Darmstädter Tagblatt 1933


02. Dezember 1933

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten

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Be wöchentlich 2maligem Erſcheinen vom 1.Dezember
M4 3t. Dezember 4. Reſchemar und 20 Pfenng Ab.
iſragegebühr, abgeholt 2. Reichemart, durch die
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Frankfurt a. M. 1301

Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuftrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Banl und Darmſtädter und Natlonalbant
Nummer 334
Samstag, den 2. Dezember 1933. 196. Jahrgang

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zeile
3. Reichsmarl. Im Falle höherer Gewalt,
wie Krieg, Aufruhr, Strelt uſw. erliſcht ede Verpſich=

Neue Reichsminister:
Radon
deß und Stabschef Roehm.

Geſeh zur Sicherung der Einheik von Parkei und Skaak verabſchiedek. Beſondere Parkei= und SA-Gerichtsbarkeik
eingeführk. Erhalkung der Leiſtungsfähigkeit der Sozialverſicherungen.
Anſehen der NSDAP. angreift oder gefährdet, bei Mitgliedern
Die neuen Mikglieder des Reichskabinekts.
der SA., einſchließlich SS. und Stahlhelm insbeſondere jeder Ver=
Die Beſchlüſſe des Reichskabinekks.
ſtoß gegen Zucht und Ordnung.

Berlin, 1. Dezember.
Das Reichskabinett genehmigte heute ein Geſetz zur Sicherung
der Einheit von Partei und Staat. Nach dieſem Geſetz wird die
NSDAP. eine Körperſchaft des öffentlichen Rechtes.
Zur Gewährleiſtung der Zuſammenarbeit der Dienſtſtellen
der Partei und der SA. mit den öffentlichen Behörden werden der
Stellverkreker des Führers und der Chef des
Stabes der SA. Mitglieder der Reichsregierung.
Für die Mitglieder der NSDAP. und der SA., einſchließlich der
ihr unterſtellten Gliederungen, wird eine Partei= und SA.= Ge=
richtsbarkeit
eingeführt, nach der außer den ſonſt üblichen Dienſt=
ſtrafen
auch auf Haft und Arreſt erkannt werden kann, wenn
Pflichtverletzunegen gegen die Organiſation und Verſtöße gegen
die Zucht und Ordnung vorkommen. Die öffentlichen Behörden,
insbeſondere alſo die Polizei= und Gerichtsbehörden haben, den
mit der Ausführung der Partei= und SA.=Gerichtsbarkeit betrau=
ten
Dienſtſtellen der Partei und der SA. Amts= und Rechtshilfe zu
leiſten.
Damit wird feſtgeſtellt, daß die Mitglieder der Partei und
der SA. ſowie der unterſtellten Gliederungen erhöhte Pflichten
gegenüber Führer, Volk und Staat haben.
Ferner genehmigte das Reichskabinett ein Geſetz über die
Vereidigung der Beamken und der Soldaken
der Wefnclf.
wonach der Dienſteid eine dem heutigen Staat angepaßte For=
mulierung
erhält.
Oeffenkliche Fürſorge.
Nach einer 4. Verordnung zur Aenderung der Rechtsgrund=
ſätze
über Vorausſetzungen, Art und Maß, der öffentlichen Für=
ſorge
kann in Gemeinden, die von der Oberſten Landesbehörde
oder der von ihr beſtimmten Stelle als Notſtandsgemeinde erklärt
werden, die Fürſorge von Perſonen, die in die Gemeinde nach
ihrer Erklärung als Notſtandsgemeinde zuziehen, unter ſtrengſter
Prüfung der Vorausſetzungen der Hilfsbedürftigkeit auf das zur
Friſtung des Lebens Unerläßliche oder unter Ablehnung der
offenen Fürſorge auf Anſtaltspflege beſchränkt werden. Dies gilt
nicht für Klein= und Sozialrentner und ihnen
Gleichſtehende.
Aenderung der Schlachkviehgebühren.
Das Reichskabinett genehmigte ferner, eine Aenderung des
Geſetzes über die Gebühren der Schlachtviehmärkte, Schlachthäuſer
und Fleiſchmarkthallen, wodurch gewiſſe Unſtimmigkeiten beſeitigt
werden ſollen bezüglich des Ausgleichszuſchlages, wenn Schlacht=
vieh
über einen Schlachtviehmarkt einer Schlachthausgemeinde, in
der ein Ausgleichszuſchlag erhoben wurde, gebracht worden iſt und
darnach einem öffentlichen Schlachtviehmarkt, einer anderen Ge=
meinde
ohne Berührung des Schlachtviehmarktes dieſer Gemeinde
zugeführt wird.
rhalkung der Leiſtungsfähigkeit
der Sozialverſicherungen.
Der wichtigſte Punkt der Tagesordnung der heutigen Kabi=
Anettsſitzung war die große Geſetzesvorlage des Reichsarbeitsmini=
ſteriums
über die Erhaltung der Leiſtungsfähigkeit der Invali=
den
=, Angeſtellten= und Knappſchaftlichen Verſicherungen.
Durch dieſen Geſetzentwurf wird eine Sanierung der
Invalidenverſicherung herbeigeführt und die
Adauernde Leiſtungsfähigkeit dieſer mit großen finan=
diellen
Schwierigkeiten ringenden Verſicherung, ſowie der eben=
ialls
techniſch nicht völlig ausgeglichenen Ange=
Atellten= und Knappſchafts=Verſicherung ſicher=
geſtellt
.
Dieſes für das Arbeitertum und die Angeſtelltenſchaft höchſt
bedeutſame Geſetzeswerk, das den Verſicherten, die in den letzten
Jahren ſtändig größer werdende Sorge für die Erhaltung ihrer
Anſprüche aus den Verſicherungen nimmt, iſt gerade an dem Tage
vom Kabinett Hitler verabſchiedet worden, an dem vor 50 Jahren
Idas erſte große ſoziale Geſetzgebungswerk der Regierung Bismarck,
die Krankenverſicherung, in Kraft geſetzt worden iſt.
Regelung des Kraftfahrzeugverkehrs.
Schließlich genehmigte das Reichskabinett ein Geſetz zur Aen=
derung
der Regelung des Kraftfahrzeugverkehrs, das in der Haupt=
Tſache Beſtimmungen verwaltungsmäßiger Natur enthält.

Ernſt Roehm.

Rudolf Heß.

Das Reichskabinett hat weiter beſchloſſen, daß von den
Maſeden des Kälnels Schimfenſchifen.
und Prokekkorake in Zukunfk grundfählich abgelehnt
werden ſollen, und daß bereits übernommene vom 1. Ja=
nuar
1934 ab als erloſchen zu betrachten ſind.
Dieſer Beſchluß erfolgte, weil in der letzten Zeit Anträge auf
Uebernahme von Ehrenprotektoraten in übertriebenem Maße ge=
ſtellt
worden ſind.
Auf einen weiteren Beſchluß des Reichskabinetts hin wird
bekanntgegeben, daß die Mitglieder des Kabinettes in den letzten
Wochen mit Einladungen geradezu überſchüttet worden ſind, ſo
daß hierdurch eine unerträgliche und unnötige Belaſtung des Ge=
ſchäftsganges
eingetreten iſt.
Die Mikglieder des Reichskabinekts werden in
Zukunfk nur noch an Veranſtallungen keilneh=
men
, wenn dies aus ſtagtspolikiſchen Gründen
erforderlich iſt.
Alle Einladungen, bei denen dies nicht zutrifft, werden in Zu=
kunft
unbeantwortet gelaſſen. Es ergeht daher an alle Bevöl=
kerungskreiſe
das Erſuchen, bei allen Einladungen an
Mitglieder des Reichskabinettes vorher zu prüfen, ob die Veran=
ſtaltungen
, zu denen die Einladungen ergehen, den oben gekenn=
zeichneten
Vorausſetzungen entſprechen.
Der Herr Reichspräſidenk
hat auf Vorſchlag des Reichskanzlers den Stellvertreter des Füh=
rers
, Rudolf Heß, ſowie den Stabschef der SA., Ernſt Roehm,
zu Reichsminiſtern ohne Geſchäftsbereich ernannt.
NSDAP. eine Körperſchaft des
öffenklichen Rechtes.
Die Reichsregierung hat das folgende Geſetz beſchloſſen, das
hiermit verkündet wird:
8 1. Nach dem Siege der nationalſozialiſtiſchen Revolution iſt
die Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiterpartei die Trägerin des
Staatsgedankens und mit dem Staat unlöslich verbunden.
Sie iſt eine Körperſchaft des öffentlichen Rechtes.
Ihre Satzungen beſtimmt der Führer.
§ 2. Zur Gewährleiſtung engſter Zuſammenarbeit der Dienſt=
ſtellen
der Partei und der SA. mit den öffentlichen Behörden wer=
den
der Stellvertreter des Führers und der Chef des Stabes der
SA. Mitglieder der Reichsregierung.
8 3. Den Mitgliedern der NSDAP. und der SA., einſchließ=
lich
der ihr unterſtellten Gliederungen, als der führenden und be=
wegenden
Kraft des nationalſozialiſtiſchen Staates, obliegen
erlöhte Pflichten gegenüber Führer, Volk und Staat. Sie unter=
ſtehen
bei Verletzung dieſer Pflichten einer beſonderen Partei=
und SA.=Gerichtsbarkeit.
Der Führer kann dieſe Beſtimmungen auf die Mitglieder an=
derer
Organiſationen erſtrecken.
8 4. Als Pflichtverletzung gilt jede Handlung oder Unter=
laſſung
, die den Beſtand, die Organiſation, die Tätigkeit oder das

8 5. Außer den ſonſt üblichen Dienſtſtrafen können auch Haft
und Arreſt verhängt werden.
8 6. Die öffentlichen Behörden haben im Rahmen ihrer Zuz
ſtändigkeit den mit der Ausübung der Partei= und SA.= Gerichts=
barkeit
betrauten Dienſtſtellen der Partei und SA. Dienſt= und
Rechtshilfe zu leiſten.
8 7. Das Geſetz, betr. die Dienſtſtrafgewalt über Mitglieder
der SA. und SS. vom 28. 4. 1933 (RGBl. I, S. 213) tritt außer
Kraft.
8 8. Der Reichskanzler erläßt als Führer der NSDAP. und
als Oberſter SAl.=Führer die zur Durchführung und Ergänzung die=
ſes
Geſetzes erforderlichen Vorſchriften, insbeſondere über Aufbau
und Verfahren der Partei= und SA.=Gerichtsbarkeit. Er beſtimmt
den Zeitpunkt des Inkrafttretens der Vorſchriften über dieſe
Gerichtsbarkeit.
Der Reichsſtand des Deukſchen Handels
an alle deutſchen Kaufleuke!
Berlin, 1. Dezember.
Der Reichsſtand des Deutfchen Handels erläßt folgenden Auf=
ruf
: Der Tag des Deutſchen Handels in Braunſchweig hat bewie=
ſen
, daß in der Einigkeit die Stärke liegt. Mit überzeugender
Deutlichkeit haben ſich alle Zweige des Handels hinter den Reichs=
ſtand
geſtellt. Er ſieht es als ſeine nächſte und höchſte Aufgabe
an, die Ziele, die durch die Führer auf der großen Kundgebung
bekanntgegeben worden ſind, zu verwirklichen. Es handelt ſich in
erſter Linie um die Durchführung des Begriffes Ehrbarer Kauf=
mann
innerhalb unſeres Standes. Um dieſe Aufgabe erfüllen zu
können, müſſen alle im Handel tätigen Firmen und Einzerperſonen
ſich nunmehr unverzüglich in die Organiſationen des Reichsſtandes
des Deutſchen Handels eingliedern. Auskünfte erteilen alle die
nachfolgenden Spitzenverbände, und zwar Hauptgemeinſchaft des
Deutſchen Einzelhandels, Reichsverband des Groß= und Ueberſee=
handels
, Zentralverband deutſcher Handelsvertretervereine,
Reichsverband ambulanter Gewerbetreibender Deutſchlands, Reichs=
einheitsverband
des deutſchen Gaſtſtättengewerbes, angegliederte
Fachverbände bzw. Ortsgruppen, in Zweifelsfällen der Reichsſtand
des deutſchen Handels. Jeder muß ſelbſt wiſſen, welchem Fachver=
band
er nach der Eigenart ſeines Geſchäftes am beſten zugehört.
Kein Abwarten mehr, ſondern hinein in die Verbände, damit wir
mit der Löſung der großen Aufgaben beginnen können. Unwür=
dig
handelt, wer Vorteile und Rechte für ſich in Anſpruch nehmen
will, ohne Pflichten zu erfüllen.
Skaaksſekrekär Reinhardk über die
Eheſtandsdarlehen.
CNB. Berlin, 1. Dezember.
Im zeitungsfachlichen Fortbildungskurſus des Deutſchen In=
ſtituts
für Zeitungskunde in Berlin hielt heute vormittag Staats=
ſekretär
Reinhardt vom Reichsfinanzminiſterium ein intereſſantes
Referat über die Frage der Arbeitsmarktentlaſtung, insbeſondere
im Hinblick auf die Ergebniſſe der Eheſtandsdarlehen. Er erklärte,
daß ſich die Ausgabe der Eheſtandsdarlehen als außerordentlich
wirkſam zur Belebung des Arbeitsmarktes erwieſen habe, und daß
ſeit dem Zeitpunkt des Inkrafttretens dieſes Geſetzes, alſo vom
1. Auguſt d. J. bis zum 26. November, bisher insgeſamt 103 435
Eheſtandsdarlehen ausgegeben worden ſeien, davon allein im No=
vember
über 33 000. Insgeſamt ſeien an dieſe 103 435 Ehepaare
70 101 345 RM. an Eheſtandsdarlehen ausgegeben worden, d. h.
durchſchnittlich etwa 670 RM. Bemerkenswert war in dieſem Zu=
ſammenhang
die Ausführung des Staatsſekretärs Reinhardt, daß
in den nächſten Tagen eine neue Durchführungsbeſtimmung für
die Ausgabe der Eheſtandsdarlehen erlaſſen wird, wonach nur noch
ſolche Ehepaare Eheſtandsdarleben erhalten ſollen, die nach dem
Inkraftreten des Geſetzes geheiratet haben. In Zukunft ſollen
nach ſeinen Ausführungen monatlich nur noch etwa 20 000 An=
träge
auf Eheſtandsdarlehen bewilligt werden.

Der Arbeitspaß.

Berlin, 1. Dezember.
Der in Zukunft von den Meldeſtellen für den Freiwilligen
Arbeitsdienſt auszuſtellende Arbeitspaß an diejenigen Arbeits=
dienſtwilligen
, die aus dem FAD. ausſcheiden, hat, wie von zu=
ſtändiger
Stelle ergänzend mitgeteilt wird, genau dieſelbe Be=
deutung
, wie das bisher von den Trägern der Arbeit aus=
geſtellte
Dienſtzeugnis. Die früher im Arbeitsdienſt geweſenen
Arbeitsdienſtwilligen ſind daher in keiner Weiſe benachteiligt
gegenüber denienigen, die jetzt den Arbeitspaß erhalten.

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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Seite 2 Nr. 334

Aufruf Darrés an die Landwirkſchaft.
Berlin, 1. Dezember.
Reichsbauernführer Darré richtet an die Landwirtſchaft
folgenden Aufruf:
Der Erfolg des Kampfes gegen die Arbeitsloſigkeit iſt für den
Wiederaufſtieg Deutſchlands von entſcheidender Bedeutung. Es
gilt, die geſamte Kraft auf dieſes Ziel zu richten. Die Reichs=
regierung
iſt feſt entſchloſſen, unter Einſatz aller Mittel und Mög=
lichkeiten
darauf hinzuwirken, daß der jahreszeitlich bedingte Rück=
ſchlag
auf dem Arbeitsmarkt im Gegenſatz zu den letzten Jahren
nicht fühlbar wird. Auch das deutſche Bauerntum hat hier große
Aufgaben zu erfüllen. Auf dem Hof der Bauern bieten ſich zahl=
reiche
Möglichkeiten, arbeitsloſe Volksgenoſſen auch im Winter mit
nutzbringender Arbeit zu beſchäftigen. Die Arbeitgeber ſollten ſich
bemühen, unter allen Umſtänden ihre Landhelfer und Landarbei=
ter
, insbeſondere die verheirateten, auch im Winter zu behalten.
Die Reichsregierung hat zahlreiche Vorkehrungen getroffen, um
den Arbeitgebern in der Landwirtſchaft den notwendigen Ent=
ſchluß
zu erleichtern. Der deutſche Bauer hat bisher das Sei=
nige
getan, um der Pflicht der Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit
zu dienen, und er wird auch in den kommenden Wintermonaten
alles was in ſeinen Kräften ſteht, einſetzen, um dieſem Ziel ſeiner
Führung zum Siege zu verhelfen. Auch der zweite Abſchnitt der
Arbeitsſchlacht des deutſchen Volkes wird gewonnen werden!
Der ſtändiſche Aufbau der Wirkſchaft.
Im Reichswirtſchaftsminiſterium hat am 28. November
unter dem Vorſitz des Reichsminiſters Dr. Schmitt eine grund=
ſätzliche
Ausſprache über den ſtändiſchen Aufbau der Wirtſchaft
ſtattgefunden. Das Reichswirtſchaftsminiſterium wird unter
Verwertung der in der Ausſprache gewonnenen Ergebniſſe die
Organiſatoriſchen Grundlagen für den ſtändiſchen Aufbau der
Wirtſchaft ſchaffen. Die Durchführung des ſtändiſchen Aufbaues
wird in ſteter Fühlung mit der Wirtſchaft Schritt für Schritt
unter vorſichtiger und ſchonender Ein= und Umgliederung der
beſtehenden wirtſchaftlichen Verbände in Angriff genommen.
Der Reichswirtſchaftsminiſter erwartet von der deutſchen
Wirtſchaft, daß ſie die notwendige Diſziplin wahrt und nicht
durch eigenmächtige Unternehmungen den Gang der Entwicklung
und damit die Wirtſchaft ſtört.
Auflöſung der induſtriellen Arbeitgeber=Berbände.
Berlin, 1. Dezember.
Im Anſchluß an den Aufruf der Reichsregierung und des
Führers der Arbeitfront an alle ſchaffenden Menſchen haben die
maßgebenden Vertreter der induſtriellen Arbeitgeber=Verbände
in einer am Donnerstag abgehaltenen Sitzung beſchloſſen, die
induſtriellen Arbeitgeberverbände aufzulöſen und in ihre Liqui=
dation
zu treten.
Der deutſche Gruß bei den Behörden.
Der Reichsinnenminiſter hat die oberſten Reichsbehörden
und die Länderregierungen gebeten, für die Durchführung des
Deutſchen Grußes folgendes anzuordnen:
1. Der Deutſche Gruß für die Beamten, Angeſtellten und
Arbeiter von Behörden im Dienſt und innerhalb der dienſtlichen
Gebäude und Anlagen beſteht im Erheben des rechten Armes.
Es iſt freigeſtellt zu dieſer Grußbezeugung die Worte Heil
Hitler oder Heil oder gar nichts zu ſagen. Andere Worte
ſind aber gleichzeitig mit dem Deutſchen Gruß nicht zu ſagen.
Wer den Deutſchen Gruß mit dem rechten Arm wegen
körperlicher Behinderung nicht ausführen kann, grüßt möglichſt
durch Erheben des linken Arms.
2. Beamte in Uniform wenden künftig ab=
weichend
von den bisherigen Beſtimmungen auch mit Kopf=
bedeckung
in und außer Dienſt den DeutſchenGruß an.
3. Der Gruß der Beamten der Länderpolizei wird durch die
zuſtändigen Länderminiſterien geregelt.
Für die Reichswehr bleibt es bei den Anordnungen des
Reichswehrminiſters.
Skaaisrak Spaniol ſeiner Skaaksrakspflichten
entbunden.
Der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt teilt mit: Der Preußi=
ſche
Miniſterpräſident Göring hat den Staatsrat Spaniol mit
Rückſicht auf die Verordnung der Regierungskommiſſion des Saar=
gebiets
vom 29. November, wonach Beamte des Deutſchen Reichs
oder der Länder im Saargebiet keinerlei Funktionen ausüben
dürfen, auf eigenen Antrag bis zur Wiedervereinigung des Saar=
gebietes
mit dem Vaterland von ſeiner Tätigkeit als Preußiſcher
Staatsrat entbunden. In Anerkennung der hervorragenden und
opferbereiten Arbeit, die Staatsrat Spaniol für die deutſche Saar=
heimat
geleiſtet hat, iſt ihm jedoch der Titel eines Preußiſchen
Staatsrates vom Miniſterpräſidenten weiter belaſſen worden.

Um von einem Menſchen ſagen zu können, daß er
wohlgeboren iſt, muß man wiſſen, daß er geſund und
erbgeſund iſt. Ja es iſt dafür wichtiger, daß er erb=
geſund
iſt, als daß er ſelbſt geſund iſt.

Emil Jörns u. Dr. med. J. Schwab.

Deutſche Dichker mahnen zur Ehrfurcht
vor unſerer Mukkerſprache.
Von Dr. Karl Bergmann.
Dem Durchſchnitt des lebenden Geſchlechts gebricht das
Sprachgefühl ſo gänzlich wie keiner anderen Generation ſeit
Leſſings Tagen. Ja ſelbſt die Deutſchen des 17. Jahrhunderts
verſündigten ſich an ihrem nicht ſo frech wie die heutigen. Die
heutigen Barbarismen entſpringen der Mißachtung, einer Roh=
heit
des Gemüts, die gar nicht mehr weiß, was der Deutſche
ſeiner Mutterſprache ſchuldet. Dieſe von innerer Empörung ein=
gegebenen
Worte ſtammen von dem 1896 verſtorbenen großen
Geſchichtsſchreiber Heinrich von Treitſchke. Vor etwa einem halben
Jahrhundert mögen ſie geſprochen worden ſein, aber ſie gelten
noch heute. Wie alles im Leben des Menſchen iſt auch ſeine
Sprache in ſteter Fortentwicklung begriffen. Auch in ruhigen
Zeiten ſteht das Sprachleben nie ſtill, geſchweige in Zeiten um=
wälzender
Ereigniſſe, wie wir ſie ſeit zwanzig Jahren erleben.
Und es iſt zu begrüßen, wenn eine Sprache immer neue An=
triebe
zur Entfaltung erhält, denn nur ſo bleibt ſie vor Er=
ſtarrung
bewahrt. Was wir aber nun ſchon ſeit langen Jahren
beobachten, das iſt nicht mehr eine natürliche, geſunde Sprach=
entwicklung
, ſondern eine Entartung unſerer Mutterſprache, die
zu einer Sprachzerſtörung führen muß und die jeden, der um
die Zuſammenhänge von Sprache und Volkstum weiß, mit Sor=
gen
erfüllt. Es ſoll hier nicht die Aufgabe ſein, Einzelheiten
über dieſe Entartungserſcheinungen zu geben. Nur allgemein ſei
bemerkt, wie die Ueberfremdung unſerer Sprache immer weitere
Fortſchritte macht. Alle eindringlichen Mahnungen, wie dieſe
Ueberfremdung das Volk ſpältet, während wir doch ein Volk
werden möchten, wie ſie die Ungeiſtigkeit fördert, zu wirtſchaft=
lichen
Nachteilen führt, das Auslandsdeutſchtum ſchädigt, die

Der Kanzler
zur epangel.-kirchenpolikiſchen Lage.
Keine Reichs= und Staatseingriffe zuläfſig.
WTB. Berlin, 1. Dezember.
Amtlich wird mitgeteilt:
Innerhalb der deutſchen evangeliſchen Kirche ſind zur Zeit
Auseinanderſetzungen im Gang, die auf eine Klärung der kirch=
lichen
Geſamtlage hinzielen.
Reichskanzler Adolf Hitler hat die ausdrückliche Entſcheidung
getroffen, daß, da es ſich um eine rein kirchliche Angelegenheit
handelt, von außen her in dieſen Meinungsſtreit nicht eingegriffen
werden ſoll.
Der Reichsminiſter des Innern hat daher die Länderregie=
rungen
gebeten, die nachgeordneten Dienſtſtellen unverzüglich mit
entſprechender Weiſung zu verſehen.
Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß zur Wahrung der äußeren Ord=
nung
etwa notwendige Maßnahmen inſoweit zuläſſig ſind, als ſie
nicht den Charakter eines Eingriffes in den innerkirchlichen Mei=
nungskampf
haben. Auch kirchliche Stellen ſind nicht befugt, ein
Einſchreiten ſtaatlicher Organe in dem kirchlichen Meinungsſtreit
herbeizuführen.
Schaffung der Deutſchen Erzieher=
gemeinſchaft
.
Senctor Dr. v. Hoff-=Bremen zum Führer ernannk.
WIB. Berlin, 1. Dezember.
Der Reichsverband der Deutſchen Hochſchulen, der Bayeriſche
Lehrerverein, der Deutſche Philologenverband, der Reichsverband
hauptamtlicher Lehrkräfte an den Berufs= und Fachſchulen, der
Reichsverband deutſcher Diplom=Handelslehrer, der Reichs=
verband
Freier (Privater) Unterrichts= und Erziehungsanſtalten,
haben ſich freiwillig zur Deutſchen Erziehergemeinſchaft als der
umfaſſendſten Reichsorganiſation der deutſchen Erzieherverbände
zuſammengeſchloſſen. Auf Vorſchlag der beteiligten Erzieher=
verbände
hat der Reichsminiſter des Innern den Leiter des
Bremiſchen Unterrichtsweſens, Senator Dr. v. Hoff, zum Führer
der Deutſchen Erziehergemeinſchaft ernannt und die vorgelegten
Satzungen der neuen Organiſation genehmigt.
Kürzung der Bürgermeiſtergehälker
in heſſiſchen Landgemeinden.
Lpd. Auf Grund der von der heſſiſchen Staatsregierung her=
ausgegebenen
Richtlinien über die Beſoldung der Bürgermeiſter
und Kommunalbeamten in kleineren und mittleren Landgemein=
den
iſt jetzt eine Kürzung der Bürgermeiſtergehälter in Land=
gemeinden
erfolgt, in denen die Bürgermeiſter nicht voll beſchäf=
tigt
ſind, ebenſo wurden die Gehälter der Kommunalbeamten ent=
ſprechend
gekürzt. Bürgermeiſtereien kleiner Landgemeinden, die
in der Nähe größerer Orte liegen, werden von den Bürgermei=
ſtern
der letzteren kommiſſariſch mitverwaltet. In größeren Land=
gemeinden
wird eine Gleichſchaltung der kommunalen Beamten=
beſoldungen
mit der Beſoldung der Staatsbeamten gleicher Vor=
bildung
= und Rangſtufe vorgenommen, ſo daß z. B. ein mittlerer
Kommunalbeamter nicht mit früherem Beſoldungsdienſtalter ge=
haltlich
befördert werden darf, als ein gleichaltriger Staats=
beamter
derſelben Rangſtufe. Die Maßnahmen dienen der Be=
ſeitigung
von Mißſtänden, die durch die früher erlaſſene Beſol=
dungsordnung
für Kommunalbeamte entſtanden war.
Gemeinderak in Hermannſtadk aufgelöft
Die Deutſchen in die Minderheit verſekzk!
TU. Bukareſt, 1. Dezember.
Die rumäniſche Regierung hat den Gemeinderat von Her=
mannſtadt
, in dem bisher die Deutſchen die Mehrheit hatten, auf=
gelöſt
und durch eine ſogenannte Interimskommiſſion erſetzt, deren
Vorſitzender Rumäne Jvan iſt und dem außerdem als Mitglieder
5 Rumänen und 3 Deutſche angehören.
Die Wahlen in Nordirland ſind zugunſten der Regierungs=
partei
ausgefallen, die von 52 Abgeordneten 33 ſtellt.

geiſtigen und damit auch die wirtſchaftlichen Beziehungen zwi=
ſchen
Binnendeutſchen und Auslandsdeutſchen lockert, unſer An=
ſehen
im Ausland herabſetzt: alle dieſe Mahnungen finden bei
allzu vielen Deutſchen nicht den für die Belange unſeres Volkes
nötigen kräftigen Widerhall! Und die Ueberfremdung iſt ja nur
eine der vielen ſprachlichen Krankheitserſcheinungen. Kann es
da wunder nehmen, wenn ein Mann wie Eduard Engel, der
allezeit feurige Kämpfer für das Recht der deutſchen Sprache,
am Ende ſeines Lebens er iſt jetzt 83 Jahre alt mutlos
wird und entſagungsvoll erklärt, einen lebenslangen Kampf für
eine ausſichtsloſe Sache geführt zu haben?
Da erheben ſich neue Stimmen, die wieder hoffen laſſen!
Die Mutterſprache iſt das Wort der Mütter, das magiſche,
mythiſche Reich der Mütter und zugleich auch der Väter. In
jedem deutſchen Wort rauſcht die Sprache unſerer Vorväter und
Ahnen, ihr Herz ſchlägt in jedem Wort, ihre Seele lebt noch in
unſerer Sprache. Heute ſtehen wir vor der Aufgabe, unſere
Sprache nicht nur als Weſen und Zeugnis der Vernunft gelten
zu laſſen, ſondern ſie auch in ihrer Herkunft als Wunder zu
fühlen ... bis vor kurzem nun war dieſes magiſche Erbe gering
geachtet. Man wertete die Sprache nicht höher als Gold oder
Kupfer, man achtete ſie als Kurs für politiſche Börſenmanöver, ver=
trieb
ſie aus dem Paradies beſinnlicher Unterredung. Der Natio=
nalſozialismus
will dieſer mechaniſchen Sprachverwirrung ein
Ende machen. Hanns Johſt hat dieſe Worte geſprochen.
Und es ſind nicht nur dieſe Worte, die der Dichter für unſere
Sprache findet. In einem Neujahrswunſch vom 31. 12. 1927
mahnt er das deutſche Volk, Glauben an ſeine Sprache zu haben.
In ihr muß es die Gnade ſehen zu neuer Gemeinſchaft und die
Verpflichtung zu neuer Herrſchaft. Deutſch dichten und denken
heißt danach trachten, den Raum unſerer Mutterſprache zu ver=
größern
und zu vollenden. Der deutſche Leſer in aller Welt iſt
Soldat dieſer Sache! Das ſind große Gedanken in ſchöner
Sprache. Werden ſie aber ihre Verwirklichung finden bei dem
heutigen Zuſtand der deutſchen Sprache? Kann es bei dieſer
Ueberfremdung zu einer neuen Gemeinſchaft im Johſtſchen
Sinne kommen? Wird nicht der Raum unſerer Sprache ver=
kleinert
, wenn ſo oft das deutſche Buch im Ausland wegen ſeiner
Unverſtändlichkeit abgelehnt wird, abgelehnt nicht nur von den
Ausländern ſelbſt, ſondern auch von Auslandsdeutſchen? Empö=
ren
müßten wir uns wenn wir von ſolchen Dingen hören; aber
die von Hanns Johſt gegeißelte geringe Achtung, die ſo viele
Deutſche vor ihrer Sprache haben, ſchafft die Stimmung der
Gleichgültigkeit.
Rudolf G. Binding ſei der zweite Dichter, den wir als
Zeugen für die außerordentliche Wichtigkeit der Sprache anrufen
wollen. In einer in der Preußiſchen Akademie der Künſte zu
Berlin gehaltenen Rede ſpricht Binding von der Hraft des deut=
ſchen
Wortes als Ausdruck der Nation. Wieder iſt es eine

Samstag, 2. Dezember 1933

Aufgaben des neuen Reichstages.
Forkführung des innerpolitiſchen Aufbaues.

Von unſerer Berliner Schriftleitung.
Der Reichstag iſt für die übernächſte Woche einberufen
Angeſichts der veränderten Stellung des Reichstages im neuer
Reich iſt anzunehmen, daß der erſte Sitzungsabſchnitt des Reichs
tages ſich auf wenige Tage beſchränkt. Möglich, daß de
Reichskanzler den Wunſch hat, zu den außenpoli
tiſchen Geſchehniſſen Stellung zu nehmen und
die Friedenspolitik, die er vor einem halben Jahr in
Reichstag einleitete, an der gleichen Stelle fortzuſetzen
Aber das wird wohl von der Entwicklung der kommender
Woche abhängen.
Dagegen entnehmen wir beſtimmten Andeutungen, daß mi
dem Zuſammentritt des Reichstages eine Reihe wich
tiger innenpolitiſcher Entſcheidungen, die in
weſentlichen auf ſtaats= und verfaſſungs
politiſchem Gebiet liegen eingeleitet wirde
daß alſo jetzt der Neuaufbau des Reiches grundſätzlich ange
ſchnitten werden ſoll.
Eines neuen Ermächtigungsgeſetzes bedarf es dazu an ſig
nicht, weil das vom vorigen Reichstag beſchloſſene Geſetz nich
an die Dauer des Reichstages, ſondern an die Dauer der
Regierung gebunden war, alſo auch heute noch weiterläuft. E4
iſt dagegen zweifelhaft, ob die Vollmachten, wie ſie in dieſen
Ermächtigungsgeſetz der Regierung gegeben ſind, für die Ver=
faſſungsreform
ausreichen. Das gilt vor allem in der
Richtung, daß nach dem Wortlaut des letzten Geſetzes an die
Konſtitution des Reichsrates als ſolcher nicht gerührt werder
ſoll. Wenn aber die Reichsregierung ihre Abſichten durchführer
und einen völligen Neubau vornehmen will, vielleicht ſogar
an eine Neugliederung denkt, dann wird dabei der
Reichsrat nicht unangetaſtet bleiben können. Reichs=
innenminiſter
Frick hat vor einiger Zeit die Aufgabe des
Reichstages dahin umſchrieben, daß er die Reformen ſchaffen
müſſe, die notwendig ſind, um künftig jede unnötige
Kräftezerſplitterung und die Aufrechterhal=
tung
hiſtoriſcher, aber heute überholter und
unzeitgemäßer Gebilde und Einrichtungen zu.
verhindern
Das zeigt bereits ziemlich klar, in welcher Richtung ſich die
Pläne des Kanzlers bewegen. Allerdings ſind die Fragen, die
hier zur Entſcheidung ſtehen, ſo ſchwierig, daß ſie überhaupf
nicht von heute auf morgen beantwortet werden können und
vielleicht wird gerade deshalb die Regierung, um das Zentral=
problem
der Innenpolitik wirklich anpacken zu können, vor
ſorglich alle juriſtiſchen Schwierigkeiten aus dem Wege räumen
wollen. Die Vermutung liegt deshalb nahe, daß der Reichs=
tag
ſchon in ſeiner Dezembertagung ein er=
weitertes
Ermächtigungsgeſetz verabſchiedet
das der Reichsregierung alle Vollmachten gibt
die ſie zur Umgeſtaltung der Verfaſſung
braucht.

