Einzelnummer 10. Pfennige
Tagt
Patt
Tarmſtäd
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Bezugspreis:
ei wöchentlich 2maligem Erſcheinen vom 1. November
3 30 November 2.— Reichemart und 20 Pfennig
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gegebühr, abgeholt 2.— Reichsmarf, durch die
genturen 2.20 Reichsmart frei Haus. Poſibezugspreis
Nov, ohne Beſiellgeld monatlich 2,60 Reichsmart.
ſchterſcheinen einzelner Nummern infolge höherer
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Franfurt a. M. 4301
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Freitag, den 24. November 1933.
196. Jahrgang
Nummer 326
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FinanzAnzeigen 35 Reſchspfg. Rellamezelle (92 mm
breit 2Reichsmark. Anzeigen von auswärts 35 Reichsp
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jung auf Erfüllung der Anzeigenauffräge und Leiſtung
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Bant und Darmſtädter und Nationalbank.
Der Gipfelpunkt der Niedertracht.
Franzöſiſches Keſſelkreiben gegen Deutſchland. — Erneuke Vergiſtung der inkernakionalen Akmoſphäre
durch Heharlikel des „Pekik Pariſſen”. — Unerhörke Unkerſtellungen mit gefälſchken Dokumenken.
*
Völkerverhehung.
Der „Petit Pariſien”, jenes Pariſer Blatt, das ſchon vor
eini=
n Tagen durch ſeine Behauptungen über die „unfriedliche‟
ußenpolitik der Reichsregierung aufgefallen iſt, ſetzt ſeine
Ver=
tzungsaktion fort. Wir müſſen ſchon ſagen, daß wir in den letz=
Jahren etwas Aehnliches nicht mehr erlebt haben, obwohl die
tont deutſchfeindliche Auslandspreſſe ſich ſelten geſcheut hat, mit
uſtdicken Lügen gegen Deutſchland zu operieren. Aber dieſer Fall
beſonders gravierend, nicht nur weil es ſich um
Verdächti=
ngen ganz unerhörter Art handelt, ſondern weil
da=
t die unverkennbare Abſicht verbunden iſt, zwiſchen
eutſchland und Frankreich erneut einen Keil zu
eiben und im übrigen alle anderen Völker
ge=
nDeutſchland aufzuwiegeln.
Der „Petit Pariſien” hat, ſich den gegenwärtigen Augenblick
sgeſucht, weil alle Anzeichen dafür vorhanden ſind,
ß ſich vielleicht doch eine deutſch=franzöſiſche
isſprache mit dem Ziel einer Bereinigung
al=
r vorhandenen Schwierigkeiten anbahnen
nnte. Daß hinter dem Pariſer Blatt die Kreiſe ſtehen, die
ber heute noch als morgen die Flugzeuggeſchwader Frankreichs
jen das friedliche Deutſchland loslaſſen möchten, iſt uns klar.
rade darum iſt die Politik dieſer Zeitung beſonders gefährlich.
* zielt darauf ab, die internationale Atmoſphäre erneut mit
ektrizität zu laden und künſtlich eine Stimmung zu erzeugen, wie
n ſie unmittelbar vor Ausbruch eines Krieges zu finden pflegt.
Die Reichsregierung hat ſich kürzlich bei der franzöſiſchen
Re=
rung darum bemüht, daß dem gefährlichen Treiben des „Petit
riſien” ein Ende bereitet wird. Wir bedauern es außerordentlich,
ß unſere Vorſtellungen nicht den gewünſchten
folg gehabt haben und daß das Pariſer Hetzblatt
entwegt weiter die wildeſten Behauptungen
er Deutſchlands geheime Rüſtungen und über
utſche Eroberungsgelüſte in die Welt ſetzen
nn. Die Dokumente, auf die der „Petit Pariſien” ſich bezieht,
ſtieren ſelbſtverſtändlich nicht. Das haben wir wiederholt in
er Oeffentlichkeit unterſtrichen. Trotzdem manövriert der „Petit
riſien” nach wie vor mit dieſen Fälſchungen, die ſich
rchnichtsmehrüberbieten laſſen. Wir bedauern es
zerordentlich, daß ſich das franzöſiſche Volk bisher das Treiben
ſes Blattes hat ruhig gefallen laſſen, obwohl es offenſichtlich iſt,
ß das Pariſer Blatt mit ſeiner Hetze eine Situation
her=
fbeſchwören will, die zuirgendwelchen Entladungen
hrenmuß.
50 000 RM. Belohnung
Mi Enklarpung der Fälſchungen des „Pekik Pariſien”
UNB. Berlin, 24. November.
Der „Berliner Lokalanzeiger” nimmt in ſeiner Ausgabe vom
eitag ſehr ſcharf gegen die Fälſchungen und Hetzereien des
ſetit Pariſien” Stellung und ſetzt zur Aufklärung der
Fäl=
ungen und zur Herbeiſchaffung der Beweiſe für die angeblichen
kumente eine Belohnung von 50 000 RM. aus.
Das Blatt ſchreibt dazu u. a.: „Der Scherl=Verlag hat ſich zu
ſem Vorſchlag an die geſamte Welt entſchloſſen, weil die
litiſche Brunnenvergiftung des „Petit
Pa=
ten” gegenüber den Bemühungen des Führers, einen
wirk=
den Frieden in der Welt zu ſchaffen und eine Verſtändigung
iſchen Deutſchland und Frankreich herbeizuführen, eine
ßerordentliche Gefahr darſtellt.
Wir richten an die franzöſiſchen Frauen und Mütter, an das
nze franzöſiſche Volk die Frage, ob dieſe Kriegshetze des „Petit
riſien”, die mit den Methoden der Verleumdung der
Vor=
egszeit betrieben wird, von ihnen gebilligt wird. Es muß die
age aufgeworfen werden, wer dieſe Hetzarbeit
be=
hlt hat und wer die Hetzer zu ihrer
Brunnen=
rgiftung veranlaßt hat.
*
Die Skunde der Diplomaken.
Die Abrüſtungskonferenz hat ſich durch den Beſchluß des Prä=
Uums, erſt Ende Januar wieder zuſammenzutreten, für eine
ihe von Wochen ausgeſchaltet. Sie hat damit den Weg für die
blomaten freigemacht, denen in Genf ausdrücklich aufgegeben
*de, die grundſätzlichen Meinungsverſchiedenheiten aus der
r zu ſchaffen. Würden ſie das Werk damit beginnen, nur auf
Gegenſätzlichkeiten zu ſehen, anſtatt die Berührungspunkte
en zu legen und von hier aus den Verſuch einer Einigung zu
ſuchen, dann werden ſie mit ihren Bemühungen nicht allzuweit
imen.
Grundſätzlich will doch keine Nation den
ieg, alle wünſchen den Frieden, alle wollen
re Sicherheit garantiert haben. Und dieſes
he Ziel läßt ſich nur erreichen, wenn die
inter=
tionale Atmoſphäre entgiftet und dafür ge=
*gt wird, daß Zeitungen, wie der „Petit Pari=
En”, nicht die Völker verhetzen, indem ſie die Ziele der
itſchen Außenpolitik in ihr Gegenteil verkehren. Hier ſollte
hl jede Regierung Einfluß genug beſitzen, um den Kreis
der=
igen, die den Unfrieden wünſchen, das Handwerk zu legen. Es
in nur Sachlichkeit und Nüchternheit zum Erfolg führen, nicht
Och Voreingenommenheit, Mißtrauen und Verſuche, etwaige
*handlungsergebniſſe doch ſo zurecht zu biegen, daß ſie dem einen
„dervorteile zuſchanzen, wodurch von vornherein
Grund=
ne zu neuem Unfrieden gelegt werden.
*
Das Ende der Einkreiſung.
Der Kanzler hat in ſeinem Interview mit dem
Vertre=
ter der Pariſer „Information” den Diplomaten die Aufgabe nicht
unweſentlich erleichtert. Er hat ſeine wiederholt
be=
kannt gegebene Verhandlungsbereitſchaft
er=
neut unterſtrichen und iſt ſoweit gegangen, auf
den Vorſchlag eines engliſchen Journaliſten
einzugehen und ſich für die Anerkennung eines
zuſätzlichen Sicherheitsvertrages zugunſten
Frankreichs auszuſprechen. Miniſterreden und
Mini=
ſter=Interviews waren früher ſehr oft Anknüpfungspunkte für die
Unterhändler der Regierungen. Warum ſoll es jetzt plötzlich
an=
ders ſein? Daß in Paris verſchiedene Zeitungen von dem
Gedan=
ken einer deutſch=franzöſiſchen Verſtändigung, die vielleicht zu
einem Ausgleich führen könnte, nichts wiſſen wollen, iſt durchaus
verſtändlich, wenn man Jahr aus Jahr ein gegen uns hetzte und
ſich des Themas von der deutſchen „Gefahr” nicht berauben laſſen
will. Aber aus Frankreich liegen auch zahlreiche
Stimmen vor, die ſich für eine Verſtändigung
einſetzen. Schließlich kann ſie aber nur erreicht werden, wenn
man nicht um Deutſchland herum verhandelt, ſondern ſich mit den
deutſchen Vertretern an denſelben Tiſch ſetzk. Auch die unſicheren
innerpolitiſchen Verhältniſſe in Frankreich ſollten das Pariſer
Außenminiſterium nicht abhalten, auf die Stimmen der Vernunft
zu hören und in die vom Kanzler dargebotene Hand einzuſchlagen.
Wir ſind jedenfalls nicht nur verhandlungs=,
ſon=
dern auch verſtändigungsbereit. Was ſich jetzt
mit Polen angebahnt hat, ſollte auch für die
übrigen Staaten ein Anreiz und Vorbild ſein.
Man kann ſchließlich nicht dauernd ſeinen Friedenswillen
unter=
ſtreichen, wenn man es unterläßt, was dieſem Frieden dient oder
ihn fördern könnte. Je raſcher und friſcher nun die Diplomaten
an die Arbeit gehen, um ſo eher ſind Reſultate zu erwarten, um
der Abrüſtung den Weg zu ebnen und einen wirklichen Frieden
herbeizuführen.
Pariſer Stimmen zum Kanzler=Inkerview.
TU. Paris, 23. November.
Ein großer Teil der franzöſiſchen Morgenpreſſe beſchäftigt
ſich auch weiterhin eingehend mit den Erklärungen, die der
Füh=
rer einem Vertreter des Matin” bzw. der „Information”
ab=
gegeben hat. Wenn man ſich auch allgemein darüber im klaren
iſt, daß der Friede Europas nur durch eine deutſch=franzöſiſche
Verſtändigung geſichert werden kann, und eine unmittelbare
Fühlungnahme deshalb unvermeidlich und nützlich iſt, ſo herrſcht
doch hinſichtlich der anzuwendenden Methoden größte
Verwir=
rung. Einige Blätter verlangen eine Ausſprache unter vier
Augen, andere wieder Beſprechungen unter Hinzuziehung der
franzöſiſchen Verbündeten, wieder andere fordern die franzöſiſche
Regierung auf, den Augenblick nicht ungenützt vorübergehen zu
laſſen, und eine vierte Gruppe iſt ſchließlich der Auffaſſung, daß
Deutſchland den erſten Schritt tun müſſe, indem es zunächſt
ein=
mal angebe, worüber es zu verhandeln wünſche.
Die Schuldenregelung zwiſchen Amerika
und Sowjekunion.
Litwinow bieket Abfindung an.
Waſhington, 23. November.
Das Staatsdepartement erklärt in einem Communiqué, daß
die zwiſchen Rußland und Amerika über die Schuldenregelung
ge=
führten Verhanlungen bis zur jetzigen Abreiſe Litwinows infolge
der Kompliziertheit vieler Fragen noch nicht zum Abſchluß
ge=
bracht werden konnten. Man habe jedoch erhebliche Fortſchritte
ge=
macht und hoffe, Daß in den Erörterungen zwiſchen den Beamten
der beiden Regierungen bald eine endgültige Regelung gefunden
werden könne.
Wie verlautet, hat die amerikaniſche Regierung in der
Schul=
denfrage beträchtliche Zugeſtändniſſe vno Litwinow erhalten,
wäh=
rend die Frage der Handelskredite noch nicht geklärt iſt. Wie
wei=
ter verlautet, hat Litwinow der Regierung der Vereinigten
Staa=
ten eine Abfindungszahlung zum Ausgleich der Zarenſchulden, der
Kerenſkiſchulden und der amerikaniſchen Schadenerſatzanſprüche
an=
geboten. Die Höhe der Abfindungsſumme und die
Zahlungsbedin=
gungen ſollen diplomatiſchen Verhandlungen vorbehalten bleiben.
Während es ſich bei den Zarenſchulden und den
Schadenerſatzan=
ſprüchen um private Forderungen handelt, ſind die
Kerenſkiſchul=
den Forderungen der amerikaniſchen Regierung. Dies hat zur
Folge, daß die Regelung der Kerenſkiſchulden vom amerikaniſchen
Kongreß beſtätigt werden muß.
Neue Kriegsgefahr in China.
EP. Schanghai, 23. November.
Die Bildung einer unabhängigen Regierung in Fukien hat
die Möglichkeit einer neuen japaniſchen Intervention in China
wieder aufleben laſſen. Die in Fukien anſäſſigen, ſehr zahlreichen
Japaner haben bereits die japaniſche Regierung um Schutz
ge=
beten, und, da die Fukien=Regierung nicht nur einen deutlichen
radikalen Einſchlag hat, ſondern auch durchaus gegen Japan
ein=
geſtellt iſt, wird es nicht für unwahrſcheinlich gehalten, daß Japan
ſich zu militäriſchen Schritten entſchließt. Inzwiſchen ſtehen die
Feindſeligkeiten zwiſchen Kanton und der Fukien=Regierung dicht
vor dem Ausbruch, und auch Dchiang Kai=ſchek, der Führer der
Nanking=Regierung, macht Anſtalten, durch die Provinz Kiangſi
gegen Fukien zu marſchieren, ſo daß mit einem dreiſeitigen
Bür=
gerkrieg gerechnet wird.
Von
Otto Corbach.
In der franzöſiſchen Kammer hat Miniſterpräſident Sarraut
verſichert, daß die Diplomatie ſeines Landes das Wort „
Ein=
kreiſung” nicht kenne und daß ihr nichts ferner liege, als dem
neuen Deutſchland gegenüber mit einer entſprechenden Politik
etwas zu tun haben wollen. In Wirklichkeit hatte das
Ver=
ſailler Diktat keinen anderen Zweck als die Einkreiſung
Deutſch=
lands, die den Weltkrieg heraufbeſchwor, in einem Gefrierzuſtande
zu erhalten, und für die Pariſer Außenpolitik gab es ſeitdem
keine wichtigere Aufgabe, als den weltpolitiſchen Kräften
ent=
gegenzuwirken, die nach und nach die Eispackung auftauten, die
die deutſche Niederlage verewigen follte. Wenn man heute am
Quai d’Orſay jegliche neuerliche Abſicht, Deutſchland einkreiſen
zu wollen, leugnet, ſo erinnert das an die Fabel vom Fuchs
und den ſauren Trauben. Es hat nur eine alte, ſeit der
Vor=
kriegszeit ununterbrochen fortbeſtehende Einkreiſung ihr Ende
gefunden. Die Vorausſetzungen entſprachen einer einmaligen
nachhaltigen weltpolitiſchen Konſtellation, deren Ueberwindung
nach der Abkehr des neuen Deutſchland vom Völkerbunde und
der Abrüſtungskonferenz dadurch für alle Welt deutlich zum
Ausdruck kam, daß die internationalen Rückwirkungen für die
deutſche Freiheit eher günſtig als ungünſtig ausfielen. Auch
Orkane deutſchfeindlicher Propaganda konnten an dem Wandel
der Verhältniſſe ſeit 1914 nichts mehr ändern. Damals konnten
in allen Erdteilen Kräfte gegen Deutſchland in Bewegung geſetzt
werden; heute ſind in allen Erdteilen Vorgänge im Zuge, die
ſolche Kräfte binden und zugleich immer mehr europäiſche Kräfte
für weltpolitiſche Zwecke in Anſpruch nehmen.
Nach dem ruſſiſch=japaniſchen Kriege jubilierte die Pariſer
Preſſe über eine „Rückkehr Rußlands nach Europa”. In den
maßgebenden ruſſiſchen Kreiſen empfand man keinerlei
Bedürf=
nis ſich an Japan für die empfangenen Schläge zu rächen; man
wollte ſich durch Erfolge in der europäiſchen Politik dafür
ſchad=
los halten. „Wie das ritterliche Japan Rußland im Oſten
be=
ſiegt hat”, ſchrieb das Organ des zariſtiſchen Kriegsminiſteriums,
der „Rußkij Invalid”, „ſo wird Rußland alle ſeine Gegner im
Weſten überwinden‟. England wurde es dadurch leicht gemacht,
ſich in das ruſſiſch=franzöſiſche Bündnis durch eine Entente mit
Rußland einzuſchalten und es in den Dienſt der Einkreiſungs=
Diplomatie König Eduards zu ſtellen. England hatte im
zwei=
ten Bündnisvertrage mit Japan dieſes für den Schutz ſeiner
aſiatiſchen Beſitzungen und Intereſſen verpflichtet, und konnte
daraufhin ſeine Seeſtreitkräfte vorwiegend zur „Wacht in der
Nordſee” zuſammenziehen. Da Japan im Frieden von
Ports=
mouth dank der ruſſenfreundlichen Haltung der angelſächſiſchen
Mächte keine Kriegsentſchädigung durchzuſetzen vermochte, blieb
es in ſo ſtarker finanzieller Abhängigkeit von England, daß es ſich
auf deſſen Geheiß zu einer Abänderung des zweiten
Bündnis=
vertrages in dem Sinne bereit erklären mußte, daß er ſich nicht
gegen eine Macht, mit der England einen Schiedsvertrag
ab=
geſchloſſen habe, d. h. gegen Amerika, richten dürfe. Dieſer
Liebesdienſt ſicherte England die „wohlwollende Neutralität”
Amerikas für den Fall europäiſcher Verwicklungen. Unter ſo
günſtigen weltpolitiſchen Umſtänden konnte man in London in
Seelenruhe abwarten, bis durch irgendwelchen Zufall ein Funke
in den auf dem Kontinent aufgehäuften Zündſtoff fliegen und
irgendwelche Verfehlung, die Deutſchland in der Notwehr gegen
das Völkerrecht begehen mochte, das ſeebeherrſchende Albion als
traditionellen Beſchützer internationaler „Gerechtigkeit” auf den
Plan rufen würde.
Jene für die feindlichen Nachbarn Deutſchlands günſtigen
weltpolitiſchen Umſtände haben ſich heute faſt in das
Gegen=
teil verkehrt. Rußland muß ſich aus Europa zurückziehen und
nach Aſien „zurückkehren”, wo Japan ſich in den Beſitz aller
ſtrategiſchen Stellungen ſetzt, die es braucht, um im gegebenen
Augenblick die Sowjetmacht vom Stillen Ozean abſchneiden zu
können. Zugleich fühlt ſich Japan zur See ſtark genug, um
ab=
wechſelnd jede der angelſächſiſchen Mächte herauszufordern. Es
iſt richtig, daß Amerika und England allen Grund hatten, gerade
im Hinblick auf die Lage im Fernen Oſten Frankreich bei guter
Laune zu erhalten, und durchaus begreiflich, daß die franzöſiſche
Forderung nach einer einſeitig gegen Deutſchland gerichteten
Rüſtungskontrolle von England wie von Amerika zunächſt
unter=
ſtützt wurde. Indem das neue Deutſchland aber daraufhin dem
Völkerbund und der Abrüſtungskonferenz entſchloſſen den Rücken
kehrte, brachte es die angelſächſiſchen Mächte in die Zwangslage,
gegenüber der öffentlichen Meinung ihrer Länder Farbe zu
be=
kennen, ob ſie der franzöſiſchen Freundſchaft zuliebe im
Ernſt=
falle neue Verantwortlichkeiten für den Lauf
kontinentaleuro=
päiſcher Ereigniſſe übernehmen wollten, und da zeigte es ſich,
daß trotz aller deutſch=feindlichen Stimmungen bei den engliſch
ſprechenden Völkern eine unüberwindliche Abneigung gegen
jeg=
liche abermalige Verwicklung in kontinentaleuropäiſche Händel
zum Durchbruch gekommen iſt. Gewiß braucht England
Frank=
reichs wohlwollende Neutralität, um ſeine überſeeiſchen
Inter=
eſſen nachdrücklich gegen japaniſchen Uebermut wahrnehmen zu
können, und Amerika iſt nach wie vor begierig, die
Verantwor=
tung für die Verteidigung der „Ziviliſation”, d. h.
angel=
ſächſiſcher Weltherrſchaft gegen die gelbe Gefahr mit den Vettern
an der andern Seite des Atlantik teilen zu können. Man könnte
ſich deshalb vorſtellen, daß im Buſen angelſächſiſcher
Staats=
männer die pazifiſtiſche Tugend einen ſchweren Kampf gegen die
Verſuchung zu beſtehen hätte, kontinentaleuropäiſche
Verwicklun=
gen entfachen zu helfen, damit Frankreich alle Hände voll zu tun
bekäme. Doch ſelbſt ſolche machiavelliſtiſche Neigungen würden
nicht nur jede Abſicht, ſich an kontinentaleuropäiſchen
Aben=
teuern aktiv zu beteiligen, ausſchließen, ſondern ſogar bedingen,
die Widerſtände gegen die militäriſche Vorherrſchaft Frankreichs
auf dem europäiſchen Feſtlande zu ſteigern. Jedenfalls hat
Rooſe=
velt bereits offen zugegeben, daß in den nächſten fünfzig Jahren
kein Amerikaner dazu gebracht werden könnte, wieder auf einem
europäiſchen Kriegsſchauplatz zu kämpfen. Aus maßgebenden
kanadiſchen und ſüdafrikaniſchen Kreiſen iſt den Londoner
Machthabern deutlich zu verſtehen gegeben worden, daß die
Dominions eher aus dem Verbande des britiſchen Weltreiches
ausſcheiden, als ſich noch einmal dazu mißbrauchen laſſen
wür=
den, Frankreich Kaſtanien aus dem Feuer holen zu helfen.
Gewiß würde das kontinentaleuropäiſche Bündnisſyſtem
Frankreichs allein genügen, das neue Deutſchland unter
fort=
geſetzt ſteigenden Druck zu ſetzen, aber Polen und die Staaten
Seite 2 — Nr. 326
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 24. November 1933
der Kleinen Entente haben aus bitteren Erfahrungen gelernt,
daß ſie ſich an ihrer finanziellen Abhängigkeit von Paris zu
ver=
bluten drohen, wenn ihnen nicht freundſchaftliche Beziehungen
zu ihren Nachbarn, vor allem zu Deutſchland und Italien, neue
Möglichkeiten, Zinſen und Amortiſationen zu zahlen, erſchließen.
um ſo mehr, da Frankreich für ſie als Käufer eine immer
ge=
ringere Rolle ſpielt. Trotz der gönnerhaften Zuſtimmung, die
der Pariſer „Temps” Polen wegen ſeiner eigenmächtigen
Ver=
ſtändigung mit Deutſchland über eine gegenſeitige Erklärung für
den Grundſatz der „Nicht=Gewalt=Anwendung” ſpendete, beweiſt
dieſer Vorgang, wie wenig verläßliche Werkzeuge für eine
deutſch=
feindliche Politik Frankreichs deſſen öſtliche Vafallen heute
be=
deuten. Daran kann auch die franzöſiſch=ruſſiſche Annäherung
wenig ändern; denn die nunmehr vollzogene Anerkennung der
Sowjets durch die Vereinigten Staaten verpflichtet den Kreml,
nicht nur im eigenen Intereſſe ſondern auch zur Entlaſtung
der amerikaniſchen Seemacht entſchiedener als bisher Japan die
Stirn zu bieten.
Freilich nutzt Deutſchland wie irgendeinem Lande eine
gün=
ſtige weltpolitiſche Konſtellation auf lange Sicht nur inſoweit,
wie es ſich ihrer würdig zu erweiſen verſteht. Der Weltkrieg
hätte das deutſche Volk nicht in einer ſo verhängnisvollen inter
nationalen Lage überraſchen können, wenn ſeine nach=
bismarck=
ſchen Staatsmänner jederzeit gewußt hätten, was ſie wollen
konnten, und entſchloſſen geweſen wären, die ſich ihnen
bieten=
den Möglichkeiten wahrzunehmen. Es genügt in der
internatio=
nalen Politik nicht, den Anſpruch auf volle Gleichberechtigung
zu erheben, man muß auch wiſſen, wozu. Eine gewiſſe Mahnung
ſowohl zur Wachſamkeit wie zur Entfaltung weltpolitiſcher
Talente iſt in der Ankündigung des Präſidenten Rooſevelt
ent=
halten, die amerikaniſchen Seeſtreitkräfte im Frühjahr wieder
gleichmäßig auf den Stillen und Atlantiſchen Ozean zu
ver=
teilen. Das beweiſt, daß die Waſhingtoner Regierung zum
min=
deſten vorübergehend die ihr durch Rußland im Fernen Oſten
gewährleiſtete Entlaſtung zu einer ſtärkeren Willensentfaltung
gegenüber Europa auszunützen gedenkt. Es iſt eine der
wichtig=
ſten Aufgaben der Diplomatie des neuen Deutſchlands, dafür zu
ſorgen, daß dieſem daraus eher Vorteil als Nachteil erwächſt
und daß ſich weder in London noch in Waſhington die
Auf=
faſſung entwickeln kann, als hätte das Angelſachſentum im
gan=
zen mehr von einer Nachgiebigkeit gegenüber Deutſchland, als
gegenüber Japan zu riskieren. Es kommt eben gerade in der
Politik im Sinne Nietzſches nicht auf das „frei wovon”, ſondern
auf das „frei wozu” an.
Vor einem engliſch=franzöſiſchen
Engliſches Wirtſchafts-Ultimakum au Brankreich.
Drohung mit Zollrepreſſalien.
TU. London, 23. November.
Der Ausbruch eines engliſch=franzöſiſchen Zollkrieges ſteht
unmittelbar bevor, falls die engliſche Regierung ihre Drohung
durchführt, einen Zuſatzzoll von 21 v. H. auf franzöſiſche Ware
als Gegenmaßnahme gegen den franzöſiſchen Sonderzoll von
15 v. H. auf engliſche Waren zu erheben. Das engliſche Kabinett
beſchäftigt ſich am Mittwoch mit der Angelegenheit.
England hat, wie verlautet, bereits am 7. November
anläß=
lich ſeiner Kündigung des Zollwaffenſtillſtandes der franzöſiſchen
Regierung klargemacht, daß Gegenmaßnahmen ergriffen würden,
falls der franzöſiſche Sonderzoll, der ſeinerzeit auf Grund der
Entwertung des engliſchen Pfundes eingeführt wurde, nicht
innerhalb eines Monats abgeändert werde. Franzöfiſche
Han=
delskreiſe ſollen in Paris einen ſtarken Druck für die
Beibehal=
tung des Sonderzolls ausüben. Falls bis zum 7. Dezember, dem
Inkrafttreten der engliſchen Kündigung des
Zollwaffenſtillſtan=
des, keine Vereinbarung erreicht werden ſollte, wird die
eng=
liſche Regierung vorausſichtlich zu den angedrohten
Gegenmaß=
nahmen in Form eines Sonderzolls auf franzöſiſche Waren
greifen.
Der ſozialiſtiſche „Daily Herald” will wiſſen, daß
Handelsminiſter Runciman am Mittwoch abend den franzöfiſchen
Botſchafter in London, Corbin, ein dahingehendes Ultimatum
überreicht habe.
