Darmstädter Tagblatt 1933


17. Dezember 1933

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Einzelnummer 15 Pfennige

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TAZ
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9
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 349
Sonntag, den 17. Dezember 1933. 196. Jahrgang

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Torglers Perteidiger beantragt Freiſpruch.
Abſchluß der Verhandlungen im Reichskagsbrandſtifker=Prozeß. Verkündung des Urkeils
am Samskag, den 23. Dezember, um 9 Uhr vormikkags.

Das Plädoyer Dr. Sacks.
Leipzig, 16. Dezember.
Die Samstagberhandlung des Reichstagsbrand=Prozeſſes
beginnt ſofort mit dem Plädoyer Rechtsanwalt Dr. Sacks, des
Verteidigers des Angeklagten Torgler. Als uns, führte er aus,
am 27. Februar abends die Kunde wurde, daß der Reichstag
in Brand geſetzt war, da war wohl jeder von uns Deutſchen,
ob er ſich mehr oder weniger als deutſcher politiſcher Menſch
fühlte, betroffen. Er mußte betroffen ſein, denn er mußte ſich
ſagen: Wie weit iſt die geiſtige Verwirrung in Deutſchland ge=
kommen
, daß das höchſte Gut, das der Deutſche hat,
nicht ſicher war vor der Hand eines Frevlers.
Für jeden politiſch denkenden deutſchen Volksgenoſſen war es
klar: Jetzt iſt der Zeitpunkt gekommen, daß endlich dieſer geiſti=
gen
Verwirrung geſteuert werden muß. Auf der einen Seite
hatte das ſofort unſer Führer erkannt, auf der anderen Seite
der Polizeiminiſter, der ſich ſagte, daß hier nicht nur Präventiv=
maßnahmen
erlaubt ſein müſſen, ſondern daß er die Pflicht
habe, zuzugreifen.
Der Prozeß hat gezeigt, daß auch im neuen Staate
Adolf Hitler die Richter unabhängig ſein ſollen. Der Pro=
zeß
wird uns zeigen, daß das Wort, das Hitler am 23. März
geſprochen hat, daß dieſer neue deutſche Staat ein Rechts=
ſtaat
auf nationalem Boden iſt, durch die nachfolgenden
Geſchehnifſe geheiligt worden iſt. Inſofern iſt dieſer Prozeß
deutſche Geſchichte, ein Prüfſtein für uns Deutſche, in uns
zu gehen, und ein Prüfſtein nach außen.
Dr. Sack befaßt ſich dann mit der Möglichkeit der Anwendung
der Lex Lubbe, und erklärt ſchließlich: Ich habe das uner=
ſchütterliche
Vertrauen zum Reichsgericht, daß
es den Anſpruch der Volksgemeinſchaft auf Ver=
geltung
erfüllen, daß es aber auch dem Angeklag=
ten
ſein Recht auf ein gerechtes Urteil geben
wird.
Rechtsanwalt Dr. Sack leitet den zweiten Teil ſeiner Ausfüh=
rungen
ein mit der Verſicherung, er habe Torglers Ver=
teidigung
übernommen, als ihm Torgler geſagt
habe, daß er am Reichstagsbrand unbeteiligt ſei
und daß er aus ſeiner politiſchen Geſinnung nie
ein Geſchäft gemacht habe. Als VerteidigerTorg=
lers
ſei er nicht Verteidiger der Kommuniſtiſchen
Partei.
Der Verteidiger bemängelte, daß man Torgler jeden kleinen
Irrtum ſtark angekreidet habe, während man dem Zeugen Grothe,
einem Wichtigtuer und Tendenzlügner, das Recht zugebilligt habe,
ſich fortwährend zu widerſprechen. Die vom Ankläger an=
genommene
Mittäterſchaft Torglers ſei voll=
kommen
ausgeſchloſſen. Unmöglich könne man ſagen: Da
Torgler zu einer beſtimmten Zeit nicht in ſeinem Büro geweſen
iſt, hat er in dieſer Zeit den Brand vorbereitet! Das würde eine
Umkehrung der Beweislaſt bedeuten. Nach deutſchem Strafrecht
müſſe dem Angeklagten die Schuld nachgewieſen werden, und es
ſei nicht umgekehrt die Aufgabe des Angeklagten, ſeine Unſchuld
zu beweiſen. Selbſt wenn man die objektive Richtigkeit der Aus=
ſage
von Karwahne und Kroyer unterſtelle, dann würde daraus
folgen, daß am 27. Februar nachmittags Torgler mit Lubbe zu=
ſammen
geſehen worden iſt. Sie können ſich über alles mögliche
unterhalten haben. Dieſer Tatbeſtand reiche nicht aus, um ein
Schuldig feſtzuſtellen. Woher wiſſe der Oberreichsanwalt, daß
Torgler von der Tat gewußt hat, daß er ſie billige oder teilge=
rommen
hat?
Rechtsanwalt Dr. Sack beſchäftigt ſich dann weiter mit den
vom Oberreichsanwalt geführten
Belaſtungsmomenken gegen Totgler.
Mit Zeugenausſagen vom Schlage des Verbrechers Lebermann
brauche man ſich nicht auseinanderzuſetzen. Grothe ſei zwar un=
beſtraft
, aber nach ärztlicher Auskunft ein Pſychopath mit hyſte=
riſchem
Einſchlag. Keine ſeiner Behauptungen habe der Nachprü=
fung
ſtandgehalten. Es lohne ſich auch nicht, auf den Komplex der
Bekundungen von Kämpfer, Kempner, Singer und Kunzack näher
einzugehen. Kunzack insbeſondere habe die Prüfung ſeiner Zeu=
genqualität
nicht beſtanden. Der Verdacht, daß Torgler in ſeinen
Taſchen Brandmaterial in den Reichstag gebracht habe, ſei durch
die gründliche Beweiserhebung in keiner Weiſe beſtätigt worden.
Der Oberreichsanwalt habe die Theſe aufgeſtellt, da Torgler nicht
nachweiſen könne, wie er am Brandtag die Zeit von 19 bis 20.45
Uhr verbracht hat, müſſe angenommen werden, daß er in dieſer
Zeit an der Brandvorbereitung gearbeitet habe. Dazu überreicht
der Verteidiger dem Gericht eine Zeittafel, in der genau aufge=
zeichnet
iſt, was in dieſem Zeitraum nach den Angaben des An=
geklagten
und der verſchiedenen Zeugen im Reichstag in der Um=
gebung
Torglers geſchehen iſt. Dadurch werde der genaue Nach=
Beis geführt, daß Torgler in der kritiſchen Zeit gar nicht in der
Lage geweſen wäre, ſich mit der Vorbereitung der Brandlegung
im Plenarſaal zu befaſſen.
Dr. Sack wendet ſich weiter gegen den Vorwurf, daß ſich Torg=
ler
verſtecken wollte, als er nachts nicht nach Karlshorſt zurück=
uhr
, ſondern in der Wohnung des Parteiſekretärs Kühne näch=
tigte
.
Dr. Sack vorkrikt die Auffaſſung, daß Torgler
ſich freiwillig geſtellt habe.
Liele ſeiner Geſinnungsgenoſſen, führt Dr. Sack aus, haben nicht
iu ihm geſtanden. So mancher hat ſich eine Rückzugsſtellung ge=
ichert
. Er hatte nichts zur Abreiſe vorbereitet, er beſaß keinen
alſchen Paß aus der Paßfälſ erzentrale, keine falſche Wohnung
um Tarnen. Dieſer gute Trotiel möchte ich beinahe ſagen, mußte
der bleiben, hat ſich in ſeiner Einfältigkeit geſtellt und trat für
eine Idee ein.

Was dieſer Mann in drei Monaten durchgemacht hat, wird
zu einer Läuterung dieſes Mannes dienen. Wenn nur ein
geringes Bindeglied zwiſchen Lubbe und Torgler beſtehen würde,
dann wäre es beſtimmt in der Verhandlung einmal zutage
getreten. Torgler hat mir gegenüber immer aufrechterhalten, er
wiſſe, daß er Gott ſei Dank als Deutſcher an dieſem Verbrechen
nicht beteiligt ſei. Ich frage, was denn die bis ins kleinſte
gehende gewiſſenhafte Beweisaufnahme an hochverräteriſcher Be=
tätigung
Torglers ergeben hat. Ich habe dafür keinen Beweis
erbringen ſehen. In dieſem Prozeß hat der Oberreichsanwalt
die Anklage gegen die drei Bulgaren nicht aufrechterhalten. Er
hat ſein eigenes Anklagegebäude erſchüttert. Er hat damit in
die Einheit des Belaſtungskomplexes Karwahne Frey und
Kroyer eine Diskrepanz hineingetragen, die auch für den An=
geklagten
Torgler von Bedeutung iſt. Der Oberreichsanwalt hat
geſagt, es ſei nicht ermittelt worden, wohin die anderen Täter
derſchwunden ſeien. Daraus ziehe ich den Schluß, daß man die
Beteiligung anderer, nicht ermittelter Täter nicht ſtrikte aus=
ſchließen
kann. Dann kann man aber auch nicht ſagen: Da keine
anderen gefunden worden ſind, muß man Torgler verurteilen.
Die Schlußfolgerung der Verkeidigung.
Der Verteidiger wandte ſich zum Schluß an die Richter
und ſagte:
Denken Sie an die Worte des Miniſterpräſidenten Göring
in dieſem Prozeß. Als Torgler ſeine Unſchuld beteuerte, hat
der Miniſterpräſident Göring ihm geantwortet: Ich nehme dieſe
Erklärung zur Kenntnis. Aber Aufgabe des Hohen Gerichts iſt
es, zu prüfen, ob es wahr iſt! Damit hat der Miniſterpräfident
zu erkennen gegeben, daß er den Rechtsſpruch vertrauensvoll in
Ihre Hände legt. Kein anderer als unſer Führer hat geſagt:
Möge Gott uns daver bewahren, daß ein Deutſcher an dieſem
Verbreihen beteiligt iſt. Mit dieſem Wunſche werde ich nicht
ſchließen, ſondern ich kann ſagen, an der Hand dieſer minutiöſen,
bis ins kleinſte gewiſſenhaft durchgeführten Beweisaufnahme iſt
Gott ſei Dank eines erbracht für mich, daß dieſer Deutſche
Torgler gottlob an dieſem Reichstagsbrand nicht beteiligt iſt.
DDieſe meine innere Ueberzeugung gibt mir vor Ihnen die Be=
rechtigung
, die ich verantwortungsbewußt trage, zu ſagen:
Sprechen Sie den Angeklagten Torgler frei!
Hierauf wird die Verhandlung durch eine zweiſtündige
Pauſe uuterbrochen.
Die Repliken der Oberreichsanwälke.
In der Nachmittagsſitzung erwidert Landgerichtsdirektor Pari=
ſius
kurz auf die Ausführungen Dr. Seufferts. Die Anſicht Seuf=
ferts
, daß bei Lubbe die Vorausſetzungen des Hochverrats nicht
gegeben ſeien, ſtehe mit den Feſtſtellungen des Prozeſſes in Wider=
ſpruch
. Feſtgeſtellt ſei die Tatſache, daß die Reichstagsbrandſtif=
tung
nicht von Lubbe allein, ſondern von mehreren Tätern be=
gangen
worden iſt. Für die Frage des Hochverrats ſei die Mit=
täterſchaft
anderer auch nicht entſcheidend. Selbſt wenn Lubbe
Alleintäter geweſen wäre, ſo wäre er doch des Hochverrats ſchul=
dig
, van der Lubbe habe über ſeine politiſchen Motive keinen
Zweifel gelaſſen. An die Inbrandſetzung des Reichstages ſollte
ſich nach Anſicht Lubbes unmittelbar der bewaffnete Aufſtand an=
ſchließen
. Unter dieſen Umſtänden könne man die Brandſtiftung
nicht als eine Vorbereitung zum Hochverrat betrachten, ſondern
als eine Handlung, durch die das Vorhaben des Hochverrats un=
mittelbar
zur Ausführung gelangen ſollte. Dieſem Verbrechen
gegenüber ſei irgendeine milde Auffaſſung nicht am Platz.
Oberreichsanwalt Dr. Werner tritt dann in
vollem Umfange den Ausführungen des Reichsanwalts Pariſius
bei. Der Oberreichsanwalt ſetzt ſich dann mit den rechtlichen
Ausführungen der Verteidiger über das Strafmaß auseinander
und kommt zu dem Schluß, daß nach den neuen ſtrafgeſetzlichen
Vorſchriften allein die Todesſtrafe für die hier abzuurteilenden
Verbrechen in Frage komme und daß auch die rückwirkende Kraft
der verſchärften Strafbeſtimmungen gegeben ſei. Der Oberreichs=
anwalt
wendete ſich dann gegen die Ausführungen des Rechts=
anwalts
Dr. Sack. Wenn es richtig iſt, ſo erklärt der Oberreichs=
anwalt
, daß Torgler mit van der Lubbe kurz vor der Tat ſich am
Tatort aufgehalten habe und man könne, an den Ausſagen
Karwahnes und Kroyers nicht vorübergehen , ſo ergebe ſich
daraus mit Notwendigkeit der Schluß, daß beide zuſammen etwas
getan hätten, was mit dem Brand in Verbindung ſtehe. Ich
betone nach wie vor, daß ich nicht den mindeſten Zweifel darüber
habe, daß Torgler ſubjektiv die Tat als ſeine eigene gewollt und
als Mittäter gehandelt hat.


die Erwiderungen der Bertkeidiger.
Rechtsanwalt Seuffert antwortet, nach ſeiner Auf=
faſſung
ſei die Beteiligung mehrerer Täter an der Brandſtiftung
nicht feſtgeſtellt worden, ſondern es handele ſich nur um eine Ver=
mutung
. Wenn nach der Vermutung der Reichsanwaltſchaft van
der Lubbe nicht einen Mittäter, ſondern nur Nebentäter gehabt
habe, dann könne Lubbe für die Handlungen der Nebentäter nicht
verantwortlich gemacht werden. Bezüglich der Rechtsfrage der
Zuläſſigkeit der Todesſtrafe für van der Lubbe hält Rechtsanwalt
Seuffert an ſeiner im Plädoyer vorgetragenen Auffaſſung feſt.
Rechtsanwalt Dr. Sack beharrt dem Oberreichsanwalt
gegenüber auf dem Standpunkt, daß die Ablehnung der rückwir=
kenden
Kraft der Strafverſchärfungen geeignet ſei, der neuen Be=
wegung
die Rechtsſicherheit zu geben. Im übrigen könne er nur
nochmals feſtſtellen, daß die Hauptverhandlung nichts für eine
Teilnahme Torglers an einer Ausführungshandlung des Hoch=
verrates
ergeben habe. Selbſt wenn man glaubt, daß Torgler
tatſächlich mit Lubbe im Reichstag zuſammengetroffen ſei, reiche
das nicht aus, um daraus eine ſolche Teilnahme Torglers zu be=
weiſen
.

(Fortſetzung auf Seite 2. zweite Spalte.)

Die Woche.
Am 13. Dezember hat der Präſident der Reichspreſſekammier,
Verlagsdirektor Ammann, dem Reichsminiſter Dr. Goebbels ge=
meldet
, daß der äußere Aufban der Reichspreſſekammer uun=
mehr
durchgeführt ſei, und im Anſchluß daran eine Verordnung
erlaſſen, deren praktiſche Durchführung unzweifelhaft eine Zeit
geſunder Evolution im deutſchen Zeitungsgewerbe einleiten wird.
Dieſer Erlaß ebenſo wie die gleichzeitige Kundgebung, des
Präſidenten der Reichspreſſekammer auf einer Preſſekonferenz
ſind von ganz außerordentlicher Bedeutung, und zwar nicht nur
für die Leute vom Bau. Ueber die Preſſe und ihre Be=
deutung
für die Allgemeinheit iſt zu allen Zeiten, ſolange s
eine Preſſe gibt, außerordentlich viel geſprochen und geſchrieben
worden, weil man erkannt hatte, daß es ſich hier um einen der
wichtigſten Faktoren für die Bildung der öffentlichen Meinung
handelt, um einen Faktor, deſſen Bedeutung unter den ver=
ſchiedenen
Regierungsformen in den verſchiedenen Ländern zwar
gewechſelt hat, aber niemals verloren gegangen iſt. Für die
Bedeutung der Preſſe hat die Führung der nationalſozialiſtiſchen
Bewegung in Deutſchland von jeher ein beſonders ſtarkes Ver=
ſtändnis
gehabt, und es iſt ganz gewiß kein Zufall, daß Adolf
Hitler ſchon wenige Wochen nach dem Beginn der nationalen
Revolution vor dem Verband der Auswärtigen Preſſe in Berlin
das Wort zu grundlegenden Ausführungen über die von ihm
gewünſchte Entwicklung der deutſchen Preſſe nahm. Der Reichs=
kanzler
war vom erſten Augenblick an überzeugt von der Not=
wendigkeit
, die Verhältniſſe auf dem Gebiet des Zeitungs
weſens zu klären, und die Umſtellungen in die Wege zu leiten,
die ſich für einen großen Teil der deutſchen Preſſe aus dem
Wechſel der Regierungsform in Deutſchland ergeben mußten.
Man hat im Ausland während der erſten Monate des
nationalſozialiſtiſchen Regimes bewegliche Klagen angeſtimmt
über die Aufhebung der Preſſefreiheit in Deutſchland, ganz ge=
wiß
nicht dem deutſchen Volk und der deutſchen Preſſe zu Liebe,
ſondern lediglich, um damit politiſche Geſchäfte zu machen. Dem
gegenüber hat die gute deutſche Preſſe für die notwendig ge=
wordenen
Einſchränkungen der Preſſefreiheit volles Verſtändnis
gezeigt. Es konnte keinem Zweifel unterliegen, daß ein bedeuk=
licher
Mißbrauch der abſoluten Preſſefreiheit zu Erſcheinungen
geführt hatte, die mit Rückſicht auf die Notwendigkeiten der
nationalen Politik mehr wie bedenklich erſcheinen mußten. Es
gab Zeitungen in Deutſchland, die ihre vornehmſte Aufgabe in
der Verſchärfung des innerpolitiſchen Kampfes der Parteien
ſahen, und die gelegentlich keine Bedenken trugen, außenpolitiſche
Jnitereſſen der Nation außer Acht zu laſſen, wenn ſie glaubten,
den innerpolitiſchen Gegner dadurch ſchädigen zu können. Der
Parteigeiſt und vielleicht auch eine gewiſſe Rechthaberei, die
dem Deutſchen nun einmal irgendwie liegt, haben auf dem Ge=
biet
der Preſſe ſchon im kaiſerlichen Deutſchland eigenartige,
nicht immer wohlriechende, Blüten getrieben. Sie haben unter
dem demokratiſchen Regime Weimarer Prägung zum Teil
geradezu verheerende Folgen gezeitigt. Wir haben während
dieſer Zeit leider nur allzu oft Veranlaſſung gehabt, uns gegen
derartige unerhörte Mißbräuche zu wenden. Wenn die national=
ſozialiſtiſche
Regierung ſie von vornherein gründlich unterband,
ſo haben wir das im Intereſſe des deutſchen Volkes und auch
im wohlverſtandenen Intereſſe der deutſchen Preſſe nur von
Herzen begrüßen können. Die deutſche Preſſe in ihrer über=
wältigenden
Mehrheit hat auch unſerer Meinung nach volles
Verſtändnis gehabt für anfängliche Einengungen der Bewegungs=
freiheit
, die ſich aus den neuen politiſchen Notwendigkeiten
zwangsläufig ergaben. Die nationale deutſche Preſſe konnte der
Führung um ſo freudiger Gefolgſchaft leiſten, konnte Schwierig=
keiten
, die ſich bei einer ſo tief greifenden Umwälzung unſeres
geſamten ſtaatlichen Lebens ſelbſtverſtändlich gelegentlich er=
gaben
, um ſo unbedenklicher in Kauf nehmen, als ja die Richt=
linien
, denen ſie aus innerſter Ueberzengung nur zuſtimmen
konute, von der oberften Führung von vornherein klar vor=
gezeichnet
waren.
Die Preſſe iſt die berufene Mittlerin zwiſchen Regierung
und Volk, zſviſchen Führern und Geführten. Sie kann ihrer
großen Aufgabe nur gerecht werden, wenn ſie wirkliches Ver=
ſtändnis
für die Abſichten der Regierung, für die Notwendig=
keiten
des Handelns, die ſich für ſie aus der jeweiligen politiſchen
Lage ergeben, beſitzt, und wenn ſie auf der anderen Seite ver=
wachſen
iſt mit ihrem heimiſchen Leſerkreiſe, an den ſie ſich
täglich wendet. Die Schaffung einer wahren und echten Volks=
gemeinſchaft
iſt das große innerpolitiſche Ziel Adolf Hitlers.
Wie nahe wir dieſem Ziel ſchon in der verhältnismäßig kurzen
Zeit von dreiviertel Jahren gekommen ſind, beweiſt das Ergeb=
nis
des 12. November 1933. Das deutſche Volk in ſeiner über=
wältigenden
Mehrheit iſt bereit, dem Führer freudige Gefolg=
ſchaft
zu leiſten, ganz gleich, wie der Einzelne früher einmal
zur Nationalſozialiſtiſchen Bewegung geſtanden haben mag. Die
nationale deutſche Preſſe hat an der Verwirklichung dieſes großen
Zieles mitgearbeitet, ſoweit es in ihren Kräften ſtand. Wir
haben keine Partei mehr im eigentlichen Sinn, ſondern nur noch
ein deutſches Volk. Das iſt eine Tatſache, die auch in der
deutſchen Preſſe zum Ausdruck kommen mußte, und die auch in
Zukunft zu immer deutlicherem Ausdruck kommen wird.
Der Präſident der Reichspreſſekammer, Verlagsdirektor
Ammann, hat von einer äußeren Gleichſchaltung geſprochen, die
ſich in vielen Fällen mit einer faſt erſchreckenden Schnelligkeit
vollzogen hätte. Darin liegt ein Vorwurf, der in vielen Fällen
leider nicht unberechtigt iſt. Auf der anderen Seite hat es
unter den Zeitungen, die bis zum 30. Januar 1933 dem National=
ſozialismus
abwartend oder auch ablehnend gegenüberſtanden,
ſehr viele gegeben, die ſeit Generationen ſtets auf nationalem
Boden geſtanden haben, die unter der Herrſchaft des Weimarer
Regimes von den erſten kritiſchen Jahren nach dem Zuſammen=
bruch
an einen verbiſſenen Kampf um eine neue nationale
Fundamentierung unſeres Staates gekämpft haben, Zeitungen,
die für die großen nationalen Ziele Adolf Hitlers volles Ver=
ſtändnis
hatten, die aber glaubten, auf anderem Wege zum
gleichen Ziele gelangen zu können. Für ſie war ebenſo wenig
wie für Millionen guter Deutſcher eine innere Umſtellung not=
wendig
, nachdem die Geſchichte ihr entſcheidendes Wort ge=
ſprochen
. Es iſt das geſchichtliche Verdienſt Adolf Hitlers, daß er,
zur Führung des Staates berufen, den Schlußſtrich unter das
Parteigezänk früherer Jahre gezogen, daß er es verſtanden hat,
ſchon in wenigen Monaten ſeiner Kanzlerſchaft alle im deut=

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Seite 2 Nr. 349

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 17. Dezember 1933

ſchen Volke lebendigen nationalen Kräfte zuſammenzufaſſen und
einzuſetzen für den Wiederaufbau von Staat und Volk.
Der Erlaß des Präſidenten der Reichspreſſekammer hat die
Schaffung geſunder ſtabiler Verhältniſſe auf dem Gebiete des
deutſchen Preſſeweſens zum Ziel. Wir ſind überzeugt, daß die
deutſche Preſſe nach Kräften mitarbeiten wird an der Erreichung
dieſes Ziels. Es iſt bei dieſer Gelegenheit auch wieder von einen
weitgehenden Gleichförmigkeit der deutſchen Tagespreſſe ge=
ſprochen
worden, die nicht das Ergebnis von Regierungsmaß=
nahmen
ſei und nicht dem Willen der Führung der Nation ent=
ſpreche
. Gegen dieſe Gleichförmigkeit hat ſich ſchon bei früheren
Gelegenheiten insbeſondere auch der Reichspropagandaminiſter
Dr. Goebbels gewandt. Es iſt ſicherlich richtig, daß ein großer
Teil der deutſchen Preſſe die innere Freiheit noch nicht wieder=
gefunden
hat. Aber das allein gibt nicht eine erſchöpfende Er=
tlärung
für die Urſachen dieſer von der oberſten Führung keines=
wegs
gewünſchten Gleichförmigkeit. Der Reichspropaganda=
miniſter
hat im vergaugenen Sommer mehrfach von der Eigen=
geſetzlichkeit
jeder Revolution geſprochen. Bei allen großen
Staatsumwälzungen, die die Geſchichte kennt, läßt ſich die Tat=
ſache
feſtſtellen, daß die Wogen der Erregung nur allmählich
abebben, um erſt allmählich in eine Evolution einzumünden.
Wenn die Regierung Adolf Hitlers, ſolcher Erkenntnis Rechnung
tragend, im einzelnen Fall vielleicht gelegentlich ſtärker auf die
Preſfe eingewirkt hat, als das ihrer grundſätzlichen Einſtellung
entſpricht, ſo wird ihr daraus kein vernünftiger Menſch einen
Vorwurf machen können, beſonders wenn man die nun einmal
vorhandene Neigung des Deutſchen zu nörgelnder Kritik berück=
ſichtigt
.
Es iſt ein gewaltiges Werk, das Adolf Hitler unternommen
hat: Die Zuſammenfaſſung des deutſchen Volkes zur Nation,
ſeine Erziehung zu nationalem Bewußtſein. Die deutſche Preſſe
wird ihm dabei freudige Helferin ſein, denn ſie führt ja kein
Eigenleben neben Volk und Staat, ſie iſt aufs Tiefſte ver=
gurzelt
im deutſchen Volk, und der Staat den Adol
Hitler mit gewaltigen Hammerſchlägen zu=
ſammenfügt
, iſt unſer Staat, dem wir mit allen
Faſern unſeres Weſens verbunden ſind. Wir
ſehen in dieſem Zuſammenhang nicht mehr eine national=
ſozialiſtiſche
Preſſe auf der einen, eine bürgerliche auf der
anderen Seite, ſondern nur noch eine deutſche Preſſe, die
dem Führer der Nation in guten und in ſchlechten Tagen treue
Helferin ſein wird bei ſeinem großen Werk, weil ſie deutſch
empfindet, und weil ſie ihrer Aufgabe gerecht werden will:
Mittlerin zu ſein zwiſchen Regierung und Volk.
M.

Konſtrukkive Arbeil.
Abſchluß der Pariſer Beſprechungen Beneſchs.
EP. Paris, 16. Dezember.
Der Pariſer Aufenthalt des tſchechoſlowa=
liſchen
Außenminiſters Dr. Beneſch erreichte am
Samstag mittag mit einem Frühſtück im Elyſée=
Palaſt, das der Präſident der Republik zu
ſeinen Ehren veranſtaltete, ſeinen Höhepunkt und
Abſchluß. Vor dem Frühſtück dem u. a. der tſchechoſlo=
wakiſche
Botſchafter ſowie mehrere Mitglieder des franzöſiſchen
Kabinetts und die Präſidenten der Außenpolitiſchen Kommif=
ſionen
der beiden Kammern des Parlaments teilnahmen, hatte
Präſident Lebrun eine ausgedehnte Unterhal=
tung
mit Beneſch. Spätertrafen ſich der tſchecho=
flowakiſche
Außenminiſter und Paul=Boncour
noch einmal um ihren Meinungsaustauſch über die Ab=
rüſtung
, den Völkerbund und die Donau=Reorganiſation abzu=
ſchließen
. Am Montag abend wird Beneſch von Paris ab=
reiſen
.
Die Ergebniſſe der Pariſer Ausſprache bildeten den Gegen=
ſtand
eines Kabinettsrats, der um 6 Uhr nachmittags unter dem
Vorſitz des Miniſterpräſidenten Chautemps begann.
In einem Schluß=Kummunigue das über den
Pariſer Aufenthalt Beneſchs ausgegeben wurde, heißt es u. a.:
Paul=Boncour ſowie ſein tſchechoſlowakiſcher Kollege verſichern,
daß ihre Beſprechungen über den gewöhnlichen Rahmen diplo=
matiſcher
Zuſammenkünfte hinausgegangen und einen freund=
ſchaftlichen
und poſitiven Charakter angenommen hätten. Beide
Miniſter hatten konſtruktive Arbeit leiſten können.
Bei einem Empfang der franzöſiſchen Preſſe
wiederholten Beneſch und Paul=Boncour die in den
letzten Tagen über den Völkerbund und über die anderen
Probleme abgegebenen Erklärungen. Das gute Einvernehmen
und die Freundſchaft zwiſchen Frankreich und der Tſchechoſlo=
wakei
wurden dabei beſonders unterſtrichen. Außenminiſter
Paul=Boncour betonte mehrmals, daß die Pariſer Unterredungen
gegen niemanden gerichtet geweſen ſeien. Dr. Beneſch erklärte,
daß die Beziehungen der Tſchechoſlowakei zu Oeſterreich gegen=
wärtig
beſonders freundſchaftlich ſeien. In den Pariſer Kreiſen
gibt man der Anſicht Ausdruck, daß die im Sommer d. J. ver=
öffentlichte
franzöſiſch=italieniſche Note über das Donau=Problem
S
eine geeignete Grundlage zu einer Einigung bilde.

Vom Tage.
Reichspräſident von Hindenburg hat den Führer der Natio=
nalſozialiſtiſchen
Kriegsopferverſorgung, Haus Oberlindober, M.
d. R., in das Kuratorium der von dem Herrn Reichspräſidenten
im Jahre 1927 zur Unterſtützung notleidender Kriegsopfer ge=
ſchaffenen
Stiftung Hindenburg=Spende berufen.
Die zuſtändigen Stellen haben verfügt, daß im Jutereſſe der
notleidenden Heimarbeiter des Thüringer Waldes die für März gül=
tigen
Anſteckplaketten der Winterhilfe in Glas ausgeführt ſein
ſollen. Dieſer geſamte Auftrag wird ausſchließlich dem Gebiet des
Thüringer Waldes zugute kommen. Es handelt ſich dabei um die
Herſtellung mehrerer Millionen Glasplaketten.
Der italieniſche Staatsſekretär Suvich traf am Samstag
morgen, aus Köln kommend, in München ein.
Im Laufe des Tages ſtattete Unterſtaatsſekretär Suvich dem
Reichsſtatthalter in Bayern, General Ritter von Epp, dem baye=
riſchen
Mimiſterpräſidenten Siebert, dem Staatsminiſter Hermann
Eſſer, ſowie dem Braunen Haus Beſuche ab.
Nach einem Bericht aus Mähriſch=Oſtrau hat die dortige Poli=
zeidirektion
am Donnerstag und Freitag 26 deutſche Vereine, zu=
meiſt
Turn= und Sportvereine, aufgelöſt.
Der Generalſekretär des Völkerbundes, Avenol, hat am Sams=
tag
nachmittag London verlaſſen, um über Paris nach Genf zu=
rückzukehren
.
Die Truopen des Generals Dſchiang Kai ſchek brachten den
kommuniſtiſchen Streitkräften im Süden der Provinz Kiangſi nach
dreitägigem Gefecht eine ſchwere Niederlage bei. 5000 Kommu=
niſten
, darunter der bekannte General Lu Ping=Wei, wurden im
Verlaufe der Kämpfe getötet. Nach einem amtlichen Communiaué
beſetzten die Truppen Dſchiang Kai=ſcheks das Hauptquartier der
ſogenannten vorläufigen Sowjetregierung.
Der bisherige japaniſche Botſchafter in Brüſſel, Hiroſchi
Saito, wurde vom Kaiſer zum Botſchafter in Waſhington als Nach=
folger
Debutſchis ernannt. Saito war früher ſchon einmal Ge=
ſchäftsträger
bei der amerikaniſchen Regierung.

Das Schlußwork der Angeklagken.
pan der Lubbe verzichkek auf das letzte Work.
(Fortſetzung von Seite 1. zweite Spalte.)
Die Schlußvorträge im Reichstagsbrandſtifter=Prozeß ſind da=
mit
beendet. Der Vorſitzende hat nun nach der Strafprozeßord=
nung
den Angeklagten der Reihe nach anzubieten, ſich ſelbſt zur
Sache noch einmal zu äußern. pan der Lubbe hat erklärt, er wolle
von dem Recht des letzten Wortes keinen Gebrauch machen. Er
habe nichts mehr zur Sache zu erklären. Der Angeklagte Torgler
wollte micht alsbald das Wort nehmen und bat, ihn erſt nach den
underen Angeklagten zu Worte kommen zu laſſen. Dieſer Bitte
wurde entſprochen. Darauf ſprach der Angeklagte Dimitroff.
Er ergeht ſich in endloſen Aeußerungen über die politiſche Situa=
tion
zur Zeit des Reichstagsbrandes. Er beteuert immer wieder,
daß die KPD. an der Reichstagsbrandſtiftung völlig unbeteiligt
und unintereſſiert ſei, und beantragt ſchließlich, nach zahlreichen
Ermahnungen des Vorſitzenden, endlich zur Sache zu kommen, ihn
ſicht mangels ausreichenden Beweiſes, ſondern wegen erwieſener
Unſchuld freizuſprechen. Als er dieſen Antrag noch auf Popoff
Taneff und Torgler ausdehnt und überdies Entſchädigung für
ſeine durch den Prozeß, verloren gegangene freie Zeit verlangt,
entzieht der Vorſitzende ihm das Woxt.
Die Schlußerklärungen der übrigen Angeklagken.
Popoff verlieſt dann in bulgariſcher Sprache eine Erklä=
rung
, die Satz für Satz vom Dolmetſcher überſetzt wird und
erklärt darin, daß er als bulgariſcher Emigrant und Kommuniſt
ſich um die politiſchen Dinge in Deutſchland nicht gekümmert
habe, und daß er an dem Reichstagsbrand gänzlich unbeteiligt
ſei. Er wolle nicht wegen Mangels an Beweiſen, ſondern wegen
erwieſener Unſchuld freigeſprochen werden.
Eine Erklärung gleichen Inhalts gibt auch der Angeklagte
Taneff ab.
Der Angeklagte Torgler erklärte, er wolle nicht durch
eine Beweiswürdigung das Plädoyer ſeines Verteidigers ab=
ſchwächen
, dem er auch hier in aller Oeffentlichkeit ſeinen wärm=
ſten
Dank als Angeklagter und als Menſch ausſpreche. Der
Antrag des Oberreichsanwalts auf Todesſtrafe treffe ihn als
einen völlig Unſchuldigen. Er habe, ſo ſchloß Torgler, von dem
Plane der Reichstagsbrandſtiftung nichts gewußt, ſonſt würde er
mit allen Kräften dieſes wahnſinnige Verbrechen verhindert
haben, weil dieſe Brandſtiftung nur zu eknem fürchterlichen
Schlag gegen die KPD. führen konnte. Ich habe dieſen Lubbe
zum erſten Male in meinem Leben am 28. Februar im Polizei=
präſidium
geſehen. Ich bin völlig unſchuldig auf dieſe Anklage=
bank
gekommen und bitte Sie deshalb um Freiſprechung.
Senatspräſident Dr. Bünder ſchließt gegen 21 Uhr die Ver=
handlung
. Die Verkündung des Urteils erfolgt am Samstag,
dem 23. Dezember, um 9 Uhr vormittags.

Weihnachksausfkellung Prof. Kröh.
Man muß wohl ein gutes Stück in unſerem Vaterlande
wandern, bis man einen Maler findet, der, wie Altmeiſter Kröh,
als 92=Jähriger mit ſo ungebrochener künſtleriſcher Kraft am
Werk iſt. Auch das Jahr 1933 ſah den Künſtler wieder mit
Pinſel und Palette bei reicher, fruchtbringender Arbeit in der
Natur, die ſein liebſtes Atelier iſt. Ein vierwöchiger Aufent=
halt
in Ernſthofen brachte manche Anregung und eine Reihe
reizvoller Landſchaften, aus der Umgebung von Allertshofen,
Wurzelbach und dem Felsberg, die wir nun in der Ausſtellung
bewundern können, beweiſen, daß das Malerauge noch unge=
ſchwächt
die Eindrücke aufnimmt, und eine feſte Hand den g ſtalten
den Geiſt nicht im Stich läßt. Aus den überaus friſch und lebendig
gemalten Bildern, ſpricht zu uns die heimatliche Landſchaft, wie
ſie iſt und wie wir ſie lieben. Die ſanften Höhenrücken und die
ſtillen Talgründe, der herrliche Buchenwald, die verträumten
Dörfchen zwiſchen gelben, wogenden Getreidefeldern, eine ein=
ſame
Mühle am Waldrand, das ſind die Motive, die der Künſt=
ler
mit Vorliebe geſtaltet und die kraft ſeiner reifen Kunſt in
ſeinen Bildern eine beſeelte, wahrhaft naturnahe Auferſtehung
erleben. Wie trefflich gelingt es dem Meiſter, etwa die einzig=
artige
Stimmung eines Sommertages vor unſeren Augen er=
ſtehen
zu laſſen, wie ſind dieſe Landſchaften voller Luft und
Sonne. Aus jedem einzelnen Werk ſpricht engſte Naturverbunden=
hei
= und eine tiefe Liebe zur heimatlichen Natur, jede Arbeit
aber auch zeigt, wie frei H. R. Kröh mit den reichen Mitteln
ſeiner Kunſt zu ſchalten dermag, wie abgeklärt und vollendet
dieſe Kunſt iſt. Von idylliſchen Winkeln im alten Beerfelden
erzählen dann zwei kleinere Arbeiten, die ebenfalls in dieſem
Jahre entſtanden und die uns den Maler Kröh als virtuofen
Schilderer architektoniſcher Motive zeigen und ſeine große Kunſt
die ganze eigenartige Poeſie, die vor der neuen Zeit und ihrem
Tempo in alte Gaſſen und Höfe geflüchtet iſt, auf die Leinwand
zu bannen. Der Meiſter kennt die Heimat und ihre Schönheit
und hat dieſe Schönheit ſchon in manchem Bild verkündet. Aber
immer wieder treibt ihn ſein Geſtaltungswille hinaus in Berge
und Täler des Odenwaldes, und immer wieder findet ſein
ſchönheitshungriges Auge neue Vorwürfe, die ihn zur künſt= Geſtaltung drängen, und der 92=Jährige achtet nicht
der Strapazen, die der Aufenthalt im Freien für Menſchen in
ſeinem Alter mit ſich bringen. So dürfen wir wünſchen,
daß die Ausſtellung, die neben der künſtleriſchen Ernte des ver=
gangenen
Jahres auch Arbeiten aus früheren Jahren zeigt, in
der Darmſtädter Kunſtwelt die Beachtung findet, die ſie wahr
haftig verdient.

Mr sochte Anfdtererfan..
Von Dr. L. v. Renthe=Fink.
Den Abſcheu, den das Wort Logik den allermeiſten Men=
ſchen
einflößt, den Hauch der grenzenloſen Langeweile, der von
dieſer graueſten aller Theorien auszugehen ſcheint, ein wenig
zu verſcheuchen: das iſt der Wunſch dieſes Aufſatzes.
Freilich, der Widerſtand, den ein ſolcher Verſuch unwill=
kürlich
beim Leſer auslöſen wird, iſt eine Tatſache. Aber warum
nicht erſt einmal dieſer Tatſache auf den Grund gehen? Warum
nicht einmal prüfen, woher dieſer Abſcheu vor der Logik
ſtammt?
Die Logik und das Leben.
Wenn der Leſer ſich einmal fragt, was er für Vorſtellungen
mit dem Wort Logik verbindet, dann wird er zweierlei feſt=
ſtellen
können. Einmal iſt Logik der Inbegriff des toten, ſchul=
mäßigen
, eigentlich überflüſſigen Gelehrtenkrams, eine Wiſſen=
ſchaft
, die lehrt
daß, was ihr ſonſt auf einen Schlag
getrieben, wie Eſſen und Trinken frei,
Eins! Zwei! Drei! dazu nötig ſei.
Andererſeits aber kennt der Leſer das Wort auch in einem
durchaus poſitiven Zuſammenhange: Man ſchätzt es an einem
Menſchen, wenn er logiſch denkt und handelt; auch ſagt man
häufig tadelnd von den Frauen, ſie ſeien ganz und gar
unlogiſch
Wir ſehen aus dieſer kleinen Gegenüberſtellung, daß die ab=
wertenden
Urteile, wie ſie ſich am deutlichſten und ſicherlich auch
am einflußreichſten in jener oben zitierten Fauſt=Stelle ausgedrückt
finden, offenbar nur eine beſtimmte, einſeitige Art logiſcher Hal=
tung
meinen. Die Logik und das Leben werden hier in einen Ge=
genſatz
gebracht, der das Schwergewicht der Zuneigung durchaus
auf die Seite des Lebens verlegt und die Logik ſehr ſchlecht weg=
kommen
läßt, weil ſie eine Vergewaltigung, Einengung, Erſtar=
rung
des blutvoll Wachſenden und Gründenden ſei. Aber es iſt
ein Irrtum, daß die durch und durch philoſophiſche Wiſſenſchaft
der Logik mit dieſem toten Formelkram der üblichen Meinung
zuſammenfiele.
Was iſt Wahrheit?
Die Aufgabe der Logik iſt grundlegend für alles Denken, vor
allem für das wiſſenſchaftliche Denken: Sie lehrt, wie und wie
nicht gedacht, geſucht, geforſcht werden ſoll. Sie prüft und unter=
ſucht
die Tragweite und Fruchtbarkeit der wiſſenſchaftlichen
Methoden, der geiſtigen Hilfsmittel alſo, von denen in unſerer
durchrationaliſierten Zeit das Beſtehen der Menſchheit abhängt.
Den einzelnen Wiſſenſchaften geht es darum, Tatſachen zu ent=

Neue Haudelspolikik.
Handelsverkrag zwiſchen Deutſchland und Holland
unkerzeichnek.
TU. Berlin, 16. Dezember.
Amtlich verlautet: Die vor einigen Wochen im Haag zwi=
ſchen
der deutſchen und der niederländiſchen Regierung aufgenom=
menen
Verhandlungen über die Regelung des deutſch= niederlän=
diſchen
Warenverkehrs nach Ablauf des jetzigen, am 31. Dezember
dieſes Jahres endigenden Propiſoriums haben am Freitag zur
Unterzeichnung eines Vertrages geführt, der die beiderſeitigen
Wirtſchaftsbeziehungen auf eine neue, beide Länder befriedigende
Grundlage ſtellt.
* Die Reichsxegierung hat ſich nun eutſchloſſen, eing
neue Handelspolitik einzuſchlagen. Sie hat mit dem Grund=
ſatz
der Meiſtbegünſtigung gebrochen, die bisher die
Baſis aller Handelsverträge war. In letzter Zeit ſind allerdings
die Franzoſen mehr und mehr dazu übergegangen, das Prin=
zip
der Meiſtbegünſtigung durch Einführung von Kon=
tingenten
zu durchbrechen. Aber beſonders gut ſcheinen die
Erfahrungen nicht zu ſein, die ſie mit der Kontingentspolitik ge=
macht
haben. Wir als getreue Vertragspartner haben regelmäßig
die Zugeſtändniſſe, die wir dem einen Lande machten, nach dem
Grundſatz der Meiſtbegünſtigung auch anderen Völkern einge=
räumt
. Das hat beſonders dazu geführt, daß die Vereinigten
Staaten, mit denen wir ebenfalls ein Meiſtbegünſtigungsabkom=
men
haben, an ihren hohen Schutzzöllen feſthielten, aber von
jedem deutſchen Zugeſtändnis in irgendwelchem Handelsvertrag
Nutzen ziehen konnten.
In dem Geſetz über die Neuordnung für
Milcherzeugniſſe und Eier iſt bereits von der
neuen Handelspolitik Gebrauch gemacht wor=
den
ebenſo aber auch in den Handelsvertrags=
verhandlungen
mit Holland, die jetzt zum Abſchluß
eines Vertrags geführt haben. Die Reichsregierung zielt darauf
ah, die Einfuhr mit den Bedürfniſſen des deut=
ſchen
Volkes in Einklang zu bringen. Das kann in dem
einen Fall zu Beſchränkungen, in dem anderen zu Auflockerungen
führen. Sie hat zunächſt in ihrem Geſetz über die Milcherzeugniſſe
dafür geſorgt, daß durch die Anſammlung der hier in Frage
kommenden Erzeugniſſe ſyſtematiſch der Umfang des Angebots
erfaßt wird. Gleichzeitig wird man ſich aber auch ein Bild über
den Bedarf machen können. Dehnt man im Laufe der Zeit dieſo
Exfahrungen auf alle Wirtſchaftszweige aus, dann iſt es möglich,
Angebot und Nachfrage einigermaßen auszugleichen und
vor allem für beſtändige Preiſe zu ſorgen. Danach wird
ſich dann wieder der Lebensſtandard unſeres Volkes richten.
Wir ſind ſelbſtverſtändlich auf gewiſſe Einfuhren nach wie
vor angewieſen. Die Reichsregierung iſt aber verpflichtet, ihre
Handelspolitik ſo einzurichten, daß nur diejenigen Läne
der vom Export nach Deutſchland profitieren,
die ihrerſeits bereit ſind eine Gegeneinfuhr
deutſcher Erzeugniſſe aufzunehmsn. Infolgedeſſen
wird man zu handelspolitiſchen Bedingungen kommen können, die
für beide Vertragspartner von Vorteil ſind. Der deutſch= niederlän=
diſche
Handelsvertrag iſt hierfür ein Beiſpiel. Er hat auch mit dem
Grundſatz der Meiſtbegünſtigung gebrochen und einen Ausgleich
herbeigeführt, der ſelbſtverſtändlich nicht alle Wünſche der Ver=
tragsteilnehmer
befriedigen kann, der aber doch auf der einen
Seite die Lebensintereſſen unſerer Landwirtſchaft und auf der
anderen die der Exportinduſtrie berückſichtigt. Wir ſtehen jetzt vor
neuen Wirtſchaftsverhandlungen mit anderen Staaten. Wir wer=
den
auch bei dieſer Gelegenheit an dem Grundſatz feſthalten, daß
wir nur dann etwas geben, wenn die anderen bereit ſind, auch
von uns entſprechend zu nehmen.
Sir Eric Phipps erſtattet Berichk.
EP. London, 16. Dezember.
Der engliſche Botſchafter in Berlin, Sir Eric Phipps, der
ſeit einigen Tagen in London weilt, um der engliſchen Regie=
rung
über ſeine mit der Reichsregierung geführten Beſprechung
in der Abrüſtungsfrage Bericht zu erſtatten, wurde am Samstag
vom König in Audienz empfangen. Der Botſchafter wird ſeine
Beratungen mit dem Außenminiſter Sir John Simon über
das Wochenende zum Abſchluß bringen und vorausſichtlich am
Dienstag nach Berlin zurückkehren, wo er auf Grund neuer
Weiſungen die Verhandlungen mit der Reichsregierung fort=
ſetzen
wird.
Kabinettskriſe in Spanien.
Der ſpaniſche Miniſterpräſident Barrios hat dem Preäſidenten
der Republik die offizielle Demiſſion, des Kabinetts überreicht,
Präſident Zamora hat den Parteiführer der Radikalen, Lerroux,
mit der Neubildung beauftragt.

