und rhythmiſches
„Schwimmen”. Aus „Lohengrin” ſang dann der bekannte
Frank=
furter Tenor Adolf Jäger „Höchſtes Vertrauen” in reifſter
Künſtlerſchaft und ſtimmlich mit gewohntem Glanz. Die
Sopra=
niſtin, Opernſängerin Elſe Vollrath bot die große Rezia=
Arie „Ozean, du Ungeheuer” aus Webers „Oberon. Die
unge=
wöhnlich dunkel klingende, oft allzu gedeckt gebrauchte
Sopran=
ſtimme hatte zuweilen Mühe, dem Orcheſter gegenüber klanglich
zu beſtehen, obwohl dieſes ſehr rückſichtsvoll begleitete.
Muſika=
liſch war der Vortrag recht gut, dagegen ſchien der Ton mehrfach.
durch Aufregung etwas ſehr zu flackern.
Einen ſehr ſchönen und inhaltsreichen Prolog ſprach nach dem
erſten Muſikſtück Oberſpielleiter Ludwig Dern, und im
zwei=
ten Teil brachte Harry Cobler als Anſager und Vortragender
das Publikum bald in ausgelaſſenſte Stimmung — ſchon ein Stück
Silveſtervergnügtheit — zu der auch die Geſänge von Karl
Reul viel beitrugen. Die Beifallsfreude im erſten Teil
ſtei=
gerte ſich darum bald zum Beifallstoben.
U
Geſellſchaft für Freie Philoſophie.
+ Die Geſellſchaft für Freie Philoſophie und die Schule der
Weisheit ſind am 29. Dezember in neue Räumlichkeiten, im erſten
Stock von Prinz=Chriſtiansweg 2 umgezogen, woſelbſt
von jetzt ab Bücher ausgeliehen werden. Die Darmſtädter
Mit=
glieder werden hiermit gebeten, von dieſer Notiz Kenntnis zu
nehmen, da eine anderweitige Mitteilung nicht erfolgt. Die
Tele=
phon=Nummer (2086) bleibt die gleiche.
— Das Fachamt Tierſchutz im Reichsbund Volkstum und
Hei=
mat, Landſchaft Rheinfranken=Heſſen=Naſſau, veranſtaltet am
5. Januar, abends 20,15 Uhr, im Furſtenſaal bei Chriſt,
Grafen=
ſtraße 18, die erſte Monatsverſammlung im Jahre 1934. Als
Feier für das von der nationalen Regierung erlaſſene neue
Reichstierſchutzgeſetz wird die Veranſtaltung eine beſonders reiche
Ausgeſtaltung erfahren. Die Mitglieder des Reichsbundes
Volks=
tum und Heimat, ſowie alle Tierfreunde ſind zu dieſer
Veran=
ſtaltung eingeladen. Eintritt frei.
Das Union=Theater zeigte heute und folgende Tage Guſtav”
Fröhlich in ſeinem neueſten Tonfilm „Die Nacht der großen.
Liebe”, Beginn: 2, 4, 6. 8.20 Uhr.
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen bis auf weiteres den
Großton=
film „Großfürſtin Alexandra”, mit Maria Jeritza, der
weltberühmten Sängerin der Wiener Staatsoper, in der
Titel=
rolle. Beginn: 2, 4, 6. 8.20 Uhr.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen ab heute den
ſpannungsgela=
denen Senſationsfilm Der König der Arena”, mit Ken
Maynard in der Hauptrolle. Beginn: 2. 4, 6. 8.20 Uhr.
langt am heutigen Silveſterabend der große Lacherfolg: „
Be=
zauberndes Fräulein Kuhmagd” letztmalig zur
Auf=
führung. — Am Neujahrstag und folgende Abende erſtmalig der
Paradeſchlager der Terofal=Bühne s Jungfernweh”, das
luſtigſte ſeit Jahren! Mit dem Raimund=Dichterpreis prämiiert.
Sichern Sie ſich Plätze! Vorverkauf uſw. ſiehe Anzeige!
Lokale Veranſtalkungen.
Oie Merunier erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu Lak
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritfk.
— Ratskeller=Gaſtſtätte. Große Silveſter=Feier;
Künſtler=Konzert und Ueberraſchung. (Siehe heutige Anzeige.)
Rot=Weiß, V. f. R. Wir verweiſen nochmals unſere
Mitglieder auf die am 1. Januar, abends 7 Uhr, in der
Woogs=
turnhalle, ſtattfindende Jubiläumsveranſtaltung.
Ins=
beſondere bitten wir die Eltern unſerer Schülerinnen und Schüler
um zahlreichen Beſuch.
Vereinskalender.
Der Bund Deutſcher Oſten hält am 31. Dezember,
abends 8 Uhr im Muſikvereinsſaal (Wilhelm=Gläſſing=Straße)
ſeine Weihnachts= und Silveſterfeier ab. Herr Landſtallmeiſter
Schörke wird die Begrüßungsanſprache halten, während
Orts=
gruppenführer Lehmann ins neue Jahr hinüberleiten wird. Ein
ausgezeichnetes Konzertprogramm ſorgt für einen harmoniſchen
Ausklang des alten Jahres und beginnt freudig das neue,
Tageskalender für Sonntag, den 31. Dezember 1933.
Helia, 11 15 Uhr: „Zu den Kopfjägern durchs Inkareich”. — Union:
„Die Nacht der großen Liebe‟. — Helia: „Großfürſtin
Alexan=
dra.” — Palaſt: „Der König der Arena”,
Reſi: „Glückliche
Reiſe‟. — Beſſunger Lichtſpiele: „Mutter und Kind‟
Orpheum: „Bezauberndes Fräulein Kuhmagd” — Silveſter=
Feiern: Hotel zur Traube, Städt. Ratskeller. Café Hauptpoſt,
Rheingauer Weinſtube. Hotel zur Poſt. Alte Poſt, Barths
Weinſtube, Schillereck. Fürſtenauer Hof. Darmſtädter Hof. Reſt.
Rehberger, Bürgerhof. Hotel Bender, Reſt. Bender, Zwölf
Apoſtel, Zum Stachel, Kaffee an der Stadtkirche. Brauerei Schul,
Weinhaus Maxim, Reicherts Stuben. Beſſunger Turnhalle,
Herrngartenkaffee, Rummelbräu, Reichskrone, Hotel Merz,
Bahnhofshotel. — Tanz: Café Waldesruh, Hotel Hufnagel.
Seeheim.
Tageskalender für Montag, den 1. Januar 1934.
Helia, 11.15 Uhr: „Zu den Kopfjägern durchs Inkareich” — Union:
„Die Nacht der großen Liebe‟. — Helia: „Großfürſtin Alexan=
Reſi: „Glückliche
dra.” — Palaſt: „Der König der Arene
Reiſe‟. — Beſſunger Lichtſpiele: „Mutter und Kind”
Orpheum: „’s Jungfernweh‟. — Konzerte: Hotel Bender, Reſt.
Bender. Hotel zur Poſt, Bürgerhof, Beſſunger Turnhalle, Alte
Poſt. Rheingauer Weinſtube. Café Hauptpoſt,
Herrngarten=
café, Rummelbräu, Reichskrone. Bahnhofshotel. — Städt.
Saal=
bau, 16 Uhr: Neujahrsfeier des Fechtvereins Waiſenſchutz.
Woogsturnhalle, 19 Uhr: Jubiläumsfeier des Rot=Weiß, V.f.R.
HieleschAIIe mittel, Spirituosen, Schoko-
folgender Branchen:
Lebens-
aden, Drogen, Blumen, Tabakwaren, Papierwaren, sind heute von
6Uhr geöffnet!
[ ← ][ ][ → ]Ief-
OM
Sonntag, 31. Dezember 1933
Aus Heſſen.
— Arheilgen, 30. Dez. Beamtenjübiläum. Der
Loko=
motipführer Emil Weil, Darmſtädter Straße 112, bedienſtet
beim Bahnbetriebswerk Kranichſtein, kann am 1. Januar 1934 auf
eine 25jährige Beamtentätigkeit zurückblicken. Der Jubilar hat
während dieſer Zeit ſeinen Dienſt auf verantwortungsvollem
Poſten nicht nur im Intereſſe der Reichsbahnverwaltung
ausge=
führt, ſondern auch für das Vaterland und das geſamte deutſche
Volk eingeſetzt.
Dg. Arheilgen, 30. Dez. Der Evangeliſche
Frauen=
verein hatte die über 65 Jahre alten Frauen unſeres Ortes zu
einer ſchlichten Feier ins Gemeindehaus eingeladen. Etwa 130
Frauen hatten ſich dazu eingefunden, darunter unſere älteſte
Mit=
bürgerin, die nahezu 90jährige Henriette Möhler. Mit
Gedicht=
vorträgen, Vorleſungen durch Herrn Pfr. Grein u. a. m. wurden
die Erſchienenen aufs beſte unterhalten. Außerdem brachte die
Jugend ein Weihnachtsſtückchen zur Aufführung, das großen
An=
klang fand. Zwiſchendurch wurden die Geladenen reichlich mit
Kaffee und Kuchen bewirtet. In einer Anſprache brachte Herr
Pfarrer Grein ſeine Freude zum Ausdruck, daß ſich die Frauen
ſo zahlreich zu der Feier eingefunden hatten. Zum Schluß
wur=
den auch die mitwirkenden Kinder mit Kaffee und Kuchen
be=
wirtet.
Erzhauſen, 30. Dez. Gemeinderat. Genehmigt wird:
Die Holzverſteigerung aus dem Gemeindewald, der Verkauf von
drei Ziegenböcken, die Abgabe von Nutzholz. — Der Stundung von
rückſtändigen Steuern wird zugeſtimmt. — Für die Hundeſteuer
für 1934 bleibt der frühere Satz beſtehen. — Die Turngeräte und
Muſikinſtrumente der ehem. fr. Turner übernimmt die Gemeinde
für 200 RM. — Schon ſeit Jahren liegt das dringende Bedürfnis
der Renovierung der Kirche vor. Der genehmigte Voranſchlag
be=
trägt 11000 RM. Die Gemeinde wird verpflichtet, den Betrag,
den der Staat vorſchießt, in halbjährlicher Abzahlung von 1000
RM. zurückzuzahlen. — Für das Wieghäuschen wurde die
Anſchaf=
fung eines Ofens genehmigt.
J. Griesheim, 30. Dez. Von dem Winterhilfswerk.
Die hieſige Ortsgruppe des WHW. plant die Errichtung einer
Volksküche. Sie ſoll Anfang Januar eröffnet werden. Bedürftige
Familien können dort ein ſchmackhaftes Eſſen erhalten zum Preiſe
von 10 Pfg. für die Perſon. Kinderreiche Familien erhalten
Er=
mäßigung. Der Kampf gegen Hunger und Kälte geht weiter. Am
Jahreswechſel findet wieder eine Straßenſammlung ſtatt. Kein
Volksgenoſſe darf ohne das Abzeichen dieſer Sammlung zu ſehen
ſein.
Eberſtadt. 30. Dez. Was nicht alles geſtohlen
wird! In der Weihnachtswoche wurde aus einem Hauſe in der
Neuen Darmſtädter Straße ein grün emaillierter
Dauerbrand=
ofen geſtohlen. Perſonen, die zu dieſem Diebſtahl ſachdienliche
An=
gaben machen können, werden erſucht, auf Zimmer 2 der
Bürger=
meiſterei vorzuſprechen.
„5 Müllerſch Lißil vunn
Mich’lboch.‟ Dieſes heitere Volksſtück mit Muſik und Geſang
von dem berühmten Heimat= und Dialektdichter Franz Schwalbach
wird am Neujahrstag im Saale „Zum Bergſträßer Hof” (Peter)
durch den Geſangverein „Frohſinn” (1842) aufgeführt.
B. Ober=Moſſau i. Odw., 30. Dezbr. Dem Schützen Gottlieb
Schmucker wurde für ſeine Leiſtungen als Bezirksmeiſter 1933
von dem Verbandsführer General von Rettberg ein herzliches
Glückwunſchſchreiben überſandt. Die Leiſtung von 159 Ringen
wird dadurch beſonders beachtenswert, als Herr Schmucker ſchon
im 64. Lebensjahre ſteht.
i. Mörlenbach, 30. Dez. Der Kreisführer des Odenwald=
Jahn=Turnkreiſes hatte den Kreisvorſtand, die
Kreis=
fachwarte und alle Vereinsführer des Kreiſes zu einer Sitzung
eingeladen, um Bericht zu erſtatten über die Kreisführertagung
des 14. Turngaues der DT. in Baden=Baden. In längeren
Aus=
führungen berichtete Kreisführer Kohl über Lage und
Verhält=
niſſe in der Deutſchen Turnerſchaft, über die Umgeſtaltung des
Preſſeweſens in der DT., ſowie über die kommende badiſche
Turn=
zeitung. Sämtliche Vereinsführer konnten anſchließend über
be=
ſonders ſchwierige Fragen in ihren Vereinen berichten, was zu
einer ſehr lebhaften Ausſprache führte.
Em. Heppenheim a. d. B., 30. Dez. Auf einer Verſammlung
des Ortsgewerbevereins, die im „Goldenen Anker”
ſtattfand, gab der Vorſitzende, Herr Schreinermeiſter Franz Keil,
Aufſchluß über den Steuererlaß für rückſtändige Steuern im
Rah=
men des Arbeitsbeſchaffungsprogramms der Handwerkern,
Ge=
werbetreibenden, Landwirten und Hausbeſitzern auf alle vor dem
Januar 1933 rückſtändigen Steuerarten, ausgenommen die
Lohnſteuer, unter gewiſſen Bedingungen gewährt wird.
Bezüg=
lich der Deutſchen Arbeitsfront empfahl der Vorſitzende, ſich ſofort
und reſtlos hier einzugliedern, um der Segnungen, die dieſe
Orga=
niſation mit ſich bringt, teilhaftig zu werden. Die Finanzierung
der im Juni auf dem Marktplatz ſtattfindenden Hiſtoriſchen
Feſt=
ſpiele ſollen die Mitglieder durch Zeichnung von Anteilſcheinen
tatkräftig unterſtützen. — Erfolgreiches Examen. Herr
Willi Strauch, Sohn des Mineralwaſſerfabrikannten Jean St.,
beſtand an der Univerſität Frankfurt das mediziniſche
Staats=
examen mit der Note Sehr gut” und hat damit gleichzeitig das
beſte Examen in Frankfurt gemacht.
Ck. Crumſtadt, 30. Dez. Fahnenweihe der
Orts=
gruppe der NSDAP. In der überfüllten Turnhalle wurde
die Weihe der neuen Ortsgruppenfahne vorgenommen. Pg. Köſter
erinnerte in ſeiner Weiherede an die alte Blutfahne vom Jahre
1923, deren Träger von mehreren Kugeln verwundet wurde und
die Fahne mit ſeinem Blute tränkte. Er überreichte dem
Orts=
gruppenleiter die Fahne mit dem Bemerken, daß auch in der
heu=
tigen Zeit der Fahnenträger wie jener Fahnenträger von damals
ſein Leben für die Fahne opfern müſſe. Den Schluß der
Veran=
ſtaltung bildeten zwei Theaterſtücke, und zwar: „Friſch auf, mein
Volk, die Flammenzeichen rauchen”, und „In letzter Stunde‟. Die
Kapelle Buslau konzertierte während der Feier.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 361 — Seite 7
Die letzte Stunde des alten Jahres.
Die letzte Stunde des alten Jahres iſt voll Unraſt: man
wartet. Sechzig Minuten ſind es noch. In dieſer Zeit ſoll Blei
gegoſſen werden, man will den Weihnachtsbaum anzünden, man
muß die Punſchterrine bereit ſtellen und die Gläſer füllen, und
dann wird man die Fenſter öffnen und auf den erſten
Glocken=
ſchlag warten: Und dann wird man ſich Proſit Neujahr zurufen.
Noch 55 Minuten . .. War es ein gutes Jahr? An
Er=
ſchütterungen mancher Art war es reich. Jeder Monat faſt
brachte etwas Neues, weckte aber auch einen neuen Glauben im
ganzen deutſchen Volk. Immer wird es ein denkwürdiges Jahr
Von hübſcher Hand wird hier angedeutet:
Das neue Jahr wird eingeläutet.
in der Geſchichte bleiben, dieſes Jahr 1933 in dem die
Schwarz=
ſeher endgültig zu Grabe getragen wurden und Deutſchland
ſich einem lebenbejahenden Optimismus zuwandte. Wie kann
man auch ohne Optimismus leben und gedeihen? Iſt nicht
Peſſimismus das ſchlimmſte Gift, das einem Lebeweſen und
einem Volk in die Adern geträufelt werden kann?
Jetzt ſind es noch 50 Minuten bis Mitternacht. Schon
können einige Uebereifrige es nicht mehr abwarten: Fröſche
knallen, Raketen ziſchen in die klare Winterluft hinauf, auf den
Balkons werden bengaliſche rote und grüne Feuer abgebrannt.
Sonnen ſprühen. Und darüber ſtehen die kalt funkelnden Sterne
der Winternacht. Der große Bär, der Orion, . . . all die Sterne,
die uns ſeit unſerer Kindheit begleitet haben. Alle
Silveſter=
nächte waren ſie da, immer war es, als hätten ſie uns Botſchaft
zu ſagen, als wollten ſie uns unwandelbare Geſetze in die
Er=
innerung rufen. Unberührt durch menſchliches Geſchick gehen
ſie ihren Weg. Mag uns tiefes Leid betroffen haben, ſo daß
wir meinen, jetzt trägt unſere Kraft uns keinen Schritt mehr
weiter, ſo kann ein Blick zu den Sternen empor uns wieder
Ruhe geben: was ſind denn wir Atome im All . .. wie können
wir uns und unſer Geſchick ſo ſchwer nehmen? Es wird ja
auch wieder beſſer und heller werden. Wie Nacht ſich in Tag
wandelt und die funkelnden Sterne der wärmenden, hellen
Sonne Platz machen müſſen, ſo wechſelt auch in unſerm Leben
Glück mit Leid, alles iſt Wechſel, alles iſt Veränderung, und
wenn es uns am ſchlechteſten geht, ſo kann unſere Hoffnung auf
den Wiederaufſtieg um ſo größer ſein.
Jetzt nur noch vierzig Minuten. Das Bleigießen hat
be=
gonnen. Eifrig neigen ſich die Köpfe über den Löffel und
neu=
gierig forſchen die Augen, wenn das erhitzte Blei in das kalte
Waſſer ziſcht. Jetzt wird es herausgefiſcht. Was iſt es?
Natür=
lich ein Ring . . . ein Ring! Und das junge Mädchen errötet
und macht Ausflüchte . . aber wenn einer leugnet, iſt es
be=
ſtimmt Wahrheit! Man kann auch mit Apfelſchalen Namen
werfen und ſo den Anfangsbuchſtaben des oder der Zukünftigen
feſtſtellen. Jaja, man hat eine Frage frei an das Schickſal in der
geheimnisvollen Silveſternacht!
Nur noch dreißig Minuten. Es wird Zeit, den
Weihnachts=
baum anzuzünden; langſam glimmt ein Licht nach dem andern
auf. Schön wie am Weihnachtsabend ſteht er da, dieſer gute
Freund unſeres Weihnachtsfeſtes. Warm und grün iſt er zu
uns gekommen, zuverläſſig. Der Baum der deutſchen Heimat,
den viele in der Fremde ſo bitter vermiſſen. Iſt nicht
Weih=
nachten das Feſt, wo es am allerſchwerſten iſt, nicht daheim zu
ſein? Und kann man irgendwo einen Silveſterabend ſo innig
und verſonnen verleben wie in Deutſchland?
Zwanzig Minuten bis Mitternacht. Die Hausfrau beeilt ſich,
die leckeren Pfannkuchen werden höchaufgeſchichtet auf den Tiſch
geſtellt, ſchon zieht der Duft des Pünſches zur Tür herein. So
war es all die Jahre, — möchte es uns nach lange Jahre ſo
erhalten bleiben. Viele Freunde ſind uns im Lauf der Jahre
verloren gegangen, nur ſelten findet man wieder zuſammen,
und wenn man ſich nach Jahren der Trennung trifft, iſt man
ſich fremd geworden. Aber die um uns ſind, die ſollten wir
feſthalten. Die Jugend iſt zu leichtſinnig, ſie meint: einen Freund
findet man jeden Tag, und ſie trennt ſich leichten Herzens von
ihm. Aber es kommen vielleicht Jahre, die voll bitterem
Heim=
weh nach einem ſind, der einem einſt nahe ſtand und den man
verlor. Und ſelten hat das Schickſal die Macht, ihn uns
zurück=
zuſchenken.
Sind es wirklich nur noch zehn Minuten? Alle Uhren
wer=
den geſtellt. Jetzt kommt der Punſch. Der duftende Trank blinkt
in den Gläſern. Die Vorhänge werden aufgezogen, die Fenſter
geöffnet. Im Hauſe gegenüber ebenſo. Einige kommen auf die
Balkons. Man wartet ab, man lauſcht in die Stille. Länger
und länger dehnen ſich die Minuten. Dann plötzlich von fernher
ein erſter aufjubelnder Ruf . . . Das iſt noch zu früh . . . Aber
dann fängt die Kirchturmuhr an zu ſchlagen, und dann fallen
die Glocken ein, und nun klingen die Gläſer aneinander, Augen
begegnen ſich, ein Wünſchen iſt auf aller Lippen. Möge das neue
Jahr uns gut und gnädig ſein . . . Und wir lauſchen in die
Nacht hinaus, die vom Klang der Glocken wunderbar jubelnd
erfüllt iſt, ſo als hätten alle Hoffnungen und Wünſche erzene
Stimmen bekommen. Jahreswende.
Ca. Lorſch, 30. Dez. Ab 1. Januar 1934 tritt die
neugegrün=
dete Milchabſatzgenoſſenſchaft auch nach außen hin
ſicht=
bar in Erſcheinung. Von dieſem Zeitpunkte ab muß von den
Er=
zeugern ſämtliche Milch in eine eingerichtete Sammelſtelle
abge=
liefert werden. — Auf das Erſuchen um Bereitſtellung von
Frei=
quartieren für die über die Weihnachtsfeiertage nicht
beur=
laubten Leute vom Freiwilligen Arbeitsdienſt haben ſich mehr als
doppelt ſoviel Anmeldungen ergeben, als notwendig waren. Ein
erneutes Zeichen für die große Opferbereitſchaft der hieſigen
Be=
völkerung. — Hohes Alter. Am 31. d. M. feiert Frau Eliſe
Ludwig ihren 80. Geburtstag.
Gernsheim, 30. Dez. Zum 1. Vorſitzenden der neuen
Ge=
noſſenſchaftsbank Gernsheim wurde Kaufmann Philipp
Medicus ernannt. An der Verſammlung bzw. Gründung
nah=
men Bürgermeiſter Schnauber und Ortsgruppenleiter Pg. Köſter
teil. Die Geſchäfte der Bank werden vorausſichtlich nach Neujahr
beginnen.
Ck Erfelden, 30. Dez. Vom Tode des Ertrinkens
gerettet wurde ein ſpielendes Kind, das auf eine vorgelagerte
Eisſcholle auf dem Altrhein gekommen war. Ein Schuljunge
konnte das Kind wieder aus dem naſſen Element befreien und
vom Tode des Ertrinkens retten.
Zum 100. Todestag Jſaac Maus.
Als am 31. Dezember 1833 im ſtillen, damals 60 Einwohner
zählenden rheinheſſiſchen Dorfe Badenheim der Bauersmann
Jſaac Maus im Alter von 85 Jahren verſtarb, ging mit ihm ein
Mann dahin, der im literariſchen Leben ſeiner Zeit eine gewiſſe,
wenn auch beſcheidene, Rolle geſpielt hatte. Als Maus auf des
Lebens Höhe ſtand, hatten viele „vornehme Leute” den weiten
und ſchlechten Weg nach Badenheim nicht geſcheut, um den Mann
kennen zu lernen, der tagsüber mit ſeinen zwei Ochſen auf den
er=
erhten Aeckern hart arbeitete und in den Stunden der Muße noch
Deit fand — Gedichte zu machen. Ein Bauer, der fleißig las und
Philoſophie trieb, der in vielen „Poetiſchen Briefen” mit ſeinen
Deitgenoſſen in Verbindung trat — das war etwas, was dem
Zuge der Zeit, die auch damals ſchon den Weg zur Natur zurück
ſuchte, entſprach. Nun, ein Dichter war dieſer beſcheidene
Bauers=
inann aus Badenheim bei Kreuznach, wie er ſich auf ſeinen Büchern
derne nannte, gewiß nicht. Aber er war ein ganzer Mann — ein
Autodidakt im echten Geiſte dieſes Wortes. Wer das im
Mannes=
älter von Beer nach dem Leben gezeichnete Bild von Iſaac Maus
dekrachtet, der ſieht wohl die Runen, die harte Tagesarbeit in das
Geſicht geſchnitten. Aber er ſieht in den energiſchen Zügen auch
kkäumeriſche Augen, die weit hinauszublicken ſcheinen in eine
ſchonere Welt, als die war, in der ſich das Leben dieſes Mannes
abſpielte. 1748 geboren und 1833 geſtorben — ein Zeitraum, in
den die ſchwerſten Jahre fallen, die Rheinheſſen durchzumachen
Hätte. Und Maus, der ſich gerne ſeine eigene Welt auf dem Pavier
in Verſen malte, hat ſich nicht als Sonderling ausgeſchloſſen von
der Not, die ſeine Dorfgenoſſen tragen mußten. Fünfundzwanzig
Jahre war er Bürgermeiſter ſeiner Gemeinde und immer blieb
er, auch darin ein echter Sohn ſeiner Heimat, treu denen
verbun=
den, mit denen er in Badenheim und Pleitersheim (hier war eine
keformierte Schule, in der er zur Konfirmation vorbereitet wurde)
zuſammen die Schulbank gedrückt hatte. Früh war der in
Winter=
durg bei Kreuznach als Pfarrer und Suverintendent wohnende
Dichter Johann Nikolaus Goetz, das größte Formtalent unter
den Anakreontikern, auf den geweckten Bauernknaben aufmerkſam
geworden. In ihm fand Maus einen gütigen Förderer ſeines
Schaffens. Und Goetz, der weltgewandte, mitten im ſchöngeiſtigen
Leben ſeiner Zeit ſtehende Pfarrherr, war es wohl auch, der all
die Verbindungen anknüpfte, deren Maus ſich erfreuen durfte.
Ge=
wiß, Maus ſelbſt hat von ſeinen dichteriſchen Verſuchen nicht allzu
hoch gedacht. Im Vorwort ſeiner erſten in Buchform erſchienenen
Gedichtſammlung geſteht er recht naiv, daß er nur um der
Ein=
nahmen willen habe das Buch drucken laſſen. Und da er ſage und
ſchreibe 1500 Subſkribenten fand, ſo mögen dieſe nicht gering
ge=
weſen ſein. Für Maus war das Dichten wohl mehr eine geiſtige
Entſpannung von der harten Arbeit, die ihm ſein Beruf
auf=
erlegte. Schade, daß Maus (vielleicht unter dem Einfluß von
Goetz?) ſich verleiten ließ, in ſeinen Gedichten mehr ſcheinen zu
wollen, als ſein Können offenbaren ließ. Vielleicht hätte er einen
guten Naturdichter abgegeben. Denn, wo er ſeinen Beruf preiſt,
oder Nöte der Zeit anprangert, da findet er oft echte und warme
Töne. Aber ungenießbar wird ſein Werk durch das den
Schäfer=
ſpielen ſeiner Zeit entlehnte unwahre Beiwerk. Falſche Vorbilder
haben ein geſundes Empfinden getötet.