Der zurzeit mit 15 franzöſiſchen Kammerabgeordneten in
London weilende frühere franzöſiſche Finanzminiſter Flandin,
der am Mittwoch abend der Gaſt des engliſchen Außenminiſters
Sir John Simon war, betonte in einer Anſprache die
Notwen=
digkeit einer Einigung. Frankreich werde verſuchen, Schwierig
keiten zu vermeiden und hoffe, daß England dasſelbe tun
werde. Er deutete aber an, daß Frankreich vorläufig nicht die
Abſicht habe, den Sonderzoll aufzuheben. Die öffentliche
Mei=
nung Frankreichs würde jedoch entſprechende Verhandlungen mit
dem Hinblick auf eine Stabiliſierung des engliſch=franzöſiſchen
Wechſelkurſes begrüßen.
„üeüteran der Zroh. Zrontigedle..
Schillers „Räuber” im japaniſchen Gefangenenlager.
* Im Muſeum der Preußiſchen Staatstheater in
Berlin wird eine Ausſtellung gezeigt, die einen intereſſanten
Beitrag zur Kulturgeſchichte des Weltkrieges darſtellt:
Front=
theater und Gefangenentheater im Weltkriege. In zahlreichen
Lichtbildern, Modellen, Dekorationsſtücken, Theaterzetteln und
Programmen iſt hier eine reichhaltige Fülle von Material über
die Arbeit der Fronttheater und Gefangenentheater
zuſammen=
getragen worden. Ein anſchauliches und feſſelndes Bild von
dem opferbereiten Kulturwillen und dem Idealismus unſerer
Feldgrauen wird in dieſer Schau vermittelt, und jeder
Aus=
länder, der heute noch von den „hunniſchen Barbaren” lieſt, ſollte
die Ausſtellung beſuchen, um den wahren Frontgeiſt der
deut=
ſchen Weltkriegskämpfer kennen zu lernen.
Da finden wir eine große Zahl von Photos und Bildern,
auf denen die deutſchen Theater an der Front abgebildet ſind.
Viele Schwierigkeiten gab es ſchon bei der Errichtung. Es fehlte
an Material; Ausſtattungen, Kuliſſen, Garderobe mußte vielfach
von den Soldaten ſelbſt hergeſtellt werden. Eine vollſtändige
Siegfried=Ausſtattung, von dem Rittmeiſter und Kammerſänger
Walter Kirchhoff bei einer „Siegfried”=Aufführung getragen,
iſt noch zu ſehen. Sie beſteht aus einer bunten Decke, ein paar
Säcken, einem Fell und einer Blechtute. Während man in der
Etappe geeignete Gebäude zu Theatern geſtaltete, wurden weiter
vorn, unmittelbar hinter der Front, Baracken errichtet. Bänke
wurden gezimmert, eine Tiſchlerei und eine Kuliſſenwerkſtatt
verſorgte das Theater mit der notwendigſten bühnentechniſchen
Ausſtattung. Oft genug wurde ein Fronttheater zerſtört. Auf
einem Lichtbild ſehen wir das brennende Fronttheater in
Vouziers nach einem Bombenabwurf durch feindliche Flieger.
Auf den Theaterzetteln ſtehen Verhaltungsmaßregeln für
die Beſucher im Falle unerwarteter Luftangriffe. Auf einem
anderen Theaterplakat heißt es nach dem Perſonenverzeichnis:
„Stühle ſind mitzubringen. Eintrittskarten in der Raſierſtube‟.
Dieſe Stücke, die einen frontalen Trieb des Theaters zeigen
und unter dem Donner der Geſchütze zur Aufführung gelangten,
halten ein beachtliches Niveau. Schillers Dramen, Wagners
Opern, Kleiſt, Gerhart Hauptmann, daneben gute
Unterhaltungs=
ſtücke wvie „Charleys Tante”, Strauß=Operetten, aber auch
Symphonickonzerte, Lieder= und Arienabende, muſikaliſche
An=
dachten — kurz eine bunte Auswahl beſter deutſcher Kunſt,
Während in den Theatern der ruſſiſchen, franzöſiſchen und
eng=
liſchen Kriegsgefangenen, von denen hier ebenfalls Theater=
Vom Tage.
Der Führer ſtattete geſtern nachmittag Miniſterpräſident
Gö=
ring an deſſen Krankenlager einen Beſuch ab. Die Geneſung des
Miniſterpräſidenten macht langſam weitere Fortſchritte. Sein
Be=
finden iſt, den Umſtänden entſprechend. befriedigend
Reichsinuenminiſter Dr. Frick hat in einem Erlaß an die
Un=
terrichtsminiſter der Länder erſucht, daß den Schülern aller Schulen
die Schickſalsbedeutung des 12. November klar vor Augen geführt
und verſtändlich gemacht wird.
Die große Feierabend=Organiſation der Arbeitsfront wird am
kommenden Montag in einem feierlichen Feſtakt im alten
Herren=
haus um 16 Uhr ihre Verfaſſung erhalten. Außer der Reichsregie
rung werden die oberſte Leitung der SA., der PO. und der
Hitler=
jugend, die Reichsſtatthalter, die Kultusminiſter der Länder, der
Generalrat der Wirtſchaft, der Kleine Konvent der Deutſchen
Ar=
beitsfront, die Treuhänder der Arbeit und die Präſidenten der
Reichskulturkammer an dem Feſtakt teilnehmen.
Der Stabschef der SA., Roehm, hat dem preußiſchen
Juſtiz=
miniſter, Kerrl, telegraphiſch mitgeteilt, daß ihn der Führer zum
E
A.=Gruppenführer unter Zuteilung an den Stab der Gruppe
Ber=
lin=Brandenburg ernannt hat.
Bei einem Fluchtverſuch aus dem Konzentrationslager
Wöl=
lersdorf wurde ein öſterreichiſcher Nationalſozialiſt erſchoſſen.
In der geſtrigen Sitzung des Landesrates des Saargebietes
wurden die von der Regierungskommiſſion in der letzten Zeit für
Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung erlaſſenen ſechs
Geſetzes=
vorlagen von der Deutſchen Front und den Kommuniſten endgültig
abgelehnt, wogegen die Sozialdemokraten den Geſetzentwürfen
zu=
ſtimmten.
Aus allen Teilen Rumäniens kommen Meldungen über zum
Teil ſehr ſchwere Zuſammenſtöße zwiſchen Polizei und Mitgliedern
der Eiſernen Garde.
Der bekannte amerikaniſche Bankier James Warburg, eines
der Mitglieder des ſogenannten Gehirntruſts des Präſidenter
Rooſevelt, iſt als Proteſt gegen die Inflationspolitik des
Präſi=
denten zurückgetreten.
Das endgälkige amtliche Wahlergebnis.
661 Abgeordneke zum neuen Reichskag gewählt.
Berlin, 23. November.
Das amtliche Ergebnis der Volksabſtimmung und der
Reichs=
tagswahl liegt nunmehr endgültig vor. Bereits nach elf
Tagen konnte der Reichswahlausſchuß zuſammentreten und
das endgültige amtliche Ergebnis öffentlich verkünden.
Reichs=
wahlleiter Miniſterialdirektor Dr. Reichardt, der Präſident des
Statiſtiſchen Reichsamtes, ſtellte in Gegenwart der Beiſitzer und
des Vertreters des Reichsinnenminiſteriums, Oberregierungsrat
Dr. Fabricius folgendes feſt:
Stimmberechtigt waren am 12. November 45 176 713 Perſo
nen. Davon haben auf Grund von Stimmſcheinen abgeſtimmt:
1231 905.
Reichstagswahl: Das endgültige Ergebnis für die
Reichstagswahl enthält 43053 616 abgegebene Stimmen, von
denen 3 398 404 ungültig waren. Auf den Kreiswahlvorſchlag
ent=
fielen 39 655 212 gültige Stimmen. Die Zahl der auf den
Kreis=
wahlvorſchlag gewählten Abgeordneten beträgt demnach 645. Es
verblieb ein Reſt bei der Teilung durch 60 000 der einzelnen
Kreiswahlvorſchläge von 955 202, ſo daß auf den
Reichswahlvor=
ſchlag 16 Sitze entfallen. Die Geſamtzahl der
Abgcord=
neten iſt nunmehr endgültig auf 661 feſtgeſetzt worden.
Volksabſtimmung: Zur Volksabſtimmung ſind
43 491 575 Stimmen abgegeben worden, wobei 757 756 als
un=
gültig erklärt werden mußten. Als gültige Ja=Stimmen wurden
feſtgeſtellt 40 632 628: gegen den Volksentſcheid 2 101 191 Wähler.
In Prozenten errechnet wurden für Ja 95,1,Prozent, für Nein
4,9 Prozent Stimmen abgegeben.
Die Reichsſteuereinnahmen im Sepkember.
Die Einnahmen des Reiches an Steuern, Zöllen und
Ab=
gaben betrugen im September 1933 (in Mill. RM.) bei den
Beſitz= und Verkehrsſteuern 423,1 (September 1932 347,1) und
bei den Zöllen und Verbrauchsſteuern 238,4 (200,2), zuſammen
alſo 661,5 (547,3).
Im erſten Halbjahr des Haushaltsjahres (April bis
Sep=
tember 1933) ſtellten ſich die Reichsſteuereinnahmen auf 3391,8,
gegenüber 3352,9 vom April bis September 1932. Davon
ent=
fielen auf die Beſitz= und Verkehrsſteuern 2031,6 (2007,5) und auf
die Zölle und Verbrauchsſteuern 1360,2 (1345,4).
Die Entwicklung des Aufkommens an Beſitz= und
Verkehrs=
ſteuern im zweiten Halbjahr wird wahrſcheinlich insgeſamt beſſer
ſein als im erſten Halbjahr, und zwar wegen der Belebung der
Wirtſchaft, die ſich in den Steuereinnahmen in immer größeren
Ausmaßen auswirken wird. Bei der Geſamtheit der Zölle und
Verbrauchsſteuern wird damit gerechnet werden müſſen, daß das
Aufkommen im laufenden Rechnungsjahr den Voranſchlag nicht
erreichen wird, doch wird wahrſcheinlich infolge des Mehrs bei
den Beſitz= und Verkehrsſteuern ein Ausgleich ſtattfinden können.
zettel gezeigt werden, die bloße Unterhaltung und eine leichte
Koſt vorherrſchen, finden wir in den deutſchen Fronttheatern
deutlich die Geiſteshaltung des deutſchen Menſchen ausgeprägt,
der auch in Zeiten materiellen Elends nie ſeine
himmel=
anſtrebende Sehnſucht verliert.
Der Eingang zu der Sonderausſtellung „Fronttheater der
Armee” und „Theater der Kriegsgefangenen”, die im
Theater=
muſeum der Berliner Staatstheater eröffnet wurde.
An Schauſpielern war kein Mangel bei den Fronttheatern.
Der Hofopernſänger, der Kammerſänger und der jugendliche
Liebhaber — ſie ſtanden alle im grauen Rock draußen im rieſigen
Geſchehen des großen Welttheaters. Da ſehen wir auf den
Hikler ſchafft Arbeik!
Weitere bewilligte Maßnahmen im
Arbeits=
beſchaffungsprogramm.
Tagewerke a
der Bauſtell
Juſtandſetzung des Krankenhauſes, der Franzis
kanerſchule und der Sophienbrücke in Wetzlar 1600
Inſtandſetzungs= u. Erneuerungsarbeiten an
Kreis=
häuſern, Schulgebäuden, ſowie ſonſtigen Gebäu
den kreisangehöriger Städte und Gemeinden des
Obertaunuskreiſes . .
4707
Bauliche und ſanitäre Umgeſtaltung von
Hoſpizien=
gebäuden „Invalidenhaus und Knebelſcher Hof”
Altersheim für Invaliden und Sozialrentner in
Mainz
..
13908
Inſtandſetzungs= und Umbauarbeiten am ſtädt.
Hauſe Kaſſelerſtraße 1 in Hann.=Münden
2000
Entwäſſerung einer 12,5 Hektar großen
Ackerland=
fläche Gemeinde Pfaffenwiesbach . . . . .
1450
Sieuerbefreiung für Bohnungsneubauken.
Berlin, 23. November.
Wie das Reichsfinanzminiſterium mitteilt, hatten Voll
genoſſen damit gerechnet, daß die bisherigen Steuerbefreiung
vorſchriften für Wohnungsneubauten ohne Beſchränkung hi
ſichtlich der Größe verlängert würden. Zum Ausgleich von Hä
ten und im Iutereſſe der Arbeitsbeſchaffung während des bepy
ſtehenden Winters hat der Reichsminiſter der Finanzen u.
beſtimmt, daß für Wohngebäude, die bis zum 7
Mai 1934 bezugsfertig werden die Steuerb
freiung nach den neuen Vorſchriften — ſofern die übrig
Vorausſetzungen vorliegen — auch dann g
währt werden kann, wenn die nutzbare Wohy
fläche 170 Quadratmeter (ſtatt 150 Quadratmete
nicht überſchreitet. Dazu treten je 15 Quadratmeter
das vierte und jedes weiter Kind des Eigentümers. Wenn
Neubau auch die erhöhten Grenzen überſchreitet, kann eine B
freiung nur nach den bisherigen Vorſchriften in Betracht kor
men. Danach ſind Wohngebäude, die in der Zeit vo
1. April bis 31. Mai 1934 bezugsfertig werder
nur dann befreit, wenn der Rohbau bis zum3
Dezember 1933 vollendet wird. An dieſem Erforde
nis ſoll nun nicht unbedingt feſtgehalten werden.
Immer aber iſt die Erleichterung nur dann zu g
währen, wenn eine tatkräftige Förderung de
Baues noch während des Winters ſicherg
ſtellt iſt.
Zuſummemeie der Keichsiuftkrrämine
Die Reichskulkurkammer Repräſenkankin
der geſamten Nakion.
Berlin, 23. November.
Die Reichskulturkammer trat heute nachmittag zu ihrer erſt
Arbeitsſitzung zuſammen. Der Präſident, Reichsminiſter
Goebbels, betonte in ſeiner Anſprache, daß die berufsſtändi
Gliederung und Zuſammenfaſſung aller geiſtig Schaffenden,
ſie in der Reichskulturkammer und ihren ſieben Einzelkamme
jetzt durchgeführt worden iſt, richtunggebend und wegweiſend
alle anderen Berufszweige ſein ſoll. Der neu ſozia
Menſch werde nicht ſchon durch die Schaffung d
Kammern erzeugt, ſondern werde erſt das Pr
dukt einer jahrelangen Erziehungsarbeit
nationalſozialiſtiſchen Sinne ſein. Die Reichskult.
kammer ſolle in der Zukunft die Repräſentantin der geſamt
Nation werden. Die Kulturkammern bedeuteten einen neu
durchaus modernen Verſuch, der ſpäter für alle ſchaffenden Stän
zur Durchführung gelangen ſoll. Die Zugehörigkeit zur Kamm
dürfe nicht als Zwang empfunden werden. Die beruflid
und materielle Sicherheit der geiſtig Schaffe
den muß in den Kammern verbürgt werden.
Im Verlaufe der Tagung wurde u. a. mitgeteilt, daß
einer Ausſprache zwiſchen dem Führer der Deutſchen Arbei,
front, Dr. Ley, und dem Vizepräſidenten der Reichskulturka
mer, Staatsſekretär Funk, im beidenſeitigen Einvernehmen fe
geſtellt worden iſt, daß die Reichskulturkammer ſich in ihrer (
ſamtheit als einen Teil der Deutſchen Arbeitsfront betrachte,
alle Berufsſtände in Deutſchland zu umfaſſen habe, und daß
in der Arbeitsfront bisher beſtehenden Einzelverbände der geiſ
Schaffenden aufgelöſt werden ſollen.
Der Hauptgeſchäftsführer der Reichskulturkammer, Min.=5
Dr. Schmidt=Leonhard, gab in einem mehrſtündigen Vortrag ei
eingehende Erläuterung und Anweiſung über die Durchführu
des Kulturkammergeſetzes.
Bildern den Leutnant Soot, heute ein geſchätztes Mitglied
Berliner Staatsoper, den Rittmeiſter Walter Kirchhoff, der
zahlreichen Konzerten und Opernaufführungen ſeine Kameral
erfreuen durfte. Nur an Damen fehlte es in den Fronttheate
Da kamen dann Gäſte aus der Heimat. Und auf einem Ph.
erblicken wir als „Goldene Eva” die Schauſpielerin Aſta Berg
Stargardt, mitten auf einem verbeulten Laſtauto ſitzt ſie zwiſe
ihren feldgrauen Partnern, beladen mit Garderobe und Kuli
fährt dieſes Theaterauto gerade zur Front, wo mehrere A
führungen ſtattfinden ſollen.
In einigen Modellen iſt das ganze Fronttheater
1. Armee an der Weſtfront nachgebildet. Da ſehen wir
umfangreichen Baracken, werfen einen Blick in den Zuſchau
raum, hinter die Bühne und finden Szenenbilder, die gerade
vorbildlich ausgeführt ſind. Neben einer Kriegszeitung, die a.
Kritiken über die Theateraufführungen enthält, iſt ein B.
Kirchhoffs erhalten „Mit dem Theſpiskarren durch Flander
in dem ein Bericht über die Wanderfahrten der Fronttheg
gegeben wird.
Dann ſind Plakate und Bilder von den deutſchen G
fangenentheatern da, nicht weniger intereſſant als
Erinnerungen an die Fronttheater. Ueberall in der Welt,
deutſche Soldaten hinter dem Stacheldraht leben mußten, wu
deutſche Art und Kunſt gepflegt. Deutſche Theater gab es
den Lagern von Roch Maurice in Frankreich, in Handſd
(England), ja ſogar im deutſchen Gefangenenlager in Jat
wurden die „Räuber”, wie uns ein Bild zeigt, in einer
pra=
vollen Freilichtaufführung geſpielt. Hier in den Lagern war
Theaterſpielerei freilich noch ſchwerer als an der Front,
ſehen wir auf den Photos wie die Gefangenen ſich muh
ihre Garderobe zurechtſchneidern, wie die Kuliſſen gemalt I.
den, wie die „Damen” ſich raſieren, um ihrem kriegeriſchen 2
litz zu fraulichem Reiz zu verhelfen. Aus einem heſſiie
Gefangenenlager, in dem Franzoſen und Ruſſen lagen, iſt I
eine ganze Ritterausſtattung zu ſehen: ein Schuppenpanzer
ein blinkender Helm dazu, alles aus Konſervenbüchſen
geſtellt; ein roſtiges Seitengewehr iſt das Schwert die
blechernen Theaterritters . .
Dann gibt es da eine Kunſtdruckſammlung, beſtehend
mehreren wertvollen Drucken La Tours, des Hofmalers 2
Dieſe Sammlung wurde von den deuiſe
wigs XIV.
„Barbaren” aus St. Quentin vor den Granaten der eige!
Landsleute nach Maubeuge gerettet . . .
Die deutſche Kunſt iſt mit unſeren Feldgrauen hina
gezogen in Kampf, Not und Gefangenſchaft. Sie hat ihnen K.
und Mut, Zerſtreuung und Anregung gegeben. Mit welcher *
gabe und Treue dieſe Kulturarbeit im Weltkriege geleiſtet wu
das zeigt dieſe ſehenswerte Ausſtellung.
Freitag, 24. November 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 326 — Seite 3.
Senſation im Brandſtiſter=Prozeß.
an der Lubbe verlangk Aburkeikung. — Ergebnisloſes Kreuzverhör des Angeklagken. — Unglaubhafte
Ausſagen Lubbes über die Vorgänge bei der Brandſtiflung.
*
Der andere Lubbe.
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
Am Donnerstag hat das Reichsgericht zum erſten Mal wieder
Leipzig gegen die Reichstagsbrandſtifter verhandelt. Dabei hat
eine große Senſation gegeben. Der Hauptangeklagte, der
bis=
die ganzen Wochen hindurch den großen Schweiger markierte,
t plötzlich die Geduld verloren und ſeine Taktik geändert,
näm=
z zu reden angefangen.
Mitten in die Vernehmung eines anderen Zeugen hinein
er plötzlich die Frage geſtellt, wie lange die Verhandlungen
c dauern ſollten und hat ſeine Entrüſtung darüber
ausgeſpro=
n, daß immer noch kein Ende abzuſehen wäre, womit er gar
ht einverſtanden ſei. 20 Jahre Gefängnis oder den
d — er wolle, daß etwas geſchehe. Das iſt offenbar
ganz anderer Lubbe geweſen, der ſich da gezeigt hat. Er hat
it und faſt ſchlagfertig geſprochen. Es iſt den Dolmetſchern nicht
iz leicht gefallen, ihm zu folgen und dem Gericht die teilweiſe
r konfuſen Aeußerungen zu übermitteln. Der Vorſitzende, die
rtreter der Staatsanwaltſchaft, und die Verteidigung haben ſich
liche Mühe gegeben, aus dieſer plötzlichen Sinnesänderung für
Gang der Verhandlung Vorteil zu ziehen. Es hat ſich ein
leb=
tes Hin und Her entwickelt. Das poſitive Ergebnis iſt aber
ht gerade ſehr groß geweſen.
Mitten hinein wieder das übliche Zwiſchenſpiel mit
Dimi=
ff, der ſich in den Vordergrund drängt und von dem
Vorſitzen=
ſcharf zurechtgewieſen werden muß. Man weiß jetzt, daß van
rLubbe ſich bisher gründlich verſtellt hat. Er
keineswegs der Idiot, für den er gehalten werden wollte. Im
zenteil. Er iſt, wenn er will, ein gewandter Redner, iſt ſogar ſo
verfroren geweſen, den Spieß umzudrehen und von dem Gericht
verlangen, daß ihm endlich ſeine Mitſchuldigen genannt
rden.
Widerſprechende Ausſagen.
Nach der Vernehmung des Fahrſtuhlführers im Reichstag,
ſterhöft, wird als Zeuge der Bügler Otto Barz vernommen,
deſſen Wohnung die kommuniſtiſche Konferenz ſtattgefunden
en ſoll, von der der Zeuge Grothe in ſeiner Ausſage
berich=
hat. Barz erklärt, er ſei nicht Kommuniſt, aber von 1930
November 1932 Mitglied der Roten Hilfe geweſen. Er kenne
der Singer, noch Kempner, aber Grothe ſei ihm bekannt als
glied der Roten Hilfe.
Trotz umfangreicher Befragung und zahlreicher Vorhalte
bt der Zeuge Barz dabei, daß in ſeiner Wohnung keine
Kon=
nz ſtattgefunden habe. Während das Gericht ſich die größte
he gab, die Widerſrpüche zwiſchen den Ausſagen der Zeugen
ſthe und Barz aufzuklären, kommt es zu einer ſenſationellen
Wendung im Verhalken van der Lubbes.
Er erhebt ſich plötzlich und fragt: Ich möchte wiſſen,
nndas Urteil geſprochen und vollſtreckt wird.
Vorſitzender: Das kann ich heute noch nicht ſagen. Es
t mit an Ihnen, wenn Sie mit der Sprache herauskommen,
Ihre Mittäter ſind. Van der Lubbe: Das iſt doch aufge=
Ich habe zu verſtehen gegeben, daß ich den Reichstag
an=
ckt habe.
Rechtsanwalt Dr. Seufert fragt den Angeklagten:
Ihnen niemand geholfen?
Lubbe: Die Entwicklung des Prozeſſes wird zu umſtänd=
Ich verlange vom Präſidenten, daß das anders wird.
Vorſitzender: Sagen Sie doch einmal, mit wem Sie
Reichstag in Brand geſteckt haben.
Lubbe: Die anderen Angeklagten beſtätigen doch ſelbſt,
ſie nichts mit dem Prozeß zu tun und den Reichstag nicht
ezündet haben und nicht dringeweſen ſind.
Vorſitzender: Darüber aber gerade muß Beweis
er=
en werden.
Van der Lubbe antwortet laut und in großer Erregung,
er mit der Entwicklung der letzten 8 Monate
rnicht einverſtanden ſei.
Vorſitzender: Ich habe Ihnen ſchon wiederholt geſagt,
3 das Gericht Ihre Angaben, daß Sie es allein gemacht
ben, nicht glauben kann. Nun ſagen Sie uns doch, mit wem
e es gemacht haben, und wer Sie dabei unterſtützt hat.
Aus der längeren Erwiderung van der Lubbes überſetzt der
lmetſcher: Ich kann nur immer wieder ſagen, daß ich den
Vererbung und Ausleſe ſind die Faktoren, die im
Grunde das Schickſal eines Volkes beſiimmen.
Dr. Konrad Dürre.
ſG
Leſeabend von Erich v. Hark.
Im Heylshof las geſtern abend Erich v. Hartz, der
Chef=
maturg des Landestheaters, im Rahmen des
Kampf=
ndes für deutſche Kultur aus ſeinem neuen Drama
ros” eine Reihe von Szenen, denen der Wille zu viſionärer
ammenballung ſinnbildhafter Vorgänge und zu ſtarker Sprach=
Formgeſtaltung gemeinſam war.
Die Abſicht des Stückes — wir folgen damit zugleich den
Er=
kerungen des Dichters ſelbſt — geht darauf, ein Zeitdrama zu
ffen, das zugleich Schickſalstragödie iſt.
Der Drang zur Schickſalstragödie iſt in der deutſchen
9tung ſeit der Klaſſik ſtets ſpürbar geweſen, er fand
kſten, wenn auch bruchſtückhaften Ausdruck in Kleiſts „Robert
skard”, ganz konnte er keine Verkörperung finden, ſolange
Zeit individualiſtiſch eingeſtellt war. Erſt jetzt, wo wir wie=
Schickſal als Uebermacht und als Verhängnis erlebt haben,
die Zeit für eine Schickſalstragödie reif, die ſich von der
an=
n vor allem dadurch unterſcheidet, daß es nicht mehr Fami=
Einzelmenſchen und Helden ſind, an denen ſich
Schickſalhaf=
vollzieht, ſondern Völker, ja der ganze Erdball.
Das Drama von Erich v. Hartz hat das andere große,
ſchick=
afte Verhängnis zum Gegenſtand, das wir als ein
Ueberper=
liches, wie eine Einſtrahlung aus kosmiſchen Welten, nach
Weltkrieg erlitten — den Bolſchewismus. Dies Geſchehen
d nun in dem Drama zu myſtiſieren verſucht — gewiß ein
kenſtand von rieſigen Ausmaßen für die dichteriſche
Durch=
ſgung und Bewältigung. Es wird, losgelöſt vom Nur=Zeit=
En, als eine planetare Kataſtrophe aufgefaßt, die ſich, wie
ken Endes alles Wirkliche, in den Seelen der Menſchen
voll=
ſt.
Doros iſt der Träger und Vollzieher des Verhängniſſes, auch
iſt überperſönlich zu faſſen, er hat ſeinen lichten Gegenſpieler
2 ſeinen Dämon, zwiſchen denen anfangs der Kampf geht, bis
½ nachdem er dem lebenswidrigen, lebensvernichtenden Irr=
Reichstag ganz allein angeſteckt habe. Die anderen Angeklagten
ſtehen zwar mit in dem Prozeß, aber ſie haben damit nichts zu
tun. Das iſt mein Prozeß. Ich bin der Angeklagte,
und ich will mein urteil haben, damit ich 20
Jahre Gefängnis bekomme oder den Tod, aber
ich will jedenfalls, daß etwas geſchieht. Die ganze
Entwicklung iſt ſo geworden, weil man in den Reichstagsbrand
den Symbolismus hineingebracht hat.
Oberreichsanwalt: Was meint der Angeklagte mit
dem Wort Symbolismus?
Rechtsanwalt Dr. Seufert: Er wendet ſich dagegen,
daß der Reichstagsbrand die Bedeutung eines Symbols, eines
Fanals haben ſoll.