decken und zu erforſchen, d. h. wahre Sätze, in denen die Erkennt=
niſſe
niedergelegt werden, aufzuſtellen. Die Frage, was denn
das Weſen der Wahrheit ſelber ſei, worin denn eigentlich das für.
alle Menſchen zwingend Gültige eines wahren Satzes beſtehe, über=
laſſen
ſie der Logik und der verwandten Erkenntnistheorie. Dieſe
Fragen aber, die ſo unweſentlich ausſehen, wenn man ſie lieſt und
die ſo abgrundtief werden, wenn man ſie ſich ehrlich zu beant=
worten
ſucht, ſind ein Brennpunkt des Philoſophierens aller Zei=
en
. Woher ſtammen denn eigentlich jene Geſetze, die das Denken
befolgen muß, wenn es ſich nicht in heilloſe Widerſprüche und
praktiſche Konfuſionen verwickeln will? Was eigentlich zwingt
den Menſchen, nach beſtimmten Geſetzlichkeiten und Regeln, d. h.
eben logiſch zu denken, um von ſeinen Mitmenſchen verſtanden
und in ſeinen Abſichten berückſichtigt zu werden?
Seitdem die Philoſophie den Glauben verloren hat, daß ein
höchſtes Weſen den Menſchen dieſe Grundregeln ähnlich wie die
Moſaiſchen Geſetze gab, iſt ſie auf der Suche nach jener Inſtanz,
von der alle Logik und damit alles vernünftige Tun auf dieſer
Welt ſeine Anweiſungen erhält. Manche ſagen, die Praxis, die
Erfolge oder Mißerfolge in den Betätigungen des alltäglichen
Lebens ſeien die letzte Richtſchnur dafür, daß ein Satz richtig
oder falſch ſei. Andere wieder bekämpfen dieſe Anſchauung aufs
Heftigſte und ſehen in der Wahrheit ein ideales, ewig geltendes
Gut, das ſich mit Hilfe letzter, nicht weiter ableitbarer Geſetzlich=
keiten
ſtrenge Gültigkeit erzwingt.
Die Relativismus=Frage.
Jedenfalls iſt der Anteil des Menſchen oder ſeiner geſell=
ſchaftlichen
Organiſation an den logiſchen Geſetzen größer als
s die Idealiſten des letzten Standpunktes annehmen. Man
braucht nicht ſoweit zu gehen, wie der alte Grieche Protagoras,
der den Menſch als Maß aller Dinge betrachtete und ſagte,
alles das ſei wahr, was jedem Einzelnen wahr ſcheine. Denn
dann wäre auch die Wahrheit relativ; dann gäbe es überhaupt
uichts Allgemeingültiges und damit keine Wiſſenſchaft. Jedoch
zeigt ſchon das tatſächliche Beſtehen einer ſo eminent erfolg=
reichen
Wiſſenſchaft wie die moderne Naturwiſſenſchaft, die
unſere Technik geſchaffen hat, daß Protagoras Unrecht hat und
ſein Problem falſch ſtellte.
Aber man ſetzt immer einander gegenüber: den Menſchen
und die Logik; und ſeitdem man weiß, daß z. B. die ſoge=
nannten
Primitiven in einer ganz anderen geiſtigen Welt lebei=
als
wir Europäer, beginnt man ſich zu fragen, ob nicht vielleichr
die verſchiedenen Menſchenraſſen oder die Menſchen verſchiedener
Kulturkreiſe ſchon rein logiſch verſchieden voneinander denken,
Giht es Logiken‟?
Man muß dieſe Frage von dem Problem des ſich gegen=
ſeitig
Verſtehens trennen. Es geht jetzt nicht darum, daß zwei

[ ][  ][ ]

Sonntag, 17. Dezember 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 349 Seite 3

Aufgabe und Beruf der Preſſe.
Reichsſtakthalter Sprenger vor den rhein=mainiſchen Zeitungsverlegern.
und damit dem Vaterlande und dem Volke zu ſchaden. Wenn man
Die Seilung ima Hartondlen Skädt. heute dort Zitate nachlieſt, wie z. B. der Entlaſſung Bismarcks,


derlän=
nit
dem
ggleich
Ver=

wer

rgriff darauf das Wort zu einer längeren Anſprache. Er dankte
unächſt dem ſeitherigen Vorſitzenden Traupel für ſeine Pionier=
nbeit
, die er für die Preſſe geleiſtet habe, und begrüßte den

Frankfurt, 16. Dezember.
Am Samstag vormittag fand im Bürgerſaal des Rathauſes
eine Mitgliederverſammlung des Zeitungsverlegervereins von
Heſſen=Naſſau und Heſſen ſtatt, der Reichsſtatthalter Sprenger
und der Führer der Rhein=Mainiſchen Preſſe, Woweries, bei=
wohnten
.
Der Vorſitzende Traupel gab nach einem Hinweis auf
die politiſch=wirtſchaftliche Neugeſtaltung die Aenderung des
Namens des Zeitungsverlegervereins von Heſſen=Naſſau und
Heſſen= in Verein Rhein=Mainiſcher Zeitungs=
verleger
bekannt. Der Vorſitzende betonte, dieſe Namens=
änderung
liege auf der Linie der Geſchehniſſe, wie ſie ſich ſeit
der Machtübernahme durch Adolf Hitler eingeſtellt hätten. Die
Rhein=Mainiſche Preſſe mache keine Politik, ſondern füge ſich
ein in den Rahmen, der ihr durch den Führer und Volkskanzler
gezogen iſt. Die heutige Tagung finde in einer Zeit ſtatt, die
für das Gebiet der Preſſe eine neue Epoche einleite. Mit der
Schaffung der Reichspreſſekammer ſei für alle Volksgenoſſen in
der Preſſe eine Organifation entſtanden, die planmäßig ein
Ziel verfolge, das gleiche Ziel, das auf allen Gebieten erſtrebt
werde, die Verwirklichung des Dritten Reiches die zur prak=
tiſchen
Tat werdende nationalſozialiſtiſche Weltanſchauung.
Iu abſehbarer Zeit werde die geſamte deutſche
Preſſe nationalſozialiſtiſch ſein, genau wie das
geſamte Volk nur noch nationalſozialiſtiſch exiſtieren könne.
Vährend der evolutionären Entwicklung ge=
bühre
den nationalſozialiſtiſchen Zeitungen
das Primat in der Führung der Preſſe. Es ſei
ſelbſtverſtändlich, daß die nationalſozialiſtiſche Preſſe ihrer großen
Verantwortung bewußt ſich auch qualitativ an die Spitze zu
ſtellen habe, da im nationalſozialiſtiſchen Staat
tauf die Dauer nur die Leiſtung ſich werde be=
fhaupten
können. Wenn bei der bürgerlichen
Preſſe ſich das aufrichtige Beſtreben zeige im
nationalſozialiſtiſchen Staat aufzugehen, dann
entziehe die Trägerin des neuen Staatsgedan=
lens
, die NSDAK., den früher abſeits Stehen=
den
nicht die Hand. In dem vom Führer ge=
formten
totalen Staat werde es nur eine totale
Preſſe geben. Das Zeitungsweſen im Dritten Reich muß
ein Inſtrument des Nationalſozialismus werden.
Der Vorſitzende Traupel legte dann ſein Amt mit Rückſicht
auf ſeine Berufung als Landeshauptmann nieder Auf Vor=
chlag
wurde Verlagsdirektor Gutbrod zum Vorſitzenden des
ſtreisvereins gewählt. Der neue Vorſitzende bat um die Unter=
tützung
aller bei der Arbeit zum Wohl des Rhein=Mainiſchen
Bebiets und geſamten Volkes. Das deutſche Volk ſteht im
Kampf um ſeine Lebensrechte. Der Beruf des Verlegers gehört
nit in die vorderſte Linie dieſer Kampffront. Aufgabe der
Verleger iſt es auch, Mittler zwiſchen Führer und Volk zu ſein
ind den nationalſozialiſtiſchen Geiſt in das Volk hineinzutragen
ind zu vertiefen. Unſere Führer darunter auch der Reichs=
tatthalter
, hätten ſtets darauf verwieſen, daß der geſamte Kampf
ſergebens ſein werde, wenn es nicht gelinge, eine geiſtige und
eeliſche Umgeſtaltung des geſamten Volkes durchzuführen.
Reichsſtakthaller Sprenger
neuen Vorſitzenden Gutbrod. Der Reichsſtatthalter führte dann
I. a. aus: In der Entwicklung der geſamten deut=
chen
Preſſe iſt ein vollkommener Umbruch ein=
etreten
. Die Preſſe hat einſtmals mit Recht von ſich geſagt,
ſaß ſie die ſiebente Großmacht ſei. Aber von jener ſtolzen Zeit
dis zu unſerer Zeit hat ſich eine Entwicklung vollzogen, die
ticht gradlinig war, ſondern abwärts geführt hat. Im Zeit=
lter
der liberaliſtiſchen Wirtſchaftsentwicklung iſt auch das
Preſſeweſen herabgeſunken in den Wirtſchaftskampf, bis
u dem Punkt, wo die einzelnen Unternehmungen lediglich ihre
Aufgabe vom Wirtſchaftsſtandpunkt aus betrachteten, herab=
ſeſunken
zum Kampfmittel der Parteien der ver=
chiedenſten
Richtungen, die das nationale Leben zer=
etzten
und zerrütteten.
Mit Schrecken denke ich noch zurück, daß gerade in Frankfurt
in Unternehmen war, das bei und nach der Reichsgründung ſei=
ſen
Kampf abſolut gegen das zweite Reich eingeſtellt hatte. Die
Frankurter Zeitung hat nichts unverſucht gelaſſen, Deutſchland
Nenſchengruppen inhaltlich, gefühlsmäßig oder kulturell verſchie=
ſene
Weltbilder haben, die ſich fremd bleiben. Sondern das ſehr
vichtige Problem iſt das, ob nicht vielleicht ſchon die Denkmittel,
jie einfachſten logiſchen Grundlagen für den Umgang der Men=
chen
mit den Dingen und miteinander ſich mit wechſelnder
ſeſellſchaftlicher oder kultureller Umgebung ändern.
Man braucht dabei gar nicht die Primitiven heranzu=
jehen
; man kann ſchon aus ſozuſagen alltäglicher Nähe die
frage ſich auftun ſehen. Wie ſchon erwähnt, tadeln viele Men=
chen
und dieſe Menſchen ſind in dieſem Fall Männer
in den Frauen ihr unlogiſches Denken, und es iſt auch ganz
ffenſichtlich, daß die Frau vielen Dingen der Männerwelt kein
Intereſſe entgegenbringt. Iſt man jedoch deshalb berechtigt, von
iner eigenen Logik der Frau zu ſprechen? Eins iſt
edenfalls merkwürdig: Dieſe Unlogik hindert die Frau keines=
vegs
, in den meiſten Fällen des täglichen Lebens Recht zu
zaben, während man doch annehmen ſollte, ein unlogiſches Den=
en
müſſe zu Fehlurteilen und Mißerfolgen führen. Ja, vielfach
dehält ſie gerade deshalb Recht, weil ſie von vornherein anders
iber den Fall dachte. Es ſcheint hier alſo das Paradox vorzu=
iegen
, daß die Unlogik der Frau logiſcher, nämlicher richtiger
ſt als die klare Logik des Mannes.
Leider macht der Umſtand, daß bisher eigentlich immer nur
Mäuner über die Frau nachgedacht haben, daß wir nicht recht
viſſen, wie die Frau ſich ſelber ſieht und fühlt, die Beantwor=
ung
der Frage ſchwierig. Vielleicht wird einmal die Pſychologie
hier weiterhelfen können. Aber die Tatſache, daß ſchon der fran=
föſiſche
Philoſoph Pascal mit ſeiner logique du coeur das
Denken des Herzens dem des Kopfes entgegenſtellte, zeigt uns,
wie wenig ſich die Logik damit begnügen kann, die Arten der
richtigen Schlüſſe zu beſchreiben und zu klaſſifizieren. Logik iſt
intereſſanter als man glaubt, anziehend wie alle Wiſſenſchaf=
ſen
, die ſich mit dem rätſelhafteſten der Weſen beſchäftigen, dem
Menſchen.
Kammermuſikaßend der Mainzer Liederkafel.
Das Guſtav Havemann=Quartett, Berlin
Die Mainzer Liedertafel, die eben eine kritiſche Periode
des Neuaufbaues durchmacht, eröffnete die Reihe ihrer Konzerte
mit einem Kammermuſikabend des Guſtav Havemann=Quartetts,
Berkin. Havemann iſt Soliſt und als Geiger iſt ſein Ruf unum=
ſtritten
. Es war daher intereſſant, ihn nun auch als Kammermuſi=
ker
kennen zu lernen. Das Konzert brachte für ihn und ſeine Mit=
Vieler (Willy Steiner, 2. Violine, Hans Mahlke, Bratſche. Adolf
Steiner, Cello) einen vollen Erfolg. Denn unter der ſicheren Lei=
tung
Guſtav Havemanns bot dieſe Quartettvereinigung ein aus=
erleſenes
, gut zuſammengeſtelltes Programm in vollendeter Form,
die an Einheitlichkeit im Zuſammenſpiel und der muſikaliſchen
Ausdeutung nichts zu wünſchen übrig ließ

ſo ſind das Schulbeiſpiele dafür, wie tief eine ſolche Preſſe geſun=
ken
, oder wie ſie mit Bewußtſein Deutſchland und das deutſche
Volk bekämpfte. In den ſchlimmſten Jahren, die wir erlebten, der
chaotiſchen Entwicklung auf allen Gebieten des geiſtigen und wirt=
ſchaftlichen
, ſowie des kulturellen Lebens, hat mit Recht einmal
ein Mann aus der Preſſe, deſſen Werdegang nicht als ſonderlich
einwandfrei anzuſehen iſt, einer anderen Zeitung, dem Berliner
Tageblatt, ins Stammbuch geſchrieben: Der Wertmeſſer
für Kraft und Macht iſt in unſerem Zeitalter das Geld.
Er konnte dies gut ſagen, den ſeine Ideen und Gedanken waren
Geld und Profit. Hierzu geſellte ſich noch die Machtluſt.
Dieſe Machtluſt wurde einem Teil der Preſſe mit zum Verhäng=
nis
, denn ſie verknüpfte ihr Schickſal mit den Parteien, von denen
wir wiſſen, daß ſie letzten Endes ſchuld waren am Schickſal Deutſch=
lands
.
Am 30. Januar fanden wir dann zwei Arten der Preſſe vor,
und zwar die Unternehmungen, die vollkommen befangen waren
im liberaliſtiſchen Denken und Handeln, die vollkommen in der
Kiellinie des alten Syſtems lagen, und die logiſcherweiſe zunächſt
einmal das Neue überhaupt nicht begriffen, obwohl ſie es jahre=
lang
auf das bitterſte bekämpften.
Die andere Richtung der deutſchen Preſſe ſtellten die national=
ſozialiſtiſchen
Kampforgane dar, die unter den unſäglichſten per=
ſönlichſten
und materiellen Opfern ihren Kampf geführt haben.
Die Preſſe unſeres Gebietes zum Beiſpiel iſt aus nichts entſtan=
den
, ohne Geld und ohne Macht, denn wo war der Journaliſt oder
Verleger, der ſich damals bereit gefunden hätte, auch nur eine
Zeile dem Nationalſozialismus zur Verfügung zu ſtellen. Ledig=
lich
durch die Opferfreudigkeit einzelner hat ſich die national=
ſozialiſtiſche
Preſſe im Kampf gegen den Staat und die anderen
Verleger durchgeſetzt. Der Kampf der letzten Monate wird als
ſelbſtverſtändlich hingenommen werden müſſen. Die Totali=
tätder
nationalſozialiſtiſchen Führung und Po=
litik
geht an nichts vorüber, alſo auch nicht an
der Preſſe. Der Präſident der Reichspreſſekammer hat erklärt,
daß die Preſſe ein Inſtrument der nationalen
Selbſterziehung ſein müſſe. Damit führt er die Preſſe wie=
der
ihrem ureigenſten Aufgabengebiet zu.
Dienſt am Bolk iſt höchſte Aufgabe
der deutſchen Preſſe.
iſt eigentlich der Zweck der Preſſe. Eines aber wird verlangt, daß
dieſe Arbeit im Dienſt des Volkes ſteht, im Dienſt der Volkser=
ziehung
, das iſt die Entwicklung der nationalſozialiſtiſchen Welt=
anſchauung
und Politik. Ich bin der letzte, der glaubt, man könne
eine Zeitung erhalten, ohne daß ihre wirtſchaftliche Grundlage
erhalten wird. Es muß ſelbſtverſtändlich das Augenmerk darauf
gerichtet ſein, daß das Unternehmen wirtſchaftlich gedeiht. Aber
nie wieder darf der Gedanke kommen, daß dieſes Inſtrument her=
rorragend
geeignet ſei, der Raff= und Profitgier zu frönen. An
Ihnen liegt es, die Preſſe umzugeſtalten. Man ſei nicht der Auf=
faſſung
, das möge in erſterLinie Aufgabe derJournaliſten ſein. Ich bin
der Auffaſſung, daß gerade in der Wechſelwirkung zwiſchen
Verleger und Journaliſt, in dem Ausgleich des
Wollens des Verlegers und des Könnens des
Journaliſten mit der Erfolg ruht, und damit iſt
auch die Möglichkeit des Wettbewerbs gegeben.
Dieſer
Weikbewerb muß ſich in Formen halken, die ſich aus
der Geſamtaufgabe der Preſſe an ſich ergeben.
Zunächſt ſoll der Wertbewerb in der beſſeren Lei=
ſtung
beſtehen. Wenn der Verein Rhein=Mainiſcher Zeitungs=
verleger
in der Vergangenheit ſchon beſtanden hätte, dann wären
jene kleinmütigen gehäſſigen Kämpfe der einzelnen aneinander=
grenzenden
Länder und Städte nicht geführt worden. Von Frank=
furt
a. M. aus hat die nationalſozialiſtiſche Revolution im Rhein=
Main=Gebiet ihren zielrichtigen Weg gefunden. Durch die Ab=
ſetzung
des Frankfurter Oberbürgermeiſters und anſchließend der
heſſiſchen Regierung im März d. I. wurde die Mainlinie
praktiſch überwunden. Das Volk ſoll ſich nicht
mehr ſehen als Heſſen, als Preußen, ſondern, wie
es ſich durch den Nationalſozialismus entwickelt
hat. Darin ſoll Ihre Aufgabe beſtehen, nun das geſamte Volk
dieſem Ziel entgegenzuführen.
Mit Mozarts Quartett in Es=Dur wurden wir in das Reich
echter Mozartſcher Kunſt und Muſizierfreudigkeit geführt, wie ſie
uns vor allem aus dem Menuett und dem Allegro vivace ent=
gegenklang
. Den Mittel= und Höhepunkt bildete Beethovens
L=Moll Quartett (Op. 39, 2), das den Künſtlern vollauf Gelegen=
heit
gab zur ganzen Entfaltung ihres hohen Könnens. Feinſte
Dynamik (Molto Adagio), klare Herausarbeitung der Themen,
vor allem des Theme ruſſe im Allegretto, und die markanten
Rhythmen des letzten Satzes (Preſto) gaben dem wundervollen
Spiel das Gepräge. Den Abſchluß bildete Schuberts Quartett in
D=Moll. Markant und wuchtig die Eckſätze, voller Trauer und
zarter Wehmut die Varationen über Der Tod und das Mädchen.
Neben Guſtav Havemann muß beſonders Hans Mahlke
erwähnt werden, der durch ſeinen prächtigen vollen Bratſchenton
die Aufmerkſamkeit des Hörers auf ſein muſikaliſch tief nachemp=
fundenes
Spiel lenkte. Die Künſtler wurden mit verdient reichem
Beifall gefeiert. Der Beſuch hätte beſſer ſein können. J. V.: 4. C.

Mainzer Stadttheater.

Engelbert Humperdincks Hänſel und Gretel als Weihnachtsover.
Die Wiederaufnahme dieſer ſeit mehreren Jahren nicht ge=
ſpielten
deutſchen Oper in den Spielplan iſt ein wirkliches Weih=
nachtsgeſchenk
, denn außer Pfitzners Chriſtelflein iſt wohl keine
andere Oper ſo aus den Tiefen der deutſchen Seele gefloſſen wie
dieſe. Und wir haben zurzeit wie wohl noch niemals die Möglich=
keit
eine in allen Teilen reſtlos befriedigenden Beſetzung. Heinz
Berthold, Muſiker deutſcheſter Art, hat die ſeeliſche Einſtellung
bereits in früheren Jahren bewieſen, doch gelang es ihm diesmal
ganz beſonders, die herrliche Muſik in all ihrer farbenleuchtenden
Schönheit aufſtrahlen zu laſſen, und zugleich die etwas dick ge=
ratene
Inſtrumentation feinſinnig auszugleichen. Die Wiedergabe
der Waldſzene war ein Meiſterwerk beſter Dirigierkunſt. Auch
Paul Weißleder, der die Spielleitung hat, gab ſein Beſtes
in der unpathetiſchen Verlebendigung aller Szenen und fügte zahl=
loſe
nette neue Regiegedanken ein. Die Bühnenbilder, die techni=
ſchen
Einrichtungen und nicht zuletzt die Beleuchtung waren ganz
auf Märchenromantik ausgerichtet. Ein entzückendes Kinderpaar
waren Ellen Büchler (Hänſel) und Margrit Ziegler ( Gre=
tel
), wirkſam kontraſtiert gegen das Elternpaar von Hanna Go=
rina
und Auguſt Stier. Margarete Herbſt (Hexe) verſtand
es, eindrucksvolle Groteske geſchmackvoll zu mäßigen. Die kleineren
Rollen des Sandmännchens und des Taumännchens waren mit
Loty Kaundinya und Elſe Milberg beſtens beſetzt. Im Zu=
ſchauerraum
ſah man viele Kinder, die begeiſtert Beifall ſpend=
ten
, als die Hexe in den Backofen geworfen wurde. Aber auch
große Kinder finden in dieſem wundervollen Werke rechte Weih=
Dr. B.
nachtsfreude und ſeeliſche Erquickung.

Frankfurter Thegketbrief.

Ein Tanzabend der Dresdener Tänzerin Talucca vermittelte
ſtarke Eindrücke. Ihr techniſches Können iſt bewundernswert,

Der Vorſitzende Gutbrod dankte dem Reichsſtatthalter für
ſeine Ausführungen, worauf die Verſammlung ein dreimaliges
Sieg=Heil auf den Führer ausbrachte. Es folgten dann noch die
Beſprechung der Beſtimmungen des Werberates der deutſchen
Wirtſchaft und die Regelung geſchäftlicher Angelegenheiten.
Provokakeure im Saargebiek.
Mißglückkes Märtyrerkum eines Saaraukonomiſten.
dsk. Saarbrücken, 16. Dezember.
Die marxiſtiſchen und ſeparatiſtiſchen Blätter des Saargebiets
berichten in großer Aufmachung von einem Attentatsverſuch auf
den Vorſitzenden der ſaarländiſchen SPD., Braun. Danach wurde
geſtern bei der Arbeiterwohlfahrt in Saarbrücken ein für Braun
beſtimmtes Poſtpaket abgegeben, das eine Art Höllenmaſchine ent=
halten
haben ſoll. Aufgegeben wurde das Paket in Neunkirchen
(Saar). Allerdings habe die Maſchine deshalb nicht funktioniert,
weil auf dem Transport der Kontakt zwiſchen der Zündvorrich=
tung
und dem Sprengſtoff unterbrochen worden ſei. Selbſtver=
ſtändlich
wird ſofort behauptet, daß als Abſender nur National=
ſozialiſten
in Frage kommen könnten. In Wirklichkeit handelt es
ſich um eine reichlich myſteriöſe Angelegenheit. Es liegt jedenfalls
die Vermutung ſehr nahe, daß es ſich um das Werk von marxiſti=
ſchen
Provokateuren handelt, die auf dieſe Art und Weiſe einen
Anlaß für neue Gewaltmaßnahmen gegen die nationalen Saar=
deutſchen
ſchaffen wollen.
Berufung der Regierungskommiſſion
im Röchling=Prozeß.
Saarbrücken, 15. Dezember.
Der Oberſtaatsanwalt hat im Auftrage der Regierungskom=
miſſion
des Saargebietes in dem Prozeß gegen Kommerzienrat
Röchling, Direktor Hall von der Saarbrücker Landeszeitung
uſw. Berufung eingelegt, obwohl der Oberſtaatsanwalt ſelbſt in
allen Punkten Freiſprechung beantragt hatte. Der Prozeß wird
daher in Kürze vor dem Oberſten Gerichtshof in Saarlouis aufs
neue aufgerollt werden.
auf das
Moskauer GPA.-Gebäude.
Brandſtifkung durch Beamie der GP).?
CNB. Warſchau, 16. Dezember.
Eine nichtamtliche hieſige Nachrichtenagentur will in den
Beſitz eingehender Mitteilungen über eine Brandkataſtrophe ge=
kommen
ſein, wonach das große Zentralverwaltungsgebäude der
GPU. in Moskau im Innern ſo gut wie vollſtändig zerſtört wor=
den
iſt. Zahlreiche Inſaſſen des GPU.=Gefängniſſes ſollen dabei
umgekommen ſein. Die Kataſtrophe ſoll ſich bereits am 3. Dezem=
ber
abgeſpielt haben. Nach Behauptungen der Agentur ſind die
Einzelheiten ſorgfältig geheimgehalten worden. Es ſoll den in Be=
tracht
kommenden Stellen ſtreng verboten worden ſein, darüber
zu berichten.
Von ruſſiſcher Seite war bis zum Augenblick weder eine Be=
ſtätigung
, noch ein Dementi zu erlangen. Immerhin iſt die hier
veröffentlichte Darſtellung der Ereigniſſe derart eingehend, daß
man davon Notiz nehmen muß, wobei die Verantwortung aller=
dings
dem polniſchen Nachrichtenunternehmen überlaſſen bleibt.
Nach der erwähnten Schilderung hat ſich etwa; folgendes zuge=
tragen
:
Das Feuer iſt im Hauptgebäude der GPU. auf der Lubjanka
in den frühen Morgenſtunden des 3. Dezember ausgebrochen,
konnte aber erſt gegen 12 Uhr gelöſcht werden. Eine große Anzahl
von Feuerwehrwagen war aufgeboten worden, die geſamte Miliz
wurde alarmiert, die für Abſperrung des betreffenden Stadtteils
ſorgte. Während der Löſcharbeiten ertönten Gewehrſchüſſe aus
dem Innern des brennenden Hauſes. Andere Gefangene ſind in
den Flammen umgekommen, da man ihnen den Ausgang ins Freie
verſperrte.
Der Brand iſt ausgebrochen im Zuſammenhang mit der Säu=
berungsaktion
unter den Funktionären der GPU., die vom Staats=
anwalt
Akulow eingeleitet worden war; es ſollen über zehn Ver=
haftungen
, vor allem wegen Unterſchlagungsverdacht, erfolgt ſein,
Die Vorunterſuchung hat ergeben, daß der Brand wohl auf die=
jenigen
Beamten der GPU. zurückzuführen iſt, die im Hauſe ge=
blieben
waren, um jene Dokumente zu vernichten, die ſie ſelbſt und
ihre Protektoren hätten kompromittieren können.
ebenſo die Ausgeglichenheit der Darſtellung. Fraglich mag ſein,
ob ſie in allem der Typ einer deutſchen Tänzerin iſt. Das Pro=
gramm
ſprach nicht unbedingt dafür.
Die Oper hat Humperdincks, Königskinder neu einſtudiert.
Die märchenhafte Romantik der Rosnerſchen Handlung iſt in der
Muſik warm und melodiös und ganz deutſch nachempfunden.
In der Aufführung kam dieſe, wohl nur uns Deutſchen zugäng=
liche
und verſtändliche, ganz aus dem Gemüt geborene Poeſie
durchweg zum Ausdruck. Die Bühnenbilder W. Duiſes gaben
der Dichtung einen getreulichen Rahmen. Im übrigen ſtand der
Abend im Zeichen Gertrud Riedingers, die eine in Geſang und
Darſtellung hervorragende, faſt vorbildliche Gänſemagd gab.
Der verhaltene Königsſohn J. Ralfs lieh der Partie die Wärme
der ſchönen Stimme und die Unaufdringlichkeit der Darſtellung.
Der Spielmann A. Permann fand erſt im 3. Akt den Kontakt
zu der Symbolik der Geſtalt. Kapellmeiſter Seidelmann gab der
Märchenſprache des Orcheſters den rechten Sinn; Regiſſeur W.
Schillings verlieh dem 2. Akt natürliches Leben.
Erik Wirl, unſer früherer Operettentenor, unſer erſter Graf
von Luxemburg, Auguſtin uſw. gaſtierte als Vogelhändler,
Zigeunerbaron und Graf Luxemburg. Der Künſtler war, nach=
dem
er uns verlaſſen, in Berlin der Partner der Maſſary ge=
worden
und hatte dann ſich ganz der Oper gewidmet. Man weiß,
daß er in der Staatsoper einen ausgezeichneten Triſtan und
Herodes geſungen hat. Das Publikum hat das Wiederſehen
mit Freuden begrüßt.
Die Stagione d’Opera Italiana. Mailand, hat mit Rigo=
letto
und. Barbier von Sevilla ein Gaſtſpiel im Opernhaus
gegeben. Auch dieſes Mal drückte eine außerordentliche Perſön=
lichkeit
, die des Maeſtro Arturo Lucon, dem Ganzen den Stem=
pel
auf. Die Stimmen fielen im allgemeinen nicht einmal durch
beſondere Schönheit auf. Aber ſie wurden alle ſehr geſchmackvoll
und techniſch vollendet behandelt; unter ihnen ragten die Gilda
Tina Paggis die Roſine Maria Gentiles durch ſchlechthin vir=
tuoſe
Beherrſchung des Ziergeſangs, der Figaro Mariano Stabi=
les
, der Rigoletto Enrico di Franceſchis, der Herzog und Graf
Alfo Sinone und der Bartolo Enrico Vannucinis hervor. Aber
da war nichts Selbſtzweck, alles war dem künſtleriſchen Geſamt=
bild
bis ins einzelne untergeordnet: Darſtellung und Stimme
floſſen ineinander, ſo daß das Gaſtſpiel zu einer imponieren=
den
Verſinnbildlichung großer italieniſcher Opern= und Geſangs=
tradition
wurde. An ſolchen Abenden kommt uns doch wohl
das Dilettantentum des großen italieniſchen Baritons Umberto
Urbano am deutlichſten zum Bewußtſein.
Nicht viel anders iſt über ein Gaſtſpiel der Comedian Har=
moniſts
zu berichten. Auf dem Programm ſtehen jetzt ganz ein=
fache
Volkslieder, die ohne jede Verzierung oder Abänderung ge=
ſungen
werden. Die prachtvolle Künſtlerſchaft der Comedian
Harmoniſts konnte durch nichts anderes, als gerade durch die Art,
wie dieſes Programm wiedergegeben wurde, erwieſen werden.
In der Oper gibt man Max Möllers Prinzeß Tauſendhänd=
chen
als Weihnachtsmärchen, voll deutſcher Symbolik in der
Handlung, voll Geſchmack in einer Wiedergabe, in deren Mittel=
punkt
G. Riedinger als Tauſendhändchen ſteht. Dr. W. Kn.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 349

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

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Sonntag, 17. Dezember 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 349 Seite 5

Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 12. Dezember 1933.

Heuke ſammelk die Winkerhilfe!
Volksgenoſſe, Du kennſt Deine Pflicht!

Kirchen geheizk und geſchmückt.
Auf Anregung des Reichspropaganda=Miniſteriums ſollen
in der letzten Adventswoche die Kirchen weihnachtlich=feſtlich ge=
ſchmückt
, erleuchtet, erwärmt und jedem zugänglich gemacht wer=
den
Womöglich ſoll zu beſtimmten Zeiten Orgelmuſik ertönen und
Chöre geſungen werden.
Es kann jetzt ſchon mitgeteilt werden, daß die Johannis=,
Stadt= und Beſſunger Kirche ſtändig geöffnet und dem Publikum
zugänglich ſind. In der Martinskirche findet am Montag den
18. Dezember, abends 8 Uhr, eine Adventsfeier der evangeliſchen
Jugend=Gemeinde ſtatt, und am Mittwoch, den 20. Dezember,
führt, ebenfalls um 8 Uhr. der Darmſtädter Bund deutſcher Bibel=
kreiſe
ein altdeutſches Krippenſpiel auf.

Vom Arbeitsamt. Der Herr Präſident des Landesarbeits=
amtes
Heſſen hat den Anwärter für den höheren Dienſt. Herrn
Dr. Schrader, mit Wirkung vom 15. 12. 1933 mit der kommiſ=
ſariſchen
Wahrnehmung der Stelle des ſtändigen Stellvertreters
des Vorſitzenden des Arbeitsamtes Darmſtadt beauftragt.
Die muſikaliſche Feierſtunde im Landesmuſeum, die wir
geſtern an dieſer Stelle bereits anzeigten und die von Frau Re=
ging
Harre und den Herren Heinrich Blaſel, Peter Anders und
Emil Kaſelitz beſtritten wird, beginnt heute vormittag um 12 Uhr.
Hiſtoriſcher Verein, Montag, den 18. Dezember, ſpricht im
Realgymnaſium, um 6 Uhr, Regierungsbaurat Zichner aus
Wiesbaden über: Die Krönungsſignien der Deutſchen Kaiſer,
ihre Herkunft und kunſtgeſchichtliche Bedeutung. Der Vortrag
wird durch Lichtbilder erläutert.
Kaplaneigemeinde. Der auf Dienstag, den 19. d. M.
angekündigte Beſprechungsabend der Kaplaneigemeinde, fällt
aus. Zu Beginn des neuen Jahres wird weitere Mitteilung
erfolgen.
Heute Märchen=Nachmittag für die Kinder der Leſer des
Tagblatts im Orpheum. Beginn 3.30 Uhr: Hänſel und Gretel,
ein deutſches Märchenſpiel für klein und groß! Die Orpheums=
kaſſe
iſt ab 2 Uhr geöffnet. Einlaß 2.30 Uhr. Ende gegen 6 Uhr.
(Siehe Anzeige.)

Hefſiſches Landestheater.

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17. Dezember Anf. 19. Ende 22.43. D. Bühne K 7.
Don Carlos.
Preiſe 0.705 50 eauf
18. Dezember Anf. 20, Ende gegen 22 Uhr.
Viertes Sinfoniekonzert. Preiſe 0.804.50 Denslag
19. Dezembel Anf. 20. Ende 22½ Uhr, 410.
Tiefland.
Preiſe 0.705.50 beſlord. Sonntag Anf. 15, Ende g. 17½ D. Bühne, Jugendring III
Gr.3u. 4 PrinzeſſinAllerliebſt. Pr 0.40200 17. Dezember Anf. 19a, Ende geg. 21.45 Uhr. Zuſatznt 115.
Die kleine Shekomödie. Preiſe 0.703.80 Diens
19. Dezember Anf. 13, Ende g 17½. D. Bühne, Jugendring 1II
Prinzeſſin Allerliebſt.
Preie 0.402.00

Heſſiſches Landestheater. Die Oper dieſe Woche. Am Sonn=
tag
, den 17. Dezember, wird um 19 Uhr im Großen Haus Don
Carlos, Oper von Verdi, die in der vorigen Spielzeit mit großem
Erfolg aufgenommen wurde wiederholt. Die Beſetzung iſt fol=
gende
: Charlotte Krauß. Martha Strack, Suſanne Heilmann, Erna
v. Georgi, ferner Dr. Heinrich Allmeroth. Johannes Biſchoff, Jo=
hannes
Drath. Theo Herrmann, Kurt Theo Ritzhaupt, Heinz
Schlüter. Die muſikaliſche Leitung liegt bei Beppo Geiger, die
Sbiekleitüng bei Hans Ströhbach. Das Bühnenbild ſtammt von
Wilhelm Reinking. Am Dienstag, den 19. Dezember, im Gro=
ßen
Haus Tiefland; am Mittwoch, den 20. Dezember, im Klei=
nen
Haus Aleſſandro Stradella, wiederholt. Für die Wieder=
holung
von Emmerich Kalmans Gräfin Mariza empfiehlt es
ſich, rechtzeitig Karten zu beſorgen, da ſämtliche ſeitherigen Auf=
führungen
reſtlos ausverkauft waren. Nachdem am Freitag, den
22. Dezember, um 19.30 Uhr, im Großen Haus Albert Lortzings
komiſche Oper Zar und Zimmermann wiederholt wird, wartet
das Heſſiſche Landestheater an den beiden Weihnachtsfeiertagen
mit einem großſtädtiſchen Feſtprogramm auf. Am Sonntag den
17. Dezember, im Kleinen Haus am Nachmittag Wiederholung
des Weihnachtsmärchens: Prinzeſſin Allerliebſt von Burggraf=
Forſter, in der Inſzenierung von Hans Baumeiſter. Die farbigen,
phantaſtiſchen Bühnenbilder wurden von Elli Büttner geſchaffen.
Die Tanzeinſtudierungen von Alice Zickler, mit dem geſamten
Ballett und dem Kinderballett, finden beſonderen Beifall. In
der Pauſe kommt der Weihnachtsmann mit vielen ſchönen Gaben
für die artigen Kinder, die ein Geſchichtchen oder ein Liedchen
vortragen können. Am Sonntag, den 17. Dezember, im Kleinen
Haus Wiederholung des Luſtſpiels von Paul Schurek: Die kleine
Ehekomödie, in der Inſzenierung von Heinz Stieda, Bühnen=
hild
von Elli Büttner. Vorverkauf! Ab Montag den 18.
Dezember, beginnt der Vorverkauf der Karten bis 27. Dezember
einſchließlich.
Weihnachtsmiete des Heſſiſchen Landestheaters. Ein Weih=
nachtsgeſchenk
, das auf jedem Gabentiſch beſondere Freude berei=
ten
wird, hat das Heſſ. Landestheater mit ſeiner Weihnachtsmiete
geſchaffen. Die Miete berechtigt zum Beſuch von ſechs Vorſtellun=
gen
nach freier Wahl in einer beſtimmten Platzart während der
Zeit vom 24. Dezember 1933 bis zum 1. April 1934. Die Preis=
ſpanne
iſt von 8 bis 20 Mk. Erhältlich ſind die Weibnachtsmieten
des Heſſ. Landestheaters bei der Mietabteilung. Sprechſtunden
werktags von 913.30 Uhr und eine Stunde vor Beginn jeder
Vorſtellung.

Je kälter es wird, um ſo größer muß die Hilfe ſein!
Schafft allen Volksgenoſſen ein frohes Weihnachtsfeſt!

Kauft die ſchöne Weihnachtsgabenkarke

Winkerhilfswerk des deutſchen Volkes
für den Kreis Darmſtadt.
Lebensmittel-=Pfund=Sammlung.
Die hieſige Lebensmittel=Pfund=Sammlung iſt im allgemei=
ren
jetzt abgeſchloſſen. Das überraſchend gute Sammelergebnis
hat erneut die große Volksverbundenheit und das nötige Ver=
ſtändnis
der Darmſtädter Bevölkerung für die notleidenden Volks=
genoſſen
gezeigt.
Das Winterhilfswerk des Kreiſes Darmſtadt dankt daher
allen Gebern herzlichſt. Sie alle haben dazu beigetragen, daß auch
den Aermſten eine Weihnachtsfreude bereitet werden kaun.
Sollten noch Lebensmittel geſpendet werden, ſo wird gebeten,
dieſe Spenden bei den zuſtändigen Ortsgruppen des Winterhilfs=
werks
Darmſtadt unmittelbar abzuliefern.

Weihnachtsfeiern in der Stadtmiſſion. Am heutigen Sonn=
tag
finden im Stndtmiſſionshaus, in der Mühlſtraße zwei Weih=
nachtsfeiern
ſtatt. Nachmittags um 3 Uhr iſt die Kinder= Weih=
nachtsfeier
der Sonntagsſchule und der E.C.=Jungſchar. Alle El=
tern
unſerer Kinder und auch alle, die ſich mit den Kindern un=
term
Chriſtbaum freuen möchten, ſind herzlich dazu eingeladen.
Der Jugendbund für entſchiedenes Chriſtentum hält ſeine Weih=
nachtsfeier
heute, Sonntag, abends 8.15 Uhr. Die Jugend ſelbſt
wird das Weihnachtsſpiel in Schattenbildern von Brigitte von
Rechenberg zur Aufführung bringen. Dieſe Weihnachtsfeier iſt für
die männliche und weibliche Jugend über 14 Jahren beſtimmt. Um
jedoch jedermann Gelegenheit zu geben, das Weihnachtsſpiel zu
ſehen, wird eine Wiederholung der Aufführung in der großen
öffentlichen Weihnachtsfeier der Stadtmiſſion am 2. Weihnachts=
feiertag
, abends 7 Uhr, gegeben werden.
Viertes Sinfoniekonzert. Die Aufgabe, junge und jüngere
Tonſetzer zu fördern und ihre Werke zur Aufführung zu bringen,
iſt den Konzertinſtituten vom Range des Heſſiſchen Landestheaters
ohne Frage geſtellt. Gewiß ſind es nicht alle Klaſſiker und Ro=
mantiker
, deren Schöpfungen zur Diskuſſion geſtellt werden, aber
viel Gutes ſchlummert in den Räumen der Verleger und der
Schaffenden, das verdient, der Oeffentlichkeit bekannt zu werden.
So kommt endlich auch einmal ein echt deutſcher Meiſter, Hermann
Zilcher, der bekannte Würzburger Konſervatoriumsdirektor, in
einem unſerer Sinfoniekonzerte zu Wort: Cyrill Kopatſchka ſpielt
an Stelle des erkrankten erſten Konzertmeiſters Otto Drumm in
dem am Montag, den 18. Dezember, unter Leitung von Karl
Friderich ſtattfindenden vierten Sinfoniekonzert die Skizzen aus
dem Orient für Solovioline und Orcheſter von Hermann Zilcher.
Hoffentlich holt man auch einmal eine ſeiner Sinfonien hervor,
es würde ſich lohnen! Ebenfalls als Erſtaufführung für Darm=
ſtadt
ſpielt Cyrill Kovatſchka den Solopart in dem eigenartigen,
nur klangſchönen, Herbſtgedicht von O. Reſpighi, einem der füh=
renden
Muſiker Italiens. Das Landestheater=Orcheſter bringt
noch eine reizende Neuheit: Heitere Muſik, für Orcheſter von
S. W. Müller, und im zweiten Teil der intereſſanten und ab=
nechſlungsreichen
Vortragsfolge die bekannte und ſtets gern ge=
hörte
Sinfonie. Aus der neuen Welt zur Wiederaufführung.

Belininagungen des Belanglanes.
Ernannt wurde durch Urkunde des Herrn Staatsminiſters vom
21. Oktober 1933 der Kriminalpolizeimeiſter Rudolf Schmaltz
in Mainz zum Kriminalinſpektor bei der Staatsanwaltſchaft
Mainz, mit Wirkung vom 1. November 1933.
Verſetzt wurde am 9. Dezember 1933 der Förſter Heinrich
Hamel zu Otzberg in gleicher Dienſteigenſchaft in die Förſterei
Faſanerie des Forſtamts Kranichſtein.
Uebertragen wurde am 7. Dezember 1933 dem Lehrer Wilhelm
Siegfried, zu Großen=Linden, Kreis Gießen, die Leitung der
Volksſchule zu Großen=Linden, unter Verleihung der Amtsbezeich=
nung
Rektor für die Dauer dieſer Tätigkeit; am 9. Dezember
1933: dem Lehrer Ludwig Heß zu Nieder=Kainsbach. Kreis Er=
bach
, eine Lehrerſtelle an der Volksſchule zu Undenheim. Kreis
Oppenheim, mit Wirkung vom Tage des Dienſtantritts an; am
11. Dezember 1933: dem Lehrer Jakob Knußmann zu Klein=
Hauſen, Kreis Bensheim, eine Lehrerſtelle an der Volksſchule zu
Gau=Algesheim, Kreis Bingen, mit Wirkung vom Tage des Dienſt=
antritts
an.
Ruheſtandsverſetzung. Auf Grund des 8 6 des Geſetzes zur
Wiederherſtellung des Berufsbeamtentums vom 7. April 1933
(RGBl. I S. 175) wurde am 14. Dezember 1933 der Regierungsrat
bei dem Heſſiſchen Kreisamt in Gießen Dr. jur. Erich Kayſer
zur Vereinfachung der Verwaltung mit Wirkung vom 1. April
1934 in den Ruheſtand verſetzt. In den Ruheſtand verſetzt wur=
den
auf Nachſuchen: Am 1. Dezember 1933: der ordentliche Pro=
feſſor
für Kunſtgeſchichte an der Techniſchen Hochſchule zu Darm=
ſtadt
Dr. Paul ,Hartmann, der Honorarprofeſſor für Elektro=
technik
an der Techn. Hochſchule zu Darmſtadt Oberbaurat Adolf
Sengel; der ordentliche Profeſſor für Geologie an der Techn.
Hochſchule zu. Darmſtadt Oberbergrat Dr. Alexander Steuer,
ſämtlich mit Wirkung vom 1. April 1934 an; der außerordentliche
Profeſſor für Phyſik an der Techniſchen Hochſchule zu Darmſtadt
Dr. Konrad Zeißig, mit Wirkung vom 1. Januar 1934 an. un=
ter
Anerkennung ihrer dem Staate geleiſteten langjährigen aus=
gezeichneten
Dienſte. Auf Nachſuchen in den Ruheſtand verſetzt
wird der Vermeſſungsrat bei dem Landesvermeſſungsamt Wilhelm
Lindenſtruth zu Darmſtadt, mit Wirkung vom 1. Januar
1934, unter Anerkennung ſeiner dem Staate geleiſteten langjäh=
rigen
treuen Dienſte und des im nationalen Intereſſce bekunde=
ten
Opferſinns, mit dem geſetzlichen Ruhegehalt und der Amts=
bezeichnung
Obervermeſſungsrat.
Mit ſofortiger Wirkung entlaſſen wurden aus dem heſſiſchen
Staatsdienſt auf Grund des 8 4 des Geſetzes zur Wiederherſtellung
des Berufsbeamtentums vom 7. April 1933 (RGBl. I. S. 175):
Am 14. Dezember 1933; der Kreisdirektor in Groß=Gerau Hermann
Uſinger, der Oberaſſiſtent bei dem Heſſiſchen Kreisamt Darm=
ſtadt
Georg Fuchs, der Miniſterialamtsgehilfe bei der Miniſte=
rialabteilung
3 (Arbeit und Wirtſchaft) Johann Arnold, der
Kanzliſt bei dem Heſſ. Gewerbeaufſichtsamt in Offenbach a. M.
Friedrich Schäfer; aus der Verwendung im heſſiſchen Staats=
dienſt
der Gerichtsaſſeſſor in Groß=Gerau Wilhelm Jöckel: aus
dem Dienſt des Kreiſes Oppenheim der Kreisſekretär bei dem Heſ=
ſiſchen
Kreisamt Oppenheim Anton Darmſtadt aus dem heſſi=
ſchen
Staatsdienſt auf Grund des 8 2 des Geſetzes zur Wiederher=
ſtellung
des Berufsbeamtentums, vom 7 April 1933 (RGBl. I,
S. 175) am 14. Dezember 1933 der Viehhofsverwalter im Philipps=
Hoſpital bei Goddelau Jean Hofmann.