Wenn trotzdem heute die Perſönlichkeit von Jſaac Maus in
Rheinheſſen nicht vergeſſen iſt, ſo hat dies zwei Gründe. Einmal,
weil aus einer ſtarken Nachkommenſchaft heute noch viele
rhein=
heſſiſche Familien (vor allem in der Alzeyer und Binger Gegend)
an den Urgroßvater Maus blutmäßig gebunden ſind. Zum andern
aber, weil dieſer Bauersmann aus Badenheim, der auch Gedichte
machte, als Typ des rheinheſſiſchen Menſchen in das Licht einer
großen Oeffentlichkeit trat. Als jener Typ nämlich, der, ſo leicht
auch ſeine Natur nach außen zu ſein ſcheint, doch über dem
locken=
den Segen ſeiner Heimat das Nachſinnen nicht vergißt. Der gerne
ſeine Gedanken herumſpäzieren läßt zwiſchen Himmel und Erde
und damit in die harte Arbeit des Tages einen grübleriſchen Zug
bringt.
Der Vollſtändigkeit wegen ſei noch verzeichnet, daß Maus drei
Gedichtbände herausgab, daß er Mitarbeiter an vielen
literari=
ſchen Zeitſchriften ſeiner Zeit war, daß ein großer Freundeskreis
ihn durchs Leben begleitete und ihm die Treue hielt bis übers
Grab hinaus. Das iſt wohl der beſte Beweis, daß Jſaac Maus,
deſſen Name auch in älteren Literaturgeſchichten zu finden iſt,
ein Sämann war im beſten Sinne des Wortes.
A. Bg.
Tagung des Verbandes der Haus= und
Grund=
beſikervereine des Rhein=Main=Gebiekes.
In Frankfurt a. M. fand die erſte Tagung des vor kurzem
proklamierten Verbandes der Haus= und Grundbeſitzervereine des
Rhein=Maingebietes ſtatt. — Dem Verband gehören zirka 100
Hausbeſitzervereine mit rund 30 000 Mitgliedern an, deren
Dele=
gierte über die Annahme der Satzungen und die Wahl des
Füh=
rers Beſchluß faßten. — Zum Führer wurde einſtimmig Herr
Zivilingenieur Otto Simon, Frankfurt a. M., und zum
ſtell=
vertretenden Führer Herr Dr. Gauß, Darmſtadt, beſtimmt. —
Herr Profeſſor Dr. Trumpler hielt im Auftrage des
Rhein=Mainiſchen Induſtrie= und Handelstages ein Referat über
„Hausbeſitz und Rhein=Mainiſcher Garantieverband”, demzufolge
beſchloſſen wurde, daß der Führerrat des Rhein=Mainiſchen
Haus=
beſitzerverbandes ſich ſchnellſtens über den Umfang und die Art
der Beteiligung des organiſierten Hausbeſitzes am
Garantieper=
band ſchlüſſig werden ſoll. — Von ganz beſonderem Intereſſe für
alle organiſierten Hausbeſitzer waren die Ausführungen des Herrn
Profeſſors Dr. Trumpler über die Berufung eines
Kreditaus=
ſchuſſes, der ſich beſonders mit den Möglichkeiten der
Kredit=
beſchaffung für den Hausbeſitz befaßt. — Der Führer des Rhein=
Mainiſchen Hausbeſitzerverbandes, Herr Otto Simon,
gleich=
zeitig Mitglied des Aufſichtsrates des Garantieverbandes dankte
Herrn Prof. Dr. Trumpler und erklärte, daß der Rhein=Mainiſche
Hausbeſitz alles daranſetzen werde, um bei der Finanzierung der
Arbeitsbeſchaffung aktiv mitzuarbeiten.
Anſchließend hielt Herr Major a. D. Freiherr v.
Maſſen=
bach einen Filmvortrag über Luftſchutz und Hausbeſitz”, der
praktiſche Hinweiſe für die Einrichtung des zivilen Luftſchutzes in
den einzelnen Häuſern ohne nennenswerte Koſten enthielt.
Der Syndikus des Rhein=Mainiſchen Hausbeſitzerverbandes,
Herr Dr. Schulz, dankte Herrn v. Maſſenbach für das Referat
und brachte den Willen des Rhein=Mainiſchen Hausbeſitzes zum
Ausdruck, ſchon in allernächſter Zeit tatkräftig an dem Ausbau
des zivilen Luftſchutzes in den einzelnen Häuſern heranzugehen,
um dem kommenden Reichsluftſchutzgeſetz vorzuarbeiten.
Kirchenrak Karl Skrack geſtorben.
Gießen, 30. Dez. Kurz vor Vollendung ſeines 88
Lebensjah=
res iſt Kirchenrat Pfarrer i. R. Karl Strack geſtorben. Er
ent=
ſtammte einer alten heſſiſchen Familie in Ober=Rosbach, deren
Mitglieder etwa ſeit 200 Jahren in ununterbrochener Reihenfolge
als Pfarrer in Heſſen amtierten.
Gießen, 30. Dez. Erſparte
Repräſentationsgel=
der für das Winterhilfswerk. Der Rektor der Heſſiſchen
Landesuniverſität hat dem Winterhilfswerk eine größere Summe
der Erſparniſſe von dem in dieſem Jahre in vereinfachter Form
abgehaltenen alljährlichen Rektoratsfeſt überwieſen.
Lich (Oberheſſ.) 30. Dez. Hochzeit im Licher
Für=
ſtenhaus. Der Erbprinz Otto zu Solms=Hohenſolms in Lich
aus dem Fürſtenhauſe Solms=Hohenſolms=Lich hat ſich geſtern auf
Schloß Neuenhauſen in Thüringen mit der Fürſtin Gertraud v.
Werthern vermählt.
Mainz, 30. Dez. Schwerer Autounfall. Auf dem
abſchüſſigen Teil der Walpodenſtraße kam am Freitag vormittag
ein Perſonenkraftwagen auf der ſtark vereiſten Strecke ins
Schleu=
dern, geriet dabei auf den Fußſteig und rannte gegen eine Mauer.
Die Eigentümerin des Wagens, die dieſen ſelbſt lenkte, wurde
er=
heblich verletzt und mußte ins Krankenhaus gebracht werden.
Seite 8 — Nr. 361
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Wie Oeutſchlands Wirtſchaftsgebiet wurde.
100 Jahre Zollverein. — Erinnerung an die Neujahrsnachk 1833 34. — Schlagbäume heben ſich für immer.
Die Neujahrsnacht vor 100
Jahren hat für die deutſchen
Lande eine beſondere, ganz
unvergeßliche Bedeutung: an
dieſem Tage fielen die
Zoll=
ſchranken in allen den
mittel=
deutſchen Staaten, die mit
Preußen den ſogenannten
Zollverein gebildet hatten.
Der Vater dieſes erſten
Zoll=
bündniſſes, das ja in ſeiner
Art einen erſten zagen
Ver=
ſuch zur Einigung
Deutſch=
lands darſtellte, war Friedrich
Liſt, der ſchon im Jahre 1819
den deutſchen Handelsverein
gebildet hatte. So
leiden=
ſchaftlich er ſich auch für ſeine
Idee einſetzte, es war ihr,
vornehmlich infolge des
öſter=
reichiſchen Widerſtandes,
vor=
erſt kein ſichtbarer Erfolg
be=
ſchieden. Es erſchien damals
nur der Weg der
Vereinba=
rung von Staat zu Staat
gangbar, und dieſen betrat
Preußen.
Nachdem Preußen die
Zoll=
verhältniſſe im eigenen Land
in Ordnung gebracht hatte
und u. a. alle Binnenzölle auf=
März 1829 zunächſt einmal
der Handelsvertrag zwiſchen
dem bayeriſch=
württembergi=
ſchen und dem preußiſch=heſſiſchen Zollverein zuſtande, der das
wei=
tere Operieren auf dieſem damals ſehr ſchwierigen Terrain geſtattete.
Der spiritus rector dieſer erſten großen Zolleinigung iſt der
damalige preußiſche Finanzminiſter Motz, der die Ziele ſeiner
Politik mit den folgenden, weitblickenden Worten umſchrieb: „In
dieſer auf gleichem Intereſſe und natürlicher Grundlage
ruhen=
den und ſich notwendig in der Mitte von Deutſchland
erweitern=
den Verbindung wird erſt wieder ein in Wahrheit verbündetes
von innen und von außen feſtes und freies Deutſchland unter
dem Schutz und Schirm von Preußen beſtehen.”
Aber erſt am 24. März 1834 wurde der eigentliche Zollverein
Tatſache. Den beiden Vertragsgruppen, der bayeriſch=
württem=
bergiſchen und der preußiſch=heſſiſchen waren Sachſen und die
damals noch ſehr zahlreichen thüringiſchen Staaten gefolgt.
Ab=
ſeits hielten ſich noch Hannover, Oldenburg, Braunſchweig und
Lippe, die im kommenden Jahre einen ſelbſtändigen „
Steuer=
verein” gründeten und noch lange Jahre ſchmollend beiſeite
ſtan=
den. Abſeits blieb vor allem — Oeſterreich, das die ganze
Zoll=
einigungsbewegung mit Schikanen und heimlichem Widerſtand
verfolgt hatte.
Der preußiſch=deutſche Zollverein im Jahre 1833, wie er ſich
nannte, umfaßte 18 Staaten mit damals insgeſamt 23
Mil=
lionen Einwohnern. Er wurde zunächſt auf acht Jahre
abge=
ſchloſſen, aber in der Folge etwas verlängert, weil ſeine
un=
mittelbaren Vorteile ſehr raſch und nachhaltig erkannt wurden.
gehoben hatte, kam am 27. Die Begründer des Zollvereins bei der Abſchlußſitzung. (Nach einer zeitgenöſſiſchen Darſtellung.)
Von links nach rechts: von der Motz, von Maaßen, von Klewitz und von Eichhorn.
Der Stichtag, an dem der Vertrag in Kraft trat und die
tauſendfachen Zollſchranken überall in Fortfall kommen ſollten,
war der Beginn des 1. Januar 1834. Es war ein großes
Er=
eignis, deſſen Bedeutung ſich nicht nur die Diplomaten ſondern
vielleicht mehr noch das einfache Volk bewußt war. Denn für
den Einzelnen war es ein ungeheuerliches Ereignis, plötzlich
nicht mehr alle paar Meilen von irgendeiner Schranke
aufgehal=
ten, und nach zollpflichtiger Bagage gefragt zu werden.
Treitſchke, der Augenzeuge des hiſtoriſchen Ereigniſſes war,
beſchreibt es anſchaulich und lebendig: „Auf allen Landſtraßen
Mitteldeutſchlands harrten die Frachtwagen hoch beladen in
langen Zügen vor den Mauthäuſern (Zollhäuſern), umringt von
fröhlich lärmenden Volkshaufen. Mit dem letzten Glockenſchlage
des alten Jahres hoben ſich die Schlagbäume, die Roſſe zogen
an, unter Jubelruf und Peitſchenknall ging es vorwärts durch
das befreite Land.”
Das weitere Schickſal des Zollvereins iſt bekannt. Bald
darauf traten ihm Heſſen=Homburg, Baden und Naſſau bei,
ebenſo Frankfurt. Die Einigung mit der hannoverſchen Gruppe
gelang aber erſt im Jahre 1851. Im Jahre 1853 umfaßte er
be=
reits das ganze nichtöſterreichiſche Deutſchland mit Ausnahme
der Hanſeſtädte, Mecklenburgs, Schleswig=Holſteins und
Liechten=
ſteins. Der letzte Schritt auf dieſem Gebiete war die erſte deutſche
Reichsverfaſſung vom Jahre 1871, die ausſprach, daß die geſamte
Zollgeſetzgebung Sache des Reiches ſei.
Hugo Brühl.
Geſchäftliches.
Wellblechbau — Stahlblechbau — Betonbau
drei feuerſichere Bauſtoffe, aus denen man zweckmäßig und
preis=
wert alle Bauten herſtellen kann. Von ſehr großem Vorteil iſt, daß
man die Gebäude jederzeit zerlegen und an anderer Stelle ohne
Wertminderung wieder ſchnell aufbauen kann.
Die Häuſer ſind feuer=, blitz= und diebesſicher und können durch
innere Auskleidung ſehr gut iſoliert werden. Die Haltbarkeit iſt
unbegrenzt.
Die Reichsbahn, die Induſtrie, Behörden wie auch Private
errichten ſeit Jahrzehnten aus dieſen Bauſtoffen: Lokſchuppen,
Wärterbuden, Lagerhallen, Fabrik= und Kontorräume,
Autogara=
gen, Jagdhütten, Wohnhäuſer, Scheunen uſw.
Herſtellerin all dieſer Bauten iſt die bekannte Firma Gebr.
Aſchenbach, G. m. b. H. Weidenau=Sieg, welche infolge ihrer
40jährigen praktiſchen Tätigkeit ſehr leiſtungsfähig iſt.
Rundſunk=Programme.
Frankfurt.
Gleichbleibende Werktags=Vortragsfolge: 600: Morgenruf. o 6.05:
Morgenkonzert. o 6.30 und 6.45: Gymnaſtik. o 7: Zeit,
Früh=
meldungen. o 7.10: Wetter. 0 7.15: Frühkonzert. o 8.15:
Waſſer=
ſtand, Wetter. 8.25: Frauenfunk. 8.35: Gymnaſtik für Frauen.
O 10.00: Nachrichten. O 11.00: Werbekonzert. o 11.40:
Pro=
grommanſage. Wirtſchaftsmeldungen. Wetter, Schneewetter= und
Winterſportbericht. 12: Konzert. O 13.15: Zeit. Nachrichten. o
13.25: Nachrichten o 13.35: Konzert. o 15.30: Gießener
Wetter=
bericht; anſchl. Obſervatorium Aachen: Wetter für Eifel= und
Moſelgebiet. 15.40: Zeit Wirtſchaftsmeldungen. e 18.50:
Wetter Nachrichten, Wirtſchaftsmeldungen, Programmänderungen
Zeit. O 20.00 (außer Di.): Griff ins Heute. O 22: Zeit, Nachrichten,
O 22.20: Du mußt wiſſen. O 22.30: Nachrichten, Wetter, Sport
Frankfurt: Sonntag, 31. Dezember
6,35: Bremen: Hafenkonzert. Das große Geläute vom Bremer
Dom. Choral: Das alte Jahr vergangen iſt,
8.15: Zeit, Nachrichten.
8.20: Waſſerſtand. Wetter, Winterſportbericht.
8.25: Stuttgart: Morgengymnaſtik.
8.45: Köln” Katholiſche Morgenfeier.
9.30: Feierſtunde der Schaffenden. Funkorcheſter. Ltg.: Rosbaud.
10.00: Triumph des Tanzes. Der Maler Arthur Grunenberg ſpricht
über die Tänzerin Anna Pawlowa.
10.20: Die Geſchichte der Falknerei. Fang und Abrichtung zur Jagd
und Beiziagd.
10.45: Stunde des Chorgeſangs. Männergeſangverem „Concordia
1860”, Frankfurt a. M.=Schwanheim.
11.30: Leipzig: Bach=Kantate. 12.00: Stuttgart: Mittagskonzert,
13.00: Stuttgart: Kleines Kapitel der Zeit.
13.15: Tanzkapellen ſpielen auf! (Schallplatten).
Dazwiſchen: Herbert Ernſt Groh, Franz Völker und die Kardoſch=
Sänger (auf Schallplatten).
14.20: Zum Jahresſchluß auf dem Lande: Neujahrsgebräuche auf
dem Dorfe. — Der deutſche Bauer an der Jahreswende.
— Geſpräch der Landesbauernführer unſeres Sendebezirks
zum Jahreswechſel.
15.00: Kinderſtunde: Kinder erzählen
16.00: Köln: Nachmittagskonzert. Ernſt und heiter. Die fröhlichen
Fünf. Der Funkkammerchor. Ltg.: Joſef Breuer,
von Weihnachten.
1800: Prof. Ed. Sittig: Der Himmel im Januar.
18.25: Fröhl. Zwiſchenſpiel. Die fünf Sorgenbrecher.
19.00: Vorleſung aus d. Buch: Tauſend u. em Abenteuer v. Faber.
19.15: Wir haben das Rennen gemacht. Die erfolgreichſten Schlager
1933. — 19.35: Wilh. Michel: Lob des Leichtſimns.
19.45: Südweſtfunk 1933. Blick auf das Jahr.
20.00: Gemeinſchaftsſendung der Weſtgruppe: Wildweſtpunſch. Ei
luſtiger Abend. 1. Teil. 22.00: Zeit, Nachrichten.
D2 D: Stuttgart: Du mußt wiſſen.
22.30: Nachrichten aus dem Sendebezirk, Wetter= u. Sportbericht.
22.45: Wildweſtpunſch. 2. Teil.
24.00: Aus Mannhem: Jean Paul: Traumgeſichte in der erſten
Nachmitternacht des neuen Jahres (1813).
0.30: Köln: Nachtmuſik. Glückaut ms neue Jahr,
Sonntag, 31. Dezember 1933
6.35:
8.20:
825:
1000:
11.00
11.15:
11.45:
12.00:
18.00:
13.15:
15.30:
16.00:
18.00:
18.10:
18.30:
19.25:
19.50:
20.00:
22.00:
22.30:
22.45:
B.00:
Aa
Frankfurt: Montag, 1. Januar
Hamburg: Hafenkonzert — 8.15: Zeit, Nachrichten.
Waſſerſtand, Wetter, Winterſportbericht.
Stuttgart: Gymnaſtik. — 8.65: Stuttgart: Evangeliſche
Morgenfeier. — 9.30: Feierſtunde der Schaffenden.
Zum Katerfrühſtück (auf Schallplatten).
Der Dichter über ſein Werk. Joſ. Friedrich Perkonig: Menſch
wie du und ich.
Der Neujahrstag im Lied der Zeiten. Geſ. v. Loſſe (Barit.)
Eröffnungsſpringen an der Hochfirſtſchanze. Hörbericht.
Stuttgart: Mittagskonzert des Südfunkorcheſters.
Stuttgart: Kleines Kapitel der Zeit
Ihr Erſcheinen beehren ſich ergebenſt anzuzeigen. (Neue
Schallplatten.) — 14.30: Kaſperl=Stunde.
Fideler Ausflug nach Oberbayern (Schallplatten.)
Nachmittagskonzert. Buntes Neujahrs=Konzert,
Lyrik von Helmuth Wiedenbrüg.
Dr. Franz Spunda: Auf dem Olymp.
Fröhl. Zwiſchenſpiel. — 19.00: Rhein=Mainiſches Land.
Die fünf Frankfurter. Einjährige des 5. Rheiniſchen
Dra=
gonerregiments Frankf. a. M., Kriegsveteranen v. 1870=71
Sportbericht.
Köln: Neujahrskonzert. Bunt iſt die Welt der Oper.
Zeit, Nachrichten. 22.20: Du mußt wiſſen.
Nachrichten aus dem Sendebezirk, Wetter und Sport,
Stuttgart: Nachtmuſik.
Stuttgart: Heiterkeit und Fröhlichkeit. Eine bunte Folge von
Muſik, geſpielt vom Südfunkorcheſter. Ltg: G. Görlich.
Mitw.: Zithertrio Heinz Mönch, Fritz Mühlfenzl (Ziehharm.)
Köln: Nachtmuſik,
Königswuſterhauſen.
Deutſchlandſender: Gleichbleibende Werktags=Vortragsfolge: 6.00;
Wetter für die Landwirtſchaft. 6.05: Wiederholung der
wichtig=
ſten Abendnachrichten. S 6.15: Gymnaſtik. O 6.30; Wetter für
die Landwirtſchaft. — Anſchl.: Tagesſpruch. 6 6.35: Frühkonzert.
In einer Pauſe gegen 7.00): Neueſte Nachrichten. 8:
Sperr=
zeit. 8.45: Gymnaſtit für die Frau. o 10: Neueſte Nachrichten.
11.15: Deutſcher Seewetterbericht. O 12: Wetter für den
Land=
wirt. — Anſchl.: Konzert. — Wiederholung des Wetterberichts.
O 12.55: Zeitzeichen der Deutſchen Seewarte. O 13: Sperrzeit, o
13.45: Nachrichten 6 14: Konzert. o 15.30: Wetter, Börſe. o
18.00: Das Gedicht 0 18.45: (Mi., Do. 18.,50): Wetter für den
Landwirt. Anſchl.: Kurzbericht des Drahtloſen Dienſtes. o 22:
Wetter, Nachrichten Sport. 0 22.45: Deutſcher Seewetterbericht,
6.15:
6.35:
8o0:
8.55:
10.05:
11.00:
11.15:
11.30:
12.00:
12.55:
13.00:
14.00:
15.00,
16.10:
16.25:
17.40:
18.00:
19.00;
20.00:
21.00:
22.30:
22.45:
23.40;
24.00:
2.15
Deutſchlandſender: Sonntag, 31. Dezember
Berlin: Gymnaſtik. — 6.30: Tagesſpruch.
Bremer Freihafenkonzert. Das große Geläute vom Bremer
Dom. — Choral: Das alte Jahr vergangen iſt.
Stunde der Scholle; Frauenſchaften in der deutſchen
Oſt=
ſiedlung. — Die Erſchließung wirtſchaftseigner Eiweißquellen
Morgenfeier.
Berlin; Wetter. — 10.10: Sperrzeit.
Werner Pleiſter: Von deutſcher Art und Kunſt.
Deutſcher Seewetterbericht.
Dorfmuſit. Aufnahmen aus unſerem Schallarchiv.
Mittagskonzert. Muſikzug der Standarte 208.
Zeitzeichen der Deutſchen Seewarte.
Fortſetzung des Mittagskonzertes.
Jugendſtunde: Die Jugend im Rundfunk.
Schön war jeder Tag .. Die beliebteſten Melodien d. Jahres,
Dichterſtunde: Georg Stammler ſpricht eigene Verſe.
Aus der Unwerſitätskirche Kiel; Silveſter=Gottesdienſt,
Kammermuſik auf Schallplatten.
Rundfunk — total verdreht: Punſch=Programm. 24 Stunden
in 60 Minuten.
Zu guter Letzt — noch einmal das Orcheſter 2—s
Teutſch=
landſenders. Ltg.: H. Thierfelder.
Saturn im 4. Feld — Dein Schickſal aus dem Kaffeegrund,
Silveſter=Bummel durch deutſche Sender.
Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Deutſcher Seewetterbericht, 23.00: Wir bummeln weiter,
Ausklang und Beginn. — Der Deutſchlandſender grüßzt das
neue Jahr 19341
Tanz ins neue Jahr, Robert Gaden u. ſein Orcheſter,
Berlin; Meine Muſike — Deine Muſike, Tanzmuſik.
6.15:
6.35:
8.15:
10.05:
11.00:
11.15:
12.00;
12.55:
18.00:
14.00:
14.45:
15.05:
16.00:
17.50:
18.30:
18.45:
19.00:
20.00:
21.00:
22.00:
22.45:
Deutſchlandſender: Montag, 1. Januar
Berlin; Gymnaſtik. — 6.30: Tagesſpruch.
Hamburger Hafenkonzert. Die Glocken vom Großen Michel,
Choral: Ach, bleib mit deiner Gnade.
Schallplattenkonzert. — 8,55: Berlin: Morgenfeier.
Berlin; Wetter. — 10.10: Sperrzeit.
Reichsjugendführer Baldur von Schirach: Die
Neujahrsbot=
ſchaft an die deutſche Jugend.
Deutſcher Seewetterbericht. — 11.30: Uebextr. Leip=
Berlin: Wir grüßen Sie im neuen Jahr! — In einer 4.—lg;
gratuliert Hans Albers zum neuen Jahr.
Zeitzeichen der Deutſchen Seewarte.
Fortſetzung der Uebertragung aus Berlin.
Kindertheater: Purzelchen fällt ins neue Jahr.
Artiſten proben. Ein Vormittag in einem Großvariete,
Neujahr überall. Kleine Reiſe mit Schallplatten.
Frankfurt: Buntes Konzert. Ltg.: Dr. Reinhold Merten.
Wir wünſchen uns zum neuen Jahr.
An die Deutſche Arbeitsfront zum Jahresanfang.
Kalender.” Eim beſinnliches Geſpräch von Rud. Presber.
Ein luſtiger Paul Lincke=Abend.
Guido Thielſcher als „Hochtouriſt”. Schwindliger Schwank
Fortſetzung des Lincke=Abends.
Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Dtſch. Seewetterbericht. — 23.00; Tanzmuſik. D. Kermbach.
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Darmſtadt
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die herzlichſten Glückwünſche
zum Jahreswechſel!
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Bezirks=Kanſum= Verein Darmſtadt
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Meiner werten Kundschaft, sowie
Bekenn-
ten und allen meinen Gästen
ein glückliches neues Jahr!
Weinhaus Ph. Barth.
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und Bekannten zum Jahre
die herzlichsten
Gtück- und Segenswünsche
Familie W. Brauer
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Martin Fischer
Moosbergstr.,
BckeLudwigs-
höhstraße. Telefon 2816
Konsumhaus Kröhl
Kaupstr. 44, am Biegerplatz
Telefon 1053
W. Lnun
Mathildenplatz 6. Tel. 4598
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Herzliches Presit Neuiahn
Heinrich Kraft und Frau „Café Express‟, Woogsplatz 6
Die beſten Wünſche
zum neuen Jahre!
Guſtav Geil, Darmſtadt
Glektra=Znſtallation
nur Kirchſtr. 1 nur Kirchſtr. 1
(nſrer verehrten Kundſchaft, Freunden
und Gönnern ein herzliches
Proſit Neujahr!
Nikolaus Benz und Frau
Ochſen=, Kalbs= und Schweinemetzgerei
Eliſabethenſtr. 39.
Aues Gute für1934
Minge
Sieglried Schneider
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Unserer verehriichen Kundschaft
Freunden und Gönnern
die
herzlichsten Wünsche
zum Jahreswechsel!
Kronenbrauerei Wiener A.-G.
Darmstadt, vorm. Gebr. Wiener.
Wirtſchaft zum Brauſtübl”
Schuſtergaſſe 13.
Allen unſern Gäſten, Freunden
und Bekannten
zum Jahreswechſel
Herzliche Glückwünſche
Familie Ph. Beig
„Die Stoff=Stage‟
Darmstadt — am Vismarckdenkm
unnennnmngnnnn nnme mmmwer mannn unvrn
Zum Jagreswechſer
allen Kegelſchweſitern und Kegelbrüdern die
herzlichſten Glück= u. Segenswünſche
mit „Gut Holz” „Heil Hitler”
Kegler=Verband Darmſtadt u. Umgebung e. V.
