Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Franfurt a. M. 1301
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtiattet.
Nummer 343
Montag, den 11. Dezember 1933.
196. Jahrgang
21 mm brelte Zeile im Kreiſe Darmſtadt 24 Reichspfg.
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von Schadenerſatz. Bei Konfurs oder gerſchticher
Beſ=
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Banl und Darmſtädter und Nationalbant.
Das Voonen desNie
Sadenenbandes.
Tagung der Landesführerſchaft Heſſen des N. S. O. St. B. in Darmſiadt. — Schaffung einer hefſiſchen
Studentenſchaft für Hochſchulen, Techniken und Fachſchulen. — Eingliederung der Korporationen
in die Erziehungsformen des Kameradſchaftshauſes.
6
Der polikiſche Skudenk am Werk.
Feſtakt im Landkag.
* Der Landesführer Heſſen des Nationalſozialiſtiſchen
Deut=
ſchen Studentenbundes hatte die Gruppenführer des Heſiſchen
Studentenbundes und ihre Amtsleiter auf Samstag und
Sonn=
tag zu einer Tagung nach Darmſtadt berufen. Dieſe in jedem
Semeſter ſtattfindenden Tagungen haben, nicht nur den Zweck,
Fragen der Organiſation im internen Rahmen zu beſprechen, den
kameradſchaftlichen Zuſammenhalt zu feſtigen, ſie ſollen auch die
Arbeit des Studentenbundes der breiteſten Oeffentlichkeit vor
Augen führen. Deshalb ſtand im Mittelpunkt der Tagung ein
Feſtakt, der am Sonntag morgen im Heſſiſchen Landtag den
Stu=
dentenbund mit den Vertretern der Regierung, der Partei, der
SA., der SS. und HJ. zuſammenführte. Die Vertreter der Stadt
waren erſchienen, der Rektor und der Kanzler der Hochſchule, der
Kanzler der Landesuniverſität Gießen, die Rektoren der heſſiſchen
Fachſchulen, BDM., Frauenſchaft und zahlreiche Gäſte aus
ſtuden=
tiſchen und außerſtudentiſchen Kreiſen.
Cand. mach. Käfer, der Führer der Darmſtädter
Studenten=
ſchaft, eröffnete den Feſtakt und erteilte nach begrüßenden Sätzen
das Wort dem Landespreſſewart Weber, der in Kürze auf den
Willen der deutſchen Studentenſchaft hinwies, am ſtändiſchen
Auf=
bau unſeres Volkes aktiv teilzunehmen. „Darum bejaht, die
ſtudentiſche Jugend dieſen Staat, weil er nicht erſt um ſie zu
wer=
ben braucht, weil ſie nicht erſt in ihn einbezogen werden muß,
ſondern weil ſie ihn durch ihre Exiſtenz im Volke ſelber bildet,
weil ſie naturnotwendig Anteil an ihm hat.”
Anſchließend ſprach
Landesführer Zriedrich Walcher
zu dem eigentlichen Thema des Tages: Aufgabe und Arbeit
des Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen
Studen=
tenbundes. Er führte u. a. aus:
Als im Jahre 1926 an den deutſchen Hochſchulen der
National=
ſozialiſtiſche Deutſche Studentenbund gegründet wurde, geſchah
dies mit dem Zwecke, die nationalſozialiſtiſchen Studenten zu einer
Kampfgemeinſchaft zuſammenzufaſſen, ſie politiſch zu ſchulen und
im Rahmen dieſer Schulungsarbeit neue Formen des ſtudentiſchen
Lebens zu finden. — Am 5. März ſahen wir uns plötzlich vor der
Aufgabe,
der Studentenſchaft ein Gepräge zu geben, das ſich
revolu=
tionierend über alle Lebenserſcheinungen des ſtudentiſchen
Lebens erſtreckte.
Wir mußten in wenigen Wochen ungeheure organiſatoriſche
Ar=
beit leiſten, mußten Einrichtungen von endgültigem Werte
ſchaf=
ſen. Bei dieſer Gelegenheit merkten wir zum erſten Male, wie
weit man oft zur Durchführung ſelbſt unſcheinbarer Aenderungen
ausholen muß. Im erſten Anſturm erreichten wir die uns am
wichtigſten erſcheinende Aufgabe der Neugeſtaltung der
körper=
lichen Erziehung. Innerhalb von vier Wochen wurde in ganz
Heſſen eine Organiſation aufgebaut, die eine einwandfreie
Kör=
verſchulung aller Studenten der Hoch= und Fachſchulen
gewähr=
leiſtete.
Sowie die geordnete Organiſation geſchaffen war, wurde von
uns dieſes Arbeitsgebiet an das SA.=Hochſchulamt weitergegeben.
das nunmehr im Rahmen einer gleichen Organiſation die
Körper=
ſchulung und ſoldatiſche Erziehung nach den vorher gemachten
Er=
fahrungen weiterführt. Im Verlauf dieſer Arbeiten geſtaltete
ſich der Begriff des politiſchen Studenten oder, beſſer geſagt,
poli=
tiſchen Menſchen zu immer klarerer Form. Es ſei an dieſer Stelle
erwähnt, daß wir mit Bewußtſein das Zuſammenarbeiten
mit der Partei als den Weg ergriffen, der uns die Sorge um
ine einwandfreie nationalſozialiſtiſche Schulung nahm.
Als wichtigſte Forderung der nächſten Zeit ſehe ich die
Schaffung einer Heſſiſchen Studentenſchaft, die die
Studenten=
ſchaften der Hochſchulen, der Techniken und der Fachſchulen
umfaſſen muß.
Ich habe immer und immer wieder mich dagegen gewehrt, daß
eine ganz beſtimmte Art der Schulung und Erziehung an den
Be=
griff Student geknüpft ſein ſoll. Die bisherigen Ueberlieferungen
des Akademikers ließen es nicht zu, daß außerhalb der
Univer=
ſitäten und Hochſchulen ein Studententum beſtehen ſolle. Aus dem
Begriff des Studenten, wie ihn der Nationalſozialismus verſteht,
ergibt ſich eine Umwertung, die folgerichtig eine Umformung des
geſamtſtudentiſchen Lebens nach ſich zieht. Dieſer geiſtigen
Ueber=
windung folgt nunmehr die praktiſche Auswirkung.
Jede Fachſchule ſoll eine organiſierte Studentenſchaft
erhalten.
Dadurch wird nunmehr den Studierenden der Fachſchulen eine
ſehr weſentliche Einrichtung der Selbſterziehung gegeben, die in
eine allgemein ſtudentiſche Organiſation eingebaut, ihnen die
Fühlungnahme untereinander und mit den Hochſchulſtudenten
er=
möglichen wird. Iſt hier die notwendige Arbeit einmal geleiſtet,
ſo wird der Studentenbund dieſes Arbeitsgebiet der bis dahin
geſchaffenen Reichsſchaft der Deutſchen Studierenden überant=
Vorten.
Ich gebe dem Studentenbund in Heſſen ſomit den Sinn,
Laß er lediglich die Organiſation der fihrenden Träfte darſtellt.
Ich werde deu B:up in Heſſen auf die Lahl uerer verringern,
die ſich als Führer bewährt und ſich irgendwie vorbildlich an
ſtudentiſchen Arbeiten beteiligt haben.
Die Schaffung von Studentenſchaften an allen Fachſchulen,
iſt die Vorausſetzung für die nächſte Aufgabe, an die wir uns
ſodann heranwagen werden.
Mit der Schaffung der Kameradſchaftshäuſer dürfte wohl
die einſchneidendſte Aenderung des bisherigen
Studenten=
lebens erreicht werden.
Der Schaden, der durch Ausfall von Vermietungen entſteht,
wird durch das ſtudentiſche Wohnungsamt ausgeglichen. Es
koumen bei reſtloſer Durchorganiſierung der
Kameradſchafts=
häuſer im Höchſtfalle 20 Prozent aller Studenten einer Anſtalt
gleichzeitig ins Kameradſchaftsheim.
An den Fachſchulen werde ich folgende Regelung treffen=
Alle erſten bzw. zweiten Semeſter müſſen die vorgeſehene Zeit
im Kameradſchaftshaus verbringen. Nach dieſer Erziehungszeit
muß jeder Itudent in eine Korporation eintreten. An den
An=
ſtalten, die keine korporativen Zuſammenſchlüſſe haben, werden
neue Kameradſchaften geſchaffen. Die Korporationen werden
amt=
lich als Kameradſchaft bezeichnet.
Der Sinn der Kameradſchaftshäuſer liegt in
der Möglichkeit, die Erziehung des Einzelſtudenten zum
National=
ſozialiſten weſentlich zu beeinfluſſen.
Der Studentenſchaft wird hier zum erſten Male die
Mög=
lichkeit einer vernünftigen Ausleſe der Studenten gegeben ſein.
Die Korporationen der Fachſchulen werden die Träger der
neuen Kameradſchaften ſein, die aus den Kameradſchaftshäuſern
hervorgegangen ſind. Die Korporationen haben in dem Sinne
an ihren Mitgliedern weiterzuarbeiten, in welchem das
Kamerad=
ſchaftshaus ſeine Erziehungsarbeit begonnen hat. Es darf der
Student während ſeines geſamten Studiums niemals die
Füh=
lung mit ſeinen Kameraden verlieren. Die Zeit des Studiums
wird volſtändig zur kameradſchaftlichen Erziehung genutzt
werden. Mein Plan iſt: Die Korporation als ſinnvolle
Er=
gänzung des Kameradſchaftshauſes umzugeſtalten.
Ich glaube durch die nunmehr gefundene Form
eine Sicherung revolutionärer und ſchöpferiſcher Arbeit
für die Zukunft erreicht
zu haben. Es kommt mir nicht darauf an, daß wir heute der
Studentenſchaft einen Lebensſtil aufdrücken, der für alle
Ewig=
keit halten ſoll, vielmehr glaube ich bei der Durchführung meines
Programms eines geſichert zu haben: Der dem Studententum
innewohnende Drang, der, darüber täuſche man ſich nicht, gerade
an Fachſchulen in hervorragendem Maße zu finden iſt, wird ſich
jetzt zum Wohle des deutſchen Volkes frei entfalten und, ſoweit
vorauszuſehen, nunmehr betätigen können.
Es wird ſich nun fragen, wo die Mittel zur
Durch=
führung dieſer Maßnahmen hergenommen
wer=
den ſollen. Ich bin überzeugt, daß die Geldfrage, ſo
ſchwerwie=
gend ſie auch ſein mag, zu einer Lappalie wird, ſobald ſich alle
maß=
geblichen Stellen über die Notwendigkeit der Durchführung einig
ſind. Wir haben an den Univerſitäten und Hochſchulen alle
Fra=
gen in dieſer Hinſicht löſen können, wobei uns noch Zweifel und
Bedenken aller Kreiſe entgegenſtanden. Iſt einmal der Wille
einer breiten Front geeint, ſo wird auch raſch der Weg zur
Durch=
führung des Planes gefunden werden.
Zuſammenfaſſend, möchte ich nun die Punkte nochmals
er=
wähnen, auf die es mir ankommt:
1. Der Studentenbund ſoll lediglich Organiſation der führenden
Kräfte innerhalb der Einzelſtudentenſchaften werden.
2. Seine Begrenzung auf rein revolutionäre, geiſtige Aufgaben
gibt ihm die Möglichkeit der dauernden lebendigen Neu= und
Ausgeſtaltung der Studentenſchaft.
3. Die aus dieſem Rahmen erſtandenen Pläne, die teils
durch=
geführt ſind und teils noch durchgeführt werden ſollen, ſind:
a) Allgemeine körperliche Ertüchtigung der ſtudentiſchen
Jugend durch das SA.=Hochſchulamt. b) Durchführung einer
vorbereitenden allgemeinen politiſchen Schulung an allen
Fachſchulen. ) Beſeitigung der Klaſſenunterſchiede zwiſchen
Fachſchul=und Hochſchulſtudententum. 4) Schaffung einer
neuen Erziehungsreform durch die Kameradſchaftshäuſer.
Politiſierung des Studenten. e) Eingliederung der
Korpo=
ration in das Erziehungswerk.
Kreisleier Zürk
übermittelte Grüße und Wünſche der Partei. Aus ſeinen
Wor=
ten klang die Zuverſicht, daß die ſtudentiſche Jugend, aus dem
politiſchen Dornröschenſchlaf vergangener Jahrzehnte erwacht,
eine wertvolle Führerſchicht der Zukunft werde. In ernſter
Mah=
nung wandte er ſich an die Erzieher dieſer Jugend, eingedenk zu
ſein der Verpflichtung, die die Sorge um die junge Generation
ihnen auferlege. Sie müſſen ſie im Geiſte des
Nationalſozialis=
mus zu Männern heranbilden, oder den Hörſaal räumen, wenn
ſie dazu nicht in der Lage ſind. Dem angriffsfreudigen
Arbeits=
willen des Studentenbundes wünſchte Kreisleiter Zürtz Glück und
Erfolg. Ein dreifaches Sieg=Heil auf den Führer und das Horſt=
Weſſel=Lied ſchloſſen den Feſtakt.
Am Nachmittag waren die Themen der Vorträge Gegenſtand
interner Arbeitsgemeinſchaften. Hier ſprach Kreisſchulungsleiter
Borchardt noch in knappen und prägnanten Sätzen über die
politiſche Schulung an den Hoch= und Fachſchulen. Das
verfloſ=
ſene Halbjahr hat hier gezeigt, daß man tatſächlich den richtigen
Weg im N.S.D. St. B. beſchritten hat, um die Perſon des
politi=
ſchen Studerten zu ſchaffen.
Zreier Weg zur Hochſchule
für die Arbeiker.
Anläßlich der von maßgebenden Stellen angekündigten
Re=
form des Hochſchulſtudiums wird in Kreiſen der Deutſchen
Arbeitsfront darauf hingewieſen, daß der Leiter der
Berufs=
beratung in der Reichsanſtalt Dr. Handrick erklärt habe, im
nächſten Jahr würden auf Grund eines Geſetzes nur ein Teil
der Abiturienten zum Studium an den Hochſchulen zugelaſſen
werden. Wenngleich eine Stellungnahme zu der in den
Einzel=
heiten noch unbekannten Reform bisher unmöglich ſei, ſei doch
als entſcheidend die Frage zu betrachten, nach welchem Prinzip
dieſer numerus glausus durchgeführt werden ſolle. Es müſſe
an dem Standpunkt feſtgehalten werden, daß die weniger
be=
güterten Volkskreiſe, die ihren Kindern aus geldlichen Gründen
keine höhere Schulbildung vermitteln konnten, viele auch
wiſſen=
ſchaftlich leiſtungsfähige Menſchen hervorbringen, denen trotz der
unverſchuldeten mangelnden Vorbildung der Weg zur Hochſchule
nicht verſperrt werden dürfe. Wenn mit dem Bildungsmonopol
der Begüterten gebrochen werden ſolle, dann dürfe die Ausleſe
für das Hochſchulſtudium nicht die Autodidakten aus materieller
Not, die Leiſtungsfähigen der armen Volksſchichten ausſchalten.
Man könne ſogar von einer ſtarken Berückſichtigung der
Arbeiter=
ſöhue bei der Zulaſſung zum Hochſchulſtudium einen
weſent=
lichen Einfluß auf die Geſtaltung der deutſchen Wiſſenſchaft
er=
warten, und zwar in der Richtung eines neuen
Wirklichkeits=
ſinnes gegenüber lebensferner, Dialektik. Das Abiturzeugnis
allein ſolle für die Ausleſe auch nicht entſcheidend ſein, ſondern
mindeſtens ergänzt oder korrigiert werden durch die Probe eines
auf das Abitur folgenden Lager= oder Werkhalbjahres,
Kolonialkundgebung der Deutſchen Sludenken.
Auf einer Kundgebung des Kyffhäuſerverbandes des
Ver=
eins Deutſcher Studenten gegen die koloniale Schuldlüge erklärte
Staatsrat Oberpräſident Kube, daß ſelbſtverſtändlich auch der
Nationalſozialismus die Notwendigkeit einer deutſchen
Koloniſie=
rungspolitik anerkenne. Das deutſche Volk beanſpruche, von dem
Makel befreit zu ſein, den Verſailles in bezug auf die frühere
Kolonialpolitik auf die deutſche Ehre legen wolle, Anſchließend
widerlegte Gouverneur a. D. Schnee, der Präſident des
Reichs=
kolonialbundes, die lügenhaften Behauptungen über mangelhafte
koloniſatoriſche Arbeit, über ſchlechte Behandlung der
Eingebore=
nen uſw., und wies darauf hin, daß Deutſchland auf vielen
Ge=
bieten weſentlich mehr getan habe, als die anderen Mächte.
Auf Pariſer Order:
Beneſch gegen eine Reform des Völkerbundes.
WTB. Preßburg, 10. Dezember.
Außenminiſter Beneſch erklärte auf Befragen eines
Preſſe=
vertreters zur Reform des Völkerbundes u. a., daß die
Schwierig=
keiten in Genf mit dem Völkerbundspakt ſelbſt nichts zu tun
hätten. Sie rührten vielmehr aus den Streitigkeiten der
Groß=
mächte her. Den gegenwärtigen Völkerbundspakt zu ändern, ſei
unmöglich, da dies gleichbedeutend ſei mit dem Verſchwinden des
Völkerbundes überhaupt. Das aber würde im internationalen
Leben der Gegenwart zu einer völligen Anarchie führen, da
Hun=
derte von Verträgen und Verpflichtungen der Nachkriegszeit
da=
von in ihren Grundlagen berührt würden.
Eine Phankaſie Meldung.
* Berlin, 10. Dez. (Priv.=Tel.)
Das Durcheinander in den internationalen Verhandlungen,
das vor allen Dingen in den Beſprechungen zwiſchen Paris,
Lon=
don und Rom zum Ausdruck kommt, iſt der geeignete Nährboden
für allerhand Meldungen. Eine beſondere Merkwürdigkeit leiſtet
ſich dabei ein amerikaniſches Nachrichtenbüro, das behauptet, die
engliſche Regierung habe beſchloſſen, Frankreich und Deutſchland
den Abſchluß eines Nichtangriffspaktes vorzuſchlagen, wofür der
Gedanke der Abrüſtungskontrolle aufgegeben werden ſoll. Welche
Unterlagen das amerikaniſche Büro für dieſe Meldung gehabt
hat, iſt uns unbekannt. Wir halten aber das Ganze für ein
Märchen, ſchon aus dem Grunde, weil der Locarnovertrag in
ſei=
nen Abſichten und in ſeinen Formulierungen über einen
Nicht=
angriffspakt hinausgeht. Ein territorialee deutſch=franzöſiſcher
Nichtangriffspakt könnte alſo den Franzoſen keinerlei, weitere
Sicherheiten bieten, die ſie nicht heute ſchon haben, und die
Eng=
länder ſind doch zu klug, um das nicht ſelbſt zu erkennen.
Tſchechiſches Milikärflugzeug auf deutſchem Gebiek.
Wie erſt jetzt bekannt wird, landete dieſer Tage auf
der Wirsbeler Feldmark in der Nähe der Kreisſtraße
Fried=
land—Falkenberg in Oberſchleſien ein mit zwei Perſonen
beſetz=
tes tſchechiſches Flugzeug. Einer der Flieger ſtieg aus und
er=
kundigte ſich bei in der Nähe beſchäftigten Fuhrleuten nach der
nächſten größeren Stadt. Der Flieger beſtieg ſofort wieder die
Maſchine, die in ſüdlicher Richtung davonflog. Die
Ermittlun=
gen haben ergeben, daß es ſich bei dem Flugzeug um ein
tſchecho=
ſlowakiſches Militärflugzeug handelt.
Seite 2 — Nr. 343
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 11. Dezember 1933
Heſſiſche Polikik.
Heſſen ſtellk 14 Reichstagsabgeordnete.
Nach Feſtſtellung des Geſamtergebniſſes der Reichstagswahl
am 12. November durch den Reichs=Wahlausſchuß werden
nach=
ſtehend die Namen derjenigen Perſonen veröffentlicht, die zu
Reichstagsabgeordneten für den Wahlkreis 33 (Heſſen=Darmſtadt a)
als gewählt erklärt wurden und das Mandat in dieſem
Wahl=
kreis angenommen haben: 1. Hauer. Daniel, Bauhilfsarbeiter,
Buchſchlag, Kreis Offenbach. 2. Kern, Fritz, Arbeiter Eberſtadt
bei Darmſtadt. 3. Lenz, Karl, Schriftſteller, Heidelberg.
4. Münchmeyer, Ludwig, Pfarrer a. D., Düſſeldorf. 5.
Ro=
ſenberg. Alfred, Schriftleiter, München. 6. Schneidhuber
Auguſt. SA.=Obergruppenführer, München. 7. Schwinn.
Wil=
helm, Landwirt, Ober=Kainsbach i. O. 8. Dr. Wagner, Richard,
Landwirt, Darmſtadt. 9. Heyſe Walter, Dipl.=Volkswirt,
Darm=
ſtadt. 10. Kloſtermann, Alfred. Schulrat, Darmſtadt,
11. Herbert Willi, Friſeur, Darmſtadt. 12. Schmidt,
Guſtav, Betriebsleiter, Bad Nauheim. 13. Seipel, Wilhelm,
Landwirt, Fauerbach v. d. H. 14. Ringshauſen, Friedrich,
Miniſterialrat, Darmſtadt.
Die neuen Hähe in den Sozialverſicherungen.
Der Wortlaut des Geſetzes zur Erhaltung der
Leiſtungsfähig=
keit der Invaliden=, Angeſtellten= und knappſchaftlichen
Verſiche=
rung wird nunmehr bekannt gegeben. Es wird darin für die
In=
validenverſicherung beſtimmt, daß die Invalidenrente aus
Grundbetrag und Steigerungsbetrag beſteht.
Der Grundbetrag iſt für alle Klaſſen 72 RM. im
Jahr und wird vom Reich getragen. Der jährliche
Steigerungsbetrag iſt für jeden Wochenbeitrag
von 8 Rpf. in der erſten Klaſſe bis 62 Rpf. in der
10. Klaſſe beſtimmt worden. Der Steigerungsbetrag iſt
mindeſtens 72 RM. im Jahr.
Für jede Witwen= und Witwerrente iſt der
Grund=
betrag 72 RM., für jede Waiſenrente 36 RM. im Jahr. Er wird
vom Reich getragen. Als Steigerungsbetrag werden bei der
Witwen= und Witwerrente 2ſ, bei der Waiſenrente für jede
Waiſe /uo des Steigerungsbetrages der Invalidenrente gewährt.