Der große Handbalkampf Polizei-Sb. 98.
alljährlich die mit Spannung erwartete Begegnung der beiden
hieſigen Spitzenvereine, findet heute nachmittag 14.30 Uhr auf
dem Polizeiſportplatz Eingang jetzt nur noch vom Exerzierplatz
her! ſtatt. Er wird ein aufſchlußreicher Maßſtab ſein für das
Können unſerer Gau=Ligiſten. Polizei ſteht ungeſchlagen an der
Spitze der Tabelle, während SV. 98 junge Kräfte einſtellte, und
da ſich dieſe erſt einſpielen mußten, mit SV. Wiesbaden punkt=
gleich
an 3. Stelle ſteht. Näheres im Sportteil.

Die Beſuchsſtunden im Stadtkrankenhaus Darmſtadt finden
an Weihnachten am 1. und 2. Feiertag vormittags
von 11 bis 12 Uhr. ſtatt. Am Sonntag, den 24 Dezember,
fallen die Beſuchsſtunden aus. An Neujahr ſind
die Beſuchsſtunden: Montag, den 1. Januar 1934, vor=
mittags
von 11 bis 12 Uhr.
Hausfrauenbund. Adventsfeier am 12. Dezem=
ber
in der Traube. Die Feier war dieſes Mal in etwas
ruhigeren Formen als ſonſt gehalten, vermittelte aber in Wort
und Ton um ſo tiefere künſtleriſche Eindrücke, die der Stim=
mung
eine ſchöne Weihe und Geſchloſſenheit gaben. Nach der Be=
grüßung
durch die Vorſitzende erklangen zwei edle Stücke von
Händel, von den Damen Rückward (Geſang), Dornbuſh (Violine)
und Baltz (Klavier) vollendet vorgetragen. Ein ſehr inniger,
von Frau A. Kloos ſelbſt verfaßter Vorſpruch hob den Sinn einer
Adventsfeier hervor und bewies eine ſchöne Dichtergabe unſerer
lieben zweiten Vorſitzenden. Es folgte eine weniger bekannte
Arie von Mozart aus Il re paſtore, von Frl. Rückwards war=
mer
wohlgeſchulter Stimme geſungen. Im Mittelpunkt der
Darbietungen ſtand eine Chriſtuslegende von Selma Lagerlöf:
Die Heilige Nacht, vielleicht ihre tiefſinnigſte Erzählung auf die=
ſem
Gebiete. Frau Kloos trug ſie frei aus dem Gedächtnis vor,
was die Wirkung des ſchönen Stückes noch ſehr vertiefte. Die
innigen religiöſen Wiegenlieder von Ballmann und Reger, die
von den jungen Künſtlerinnen geboten wurden, fügten ſich ſehr
harmoniſch dieſem Eindruck an und beſchloſſen die Vortragsfolge.
Auszahlung der Unterſtützung vor den Weihnachtsfeier=
tagen
und vor Neujahr. 2. und 5. Bezirk. Samstag, den 23.,
und 30. Dezember 1933, im Ladenlokal. Grafenſtr. 30: A. F von
89 Uhr. GJ von 910 Uhr, KN von 1011 Uhr, QSch
von 1112 Uhr, St3 von 121 Uhr. 3. Bezirk: Sams=
tag
, den 23. Dezember, Grafenſtr. 28, Kaſſenhalle: A. E von 8
bis 9 Uhr, FJ von 910 Uhr, KQu von 1011 Uhr. RS
von 1112 Uhr, T3 von 12 12.30 Uhr. Städt. Wohlfahrts=
und Jugendamt.

SAAAALLLO AIL DALOIAA

Ludwigstraße 13

Darmstadt
Heute von 1 bis 6. Uhr nachmittags geöffnet

Laawigstraße 13

115882

DieTätt
Taug
A

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 349

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 17. Dezember 1933

sind heute
3. Aduent von
16 Uhr geöffnet!.
die Testlelie

BüRh s
... und fängk einen Sak auf.

Arm in Arm. halbwüchſige Mädchen. In dem Alter, da der
Himmel voller Geigen hängt, und gelegentlich auch ſchon mal
eine verdeppert iſt. Das Mädel links: ſchmächtig, blond, ver=
ſchloſſener
Mund, zuhöreriſch. Sie könnte Erika heißen. Die
rechts: voll, ſchwarz, drauflosſchwätzeriſch Emma heißt ſie min=
deſtens
aber Ida. Sie iſt in großer Fahrt und redet zur Schweig=
ſamen
an mir vorbeigehend : Nie werde ich vergeſſen
Was wirſt Du nie vergeſſen, kleine Ida? Wie er‟ Dir beim
Tanz auf die Zehen trat, wie er Dir die erſten Blumen oder
gar den erſten Kuß gab? Nie, ſagſt Du, kleines Mädchen, und
Dein Herz iſt ſo voll und treu und glaubt, daß nie noch hinter
dem Mond liegt. Tat es Dir weh, was Du nie vergeſſen wirſt?
Oder ſtockte Dir das Herzchen vor unbändiger Luſt? Aber warte
nur Nie und nimmer und immer und ewig
und ſtets und alle dieſe kleinen großen fetten Wörter der
Herzens= und der Weltgeſchichten warte nur, wie ſie leicht
werden und klein und bald ganz vergehn. Wenn es gut geht,
bleibt ein kleiner Schmack zurück von einer guten Stunde, oder
ein kleiner Stich von der Schmerzensſeite des Daſeins her. Aber
es iſt verebbendes Geplätſcher, fernes Wellenſchlagen und dann
nichts mehr. Gott! wie oft haben wir geſagt: Das gedenkt mir
ewig! und haben geglaubt, daß hinter dem nichts mehr in der
Welt geſchehen könnte, was noch Sinn und Beſtand und Geltung
und Wert hätte. Und dann kam die Zeit und mühlte und mahlte
und warf auch uns noch einmal herum auf die andern Seiten
des Daſeins, und wir vergaßen! Manchmal, im Traum oder im
Halbwachſein, da fahren wir zuſammen und wollen uns ſchämen,
aber lächeln wieder ſo groß war das alles damals und ſo
klein, ſo tot und vergeſſen iſt es heute. Nichts iſt ewig, kleine
Idal, und das Nie iſt ein flüchtiges Ding. Geh, lache und leide.
Genieße, was die Zeit Dir ans Ufer Deines Lebens wirft Lang=
ſam
lernſt Du, daß man die ewigen Dinge nicht ſagt, und daß
die ausgeſprochenen Dinge ſchon vergeben und vergeſſen ſind. Nur
was innen bleibt, unausgeſprochen, inwendig und lebendig, ent=
hüllt
ſich nie und iſt ewig, ſolange Dein kleines Herz ſchlägt.

Naturwiſſenſchaftlicher Verein zu Darmſtadt.
376. Sihung am 12. Dezember 1933.

Kuſtos Dr. Georg Heldmann ſprach
4
Arott oeit Suftintt
Inſtinktiv glaubt man oft zu handeln, wenn man etwas ge=
dankenlos
, mechaniſch tut. So oftmal hat man ſchon das Licht aus=
gedreht
, die Türe verſchloſſen uſw., daß man gar nicht mehr dabei
zu denken braucht. Aber richtig angewandt, iſt es der Ausdruck
für etwas, was den Menſchen zum Handeln zwingt, ohne daß er
jemals ſo gehandelt hat. Das Wort an Beiſpielen aus dem Men=
ſchenleben
zu erklären, iſt nicht ganz leicht. Das menſchliche Be=
wußtſein
, die Pſyche, deckt das wenig Urſprüngliche im menſch=
lichen
Handeln faſt vollſtändig zu. Da müſſen wir ſchon zu den
Lebeweſen hinabſteigen, aus denen heraus der Menſch ſich entwik=
kelt
hat. Auch bei den Wirbeltieren hält es noch ſchwer, das In=
ſtinktive
vom Verſtandes= und Gefühlsmäßigen zu trennen. Wer
kann ſagen, ob etwas bewußt oder unbewußt beim Tier geſchieht.
Der Hirnaufbau des Tieres iſt dem des Menſchen grundſätzlich
gleich. Den menſchlichen ähnliche Ausdrucksbewegungen beim Tier
haben den Menſchen veranlaßt, dem Tier mehr oder weniger Ver=
ſtand
und Gefühl zuzutrauen. Viele Säuger ſind auf beſtimmten
Einzelgebieten in bezug auf Wahrnehmung und Aſſoziationsfähig=
keit
dem Menſchen weit überlegen. Um klarer zu ſehen, müſſen
wir noch tiefer auf der Entwicklungsleiter hinabſteigen bis hin zu
den Tieren, die das innere Stützgerüſt mit einem äußeren ver=
tauſcht
haben, denen der Chitinpanzer faſt keinen mimiſchen Aus=
druck
mehr läßt und deren Nervenſyſtem ſich auch weſentlich von
dem der Wirbeltiere unterſcheidet. Die Inſekten ſind die klaſſi=
ſchen
Vertreter des Inſtinkts.
Sie verlaſſen mit Beginn günſtiger Witterung ihre Puppen=
wiegen
oder Winterverſtecke. Die Geſchlechter ſuchen einander und
nach der Begattung beginnen die Weibchen den Neſtbau und ver=
ſorgen
ihre Brut, und die wieder verfertigt ihre Puppenwiegen,
aus denen das fertige Inſekt hervorgeht, nach voraus beſtimmten,
ihnen unbekannten Geſetzen. Alle Tiere derſelben Art handeln

gleich, ohne vorhergehendes Lernen. Die Fähigkeiten ſind ihnen
vererbt. Der Handlungsablauf iſt grundſätzlich ſtarr. Eine ablau=
fende
Teilhandlung bedingt die nächſte, ein Ueberſpringen einer
Teilhandlung iſt nicht möglich. In Notfällen kann aber die
Reihenfolge der Handlungen doch ab= und umgeändert werden,
Die Arbeiterinnen im Bienenvolk, von denen jede im Lauf ihres
Lebens alle mit der Brutverſorgung und dem Neſtbau zuſammen=
hängenden
Arbeiten nacheinander verrichtet, können gleichzeitig
im gleichen Alter verſchiedene Arbeiten nebeneinander erledigen.
Z. B. teilen ſich Brutbienen gleichen Alters bei Abweſenheit von
Trachtbienen in Brut= und Trachtbienen. Ein Inſekt ändert ſein
Verhalten, wenn die ihm geſtellte Aufgabe im Rahmen ſeiner
natürlichen Lebensbedingungen bleibt. Der Inſtinkt iſt der körper=
lichen
Organiſation und den natürlichen Lebensbedingungen an=
gepaßt
. Bienen ſehen Farben, weil ſie auf die Blumen angewieſen
ſind. Weſpen ernähren ihre Brut mit Fleiſch. Sie ſind farben=
blind
. Der Inſtinkt gibt nicht immer fertige Fähigkeiten mit auf
den Lebensweg. Die Inſekten müſſen auch von ſich aus lernen. Sie
erhalten hervorragend zum Sehen eingerichtete Augen, die in ganz
anderer Weiſe als unſere eine Landſchaft erfaſſen können. Aber
ſie müſſen ſich dieſe Landſchaft erſt von Flug zu Flug weiter ein=
prägen
.
Der Sitz des Inſtinkts iſt das Gehirn. Es iſt geradezu
Stapelraum und weniger Laboratorium. Die Inſekten verfügen
über reich entwickelte Inſtinkttätigkeiten und haben deshalb keine
große Fülle von individuell erworbenen Erfahrungen, von Ge=
dächtnisbildern
und aſſoziativen Fähigkeiten notwendig, um doch
zweckmäßig zu handeln. Ein Bewußtſein des Zweckes der Hand=
lung
iſt nicht vorhanden. Meiſt ſind die Handlungen gar nicht für
das Individuum ſelbſt. Neſtbau und Brutverſorgung gelten der
Larve, die wiederum handelt für das werdende Inſekt. Es ſcheint,
daß das inſtinktive final gerichtete Handeln mit dem auch ſo ge=
richteten
Entwicklungsvorgang gleichgeſchaltet iſt. Für das Weſen
des Inſtinkts iſt damit nichts gewonnen. Die Aeußerungen des
Inſtinkts können wir erkennen, aber ſeine Entſtehung bleibt für
uns, wie auch die Entſtehung eines jeden Organismus, das große
Myſterium.

Neuerwerbungen der Skadtbüchetei.
Fritz Strube, Deutſche Frauengymnaſtik. Tägliche Gym=
naſtik
der Frau. Mit Abbildungen. 1929. 20 Ks 640. Hans
Stuck und E. G. Burggaller. Das Autobuch. Eine Repor=
tage
. 1933. 15 Ev 310. Hans Bertram. Flug in die Hölle.
Bericht von der Bertram=Atlantis=Expedition, 1933. 5 C 10.
F. K. von Koenig=Warthauſen. Weiter mit 20 PS. Neue
Abenteuer des Hindenburgfliegers. 5 C 140. Ernſt Stolper.
Werkſtudent im wilden Weſten. Aus dem Tagebuch eines jungen
Deutſchen. 1933 10 Cm 515. Knud Rasmuſſen, Heldenbuch
der Arktis. Entdeckungsreiſen zum Nord= und Südpol. 1933. 1 Cp
40. Selma Lagerlöf, Tagebuch. 1934. 5 L. 4864. C. O.
Peterſen und Elly Peterſen, Die Moosſchwaige. Ein
Buch von jungen Menſchen und Tieren, von Lebensluſt, von Blu=
men
und bon Sonne. 5 L 5656. Wilhelm Pinder. Deutſche
Barockplaſtik. (Die Blauen Bücher.) 50 Kg. 255. Rolf Hetſch,
Ruth Schaumann Buch, 80 Kg 352. Oswald Claaßen. Franz
Schauwecker. Ein Leben für die Nation. 1933. 50 Kl 2730 Kurt
Hotzel, Hanns Johſt. Der Weg des Dichters zum Volk. 1933.
50 Kl 1684. Joh. G. Herder, Briefwechſel mit Caroline Flachs=
land
. 2 Bände. 50 Kl 1292/1293. Joſef Gregor, Weltgeſchichte
des Theaters. 1 Kr 115. Siegfried Kadner, Deutſche Völ=
kerkunde
. Einkehr in die Vorzeit. 1934. 15 Bd 168. OttoKoell=
reutter
, Grundriß der Allgemeinen Staatslehre. 1933. 1 Fp
285. Wilhelm Schüßler, Oeſterreich und das deutſche Schick=
ſal
. Eine hiſtoriſch=politiſche Skizze. 1925. 1 Bf 190. Helmut
Magers, Rooſevelt. Ein Revolutionär aus common ſenſe. 1934.
70 Bf 388. Emil Bode, Cecil Rhodes. Der Eroberer Südafri=
kas
. 10 Bf 600. Franz Fromme, Irlands Kampf um die Frei=
heit
. Darſtellung und Beiſpiel einer völkiſchen Bewegung bis in
die neueſte Zeit. 1933. 10 Bf 505. Eugen Lennhoff. De Va=
lera
. 10 Bf 508. Karl Haushofer, Mutſuhito. Kaiſer von
Japan. 1933. 50 Bf 232. Friedrich Wilhelm von Oer=
tzen
. Pilſudſki. 1933. 18 Bf 425. Friedrich Grimm, Frank=
reich
am Rhein. Rheinlandbeſetzung und Separatismus im Lichte
der hiſtoriſchen franzöſiſchen Rheinpolitik. 1931 120 Bd. 158.
Johann von Leers, 14 Jahre Judenrepublik. Die Geſchichte
eines Raſſenkampfes. 1933. 2 Bände. 90 Bd 440/441. Almanach
der nationalſozialiſtiſchen Revolution. Herausge=
geben
von Wilhelm Kube. 35 Fp 5. Richard Bie und
Alfred Mühr, Die Kulturwaffen des neuen Reiches. Briefe
an Führer, Volk und Jugend. 50 Fp 92. Ernſt Hanfſtaengl,
Hitler in der Karikatur der Welt. Tat gegen Tinte. Bildſammel=
werk
. 35 Fp 137 Walter Luetgebrune, Neu=Preußens
Bauernkrieg. Entſtehung und Kampf der Landvolkbewegung. 1931.
60 Fp 646. Friedrich Schinkel, Preußiſcher Sozialismus.
1934. 70 Fp 205. F. von Rabenau. Die alte Armee und die
junge Generation. Kritiſche Betrachtungen. 1925. 20 Fp 150.
Auguſt Winnig. Wir hüten das Feuer. Aufſätze und Reden
aus zehn Jahren. (19231933.) 35 Fv 401. AlexanderMahr,
Die Stadtrandſiedlung. Ihre Bedeutung für die Bekämpfung der
Kriſe und die Sicherung ihres wirtſchaftlichen Erfolgs. 1933. 60
Fp 370. Otto Renziehauſen. Vom Kampf und Tod des un=
bekannten
Soldaten. Erlebniſſe aus erbitterten Nahkämpfen im
Weſten. 1934. 45 Bk.

CKleinſiedler und die es werden wollen! Auf Veranlaſ=
ſung
des Amtes für Agrarpolitik in Berlin iſt für die Wahr=
nehmung
der Intereſſen der Kleinſiedler (Stadtrand= und Einzel=
ſiedler
) und ſolche Volksgenoſſen, die es werden wollen, der
Reichsbund der Kleingärtner und Kleinſiedler Deutſchlandse. V.
gegründet worden. Es iſt die einzige anerkannte Kleinſiedler=
organiſation
, deren Fachſchaft Kleinſiedler ſämtliche Kleinſied=
lervereine
und Siedlungsintereſſenten angehören ſollen. Klein=
ſiedler
ſind die Volksgenoſſen, die ein Stuck Land nebenberuflich
als Selbſtverſorger nutzen und auf dieſem Lande eine Wohnſtätte
beſitzen oder erbauen wollen. Bis zum 26. Dezember müſſen
ſamtliche Kleinſiedlervereine Starkenburgs zwecks Anſchluß an
den Reichsbund ſich unter Angabe ihrer Vereinsbezeichnung und
ihrer Mitgliederzahl bei der Abſchnittsgruppe Starkenburg ge=
meldet
haben. Weiterhin ſollen ſich in den nächſten Tagen ſämt=
liche
Kleinſiedler bei ihren örtlichen Kleinſiedlervereinen oder,
ſoweit ihnen ſolche nicht bekannt ſind, ebenfalls bei der Ab=
ſchnittsgruppe
Starkenburg anmelden. Ebenſo iſt eine Anmel=
dung
derjenigen Volksgenoſſen notwendig, die ſich mit dem Ge=
danken
tragen, in abſehbarer Zeit eine Kleinſiedlerſtelle zu er=
werben
oder ſich bereits um eine ſolche beworben haben. Für
Siedlungsanwärter kommt jedoch keine Anmeldung bei den ört=
lichen
Siedlervereinen, ſondern nur direkt bei der Abſchnitts=
gruppe
Starkenburg in Frage. Die Führung der Abſchnitts=
gruppe
Starkenburg hat R. May Darmſtadt. Am Klings=
acker
36, an den Anmeldungen und Zuſchriften zu richten ſind.
Aerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötzlicher Erkrankung
ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der Hausarzt zu
rufen. Wenn dieſer nicht erreichbar iſt, dann ſind am Sonntag,
den 17. Dezember, folgende Aerzte zu deſſen Vertretung bereit:
Dr. med. Degen, Klappacher Straße 1. Telephon 366; Dr. med.
Kautzſch, Riedeſelſtraße 37, Tel. 880; Dr. med. Lewan=
dowſki
. Stiftsſtraße 7. Tel. 1978
Sonntags= und Nachtdienſt in den Apotheken Darmſtadts.
Es verſehen den Sonntagsdienſt und in der daran ſich anſchlie=
ßenden
= Woche den Nachtdienſt vom 17.24. Dezember: die
Merckſche Anotheke, Rheinſtraße 9. und die Beſſunger
Apotheke, Wittmannſtraße 1. Der Nachtdienſt wechſelt am
Samstag abend, ſo daß die Apotheke, welche den Sonntagsdienſt
bat, ſchon in der vorhergehenden Nacht den Nachtdienſt verſieht.

Bis zuleht ftarker Zuzug
Zur Arauuen Beisnauts Meſſe
Eine Meſſe von eindrucksvoller Wirkung.
Begeiſterke Ankeilnahme unſerer Beſucher!
Nach dem hocherfreulichen Verlauf, den die Braune Weih=
nachtsmeſſe
bisher genommen hat, iſt es kein Wunder, wenn
auch am geſtrigen Tage der Zuzug zur Weihnachtsmeſſe nach wie
vor unvermindert ſtark war. Man darf ſagen, daß der Publi=
kumserfolg
auf der ganzen Linie durchaus geſichert iſt. Auf
Befragen haben uns verſchiedene Beſucher übereinſtimmend er=
klärt
, daß die Meſſe auf ſie einen beſonders ſtarken Eindruck ge=
macht
habe. Auch wir müſſen zugeben, daß unſere Braune Weih=
nachtsmeſſe
durchaus das Prädikat verdient, eine Meſſe von For=
mat
zu ſein. Wenn wir einmal die bisherigen Situationen, ſo=
weit
ſie den Beſuch unſerer Braunen Weihnachtsmeſſe angehen,
ſeit der Eröffnung rückſchauend betrachten, ſo dürfen wir ſagen,
daß unſere Braune Weihnachtsmeſſe allſeitig die in ſie geſtell=
ten
Erwartungen nicht allein erfüllt, ſondern auch weitgehendſt
übertroffen hat. Immer wieder hört man aus Beſucherkreiſen
ein einſtimmiges Lob.
Auf unſerer Braunen Weihnachtsmeſſe in Darmſtadt treffen
wir, wie überall auf allen Braunen Meſſen im Reich, die gleiche
erfreuliche Erſcheinung an, daß insbeſondere unſere deutſchen
Hausfrauen die Gelegenheit wahrnehmen, die Meſſe eingehend zu
beſuchen. Und fürwahr hierzu liegt aller Grund vor. Gerade
für unſere Hausfrauen bietet unſere Braune Weihnachtsmeſſe‟
eine ungeheure Fülle von mannigfaltigen und hochintereſſanten
Anregungen. Aber auch für die Männerwelt ſei unſere
Braune Weihnachtsmeſſe eine erleſene Auswahl praktiſcher
Berufsgegenſtände. Es dürfte nicht ſchwer fallen, angeſichts der
vorliegenden reichhaltigen Auswahl der Darbietungen aus allen
Kreiſen unſerer Wirtſchaft für das kommende Weihnachtsfeſt die
paſſenden Weihnachtsgeſchenke herauszufinden. Wir wollen hof=
fen
, daß insbeſondere unſere Hausfrauen die ihnen noch heute
gebotene ſeltene Gelegenheit zum preiswerten Einkauf aller
Weihnachtsgeſchenke wahrnehmen werden.
Eines ſteht unumwunden feſt: Unſere Ausſteller haben ſich
ſämtlich große und anerkennenswerte Mühe gegeben. Dieſe Mühe
und nicht zuletzt die Opfer die die Ausſteller gebracht haben, ver=
dienen
es, daß ſie von unſerer Bevölkerung in erſter Linie durch
eine bevorzugte Inanſpruchnahme heimiſchen Gewerbefleißes ent=
golten
werden.
Zum Schluß die dringende Mahnung und den Appell an alle
Darmſtädter Volksgenoſſen:
Beſuchen Sie am heutigen Schlußtag
unſere Braune Weihnachtsmeſſe‟!
Denken Sie daran, daß es gilt, eine nationale und ſoziale Pflicht
zu erfüllen, mitzuarbeiten an der Geſundung unſerer Wirtſchaft
und der Zurückdrängung unſerer Arbeitsloſenziffern.

UIIA

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S4
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Billiger Sonderzug nach Oberammergau und Ekkal.
Wer im Zweifel iſt, was er unter den Weihnachtsbaum als
Geſchenk legen ſoll, der überlege ſich, ob er nicht in ſeinem Freun=
des
= oder Freundinnenkreiſe jemand hat, den die Sehnſucht nach
der Winterſchönheit des Hochgebirges packt. Er gehe zur nächſten
Fahrkartenausgabe oder einem Mitteleuropäiſchen Reiſebüro und
leſe den Proſpekt der diesjährigen Weihnachts= und Neujahrsfahrt
der Reichsbahndirektionen Mainz und Frankfurt, die vom 25. De=
zember
bis 4. Januar ins bayeriſche Hochgebirge, nach Ettal und
Oberammergau führt. Er kauft dann für wenig mehr als 30 RM.
eine Sonderzugrückfahrkarte und kann noch ein Gutſcheinheft dazu
kaufen, das die Unterkunft und Verpflegung abgelten ſoll, packt
das Ganze zuſammen und legt es unter den Weihnachtsbaum. Am
Beſcher=Abend wird dann große Freude ſein, und glücklich und zu=
frieden
wird der alſo Beſchenkte, die alſo Bedachte, am erſten
Weihnachtsfeiertag gegen 9 Uhr in die gutgeheizten Wagen des
Sonderzuges ſteigen, unterwegs betreut von der preiswerten Ver=
pflegung
der Mitropa, abends kurz nach 7 Uhr empfangen von den
lieben Menſchen Oberammergaus und Ettals. Möge recht vielen
eine ſolche Weihnachtsfreude beſchieden ſein. Jede nähere Auskunft
erhält man bei allen Fahrkartenausgaben und amtlichen Reiſe=
büros
der Direktionsbezirke Mainz und Frankfurt (M.) ſowie bei
allen amtlichen Reiſeburos.

Reſi=Theater. Eigenartig feſſelnd iſt der großangelegte
Film Die Herrin von Atlantis. Brigitte Helm ſpielt eine
faſzinierende Frau, die viele Männer anlockt und in den Tod
treibt. In der Jugendvorſtellung Sonntag mittag: Ken Maynard
in Hände hoch.

Ellkernabend der Ludwigs=Oberrealſchule.

Wenn die Erziehungsaufgabe ein Zuſammengehen der Schule
mit den Eltern bedingt, wie Oberſtudiendirektor Dr. Maſer in
ſeinen Begrüßungsworten ausführte, ſo wird es der Schule immer
ein Bedürfnis ſein, die Eltern in ihre Räume zu führen und ſie
mit dem Geiſt bekannt zu machen, der in ihnen herrſcht. Eine
reichhaltige Vortragsfolge hatte der altbewährte Muſikoberlehrer
der Anſtalt, Herr E. Pfaff, zuſammengeſtellt. Das Schulorcheſter
ſpielte zu Anfang einen Satz aus der zweiten Symphonie von
Haydn, ſpäter einen deutſchen Marſch von Grabert, beides ſicher
und taktfeſt. Der Chor ſang das herrliche Wach auf, du deutſches
Volk von Joh. Walther, dem Freunde Luthers, ſpäter das glau=
bensſtarke
Es muß uns doch gelingen von Joh. H. Schein und
das luſtige Volkslied Der Jäger in dem grünen Wald in einem
geſchmackvollen Satz des Chorleiters. Zum Schluß machten ſch
Chor und Orcheſter an die ſchwierigere Aufgabe, daß ſie Ehrt
eure deutſchen Meiſter aus den Meiſterſingern wiedergaben,
ein ſinniger Abſchluß des ſchönen Abends. Es war ein friſch= fröh=
liches
Muſizieren bei den Sängern und Spielern; man merkte
ihnen die Freude und den Stolz an, den Eltern zeigen zu dürfen,
was ſie gelernt hatten.

Vortragsfolge beſtritten; beim Elternabend hatte man für die
Einzelporträge einige Freunde der Anſtalt zur Unterſtützung her
angezogen. Dieſe begannen mit zwei Tonwerken eines Schülers
der Anſtalt, Ulrich Haverkampf, einem Scherzo für Klavier
und einem Adagio für Violine und Klavier. Es waren zwei
Stücke, die durchaus ernſt zu nehmen ſind, das Scherzo, liebens=
würdig
, fröhlich, gut aufgebaut, das Adagio ſinnig und herzlich.
Das Scherzo ſpielte Frau Hucke=Stoy verlend und gefällie
munter; ſie beſtritt auch bei den übrigen Einzelvorträgen die
Klavierbegleitung ſicher und geſchmackvoll. Die Violinvorträg
hatte Herr Cyrill Kopatſchka übernommen, Lehrer an der
Städtiſchen Akademie für Tonkunſt, ein junger zukunftsreiche
Künſtler. Er ſpielte zuerſt nach dem Adagio des jungen Ton
ſetzers Sätze von J. S. Bach. Rameau und Händel. Wenn ei
hier durch vollen Ton, Schönheit des Strichs und Wärme der Auf=
faſſung
feſſelte, ſo überraſchte er in einem Präludium und Alle
gro von Pugnani durch eine außerordentliche Fingerfertigkeit und
Gewandtheit. Der Beifall veranlaßte ihn zu einer Zugabe Ruſſi
ſcher Tanz von Muſſorgſki, in der er eine geradezu verblüffende
Technik zeigte Die Gattin des Direktors der Anſtalt, Frau
Maria Maſer=Schilling, iſt den Darmſtädter muſiklie=
benden
Kreiſen ſeit mehreren Jahren als eine vortreffliche Alt
ſangerin bekannt. Sie ſang u. a. zwei Lieder von Schubert und
drei Lieder von Brahms. Ihre weiche, tragende Stimme, die Ver
tiefung der Auffaſſung rührten an das Innere der Seele. Viel=
leicht
das Schönſte war das Geheimnis von Brahms, das ihrer
innerlichen Art wohl am beſten liegt. Es war ein froher Abend
den die Schule den Eltern ihrer Schüler ſchenkte.
E. E. B.,

Winkerhilfe.
NS.=Volkswohlfahrt, Ortsgruppe 1, Geſchäftsſtelle: Viktori
ſchule, Hochſtraße 44. Ausgabe der Pfundſpenden Montag, den 1
Dezember, von 36 Uhr Buchſtaben AK. Dienstag, den 19
Dezember, von 36 Uhr Buchſtaben L3. Handtaſchen mit
bringen.

SS.=Weihnachtsveranſtaltung. Zu der bereits angekündigten
Weihnachtsveranſtaltung der Schutzſtaffeln der NSDAP.. Sturm
1/T/33, am 2. Weihnachtsfeiertag, in ſämtlichen Räumen der Ver=
einigten
Geſellſchaft, Darmſtadt hat der Vorverkauf begonnen.
Karten zu 1. in folgenden Geſchäften: Tagblatt, Sportgeſchäft
Adelmann; Hugo de Waal: Zigarren=Seibert, Frankfurter Str.;
Bruno Lange, Kapellplatz; Verkehrsbüro, Weißer Turm. Ange=
hörige
der Verbände in Uniform ſowie Fördernde Mitglieder
0.50 RM. gegen Ausweis, nur auf der Dienſtſtelle des SS.=
Sturm 1/1/33, Neckarſtraße 4.
Das Krippenſpiel der Mornewegſchule, das am kommenden
Mittwoch, nachmittags um 4.30 Uhr, und abends um 8 Uhr im
Konkordiaſaal dargeboten wird, ſoll alt und jung eine Stunde
froher Weihnachtsſtimmung bereiten. Fräulein Betty Aßmut
(Sopran) hat ihre Mitwirkung freundlich in Ausſicht geſtellt. Der
Mädchenchor ſteht unter der Leitung des Herrn Auguſt Nie=
bergall
. Die Eltern unſerer Schüler ſowie die Freunde unſerer
Schule ſind herzlich eingeladen. Karten in der Schule.
Martinsgemeinde. In der letzten Adventswoche ſollen
nach behördlichem Wunſch in den Kirchen Adventsfeiern in beſon=
derer
Weiſe ſtattfinden. So findet in der Martinskirche am Mon=
tag
, 18. Dezember, abends 8 Uhr, die liturgiſche Abendfeier mit
Adventsanſprache von Pfarrer Köhler, welche am Samstag abend
von der ganzen evangeliſchen Jugendgemeinſchaft abgehalten wor=
den
iſt, ihre Wiederholung. Ferner führt in derſelben Kirche am
Mittwoch, 20. Dezember, der Jugendbibelkreis eines der alten,
volkstümlichen Krippenſpiele, wie ſie dort ſchon in früheren Jah=
ren
geſpielt worden ſind, abends 8 Uhr auf. Zu zahlreichem Be=
ſuche
beider Veranſtaltungen wird unter Hinweis auf die Führer=
anordnung
herzlich eingeladen. Am 3. Adventsſonntag, nach=
mittags
3.30 Uhr, findet die Weihnachtsfeier des Kindergottes=
dienſtes
Weſt, 5,30 Uhr der Martinsgemeinde Oſt ſtatt. Bei der
erſten, um 3.30 Uhr, wird durch die Kinder unter Mitwirkung
einer Sängexin, Frl. Stumpf, und der Chorſchule ein kirchliches
Weihnachtsſpiel aufgeführt.

9
tuger
zahlu

[ ][  ][ ]

Sonntag, 17. Dezember 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 349 Seite 7

Aus der NSDAP.
Der Gauleiter.
Pg. Kreisleiter Zürtz hat die Leitung der Gauabteilung
Kompola für das Land Heſſen wegen Ueberlaſtung niedergelegt.
Ich danke ihm für ſeine pflichtgetreue Tätigkeit. Mit ſofortiger
Wirkung übertrage iſt das Amt dem Herrn Bürgermeiſter Ritter,
Bingen.
Kreisleitung Darmſtadt.
Weihnachtsfeiern.
Weihnachtsfeiern in der Form von Bunten Abenden und
Deutſchen Abenden, desgleichen ſolche mit Tanz, Verloſungen,
Berſteigerungen, Glückshafen und Chriſtbaumverſteigerungen ſind
ſowohl für alle Formationen der NSDAP. wie auch für alle an=
deren
Verbände und für alle Vereine verboten!
Amtswaltertagung ſämtlicher Amtswalter der Stadt Darmſtadt!
Verbunden mit Schulungskurſus!
Am Montag, dem 18. Dezember, findet im Saale der Krone‟,
Darmſtadt, Schuſtergaſſe, abends 8.30 Uhr eine Amtswalter=
tagung
für ſämtliche Amtswalter der Stadt Darmſtadt, verbun=
den
mit Schulungskurſus, ſtatt.
Erſcheinen iſt unbedingte Pflicht. Es ſpricht der Kreis=
ſchulungskeiter
Pg. Borchert.
Schulungskurſe finden ſtatt:
Dienstag, den 19. Dezember, in Pfungſtadt,
Freitag, den 22. Dezember, in Waſchenbach.
Es ſpricht Pg. Kreisſchulungsleiter Borchert. Beginn der
Schulungskurſe pünktlich 8,30 Uhr. Lokal iſt vorher dem
Kreisſchulungleiter bekannt zu geben.
Schulung der Anhänger der Kreisfachſchaften (Beamten).
Am Dienstag, dem 19. Dezember, findet abends 8.15 Uhr in
der Turnhalle am Woogsplatz in Darmſtadt ein Schulungskurſus
für die Anhänger der ſämtlichen Kreisfachſchaften des Amtes
für Beamte des Kreiſes Darmſtadt ſtatt. Redner: Schulungsleiter
Pg. Hübner und Pg. Machwirth. Thema: 1. Warum Schu=
lung
? 2. Der deutſche Beamte im Wandel der Zeiten bis zum
Dritten Reich.
Kreisleitung Groß=Gerau.
Am Montag, dem 18. d. M., 20.30 Uhr, findet im Hotel Zur
Krone eine Sitzung ſämtlicher Kreisamtswalter und Obergrup=
penleiter
ſtatt. Erſcheinen iſt Pflicht. Entſchuldigungen werden
keine entgegengenommen, gez. Luley, Adjutant.

Techniſche Nokhilſe.

Dienſtplan bis zum 31. Dezember.
Montag, den 18. Dez., 20.30 Uhr: Einzelprobe des Muſik=
zuges
im Verkehrslokal Reichskrone Mühlſtraße,
Dienstag, den 19. Dez., 20 Uhr: Gas= und Luftſchutzabtei=
lung
. Antreten der Maskenträger des Zuges I im Marſtall.
Donnerstag, den 21. Dez., 19.30 Uhr: Antreten aller Not=
helfer
ausſchließlich Muſikzug, zum Appell, anſchließend Aus=
marſch
. 20.30 Uhr: Geſamtprobe des Muſikzuges im Ver=
kehrslokal
Reichskrone, Mühlſtraße.
Donnerstag, den 28. Dez. 18.30 Uhr: Führerbeſprechung
im Marſtall. 20.30 Uhr: Geſamtprobe des Muſikzuges im
Verkehrslokal Reichskrone, Mühlſtraße.

Reichsluftſchuhbund e.V.
Wochenplan der Luftſchutzſchule.

Dienstag, den 19. Dez., 20 Uhr: Männerlehrgang 4 im
Realgymnaſium. Praktiſcher Teil, Punkt 4: Uebun=
gen
im Feuerſchutz mit Gasmaske 1 Stunde Städt. Feuer=
wache
. Referent: Branddirektor Winter. Praktiſcher
Teil, Punkt 5: Allgemeine Ausſprache. 1 Stunde. Refe=
renten
: Leitung der Schule.
Zu den weiteren Lehrgängen werden noch Anmeldungen bei
her Polizeidirektion, Hügelſtraße, Zimmer 30, entgegengenommen.
Im nächſten Lehrgang für Frauen und auch in dem für Männer
ſind noch Plätze frei. Die Koſten eines ganzen Lehrganges be=
tragen
2 RM. und für Unterſtützungsempfänger 1 RM. Als An=
zahlung
werden 0,50 RM. erhoben, die auch bei evtl. Nichtteil=
nahme
als Unkoſtenbeitrag einbehalten werden. Die Dauer des
Lehrgangs beträgt 46 Wochen bei wöchentlich zweimaligem
Abendunterricht.
Einzeichnungsliſten für den RLB. liegen vorerſt auf:
Polizeidirektion, Hügelſtraße;
Danatbank. Rheinſtraße;
Techniſche Nothilfe, Marſtall;
RLB.=Geſchäftsſtelle, Rheinſtraße 48.
und in allen Apotheken und Drogerien.

Deutſche Bühne. Unſere Vorſtellungen vom 17. bis 23. De=
zember
1933. Sonntag, den 17. Dezember: Miete K 7. Vorſtellung
Don’Carlos‟. Dienstag, den 19. Dezember: Jugendring III.
Prinzeſſin Allerliebſt, Mittwoch, den 20. Dezember:
Jugendring III. nachmittags 15 Uhr: Prinzeſſin Aller=
liebſt
; nachmittags 18 Uhr, Jugendring I und II Auswärts:
Jugend von Langemarck, Donnerstag, den 21. Dezem=
her
, Jugendring III. 15 Uhr: Prinzeſſin Allerliebſt
Donnerstag, den 21. Dezember, Miete II 6. Vorſtellung. Großes
Haus: Gräfin Mariza, Freitag, den 22. Dezember, Volks=
miete
3. Vorſtellung, Kleines Haus: Die Töchter Ihrer
Erzellenz. Samstag, den 23. Dezember, Jugendring III:
Prinzeſſin Allerliebſt Die Karten können jeweils
zwei Tage vor der Vorſtellung abgeholt werden. Die Geſchäftsſtelle
iſt geöffnet nur vormittags von 9 bis 13 Uhr. Mitglieder die dieſe
Zeit nicht berückſichtigen können, werden gebeten, ihre Karten eine
halbe Stunde vor Beginn der Vorſtellung in unſerer Geſchäftsſtelle
in Empfang zu nehmen. Unſere Sondermiete hat in den Kreiſen
unſerer Mitglieder bereits großen Anklang gefunden. Wir geben
nachſtehend noch einmal kurz die Bedingungen: 5 Vorſtellungen
nach freier Wahl innerhalb unſerer Mieten HI. K. L. M. 0 und V
zu dem Geſamtpreis von 9 RM. Die Mietkarte enthält 5 Gut=
ſcheine
für je einen Platz im 1. Sperrſitz, 2. Sperrſitz, 3. Sperrſitz,
Parterre und Rang, die an der Kaſſe des Großen oder Kleinen
Hauſes des Landestheaters eingelöſt werden können.

Die Ernährungsgutſch
verks.

In Millionenzahl werden ſolche Ernährungs=Gutſcheine von der
Winterhilfe an alle Bedürftigen verteilt. Jeder Schein berechtigt
zum Bezuge von Lebensmitteln im Werte von 1 Mark.
Film=Morgenfeier in den Helia=Lichtſpielen. Auf vielfachen
Wunſch läuft Sieg des Glaubens, der Film vom Reichspartei=
tag
der NSDAP. in Nürnberg, heute vormittag 11.15 Uhr in den
Helia=Lichtſpielen.
Union=Theater. Ab heute in Erſtaufführung ein Film, der
jedermann entzücken wird, der Sinn für Kinder und Humor hat,
Alles für das Kind, mit Maurice Chevalier in der Hauptrolle.
Chevalier und Bahy bieten Ihnen köſtlichen Humor in dieſem rei=
zenden
muſikaliſchen Luſtſpiel mit den merkwürdigſten und un=
wahrſcheinlichſten
Situationen. Beginn: 2, 4, 6. 8.20.
In den Helia=Lichtſpielen läuft heute unwiderruflich zum
letzten Male das große hiſtoriſche Dokument Sieg des Glaubens.
Dieſes gewaltige Filmwerk vom Reichsparteitag in Nürnberg,
das überall dort, wo es aufgeführt wurde, Jubel und brauſenden
Beifall auslöſte, ſollte ſich jeder Deutſche anſehen. Beginn: 2, 4,
6, 8.20.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen nur noch heute und morgen den
Film vom Leben mit ſeinen Leiden und Freuden: Jahrmarkts=
rummel
. Alles trifft ſich auf dieſem Rummel, um von der Ar=
beit
des täglichen Lebens auszuruhen. Beginn: 2, 4, 6, 8.20.
Im Belida läuft zurzeit der Film Verkaufte Liebe‟.
Clark Gaber, der Liebling Amerikas, als Partner Joan Craw=
ford
in einem Film. der mit äußerſter Spannung geladen iſt. Be=
ginn
2 Uhr. Nicht jugendfrei.

Arzte verordnen
IDEE-Kaffee
K (Bohnen-Kaffee)
wegen seiner Unschäd-
lichkeit
. Das 200 gr.
Paket kostetnur 122Pfg.

IHbg.14452

Lokale Veranſtallungen.

Weihnachtskonzert und Weihnachtszauber im Reſtau=
rant
Bender. Eliſabethenſtraße 23. Abteilung Finkenneſt
täglich Tanz. (Näheres ſiehe Anzeige.)
Vereinskalender.
Verein der Pioniere und Verkehrstruppen
Darmſtadt und Umgegend. Es wird nochmals darauf
aufmerkſam gemacht, daß es im Intereſſe der Kameraden ſelbſt
und des Vereins liegt, ſich in allen Verſicherungsfragen an Kam.
Dr. Bert zu wenden. An die heute nachm. 4 Uhr im Perkey)
ſtattfindende Weihnachtsfeier wird erinnert. Die abgeſchloſſenen
Vorbereitungen verſprechen einen guten Verlauf der Feier.
Tageskalender für Sonntag den 17. Dezember 1933.
Union: Alles für das Kind Helia: Sieg des Glaubens,
Palaſt: Jahrmarktsrummel, Beſſunger Lichtſpiele: Ver=
kaufte
Liebe‟. Orpheum, 15.30 Uhr: Märchenvorſtellung des
Darmſtädter Tagblatts: Hänſel und Gretel,
Orpheum,
19 Uhr: Weihnachtsfeier der Turngeſellſchaft 1875. Rummel=
bräu
, 16 Uhr: Weihnachtsfeier des Odenwaldklubs Frankonia
Konzerte: Schillereck. Hotel zur Poſt, Bahnhofshotel. Café
Ganßmann, Reicherts Stuben, Reſt. Bender, Café Hammer.
Tanz: Waldesruh. Finkenneſt.