Der Ortsgruppenführer. (15822
BüLBZZBENADBEABNBDZBBURDADDLBBDBEEBS
Der werten Kundſchaft,
en Bekannten und Freunden
g. Herrmann u. Frau
roi= und Feinbäckerei
Mathildenplatz 5 15815
ſeren hochgeſchätzten Kunden, allen
eunden, Bekannten und Verwandten
15804
m Jahreswechſel
rohes neues Jahr!
Familie
Sakob Lautenſchläger jr.
Metzgerei
Kranichſieinerſtraße 13.
Meinen verehrten Kunden, Freunden
und Bekannten
Viel Glück
im Neuen Jahr!
Wilb. Barth
Konditorei und Café
Grafenſtraße 27. (15784
Meiner werten Kundſchaft, Freunden
und Bekannten
ein glückliches neues Jahr!
Metzgerei Johannes Jung
Barkhausſtraße 72 u. Weiterſtädterſtraße 14
Unſeren werten Gäſten, Freunden
und Bekannten zum Jahreswechſel
die herzlichſten Glück= und
Segenswünſche! 13sis
Bernhard Berghöfer und Frau
Gaſtwirtſchaft Meenzer Müller.
Unſeren werten Gäſten und Nachbarn
die herzlichſten Wünſche zum
Neuen Jahre!
Georg Becker u. Frau.
Silveſterfeier mitStimmungskonzert
Unſerer Kundſchaft, Freunden und
Bekanuten wünſchen wir zum
Jahreswechſel
ein herzliches Glück auf!
Brennſtoff=Vertrieb „Union”
Hartart & Co. (15793
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Allen meinen werten Kunden,
* Freunden und Bekannten ein
glückliches neues
Herzlichen
Slückwunsch
zum neuen Jahre
Familien. (4
Valentin Wagner
und Heinrich Haas
Jahr!
Friedr. Gutfreund
Elektr. Anlagen
Karlſiraße 56
Teleßhon 962
Unseren werten Gästen, Freunden und
Bekannten
Kerzlichen Glückwunsch
zum neuen Jahr!
Silvesterfeier mit Konzert.
Familie Josel Räsch
Kotel Mers.
Unseren verehrt. Geschäfts
Freunden und Bekannter
autbieten
Neuen Jahre
die besten Wünsche
L. d. M. Engel
Töchter von August Eng
Nähmaschinenbaus
Darmstadt
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Unſeren werten Gäſten, der
Nach=
barſchaft, Freunden u. Bekannten
ein kräftiges
Proſit Neujahr!
Familie Robert Dörr
Stammhaus Rummel
Neckarſtr. 20.
Anſerer werien Kundſchaft und Freunden
wünſchen ein gutes
neues Jahr!
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Spenglerei und Inſtallation Bleichſtraße I
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Glückwünſche
zum neuen Jahr
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Die beſten Wünſche
zum neuen Jahre!
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Weinhaus Mascotte
Holzſtraße 5,
Zum Jahreswechsel
allen
1
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Ludw. Oraßmann u. Frau
Konditorei und Kaf
eter-Gemeinder-
Wilhelmir
Treung
herzliches PrositHeujahr
Fam. Georg Pfeiffer und Ruths
Schweine-, Rind- und Kalbsmetzgerei
-und Blu
Seite 10 — Nr. 361
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonn
Meinen werten Kunden, ſowie
Freunden die
herslichsten Glückwünsche
zum neuen Jahre
Friedrich Stelz
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Darmſtadt, Eliſabethenſtr. 56
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zum neuen Jahr!
Familie Grohe
Brauerei zum Erbacher Hof.
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Unſeren werten Gäſten, Nachbarn und
Bekannten
15798
herzliche
Glückwünſche
zum neuen Jahr!
Familie Adam Treuſch
Heinrichſtraße 104 (Ecke Wienerſtraße)
Meiner werten Kundschaft
Freunden und Bekannten
ein herzliches
Prosit Neujehr!
Familie A. Eidebenz
Schweine-, Kalbs- u.
Ochsen-
metzgerei Viktoriaplatz 8
1581
Peier Sauer, Schuſiergaſſe
Philipp Sauer, Georgenſtraße
Heinrich Weber, Beckſtraße
Bäckermeiſter
grafulieren ihrer werten Kundſchaft
zum neuen Jahre!
Unſeren hochgeſchätzten Kunden,
Bekannten und Verwandten
ein herzliches
Proſit Neujahr!
Ernſt Keßler und Frau
Schweine=, Rinds= u. Kalbsmetzgerei
Schloßgartenplatz 8
Unserer werten Kundschaft, Freuden
und Gönnern
zum neuen Jahre
die beſten Wünſche
Robert Fuchs, Lebensmittel
Pallaswiesenstraße 41.
(
Allen Freunden, Gönnern, Gäſt n und
Bekannten zum Jahreswechſel
die beſten Glückwünſche!
C. Düker und Frau
„Bayriſche Bierſtube‟
Bismarckſtraße 100 15795
Unserer werten, Kundschaft sowie
Freunden und Gönnern wünschen wir
VielGlück und Segen
im neuen Jahr
und danken für das im abselaufeven
Jahr uns entgegengebrachte Vertrauen
Lich und Hechler
HöbeLLIOA Hieranderstrade 3
15871
ren werten Kunden und
Bekannten
Herzlichen Glückwunsch
zum neuen Jahre!
Fahrradhaus „Frisch auf”
Familie Fisch, Mathildenplatz
15801
Allen unſeren Gäſten, Freunden
und Nachbarſchaft
ein glückliches, frohes,
neues Jahr!
Jakob Baltes u. Frau
Ecke Arheilger= und Liebfrauenſtr.
Ein glückliches
neues Jahr
wünscht allen
M. Ragoczy
Akkumulatoren Werkstätte und Auto-
Licht-Zünd-Dienst — Heidelbergerstr. 28
O
Allen werten Gäſten, Freunden
und Bekannten
ein herzliches
„Proſit Neujahr!”
8 Familie Georg Chriſt
Kaiſerſaal=Reſtaurant
Fürſtenſaal
Oorrragaagagg
Ein glückliches
Neues Jahr
wünscht seinen
Mit-
gliedern, Freunden
und Gönnern
Polizei-Sportverein
Darmstadt
Wec
Meinen werten Gäſten, Freunden und
Gönnern ſowie Nachbarſchaft
die herzl. Glückwünſche
zum neuen Jahr!
Familie Adam Wolf
„Zum Deutſchen Hof”, Mackenſenſtr. 23.
1581
Rehbergen
Ecke Kies= und Niederramſtädterſtraße
Telefon 4408
Unſeren werten Gäſien, Freunden und
Bekannten ein kräftiges
15809
Prosit Neujahr!
Familie Phil. Dörr
Herzliches
Proſit Neujahr!
Piano=Berg
Hügelſiraße 32
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Freunden und Bekannten ein
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Karl Roch, Schweinemetzgerei
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Pliſſee= und Dekatur=Anſtalt
Schuchardſtr. 12 (15839
Herzich
zum
meiner Ki
freunden
SpC.
Mackenſe
Unſeren we
Freunde:
herzl C
zumN=
15821/ (*
Café und Feit
Honntag und
Unſerer w
Freunder
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Gebrüf
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beſter Geſchäftslage
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Wir gestatten uns, den werten Mitgliedern des seitherigen
Kohlen-
sparvereins, sowie der geehrten Einwonnerschaft von Darmstadt davon
Kenntnis zu geben, daß der seitherige Kohlensparverein in seiner am
18. Dezember 1933 stattgefundenen Generalversammlung durch
ein-
stimmigen Beschluß auf die neue Firma
Kohlen-VertriebKausercCo.
übertragen wurde.
Die neue Firma besteht aus dem langjährigen Angestellten, Herrn
Wilhelm Kayser und dem Mitgründer und Geschäftsführer des
seit-
herigen Kohlensparvereins, Herrn Joh. Wenz.
Der Kohlensparverein wurde von uns mit allen Aktiven und Passiven
sowie unter Beibehaltung des gesamten Büro- und Lagerpersonals ab
1 Januar 1934 übernommen.
Unser Büro befindet sich wie seither
Landwehrstraße 2, Ecke Frankfurterstraße
und unsere Lagerplätze im Güterbahnhof.
Auch in Zukunft werden wir Sie mit nur
erstklassigen Brennmateriallen bester
Ruhrzechen und mit den worzügl. Braunkohlen-
Briketts Marken „Union”” und „Sonne‟” beliefern
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Wir bitten Sie, das dem Kohlensparverein während seines Bestehens
in so überaus reichem Maße entgegengebrachte Vertrauen auch auf
uns übertragen zu wollen und bitten um Uberschreibung Ihrer
ge-
schätzten Aufträge.
Es ist unser eifrigstes Bestreben, Sie weiterhin gewissenhaft und
sorg-
fältig zu Ihrer Zufriedenheit zu bedienen.
Mit deutschem Gruß
Kohlen-Vertrieb Kayser & Co.
Unverändert bleiben:
Unsere Fernsprechnummer: 1399. Unser Postscheckkontoi Frankfurt
a. Main Nr. 10461.
Unsere Bankverbindungen: Hess. Beamtenbank, Darmstädter
Volks-
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Eine SA=Kapelle geleitet die Kinder mit ihren Berliner Pflegeeltern zu einer Sondervorſtellung
ins Theater.
Um die Verbundenheit des Reiches mit dem noch immer abgetretenen Saargebiet zu bekunden,
waren von der Reichshauptſtadt 850 Saarkinder für die Weihnachtsferien nach Berlin eingeladen
worden. Die Kinder, die als Vertreter ihres ganzen Volkstums angeſehen werden, werden als
wirkliche Ehrengäſte behandelt.
Die Verteilung der Studierenden auf die einzelnen Fachgebiete.
Die Ueberfüllung der Hochſchulen und der akademiſchen Berufe hat der Reichsregierung
Veranlaſ=
ſung gegeben, die Zahl der zum Studium zugelaſſenen Abiturienten in jedem Semeſter auf 15 000
zu beſchränken. Durch dieſe Maßnahme ſoll verhindert werden, daß in Deutſchland ein geiſtiges
Proletariat heranwächſt, das für andere Berufe verloren wäre und dem keine Lebensmöglichkeit
bliebe.
„Schneller, bequemer und billiger!“
Berlin, 30. Dez. (Eig. Meld.)
Dr.=Ing. e. h. Julius Dorpmüller, der
Generaldirektor der Deutſchen
Reichsbahngeſell=
ſchaft, entwickelte in einem Artikel in der „
Bör=
ſenzeitung” in knappen Zügen das Programm
der Deutſchen Reichsbahn für das beginnende
Jahr. „Schneller, bequemer und billiger ſoll das
Reiſen mit der Eiſenbahn werden‟. Der Anfang
wird bei einer Reihe von Zügen ſchon zum
Sommerfahrplan 1934 gemacht, mit dem Erfolg,
daß ſtarke Verkürzungen der Reiſezeiten erzielt
werden. Beiſpielsweiſe wird man künftig von
Berlin nach Rom über den Brenner in 24
Stun=
den, ſtatt bisher in 29 Stunden reiſen, im
in=
nerdeutſchen Verkehr treten in vielen
Verbin=
dungen Verkürzungen der Reiſezeit von ein bis
zwei Stunden ein. Schrittweiſe wird bei allen
Schnellzügen weitergegangen werden. — Aber
die Pläne der Reichsbahn ſind noch weiter
ge=
ſpannt. Nach dem Muſter des Berlin-
Ham=
burger Schnelltriebwagens, des ſogenannten
„Fliegender Hamburger”, ſollen weitere
Schnell=
fahrten mit 150 Kilometer Geſchwindigkeit
zwi=
ſchen Berlin und den wichtigſten Großſtädten
Deutſchlands ſowie im Verkehr dieſer Großſtädte
untereinander eingerichtet werden. Aber nicht
nur der Schnellverkehr auf weite Entfernungen,
ſondern auch der Nahverkehr ſoll ausgeſtaltet
werden. Die Reichsbahn plant eine ſyſtematiſche
Umſtellung des Perſonenverkehrs auf
Trieb=
wagen, die ſchnell fahren, raſch eine
Stunden=
geſchwindigkeit von 120 Kilometer erreichen und
ſchnell zum Stehen gebracht werden können. Sie
ſollen die langſamen Perſonenzüge (mit
Aus=
nahme der ſtark beſetzten Züge des
Berufsver=
kehrs) völlig erſetzen und eine viel häufigere
Fahrgelegenheit bieten als jetzt üblich iſt. Die
Umſtellung ſoll nicht etwa auf Hauptbahnen
be=
ſchränkt bleiben, ſondern gerade auch auf
Neben=
bahnen ſoll eine weſentliche Fahrplanverdichtung
und Beſchleunigung durch Triebwageneinſatz
er=
folgen. — Weiter kündigt Dr. Dorpmüller
Tarif=
ſenkungen an. Die Reichsbahn nimmt in das
Jahr 1934 die vor wenigen Tagen neu
einge=
führten Winterurlaubskarten hinüber. Vor allem
prüft die Deutſche Reichsbahn eingehend die
Möglichkeit einer allgemeinen Senkung der
Per=
ſonentarife. Es wäre verfrüht, hierüber nähere
Angaben zu machen, nur ſoviel läßt ſich ſagen,
daß die Tarifſenkung, wenn ſie im nächſten Jahr
kommt, mindeſtens die bisher auf Urlaubskarten
gewährte Ermäßigung von 20 Prozent betragen
wird.
Brüſſel. Ein Verkehrsflugzeug der
eng=
liſchen Imperial=Airway=Geſellſchaft, das
Flug=
dienſt von Brüſſel nach London verſah, iſt in der
Nähe von Ruyſſelede bei Brügge abgeſtürzt.
Da=
bei fanden 10 Perſonen den Tod. Der Unfall hat
ſich gegen 14 Uhr ereignet. Das Flugzeug raſte
gegen einen Funkturm der Funkſtation
Ruyſſe=
lede und ſtürzte ab. Bei den 10 Toten handelt
es ſich um den Flugzeugführer, den Mechaniken
und acht Fluggäſte.
Nach unſeren bei der Imperial Airways in
Köln eingezogenen Erkundigungen befinden ſich
unter den bei Brügge verunglückten Fluggäſten
keine Deutſchen. Nach den bisherigen
Feſtſtel=
lungen ſind in Köln ein Fräulein Dismont und
ein Miſter Young, beides Engländer, in das
Flugzeug eingeſtiegen. Von den in Brüſſel
ein=
geſtiegenen fünf Paſſagieren waren drei
Eng=
länder und einer Pole. Ein deutſcher
Staats=
angehöriger hatte das verunglückte Flugzeug in
Köln beſtiegen, aber ſeine Reiſe bereits in
Brüſſel beendet.
Paris. Die über die Gründe der
Eiſen=
bahnkataſtrophe von Lagny eingeleitete
Unter=
ſuchung hat am Freitag die Ausmaße
ange=
nommen, welche die Anordnungen des Miniſters
für öffentliche Arbeiten, Paganon, und des
Juſtizminiſters Rénaldi erwarten ließen.
Wäh=
rend Paganon mit den Direktoren und
Aufſichts=
räten der Eiſenbahngeſellſchaft über das
drin=
gend notwendige Erneuerungs= und
Verbeſſe=
rungswerk des Schienen= und Signalnetzes
kon=
ferierte, begaben ſich der Juſtizminiſter und der
Generalſtaatsanwalt der Republik an die
Un=
glücksſtätte. In Meaux ſetzte indeſſen der
Unter=
ſuchungsrichter ſeine Vernehmungen fort und
ver=
hörte eine Reihe leitender Beamter des
Pari=
ſer Oſtbahnhofs. Dieſe Vernehmungen dauerten
bis in die ſpäten Nachtſtunden an, ohne eine
endgültige Klarſtellung zu bringen. Es erwies
ſich jedoch, daß der Lokomotivführer des
auffah=
renden Straßburger Schnellzuges keinen
be=
ſtimmt lautenden Auftrag bezüglich ſeiner Fahrt
im Nebel erhalten hatte. Es ſcheint nunmehr
feſtzuſtehen, daß der Sirenenauslöſungsapparat
auf der Strecke nicht funktioniert hat.
Jeden=
falls verzeichnet der Kontrollſtreifen auf der
Lokomotive nichts Derartiges. Die
Sachverſtän=
digen haben eine Friſt von ſechs Monaten
ver=
langt, ehe ſie ſchlüſſige Feſtſtellungen zu
tref=
fen in der Lage ſeien. An der Unglücksſtelle
gab der Juſtizminiſter ſeiner Verwunderung
darüber Ausdruck, daß am vergangenen
Sams=
tag zwei Züge in kurzen Abſtänden auf der
gleichen Strecke vom Oſtbahnhof abgelaſſen
wur=
den, wobei ſich der Lokomotivführer des zweiten
Zuges nach Straßburg auf Grund der
beſtehen=
den Inſtruktionen berechtigt glauben konnte, die
verſpätete Fahrzeit durch ſchnelleres Fahrtempo
einzuholen. Ferner wurde feſtgeſtellt, daß die
mit einer beſtimmten Flüſſigkeit verſehenen
Be=
hälter, die bei Froſtwetter dazu beſtimmt ſind,
die Signalapparate aufzutauen, trotz der
gelun=
genen Verſuche noch nicht in den
Verkehrsab=
ſchnitt der Unfallſtelle eingefügt worden waren.
Der berühmte Rhein=Uebergang der Preußen unter „Marſchall Vorwärts”
in der Neujahrsnacht 1813/14 (Gemälde von Camphauſen).
Die Preußen befanden ſich damals auf der Verfolgung der geſchlagenen Franzoſen. Mit dem
Rhein=Uebergang war die Befreiung Deutſchlands vollendet und es ging nach Frankreich hinein,
um den Korſen, den Tyrannen über ganz Europa, aus ſeiner Hauptſtadt zu vertreiben.
Meißen. In der Nähe des
Verbindungs=
weges zwiſchen der Carola= und Berg=Straße
wurde am Freitag mittag die 16 Jahre alte
Lotte Merkel von der nach Meißen gerufenen
Dresdener Mordkommiſſion tot aufgefunden. Das
Mädchen war am Stadttheater Meißen als
Volontärin tätig und wurde ſeit dem 28.
De=
zember vermißt, da es nach der Vorſtellung nicht
heimgekehrt war. Nach den bisherigen
Feſtſtel=
lungen iſt die Merkel einem Verbrechen zum
Opfer gefallen.
Der 25. Jahrestag des Erdbebens von Meſſina.
Rom. Aus Anlaß des 25. Jahrestages des
Erdbebens von Meſſina, bei dem 80 000
Men=
ſchen den Tod fanden, wurde im Dom von
Meſ=
ſina eine feierliche Totenmeſſe veranſtaltet, an
der der Erzbiſchof ſowie alle ſtädtiſchen
Behör=
den teilnahmen. Alsdann begab ſich die
Bevöl=
kerung in feierlichem Zug nach dem Friedhof,
um Blumen auf den Gräbern der Opfer
nie=
derzulegen. Der Regierungskomiſſar
veröffent=
lichte einen Aufruf, in dem er die Großmut
Muſſolinis verherrlicht, durch die Meſſina heuts
in neuer Schönheit erglänzt.
Selbſtmord im Berliner Tiergarten.
Berlin. Auf einem Wege des
Tiergartens=
in der Nähe des Reichstages, brachte ſich in der
Nacht zum Samstag der 57 Jahre alte
Amts=
vorſteher Wilhelm Kall aus Tungendorf bei
Neumünſter mit einer Piſtole einnen Kopfſchuß
ei. Ein in der Nähe vorbeigehender
Streifen=
beamter, der den Knall hörte, fand den Mann
Oot auf. Die Leiche wurde beſchlagnahmt und
IS Schauhaus gebracht. Der Grund zur Tat
Vorn: Frau Weſtenkirchner mit ihren drei Kindern. Hintere Reihe von rechts: Kapitän Koch von
der „Hamburg”, Ignaz Weſtenkirchner und Joſef Huber, gleichfalls ein Frontkamerad des Kanzlers.
Ignaz Weſtenkirchner, der im Weltkrieg Seite an Seite mit dem Führer im Felde ſtand, iſt jetzt
wieder in der Heimat angelangt, nachdem er, der eines der erſten Mitglieder der NSDAP. war,
vor einigen Jahren wegen der Arbeitsloſigkeit und der politiſchen Verfolgung nach Amerika
aus=
gewandert war. Die Rückkehr iſt ihm nur dadurch ermöglicht worden, daß der Kanzler, der ſeinen
ſchlichten Gefährten von einſt nicht vergeſſen hat, Weſtenkirchner die Schiffskarte zuſandte.
*Das ſchönſte (rlebnis 1933.
Anſere Sportler erzählen
von Kampf und Sieg.
Ein Jahr, außerordentlich reich an ſportlichen
Ereigniſſen und Geſchehen, geht zu Ende. Die deutſche
Turn= und Sportbewegung hat im ſtolzen Bewußtſein
ihrer unverſiegbaren Lebenskraft unermüdlich dafür
geſorgt, daß unſer Sport weiter in die Maſſen, zur
Geſundung und Kräftigung des geſamten Volkes,
ge=
tragen wurde. Sie konnte es um ſo gewaltiger, da
durch die Neugeſtaltung des Reichs auch im deutſchen
Sport die langerſehnte Einigung geſchaffen wurde.
aus der heraus eine machtvolle Stellung und
Lei=
ſtung der deutſchen Kräfte erwachſen wird. Voller /
Hoffnungen können wir daher in ein neues Jahr
gehen. Nicht mit hochgeſchraubten Erwartungen, nein,
aber mit einer ſtarken Zuverſicht. Im Nachfolgenden
laſſen wir einige bekannte Sportler zu Worte kommen.
Wolf Hirkh
iſt einer unſerer älteſten Segelflieger. Schon beim Rhönſegelflug
1920 machte er ſeine erſten Flugverſuche. Sein Flug nach Island
1930 gilt als eine der größten fliegeriſchen Leiſtungen, die je
voll=
bracht wurden, und was er in Amerika und in der Rhön geleiſtet.
hat, iſt oft genug erzählt worden. Nach vielen Erfolgen erhielt er
die höchſte Auszeichnung, den Hindenburg=Pokal für Segelflug.
Jetzt wirkt Wolf Hirth als Leiter der Segelflugſchule und im
Fliegerlager Hornberg, und nicht nur die Schüler, ſondern auch
Hunderte von begeiſterten Zuſchauern haben hier täglich
Gelegen=
heit, den Segelflug, den Sport der deutſchen Jugend, kennen und
ſchätzen zu lernen.
Wolf Hirth ſchreibt: „Das Jahr 1933 war für mich in erſter
Linie das Jahr des Aufbaus der neuen Segelflugſchule Hornberg.
Sportlich konnte ich deshalb leider nicht ſehr viel leiſten. Ich habe
zwar beim Rhönſegelflug wieder, wie im vorigen Jahr, den
größ=
ten Streckenflug durchgeführt, der manche Schwierigkeiten bot, doch
iſt es für mich nichts Neues mehr.
Zwei neuartige Erlebniſſe hatte ich aber doch. Das eine war
meine Waſſerlandung beim Deutſchlandflug im Seekanal vor
Kö=
nigsberg. Dort ſtand mir zur Landung eine Inſel von nur vierzig
Meter Breite zur Verfügung, die noch dazu überſchwemmt war.
Es war die beſte Ziellandung meines Lebens, wobei die Maſchine
völlig unbeſchädigt mitten auf der Inſel ſtand, alſo vorn und
hin=
ten nur wenige Meter vom tiefen Waſſer entfernt. Nach zwei
Stunden ſchon war meine Maſchine auf dem Trockenen und ich
ſelbſt hatte dabei nicht einmal naſſe Füße bekommen.
Auch das andere Erlebnis war eine Ziellandung, und zwar
nach meinem Segelflug beim Deutſchen Turnfeſt in Stuttgart.
Hier flog ich vor einer Zuſchauermenge, die kaum ſo ſchnell wieder
in Deutſchland einer Flugvorführung beiwohnen wird. Vor 400 000
Menſchen landete ich auf der dicht umſtandenen Feſtwieſe. Nach
zehn Loopings und anderen Kunſtflugfiguren, machte ich zum
Schluß noch einen Ueberſchlag in geringer Höhe und landete dann
20 Meter vor der Feſttribüne. Unſer Führer und die
Reichsmini=
ſter Dr. Goebbels und von Papen konnten dieſen Flug beobachten,
der für mich durch die feierliche Stimmung zu einem großen
un=
vergeßlichen Erlebnis wurde.
Kurk Krätſch.
*
der deutſche Meiſter und Turnfeſtſieger, hat ſich bei dem letzten
Vorbereitungskurſus der deutſchen Auswahlturner in Berlin, an
welchem der Volkskanzler durch ſeinen Beſuch ſein großes Intereſſe
zum Ausdruck brachte, als einer der erſten deutſchen Anwärter für
die 1936 ſtattfindenden Olympiſchen Spiele gezeigt. Auch beim
Schönheitsturnen in München zeigte ſich Kurt Krötzſch dem
Welt=
meiſter Romeo Neri=Italien durchaus gleichwertig und verſtand
erneut durch ſeine ganz hervorragenden Darbietungen den
Ge=
danken des Turnens und der Leibesübungen weiter unter das
Volk zu tragen.
Wir können es ſo recht verſtehen, wenn er hier ſagt: „Das
15. Deutſche Turnfeſt in Stuttgart war mein größtes und ſchönſtes
Erlebnis. Unvergeßlich der Augenblick, als ich am Haupttage vor
einer ungeheueren Zuſchauermaſſe als Sieger im höchſten Kampf,
dem Zwölfkampf, ausgerufen wurde, und als dann der Führer
Adolf Hitler mir die Hand drückte, mich lange anſah und mir
herzlichſt zu meinem Erfolg gratulierte.”
Harry Boigk.
der deutſche Meiſter der 400 Meter=Strecke, gehört zu unſeren
jun=
gen hoffnungsvollen Leichtathleten, die Deutſchland im Kampf
der Nationen einſetzen kann. In ununterbrochener, ganz
ener=
giſcher und zielbewußter Vorbereitungsarbeit hat er ſeine
vielver=
ſprechenden Leiſtungen erreicht. Dies ſollte ſich jeder deutſche
Athlet, der beſtrebt iſt, voran zu kommen, vor Augen halten.
Der Leichtathletik=Länderkampf Deutſchland—Frankreich am
September in Paris wird mir immer unvergeßlich bleiben.
Das Olympiſche Stadion von Colombes mit den dichtgedrängten
Zuſchauerreihen machte auf mich einen ſtarken Eindruck.
Beſon=
ders aber das Bewußtſein, zum erſten Male, als Deutſcher des
Dritten Reiches in der franzöſiſchen Hauptſtadt ſtreiten zu dürfen,
dort dann zu ſiegen und europäiſche Beſtzeit zu laufen, all das
geſtaltete dieſen Lauf zu meinem bisher ſtärkſten ſportlichen
Er=
lebnis.