In der Angeſtelltenverſicherung beſteht das
Ruhe=
geld gleichfalls aus Grundbetrag und Steigerungsbetrag, wobei
der Grundbetrag für alle Klaſſen 360 RM. im
Jahr beträgt, der jährliche Steigerungsbetrag für
jeden Monatsbeitrag zwiſchen 0 25 und 8 RM.
für die beſtehenden Klaſſen von A bis K.
Analoge Regelungen ſind in der knappſchaftlichen
Penſions=
verſicherung für die Invalidenpenſion der Arbeiter und das
Ruhegeld der Angeſtellten vorgeſehen. Die weſentlichen
Neuerun=
gen dieſer Sanierungsbeſtimmungen für die bedeutenden
Sozial=
verſicherung waren bereits amtlich bekanntgegeben.
Die einzelnen Abſchnitte des neuen Geſetzes treten,
begin=
nend mit dem 1. Januar 1934, zu verſchiedenen Zeitpunkten in
Kraft. Der Reichsarbeitsminiſter iſt ermächtigt, Durchführungs=
und Ergänzungsvorſchriften zu erlaſſen. Er kann Vorſchriften
der Reichsverſicherungsordnung, des Angeſtelltenverſicherungs=
und des Reichsknappſchaftsgeſetzes zwecks Anpaſſung an das
neue Geſetz ändern und iſt ermächtigt, dieſe drei Geſetze neu
bekanntzumachen, wobei er überholte Vorſchriften weglaſſen kann.
Vom Tage.
Der Präſident des Danziger Senats, Dr. Rauſchning, hat ſich
nach Warſchau begeben, um dort verſchiedene Danzig=polniſche
An=
gelegenheiten zu beſprechen. Der Beſuch ſtellt eine Fortſetzung der
bei der Uebernahme der Regierung angeknüpften Beziehungen dar.
Der Chef des Stabes der SA., Ernſt Röhm, iſt an Grippe
er=
krankt und hat ſich in häusliche Pflege begeben. Infolge ſeiner
Er=
krankung iſt er außerſtande, in der nächſten Zeit dienſtlichen und
privaten Einladungen, auch ſolchen, die er bereits angenommen
hat, Folge zu leiſten.
Der Reichsjuriſtenführer Dr. Frank hat den preußiſchn
Juſtiz=
miniſter, Staatsrat Kerrl, zu ſeinem Vertreter in der Führung
des Juriſtenbundes ernannt. Zum zweiten Stellvertreter wurde
Staatsſekretär Freisler berufen.
Der Generalſekretär des Völkerbundes, Avenol, hatte eine
lange Unterredung mit Paul=Boncour. Die Londoner
Beſprechun=
gen werden in Paris aufmerkſam verfolgt.
Im amerikaniſchen Schatzamt iſt feſtgeſtellt worden, daß vor
der offiziellen Bekanntgabe des amerikaniſchen Goldpreiſes dieſer
ſtets den amerikaniſchen Börſen bekannt wird, worauf an dieſen
eine wilde Goldſpekulation gegen Amerika einſetzt.
Trotz der außerordentlich umfangreichen Vorſichtsmaßnahmen
der Regierung flammte in der Nacht zum Sonntag der
anarcho=
ſyndikaliſtiſche Aufſtand erneut auf. Es gab bisher etwa 40 Tote.
Beinzefſin Allerliebft.
Weihnachksmärchen im Kleinen Haus.
Ein voller Erfolg! Seit langem wieder ein
Weihnachts=
märchen, das den Kindern gefällt und dem man die liebevolle
hingebende Einſtudierung, Inſzenierung und Darſtellung
an=
merkt. Eine Aufführung, die zeugt von der Einſicht, daß für die
Kinder das Beſte gerade gut genug iſt. — Waldfried
Burg=
graf=Forſter kennt das Gemüt des Kindes und weiß den
Ton zu treffen, der das Kind feſſelt. Und wenn Regie und
Bühnenbildner ſich dem ſo einzufügen wiſſen, wie es Hans
Baumeiſter und Elli Büttner verſtanden, mußte eine ſo
ausgezeichnete, geſchloſſene und harmoniſche Geſamtleiſtung
her=
auskommen, wie die geſtrige Premiere ſie zeitigte. Als Dritte
im Bunde dann Alice Zickler. Unſere Ballettmeiſterin hat der
Märchenhandlung eine Reihe wunderhübſcher origineller Tänze
eingeordnet, an denen Kinder und Erwachſene ihre helle Freude
haben konnten. Mit dem Autor teilen dieſe drei Künſtler ſich
in den Hauptanteil des Erfolges. Wenn ſie die ſtrahlenden Augen
der Kleinen geſehen hätten, konnten ſie aus ihnen Dank und
Freude leſen. Es iſt manches wieder gut gemacht, was die
ver=
gangene Epoche auf dieſem Gebiet geſündigt.
Nur eine Einſchränkung des Geſamtlobs: Auch ein
Märchen=
könig muß nicht ein ausgeſprochener Trottel ſein. Es hat ja
mit Politik nichts zu tun, wenn man den Kindern, die nie einen
richtigen König ſehen und vielleicht nie im Leben einen ſehen
werden, zum wenigſten den Eindruck einer Reſpektsperſon vom
König vermittelt.
Sollen wir von dem Inhalt des hübſchen Märchenſpiels
etwas verraten? Beſſer wohl nicht. Die kleinen Beſucher der
geſtrigen Premiere kennen ihn und dürften ihn auch in dem
hübſch ausgeſtatteten Programmheft mit nach Hauſe nehmen,
wo ſie nun in Ruhe und Beſchaulichkeit nachleſen können, wie
aus einem armen Hütebuben ein richtiger Prinz wird, der die
Königstochter heimführt, weil er ein braver Bub war, der
hilſreich und gut auch zum alten Waldweiblein war und kühn
ngeh dem Höchſten ſtrebte. Und wer erſt noch in die nächſten
Aufführungen geht — es mögen alle braven Kinder
Darm=
ſtadts tun, und wenn es nur unter Verzicht eines
Weihnachts=
geſchenks ſein kann — der darf das dann ebenfalls zu Hauſe
nachſehen, wenn er aus dem Staunen über die Zauberkraft eines
Regenzhirms und über der Pracht am Königshofe, vor allem
aber über die Wunderwelt des Wurzelkönigs im finſteren Wald,
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 11. Dezember 1933.
Bekannkmachungen des Perſonalamkes.
Uebertragen wurde: Am 30. November 1933 dem Lehrer
Jakob Lohnes zu Ober=Nauſes, Kreis Dieburg, eine
Lehrer=
ſtelle an der Volksſchule zu Klein=Bieberau, Kreis Dieburg, mit
Wirkung vom Tage des Dienſtantritts an; dem Lehrer Karl
Reinhardt zu Merkenfritz, Kreis Büdingen, eine Lehrerſtelle
an der Volksſchule zu Offenbach a. M.; dem Lehrer Heinrich
Metzler zu Weinolsheim. Kreis Oppenheim, eine Lehrerſtelle
an der Volksſchule zu Guntersblum, Kreis Oppenheim, ſämtlich
mit Wirkung vom Tage des Dienſtsantritts an. Am 1.
Dezem=
ber: dem Lehrer Eugen Krausgrill zu Muſchenheim, Kreis
Gießen, eine Lehrerſtelle an der Volksſchule zu Gambach, Kreis
Friedberg; dem Lehrer Georg Olemotz zu Gambach, Kreis
Friedberg, eine Lehrerſtelle an der Volksſchule zu Leiſelheim,
Kreis Worms; dem Lehrer Georg Heiland zu Leiſelheim,
Kreis Worms, eine Lehrerſtelle an der Volksſchule zu
Sprend=
lingen, Kreis Offenbach a. M.: dem Lehrer Dr. Heinrich
Bull=
mann zu Bingen eine Lehrerſtelle an der Volksſchule zu
Muſchen=
heim. Kreis Gießen; dem Lehrer Wilhelm Reyl zu
Weickarts=
hain, Kreis Gießen, eine Lehrerſtelle an der Volksſchule zu
Offen=
bach a. M., mit Wirkung vom Tage des Dienſtantritts an; dem
Lehrer Karl Kratz zu Wohnfeld, Kreis Schotten, eine
Lehrer=
ſtelle an der Volksſchule zu Darmſtadt, mit Wirkung vom Tage
des Dienſtantritt, an; dem Lehrer Karl Winter zu Klein=
Auheim. Kreis Offenbach, eine Lehrerſtelle an der Volksſchule zu
Unter=Hambach, Kreis Heppenheim, mit Wirkung vom 16.
Dezem=
ber an: dem Lehrer Philipp Eberlein zu Neu=Bamberg,
Kreis Alzey, eine Lehrerſtelle an der Volksſchule zu
Sprendlin=
gen, Kreis Alzey, mit Wirkung vom Tage des Dienſtantritts an.
Am 2. Dezember: dem Lehrer Hermann Peppler zu Zeilbach,
Kreis Alsfeld, eine Lehrerſtelle an der Volksſchule zu Saaſen,
Kreis Gießen, mit Wirkung vom Tage des Dienſtantritts an.
Am 4. Dezember: dem Lehrer Heinrich Reith zu Gedern. Kreis
Schotten, eine Lehrerſtelle an der Volksſchule zu Kelſterbach, Kreis
Groß=Gerau, mit Wirkung vom Tage des Dienſtantritts an; dem
Lehrer Heinrich Stroh zu Gießen die Leitung einer
Schul=
gruppe an der Volksſchule dortſelbſt unter Verleihung der
Amts=
bezeichnung „Rektor” für die Dauer dieſer Tätigkeit, mit
Wir=
kung vom 1. Dezember an.
Ernannt wurde am 28. November 1933 der Kanzleigehilfe
Karl Schmitt in Butzbach unter Berufung in das
Beamten=
verhältnis zum Kanzliſten bei der Zellenſtrafanſtalt in Butzbach
mit Wirkung vom 1. November 1933: Regierungsbaurat Alfred
Keſſel, Schotten, mit ſofortiger Wirkung zum Vorſtand des
Heſſiſchen Hochbauamts Büdingen.
In den Ruheſtand verſetzt wurde am 1. Dezember auf
Nach=
ſuchen der ordentl. Profeſſor der klaſſiſchen Philologie an der
Landesuniverſität Dr. Karl Kalbfleiſch mit Wirkung vom
1. April 1934 an unter Anerkennung ſeiner dem Staate
geleiſte=
ten langjährigen ausgezeichneten Dienſte. Am 29. November die
Kanzliſtin Mathilde Büchner, Forſtamt Iſenburg zu
Offen=
bach a. M., auf ihr Nachſuchen unter Anerkennung für die dem
Staate geleiſteten treuen Dienſte mit Wirkung vom 1. Dezember
1933 an.
Aufgabe der Zulaſſung zur Rechtsanwaltſchaft. Am 14.
No=
vember 1933 hat der Rechtsanwalt H. König in Höchſt i. O.
ſeine Zulaſſung zur Rechtsanwaltſchaft aufgegeben.
Verein Deutſcher Ingenieure, Ortsgruppe Darmſtadt. Am
Mittwoch, den 13. Dezember 1933 20.15 Uhr, ſpricht für die
An=
gehörigen der Vortragsgemeinſchaft techniſch=wiſſenſchaftlicher
Ver=
eine im Saal 326 der Techniſchen Hochſchule Herr Prof. Dipl.=Ing.
H. Bleibtreu über: „Die Rohſtoffgrundlagen des
Saargebie=
tes” mit Lichtbildern.
Hefſiſches Landestheater.
Großes Haus Mittwoch Anf. 18, Ende 23 Uhr. B.10. 13. Dezember Götterdämmerung. Preiſe 0.70—5.50 Donnerstag Anf. 20, Ende gegen 23 Uhr.Sigrun. K. 14. Dezember Preiſe 0.50—4.50
Kleines Haus
Dienstag12. Dezember Anf. 20, Ende 22½ Uhr. Zuſatzmiete 15.
Preiſe 0.70—3.80
Die kleine Ehekomödie. Mi Anf. 20 End geg 22½. D. Bühne K6,Zuſa m. 12
13. Dezember Die Heimkehr des Matthias Bruck. Pr. 0.70—3.80 Donnerstag
14. Dezember Anf. 15. Ende gegen 17½ Uhr. (Außer Miete).
Prinzeſſin Allerliebſt.
Preiſe 0 40—2.00 Anf. 20, Ende geg. 22½ D. Bühne M 5, Gr. 3—4
Aleſſandro Stradella.
Preiſe 0.80—4.50
Heſſiſches Landestheater. Heute Montag bleiben beide
Häu=
ſer geſchloſſen. Das Schauſpiel beginnt mit den Vorbereitungen
des neuen Luſtſpiels „Die große Chance” von Möller=
Lorenz, in der Einſtudierung von Heinz Stieda, Bühnenbilder
Werner Lergen. Die Hauptrollen ſpielen: Hannsgeorg
Lauben=
thal, Ludwig Linkmann, Paul Maletzki, Käthe Gothe, Edith
Wien, Luiſe Franke=Booch, Hans Baumeiſter, Kurt Weſtermann,
Hans Magel, Paul Gehre.
Die Braune Meſſe: Ein ſtarker Erfolg.
* Alle Erwartungen hat der geſtrige Beſuch des erſten
Sonn=
tags der „Braunen Meſſe” übertroffen. Man hatte angenommen.
daß, wie üblich, der erſte Tag mehr der Orientierung dienen
würde, aber, wie uns ſehr viele Ausſteller verſicherten, wurden
ſchon viele Abſchlüſſe getätigt. Hunderte von Beſuchern
durch=
fluteten den Städtiſchen Saalbau und die Woogsturnhalle. Die
eigens eingelegten Pendelemnibuſſe waren überfüllt, und oft hörte
nan ſagen: „Es hat ſich bereits herumgeſprochen, daß hier etwas
Beſonderes geboten wird‟. Es iſt daher anzunehmen, daß die
nächſten Tage die „Braune Meſſe” gleich ſtark beſucht wird.
Be=
fanntlich iſt ſie bis nächſten Sonntag, täglich bis 7 Uhr abends.
geöffnet. Die Eintrittskarten gelten für den Beſuch beider
Aus=
ſtellungshäuſer (Saalbau und Woogsturnhalle),
Die Darmſtädter Eheberalungsſtelle.
Es wird wiederholt darauf hingewieſen, daß in der
Geſchäfts=
ſtelle des Kreiswalters Darmſtadt der NS.=Volkswohlfahrt,
Wil=
helminenſtraße 34, Erdgeſchoß, eine Beratungsſtelle für
Frauen und Mädchen (Eheberatungsſtelle)
ein=
gerichtet iſt. Sprechſtunden jeden Montag und
Don=
nerstag von 16—18 Uhr. Die Leitung liegt in der Hand
einer auf dieſem Gebiet bewährten Frau.
Weihnachtsſeier der Tgſ. 15 Darmſtadt.
Die Turner=Weihnachtsfeier im Orpheum der
1875er Turngeſellſchaft am 17. Dezember, abends 8 Uhr, hat, wie
ſchon alljährlich, eine ganz vorzügliche Vorführungsfolge mit 22
Einzelnummern zu verzeichnen. Aus der Programmfolge ſeien
beſonders hervorgehoben die einzelnen Chöre der bekannten
Tur=
nerſingmannſchaft ſowie die Darbietungen ihrer Soliſten, der
Turner Mitſchdörfer und Gebr. Thier. Die turneriſchen
Vorfüh=
ungen der Turnmannſchaft und der Turnerinnen ſowie eine
Gruppenſtellung, betitelt: „Deutſchlands Heldenkampf” der
Volks=
ſportriege. Weiter ſind beteiligt Schüler und Schülerinnen mit
ausgewählten Turnvorführungen und außerdem mit einem
hüb=
ſchen Weihnachtsſpiel. Die Begleitung der einzelnen
Vorführun=
gen hat Muſikmeiſter Math. Weber übernommen, der ein der
Feier entſprechendes Muſikprogramm aufgeſtellt hat. Den
Ab=
ſchluß der Feier bringt die Turner=Spielgemeinſchaft mit dem
Schwank „Der Sündenbock‟. Der Kartenvorverkauf hat bereits in
den Vorverkaufsſtellen, (für Mitglieder bei Herrn
Weißbinder=
neiſter K. Schmidt, Heinheimerſtraße 27, für Freunde im
Zigar=
engeſchäft Chr. Wilhelm, „Arheilger Straße 50) begonnen.
Außer=
dem ſind Karten im Turnhaus (Dieburger Straße 26 (
Tagwirt=
ſchaft), zu haben. Numerierte Plätze ſind in den
Vorverkaufs=
ſtellen nur noch in beſchränkter Zahl erhältlich.
— Heldentenor Albert Seibert hatte in ſeinem Münchener
Gaſtſpiel wieder ſtarke Erfolge. Die Kritik ſchreibt u. a.: „Sid
auf einer fremden Bühne als Othello vorſtellen, heißt Mut haben.
Albert Seibert beſitzt nicht nur den Mut, ſondern die
Berechti=
gung dazu. — Auf der vollen Höhe ſeines Könnens und ſeiner
Darſtellungskunſt ſtand der Künſtler im zweiten Akt. Seibert
ge=
ſtaltete den Monolog nach dem Quartett in vollkommen
geſtraff=
ter und nobler Haltung, die berühmte As=Dur=Stelle kam
aus=
drucksmäßig voll zur Geltung. — Hinreißend der Racheſchwur
Ja=
gos und Othellos, der den Künſtlern begeiſterten Beifall eintrug.
Seiberts große Muſikalität, die geiſtige Beherrſchung ſeiner
Auf=
gabe ſteht außer allem Zweifel und läßt uns weiteren Gaſtſpielen
des vornehmen Künſtlers mit Spannung und Erwartung
ent=
gegenſehen. — Seiberts Othello iſt eine große erfühlte Leiſtung.
Man kam zu dem Gefühlseindruck, daß der Sänger ein
ausgeſpro=
chen deutſcher Heldentenor iſt. Die Stimme iſt herrlich, ſie ſtrömt
frei, hat Glanz und Kraft, imponiert durch die Fülle der Höhe, die
von der Mittellage her gut geſtützt iſt. Der Vortrag iſt
intellef=
tuell beherrſcht. Der Sänger wurde warm, ja begeiſtert vom
Mün=
chener Publikum aufgenommen.”
Gartenbauverein Darmſtadt e. V. Nach altem Brauch wird
auch in dieſem Jahre die letzte Monatsverſammlung einen
weih=
nachtlichen Charakter tragen. Die einzelnen Darbietungen ſind
dergeſtalt ausgewählt, daß ſie ſich in das Leitmotiv: Die Blume
in Wort, Ton und Bild einfügen laſſen, und ſie werden ſicher bei
unſeren Mitgliedern Wohlgefallen finden. Leider muß diesmal
wegen des ſtarken Beſuchs von der Einführung von Gäſten
abge=
ſehen werden. (Näheres im Anzeigenteil.)
— Muſikverein. Heute Montag 8 Uhr pünktlich findet Probe
für Damen und Herren ſtatt. Es wird um vollzähligen Beſuch
gebeten.
Deutſch=Evangeliſcher Frauenbund, Ortsgruppe Darmſtadt.
Unſere Adventsfeier findet Mittwoch, den 13. Dezember,
nachmittags 4.30 Uhr, im Gemeindeſaal der Pauluskirche ſtatt.
Sie bringt, umrahmt und durchflochten von Klavier= und
Vokal=
muſik (Madrigalquartett) „Wahrheit und Dichtung um
Weih=
nachten im 9. Jahrhundert” abſchließend mit der
Weihnachts=
geſchichte aus dem Heliand, geleſen von Frl. Grotefend=Marburg.
Die evangeliſchen Frauen unſerer Stadt ſind freundlichſt
einge=
laden. Teekarten 40 Pfg.
ſich heraus gefunden hat zum Nachdenken über all die
Herrlich=
keiten die er auf der Bühne geſehen.
Die große Zahl der darſtellenden Künſtlerinnen und
Künſt=
ler — Schauſpiel und Oper in trautem Verein — gab ſich mit
dankenswerter Spiellaune ihren Aufgaben hin und fügten ſich
mit Takt und beſtem Können in Hans Baumeiſters
Spiel=
leitung, der die Handlung gut zuſammenhielt und mit ſicherem
Blick für die Rollenbeſetzung in Elli Büttners wundervolle
Bühnenbilder ſtellte, die ſonnenſcheindurchflutet und von
ſtrahlen=
der Buntheit waren, aber auch geheimnisvoll erſchauern machten,
ohne auch die Kleinſten etwa zu ängſtigen, wie es ein echtes
und rechtes deutſches Märchen verlangt. Daß die originellen
Koſküme in Geſtaltung und Farbe den Szenenbildern trefflich
eingepaßt waren, bedarf bei Elli Büttner kaum beſonderer
Be=
tonung. Ballettmeiſterin Alice Zickler erwies in zahlreichen
originellen Tänzen erneut ihr pädagogiſches, wie künſtleriſches
Können, der keine Aufgabe zu gering iſt, um nicht mit voller
Entfaltung an ihre Löſung zu gehen. Sie hatte die Kleinen und
Kleinſten des Ballettnachwuchſes, wie auch ihre Tanzgruppe
ein=
geſpannt, um die Handlung zu beleben und den kleinen
Be=
ſuchern das Höchſte zu bieten, was ihnen Tanzkunſt zu
ver=
mitteln vermag, ohne auch nur in einem Tanz außer Acht zu
laſſen, daß es ſich um Märchen und um Kinder handelt.
Paul Maletzki war der gute König Olemann, Armella
Bauer die Königin Clärchen. Trotz unentwegten Strickens an
Prinzeßchens goldenem Strumpf blieb ſie immer Königin, ſelbſt
in der urkomiſchen Schnupfenſzene. Entzückend war Chriſtiane
Grautoff als Prinzeßchen Allerliebſt und Erich Schudde
ſpielte den friſchen blonden Hütebub Heino in beneidenswerter
Natürlichkeit. Die alte Holzmutter, die Waldfrau, fand durch
Anna Jacobs die von dieſer Künſtlerin gewohnte
ausgezeich=
nete Verkörperung. Ebenſo wie Käthe Gothe die Hofdame
Brillenguckerle köſtlich darſtellte. — Kurt Weſtermann (
Hof=
marſchall), Annelieſe Garbe (Leibfroſch), Paul Gehre,
Martha Liebel, Hans Ausfelder, Eduard Göbel,
Lud=
wig Worret. Heinz Langer C. T. Ritzhaupt, Hans
Magel, Rudolf Buchner, die den Hofſtaat und die
prinz=
lichen Freier darſtellten, mögen ſich mit einem Geſamtlob
be=
gnügen. Zwei aus dem Enſemble aber haben noch Anrecht auf
beſendere Anerkennung: Ludwig Linkmann, der aus dem
Wurzelkönig Knurr eine Sonderleiſtung treffendey Charakteriſtik
ſchuſ, und Ludwig Schwarz, der den böſen Fliegenpilz ebenſo
eigenartig herausgearbeitet verkörperte.