Aus Heſſen.
Kreis=Geflügel Ausſkellung.
in Arheilgen.
verbunden mit lokaler Kaninchen=Schau.
Dg. Arheilgen, 16. Dez. Die im Schwanenſaale ſauber und
überſichtlich aufgemachte Ausſtellung des Kreiſes Darmſtadt der
Fachſchaft 2 (Raſſegeflügel), Gau Heſſen, umfaßt rund 410 Num=
mern
aller Arten von Raſſegeflügel und iſt in 5 beſondere Abtei=
lungen
gegliedert. In der 1. Abteilung fehen wir zunächſt
Hühner=Zuchtſtämme wie Rhodeländer, Rheinländer und Leghorn,
Die 2. Abteilung zeigt Einzeltiere wie Brahms, Orpington,
Plymouth=Rocks, Wyandotten, Rhodeländer, Lachshühner, Barne=
velder
, Minorka, verſchiedene Arten Italiener, Rheinländer, Leg=
horn
, Brackel, Lakenfelder, einige Hamburger Arten und dann
Vorwerkshühner, Ruſſiſche Orloff und Holländiſche Weißtauben.
Die 3. Abteilung (Zwerghühner) bringt Zuchtſtämme eng
liſcher und indiſcher Zwergkämpfer, Einzeltiere wie Deutſche Zwerge,
Zwerg=Brahma, Zwerg=Plymouth=Rocks, Zwerg=Rhodeländer,
Zwerg=Wyandotten, indiſche und engliſche Zwergkämpfer ſowie
Bantam . In der 4. Abteilung der Ausſtellung gruppieren
die Tauben. Wir finden hier neben einigen Kröpfer=Tauben, die
von der Heſſiſchen Bauernkammer anerkannt ſind, eine große An=
zahl
von Kröpfer=Tauben verſchiedenſter Art, weiter Lockentauben,
Schönheitsbrieftauben, Stargarder Zitterhälſe und Mönchtauben.
Die Abteilung 5 (Groß= und Waſſergeflügel) bringt einige
Arten Puten, Gänſe und Enten, ferner von der Heſſiſchen Bauern=
kammer
anerkannte indiſche Laufenten eines hieſigen Züchters. In
einer Sonderabteilung für Ziergeflügel hat der hieſige Züchter
Alemann einige herrliche Faſanenarten ausgeſtellt.
Faſt ſämtliche Tiere wurden preisgekrönt. Neben zählreichen
1 2. und 3. Preiſen erhielten folgende Ausſteller Ehrenpreiſe:
Jak. Alemann=Arheilgen Adam Daum=Eberſtadt, Peter Dietz= Wix=
hauſen
, Philipp Dietz=Wixhauſen, Guſtav Dietz=Wixhauſen, Jean
Dittmar=Darmſtadt, Konrad Döbel=Arheilgen, Jakob Dörr= Gries=
heim
. F Dunſtädter=Darmſtadt, Heinrich Eißler=Arheilgen Ludwig
Engel=Weiterſtadt, Heinrich Falk=Erzhauſen, Richard Flach= Ar=
heilgen
, Heinrich Gärtner=Wixhauſen, Philipp Görich=Weiterſtadt,
M. Heldmann=Eberſtadt, O. Heib=Arheilgen, Ferdinand Hergert=
Arheilgen, Peter Lindenlaub=Arheilgen, Jakob Maas=Erzhauſen,
Willy Marold=Darmſtadt, Herm Möſer=Darmſtadt, W. Schleidt=
Darmſtadt, Ludwig Schork=Arheilgen. Der Ehrenpreis der Ge=
meinde
Arheilgen (Bild des Führers Adolf Hitler) fiel an den
hieſigen Züchter Ferdinand Hergert für das beſte Tier der Aus=
ſtellung
.
Kreisvorſitzender Maas=Darmſtadt begrüßte bei der Eröff=
nung
die Herren Beigeordneten Zeidler, Fachberater, Brücher,
Gauvorſitzender Ackermann ſowie die Bezirksvorſitzenden Geiger
und Brohm. Er ſprach über den Zweck der Ausſtellung und über
die Raſſgegeflügelzucht. Gauvorſitzender Ackermann betonte.
daß die heſſiſchen Schauen immer ein gutes und erfreuliches Bild
von dem Hochſtande der Zucht gäben. Die Raſſezucht’ ſei ein
Grundpfeiler für die Wirtſchafts= und Herdbuchzucht. Weitere
Anſprachen hielten Beigeordneter Zeidler, Fachberater Brü=
cher
und Ausſtellungsleiter Döbel.
Verbunden mit der Geflügel=Ausſtellung iſt eine lokale
Kaninchen=Schau des hieſigen Vereins. Auch dieſe ſchönen
Tiere wurden durchweg ausgezeichnet. Es wurden 5 Ehrenpreiſe,
12 erſte Preiſe mit 3 Zuſchlagspreiſen, 13 zweite Preiſe, 5 dritte
Preiſe und eine beſte Geſamtleiſtung erzielt. Eine kleine Kollek=
tion
zeigt verſchiedene Arten von Kanin=Pelzen. Die Ausſtellung
iſt noch am Sonntag geöffnet.

Lr. Wixhauſen, 17. Dezember Weihnachtsfeier. Am
heutigen Sonntag veranſtalten Hitlerjugend und B.d.M. gemein=
ſchaftlich
in der Krone eine Weihnachtsfeier, verbunden mit
einer reichhaltigen Tombola. Der Erlös fließt dem Winterhilfs=
werk
zu.
Eberſtadt, 16. Dez. Die Inſtallateure, das Gas= und das
Elektrizitätswerk in Eberſtadt haben die Elektro=Gas=
Front gegründet. Am Mittwoch, den 20. Dezember
1933, abends 8 Uhr, findet im Saale des Darmſtädter Hof
(W. Laun) ein öffentlicher Aufklärungsvortrag über die Elektro=
Gas=Front ſtatt. Die Wohnungsinhaber, insbeſondere die Haus=
beſitzer
, haben durch dieſe Einrichtung Gelegenheit, billia und be=
quem
ihre Gas= und elektriſchen Inſtallationen erneuern oder ver=
beſſern
zu laſſen. Darum darf bei dieſem Vortrag niemand fehlen.
F. Eberſtadt, 16. Dez. Luftſchutz=Vortrag. In einer
großen öffentlichen Verſammlung (im Saale Zum Bergſträßer
Hof) ſprach Dr. Seidel=Darmſtadt über die Notwendigkeit und
die Bedeutung eines genügenden Selbſtſchutzes der Zivilbevölke=
rung
gegen Luftwaffen. Wer dem Luftſchutzbund als Mitglied
beitritt, trägt damit zum eigenen Schutze, zum Schutze ſeiner
Familie, ſeines Grundſtücks oder Betriebes bei, erfüllt aber auch
gleichzeitig eine hohe nationale Pflicht. Der Vortrag wurde am
Schluſſe durch Lichtbilder, die Frau Dr. Seidel vorführte, ergänzt.
Zum Stützpunktleiter des Luftſchutzbundes für Eberſtadt wurde
SA.=Sturmführer Schäffer ernannt.
Ek. Pfungſtadt, 16. Dezember. Der Obſt= und Gartenbau=
verein
veranſtaltete einen Gemarkungsrundgang, an dem ſich trotz
ſchneidender Kälte eine ſtattliche Zahl Mitglieder und Intereſſen=
ten
beteiligten. Obſtbau=Inſpektor Behne=Darmſtadt erläuterte
in der Beſprechung im Lokal Koch die von ihm geſehenen Miß=
ſtände
. Ganz beſonders mit Rückſicht auf die im Gange befindliche
Feldbereinigung muß jeder Obſtbaumbeſitzer das Geſagte nicht nur
beherzigen, ſondern auch ausführen, da die Beſeitigung alter
Bäume als Ungezieferzüchter genau ſo notwendig iſt als die
Pflege der geſunden Bäume.
4k. Nieder=Ramſtadt, 16. Dez. Froſtfolgen. In der neuen
Bohlenmühle im Mühltal wurde geſtern nacht durch Grundeis
ein nicht unbedeutender Schaden angerichtet. Der Beerbach,
welcher beim Kühlen Grund in die Modau einmündet, war ge=
froren
: Der Beſitzer der Mühle ſchlug das Eis vor dem Einlauf
zur Mühle ein. Das Waſſer ſuchte ſich nun ſeinen Weg durch den
Hof und drang dabei in die Keller ein. Die aufgeſpeicherten Vor=
räte
an Obſt, Kartoffeln und ſonſtigen Lebensmitteln ſind verloren.

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[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 343

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 17. Dezember 1933

Odenwälder Bereinigung für Kunſt und Wiſſenſchaft.
G. Erbach, 16. Dezember. In der letzten Veranſtaltung ſprach
vor einem dankbaren Zuhörerkreis Herr Geheimrat Profeſſor Dr.
Otto Behaghel=Gießen über Triebkräfte im deutſchen
Sprachleben. Unſere deutſche Sprache iſt nicht ſtarr und tot;
dauernd wirkſame Triebkräfte führen eine ſtändige Veränderung
und Umgeſtaltung herbei. Die Wörter unſeres Sprachgutes waren
früher meiſtens alle größer; die Schrumpfung erfolgt durch
Schwinden einzelner Laute durch Verkümmerung von Neben= aber
auch von Hauptſilben, ja durch völligen Wegfall von Silben. Dieſe
Silbenerſparnis iſt namentlich bei Ortsnamen häufig feſtzuſtellen,
weniger bei Perſonennamen:; hier wurde ſogar namentlich bei
uns in Süddeutſchland vielfach noch ein beſonderes Vor= oder
Geſchlechtswort zur genaueren Kennzeichnung hinzugefügt, wobei
auffällt, daß im Norden unſeres Vaterlandes die Benamung mit
Vorliebe nach dem Vater erfolgte, im gebirgigen Süden dagegen
das Ausſehen oder der Wohnplatz der Menſchen für ihre Benen=
nung
ausſchlaggebend war. Dieſes Schwinden von Lauten. Silben
oder gar Wörtern iſt nicht an einem beſtimmten Zeitabſchnitt un=
ſerer
Geſchichte etwa gebunden; es erfolgte jederzeit und erfolgt
auch noch in der jüngſten Gegenwart. In zuſammengeſetzten Wör=
tern
wird gerade in der neueren Zeit oft ein ganzes Wort weg=
gelaſſen
: Bahn ſtatt Eiſenbahn. Eine recht vielgeſtaltige Umfor=
mung
rief die Preisgabe von Ableitungsſilben bei Fremdwörtern
und die Weglaſſung der deutſchen Ableitungsſilbe ung hervor.
Beſtrebungen, das Urſprüngliche wieder herzuſtellen, ſind ſinnlos,
da die Kürzungen vielfach ſchon bis in frühere Jahrhunderte zu=
rückgehen
. Die Triebkräfte dieſer Sprachveränderung ſind Träg=
heit
, Bequemlichkeit und das Beſtreben, Zeit zu erſparen. Darauf
iſt auch die Verſchiebung der Betonung in mehrſilbigen Wörtern
zurückzuführen. Aber auch die Rückſicht auf die Schönheit unſerer
Sprache läßt eine Erſtarrung nicht zu. Solche Schönheitsmittel
ſind der Wechſel im Ausdruck, die Wiederholung, die namentlich
häufig bei Scheltworten auftritt. Uebertreibungen und Mehrun=
gen
. Alle dieſe Erſcheinungen vollziehen ſich größtenteils unbe=
wußt
. Daneben gibt es aber auch Triebkräfte, die ganz bewußt zur
Sprachumgeſtaltung eingeſetzt werden. Nicht alles iſt gut, was hier
vorgeſchlagen und auch getan wird; aufrichtig und freudig zu be=
grüßen
iſt aber beiſpielsweiſe der Kampf gegen das Fremdwort,
der namentlich jetzt in den Tagen der nationalen Erhebung mit
neuem Schwung wieder anhub. Wer bewußt gegen das Fremdwort
kämpft, wird die hierzu erforderliche Selbſtbeherrſchung auch in
ſeinem ſonſtigen Sprachgebrauche nicht vergeſſen und ſo geſteigert
zu einer Sprachverfeinerung beitragen, der kämpft vor allem aber
zielbewußt für Stärkung der beſten Stütze unſeres deutſchen Volks=
tums
. Die durch viele Beiſpiele geſtützten Ausführungen des
greiſen Gelehrten wurden mit lebhaftem Beifall aufgenommen.
Damit wurde die erſte Vortragsreihe in dieſem Winterhalbjahre
abgeſchloſſen; die Weiterarbeit ſoll in der erſten Woche nach Neu=
jahr
ſchon wieder beginnen.

G. Ober=Ramſtadt, 16. Dez. Evangeliſcher Frauen=
verein
Adventsfeier. Weiß gedeckte Tiſche und bren=
nende
Kerzen auf den Tiſchen gaben als äußerer Rahmen der Feier
die rechte Weihe Im erſten Teil wechſelten Adventsvorſpruch, Ge=
dichte
. Chöre und ein kleines Theaterſtück, von Kindern ſehr ſchön
geſpielt, miteinander ab. In der Pauſe gab es leibliche Genüſſe.
Danach kamen wieder ſehr gut vorgetragene Gedichte und Chöre
und als Abſchluß eine Lichtbildfeierſtunde Winter und Weihnacht
in deutſchen Landen. Die Führerin des Frauenvereins ſprach das
Schlußwort. Alle haben ihr Beſtes gegeben, und allen die mit=
gewirkt
und die gewaltige Vorarbeit geleiſtet haben, gebührt herz=
licher
Dank. Eisbahn im Schwimmbad. Das hieſige
Schwimmbad iſt ſeit einer Woche als Eisbahn geöffnet. Der Zu=
ſpruch
iſt ziemlich rege.
Ef. Meſſel, 16. Dezember. Deutſcher Abend. Der Turn=
und Sportverein e. V. 1877 Meſſel veranſtaltet am Sonntag, den
17. Dezember, abends 8 Uhr, im Saale der Gaſtwirtſchaft Georg
Heberer einen Deutſchen Abend. Zur Aufführung gelangt neben
turneriſchen Vorführungen das vaterländiſche Schauſpiel Schla=
geter
, das den Tod des für Deutſchlands Freiheit geſtorbenen Hel=
den
zum Inhalt hat. Anſchließend findet eine Verloſung ſtatt.
Zur Verloſung gelangen wertvolle Haushaltungsgegenſtände. Am
Sonntag nachmittag 4 Uhr findet eine Kindervorſtellung ſtatt.

Skraßenbericht
für die Woche vom 17. bis 23. Dezember 1933.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Fernverkehrsſtraßen in Heſſen:
49 GießenAlsfeld (Abt. RomrodSchellnhauſen) vom 29. 11. bis
auf weiteres geſperrt. Umleitung: Groß=FeldaWindhauſen
(Nahverkehr), Ulrichſtein-Lauterbach (fur Fernverkehr).
Hauptſtraßen in Heſſen:
FriedbergHungen (Ortsdurchfahrt Wölfersheim) vom 30. 11.
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung für den Durchgangs=
verkehr
: BeienheimReichelsheimEchzell.
Sonſtige Straßen in Heſſen:
Mörfelden-Langen vom 16. 10. bis auf weiteres geſperrt. Um=
leitung
: GräfenhauſenWixhauſen oder Neu=Iſenburg.
DarmſtadtGräfenhauſen vom 13. 11. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: ArheilgenWixhauſen oder Weiterſtadt Schnep=
penhauſen
.
Ortsdurchfahrt Garbenteich im Zuge der nachfolgenden Straßen
geſperrt: a) nach Watzenborn und nach Dorf Güll vom 25. 10.
bis auf weiteres. Umleitung: Grüningen; b) nach Lich vom
1. 11. und nach Hauſen und Steinbach vom 13. 11. bis auf wei=
teres
. Umleitung: Steinberg und Steinbach.
DarmſtadtEſchollbrücken vom 28. 11. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: EberſtadtPfungſtadt.

r. Babenhauſen, 16. Dezember. Die Gemeinde hat den Ver=
kauf
von Weihnachtsbäumen dem Friedrich März übertragen.
Im benachbarten Schlierbach feierte der Kriegerver=
ein
ſein 60jähriges Beſtehen in einfach ſchlichter Weiſe. Herr
Pfarrer Hunzinger=Kleeſtadt hielt die von echt deutſchem
Geiſte getragene Feſtanſprache, und abends hielt Herr Major Frei=
herr
v. Wangenheim einen Lichtbildervortrag, der
ebenſo wie die Nachmittagsveranſtaltung ſehr gut beſucht war.
e. Bad=Wimpfen, 14. Dez. Bund der Kinderreichen,
Ortsgruppe Bad=Wimpfen. Ueber Zweck und Ziel dieſer Bewe=
gung
ſprach Kult=Heilbronn in einer gut beſuchten Verſamm=
lung
. Ortsgruppenführer Kohler hielt eine kurze Begrüßungs=
anſprache
und erteilte dem Bezirksleiter Kult das Wort zu ſeinen
Ausführungen, die ſich zunächſt über Erbbiologie und Raſſenfra=
gen
erſtreckten. Als weitere wichtige Aufgabe ſei das Ziel der
Beſſerſtellung der kinderreichen Familien im neuen Staat zu be=
grüßen
. Ortsgruppenleiter Haſenmajer ſprach in der an=
ſchließenden
Diskuſſion und gab ſeiner Freude darüber Ausdruck.
daß ſeine eigenen Gedankengänge ſich mit denen des Referenten
decken.
Ce. Seeheim. 15. Dez. V. d. A. Für die Schülergruppen von
Seeheim und Jugenheim hatte die Vorſitzende, Frau v. Buri, im
Hotel Hufnagel einen Nikolaus=Abend vorbereitet. Nach ihren Be=
grüßungsworten
wendete ſich der Jugendführer, Herr Dr. Erck=
mann
=Darmſtadt, an die Kinder, die Not, aber auch die Treue der
Deutſchen im Ausland ſchildernd. Nachdem die Kinder unter der
Leitung ihrer Lehrer Germann und Löwenhaupt vaterländiſche
und weihnachtliche Lieder geſungen hatten, kam der Nikolaus. Als
das wilde Heer entlaſſen war, verbreiteten ſich Frau v. Buri
und Herr Dr. Erckmann über den Segen des guten Buches, das in
3 Abteilungen: NS.=Schriften. VdA.=Schriften und allgemeine
Unterhaltung ausgeſtellt war und auch fleißig gekauft wurde
Dp. Zwingenberg, 16 Dez. Gemeinderat. Bei der Feſt=
ſetzung
der Hundeſteuer für 1934 wird, wie ſeither, zu dem ſtaat=
lichen
Satz von 12. RM. der Betrag von 4. RM. erhoben.
Die Anſchaffung eines neuen Treibriemens für das Waſſerwerk
und neuer Glockenſeile für die evang. Kirche wird genehmigt, eben=
ſo
die Erwerbung einer Kiesgrube im Weidental durch die Ge=
meinde
im Wege des Geländetauſches. Am geſtrigen Tage
konnte die hieſige katholiſche Gemeinde auf ein 25jähriges
Beſtehen als ſelbſtändige Körperſchaft zurückblicken.
Bensheim, 16. Dez. Unter dem Verdacht des Kokain=
ſchmuggels
. Unter dem Verdacht des Kokainſchmuggels feſt=
genommen
wurden der Bensheimer Einwohner Fritz Mann, der
frühere Bürgermeiſter Georg Eidenmüller der Gemeinde Hetzbach
i. O. und Adam Stier aus Michelſtadt i. O. Die Verhafteten
rurden zur Unterſuchungshaft in das Frankfurter Landgerichts=
gefängnis
eingeliefert.

Uebergabe und Einweihung
des Arbeitsdienſtlagers Lorſch der NSDAP.
Ca. Lorſch. 16. Dez. Nach wochenlanger Arbeit haben die Leute
vom Freiwilligen Arbeitsdienſt das von der Gemeinde Lorſch er=
worbene
Fabrikanweſen Reis zu einem idealen Heim umgeſtaltet.
Nach Beendigung der Arbeiten erfolgte vorgeſtern die feierliche
Uebergabe ſeitens der Gemeinde an den Arbeitsdienſt in der feſt=
lich
geſchmückten neuen Unterkunft. Im Hofe hatten ſich die Füh=
rer
und Leute vom Freiwilligen Arbeitsdienſt, die Gemeindever=
waltung
und einige Ehrengäſte verſammelt, als die Herren Stabs=
leiter
Hinkel, Gruppenführer Preuſchen eintrafen. Herr Bürger=
meiſter
Huba hieß ſie herzlich willkommen, und brachte ſeinen
Dank namens der Gemeinde zum Ausdruck, daß auch Lorſch mit
einem Arbeitsdienſtlager bedacht worden ſei. Er überreichte Herrn
Stabsleiter Hinkel den Schlüſſel des Heims.
Stabsleiter Hinkel erwiderte, daß er mit Freuden hierher ge=
kommen
ſei, um die Unterkunft zu übernehmen. Er habe feſtge=
tellt
, daß die Gemeinde bei der Einrichtung der Unterkunft große
Opfer gebracht habe. Sie habe dies nicht aus Eigennutz getan,
ſondern um mitzuarbeiten an dem großen Werk unſeres Führers
Adolf Hitler. Nach einem kurzen Umzug der Arbeitsdienſt= Frei=
willigen
fand in der Unterkunft ſelbſt ein Rundgang ſtatt. Ueber=
all
herrſcht ſchlichte Einfachheit, aber alles iſt zweckentſprechend
eingerichtet. Anſchließend fand im großen Saale des Heims ein
kameradſchaftliches Zuſammenſein aller Beteiligten ſtatt. Auch
hier ſagte Herr Stabsleiter Hinkel namens der Gauleitung Herrn
Bürgermeiſter Huba für die Gemeinde Lorſch anerkennende Worte
für die Errichtung des Arbeitsdienſtlagers, das er als eines der
ſchönſten dieſer Art bezeichnete. Mit Muſikvorträgen, ernſten und
heiteren Darbietungen unterhielten die Leute vom Arbeitsdienſt
ihre Gäſte aufs Beſte. Zum Schluß wies auch Pg. Ortsgruppen=
leiter
Degen auf den hohen und ſittlichen Wert des Freiwilligen
Arbeitsdienſtes hin und überreichte als Beigeordneter der Ge=
meinde
an den Führer des Lagers, Herrn Abteilungsführer Holz=
apfel
, zwei große Bilder des Reichspräſidenten von Hindenburg
und des Reichskanzlers Adolf Hitler, Sichtlich überraſcht dankte
dieſer für das Geſchenk und verſprach, mit dem Arbeitsdienſt ſeine
Pflicht zu tun, für Deutſchland und ſeinen Führer Adolf Hitler,

Zum Wiederaufbau des Wormſer Feſthauſes.
Worms, 16. Dez. In einer von Oberbürgermeiſter Schwebel
einberufenen Kundgebung zum Wiederaufbau des Feſthauſes, an
der für den Herrn Reichsſtatthalter Regierungsrat Reiner ſowie
der Reichsdramaturg Oberregierungsat Dr. Schlöſſer teilnahmen,
ergab ſich, daß zum Wiederaufbau des Feſthauſes 440 000 Mark
nötig ſind von denen 130000 Mark noch aufgebracht werden
müſſen. Außer den genannten Herren ſprachen noch Stadtbaurat
Köhler, der die Pläne erläuterte, Geheimrat Doerr und Direktor
Dr. Illert, Freiherr D. Dr. C. von Heyl wird den geſchäftsführen=
den
Vorſitz eines Bürgerausſchuſſes übernehmen.

Em. Heppenheim a. d. B., 15. Dez. V. D. A. In der Hauvt=
verſammlung
hielt Herr Studienrat Dr. Stumm einen hochinter=
eſſanten
Vortrag über Deutſche Kultur in Polen, in dem er ein
anſchauliches Bild des deutſchen Kultureinfluſſes auf allen Ge=
bieten
entwarf und zeigte, daß für ein gutes Zuſammenleben
zwiſchen Deutſchland und Polen gerade die geſchichtliche Entwick=
lung
und die naturgegebenen politiſchen und wirtſchaftlichen Be=
ziehungen
ſeit Jahrhunderten vorarbeiteten.
Gernsheim, 16. Dez. Waſſerſtand des Rheins am
Pegel am 15. Dezember minus 1,12 Meter, am 16. Dezember minus
1,10 Meter.

Rirchenzeikel für Erzhauſen.
Evang. Gemeinde Erzhauſen. 3 Advent, vorm. 10 Uhr: Got=
tesdienſt
: 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Montag: Mädchenjung=
ſchar
1: Knabenjungſchar. Dienstag: Frauenabend. Mitt=
woch
: Mädchenjungſchar 2: Jungmannſchaft Donnerstag, nach=
mittags
4 Uhr: Weihnachtsfeier der Kleinkinderſchule im Evang.
Gemeindehaus; abends 8 Uhr: Kirchenchor. Freitag: Mädchen=
gruppe
. Samstag: Jungmannſchaft (Bibelabend).

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Sonntag, 17. Dezember 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 349 Seite 9

6

Die Verlobung ihrer Tochter Meine Verlobung mit Fräulein Hildegard mit Herrn Dipl.=Ing. Hildegard Moosdorf beehre ich Hans Meſſer geben bekannt mich anzuzeigen. Otto Moosdorf und Frau
Charlotte, geb. Voigt Dipl.=Ing. Hans Meſſer Darmſiadt
14. Dezember 1933
Trier Kittlerſtraße 37
S Tempelweg 23

Stat Karten.
Elſe Lautenſchläger
Helmuth Helms, Pfarraſſiſtent
Verlobte
Traiſa b. D.
Offenbach a. M.
3. Advent 1933.

Am 14. Dezember entſchlief ſanft nach ſchwerem,
mit großer Gedu d ertragenen Leiden, im 83. Lebens=
jahre
unſere treuſorgende, liebe Mutter, Großmutter
und Schwiegermutter
Frau Auguſte Oittmer
geb. Freytag.
In tiefer Trauer:
Familie Dittmer.
Darmſtadt, den 16. Dezember 1933
Liebigſtr. 9.
Eſſen, Biesbaden, Bochum.
Die Einäſcherung findet in aller Stille ſtatt.
Es wird gebeten, von Beileidsbeſuchen Abſtand zu
nehmen.

Todes=Anzeige.
Am 13. Dezember entſchlief
Frau Franziska Knispel
geb. Wirtz.
Die Einäſcherung fand auf Wunſch der Verſtorbenen
in aller Stille ſtatt.
Von der Teilnahme unſrer Freunde überzeugt,
bitten wir von Beileidsbeſuchen abſehen zu wollen.
Die trauernde Familie.
15277)

Statt Karten.
Geſtern entſchlief ſanft nach kurzem, ſchwerem Leiden
unſer unvergeßlich lieber Vater, Großvater und
Schwiegervater
Herr Joſef Forſter
Eiſenb.=Ing. i. R.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Dipl.=Ing. A. Lowitſch und Frau
Helene, geb. Forſier
Eliſabeth Forſier
Enkelin Roswitha Lowitſch.
Darmſtadt, den 16. Dezember 1933.
Die Beerdigung findet Montag, den 18. Dezember,
3 Uhr nachmittags auf dem Waldfriedhof ſtatt.

Dankſagung.
Für die überaus zahlreichen Beweiſe herzlicher Anteil=
nahme
bei der Krankheit und dem Heimgange unſerer
lieben
Urſel
für das ehrenvolle Geleit durch Mitſchüler, Freunde und
Bekannte aus Nah und Fern, die Blumenſpensen, die
lieben Troſtesworte von allen Seiten möchten wir unſeren
innigſten Dank ausſprechen. Gern würden wir jedem
Einzelnen perſönlich die Hand gedrückt haben.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Dr. med. Kurt Böttger
und Frau Käthe, geb. Harz.
(15296
Groß=Umſtadt, im Oezember 1933.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Anteilnahme
beim Heimgange un erer lieben EEn ſchlafenen.
ſowie für die Kranzſpenden danken wir herzlichſt.
Ganz beſonderen Dank Herrn Pfarrer Flöring
für ſeine tröſtenden Worte und ſeine öfteren
Beſuche.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Heinrich Hartmann.
Meßbach, den 17. Dezember 1933. (15294


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Für die vielen Beweiſe herzlicher Teil=
nahme
bei dem Heimgange unſeres lieben
Entſchlafenen ſagen wir Allen auf dieſem
Wege herzlichen Dank.
Frau Charlotte Boßler.
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Seite 10 Nr. 349

Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 17. Dezember 193

Dr. Goebbels ſprichk zur Jugend.

Der Reichspropagandaminiſter bei ſeiner Anſprache, die er auf der Maſſenkundgebung im Berliner
Sportpalaſt an die Studenten und jungen Arbeiter richtete.
Die Veranſtaltung fand im Rahmen der Kampfwoche Jugend für deutſchen Sozialismus ſtatt
und bewies erneut, daß Studenten und Arbeiter im neuen Reich Seite an Seite ſtehen.

1000 Jahre Kloſter Einſiedel.

Die berühmte Benediktiner=Abtei Einſiedel in dem Schweizer Kanton Schwyz
feiert in dieſen Tagen ihr tauſendjähriges Beſtehen.

Reich und Ausland.

Warnung für Aukomobiliſten!

Vorſicht bei Mitnahme von Fahrgäſten.
Welcher Autofahrer iſt nicht ſchon auf der
Landſtraße angehalten und um Mitnahme ge=
beten
worden. Es iſt faſt zur Gewohnheit ge=
worden
, und ſelten wird die Bitte abgeſchlagen.
Daß man dabei aber vorſichtig ſein ſoll, beweiſt
folgender Vorfall:
WSN. Bingerbrück. Zwei junge Leute
aus Moers, die von einer im Auto fahrenden
Dame bis nach Bingerbrück mitgenommen wor=
den
waren, verſuchten, auf der dunklen Strecke
zwiſchen Haus Schöneck und Kreuzbach die Dame
zu berauben. Die Burſchen wußten, daß die
Dame einen größeren Geldbetrag mit ſich führte.
denn in ihrer Mildtätigkeit hatte die Frau in
St. Goar angehalten und die jungen Leute in
einem Gaſthaus reichlich bewirten laſſen. An der
erwähnten dunklen Stelle verſuchte der eine der
Täter, die Handtaſche der Frau, die ſich neben
dem Führerſitz befand, von hinten an ſich zu
nehmen, was aber mißlang, weil die Frau es
bemerkt hatte. Der andere Burſche unterſtützte
das Vorhaben dadurch, daß er die Kabelleitung
zum Motor zerſchnitt, ſo daß der Wagen ſtehen
blieb. Geiſtesgegenwärtig ſprang die Dame aus
dem Wagen und unterſuchte den Motor, um da=
durch
den Anſchein zu geben, daß ſie von dem
Vorhaben der jungen Leute nichts bemerkt habe.
Sie hielt dann mit ihrer Taſchenlampe einen
Perſonenwagen an und ſchließlich noch einen
Laſtwagen. Die Burſchen kamen in Sicherheit.
Der eine hatte eine Tränengaspiſtole im Beſitz.
Der beſchädigte Wagen mußte abgeſchleppt
werden.

Geſchenk der Arbeilsopfer an den Führer.
Ein 72jähriger Bergmann überreicht eine Ruhr-Skeinkohle.

5 Kilometer Eisbarriere auf dem Rhein

Koblenz. Der Rhein iſt ſeit Samstag
vormittag auf der Strecke von der Lorelei bis
Oberweſel, alſo in einer Länge von rund fünf
Kilometern, vollſtändig vereiſt. Beim Anhalten
der Kälte wird die Eisverſetzung ſich in den
nächſten Tagen über Kaub hinaus erſtrecken.

Auf der Spur eines Kapitalverbrechens

Berlin. Am Freitag nachmittag wurde im
Hauſe Kopenhagener Straße 45 die Witwe Ida
Krüger, am 4. 2. 1859 in Stuhm geboren, un=
ter
eigenartigen Umſtänden erhängt aufgefun=
den
. Die Kriminalpolizei ſtellte bei der Erhäng=
ten
eine ſchwere Schädelverletzung feſt. Auf dem
Fußboden und Teppich wurden große Blutſpuren
gefunden. In der Wohnung der Frau Krüger
wurde deren Nachbarin, Frau Frida Juchniewicz,
angetroffen. Sie will durch die von ihr offen
vorgefundene Korridortüre in die Wohnung der
ihr gut bekannten Frau Krüger gegangen ſein
und dieſe erhängt aufgefunden haben. In ihrem
Schreck habe ſie die Wohnung nicht wieder ver=
laſſen
, vielmehr ſogar noch die Sicherheitskette
vor die Korridortür gelegt. Eine Folge ihrer
Aufregung ſei es auch geweſen, daß ſie auf Klop=
fen
nicht geöffnet habe. Frau Juchniewicz hat
ſpäter in ihrer eigenen Wohnung einen Selbſt=
mordverſuch
ebenfalls durch Erhängen un=
ternommen
. Sie wurde zur Vernehmung zum
Polizeipräſidium gebracht.

Kraftwagen fährt in Arbeitsdienſtgruppe.
Plauen i. V. Auf der Staatsſtraße Plauen
Pauſa fuhr ein von Plauen kommender Per=
ſonenkraftwagen
in einen Trupp des Pauſaer
Arbeitsdienſtes hinein. Fünf Perſonen wurden
leicht und eine ſchwer verletzt. Die Inſaſſen des
Kraftwagens, zwei Damen, kamen mit dem
Schrecken davon.

Berlin. Eine Abordnung
der deutſchen Arbeitsopfer, näm=
lich
des Geſamtverbandes der
deutſchen Arbeitsopfer, in der
Deutſchen Arbeitsfront, konnte,
wie der Völkiſche Beobachter
mitteilt, am Donnerstag dem
Führer und Volkskanzler Adolf
Hitler eine Weihnachtsbotſchaft
in Form einer Ruhrſteinkohle
überreichen. Dieſe Weihnachts=
botſchaft
wurde dem Führer
durch einen 72jährigen Berg=
mann
überreicht, der 51 Jahre
lang die Kohle zu Tage geför=
dert
hat. Voller Ergriffenheit
übernahm der Führer das Ge=
ſchenk
und ſprach dann längere
Zeit mit einem Arbeitsopfer
über die jetzige Lage der ge=
ſamten
deutſchen Arbeitsopfer.
Unter anderem wurde der
Wunſch der deutſchen Arbeits=
opfer
: Gleichſtellung der Ar=
beitsopfer
mit den Kriegsopfern.
und Anerkennung der Schirm=
herrſchaft
des Verbandes der
deutſchen Arbeitsopfer dadurch
beſtätigt, daß der Führer mitteilte, es gebe für
ihn keinen Unterſchied, zwiſchen Arbeitsopfern
und Kriegsopfern. Der Führer betonte, Arbeits=
ſowohl
wie Betriebsopfern hätten auf dem Altar
der Nation zum Wohle des deutſchen Volkes ihre

Geſundheit und ihr Leben aufs Spiel geſetzt. Der
Führer ſprach dann eingehend mit einzelnen
Mitgliedern der Abordnung und ließ ſich kurz
von ihnen berichten, woher ſie kämen und welchen
Berufsunfall ſie gehabt hätten.

Ein Zlugzeug, das weniger koftek als manches Auko.

Das neue Flugzeug der DKW=Erla=Werke wurde jetzt erſtmalig in Berlin vorgeführt.
Die Maſchine iſt mit einem 20 PS DKW=Zweitakt=Motor ausgeſtattet, erreicht eine Stunden=
geſchwindigkeit
von 125 Kilometer und verbraucht für dieſe Strecke nur 7. Liter Benzin. Der Preis
beträgt 3875 Mart.

Schwere Exploſion

in einer Feuerwerkskörperfabrik.

Sangerhauſen. In der Feuerwerkskör=
verfabrik
von Apel, Nachfolger Marie Hellwig,
erfolgte am Freitag nachmittag, aus bisher un=
geklärter
Urſache, eine Exploſion. In einem

Raum entſtand plötzlich eine Stichflamme. Durch
die Gewalt der Verpuffung wurden die Seiten=
wände
des Arbeitsraumes eingedrückt. Sechs
Perſonen wurden verletzt. Eine der bei dem
Exploſionsunglück in der Feuerwerkskörperfabrik
in Oftrungen ſchwer verletzten Frauen iſt in der
Nacht zum Samstag geſtorben. Es handelt ſich
um eine Mutter von fünf unmündigen Kindern.

300 000-Mark=Spende
für das Haus der Deutſchen Kunſt.
München. Wie die M. N. N. hören,
wurde auf der Generalverſammlung des Reichs=
verbandes
der Privatverſicherungen beſchloſſen,
dem Haus der Deutſchen Kunſt einen Betrag von
300 000 Mark als Spende zur Verfügung zu
ſtellen.

Zwei Leichen auf einem Floß
in der Oſtſee geborgen.

Warnemünde. In der Nähe von Darſſer=
ort
, wurde von Fiſchern ein treibendes Floß
aufgefunden, auf dem ſich zwei Leichen befan=
den
. Aus den aufgefundenen Papieren ergab
ſich, daß es ſich bei den Toten um den Kapitän
Georg Bahlmann und um den Steuermann Joh.
Nagel, beide aus Hamburg, handelt. Wie ſich
aus dem Bordbuch ergibt, gehören beide der
Beſatzung des Motorſchiffes Zufriedenheit an,
Zwei weitere Mitglieder der Bemannung, der
Motorführer Dietrich und der Schiffsjunge
Naumann, gelten als verloren. Da das Bord=
buch
bis zum 14. Dezember geführt iſt, nimmt
man an, daß das Schiff in der Nacht zum
14. Dezember bei furchtbarem Sturm geſunken
iſt. Man vermutet, daß Bahlmann und Nagel
auf dem Floß erfroren ſind.

Berliner Ueberfallkommando macht Jagd
auf wild gewordenen Bulleu.

Berlin. Samstag vormittag wurde in
Weißenſee, auf der Charlottenburger Straße, ein
von drei Schlächtergeſellen mit uinem Strick ge=
führter
Bulle, der mit einer Blende verſehen
war, plötzlich wild, riß ſich los, entledigte ſich
ſeiner Blende und rannte in Richtung Pankow
davon. Am Kiſſiagenplatz, an der Ecke des Zei=
ler
Weges, wurde das wütende Tier von der
inzwiſchen alarmierten Feuerwehr geſtellt, der
es nicht gelang, den Bullen einzufangen. Der
Feuerwehr blieb darum nichts anderes übrig, als
das Pankower Ueberfallkommando zu rufen. In=
zwiſchen
war der Bulle durch die Prenzlauer
Promenade nach Heinersdorf gelaufen. Dort
wurde das Tier, da es Menſchenleben gefährdete,
durch mehrere Schüſſe getötet.

Drei Bäckergeſellen durch Kohlenoxydgaſe
vergiftet.

Berlin. Drei Bäckergeſellen in Köpenick,
in einer Bäckerei in der Dornröschenſtraße, fie=
len
in der Nacht zum Samstag mittelbar der
großen Kälte zum Opfer. Am Freitag abend
hatten ſie ſich wie gewöhnlich in ihrem Schlaf=
gemach
im Dachgeſchoß zu Bett begeben. Infolge
der Kälte hatten ſie, da der Raum keinen Ofen
beſitzt, einen Eimer mit glühender Holzkohle aufe
geſtellt. Samstag früh um 5 Uhr, als ſie nicht
zur Arbeit erſchienen, begab ſich der Bäckermeiſter
nach oben. Da ihm auf ſein wiederholtes Klop=
fen
nicht geöffnet wurde, ſchloß er mit einem
eigenen Schlüſſel das Zimmer auf und mußte zu
ſeinem Schrecken feſtſtellen, daß alle drei Geſel=
len
leblos dalagen. Durch die ausſtrömenden
Kohlenoxydgaſe, waren ſie allmählich betäubt
worden und hatten ſo den Tod gefunden. Die
Feuerwehr ſtellte zwar Wiederbelebungsverſuche
an, die jedoch erfolglos blieben.

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Sonntag, 17. Dezember 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 349 Seite 11

Großſeuer in Kandern.
Kandern (Baden). Geſtern morgen, gegen
6 Uhr, brach in den Tonwerken Kandern Feuer
aus, das raſch um ſich griff. Die Feuerwehren
von Kandern und Lörrach waren noch in den
Mittagsſtunden mit der Bekämpfung des Feuers
beſchäftigt. Die Löſcharbeiten geſtalteten ſich
bei dem ſehr ſtarken Froſt außerordentlich ſchwie=
rig
. Das eigentliche Fabrikgebäude iſt vollſtän=
dig
niedergebrannt, auch der Brennofen wurde
vollkommen unbrauchbar. Zunächſt war die Be=
kämpfung
des Brandes faſt unmöglich, dann fand
man aber in dem alten Schwimmbad noch zirka
1000 Kubikmeter Waſſer, wodurch mit Hilfe der
beiden Motorſpritzen das Element wirkſam be=
kämpft
werden konnte. Gegen 7.30 Uhr war das
Feuer wenigſtens auf ſeinen Herd beſchränkt.
Sehr bedroht waren die umliegenden Häuſer, und
nur den günſtigen Windverhältniſſen iſt es zu
danken, daß nicht ein großes Brandunglück ent=
ſtand
. Die Höhe des Schadens ſteht noch nicht
feſt, auch läßt ſich noch nichts über die Urſache
des Brandes ſagen. Unterdeſſen geht die Unter=
ſuchung
in der Richtung des Vorhandenſeins
einer vorſätzlichen Brandſtiftung weiter. Das
durch den Brand geſchädigte Werk war gerade in
dieſem Winter ſehr gut beſchäftigt und gegen=
wärtig
mit großen Aufträgen verſehen,
Großfeuer.
Barr (Lothringen). In der Nacht zum Don=
nerstag
brach in den großen Fabrikanlagen der
Leder= und Stickſtoffabrik Meiſe u. Cie. Groß=
feuer
aus, das den größten Teil der Fabrik=
anlagen
einäſcherte, ſo daß der ganze Betrieb
für längere Zeit eingeſtellt werden muß. Die
erſten Schätzungen des Schadens lauten auf über
eine Million Franken.

Wildkragödie im Hunsrück.
Ausdem Hunsrück. Eine grauſige Tra=
gödie
ſpielt ſich in den Wäldern des Hunsrück
ab. Der hartgefrorene Schnee hat den Tieren
des Waldes die Möglichkeit der Aeſung genom=
men
, und das Wild dem Hunger preisgegeben.
Die Wildfütterung, die einige Jagdpächter mit
Wagenladungen von Kaſtanien begonnen haben,
erfüllt bei weitem nicht den Zweck. Vor allem
iſt das Rotwild durch den Hunger von jeder
Scheu vor dem Menſchen befreit. Aus vielen
Ortſchaften des Hunsrücks, und auch ſtellenweiſe
vom Weſterwald, wird gemeldet, daß zahlreiche
Rehe beobachtet wurden, die ſich bis in die Dör=
fer
hineinwagen. In einem Hunsrückdorf brachen
15 Wildſauen in einen Bauernhof ein und
fraßen das Hühnerfutter, das in einer Tonne im
Hof aufbewahrt wurde. Nicht ſelten kann man
ganze Rudel Hirſche beobachten, die ſich in den
Gärten der Dörfer aufhalten und dort die letzten,
haxt gefrorenen Gemüſepflanzen auffreſſen.
Mehrere tüchtige

Tanz=Waggons auf kſchechiſchen Eiſenbahnen.

Blick in einen der Spezialwagen,
die die tſchechoſlowakiſche Bahnverwaltung jetzt in Schnellzügen mitlaufen läßt und die den Zweck
haben, den Paſſagieren während der oft ſtundenlangen Fahrt Tanzmöglichkeit zu bieten. Eine
kleine Jazzkapelle ſpielt jeweils zum Tanz auf, und an der Decke ſind ziemlich viel Handgriffe
angebracht, um bei ſcharfen Kurven kein Chaos entſtehen zu laſſen.

Die Opfer des Eiſenbahnunglücks
in Poſen.
Poſen. Ueber das Eiſenbahnunglück vor
den Toren Poſens ſind erſt im Laufe der Nacht
amtliche Meldungen veröffentlicht worden.
Darin wird feſtgeſtellt, daß insgeſamt 71 Opfer
zu beklagen ſind, nämlich 8 Tote, 10 Schwerver=
letzte
und 53 Leichtverletzte. Unter den Todes=
opfern
ſind 6 Kinder und 2 Erwachſene. Das
Unglück iſt auf eine Nachläſſigkeit eines Stell=
werksvorſtehers
zurückzuführen, der ſeit mehr als
14 Jahren ſein Amt verſieht. Er iſt ſofort ver=
haftet
worden. Beſonders furchtbar iſt eine Fa=
milie
durch die Kataſtrophe getroffen, der vor
zwei Jahren zwei Söhne ertranken, und die nun=
mehr
auch die reſtlichen drei Söhne verloren hat.

Selbſtmord eines Verbrechers.
Zweibrücken. Der 50jährige Korbmacher
Joſef Schäfer aus Hirſchtal bei Schönau, der vor=
geſtern
vom Zweibrücker Schwurgericht wegen
Sittlichkeitsverbrechens und Totſchlagverſuchs zu
15 Jahren Zuchthaus verurteilt worden war, hat
geſtern mittag in ſeiner Zelle im Landgerichts=
gefängnis
in Zweibrücken ſeinem Leben durch
Erhängen ein Ende gemacht.

15 Ermordeke beim Ueberfall auf den
Transſibirien-Expreß.
Charbin. Die Zahl der ermordeten Paſ=
ſagiere
bei dem Ueberfall auf den transſibiriſchen
Expreßzug beträgt nach den letzten Meldungen 15.
Die Unterſuchung hat ergeben, daß ſich eine An=
zahl
von Räubern im Zuge befand, die in
Mandſchuria eingeſtiegen waren.

Venedig zur Hälfte unter Waſſer.
Venedig. Auf das Schneetreiben der letz=
ten
Tage iſt in Venedig ſo heftiger Regen ge=
fallen
, daß über die Hälfte der Stadt unter
Waſſer geſetzt wurde. Mit der Flut ſtieg das
Waſſer in der Lagune um über einen Meter, ſo
daß, nicht nur die tiefer gelegenen Stadtteile,
ſondern ganze Viertel überſchwemmt ſind und
die Bewohner ihre Häuſer nicht mehr verlaſſen
können. Auf dem Markus=Platz können ſogar
Motorboote verkehren, und der Dampferverkehr
auf dem Canale Grande iſt nur noch ſtrecken=
weiſe
möglich, weil die Boote nicht mehr unter
den Brücken hindurch können. In Chioggia ſind
zahlreiche Fiſcherboote überfällig und einige da=
von
geſtrandet. Vierzehn Fiſcher werden per=
mißt
.

Reiche Ergebniſſe der Frobenius=
Expedikion in Afrika.
Rom. Wie wir erfahren, ſind die Ergeb=
niſſe
der jüngſten, ſoeben abgeſchloſſenen Expe=
dition
, des deutſchen Afrikaforſchers Geheimrat
Leo Frobenius; wieder außerordentlich reich.
Frobenius war mit dem ungariſchen Grafen
Almaſi vom Nil aus mit drei Fahrzeugen nach
Ouvenat, dem Grenzgebirgsſtock zwiſchen der ita=
lieniſchen
Kolonie Lybien, Aegypten und dem
Sudan vorgeſtoßen und forſchte dort einige
Wochen. Der zweite Teil der Forſchungstätigkeit
ſpielte ſich dann in Kufra ab. An der öſtlichen
Forſchungsſtelle fand Frobenius unter einer
großen Menge vorgeſchichtlicher Felsmalereien
die Werke einer frühen ägyptiſchen Kunſt. Außer=
dem
fanden die Forſcher etwa 12 vorgeſchichtliche
Siedlungen, die dem Zeitraum zwiſchen der Eis=
zeit
Europas bis in die Frühzeit Aegyptens an=
gehören
. Die italieniſche Regierung hat der
Expedition alle erdenkliche Hilfe und Unter=
ſtützung
zuteil werden laſſen, Frobenius wird in
dieſen Tagen in Rom erwartet, wo er Muſſolini
Bericht erſtatten wird.
Amerikaniſcher Schoner in Brand.
New York. Der amerikaniſche Schoner
Ellen P. Marſhall iſt geſtern auf der Höhe
von Neuſchottland in Brand geraten. Die Be=
ſatzung
ſah ſich genötigt, in die Rettungsboote
zu gehen. Ein Dampfer, der dem brennenden
Schiff zu Hilfe eilte, konnte vier Perſonen an
Bord nehmen. Von den übrigen 22 fehlt jede
Spur.
Jſolde Kurz.