Oberleufnank Momm.
der erfolgreiche deutſche Turnierreiter, der beſonders in New York,
Boſton, Toronto, Genf, Zoppot, Rom. London, Dublin, Wien die
deutſchen Farben würdig vertrat, bemerkt:
„Wenn ich an dieſer Stelle das größte ſportliche Erlebnis des
abgelaufenen Turnierjahres mitteilen ſoll, iſt es zweifelsohne der
endgültige Sieg der deutſchen Reitermannſchaft in der Coppa
d ora Muſſolini. Es folgen die gewonnenen Preiſe der
Na=
tionen in Luzern und Aachen.
Beſonders dankbaren Herzens werde ich immer an das Jahr
1933 zurückdenken, wo es mir gelang, die höchſte Trophäe des
Springſports, das deutſche Spring=Derby in Hamburg.
mit meinem treuen Kampfgenoſſen „Baccarat” zu gewinnen Ueber
die ſehr ſchweren langen Cours qualifizierten ſich zum Stechen
um den endgültigen Sieg der berühmte, in tauſend Schlachten
er=
fahrene Schimmel „Wotan” unter ſeinem Beſitzer Freiherr von
Nagel, dann das kürzlich aus Luzern ſiegreich zurückgekehrte
deutſche Spitzenpferd „Egly”, des Stalles Georgen, unter ſeinem
gewohnten Reiter und Champion Herrn Holſt, und meine
hanno=
verſche Fuchsſtute „Finette‟ Nachdem „Baccarat” als einzigſter
die erhöhten Hinderniſſe überwunden hatte, ſchenkte ich der braven
Stute das Eingreifen in den Kampf.
Wie überall wird es auch im deutſchen Turnierſport weiter
aufwärts gehen und können wir vertrauensvoll dem neuen Jahr
entgegenſehen.”
Rudolf Gramlich
ſtehr heute in der erſten Reihe der deutſchen Fußballſpieler. Durch
eiſernen Fleiß und Ehrgeiz hat es der Frankfurter zu einem
gro=
ßen Können gebracht, und in ſeinen repräſentativen Kämpfen
zeigte er, daß er auch das techniſche Rüſtzeug beſitzt, das vor allem
ein Fußballſpieler braucht, der in einer deutſchen Auswahl
be=
ſtehen kann.
Er erzählt: „Der ſchwerſte Gegner, gegen den ich in der
deut=
ſchen Mannſchaft kämpfen durfte, waren die Italiener. Am
Neu=
jahrstage in Bologna. Dieſer Kampf hat mich am meiſten
gefeſſelt.
Auch 1933 erhofften wir, den heißerſehnten Titel eines
deut=
ſchen Fußballmeiſters zu erringen. Aber wir hatten einen
ſchwar=
zen Tag, nichts wollte gelingen und ſchließlich ſpielten wir weit
unter unſerer ſonſtigen Form. Fortuna=Düſſeldorf war bei jenem
Spiel in Berlin, ebenſo wie im Endſpiel, in fabelhafter
Verfaſ=
ſung, ſie haben verdient gewonnen. Darum heißt es für uns,
wei=
ter zu arbeiten, um im neuen Jahr dahin zu kommen.”
Adolf Schön
gilt als der kampfkräftigſte deutſche Rennfahrer, der in der
gan=
zen Welt wenige Fahrer ſeinesgleichen beſitzt. Seit ſeiner
Meiſter=
leiſtung in dem ſchwerſten Straßenrennen, der „Tour de France”
uvo er als erſter den ſchwierigſten Pyrenäenberg erklomm, hat der
Wiesbadener den deutſchen Radſport immer erfolgreich vertreten.
In der letzten Saiſon feierte Schön, der allen Radſportfreunden
als Vorbild dient, große Triumphe. „Ueber eins freue ich mich am
meiſten, daß der Radrennſport in meiner Heimat wieder ſo
popu=
lär geworden iſt,” äußerte er ſich einmal, und auf unſere Frage,
nach ſeinem Erlebnis in dem beendeten Jahr 1933, antwortete er:
„In dieſem Jahr war das Brüſſeler Sechstagerennen, welches
ich mit Piinenburg zuſammen gewinnen konnte, nachdem mein
Partner Buſchenhagen infolge eines Sturzes ausgeſchieden war,
mein größtes ſportliches Erlebnis. Ich bin ſehr ſtolz auf dieſen
Sieg, den ich im Auslande, bei geradezu ſibiriſcher Kälte, gegen
die allerbeſten Sechstage=Spezialiſten der Welt errang.”
Gerhard Fieſeler.
unſer hervorragender deutſcher Kunſtflugmeiſter, der durch ſeine
unübertrefflichen, immer wieder neuen Flugfiguren, in der
gan=
zen Welt bekannt iſt, erklärt:
„Mein bisheriges ſtärkſtes ſportliches Ergebnis iſt der in
die=
ſem Jahr ausgetragene Revanchekampf gegen den franzöſiſchen
Kunſtflugmeiſter Detroyat.”
Ernſt Henne,
der waghalſigſte Motorradfahrer der Welt, hält faſt ein Dutzend
Weltrekorde. Der Verſuch des Engländers Wright, dieſe
wert=
vollſte aller Motorrad=Höchſtleiſtungen, den abſoluten
Schnellig=
keitsrekord von 244,339 Stundenkilometern, den Henne ſeit
An=
fang November 1932 hält, zurückzuerobern, ſcheiterte. In aller
Ruhe konnte ſich der Münchener auf neue Ereigniſſe vorbereiten,
von denen er hier erzählt:
„Als mein ſchönſtes Erlebnis 1933 möchte ich neben der 2000
Klm.=Fahrt durch Deutſchland, bei der ich erſtmalig mit einer
BMW.=Limouſine ſtartete und die für mich wertvolle
Erinnerun=
gen birgt, die Internationale Sechstagefahrt in
England nennen, wo es uns gelang, die heiß umſtrittene
Tro=
phäe nach Deutſchland zu holen.
Der aufregendſte Augenblick dieſes mörderiſchen Renuens war.
für mich, als ich durch Reifenſchaden in arge Zeitnot kam. Wir
hatten die Schwarzen Berge auf dem umgekehrten Wege nochmals
zu überwinden. Da merke ich, daß ich nur mit halber Luft fahre.
Die ſofort angeſetzte Preßluftflaſche funktionierte nicht — ich reiße
die Handpumpe ab und haue Luft in den Schlauch. Vergeblich.
Ich ſtürze zu einem Bach, der glücklicherweiſe in der Nähe iſt, um
den Schaden zu ſuchen. Dabei gießt es in Strömen, was
natür=
lich die Feſtſtellung weſentlich erſchwert. Endlich gelingt es mir,
ein kleines, verflixtes Durchſchkagloch zu finden und im Tempo
wird geflickt. Ein Blick auf die Uhr aber zeigt, daß ich 28 Minuten
verloren habe. Der deutſche Sieg iſt gefährdet, wenn ich jetzt nicht
wie der Teufel drauf los raſe und die Zeit aufhole. Es muß ſein
— und ſo ſetze ich alles auf eine Karte. Die Engländer machten
ſchön lange Geſichter, als ich nur 40 Sekunden nach Pflichtzeit
ein=
traf und nur einen Strafpunkt erhielt denn Rowley, der
Ka=
pitän der führenden engliſchen Mannſchaft, hatte ſich im eigenen
Lande verfahren und ſchaffte es nicht mehr.
Und ſo haben wir, der Stelzer, der Mauermeyer, der tapfere
Krauß in ſeiner Kiſte und meine Wenigkeit, auf fremdem Boden
unter all den unſagbaren Schwierigkeiten in dieſer Weltkonkurrenz
den Sieg herausgefahren, ſo daß wir 1934 erſtmals in Deutſchland
die Trophäe zu verteidigen haben.”
Sporkkalender.
Fußball.
10.45 Uhr. Kranichſteiner Str.: Tgſ. 75 — Rot=Weiß Darmſtadt.
11.00 Uhr, Rennbahn; Union Daxmſtadt
Viktoria Griesheim.
Handball.
15.00 Uhr, Rheinallee: Rot=Weiß Darmſtadt — Tv. Bickenbach.
Ringen.
10.15 Uhr, Soderſtraße 30: K. S. V. 1910 — Tgde. Dieburg.
Handball.
SV. 98 Darmſtadt Reſ. — TV. Hahn.
Heute, Sonntag, 15 Uhr, empfangen die Reſerven der 98er die
ſtarke Elf des TV. Hahn zum Verbandsſpiel. Da ſich in der
Platz=
elf erprobte Kämpfer finden, die auch ſchon in der Liga=
Mann=
ſchaft ſpielten, ſo iſt mit einem gewiß ſpannenden Treffen zu
rechnen.
Das Verbandsſpiel Turngemeinde 1846 — Turngeſellſchaft
1875 fällt aus.
Sportvgg. Arheilgen — Sportabtlg. Merck.
Ein wichtiges Meiſterſchaftsſpiel findet heute am Arheilger
Mühlchen ſtatt. Es iſt für die Führung der Tabelle von
maß=
gebender Bedeutung. 3. Zt. führt Merck mit 10 Punkten vor
Ap=
heilgen mit 7 und TV. Arheilgen mit 5. Merck hat noch in
Sprendlingen zu ſpielen und könnte ſomit 14 Punkte erreichen,
wodurch es von keinem Verein mehr eingeholt werden könnte.
Gewinnt jedoch Arheilgen, ſo kann Merck nur 12 Puntte erreichen.
Sportngg, käm dadurch auf 9 Punkte und könnte dadurch auf 13
kommen, müßte dann allerdings die noch ausſtehenden zwei Spiele
gegen den hieſigen Turnverein gewinnen. Das Spiel iſt daher für
alle drer Vereine von größter Bedeutung. Eine Vorausſage iſt
natürlich ſchwer. Beide Mannſchaften ſind ſich gleichwertig. Wer
die größte Durchſchlaagskraft im Sturm beſitzt, dürfte den Sieg
davontragen. Jedenfalls iſt mit einem intereſſanten Spiel zu
rechnen, deſſen Beſuch empfohlen werden kann. Spielbeginn 3 Uhr.
Rot=Weiß Darmſtadt — 70 Bickenbach.
Wir erinnern nochmals an das heute nachmittag 15 Uhr
ſtatt=
findende Handballſpiel auf dem Rot=Weiß=Platz. Beide
Mann=
ſchaften ſtehen in ſtärkſter Aufſtellung, ſo daß mit einem raſſigen
Spiel gerechnet werden kann. Rot=Weiß ſpielt mit
Meyer
Rauſch
Schmidt 1.
Stahl, R.
Avemarie
Bauer
Engerſt, K. Witzleb Krämer Schmidt 2.
Arnold, O.
Vorher, 1.45 Uhr, zweite Mannſchaften.
Walter Neuſel geſtaltete auch ſeinen dritten
Amerika=
ſtart erfolgreich. Gegen den „amerikaniſchen Carnera”, Ray
Im=
pellitiere, landete er trotz ſeines Gewichtsnachteils von 59 Pfund
im New Yorker Madiſon Square Garden einen einwandfreien
Pnnkthieg.
Neujahrswunſch
der deutſchen Leichkathletik.
Nichts kann beſſer den Lebenswillen eines Volkes ſteigern als
das Bewußtſein ſtarker Führung in der Hand einer überragenden
Perſönlichkeit. Tag für Tag entſtrömen dem Geiſt und Wollen
unſeres Kanzlers Handlungen, die alle das eine Ziel verfolgen,
die deutſche Volksgemeinſchaft zu ſtärken. Wir Sportleute ſtellen
uns freudig in die Front dieſes Kampfes und ordnen uns ein in
den Dienſt dieſes neuen Gemeinſchaftslebens. Unſer Streben iſt es,
durch die Art der Erziehung Kraft, Geſundheit und Freude der
Jugend zu bilden und zu fördern. Die dauernde und nachhaltige
Pflege der Leibesübungen iſt nach den Worten des Kanzlers eines
der wichtigſten Kulturgüter im nationalſozialiſtiſchen Staat. Eine
Aufgabe von außerordentlicher Schwierigkeit liegt für die
kom=
menden Jahre vor uns. Die weltumfaſſenden Olympiſchen Spiele
finden 1936 in Berlin ſtatt. Für den Rahmen hat der Kanzler
ge=
ſorgt, das ſchönſte und größte Stadion der Welt iſt im Entſtehen.
Es iſt aber der Wunſch des Kanzlers, daß unſer ſportliches
An=
ſehen in gleichem Maße zur Geltung kommt. Die Allgemeinheit
hat keine Ahnung, wie ſchwierig es iſt, olympiſche Siege zu
errin=
gen. Bis jetzt gelang dies in der Leichtathletik keinem Deutſchen.
Mit leichtfertigem Optimismus iſt nichts getan. Im Sport zählt
nur geleiſtete Arbeit. Auch die beſten körperlichen Talente
bedürfen jahrelanger Vorbereitung.
Unbedingt muß Sorge getragen werden, daß die deutſche
Leichtathletik im Kampf würdig zur Geltung kommt. Pflicht aller
Organiſationen, die jugendliche Deutſche umfaſſen, iſt es. allen
körperlichen Talenten Zeit und Gelegenheit zu geben, ſich für dieſe
nationale Aufgabe vorzubereiten. In Schule und Hochſchule, in
der SA. und SS. muß alles getan werden, den Willen des
Füh=
rers auch in dieſer Beziehung in die Tat umzuſetzen. In der Hand
des Reichsſportführers laufen die Fäden zuſammen. Pläne von
umfaſſender Weitſicht ſollen mit Beginn des neuen Jahres zur
Tat werden. Die Zeit drängt! Müſſen wir denn immer auf
Bei=
ſpiele anderer Länder hinweiſen, die für die Olympia=
Vorberei=
tung ſtaatliche Unterſtützung, billigſte Bahnfahrten uſw. gewähren.
um im olympiſchen Kampfe die eigene Nation mit an der Spitze
zu ſehen! Für die deutſche Leichtathletik iſt das in erſter Linie
erforderlich. Leichtathletik bildet den Kern der Olympiſchen
Spiele. Sie iſt der Maßſtab für die Kraft und Geſundheit einer
Nation. Ihr Betrieb fußt auf dem Leiſtungsprinzip. Jede
Ver=
wäſſerung muß auch künftig vermieden werden. Im
nationalſozia=
liſtiſchen Staat gibt es keine anderen Geſetze.
„Ich hoffe, daß dieſer Wunſch der deutſchen Leichtathletik in
Erfüllung geht in der Ueberzeugung, daß nur unermüdliche und
ununterbrochene Arbeit nationale und ſportliche Erfolge bei den
Spielen ſicherſtellen kann. Der gleiche Wunſch gilt unſerem
deut=
ſchen Handballſpiel, deſſen gewaltiger Aufſchwung und Einfügung
ins Okympiſche Programm der unermüdlichen Arbeit ſeiner
Füh=
rer und Spieler zu verdanken iſt. In dieſem Sinne fordere ich alle
Mitarbeiter und Aktiven im kommenden Jahre zum ſtärkſten
Ein=
ſatz der Kräfte auf
Heil Hitler!
Dr. von Halt. Führer der DSB
Turner und Sportler vom Gau AIll!
Durch das Vertrauen des Führers iſt die geſamte Turn= und
Sportgemeinſchaft in den Kampf um die Zukunft unſeres
Vater=
landes geſtellt worden. Bei der ungeheuren Zukunftsarbeit der
Erziehung zur Volksgemeinſchaft wurde ihr ein wichtiger
Front=
abſchnitt eingeräumt.
Dieſe Aufgabe ſtellt eine Anerkennung dar! Sie iſt aber
zu=
gleich eine Verpflichtung und eine Verantwortung!
Sorgen Sie alle dafür, daß Sie dieſer Aufgabe gerecht
wer=
den! Sorgen Sie dafür, daß der neue Gau XllI reſtlos ſeine
Pflicht erfüllt!
Das Jahr 1933 brachte uns den Führer, der jedem von uns
ſeine Aufgabe zuwies. Das Jahr 1934 verlangt von uns, daß
wir uns dieſes Führers würdig erweiſen!
Heil Hitler!
gez. Beckerle, Gruppenführer.
Turnkreis Darmſtadt.
Auf Anordnung des D. T.=Gauführers Gau 13, Südweſt (D. T.)
trägt der Turnkreis Darmſtadt hinfort die amtliche
Be=
zeichnung „Kreis 18” im Bezirk 4 des Gaues 13 Südweſt (D.T.).
Turnerinnen — Achtung!
Die ſtellvertretende Führerin des Deutſchen Frauenwerks und
Referentin für Frauenfragen im Reichsinnenminiſterium, Frau
Paula Siber, die unſerer Führerin Henni Warninghoff die
Wer=
bung für das Frauenturnen im Deutſchen Frauenwerk übertragen
hat, ſpricht am Neujahrstag in der Funkſtunde Berlin über den
großen Sender Tegel zu den deutſchen Frauen. Zeit 14.20—14.35.
Die Turnerinnen hören zu.
Schwimmen.
Darmſtädter Winterrunde im Schwimmen.
Allen Freunden und Anhängern des Schimmſports werden
wohl noch die intereſſanten und ſpannenden Kämpfe der
vorjäh=
rigen Winterrunde in Erinnerung ſein. Die teilnehmenden
Ver=
eine boten dabei ihren Aktiven Gelegenheit, ſich in Staffeln und
Einzelkämpfen zu meſſen. Für Schwimmerinnen und Schwimmer
wurde dadurch der Anreiz zu eifrigem Ueben während des
wett=
kampfarmen Winters gegeben und die Leiſtungsfähigkeit der
Wettkampfmannſchaften erhalten, teilweiſe ſogar erhöht. Der
Zweck der Sache wurde alſo voll und ganz erreicht.
Die Darmſtädter Schwimmvereine und =abteilungen werden
deshalb auch dieſen Winter wieder eine ſolche Runde durchführen.”
Das Programm enthält alle ſportlich wertvollen Einzel= und
Staffelrennen, bei denen es durch feſtgelegte Vorgaben wieder
äußerſt harte Kämpfe bis ins Ziel geben wird. Neun
Vereins=
mannſchaften haben bereits gemeldet, womit eine gute Beſetzung
in allen Klaſſen geſichert iſt. Die Wettkämpfe ſind auf 6 Abende
verteilt und beginnen am Freitag, den 19. Januar.
Weiterbericht.
Ein Ausläufer des Mittelmeertiefs hat ſich bis zur
Oſtſee=
küſte ausgedehnt und bei langſamem Temperaturanſtieg auch
Nie=
derſchläge, die teils als Regen niedergingen, verurſacht. Von der
Biscaya her ſteigt der Luftdruck jedoch kräftig an, ſo daß wir bei
Drehung der Winde nach Nordweſten und Weſten mehr in den
Be=
reich milder Luftmaſſen kommen. Daher wird der Himmel
zeit=
weiſe aufklaren, wobei allerdings die Möglichkeit zu leichtem
Nachtfroſt beſteht.
Ausſichten für Sonntag, den 31. Dezember: Wechſelnd bewölkt,
ſtellenweiſe auch kurz aufklaxend, Temperaturen am Tage meiſt
über Null, nachts leichter Froſt, vereinzelt Niederſchläge, in
den höheren Lagen als Schnee.
Ausfichten für Montag, den 1. Januar: Fortdauer des
verhältnis=
mäßig milden Wetters mit Neigung zu vereinzelten
Nieder=
ſchlägen.
Hauptſchriffleitung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Politilk und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichien: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. E H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwari” Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Neite;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämilich in Darmſtadt
Für unveriangte Manuſtripte wird Garantie der Rü kſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 20 Geiten.
[ ← ][ ][ → ]Etwas vom leichten Sinn
laube nicht, günſtiger Leſer, daß ich dir mit
(u½dem hier folgenden Lob des Leichtſiuns eine
feuilletoniſtiſch überſpitzte Gelegenheitswahrheit
vorſetzen will. Ich bin geborener Rheinpfälzer,
und uns Pfälzern iſt der Leichtſiun eine ernſte
Sache, gleichſam eine National=Angelegenheit.
Wir ſind grundſätzlich leichtſinnig, nicht nur zur
Seit des Dürkheimer Wurſtmarktes, wo man
ſchon beim Ueberfahren der Ludwigshafener
Brücke einen Weinduft in die Naſe bekommt,
ſondern auch das ganze Werk= und Sorgenjahr
hindurch. Und wie ſich das mit ſchwereren und
dunkleren Gemütslagen verbinden kann, ſieht
man klar aus dem Wort des rheinfränkiſchen
Dichters Clemens Brentano:
Freude ſingt, was Leid gelitten,
Schweres Herz hat leichten Sinn.
Das iſt ein wunderbares Wort! Fragt nicht,
wie das denn eigentlich zuſammen ſein könne,
ſchweres Herz und leichter Sinn! Erinnert
euch lieber an irgendeinen goldenen Herbſttag,
wo ihr euer Weſen von Schwermut ganz
durch=
tränkt fühltet und wo doch hart neben der
Schwermut etwas Sauberhaftes und
Glitzern=
des an Leichtſinn in euch lebte! Das geht ſehr
gut zuſammen, und das Geheimnis darin iſt, daß
der Leichtſinn die Kraft iſt, die gegen den
„ſchweren Sinn” angeſetzt wird und ihn
über=
windet.
Leichtſinn iſt als „göttlicher Leichtſinn”
über=
all in der Welt angeſetzt gegen das, was
her=
unterzieht und unfrei macht: gegen die Surcht,
gegen die Brechungen in unſerem Weſen, gegen
den meckernden Beckmeſſer,
penſionsberechtig=
ten Spießbürger und Oberkataſterſekretär, den
wir alle in uns haben. Leichtſinn iſt angeſetzt
gegen all das, was uns dem Anſchein nach das
Leben „garantiert” und uns in Wirklichkeit am
Leben verhindert: gegen die Ueberſchätzung der
Sicherungen, gegen eine feige Beurteilung der
Widerſtände, gegen eine Unterſchätzung der
Lebensfülle im Daſein draußen und in der
eignen Bruſt.
Oſt Wilhelm Cell nicht grenzenlos leichtſinnig
bei der Nettung Bäumgartens, beim Sprung
aus dem Schiff? „Wär’ ich beſonnen, hieß’ ich
nicht der Cell”, ſagt er. Aber ſeine
Unbeſonnen=
heit zwingt, meißelt aus dem anſcheinend
unan=
greifbaren Granitblock der Unmöglichkeiten die
Möglichkeit der rettenden Cat heraus.
Wo man irgend in die Naturwelt
hinaus=
blickt und ſie an der Menſchenwelt mißt, da iſt
ſie leicht. Mit welcher ſublimen Leichtigkeit
ſtehen belaubte Buchenzweige in der Luft! Wie
leicht ſind die zarten blauen Linien der Gebirge
an den Horizont geſchrieben, welch einen
inne=
ren Auftrieb ſpürt man in der Erſcheinung
eines Gletſchergipfels! Aus lauter ſchweren,
laſtenden Dingen iſt die Landſchaft
zuſammen=
gebaut, und wie kann alles Gewicht in ihr
auf=
gehoben werden zu verklärter Cranſparenz,
wenn hohe geiſtige Lüfte ſie überſchimmern! Oſt
das, was wir Schönheit nennen — in den
Din=
gen, in den Kunſtwerken und Geſchöpfen—
nicht immer eine Gewichts=Aufhebung, ein Sieg
über die Schwere, ein Eintreten in etwas
Un=
begreifliches an Schwebe? Schwebe und
Schwere, ſind ſie nicht die eigentlichen
Cat=
beſtände aller Schönheit und Häßlichkeit?
Bauſcht ſich nicht die Gewalt einer
Beethoven=
ſchen Confolge über uns wie eine Adlerſchwinge,
die nicht nur ſich ſelbſt, ſondern auch uns, die
Hörer, mit unwahrſcheinlicher Kraft trägt?
„Leichtſinnig” nennt Sophokles die Vögel im
ſchönſten Chorlied der „Antigone” bezaubert
vom Reiz ihres ſchwereloſen Daſeins, und wenn
man im Frühling die Waldpfade geht und ſieht
überall auf den erbärmlich hartgetretenen
Wo=
gen die jungen Buchenſpröſſer herauskommen
— redet da nicht ein Etwas in uns die
Ver=
wegenen auf ihren unfaßbaren, himmliſchen
Himmel! Dieſes Wort ſagt nichts gegen die
gute und rechte Sorge. Aber es ſagt alles gegen
die falſche Sorge, gegen die herznagende Sorge,
die arger und unfrommer Art iſt, weil ſie auf
kein höheres Walten vertraut. Sieht man nicht
von ihr aus plötzlich durch bis auf das, was den
Grund des echten Leichtſinns bildet: Vertrauen,
Wiſſen um eine letzte Geborgenheit?
Leichtſinn aus Lebensfülle, Leichtſinn aus
einer, wenn auch nicht klar bewußten
Gläubig=
keit, das iſt es, was mein Lob des Leichtſinns
meint. Leichtſinn des Soldaten, der eben, um
ein guter Soldat zu ſein, nicht hängen darf an
untergeordneten Werten und Nückſichten;
Leichtſinn jedes guten Arbeiters, der, wenn er
an ſeiner Arbeit iſt, in Gottes Namen alles
um ſich her vergißt und nur an ſein Werk
denkt; Leichtſinn der Liebenden, die
nachtwand=
leriſch in der goldenen Wolke der Leidenſchaft
gehen; Leichtſinn der im Leben wirklich
ein=
geſetzten Menſchen, die etwas Tüchtiges
wiſſen vom Anſpruch jeder Stunde, die über
ihnen iſt, und die Soſte zu feiern verſtehen, wie
ſie fallen.
Ein Bahnwärter, der ſeine Schrauken und
ſeine Signale achtlos bedient, iſt nicht
leicht=
ſinnig, ſondern ein Verbrocher. Ein Mann, der
ſeine Seele verſpielt, iſt nicht leichtſinnig,
ſon=
dern ſchlecht. Sie beide vergreifen ſich an dem,
was ihnen nicht gehört; der eine am Leben des
Nebenmenſchen, der andere an einem vom Herrn
des Lebens anvertrauten Gut. Aber mit dem,
was bis ins Letzte mir gehört, mit meinen
Ang=
ſten, Corheiten und Sch=Beſeſſenheiten, mit
meiner Feigheit und meiner ſperrigen
Geltungs=
ſucht und aller ſchwachherzigen
Selbſtbelaue=
rung — damit möge der gute Leichtſinn
um=
ſpringen, wie er mag, je toller, deſto beſſer. Da
iſt er ein Durchbruch aus der Sklaverei in die
Sreiheit. Leichtſinn hat ewig zu tun mit jener
Selbſtaufgabe, Selbſthingabe, die aus der
Karg=
heit des abgeriegelten Sch hinaustritt in
Schwung und Rhythmus des größeren Daſeins,
Er iſt der Heihtſprung ins Wagnis, er iſt die
Auswanderung in die Sreude, er iſt die
Auf=
ſchließung zur Hoffnung und die Mobilmachung
der Götter.
Wilhelm Miche
Leichtſinn an, daß ſie Bäum. werden wollen an
Stellen, wo ſie aller Wahrſcheinlichkeit nach
zertreten oder in zartem Alter von einer Kuh
gefreſſen werden? Aber ſie wagen es.