Skabschef Roehm keilf mit:

Aus Anlaß meines 46. Geburtstages habe ich aus allen Krei=
ſen
ſo zahlreiche Glückwünſche erhalten, daß ich ſie vorläufig, ohne
meine pflichtgemäßen Aufgaben zu vernachläſſigen, nicht alle be=1
antworten kann. Ich bitte daher, mir zu erlauben, daß ich zu=
nächſt
auf dieſem Wege allen meinen SA.=Kameraden, Partei=
und Volksgenoſſen und =genoſſinnen für die Freude und Ehre
die ſie mir gegeben haben, aufrichtig danke.

Steuererleichkerungen für einmalige Zuwendungen
und Weihnachtsgrakifikakionen.

Von beſonderer Bedeutung jetzt vor Weihnachten iſt ein Er=
laß
des Staatsſekretärs im Reichsfinanzminiſterium Dr. Rein=
hardt
an die Präſidenten der Landesfinanzämter, in dem darauf
hingewieſen wird, daß nach dem Geſetz über Steuererleichterungen
einmalige Zuwendungen nicht als Einkünfte nach dem Einkom=
menſteuergeſetz
und nicht als Schenkung im Sinne des Erbſchafts=
ſteuergeſetzes
gelten, wenn ſie in der Zeit vom 1. Auguſt 1933 bis
31. Dezember 1933 in der Form von Bedarfsdeckungsſcheinen er=
folgen
. Das gilt auch für Zuwendungen, die zu Weihnachten ge=
geben
werden, alſo für ſogenannte Weihnachtsgratifikationen.
Die Bedarfsdeckungsſcheine können gegen entſprechende Bezahlung
bei den Finanzämtern bezogen werden. Sie berechtigen zum Er=
werb
von Wäſche, Kleidung und Hausgerät und lauten auf je 25
Reichsmark. Die Steuerbefreiung gilt aber nur für Arbeitneh=
mer
, deren Arbeitslohn jährlich nicht mehr als 3600 RM. beträgt.
Die Steuerbefreiung gilt für die Lohnſteuer, die Arbeitsloſen=
hilfe
, Eheſtandshilfe, die Schenkungsſteuer, ſowie für die Bürger=
und Kirchenſteuer. Die Steuerbefreiung tritt auch ein, wenn die
einmaligen Zuwendungen im Einzelfall 25 RM. nicht erreichen.
Nähere Anweiſungen erfolgen noch.

andere Gedankenwelt, in die uns dieſer Dichter einführt. Für
ihn handelt es ſich bei der Sprache um etwas eminent Oeffent=
liches
, ungeahnt weithin Wirkendes: um den Ausdruck der
Nation, um den Ausdruck unſerer ſelbſt. Die Sprache iſt das
untrügliche, vollſtändige, unwillkürlich alle Züge enthaltende
Bild des Charakters jeden Volkes; das wahre Geſicht ſeines
Inneren und die Stimme ſeines Herzens. Keine andere Aeuße=
rung
des Weſens iſt ſo vollſtändig und ſo ſein eigen. In der
Sprache, ja ſchon im einzelnen Wort, tritt der Geiſt und die
Artung der Nation ans Licht. Von großer Bedeutung iſt es,
daß Binding höchſte Anforderung nicht nur an die dichteriſche
und die gehobene Sprache ſtellt, auch die Alltagsſprache ſoll
ihre Ehrlichkeit und ihre Ehre haben. Auch für ſie verlangt
er das Aeußerſte von Reinheit, Wahrheit und Seelenhaftigkeit,
deren ſie fähig iſt. Denn mit jeder Verwahrloſung; Gleichgültig=
keit
, Rohheit, Unanſchaulichkeit und Bläſſe des Wortes, deren
ſie ſich ſchuldig macht, verlöre ſie einen Teil ihres inneren Ge=
ſichts
, ja einen Teil ihres Lebens. Das iſt kein Puritanismus,
der das fordert, ſondern eine Ehrfurcht vor unſerem eigenen
Angeſicht. Daher darf das Wort nicht gellen ſtatt klingen, nicht
vollmäulig ſein ſtatt einfach, nicht ſchreiend ſtatt kraftvoll, denn
dann iſt ſicher auch der Geiſt nicht ſtark, der es je und je ge=
biert
und zu ſeinem Ausdruck macht.
Hören wir auch die aufrüttelnden Worte, die uns Paul
Ernſt zuruft: Es iſt eine alte Klage, daß die Deutſchen ihre
Sprache vernachläſſigen; die Gefahr, die daraus entſteht, war
aber noch niemals ſo groß wie heute . . . Wenn die Sprache
verroht, ſo können feinere Empfindungen und höhere Gedanken
in ihr nicht mehr ausgedrückt werden, durch eine Rückwirkung
verſchwinden ſie, und die Nation verdummt.
Es iſt nicht nur der Geiſt eines Volkes, der nach Paul Ernſt
durch eine verrohte Sprache Einbuße erleidet, auch ſeine Seele
wird ſchwer geſchädigt. Ein hoher Begriff, der von der Spele
eines Volkes! Um ſie ringen die Beſten der Nation und ofl
verzweifeln ſie an der Erfüllung ihrer ſchweren Aufgabe. Voll
ſolchen Zweifeln wird auch Hugo von Hofmannsthal
gequält: Zweifel verzehrt uns, ob einem ſolchen Begriff jemals
die Anſchauung abzuringen ſei. Er wirft die bange Frage auſ:
Wie wir das nur faſſen können: die Seele eines Volkes, danach
fahnden wir. Und er kommt zur Erkenntnis: Die Seele eines
Volkes liegt in der Sprache. Hier in der Sprache ſpricht uns
ein Wirkliches an, durchdringt uns bis ins Mark: die Urkraſſ
daran wir teil haben.
Aber nur eine echte, wahre, reine Sprache kann uns bis
ins Mark durchdringen. Verfälſchte Sprache wird nie den
Menſchen ſtark machen, ſie wird ihn nie reifen laſſen zu jener
hohen Auffaſſung von der Sprache als einem Schutzwall des
Volkstums, zu der ſich Iſolde Kurz bekennt und die ſie in

[ ][  ][ ]

Samstag, 2. Dezember 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 334 Seite 3

Die KP9. war ſchon im Februar
vorbereikel.
Dimikroff nicht der Sofioter Kakhedralen=Akkenkäter.
Zu Beginn der Freitagsverhandlung werden die Beſchlüſſe
des Senats über die in der letzten Zeit von Dimitroff geſtellten
Beweisanträge verkündet. Der Senat hat beſchloſſen, noch zwei
Zeugen aus Hennigsdorf zu vernehmen, und zwar Frau Kraft,
geb. Schmidt, und den damals im Obdachloſenaſyl dienſt=
tuenden
Beamten. Abgelehnt wird die Vernehmung Thälmanns
und die Vernehmung des früheren Reichskanzlers v. Schleicher
ſowie Dr. Brünings, ebenfalls die des Vizekanzlers v. Papen
und des früheren Reichsminiſters Dr. Hugenberg. Die Ver=
nehmung
einiger weiterer Perſonen mit dem
Namen Dimitroff wird ebenfalls abgelehnt,
da als wahr unterſtellt werden kann, daß der
Angeklagte Dimitroff mit dem wegen des
Kathedralenattentats verurteilten Dimitroff
nicht identiſch iſt.
Es folgt dann die von dem Angeklagten Torgler beantragte
Verleſung der Berichte von Polizeibehörden, in denen über
einen bevorſtehenden kommuniſtiſchen Aufſtand andere Auf=
faſſungen
niedergelegt ſind, als verſchiedene Zeugen bekundeten.
Der Senat geht nun zur Vernehmung von einzelnen
Zeugen über, die darüber Bekundungen machen ſollen, inwieweit
im Februar von der KPD. Vorbereitungen für einen bewaff=
neten
Aufſtand getroffen worden ſind. Ein großer Teil dieſer
Zeugen wird aus der Unterſuchungshaft vorgeführt. Es handelt
ſich namentlich um Zeugen über die Vorgänge in Annaberg und
anderen Orten, über die die vernommenen Kriminalbeamten und
der Unterſuchungsrichter dem Gericht ſchon Bericht erſtattet haben.
Als Zeuge wird dann, zunächſt unvereidigt, der aus der
Unterſuchungshaft vorgeführte Arbeiter Kaldenbach vernommen,
der im Bezirk Annaberg politiſcher Inſtrukteur und Bezirks=
leiter
war. Er bekundet, daß gegen Mitte Februar die An=
weiſung
von der Partei erging, die Verbindung herzuſtellen
mit den ſozialdemokratiſchen Arbeitern, um Streiks vorzu=
bereiten
. Durch dieſe Streiks ſollte der Maſſenſtreik entfacht
werden. Ein Generalſtreik ſollte überleiten zum bewaffneten
Aufſtand, wenn die Vorausſetzungen dafür gegeben wären. Er,
der Zeuge, habe auf Anweiſung von oben die Ortsgruppen
angewieſen, ſich nach Möglichkeit Waffen zu beſchaffen, da in
kurzer Zeit entſcheidende Kämpfe zu erwarten ſeien.
Ich glaubte, fuhr der Zeuge fort, daß in den erſten Tagen
des März die Entſcheidung fallen würde. Dann habe ich aber
die Rede des Reichskanzlers gehört und ich vernahm, daß der
Reichskanzler eigentlich das wollte, was auch wir im weſent=
lichen
erſtrebten. Ich kam zu der Auffaſſung, daß der Sieg des
Nationalſozialismus bereits entſchieden war. Darum entſchloß
ich mich, nicht mehr auf einen Kampf mit dieſer Bewegung
hinzuarbeiten.
Nach der Vernehmung der Zeugen teilt der Vorſitzende mit,
daß die Oberreichsanwaltſchaft auf die Vernehmung einer Reihe
weiterer Belaſtungszeugen verzichtet habe, ſo daß ſich eine Ab=
kürzung
der Beweisaufnahme ergeben würde. Der Oberreichs=
anwalt
kündigt noch weitere Verzichte an.
Dann erhält Dimitroff das Wort zur Frageſtellung. Er
formuliert eine ganze Kette von Fragen, die der Oberreichs=
anwalt
ſämtlich als unerheblich abzulehnen bittet.
Nach kurzer Beratung verkündet der Vorſitzende, daß der
Senat nur die Fragen zuläßt, welche Maßnahmen die Kom=
muniſtiſche
Partei zur Abwendung der Auflöfung der KPD.
getroffen habe. Den Zeugen wird einzeln die Frage vorgelegt.
Der Zeuge Kaldenbach erklärt, mit einem Parteiverbot hätten
die Kommuniſten ſchon gerechnet, bevor die Frage des General=
ſtreiks
und der Revolution auf der Tagesordnung ſtand. Für
den Fall der Auflöfung ſollte die Partei unter illegaler Leitung
weiterarbeiten. Es ſollten auch nach Möglichkeit: Maſſen=
demonſtrationen
und politiſche Proteſtſtreiks gegen ein Verbot
unternommen werden. Es werden dann nacheinander die
übrigen Zeugen aufgerufen, um ihnen die Fragen Dimitroffs
vorzulegen. Dabei ſpringt plötzlich unter allgemeiner Heiterkeit
der Angeklagte van der Lubbe auf und erklärt, er wolle fragen,
wann endlich Schluß gemacht werde. Nachdem der Vorſitzende
darauf hingewieſen hat, daß nur noch ein Zeuge zu hören ſei,
iſt die Angelegenheit erledigt. Weiterverhandlung am Samstag.
10 Grandenzer Akkenkäker verhafkek.
Graudenz, 1. Dezember.
Im Zuſammenhang mit den blutigen Ausſchreitungen gegen
deutſche Wahlverſammlungen in Graudenz, die bekanntlich zwei
Todesopfer forderten, wurden nach halbamtlicher Meldung im
Zuge der polizeilichen Ermittelungen 10 Perſonen verhaftet. Sie
ſtehen unter dem ſchweren Verdacht, ſich an den Ausſchreitungen
beteiligt zu haben. Die Verhafteten befinden ſich im Unterſuch=
ungsgefängnis
des Graudenzer Kreisgerichts.

die gerade in unſerer heutigen Lage ſo packenden Worte kleidet: der Menſchen durch die Li, d. h. die Riten und die Sitte ebenſo
Die Sprache iſt heiliger als die Grenze des Staates. Grenzen
können wechſeln, die Sprache bleibt. Sie iſt der ſicherſte Schutz=
wall
des Volkstums, ſie iſt die Wagenburg, wo man nach ver=
lorener
Schlacht geborgen iſt und wieder hervorbrechen kann, um
die Geſchicke zu wenden. Solange ein Volk ſeine Sprache beſitzt,
iſt es unverloren.
Herrliche eindringliche Worte finden unſere Dichter, wenn
ſie mahnen, die Sprache, das Erbe unſerer Väter, nicht nur als
Zeugnis des Verſtandes zu betrachten, ſondern ſie auch als
Ausdruck unſerer Seele zu fühlen. Hoffen wir mit Hanns Johſt,
daß der Nationalſozialismus auch auf dem Gebiete der deutſchen
Sprache eine Umwandlung herbeiführt, eine neue deutſche=
Sprachgeſinnung ſchafft, daß wir nicht mehr wie ſeither
leichtſinnig mit dem ſeeliſchen Gut unſeres Wortes umgehen
daß wir uns alle zu den Worten bekennen, die der Dichter in
einem zur Uraufführung ſeines Dramas Der König verfaßten
Vorſpruch am Schluſſe ſpricht: Nur die Liebe zur Sprache er=
ſchließt
Heimat, Vaterland, Beſinnung und Geſinnung . . . Ohne
dieſe bewußte Liebe iſt alles Menſchentum Mangel an Körper
und Kraft, denn die Sprache iſt und bleibt die Verkörperung
der Seele.

* Der Konfuzianiſche Staaksgedanke
als Beiſpiel und Gegenbild.
So lautete das Thema eines Vortrags, den Dr. Erwin
Rouſſelle im Rahmen der Winterveranſtaltungen des
China=Inſtituts in der Univerſität Frankfurt a. M. hielt.
Der Vortragende ging von dem Satz des Buches der Riten aus:
Der Himmel hat nicht zwei Sonnen, die Erde hat nicht zwei
Herrſcher, die Familie hat nicht zwei Oberhäupter. In dieſem
Spruch iſt die Achſe des chineſiſchen Staatsgedankens enthalten.
Der Himmel, das Weltreich auf Erden und die Familien ſind in
gleicher Weiſe organiſiert. Vom Himmel hat der Herrſcher ſeinen
Auftrag, die Erde oder das Weltreich für beide gibt es nur
ein Wort zu leiten, und nach ihm richten ſich wiederum die
Sippen. Weder das Individuum noch die Nation ſind erwähnt.
Dieſe univerſaliſtiſche und theokratiſche Staatsidee ſtammt
nicht von Konfuzius ſelber, ſondern hat ſich unter den erſten bei=
den
Dynaſtien, alſo mindeſtens ſeit etwa 2000 v. Chr., entwickelt,
aber in der dritten Dynaſtie und durch Konfuzius ihre klaſſiſche
Formulierung erhalten. Beſonders wichtig erſcheinen in dieſem
Univerſalismus, der Weltall und Menſchheit vom gleichen gött=
lichen
Prinzip durchwoben ſieht, die Grundgedanken, die ſich dar=
aus
ergeben: die Auffaſſung, daß der Staat ein heiliges Reich
und ſeine Lenkung ein ſakrales Amt ſei; daß die Familien nicht
nur die natürliche Grundlage des Staates, ſondern zugleich auch
die ethiſchen Zellen des Staates bilden. Ferner daß das Leben

Oberſter Fünferrat in Genf.

Ikalieniſcher Plan
zur Amgeſtalkung des Völkerbundes.
TU. Genf, 1. Dezember.
Im Journal de Geneve werden am Freitag die Richtlinien
eines Planes veröffentlicht, der angeblich von der italieniſchen
Regierung für die grundlegende Umgeſtaltung des Völkerbundes
ausgearbeitet ſein ſoll. Der italieniſche Plan ſoll einen Bruch
mit dem bisherigen Syſtem des vorwiegenden Einfluſſes Eng=
lands
und Frankreichs auf den Völkerbund zur Folge haben und
davon ausgehen, daß bisher im Völkerbund England ſich die Un=
terſtützung
ſeiner Dominions, Frankreich aber die der franzöſiſchen
Staatsgruppe geſichert hätte, während Italien und Deutſchland im
Völkerbund allein ſtänden. Aus dieſen Gründen ſoll die italie=
niſche
Regierung die Abſicht haben, den Grundſatz des Viermächte=
paktes
in das Syſtem des Völkerbundsrates einzubauen und einen
Oberſten Rat der vier Großmächte zu ſchaffen. Der bisher allein
herrſchende Grundſatz der Einſtimmigkeit ſoll völlig aufgegeben
werden. Nur die Beſchüſſe des Viererrates ſollen Einſtimmigkeit
erfordern. Die Mächte würden auf dieſe Weiſe nicht mehr das
Recht haben, grundſätzliche Beſchlüſſe des Völkerbundes unmöglich
zu machen.
Darüber hinaus ſoll die italieniſche Regierung die Abſicht
haben, die Moskauer Regierung in den Oberſten Viererrat auf=
zunehmen
, der ſomit zu einem Fünferrat ausgedehnt würde.
Italieniſche Warnung an Frankreich
wegen des Saargebiefs.
EP. Mailand, 1. Dezember.
Die italieniſche Preſſe beſchäftigt ſich in letzter Zeit ſehr ein=
gehend
mit dem Saarproblem. In den Preſſe=Aeußerungen wird
hervorgehoben, daß das Saargebiet als rein deutſches Land un=
verzüglich
in das Deutſche Reich zurückgegliedert werden müſſe.
Das Mailänder Abendblatt Sera, das ſich heute ebenfalls mit
dem Saarproblem beſchäftigt, ſchreibt u. a., die Ablehnung einer
vorzeitigen Rückgabe des Saargebiets durch Frankreich werde ein
ſchwerer Irrtum der franzöſiſchen Politik ſein. Das Saargebiet
ſei ein rein deutſches Gebiet. Ueber den Ausgang der Volks=
abſtimmung
könne es keinen Zweifel geben. Es müſſe als das
größte Unglück bezeichnet werden, wenn Frankreich durch eine be=
einflußte
Volksabſtimmung, die ſich gegen die Rückgabe dieſes
deutſchen Landes ausſprechen würde, ſich weigern ſollte das
Saargebiet an Deutſchland zurückzugeben. Wenn Frankreich den
Vorſchlag Hitlers ablehne, laufe es Gefahr, daß die Frage Elſaß=
Lothringen wieder aufgerollt werde.
Polniſche Berordnung zur Sperrung des Waren=
verkehrs
aus Danzig nach Polen.
Danzig, 1. Dezember.
Am 29. November iſt im Polniſchen Geſetzblatt eine Verord=
nung
veröffentlicht worden, die ſich ſpeziell auf den Warenverkehr
zwiſchen Danzig und Polen bezieht. Dieſe Verordnung gibt Polen
die geſetzliche Grundlage für eine völlige Sperrung der Waren=
einfuhr
(Lebensmittel und Gebrauchsgegenſtände) aus dem Dan=
ziger
Staatsgebiet nach Polen. Es iſt nicht abzuſehen, welche
praktiſchen Auswirkungen dieſe Verordnung, die am 2. Dezember
in Kraft tritt, haben wird. Eine Stellungnahme der Danziger
Regierung iſt noch nicht erfolgt. Man kann geſpannt ſein, welche
Folgerungen ſich aus dieſem Schritt Polens für die Entwicklung
der Danzig=polniſchen Beziehungen ergeben werden.
Der japaniſche Finanzminiſter zurückgekreken.
EP. Tokio, 1. Dezember.
Finanzminiſter Takahatſchi iſt heute unerwartet zurückgetre=
ten
, nachdem er noch geſtern im Kabinett das neue Budget vor=
gelegt
hatte. Der Rücktritt des Finanzminiſters ſteht wahrſchein=
lich
im Zuſammenhang mit den Meinungsverſchiedenheiten zwi=
ſchen
Takahatſchi und Kriegsminiſter General Araki, ſowie dem
Chef der Admiralität, die beide gegen die von dem Finanzmini=
ſter
im Armee= und Marine=Etat vorgenommenen Kürzungen
Einſpruch eingelegt haben und die angeſichts der kritiſchen inter=
nationalen
Lage weitere weſentliche Rüſtungserhöhungen for=
dern
. Der Rücktritt Takahatſchis dürfte vorausſichtlich eine
Kabinettskriſe auslöſen, und man rechnet allgemein damit, daß
Araki die Miniſterpräſidentſchaft übernehmen wird.

Aufrüſtungsfreunde demaskierk.
Die langjährigen Beratungen der Abrüſtungskonferenzen
haben die Gegenſätze unter den Siegerſtaaten kaum in die Er=
ſcheinung
treten laſſen, weil unſere Gegner ſehr geſchickt verſtan=
den
, die Aufmerkſamkeit der Nationen von ihren Sorgen durch
die ſtändigen Hinweiſe auf die angeblichen deutſchen Geheim=
rüſtungen
und Revanchepläne abzulenken. Deutſchland hat in=
zwiſchen
Genf verlaſſen und damit iſt eingetreten, was wir vor=
ausſagten
: die Großmächte, nunmehr unter ſich, fallen übereinan=
der
her und beſcheinigen ſich faſt täglich, wie hoch die feindlichen
Rüſtungen ſind, und wie ſtark bei allen das Beſtreben iſt, die
Rüſtungen noch ins Ungemeſſene zu ſteigern. Wir haben alſodurch
unſeren Austritt die Siegermächte demaskiert, die ſich auch gar
nicht ſcheuen, jetzt, nachdem Deutſchland ausgefallen iſt, kaum noch
von der Abrüſtung zu ſprechen.
Am ſchärfſten ſind die Gegenſätze zwiſchen den
Engländern und Franzoſen hervorgetreten. Sie
liegen auf dem Gebiet der Verteidigung. Die Londoner Regie=
rung
hat ſoeben im Oberhaus zu verſtehen gegeben, daß Eng=
land
in allernächſter Zeit ſeine Luftflotte ganz
erheblich verſtärken werde. Schon auf der Abrüſtungs=
konferenz
ſtrebte es hier einen Ausgleich an, allerdings unter be=
wußter
Ausſchaltung Deutſchlands. Im Macdonald=Plan war der
Vorſchlag enthalten, die Zahl der Kriegsflugzeuge auf 500 zu be=
ſchränken
und eine Reſerve von 25 Prozent zuzulaſſen. England
wollte auf dieſe Weiſe den Kräfteunterſchied, zwiſchen der eigenen
und der franzöſiſchen Luftflotte beſeitigen. Nachdem ſich jetzt er=
geben
hat, daß aus einer Abrüſtung angeſichts der franzöſiſchen
Haltung nichts werden wird, haben die Engländer eine eigene
Aufrüſtung zur Luſt angekündigt. Es liegt auf der Hand, daß die
Franzoſen nicht zuſehen werden, wie ſich die Engländer ein Kampf=
geſchwader
nach dem anderen zulegen, und ſie werden gewiß ihre
Ueberlegenheit zur Luft zu ſichern ſuchen, ſo daß ſich durch die
Verwirklichung der engliſchen Pläne ſehr raſch ein lebhaftes Wett=
rüſten
herausbilden wird.
Die engliſche Preſſe hat ſich in den letzten Wochen ſehr ein=
gehend
mit den Schwächen der engliſchen Luftverteidigung beſchäf=
tigt
und dadurch erreicht, daß die engliſche Bevölkerung die nötige
Einſicht für die Abſichten der Londoner Regierung aufbringt.
Die Londoner Preſſe kann es ſich allerdings in dieſem Zuſammen=
hang
nicht verſagen, von neuem ſo etwas wie eine Deutſche Ge=
fahr
an die Wand zu malen. Das iſt eine bewußte Unehrlichkeit.
Die Rüſtungspläne der engliſchen Regierung ſind ein klares Er=
gebnis
der engliſch=franzöſiſchen Rivalität. Sie haben mit uns
nicht das geringſte zu tun. Sie entſprechen dem Sicherheitsbedürf=
nis
Englands, das bereits eine ſtarke Luftflotte beſitzt, ſich aber
bisher beharrlich weigert, unſerem Sicherheitsverlangen Rechnung
zu tragen, obwohl wir im Ernſtfall nicht ein einziges Kampf=
flugzeug
beſitzen und ſchutzlos den Angriffen von Tauſenden von
ſchweren Kriegsmaſchinen ausgeliefert ſind.
Oeſterreich entſchuldiak ſich.
Die Meuchelmörder werden vor Gerichk geftellt.
WTB. Berlin, 1. Dezember.
Heute hat der Generalſekretär des Bundeskanzleramtes den
deutſchen Geſandten in Wien aufgeſucht, um der deutſchen Regie=
rung
wegen des Zwiſchenfalles an der deutſch=öſterreichiſchen
Grenze vom 23. November, dem der Reichswehrſoldat Schuh=
macher
zum Opfer gefallen ift, die förmliche Entſchuldigung der
öſterreichiſchen Bundesregierung auszuſprechen.
Der Vertreter der öſterreichiſchen Regierung hat dabei außer=
dem
die Erklärung abgegeben, daß die an dem Vorfall be=
teiligten
öſterreichiſchen Sicherheitsorgane vor dem zuſtändigen
öſterreichiſchen Gericht unverzüglich zur Verantwortung gezogen
werden würden.
Das zweite Konzenkrakionslager
in Oeſterreich: Beſkung Finſkermünz.
TU. Wien, 1. Dezember.
Wie aus Innsbruck berichtet wird, ſoll die alte Feſtung Fin=
ſtermünz
, die in den Berichten über Verhaftungen in Innsbruck
im Zuſammenhand mit den Böllerwürfen zum erſtenmal genannt
wird, das Konzentrationslager für die Bundesländer Tirol, Vor=
arlberg
, Salzburg und einen Teil Oberöſterreichs bilden.

geregelt werden wie das Weltall durch das Tao des Himmels,
und endlich daß der Idealtypus des Edlen Träger der ſakralen
Staatsidee und Träger der Sitten iſt. Mit dem ariſtokratiſchen
Ideal des kultivierten und taktvollen Menſchen ſetzt eine gewiſſe
Bewußtwerdung des Individuums ein aber auch der Edle‟
bleibt gebunden an die Gemeinſchaft; für Subjektivismus iſt kein
Raum.
Die Zeit, in der Konfuzius wirkte und die alte Ueberliefe=
rung
wieder herſtellte und zu Ende dachte, war eine Zeit des
Verfalls, endloſer Bürgerkriege, dauernder Aufſtände der Lehens=
fürſten
. Dieſen Zuſtänden ſetzte Konfuzius das herbe ſtoiſche
Ethos ſeiner Lehre entgegen, die ihre letzte Wurzel in der Ehr=
furcht
vor dem nicht nur natürlichen, ſondern auch ſittlichen Zu=
ſammenhang
des Weltganzen hat. Der mütterliche Boden, in
dem dieſe Ehrfurcht gedeiht, aber iſt die Familie. Der angeb=
liche
Rationalismus des Konfuzius zeigt ſich ſo tief im Irratio=
nalen
begründet.
So großartig, wenn auch typiſch chineſiſch in ihrer Geſtaltung,
dieſe Grundgedanken ſind, ſo vermiſſen wir in dieſem Staats=
begriff
vor allem den Begriff der Nation. Für uns ſind die
Nationen Gegebenheiten und der univerſale Weltſtaat eine
Utopie. Das alte China aber hat ſeine Fähigkeit, die angren=
zenden
Völker durch die Kraft der Idee ſich anzugleichen, oft be=
dern
und Steppen der damals bekannten Welt. Die Größe der
Vorſtellung läßt ſich im Abendland nur dem chriſtlichen Gedanken
des Mittelalters vergleichen, der eine ähnliche Geſchloſſenheit der
Kultur zu gewährleiſten vermocht hat.
Konfuzius hat durch die Größe und die klaſſiſche Formulie=
rung
dieſer Idee auf Jahrtauſende gewirkt. Das Geheimnis
ſeines Erfolges liegt darin, daß er, der angebliche Intellektualiſt
und Moraliſt, aus der unbewußten Seelenſchicht ſeines Volkes gefügt, der wohl erſtmalig in den Satzungen eines Vereins er=
heraus
geſprochen hat und daß er das tragende Moment, daß
der kaiſerliche Prieſter König vom Himmel den Auftrag hat das
Erdreich in Ordnung zu halten, völlig unangetaſtet und ſelbſtver=
ſtändlich
ließ. Hierin war er eins mit dem kosmiſchen Lebens=
gefühl
ſeines Volkes und ſeiner Zeit, und weil er von dorther Vater von vier und mehr Kindern. Vorausſetzung iſt,
geſprochen hat hat er über Jahrtauſende gewirkt. Ein geflü=
Dr. N.
hervor, der Heros bringt die Zeit hervor.

Deutſche Buchmeſſe 1933.
Der Kampfbund für deutſche Kultur, Frankfurt, veranſtaltete
gelegentlich der Deutſchen Buchmeſſe 1933, in Verbin=
dung
mit dem Verein der Frankfurter Buchhändler, einen lite=
rariſchen
Abend, der dem Thema Frau und Buch gewidmet
war, Frau Brunner vom K.f.d.K. ſprach über Die deutſche
Frau und ihre Stellung zur Literatur, ſie gab Antwort auf die
Fragen: Wie ſteht die Frau zum neuen Deutſchland und ſeiner
geiſtigen Arbeit, welche unermeßlichen Werte bringt die dem
Vaterlande mit und welche Aufgaben hat ſie als Frau und Mutter

im neuen Reiche zu erfüllen? Welches ſind die Wünſche, die ſie
an die Dichter des neuen Deutſchland ſtellen möchte?
Im Anſchluß daran referierte Frau von Holzhauſen über
wertvolle Frauen=Literatur unſerer Tage.
Den Schluß des Abends beſtritt der heſſiſche Heimatdichter
Heinrich Philipp Tempel, Schöpfer des neuen aufſehenerregen=
den
Heimatromanes 1933 Heilige Erde‟. In anſchaulicher
Weiſe ſtellt der Dichter ein Sohn des Heſſenlandes ſeinen
eigenen Lebensweg, ſeine Berufung für die Dichtung ſeiner Vor=
leſung
voran und bot hochindereſſante Einblicke in das Weſen des
Dichters und ſeines Werkes. Seine Darbietungen aus dem Buch
Heilige Erde ſelbſt waren von ungeheurer Wirkung. Grüßt in
dem Roman doch ſozuſagen die Heimatſcholle, das ſchöne Heſſen=
land
, das um ſeinen Wiederaufſtieg kämpfende neue Deutſchland.
ſingt es doch gleichzeitig das hohe Lied des Nährſtandes, der
Ackerer, Säer und Ernter, dieſer Handlanger Gottes.

Verein Freunde der Plaſſenburg e.V. Kulmbach.
In der Hauptverſammlung wurde 1. Bürgermeiſter, M. d. R.
Fritz Schuberth von Kulmbach zum Führer des Vereins ein=
ſtimmig
gewählt. Er beſtimmte als ſtellvertretenden Führer den
bisherigen ſtellvertretenden Vorſitzenden Prof. Dr. Fritz Lim=
wieſen
, die Grenzen ſeines Reiches verloren ſich in den Urwäl= mer=Darmſtadt. Die Plaſſenburgmünze in Bronze wurde
für Verdienſte um die Plaſſenburg zuerkannt: Akad. Maler Prof.
Fritz Bayerlein=München, Dr. Erich Frhr. v. Guttenberg= Mün=
chen
. Hauptlehrer Held=Ködnitz. Erna Koch=Darmſtadt, akad.
Maler, Albert Maurer=Nürnberg, akad. Maler Karl Roeger=
Nürnberg und akad. Maler Prof. Julius Schrag=München. Die
Satzungen wurden zeitgemäß geändert. Außerdem wurde den
Satzungen ein Paragraph auf Antrag von Prof. Dr. Limmer ein=
ſcheint
. Er lautet: Ehrenkarten des Vereins mit
allen Rechten ordentlicher Mitglieder (freier Ein=
tritt
in die Pl., koſtenloſer Bezug des Nachrichtenblattes uſw.)
erhalten auf Antrag jede Mutter und jeder
daß die Betreffenden als ordentliche Mitglieder aufgenommen
geltes Wort der Chineſen ſagt: Die Zeit bringt den Heros werden können und in Kulmbach=Plaſſenburg ihren Wohnſitz
haben. Die Nr. 7/9 (1933) der Nachrichten des Vereins
Freunde der Plaſſenburg iſt wieder mit viel Bildern ausgeſtattet.

St. Barbara=Tag in Frankreich, dieſes originelle Titel=
blatt
der neuen Nr. 36 des Simpliciſſimus von Thöny iſt eine
gute Arbeit im Sinne der Abrüſtungsbeſtrebungen: Die Schutz=
patronin
der Artillerie ſchaut entſetzt herunter auf Kampfmittel
wie Chlorpikrin, Brombenzylcyanid Cholera und Peſt. Dem
gleichen Ziel dient das Blatt von Schilling; es zeigt, daß es nicht
die Menſchen ſind, ſondern die Mächte in Frankreich: oben frucht=
bares
Land, betende Bauern der Abendfriede von Millet:
unten die furchtbaren Geſpenſter der unterirdiſchen Feſtung. Man
ahnt: Maſchine gegen Menſch! Wird der franzöſiſche Menſ, die
Maſchine abrüſten?

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Seite 4 Nr. 34

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Statt Karten.

Ihre Vermählung geben bekannt
Karl Weisgerber und Frau
Fia. geb. Schweickert
Dezember 1933.
Klrchl, Trauung am Sonntag, den 3. Dezember, nachm.
3½ Uhr, in der Johanneskirche.
Statt Karten.