Pan der Lubbe beſtreiket,
Helfershelfer gehabt zu haben.
Van der Lubbe: Was iſt denn das für eine Tat, dieſe
Reichstagsbrandſtiftung? Das iſt eine Tat von zehn Minuten
oder höchſtens einer Viertelſtunde geweſen. Das habe ich ganz
allein gemacht.
Vorſitzender: Haben Sie denn die Ausſagen der
Sach=
verſtändigen verſtanden, die das für unmöglich erklärten?
Van der Lubbe: Ja. Die ſagen immer, es ſei
aus=
geſchloſſen, daß eine Perſon das gemacht hat. Das iſt der
per=
ſönliche Glaube der Sachverſtändigen. Ich habe es aber doch
allein gemacht. Ich habe mit meiner Jacke allein den Plenarſaal
angeſteckt.
Lubbe ſpricht auch weiterhin fließend und läßt den
Dol=
metſcher kaum zu Wort kommen. Er ſpricht teilweiſe erregt und
laut und begleitet ſeine Ausführungen mit lebhaften
Hand=
bewegungen.
Der Angeklagte Dimitroff erklärt, zu Lubbe gewendet:
Nach meiner Meinung hat der Präſident recht, wenn er als
un=
glaubhaft bezeichnet, daß nur eine Perſon dieſen komplizierten
Brand angelegt hat.
Van der Lubbe wendet ſich zu Dimitroff mit dem
Ein=
wurf: Der Brand iſt gar nicht kompliziert. Er iſt ganz einfach
zu erklären. Aber was drum herum geſchieht, iſt etwas anderes
geweſen. Die Brandſtiftung iſt ſehr einfach.
Der Vorſitzende legt ſchließlich eine Pauſe ein und erſucht
den Angeklagten, ſich die Sache noch einmal zu überlegen und
ſich dann zu äußern, was er am letzten Tage vor dem Brande
gemacht habe.
Nach der Pauſe läßt der Vorſitzende den Angeklagten van
der Lubbe vor den Richtertiſch treten und erklärt, daß er ihn
jetzt nochmals gründlichſt über die Vorgänge vor dem
Reichs=
tagsbrand vernehmen wolle. Der Vorſitzende hält dem
Angeklag=
ten in derſelben Weiſe wie in den erſten Verhandlungstagen
aus den verſchiedenen Protokollen die Ausſagen Lubbes über
ſeine Geſpräche mit den Neuköllner Kommuniſten und die darauf
folgenden Dinge vor. Der Angeklagte gibt nur zögernd und kurz
bejahende Antworten auf die Fragen. Trotz der Aufforderung,
ſich zuſammenhängend zu äußern, beſchränkt er ſich auf kurze
Antworten auf die Vorhalte. Das ändert ſich erſt, als der
Vor=
ſitzende ihn fragt, ob die Neuköllner, mit denen er mehrere Tage
verkehrte, Kommuniſten geweſen ſeien. Lubbe ſagt darauf erregt:
Das kann ich doch nicht ſagen, ob es Kommuniſten waren.
Vorſitzender: Haben Sie denn nicht mit den Leuten darüber
geſprochen? Haben Sie nicht gefragt, ob ſie Kommuniſten ſind?
Van der Lubbe: Man fragt ſo etwas nicht.
Vorſitzender: Wenn Sie jetzt ſagen, Sie wüßten nicht, ob
es Kommuniſten waren, ſo glauben wir Ihnen nicht.
Van der Lubbe: Ich antworte auf die Fragen das, was ich
weiß.
Vorſitzender: Wann haben Sie die Abſicht gefaßt, den
Reichstag anzuſtecken?
Van der Lubbe: In der Nacht vom Freitag zum Samstag.
Ich kann mich daran erinnern, daß ich am Samstag morgen den
Entſchluß gefaßt habe. Darüber habe ich aber mit keinem
ge=
ſprochen.
Vorſitzender: Warum nicht?
Van der Lubbe: Weil ich das als meine eigene
Angelegen=
heit anſehe. Ich habe das doch alles ſchon angeführt. Wenn es
ſo wichtig erſcheint, dann kann ich es ja wiederholen.
Der Vorſitzende fragt weiter, warum van der Lubbe nach
Deutſchland gekommen ſei.
Er erwidert darauf: Wegen der neuen Berichte aus
Deutſch=
land, verneint aber, daß er damit die Regierung meinte.
tum erlegen, mit unausweichlicher Folgerichtigkeit immer tiefer
in das Furchtbare hineingerät. Nach den gleichen Geſetzen
voll=
zieht ſich das Schickſal ſeiner Umgebung und des Volkes, über
das er als Tyrann und Fanatiſch=Beſeſſener gebietet, bis die
Gegenkräfte wachſen und ſeine Sendung als Geißel der
Menſch=
heit und Vollſtrecker des Verhängniſſes erfüllt iſt und er
über=
geht in ſeinen Gegenpol.
Dieſe zeitloſe Auffaſſung der geſchichtlichen Mächte durchzieht
alle Szenen des Dramas und kommt dann noch einmal zu
ſtärkſtem Ausdruck in dem Gottesgericht am Schluß, wo es nicht
die Menſchen ſondern die reinigende Naturmacht des Blitzes
iſt, die den Träger des Verhängniſſes auslöſcht.
*
„Arpheus”, Oper von Chr. W. Gluck.
Für den Konzertſaal bearbeitet von Hermann Kaiſer.
Ludwig=Georgs=Gymnaſium. — Donnerstag, den 23. Nov. 1933.
Eine Uraufführung des „Orpheus” in dieſer durch Hermann
Kaiſer geſchaffenen Form, die gemiſchten Chören ſchlichteren
Kön=
nens eine dankbare und würdige, abendfüllende Aufgabe zu
ſchaf=
fen gedenkt. Das ſo wunderbar konzentrierte dramatiſche
Re=
formwerk des Altmeiſters iſt noch weſentlich gekürzt, ſo daß der
dramatiſche Fluß unaufhaltſam vorwärts geht und ohne Pauſe
eine Aufführungsdauer von einer Stunde ereicht wird. Benutzt
iſt die zweite, von Gluck für Paris hergeſtellte Faſſung, die einige
neue Sätze gegenüber dem italieniſchen Original enthält. Die
Orpheuspartie wurde jedoch einer tiefen Stimme belaſſen und
nicht einem Tenor übergeben, wie in der Pariſer Faſſung. Wir
ſind gewohnt, den Orpheus von einer Altiſtin dargeſtellt zu ſehen,
was inſofern nicht der Abſicht Glucks entſpricht, als er
urſprüng=
lich dieſe Rolle zwar von einem Mann, aber einem Altkaſtraten,
ſingen ließ. Da iſt die Löſung Kaiſers, daß er den Orpheus von
einem Bariton ſingen läßt, die äſthetiſch einzig richtige, und wir
begrüßen dieſen Schritt aufs lebhafteſte. Durch ſtarke Striche,
be=
ſonders in den Sologeſängen, und Weglaſſung aller Ballettſätze
drängt ſich alles viel mehr zuſammen. Für eine Veröffentlichung
würden wir jedoch ein zweimaliges Erſcheinen der Orpheusarie
des 1. Aktes und die Belaſſung des großen Furientanzes und
ſei=
nes Gegenſatzes, des Reigens der ſeligen Geiſter, für wichtig
halten. Die Inſtrumentation Kaiſers verändert nur
Unweſent=
liches, füllt jedoch durch das Klavier.
Die Aufführung war im allgemeinen ausgezeichnet, am beſten
die vorzüglich friſch und ausdrucksvoll geſungenen Schülerchöre,
recht befriedigend auch das meiſt erſtaunlich rein und exakt
ſpie=
lende Schülerorcheſter. Daß geringe Verſtöße und Fehler zuwei=
Mffe Hoſf duel, din de Frandfiſungen
ſein eigener Enkſchluß waren.
Vorſitzender: Und die Brandſtiftungen.
Van der Lubbe: Die waren mein eigener Entſchluß
Auf weitere Fragen erklärt Lubbe, als er den Entſchluß
faßte, das Wohlfahrtsamt, das Schloß uſw. in Brand zu ſetzen,
habe er an den Reichstag noch nicht gedacht. Dieſer Entſchluß ſei
ihm erſt am Montag morgen gekommen. Auch in Henningsdorf
habe er daran noch nicht gedacht.
Vorſitzender: Das iſt ſehr unwahrſcheinlich und ich
glaube Ihnen das nicht.
Van der Lubbe: Auf dem Wege von Henningsdorf
nach Berlin kam mir morgens der Gedanke, ein Gebäude
anzu=
ſtecken, und in der Müllerſtraße habe ich dann, nachdem ich
über=
legt hatte, welches Gebäude in Frage kommt, mich entſchloſſen,
den Reichstag anzuzünden.
Vorſitzender: Das wird Ihnen keiner glauben. Im
übrigen haben die Gelehrten feſtgeſtellt und auch der geſunde
Menſchenverſtand ſagt es, daß Sie den Reichstagsbrand nicht
allein gemacht haben können.
Van der Lubbe: Ich habe den Brand angelegt, und
der Brand hat ſich ſelber ausgebreitet.
Vorſitzender: Und wer hat das andere gemacht, die
Vorbereitungen?
Van der Lubbe: Weiter keiner.
Van der Lubbe ſchildert nochmals kurz die Brandlegung im
Reichstag und behauptet, im Plenarſaal habe er zuerſt die
Gar=
dine angeſteckt.
Vorſitzender: Das ſtimmt alles nicht, denn die
Sach=
verſtändigen ſagen, die Gardine brennt gar nicht oder doch ſehr
ſchwer.
Lubbe: Sie hat aber doch gebrannt.
Lubbe im Kreuzverhör.
Vorſitzender: Wir glauben Ihnen das nicht, weil das
Feuer, das nachher geſehen worden iſt, ganz anders ausſah, als
daß Sie es nach der Art Ihrer Schilderung angeſteckt haben
könnten. Es war auf dem Präſidium eine lange Flamme und
auf den Stühlen waren einzelne Flammen ohne Zuſammenhang
miteinander. Wollen Sie behaupten, daß Sie auf jedem
einzel=
nen Sitz die Flammen angeſteckt haben?
Lubbe: Ich habe nicht behauptet, daß ich das gemacht habe.
Vorſitzender: Wer hat es denn gemacht?
Lubbe: Ich habe nur geſagt, daß ich den Vorhang
ange=
ſteckt habe
Vorſitzender: Wer hat denn das andere gemacht?
Lubbe: Das kann ich nicht ſagen, da ſollen . . . .
Vorſitzender: Was wollten Sie weiter ſagen?
Der Angeklagte ſchweigt:
Vorſitzender: Sie haben heute wieder dasſelbe geſagt
wie früher. Zwei Punkte können wir Ihnen aber nicht glauben.
Erſtens glauben wir nicht, daß Sie erſt am Montag morgen den
Entſchluß gefaßt haben, den Reichstag anzuſtecken, zweitens
kön=
nen wir Ihnen nicht glauben, daß Sie das allein gemacht haben.
Oberreichsanwalt: Hat der Angeklagte flüſſige
Brand=
mittel gehabt?
Lubbe: Ich habe als Brandmaterial nur die
Kohlen=
anzünder gehabt. Ich habe auch nichts auf die Kohlenanzünder
aufgeſchüttet, ſondern ich habe ſie mit Streichhölzern angeſteckt.
Der Oberreichsanwalt fragt, ob er ſich mit Abſicht
im Reichstag habe feſtnehmen laſſen, oder wie er ſich das
Ent=
kommen aus dem Reichstag gedacht habe.
Lubbe erwidert, er habe abgewartet, bis die Sache zu
Ende war.
Oberreichsanwalt: Sie haben früher geſagt, daß Sie
gar nicht flüchten wollen.
Lubbe gibt das zu.
Vorſitzender: Hat Ihnen jemand geſagt, daß Sie ſich
feſtnehmen laſſen ſollten?
Lubbe: Ich habe mit niemandem darüber geſprochen.
Der Angeklagte Dimitroff meldet ſich zur
Frage=
ſtellung. Trotz der Ermahnung des Vorſitzenden, ſich auf Fragen
zu beſchränken, gleitet Dimitroff wieder auf politiſches Gebiet,
ſo daß ſich der Vorſitzende ſchließlich gezwungen ſieht, Dimitroff
das Wort zu entziehen.
Auf weitere Fragen des Vorſitzenden beſtätigt van der Lubbe,
daß er zuletzt bei der Brandlegung Stimmen gehört und gerade
deswegen noch ſchnell im Umgang Feuer angelegt habe. Er habe
eben ſo viel wie möglich Brandſtellen anlegen wollen, ehe er
ge=
faßt wurde. Er ſei nicht vorher im Plenarſaal geweſen. Er habe
den Plenarſaal ſelbſt angeſteckt.
Dimitroff: Ich glaube, daß Lubbe perſönlich der
Ueber=
zeugung geweſen iſt, daß er es allein war. Vielleicht hat er aber
mit jemandem vorher darüber geſprochen und iſt ein
mißbrauch=
tes Werkzeug geworden.
Lubbe verneint dies zum wiederholten Male.
Nach weiteren Fragen wird die Verhandlung auf Freitag
vertagt.
len vorkamen, wird bei Schüleraufführungen eines ſo
umfang=
reichen Werkes nie ganz zu vermeiden ſein, es war hier
Menſchen=
mögliches getan, und Herrn Studienrat Kaiſer gebührt der
dop=
pelte Dank für die arbeitsreiche Bearbeitung und die mühevolle
Einſtudierung, die aber ſichtlich bei ſeinen Schülern große
Gegen=
liebe fand. Den Orpheus ſang Kurt Theo Ritzhaupt mit
klang=
voller Stimme, guter Ausſprache und überlegenem Vortrag. Die
Eurydice von Margarete Knöß wurde nicht ganz mit der
glei=
chen Sicherheit dargeſtellt, auch war die Ausſprache nicht ganz
deutlich genug. Allerdings hätte bei der zarten tieferen
Mittel=
lage der Sängerin das Orcheſter und Klavier noch ſtärker
abge=
dämpft werden müſſen. Den Amor ſang Marianne Arnold mit
angenehmer, noch nicht ganz fertig gebildeter, heller Stimme. Am
Klavier waltete Erwin Born mit großer Sicherheit, zuweilen
ſo=
gar die Stimmen ſtützend und einhelfend. Die ganze Aufführung
war ein großer Erfolg für den Bearbeiter und ſeine erzieheriſche
Tätigkeit am Gymnaſium, der Feſtſaal war überfüllt, der Beifall
groß, und man muß nur die Hoffnung ausſprechen, daß dieſe
Be=
arbeitung in Zukunft auch öfters von gemiſchten Chören benutzt
F. N.
wird.
Bayreuther Bühnenfeſtſpiele 1934. Die Bayreuther
Bühnen=
feſtſpiele 1934 finden vom 22. Juli bis zum 23. Auguſt ſtatt. Der
Spielplan umfaßt 6 „Parſifal”=Aufführungen, 4 „Meiſterſinger”=
Aufführungen und 3 geſchloſſene „Ring”=Zyklen. Dr. Richard
Strauß wird wie im vorigen Jahr die muſikaliſche Leitung des
„Parſifal” übernehmen. Die bewährten Kräfte der vorjährigen
Feſtſpiele werden faſt ausnahmslos wieder zur Mitwirkung
her=
angezogen werden, u. a. die Herren: Andreſen, Bockelmann, Burg,
Eugen Fuchs, Janſſen, Kremer, Liſt, Lorenz, Prohaska, Fritz
Wolff, Zimmermann und die Damen: Berglund, Martha Fuchs,
Heidersbach, Leider, Maria Müller. Onégin.
* Dr. med. F. K. Scheumann: Bekämpfung der Unterwertigkeit.
Verlag Alfred Metzner, Berlin.
In Verbindung mit dem höchſt bedeutſamen
Steriliſations=
geſetz, das bereits die Aufmerkſamkit des Auslandes wegen ſeiner
allgemeingültigen Richtlinien erregt hat, intereſſiert dies Buch
in beſonderem Maße. Die Ausführungen ſind geeignet, in
weite=
ſten Kreiſen Verſtändnis für die höchſt dringlichen Beſtimmungen
des Steriliſationsgeſetzes zu wecken. Nachdem zunächſt die Frage
der Wertigkeit und Wertung grundſätzlich behandelt iſt, werden in
weiteren Abſchnitten die Auswirkungen der Unterwertigkeit in
den verſchiedenſten körperlichen und ſeeliſchen Leiden, Schwächen
und Laſten dargeſtellt, der organiſche Urſprung der
Unterwer=
tigkeit gezeigt und dann beſonders ausführlich die
Bekämpfungs=
möglichkeiten der Unterwertigkeit behandelt.
Zur
Verbrei=
tung des Gedankens der Volksgeſundheitspflege iſt das Buch ſehr
geeignet.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 24. November
Graue Haare?
Jugendl. Farbe gibt
Arbeilgen. Silberne Hochzeit. Am Samstag, den
25. Nov. feiern die Eheleute Reichsbahn=Oberſekretär i. R.
A. Knuth und ſeine Ebefrau Katbarina, geb. Opfermann
das Feſt der Silbernen Hochzeit.
14168
Statt Karten.
Heute iſt unſer lieber Mann und Vater
Schmücket die Gräber
eurer Lieben zum
Totenſonntag!
Tragt am Cotenſonntag Blumen und Kränze
hinaus — den Toten zu Ehren, als herbſtlichen
Schmuck für die letzte Ruheſtätte. — der
Toten-
ſonntag iſt dem allgemeinen Gedenken der
Her-
ſtorbenen geweiht — jedes Grab, jeder Hügel
ſoll an dieſem Tage den letzten Schmuck für den
kommenden Winter erhalten.
KOrfack=
ergraut, Haar zur.
macht jung!
1o wirtt sicher!
ist unschädtich!
Wantodert i250
Parf. Müller
10904a
m weißen
Allen Verwandten, Freunden und Bekannten die
trau=
rige Nachricht, daß es Gott dem Allmächtigen gefallen
hat, meinen lieben Gatten und treuſorgenden Vater,
Schwiegerſohn, Bruder, Onkel und Schwager
nach ſchwerem Leiden, verſehen mit den heiligen
Sterbeſakramenten, im Alter von 56 Jahren, in
die Ewigkeit abberufen worden.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Mebrouw &. Hoogenſkeiin=Witteveen
und Kinder.
Heemſiede=Holland, den 21. November 1933.
Kerklaan 26
Die Totenmeſſe findet Freitag, den 24. November
mit dem anſchließenden Begräbnis von der
Pfarr=
kirche St. Bavo=Heemſtede aus ſtatt. 114167
Oberaſſiſient an der Techn. Hochſchule
nach ſchwerem Leiden im 47. Lebensjahr in die
Ewig=
keit abzurufen.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Eliſabethe Haack, geb. Schüler
und Tochter
Geſchwiſter Haack, Darmſtadt,
Schulzengaſſe 1.
Eberſtadt, den 23. November 1933.
Luiſenſtr. 12.
(14141
Die Beerdigung findet Samstag nachmittag ½4 Uhr
in Eberſtadt vom Portale des Friedhofs aus ſtatt.
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(14166)
Am Mittwoch erlöſte Gott unſer
innigſigeliebtes Kind u. Brüderchen
von ſeinem ſchweren Leiden im
Alter von 6 Jahren.
In tiefer Trauer:
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Am 22. November verſchied nach einem arbeitsreichen
Teben, im Alter von 91 Jahren, unſer lieber Vater,
Schwiegervater und Großvater
Herr Georg Geiger III.
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Bedienung.
14142
Die Beerdigung findet Samstag
um 12 Uhr auf dem Waldfriedhof
ſkatt.
Landwirt.
14172
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Georg Geiger, Eſſen,
Familie Auguſt Geiger, Darmſtadt.
Die Beerdigung findet ſtatt Samstag, den 25.
No=
vemb. 1933, nachm. 2 Uhr auf dem Beſſunger Friedhof.
Ihr Mautel-
Ihreleferen
Gaſtwirte=Innung Heſſen
Sitz Darmſtadt.
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Nachruf.
Plötzlich und unerwartet verſtarb
unſer langjähriges Mitglied
Franz Kratſch.
Die Beerdigung findet Samstag
den 25. d. Mts., nachmittags 3 Uhr,
auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Die Kollegen werden gebeten, dent
Verſtorbenen recht zahlreich die
letzte Ehre zu erweiſen.
14173)
Der Rorſtand.
Todes=Anzeige.
Heute verſchied nach langem Leiden unſer lieber
Vater, Großvater und Urgroßvater
Auguſt Poht
im Alter von 87 Jahren.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Familie Karl Bonrad
K
Barkhausſtr. 11.
Die Beerdigung findet Samstag, den 25. November
1933, vormittags 10½ Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Georg Schmeck
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Meine große Stärke sind imn
wieder RESTE und FABR
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14440
Heute früh 1.30 Uhr verſchied nach langem Leiden
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Darmſtadt, den 23. November 1933.
Die Beerdigung findet Samstag, den 25. November
1933, nachmittags 3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
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Mein lieber Mann, unſer treuſorgender Vater
Herr peier Jarobt
wurde heute mittag von ſeinem ſchweren Leiden
erlöſt.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Arheilgen, den 22. November 1933.
Geiſengaſſe 18.
(14134
Die Beerdigung findet Freitag nachmittag 4 Uhr von
der Leichenhalle des Friedhofs aus ſtatt.
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wurde am 22. November von ſeinem ſchweren
Leiden durch den Tod erlöſt. Er trat nach
25jähriger treuer Dienſtleiſtung am 1. Mai
1932 in den wohlverdienten Ruheſiand.
Wir werden das Andenken des Verſtorbenen
ſiets in Ehren halten
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Freitag, 24. Nyv.: Vorabendgottesdienſt 4.30 Uhr.
Samstag, 25. Nov.: Morgengottesdienſt 8.45 Uhr. Predigt.
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Sabbatausgang 5.20 Uhr.
An den Wochentagen: Morgens 7.30 Uhr, abends 6.00 Uhr.
Freitag, 24. November 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 326 — Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 24. November 1933.
Bekannkmachungen des Perſonalamkes.
Ernannt wurden: Am 11. November der
Regierungsbau=
rat Frey zu Büdingen mit Wirkung vom 1. November 1933
zum Vorſtand des Hochbauamts Bensheim mit der
Amtsbezeich=
nung „Oberbaurat”; am 14. November der Privatdozent an der
Univerſität München, Dr. Karl Bechert, zum ordentlichen
Pro=
feſſor für Theoretiſche Phyſik an der Landesuniverſität in Gießen
mit Wirkung vom 1. November 1933 an; am 21. November der
Verwaltungsoberſekretär Adalbert Holzhäuſer zu
Groß=
Gerau mit Wirkung vom 1. Dezember 1933 zum
Oberkaſſeninſpek=
tor bei der Landes=Heil= und Pflegeanſtalt „Philippshoſpital” bei
Goddelau; der Gendarmeriehauptwachtmeiſter auf Probe
Valen=
tin Brück zu Klein=Steinheim mit Wirkung vom 1. Oktober
1933 unter Berufung in das Beamtenverhältnis zum
Gendar=
merie=Hauptwachtmeiſter.
Uebertragen wurden: Am 16. November 1933 dem Lehrer
Otto Reidel zu Schlechtenwegen, Kreis Lauterbach, eine
Lehrer=
ſtelle an der Volksſchule zu Södel, Kreis Friedberg, mit Wirkung
vom Tage des Dienſtantritts an; am 18. November dem
Berufs=
ſchullehrer Wilhelm Joſt, zur Zeit kommiſſariſch an der
Volks=
ſchule zu Lampertheim, Kreis Bensheim, eine
Berufsſchullehrer=
ſtelle an der Berufsſchule zu Viernheim, Kreis Heppenheim. mit
Wirkung vom 1. Dezember 1933 an.
Aus dem Heſſiſchen Staatsdienſt entlaſſen wurden auf Grund
des § 4 des Geſetzes zur Wiederherſtellung des
Berufsbeamten=
tums mit ſofortiger Wirkung: Polizei=Hauptwachtmeiſter
Hein=
rich Ihrig und Polizei=Wachtmeiſter Albert Brehm, beide in
Darmſtadt.
Verſ
zt wurden: Am 11. November Ifd. Ihs. der Förſter
Heinrich Nikolaus Kochhafen zu Seidenbuch in gleicher
Dienſt=
eigenſchaft in die Förſterei Buchſchlag des Forſtamts Kelſterbach;
auf Grund des § 5 des Geſetzes zur Wiederherſtellung des Be=
175) am 21.
rufsbeamtentums vom 7. April 1933 (RGBl. I, (
November 1933 der Verwaltungsſekretär bei dem Kreisamt in
Bingen Peter Heinz mit Wirkung vom 1. Dezember 1933 an
das Heſſiſche Kreisamt in Büdingen.
Der Rechnungsdirektor i. R. Mahr, Darmſtadt, wurde auf
Nachſuchen von dem übertragenen Amte eines Mitglieds der
Prüfungskommiſſion für die mittleren Stellen im Finanzfach
ent=
ſoben und ihm gleichzeitig der Dank und die Anerkennung für
die in dieſer Eigenſchaft geleiſteten Dienſte ausgeſprochen.
Evangeliſch=kirchliche Nachrichken.
Durch die Kirchenregierung wurde dem Pfarrer Hans
Natthäus zu Ehringshauſen die 2. evangeliſche Pfarrſtelle zu
örünberg, Dekanat Grünberg, dem Pfarrer Adolf Dörmer zu
kockenberg die evangeliſche Pfarrſtelle zu Queckborn. Dekanat
drünberg, übertragen und Pfarrer Emil Mahr zu Eppelsheim
uf ſein Nachſuchen und unter Anerkennung ſeiner langjährigen
reuen Dienſte mit Wirkung vom 1. November 1933 in den
Ruhe=
and verſetzt.
Schmückt die Gräber zum Tokenſonnkag!
Man ſchreibt uns: Wenn der Winter ſeine erſten Vorboten
u uns ſchickt, dann mahnt noch einmal der Totenſonntag „
Schmük=
er die Gräber eurer Angehorigen! — Tragt einen Gruß hinaus
den Toten zu Ehren!
Tcſende folgen jährlich dieſem Ruf — und fleißige Hände
rbeiten ſchon Tage vorher in den vielen Gärtnereien und
Ilumengeſchäften, um dem Anſturm gewachſen zu ſein. — Das
ſprichwort ſagt: „Stumm wie ein Grab und doch — wie
un=
ndlich viel vermögen Gräber uns zu ſagen, ſowohl von den
Ver=
orbenen, als auch von den Ueberlebenden, die es übernommen
aben, das Andenken der Heimgegangenen durch die Pflege und
usſchmückung der Ruheſtätte zu ehren. Nicht die aufgewendeten
Littel, ſondern die richtige Erfaſſung des tieferen Sinnes der
otenehrung durch Blumenſchmuck iſt der rechte Maßſtab für die
ſeurteilung.
An den Totengedenktagen kommen auch die zum Friedhof, die
ch ſonſt um die Grabſtätte ihrer Heimgegangenen wenig
beküm=
vern. Sie wollen einer Pflicht genügen, indem ſie dafür ſorgen,
iß die Grabſtätte in Ordnung gebracht und geſchmückt wird.
Die Darmſtädter Gärtner bieten ihre Dienſte an. Sie alle ſind
erüſtet, um Ihre großen und kleinen Wünſche zu erfüllen, und
Ue bitten Sie: Beſtellen Sie rechtzeitig!
Hefſiſches Landestheater.
Neuarbeiken und =anlagen.