Viel=
leicht glückt es! Und wenn ſi nur, ehe ſie in
den Magen beſagter Kuh wandern, einem
Menſchen mitgeteilt haben, daß alles echte
Leben ein Wagnis iſt, und daß er ſich gefälligſt
nicht auf die Bärenhaut einer
Penſionsberech=
tigung legen möge — ſo iſt das für einen
Buchenkeim ſchon Leiſtung und Leben genug.
Wo wohnt die Schwere in uns? Die
unduld=
bare, die ernſtloſe Schwere, die uns dumpf und
ſchwunglos macht und deren wir uns immer
ſchämen, wenn wir jener „Leichtigkeit” der
Naturdinge anſichtig werden? Ich habe ſchon
einiges darüber angedeutet: in der Furcht, in
der Brechung unſeres Weſens, in der
Lebens=
feigheit. Aber es kommt noch manches hinzu.
Die Schwere wohnt recht eigentlich in unſerer
Beſeſſenheit vom lieben Sch, in all den törichten
Nebenabſichten, die ſtändig unſer Cun begleiten
und fälſchen, in dem Geltungsbedürfnis, das
uns immer anſtachelt, anſtatt einfach zu „ſein”,
uns „in Szene zu ſetzen”. Wie herrlich iſt
dem=
gegenüber der Leichtſinn, der fröhlich erklärt:
Was liegt mir an mir? Was gehe ich mich an?
Wo das ein Menſch wirklich bis in die Ciefe
denkt, da kommt er geradezu in ein Blühen.
Nicht zu vergeſſen: Sur Beſeſſenheit vom
lieben Ich gehört auch jenes unfromme,
bös=
artige Sich=Sorgen, das wie eine Verfluchung
über manchen Menſchen hängt. Dieſes ſchlimme
Sich=Sorgen iſt der eigentliche Widerſacher des
Leichtſinns. Er beruht darauf, daß die
Men=
ſchen, die ihm verfallen ſind, nur von ihrer
Einſicht etwas erwarten, daß ſie glauben, nichts
walte über ihnen als ihre perſönliche
Weis=
heit, Kraft und Machtvollkommenheit. Liebe
Mitmenſchen, ich rede hier in dieſen Seilen
nicht von einem Leichtſinn, der ſich in
ununter=
brochenem Jodeln äußert. Jch rede unter
an=
derem auch ſehr von dem gläubigen und nun
wahrhaft göttlichen Leichtſinn, der gemeint iſt
in der Weiſung: Sorget nicht, fraget nicht,
was werden wir eſſen und trinken, ſehet die
Lilien an auf dem Selde und die Tiere unterm
prung ims NHUA UAHR
[ ← ][ ][ → ] Gang in die
Ahfrrssenbe
Von Johann Georg Gerlach.
Wir gingen zum Ende des alten und in
Er=
wartung des neuen Jahres durch die Wälder
des Gebirges. Ganz allmählich wand ſich unſer
Weg nach dem Höhenkamm hinauf. Die
man=
nigfaltigſten Waldbeſtände hatten an unſerem
Auge vorbei gewechſelt. Starke Eichen hatten
ihr eigenwilliges Geäſt über freienUnterräumen
gerenkt und gedehnt. Aus feuchteren Gründen
und Erlen=Unterholz waren ſchlanke Eſchen
aufgeſtiegen. Dunkelgrüne Sichten hatten
feierlichem Suge den Weg geſäumt.
Und nun breitete ſich über braunen
Boden=
wellen der Buchen-Hochwald aus. Die Erde
war hart. Und wo ſich in Wagenſpuren kleine
Pfützen geſammelt hatten, klirrte das Eis
unterm Schuh. Das gefrorene Herbſtlaub, das
überall den Boden zudeckte, hatte die letzten
Reſte des vergangenen Nauhreifs bewahrt:
feines Mehl, das ſich loſe in Vertiefungen
ge=
ſammelt hatte. Sonſt war nicht viel vom
Win=
ter zu bemerken. Die bleiche Sonne, die mühſam
durch die Wolken ſchien, hätte auch Herbſtlonne
ſein können.
Plötzlich gewahrten wir zwiſchen den
Stäm=
men hindurch in hoher Serne ein ſeltſames Weiß
aufſteigen. Es konnte keine Kalkwand ſein.
Da=
für war das Weiß zu rein und zu hell. Indem
wir ſtanden und ſchauten, vermochte es uns an
nichts Wirkliches zu erinnern: ſo zart und fein
ſtand es in den Himmel. Aber unwillkürlich war
uns das Wunder eine Verheißung des
kommen=
den Jahres. Jetzt erſt fiel uns ein, wie ſtill es
geworden war. Das Gekreiſch der Häher war
längſt in den tieferen Wäldern verſtummt. Das
Gezwilch der Seiſige hatten wir in den Sichten
Bäume eines ſteilen
Aufſtiegs
vonNauh=
reif bedeckt. An den
unteren Aeſten
hin=
gen kriſtallklare
Kanten. Im Kampf
der Gewalten um
den Gipfel des
Ge=
birges hatte hier
die Sonne
vorüber=
gehend geſiegt und
den Reif
geſchmol=
zen. Aber ſchnell
hatte der kalte
Wind wieder die
Herrſchaft
gewon=
nen und
dasSchmelz=
wäſſer zu Eis
ge=
beizt. So war es in
ſchmalen gläſernen
Nändern unter den
Aſten erſtarrt.
Wei=
ter oben aber hielt
ſich der Froſt in
un=
gebrochener Macht.
Hier bedeckte der
Reif mit Millionen
von feinen weißen
Nadeln die licht
verteilten Bäume.
Und doch war die
helle Saat ſo
behut=
ſam über ſie
aus=
geſät, daß keine
gewachſene Form überlagert und verdeckt wurde;
ſo behutſam, daß keine pflanzliche Bildung
ver=
bogen wurde, wie bisweilen der Schnee die
Ge=
ſtalten der Bäume begräbt und ſie mit weißen
Wölbungen und Stürzen überwuchert. Die Sichte
breitete im weißen Glimmen ihre Mantelfalten
aus wie ſie im Wuchs entſtanden waren.
Un=
behindert trug das widerſpenſtige Gebiege
halb=
wüchſiger Eichen die aneinander geſcharten
Kriſtällchen. Hart und winterlich zerrupft,
hiel=
ten die Lärchen ihren weißen Schimmer in den
Himmel. So ſorgſam hatte der Reif ſeine
Dezemberblumen getrieben, daß auch nicht die
leiſeſte Regung der Sweige geſtört wurde. Das
ſchwanke Gehänge der Birken konnte mit
ala=
baſternen Nuten im Wind fächeln. Die ſeidenen
Aermel der Sichte konnten ſich in ſich biegen
und ſchütteln. So wuchs das weiße Wunder
über die Wälder des Anſtiegs und das
unend=
liche Dunſtmeer der Ebene und taſtete in das
wintermatte Blau des Himmels, Las durch die
ſilbernen Bäume ruhte und ſickerte. Von dieſer
Höhe aus blickten wir ins Neue Jahr.
LCeujahr
im Ooenwald
Das alte Jahr ſchwingt aus. Ende und
An=
fang reichen ſich die Hände. Zögernd, ungewiß
kommt das neue Jahr angezogen. Auch im
Odenwald, der an Sitten und alten Bräuchen
ſo überaus reich iſt, ſind auch in Hinſicht auf
dieſen bedeutenden Wendepunkt noch Sitten in
Uebung, die es verdienen, ſeiteren Kreiſen
vor=
geſetzt zu werden. Beſonders im Gerſprenztal.
das den Odenwald von Nord nach Süd faſt in
der Mitte durchſchneidet, haben ſich einige alte
Bräuche bis auf den heutigen Cag erhalten.
Erklingen die Neujahrsglocken, ſo erheben ſich
die Männer, die im Gaſthaus ſitzen, nehmen
ihre Kopfbedeckung ab und ſtimmen die Weiſe
an: „Ich bete an die Macht der Liebe”
Unter=
deſſen iſt die Jugend nicht untätig geblieben. Sie
zieht in Scharen über die Dorfſtraße, macht
Auf de
Kirchturm
der
Darm-
städter
Stadtkirche
hinter uns gelaſſen. Nur das leiſe Kreiſen
unſeres Lebens im Ohr hörten wir, und — da
wir weiter ſchritten — manchmal ein Knacken
interm Suß. Bald verſchwand die ſchwebende
weiße Wand hinter einer Biegung des Weges,
bald tauchte ſie wieder jenſeits des Waldes auf.
Das Jahr wuchs langſam ſeinem letzten
Spät=
nachmittag und ſeiner Wende entgegen,
wäh=
rend wir immer noch durch den Hochwald
hin=
aufgingen auf die wunderſame Helle zu. Auf
der Höhe mußte ſich jetzt der Himmel zu einer
ſchwachen Bläue geöffnet haben. Denn dieſe
ſchien ſanft durch die weiße Erſcheinung
hin=
durch.
Als wir endlich aus den Buchen hervortraten
in den niederen Buſchwald, ſtieß ſofort ein
kal=
er Wind gegen uns, daß wir unwillkürlich den
Hut hielten und den Kopf zur Erde neigten.
Doch das geſchah nur eine Sekunde. Dann
blickten wir auf: und vor uns enthüllte ſich der
weiße Sauber. Ganz unvermittelt und von
einer ſcharf begrenzten Höhenlinie an waren die
Halt an jenen Häuſern, von denen ſie annimmt,
daß ſie es verdienen, ſie beſonders
herauszu=
heben. Sie ſingt, oft ſogar mehrſtimmig: „
See=
lenbräutigam, Jeſu, Lamm Gottes”. Manchmal
nimmt ſie auch ihre Suflucht zu dem alten
Nachtwächterlied: „Hört, ihr Herrn, und laßt
euch ſagen, die Uhr hat 12 geſchlagen”. Sie
wollen in dieſer Nacht, die einen wichtigen
Ab=
ſchnitt einleitet, ſcheinbar auf dieſe Weiſe den
Nachtwächter ablöſen, denn infolge der
Sinanz=
kalamität iſt in vielen Orten des Odenwaldes
wie auch anderswo dieſer Hüter der Nacht
ab=
geſchafft worden.
In manchen Dörfern läßt es ſuich der
Nacht=
wächter nicht nehmen, dieſen Abend beſonders
zu kennzeichnen. Er glaubt auf dieſe Weiſe am
beſten ſein „Neujährchen” einheimſen zu können.
Oft nimmt er auch die Nebengemeinden mit,
damit ſeine Einnahme etwas bedeutender
aus=
falle, wenn ihm der Kollege den Nang nicht
ſtreitig machen kann, da er ausgeſchaltet iſt.
Das beſonders große Horn aus Blech wird
hervorgeholt und muß ſeine beſcheidene Bitte
unterſtützen. Wuchtig nimmt es ſich aus und
macht nach ſeiner Meinung einen gewaltigen
Eindruck, daß das Geben leichter fallen wird.
Von Seit zu Seit wird einige Male ins
Inſtru=
ment geblaſen. Er ſcheint das rechte Gefühl zu
haben, denn er ſtellt ſich beſtimmt dort auf, wo
etwas zu erwarten ſteht. Wenn die nötige
Auf=
merkſamkeit vorhanden, wird das
Neujahrs=
ſprüchlein heruntergeſagt, das etwa
folgender-
maßen lautet: Sum Anfang des neuen Jahres
wünſche ich dem hochgeehrten Herrn ... ein
glückſelig neues Jahr. Geſundheit, langes Leben
und viel Glück und Segen. Hinter Herrn bringt
er die ſämtlichen Namen der Familie. Er muß
alſo ziemlich über die Samilienverhältniſſe
be=
wandert ſein, um ſich ihren Gliedern ins Herz
zu ſtehlen und ihre Börſe locker zu machen. —
Dann fährt er fort:
„Jetzt treten wir in das neue Jahr,
Herr Jeſu, hilf uns aus Gefahr.
Wend’ ab von uns die böſe Seit,
Bring” uns nicht Peſt noch arme Leut!!”
Meiſtens hat er ſich für die Nacht einen
Hilfs-
kollegen mitgebracht, der dann ſein Verslein
weiterſpinnt:
Wir bitten insgemein:
Laß uns die drei Hauptſtücke befohlen ſein,
Sib uns dein Wort und Sakrament
Von nun an bis an unſer End”.
Bekron’ das Jahr mit deiner Güt”
Und uns mit Segen überſchütt”
Daß ſolches ſei und werde wahr,
Das wünſchen wir der Chriſtenſchar.”
Cragodte im Schnee
Neujahrserzählung.
Von Kudolf Moosleitner.
Swei Minuten vor 22 Uhr rollte der letzte
Lokalzug in die kleine Endſtation ein. Swei
volle Minuten war er zu früh daran; eine
Be=
gebenheit, die nur einigemale im Jahre
vor=
kam. Freilich, heute am Silveſterabend
mach=
ten die zwei Minuten immerhin etwas aus.
Swei Minuten vorzeitiger Dienſtſchluß für den
Sugſchaffner, für den Lokomotivführer, den
Heizer, den Stationsvorſtand und den
Stations=
diener. Und wenn es auch nur zwei Minuten
waren, um eine kurze Spanne Seit kamen ſie
doch früher nach Hauſe.
Auch die Sahrgäſte des letzten Lokalzuges,
der zwei Minuten zu früh in der Endſtation
einlief, freuten ſich über dieſen Seitgewinn. In
einigen Sekunden war der Bahnſteig leer.
Menſchen, denen es ſonſt mit dem
Nachhauſe=
gehen nicht eilte, die da und dort ſonſt noch gern
mit Bekannten ein Viertelſtündchen plauderten,
hatten es an dieſem Abend ſehr eilig. — Heim,
heim, heim! — Nur mehr zwei Stunden waren
dem alten Jahr gegeben. Das Gewiſſen und
das Herz meldeten ſich bei manchem: Nütze
wenigſtens dieſe zwei Stunden, Sutes zu tun
und Häßliches zu unterlaſſen.
Nur einer war unter den Fahrgäſten, dem
lag die Haſt und Eile ferne. Wohl war in
ſei=
nem Innern an dieſem Abend eine
überſtrö=
mende Sehnſucht nach Nuhe und Frieden, nach
Liebe und Heim. Doch er hatte kein Heim und
hatte auch keine Liebe. Undſtatt Ruheund Frieden
hatte er Unruhe und quälende Gedanken in ſich.
Wo hätte er nur in der Silveſternacht mit
ſei=
nem zerquälten Gemüt hinſollen? Vielleicht in
die lärmenden Lokale der Großſtadt, aus der
er kam? Oder in die Geſellſchaft von Menſchen,
die ihr Glück im Suff und in zotigen Witzen
fanden? Wäre dort ſeine Qual anders
gewor=
den, leichter geworden? Für einige Stunden
vielleicht. Aber dann wäre ſie morgen, am
Neujahrstage, am erſten Cag des neuen
Jah=
res, in doppelter Große höhnend und grinſend
wieder vor ihm geſtanden, wäre in ihn
hinein=
gekrochen, hätte ihn gemartert und gequält bis
zur Verzweiflung, hätte ihn zerriſſen bei
leben=
digem Leib. Nein, nein, dieſer Art Betäubung
durfte er nicht nachgehen. Für ihn gab es nur
eines: Hinaus in die Einſamkeit! Er durfte
nicht den Nuß und Staub, der ſich das Jahr
über in ſeinem Innern angeſammelt hatte, in
ein ebenſolches Lokal tragen. Dort konnte er
nicht reiner werden. Das hieße, den Ceufel
durch den Ceufel austreiben. Er mußte ſeinen
Ruß und Staub in den blendend weißen Schnee
abſchütteln. Der konnte ihn aufnehmen.
Mil=
lionen Slocken würden wieder auf dieſe Stelle
fallen. Und alles würde wieder weiß ſein.
Als letzter Jahrgaſt war er, Hermann mit
Namen, aus dem Lokalzug geſtiegen. Noch
ein=
mal ſchob er ſich den ſchweren Ruckſack zurecht;
dann griff er mit großen Schritten aus. Er
wollte raſch zurch den Ort kommen, um
mög=
lichſt bald allein ſein zu können. Und eines
ſtimmte ihn ſchon jetzt froher: Im Sug hatte
ſich kein Couriſt befunden, der vielleicht auch
wie er die Abſicht hätte haben können, zur
Edelweißhütte emporzuſteigen. Wer ſollte auch
am Silveſterabend auf eine ſolch hirnriſſige
Sdee kommen?
Hermann lächelte ſelbſt über ſein Vorhaben.
Sreilich, geſchehen konnte ihm ja nichts. Der
Weg war nicht nur markiert, ſondern durch die
Schlitten der Holzknechte auch ausgefahren.
Wenn alles klappte, mußte er um ein Uhr früh
auf dem Schutzhaus ſein. Die Hauptſache aber
war ihm, für dieſen Abend den Menſchen
ent=
ronnen zu ſein, den Jahreswechſel allein und
till für ſich vollziehen zu können.
Bald war Hermann den Ort durch. Nun
begann der Anſtieg durch mächtige dunkle
Cannenwälder. Schritt vor Schritt ſetzte der
einſame Bergſteiger. Seine ganze
Aufmerk=
ſamkeit mußte er auf den verſchneiten und
ver=
eiſten Weg verwenden. Sudem war um ihn und
über ihm undurchdringliches Dunkel.
Endlich wurden die Bäume, die ſeine Lampe
beſchien, ſpärlicher. Und bald ſtand er an der
Waldgrenze. Soweit er blicken konnte, dehnten
ſich die Schneefelder und =hänge der Berge.
Wie durch einen Gelbfilter geſehen war der
Schnee. Er tat dem Auge wohl. Irgendwo
ſtand groß und ſilbern der Mond.
Als Hermann die Waldgrenze weit unter ſich
hatte, machte er halt. Bisher hatte er als
einziges Geräuſch nur die Bewegungen gehört,
die der Körper und die Kleider beim Gehen
gemacht hatten. Nun er aber bewegungslos
ſtand, war es totenſtill um ihn. In der
unend=
lichen Weite ſtand er, ein kleines Menſchlein.
Weit und breit kein Lebeweſen, das atmete wie
er. Er war der Herr dieſer Stille. In ihm
allein war Leben inmitten dieſes weißen
Gra=
bes. Und doch, und doch, wie unmerklich, wie
null und nichtig war auch dieſes Leben. Es war
fa ſchließlich auch nur ein Lufthauch, gegeben
von einer Allmacht, die der Menſch nie und
nimmer begreifen wird. Morgen, ja heute noch.
in der letzten Stunde des Jahres könnte dieſer
Lufthauch, die Seele, aus dem Körper gerufen
werden. Dann würde der Körper als tote
Materie in den Schnee ſacken. Lautlos wie
die Schneeflocken. Und Millionen
Schnee-
flocken würden den Körper zudecken.
Ein Schauer lief Hermann über den Rücken,
wie er ſo daſtand und in ſcharfer Klarheit den
Menſchen ſah. Menſch, wie biſt du klein! Ja,
dort unten im Cal brennen in allen Häuſern
Lichter. Die Menſchen feiern ja Jahreswende,
beil ſie ſich ausgerechnet haben, daß in einer
Stunde nach ihren Begriffen ein neues Jahr,
ein neuer Abſchnitt beginnt. Ob wohl die
Ewig=
keit davon Notiz nimmt und vielleicht auch ein
Blatt von ihrem unendlichen Kalender
ab=
reißt?? — Ich glaube nicht, ſagte ſich
Her=
mann. — Und wie dort unten bei den Menſchen
heute die Sreude fließt, erzeugt mit
Narkoti=
kum aller Art. Und wie der Schmerz in den
Leibern und Seelen wühlt, verurſacht durch
vermeintliches Unrecht, durch Not und Elend,
durch Krankheit und Cod. Und wie ein
Ban=
gen durch die Menſchen ſchleicht, wenn in kurzer
Seit die Uhren die Mitternachtsſtunde
verkün=
den werden. Was wird das neue Jahr
brin=
gen? Hör” o Menſch, und laß es dir ſagen, die
Uhr am Kirchturm hat zwölf geſchlagen; halt
dich im neuen Jahr bereit dem Rufe in die
Ewigkeit. — Vielleicht, ja vielleicht. Der
Menſch weiß eben nichts Gewiſſes. Wir ſtreiten
ſich die Menſchen um Dinge, die ſie nie
ver=
ſtehen werden! Mit Wiſſenſchaft und
Spitz=
findigkeit ſtochern ſie herum in der
unergründ=
lichen Ciefe des Söttlichen. Es kommt dies
einem Unterfangen gleich, als würde der Menſch
die tiefſte Stelle des Meeres mit einem
Sahn=
ſtocher ergründen wollen. — Dabei ſchieben ſie
Dann ſingen beide, manchmal zweiſtimmig
„Das alte Jahr vergangen iſt,
Wir danken dir, Herr Jeſu Chriſt,
Daß du uns in ſo großer Gefahr
Behütet haſt lange Seit und Jahr.”
Iſt der Neujahrsmorgen hereingebrochen, ſo
kommen die munteren Kinder zu ihrem Recht.
Bewaffnet mit ungefährlichen Kinderpiſtolen,
beſuchen ſie die einzelnen Häuſer, wo nach ihrer
Berochnung eine Gabe abfallen könnte. Sie
treten in die Hauseingänge und ſingen:
„Ich wünſch euch Glück zu allem Glück,
Das treibt das Unglück weit zurück
Und läßt euch viele Jahre leben,
Einmal in den Himmel ſchweben.
Geſundheit, langes Leben
Und darauf ſoll” Seuer geben.”
Mit dieſen Schlußworten ſetzen ſie ihre
An=
kündigung in die Cat um, knallen luſtig mit
ihren Piſtölchen los, daß alles ſeine helle Freude
daran hat. Dann halten ſie die Hände auf,
da=
mit ihnen ein kleiner Obolus geopfert werde.
Glücklich ziehen ſie von dannen, wenn ihre
Wünſche erfüllt worden ſind. Auf dieſe Weiſe
hat ſich ſchon mancher Junge eine erkleckliche
Summe ergattert, die den Grundſtock für leine
Sparbüchſe abgab, damit er dann unter die
großen Sparer gehen konnte.
In den einzelnen Gemeinden im Herzen des
Odenwaldes, der für den Verkehr durch
Eiſen=
bahn und Auto erſchloſſen iſt, der immer mehr
Freunde ob ſeiner Schönheiten ſich erobert,
weichen dieſe Bräuche etwas voneinander ab.
Doch im großen und ganzen ergibt ſich das eben
geſchilderte Bild. Wir wollen unſer
Möglich=
ſtes dazu beitragen, daß dieſe Bräuche an
Neu=
jahr nicht ausſterben. Wir ſind es der
Erhäl=
tung unſeres Volkstums ſchuldig, damit auch
dieſe Sparte nicht zu kurz kommt.
Dr. K. W.
Neujahr im Odenwald! —
Beihnachtsgans
Siiveſterkarpfen
Seit Jahrhunderten ſpielt die Gans eine
be=
deutſame Nolle nicht nur als Martinsvogel.
ſondern auch als leckerer Weihnachtsbraten. Es
iſt ja auch ein gar köſtlich Ding um eine braun
und knuſprig gebratene Gans! So haben ſich
denn auch unſere Dichter gegenüber den Reizen
eines wohlgeratenen Gänſebratens keineswegs
ablehnend verhalten, erzählt man uns doch zum
Beiſpiel vom alten Goethe: „Unter anderem
verzehrte er eine ungeheure Portion
Gänſebra=
ten und trank eine ganze Slaſche Notwein
dazu.”
Schon früh hat man eine gute Gans
kuli=
nariſch zu ſchätzen gewußt. So finden ſich
Vor=
ſchriften über ihre Subereitung in dem
Koch=
buch, das Caelius im Jahr 250 n. Chr. verfaßte
und das wohl das älteſte uns erhaltene iſt.
Su=
nächſt wurde die Gans am Spieß gebraten,
ſo=
dann finden ſich Rezepte für ein Marinieren
des Vogels, der zu dieſem Sweck in eine Cunke
eingelegt wurde; dieſer wurden Minze, Raute
und Oel zugeſetzt.
Nun ſcheint längere Seit die Gans als
Lecker=
biſſen keine Nolle zu ſpielen. Im 14.
Jahrhun=
dert erſt wieder vernehmen wir, der
Küchen=
meiſter Philipps VI. von Frankreich habe ihr
eine weiße Pfeffertunke beigegeben. Der
wirk=
liche Seinſchmecker aber verzehrte ſeinen
Gänſebraten nur mit „Saulſe St. Merru”; auch
verlangte er, daß jeder der Seile, in die die
Gans zerlegt wurde, von der unbeſchädigten
Haut fein ſäuberlich umhüllt ſei.
lung; noch lieber freilich verwendete man ſie
ſelbſt als Sülle für ein Serkel; dann lohnte es
ſich doch wenigſtens, mit dem Eſſen anzufangen!
Nun, dieſe Seiten der Viel=Eſſerei ſind heute
vorüber! Aber ohne Fülle durfte auch ſpäter
und darf ſie auch heute noch nicht auf dem Tiſch
erſcheinen. Die Süllungen ſind nun ganz
ver=
ſchieden nach Gegenden, ja, ſogar nach Samilien,
faſt möchte man ſagen, es herrſche hier eine
Cradition, die nicht gebrochen werden darf !
Der eine füllt ſie mit Aepfeln und Noſinen, der
zweite fügt noch Kartoffeln hinzu, während der
dritte einzig und allein Kaſtanien als Füllung
gelten läßt. Dort darf der Beifuß nicht fehlen,
und hier flüſtert man die Wiſſenſchaft
geheim=
ſter Kräuterzutaten nur den Allerintimſten ins
Ohr unter dem Siegel ſtrengſter
Verſchwiegen=
heit.
Auch der Kaxpfen wird in vielen
Gegen=
den und Samilien bereits am Chriſtabend ver=
Im 14. Jahrhundert bereitete man die Gans
wvohl auch in einer Peterſilientunke zu.
In der engliſchen Küche fand der leckere
Vogel Eingang unter Richard II., und zwar
war ſie hingebracht worden angeblich durch
franzöſiſche Köche. Allerdings war ſie dor
weniger als Braten beliebt, ſondern man
bevor=
zugte die Ragoutform und bereitete ſie zu in
einer dicklichen Sunke aus Milch, geriebenem
Knoblauch und Safran.
In Deutſchland aß man bereits im 14.
Jahr=
hundert Gänſebraten mit Hochgenuß, doch
be=
trachtete man damals, zur Seit der ſtarken Eſſer,
eine fette Gans gewiſſermaßen nur als Sukoſt
Um ſie wenigſtens etwas nahrhafter zu
geſtal=
en (!), verſah man ſie mit kräftiger Serkelfül=
zohrt, noch ſtärkere Verbreitung aber hat er
wohl als Silveſtergericht gewonnen. Auch er
blickt auf eine lange Geſchichte als Beſtandtei
der guten Küche zurück.