Dipl.=Ing. Friedrich Fikenſcher
Lili Fikenſcher, geb. Lindt
Vermählte
Darmſtadt
Hummersbach 2. Dezember 1933

(Rheinland)

(14513)

Brüner Weg 34

Ihre Vermählung geben bekannt:
Hans Kauffmann
u. Frau Anna
geb. Kaufmann.
Neustrelitz/Mecklenbg. Darmstadt, Riegerpl. 14.
Kirchliche Trauung: Sonntag. 5. Dezember 1955.
nachmittags 6 Uhr, in der Martinskirche.

Statt beſonderer Anzeige.
Am 28. November iſi mein lieber Mann, unſer
guter Vater und Großvater
Großh. Heſſ. Forftmeiſter i. A.
Eouaro Hauwachs
nach kurzem Leiden im 79. Lebensjahre ſanft
entſchlafen.
Die Einäſcherung hat wunſchgemäß in der
Stille ſiattgefunden.
Darmſtadt den 1. Dezember 1933.
Saalbauſtraße 69.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Emilie Hallwachs, geb. Süffert
Milly Kammer, geb. Hallwachs
Dr. pbil. Otto Kammer, Miniſterialrat i. R.
Irmgard Kammer.
(14467
Von Beileidsbeſuchen bitten wir abſehen zu wollen.

Statt Karten.
Allen Verwandten, Freunden und Bekannten die
traurige Nachricht, daß meine liebe Frau, unſre
gute Mutter, Schweſter und Tante
Frau God Kronenverger
geb. Ningler
hente abend ſanft entſchlafen iſt.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Ludwig Kronenberger
Marie Thomas, geb. Kronenberger
Emil Thomas.

Darmſtadt, den 1. Dezember 1933.
Nieder=Ramſtädterſtr. 7, I.

14478

Die Beerdigung findet Samstag, 11.30 Uhr, auf
dem alten Friedhof ſtatt.

Unſere liebe Mutter, Großmutter und Schwie=
germutter

Frau
Annd Reſiet Bwe.
geb. Pfeiffer
iſt heute im 75 Lebensjahr nach kurzem Kranf=
ſein
ſanft entſchlafen.
Mathilde Hillgärtner, geb. Keller
Eliſabeth Härting, geb. Keller
und Angehörige.
Darmſtadt u. Törrach, den 30. November 4933
Erbacherſtraße 63.
Die Einäſcherung findet am Montag, den 4. Dezember
1933, nachmittags, 3 Uhr, in der Kapelle des Wald=
friedhofes
ſtatt.
Wir bitten von Beileidsbeſuchen abzuſe

Statt Karten.
Paul Heuſer
Jſolde Heuſer
geb. Schönberger
Vermählte
2. Dez. 1933
Soderſtr. 90
Darmſtadt

Für die anläßlich unſerer Ver=
mählung
erwieſene Aufmerk=
jamkeit
danken herzlichſt
Adolf Henß und Frau

14477)

Pallaswieſenſtr. 12.

Herr Metzgermeiſter Georg Schemel
und ſeine Ehefrau Anna, geb. Bernet
in Bickenbach begehen morgen das
Feſt der Silbernen Hochzeit.
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Heute nacht iſt unſere liebe Mutter, Schweſter, Tante
Schwägerin und Großmutter
Kathinka Klöß
nach kurzem, ſchwerem Krankſein plötzlich ſanft ent=
ſchlafen
,
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 1. Dezember 1933.
Beerdigung am Montag, den 4. Dezember, 2 Uhr,
ab Kapelle des Waldfriedhofs,

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Teil=
nahme
bei dem frühen Hinſcheiden meines
Mannes und guten Vaters, ſage ich hier=
mit
meinen herzlichſien Dank. aase

Minna Höhner
geb. Zimmermann
Darmſiadt, den 1. Dezember 1933.

Statt Karten.
Für die erwieſene Teilnahme an dem ſchmerzlichen
Verluſt unſeres lieben Vaters und Großvaters
Herrn Jatob Jerth
ſagen hierdurch herzlichen Dank
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, Halle a. d. S., den 2. Dezember 1933.

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Samstag, 2. Dezember 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 334 Seite 5

Aus der Landeshauptſiadt
Darmſiadt, den 2. Dezember 1933.
Hefſiſcher Chordirigenken=Verband.
An alle Chorleiter des Bundesgebietes.
Die Verhandlungen zwiſchen dem ſtellvertretenden Landes=
leiter
der Reichsmuſikkammer, Landesleitung Heſſen, und dem
Heſſiſchen Sängerbund bzw. Heſſ. Chordirigenten=Verband ſind
zum Abſchluß gekommen.
Darnach wird beſtimmt, daß die Ueberführung der heſſiſchen
Chorleiter (Haupt= und Nebenberufler) in die Reichsmuſikkam=
mer
durch den Heſſ. Chordirigenten=Verband erfolgt. Die Her=
gen
Chörleiter werden deshalb erſucht, weitere Anweiſung, die
im Laufe der nächſten Woche ergeht, abzuwarten.
An die Gaue Vogelsberg Nord und Süd, Weſchnitz und
Neckartal wird durch die Herren Gauvorſitzer des Heſſiſchen Sän=
gerbundes
beſondere Anweiſung gegeben.
Offenbach/Darmſtadt, den 1. Dezember 1933.
Simrock,
Wilk.
wmm. Vorſitzer des H.Ch.V. Bundesgeſchäftsführer des. HSB.
Die Sprechſtunden des Herrn Staatsminiſters fallen
am Samstag, den 2. Dezember 1933, aus.
Evangeliſch=kirchliche Nachrichten. Durch die Kirchenregie=
rung
wurde dem Pfarrer Otto Chriſt zu Kirtorf die evangeliſche
Pfarrſtelle zu Stockſtadt. Dekanat Eberſtadt, und dem Pfarrver=
walter
Theodor Knodt zu Oberklingen die evangeliſche Pfarr=
ſtelle
zu Oberklingen, Dekanat Reinheim, übertragen.
=Vereinigung der Freunde des Humaniſtiſchen Gymnaſiums.
Am Freitag den 15. Dezember, wird der bekannte Heidel=
berger
Univerſitätsprofeſſor Dr. Karl Meiſter im Feſtſaal des
Ludwig=Georgs=Gymnaſiums über Römiſche Staatsgeſinnung
ſprechen. Wir machen ſchon heute auf den Vortrag aufmerkſam, der
bei der kulturellen und erzieheriſchen Bedeutung dieſes großen
antiken Problems für uns regem Intereſſe begegnen wird.
Briefgebührenänderungen. Vom 1. Dezember an beträgt
die Gebühr: a) für Briefe über 20250 Gramm im Ortsverkehr
16 Rpfg., im Fernverkehr 24 Rpfg.; b) für Druchſachen bis 20
Gramm 3 Rpfg.; c) für Druckfachenwurfſendungen bis 20 Gramm
Rpfg.
Heſſiſches Landestheater.

Großes Haus Samstag Anf. 19½, Ende 22.45 Uhr. C8.
Dezember Gräfin Mariza
Preiſe 0.705.50 Sonntag
3. Dezember Anf. 11½ Uhr. Außer Miete.
Erſte Lieder=Morgenfeier. Pr. 0.20 0.40, 0.60 Anf. 19½, Ende 22½ Uhr. E10
Sigrun.
Preiſe 0.504.50 Me
5. Dezember Anf. 20, Ende nach 22 Uhr. 48.
Mona Liſa.
Preiſe 0.705.50 Mittwoch
6. Dezember Sigrun. Anf. 20, Ende 23 Uhr. B9.
Preiſe 0.504.50 Mn
7. Dezembe Anf. 19½2, Ende vor 22½ Uhr. D. Bühne A5
Zar und Zimmermann.
Preiſe 0.705.50 Ke
9. Dezember Anf. 19½, Ende 22,45 Uhr. D. Bühne 0,5
Gräfin Mariza.
Preiſe 0.705.50 Sonnrag.
10. Dezember Anf. 15½ Ende 22½ Uhr. A.9
Sigrun.
Preiſe 0.504.50 Kleines Haus Samstag
2. Dezember Anf. 19½, Ende 211 Uhr., (Außer Miete.
Preiſe 0.50-
Hut ab vor Onkel Eddie. Sonntag
3. Dezember Anf. 19.30, Ende n. 22. D. Bühne, Jugendring II
1. Vorſtellung Gruppe 1. u. 2.
Der Wiloſchütz
Preiſe 0.804.50 Diensrag
5. Dezember
Anf. 20, Ende 22½ D. Bühne K 6, Zuſatzm. 11
Die Heimkehr des Matthias Bruck. Pr. 0.703.80 Mittwoch
G. Degrnßee Anf. 20, Ende nach 22½ D. 7 Uhne, Jugendring II
1 Vorſt. Gr. 3 u. 4. Der Wildſchütz Pr. 0.80450 Freitag
Anf. 20, Ende 22½ Uhr. D. Bühne M 5, Gr. 13
8. Dezember Aleſſandro Stradella.
Preiſe 0.804.50 Samstag
3. Dezember Anf. 20, Ende 22 Uhr. (Auße: Miete.)
Hut ab vor Onkel Eddie.
Preiſe 0.502.50 Sonntag
10. Dezember Anf. 15½, Ende gegen 18 Uhr. (Außer Miete),
Prinzeſſin Allerliebſt.
Preiſe 0.402 Anf. 19½, Ende 22 Uhr. Deutſche Bühne L 3
Der Wildſchütz.
Preiſe 0.804.50

Landestheater. Am Samstag, den 2. Dezember, im
Großen Haus Wiederholung der Operette Gräfin Mariza.
Muſikaliſche Leitung Norbert Schultze, Spielleitung Sigurd Bal=
ler
als Gaſt, Bühnenbild Edward Suhr als Gaſt. Im Kleinen
Haus das Luſtſpiel. Hut ab vor Onkel Eddie in der Inſzenje=
rung
von Heinz Stieda, Bühnenbild Elli Büttner. Auf die
erſte Lieder=Morgenfeier unter Leitung von Karl
Friderich ſei hiermit nochmals beſonders hingewieſen. Es kom=
men
zum Vortrag, geordnet in der Liedfolge: Natur. Ewigkeit,
Liebe, Lieder von Beethoven, Richard Strauß, Hugo Wolf Schu=
bert
, Schumann. R. Trunk, Karl Friderich und Haas. Vortra=
gende
ſind; am Flügel Karl Friderich. Suſanne Heilmann. Dr.
Heinrich Allmeroth, Johannes Drath. Die Preiſe ſind im Sinne
der volkstümlichen Veranſtaltung ſehr niedrig gehalten, und es
bleibt darum zu erwarten, daß beſonders die Jugend dieſe neuen
Vexanſtaltungen ſtark beſuchen wird. Sonntag, den 3. Dezember.
11.30 Uhr. Die Premiere der Tragödie Sigrun
von Erich von Hartz findet am Sonntag um 19.30 Uhr im Großen
Haus ſtatt. Die Hauptrollen ſind beſetzt mit Magda Schwarzbeck
als Gaſt vom Streſemann=Theater in Berlin, Emil Lohkamp,
Joſef Keim, Hanns=Georg Laubenthal. Jochen Hauer, Hans Bau=
meiſter
Kurt Weſtermann Magel, Ludwig Linkmann. Inſzenie=
rung
Erich von Hartz, Bühnenbild Hans Strohbach.

*
ſt das Chriſtentum im Oritten Reich
durch germaniſche Religion zu erſetzen!

Von Pfarrer Dr. Bergér.

Kürzlich hat im Berliner Sportpalaſt eine große Verſamm=

kämpfte und ſchließlich für arteigene Religion eintrat. Dieſe Ver=
ſammlung
hatte eine ungeahnte Wirkung gehabt. Sie wurde ein
Fanal, das durch ganz Deutſchland leuchtete und mit einem Male
die Situation zeigte: Wir ſtehen mitten in einem Kulturkampf
um das Chriſtentum! Dr. Krauſe wollte noch Chriſt ſein. Nach=
dem
er aber auf Veranlaſſung des Reichsbiſchofs von ſeinen kirch=
lichen
Aemtern entfernt wurde, hat er ſich deutſchgläubigen Krei=
ſen
angeſchloſſen und damit zu erkennen gegeben, wohin er die
ganze Kirche ziehen wollte. Um ſeine Perſon hat ſich ein Streit
entſponnen, einige ſind ihm gefolgt. Andererſeits iſt in der gan=
zen
evangeliſchen Chriſtenheit Deutſchlands eine ungeheure Er=
regung
aufgebrochen, die von dem geſchloſſenen Bekenntnis der
Bayern ausging, durch den Süden nach Weſtfalen und Pommern
vordrang und ſich mit der energiſchen Forderung an die Berliner
Kirchenleitung wandte, mit unbedingter Klarheit für die Geltung
der Glaubensgrundlagen evangeliſchen Chriſtentums einzutreten,
wie ſie in der Heiligen Schrift ſich finden. Unter anderem iſt die
geſamte theologiſche Wiſſenſchaft geſchloſſen dieſem Vorgehen
beigetreten.
Wir müſſen dies zunächſt feſtſtellen, um zu zeigen daß die=
jenigen
, leider ſehr zahlreichen Schwärmer, die glauben, durch
Umbiegung oder Ablehnung des Chriſtentums zu einer gemein=
ſamen
Deutſchreligion zu kommen, mit einem ſehr gefährlichen
Feuer ſpielen. Millionen von deutſchen evangeliſchen Chriſten
werden um keinen Preis der Welt von ihrem Glauben laſſen.
Wer aber glaubt, daß er durch langſame Unterhöhlung die chriſt=
liche
Kultur zerſtören und die chriſtliche Kirche mürbe machen
könne, der muß wiſſen, daß von ihm das Wort des Führers gilt:
Ich ſtehe nicht an, zu erklären, daß ich in den Männern,
die heute die völkiſche Bewegung in die Kriſe religiöſer
Streitigkeiten hineinziehen, ſchlimmere Feinde meines Vol=
kes
ſehe als im nächſtbeſten international eingeſtellten
Kommuniſten.
(Mein Kampf, S. 629.) Und an derſelben Stelle etwas weiter:
Gerade bei einem Volk aber, das, wie das deutſche, in ſeiner
Geſchichte ſchon ſo oft bewieſen hat, daß es imſtande iſt, für Phan=
tome
Kriege bis zum Weißbluten zu führen, wird jeder ſolcher
Kampfruf totgefährlich ſein.
Unter dieſem Urteil ſtehen alle, die heute in der Oeffent=
lichkeit
werbend und beunruhigend für die ſogen, deutſche
Glaubensbewegung (nicht zu verwechſeln mit der Glau=
bensbewegung
deutſcher Chriſten) eintreten. Vor einigen Tagen
hatten wir nun auch in unſerer Stadt das erſte öffentliche Her=
vortreten
dieſer Bewegung. Wegen des Ernſtes der Lage müſſen
wir etwas näher darauf eingehen. Der Vortrag von Herrn
Amtsgerichtsrat Dr. Willo Mahr enthielt unter anderem Aeuße=
rungen
wie die nachfolgenden, die den Kampfcharakter ſeiner
Ausführungen außer Zweifel laſſen: Die evangeliſche Kirche hat
keinen Anſpruch auf Duldung im Dritten Reich. Die Lehre von
der Rechtfertigung allein aus dem Glauben (die evangeliſche
Grundhaltung. Der Verf.) iſt das Ende aller gemaniſchen, das
Ende aller menſchlichen Moral. Der Nationalſozialismus ſteht
in unvereinbarem Widerſpruch zur chriſtlichen Religion. Dieſe
Auswahl aus einer ganzen Reihe ähnlicher Ausſprüche genügt.
Wir weiſen demgegenüber auf das unabänderliche Par=
teiprogramm
hin, nach dem die Partei auf dem Boden des
poſitiven Chriſtentums ſteht. Wir weiſen aber auch hin auf
das ganz klare und eindeutige Wort des Führers beim Potsdamer
Staatsakt, in feierlichſter Stunde der Neugeburt des Deutſchen
Reiches ausgeſprochen, das lautete:
Die nationale Regierung ſieht in den beiden Konfeſſionen
die wichtigſten Faktoren zur Erhaltung unſeres Volks=
tums
. Der Kampf gegen eine materialiſtiſche Weltauf=
faſſung
und für die Herſtellung einer wirklichen Volks=
gemeinſchaft
dient ebenſo ſehr den Intereſſen der deutſchen
Nation wie denen unſeres chriſtlichen Glaubens.
Wer an dieſen klaren Worten des Führers zu drehen und zu deu=
teln
wagt, oder wer gegen ihren eindeutigen Sinn der Förderung
des Chriſtentums handelt, muß wiſſen, daß er als ein Feind des
Nationalſozialismus angeſehen werden muß.
Dem gegenüber iſt andererſeits ebenſo eindeutig die Stellung
Adolf Hitlers zur germaniſchen Religion. In Mein Kampf, I.
Seite 397, ſteht:
Beſonders bei den ſogenannten religiöſen Reformatoren
auf altgermaniſcher Grundlage habe ich immer die Empfin=
dung
, als ſeien ſie von jenen Mächten geſchickt, die den
Wiederaufſtieg unſeres Volkes nicht wünſchen. Führt doch
ihre ganze Tätigkeit das Volk vom gemeinſamen Kampf
gegen den gemeinſamen Feind, den Juden, weg, um es ſtatt
deſſen ſeine Kräfte in ebenſo unſinnigen wie unſeligen
inneren Religionsſtreitigkeiten verzehren zu laſſen.
Man leſe die ganze Stelle dort nach, um zu ſehen, wie der
Führer von dieſen Leuten abrückt.
Wir ſtellen demnach feſt, daß es äußerſt kühn iſt, zu behaup=
ten
, daß der Nationalſozialiſt im Gegenſatz zum Chriſtentum
ſtehe, er aber vielmehr den Deutſchglauben als die wahre Reli=
gion
anerkennen müſſe. Wer dies oder ähnliches dem Sinne nach
ſagt, ſagt das offenbare Gegenteil als der Führer und ſtellt ſich
in ſchärfſten Gegenſatz zu ihm.
Soviel zur grundſätzlichen Haltung des Nationalſozialismus
zum Chriſtentum und zur germaniſchen Religion. Betrachten wir
noch etwas näher den Inhalt jener neuen Religion,
wie er an jenem Vortragsabend dargelegt wurde, oder wie er
aus Büchern von Bergmann und anderen hervorgeht. Es gibt
keinen Gott außerhalb des Menſchen, ſondern nur den Gott in
uns. Dieſer Gott aber iſt der All=Eine, der vom Menſchen nur
erfühlt wird. Jeder trägt ſeinen eigenen Glauben in ſich allein.
Mit dem ſittlichen Bewußtſein iſt es ebenſo: es iſt dem Menſchen

von Natur angeboren, ſo daß jeder von ſelbſt weiß, was Gut und
Böſe ſei. Das iſt eine der zahlreichen Vorſtellungsarten die
ſich gar mannigfach unter den Deutſchgläubigen in buntem Wech=
ſel
finden. Obige Sätze aber zeigen ſchon zur Genüge, worum es
ſich handelt: in der Gedankenwelt kreuzen ſich in mannigfacher
Miſchung pantheiſtiſche, moniſtiſche und myſtiſche Vorſtellungen.
Die pantheiſtiſch=moniſtiſchen Gedanken aber entſtammen ganz un=
verkennbar
dem Hellenismus, der griechiſchen Welt. Dieſe grie=
chiſche
Welt aber iſt alles andere als germaniſch. Sie iſt der ſo
ſehr ſcharf bekämpften und dem Chriſtentum immer wieder vor=
geworfenen
vorderaſiatiſch=orientaliſchen Welt ſehr, ſehr nahe ver=
wandt
!! Selbſt Meiſter Eckehart, auf den man ſich ſo eindring=
lich
berief, hatte im arabiſchen Neuplatonismus ſeinen Lehr=
meiſter
. Es iſt geradezu lächerlich, zu ſagen, es ſei ungermaniſch
an einen Gott außer uns und ein Jenſeits zu glauben, da doch
nur zu bekannt iſt, wie die Germanen ſich Gottvater Odin ſehr
perſönlich und das Walhall ſehr real dachten. Das moniſtiſche
Gedankengut aber iſt, und das iſt weit ſchlimmer, in engſtem Zu=
ſammenhang
mit dem (ſcheinbar abgelehnten) Materialismus zu
bringen. Und da kommen wir an die allerempfindlichſte Stelle
der neuen Bewegung. In der Arbeitsgemeinſchaft der Deutſchen
Glaubenbewegung ſind offiziell neben einigen deutſchgläubigen
Gruppen der Bund der freireligiöſen Gemeinden
Deutſchlands beteiligt und andere freireligiöſe Gruppen,
alſo Bünde, die ausgeſprochene Träger marxiſtiſch=materialiſtiſchen
Denkens geweſen ſind, in engſter Bundesbrüderſchaft mit den
Freidenkern, den Gottesleugnern ſtanden und für die Zerſtörung
deutſcher chriſtlicher Kultur in den letzten 14 Jahren die Verant=
wortung
tragen. Inoffiziell aber finden in der Arbeitsgemein=
ſchaft
, die ein merkwürdiges Sammelſurium verſchiedenſter Gegen=
ſätzlichkeiten
iſt, die wegen ihrer Staatsfeindlichkeit verbotenen
Tannenberger und die gleichfalls verbotenen Freidenker Unter=
ſchlupf
, wie ja Ton und Stil der Verſammlung deutlich bewies.
Mögen das die Deutſchgläubigen wollen oder nicht, in ihrer
Arbeitsgemeinſchaft mit dieſen Leuten machen ſie ſich aufs
ſtärkſte mitverantwortlich für das Fortleben marxiſtiſcher Anſchau=
ungswelt
im neuen Deutſchland! Es iſt um ſo gefährlicher und
bekämpfenswerter, weil es ſich unter der Tarnung des deutſchen
Glaubens ſicher wähnt. Die Betonung der ſittlichen und religiö=
ſen
Selbſtverantwortlichkeit des Menſchen iſt zudem gerade unver=
fälſchter
Liberalismus! Und ſo etwas nennt ſich germaniſch=
nordiſcher
Glaube und bekämpft die aus dem Geiſt des größ=
ten
Deutſchen der Geſchichte, Martin Luthers, hervorgegangene
echte deutſche Frömmigkeit.
Nach Profeſſor Bergmann iſt es ſelbſtverſtändlich, daß die reli=
giöſen
Anſchauungen innerhalb der deutſchen Glaubensbewegung
nicht einheitlich ſind, denn jeder trägt eine andere Religion im
Herzen. Wie aber kann eine völlig unklare Gruppe, die in kei=
ner
Weiſe die Garantie eines feſten Beſtandes gibt, als dritte
Konfeſſion Anerkennung finden. Sie iſt in Wirklichkeit ja gar
nicht eine Konfeſſion, ſondern ſind Hunderte von Konfeſſionen,
einig nur in einem Punkt: in ihrer gemeinſamen Feindſchaft
gegen das Chriſtentum.
Es wird einem ſpäteren Aufſatz vorbehalten bleiben müſſen,
die innere Stellung evangeliſchen Chriſtentums zu Volk, Staat
und Nationalſozialismus aufzuzeigen, ſeine geſchichtliche und
gegenwärtige, ganz unentbehrliche Mitarbeit am religiöſen, ſitt=
lichen
und völkiſchen Bau des Dritten Reiches. Heute aber kann
nach dem Geſagten ſchon dies betont werden: es iſt eine Stunde
ernſteſter Entſcheidung.
Jedes Schwanken und jede unklare Haltung gegenüber einer
ſo undeutſchen und die Gefahr eines heilloſen innerdeutſchen
religiöſen Kampfes heraufbeſchwörenden Bewegung iſt
unverantwortlich.
Mit aller Entſchiedenheit müſſen ſich das auch diejenigen geſag.
ſein laſſen, die noch innerhalb der chriſtlichen Kirche glauben, ſich
ihrer bedienen zu können, um ſie in den Strudel zu reißen. Ganz
klar müſſen aber namentlich auch diejenigen, denen die Erziehung
unſerer Jugend anvertraut iſt, wiſſen, daß chriſtliche Eltern es
unter allen Umſtänden ablehnen werden, daß evangeliſche Lehrer=
ſtellen
mit evangeliſcher Religionsunterrichtserteilung in den
Händen von Leuten ſind, die nicht ganz klar in dieſer wirren Zeit
Bekenntnis ablegen. Um unſeres deutſchen Volkes willen iſt zu
fordern, daß bald, ſehr bald, ehe weiteres Unheil angerichtet
wird, klare Fronten geſchaffen und klare Entſcheidungen gefällt
werden.
Deutſche Weihnacht deutſche Gaben.
Mit dem 1. Dezember beginnt die große deutſche Weih=
nachtswerbung
unter dem Motto Deutſche Weihnacht deutſche
Gaben. Es handelt ſich um eine große wirtſchaftspolitiſche Auf=
klärungsaktion
des Werberates der deutſchen Wirtſchaft, die ſich
über das ganze deutſche Land erſtreckt. Nahezu eine Million
Plakate werben in Schaufenſtern und an den Plakatſäulen für
deutſche Weihnachtsgaben. In 1200 Lichtſpieltheatern unterſtützt
ein Kurztonfilm dieſe Werbung. Zeitungen, Zeitſchriften und
Rundfunk ſtellen ſich in den Dienſt der Sache. Die ganze deutſche
Bevölkerung wird aufgefordert, zum Weihnachtsfeſt deutſche
Gaben zu verwenden, um den ſchwer notleidenden deutſchen Wirt=
ſchaftsgebieten
Thüringens, des Erzgehirges u. a. dadurch zu
helfen. Jedes deutſche Weihnachtsgeſchenk iſt ein Stein zum
Wiederaufbau der deutſchen Wirtſchaft. Darum: Kauft deutſche
Weihnachtsgaben!
Adventsfeier in der Stadtmiſſion. Die evangeliſche Stadt=
miſſion
veranſtaltet am kommenden Sonntag abend um 8 Uhr eine
ſchlichte Adventsfeier mit Liedern von Paul Gerhardt und Licht=
bildern
von Rudolf Schäfer. Die Stadtmiſſionschöre werden bei
der Feier mitwirken. Bibliſche Anſprache von Herrn Bringmann.
Der Eintritt iſt frei für jedermann.
(1447

Warum bevorzugt man

Weil tür die Fabrikation nur hochwertiges Material
verwendet wird und die Schuhe in technisch vollendeter
Weise hergestellt werden.
WWeil durch die gute Paßform der Fußsich wohl fühlt und
die Schuhe im Tragen sich bewähren.
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Seite 6 Nr. 334

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Oeſterreich=Kundgebung der NSDAP.

Der Nakionalſozialismus
in Deutſch=Oeſterreich iſt unbeſiegbar!
* In der ſtark beſuchten Turnhalle am Woogsplatz hatten ſich
am Freitag abend zahlreiche Volksgenoſſen eingefunden, um wie=
der
einmal ihre Verbundenheit mit dem Schickſal unſerer öſter=
reichiſchen
Volksgenoſſen zu bekunden. Noch iſt der Widerhall der
Kundgebung im Orpheum nicht verklungen, bei der vor wenigen
Wochen Pg. Bolek Erſchütterndes von der Deutſchen Not in
Oeſterreich mitzuteilen wußte. Und noch laſtet auf uns die ver=
ruchte
Tat, die den deutſchen Soldaten Schuhmacher den Tod von
der Hand eines feigen Brudermörders finden ließ.
Nach der gewohnten feierlichen Einleitung der Kundgebung,
bei der die Polizeikapelle mitwirkte, begrüßte der Verſamm=
lungsvorſitzende
Kreispropagandaleiter Pg. Malcomes den
Redner, Pg. Landtagsabgeordneten Rentmeiſter von der
Oeſterreichiſchen Landesleitung der NSDAP. Der zweite für die
Kundgebung des Abends vorgeſehene Redner, Pg. Kohrs, war
leider infolge eines Autounfalls am Erſcheinen verhindert.
Pg. Rentmeiſter gedachte zunächſt des ermordeten Reichs=
wehrſoldaten
und der Nationalſozialiſten, die in der letzten Zeit
in Oeſterreich für unſere Idee ihr Leben laſſen mußten. Die
Verſammlung erhob ſich zu Ehren der Gefallenen von den Sitzen,
während die Muſik das Lied vom guten Kameraden ſpielte. Der
Redner entwarf dann in großen Zügen ein Bild von dem Völ=
kermiſchmaſch
, in dem unter 25 Völkern die Deutſchen Oeſterreichs
nur einen kleinen Teil ausmachten. Immer wieder wurde der
Redner von ſtürmiſchem Beifall unterbrochen wenn er die
Schickſalsverbundenheit der deutſchen Volksgenoſſen auf
beiden Seiten der deutſch=öſterreichiſchen Grenze betonte. Pg.
Rentmeiſter wies dann auf die bedauerliche Tatſache hin, daß
man ſich früher von Oeſterreich in Deutſchland ganz falſche Be=
griffe
gemacht habe und daß man auch heute die Begriffe Wien
und Oeſterreich leicht gleich ſetze. Das dürfe man ebenſo wenig
tun wie einſt der Vorkriegsberliner nicht mit den anderen Deut=
ſchen
gleichgeſetzt werden konnte. Aber auch aus den Wienern
würde die nationalſozialiſtiſche Erziehungsarbeit einmal tüchtige
Menſchen machen. Mit berechtigtem Stolz ſprach der Redner
dann von den unvergleichlichen Leiſtungen der

deutſch=öſterreichiſchen Regimenter im Weltkrieg.
für die die Gräber der gefallenen Helden überall zeugen. Nicht
zuletzt iſt es auch die Kulturverbundenheit die Deutſch=
land
und Deutſch=Oeſterreich miteinander verknüpft, und die
Dome in Köln wie in Wien ſtreben in gleichem Rhythmus gen
Himmel, als Ausdruck der gleichen, deutſchen, aufſtrebenden Ge=
ſinnung
. Die Parteien, die in Deutſchland abgewirtſchaftet
haben, und die Parteien, die jetzt noch die äußere Herrſchaft in
Oeſterreich ausüben, ſind dieſelben. Und die Führer in Oeſter=
reich
machen den doppelten Fehler, daß ſie glauben, es noch mit
dem Deutſchland von früher zu tun zu haben, und daß der Na=
tionalſozialismus
nicht für Oeſterreich paſſe. Das jetzt in
Oeſterreich herrſchende Syſtem wird ſich nicht
dauernd auf die Macht der Bajonette ſtützen kön=
nen
oder auf das berüchtigte Schutzkorps, das in ſeinen Reihen
Verbrecher über Verbrecher zählt.
Der Redner verſicherte, daß das Maß der Erbitterung in
Oeſterreich ungeheuer ſei und daß die gegenwärtigen Machthaber
ſelber das Gefühl hätten, auf einem Vulkan zu ſitzen. Der Natio=
nalſozialismus
in Deutſch=Oeſterreich iſt nie ſo ſtark und unbe=
ſiegbar
geweſen wie in dieſer Zeit, denn der Nationalſozialismus
ſitzt tief im Herzen, aus dem er nicht geriſſen werden kann. Man
kann keine Bewegung mit Terror bezwingen,
wenn man an ihre Stelle nichts beſſeres ſetzen
kann. Pg. Rentmeiſter wußte ſchließlich an Hand von vielen
kleinen Einzelheiten eine lebendige Darſtellung von den Zuſtän=
den
in Deutſch=Oeſterreich zu geben, von der Wirtſchaft, die aus
eigener Kraft nur für ein Drittel des Jahres die Volksernäh=
rung
im Lande ſicherzuſtellen weiß von der politiſchen Kon=
ſtellation
, die die politiſche Drehſcheibe Wiens unter dem Einfluß
der internationalen jüdiſchen Hochfinanz ſich bewegen läßt.
Der Redner ſchloß ſeine temperamentvollen Ausführungen
mit der Ueberzeugung, daß trotz allem Widerſtand und trotz aller
Verfolgungen und Verbote ſich auch in Oeſterreich der National=
ſozialismus
durchſetzen würde. Deutſch=Oeſterreich ſei ſchön, aber
die wahre Heimat iſt doch Deutſchland! Ein Volk,
ein Führer und ein einziges Deutſches Reich.
Stürmiſcher Beifall, der den Redner wiederholt unterbrochen
hatte, drückte den Dank der Verſammlung für die packenden Aus=
führungen
aus.
Mit einem Sieg=Heil auf Führer und Volk, dem Deutſchland=
und Horſt=Weſſel=Lied nahm die überaus eindringlich verlaufene
Kundgebung ihr Ende.