Norbert Schultze hatte der Märchenhandlung zum Teil
eine gute muſikaliſche Untermalung gegeben, in der ſogar Verdi=
und Wagner=Klänge Verbindung ſichernde Verwendung fand,
und unter ſeiner muſikaliſchen Leitung wurden die Pauſen, in
der auch der Nikolaus im Zuſchauerraum erſchien, und allen
Kindern, die brav ihr Weihnachtsgedichtlein herſagten,
Lebkuchen=
herzen und Hampelmänner ſchenkte, mit hübſchen
Weihnachts=
liedweiſen ausgefüllt, die die kleinen Beſucher begeiſtert mit=
M. St.
ſangen.
Die deutſche Innerlichkeit.
Der Frundsberg Verlag hat ſich Dank erworben durch die
Herausgabe einer neuen Buchreihe, mit der der Verſuch
unter=
nommen werden ſoll, die organiſche Verbindung von Seele und
Werk in Weſensdarſtellungen führender deutſcher Männer
und Frauen der Gegenwart aufzuzeigen. Die ſchon im Kriege
vorbereitete innere Erneuerung des deutſchen Menſchen hat ihn
zurückgeführt zu den ſeit Jahrzehnten verſchüttet geweſenen
Kraftquellen der Nation und läßt ihn die lebendige Verbindung
zu unſerer Zeit und ihren Aufgaben ſuchen. Den Weg dieſer
Quellenforſchung zu finden, ſoll mit Aufgabe dieſer
Buch=
reihe ſein.
Der Anfang dünkt uns, iſt gut. Als erſte der Reihe liegen
uns vier vor: Hanns Johſt, der Dichter des
National=
ſozialismus, wird durch Curt Hotzel als Verkünder eines
deut=
ſchen Glaubens an das Leben und an die Jugend, als der
Geſtalter des deutſchen Menſchen gezeigt. — Franz
Schau=
wecker findet ſeinen Biographen in Oswald Claaßen. Er hat
wohl als einer der erſten den Kampf gegen die Ueberfremdung
Deutſchlands geführt — Alfred Müler zeigt das künſtleriſche
und menſchliche Schickſalsbild des Schauſpielers Verner
Krauß den Reichsminiſter Dr. Goebbels bekanntlich zum
Präſidenten der Reichstheaterkammer berief. — Es iſt bezeich
nend, daß in der erſten Folge bereits eine deutſche Frau
er=
ſcheint, Agnes Miegel. Paul Fechter iſt der Vermittler ihres
dichteriſchen Lebenswerkes. Er gibt dem Büchlein den
Unter=
titel „Eine preußiſche Frau‟. Er zeichnet aus Agnes Miegels
Werk den geheimnisvollen Reichtum der deutſchen öſtlichen Welt
und zeigt, wie der „Zauber ihrer Landſchaft” und die magiſche
Verbundenheit noch ihrer heutigen Menſchen mit Blut und
Weſen der uralten heidniſchen Vorfahren in dieſer Dichterin
Stimme und neues Leben gefunden haben. Fechter bezeichnei
Agnes Miegels Werk als das eines künſtleriſchen Menſchen und
zugleich immer als das einer Frau, Ergebnis einer dichteriſchen
Kraft von ſeltenen Ausmaßen und ebenſo Ergebnis eines reichen
ſtarken gelebten Lebens.
Wir Darmſtädter werden Gelegenheit haben, Agnes
Miegel perſönlich kennen zu lernen. Sie lieſt am
Diens=
tag, dem 12. Dezember, in der Lit.=Künſtl. Geſellſchaft eigene
Dichtungen.
* 4
Montag, 11. Dezember 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 343 — Seite 3
Figmachung von heffiſchen
Skeuer=
rüdſkänden für Arbeiksbeſchaffung.
Das Staatspreſſeamt teilt mit: Bekanntlich hat die
Reichs=
regierung die Finanzämter ermächtigt Rückſtände an
Reichs=
ſteuern, die vor dem 1. Januar 1933 fällig geworden waren auf
Antrag in der Höhe zu erlaſſen, in welcher der Steuerpflichtige
Aufwendungen für Erſatzbeſchaffungen Inſtandſetzungen
Ergän=
zungen, Wohnungsteilungen. Um= und Ausbauten in der Zeit vom
1. Dezember 1933 bis 31. März 1934 macht.
Um das Vorgehen der Reichsregierung wirkſam zu
unter=
ſtützen, hat der Herr Heſſiſche Staatsminiſter
be=
ſtimmt, daß die erwähnten Reichsvorſchriften ſinngemäß auf
die Rückſtände an heſſiſcher ſtaatlicher
Grund=
ſteuer, Sondergebäudeſteuer und Gewerbeſteuer
anzuwenden ſind; hierbei ſind noch
folgende Sonderbeſtimmungen zu beachten:
1. Als Rückſtände von den genannten Staatsſteuern des
Rech=
nungsjahres 1932, die vor dem 1. Januar 1933 fällig geworden
waren, gelten drei Viertel der im Einzelfall vorhandenen
Rück=
ſtände aus dem Rechnungsjahr 1932
2. Hat ein Steuerpflichtiger neben Rückſtänden von Landesſteuern
auch ſolche von Reichsſteuern, ſo ſind in erſter Linie die
rückſtändigen Reichsſteuern durch die Aufwendungen
für Erſatzbeſchaffungen, Inſtandſetzungen uſw. als abgegolten
zu erklären. Nur inſoweit die nachgewieſenen Aufwendungen
die erlaßfähigen Rückſtände von Reichsſteuern überſteigen,
können ſie zur Abgeltung rückſtändiger Landesſteuern dienen.
Wird eine andere Reihenfolge verlangt, ſo muß der Antrag
bezüglich der Landesſteuern abgelehnt werden.
3. Vorausſetzung für die Genehmigung eines Antrags auf
Abgel=
tung rückſtändiger Landesſteuern auf Aufwendungen für
Erſatzbeſchaffungen, Inſtandſetzungen uſw. iſt, daß die fällig
geweſenen Raten der Landesſteuern des laufenden
Rechnungsjahres 1933 bezahlt ſind. Ausnahmen
hiervon können nicht zugeſtanden werden.
4. Iſt auf Grund der Anordnungen vom 19. Oktober 1933 — zu
Nr. F.M.J. 45 635 — betreffend: Verminderung der
Rück=
ſtände an Landesſteuern, ein Zahlungsplan über die Tilgung
der Steuerrückſtände aufgeſtellt worden, und wird nunmehr von
demſelben Steuerpflichtigen Abgeltung der
Landesſteuerrück=
ſtände durch Aufwendungen für Erſatzbeſchaffungen uſw.
bean=
tragt, ſo iſt die frühere Verfügung des Finanzamts, durch
welche jener Zahlungsplan genehmigt, Stundung bewilligt und
Teilerlaß in Ausſicht geſtellt wurde, zurückzunehmen. Inſoweit
jedoch bereits Zahlungen geleiſtet und auf Grund des früheren
Beſchluſſes der zugehörige Erlaß zu verfügen iſt, bleibt es
da=
bei; die neue Regelung kann alsdann nur für den verbliebenen
Reſt Aufwendung finden. Für Steuerpflichtige, die keinen
Antrag auf Abgeltung der Landesſteuerrückſtände durch
Auf=
wendungen für Erſatzbeſchaffungen, Inſtandſetzungen uſw.
ſtel=
len bleiben die erwähnten Anordnungen vom 19. Oktober 1933
auch weiter in Kraft.
Die heſſiſche Bevölkerung wird auf dieſe einmalige ſich nicht
wiederholende Möglichkeit von den rückſtändigen Landesſteuern
ſich zu befreien, nachdrücklichſt hingewieſen. Es iſt zu beachten, daß
Anträge nur berückſichtigt werden können, wenn ſie ſpäteſtens am
31. Dezember 1933 bei dem Finanzamt eingehen.
Die Lieferung oder Arbeit muß in der Zeit vom 1. Dezember
1933 bis 31. März 1934 erfolgen; daß in dieſer Zeit auch die
Be=
zahlung der Lieferung oder Arbeit erfolgt, iſt nicht erforderlich.
gez. Jung.
Die „vergeſſene” Speiſekammer.
—Dunkelheit und Sauberkeit vertragen ſich nicht auf die
Dauer miteinander. Wo kein Licht hinfällt, iſt ſchwer reine machen
und Ordnung halten. Ein Raum, der oft betreten wird, wie die
Speiſekammer, muß ſchnell gut zu erleuchten ſein. Vor jeder
Mahl=
zeit wird etwas herausgeholt und ſpäter wieder fortgeſtellt. Die
Speiſen müſſen zugedeckt und ob ihrer Haltbarkeit ſtets beobachte:
werden. Das erfordert klares Licht von allen Seiten und an jedem
Platz. Wie leicht wird eine Sauce umgeſchüttet oder fällt etwas
vom Teller, wie unappetitlich iſt dies, und welche Unſauberkeit
entſteht, wenn dergleichen unbemerkt bleibt. Der Verluſt durch
verdorbene Speiſen und die Verdrießlichkeit, die dies fortdauernd
auslöſt, ſteht in keinem Verhältnis zu den geſamten, einmaligen
Anſchaffungskoten einer einfachen elektriſchen Deckenfaſſung m. 40=Watt=Lampe.
Bis auf die Stunden des Reinemachens hält man ſich in
die=
ſem meiſtens kleinen Raum nur immer minutenlang auf. Der
Stromperbrauch iſt alſo ſo minimal, daß er ſelbſt im
beſcheiden=
ſten Haushalt keine Rolle ſpielt und immer noch unter der Summe
bleibt, die verdorbene Lebensmittel, zerbrochenes Geſchirr und
Hilfsbeleuchtung beanſpruchen. Ganz zu ſchweigen von den
ver=
hängnisvoll werdenden Verwechſelungen, die nur allzu leicht und
oft unterlaufen, wenn die Etiketten auf den Flaſchen dank der
ſchlechten Beleuchtung nicht zu entziffern ſind und dann
geſund=
heitsſchädliche oder gar lebensgefährdende Flüſſigkeiten
irrtüm=
licherweiſe genoſſen werden.
Die Speiſekammer und der Weißzeugſchrank der deutſchen
Hausfrau legen Zeugnis ab über ihre Sinnesart und häusliche
Leiſtung. Eine lichtvergeſſene Speiſekammer, die die täglichen
Lebensmittel aufnehmen ſoll, iſt ſo bedenklich, wie eine
unaufge=
räumte Schlafſtube. Kein Lob der Sparſamkeit, nur der Tadel
falſcher Einſtellung und mangelnder Erkenntnis trifft die
Haus=
frau, die das elektriſche Licht in der Speiſekammer für überflüſſig
hält, während es in den anderen Räumen benutzt wird.
Sauberkeit iſt die Vorausſetzung und Bedingung aller
Koch=
kunſt. Eine Speiſekammer als Dunkelkammer iſt aber niemals ſo
reinlich zu halten, wie es der Raum mit ſeinen vielen Borden,
Flaſchen, Schüſſeln und Tüten erforderlich macht. Das wichtigſte
Requiſit iſt darum die gutangebrachte elektriſche Lampe.
Aus der NSDAP.
Verkauf der NS.=Kriegsopfer=Abzeichen.
GPA. Diejenigen Firmen, die zum Verkauf des
obengenann=
ten Abzeichens zugelaſſen ſind, ſind verpflichtet, ihren Bedarf bei
der Bezirksgeſchäftsſtelle der Nationalſozialiſtiſchen
Kriegsopfer=
verſorgung e. V. Frankfurt a M. Braubachſtraße 14—16. zu
be=
ſchaffen. Der Verkaufspreis beträgt 30 Pfg. pro Stück und darf
weder über= noch unterboten werden. Das Abzeichen darf nur
gegen Vorzeigen der Mitgliedskarte oder des vorläufigen
Mit=
gliedsausweiſes abgegeben werden.
Reichsluftſchutbund.
Wochenplan der Luftſchutzſchule.
Dienstag, den 12. Dezember, 20.00 Uhr: Männerlehrgang A im
Realgymnaſium Phyſikſaal. 1. Uebungen im Schutzraumbau
(2 Stunden). Referenten: Architekt Eidenmüller und
Zimmer=
meiſter Haury.
Freitag, den 15. Dezember, 20.00 Uhr: Männerlehrgang 4. im
Realgymnaſium, Phyſikſaal. 2. Verpaſſen der Gasmasken (1
Stunde). Referenten: Ing. Altmannsberger und ſtud.
Selig=
mann. 2. Uebungen im Gasſchutz (1 Stunde). Referenten:
Ing. Altmannsberger und ſtud. Seligmann.
Zu den weiteren Lehrgängen werden die Anmeldungen bei
der Polizeidirektion, Hügelſtraße, Zimmer 30, entgegengenommen.
Im nächſten Lehrgang für Frauen und auch in dem für Männer
ſind noch Plätze frei. Die Koſten eines ganzen Lehrganges
betra=
gen 2.— RM. und für Unterſtützungsempfänger 1.— RM. Als
Anzahlung werden 50 Pfg. erhoben, die auch bei evtl.
Nichtteil=
nahme als Unkoſtenbeitrag einbehalten werden. Die Dauer eines
Lehrganges beträgt 4—6 Wochen bei wöchentlich zweimaligem
Abendunterricht.
Einzeichnungsliſten für den ROB. liegen vorerſt auf:
Polizeidirektion, Hügelſtraße: „Danatbank. Rheinſtraße;
Tech=
niſche Nothilfe, Marſtall; RLB.=Geſchäftsſtelle, Rheinſtraße 48,
und in allen Apotheken und Drogerien.
Tageskalender für Montag, den 11. Dezember 1933.
Anion: „Du biſt entzückend Rosmarie‟: Helia: Madame Butter=
9.— Palaſt: „Höllentempo”. — Reſi=Theater: „Das häßliche
Mädchen”.
Arbeitsgemeinſchaft der Rhein=Main=Städte.
Einmükige Kommunalpolikik
des rhein=mainiſchen Städtekranzes.
Frankfurt a. M., 8. Dezbr.
Im Römer fand eine Beſprechung der Bürgermeiſter
bzw. deren Vertreter der Städte Frankfurt, Wiesbaden,
Darmſtadt, Offenbach, Mainz, Gießen, Hanau und
Aſchaffenburg ſtatt. Die Bedeutung der Sitzung wurde durch
die Anweſenheit des Schöpfers des in ſich geſchloſſenen Rhein=
Main=Gebietes, Gauleiters Sprenger, unterſtrichen.
Oberbürgermeiſter Dr. Krebs unterſtrich die Notwendigkeit
des gemeinſamen Arbeitens der Städte im rhein=mainiſchen
Ge=
biet. Zur Verbeſſerung der Verkehrsverhältniſſe nahm
Stadtrat Dr. Lingnau=Frankfurt das Wort: Das in
verkehrs=
techniſcher Beziehung nicht zufriedenſtellende Gebiet müßte ähnlich
wie Berlin erſchloſſen werden. Die in wirtſchaftlichen und
kul=
turellen Fragen miteinander verbundenen Städte des Rhein=
Main=Gebietes müſſen durch eine Schnellbahn näher
zuſam=
mengebracht werden. Es käme die Weſt/Oſt=Linie: Mainz—
Wiesbaden— Frankfurt—Offenbach — Hanau —
Aſchaffenburg und die Nord/Süd=Linie: Gießen—
Frankfurt—Darmſtadt, in Betracht. Außerdem wurde
die Frage der Elektrifizierung des
Reichsbahn=
netzes im Rhein=Main=Gebiet aufgeworfen.
Hinſicht=
lich der Autobusverbindung wurde ein ſehr beachtlicher
Vorſchlag gemacht. Den Städten ſoll die Aufſchließung ihres
Stadtgebietes, der Reichspoſt die Bedienung zwiſchen den Orten
außerhalb der Stadtgebiete vorbehalten bleiben. Die
Tarif=
geſtaltung ſoll einheitlich durchgeführt werden
Stadtrat Dr. Müller=Frankfurt begründete die dringende
Notwendigkeit der planmäßigen Regelung der
Strom=
verſorgung. Erſt, wenn eine ſachgemäße Vereinheitlichung
herbeigeführt ſei, wäre eine befriedigende Tarifgeſtaltung
mög=
lich. Der Verbraucherpreis dürfte 10 Pfennig pro Kilowatt nicht
überſteigen; lediglich die Grundgebühr wäre entſprechend den
ört=
lichen Verhältniſſen von den einzelnen Gemeinden feſtzulegen.
Unhaltbare Zuſtände beſtehen auch bei der
Waſſerverſor=
gung. Es ſollte im Rhein=Maingebiet nicht mehr vorkommen,
daß man ſich gegenſeitig „das Waſſer abgrabe‟. Die Arbeits=
gemeinſchaft wird auch hinſichtlich der Kanaliſation Fruchtbares
leiſten können, was beſonders bei der Ableitung der Abwäſſer in
Flüſſe, an denen ſich Bäder befinden, bedeutungsvoll erſcheint.
Das Hauptaugenmerk richtet ſich bei der Arbeitsgemeinſchaft
auf die gemeinſchaftliche Bekämpfung der
Arbeits=
loſigkeit.
Zu kulturellen Fragen nahm Stadtrat Dr.
Kel=
ler=Frankfurt das Wort. Er führte an verſchiedenen Beiſpielen
an, was mit einer planmäßigen Regelung aller Kulturfragen
er=
reicht werden kann. Im Rhein=Maingebiet ſeien fünf
Kunſt=
gewerbeſchulen vorhanden, die zweckmäßig in verſchiedene
Spezial=
ſchulen umgeſtaltet würden.
Generalintendant Meißner betonte, daß hinſichtlich des
Theaterweſens ſchon aus finanziellen Betrachtungen
her=
aus eine Zuſammenlegung erforderlich ſei.
Sparkaſſenfragen berührte Oberbürgermeiſter Dr.
Schönhals=Offenbach. Er forderte eine gleichmäßige
Zins=
gebarung. Dies müſſe einheitlich mit den Privatbanken angeſtrebt
werden. Weſentlich könnten auch die Giroverbände zu dieſer
ein=
heitlichen Regelung beitragen.
Stadtrat Bickendorf=Frankfurt wies auf die rhein=
mai=
niſche Bauwirtſchaftsſtelle hin, die neben der beſſeren
Ausgeſtaltung der Verdingungsordnung beſonders auf dem
Bau=
ſtoffmarkt fördernd wirken könne.
Reichsſtatthalter Sprenger nahm zu den einzelnen
Refe=
raten Stellung. Insbeſondere ſetzte er ſich für die Verbeſſerung
des Verkehrs im Rhein=Maingebiet ein und ſchlug eine
Erweite=
rung des Landesplanungsverbandes vor, um auch die
wirtſchaft=
liche Seite der von der Reichsbahn zu ſchaffenden
Schnellverkehrs=
verbindungen zu überprüfen. Er begrüßte die Vereinheitlichung
der Energieerzeugung, ſowie die geplanten Zuſammenlegungen
auf kulturellem Gebiet. Schon in nächſter Zeit wird dazu
Stel=
lung genommen werden und Gauleiter Sprenger wird weitere
Anregungen geben. Als beſonders, dringlich betrachtet er die
Regelung der Zinsfrage bei den Sparkaſſen.
Die Vertreter der einzelnen Städte beteiligten ſich ebenfalls
lebhaft an der Ausſprache, die durch weiteren perſönlichen
Aus=
tauſch von Erfahrungen noch weiter gefördert werden ſoll. Die
Schaffung von Arbeitsgemeinſchaften wurde von allen
nachhal=
tigſt begrüßt, und Oberbürgermeiſter Dr. Krebs konnte mit voller
Befriedigung dieſe wichtige und bahnbrechende Sitzung ſchließen,
wobei als nächſter Tagungsort Darmſtadt beſtimmt wurde,
Was will der Reichsbund Volkskum und Heimak?
stpa. Der Reichsbund Volkstum und Heimat iſt der einzige
auf dem Gebiete der Volkstumsarbeit von der Reichsleitung der
NSDAP. anerkannte Bund.
Er will alle Kräfte zuſammenſchließen, die aus Blut und
Boden, aus Volkstum und Heimat entſprießen, um auf der
welt=
anſchaulichen Grundlage des Nationalſozialismus eine neue
deutſche Volkskultur zu geſtalten.
In unſerer Landſchaft „Rheinfranken=Heſſen wird
der Reichsbund von Herrn Miniſterialrat Ringshauſen als
Landſchaftsführer geleitet.
Mitglied des Reichsbundes kann jeder unbeſcholtene deutſche
Volksgenoſſe gegen den geringen Monatsbeitrag von 25 Pfg.
wer=
den. Die bebilderte Monatsſchrift „Volk und Scholle‟
wird dafür unentgeltlich geliefert.
Anmeldeſcheine zum Eintritt in den Reichsbund ſind bei der
Geſchäftsſtelle des Reichsbundes. Darmſtadt.
Neckarſtraße 3, zu haben. Ferner nehmen alle Lehrer an
Volksſchulen und höheren Schulen Anmeldungen entgegen.
mir gleich mehrere Packungen auf die Reise mitnehme?
Wer weiß, ob ich in Holland Posterisan bekornnte, das mir
wegen seiner spezifischen Heilwirkung gegen
Hämorrhoi-
den unentbehrlich ist."
„Wie Sie wünschen, mein Herrl Im übrigen können Sie
unbesorgt sein: Posterisan ist als Hämorrhoidalmittel weit
über Deutschlands Grenzen bekannt und selbstverständlich
auch bei unseren holländischen Kollegen erhältlich-
In allen Apotheken: Posterisan-Salbe für RM. 1.63,
Posterisan-Zäpfchen für RM. 2.35.
Winkerurlaubskarken.
Die kürzlichen Veröffentlichungen über die zum 1.