Die geſtrige Stadtratsſitzung wurde um 17.15 Uhr von
Ober=
bürgermeiſter Dr. Müller eroffnet. Stadtverwaltung und
Stadträte waren vollzählig verſammelt. Als neues Mitglied
wird Pg. Kaufmann Emil Bauer verpflichtet. Während der
Be=
handlung des Punktes 1 übernahm der Fraktionsführer,
Stadt=
rat Abt, den Vorſitz. Den Verwaltungsbericht für das
Rech=
nungsjahr 1931 erſtattete Stadtrat E Schneider. Der Punkt
wird ohne Debatte genehmigt. Anſchließend übernahm der Herr
Oberbürgermeiſter wieder den Vorſitz. Die Tagesordnung wurde
ohne Ausſprache erledigt.
Die Reviſionsbemerkungen zur Stadtrechnung für das
Rech=
nungsjahr 1928 gab Stadtrat E. Schneider.
Die Verwaltungskonferenz hat in ihrer Sitzung vom 10.
Oktober 1933 die Aufhebung der Erhebung einer
Verbrauchs=
abgabe für Brennmaterialien in der Stadt Darmſtadt beſchloſſen.
Maßgebend hierfür waren:
1. die Unrentabilität der Erhebung und
2. die techniſchen Mängel in der richtigen Erfaſſung aller
Pflichtigen.
Mitbeſtimmend für die Aufhebung der Verbrauchsabgabe
war ferner die Anſicht, daß die Erhebung der Verbrauchsabgabe
für eingeführtes Brennholz als Ueberbleibſel aus der Zeit der
Erhebung eines Oktrois für eingeführte Lebensmittel als
ver=
altet anzuſehen ſei und in die neue Zeit mit ihrem Ruf nach
Vereinfachung nicht mehr paſſe
Es iſt nunmehr die zur Zeit noch gültige Ortsſatzung vom
Auguſt 1929 durch Herbeiführung eines entſprechenden
Be=
ſchluſſes des Stadtrats aufzuheben. Die Durchführung der
Aufhebungsmaßnahmen regelt ſich nach den Beſtimmungen der
Heſſiſchen Gemeindeordnung vom 10. Juli 1931. Nach Artikel 21
Abſ. 5 der Gemeindeordnung können Ortsſatzungen nur durch
Ortsſatzungen geändert oder aufgehoben werden.
Es wurde ferner dem Erlaß des nachſtehenden Entwurfs der
Ortsſatzung über die Aufhebung der Verbrauchsabgabe für
ein=
geführtes Brennholz in der Stadt Darmſtadt zugeſtimmt:
8 1.
Die Erhebung einer Verbrauchsabgabe für eingeführtes
Brennholz in der Stadt Darmſtadt wird aufgehoben.
8 2.
Dieſe Ortsſatzung tritt mit dem Tage ihrer öffentlichen
Be=
kanntgabe in Kraft.
Mit dem gleichen Tage tritt die Ortsſatzung über die
Er=
hebung einer Verbrauchsabgabe für Brennmaterialien in der
Stadt Darmſtadt vom 8. Auguſt 1929 außer Kraft.
ſoll, da der ſeitherige Namensträger unbekannt iſt und die meiſte
Zeit ſeines Lebens im Ausland wohnte,
Die Bebauung weiteren Geländes des Heſſiſchen Staates
am Steinbergweg
bedingt die unentgeltliche Abtretung von 8 Quadratmeter
Ge=
lände zur bauplanmäßigen Anlage des Steinbergwegs ſeitens
des Heſſiſchen Staates, ſowie die Veräußerung von 12
Quadrat=
meter Gelände, das zur Anlage des Steinbergwegs nicht mehr
benötigt wird, von der Stadt Darmſtadt an den Heſſiſchen Staat
zum Preiſe von 6 RM. je Quadratmeter. Mit Zuſtimmung des
Bau=Ausſchuſſes wird Genehmigung beantragt.
Großes Haus=
freitag
Anf. 19½, Ende 22.45 Uhr. D7.
24. Nobember Gräfin Mariza.
Mree 330—5.30
25. Nobember
Anf. 19½, Ende nach 21½Uhr. D. Bühne O 4
Preiſe 0.70—5 50
Mona Liſa.
Sonntag
Deutſche Bühne H4
Anf. 19, Ene 21 Uhr.
Preiſe 0.50—4.50
26. November Jugend von Langemarck.
Kleines Haus
freitag
Anf. 20, Ende 22 Uhr. (Außer Miete.)
24. November Piſtole und Tabakspfeife. Preiſe 0.50, 1.00, 1.50
Anf. 19½, Ende 21.45 Uhr. Zuſatzmiete V4
Zamstag
Preiſe 0.70—3.80
25. November Die kleine Ehekomödie.
— Landestheater. Am Freitag, den 24. November, im Großen
aus des Heſſiſchen Landestheaters; die Wiederholung der
erfolg=
eichen Operette „Gräfin Mariza” in der Beſetzung der
auptrollen mit: Hermann Doeſter vom Staatstheater in
Wies=
aden als Gaſt, in der Rolle des Taſſilo, Suſanne Heilmann in
er Rolle der Liſa (wegen Erkrankung von Suſi Gmeiner), Heini
andſchumacher, Erna von Georgi (Gräfin Mariza), Heinrich
uhn, Ludwig Linkmann, Martha Liebel, Helmuth Hinzelmann,
(ax Budenhagen. Die muſikaliſche Leitung hat Norbert Schultze,
Spielleitung Sigurd Baller, Tanzleitung Alice Zickler, das
Uhnenbild iſt von Edward Suhr. — Im Kleinen Haus ſpielt die
eſſiſche Spielgemeinſchaft die Lokalpoſſe von Heinrich Rüthlein:
Liſtole und Tabakspfeife‟
Am Samstag, 20 Uhr, im Kleinen Haus Premiere. Auf die
remiere des neuen Luſtſpiels von Paul Schurek: „Die kleine
hekomödie” in der Inſzenierung von Heinz Stieda und
Be=
kung der Hauptrollen mit Regina Harre, Käthe Gothe,
Mari=
ſne Mewes. Paul Maletzki, Ludwig Linkmann, Helmuth
Hinzel=
ann, ſei nochmals beſonders hingewieſen. Das Luſtſpiel hatte
ei ſeiner erſten Aufführung in Hamburg großen Erfolg. Es iſt
n Luſtſpiel mit Schwankcharakter und ſpielt im Hamburger
(ilieu Die Generalintendanz hat das neue erfolgreiche
Schau=
tel von dem Autor Burggraf=Forſter, dem jetzigen Leiter der
taatstheater in München, „Alle gegen einen, einer
ur alle” zur Aufführung angenommen. Und zwar ſoll die
örſtellung zur Feier des 30. Januar im Großen Haus zum erſten
(ale ſtattfinden. Vom gleichen Dichter kommt im Kleinen Haus
Im 9. Dezember das Weihnachtsmärchen „Prinzeſſin
Ilerliebſt” heraus. — Forſter=Burggraf iſt der Autor
ver=
diedener erfolgreicher Bühnenwerke der letzten Zeit, von den
tücken: „Der Graue” und vor allem von „Robinſon ſoll nicht
erben”, letzteres erlebte in Berlin und vielen Bühnen des Reichs
koßen Erfolg und begeiſterte Aufnahme. Dieſes neue Drama
Alle gegen einen, einer für alle” iſt ein gut dramatiſierter
juſtav=Waſa=Stoff.
für die Rä
ing der Miekſähe
im Städkiſchen Saalbcu.
Im Hinblick auf den Rückgang der Mitgliederzahl der
Ver=
eine und die damit verbundenen Vermögensverhältniſſe derſelben
erſcheint es nicht angängig, die Mietſätze für die Räume des
Städtiſchen Saalbaues auf der ſeitherigen Höhe zu halten. Wie
jedes andere Unternehmen, muß hier ein Entgegenkommen
ge=
zeigt werden, um ſo mehr, als hierdurch zu erwarten ſteht, daß
durch eine ſtärkere Benutzung indirekt eine Hebung der
Einnah=
men dieſes Betriebs eintreten wird. Es iſt unzweifelhaft, daß
die Räumlichkeiten des Saalbaues in ihrer Ausſtattung nicht mit
jedem ſonſtigen größeren Lokal verglichen werden können. Zur
Unterhaltung ſind deshalb auch größere Aufwendungen
erforder=
lich, ſo daß eine allzu große Senkung der Mietſätze nicht
vorge=
nommen werden kann. Sonſtige Aenderungen in den
Miet=
bedingungen ſind nicht vorgeſehen. Es iſt in erſter Linie eine
Senkung der Mietſätze des für beſondere Veranſtaltungen
be=
ſtehenden erhöhten Tarifs beabſichtigt. Ebenſo wurde ſeither für
Benutzung der Galerien bei den beiden Tarifen ein verſchiedener
Satz erhoben. Hier ſoll eine Gleichſtellung erfolgen. Die
Er=
hebung der neuen Sätze ab 1. Januar 1934 wird genehmigt.
Die Maßnahmen der Stadt Darmſtadt zur Unſchädlichmachung
und landwirtſchaftlichen Verwertung der Kanalwäſſer
machen auch die Herſtellung eines Rückhaltebeckens
im Walddiſtrikt Trieſch im Koſtenaufwand von 25 000
Reichsmark erforderlich.
Dieſe Koſten ſollen aufgebracht werden durch entſprechende
Zuſchüſſe des Arbeitsamts und des Wohlfahrtsamts, ſo daß nur
ein Betrag von etwa 6600 RM. der Stadt zur Laſt fallen würde.
Leßterer Betrag würde eine weitere Senkung auf 4600 RM.
er=
fahren, da die erforderlichen Fuhrleiſtungen im Betrage von rd.
2000 RM. durch den Gehaborner Hof bewirkt und ohne
Bar=
aufwendungen verrechnet werden könnten.
Im Einvernehmen mit dem Bau=Ausſchuß wird der
vorge=
ſchlagenen Regelung zugeſtimmt.
Der Landgraben von der Einmündung der Landwehr in
Ge=
markung Griesheim bis zum Schwarzbach in Gemarkung Trebur
iſt ſtark verſchlammt und muß durch die angrenzenden Gemeinden
mit einem Geſamtkoſtenaufwand von ca. 55 000 RM. geräumt
werden.
Da die Verſchlammung zum weſentlichen Teil durch
Fäka=
lien der Stadt Darmſtadt verurſacht iſt, hält es das Heſſiſche
Kulturbauamt für geboten, daß ſich die Stadt Darmſtadt an den
fraglichen Koſten mit einem Betrage von mindeſtens 14 000 RM.
beteiligt.
Da ſich die Stadt dieſer Forderung gerechterweiſe nicht
entziehen kann, wurde ſie vom Bau=Ausſchuß zur Genehmigung
empfohlen und vom Stadtrat genehmigt.
Die Trinkwaſſerlieferung der Riedgemeinden
Die Gemeinde Griesheim wurde im Jahre 1927 mit einer
200er=Leitung an das Pumpwerk bei Eſchollbrücken angeſchloſſen.
Der Truppenübungsplatz bei Griesheim iſt durch einen
beſonde=
ren Abzweig von der Eſchollbrücker Straße aus mit einer 150er=
Leitung verſehen worden. Die Waldkolonie in Griesheim hat
überhaupt noch keinen Waſſeranſchluß. Da dieſe Leitungen nach
Griesheim bei den erhöhten Anſprüchen der dortigen
Gartnerei=
betriebe nicht ausreichen, war eine Aenderung vorgeſehen mußte
jedoch im Hinblick auf den Mangel an Geldmitteln für
Beſchaf=
fung neuer Rohre bisher unterbleiben.
Im Rahmen der Arbeitsbeſchaffung und da das
Wohlfahrts=
amt in der Lage iſt, uns die entſtehenden Löhne zu erſetzen, iſt
es möglich, die geplanten Verbeſſerungen zur Ausführung zu
bringen. Es iſt beabſichtigt, die von dem Pumpwerk längs der
Eſchollbrücker Straße über den Exerzierplatz verlaufende 375=
Millimeter=Leitung und die von der Eſchollbrücker Straße nach
dem Griesheimer Truppenübungsplatz laufende 150=Millimeter=
Leitung durch Beſchäftigung von ca. 130 Wohlfahrtserwerbsloſen
herauszunehmen und dieſe Leitungen von dem Pumpwerk über
Griesheim nach der Waldkolonie mit gleichzeitiger Verſorgung
des Truppenübungsplatzes zu verlegen, um hierdurch einen
An=
ſchluß an die mit Mitteln der Oeffa” herzuſtellende Leitung
Darmſtadt=Waldfriedhof herbeizuführen. Die Feſtſtellungen haben
ergeben, daß die gußeiſernen Rohre der fraglichen Leitungen noch
in ſehr gutem Zuſtande ſind, ſo daß eine Neubeſchaffung nicht in
Frage kommt. An Koſten werden insgeſamt ca. 112000 RM.
entſtehen, wovon ein Betrag von ungefähr 100 000 RM. für
Löhne durch das Wohlfahrtsamt erſetzt wird. Da ein Teil der
ausgegrabenen Rohre für die beſagte Umlegung nicht erforderlich
iſt und ſpäterhin bei anderen Arbeiten wieder Verwendung
fin=
den kann, ſo wird dem Magazin noch ein Wert von ca. 13 000
Reichsmark durch Herausnahme der Rohre zugeführt werden.
Wegen der Beſchäftigung der Erwerbsloſen mußte bereits mit
den Arbeiten begonnen werden und wird nachträgliche
Zuſtim=
mung erteilt.
Nachträgliche Kreditbewilligung.
Bei der Errichtung der Schule am Damaſchke=Platz war
ur=
ſprünglich nur die Iſolierung der Auflage der Betondecken auf
das Mauerwerk der Umfangs= und Zwiſchenwände vorgeſehen.
Später wurde jedoch auch die Iſolierung der Decke zwiſchen der
Turnhalle und dem darunter liegenden Geſchoß vorgenommen.
Hierdurch erhöhte ſich der Betrag für Lieferung von
Iſoliermate=
rial von 1706,43 auf 3346,77 RM.
Bei der Stuhllieferung ſollten zuerſt nur die erforderlichen
Stühle für die Klaſſenſäle, das Direktorat und das Lehrerzimmer
bezogen werden. Es wurde jedoch ſpäter noch die Beſchaffung
von 200 Stühlen für die Turnhalle, um dieſe als Feſtſaal
be=
nutzen zu können, angeordnet. Hierdurch erhöhte ſich die
Geſamt=
lieferung auf 2336 RM.
Die Oberrechnungskammer hat nun bei der Prüfung der
Rechnung für 1928 der Stadt Darmſtadt beanſtandet, daß für die
Verausgabung von 1. 3346,77 RM. und 2. 2336 RM. eine
Ge=
nehmigung des Stadtrats nicht vorliegt.
Mit Zuſtimmung des Bau=Ausſchuſſes wird die nachträgliche
Genehmigung beantragt.
Verlängerung des Kanals am Steinbergweg.
Für die Entwäſſerung eines ſtädtiſchen Erbbauplatzes an der
Fichteſtraße nördlich des Steinbergwegs iſt die Einlegung eines
proviſoriſchen Kanals in dieſer Straße mit Anſchluß an den
Ka=
nal im Steinbergweg erforderlich. Gleichzeitig ſoll der
proviſo=
riſche Kanal im Steinbergweg auf etwa 95 Meter öſtlich der
Fichteſtraße verlängert werden. Die Koſten für dieſe beiden
Ar=
beiten, zu deren Tragung die Stadt nicht verpflichtet iſt,
betra=
gen 5000 RM. Zur Deckung ſtehen zur Verfügung 4X1000 RM.
— 4000 RM., die von den Erbauern von 4 Neubauten am
Stein=
bergweg bereits als Abfindungsſumme für die Verzinſung der
Kanalbaukoſten für den Kanal im Steinbergweg, zu deſſen
Er=
bauung die Stadt nicht verpflichtet war, an die Stadtkaſſe
ein=
bezahlt haben, ſowie weitere 1000 RM., die der Erbauer des
Neubaues an der Fichteſtraße aus dem gleichen Grunde alsbald
zu zahlen hat.
Mit Zuſtimmung des Bau=Ausſchuſſes wird Genehmigung zur
Ausführung der Arbeiten erteilt.
Mit den Gemeinden Leeheim, Goddelau, Stockſtadt,
Wolfs=
kehlen, Dornheim und Erfelden wurden Waſſerlieferungsverträge
vorbehaltlich der Genehmigung des Stadtrats zum Abſchluß
ge=
bracht
Die Einlegung der Rohrſtränge nach den Riedgemeinden
er=
folgt im Rahmen des Arbeitsbeſchaffungsprogramms mit Mitteln
der Deutſchen Rentenbank=Kreditanſtalt Berlin. Mit den
Ar=
beiten kann ſofort bei Eintreffen der Kreditzuſage begonnen
werden. Sämtliche Verträge ſind von gleichem Wortlaut und
gründen ſich in der Hauptſache auf die in Darmſtadt gültigen
Waſſerlieferungsbedingungen und die Grundſätze für die
Bewilli=
gung von Anſchlüſſen an die ſtädtiſche Waſſerleitung für in nicht
ausgebauten Straßen und außerhalb des Bebauungsplans
lie=
gende Grundſtücke.
Es wird den vorliegenden Verträgen zugeſtimmt. Ebenſo
die Ermächtigung erteilt, mit der Gemeinde Biebesheim, die der
Einlegung der Zuleitung nach Biebesheim noch nicht endgültig
zugeſtimmt hat, nach Erledigung der Verhandlungen ebenfalls
einen gleichlautenden Vertrag abzuſchließen.
Die Freigabe des Helfrich=Peter=Sturtz=Weges zum Anbau
wird genehmigt und gleichzeitig von Bürgermeiſter Kopp
mit=
geteilt, daß dieſe Straße in Zukunft „Im Weidenborn” heißen
Jubiläumsſitzung. Das Heim „Heſſens Hoffnung” des
Deutſchen Guttemplerordens feierte, in aller Stille ſeine 500.
Sitzung. Viele Jahre ſchon arbeitet das Heim an der
Wieder=
geburt des deutſchen Volkes in moraliſcher ſowie in ſittlicher
Hin=
ſicht. Das Ziel des Deutſchen Guttemplerordens geht dahin, das
deutſche Volk von den, beſonders in den Nachkriegsjahren
einge=
riſſenen, Trinkſitten zu befreien und die kommende Generation
davor zu bewahren.
— Heſſiſche Spielgemeinſchaft. Heute abend 8 Uhr im
Klei=
nen Hauſe des Landestheaters: „Piſtole und
Tabaks=
pfeife” von H. Rüthlein, der Lachrekord der Heſſiſchen
Spiel=
gemeinſchaft Einheitspreiſe (0,50—1,50 RM.).
— Sarraſani kommt! Wer Sarraſani iſt, und was er bietet,
das weiß heute jedermann. Europa kennt ihn ſo gut, wie
Süd=
amerika, denn er hat in ſeinem 33jährigen Beſtehen den engen
Rahmen der üblichen Zirkusdarbietungen längſt geſprengt und
durch die Tat bewieſen, daß er die Maſſen in Bewegung zu ſetzen
verſteht. — Sarraſani iſt einmalig, und auf die höchſtgeſpannten
Erwartungen, die ſeinem Kommen vorausgingen, folgten noch
immer Begeiſterungsſtürme von ungekanntem Ausmaß. Sarraſani
reiht die Spitzenleiſtungen aller Nationen zu organiſch gefügten
Schauſzenen aneinander und gibt damit in einer einzigen von
dem Farbenſchimmer modernſter Lichttechnik überfluteten
Rieſen=
manege ein überwältigendes Bild wahrer Volkskunſt aus allen
Ländern der Erde. Ein Abend bei Sarraſani bedeutet ebenſoviel
Glück für jung und alt, wie er Stunden zählt, und eine ſeiner
Vorſtellungen birgt erzieheriſche Werte, die kaum zu erſetzen ſind.
Sarraſanis Streben iſt über das Weſen des üblichen Zirkus
hin=
aus als treueſter Spiegel artiſtiſchen Wettkönnens auf hohe
ethiſche Werte gerichtet. Unter den vielen Darbietungen moderner
Dreſſur werden wir uns beſonders über die ganz neue
Elefanten=
dreſſur freuen und nicht minder Reſultate bewundern, die man
früher für unmöglich gehalten hätte. Auch unter den bisher ſchon
überreichen Pferdebeſtänden, die Sarraſanis Stolz ſind, ſehen wir
herrliche Tiere, die eine köſtliche Augenweide für jeden
Pferde=
verſtändigen bedeuten. Auch auf artiſtiſchem Gebiet ſehen wir bei
Sarraſani nur wieder die erſtklaſſigen Nummern, wie ſie ſeit jeher
zum Ruhme ſeiner Darbietungen beigetragen haben. Alles in
allem: Ein einzigartiges Rieſenprogramm, das für Darmſtadt
eine Senſation im wahren Sinne des Wortes bedeutet und in
ſeinem Maſſenaufgebot von Menſchen und Tieren auch die
ver=
wöhnteſten Anſprüche befriedigen wird. (Siehe Anzeige.)
Glücksklee Milb.. verfeinert den
Geschmack eines jeden Kaffees und gibt
ihm die wunderbare goldbraune Farbe.
P
V.
Deutsches Erzeugnis
VEREDELTE VOLLMILCH
VON EDLEN HOLSTEINER KUHEN
(TV.329
[ ← ][ ][ → ]Seite 6 — Nr. 326
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 24. November 1933
uue
Sülths
Tag der Uhr.
Motto: Eins, zwei, drei, im Sauſeſchritt
läuft die Zeit, wir laufen mit.
(Wilh. Buſch.)
Warum ſoll die Uhr nicht ihren eigenen Tag haben, ſie, die
uns doch Tag für Tag ſo treu dient, ſo beſcheiden berät, ſo
liebe=
voll, aber, wenn es ſein muß, auch ſo unerbittlich mahnt? Sie,
die in ihrem kleinen Gehäuſe das ewige Wunder vom Lauf der
Geſtirne umſchließt, dieſes Wunder mit ſeiner Geſetzmäßigkeit und
Präziſion, nach dem ſich das Leben vom Anfang bis zum Ende
bemißt?
Der Volksmund ſagt von den Uhrmachern und von den
Aerzten, daß ſie das geheimnisvollſte Gewerbe hätten, „weil man
ihnen nie in den Kram gucken kann”, und beide Wiſſenſchaften
haben auch tatſächlich etwas Gemeinſames. Plötzlich tut ſo ein
„Ding” nicht mehr, wie es tun ſoll, ſo ein Herz, ein Magen, ein
Darm, eine Lunge oder — eine Uhr. Aber, was iſt „e
” denn
ſchon wert, wenn „es” nicht mehr richtig „tut”? Nicht jeder iſt
ſo ein Rechenkünſtler, daß er auf einer ſelbſtangefertigten Tabelle
nachſehen kann: „Wenn die Zeiger meiner Uhr auf dreiviertel
Sieben ſtehen und ſie ſchlägt ſechsmal, dann iſt es fünf Minuten
über Viertelneun. Und nicht jeder iſt ſo geſchickt wie unſer
Kompagnieſchloſſer Emmerich, der zwei Taſchenuhren reparieren
ſollte und zum Schluß ſo viele Rädchen übrig behielt, daß es noch
zu einer dritten gelangt hätte. Nein Ordnung muß ſein: Der
Kranke gehört zum Doktor, und die ſtehen gebliebene Uhr zum
Uhrmacher. Auch wenn uns in beiden Fällen nachher die
Rech=
nung etwas auf den Magen drückt. Wir wiſſen dann wenigſtens
genau, um wieviel Uhr er uns drückt, und das iſt doch auch was
wert.
Wer aber etwas wiſſen und ſehen will von der zeitgemäßen
Uhrenkunſt, wie man ſie in Deutſchland pflegt, der gehe in die
Peter=Gemeinder=Straße Nr. 21 und ſehe ſich die Ausſtellung der
Darmſtädter Uhrenfachgeſchäfte an. Iſt’s die Küche oder die
Wohnſtube die Diele oder der Schreibtiſch, iſt’s die Taſchenuhr
für den pünktlichen Beamten oder die Stoppuhr, die aus einem
Anfänger einen Nurmi macht, alles, was Uhren heißt, iſt dort zu
löblichem Ticken verſammelt. Und wenn du Mut und Kuraſch
haſt, dann kannſt du vielleicht an Weihnachten ſingen: Ich trage,
wo ich gehe, ſtets eine richtiggehende Uhr bei mir. Die Frau,
die abends auf dich wartet, oder die Freundin, die du zum
Rendez=
vous an die Ecke beſtellt haſt, werden dir dankbar ſein.
Tag der Uhr.
Eine Werbevetanſtalkung von ungeahnkem Erfolg
veranſtaltete geſtern abend das Darmſtädter Uhrmacher=Handwerk
aus Anlaß ſeiner Werbewoche in der Turnhalle am Woogsplatz,
Unter der Deviſe „Du und deine Uhr.” Es wurden
gebo=
ten Lichtbilder und Film=Vorträge bei freiem Eintritt, mit der
Ausſicht, dazu noch eine oder mehrere Uhren zu gewinnen.
Er=
folg: Noch zur Stunde des Beginns, um 8 Uhr, war der Saal
nicht nur überfüllt, ſondern auch der ganze Woogsplatz!
Nicht Hunderte, mindeſtens Tauſend mußten wieder umkehren.
Polizei mußte aufgeboten werden, um den Andrang bewältigen
zu können. Der Abend wird darum heute, um 8 Uhr,
wie=
derholt. Selbſtredend nur für die, die geſtern umkehren
mußten. Auch die Verloſung wird wiederholt. Auf die
intereſ=
ſanten Reden und Vorträge kommen wir zurück.
*
g. Totengedächtnisfeier. Man ſchreibt uns: Um die erſte
ein=
heitliche Gedächtnisfeier auf dem Waldfriedhof ordnungsgemäß
zu ermöglichen, wurde beſchloſſen, die Verbände uſw. auf dem
Marienplatz durch die Reichsvereinigung ehem. Kriegsgefangener
zu ſammeln und im geſchloſſenen Zuge nach dem Waldfriedhof zu
marſchieren. Der Zug findet beſtimmt ſtatt. Die Verbände uſw.,
die nicht auf dem Marienplatz mit antreten, können ſich ſpäter
anſchließen.
Guttenbrunn, das Odenwälder Dorf im Banat. Ueber
dieſes Thema, das beſtimmt allgemeines Intereſſe findet, wird
am Donnerstag, dem 30. November, in der Fraugengruppe
Darm=
ſtadt des VDA. der Führer des Landesverbandes Baden, Herr
Profeſſor E. Maenner aus Weinheim a. d. B., einen Vortrag
mit Lichtbildern halten. Das Dorf Guttenbrunn im rumäniſchen
Banat wurde vor über 200 Jahren in der Hauptſache von
Sied=
lern aus den im Odenwald gelegenen Gebietsteilen des
Kur=
fürſtentums Mainz gegründet und hat bis auf den heutigen Tag
ſeine alte Eigenart unverwüſtlich erhalten. Es iſt zudem die
Geburtsſtätte des berühmten Banater Dichters Adam Müller=
Guttenbrunn, dem das Banater Schwabenvolk ſeine völkiſche
Wie=
dererweckung zu verdanken hat. Wie es den Auswanderern in
der neuen Heimat ging, wie ſich ihr Leben auf fremder Scholle
in Haus und Hof, in Sprache und Brauchtum geſtaltete und
ent=
faltete, wird uns der Redner, der zu Fürth und Mörlenbach im
heſſiſchen Odenwalde auch das Ahnenhaus des großen
oſtſchwäbi=
ſchen Dichters entdeckt hat, auf Grund eigener Eindrücke und
Er=
lebniſſe an Hand von zahlreichen ſelbſtgefertigten Lichtbildern
ſchildern. Wir wünſchen daher dem Vortrag, der beſtimmt einen
genußreichen Abend in Ausſicht ſtellt, einen guten Beſuch aus
allen Kreiſen, die lebendiges Verſtändnis für die großen Fragen
unſeres Volkstums beſitzen.