Vom Siegeszug der Elekkrizikäk

Morgenißt derFührerſeinEinkopfgerichk

als Wärmequelle in der Küche.
Vielen Hausfrauen iſt es trotz mannigfacher Aufklärung noch
ein Buch mit ſieben Siegeln, wieſo die Elektrizität heutzutage
als billige und bequeme Wärmequelle zum Kochen, Braten und
Backen anzuſehen iſt. Alte Vorurteile regieren noch immer und
finden ihren Niederſchlag in der unmaßgeblichen Behauptung, die
Elektrizität ſei einfach noch zu teuer. Daß dies nicht der Fall iſt,
beweiſt die Tatſache des Vorhandenſeins tauſender elektriſcher
Herde in regelmäßiger Benutzung zur Freude ihrer Beſitzerinnen.
Das Auffallende dabei iſt, daß der elektriſche Herd nicht etwa ein
Vorzug begüterter Kreiſe iſt, ſondern gerade im Haushalt des
ſogenannten kleinen Mannes ſpielt er die größte Rolle. Durch
die Einführung eines beſonders niedrigen Strompreiſes von 10
bzw. 8 Pfg. pro Kilowattſtunde ſind die letzten Hemmniſſe beſei=
tigt
, die der Ausbreitung der Elektrizität als Wärmequelle für
dieſe Zwecke noch im Wege ſtanden. Die Heag iſt ſeit Jahr und
Tag auf dieſem Wege mit gutem Beiſpiel vorangegangen und hat
es durch ihren Wohnungstarif ermöglicht, ſich des elektriſchen
Herdes in durchaus wirtſchaftlicher Weiſe zu bedienen. Die Er=
fahrung
hat es beſtätigt, daß im Durchſchnitt eine vierköpfige
Familie monatliche Stromkoſten für das elektriſche Kochen von
nur 8. RM. aufzuweiſen hat, ein Betrag, den keine andere
Wärmequelle unterbieten kann. Wenn man daneben die ſon=
ſtigen
Vorzüge der Elektrizität berückſichtigt, wie Einfachheit und
Sauberkeit der Kocharbeit, Vermeidung ungünſtiger Auswirkun=
gen
durch Rauch, Ruß und Abgaſe, Schaffung geſunder Lebens=
bedingungen
in der Küche und dergl., ſo dürfte die Wahl nicht
ſchwer fallen, welcher Wärmequelle der Vorzug zu geben iſt. Das
neue Reich braucht geſunde und kräftige Menſchen, die ausgiebige
Verwendung der Elektrizität für alle möglichen Zwecke, insbeſon=
dere
aber ſeitens der Hausfrau in der Küche, iſt der beſte Helfer
auf dieſem wichtigen und ſchwierigen Wege. Wenn bisher manche
Hausfrau und mancher Hausherr ſich zur Anſchaffung eines elek=
triſchen
Herdes aus geldlichen Rückſichten nicht entſchließen konnte.
ſo iſt das jetzt anders geworden. Bis zum 31. März 1934 ſtellt
das Reich u. a. auch für die Beſchaffung elektriſcher Herde und
Heißwaſſerſpeicher Zuſchüſſe bis zu 35 Prozent zur Verfügung,
ſofern dieſe Geräte ſofort in Benutzung genommen werden. Dar=
über
hinaus ermöglicht die Heag durch Gewährung eines Dar=
lehens
in Höhe des Selbſtaufbringungswertes von 65 Prozent
auch dem Minderbemittelten die Verwendung der Elektrizität
für Wärmezwecke in der Küche. In bequemer Weiſe kann dieſes
Darlehen durch 36 Monats=Ratenzahlungen zurückbezahlt werden.
Die dadurch erwachſende monatliche Belaſtung des Haushaltes iſt
ſo unerheblich, daß ſie jeder in Arbeit ſtehende Volksgenoſſe be=
ſtreiten
kann. Für die Hausfrau ganz beſonders aber bedeutet
der elektriſche Herd und der Heißwaſſerſpeicher eine weſentliche
Erleichterung bei ihrer ſchweren Haushaltsarbeit; daher ſollte ſie
im Intereſſe ihrer ſelbſt und der Familie nicht mehr länger
zögern, ſich die ſegensreiche Hilfe der Elektrizität dienſtbar zu
machen. Elektriſcher Herd und Heißwaſſerſpeicher ſind die ſchön=
ſten
Weihnachtsgeſchenke, die man ſich im Familienkreiſe ſchenken
kann, deshalb iſt gerade die jetzige Zeit dazu angetan, der Ein=
führung
des elektriſchen Herdes in allen Haushaltungen die Wege
zu ebnen. Anträge können bei den zugelaſſenen Inſtallations=
firmen
geſtellt werden. Auch iſt dort oder unmittelbar durch die
Heag alles Nähere über die Antragſtellung, Preisſtellung, Zah=
lungsbedingungen
uſw. zu erfahren.

Vereinsnachrichten.

Vereinigung früherer Leibgardiſten. Zur
Barbarafeier der 61er Artillerie am Samstag abend 8 Uhr im
Rummelbräu ſind unſere Mitglieder nächſt Angehörigen ein=
geladen
. Sonntag vormittag ab 10 Uhr Schießen. Fortſetzung
nachmittags 2 Uhr (Neues Schießhaus).
Verein ehem. 61er Artilleriſten Darmſtadt.
Der Verein lädt hiermit die alten Freunde und Gönner unſe=
res
ehem. ſtolzen Regiments zu ſeiner am 2. Dezember 1933 in
ſämtlichen Räumen des Rummelbräu ſtattfindenden Barbara=
feier
kameradſchaftlichſt ein. Die Feier findet mit Damen ſtatt,
der Eintritt iſt frei.

Train=Vereinigung 18. Am 2. Dezember 1933
findet die Barbarafeier der ehem. 61er Artilleriſten im Rummel=
bräu
um 8 Uhr abends ſtatt. Hierzu ſind alle Kameraden herz=
lichſt
eingeladen.

Verein der Pioniere und Verkehrstruppen
Darmſtadt und Umgebung. Der Verein ehem. 61er Artilleriſten
in Darmſtadt hat uns zu ſeiner am Samstag, den 2. Dezember
ds. Js., 20 Uhr, im Rummelbräu Darmſtadt (Rheinallee) ſtatt=
findenden
Barbara=Feier eingeladen. Eintritt frei. Zahlreiche
Teilnahme der Kameraden unſeres Vereins mit Damen wird er=
wartet
. Sämtliche Kameraden werden gebeten, ſich in allen
Verſicherungsangelegenheiten, insbeſondere vor Abſchluß neuer
Verſicherungen, vertrauensvoll an den Vorſtand unſeres Vereins
zu wenden. Es ſei nochmals auf die am Sonntag, den 17. De=
zember
ds. Js., 16 Uhr, im Perkeo (Alexanderſtraße) ſtattfin=
dende
Familien=Weihnachtsfeier unſeres Vereins hingewieſen.
Jeder Kamerad muß ſich dieſen Nachmittag mit ſeiner Familie
hierfür frei halten. Meldung arbeitsloſer Kameraden ſowie der
Kameraden=Kinder bis ſpäteſtens 6. Dezember ds. Js. bei Kame=
rad
Niedecker, Schützenſtraße 8.

Verein ehem. 6ler Artilleriſten Darmſtadt
Der Verein lädt hiermit die alten Freunde und Gönner des Re=
giments
zu ſeiner am 2. Dezember, in ſämtlichen Räumen des
Rummelbräu ſtattfindenden Barbara=Feier kameradſchaftlichſt ſein.
Regimentsvereinigung Fußa 3 (Gfz.), Darm=
ſtadt
. Es wird nochmals auf den morgen, 15 Uhr, im Hanſa=
Hotel, ſtattfindenden Regimentsappell hingewieſen.

Zeige du ebenſo deine Verbundenheit mit den
Aermſten deiner Volksgenoſſen. Opfere!"
Denkt an den Pfennig! Ein Pfennig wäre nicht viel? Wenn
morgen jeder zur Sammlung nur einen Pfennig mehr gibt,
als bei der letzten Sammlung, dann macht das in ganz Deutſch=
land
rund 600 000 Mark aus. Wenn jeder Deutſche täglich zum
Winterhilfswerk einen Pfennig gäbe dann hätte das Winter=
hilfswerk
innerhalb eines Jahres die ungeheure Summe von
237 000 000 mehr zur Verfügung.
Iſt dir der Pfennig jetzt immer noch eine Kleinigkeit?

Eintopfgerichk=Sammlung.
Die Reichsführung des Winterhilfswerks hat für die Durch=
führung
der Eintopfgerichtſammlung am Sonntag, den
3. Dezember 1933, folgendes angeordnet:
Das Eintopfgericht wird in den Hotels und Gaſtwirtſchaften
in der Zeit von 11 bis 17 Uhr verabreicht. Für den Preis des
Eintopfgerichtes ſind die Hotels und Gaſtwirtſchaften in 3 Klaſſen
eingeteilt, und zwar:
Klaſſe 1: Preis 0,60 RM.,
Klaſſe 2: Preis 1,00 RM.,
Klaſſe 3: Preis 1,10 RM. bis 2,50 RM.
Darüber hinaus werden Nebenſpeiſen unter 0,50 RM. mit einem
Zuſchlag von 10 Prozent für das Winterhilfswerk verabfolgt,
Nebenſpeiſen über 0,50 RM. dürfen zwiſchen 11 bis 17 Uhr nicht
ausgegeben werden. Gaſtwirtſchaften, Kaffees und Automaten=
Reſtaurants, die keine warme Küche haben, erheben auf ſämt=
liche
von 11 bis 17 Uhr ausgegebenen Speiſen, Genußmittel und
Getränke einen Zuſchlag von 10 Prozent für das Winterhilfs=
werk
. Auf den Speiſekarten und Speiſetafeln iſt für jedes Ein=
topfgericht
zu vermerken:
1. Der dem Unternehmer verbleibende Grundbetrag von 0,50 RM.
Die Höhe des Bedienungsgeldes.
3. Den für das Winterhilfswerk abzuführenden Betrag.
Ausnahmen ſind nicht geſtattet.

Die Sammlung von morgen

muß das Ergebnis der vergangenen Sammlung
überkreffen!

Morgen abend muß ſich der Opfergeiſt des Vol=
kes
wieder einmal ſelbſt überkroffen haben!

taben KO; am Donnerstag, den 7. Dezember, für die Buch=
ſtaben
RS; am Freitag, den 8. Dezember, für die Buchſtaben

Die Geſchäftsſtelle der Ortsgruppe 8 der NS.=Volkswohlfahrt
befindet ſich in der Peſtalozzi=Schule zu Darmſtadt, Stiftsſtraße.
Die Dienſtſtunden finden täglich von 9 bis 12 und von 15 bis 17
Uhr ſtatt. Samstags nachmittags iſt die Geſchäftsſtelle geſchloſ=
ſen
. Dortſelbſt werden in der nächſten Woche Kohlen= und Wert=
gutſcheine
ausgegeben, und zwar: am Montag, den 4. Dezember,
für die Buchſtaben AE; am Dienstag, den 5. Dezember, für die
Buchſtaben FJ; am Mittwoch, den 6. Dezember, für die Buch=
T3.
Einem lang gehegten Wunſche, für 10 Pf. 2 Teilſtrecken,
alſo vom Schloß bis zur inneren Stadtgrenze, befördert zu wer=
den
, iſt die Heſſiſche Eiſenbahn=AG. mit ihrem vorbildlich billigen
Kurzſtreckentarif ſeit 1. Oktober d. J. nachgekommen. Die Ab=
ſicht
bei der Einführung dieſes Tarifes war, eine Verkehrsbele=
bung
im Rahmen der Arbeitsbeſchaffung herbeizuführen und
ferner allen Volkskreiſen die bequeme Beförderungsmöglichkeit
durch die Straßenbahn zu erwirken. Zahlreiche deutſche Städte
haben ſich inzwiſchen, in Uebereinſtimmung mit den gleichen
Ueberlegungen, zu ähnlichen Tarifmaßnahmen entſchloſſen, jedoch
herrſcht allerorts die Anſicht, daß dieſe billigen Beförderungs=
tarife
nur beſtehen bleiben können, wenn auch tatſächlich eine
entſprechende Verkehrsbelebung eintritt. Jeder, der alſo die
Straßenbahn ausgiebig benutzt, wozu jetzt im Winter beſonderes
Bedürfnis vorliegt, trägt alſo dazu bei, daß auch weiterhin der
billige Darmſtädter Straßenbahntarif beſtehen bleibt.

Heag=Winterſportfahrten. Die Sonderfahrtenabteilung der
Heag erhielt ſoeben die Nachricht von der guten Winterſportmög=
lichkeit
in Rohrbrunn (Speſſart). Aus dieſem Anlaß ver=
kehren
am Sonntag vormittag ab Heaghaus, 8.30 Uhr, Sonder=
Omnibuſſe nach Rohrbrunn. Die Rückfahrt iſt auf nachmittags
17.30 Uhr vorgeſehen, ſo daß die Wagen gegen 19 Uhr abends
wieder in Darmſtadt eintreffen. Sollte bis Sonntag die Winter=
ſportmöglichkeit
auch auf der Neunkircher Höhe beſtehen, ſo wer=
den
die Abfahrtszeiten durch Anſchlag am Schwarzen Brett ( Ver=
kehrsbüro
) bekannt gegeben. Eine Anzahl ſchöner Winterfahrten
über Weihnachten und Sylveſter ins Bayeriſche Hochland
ſind ebenfalls in der heutigen Anzeige veröffentlicht. Auskunft
über Schneeberichte ſowie Anmeldungen und Proſpekte im Heag=
haus
, Zimmer 6. Tel. 3390, Fernſpr. 4488, ſowie in der Geſchäfts=
ſtelle
der Darmſtädter Reiſevereinigung, Sportkolb. Eliſabethen=
ſtraße
. (Siehe heutige Anzeige.)

Samstag, 2. Dezember 1933

Barieké Senſakionen im Orpheum.

Träger des Programms, das für wenige Tage im Orpheuy
geboten wird, iſt Noni, der Clown, mit Partner und Partnerin
Aber er bildet die Schlußnummer. Und vor ihm werder
ſenſationelle Varieté=Künſte ſo ſeltenſter Art geboten, daß e=
ſchwer
iſt, mit welcher beginnen!
Da iſt Cilly Feindt, die entzückende feine Schul
reiterin, die ihre prachtvollen Pferde mit Anmut, Grazie un
Energie auf der Varietébühne reitet, die ſo klein iſt, daß mar
befürchtet, das eine oder andere der temperamentvollen Pferd
landet ſchließlich im Orcheſter. Aber nichts dergleichen. Di
beiden Pferde, die Cilly Feindt auf vielen Gangarten de
Hohen Schule reitet, ſind ſo ſicher und diſzipliniert, daß ſie fal
auf der Stelle Galopp gehen und ſpaniſchen Tritt zeigen. Jg
daß der Schimmel als Glanznummer einen Straußiſchen Walze
tanzt, ſo graziös wie nicht alle Menſchen ihn tanzen, ſeit e
durch den Niggerjazz verdrängt wurde, um erſt jetzt wiede
ſeinen Ehrenplatz zu erhalten. So bewundernswert die reiter
liche Leiſtung, ſo reizvoll allein der Anblick dieſer graziöſer
Reiterin, auf ihren ſchönen Tieren im Scheinwerferlicht de
Rampen.
Dann die Löwen=Rocafinis! Soviel man auf den
Gebiet der Raubtierdreſſuren ſchon geſehen, dieſe 4 pracht
vollen männlichen Löwen, ſtarke gutgepflegte Tiere, ſind einzig
artig, ſind wirklich eine Senſation im Löwenkäfig. Ihr Her=
und Meiſter tritt als Clown auf. Als ſolcher geht er ohn
jede Sicherheitsmaßnahmen in den Käfig. Seine einzige Waff
iſt eine kleine Kinderpeitſche und ſein Lockmittel kleine Fleiſch
ſtückchen. Er lacht und ſpielt mit den rieſigen Katzen und
ſie gehen gutmütig auf ſeine Scherze ein, die bis zum gegen
ſeitigen Küßchen=geben gehen und zum Raſieren, wobei die
Schmandlecker ſich dann den Seifenſchaum gegenſeitig ablecken
Dabei gehorchen ſie willig und zeigen alles was ſonſt von ihnet
verlangt wird mit Stangen und Eiſenhaken und Revolverknaller
und Peitſche. Daß einer der Löwen ſogar Mundharmo=
nika
ſpielt, und zwar mit der Naſe, ſei nur nebenbei erwähnt
Schließlich ſind auch die Kraftleiſtungen der 3 Kolleys
Senſationen. Mit Recht kündigt das Programm ſie als Tempo./
Equilibriſten an, und es gehört unglaubliche Gewandtheit und
Sicherheit dazu, dieſe unerhörten Leiſtungen in dem atem=
raubenden
Tempo zu vollbringen. Ein ausgezeichnetes in
ſeiner Art ebenfalls einzigartiges Tanzpaar Anja und
George fügen ſich mit artiſtiſch hochwertigen, teils grotesken,
teils tanzkünſtleriſch ausgezeichneten Parodien ſehr gut in das
Geſamtniveau des Programms ein.
Dann Noni der Muſical=Clown! Nächſt Grock, der nach
ſeinem Filmgaſtſpiel wieder zur Varietébühne zurückgekehrt ſeint
ſoll, wohl der beſte der Clowns von Weltruf. Sein Humor iſt
gediegen und liebenswürdig. Originell und vielſeitig, wie ſeine
muſikaliſchen Fähigkeiten, deren Höhepunkt eine Begleitung am
Flügel iſt, in der überwältigende Komik und blendende Muſik=
technik
einander zu übertreffen ſuchen. Sein Partner iſt eleganter
Violin= und Saxophon=Virtuoſe. Noni ſelbſt gibt in ſeiner aus=
gezeichneten
Clown=Groteske Proben auf der Geige, dem
Saxophon, Bandonion, Klarinette, Poſaune, Tuba Flöte,
Klavier uſw. Und dann wird dieſe Clownerie plötzlich ernſt.
Ein entzückendes kleines Mädelchen, die zu Noni Papi und
zum Partner Onkel ſagt, geſellt ſich zu ihnen und entpuppt
ſich als Harfenvirtuoſin von ausgezeichnetem Können. Das Trio
ſpielt das Ave=Maria (Geige, Harfe, Cello), daß man nach dem
befreienden Lachen ergriffen dieſer Muſik lauſcht.
Selten konnte man im Publikum ein ſo einmütig an=
erkennendes
Urteil, höchſten Lobes voll, konſtatieren. Das Gaſt=
ſpiel
kann nur kurz ſein. Man ſollte ſich den Beſuch nicht
*
entgehen laſſen.

Noni im Orpheum. Nur heute Samstag und morgen
Sonntag haben Sie noch Gelegenheit, den liebenswürdigſten und
populärſten Clown Noni im Orpheum zu ſehen, da eine Ver=
längerung
des Gaſtſpiels ausgeſchloſſen iſt! Sonntag nachmit=
tag
4 Uhr iſt die einzige Jugend=Vorſtellung mit un=
gekürztem
Programm bei ganz kleinen Eintrittspreiſen.
(Siehe Anzeige.)

Aus den Darmſtädker Lichtſpieltheakern.
Helia.

Paprika.

Paprika, das iſt nicht, wie der Name ſagt, die ſcharfe Sache,
die gewöhnlich den ungariſchen Goulaſch für normale Sterbliche
ungenießbar macht, aber eine ſcharfe Sache iſt auch dieſer Paprika,
nämlich das Temperament einer entzückend ſchönen jungen Un=
garin
, die ſich in einen ſüßen Troddel verliebt hat. In einen
Troddel von Mann, der ein furchtbar anſtändiger Kerl iſt, deſſen
Leben aber ausgefüllt iſt mit Studien über den Einfluß der Son=
nenflecke
auf die Vermehrung der Fröſche. Und mit dieſen lieb=
lichen
Tieren iſt auch ſeine Wohnung ausgefüllt. Für eine ſchöne
Ungarin hat er bisher noch keinen Blick gehabt, obwohl ſie ihn
auf einem Maskenball geküßt hat. Das iſt aber drei Jahre her,
und die ſchöne Ungarin ſucht immer noch nach dem Geküßten. End=
lich
findet ſie ihn, bzw. ſein Bild auf dem Schreibtiſch ihrer beſten
Freundin, und der ſüße Troddel entpuppt ſich als der Schwager
dieſer Freundin. Wie die ſcharfe Sache, dieſes Paprika, es nun
anfängt, den ſüßen Troddel von ſeinen Fröſchen ab= und ihrer
heißen Liebe ſoweit zuzukehren, daß er ſie endlich heiratet, das
wird in dieſem Film, der nach dem Bühnenwerk, der Sprung in
die Ehe. von Max Reimann und Otto Schwarz gedreht und durch
Karl Boeſe in einer ſehr flotten Regie verlebendigt wurde, ge=
zeigt
, und zwar in einer ſo ausgezeichneten Weiſe, daß man 1½
Stunden hindurch nicht nur herzlich lachen kann, ſondern auch ſeine
helle Freude an den ſchönen Bildern und dem flotten Spiel haben
konn. In dieſem Spiel, ſind die Rollen unter Paul Heide=
mann
, Lieſelotte Schaack, Paul Hörbiger, Franziska Gaal
und H. Fiſcher=Köppe ausgezeichnet verteilt. Auch das
Beiprogramm iſt recht unterhaltend.

In den Palaſt=Lichtſpielen läuft noch bis auf weiteres der
echte Senſationsfilm aus dem wilden Weſten Der weiße Adler
(Buck Jones, der Teufelsreiter) ſowie das reichhaltige Bei=
programm
.
Wo liegt Ronda? Ronda liegt in Südſpanien! Dort
ſowie in Paris, Biarritz, San Sebaſtian, Sevilla und an vielen
anderen ſchönen Stätten Spaniens, im Hochgebirge und am At=
lantiſchen
Ozean ſpielt die kriminaliſtiſch ſenſationelle Handlung
des ab heute im Union=Theater zur Erſtaufführung gelangenden
neuen Ufa=Films Die ſchönen Tage in Aranjuez mit Brigitte
Helm und Guſtav Gründgens in den Hauptrollen. Ganz Paris
lacht über den einem raffinierten Gaunertrick zum Opfer ge=
fallenen
Juwelier Gergan (Jakob Tiedtke) und den Nervenarzt
Ronnay (Max Gülstorff), und das Publikum fiebert während des
ereignisreichen und ſenſationserfüllten Kampfes um Freiheit und
Beſitz.
Reſi=Theater. Eine Erſtaufführung, bei der man ſich wirſe
lich köſtlich amüſiert, iſt Marion, das gehört ſich nicht!
Eine überaus pikante und originelle Angelegenheit vom Maler
(Hermann Thimig) und ſeinem Modell (Magda Schneider).
Außerdem Julie Falkenſtein, Otto Walburg und Olly Gebaur.
Sonntag, in der Jugendvorſtellung, Harry Piel in Jonny
ſtiehlt Europa‟. Demnächſt der große Spionagefilm Die
unſichtbare Front

Circus Sarraſani iſt in Darmſtadt eingetroffen. Heute
abend findet die große Galgeröffnungsvorſtellung ſtatt. Der
ſchlechten Wirtſchaftslage des deutſchen Volkes trug Sarraſani
durch möglichſte Senkung ſeiner Eintrittspreiſe Rechnung. So iſt
es möglich, bereits für 50 Pfg. den Cireus des deutſchen Volkes
zu beſuchen. Ein weiteres Entgegenkommen beſteht darin, daß
Kinder und Erwachſene zu den Nachmittagsvorſtellungen nur
halbe Preiſe auf allen Sitzplätzen zu zahlen brauchen. Und das
alles in ſeinem fabelhaft geheizten Wintercireus.
Endlich die langerſehnte Ski=Sonderfahrt. Infolge der
günſtigen Schneeverhältniſſe auf der Herchenhainer Höhe ( Vogels=
berg
) findet am kommenden Sonntag eine Sonderfahrt im ge=
heizten
Omnibus der Heſſiſchen Autobus=Verkehrs=Geſellſchaft
ſtatt. Die Abfahrt erfolgt um 6 Uhr ab Adolf=Hitler=Platz 1.
Für den Anfänger ſteht ein Skilehrer zur Verfügung. (Siehe das
heutige Inſerat.)

[ ][  ][ ]

Samstag, 2. Dezember 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 334 Seite 7

Aus der NSDAP.
Der Gauſchulungsleiter!
Betr.: Schulungskurſe in Heſſen.
Montag, 4. Dezember, in Roßdorf:
Mittwoch, 6. Dezember. in Ober=Ramſtadt;
Donnerstag, 7. Dezember. OG. 2 in Darmſtadt oder Nieder=
Ramſtadt (wird noch bekanntgegeben).
Alsfeld. Der Schulungskurſus findet am Dienstag, 5. De=
zember
, abends 20.30 Uhr, ſtatt. Lokalangabe erfolgt durch die
Kreisleitung. Redner: Dr. Schmidt.
Offenbach. Der Schulungskurſus findet am Montag, 4. De=
gember
, abends 20.30 Uhr, im Adolf=Hitler=Heim ſtatt; es ſpricht
Dr. Schmidt.
Bensheim. Der Schulungskurſus findet am Mitttwoch,
6. Dezember, abends 20.30 Uhr. im Bahnhofshotel ſtatt; es ſpricht
Dr. Schmidt.
Der Schulungskurſus in Worms am Sonntag, den 3. De=
zember
, fällt aus.
Schotten. Der Schulungskurſus am Sonntag, 3. Dezem=
ber
, iſt auf 9.30 Uhr vorverlegt. Beginn pünktlich!
Alzey. Der Schulungskurſus findet am Sonntag. 3. Dezem=
ber
, pünktlich 14,30 Uhr, ſtatt.
Bingen. Der Schulungskurſus findet am Dienstag, 12. De=
zember
, punktlich um 20.30 Uhr. ſtatt. Lokalangabe erfolgt durch
die Kreisleitung.
NS.=Volkswohlfahrt, Ortsgruppe 7 (Martinsviertel).
Sämtliche Sammler für die Eintopfgerichtſammlung (PO.=
Amtswalter, NSV.=Amtswalter und Mitglieder der Frauenſchaft)
werden gebeten ſich am Samstag, den 2. Dezember 1933, mittags
3 Uhr, in der Turnhalle der Ballonſchule (Ballonplatz) zu einer
kurzen Vorbeſprechung und Einteilung der Bezirke für die am
kommenden Sonntag ſtattfindende Hausſammlung einzufinden.
Zur Durchführung der Sammlung werden noch einige Sammler
und Sammlerinnen benötigt. Parteigenoſſen und Parteigenoſſin=
nen
, die bereit ſind, mitzuwirken, werden gebeten ſich ebenfalls am
Samstag, wie oben angegeben, einzufinden und bei dem Gruppen=
walter
, Pg. Meyer, zu melden.
NS.=Frauenſchaft, Ortsgruppe 4.
Die Mitglieder der Frauenſchaft der Ortsgruppe 4 ( Johannes=
viertel
) treffen ſich am Sonntag, den 3. Dezember 1933, vormittags
8.45 Uhr, in der Dieſterwegſchule (Blumenthalſtraße, Ecke Lager=
hausſtraße
) zur Mitarbeit bei der Sammlung für die Winterhilfe
(Eintopfgericht).
NS.=Volkswohlfahrt. Ortsgruppe 4/5.
Die Ausgabe der Kohlen=Gutſcheine, Serie B. findet ſtatt: In
der Dieſterweg=Schule, Blumenthalſtraße, Montag, 4. Dezember,
vormittags 912 Uhr, die Buchſtaben A bis einſchließlich G.
Desgleichen nachmittags 2.305.30 Uhr die Buchſtaben H bis ein=
ſchließlich
L. Dienstag, 5. Dezember, vormittags 912 Uhr,
die Buchſtaben M bis einſchließlich S. Desgleichen nachmittags
2.305.30 Uhr die Buchſtaben Sch., Sp.. St. bis einſchließlich Z.
Ausweiſe ſind mitzubringen.
Betr.: Eintopfgerichtſammlung am Sonntag, 3. Dezember.
Sämtliche hierzu beſtimmten Leute haben ſich am Sonntag
vormittag 8.30 Uhr in der Turnhalle der Dieſterweg=Schule einzu=
finden
.
Techniſche Nothilfe.
Wochenprogramm.
Sonntag, 3. Dezember, 8 Uhr: Antreten des Gastrupps I und
II im Marſtall zum Ausmarſch.
Montag, 4. Dezember, 20.30 Uhr: Monatsverſammlung im
Verkehrslokal Reichskrone, Mühlſtraße 5, für alle Not=
helfer
, einſchließlich des Muſikzuges. Wegen wichtiger innen=
miniſterieller
Bekanntmachungen iſt vollzähliges Erſcheinen
Pflicht. Zu erſcheinen haben auch die noch nicht verpflichteten
Nothelfer.
Dienstag, 5. Dezember. 20 Uhr: Gastrupp I und II antreten
im Marſtall zum Unterricht.
Mittwoch, 6. Dezember 19.30 Uhr: Nachrichtenabteilung an=
treten
im Marſtall zum Gruppenabend.
Donnerstag, 7. Dezember, 18 Uhr: Führerbeſprechung im
Marſtall. 19 Uhr: Antreten aller nichtuniformierten
Nothelfer zur allgemeinen Uebung im Marſtall. 20.30
Uhr: Geſamtprobe des Muſikzuges im Verkehrslokal
Reichskrone", Mühlſtraße. Anſchließend daſelbſt gemüt=
liches
Beiſammenſein aller dienſtfreien Nothelfer.
Freitag, 8. Dezember, 19.30 Uhr: Antreten der Nachrichtenab=
teilung
im Marſtall zum Abteilungsabend Vortrag.
Samstag, 9. Dezember, 20 Uhr: Feſt der Fahnenweihe in der
Beſſunger Turnhalle. Erſcheinen aller Nothelfer Pflicht.
Angehörige der Nothelfer und eingeführte Gäſte willkommen.
Sonntag, 10. Dezember: Dienſtfrei.
Es wird bekannt gemacht, daß durch die Reichsführung der
Techniſchen Nothilfe die Mitgliedsſperre aufgehoben iſt. Anmel=
dungen
, insbeſondere von techniſch vorgebildeten, abſolut national
eingeſtellten Volksgenoſſen von rein ariſcher Abſtammung nimmt
die Geſchäftsſtelle im Marſtall, Mathildenplatz 17. Hofgebäude
rechts, vormittags zwiſchen 10 und 12 Uhr entgegen.
Reichsluftſchukbund.
Wochenplan der Luftſchutzſchule.
Montag, den 4. Dezember, 20 Uhr: Frauenlehrgang A im
Realgymn. Phyſikſaal. 4. Ubungen im Gasſchutz (1 Std.)
Referenten: Ing. Altmannsberger und stud. Seligmann.
5. Allgemeine Ausſprache (1 Stunde), Referenten: Lei=
tung
der Schule.
Dienstag, den 5. Dezember 20 Uhr: Männerlehrgang A im
Realgymn., Phyſikſaal. Vortrag9: Die Familie im Luft=
ſchutz
(1 Stunde), Referent: Frau Eliſabeth Seidel. Vor=
trag
10. Völkerrecht und Luftſchutz (1 Stunde), Referent:
Dr. Luley.
Freitag, den 8. Dezember, 20 Uhr: Männerlehrgang A im
Realgymn., Phyſikſaal. Vortrag 11: Der Schutzraum (1
Stunde), Referent: Zimmermeiſter Haury. Vortrag 12.
Allgemeine und praktiſche Beiſpiele über erſte Hilfe (eine
Stunde), Referent: Dr. Runke.
Zu den weiteren Lehrgängen werden die Anmeldungen bei
der Polizeidirektion, Hügelſtraße, Zimmer 30 entgegengenommen.
Im nächſten Lehrgang für Frauen und auch in dem für Männer
ſind noch Plätze frei. Die Koſten eines ganzen Lehrganges be=
tragen
2 RM. und für Unterſtützungsempfänger 1 RM. Als An=
zahlung
werden 0,50 RM. erhoben, die auch bei evtl. Nichtteil=
nahme
als Unkoſtenbeitrag einbehalten werden. Die Dauer eines
Lehrganges beträgt 46 Wochen bei wöchentlich zweimaligem
Abendunterricht.
Einzeichnungsliſten für den R. L.B. liegen vorerſt auf:
Polizeidirektion. Hügelſtraße;
Danatbank. Rheinſtraße;
Techniſche Nothilfe Marſtall:
R. L. B.=Geſchäftsſtelle, Rheinſtraße 48:
und in allen Apotheken und Drogerien.

Tageskalender für Samstag, den 2. Dezember 1933.
Union: Die ſchönen Tage von Aranjuez. Helia: Paprika
Reſi: Marion, das gehört
Palaſt: Der weiße
ſich nicht,
Meßplatz, 20 Uhr: Eröffnungsvorſtellung Circus
Sarraſani. Orpheum, 20.15 Uhr: Gaſtſpiel Noni Cilly
Feindt. Vereinigte Geſellſchaft. 20.30 Uhr: Mozartverein:
Familienabend. Alte Poſt: Schlachtfeſt mit Konzert. Zur
Goldenen Krone: Schlachtfeſt mit Konzert. Konzerte: Schil=
lereck
, Brauerei Schul, Hotel zur Poſt Bahnhofshotel. Feſt=
ſaal
des Gymnaſiums, 20 Uhr: Lichtbildervortrag Die Wunder
der Menſchwerdung und Vererbung.

Aus Heſſen.

Rechks= und Skeuerauskunft
für Mitglieder des Heſſ.=Raſſauiſchen Bauernſkandes
Auf folgenden Sprechtagen wird Landesgeſchäftsführer Dümas=
Darmſtadt koſtenloſe Rechts=, Steuer= und Wirtſchaftsauskunft
erteilen:
Erbach i. Odw. jeden Freitag von 911.30 Uhr Im Eck
Dieburg: Montag, 4. Dezember, 1517 Uhr, bei Kölliſch.
Reinheim: Donnerstag, 7. Dez., von 1417 Uhr, in der Spitz.
Höchſt i. Odw.: Freitag, 8. Dez., von 1315 Uhr, in der Burg
Breuberg.
(Sprechtag in Beerfelden findet Mitte des Monats ſtatt.)

