Einzelnummer 10 Pfennige
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Franfut a. M. 1301
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshaupiſtadt
Wöchentliche illuſkrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 345
Mittwoch, den 13. Dezember 1933. 196. Jahrgang
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Bel=
treibung ſällt jeder Rabatt weg. Bankkonto Deutſche
Bank und Darmſtädter und Nationalbank.
Zeierlicher Empfang des Kreuzers. — Hindenburgs Gruß. — Der Führer dankt der Beſahung für die
würdige Bertrekung der Ehre des deuiſchen Bolkes in der Welt.
Volk und Wehrmacht ſind eins!
Ein neues Deutſchland empfängt die von
monake=
langer Auslandsreiſe heimkehrende Beſahung.
Wilhelmshaven, 12. Dezember.
In dem feſtlich geſchmückten Jadeſtädtchen herrſchte ſchon am
Auslandsreiſe heimkehrenden Schulkreuzer „Köln” begrüßen
wird, reges Leben und Treiben.
Um 12.45 Uhr traf Reichskanzler Adolf Hitler im
Sonder=
zug in Wilhelmshaven ein. Er wurde von der Bevölkerung
mit unbeſchreiblichem Jubel begrüßt. Durch dichte
Menſchen=
maſſen fuhr er im offenen Kraftwagen ſtehend und fortgeſetzt
ſreundlich grüßend zur Kaſerne am Mühlenweg.
Nach dem Eintreffen des Kanzlers in der Marinewerft gab
der Feſtungskommandant von Wilhelmshaven, Kapitän zur See nd
Anker, das Zeichen zum Hiſſen der Flaggen: „Einlaufen und
feſtmachen”. Langſam lief dann der Kreuzer „Köln” in die
öchleuſe ein. Die Beſatzung hatte Paradeaufſtellung an Deck in der Heimat herzlich willkomnen und dankt
ingenommen. Immer brauſten die Heil= und Willkommensrufe
ſurch die Schleuſe. Dann machte das Schulſchiff feſt. Der Führer
ſegab ſich mit ſeiner Begleitung an Bord, wo er von dem
kommandanten, Kapitän zur See Schniewind, begrüßt wurde.
ſach einem Rundgang durch das Schiff nahm die Beſatzung auf
em Achterdeck Aufſtellung. Darauf richtete
Reichswehrminiſter von Blomberg
ine Anſprache an die Beſatzung. Er führte aus: „Ich bringe
ruch den Willkommensgruß des Oberbefehlshabers der
Wehr=
nacht, des Feldmarſchalls von Hindenburg. Seine Gedanken
beilen hier. Er hat die langen Monate hindurch Eure Reiſe
hit Intereſſe verfolgt und iſt zufrieden und ſtolz, daß die
Be=
ſthung dieſes deutſchen Schiffes überall in der Welt ſich des
dutſchen Namens als würdig erwieſen hat. Ich bringe Euch
ſier die Willkommensgrüße der ganzen deutſchen Wehrmacht.
ſameraden, Ihr wißt, daß ſeit der Zeit, in der das
ſchiff auslief und dieſer Zeit in der das Schiff
eimkehrt, ein anderes Deutſchland erſtanden
ſt, ein anderes Deutſchland Euch willkommen
eißt. Ueber dieſes neue Deutſchland wird ein berufener
ſann zu Euch ſprechen. Volk und Wehrmacht ſind
ins. Und darüber hinaus ſind wir unzertrennbar von dieſem
Nann, der dieſes neue Reich erkämpft hat und nun führt. Seine
ſorgen ſind unſere Sorgen, ſeine Freuden ſind unſere Freuden
nd ſein Stolz und ſeine Ehre ſind auch unſer Stolz und
nſere Ehre. Nichts kann uns trennen.”
Nunmehr trat
der Führer
n das Schiffsmikrophon, das die Rede auch der auf den
Kai=
auern harrenden zahlloſen Menſchenmenge vermittelte. In
iner eindrucksvollen Anſprache an die Offiziere und Soldaten
*s deutſchen Kreuzers „Köln” erinnerte der Führer einleitend
17 die Zeit, in der vor einem Jahr die Befatzung des Kreuzers
n Deutſchland verließ, das 15 Jahre hindurch jede Schande
nd Schmach willenkos ertragen hatte, das 15 Jahre hindurch
reit war, auf ſeine Lebensintereſſen immer wieder Verzicht
leiſten. In Deutſchland habe ſich gerade während der Reiſe
eſes Kreuzers eine große Umwandlung vollzogen. Die Männer
s November 1918 und ihr Reich ſeien geſtürzt worden. Die
utſche Nation habe ſich ſelbſt wiedergefunden.
Von dem Haß und der Abneigung unſerer Gegner in der
ſelt gegen dieſe Wiedererhebung des deutſchen Volkes ſei die
eſatzung der „Köln” beſonders betroffen worden. Denn in
nen habe man, obwohl ſie in der Fremde waren, immer doch
e Repräſentanten des heutigen, ihnen verhaßten Deutſchlands
ſehen. Damit habe ſie die Welt allerdings recht beurteilt. Denn
Soldaken könnken niemals eiwas anderes ſein
als die Repräſenkanken ihres Volkes.
ſiter den vergangenen Regierungen ſeien ſie es nicht geweſen.
ſe Männer, die einſt das November=Deutſchland ſchufen hätten
emals innere Beziehungen zu denen unterhalten, die
Deutſch=
nd einſt verteidigt und es in Zukunft zu beſchützen hätten.
Ich möchte Ihnen, betonte der Kanzler, hier nicht nur namens
r deutſchen Regierung, ſondern namens des ganzen deutſchen Das Geiſtliche Miniſterium der Deutſchen Evangeliſchen Kirche
olkes dafür danken, daß Sie die Ehre des deutſchen
olkes in dieſen Monaten, in der Welt würdig
ertreten haben. Er habe aus den Berichten der Preſſe
er=
hen, wie ſich die Beſatzung des Kreuzers „Köln” trotz aller
An=
n habe. Ebenſo wie wir in der Heimat, ſo habe die Beſatzung
it zuſammengebiſſenen Zähnen unermüdlich und beharrlich das
n. Deutſchland ſei der Welt mit dem aufrichtigen Bekenntnis
m Frieden entgegengetreten, aber auch mit der nachdrücklichen
rklärung, daß
wit für unſere Ehre und das Lebensrecht des
Volkes jederzeit einkreken werden.
as bedeute keine Kampfanſage, ſondern die Forderung nach
glei=
em Recht, das wir ebenſo wie andere Völker für uns in Anſpruch
ehmen könnten.
Der Führer ſprach dann im einzelnen von dem Geiſt des
euen Deutſchlands, in das die Beſatzung des Kreuzers „Köln”
nun heimgekehrt ſei. An dem gleichen Tag, an dem das Schiff in
Wilhelmshaven einlaufe, finde die erſte Sitzung des neuen
Deut=
ſchen Reichstages in Berlin ſtatt. Nichts vielleicht könne beſſer
die ungeheuere Umwandlung aufzeigen, die ſich inzwiſchen in
Deutſchland vollzogen habe, eine ungeheuere Wandlung, die vor
einem Jahr noch die Wenigſten für möglich gehalten hätten. Die
Beſatzung werde ſich, wenn ſie in das Volk hineinlomme, ſelbſt von
den tatſächlichen Wirkungen dieſer gewaltigen Umwälzung
über=
zeugen können. Ein gemeinſamer gigantiſcher Volkskampf
Dienstag früh in Erwartung des Führers, der den von einer gegen die Not ſei in Deutſchland inzwiſchen entbrannt. Mit
Stolz könnten wir heute ſchon bekennen, daß dieſer
einjäh=
rige Krieg gegen die Arbeitsloſigkeit nicht um,
ſonſt geweſen iſt. Vieles habe ſich bereits gebeſſert, und
die Menſchen in Deutſchland hätten wieder gelernt, ſich zu
ver=
ſtehen. In alledem werde die Beſatzung den Unterſchied erkennen
zwiſchen dem Deutſchland, das ſie einſt verlaſſen hatte und dem
Deutſchland, in das ſie heute zurückgekehrt ſei. Ihr Geiſt ſei der
gleiche geblieben, aber Deutſchland habe ſich ſeitdem gewandelt.
dieſes wiedererſtandene deutſche Volk heißt Sie
Ihnen, daß Sie die Ehre unſeres Bolkes der
Welk gegenüber ſo kapfer verkreken haben."
Der Führer wies in ſeinen weiteren Ausführungen auf die
Not=
wendigkeit und die Zweckmäßigkeir ſolcher Auslandsreiſen der
Reichsmarine hin. Sie ſeien nicht nur ſegensreich für die
Be=
ziehungen der deutſchen Marine zum deutſchen Volk, ſondern auch
für die Beziehungen der Völker untereinander. Er ſei überzeugt,
daß der Beſatzung des Kreuzers „Köln”, die Erinnerung an
dieſe Rückkehr in die Heimat unvergeßlich ſein werde, denn ſie ſei
heute zum erſten Male in ein Deutſchland
gekom=
mem, das ſie liebe und herzlich begrüße.
Der Führer ſchloß ſeine eindrucksvolle Anſprache mit einem
dreifachen Heil auf unſer deutſches Volk, unſer Deutſches Reich und
ſeine Wehrmacht.
Zum Schluß dankte der Kommandant des Kreuzers
Kapitän zur See, Schniewind, für die herzliche
Begrü=
ßung in der Heimat.
In der Offiziersmeſſe wurde dem Kanzler der
Ehrenbürger=
brief der Stadt Wilhelmshaven, den man in ein kunſtvoll
aus=
geführtes Modell des Kreuzers „Köln” gelegt hatte, feierlich
überreicht.
Die Abfahrt des Kanzlers geſtaltete ſich abermals
zu einem wahren Triumphzug.
Geſehe der Deutſchen Evangel. Kirche.
Schlichkungsausſchuß zur Beilegung
kirchenpolitiſcher Skreitfälle.
Berlin, 12. Dezember.
Das Geiſtliche Miniſterium der Deutſchen Evangeliſchen
Kirche hat ein Geſetz beſchloſſen, nach dem zur Beilegung
von kirchenpolitiſchen Streitfällen, die die
dienſt=
lichen oder perſönlichen Verhältniſſe eines Geiftlichen oder eines
Mitgliedes einer kirchlichen Verwaltungsbehörde treffen, ein
Schlichtungsausſchuß gebildet wird.
Wenn eine gütliche Beilegung des Streitfalles nicht möglich
iſt, hat der Schlichtungsausſchuß eine Entſcheidung darüber zu
treffen, wie der Streitfall zu erledigen iſt. Der
Schlichtungs=
ausſchuß kann durch ſeine Entſcheidung Befugniſſe der
landes=
kirchlichen Verwaltungsbehörden wahrnehmen oder dieſe
Be=
hörden zu allen Amtshandlungen anweiſen, die im Rahmen
ihrer Zuſtändigkeit liegen. Die Mitglieder des
Schlich=
tungsausſchuſſes der ſeinen Sitz bei der
Reichskirchenregierung hat, ſind nur den
Ge=
ſetzen unterworfen und an Anweiſungen nicht
gebunden. Der Schlichtungsausſchuß beſteht aus einem
rechtskundigen Beamten einer höheren kirchlichen
Verwaltungs=
behörde als Vorſitzenden und zwei Geiſtlichen, die vom
Reichs=
biſchof berufen werden.
Die Rechlsverhäliniſſe der Geiſtlichen und Beamken
der Landeskirchen.
hat weiter ein vorläufiges Geſetz über die Rechtsverhältniſſe der
Geiſtlichen und Beamten der Landeskirchen beſchloſſen.
Als Geiſtlicher oder Beamter darf, ſo heißt es in dem Geſetz,
chtungen und trotz aller Hetze Achtung und Anerkennung erwor= nur berufen werden, wer die für ſeine Laufbahn vorgeſchriebene
Vorbildung beſitzt und gewillt iſt, die Ordnungen der
Evangeli=
ſchen Kirche einzuhalten, dem Deutſchen Volke zu dienen und der
echt des deutſchen Volkes vertreten und für Deutſchland gewor= ihm von Gott geſetzten Obrigkeit untertan zu ſein. Eine
Neue=
rung enthält § 2, der die Eingehung der Ehe der
Geiſt=
lichen von einer Genehmigung abhängig macht.
Die weiteren Paragraphen betreffen in der Hauptſache die
Verſetzung von Geiſtlichen aus einer Stelle in
eine andere, ſowie ihre Verſetzung in den
einſt=
weiligen oder dauernden Ruheſtand. Der Beſchluß über
die Verſetzung an eine andere Stelle oder in den einſtweiligen
Ruheſtand erfolgt durch ein unabhängiges
Kirchen=
gericht, deſſen Zuſammenſetzung den an ein ſolches Gericht zu
ſtellenden Anforderungen entſprechen muß. Gegen den Beſchluß
dieſes Kirchengerichts kann binnen zwei Wochen Berufung an das
Geiſtliche Miniſterium der Deutſchen Evgngeliſchen Kirche
einge=
legt werden, das endgültig entſcheidet.
Englands Schrei nach einer größeren
Luffflofke.
Von unſerem (D=Korreſpondenten.
G. P. London, im Dezember.
Es iſt in letzter Zeit oft die Anſicht ausgeſprochen worden,
daß die Lage der Welt heute auffallend derjenigen gleicht, wie
ſie in den Jahren vor Ausbruch des Weltkrieges beſtanden hat:
alle Welt redet von der Vünſchbarkeit, einen
neuen Krieg zuvermeiden, und doch rüſtet alles
für den Fall eines neuen Krieges. Wir wollen an
dieſer Stelle nicht entſcheiden, ob das Parallel zwiſchen damals
und heute ein vollſtändiges iſt und ob nicht heute in der Welt
dennoch Faktoren beſtehen, die im Jahre 1914 nicht beſtanden
haben und die unſere Zukunftsausſichten hoffentlich nicht gar
ſo troſtlos erſcheinen laſſen. Jedoch, bei all der Zuverſicht in
unſere gewandelte Zeit und in die Vernunft der Menſchheit,
läßt es ſich nicht leugnen, daß die Peſſimiſten leider in vielem
Recht haben, und daß die Welt heute voller Symptome iſt die
tatſächlich mit gewiſſen unerfreulichen Erſcheinungen der
Vor=
kriegszeit eine peinliche Aehnlichkeit aufweiſen. Wir meinen
hiermit vor allem den Schrei nach einer größeren Luftflotte,
der heute durch die geſamte engliſche Preſſe geht, und der aufs
Zwingendſte an jenes irrſinnige Wettrüſten erinnert, das doch
eines der charakteriſtiſchſten Merkmale der Vorkriegspſychoſe
ge=
weſen iſt und zu ſolch verhängnisvollen Ergebniſſen geführt hat.
Welche Tatſachen ſind es nun, die die engliſchen
Befür=
ſvorter einer größeren Luftflotte zur Begründung ihrer
For=
derung anführen. Das Hauptargument iſt, daß
Eng=
land in bezug auf ſeine Luftſtärke in der Reihe
der Großmächte bloß in fünfter Stelle ſteht und
zur Verteidigung ſeiner, ſich über die ganze Welt erſtreckenden
Intereſſen, was ſeine Luftflotte anbelangt, viel zu ſchwach iſt.
Frankreich, die Vereinigten Staaten, Japan und Italien, klagt
man, haben heute alle viel ſtärkere Luftflotten als
Groß=
britannien. Die Zahl der Flugzeuge, die die einzelnen Länder
beſitzen, iſt zur Zeit etwa folgende:
Frankreich 1687 Militärflugzeuge, insgeſ. 3000 Zivilflugzeuge inkl.
2351
1i.S. A. 1752
1939
Japan . . 1385
1507
Italien zirka 800
1434.
England . 706
Die theoretiſche Stärke der britiſchen Luftſtreitkräfte iſt im Jahre
1923, d. h. bereits vor 10 Jahren feſtgelegt worden. Man
be=
ſchloß damals, daß Englands Luftkriegsflotte aus 52
Luft=
ſchwadronen, jede Schwadron zu 12 Militärflugzeugen
gerech=
net, beſtehen ſollte. Von dieſen zugebilligten 624
Militärflug=
zeugen ſind jedoch bisher in England bloß 504 gebaut worden,
d. h. ſtatt der in Ausſicht genommenen 52 Luftſchwadronen,
beſitzt England zur Zeit bloß 42 Luftſchwadronen, alſo 120
Militärflugzeuge weniger, als ſelbſt das „beſcheidene‟
Pro=
gramm von 1923 in Ausſicht genommen hatte. Die 202
Militär=
flugzeuge, die die Differenz zwiſchen der britiſchen Geſamtſtärke
von 706 „first=line”=Flugzeugen und den in England
ſtatio=
nierten 504 Flugzeugen darſtellen, befinden ſich nicht in
Eng=
land, ſondern ſind über die verſchiedenen Gebiete des britiſchen
Reiches verſtreut, kommen alſo zur Verteidigung des
eigent=
lichen England nicht in Frage. Dieſen Stand der Dinge
be=
zeichnen nun die Befürworter einer größeren britiſchen
Luft=
flotte als „im höchſten Grade beſorgniserregend‟
Als der lauteſte Schreier unter den britiſchen Luftpatrioten
tut ſich, wie ſchon in vielen früheren Fällen, Lord Rothermere,
der Beſitzer der „Daily Mail” hervor. Lord Rothermere und ſeine
Geſinnungsgenoſſen, deren Zahl zur Zeit ohne Zweifel ſchon
in viele Millionen geht, erklären: die britiſche Flotte,
die im Laufe von Jahrhunderten „Britanniens
ſicherſter Schild und Schutz” geweſen iſt, iſt es
heute nicht mehr! Um England die nötige Sicherheit vor
Angriffen zu geben, braucht es heute eine mächtige Luftflotte
von nicht weniger als 5000 Militärflugzeugen.
Lord Rothermere verlangt alſo für England
5000 Militärflugzeuge und, wenn nicht alle
Anzeichen trügen, ſo beſtehen Ausſichten, daß
er in abſehbarer Zukunft dieſe Zahl in der Tat
zugebilligt erhalten wird. Das vorläufige Ergebnis
dieſes ſtürmiſchen Verlangens der britiſchen Oeffentlichkeit nach
einer ſtärkeren Luftflotte wat bereits vorige Woche eine
ein=
gehende Debatte in beiden Häuſern des Parlamentes über das
Thema der „Sicherheit zur Luft”, die damit endete, daß die
Regierung wenigftens die ſofortige Verwirklichung des Mindeſt=
Programms von 1923, d. h. den Bau von 10 weiteren
Luft=
ſchwadronen, mehr oder weniger verbindlich in Ausſicht ſtellte.
Ein Aufrüſten Englands, möge es auch tauſendmal durch „
Nichter=
füllen eines urſprünglich beſcheidenen Bauprogramms” und durch
eine „10 Jahre währende Mäßigung in Abrüſtungsfragen”
gerecht=
fertigt werden, kann natürlich auf die Welt und vor allem auf
Deutſchland nicht anders als einen höchſt nachteiligen Eindruck
machen. Jedes Wettrüſten in der Welt iſt
über=
dies von den Betreffenden ſtets mit der
Erklä=
rung entſchuldigt worden, daß man „nur ebenſo
ſtark wie die anderen” ſein wolle. Das Verlangen
der engliſchen Oeffentlichkeit nach einer ſtärkeren Luftflotte iſt
aber außerdem noch auf einer Illuſion aufgebaut, auf der
Vor=
ſtellung nämlich, daß ein Zukunftskrieg in der Luft ungefähr in
derſelben „friſch=fröhlichen” Weiſe ausgefochten werden würde,
wie in der Vergangenheit die Schlachten zu Lande und zu
Waſſer geſchlagen worden ſind. Dieſes iſt ein großer und
ver=
hängnisvoller Irrtum. Die Luft iſt ein ganz anderes, viel
weiteres und unfaßbareres Element, als das Waſſer und die
Erde. Und kein Geringerer als Mr. Stanley Baldwin ſelbſt
hat noch vor kurzem aufs eindrucksvollſte jenen naiven und
ſeltſamen Vorſtellungen widerſprochen, die die meiſten Leute in
bezug auf den Luftkrieg der Zukunft zu hegen ſcheinen. Noch
vor wenigen Monaten hielt Mr. Stanley Baldwin im
Unter=
haus eine vielbeachtete Rede, in der er an die Jugend der Welt
den Appell richtete, das Ihrige zur Verhinderung eines neuen
Krieges zu tun und vom Luftkrieg der Zukunft eine
Schil=
derung gab, die geradezu vernichtend war und ſich nur ſchwer
mit den neuen Aufrüſtungsbeſtrebungen der britiſchen
Regie=
rung in Einklang bringen läßt. Baldwin wies auf die rieſigen
Ausmaße der Luftweiten hin und betonte die abſolute
Unmöglichkeit, den Durchbruch von wenigſtens
einigen feindlichen Flugzeugen durch die Linie
Seite
Nr. 345
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 13. Dezember 1933
der Berteidiger zu verhindern. „Es kann einfach
nicht getan werden” rief Mr. Baldwin aus, „und keine
Sach=
verſtändigen der Welt ſind in der Lage zu beweiſen, daß es
getan werden kann. Die einzige Verteidigung in der Luft iſt
der Angriff. Dieſes bedeutet aber nichts anderes, als daß jede
kriegführende Partei bemüht ſein muß, mehr Städte, Frauen
und Kinder zu vernichten und dieſes ſchneller zu tun, als der
Feind es tun kann".
Bad=Millionen-
Arbeiksbeſchaffungs=
programm der Elekkro=Gas=Fronk.
Berlin, 12. Dezember.
Das Große Arbeitsbeſchaffungsprogramm der Reichsregierung
erfährt durch einen großzügigen Arbeitsbeſchaffungsplan des
In=
ſtallationsgewerbes einen erfreulichen Auftrieb. Das Ergebnis
der Verhandlungen des Reichsverbandes der Klempner und
Inſtallateure mit der Gas=Zentrale Deutſchlands liegt jetzt in
einem Plan vor, der ſich über drei Jahre erſtreckt und zuſätzliche
Aufträge in Höhe von 600 Millionen vorſieht.
*
Hefſiſcher Empfang in Berlin.
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
Der Herr Reichsſtatthalter in Heſſen, Sprenger, mit
Gattin, der heſſiſche Staatsminiſter Jung und Gattin, der
Prä=
ſident Dr. Luer, Treuhänder der Arbeit für das
Wirtſchafts=
gebiet Heeſſen, und der Vertreter Heſſens beim Reich,
Miniſte=
rialrat v. Zengen mit Gattin veranſtalteten am Dienstag
abend in der früheren heſſiſchen Geſandtſchaft in Berlin ein
ge=
ſelliges Beiſammenſein, zu dem zahlreiche Perſönlichkeiten des
öffentlichen Lebens geladen waren.
Unter den Anweſenden ſah man u. a. den Staatsſekretär im
Reichsfinanzminiſterium Reinhardt, den Staatsſekretär im
Reichsarbeitsminiſterium Krohn, den Miniſterialdirektor Dr.
Schalfejew, vom Preußiſchen Miniſterium für Wirtſchaft, den
Adjutanten des Herrn Gauleiters Sprenger, Stöhr, aus
Frank=
furt a. M., den Reichsführer der Techniſchen Nothilfe, Direktor
Lummitzſch, den Leiter des Nationalſozialiſtiſchen
Beamten=
bundes Neef, den heſſiſchen Landesbauernführer Dr. Wagner,
den Bürgermeiſter Lindner=Frankfurt a. M., den
Mini=
ſterialrat Dr. Hoche vom Innenminiſterium, den Miniſterialrat
Dr. Pohl vom Reichswirtſchaftsminiſterium, den Ober=
Regie=
rungsrat Major a. D. Ausfeld vom Reichsarbeitsminiſterium,
den ſächſiſchen Vertreter Graf v. Holtzendorff, den
braun=
ſchweigiſchen Vertreter Exz. Dr. Boden, den thüringiſchen
Ver=
treter Dr. Münzel, den bayeriſchen Stellvertretenden
Bevoll=
mächtigten zum Reichsrat Miniſterialrat Dr. Dürr, den
Ober=
finanzrat Schäfer von der heſſiſchen Vertretung beim Reich.
Ferner waren von der Reichswehr Oberſt v. Vietinghof,
Chef der politiſchen Abteilung des Reichswehrminiſteriums, und
der Kompagniechef des Inf.=Regts. 15, Hauptmann Schiel,
er=
ſchienen, ferner der Polizeikommandeur von Berlin, Oberſt
Dillenburger. Die Gäſte blieben mehrere Stunden in den
freundlichen Räumen der heſſiſchen Vertretung bei einem Glas
Bier beiſammen. Die Gaſtgeber hatten außerdem einige
Mitglie=
der des Vereins der in Berlin lebenden Heſſen eingeladen, die in
ihren Trachten erſchienen waren und mit einigen Darbietungen
das geſellige Beiſammenſein verſchönten.
Bom Tage.
Reichspräſideut von Hindenburg empfing geſtern den
Reichs=
ſtatthalter für Heſſen, Sprenger, den heſſiſchen Miniſter Jung
und den neuernannten heſſiſchen Vertreter beim Reich,
Miniſte=
rialrat von Zengen.
Am 15. Dezember läuft der Termin ab, bis zu dem die
Kor=
reſpondenz= und Nachrichtenbüros noch Gelegenheit haben, ſich zur
Aufnahme in die Reichspreſſekammer zu melden, und zwar beim
Reichsverband der Deutſchen Korreſpondenz= und
Nachrichten=
hüros. Von zuſtändiger Stelle wird darauf aufmerkſam gemacht,
daß ſolche Büros, die ſich bis zum angegebenen Termin nicht
an=
gemeldet haben ſollten. Schwierigkeiten bei ihrer künftigen
Berufsausübung haben könnten.
Der Senatspräſident der Freien Stadt Danzig. Dr.
Rauſch=
ning, wurde von Marſchall Pilſudſki empfangen, nachdem er
vor=
her bereits eine Unterredung mit dem polniſchen Außenminiſter
Beck gehabt hatte.
In der Nacht zum Dienskag iſt es der ſpaniſchen Regierung
durch Einſatz ſtarker Kavallerie= und Infanterie=Abteilungen
ge=
lungen, den Hauptbrandherd des Aufſtandes im Gebiet von
Logrono zu erſticken. Auch in Saragoſſa konnten im Laufe der
letzten 12 Stunden die Aufſtändiſchen, die ſich hinter Barrikaden
und auf dem Bahnhof verzweifelt verteidigten, durch das
Eingrei=
fen von Maſchinengewehrabteilungen geſchlagen werden.
Anng Maria Darboven:
Die Frau und ihr Werk.
Im Verein für Heſſiſche Geſchichte und Landeskunde zu
Ham=
burg (Vorſitzende: Dr. Hans Braun und Profeſſor Dr.
Ritters=
haus) hielt die norddeutſche Dichterin Johanna Gennerich einen
Vortrag über Anna Maria Darboven, geb. Wagner, aus
Darm=
ſtadt. In ihren von innerer Wärme und dabei ſcharfen
Verſtandes=
klarheit getragenen Ausführungen nannte Johanna Gennerich in
dem literariſchen Schaffen von Frau Darboven deren Werk über
Schiller an erſter Stelle. Es führt den Titel „Schillers ſittliche
Forderungen” und hat in der kritiſch berufenen Welt der
Gelehr=
ten und Künſtler einen verdienten Namen errungen. Etwas von
einer geiſtigen Wiedergeburt lebt in dieſem Werk, und in unſeren
Tagen, wo eine ſolche Tatſache geworden iſt, mutet das Buch
geradezu prophetiſch und bahnbrechend an. Aus dieſer Studie,
organiſch und formal ein reines Kunſtwerk, ſchaut uns nicht nur
ein neuer Schiller an, ſondern auch eine neue Geiſtesgeneration!
In ihrer Schrift über Friedrich Hölderlin haben Anna Maria
Darhoven Weſenskräfte, die dem Dichter irgendwie verwandt ſind,
die Feder geführt. Die pſychoanalytiſche Auslegung des Dichters
aus ſeinem Weſensinhalt heraus, iſt ſo eingegeben, ſo eigengeſchaut
und neuartig, daß man ſie zum Perſönlichkeitswertigen rechnen
darf. Von kleineren Schriften Anna Maria Darbovens iſt ihre
No=
velle „Bekenntnis” hervorzuheben. In dieſem Wortgemälde ſehen
wir einen bildenden Künſtler von ſtarkem Können um eine
Kunſt=
form ringen, die er als Ausdruck der neuen Zeit aufſteigen und
zur Vollendung ſtreben fühlt. Von unmittelbar kulturellem
In=
tereſſe für Hamburg, das der Verfaſſerin zweite Heimat wurde,
iſt der Roman „Schickſal und Wandlung”, der eine hohe
Auflagen=
zahl erreichte. Die „Wandlung” vollzieht ſich in der Alſterſtadt
inmitten des Großbetriebes eines königlichen Kaufmanns. Trotz
des für dieſes Werk gewählten Namens Johannes Wagner, den
die Verfaſſerin in ehrendem Gedenken ihrem Vater entlieh,
er=
kennt der Kundige unſchwer, daß Anna Maria Darboven hier
ihrem Gatten, Arthur Darboven, dem Inhaber der bekannten
Weltfirma, ein vornehm würdiges Denkmal ſetzte. Tief in das
Traumvoll=Symboliſche führt das kleine Werk „Die ſtille Bucht”,
(Druck der L. C. Wittich’ſchen Hofbuchdruckerei). Traumvoll
ſym=
boliſch iſt auch die muſikaliſche Sprache, in die eine ſcheinbar
ein=
fache Begebenheit mit ſparſamem Dialog und geringer Handlung
gebannt iſt, dennoch ein Erleben voller ſtiller innerſter Gewalt und
höchſter beſtimmender Bedeutung. In ihren weiteren Darlegungen
wies Johanna Gennerich noch auf die Anerkennung hin, die Frau
Darboven als Vortragende erlangt hat, ſowohl am Mikrophon,
am Rednerpult,
ihre Vorträge im Ver=
Die Eröffnung des neuen Reichstags.