Jſolde Kurz,
die bekannte ſüddeutſche Dichterin und Erzähle=
rin
, wird am 21. Dezember 80 Jahre alt. Ihre
Werke gehören zu den beſten Schriftwerken der
neueren Zeit und verbinden gedankliche Tiefe
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[ ][  ][ ]

Seite 12 Nr. 349

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Im Eis vergraben.
Erlebniſſe auf Station Eismitte der letzten Grönland=Expedition
Alfred Wegeners, von Johs. Georgi. Mit vielen Bildern.
Verlag des Blodigſchen Alpenkalenders Paul Müller, München 2
NW. 8. In künſtleriſchem Leinenband 3,50 RM.

Im vorigen Jahr konnte ich an dieſer Stelle auf den Bericht
der Grönland=Expedition von Prof. Wegener hinweiſen. Hier be=
richtet
einer feiner hervorragendſten Mitarbeiter von ſeinem
Aufenthalt auf der zentralen Fernſtation im Inneren Grönlands,
die eine der wichtigſren Aufgaben der Expedition, die meteorologi=
ſchen
Beobachtungen während eines vollen Jahres auf dem In=
landeis
, zu erfüllen hatte. Eine gute Zeit davon war der Verf.
allein auf der Station inmitten einer Eiswüſte 400 Kilometer von
der Küſte und ſeinen Kameraden entfernt. Während des Winters
wohnte er mit ſeinen Kameraden in einer in den Firn gegrabenen
Höhle. Die Ueberwinterung war eigentlich unmöglich geworden,
da nur ein Bruchteil der vorgeſehenen Lebensmittel und des Heiz=
petroleums
infolge des Verſagens der Motorſchlitten zur Station
gebracht werden konnte. Dazu ſetzt der Winter einen vollen
Monat früher ein, als man erwartet hatte. Die äußeren Lebens=
umſtände
waren daher recht dürftig, es durften nur zwei Drittel
der eigentlich notmendigen Rationen verzehrt werden, es konnten
nur einige Stunden am Tage geheizt werden. So mußten die For=
ſcher
den größten Teil des Tages im Schlafſack bei einer Zimmer=
temperatur
von minus 20 Grad zubringen. Die Energie und
Nervenkraft der drei Männer iſt zu bewundern, die unter dieſen
Umſtänden der wiſſenſchaftlichen Aufgabe zuliebe die Ueberwinte=
rung
auf ſich nahmen. Aber es kamen noch größere Schwierigkei=
ten
. Anfang November bei einer Kälte von minus 54 Grad kam
die letzte Schlittenexpedition nach Eismitte Prof. Wegener und
ein Grönländer kehrten nach einem Tag wieder nach der Küſte um,
wobei ſie beide den Tod fanden, der Dritte, Dr. Loewe, mußte
zurückbleiben, da er beide Füße erfroren hatte. Ohne geeignete
Inſtrumente, ohne genügend Verbandsmaterial mußten Dr. Loew=
die
Zehen amputiert werden, um Schlimmeres zu verhüten. Man
kann auch verſtehen, daß die ja erſt im Frühjahr zu ihrer Kennt=
nis
gelangende Nachricht, daß Prof. Wegener von ſeiner Schlitten=
reiſe
nicht zurückgekehrt war, den tiefſten Eindruck auf die ſchon
durch die Ueberwinterung zermürbten Männer machte. Trotz all
dieſen ſchwierigen Umſtänden bei Temperaturen von unter minus
35 Grad wurde die wiſſenſchaftliche Arbeit durchgeführt. Der Be=
richt
, der in der Hauptſache die Tagebücher des Stationsleiters
wiedergibt, iſt außerordentlich ſpannend. Er iſt auch nachträglich
nicht retuſchiert, ehrlich werden die Schwierigkeiten beim Namen
genannt und zugegeben, wenn die Nerven am Zerreißen waren.
Man kann ſich ja nur ſchwer eine Vorſtellung machen, wie eine
folche Expedition verläuft, hier wird es ſchlicht und gerade berich=
tet
. Nicht zu vergeſſen ſind eine große Anzahl guter Bilder, die den
Dr. W.
Bericht veranſchaulichen.

Albrecht von Roon. Preußens Heer im Kampf um das Reich.
Von Reinhard Hübner. Kart. 3,80 RM. (Hanſeatiſche Ver=

lagsanſtalt Hamburg, 36.)
Das Buch, das mehr als die Biographie des preußiſchen Kriegs=
miniſters
Albrecht von Roon iſt, bringt völlig neue Geſichtspunkte
für die hiſtoriſche Erkenntnis der Reichsgründung. Meiſterhaft
hat es der Verfaſſer verſtanden, die Geſtalt dieſes großen Preu=
ßen
in die umwälzenden Geſchehniſſe jener Zeit hineinzuſtellen.
Roons Wirkſamkeit als preußiſcher Kriegsminiſter iſt nur dar=
zuſtellen
in Verbindung mit den weſentlichen Problemen der Ge=
ſchichte
der Gründung des zweiten Deutſchen Reiches. Wir erken=
nen
in der Biographie Albrecht von Roons die Bedeutung der
preußiſchen militäriſchen Kräfte, die für die Einigung weſent=
licher
waren, als die liberalen Mächte der 48er Jahre. Damit
beſeitigt aber Reinhard Hübner mit ſeinem Werk jene Verwir=
rung
und bösartige Entſtellung, die eine liberaliſtiſche Geſchichts=
darſtellung
über die Entſtehung des zweiten Deutſchen Reiches
ausſtreuen konnte. Auch an Parallelen zur Gegenwart fehlt es
in dieſem aufſchlußreichen Werk nicht.
Deutſchland fordert Gleichberechtigung. RM. 1,80. Armanen=
Verlag, Leipzig.
Unter dieſem Titel hat der Präſident des Reichsbundes für
deutſche Sicherheit, Major a. D. Weberſtedt, ein Buch heraus=
gegeben
, das eine Sammlung der bedeutendſten Aufſätze und
Rundfunkvorträge des Reichsbundes, ſoweit ſie die Abrüſtung,
Gleichberechtigung und Sicherheit anbetreffen, enthält. Bei der
Auswahl dieſer Verlautbarungen war das Echo maßgebend, daß
dieſe vornehmlich im Ausland gefunden haben. Kein anderes
Werk dürfte geeigneter ſein zur Unterſtützung des gigantiſchen
Kampfes, den Führer und Volk gegen den Rüſtungswahn der
Welt führen.
Rudolf Thiel: Luther. 14831522. (Paul Neff Verlag, Ber=
lin
W. 35.)
Luthers Leben in ungemein ſpannenden Kapiteln, jedes ein
Glanzſtück der Erzählerkunſt, gedrängt voll Stoff, in herbem,
knappem Ton Luther nach den neueſten Forſchungen, geſchildert
mit einer außerordentlichen Sachkenntnis und gleichzeitig mit
hoher Leidenſchaft Luthers Perſönlichkeit von ſeinen Gegnern
aus betrachtet, langſam hervortretend aus den politiſchen und
kulturgeſchichtlichen Hintergründen ſeiner Zeit, dann um ſo ge=
waltiger
im Mittelpunkt einer konzentrierten, tief verinnerlichten
Darſtellung Luthers Charakter, nicht aus Analyſen, ſondern
aus hundert kaum bekannten Lutherworten, aus hundert bisher
meiſtens überſehenen Einzelheiten Luthers Lehre entwickelt
aus Seelenkämpfen von unerhörter Wucht und Tiefe Luthers
Glauben als ein perſönlichſtes, bereits von ſeinen Zeitgenoſſen
mißverſtandenes Ringen mit ſich ſelbſt Luthers großes Ur=
erlebnis
, längſt vor dem Theſenanſchlag, aus neu entdeckten, nur
ganz wenigen bekannten Selbſterzeugniſſen aufgebaut. Eine
neue Geſchichte von Luthers großem Leben bis zur Rückkehr von
der Wartburg, erzählt aus dem männlichen Geiſt des jungen
Deutſchland für das junge Deutſchland.
W. H. Edwards Paul III oder die geiſtliche Gegenreformation.
Verlag von Jakob Hegner, Leipzig. 6,50 RM.
Der Verfaſſer geht davon aus, daß die Grundzüge der politi=
ſchen
Geſtaltung Deutſchlands auf die Reformation zurückzuführen
ſind. Wenn wir heute zu einer Neuordnung ſchreiten, möge es
nützlich ſein, dieſes Erbgut ſich zu vergegenwärtigen und zu ſichten.
Die europäiſche Geſchichtsſchreibung ſei jedoch immer noch im Kul=
turkaanpf
befangen und habe es bisher nicht verſtanden, leiden=
ſchafrslos
dieſe Zeit zu wägen und zu erkennen. In den Mittel=
punkt
dieſer Epoche ſtellt der Verfaſſer den erſten Reformpapſt
Paul III.: Um die Geſtalt Paul III., des ſeinen Zeitgenoſſen
politiſch und geiſtig weit überlegenen Imperators der Gegenrefor=
mation
aus dem Haus Farneſe, ſollen die weltgeſchichtlichen Pro=
bleme
und jene Menſchen, die nicht nur demütige Diener oder
Glaubenshelden, ſondern ebenſo oft die geſchickteſten Nutznießer
politiſch bewegender Glaubensinhalte geweſen ſind, organiſch grup=
piert
werden. Die politiſchen Figuren der Zeit ſind Karl V., Fer=
dinand
von Oeſterreich, Franz I. Landgraf Philipp von Heſſen,
Moritz von Sachſen. Die Religiöſen, außer Luther und Zwingli,
deren Ausſprache in Marburg für kurze Zeit eine einige deutſche
evangeliſche Kirche erhoffen ließ, aber an beider Starrſinn ſchei=
terte
, Calvin und die großen Kirchenfürſten Caraffa, Loyola,
Morone und Contarini. Einen großen Raum nehmen die Ver=
handlungen
um das Zuſtandebringen des Trienter Konzils eiz.
Macht und Stärke des reformatoriſchen Gedankengutes ſcheinen
mir im Gegenſatz zu dem der katholiſchen Reformbewegung zu
wenig gewürdigt zu ſein. So iſt die Aufgabe, die ſich der Ver=
faſſer
ſtellte, nicht reſtlos gelöſt. Das Buch ſchlägt aber ſeine Leſer
völlig in ſeinen Bann, da es in klarer angenehmer Sprache die
Verflechtungen der europäiſchen Geſchichte zu entwirren und uns
Dr. W.
nähe zu bringen weiß.
* Raum deutſcher Zukunft. Grenzland im Oſten. Von Curt Frey=
tag
. Carl Reißner Verlag, Dresden 1933. 252 Seiten.
Es wird kaum einen Raum in Europa geben, der nach dem
Weltkrieg ſolche Umwälzungen in politiſcher und wirtſchaftlicher
Hinſicht durchmachen mußte wie der Oſten im weiteſten Sinne des
Wortes. Hierher, in dieſe uns unbekannten Länder, nach Polen
und Litauen, nach Eſtland und Lettland, führt den Leſer das
Buch. Mit wachen Sinnen durchſtreifte der Verfaſſer in langen
Fahrten die Oſtländer, mit lebendiger Feder läßt er den Oſten
vor uns entſtehen. Nicht umſonſt ſchrieb Hitler, daß, wenn für
Deutſchland eine Koloniſation in Frage käme, dies nur in Europa
und dann nur im Oſten Europas möglich ſei. In dieſem Sinne
werdient das feſſelnde Buch Freytags volle Aufmerkſamkeit.

Flucht aus der Technik. (Vom ſterbenden und werdenden Zeit=
geiſt
.) Von Walter Neter. Carl Reißner Verlag. 1933.
Dresden. 372 Seiten.
Das Werk iſt nicht leicht zu leſen und nicht leicht zu nehmen.
Es wendet ſich, wie der Verfaſſer ſagt, nicht an die Menſchen,
deren Pulsſchlag auf den Viertakt ihres Motors abgeſtimmt iſt
und will uns Gehetzte aus der Zeitnot befreien. Neter ſetzt Mate=
rialismus
(das nur Stoffliche) dem Rationalismus (das nur=
Verſtandesmäßige) gleich und führt zu den drei Zweigen des Ra=
tionalismus
, dem exakten Wiſſen, der Naturwiſſenſchaft und der
Technik. Bei aller Verneinung (wir zitieren nur eine Stelle: Man
hat uns das Ganze in tauſend Teile zuſammengeſchnitten und
kann ſie nicht mehr zum Ganzen zuſammenſetzen) dient das Buch
neuen Wegen und findet beim abſtrakten Wiſſen Raſt und die
Heimat. So führt es zu dem ſeeliſchen Aufbruch, deſſen Urbegriffe
ſind: Gott, der Menſch und die Liebe.

Deutſcher Pferdeſport=Kalender

Pferdefreunde
verwenden als Weihnachtsgabe
Zinſels Pferdeſport=
Abreiß=Kalender 1934
als Neuheit: mit Poſtkarten zum Ausſchneiden!
Deutſcher Sport
in Bild und Wort
Preis verbilligt Rm. 3.

Dieſer Kunſikalender erſcheint ſeit vielen Jahren und gibt
in aus gewählten Bildern und von bekannten Fachleuten
geſchriebenen Texten einen Ueberblick über den derzeitigen
Stand von Zucht und Rennen, Turnierſport,
Polo, Jagdreiten uſw.
Zu haben in allen Buchhandlungen, beim Verlag (Ed. Zinſel,
Darmſtadt, Riedeſeiſtr. 39 und in der Geſchäfisſtelle des
Darmſtädter Tagblattes.
(14855b

* v. Kapherr: Der Fluch des Blutes (Verlag J. Neumann,
Neudamm.)
Egon Freiherr von Kapherr ſchrieb in dieſem ausgezeich=
nieten
Buch den Roman des Wolfes und ſeines Flugblutes im
Hund. Die ewige Feindſchaft der beiden Blutsverwandten, deren
eine immer der Feind des Menſchen bleibt, gleichwie der andere
dem Menſchen immer und überall Freund, Sklave, Genoſſe,
Schützer und Helfer iſt. Aber er gibt viel mehr. Ein wunder=
voll
eindringliches Bild von der Natur der weiten ruſſiſchen
Steppen, ihrer Tiere und Menſchenſtämme in Verbindung
mit den Jahren des Krieges, wie ſie ſich auch in der
Steppe Rußlands und im ruſſiſchen Volk auswirkten. Menſchen
und Wölfe in ruſſiſcher Zeitwende iſt darum der treffende
Untertitel dieſes ſelten ſchönen ſpannenden Romans, der wie
*
lebendig geſtaltetes Erlebnis wirkt.
Die Herden Gottes. Menſchen und Tiere in Urwald und Kamp.
Von Hans Tolten. (Rütten u. Loening Verlag, Frankfurt
am Main.)
Das Buch eines deutſchen Siedlers, der viele Jahre vor
allem die eindrucksfähige Jugendzeit auf der Eſtanzia ſeines
Vaters in Argentinien zugebracht hat. Was er von dieſem Leben
zu berichten weiß, iſt in ſeiner Unmittelbarkeit farbiger und pak=
kender
als alle Erfindung ſein könnte. Mit dem Erzähler durch=
koſten
wir die Schönheiten der ſüdlichen Natur, lernen die Qua=
len
und Entbehrungen der Tropen kennen, die ewige Mühſal bei
der Zucht und Pflege der gewaltigen Rinderherden. Wir begegnen
Panther, Tapir, Waſſerſchwein und Rieſenſchlange. Wir führen
Kampf mit Ueberſchwemmung, Dürre, Steppenbrand, mit Vieh=
räubern
, Pferdeſeuchen, Moskitos und Heuſchreckenſchwärmen;
lernen die Feſte und die Lieder der Hirten kennen und lauſchen
den Weisheiten der wilden Gauchos.
Deutſche vom Grenzland. Roman von Hanns Kappler. ( Ganz=
leinen
3 Mk. Phönix=Verlag Carl Siwinna, Berlin SW. 11.)
Hanns Kappler, der junge ſchleſiſche Dichter, ſchildert in dieſem
Buche deutſche Menſchen von diesſeits und jenſeits der Grenze,
einer Grenze, die zwar auf Karten und Grenzſteinen vermerkt iſt,
aber nicht in den Herzen der Sudentendeutſchen beſteht. Der Men=
ſchenſchlag
des ſudetendeutſchen Grenzlandes iſt urwüchſig und
naturgegeben. Zäh und rauh, kämpft er ſeit Jahrhunderten gegen
Schickſalsſchläge und Naturgewalten, kämpft verbittert um eine
ärmliche, beſcheidene Lebensmöglichkeit. Das Buch iſt für das
deutſche Volk geſchrieben, von einem, der mitten in dieſem Volke
lebt und aus innigſter Verbundenheit mit Heimat und Scholle an
ſein dichteriſches Schaffen geht.
Kolun=Neuguinea. Drei Männer ſuchen Gold. Von Ekkehard
Beinſſen. (3,70 RM. Frundsberg=Verlag G. m. b. H., Berlin.)
Es handelt ſich bei dieſem Buch nicht um eine jener üblichen,
langweiligen, heute nichtsſagenden Reiſeſchilderungen, von wohl=
ausgerüſteten
Erpeditionen, die ebenſo ſehr mit Film wie mit
Senſation, mit Tierabſchuß wie mit ethnologiſchen Sammlungen
arbeiten, ſondern es handelt ſich hier um einen ſehr kühnen und
entſchloſſenen Vorſtoß dreier junger Menſchen in das Herz einer
faſt unbekannten und gefährlichen großen Inſel. Dieſes Buch iſt
keine Reiſeſchilderung, ſondern Darſtellung eines Schickſals, das
ſich auf einer tropiſchen Reiſe abſpielt. Menſchen, Tiere, Urwald
ſtehen hier im Schatten und im düſteren Licht des großen Erleb=
niſſes
.
Eduard Thorn: Frauen um Dichter. 264 Seiten. Gebunden 5,25
Mk. (Deutſche Verlags=Anſtalt, Stuttgart und Berlin.)
Bild um Bild malt der Verfaſſer mit liebevollſtem Fleiß: im=
mer
auf dem Boden wiſſenſchaftlich nachgewieſener Tatſachen, doch
all dies in genialer Weiſe zu einem anmutig ſchwebenden Ganzen
auflöſend: Lichtenbergs verſchwiegenes Glück und Leid und wieder
Glück: die laute Unruhe von Bürgers Doppelliebe und ſein markt=
ſchreieriſches
Elend mit dem Schwabenmädchen Eliſe Huhn; das
lieb= und liebereiche Erdenwallen Wielands während achtzig
wohlangewendeten Jahren: Schillers eigentümliche Stellung zwi=
ſchen
Schwägerin und Frau und der Freundin ſeiner Jugend,
Charlotte von Kalb; Bettinas herzhaft=geniales Naturweſen;
Mörikes ſpäte Ehe und gramvolle Enttäuſchung: zuletzt Gottfried
Keller und ſein von der Schweſter Regula betreutes Junggeſellen=
leben
. Es iſt ein Buch von beſonderem Reiz, das man auch als
Geſchenkwerk gern verwenden wird.

Sonntag, 17. Dezember 1933

Das Paul Ernſt=Gedenkbuch, herausgegeben vom Verein
Raabe=Stiftung, München (kartoniert 2 RM.), zeigt auf 230 Sei=
ten
in vielerlei Proben einen Durchſchnitt durch das überwälti=
gende
Lebenswerk dieſes großen deutſchen Dichters und Denkers.
Karl A. Kutzbach ergänzt die ſelbſtbiographiſchen Abſchnitte durch
einen Bericht über die letzten Lebensjahre und gibt im Nachwort
eine umfaſſende Würdigung des Dichters.
Tex Harding: Verſchollen. (Auf den Spuren des Oberſten
Fawcett.) Ein abenteuerlicher Roman. (Verlag Ullſtein, Ber=
lin
. Ganzleinen 3,80 Mk.)
Ein junger Deutſcher, der mit 14 Jahren nach Amerika durch=
brannte
, ſchrieb dieſen herrlichen Abenteuerroman. Nicht am
Schreibtiſch, am Lagerfeuer entſtand das Buch! Ehrlich und ohne
Ruhmredigkeit gibt er darin ſeine Erlebniſſe zum beſten: Wie er
in die Wirren einer mexikaniſchen Revolution gerät, wie er einen
20 000=Kilometer=Ritt durch das halbe Südamerika unternimmt,
wie er in den Urwald fliegt, um den verſchollenen Forſcher Faw=
cett
zu ſuchen, was für Kämpfe er mit wilden Tieren und Men=
ſchen
zu beſtehen hat. Wer echtes Abenteuer liebt und gern von
fernen Ländern hört, wird dieſes Buch lieben. Es iſt eine der
aufwühlendſten und ſpannendſten Erzählungen der letzten Jahre.
Haus Chriſtoph Kaergel: Bunt die Erde unter dir. (Martin=
Warneck=Verlag, Berlin W. 9.)
Wenn man im Sonnenſchein die Welt von oben ſieht, iſt ſie
liebenswürdig bunt, ein ſchöngemuſterter Teppich. Und ſo ordnen
ſich auch die 7 kleinen Erzählungen des Dichters in dieſem Bänd=
chen
zu einer wohltuenden Buntheit in ihrem Ernſt und Humor,
in ihrer Liebe zu Menſch und Natur. So wird das Bändchen wie
die gleich ausgeſtattete und gleichpreiſige Reihe vielen ein Freude=
bringer
ſein.
25 Jahre Deutſche Jugenbücherei. 25 Jahre ſind es, daß die
Deutſche Jugenbücherei, die ihre Entſtehung dem Kampf gegen
Schund und Schmutz verdankt, vom Hermann Hillger Verlag in
Berlin W. 9 gegründet wurde. Die Anfänge fallen in eine Zeit,
wo Schund= und Schmutzliteratur ihre Blüten trieben und beſon=
ders
bei der Jugend ein geſundes Geiſtesleben ſowie deutſche
Ideale überhaupt zu erſticken drohten. Es war ein kühnes Wagnis
und forderte ſchwere Opfer an Zeit. Mühe und Geld. So entſtand
die Deutſche Jugendbücherei. So ſind denn 500 Hefte entſtanden,
die gerade wegen der ſtrengſten Forderungen, die die Herausgeber
ſtellten, jetzt jedes Gebiet des deutſchen Seins erfühlen laſſen. Sie
reichen vom Schoß der Familie bis zum Staat als Träger des
Volkslebens, vom ſchlichten Kindermärchen bis zur neueſten deut=
ſchen
Dichtung, von der Tierſchau bis zur Raſſenforſchung, von
Deutſchlands Gauen bis in die fernſten Weltgegenden, von den
Kimbern und Teutonen bis zu unſerem Führer Adolf Hitler.
* Sammel=Alben. Die Sturm=Zigaretten G. m. b.. H.,
Dresden gibt zu ihren Zigarettenbildern praktiſche Alben heraus,
die jeder Sammler der hübſchen und lehrreichen Uniformbildchen
beſitzen ſollte, wenn er ſeine Freude an den Bildern komplettieren
und auch praktiſche Belehrung davon haben will. Uns liegen vor:
Album 4: Deutſche Uniformen aus dem Zeitalter der deut=
ſchen
Einigung 1864 bis 1914 und das Album SA., SS. und HJ.
Beide Alben ſind mit entſprechenden Erläuterungen und Daten
verſehen, ſo daß ſie auch geſchichtlichen Wert erhalten, zumal
Standarte uſw. genau mit angegeben ſind. Das Album der SA.,
SS., HJ. vermittelt Kenntniſſe über die braune und ſchwarze Ar=
mee
, die jeder ſich aneignen ſollte, es bringt als Titelbild ein aus=
gezeichnetes
Bild des Führers und ſeinen Aufruf an die SA. und
SS. vom 9. April 1933.
Prenelis Skizzenbuch. Bilder von Elſa Moeſchlin. Ein Bilderbuch
für Kinder von 6 bis 12 Jahren. (Verlag Gerhard Stalling,
Oldenburg i. O.)
Die ganze Familie, einſchließlich Hund und Katze, hat Vreneli
in ihrem Skizzenbuch verewigt und dazu noch die vielerlei Erleb=
niſſe
des täglichen Lebens in wirklich humorvoller Weiſe aufge=
zeichnet
. Wer kann wohl ernſt bleiben, wenn er die Baſe mit ihrer
ſchönen Naſe ſieht oder von dem verregneten Sonntagsausflug
lieſt. Und dann die Geſchichte von dem Jagdglück und Indianer=
ſpiel
! Ja, ja, ſolche Dinge können wirklich paſſieren. Dies Bil=
derbuch
, das in vielen Bildern das Leben und Treiben der drei
kleinen Rangen, Vreneli und deren Brüder, behandelt, könnte
man als einen modernen Max und Moritz bezeichnen.
Ruth Schaumann: Das Schattendäumelinchen. Ein Spiel für
deutſche Kinder. (40 Pfg. G. Grote Verlag, Berlin.)
Ruth Schaumann hat das berühmte Anderſenſche Märchen vom
Däumelinchen nicht einfach dramatiſiert, ſondern in kindhaft fröh=
licher
Weiſe umgeſchaffen zu einem Schattenſpiel, das zum Herzen
aller Jungen, ob groß oder klein, ſpricht.
Hans Dittmer: Spiel mit Wolken und Winden. Erzählung aus
dem Segelfliegerleben. (Leinen Mk. 2,80. Martin Warneck,
Berlin W. 9.)
Der deutſche Kunſt= und Rekord=Segelflieger Hentſchel=Kaſſel
urteilt u. a.: Es hat mich außerordentlich gefreut, daß in dieſem
Buche zum erſtenmal das Seeliſche des Segelflugſports neben
einer ſpannenden äußeren Handlung prachtvoll gezeichnet wurde.
Es iſt damit ein Werk geſchaffen, nachdem ſich meines Erachtens
ein deutſcher Junge heute geradezu ſehnt. Darüber hinaus wird
es auch bei allen älteren Fliegern großen Anklang finden. Kein
anderer Sportzweig iſt ſo geeignet. Mut. Entſchloſſenheit, Selbſt=
bewußtſein
und Kameradſchaftsgefühl und Hingabe zu wecken und
zu fördern wie gerade der Segelflugſport. Das Buch Hans Ditt=
mers
hat mich nicht nur als literariſche Leiſtung, die wir von
ihm kennen, begeiſtert.
Quirlefitſch und andere Erzählungen. Von Adelheid Stier,
(Union Deutſche Verlagsgeſellſchaft, Stuttgart.)
Hier kommt Quirlefitſch, der luſtige Kobold, der gern in recht
viele Häuſer hineinſpringen und recht vielen Kindern ſeine eigene
Geſchichte und noch manche andere erzählen möchte, die ihr ange=
reiht
iſt. Er iſt ja gut bekannt mit den Kindern und weiß, was
ihnen gefällt. Da gibt es ein buntes Allerlei von alltäglichen und
wunderbaren Geſchichten, ſelbſt eine vom Nordvol, wo die Eis=
bären
zu Hauſe ſind, und eine andere von dem weltfernen Hauſe.
hoch oben in den Bergen, darin die vier Jahreszeiten wohnen.
Dann wieder lernen wir außer dem Quirlefitſch noch andere
Hauskobolde kennen, ſo den Hans Dampf, der in einer luſtigen
Küchengeſchichte eine große Rolle ſpielt, und Klein=Wirrwarr, das
Unordnungsteufelchen, das ſich gern in der Kinderſtube breit
macht.
Czech=Jochberg: Unſer Führer. (Union Deutſche Verlagsgeſell=
ſchaft
, Stuttgart.)
Die Geſtalt des Führers in kurzen, ſtraffen Zügen zu ſchildern,
ſeinen Kampf und den der Partei zu erzählen, die Ziele der
NSDAP. leicht faßlich darzuſtellen, iſt Zweck dieſes Buches. Viele
werden es leſen wie eine ſpannende Geſchichte, und doch werden
ſie erſchüttert werden von der tiefen Weisheit des Lebens, die an
einem einzigen Manne zeigt, was wahre Treue zum Volke und
namenloſe Liebe zum Vaterlande zu ſchaffen imſtande iſt.
Das Nikolausſpiel. Von Ilſe Berthold=Baczynſki. (12 S.) 22X16
Zentimeter. Kart. 1 RM. (Verlag von B. G. Teubner, Leipzig.)
Ein luſtiges Tanzſpiel, neu geſchrieben für Buben, Mädchen
und alle, die mit ihnen fröhlich ſein wollen. Der alte Nikolaus=
Rute, Sack und köſtliche Lebkuchenherzen ſpielen darin eine große
Rolle: die tänzeriſche Geſtaltung (Muſik nach Melodien von
Johann Schein) iſt einfach, auch für Jüngere leicht zu bewältigen.
Für die Kleidung der Kinder werden kurze Anregungen gegeben,
doch kann hierin natürlich jeder nach den vorhandenen Mitteln
völlig frei verfahren.
Erna Horn: Das Schokoladenbuch. Wie die Hausfrau Schokolade,
Pralinen, kandierte Früchte und andere Süßigkeiten billig,
leicht und gut ſelbſt herſtellen kann. Franckhſche Verlagshand=
lung
, Stuttgart. 75 Seiten, kart. 2 RM.
Es wird einem nicht leicht gemacht, dieſes Buch bis zu Ende
durchzuleſen ohne ſich einen Kaſten Konfekt zu holen! Von der
erſten Seite bis zur letzten wird von ſo erleſenen Genüſſen berich=
tet
, daß man tatſächlich Luſt bekommt, auch einmal etwas herzu=
ſtellen
. Die Zubereitung iſt leicht und ſicher, das ſieht man den
Rezepten an, und daß ſie nicht in der Theorie ſteckenbleiben, ſon=
dern
alle praktiſch ausprobiert ſind, erkennt man ſofort.
Grete kocht. Verſe von Adolf Holſt. Bilder von Elſe Wenz=Viétor.
Ein Kochbuch für Kinder von 612 Jahren. (Verlag Gerhard
Stalling, Oldenburg i. O.)
Das war einmal ein guter Gedanke, ein Kochbuch mit Rezep=
ten
in luſtigen Verſen, nach denen man nicht nur auf dem Pup=
penkochherd
, ſondern ſogar auf Mutters großem Gasherd kochen
kann, herauszubringen. Grete iſt ſchon eine kleine Meiſterin in
ihrem Fach. Sie zeigt, wie man all die leckeren Sachen wie Rote
Grütze, Pfannkuchen, Apfelmus, Grießbrei. Geburtstagskuchen und
noch ſonſt viel Schönes zubereitet. Delikat, delikat, ſind Spiegel=
eier
mit Kopfſalat, meint Grete und eins, zwei, drei hat ſie dies
ſchöne Eſſen fertig. Ein richtiges Buch für die kleine zukünftige
Hausfrau.

[ ][  ][ ]

Sonntag, 17. Dezember 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 349 Seite 13

SüsSUsAaTgtt

Sporkkalender.
Heute Großkampftag der Handballer
Handball,
Polizeiſportverein Sporkverein 98 Darmſtadt. 14.30 Uhr, Exerzierplatz: Polizei Sportverein 1898.

Heute nachmittag 14.30 Uhr ſteigt auf dem Polizei=
ſportplatz
Zugang nur vom Exerzierplatz her endlich die im
Sportlager mit Spannung erwartete Begegnung der Lokalrivalen
um die Führung im Darmſtädter Handball. Jahrelang war es
Tradition, daß die Gegner jeweils auf dem eigenen Platze die
Punkte abgaben oder ſich teilten. Stets jedoch waren die Zuſchauer
Zeugen eines harten und erregenden Treffens. Gerade in dieſem
Jahre iſt die erſte Begegnung der einheimiſchen Gauligiſten von
beſonderem Reiz:
Der ungeſchlagene Führer der Gruppe Main=Heſſen und Favo=
rit
, Polizei=SV., hat ſeine Stellung gegen die in den letzten Spie=
len
wieder beſſer gewordenen Leute vom Böllenfalltor zu vertei=
digen
. Polizei hat aus 6 Spielen und einem Torverhältnis von
61:18 Treffern der beſte Beweis für den geſunden Schuß der
Stürmerreihe und die ſichere Verteidigung 12 Punkte errungen.
An zweiter Stelle liegt Herrnsheim mit 8 Punkten und 45:28
Toren. Je 6 Punkte erkämpften SV. Wiesbaden dieſer aller=
dings
aus 7 Spielen und SV. 98 aus 5 Spielen. Das Torver=
hältnis
45:39 zeigt auch die Schwächen der Lilienträger. Für
das heutige Spiel haben die Gäſte ihre Elf etwas umgeſtellt. Wenn
auch die bisherige Leiſtungskurve für ein Plus der Grünen
ſpricht, ſo ſind Ueberraſchungen gerade in Lokalkämpfen nie aus=
geſchloſſen
. Dieſe prickelnde Ungewißheit iſt ja ein ſtarkes An=
ziehungsmoment
und ſollte mit der Sicherheit, ein ſpörtlich faires
und ſpannendes Handballſpiel zu ſehen, dem Treffen die verdiente
Zuſchauerzahl gewährleiſten.
Nochmals die Mannſchaftsaufſtellungen:
Polizei:
Kiepſer
Walter
Pfeifer
Stahl
Daſcher
Unmacht
Leonhardt Huber Sommer
Spalt Rothermel

Koch

SV. 98:

Freund
Feick
Klöß
Delp
Förſter

Werner
Dittmar
Zopf

Fiedler

Fußball.

Fußball.
10.30 Uhr, Stadion: Sportverein 1898 Germania Pfungſtadt,
13.30 Uhr, Rheinallee: Rot=Weiß SV. Mörfelden.
14.00 Uhr, Rennbahn: Union V. f. L. Michelſtadt.
Ringen.
10.30 Uhr, Eſchollbrücker Straße: Polizei K
. Bensheim.

Geſchäfliches.

Wichlige Aenderungen

der Waſſerhall=Regeln.

SV. 1922 Roßdorf FC. 03 Egelsbach.
Heute, 14 Uhr, empfängt SV. Roßdorf, den Tabellenführer
FC. Egelsbach. Da heißt es für die Einheimiſchen, die am ver=
gangenen
Sonntag gegen Ober=Ramſtadt erlittene Punkteinbuße
gutzumachen. Wenn ſie wieder ihr tatſächliches Können zeigen,
dann iſt ein erfolgreiches Abſchneiden möglich. Wie ſchon erwähnt,
führt FC. Egelsbach als noch ohne Punktverluſt ſpielender Verein
der Kreisklaſſe 1, Starkenburg, zurzeit die Tabelle an, und wird
ſich auch bei dieſem Treffen nicht ohne weiteres die Punkte ent=
reißen
laſſen. Da jedoch die Platzelf nur durch unglückliche Zu=
fälle
ihre Punkteinbuße erlitten hat, und dadurch den 3. Tabellen=
platz
belegt, dürfte man es hier mit einem Spiel zweier gleich=
wertiger
Gegner zu tun haben, wodurch der Ausgang durchaus
offen erſcheint. Es darf daher mit einem hochintereſſanten Treffen
gerechnet werden, was ſich kein Sportanhänger entgehen laſſen
ſollte. 12.15 Uhr Reſerven beider Vereine.
Rot=Weiß Darmſtadt SV. Mörfelden.
Wir verweiſen nochmals auf das heute nachmittag 1.30 Uhr
ſtattfindende Verbandsſpiel auf dem Platze an der Rheinallee. Das
für beide Seiten wichtige Treffen beſtreitet Rot=Weiß mit einer
neu aufgeſtellten Stürmerreihe, und man kann geſpannt ſein, wie
ſich die neueingeſtellten jungen Spieler den erfahrenen alten Käm=
pen
Mörfeldens gegenüber aus der Affäre ziehen. Anſchließend,
um 3 Uhr, treffen ſich die zweiten Garnituren beider Vereine. Alle
anderen Mannſchaften ſind für den heutigen Tag ſpielfrei.
Kreisklaſſe 1, Gruppe 2 (Ried).
Die Vorrunde ſollte eigentlich bereits am letzten Sonntag
beendet ſein. Verſchiedentlich ausgefallene Spiele machen jedoch
eine Ergänzung der Terminliſte notwendig, ſo daß am 7. Ja=
nuar
1934 die Vorrunde abgeſchloſſen ſein wird. Folgende Be=
gegnungen
ſind nachzuholen:
17. 12. 33: DJK. LorſchVorw. Bobſtadt: Oly. Biebesheim
Alem. Gr.=Rohrheim: FV. 1919 BiblisDJK. Bür=
ſtadt
; Conc. GernsheimFV. Hofheim.
31. 12. 33: Conc. GernsheimDJK. Lorſch; Vorw., Bobſtadt
Oly. Biebesheim; DFK. BürſtadtFV. Hofheim;
VfL. LampertheimFV. Biblis.
7. 1. 34: Conc. GernsheimOly. Biebesheim; DFK. Bürſtadt
Alem. Gr.=Rohrheim; FV. BiblisDJK. Lorſch.
Danach finden alſo am kommenden Sonntag wieder vier recht
intereſſante Begegnungen ſtatt; der Tabellenführer, VfL. Lam=
vertheim
, iſt allerdings ſpielfrei. Es iſt anzunehmen, daß in
allen vier Spielen die Platzbeſitzer zu glatten Siegen kommen. In
Gernsheim und Biebesheim werden die Gäſte ſich wohl
hart wehren, jedoch dürfte ein knapper Sieg der Einheimiſchen
außer Frage ſtehen. In Biblis wird man mit den Bürſtädtern
natürlich wenig Federleſens machen; auch in Lorſch werden
die Bobſtädter wohl wenig zu beſtellen haben.
Aus der Kreisklaſſe II Gruppe 1 und 2 (Ried=
Bergſtraße) ſind noch folgende Spielergebniſſe nachzutragen;
Tv. Stockſtadt Nauheim 2:0: Spv Erfelden
Dornheim 0:0. Die Begegnungen zwiſchen Geinsheim
Wallerſtädten und Tv. Biebesheim Leeheim

Am 1. Januar 1934 treten bekanntlich die neuen internatio=
nalen
Waſſerballregeln in Kraft. Sie bringen zum Teil grund=
legende
neue Beſtimmungen. Die wichtigſte davon iſt die Er=
weiterung
der ſogenannten Freiwurf=Regeln. Bisher gab es nur
zwei Arten von Fehlern, einfache und ſchwere. Neuerdings hat
man zwiſchen einfachen, ſchweren und abſichtlichen
Fehlern unterſchieden. Für alle drei Sorten gibt es Frei=
würfe
für die Gegenpartei. Bei den ſchweren Fehlern muß der
Schiedsrichter jedoch den ſchuldigen Spieler aus dem Waſſer wei=
ſen
, wenn der Fehler nach Anſicht des Unparteiiſchen abſicht=
lich
begangen worden iſt. Ebenſo iſt der Spieler herauszuſtellen,
wenn er einen abſichtlichen Fehler (Hineinſchwimmen in den geg=
neriſchen
Zweimeterraum. Platzverlaſſen, Gehorſamverweigerung)
begeht.
Eine weitere ſehr wichtige Aenderung betrifft das An=
ſpiel
. Beim Anſpiel müſſen ſich die Spieler in Zukunft mit
je einem Meter Abſtand voneinander auf der Torlinie aufſtellen.
Ein Tor kann in Zukunft auch aus der eigenen Spielhälfte
beim Beginn oder Wiederbeginn des Spieles erzielt werden,
wenn der zweite oder darauffolgende Spieler den Ball bereits
in der gegneriſchen Spielhälfte mit der Innenfläche der Hand
geſpielt hat. Dabei iſt es nicht notwendig, daß bereits ein geg=
neriſcher
Spielex den Ball mit der Hand berührt hatte.
Wenn ein Spieler bei Ausführung eines Strafwurfes regel=
widrig
behindert worden iſt, ſo darf der Strafwurf ſofort wieder=
holt
werden. Dabei iſt zu beachten, daß der behindernde Spieler
aus dem Waſſer gewieſen wird.
Die Kappen müſſen für die Folge unter dem Kinn ge=
bunden
werden, dürfen alſo nicht mehr loſe aufgeſetzt ſein.
Verlorene Kappen dürfen erſt wieder nach einer Spielunterbre=
chung
aufgeſetzt werden.
Der Torwart darf in Zukunft den Ball nicht mehr berühren
oder zu ſich herüberholen, wenn ſich dieſer außerhalb der Vier=
meterlinie
befindet.
Verboten iſt das Einreiben der Spieler mit Oel, Fett oder
fetthaltigen Stoffen in Zukunft in allen Bädern, andernfalls hat
der Schiedsrichter die Pflicht, den betreffenden Spieler aus dem
Spiel auszuſchließen.
Vor dem Spiel müſſen für die Folge Ringe Gürtel oder
andere Gegenſtände, an denen ſich die Spieler verletzen könnten,
abgelegt werden.
Die bisherigen Maße der Tore haben keine Aenderung er=
fahren
, dagegen darf das Tor in Zukunft nur noch 2,40 (ſtatt
bisher 2 45) Meter vom Grunde des Bades entfernt ſein, wenn
die Waſſertiefe weniger als 1,50 Meter beträgt.
Geändert wurde die Größe des Spielfeldes. Sie be=
trägt
in Zukunft in der Breite höchſtens 20 Meter (bisher 18
Meter) und in der Länge 19 bis 30 Meter (bisher 17 bis 28
Meter)Im=Rahmen dieſer Ausmaße muß die Größe des Spiel=
feldes
ſo groß wie möglich ſein. Schließlich wurde der Mindeſt=
umfang
des Balles von 67 auf 68 Zentimeter erhöht.

Reichs=Sport- und Turn=Kalender.
Die Werbeſtelle des Hilfsfonds für den deutſchen Sport gibt
für das Jahr 1934 einen Reichs=Sport= und Turn=Kalender im
Taſchenformat als Ganzleinenband heraus. Neben einer Kalen=
der
=Einteilung mit Spalten für Sport Turnen, SA., SS. Hit=
ler
=Jugend, Partei= und NSBO.=Dienſt. enthält das 70 Seiten
ſtarke und handwerklich ſehr ſchöne Werk intereſſante Angaben
über den Aufbau des deutſchen Sports und ſeiner Verbände, ſo=
wie
Aufſtellungen über Rekorde, Durchſchnitts=Geſchwindigkeiten.
Maße und Gewichte von Sportgeräten und praktiſche Winke auf
den verſchiedenſten Gebieten. Der Kalender wird zum Preiſe
von 0,50 RM. geliefert, bei Abnahme von fünf Stück erhält der
Bezieher ein Freiexemplar. Beſtellungen ſind zu richten an den
Hilfsfonds für den Deutſchen Sport, Berlin=Charlottenburg 2,
Hardenbergſtraße 42/43.
Sport und Körperkultur 1934. 64 Bilder auf Kunſtdruckpapier.
(Franckhſche Verlagshandlung. Stuttgart. Preis 2,40 RM.)
Erfüllt von Sonne und Kraft. Schönheit der Form und der
Bewegung erſcheint uns dieſer Kalender, wenn wir ihn durchblät=
tern
und die wunderbaren Bilder betrachten. Wer ihn näher an=
ſieht
, erkennt freilich, daß er noch mehr zu ſagen hat. Ein knapper
Text unter den Photographien gibt die notwendigen Erklärungen.
Die Vielfalt der Themen, die dieſer Kalender enthält, ſorgt für
lehendige Abwechſlung. Segeln und Reiten, Rhönrad und Eislauf,
Ski und Segelflug, Tennis und Polo, Leichtathletik und Golf,
finden wir dort, alles in ſchönen Bildern und wo es notwendig
iſt, mit einigen Sätzen erläutert.

Welierberichl.

Kälengeße der kalclt difer oſ Gänuen c 2.3e,3ü
keine weſentlichen Aenderungen.
Fußballkampf Südweſt Baden.
Am zweiten Weihnachtstag treffen ſich auf dem
Platz des FSV. Frandurt am Bornheimer Hang, um
14 15 Uhr die Repräſentativmannſchaften der Gaue Südweſt und
Baden. Die beiden Einheiten ſind inzwiſchen aufgeſtellt worden.
Sie ſollen wie folgt ſpielen:
Südweſt: Gebhardt (FC. Kaiſerslautern): Schatz (Mainz
05), Stubb; Gramlich (beide Eintracht Frankfurt), Hergert (FC.
Pirmaſens), Knapp (FSV. Frankfurt); Emmerich (Bürgel),
Schuchardt (FSV. Frankfurt), Conen (FV. Saarbrücken), Grebe
(Offenbacher Kickers), Fath (Wormatia Worms).
Baden: Müller; Lorenzer (Phönix Karlsruhe), Burkhardt

Argentiniens Fußballelf ſchlug in Montevideo den
Weltmeiſter und zweimaligen Olympiaſieger Uruguay im Länder=
ſpiel
knapp mit 1:0.
18 Nationen haben zu den Europa=Meiſterſchaften im
Schwimmen gemeldet, die vom 12. bis 19. Auguſt in Magdeburg
abgewickelt werden. Neben den Meiſterehren geht es bei den Wett=
kämpfen
um zahlreiche wertvolle Wanderpreiſe, u. a. um den
Europapokal, Bredius=Pokal, Hommonay=Pokal, Hajos=Pokal und
Dubonnet=Pokal.