Neue Kredite für die Arbeitsbeſchaffung.
Weitere 575 000 RM. für die Meliorationsarbeiten für das Ried.
WSN. Wie das Reichsarbeitsminiſterium mitteilt, hat der
Kreditausſchuß der Deutſchen Rentenbankkreditanſtalt eine Reihe
größerer, volkswirtſchaftlich und arbeitsmarktpolitiſch bedeutſamer
Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen zugeſtimmt. So wurde eine Re=
gulierungsarbeit
im badiſchen Bezirksamt Wiesloch bewilligt und
dafür ein Darlehen von über 600 000 RM. ausgeworfen. Es han=
delt
ſich hier um eine Landeskulturarbeit erheblichen Ausmaßes,
die auch der Schaffung von ſiedlungsfähigem Gelände dient. Die
Geſamtkoſten der Maßnahme betragen rund 1,3 Mill. RM. und
werden neben dem Darlehen der Rentenbank=Kreditanſtalt durch
Grundförderungszuſchüſſe der Reichsanſtalt für Arbeitsvermitt=
lung
und Arbeitsloſenverſicherung gedeckt. Faſt 1000 Arbeiter fin=
den
hier auf längere Zeit Beſchäftigung. Die Geſamtzahl der ab=
zuleiſtenden
Tagewerke beträgt etwa 275 000.
Aehnlich arbeitsintenſiv ſind die Meliorationsarbeiten im
heſſiſchen Ried, für die dem Volksſtaat Heſſen vom Kreditausſchuß
ein weiteres Darlehen von 575 000 RM. zur Verfügung geſtellt
wurde.
Ober=Ramſtadt, 1. Dez. Beitragsſenkung bei der
Beſonderen Ortskrankenkaſſe Die Kaſſe hat ſich nach
dem vorläufigen Rechnungsergebnis im Jahre 1933 weiter ſo ent=
wickelt
, daß den vielfachen Wünſchen Rechnung tragend, ab 1. 1.
34 eine Senkung der Beiträge von 6,5 auf 6 Prozent beſchloſſen
werden konnte. Es bedeutet dies eine jährliche Beitragserſparnis
für Arbeitgeber und Verſicherten von 6350 RM.
Griesheim, 30. Nov. Hohes Alter. Frau Nikolaus
Schaffner Wwe., Pfungſtädter Straße 42, hier, feierte in
voller Rüſtigkeit ihren 84. Geburtstag.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 30. Nov. Mit der Holzhauerei
im Gemeindewald wurde begonnen. Dadurch verringert ſich die
Zahl der Erwerbsloſen abermals um mehrere Perſonen.
Dieburg, 1. Dez. Das Finanzamt Dieburg teilt mit: We=
gen
Ueberlaſtung der Finanzkaſſe mit dringlichen Arbeiten können
in der Zeit vom 5. bis einſchl. 15. d. M. keine Steuergut=
ſcheine
ausgegeben werden.

r. Babenhauſen, 30. Nov. Winterhilfswerk. Der von
der NS.=Volkswohlfahrt an unſere Bevölkerung gerich=
tete
warme Appell, durch eine Kartoffelſammlung den Offen=
bacher
notleidenden Volksgenoſſen zu helfen, hatte einen ſchönen
Erfolg. Durch die Schulkinder beider Schulen, die mit dem
jugendlichen Feuer der Begeiſterung ihr Amt des Liebeswerks
ausübten wurden rund 65 Zentner Kartoffeln hier geſammelt
und der NSV. freudeſtrahlend von ihr abgeliefert.
Db. Babenhauſen, 30. Nov. Aus dem Gemeinderat.
Mit einem Koſtenaufwand von 4300 Mark bewilligte der Ge=
meinderat
Notſtandsarbeiten für 1450 Tagewerke. Ferner wurde
von der Erhebung der Bürgerſteuer im Jahre 1934 in Baben=
hauſen
Abſtand genommen.
Reinheim, 1. Dez. Am Samstag, den 2. Dezember, in Rein=
heim
im Saale Zur Spitze Werbeveranſtaltung des Heſſiſchen
Landestheater als Volksunterhaltungsabend mit buntem Pro=
gramm
aus: Oper, Operette und Schauſpiel, aus Tänz und Kon=
zert
, unter Leitung von Fred Schroer, muſikaliſche Begleitung
Emil Kaſelitz. Mitwirkende: Charlotte Krauß, Armella Bauer,
Tanzgruppe, Heinrich Schlüter, Hans Baumeiſter, Emil Lohkamp,
Hansgeorg Laubenthal, Rudolf Buchner, Anna Jacobs, Martin
Geißler, Hans Andrä. Das Landestheater will an dieſem Abend
einen Ausſchnitt aus dem Programm ſeiner Darbietungen zeigen,
um allen Volksgenoſſen die Möglichkeit zu geben, ſich von der
Leiſtungsfähigkeit des Landestheaters zu überzeugen, und Ge=
ſchmack
an dieſen Darbietungen zu finden. Es wäre zu wünſchen,
daß auch in Reinheim die Zahl der Beſucher ſo ſtark iſt, wie in
allen Orten des Odenwaldes, wo dieſer Unterhaltungsabend mit
großer Begeiſterung aufgenommen wurde. Die Preiſe ſind volks=
tümlich
gehalten, ſo daß ſich jeder Volksgenoſſe den Beſuch er=
lauben
kann. Der gleiche Abend findet am Sonntag, den 3. De=
zember
, in Höchſt i. Odw. ſtatt, und auch hier iſt der gleiche Er=
folg
zu erwarten, da ſich der Wert dieſer Veranſtaltung aus den
Abenden in König, Michelſtadt und Erbach hier ſchon
herumgeſprochen hat. In Höchſt ſpricht Herr Reichspropaganda=
leiter
für Heſſen, Karl Wilhelm Trefz, in Reinheim der Kreis=
preſſe
= und Kulturwart der NSBO., Ernſt Heck. vom Landes=
theater
.
Lindenfels, 1. Dez. Das Heſſiſche Landestheater veranſtal=
tet
am 10. Dezember im Saale Heſſiſches Haus in Lindenfels
einen Bunten Werbeabend. Wir weiſen nochmals be=
ſonders
auf dieſe Veranſtaltung hin, die im Sinne des Aufbau=
geiſtes
allen Volksgenoſſen die Kulturnotwendigkeit beſtärken ſoll.
Der falſche Gedanke über die Kunſt als Luxus und Un=
notwendigkeit
ſoll ausgerottet werden. Im Programm
des Theaters ſtehen wieder rein deutſche Werke, die dem Weſen
des Volkes entwachſen und ſomit tief vertraut ſind. Du Volks=
genoſſe
ſollſt Anteil haben an dieſem Theater. Darum ſollte
niemand, dem an Vorwärtsſchreiten gelegen iſt, zögern und dieſe
Veranſtaltung mit ſeinem Beſuch unterſtützen, zum Zeichen der
Einmütigkeit des ganzen Volkes. Ein Vertreter des Miniſteriums
wird in einer Anſprache die Gedanken des Führers nochmals kurz
vor Augen führen, und eingehend werben zum Mithelfen an die=
ſem
gewaltigen Werk der Geſundung. Die Preiſe ſind ſo gering,
daß ſich jeder Volksgenoſſe den Beſuch erlauben kann.
Es. Fürth i. Odw., 1. Dez. Generalverſammlung
des Spar= und Kreditvereins. Die Verſammlung war
von ungefähr 200 Mitgliedern beſucht. Nach der Eröffnung durch
den Vorſitzenden des Aufſichtsrates, Herrn Ad. Berg 1., gab Herr
Verb.=Rev. Grünewald den Geſchäftsbericht. Weitere Ausführun=
gen
hierzu, wie zur Reichsgenoſſenſchaftshilfe und Sanierung wur=
den
von Herrn Direktor Eidmann und Verb.=Rev. Grünewald ge=
macht
. Es wurde beſchloſſen, zur Sanierung der Kaſſe die Mit=
glieder
mit ihren Stammanteilen heranzuziehen, ferner die früher
beſchloſſene Aufwertung der Spareinlagen mit 12,5 Prozent hin=
fällig
zu machen, ſowie die von der Reichsgenoſſenſchaft als Ge=
ſchenk
angebotenen 82 000 RM. anzunehmen. Das Defizit beruht
hauptſächlich darauf, daß vor einigen Jahren, wo die Kaſſe über
ziemlich Bargeld zu verfügen hatte, die beliehenen Objekte ſehr
hoch bewertet wurden, und dieſe inzwiſchen im Wert ſehr zurück=
gegangen
ſind. Zur Vereinfachung der Geſchäftsführung wird die
Zahl der Aufſichtsratsmitglieder von 9 auf 6 ermäßigt. Zu Vor=
ſtandsmitgliedern
wurden beſtimmt: Adam Kilian, Franz Peter
aus Fürth und Georg Strauß aus Steinbach, ſowie der neue Rech=
ner
Dipl.=Kaufmann G. Buß. Für den Aufſichtsrat kommen in
Betracht: Adam Berg 1., Notar Dörr. Peter Gg. Keil, Dentiſt
Gaß, Karl Jak. Keil und Nik. Longo=Mitlechtern.

Schweres Schadenfeuer in Rodau.
Dd. Rodau, 1. Dez. Heute vormittag brach in der Scheune des
Landwirts Phil. Schmidt aus bisher unbekannter Urſache Feuer
aus, das ſich im Nu auch auf die angrenzende Scheune des Land=
wirts
Jakob Maul ausdehnte. Die Feuerwehr von Rodau griff
ſofort rettend ein, mußte jedoch zu ihrer Unterſtützung Hilfe her=
beiholen
. Bald traf die Wehr aus Asbach an der Brandſtätte ein.
Auch die Wehren von Groß=Bieberau, Klein=Bieberau, Rohrbach
und die Fabrikwehr der Röhrwerke aus Ober=Ramſtadt halfen an
der Niederkämpfung des Feuers. Beſonders dem erfolgreichen
Eingreifen der Motorſpritze der Röhrwerke iſt es zu verdanken,
wenn eine weitere Ausbreitung des Feuers auf die angrenzenden
Hofreiten verhindert wurde. Gegen 12 Uhr war der Brand auf
ſeinen Herd beſchränkt. Vom Anweſen des Landwirtes Schmidt
ſind Scheune und faſt alle Nebengebäude vollſtändig zerſtört, eben=
ſo
Scheune und Stallungen des Landwirtes Maul. Der Schaden
iſt ſehr erheblich und nur zum Teil durch Verſicherung gedeckt.

Zu einem heute vormittag in einer landwirtſchaftlichen Hof=
reite
in Rodau ausgebrochenen Feuer, das an den Heu= und Stroh=
vorräten
in den Nebengebäuden reiche Nahrung fand und deshalb
ſehr raſch größeren Umfang annahm, wurde, wie uns mitgeteilt
wird, auch die Fabrikfeuerwehr der Fa. Neue Röhr=Werke
A.=G., Ober=Ramſtadt, zur Hilfeleiſtung angefordert. Sofort nach
Anforderung verließ das Feuerlöſchauto das Werk und traf mit
der notwendigen Bedienungsmannſchaft und weiteren Helfern in
einem beſonderen Wagen bereits wenige Minuten ſpäter an der
Brandſtelle ein. Die Fabrikfeuerwehr der Neuen Röhr=Werke
griff mittelſt ihrer Motorſpritze ſofort in die Löſcharbeiten ein.
Nach Mitteilung von Augenzeugen leiſtete ſie dabei Hervorragen=
des
. Insbeſondere wurde das tadelloſe Funktionieren der Mo=
torſpritze
und die raſche, zielſichere Arbeit der Bedienungsmann=
ſchaft
allſeits anerkannt.
Dd. Asbach, 30. Nov. Schulungsabend des Stütz=
punktes
Asbach der NSDAP. Geſtern abend fand hier
im Gaſthaus von Phil. Ruths ein außerordentlich gut beſuchter
Schulungsabend ſtatt. Nachdem Stützpunktleiter Bürgermeiſter
Lortz die Anweſenden begrüßt und einige geſchäftliche Angelegen=
heiten
erledigt hatte, ſprach Pg. Jakob Ruths über das Thema:
Raſſe und Vokstum‟. Der Sprecher verſtand es, den Anweſenden
in eindringlicher Weiſe die Bedeutung der beiden Begriffe klar=
zulegen
und zeigte auch, welch wichtiges Glied gerade der deutſche
Bauer in dem raſſereinen Volkstum bildet.
Em. Heppenheim a. d. B., 30. Nov. NSLB. Die Novem=
bertagung
des NSLB. des Kreiſes fand in Weinheim ſtatt. Kreis=
obmann
Pg. Rektor Hartmann ging nach einem Rückblick auf
die letzten Wochen und die bisher geleiſtete Arbeit auf die neuen
großen Aufgaben des NSLB. näher ein, insbeſondere im Hinblick
auf die Raſſenfrage. Er erteilte Herrn Berufsſchullehrer Saling.
als einem mit dieſen Fragen beſonders Vertrauten, das Wort
zu deſſen Vortrag über das Thema: Eugenik, Volkstum und
Raſſe . Nur eine tatkräftige Bevölkerungspolitik, auf den Ergeb=
niſſen
der Eugenik beruhend, könne der Gefahr der Verſickerung
und Entartung unſeres Erbſtromes mit ſeinen ſo reichen An=
lagen
entgegenwirken. Die hemmungsloſe Vermehrung der Min=
derwertigen
werde durch das Steriliſierungsgeſetz endlich unter=
bunden
. Für die erbgeſunden Familien hingegen gelte das Wort
des Führers, daß es verwerflich ſei, geſunde Kinder der Nation
vorzuenthalten.
Ca. Lorſch, 1. Dez. In einer gutbeſuchten Bauernver=
ſammlung
im Gaſthaus Zum weißen Kreuz ſprach Herr Ge=
richtsaſſeſſor
Dr. Schlottmann=Lorſch über das Thema Entſchul=
dung
und Erbhofrecht. In ſachlicher Weiſe verſtand es der Red=
ner
, die Anweſenden über die Hauptpunkte der beiden zur Ret=
tung
des Bauernſtandes erlaſſenen Geſetze zu unterrichten und der
reiche Beifall am Ende ſeiner Ausführungen bewies, daß man
ſeine Ausführungen verſtanden hatte. Dienſtjubiläum.
Herr Bürgermeiſter Huba dahier kann heute auf eine 25jährige
Tätigkeit bei der Gemeinde Lorſch zurückblicken. Rund ein Jahr=
zehnt
davon amtiert er als Bürgermeiſter und hat ſich während
dieſer Zeit infolge ſeines leutſeligen Weſens und Gerechtigkeits=
ſinnes
allgemeine Beliebtheit erworben. Er iſt einer der wenigen
Bürgermeiſter der Umgebung, die bei der nationalſozialiſtiſchen
Revolution im Amte blieben, ein Zeichen, daß man mit ſeiner
Amtstätigkeit zufrieden war. Möge es ihm vergönnt ſein, noch recht
viele Jahre zum Segen unſerer Gemeinde zu wirken. Hobes
Alter. Heute feiert Herr Philipp Strubel dahier ſeinen 80. Ge=
burtstag
.
Aus Mainz und Rheinheſſen.
Mainz, 30. Nov. Ein halbes Jahr Gefängnis
wegen Beleidigung der Reichsfarben. Der 27 jäh=
rige
Maurer Heinrich Keß aus Mainz=Weiſenau, Mitglied der
ehemaligen KPD., hatte ſich am 31. Auguſt d. J. einem Hitler=
jungen
gegenüber in beleidigender Weiſe gegen die Reichsfarben
ausgeſprochen. Wegen öffentlicher Beſchimpfung der Reichsfarben
wurde der Angeklagte zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt.
Alzey, 1. Dez. Verhängnisvolle Schießereien.
An einem der letzten Abende wurden, wie die Alzeyer Zeitung
berichtet, auf die Wohnung des Weinhändlers Jakob Corell
in Wonsheim von unbekannten Tätern mehrere Schüſſe ab=
gegeben
. Als nun geſtern abend an der Wohnung von Corell
mehrere SA.=Männer vorbeigingen, gab Corell auf ſie mit ſeinem
Jagdgewehr mehrere Schüſſe ab. wodurch einige SA.=Männer ver=
letzt
wurden; einer von ihnen mußte ins Krankenhaus gebracht
werden. Jakob Corell, ſein Sohn ſowie zwei Wonsheimer Bür=
ger
, die ſich zurzeit der Tat in Corells Wohnung befanden, wur=
den
verhaftet. Wie wir erfahren, weilte am Freitag eine Kom=
miſſion
der Wormſer Polizeidirektion zur Unterſuchung der Vor=
gänge
in Wonsheim. Ein amtlicher Bericht liegt bisher nicht
vor.

Oberheſſen.

h. Bad=Nauheim, 1. Dez. Die Anlage eines großen Feſt=
und Sportplatzes in Verbindung mit einer. Freilicht=
bühne
wurde in der geſtrigen Stadtratsſitzung beſchloſſen. Bei
der Herſtellung der Anlage ſollen nur einheimiſche Arbeitsloſe
beſchäftigt werden. Für die Errichtung einer Stadtrand=
ſiedlung
von 30 Siedlerſtellen am Rödgerweg hat der heſſiſche
Staat Darlehen bewilligt. Die Stadt hat hierzu ein Gelände von
20 000 Quadratmetern zu 1 RM. pro Quadratmeter bereitgeſtellt.
Der von Beigeordneten Götz geſtellte Antrag, welcher den Bei=
tritt
der Stadt Bad=Nauheim zum Garantieverband mit
einer Beteiligung von 5000 RM. fordert, wurde angenommen.
Bürgermeiſter Dr. Ahl nahm die Verpflichtung der vier neuen
Stadtratsmitglieder vor, ſo daß unſer Stadtparlament nunmehr
rein nationalſozialiſtiſch iſt. Außerdem wurden die neuen ſtädti=
ſchen
Ausſchüſſe gebildet. Die ſtädtiſche Betriebs= und Ver=
mögensrechnung
für das Rechnungsjahr 1931 wurde einſtimmig
angenommen. Sie ſchließt in Einnahme mit 2 006 941,66 RM. und
in Ausgabe mit 1 859 117,54 RM., bzw. mit 982 439,68 RM. und
586 055,80 RM. ab.

SA=Reſerve I, Stand=

Der Skahlhelm B.d.5. ort Reinheim.
WStanmeimn Nächſter Pflichtabend: Dienstag, den 5. Dezember,
abends 8 Uhr, im Gaſthaus zum Schwanen. Er=
ſcheinen
aller Kameraden, auch der auswärtigen, iſt Pflicht. Wer
am Erſcheinen verhindert iſt, hat ſich unter Angabe der Gründe
bei dem Unterzeichneten ſchriftlich zu entſchuldigen.
(gez.) Werner, komm. Standortführer.

[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 334
Nachrichten des Standesamts Darmſtadi.
Geſtorbene. Am 24. November: Kehr. Anna Marie, geb.
Ziegler, Ehefrau des Bäckers, 46 Jahre alt, Griesheim bei Darm=
ſtadt
: Stadtkrankenhaus. Wenzel, Heinrich, Förſter, verheiratet,
57 Jahre alt, Hetzſchbach; Stadtkrankenhaus. Am 23. November:
Schwöbel, Philipp. Fuhrmann, ledig, 65 Jahre alt. Schwanen=
ſtraße
8. Am 24. November: Büttel, Babette, geb. Erb. 70
Jahre alt, Ehefrau des Steinmetz, Gardiſtenſtraße 13. Rein=
herr
Johann Juſtus, Regierungsrat i. R., verheiratet, 61 Jahre
alt, Wilhelmſtraße 22. Schäfer Marie Chriſtine, geb. Schmidt,
Ehefrau des Kaufmanns. 36 Jahre alt, Darmſtraße 25. Wein=
garten
, Johann Heinrich Auguſt, Optiker, verwitwet. 79 Jahre
alt, Rheinſtraße 5. Wenzel, Eliſabeth, geb. Roth. Ehefrau des
Fabrikarbeiters 36 Jahre alt, Ludwigsplatz 6. Am 25. November:
Friedrich. Jakob. Pfandmeiſter in Ruhe, 87 Jahre alt, ver=
witwet
, Inſelſtraße 38. Am 26. November: Brandenburg,
Anna Maria Adeline Joſephine, geb. Haug, 77 Jahre alt. Witwe
des Generalmajors, Wilhelminenplatz 17. Am 25. November:
Höhner, Ludwig, Kaufmann, 49 Jahre alt, verheiratet. Nieder=
Ramſtädter Straße 55. Am 26. November: Bell, Louiſe. geb.
Finger, 80 Jahre alt. Witwe des Rentners, Kiesſtraße 97. Am
25 November: Sander, Helene, ohne Beruf, ledig, 54 Jahre
alt, Schulſtraße 16. Holzapfel, Eduard, Senatspräſident i. R.,
73 Jahre alt, verheiratet, Kiesſtraße 123. Am 26. November:
Birnbaum, Elfriede Klara, geb. zur Mühlen, Ehefrau des
Schauſpielers, 60 Jahre alt, Heinrich=Fuhr=Straße 11. Am 25. No=
vember
: Tilly, Ludwig Adam, Kaufmann 38 Jahre alt, ver=
heiratet
. Gutenbergſtraße 45. Zimmer Pauline Katharina,
geb. Schukraft Ehefrau des Formers, 46 Jahre alt= Weinberg=
ſtraße
36½. Am 26. November: Berth. Jakob. Rentner. 88
Jahre alt, verwitwet, Annaſtraße 24. Am 27. November: Pull=
mann
, Chriſtine geb. Roßler, Ehefrau des Oberregierungsrats,
53 Jahre alt, Saalbauſtraße 78. Arheilger. Wilhelmine Karo=
ine
Chriſtine, geb. Schardt, Witwe des Bürovorſtehers i. R.,
33 Jahre alt, Lauteſchlägerſtraße 10. Rudolph, Gertrud Adel=
heid
Eveline geb. Vogeler, verheiratet mit dem Buchhalter, 65
Jahre alt, Roßdörfer Straße 43. Lerch, Karl. Oberrechnungs=
rat
, 57 Jahre alt, verheiratet. Martinsſtraße 78. Winter,
Heinrich Schuhmacher, verwitwet, 82 Jahre, Eſchollbrückerſtr. 44.
Am 28. November: Hallwachs, Friedrich Eduard Eugen Forſt=
meiſter
i. R., 78 J., verh.. Saalbauſtr. 69; Stier, Eliſabethe,
geb. Geyer, 71 J.. Ehefrau des Hofzimmermalers, Frankfurter
Straße 46; Dorſt, Karoline Martha geb. Stadelmayer. Ehe=
rau
des Immobilienagenten, 38 J., Hoffmannſtr. 21; Cramer,
Ludwig, Wagenwärter i. R., 71 J., geſchieden. Emilsſtr. 1;
Mager, Eliſabetha, geb. Hörr, Ehefrau des Maſchinenmeiſters,
55 J., Arheilger Straße 74. Am 29. November: Weber,
Marie, Privatin, 78 J., ledig, Heinrichsſtr. 148: Poth. Anna
Margarethe geb. Walter Ehefr. des Müllers, 69 J.. Lauteſchlä=
gerſtr
. 48; Henning, Barbara, geb. Dörſam. Ehefrau des Kell=
ners
, 47 J., Magdalenenſtr. 6; Riegel, Bertha, geb. Hoff=
mann
, Ehefrau des Ingenieurs, 75 J., Kranichſteiner Straße 8½.
Am 30. November: Vörkel, Sophie. geb. Henninger. Witwe
des Werkmeiſters i. R., 76 J.. Nieder=Ramſtädter Straße 30;
Keller, Anna, geb. Pfeiffer, Witwe des Privatiers, 74 J.. Er=
bacher
Straße 63: Martens, Wilhelmine Auguſte Karoline,
Diakoniſſe, ledig. 83 J. Erbacher Straße 25; Kronenberger,
Eva, geb. Ningler, Ehefrau des Schloſſers, 53 J.. Nieder= Ram=
ſtädter
Straße 7. Am 1. Dezember: Klöß, Katharina, ohne
Beruf, ledig, 77 J., Fuhrmannsſtraße 10.

Kirchliche Nachrichken.

Evangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Samstag, 2. Dezember.
Stadtkirche. Abends 8,30 Uhr: Abendandacht.
Stiftskirche. Abends 8 Uhr: Beichte.
Sonntag, 3. Dezember, 1. Advent.
Stadtkirche. (Kollekte für die Gemeindepflege.) Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt
mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Lautenſchläger. Vorm. 11,30 Uhr: Kinder=
gottesdienſt
. Pfarrer Lautenſchläger. Abends 5 Uhr: Abendgottesdienſt mit Feier des
heiligen Abendmahls. Pfarrer Vogel. Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 bis 4 Uhr
zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang Nordtüre.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Stadtkapelle (Kollekte für die Gemeindepflege.) Vorm. 8,30 Uhr: Morgenandacht
Pfarrer Vogel. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. Vorm. 11,15 Uhr
Kindergottesdienſt. Pfarrer Vogel. Abds. 8,15 Uhr: Das IſenheimerWeihnachtswunder.
Schloßkirche. (Kollekte für die Gemeindepflege.) Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Dekan Zimmermann. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Dekan Zimmermann.
Abends 6 Uhr: Abendmahlsfeier mit Einzelkelch. Dekan Zimmermann. Mittwoch,
6. Dez., abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Wagner.
Martinskirche. (Kollekte für die Armen und Kranken der Gemeinde.) Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt mit Abendmahlsfeier. Pfarrer Köhler, Anmeldung von 9,30 Uhr an
in der Sakriſtei. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Weſt.
Landeskirchenrat D. Waitz. Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Dr. Bergér.
Mittwoch, 6. Dez., abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Martinsſtift. Abends 8 Uhr:
Bibelſtunde im Gemeindehaus.
Kapelle des Städt. Altersheims. Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Dr. Bergér.
Johanueskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit heiligem Abendmahl und
Vorbereitung. Pfarrer Marx. Vorm. 11,45 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 5 Uhr:
Predigtgottesdienſt mit heiligem Abendmahl und Vorbereitung. Pfarrer Goethe,
Mittwoch, 6. Dez., abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde im Gemeindehaus. Pfarrer Goethe
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7,30 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie.) (Kollekte für die Armen.)
Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit anſchließender Feier des heiligen Abendmahls
Pfarraſſiſtent Junker. Vorm. 11,30 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent Junker.
Dienstag, 5. Dez., abends 8 Uhr: Bibelſtunde.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). (Kollekte für den Kirchenfonds der Petrus=
gemeinde
.) Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls.
Anmeldung von 9,30 Uhr an in der Sakriſtei. Pfarrer Weiß. Vorm. 11,30 Uhr: Kinder=
gottesdienſt
für beide Bezirke. Pfr. Weiß. Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfr. Frle.
Bibelſtundenſaal der neuen Trainkaſerne. Vorm. 9,30 Uhr: Gottesdienſt. Pfr. Irle
Mittwoch, 6. Dez., abends 8 Uhr: Bibelſtunde für den Oſtbezirk im Gemeindehaus
über Markusevangelium, Pfarrer Weiß. Mittwoch, 6. Dez., abends 8 Uhr: Bibel=
ſtunde
für den Weſtbezirk im Saal der neuen Trainkaſerne; Konfirmandenſtunde für
Erwachſene. Pfarrer Irle.
Pauluskirche. (Kollekte für den Kirchenfonds der Paulusgemeinde.) Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarrer A. Müller. Feier des heiligen Abendmahls mit Vorbereitung.
Anmeldung von 9,30 Uhr an in der Sakriſtei. Vorm. 11,30 Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarrer A. Müller. Abends 6 Uhr: Heiliges Abendmahl mit Einzelkelch. Pfarrer Wolf,
Anmeldung von 5,30 Uhr an in der Sakriſtei.
Mittwoch, 6. Dez., abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Wolf.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit heiligem Abendmahl. Pfarrer
Hickel. Nachm. 5 Uhr: Kindergottesdienſt: Adventsfeier in der Kinderſchule. Don=
nerstag
, 7. Dez., abends 8 Uhr: Betſtunde.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Köhler, Wenckſtr. 29, Fernr. 2449.
2. Veranſtaltungen.
Stadtgemeinde: Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Sonntag, 3. Dez., abends 8 Uhr:
Adventsfeier der Lukasgemeinde. Jugendvereinigung der Stadtgemeinde ( gemein=
ſamer
Abend). Montag, 4. Dez., abends 6 Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde. Abends
8 Uhr: Männervereinigung der Lukasgemeinde: Monatsverſammlung. Vortrag von
Pfarrer Müller. Jugendbund der Lukasgemeinde. Dienstag, 5. Dez., abends
8 Uhr: Kirchengeſangverein der Stadtkirche. Jugendvereinigung der Stadtgemeinde
(Gruppenabend). Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde. Mittwoch,
6. Dez., abends 8 Uhr: Kirchengeſangverein der Stadtkapelle und Schloßkirche. Jugend
bund der Markusgemeinde. Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde.
Freitag, 8. Dez., abends 6 Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde. Abends 8 Uhr: Mütter=
abend
der Stadtgemeinde. Jugendbund der Kaplaneigemeinde.
Konfirmandenſaal im Schloß. Montag, 4. Dez., abends 8 Uhr: Mädchen=
vereinigung
der Schloßgemeinde. Mittwoch, 6., und Samstag, 9. Dez., nachm. 2 bis
4 Uhr: Handarbeitsſchule der Stadtgemeinde. Mittwoch, 6. Dez., abends 8 Uhr:
Gruppenabend der Jugendvereinigung. Donnerstag, 7. Dez., abends 8 Uhr: Jugend=
vereinigung
der Stadtgemeinde. Samstag, 9. Dez., abends 8 Uhr: Jugendvereinigung
der Stadtgemeinde. Poſaunenchor.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Liebfrauenſtr. 6.) Montag, 4. Dez., abends
8 Uhr: Adventsfeier, zugleich Hauptverſammlung des Frauenvereins mit Vortrag von
Frau M. Ohly über Mütterdienſt der evangeliſchen Kirche‟. Dienstag, 5. Dez.,
abends 8 Uhr: Jugendvereinigung. Mittwoch, 6. Dez., nachm. 2 Uhr: Handarbeits=
und Strickſchule. Donnerstag, 7. Dez., abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung (Weſt).
Freitag, 8. Dez., abends 8 Uhr: Mütterabend (Weſt). Jugendvereinigung (ältere
Abtlg.). Samstag, 9. Dez., nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und Strickſchule.
Martinsſtift (Müllerſtr. 28). Dienstag, 5. Dez., abends 8 Uhr: Kirchenchor.
Donnerstag, 7. Dez., abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung (Oſt). Freitag, 8. Dez.,
abends 8 Uhr: Mütterabend (Oſt), Adventsfeier.
Saal der Kleinkinderſchule (Mauerſtr. 5). Mittwoch, 6. Dez., abends 8 Uhr:
Poſaunenchor.
Johannesgemeinde: Gemeindehaus (Kahlertſtr. 26). Montag, 4. Dez., abends
8 Uhr: Kirchenchor und Mütterabend. Dienstag, 5. Dez., abends 8 Uhr: Mädchen=
bund
und Jungenſchaft. Mittwoch, 6. Dez., nachm. 2 Uhr: Strickſchule; 2.30 Uhr:
Nähnachmittag. Donnerstag, 7. Dez., abends 8,15 Uhr: Spielſchar. Freitag,
3. Dez., abends 8 Uhr: Kurrende. Abends 8 Uhr: Teeabend des Frauenvereins und
Vortrag 100 Jahre Kaiſerswerth, Pfarrer Waldeck.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Sonntag, 3. Dez., abends
8,15 Uhr: Gemeindeabend (Adventsfeier). Montag, 4. Dez., abends 8,30. Uhr:
Kirchenchor. Donnerstag, 7. Dez., abends 8 Uhr: Mütterabend.
Petrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Montag, 4. Dez., nachm.
3 Uhr: Vorſtandsfitzung des Frauenvereins. Abends 8,15 Uhr: Jungvolkabend. 8,15 Uhr:
Weibl. Jugendſchar. Dienstag, 5. Dez., abends 8,15 Uhr: Monatsverſammlung der
Männervereinigung mit Vortrag von Pfarrer Weiß über Deutſches Chriſtentum und
Altes Teſtament Mittwoch, 6. Dez., nachm. 3 Uhr: Sitzung der Frauenhilfe. Nachm.
3 Uhr: Mädchenjungſchar. Donnerstag, 7. Dez., abends 68 Uhr: Poſaunenchor.
Abends 8 Uhr: Mütterabend. Abends 8,15 Uhr: Chriſtl. Pfadfinderſchaft (Heim: Eich=
bergſtraße
). Freitag, 8. Dez., abends 8 Uhr: Mädchenchor. Abends 8,15 Uhr: Kirchen=
chor
. Samstag, 9. Dez., nachm. 3 Uhr: Bubenjungſchar. Abends 7.30 Uhr: Singekreis.
Paulusgemeinde: Gemeindeſaal unter der Kirche. Sonntag, 3. Dez., abends

Bürgerſteuer 1934
in der Stadt Darmſtadt.
Die Stadt Darmſtadt erhebt für das Kalenderjahr 1934
eine Bürgerſteuer in Höhe von 500 v. H. des Reichsſatzes.
Der Berechnung der Bürgerſteuer wird nach Maßgabe des
§ 7. Abſ. 2 und 3 der Verordnung zur Durchführung des
Bürgerſteuergeſetzes 1934 vom 15. September 1933 das Ein=
kommen
des Kalenderjahres 1932 (oder des in dieſem Jahre
endenden Steuerabſchnitts) zugrunde gelegt.
Für die Bemeſſung der Bürgerſteuer 1934 gelten die in
dem § 3 Abſ. 2 des Bürgerſteuergeſetzes 1934 aufgeführten
Reichsſätze. Die für die Stadt Darmſtadt für das Kalender=
jahr
1934 zur Erhebung kommende Bürgerſteuer bleibt
ſonach:

Bis

Samstag, 2. Dezember 1933
8 Uhr: Jugendvereinigung. Montag, 4. Dez., nachm. 5,30 Uhr: Sitzung der Armem
kommiſſion. Abends 8 Uhr: Jugendbund. Dienstag, 5. Dez., vorm. 10 Uhr: Vorſtands
ſitzung des Frauenvereins. Abends 8 Uhr; Kirchenchor. Donnerstag, 7. Dez., abendi
8 Uhr: Adventsfeier des Frauenvereins. Freitag, 8. Dez., abends 8 Uhr: Kirchenchor
Samstag, 9. Dez., nachm. 4,30 Uhr: Jungſchar. Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung
Eliſabethenſtift (Erbacher Str. 25). Ev. Sonntagsverein; Sonntag, 3. De=
nachm
. 4 Uhr: Vereinsſtunden.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24.) Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. Vorm. 11 Uhr
Kindergottesdienſt. Nachm. 3,30 Uhr: Bibelſtunde. Abends 8 Uhr: Adventsfeier.
Montag: Die Miſſionsarbeitsſtunde fällt aus. Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibel
ſtunde. Abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. Herr Weiker. Mittwoch, abend
8,30 Uhr: Gemiſchter Chor. Donnerstag, abends 8,15 Uhr: Lichtbildervortrag übe
das Gemeinſchaftswerk in Braſilien. Freitag, abends 8 Uhr: Bibelſtunde in der Beſſun
ger Mädchenſchule. Herr Bringmann. Samstag, abends 8 Uhr: Poſaunenchor
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 7 Uhr: Weiheſtunde. Nachm
2,30 Uhr: Jungendbundſtunde für junge Männer. Die Jugendbundſtunde für june
Mädchen fällt aus. Abends: Beteiligung an der Adventsfeier der Stadtmiſſion. Dien=
tag
, abends 8,30 Uhr: Beteiligung der jungen Mädchen an der Blaukreuzſtunde. Mit=
woch
, nachm. 3 Uhr: Kinderbund und E. C.=Jungſchar für Mädchen. Abends 8 Uhr
Gebetsſtunde für junge Männer. Abends 8,30 Uhr: Pflichtabend für junge Männer
Spielabend. Samstag, nachm. 3 Uhr: Kinderbund und E. C.=Jungſchar für Knaben
Heimabende für ortsfreide junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtr. 24
Jeden Donnerstag, abends 8,15 bis 10 Uhr: Zuſammenkunft. Jeden zweiten ur
vierten Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden.
3. Gemeindeämter.
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Vorderhaus, 1 Treppe. Spreck
ſtunden vorm. von 1012 Uhr und nachm. (außer Samstags) von 5 bis 6 Uhr. Fern
ſprecher 4584.
Gemeindeamt für Kirchenſteuerangelegenheiten: Gemeindehaus, Kiesſtr. 1
Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm. von 8 bis 12 Uhr und nachm. von 35,:
Uhr, außer Dienstag= und Freitagnachmittag. Fernſpr. 2379.
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Hinterhaus, Zimmer
Zahltage: Montag, Mittwoch und Donnerstag vorm. von 912 Uhr.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Str. 21. Fernſpr. 288:
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17; Martinsſtift, Müllerſtr. 28
Gemeindehaus, Liebfrauenſtr. 6; Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26; Gemeindehaus, Eic
wieſenſtr. 8; neben der Pauluskirche, Ohlyſtr.
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiftsſtr. 51): Rechtsauskunfts
ſtelle. Sprechſtunden vorm. von 101 Uhr. Fernſprecher 2288
Privatpflegeſtation des Heſſiſchen Diakonievereins, Freiligrathſtr. 8, Fernſpr. 247
Auswärtige Gemeinden.
Evgl. Kirche Traiſa. Sonntag, 3. Dez., 1. Advent. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſ
Kollekte. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt der Gr. Um 1 Uhr: Kindergottesdienſt de
Kleinen. Abends 8 Uhr: Gottesdienſt mit heilg. Abendmahl. Donnerstag: Frauenab
Evgl. Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 3. Dez., 1. Advent. Vorm. 10 Uhr: Gottes
dienſt. (Joh. 18, 37.) Anſchließend Beichte und heiliges Abendmahl. Um 1 Uhr: Kinder
gottesdienſt. Abends 5 Uhr: Adventsandacht. Montag: Mädchenverein. Dienstag
67 Uhr: Bücherausgabe. 8,30 Uhr: Kirchenchor. Mittwoch, 5 Uhr: Mädchenjung
ſchar. 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Donnerstag: Frauenverein. Freitag: Poſaunencho
Evgl. Kirche Roßdorf. Sonntag, 3. Dez., früh 6,30 Uhr: Adventsfeier der Jugend
bünde. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Jahresfeſt der Jugendbünde. Mitwirkun
des Poſaunenchors. Kollekte für die Jugendarbeit. Feier des hl. Abendmahls. Nachm
1,30 Uhr: Gottesdienſt mit Trauung. Montag, 5 Uhr: Jungſchar Mädchen ält. Gr.
8 Uhr: Frauenverein. Dienstag: Kirchengeſangverein. Poſaunenchor. Mittwoch
3 Uhr: Jungſchar Mädchen jüng, Gruppe. Abends 8,30 Uhr: Jugendbund Wartbure
Freitag: Mädchenbund.
Evgl. Kirche Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 3. Dez., 1. Advent. Vormittags 10 Uhr
Hauptgottesdienſt. Mitwirkung des Kirchenchors. Kollekte für den örtlichen Kirchenfonds
Im Anſchluß an den Gottesdienſt Feier des heil. Abendmahls. Abends 8 Uhr: Liturgiſch
Adventsandacht. Mitwirkung des Poſaunenchors der ev. Gemeinſchaft und der oberſte
Schulklaſſe. Dienstag: Jugendvereinigung. Mittwoch): Jugendvereinigung.
Mittwoch: Kirchenchor. Freitag: Jungmädchenverein.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Vereinigung evangeliſcher Freikirchen Deutſchlands.
Evgl. Gemeinſchaft, Schulſtr. 9. Sonntag, vorm. 10 Uhr: Predigtgottesdienſt
Prediger Veihelmann. Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 3 Uhr: Jungſchar Abend
8 Uhr: Predigt. Montag, abends 8,15 Uhr: Jugendbund. Dienstag, abends 8,1,
Uhr: Singſtunde. Donnerstag, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Samstag, abend
8 Uhr: Streichchor.
Evgl. Gemeinde gläubig getaufter Ehriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17. Sonntag
vorm. 9,30 Uhr: Weihe=Verſammlung (Pred. Rehr). Vorm. 10,30 Uhr: Sonntags
ſchule. Abends 8 Uhr: Vortrag: Die letzte Nacht; (Pred. Rehr). Mittwoch
abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Freitag, abends 8,30 Uhr: Gebetsſtunde.
Methodiſten=Gemeinde, Wendelſtadtſtr. 38. Sonntag, vorm. 11 Uhr: Sonntags
ſchule. Abends 8 Uhr: Predigtgottesdienſt. Montag, abends 8 Uhr: Jugendbund
Mittwoch, abends 8 Uhr: Bibel= und Gebetsſtunde.
Die Ehriſtengemeinſchaft, Heidelberger Str. 14 (nächſt Heinrichſtr.). 1. Advents
ſonntag, 3. Dez., vorm. 10 Uhr: Menſchenweihehandlung mit Predigt. 20,30 Uhr
Predigtgottesdienſt: Wege zur Gemeinſchaft: Hirtenglaube‟, Pfr. Thielemann.
Mittwoch, 6. Dez., vorm. 7,45 Uhr: Menſchenweihehandlung. Donnerstag, 7. Dez.
vorm. 10,30 Uhr: Menſchenweihehandlung. Freitag, 8. Dez., 20,30 Uhr: Abvents
betrachtungen. Pfr. Thielemann.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt, Mollerſtr. 40. Sonntag, 3. Dez., vorm. 9,36
Uhr: Andacht. Prediger Kruſt. Nachm. 4 Uhr: Adventsfeier. Prediger Kruſt. Diens
tag, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Kruſt.
Chriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Christian Science Society) in Darmſtadt
Aula der Adolf Hitler=Bau=Schule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden Sonntag, vorm
10 Uhr und jeden Mittwoch, abends 8,15 Uhr. Thema am 3. Dezemb.: Gott die einzige
Urſache und der einzige Schöpfer; Goldener Text: Jeſaja 43:15.

inkommen: Steuer . 4 500. RM. 30. RM. von 4 501.- bis 6 000. 45. 6 001. 8 000. 60. 8 001. 12 000. 90. 12 001.- 16 000. 120. 16 001. 20 000. 150. 20 001. 25 000. 250. 25 001. 50 000. 375. 50 001. 75 000. 750. 75 001. 100 000. 1500. 100 001. 250 000. 2500. 250 001. 500 000. 5000. 500 001. an 10000.

Für Perſonen, die einkommenſteuerfrei ſind wegen
Geringfügigkeit des Einkommens zu einem Einkommen=
ſteuerbetrag
für das Kalenderjahr 1932 nicht herangezogen
ermäßigt ſich der Reichsſatz auf die Hälfte des niedrigſten
Reichsſatzes, der für Perſonen mit einem Jahreseinkommen
von nicht mehr als 4500. RM. gilt. Dieſe Ermäßigung
tritt nicht ein, wenn landwirtſchaftliches, forſtwirtſchaftliches
und gärtneriſches Vermögen, Grundvermögen und Betriebs=
vermögen
im Sinne des Reichsbewertungsgeſetzes von mehr
als 10 000. RM. vorhanden iſt. Es ſind hier die Einheits=
werte
vom 1. Januar 1931 maßgebend.
Ehegatten, die nicht dauernd getrennt leben, werden
zuſammen mit demſelben Satz wie ein Unverheirateter
herangezogen. Die Ehegatten haften als Geſamtſchuldner.
Mit der Zuſtellung der Steuerkarten 1934 iſt begonnen
worden. Wir machen darauf aufmerkſam, daß mit der Zu=
ſtellung
der Steuerkarten 1934 gleichzeitig die Anforderung
der Bürgerſteuer 1934 erfolgt für diejenigen Perſonen, die
Arbeitslohn erhalten. Die Steuerkarten ſind daher um=
gehend
den Arbeitgebern auszuhändigen. Im Laufe des
Monats Dezember 1933 werden auch die Bürgerſteuer=
beſcheide
1934 für dieienigen Bürgerſteuerpflichtigen zuge=
ſtellt
, für die eine Einkommenſteuerveranlagung im Steuer=
abſchnitt
1932 ſtattgefunden hat.
Bezüglich des Umfangs der Steuerpflicht und der Be=
freiungsmöglichkeiten
verweiſen wir auf die in dem Nach=
richtenteil
enthaltenen näheren Ausführungen.
(ſt. 14474
Darmſtadt, den 28. November 1933.
Bürgermeiſterei.
Dr. Müller, Oberbürgermeiſter.

Verſteigerunganzeige.
Amh Samstag, den 2. Dezember 1933
nachm. 1 Uhr, verſteigere ich in meinem
Pfandlokal, Luiſenſtraße 32, gemä
8 1234 ff. BGB.:
1 Paar Brillantohrringe und
1 Brillantring
öffentlich, meiſtbietend, freiwillig gege
Barzahlung.
Darmſtadt, den 1. Dezember 1933,
14506) Scheuer, Gerichtsvollzieher

Zu verkauf. iſt das
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zu verkaufen.
Rundeturmſtr. 11.

Bekannimachung.
Betr.: a) Errichtung einer Zwangsinnung
für das Metzgergeweibe im
Bezirk der Stadt Darmſtadt,
b) Errichtung einer Zwangsinnung
für das Bäckergewerbe im
Bezirk der Stadt Darmſtadt.
Nach Durchführung des Abſtimmungs=
verfahrens
gem. 8 121 der A. V. zur
Gewerbeordnung werden die Abſtim=
mungsliſten
auf die Dauer von zwei
Wochen von der Veröffentlichung dieſer
Bekanntmachung ab gerechnet im Stadt=
haus
, Zimmer 62, an den Amtstagen
Dienstags und Freitags, zur Einſicht für
die beteiligten Gewerbetreibenden offen=
gelegt
. Ich mache darauf aufmerkſam,
daß etwaige Einſpküche innerhalb der
Offenlegungsfriſt bei mir geltend zu
machen ſind. Nach Ablauf der Friſt ein=
gebrachte
Einprüche bleiben unberück=
ſichtigt
.
(14510
Darmſtadt, den 30. November 1933.
Der Kommifſar für de Abſtimmung:
Krauskopf
Verwaltungs=Inſpektor.
Bekanntmachung.
Betr. E.nziehung der rückſtändigen Beiträge.
Wir bitten die Herren Arbeitgeber an
unſere Vollziehungsbeamten nur dann
Zahlung zu leiſten, wenn Letztere im Be=
ſitze
des Pfandauftrags ſind und ſich ent=
ſprechend
ausweiſen können. Die Voll=
zie
ſungsbeamten ſind im Beſitze eines
Ausweiſes, der mit Lichtbild verſehen
iſt und das Amtsſiegel des Verſicherungs=
amtes
der Stadt Darmſtagt trägt. Alle
Zahlungen, die unter anderen Voraus=
ſetzungen
geleiſtet ſind, werden von uns
nicht anerkannt.
Darmſtadt, den 1. Dezember 1933.
Der Vorſtand
der Allgemeinen Ortskrankenkafſe
14497
Darmſtadt=Stadt.
Vierheller, Vorſitzender.
Frankfurt a. M.
Pferde-Märkte
4. Dezember 1933,
2. Jan., 5. Febr., 5. März 1934
Durchſchnittl. Auftrieb
400Pferde all. Raſ.., auch Schlachtpfd.;
Agr. Ausw u. beſte Geleg f. Kauf. od.
Tauſch. Ein Beſ. dieſ. Märkte iſt z. empfehl. F
Der Handel Sonntags verboten!

[ ][  ][ ]

Sanstag. 2 Dezember 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 334 Seite 9

Der ſchwarze Freitag.
Vom mukigen Eingreifen einer Jagdſtaffel des Geſchwaders Göring.

Die Ausführungen ſind dem ſoeben in K. Thiene=
manns
Verlag Stuttgart erſchienenen Buch Soldat
in den Wolken von Werner Chomton eni=
nommen
. Preis 2. RM. Zu beziehen durch jede
Buchhandlung.
Am frühen Morgen ging es ſchon los. Jetzt um 8 Uhr iſt
ein ununterbrochenes Dröhnen von der Front zu hören. Da=
zwiſchen
die dumpfen Paukenſchläge ganz ſchwerer Einſchläge
weittragender Geſchütze. Im Abſchnitt der Abteilung und weiter
nach rechts hin iſt der Teufel los. Niemand weiß Genaues. Doch
ſcheint der Franzoſe einen großangelegten Gegenangriff vor=
zuhaben
.
Es wimmelt von feindlichen Fliegern. Jagdſtaffeln ganze
Geſchwader, große Bombenmaſchinen, verwegene Einzelgänger,
die ſchneidig bis auf wenige Meter herunterſtoßen und beträcht=
ſiches
Unheil anrichten. Da eben flammt wieder ein deutſcher
Feſſelballon auf und ſtürzt mit langer Rauchfahne nieder.
Hrüben beim großen Munitionsdepot rumpſen Bomben auf,
fünf ſechs, zehn, eine ganze Ladung geht da nieder.
Die Luft iſt erfüllt von dem hohen Singen der Rotations=
notore
, dem blaffen der Flakbatterien aus dem tiefen Dröhnen
ver erregten Front. Alle Nerven vibrieren, ſchneller kreiſt das
Blut durch den Körper, jeder ſpürt faſt körperlich das Ungeheuer,
das da irgendwo lauert, und jeden Moment ausbrechen kann,
Tot und Verderben um ſich ſprühend
Die ganze Abteilung iſt auf dem Platz. Alles beobachtet mit
Hläſern den Himmel, an dem ſich jetzt eine Schlacht abſpielt,
vie ſie vordem noch kein Menſch geſehen hat. Ritterkämpfe aus
er Zeit der Kavaliere ſcheinen aus der Vergangenheit hinüber=
roſiziert
in eine andere Epoche und eine andere Sphäre. Wieder
ämpft hier Mann gegen Mann.
Mit Liſt und Kraft und Kühnheit, auf ihren geflügelten
koſſen, jagen die Gegner aufeinander zu, prallen zuſammen,
oirbeln in tollkühnen Volten herum, ſteigen, ſtürzen, verſchwin=
en
in Wolken, tauchen wieder auf im Blau; unfaßbar das
zanze, unwirklich und unirdiſch ſcheint dieſes Kämpfen auf den
Fegen der Wolken. Jeder Vergleich fehlt, jeder Maßſtab.
Soldat in den Wolken, fliegende Menſchen, Kämpfer
on grenzenloſer Weite!
Veit dehnt ſich die Bruſt, ein Glanz ſpringt auf in den
lugen, und höher ſchlägt das Herz. Du gehörſt auch zu dieſen
ſiegenden Menſchen, kannſt dich auch loslöſen von dieſem ge=
urterten
Boden, und aufſteigen zu den unſichtbaren Gipfeln,
o du der Sonne näher biſt; Bruder der Wolken und Winde,
endbote der Erde an die Unendlichkeit.
Vom Fernſprecher kommt ein Mann gelaufen, einen Zettel
der Hand, reicht ihn dem Hauptmann, der lieſt und wendet
h an ſeinen B. V. der neben ihm ſteht: Holtkamp, Adam
id Nickel ſind bei Cantigny abgeſchoſſen . Beide tot. Fern=
ruch
vom Meßtrupp 18.
Obwohl halblaut geſprochen, hören es doch alle. Das Ge=
räch
verſtummt; um den Mund tritt ein harter Zug. Man
ürt die große Krallenhand, die eben zwei Kameraden heraus=
riſſen
hat. Wer wird der nächſte ſein?
Es muß ſofort eine neue Beſatzung ſtarten. Das A. O. K.
ängt auf Meldungen über die Anmarſchwege hinter der feind=
hen
Front. Eine umfaſſende Aufklärung kann den Tag
tſcheiden."
Leutnant Petereit und der Führer März machen ſich fertig.
hon läuft der Motor, die Monteuxe ſtehen bereit zum Ab=
len
an der Maſchine. Der Lichtbildmann kommt mit einer
gen Kamera gelaufen, während der Hauptmann kurz der Be=
zung
den Auftrag erläutert.
Dann ein Händedruck: Glück ab!"
Die Maſchine rollt kurz herum und ſtartet nach Weſten. Man
ht, wie ſie über dem Dorf hoch geht und dann in einer Links=
wve
der Front zuſteigt.
ſage, die Erkundung ſoll in geringerer Höhe geſchehen und bei, ſteil in die Luft.
guten Steigfähigkeit der L. V. G. C. V ſind ſie über den
äben ſchon in der nötigen Höhe.
Siehſt du, Auguſt, ich hab’s ja gleich geſagt. Haben ſich die
den, der Leutnant Adam und der Nickel beim Start heute
urgen noch an der Kiſte photographieren laſſen. Das geht
mer ſchief, ſag ich dir. Na, und jetzt ſind ſie tot.
Der erſte Monteur der abgeſchoſſenen Beſatzung redet hinten
Zelt mit dem Sanitätsunteroffizier.
Ja, jetzt wird mir’s doch auch ſchwummrig, meint der,
18 iſt jetzt ſchon der zweite Fall, beim Leutnant von Zerrenthin,
ißt du noch, da in Etaves war’s grade ſo. Nur daß ſein
mil davongekommen iſt.
on ſolange fliegt. Vize hätt er werden ſollen, ich hab’s vom
freiten Neubert. Er war ſchon eingereicht dazu und nu, nu
8 aus.
Der Monteur ſchüttelt den Kopf. Seine Maſchine kommt
ht mehr wieder, und er hat ſie doch immer ſo gut in Schuß

gehabt. Die Hände in den Taſchen ſinniert er vor ſich hin. Der
Sanitätsunteroffizier ſagt auch nichts mehr. So unterhalten ſie
ſich eine Weile ſtumm.
Dörfer! Der Sanitäter fährt aus ſeinen Gedanken auf:
Herr Leutnant?
Holtkamp tritt ins Zelt. Sind Ihre Pflaſterkäſten in Ord=
nung
, iſt die Tragbahre bereit. Legen Sie Schienen und alles
Nötige heraus, vielleicht können wir das heute noch brauchen.
Iſt alles in Ordnung, Herr Leutnant, ich habe ſchon alles
zurechtgelegt.
Der Hauptmann iſt zur Diviſion gefahren, Berthold hat er
mitgenommen, der wohl heute doch nicht fliegen wird mit ſeinen
von der letzten großen Fernaufklärung her immer noch erfrore=
nen
Fingern und dem gequollenen Geſicht. Beim Stab erfahren
ſie in großen Zügen, was an der Front vorgeht. Franzoſen
und Engländer haben in breiter Front angegriffen hauptſäch=
lich
bei Amiens. Im Abſchnitt der Diviſion ſind ſie bis jetzt
überall zurückgeſchlagen worden. Aber rechts ſcheinen ſie da und
dort eingedrungen zu ſein. Ungeheure Truppenmaſſen werfen ſie
in die entſtandenen Lücken. Da keine telephoniſche Verbindung
zu dieſem Nachbarabſchnitt mehr beſteht es iſt alles zer=
ſchoſſen
beſchwört der General den Hauptmann, eine Maſchine
einzuſetzen, um Klarheit zu ſchaffen.
Herr General, ich habe nur noch zwei Beſatzungen zur Ver=
fügung
, eine haben wir heute morgen ſchon verloren, eine zweite
iſt eben unterwegs. Die beiden übrigen muß ich zur Verfügung
des A. O. K. halten. Es wird noch ſehr viel zu tun geben
heute.
Ich rufe eben mal das A.O.K. an miſcht ſich der Adjutant
ins Geſpräch. Schweigend ſtehen die Offiziere im Schulzimmer,
in dem der Diviſionsſtab liegt. Leiſe zittern die Scheiben, raſt=
los
auf und ab ſchreitet der General.
Nach Rückkehr des Flugzeuges, das jetzt unterwegs iſt,
kann eine Maſchine für die Diviſion bereitgeſtellt werden, lautet
die Auskunft vom A.O.K.
Im Auto auf der Rückfahrt ſagt der Hauptmann zu Ber=
thold
: Da werden Sie doch wohl noch dran glauben müſſen
n Raum ohne Deckung, auf Strömen ohne Ufer und im Meer heute. (Wie das klingt, denkt dieſer, gerade ſo, als ob ich ſchon
auf der Verluſtliſte ſtünde.) Können Sie’s machen?
Jawohl, Herr Hauptmann!
Schweigend wird der Reſt des Weges zurückgelegt.
Iſt die Maſchine ſchon zurück? iſt die erſte Frage des Ab=
teilungsführers
, als ſie auf dem Platz ankommen.
Nein, noch nicht, aber ſie ſollte bald da ſein.
Man ſteht auf dem Platz und ſucht den Himmel ab. Halb=
laut
unterhalten ſich zwei über ihren Kameraden Adam.
Ein frecher Einſitzer feſſelt kurze Zeit das Intereſſe. Er ſtößt
mehrmals ganz tief herunter und befunkt Kolonnen auf den
Straßen. Scheint ein Engländer zu ſein. Eine verteufelt wendige
Maſchine, Schneidiger Kerl!. Eine Fokkerſtaffel, die plötzlich
irgend woher auftaucht, ſtürzt ſich auf den Gegner, der ſchleunigſt
verſchwindet. Die ganze Meute hinterher.
Da kommt die L. V. G.!!
Irgend jemand hat das gerufen, ſchon laufen die Leute auf
den Landeplatz zu.
Da, richtig, ganz niedrig, dicht über die Gärten weg, kommt
eine Maſchine. Aber warum ſchwankt ſie denn ſo?
Da iſt was paſſiert!
Jeder ſpürt das ſofort. Und alles läuft los.
Ganz ſchief, mit hängendem rechten Flügel ſetzt die Maſchine
hart auf, rollt ein Stück, ſteht. Der Führer winkt mit dem Arm.
Sanitäter!
Der Wind trägt den Ruf abgeriſſen herüber
Nun iſt man heran.
Aus dem Rumpf tropft, nein läuft Blut in Strömen, von
einem Tragdeck hängen Fetzen von Beſpannungsſtoff, an den
Seiten neben dem Beobachterſitz, iſt das Sperrholz aufgeſplittert.
Ein Hochſchrauben hinter der Front kommt jetzt nicht in Das M.G. liegt nicht im Haltebügel, ſondern hängt im Pivot
Wo iſt Petereit?
Wortlos deutete März in den Sitz.
Da liegt zuſammengekauert am Boden, mit kalkweißem Ge=
ſicht
und blauen Lippen Leutnant Petereit. Die Beine ſeltſam
verkrümmt, die Kleidung zerfetzt und völlig durchblutet.
Man hebt ihn heraus, bettet ihn auf die Tragbahre. Kame=
raden
nehmen ihm Brille und Sturzhelm ab. Leiſes Stöhnen
kommt aus dem halboffenen Mund. Er lebt noch. Aber beide
Beine und der linke Arm ſind völlig zerſchoſſen. Hoffnungslos!
Auch März iſt verwundet, zwei Schüſſe in der Schulter. Doch
kann er noch berichten:
Wir waren kaum an der Front, da kamen ſie ſchon an,
Ja, der iſt ja aber auch nicht mit aufs Bild gekommen. ſechs, acht, zehn, von allen Seiten. Wir haben uns gewehrt, wie
Und überhaupt, der Nickel hätt’s doch wiſſen müſſen, wo er wir konnten. Leutnant Petereit hat zwei Trommeln Munition
verſchoſſen, aber es waren zu viele. Eine Jagdſtaffel vom Ge=
ſchwader
Göring hat uns dann heräusgehauen. Zwei oder drei
haben ſie abgeſchoſſen. Dann ſind wir bis weit nach rechts
heraufgegangen. Der Herr Leutnant hat gut beobachten können,
wir waren ja nur 1800 Meter hoch. Aber nachher haben ſie uns

doch noch erwiſcht. Es waren vier Einſitzer, zwei kamen von
oben, die anderen beiden von unten. Auf einmal hat der Herr
Leutnant nicht mehr geſchoſſen, und wie ich mich umdrehe, iſt er
nicht mehr da. Und da bin ich dann abgehauen, immer Kurve
rechts, Kurve links, die Kiſte immer auf die Flügelſpitze geſtellt.
Die Einſitzer immer hinterher. Dabei habe ich dann auch was
abgekriegt. Erſt da vorne haben ſie uns losgelaſſen. So bin ich
noch gerade reingekommen.
Allen, die um die beiden herumſtehen, kriecht etwas Kaltes
den Rücken herauf und ſetzt ſich krallend im Genick feſt. Innen
geht es wie ein eiſerner Vorhang nieder. Alles wird hart, ſtarr.
Man ballt die Fäuſte und ſchließt die Lippen feſter aufeinander.
Jetzt geht’s hart auf hart.
Zwei Beſatzungen ausgefallen und noch immer keine Mel=
dung
!
Petereit ſtirbt noch auf dem Platz und März kann nichts
ſagen, er hat anderes zu tun gehabt bei dieſen ununterbrochenen
Luftkämpfen.
Da ſtehen noch Leutnant Meyer mit ſeinem Führer Bach=
mann
, beide junge, noch wenig erfahrene Flieger. Erſt zehn
Tage bei der Abteilung.
Werden die es jetzt ſchaffen? denkt der Hauptmann. Und
ſein tiefernſtes Geſicht wird noch um einen Schatten ernſter.
Was mag in dieſem Manne jetzt vorgehen? Der tragiſche
Kampf jeden Führers, der lebendige Menſchen einſetzen muß in
ein Getriebe, das der Tod bewegt. Aber Tauſende liegen da
vorn in erbittertem Ringen, und das Schickſal von Hundert=
tauſenden
kann davon abhängen, wenn keine Meldung gelingt.
Es muß alſo ſein! Eine neue Beſatzung muß eingeſetzt werden.
Oder ſoll es Berthold machen? Nein, der iſt meine beſte
Kraft, den muß ich aufſparen für den Fall, daß es zum Aeußer=
ſten
kommen ſollte.
Und wie ſich der Hauptmann aus ſeinen Gedanken reißt,
ſteht Berthold vor ihm: Herr Hauptmann, ich glaube, Meyer
können wir jetzt nicht ſchicken, das wird er kaum machen können.
Ich bin bereit, ſofort zu ſtarten; mit meinem guten Frieſen
werde ich ſchon durchkommen, wir
Nein, mein lieber Berthold, Sie brauche ich noch, fällt
ihm der Hauptmann ins Wort und reicht ihm die Hand. Und
in ſeinen Augen ſteht ein Schimmer, den Berthold verſteht.
Straff richtet er ſich auf und eine heiße Welle ſteigt ihm zum
Herzen: Stolz, daß er hoch bewertet wird, und der Entſchluß,
dieſen Wert reſtlos einzuſetzen, wenn ſein Hauptmann ihn ruft.
Nicht lange braucht er zu warten.
Meyer und Bachmann ſind eben geſtartet. Gerade ſind ſie
über dem zerſchoſſenen Gutshof, da geht Bachmann ſchon in
die Kurve. Zu ſteil! Er rutſcht, ſucht die Maſchine noch zu
fangen
vergebens!
Zu Ende.
Krachend ſchlägt das Flugzeug im Feld nieder. Und dann:
jäh ſpringt eine Flamme auf, erfaßt im Nu den ganzen Trüm=
merhaufen
; praſſelnd ſchlägt die Lohe hoch empor. Schwarzer
Rauch wirbelt hoch.
Die Tragödie iſt vollendet.
Während Sanitäter, Leute mit Löſchapparaten und Monteure
losſtürzen, wendet ſich Berthold zu Frieſen.
Ja?
Natürlich; los!
Aus dem offenen Geſicht ſeines Freundes leuchtet ſoviel
ſelbſtverſtändliche Bereitſchaft und Ruhe, daß Berthold weiß:
mit dieſem Mann kann man den Teufel aus der Hölle holen.
Langſam gehen ſie zuſammen zur Maſchine:
Alſo wir gehen oben rein, direkt beim Nachbarabſchnitt,
da können wir denen noch behilflich ſein, dann möglichſt ſofort
nach hinten und ſo tief hinein, wie es geht. Dann kommen wir
mit der Sonne im Rücken wieder an die Stellungen zurück, dort
ganz tief runter, daß die armen Infanteriſten in ihren Löchern
uns gut ſehen und wiſſen, wir ſind auch noch da!
Berthold geht zum Zelt, wo der Hauptmann am Fern=
ſprecher
ſteht.
Herr Hauptmann, ich gehe jetzt, ſagt er einfach.
Der Hauptmann begleitet ihn bis zur Maſchine.
Glück ab!!
Und dann brauſen ſie los.
Dicht beim Diviſionsſtabsquartier kommt flatternd ein
ſchwarzweißroter Wimpel herabgeſauſt. Soldaten eilen herzu
und bergen die daran hängende Metallkapſel mit der Meldung,
die eben der Flieger abgeworfen hat.
Der Adjutant ſtürzt ins Zimmer:
Herr General, endlich die Fliegermeldung!!
Während Befehle geſchrieben, Adjutanten und Ordonnanzen
abgefertigt und Ferngeſpräche geführt werden, gleitet eine
Maſchine auf den Flugplatz und rollt direkt vor die Zelte.
Alles ſtürzt darauf zu.
Melde mich gehorſamſt vom Flug zurück, Befehl ausgeführt.
Aufklärung auch im Nachbarabſchnitt durchgeführt. Meldung
beim Stab abgeworfen. Die Hand am Sturzhelm, ſteht Berthold
vor ſeinem Hauptmann.
Ich danke Ihnen!
In der Nacht ſitzen der Hauptmann, Holtkamp, Berthold
und Frieſen im Quartier zuſammen.
Sie ſind die letzten der Abteilung.
Man ſpricht nicht viel, ab und zu hebt einer ſein Weinglas
an die Lippen.
Im Glas glüht es ſo rot wie Blut.
Sechs Stühle ſind leer.

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Bei der Abhebung ſind, die alten Sparbücher
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zulegen
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Beträge auf neue Sparbücher gewünſcht wird, dann
ſind beide Bücher vorzulegen. Eine Abhebungspflicht
beſteht für die alten Sparer nicht; die freigegebenen
Beträge können ſelbſtverſtändlich unter der für neue
Spareinlagen üblichen Verzinſung ſtehen bleiben und
auch ſpäter abgehoben werden.
Nähere Auskunft wird bei unſeren ſämtlichen
Kaſſenſtellen bereitwilligſt erteilt.
Auszahlungsſtelle befindet ſich nur bei unſerer
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[ ][  ][ ]

Zum Tag des Pferdes (3. dezemb

Mutterſtute und Fohlen auf der Koppel.
Am kommenden Sonntag wird überall in Deutſchland der Tag des Pferdes gefeiert, an dem alle
diejenigen, die mit Pferden zu tun haben, dieſes edelſten aller Haustiere gedenken.

d5 Aufſtieg eine Münchener Schneeplafti

Nach dem erſten Schneetag, der über ganz München eine dichte weiße Decke legte, errichte ſin
arbeitsloſer Maler mitten auf der Straße eine eindrucksvolle Plaſtik, die Deutſchlands Arſe
ſymboliſiert.

Reich und Ausland.

Kein Zündholz in Kinderhand!

Die Streichhölzer müſſen im Haushalt ſo auf=
bewahrt
werden, daß die Kinder ſie nicht er=
reichen
können. Trotzdem lieſt man immer wie=
der
in der Zeitung von Brandſtiftung durch Kin=
derhand
. Nicht nur größere, bereits ſchulpflichtige
Kinder, ſondern auch drei= bis ſechsjährige haben
in dieſem Jahr durch Spielen mit Streichhöl=
zern
eine Reihe von Bränden herbeigeführt, die
ungeheure Werte allein in einem Kreiſe in=
nerhalb
drei Wochen für ungefähr 200 000 RM.
vernichteten und teilweiſe auch Menſchen in
Gefahr brachten. Jetzt wird ein erſchütternder
Fall aus Berlin gemeldet. Während die Mutter
in der Waſchküche war, hatte das zweijährige
Kind mit Streichhölzern geſpielt und damit die
Betten in Brand geſetzt. Das Kind iſt der
ſchweren Rauchvergiftung erlegen. Eltern und
Erzieher müſſen darüber wachen, daß die Kinder
unter keinen Umſtänden mit dem Feuer
ſpielen können.

Wegen Abhörens des Moskauer
Senders feſtgenommen.

Vallendar. Seit einiger Zeit war es der
hieſigen Polizei gemeldet worden, daß ein Ehe=
paar
gemeinſam mit verſchiedenen Hausinſaſſen
den Moskauer Sender einſtellte, um auf dieſer
Welle zu hören. Im Laufe des vorgeſtrigen
Abends umſtellten Polizeibeamte das Haus und
machten die Wahrnehmung, wie die Hausbe=
wohner
tatſächlich auf der Moskauer Welle die
Hetzreden gegen den Staat und die national=
ſozialiſtiſche
Regierung abhörten. Die Beamten
drangen in das Haus ein und nahmen das Ehe=
paar
ſowie noch zwei männliche Perſonen feſt.
Der im Gebrauch befindliche Empfänger wurde
beſchlagnahmt. Im Laufe des geſtrigen Tages
wurden die Feſtgenommenen ins Gefängnis nach
Koblenz abgeführt; gegen ſie wird Strafantrag
wegen Vorbereitung zum Hochverrat geſtellt
werden. Die vier Feſtgenommen waren ehemals
Mitglieder der K.P.D.

Vollſtreckung eines Todesurteils.
Köln. Im Gerichtsgefängnis Köln= Klingel=
pütz
iſt geſtern, um 7.30 Uhr, der 32jährige
Elektrotechniker Gottlieb Schorſch hingerichtet
worden. Schorſch hatte am 8. Mai vorigen
Jahres ſeine Ehefrau Elſe Schorſch und ſeinen
vierjährigen Sohn Günther ermordet. Wie der
Amtliche Preußiſche Preſſedienſt zu der Hinrich=
tung
mitteilt, hat der preußiſche Miniſterpräſi=
dent
von dem Rechte der Begnadigung keinen
Gebrauch gemacht, weil der Verurteilte die Tat
lediglich begangen hat, um ſich ſeiner Ehefrau
und ſeines Kindes, die ihm läſtig waren, zu
entledigen, und das Verbrechen mit ſeltener
Gefühlsroheit ausgeführt hat.