Der erſte deukſche Reichskag ohne Parkeien. — Die kürzeſte Sikung eines deutſchen Parlamenks.
Nach 10 Minuken der Reichskag konftikuierk. — Göring zum Reichskagspräſidenken wiedergewählk.
Der hiftoriſche Akk.
Einigkeit der Bolksverkrekung in ihren Zielen und
in ihrem Wollen unker der Führung des Kanzlers.
* Berlin, 12. Dezember. (Priv.=Tel.)
Schneebedeckt dehnt ſich der Königsplatz zwiſchen dem von van
der Lubbe und ſeinen Spießgenoſſen heimgeſuchten
Reichstags=
gebäude und der Krolloper, dem Notquartier der Volksvertretung,
aus. Schauluſtige ſtrömen über ihn hinweg, dem Eingang der
Oper zu. Viele haben ſich ſchon lange vor 3 Uhr eingefunden
Photographen und Kinooperateure hatten ſich aufgebaut. Polizei
iſt, wie immer an derartigen Tagen, zuſammengezogen, tritt aber
kaum hervor, da die für die Abſperrung gezogene dünne Kette
genügt. Drinnen herrſcht ein faſt beängſtigendes Gewühl. Weit
über 600 Abgeordnete haben ſich hier eingefunden, aber auch auf
den Rängen iſt alles bis auf den letzten Platz beſetzt, Kopf an
Kopf ſtaut ſich die Menge. Der ganze Saal bildet ein wogendes
Meer von braunen und ſchwarzen SA.= und SS.=Uniformen, ab
und zu unterbrochen durch einen dunklen Zivilanzug und eine
Stahlhelmuniform. Die wenigen Nichtparteimitglieder, die dem
Reichstag angehören und in Zivil erſchienen ſind, haben nicht
zu=
ſammenhängende Plätze, ſondern ſind zwiſchen die Uniformen
zer=
ſtreut. Als erſtes Mitglied der Reichsregierung erſcheint
Vize=
kanzler v. Papen im Saal, in Zivil. Auch Alterspräſident
Litz=
mann, der von vielen Fraktionsmitgliedern herzlich begrüßt wird
trägt einen ſchwarzen Anzug mit dem Eiſernen Kreuz auf der
Bruſt. Der Führer, Reichskanzler Adolf Hitler, nimmt an der
Reichstagseröffnung nicht teil, da er zu gleicher Zeit in
Wilhelms=
haven eine Rede hält.
Um 3 Uhr ertönt das Signal zur Eröffnung der erſten Sitzung
des neuen Reichstages.
Reichskagspräſidenk Göring eröffnet die Sikung
mit folgenden Worten: „Meine Herren Abgeordneten! SA.=
Ka=
meraden! Nach § 13 unſerer Geſchäftsordnung führt, wenn der
Reichstag nach einer Neuwahl zuſammentritt, bis zur Uebernahme
des Amtes durch die neugewählten Präſidenten der Präſident des
letzten Reichstages den Vorſitz. Dementſprechend eröffne ich die
Sitzung und ernenne zu verläufigen Schriftführern die
Abgeord=
neten Börger, Dr. Becker=Potsdam, Linder und Oberlindober. Ich
bitte die Herren, hier oben Platz zu nehmen.
Miniſterpräſident Göring fährt fort: Wie ſchon bei der
Er=
öffnungsſitzung des letzten Reichstages, ſchlage ich auch diesmal
vor, von dem Namensaufruf Abſtand zu nehmen, wenn durch die
Anweſenheitsliſte und Zählung der eingetragenen Namen die
Be=
ſchlußfähigkeit des Hauſes feſtgeſtellt worden iſt. Eine vorläufige
Zählung dieſer Liſten hat ergeben, daß das Haus
beſchluß=
fähig iſt. Ich bitte aber die Herren, ſich noch einmal davon zu
überzeugen, daß ihre Namen in den Anweſenheitsliſten drin
ſtehen, da die Eintragung zur Feſtſtellung der Beſchlußfähigkeit
unbedingt erforderlich iſt.
Der Präſident gibt dann die Namen der entſchuldigt fehlen
den Abgeordneten bekannt. Unter ihnen befindet ſich der
Ab=
geordnete Dr. Hugenberg.
Göring fährt fort: Der Herr Reichskanzler teilt durch
Schrei=
hen vom 6. Dezember 1933 mit, daß der Herr Reichspräſident auf
ſeinen Vorſchlag den Stellvertretenden Führer der
National=
ſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei, Rudolf Heß, und den
SStabschef der SA. der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen
Arbeiter=
partei, Ernſt Röhm, zu Reichsminiſtern ohne Geſchäftsbereich
ernannt hat.
Meine Herren! Wir kommen jetzt zur
Bahl des neuen Präſidiums.
Hierzu hat das Wort der Abgeordnete Dr. Frick.
Abg. Dr. Frick ſchlägt vor, durch Zuruf zu wählen: Zum
Präſidenten des Reichstages den bisherigen Präſidenten
GHöring, zum Stellvertreter den bisherigen Präſidenten
des Preußiſchen Landtages Abgeordneten Kerrl, zum
weite=
venStellvertreter den bisherigen Präſidenten des
Bayeri=
ein für heſſiſche Geſchichte und Landeskunde, auf ihre
Reiſeſchil=
derungen, ihre Mitteilungen aus Schriften altchineſiſcher Weisheit
und auf ihren glänzenden Bericht über eine Tagung der
Geſell=
ſchaft für freie Philoſophie in Darmſtadt. Es iſt im Weſen und
Wirken Anna Maria Darbovens eine beſondere Note, wie ſie,
neben ihrem weiten Wirkungskreis als ideale und praktiſche
Führerin, ihres ſchönen Anweſens Hof Bockhorſt bei Blankeneſe,
mit großen Geiſtern und Künſtlern der Zeit eine Verbindung
her=
zuſtellen weiß. Ein eindrucksvolles Beiſpiel gaſtlicher
Feierſtim=
mung war der Abend des 12. Juli 1929, an dem man Hofmarſchall
Graf Kuno von Hardenberg in ſeiner durch reiche Sachkenntnis
berufenen Eigenart über Buchſtabenzauber ſprechen hörte. E. B.
Vorkragsabend Agnes Miegel.
In der Reihe der Winterveranſtaltungen der Literariſch=
Künſtleriſchen Geſellſchaft las geſtern abend im
Feſt=
ſaal der Loge Frau Agnes Miegel eine Auswahl, aus ihren
Dichtungen, die ſo zuſammengeſtellt war, daß der Hörer einen,
wenn auch natürlich nur flüchtigen Ueberblick über das Schaffen
der Dichterin erhielt.
Agnes Miegel iſt die Dichterin Oſtpreußens, ſeiner Landſchaft
und ſeiner Menſchen. Sie iſt bekannt geworden durch ihre
Balla=
den; ſchon ihre erſte Gedichtſammlung, die zu Anfang des
Jahr=
hunderts erſchien, zeigte, daß unter den dichtenden Frauen der
Gegenwart zum mindeſten in der Ballade keine ihr an geſtaltender
Kraft und Eigenheit des Tons gleichkam. Ihr einziger
Proſa=
band „Geſchichten aus Altpreußen”, deſſen Erzählungen die großen
geſchichtlichen Ereigniſſe Oſtpreußens umfaſſen, beweiſen auch auf
dieſem Gebiete ihre kraftvolle Eigenart.
Daß daneben ihrer Lyrik auch der leiſe, zartſinnige und ganz
frauliche Ton nicht fehlt, ging aus mehreren zu Beginn des
geſtri=
gen Abends vorgetragenen Gedichten hervor. Andere Gedichte
ſprachen von der Naturverbundenheit dieſer ganz dem Irdiſchen
und Erdhaften zugewandten Dichterin, die mit dem aus tiefer
Heimatliebe geborenen, beſonders ſchönen Gedicht „Mutter
Oſt=
preußen” faſt ein Stück Selbſtcharakteriſtik gab. Im Mittelpunkt
ſtanden auch hier ihre Balladen, von denen ſie einige ſtarke
Pro=
ben gab, die die Sicherheit und Ungezwungenheit erkennen ließen,
mit denen ſie Rhythmus und Sprache geſtaltet. Das Dunkle und
Geheimnisvolle des Tons, das der Ballade eigen iſt, gelingt ihr
dabei in einem für eine Frau ungewöhnlichem Maße.
Behaglicher Humor und warme Mütterlichkeit ſprachen aus
der ſehr beifällig aufgenommenen kleinen Erzählung „Das Bad
am Samstag abend”, in der ein Stück von der Traulichkeit der
guten alten Zeit lebendig wurde, in der auch das Bad noch keine
nüchtern=hygieniſche Selbſtverſtändlichkeit, ſondern eine gemütlich=
ſchen Landtages Abgeordneten Eſſer und zum dritter
Stellpertreter den Abgeordneten Dr. v. Stauß.
Die vorgeſchlagenen Mitglieder des Präſidiums werden
ein=
mütig durch Erheben von den Sitzen gewählt. Sie erklären ſich
zur Annahme der Wahl bereit.
Es folgt der Vorſchlag des Präſidenten für die Wahl der
SSchriftführer, für die vorgeſchlagen werden: die Abgeord;
neten Dr. Albrecht=Thüringen, Börger, Dr. Becker=Potsdam. Dr.
Fiſcher=Berlin, Kaſche, Linder, Oberlindober, Graf v. Quadt,
Steuer, Wigand, Wolkersdörfer und Dreher.
Auch die Schriftführer wurden in dieſer vom Präſidenten
ſzorgeſchlagenen Zuſammenſtellung einſtimmig gewählt.
Präſident Göring weiſt darauf hin, daß
der Aelkeſtenrak
bereits gebildet iſt. Es gehören ihm u. a. die Abgeordneten Dr.
Goebbels, Heß=München, Dr. Hugenberg, Kube, Dr. Ley, v. Papen,
Graf zu Reventlow und Seldte an.
Zur Abkürzung des Verfahrens erbittet und erhält der
Prä=
ſident die Ermächtigung, die Ausſchüſſe im
Einperneh=
men mit dem Fraktionsvorſitzenden Dr. Frick zu
bilden und ebenſo die Beiräte bei den verſchiedenen
Reichsmini=
ſterien zu beſtimmen. Ferner wird der Präſident ermächtigt, alle
beim Reichstag eingehenden Eingaben dem zuſtändigen
Miniſte=
rium zu überweiſen. Soweit Anträge auf Strafverfolgung
ein=
gereicht werden, wird der Präſident ſie dem
Geſchäftsordnungs=
ausſchuß überweiſen. Ferner wird
dem Präſidenken die Ermächkigung gegeben.
Zeilpunkk und Tagesordnung der nächſten Sihung
ſelbſt zu beſimmen.
Der Reichstagspräſident fährt dann fort: Meine Herren!
Meine Kameraden! Ich darf darauf hinweiſen, daß der Herr
Reichskanzler heute nicht anweſend ſein kann und darf daher auch
meinerſeits alle weiteren Ausführungen, die ich als Präſident zu.
machen hätte, auf jenen Tag zurückſtellen, an dem der Herr
Reichskanzler hier ſelbſt auch das Wort ergreifen wird. Für heute
darf ich Ihnen den Dank ausſprechen für das Vertrauen, das mich “
wiederum auf dieſen Platz gerufen hat, und Sie nun als
neu=
gewählter Präſident begrüßen. Sie werden verſtehen, beſonders
meine Herren Parteigenoſſen, mit welchem Glück= und Stolzgefühl
es mich erfüllt, Präſident eines nationalſozialiſtiſchen Deutſchen
Reichstages ſein zu dürfen. Wer wie ich in den vergangenen
Jahren erlebt hat, wie das deutſche Parlament zum Schluß
aus=
geartet war, der wird begreifen, mit welcher inneren Befriedigung
wir auch hier zurückblicken dürfen auf die gewaltige Arbeit, die
unſer Führer hier geleiſtet hat. Geſtern hat Ihnen der Führer
bei der Verpflichtung in großen Zügen die Ziele und die Pflichten
aufgezeigt, zu deren Erfüllung Sie berufen ſind. Vor allem aben
hat er ſeine Rede dahin zuſammengefaßt, daß die
Reichstags=
fraktion in voller Geſchloſſenheit mit der Reichsregierung dem
deutſchen Volke beweiſen ſoll, daß das gewaltige
Vertrauen, das das Volk uns gegehen hat,
ge=
rechtfertigt iſt. Unſere Arbeit, unſer Dienen;
unſer Tunſoll und darf nur dem Volke gewidmet
ſein. Und ſo laſſen Sie mich heute dieſe erſte Sitzung ſchließen,
indem ich Sie bitte, mit mir einzuſtimmen in den Ruf: Dieſem
deutſchen Volke und ſeinem Kanzler ein dreifaches Sieg=Heil!
Die Abgeordneten erhoben ſich mit den übrigen Beſuchern des
Hauſes von den Plätzen und ſtimmten begeiſtert in den
dreimali=
gen Heil=Ruf ein. Dann erklärt Präſident Göring unter dem
Beifall des Hauſes die Sitzung für geſchloſſen.
Knapp 10 Minuten hat die Konſtituierung gedauert. Kein
Namensaufruf, keine langatmige Erklärungen von
Alterspräſi=
denten, kein mißtönendes Geſchrei radikaler Abgeordneter, keine
Klara Zetkin auf dem Präſidentenſtuhl, keine Kommuniſten im
Saal, keine Geſchäftsordnungsanträge, keine Fraktionen und kein
Streit. Einheitlichkeit im Parkett, Einigkeit der
Volksvertretung in ihren Zielen und ihrem Wollen unter
der Führung des Kanzlers, dem dieſer Reichstag als innen= und
außenpolitiſche Waffe in die Hand gedrückt worden iſt.
B
umſtändliche Zeremonie war, durch die die Woche beendet und der
Sonntag vorbereitend eingeleitet wurde.
Ganz im Weſen und der Geſchichte Oſtpreußens verwurzelt
und von hier aus ſchaffend, zeigte ſich Agnes Miegel in den
Ge=
dichten auf zwei der ſchönſten oſtdeutſchen Dome, wie auch mit dem
ſtarken Schlußgedicht „Die Erde ſpricht”, nach dem ihr reicher
an=
haltender Beifall der Hörerſchaft zuteil wurde.
Zwei Araufführungen.
Berlin: „Tod in Genf”
Dr. Friedrich Schreyvogl=Wien, der im vorigen Winter
in der Darmſtädter Literariſch=Künſtleriſchen Geſellſchaft durch
einen Vortrag „Rückkehr der Mutter” grundlegende Ideen des
Dritten Reiches überzeugend vorangekündigt hat, iſt unter die
Dramatiker gegangen.
In einem Schauſpiel „Tod in Genf” deſſen deutſche
Uraufführung die Volksbühne in Berlin brachte, ſucht er,
philoſophiſche Ideen auf der Bühne auszutragen. Der Glaube
überwindet die Schrecken des Todes, iſt der Grundgedanke des
Schauſpiels. Um dies auszudrücken, läßt er den Tod, einen
„Herrn in unbeſtimmbarem Alter”, nach Genf kommen und in
dem Völkerbundsausſchuß für Bevölkerungspolitik ſeine Theorien
erörtern, bis der Glaube der Jugend den Tod überwindet. Die
an ſich ſchon nicht einfache Handlung iſt leider mit zu vielen
Problemen und theoretiſchen Erörterungen belaſtet, als daß
hier=
aus ein bühnenwirkſames Schauſpiel erwachſen könnte. Hans
Halden als Tod und Erika Dannhoff als Vertreterin der
Jugend waren auch ſchauſpieleriſch die Pole, um die ſich unter
Martin Kerbs Leitung das Spiel ſpannte.
II.
Frankfurt: „Schwarzmann und die Magd”.
Im Gegenſatz hierzu wächſt das neue Drama von Walter.
Erich Schäfer „Schwarzmann und die Magd” das
im Frankfurter Schauſpielhaus zur Uraufführung
kam, handfeſt aus dem Boden deutſchen Volkstums. Die
ver=
ſtoßene Magd, die das Opfer eines gewiſſenloſen Bauernſohnes
wird, kämpft um ihr Heiligſtes, ihr kommendes Kind, und opfert
ihrem Muttergefühl im Kampfe mit der Umwelt ihr junges
Leben. Das tragiſche Los des Einzelſchickſals: Menſchen=
Sehn=
ſucht und Menſchen=Leid. Eine dichteriſche Anknüpfung an den
jungen Gerhart Hauptmann!
Der Erfolg der Aufführung war nicht zum geringſten ein
Erfolg der ausgezeichneten Regie von Jakob Geis. Die
Schau=
ſpieler wurden über den ſonſt gewohnten Rahmen ihres Könnens
Mittwoch, 13. Dezember 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Diplomatiſche Verhandlungen in Betlin.
Sondierungen zwiſchen Berlin und Paris. — Deukſch=ikalieniſche Zuſammenarbeit
zur Bereinigung der inkernakionalen Akmoſphäre.
* Das Monkags=Geſpräch.
Die Duplizitär der Ereigniſſe, daß zur ſelben Stunde
kaſt der deutſche Botſchafter in Paris Paul=
Bon=
cour und der franzöſiſche Botſchafter in Berlin
den Reichskanzler beſuchte, hat in der internationalen
Preſſe eine Fülle von Kombinationen der widerſprechendſten Art
ausgelöſt. Die beiden beteiligten Regierungen haben ſich zu
ab=
ſoluter Diskretion verpflichtet und ſind auch entſchloſſen, daran
feſtzuhalten.
Wenn jetzt die franzöſiſche Preſſe alle möglichen Einzelheiten
zu berichten weiß, dann ſchöpft ſie dabei ganz weifellos nicht aus
offiziöſen Quellen und daraus iſt es auch wohl zu erklären, wenn
die in Paris umlaufenden Gerüchte ſich in ihren Einzelheiten
voll=
kommen widerſprechen. Die intereſſanteſte Nuancewird
dabei vollkommen überſehen. Sie liegt nach unſerer Auffaſſung
darin, daß die erſte Unterhaltung zwiſchen
Fran=
cois Poncet und dem Kanzler unter vier Augen
ſtattfand, während ihr diesmal der zuſtändige
Reſſort=
miniſter, Herr von Neurath, beiwohnte, womit auch
ſicherlich der etwas formellere Charakter angedeutet werden ſollte.
Aber das iſt auch das einzig Poſitive, was ſich feſtſtellen läßt.
Im übrigen iſt man bei der Beurteilung der Lage auf die
Erkenntniſſe angewieſen, die ſich aus den ganzen politiſchen
Zu=
ſammenhängen ergeben. Daraus wird geſchloſſen werden dürfen,
daß die Anregung zu dem Montagsgeſpräch in
London gelegen hat, wo ſich Frankreich für ſeine weitere
Taktik Rückendeckung ſuchte, aber offenbar nicht in dem
erwar=
teten Maße gefunden hat. Die engliſche Diplomatie kann
ſich eben zu einer klaren Linie nicht durchringen. Sie ſcheint
dar=
auf abgeſtellt, daß ſie irgendwie Deutſchland
entge=
genkommen möchte, ohne aber deswegen die
Ver=
bindung nach Paris abreißen zu laſſen und ſie eben
deshalb Frankreich gezwungen hat, die Berliner Beſprechungen
wenigſtens fortzuſetzen. Sicherlich aber iſt man noch nicht ſoweit,
daß ſchon irgend welche Einzelheiten erörtert werden können. Auch
im günſtigſten Falle ſind Entſcheidungen für abſehbare Zeit noch
nicht zu erwarten. Dazu iſt, abgeſehen von allem anderen, auch
das franzöſiſche Kabinett im Augenblick wohl noch zu ſchwach und
innerpolitiſch gefeſſelt. Es dürfte ſich alſo nach wie vor darum
handeln, das Terrain zu ſondieren und den Boden für ſpätere
eingehendere Verhandlungen vorzubereiten.
Havas=Phankaſſen.
UNB. Berlin, 12. Dezember.
Ueber die Unterredung des Reichskanzlers mit dem
franzö=
ſiſchen Botſchafter verbreitet der Spezialdienſt der Havasagentur,
der Kanzler habe ſich bei Frangois=Poncet über die wirklichen
Abſichten des franzöſiſchen Außenminiſters im Hinblick auf den
bevorſtehenden Beſuch Beneſchs in Paris, ſowie Paul=Boncours
bevorſtehende Reiſen in die Oſtſtaaten Europas erkundigt und
be=
ruhigende Verſicherungen vom franzöſiſchen Botſchafter erhalten.
Nach unſeren Erkundigungen handelt es ſich hierbei nur um
Kom=
binationen der Agentur, die dem tatſächlichen Inhalt der
Unter=
redung nicht entſprechen. In das gleiche GGebiet der
Kombina=
tionen gehören die Behauptungen des „Echo de Paris”, daß der
Reichskanzler bei ſeiner Unterredung mit dem franzöſiſchen
Bot=
ſchafter vom 23. November ſich in Einzelheiten über Art und
Zeit=
punkt der Vernichtung der abzuſchaffenden Waffengattungen durch
die nicht entwaffneten Staaten eingelaſſen hat.
Parifer Angſtkräume und Kombingkionen.
TU. Paris, 12. Dezember.
Die Unterredung, die der franzöſiſche Botſchafter in Berlin
am Montag in Gegenwart des Reichsaußenminiſters von Neurath
mit dem Führer hatte, wird von der Pariſer Preſſe mehr oder
weniger ausführlich kommentiert.
Die Morgenblätter und vor allem der „Petit Pariſien” und
das „Echo de Paris” ſind der Anſicht, daß Francois Poncet den
Führer dahin verſtändigt habe, daß die franzöſiſche Regierung
den Standpunkt Deutſchlands in der Abrüſtungsfrage nicht teile
und die gelegentlich der Unterredung von 24. November vom Füh=
hinausgeführt. Menſchliche Charaktere erwuchſen auf der Bühne.
IIn ſtärkſten Augenblicken ſpürte man im Schweigen auf der
Bühne die Geſtaltung des Schickſals. Endlich wieder
menſch=
iche Erſchütterung in dem Theater!
Franz Schneider, Deli Maria Teichen und Ellen
9.
Daub ſtanden führend an der Spitze.
*
Muuätgeſchichte Aieitds
Von Leo Frobenius.
Als beſte Würdigung dieſes ausgezeichneten Werkes mag
das Vorwort des Verfaſſers dienen:
„Mit gigantiſcher und wachſender Maßgewalt beginnt dem
von der verkleinernden Zweckbrille erlöſten Auge des einer neuen
Einſtellung zudrängenden lebendigen Menſchen von heute die
Einheit der menſchlichen Kultur ſichtbar zu werden. Erkennbar
war dem forſchenden Blick bisher: hier griechiſche dort
mexi=
kaniſche Geiſtigkeit, hier europäiſche Wirtſchaftsgeſchichte, dort
eiszeitliches Bilderweſen, hier Negerplaſtik, dort Schamanismus
hier Philoſophie, dort Maſchinenbau, hier Kinderſeele, dort
Politik.
Das will beſagen, hunderterlei verſchiedene Dinge, und zwar
jedes als Stoff eines ſpezialiſierenden Einzelſchauens, wurden
untereinander geordnet nach dem Regime von Akademien,
For=
ſchungsanſtalten, Fakultäten und Diſziplinen d. h. in
wiſſen=
ſchaftlicher Weiſe. Derart wurde die Weltgeſchichte Objekt einer
Einſtellung, die die Menſchheit in der Periode eines Plato
ge=
wann, und der ſich das menſchliche Schickſal gewiſſermaßen
dar=
ſtellt als eine Stadt mit tauſend Straßen, Plätzen, Gebäuden.
Herrliches iſt dieſer Einſtellung beſchert worden. Bis in die
kleinſte Niſche, den tiefſten Kellerraum und den höchſten Kamin
hinein wurde jedes Einzelne ausgearbeitet, durchdacht,
ver=
feinert, bis zuletzt alles zweckhaft war und die
Schöpfungs=
kraft im Dienſt einer ſolches bewirkenden Geiſtigkeit in der
Zweckvereinſeitigung erſchlaffte.
Wir haben in dieſer Zeit unter Millionen von
Einzel=
erkenntniſſen gelernt, daß der Wandel des organiſchen Lebens
ununterbrochen fließt. Erſt jetzt wieder iſt deutlich vor Augen
geführt worden, daß ganze Tierwelten im Laufe der
Erd=
geſchichte einander abwechſelten, daß die einen auftauchten und
andere verſchwanden, daß das Untergehen immer mit dem
gleichen Phänomen verbunden iſt, nämlich mit der
Ueber=
ſpezialiſierung. In Spezialiſierung verdämmerten einmal die
weltbeherrſchenden Ammoniten, Triboliten, Saurier und wie
ſie alle heißen.
*) 450 Seiten Text und 176 Tiefdruck=Tafeln. Phaidon=
Verlag Wien. 4,80 RM.
rer angeblich aufgeſtellten Forderungen nicht als
Verhandlungs=
grundlage anerkennen könne.
Der „Petit Pariſien” hält es nicht für ausgeſchloſſen, daß die
Unterredung ſich zum größten Teil um die Frage der
Verbände drehte.
* Die Frage nach den Verbänden, nach dem 2½ Millionen
Heer der SA., beherrſcht nach wie vor die franzöſiſche Preſſe. Es
iſt daher kein Fehler, dieſes Thema einmal gründlich zu erörtern,
ſchon um den vielen falſchen Vorſtellungen entgegenzutreten, die
über das Weſen der SA. nicht nur bei den Franzoſen beſtehen.
Der Stabschef Röhm hat ja vor wenigen Tagen
erſt vor dem diplomatiſchen Korps und den
aus=
ländiſchen Preſſevertretern in Berlin darüber
eingehend geſprochen und nachgewieſen, daß von einer
Truppe im militäriſchen Sinne bei der SA. nicht
geſprochen werden kann. Denn die SA. hat mit
Mili=
tär überhaupt nichts zu tun. Sie iſt Träger einer Idee
und ein Pfeiler des Aufbaues der Nationalſozialiſtiſchen Partei.
Der Stabschef Röhm hat das mit Recht dahin formuliert,
daß die Reichswehr der alleinige Waffenträger
des Reiches ſei, daß ſie die Grenzen verteidigt und den Schutz
der Intereſſen des Reiches dem Ausland gegenüber, während der
SA. die Aufgabe geſetzt iſt, den neuen deutſchen Staat geiſtig und
willensmäßig auf der Grundlage des nationalſozialiſtiſchen
Ideen=
gutes zu formen und den deutſchen Menſchen zu einem lebendigen
Gliede dieſes Staates zu erziehen. Reichswehr und SA. bewegen
ſich deshalb auf ganz verſchiedenen Ebenen. Sie ſind nach ihren
Lebensbedingungen nicht etwa einheitlich, ſondern viel eher etwas
Gegenſätzliches. Jedem, der die politiſche Entwicklung in
Deutſch=
land verfolgt hat, müſſen dieſe Zuſammenhänge klar ſein, zudem
die Vertreter der ausländiſchen Preſſe mehr als einmal
Gelegen=
heit gehabt hätten, ſich durch den Augenſchein davon zu überzeugen.
Muſſolinis Staaksſekrekär in Berlin.
Suvichs Betliner Miſſion: Ausbau und Berkiefung
des deutſch=ikalieniſchen Verhältniſſes.
TU. Berlin, 12. Dezember.
Der italieniſche Staatsſekretär im Auswärtigen Amt, Suvich,
iſt am Dienstag früh mit dem Münchener Schnellzug in Berlin
eingetroffen. Auf dem Anhalter Bahnhof hatten ſich zu ſeinem
Empfang eingefunden der Staatsſekretär im Auswärtigen Amt
v. Bülow, als Vertreter des preußiſchen Miniſterpräſidenten
Göring, der Staatsſekretär im Staatsminiſterium Körner, ſowie
der Chef des Protokolls Graf v. Baſſewitz, ferner ſah man den
italieniſchen Botſchafter Cerutti und andere Vertreter der
ita=
lieniſchen Botſchaft ſowie Vertreter verſchiedener Miniſterien,
der ſtädtiſchen Behörden und der SA.