Has im Topf und Weihnachtsgebäck. Es ſei an dieſer
Stelle nochmals auf den heute abend 8 Uhr im Heaghaus (
Luiſen=
ſtraße 12) über obiges Thema ſtattfindenden Kochvortrag
hin=
gewieſen, der allen Hausfrauen ſehr zu empfehlen iſt. Es iſt
dabei jedem Gelegenheit geboten, die elektriſche Küche mit all
ihren vielen Vorzügen in bezug auf Billigkeit, Bequemlichkeit,
Einfachheit und Sauberkeit kennen zu lernen. Welch große
Um=
änderung hat die Einführung des elektriſchen Herdes mit ſich
ge=
bracht! Wieviel mühevolle Tätigkeit bleibt durch ſie der
Haus=
frau erſpart! Kein Feueranmachen, kein Kohlenholen, kein
Ver=
rußen der Töpfe, keine unerträgliche Hitze, keine
Rauchentwick=
lung mit ihrem zerſtörenden Einfluß auf Wände und Decke.
Die Speiſen brennen nicht mehr an, kein Ueberkochen, milde in
den verſchiedenen Stufen regulierbare Wärme läßt die
Nähr=
werte erhalten, nur geringe Fett= und Waſſerzutaten, keine
War=
tung, ganz beachtliche Sparſamkeit im Betrieb haben den
elek=
triſchen Herd zur Freude aller Hausfrauen gemacht, die ihn ſchon
ſeit Jahr und Tag beſitzen.
— Das Union=Theater zeigt bis auf weiteres Hertha Thiele
und Heinrich George in dem deutſchen Großfilm „Reiſende
Ju=
gend”, nach dem Bühnenſtück „Reifeprüfung” von Carl Froelich
inſzeniert. Der Film iſt der ſtärkſte und kunſtleriſche Erfolg ſeit
langem. Jugendliche haben Zutritt.
— In den Palaſt=Lichtſpielen läuft ab heute die Tonfaſſung
des mitreißenden Filmwerkes. Andreas Hofer”
(Ein Held des
Volkes) mit Fritz Greiner, Maly Delſchaft, Carl de Vogt Oskar
Marion, Grit Haid u. p. a. Der Film iſt an hiſtoriſchen Stätten
gedreht und zeigt den Freiheitskampf eines bedrängten Volkes.
Jugendliche haben Zutritt.
In den Helia=Lichtſpielen ſieht man heute zum letzten Male
den reizenden muſikaliſchen Schwank „Iſt mein Mann nicht
fabel=
haft?” mit Lien Deyers und Georg Alexander in den
Haupt=
rollen.
Die Helia=Film=Morgenfeier bringt am Sonntag vorm.
11.15 Uhr die Wiederholung des herrlichen Reiſefilms der Ufa
„Bergwelt — Wunderwelt” (Die Schweiz im Spiel der
Jahres=
zeiten). Jugendliche haben Zutritt.
— Letzter Märchennachmittag im Union=Theater. Heute
nach=
mittag 2 Uhr zum letzten Male „Hänſel und Gretel”, ſowie das
ſchöne Märchen „Hans im Glück”.
— In den Belida läuft ab heute ein Flieger=Großfilm „
Hel=
den der Luft” der unter Mitwirkung der amerikaniſchen
Marine=Luftſtreitkräfte hergeſtellt wurde und das ſtärkſte an
flie=
geriſchen Senſationen zeigt, was bisher in einem Film zu ſehen
war. Der Film iſt als „volksbildend” mit der wertvollſten
Zen=
ſur verſehen und ſollte vor allem von der ganzen männlichen
Ju=
gend beſucht werden. — Im Beiprogramm der Goethe=Gedenk=
Film.
Winterhilfswerk des deutſchen Polkes.
Fünfte Veranſtalkung.
Samstag, den 25. November 1933, abends 7,30 Uhr, findet
im Städtiſchen Saalbau die 5. Veranſtaltung im Rahmen des
Winterhilfswerks des deutſchen Volkes ſtatt. Träger der
Ver=
anſtaltung iſt das Orcheſter der Angeſtellten und Arbeiter der
Firma E. Merck. Das Programm, das mit
„Walzer und Banditenſtreiche‟
überſchrieben iſt, bringt u. a. Ouvertüren und Wiener Walzer
von Johannes Strauß, Franz von Suppé, A. Adam und A.
Thomas.
Ferner wirken mit als Soliſten Frl. Tilli Amelung (
Kon=
zertſängerin, Heinrich Gutkäſe und Herr Eckert (Xylophon). Den
Abſchluß bildet der Einakter. Der Ring des Polykrates”.
Da der Reinertrag der Veranſtaltung, deren Programm im
übrigen ſehr abwechſelungsreich gehalten iſt, dem
Winterhilfs=
werk zugute kommt, darf mit einem regen Beſuch gerechnet
werden.
Bei dieſer Gelegenheit wird auch auf die 6.
Sonderveranſtal=
tung des Winterhilfswerks verwieſen, die am Donnerstag, dem
29. November 1933, abends 8 Uhr, im Städtiſchen Saalbau
ſtatt=
findet. Träger dieſer Veranſtaltung iſt die NS.=Frauenſchaft in
Verbindung mit der Gymnaſtik= und Tanzausbildungsſchule Hilde
Wolff.
Mitwirkende bei dieſem Abend ſind: die Tanzgruppe der
Hilde=Wolff=Schule, Offenbach. ca. 60 Mitglieder der
Kinder=
gruppe und des Jungvolkes Darmſtadt. Das einleitende Referat
hält Herr Junglehrer Rix Zoll über das Thema:
„Geſunder Körper, geſundes Volk”.
Fräulein Hilde Wolff iſt bereits von ihrem erfolgreichen
Auftreten bei einem früheren Werbeabend der NS.=Frauenſchaft
im Saalbau bekannt. Sie hat auch ſchon in einer Reihe von
Städten, z. F. Frankfurt a. M., Offenbach und Worms,
Tanz=
abende veranſtaltet, die in der Kritik der Tagespreſſe
außer=
ordentlich günſtig beurteilt wurden. Insbeſondere wurde immer
wieder die hohe Kunſtauffaſſung der Tänzerin betont. Schon der
von ihr in der Auswahl der Koſtüme bewieſene Geſchmack iſt
bemerkenswert. Ihr perſönliches Können und dasjenige ihr
Tanzgruppe ſtehen zweifellos auf hoher Stufe.
Die Polizeikapelle Buslau hat ihre Mitwirkung zu dieſ
6. Veranſtaltung bereits zugeſagt.
Der Vorverkauf für dieſe Veranſtaltung hat bereits durch
NS.=Frauenſchaft begonnen. Der Eintrittspreis beträgt im Vo
verkauf 50 Pf.
Mit Rückſicht auf den zu erwartenden hohen, künſtleriſch
Genuß und auf den guten Zweck des Abends wird auch ihm e
voller Erfolg gewünſcht. Weitere Mitteilungen folgen.
Meldungen für die Beirenung aus der Winkerhilf
Es wird wiederholt darauf hingewieſen, daß die Meld
ſtelle für die Winterhilfe in Darmſtadt. Wilhelminenſtraße
aufgelöſt worden iſt, und daß ſich alle Perſonen, die von dem W
terhilfswerk des deutſchen Volkes betreut werden wollen, bei d
nachſtehenden Ortsgruppen melden müſſen. Dort müſſen ſich
a=
ſolche Perſonen melden, die von der Winterhilfsküche geſpe
werden wollen.
Ortsgruppe I: Geſchäftsſtelle Viktoriaſchule, Hochſtraße. Spre
ſtunden täglich von 9—12 und 15—18 Uhr, außer San
tags.
Ortsgruppe II: Geſchäftsſtelle Eſchollbrücker Straße 18. Spre
ſtunden täglich (außer Samstags) von nachmittags 2 I
6 Uhr.
Ortsgruppe III: Bauernkammer. Rheinſtraße 62. Sprechſtund
täglich von 3—6 Uhr nachmittags, außer Samstags.
Ortsgruppe IV und V: Geſchäftsſtelle Dieſterweg=Schule. Spre
ſtunden täglich von 9—12 und 3—6 Uhr.
Ortsgruppe II: Geſchäftsſtelle Altersheim. Emilſtraße. Spre
ſtunden täglich von 9—12 und 2—5 Uhr, außer Samsta
Ortsgruppe III: Geſchäftsſtelle früheres Polizeirevier, Alexand
ſtraße 20. Sprechſtunden täglich von 2—4 Uhr.
Ortsgruppe IIII: Geſchäftsſtelle Peſtalozziſchule Stiftsſtra
Sprechſtunden täglich von 8—12 und 2—6 Uhr, auf
Samstags.
Ortsgruppe IX: Geſchäftsſtelle Berufsſchule, Ecke Karlſtraße u
Nieder=Ramſtädter Straße. Sprechſtunden täglich von 8.
bis 12 Uhr und von 2—5 Uhr, außer Samstags.
Der Polizeibericht meldel:
Schrecklicher Unglücksfall. Am Donnerstag vormittag nach
Uhr wurde ein 63jähriges Fräulein aus Darmſtadt von einem
Milchmann in ihrer Wohnung in der Großen Ochſengaſſe mit
ſchweren Brandwunden am ganzen Körper tot aufgefunden. Den
kriminalpolizeilichen Feſtſtellungen nach muß die Bedauernswerte,
die ſchon längere Zeit bettlägerig krank war, in der Küche am
Gasherd hantiert haben, wobei ihre Kleider Feuer fingen. Die
Unglückliche, die wahrſcheinlich ſofort in Flammen ſtand, konnte
ſich dann noch bis in ihr Schlafzimmer ſchleppen, wo ſie auf einem
Stuhl zuſammenbrach und bewußtlos zu Boden ſtürzte. Sie erlag
dann alsbald ihren ſchweren Verletzungen, ohne daß einer der
Hausbewohner den Vorfall bemerkte.
Stallbrand in Seligenſtadt. Am Dienstag nachmittag gegen
14 Uhr brach auf dem Heuboden über dem Stallgebäude im
An=
weſen des Kaufmanns Nathan Kleeblatt in Seligenſtadt Feuer
aus, das durch rechtzeitiges Eingreifen glücklicherweiſe auf den
Brandherd beſchränkt werden konnte. Hätte der Brand weiter um
ſich gegriffen, ſo wäre ſicherlich ein ganzer Häuſerblock eingeäſchert
worden, da an dieſer Stelle die Baulichkeiten eng aneinander
hän=
gen. Vernichtet wurden außer dem Dachſtuhl lediglich etwa 20
Zentner Heu und Stroh. Ueber die Entſtehung des Brandes kann
zurzeit noch kein abſchließendes Urteil abgegeben werden.
Schaufenſtereinbrecher. Am Dienstag früh gegen 5 Uhr wurde
die Schaufenſterſcheibe einer Konditorei in dem Hauſe
Soder=
ſtraße 2 von einem unbekannten Täter mit einem Meiſel
einge=
ſchlagen und mehrere Torten aus dem Schaufenſter geſtohlen.
Am Mittwoch früh um die gleiche Zeit ſchlug ein
Unbekann=
ter die Erkerſcheibe eines Uhrengeſchäftes im Hauſe Karlſtraße 3
mit einer Zange ein und ſtahl aus dem Schaufenſter mehrere
Trauringe. — Wer kann ſachdienliche Angaben machen?
Eigentümer geſucht! Am Dienstag wurde im Vorgarten eines
Hauſes in der oberen Bismarckſtraße ein Paket mit Wäſcheſtücken
herzenlos aufgefunden. Es handelt ſich um ſieben weiße Leinen=
Kopfkiſſen, wovon vier Stück mit Buchſtabenſtickerei (zwei in Form
eines lateiniſchen M verſchlungene A) gezeichnet ſind. Ein Kiſſen
trägt das Wäſchezeichen P. Die übrigen Stücke ſind nicht
gezeich=
net. Da ſich die Wäſche bei Auffinden in halbtrockenem Zuſtand
befand, iſt mit größter Wahrſcheinlichkeit anzunehmen, daß es ſich
um Diebesgut handelt. Wem gehören die Wäſcheſtücke
Verkehrsunfall. Am Donnerstag gegen 18 Uhr geriet in der
Neckarſtraße ein Perſonenkraftwagen, der wegen eines auf der
Straßenmitte fahrenden unbeleuchteten Handkarrens ſtark
brem=
ſen mußte, ins Schleudern. Der Begleiter des Handwagens wurde
dadurch angefahren und mußte verletzt ins Stadtkrankenhaus
ge=
bracht werden.
e
hervorragend bewährt bei
Rheumg Gicht
Kopfschmerzen
Ischias, Hexenschuß und
Erkältungskrank-
heiten. Stark harnsäurelösend,
bakterien-
tötend! Absolut unschädlich! Ein Versuch
überzeugtl Fragen Sie Ihren Arzt.
Neues vom Luftſchuß.
Neuerdings erſcheint eine neue große illuſtrierte Zeitſchrift,
„Die Sirene‟. Wie ihr Name vermuten läßt, iſt ſie vornehmlich
den Fragen des Luftſchutzes gewidmet. Aus dem Untertitel der
Zeitſchrift iſt zu erkennen, daß die Herausgabe der „Sirene” im
Auftrage des Reichsluftſchutzbundes erfolgt.
Die neue Zeitſchrift bringt, wie ſchon die erſte Nummer zeigt,
alles Wiſſenswerte über den zivilen Luftſchutz und vornehmlich
den Selbſtſchutz der Zivilbevölkerung. Dabei wird durch Wort
und Bild ſelbſt dieſes lehrhafte und nüchterne Sachgebiet
anſpre=
chend und leſenswert geſtaltet. Aber die „Sirene” iſt nicht nur
ein Fachblatt für Luftſchutz=Intereſſierte. Sie erfüllt vielmehr
im großen Stil die Aufgabe, die der Reichsminiſter der Luftfahrt,
Göring, dem Reichsluftſchutzbund zuwies, als er in dem Aufruf
anläßlich der Gründung des Bundes forderte, daß der
Reichs=
luftſchutzbund in den breiten Maſſen die ſittlichen Kräfte wecken
ſolle, die zu ſelbſtloſer Arbeit und zu Opfern begeiſtern. Auf die
Erfüllung dieſer Forderung iſt ein gut Teil der „Sirene”
abge=
ſtimmt. Die weitere Forderung Görings, daß der
Reichsluftſchutz=
bund in allererſter Linie die moraliſchen Vorausſetzungen ſchaffen
ſolle, ohne die ein Volk nicht fähig iſt, einen modernen
Luft=
angriff zu ertragen, erfüllt die Zeitſchrift durch pflegliche
Dar=
ſtellung all deſſen, was vor der Luftwaffe geſchützt werden muß,
die deutſche Heimat, die deutſche Kultur, das deutſche
Geiſtes=
leben, die deutſche Art und das deutſche Volkstum.
Orpheum. Heute, Freitag, und morgen, Samstag, abends
8.15 Uhr, verabſchjedet ſich das beliebte Künſtlerpaar Marga
Peter und Guſtav Bertram im Rahmen von zwei
Volksvorſtel=
lungen mit ganz billigen Eintrittspreiſen. Mit beſonderer
Ge=
nehmigung der Kreisleitung ſind hierzu eingeladen die
Mitglie=
der der SA. SS., St. und NSBO. Die Karten ſind gegen
Vor=
lage des Ausweiſes auch für deren Angehörige nur am
Zei=
tungsſtand am Ernſt=Ludwigs=Platz gegenüber dem Verkehrsbüro
ab heute erhältlich. — Sonntag, nachmittags 3.30 Uhr. der Weihe
des Totenſonntags entſprechend: „Schneewittchen und die ſieben
Zwerge
VDA. Für die Mitglieder aller Ortsgruppen iſt es
ſelbſt=
verſtändliche Pflicht, am kommenden Sonntag die Aufführung
des erſchütternden Saar=Stücks „Der Kumpel” zu beſuchen.
Aus der NSDAP.
Eine Pflicht der Handwerker, Handels= und
Gewerbekreibenden:
Der Beitritt zu den nationalſozialiſtiſchen Organiſationen=
N. S. Hago und G.H.G.
Die Verpflichtung zum Beitritt in die N. S.Hago und G.H
für alle ſelbſtändigen Handwerker, Handels= und Gewerbetr
benden iſt heute noch eine möraliſche, wird aber ſehr bald du‟
Reichsverfügung zu einem unabwendbaren Muß werden.
In letzter Zeit haben Verbände und Innungen zum Teile
klare Stellungnahme zu den Organiſationen der G. H.G. und N
Hago vermiſſen laſſen und Mitglieder dieſer Verbände und
nungen verweigerten ihren Beitritt zur N.S.Hago bzw. G.H
mit dem Hinweis, daß die Mitgliedſchaft zu ihrem Verbande 1
ihrer Innung genüge, und daß eine doppelte Mitgliedſchaft
ſie in finanzieller Hinſicht nicht tragbar ſei. Die N. S.Hago 1
G.H.G. ſind mit dem Willen des Führers ins Leben gerufen w
den, um erſtens die nationalſozialiſtiſche Idee auch in diejenig
Kreiſe zu tragen, die am längſten abſeits ſtanden, und zweite
um mit dieſen Organiſationen den Ständeaufbau vorzuberei
und durchzuführen.
Für Parteigenoſſen, die ein ſelbſtändiges Handwerk. Hande
geſchäft oder Gewerbe betreiben, iſt die Mitgliedſchaft bei
N. S. Hago Pflicht. Allen übrigen Volksgenoſſen wird der bald
Beitritt zur G. H.G. dringend empfohlen; denn es iſt immer
beſſer für ſie, ſchon jetzt freiwillig Mitglied zu werden, als du
die Eingliederung ſämtlicher Reichsverbände des Mittelſtant
die vorausſichtlich in Kürze erfolgen wird, hierzu gezwungen
werden.
Es muß einmal klar und deutlich herausgeſtellt werden:?
nicht gewillt iſt, in die N.S. Hago oder G. H.G. einzutreten, wit
ſetzt ſich dem Geiſt der Volksgemeinſchaft, und ſoll ſich nicht w.
dern, wenn er eines Tages als Saboteur an dem Aufbauwil
unſeres Führers bezeichnet wird. Und der Aufbau des Stän
ſtaates erfolgt, das laſſe ſich jeder geſagt ſein, unter der Führt
bewährter Nationalſozialiſten.
Die nationalſozialiſtiſche Revolution iſt von
nationalſo=
liſtiſchen Kämpfern gemacht worden, und deren Endziel, die
richtung des erſehnten dritten Reiches, wird nicht unter Führt
von Leuten, die uns früher befeindet haben, dann plötzlich g
unvermittelt vom Linksgalopp in den Rechtsgalopp fielen, du
geführt, ſondern abermals auch nur von revolutionären, na.
nalſozialiſtiſchen Kämpfern.
Die Kreisführung der N. S. Hago und G.H.G.
gez. Schmidt
Hans Schaefer,
Geſchäftsführer.
Kr. N. S. Hagoführer.
*
Der Kreisleiter Pg. Zürtz teilt mit:
NSV. Ortsgruppe IX (Mitte).
Alle Inhaber der weißen Ausweiskarte, welche bis jetzt r
keine Kartoffeln erhalten haben, melden ſich ſofort auf der
ſchäftsſtelle, Berufsſchule Karlsſtraße, von 8.30 bis 12 Uhr
von 2 bis 5 Uhr.
Schriftliche Anträge auf
Un=
ſtützung müſſen abgelehnt werden, dieſe ſind nur perſönlich o
durch einen Vertreter des Antragſtellers zu melden.
Jungvolk. Fähnlein Vork. Samstag. 15 Uhr, Antre.
Steubenplatz.
Vereinskalender.
Militär=Verein. Am Totenſonntag, den 26.
vember, Antreten zum Gefallenen=Gedenkgottesdienſt, in
Stadtkirche. Sammelplatz: auf dem Marktplatz am Schloße
gang 7.30 Uhr um ihre Fahne. Nachmittags zu der Totengede
feier auf dem Waldfriedhof: um 2 Uhr vor der Bahnhofsbrü
Es wird erwartet, daß alle Kameraden daran teilnehm
Dunkler Anzug, Orden und Ehrenzeichen.
— Verein ehem Heſſ. Leibdragoner Nr.
dächtnisfeier auf dem Waldfriedhof verſammeln ſich die Kame
den um 14.15 Uhr auf dem Vorhof des Waldfriedhofs. Abei
6 Uhr Totengedächtnisfeier an unſerem Denkmal. Unſer ne.
Bundesführer, Herr Dr. Kranich, ſpricht. Die Kameraden
wer=
gebeten, ſich vollzählig zu den Feiern einzufinden. Orden
Ehrenzeichen ſind anzulegen.
— Vereinigte Kriegervereine (Kriegerkamer
ſchaft Haſſia). Berichtigung. Totenſonntag, den 26. Nove
ber, Antreten 7.30 Uhr anſtatt 8.30 Uhr. Antreten Waldfried
14.30 Uhr.
Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875 An,
einheitlichen Totengedächtnisfeier auf dem Waldfriedhof be
ligt ſich auch die Turnerſchaft. Treffpunkt um 1 Uhr im Tu
haus. Wir richten die dringende Bitte an alle unſere Mitg
der, ſich zahlreich an dieſer Feierſtunde zu beteiligen.
— Turngemeinde Beſſungen. Am Samstag,
25. November, 20.30 Uhr, hält die Turngemeinde im großen E
ihres Vereinshauſes, eine Totengedenkfeier ab. Alle Mitglie
ſowie die Hinterbliebenen unſerer Gefallenen, laden wir d
ein, und erwarten wir zahlreiche Beteiligung.
— Hausfrauenbund. Am Samstag, den 25. Novem!
abends 8 Uhr, findet, wie bereits mitgeteilt, im Heyls
Weyprechtſtraße 6, ein Konzert ſtatt, das allen Beſuchern ei
großen Genuß verſpricht. In uneigennütziger Weiſe haben
zur Mitwirkung bereit erklärt die ausgezeichnete Sängerin F.
Moeller=Lorenz, die Herren Tenner und Herr Völſing (Viol
und Klavier). Die Vortragsfolge bringt Perlen deutſcher M
zu Gehör und fügt ſich in ſchönſter Weiſe, in den Rahmen
„Tages der Hausmuſik” ein. Die Mitglieder und Freunde
Vereins ſind herzlich eingeladen. Kartenvorverkauf in der
ſchäftsſtelle, Rheinſtraße 7. und am Saaleingang.
Breitag, 24. November 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 326 — Seite 7
„Braune Weihnachtsmeſſe‟ Darmſtadt.
Beginn: 9. Dezember, bis 17. dezember 1933, im Saalbau und in der Turnhalle am Woogsplaß.
andererſeits durchaus nicht ſelten iſt, daß gerade unſere kleinen
und kleinſten Mittelſtandsbetriebe eine recht willkommene Blut=
„Braune Meſſen” ſchaffen Arbeik!
auffriſchung erfahren durften. Man ſieht aus dieſen kurzen
Dar=
legungen, daß unſere „Braunen Meſſen” turchaus praktiſchen
deut=
ſchen Sozialismus pflegen und in ihrer Eigenſchaft als ſoziale
Im Zeichen prakkiſchen deukſchen Sozialismus!
H
Man ſchreibt uns: Gewaltig und groß ſind die
Anſtren=
gungen, die unſere Regierung macht, um das Elend jahrelanger
Arbeitsloſigkeit deutſcher Volksgenoſſen zu beſeitigen! Es iſt wohl
ganz ſelbſtverſtändlich, daß, um alle Schäden der letzten Jahre
reſtlos zu beſeitigen, jeder deutſche Volksgenoſſe die hohe ſittliche
und nationale Pflicht hat, an der wirtſchaftlichen Geſundung
all=
gemein mitzuarbeiten.
Als wirkſames Mittel zur Behebung und Bekämpfung der
Arbeitsloſigkeit darf wohl die allſeitige im ganzen Reich vom
Inſtitut für deutſche Wirtſchaftspropaganda veranlaßte und mit
großem Erfolge bisher durchgeführte Aufziehung „Brauner
Meſſen” bezeichnet werden. Wenn ein Mittel in der Lage iſt, die
Arbeitsloſigkeit mit ihren nachteiligen Auswirkungen auf die
Dauer weſentlich zu bannen, ſo dieſes. Die bisherigen
Erfahrun=
gen haben eindeutig bewieſen, daß „Braune Meſſen” nicht allein
nur zur Wirtſchaftsbelebung beigetragen haben, ſondern auch
zum näindeſten, rein örtlich geſehen, für weite Volkskrefſe zu
Ar=
zeitsſpendern geworden ſind.
In der großen Oeffentlichkeit herrſcht teilweiſe noch
Unklar=
zeit darüber, auf welche Art und Weiſe „Braune Meſſen” der
Ar=
zeitsbeſchaffung dienen. Ganz kurz ſei es hier geſagt. Ueberall,
vo „Braune Meſſen” aufgezogen werden, hat unſere geſamte
Hand=
verkswirtſchaft zum überwiegenden Teil ſchon bei Aufbau der
Meſſen zu tun. Weiterhin nehmen regelmäßig die
Ausſteller=
irmen unſere Handwerksmeiſter nach der vielſeitigen Richtung
zin in Anſpruch. Von ſelbſt ergibt ſich eine zuſätzliche
Arbeits=
ätigkeit in dieſen Kreiſen, die erfahrungsgemäß auch hier ſchon
in
zu Neueinſtellungen führte. „Iſt nun eine „Braune Meſſe
hrem äußeren Aufbau fertig, dann ergeben ſich immer
wie=
gerum auch während der Ausſtellungszeit eine weitere Anzahl
Möglichkeiten, für ſie tätig zu ſein. Eines hängt naturgemäß
ganz vom anderen ab, denn überall wird es lebendig! Bliebe noch
u erwähnen, daß faſt alle Meſſen in den Ausſtellungsſtädten mehr
der weniger einen erhöhten Geldumlauf bringen, der
natur=
emäß allen Beteiligten zugute kommt. Wenn wir nun noch
ein=
hließen, daß gute Verkaufsergebniſſe im Einzelhandel, Handwerk
und Gewerbe verſtändlicherweiſe allgemein befruchtend wirken,
o ſagen wir damit wahrlich nichts Beſonderes! Immerhin dürfte
s intereſſieren, zu erfahren, daß durchaus die Fälle nicht ſelten
nd, in denen „Braune Meſſen” manchem Handwerksmeiſter und
dewerbetreibenden eine neue Exiſtenz geboten haben, wie es denn
Einrichtungen für die Volksgeſamtheit und zur
Wirtſchafts=
belebung zugleich kaum entbehrt werden können.