Dezem=
ber bei der Reichsbahn eingeführten Winterurlaubskarten haben
vielfach zu der Anſicht geführt, daß die geſtaffelten Ermäßigungen
von 30, 40 50 und 60 Prozent für die Geſamtentfernung gewährt
werden. Dieſe Annahme iſt jedoch irrig. Die
Reichsbahndirek=
tion Mainz weiſt daher auf folgendes hin:
Die Winterurlaubskarten werden erſt für Entfernungen für
200 Kilometer (einfache Fahrt) oder Zahlung des Fahrgeldes für
dieſe Strecke ausgegeben. Bis zu 400 Kilometer beträgt die
Er=
mäßigung 20 Prozent. Bei allen über 400 Kilometer
hinausgehenden Entfernungen wird für die
er=
ſten 400 Kilometer eine Ermäßigung von nur 20
Prozent gewährt. Für die weiteren Teilſtrecken iſt die
Er=
mäßigung geſtaffelt, und zwar beträgt ſie für die Teilſtrecken von
401 bis 600 Kilometer 30 Prozent, von 601 bis 800 Kilometer
40 Prozent, von 801 bis 1000 Kilometer 50 Prozent und für die
reſtlichen Teilſtrecken über 1000 Kilometer 60 Prozent. Es wird
alſo nicht etwa der Fahrpreis für die Entfernung im ganzen um
30, 40, 50 und 60 Prozent ermäßigt, ſondern die höhere
Ermäßi=
gung tritt jeweils nur in der betreffenden 200=Kilometer=Stufe
ein. Hierdurch wird vermieden, daß der Fahrpreis für eine
be=
ſtimmte Entfernung durch den Preis für eine weitere Entfernung
unterboten wird.
Beiſpiel: Die Entfernung Mainz—Berchtesgaden über
Aſchaffenburg oder Ulm—München beträgt 631 Kilometer. Der
Preis einer gewöhnlichen Karte 3. Klaſſe beträgt für Hin= und
Rückfahrt 50,80 RM., einer Winterurlaubskarte 3. Klaſſe nur
38,40 RM. Die Verbilligung beträgt ſomit 12.40 RM. (rund
25 Prozent). In dem Fahrpreis dieſer Winterurlaubskarte iſt
ſomit für die erſten 400 Kilometer eine Ermäßigung von 20
Pro=
zent, für die Teilentfernung von 401 bis 600 Kilometer eine ſolche
von 30 Prozent und für die reſtlichen 31 Kilometer eine ſolche von
40 Prozent, im ganzen jedoch nur von 25 Prozent, eingerechnet.
Bei Benutzung von Schnell= und Eilzügen iſt der tarifmäßige
Zu=
ſchlag zu bezahlen. Nähere Auskunft erteilen die
Fahrkartenaus=
gaben und Merſtellen.
— Selbſtverſorgung mit Branntwein durch Gaſtwirte. Gaſt
wirte, die nicht bei der Zollbehörde als
Trinkbranntweinher=
ſteller angemeldet ſind, dürfen ſich nicht Sprit beſchaffen un
daraus die für ihren Ausſchank erforderlichen Trinkbranntweine
durch Miſchung mit Waſſer und Eſſenzen ſelbſt herſtellen. De
Reichsfinanzminiſterium macht darauf aufmerkſam, daß
hieri=
eine Hinterziehung der Branntweinzuſchlagsſteuer liegt, die zu
beſtrafen iſt und die Entziehung der Schankerlaubnis nach ſie
ziehen kann. Die Zollbehörden ſind angewieſen, gegen ſolche
Gaſt=
wirte unnachſichtlich vorzugehen.
* Fahnenweihe=Nachfeier
der Techniſchen Nokhilfe.
Während ſonſt die Techniſche Nothilfe als „des Landes treue
Helferſchar in Not und Gefahr” getreu ihrem Grundſatz „jederzeit
einſatzbereit” iſt, gönnte ſie ſich und ihren Angehörigen am
geſt=
rigen Abend im Rahmen einer in der Beſſunger Turnhalle
abge=
haltenen kameradſchaftlichen Nachfeier zu der vor ſechs Wochen
er=
folgten Fahnenweihe einige gemütliche Stunden. Schneidig und
ſchmiſſig leitete die gut beſetzte und gut geſchulte eigene Teno=
Kovelle, unter der bewährten Stabführung von Kavellmeiſter
Louis Kümmel, den Abend ein, wie überhaupt die Kavelle
unter ſich ſtets ſteigerndem Beifall des zahlreich erſchienenen
Pu=
blikums einen weſentlichen Teil der Vortragsfolge beſtritt.
Zahlreiche Ehrengäſte waren erſchienen. U. a. bemerkte man
den Landesleiter der Teno, Döbel=Frankfurt, Oberſt
Schrö=
der als Vertreter des Roten Kreuzes, Regierungsrat
Schnei=
der als Vertreter der Polizei, Bürgermeiſter Divl.=Ing. Kopp
als Vertreter der Stadt Darmſtadt, Oberbaurat Heuſel als
Ver=
treter des Städtiſchen Bauamtes, eine ſtarke Abordnung der
Offen=
bacher Teno=Ortsgruppe, Dr. Weil als Vertreter der NS.=
Kreis=
leitung, wie überhaupt zahlreiche Vertreter der Wehrverbände und
befreundeten Körperſchaften. Ortsgruppenfüher Divl.=Ing. Meiſe
wies in ſeiner Begrüßungsanſprache auf die großen Aufgaben
hin=
die der Teno gerade im Dritten Reich noch harrten. Dieſe
Auf=
gaben könnten jedoch nur durch ſorgſame Pflege wahrer
Kamerad=
ſchaft in Freud und Leid reſtlos gelöſt werden. Schulter an
Schul=
ter müßten die Mitglieder der Teno mit vereinten Kräften am
Wiederaufbau mithelfen in treuer Gefolgſchaft zu dem Führer,
dem ein dreifaches Sieg=Heil mit anſchließendem Horſt=Weſſel=
Lied galt.
Eine reichhaltige Vortragsfolge in Geſtalt einer Bunten
Bühne wickelte ſich dann unter der Regie des Stabsleiters Illert
ab. Eine ganze Reihe ſoliſtiſcher Kräfte trat auf. Theo
Küm=
mel ſtellte mit der „Teufelszunge”, einem bekannten
Bravour=
ſtück für Piſtonſoliſten, deutlich unter Beweis, daß er ein
geleh=
riger Schüler ſeines Meiſters und Onkels Louis Kümmel iſt.
Teno=Kamerad Schwarzbach war (unter Klavierbegleitung
von Walter Engelter) ein ausgezeichneter Interpret des nach
einer Dichtung Felix Dahns von Fr. Hummel zuſammengeſtellten,
deutſches Schichſal im Oſten heraufbeſchwörenden Melodrams „Die
Mette von Marienburg”. Kamerad Hartmann wußte in
flüſſi=
gem Schwung das Xylophon zu ſchlagen, was er, abgeſehen von
den Tanzſtücken, vor allem in der Fantaſie aus Roſſinis Oper
„Wilhelm Tell” bewies. Als „luſtiger Bua” mit fröhlichen
Schwei=
zerliedern zur Laute und waſchechten Jodlern ſtellte ſich Kamerad
Jäniſch vor. Rudolf Fey führte ſich gut mit dem Rezitativ
„An des Rheines grünen Ufern” aus „Undine” ein und ſang im
zweiten Teil einige heitere Lieder. Ganz auf den heiteren Ton
waren auch die meiſten Vorträge von Ludwig Hildebrandt
geſtimmt, der in ſeinen „Vier Patienten” eine lehrreiche
Zeit=
ſatire gab. Kammermuſiker Alfred Günther (Poſauniſt) ſpielte
das Adagio aus Kühns „Militärkonzert” in vollendeter
Wieder=
gabe. Voll heſchwingter Lebensfreude waren die reizenden Tänze
von Hilde Wolff=Darmſtadt=Offenbach, Mitglied des Deutſchen
Tänzerbundes. Die Klavierbegleitung lag bei Joſeph Bauer
vom Heſſiſchen Landestheater in guten Händen.
Nach einem Schluß= und Dankeswort des ſtellvertretenden
Ortsgruppenführers Kochhafen klang der offizielle Teil des
Programms mit dem Deutſchlandlied aus. Anſchließend Deutſcher
Tanz.
Aus den Darmſtädter Lichtſpleltheatern.
Helia.
Die Geſchichte der armen kleinen Geiſha Cho=Cho=San iſt in
glücklicher Weiſe in dem Liebesmärchen aus dem Lande der
Kirſch=
blüte „Madame Butterfly” nach Motiven der
gleich=
namigen Oper verfilmt. Sylvia Sidney in der Hauptrolle iſt
ſo anmutig und verſteht ſo ergreifend ihr, ſchickſalhaftes Leben
darzuſtellen, daß man mit ihr fühlen, ſie verſtehen muß. Es trifft
in dieſem Film der Kontraſt zweier Völkerſitten, menſchlichen
Mißverſtehens, ſo ſcharf und doch ſo fein angedeutet aufeinander,
daß man von dem Schickſal der kleinen Japanerin, die unendlich
ſtark liebt und für ihre Licbe ihr Leben hingibt, unbedingt
ge=
packt wird. Sylvia Sidney ſpielt ſtark, eindrucksvoll und
über=
legen, ihr ſphinxenhaftes und ſchickſalergebenes Lächeln läßt die
Tragik ihres kurzen Glücks beſonders zu Herzen gehen. „Madame
Butterfly” in filmiſcher Uebertragung wirkt beſonders
eindrucks=
voll und nachhaltig. — Das Beiprogramm iſt außerordentlich
un=
terhaltend und belehrend. Es bringt u. a. einen Film „Der
Herrgottsſchnitzer von Oberammergau” und eine ſehr reichhaltige,
aktuelle Wochenſchau, die Ereigniſſe in aller Welt miterleben
läßt.
— Das Union=Theater zeigt nur noch kurze Zeit den Film
mit ſtärkſter Handlung und wundervollen Bildern „Du biſt
entzückend Roſemarie‟ „Die Roſl von Traunſee‟. In
Hauptrollen ſpielen Hans Stüwe und Herta Worell.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen heute und folgende Tage den
wirklichen König der Senſationen Salto Kina in dem deutſchen
Abenteurertonfilm „Höllentempo”, ein Film des
hundert=
mal aufs Spiel geſetzten Lebens. Alle Senſationen des Films
ſind echt und keine Tricks. Waghalſiger und ſenſationeller iſt
nichts mehr möglich
Reſi=Theater. Der reizende Luſtſpielfilm „Das häßliche
Mädchen” mit Max Hanſen und Dolly Haas läuft heute zum
unwiderruflich letzten Male. Ab morgen der aufwühlende,
ſen=
ſationelle Film der Wirklichkeit „Ich bin ein entflohener
Ketten=
ſträfling”, das wahre Schickſal des Robert Elliot Burns, dem es
gelang, zweimal aus der Sträflingszwangsarbeit zu entfliehen.
In der Hauptrolle: Paul Muni.
Seite 4 — Nr. 343
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 11. Dezember 1933
Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. Am Freitag verhandelt wieder der Strafſenat des
Oberlandesgerichts vier Hochverratsſachen in
nicht=
öffentlicher Sitzung. Als erſter erhielt der frühere Kommuniſt
Karl Runkler aus Offenbach 2 Jahre Gefängnis, weil man in
ſeinem Keller verſteckt hochverräteriſche Schriften fand. Der
An=
geklagte behauptete, davon habe er nichts gewußt, die müßten von
außen reingeſchafft worden ſein.
Ein Jahr und ſechs Monate Zuchthaus erhielt
der kommuniſtiſche Maurer Johannes Bartmann aus
Mörlen=
bach, der Wafſen und Sprengſtoffe verſteckt hielt.
Der Arbeiter Wendelin Ehemann aus Offenbach erhielt
ein Jahr und vier Monate Gefängnis, weil er
ille=
gale Flugblätter verbreitete.
Hochverrat hielt der Strafſenat nicht für gegeben bei dem
Schloſſer Emil Schmidt aus Eſſen, der einen ſehr blutrünſtigen
kommuniſtiſchen Liedertext bei ſich trug und anderen zeigte. Er
wird wegen Vergehens gegen die Verordnung des
Reichspräſiden=
ten zum Schutze von Volk und Staat zu vier Monaten
Ge=
fängnis verurteilt.
Das Bezirksſchöffengericht ſprach am ſelben Tag
einen früheren Schupobeamten, der wegen fahrläſſiger Tötung und
Körperverletzung angeklagt war, frei. Der Angeklagte war
vor=
wiegend als Kraftfahrer tätig und hatte als ſolcher im Frühjahr
einen Transport Pfungſtädter Kommuniſten nach Oſthofen zu
be=
fördern. Auf der Bickenbacher Chauſſee ſtieß er ſo unglücklich mit
einem Frankfurter Perſonenkraftwagen, der plötzlich hinter einem
underen Auto hervorkam, zuſammen, daß drei Perſonen ſchwer, 4
bis 5 andere leicht verletzt wurden und der Fahrer des
Frank=
furter Autos getötet wurde. Die Kommuniſten halfen dann beim
Abtransport der Verletzten und verhinderten auch, daß der
Mo=
tor des Frankfurter Autos explodierte und in Brand geriet. Das
Gericht iſt, wie der Sachverſtändige, der Anſicht, daß dem
Ge=
töteten durch ſein völlig geſetzwidriges und kopfloſes Verhalten
die alleinige Schuld an dem Unfall zuzuſchreiben ſei und ſpricht
den Angeklagten, der große Geiſtesgegenwart bewieſen habe, und
der auch von ſeinem Vorgeſetzten als einer ſeiner beſten Fahrer
geſchildert wurde, in vollem Umfang frei.
Die Große Strafkammer verhandelte, nachdem eine
Verhandlung wegen Amtsunterſchlagung gegen mittag vertagt
wurde, gegen 19 Hähnleiner. Acht Angeklagte, 20jährige
Burſchen, werden der Wilddieberei beſchuldigt. Einige
brachten nur vereinzelt Haſen, auch mal einen Fuchs mit heim,
die ſie angeblich im Wald gefunden haben wollen; andere
wil=
derten ſyſtematiſch mit Pirſchbüchſen und Fallen. Drei
Eltern=
paare ſollen das Fleiſch mit verwendet und verzehrt haben, und
die übrigen Angeklagten, dabei ein Waffenhändler aus
Zwingen=
berg ſollen die Waffen an die Wilderer verkauft haben. Die
An=
geklagten ſind größtenteils geſtändig. Das Gericht verurteilt den
erſten Angeklagten, Konrad Rotärmel 3., wegen fortgeſetzten
ge=
werbsmäßigen Wilderns, wegen Vergehens gegen das
Schußwaf=
fengeſetz, und gegen die Verordnung des Polizeikommiſſars zu
zwei Jahren Gefängnis. Georg Lampert erhält wegen fortgeſetzter
Wilddieberei ein Jahr vier Monate Gefängnis, Philipp Götz 4.
wegen desſelben Deliktes 10 Monate Gefängnis. Zwei andere
erhalten 6 Wochen, einer 100 RM., die Eltern erhalten anſtelle
einer Gefängnisſtrafe von einem Monat Geldſtrafen von je 100
RM. wegen Hehlerei, und die übrigen erhalten wegen Vergehens
gegen das Schußwaffengeſetz Geldſtrafen von 3mal ie 60 und
ein=
mal 210 RM. Das Verfahren gegen den Zwingenberger
Waffen=
händler wird zur weiteren Verfolgung abgetrennt. Die Waffen
werden eingezogen.
der Bolizeiberichl.
Neue Fahrtrichtungsanzeiger! Mit dem Januar 1934 treten
die neuen Beſtimmungen über die Fahrtrichtungsanzeiger in
Kraft. Es wird daher auf § 4 Abſ. 8 der Verordnung über
Kraft=
fahrzeugverkehr vom 10. Mai 1932 hingewieſen, welcher lautet:
Bei Verwendung einer Einrichtung zum Anzeigen der
beabſichtig=
ten Aenderung der Fahrtrichtung darf nur gelbrotes Licht
be=
nutzt werden. Eine Einrichtung zum Anzeigen der beabſichtigten
Aenderung der Fahrtrichtung muß ſo beſchaffen ſein, daß das
Zei=
chen in eingeſchaltetem Zuſtand an der Seite des Kraftfahrzeuges,
nach der abgebogen werden ſoll, erſcheint, dabei den Umriß des
Kraftfahrzeuges verändert, für den Führer wahrnehmbar, von
vorn und hinten ſichtbar, jedoch in ausgeſchaltetem Zuſtand
unſicht=
bar iſt. Bei Verwendung einer Einrichtung zum Anzeigen der
Abſicht des Anhaltens darf nur rotes Licht benutzt werden.
Fahrraddiebſtähle. Am 7. Dezember, gegen 16 Uhr, wurde in
der Rheinſtraße vor der Hauptpoſt ein Herrenfahrrad, Marke
Bergkönig, Fabr.=Nr. 369 124, geſtohlen. — Am 7. Dezember,
ge=
gen 12.30 Uhr, vor dem Neuen Gerichtsgebäude ein
Damenfahr=
rad, Marke Gritzner, Fabr.=Nr. unbekannt.
Sichergeſtellte Fahrräder. Auf der Polizeidirektion wurden
drei Herrenfahrräder, Marke „Dürkopp”, „Tas” und „Göricke‟.
ſichergeſtellt. Die betreffenden Eigentümer wollen ſich umgehend
mit Ausweis auf der Polizeidirektion, Hügelſtraße Nr. 31—33.
Zimmer 34, melden.
Diebſtahl. In der Nacht zum 8. Dezember wurde vor dem
Hauſe Schuchardſtraße 10 ein Firmenſchild mit der Aufſchrift
„Mifa” und einem abgebildeten Fahrrad (Größe 92 mal 37 cm.,
von unbekannten Tätern abgeriſſen und mitgenommen. Die
Grundfarbe des Schildes iſt blau, das Fahrrad und das Wort
Mifa ſind elfenbeinfarbig aufgetragen. Wer kann über die Täter
und über den Verbleib des Schildes Angaben machen?
Verkehrsunfall. In der Nacht zum Samstag ſtießen auf der
Straßenkreuzung Beck= und Roßdörfer Straße zwei
Perſonenkraft=
wagen zuſammen. Beide Fahrzeuge wurden beſchädigt, konnten
aber nach Aufnahme des Tatbeſtandes ihre Fahrt fortſetzen.
Per=
ſonen wurden zum Glück nicht verletzt.
Vorſicht, Falſchgeld! Wie die kriminalpolizeilichen
Ermitt=
ſungen in der Zeller Falſchmünzeraffäre nachträglich ergeben
haben, hatten die beiden Falſchmünzer doch eine Anzahl falſche
Zweimarkſtücke abgeſetzt. Derartiges Falſchgeld iſt bis jetzt in
Zwingenberg und in Darmſtadt aufgetaucht. Alle Falſchſtücke
tragen das Münzzeichen „J” und die Jahreszahl 1926. Bei
Auf=
tauchen von verdächtigen Zweimarkſtücken wird die Bevölkerung
gebeten, dieſe Marken genau zu beachten, das Geldſtück einzuhalten
und ſofort die Polizei zu benachrichtigen. Bewußte Weitergabe
falſcher Geldſorten wird ebenfalls ſtreng beſtraft.
Treu zur Fahnel
Zeierliche Bereidigung
und Zahnenweihe der Skandarke 143.
üt. Pfungſtadt. 10. Dezember.
Unter großer Anteilnahme der geſamten Bevölkerung
Pfung=
ſtadts fand am Sonntag mittag die feierliche Vereidigung der in
Darmſtadt. Pfungſtadt Eberſtadt. Griesheim und in den
benach=
barten Ortſchaften anſäſſigen SA.=Männer der Standarte 143
und die Weihe von 7 neuen Sturmfahnen auf dem herrlich am
Waldeingang gelegenen Pfungſtädter SA.=Sportplatz ſtatt.
Pfungſtadt hatte zur Feier des Tages ſein Feſtkleid angelegt
und war reich mit den Symbolen des neuen Reiches geſchmückt.
Groß und klein war auf den Beinen, um der feierlichen
Hand=
lung beizuwohnen. Schon die Anmarſchſtraßen waren von
Volks=
genoſſen aller Stände dicht umſäumt, die keine Gelegenheit mehr
hatten, dem Weiheakt mitzuzuſehen. Auf dem Weiheplatz bot ſich
dem Beſchauer ein prachtvolles Bild. Die im ſchönſten Glanze
ſtrahlende Winterſonne leuchtete über dem braunen Karree, in
dem die Sturmbanne II, III und IV/143 aufgeſtellt waren. in
vorderſter Front, in tiefen Gliedern, die große Zahl der zu
Ver=
eidigenden, dahinter die alte SA. und die neuen Anwärter, zur
Rechten, flankiert von den Stäben, die alten und die neuen, noch
verhüllten Sturmfahnen. Vor der Front hatten der
Spielmanns=
zug und die Brigadekapelle, unter Brigade=Muſikinſpizient
Bus=
lau, Aufſtellung genommen.
Pünktlich um 12 Uhr ertönten Kommandos. Mit einem Ruck
erſtarrten über 3000 SA.=Männer, wie aus Erz gegoſſen.
Stan=
dartenführer Dr. Ivers und der Führer der Standarte 143,
Oberſturmbannführer Meder waren eingetroffen. Nach
Er=
ſtattung der Stärkemeldung durch Sturmbannführer Becker
ſchritten die beiden Führer unter den Klängen des
Präſentier=
marſches die Front ab. Darauf ſprach Oberſturmbannführer
Me=
der zu ſeiner SA. Er gab einen Rückblick über den ſchweren
Kampf der SA. gegen eine Welt von Feinden, der unter
unzäh=
ligen Blutopfern ſchließlich zum Siege führte. 1921 als kleiner
Saalſchutz von wenigen Mann gegründet, ſei die SA. trotz
uner=
hörten Terrors heute zum Millionenheere angewachſen und ein
zuverläſſiges Machtinſtrument in der Hand ihres oberſten
Füh=
rers geworden. Die rieſigen Opfer verpflichten dazu, daß heute
von jedem Neueintretenden eine längere Probezeit verlangt
werde. Eine Anzahl dieſer Anwärter habe jetzt die Probe beſtan=
den und könne endgültig in die braune Armee aufgenommen und
vereidigt werden. — Hoch reckten ſich die Arme zum Treuſchwur.
dem Führer unbedingten Gehorſam und unverbrüchliche Treue zu
halten und jederzeit Gut nud Blut dem Vaterlande zu opfern.
Aus tauſend Kehlen erſchallte die Eidesformel. Hier nicht nur
als eine äußerliche Form, ſondern als inneres Erlebnis. Die alte
Eberſtädter Blutfahne berührend, gelobten die Vereidigten,
nie=
mals das Banner der Freiheit in Stich zu laſſen, ſondern lieber
mit der Fahne unterzugehen.