*
* Bei dem Beſuch des italieniſchen
Staatsſekre=
tärs Suvich handelt es ſich in erſter Linie um einen Akt
der Höflichkeit und um den Ausbau der freundſchaftlichen
Beziehungen Italiens zu Deutſchland. Selbſtverſtändlich wird
Herr Suvich eine ganze Reihe von Fragen
durch=
ſprechen, die ſich auf das italieniſch=deutſche
Ver=
hältnis beziehen oder aber in den Rahmen der großen
Politik hineingehören. Wir brauchen in dieſem
Zuſammen=
hang nur an den Völkerbund und an die Abrüſtung
zu erinnern, zwei Dinge, die gegenwärtig wieder die Inſtanzen
der europäiſchen Diplomatie beſchäftigen. Dabei wird man
un=
zweifelhaft auch wirtſchaftliche Angelegenheiten
zur Debatte ſtellen.
Im großen und ganzen darf aber ſchon jetzt unterſtrichen
wer=
den, daß alles, was ſich zwiſchen Deutſchland und
Italien abſpielt und was man jetzt in Berlin zum
Gegen=
ſtand einer direkten Ausſprache macht, nicht im geringſten
mit der Politik zu vergleichen iſt, wie ſie von
Paris und von den Hauptſtädten der Mitglieder
der Kleinen Entente ausgeht. Während dort alle
He=
bel in Bewegung geſetzt werden, um den Verſailler Vertrag zu
verteidigen und den Völkerbund als eine Gemeinſchaft der Sie=
Ueberſpezialiſiert iſt auch die Schau der europäiſchen
Men=
ſchen unſerer Zeit. Sie verſiſſt wie einſt die ausſterbenden
Triboliten. Und in uns dämmert eine neue Einſtellung. Das
Bild der Millionenſtadt mit den tauſenden Gebäuden verblaßt.
Ein anderes beginnt ſeine Umriſſe zu zeigen. Das in
Zweck=
haftigkeit überſpezialiſierte Denken ſtirbt, und ein Drängen nach
Verſtändnis für den Sinn des Lebens regt junge Glieder.
An Stelle des Sichverlierens in Vielheiten tritt ein
Sich=
zuſammenfinden in Einheit.
Mit gigantiſcher und wachſender Macht, in bisher
unge=
ahnter Großartigkeit erſcheint das Gebäude. Noch hält uns
Ehr=
furcht und Ergriffenheit davon ab, ſolche Herrlichkeit nicht nur
als wirklich, ſondern auch als tatſächlich zu erachten. Kühnheit
und Mut gehören noch dazu, den Blick über die Silhouette der
verblaſſenden Vorſtellung der vergangenen Jahrhunderte
hin=
weg, nicht nur ahnend auf die am Horizont emporſteigende
Großwelt hinzurichten ſondern ihn forſchend auf ihr ruhen zu
laſſen. Und frei von der Furcht, daß das ſich Darbietende
zu=
letzt doch nur als Nebelgebilde verfliegt, wird kein Beſchauer
ſein. Auch ich nicht.
Aber ich habe es gewagt, auf den nachfolgenden Blättern
mich von den letzten Reſten alter Vorſtellung zu löſen und dem
Sinnbedürfnis junger Anſchauung hinzugeben. Es ergab ſich
damit ganz von ſelbſt die Forderung, nicht nur die
Kultur=
geſchichte eines einzelnen Erdteils, ſondern die Prinzipien einer
morphologiſchen Kulturgeſchichte überhaupt darzulegen.”
*
* Weihnachks=Schallplatken.
Elektrola. Weihnachtsſchallplatten ſind nicht nur ſolche,
die Weihnachtsmuſik in bewundernswerter Kunſt vermitteln, wir
meinen auch Platten damit, die zu Geſchenkzwecken oder zur
Be=
reicherung guter Hausmuſik für die Feiertage zu empfehlen ſind.
Die Comedian Harmoniſts, dieſes noch immer unerreichte
Geſangsquintett mit den einzigartigen Stimmen, ſingen deutſche
Weihnachtslieder. Fabelhaft klingt ihr „Stille Nacht” und „Schlaf
wohl du Himmelsknabe” unter Führung des ſopranklingenden
Tenors (E. G. 2613). — Ganz anders zwar, aber meiſterhaft in
der Wiedergabe der tiefinnigen Beethovenklänge ſingt der
Re=
gensburger Domchor (die Domſpatzen) unter
Domkapell=
meiſter Dr. Th. Schrems die „Hymne an die Nacht‟. Dieſe
Dom=
ſpatzen zählen zu den beſten A.Sappella=Chören, die wir kennen,
ſie vermitteln ganz große Kunſt auch in Heil’ge Nacht, Nacht der
unendlichen Liebe” von Joh. Friedr. Reichardt (E. G. 2897) Und
dann zwei ganz Große der beſten italieniſchen Geſangskunſt:
Ben=
jamino Gigli und Duſolina Giannini! Gigli ſingt
auf D. B. 1902 in reſtloſer Entfaltung ſeiner unerhört ſchönen
Stimme aus Cavalleria ruſticana „Mutter, der Rote war
allzu=
feurig” und „Santa Lucia‟. Der fascinierende Glanz dieſer
Stimme und ihre ſpieleriſch=leichte Entfaltung im Vortrag ſtrahlt
über leichte Mängel der orcheſtvalen Begleitung hinweg und ver=
Nr. 345 — Seite 3
gerſtaaten zu erhalten, zielt die deutſch=italieniſche.
Politik aufdie Schaffung einer Atmoſphäre hin,
die einer Verſtändigung der Völker und einer
umfaſſenden Abrüſtung den Weg ebnet.
Es liegen tauſendfache Beweiſe ſowohl aus Rom als auch
aus Berlin dafür vor, daß Deutſchland und Italien unbeirrt
durch die Quertreibereien anderer Völker an der
gemeinſam eingeſchlagenen außenpolitiſchen Richtung feſthalten
werden. Daß die ausländiſche Preſſe auf einen Wink ihrer
Re=
gierungen, ſoweit ſie das deutſch=italieniſche Geſpräch in Berlin
voller Mißtrauen beobachtet, den Beſuch des italieniſchen
Staats=
ſekretärs Suvich benutzen wird, um von deutſch=italieniſchen
Ver=
ſchwörungen und ähnlichem Unſinn zu ſprechen, iſt für uns ſchon
jetzt eine feſtſtehende Tatſache. Denn es gehört nun einmal zum
Aufgabenkreis der internationalen Hetzpreſſe, alles, was
Deutſchland berührt, zu verzerren und zu entſtellen. Aber das
wird uns ebenſowenig wie Italien daran
hin=
dern, das deutſch=italieniſche Verhältnis
wei=
ter auszubauen und die beiderſeitigen
freund=
ſchaftlichen Beziehungen zu vertiefen.
Empfänge und Feſtlichkeiten zu Ehren Suvichs.
Der italieniſche Staatsſekretär Suvich ſtattete am Dienstag
vormittag um 11 Uhr dem Reichsaußenminiſter Freiherrn von
Neurath einen Beſuch im Auswärtigen Amt ab und beſuchte kurz
darauf auch den Staatsſekretär des Auswärtigen Amts v. Bülow.
Heute mittag fand in der italieniſchen Botſchaft ein Frühſtück in
kleinem Kreiſe ſtatt. Am Nachmittag nahm Staatsſekretär Suvich
an der Eröffnung des Reichstages teil. Für den ſpäteren
Nach=
mittag waren Beſuche beim preußiſchen Miniſterpräſidenten
Göring, beim Vizekanzler v. Papen und bei Reichsminiſter Dr.
Goebbels vorgeſehen. Am Abend gab der Reichsaußenminiſter zu
Ehren des Gaſtes ein Eſſen im Hotel „Kaiſerhof”.
Am Mittwoch vormittag findet eine Audienz beim
Reichs=
präſidenten und im Anſchluß daran ein Empfang durch den
Reichskanzler ſtatt. Am Mittwoch nachmittag beſucht
Staats=
ſekretär Suvich das Fascio Italiano. Am Abend gibt der
preußiſche Miniſterpräſident ein Eſſen zu Ehren des
Staats=
ſekretärs.
Henderſons Ueberrgſchung.
Angriffe Henderſons gegen Frankreich.
TU. London, 12. Dezember.
Eine Rede Henderſons vor dem Unterhausausſchuß für
aus=
wärtige Angelegenheiten im Anſchluß an Ausführungen des
Generalſekretärs des Völkerbundes, Avenol, hat in engliſchen
Abgeordnetenkreiſen großes Aufſehen erregt. Von vielen
konſer=
vativen Abgeordneten wurde die Rede, deren Wortlaut nicht
veröffentlicht wurde, als ein Angriff gegen
Frank=
reich bezeichnet.
Henderſon hat zum erſten Male ein gewiſſes
Ver=
ſtändnis für den Austritt Deutſchlands aus der
Abrüſtungskonferenz gezeigt. Unter anderem hat er
ge=
fagt, man müſſe ſich die Erfahrungen, die Deutſchland gemacht
habe, vor Augen halten, bevor man das neue Deutſchland einer
Kritik unterziehe. Deutſchland ſei 15 Jahre lang von den
Sieger=
inächten niedergehalten worden. Man habe Deutſchland die
Gleichberechtigung verſprochen, aber ſelbſt jetzt habe man ihm
noch keine Gelegenheit gegeben, um die Beſchwerden
Deutſch=
lands wiedergutzumachen. Das Ergebnis ſei, daß die deutſche
Erhebung eine unwiderſtehliche Kraft geworden ſei. Man müſſe
die Umſtände in Betracht ziehen, die Deutſchlands Austritt aus
dem Völkerbund veranlaßt haben.
* Die Rede Henderfons muß in England wie eine Bombe
gewirkt haben; da gerade von der Seite eine ſo ſcharfe Kritik
der Haltung Frankreichs in der Abrüſtungsfrage nicht erwartet
torden war. Henderſon beſtätigt ausdrücklich, daß er ſowohl
mit den früheren deutſchen Regierungen als auch mit den
Ver=
tretern der Hitler=Regierung in Genf immer ausgezeichnet
aus=
gekommen ſei. Beide hätten ſich alle erdenkliche Mühe gegeben,
zu einer Verſtändigung zu kommen. Wenn Frankreich nur
ge=
wollt hätte, wäre ſchon unter Dr. Brüning eine
Abrüſtungs=
konvention möglich geweſen.
Die „DAZ.” läßt ſich aus London berichten, daß die
eng=
liſchen Morgenblätter den weſentlichen Inhalt dieſer Rede nur
anzudeuten wagen. Die Zuhörer, die aus engliſchen
Abgeord=
neten beſtanden hatten, ſeien in konſterniertem Stillſchweigen
verharrt. Die Rede und ihre überraſchende Zuſpitzung gegen
Frankreich, die allerdings vom „Daily Herald”, dem Blatt der
Arbeiterpartei, bereits wieder abgeleugnet wird, wird
jeden=
falls auch in der engliſchen Politik noch weitere Kreiſe ziehen.
mittelt reſtloſes Genießen. Ebenſo zur Bewunderung zwingend
ſingt die Giannini aus „Die Macht des Schichſals” „Frieden, Ruhe,
Frieden” und „Die Königin der Engel” auf D. B. 1228.
Grammophon (Die Stimme ſeines Herrn) bringt zwei
ausgezeichnete Franz=Völker=Platten aus der Polyfar=
Serfe in 35 006 mit dem herrlichen Preislied aus „Meiſterſinger
von Nürnberg”, (die gleiche Platte enthält das Quintett „Selig
wie die Sonne”, geſungen von E. Berger, E. Ruziczka,
M. Hirzel, C. Jöken und K. A. Neumann von der
Staats=
oper Berlin unter Leo Blech) und in 25 324 mit dem ſchönen
Künnecke=Lied „Es gibt nur eine Liebe” und der Serenade „
Tau=
ſend Sterne leuchten” von Fr. W. Ruſt. — Wer Joh. Strauß”
„Geſchichten aus dem Wiener Wald” hören will mit bravuröſer
Technik und heißblütigem Temperament geſpielt, dem empfehle ich
10 108, beſpielt von den 20 Hungaria Gipſy=Girls unter
Lilly Gyenes. — Zu den allerbeſt beſpielten Platten aber zählt
66 828 mit der Ouvertüre zu Weber’s „Euryanthe” (I und II),
Das Philharmoniſche Orcheſter unter Generalmuſikdirektor Dr.
Richard Strauß entfaltet hier ſein Können in unerhörter
Form. — Köſtlich auch die Vibraphon=Virtuoſen=Platte 10 099,
beſpielt von Will Kalinka mit „Sah ein Knab ein Röslein
ſtehn” (Improviſationen) und einer herrlich klingenden Fantaſie
über das Lönslied „Die Warnung”. Zu beiden wird der Refrain
deutſch geſungen. Die Polyfarplatten ſind in der Technik und in
der Reine der Tonwiedergabe ganz hervorragend. — Die Reihe
der vaterländiſchen Marſch= und Liederplatten findet Ergänzung
in der von der Stahlhelm=Bundeskapelle ausgezeichnet
beſpielten Braun=Etikett 1412 mit dem Marſchlied „Kamerad
Horſt Weſſel” und der vom Stahlhelm B.d.F. dem Herrn
Reichs=
kanzler gewidmeten „Adolf=Hitler=Fanfare‟
Gloria wartet mit zwei entzückenden Spezialplatten auf.
Das techniſch und künſtleriſch gleich virtuos geſchulte Gloria=
Ha=
waiian=Guitarre=Orcheſter ſpielt E. de Capuas „O
gole mio” und die Toſelli=Serenade, die lange keine Platte mehr
fand, auf G. O. 10891 und das ebenſo gute Xylophon=
Künſtler=Orcheſter ſpielt „Farbenſpiele”, ein in
Tonjong=
lierungen ſchwelgendes Intermezzo von Ludwig Siede und einen
rhythmiſch ſtraff gebundenen temperamentvollen Shymmy=Fos
Electric=Girl” von Helmburgh=Holmes auf G. O. 10873. Dazu
kommt die gute Geſangsplatte G. O. 10872 von Kammerſänger
Hans Heinz Bollmann mit „Sag mir” und „Hab ein blaues
Himmelbett” aus der Lehär=Oper „Fraſquita” beſungen.
Boll=
manns Tenor hält ſeinen Glanz und ſeine tonliche Fülle, die aus
der Schallplatte ſtets gut klingt.
Odeon läßt den Klaviervirtuoſen Claudio Arrau in
Liſzts „Waſſerſpiele in der Villa d’Eſte” zu Wort kommen. Dieſe
koſtbare Kompoſition bietet dem hervorragenden Künſtler
Gelegen=
heit, ſein techniſches Können und ſeinen beherrſchenden Vortrag
zu zeigen (O — 6743). Lotte Lehmann findet die gleiche
Ge=
legenheit in dem Lied der Pſyche aus d’Alberts „Die toten Augen”
und der Arie der Suſanne aus Mozarts „Hochzeit des Figaro” auf
O. — 4841. — Der berühmte Italiener Lauri Volpi, den
wir hier erſt vor kurzem im Tonfilm hörten, ſingt auf O. — 11939
die Arie des Arthur aus „Die Puritaner” von Bellini und Wie
ſich die Bilder gleichen” aus „Tosca‟. Der Tenor Volpi’s klingt
auch aus der Schallplatte beſtechend.
M. St
Seite 4 — Nr. 345
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 13. Dezember 1933
Vokierung des franzäfiſchen
Finanzproiekkes.
Akuke Kriſengefahr beſeitigt!
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 12. Dezember.
Die Votierung des Finanzprojektes, die geſtern erfolgt iſt,
wird als ein großer Erfolg der Regierung gefeiert. Ihre
Be=
deutung iſt tatſächlich nicht zu unterſchätzen, wenn auch das
Vextrauenspotum von 280 Stimmen gegen 175
unter recht eigentümlichen Umſtänden zuſtande
kam. Die Sozialiſten haben ſich „grollend”
zurückgezogen, da es ihnen unmöglich war, ihre Einigkeit
auf eine andere Art zu manifeſtieren. Sie beſtehen ja offiziell
aus zwei, offiziös aus drei und praktiſch aus ungezählten vielen
Gruppen, die über jede weſentliche Frage uneinig ſind. Aber ſie
wollen alle nicht die Verantwortung für eine neue Kriſe auf ſich
nehmen und haben dadurch auch den Beamtenſyndikaten eine
bit=
tere Enttäuſchung bereitet. Ihre paſſive Haltung wurde von der
Kammer ironiſch zur Kenntnis genommen.
Wichtiger iſt, daß man die Kriſengefahr für den
Augenblick für beſeitigt hält. Die Regierung kann
nufatmen und ſich der auswärtigen Politik widmen. Ueberall
wird das hier mit Zufriedenheit konſtatiert — bleibt noch
aller=
dings die Frage, wie die Regierung die erhöhte
Bewe=
gungsfreiheit in der Außenpolitik zu benützen
ge=
denkt. Man iſt in dieſer Frage mehr als je auf Vermutungen
angewieſen. Die Parole iſt hier: Größte
Zurückhal=
tung, ſolange die diplomatiſchen Beſprechungen zwiſchen den
verſchiedenen Hauptſtädten fortdauern. Die Informationen, die
in der franzöſiſchen Preſſe auftauchen, klingen zum Teil recht
abenteuerlich und laſſen auf Preſſemanöver deuten.
Nach den Worten des Miniſterpräſidenten ſoll die Votierung
des Finanzprojektes als unmittelbare Folge eine günſtige
Wir=
kung auf die Wirtſchaft ausüben und die Finanzkreiſe beruhigen.
Das trifft jedenfalls zu, um ſo mehr, da die allgemeine Unruhe
zum Teil auf eine politiſch gefärbte Propaganda der Oppoſition
zurückzuführen war. Das Finanzprojekt iſt allerdings kein
Meiſter=
werk, und von dem Budgetgleichgewicht wird man mehr politiſch
als finanziell ſprechen müſſen. Schon die Art und Weiſe, wie die
nacheinanderfolgenden Regierungen das Defizit verſchiedenartig
bewerteten, macht ſkeptiſch. Zu den intereſſanteſten
Beſtimmun=
gen des Finanzprojekts gehört die Umgeſtaltung der
Kraftwagen=
ſteuer in eine Brennſtoffſteuer, eine Beſteuerung der Arbeitgeber,
die ausländiſche Arbeiter beſchäftigen, wenn es in derſelben
Branche franzöſiſche Arbeitsloſe gibt, Kürzung der
Beamtengehäl=
ter von zwei bis ſechs vom Hundert und endlich die Verſchärfung
der Steuerkontrolle. Dieſe letztere Maßnahme ſoll dem Staate
ſehr viel einbringen — in der Theorie wenigſtens. Mehr
prak=
tiſche Bedeutung kommt den verſchiedenen Taxen und
Steuer=
erhöhungen zu, über die man ſich nach Möglichkeit ausſchweigt.
Paul=Boncgur erſtafket dem Miniſkerrak Berichf.
U. Paris, 12. Dezember.
Außenminiſter Paul=Boncour erſtattete am Dienstag vor
dem Miniſterrat, der unter dem Vorſitz des Staatspräſidenten
zuſammengetreten war, einen umfaſſenden Bericht über die auf
diplomatiſchem Wege mit Deutſchland gepflogenen
Unterhand=
lungen ſowie über den Meinungsaustauſch mit anderen Ländern,
der dieſe Unterredungen begleitet hat. Aus der amtlichen
Mit=
teilung über den Miniſterrat geht hervor, daß am Dienstag
noch kein Beſchluß gefaßt worden iſt, ſondern daß erſt der nächſte
Miniſterrat über die auf dem eingangs erwähnten Wege
er=
mittelten Informationen beraten wird.
Nähere Einzelheiten ſind über die Beſprechungen im Kabi
nettsrat noch nicht bekannt geworden. Das Communiqus beſag.
deutlich, daß die franzöſiſche Regierung auf weitere Informa
tionen wartet, daß ſie alſo einen Beſchluß noch nicht gefaßt hat
Dieſe Informationen werden in erſter Linie aus London er
wartet. Lord Tyrrell, der die franzöſiſche Regierung über di
Haltung des engliſchen Kabinetts genau unterrichten ſoll,
immer noch nicht nach Paris zurückgekehrt. — Andererſeits be
müht ſich gegenwärtig die Kleine Entente ſehr ſtark. in
Balkan eine Art großen Staatenbund zu errich
ten. Auch über dieſe Entwicklung möchte die franzöſiſche Regie
rung größere Klarheit haben. Die Beſtrebungen der franzöſiſcher
Regierung begegnen ſich bekanntlich mit denen des tſchechoſlowa
kiſchen Außenminiſters Dr. Beneſch, im Oſten eine Staatenmach
zu grüppieren, auf die die franzöſiſche Politik in den kommende
Verhandlungen mit Deutſchland zählen kann.
Die Kleine Enkente gegen ſede Bölkerbundsreform.
TU. Kaſchau,
Ueber die Beſprechungen zwiſchen Beneſch und Titulescu
12. Dezember.
wurde eine amtliche Mitteilung ausgegeben, in der es u. a. heißt
„Beide Miniſter ſtellten in Uebereinſtimmung mit den
vor=
hergegangenen Beſchlüſſen der Kleinen Entente die Einigkeit in
den Anſichten über die abſolute Unantaſtbarkeit des Völkerbundes
in ſeiner gegenwärtigen Form feſt, die ſowohl gegen alle Abände.
rungsverſuche, als auch gegen die Beſtrebungen, die dieſem
Pakt=
zuwiderlaufen, vereinigt werden muß. Die nächſte Konferenz der
Kleinen Entente wird in Agram ſtattfinden.”
Der ſowjetruſſiſche Außenkommiſſar Litwinow empfing den
deutſchen Botſchafter Nadolny zum erſten Male nach deſſen
Amts=
antritt. In der Unterredung wurden ſämtliche politiſchen und
wirtſchaftlichen Fragen beider Länder beſprochen.
A
Todes=Anzeige.
(Statt Karten.)
Am Samstag, den 9. Dezember wurde mein lieber
Mann, unſer treuſorgender Vater, Großvater,
Schwieger=
vafer, Bruder, Schwager und Onkel
Herr Rechnungsrat i. R.
Johann Heit
durch einen ſanften Tod im Alter von 28 Jahren von
kurzem ſchweren Leiden erlöſf.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Emma Heil, geb. Linß.
Darmſtadt, den 12. Dezember 1933.
Heidelbergerſtr. 120.
Die Beiſetzung fand dem Wunſche des Eniſchlafenen
gemäß in aller Stille ſiatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man abſehen zu wollen.
Heute wurde unſer lieber Gatte, Vater und
Groß=
vater
Ludwig Reinhard Boßler
Kirchendiener i. R.
von ſeinem Leiden erlöſt.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Charloite Boßler.
Darmſtadt, den 11. Dezember 1933.
Wittmannſtraße 14,
Die Beerdigung findek am Donnerstag, den 14. Dez.
1933, nachmnittags 3 Uhr, auf dem Beſſunger Friedhof
ſtatt.
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Um diese Zeit werden auch in jedem Erwachsenen
die Erinnerungen aus Kindheitstagen wach.
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innerungen an die unermeßlich schönen Stunden
unter dem strahlenden Tannenbaum.
Und in diesem Jahr, dem Jahr der deutschen
Einigung, soll der Lichterbaum heller erstrahlen
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Mittwoch, 13. Dezember 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 345 — Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 13. Dezember 1933.
Abrüſtung!
Ja, wir wollen den Frieden. Wir haben abgerüſtet. Wir
wünſchen aber auch die Abrüſtung der anderen Völker, die noch
mit ungeheuerlichen Kriegsmitteln und gewaltiger Heeresmacht
bewaffnet ſind. Wir verlangen Gleichberechtigung. Und
Frei=
heit und — Brot!
In dieſem letzten Monat ſetzt nun unſere Aufrüſtung ein.
nämlich die Aufrüſtung in der Arbeitsbeſchaffung! Jeder
Deutſche ſoll ſein Brot finden. Der Volkskanzler Adolf Hitler hat
große Wege gefunden, die der Not der Arbeitsloſigkeit Abbruch
tun. Und wir ſollten uns bemühen, unſerem Führer die edelſte
Gefolgſchaft zu leiſten. Wir haben es nicht ſchwer, die rechte
Richtung zu finden. Das hat für uns ſchon Adolf Hitler getan.
Aber wir haben die Pflicht, den einmal gewonnenen, Lichtblick
auch feſtzubannen. Nur kleine Opfer jedes Einzelnen ſind nötig,
um den Weg zu Arbeit und Brot für alle zu ſchaffen. Die
Reichsleitung der NSDAP. hat eine Geldlotterie für
Arbeits=
beſchaffung ins Leben gerufen. Für nur eine Mark kann jeder
Deutſche zum Wohle des Volksganzen beitragen, und damit ſteht
ihm — wenn er beſonders vom Glück begünſtigt iſt — noch ein
anſehnlicher Gewinn in Ausſicht. Durch ein Doppellos kann er
ſogar 200 000 RM. gewinnen!
Jetzt heißt es, ſchnell zugreifen, denn am 29./30. Dezember
iſt ſchon Ziehung.
Landesbibliothek.
Neue Erwerbungen der Landesbibliothek (Auswahl) vom
11. Dezember 1933 an auf 14 Tage zur Anſicht aufgeſtellt (im
Leſeſaal):
1. Karl Beyer: Jüdiſcher Intellekt und deutſcher Glaube.
Leipzig 1933: 33/1356. 2. Robert Böttcher: Kunſt und
Kunſt=
erziehung im neuen Reich. Breslau 1933; 33/1220. 3. Filippo
Bojano: Ein Fasciſt erlebt die Nationale Revolution. Berlin
1933: 33/1369. 4. Hans Caroſſa: Führung und Geleit. Leipzig
1933. 33/1524. 5. Howard Carter: Tut=ench=Amun. Leipzig
1934: 24/218. 6. Friedrich Everling: Organiſcher Aufbau des
Dritten Reichs. München 1931; 33/1421. 7. Hermann
Frey=
berg: Afrika ruft. Berlin 1933; 33/1551. 8. Asvero
Gra=
velli: Hitler, Muſſolini. Leipzig 1933; 33/1362. 9. Hans
Hoff=
mann: Schweizeriſche Rat= und Zunftſtuben. Leipzig 1933;
33/1586. 10. H. R. Knickerbocker: Kommt Europa wieder
hoch? Berlin 1932. 33/1447. 11. Arthur Köhler: Amerika.
Karlsruhe 1933. 33/1616. 12. Otto Koellreutter: Grundriß
der allgemeinen Staatslehre. Tübingen 1933; 33/1553. 13. Ernſt=
Ewald Kunckel: Der preußiſche Staatsrat. Berlin 1933.
33/1445. 14. Walther Frhr. v. Lüttwitz: Im Kampf gegen die
November=Revolution. Berlin 1934; 33/1427. 15. Otto
Lur=
ker: Hitler hinter Feſtungsmauern. Berlin 1933; 33/1250.
16. Friedrich Merkenſchlager: Raſſenſonderung,
Raſſen=
miſchung, Raſſenwandlung. Berlin 1933; 33/1583. 17. Kuno
Renatus: Das neue Italien. München 1933; 33/1383. 18.
Alfred Roſenberg: Die Protokolle der Weiſen von Zion.
Sankt Kümmernis und Volto Santo. Düſſeldorf 1934; 33/1538.
21. Martin H. Sommerfeld: Hermann Göring, Berlin 1932.
33/1099. 22. Tirol. Land, Volk und Geſchichte. München 1933.
33/1632. 23. Band 2: Bilderband. 24. Otto Warneyer: Das
bürgerliche Geſetzbuch für das Deutſche Reich. Leipzig 1933;
33/1579, Band 1 und 2.
Vormerkungen werden im Leſeſaal entgegengenommen.
Verleihbar ab 27. Dezember 1933.
— Das Perſonalamt des Heſſiſchen Staatsminiſteriums gibt
bekannt: Die nachſtehenden=Bürgermeiſter und Beigeordneten
wurden kommiſſariſch in ihr Amt eingeſetzt: Renzendorf:
Ortsgruppenleiter Willi Stroh an Stelle des Bürgermeiſters
Weitzel, Karl Menz jr. an Stelle des Beigeordneten Müller.
—Errichtung einer Zwangsinnung für das
Buchbinderhand=
verk für den Volksſtaat Heſſen. Das Kreisamt Darmſtadt teilt
mit: Bei der Abſtimmung über den Antrag auf Errichtung der
obengenannten Zwangsinnung hat ſich die Mehrheit der
betei=
ligten Gewerbetreibenden für die Einführung des
Beitrittszwan=
ges erklärt. Wir ordnen hiermit an, daß zum 15. Januar 1934
eine Zwangsinnung für das Buchbinderhandwerk für den
Volks=
ſtaat Heſſen mit dem Sitz in Darmſtadt unter dem Namen „
Buch=
binder=Zwangsinnung Heſſen” errichtet wird. Von dem
genann=
ten Zeitpunkt ab gehören alle Gewerbetreibenden, die in die
Handwerksrolle eingetragen ſind und das genannte Handwerk
be=
treiben, dieſer Innung an.