Es iſt ſchon wiederholt geſagt worden, daß „Braune Meſſen”
der Geſamtwirtſchaft lediglich als Rückenſtärkung dienen. Alle
Mühearbeit auf dieſem Gebiet nationalwirtſchaftlicher und
ſozia=
ler Selbſtbehauptung iſt naturgemäß von vornherein vergeblich,
wenn all die Kreiſe, die es in erſter Linie angeht, es etwa an
notwendiger Mitarbeit fehlen ließen. Auf die Mitarbeit eines
jeden einzelnen kommt es alſo in erſter Linie an. Jeder auf
Vor=
wärtskommen bedachte deutſche Geſchäftsmann wird es ſich darum
gewiß nicht nehmen laſſen, die neuzeitliche und mit großen
Volks=
ausſichten verknüpfte Werbung durch „Braune Meſſen” in
An=
ſpruch zu nehmen. Dadurch trägt er einmal zur großen
Bedarfs=
deckung bei und andererſeits ergeben ſich hierdurch folgerichtig
jene wertvollen Wechſelwirkungen in der Geſamtwirtſchaft die
auf die Dauer ſicherlich nicht ohne Wirken bleiben dürften. Wenn
es das Ziel und der ureigene Sinn aller „Braunen Meſſen” iſt,
möglichſt viel Beſucher an die ausgeſtellten Waren unſerer
deut=
ſchen Kaufleute und Handwerksmeiſter heranzubringen, der
gro=
ßen Oeffentlichkeit aus allernächſter Nähe einen hochwertigen
Einblick in das Können und die Leiſtungsfähigkeit unſerer
Mit=
telſtandswirtſchaft zu ermöglichen, ſo dürfte dieſes hochwichtige
Problem der Bedarfsweckung durch „Braune Meſſen” am
ideal=
ſten gelöſt ſein. Und gerade hier dürfen unſere „Braunen Meſſen”
mit beſonderen Erfolgen aufwarten. Ihre Volkstümlichkeit hat
ſie zu Volksſchauen geſtempelt, ihre ſozialwirtſchaftliche Miſſion hat
ſie zu Arbeitsſpendern und Arbeitsmehrern gemacht. Auf der
ganzen Linie ſtehen ſie im Zeichen nationaler Wiedergeburt,
deut=
ſcher Selbſtbeſinnung und im Zeichen eines wahrhaft praktiſchen
deutſchen Sozialismus. Freilich ließe ſich zu dieſem Thema noch
vieles andere ſagen. Wenn ſie weiterhin die hohe Aufgabe haben,
die Geſamtwirtſchaft und die deutſche Volksgemeinſchaft wieder
mit Zuverſicht zu erfüllen, felſenfeſten Glauben und Vertrauen
in die eigene Kraft des deutſchen Volkes hineinzupflanzen, dann
iſt es wahrlich richtig, was anläßlich der Grundſteinlegung des
Hauſes der Deutſchen Kunſt in München unſer Volkskanzler
Adolf Hitler mit Recht ſagte, eine herrliche Aufgabe ſei
uns geſtellt in dieſer Notzeit, für das Deutſche Volk zu kämpfen
und ihm Mut und Vertrauen für die Zukunft einzuflößen.
Be=
weiſen wir alſo überall dort, wo demnächſt „Braune Meſſen”
ſtatrfinden, unſere ſoziale und nationale Geſinnung jeweils durch
einen zahlreichen Beſuch, um ſo auch für die Arbeitsbeſchaffung
den rechten Anteil zu leiſten!
*
Aus dem Gerichlsſaal.
Aw. Die Große Strafkammer verhandelt den ganzen
Don=
erstag bis in den ſpäten Nachmittag gegen vier
Ange=
lagte, Angehörige einer chemiſchen Fabrik aus Nieder=Walluf.
inen Chauffeur, einen Schloſſer, den
Betriebs=
eiter des Nebenwerkes in Hainhauſen und den kaufmänniſchen
irektor des Werkes wegen Verſicherungsbetrugs.
m Februar 1931 verbrannte auf der Landſtraße von Gräfenbruch
ach Windhof ein Laſtwagen der Firma. Der Brand konnte noch
ichtzeitig gelöſcht werden, ſo daß keine Neuanſchaffung nötig
urde. Die Verſicherung bezahlte, da der Chauffeur bekundete,
ſei das Feuer am Vergaſer ganz plötzlich ausgebrochen, an die
irma 3500 Mark. In dieſem Frühjahre gelangte plötzlich an
e Staatsanwaltſchaft eine anonyme Anzeige, daß dieſes Feuer
öſichtlich gelegt worden ſei, um auf dieſe Weiſe billig zu einem
euen Auto zu kommen. Auf Nachforſchungen hin gab der
Chauf=
ur alles zu. Er ſei von dem Betriebsleiter unter der Drohung
Entlaſſung dazu angeſtiftet worden. Der Schloſſer, der als
eifahrer dabei war, gibt nach anfänglichem Leugnen die Sache
enfalls zu. Auch der Betriebsleiter gibt es zu, behauptet aber,
iß einmal der Chauffeur ihm ſtändig eines neuen Autos wegen
den Ohren gelegen habe, und daß zum anderen der Direktor um
r Vorhaben gewußt habe, und damit einverſtanden geweſen ſei.
er Direktor leugnet ſtrikt. Er habe keine Ahnung von der
gan=
n Sache gehabt. Das Gericht ſpricht den Direktor, obgleich
ich wie vor ein ſehr ſtarker Verdacht gegen ihn beſtehen bleibt,
angels Beweiſes frei. Der Chauffeur erhält
egen Verſicherungsbetrugs eine
Gefängnis=
rafe von acht Monaten, der Betriebsleiter
we=
en Anſtiftung dazu ein Jahr Gefängnis, und der
eifahrer wegen Beihilfe beim Anzünden des Autos
ne Gefängnisſtrafe von ſechs Monaten, da er wohl
icht wußte, daß das Auto verſichert war.
— Zeichnen und Malen. Die Kurſe werden von Anton
lartmann jetzt nachmittags und abends 18 und 20
ihr im Ernſt=Ludwigs=Haus (großer Treppenaufgang)
abgehal=
en, Kurſusarbeiten ſind zurzeit im Schaufenſter
er Buchhandlung Bergſtrgeßer ausgeſtellt.
Für
inder iſt ein Kurſus Mittwochs und Samstags von 16—18 Uhr
ngeführt. Kurſusbeginn am 24. und 27. November. (Siehe
Nzeige.)
Tageskalender für Freitag, den 24. November 1933.
nion: „Reifende Jugend‟ — Helia: „Iſt mein Mann nicht
fabelhaft”
Palaſt: „Andreas Hofer”.
Union. 14 Uhr:
Die Wichtelmänner” und „Hänſel und Gretel”
— Beſſunger
Lichtſpiele: „Helden der Luft”. — Orpheum: „Wohin rollſt du,
Bommelchen”.
Städt. Saalbau, 20 Uhr: Oeffentl.
Kundge=
bung des Bundes Königin Luiſe.
— Krone, Schuſtergaſſe, 20.15
Uhr: Odenwaldklub:
Lichtbildervortrag „Von Zermatt zum
italieniſchen Naturſchutzpark=
Heaghaus, 20 Uhr: Vortrag
„Das im Topf und Weihnachtsgebäck”.
Aus Heſſen.
Dg. Arheilgen, 23. Nov. Evangeliſche Kundgebung.
Im Rahmen der Lutherfeiern hatten die Arbeitsgemeinſchaft
evangeliſcher Vereine und der Evangeliſche Kirchenvorſtand zu
einer Kundgebung ins Gaſthaus „Zum goldenen Löwen”
ein=
geladen. Der geräumige Saal, der mit den Kirchen= und
Reichs=
fahnen, einem Bilde des großen Reformators und Grün
aus=
geſchmückt war, war vollbeſetzt. Nach der muſikaliſchen
Einlei=
tung durch den Poſaunenchor ſang der Kirchengeſangverein
„Friſch auf in Gottes Namen‟. Die Begrüßungsanſprache hielt
Pfarrer Grein. Nach dem Geſang des Liedes „Ich will den
Her=
ren loben” durch den Kirchengeſangverein ergriff der Vorſitzende
des Landeskirchentages. Herr Pfarrer Dr. Berck=Roßdorf, das
Wort zu ſeinem Referat über „Martin Luther, ein deutſcher
Mann und deutſcher Chriſt”. In eindrucksvollen Ausführungen
verbreitete ſich der Redner über das Tun und Wollen des
deut=
ſchen Mannes Martin Luther, der nichts anderes als ein deutſcher
Kämpfer war, ein Mann ſeines Volkes, ein wahrer
deut=
ſcher Chriſt. Ueberzeugend brachte der Redner Luther in
Be=
ziehung zu unſerer Zeit. Das von der Gemeinde geſungene
Lutherlied „Ein feſte Burg iſt unſer Gott” krönte die
tiefſchür=
fende Anſprache. Im Schlußwort dankte Herr Pfarrer Grein
dem Redner ſowie dem Poſaunenchor und dem
Kirchengeſang=
verein für ihre Mitwirkung. Nach dem Liede „Erhalt uns Herr
bei Deinem Wort” durch den Kirchengeſangverein beſchloß der
Poſaunenchor die von echtem deutſchen Luthergeiſt getragene
Kundgebung.
Bchleogt Motter apoht: Kälte und naßkaltes
Jetzt, wo ſchneidende
Wetter miteinander
abwechſeln, braucht die Haut beſondere Pflege, ſoll ſie nicht riſſig und ſpröde
werden. Bei dem Hinausgehen findet die Haut in Leokrem, der tief in
die Haut eindringt, einen idealen Schutz gegen alle Witterungseinflüſſe.
Durch ſeinen. Gehalt an naturechtem Sonnen=Vitamin fördert Leokrem 2
zugleich den Aufbau der Haut. Machen Sie noch heute einen Verſuch!
Doſen zu 90, 50, 22, 15 Pfg. in allen Chlorodont=Verkaufsſtellen erhältlich. S
b. Erzhauſen, 23. Nov. Am 2. Dezember findet im Gaſthaus
„Zur Linde” die Generalverſammlung der hieſigen Spar= und
Leihkaſſe ſtatt. — In der Volksſchule fand am Tage der
Haus=
muſik eine Schulfeier ſtatt. Die Kinder ſangen Lieder und
Ka=
nons, Gedichte wurden geſprochen. Eine auf die Bedeutung des
Tages hinweiſende Anſprache hielt Herr Schulverwalter Laufer.
En, Traiſa, 23. Nov. Schauturnen der
Turnge=
meinde Traiſa. Am 1. Advent=Sonntag (3. Dezember 1933)
finder hier im Saale zur Krone das Herbſt=Schauturnen der
Turngemeinde Traiſa ſtatt. Das Programm iſt ungemein
reich=
haltig.
Rechts= und Skenerauskunfk.
für Mitglieder des Heſſen=Naſſauiſchen Bauernſtandes.
Auf folgenden Sprechtagen wird Landesgeſchäftsführer
Dü=
mas=Darmſtadt koſtenloſe Rechts=, Steuer= und
Wirtſchaftsaus=
kunft erteilen:
Erbach i. Odw.: jeden Freitag von 9—11,30 Uhr. Im „Eck‟.
Dieburg: Montag, 27. Nov., 15—17 Uhr, bei Kölliſch.
Hofheim i. R.: Dienstag, 28. Nov., 11—13 Uhr, im „Kaiſerhof”.
Goddelau: Dienstag, 28. Nov., 14—16 Uhr, bei Rühl.
Groß=Steinheim; Donnerstag, 30. Nov., 14—16,30 Uhr,
im Verkehrslokal der NSDAP.
Anmerkung: Auf den Sprechtagen wird Einzelauskunft erteilt,
Cd. Michelſtadt, 23. Nov. Werbeabend des
Heſſi=
ſchen Landestheaters. „Wir werben um dich,
Volks=
genoſſe‟. Unter dieſer Deviſe veranſtaltete das Landestheater
Darmſtadt hier einen Werbeabend. Der Saal des „Schmerkers=
Garten” war gut beſetzt, als Bürgermeiſter Dr. Leber vor Beginn
der Darbietungen einleitende Worte über das Theater zu Zeiten
des Marxismus und heute an das Publikum richtete. — Nach der
Begrüßung durch Spielleiter Fred Schroer begannen die
Darbie=
tungen mit der Anſprache des Landgrafen aus „Tannhäuſer”,
ge=
ſungen von Heinz Schlüter. Aus dem Schauſpiel „Der Prinz von
Homburg” hrachten Emil Lohkamp und Hansgeorg Laubenthal
die Gefängnisſzene. — Aus der Oper „Rienzi” ſang Armella
Bauer eine Arie, ebenſo brachte Charlotte Krauß eine Arie aus
der Oper „Der Freiſchütz” zum Vortrag. Für das Ballett warb
Annelieſe Garbe mit einem Menuett von Bach. — Weiter ſtellte
das Mitglied des Orcheſters Andrae, mit zwei Cello=Solis ſein
Können unter Beweis. — Der zweite Teil des Abends brachte
2 nette Chanſons durch Edith Wien; Kurt Theo Ritzhaupt ſang
2 Neapolitaniſche, Volkslieder, ein „Czardas” aus der Operette
„Gräfin Mariza”, getanzt von Annelieſe Garbe, folgte. Ein
Flötenſoli, geſpielt von F. Geißler, brachte einen Ausſchnitt aus
dem Können des Orcheſters. — Aus der Oper „Der Wildſchütz”
ſang Heinz Schlüter die Arie: „Fünftauſend Taler”, dann
war=
ben noch Armello Bauer und Charlotte Krauß mit einem Duett
aus der Oper „Madame Butterfly” und einem ſolchen aus der
Operette „Boccacio” für das Theater. — Zwiſchen den
Darbietun=
gen ſprach der Preſſechef der NSBO., Ernſt Heck, über die
natio=
nale Revolution und ihre Auswirkung zum Theater. — Die
Ge=
ſamtleitung des ganzen Abends lag in den Händen von Fred
Schroer der auch die Anſage übernommen hatte, und dem Ganzen
das richtige Gepräge zu geben verſtand. Die muſikaliſche Leitung
hatte Emil Kaſelitz. — Wir glauben beſtimmt, daß ſich das Heſſ.
Landestheater durch dieſen Abend auch hier neue Freunde
ge=
worben hat.
m. Beerfelden, 22 Nov. Geſellenprüfung. Der
Orts=
gewerbeverein hielt ſeine diesjährige Geſellenprüfung ab.
Nach=
dem der Vorſitzende der Prüfungskommiſſion, Herr Lang, die
An=
weſenden begrüßt und die Prüfung eröffnet hatte, prüfte Herr
Rektor Arzt in den verſchiedenen theoretiſchen Fächern. Auf dem
Gebiet des Praktiſchen im Berufe prüften als Prüfungsmeiſter
folgende Herren: Wilh. Freudel, Wilh. Groß, Ad. Naas 2.,
Gam=
melsbach, Heinr. Preiß. Nach einer Beratung der
Prüfungskom=
miſſion und der Prüfungsmeiſter konnten 6 Junggeſellen den
Ge=
ſellenbrief erhalten. Der Austeilende, Herr Lang, wies die
Jung=
geſellen auf die Bedeutung des Tages für ihr berufliches Leben
hin und ermahnte ſie zu einem Rück= und Vorblick im Gedenken
an jenes Wort: Meiſter iſt der, der erſann — Geſelle iſt der, der
was kann — Lehrling iſt jedermann.
El. Gernsheim, 23. Nov. Perſonenzug fährt gegen
Fuhrwerk. Noch gut abgegangen iſt am Mittwoch gegen 14
Uhr ein Zuſammenſtoß zwiſchen dem Wormſer Perſonenzug und
einem Bauernfuhrwerk an einem Bahn=Uebergang bei Groß=
Rohrheim. Infolge des dichten Nebels blieb die Annäherung
des Zuges unbemerkt, der plötzlich das Gefährt, das gerade die
Schienen paſſiert hatte, noch am hinteren Teil erfaßte. Durch den
Anſtoß brach die Deichſel ab und die Pferde raſten mit ihr davon.
Der Sachſchaden war gering und Perſonen kamen erfreulicherweiſe
nicht zu Schaden.
Gernsheim, 22. Nov. Waſſerſtand des Rheins am
21. November —0,81 Meter, am 22. November —0,80 Meter.
Hirſchhorn, 23. Nov. Waſſerſtand des Neckars am
22. November 1,48 Meter, am 23. November 1,50 Meter.
— Groß=Gerau, 23. Nov. Autounfall verurſacht
Telephonſtörung. Mittwoch vormittag fuhr auf der
Land=
ſtraße Groß=Gerau—Mörfelden ein Lieferwagen aus Walldorf,
der auf der glatten Chauſſee ins Rutſchen geriet, gegen einen
Telegraphenmaſt, der dabei umgeriſſen wurde. Da die
Telephon=
drähte zerriſſen, war die telephoniſche Verbindung Groß=Gerau—
Frankfurt für einige Zeit geſtört. Der Fahrer, der von Paſſanten
aus dem umgeſtürzten Wagen befreit wurde, kam mit geringen
Verletzungen davon. Das Auto wurde erheblich demoliert.
Aus Mainz und Rheinheſſen.
El. Mainz, 23. Nov. Bei einem 67jährigen Landſtreicher, der
gerade von einer mehrwöchigen Haft in der Pfalz kam, wurden
in Kaſtel bei einer Durchſuchung zum Erſtaunen der
Polizei=
beamten 190 RM. in Silber, 10,65 RM. in 10= und 5=
Pfennig=
ſtücken und 7,37 RM. in Kupfermünzen gefunden. Ferner wurde
ein Zehnmarkſchein entdeckt, den der Tippelbruder an der
Innen=
ſeite ſeines Hemdes mit Nadeln feſtgeſteckt hatte. Da das
Hart=
geld in feuchte, ſandige Tücher eingeſchlagen war, iſt anzunehmen,
daß der Schatz einige Zeit vergraben und erſt jetzt geborgen
wor=
den war
Bingen, 23 Nov Schwerer Unfall bei der
Treibjagd. Im Sprendlinger Wald ereignete ſich ein ſchwerer
Jagdunfall. Der als Treiber tätige 22jährige Landwirt Willi
Becker wollte auf einen Haſen ſchießen, ſchoß dabei aber zu hoch.
In dieſem Augenblick kam ein Teil der Jagdgeſellſchaft aus einem
Hohlweg heraus. Die ganze Schrotladung traf den elf Jahre
alten Sohn des Landwirts Heſſert. Schwer verletzt wurde der
Junge in das Binger Krankenhaus eingeliefert, wo er in
bedenk=
lichem Zuſtand darniederliegt. Vor allem wurden Geſicht und
Bruſt des Jungen von zahlreichen Schrotkörnern getroffen. Das
Augenlicht iſt verloren und rechtsſeitig iſt der Junge gelähmt.
Der Unfall iſt um ſo tragiſcher, als der unglückliche Schütze dem
kleinen Heſſert vor längerer Zeit das Leben gerettet hat.
Wolt bratatäd
heißt die neue Bilderſammlung, die jetzt den
Packungen der „AryP 3! beiliegt. Das prächtig
ausgeſtattete Sammelbuch toſtet Asm 1.— und
gehört in jedes deutſche Haus. Beſtellen Bie für
Ihre Kinder ſchon heute ein Bammelbuch beim
Zigarettenhändler. Es erſcheint Mitte Dezember,
gibt auo ein herruiches WWeihnachtsgeſchent.
Serrr z
9— Dr. 326
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 24. November 1933
Enkhüllung des Gedenkſteins für den Rennfahrer Okko Merz Vorbildliche Neugeſtalkung der Berliner Gemälde=Galerie.
Der Gedenkſtein an der Avus, der aus einem 300 Zentner ſchweren Findlingsblock beſteht,
während des Weiheaktes.
Der Stein iſt der Erinnerung an den Altmeiſter der deutſchen Autorennfahrer, Otto Merz.
ge=
widmet, der auf der Berliner Avus am 19. Mai dieſes Jahres bei einer Trainingsfahrt tödlich
verunglückte.
Blick in einen Saal des Kaiſer=Friedrich=Muſeums in Berlin, das völlig umgeſtaltet wurde.
Die Grundſätze, nach denen man bei der Neuaufhängung der Bilder verfuhr, dürften, für da
Muſeumsweſen der ganzen Welt als vorbildlich gelten. Für denjenigen, der hiſtoriſch intereſſier
iſt, wurde eine genaue kunſtwiſſenſchaftliche Ordnung innegehalten, während gleichzeitig alle über
füllung vermieden wurde, ſo daß jedes Bild vom Beſucher in aller Ruhe genoſſen werden kanr
Reich und Ausland.
Die verſchmähten Ehrenpläße.
Der Führer im Münchener Odeon.
München. Reichskanzler Adolf Hitler und
Stabschef Röhm kamen am Dienstag abend, ſo
erzählt der „Bayeriſche Kurier”, zum Konzert
von Maria Müller im Odeon faſt unbemerkt in
den Saal und nahmen in einer der erſten Reihen
Platz. Sie wurden von Publikum natürlich
ſo=
fort erkannt. Der Platzanweiſer ſchleppte ſogleich
zwei beſondere Seſſel an, ſtellte ſie vor die
Mitte der erſten Sitzreihe, trat reſpektvoll an
den Führer heran und bat ihn, mit ſeinem
Be=
gleiter dort Platz zu nehmen. Der Kanzler
ſuchte ſeine Eintrittskarte, beſah ſich die
Num=
mer, verglich ſie mit der Nummer ſeines Platzes
und ſagte: „Vielen Dank. Dieſe Plätze haben
wir ja gekauft, und hier bleiben wir.”
Der frühere Leiter der Staatlichen
Porzellan=Manufakkur Berlin
wegen Bekrugs vor Gericht.
Berlin. In einem am Donnerstag vor der
16. Großen Strafkammer des Landgerichts
be=
ginnenden mehrtägigen Prozeß hat ſich der
frühere Leiter der Staatlichen Porzellan=
Manu=
faktur Berlin, Dr. Nicola Moufang, wegen
Betrugs und Untreue zu verantworten. Der
Angeklagte war vom Januar 1925 bis zu ſeiner
friſtloſen Entlaſſung im Dezember 1928 Direktor
der Staatlichen Porzellan=Manufaktur und
hatie ein Monatseinkommen, das ſelbſt für die
damaligen Verhältniſſe ungewöhnlich war. Zu
ſeiner plötzlichen Entlaſſung führte die
Auſ=
deckung einer Reihe von Unregelmäßigkeiten.
die aber bezeichnenderweiſe ſeinerzeit nicht
ſtraf=
rechtlich verfolgt wurden. Nur ſo iſt es möglich,
daß dieſe Unregelmäßigkeiten inzwiſchen
ver=
jährt ſind. Eine Ausnahme bildet lediglich ein
Untreuefall, der darin erblickt wird, daß der
An=
geklagte ein in eigenem Namen und auf eigene
Rechnung im Februar 1927 erſchienenes Buch
„Alt=Berlin in Porzellan” aus Mitteln der
Porzellan=Manufaktur finanzierte. Auf dieſe
Weiſe ſoll ein Betrag von etwa 50 000 RM.
veruntreut worden ſein. Der Betrug wird
darin erblickt, daß Dr. M. es verſtanden hat,
die Geltendmachung eines ſtaatlichen
Erſatzan=
ſpruchs durch Vorſpiegelung falſcher Tatſachen zu
verhindern.
Oberſtlandesführer der SA-Reſerve I.
Stahlhelm=Bundeshauptmann v. Stephanie
wurde anläßlich der Organiſation des
Stahl=
helms als SA=Reſerve l zum Oberſtlandesführer
dieſer SA=Reſerve ernannt.
Fluginſeln als Brücke über den Ozean.
Modell einer der ſchwimmenden Inſeln, wie ſie im Atlantiſchen Ozean verankert werden ſollen.
Das amerikaniſche Miniſterium für öffentliche Arbeiten hat den großzügigen Plan bekanntgegeben.
im Abſtand von je 500 Seemeilen inmitten des Atlantiſchen Ozeans ſchwimmende Inſeln aus
Stahl zu ſtationieren, um ſo einen regelmäßigen Flugverkehr von USA. nach Spanien und damit
Europa zu ermöglichen. Jede Inſel iſt 380 Meter lang, alle zuſammen wurden Baukoſten von rund
80 Millionen Mark verſchlingen.
Zweigwerft von Dornier an der Oſtſee
Die Dornier=Metallbauten=G.m.b. H. in
Fried=
richshafen, weltbekannt durch das am Bodenſee
gebaute Dornier=Flugſchiff „Do. X”. wird in
Zukunft ihre Seeflugzeuge hauptſächlich an der
Küſte bauen. Hiermit wird ein alter Plan von
Dr. Dornier verwirklicht, da es ſchon ſeit langem
als Uebelſtand empfunden wurde, daß die Werft
in Friedrichshafen ſo weit von der See entfernt
iſt. Ein geeignetes Gelände iſt bei Wismar
ge=
funden worden, wo die bekannten Dornier=
Flug=
boote gebaut werden ſollen. Angeſichts der
großen Arbeitsloſigkeit in der auf eine alte
Ver=
gangenheit zurückblickenden Seeſtadt Wismar, iſt
der Entſchluß der Dornier=Metallbauten, in
die=
ſer Stadt den Flugzeugbau aufzunehmen, ſehr zu
begrüßen. Damit auch Landflugzeuge dort
ſtar=
ten und landen können, wird ein Flugplatz
an=
gelegt werden.
Bekanntlich richtet die Deutſche Luft=Hanſa
zurzeit mit Dornier=Walen einen Luftverkehr
für die Beförderung von Poſt über den Süd=
Atlantik ein, wozu der mit Katapult und
Schleppſegel ausgerüſtete Dampfer „Weſtfalen”
als Stützpunkt dient. Der Betrieb einer
Zweig=
ſtelle von Dornier in Wismar gibt die Gewähr
einer verſtärkten, erfolgreichen Zuſammenarbeit
mit der Deutſchen Luft=Hanſa, deren
Hauptſee=
flughafen in dem benachbarten Travemünde iſt,
um gemeinſam den großen Zielen der
über=
ſeeiſchen Luftfahrt zu dienen.
Von einem Wegelagerer erſchoſſen.
Braunſchweig. In der Nacht zum
Don=
nerstag wurde der 25 Jahre alte Drogiſt Georg
Kimme aus Gufhon auf einem Feldweg am
„Galgenberg” zwiſchen Dibbesdorf und
Wend=
hauſen, wo er mit ſeinem Kraftwagen hielt, von
einem Unbekannten überfallen und durch mehrere
Schüſſe getötet. Der Täter hatte den am Steuer
ſitzenden Drogiſten durch eine Taſchenlampe
ge=
blendet, mehrere Schüſſe abgefeuert und dann
gerufen: „Geld her, Geld her, du Lump!‟. Bei
dem Verſuch, weiterzufahren, wurde Kimme von
dem Räuber erſchoſſen. Eine im Wagen
befind=
liche junge Dame ließ der Täter unbehelligt.
Der Wegelagerer hat dann ſein Opfer
ausge=
raubt und eine nicht unerhebliche Beute gemacht.
Dichterpreis von München an Hans Zöberlein.
München. Der Literaturbeirat des
Stadt=
rats München hat beſchloſſen, den Dichterpreis
der Stadt München für 1934 dem Stadtrat Hans
Zöberlein für ſein Kriegsbuch „Glaube an
Deutſchland” zu verleihen. Der Preis beträgt
2000 RM.
Eine peinliche Verwechſlung.
Königsberg. Der in dem großen
Heils=
berger Korruptionsprozeß zu 5 Jahren
Zucht=
haus verurteilte Stadtbaumeiſter Haemmerling
war nach ſeiner erſten Flucht aus der
Heils=
berger Strafanſtalt am 14. November d. J. in
Berlin feſtgenommen worden und ſollte gefeſſelt
mittels Sammeltransports wieder zurückgebracht
werden. Mit Haemmerling zuſammen befand
ſich in der Zelle ein eſtländiſcher Seemann
na=
mens Dorbi, gegen den ein Ausweiſungsbeſehl
vorlag, und der mit dem nächſten Dampfer nach
Eſtland abgeſchoben werden ſollte. An Stelle
Dorbis iſt nun Stadtbaumeiſter Haemmerling
auf dem Dampfer Nordland, abgeſchoben
wor=
den, obwohl ein Paß mit Lichtbild vorlag. Dorbi
dagegen, wurde an Stelle Haemmerlings mit
dem Sammeltransport nach Bartenſtein
beför=
dert, wo ſich ſofort der „Irrtum” herausſtellte.