Das Schwarze Meer iſt die Urheimat dieſes
Siſches, der bisweilen ein wahres
Methuſalen=
alter erreichen ſoll — berichtet doch
beiſpiels=
weiſe der Naturforſcher Buffon von einem 150
Jahre alten Karpfen — und ein recht
anſehn=
liches Gewicht (bis zu 40, 50 Pfund) wirklich
erreicht. — Schon Caſſiodor erwähnt den
Karp=
fen, und früh erſcheint er als Kloſterfiſch am
Bodenſee. Ferner wiſſen wir, daß er im Jahre
1514 durch Leonhard Mascal von
Nordfrank=
reich nach England gebracht wurde; in
Däne=
mark führte ihn 1560 Peter Oxe ein. In
Deutſchland wurde der Karpfen allgemeiner
bekannt zuerſt in Schleſien, von wo ihn 1588
der Oberſt Burggraf von Noſtiz in die Mark
Brandenburg brachte. In Altpreußen aber fand
der treffliche Siſch erſt Eingang um’s Jahr
1769 in Amerika ſogar erſt 1850.
Das 18. Jahrhundert kannte eine große
An=
zahl von Karpfenrezepten. An der Spitze (was
ihre Sahl betrifft) ſteht ein franzöſiſches
Koch=
buch vom Jahre 1759 mit 18
Subereitungsvor=
ſchriften; die Sahl von acht Karpfenrezepten,
die das niederſächſiſche Kochbuch des Itzehoer
Stadtkochs Marcus Looft anführt, mutet
da=
gegen faſt dürftig an. Im „Hamburgiſchen
Koch=
buch” vom Jahre 1788 finden ſich dann wieder
15 Anweiſungen, und über ein Dutzend weiſt
auch ein Wiener Kochbuch vom Jahre 1824 auf.
Da die Rezepte in den verſchiedenen
Koch=
büchern ſich nun keineswegs glichen, ſo ſollte
man glauben, daß für jedermanns Geſchmack
geſorgt geweſen wäre; und doch iſt nicht
jeder=
mann des Karpfens Freund: Brillat=Savarin
erwähnt ſeiner ebenſo wenig wie der Gans, und
auch bei den ebenſo bedeutenden Gaſtronomen
Numohr und Blumenröder findet man kein
Wort über ihn, obwohl ſie alle ſicherlich nicht
durch den alten Aberglauben behindert wurden,
daß durch den Genuß des Karpfenfleiſches „der
Magen leichtlich erkältet, der Stein im Geblüt
gemehret, Verſtopfung und ein tägliches Sieber
erfolgen kann; ſonderlich werden ſie denen, ſo
zum Stein und Solik geneigt, gar verboten”
Wenn heutige Kochbücher auch nicht mehr
18 Rezepte aufmarſchieren laſſen, ſo ſteht doch
auch heute eine ſo ſtattliche Anzahl davon zur
Verfügung, daß die ſorgende Hausfrau nicht
fürchten muß, den Vorwurf des eben erſt
Da=
geweſenen zu erhalten. Hier eine kleine
Aus=
leſe: da iſt zunächſt der ſchlichte, blau gekochte
Karpfen, dem nicht ſelten eine Notweintunke
eigegeben wird; dann der gebackene, daneben
der mit ſaurem Rahm uſw. gebratene; auch mit
Meerrettich kann Karpfen fertig gemacht, oder
unter Sutat von Notwein und allerhand
Go=
würzen eine Matelote aus ihm bereitet werden.
In manchen Gegenden herrſcht unbedingt der in
Bier gekochte ſogenannte „polniſche” Karpfen,
dem häufig neben allerlei Kräutern und
Gewür=
zen auch Honigkuchen und Noſinen zugeſetzt
werden. (Eine Sutat von braunem Lebkuchen
und Suckerſirup erhält neben allerlei Gewürzen
nuch der „ſchwarze” oder „böhmiſche Karpfen”).
Andere wieder kochen den Karpfen „ä la
Bourguignonne” in Burgunder und würzen die
Cunke mit Chymian, Baſilikum, Sardellen und
Kapern. Nicht übel iſt auch der Karpfen mit
Hechtenfarce gefüllt und goldgelb gebacken in
einer Hülle aus Butterteigſchuppen mit
Eier=
überſtrich, mit Krebsſchwänzen und
Sardellen=
auce zu Ciſch gegeben. Noch vornehmer
aller=
dings gebärdet er ſich, wenn er „ä la
Cham=
bord” zubereitet wird: der mit Speck und
Crüf=
felſtreifen geſpickte Siſch wird in Weißwein mit
allerhand ausgeklügelten Sutaten weich
ge=
dſämpft, glaciert und mit Champignons, würflig
geſchnittener Sunge, Krebsſchwänzen, nicht
ſel=
ten auch noch mit Wachtelſchenkeln geziert;
freilich ein lukulliſches Mahl!
Aber gar ſo viel Drum und Dran braucht er
gar nicht; auch in einfachſter Subereitungsart
ſt er äußerſt wohlſchmeckend der
Silveſterkarp=
fen, vorausgeſetzt, daß er ſich einige Seit in
fiießendem Waſſer aufgehalten hat und kein
gar zu bemooſtes Haupt war. Und ein
Glücks=
fiſch iſt er: drum wollen wir dem Herrn
Finanz=
miniſter empfehlen, ein paar recht große
Schup=
den vom Silveſterkarpfen in die Reichskaſſe zu
legen, denn dann wird ihm das ganze Jahr über
das Geld nicht ausgehen! Und wäre das nicht
ein Märchen, faſt noch verlockender als das
vom Schlaraffenland, wo einem die gebratenen
Siſche in den Mund fliegen?
Eliſabeth Behaghel.
das Nächſtliegende zur Seite. Die einfache,
unbedingte, ſchrankenloſe Hingabe an ein
Mu=
ſterium. — Ein Siel muß der Menſch vor
ſicl=
haben. Und zwar ein hohes, in dieſem Leben
nie erreichbares. Alle nahen, greifbaren Siele
in dieſem Leben zerrinnen, ſobald ſie erreicht
ſind. Nie und nimmer wird der Menſch reſtlos
zufrieden ſein. Eine ſchrankenloſe Hingabe aber
an ein Siel, das nicht für dieſes Leben und
nicht von dieſer Welt iſt, macht zufrieden.
Da=
bei iſt es unweſentlich ob nun dieſes Siel eine
Wirklichkeit, eine Jata Morgana oder nur eine
Odoe iſt. Das Weſentliche iſt der Glaubo. Der
Glaube allein macht zufrieden. —
Als der einſame Menſch auf dem Berg dies
und ähnliches gedacht hatte, war ihm plötzlich
ſo frei und wohl zu Mut. Alles Swieſpältige
und Hadernde war von ihm abgefallen. Die
Oedanken, die ihn ſchmerzten und quälten,
hatten ihren Schmerz und ihre Qual verloren.
Er wußte nun um das Atomhafte ſeines Seins
um die daraus gegebene Nichtigkeit ſeines
Weltſchmerzes‟. Der Sch nerz war zerfloſſen
in den Srieden eines bedingungsloſen
Erken=
nens von etwas Höherem. Die Einſamkeit hatte
ihn dieſem Höheren nähergebracht. Sie hatte
ihm das Siel deutlich gezeigt.
Kun meine Seele froh iſt, kann auch mein
Korper froh ſein, ſagte ſich Hermann. Er reckte
und ſtreckte ſeine Glieder, die von dem langen
Stehen in der Kälte ſteif geworden waren.
Nach einigen Schritten aber pulſte das Blut
reger als je.
Hermann wollte noch bis Mitternacht ein
ſchönos Stück höherkommen. Je weiter oben
ihn die Jahreswende erreicht, um ſo ſchoner
und bedeutungsvoller dünkte ſie ihm.
Die Schneewolken hatten ſich verzogen. Der
Mond verzauberte alles ringsum in eine
mär=
henhafte Pracht. Die zuletzt gefallenen
Schnee=
kriſtalle glitzerten wie Diamanten. Und unten,
tief unten ſtrahlten aus den Häuſern Lichter
auch nicht ſtärker als hier oben die weißen,
flockigen Drmanten.
Hermann ſah auf ſeine Uhr. — Bis zu dieſer
Naſe muß ich noch hinaufkommen, ſagte er ſich,
dort will ich dann das neue Jahr erwarten und
meinen Wunſch hinausbrüllen in das Nichts
der Unendlichkeit. Und meiner Seele will ich
befehlen, ſtill und ſtumm zu wünſchen. Vielleicht
wird der Wunſch gehört und erfüllt. Ich bin
ja doch dem Himmel näher als die meiſten
Menſchen.
Haſtig ſchritt Hermann aus, um die
Berg=
naſe noch rechtzeitig zu erreichen. Doch als er
dann oben war, ſtockte ihm plötzlich das Herz.
Was war das? — Ein kleiner Hügel, mit
einem Selttuch überdeckt. Sriſch gefallener
Schnee lag auch darauf. Und Skier ragten
vorne und rückwärts heraus. — Allmächtiger!
— Sollte, ſollte da noch in der letzten Stunde
des Jahres einen Menſchen das Schickſal
er=
reicht haben? Einen Menſchen, der gleich mir
vor einigen Stunden in die einſame Höhe
ge=
ſtiegen war, um das neue Jahr von einer
höhe=
ron Warte aus zu erleben? — Ob er wohl
ähnliche Gedanken gehabt haben mochte wie
ich dort unten? — Und dann mochte der
Un=
glückliche plötzlich müde geworden ſein. Nur
einige Minuten wollte er vielleicht dem
unwider=
ſtehlichen Drang nachgeben, ſich in den Schnee
zu legen und mit der Seltdecke zuzudecken. Und
dann noch einige Minuten. Bis er nichts mehr
wußte. —
Warum mußte dies aber gerade einige
Stun=
den vor Ablauf des letzten Cages geſchehen ſein?
Warum hatte es das Schickſal mit dieſem
Menſchen ſo eilig? Oder hatte es ihn während
des Jahres vergeſſen?: Und war nun bei der
Bilanz auf den Fehler daraufgekommen?
Hermann erſchauerte. Er konnte den
Ge=
danken kaum faſſen, daß das Schickſal ſo
grau=
ſam ſein ſollte oder mußte. Warum ließ es
dieſen Menſchen nicht noch die hoffnungsfrohen
erſten Stunden des neuen Jahres erleben?
Warum? Der mühſam errungene Friede, die
Verleugnung des eigenen Schmerzes, die
Er=
kenntnis des Hohen und Allmächtigen um ihn,
alles, alles ſchien in Hermann wieder
zuſammen=
zubrechen. Noch vor einigen Minuten
bewun=
derte er die Güte des Allerhöchſten, der ihn
durch die wunderbare Natur, durch die Stille
der Einſamkeit tief in das ewige Geheimnis
ſchauen ließ. Und nun zeigte er ihm gleich die
Macht: Menſch, ſieh her, das kann ich, wenn
ich will, wenn es mir genehm iſt!—
Eine fürchterliche Angſt ſtieg in Hermann
auf. Wie leicht könnte er der Cote ſein. Eine
kleine Verſchiebung in der Perſon, und er
würde hier am Boden liegen.
Und nun ſollte er mit dem Coten die
Jahres=
wende teilen. Sollte ihr dies vielleicht eine
Warnung ſein, nicht mehr zuviel von dieſem
Leben zu erhoffen? — Ein klein wenig wollte er
aber doch noch erhoffen. Er war ja ſchließlich
noch jung. Und ungeſtillte Sehnſucht war in
einem Herzen.
Mit einem Male graute ihm. Mußte denn
das letzte Geſicht, das er im alten Jahr, und
das erſte Geſicht, das er im neuen Jahr zu ſehen
vokam, das eines Coten ſein? Nein, das konnte
miemand verlangen. — Auch du nicht,
Allmäch=
tiger. Laß es nicht ſein.
Mit leiſe zitternder Hand faßte Hermann
die Seltdecke und hob ſie hoch. Starr vor
Er=
ſtäunen ſah er auf den Körper, der unter der
Seltdecke lag. Und erſt allmählich wich in ihm
das Erſtaunen einem unſagbaren Gefühl.
Be=
hutſam ließ er die emporgehobene Decke wieder
fallen.
In dieſem Augenblick ſetzte unten im Cal das
Geläute der Kirchenglocken ein. — Die
Jahres=
wende war vollzogen.
Da ſtellte ſich Hermann ganz nahe an den
Nand der Bergnaſe und ſchrie ſeinen Wunſch,
ſein Hoffen in das All. Und aus Dankbarkeit
ſchickte er ein halbes Dutzend Jodler nach. Aus
Dankbarkeit, daß es ihm das Schickſal erſpart
hatte, in dieſer Stunde ein Cotengeſicht geſehen
zu haben.
Was er wirklich geſehen hatte, waren die
rundlichen Geſtalten zweier Bierfäſſer geweſen,
die auf einem niederen, durch den Schnee nicht
mehr ſichtbaren Schlitten ruhten.
Der Hausburſche der Schutzhütte hatte ſie
wohl mit ſeinem Maultier vom Cal
herauf=
geführt. Dabei mußte ihn zu früh die Nacht
überraſcht haben. Um nun das koſtbare Naß
auf dem ſchmalen ſteilen Weg nicht zu
gefähr=
den, mochte er wohl ſein Maultier ohne Laſt
zur Schutzhütte geführt haben, um die naſſe Laſt
erſt am anderen Morgen ſicher ans Siel zu
bringen. —
Hermann aber hatte nach ſeiner Entdeckung
eine unſagbare Sreude in ſich. Er war ſicher,
daß ihm das Schickſal ein gutes Seichen, ein
Seichen des Wohlwollens gegeben hatte.
Nun meine Seele froh iſt, darf auch mein
Körper froh ſein, ſagte er nochmals und jodelte
mit aller Kraft in die ſtille Nacht hinein.
Sunndags=Noochmiddags=Bedrachdunge
No, un weil ich alſo vum letztemolher grad
noch ſo ſchee drinn bin, im Verzehle, wo ich
mei Begäächnung mitm Chriſtkindche zum Beſte
gäwwe hab, do kann ich alſo mit meim
Ver=
zehlches weidermache, un kann aach verrode, wie’s
weider gange is. Wer’s net glaabt, bezehlt en
Dahler zum beſte vun de Winderhilf.
Alſo, ’s liewe deitſche Chriſtkindche is
hoch=
befriedicht vun ſeine Miſſion widder nuff in de
Himmel kumme, un konnt net vun wunner’s
ſage, wie friedlich, un ruhich, un feierlich
diß=
mol es Weihnachtsfeſt in Deitſchland verlaafe is,
un wie wahrhaft briederlich mer die Däg
mit=
onanner verläbt hott. — s war e recht Fraad
driwwer im Himmel —
Awwer wie’s ſo is: des aane kimmt, des
an=
nere geht! — Nemlich in=eme annere Eck vum
Himmel war grad e nätt, lieb un härzich Biebche
debei, Abſchied zu nemme, un ſich raaſefärdich zu
mache: s war des neie Johr! — Wie geſagt, e
ſtrammer, kräfdicher, gudbroborzionierter Borſch,
e Fätzekerlche!
De alde Pedrus hott grad noch emol ſein
Raaſekoffer fiſſediert, ob aach alles ſchee drinn,
und ſauwer de Reih nooch, wie’s gebraucht wärd,
verſtaut is. Dann däß waaß jo jeder ſällwer, der
wo ſchun emol e Raas gemacht hott, un ſei’s nor
nooch Dribbsdrill, Boxdehude, odder
Schimmel=
dewubbdich; nemlich allemol, wann mer fremd
wohie kumme is, do hott mer zu ſeim Aercher
konnſtadiern miſſe, daß mer es Wichdichſte
wid=
der dehaam hott lieje loſſe. Dann hott mer
meiſtens in ſeim Ragſekoffer drinn erum
ge=
wuhlt, un erſtrecht alles unnerenanner gebrocht.
Awwer jeder Saldadwaaß aach, daßen gudgepackter
Torniſter die Seel vum ganze Kommiß is. Un
mit dem Torniſter, den mer dorch’s Läwe
ſchlebbe miſſe, is es genau ſo; dann wie’s
do=
drinn ausſieht, ſo ſieht’s aach meiſtens ſunſt bei
aam aus ..."
Alſo äwe däßhalb hott aach de Pedrus dem
neie Johr ſein Raaſekoffer noch emol genau
ge=
muſtert, un hott noochgeſähe, ob aach die vier
Johreszeide ſchee ordnungsgemäß uffenanner
lieje, un die zwelf Monat, wie ſe de Reih nooch
gebraucht wärrn; äweſo die zwaaunfuffzich
Woche; diddo däßgleichen all die Feſt=,
Feier=
un Sunndäg, wie aach alle Gebords= un
Na=
mensdäg. Un dodebei hott er alleritt ſo=eme
klaane Nixnutz vun Engel emol uff die
Finger klobbe miſſe, weil die Schawwernäcker
als gor gärn Dorchenanner mache, un wolle die
Johreszeide odder die Monat
dorchenanner=
muſchele. Wie beiſpielsmeßig vorichs Johr, wo
ſe haamlich de Juni erausſtibbitz hatte, un
hawwe defor en verunglickte Januar enei geſteckt.
Un dann wunnert mer ſich als, wann es
Wäd=
der net mit de Jahreszeid iwwereiſtimmt
Awwer dißmol hott der alde Pedrus ſchaff
uffgebaßt, un noochdem er ſich devo iwwerzeicht
hatt, daß die Sach „in die Reih” war, hott er
dem neie Johr de Kofferſchliſſel um de Hals
gehenkt, un hott=em zum Abſchied noch en Sack
voll gude Lehrn mit uff de Wähk gäwwe.
Gegreint hott er freilich net debei, der
Pe=
drus; dann ſo e Abſchied, der is dem Alte in
dene viele dauſend Johr ſchun oft baſſiert. Dann
hott er dem Biebche die Himmelsdier
uffge=
ſchloſſe, un hott=em glickliche Raas gewunſche;
s wärds brauche kenne, hott er gemaant, drunne
uff de Erd, dann do ſieht’s net zum Beſte aus,
er ſälbſt, der Pedrus, mecht als ſchun gor
neimehr nunner gucke
Wie alſo jetzt der Pedrus des Dor uffgemacht
hott, do is aach gleich ſo e ſchaffer Wind vun
unne ruff kumme, daß es dem neie Johr ganz
bang worrn is, un daß es am liebſte gornet
enunner weer. Awwer der Pedrus hott=em gud
zugeredd, un ſo is es dann endlich enunnerzus,
uff die Erd.
No, un uff de Erd hott’s awwer aach
wärk=
lich „gud” ausgeſähe! — Wie, däß brauch ich
eich jo net zu verzehle, daß wißt ihr jo ſällwer
am beſte. Des neie Johr hatt orndlich ſein Laſt,
ſich dorch all däß „Geſtribb” dorchzuſchlengele, un
ſei zwaa Leibdravande, die wo=em den
Raaſe=
koffer gedrage hawwe, die konnte kaum als
mit=
kumme. Wo’s aach ſein Wähk enausgenumme
hott, bald mußt’s iwwer hoche Zollſchranke
kläd=
dern, bald iwwer diefe Gräwe hibbe; un
be=
ſunners jenſeits vum Rhei, do war die „
Paſ=
ſaaſch” gradezu läwensgefehrlich. Dann lengs de
deitſche Grenz hadde die friedliewende Nachbarn,
zum Zeiche, daß ſe’s ehrlich maane mit ihre
friedliche Geſinnung, e Wunnerwerk vun
Mord=
inſtrumende, en ganz Wall vun
Vernichdungs=
middel anenanner gereiht, daß faſt kaa Maus
hott dorchkumme kenne —
Do hott’s em orndlich gegruſelt, dem orme
Biebche, un es is gelaafe, was es hott laafe
kenne, bis es in en diefe Wald enei kumme is,
wos vun Allem nix mehr geſähe un geheert
hott. Friedlich war’s do, un ſtill, — ſo
haam=
lich ſtill, wie’s halt nor in unſerm gude, deitſche
Wald ſei kann".
Däß hott dem Biebche orndlich gut gedha, un
ſo is es gewannert, weider, immer weider, bis
es an den Kyffhaiſerberg kumme is, wo weiland
der alde Kaiſer Barbaroſſa gehauſt hott, bis er
eines Dags mit Blitz un Dunner rausgefahrn
is; s meege jetzt bald an die zwanzich Johr
ſei. —
Vor dem Berg hott e klaaner Zwerch gehockt,
un hott Wache gehalte. Un wie der klaane Zwärch
jetzt des neie Johr doher hott kumme ſähe, do
hott er ſich net ſchleecht gefraad, un hott=em
verzehlt, daß jetzt in dem Berg drinn der alde
deitſche Michel hauſe dhut, dem wo’s drauß aach
zu bunt worrn is, in der Wäld, ſodaß er ſe
gor=
net mehr hott agucke wolle. Drum hett er ſich
in den Berg zurückgezoge, un hett vor ſich
hie=
ſinniert, un vun ſeine vergangene Herrlichkeid
gedraamt, un vun ſeine große Erinnerunge
ge=
zehrt, un was er emol frieher for=e ſchneidiger
Kerl gewäſe is —
Druff is des neie Johr eneigange, in den
Berg, zum alde deitſche Michel, hott=em uff die
Schulter geklobbt, un hott geſagt: Michel,
wach uff!” — Un do hott der Michel groß
geguckt, un hott geſagt: „Was hott’s. was ſoll’s?"
— Un do hott=em des neie Johr verzehlt, wie’s
ausſieht, drauß in der Wäld, un daß es kaan
Zwäck un Wert mehr hott, immer=noch de alde
Zeide, un de vergangene Herrlichkeide
noochzu=
drauern. „Was war, kimmt net widder, awwer
was wärrn ſoll, däß wolle mer hälfe geſtalde,
un ſeis dem Deiwel zum Drutz!” — hott’s
ge=
ſagt, des neie Johr: „blank un ſauwer is dei
Schild un dei Ehr, frei un offe kannſte de Wäld
in die Aage gucke. Un dorchſetze werſte Dich,
wann de Dein alde Spruch behärzichſt, un Dich
vor nix färchſt, als wie vor unſerm Herrgott
ſällwer!“ — Es wille nei Wäld wärrn
— drum redd net lenger vun deiner vergangenen
Herrlichkeid, un zehr net bloß vun deine alde
Erinnerunge, ſundern loß uns ſtramm un tabfer
mitnanner maſchiern, in e lichtere Zukunft!”
So hott’s geredd, des neie Johr, warm un
eifrich, un briehhaaß is es dem alde deitſche
Michel worrn. Er hott ſich uffgereckt, ſtolz un
frei, un ſo ſin ſe mitnanner raus aus dem
Berg —
Wohie, un wie’s ausgange is, do wärrn mer
iwwer’s Johr Neheres driwwer heern —
Bienchen Bimbernell.
Poſtſchkribbdumm: Sooche, mit
Owi=
chem hette mer alſo for diß Johr die letzt „
Be=
drachdung” hinner uns gebracht. Ich denk, mer
wärd ſe aach dißmol uffnemme, wie ſe gemaant
is; aach wann ich devo abgeſähe hab, all däß
Schee' un Große, wo mer im abgelaafene Johr
erläbt hawwe, rickblickend noochdräglich
noch=
emol zu glorrifiziern; odder all däß Häßliche un
Niederdrächdiche, wo mer all weiß is worrn,
noch emol genießerich widderzukaue. Sundern
wann ich nor den Verſuch unnernumme hab, den
„alte” deitſche Michel miteme ſambfte
Ribbe=
ſtumber e bische uffzumundern —
Wie geſagt, wer net grad ſei Hoſe mit de
Beißzang azieht, der wärd ſchun wiſſe, wie’s
gemaant is. — Freilich: Recht mache kann
mer’s net jedem, dann der aane wills gärn
ge=
kocht, der anner geſodde, der anner gebrote; der
gane will „reizloſe” Koſt, der anner wills ſchaff
gepäffert un geſalze. Der aane ſeegt: „Lach net,
dann die Zeide ſin zu ernſt!” — der anner ſeegt:
Loßt uns luſtich ſei, dann was kann des ſchlechte
Läben nitzen!“ — Korzum: ’s is ſchun e Kreiz!
Däß is mer ſo recht zum Bewußtſein kumme,
wie mer, zur freidichen Iwwerraſchung, dieſer
Dag de Herr Maurerpolier a. D. un Rentner
Poguttke in Danzich, die
Juwiläums=
ausgab vun ſeine „Danzicher Stammdiſch=
Ge=
ſpräche” huldvollſt iwwermiddelt hott, woraus ich
entnumme hab, daß äwe beſagter Herr Poguttke
ſchun fimfunzwanzich Johr lang, in Danzicher
Mundart „ſei Freunde” unnerhellt, un beſpricht
mit heiderer Gelaſſenheid allwöchentlich däß,
was em ſo in die Quer kimmt, odder gäjen
Strich geht, un zwar nooch dem alde Geethe’ſche
Räzäbbt: „Ich lobe mir den frohen heideren
Mann ....
En Hochachdungsſchluck, alder Danzicher
Maurerpolier!
Un in den Schluck ſolle all die eibezoge ſei,
die wo nooch vorſtehendem Räzäbbt „ihrer Zeit
läwe, un ihrn Mann ſteh; wie un wos aach
im=
mer ſei, ob im In= odder Ausland; beſunners
awwer mei liewer Schorſch in „thea windiſch
City of Chicago”, der wo mich iwwer die
ameri=
ganiſche Verhältniſſe immer ſo ſchee uffm
Lau=
fende hellt. — „Boy, o boy, was hawwe die en
Dorſcht!“ — No, dem Dorſcht kann abgeholfe
wärrn, dann brauche ſich die Herrn Ameriganer
net driwwer zu beſchwern, wann mir de „
Trans=
fer” erunnerdricke
Alſo: Schluß for diß Johr, un in dem Sinn
alles Gude! — Kummt gud eniwwer, fallt in
kaan Briefkaſte, un rennt kaa Ladärneblöck
um
Küchenzettel vom 2. bis 7. Januar 1934.
Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.
Dienstag: Sellerieſuppe; Haſenragout (
Reſt=
verwendung), Kartoffelklöße.
Mittwoch: Riebeleſuppe; Leberklöße,
Sauer=
kohl, Kartoffelbrei.
Donnerstag: Gerſtenſuppe;
Apfelbrotauf=
lauf).
Freitag: Sauerkohlſuppe (Reſt); geb.
Fiſch=
koteletten, Kartoffelſalat.
Samstag: Tomaten=Reis=Suppe; Blut= und
Leberwurſt mit Himmel und Erde.
Sonntag: Iriſh Stew (Eintopfgericht),
)Apfelbrotauflauf. 125 Gramm
But=
ter, 125 Gramm Zucker, 3 Eigelb, 200 Gramm
gerieb Semmel, 14 Liter Milch, Priſe Salz,
750 Gramm Aepfel, 50 Gramm Zucker, eine halbe
Zitrone, Saft und abgeriebene Schale, 3 Eiſchnee.
25 Gramm ſüße Mandeln, geſtiftelt, 25 Gramm
Butterflöckchen. — Die Butter wird ſchaumig
gerührt. Zucker, Eigelb, geriebene Semmel,
Milch, Salz, Zitronenſchale werden dazu
gege=
ben. Die inzwiſchen geſchälten, entkernten, in
dünne Scheiben geſchnittenen Aepfel werden mit
Zitronenſaft beträufelt, damit ſie weiß bleiben,
und eingezuckert. Apfelſcheiben und Eiſchnee
werden unter die angerührte Maſſe gemengt.