— Sprachverein. Es ſei an die heute (Mittwoch), um 8 Uhr.
bei „Sitte” ſtattfindende Sitzung erinnert, die Schmidt=Rohrs
be=
deutendem Buche. Die Sprache als Bildnerin der Völker
ge=
widmet iſt. Lehrer Luckow wird die Hauptgedanken des
inhalt=
reichen Werkes vortragen, das bei der jetzigen Volkwerdung
be=
achtet ſein will.
— Weihnachtsſpiel. Der Kindergarten der Barmh.
Schwe=
ſtern in der Nieder=Ramſtädter Straße 30 bereitet ſoeben ſein
Weihnachtsſpiel vor. Die Schweſtern werden ſich freuen, wenn
an den drei Spieltagen. 16 Dezember für Kinder, 4 Uhr. 17.
De=
zember für Eltern, 4 Uhr, 18. Dezember für Gönner. 5 Uhr, recht
viele ihrer Einladung Folge leiſten. Iſt es doch alljährlich eine
willkommene Gelegenheit, die Arbeit an den Kleinen einmal in
öffentlicher Feier unter Beweis zu ſtellen. Eintrittskarten ſind
bei den Barmh. Schweſtern zu haben.
— Der Vortrag der Deutſchen Gemeinde von Dr. Hans Fuchs
im Bürgerhof, Eliſabethenſtraße, kann heute nicht ſtattfinden.
Hefſiſches Landestheater.
13. Dezember Anf. 18. Ende gegen 23 Uhr. B10.
Preiſe 0.70—5.50
Götterdämmerung. Donnerstag
14. Dezember. Anf. 20. Ende gegen 23 Uhr. C9.
Preiſe 0.50—4.50
Sigrun. Freitag.
15. Dezember Anf. 191 Ende 21 45 Uhr. D8.
Preiſe 0.70—5.5‟
Mona Liſa. Kleines Haus Mittwoch
13. Dezembe Anf. 20,Ende geg. 221 D.Bühne K6, Zuſa m. 12
Die Heimkehr des Matthias Bruck. Pr. 0.70—3.80 Donnerstag
14. Dezember Anf. 15. Ende gegen 17½ Uhr. (Außer Miete).
P=eiſe 0 40—2.00
Prinzeſſin Allerliebſt. Anf. 20, Ende geg. 22½ D. Bühne M 5, Gr. 3—4
Preiſe 0.80—4.50
Atteſſandro Stradella. Freitag
15. Dezember Anf. 20, Ende geg. 22½ Uhr. D. Bühne O 6.
Die Heimlehr des Mattyias Bruck. Pr. 0.70—3.80
— Heſſiſches Landestheater. Am Mittwoch, dem 13.
Dezem=
ber, findet im Kleinen Haus eine Wiederholung des Schauſpiels
„Die Heimkehr des Matthias Bruck” von Sigmund Graff in der
Einſtudierung von Dr. Ralf Praſch ſtatt. Es ſind beſchäftigt die
Damen Luiſe Frank=Booch, Beatrice Doering, Käthe Gothe,
Lonny Rommel, ferner die Herren Hans Baumeiſter. Jochen
Hauer, Ludwig Linkmann. Hansgeorg Laubenthal. Erich Schudde.
Paul Maletzki. Heini Handſchuhmacher, Hans Ausfelder. Das
Bühnenbild ſtammt von Elli Büttner. Die Vorſtellung beginnt
um 20 Uhr und fällt der Deutſchen Bühne K 6 zu. — Wir machen
nochmals darauf aufmerkſam, daß die Vorſtellung „Die
Götter=
dämmerung” von Richard Wagner am Mittwoch, dem 13. Dez.,
bereits um 18 Uhr beginnt. Die Beſetzung ſieht Lilli Hafgren=
Dinkela (Brünnhilde), die berühmte Wagnerſängerin, als Gaſt,
ferner die Damen Maria Reining (Gutrune) Magda Strack
(Waltraute) Anna Jacobs, Magda Strack, Bertha Obholzer
(Nornen), Suſanne Heilmann, Regina Harre. Armella Bauer
(Rheintöchter), ferner die Herren Joachim Sattler (Siegfried)
Heinrich Blaſel (Gunther), Theo Herrmann (Hagen) Heinrich
Kuhn (Alberich). Am Pult ſteht der muſikaliſche Oberleiter Karl
Friderich. Die Einſtudierung ſowie das Bühnenbild ſtammen von
Oberſpielleiter Hans Strohbach.
Benſiomerang als Hanonate 2ut.
Unter beſonderer Würdigung des im nationalen
In=
tereſſe bekundeten Opferſinnes traten weiter folgende
Beamten in den Ruheſtand:
Oberin Meis, an der Studienanſtalt in Mainz;
Studienrat Eckel, an dem Realgymnaſium in Darmſtadt;
Oberreallehrer Wagner, an der Studienanſtalt Gießen;
Studienrat Hohenſtein. an dem Ludwig=Georgs=
Gym=
naſium Darmſtadt, unter Verleihung der
Amtsbezeich=
nung „Oberſtudienrat”:
Oberſtudienrat Dr. Glaſer, an dem Ludwig=Georgs=
Gymnaſium Darmſtadt;
Studienrat Schönberger an dem Realgymnaſium
Darmſtadt, unter Verleihung der Amtsbezeichnung
„Oberſtudienrat”
Studienrat Waſſem, an der Liebigs=Oberrealſchule
Darmſtadt, unter Verleihung der Amtsbezeichnung
„Oberſtudienrat”
Studienrat Wentzel, an dem Ludwig=Georgs=Gymnaſium
Darmſtadt, unter Verleihung der Amtsbezeichnung
„Oberſtudienrat”
Oberſtudiendirektor Kraemer, an dem Gymnaſium
Bensheim;
Studienrat Hirſch, an der Liebigs=Oberrealſchule
Darm=
ſtadt, unter Verleihung der Amtsbezeichnung „
Ober=
ſtudienrat”
Oberreallehrerin Nick an der Viktoriaſchule Darmſtadt;
Oberreallehrerin Krüger, an der Viktoriaſchule
Darm=
ſtadt;
Oberreallehrerin Grauer, an der Eleonorenſchule
Worms:
Oberſtudiendirektor Como, an der Aufbauſchule
Bens=
heim;
Oberreallehrerin Heumann, am Lyzeum Bensheim;
Studienrat Kaus, an dem Adam=Karillon=Gymnaſium
Mainz, unter Verleihung der Amtsbezeichnung „
Ober=
ſtudienrat”:
Studienrat Horſt, an der Weidig=Werner=Oberrealſchule
in Butzbach;
Oberſtudiendirektor Heyder, am Adam=Karillon=
Gym=
naſium in Mainz;
Studienrat Richter, an der Ludwigs=Oberrealſchule
Darmſtadt;
Oberſtudienrat Lampas, an der Auguſtinerſchule
Fried=
berg;
Studienrat Hahn, am Realgymnaſium Mainz, unter
Verleihung der Amtsbezeichnung „Oberſtudienrat”
Oberreallehrerin Wetter, an der Studienanſtalt und
Frauenſchule Mainz;
Oberreallehrerin Birnbaum, an der Schillerſchule
Friedberg;
Techniſche Lehrerin Herrmann, an der Viktoriaſchule
Darmſtadt;
Hausmeiſter Bierbaum, an der Oberrealſchule Mainz;
Studienrat Mitterbauer, an der Kunſt= und
Gewerbe=
ſchule Mainz;
Bibliotheksoberſekretärin Wagner, an der
Landes=
bibliothek in Darmſtadt;
Kammermuſiker Brückmann, am Heſſ. Landestheater
Darmſtadt;
Kammermuſiker Eymann, am Heſſ. Landestheater
Darmſtadt;
Kammermuſiker Klinge, am Heſſ.==Landestheater
Darmſtadt;
Kammermuſiker, Mechler, am Heſſ. Landestheater
Darmſtadt;
Oberrechnungsrat Kratz bei der Miniſterialabteilung
für Bildungsweſen, Kultus, Kunſt und Volkstum,
Darmſtadt;
Lehrerin Lina Bergſträßer, in Darmſtadt;
Lehrer Fr. Häuſer, in Selters;
Lehrer Heinrich Lenz in Kriegsheim;
Lehrer Hermann Weinheimer in Mainz;
Rektor Friedrich Schmidt, in Zwingenberg;
Rektor Joh. Diehl, in Weiskirchen;
Lehrer Konrad Jung, in Ober=Mockſtadt;
Lehrer Wilhelm Frankenberger in Ginsheim
(Mainz);
Lehrer Fr. Dietz, in Hillesheim;
Lehrer Friedrich Schmitt in Lindenfels;
Lehrerin Eliſabeth Auer, in Offenbach a. M.;
Techniſche Lehrerin Berta Hotz, in Offenbach;
Techniſche Lehrerin Elſe Frank, in Offenbach a. M.;
Techniſche Lehrerin Anna Kriegbaum, in Darmſtadt;
Techniſche Lehrerin Wilhelmine G.raf, in Darmſtadt;
Techn. Lehrerin Margarete Lanio, in Offenbach a. M;
Techn. Lehrerin Katharine Volk, in Klein=Steinheim;
Techniſche Lehrerin Barbara Windecker, in Mainz.
Der Abſchied der vorgenannten Beamten iſt mit einer
würdigen Feier zu umrahmen (ſ. Verf. v. 8. Mai 1933
K. M. TV. 20 849).
Darmſtadt, den 5. Dezember 1933.
Heſſiſches Staatsminiſterium,
Miniſteriglabteilung, für Bildungsweſen, Kultus, Kunſt
und Volkstum.
Ringshauſen.
Iaff
— Rhein=Main=Kalender 1934. Das Staatspreſſeamt teilt
mit: Der zurzeit in den Buchhandlungen vielgefragte Heſſiſche
Verkehrskalender erſcheint nicht mehr. Dafür gibt der
Landesver=
kehrsverband Rhein=Main e. V. den Rhein=Main=Kalender 1934
heraus. Der Kalender zeigt in ſeinen 52 Bildern den einzigartigen
Reichtum an baulichen und landſchaftlichen Schönheiten unſerer
Lande um Rhein=Main und Lahn.
Denkt bei der großen Kälte auch an den
Rettenhund!
Gebt ihm reichliche Streu, ein warmes Obdach,
beſonders gute Nahrung und gewährt ihm an jedem
Tag einige Stunden freien Auslauf!
— Bäckerinnung Darmſtadt. Am 11. Dezember 1933 hielt die
Bäckerinnung Darmſtadt ihre Innungsverſammlung ab. Der
Innungsführer Ludwig begrüßte den Verbandsführer Steinmann
und Geſchäftsführer Dr. Maurer und gab bekannt, daß dem
Zweigverein Heſſen für ehrenvolle Verdienſte unter Führung von
Verbandsführer Steinmann in Breslau die goldene Medaille
zu=
erkannt worden ſei. Bäckermeiſter Caſtritius hielt ein Referat
über Lehrlingsweſen, Bäckermeiſter Mitze über den Wert der
Buchführung. Die Innung ehrte den 25 Jahre ununterbrochen
bei dem Ehrenvorſitzenden, Bäckermeiſter Olbert, tätigen
Arbeit=
nehmer Bäcker Hartmann durch Ueberreichung einer
Ehren=
urkunde der Handwerkskammer und eines Geldgeſchenkes der
Innung und des Zweigverbandes Heſſen.
Winkerhilfswerk 1933/ 34.
Lebensmikkelſammlung (Pfundſammlung)
für Weihnachtsgaben für die Armen.
Die Sammelwagen zur Abholung der Lebensmittelſpenden
kommen.
Am Mittwoch, dem 13. Dezember, wird die Lebensmittel=
Pfundſammlung) in der Oxtsgruppe 2 (Beſſungen), und am
Don=
nerstag, dem 14. Dezember, in der Ortsgruppe 8 (Oſt)
durchge=
führt. An dieſen Tagen fahren die Sammelwagen durch die
Stra=
ßen, um die Spenden der Haushaltungen abzuholen. Es wird
wiederholt gebeten, die Spenden gut verpackt bereit zu halten,
damit von den geſpendeten Sachen nichts verloren geht und
ver=
dirbt, und daß auch die Sammeltätigkeit ſich raſch und
reibungs=
los abwickeln kann.
Volksgenoſſen, laßt keinen Sammler von eurer Türe
weg=
gehen, ohne ihm eine Spende gegeben zu haben. Die kleinſte
Spende iſt willkommen.
Bis jetzt wurde bei der Pfundſammlung die Erfahrung
ge=
macht, daß gerade die ärmeren Schichten der Bevölkerung
ver=
hältnismäßig mehr Opferfreudigkeit gezeigt haben als diejenigen
Kreiſe, von denen eine beſſere Beteiligung hätte erwartet werden
müſſen. Es wird deshalb erneut und wiederholt aufgefordert,
daß jeder nach Kräften Lebensmittel ſpendet.
Sollten bei der Sammlung Familien nicht angetroffen oder
einzelne Haushaltungen nicht erfaßt werden, wird dringend
ge=
beten, die Spenden in der Geſchäftsſtelle des Winterhilfswerks
Kreis Darmſtadt, Wilhelminenſtraße 34, Erdgeſchoß, abzuliefern.
Sahrzeuge rechtzeikig beleuchken!
Bei der jetzt täglich früh eintretenden Dunkelheit und bei
ſtärkem Nebel werden auffallend häufig Fuhrwerke,
Kleinkraft=
räder und Fahrräder im Zwielicht unbeleuchtet angetroffen. Dieſe
Nachläſſigkeit kann die Urſache zu den bedenklichſten
Verkehrs=
unfällen werden. Im Allgemeinintereſſe ſowohl, wie auch im
Intereſſe des einzelnen, der hohe Strafen zu erwarten hat,
wer=
den die Beſitzer derartiger Fahrzeuge dringend ermahnt,
früh=
zeitig genug die Fahrzeuge mit einer hellbrennenden Laterne zu
verſehen. Es genügt beiſpielsweiſe nicht, daß ein Radfahrer eine
Taſchenlampe in der Hand hält; die Beleuchtung muß am Fahrrad
angebracht ſein.
— Vereinigung der Freunde des humaniſtiſchen Gymnaſiums.
Am kommenden Freitag, dem 15. Dezember, wird Herr Profeſſor
Dr. Karl Meiſter über das Thema „Römiſche
Staats=
geſinnung” ſprechen (Feſtſaal des Ludwig=Georgs=
Gymna=
ſiums”, 20 Uhr). Gerade dieſes Gebiet iſt mit das Intereſſanteſte
aus dem Schaffen des Gelehrten. Sein letztes großes
Forſchungs=
gebiet ſind die „Tugenden der Römer. Dieſes Thema iſt nicht
gewählt, weil etwa Römer und Römertum im Mittelpunkt
ſei=
nes Arbeitsgebietes ſtehen, ſondern aus höheren Erwägungen
heraus: Die ſittlichen Werte, die die Römer geſchaffen, ſind zu
übernationalen und überzeitlichen Werten geworden. So
aufge=
faßt, können ſie uns gerade in der heutigen Zeit zu
wegweiſen=
den Richtlinien werden. — „Fides, Virtus, Pietas — das ſind
die Säulen, auf denen die altrömiſche Sittlichkeit ruht. Mit
die=
ſen Worten wird die erſte Stufe in der Entwicklung der
römi=
ſchen Sittlichkeit bezeichnet. Virtus iſt die Mannhaftigkeit, Fides
die Treue gegenüber dem Vertragsgegner. Pietas die Treue
gegen den Verwandten und Erfurcht vor der Familie. Die
Ent=
wicklung dieſer Tugenden iſt in vier Perioden eingeteilt: „Die
Periode der altrömiſchen, vom griechiſchen Geiſt noch kaum
be=
rührten Tugenden, die der Einbürgerung der griechiſchen
Tu=
genden in Rom, die auguſtiniſche Zeit, in der ſich das Ideal der
Römertugenden bildet, und ſchließlich die Zeit des beginnenden
Dominats, in der die Tugendlehre zur Religion wird. Bis etwa
200 erſcheinen dieſe Hauptzüge unberührt, dann beginnt mit der
Erwerbung der Weltherrſchaft ein Umſchwung und man erkannte
die Notwendigkeit, den altrömiſchen Sittlichkeitsbegriff mit
grie=
chiſchem Material zu untermauern. Nun tritt mit Auguſtus eine
nationale Reaktion ein, in der ſich griechiſche und römiſche
Ele=
mente verſchmelzen. Die Dichtungen der großen Auguſteer
ſpie=
geln am beſten dieſen auf das Ethiſche und Nationale gerichteten
Zeitgeiſt. Der Begriff des Virtus Romana wird zum Inbegriff
aller ſittlichen Größe. Dieſes Ideal akzentuiert ſich immer mehr
unter der Kaiſerherrſchaft. Mit dem erſten nachchriſtlichen
Jahr=
hundert geht auch das heidniſche Römertum zu Ende. — Aber ſo
mannigfach auch die Phaſen der Entwicklung ſein mögen, einen
einheitlichen Zug können wir doch darin erkennen: Tapferkeit,
Rechtlichkeit, Familienſinn ſtehen immer im Vordergrund. Es
fehlen allerdings chriſtliche Tugenden: Demut, herzliche
Menſchen=
liebe. Auf ihrer Vereinigung beruht der Reichtum der
euro=
päiſchen Tugend. — Wer Meiſter ſchätzen lernte und wer ihn
ge=
nauer kennen lernen will mit ſeiner überlegten Sorgſamkeit, die
ihn in allen Fragen des Lebens ebenſo wie in ſeinen
wiſſen=
ſchaftlichen Arbeiten beherrſcht, mit ſeiner ſtillen Zurückhaltung,
die doch von ſtarker innerer Sicherheit getragen iſt, wird ſeinem
Vortrag mit großem Intereſſe entgegenſehen.
Dr. H. W.
— Kartoffelſpeiſen auf 50 Weiſen. Der letzte Vortrag über
dieſes Thema war derart ſtark beſucht, und die weitere Nachfrage
nach einem ſolchen iſt ſo groß, daß ſich die Heag veranlaßt ſieht,
gemeinſam mit den Schülerinnen der Städtiſchen
Haushaltungs=
ſchule denſelben Vortrag heute abend 8 Uhr im Heaghaus zu
wiederholen. Es iſt dies der letzte Vortrag über Kartoffelſpeiſen
im elektriſchen Herd und ein Beſuch dieſer Vorführung dürfte
allen Hausfrauen ſehr zu empfehlen ſein. Dabei iſt jedem
Be=
ſucher Gelegenheit geboten, ſich wieder einmal von der Billigkeit,
Wirtſchaftlichkeit und Sparſamkeit des elektriſchen Herdes, ſowie
von der Schmackhaftigkeit der Speiſen zu überzeugen. Schon die
Tatſache, daß in Deutſchland weit über 120 000 Haushaltungen
elektriſch kochen, dürfte der deutlichſte Beweis hierfür ſein.
Ein=
trittskarten zu dieſem Vortrag ſind koſtenlos in der Ausſtellung
der Heag erhältlich. Am Freitag, dem 15. Dezember, findet
ein weiterer Vortrag im Heaghaus ſtatt über „Gansbraten im
elektriſchen Herd”, wofür ebenfalls ſchon Karten ausgegeben
werden.
— Heimabende für ortsfremde junge Mädchen,
Freundinnen=
heim. Sandſtr. 24. Jeden Donnerstag, abends 8.15—10 Uhr:
Zu=
ſammenkunft. Jeden erſten und dritten Mittwoch im Monat:
Gymnaſtik. Leitung: Frl. Irmgard Pätzold Jeden zweiten und
vierten Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden.
Mitt=
woch, den 13. Dezember: Weihnachtsfeier um 8,30 Uhr,
Don=
nerstag, den 14. Dezember: Nähabend.
— Deutſcher und Oeſterreichiſcher Alpenverein, Sektion
Darm=
ſtadt (E. V.). In=der heutigen Monatsverſammlung ur 8.15
Uhr abends in dem Feſtſaal des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums,
Karlſtraße 2, zeigt Herr Profeſſor Dr. Francke aus Achern ſeine
Farbenphotographien aus den Alpen und der Heimat. Die
Mit=
glieder der Sektion Starkenburg und eingeführte Gäſte ſind
will=
kommen.
— „Du ſollſt nicht begehren.." In dieſen Worten liegt der
Leitgedanke dieſes großen dramatiſchen Ufa=Films, welcher ab
heute im Union=Theater anläuft. In ihnen ſind Liebe, Haß,
Rivalität und Kampf. In ihnen ſteht das Schickſal dreier
Men=
ſchen — zwei Männern und einer Frau Landmenſchen ſind
es, die hier miteinander ſchickſalhaft verſtrickt ſind. Die Landſtraße
offenbart ſich als Straße des Lebens und zeigt in allem, was
auf ihr vorüberzieht, die frohen und die ernſten Stufen unſeres
Seins. Der Film redet eine wuchtige Sprache, ſowohl in ſeinen
Ereigniſſen als auch in der dramatiſchen Stimmungsmalerei von
Landſchaft und Muſik und vermittelt ein künſtleriſch und
menſch=
lich außergewöhnliches Erlebnis.
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen nur noch heute und morgen
das große Kunſtwerk „Madame Butterfly” mit Sylvia Sydney,
verfilmt nach der gleichnamigen Oper und umrahmt von der
herr=
lichen Muſik Puccinis.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen heute zum letzten Male den
wirklichen König der Senſationen, Salto King, in dem deutſchen
Abenteurer=Tonfilm „Höllentempo”. Alle Senſationen des Films
ſind echt und keine Tricks. In weiteren Hauptrollen ſieht man
Theodor Loos und Georgia Lind.
— Das Union=Theater zeigt heute und morgen in zwei
Mär=
chen=Sonderveranſtaltungen den Märchen=Großtonfilm „
Aſchen=
brödel”, ſowie. Hampelmanns Traumfahrt”. Beginn 2 Uhr. Die
Eintrittspreiſe ſind klein gehalten. Jeder, der die deutſchen Mä
chen liebt, ſollte ſich dieſe beiden Filme anſeher
Seite 6 — Nr. 345
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 13. Dezember 1933
Heute N.=S. Frauen auf der Braunen Weihnachtsmeſſe.
Die deukſche Hausfrau lerne bei ihren Einkäufen deutſch zu denken und deutſch zu handeln!
Die Kundgebung der N.9. Frauen.
Wir haben an dieſer Stelle ſchon einmal darauf hingewieſen,
daß am heutigen Tage anläßlich der „Braunen Weihnachtsmeſſe‟
eine große Kundgebung unſerer NS.=Frauen ſtattfindet. Die
Ver=
anſtaltung iſt ſo gedacht, daß am Nachmittage um 2 Uhr unſere
NS.=Frauen ſich auf der Braunen Meſſe treffen. Nachmittags um
5 Uhr findet die Tagung ſtatt, zu der bekannte und namhafte
Red=
nerinnen gewonnen ſind. Es liegt in der Natur der Sache, daß
im Rahmen der „Braunen Weihnachtsmeſſe” auch die Wünſche
unſerer NS.=Frauen berückſichtigt werden. Wir haben ja
wieder=
holt darauf hingewieſen, daß unſere „Braune Weihnachtsmeſſe‟
unſeren NS.=Frauen insbeſondere ſehr viel zu ſagen weiß. Der
Meſſeleitung gebührt deshalb ein beſonderer Dank für das
ver=
ſtändnisvolle Eingehen auf die Wünſche unſerer NS.=Frauen.
Sehr oft iſt ſchon die Stellungnahme der deutſchen Hausfrau im
deutſchen Wirtſchaftsleben in unſerer Zeitung geſchildert worden.
Heute liegt wahrlich ein beſonderer Grund vor. Wir ſtehen mitten
im Aufbau eines neuen Staates. Auf der „Braunen
Weihnachts=
meſſe” ſehen wir deutſches Können und deutſche Arbeit. Wir ſehen
weiterhin auf dieſer Meſſe ein ſauberes, einwandfreies Wirken
gegen alles Undeutſche und Unwirtſchaftliche, und die Pflicht
ge=
bietet uns zu ſagen, daß wir auf der Meſſe auch Darbietungen zu
ſehen bekommen, die in jeder Beziehung einen ſtummen, aber
wir=
kungsvollen Proteſt gegen Schund und Ramſchware, Schwarz=
und Pfuſcharbeit darſtellen. Die Braune
Weihnachts=
meſſe will deshalb unſerer deutſchen Frau ſagen
und lebren, daß ſie für alle Zukunft bei ihren
Einkäufen deutſche Ware bevorzugen ſoll. Das iſt
Vorausſetzung für das Gelingen unſeres
Arbeitsbeſchaffungspro=
grammes. Wenn die Rieſenbeträge, die unnötigerweiſe bislang
und auch heute noch teilweiſe für Waren in das Ausland gehen,
in Deutſchland bleiben würden, dann hätten wir zweifellos eine
große Anzahl Arbeitsloſer weniger.
Es iſt weiterhin ſchon einmal darauf hingewieſen worden,
welche Gefahren dem deutſchen Wirtſchaftsleben dadurch entſtehen,
daß unſere Hausftnuen bei ihren Einkäufen art= und landfremde
Geſchäftsmacherei und die Träger des anonymen Kapitals aus
ſo=
genannten „Billigkeitsgründen bevorzugen. Die Erfahrungen
lehren bekanntlich, daß Einkäufe dieſer Art nicht allein nur ſehr
koſtſpielig ſind, ſondern auch die Gefahr mit ſich bringen, mit dem
knapp bemeſſenen Haushaltsgeld nicht auszukommen.
Unſere deutſchen Hausfrauen, die im Anſchluß an die morgige
Tagung ſicherlichGelegenheit nehmen werden, unſere „Braune
Weih=
nachtsmeſſe” zu beſichtigen, werden wie alle übrigen Beſucher über
die Fülle der Darbietungen zweifellos erſtaunt ſein. Unſer
deut=
ſcher Einzelhandel, unſer deutſches Handwerk, ſowie vor allen
Dingen die Ausſteller, die unſeren Hausfrauen etwas ganz
Be=
ſonderes zu ſagen haben, haben ſich alle erdenkliche Mühe gegeben,
den Hausfrauen die gebotenen Kaufgelegenheiten leicht zu machen.
Gewiß werden unſere Hausfrauen es, nicht verabſäumen, ihre
Weihnachtseinkäufe auf der „Braunen Weihnachtsmeſſe” zu täti=
gen. Denn hierzu bietet ſich ja die beſte Gelegenheit, zumal unſere
„Weihnachtsmeſſe” gleichzeitig auch eine Verkaufs=
geräuſchloſe deutſche Schreibmaſchinen. Parkettböden und
Fuß=
bodenmuſter ſind in dem Stande der Fa. Krauth u. Co., Höfen
a. d. Enz, ausgeſtellt. Auf Einzelheiten macht der Vertreter,
Herr Heinr. Flamm. Grafenſtr. 4 aufmerkſam. G. P. Stamer,
Ludwigſtr. 11. hat eine ſehr wirkſame Schau von Damenſtoffen
und Damenkonfektion aufgezogen. Mittlerweile beginnt ſich bei
all den Herrlichkeiten der Magen wieder zu regen, und ſogleich
erhält man an dem Stand von Ludwig Kredel, Alexanderſtr. 23,
eine Koſtprobe der konzentrierten Fleiſchbrühe „Kratu‟. Doch
weiter gehts: Das Reformhaus Eos Thalyſia, Schulſtr 1, wirbt
mit Reformwaren, ein anderer Stand von Eliſabeth Beſt.
Eliſa=
bethenſtraße, zeigt Damenkonfektion, Bernhard Voelkel,
Eſcholl=
brücker Straße 14 hat Erſatzteile für Autos und Motorräder auf
der Braunen Meſſe, und die Erſte Deutſche Knäckebrotwerke, Dr.
Wilh. Kraft, Frankfurt a. M., Cronbergſtr. 22, bietet Koſtproben
von Knäckebrot an. — Damit haben wir uns eingehend im
Städtiſchen Saalbau umgeſehen, aber noch lange nicht die ganze
„Braune Weihnachtsmeſſe” zu Ende beſichtigt, denn mit derſelben
Eintrittskarte iſt ja noch ein weiterer Teil, die
Turnhalle am Woogsplatz,
zu beſichtigen. Wir nehmen alſo ſchweren Herzens flugs von dem
gaſtlichen Saalbau Abſchied und landen nach kaum 5 Minuten
mit dem Pendelomnibus in der Braunen Weihnachtsmeſſe in der
Woogsturnhalle. Hier dasſelbe feſtlich frohe Bild. Stand an
Stand gereiht mit all den Dingen, die wir uns kaum erträumen
können. Doch es ſoll der Reihe nach gehen! Der
Reichsluftſchutz=
bund mahnt am Eingang mit einem geſchickt und großzügig
auf=
gebauten Sonderſtand. Sollte jemand bei der kurzen Fahrt hung=
nen Meſſe iſt vorbildlich, denn SA. hat den Ordnungs= und
Auf=
ſichtsdienſt übernommen. So ſteigen wir zuerſt auf die Galerie,
von wo wir einen Ausblick auf das bunte Leben der Meſſe
ge=
nießen können. Hier oben wird dann ein eigens von der NS.=
meſſe iſt.