Der Hchdruckgürtel, der ſich von den britiſchen Inſeln öſtlich
nach dem Baltikum erſtreckt, hat ſich erneut gekräftigt. An ſei=
ner
ſüdlichen Seite fließt fortgeſetzt ſehr kalte Luft nach Deutſch=
land
und läßt die ſtrenge Kälte fortdauern. Durch die Balkan=
ſtörung
ſind wohl im Oſten und Süden Deutſchlands verbreitete
Schneefälle aufgetreten, doch wird unſer Gebiet davon kaum be=
rührt
werden.
Ausſichten für Sonntag, den 17. Dezember: Weiterhin ſtrenger
Froſt, teils aufklarend, teils wechſelnd bewölkt, meiſt trocken.
Ausſichten für Montag, den 18. Dezember: Noch keine weſentliche
Aenderung.
Winterſportmöglichkeiten.
Vogelsberg. Hoberodskopf: Klar, minus 16 Grad. 20 cm.
Schnee, kein Neuſchnee, Pulver, Sportmöglichkeiten im Walde
gut.
Rhön. Waſſerkuppe: Klar, minus 16 Grad, 20 cm., Schnee=
decke
verweht, gut. Gersfeld: Klar, minus 16 Grad,
3 cm., verweht, nur Eisbahn. Dammersfeld: Klar,
minus 14 Grad. 15 cm., ſtellenweiſe durchbrochene Schnee=
decke
, mäßig. Kreuzberg: Klar, minus 13 Grad,
18 cm., verweht, gut.
Sauerland. Winterberg: Wolkig, minus 12 Grad, 15 cm.,
1 bis 2 cm. Neuſchnee, verweht, Ski mäßig, Rodel gut.
Taunus. Kleiner Feldberg: Klar, minus 13 Grad, 12cm.,
verharſcht, mäßig.
Schwarzwald. Feldberg; Wolkig, minus 16 Grad, 15 cm.,
Pulver, mäßig. Triberg: Klar, minus 17 Grad,
15 cm., Pulver, mäßig. Hornisgrinde: Wolkig,
minus 16 Grad, 16 cm., verweht, mäßig.

Haben Sie ſchon Ihre Geſchenke für den Weih=
nachtstiſch
? Toilette=Seifen in ſchönen Kartons, Eau de Co=
logne
Gegenüber, 4711, Parfüms in den ausgeſprochenſten Ge=
rüchen
, diverſe Haarwäſſer, Mund= und Geſichtswäſſer, Toilette=
Cremes erſtklaſſiger deutſcher Firmen erhalten Sie in jeder Fach=
drogerie
zu vorteilhaften Preiſen. Ihr Fachdrogiſt bedient Sie
freundlich und gut.
Aus der Radio=Induſtrie.
Allwellenempfänger ſind Trumpf.
Wer heute einen Rundfunkempfänger kauft, verlangt ſelbſt=
verſtändlich
! auch den Kurzwellenbereich. Was hat es für einen
Sinn, in dieſem Jahr noch ein Gerät ohne Kurzwellen zu kaufen
und im nächſten Jahr ſich durch ein Vorſatzgerät den Kurzwellen=
empfang
auf mehr oder weniger proviſoriſche Art doch ſchaffen
zu müſſen! Um den Rundfunkhörer dieſer Unbequemlichkeit zu ent=
heben
, hat die Firma Seibt ihre 2= und 3=Röhren=Empfänger
Seibt Roland 23 und Seibt Roland 3 3 ſelbſtverſtänd=
lich
mit eingebautem Kurzwellenbereich herausgebracht. Aber nicht
allein dieſer Tatſache iſt es zu danken, daß dieſe Geräte in unvor=
ſtellbaren
Stückzahlen gekauft werden und zu einem ſelbſt bei größ=
tem
Optimismus nicht vorauszuſehenden Erfolg geworden ſind;
das iſt vielmehr in erſter Linie den guten Allgemeinleiſtungen und
der hervorragenden Klangqualität zuzuſchreiben.

Rundfunk=Programme.

259,3. Zwiſchenſender: Kaſſel, Trier (259,3).
Gleichbleibende Werktags=Vortragsfolge: 6.00: Morgenruf. 6.05:
Morgenkonzert. 6.30 und 6 45: Gymnaſtik. 7: Zeit, Früh=
meldungen
. 7.10: Wetter. o 7.15: Wiederholung des Morgen=
rufs
. Anſchl.: Frühkonzert. O 8.15: Waſſerſtand, Wetter.
8.25: Gymnaſtik für Frauen. O 8.40: Frauenfunk. O 10: Nach=

DNL r Wd Wſliehet echeehe
meldungen. O 18.50: Wetter, Nachrichten, Wirtſchaffsmeldungen,
Programmänderungen Zeit. 20.00 (außer Di. u. Mi.) Griff
ins Heute. 0 22.00: Zeit, Nachrichten. O 22.20: Du mußt wiſſen.
22.30: Lokale Nachrichten, Wetter.

6.35;
8.15:
8.20:
8.25
8.45:
9.30;
10.00:
10.45:
At
12.15:
18.00:
13.15:
14.20
14.30:
15.00
16.00:
16.45:
17.15:
1800:
18.30:
19.00:
19.45:
21.10:
RA.
22.30:
22.45:
2400:

Frankfurt: Sonntag, 17. Dezember
Hamburg: Hafenkonzert. Die Glocken vom Großen
Michel. Choral: Ambroſianiſcher Lobgeſang,
Zeit. Nachrichten.
Waſſerſtand, Wetter, Winterſporkbericht.
Morgengymnaſtik.
Aus der Ciſterzienſer Abtei Hinmerod, Kreis Wittlich m
Rheinland: Kathöliſche Morgenfeier.
Feierſtunde der Schaffenden. Funkchor u. Funkorcheſter.
Stuttgart: Evangeliſche Morgenfeier.
Trier: Stunde des Chorgeſangs. Ausf.: Männergeſangverei
Harmonie Spieſen (Saar); Silcher=Quartett, Fraulautern.
Leipzig: Bachkantate: Gott iſt unſere Zuverſicht.
Mittagskonzert. Orcheſter erwerbsloſer Berufsmuſiker.
Stuttgart: Kleines Kapitel der Zeit,
Die ſchöne neue Schallplatte.
Zehnminutendienſt für die Landwirtſchaft,
Milchvieh=Auktion. Hörbericht.
Köln: Kinderſtunde.
Köln: Friſch geſpielt und froh geſungen.
Röln: Allerlei Muſik. Die Fröhlichen Fünf mit Akkordeon,
Saxophon und Schlagzeug.
Köln: Berühmte Märſche. Das Funkorcheſter. Ltg.: Kühn.
Von Maria Laach: Gregorianiſche Weihnachtsgeſänge.
Fröhliches Zwiſchenpiel.
Lichter im Dunkel. Aus den Halliſchen Jahreslaufſpielen.
Sport. 20.00: München: 1. Konzert des NS.=Reichs=
Symphonieorcheſters nach. Rückkehr von der Konzertreiſe.
durch Itälien. Ltg.: Kapellmeiſter Franz Adam.
Stuttgart: Schneeflocken. Ei bunter Reigen winterlicher
Bilder in Muſik und Wort.
Zeit, Nachrichten. 2.D: Stuttgart: Du mußt wihlen.
Lokale Nachrichten, Wetter Sport,
Bunte Stunde. Tanzkapelle Toni Döbert u. Soliſten.
Nachtmuſik auf Schallplatten. 1. Szenen aus Hänſel und
Gretel von E. Humperdinck. 2. Es=Dur=Quitett, pp 44
von Rob, Schumam. 3. Bunter Ausklang.

Königswuſterhauſen.
Deutſchlandſender: Gleichbleibende Werktags=Vortragsfolge, 6.00:
Wetter für

ie Waitcite Sri. Herialt Oar Hrke.
In einer Pauſe (gegen 700): Neueſte Nachrichten. o 8: Sperr=
zeit
. o 8.45: Gymnaſtik für die Frau. o 10: Neueſte Nachrichten.
6 11.15: Deutſcher Seewetterbericht 12: Wetter für den Land=
wirt
. Anſchl.: Konzert. Wiederholung des Wetterberichts.
12.55: Zeitzeichen der Deutſchen Seewarte. O 13: Sperrzeit. o
13.45: Nachrichten. O 14: Konzert. O 15.30: Wetter Börſe. o
18.00: Das Gedicht. O 18.45 (Mi., Do., Fr., So. 18.50): Wetter
f. d. Landwirt. Anſchl.: Kurzbericht des Drahtloſen Dienſtes. O
22: Wetter, Nachrichten, Sport. O 22.45: Deuticher Seewekterbericht.
Deutſchlandſender: Sonntag, 17. Dezember
K15: Berlin: Gymnaſtik. 6.30: Tagesſpruch.
6.35: Hamburger Hafenkonzert. Die Glocken vom Großen Michek.
Ambroſianiſcher Lobgeſang.
K00: Stunde der Scholle. 1. Der Dauerwabd. 2. Die Be=
deutung
Ruhlands für die Landwirtſchaft. (Fortf.)
855: Stundenglockenſpiel der Potsdamer Garniſonkirche.
9.00: Morgenfeier. Anſchl.: Glockengeläut des Berliter, Doms,
10.05: Berlin: Wetter. 10.10: Sperrzeit.
11.00: Werner Pleiſter: Von deutſcher Art und Kunſt.
11.15: Deutſcher Seewetterbericht.
11.30: Leipzig: Bachkantate. Gott iſt unſere Zuverſicht.
12.15: München: Mittagskonzert. Ltg.: Erich Kloß,
12.55: Zeitzeichen der Deutſchen Seewarte.
13.00: Leipzig: Mittagskonzert des Sinfonieorcheſters, Ltg.: Blumer.
14.00: Kindertheater: Aſchenbrödel.
14.45: Kinderliederſingen.
15.10: Jugarbeiterfeierſtunde. Dr. Noelle: Geheimnis um die Miſtel.
16.00: Breslau: Unterhaltungskonzert der Funkkapelle. Ltg.: Riſchka.

17.00:
17.30:
18.00:
18.50:
19.30:
RW:

21.15:
AR"
22.35:
23.00:

Mitw.: B. Jagielſki (Tenor). Am Flügel: K. Hattwig.
Adventslieder. R. Spörry (Geſang). Am Flügel: G. Vack.
Panla Walendy: Wrr winden einen Adventskranz.
Deutſches Legendenſpiel. Hörfolge von H. K. Volkmam.
Ein Wintertaa auf dem Dorf. Hörbild.
Siegfr. von Vegeſack lieſt aus ſeinem Roman: Herren ohne
Heer. 19.45: Sport des Sonntags.
Mün=
den
:

Mir Sechit ei Dir Sa eehe
Bilder in Muſik und Wort.
Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.

Deutſcher Seewetterbericht.

München: Nachtmuſik. Das kl. Funkorcheſter. Lig.; Kkoß.

Hauptſchriſtleltung: Rudolf Manve
Veraniwortlich für Polltit und Wiriſchaft: Rudelf Mauve; für Fenilleton, Reich end
Aucland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmannz
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdlenſt: Andreas Bauer;
Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette;
für den Inſeraienteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämilich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Gorantie der Rückſendung nicht übernommen.

Die heutige Nummer hat 22 Geiten.

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VKL
O

[ ][  ][ ]

Nummer 349

Gblatte

Sonntag, 17. Dezember

Die Lage am Geid= und Oeviſenmarkt.
Anker dem Einfluß des Medig.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.

Wenig Veränderung am Deviſenmarkk.
Die bereits in der Vorwoche gemeldete Verknappung am
Tagesgeldmarkte hielt an. Am Montag zeigte ſich ſehr ſtarke
Nachfrage im Zuſammenhang mit dem Steuertermin, daran ſchloß
ſich der Medio mit ſeinen recht erheblichen Anſprüchen an und
ganz allgemein wurde der Geldbedarf weiter durch die Anforde=
rungen
des Weihnachtsgeſchäfts erhöht. Eigentümlich war eine
plötzliche Erleichterung am Mittwoch, die Herkunft dieſes Geldes
konnte nicht recht erklärt werden, es iſt aber anzunehmen, daß
es ſich um Berliner Beträge gehandelt hat. Die Flüſſigkeit dauerte
jedoch nur einen Tag an, worauf wieder die bisherige, verhält=
nismäßig
ſteife Tendenz einſetzte. Die Reichsbank iſt öfters mit
Lombard in Anſpruch genommen worden. Das Angebot in Privat=
diskonten
war entſprechend lebhafter, und nur ein Teil des Ma=
terials
fand zögernd im Markte Unterkunft. Reichsſchatzanwei=
ſungen
zum 15. 11. 34 wurden etwas geſucht bei gewiſſer Zurück=
haltung
der Reichsbank. Die neue Serie zum 15. Dezember 1934
wurde, größtenteils wohl aus Prolongationsanſchaffungen, recht
gut abgeſetzt, zumal der Fälligkeitstermin ſehr beliebt iſt. Die
Tranche dürfte alsbald ausverkauft ſein. Das Geſchäft in Reichs=
ſchatzweſeln
blieb verhältnismäßig ſtill. In Geld über Jahres=
ultimo
herrſchte kein nennenswertes Angebot, die Sätze beweg=
ten
ſich etwa zwiſchen 45 und 434 Prozent.
Die Veränderungen am internationalen Deviſenmarkt waren
auch diesmal wieder relativ klein. Auf unkontrollierbare Stabi=
liſierungsgerüchte
hin befeſtigte ſich die amerikaniſche Währung
etwas, am Freitag ging der Kurs jedoch wieder auf den unge=
fähren
Stand der Vorwoche zurück, als der Wunſch der Farmer
nach einer Maximinalſtabiliſierung bei 50 Prozent bekannt
wurde. Die Spekulation hält ſich noch immer von Dollarengage=
ments
ziemlich fern, da die zahlreichen, einander meiſt widerſpre=
chenden
Meldungen keine geeignete Unterlage boten. Wie es
ſcheint, dürften ſich die Kräfte durchſetzen, die den Kurs weiter
nach unten drücken wollen. Das engliſche Pfund entwickelte ſich
analog der Dollarbewegung, die Schwankungen waren indeſſen
hier nur von geringen Ausmaßen. Für die Norddeviſen gilt das
gleiche. Der Druck auf den franzöſiſchen Franc iſt etwas ſtärker
gewichen, der Franc konnte ſich im Vergleich zu den übrigen
Goldwährungen leicht erholen, d. h. der Schweizer Franken und
der holländiſche Gulden mußten ſich von ihrem ſeitherigen Höchſt=
ſtand
(oberer Goldpunkt) entfernen, ſo daß vorläufig keine wei=
teren
Goldabzüge aus Paris zu erwarten ſind. Der Belga ſetzte
ſeine Abwärtsbewegung etwas fort. Auch die Lira ermäßigte ſich,
war aber gegen Wochenende gehalten. Entgegen anderslauten=
den
Gerüchten möchten wir die rückläufige Bewegung vor allem
mit den italieniſchen Zahlungen an Amerika in Zuſammenhang
bringen. Hingewieſen ſei noch auf die Abſchwächung des argen=
tiniſchen
Peſo, die die bekannte Währungsänderung zur Urſache
hat. Es iſt beabſichtigt, den Peſo nach dem Stande des Pfund=
des
und nicht mehr nach dem des Franc zu orientieren. In der
internationalen Bewertung der Reichsmark hat ſich gegenüber
der Vorwoche ſo gut wie nichts geändert. Unſere Währung liegt
weiter feſt, und das Geſchäft iſt zurzeit ziemlich klein. Die Nach=
frage
nach Sperrmark hat etwas nachgelaſſen, und damit hat ſich
das Disagio wieder leicht erhöht.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Indexziffer der Großhandelspreiſe vom 13. Dezember. Die
vom Statiſtiſchen Reichsamt berechnete Indexziffer der Großhan=
delspreiſe
ſtellt ſich für den 13. Dezember auf 96,2 (Vorwoche 96,1).
Die Indexziffern der Hauptgruppen lauten: Agrarſtoffe 93,6
(minus 0,2 v. H.), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 89,1
(plus 0,2 v. H.) und induſtrielle Fertigwaren 114,0 (plus 0.1
v. H.).
Heſſiſche Beamtenbank e. G. m. b. H. zu Darmſtadt. Wie uns
der Vorſtand dieſer Genoſſenſchaft mitteilt, wird deren Darlehens=
nehmern
die Dezemberrate geſtundet, nicht nur, um den Beamten
die Anpaſſung an die derzeitige Umſtellung der Gehaltszahlung zu
erleichtern, ſondern auch, um ihnen im Intereſſe der Wirtſchaft
größere Weihnachtseinkäufe zu ermöglichen.
Maſchinenbauanſtalt Venuleth u. Ellenberger A.=G., Darm=
ſtadt
. Die Geſellſchaft ſchließt das abgelaufene Geſchäftsjahr nach
9500 RM. Abſchreibungen mit einem Verluſt von 49 311 RM., der
ſich durch den Verluſtvortrag aus 1931/32 auf 119 000 RM. erhöht
Bei einem Aktienkapital von 160 200 RM. (alte Aktien 63 000,
Bei einem Aktienkapital von 160 200 RM. (alte Aktien 63 600,
der anderen Seite der Bilanz ſtehen Anlagevermögen mit 183 100.
ein Umlaufsvermögen mit 105 800, darunter Waren mit 680.
Wechſel mit 1636, Kaſſenbeſtand und Poſtſcheckguthaben 48 RM.
und Bankguthaben 178 RM., zu Buch. Der Aufſichtsrat der Ge=
ſellſchaft
ſetzte ſich zuſammen aus den Herren Rechtsanwalt Dr. F.
Mattern=Darmſtadt, Verbandsſyndikus Dr. Schick=Frankfurt a. M.,
Direktor Zapf, Vorſtandsmitglied der Darmſtädter Volksbanl
e. G. m. b. H.. Darmſtadt, Prokuriſt Ballé in Firma Horbach u
Schmitz, Frankfurt a. M.
Neue Zementverhandlungen. Geſtern fanden in Berlin auf
Veranlaſſung des wirtſchaftspolitiſchen Beauftragten des Reichs=
kanzlers
, Keppler, Verhandlungen zwiſchen den Vertretern der
Zementverbände und der Außenſeiterfirmen ſtatt. Wie es heißt,
geht eine Anregung dahin, den Verkauf im neuen Jahre für die
Werke freizugeben, aber die Preiſe feſtzulegen. In Kreiſen der
weſtdeutſchen Zementinduſtrie hält man jedoch offenbar an dem
Gedanken einer feſten Kartellierung feſt.
Produkkenmärkſe.
Darmſtädter Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 16. De.
zember. Die Preiſe verſtehen ſich in Pfg. pro Pfund bzw. Stück.
Gemüſe; Kohlrabi 68, Erdkohlraben 8, Karotten 8, Gelbe=
Rüben 8. Rote Rüben 10, Weiße Rüben 10, Schwarzwurzeln 20
bis 25, Spinat 25, Rotkraut 1215, Weißkraut 810 Wirſing 10.
Grünkohl 1012, Roſenkohl 2528, Zwiebeln 810, Knoblauch)
4050, Tomaten 50, Kaſtanien 25, Feldſalat Lattich 100, Endi=
vienſalat
1215, Kopfſalat 30, Blumenkohl 3570, Rettich 510,
Meerrettich 50 Kartoffeln: Spätkartoffeln 3½5. Obſt
TaTfeläpefl 1528. Wirtſchaftsäpfel 815, Tafelbirnen 1525,
Wirtſchaftsbirnen 1015, Nüſſe 4550 Apfelſinen 15 Zitronen 6
bis 8, Bananen 30. Eßwaren: Süßrahmbutter 160, Landbut=
ter
140150, Weichkäſe 2025, Handkäſe 512, friſche Eier 17
bis 15. Wild und Geflügel: Reh 80110, Gänſe 80100,
Hühner 6090, Enten 100110, Tauben 6080, Haſen 80 und 90,
Hähne 90100. Fleiſch= und Wurſtwaren: friſches
Rindfleiſch 56, Kalbfleiſch 70. Hammelfleiſch 60 und 70, Hackfleiſch 69Bayern .. v.27
64 Pfennig.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe. Infolge des anhaltend
ſtarken Froſtes haben ſich die Zufuhren, insbeſondere aus dem 8e9Thüringen
Oſten, weiter verringert, doch konnten ſich um etwa ½ Pfg. höhere
Forderungen nicht durchſetzen. Bei befriedigendem Abſatz in billi. Diſch. Anl. Ausl
gen ſowie in Kühlhauseiern blieben die Preiſe der Vorwoche
unverändert, und notierten in Pfg. pro Stück frei Frankfurt a. M.
wie folgt: Deutſche Friſcheier zwiſchen 1215, Holländer und
Flandern zwiſchen 1114, Dänen zwiſchen 1213,5 Eſten und
Finnen zwiſchen 11,513 je nach Größe, Polen 9,510,5, Rumänen
und Südſlawen je 10,5, Bulgaren 11 Pfg. Kühlhauseier, 6Baden=Baden.
deutſche 1011,5, holl. 9,510,5. polniſche 99,5 Pfg.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe. Die Erzeugung bleibt
infolge der kalten Witterung klein; nur vereinzelt ſind geringe 69gFrankfurt a. M.
Mehrlieferungen zu verzeichnen. Billige Sorten ſind ſeitens der
Konditoreien geſucht, ſtehen aber kaum zur Verfügung. Im übri=
gen
war das Geſchäft trotz der Feſttage unbefriedigend. Die vor=
wöchentlichen
Preiſe haben keine Veränderungen erfahren und
notierten wie folgt: deutſche Markenbutter per 1 Faß 142,00, per
Faß 144,00, ausgeformt 145,00; däniſche Butter per 1 Faſ
150,00, per ½ Faß 152,00 und ausgeformt 155,00 RM. Die Preiſe
ſind Verkaufspreiſe und verſtehen ſich per 50 Kilogramm fre.
Frankfurt a. M.

Nachdem die Berliner Börſenwoche einen überwiegend
ruhigen Verlauf genommen hat, war am geſtrigen Wochenſchluß

Neardicen der Weiſchet WDisßer eiſte Ralftf Den ſeifn des
Publikums bemerkbar. Die neuen geſetzgeberiſchen Maßnahmen
der Reichsregierung wurden beſprochen. blieben jedoch auf die Ge=
ſchäftsentwicklung
einflußlos. Etwas beeinträchtigend wirkte viel=
leicht
die Einberufung des Zentralausſchuſſes der Reichsbank zwecks
Entgegennahme einer Erklärung über die deutſche Transferlage.
Im allgemeinen überwog eine kursmäßige Beſſerung von zirka 1
Prozent. Montanwerte wurden günſtig beeinflußt durch die Aus=
führungen
Dr. Springorums in der Generalverſammlung von
Hoeſch=Köln=Neueſſen. Farben eröffneten ½ Prozent über Vor=
tagsſchluß
und zogen im Verlauf bei recht lebhaftem Geſchäft bis
auf 123½ an. Kalipapiere waren bis 2 Prozent gebeſſert. Von
Elektrowerten ſtanden Schuckert und Siemens mit minus 1½ bzw.
1½ Prozent unter etwas ſtärkerem Druck. Recht feſt tendierten
Kunſtſeidenwerte, von denen Bemberg 2½ und Aku 1½ Prozent
gewannen. Reichsbankanteile blieben wieder vernachläſſigt und
eröffneten 1½ Prozent unter Vortagesſchluß. Am Rentenmarkt
waren Stahlverein=Bonds wieder ſtärker gefragt und um 1½
Prozent gebeſſert. Auch die zertifizierten Dollar=Bonds wurden
weiter beachtet, wenn kursmäßig auch zunächſt gegenüber dem
Vortag keine Veränderungen feſtzuſtellen waren. Von den deut=
ſchen
Renten zogen Altbeſitzanleihe um 30 Rpfg. und ſpäter um
ein weiteres Achtelprozent an, dagegen bröckelten Neubeſitz um
½ Prozent ab. Späte Reichsſchuldbuchforderungen gingen mit
unverändert 91½ bis ½ um. Im Verlauf blieb das Geſchäft wei=
ter
ruhig und die kursmäßigen Veränderungen nur gering.
Die Frankfurter Wochenſchlußbörſe hatte, wie ihre Vor=
gänger
, infolge des Ordermangels nur geringes Geſchäft zu ver=
zeichnen
, zumal auch die Kuliſſe Zurückhaltung bekundete. Die
ungeklärte außenpolitiſche Situation beeinträchtigte ebenſo wie
die Einberufung des Zentral=Ausſchuſſes der Reichsbank zwecks
Entgegennahme einer Erklärung über die deutſche Transferlage
die Unternehmungsluſt. Im ganzen war das Kursniveau im
Vergleich zum Vortag nur wenig verändert, die Haltung war
widerſtandsfähig. Die erſten Kurſe lagen etwas uneinheitlich.
Am Montanmarkt waren die reinen Kohlenwerte angeſichts der
herrſchenden Witterung geſucht und feſt, ſo Harpener (plus 1½
Prozent) und Ilſe Genuß (plus 88 Prozent). Die übrigen Mon=
tanaktien
lagen von ¼ bis ½ Prozent höher, wobei die Ausfüh=
rungen
in der Hoeſch=Generalverſammlung etwas ſtimulierten.
Farben eröffneten bei kleinem Umſatz mit 122½ Prozent unver=
ändert
. Von Elektrowerten ſetzten Siemens und Gesfürel je 1
Prozent niedriger ein, im übrigen waren die Kurſe hier behaup=
tet
. Sonſt eröffneten Reichsbank und Daimler je minus 1 Pro=
zent
, Südd. Zucker dagegen plus ½ Prozent. Infolge der weite=
ren
Schrumpfung des Geſchäftes gaben die Kurſe im Verlaufe
überwiegend etwas nach, JG. Farben 122½. gegen Schluß aber
123 Prozent. Montanwerte zogen ſpäter meiſt leicht an. Harpener
88 (nochmals plus 1 Prozent), Klöckner 55½56½, Phönir 42½
bis 43, Rheinſtahl 86½87 (plus 1 Prozent), ferner Reichshank
160½161. Feſt lagen weiterhin Kunſtſeidenwerte: Bemberg
44½ (plus 2 Prozent), Aku 38339 (plus ½ Prozent), nachbörs=
lich
bis 39½ Prozent. Der Kaſſamarkt lag nur wenig verändert,
Brauereiaktien jedoch überwiegend angeboten und niedriger. Auch
der Rentenmarkt wies nur kleinſte Umſatztätigkeit auf. Von
Reichsanleihen Altbeſitz 9089½90 (plus ½ Prozent), Neu=
beſitz
16½ (minus ½ Prozent). Späte Reichsſchuldbuchforderun=
gen
91½91½. Stahlverein=Bonds waren gefragt und insgeſamt
1 Prozent höher, auch Reichsbahn=Vorzugsaktien plus ½ Prozent,
ferner lagen im Freiverkehr Dollarbonds feſter, ſpäter allerdings
weichend. Goldpfandbriefe und Kommunal=Obligationen zeiaten
nur kleine Abweichungen, während Liquidationspfandbriefe über=
wiegend
um ½3 Prozent anzogen.

Biehmärkke.

1. Weinheimer Schweinemarkt vom 16. Dezember. Zugeführ:
waren 155 Stück, verkauft wurden 75 Tiere, und zwar Milch=
ſchweine
das Stück zu 3,504 00 RM., Läufer das Stück zu 10,00
bis 20,00 RM. Marktverlauf: mittel.

Die ueuen Geſeke über Genoſſenſchaften, Gewerbe=
ordnung
und Spar- und Girokaſſen.
Das Geſetz zur Aenderung des Genoſſenſchaftsgeſetzes bezweckt
einen verſtärkten Rechtsſchutz der Genoſſen. Zu dieſem Zweck wird
im Konkurs der Genoſſenſchaft der Zwangsvergleich, der Vergleich
über die Nachſchußpflicht, ſowie Einſtellung des Verfahrens ſchon
vor Beginn der Schlußverteilung zugelaſſen und bei der Genoſſen=
ſchaft
mit unbeſchränkter und mit beſchränkter Haftpflicht der
Einzelangriff beſeitigt. Darüber hinaus ſoll auch eine Reihe von
Einzelvorſchriften den Genoſſen einen beſſeren Schutz gewähren.
Das Geſetz über Spar= und Girokaſſen, kommunale Kredit=
inſtitute
und Giroverbände ſowie Giro=Zentralen ſieht vor, daß
die Landesregierungen bis zum 31. Dezember 1934 ermächtigt
ſind, über die Vorſchriften des Artikels 1 hinaus bei den Spar=
und Girokaſſen, kommunalen Kreditinſtituten und Giro= Verbän=
den
, ſowie bei den Giro=Zentralen die zu einer zweckmäßigen Ge=
ſtaltung
der Organiſation erforderlichen Maßnahmen zu treffen,
insbeſondere beſtehende Satzungen zu ändern oder neue Satzungen
einzuführen. Sie können zu dieſem Zweck auch Einrichtungen
und Anſtalten aufheben, zuſammenlegen und neu begründen. Sie
dürfen jedoch nicht ohne Einwilligung des Reichswirtſchaftsmini=
ſters
kommunale Einrichtungen und Anſtalten auf ſtaatliche oder
privatrechtliche Einrichtungen und Anſtalten überführen oder in
ſolche umwandeln. Zu Maßnahmen gegenüber privatrechtlichen
Einrichtungen und Anſtalten bedürfen ſie in jedem Falle der
Einwilligung des Reichswirtſchaftsminiſters. Die Landesregie=
rungen
können bei ihren Maßnahmen von dem beſtehenden Lan=
desrecht
abweichen.
In dem Bericht über die vorgeſtrige Kabinettsſitzung iſt mit=
geteilt
, daß die Genoſſenſchaft mit unbeſchränkter Haftpflicht künf=
tig
verſchwinden ſolle. Dieſe Mitteilung beruht auf einem Irr=
tum
. Die Genoſſenſchaften mit unbeſchräkter Haftpflicht, von
denen es etwa 20 000 gibt, bleiben beſtehen. Nur werden die Un=
terſchiede
zwiſchen der Genoſſenſchaft mit unbeſchränkter Haft=
pflicht
und der Genoſſenſchaft mit unbeſchränkter Nachſchußpflicht
beſeitigt. Es gibt in Zukunft nur eine Genoſſenſchaft mit unbe=
ſchränkter
Haftungsform; das iſt die Genoſſenſchaft mit unbe=
ſchränkter
Haftpflicht. In Fortfall kommt die Genoſſenſchaft mit
unbeſchränkter Nachſchußpflicht, die ſchon bisher keine große Be=
deutung
gehabt hat.
Das Geſeh über die Schaffung einer Reichsftelle
für Deviſenbewirkſchaftung.
Das Geſetz über die Schaffung einer Reichsſtelle für Deviſen=
bewirtſchaftung
ſieht vor, daß der Reichswirtſchaftsminiſter ſeine
Befugniſſe und Aufgaben, die er nach der Verordnung über die
Deviſenbewirtſchaftung vom 23. Mai 1932 und dem Geſetz über
Zahlungsverbindlichkeiten gegenüber dem Auslande vom 9. Juli
1933 hat, ganz oder teilweiſe auf eine Reichsſtelle für Deviſen=
bewirtſchaftung
überträgt, deren Leiter ernennt und deren Rechts=
verhältniſſe
im Einvernehmen mit den beteiligten Reichsmini=
ſterien
regelt. In der Begründung dazu wird geſagt, daß die
Tätigkeit auf dem Gebiete der Deviſenbewirtſchaftung den Auf=
gabenkreis
eines Reichsminiſteriums weit überſchreitet und die
große wirtſchaftspolitiſche und währungspolitiſche Bedeutung der
Deviſenbewirtſchaftung es als ratſam erſcheinen laſſe, dieſe Auf=
gaben
und Befugniſſe einer beſonderen Reichsſtelle zu übertra=
gen
. Dieſe ſolle die ſachliche Stütze für die Landesfinanzämter als
die Deviſenſtellen bilden und in organiſatoriſcher und perſoneller
Hinſicht auch weiterhin dem Reichsfinanzminiſterium unterſtehen
Kleine Wiriſchaftsnachrichten.
Ueber 5000 Betriebe des Speditionsgewerbes haben ſich in
dem Reichsfachſtand des deutſchen Speditionsgewerbes zuſammen=
geſchloſſen
. Es gehören ihm folgende Verbände an: Verein Deut=
ſcher
Spediteure e. V. Zentralſtelle des Deutſchen Möbeltranspor=
tes
e. V., Gedekra=Reichsverband (Gemeinſchaft Deutſcher Kraft=
wagenſpediteure
) e V., Reichsverband der Auftragsſpediteure
Deutſchlands, Vereinigung der Vollmachtsſpediteure Deutſchlands
e. V.
Das Geſetz über Schiedsabreden in Kartellverträgen hat fol=
genden
Wortlaut: Schiedsabreden in Verträgen der in 8 1. der
Verordnung gegen Mißbrauch wirtſchaftlicher Machtſtellungen vom
2. November 1923 bezeichneten Art, bedürfen, ſoweit ſie ſich auf
Verpflichtungen der in 8 1 genannten Verordnung bezeichneten
Art beziehen, der in § 1027 ZPO. in der Faſſung des Geſetzes zur.
Ordnung des Verfahrens in bürgerlichen Rechtsſtreitigkeiten vom
27. Oktober 1933, vorgeſchriebenen Form.

Berliner Kursbericht
vom 16. Dezember 1933

Deviſenmarkt
vom 16. Dezember 1933

Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u. // 49.25
Disconto=Geſ.
Dresdner Bant 55.
Hapag neue Stücke)
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd n. St,/ 27.625
A. E. G.
Bahr. Motorenw. 1
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummt 1
Deutſche Cont. Gas 1

Mccht
25.75
14.
23.625
132.25
44.
12.50
63.50
140.375
109.25

Me
100.
Elektr. Lieferung 87.
J. G. Farben
122.25
Gelſ. Bergwerke 54.375
Geſ.f.elektr. Untern. 82.375
Harpener Bergbau 85.
Hoeſch Eiſen und 1
Köln=Neueſſen / 63.625
Phil. Holzmann 65.50
Kali Aſchersleben 112.
Klöcknerwerke
55.50
Koksw.Chem.Fabr. 82.75
Mannesm. Röhr 59.
Maſch.=Bau=Untn. 36.625
Orenſtein & Koppell 28.75

uee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kal
Kaufho
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
BogelTelegr. Drahl
Wanderer=Werke

49.375
149.75
14.75
35.75
114.
14.125
87.
12.50
72.
64.
82.

Helſingfor=
Wien
Prag
Budapeſt.
Sofia.
Holland
Oslo
Kopenhagen.
Stockholm
London
Buenos=Aires
New York
Belgien.

Italien
Paris

Währung
1o0 finn. Mk.
100 Schilling 48.05
100 Tſch. Kr. t
100 Bengö
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen 6
100 Kronen
1 2.Stg.
1 Pap. Peio
1 Dollar
100 Belgo 58.29
100 Lire 22,02 3
100 Franes 1

Meit
6.054
12.41
3.0a7
168.58
68.83
61.19
70.68
13.70
9.843
2.657
18.40

Riet
6.066
48.15
12.43
3.053
168.92
68.97
61.31
70.82
13.74
0. 641
2.683
58.41
22.06
16.44

Schweiz
Spanien
Danzig
Japan
Rio de Janetro
Jugoflaivien. 100 Dinar
Portugal 100 ESeudos
Athen
Iſtambu t türk. 2
Kairo
Kanada
Uruguah
Island.
Tallinn (Eſtl. 1
Rigg

MMite Geldg 100 Franken 81.02 100 Peſetas 34.27 100 Gulden 91.49 Yen 0.825 1 Milreis 0.228 3.664 12.39 100 Drachm. 2.396 7.978 Lägypt. 14.09 canab. Doll 2.895 1 Goldpeſo 1.399 100 isl. Kr. 61.89 100 eſtl. Ar 75 42 100 Lats C0.02

Brief
61.18
34.33
6 L.65
C.sa5
0.228
5.676
12.51
2.700
21 1.292
74.12
2693
1.401
62.11
*5ss
30.18

Darmſtädter und Nationalbank Darmſtadt. sugte der Aresdner Bank
Frankfurter Kursbericht vom 16. Dezember 1933.

Kee
Gr. IIp. 1934
. . 1935
1936
1937
1938
GruppeI
6 %Otſch. Reichsanl.
v.23
½2 % ntern. , v. 30

6%Baden ... v.27
6%Heſſen. . v.29
6%Preuß.S v. 28
6% Sachſen . 1.27
ſungsſch. 42/,Ab
löſungsanl.. . ..
Dtſche. Anl. Ablö=
ſungsſch
. (Neub.)
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
.
6%Berlin ... v.24
69Darmſtadt . . .
68Dresden . . b.26
Schätze v. 29
v. 26
S8Mainz.
62Mannheim v.27
6%München b.29
6%Biesbaden v. 28
6 %Heſſ. Landesbk.
Goldoblig.
5 ½2 beſſ. Landes=
Hm.Br.- Gimwid-

102
98.5
95.25
92.25
88
95.4
101.75
93
92.5
92.5
91.5
1031,
82
89.75

89,
16.2
8.725
70.5
75.5
76
82.25
79.75
86
84
90
85.75

Pe
Hyp.=Bk. Ligu.
Komm. Obl. . .
6% Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6% Goldoblig.
62Landeskomm.=
Bl. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R. 11
R.12
62Kaſl.Lauveskrd.
Goldpfbr. ..
6%Naſſ. Landesbl.
5½% Liqu. Obl.
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.-Anl.
*Ausl. Ser. I
*Ausl. Ser. III
Dr. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
6%Ber.. Hyp.=Bk.
5½2%0 Lig.=Pfbr.
6%Frkf. Hyp.=Bl.,
5½%0 Lig. Pfbr..
Goldoblig.
2a Frrf. Pfbr=Bk.
% Lig.=Pfbr.
ein. Hyp.=Bk.
Lig. Pfbr.
835B. lz. Hyp.=Bk.
Lig. Pfhr
SSRh= n.Hyp. Bi.
Lig. Pfbr
olboblig.
Süidd Boden=
Ered.=Ba
Lig. 4 br.
62Bürtt. Gyp. B

Mi Ve 8%Dt. Linol. Werke 84.5 Chade ....... 90 6%Mainkrw. v. 26 881), Contin. Gummiw. 62Mitteld. St ihl. 83.75 Contin. Linoleum. 92 62Salzmann &Co. Daimler=Benz 89 6%Ver. Stahlwerke Dt. Atl. Telegr. 6%VoigtcHäffner 72 Erdöl J. G. Farben Bonds 10 Dt Gold=u. Silber=
ſcheide
=Anſtalt. 5%Bosn. L.E.B. Linoleum L.Inveſt. Dortm. Ritterbräu 90.25 5%Bulg. Tab. v. 021 Ohckerhoff c Widm. 892),
89 4½20 Oſt. Schätze. Eichbaum=Werger: 42Oſt. Goldrente. 16 Elektr. Lieferg.=Geſ. 5 %vereinh. Rumän 4.5
Licht 437 6.75 Eſchw Bergwer.. 87.25 47 3.4 Eßling. Maſchinen. 425Türk. Admin Faber & Schleicher 1.Bagdad J. G. Farbeninduſtr. 16 Zollanl. Feinmech. (Fetter) 4½%üngarn 1913 4.s Felt & Guillegume 1914 4.8 Frankfurter Hof. 92 Goldr. Gelſenk. Bergwert. 90.25 1910
42 4.75 Geſ.felektr. Untern. 89" 4½Budp.Stadtanl. 38 Goldſchmidt Th. 84I. 42Liſſabon 34.75 Gritzner=Kayſer= 90 89.5 42 Stockholm
Aktfen. 70 Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft., 90 Hanauer Hofbräuh. 9o.5 Rla.Kunſtzlide Untel 39 93.25 12.E. G. 23.75 Haurdener gegbal. 93 AndregeNoris Bahr 93 Henninger Kempf 91 Aſchaffbg. Brauerei HilpertArmaturfrb 91.75 Zellſtoff 35 Hindrichs=Aufferm. 88.5 Bemberg. F. P. 44.5 Hirſch Kupfer. Berl.Kraft u. Licht 1116 Hochtief Eiſen 94 Buderus Eiſen. 69.5 Holzmann, Phil. 91.25 Cement Heidelberg 78.5 3lſe Bergb. Stamm/! 93,5
Karlſtadt 80 Genüſſel.
Junghans ..... 1B.S. ehemie, Bafell, 138.25!

140.75
139.5

31.75
103

181.5
43),
65
15.5
64
88
101
200
24.5
1221),
24
22
82:.
26.5
181,

Mieue
Aſchersleben.
glein, Schanzlin.
Klöcknerwerke ...
anorr C. H ....
KLahmeyer & Co.
Laurahütte.
Lech, Augsburg
KLöwenbr. Münch
Mantr.
ſMainz. Akt. Br.
(Mannesm.= Röhren
Mansfeld Bergb.
(Metallge). Frankſ.
(Miag. Mühlenbau.
Motoren Darmſtadt
MReckarwert Cßling.
SOberbedar
ſPhönix Bergbau..
Rh. Braun ohlen
Elektr. Stamm
Stahlwerke.
Riebeck Montan.
Noeder, Gebr.
Rütgerswerle
Salzdetfurth Kali
Salzw. Heilbronn:
Schöfferhof=Bind.
Schramm Lackfbr.
Schucker: Elektr.
Schwartz Storchen
Siemens & Halske.
Reinigerwerke
Südd. Zucker=A. G6./177
Thür. Liefer.=Geſ..
Kaufho ..... .. . . 147),

42
85.75
175

m.
200
66.25
A
58=
60.25
38
7I.
194.5
88.
86½
54
49.75

3aas
141
2o

Mie Kdſ
Ver. Ultramarin.
Boigt & Hgeffner.
Beſteregeln Kali.
Zellſtoff Waldhof
Allg. Dt. Credijanſt
Badiſche Bant.. ..
Bk. f. Brauinduſtr
Bayer Kyp. u. W
Berl Handelsge).
Hypothelbl.
Comm. u. Privatb.
Dt Bankund Disc.
Dt. Eff. u. Wechſe!
Dresdner Ban:
Franki. Ban.
Syp.=Bant
Mein Hyp.=Ban!.
Pfälz. Hyp.=Ban!.
Reichsbank=An:
Rhein Hyp.=Bank.
Südd. Bod.=Cr. B!
Bürtib Notenbank
A..G. Verielrsw.
Allg. Lokalb. Kraftn
72, Dt. Reichsb. Pzal1
Hapag.
Nordd Llohzd.
Sütvd. Eiſenb.=Ge
Alltanz: u. Sturtg.
Verſicherung
.. Verein Verſ./213
Frankona Rüick=u.M
Mannheim Verſich.
Otavt Minen
Schantung bentekl 31.5

Ve
102
1114.5
45.75
36
120I=
69
84
42
49.25
73.75
80.5
76.25
77.5
161.25
109.5

57.25
E8
107,
25.75
48.75

20
10.75

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 349 Seite 15

BTH

Gopyright by Auguſt Scherl
G. m. b. H., Berlin.

TTAolt
Tat

35 Nachdruck verboten.

N

Kötzſchau berichtete über dieſe Ergebniſſe ſofort auch ſeinem Kollegen
Federer, der die Nachricht eiligſt ſeinem Mandanten Zeck ins Unter=
ſuchungsgefängnis
übermittelte.
Zecks erſte Frage war die, ob die in Tegel damals feſtgenommenen
Männer noch immer der Freiheit beraubt blieben. Blaß, erregt drang er
in ſeinen Verteidiger: Kötzſchau dürfte nichts unverſucht laſſen, um ihre
Befreiung noch in dieſer Stunde durchzuſetzen. Ich habe am eigenen
Leib erfahren, was es heißt, unſchuldig hinter Schloß und Riegel zu
ſitzen! Die Minuten dehnen ſich zu Stunden! Man verzweifelt an jeder
Gerechtigkeit!
Am folgenden Morgen brachten die Zeitungen dann die erſte kurze
Notiz darüber, daß die im Prozeß der Krimmlerwerke gegen Bombje u.
Co, in der Tegeler Fabrik Verhafteten endlich wieder in Freiheit geſetzt
ſeien. Es handelte ſich um einen Betriebsleiter, einen Werkmeiſter, einen
Verkzeugmacher und einen Pauſer. Der Regiſtrator wurde, wie es hieß,
einer Vernehmung halber vorläufig noch zurückbehalten: um aufzuklären,
wie es möglich geweſen ſei, daß ſich der Regiſtratur=Wegweiſer der Krimm=
lerwerke
bei der Hausſuchung in Tegel vorgefunden hatte.
Das iſt alſo alles äußerte ſich Kötzſchau einem Zeitungskorreſpon=
denten
gegenüber, der ihn aufſuchte und dem er die erbetenen ausführ=
lichen
Auskünfte erteilte, damit ſie die Offentlichkeit erfuhr, was von dem
ganzen, großen, gegen Bombie u. Co. mit ſo ſtarkem Lärm anhängig
gemachten Werkſpionage=Prozeß übriggeblieben iſt: der vermutlich von
einem bezahlten Subjekt eingeſchmuggelte Regiſtratur=Wegweiſer! Die

Staatsanwaltſchaft hat nun in letzter Stunde die Anklage fallen laſſen.
Zu ihrem Glück: denn es hätte eine beiſpielloſe Blamage gegeben. Die
noch bis in die letzten Tage äußerſt ſiegesgewiß auftretenden Direktoren
der Krimmlerwerke ſind nämlich auch ſchon ſehr kleinlaut geworden. Es
heißt, daß ſie nach dem Ergebnis des jetzt endlich von einwandfreier Seite
erfolgten Gutachtens auf eine Privatklage überhaupt verzichten werden.
Aber was für ſchwere Mißgriffe ſind bei der unbegreiflich überſtürzten
Verfolgung vorgekommen! Man hat unbeſcholtene Männer ihrer Freiheit
beraubt, hat ſie wochenlang ihrer Arbeit, ihrer Familie entzogen! Man
hat vor allem geduldet, daß die geriſſenſten Söldlinge der Konkiurrenz
ſich an der Durchſuchung der Geheimlaboratorien eifrig beteiligten!
Wir fordern ſtrenge Nachprüfung dieſer Maßnahmen!
Mehrere Abendblätter beſchäftigten ſich bereits ausführlich mit den
neueſten Vorgängen in Moabit. Dabei tauchte wieder der Name von Frau
hon Lolli auf, die mehrfach als ſtille Teilhaberin der Krimmlerwerke
vezeichnet worden war. Und im Zuſammenhang mit ihrem gewaltſamen
Ende wurde daran erinnert, daß das Unterſuchungsverfahren gegen
Dr. Zeck noch immer nicht um Schritteslänge vorgerückt zu ſein ſcheine-
vermutlich
, weil die Belaſtungsmomente nicht ausreichten , daß in=
zwiſchen
aber alle anderen Spuren verwiſcht ſeien, weil man eben ver=
ſäumt
habe, ſie rechtzeitig zu verfolgen.
Petra beglückwünſchte Kötzſchau zu ſeinem Erfolg. Sobald ſie den
Artikel im Abendblatt geleſen hatte, rief ſie Federer an und dankte auch
ihm für ſein energiſches Eintreten.
Federer war aber durchaus nicht ſo auf Fanfare geſtimmt, wie ſie
erwartet hatte.