Darauf nahm Standartenführer Dr. Ivers die feierliche
Weihe von ſieben neuen Sturmfahnen vor. In ſeiner Anſprache
erinnerte er an den ungeheuerlichen Kampf, den die SA. in
Pfungſtadt und Umgebung zu führen hatte. Bei jedem
Wieder=
kommen in der Kampfzeit konnte aber feſtgeſtellt werden, daß die
Saat, die geſät wurde aufging und immer mehr Volksgenoſſen
für die nationalſozialiſtiſche Idee gewonnen wurden. Die alte
SA. bildete ein Stück Volksgemeinſchaft, und dieſe
Volksgemein=
ſchaft iſt heute die Gemeinſchaft des deutſchen Volkes geworden.
Was die alte SA. errungen hat, muß die junge verteidigen, denn
der Kampf um die Idee des Führers iſt nicht zu Ende und wird
ein ewiges Werben um die Seele des Volkes bleiben. Gibt es
doch immer noch Menſchen, die Deutſchland nach ruſſiſchem Muſter
vernichten möchten. Die neuen Fahnen mögen mit den alten
ſieggekrönten der SA. in dieſem Ringen voranwehen. Wohl ſind
Fahnen äußerlich nur ein Stück Holz und Tuch, doch kann man
das wankende Gemüt an der Kraft ihrer Symbolik immer wieder
aufrichten. Verſinnbildlicht doch das Rot den deutſchen
Sozia=
lismus der Tat, mahnt das Weiß an Ehrlichkeit und unbedingte
Sauberkeit, und verkündet das ſchwarze Kreuz den heiß errungenen
Sieg. Sind wir treu, ehrlich und opferbereit, ſo wird es uns
der=
einſt ganz Deutſchland lohnen.
Unter den Klängen des Horſt=Weſſel=Liedes fielen alsdann
die Umhüllungen der neuen Sturmfahnen. Mit hochgereckten
Armen begrüßten Tauſende die leuchtenden Siegesbanner. In
ſeinem Schlußwort betonte Dr. Ivers, daß die Fahne, die
einſt=
mals verboten war, heute über ganz Deutſchland als Zeichen der
Volksverbundenheit wehe. Ein SA.=Mann werde niemals ſein
heiliges Feldzeichen verlaſſen. Ein dreifaches Heil auf den Führer
und das Horſt=Weſſel=Lied beſchloſſen die erhebende Feier.
Am Ortsausgang Pfungſtadt nahmen dann die beiden Führer
den Vorbeimarſch der SA.=Stürme ab. Schier endlos erſchien der
lange Zug der abrückenden braunen Kolonnen. Für alle
Teil=
nehmer wird die Feier, die für jeden einzelnen ein inneres
Er=
lebnis geweſen ſein dürfte, unvergeſſen bleiben.
Bunker Abend
der Minterghie ieverftadt.
F. Eberſtadt, 10. Dez. Der im Saale „Zum Bergſträßer Hof
(Peter) veranſtaltete Bunte Abend bildete das beſondere Glied
in der Reihe der dem Winterhilfswerk dienenden örtlichen
Maß=
nahmen. Daß dem Rufe der Winterhilfe zu dieſem Bunten Abend
die Eberſtädter ſo zahlreich gefolgt waren und damit der
Ver=
anſtaltung zu dem erzielten guten finanziellen Ergebnis
verhal=
fen, iſt eine ihren Opferſinn beweiſende Tatſache und war ſchönſter
und beſter Lohn für die reiche Mühe und Arbeit.
Bei der Durchführung des Programms haben aber auch die
Mitwirkenden — abgeſehen davon, daß ſie ſich in uneigennützigſter
Weiſe zur Verfügung geſtellt hatten — ihr beſtes Können
ein=
geſetzt und damit den äußeren Erfolg des Abends verbürgt.
Be=
herzigenswerte Worte der Begrüßung ſprach Ratsmitglied Weil,
während Frau Marie Seeger in einem ſinnvollen Vorſpruch
die Herzen für den großen Gedanken der von dem Führer
ge=
wollten Volks= und Notgemeinſchaft gewann. Auf geſanglichem
Gebiete lernte das Publikum die Darmſtädter Sopranſängerin
Erna Schieferdecker kennen, die durch ihre Anmut ebenſo
wie durch ihre geſangliche Kunſt entzückte. Sie ſowohl wie ihr
bekannter Darmſtädter Partner, Peter Schäfer, bauten ſogleich
am Anfang die Brücke, auf der auch unſere einheimiſchen Künſtler
den Weg zu den Herzen der Zuhörer fanden. Als ſolche ſtellten
ſich vor: Lehrer Eidenmüller, der Meiſter des Fagotts, deſſen
Darbietungen ſeltener Art das Publikum aufhorchen ließen, ferner
die jungen Brüder Meerſtädter, die auf der Handharmonika
erſtaunliche Fertigkeiten zeigten, ſodann Georg Pfeiffer, der
ſich immer mehr entwickelnde Baritonſänger — er brachte die
ein=
zig ſchöne Bravour=Arie des Figaro aus dem „Barbier von
Se=
villa” zu Gehör — und ſchließlich Frau H. Weitzel, die in dem
Spiel „Meißner Porzellan” von Alfredy die Geſangsrolle zur
glücklichen Durchführung brachte. Proben von neuerdings wieder
lebendia werdender urſprünglichſter Hausmuſik ließen Mitglieder
des Zither= und Mandolinenklubs koſten. Mit den lieblichen und
anheimelnden Weiſen altbayeriſcher Volks= und Tanzmuſik hatten
auch ſie den Dank der Zuhörerſchaft auf ihrer Seite. Major
Her=
tel=Darmſtadt und Georg Pfeiffer 1. erwieſen ſich in ihrer
Aufgabe als Begleiter auf dem Klavier als feſte Stützen der
So=
liſten. Den wirkungs= und ſtimmungsvollen Rahmen zu all
die=
ſen Darbietungen gab, die hieſige, eigens zu dieſer Veranſtaltung
verſtärkte SA.=Kavelle. Unter der feinfühligen Stabführung ihres
Muſikzugführers Karl Geißler krönte ſie mit den Klängen und
Rhythmen aus dem Schatze der Muſik deutſcher Meiſter dieſen
ſchönen deutſchen Abend. Erwähnt ſei noch, daß auch der Erlös
aus dem opferungsfreudig geſtifteten, in der Pauſe von zarten
Händen dargereichten Kaffee und Kuchen dem Winterhilfswerk
zufließt, wie dies auch der Fall iſt mit dem Ertrag, den die mit
dem Abend verbundene Verloſung brachte.
Hungersnok auf der Inſel Zypern.
London. Infolge einer zweijährigen Trockenzeit iſt auf
einem großen Teil der Inſel Zypern eine ſchwere Hungersnot
entſtanden. Um nicht Hungers zu ſterben, eſſen viele Bauern
Gras und Wurzeln. Kilometerweit ſind die Felder und Aecker
völlig unfruchtbar. In der Verzweiflung greifen manche
Be=
wohner zum Raub und Diebſtahl. Faſt jede Nacht kommt es zu
bewaffneten Straßenüberfällen auf Kraftwagen und Fußgänger.
Engliſche Truppen ſind zum Schutze der Straße Lanaca—Nicoſia
abkommandiert worden.
„Pal” nicht geiſtesktank.
Kopenhagen. Der däniſche Filmſchauſpieler Carl
Schen=
ſtröm (Pat) teilt dem Vertreter der TU. zu den immer
wieder=
kehrenden Meldungen, er ſei geiſteskrank geworden, mit, daß er
kerngeſund ſei. Er werde binnen kurzem zuſammen mit Madſen
(Patachon) in einem neuen Film mitwirken.
Ungariſcher Handelsminiſter rettet Rodelgefährten.
Budapeſt. Auf der Suche nach geeignetem Skigelände
ver=
unglückte in den Börzſenyer Bergen ein Rodelſchlitten, auf dem
ſich Handelsminiſter Fabianyi in Geſellſchaft des Obergeſpans
Seldes befand. Der Schlitten ſtürzte in einer ſcharfen Kurve
um und der Obergeſpan flog in weitem Bogen in eine etwa zehn
Meter tiefe Schlucht. Handelsminiſter Fabianyi, der ſelbſt
un=
verſehrt blieb, kletterte beim Licht ſeiner Taſchenlampe in die
Schlucht hinunter. Es gelang ihm, unter Einſetzung aller ſeiner
Kräfte, den ſchwerverletzten Obergeſpan den ſteilen Abhang
hin=
aufzutragen und im Schlitten bis zur nächſten Ortſchaft zu
be=
fördern.
Db. Münſter, 5. Dez. Beſitz der Gemeinde. Die
Ge=
markung Münſter beſitzt 2200 Morgen Ackerland, 2150 Morgen
Wald. 526 Morgen Wieſen, während 170 Morgen auf Wege, Bäche
uſw. entfallen. Insgeſamt iſt die Gemarkung 5120 Morgen groß
oder 1280 Hektar. Von den 2726 Morgen Ackerland und Wieſen
gehören 712 Morgen der Gemeinde, 237 Morgen, früher einem
Fürſtlich Iſenburgiſchen Gut, jetzt der Ev. Landeskirche
Darm=
ſtadt, 62 Morgen der Pfarrei und 31 Morgen der Kirche, während
das übrige Feld, ungefähr 1650 Morgen, in kleinen Parzellen
bis zu 30 Morgen als Privateigentum den Landwirten gehört.
Die 2150 Morgen Wald gehören der Gemeinde an.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantworiung erfolgt ohne Rechtsverbindlichſei:
Nach N. Wenn ein unparteiiſcher Sachverſtändiger
feſtzu=
ſtellen vermag, daß der Apparat mit Fehlern behaftet iſt, die den
Wert oder die Tauglichkeit zu dem gewöhnlichen Gebrauch
auf=
heben oder mindern oder der Apparat die zugeſicherten
Eigen=
ſchaften nicht hat, werden Sie wohl mit Erfolg die Aufhebung
des Vertrags und Rückerſtattung des Kaufpreiſes auf dem
Klage=
wege verlangen können. Wir bemerken, daß eine kurze
Ver=
jährungsfriſt von 6 Monaten zu beachten iſt.
Nach F.=C. Wer außerhalb des Gemeindebezirks ſeines
Wohn=
orts ohne Begründung einer gewerblichen Niederlaſſung und
ohne vorgängige Beſtellung in eigener Perſon Waren feilbieten
will, bedarf eines Wandergewerbeſcheins. Eines
Wandergewerbe=
ſcheins bedarf nicht, wer in der Umgegend ſeines Wohnortes bis
zu 15 Km. Entfernung von demſelben ſelbſt verfertigte Waren,
die zu den Gegenſtänden des Wochenmarktverkehrs gehören,
feil=
bietet. Eine Legitimationskarte benötigt, wer
Warenbeſtellun=
gen aufſucht oder Waren aufkauft. Die Frage wegen des
Armen=
rechts iſt zu verneinen. Im übrigen müſſen Sie ſich an das
zu=
ſtändige Kreisamt wenden.
„Steuerbeſcheid” Nach § 211 Abſ. 3 der Reichsabgabenordnung
vom 22. Mai 1931 ſind die Steuerbeſcheide verſchloſſen
zu=
zuſtellen. Wenden Sie ſich im Dienſtaufſichtswege ſchriftlich an
das Landesfinanzamt Darmſtadt.
Todes=Anzeige.
Gott der Herr nahm heute nachmittag ½1 Uhr
unſere innigſtgeliebte Mutter, Großnutter,
Schweſter, Schwägerin, Tante und Baſe
au Mulig Tion
geb. Oebus
zu ſich in die Ewigkeit.
Die trauernd Hinterbliebenen:
Dr. Wilhelm Tron
Annelieſe Tron, geb. Kngppe
Ingrid Tron.
Darmſtadt, pfungſtadt, den 9. Dezember 1933.
Hohlerweg 22.
Die Beerdigung ſindet am Dienstag, den 12. Dezember,
nachmittags 2 Uhr, von der Kapelle des alten
Fried=
hofes aus ſtatt.
(14968
3300 Gerſtenkörner
Am 5 ds. Mis. verſchied nach kurzer, ſchwerer
Krankheit unſer treuſorgender Vater
HefrPntnt Schnewer.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau L. Schneider Wwe.
und Sohn Oskar.
Darmſtadt, den 11. Dezember 1933.
Die Einäſcherung fand auf Wunſch des Entſchlafenen
in aller Stille ſtatt.
Baderwellen
erstklassige Ausführung
Salon Chr. Beitrich
Telefon 3702 • Peter-Gemeinder-Straße 35
etwa gehören zur Herſtellung eines
halben Liters Köſtritzer Schwarzbier,
daher der Nährwert dieſes von v.elen
tauſend Krzten ſtändig empfohlenen
Haustrunkes. Köſtritzer Schwarzbier,
herb, appetitanregend, nicht ſüß,
ſchafft Lebensluſt und Arbeits freude,
es iſt für Kranke, Schwache, Kervöſe,
Blutarme, Bleichſüchtige und
ſtillende Mütter das geeignetſte
Kräf=
tigungsmittel.
Bertrieb: Georg Herth, Stiftſtr. 89,
Fern=
ſprecher 1244; H Oſtertag, Hügelſtr. 27,
Fernſprecher 2468.
(TV. 11345
Keise kessebäftes
gut und billig
Koffer-Arnold
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von TArA
Montag, 11. Dezember 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 343 — Seite 5
iſt a
Führungswechſel im Süd=Fußball.
FSV. unterliegt dem Endgalopp der Wormatia. — Offenbacher Kickers voran. — Nürnberg=Fürth wieder im
Kommen. — Führerniederlage in Berlin. — Polizei Darmſtadt Handball=Porrundenſieger.
Herrnsheim beim Tabellenletzten Rüdesheim geſtrauchelt.
Die Fußhall=Ergebniſſe.
Gauliga=Spiele in Südweſtdeutſchland.
Gau Südweſt: Kickers=Offenbach—FK. Pirmaſens . . . 2:0
Phönix Ludwigshafen—Eintracht Frankfurt.
23
Wormatia Worms—FSV. Frankfurt . . ..
.. 3:2
SV. Wiesbaden—92 Worms.
.... . 2:0
FSV. Mainz 05—Sportfreunde Saarbrücken . . . . 2:1
Gau Baden: SC. Freiburg—SV. Waldhof 1:3. Karlsruher FV.
—VfR. Mannheim 2:2.
Gau Bayern: 1860 München—Sppgg. Fürth 0:2. Wacker
Mün=
chen—FV. Würzburg 04 2:2. 1. FC. Nürnberg—Bayern
Mün=
chen 2:2. ASV. Nürnberg—FC. München 2:3. Schwaben
Augsburg-Jahn Regensburg 2:1. FC. Schweinfurt 05—FC.
Bayreuth 5:3.
Gau Mittelrhein: Sppgg. Köln=Sülz 07—Weſtmark Trier 1:0.
Mühlheim. SV. Kölner SC. 99 4:2. Bonner VF.—Rhenania
Köln 4:1. FV. Neuendorf.VfR. Köln 3:4. Eintracht Trier
—Fortung Kottenheim 6:2.
Gan Nordheſſen: Chattia Kaſſel-Boruſſia Fulda 1:6. Heſſen
Hersfeld-Kurheſſen Kaſſel 1:0. VfB. Friedberg—
Spielver=
ein Kaſſel 3:1. Kurheſſen Marburg—SC. 03 Kaſſel 2:3.
Winterhilfsſpiele in Württemberg: Groß=Stuttgart-Karlsruhe
1:2. Ulm—Stuttgart 3:4. Heilbronn/Böckingen-Pforzheim
1:2. FV. Calw—FC. Birkenfeld 1:6. Normannia Gmünd—
Stuttgart 1:4. Göppingen/Eislingen/Uhingen—Stuttgart 4:1.
Ludwigsburg—Kornweſtheim/Heilbronn/Böckingen 3:3.
Ra=
vensburg/Weingarten—Ulm 2:2. Schwenningen Troſſingen—
Stuttgart 5:1. Tübingen—Stuttgart 1:5.
Freundſchaftsſpiele: FC. Kaiſerslautern—1. FC. Hanau 1893 0:1.
FC. Kreuzlingen—Freiburger FC. 6:1. Bor. Neunkirchen—
VfL. Neckarau 4.3.
Fußball im Reich.
Gan Oſtpreußen: Preußen Danzig—Viktoria Elbing 8:4.
Gau Pommern: Stettiner SC.—VfB. Stettin abgeſetzt. Viktoria
Stralſund-Preußen Stettin abgeſetzt. Polizei Stettin—
Greifswalder SC. 6:1. Germania Stolp—Phönix Köslin 4:2.
Viktoria Kolberg—Sturm Lauenburg 4:0. Viktoria Stolp—
Preußen Köslin 3:2.
Gau Brandenburg: Viktoria 89—Hertha BSC. 5:0. Cottbus=Süd
—Tennis/Boruſſia 1:7. Minerva—VfB. Pankow 2:1. Union
Oberſchöneweide—Spandauer SV. 2:1. Berliner SV. 92—
Blau=Weiß 3,:3. Wacker 04—BV. Luckenwalde 1:1.
Gau Schleſien: Ratibor 03—Sppgg. 02 Breslau 1:3.
Gau Sachſen: Wacker Leipzig—VfB. Leipzig 0:1. 1. Vogtl. FC.
Plauen—SuBC. Plauen 5:4. SC. Planitz—VfB.
Glau=
chau 5:2.
Endſpiel um den Mutſchmann=Pokal: Dresdener SC.—Sportfr. 01
Dresden 6:1.
Gau Mitte: Fortuna Magdeburg—1. SV. Jena —. VfL.
Bitter=
feld-Preußen Magdeburg 6:1. Merſeburg 99—Wacker
Halle 2:3.
Gau Nordmark: Hamburger SV.—Eimsbüttel 3:2. Polizei Lübeck
Union Altona 5:7. Schwerin 03—Polizei Hamburg 3:7,
Hol=
ſtein Kiel—Viktoria Wilhelmsburg 4:3.
Gau Niederſachſen: Arminia Hannover—Hildesheim 06. 5:4.
Wer=
der Bremen—Bremer SV. 2:1. VfB. Peine—Hannover 06 2:2.
Gau Weſtfalen: SV. Höntrop—Arminia Bielefeld 3:3.
Gau Niederrhein: Fortuna Düſſeldorf—Rheydter SV. 2:2.
Ale=
mannia Aachen—Duisburg 08 1:2. Duiburg 99—Schwarz=
Weiß Eſſen 3:0. Hamborn 07—VfL. Preußen Bitterfeld 3:0.
SC. Bor. Gladbach—Schwarz=Weiß Barmen 4:2. VfL.
Ben=
rath—BV. Preußen Eſſen 2:0.
Länderſpiel.
0:1
In Amſterdam: Holland—Oeſterreich
Neue Tabellenführer in Süddeukſchlands Gauen.
Trotz der großen Kälte fanden die Fußball=Meiſterſchaftsſpiele
in den ſüd= und ſüdweſtdeutſchen Gauen am „Kupfernen Sonntag”
vielfach größere Zuſchauermengen als an den letzten Kampftagen.
Allerdings ſtanden auch allenthalben ſehr intereſſante
Begegnun=
gen auf der Tagesordnung. In einigen Fällen führten die Kämpfe
zu neuen Gruppierungen an der Tabellenſpitze.
Der übliche Führungswechſel, der im Gau Südweſt
Sonn=
tag für Sonntag eintritt, blieb hier auch diesmal nicht aus. Der
letzte Tabellenführer, der FSV. Frankfurt, büßte in einem dra=
Ratiſchen Kampf in Worms gegen Wormatia die Punkte ein.
Die Frankfurter führten nach der torlos verlaufenen erſten
Halb=
zeit nach der Pauſe 2:0 und Wormatia ſchien rettungslos
geſchlo=
gen. Aber die Wormſer kamen auf 2:1 heran und in den letzten
fünf Minuten riſſen ſie durch zwei Treffer ſogar noch den Sieg
mit 3:2 an ſich. Für die Frankfurter kamen nun die Offenbacher
Kickers an die Spitze, die zu Hauſe vor 4500 Zuſchauern den
tüch=
tigen FK. Pirmaſens mit 2:0 (0:0) beſiegten. Die Kickers führen
mit 13,5 vor Wormatia mit 12,6 und FSV. Frankfurt mit 12:8
die Tabelle an. Verbeſſert hat ſich auch die Eintracht, die in
Lud=
wigshafen den FC. Phönix mit 3:2 (1:1) beſiegte, obwohl
Lind=
ner und Mantel fehlten und die Mannſchaft ſtark umgeſtellt
wor=
den war.
Im Gau Bayern erlitt der bisherige Tabellenführer
München 1860, der vor zwei Wochen noch ungeſchlagen war, ſeine
zweite Niederlage. Vor 6000 Zuſchauern mußte er der Sp.Vg.
Fürth, die im Sturm durchſchlagskräftiger war als die zu weich
ſpielenden „Löwen”, einen 0:2 (0:0)=Sieg überlaſſen. Der 1. FC.
Nürnberg und die Münchener „Bayern”, die beide in den letzten
Wochen beſſer geworden ſind, trennten ſich im Nürnberger
Groß=
kampf vor 4000 Zuſchauern mit einem 2:2 (1:2). München 60, der
1. FC. Nürnberg und der FC. Schweinfurth, der gegen den FC.
Bayreuth 5:3 gewann, führen nun mit je 16:6 Punkten
gemein=
ſam die Tabelle an. Ihnen folgen Schwaben Augsburg mit 11:7,
Bayern München mit 11:11 und die Sp.Vg. Fürth mit 10:8
Punkten.
Im Gau Baden gab es nur zwei Spiele. Der SV.
Wald=
hof eroberte ſich durch einen 3:1=Sieg in Freiburg über den
dor=
tigen SC. die alleinige Tabellenführung. Seinen 12:6 Punkten
folgen der VfR. Mannheim mit 11:7, Phönix Karlsruhe mit
10:6 und der KFV. mit 10:8. KFV. und VfR. Mannheim
trenn=
ten ſich in Karlsruhe mit einem 2:2 (0:1).
Württembergs Fußball=Vereine opferten an dieſem
Sonntag für die Winterhilſe. Die zahlreichen Spiele waren
durch=
weg gut beſucht. Der Hauptkampf ſpielte ſich in Stuttgart in
einem Städtekampf Stuttgart — Karlsruhe vor 6500 Zuſchauern
ab. Obwohl Karlsruhe ohne die Leue des KFV. antrat, konnten
die Badener doch einen 2:1 (1:0)=Sieg erringen. Dafür hielt ſich
Stuttgart mit ſeiner zweiten Mannſchaft ſchadlos, die in Ulm 4:3
ſiegte.