Eine bekannte Vorkämpferin unſerer NS.=Frauenbewegung
hat einmal treffend die notwendige Wirkungsweiſe und
Betäti=
gung unſerer NS.=Frauen im Wirtſchaftsleben mit einem
vor=
trefflichen Vergleich charakteriſiert. Sie ſagte u. a., daß es für
unſere NS.=Frauen Pflicht ſei, deutſche Waren zu kaufen. Darin
liege nicht nur ein vorbildliches und ganz ſelbſtverſtändliches
Ver=
halten, ſondern auch ein Bekenntnis zum Deutſchtum. Weiterhin
wußte ſie über die Stellung unſerer NS.=Frauen im deutſchen
Wirtſchaftsleben zu ſagen, daß ſie gleichbedeutend ſei, mit dem
befruchtenden Salz der Erde. Dieſe Auffaſſung trifft zu ſehr den
Nagel auf den Kopf; es gibt wohl kaum eine beſſere Darſtellung
für die berufene und wirtſchaftliche Betätigung unſerer NS.=
Frauen im Wirtſchaftsleben. Und ſchließlich iſt es doch auch ſo,
daß unſere NS.=Frauen in jeder Beziehung teilzunehmen haben
an der Zurückdrängung der Arbeitsloſenziffern, beizutragen haben
durch deutſches Denken deutſches Handeln und deutſches Kaufen,
Bauſteine zur Wiederbelebung, des Wirtſchaftslebens zu liefern.
Wir wollen hoffen und wünſchen, daß die vorſtehenden
Aus=
führungen von unſeren NS.=Frauen beherzigt werden. Deutſche
Frauen beweiſt eure nationalſozialiſtiſche
Ge=
ſinnung, beſucht die ,Braune Weihnachtsmeſſe‟
und vergeßt das Kaufen nicht.
Frauenſchaft eingerichtetes, vorbildliches Weihnachtszimmer mit
brennendem Lichterbaum, all den ſchönen Geſchenken beſichtigt,
ein Zimmer, in dem echt deutſche Art und Gemütlichkeit herrſcht.
Weiter hat hier oben einen eigenen Stand Südweſta=Verſicherung
für Handwerk und Gewerbe. Die Thompſon=Werke G. m. b. H.,
Düſſeldorf, zeigen durch ihren Vertreter, Herrn Franz Nienhaus,
Mühlſtr. 58, „die bewährten Schwan=Erzeugniſſe‟. Ludwig Kling,
Luiſenſtr. 2 hat einen reichen Stand mit ſanitären Gegenſtänden.
Heinrich Arnold, Darmſtädter Pianowerkſtätte, Roßdörfer Str. 60
und Mühlſtr. 1, hat Klaviere ausgeſtellt. Die Europa=
Schreib=
maſchinen AG., Frankfurt a. M. Reuterweg 57, zeigt Schreib=
und Buchungsmaſchinen. Praktiſche Möbel in verſchiedener
Aus=
führung bringt W. Hofmann, Traiſa, zur Schau. Bekömmlichen
Süßmoſt kann man an dem Stand von Leonhard Ehrig, Große
Ochſengaſſe 12, koſten.
Wir ſind dann, nachdem wir noch einen Geſamtblick über die
Meſſegaſſen geworfen haben, wieder im großen Saal gelandet.
Auch hier iſt ein leckeres Knuſperhäuschen, der Stand der
Kondi=
torei Lehmann vorm. A. L. Ott, Wilhelm=Gläſſing=Str. 2. mit
Konfitüren, Schokolade, Stollen uſw. Die „Glücksklee”=
Milch=
geſellſchaft, Frankfurt a. M., Mainkurſtr. 2, gibt Proben ihrer
Schlagſahne, und gleich nebenan erhält man am Kakao=Ausſchank
der Fa. C. J. van Houten u. Zoon G. m. b. H., Krefeld, deren
Vertretung Herr W. Jung, Frankfurt a. M., Jakobſtr. 29, hat,
eine Taſſe Probekakao. Gerne hätten wir die Schau zu Ende
be=
ſprochen, aber erſtens iſt ſie zu reichhaltig, um einen
eindrucks=
vollen Ueberblick auf einmal zu geben, und zum zweiten begann
am Nebenſtand der Fritſch u. Co. „Fruco”=Werke. Mettmann
(Rhld.), in dem Sitzreihen aufgeſtellt ſind, ein Vortrag über die
Wirkung des „Fruco=Schnelldämpfers”, den ſich die Damen
natür=
lich auch anhörten. Wir brechen alſo unſeren Gang und die
Einzelbeſichtigung ab, und laſſen morgen die Fortſetzung folgen.
Die Weihnachlsgabenkarke
des Winkerhilfswerks des deutſchen Volkes 1933/34
Einzelbeſichkigung der „Brauuen Meſſe‟
Das ſchönſte Weihnachtsgeſchenk wird diesmal die
Weih=
nachtsgabenkarte des WHW. ſein. Mit dem Erwerb dieſer Karte
gibſt Du Deinen Stein zu dem großen Aufbau. Dein Opfer läßt
an dieſem Weihnachtstage ein deutſches Kind, einen deutſchen
Bruder wieder fröhlich werden.
(Fortſetzung.)
Wir ſetzen unſere Beſichtigung der Einzelſtände fort. Zuvor
ſei aber die erfreuliche Tatſache feſtgeſtellt, daß auch geſtern die
Braune Meſſe ſehr gut beſucht war und die Ausſteller auch mit
dem Verkauf zufrieden ſind. — Wir kommen jetzt in den
Garten=
ſaal des Städtiſchen Saalbaues.
Auch der Gartenſaal iſt nicht wieder zu erkennen. Stand
an
waren ausgeſtellt, die Rheinmetall AG, deſſen Generalvertretung
Schütz u. Ehrhardt, Eliſabethenſtraße 12. hat, bringt
Büromaſchi=
nen und Büromöbel. Annelieſe Späth, Frankfurter Straße 48,
hat eine ganze Reihe wundervoller, handgearbeiteter Gegenſtände,
vor allem Kunſtgewerbe ausgelegt. Das Reformhaus „Die
Frauenhilfe‟, Hamburg, Große Allee 1, iſt mit Leibbinden,
Büſten=
haltern, Corſeletts vertreten. — Wie ein Knuſperhäuschen
mutet der große Stand der Konditorei Georg Schwarz,
Ludwigs=
platz 4, an, unwillkürlich laden die leckeren Dinge zu einer
kur=
zen Raſt bei Kuchen und ausgezeichnetem Kaffee ein. Aber es
gibt noch viel zu ſehen, Und ſo geht es weiter. Heinr. Sixt,
Gra=
fenſtraße 22, hat einen reichen Uhrenſtand, für Damen intereſſant
ſind die Handſtickereien, die Wilhelm Wölfel, Hof a. d. Saale,
(Thereſienſtraße 5) ausſtellt. Wunderbar duftenden Kaffee nebſt
einer Röſterei und Neſtle=Milch hat der Stand der Fa. Stark u.
Schroth, Kirchſtraße. Weiter wird ein Kaffee=Filter aus
Alumi=
nium. und, um die Meſſeneuheiten, die im Saalbau im Kleinen
vertrieben werden, alle aufzuzählen, an anderen Tiſchen ein
Uni=
verſalſieb und ein neues Schreibgerät angeprieſen.
Bohner=
wachs hat die Fa. Seifenhaus Müller, Ernſt=Ludwigſtr., in ihrem
eigenen Stand. Eine ſchöne Kollektion von Herren= und
Knabenkonfektion zeigt die Fa. W. Deuſter, Marktplatz. Das
Adinol=Aufbügelverfahren führt Kurt Scherzel, Offenbach,
Geleit=
ſtraße 23, vor. — Bei dem hübſchen Stand des Rhein= und
Pfalz=
weinhaus, Worms a. Rh., Neumarkt 12. verweilen faſt alle
Be=
ſucher bei einer herzhaften Probe. Schließlich haben wir uns noch
den Stand des Spielwarenvertriebs Arth. Fagenzer, Wiesbaden,
Karlſtr. 39, und der Fa, Krupp, Regiſtrierkaſſen G. m. b. H.,
Eſſen angeſehen.
In den oberen Stockwerken des Städtiſchen Saalbaues
be=
finden ſich eine weitere Reihe intereſſanter Stände, Leonhard
Lutz, Rheinſtraße 22, hat moderne Schreibmaſchinen und
Büro=
möbel ausgeſtellt, einen reich beſchickten Stand mit Tapeten.
Lino=
leum. Teppichen Gardinen und Decken hat die Fa. Tritſch u.
Hep=
penheimer, Grafenſtr. 23½ Elektrolux G. m. b. H., Köln a. Rh.,
zeigt durch ihre hieſige Vertretung Staubſauger, Bohner,
Waſch=
maſchinen und Kühlſchränke, u. a. einen intereſſanten Kühlſchrank
mit elektriſcher, Gas= oder Petroleumlampe. Die Verlagsanſtalt
Alexander Koch, Stuttgart, zeigt Proben ihres Spezialverlags für
Architektur und neuzeitliche Wohnkultur. Einen ſchönen, „
nahr=
haften” Stand hat mit Milch. Eiern, Butter und Käſen Walther
Vorwerk. Grafenſtr. 31. Adolf Kling, Grafenſtr. 35 bietet auf
ſeinem Stand einen guten Einblick in ſeine Inſtallationsbranche.
Friedrich Eiſſenhauer (Karns Nachfolger), Ernſt=Ludwigſtraße 9.
hat wohnliche und ſchöne Möbeleinrichtungen ausgeſtellt, die Fa.
C. A. Stützer Nachf., Schützenſtr. 5, iſt mit Tapeten und Linoleum
vertreten. An einem Eigenſtand iſt das Buch der NSDAP. und
der praktiſche „Fünfjahreskalender” mit dem Bild des Fühvers
ausgeſtellt. Chaſalla Schuhhaus hat einen geſchmackvollen
Son=
derſchrank. Immer neue Dinge gibt es zu ſehen und zu
be=
ſchauen. Da iſt Radio=Pfeifer, Mühlſtr. 18, mit modernen
Rund=
funkgeräten, an einem anderen Stand werden Koſtproben des
„nahrhaften Stollbieres” von der Fa. Stoll G. m. b. H.,
Frank=
furt a. M., Mayfahrtsſtraße, ausgeſchenkt. Die Weilwerke AG.,
Frankfurt a. M.=Rödelheim, zeigen durch ihren hieſigen Vertreter,
Herrn Heinrich Hohl, Liebfrauenſtraße 13, Büromaſchinen und
Die Karten ſind mit 3 wertvollen Kupferdrucken geſchmückt,
auserleſenen Werken deutſcher Kunſt. So wird ſich nicht nur der,
dem der Erlös Deiner Karte hilft, daran freuen, ſondern auch
du wirſt beim Betrachten der Bilder Deine helle Freude daran
haben.
Die Gabenkarte wird der Stolz jedes Volksgenoſſen ſein.
Wer ſie nicht erwirbt, ſchließt ſich ſelbſt aus dem Opferring
ſei=
nes Volkes aus. Dir aber wird ſie einſt ſtolze Erinnerung an
ein herrliches Werk ſein.
Und vergiß nicht: Durch den Erwerb dieſer Karte hilfſt Du
dem Führer bei ſeinem Hilfswerk — damit aber bereiteſt Du
dem Führer die größte Weihnachtsfreude und trägſt einen Teil
der Dankesſchuld an ihn ab, die wir alle an ihn haben.
Die Karten werden im Werte zu 1 RM. und 2 RM.
aus=
gegeben.
Der Vertrieb ſetzt ſofort ein durch die Organiſation des
WHW.
ereinskalender.
Der Damenturnverein 1893 begeht die Feier
ſeines 40jährigen Beſtehens am Freitag 15. Dezember um 6 Uhr,
im Turnſaal der Eleonorenſchule in Form einer öffentlichen
Turnſtunde. Alle früheren Mitglieder und Freunde ſind herzlich
eingeladen.
Tageskalender für Mittwoch, den 13. Dezembet 1933.
Union: „Du ſollſt nicht begehren”. — Helia: „Madame Butterfly”
— Palaſt: Höllentempo”, — Union, 14 Uhr: „Aſchenbrödel”
Heaghaus, 20 Uhr: Vortrag: „Kartoffelſpeiſen auf 50 Weiſen”.
— Techn. Hochſchule, Saal 326, 20.15 Uhr, Vortragsgemeinſchaft
techn.=wiſſ. Vereine: Vortrag des Herrn Prof. Dipl.=Ing. H.
Bleibtreu über „Die Rohſtoffgrundlagen des Saargebietes”, mit
Lichtbildern.
Der Polizeibericht.
Berſicherungsbekrug und vorſäkzliche Brandſtiftung.
In der Nacht zum Montag brach in der Wohnung des
jüdi=
ſchen Landesproduktenhändlers Adolf Haas, in Höchſt im
Oden=
wald, Feuer aus, das rechtzeitig von der Nachbarſchaft bemerkt
wurde und gelöſcht werden konnte. Alle Anzeichen ließen auf
vor=
ſätzliche Brandſtiftung ſchließen. Bei ſeiner Vernehmung gab
Haas, der wirtſchaftlich ſehr verſchuldet iſt, zu, das Feuer ſelbſt
angelegt zu haben, um in den Beſitz der kurz vorher erſt
erhöh=
ten Verſicherungsſumme zu kommen. Der Brandſtifter hatte im
Kleiderſchrank in ſeinem Schlafzimmer ein kleines Säckchen Mehl
mit Benzin übergoſſen und eine Stearinkerze in das Mehl geſtellt.
Bevor er das Haus verließ, zündete er die Kerze an und wartete
dann in einer Wirtſchaft die Folgen ſeiner Handlungsweiſe ab.
Ein vorbeikommender auswärtiger Radfahrer bemerkte die aus
den durch die Hitze bereits geſprungenen Fenſtern dringenden
Rauchſchwaden und machte vorübergehende Anwohner darauf
auf=
merkſam. Der Brandſtifter, der voll geſtändig iſt, wurde hinter
Schloß und Riegel gebracht.
Teuere Beleuchtungskörper. Ende November beſuchte ein
Ver=
treter der angeblichen Berliner Firma, Azurlampeninduſtrie‟
Darmſtädter Privatleute und bot dieſen Glühbirnen an, die nach
einem beſonderen Verfahren eine doppelte Leuchtkraft entwickeln
ſollten, ohne mehr Strom zu verbrauchen, als die gewöhnlichen
Glühbirnen. Das vorgeführt: Probeexemplar entſprach auch im
weſentlichen ſeinen Angaben; die ſpäter zugeſandten Glühlampen
brannten aber nicht heller, als jede gewöhnlichen, überall
käuf=
lichen, obwohl die Empfänger 6.— RM. für das Stück, alſo den
ſechsfachen Ladenpreis, einer gewöhnlichen Glühbirne, bezahlen
mußten. Wer wurde ebenfalls geſchädigt?
Eigenartiger Selbſtmord. Von Waldarbeitern wurde im
Walde bei Wembach die Leiche eines 62jährigen Invaliden aus
Spachbrücken 20 Meter hoch an einer Buche hängend aufgefunden.
Der Tote, der ſchon ſeit Ende Juli vermißt wird, muß ſchon ſeit
Monaten an dem Baum gehängt haben. Die Leiche war
vollſtän=
dig im Laubwerk verſteckt und konnte daher erſt nach dem
Laub=
fall entdeckt werden.
Feſtgeſtellte Perſonalien. Im Laufe des Dienstags gelang es
der Vermißtenzentrale der Landeskriminalſtelle, die Perſonalien
des auf der Eiſenbahnſtrecke der Odenwaldbahn in der Nähe des
Darmſtädter Oſtbahnhofs aufgefundenen Toten feſtzuſtellen. Es
handelt ſich um einen 31jährigen Arbeitsloſen aus Dieburg, der
ſchon längere Zeit gemütskrank ſein ſoll, was wohl auch der
An=
laß zu der Verzweiflungstat ſein dürfte.
Schützt die Zugtiere im Winter. Die Polizeidirektion teilt mit:
An alle Beſitzer von Zugtieren und Leiter von Fuhrwerken wird
hiermit die dringende Mahnung gerichtet, bei Kälte und
Straßen=
glätte ernſtlich darauf Bedacht zu nehmen, daß die Zugtiere vor
nachteiligen Einflüſſen der Witterung nach Möglichkeit geſchützt
werden. Es iſt deshalb darauf zu achten, daß: 1. Die Zugtiere
niemals länger als unbedingt erforderlich und niemals unbedeckt
im Freien ſtehen gelaſſen werden. 2. Das Zaumzeug im Stall
aufbewahrt oder andernfalls vor dem Anlegen das Gebiß
er=
wärmt wird. 3. Die Hufeiſen der Pferde zum Schutz gegen das
Ausgleiten gehörig geſchärft oder mit Stollen verſehen werden.
Zuwiderhandlungen werden beſtraft.
Aus der NSDAp.
Der Gauleiter!
Durch die neuen Verfügungen des Kanzlers, die die Spitzen
der Partei in den Staat einbaut ändert ſich grundſätzlich auch die
Stellung des Amtswalters der Partei,
Jeder Amtswalter wird dadurch, daß die Partei
öffentlich=
rechtlichen Charakter erhält, Träger des Staates ſelbſt und
ge=
nießt beſonders deren Rechte, denen aber auch erhöhte Pflichten
gegenüberſtehen. Ich genehmige grundſätzlich nicht die
Nieder=
legung eines Amtes in der PO., um in einer anderen
Forma=
tion Dienſt zu tun.
Jeder Amtswalter, der ohne Genehmigung des Gauleiters
oder ſeiner Beauftragten ſeinen Poſten verläßt, handelt gegen
ausdrücklichen Befehl und hat ſich die daraus entſtehenden
Konſe=
quenzen bezüglich der Parteizugehörigkeit uſw. ſelbſt zuzuſchreiben.
Ich erwarte, daß erforderlichenfalls der Dienſt bei anderen
Formationen niedergelegt wird, damit ſich der Amtswalter dem
Dienſte der PO. vollinhaltlich widmen kann.
Kampfbund der deutſchen Architekten und Ingenieure.
Alle freiſchaffenden Architekten, die Mitglieder des KDAJ.
ſind, wollen ſich ſofort bei der OG. Groß=Frankfurt des
Kampf=
bundes der deutſchen Architekten und Ingenieure, Gutleutſtraße,
melden.
Der Kreisleiter, Pg. Zürtz, teilt mit:
Für den Kreis Darmſtadt Stadt und Land iſt Pg. Hans
Borchert als Kreisſchulungsleiter eingeſetzt.
Alle die Schulungskurſe betreffenden Angelegenheiten ſind
deshalb nur an Pg. Borchert zu richten.
Schulungskurſe finden ſtatt:
Mittwoch den 13. Dezember, in Traiſa,
Freitag, den 15. Dezember, in Kranichſtein,
Samstag, den 16. Dezember, in Wixhauſen,
Dienstag, den 19. Dezember, in Pfungſtadt,
Freitag, den 22. Dezember, in Waſchenbach.
Es ſpricht Pg. Kreisſchulungsleiter Borchert. Beginn der
Schu=
lungskurſe pünktlich 8.30 Uhr, Lokal iſt vorher dem
Kreis=
ſchulungsleiter bekannt zu geben.
Ortsgruppe 3 (Rheintor).
Am Mittwoch, dem 13. Dezember, findet im Fürſtenſaal,
Gra=
fenſtraße 18. abends 8 Uhr, ein Zellenabend der Zellen 4—7 ſtatt.
Es ſpricht Pg. Würtz, Thema: Raſſenfragen. Den Mitgliedern
der obengenannten Zellen wird die Teilnahme zur Pflicht
ge=
macht.
NSDAP. Ortsgruppe 9 (Mitte).
Die Zellenwarte werden angewieſen, am Montag, Mittwoch
und Freitag jeder Woche perſönlich auf dem Büro erforderliche
Anordnungen uſw. entgegenzunehmen.
NS.=Frauenſchaft.
Sämtliche Ortsgruppen Darmſtadt Stadt und Land treffen
ſich am Mittwoch, dem 13. d. M. nachmittags 2 Uhr, im
Brau=
nen Haus, Darmſtadt, Rheinſtraße 48, zur gemeinſamen
Beſich=
tigung der „Braunen Weihnachtsmeſſe‟. Um 5 Uhr anſchließend
öffentliche Kundgebung im Saale der Vereinigten Geſellſchaft,
Rhein=Neckarſtraße. Sämtliche Frauenverbände ſind herzlichſt
ein=
geladen.
NS.=Volkswohlfahrt. Ortsgruppe 2 (Beſſungen).
Am Mittwöch, dem 13. Dezember, abends 8.15 Uhr, findet
eine Amtswalterſitzung in der Beſſunger Turnhalle, Heidelberger
Straße 131, ſtatt. Erſcheinen aller Amtswalter und Helfer iſt
Pflicht.
Hitler=Jugend
Darmſtadt, Zeughausſtraße 2, Telephon 2265.
Betr. Landestheater.
Am Mittwoch, dem 20. d. M. findet für die HJ. (HJ., BDM.
und Jungvolk) eine Sondervorſtellung des Schauſpiels „Jugend
von Langemarck” zum Sondereintrittspreis von 50 Pf. ſtatt. Die
Führer der Einheiten melden bis Montag, den 18. d. M., abends
6 Uhr, dem Oberbann die in Frage kommenden Teilnehmer und
rechnen dieſe gleichzeitig ab.
gez. Walter Bloch,
F. d. R.: Richter,
Oberbannführer.
Stabsleiter.
Ortsgruppe 3, NS.=Volkswohlfahrt.
Verfügbare Amtswalter, Helfer und Helferinnen finden ſich
zwecks Erledigung der Pfundſammlung (Abholen der geſpendeten
Gegenſtände) am Donnerstag, dem 14. Dezember, vormittags 8.30
Uhr, in der Geſchäftsſtelle, Rheinſtraße 62, Bauernkammer, ein.
Körbe ſind mitzubringen.
Weihnachtsfeier. Wie wir erfahren, findet am 2.
Weihnachts=
feiertag in ſämtlichen Räumen der Vereinigten Geſellſchaft
Darm=
ſtadt die Weihnachtsveranſtaltung der Schutzſtaffeln der NSDAP.=
Stürme 1//33 ſtatt. Wir machen ſchon heute auf dieſe
Veran=
ſtaltung beſonders aufmerkſam. Näheres wird an dieſer Stelle
noch bekannt gegeben.
Iin
[ ← ][ ][ → ]Mittwoch, 13. Dezember 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 345 — Seite 7
Aus Heſſen.
Hengſt- u. Arbeitspferde-Verſteigerung in Darmſtadt
Am kommenden Donnerstag, den 14. Dezember d. J., nachm.
2.30 Uhr, findet in Darmſtadt auf dem Pferdemarktplatz,
Holzhof=
allee, eine Verſteigerung von zwei ausrangierten Geſtütshengſten
der Bauernkammer und zwei Arbeitspferden ſtatt. Unter dieſen
Pferden befinden ſich drei ausgezeichnete ſchwere Geſchirrpferde,
die ein= und zweiſpännig gehen. Gleichzeitig werden zwei ſehr
gut erhaltene Kummetgeſchirre, paſſend für ſchwere Arbeitspferde,
öffentlich meiſtbietend ausgeboten werden.
Dg. Arheilgen, 12. Dez. Evangeliſcher
Gemeinde=
abend. Der im Rahmen der Winterveranſtaltungen der evang.
Vereine im Gemeindehauſe ſtattgefundene Gemeindeabend war
gut beſucht. Nach dem Aufmarſch des evang. Jungvolkes ſang
die=
ſes das Lied „Es rauſcht durch deutſche Wälder‟. Es folgten der
eindrucksvolle Sprechchor „Gelöbnis an mein Vaterland” und
dann die Vorführung des Filmes „Evangeliſches Jungvolk im
Aufbruch”, den die Filmſtelle des Reichsverbandes evangeliſcher
Jungmännerbünde zur Verfügung geſtellt hatte. Der Film gab
einen Ausſchnitt aus der Freizeitgeſtaltung der evang. Jugend und
der erzieheriſchen Arbeit, die in den Bünden geleiſtet wird. Die
Vorführung wurde von Fahrtenliedern und muſikaliſcher
Beglei=
tung von Laute, Geige und Landsknechtstrommel durch die
Ju=
gend umrahmt. Mit einer Anſprache beſchloß Herr Pfarrer Grein
den erſten Teil des Abends. Den zweiten Teil füllte die
Auf=
führung des „Tellſpiels der Schweizer Bauern” durch die hieſige
Spielſchar aus, das im Sommer bei einer Kundgebung der
NSDAP. als Freilichtaufführung gegeben wurde. Dieſes
frei=
heitliche Spiel eines unterdrückten Volkes, das ſich in die Zeit des
Aufbruchs des deutſchen Volkes vorzüglich einfügt, hinterließ
wie=
derum einen tiefen Eindruck, wenn es ſich auch im geſchloſſenen
Raum nicht ſo entfalten konnte als bei der Aufführung im Freien.
Die muſikaliſche Untermalung beſorgten Mitglieder des
Poſaunen=
chors. — AusderOrtsgruppeder NSDAP. In einer
Mitgliederverſammlung im Gaſthaus „Zur Sonne” ſprachen die
Herren Bürgermeiſter Birkenſtock, Beigeordneter Zeidler und
Fraktionsvorſitzender Hettinger über die NS.=Volkswohlfahrt und
das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes und ermahnten, dieſes
edle Werk auch weiterhin nach beſten Kräften zu unterſtützen,
da=
mit den notleidenden Volksgenoſſen geholfen werden kann.
Wei=
terhin erfolgte die Ausgabe von Mitgliedskarten an etwa 60
Mit=
glieder. — Oberheſſen=Verein. In der gut beſuchten
Monatsverſammlung hielt Herr Lehrer Reinheimer einen
Licht=
bildervortrag über Heimatkunde. Der Vortragende führte die
Zuhörer nach verſchiedenen Städten und Dörfern Oberheſſens.
Die Weihnachtsfeier des Vereins ſoll am 1. Feiertag im Gaſthaus
„Zur Sonne” ſtattfinden. — Leibgardiſten. Im
Löwen=
ſaale hatten ſich die Darmſtädter Leibgardiſten mit den hieſigen
Kameraden zu einer Weihnachtsfeier mit Kinderbeſcherung
ver=
einigt. Die Feier nahm einen ſtimmungsvollen Verlauf.
Eiſenbahn=Verein. Zur Weihnachtsbeſcherung hatte der
Verein ſeine Mitglieder in den Schwanenſaal, der bis zum letzten
Platz beſetzt war, eingeladen. Muſikvorträge eines vorwiegend
von Jugendlichen gebildeten Orcheſters, gemeinſame Lieder und
ſonſtige Darbietungen bildeten den unterhaltenden Teil. Im
Mittelpunkt ſtand die Kinderbeſcherung, und die Kinder dankten
für die empfangenen Gaben mit freudig erregten Geſichtern.
Ef. Meſſel, 12. Dez. Deutſcher Abend. Der SA.=Sturm
24/115 hielt am Samstag, den 9. d. M., im Saale der
Gaſtwirt=
ſchaft Johann Heinrich Laumann 2., unter Mitwirkung der SA.=
Kapelle und der hieſigen Ortsgruppe des B.D.M., einen Deutſchen
Abend ab, der außergewöhnlich ſtark beſucht war. Im 1. Teil
wech=
ſelten Muſikſtücke, Couplets, Volsstänze und Duetts
ſtimmungs=
voll. Der 2. Teil brachte den „Datterich”, Lokalpoſſe in
Darm=
ſtädter Mundart, zur Aufführung. — Am vergangenen Sonntag
brachte der SA.=Sturm 24/115 am Ortseingang an der
Darm=
ſtädter Straße ein Schild mit der Aufſchrift an: „Hier gilt nur
der Deutſche Gruß: Heil Hitler.”
r. Babenhauſen, 12. Dez. Der Werbeabend des Heſſ.
Landestheaters geſtaltete ſich zu einem großen Erfolg. Der
große Saalbau „Deutſcher Hof” war ſehr gut beſetzt, als der
Orts=
gruppenleiter der NSDAP., W. Horſt, den Abend mit herzlichen
Begrüßungsworten eröffnete und Bürgermeiſter Klein dem
an=
weſenden Reichspropagandaleiter für Heſſen, Pg. Trefz, dem
uner=
müdlichen Vorkämpfer fürs Dritte Reich in Babenhauſen, als
ſymboliſches Geſchenk zur Erinnerung an die Kampfesjahre das
hieſige Stadtwappen mit Dankesworten überreichte. Mit
lebhaf=
tem Beifall empfangen, ſprach vor Beginn der Vortragsfolge Pg.
Trefz über die hohe kulturelle Aufgabe des Theaters im neuen
Staate. Dann folgten die Volksgenoſſen allen künſtleriſchen
Dar=
bietungen der beſten Kräfte des Heſſ. Landestheaters mit großer
Begeiſterung. Der ſtarke Beifall, den alle Künſtler und
Künſt=
lerinnen ernteten, war ein Beweis dafür, daß der Abend
aus=
gezeichnet gefiel und daß ſich das Landestheater auch hier beſtimmt
neue Freunde und Wahlmieter gewonnen hat.