Dreiborn iſt nicht aus ſeiner Sturheit zu erwvecken, beklagte er ſich.
Er kennt nur den einen Verdacht: den gegen Zeck. Die Auskünfte, die
von der Kriminalpolizei über das Ehepaar Barthelot eingelaufen ſind,
ſcheinen ihm vollkommen zu genügen. Barthelot habe von ſechs Uhr an
in dem bekannten Café am Anhalter Bahnhof geſeſſen und getrunken,
wenig ſpäter habe ihn ſeine Frau zur Bahn abgeholt. Der maßgebende
Zeuge dafür iſt der Kellner. Wer will. heute noch beweiskräftig feſtſtellen,
wieviel Minuten zwiſchen dem Eintritt des Mannes und der Frau ver=
gangen
ſind? In dieſer knappen Friſt aber kann das Verbrechen von der
Frau begangen worden ſein.
Petra, wollte an Octavies Schuld nicht glauben. Je öfter ſie ſich der
Begegnung mit ihr entſann, deſto ſchwächer ſchien ſie ihr belaſtet. Sie
traute der vom Schickſal gebeutelten Unglücklichen einfach nicht die
Energie zu, die zu ſolch einer Tat gehörte.
Und was unternimmt Dreiborn ſonſt? fragte ſie.
Ernſtlich nichts. Er hofft, daß die Zeit ihm hilft: Zeck werde
ſchließlich, ſeeliſch zermürbt und im letzten Widerſtand gebrochen, ein
reuevolles Geſtändnis ablegen.
Und ohne dieſes? Wie ſtellt ſich der Mann das Ergebnis einer Ver=
handlung
vor? fragte Petra erregt. Angenommen, daß der Staats=
anwalt
die Anklage erhebt? Es iſt doch gar nicht faßbar, daß ſich Richter
finden ſollten, die auf Grund ſo ſchwacher Verdachtsmomente ein Schuldig
ausſprechen könnten!
Sind es lauter Schädel wie Dreiborn, ſo verlangen ſie eben nicht,
daß dem Angeklagten die Schuld nachgewieſen wird, ſondern daß er den
Richtern ſeine Unſchuld beweiſen ſoll!
An dieſem Nachmittag ging Petra in ſchwerer Bedrückung heim.

Als Petra in der Penſion Urbach anlangte, ſchloß im Wintergarten
gerade die Teemuſik ab. Sie wollte ſich nicht auf der unteren Diele zeigen,
um nicht wie ſtets den hundert neugierigen Fragen ſtandhalten zu müſſen,
ging alſo am Büro vorbei und trat in den Villenhof ein.
Die kleine Schinkelvilla lag mit geſchloſſenen Läden da. Die Ein=
gangstüre
war durch eine Eiſenſtange mit ſchwerem Schloß verrammelt.
Petra hatte von Kötzſchau erfahren, daß Geheimrat Bombje bereits über
das Schickſal des kleinen Hauſes entſchieden hatte: es ſollte in allernächſter
Zeit niedergeriſſen werden, um dem Erweiterungsbau des Bürogebäudes
Platz zu machen.
Die Uhr der Kirche ſchlug. Es war halb ſieben. Müde und gleich=
mäßig
ſickerte der Regen nieder. Die Nachtbeleuchtung brannte, denn es
war jetzt um dieſe Stunde ſchon finſter. Im Lichtkreis der Laternen ſah
man den feinen Strichregen. Um ſo dunkler wirkte der Hintergrund. Aber
Petras raſch abtaſtenden Blicken entging die Geſtalt nicht, die im Schutz
des überhängenden Daches an der Ecke des Bürogebäudes ſtand und ſich
nicht regte.
Sie ſah das Aufleuchten der kurzen Pfeife erkannte nun auch das
unheimlich beleuchtete Geſicht. Jslitz war’s.
In dieſer Stunde ſtieg das Bild in ihrer Erinnerung auf: wie ſie ihn
genau an derſelben Stelle geſehen, nach jenem Beſuch, den Frau von
Lolli ihm in ſeiner Behauſung abgeſtattet hatte.

Als ſie näher kam und wenige Schritte vor ihm ſtehenblieb, ſchoh
Sslitz zwiſchen den Zähnen ſeine Pfeife in den Mundwinkel, ohne ſeine
Hand aus der Taſche zu ziehen, und ſagte ſpöttiſch: Kein angenehmes
Wetter, Fräulein, um im Garten ſpäzieren zu gehn.
Nein, allerdings nicht, erwiderte Petra. Ich gehe ja auch nicht
ſpazieren, Herr Jslitz. Was mich herführt, werde ich Ihnen ſchon ſagen.
Ein Schweigen entſtand. Er wartete, da ſie nicht ſogleich fortfuhr.
Aber ein verbiſſener Trotz meldete ſich dann in ihm.
Das kann ich mir denken, Fräulein Doktor, auch ohne daß Sie mir’s
ſagen. Das iſt’s: es treibt Sie eben her. Denn an der Sache waren Sie
ja nicht ganz unbeteiligt? Das meint der Kommiſſar auch: an die Tat=
ſtelle
treibt’s die Betreffenden immer wieder zurück.
Petra ließ ſich ſo leicht nicht aus der Faſſung bringen. Sie ſtand nun
dicht vor ihm. Von ihrem Hutrande tropfte der Regen auf ihre Schultern,
Groß und ſtreng forſchend blickten ihre klugen Augen ihn an. Sie merkte,
daß es ihn beunruhigte. Sie verlaſſen ſie überhaupt nicht mehr, die
Tatſtelle, Islitz. Denn bei Ihnen ſpricht auch noch die Reue mit. Nicht.
wahr, es quält Sie doch, daß Doktor Zeck unſchuldig in Mogbit ſitzt?
Islitz nahm die Pfeife aus dem Mundwinkel und ſpuckte aus.
Die Herren in Moabit werden ſchon ihre Gründe haben. Iſt ja alles
klar. Er hat ſie loswerden wollen. Ich weiß Beſcheid. Sie brauchen mich
gar nicht ſo anzuſtarren, Fräulein. Daß ich Ihnen ſchon immer im Wege
war, das iſt auch anderen bekannt. Mir können Sie gar nichts, Fräulein.
Vielleicht doch, Herr Islitz. Über die Verbindung, die zwiſchen
Ihnen und Frau von Lolli beſtanden hat, haben Sie nämlich bisher uoch
keine Auskunft gegeben. Aber die wird man jetzt verlangen.
Verbindung? Was denn für eine? Gar keine hat beſtanden. Brocken
Sie ſich bloß ſelber nichts ein, Fräulein.
Gar keine. So. Sie iſt auch nie da drinnen bei Ihnen geweſen, die
Frau von Lolli, wie? Petra wies mit dem Kinn nach dem Eingang ſeineu
Wohnung.
Und wenn ſchon. Dann hat ſie eben etwas von mir verlangt:
Bücherpakete wegſchaffen, ſonſt was. Zum Teetrinken hab’ ich ſie nie
eingeladen, wie andere Leute. Erlachte kurz auf. Da mußten Sie früher
aufſtehen, Fräulein, um mich aus dem Konzept zu bringen. Und über=
haupt
: ſo’ne Kleinigkeiten, wie Gänge laufen, die braucht man nicht alle
im Gedächtnis zu haben. Da könnte jeder kommen und Auskunft ver=
langen
. Ich erinnere mich an gar nichts davon, verſtehen Sie.
Petra nannte ihm genau Tag und Stunde, Sie werden ſich da doch
etwas Beſonderes ausdenken müſſen, Herr Jslitz. Denn bloß um einen
Botengang wie etwa bei Herrn Ronſard hat ſich’s dabei nicht
gehandelt.
Laſſen Sie mich gefälligſt in Frieden! ſtieß er nun jähzornig aus.
Mit Ihrer Herumſpioniererei werden Sie bei mir kein Glück haben:
Verſtehen Sie?"
Warum regen Sie ſich denn ſo auf, Herr Jslitz, wenn Sie ein ſo
ruhiges Gewiſſen haben?
Ich laſſe mich von Ihren Reden nicht dumm machen, Fräulein,
Ruhiges Gewiſſen? Beſſeres jedenfalls als Sie. Ich habe alles gut ge=
ſtempelt
in der Taſche, Fräulein Doktor. Ich habe mein Alibi, Fräulein,
Doktor. Jaſvohl, Fräulein Doktox. Vom Beamten auf der Bahn, Auf=
gabeſchein
mit genauem Datum: Bahnhof Friedrichſtraße. Wollen Sig
mir das vormachen, Fräulein, wie man mit der Karre vor ſieben Uhr
hier ſein ſoll, wenn man erſt um ſechs einhalb ſein Expreßgut losgeworden
iſt? Nichts ne Sie mir beweiſen. Erkramte mit der Hand in der Taſche,
um den Zettel zu ſuchen.
So, ſo. Den Aufgabeſchein tragen Sie alſo immer bei ſich? Merk=
würdig
.
Was iſt da merkwürdig? Das war der Verſchlag mit dem Motorrad.
Der mußte noch mit dem Schnellzug mit. Weil der Herr um ſieben Uhr
bfuhr.
Herr Ronſard? Ja, ich weiß. Ich ſah ihn am Bahnhof Zoo in den
Zug einſteigen. Aber warum haben Sie das Motorrad nicht auch nach dem
ſoo gebracht?
(Fortſetzung folat)

Fürdie Reiertagef

Wicküter-Elberfelder-Pilsner
Würzburger Hofbräu
Erstes Kulmbacher
Münchener Löwenbrän

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Seite 18 Nr. 349

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Die Rechnung der evangeliſchen Ge=
ſamtgemeinde
für 1932 liegt von heute
in acht Tage lang in dem Pfarrhaus
Mollerſtraße 23 zur Einſicht offen und
iſt vormittags 910 Uhr einzuſehen.
Darmſtadt, 16. Dezember 1933.
15297) Der Vorſitzende: D. Waitz.

Aufforderung.
Anſprüche an den Nachlaß des am 12.
Okt. 1933 verſtorbenen Staatsanwalts
a. D. Rechtsanwalt. Dr. jur. Alfred
Eugen Leoni=Darmſtadt wollen bis
ſpäteſtens zum 15. Januar 1934 bei Mei=
dung
des Ausſchluſſes bei dem Unter=
zeichneten
geltend gemacht werden.
Bis zum gleichen Tage ſind dem Ver=
ſtorbenen
bzw. jetzt deſſen Nachlaß noch
geſchuldete Beträge an den Unter=
(15300
ſeichneten zu bezahlen.
Darmſtadt, den 16. Dezember 1933.
Der gerichtlich beſtellte Nachlaßpfleger
Dr. jur. W. Michel,
Darmſt., Bismarckſtr. 64. Fernſpr. 1529.

Ang. u. A. 56 Gſt. *15334)

Bekanntmachung.
Montag, den 18. Dezember, vor=
mittags
11 Uhr, werden in der Faſel=
hofreite
Ober=Ramſtadt, Am Küchler I
Faſel, 1Eber u. 2Ziegenböchke
öffentlich, meiſtbietend verſteigert.
Ober=Ramſtadt, den 14. Dezember 1973.
Heſſiſche Bürgermeiſ erei.

Ate
Opel jeder ariAopel
CA

H.B.

[ ][  ][ ]

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Asse1
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rstt.

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17. Dezember 1933

Illuſtrierte Wochenbeilage

Nummer 81

Sintser Aiuril inn Sethlserr
Forſchungsverſuche zur Verhütung von Exploſionen

In den Cageszeitungen erſcheint eine Meldung über eine
Bergwerks=Kataſtrophe. Durch Brand, Exploſion und Ver=
ſchüttung
ſind Bergarbeiter in der Grube eingeſchloſſen. Sie
befinden ſich in der höchſten Gefahr und man befürchtet das
Schlimmſte. Die Leſer verfolgen geſpannt die laufenden Nach=
richten
über die gefahrvollen Rettungsarbeiten. Oft vergehen
Cage, bis eine Entſpannung eintritt. Sicher denken manche,
daß Rettung hier Sufallsſache iſt und die Sanitätsmannſchaften
nur auf gut Glück eingefahren ſind. Ganz im Gegenteil, dieſes
ſchwierige Werk der Lebensrettung iſt eine der
am beſten vorbereiteten Maßnahmen und gehört für jeden
geſchulten Bergmann zum ABC ſeines Faches.
In der Reichen Seche, dem Lehr= und Verſuchs=
bergwerk
der Bergakademie Freiberg in
Sachſen, werden die Studenten mit den fortſchrittlichſten Me=
thoden
der Bergwerksrettung vertraut gemacht. Wenn das
Signal: Die Grube brennt oder Bergleute in Gefahr!
ertönt, dann ſetzt ſofort und mit der Genauigkeit eines gut
durchdachten Manövers die Rettungsarbeit ein. Der erſte
Griff gilt den Gasmasken und Sauerſtofflaſchen, dann kommen
PPickhacken, Seile, Sanitätskäſten und die anderen Nettungs=
geräte
daran. Selbſtverſtändlich ſind alle Unglücksfälle hier
in der Lehrgrube nur markiert. Crotzdem aber fehlt den
Uebungen nicht das Aufregende und Dramatiſche. Die mas=
kierten
Netter rennen im Laufſchritt zum Unglücksſtollen, um
überall da, wo Menſchen in Gefahr ſind, ſofart Hilfe bringen
zu können.
Das Signal zum Beginn der Kataſtrophe geben die
Studenten durch das Hiſſen einer roten Fahne. Sie iſt zugleich
eine Mahnung für alle Anlieger, Paſſanten und die Bauern,
die auf dem Felde arbeiten.
Die Verſuchsſtrecke dient hauptſächlich dazu, die wiſſen=
ſchaftlichen
Unterſuchungen der Gefahrenmomente durchzu=
führen
, die ſich bei Kohlenſtaubexploſionen und Schlagwettern
in einer Grube ereignen können. Es werden Apparate und
Einrichtungen, die ſpäter in Gruben verwandt werden ſollen,
auf ihre Sicherheit hin geprüft. Kohlenſtaub aus allen deut=
ſchen
Bergwerken wird auf ſeine Entzündbarkeit hin unter=
ſucht
. Eine Kataſtrophe wird deshalb immer ſo eingeleitet,
daß die Bergwerksſtudenten verſchiedene Arten von Kohlen=
ſtaub
in die Strecke ſchütten und dann durch elektriſche Sün=
dung
die Exploſion hervorrufen. Unter gewaltigem Donnern
beginnt der Verſuchsſtollen zu brennen. Flammen und Nauch=
ſchwaden
ſteigen durch die Abzugsſchächte empor. Von allen
Seiten kommen die Mannſchaften herbeigeeilt. Suerſt wird
nach den Verunglückten geſucht; dann bemüht man ſich, den

Brandherd zu lokaliſieren
und abzudichten. Deshalb
werden einige Stollen mit
Backſteinmauern von den
übrigen Gängen vollſtändig
abgeſchloſſen.
Sehr ſchwierig iſt es, die
Verunglückten durch die
verqualmten Gänge an das

Sie lernen hier alle praktiſchen Arbeiten
und techniſchen Einrichtungen kennen; ſie
üben ſich in allen Handgriffen der Berg=
leute
. Sie bohren, ſprengen, fahren ge=
füllte
Hunte ab, ſtützen die Stollen ab und
machen ſich mit den Sicherheitseinrich=
tungen
vertraut. Wie der einfache Berg=
mann
müſſen die Ingenieure hier ihren
Beruf von Grund auf lernen.
In den Anlagen der Verſuchsſtrecke
haben die Studenten folgende Hauptauf=
gaben
zu erfüllen: die wiſſenſchaftliche
Unterſuchung der Gefahrenmomente; die
Durchführung aller Arbeiten, welche die
Bergpolizei vorſchreibt, und die Unter=
ſuchung
aller Apparate und Einrichtun=
gen
, die in kohlenſtaub= und ſchlagwetter=
gefährdeten
Gruben verwendet werden.
Die Handhabung der modernſten Löſch=
apparate
, der Waſſerſtaubſpeier, der Ge=
ſteinsſtaubſperrer
wird erlernt, und die
Wirkung der Bewetterung wird genau
berechnet. Allgemein geſprochen, erſtreckt
ſich alſo die Arbeit der Bergwerks=
ſtudenten
an erſter Stelle auf die Erfor=
ſchung
derjenigen Gefahrenquellen, durch
die Kohlenſtaub=Exploſionen und Schlag=
wetter
hervorgerufen werden.

Aufnahme von einem Sprengverſuch. Durch elektriſche Funken
werden verſchiedene Arten von Kohlenſtaub, die man ſich aus
deutſchen Gruben beſorgt hak, zur Entzündung gebracht. Der
Verſuch dient der Feſtſtellung, bei welcher Cemperakur der
Staub explodiert.
Cageslicht zu bringen. Mühſam kriechen die Netter mit dem
verunglückten Bergmann, der in eine lederne Cragbahre
geſchnürt wird, vorwärts. Sie müſſen ſich unter vielen künſt=
lichen
Hinderniſſen Meter für Meter durchkämpfen. Manchmal
wird der Mann in der Cragbahre auch an Seilen hochgezogen
und ans Cageslicht befördert.
Su den aufregendſten Szenen des Nettungswerkes gehören
die Wiederbelebungsverſuche. Nach allen bewähr=
ten
mediziniſchen Methoden wird der ohnmächtige Bergmann
zum Leben zurückgebracht. Langſam und regelmäßig bewegt man
die Arme, regt die Schluckreflexe an und führt ihm Sauerſtoff
zu. Man iſt erfreut, wenn man am Ende dieſer Verſuche Erfolg
gehabt hat und der Verſuchstote langſam wieder zu atmen
beginnt, ſeine Augen aufſchlägt und ins Kolleg zurückkehrt.
Die Studenten der Bergakademie verbringen wöchentlich
mehrere Stunden im Bergwerk unter der Erde, damit ſie den
Anforderungen ihres ſpäteren Berufs vollauf gewachſen ſind.
Su unſeren Bildern:
Oben rechts: Im Laufſchritt eilen die Reitungsmanuſchaften
zum Unglücksſtollen.
Liuks: Aufſchütten des Kohlenſtaubs in den Verſuchsſchacht.
Nechts: Sur Lokaliſierung und Erſtickung des Brandes wird
der Brand durch eine Mauer von den übrigen Gängen getrennt.

[ ][  ][ ]

Vom Schreitelegraph bis zur Luftpoſt

Kurioſitäten aus der Geſchichte des Poſtver=
kehrs
. Briefe an die Sötter. Der erſte
Chiffre=Brief. Der Poſtbote des Ceufels.
Die erſte Celegraphenlinie.
Die Anfänge eines mehr oder minder ge=
regelten
Poſtverkehrs gehen bis in die Seit der
Aſſyrer und Aegupter zurück. Drei Cäfelchen
aus gebranntem Con mit Keilſchrift in aſſuri=
ſcher
Sprache im Britiſchen Muſeum in
London aufbewahrt , die aus dem Archiv des
Königs Aſſurbanipal ſtammen, ſind wohl die
älteſten Originale von handſchriftlichen, durch
Boten beſtellten Meldungen. Eine weitere
Etappe in der Entwicklung des Briefverkehrs
zeigt uns die klaſſiſche Seit Griechenlands und
Roms. Bemerkenswert ſind die heute noch aus
dieſer Seit erhaltenen Exemplare von Briefen
an die Götter, die man durch das Orakel von
Donona nach dem Olymp abſckickte. Auf einem
dieſer Plättchen fragt ein Ehepaar, Euban=
dros
und ſein Weib, den Seus, zu welchen
Göttern oder Halbgötsern es flehen ſoll, damit
es ihm und ſeiner ganzen Jamilie beſſer gehe.
Man ſieht, daß ſchon damals die Leute ihre
Sorgen hatten, wie dies auch ein anderes Plätt=
chen
ähnlicher Art beweiſt.
Ein gewiſſer Sokrates
wohl nicht zu verwechſeln
mit dem berühmten Phi=
loſophen
gleichen Namens
bittet die Götter um
Rat, was er anfangen
ſoll, um ſeine ſchwere
finanzielle Lage zu beſſern.
Intereſſant iſt der an=
tike
Briefſtab, den bereits
Plutarch beſchreibt, und
deſſen ſich die Staats=
manner
von Sparta bei
geheimen Aufträgen be=
dienten
. Man ſchlang einen
ſchmalen Niemen um den
Stab, ſchrieb den Cext in
der Längsrichtung dieſes
Stabes, aber nur auf den
Niemen, und zwar quer
über die durch den auf=
gewickelten
Niemen ge=
gebene
Schreibfläche. Der
Niemen wurde dann wie=
der
gelöſt und an den
Empfänger geſchickt. Der
vermochte jedoch die un=
verſtändlich
verſtreuten
Schriftzeichen nur dann
zu entziffern, wenn er den
daz gehörigen Stab in
die Hand bekam, um den
er dann den Niemen wie=
der
wickelte.
Dieſer Stabbrief iſt
LcbindFFe4 z/,K4
wohl die älteſte Sorm des
Enckande fuhlenBein ſo
Chiffre=Briefes.
In der römiſchen Seit Achuhdirchäienshalf
dienten hölzerne Schreib= ſodenckichSuden Fiſch dad

Sie waren durch Scharniere verbunden und im
Innern mit ſchwarzem Wachs überzogen. Sie
wurden mit einem Faden umſchlungen und ver=
ſiegelt
als Briefe verſchickt.
Sur Beförderung der Briefſendungen wur=
den
zunächſt Boten benutzt. Bekannt iſt die
Geſchichte des Boten, der die Nachricht vom
Siege bei Marathon den Athenern überbrachte
und dann vor Erſchöpfung tot zuſammenbrach.
Dasſelbe Schickſal traf den Meldegänger, der
bei dem Nahen eines feindlichen Heeres 1444
von Straßburg nach Baſel abgeſandt wurde.
Nach Ausführung ſeines Auftrages fiel er auf
der Stelle tot um. Sein Standbild ſchmückt das
Nathaus zu Baſel.
Daß der Poſtbote im Mittelalter ſonder=
barerweiſe
als teufliſche Erfindung galt, ſcheint
ein Holzſchnitt zu beweiſen, der den Ceufel und
einen vor ihm ſtehenden Poſtboten in zünftiger
Kleidung darſtellt. Die Unterſchrift lautet:
Hie ſaß Luzifer mit helliſchen Fürſten zu Nat
und kamen überein, daß ſy wollen iren aignen
Potten ſchicken zu Judas. Der ſogenannte
Breslauer Poſtbote iſt der erſte durch regel=
mäßige
Beſtellung berufene Vertreter ſeiner
Sunft in Deutſchland. Da die Breslauer Kauf=
mannſchaft
ſich über Unpünktlichkeit bei der
Beſtellung von Briefen beſchwerte, beſchloß der
Magiſtrat, das Botenweſen in gute Ordnung
zu bringen. Im Jahre 15753 wurden die erſten
Botenknechte ernannt die Vorläufer unſerer
Briefträger. Sum Botendienſt wurde jedem
Botenknecht ein kleines Bäudlein am Nat=
haus
angewieſen, ſowie eine gelegene‟ Woh=
nung
. 40 Perſonen wurden in dieſen Dienſt
aufgenommen und mit Botenbüchſen verſehen.
Ein regelmäßiger Poſtverkehr wurde zwiſchen
Breslau und Nürnberg organiſiert. Jeden
Mittwoch verließ ein Bote die Stadt Breslau,

um nach zehn Cagen im Sommer, in elf Cagen
im Winter, in Nürnberg einzutreffen. Erſt im
18. Jahrhundert wird das Pferd zu einem ſtän=
digen
Mittel des Poſtverkehrs.
Su den maleriſchſten Poſtboten gehörten die
orientaliſchen Briefträger, die in Indien in
einer eigenen Botenkaſte zuſammengeſchloſſen

Einen Auftakt zur Beförderung von Poſf=
ſendungen
durch die Luft, wie wir ſie ſetzt in der
Luftpoſt verkörpert ſehen, gab die Caubenpoſt.
Der erſte Verſuch, durch Cauben Me dungen zu
übermitteln, ſtammt aus dem Jahre 44 v. Chr.
Als Brutus von Antonius während des Bür=
gerkriegs
in der Stadt Mutina belagert wurde.
entſandte er Brieftauben mit der Bitte um
Hilfe. Auch während der Belagerung von
Paris im Jahre 1871 wurden von den Franzo=
ſen
365 Brieftauben losgelaſſen, von denen frei-
lich
nur 57 mit Antwort zurückkehrten.

Abfahrt der Thurn- und Taris schen Postfn Frankfurt am Main

etwa neunzig Millimeter
Breite als Schreibpapier.

CK4

Rula, FNt Gud

waren. Sie trugen buntfarbige Cracht und
waren mit Schwimmholen ausgeſtattet. Sie tru=
gen
um die Hüften ein Netz, das ſieben große,
flaſchenförmige Schwimmblaſen zuſammenhielt,
während zwei weitere Blaſen an ſtarken Bän=
dern
rechts und links von den Schultern herab=
hingen
. Der Poſtbeutel lag quer über dem
Nacken. Grund für dieſe Ausſtattung war die
Notwendigkeit, den Boten zu befähigen, auch
große Flüſſe zu durchſchwimmen. Im öſtlichen
Indien kannte man Kamel=Poſtboten, die auf
dem Kamel Wüſten durchquerten, um Poſt=
ſendungen
zu beſtellen. Der indiſche Fernpoſt=
verkehr
kannte aber auch leichte zweirädrige
Wagen mit vier Sitzen.
Beinahe noch älter als die Poſt iſt der Cele=
graph
, die beſchleunigte Uebermittlung von
Nachrichten mit Hilfe des Lichtes oder des
Schalles. Der Gebrauch von Feuerzeichen reicht
nachweisbar bis in die älteſten Seiten zurück.
Nach Herodot ſollen die Derſer eine Art Sak=
kel
-Celegraph eingerichtet haben, bei dem die
Seuerzeichen nach einem beſtimmten Suſtem von
Anhöhe zu Anhöhe übermittelt wurden. Die
alten Gallier zeigten wichtige Nachrichten durch
ein auf weite Entfernung horbares Geſchrei an,
das von einem Dorfe zum anderen aufgenom-
men
und weiter übermittelt wurde. Dieſer
Schreitelegraph iſt wohl die originellſte Sorm
des Nachrichtenverkehrs. Sonderbarerweiſe iſt
die Anwendung von telegraphiſchen Suſtemen,
wenn auch primitiver Art, im Mittelalter auch
in der Blütezeit der Poſt, vollſtändig in Ver=
geſſenheit
geraten. Erſt die franzöſiſche Nevo=
lution
regt das Bedürfnis nach einem Mittel
ſchneller Nachrichtenvermittlung an. Im Jahre
1792 wird der optiſche Celegraph erfunden und
zwei Jahre ſpäter die erſte Linie zwiſchen Paris
und Lille 250 Klm. angelegt. Preußen
folgte im Jahre 1852. Mittels weit ſichtbarer
Verſchiebungen von Metallſtangen konnten von
einer Station zur anderen 4096 verſchiedene
Seichen weitergegeben werden. Im Jahre 1846
wurde der erſte Morſe=Apparat patentiert=
der
Beginn der modernen Celegraphie.

In den letzten 25 Jahren iſt die Entwicklung
des Poſt= und Celegraphenweſens mit geradez
gigantiſchen Schritten vor ſich gegangen. Die
Erfindung der Nadio=Celegraphie und die Be=
förderung
mit dem Flugzeug haben in kürzeſter
Seit die Entwicklung vieler Jahrtauſende über=
flügelt
.
Dr. v. A.

Dem Volk
aufs Maul gesehen..."
Mecklenburgiſch.
Ein junges mitteldeutſches Paar fährt im
Sug durch die Mecklenburgiſche Schweiz.
Stumm ſitzt ihnen ein biederer mecklenburgiſcher
Erbpächter gegenüber. Entzückt über das rei=
zende
Landſchaftsbild, ruft ſie begeiſtert aus:
O Karl, ſieh nur die entzückenden bewaldeten
Höhen.
Da richtet ſich der Einheimiſche auf und ſagt
langſam, aber entrüſtet und deutlich: Dor
können S‟ drieſt Barg to ſeggen, dat ſünd
Barg. (Da können Sie dreiſt Berge zu ſagen,
das ſind Berge).
Aus der Grenzmark Poſen.
Der alte Bauer R. in der Poſenſchen
Grenzmark bewirtſchaftete ſeinen Hof nach ur=
alter
Methode mühſam mit Hilfe ſeiner Kinder
und eines 24jährigen Pferdes, das Fülln
(Sohlen) genannt. Natürlich wurde er auch
immer als letzter im Dorf mit ſeinen Arbeiten
fertig.
Als ihu in einem Spätherbſt wieder einmal
ein Nachbar darauf aufmerkſam machte, daß die
andern Bauern des Dorfes mit der Beſtellung
ſchon alle ſo weit vor wären, während er wieder
hinterherhinkte, meinte er, gemütlich ein paar
Wölkchen aus ſeinem Pfeifchen in die Luft
paffend: Nu, dann laten’s (laßt lie) man.
Wihnachte fiere wi doch wedder all tauſame
(zuſammen).

Der Schuß
in den Scheinwerfer.
Von Norbert Facgues.
Ein Erlebnis.
Vor zwei Jahren kam ich drei Cage vor
Weihnachten vom Viktoriaſee nach Nairobi,
der Hauptſtadt der engliſchen Kolonie Kenya.
Ich verließ in der Vormittagsſtunde gleich wie=
der
das Hotel, gierig, zu ſehen. Die Straße lief
auf ein Holzgebäude, das ſich hinter einem
grasbewachſenen Platz lang hinſtreckte. Auf
dem Platz ſtanden Geſchütze, Beute aus dem
Krieg in Deutſch=Oſt, und um die Geſchütze
lagen im Gras Kikuju=Eingeborene, trotz der
Sonne in Decken gehüllt. Nur der Kopf, der
auf einem fauſtgroßen Schemel auflag, ſah her=
vor
und trug Kriegsſchmuck. Hinter dem Gras=
platz
um die Vorderſeite des Gebäudes lief
eine Veranda. Ich ſah aus der Sonnengrelle
der Straße hinein. Es ſtanden Negerſoldaten
in ihr, unbewegt, wie Pflanzen unterm Buſch.
Ueber die Balluſtrade lümmelten: Europäer,
rauchten, ſpuckten und klöhnten. Sie hatten
hohe breitkrempige Silzhüte auf, ein jeder zunt
beſſeren Schutz gegen die Sonne zwei überein=
andergeſtülpt
.
Swiſchen den lagernden Kikujuleuten trat ich
hindurch auf die Galerie und mitten in die

Euxopäer mit den Doppelhüten hinein, und ich
hörte von ihnen, dies Gebäude ſei das Gericht,
und ſie und die Kikuju ſeien Seugen im Prozeß
gegen Fritz
Auch in Afrika liud die Gerichtsſitzungen
öffentlich, und ich durfte in den Verhandlungs=
räum
eintreten. Das erſte, was ich darin ſah,
war der engliſche Nichter, der trotz der Hitze
eine weiße Perücke und eine ſchwere ſchwarze
Coga trug. Er ſaß erhöht und ſchrieb. Ich
war der einzige Suhörer. Unterhalb des Nich=
tertiſches
waren drei der vier Weiße zu ſehen.
An ihrer linken Seite ſtand ein europäiſch ge=
kleideter
Neger in einem Verſchlag. Er hatte
eine Uniformmütze auf und mochte ein Dol=
metſcher
ſein.
Der Angeklagte war er nicht. Denn den fand
ich auf der anderen Seite, in einer engen, an
die Wand eingepferchten Selle. Er war ein
junger Mann, nein, noch ein Knabe. Als meine
Augen an ihn gerieten, ſagte er gerade
Siebzehn Jahre!
Und, fragte die Stimme eines der Männer
unterhalb des Nichtertiſches, geboren in".
Emmerich. Wo liegt das?
Am Rhein, an der holländiſchen Grenze.
Deutſchland? fragte die Stimme.
Ja.
Sie ſind Schofför bei der Eaſt African Co.?
Ja, ich bin das.
Sritz, Sie haben in der Nacht des 20. auf
Nähe von Numruti

den Kikuju=Mann Owardi in einem Auto er=
ſchoſſen
. Sie gaben es ſelber zu, nicht wahr?
Jal kam zögernd die Stimme des Jungen.
Erzählen Sie, wie es zuging.
Es entſtaud eine Pauſe, und alle, die in dem
heißen Naum waren, hoben die Geſichter zu
Sritz, deſſen junger Hals vom Hemd grell um=
leuchtet
war.
Der Junge, der den Neger erſchöſſen, hatte
eine früh gebrochene Stimme, mit der er jetzt
mit einfachen Worten folgendes erzählte:
Ich war mit dem Laſtwagen in Giggil und
bekam vom Boß den Auftrag, einen Poſten
Häute, ſo raſch es ginge, in Rumruti zu holen
und an die Bahnſtation nach Nakuru abzulie=
fern
. Die Häute ſollten mit dem Nachtzug nach
Mombaſſe. Es war ſehr heiß. Der Kühler
kochte öfter, und ich mußte einige Male Waſſer
nach füllen.
Ich kam um vier Uhr nach Rumruti. Nach
fünf fuhr ich fort. Nach einer Stunde mußte
ich wieder Waſſer nachfüllen. Ich nahm einen
leeren Benzinbehälter. Es war ſchon faſt dun=
kel
. Ich ſuchte lange nach einem Waſſerloch.
Ich fand eins. Es war ein tiefes Loch, ſchien
mir. Ich kniete am Nand, um das Waſſer zu
ſchöpfen. Dann ſteckte ich den Kopf ins Waſſer,
weil ich mich kühlen wollte, und ich geriet da
mit der Stirn an etwas an, und wie ich hin=
faßte
, ſtieß ſich etwas wie ein dickes Horn in
meine Hand.
Da hatte ich kaum
aufzuſpringen. Aus

dem Waſſerloch erhoben ſich ganz nah vor mir
zwei glühende Augen. Es grunzte und wurde
immer größer, und ich ließ den Behälter mit
dem Waſſer fallen und lief. Ich hörte es aber
hinter mir her folgen. Ich war furchtbar er=
ſchrocken
und lief, was ich laufen konnte. In
meinem Rücken donnerte der Boden. Es
ſchnaubte wild und grunzte immer ſtärker, und
ich meinte ſchon, es hat mich in den Nücken
geſtoßen, da fiel ich über die Wurzel eines
Baumes und kann mich am Stamm halten und
dreh mich im Fallen herum. In demſelben
Augenblick iſt das Cier von der anderen Seite
an den Stamm angeprallt und hingefallen. Da
ſah ich, daß es ein großes Nashorn iſt, und ich
bin gleich wieder gelaufen. Der Wagen war
jetzt nah. Ich kam hinauf, bevor das Nashorn,
das von dem Anprall aufgehalten worden war,
mich einholte. Ich war ſchon angefahren, als
es auf den Weg kam, und den Wagen hat es
mindeſtens zwei Meter weggeſchoben, ſo iſt es
an ihn geſtürzt. Es hat gerade noch das Hinter=
rad
erwiſcht. Wie ich ganz gewiß vor dem
Nashorn in Sicherheit war, wurde mir erſt
bewußt, daß ich nahe daran war . . . ich meine,
welcher Gefahr ich entronnen war. Da wurde
mir zuerſt ſchlecht, und ich habe mich im Fahren
übergeben müſſen. Und dann hatte ich eine
ſchreckliche Angſt. Ich wollte das Gewehr vorn
bei mir haben. Es lag in der Kiſte hinten auf
dem Wagen.
Drum bin ich abgeſtiegen und hab’s aus der

[ ][  ][ ]

Beſuch auf dem Meeresgrund

m. Marita ſtand mit geſenkten Armen im
Leuchtturmzimmer, in einer Haltung, als ob ſie
ſagte: Macht mit mir, was ihr wollt! Ihre
kräftige Geſtalt verſchwand in den Falten der
Caucherrüſtung wie ein Knubenkörper in dem
Werktagsanzug eines Mannes. Ihr feines, an
dieſem Morgen etwas farbloſes Geſicht begann
einen aufgeregten, geſpannten Ausdruck anzu=
nehmen
.
Das Seil in deiner rechten Hand iſt dein
Signalſeil!, ſagte Viktoroff. Mit zwei
kurzen Zügen gibſt du an, wann du empor willſt.
Ein zweites Seil ſchlingen wir um deine Schul=
tern
, um dich beim Aufſteigen zu unterſtützen,
du brauchſt dich alſo nicht zu fürchten! Am Kopf
iſt das Ventil, das du nur öffneſt, wenn du
ungewünſchten Auftrieb haſt ..
Sie nickte heftig. Ja, ich verſtehe, ſagte
ſie erregt.
Er führte ſie an ſeinem Arm hinaus, an eine
Stelle der Weſtſeite, die wohl flacher war, trotz=
dem
vie Schönheit hatte. Biſt du bereit?
Dann nehme ich den Helm . . ." Sie nickte
wortlos, er nahm das Ungetüm, ſtülpte es über
die Locken, ſchraubte es auf ihren Halsring.
Auf ihre Lungen legte ſich ein lähmendes Ge=
fühl
, ihre Atemluft roch ſtreng nach Leder. Un=
willkürlich
mußte ſie denken, ob er mit ſeiner
Meinung nicht recht gehabt, daß ſie das alles nur
aus Senſationsbedürfnis . . . Ja, damals hatte
er recht gehabt, ſetzt fiel das alles ab , an=
geſichts
der Wirklichkeit verſanken alle Klein=
lichkeiten
, war ſie ſeinem Fühlen beglückend
nahe. Nichts von ihrer alten Geſellſchafts=
eitelkeit
blieb mehr in ihr, ganz rein und offen
breitete ſie ihre Arme, ließ ſich wie jener
Caucher am Brückenkopf, mit einem Salle, ale
ob ſie kapituliere, rücklings ins Waſſer gleiten..
Oeffne das Ventil! ruft Viktoroff.
ihrem Helm ſchießt eine kullernde Son=

täne, an ihre Ausguckfenſter ſchlägt ein grünes
Fluten, um ihren Körper legt ſich immer feſter
ein ſanfter Druck. Das ſeltſame Gefühl des
unaufhaltſamen Verſinkens weckt wilde Angſt,
ein ſchriller Schrei ſpringt über ihre feſtgepreß=
ten
Lippen, ſchlägt dumpf und rollend gegen
das umſpülte Fenſter.
Geht es ins Bodenloſe? Da ſtoßen ihre
Füße auf den weichen Grund, ſie prallt leicht
wie ein Ball zurück, ſinkt wiederum hinab,
bleibt ſchwankend ſtehen, balanciert ein wenig,
beginnt davonzuſchreiten weich, ſchwebend,
gummiartig.
Die Angſt verfliegt, die neue Um-Jelt bringt
bildhaft auf ſie ein. Ein letzter Angſtruf quillt

loch evahaft aus ihr, als unter ihren Füßen ein
Haufen ſchwarzer Schlangen auseinander=
wirbelt
, dann aber fließt mit dem Gedanken,
daß es nur grüne Aale ſind, daß es im Meer
keine Schlangen gibt, der ſchwere Anzug über=
haupt
vor allem ſchützt, ein feierliches Nuhe=
gefühl
in ſie ein.
Ein zerklüfteter Felſen, Corwächter einer
Grotte, lockt ſie als erſtes. Was iſt das für
ein wunderſames Licht? Iſt es die Sonne,
die ſchräg den rieſenhaften Waſſerblock durch=
ſcheint
, wie durch in ungeheures Prisma alles
mit einem Negenbogen unfaßbar zarter Far=
ben
übergießt, unabläſſig in ihren Cönen
ſchwankt und wechſelt, Purpur und Kadmium,
Kobalt und Sinnober in dichten Schleiern über
ſeine Hacken wirft?

Sie ſchaut ergriffen. Ihr ganzes Weſen
wird von dieſem Licht in einen glühenden Ent=
zückungsrauſch
getaucht. Hier bin ich nun am
Grund des Meeres, denkt ſie ekſtatiſch, bei
keiner Stadt, bei keinem Dorf, bei keinem
Menſchen . . . In einer wohligen, verzückten,
Schwäche lehnt ſie den Nücken an den bunten
Fels, läßt ſich das Licht in allen Farben auf
den Anzug träufeln, in ihre runden Ausguck=
fenſter
ſtrahlen. Wenn auch die Luft ein
wenig ſtreng ſchmeckt, wenn auch das Atmen
etwas ſchwer fällt was macht das?
Sie dreht und wendet ſich, und kleine, helle
Schreie, jetzt entzückt und hingegeben, dringen
über ihre Lippen. Vor ihrem Fenſter ſteht ein
kleiner Siſch, ſtachelig am Rücken, hornig am
Bug, blickt ihr mit goldenen Kugeln in die
Augen, klappt ſeine perlbeſetzten Kiemen
heftig auf und nieder, rennt ſein kleines Wulſt=
maul
mit den Negerlippen in kurzen Stößen
gegen ihre Scheibe. Ach, er hat keine Surcht,
der freche Knirps. Was willſt du hier, heißt
ſein Gebaren, hier iſt unſer Neich! Zu ihren
Füßen liegen wie ſchillernde Bronzeſcheiben
große Flundern, deren greiſenhafte Augen eng
beieinander auf der Seite ſitzen, deren Alt=
weibermäuler
ein roteskes Grinſen hohnvoll
verzerrt. Wenn ſie vorwärts ſchreitet, flügeln
ſie unter ſchlängelnden Bewegungen davon,
blitzen ſie mit ihren weißen Unterleibern ſchneeig
auf.
Ich möchte Blumen pflücken!, denkt ſie
glücklich. Bin ich hier nicht im Paradieſe? Auf
ihrem Selſen ſitzen hundert Blumen, unglaub=
liche
Geſchöpfe aus einer fremden Welt: See=
nelken
, ſtehen dort, orangerot und bläulich=
violett
, mit langen Wollefranſen, die ſich im
Fluten auf und nieder neigen, Seeroſen, weiß
und rot geſtreift, die unabläſſig mit ihren Saug=
gefäßen
um ſich greifen, Witwenkränze, deren
kriſtallene Jäden kaskadenartig in die Ciefe
wallen. Auf jedem Sußbreit leuchten Purpur=
punkte
und dunkelgrüne Blattgewächſe, erd=
haften
Wieſenpflanzen ähnliche Narziſſen,
weiße und gelbe fingerhafte Glockenkelche.
Sie tritt näher ſcheu, furchtſam, über=

wältigt. Das Licht des ungeheuren Waſſer=
prismas
verändert ſich mit jeder Wendung, das
Geſchimmer des urweltlichen Selſendomes ver=
wandelt
ſich mit jedem Schritt. Schwellende
Mooſe ſind ſtellenweiſe über ihn gebreitet,
zartflutend wie gelöſtes Grauhaar. In zackigen
Geweihen tauchen Schwämme auf, in klumpi=
gen
Kugeln runde Naupen, die in Pelzen ſitzen,
deren Seitenhorſten in grünen, gelben, roten
Cinten iriſieren. In engen Ecken hauſen Nerei=
den
, züngeln mit einem Dutzend Armen aus ihren
ſicheren Verſtecken, haſchen blitzhaft nach den
wimmelnden Garneelen, deren Schwärme in
wilden Wirbeln Carantella tanzen, auf grünem
Felsgeſtein grün, auf grauem Sandgrund grau,
im kriſtallenen Waſſer kriſtallen ſcheinend.
Vor ihrem Fenſter, auf einem vorſpringen=

Photo: W. Schack. 200-

den Felsgeſims, hockten ein paar Einſiedler,
zwei graue Krebſe, die mit den Hinterleibern in
leere Schnsckenhäuſer eingezogen ſind, deren
Dächer gleichſam bunte Noſenſtöcke tragen. Sie
ſtelzen aufgeregt davon, als ſie Vhihren Sche=
ren
nähert, ſchleppen ihre ſamtenen Anemonen
wie große Blumenſträuße hinter ſich her.
Nein, denkt ſie träumend, ich möchte nicht
mehr fort! Iſt hier nicht Frieden und Schönheit
wie an keinem anderen Sleck der Erde? Sah
ich in meinem Leben etwas, was ich damit ver=
gleichen
könnte? Nichts ſah ich: keine Ciere, die
ſchöner, keine Pflanzen, die köſtlicher, kein
Sonnenlicht, das herrlicher . . .
Da ruckt es in ihrer Hand zweimal kurz
nacheinander. Ach, ruft ſie aus, muß ich jetzt
fort? Nein, nein .. . Wenn aber etwas mit
dem Schlauch paſſiert iſt, dem einzigen Verbin=
dungsſtück
zur Erde? Sie gab den Sellen ſeuf=
end
frei, die Flut umfing ſie, nahm ſie ſchwebend
auf, trieb ſie, wie ſanfte Lüfte eine Feder, hier-
hin
und dorthin Ein letzter Rauſch nahm
ihre Seele hin: Dies leichte Wiegen iſt des
Meeres Atem, des Meeres Herzſchlagl, dachte
ſie entflammt.

Photo: W.

Faſt ohne Willen zog ſie am Seil. Der
Boden ſchwand, der ſanfte Druck verlor ſich,
in ſtillem Rhythmus zogen ein paar Quallen an
ihrem Fenſterchen vorüber, ſchlugen die lan=
gen
Schleier wie große Schirme auf und nieder,
ſchwebten als ſchimmernde Opale in die Un=
endlichkeit
hinein. Es wurde heller, immer heller
um ſie her, der grüne Waſſerdom zerbrach, das
große Purpurflammen blieb zurück, faſt ſchmerz=
haft
drang das Licht des Himmels auf ſie ein.

Fröhliche Wiſſenſchaft
Anekdoten um berühmte Gelehrte
Profeſſor Dr. Bock, der Verfaſſer des
bekannten Buchs Vom geſunden und kranken
Menſchen, ging nicht immer gerade zart mit
ſeinen Patienten um.
Kam eines Cages der ſehr korpulente, von
ſeinen Kupons lebende Herr Meier zu ihn.
Herr Profeſſor, nennen Sie mir ein Mittel
gegen die Sicht!
Leben Sie täglich von zwei Mark und ver=
dienen
Sie ſich das Geld ſelber!, lautete die
treffende Antwort.
Rudolf Virchow hatte einen ruſſiſchen
Studenten der Medizin zu prüfen.
Indem er auf eine poſtimmte Stelle des
anatomiſchen Modells eines menſchlichen Bruſt=
korbes
zeigte, fragte er:
Was iſt das?"
Das das Lebber, Herr Profeſſor!
Virchow verzog ſchme zhaft das Geſicht.
Da wäre mancherlei zu beanſtanden, Herr
Kandidat. Alſo erſt ns heißt es nicht das
Lebber, ſondern die Lebber zweitens heißt
es nicht die Lebber, ſondern die Leber,
und drittens iſt es gar nicht die Leber, ſondern
die Lunge! Werden Sie das alles mit einem
Male behalten könne./?