Der Präſidenk des Vereins Deutſcher
Zeilungsverleger.

Der Hamburger Verlagsdirektor
Edgar Brinkmann
übernahm als Nachfolger des zum Leiter der
Reichspreſſekammer beſtimmten Direktors Amann
das Präſidium des Vereins Deutſcher Zeitungs=
verleger
.

Zur Brandkakaſtrophe in der Zelluloidfabrik in Speyer.

Das ausgebrannte Lagergebäude.

In der Zelluloidfabrik in Speyer brach in einem Gebäude, das hauptſächlich Rohſtoffe enthielt,
ein Brand aus, dem ſieben Perſonen zum Opfer fielen. Der Sachſchaden iſt ſehr erheblich.

Beileids-Telegramm des Führers
zum Speyerer Brandunglück.

Speyer. Bei der Leitung der von dem
ſchweren Brandunglück betroffenen Zelluloid=
werke
iſt folgendes Beileidstelegramm des
Führers Adolf Hitler eingegangen: Den Hin=
terbliebenen
der ſieben Verunglückten mein herz=

lichſtes Beileid. Den Verwundeten baldige Ge=
neſung
. Adolf Hitler. Ferner hat der Leiter
der NSBO., Walter Schumann, der toten Ka=
meraden
in folgendem Telegramm gedacht:
Habe mit großem Bedauern vom Brandunglück
Zelluloidfabrik Speyer Kenntnis genommen und
bitte, den Angehörigen mein tiefgefühltes Bei=
leid
zu übermitteln. Die Beiſetzung der Opfer
der Brandkataſtrophe fand am Freitag nachmit=
tag
16 Uhr ſtatt.

Schwerer Schiffsbrand im Hafen von Hamburg.

Löſchboote nähern ſich dem brennenden Schiffskörper.

Im Hamburger Hafen geriet aus ungeklärter Urſache die Ladung des Frachtdampfers Wandrahm
in Brand. Das Feuer nahm ſolchen Umfang an, daß die Feuerwehr mehrere Stunden lang mit
der Ablöſchung beſchäftigt war.

Raubüberfall auf offener Straße.
Remſcheid. Am Donnerstag, gegen 12 Uhr,
wurde in unmittelbarer Nähe des Rathauſes ein
frecher Raubüberfall ausgeführt. Ein von der
Reichsbank kommender junger Mann mußte an
einem in der Scharfſtraße haltenden Perſonen=
kraftwagen
vorbei. Im gleichen Augenblick
ſrangen zwei Männer aus dem Wagen, ſetzten

ihm eine Piſtole auf die Bruſt und entriſſen
ihm die Aktentaſche, in der ſich 4500 RM. be=
fanden
. Die Räuber beſtiegen ſofort wieder den
Wagen und jagten davon: Bei der Abfahrt
wurde der Ueberfallene nochmals mit der Piſtole
bedroht. Das ſofort von einem benachbarten
Geſchäftshaus alarmierte Ueberfallkommando
konnte die Burſchen nicht mehr faſſen.

Fiſchereiſchukbook Weſer
verläßt die Themſe.

London. Der Beſuch des deutſchen
reiſchutzbootes Weſer auf der Themſe bo,
deutſchen Kolonie Londons Gelegenheit, an
neuen Geiſt des Deutſchen Reiches Ante
nehmen und ihre Zugehörigkeit zum neuen ſich
zu bekräftigen. Ein Bierabend brachte die ſſte
perſönliche Fühlungnahme zu der Beſatzun
Schiffes. Ein Tanzabend im Engliſch=Deu ſen in
Klub brachte die Beſatzung auch mit Englä En ſ

in Berührung. Im übrigen war das Prog im

für den Aufenthalt der Weſer ſehr un
reich. Die Beſatzung beſuchte eine Gerichtsſ arg
in dem hiſtoriſchen Law Courts, das Ober ard
das Unterhaus, den Tower und andere Seks
würdigkeiten. Das Fiſchereiſchutzboot T
verließ die Themſe am Freitag abend, um
die Heringsfanggründe zu begeben.
Die Remſcheider Werkzeugfabrik Bibe
niedergebrannt.

Remſcheid. Am Donnerstag brach i

Werkzeugfabrik der Firma Biber ein Brand
der das Gebäude bis auf die Grundmauer=
nichtete
. Die Feuerwehr mußte ſich darar
ſchränken, das ſtark gefährdete Wohnhaus
Waſſer zu halten, das auch nicht weſentlick
Feuer betroffen wurde.

Fünf Fiſcher ertrunken.
Paris. An der Korſiſchen Küſte wurde
Trümmer eines Fiſcherbootes angeſchwemm
ſeit einigen Tagen vermißt wurde und in
Stürmen der letzten Tage unterging. Die
Inſaſſen des Bootes ſind ertrunken. Ihre L
konnten bisher nicht gefunden werden.

Gewitkerſturm über Samſun.

20 Ertrunkene, 150 Vermißte.
Iſtambul. Ueber dem Wijalet Samſ
ein furchtbarer Gewitterſturm hinweggega
der dem großen Schwarzen=Meer=Hafen gle
Namens ſchweren Schaden zugefügt hat. U
lige Häuſer ſind zerſtört und überſchwemmt
den. Die Obdachloſen ſuchen zu Tauſ
Schutz in den Moſcheen. Mehr als 30 F
boote ſind geſunken. Zwanzig Menſchen
den Fluten zum Opfer. 150 Perſonen w
vermißt.

Schupo in Weiß.

Berliner Schutzpoliziſt in ſeinem Nachtman

Die Berliner Schutzpolizei führt jetzt ganz
gehaltene Mäntel für nächtliche Verkehrsp.
ein, um die Schutzleute ſchon von weitem
bar zu machen, ſo daß ſie erſtens nicht in Ge
geraten, überfahren zu werden, und daß we
hin die von ihnen gegebenen Zeichen
erkannt werden.

[ ][  ][ ]

Samstag, 2. Dezember 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 334 Seite 11

Sport, Sptel und Jurnen

das ſonnkägliche Zußball=Ereignis
In Burnntadt.
50. 98 Darmſtadt Karlsruher Fußballverein.
Morgen, Sonntag, nachmittags 2,30 Uhr, haben die Lilien=
träger
eine anerkannte Klaſſe=Mannſchaft zu Gaſt. Der Karls=
ruher
Fußball=Verein iſt mit kompletter Elf nach hier verpflich=
tet
worden. Der Mannſchaft iſt es gelungen, bis auf einen Punkt
hinter Phönix Karlsruhe, die Soitze der Gauliga Baden zu er=
reichen
. Das Intereſſe, das die Sportanhänger Darmſtadts dieſem
Freffen entgegen bringen, iſt ſehr groß. Man ſpricht wieder ein=
mal
in ſtarkem Maße vom Fußball, und das ſonntägliche Spiel
verſpricht ein Ereignis zu werden. Die Mannſchaften treten ſich in
ſolgender Aufſtellung gegenüber:
Karlsruber FV.: Stadler
Rite
Wünſch
Vogel
Siccard 1.
Nagel 2.
Schmidt
Schneider Siccard 2.
Gaßmann Bekir

Hebeiſen Staigmiller Seiffert Böhner Mahr.
Geyer Schnägelsberger Orlemann
Kugel
Eßlinger
Bärenz
äportverein 98:
Stadler iſt einer der beſten ſüddeutſchen Torwächter und
vielte erſt am letzten Sonntag, ebenſo wie Huber, repräſentativ
ür den Gau. Die Verteidigung iſt ſehr ballſicher und wird von
er Läuferreihe, aus der beſonders Vogel und Siccard 1. hervor=
agen
, gut unterſtützt. Der Sturm hat ſeine beſten Kräfte in
5chneider und Bekir. Gaßmann und Siccard 2. ſind als ſchnelle
lußen bekannt, während der Mittelſtürmer Schmidt der gegebene
ſturmführer iſt.
Bei den 98ern iſt die gute Hintermannſchaft und Läuferreihe
ekannt. Aenderungen ſind nicht nötig geweſen, während im
ſturm Böhner von halblinks auf halbrechts geht und Staigmil=
ir
den Poſten des Halblinken einnimmt. Beide Außen ſind als
hnell bekannt, ſo daß es jetzt an Seiffert liegt, zwiſchen der lin=
m
und rechten Seite ein Zuſammenſpiel zu ſchaffen, das endlich
azu führt, daß die techniſch guten Leiſtungen auch einmal in Tor=
rfolge
umgeſetzt werden. Alles in allem darf man von den 98ern
wwarten, daß ſie ihrem großen Gegner ein aufopferndes Spiel
efern und ihren Ehrgeiz daran ſetzen, ein möglichſt günſtiges
jeſultat zu erzielen.
Trotz der bedeutenden Unkoſten, die der SV. 98 bei dieſem
wiel hat, werden keine erhöhten Eintrittspreiſe erhoben.
Man darf wünſchen, daß die Bemühungen der Leitung der
ullballabteilung, bekannte auswärtige Gegner nach hier zu ver=
ſlichten
, von den Darmſtädter Sportintereſſenten durch zahl=
lichen
Beſuch anerkannt werden. Vor dem Hauptſpiel tritt der
C. Union gegen die ſehr ſpielſtarke Reſerve der 98er an.
Rotweiß Darmſtadt SV. Groß=Gerau.
Rheinallee: 2 Uhr!
Zum nächſten Verbandsſpiel empfangen die Rowweißen am
onntag an der Rheinallee den SV. Groß=Gerau. Die Gäſte ſind
us der A=Klaſſe aufgerückt und haben im Verlaufe der Saiſon
ewieſen, daß ihr Aufſtieg durchaus berechtigt war. Die Unent=
hieden
gegen die 75er Turner und FC. Union ſind hierfür wohl
er beſte Beweis. Der ſtärkſte Mannſchaftsteil der Gäſte iſt
veifelsohne die Abwehr, mit dem guten Torhüter, der ja in
armſtadt bei dem Spiel der Kurſiſten gegen die Stadtelf Ge=
genheit
hatte, ſein gutes Können zu zeigen. Rotweiß hat nach
m Mißerfolg gegen Griesheim in dem Spiel auf dem Stadion
ſieder eine beſſere Leiſtung gezeigt, und es wäre zu hoffen, daß
ch die Umſtellung auch in den kommenden Verbandsſpielen be=
ſährt
. Das Spiel findet bereits um 2 Uhr ſtatt. Vorher, um 12
ue treffen ſich die Reſerven beider Vereine. Die dritte Mann=
äiſt
hat um 10.,30 Uhr auf dem Uebungsfeld gegen Germania
ſerſtadt anzutreten, während die erſte Schülerm. um 2 Uhr in
ſeiterſtadt ſpielt.
FC. Union DarmſtadtSpV. Roßdorf.
Nachdem die Verbandsſpiele, ſchon über zwei Monate im
ange ſind, trägt Union Darmſtadt infolge Spielausfälle uſw. am
orgigen Sonntag erſt ihr 2. Heimſpiel aus. Der Gegner iſt
pV. Roßdorf, der in der Tabelle hinter Egelsbach und Mörfel=
in
an dritter Stelle rangiert. Die eifrige und ſchnelle Mann=
ſaft
verſteht auch auswärts zu kämpfen, wie ihr 2:0=Sieg in
armſtadt gegen die Turngeſellſchaft beweiſt. Nur mit Einſatz
len Könnens wird Union erfolgreich abſchneiden. Es iſt zu hof=
n
, daß die Mannſchaft an die in Ober=Ramſtadt (3:1 für Union)
zeigte Form anknüpft und mit guten Leiſtungen aufwartet. Auf
le Fälle iſt mit einem ſpannenden Kampf zu rechnen. Spiel=
eginn
vormittags 11 Uhr. Vorher 2. Mannſchaften
15 Uhr).
Weitere Verbandsſpiele finden ſtatt: A.H.A.H. Viktoria
riesheim, dort 9 Uhr (Abfahrt 8.30 Uhr per Rad Vereinslokal).
uniorenJunioren Viktoria Griesheim, dort 10 Uhr (Abfahrt
30 Uhr per Rad Vereinslokal). JugendJugend SpV. Groß=
erau
12.30 Uhr (Rennbahn). SchülerSchüler SV. 98 ( Sams=
g
3 Uhr, Stadion),

Rekord=Bekeiligung
am Schwimmerſtaffeltag im Hallenbad!
Der am Sonntagnachmittag um 3½ Uhr im Städtiſchen Hallen=
ſchwimmbad
vom Ausſchuß für Leibesübungen zur Durchführung
kommende Schwimmer=Staffeltag wird ſich-zweifellos,
nach den getroffenen Vorbereitungen und auch auf Grund der
äußerſt zahlreich eingegangenen Meldungen, zu einem ſportlichen
Ereignis für den Darmſtädter Schwimmſport geſtalten. Ueber
300 Schwimmer nehmen an den Staffelkämpfen teil. Eine
ſclche große Zahl für eine Veranſtaltung zu gewinnen, war nur
möglich, weil man in Schwimmerkreiſen ſich überzeugt hat, daß
der Veranſtaltung ſelbſt der ſportliche Wert und die Bedeutung
für die Sache nicht abzuſprechen iſt. Der ſportliche Wert liegt
darin, daß jeder aktive Teilnehmer etwas leiſten muß. Insbeſon=
dere
bei Staffelwettkämpfen. Nur ein Verſager kann dem beſten
Verein den Sieg koſten. Andererſeits iſt die Bedeutung der Ver=
anſtaltung
für die Schwimmerſache nicht von der Hand zu weiſen.
Die große Zahl von guten Schwimmern, die unſere Darmſtädter
Vereine glauben ſtellen zu können, rechtfertigt die Anſicht, daß
ihre Arbeit erſprießliche Erfolge zeigt. Unter dieſen günſtigen
Umſtänden ſteht dem Beſucher der Veranſtaltung morgen Sonntag
ſicher ein ſportlicher Genuß bevor. Da mit ſtarkem Beſuch gerech=
net
wird, iſt es ratſam, rechtzeitig zu kommen. Der Eintrittspreis
iſt äußerſt niedrig. Für die Teilnehmer werden die Startkarten
nur noch heute Samstag abend im Hallenſchwimmbad von Sport=
lehrer
Bertling ausgegeben.
Handball.
Polizei Darmſtadt - Turngemeinde Rüdesheim.
Nach der Unterbrechung des Spielbetriebes an den beiden
Verſonntagen ſetzt am kommenden Sonntag der Spielbetrieb des
Gaues 13 wieder in vollem Umfange ein,
Die Polizeielf empfängt morgen auf dem Polizeiſportplatz
um 14.30 Uhr den derzeitigen Tabellenletzten, Tgde. Rüdesheim.
Daß keine Mannſchaft leicht zu nehmen iſt, bewies die Niederlage
des SV. 98 in Fechenheim. Die Tgde. Rüdesheim verfügt trotz
des ſchlechten Tabellenſtandes über ein ſolides Können. In dem
Spieljahr, in dem Herrnsheim die Deutſche Meiſterſchaft der DT.
an ſich brachte, war Rüdesheim die Mannſchaft, an der der DT.=
Meiſter beinahe geſtrauchelt wäre. Nur in der Verlängerung und
mit einem Tor Unterſchied konnte ſich Herrnsheim behaupten.
Vor dem Ligaſpiel um 13.15 Uhr treffen ſich die beiden Reſerven
des SV. 98 und der Polizei. Der Ausgang dieſer intereſſanten
Begegnung iſt abſolut offen.
Zur Aufklärung des Publikums ſei daran erinnert, daß ab
Sonntag die neuen Spielregeln in Kraft treten.
Merck Darmſtadt-Turnverein Groß=Zimmern.
Zum erſten Male in der Rückrunde ſtehen ſich beide Mann=
ſchaften
nachmittags 3 Uhr in der Maulbeerallee gegenüber. Turn=
verein
Groß=Zimmern ſteht zur Zeit in der Tabelle um 1 Punkt
hinter den in Führung liegenden Merckern. Beim Vorſpiel muß=
ten
ſie eine Niederlage von 6:3 hinnehmen. Groß=Zimmern wird
zu dieſem Spiel alles daranſetzen, um ſeine erlittene Schlappe
wieder gutzumachen, denn bei einer Niederlage dürften wenig
Ausſichten um die Führung in der Tabelle beſtehen. Beide Mann=
ſchaften
verfügen zur Zeit über ſehr gutes Spielermaterial. Aus
dieſem Grunde iſt ein ſehr intereſſanter Kampf zu erwarten. Das
Spiel ſteht im Rahmen der Winterhilfe.
Um 13.45 Uhr: 2. Mſch. 13 Uhr: Schüler Viktoria Gries=
heim
Merck.

Aus dem Turnkreis Darmſtadt.
Am kommenden Sonntag, den 3. Dezember, vormittags 9 Uhr,
findet die erſte Kreisübungsſtunde für Männerturnwarte und
Vorturner aller Turnvereine des neuen Kreisgebietes in Beſ=
ſungen
(Tgde, Heidelbergerſtr.) ſtatt. Anſchließend Jahresver=
ſammlung
der Vereinsturnwarte.
Geſchäftliches.
Es ſei hiermit auf die Anzeige der Pianiſtin Elſe Hoch=
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betr. Klavierunterricht hingewieſen.
Gemsbock=Eſſen. Dem Inhaber der Gaſtſtätte Maintor,
Mathildenplatz 11, iſt es gelungen, ſich einige Gemſen aus den
Berchtesgadener Alpen zu erwerben; Freunden und Intereſſenten
dieſes ſeltenen Wildes iſt heute abend Gelegenheit gegeben, ſich
am Verſpeiſen des ſeltenen Wildes zu beteiligen.

Darmſtadt 1910, 1. Vorwärts Groß=Zimmern, 1.
Darmſtadt 1910, 2. SV. Seeheim. 1.
Mit zwei Mannſchaftstreffen im Ringen warten die Zehner
morgen nachmittag in der Turnhalle, Soderſtraße, auf. Um 4 Uhr
trifft die 2. Mannſchaft auf den SV. Seeheim a. d. B. zum fälligen
Kreisklaſſe=Verbandskampf. Ueber die Kampfſtärke der Berg=
ſträßer
kann man nichts berichten, da ihr morgiger Start der erſte
im D.S.A.V. von 1891 iſt. Von der Platzmannſchaft wäre zu
ſagen, daß ſie ſich bisher in Freundſchaftskämpfen ſehr gut ge=
ſchlagen
hat, und dem morgigen Kampf, den ſie auch als Neuling
beſtreitet, wohlgerüſtet entgegenſieht.
Dann betreten die 1. Mannſchaft des Platzvereins und Vor=
wärts
Groß=Zimmern die Matte. Die ſeitherigen Begegnungen
zwiſchen beiden waren kampftechniſch immer ſehr ſpannend. Das
morgige Zuſammentreffen wird aber beſtimmt einen beſonderen
Anreiz haben, da zwei Leidensgenoſſen ſich treffen. Entgegen
ihrer Tradition ſind die Vorwärtsleute dieſes Jahr bei den Ta=
bellenletzten
zu finden. Aber die Zehner teilen dasſelbe Schickſal.
Für die Einheimiſchen gilt es diesmal ganz beſonders auf der Hut
zu ſein, denn gegen die Leute um Hannes Ohl hatten ſie ſchon
immer einen ſchweren Stand. Leichtſinnige Experimente wie
gegen Weiſenau müſſen ausgeſchaltet bleiben. Stellt ſich jeder auf
Kampf ein, dann ſollte der Ausgang kein ungewiſſer ſein. Saal=
öffnung
ab 3,30 Uhr.

10.45:
12.00:
13.35:
14.30:

16.00:

AAuf
20.10:
22.45
23 0:

10.10.
10.50:
11.30:
11.45:
12.05:
15.45
16.00:
17.00:
18.05:
18.45
19.00:
20.00;

Rundſunk=Programme.
Frankfurt: Samstag, 2. Dezember

T0.10: Schulfunk: Aller Anfang iſt ſchwer. Der erſte Berufstag.
Ein Geſpräch mit Lehrlingen und Angeſtellten.
Werbevortrog der Deutſchen Reichs=Poſtreklame.
Mittagskonzert. Ausf: Das Funkorcheſter. Ltg.: Caſpar.
Stuttgart: Die neueſten Schallplatten.
Stuttgart: Stunde der Jugend. 1. Faltbootfahrt im Urwald.
2. Zwiſchenfall am Sambeſi. Ein Hörbericht aus Afrika.
3. Weihnachten in Afrika.
Emmerich: Nachmittagskonzert zum Beſten der NS.= Volks=
wohlfahrt
Emmerich. Das Funkorcheſter, Ltg.: O. J. Kühn.
Zwiſchenſpiel auf Schallplatten. Das Funkorcheſter.
Ltg.: Eduard Künneke.
18.00: Stimme der Grenze.
18.20: Wochenſchau. 18.35: Stegreifſendung.
19.00: Hamburg: Stunde der Nation: Leichte Muſik. Das Funk=
orcheſter
. Ltg.: Generalmuſikdirektor Eibenſchütz.
Griff ins Heute.
Bunter Abend zu Gunſten des Winterhilfswerks.
Unterhaltungsmuſik.
Köln: Beim Kölner Sechstagerennen.
23.15: Köln: Tanzmuſik. Die Funk=Tanz=Kapelle. Ltg.: Kühn.
Dazu die fröhlichen Fünf. 24.00: Köln: Nachtmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſchlandſender: Sonnabend, 2. Dezember
Schulfunk: Wir bauen uns eine Krippe.
Fröhlicher Kindergarten.
Diplomkaufmann Weiß: Wirtſchaftliche Wochenſchau.
Dr. Lind: Führerperſönlichkeiten der deutſchen Geſchichte.
Schulfunk: Feierſtunde: Trum, trum, trum, die Landsknecht
zieh’n im Lande herum!
15.00: Kinderbaſtelſtunde: Das Nibelungenfeſtſpiel.
Luftfahrergeſchichten. K. H. Strobl: Der Türmer Palengenius.
Königsberg: Nachmittagskonzert. Orcheſter des Danziger
Staatstheaters. Dir. Ernſt Kallipke.
Guſtav Schäfer: Sportwochenſchau.
17.20: Muſik zum Wochenend. Robert Gaden und ſein Orcheſter.
Kleine Anzeigen große Wirkungen. Eine heitere Szene
mit Muſik.
Glockengeläut des Doms zu Breslau.
Stunde der Nation. Hamburg: Leichte Muſik. Ltg.: J.
Eibenſchütz. Ausf.: Das Funkorcheſter.
Kernſpruch. 20.05: Breslau: Ein Walzer muß es ſein!
Hörſpiel um Lanner und Strauß.
22.30; Baron le Fort: Die Winterkampfſpiele 1934.
23.00: Köln: Unterhaltungsmuſik. Anſchl.: Tanzmuſik.

Weikerbericht.

Durch noch anhaltend flache Störungstätigkeit erfährt die
Wetterlage vorerſt keine Aenderung, allerdings ſcheint auch das
Tief weſtlich von Frankreich ſpäter bis nach unſerem Gebiet etwas
feucht=milde Luft vorzubringen, ſo daß mit ſteigenden Tempera=
turen
zu rechnen iſt.
Ausſichten für Samstag: Meiſt neblig, wolkig, Temperaturen
weiterhin um Null. Vereinzelt leichte Schneefälle.
Ausſichten für Sonntag: Anfänglich Fortdauer der Wetterlage,
jedoch ſpäter leichte Milderung.
Schneemeldungen.
Vogelsberg: Hoherodskopf: leichter Nebel, 6 Grad,
Schneehöhe: 3 cm. Schneebeſchaffenheit: Pulver. Sportmög=
lichkeiten
gut.
Herchenhainer Höhe; leichter Nebel. 2 Grad, Schnee=
höhe
: 10 cm. Kein Neuſchnee, Pulverſchnee. Sportmöglich=
keit
gut.
Rhön: Nebel. 5 Grad. Schneehöhe: 23 cm. Packſchnee. Sport=
möglichkeit
nur ſtellenweiſe.
Gersfeld; wolkig. 3 Grad, 10 cm., Pulverſchnee. Sport=
möglichkeit
gut.
Taunus: Nebel, 5 Grad, 16 cm., Pulverſchnee. Sportmög=
lichkeit
gut.
Hauptſchriffleitung: Rudelf Manpe
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feullleten, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Rette;
für den Inſeraientell und geſchäftliche Mittellungen: Willy Kuhle;.
Druck und Verlag: C. C. Wittich ſämilich in Darmſtadt.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.

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[ ][  ][ ]

Mainzer Getreidegroßmarkt vom 1. Dezember. Es notierten
(Großhandels=Einſtandspreiſe per 100 Kilo loco Mainz) in RM.:
Weizen 19,4019,50; Roggen 16,8517,00; Hafer 13,7514,00;
Braugerſte 17,7518,35; Induſtriegerſte 17,0017,25; Malzkeime
13,5013,75; Weizenmehl ſüdd. Spezial Null 29,25; Roggenmehl
6Gproz. nordd. 23,7524; do. ſüdd. 2424,50; Weizenkleie fein
11.00, do. grob 11,6511,75; Roggenkleie 11,00; Biertreber 16,50
bis 17.00; Soyaſchrot 15,3015,50; Trockenſchnitzel 9,409,50.
Allgemeintendenz: Weizen ruhig, Roggen feſt, Mühlennachpro=
dukte
unverändert.
Amtlicher Berliner Großmarkt für Getreide und Futtermittel
vom 1. Dezember. Die mit der Monatswende eingetretene Er=
höhung
der Feſtpreiſe für Brotgetreide blieb am hieſigen Getreide=
großmarkt
völlig ohne Eindruck, da dieſes Preisniveau bei der
lebhafteren Nachfrage, die die Mühlen in den letzten Wochen ge=
zeigt
haben, bereits erreicht und zum Teil ſogar überſchritten
worden war. Die Unternehmungsluſt war heute recht gering,
und angeſichts der Zurückhaltung der Käufer trat das Inlands=
angebot
vereinzelt mehr in Erſcheinung. Die Gebote waren teil=
weiſe
ſogar ermäßigt, jedoch wurde von Abſchlüſſen kaum etwas
bekannt. Die Andienungen zur Erfüllung der Dezemberverpflich=
tungen
entſprachen den Erwartungen. Am Mehlmarkte zeigte
ſich für Roggenmehl bei ſtetigen Preiſen etwas Kaufluſt.
Vom Rohhäutemarkt. Am Rohhäutemarkt hielt die freund=
liche
Stimmung der letzten Verſteigerungen an. Mit der Abgabe
von Geboten iſt man nicht mehr ſo zurückhaltend. Der Verlauf der
Veiſteigerungen iſt beinahe flott, und auch die Preiſe beſſern ſich.
Teiltveiſe wurden geringe Aufſchläge bzw. letzte Gebote erzielt.
Abſchläge ſind ſeltener zu verzeichnen. Durch die beſſere Kauf=
ſtimmung
am Ledermarkt wird auch der Häutemarkt beeinflußt, ſo
daß man mit einer weiter feſten Grundſtimmung am Häutemarkt
rechnet.

Berliner und Frankfurter Effekkenbörſe.
Die erſte Berliner Börſe des neuen Monats war, den
Erwartungen des Vormittags entſprechend, vorwiegend feſter
veranlagt. Das Geſchäft hielt ſich zwar in engeren Grenzen, da
ein Teil der bei den Banken eingetroffenen Aufträge auf die Li=
mitserneuerung
Bezug hatte. Trotzdem konnte man beim Publi=
kum
weiter Kaufintereſſe feſtſtellen, das allerdings in erſter Linie
den Spezialwerten zugute kam. Aus der Wirtſchaft lagen wie=
der
Anregungen vor, ſo die zuverſichtlichen Berichte der Reichspoſt
und Reichsbahn, weitere für die Arbeitsbeſchaffung zur Ver=
fügung
geſtellten Mittel, die wieder geſtiegene Ruhrkohlenförde=
rung
, die gebeſſerte deutſche Automobileinfuhr, ein Auslandsauf=
trag
für deutſche Maſchinenfabriken, die Auslaſſungen auf der
vorgeſtrigen Stahlvereins=Generalverſammlung uſw. Beſonders
letztere regte die Montanwerte an, ſo daß die Kurserhöhungen
an dieſem Markte unter Führung von Phönix und Stahlverein
bis zu 2,5 Prozent gingen. Bei dem 7proz. Kursrückgang der
Bubiag iſt der Dividendenabſchlag zu berückſichtigen, ſo daß das
Papier in Wirklichkeit 2 Prozent gewinnen konnte. Auch Weſter=
egeln
, Felten, Berlin=Karlsruher Induſtriewerke und Holzmann
waren um 23 Prozent gebeſſert. Reichsbankanteile erholten ſich
um 1,5 Prozent. Als weſentlich ſchwächer ſind nur Chadeaktien
zu nennen, die im Zuſammenhang mit den Schwierigkeiten des
argentiniſchen Peſos um 4½ RM. nachgaben. AG. für Verkehrs=
weſen
konnten ihre Aufwärtsbewegung von vorgeſtern, wenn auch
im verlangſamten Tempo fortſetzen, zumal die aufgetauchten Divi=
dendengerüchte
von der Verwaltung nicht direkt in Abrede geſtellt
wurden. Auch nach den erſten Kurſen blieb es an den Aktien=
märkten
freundlich, wobei Gewinne bis zu 05 Prozent überwogen.
Später waren Montanwerte und Autopapiere etwas mehr be=
achtet
, auch Schultheiß waren vorübergehend um 2 Prozent ge=
beſſert
; Südd. Zucker kamen 2,5 Prozent über vorgeſtern zur Notiz,
während Rheiniſche Braunkohlen 2,5 Prozent einbüßten. Das
Hauptintereſſe lag aber geſtern wieder am Rentenmarkt. Die
Altbeſitzanleihe eröffnete 58 Prozent höher, die Neubeſitzanleihe
war um 35 Pfg. gebeſſert.
Die Frankfurter Börſe war zu Beginn des neuen Mo=
nats
weiterhin in ſich ſehr feſt. Eine Spezialbewegung hatten
Schutzgebietsanleihe, die bei mehreren nom Mill. RM. Umſätzen
28 Prozent anzogen. Auch Neubeſitzanleihe verzeichneten große
Umſätze bei 0,25 Prozent Kursbeſſerung. Etwas ruhiger, aber
½ Prozent freundlicher waren Altbeſitz und ſpäite Schuldbuchfor=
derungen
. Auch Pfandbriefe, allerdings zu unveränderten Kur=
ſen
, gefragt. Auslandsrenten weiter anziehend. Der Aktienmarkt
hatte ebenfalls beachtliche Kursſteigerungen, beſonders an dem
Chemie=, Montan= und Elektromarkt. Für die Börſe bleibt die
anhaltende Entſpannung in der Außenpolitik die maßgebende
Stütze. Aus der Wirtſchaft wird von der übrigens von uns be=
reits
kürzlich angekündigten Beſſerung der Lage der Papier= und
papierverarbeitenden Induſtrie, ferner von weiter wachſendem
Eiſenverbrauch gemeldet. Farbeninduſtrie auf die Stärkung der
deutſchen Chemie in der Welt wie ſeit Tagen ſehr feſt und ins=
geſamt
1,25 Prozent gebeſſert. Die übrigen Chemiewerte, wie
Erdöl, Scheideanſtalt und Rütgers, gut gehalten. Montanwerte
profitierten von den Eiſenmarktberichten. Beſonders waren die
Werte des Stahlvereinkonzerns gebeſſert. Es gewannen Phönix 3,
Stahlverein 2.25, Rheinſtahl Mannesmann und Harvener je 0,75,
Buderus 2, Gelſenkirchen 1,25 Prozent. AG. für Verkehrsweſen
wieder beſonders lebhaft und 0,75 Prozent höher. Schiffahrts=
werte
ohne Veränderung. Am Elektromarkte waren nur Lah=
meyer
0,5 Prozent leichter, dagegen gewannen Schuckert 1,25 Pro=
zent
. Bekula 1. AEG. 1½, Licht u. Kraft 0,5, Siemens 0,5 Proz.
Zellſtoffwerte lagen ruhiger, konnten aber die kräftige Steigerung
der letzten Tage voll behaupten. Kunſtſeide etwas höher; ſo Aku
um 0.75 Proz. Im einzelnen waren Holzmann um 2. Reichsbank=
anteile
1,25, Conti Gummi 1,5, Dt. Linol 0,75 Prozent feſter. Im
weiteren Verlaufe wurden die Umſätze in Neubeſitzanleihe nach
vorübergehender Stille wieder lebhafter. Neubeſitz ſchloſſen mit
17,05. Renten blieben an ſich gut gehalten.
Die Abendbörſe zeigte nur geringes Geſchäft, neue Auf=
träge
aus dem Publikum waren nur in geringer Anzahl einge=
truffen
, und für die Kuliſſe beſtand wenig Anreiz zu Neuengage=
ments
. Das Kursniveau erwies ſich jedoch recht widerſtandsfähig.
JG. Farben gaben ½8 Prozent nach, dagegen gewannen einige
Montanpapiere 0,250.50 Prozent; ferner Akkumulatoren 0,75
Prozent. Licht u. Kraft waren gedrückt und 1.25 Prozent unter
Berliner Schluß. Am Rentenmarkt waren die Umſätze eine Klei=
nigkeit
lebhafter, Altbeſitz waren knapp behauptet. Neubeſitz zogen
um 5 Pfg. an. Späte, Reichsſchuldbuchforderungen und Schutz=
gebiete
gingen auf Mittagsſchlußbaſis um. Von Induſtrieobli=
gationen
lagen Reichsbahn=Vorzugsaktien unverändert. Im Ver=
laufe
bröckelten JG. Farben und Stahlverein je 0,25 Prozent ab,
während am Rentenmarkt Altbeſitz wieder erholt waren, anderer=
ſeits
Neubeſitz ihre gewonnenen 5 Pfg. nachgaben.