Von der Straßenbahn erſaßt und gekökel.
Neu=Iſenburg, 12. Dez. Bei den zurzeit an der Endſtation der
Straßenbahnlinie 7 ſtattfindenden Gleisausbeſſerungsarbeiten
er=
eignete ſich am Montag nachmittag ein ködlicher Unglücksfall. Der
Arbeiter Hubert Becker wurde beim Ausweichen vor der
ankom=
menden Straßenbahn von dem Motorwagen erfaßt und geriet
unter die Räder des Wagens. Er hatte beim Ausweichen
ver=
ſehentlich das falſche Gleis betreten. Becker konnte nur als Leiche
geborgen werden. Er war verheiratet und Vater eines Kindes.
Nach den bisherigen Ermittelungen trifft weder den Wagenführer
noch den Vorarbeiter, der rechtzeitig das Zeichen zum Ausweichen
gegeben hatte, eine Schuld an dem tragiſchen Unfall.
Pfungſtadt, 12. Dez. Adam Jäger=Pfungſtadt.
Dreſchmaſchi=
nenbeſitzer und Kaufmann, feiert am 18. Dezember bei voller
Rüſtigkeit ſeinen 71. Gebuttstag.
Ek Pfungſtadt, 11. Dez. Bei der zu Ende gegangenen
kirch=
lichen Volksmiſſionswoche wurden die Hauptthemen
je=
weils abends in der Kirche behandelt, während bereits nachm.
Pre=
digtgottesdienſte ſtattfanden. Als Redner war Pfr. Bauer aus
Hei=
delberg gewonnen worden. Er verſtand es trefflich, ſeine erſten
Vorträge ſo zu geſtalten, daß bald ein lebhaftes Intereſſe der
Ge=
meindemitglieder geweckt wurde und von Abend zu Abend die
Beſucherzahl wuchs.
Eberſtadt, 12. Dez. Die Pfarraſſiſtentenſtelle bei
der hieſigen evangel. Pfarrei, die über fünf Jahre lang verwaiſt
war, iſt wieder beſetzt worden. Die feierliche Ordination
des neuen Pfarraſſiſtenten wird durch den Dekan des
Dekanats Eberſtadt im Hauptgottesdienſt am nächſten Sonntag,
den 17. Dez., vorgenommen. Der Kirchenchor wird dabei
mit=
wirken.
Las ich in der Jasche
habe ? auch Panflavin-Pastillen,
— die Sie ebenfalls stets bei
sich tragen sollten — denn sie
bieten wirksamen Schutz vor
Erkältung,
Halsentzündung, Grippe.
ASTNLLLIEN
Ak. Nieder=Ramſtadt, 12. Dez. Am Samstag fand die
Gene=
ralverſammlung der Sterbekaſſe e. V. ſtatt. Aus dem
von dem Vorſitzenden, Bürgermeiſter Jährling, erſtatteten
Ge=
ſchäftsbericht war zu entnehmen, daß die Kaſſe auch im
abgelau=
fenen Jahre eine günſtige Entwicklung zu verzeichnen hatte. Der
Voranſchlag für 1933 wurde genehmigt. Die günſtige Entwicklung
der Kaſſe geſtattet eine weitere Beitragsermäßigung um 20 Pfg.
für alle Klaſſen pro Jahr, die ab 1. Januar 1934 in Kraft tritt.
Die ſich anſchließende Vorſtandswahl ergab die Beſtätigung des
bisherigen geſchäftsführenden Vorſtandes. Die übrigen Aemter
wurden den Richtlinien gemäß beſetzt und bedingten einige
Ver=
änderungen.
C. Ober=Ramſtadt, 11. Dez. Filmvorführung vom
Deutſchen Turnfeſt in Stuttga rt. Einen vollen
Er=
folg hatte der Turnverein 1877 e. V. mit ſeiner Filmvorführung
vom 15. Deutſchen Turnfeſt in Stuttgart im hieſigen
Lichtſpiel=
haus. Während nachmittags die Schuljugend vollzählig zur
Film=
vorführung erſchien, brachten bei der Abendvorſtellung die
Er=
wachſenen ihre Sympathie für den Turnverein zum Ausdruck.
Alle, die das gewaltige Filmwerk geſehen und ſeither der
Turn=
ſache noch fernſtanden, werden nunmehr erkannt haben, daß die
deutſche Turnſache längſt Volksſache iſt. Der Abend wurde durch
einen Chorvortrag: (Ich glaub an dich, mein Vaterland”, durch
die Turnerſingmannſchaft eingeleitet. Ein ſinnvoller Vorſpruch,
vorgetragen von Schüler Willi Rodenhäuſer, leitete zur
Begrü=
ßung, die der Führer des Turnvereins, Karl Auguſt
Breit=
wieſer, vornahm, über. Bei dieſer Gelegenheit überreichte der
Führer den Fahnenträgern das Fahnenband vom 15. Deutſchen
Turnfeſt. Möge dieſes erkämpfte Band ein neues Zeichen zum
Aufwärtsſtreben für den Turnverein 1877 ſein. Alsdann wurde
das gewaltige Treffen unter dem Banner der Leibesübungen im
Film gezeigt.
Landrak von Trotha F.
Gießen, 12. Dez. Am Samstag vormittag verſchied hier im
Alter von 62 Jahren der Landrat des Kreiſes der Eder, Gebhard
von Trotha. Im Jahre 1925 übernahm er die Verwaltung des
Kreiſes der Eder, nachdem er von den Franzoſen aus Bad
Schwal=
bach, wo er in der gleichen Eigenſchaft tätig war, wegen ſeiner
kerndeutſchen Geſinnung ausgewieſen worden war. Durch ſeine
zielbewußte Arbeit hat er dem Ederkreis unſchätzbare Dienſte
ge=
leiſtet. Sein Wirken wurde von der Bevölkerung hoch geſchätzt.
f. Roßdorf, 12. Dez. Der Zweigverein des Evang. Bundes
hatte zu einem Lutherabend in den Saal „Zum Darmſtädter
Hof” eingeladen. Der Saal war bis auf den letzten Platz beſetzt.
Die Veranſtaltung war ausgefüllt mit Vorträgen des
Poſaunen=
chors, Sprechchören, Gedichtvorträgen, gemeinſamem Geſang und
einem Theaterſtück. Im Mittelpunkt ſtand eine Anſprache des
Herrn Pfarrers D. Berck. Er verſtand es vortrefflich, den
Refor=
mator in ſeiner Größe als den Vater und Führer der Bekenner
von Augsburg in uns lebendig zu machen. Mit einer Mahnung,
Kämpfer für Glauben und Kirche zu ſein, wurde die Veranſtaltung
geſchloſſen.
0- Groß=Bieberau, 12. Dez. Feuerwehr und
Sanitäts=
kolonne hielten ihre Schlußübung, der Herr Oberſt Schröder=
Darmſtadt und Herr Oberinſpektor Rödler=Dieburg beiwohnten.
Ein angenommener Bombenabwurf auf das Schulhaus ließ das
Hauptaugenmerk auf die Rettungsarbeiten richten. Beide
Mann=
ſchaften arbeiteten ſachgemäß Hand in Hand. Anſchließend hielt
Herr Oberſt Schröder im Saale Reinheimer einen Vortrag über
Luftſchutz, der die Zuhörer bis zuletzt feſſelte. — Am Freitag
weilte Herr Oberkirchenrat Dr. Müller hier, um in den Schulen
dem Religionsunterricht beizuwohnen. Nachmittags beſuchte er
die von der Schule veranſtaltete Lutherfeier im Daubſchen Saale.
Cd. Michelſtadt, 11. Dez. Stahlhelmkonzert. Die Kreis=
Stahlhelmkapelle gab in Schmerkers Garten ein Militärkonzert,
das leider nur mäßig beſucht war. Mit ſchneidigen Märſchen
er=
öffnete die zirka 25 Mann ſtarke Kapelle unter Stabführung ihres
Kapellmeiſters Hermann König den Abend. Der Kreisführer des
Stahlhelms, Se. Erl. Graf Alexander zu Erbach=Erbach, begrüßte
die Anweſenden und gab bekannt, daß das Konzert in nächſter
Zeit wiederholt würde. Hieran anſchließend brachte die Kapelle
den Stahlhelm=Bundesmarſch und den Parademarſch der
ehemali=
gen 115er. Nach der Pauſe folgten der Badenweiler Marſch,
fer=
ner ſeien noch aus dem vorzüglich ausgewählten Programm
er=
vähnt: Ouvertüre zur Oper „Orpheus”, ſowie das Soldatenlieder=
Potpourri von Hanemann. Mit dieſem erſten Auftreten bewies
die Stahlhelmkapelle eine außerordentlich gute Schulung. — In
ſeiner Monatsverſammlung faßte der Odenwälder
Gaſtwirte=
verein, Ortsgruppe Michelſtadt, folgenden Beſchluß: Die in
allen Gaſtſtätten zum Aushang gelangenden Plakate, ganz gleich
von welcher Firma, Kino oder Verein, müſſen mit dem Stempel
des Gaſtwirtevereins verſehen werden.
Zwei Toke durch Gasrohrbruch.
Ah. In der Dienstagfrühe zwiſchen 4 und 5 Uhr nahmen
An=
wohner der Friedrichſtraße in Bingerbrück einen ſtarken
Gas=
geruch wahr und begaben ſich ins Freie, um die Urſache
feſtzuſtel=
len. Betroffen war das Haus Friedrichſtraße 11, in das Gas
eingedrungen war. Im Obergeſchoß dieſes Einfamilienhauſes
ſchliefen in drei Zimmern drei Perſonen. Der 56 Jahre alte
Haus=
beſitzer, Poſtaſſiſtent Georg Haßling, war erſt um 1 Uhr nachts
aus dem Dienſt gekommen. Während er ſonſt im Erdgeſchoß ſchlief,
legte er ſich diesmal wie immer in den Fällen, wenn er
Nacht=
dienſt hatte, im Obergeſchoß zur Ruhe, um Frau und Kinder nicht
in der Nachtruhe zu ſtören. Als die Nachbarsleute Frankgott am
Hauſe Haßling um die beſagte Zeit ſchellten, kam die Tochter
Haß=
ling, die gleichfalls inzwiſchen den Gasgeruch bemerkt hatte. Dieſe
begab ſich ſofort in das Schlafzimmer des Vaters, den ſie dann
tot in ſeinem Bette vorfand. Auch im Zimmer des Untermieters
Heinrich Brockmann fand man nur noch einen toten Menſchen vor.
B., der 31 Jahre alt und aus Eſſen a. d. Ruhr gebürtig iſt,
ſtudierte in Bingen. Er lag nur mit dem Nachthemd bekleidet
vor ſeinem Bett. Wahrſcheinlich war er auf der Flucht vor dem
Gas nicht mehr weitergekommen: das Gift hatte bereits vor dem
Aufwachen des B. ſo ſtark gewirkt, daß er ſich nicht mehr retten
konnte. Im Zimmer der Untermieterin Suſanne Theobald lag
die 73jährige Witwe ſchwer gasvergiftet im Bett. Sie wurde
ſo=
fort ins Binger Krankenhaus gebracht und dürfte dem Leben
er=
halten bleiben. Die Aerzteſchaft und die Sanitätskolonne
erſchie=
nen ſofort im Unglückshaus. Bei den beiden Männern führte man
Wiederbelebungsverſuche durch, die aber keinen Erfolg mehr
hat=
ten. Der Tod war ſchon eingetreten. Die genaue Urſache des
furchtbaren Unglücks iſt noch nicht geklärt, aber es iſt mit größter
Wahrſcheinlichkeit anzunehmen, daß hier ein Gasrohrbruch
vor=
liegt. Das Gas drang in ziemlicher Stärke in das Haus Haßling
ein. Da es die Eigenſchaft hat, hochzuſteigen, blieben die im
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Auf Chiffre=Anzeigen keine
Original=
zeugniſſe einſenden.
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*
R
Mra
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 13. Dezember 1933
Seite 8 — Nr. 345
Skudenken=Kampfwoche „Zugend für deutſchen Sozialismus:
Die Kundgebung am Helmholtz=Denkmal vor der Friedrich=Wilhelm=Univerſität in Berlin.
Die Kundgebung war der Auftakt der Kampfwoche „Jugend für deutſchen Sozialismus”, die von
der deutſchen Studentenſchaft vom 11. bis 16. Dezember veranſtaltet wird.
Die Nobelpreisverkeilung in Stockholm (Bildkelegramm).
Die Feier im Stockholmer Konzertſaal, wo die Ueberreichung der Urkunden vorgenommen wurde.
In Stockhölm fand jetzt die feierliche Ueberreichung von vier Nobelpreiſen ſtatt. Auf unſerem
Bilde ſieht man in der erſten Reihe von links nach rechts: Prof. Heiſenberg, Träger des
Nobel=
preiſes für Phyſik 1932; die Profeſſoren Schrödinger und Dirac, zwiſchen denen der diesjährige
Nobelpreis für Phyſik geteilt wurde, und den Ruſſen Iwan Bunin, der den diesjährigen
Nobel=
preis für Literatur erhielt,
Der Kanzler=beim Wohlkäkigkeitskonzerk Giglis.
Adolf Hitler im Geſpräch mit Benjamino Gigli,
dem großen italieniſchen Tenor, der in Berlin zugunſten der Winterhilfe ſang. Links:
Reichs=
propagandaminiſter Dr. Goebbels.
Koblenzer Schiffsbrücke
in den Sicherheitshafen eingefahren.
Koblenz. Im Laufe des Montags
ver=
mehrte ſich das Treibeis auf dem Rhein in ſolch
ſtarkem Maße, daß es unmöglich war, noch länger
die Schiffsbrücke in Betrieb zu laſſen. Etwa
vier Stunden dauerte es, bis die einzelnen Joche
der Brücke geborgen waren und im
Ehrenbreit=
ſteiner Sicherheitshafen Unterkunft gefunden
hatten. Der Fährbootbetrieb zwiſchen Koblenz
und Ehrenbreitſtein müßte mit weſentlich
größeren Fährbooten aufgenommen werden. Der
geſamte Verkehr zwiſchen dem links= und
rechts=
ſeitigen Ufer wird jetzt über die im Umbau
be=
findliche Pfaffendorfer Brücke geleitet. — In
dem Rheinarm zwiſchen der Inſel Niederwerth
und Vallendar haben im übrigen die
Eisver=
ſetzungen weiter zugenommen, und der geſamte
Rheinarm iſt vollkommen zugefroren. Der
Ver=
kehr zwiſchen der Inſel und dem Feſtland erfolgt
jetzt über das Eis. Auch von der Moſel, die im
Laufe des geſtrigen Tages ſtärkere Eismaſſen
brachte, wird gemeldet, daß ſich die Eisdecke bei
verſchiedenen Ortſchaften an der Mittelmoſel
lückenlos geſchloſſen hat. Zahlreiche Moſelfähren
mußten den Betrieb einſtellen.
Mordverſuch an der Ehegattin und Selbſtmord.
Frankfurt a. M. Der 52 Jahre alte
Küchenchef Fritz Heller, Börneſtraße 35 wohnhaft,
verübte am Dienstag vormittag an ſeiner 68
jäh=
rigen Ehegattin Viebine einen Mordverſuch und
erhängte ſich darauf in der Toilette, nachdem er
ſich vorher einen Schuß über dem rechten Ohr
beigebracht hatte, der jedoch nicht tödlich war.
Zum Tode des Staaksrats wagemann.
Berlin. Der preußiſche Miniſterpräſident
Göring hat aus Anlaß des tragiſchen Todes des
preußiſchen Staatsrates und neuernannten
Prä=
ſidenten des Preußiſchen Erbhofgerichts
Wage=
mann an Frau Präſident Wagemann folgendes
Beileidstelegramm gerichtet: „Zu dem ſchweren
Verluſt, den Sie und Ihre Kinder durch den
tra=
giſchen Tod Ihres Mannes erlitten haben, ſpreche
ich Ihnen, zugleich im Namen der preußiſchen
Staatsregierung, meine herzliche Anteilnahme
aus. Die großen Verdienſte, die er ſich als
vor=
bildlicher Beamter insbeſondere bei der
Mitar=
beit an der Schaffung eines deutſchen
Bauern=
rechtes erworben hat, ſichern ihm ein dauerndes
Gedenken. gez.: Miniſterpräſident Göring.”
Guſtav Wagemann.
Staatsſekretär Dr. Freisler hat, ſich nach
Be=
kanntwerden des Unglücks ſofort am Montag
abend, gleichzeitig im Auftrage des preußiſchen
Juſtizminiſters, zur Wohnung der Gattin des
verunglückten Präſidenten begeben, um ihr des
Miniſters und ſeine wärmſte Anteilnahme
aus=
zuſprechen Am Dienstag morgen hat ſich
Staatsſekretär Freisler unmittelbar zur
Un=
glücksſtelle nach Hamburg begeben.
Paler von ſieben Kindern
im Rhein erkrunken.
Nierſtein. Ein ſchweres Bootsunglück
er=
eignete ſich am Montag vormittag auf dem
Rhein. Drei Einwohner aus Nierſtein hatten
eine Fahrt mit einem Nachen unternommen, um
Holz zu ſammeln. Als ſie ſich an einem Boot
angehängt hatten, kippte der Nachen plötzlich um
und die drei Inſaſſen fielen ins Waſſer. Zwei
von ihnen konnten von den Inſaſſen des Bootes
gerettet werden, der dritte, der Schiffer Völkner
aus Nierſtein, Vater von ſieben Kindern,
ver=
ſank in den Fluten und konnte nicht mehr
ge=
rettet werden.
Raubüberfall
auf die Skationskaſſe Orkelsburg.
Ortelsburg. In den Abendſtunden des
Montags iſt ein Raubüberfall auf die
Stations=
kaſſe im Ortelsburger Bahnhofsgebäude verübt
worden. Als der Reichsbahnaſſiſtent Krüger mit
der Abrechnung beſchäftigt war, klopfte ein
Mann an die mit Eiſenblech beſchlagene Tür der
Stationskaſſe und rief dem Beamten zu: „Herr
Krüger, machen Sie auf, wir möchten etwas
Geld wechſeln.‟ Der Beamte glaubte, daß ein
Bekannter Einlaß forderte und öffnete
ahnungs=
los die Tür. In dieſem Augenblick wurde ihm
ein Revolver vor das Geſicht gehalten, und er
wurde gezwungen, ſich mit erhobenen Händen
mit dem Geſicht gegen die Wand zu ſtellen.
Wäh=
rend einer der Banditen den Beamten in Schach
hielt, raffte der andere das auf dem Tiſch
auf=
gezählte, größtenteils ſchon gebündelte Geld
zu=
ſammen. Dann wurde der Beamte in den Flur
vor der Stationskaſſe eingeſperrt. Die Banditen
nahmen die Schlüſſel mit. Sie hatten außerdem
die Fernſprechleitung durchſchnitten. Erſt nach
einer Viertelſtunde wurde der Beamte befreit
und die Polizei benachrichtigt. Nach vorläufiger
Schätzung ſind den Banditen 4800 RM. in die
Hände gefallen.
Großfeuer im Hochwald.
Zwei Wohnhäuſer infolge Waſſermangels
niedergebrannt.
Trier. In der Ortſchaft Oppen, im
Hoch=
wald, brach ein Brand aus, der ſich innerhalb
kurzer Zeit zu einem Großfeuer entwickelte und
zwei Wohnhäuſer ſowie die dazu gehörigen
Wirt=
ſchaftsgebäude in Schutt und Aſche legte. Infolge
der ſchlechten Waſſerverhältniſſe ſtand die
Feuer=
wehr dem Brand machtlos gegenüber und mußte
ſich hauptſächlich auf den Schutz der benachbarten
Gebäude beſchränken, da die Waſſerleitung zum
allergrößten Teil gefroren war und das für die
Löſcharbeiten benötigte Waſſer aus dem
Dorf=
weiher beſchafft werden mußte. Die in den
Scheunen lagernden Erntevorräte und ein Teil
der landwirtſchaftlichen Maſchinen wurden ein
Raub der Flammen, während die Haustiere und
das Mobiliar noch rechtzeitig in Sicherheit
ge=
bracht werden konnten. Der Sachſchaden iſt
außerordentlich groß, die Brandurſache konnte
noch nicht ermittelt werden.
Raubüberfall
auf einen Neuwieder Geſchäftsmann.
Neuwied. Nachts überfiel in einer
beleb=
ten Straße Neuwieds ein junger Mann, deſſen
Alter mit etwa 25 Jahren angegeben wird, einen
Geſchäftsinhaber. Der Täter griff ſogleich nach
der Aktentaſche, die der Ueberfallene trug und
in der ſich ein größerer Geldbetrag befand. Der
Geſchäftsmann ſetzte ſich aber energiſch zur Wehr,
ſo daß der Räuber von ſeinem Opfer abließ und
das Weite ſuchte.
Erfolgreicher Abſchluß der Frobenius=Expedition
durch die Lybiſche Wüſte.
Kairo. Profeſſor. Frobenius kehrte von
einer Kraftwagenexpedition durch die Lybiſche
Wüſte nach Kairo, zurück, wo er ſofort vom
König empfangen wurde. Die Expedition hat
einen vollen Erfolg gebracht. Prof. Frobenius
wird am 14. Dezember auf Einladung
Muſſo=
linis nach Rom abreiſen.
11 Todesopfer der Kälke in Amerika.
New York. Vom mittelweſtlichen
Seen=
gebiet iſt zum erſten Male in dieſem Jahre eine
Kältewelle über New York eingebrochen. Trotz
weniger Kältegrade ſind dennoch elf Todesopfer
zu verzeichnen. 20 000 Arbeitsloſe belagerten
das Städtiſche Straßenreinigungsamt, obwohl
nur eine Schneedecke von etwa 10. Zentimeter
Höhe vorhanden war. Alle Anzeichen deuten auf
einen ſehr kalten Winter und der damit
verbun=
denen größeren Not der Erwerbsloſen hin.
Schweres Unwekker in Marokko.
Paris. Die ununterbrochenen Regenfälle,
die ſeit einigen Tagen in der Gegend von Rabat
und Tanger niedergehen, haben zur
Unter=
brechung des Verkehrs zwiſchen den beiden
Städ=
ten geführt. Die Poſtverbindung iſt ebenfalls
unterbrochen und auch die Ausführung des
Luftverkehrs begegnet infolge der
Witterungs=
verhältniſſe faſt unüberbrückbaren
Schwierigkei=
ten. Am Samstag und Sonntag wurden an
ver=
ſchiedenen Stellen Brücken wegeſchwemmt. Ein
Güterzug entgleiſte infolge Unterſpülung des
Eiſenbahndammes. Der Lokomotivführer wurde
getötet und der Heizer ſchwer verletzt.
Sportflieger Schwabe in Tunis gelandet.
Berlin. Der Spertflieger Karl Schwabe,
der am Sonntag in Neapel angekommen war,
hat am Montag ſeinen Flug über das
Mittel=
ländiſche Meer fortgeſetzt und iſt am Nachmittag
in Tunis gelandet, von wo er am Dienstag nach
Kairo weiterfliegen wird. Der Flug über das
Mittelländiſche Meer erfolgte bei ſehr
regneri=
ſchem und böigem Wetter. Schwabe erlitt
in=
folge der anhaltenden Böen eine leichte
Verlet=
zung an der Stirn, da er gegen die Bordwand
geſchleudert wurde.
Byrd nach der Antarktis aufgebrochen.
Wellington (Neuſeeland). Die
ameri=
kaniſche Südpolexpedition, unter der Führung
des Admirals Byrd, iſt auf ihrem
Expeditions=
ſchiff „Jakob Ruppert” nach der Roß=See
abge=
fahren. Die Aufgabe der Expedition iſt die
Er=
forſchung der antarktiſchen Kontinente ſowie der
dort herrſchenden meteorologiſchen Bedingungen.
Alles neuentdeckte Land wird im Namen der
Vereinigten Staaten in Beſitz genommen
wer=
den. Die Expedition iſt mit den modernſten
Mit=
teln ausgerüſtet und führt u. a. außer vier
ge=
wöhnlichen Flugzeugen ein Windmühlenflugzeug
mit ſich Für das Flugzeug, das Byrd bei ſeiner
letzten Expedition in der Antarktis zurücklaſſen
mußte, ſind drei Reſervemotoren mitgenommen
worden. Außerdem befinden ſich an Bord
Schnee=Schlepper, Schnee=Automobile uſw., mit
denen man den Südpol zu erreichen hofft.
Die Lindberghs nach New York geſtartet.
New York. Aus Manaos (im Staat
Ama=
zonas in Braſilien) wird gemldet, daß Lindbergh
geſtern früh 5 Uhr Lokalzeit zum Weiterflug nach
New York geſtartet iſt.
Furchtbarer Fall von Rache eines
Opambo=Stamnes.
London. „Morning Poſt”, meldet aus
Johannesburg einen furchtbaren Fall von Rache
eines Ovambo=Stammes in Südweſtafrika gegen
Buſchmänner, die beſchuldigt wurden, das Vieh
des Stammes geſtohlen zu haben. Die Ovambos
griffen die Buſchmänner an, die nach heftigem
Kampf flohen. Zwei in den Händen der
Ovam=
bos zurückgelaſſene Gefangene wurde an Händen
und Füßen gebunden und in eine Grube
gewor=
fen, auf deren Grund ein Feuer angezündet war.
Die Gefangenen wurden lebendig geröſtet. Dänn
warfen die Ovambos drei Buſchfrauen in einen
von Krokodilen wimmelnden Fluß. Zwei der
Frauen wurden von den Krokodilen gefreſſen,
die dritte entkam an das andere Ufer, Hierauf
fingen die Ovambos zwei junge Hirten, die ſie
mit dem Kopf nach unten in den Fluß tauchten,
bis ſie tot waren. Elf Ooambos ſtehen jetzt
un=
ter der Anklage des Mordes vor Gericht.
Mittwoch, 13. Dezember 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 345 — Seite 3
25099 zerſchlagene Präfidenken Büfken.
Der letzte Reinfall der amerikaniſchen Prohibitions=Behörden.
Wie man unbrauchbar gewordene Schmuggelgefäße „
ver=
wertete‟. — Der Elefant im Porzellanladen. — Schyruggler
werden entſchädigt.
Neiv York lacht über den letzten Reinfall der ſelig
eut=
ſchlafenen Prohibitionsbehörden. Bis in die letzten Tage der
„Trockenheit” machten die Beamten der Prohibition Jagden auf
Schmuggel mit Alkohol, denn ſie hielten ſich an den Buchſtaben
des Geſetzes, der jeden Verkauf von Alkohol verbot. Die
Schmuggler machten nur noch ſehr geringe Geſchäfte, denn
niemand wollte mehr den teuren und ſchlechten Alkohol kaufen.
Alle warteten auf das geſetzliche Ende der Trockenheit. Nun
hatten die verſchiedenen amerikaniſchen Unternehmer
Alkohol=
ſchntuggelgefäße geſchaffen, mit denen die Einfuhr des Alkohols
auf ziemlich ungefährliche Weiſe durchgeführt werden konnte.
Es gab unter anderem beſonders präparierte Büſten, die aus
Porzellan oder Steingut hergeſtellt waren und den früheren
Präſidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, Hoover,
dar=
ſtellten. Von dieſen Gefäßen beſaß offenbar eine
Schmuggel=
firma noch einen großen Poſten, der viel Geld gekoſtet hatte.
Was macht man aber mit den Büſten eines Präſidenten, der
nicht mehr im Amt iſt? Zumal dann, wenn dieſe Büſten ihrem
eigentlichen Zweck des Schnappsſchmuggels nicht mehr dienſtbar
gemacht werden können. Da war guter Rat teuer. Die Beſitzer
rechneten aber klugerweiſe mit der fanatiſchen Zerſtörungswut
der Prohibitionsbehörden. Sie ſchmuggelten mehrere hundert
„Büſten” mit Alkohol und ſorgten dafür, daß die Behörden durch
einen anonymen Brief auf den wahren Inhalt dieſer Kunſtwerke
hingewieſen wurden. Die Porzellanbüſten wurden in New York
unterſucht, und es wurde tatſächlich Alkohol in ihnen gefunden.
Natürlich wurden alle dieſe ſeltſamen Kunſtwerke zerſtört.
Einige Tage ſpäter kam wieder eine gewaltige Ladung der
gleichen Art an. Auffälligerweiſe waren es wieder Büſten des
früheren Präſidenten Hooper, alle in derſelben Art wie die
zer=
ſchlagenen. Die Prohibitionsbehörden lächelten ſarkaſtiſch, daß
ſie einen ſo guten Fang gemacht hatten, denn dieſes Mal waren
es rund 25000 derartige Gefäße. Es konnte alſo ein großer
Schlag gegen die Alkoholſchmuggler noch in letzter Stunde
ge=
führt werden. Durch die verhältnismäßig große Schwere der
Porzellanbüſten war ſchon der Hinweis gegeben, daß ſie nicht
leer waren. Der Juhalt mußte ſelbſtverſtändlich Alkohol ſein.