Kiſte gehoben, und wie ich mit ihm wieder nach
vorn gehen will, da bin ich vor Schrecken in die
Knie gefallen. Denn da ſah ich nah vor mir
zwei Augen im Buſch leuchten, und ich habe
in der Furcht und in der Erregung gleich auf
das Auge rechts geſchoſſen, weil ich glaubte, es
ſei wieder ein Nashorn
Fritz ſchwieg und ſchaute ziellos mitten in den
brütenden Naum.
Heute wiſſen Sie, ſagte jemand nach einer
Weile, daß das, was ſie für die Augen eines
Nashorns hielten, die Spiegelung ihrer Lichter
in den gelöſchten Scheinwerfern eines anderen
Kraftwagens war, der im Buſch ſtand. Sie
haben durch den linken Scheinwerfer und das
Armaturenbrett hindurch den Eingeborenen
Owandi getroffen, der im Auto ſaß. Er iſt an
Ohrer Kugel geſtorben, und Sie ſtehen hier,
angeklagt, einen Menſchen getötet zu haben.
Der Prozeß hat bis zum Heiligen Abend
gedauert. Die Männer mit den zwei überein=
ander
geſtülpten Hüten haben alle für Sritz
ausgeſagt, die Eingeborenen mit dem Kriegs=
ſchmuck
auf dem Kopf alle gegen ihn. Unter den
Allännern mit den Filzhüten war eine ſtarke
Erregung; denn bei dieſer Sachlage war es
ungewiß, ob der Freiſpruch erfolgte.
Die engliſche Behörde war unberechenbar,
wenn es ſich um Dinge handelte, die zwiſchen
Eingeborenen und Weißer vor ſich gingen.
Als die Urteilsverkündung kam, ſagte der
Nichter:

Ich bin zu der Ueberzeugung gekommen, Sritz,
daß Sie nicht fahrläſſi und nicht leichtſinnig
gehandelt haben. Sie ſind jung, und Afrika iſt
nicht der Rhein. Ich habe ein Jahr in Bonn
ſtudiert. Ich kenne ihl. Am Rhein kann man
träumen. In Afrika muß man raſch ſein.
Morgen iſt Weihnachten, und in Ihrer Heimat
gibt man ſich morgen Geſchenke. Sie werden
ſie dies Jahr miſſen, Fritz. So mache ich Ihnen
denn ein Geſchenk! Ich ſchenke Ihnen die
Freiheit. Sie ſind freigeſprochen . .
Die Männer ſchwenkten die großen Hüte.
Sie nahmen Fritz in ihre Mitte. Ich traf ihn
nachher in der Bar neben dem Gericht. Die
Männer hakten ihn zur Seier mit Whisky
betrunken gemacht.
Wie kommen Sie von Emmerich hierher?
fragte ich ihn.
Er ſchob mißachtend die Lippen vor und
lallte:
Ich bin da zur Schule gegangen. Aber die
Stuben da waren mir zu dumpf.
Adventslegende.
Es war noch kein Schnee gefallen. Die hahlen
Aſte der Bäume ſtarrten wie ſinnlos gegen den
milchigen Himmel, der ſich nächtlich über den
Städten rot färbte. Froſt ließ die Wege auf=
ſpringen
, die aus den Häuſermaſſen lichtdurch=

fluteter Stadt in die zielloſe Einſamkeit des
Waldes führten.
Auf dieſen Wegen ging der Menſch. Die
froſtharte Erde ſplitterte unter ſeinen Schrit=
ten
, mit denen er durch die Dunkelheit taſtete.
Der Menſch wußte nicht, wohin er ging. Er
ſah die Silhouetten der toten Bäume, die in
zweckloſer Lichtgier ihre Sweige zum Himmel
ſtreckten, und ihn fror. Er fürchtete ſich vor
der Sweckloſigkeit des Lebens, di= ihn gleich
dem winterlichen Wald ſinnlos nach Licht ſtre=
ben
ließ. Und die tote Stille winterlicher Nacht
erfüllte ihn mit einer bit eren Gengtuung, die
ihn ruhig machte.
In dem Menſchen erſtand eine Sehnſucht,
teilzuhaben an dieſer Stite, teilzuhaben an der
ſelbſtgenügſamen Nuhe der erſtarrten Natur.
Seine Furcht vor dem ſinnloſen Leben wurde
zum Sehnen nach dem ſinnleſen Cod. Seine
Schritte verlangſamten ſich, und er nickt den
ſchattenhaften Seichen am Wege zu wie einer,
der etwas Erwartetes gefunden hat."
Da trat am Nande des Waldes die Liebe der
Welt vor ihn hin und ſprach ihn an Der
Menſch ſah ſie nicht, noch konnte er ſie hören.
Aber er fühlte ihre Nähe und ihre Stimme.
Warum fliehſt du? Deine Flucht wird dich
dem Leben nicht entgehen laſſen. Die Sinnloſig=
keit
, die du fürchteſt, iſt im Leben und im Code
zugleich. Eines nicht ohne das andere. Das
Leben iſt ſinnlos und der Cod iſt ſinnlos, wenn
die Liebe nicht iſt. Wiſſe, daß in der toten

Natur die Liebe ruht und daß aus ihr neues
Leben geboren wird. Schöpfe aus dem Dunkel
der Einſamkeit die Liebe und trage ſie ins Leben
der vielgeſtalteten Städte. Crenne nicht zwi=
ſchen
Leben und Cod. Vor der Liebe ſind beide
gleich. Sünde den Menſchen das Licht der Liebe
an, daß es die falſche Helle der Städte über=
ſtrahle
, vor der du geflohen biſt.
Und der Menſch fragte die Liebe der Welt:
Warum kamſt du nicht in unſere Städte?
Da lächelte die Liebe: Es iſt die Seit, daß
ich komme, noch aber müßt ihr mich ſuchen"
Heiſchte der Menſch Auskunft: Wann wirſt
du bei uns ſein?
Und die Liebe antwortete: Wenn du mich
begehrſt, bin ich ſchon in dir.
Da wandte ſich der Menſch und ging dort=
hin
zurück, wo ihm die Nöte des Himmels die
Stadt verriet. Und er trat in die Häuſer und
Stuben und kündete das Nahen der Liebe Und
die ihm glaubten, ſchmückten ihr Haus mit
feſtlichem Grün und zündeten Kerzen an, um
beim reinen Licht der Flamme der Ankunft der
Liebe zu harren.
Manche verſtanden den Menſchen nicht und
verlachten ihn. Dann ging er ſchweigend davon.
Und er ging in die Einſamkeit, um ſi.h zu ſtär=
ken
. Dann kündete er nur noih ſtärker das
Wiſſen, das in ihm war: Daß eine Seit komme,
wo die Liebe unter den Menſchen ſei.
K. A. Weber.

[ ][  ][ ]

Sunndags=Koochmiddags=Bedrachdunge

No un wann aach mir wärkdädiche Haus=
fraue
s ganze Johr iwwer valleicht net ganz for
voll genumme wärrn, awwer ſo vor Weihnachte,
do krieje mer doch allemol widder Owwerwaſſer,
do ſin mer wer, un gälde was, dann ohne uns
kem kaa Chriſtbaum ins Haus, un kaa Gans uff
de Diſch. Un däßhalb war’s aach ganz an
der Ordnung, daß mer den Dag der Frau
in die Vorweihnachtszeit verlegt hott, ganz ab=
geſähe
devo; wann alles un jeder ſein‟ Dag
hott, warum ſolle mir vum ſcheene Geſchlächt net
aach unſern hawwe
Un wann alſo unſer‟ Dag mitte nei in die
Braun Weihnachtsmeß gefalle is, ſo
is däß äwenfalls ganz an de Ordnung, un hott
ſei diefere Bedeidung, indem daß jo zu kaaner
Zeit im Johr s Gäld ſo gärn dorch weibliche
Hend geht, wie ſo vor Weihnachte. Un däß
kimmt ganz afach doher, daß mir Fraue im all=
gemeine
gärner kaafe wie die Menner, un däß=
halb
aach es Schenke beſſer verſteh, wie die
Freilich: was ſoll mer kaafe, un was ſoll
mer ſchenke, das iſt die Frage!
No, mer hott’s uns jo in kaam Johr ſo be=
quem
gemacht, wie diß Johr, wo mer uns in de
Tornhall, un im Saalbau mit=ere Weihnachts=
meß
beglickt hott, die wo ihres Gleichen ſucht,
un die wo aam ſpielend hilft, es Richdiche zu
dräffe. Ganz aanerlag ob er ihr odder
ſie ihm odder ob ſe ſich was mitnanner
kaafe un ſchenke wolle: s is alles do, un jedem
Geſchmack, un jedem Geldbeitel Rechnung ge=
drage
. Un es is alles ſo ſchee beinanner, vum
Wfachſte, bis zum Allerbeſte, vum Luxurieeſe,
bis zum Allernodwenichſte; vun de verſtellbare.
Reibmaſchien, bis zu de verſenkbare Neeh=
maſchien
, vun de warme Hausdabbe, bis zu de
warme Windermendel; vun de ſeidene Socke,
bis zu de diddo Krawadde; vum ſchaffe Schlubb=
hösche
, bis zu de ſchicke Dufthietcher; vun de
eiſerne Kochdibbe, die wo quietſche, wann’s gut
is, bis zu de waaſche Polſtermöwel, die wo gut
ſin, wann ſe net quietſche; vum Nachthemd bis
zum Eigeheim; vum Handwerkliche bis zum Ge=
ſchmackliche
; vun dam was mer brauch, bis zu
dem wo aam Spaß macht ...
Mit aam Wort, die Braun Weihnachtsmeß,
hott die kniffeliche Frog; was ſoll mer ſchenke,
un was ſoll mer kagfe, ſpielend geleeſt, ſo daß
cam die Wahl wärklich kaa Qual macht. Vor=
ausgeſetzt
, daß
Awwer ich ſag mir, ſo arm ſoll heit niemand
dhu, der wo noch ärchendwie, un ärchendwo im
Brot ſteht, als daß er net e paar Mack aus ſeine
Sparbir erauskitzele kennt, odder gar abhewe‟,
falls er was druff hott. Wer jetzt eme iwwer=
driwwene
Sparſinn frönt, der begeht unner de
heidiche Umſtend gradezu e Verbräche. Dann
Gäld unner die Leit bringe, däß ge=
heert
in erſter Linnie mit zu=ere richdich ver=

ſtannene Windernothilf, däß is die aanzich Kur=
wel
, wo was badd, un wo unſer Wärtſchaft im
Gang hellt! Es gibt aach Leit, die bei jeder
Geläjenheid de rechte Arm hochſtrecke, awwer net
aach de Wähk zum Portmannee finne; odder
nor gäwwe, wann ſe miſſe...
Alſo: Kaafe un Schenke! haaßt
drum jetzt die Barohle un s Feldgeſchrei!
Mir wolle, un miſſe aach dißjohr Weihnachte
feiern, nooch gudem altem Brauch, un wolle die,
die uns nahſteh, beſchenke, ſoweit mer’s verkrafte
kenne. Un do ſoll kaaner kumme un ſoll ſage:
Weihnachte hett mit m Geſchenkemache nir zu
ſchaffe! Gudes zu dhu, ſich ſälbſt dodorch e
Fraad mache, indem daß mer annerne Fraad
macht, mit Liewe driwwer noochzudenke, wie
mer ſei Liewe beglicke kann, däß is im Gäjedaal
net bloß e kriſtlicher, ſundern e gud alldeitſcher
Brauch. Das gude Herz hat ſein beſonder
Landrecht! ſo ſeegt de Vikdor vun Scheffel
in ſeim Ekkehard, wo er den Weihnachtsowend
ſchildert uffm Hohentwiel im zehnte Johrhun=
nerd
. Un ſo klingts aus dem brächdiche, neie
Odewaldroman vum Heinrich Philibb Tembel
Heiliche Erde, wo der Weihnachtsawend
in=ere gude odewäller Bauernfamilie be=
ſchriwwe
is. Alſo; ob im Odewald, odder im
Hegau, bei Arm odder Reich, ob in alder,
odder neier Zeit: Des gude Härz hat ſein
beſonder Landrecht! beſunners an Weih=
nachte

Ja, un weil ich do grad uff dem Tembel ſein
Odewald=Roman Heiliche Erde kumme bin
Alſo mer ſoll net vergäſſe, daß de ſchennſte un
reichſte Weihnachtsdiſch en armſeeliche Ei=
druck
macht, wann net aach e paar Bicher druff
lieie. Un wann mer noch ſo aſch rächne miſſe, un
kallguliern, un wann’s do un dort aach wärklich
nor zum Nodwennichſte reicht, odder nor zum
Nitzliche: e Buch hebt die ganz Beſcheerung,
drum geheerts unner jeden Weihnachtsbaam,
ganerlag, ob for Urahne, Ahne, Mudder un
Kind, Großvadder, Vadder un Sohn, ob for
Sie odder for Ihn. Mit=eme Buch erſt kann
mer zeiche, ob mer ſich innerlich nah ſteht, ob
mer ſich kennt.
Diddo däßgleichen aach mit=eme ſcheene Eel=
gemälde
, eme Stich, oddere Fiſchur aus Lättſch
odder Marmelſtaa; odder ſunſt eme kunſtgewärb=
liche
Gäjeſtand; aach domit kann mer viel Fraad
mache, net bloß dem domit Beſchenkte, un ſich,
ſundern dem ſchaffende Kinſtler ſälbſt!
Dann was nitze den all die ſcheene Worte, die
vun hoher Warte an die kulldurelle Verpflich=
tung
gericht wärrn, wann des Echo aus=
bleibt

Dichter wolle net gefeiert, ſundern ge=
läſe
, un Kinſtler wolle net geehrt, ſundern
gekaaft wärrn No un aach däß is uns diß
Johr ſo leicht, wie meechlich gemacht: an Gang
ins Landesmuſeum, un ich wett, aach do

find jeder das Scheenſte auf den Fluren, womit
er ſeine Liewe ſchmickt ...."
Un die iebliche Redensarte wie: s dhut
mer forchtbar lagd odder: bei dene Zeide‟
odder mir hawwe beim beſte Wille kaa.
Geld die ſoll mer ſich mir gäjeniwwer
ſchenke; ich bin im Bild. Dann e Mack, wann
mer ſo hott, däß is net viel Geld, un do brauch
mer ſich net groß azuſtrenge, um ſe uff de Kobb
zu ſchlage. Awwer wann mer ſe net hott, die
Mack, do guckt mer ganz annerſter, un do kimmts
aam vor, als weer e Mack glattwäck e geſäjen=
der
Reichdumm, un mer dhet mit m Großmokuhl
uff Du un Du ſteh, wann mer bloß ſo e aanziche,
lumbiche Mack ſpaziern drage kennt. Alſo mir
brauch, was däß bedrifft, niemand was zu ver=
zehle
, ich kenn däß aus eichener Erfahrung.
Drotzdem kann ich gedroſt ſage, ich hab dißmol
net bloß aa, ſundern e paar Mack, die wo ſich in
meine Sparuhr, im Laaf des Johrs zehnerweis
ſo zuſammegelebbert hawwe, in meim Beſitz. Un
mei Endebärzelſen, die wo bekanntlich kag
Sparuhr hott, weil ſe net mit de Zeit geht,
ſundern ihr Geld in=eme alde Strumb zwiſche
de Maddratze uffheht, die hott alſo aach en
zimmliche Batze beiſamme. Un wie mer’s uns
dieſer Dag gäjeſeidich eigeſtanne hawwe, daß
mer unverſehens bei Kaß ſin, do hott mei Ende=
bärzelſen
gemaant, do mißt unbedingt äbbes
deaäie geſchähe, un ah mir for däß Geld net en
Schiekurs nemme ſollte.
Awwer do hab ich ihr gudmiedich ins Ge=
wiſſe
geredd, un hab ihr geſagt, ſie weer e iw=
werrir
Weibsbild, un ſollt die Brettcheshibberei
liewer dene iwwerloſſe, die wo noch de ne=
diche
Wuhhdich dezu hedde, eh daß ſe mit ihre
därre Stälze ärchendwo in de Gäjend erum=
ſtochern
dhet. Sundern, ſagt ich, wann mir emol
zufellich e bische Geld hawwe, do miſſe mer äbbes
Gudes demit dhu, un uns liewer defor was
kagfe, wo mer uns, odder annern demit e Fraad
mache kenne.
Sie hott de=erſt net ſo recht dro gemollt, aw=
wer
ich hab kag Kordel noochgäwwe, bis ſe mer
in die Hand enei verſproche hott, ſich heit meiner
Fiehrung azuverdraue.
No un ſo wärrn mer alſo heit mitnanner ſo=
wohl
als aach die Braune Weihnachts=
meß
in de Tornhall un im Saalbau, wie gach
die Kinſtlermeß im Landesmuſeum mit
unſerm hoche Beſuch beehrn. Beſunnerer Emfang
find net ſtatt, awwer daß däß ſo langſam druff=
nebt
, wo mer hawwe, dofor leg ich die Hand ins
Feier ....
Bienche Bimmbernell.
Roſtſchkribbdum: Wann ich neilich die
Aſicht geaißert hab, es gebt Leit, dene gings net
raſch genug, ſo brauch ich bloß uff die letzt effent=
lich
Stadtratsſitzung hiezuweiſe: in knahhs drei
Minnde war die Dagesordnung vun rund elf
Punkte iwmwerwunde! Alſo raſcher kann’s doch
gottverdebbel net gehl
Un wann mer denkt, was hett ſich do frieber
all ſage loſſe. Beiſpielsmeßich iwwer de Umzug

vun unſerm Stadtmuſeum aus em Knobb=
Schneider ſeim Pallee, in’s alte Piu. E ganz
Brilljandfeierwerk hett däß gäwwe, wann do
unnerm verfloſſene Syſtem jeder ſei Gutlicht heit
leichte, un heit ſei Leichtracheede losſauſe loſſe.
Un was hett’s dodebei widder all zum Lache
gäwwe die Zeide ſin glicklicherweis
dahien, unwidderbringlich ...
Awwer wann mer bei däre Geläjenheit aach
ums Lache kumme ſin, gefreit hab ich mich
doch, daß mer unſerm Stadtmuſeummelche jetzt
Räumlichkeide agewiſſe lott, die wo zwar ſchun
vor hunnerd Johr als baufellich eikleert ſin
worrn, un in dene es ſich trotzdem im Laaf der
nechſte paar Johrhunnerd wohl un moll ch fiehle,
un in ſeine ganze Greeß wärd entſale fenne.
Noja, 8 hott jo aach dol inne, hinnerm Schloß=
grawe
, gar zu aſch im Verborchene geblie t, unſer
Stadtmuſeum. Un wann mer drinn erum ge=
wandelt
is, konnt mer uff alle Arte die Blatz=
angſt
kriefe. Däß is mer awwer in ann n
Stadtmuſeumme genau ſo gange, do hott ſich’s
aach nie gedrickt. Hiſtoriſche Stadtrarrid äde ſin
halt im große allgemeine nor was for Kenner:
un die ſin allerwärts dinn geſeet. Annerſter is
es, wann in ſo Mu eumme ärchendwie Erinne=
runge
an große, bedeidende un eri hmte Per een=
lichkeide
drinn wachgehalte wärrn. Wie zum Bei=
ſpiel
der Dindeflecke in de Lutherſtubb uff de
Waddborch, odder de Fädderkiehl im Goethehaus
in Frankort, wo der junge Dichterknabe ſei erſte
Drame un Gedichte mit geſchriwwe hott: voder
der Stiehl am Schuſterhammer vum Hans Sachs
in Nernbärch. Drrordiche Rarridhäde ſin na ier=
lich
ſehr ſälde, un miſſe däßhalb aach öfters er=
neiert
wärrn, weil des Indräſſe defor ſo
groß is. Am Schiller ſei Bettlad in Weimar därf
mer drum aach gornet mehr oro, dann die is ſo
ſchun ganz verkratzt, un wann mer die Leit geh
ließ, kennt mer alle Johr em Schiller ſei Stärwe=
bett
vum Schreiner nei mache loſſe..
Awwerſo Sache ziehe uneswer ſehr zuiwwer=
leeche
, ob mer jetzt, wo mr. Platz hott, Ehnliches
net aach in unſerm Stadtmu eum zeiche kennt Bei=
ſpielsmeßig
: des erſte Blxche Liewichs Fleiſch=
exdrackt
. effenduell mit Koſtbrowe. Zwar, de Lie=
wich
hott jo de Fleiſch=xdrackt aach net ſällwer
endeckt, awwer doſor is er jo gach net in dem
Kaus geborn, wo. ſei Geburtsdafel dra henkt.
Ferner die beriehmte drei leere Schnabbsflaſche.
wo mer im Nieweigall ſeim Betiſtroh gefunne
hawwe will . . . Oder den Dreiſpitz und Dege
vun dem beriehmte General Leberegt vun Knupf,
der wo jo aach nie gelebt hott , un ſo weiter
fort. Effenduell ſell ich en aach mei Koſtiem
zur Verfiechung un do kenne ſe mich ausſtobbe
un als Eiſerne Jungfrag fähe loſſe (die in
Niernbärch is jo aach Schwindel!) ....
Jedenfalls, unſer ſtädtiſcher Aſchief= un Stadt=
Muſeumsdräckter ſoll ſich’s emol, dorch de Kobb
geh loſſe Im Notfall ſteh ich em mit wedere Aree=
chunge
gärn zur Verfechung. Dann de Kenner
biet unſer Stadtmuſeum viel Wiſſenswertes un
Indräſſandes; de Gucker mißt mer halt uffe
anner Art Rächnung drage

Küchenzettel vom 18. bis 26. Dezember 1933.

Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.
Montag: Getr. Gemüſeſuppe, Grünkernbrat=
linge
mit Sellerie=Salat.
Dienstag: Reisſuppe, kalter Rippeſpeer mit
Roſenkohl und geröſteten Kartoffeln.
Mittwoch: Haferſuppe mit Bröckchen, Quark=
Puddingk) mit Obſt.
Donnerstag; Blumenkohlſuppe, Kalbskopf
en tortue, Nudeln.
Freitag: Gelbe, Rübenſuppe, Fiſch=Auflauf
mit Kräuterkäſe, Kartoffeln, Salat. (Rezept
vom 17. 3. 33.)
Samstag: Linſenſuppe mit Würſtchen.
Sonntag: Kochfleiſch mit Kartoffelgemüſe,
ſaure Gurken. Kompott (Vorrat).
Montag (1. Feiertag): Fleiſchbrühe in Taſſen
mit Mark. Gansbraten, Rotkraut, Kartof=
feln
, Zitronencreme.
Dienstag (2. Feiertag); Spargelſuppe,
Zunge mit Erbſen und Karotten, Kartoffeln.
Karamelle=Pudding.

*) Quark=Pudding. 65 Gr. Butter, 150
Gr. Zucker, Priſe Salz, 2 Eier, 1a Liter Milch,
250 Gr. Quark, 250 Gr. Gries, 1 Zitronenſaft,
½ Backpulver, Butter ſchaumig rühren, Zucker,
Salz. Eigelb hinzugefügt, ebenſo die anderen
Zutaten. Zuletzt das ſteifgeſchlagene Eiweiß
darunterziehen in eine mit Semmel ausgefet=
tete
Puddingform gegeben, 1 Stunde im Waſſer=
bad
gekocht. Pudding ſtürzen. (Kann auch im
Küchenwunder mit Dämpfer und geſchloſſenen
Löchern zubereitet werden.)

Wauc
Schach=Nummer 550.
Aufgabe 748.
H. E. Lohk in Darmſtadt.
urdruck.
R.
e d e

Prüfſtellung: Kes Des Ses Bk2, 83; Kf6.

Aufgabe 749.
O. Stocchi in Langhiro.
(1. Preis, Italia Scacchiſtica, 1932.)
Beiß: Kg8 De2 Tb8La3 Le4 Sb6 Se4 Bd6(8);
Schwarz: Kb5 Tb3 La2 Lf2 8d3 Se2 Ba5 Ba6
Bb2 Bd7. (10).
Matt in zwei Zügen.
Löfungen der Aufgaben 746 und 747.
746. F. Berzer. 1. Th1=k1! Ein prächtigerſtiller Löſungs=
zuy
, der notwendig iſt wegen 1.... Kd4 (1), worauf 2, Dd34
Ke5 3. Bk44 folgt. 1. Kib5 2. Tbl4; 1.. .. Be5
2.Tbl.
747. J. Berger, 1. Se56 6! Droht 2. Sd4R. 1.
Kiet Cset, B84) 2. Db1 (Dd7, TeHlxt.

Hrtte
Aus den Silben: a aar be berg berſt bruck
he cho da dampf dra e er es fe för ga gau gen
hy inns kon lauf le le lent lied lis lun meau
min na na ne ni ni no o o ve phrit vi pres
ra ran rie ſchiff ſchnep ſe ſter ſtrind ſymp ta
ta to tom tri tru um um umph va preau zy
ſind 25 Wörter zu bilden, deren Anfangs= und
Endbuchſtaben von oben nach unten geleſen eine
Bauernregel für Februar ergeben ſch iſt ein
Buchſtabe). Die Wörter bedeuten: 1 Säulenhalle,
2 baumwollenes Gewebe, 3 ſagenhafte Schlange,
4 Pfeilerſpiegel. 5 Waſſerfahrzeug. 8 Stadt am
Inn, 7 Weltſprache 8 Kennzeichen. Aeußerung
einer Krankheit 9 Rauſchgift. 10 Schmuckſtein,
11 Epos aus dem Mittelalter. 12 Oper von
Verdi, 13 Nadelholzbaum. 14 Weg der Geſtirne,
15 Waldhüter. 16 Schweizer Kanton, 17 Sumpf=
vogel
, 18 großer Sieg. 19 deutſcher Dichter. 20
Rieſenſchlange, 21 Epidemie, 22 Künſtleriſche Be=
gabung
, 23 nordiſcher Dramatiker, 24 Ziegen=
leder
, 25 hoher Offizier.

Auflöſung der Rätſel aus Nr. 50.
Silbenrätſel.
1 Veteran, 2 Archimedes, 3 Taxe. 4 Eiskraut.
5 Rehpilz, 6 Lerche, 7 Antwerpen, 8 Nilpferd.
9 Dogma, 10 Diskus, 11 Idyll. 12 Nobbe, 13
Deneb. 14 Antike, 15 Neukölln. 16 Narew. 17
Abtei, 18 Löſcher. 19 Löwe, 20 Efendi. 21 In=
jektion
.
Der Anfang des Vaterländiſchen Feſtliedes
lautet: Vaterland, dir dann allein, ſetzen das
Leben wir ein.

Magiſches Quadrat.
Indigo, Dienſt. Goſtyn.

Mißtrauiſch.
Sie leiden an Rheumatismus, Herr Michel,
wollen wir es doch mal mit Elektrizität ver=
ſuchen
.
Nee, Herr Doktor, ich bin ſchon mal vom
Blitz getroffen worden, und das hat auch nichts
geholfen!
Einleuchtender Grund. Iſt das wahr, daß
Ihr Seeleute in jedem Hafen eine andere Braut
habt? J Gott bewahre, wir laufen doch
gar nicht jeden Hafen an!
Der wahre G und. Unteroffizier:
Menſchenskind, wiſſen Ste nicht, wie Sie da=
zuſtehen
haben, wenn das Kommando, Stillge=
ſtanden
! kommt? Rekrut (in reichlich auf
Zuwachs berechneter Uniform). Doch, Herr
Unteroffizier, nur meine Hoſen wiſſen es nicht!
Er weiß es nur noch nicht. Peter: Meinen
herzlichſten Glückwunſch, alter Junge. Heute iſt
der glücklichſte und unvergeßlichſte Tag in dei=
nem
Leben! Paul: Du irrſt dich ich hei=
rate
ja erſt morgen. Peter: Eben des=
halb
, eben deshalb’!. In einem Jahr wirſt du
das ſelber einſehen.

Druck, Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 23. Verantwortl. für die Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt. Fernſpr. 1, 23892392. Alle Rechte vorbehalten. Nachdr. verbotes

[ ][  ][ ]

is

Degt
Fnry

Sauserkalhf!
Der Tilsoe.

Man ſagt, daß Not erfinderiſch
mache; eine Behauptung, die nicht
allein auf die dringlichſten Lebensbe=
dürfniſſe
, ſondern auch auf manch an=
dere
Gebiete angewandt, ihre Richtig=
keit
hat.
So zum Beiſpiel zeigte es ſich gerade
während der letzten Jahre, daß die
knapp bemeſſenen Mittel es der Frau
von heute nicht mehr erlauben, ihre je=
weilige
Ausſtattung ſo ſorglos aufzu=
bauen
, wie ſie es früher gewohnt war,
ſondern ſie zwingen, außerordentlich
einfallsreich und erfinderiſch zu ſein,
ſofern ſie ſich einen gewiſſen modiſchen
Rahmen zu geben wünſcht und dafür
doch nicht zu große Mittel aufwenden
kann und will.
Es handelt ſich demnach vor allen
Dingen darum, nur Kleidungsſtücke in
Frage zu ziehen, die für viele Gelegen=
heiten
brauchbar, alſo auf keinen be=
ſtimmten
Verwendungszweck beſchränkt
ſind.
Früher einmal war man davon
durchdrungen, daß außer der vormittäg=
lichen
Aufmachung für die Stadt auch
noch eine ausgeſprochen ſportlich ge=
haltene
Kleidung für Sonntagsaus=
flüge
und für Wochenendfahrten uner=
läßlich
ſei. Heute hat man ſolch hoch=
fliegende
Pläne längſt aufgegeben und
weiß, daß es bei richtiger modiſcher
Einteilung ſehr leicht möglich iſt, eine
für beide Zwecke geeignete Auf=
machung
anzuſchaffen, obne daß die
gute modiſche Note einer Frau da=
durch
die geringſte Einbuße erleiden
müſſe!
Man mußte es ſich ja auch abge=
wöhnen
, mehrere Wintermäntel zu be=
ſitzen
. Wer eine Pelz=Umhülle hat, iſt
an und für ſich ſchon vor jeder Ver=
legenheit
bewahrt und braucht den
Stoffmantel ſozuſagen nur als zweite
Beſetzung. Es iſt ganz ſelbſtverſtänd=
lich
, daß ein ſolches Stück ſowohl in
ſeiner Farbe als auch in der Machart
ganz unaufdringlich ſein muß, um
nicht ſofort als der ſchon geſehene
Mantel wiedererkannt zu werden.
Jedem unauffälligen Modell iſt durch ein
Pelzſtück, durch einen Schal, durch einen eigen=
artigen
Gürtel uff. jeweils eine völlig verän=
derte
Note zu geben!
Am wichtigſten aber ſind Erſparnistechnik
und Erfindungsgabe bei der Geſellſchafts=
kleidung
, wobei es ſich in der Hauptſache
darum handelt, die Nachmittags= und Abendauf=
machung
zu einem einzigen Stück zu ver=
einigen
.
Hier ſchien allerdings guter Rat teuer, denn
wie ſollte man das Abendkleid, das heuer be=

kanntlich ganz lang ſein muß, für den Nachmit=
tag
tragen, und wie konnte man andererſeits an
die Verwendung des kurzen Teekleides für
abendliche Gelegenheiten denken?
Es bedurfte alſo um hier die Brücke zu
ſchlagen eines wunderbaren modiſchen Ein=
falles
, der die Frau mit einem Schlage von allen
Modeſorgen befreien ſollte.
Man dachte ſofort an einen Verwandlungs=
ſtil
, der allerdings ganz anderer Art ſein mußte
als alle im Laufe der Jahre vorgeſchlagenen
Möglichkeiten.

Kein Wunder, daß es unſere Künſtler reizte,
dieſes Moderätſel zu ergründen.
Dieſe und jene Möglichkeit wurde angedeutet,
ab und zu eine guter Gedanke auch in die Tat
umgeſetzt, und doch blieb der zündende Funke aus!
Mit einem Male aber, man wußte eigentlich
nicht woher, war die modiſche Erleuchtung da,
und das Rätſel, mit dem ſich unſere Frauen ſo
lange Zeit beſchäftigt hatten, ſchien auf einfache
Art gelöſt.
Wenn wir die praktiſche Durchführung dieſes
Modeproblems heute im Bilde feſthalten, wird

man ſich ſagen, daß es ſich um ein Co=
lumbus
=Ei handle, ſo ganz einfach, ſo
ſelbſtverſtändlich ſcheint der Gedanke.
Die neue Technik iſt nämlich nichts
anderes, als eine geſchickt ausgeklügelte
Verlängerung des nachmittäglichen
Kleides, die zur Folge hat, daß ſich ein
ſolches Modell im Augenblick in eine
abendliche Sache verwandelt.
Wie dies geſchieht, zeigen die ein=
zelnen
Skizzen, die unſere Bildgruppe
vor Augen führt.
Für die Teeſtunde liebt man heuer
die eigenartigen Kaſak=Kleider; ſachlich
geführte Linien erfreuen ſich in dieſem
Falle außerordentlicher Beliebtheit, und
eng zum Halſe anſchließende Paſſen
gelten nach wie vor als große Mode
(Figur 1). Der von dieſem Sattel aus=
gehende
gerüſchte Flügel fällt über
einen engen, dunklen Aermel, der mit
dem um Handbreite unter der Kaſak
vorkommenden Grundkleid überein=
ſtimmt
.
Wenn man nun dieſes kleine Be=
ſuchskleid
in eine größere Aufmachung
fürs Theater verwandeln will, entfernt
man vor allen Dingen die mit Gummi=
zug
gehaltenen dunklen Aermel und
wählt anſtatt des kurzen Grundkleides
einen langen Rock aus Glanzſeide oder
Seidenſamt, der aber natürlich nur in
Form einer entſprechend langen Glocke
angedeutet und auf ein gerades Grund=
kleid
aus leichterem Material angear=
beitet
ſein kann. (Figur 2.)
Es wäre natürlich ein Irrtum an=
zunehmen
, daß die Verwandlung nur
bei ſchlichten Schöpfungen in Frage
käme, da dieſer Modezauber ganz im
Gegenteil bei phantaſievollen Entwür=
fen
noch beſſer zur Geltung kommt.
Betrachten wir unſere dritte Figur,
ein Beſuchskleid aus Glanzſeide deſſen
unterſte Partie aufgeſetzte Waſſerfälle
bringt, die dem Modell jene Beſchwingt=
heit
geben, der heuer ſo großer Beifall
gezollt wird.
Verlängert man dieſes Modell durch
ein Unterkleid mit gleichartigen Waſ=
ſerfällen
, ſo entſteht eine Abendauf=
machung
von maleriſchem Reiz. Der
ſchmale Gürtel der erſten Faſſung
wird bei dem nun verwandelten Modell
durch einen breiten, ſeitlich gebundenen
Schärpengürtel erſetzt. (Figur 4.)
In der Technik ſehr ähnlich iſt die
Veränderung bei unſerer fünften Figur,
einem anmutigen Stufenkleid mit bau=
ſchigen
Aermeln, die ſich nach, der Verlänge=
rung
ebenſogut ausnehmen, da ja ein modernes
Abendkleid heuer nicht ärmellos ſein ſoll.
(Figur 6.)
Daß ſelbſt allereinfachſte Kleider (wie das in
unſerer vorletzten Skizze dargeſtellte Modell)
durch ein langes Grundkleid vollkommen zu ver=
wandeln
ſind, beweiſt unſer letzter Entwurf.
Modezauber Zaubermode! Alles nur ein
Trick, keine Hexerei! wie der Zauberkünſtler
ſo richtig ſagt ...
Willy Ungar.

Die kleine Samt=Umhülle

erfreut ſich als Ergänzung des ärmelloſen
Abendkleides großer Beliebtheit, weil man,
wenn man nach der Theatervorſtellung oder
einer Tanzveranſtaltung noch ausgeht, die
Arme unbedingt bedeckt haben will.
Da das Jäckchen unter dem Pelz oder unter
dem Theatermantel getragen werden ſoll, darf
es natürlich nicht auftragen, um die Geſtalt
nicht plump erſcheinen zu laſſen.
Sowohl ſchwere Seide (in dunklerer Ab=
tönung
der Farbe des Abendkleides) als auch
ein ſchöner Samt oder einer der modernen
Metallſtoffe erſcheint für ein Jäckchen dieſer
Art vorzüglich geeignet.
Im Grunde genommen iſt die Bezeichnung
Jäckchen inſofern übertrieben, als es ſich
hier eigentlich bloß um eine Sattelpartie
andelt, die den in Stufen aufgelöſten Aermelu
Halt zu bieten hat.

Immerhin iſt dieſe Umhülle groß genug, um
den Ausſchnitt des Kleides vollkommen zu
decken. (Skizze.)
Der in Material und Farbe zwiſchen Kleid
und Jäckchen beſtehende Kontraſt wiederholt
ſich in Form des doppelſeitigen Bindegürtels
Naſiertes Lammfell
in Grau oder Hellbraun, iſt ſo weich und
ſchmiegſam, daß man es nicht nur wie dies
bisher geſchah für Uebergangspelzmäntel
und Jäckchen, ſondern auch für verſchiedene
kleine Fellſtücke verwenden kann die man
gegebenenfalls unter dem Mantel trägt und
mit deren Hilfe man ein einfaxbiges Kleid in
virkungsvoller Art zu beleben vermag.
Wie anmutig iſt beiſpielsweiſe eine aus
dieſem Fell gearbeitete Cape=Weſte, die als
latzartiger, an ein Rund=Cape angeſchnittener
Vorderteil aufzufaſſen iſt. (Bild.)

Natürlich kann man ein ſolches Fellftück
ebenſogut auch für die Straße tragen, und
zwar über einem kleidſamen geraden Mantel
oder über einem der entzückenden neuen
Koſtüme, das natürlich, wie es die letzte Mode
porſchreibt, nur einen ſchmalen Leiſtchenkragen
haben dürfte.
Da dieſes Fell keineswegs koſtſpielig iſt,
wird man die Winterausſtattung auf dieſe
Weiſe bei verhältnismäßig geringen Ausgaben
um ein geſchmackvolles Stück bereichern können.
Unmoderne Pullover zu moder=
nen
Strickbluſen zu verwandeln
In meinem Kleiderſchrank friſtete ein ärmel=
loſer
, langer Pullover ein unbeachtetes Daſein.
Beherzt trennte ich den unteren handbreiten
Rand an den Seitennähten, ſowie von der
Taille ab, und der Vorder= und Rückenrand
ergab je einen Aermel, den ich als Puffärmel=
chen
dem Armloch einſetzte und den Rand des=
ſelben
durch ein angeſtricktes Rändchen von
reſtierender Wolle nach Wunſch einengte. Die
Pullower=Taille verſah ich am unteren Rande
mit einem angeſetzten Satinſtreifen, durch den
ich ein Gummiband zog, wodurch ich die jetzt
moderne bluſige Form erhielt. Um ihn auch
farbig zu verändern, legte ich den zuvor gut
gewaſchenen und geſpülten Pullover in ein
heißes Burmolbad, das bleichend wirkte und
färbte ihn nach gründlichem Spülen zart paſtell=
farbig
.
Der Sportgürtel mit der Caſche
iſt eine freudig begrüßte Neuheit, die nicht nur
wirkungsvoll, ſondern auch inſofern praktiſch iſt,
als man in dem Täſchchen leicht ein paar Klei=
nigkeiten
unterbringen kann. Die Verſchluß=
knöpfe
des Gürtels und die der Taſche ſind
natürlich mit Leder überzogen.
Zwiſchen der Grundfarbe des Kleides und
dem Sportgürtel ſoll ein Farbkontraſt geſchaf=

fen werden, ſo daß beiſpielsweiſe zu grauem
Sportſtoff ein kirſchroter Gürtel zu wählen
wäre, während ſich zu braunem Materiale gift=
grünes
Leder immer wieder als überaus wir=
kungsvoll
erweiſt.
Willy Ungar.

Die Weihnachksnummer
der Eleganten Welt bringt wertvolle und prak=
tiſche
Anregungen für die Geſchenk=Auswahl:
Von der Puderdoſe bis zum Radio=Apparat wer=
den
in vielen ſchönen Fotos die Artikel gezeigt
und ihre Vorzüge eingehend geſchildert. Ferner
enthält das neue Heft zum Beginn der Winter=
ſport
=Saiſon intereſſante Modelle praktiſcher und
geſchmackvoller Sportbekleidung; eine Plauderei
über den gedeckten Tiſch, eine Reportage zum
Geſellſchaftstanz und zahlreiche Modelle modi=
ſcher
Schöpfungen vervollſtändigen den Inhalt
des Heftes.

[ ][  ]

Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 17. Dezember 1933

Nr. 349

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Ae re
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HELIA
Sd des Ladbehs

Unwiderruflich die letzten
4 Vorstellungen
SiegdesHaubens
Der Film vom Reichsparteitag in
Nürnberg.
Jugendliche haben Zutritt.
Begivn 2.00, 4.00, 6.00 u. 8.20 Uhr.

Vor Ihrer Reise
lassen Sie sich beraten im
Reisebüro des
Verkehrsvereins
MER-Vertretung:
Adolf-Hitler-Platz 4
Daselbst sind erhältlich
zu arntlichen Preisen:
Winterurlaubskarten,
Festtagsrückfahrkarten,
Fahrkarten,
Fahrscheinhefte,
Bettkarten,
Platzkarten.
Außerdem Karten für den
Sonderzug nach
Oberammergau
RM. 22.90

Stets gute
Progremme
im

Grnst Ludwigstraße
Beigitte Helm
erwartet auch Sie!
Heute letzter Tag
DIE HERRIN
von ATLANTIS
Der eigenartige Großfilm, voll
Spannung, Fantasie u. Abent.

SONNTAG EINLA S 1.30
Uagend-Vorstellung
Ken Mapnard
in Hände hoch‟‟

Voranzeige!
Der Diamant des Zaren‟
(Der Orlow)

Heute Erstauftührung
Zwei Stunden köstlichen Humors
und eine Fülle der tollsten, unwahrschein-
lichsten
Situationen bieten Chevalier und
Baby der große und der kleine Lausbub

Mautice
Chefalien

HELIA
Heute vormittag 11.15 Uhr: Sonder-Veranstaltung
nEA DerEilm vom Reiehsparteitan in Mürnberg

Jugendliche haben Zutritt,

Nur noch Viente

morgen

Der volkstümliche Film:

tscummel

in seiner urwüchsigen Komik
bezaubernder Film.

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2.00, 4.00, 6.00 u. 8.20 Uhr

Beginn;

Jetat Selt schon für RM. 2.20
sogar die /y Flasche. Durch die Aufhebung der
Sektsteuer und meine bewährten Einkaufsguellen
ist Sekt also kein Luzus mehr.
Dann für Ihre Gäste an den kalten Aduentstagen
eine stille Reserve: meine Hausmarke Leuische
Weinbrand abgelagerte, gleichbleibende Ouali-
tät
, aber herabgesetzte Preise: RM. 3.20 für die
½: Flasche, RM. 1.75 für die ½, Flasche. Jeder
Tropfen legt Ehre ein.
Für die hohe Qualität meiner Hausmarken
bürgt der gute Ruf meines Hauses.
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Café Hammer
Heute abend
KONZERT
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beliefert die Kenner.

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Kanzler & Sohn Telef. 2215.

Das Schönste Weihnachtsgeschenk
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Wahlmiete des Hessischen Landestheate s
mit 6 Vorstellungen nach treier Wahl, in einer be-
stimmten
Platzart, gültig vom 24, Dezbr. 1933 bis
1. April 1934, gesteffelt von 8 bis 20 Mk. (zahl ar
in 2 Raten). Prospekte kostenlos durch d. Mietabteilung

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A
Far das
RIM
Ein musikalisches Tonfilmlustspiel in deutscher Sprache
Dazu das hochinteressante
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Beiprogramm.
Beginn: 2.00, 4.00, 6,00 und 8.20 Uhr.

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Vom 24. Dez. bis 6. Januar (14 Tage)
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Vom 25. Dez. bis 1. Januar 1934
(1000 m, Feldberg im
Todinauberg Schwarzwald). Stand=
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gelände
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komplette Kurs.
nur RM. 56.
3½ Tage Winkerſport
Kniebis (1000 m, Schwarzwald) beginnt
am Samstag mittag, den 23. Dez., und
endigt Dienstag abend. Kompl. nur
RM. 25.80, einſchl. der 11. für Fahrt.
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Sonderproſpekte und den Katalog!
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vierkant. Füße, mo=
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Grafenſtraße 21.
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Joan Crauford
Clark Gable
in dem Film

Im Hintergrund eines
spannenden Konflikts toht.
eine erbitlerte Wahlschlacht

Anfang d. Vorstel. ung 2 Uhr
Nicht Jugendfrei.
*
IISSUNGER
KHTSPIELEF
MSTApT
HEE

Heute nachmittag k4 Uhr
ORPHEUM
OMärchen-Nachmittage

für dle Kinder der Leser des

Darmſtädter Caablatt

Zur Auffährung gelangt:

HANSEL UND GRETEIO
Das schöne Märchenspiel in 4 Bildern mit Gesang und Tanz.
Ihr seht die Hexe mit ihrem Knusperhäuschen und die Lebkucherkin ler
sowie das Sandmännchen und das Taumännchen und endlich
die Verbrennung der Hexe!

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Heigenbrücken
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nachtsferien
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bitte ich ſich ſchon
jetzt anmeld. zu
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ſchuhlaufen
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Skilaufen.
Der Beſitzer.
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Karten: Orpheumskasse, geöffnet ab 10 Uhr, Telef. Bestellungen Nr. 389
Gleiche Preise für Kinder und Erwachsene.

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Großes Haus

Heſſiſches
Landestheater

Sonntag
17. Dezember 1933

1922.45 Uhr
D. Bühne 1 7

Anfang
11.30 Uhr

Sbis geg. 17.3
Jugendring 111
Gruppe 3 u. 4

Zuſatzm. 11 5

Kleines Haus 19.30 bis gea. 21,45

Don Carlos
A 5 6. 3.0.53.50, 700

Morgenfeier, Stelan Geoige zum
Gedäch nis. Preiſe 0.50 und 0.80 Mk.

Prinzeſſin Allerliebſt
Preiſe 0.40 2.00 M.
Die kleine Ehekomödie
Miſſe 0.,0.30 700

RESTAURANT BENDER
Ellsabethenstraße Nr. 23
Heute Sonntag, den 17. Dezember 1933.
Weihnachtskonzert 4 Weihnachtssauber
Ausgewählte Mittag- und Abendessen
Im Abonnement 10er Karten nur Mk. 6.50
Im Ausschank: Bayr. Weihnachts-Doppelbock, hell
Abteilung Finkennest‟. Jäglich Janz
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