Der Dampfer Nordland war inzwiſchen in Reval
gelandet und befindet ſich zurzeit in Helſingfors.
Wo Haemmerling an Land gegangen iſt, hat
bis=
her noch nicht feſtgeſtellt werden können.
Selbſtmordflug einer Amerikanerin.
Berlin. Wie der „B. L.=A.” aus
Jackſon=
ville (Florida) meldet, beging in den
Millio=
närsbädern Floridas die ſehr bekannte, Frau
Luiſe Stanton aus Gram über den kürzlichen
Tod ihres Gatten Selbſtmord. Sie lieh ſich auf
dem Flughafen eine Maſchine, flog damit auf
das Meer hinaus, bis der letzte Tropfen Benzin
verbraucht war und ließ die Maſchine dann in
die Fluten ſtürzen. Von der Lebensmüden iſt
keine Spur mehr gefunden worden. Einem Brief
von ihr lag ein Scheck bei, der den Verluſt der
Maſchine für die Beſitzer deckt.
Räuberiſcher Ueberfall auf einen Geiſtlichen.
Köln. Mittwoch abend erſchienen in dem
Studierzimmer, des katholiſchen
Friedhofsgeiſt=
lichen Janſen, vom Weſtfriedhof, drei Leute, die
ſich auf den Geiſtlichen ſtürzten und ihn unter
Vorhalten eines Revolvers auf die Erde
war=
fen. Sie ſteckten ihm dann einen Kuebel in den
Mund, mit dem ſie vorher verſucht hatten, dem
Geiſtlichen den Hals zuzuſchnüren. Einer der
Täter ſchlug dabei mit einem ſcharfen
Gegen=
ſtand auf den Geiſtlichen ein und brachte ihm
ſechs klaffende Wunden am Kopfe bei. Ern
an=
derer durchwühlte die Schreibtiſchſchublade.
Plötzlich ließen die drei Täter alles liegen und
verſchwanden. Anſcheinend fühlten ſie ſich
ge=
ſtört und haben von ihrem Vorhaben, Geld zu
rauben. Abſtand genommen.
Zwei däniſche Milikärflugzeuge
Meſſil.
Stockholm. Bei Olovſtorp in Weſtſchwe
den ereignete ſich am Mittwoch abend ei
ſchweres Flugzeugunglück. Das däniſche Mil!
tärflugzeug 91, das von Leutnant Olſen gefüh
wurde, verirrte ſich in dichtem Nebel. Als di
Benzinvorrat nach fünftündigem Fluge 7.
Ende ging, ſprang der Führer im Fallſchir
herab und kam ohne Schaden zur Erde. Als
jedoch zu dem in ſeiner Nähe brennend abgeſtür
ten Flugzeugwrack herankam, fand er de
Mechaniker ſeiner Maſchine tot und verkoh
auf. Dieſer hatte ebenfalls verſucht,
abz=
ſpringen. Wahrſcheinlich hat er jedoch den Fal
ſchirm zu früh entfaltet, ſo daß dieſer am Flu
zeug hängen blieb. — Auch eine zweite däniſt
Militärmaſchine iſt einige Meilen von der erſte
entfernt am Mittwoch abend bei Aelvängen a
geſtürzt. Beide Inſaſſen konnten mit dem Fal
ſchirm abſpringen, zogen ſich jedoch ungefährlie
Verletzungen zu.
Zum Abſturz des rufiſchen Rieſet
uneice.
Moskau. Unter den 17 Toten des Flu
zeugunglücks bei Charkow befindet ſich u. a. d
in Rußland ſehr bekannte Flieger Michael Sn
girof. Das abgeſtürzte Flugzeug konnte nie
weniger als 128 Fluggäſte befördern. Es v
in 16 Kabinen eingeteilt, in denen ſich je vi
Schlafkojen befanden. Die Maſchine war ga
aus Metall hergeſtellt.
Seile erreichke 21000 Melet.
New York. Die amerikaniſchen Strat
ſphärenflieger haben, wie amtlich feſtgeſte
wurde, eine Höhe von 61 237 Fuß letwa 210
Meter) erreicht. Amerikaniſche Fliegerkre
betrachten Settles Flug als eine Rekordleiſtut
weil der Ruſſenrekord nicht erwieſen ſei. Set.
hat die Abſicht, ſchon in allernächſter Zeit ein
neuen Auftieg zu unternehmen, wobei er ei
Höhe von 24 000 Metern erreichen will.
20s Angeles
vot eiten Biſchrand beſtaol.
Zahlreiche Filmſtarpaläſte vernichtet.
Los Angeles. Ein ſeit Dienstag na
in dem benachbarten Haines Canyon wütent
Buſchbrand breitet ſich infolge der Trockenh
und von ſtarkem Wind begünſtigt, unaufha
ſam in Richtung auf die Stadt Los Angeles g
Die Flammen haben bereits die Vorſtadt 2
junga erreicht und zahlreiche der dort befi
lichen palaſtartigen Villen der Hollywool
Filmſtars vernichtet. Auch die in ganz Ka
fornien berühmte Hermitage=Kellerie, mit 150
Gallonnen wertvoller alter Weine wurde 1
Raub der Flammen. Die 2800 Köpfe bett
gende Bevölkerung von Tujunga bereitet
ſchon zur Flucht vor. Die Inſaſſen des Kf
kenhauſes wurden bereits abtransportiert, T
bisherige Schaden wird auf 1½. Millionen D
lar geſchätzt. 2000 Feuerwehrleute und Freiw
lige ſind aufgeboten worden, um dem Wüten1
Feuers Einhalt zu tun.
Der Komandant des Kreuzers „Köln”
ehrt die italieniſchen Seeleute.
Rom. Der Kommandant des im Hafen v
Tarent vor Anker liegenden deutſchen Kreuze
„Köln” begab ſich mit einer Abordnung
Offiziere, Unteroffiziere und Mannſchaften n.
Krindiſi, um dort, am „Denkmal des italie,
ſchen Seemannes”, einen Kranz niederzuleg
Auch der deutſche Botſchafter beim Quirinal,
Haſſell, der ſich zum Beſuch des deutſchen Kre
zers einige Tage in Tarent aufhält, kam n
Brindiſi und nahm an den dortigen Veranſt
tungen teil.
Ein Lager von Feuerwerkskörpern explodier
Rom. In Ascoli Piceno explodierte
Lager von Feuerwerkskörpern. Faſt das gar
Haus ſtürzte ein. Aus den Trümmern wurd
zwei Tote und zwei lebensgefährlich Velet
geborge
Freitag, 24. November 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Shoct, Spiel und Jucnen
Das Zußball-Winkerhilfsſpiel
am Sonnkag.
Die Mainz=Wiesbadener Elſ.
der Gegner für die Darmſtädter Städtemannſchaft im NS.=
Wohlfahrtsſpiel tritt in folgender Aufſtellung an:
Lantner (Mainz)
Vogel (Wiesb.) Draisbach (M.)
Gegenheimer (M.) Habermann (W.) Schneider (M.)
Müller Brieſt Weilbächer Siebentritt. Wilhelm
(W.)
(M.)
(M.)
W.)
(W.)
Die Aufſtellung zeigt, daß in der Hintermannſchaft die
Main=
er Vertreter in der Ueberzahl ſind, während man im Sturm
Wiesbaden tonangebend ſein ließ. Der ſchnelle und ſchußfertige
Viesbadener Rechtsaußen Schulmeier war auch vorgeſehen, man
nußte aber auf ihn wegen des vorgeſtrigen Städteſpieles
ver=
ichten. Die Mannſchaft iſt ſo ausgewählt, daß ſie zweifellos über
ine große Standfeſtigkeit einerſeits, andererſeits aber auch über
ie nötige Durchſchlagskraft verfügt. Man darf geſpannt ſein, zu
ehen, wie ſich die Kombinationsarbeit des Darmſtädter Sturmes
der Läuferreihe, die von den Kurſiſtenſpielen der letzten Woche
er nichts zu wünſchen übrig ließ, gegenüber der ſtandfeſten und
chlagkräftigen gegneriſchen Hintermannſchaft durchzuſetzen und zu
Erfolgen zu kommen vermag. Auf der anderen Seite erhebt ſich
die gleiche Frage für die Darmſtädter Hintermannſchaft angeſichts
des zügigen Mainz=Wiesbadener Sturms, hinter dem eine
Läufer=
eihe (insbeſondere ein Mittelläufer) ſteht, die faſt nur gute
eritiken hat. Der beſſeren Spielerfahrung auf Mainz=
Wiesbade=
er Seite dürfte die Jugendfriſche und Schnelligkeit auf
Darm=
ädter Seite wohl die Waage halten.
Die Darmſtädter Mannſchaft ſpielt in der Sportkleidung des
Folizeiſportvereins.
Sporkverein 98 — Rol-Weiß Darmſtadt.
Spork und Hikler=Jugend.
Die Preſſeſtelle des Reichsſportführers gibt nachſtehende
Ver=
ordnung des Jugendführers des Deutſchen Reiches. Baldur von
Schirach, und des Reichsſportführers v. Tſchammer=Oſten bekannt:
„Zurzeit finden Verhandlungen über die zweckmäßigſte Form
der Zuſammenarbeit zwiſchen den Jugendgruppen der Turn= und
Sportverbände und der Hitler=Jugend ſtatt. Dieſe
Verhand=
lungen ſtehen vor dem Abſchluß. Um dem Ergebnis dieſer
Ver=
handlungen nicht vorzugreifen und jede unnötige Beunruhigung
zu vermeiden, wird nunmehr ſämtlichen unterſtellten
Organiſa=
tionen und deren Gliederungen unterſagt, irgendwelche
Verein=
barungen zu ſchließen, oder ſonſtige ſelbſtändige Maßnahmen zu
treffen. Bereits laufende Verhandlungen ſind ſofort auszuſetzen.”
Der Sportbetrieb am Totenſonntag.
Weiterhin teilt der Reichsſportführer mit: „Auf Anfrage
gebe ich hiermit bekannt, daß für den Sportbetrieb am
Toten=
ſonntag, den 26. November lediglich die ſeitens der
Landesregie=
rungen erlaſſenen Vorſchriften maßgeblich ſind. Von geſetzlichen
Anordnungen nehme ich Abſtand.
gez. v. Tſchammer=Oſten.
55
Mitkeilung des Reichsſporkfügrers.
Aufnahme ehemaliger Marxiſten.
Es iſt verſchiedentlich angefragt worden, wie die
Aufnahme=
geſuche von Perſonen zu behandeln ſind, die bereits vor dem 30.
Januar 1933 aus amtlichen marxiſtiſchen Organiſationen
ausge=
ſchieden ſind. Ich ſtelle hierzu grundſätzlich feſt, daß dieſe nur
dann nicht mehr als ehemalige Marxiſten zu behandeln ſind,
wenn ſie ſich bereits vor dem 30. Januar einem nationalen
Ver=
bande oder einem Verein angeſchloſſen haben, der einem der jetzt
anerkannten Sportverbände angehört.
Im übrigen ſind ehemalige Marxiſten von den erſchwerten
Aufnahmebedingungen befreit, wenn ſie in die NSDAP. bzw.
SA., SS. oder Stahlhelm endgültig aufgenommen worden ſind.
Der Nachweis über das Vorliegen dieſer Vorausſetzungen iſt
in jedem Falle von den Aufnahme=Suchenden durch Einreichung
einwandfreier Beſcheinigungen nachzuweiſen.
Zu einem weiteren Trainingsſpiel empfangen die 98er am
ſamstag, nachmittags 3 Uhr, auf dem Stadion die erſte Elf der
lotweißen. Das Spiel ſoll für beide Mannſchaften dem Zweck
die=
en, Möglichkeiten zu finden, die Aufſtellungen für die
Verbands=
diele vorteilhaft zu verbeſſern, bzw. geeignete Erſatzleute
einzu=
lielen. Die vergangenen Begegnungen dieſer beiden Lokalrivalen
anden ſchon immer im Zeichen guter Leiſtungen, ſo daß man auch
dieſem Spiel abermals mit einem fairen ſpannenden Kampf
ſechnen kann. Um jedermann Gelegenheit zu geben, das Spiel zu
eſuchen, iſt der Eintrittspreis niedrig gehalten.
Zahlreiche Spiele zugunſten der Winterhilfe. — Pflichtſpiel
in Bayern und Württemberg.
Die Städteſpiele.
In Köln weilt die Frankfurter Stadtmannſchaft zu
aſt. Die Frankfurter haben die Erfahrungen des
Kurſiſtenſpie=
s berückſichtigt und eine auf dem Papier ſehr ſtarke
Mann=
haft geſtellt. Aber auch die Kölner treten wohlgerüſtet auf den
lan. Der Ausgang des Spieles iſt offen.
In Nürnberg treffen die Auswahlmannſchaften von
Nürn=
erg=Fürth und Ulm=Stuttgart aufeinander. Es gab
ne Zeit, da die Nürnberg=Fürther Städtemannſchaft der
deut=
ſer
Nationalmannſchaft gleichzuſetzen war. Inzwiſchen iſt nun
eſe
Hochburg geſtürzt worden. Die Gäſte kommen daher nicht
mne Siegesausſichten nach Nürnberg.
Würzburg und Schweinfurt kämpfen um die
Hege=
onie in Unterfranken. Ueber Augsburg
— Karlsruhe
eine Vorherſage ſchwer zu machen, da die nötigen
Vergleichs=
öglichkeiten faſt ganz fehlen. Die Darmſtädter
Aus=
ahl tritt gegen Mainz=Wiesbaden an. Alſo ein
ampf Bezirksklaſſe gegen Gauliga, den die Ligiſten für ſich
ent=
ſeiden ſollten.
Im Gau Nordheſſen ſteigt die intereſſante Kraftprobe zwiſchen
en Stadtmannſchaften von Kaſſel und Friedberg=Hanau.
ine zweite Kaſſeler Stadtmannſchaft trägt außerdem noch ein
piel gegen Heſſen=Hersfeld in Hersfeld aus.
Die Gauliga=Pflichtſpiele.
Im Gau 15 (Württemberg) ſtehen vier Spiele auf dem
Programm: VfB. Stuttgart
— SC. Stuttgart, Sportfreunde
uttgart — C
SV. Feuerbach. Birkenfeld — SSV. Ulm und Union
Böckingen — VfR. Heilbronn; in Bayern ſpielen München 60
PC. München, Bayern München — FC. Bayreuth und Jahn
Re=
ſensburg — FC. Schweinfurth.
Handball=-Allerkei gus dem Gau südweſt
In den letzten Tagen fanden in den verſchiedenen Bezirken des
Gaues XIII Verſammlungen der Bezirks= und Kreispreſſewarte
und der Schiedsrichterobleute im Handball unter Leitung der
Gau=
ſpielwarte Reitz (DT.) und Klee (DSB.) ſtatt. Bemerkenswert
iſt die Mitteilung, daß am 10 Dezember alle Handball=
Pflichtſpiele als Wohltätigkeitsſpiele durchzuführen
ſind. Von den Reineinnahmen aller an dieſem Tage
ſtattfinden=
den Spiele müſſen 10 vom Hundert abgeführt werden.
Hochinter=
eſſant war auch die Mitteilung, daß ab 1. Januar 1934 die
Süd=
weſtdeutſche Turnzeitung (Pfälzer Turner) in Landau
alleiniges amtliches Organ für die Handballer des
Gaues XIII ſei. Die Endſpiele um die Deutſchen
Mei=
ſterſchaften im Handball und in den Sommerſpielen werden
gelegentlich der Deutſchen Kampfſpiele in Nürnberg
durch=
geführt. Bezüglich der Einreiſe ins Saargebiet wurde
mitgeteilt, daß der Einreiſe von Handballmannſchaften nichts im
Wege ſteht und daß die Einreiſegenehmigungen durch
Bezirksſpiel=
wart Groß=Saarbrücken beſchafft werden und den Vereinen
zu=
gehen.
59. 98 Darmſtadl.
Das für Samstag in Pfungſtadt vorgeſehene Spiel gegen
Germania Pfungſtadt muß infolge Erkrankung einiger Spieler
ausfallen.
Ringen.
Darmſtadt 1910 — 1904 Mainz=Weiſenau.
Morgen, Samstag, abends 8,30 Uhr, ſtehen die Hieſigen dem
Athletenklub 1904 Mainz=Weiſenau zum Verbandskampf in der
Turnhalle Soderſtr. 30 gegenüber. Die Mainzer Vorſtädter ſind in
Darmſtadt noch unbekannt und die morgige Begegnung iſt auch
die erſte zwiſchen beiden Mannſchaften. Nimmt man aber ihr
Neu=
lingsdebut zum Maßſtab, ſo iſt ihr Können recht beachtlich. Bis
jetzt haben die Gäſte von drei Treffen zwei gewonnen und ſind in
der Tabelle gut placiert. Aber die Darmſtädter benötigen die
„Pünktchen” ſehr dringend. Allerdings ſteht feſt, daß ſie ſich auf
einen ſchweren Gang gefaßt machen müſſen, der erſt mit dem
Schlußpfiff entſchieden ſein wird. Verſtehen ſie es, ihre Kräfte
richtig einzuſetzen, dann wird der Ausgang dieſes Treffens
be=
ſtimmt für ſie kein Mißerfolg werden.
Für die Freunde Kraftſports darf geſagt werden, daß der
morgige Kampfabend wiederum eine ſpannende Begegnung
brin=
gen und ihr Beſuch ſich beſtimmt lohnen wird. Die Halle iſt ab
20 Uhr geöffnet.
Nr. 326 — Seite 9
Sporklikeratur.
„Der Winter”, die prachtvolle Winter= und Skiſport=Zeitſchrift,
das Verbandsblatt des Deutſchen Winterſportverbandes, hat
— Carl J. Luther weiß
ſoeben ſeinen 27. Jahrgang begonnen.
die Hefte immer wieder neu und reizvoll zu geſtalten, ſo daß
je=
dem, dem Tourenfahrer, dem Sportler, dem Künſtler, dem
Photo=
graphen, dem Theoretiker und dem Praktiker, etwas geboten wird.
Neu iſt das große tiefdruckähnliche Umſchlagbild, bekannt gut die
Anordnung von Bild und Text. Wer an Skilauf und
Winter=
landſchaft Freude hat, ſollte den „Winter” daheim haben; er
ver=
ſchafft ihm über den Schneeurlaub hinaus eine Fülle ſchönſter
Stunden und dazu alle notwendigen amtlichen und ſportlichen
Nachrichten. Der Jahrgang (15 Kunſthefte) koſtet 10,50 RM., für
Verbandsmitglieder 8,50 RM. Probehefte verlange man vom
Verlag des „Winter”, Bergverlag Rudolf Rother, München 19.
Geſchäflliches.
Ewald’s Vergißmeinnicht.” Illuſtriertes
Fami=
lienblatt, 1. Jahrgang. Umfang jedes Heftes 32 Seiten. Verlag
von Ewald u. Co., Nachf., Leipzig. Ein neues Familien= und
Unterhaltungsblatt von handlichem Format und wunderhübſch
ausgeſtattet, das iſt „Ewald’s Vergißmeinnicht”. — Man kann in
jeder Weiſe von ihm ſagen: klein aber fein! Zwei Romane füllen
ſeine Spalten. Darum wird ein Abonnement auf „Ewald’s
Ver=
gißmeinnicht” empfohlen, neben vielen anderen auch ſchon aus
nationalen Gründen. Vorliegender Nummer liegt ein Proſpekt
der Firma, Alfred Wagner. Zeitſchriften=Großvertrieb, Deſſau,
Wagnerhaus, bei, die Beſtellungen auf „Ewald’s
Vergißmein=
nicht jederzeit entgegennimmt.
13 387
Rundſunk=Programme.
Frankfurt: Freitag, 24. November
10.45: Nur für Kaſſel: Werbevortrag der Deutſchen
Reichspoſt=
eklame.
tuttgart: Mittagskonzert des Südfunkorcheſters. (Görlich)
12.00:
13.35: Aus Meiſteropern, die zuerſt durchfielen. (Schallplatten.)
14.30: Nur für Kaſſel: Lokale Nachrichten.
14.40:
Der Hausfrau zur Erholung.
16.00: Nachmittagskonzert.
18.00; Köln: Engliſcher Sprachunterricht.
Köln: Warum Familienforſchung?
18.20
18.35: Dr. Hollenberger: Wir brauchen Wirtſchaftspropaganda.
19.00,
Vom Deutſchlandſender: Stunde der Nation: Konzert des
Berliner Philharmoniſchen Orcheſters. Ltg.: Edwin Lindner.
20.00; Stuttgart: Kundgebung für den deutſchen Rundfunk aus
Anlaß der Anweſenheit des Reichsſendeleiters Pg. Eugen
Hadamovſky in Stuttgart.
23.00: Köln: Unterhaltungsmuſik.
0.15: Vom Schickſal des deutſchen Geiſtes. Gerhard Frommel:
Die Klaſſik in der deutſchen Muſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſchlandſender: Freitag, 24. November
9.00: Schulfunk: Volksliedſingen.
— 9.40: Max Mell: Legenden.
10.10: Schulfunk: . . .bis an die Memel! Lied und Dichtung aus dem
Wetterwinkel im Nordoſten unſeres Vaterlandes. (Aufn.)
10.50: Spielturnen im Kindergarten.
11.30: John Freemann: Klatſch, Krach und Keilerei am Aequakor.
Erinnerungen eines Weltenbummlers aus Holl.=Indien.
11.45: Zeitfunk. —
15 00: Jungmädchenſtunde: Ellt Beinborn
plau=
dert mit Mädeln aus dem B. d. M. (Aufnahme.)
15.45: Vom Helfen. Das Märchen von den Sterntalern
6.00: Leipzig: Nachmittagskonzert. Die Kavelle Plietzſch=Marko,
: Hans W. Scheidt: Erziehung durch Arbeit.
0: Klaſſiſche Unterhaltungsmuſik der Kapelle Wilfried Krüger.
Dazwiſchen (18.00): Das Gedicht.
18.25: Pg. Wolfgang Hermann lieſt aus ſeinem Buch: Sturm 33,
Hans Maikowſkr (Aufnahme).
19.00: Stunde der Nation. Berliner Philharmoniſches Orcheſter,
Ltg.: Edwin Lindner. (Aufnahme.)
20.00: Kernſpruch; anſchl.: Konzert für Klavier mit Orcheſter E=Moll
Werk 11 (Fr. Chopin). (Aufnahme.)
20.30: Klavier=Kompoſitionen von Franz Lißt. Soliſt: Mitja
Ni=
kiſch. Berliner Philharm. Orcheſter. 4
ta.: E. Lindner. (Aufn.)
21.00: Ingeborg. Luſtſpiel von Curt Goetz. Muſik: W. Jentſch.
22.15: Prof. Eſau: Die techniſchen Aufgaben der Funkverbände
23.00: Köln: Unterhaltungskonzert des Funkorcheſters. Ltg.: Kühn.
Wekterbericht.
Die Störung über der Oſtſee führt an ihrer Rückſeite weiter
ozeaniſche Luft auf das Feſtland und verurſacht zunächſt noch
Be=
wölkung und vereinzelte Regenfälle. Im Nordweſten baut ſich
je=
doch ein Zwiſchenhoch auf und wird eine leichte Beſſerung des
Wetters herbeiführen. Dieſe dürfte aber nicht von langer Dauer
ſein, da ſich bei Island ſchon wieder eine neue Störung
bemerk=
bar macht.
Ausſichten für Freitag: Teils neblig wolkig, teils aufheiternd,
nachts Temperaturen unter dem Gefrierpunkt, noch vereinzelt
Regenfälle.
Ausſichten für Samstag: Nach vorübergehender Beſſerung der
Wetterlage wieder erneute Eintrübnug.
Noch im Dezember wird der Kampf um die deutſche
ſchwergewichtsmeiſterſchaft im Berufsboxen zwiſchen dem
Titel=
erteidiger Vinzenz Hower und Hein Müller zum Austrag
kom=
fen. Austragungsort iſt die Kölner Rheinlandhalle.
Die deutſchen Amateurboxmeiſterſchaften 1934
derden auf Wunſch des Reichsſportführers im Rahmen der
Deut=
hen Kampfſpiele zu Nürnberg ausgetragen. Stuttgart, das zuerſt
Is Schauplatz vorgeſehen war, erhält dafür die Ausſcheidungs=
Umpfe für die Europameiſterſchaften in Budapeſt.
Die Renntermine 1934 für die deutſchen Galopp= und
Trab=
bahnen werden in der Vertreterverſammlung der deutſchen
Renn=
vereine am 16. Dezember in Berlin feſtgelegt.
Das klaſſiſche Achterrennen Oxford — Cambridge wurde jetzt
terminlich feſtgelegt. Die große Prüfung wird am 17. März auf
der hiſtoriſchen Strecke Putney—Mortlake durchgeführt.
180 Franzoſen ſollen nach einem Beſchluß des
Franzöſi=
ſchen Olympiſchen Komitees an den Olympiſchen Spielen 1936 in
Berlin teilnehmen. Für die Expedition wird eine Summe von
1 900 000 Francs veranſchlagt.
Verantwortſich für Poliiſk und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuiſſeion, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrſchten: Max Stre
für den Handel: Dr. C. H. Quetſchi für den
Schlußdienſt: Andreas Bauer; füe
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Neite;
lür den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämilich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripie wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 12 Geiten.
* für Sport: Karl Böhmann;
He e
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Hese e
Wer
as e
MARKTSTRASSE
DARMSTADT
Af
Warum eigentlich ſind die braven Unſon=
Briketts ſo ſparfam? — Weil ſie faſt ohne
Luftzufuhr langſam und ſicher
weiter=
glühen-Tag und Nacht im guten
Dauer=
brand-u. dabei bis auf die feine Aſche
reſt=
los verbrennen. Oeshalb ſind ſieſoſparſam.
And ſie brennen in allen
Ofen=
arten gut; am beſien in den eigens
für Union=Briketts gebauten,
jahrelang erprobten „ſparſamen
Ofen und Herden für Union=
Priketts” mit dem Prüfzeichen
Arsnt.
Oe
Student ſucht Zim.,
ſemütl., ſaub., prs.. Ausf. Preis=
Iff. u. W. 2 Gſchſt.*
Beanker ſucht in Darmſtadt
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3=4zimmor-
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unt. V 243 an die Geſchſt. d. Bl. (14136
Separat., ſehr gut.
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ev. teilw. möbliert,
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Ang. u. W. 17 Gſch.