Man füllt die Speiſe in eine gut gefettete
Auf=
lnufform, belegt ſie mit Apfelſcheiben.
Mandel=
iftchen und Butterflöckchen und läßt ſie etwa
1 Stunde backen.
Grünkohl auf wenig bekannte Art. Dieſer
Kohl, der beſonders gut ſchmeckt, wenn er
ein=
mal „durchfroren” iſt, ſollte recht oft auf dem
Tiſch erſcheinen, da er in jeder Form
vorzüg=
lich ſchmeckt und immer bekömmlich iſt, ſobald
er recht weich gekocht wurde. Sehr würzig iſt
Grünkohl mit Ente (Eintopfgericht).
Da heute nicht nur Gänſe, ſondern auch Enten
und Hühner ausgeſchlachtet, alſo in Stücken zu
kaufen ſind, iſt dieſes Gericht billig zu
be=
zeiten. Man ſetze eine halbe fette Ente mit
Wurzelwerk und Salz zum Kochen auf, füge
nach 1 Stunde den gebrühten, feingewiegten
Grünkohl, 1 Teelöffel Zucker und 1 klei;
Zwiebel bei und ½ Stunde vor dem
Weich=
werden 1½ Pfund ſcheibig geſchnittene rohe
Kartoffeln, die leicht zerplatzen. Mit der Ente
in der Mitte wird dieſes kräftige
Eintopf=
gericht aufgetragen.
*
Wscüt
Schach=Nummer 552.
Partie Nr. 108.
Aus einem Maſſenſpiel in New York, 1924.
Abgelehntes Damengambit.
Schwarz: A. Kußmann.
Weiß: Dr. Aliechin.
a7—45
1. 02—94.
8e8—k6
2. 9e1—f3
ef—eß
3. 65—o4
ef—65
4. Sbl—e3
5. 64 *d5
e6 Rd52
Richtig iſt 5. . . . Sf6 Xd5(!), um die Iſolierung des
Damen=
bauern zu vermeiden.
Na
6. Lol—g5
Dd8 Tfs
7. Ig5 2f6
45 get
8. e9—e4!
1e6—d7
9. Ik1—b5 *
Df6—b6
10. Ses ge4
11. Ib5 sd74
Sb8 d7
(5 Td4.
12.0—0
Fordert den weißen Angriff heraus; es iſt aber begreiflich,
daß Schwarz die Einengung ſeines Spiels mit 44—45 nicht
ge=
ſtatten wvollte. Nach dem Textzug kommt es freilich noch viel
ſchlimmer.
Ta8—d8
13. Sf3 *d4
In Erwartung des folgenden Gegenzuges verſucht Schwarz
den Punkt d6 zu decken.
14. S04—f5!
Sd7—e5
gi—g6
15. Dd1—e2
Es iſt klar, daß die ſchwarze Stellung auf keine Weiſe zu
halten iſt; der Textzug erlaubt einen eleganten Schluß.
aft
Der entſcheidende Schlag!
Se5—d7
Dame durfte natürlich nicht genommen werden.
17. Tf1-e1
Droht ſofortiges Matt.
If8—b4
17.
18. Se4—f6 +*
Ke8—f8
Td8 *d7
19. Sf6 Rd7+
30. Db5—e5!
Aufgegeben.
Drei Mattdrohungen auf einmal — das iſt zuviel.
(Nach dem Buch von Dr. Alechin: Auf dem Wege zur
Welt=
meiſterſchaft.)
Schachliteratur: Hedewigs Mitteilungen über
Schach=
literatur und Schachutenſilien, 1933/34 Nr. 36, hat der
Schach=
verlag Hans Hedewigs Nachfolger, Curt Ronniger, Leipzig 0 1,
Verthesſtraße 10, herausgegeben. Der Katalog wird an
Inter=
eſſenten koſtenfrei von dem Schachverlag zugeſandt.
Rätſel.
PROSIT NEUYAHR ALLEN LESERN.
Aus den Buchſtaben obigen Wunſches bilde
man: einen Monat, ein Volk, einen
Verwand=
ten, einen Freiheitskämpfer und eine Pflanze.
Vorſicht!
Nicht rauh iſt die erſte,
Nicht heiß iſt die zweite;
Bei Ganzem behutſam
Die Straße beſchreite.
Der verwandelte Ball.
(Streichholzrätſel.)
Durch Umlegung von 4 Hölzchen wird der Ball
zu etwas, das oft nur ſchwer zu finden iſt.
Carl Deubel.
Auflöſung der Rätſel ans Nr. 52.
Rebus.
Weihnachten — (z)wei h nach tn.
Winterliches.
Gas, Lie, Alt, Tee, Tal. Eli, Ill, See.
„Glatteis.”
Farben.
Graubünden Queckſilber, Immergrün,
Gold=
mark, Delila, Braunſchweig. Engelbert,
Edel=
weiß. Abendrot, Blaubart, Schwarzwald,
Roſa=
munde. — „Die Kegelbahn.”
„Nanu, warum trinken Sie denn Ihr Bier
mit dem Strohhalm?”
„Ich habe meiner Frau ſchwören müſſen, kein
Glas Bier mehr an die Lippen zu bringen.”
Popularität. Der junge Tenor Heiſerſki hat
ein Gaſtſpiel gegeben. Einer ſeiner neidvollen
Bewunderer beſucht ihn kurz darauf und fragt
nach dem Erfolg. „Na, koloſſal, ſage ich Ihnen.
Gar nicht beruhigen konnten ſich die Leute
Und gar „als mir der Lorbeerkranz überreicht
wurde,
— „Was, Sie haben einen
Lorbeer=
kranz bekommen?‟ — „Natürlich, da hängt 2r
ja!” Und der Bewunderer las auf der Schleiſe
die Inſchrift: „Singe zu Hauſe!”
Kathederblüte. Chemieſtunde: „Wie Sie
ſehen, meine Herren, ſehen Sie jetzt gar nichts.
Aber warum Sie nichts ſehen, das werden Sie
jetzt gleich ſehen.
Zuviel verlangt. Die Dame: „Das iſt
wirklich haarſträubend! Im Herrenzimmer liegt
ja noch der Staub von drei Monaten!“ — Die
Hausgehilfin: „Daran bin ich
unſchul=
dig, gnädige Frau! Ich bin doch erſt ſeit ſechs
Wochen hier!”
Anſteckungsgefahr. Vorſichtige Mutter: Geh
nicht ſo dicht an den Lautſprecher heran.
Kurt=
chen, es klingt, als hätte der Anſager den
Schnupfen.”
Druck. Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittich ſche 90
ei Rheinſtr. 23. — Verantwortl. für die Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt. Fernſpr. 1, 2389—2392. — Alle Rechte vorbehalten. Nachdr. verboten.
Der, weiße Brautſtaat
gehört zu den in der letzten Zeit ſehr
ein=
gehend erörterten Themen. Manche vertreten
nämlich die Anſicht, daß es unvernünftig ſei,
für die Brautaufmachung große Aufwendungen
zu machen und daß es viel klüger wäre, für
die Trauung ein gutes Kleid mit Umhülle
an=
zuſchaffen, das auch ſpäterhin noch vorzügliche
Dienſte leiſtet.
Andere hingegen ſtehen auf dem
Stand=
punkte, daß der Gedanke des „großen
Braut=
ſtaates” unter allen Umſtänden gefördert
wer=
den müſſe, weil die junge Braut den
begreif=
lichen Wunſch hat, die Feierlichkeit der
Zeremonie auch nach außen hin durch das
ſchöne Hochzeitskleid zu betonen.
Im übrigen iſt die Annahme, daß ein
Brautkleid nur für die einmalige Gelegenheit
Rechts oben iſt als beſondere Neuheit ein
vollkommen gerüſchtes, aus Taft= oder
Moiré=
ſeidenband gebildetes „Braut=Barett” zu ſehen.
Der gegen rückwärts hin entſprechend
abge=
ſchrägte Schleier fällt vorne über das Geſicht.
Das nächſte Bild macht uns mit der
„Blütenhaube” vertraut, die ſchräge aufgeſetzt
und einſeitig durch ein weich=gelegtes
Stirn=
band gehalten wird.
Das letzte Bild zeigt die wieder modern
gewordene Ponyfranſenfriſur, die uns von
den alten Gemälden unſerer Großmütter genau
bekannt iſt. Die beiderſeitigen Blütenkränzchen,
unter denen der Schleier anſetzt, wird man ſich
merken müſſen!
Die vorhergehende Skizze führt die ſtiliſierte
„Bauernkrone” vor Augen, deren Schleier
verwendbar ſei, vollkommen irrig, weil bei der
Ausarbeitung faſt immer darauf Rückſicht
ge=
nommen werden kann, das Kleid auch
ſpäterhin mit geringfügigen Veränderungen
als abendliche Aufmachung heranzuziehen.
(Ein farbiger Gürtel, der entſprechende
Aus=
ſchnitt, eine Anſteckblume uff. verwandeln es
natürlich ſo vollkommen, daß der urſprüngliche
Beſtimmungszweck des Modells durchaus
ver=
geſſen iſt!)
Ein großer Brautzug iſt aber auch aus
wirtſchaftlichen Gründen zu befürworten, weil
durch eine große Hochzeit zahlloſe Hände die
lang erſehnte Arbeit finden.
Die jungen Mädchen von heute ſind modiſch,
ſo gut geſchult, daß es für ſie eine Leichtigkeit iſt,
ihre Brautausſtattung zuſammenzuſtellen,
wo=
bei ihnen Geſchmack und modiſche Kenntniſſe
ſehr zuſtatten kommen.
Ein modernes Brautkleid darf unter keinen
Umſtänden dem üblichen Schema folgen,
ſon=
dern muß Perſönlichkeit und Phantaſie
ver=
raten.
Da die neueſte Mode feine Stiliſierungen
außerordentlich begünſtigt, greifen viele der
lieuen Hochzeitskleider auf ältere Vorbilder
zurück und zaubern uns die Modeepoche des
zu Ende gehenden neunzehnten Jahrhunderts
vor Augen.
Schleier und Kleid ſind nicht mehr als
ge=
lrennte Begriffe zu betrachten, ſondern müſſen
mit Geſchmack zu einer ſchönen Einheit
ver=
bunden werden.
Die neueſte Mode ſchreibt den Schleier aus
leichter Gaze, aus Tüll oder Spitze vor,
ver=
zichtet aber auf jede Garnierung und erreicht
mit Schlichtheit die allerbeſten Wirkungen.
Die hochgeſchloſſene Mode iſt für das
Dochzeitskleid natürlich wie geſchaffen, da die
Braut — vom Schleier bildhaft umrahmt
durch dieſe Entwürfe etwas Statuengleiches
erhält.
Nicht minder wichtig wie Kleid und
Schleier ſind die Braut=Häubchen. Daher
entfaltet man hier auch einen geradezu
blen=
denden Ideenreichtum: Blüten, Bänder,
Per=
len und Schleier ſichern eine Kette von
Mög=
lichkeiten. Da es außerordentlich wichtig iſt,
wie der Kopfputz der Braut ausſieht, haben
wir in unſeren Skizzen ein paar beſonders
ſchöne Entwürfe feſtgehalten:
vorne und rückwärts leicht gezogen iſt und
ſicherlich Bewunderung ernten wird.
Und nun zu den Brautkleidern ſelbſt:
Die modernen ſchweren Seiden bedingen
eine etwas ſtrengere Linienführung, ſo daß
man beiſpielsweiſe aus Glanzſeide ein
Kaſak=
brautkleid arbeiten wird, wie wir es als erſte
Schöpfung unſerer Gruppe in Vorſchlag
bringen,
Der Halsabſchluß in Form einer
Blüten=
ranke ſowie der Myrten=Muff ſind ſicherlich
nicht alltäglich.
Das Tüllkleid mit den bauſchigen
Aermeln, dem breiten Gürtel und dem
Nar=
ziſſentuff wirkt wie das lebend gewordene Bild
einer mittelalterlichen Dame.
Weiche Seiden eignen ſich für gezogene und
gerüſchte Partien, wie wir ſie am Oberteil
unſeres letzten Modells andeuten; ſtufenförmig
angeordnete Flügel ergeben beiſpielsweiſe eine
Schulterpartie voll Grazie und Jugendlichkeit!
Auch die Kopfputze dieſer drei
Braut=
kleider verdienen ungeteilte Aufmerkſamkeit,
denn ſie zeigen geſchmackvolle Stirnbänder aus
Seide, Blüten oder Stickerei.
Man kann es ſehr gut verſtehen, daß die
Sehnſucht vieler junger Mädchen dem
Braut=
kleide gilt, denn es gibt für eine gute
Erſchei=
nung ſicherlich keinen reizvolleren Rahmen als
den des ſtrahlenden, weißen Hochzeitsſtaates,
der durch weiße Blüten und maigrüne Blätter
ſo ausgezeichnet belebt wird!
Samt für den Winterſport
gilt als Neuheit des Jahres und man muß,
wenn man die letzten Entwürfe ſieht, ſtaunen,
daß man auf dieſen Gedanken nicht ſchon
früher kam, um ſo mehr als doch
beiſpiels=
weiſe Schulknaben die als unverwüſtlich
be=
kannten „Schnürl=Samte” immer für Hoſen
oder für ganze Anzüge trugen und man mit
dieſem Materiale die allerbeſten Erfahrungen
machte.
Imprägnierter Samt ſieht für Skianzüge
verarbeitet vorzüglich aus und geſtattet es
auch, einzelne modiſche Motive des Jahres
(ſoweit ſie auf ſportliche Kleidungsſtücke
an=
wendbar ſind) zur Geltung zu bringen.
So zum Beiſpiel bemerkt man in unſerem
Bilde einen Skianzug mit verbreiterter und
etwas verſteifter Schulterpartie, die
ausgezeich=
net ausſieht. Die fellgerandete Samtmütze iſt
eine ſehr geſchmackvolle Ergänzung.
Dunkelblau, Negerbraun und tiefes
Moos=
grün ſind Farben, die in gerilltem Samt
ge=
bräuchlich ſind.
Die Cracht der Eskimos
hat bei uns Schule gemacht, denn unſere
Künſtler haben ſie ſich zweifellos zum
Vor=
bilde genommen, als ſie die Mode der
ſchulter=
verbreiterten Koſtüme und Mäntel ſchufen und
teilweiſe aus Fell gearbeitete Aermel zeigten!
Der Fellhut iſt die Vervollſtändigung einer
ſolchen Aufmachung, die denn auch ganz
rich=
tig: der „Eskimo=Stil” genannt wird.
Die Weichheit und die günſtige Anbringung
des Pelzwerks ſowie die richtige
Zuſammen=
ſtellung mit entſprechendem Stoff nehmen
die=
ſen Entwürfen jede Plumpheit und laſſen ſie
ebenſo anmutig wie jugendlich erſcheinen.
Das fellverbrämte Rleid
gehört zu jenen modiſchen Anregungen, die
heuer großen Erfolg haben.
Abgeſehen davon, daß das Pelzwerk an ſich
ſchon ungemein wirkungsvoll iſt, holt man auch
noch aus verſchiedenen Farbkontraſten ſehr
ſchöne Effekte, indem man beiſpielsweiſe zu
einem weinroten Kleide graues Fell, zu
grü=
nem Stoff ſchwarzes Pelzwerk, zu ſchwarzem
Materiale aber am liebſten ſchwarzes oder
weißes Fell heranzieht.
Das Pelzwerk wird in Form eines breiten
Kragens und eines Maſchenteiles verwendet,
der mit dem anderen, aus Stoff geſchnittenen
Teil zu einem „Schmetterling” verknotet
er=
ſcheint.
Auch die dreieckigen „Tütentaſchen” aus Fell
ſind eine ſeit einiger Zeit vielbeachtete
Neu=
heit. (Bild.)
Hermelinſtreifen auf Abendkleidern
An Stelle der Perlgarnituren, die man für
das große Abendkleid in früheren Jahren
ver=
wendete, ſcheinen heuer die Pelzbeſätze getreten
zu ſein, die in Form von Streifenverbrämungen
ausgezeichnet zur Geltung kommen.
Insbeſondere beſitzen ſchmale
Hermelin=
bahnen jene ausgeſuchte Vornehmheit, für die
eine Frau von Geſchmack vollſtes
Verſtänd=
nis hat.
Die Streifenverbrämung wird nicht nur
als Randung des Ausſchnittes, den ſie weich
und im beſten Sinne „frauenhaft” macht,
her=
angezogen, ſondern auch als Verbreiterung
der Schulterlinie und als Einfaſſung der
kurzen, gezogenen Aermelpartie erfolgreich
ver=
wendet.
Auf dieſe Weiſe entſteht eine „
Rahmen=
wirkung”, die unſere ungeteilte Aufmerkſamkeit
verdient.
Die Hermelinköpfchen nehmen ſich an der
Schulter und als Abſchluß des Ausſchnittes
reizend aus. Die Schweifchen hingegen finden
als Kantung des Bindegürtels Verwendung.
Kein Zweifel, daß das fellverbrämte
Abend=
kleid eine ſehr gediegene Modenote ins Treffen
führt, die jedem Kitſch abhold iſt.
Die Pelzjacke unter dem Mantel?
Ein Gedanke, der Sie verblüfft! Darum
zögern Sie auch, denn Sie fragen ſich (ſehr mit
Recht!) ob ein Pelzſtück unter der Stoffumhülle
die Figur nicht unnötig ſtärker erſcheinen
laſſe?! Dies wäre auch ſicherlich der Fall,
wenn man für dieſen Zweck allzu kräftiges
Pelzwerk verarbeiten würde.
Da aber Wert darauf gelegt wird, jene
dünnen, ſchmiegſamen Fellſorten
heranzu=
ziehen, die in ihrer Weichheit nur mit ſchönen
Samten vergleichbar ſind, ſchaltet die
Befürch=
tung des „Starkmachens” von vornherein aus.
In der Hauptſache kommt hier
breitſchwanz=
artiges Pelzwerk und „raſiertes Lammfell” in
Frage.
Die Beſonderheit beſteht aber in dem
modiſchen Gedanken, der hier erfolgreich in
die Praxis umgeſetzt wird:
Man trägt nämlich zum geraden Rock an
Stelle der Bluſe ein aus dünnem Fell
her=
geſtelltes Jäckchen, hochgeſchloſſen, mit
neu=
artiger Kragenpartie, gegürtet und überdies
doppelreihig geknöpft.
Ueber dem Jäckchen wird ein Mantel
ge=
tragen, der natürlich kragenlos ſein muß
und an der gleichen Stelle, wo am Jäckchen die
Knöpfe angebracht ſind, Knopflöcher vorſieht,
ſo daß der Mantel einfach angeknöpft
werden kann, wobei der Jackenkragen
gleich=
zeitig als Kragenverbrämung des Mantels
dient.
Der oberſte Teil des Jäckchens aber täuſcht
dann eine Sattel=Wirkung vor, die ungemein
geſchmackvoll ausſicht.
Da die Oberärmel des Felljäckchens leicht
gebauſcht ſind, muß auch der Mantelärmel die
entſprechende Weite haben. Für dieſen Fall
wären beiſpielsweiſe die „gerillten” Aermel zu
empfehlen, denen heuer große Beachtung
ge=
ſchenkt wird.
Willy Ungar.
Nummer 364
Sonntag, 34. Dezember
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Obwohl ſich an der letzten Berliner Börſe des Jahres ein
weiter freundlicher Grundton erhielt, vermochte das Geſchäft, wie
dies ja auch kaum anders zu erwarten war keine Belebung
auf=
zuweiſen. Der Jahresultimo iſt zwar völlig überwunden, doch
ſcheint das Publikum, nachdem es vorgeſtern noch einige
Neu=
engagements eingegangen war, weitere Orders auf den Beginn
des neuen Jahres zu verlegen. Beſondere Anregungen aus der
Wirtſchaft lagen, wenn man von dem ſchon vorgeſtern bekannt
gewordenen erhöhten Einlagenzuwachs der preußiſchen Sparkaſſen
abſieht, kaum vor. Bei der Enge der Märkte vermochten ſchon
allerkleinſte Orders die Kurſe nach der einen oder anderen Seite
zu beeinfluſſen, ſo daß das Kursniveau kein, einheitliches Bild
zeigte. Am Montanmarkt waren bei wenig verändertem
Durch=
ſchnitt Stolberger Zink um 2 Proz. gebeſſert. Auch
Braunkohlen=
werte hatten ausgeſprochen feſtere Tendenz, dagegen gaben Kali=
und chemiſche Papiere überwiegend nach. JG. Farben ſetzten zwar
½ Prozent höher ein, vermochten dieſen Gewinn jedoch nicht lange
zu halten. Elektropapiere lagen ſehr uneinheitlich, doch gingen
die Kursveränderungen nach beiden Seiten über ½ Prozent kaum
hinaus. Reichsbankanteile eröffneten 1 Prozent höher, auch
Schiffahrtspapiere waren leicht gebeſſert. Die am Vortage am
Rentenmarkt eingetretene Befeſtigung ſcheint, ſoweit ſich das nach
den erſten Notierungen der variabel gehandelten Papiere und
Schätzungen beurteilen läßt, weitere Fortſchritte zu machen.
Alt=
beſitzanleihe kamen ½ Prozent, Neubeſitz um 15 Pfg. höher zur
Notiz. Auch ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen gingen um ca. ½
Prozent höher um. Faſt völlig geſchäftslos blieben zunächſt
In=
duſtrieobligationen. An den Aktienmärkten kam das Geſchäft im
Verlauf faſt völlig zum Erliegen. Die wenigen notierten Kurſe
zeigten jedoch eher eine leichte Befeſtigung. Am Berliner
Geld=
markt zog der Tagesgeldſatz, der heute mit dem Satz für Geld über
Ultimo identiſch iſt, auf 5 Prozent an. Nur vereinzelt war mit
4½ Prozent anzukommen. Der Jahresultimo hat einen normalen
Verſauf genommen. Das Geſchäft in Wechſeln blieb klein. Von
den Auslandsbörſen liegt nichts beſonderes vor.
Wie ſchon am Vortage, ſo war auch an der letzten
Frank=
furter Börſe im alten Jahre das Publikum mit kleinen
Kauf=
orders am Markte, die dem Kursniveau einen weiteren ſtetigen
Auftrieb verliehen. Bei den Aufträgen handelte es ſich im
weſent=
lichen um Vorkäufe, zumal die weiterhin günſtigen
Wirtſchafts=
nachrichten, u. a. die Einlagenerhöhung bei den preußiſchen
Spar=
kaſſen im November, auch die Hoffnungen für das neue Jahr
be=
leben. Zum Teil erfolgten auch noch kleine Glattſtellungen zum
Jahresſchluß, die aber bei der herrſchenden zuverſichtlichen
Stim=
mung keinen ſtörenden Einfluß ausübten. Die Anfangskurſe
zeig=
ten ganz überwiegend Befeſtigungen um ½ bis 1 Prozent. Am
Montanmarkt ſetzten die Kurſe größtenteils behauptet ein,
Rhein=
ſtahl lagen ½ Prozent feſter. JG. Farben zogen um 8 Prozent
auf 124½8 Prozent an, ferner waren die meiſten Elektropapiere
bis zu ¼ Prozent höher. Für Reichsbankanteile zeigte ſich K.
uf=
intereſſe (plus 1½ Prozent), nachdem die vortägliche
Verkaufs=
order abgewickelt ſchien. Schiffahrtsaktien waren ebenfalls
wei=
ter beachtet (½ Prozent), ferner konnten ſich Zement Heidelberg,
Daimler Motoren und Gebr. Junghans bis zu 1 Prozent
befeſti=
gen. Schwächer lagen u. a. Aku mit minus 1½ Prozent und
Scheideanſtalt mit minus 1 Prozent. Im Verlaufe unterlagen die
Kurſe mehrfachen Schwankungen, das Geſchäft war recht lebhaft.
Später erfolgten verſchiedentlich Gewinnmitnahmen, wodurch ein
leichtes Abbröckeln der Kurſe verurſacht wurde. So gaben Farben
auf 123½ Prozent nach, ferner Mannesmann 60½—60, Rheinſtahl
88½—½8, AEG. 235—¾. andererſeits zogen Reichsbank um weitere
37 Prozent auf 160½ Prozent, Harpener um ½ auf 87½ Prozent
an. Der Kaſſamarkt lag uneinheitlich. Von Banken waren
Com=
merzbank um 2 auf 45 Prozent, Frankf. Hyp.=Bank um 1½ auf
79 Prozent erhöht, andererſeits von Brauereiaktien Schöfferhof
minus 1½ auf 155½ Prozent uſw. Am Rentenmarkte entwickelte
ſich recht lebhaftes Geſchäft, offenbar handelte es ſich um Vorkäufe
für den Kupontermin. Am Pfandbriefmarkt zogen
Goldpfand=
briefe meiſt von ½—1 Prozent an, auch Liquidationspfandbriefe
und Kommunal=Obligationen verzeichneten Erhöhungen bis zu
½ Prozent. Stadtanleihen waren ebenfalls feſter.
Einnahmen und Ausgaben des Reiches im November
Die Einnahmen des Reiches im November 1933 betrugen
489,6 Mill. RM., davon der Reichsanteil an Steuern, Zöllen und
Abgaben 424,5 Mill. RM. Die Ausgaben des Reiches betrugen
im November 471,3 Mill. RM., ſo daß ſich eine Mehreinnahme
von 18,3 Mill. RM. ergibt. Unter den Ausgaben entfielen 105,12
Mill. RM. auf Verſorgungs= und Ruhegelder (einſchließlich der
Kriegsbeſchädigtenrenten), innere und äußere Kriegslaſten 27,8
Mill. RM.
Im ordentlichen Haushalt betrugen die Einnahmen des
Rei=
ches in den Monaten April bis November 1933: 3966,1 Mill. RM
Die Ausgaben im gleichen Zeitraum betrugen 3774,9 Mill. RM.,
ſo daß ſich ein Beſtand von 191,2 Mill. RM. ergibt. Im
außer=
ordentlichen Haushalt waren in derſelben Zeit Einnahmen nicht
zu verzeichnen, die Ausgaben betrugen 14,8 Mill. RM.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltungskoſten im
De=
zember. Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltungskoſten (
Er=
nährung, Wohnung, Heizung, Beleuchtung, Bekleidung und
ſon=
ſtiger Bedarf) beläuft ſich für den Durchſchnitt des Monats
De=
zember 1933 auf 120,9 (1913/14 — 100); ſie iſt ſomit um 0.4 v. H.
höher als im Vormonat (120,4). Im einzelnen hat ſich die
Ju=
dexziffer für Ernährung um 0,7 v. H. auf 114,2 erhöht. Dies iſt
faſt ausſchließlich darauf zurückzuführen, daß die Preiſe für Ge= Deutſche Cont. Gas
müſe, Kartoffeln, Hülſenfrüchte, Speck, Milch und Eier — zum
Teil infolge des Froſtes — im Monatsdurchſchnitt Dezember höher
ziffer für Heizung und Beleuchtung iſt um 0.1 v. H. auf 136,3
ge=
ſtiegen.