Im Gau Nordheſſen hat die in letzter Zeit wieder
mächtig in Schwung gekommene Meiſterelf von Boruſſia Fulda
nach einem 6:1 (4:0)=Sieg in Kaſſel über die neue Vereinigung
„Chattia” den Tabellenführer FC. 93 Hanau eingeholt. Beide
weiſen nun 15:5 Punkte auf, ihnen folgen der SC. 03 Kaſſel mit
14:6 und der VfB. Friedberg mit 14:8 Punkten. Kurheſſen Kaſſel
fiel durch eine 0:1=Niederlage in Hersfeld zurück.
Wormatia ſchlägt FSV. Frankfurt 3:2.
Einen äußerſt dramatiſchen Kampf erlebten die 2000
Zu=
ſchauer im Kampf der Wormatia Worms gegen den
Tabellen=
führer FSV. Frankfurt. Die Frankfurter führten nach der Pauſe
ſchon 2:0, und Wormatia ſchien rettungslos geſchlagen, aber die
große Wendung kam doch noch.
In der erſten Halbzeit ſah man guten, überzeugenden Sport,
aber keine Tore. Wormatia drängte zwar gegen Schluß ſtart,
aber die kaltblütig abwehrende Frankfurter Verteidigung
über=
ſtand die Kriſe. Schon in der zweiten Minute nach dem Wechſel
kamen die Gäſte zum Führungstreffer. Der Wormſer Verteidiger
Ludwig Müller machte im Strafraum „Hand”, und Knapp
ver=
wandelte den Elfmeter ſicher. Die Frankfurter gingen nun
mäch=
tig zum Angriff über, ſie hatten eine ſehr gute Zeit und konnten
auch in der 9. Minute bei einem Alleingang von Fend auf 2:0
er=
höhen. Der Kampf war ſcheinbar entſchieden. Aber nach einiger
Zeit raffte ſich Wormatia doch auf und drängte ſtürmiſch. Auf
ein ſchönes Zuſpiel von Winkler ſchoß Fath in der 23. Minute den
erſten Gegentreffer. Dennoch ſtand die Partie 5 Minuten vor
Schluß noch 2:1 für Frankfurt. Bei der 6. Ecke für Wormatia
machte dann J. May „Hand‟. Es entſtand vor dem Frankfurter Tor
eine heftige Diskuſſion, da die Gäſteſpieler die Berechtigung des von
dem oft recht unſicheren Schiedsrichter Albrecht=Mannheim
ver=
hängten Elfmeters nicht anerkennen wollten. Da der Torwart
Wolf dabei beleidigend wurde, mußte er den Platz verlaſſen.
Knapp ging ins Tor, und Ludwig Müller verwandelte den
Elf=
meter. Während die Frankfurter Spieler noch aufgeregt
debat=
tierten, ſchoß der Wormſer Halbrechte Fries den entſcheidenden
Treffer unter die Latte. Kurz vor dem Abpfiff mußte noch Willy
Winkler den Platz verletzt verlaſſen.
Kickers Offenbach — FK. Pirmaſens 2:0 (0:0).
Ungeachtet der großen Kälte waren zu dieſem Spiel 4000
Zuſchauer zum „Bieberer Berg” gekommen. Die Kickers kamen zu
einem ſchönen Sieg, der um ſo bemerkenswerter iſt, als die
Pfäl=
zer auch in dieſem Spiele wieder zeigen konnten, daß ſie zurzeit
tatſächlich zu den beſten Mannſchaften des Gaues zählen. Den
Aus=
ſchlag in dem harten Kampf gab die größere Ausgeglichenheit und
das beſſere Stehvermögen der Offenbacher Mannſchaft.
Pirma=
ſens hatte drei Erſatzleute, aber der Verteidiger German, der
Läufer Kolb und der Mittelſtürmer Wagner waren recht gut
er=
ſetzt. Bei Offenbach fehlte der Läufer Müller, deſſen Vater am
Samstag geſtorben iſt.
Offenbach war ſchon in der erſten Halbzeit deutlich überlegen
und kam auch zu einem Eckenverhältnis von 7:1. Aber die
her=
vorragende Abwehr der Pfälzer ließ Treffer nicht zu. Nach der
Pauſe drängten zunächſt die Gäſte, allmählich ſetzte ſich aber
Offenbach wieder durch. In der 19. Minute fiel der erſte Treffer.
Nach einem Fehler des ſonſt ſo guten Verteidigers Johaneſſen
konnte Gerth hoch zur Mitte flanken, wo Grebe den Ball
auf=
nahm und ihn placiert einſchoß. Bei Pirmaſens ließ dann der
Halbrechte Gronauer zwei gute Chancen aus. Als dann in der
37. Minute Grebe mit einer ſchönen Leiſtung am 2:0 erhöhte,
gaben die erſchöpften Gäſte den Kampf endgültig verloren.
In Wingenfeld=Fulda hatte das Spiel einen ſehr guten
Leiter.
Mainz 05 ſchlug Sportfr. Saarbrücken 2:1.
Mainz trat in dieſem Spiel vor 3000 Zuſchauern mit zwei
neuen Leuten, einem Tormann Hahndorf und einem rechten
Ver=
teidiger Wagner an. Beide bewährten ſich. Saarbrücken leiſtete
in der erſten Halbzeit guten Widerſtand und hielt den Kampf
offen. Mainz konnte nur durch einen von Scherm verwandelten
Handelfmeter in Führung gehen. Nach der Pauſe gewann Mainz
eine leichte Ueberlegenheit, aber die Gäſte verteidigten
ausge=
zeichnet, wobei ſich vor allem ihr Torhüter auszeichnete.
Saar=
brücken konnte ſogar in der 20. Minute durch ſeinen Halblinken
ausgleichen. Der Kampf wurde dann ſehr hart, erſt zwei Minuten
vor Schluß konnte Mainz durch einen Nachſchuß von Scherm den
Sieg an ſich reißen. Freiländer=Mannheim leitete das Spiel gut.
SV. Wiesbaden — Alemannia=Olympia Worms 2:0 (0:0).
Zwei haltbare Schüſſe des Halbrechten Brieſt und des
Rechts=
außen Schulmayer entſchieden in der 7. und 42. Minute der
zwei=
ten Halbzeit das Spiel für die Platzherren. Wiesbaden kam
da=
mit zu einem an ſich verdienten Sieg, aber der Kampf befriedigte
nicht. Beide Mannſchaften ſpielten ſyſtemlos und boten —
abge=
ſehen von den Verteidigungen — nur mäßige Leiſtungen. Zu
auf=
regenden Zwiſchenfällen kam es in der zweiten Halbzeit.
Wies=
badens linker Läufer und der Wormſer Mittelläufer mußten den
Platz verlaſſen, außerdem wurde noch der Wormſer Mittelſtürmer
K. Enders verletzt. Vor 2000 Zuſchauern war Brehm=Bürgel als
Schiedsrichter nur genügend.
Phönix=Ludwigshafen — Eintracht Frankfurt 2:3 (1:1).
Die Eintracht gewann dieſes Spiel vor 3500 Zuſchauern dank
einer weſentlich beſſeren Geſamtleiſtung durchaus verdient.
Trotz=
dem Mantel und Lindner fehlten, bot die umgeſtellte Mannſchaft
eine beſſere Leiſtung äls in den letzten Spielen. Gut waren die
Verteidigung, in der Stubb und Schmitt überragten, und die
Läuferreihe. Einen ausgezeichneten Eindruck machte aber diesmal
auch der Sturm, der in der Beſetzung Berger=Trumpler
Gram=
lich=Möbs=Kron ſpielte. Gramlich führte den übrigens auch recht
eifrig ſpielenden Angriff gut und er ſchoß auch alle drei Tore. Bei
Ludwigshafen war die Mannſchaft ebenfalls ſtark umgeſtellt, hier
fehlte aber der nötige Zuſammenhang zwiſchen Läuferreihe und
Sturm, außerdem machte die Deckung grobe Fehler.
In der ausgeglichenen erſten Halbzeit ging Frankfurt in der
22. Minute durch Gramlich in Führung. Der Rechtsaußen
Dat=
tinger glich 10 Minuten ſpäter aus. Gramlich erhöhte dann mit
ſchönen Leiſtungen nach der Pauſe auf 3:1 und erſt ſechs Minuten
vor Schluß konnte Phönix, das lange Zeit ſtark zurückgedrängt
war, durch den Mittelſtürmer den zweiten Gegentreffer ſchießen.
Der Schiedsrichter Dölge=Stuttgart war anfangs gut, ließ aber
ſpäter ſehr nach.
PfR. Bürſtadts Vorſprung verringert ſich.
SV. 98 Darmſtadt — FC 07 Bensheim".
4:0 (2:0)
Haſſia Dieburg — VfN. Bürſtadt.
1:1 1:0)
Olympia Lorſch — Olympia Lampertheim
. . 1:1 (0:0)
Germania 03 Pfungſtadt — Viktoria Urberach . . 0:1 (0:0)
Sportvgg. 04 Arheilgen — Starkenburgia Heppenheim 2:0 (2:0)
in anderen Gruppen ..
FV. Sprendliugen — SV. 07 Heddernheim . . . . . . 2:1
Sportvgg. 05 Oberrad — 1. FC. Langen . . . . . . 7:1
Viktoria Walldorf — Sportvgg. Mainz=Weiſenau . . .. 4:2
Der Sonntag brachte in der Bezirksilaſſe Südheſſen zwei
Unentſchieden und mit einer Ausnahme knappe Ergebniſſe. Dieſe
Ausnahme iſt der 4:0=Sieg des SV. 98 Darmſtadt über den
FC. 07 Bensheim, der ſich auch die Hinausſtellung zweier ſeiner
Leute ſelbſt zuzuſchreiben hat. An ſich waren die 98er aber dem
Gegner auch ſo klar überlegen und ihr Sieg geht in Ordnung.—
In Dieburg gab es das erwartete harte Ringen. Bürſtadt zeigte
ſich aber ſpielkulturell als reifer, und die Einheimiſchen dürfen
froh ſein, einen Punkt behalten zu haben. In Lorfch trennten
ſich die beiden alten Rivalen mit einem 1:1. Lampertheim hat
ſchon immer gerade in Lorſch bemerkenswert gute Spiele
ge=
li fert, ſo daß das Ergebnis keine Ueberraſchung iſt. Germania
Pfungſtadt verlor auch daheim gegen Urberach, allerdings mit
0:1 recht knapp und auch recht unglücklich. Die Pfungſtädter
ſind trotz der Niederlage in den letzten Wochen wieder im
Auf=
ſtieg begriffen; ob es aber noch zur Sicherung reicht, iſt eine
audere Frage. — Sportvgg. Arheilgen war Heppenheim ſpieleriſch
klar überlegen, konnte aber die ſtarke Gäſteverteidigung nur
zweimal bezwingen. Hier klagt man auch über den
Schieds=
richter, der nicht genügend eingegriffen haben ſoll.
In der Tabelle hat es recht intereſſante Verſchiebungen
ge=
geken. Von letzter Bedeutung ſind ſie allerdings noch nicht, wie
der nachfolgende Tabellenſtand zeigt:
Die Lage nach dem 10. Dezember:
VfR. Bürſtadt 20:6 11 Olympia Lorſch... 10 26:17 13 Polizei Darmſtadt . . . . 17:6 12 Haſſia Dieburg 20:17 11 SV. 98 Darmſtadt 18:13 10 Olympia Hampertheim 17:14 Viktoria Urberach 17:20 Sportvgg. 04 Arheilgen. 14:12 FC. 07 Bensheim. 7:2. Germanig 03 Pfungſtadt 10:34 Starkenburgia Heppenheim 9. 1. 11:19 [ ← ][ ][ → ]
Seite 6 — Nr. 343
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 11. Dezember 1933
Von den Handballfeidern.
SV. 98 Darmſtadk-FC. Bensheim 4:0 (2:0)
* Trotz der ſtrengen Kälte hatten ſich auf dem Stadion mehr
als 500 Zuſchauer eingefunden. Bensheim iſt als gefährlicher
Gegner bekannt, und die erſten 25 Minuten ſah es durchaus nicht
nach dem klaren Sieg für die Lilien aus. Bensheim, mit
Ram=
ſpeck; Weirich I, Steck: Rettig, Hundsdorf, Mühlum; Weirich II,
Pfeiffer, Mohr, Ameis, Hofmann, begann das Treffen mit einem
Rieſeneifer, ſetzte jedem Ball unentwegt nach und kämpfte auf
dem hartgefrorenen Boden mit dem Einſatz aller Körperkraft.
Der ſchnelle Sturm ſchoß, auch tapfer, auf das 98er Tor, aber
Mayer, der für Bärenz eingeſprungen war, wehrte ſich recht
über=
zeugend und mutig. Bensheim verſuchte, wie gewöhnlich, mit
ſchnellen Durchbrüchen ſein Heil. Als ſich die 98er Läuferreihe
auf dieſe Taktik einſtellte, wurde die Partie ſofort offen, denn die
Gäſte nennen kein eigentliches Syſtem ihr eigen, ſpielten
manch=
mal auch recht rauhbeinig.
Der Führungstreffer der Heimiſchen fiel bereits in der 11.
Minute durch Seiffert. Wenige Augenblicke ſpäter hat Mahr
Pech, als ſein Köpfler knapp über die Torlatte rutſcht. 2 Ecken
für 98 werden von der Gäſteabwehr ins Feld befördert. Dann hat
SStaigmiller eine ſelten ſchöne Chance; nur noch dem Torwart,
gegenüber lenkt er den Ball ins Aus. In der 36. Minute gibt
Seiffert einen Strafſtoß ſcharf auf die linke Torecke. Vor dem
da=
zwiſchenſpringenden Verteidiger erwiſcht Hebeiſen das Leder und
köpft es zum 2:0 ein. Bensheim verteidigt verſtärkt, lenkt zu
2 Ecken für 98 ab, die jedoch „halbe Tore” bleiben.
Nach der Pauſe ſetzt Bensheim noch einmal mit verſtärktem
Druck ein, drückt auch 10 Minuten die 98er etwas zurück. Die
machen ſich wieder frei. Böhner köpft eine Steilvorlage auf die
Latte, und die 5. Ecke, von Seiffert ſcharf hereingegeben, landet
auf der Oberlatte. Auch die 6. Ecke bleibt ohne Erfolg. In der
22. Minute nimmt Schnägelberger einen Abſchlag des Gäſtehüters
auf, umſpielt zwei Mann und ſchießt zum 3. Tor ein. Mahr nimmt
dann einen Ball im Lauf, hat Zeit zum placierten Torſchuß, aber
er feuert direkt und daneben. Im Anſchluß an die abgeſchlagene
7. Ecke für 98 wird der Gäſte=Rechtsaußen Weirich II, der kurz
vorher ſchon wegen Foulſpieles verwarnt worden war, wegen
Nachtretens vom Platz gewieſen. Wenige Minuten ſpäter paſſiert
Weirich I, dem rechten Verteidiger, aus dem gleichen Grunde
abenfalls Platzverweis. Bensheim ſpielt daher die letzten 10 Min.
nur mit 9 Mann. In der 37. Min. nimmt Staigmiller von
Böh=
ner, der zwei Gegner elegant umſpielte, eine weiche Vorlage
ge=
mütlich auf, und es heißt 4:0. 98 erreicht noch zwei Eckbälle, die,
mehrmals aufs Tor geköpft, endlich von der geſamten Gäſte=Elf
ins Freie geſchafft werden. Ein Foul=Elfmeter wird den Gäſten
von Mahr geſchenkt. Schiedsrichter Amther=Frankfurt machte vor
der Pauſe einige bedenkliche Schnitzer, dann war er auf der Höhe.
Die Gäſte imponierten durch ihren Eifer und hätten ein
Ehrentor verdient gehabt. Sehr tapfer ſchlugen ſich Verteidigung
und Läuferreihe, vor allem Hundsdorf im Mittellauf. Im Sturm
gefielen die beiden Außen. Die Gäſte hielten den Ball ſtets ſehr
hoch, und als die Platzelf die Durchbruchstaktik des Sturmes
durchkreuzte, hatten ſie ihr Pulver bald verſchoſſen.
Die 98er verdienen für ihre geſchloſſene Leiſtung und
auf=
opfernde Spielweiſe ein Geſamtlob. Das Spiel bewies die
Form=
verbeſſerung der 98er. Der Sturm übt neben ſchönen
Kombina=
tionen jetzt auch ſeine Schußkraft, ſo daß bei Anhalten dieſer
Eigenheit noch Tore und Punkte zu erhoffen ſind. Die Abwehr,
mit Mayer im Tor, war, wie immer, zuverläſſig und unermüdlich.
Der Mittelläufer wurde erſt nach der Pauſe richtig warm.
Junioren ebenfalls 4:0 für 98, Alte Herren — Rot=Weiß AH.
0:0. — Am kommenden Sonntag treffen die 98er bereits
vormittags auf die Pfungſtädter Germanen.
10:0
2. Mannſchaft — Walldorf
.. kampflos für 98
3. Mannſchaft — Rot=Weiß
2:0
4. Mannſchaft — Wixhauſen
.
4:0
5. Mannſchaft — Bensheim".
...
4:6
Junioren — Union . . . . . . . . . . ...."
Ergebniſſe aus der 1. Kreisklaſſe.
2:1
Germania Eberſtadt — Rot=Weiß Darmſtadt . . .
Sportverein Münſter — Germania Babenhauſen . . . . 6:0
SC. 06 Dietzenbach — FV. 1922 Eppertshauſen . . . . 3:0
Germania Eberſtadt — Rotweiß Darmſtadt 2:1 (2:1).
Vor einer zahlreichen Zuſchauermenge lieferten ſich beide
Mannſchaften einen harten, aber dennoch fairen Kampf, den
Eber=
ſtadt mit Glück für ſich entſcheiden konnte. Glücklich inſofern, als
der ſonſt gut leitende Schiedsrichter einen Kopfball, der an die
Latte ging, für Eberſtadt als Tor pfiff. Den beiderſeits gezeigten
Leiſtungen entſprechend hätte ein Remis beſſer gekennzeichnet.
Rot=
weiß mußte zwei Spieler erſetzen, was ſich in den
Spielhandlun=
gen ſtark bmerkbar machte. Die Hintermannſchaft konnte auch in
dieſem Treffen mit zufriedenſtellenden Leiſtungen aufwarten,
wäh=
rend nach wie vor der Sturm das Schmerzenskind bleibt. Bei
Eberſtadt gefiel beſonders der Eifer der Elf, der in dieſem Spiel
über manche Klippe half. Auch hier iſt die Abwehr, der beſte
Mannſchaftsteil.
Zum Verlauf iſt kurz zu berichten: Die Darmſtädter fanden
ſich gleich zu Anfang gut zuſammen und können leicht überlegen
ſein. Vogelmann bringt mit einem Bombenſchuß den Rotweißen
die Führung, läßt aber gleich darauf eine gute Chance aus. Gegen
Ende der erſten Hälfte kann ſich Eberſtadt mehr frei machen und
trägt forſche Angriffe vor. Einen Kopfball des Halblinken, der
an die Latte geht, entſcheidet der Schiedsrichter als Tor, was für
Eberſtadt den Ausgleich brachte. Die Rotweißen werden dadurch
etwas zerfahren, was Eberſtadt ausnützt und den
Führungs=
treffer erzielt. Nach dem Wechſel ſind die Darmſtädter
ton=
angebend und gegen Schluß ſogar drückend überlegen, ohne jedoch
trotz guter Gelegenheiten etwas Zählendes zu erreichen. Der
Schiedsrichter, ein Herr aus Frankfurt, leitete, abgeſehen von dem
einen Fehler der Toxentſcheidung, ſehr gut. Allerdings koſtete
die=
ſer eine Fehler die Darmſtädter zwei Punkte. Bei dem Spiel der
Reſerven leiſteten ſich die Germanen eine richtiggehende
Holz=
hockerei, was ihnen fünf Platzverweiſe und den Rotweißen einige
Verletzte einbrachte. Trotz verhaltenem Spiel behielten die
Darm=
ſtädter mit 3:2 die Oherhand. Die Alten Herren trennten ſich nach
ſchönem Spiel mit einem 0:0 gegen Sportverein 98. Das Spiel
der dritten Mannſchaft mußte ausfallen.
FC. Union Darmſtadt.
Auch das zweite Verbandsſpiel konnten Unions Junioren
gegen den Rivalen vom Böllenfalltor mit 6:4 gewinnen; ſie
ſtehen augenblicklich mit 2 Spielen — 4 Punkte an der Spitze der
Tabelle. Wenn auch das Können an das der früheren Junioren
noch nicht heranreicht, ſo gedenken wir durch Zuwachs demnächſt
die Spielſtärke zu heben. Jugend— Jugend SV. 98 (
Verbands=
ſpiel) 3:3 (2:1).
TV. Erfelden — Boruſſia Dornheim 0:0.
Die mit drei Erſatzleuten geſchwächte Platzelf hegte nicht
die beſten Hoffnungen, zumal den Gäſten ein guter Ruf
voraus=
ging. Doch es ging beſſer als man geglaubt hatte.
Hervor=
zuheben iſt die ſichere Spielweiſe der Abwehr, worin die
Platz=
elf ihren Gegner übertraf. Schadt=Groß=Gerau war ein
auf=
merkſamer Leiter.
Birger Rud wieder frei
Der norwegiſche Springer Birger Rud iſt am Donnerstag bei
einer Razzia in Innsbruck mit zahlreichen weiteren Perſonen
wegen angeblicher nationalſozialiſtiſcher Beteiligung verhaftet
worden. Er wurde ſpäter wieder freigelaſſen und konnte am
Samstag die Reiſe in die Schweiz antreten, um an der
Sprung=
konkurrenz in Langenbruck teilzunehmen.
Vor dem Schluß der Vorrunden.
Im ſüdweſtdeutſchen Handballſport geht es mit Macht auf
das Ende der Vorrunden zu. Eine Reihe von Mannſchaften
haben die „Halbzeit” bereits erreicht, und in einigen Gruppen
iſt man ſchon in der Rückrunde begriffen. Die Ueberraſchungen
des Tages gab es im Gau Südweſt und in Bayern. Im Gau 13
mußte ſich der DT.=Altmeiſter TSV. Herrnsheim eine weitere
Niederlage gefallen laſſen. Dieſe Ueberraſchung wird in ihrer
Bedeutung noch dadurch erhöht, daß ausgerechnet die an letzter
Stelle ſtehende Turngemeinde Rüdesheim gegen die Herrnsheimer
ſiegte und damit zu ihren erſten Punkten kam. In Nordbayern
mußten die beiden Tabellenführer Federn laſſen. Die
Spielver=
einigung Fürth erreichte gegen Polizei Nürnberg nur ein
Unent=
ſchieden von 8:8 und 1. FC. Nürnberg mußte ſich gar beim FC.
Bamberg mit 8:4 geſchlagen geben.
Gau Südweſt.