Die Büſten wurden nun zerſchlagen. Bei den erſten erlebten
die Beamten eine Enttäuſchung, den ſie waren nicht mit Alkohol,
fondern mit Sand gefüllt. Das hinderte die Beamten aber nicht
an der Fortſetzung ihres Zerſtörungswerkes, denn es kam ſehr
oft vor, daß zur Irreführung der Behörden ein Teil der Gefäße
einen harmloſen Inhalt hatte, während der Reſt Alkohol
ſchmuggeln ſollte. Durch derartige Mätzchen ließen ſich aber die
geriſſenen Prohibitionsbeamten, die in einem 14jährigen
Schmugglerkrieg klug geworden waren, nicht mehr täuſchen. Es
wurde alſo weiter zerſchlagen. Immer wieder wurde als Inhalt
nur Sand feſtgeſtellt. Man begann Gefäße aus der Mitte des
ungeheuren Poſtens herauszuholen, weil oft die oberen und
unteren Lagen harmloſen Inhalt hatten, während die mittleren
Alkohol bargen. Aber immer wieder Sand! Nichts als Sand!
Als bereits der größte Teil der Büſten zerſchlagen war, ohne
daß auch nur ein Tropfen Alkohol zum Vorſchein gekommen
wäre, wurden die Geſichter der Beamten lang und länger, denn
ſie hatten ſich ja an harmloſen Dingen vergriffen, wodurch der
Staat erfatzpflichtig wurde. Tatſächlich meldete ſich auch bald
der Empfänger der Büſten und fragte nach ſeinen Waren, die er
zum Weihnachtsgeſchäft dringend nötig brauchte. Da war nichts
zu machen. Man mußte die Wahrheit geſtehen. Jetzt war die
Entrüſtung der Eigentümer der Kunſtwerke recht beträchtlich.
Es wurde Erſatz für die herrlichen Porzellanporträts gefordert
und gewährt. So wurden alte Schmuggelgefäße „verwertet”,
denn man konnte nicht den Nachweis führen, daß hier ein Trick
vorlag, und alte Schmuggelkönige wurden entſchädigt. Die
ge=
riſſenen Beamten ſparen der Gaunerei der Schmuggler bis zum
letzten Tage der Trockenheit nicht gewachſen.
Rundfunk=Brogramme.
RRr.
10.10:
10.45:
14.30:
16,00:
18.00:
18.20:
18.25:
19.00:
A.10:
B0:
Af.
10.10:
14.35:
14.55:
15.20:
16.06:
Af.
19.00:
Af
21.20:
Alt
23.00:
Frankfurt: Mittwoch, 13. Dezember
Muſikaliſcher Gabentiſch. (Neue Schallplatten.)
Schulfunk: Kennſt Du. Deine Ahnen?
Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus.
Köln: Stunde der Jugend: Wir beſuchen den Weiachtsmarkt
Nachmittagskonzert. Das Funkorcheſter. Ltg.: Dr. Merten.
— Dazwiſchen; Alte Tanzmuſik. Ltg.: Walter Caſpar,
Köln: Dr. E. Kurt Fiſcher: Deutſch für Deutſche,
Köln: Raſſe iſt entſcheidend.
Wilh. Platt: Zwiſchen Himmel und Erde: Auf der Spitze
des neuerbauten Funkturmes.
Vom Deutſchlandſender: Stunde der Nation. Mozart=Stunde.
Soliſtin: Elſe C. Kraus. Karl Riſtenpart mit ſeinem
Kammer=
orcheſter. — 20.10: Der deutſche Chriſt. Hörſpiel v. Wiechert.
Köln: Abendkonzert des Funkorcheſters. Ltg.: Kühn,
Stuttgart: Zur Unterhaltung. Das Südfunkorcheſter ſpielt.
Ltg.; Guſtav Görlich. — 24.00: Stuttgart: Nachtmufk.
Königswuſterhauſen.
Deutſchlandſender: Mittwoch, 13. Dezember
Berlin: Schulfunk: Volksbräuche zur Weihnachtszeit,
9.40: Kindergymnaſtik.
Vormittogskonzert. Das muſikaliſche Wunderkind und der
Meiſter W. A. Mozart.
11.00; Zeitfunk. — 11.30: Dr. Gerta Wendelmuth: Ernährung
bei kleinem Einkommen und preiswerte Rezepte aus dem
Hörerkreis.
Kinderſtunde: Weichnochtsſpielzeus aus dem Erzgebirge.
Kinderliederſingen.
Herbert, Krüger: Zeitfunk=Kunterbunt.
15.45: Lügner auf Reiſen. Aus Mandevilles Reiſen.
Frankfurt: Nachmittagskonzert. Ausf.: Das Funkorcheſter.
Ltg.: Dr. Reinh. Merten. — Dazwiſchen: Alte Tanzmuſik.
Wir beſuchen eine Lokomotivwerkſtatt, (Aufnahme.)
17.25: Heitere Teeſtunde mit Maria Ney.
Gegen 18.05: Orgelkonzert. An der Orgel: Hans Georg Görner.
18.30: Deutſch für Deutſche. Dr. Joh. Günther: Deutſche oder
lateiniſche Schrift?
Stunde der Nation: Mozart=Stunde Soliſtin: Eſſe C.
Kraus u. Karl Riſtenpart mit ſeinem Kammerorcheſter.
Kernſpruch. Anſchl.: Dr. Hunke: Deutſche Weihnacht —
Deutſche Waren. — 20.10: Schlepper, Segler u. Barkaſſen.
Die Symphonie der Schiffsarbeit. Eine Hörfolge aus der
Werktagsdichtung.
So tanzte man früher an der ſchönen, grünen Spree.
Kapelle Otto Kermbach.
Ober=Ing. Nairz: Viertelſtunde Funktechnik.
Stuttgart: Zur Unterhaltung. Das Südfunkorcheſter,
Weikerbericht.
Durch die raſche Kräftigung des Hochdrucks über Skandinavien
wird die ſeit geſtern vorgedrungene ozeaniſche Luft wieder
weg=
geräumt und Winde aus nordöſtlicher Richtung dringen vor. Es
iſt dadurch mit erneutem Froſtwetter zu rechnen.
Ausſichten für Mittwoch, 13. Dezember: Noch meiſt wolkig und
vereinzelt leichter Schneefall. Wieder kälter.
Ausſichten für Donnerstag, 14. Dezember: Froſtwetter, zunächſt
noch wolkig, dann aufklarend.
Saupiſchriftleltun: Rudelf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudelf Maupe; für Feuiſſeton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Mas Sireeſe; für Sport: Karl Böhmann:
für den Handel: Dr C. H. Quetſch; für den Schlußdienſf: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mittellungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverſangte Manuſkripte wird Garautie der Rückfendung nich t übersemcc.
An den Stätten alter deutſcher Kultur.
Reichsſtatthalter Sprenger beſucht Lorſch
Das Staatspreſſeamt teilt mit: Schneidend kalter Wind fegte
über das Land, als am letzten Freitag morgen die Wagen die
Bergſtraße entlang über Bensheim nach Lorſch brauſten, um
Reichsſtatthalter Sprenger ſowie Staatsminiſter Jung,
Mini=
ſterialrat Ringshauſen und deren Begleitung an die Stätte zu
bringen, an der vor ungefäh: 1200 Jahren das Kloſter Lorſch
er=
richtet wurde.
In Lorſch angekommen, übernahm Prof. Behn, der die
Lorſcher Ausgrabungen vorgenommen hat, die Führung. Das
Kloſter Lorſch wurde 763 durch den Rheingaugrafen gegründet.
im Jahre 774 in Anweſenheit Karls des Großen geweiht und
ſpäter zum Reichskloſter erhoben.
Zunächſt wurde die Königshalle beſichtigt, die in ſpäteren
Jahren von der chriſtlichen Kirche als Kapelle angeſprochen und
benutzt wurde. Es iſt jedoch erwieſen, daß die Beſtimmung als
Kapelle falſch war, und daß dieſer Raum die alte Königshalle, die
zum Empfang der deutſchen Könige diente, war. Die Königshalle
zeigt Stileinflüſſe römiſcher Baukunſt und orientaliſcher
Schmuck=
kunſt. Im unteren Teil der Königshalle ſind an den Wänden noch
deutlich Malereien aus der Karolingerzeit ſichtbar. Im oberen
Teil der Königshalle, der ſpäter ein gotiſches Dach aufgeſetzt
wurde, finden wir noch deutlich gotiſche Malereien. Daß die
Königshalle urſprünglich nur dem Empfang der Könige und nicht
Kirchenzwecken diente, dürfte daraus hervorgehen, daß ſich in dem
karolingiſchen Teil keinerlei Anzeichen, weder in der Malerei noch
ſonſtwie, finden, die auf den kirchlichen Charakter hindeuten. Es
wird angeſtrebt, die Königshalle in ihrer urſprünglichen
Innen=
ausgeſtaltung wieder herzuſtellen, um als Monumentaleingang
zu dem hinter ihr und vor der alten Kloſterkirche liegenden
Krie=
gerehrenmal nach Beſeitigung der Ausmauerung der hinteren
Bogen der Königshalle wirken zu laſſen. Den Oberſtock der
Königshalle will man ſodann als Kloſtermuſeum herrichten.
Als=
dann erfolgte die Beſichtigung der früheren Kloſterkirche, die ſeit
langer Zeit als Tabakſcheune dient. Die alte Kirche war zwei=
türmig und von hohen Mauern umgeben. Im 10. Jahrhundert
wurde der offene Hof zur Vorkirche überbaut. Später wurde
ſann ein neues Atrium angebaut.
In der gotiſchen Zeit ſetzte eine Rückentwicklung ein, die u. a.
zum Abbruch der Türme führte. Die Reformationszeit mit ihren
wechſelvollen Erſcheinungen ging auch am Kloſter Lorſch nicht
ſpurlos vorüber, das dann endgültig 1621 im Dreißigjährigen
Krieg zerſtört wurde.
Es iſt im Rahmen dieſes kurzen Berichtes nicht möglich, alle
Einzelheiten und Feinheiten, die ſich bei aufmerkſamer
Betrach=
tung der ehemaligen Stätte des Reichskloſters Lorſch bieten, hier
zu würdigen.
Anſchließend an die Beſichtigung des Kloſters Lorſch begab
ſich der Reichsſtatthalter Sprenger nebſt Begleitung noch nach
Ingelheim, um dort die Kaiſerpfalz Karls des Großen zu
be=
ſichtigen.
Die Fahrt führte über Worms nach Oppenheim. Bei dieſem
Teil der Fahrt bot ſich ein prachtvolles Bild, als die
Katharinen=
kirche in Oppenheim wie ausgemeißelt plötzlich vor den Blicken in
dieſer unwahrſcheinlich klaren Winterſonne auftauchte. Rechts
der Straße ſtrömt der Rhein, an deſſen Ufern ſich leiſe Eisanſätze
zeigen, mit leichter Wellenbildung unaufhörlich. Links liegen
die fruchtbaren Weinberge in rotbraunem Kleid.
Durch Oppenheim hindurch mit ſeinen engen Gäßchen geht die
Fahrt im gewohnten flotten Tempo, dann durch Mainz, bis in
Nieder=Ingelheim vor dem Rathauſe die Bremſen anziehen. Das
Ziel iſt erreicht.
Die Erforſchung dieſer alten Kaiſerpfalz iſt ſchon vor dem
Kriege erfolgt. Es ſei hier nur kurz erwähnt, daß dort öfters
Kaiſer Barbaroſſa Hof hielt, ebenſo wie Heinrich IV.
Wie Reichsſtatthalter SprengerKäußerte, muß es eine
Haupt=
aufgabe der künftigen Erziehung unſeres Volkes ſein, dieſes
wie=
der auf den Boden deutſcher Kultur zu ſtellen. Unerläßlich iſt
daher, ihm für die alte Kultur, die unſere Vorfahren pflegten:
wieder die Augen zu öffnen und die Freude an den alten deutſchen
Kulturſchätzen nahe zu bringen. Der deutſche Menſch durch deutſche
Kultur auf deutſchem Boden.
Spott, Spiel und Jurnen
Ein Aufruf des D9AC.
22AC. Mitglieder! Deutſche Kraffjahrer!
Mit den wegweiſenden programmatiſchen Erklärungen des
Obergruppenführers Hühnlein und der hiermit verbundenen
feier=
lichen Flaggenhiſſung hat der „DDAC.” einen verheißungsvollen
Auftakt erlebt. Das überaus ſtarke Echo in allen deutſchen Gauen,
die begeiſterten Zuſchriften und zunehmenden
Mitgliedsanmel=
dungen ſowie die allerorts einſetzende rege Tätigkeit beweiſen
hinreichend, daß Zweck und Ziel des „DDAC.” draußen erkannt
und entſprechend gewertet werden.
Die Wochen der Neugeſtaltung, die manchen Getreuen noch
ungewiß ſchienen, gehören der Vergangenheit an. Die Stimmen
der Peſſimiſten und Neider, geſchürt durch ſelbſtſüchtige Neider,
werden überdröhnt vom gemeinſamen Schritt unſeres
Vormar=
ſches. Wir richten den Blick geradeaus, ſtolz darauf, mit einem
uns vom Führer verliehenen Banner durch die heimatlichen Lande
fahren und uns einer Aufgabe widmen zu dürfen, deren
Erfül=
lung dem deutſchen Aufbauwerk dienlich ſein wird
Der Deutſche Automobilklub mit ſeiner großen Gefolgſchaft
blickt auf das erſte Blatt ſeiner begonnenen Geſchichte in dem
Be=
wußtſein, keine „zweitklaſſige”, ſondern eine geradezu
bedeut=
ſame Organiſation zu ſein, und mit dem Vorſatz, durch
hingebungsvollen Einſatz aller Kräfte ſich des ihm erwieſenen
Vertrauens und des ihm gebührenden Vorzuges würdig zu zeigen.
Weil die Grundlage unſeres Aufbaues und daher
unſerer Vorkämpfer für die Zukunft entſcheidend ſein
werden, beſtimme ich hiermit im Einvernehmen mit dem Führer
der deutſchen Kraftfahrer, Obergruppenführer Hühnlein,
fol=
gendes:
Alle, die bis Ende 1934 ſich in unſeren Reihen vereinen,
wer=
den in ſpäteren Jahren den Vorrang der „DDAC.=Stammgruppe‟
haben und in Verbindung mit dieſer Ehre auch ſonſtiger
Vergün=
ſtigungen teilhaftig werden.
Dieſer Vorrang entſpricht dem neuen Klubgeiſt, der bewußt
dem Vorkämpfer den allzeit erſten Platz einräumt.
Es gibt keinen Zweifel darüber, daß der „DDAC.” ſich zur
größten Kraftfahrerorganiſation Europas und erſt recht zu einem
Machtfaktor im neuen Deutſchland — immerdar zugunſten
Deutſchlands — entwickeln wird. Schon bald naht die Zeit,
wo inmitten einer Gefolgſchaft von Hunderttauſenden die oben
gekennzeichnete „DDAC.=Stammgruppe” als eine Elite gelten
wird, die in die ſpätere Entwicklung hineinragt wie ein
feſtge=
fügtes, weithin richtungweiſendes und allen Stürmen trotzendes
Bolkwerk. Ich mache es daher allen, die bereits heute dem
„DDAC.” angehören, zur Pflicht, ſich dieſes Vorranges
bewußt zu ſein. Wer gleichgültig oder zu ſchwach iſt, möge
un=
verzüglich ſeinen Austritt erklären. Wer demnächſt Mitſtreiter
gewinnen will — neue Werbeſchriften ſind ab. 18. Dezember beim
DDAC. erhältlich —, wende ſich grundſätzlich nur an ihm
wahr=
haft würdig erſcheinende Kraftfahrer. Wir wollen
1934 keine Maſſenwerbung, ſondern eine Ausleſe erreichen! Wir
wollen unter „DDAC.=Stammgruppe” nicht eine vergängliche
Phraſe, ſondern einen bleibenden Begriff verſtehen!
Und nun ans Werk! Unſere Freude am glücklichen Start
ver=
eine ſich mit unſerem Willen zur nie erlahmenden Hingabe!
In dieſem Geiſte werden wir uns und den Kraftfahrern im
beſonderen, Volk und Vaterland im großen einen Dienſt erweiſen,
auf den wir dereinſt ſtolz ſein dürfen. Deshalb glaubensſtark und
tatenfroh:
Es lebe der Deutſche Automobil=Club!
Der ſtellv. Führer des NSKK. und DDAC.
(gez.) Oppermann.
Deutſcher Akhletik=Sporkverband 1891.
Aus dem Gau 13.
Am 6. Kampfſonntag waren wieder alle Bezirke in Tätigkeit.
Alle Treffen, mit Ausnahme von Hanau endeten wie erwartet.
Im Bezirk Nahe: Kreuznach — Mittelbollenbach 10:8:
Ober=
ſtein — Bingen 10:8.
Bezirk Mainz=Darmſtadt: 88 Mainz — 1910
Darm=
ſtadt 10:8: KSV. 1928 Bensheim — Mainz=Weiſenau 6:11:
Vor=
wärts Groß=Zimmern — Ring= u. Stemmklub Lampertheim 15:5:
Turngemeinde Dieburg — Polizei Darmſtadt 10:9.
Daß es auch andere als die bombenſichere Reſultate geben
kann, erfuhr 88 Mainz als Spitzenreiter bei 1910 Darmſtadt.
Mainz hatte bei dieſem Kampf noch inſofern Glück, als bei dem
Stand von 8:8 nach dem Halb=Schwergewicht in Horn noch ein
zuverläſſiger Vertreter ſtand, der nach Ablauf der Zeit noch einen
Punktſieg zugeſprochen bekam, der dann das Endreſultat und
ſo=
mit den Mannſchaftsſieg ſicherſtellte.
Die Mainzer Vorſtädter waren in Bensheim zu Gaſt und
konnten auch hier wieder die Punkte entführen. Vor ſehr ſtarkem
Beſuch bekämpften ſich beide Mannſchaften, ſehr hart, aber fair.
Weiſenau wurde verdienter Sieger. Wenn auch der Sieg vor dem
letzten Kampf ſchon für die Gäſte ſicher ſtand, ſo hätte aber leicht
der letzte Kampf noch für Bensheim gewonnen gehen können, da
der Weiſenauer Vertreter Ditt die Sache etwas auf die leichte
Schulter genommen hatte. Eine Wertung für Ditt in letzter
Mi=
nute ſtellte dann noch die Partie auf remis, und es kam dadurch
zur Punkteteilung mit ſeinem Gegner Arzberger. Im Halb=
Schwer=
gewicht trennte ſich Endemann=W. und Wolf unentſchieden, wie
es auch bei dem ſchönſten Kampf des Tages zwiſchen Fr. Mund=
ſchenk und Freitag zur Punkteteilung kam. Roth=B. gelang ein
Schulterſieg. Für Weiſenau waren Wagner, Leineweber und
Joſ. Mundſchenk erfolgreich.
Mit nur 5 Mann trat Lampertheim bei ſeinem Gegner in
Groß=Zimmern an, was gerade nicht von beſonderer ſportlicher
Diſziplin ſpricht. Wenn auch nach den Regeln 4 Mann eine
Mann=
ſchaft bilden, ſo hat der Gaſt im Intereſſe des Publikums mit
vol=
ler Mannſchaft zu erſcheinen. Nach dieſer Unſportlichkeit ſtand
dann auch der Sieg für Groß=Zimmern nicht in Frage und
konn=
ten dieſelben nach zwei kampfloſen Siegen drei weitere durch
Her=
bert, Joh. Ohl erringen. Von Lampertheim ſiegten Müller und
Gunkel.
Härter und knapper war der Kampfausgang in Dieburg, wo
die Darmſtädter Polizei ein Stelldichein gab. Polizei brachte im
Federgewicht Uebergewicht und damit kampfloſer Sieg für die
Einheimiſchen. Lunkenheimer=Dieburg, der dritte deutſche
Mei=
ſter, konnte nur ein Unentſchieden gegen Schnauber erzielen,
wäh=
rend Wick und Dotter für Dieburg zu Schulterſiegen kamen. In
den oberen Klaſſen, wo Dieburgs Schwäche durch zu leichte
Ver=
treter liegt, gelangen den Poliziſten Siege durch Ließfeld und
Siebert, Schanz im Welter gelang ein Sieg nach Punkten.
Bezirk Frankfurt: Eiche 01 Hanau — Germania Hösbach
7:10; Viktoria Eckenheim — KSV. Neu=Iſenburg 7:10.
Ski=Olympialager am Eckbauer.
Zentralſtelle für die Ermittelung der deutſchen Ski=
National=
mannſchaft wird das Olympialager am Eckbauer bei Garmiſch=
Partenkirchen ſein. Der erſte Auswahlkurſus findet unter
Auf=
ſicht des Sportwarts des Skiverbandes, Baron Le Fort, vom 15.
Dezember bis 1. Januar ſtatt. Guſtav Müller (Bayriſch=Zell), der
mehrfache deutſche Skimeiſter, iſt der Leiter, und als Lehrer wirkt
der Norweger Rolf Kaarby.
Europameiſter Hornfiſcher beteiligte ſich an einem
Ringer=Turnier in Malmö und beſiegte dort den Einheimiſchen
A. Anderſon in 3:18 Min. entſcheidend.
Ohne Kampf wurde die Gewichtheber=Mannſchaft von
1860 München deutſcher Meiſter, da der vorgeſehene Titelkampf
mit Siegfried=Eſſen in dieſem Jahre nicht mehr zum Austrag
ge=
bracht werden kann. Der Führer der Fachſäule Schwerathletik
be=
ſtimmte daher die Mannſchaft mit der beſten
Zwiſchenrundenlei=
ſtung, das iſt 1860 München, zum Titelträger für 1933.
Zum Vizepräſidenten des Aero=Clubs von
Deutſchland wurde nach dem Ausſcheiden von Gerd v.
Hoepp=
ner der Präſident des Deutſchen Luftſport=Verhandes, Bruno
Loerzer, ernannt.
Abgeſagt wurde das für den 26. Dezember vorgeſehene
Fußball=Städteſpiel Frankfurt-Köln. Dafür findet an dieſem
Tage in Frankfurt ein Gau=Auswahlſpiel zwiſchen den Gauen
Südweſt und Baden ſtatt, und am Neujahrstage ſpielt die
Frank=
furter Stadtelf ein Städteſpiel in Karlsruhe.
Ein neuer Skiwettbewerb iſt vom Skiklub Garmiſch
für den 27. Februar ausgeſchrieben worden. Es handelt ſich um
eine kombinierte Abfahrts= und Langlaufſtaffel; jede Mannſchaft
beſteht aus zwei Abfahrtsläufern und einem Langläufer.
Geſchäfkliches.
Der heutigen Auflage für Darmſtadt und Umgebung liegt ein
Proſpekt für Firma Heinrich Lautz. Ecke Rhein= und
Gra=
fenſtraße, bei, worauf die Leſer an dieſer Stelle aufmerkſam
ge=
macht werden.
15 034
Weihnachtsfreude überall.
Freude bereiten — welch reizvolle Aufgabe! Aber nur das
wirklich Wertvolle, nur das anerkannt Bewährte ſoll den
Gaben=
tiſch zieren. „4711”! Mit 4711‟ Echt Kölniſch Waſſer
iſt immer das Rechte getroffen, denn die köſtlich erfriſchende Kraft
und der herrlich klare und reine Wohlgeruch ſind jedem bekannt
und jedem allezeit willkommen. Wie ſchmuck und farbenfroh ſind
die feſtlich anmutenden Blau=Gold=Ausſtattungen! Praktiſche,
wohlfeile Taſchen=Flakons, handliche Gebrauchs=Flaſchen,
ent=
zückende Karaffen und wuchtige Vorrats=Flaſchen — für jeden
Zweck findet ſich die richtige Größe, die geeignete Form. In
wir=
kungsvoll ornamentierten Geſchenkpackungen werden die verſchie
denſten Zuſammenſtellungen von „4711‟ Schöpfungen
bereitgehal=
ten. Reich iſt die Zahl der übrigen 4711‟=Erzeugniſſe die als
ebenſo praktiſche, wie angenehme Geſchenke immer lebhafte Freude
bereiten werden. Für die Dame eins der geſchmackvoll dezenten
„4711‟=Parfums, einen „4711‟=Creme oder Puder. Für den Herrn
„4711‟=Portugal, „4711‟=Raſiermittel oder „4711‟=Seifen. Einige
der beliebteſten „4711‟=Parfums werden übrigens auch in Form
von Eau de Cologne geboten, es ſei nur an die vielbegehrte
„4711”=Tosca=Eau=de=Cologne und an 4711‟=Rheingold=Eau=de
Cologne erinnert. Was ſie aber auch wählen, „4711” ſei die
Pa=
role, denn WeihnachtsBeſorgungen im Qualitätszeichen der 4711‟
ſtehen immer unter dem beſten Stern, und unter jedem
Weih=
nachtsbaum wird 4711‟ Deutſchlands Weltmarke, von deutſchem
Können, von deutſcher Wertarbeit künden.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.
Große Speiſekartoffelmengen umgeſetzt.
Fukkerkarkoffeln und Karkoffelflocken ſehr geſuchl.
Feſte und zuverſichkliche Märkke.
Von Dr. Heinz Roth,
Beratender Volkswirt R. D.V., Krefeld.
Nachdem das deutſche Herbſtkartoffelgeſchäft zu Ende
gegan=
gen iſt, läßt ſich einwandfrei überſehen, daß in den vergangenen
Herbſtmonaten große Mengen Speiſekartoffeln erfaßt und dem
Verbrauch zugeführt werden konnten. Die Umſätze erreichten
der=
artige Größen, wie ſie in den Nachkriegsjahren noch nicht
verzeich=
net wurden. Das großangelegte Werk der Winterhilfe hat hier
zu entſcheidenden Umſätzen geführt, während der freie Markt ſich
in nichts von der Tätigkeit früherer Jahre unterſchied. Die großen
Mengen deutſcher Speiſekartoffeln, die auf dieſe Weiſe bis in die
kleinſten Verbraucherkanäle gefloſſen ſind bedeuten für das
deutſche Kartoffelverwertungsproblem eine ſehr große Entlaſtung.
Dies um ſo mehr, als das Winterhilfswerk erſt eine erſte Etappe
hinter ſich hat und im Laufe des Winters weitere Verſorgungen
folgen, die erſt durch die Lieferungen im Frühjahr abgeſchloſſen
werden. So erſcheint die kunft des deutſchen
Speiſekartoffel=
marktes durchaus geſichert. And das iſt ſie in der Tat. Es hat
ſich herausgeſtellt, daß die meiſt verlangten gelbfleiſchigen Sorten
wie Induſtrie, Erdgold uſw. in vielen Erzeugergebieten
Deutſch=
lands ausverkauft oder nur mehr noch in belangloſen Mengen
zur Verfügung ſtehen. Andere deutſche Erzeugergebiete, die vor
allem nicht ſo frachtgünſtig liegen, ſind noch im Beſitz ausreichender
Beſtände, die für die weiteren Nachfragen völlig genügen. Zur
Beunruhigung iſt demnach durchaus kein Anlaß. Dennoch hat dieſe
allgemeine Lage dazu geführt, daß die Preiſe für die
gelbfleiſchi=
gen Sorten, vornehmlich wieder für Induſtrie und Erdgold, leicht
angezogen ſind. Und das in einem Augenblick, in dem eigentlich
die Umſätze auf ein Mindeſtmaß beſchränkt wurden und das
Herbſtgeſchäft als beendet anzuſehen iſt. Aus dieſer Tatſache
er=
gibt ſich die volle Würdigung der Markt= und Preisdiſziplin, die
die deutſche Landwirtſchaft während der Belieferungen für das
Winterhilfswerk an den Tag gelegt hat. Erſt nach der
wieder=
gewonnenen Ueberſicht über die Beſtände und des Eintritts einer
mit der Verladung verbundenen erhöhten Gefahr, werden die
Preiſe leicht in die Höhe geſetzt, wobei der Umſtand der vielfach
gegebenen Knappheit nicht die Rolle ſpielt, die man ihm aus
frü=
heren Erfahrungen gerne mitgeben möchte.