Zur Einlagerungspflichk der Mühlen.
Der Vorſtand der wirtſchaftlichen Vereinigung der Roggen=
undWeizenmühlen
nimmt Veranlaſſung, alle Muhlen, die durch die
Lekannte Verordnung über den Zuſammenſchluß der Roggen= und
Weizenmühlen vom 5. November 1933 (in Kraft getreten am 8.
Nov. 1933) zuſammengefaßt ſind, auf ihre Verpflichtung bezüglich
der vorzunehmenden Einlagerung von Roggen und Weizen noch
einmal ganz beſonders dringlich hinzuweiſen. Die in der er=
wähnten
Verordnung feſtgeſetzten Friſten ſind unbedingt einzu=
halten
. Ueber Einzelheiten können die jetzt errichteten zuſtändi=
gen
Bezirksgeſchäftsſtellen Auskunft geben. Die wirtſchaftliche
Vereinigung weiſt ferner darauf hin, daß bei Prüfung der An=
träge
zur Mahlerlaubnis bei einzelnen Mühlen Irrtümer feſt= Deutſche Cont. Gas
geſtellt wurden, die zum Teil von den Mühlen freiwillig berich=
tigt
worden ſind. Sollte bei den ſchon jetzt einſetzenden Kontrol=
len
feſtgeſtellt werden, daß die durch die Verordnung vorgeſchrie=
benen
Angaben unrichtig ſind, muß die betreffende Mühle mit
hoben Strafen rechnen.

Gründung einer Zenkralſtelle für Bergbau und
Hükkeninduſtrie an Lahn, Dill und in Oberheſſen.
Durch den Zuſammenſchluß der Wirtſchaft an Rhein, Main
und Lahn zum Rhein=Mainiſchen Wirtſchaftsgebiet unter Füh=
rung
des Präſidenten Dr. Lüer, Treuhänder der Arbeit für das
Wirtſchaftsgebiet Heſſen, ſind bereits eine Reihe bedeutender all=
gemeinwirtſchaftlicher
Aufgaben erfüllt worden. Nunmehr wen=
det
ſich der Rhein=Mainiſche Induſtrie= und Handelstag auch be=
ſonders
wichtigen Einzelfragen zu. Da ein nicht unbeträchtlicher
Teil des deutſchen Erzvorkommens in dem Einflußbereich des
Rhein=Mainiſchen Induſtrie= und Handelstages liegt, die eigene
Eiſenerzeugung Deutſchlands nicht ausreicht und damit ein wich=
tiges
Geſamtproblem darſtellt, will der Rhein=Mainiſche Indu=
ſtrie
= und Handelstag zur Zuſammenfaſſung und Pflege des Berg=
baues
an Lahn, Dill und in Oberheſſen, ſowie der damit organiſch
verbundenen Eiſenhütteninduſtrie eine Zentralſtelle für Bergbau
und Hütteninduſtrie an Lahn, Dill und in Oberheſſen mit dem
Sitz in Wetzlar, bei der Bezirksſtelle Wetzlar der Preußiſchen In=
duſtrie
= und Handelskammer, für das Rhein=Mainiſche Wirt=
ſchaftsgebiet
errichten. Die erſte öffentliche Sitzung der Zentral=
ſtelle
findet am 9. Dezember in Anweſenheit des Gauleiters und
Reichsſtatthalters Sprenger und des Treuhänders der Arbeit für
das Wirtſchaftsgebiet Heſſen, Dr. Lüer, in Wetzlar ſtatt. Außer
den Genannten werden zahlreiche Vertreter der amtlichen Ber=
liner
und Provinzialſtellen, ſowie maßgebende Kreiſe der Wirt=
ſchaft
und der Preſſe teilnehmen.

Wirkſchaftliche Rundſchau.

Die Konſerveninduſtrie im Monat November 1933. Die Fa=
brikation
der reſtlichen Herbſtgemüſe iſt nach dem Bericht des
Reichsverbandes der Deutſchen Obſt= und Gemüſeverwertungsin=
duſtrie
e. V. wohl bei ſämtlichen Konſervenfabriken abgeſchloſſen.
Als letzte Gemüſe gelangten zur Verarbeitung Leipziger Allerlei,
Sellerie, ſowie Erbſen mit Karotten. Die unzureichenden Preiſe
haben die Fabrikation eingeſchränkt. Es wird im Verfolg der
abgeſchloſſenen geſetzlichen Maßnahmen mit einer größeren Sta=
bilität
des geſamten Konſervengeſchäfts gerechnet, ſo daß vor=
ausſichtlich
nunmehr der Handel aus ſeiner Reſerveſtellung her=
austreten
und die noch zurückgehaltenen Aufträge unterbringen
wird. Der Abſatz von Obſtkonſerven war in der erſten Hälfte des
Monats ſchleppend, hat ſich aber auf die Mitteilung des Zwangs=
zuſammenſchluſſes
merklich gehoben. Das Geſchäft in Marmela=
den
und Pflaumenmus hat ſich mit dem Einſetzen des winterlichen
Wetters etwas belebt. Unter dem Druck der begrenzten Kauf=
kraft
gehen naturgemäß in erſter Linie immer noch die Konſum=
fabrikate
, wie Vierfrucht, Marmeladen und Pflaumenmus. Die
Lagervorräte ſind noch groß, denn der Abgang ſeit Beendigung
der Ernte war im ganzen nur beſcheiden. Auf den Abſatz in Obſt=
gelee
und Obſtkraut wirkt vorläufig noch die Unſicherheit der
Preisgeſtaltung hemmend ein. Das Geſchäft in Fruchtſäften und
Fruchtſyrupen im Monat November war beſonders ſtill. Die Pro=
duktion
von Süßmoſt hat im November im weſentlichen ihr Ende
gefunden. Die Beſchaffung des Rohmaterials war beſonders
ſchwierig. Es mußten Preiſe angelegt werden, die 100150 Proz.
über dem vorjährigen Einkaufspreis für Preßäpfel lagen.
Motorenfabrik Darmſtadt AG. Die Geſellſchaft, die bereits
ſeit 1929 mit der Friedrich Krupp Germania=Werft AG. in Kiel
in Intereſſengemeinſchaft ſteht, ſchließt das abgelaufene Geſchäfts=
jahr
bei einem AK. von RM. 532 000 Stammaktien und RM.
8000 Vorzugsaktien nach RM. 81 000 (97 000) Abſchreibungen mit
dem geringen Gewinn von 1000 Mk. (i. V. 10 000 Verluſt) ab, durch
den ſich der Vortrag auf RM. 13 000 erhöht. Die Stammaktien
bleiben auch in dieſem Jahre wieder ohne Dividende, dagegen wer=
den
für die Vorzugsaktien wieder 6 Prozent Dividende verteilt
werden. Im Berichtsjahr verlief die erſte Hälfte unbefriedigend,
dagegen tiat ſpäter eine Beſſerung ein, ſo daß der Geſamtumſatz
eine Steigerung von zirka 5 Prozent erfuhr. Der Auslandsabſatz
ſei merklich zurückgegangen, wenn man von einem größeren Ruß=
landsauftrag
abſieht. Der Inlandsabſatz erfuhr eine lebhafte
Steigerung und konnte allgemein einen Ausgleich bieten. In der
GV., in welcher bereits die Regularien genehmigt wurden, wurde
über das laufend. Geſchäftsjahr ſeitens des Vorſtandes mitgeteilt,
daß das Werk jetzt voll beſchäftigt iſt, und daß auch für die näch=
ſten
Monate noch genügend Aufträge vorliegen. Man hofft, beim
nächſten Abſchluß auch auf die Stammaktien eine Dividende aus=
ſchzütten
zu können. Nachdem der Aufſichtsrat ſeine Aemter zur
Verfügung geſtellt hatte, wurden in den A. R. neu gewählt: Bank=
diektor
a. D. Hugo Brink. Bankdirektor Carl Götz, Direktor Dr.
A. Klefenz=Darmſtadt, Bankdirektor Neumeier (Commerzbank)=
Frankfurt a. M., Fabrikdirektor Ph. Roeder=Darmſtadt.

Fraukfurter Maſchinenbau=-A. G.,
vorm. Pokorny 4 Wikkekind A. G., Frankfurk a. 1
In der ao. GV. wurde mitgeteilt, daß die Sanierung nunm
abgeſchloſſen iſt. Die Schulden von RM. 1,019 Millionen E
1932 wurden per Ende September auf RM. 807 000 ermäß
Der Auftragseingang in Kompreſſoren iſt im laufenden Jahre
10 Prozent größer als 1932, obwohl im erſten Halbjahr d. Js.
folge ſtarken Rückganges des Exports der Auftragseingang
um 35 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückgeblieben war.
der Preßluftabteilung iſt der Umſatz im laufenden Jahr bis he
insgeſamt um 50 Prozent geſtiegen. Der Verſand zeigte in 4
erſten Halbjahr noch Verluſte hat ſeit Auguſt aber den Vor
ſchlag überſchritten und wird jetzt mehr als 20 Prozent über 4
Vorjahr liegen. Die Zahl der Arbeiter, ohne Lehrlinge, hat
Februar 1933 ſich um 64 Prozent erhöht. Seit dem tiefſten Ste
des Beſchäftigungsgrades im Januar 1932 beträgt die Steigerr
über 100 Prozent. Die Arbeiter ſind nahezu wieder voll beſck
tigt. Die Zahl der Angeſtellten, ohne Lehrlinge, hat ſich
Februar 1933 um 30 Prozent vermehrt. Gegen den Vorjahr
verluſt von 370 000 RM. betrug der Verluſt im erſten Halbi
noch 78 000 RM. Da ſeit Auguſt Ueberſchüſſe und Sondergewir
durch die Veräußerung von Gelände ſowie durch Abdeckung
Valutaſchulden vorhanden ſind, wird, wenn überhaupt, nur
ſehr kleiner Verluſt ſich am Jahresende ergeben.
Durch die Zuſammenlegung bzw. Einziehung von zwei D
teln der Vorzugsaktien wächſt die Sonderreſerve um 212000 R
auf 571 000 RM., die zur Deckung des evtl. verbleibenden klein
Verluſtes für 1933 und zu Sonderabſchreibungen zur Verfügr
ſtehen. Die Generalverſammlung für 1933 ſoll dieſe Sond
reſerve zu Sonderabſchreibungen auf die ſtillgelegten Werkste
verwenden, damit bei deren evtl. Veräußerung keine Verli
mehr entſtehen.
Von den 3: 1 zuſammengelegten Vorzugsaktien werden
nächſt 312 000 RM. von der Geſellſchaft unentgeltlich zur V
fügung geſtellt und eingezogen. Auf die rückſtändigen Vorzu
dividenden ſeit 1929 und auf die vorzugsweiſe Sicherung der V.
zugsaktien wurde verzichtet. Die verbleibenden 106 000 RM. V.
werden übernommen und ebenfalls eingezogen. Der Kaufpr
von 106 000 RM. wird in zehn gleichen Jahresraten, beginne
am 1. Januar 1935, beglichen. Wenn die Entwicklung ſich gün
ger geſtalten ſollte, kann die Kaufſchuld auch ſchneller abged
werden. Damit beträgt künftig das A.K. nur noch 1,32 M
RM. Stammaktien. Die GV. genehmigte die Behandlung
Vorzugsaktien in der dargelegten Form.
Die deutſchen Sparkaſſen im Okfober.
Die Spareinlagen bei den Sparkaſſen des Deutſchen Reick
betrugen Ende Oktober 1933 RM. 10 617,57 Millionen, währe
ſie ſich am Ende des Vormonats auf RM. 10 565,29 Million=
beliefen
. Im Berichtsmonat iſt alſo eine Zunahme um RM. 52
Millionen zu verzeichnen gegenüber einer ſolchen von RM. 22
Millionen im September. Im einzelnen ſtehen den Einzahlung
von 446,23 (409,31) Mill., wovon 0,34 (0,82) Mill. auf Zinsg=
ſchriften
und 8,22 (4,66) Mill. auf Aufwertungsgutſchriften er
fallen, Auszahlungen von 393,95 (390,59) Mill. gegenüber. 2
Ciroeinlagen (einſchl. ſächſiſchem Gironetz) zeigen eine Erhöhu
auf 1436,77 (1434,17) Millionen.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Nach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamts wurden
Monat November 1933 durch den Reichsanzeiger 221 neue Ko
kurſe ohne die wegen Maſſemangels abgelehnten Anträge a
Konkurseröffnung und 83 etöffnete Vergleichsverfahren 1
kannt. Die entſprechenden Zahlen für den Vormonat ſtellen
auf 250 bzw. 77.
Nach dem Bericht des Roheiſenverbandes GmbH., Eſſen, brack
der Monat November auf dem Roheiſeninlandsmarkt eine leick
Steigerung des Abſatzes. Das Verkaufsgeſchäft nach dem Au
lande hat Anzeichen einer kleinen Belebung aufzuweiſen.
Wie aus Bankkreiſen verlautet, hat ſich unter Führung d
Nederlandſchen Handel Mij und der Firma Mendelsſohn u. C
ein Bankenkonſortium gebildet, das den Elſaß=Lothringiſch
Eiſenbahngeſellſchaften einen Kredit von 10 Millionen hfl.
währen will. Dieſer mit 4 Prozent verzinsliche Kredit ſoll ei
Laufzeit von drei Monaten haben, er ſoll jedoch um weitere du
Monate verlängert werden können.

Berliner Kursbericht
vom 1. Dezember 1933

Berl. Handels=Ge
Deutſche Bank u.)
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Llohd.
A. E. G
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummt.

Viee
55.
58.50
10.875
16.75
11.25
23.
133.625
44.875
12.625
64.875
145.375
111.875

Miiſeue
Elektr. Lieferung 92.375
J. G. Farben 1
Gelſ. Bergw
Geſ. f. elektr Unrern. 88.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen.
Phrl. Holzmann 65.625
Kali Aſchersleben 1416.55
glöcknerwerke.
Korsw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Orenſtein & Koppel

Wee
128.75
58.
86.50
65.75
59.55
85.125
64.50
41.50
32.

Me
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kalt 1
Leonh. Tietz
Berein. Stahlwer:
Beſteregeln Alkali
Agsb. Nnrb. Maſch.
Baſalt Lin=
Ber. Karlor. Ind
Hohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch.
Bogel Telegr. Draht
Wanderer=Werke

Nee
54.
151.25
17.25
38.625
416.875
45.
16.75
87.50
16.50
71.75
64.25
84.

Deviſenmartt
Komto=Srfräfcaft vom 1. Dezember 1934
Währung Ge IdBrie‟
Hetfmn gjors 100 finn. Mk. 6. 119/ 6.131/ Schweiz
Wien
100 Schillingl48.05 48.15 Spanien
Prag
100 Tſch. Kr. 12.415 12.435/ Danzig
Budapeß 100 Penaß
Japan
Sofig.
1100 Leva 3.047/ z.o5sl Rio de Fanerolt Milre
0.379 0.2:
Holland
100 Gulden 168.681 169.021 Jugoſlawien 100 Dinar 5.22715.30
Oslo
100 Kronen (69.53 62.67 Portuga
100 Escubos 12.62 12./
Kopenhagen 100 Kronen 61.74 161.86 Athen
100 Drachm./ 2.396 2.
Stockholm 100 Kronen R1.38 71.52 Iſtambu
ſt türk 2 1.973/ 1.*
London
1 2.Sta.
13.34 13.86 Kairo
1ägyp * 14.22 14.:
Buenos=Aires 1 Pap. Peiol 0.898/ 0.902 Kanada
1 canad. Dol. 2.702/2.70
New York. ſt Dollar
2.652/ 2.6501 Uruguar
ſt Goldpeſo 1.399/ 1.44
Belgien
100 Belge 58.29 158.41 Jsland
100 is1 Kr 62.54 162.0
Italien
100 Lire ſ22.10 22.14 Tallinn Eſtl. 100 eftl. Kr 74.92
Paris
100 Franes 18.40 16.44 Rigg
100 Lat
7a57 79.

Währung Gelddr 100 Franken /81.12 21. 100 Beſetas 134,27 54. 100 Gu den 181.52 (e1. ſ: Yen 0.8211 0.C.

Darmſtädter und Nationalbank Darmſtadt. sugle der Oresdner Bank
Frankfurter Kursbericht vom 1. Dezember 1933.

Keeue
Gr. II
1934

P 1935
1936
1937
1938
Gruppe!
6% Dtſch. Reichsan!
6
v. 27
5½% Intern.,v.30
6% Baden. v. 27
68 Bayern. v. 27
6% Heſſen... v. 29
% Preuß. St. v. 28
82 Sachſen. v. 27
6% Thüringen v. 27
Dtſch. An Auslo=
ungsſch
. 4½, Ab=
öſungsanl
.
Ltſche. Anl. Ablö=
ungsſch
. (Neub.)
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe

6% Baden=Baden.
62Berlin. . .v.24
2 Darmſtad:
6% Dresden. v. 26
62, Frankſurt a. M.
Schätze v. 29
2 Mainz
6%Mannheimv. 27
8%München v. 29
6% Wiesbaden v. 28
6% Heſſ. Landesbl=
6%. Goldoblie
5½%beſſ. Landes=
Sbp.=Bk. Liouid

102
98.5
95.5
S8
88
95.
101.5
92.5
302
92.25
93.5
91.5
103.4
88.5

90.25
16.8

781,
84
82
85.75
86.75
84
85.2s
92.25

/438 Heſ. Zandes.
Hyp.=Bk. Liqu.
Kom Obl.
..
6% Preuß. Landes.
Pfb=Anſt. G.Pf
6% Goldoblig.
6% Landeskomm.
Bk. Girozentr.
HeſſGldobl. R. 11
R. 12
62 Kaſſ.Landesrd.
Goldpfbr.
16% Naſſ. Landesbk.
5½% Liau. Obl.
Dt. Komm Sam=
mel
=Ablö). Anl.
*AuslSer
tAuslSerk!!;
Di. Komm Samm.=
Abl. (Neubeſitz),
6% Berl. Hyp. Bl.
5½% Lig.=Pfbr
6%Frki, Hyp.=B!.
5½%- Lig. Pfbr
Goldoblig
88 Frki. Pfbr. Bk
5½% Lig.=Pfb=
6% Mein. Hyp.=B)
5½%0 Lig. Pfbr.
8% Pfälz. Hyp.=Bi.
5½%0 Lig. Pfbr
62 Rhein. Hyp. Bi.
½2% Lia. Pfbr
Golboblig
82 Südd. Pod
Fred.=Bank
5½% Lig. Pfbr.
5% Bürtt. Hyp.=B.

89.25

84.75
84.75
90
96=
90.5

87.75
103.5

91
92.5
91.5
90
87.75
91.25
So‟
91
93.5
93.25
911).
80.5
89.5
93.25
81.,
93,25

ee
320 Dt. Linol.Werk
62 Mainkrw v 26
%Mitteld. Stal
6½ Salzmannck Co.
6% Ver. Stahlwerie
162 Voigt E Häffner
J. G. Farben Bonds
5% Bosn. L.E.B.
2 Inveſt.
52 Bula. Tab. b. 02
4½% Oſt. Schätze
42, Oſt. Goldrent
5% vereinb. Rumän
4½
120 Türk. Admin.
1. Bagdad
Zollanl.
½% Uungarn 1913
1914
Goldr.
1910
4½ Budp. Stadtan!
42 Liſſabon
42 Stocholm
Abtien.
A. 9. Aunſtziide Unte
2. E. 6
AndregeNoris Zahn
Rſchaffba. Brauere
Zellſto
Bemberg.
P.
Berl, Kraft u. Lich!!=
Buderus Eiſen.
Eement Heidelbere
Karlſtadt
1 J. G. chemie, Bafell

Tas
95. 25
80
86.5
85
55.5
73.5
1o9.5

12.25
15
4.3
6.75
3.675

3.
37.5
45.5
121.75
7311,
80.5

Chem.Werte Aber:
Chade
Contin. Gummiw.
Contin. Linoleum
Daimler=Benz
Dr. Atl. Teleg:
Erdöl

Di Geld=u. Silber=
cheide
=Anſta
Linoleum
Dortm., Ritterbräu
Dnckerheff& Widm
Eichbaum=Werger
Elektr. Lieferg.=Ge
Licht u Kraft
Eſchw Bergwe
Eßling Maſchinen
Faber & Schleicher
7. 6. Farkeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt & Guilegume
Frantfurte, 6o.
Selfenk Berawerk.
Gei.f.elettr. Untern.
Goldſchmidt Th.
Gritzner=Kayſer
Grün & Bilfinger
Hafenmühle, Frkf=
Hanauer Hofb
Hanfwer
Harpener Ver
Henninger Kem
HilvertArmaturfrb.
Hindrichs=Auffern
Hirſch Kupfer
Hochtiei Eſſen
Holzmaun. Phi
Fiſe Bergb. St
Genüſſel=
Junghans .......!

136
144.5
106
105.5
178
67
128

so
30
86.5
85
30.5
44.5
97.25

104
30

Meee
Aſchersleben
letein, Schanzlin
Klöcknerwerke
32.75 Knorr C 6.

Sahmener & Co
Laurahütte
Lech, Augsburg
44.25 Löwenbr Münch.
Mainn. -A4
14.25 MMainz. Akt. Br
Mannesm.
S3.25 Mansfeld
104.5. MMetallge), Fran
208 Miag Mühlenbau
24 Motoren Darmſtad
31 MRedarwert Eflin
26 lSberkedar
Bhön ix Bergbau
Rh. Braunfohlen
Flekt: Stamm
Stahlwerte.
Riebea Montan
Roeder Gebu
Mütgerswerke
Salzderlurth Ka
Salzw. Heilbronn
Schöfferhoſ=Bind 1158.5
Schramm, Lackfbr
Schucker: Elert
Schwartz Storchen
Siemens & Halsle
Reinigerwerkel.
Südd. Zucker A. 6/178
Thür, Liefer.=Gei
Tietz Leonhard
unterfranken ...

A.5
116.5
59.5
181
16.75
200
69.25
58.5
64.5
62.25
36.25
82
8.75
45',
191.5

80.5

97.5
25
141.75
50
155

Kie He
Ver Ultramarin
Boig: & Hgetiner
Beſteregeln Kalu
ZelſtoffWaldhoi
Alug. Di. Gred lar
Badiſche Bant.
Bt. ; Brauinduſt.
Bayer Hyp u. V
Ber/ Handelsge‟
Hhpothetb=
eomm
u Prwvait
D. Ban und Dise
Di. Eff u. Wechte
Dresdner Ban
Franr. Ban!
Hyp.=Ban
Mein Hyp =Ban
Pfälz. Hyp.=Ban;
Reichsban!= Ant.
Rhein. Hyr.=Bon=
Süod. Bob.Cr. V.
Bürtt Noienkon:
A. G. . Ver iehren
Allg. Lotalk. Kraftn
7% Di Reichsb Vzc
Hapag
Nordd Lloyd
Südd Eiſenb. Ge
Autanz u. Srung
Verſicherung
Verem. Ver
Franfona Rück=u.9
Mannheim Vericl

Re

418
50.u

80.5
80
79.5
179.5
110.5

59.2
89.5
177
1(.57
11.2
40

127.5
20

A4
Itav Minen
Schantung Gander 38

[ ][  ][ ]

Samstag, 2. Dezember 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 334 Seite 13

PIL

Gopyright by Auguſt Scher.
G. m. b. H., Berlin.

21.

Nachdruck verboten.

Ben reichte dem Einarmigen ſelbſt Feuer.
Sie war zuerſt ziemlich aufgeregt, als ſie bei mir eintrat. Aber als
ich ſie verließ, da konnte ich nicht entfernt mutmaßen, daß ſie einen ſolchen
Entſchluß zur Ausführung bringen würde.
Flitz ſog an der kurzen Pfeife. Der Herr Doktor ich meine Doktor
Seidl der pieſackt mich ſchon immer mit dem verdammten Leſſel.
Es waren auch gerade die letzten Worte, die ich von Frau von Lolli
hörte. . . Ja, dieſem Leſſel ſei ſie nun auf der Spur. . . Aber da kam der
Anruf, und ich ging . . ."
Ich hätte dem Herrn Doktor nichts Neues über den Leſſel ſagen
können, warf Islitz ein.
Und als ich zurückkam, da war es geſchehen.
Eilige Männerſchritte. Die Polizei wußte hier Beſcheid. Vor kurzem
hatte ja erſt die Hausſuchung im Bürogebäude und in der kleinen Villa
ſtattgefunden.
Der Reviervorſtand war von mehreren Beamten begleitet. Der kleine
Trupp trat ein. Die Tür wurde dann geſchloſſen.
Alſo erzählen Sie, Herr Doktor Zeck. Der Polizeileutnant wies
auf den Teetiſch. Die Dame war um die Teeſtunde zu Ihnen gekommen?
Wiſſen Sie die Zeit?
Ja. Ziemlich genau. Es war ein paar Minuten nach ſechs.
Aber Tee getrunken haben Sie nicht? Die Taſſen ſind unbenutzt.
Nein, Tee getrunken haben wir nicht, Frau von Lolli kam, gewiſſer=
maßen
um mich zur Rede zu ſtellen, weil ſie bemerkt zu haben glaubte,
daß ich ihr nachforſche. Jetzt kann ich’s ja ſagen: ich hatte Kenntnis be=
kommen
, daß ſie im Dienſt der Mainzer Sureté' ſtand. Sie wollte es
abſtreiten, beteuerte, ſie ſei im Gegenteil bemüht, mir in dem Prozeß,
in den unſere Fabrik verwickelt iſt, zu helfen, verſprach ſogar, mir den
Aufenthaltsort von einem Arbeiter Leſſel zu verraten, in dem wir einen
ganz gefährlichen Werkſpion erkannt haben. Von der Zentrale war gerade
wieder angerufen worden, ich ſollte Islitz ans Telefon bringen. . . Aber
er war ja in der Stadt, hatte einen Botengang. ..
Islitz, der endlich auch zu Worte kommen wollte, miſchte ſich ein und
berichtete: als er von ſeinem Ausgang zurückgekehrt ſei, habe er noch den
Herrn Doktor durch die offene Tür bei derLampe am Teetiſch geſehen.
Da habe der Herr Doktor die Leiche noch gar nicht bemerkt gehabt. Und er,
Flitz, wiſſe über Leſſel nichts anderes zu ſagen, als was er dem Herrn
Doktor Seidl ſchon vor vierzehn Tagen geſagt habe.

Der Kriminalbeamte, der zum Revier gehörte, hatte inzwiſchen die
Leiche genauer beſichtigt. Er gab dem Polizeileutnant ein paar Augen=
winke
. Darüber verſäumte der es, Islitz zu unterbrechen.
Alſo von der Fabrikzentrale hatte Doktor Seidl angerufen, nahm
der Reviervorſtand, um mit ſeinem Journalbericht zu Ende zu kommen,
etwas ungeduldig wieder auf und da verließen Sie das Zimmer, um
Islitz zu ſuchen, und als Sie zurückkamen, was geſchah da?"
Der Raum war leer, ich nahm an, Frau von Lolli ſei wieder
hinübergegangen, nach der Penſion, ſie wohnt doch dort, ich ſetzte mich
am Teetiſch hin, rauchte eine Zigarette und wartete.
Worauf warteten Sie?
Nun, ich wollte doch Islitz ſprechen.
Wegen des Anrufs von der Zentrale?
Ja. Und da machte ich Licht drehte die Deckenbeleuchtung an
und als ich hier am Schalter ſtand, ſah ich, daß hinter dem Schreibtiſch
der Seſſel umgefallen war und da bemerkte ich auch ſchon den am
Boden liegenden Körper.
Der Kriminalbeamte erhob ſich jetzt und faßte Ben ſcharf ins Auge.
Haben Sie die Leiche angerührt, Herr Doktor Zeck?
Den Kopf angehoven, denn er lag ſo, daß man das Geſicht nicht
ſehen konnte.
Die Hand mit der Schußwaffe haben Sie nicht angefaßt?
Nein.
Sie nahmen ohne weiteres an, daß die Dame Selbſtmord verübt
hat?
Natürlich.
Ganz ſo natürlich wäre das nun ja wohl nicht. Aber es iſt auch
nach allen äußeren Anzeichen gänzlich ausgeſchloſſen. Die abgeſchoſſene
Waffe iſt der Toten nachträglich in die Hand gedrückt. Ziemlich haſtig und
ungeſchickt. Der Zeigefinger liegt hinter dem Bügel. Und mit dem
Revolver in der rechten Hand kann man ſich ſelber nicht zwei Schüſſe in
die linke Schläfe beibringen.
Ben trat einen Schritt näher und beugte den Kopf vor. Im Dunkel
hinter dem Schreibtiſch konnte er die Situation aber nicht ſo genau er=
kennen
. Das wäre ja allerdings unbegreiflich.
Er war noch ganz verwirrt, als der Kriminalbeamte den Schallbecher
vom Telefonapparat emporhob und das Polizeipräſidium verlangte.
Mordkommiſſion! ſagte er in ruhigem Tone.

Kaum eine Viertelſtunde ſpäter waren die Beamten da. Auch der
Arzt war zur Stelle, der Photograph, der Blitzlichtaufnahmen vornehmen
ſollte, der Sachverſtändige für Fingerabdrücke.
Die Unruhe auf dem Villenhof war ſowohl in der Penſion wie in den
Küchen der Nebengebäude bemerkt worden. Als man Polizeiuniformen
ſah, nahm man an, es ſei wieder Hausſuchung im Bürogebäude der
Bombje=Fabriken. Ein paar Neugierige drängten ſich herzu. Die kleine
Schinkelvilla wurde abgeſperrt. Während drinnen die Blitzlichtaufnahmen
ſtattfanden, traten alle dabei nicht Beſchäftigten in den Säulenvorbau.
Inzwiſchen hatte auch Fräulein Urbach von dem erneuten Beſuch
der Kriminalpolizei erfahren. Sie wollte ſich gerade vom Wintergarten
aus in den Villenhof begeben, als ſie den ihr perſönlich bekannten Revier=
vorſtand
bemerkte. Von ihm erfuhr ſie das Unglaubliche: Frau von Lolli
lag ermordet in Doktor Zecks Wohnung. Wer als Täter in Betracht kam?
Fräulein Urbach wog jedes Wort vorſichtig ab.
Nach einer Weile ließ ich auch der Kriminalkommiffar bei ihr melden
und verwickelte ſie in ein eingehendes Verhör über die Beziehungen, die
zwiſchen Herrn Doktor Zeck und der Ermordeten beſtanden hatten.
Fräulein Urbach war es über die Maßen peinlich, den Klatſch über das
Paar aufrühren zu müſſen, der die ganze Penſion durchlaufen hatte. Ver=
ſchweigen
durfte ſie jetzt aber nichts. Die Sopranfängerin aus Oſlo hätte
ſie ſonſt ſicher korrigiert und ergänzt. Ja, es mochte wohl eine Art Liebes=
verhältnis
zwiſchen den beiden beſtanden haben wenigſtens hatte Frau
von Lolli das Zimmer ihres Nachbarn oft betreten , aber ſeitdem
Doktor Zeck aus der Penſion ausgezogen war, hatte man ſie nicht mehr
beiſammen geſehen. Nein, es war wohl kein Bruch zwiſchen ihnen. Aber
Doktor Zeck hatte durch den Fabrikprozeß ungeheuer viel zu tun, konnte
ſich Frau von Lolli nicht mehr ſo wie früher widmen, und ſie mochte viel=
leicht
erfahren haben, daß er den Beſuch von Fräulein Doktor Aſtern bei
ſich gehabt hatte, zufällig wußte man in der Penſion davon, denn Islitz
hatte ſie geſehen, und das war ſo unter den Leuten weitererzählt worden..
Vorläufig genügten dieſe Notizen. Fräulein Urbach fragte ſich hernach
immer wieder, warum ſie ſich all dieſe unweſentlichen Einzelheiten von
dem Kommiſſarius hatte entlocken laſſen. Sie ſprach eingehend mit ihrer
Vertrauten darüber, der Dame aus Oſlo.
Die Sopranſängerin erinnerte an die ſeltſame Verwirrung, in der
ſich Fräulein Doktor Aſtern befunden hatte, heute abend, als ſie ihr nach
dem Tee auf der Diele begegnet waren. Und an die überſtürzte Abreiſe
der jungen Referendarin.
Ob Fräulein Aſtern da ſchon um den Tod von Frau von Lolli gewußt
hatte?
In allen Teilen des Rieſenpenſionats ſprach man von nichts anderem
als dem unheimlichen Ereignis. Durch das Perſonal verbreitete ſich die
Kunde von dem Beſuch der Mordkommiſſion in der kleinen Schinkelvilla
durch die ganze Straße. Und dann ſtellten ſich auch gleich die erſten
Reporter aus dem Zeitungsviertel ein.
Doktor Zeck iſt ſchwer belaſtet! berichtete der Portier, als er vom
Polizeirevier die Meldezettel vom heutige Tage ins Büro brachte, der
Sekretärin. So erfuhr es unmittelbar danach Fräulein Urbach am Haus=
telefon
.
(Fortſetzung folgt.)

Brauurel

Samstag

Bchaf
U. Sonntag
Metzelsuppe
Konzert as

est, Schillereek

Samstag

Sonntag Stimmungsmusik
(Kapelle Wesp)
(14487
Auserwählter Mittag- u. Abendtisch von 70G an
Baverisch Bier Eder-Bräu

Bahnhofhetef

impfiehlt seine vorzügl. Küche zu mäßigen Preisen
(14491
leden Samstag
Sonntas abd. On1erHallangStOnZerI m. Geselschaftstans

Heaf
wiiten Brert Panften
in geheizten Großkraftwagen.
Sonntag, den 3. Dezember 1933, Abf. 8.30 Uhr
Heaghaus.

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möglichkeit
in

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Fahrpreis
nur 3.00 Mk.

Weihnachten=Sylveſter in die Märchenpracht
der bayriſchen Alpen. V.14500
11 Tage ins Berchtesgadener Land, Fahrpreis einſchl.
Mk. 99.
Verpflegung
9 Tage ins Berchtesgadener Land, Fahrpreis einſchl.
Mk. 89.
Verpflegung
8 Tage in Rubi=Oberſtdorf, Fahrpreis einſchließlich
Mk. 59.
Verpflegung
Anmeldungen und Auskunft im Heaghans, Zimmer 6,
Tel. 3390, ſowie in der Geſchäftsſtelle der Darmſtädter
Reiſevereinigung, Sportkolb, Eliſabethenſtr., Tel. 3139

Reſonatorphon
beſſ. Grammoph.),
tebſt 100 Künſtler=
Schallplatten (wie
neu) bill. abzugeb.
Wilh. Wedler, Alfr.=
Meſſel=Weg 34.
(14498)

Stab. Marken=Hr.=
Fahrrad bill. z. vk.
liſabethenſtr. 35.*

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z. vk. Anzuſ. 122
Martinſtr. 30, I.

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