In der Gruppe Main=Heſſen ſteht der
Vorrun=
denſieger bereits in Polizei Darmſtadt feſt. Die
Poli=
ziſten waren am Sonntag beim VfR. Schwanheim zu Gaſt und
brachten ihm mit 10:1 eine klare Niederlage bei, die höchſte, die
Schwanheim überhaupt bisher in einem Heimſpiele einſtecken
mußte. Darmſtadt ſteht mit 12:0 Punkten mit klarem Vorſprung
an erſter Stelle. Der DT.=Altmeiſter TSV. Herrnsheim, der
bis=
her nur den Darmſtädter Poliziſten unterlegen war, leiſtete ſich
den „Scherz”, der Turngemeinde Rüdesheim mit 3:4 zu
unter=
liegen und ihr zu ihren erſten Punkten zu verhelfen. Der
Sport=
verein Darmſtadt 98 ſchaffte ſich durch einen 7:5=Sieg beim
Sport=
verein Wiesbaden auf den dritten Platz vor, während die
Turn=
geſellſchaft Offenbach durch einen Sieg von 5:2 über die TSG.
Fechenheim 1885 auf dem vorletzten Platze mit dem VfR.
Schwan=
heim punktgleich wurde.
Die Handball=Ergebniſſe.
Gauliga=Spiele in Südweſtdeutſchland.
Gau Südweſt:
Gruppe Main=Heſſen:
Tgde, Rüdesheim—TSV. Herrnsheim .
4:3!
SV. Wiesbaden—SV. 98 Darmſtadt . . .
5:7
VfR. Schwanheim-Polizei Darmſtadt . . . . . 1:10
Tgſ. Offenbach—Tgſ. 1885 Fechenheim . . . . . 5:2
Gruppe Saar=Pfalz:
Tgde. Neunkirchen—TV. Frieſenheim . . .
4:6
VfR. Kaiſerslautern—TV. 61 Kaiſerslautern . . . 2:2
Sppgg. Merzig—TV. Oggersheim .. .
.. . 6:5
Gau Baden: VfR. Mannheim—SV. Waldhof 3:10. Phönix
Mann=
heim—08 Mannheim 8:3. Polizei Karlsruhe—TV. Nußloch
4:2. Tgde. Ketſch—Tbd. Durlach 3:0. TV. Ettlingen—TV.
Hockenheim 6:4.
Gau Bayern: Nord: TV. 1860 Fürth—MTV. Fürth 4:0. FC.
Bamberg—1. FC. Nürnberg 8:4. Polizei Nürnberg—Sppgg.
Fürth 8:8. Tbd. Mögeldorf—TV. Leonh. Sondersbühl 10:5.
— Süd: TV. Augsburg—TV. Milbertshofen ausgefallen.
TV. Ingoldſtadt—BC. Augsburg ausgefallen.
Gau Mittelrhein: Staffel Koblenz=Trier: TV. Tiefenſtein—
Eintracht Kreuznach 4:4. TV. Mülheim—SSV. Mülheim 8:0.
Poſt Trier—TV. Urmitz 4:4.
Tura Kaſſel—Tuspo Henſchelwerke: Henſchel verz. Kurheſſen
Kaſſel—Heſſen=Pr. Kaſſel 18:3.
PfR. Schwanheim-Polizei Darmſktadt 1:10 (0:6).
Mit dem Gang nach Schwanheim hat die Polizei eines der
Handball: Hart, mehr als erlaubt, zäh und verbiſſen. Im
Um=
immer noch ſeinen Mann. Gut, daß Schiedsrichter Laux=Frank= gen wie immer gut.
furt kleinlich war und alles pfiff, ſonſt wäre ihm das Spiel / Turngef. 1875 Darmſtadt — Turngde. 1865 Beſſungen 7:6 (3:3),
wahrſcheinlich aus der Hand geglitten.
Das Spiel begann mit 15 Minuten Verſpätung und ſah
etwa 6 bis 8 Minuten die Mannſchaften im gegenſeitigen
Ab=
darauf konnte Spalt zum 2:0 für Polizei einſchießen. Nun
be=
gann eine lange Periode des Foulſpieles der Schwanheimer.
wurde umgelegt. In der 20. und 22. Minute konnte Rothermel
und Sommer ſtellten dann das Halbzeitreſultat von 6:0 her.
Nach dem Wiederbeginn ſchwankte das Spiel mehrere achtbaren Gegner entwickelt.
Minuten auf und ab. In einer kurzen Drangperiode vor dem
Schwanheimer Tor gelingt es Leonhardt zum 7:0 und einige
Minuten ſpäter Spalt zum 8:0 einzuſchießen. Schwanheim
ver=
ſtärkte jetzt ſeine Deckung an Zahl und Rauheit. In der
42. Minute gelang es Pabſtdorf, mit Strafwurf Kiepſer zu
Schluß ſchießt Huber zum 9:1 ein, und wird dabei derart hart
gelegt, daß er nur noch wenig in das Spiel eingreifen konnte.
Mehrere Bälle der Poliziſten finden das Tor nicht, zwei= bis
dann Sommer nach einem ſchnellen Durchbruch auf 10:1 erhöhen.
Die Polizeimannſchaft hat in allen Teilen gut
zuſammen=
geſpielt. Nur dem guten Geiſt und dem großen Eifer der
Mannſchaft iſt der Sieg in dieſer Höhe zu danken.
SJ. Wiesbaden-SB. 98 Darmſtadt 5:7 (2:4).
Nach hartem, aber fairem Kampfe kamen die Darmſtädter zu
einem knappen, ſicheren Siege.
Die Wiesbadener Mannſchaft, die in den letzten Spielen
beachtliche Reſultate herausholte, bot auch geſtern wieder eine
gute Leiſtung. Ihre Hauptſtütze iſt immer noch ihr Torwächter
Mund. Aber auch Verteidigung und Läuferreihe waren ſchön in
Fahrt. Im Angriff war vor allem der Innenſturm gefährlich;
die beiden Außen kamen nicht ganz an das Können ihrer
Neben=
ſpieler heran.
Mit der Darmſtädter Mannſchaft konnte man nicht ganz
zu=
frieden ſein, obwohl die Hintermannſchaft gegen die vergangenen
Spiele weit beſſer in Form war. Vor allem muß die Abwehr
bei Kraftwürfen — 4 von den 5 Gegentoren — beſſer klappen.
Deshalb den Ball beobachten in der Hand des Werfers!! Der
Sturm arbeitete auch in dieſem Spiele viele Chancen heraus,
doch die meiſten wurden verſchoſſen (Lattenſchüſſe ſind keine
Tore!). Koch als Neuling im 98er=Sturm muß den Ball im
Mittelfeld ſchneller abgeben, vor dem Tor jedoch brachte er die
nötige Wucht mit.
Das Training für die Jugend=Handballabteilung
findet unter neuer Leitung von nun ab Dienstags ſtatt. Schüler
6—7 Uhr, Jugend 7.30—8.45 Uhr.
Der Führer der D.J. K. gemaßregelt.
Auf Grund ſeiner Einſtellung gegen die Hitlerjugend wurde
Generalpräſes Wolker=Düſſeldorf aus dem Beirat des
Jugendher=
berg=Werkes ausgeſchloſſen. Wolker iſt der Führer der Deutſchen
Jugend=Kraft (DJK.), des Reichsverbandes für Leibesübungen
in den katholiſchen Jungmänner=Vereinen.
Handball im Bezirk Skarkenburg.
Bezirksklaſſe: Bickenbach — Lorſch 4:4 (2:2), TV.
Pfungſtadt — Germania Pfungſtadt 4:6 (2:2), TV. Arheilgen —
Groß=Zimmern 7:1 (3:0).
Kreisklaſſe I, Gruppe 1: Tgde. 1846 Darmſtadt —
Nie=
der=Ramſtadt 5:7 (3:3), Ober=Ramſtadt — Egelsbach 4:3 (4:2),
Taſ. 1875 — Beſſungen 7:6 (3:3). — Gruppe 2: Nauheim —
Wall=
dorf 7:4 (3:2), Wallerſtädten — Groß=Gerau 4:2 (2:1),
Wolfs=
kehlen — Trebur 1:7 (1:3). — Grurpe 3: SV. 98 Darmſtadt, Reſ.
— Auerbach, Polizei, Reſ. — Birkenau 12:5.
Kreisklaſſe II: Dreieichenhain — Götzenhain 11:5 (7:2),
Erzhauſen — Münſter (Gäſte nicht angetreten), Zell —
Zwingen=
berg 14:0 (6:0), Erfelden — Nordheim 7:5 (3:4).
Mit Rückſicht auf die SA.=Vereidigung in Pfungſtadt ſind
eine ganze Anzahl wichtiger Spiele ausgefallen. Es ſind die
Tref=
fen: Büttelborn — Viktoria Griesheim, Tſchft. Griesheim —
Braunshardt, Heppenheim — Hahn. Ferner hatte Königſtädten
an Worfelden abgeſchrieben. Zu dem Spielausfall Rot=Weiß
gegen Bensheim erfahren wir, daß die Bergſträßer ihre Elf aus
der Pflichtrunde zurückgezogen haben. Begründet wird dieſer
Schritt mit ſtarkem Spielerabgang durch Semeſterbeginn, ferner
durch den Dienſt im Volksſportlager und Freiw. Arbeitsdienſt.
Hierdurch bringe die Mannſchaft die in der Bezirksklaſſe
gefor=
derte Spielſtärke nicht mehr auf, und nur ſchweren Herzens habe
ſich die Führung zu dieſer Maßnahme entſchloſſen, die der
zehn=
jährigen Betätigung im Handball jetzt vorläufig ein Ziel
ge=
ſetzt hat.
Immer mehr häufen ſich die Spielausfälle, von denen
dies=
mal die Bezirksklaſſe am ſtärkſten betroffen wurde. Im Ried
fand überhaupt kein Spiel ſtatt, ſo daß die Lage unverändert
blieb. Im Pfungſtädter Lokaltreffen haben die Turner abermals
gezeigt, daß der Sturm ſehr reformbedürftig iſt. Lorſch konnte in
Bickenbach einen Punkt holen, ſo daß die Spitze jetzt zwiſchen Rot=
Weiß und Lorſch ausgeſpielt wird. Beide Begegnungen ſtehen
noch aus. In Arheilgen haben die Turner ihre alte Form
wie=
dergefunden und die gewiß nicht ſchlechten Groß=Zimmerer gar
7:1 geſchlagen. Dieſe Tatſache iſt von Bedeutung für den
Fort=
gang der Spiele in dieſer Gruppe. Ob es aber reicht, um den
Vorſprung von Merck einzuholen, erſcheint fraglich.
Reich an Ueberraſchungen war die Kreisklaſſe I. In der
Darmſtädter Gruppe mußte Egelsbach in Ober=Ramſtadt beide
Punkte laſſen. Dagegen gewann Nieder=Ramſtadt auf der
Woogs=
wieſe und teilt jetzt mit Egelsbach die Spitze.
Ueber den derzeitigen Stand gibt folgende Tabelle Aufſchluß:
Gau Nordheſſen: Staffel Kaſſel: Tuspo 86—TV. 61 Eſchwege 9:6. Turngemeinde 46 Darmſtadt — TV. Nieder=Ramſtadt 5:7 (3:3),
Mit 5 Spielern der 2. Mannſchaft mußte die Tgde. 46 dieſes
Spiel beſtreiten. Es war wirklich eine Freude zu beobachten,
mit welchem Eifer die ganze Mannſchaft das Spiel durchhielt.
Langte es trotzdem nicht zum Siege, ſo iſt doch der Erfolg der,
daß Spieler im Felde ſtanden, die größtes Intereſſe zeigten.
Zum Spielverlauf wäre zu erwähnen, daß das Spiel erſt mit
ſchwerſten Spiele hinter ſich. Schwanheim ſpielt noch denſelben, dem Schlußpfiff zu Gunſten Nieder=Ramſtadts entſchieden war,
denn die Tore fielen in gleichmäßigen Abſtänden; jede Partei
reißen, Beinſtellen und ſonſtigen Unſportlichkeiten ſtellt, VfR. lag abwechſelnd in Führung. — Schiedsrichter Karn=TV. Arheil=
Zwei gleichſtarke Gegner lieferten ſich einen erbitterten
Kampf um die Punkte. Tungeſ. 75, die ſchon nach 7 Minuten
taſten. Nun gelang Daſcher ein überraſchender Schuß und mit 3 Toren führte, mußte ſich bis zur Halbzeit den Gleich=
Schwanheims Torhüter war zum erſten Male geſchlagen. Kurz ſtand gefallen laſſen. Die zweite Spielhälfte ſah beide Parteien
abwechſelnd in Führung und man glaubte ſchon an ein
Unent=
ſchieden. Doch 5 Min. vor Schluß raffte ſich der 75er Sturm
Jeder Stürmer der Polizei, der in Nähe des Torraumes kam, nechmals auf und konnte den Siegestreffer buchen. Die Leiſtung
der Mannſchaft kam nicht an die früherer Spiele heran, und es
durch prachtvolle Durchbrüche auf 4:0 für Polizei erhöhen. Huber, wäre zu wünſchen, daß bei den noch ausſtehenden Kämpfen ein
beſſeres Sichverſtehen Platz greift. Beſſungen hat ſich zu einem
Tv. Pfungſtadt — Germania Pfungſtadt 4:6 (2:2).
Das durch die SA.=Vereidigung bedingte zeitliche
Zuſammen=
fallen des Lokaltreffens im Handball mit dem Fußballſpiel auf
dem Germaniaplatz wirkte ſich ungünſtig auf den Beſuch aus. Die
ſchlagen, dem die Sicht geſperrt war. Etwa 10 Minuten vor Turner hatten es in der Hand, dies zeigte klar der Verlauf der
erſten Hälfte, das Spiel ſiegreich zu geſtalten. Bei den bis dahin
gezeigten Leiſtungen der Germanen hielt man ſelbſt im Gäſtelager
einen Sieg für fraglich. Dann verfielen die Turner in ihren
al=
dreimal ſauſt der Ball an die Latte. Kurz vor Schluß kann ten Fehler. Sie ſetzten den ſchußſicheren rechten Flügel zu früh
ein, anſtatt ihn durch linke Flügelbedienung erſt freizuſpielen.
Da=
für wechſelte der ſchnelle Häxhorn ein paarmal von halblinks nach
halbrechts und ſchuf innerhalb 10 Minuten glänzende
Torgelegen=
heiten, die dreimal ausgenutzt wurden. Damit war die Wendung
für Germania von 2:2 auf 5:2 geſchafft. Die ritterliche Spielweiſe
ließ auf beiden Seiten öfters zu wünſchen übrig. Bei verteiltem
Feldſpiel verſtrichen die erſten 10 Minuten. Ein Strafwurf brachte
Germania die Führung. Jetzt erſt beſſerten ſich die Turner
zu=
ſehends. Es klappte im Sturm. und die Führung wurde mit 2:1
erzielt. Faſt mit dem Pauſenpfiff holte Germania abermals durch
Strafwurf den Ausgleich. Dann folgten eine Anzahl gut
aufge=
bauter Angriffe der Gäſte, die zu Toren führten, während die
Turner einen abgeſpielten Strafwurf verwandelten. Die Partie
ſtand 5:3 für die Gäſte. Der Reſt der Spielzeit bot wenig
Schö=
nes. Noch je ein Tor fiel zum 6:4, und damit war das zweite
Lokaltreffen, das bedeutend weniger Anklang fand als das erſte,
aus. Schiri Spiegel=SV. 98 Darmſtadt war zu großzügig.
TV. Bickenbach — TV. Lorſch 4:4 (2:2).
Die techniſch beſſere Elf ſtellte Bickenbach, doch mangelte öfters
der genaue Torſchuß. Dagegen ſetzte Lorſch ſeine Körperkraft voll
ein, und hier war es beſonders Gärtner, der immer wieder
brenz=
liche Lagen vor Bickenbachs Tor ſchaffte. Die Platzelf ſchoß die
Führungstreffer und Lorſch jeweils den Ausgleich. Wenn ein
Punkt in Bickenbach blieb, ſo hat ihn der Torhüter Weber geholt.
Leider hatte das Spiel einen Mißklang zu verzeichnen dadurch, daß
Nau=Büttelborn bei einem Zuſammenprall unter dem Proteſt von
Zuſchauern und Spielern beide Leute vom Platz ſtellte.
TV. Arheilgen — TV. Groß=Zimmern 7:1 (3:0).
Die Arheilger Turner ſtellten eine ſehr ſtarke Elf mit Anthes
in der Verteidigung, Schmidt und Braun als Mittelſtürmer. Es
klappte in allen Teilen vorzüglich. Groß=Zimmern ſpielte ohne
ſeinen Mittelläufer Wittekind, doch hätte er die Niederlage auch
nicht aufhalten können. Die Gäſte waren wohl eifrig, vor dem
Tore jedoch zu unentſchloſſen. Das recht ordentliche Spiel leitete
Happel=Tgde. 46 vorzüglich.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 343 — Seite 7
Montag, 11. Dezember 1933
Nauheim — Walldorf 7:4 (3:2).
Obwohl die Gäſte nur 10 Spieler ſtellten, war das Treffen
jederzeit offen. Nauheim erreichte lange nicht die Form des
Vor=
ſonntags. Als das Spiel 6:4 ſtand, war der Sieg noch nicht ſicher.
Erſt der 7. Treffer Nauheims entſchied. Gries=Büttelborn
zu=
friedenſtellend.
Wolfskehlen — Trebur 1:7 (1:3).
Mit einer derartigen Niederlage hatte niemand gerechnet.
Dem Spiel ſtand ein ſchwacher Leiter bevor. Es wurde reichlich nahme mit dem an der Front ſtehenden Führer notwendig. Das
lage.
Aus dem Gau 13 4Südweit) der DT.
Der Gau 13 der Deutſchen Turnerſchaft, deſſen Führer
Pfalz, Rheinheſſen, Rhein=Main und 18 Kreiſe. Sein techniſcher band als Haupträger der Olympiſchen Spiele von beſonderer Be=
Führerſtab iſt nun vollſtändig ernannt. In dieſen ſind berufen
Gaufachwarte für Männerturnen: Martin Gebhardt, Frankfurt,
Frauenturnen: Els Schröder, Kaiſerslautern, Spielweſen: Adam wie die Sportlehrer Waitzer und Brechenmacher und der Zehn=
Reitz, Frankfurt, Schwimmen: Ernſt Bingel, Darmſtadt, kampfmeiſter Sievert zur Verfügung ſtehen. Das Hauptquartier
Fechten; Philipp Graf, Frankfurt, Volksturnen: Hans Koch,
Kufel (Pfalz), Kinderturnen: Joſef Madert, Saarbrücken,
Jugend=
turnen: noch offen. — Die einzelnen Obleute ſind für Waſſerball:
Alfred. Jung, Speyer, Waſſerfahren: Joſef Becker, Nieder=
Walluf. Tennis: Fritz Schild, Darmſtadt,
Schneeſchuh=
lauf: Hrch. Schneider, Offenbach, Spielleute: Adam Heß,
Lud=
wigshafen.
Im Beiſein des Gauführers trat der techniſche Führerſtab, ganzen Linie in Angriff genommen werden.
am Samstag zur erſten Arbeitstagung in Worms zuſammen.
Der Gauoberturnwart gab in großen Zügen ſeinen Mitarbeitern
Kenntnis vom Aufbau des Gaues, der Geſtaltung des Arbeits= Mannſchaftskämpfe im Ringen (Kreis Darmſtadt).
planes ſür 1934 und der vorgeſehenen Lehrarbeit. Weiter wurde
eingehend das Verhältnis zu den verſchiedenen Fachſäulen
be=
ſprochen, wobei auch die einzelnen Fachwarte Bericht erſtatteten.
über die von ihnen vorgeſehene fachliche Arbeit. Vorgeſehen iſt
die Anſtellung eines Gauturnlehrers, deſſen praktiſche Arbeit ſich Erfreulicherweiſe ſind in dieſem Jahre die beteiligten
Schwerpunkt der übrigen praktiſchen Lehrarbeit wird zunächſt
in die einzelnen Kreiſe verlegt. Aus dem Arbeitsplan iſt
zu=
tächſt von weſentlicher Bedeutung die Einberufung einer
Arbeitstagung für Anfang Februar für ſämtliche Kreis=, Bezirks=
und Gaufachwarte.
Dieſe erſte Arbeitstagung des techniſchen Führerſtabes des Darmſtadt 1910, Darmſtadt Polizei;
Gaues 13 der DT. ergab den einmütigen Willen aller zum.
weiteren Auf= und Ausbau der turnerſchaftlichen Arbeit im
Sinne Jahns und des Führers und Kanzlers Adolf Hitler.
Die Verwirklichung dieſer Arbeit macht jedoch den vollen Einſatz
der techniſchen Führer erforderlich.
Tgde. 46 Darmſtadt.
Die Tui=Abt. Roth turnt am Donnerstag abend, von
8 Uhr ab; die Turnmannſchaft am Freitag abend 8.20 Uhr.
63
16 dieſes
1i
zeigtet
erſt mit
eden rat
de Partl
lrheid
bittenen
Minuten
Gleich
Parteig
in Un
Der Winkerſpork des Sonnkags.
Ueberall ftarker Betrieb.
Der Winterſportbetrieb ſetzte am Wochenende bei den faſt
überall guten Schneeverhältniſſen lebhaft ein. In Sachſen fand Pfungſtadt mit 15:3 P.; im 2. Bezirk: Ober=Ramſtadt —
Roß=
ſtatt, den der in Dresden ſtudierende Norweger Knud Kobberſtadt
in 1:04,17 ſicher gewann.
Das erſte Trainingsſpringen unſerer Jugend auf der
Guidi=
eine Reihe der beſten deutſchen Springer, die jedoch vorläufig nur
bis zu 25 Metern ſpringen durften, da ihnen ihr Trainer vor allem
eine vorbildliche Haltung anerziehen will. Die Elite der
Schwei=
zer Springer fand ſich in Langenbruck zuſammen. Mit 62
Metern kam der Schweizer Marcel Raymondt am weiteſten, ſtürzte
aber einmal, ſo daß Reto Badrutt (49,57 und 61 Meter) mit der
Note 323,8 Geſamtſieger wurde.
Im Eishockey gab es verſchiedene internationale
Begeg=
nungen. Im Berliner Sportpalaſt ſchlug der Berliner SC.
die Mannſchaft von Oxford 3:1. Die Kanadier „
OttawaSham=
rocks” triumphierten in Paris gegen eine dortige Auswahl 3:1
Tſchechoſlowakei mit dem 5:0=Siege der Tſchechen.
Schwimmer-Olympiaprüfung in Göppingen.
Leiſtungsſteigerung auf der ganzen Linie.