Indexziffer der Großhandelspreiſe vom 27. Dezember. Die
vom Statiſtiſchen Reichsamt berechnete Indexziffer der
Großhan=
delspreiſe ſtellt ſich für den 27. Dezember auf 96,1; ſie iſt
gegen=
über der Vorwoche (96,2) wenig verändert. Die Indexziffern der
Hauptgruppen lauten: Agrarſtoffe 93,4 (minus 0,2 Prozent),
in=
duſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 89.2 (unverändert) und
indu=
ſtrielle Fertigwaren 113,8 (minus 0.2 Prozent).
Lockerung der bisherigen Beſchränkungen im Lombardverkehr.
Durch das Geſetz zur Aenderung des Bankgeſetzes vom 27. Oktober
1933 iſt die Reichsbank u. a. ermächtigt worden, Lombarddarlehen
zur bankmäßigen Notendeckung heranzuziehen. Dem
Reichsbank=
direktorium war es infolgedeſſen möglich, die bisherigen
Beſchrän=
kungen in der Handhabung des Lombardverkehrs erheblich zu
lockern, namentlich auch ſoweit es ſich um den Geſchäftsverkehr mit
Geldinſtituten handelt. Es darf erwartet werden, dß dieſe
Maß=
nahme nicht zur weiteren Erleichterung des Geldmärktes, ſondern
vor allem zur Förderung des Kapitalmarktes beitragen und ſich in
Richtung der allſeits angeſtrebten organiſchen Zinsſenkung
aus=
wirken wird.
Weſtbank A.=G., Frankfurt a. M. Die ordentliche
General=
verſammlung der Weſtbank A.=G. vom 30. September 1932 hatte
beſchloſſen, das Aktienkapital von 2.0 Mill. RM. auf 0,5 Mill.
durch Rückzahlung an die Aktionäre herabzuſetzen. Die
Durchfüh=
rung dieſes Beſchluſſes war damals einer neuerlichen
General=
verſammlung vorbehalten worden, die feſtzuſtellen habe, ob die
Auszahlung ohne Beeinträchtigung der Liquidität und des
Ge=
ſchäftsbetriebes der Firma vor ſich gehen könne. Die geſtern
ab=
gehaltene außerordentliche Generalverſammlung traf eine
dahin=
gehende Feſtſtellung, und demgemäß wird ab 30. Dezember 1933
der Betrag von 1.5 Mill. RM. unter die Aktionäre verteilt.
Da=
mit werden 90 Prozent des urſprünglich 5,0 Mill. betragenden
Aktienkapitals zurückgezahlt ſein.
Das Bild der Wirtſchaft.
Jahresüberſicht der Wirtſchaft.
Die Preisgeſtaltung im Großhandel wird durch die amtliche
Kennzahl als verhältnismäßig ſehr ſtetig gekennzeichnet. Sie iſt
ſeit dem Frühjahr nicht unbedeutend in die Höhe gegangen, hält
ſich aber nun ſchon ſeit Monaten ohne große Veränderung auf der
im Spätſommer erreichten Höhe. Naturgemäß folgen auch die
Jahresübersicht
der Wirtschafe
Röggsnmehipreis, Berin, ktilt
2.
reis, Berlin,
R910
Rogsenpreis,t
Berin, R4414
vosteninder (1913-100)
Lebenchalunsiader 1us1az ug0).
„Srolihandoleindes (78193 100l-t
Roheisen,
Wersgreis.
Raiinuollgreis, Breren,Gco,
„Bl4ie
ReM/nä0 fs
Die Lage am Geld= und Deviſenwarkke.
Die letzten Tage vor dem Jahresultimo ſtanden, wie üblich, unter
dem Zeichen eines angeſpannten Tagesgeldmarktes. Ueber das
nor=
male Maß verſteifend wirkte ſich die Tatſache aus, daß die
Rück=
flüſſe aus dem Weihnachtsgeſchäft noch nicht in Erſcheinung
tra=
ten und dem Markte von dieſer Seite her keine Entlaſtung zuteil
werden konnte. Hinzu kamen ferner die erhöhten Anſprüche der
Induſtrie, und ſchließlich hat die Ausgabe der
Bedarfsdeckungs=
ſcheine die Rückflüſſe möglicherweiſe etwas verzögert. Der Satz
hielt ſich an den Tagen nach Weihnachten auf 4 Prozent und zog
am Samstag auf 4½ Prozent an. Die Reichsbank mußte faſt
täg=
lich mit Lombard beanſprucht werden. Das Angebot in
Privat=
diskonten war recht erheblich, da jedoch kein Intereſſe beſtand,
kamen keine Umſätze zuſtande. Das Geſchäft in Reichsſchatzwechſeln
und Reichsſchatzanweiſungen war ſehr ſtill. Von der Reichsbank
wurden neue Reichsſchatzanweiſungen zu 4½ Prozent per 1. 6.
1936 ausgegeben, die den Banken zu 98½ Prozent, den Privaten
zu 988 Prozent angeboten wurden, ſo daß eine Effektivverzinſung
von ca. 5 Prozent beſteht. Geld über Jahresultimo war etwas
geſucht.
Am internationalen Deviſenmarkte ſetzte ſich die
Zurückhal=
tung der Spekulation und damit die Geſchäftsſtille fort. Die
Schwankungen des Dollars hielten ſich in ſehr engen Grenzen, der
Kurs erhöhte ſich leicht, die erneute Herabſetzung des
Goldankaufs=
preiſes blieb unberückſichtigt. Die engliſche Währung tendierte
eher nach unten, und die Norddeviſen verhielten ſich entſprechend.
Der franzöſiſche Franken konnte ſich, wenn auch ganz mäßig,
be=
feſtigen, Schweizer Franken und etwas mehr noch hölländiſcher
Gulden ſchwächten ſich ab. Der Belga und die Lira haben ſich im
Vergleich zur Vorwoche ſo gut wie nicht verändert. Lediglich die
Peſeta konnte ihren Kurs etwas erhöhen. Der öſterreichiſche
Schilling ermäßigte ſich etwas, die Reichsbank hat den Kurs in
zwei Abſätzen von 48,10 auf 47,80 herabgeſetzt. Der argentiniſche
Peſo ſchwächte ſich erneut etwas ab. Die Reichsmark, die ſich
ge=
gen Mitte der Woche vorübergehend leicht ſenkte, lag am Schluſſe
der Berichtszeit wieder gut behauptet.
Produkkenmärkke.
Koſten der Lebenshaltung dieſer allgemeinen Preisentwicklung;
hier wird ſogar wahrſcheinlich noch eine etwas weitergehende
Auf=
wärtsbewegung folgen, bedingt durch die noch nicht abgeſchloſſene
Bewegung einer Reihe von Lebensmittelpreiſen.
Die Getreidepreiſe verfolgen die leichte Preisſteigerung, die
amtlich feſtgelegt iſt; in natürlichem Zuſammenhang bewegt ſich
auch der Mehlpreis etwas aufwärts. Die Viehpreiſe, deren
Stützung für die Landwirtſchaft beſonders wichtig war, gehen jetzt
auch allmählich herauf; für Eier und Butter ſind nun bald die
jahreszeitlich bedingten Höchſtpreiszeiten erreicht.
Die Grundſtoffe der Induſtrie, Kohlen und Eiſen, liegen im
Preiſe unverändert feſt. Kupfer hat bisher einen Abſtieg
ver=
zeichnet, in der letzten Zeit ſcheint es wieder einen leichten
Auf=
trieb zu zeigen. Baumwolle ſteigt langſam im Preiſe unter dem
Eindruck der amerikaniſchen Anbaubeſchränkungsmaßnahmen.
Der erfreuliche, bis in den Dezember währende Rückgang der
Arbeitsloſigkeit iſt allgemein bekannt; eine Belebung der
Geſamt=
wirtſchaft drückt ſich auch in der Zunahme der Kohlenförderung aus.
Biehmärkke.
Auf dem Weinheimer Schweinemarkt am 30. Dezember
waren 274 Tiere zugeführt. Verkauft wurden 236 Tiere und zwar
Milchſchweine das Stück zu 5—11 RM., Läufer das Stück zu 15
bis 27 RM. Marktverlauf gut.
Darmſtädter Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 30.
De=
zember 1933. Die Preiſe verſtehen ſich in Pfg. pro Pfund bzw.
Stück. Gemüſe: Erdkohlraben 8—10, Karotten 8, Gelbe Rüben
8, Rote Rüben 10, Weiße Rüben 10, Schwarzwurzeln 20—25,
Spi=
nat 25, Rotkraut 12—15, Weißkraut 10, Wirſing 10—12, Grünkohl
12. Roſenkohl 30, Zwiebeln 10, Knoblauch 40 Tomaten 50,
Kaſta=
nien 22—25 Feldſalat, Lattich 130—140, Endivienſalat 10—30,
Kopfſalat 35, Blumenkohl 50—70. Rettich 5—10, Meerrettich 40;
Spätkartoffeln 3,5—4; Obſt: Tafeläpfel 15—28,
Wirt=
ſchaftsäpfel 8—15, Tafelbirnen 15—25, Wirtſchaftsbirnen 10—15,
Nüſſe 45—50, Apfelſinen 25—30, Zitronen 4—6, Bananen 30;
Eßwaren: Sußrahmbutter 160, Landbutter 140—150,
Weich=
käſe 20—25, Handkäſe 5—12, friſche Eier 13 und 14; Wild und
Geflügel: Rehe 80—110, Gänſe 80—90, Hühner 60—80, Enten
90—100, Tauben 60 und 70, Haſen 80 und 90, Ziegenlämmer 50,
Hahnen 80—90; Fleiſch und Wurſtwaren; friſches
Rind=
fleiſch 56, Kalbfleiſch 70, Hammelfleiſch 60 und 70, Hackfleiſch 64.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe vom 30. Dezember. Das
Geſchäft erfuhr zwiſchen den Jahren eine kaum erwartete Belebung
in deutſchen Friſcheiern, die infolge des nur knappen Angebots
auch um etwa ½ Pfg. pro Stück anzogen. Auslandseier waren
dagegen nur wenig gefragt und zeigten gegen die Vorwoche
un=
veränderte Preiſe. Es notierten in Pfg. pro Stück frei Frankfurt
a. M.: Deutſche Friſcheier Klaſſe S. 13,50, Klaſſe A 12,50, Klaſſe B
12,00, Klaſſe C 10,50. Holländer und Flandern Klaſſe S. 13,00,
Klaſſe A 12,50, Klaſſe B 11,50 Klaſſe C 10,00. Rumänen,
Süd=
ilawen und Bulgaren 10,25—10,75 Pfg.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe vom 30. Dezember. Das
Buttergeſchäft verlief auch zwiſchen den Jahren ſchleppend, die
Nachfrage erſtreckte ſich nur auf Deckungen für den notwendigſten
Bedarf, obſchon die Zufuhren in der laufenden Woche keine
Ver=
ſtärkung erfahren hatten. Das Preisniveau lag gegen die
Vor=
woche unverändert. Deutſche Markenbutter 145—148, holländiſche
und däniſche Markenbutter 148—152 RM. Die Preiſe ſind
Groß=
handels=Verkaufspreiſe und verſtehen ſich per 50 Kilogramm frei
Frankfurt a. M.
Berliner Kursbericht
vom 30. Dezember 1933
Oeviſenmarkt
vom 30. Dezember 1933
Mei He
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Miech
50.—
57.50
25.625
14.75
28.75
23.125
133.25
45.25
13.875
66.50
147.75
111.50
Deutſche Erdöl 104.625
Elektr. Lieferung 89.—
J. G. Farben 123.75
Gelſ. Bergwerie 55.—
Geſ. f.elektr. Untern. 85.375
Harpener Bergbau 87.50
poeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen / 64.50
Phil. Holzmann 68.875
Kali Aſchersleben 115.50
Klöcknerwerke
58.—
Koksw. Chem. Fabr. 85.25
Mannesm. Röhr 60.25
Maſch.=Bau=Untn. 38.625
Orenſtein & Koppell 59.—
ee
Rütgerswerke
Salzdetfurth ga
Kaufho
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali 116.875
Agsb.=Nnrb. Maſch. 41.—
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind. 87.75
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
BogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
16.375
52.—
151.—
14.25
36.125
15.375
13.—
71.—
65.125
84.50
Helſingfo!
Wien
Prag
Budape)
Sofia
Holland
Oslo
Kopenhagen.
Stockholn
London
Buenos=Aires
New York
Belgien
Italien
Paris
Darmſtädter und Nationalbank Darmſtadt. Sugte der Oresdner Bank
Frankfurter Kursbericht vom 30. Dezember 1933.
Kee
Gr. IIp. 1934
„ 1935
„ 1936
„ 1937
„ 1938
Gruppe I
6 %Dtſch. Reichsanl.
v. 2*
% ntern., v.30
32Baden .. b.27
6%Bayern .. v.27
69Heſſen. . v. 29
6% Preuß.S v. 27
6% Sachſen . v.27
6% Thüringen
Dtſch. Anl. Ausl
ungsſch. 44/,Ab
öſungsanl. .
Dtſche. Anl.
Ablö=
uungsſch. (Neub.)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe.
6%Baden=Baden
69gBerlin ... v.24
6%Darmſtadt . .
6%Dresden.. v. 26
6%Frankfurt a. M.
Schätze v.29
v.26
62Mainz
69Mannheim v.27
69München b. 29
6%Wiesbaden v. 28
5%Heſ, Landesbk.
5% „ Golboblig.
6½% Heſſ.
Landes=
hyp.=Bk.=Lignid.
102
98.5
95.25
92.25
89
86.7
101.5
92.75
92
82
93.25
92.25
104.25
Wr
89,
89.75
17.2
84.75
88.25
82‟
90.5
86
905
De
Hhp.=Bk. Liqu.
Komm. Obl. ..
69 Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
16% „ Goldoblig.
6% Landeskomm.
Bk. Girozentr.
Heſt. Gldobl. R.11
R. 12
69Kaſſ. Landeskrd.
Goldpfbr. ...
6%Naſſ. Landesbl.
5½%0 „ Liqu. Obl
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
Ausl. Ser.
FAusl. Ser. 171
Dr. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
6%Ber Hyp.=Bk.
5½%0 „ Lig.=Pfbr.
6%Frkf. Hyp.=Bi.
5½% „ Lig. Pfbr.
Goldoblie
N Frri. Pfbr.=Bk.)
70 7 Lig.=Pfbr.
6% ein,Hyp.=Bi.
„ Lig. Pfbr.
„P. lz. Hhp.=Bk.
Lig. Pfbr
8%Rhs .Hhp. Bi
Lig.
Pfb=
oldoblig.
½ Südd Boden=
Ered.=Ba
5½% Lig. 1.
„Württ. Hhp. B
90
B
89
85
85
91
90.5
90,
Ma
620 Dt. Linol Berke
68Mainkrw. v. 26
6%Mitteld. St ihl.
6%Salzmann cCo.
6% Ver. Stahlwerke
6%VoigtcHäffner
J. G. Farben Bondsl:
5%Bosn L.E.B.
L. Inveſt.
5%Bula. Tab. v. 02
4½20 Oſt. Schätze.
42Oſt. Goldrente.
5%vereinh. Rumän
4½20
42Türk. Admin.
1.Bagdad
Zollanl.
4½%ungarn 1913
1914
Goldr.
1910
4½Budp.Stadtanl.
4%Liſſabon
42 Stockholm
Aktien.
Au. g. Kunſtz ide Unie
A. E. G.
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zelſtof;
Bemberg. J.P.
Berl. Kraft u. Licht!1
Buderus Eiſen.
Eement Heidelberg
Karlſtadt.
F. S. chemie, Bcfell,
86.25
95
89.25
87
81
65.25
72.5
114.5
12.
121
6.3
12
17.25
6.5
5.o5
4.75
4.75
4.75
40
34.75
82
(Chem.Werte Abert
Chade ........."
Contin. Gummiw.
Contin. Linoleum.
Daimler=Benz
Dt. Atl. Telegr.
Erdöl
Dt. Gold= u.
Silber=
cheide=Anſtalt.
Linoleum
Dortm. Ritterbräu
Oyckerhoff c Widm.
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraf=
Eſchw Bergwer” .ſ=
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
J. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Fetter)
Felt & Guillegume
Frankfurter Hof.
Gelſenk.Bergwer!
Geſ. f.elektr. Untern.
Goldſchmidt Th.
Gritzner=Kauſer
Grün & Bilfine
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke Füſſen.
Harpener Bergbau
Henninger Kempf.
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer.
Hochtief Eſſen
Holzmann. Phil.
Flie Bergb. Stamm
Genüſſel!
Sunghas .......!
Ni
144
148
47.5
35.75
1108
189.5
24
68
88
96
212
24.5
33
123.75
26
26
54.5
85.75
48
18.75
83
96
27.25
87.75
94
35
43
g
68.25
140
107.5
29
Kal Chemie —
Aſcherslebei .
alein, Schanzliu.
Klöcknerwerke.
anorr C.6
ſLahmeyer E Co. „
1105 Laurahütte
Lech, Augsburg
Löwenbr. Münch
66 (Mantr.=W. Höch
16.5 MMainz. Akt. Br..
Mannesm.=Röhre=
Mansfeld Vergb.
Metallge), Frauki
Miag. Mühlenbau
Motoren Darmſtad=
Reckarwert Cßling
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Sonntag, 31. Dezember 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 361 — Seite 19
PIA
Copyright by Auguſt Scherl
G. m. b. H., Berlin.
17) Nachdruck verboten.
SA
V
Die Ausſage von Islitz über die erſte Begegnung mit Zeck, nachdem
dieſer die Leiche entdeckt hatte, wurde aus dem Protokoll verleſen.
„Warum iſt der Mann nicht als Zeuge vorgeladen?” fragte der
Staats=
anwalt.
Die Verteidigung hat den Antrag zu ſpät geſtellt”, erwiderte der
Vorſitzende. „Islitz befindet ſich im Ausland und war nicht mehr auf
zutreiben.”
„Aha!” ſagte der Staatsanwalt. „Das genügt mir!“
Der Vorſitzende fuhr in der Vernehmung des Angeklagten fort:
„Sie kennen die Zeugenausſage des Islitz aus dem Protokoll über die
erſten Vernehmungen. Hatten Sie damals irgendwelche Einwände
da=
gegen? — Nicht? — Sie geben alſo zu, ihn in den Glauben verſetzt zu
haben, daß Sie um ſechs Uhr Frau von Lolli zum Tee erwartet hatten?”
„Ich habe ihn in dieſen Glauben nicht verſetzt — ſondern darin
belaſſen.”
„Und der Angeklagte gibt ferner zu,” fragte der Staatsanwalt,
„daß er ihm über den mtſteriöſen Anruf um halb ſieben Uhr zuerſt die
falſche Angabe gemacht hat, der Anruf ſei von der Fabrikzentrale erfolgt?”
„Ja.”
„Grund?”
„Ich wollte nicht, daß Fräulein Aſter irgendwie behelligt würde.
Aber das geſchah alles nur im Unterbewußtſein, gefühlsmäßig, ohne
Überlegung und wirklichen Entſchluß.”
Der Vorſitzende ſtellte feſt: „Es wird alſo, da ſeine unterſchriebenen
znd beeidigten Ausſagen von keiner Seite beanſtandet werden, au
ſpeitere Recherchen nach Islitz verzichtet. Wir kommen nun zur
Er=
gründung der perſönlichen Beziehungen zwiſchen dem Angeklagten und
der Ermordeten.”
Sofort meldete ſich eine gewiſſe Unruhe im Saal. Alle wollten jetzt
das Geſicht des Angeklagten ſehen. Der Präſident mußte ſich größere
Ruhe ausbitten.
„Erzählen Sie uns, Herr Angeklagter, wann und wo Sie Frau von
Lolli kennengelemt haben.”
Ben berichtete über die erſte Begegnung während des Krieges
in Roubaix, im Hauſe des Dr. Dubois, wo Fräulein Suſi Hetzerath als
deutſche Sprachlehrerin fungierte, und über ihre während ſeiner
Ver=
wundung und Ausheilung erfolgte Deportation. „Bei unſerem Wieder=
ſehen ahnte ich uicht, welche Rolle ſie damals geſpielt hat — auch der
Verdacht, daß ſie ſeit der Beſetzung des Rheinlandes Werkſpionage
be=
trieb, kam mir erſt ſpäter.”
„Sie wvollen dieſen Verdacht an dem Abend, an dem Sie Fräulein
Aſtern von Schwanenwerder aus im Auto heimbrachten, ihr als erſter
mitgeteilt haben. Die Dame hat ſich dann auch — gerade in der Stunde,
nachdem der Mord geſchehen war — nach Brüſſel und Roubaix begeben,
um dort Erkundigungen über Fräulein Hetzerath einzuziehen.”
„Uber ſie und über andere Perſönlichkeiten, die wir in die
Werk=
ſpivnage verwickelt ſahen,” ergänzte Ben. „Das Material, das von
Fräulein Doktor Aſtern geſammelt worden iſt, hat mein Verteidiger
bereits dem Gericht überreicht. Ich bitte, es bekanntzugeben.”
„Ich beantrage”, ſagte Federer kurz und ſetzte ſich wieder.
Die Daten, die nun zur Sprache kamen, boten dem ganzen Hauſ
denn doch beträchtliche Überraſchungen.
„Es ſind auch uoch einige Herren als Zeugen geladen, die im großen
und ganzen das Bild als durchaus zutreffend bezeichnen dürften”, ſagte
der Vorſitzende. „Es kann ja heute ohne weiteres feſtgeſtellt werden, daß
Frau von Lolli, damals noch Fräulein Hetzerath, von unſerem
Truppen=
nachrichtendienſt als Agentin angenommen war und daß ſie die betreffende
Nachrichtenſtelle gröblich hinters Licht geführt hat. Auch die vorhin ver
leſenen Stellen aus dem franzöſiſchen Buch geben charakteriſtiſche
Er=
gänzungen. Exmittlungen darüber, ob Frau von Lolli nun auch der
„Surete in Mainz angehört hat, ſind gerichtsſeitig wohl angeſtellt worden,
aber ohne brauchbares Ergebnis geblieben. Denn ſelbſtverſtändlich gib
die Beſaßungsbehörde auf eine ſolche Anfrage keine genügende Auskunft.
Das hier vorliegende „Dementi iſt ohne Beweiskraft. Sie haben nun,
Herr Angeklagter, gemeinſam mit Fräulein Aſtern alles daranſetzen
wollen, Frau von Lolli zu entlarven, um ſie unſchädlich zu machen. In
Regierungskreiſen ſcheint irgendwelcher Argwohn gegen die Dame bis
zu der Kataſtrophe noch uicht beſtanden zu haben. Die Angaben, die ein
Vertreter der Preſſeſtelle hier machen wird, ſtützen ſich erſt auf neuere
Nachforſchungen. Jedenfalls erfreute ſich Frau von Lolli bis zu ihrem
gewaltſamenTode der allgemeinen Achtung. Sie galt als eine
bedeutungs=
volle, dabei ſcharmante Perſönlichkeit, die man mindeſtens zu den
halb=
offiziellen Empfängen einlud. Aus dieſer Stellung gedachten Sie ſie
nun zu beſeitigen. Die eifrige Unterſtützung, die Fräuſein Aſtern Ihnen
ſamen
dabei zuteil werden ließ, wird damit erklärt
eine ſtarke Eiferſucht herrſchte.
„Fräulein Aſtern hat die Reiſe nach Brüſſel und Roubaig imn
trage von Herrn Rechtsanwalt Kötzſchau ausgeführt, im Intereſſe der
Prozeßangelegenheit Bombje u. Co., ich rufe ihn dafür als Zeugen an.”
„Der Herr Angeklagte weicht der Frage aus”, fiel der Staatsanwalt
ein. „Ich bitte, noch einmal Fräulein Urbach zu vernehmen. Sie wird
bekunden müſſen, daß ſchon bei dem Tee=Empfang, den Frau von Lolli
an ihrem Geburtstag veranſtaltet hat, der Ton zwiſchen den beiden
Damen feindſelig geworden war.
Das weißhaarige Fräulein, das eine köuigliche Haltung vor den
Schranken bewahrte, berichtete den Vorgang und ſetzte hinzu: „Ich muß
der Wahrheit entſprechend betonen, daß Frau von Lolli in faſt rührender
Weiſe ihren Schmerz über die verletzende Schärfe geäußert hat, mit de
Fräulein Doktor Aſtern ihr an ihrem Feſttag begegnete
Neue Zeugen wurden aufgeboten. Die Ausſagen mochten nöch ſo
ehrlich gemeint ſein: ſie verdunkelten und verzerrten das Bild. In einer
dumpfen Ohnmacht erkannte Ben, daß ſich der Wahrheit von allen Seiten
Widerſtände entgegenſchoben.
Als der erſte Tag der Zeugenvernehmung endigte, ſtand im
Sa=
die überzeugung feſt, daß die Indizien das erdrückende Überg
erreicht hatten.
Ju den Ausführungen, die den Verhandlungsbericht in den nächſten
Morgenzeitungen begleiteten, wurde allgemei auf den bedenklichſten
Punkt dieſes Prozeſſes hingewieſen: von der Erinnerung einer Anzahl
Menſchen an die Vorgänge während weniger Minuten hingen Leben
Freiheit und Ehre des Angeklagten ab. Die Zeugen leiſteten ihren Eid
darauf: jetzt noch, nach Monaten, wollten ſie die Zeit einer flüchtigen.
Begegnung aufs genaueſte angeben, ohne Rückſicht darauf, daß ſie
damal=
die Folge der Ereigniſſe doch gewiß nicht mit der Uhr in der Hand
feſt=
geſtellt hatten .. Und ſelbſt, wenn dies geſchehen wäre,” ſchrieb einer
der Journaliſten, „ſo wäre noch immer zu unterſuchen, ob denn auch all
dieſe Uhren gleichmäßig und richtig gingen. Wie wäre es, wenn eine
Kommiſſion in dieſem Augenblick, ſofort, nach der Bendlerſtraße entſandt
würde, um das einmal feſtzuſtellen? In keinem Punkte irrt das Gedächtnis
ſooft und ſo ſtark, wvie beider Angabe von Stunde und Minute. Wir wollen
hier die alten Verdachtsmomente nicht aufs neue zur Debatte ſtellen,
aber es läßt ſich doch annehmen, daß eine fremde Perſon, falls ſie in die
Wohnung Zecks während deſfen kurzer Abweſenheit eingedrungen wäre
innerhalb weniger Augenblicke das Attentat ausgeübt haben könnte.
Soll der Angeklagte Zeck als Mörder verurteilt werden, bloß, weil es ihm
nicht möglich iſt, am Leben befindliche Zeugen herbeizuſchaffen, die ihn
während dieſer wenigen Minuten im Vorderhaus der Bendlerſtraße
geſehen haben?”
Von vielen Seiten wurde Bens Verteidiger in dieſeu für den
An=
geklagten qualvollen Tagen angerufen und nach den Ausſichten für den
Ausgang des Prozeſſes gefragt. Nach wie vor
ſiegesſicher.
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Seite 20 — Nr. 361
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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