Das deutſche Herbſtgeſchäft hat mit einer Zuverſicht und einem
Vertrauen in die weitere Entwicklung abgeſchloſſen, wie das
ein=
zigartig in der Geſchichte der Nachkriegszeit daſteht. Die Märkte
liegen daher feſt und bieten zu irgendeiner Beunruhigung keinen
Anlaß. Die Nachfrage hält ſich in dem zu Beginn des
Winter=
geſchäftes üblichen Rahmen. Aber auch das Angebot iſt
keines=
wegs drängend, ſondern hält ſich ſehr zurück. Die zurzeit nicht
be=
nötigten Mengen ſind wintermäßig gegen Froſt eingedeckt und
kommen für die Märkte vorerſt nicht in Frage. Da aber zurzeit
die Nachfrage und die Anforderungen in weißen und gelben
Feld=
kartoffeln aus faſt allen Verbrauchergebieten ſehr groß ſind, ſteht
ein genügendes Angebot nicht immer zur Verfügung. Daß der
Verbrauch dieſe Feldkartoffeln ſo ſehr bevorzugt, muß ſeinen
Grund haben. Und dieſer Grund liegt darin, daß doch mehr
Kar=
toffeln als in früheren Jahren gegeſſen werden und man die
billigſte Kartoffelart vorzieht, zumal man die für den
Speiſever=
brauch ungeeigneten Mengen vielfach auch als Futter verwerten
kann. Auf Grund dieſes unzureichenden Angebots ſind die Preiſe
gerade in der letzten Zeit auch für Feldkartoffeln nicht
unerheb=
lich angezogen, ſo daß man frachtfrei Rhein= und Ruhrſtationen
für weiße und gelbe Feldkartoffeln 1.70—1.80 RM. bezahlte. Die
Preiſe für gelbfleiſchige Speiſekartoffeln liegen in den öſtlichen
und mitteldeutſchen Erzeugergebieten für Induſtrie und Erdgold
bei 1.80 RM. und bei anderen gelbfleiſchigen Sorten bei 1.70 bis
1,75 RM. je Zentner loſe ab Bahnſtation. Weiße und rote
Speiſe=
kartoffeln konnten ihre Preiſe bei 1.50—1,55 RM. je Zentner loſe
ab Station in Oſt= und Mitteldeutſchland befeſtigen.
Nachdem Futterkartoffeln das Herbſtgeſchäft hindurch
eigent=
lich völlig vernachläſſigt geblieben ſind, ſchieben ſie ſich jetzt in den
Vordergrund des Intereſſes. Jedenfalls ſind die Umſätze nunmehr
ſehr lebhaft bei ebenfalls leicht angezogenen Preiſen. Dieſe
ge=
ſteigerte Nachfrage nach Futterkartoffeln findet ihre Begründung
in der ſich langſam infolge des Fettplanes vollziehenden
Verſchie=
bung der deutſchen Futtermittelgrundlage, die ſich von den
aus=
ländiſchen Einfuhren weg= und den einheimiſchen
Futterunter=
lagen zuwendet. Vor allem hat die Knappheit an Oelkuchen zu
einem größeren Verbrauch von Kleie (Weizen= und Roggenkleie)
nicht nur, ſondern auch vor allem von Kartoffelflocken geführt.
Die Kartoffelflocke, die bisher das Stiefkind des
Futtermittel=
marktes war, kommt ſo wieder zu Ehren und zu Rechnung
laſſen=
den Preiſen. Auch für Mäſterkartoffelflocken beſtand ein größeres
Intereſſe. Dabei ſpielt die Preiswürdigkeit der Flocken eine nicht
un=
bedeutende Rolle. Wenn man bedenkt, daß 1. Zentner Weizenkleie
ab nordd. Mühlenſtationen bereits gegen 6 RM koſtet und
Kartof=
felflocken freie Ware heute mit 6,70 bzw. 6,75 RM. ab
nordhanno=
verſchen bzw. grenzmärkiſchen Stationen (Frankfurt a. d. O.) zu
beziehen ſind, dürfte bei Einſetzen von kälterem Wetter mit einer
noch größeren Nachfrage nach Mäſterflocken zu rechnen ſein. Das
Angebot in Kartoffelflocken iſt knapp und in ſpäteren
Lieferungs=
zeitpunkten nicht vorhanden, es ſei denn, daß entſprechende
Auf=
preiſe gezahlt werden. Auch in getrockneter Kartoffelpülpe zeigte
ſich eine feſte Stimmung und eine den in die Höhe gegangenen
Kleiepreiſen vergleichbare Preisſteigerung von 0,25 RM. je
Zent=
ner. Die Fabriken ſind zurzeit ausverkauft.
In Fabrikkartoffeln ſind die Umſätze bedeutend niedriger
ge=
worden. Die Preiserhöhung hat ein größeres Angebot in
Roh=
ware nicht gebracht. Zurzeit ſind die Fabriken ziemlich eingedeckt.
Wie ſich die Verbrauchslage für die Brennereien, die ausdrücklich
das Recht des Hinzukaufs aus anderen Betrieben beſitzen,
geſtal=
ten wird, läßt ſich zurzeit noch nicht überſehen. Einen deſto
leb=
hafteren Zug weiſt jetzt zu Beainn des deutſchen Wintergeſchäftes
der Saatkartoffelmarkt auf. Mögen die Umſätze auch noch gering
ſein, ſo zeigt doch das lebhafte Intereſſe, daß man ſich rechtzeitig
um die Saatkartoffel bemühen will, nachdem man ſie im
vorher=
gehenden Wirtſchaftsjahr ſo ziemlich vernachläſſigt hat. Es ſtellt
ſich dabei heraus, daß man an neueſte Sorten mit Vorſicht
heran=
geht, alte bewährte Sorten dagegen bevorzugt. Unter dieſe
be=
währten Sorten zählt nicht nur die Induſtrie, ſondern auch die
Erdgold, nicht nur die Parnaſſia, ſondern auch Hellena uſw. uſw.
Die Preiſe ſind heute noch ſo, daß man ſie als durchaus günſtig
anſehen kann. Selbſt die Frühſorten, die nunmehr zum
Vorkei=
men letzten Einkaufszeitpunkt haben, ſind die Preiſe entſprechend
wohlfeil.
Die Ausfuhr hält ſich in engſten Grenzen. Auch das
Saat=
geſchäft nach Italien wird nicht die Umſatzquote der Vorjahre
er=
reichen. Dafür beſteht berechtigte Ausſicht, daß der Binnenmarkt
dieſen Ausfall wettmachen wird.
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metalltermine vom 12. Dezember ſtellten ſich
für Kupfer: Dezember 39 (39.25). Januar 39 (39.50). Februar
39.25 (39.75), März 39,50 (40) April 39.75 (40.25), Mai 40
(40.50). Juni 40.50 (40.75), Juli 40.75 (41). Auguſt 41.25 (41.50).
September 41.50 (41.75). Oktober 42 (42,25) November 42.25
(42.50). Tendenz: ſtetig.
r Blei: Dezember bis März
15.50 (16), April und Mai
Juni und Juli 16
(16.50) Auguſt 16.25 (16.50) September 16.25 (16.75), Oktober
16.25 (16 75). November 16 50 (17). Tendenz: luſtlos. —
ür
Zink: Dezember 19 (19.25). Januar 19 (19 50) Fehruar 1925
(19.75) März 19,50 (20) Anril 19.75 (20 25) Mai 20 (20.75),
(21). Juli 20.50 (
Juni 20=
Auguſt 20.75 (21 25) Sentember
21 (21 50) Oktober 21.50 (21.75). November 21.75 (22 25).
Ten=
denz: kaum ſtetig. — Die erſter
ahlen bedeuten Geld, die in
Klammern Brief.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Die bereits vorgeſtern beobachtete Widerſtandsfähigkeit der
Berliner Börſe erfuhr geſtern eine weitere Befeſtigung, die
ſehr bald in eine ausgeſprochen freundliche und ſpäter ſogar feſte
Tendenz überging. Anregend wirkte die Rede des
Reichswirt=
ſchaftsminiſters, aber auch die Tatſache einer erneuten
Unter=
redung des Reichskanzlers mit dem franzöſiſchen Botſchafter,
ſo=
wie die Ausführungen Dr. Schachts in Baſel wurden günſtig
kom=
mentiert. Darüber hinaus gab das Publikum auf Grund des
er=
mäßigten Kursniveaus einen gewiſſen Anreiz für Kaufaufträge,
ſo daß faſt an allen Märkten Kursbeſſerungen bis zu 1 Prozent
und darüber eintraten. Von Montanen führten
Maximilians=
hütte mit einem Anfangsgewinn von 1½ Prozent.
Verhältnis=
mäßig ruhig und unverändert blieben Braunkohlenpapiere etwas
gedrückt Kaliaktien (Salzdetfurth minus 23 Prozent) JG.
Far=
ben eröffneten bei lebhaften Umſätzen ½ Prozent über
Vortages=
ſchluß. Auch Gummi= und Linoleumwerte, ſo vor allem Conti
Gummi mit plus 1½ Prozent, waren befeſtigt. Am Elektromarkt
lagen RWE. in Erwartung einer günſtigen Bilanzentſcheidung
2½ Prozenk, Felten um 1½ Prozent und Gesfürel um 1½ Prozent
höher. Den höchſten Anfangsgewinn hatten Deutſche Kabel mit
plus 4½ Prozent. Stärkeres Intereſſe beſtand auch für Papier=
und Zellſtoffwerte, von denen Aſchaffenburger Zellſtoff nach
an=
fänglicher Plus=Plus=Notiz um 2½ Prozent höher ankamen. Die
ſchon vorgeſtern in Frankfurt a. M. eingetretene Erholung der
Reichsbankanteile kam auch hier in einem Kursgewinn von 2
Prozent zum Ausdruck. Dagegen lagen BEW. um 1½ Prozent
gedrückt. Von den Märkten der Gas= Auto=, Metall= und
Tex=
tilwerte ſind größere Veränderungen nicht zu berichten. Am
Bau=
markt gaben Julius Berger um 1½ Prozent nach, von
Maſchinen=
werten zogen Berlin=Karlsruher um 1½ Prozent an.
Schiffahrts=
werte und Bahnaktien bliebe, vernachläſſigt.
Die Frankfurter Börſe ſtand unter dem Eindruck der
Reden führender Wirtſchaftspolitiker, und das Vertrauen, das aus
den Aeußerungen des Reichswirtſchaftsminiſters hervorklang,
übertrug ſich auf die Stimmung an der Börſe, ebenſo wie auch die
Auslaſſungen Dr. Schachts vor der Deutſchen Handelskammer in
Baſel einen ausgezeichneten Eindruck machten. Ein weiteres
Auf=
triebsmoment, allerdings mehr ſtimmungsmäßiger Natur, bildete.
die Unterhaltung des Reichskanzlers mit dem franzöſiſchen
Bot=
ſchafter. Die genannten Momente reichten aus, um das
Inter=
eſſe etwas zu heben, und infolge davon zogen die Kurſe gegenüber
der Abendbörſe um etwa 1 Prozent im Durchſchnitt an. Recht,
lebhaft ging es am Montanmarkte zu, an dem die
Stahlvereins=
werte meiſt 1½ Prozent anzogen, auch Rheinſtahl (plus 1½
Pro=
zent), Harpener (plus 1 Prozent) und Mannesmann (plus 1½
Prozent) waren feſt. JG. Farben wurden in größerem Umfange
umgeſetzt und gewannen allmählich 13 Prozent. Der
Elektro=
markt wies ruhige Verfaſſung auf. Gesfürel waren 1½ Prozent,
AEG. ¼ Prozent gebeſſert. Verkehrswerte konnten ſich
behaup=
ten, auch Reichsbank ſcheinen die vortägliche Flaute überwunden
zu haben, ſie lagen ziemlich widerſtandsfähig. Von Nebenwerten
waren Junghans mit plus 3 Prozent auffällig hoch, auch Daimler
1½ Prozent befeſtigt, dagegen büßten Zement Heidelberg 1½
Pro=
zent ein. Zellſtoff Waldhof lagen ½ Prozent über dem Vortag,
Der Verlauf brachte den Aktienmärkten durchweg neue
Beſſe=
rungen, die bei den Montanwerten meiſt 1 bis 1½ Prozent
be=
trugen. Reichsbank konnten ſich um ½ Prozent verbeſſern.
Die Stimmung an der Abendbörſe blieb feſt, wobei man auf
die weitere Entſpannung der außenpolitiſchen Situation im
Zu=
ſammenhang mit den deutſchfreundlichen Ausführungen
Hender=
ſons hinwies. Von der Kundſchaft lagen in kleinem Umfange
Kauforders vor, ſo daß bei relativ lebhaftem Geſchäft die
Ber=
liner Schlußkurſe zumindeſt gut behauptet waren, im größten.
Teil aber um durchſchnittlich ½ Prozent überſchritten wurden
Auch der Rentenmarkt behielt feſte Veranlagung; von
Reichs=
anleihen zog Altbeſitz auf 17½ und Neubeſitz um 10 Pfg. an. Späte
Reichsſchuldbuchforderungen lagen zu 92 Prozent gut behauptet.
Stahlverein=Bonds ſetzten zunächſt ½ Prozent unter Berlin ein,
waren aber ſpäter mit 62 Prozent geſucht. Im Verlaufe ergaben
ſich bei ziemlich lebhaftem Geſchäft weitere Kursſteigerungen um
½ bis 1 Prozent.
Zins oder Dividende?
Eine Frage Dr. Schachts an die Welt.
Vor der Deutſchen Handelskammer in der Schweiz,
Bezirks=
gruppe Baſel, ſprach Reichsbankpräſident Dr. Schacht über das
Thema „Zins oder Dividende? — Eine Frage an die Welt”
Das politiſche Denken der Siegermächte ſei ſtatiſch geworden,
ſvomit jeder natürlichen Entwicklung das Todesurteil geſprochen
ſei. Alle Verſuche von der Wirtſchaftspolitik her die
gegen=
wärtige Lage zu löſen, ſeien auf die anormalen Widerſtände der
Politiker geſtoßen, die nach dem Weltkrieg die Wirtſchaft in
eine Sackgaſſe geführt hätten.
Deutſchland werde, ſo wie die weltwirtſchaftliche Lage ſich
entwickelt habe, vorausſichtlich niemals die Zinſen auf ſeine
Aus=
landsanleihen im urſprünglichen Umfang zahlen können, es ſei
denn, daß ein völliger Wandel in Politik und Weltwirtſchaft
ein=
trete. Die Transferregelung ſtellt im Durchſchnitt nur eine
Zins=
milderung von 15 Prozent und keinerlei Kapitalverluſt dar,
wäh=
rend andere Länder durch das Syſtem der Währungsentwertung
eines ſehr viel größeren Prozentſatzes ihrer Schuldzinſen und ihres
Schuldkapitals ledig geworden ſeien. Die deutſche Geſamtwirtſchaft
müſſe transferfähig gemacht werden, denn die individuellen
deut=
ſchen Schuldner ſeien bisher faſt ſämtlich zahlungsfähig geblieben.
Deutſchland werde nicht in der Lage ſein, während des nächſten
halben Jahres einen 59prozentigen Transfer wie bisher zu
be=
werkſtelligen. Der deutſche Exportüberſchuß beſtehe zu einem
er=
heblichen Teil in ſogenannten zuſätzlichen Exporten, die mit der
Regiſtermark uſw. gezahlt würden. Dazu kämen die ſogenannten
Emigrantenexporte.
Es ergebe ſich alſo, daß der Rentner im Intereſſe einer
Auf=
rechterhaltung der Grundſätze von Recht und Ordnung, aber auch
in ſeinem eigenſten materiellen Intereſſe, die Hand dazu bieten
ſollte, in den internationalen Schuldenbeziehungen eine
entgegen=
kommende Haltung einzunehmen. Die Frage, ob Zins oder
Divi=
dende bedeute, ob Stillſtand oder Bewegung, ob
Beſitzverkümme=
rung oder Neuerwerb. Gläubiger und Schuldner miteinander:
das ſei ein neuer Ausgangspunkt für Wirtſchaft und Politik, eine
neue Hoffnung.
Zahlung der Dezemberrake für Beamkendarlehen
bei der Dresdner Bank geſtundef.
Wie wir erfahren, hat ſich die Dresdner Bank, Berlin,
ent=
ſchloſſen, ihren ſämtlichen Beamtenkunden (Reichs= Staats= und
Kommunalbeamten und =angeſtellten) die in Spezialabteilungen
für Beamtenkonten zuſammengefaßt ſind und dort Darlehen
er=
halten haben, die im Dezember fällige Rückzahlungsrate zu
ſtun=
den, bzw. ſoweit dieſelben ſchon bezahlt ſind, entſprechende Beträge
zur Verfügung zu ſtellen. Hierdurch verlängert ſich der mit der
Bank vereinbarte Rückzahlungsplan von ſelbſt um einen Monat.
Die Dresdner Bank gibt durch dieſe Maßnahme im Sinne der
Reichsregierung Tauſenden die Möglichkeit, die notwendigen
An=
ſchaffungen zum Weihnachtsfeſt vorzunehmen und damit zugleich
Handel und Gewerbe mit zuſätzlichen Aufträgen zu verſehen.
Biehmärkke.
Mainzer Viehmarkt vom 12. Dezember. Auftrieb: 25 Ochſen,
9 Bullen, 587 Kühe oder Färſen und 277 Kälber. Preiſe für 50
Kilogramm Lebendgewicht in RM.: Ochſen a1) 29—32, b2) 24 bis
27: Bullen c) 19—25: Kühe a) 23—27, b) 18—22. c) 13—17:
Färſen a) 22—32: Kälber c) 25—37, d) 20—25. Marktverlauf:
Großvieh ruhig, Ueberſtand; Kälber ruhig, langſam geräumt.
Mannheimer Viehmarkt vom 12. Dezember. Auftrieb: 138
Ochſen 120 Bullen 360 Kühe, 302 Färſen, 702 Kälber, 31 Schafe,
1994 Schweine. 116 Arbeitspferde, 45 Schlachtpferde. Preiſe in
RM. per Zentner: Ochſen a1) 30—32. a2) 23—25, b) 20—29.
c) 23—25; Bullen a) 28—30, b) 24—27, c) 22—24: Kühe a) 26
bis 29, b) 22—25, c) 17—20, d) 11—16; Färſen a) 30—33, b) 26
bis 29, c) 23—25: Kälber a) 39—42, b) 35—38, c) 28—34, d) 22
bis 27: Schweine b) 50—53, c) 49—53, d) 46—51. Preiſe pro
Stück in RM.: Arbeitspferde 300—900. Schlachtpferde 25—120.
Marktverlauf: Großvieh mittel, geräumt; Kälber lebhaft,
ge=
räumt; Schweine mittel, beſte Ware geſucht; Arbeitspferde ruhig,
Schlachtpferde mittel.
Berliner Kursbericht
vom 12. Dezember 1933
Oeviſenmarkt
vom 12. Dezember 1933
Verl. Handels=Ge
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bant
Hapag neue Stücke
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd n. St
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi.
Deutſche Cont. Gas
R
48.—
55.
27.—
13.625
29.—
23.375
130.25
40.50
61.—
136.50
09,75
Meue
Elektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſ. Bergwerke
Geſ. f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen 9
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem.Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Orenſtein & Koppel
100.25
86.75
121.875
54.25
83.375
85.50
63.—
62.75
113.75
56.—
81.625
60.
37.25
30.50
Keee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali =
Kaufho
Verein. Stahlwerkel
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Drah
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„. 1935
„ . „ 1938
„. 1937
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68München v. 29
6%Wiesbaden v. 28
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16% Ver. Stahlwerkel 60.5
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55
74
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85.s
108.5
51.25
315
[ ← ][ ][ → ]Mittwoch, 13. Dezember 1933
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 345 — Seite 11
ABLR
Cophright by Auguſt Scher!
G. m. b. H., Berlin.
M04411
31) Nachdruck verboten.
„Seltſam. Auch Herr Doktor Zeck will bei dieſer Begegnung mit
Ihnen gar nichts Weſentliches und Entſcheidendes beſprochen haben.
Aber als Sie gleich darauf in der oberen Diele erſchienen, reiſefertig, Ihr
Gepäck in der Hand, fiel Ihr verſtörtes Weſen den Damen auf, die Ihnen,
aus dem Wintergarten und dem Muſikſalon heraufkommend, begegneten.
Sie können hier nichts verſchweigen, Fräulein Aſtern. Als angehende
Juriſtin muß ich Sie nicht erſt darauf aufmerkſam machen, daß Sie Ihre
Zeugenausſage werden beeidigen müſſen. Nun, wie wollen Sie den
pffenbaren Widerſpruch erklären?“
Petra hatte angenommen, daß Ben im Kreuzfeuer des Verhörs alle
Phaſen der Begegnung mit ihr rückhaltlos zu Protokoll gegeben habe. Da
er die Umarmung und den Kuß verſchwiegen, war ſie ſich nicht darüber
ſchlüſſig, wie weit ſie in ihrer Ausſage gehn ſollte.
Sie überlegen, Fräulein Aſtern? Nun, es mag allerdings für Sie
ſehr ſchmerzlich ſein, die Wahrheit zu ſagen, denn Doktor Zecks Schickſal
kann Ihnen nach allem, was zwiſchen Ihnen beſtand, auch dem noch
Un=
ausgeſprochenen, nicht gleichgültig ſein. Nicht wahr?”
„Ich will keine Unklarheit beſtehen laſſen”, ſagte Petra. Sie ſchluckte.
Die bisherige Sicherheit hatte ſie verlaſſen: die Scheu, Zarteſtes berühren
zu müſſen, gab ihr einen weiblichen Zug, der in dieſes nüchterne
Amts=
zimmer kaum ſo recht paſſen wollte. „Es iſt allerdings nicht leicht für
mich!”
„Ich helfe Ihnen, Fräulein Aſtern. Es gibt für mich ja keinen Zweifel
mehr. Zeck hat Ihnen das Geſtändnis abgelegt, nicht wahr, daß er Frau
von Lolli durch zwei Schüſſe niedergeſtreckt habe, daß die Leiche drüben
in ſeinem Zimmer liege und daß nun die Fiktion aufrechterhalten werden
müſſe, Frau von Lolli habe Selbſtmord begangen!“
„Das iſt — alles — nicht wahr!” fiel ihm Petra ins Wort. Mehrmals
rief ſie’s, ſich ſteigernd.
Dreiborn blieb ganz ruhig. „Es wäre möglich, daß Zeck auch Ihnen
ſchon das Märchen von dem Selbſtmord erzählt hat. Vielleicht haben Sie
es ſogar geglaubt. Jedenfalls hat Ihre Verwirrung den Hausgenoſſen
gegenüber, Ihre übertriebene Haſt wegzukommen, verraten, daß Sie zu
dieſem Zeitpunkt ſchon um das Geſchehnis wußten.”
„Ich habe es erſt in Brüſſel — in Gegenwart der beiden Barthelots,
die ich dort am Büfett im Bahnhofsgebäude wiederſah — aus der
deutſchen Zeitung erfahren”, ſagte Petra. Ihre Stimme zitterte noch.
„So. Dann geben Sie mir doch alſo, bitte, den Grund an, weshalb
Zeck es nicht gewagt haben ſoll, in dieſem Augenblick den Gäſten der
Penſion gegenüberzutreten?"
„Es geſchah auf meinen Wunſch. Ich habe ihm ſelbſt den Wink
ge=
geben, für den Rückweg die Seitentreppe zu benutzen. Wir waren beide
erregt. Er hatte mich bedrängt, die Reiſe aufzugeben oder zu verſchieben,
dabei — nun er hat mich umarmt, hat mich geküßt — und wir wollten
uns fremden Menſchen in einem ſolchen Augenblick nicht zeigen.”
„Um dieſe Erklärung zu finden, haben Sie auffallend viel Zeit
gebraucht, Fräulein Doktor Aſtern.” Dreiborn lächelte. „Herrn Zeck iſt
ſie bisher noch nicht eingefallen.”
„Ich kann verſtehen, daß er darüber nicht ſprechen wollte. Eine
ge=
wiſſe Ritterlichkeit — die ja in ſeinem Weſen liegt — mag ihn davon
ab=
gehalten haben."
„Seine Ritterlichkeit Frau von Lolli gegenüber wird das Gericht
ſtark bezweifeln.” Dreiborn ſtreckte ſofort abwehrend die Hand gegen
Petra aus. „Zum mindeſten ſteht doch feſt, daß er mit der Dame brüsk
hat brechen wollen.”
„Er hat mir auf der Heimfahrt von einem Beſuch in
Schwanen=
werder geſtanden, daß ihn ſchon längſt die abenteuerlichen Gerüchte, die
ſich mit der politiſchen und nationalen Haltung der Frau von Lolli
be=
ſchäftigten, ſtark beunruhigt hatten. Ich bringe nun von meiner Reiſe
den Beweis mit, daß Frau von Lolli nicht nur jetzt dieſe Werkſpionage in
raffinierteſter Weiſe durchgeführt — ſondern daß ſie auch ſchon während
des Krieges der feindlichen Seite Spionagedienſte geleiſtet hat.”
„Ein Verbrechen, das ſicher ſeine ſchwere Strafe gefunden hätte
Aber Herr Doktor Zeck war in keiner Weiſe befugt, das Urteil über Frau
von Lolli ſelbſt zu fällen — und es eigenhändig zu vollſtrecken.”
Petra richtete ſich auf; ihr Blick maß den Amtsgerichtsrat faſt drohend.
Dreiborn beſchäftigte ſich mit dem Stenographen, ſprach durchs
Telefon mit einer anderen Amtsſtelle,
„Sie müſſen ſich zu meiner Verfügung halten, Fräulein Doktro
Aſtern,” ſagte er dann. „Es iſt beſſer, Sie bleiben jetzt in Berlin und laſſen
ſich richt wieder ſo plötzlich auf Reiſen ſchicken.”
„Wann kann ich — Benjamin Zeck — einmal ſehen?” fragte Petra.
„Vorläufig überhaupt nicht. Und wenn ich es ſpäter zugeben ſollte,
dann kann es nur in meiner Gegenwart geſchehn.”
Dreiborn klingelte.
Der Beamte, der ſich daraufhin meldete, ſollte Fräulein Dr. Aſtern
an eine andere Stelle des Hauſes führen, wo ihr noch eine Reihe
be=
ſtimmter Fragen vorgelegt werden ſollte.
Ein Kriminalaſſiſtent empfing ſie und zeigte ihr eine Waffe. Sie
wußte: es handelte ſich darum, den Urſprung des Revolvers feſtzuſtellen,
aus dem die tödlichen Schüſſe gegen Frau von Lolli abgegeben worden
waren.
Petra muſterte den zierlichen Mehrlader. Er trug den Stempel
Liege. Sie entſann ſich plötzlich des Geſprächs mit Frau Barthelot, die
von ihrem Beſuch in Lüttich bei ihrer Schweſter, der Frau des
Waffen=
arbeiters, erzählt hatte. Und ſie entſann ſich, von welch fanatiſchem Haß
Octavie Barthelot gegen Frau von Lolli erfüllt war, ſelbſt über deren
Tod hinaus.
Ein vager, kaum eingeſtandener Verdacht ſtieg in Petra auf.
Ein ſtrahlender Herbſtſonntag. Petra konnte kaum annehmen, daß
Kötzſchau bei ſolch herrlichem Wetter im Büro anzutreffen ſein würde.
Aber auf ihren Anruf von Moabit aus meldete ſich der Rechtsanwalt
ſofort und ſagte ihr, daß er ſie dringend erwartete. Er wollte auch gleich
Federer benachrichtigen, den Verteidiger von Dr. Zeck, und ihn in ſein
Privatbüro bitten.
Petra war von dem Verhör noch ganz zermürbt. Sie machte ſich
ſelbſt die größten Vorwürfe wegen ihrer Haltung vor dem
Unterſuchungs=
richter. Nur zu Beginn der Vernehmung hatte ſie den richtigen ſachlichen
Ton gehabt, dann war die Erregung Herr über ihre Stimmung geworden.
Verſchiedene Wendungen, die ſie gebraucht hatte, konnten Ben in ſeiner
grauſamen Lage vielleicht ſchaden. Sie war auf all die Spitzfindigkeiten,
die die Anklagevorbereitung zuſammenſuchte, um einen Indizienbeweis
zu führen, denn doch nicht vorbereitet geweſen.
Auf der Fahrt im offenen Wagen erholte ſie ſich ein wenig. In der
Nacht hatte ſie kaum geſchlafen: der Schnellzug war überfüllt, ein
Bett=
platz nicht mehr zu haben, in ihrem Abteil hatten die Kinder der
mit=
reiſenden Familie keine Ruhe gegeben.
Als ſie Kötzſchaus Büro betrat, war aber ſofort alle Müdigkeit
ver=
geſſen. Mit hundert bewegten Fragen drang ſie auf die beiden Herren ein.
Beſonders Rechtsanwalt Federer mußte ihr Beſcheid geben: über
Stim=
mung und Ergehen des unglücklichen Unterſuchungsgefangenen, den
Stand, die Ausſichten des Prozeſſes. Die Auskunft lautete wenig tröſtlich.
Petra mußte nun alle Energie zuſammenraffen, um einen lückenloſen
Bericht über ihre Erlebniſſe ſeit der Abreiſe erſtatten zu können.
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Abhebung bereitgeſtellt. Bereits geleiſtete
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zahlungen werden auf die freigegebene Hälfte
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gerechnet. In Fällen nachgewieſener Bedürftigkeit
werden auch höhere Beträge ausbezahlt.
Bei der Abhebung ſind, die alten Sparbücher
oder die ſ. Zt. erteilten roten Abrechnungszettel
vor=
zulegen. Wenn die Ueberiragung der freigegebenen
Beträge auf neue Sparbücher gewünſcht wird, dann
ſind beide Bücher vorzulegen. Eine Abhebungspflicht
beſteht für die alten Sparer nicht; die freigegebenen
Beträge können ſelbſtverſtändlich unter der für neue
Spareinlagen üblichen Verzinſung ſtehen bleiben und
auch ſpäter abgehoben werden.
Nähere Auskunft wird bei unſeren ſämtlichen
Kaſſenſtellen bereitwilligſt erteilt.
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