Die zweiten Olympiaprüfungskämpfe des Gaues
Württem=
berg brachten vorzügliche Leiſtungen. Zu den bekannten
Spitzen=
könnern geſellten ſich eine Anzahl junger Schwimmer, die ihnen
jetzt durchaus gleichwertig ſind. Die unter der Leitung des
würt=
tembergiſchen Gauſchwimmwarts Wartmann=Göppingen
durchge=
führte Veranſtaltung wickelte ſich in flotter Weiſe ab, ſo daß die
zahlreichen Zuſchauer recht befriedigt wurden. Eine Ueberraſchung
brachte das Rennen über 400 Meter Kraul; hier gelang es
dem Stuttgarter Kienzle, den Ludwigsburger Schrag auf den
zweiten Platz zu verweiſen. Ein hervorragendes Rennen gab es
in der kurzen Strecke über 100 Meter Kraul, das der Heilbronner
Tretner erſt beim Anſchlag ganz knapp vor dem jugendlichen
Schreck=Göppingen für ſich entſcheiden konnte. Im 200 Mtr.=
Bruſt=
ſchwimmen war Paul Schwarz=Göppingen eine Klaſſe für ſich.
Es gelang ihm ſogar, im 200 Mtr.=Bruſtſchwimmen mit 2:39,4 einen
überlegen. Sie beherrſcht jetzt den württembergiſchen
Damen=
ſchwimmſport in allen Lagen und Strecken. — Ergebniſſe:
Herren=Kraul, 100 Meter. Gruppe I: 1. Tretner=Schwimmerbund
Heilbronn 1:03,3, 2. Schreck=Göppingen 1:03,4, 3. Müller=
Waſ=
ſerfreunde Heilbronn 1:03,4. — Gruppe II: 1. Claus=Eßlingen
1:06,/4
Herren=Bruſtſchwimmen, 200 Meter. Gruppe I: 1. Paul Schwarz=
Göppingen 2:39,4 (neuer Bahnrekord), 2. Wunderlich=
Waſſer=
freunde Heilbronn 2:54,6, 3. Remmersberger=Schwimmerbund
Heilbronn 2:55. — Gruppe II: 1. Schöllhammer=SV. Cannſtatt
2.58,8.
Herren=Kraul, 409 Meter: 1. Kienzle=Schwaben Stuttgart 5:15,8,
2. Schrag=Ludwigsburg 5:18,2, 3. Hurtis=Göppingen 5:30.
Kunſtſpringen, Herren: 1. Lamperter=Göppingen 120,8, 2. Jaiſer=
Tbd. Cannſtatt 112,8.
Damen=Kraul, 100 Meter: 1. Pfau=Göppingen 1:17,6, 2.
Herr=
mann= SSV. Ulm 1:20,6.
Damen=Rücken, 100 Meter: 1. Pfau=Göppingen 1:32,3, 2. Buttkus=
Cannſtatt 1:38.
Zuſammenſchluß der Akademiker.
Der Verband der Akademiſchen Sportverbindungen hat mit
dem Akademiſchen Turnbund einen Verſchmelzungsvertrag
ab=
geſchloſſen. Auf Grund dieſes Vertrages gehören ſämtliche dem
Verband angeſchloſſenen Akademiſchen Sportverbindungen dem
Akademiſchen Turnbund an. Der Akademiſche Ruderbund hat
mit dem Akademiſchen Turnbund einen weitgehenden Vertrag
abgeſchloſſen, der ein ſehr enges Verhältnis der beiden
Ver=
bände ſchafft. — Gemeinſamer politiſcher Führer iſt der Führer
des Akademiſchen Turnerbundes.
Die 10. Akademiſchen Skiwettkämpfe aller Länder
werden vom 9. bis 11. Februar vom ſchweizeriſchen Hochſchulſport=
Verband in Wengen durchgeführt.
95B. Führerrak kagke.
Alympia=Borbereitungen in Ekklingen.
Ueber die Sitzung des Führerrates am Wochenende in
Ber=
lin gibt die Deutſche Sportbehörde (Deutſcher Leichtathletik= und
Handball=Verband) folgenden amtlichen Bericht heraus:
„Entſcheidungen von größter Tragweite machen die
Fühlung=
hart gekämpft, wodurch es eine Menge Strafwürfe gab. Trebur, war der eigentliche Grund der Führertagung, die von Dr. Ritter
beſaß den geeigneten Werfer und hieraus folgte die hohe Nieder= von Halt geleitet wurde. Sämtliche Gauführer des Leichtathletik=
Verbandes, ſowie der Führer des Deutſchen Fußball=Bundes,
Linnemann, mit ſeinen engſten Mitarbeitern waren vertreten.
Dr. Ritter von Halt gab zunächſt ſeine Richtlinien für die
An=
wendung der Leichtathletik= und Handball=Ordnung bekannt.
Im übrigen ſtanden die Olympia=Vorbereitungen
Studienrat Sommer=Speher iſt, umfaßt die vier Bezirke Saar, auf der Tagesordnung, die für den Deutſchen Leichtathletik=
Ver=
deutung ſind. Die geſamten vorbereitenden Arbeiten ſind in die
als Gauoberturnwart: Val. Volb, Rodalben (Pfalz) und als Hände des DSB.=Sportwartes Buſch gelegt, dem der
Frauen=
ſportwart der DSB., Voß, Volksturnwart der DT. Schmidt,
ſo=
der Olympia=Vorbereitungen wird im Verbandsheim
Ett=
lingen liegen, das zu einer Führerſchule des
Deut=
ſchen Leichtathletik=Verbandes ausgebaut iſt.
Von hier ausgehend, werden in allen Teilen des Reiches in
aller=
nächſter Zeit Olympia=Vorbereitungskurſe veranſtaltet werden
und damit die gewaltige Arbeit, die der deutſchen Leichtathletik
in den nächſten Jahren ihren Stempel aufdrücken wird, auf der
Nachdem die Mannſchaftskämpfe der Gauliga bereits mehrere
Wochen im Gange ſind, konnten nun am letzten Sonntag auch die
Kämpfe der Kreisklaſſe ihren Anfang nehmen.
für 1934 ausſchließlich auf das Saargebiet ausdehnen wird. Der Vereine in der Zahl gewaltig geſtiegen, was für
den neugebildeten Kreis einen großen Erfolg bedeutet. Sind
doch zu Anfang der Kämpfe 16 Mannſchaften gemeldet worden,
und es mußte dazu übergegangen werden, dieſelben in 3 Bezirke
einzuteilen. Es ſind dies im
1. Bezirk: Arheilgen, Seeheim, Pfungſtadt, Darmſtadt 95,
2. Bezirk: Werſau, Schaafheim, Groß=Zimmern, Dieburg,
Roß=
dorf, Ober=Ramſtadt;
3. Bezirk: Rimbach, Fürth, Lampertheim, Bensheim.
Von vorſtehenden Vereinen ſind nun Bensheim,
Lampert=
heim, Dieburg, Groß=Zimmern, Darmſtadt 1910, Darmſtadt
Poli=
zei bereits ſchon mit einer 1. Mannſchaft in der Gauliga tätig.
Es dürften aber zu unſerem Leidweſen doch verſchiedene Vereine,
z. B. Dieburg, Darmſtadt 1910. Darmſtadt Polizei, über ihre
Kräfte gegangen ſein, denn dieſelben ſahen ſich gezwungen, bereits
nach dem erſten Kampfſonntag wieder ihre 2. Mannſchaften
in=
folge fehlender Kräfte zurückzuziehen.
Die eingeteilten Terminliſten gehen nun unter
Ausſchal=
tung der zurückgezogenen Mannſchaften vorerſt unberührt weiter.
In der Vorrunde ſiegten im 1. Bezirk am letzten
Sonn=
tag: Seeheim — Darmſtadt 1910 2. mit 15:5 P., Darmſtadt 95 —
der erſte finniſche Langlauf über 14 Klm. in Schellerhau dorf mit 12:7 P., Werſau — Schaafheim mit 12:6 P.; im 3.
Be=
zirk: Lampertheim — Fürth mit 12:9 P., Rimbach —
Bens=
heim mit 15:5 Punkten.
Sämtliche Kämpfe nahmen nach den Berichten der Kampfrichter
berg=Schanze unter Leitung des Norwegers Karby vereinte einen ruhigen, einwandfreien Verlauf, und ich möchte wünſchen,
daß der gute Verlauf auch bei den weiteren Kämpfen gewahrt
bleibt. Eine nähere Beſchreibung der einzelnen Mannſchaften
wird bei ſpäteren Kampfſonntagen folgen.
K.
Darmſtadt 1910 — 1888 Mainz 8:10.
Unter der Leitung von Herrmann=Hanau entwickelte ſich
vor=
geſtern abend ein Treffen, dem leider das Reſultat nicht entſpricht.
Dem Kampfverlauf hätte ein Unentſchieden eher entſprochen,
ob=
wohl ein Geſamtſieg der Platzherren durchaus im Bereich der
Möglichkeit lag. Von einer kampftechniſchen Ueberlegenheit der
Mainzer war überhaupt nichts zu merken. Lediglich die bedauer=
und in Prag endete der Länderkampf Oeſterreich— liche Fehlentſcheidung des Schiri im Weltergewicht, wo er dem
Gäſteringer eine Wertung zuſchrieb, die eigentlich ſeinem Partner
gehört hätte, gab den Ausſchlag für den Sieg der Gäſte.
Außer=
dem waren die Darmſtädter gezwungen, vom Leichtgewicht
ab gegen weſentlich ſchwerere Gegner zu kämpfen, da ihr
etat=
mäßiger Schwergewichtler ſie im Stich ließ und dadurch im letzten
Augenblick eine Umſtellung erzwang. Trotz beſſerer techniſcher
Leiſtung war aber die körperliche Ueberlegenheit der Gäſte ein
ſchweres Handicap für ſie. In kompletter Aufſtellung wäre für ſie
beſtimmt ein günſtigeres Reſultat herausgekommen.
Der Kampfverlauf: Bantam: Borowſki (1910) —
Heu=
keroth (1888) 3:0 (3:00). Feder: Schwarz (1910) — Nehren (1888)
5:0 (15:00) Leicht: Schnauber (1910) — Guthmann (1888) 5:3
(10:00). Welter: Daum (1910) — Flick (1888) 5:5 (15:07).
Mit=
tel: Keitel (1910) — Quick (1888) 8:5 (3:00). Halbſchwer:
Wal=
ther (1910) — Groß (1888) 8:8 (3:00). Schwer: Veith (1910) —
Horn (1888) 8:10 (15:00).
Ihren nächſten Verbandskampf müſſen die „Zehner” am
Samstag, den 16. Dezember, in Lampertheim
austra=
gen. Durch Bereitſtellung eines Kraftwagens iſt Gelegenheit
ge=
boten, zu einem ſtark ermäßigten Fahrpreis die Mannſchaft zu
neuen verblüffenden Bahnrekord aufzuſtellen. Ebenſo war bei den begleiten. Die Einzeichnungsliſte liegt heute abend
Damen Elſe Pfau=Göppingen allen Konkurrentinnen weitaus, von 9—11 Uhr und am Freitag von 8—10 Uhr in der
Turn=
halle (Soderſtraße 30) auf.
Germania 1895 Darmſtadt — Siegfried Pfungſtadt 16:3.
Bei dem am Samstag abend ausgetragenen Verbandskampfe
konnten die 95er einen ſehr ſchönen Achtungserfolg erzielen. Jeder
einzelne Mann gab ſein Beſtes. Der Gegner, der mit verſtärkter
Mannſchaft antrat, mußte eine hohe Niederlage einſtecken.
Der Kampfverlauf: Bantam: Rühl=Pf. — Göckel=D.
0:3 P. Feder: Steinmetz=Pſ — Schuchmann=D. 2:3 P. Leicht:
Geis=Pf. — Bauer=D. 2:6. Welter: Weiß=Pf. — Schäfer=D. 3:7.
Leichtmittel: Größmann=Pf. — Joh. Zapf=D. 3:10. Schwer:
Zer=
faß=Pf. — W. Schwarz=D. 3:13. Schwer: Clemens=Pf. — H. Kratz=
D. 3:16 Punkte.
Da Polizei Darmſtadt die 2. Mannſchaft aus den
Verbands=
kämpfen zurückgezogen hat, iſt nächſter Gegner der 95er Kraft=SV.
Seeheim, der noch vielen Sportlern als guter Gegner bekannt
ſein dürfte.
Hockey.
Freundſchaftsſpiele: Frankfurter TV. 1860—JG.=Sportverein 4:1.
Höchſter HC.—TV. 57 Sachſenhauſen 0:2. Wiesbadener THC.
—Stadt=SV. Frankfurt 5:0. Damen 5:1. HC. Heidelberg—TG.
78 Heidelberg 2:1. Damen 0:0. VfR. Mannheim—Blau=Weiß
Speyer 2:0. 46 Mannheim—TV. Frankenthal 2:0. VfR.
Mannheim—Germania Mannheim (Damen) 2:1.
Europameiſter Hornfiſcher unterlag im Endkampf
des Internationalen Göteborger Turniers gegen den Finnen
Nie=
melge knapp, nachdem er ſeine beiden Vorkämpfe gewonnen hatte.
Olympiaſieger Ismayr=München ſtellte in
Frei=
ſing im beidarmigen Drücken der Mittelgewichtsklaſſe mit 216
Pfund einen neuen Weltrekord auf.
Der Reichsſportführer will demnächſt ein regelmäßig
erſcheinendes „Reichsſportblatt” herausgegeben.
Selbſändigkeik
des deutſchen Kraftfahrſporks.
Obergrupenführer Hühnlein Präſidenk der ONS.
Der deutſche Kraftfahrſport wird im kommenden Jahre vor
ge=
waltigen Aufgaben ſtehen. Die Induſtrie wird mit neuen
Renn=
wagen und neuen Motorradtypen auf den Plan treten und wird
die Farben des neuen Reiches auf in= und ausländiſchen
Kampf=
plätzen zu verteidigen haben. Für dieſe Aufgabe bedarf es voller
Selbſtändigkeit. Die Eingliederung in den Reichsſportring als
Fachſäule 13, wie ſie Ende Mai dieſes Jahres vorgenommen
wurde, iſt daher durch eine Vereinbarung zwiſchen dem
Reichs=
ſportführer, Gruppenführer von Tſchammer=Oſten, und dem
Prä=
ſidenten der Oberſten Nationalen Sportbehörde für die deutſche
Kraftfahrt, Obergruppenführer Hühnlein, aufgehoben worden.
Beſtimmend hierfür war, daß die Arbeit des Reichsſportführer=
Ringes hauptſächlich auf die eigentlichen Leibesübungen gerichtet
iſt. Die Verbindung des Kraftfahrſport mit der allgemeinen
deutſchen Sportführung wird dadurch ſichergeſtellt, daß
Ober=
gruppenführer Hühnlein für ſeine Perſon weiter dem
Reichsſport=
führer=Ring angehören wird, während Gruppenführer v.
Tſcham=
mer=Oſten in die ONS. eintritt. Beide haben das Recht,
ſelb=
ſtändige Vertreter zu beſtimmen.
Soweit geſetzgeberiſche Maßnahmen, Aufgaben der
öffent=
lichen Verwaltung oder finanzielle Forderungen durch das Reich
in Betracht kommen, werden dieſe durch das
Reichsverkehrsmini=
ſterium, in dem bekanntlich im Frühjahr eine alle Intereſſen der
Kraftverkehrswirtſchaft umfaſſende Abteilung geſchaffen worden
iſt, wahrgenommen. Die ONS., in der nunmehr alle
kraftfahr=
ſportlichen Angelegenheiten zuſammenlaufen, iſt künftig ganz
ſelbſtändig, und ihr Präſident Obergruppenführer Hühnlein iſt
der Führer des deutſchen Kraftfahrſports.
Die Gliederung des D9AC.
Nach der Neuorganiſation des deutſchen Kraftfahrſports, deren
Träger das Nationalſozialiſtiſche Kraftfahrer=Korps und der
Deutſche Automobil=Tlub ſind, iſt jetzt auch die Gaueinteilung
des DDAC. erfolgt. Sie lehnt ſich eng an die Gliederung des
NSKK. an, wodurch die praktiſche, gemeinſame Arbeit
weſent=
lich erleichtert wird.
Der DDAC. beſteht aus insgeſamt 21 Gauen, für die
auch die Gauführer mit wenigen Ausnahmen ernannt ſind. Er
gliedert ſich u. a. wie folgt:
Gau III, Heſſen (Land Heſſen mit Provinz
Ober=
heſſen, Reg.=Bez. Kaſſel und Reg.=Bez. Wiesbaden), Dr.
Behrens=Frankfurt a. M.
Gau XV. Weſtmark (Prov. Starkenburg Prov.
Rheinheſſen, Reg.=Bez. Pfalz, Landesteil Birkenfeld, Reg.=
Bez. Trier, Reg.=Bez. Koblenz, Saargebiet), Major Döhmer=
Adenau.
Schön=Göbel, die Sechstageſieger von Köln, gewannen am
Sonntag in Münſter ein Dreiſtunden=Mannſchaftsrennen mit
Run=
denvorſprung vor Ehmer=Funda und Kilian=Vopel.
Der Deutſche Stehermeiſter Metze=Dortmund
wurde beim Dauerrennen auf der Baſeler Winterbahn hinter
Weltmeiſter Laquehaye Zweiter, ließ aber die Schweizer Gilgen
und Wanzenried noch hinter ſich.
Wanderluſt Frankfurt, der Weltmeiſter im Zweier=
Radball, gewann das Radballturnier in Breslau. Im Endſpiel
ſchlugen die Frankfurter Diamant Chemnitz mit 5:4 (4:1) nur
knapp.
Bayerns Ski=Meiſterſchaften, die in Traunſtein
ſtattfinden ſollen, wurden mit Rückſicht auf die Winterkampfſpiele
um eine Woche auf die Tage vom 20. und 21. Januar vorgelegt.
Rundſunk=Programme.
Frankfurt: Montag, 11. Dezember
9.30: Muſikaliſcher Gabentiſch (neue Schallplatten)
10.30: Nur für Trier): Lokalſendung.
14.30: (Nur für Kaſſel): Lokale Nachrichten.
14.40: Adventslieder. Zur Laute geſungen von Herm Munk.
Als Einlage: Zwei Muſikſtücke für Cembalo (Schallplatten).
16.00: Nachmittagskonzert. Orcheſter erwerbsloſer Berufsmuſiker.
Ltg.: Paul Weidig.
18.00: Stuttgart: Franzöſiſcher Sprachunterricht.
18.20: Stuttgart: Dr. Hans Scholz: Die Phantaſtiſche Sinfonie.
(Zum 130. Geburtstag von Hector Berlioz.)
18.35: cand. phil. Arnold Nüßle: Deutſche Bücher von deutſcher
Landſchaft — vom Wandern und Siedeln.
19.00: Berlin: Stunde der Nation: Ein Deutſcher rettet Millionen.
Bildnis und Werk Robert Kochs. (Zu ſeinem 90.
Ge=
burtstage.) Ein mediziniſcher Aufriß von Helmutch Unger.
Muſik: Fritz Stuhlmacher.
20.10: Stuttgart: Beliebte Charakterſtücke. Geſpielt vom
Südfunb=
orcheſter. Ltg.: Otto Seyfert.
20.40: Stuttgart: Das Ohr der Gegenwart. Das Mikrophon
beſucht eine Metallwarenfabrik.
21.10: Stuttgart: Phantaſtiſche Sinfonie von Hector Berlioz. (Zu
ſeinem 130. Geburtstag am 11. Dezember.)
22 45: Köln: Unterhaltungsmuſik.
23.00: Köln: Tanzmuſik. Die Funk=Tanzkapelle Ltg.: Kühn
24.00: Köln: Meiſterwerke der Kommermuſik (Schallplatten.
Königswuſterhauſen.
Deutſchlandſender: Montag, 11. Dezember
9.00: Schulfunk: Stunde der Hitlerjugend. Luſtiges Allerlei.
9.40: Conrad Wil. Gomoll: Inſelerlebnis.
10.10: Schulfunk: Mit einem Nautilus in die Tiefſee. Hörſpiel.
(Aufnahme.). — 10.50: Schulfunk: Turn= u. Sportſtunde.
11.30: Lotte Barmer: Neue Erziehung der Geſchlechter.
11.45: Adalbert Forſtreuter: Hinein in die abendliche Volks= und
Bildungsgemeinſchaft.
14.20: Hörbericht von der Rückkehr des Schulkreuzers „Köln” von
ſeiner einjährigen Weltreiſe.
14.40: Fritz Roſtoſky: Vom Werden einer neuen Geſellſchaft.
15.00: Künſtleriſche Handarbeiten. Bunte Schmuckſchalen i
neuer Technik.
15.45: Bücher zur deutſchen Zeitwende. Beſprochen von H. Teßmer.
16.00: Frankfurt: Nachmittagskonzert.
17.00: Stadtſchulrat Dr. Meinshauſen: Erziehung zum Dritten Reich.
17.25: Spuk im Schallarchio. — Geg (18.05): Jugendſportſtunde.
18.25: Adele Lüderitz=Ramelow: Die Weihnachtsvorbereitungen.
19.00: Berlin: Stunde der Nation: Ein Deutſcher rettet Millionen.
Bildnis und Werk Robert Kochs (zu ſeinem 90. Geburtstag).
Ein mediziniſcher Aufriß von Hellmuth Unger. Muſik:
Fritz Stuhlmacher.
20.00: Kernſpruch. — Anſchl.: Vorbereitungen zum Skilauf.
20.30: München: Auch kleine Dinge können uns entzücken.
21.10: Stuttgart: Phantaſtiſche Sinfonie. Von Hector Berlioz (zu
ſeinem 130 Geburtstag am 11. Dezember).
22.25: Die Neugeſtaltung des deutſchen Eishockeyſpiels.
23.00: München: Nachtmuſik. Es ſpielt das Funkorcheſter.
Wekterbericht.
Ausſichten für Dienstag, den 12. Dezember: Fortdauer des
trockenen Froſtwetters, aber Abſchwächung der Kälte in höheren
Lagen.
Hauptſchriffleltung: Rudelf Manpe
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudelf Maupe; für Feuiſleten, Reſch und
Ausland und Heſſiſche Nacheichten: Mar Streeſe; für Sport: Kaxl Böhmann;
für den Handel: Dr. C H. Quetſch; für den Schlußdlenſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette:
für den Inſeratentell und geſchäftiche Mittelungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: C. C. Witiſch — ſämilich in Darmſſadt
Für unverlangte Manuſkrlpte wird Garantie der Rückſendung nich t übernommen
Die heutige Nummer hat 8 Geiten.
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