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Nummer 326
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Nach der vorgeſtrigen Unterbrechung durch den Feiertag kam das
Geſchäft an der geſtrigen Berliner Börſe zunächſt nur zögernd in
Gang. Die Kursgeſtaltung zeigte kein ganz einheitliches Bild, da
neben weiter vorliegenden Kaufaufträgen infolge des hohen
Kurs=
ſtandes verſchiedener Papiere vielfach auch Gewinnſicherungen
vorgenommen wurden. Insbeſondere ſtanden Montanwerte unter
leichtem Abgabedruck. So gaben Gelſenkirchener Bergwerk um ½
Prozent, Hoeſch und Rheinſtahl um ½ Prozent und Laurahütte
um 1½ Prozent nach. Auch in Braunkohlenwerten waren bei
Er=
öffnung einer Reihe von Verkaufsorders zu erledigen, ſo daß
bei=
ſpielsweiſe Eintracht um 3 und Niederlauſitzer Kohle um 4
Pro=
zent ſchwächer einſetzten. Am Kalimarkt zogen Aſchersleben um
13 Prozent an, während Weſteregeln 9 Prozent einbüßten.
Feſter lagen durchweg chemiſche Werte ſowie Gummi= und
Lino=
leumpapiere. JG.=Farben eröffneten ½ Prozent, Conti=Gummi 19
Prozent höher. Am Elektromarkt fielen Lahmeyer mit einer
Ein=
buße von 2½ Prozent, Siemens mit einer ſolchen von 1½ Prozent
auf während andererſeits HEW. 3 Prozent und Chade eine
Reichsmark gewinnen konnten. An den übrigen Märkten ſind
deutſche Telephon und Kabel mit plus 2½, AKU. und Feldmühle
ſowie Zellſtoff Waldhof mit je plus 1½ Prozent zu erwähnen wie
denn überhaupt gerade ellſtoffwerte erhöhtes Intereſſe verzeichnen
können. Ausgeſprochen feſt liegen Bankaktien, von denen
insbe=
ſondere Reichsbank nach einer um 3 Prozent höheren Eröffnung im
Verlauf bis auf 172½ Proz. anzuziehen vermochten. Auch Braubank
waren 2½ Prozent feſter. Nach Daimlermachte ſich, nachdem das
Papier zunächſt etwa 8 Prozent ſchwächer eingeſetzt hatte, ſpäter
größere Nachfrage bemerkbar, ſo daß der Kurs bis auf 31½ anzog.
BMW. waren um ½ Prozent gebeſſert. Im Verlauf blieb es am
Aktienmarkt weiter uneinheitlich, doch überwogen eher leichte
Ab=
ſchwächungen. Lediglich für Reichsbankanteile und Daimler erhält
ſich unverminderte Nachfrage.
Nach der Unterbrechung des Frankfurter Börſenverkehrs durch
den Bußtag kam das Geſchäft wieder relativ lebhaft in Gang.
Beſonders am Markte der Staatsanleihen hielt die
Publikums=
nachfrage unvermindert an, während am Aktienmarkt die
Kauf=
luſt etwas nachzulaſſen ſchien und darüber hinaus einige
Ge=
winnmitnahmen erfolgten, ſo daß hier die Kursgeſtaltung etwas
uneinheitlich war. Beſondere Anregungen lagen nicht vor, das
Interview des Reichskanzlers gab aber einigen Stimulus und
man rechnet mit einer weiteren Entſpannung der außenpolitiſchen
Situation. Die feſte Haltung der deutſchen Werte im Auslande
gab dem Rentenmarkte weiteren Auftrieb. Altbeſitz mit plus 58
Prozent auf 92½ Prozent ſtanden im Mittelpunkt des Intereſſes,
aber auch Neubeſitz und ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen
erziel=
ten bei lebhafterem Geſchäft Beſſerungen bis zu ½ Prozent, ferner
waren Reichsbahn=VA. und Stahlverein=Bonds um je ¼ Prozent
feſter. Am Aktienmarkt überwogen bei Eröffnung Beſſerungen von
—1 Prozent Montanwerte lagen jedoch etwas ruhiger und meiſt
nur knapp gehalten. Bei Elektropapieren ergaben ſich Erhöhungen
von ½
4 Prozent außer Schuckert und Siemens die bis zu 1½
Prozent nachgaben. Stark befeſtigt waren Reichsbankanteile mit
plus 23 auf 168½ Prozent, auch JG. Farben zogen um 1 Prozent
auf 12
23 Prozent an. Von ſonſtigen Werten gewannen u a. Deutſche
1½ Prozent. Allg, Lokal und Kraft 1½ Prozent. Schiffahrtsaktien
und die übrigen Nebenwerte lagen größtenteils gut behauptet. Bei
reſter Grundtendenz unterlagen die Kurſe im Verlaufe mehrfachen
SSchwankungen, ver Saldo überwogen kleine Rückgänge um ½—3
Prozent, die aber ſpäter vielfach wieder ausgeglichen wurden.
Reichsbank lagen jedoch weiter ſehr feſt und zogen bis auf 174
Prozent (plus 6 Prozent) an. Am Kaſſamarkt waren beſonders
Großbankaktien feſt, DD=Bank 48¾ (plus 2½ Prozent)
Commerz=
hank 43 (plus 2½ Prozent)) Dresdener Bank 53½ (plus 2½
Prozent), ferner Braubank 88½ (plus 1½ Prozent), auch
In=
duſtrieaktien erzielten überwiegend Kursbeſſerungen von zirka
1½—3 Prozent. — Am Rentenmarkt blieben beſonders
Neubeſitz=
anleihe im Verlaufe ſehr lebhaft und feſt 15,40—15,85 (erneut
plus 38 Prozent).
Die Belebung des Aktiengeſchäfts gegen Schluß der
Mittags=
hörſe fand zur Abendbörſe allgemein eine Fortſetzung. Die Kurſe
lagen ſchon zur erſten Notiz durchweg höher. JG. Farben zogen
im ganzen um 2 Prozent an, Reichshank um 4 Prozent und
Elek=
tro= und Montanwerte zeigten durchſchnittliche Kursſteigerungen
his 1 Prozent. Auch Daimler waren geſucht und 1½ Prozent höher.
Der Rentenmarkt war etwas ruhiger bei behaupteten Kurſen.
Altbeſitz und ſpäte Schuldbücher blieben gut behauptet, und
Neu=
beſitz verlor im Verlaufe 0.10 Prozent. Kaſſerenten hielten ſich auf
Mittagsſchluß. Im weiteren Verlauf blieb die feſte
Grundſtim=
mung erhalten.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Bayeriſche Kulturrenten=Goldbriefe und Goldklauſel. Der
Sparerbund für das deutſche Reich e V. teilt mit: Wie wir zuver
läſſig hören, löſt die bayeriſche Landeskulturrenten=Anſtalt,
Mün=
chen, die zum 1. November 1933 fällig gewordenen Zinsſcheine der
Landeskulturrenten=Goldbriefe, die bekanntlich mit Dollarkliuſel
verſehen ſind, nach der Goldparität 1 Dollar — 4,20 RM., ein Es
wird verſichert, daß dieſe Einlöſungsart von der bayeriſchen
Staatsregierung, entſprechend einem Antrage der
Landeskultur=
renten=Anſtalt, München, ausdrücklich genehmigt und angeordnet
worden iſt. Jedenfalls dient ſie weitgehendſt der Förderung tes
Vertrauensverhältniſſes zwiſchen Gläubiger und Schuldner.
Die Lage am Kautſchukmarkt. Obgleich die vergangene Woche
nur geringe Tätigkeit brachte, war der Kautſchukmarkt durchaus
feſt. Die Preiſe zogen gegenüber der Vorwoche um einen Bruchteil
an. Die Ereigniſſe in den Vereinigten Staaten ſind weiter von
gewiſſem Einfluß, traten jedoch gegenüber den neueſten
Nach=
richten bezüglich der Fortſchritte in den Reſtiktionsverhandlungen
etwas zurück. Die Mitteilungen über die Einberufung einer
Kon=
ferenz zur Erörterung politiſcher und wirtſchaftlicher Probleme
durch den Generalgouverneur von Holländiſch=Oſtindien und die
für Donnerstag angekündigten Beſprechungen über das
Kautſchuk=
problem in Batavia fanden erhebliche Beachtung. Die Ziffern des
amerikaniſchen Queſtionnaires über den Kautſchukverbrauch
ent=
ſprachen den Erwartungen. Der Verbrauch iſt im Oktober auf
31 905 Tonnen gegenüber 35 688 Tonnen im September
zurückge=
gangen, war jedoch bedeutend höher als vor einem Jahre, wo er
nur 21 018 Tonnen betrug. Die Kautſchukvorräte in London ſind
in der letzten Woche um 388 Tonnen auf 36 443 Tonnen und die
in Liverpool um 444 Tonnen auf 21 446 Tonnen gefallen. Die
Geſamtvorräte in Großbritannien haben ſich daher um 832
Ton=
nen auf 88 889 Tonnen vermindert.
U. S. A. verbraucht die Hälfte der Weltpapierproduktion. Der
von der New Yorker Truſt Co herausgegebene. Index” berechnet,
daß Amerika ungefähr die Hälfte der Pavierproduktion der Welt
aufnimmt, was ungefähr dem dreifachen Verbrauch des
zweitgröß=
ten Verbrauchers, England, entſpricht. In der U.S.A.=
Papier=
induſtrie ſind rund 1½ Milliarden Dollar inveſtiert. Die
Geſamt=
produktion fiel von 11.14 Mill. ſhort tons Papier und Pappen in
1929 auf 7.99 Mill. ſhort tons in 1932 zurück. Viel ſtärker noch iſt
der Preisrückfall. Zeitungsdruckpapier, das 1931 noch mit 5.02
Cents ie Pfund bezahlt wurde, bringt heute nur noch einen Erlös
von 2 Cents. Ein Hauptteil der Notlage der Papier= und
Zellſtoff=
induſtrie wird auf die chaotiſchen Verhältniſſe am Holzmarkt
zu=
rückgeführt, deſſen Schwankungen jede vernünftige Kalkulation
unmöglich machen.
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metalltermine vom 23. Nov. ſtellten ſich für
Kupfer: November 38,50 (38.50), Dezember 38,75 (39). Jan.
39 (39.25). Februar 39.25 (39.50), März 38,75 (40). April 40
(40.25), Mai 40.25 (40.50). Juni 40.25 (40.75), Juli 40.50 (41),
Auguſt 41 (41.50), September 41.50 (41.75), Oktober 41,75 (42).
Tendenz: ſtetig. — Für Blei: November und Dezember 15.50
(16). Januar und Februar 15.50 (16.25), März 15.75 (16.25),
April 15.75 (16) Mai 15.75 (16.50), Juni und Juli 16 (16.50),
Auguſt 16 (16.75). September 16.25 (17), Oktober 16.25 (17.25).
Tendenz ſtetig.
Für Zink: November 19 (19.75). Dezemher
19.25 (19.75), Januar 19.50 (20), Februar 19.75 (20.50). März
19.75 (20.75), April 20 (20.75), Mai 20.50 (21.25), Juni 20.75
(21.25), Juli 21 (21.50) Auguſt 21.25 (22). September 21.50
25), Oktober 21,75 (22.25). Tendenz: ſtetig. — Die erſten
Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Die Reichsbahndirekkion Mainz hilft dem
gewerb=
lichen Mikkelſtand durch den Winker.
Bereits im Oktober hatte die Reichsbahndirektion Mainz
bekanntgegeben, daß ſie durch ein großes
Arbeitsbeſchaffungspro=
gramm von faſt 4 Mill. Mark den Arbeitsmarkt beleben würde.
Von dieſem Betrag ſollte 1 Million Mark für Erd=, Pflaſter=,
Dachdecker=, Schloſſer=, Anſtreicherarbeiten und dergleichen
ver=
wendet werden und damit den kleinen Handwerksbetrieben zugute
kommen. Durch Aufwendung dieſes Betrages war es möglich,
etwa 700 kleinere Unternehmer mit rund 1300 Arbeitern
vorüber=
gehend zu beſchäftigen.
Nunmehr werden von der Reichsbahndirektion Mainz
noch=
mals 500 000 Mark zur ſofortigen Ausführung von
Inſtand=
ſetzungs= und Ergänzungsarbeiten an Gebäuden jeder Art
als Sonderfonds für Winterarbeiten zur Verfügung geſtellt. Dieſe
neuen zuſätzlichen Mittel ſollen zur weiteren Bekämpfung der
Ar=
beitsloſigkeit und zur Belebung des Arbeitsmarktes, insbeſondere
innerhalb des Handwerkes in den Wintermonaten dienen. Es
kommen daher nur ſolche Arbeiten in Betracht, deren Ausführung
nicht von der Witterung abhängig iſt, alſo hauptſächlich
Innen=
arbeiten, wie z. B.: Ausbeſſerungen aller Art an Gebäuden, Putz=
und Anſtricherneuerung in Dienſt= und Wohnräumen, Erneuerung
und Ausbeſſerung von Fenſtern, Türen, Fußböden. Decken, Treppen
und Treppengeländern, Erneuerung und Ausbeſſerung ſowie
Ein=
bau von Beleuchtungs=, Heizungs=, Gas=, Waſſeranlagen und
der=
gleichen Erneuerung von Dachrinnen und Umdecken von Dächern,
Inſtandſetzungs= und Ergänzungsarbeiten an Einfriedigungen,
ſowie Pflaſterung von Hofflächen, Einbau von Bade= und
Abort=
anlagen, von Aufzügen, Anſchluß an die Kanaliſation u. a.
Die Arbeiten erſtrecken ſich nicht nuk auf Gebäude des
öffent=
lichen Verkehrs, auch für Lokomotivſchuppen ſowie Aufenthalts=
und Uebernachtungsräume und andere Wohlfahrtseinrichtungen
des Eiſenbahnperſonals ſind die neuen Mittel beſtimmt.
Damit der Hauptzweck der Winterarbeiten, den Arbeitsmarkt
in den Wintermonaten ſo ſchnell wie möglich günſtig zu
beein=
fluſſen, erreicht wird, werden die Arbeiten umgehend begonnen
werden und müſſen ſpäteſtens bis zum 31. März 1934 beendet ſein.
Brodukkenmärkie.
Mannheimer Produktenbericht vom 23. November. Weizen,
inländiſcher 76/77 Kg. frei Mannheim 19,60—19,80, Weizen, inl.,
Feſtpreis franko Vollbahnſtation des Erzeugers, Bez. IK per
No=
vember 18,90, Bez. 4 per November 19.10 Bez. XI per November
19.40, Roggen. ſüdd., frei Mannheim, 71/72 Kg. 16,75—17
Feſt=
preis franko Vollbahnſtation des Erzeugers Bez. IK per
Novem=
ber 15,90, Bez. UIII per November 15,60, Hafer, inl., 14.25,
Som=
mergerſte, inl. (Ausſtichware über Notiz), 18—19 Pfälzergerſte
(Ausſtichware über Notiz) 18—19, Futtergerſte 16,75—17, Mais
im Sack 19, Erdnußkuchen prompt 16,50—16,75. Soyaſchrot prompt
14,75, Palmkuchen 15—15.25, Kokoskuchen 17,50, Seſamkuchen 17,
Leinkuchen 17. Biertreber mit Sack 16,75, Trockenſchnitzel ab
Fa=
brik 9, a) Rohmelaſſe 8,50 Wieſenheu (loſes) 6—6,20 Rotkleeheu
6.20—6,60 Luzernkleeheu 7—7,20, Stroh, Preßſtroh Roggen=
Wei=
zen 2. Hafer=Gerſte 1.80—2, geb. Stroh. Roggen=Weizen 1.40 bis
1,70. Hafer=Gerſte 1,20—1,40, Weizenmehl, Spezial 0 mit
Aus=
tauſchweizen per November 29,40, per Dezember 29,55 per
Ja=
nuar 29.70, Spezial 0 aus Inlandsweizen per November 27,90,
per Dezember 28,05 per Januar 28,20, Roggenmehl. 70/60proz.,
nordd. prt. 2.
25—23,75. pfälziſches und ſüdd prompt 23,25—24,25,
Weizenkleie, feine mit Sack. 10,25—10,50, grobe mit Sack 10.75—11,
Roggenkleie 9,75—10,75, Weizenfuttermehl 11.50—12.75,
Roggen=
futtermehl. 10,50—12,75. Weizennachmehl 15,25—16,25. Tendenz:
Getreide und Mehl ſtetig, aber ruhig; Futtermittel bei knappem
Angebot feſt.
Viehmärkke.
Darmſtädter Viehmarkt v. 23. November. Aufgetrieben waren:
10 Ochſen, 1 Kuh. 1 Jungrind 103 Kälber, 19 Schweine. Die
Preiſe für Kälber ſtellten ſich auf: a) 28—32. b) 23—27, c) 18—22
Pfg. pro Pfund. Marktverlauf ſchleppend, Ueberſtand.
Mannheimer Viehmarkt vom 23. November. Aufgetrieben
waren 17 Kälber, 20 Schafe, 54 Schweine 430 Ferkel, 270 Läufer.
Ferkel: Preis pro Stück bis 6 Wochen 7—9 über 6 Wochen 17—20,
Läufer 20—21. Marktverlauf: Ferkel und Läufer mittel.
Frankfurter Viehmarkt vom 23. November. Auftrieb: 666
Kälber, 211 Schafe, 664 (vom letzten Markt 72) Schweine und 2
vor Marktbeginn ausgeführt, ferner vom Montagsmarkt noch 77
Rinder. Es erzielten: Kälber a). 36—38. b) 31—35. c) 26—30, d)
2—25, Schafe e) 23—26, f). 19—
2. g) 14—15. Schweine b) 46
bis 48, c) 46—48, d) 44—47. Verlauf: Kälber mittelmäßig. Schafe
ſchleppend, geräumt, Schweine ſchleppend, Ueberſtand.
Berliner Kursbericht
vom 23. November 1933
Die Gewährung mitkelſtändiſchen Perſonalkrediks.
Der Deutſche Sparkaſſen= und Giroverband hat ſeine
Mit=
gliedsverbände und die Stammgirozentralen angewieſen, das
Kre=
ditgeſchäft gegenüber den Handwerksbetrieben weitgehend zu
för=
dern. Dabei war davon ausgegangen worden, daß die Handwerks=
und Gewerbekammern Bürgſchaften" für die gewährten Kredite
übernehmen würden. Der Reichsſtand des deutſchen Handwerks
hat jetzt in einem Schreiben an die Handwerks= und
Gewerbekam=
mern ſeiner Auffaſſung dahin Ausdruck gegeben, daß die
Ueber=
nahme von Bürgſchaften der Handwerks= und Gewerbekammern
bei dem vorliegenden Plan des Sparkaſſen= und Giroverbandes
nicht in Frage komme. Die Erfahrungen, die bereits bei
Kredit=
geſchäften der Handwerkskammern oder ihrer wirtſchaftlichen
Ein=
richtungen gemacht worden ſeien, ſprächen nicht dafür, daß die
Handwerkskammern die finanziellen Belaſtungen verantworten
könnten, die etwaige Bürgſchaften für ihre Haushalte bedeuteten.
Der Reichsſtand des deutſchen Handwerks laſſe ſich lediglich von
ſachlichen Erwägungen leiten, wenn er die Bürgſchaftsübernahme
der Handwerkskammern bei derartigen Perſonalkreditgechäften
nicht empfehle. Im übrigen ſei es bereits ſeit Wochen mit allen in
Betracht kommenden Regierungsſtellen in Verhandlungen über
eine weitere Förderung und Gewährung von Perſonalkrediten
un=
ter erleichterten Sicherheitsbedingungen begriffen. Die von der
Reichsregierung bereits übernommene Reichsgarantie für 10 Mill
RM. Perſonalkredit ſtelle nach ſeiner Auffaſſung lediglich eine An.
fangsmaßnahme dar, die erweitert werden würde, wenn
erkenn=
bar ſei, daß dieſer Perſonalkredit wirklich in Anſpruch genommen
werde.
Bom ſüdweſtdeutſchen Tabakmarkk.
Die in den letzten Wochen ſtattgefundenen Einſchreibungen
zeitigten wohl für den Pflanzer immer noch auskömmliche Preiſe.
doch war die Preistendenz fallend. Die vielen Gründe, welche
den Markt beſtimmen, ſind genügſam erörtert. Ein großer Teil
des Hauptgutes, das man ſchon verkaufen wollte, iſt noch nicht
aufgehängt. Aus dieſem Grunde konnten in der letzten
Karls=
ruher Einſchreibung rund 15 000 Zentner keinen Nehmer finden.
und mußte die Heſſiſche Einſchreibung v. rtagt werden. Es iſt die
Eigentümlichkeit einiger Tabakanbaugebiete Südweſtdeutſchlands,
daß ihre Tabake länger am Dach hängen müſſen, um richtig
aus=
zulaugen. Erſt dann können ſie ſortiert und gebüſchelt werden und
entſprechen dem Begriff kaufmannsguter, dachreifer Ware. Wie
man aus dem Verwiegungsgeſchäft hört, hat für die
Partien=
welche qualitativ ſchön ausgefallen ſind, die Bonitierung
entſpre=
chende Zuſchläge erbracht. In dieſem Jahre haben ſo gut wie
gar keine freihändigen Verkäufe ſtattgefunden.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Der Deutſche Sparkaſſen= und Giroverband hat ſeine Mit
gliedsverbände und die Stammgirozentralen angewieſen, das Kre
ditgeſchäft gegenüber den Handwerksbetrieben weitgehendſt zu
fördern.
Durch Verordnung vom 21. November 1933, die heute in
Reichsanzeiger erſcheint, iſt beſtimmt worden, daß auf die Einfuhr
ſcheine, die zum 31. Dezember 1933 bei der Ausfuhr von Roggen
Weizen und Müllereierzeugniſſen darauf gewährt werden, die in
der Verordnung vom 24. 7. 33 aufgeführten Getreidearten
zollfre=
wieder eingeführt werden können.
Im Intereſſe einer verbeſſerten Durchführung des Arbeitsbe
ſchaffungsprogramms wurde ein Rhein=Mainiſcher
Garantiever=
band mit einer Garantieſumme von zunächſt zwei Millionen RA
errichtet, der vor allem den kleineren und mittleren Unternehme
die Kreditbeſchaffung ermöglichen ſoll.
Um den Gedanken der Inſtandſetzungsgenoſſenſchaften ſchnel
in die Praxis umzuſetzen, ſind beſondere Muſterſtatuten. 1
Richtlinien ausgearbeitet worden.
Zur Förderung des rechtzeitigen Bezuges für die Frühjahrs
düngung 1934 gewährt die Kali=Chemie AG., Berlin, auf Beſtel
lung zur prompten Lieferung, die bis zum 20. Dezember 1933 er
teilt werden, eine Frühjahrsbezugsvergünſtigung von 72 RM.
15 Tonnen Rhenania=Phosphat.
Die Inventurverkäufe im Rhein=Maingebiet ſind für die Zei
vom 22. Januar bis 3. Februar 1934 vorgeſehen.
Der Präſident von Braſilien, Vargas hat durch ein Dekret di
Aufhebung des Goldſtandards verfügt. Die Zölle werden gegen
wärtig nach dem Kurs von 8000 Reis für ein Gold=Milreis be
rechnet.
Die geſamte auſtraliſche Weizenernte wird nach amtlichen 31
ſammenſtellungen mit etwa 165 Millionen Buſhel um rund 1
Millionen Buſhel hinter dem Voranſchlag zurückbleiben. Im let
ten Jahr betrug die Ernte rund 212 Millionen Buſhel, ſo daß mi
einem bedeutenden Rückgang des auſtraliſchen Angebots auf der
Weltmarkt zu rechnen iſt.
Oeviſenmarkt
vom 23. November 1933
Me H
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas!I
Mf
48.75
53.25
11.625
17.50
12.875
19.75
130.125
44.—
12.—
61.25
140.50
111.50
Mie
Elektr. Lieferung
7. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ. f. elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und 1
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
glöcknerwerke.
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Orenſtein & Koppell
99.875
89.50
122.125
48.625
82.—
82.50
62.375
52.
17.
56.50
79.75
58.50
38.50
31.625
Mee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Stahlwerie
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Ber. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch.
Vogel Telegr. Draht
Wanderer=Werke
Re
52.625
156.—
16.50
32.875
119.—
48.50
17.50
81.—
15.—
70.—
58.—
88.875
3.0a5 A Rio de Janerrol” ilreis Holland 100 Gulden Jugoſlawien 100 Dinar Oslo 100 9r
ner Portugal. 100 Escudosl 15 Kopenhagen nen
100 Kr Athen. 100 Drachm. Stockholm 100 Kronen 71.0 Iſtambul 1 türk. 2 London 1 2=Sta. Kairo ägypi. 2 11 Buenos=Ares 1 Pap. Peſo 13 Kanada cangd. Doll. New York 1 Dollar Uruguan Goldpeſo Belgien 100 Belga s Jsland 100 isl. Kr. GS Italier 100 Lire 2.19 Tallinn (Eſtl.) 100 eſtl. Kr 24.19 Paris 100 Franes 18.40 16.44 Rigo 100 Lats 78.32
Darmſtädter und Nationalbank Darmſtadt. Süale der Dresdner Bank
Frankfurter Kursbericht vom 23. November 1933.
Kenee
„ Gr. II p. 1934
„. 1935
193
1937
1938
Gnupe
o Dtſch. Reichsanl!
v. 27
%Intern.,v.30
62Baden.. . v.
% Bahern.. v. 27
6% Heſſen... v. 29
2 Preuß. St. v. 28
6% Sachſen.. b. 21
% Thüringen v. 27
Dtſch. Anl.
Auslo=
ſungsſch. 4
Ab=
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Dtſche. Anl.
Ablö=
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Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
% Baden=Baden
6%Berlin. .b.24
Darmſtadt ..
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68 Frankſurt a. A
Schätze v. 29
v. 26
8% Mainz .....!
6% Mannheimb. 27
2 München v. 29
6%Wiesbaden v. 28
6% Heſſ. Landesbk.
6% „ Goldoblig.
5½% Heſſ. Landes=
Hyp.=Bk.=Liquid:
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Kom. Obl. . . . ..
% Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf
62% „ Goldoblig.
6½ Landeskomm.=
Bk. Girozentr. f.
HeſſGldobl. R. 11
R. 12
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2 Kaſſ. Landeskrd.
Goldpibr., z5f
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5½ % „„Liqu. Obl.
Dt. Komm. Sam
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Abl. (Neubeſitz).
6%Berl. Hyp. Bk.
5½%
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5½% — Lig. Pfbr.
Goldoblig.
8% Frkf. Pfbr.=Bl.
„ Lig.=Pfbr.
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Lig. Pfb
Pfälz. Hyp.=B
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Felt & Guilleaume.
Frankſurter Ho
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Geſf.elektr.Untern.
Goldſchmidt ?
Gritzner=Kayſer
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbrauh.
Hanfwerte. Füſſen
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer..
Hochtief Eſſen
Holzmann, Phil.
Zlſe Bergb. Stamt
Genüſſel10
Jrughans ......!
Chem.Werke Albert/ 41.75 Malt Chemie ...
Aſchersleben
Klein, Schanzlin ..
Klöcknerwerke ...
31 Knorr C. o...
Lahmeyer E Cv.
99.5 Laurahütte ......
1n8.5 Lech, Augsburg ...
39.75 Löwenbr. Münch.
Mainkr.=W. Köchſt
Mainz. Akt. Br. . . .
kannesm.=Röhren
Nansfeld Bergb.
Metallgeſ. Franif.
Miag. Mühlenbau.
4.75 MMotoren Darmſtadt
„MNeckarwert Eßling.
AI5 loberketarf
46.5 fBhönix Bergbau
3.5 IRh. Braunkohlen
Elettr. Stamm
Stahlwerke
Riebeg Montan.
Roeder, Gebr
Rütgerswerke
—
Salzdetfurth Kal.
Salzw. Heilbronn.
29.25 Schöfferhoſ=Bind.,11
Schramm. Lackfbr
Schuckert. Elettr.
Schwartz, Storcher
Siemens & Halsle
Reinigerwerke
62.s Südd. Zucker=A. 6.1
Thür. Liefer.=Geſ..
134
Tietz Leonhard ...
94
22.—5 Uterfranken .....!
141
102.7
14
33.
200
83.5
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Freitag, 24, November 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 326 — Seite 11
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Fopyright by Auguſt Scherl
G. m. b. H., Berlin.
3) Nachdruck verboten,
„Mahlzeit, Karle!” rief einer aus der Menge, neben dem grünen
Zagen herlaufend, in dem ſich hinter den kleinen Gitterfenſtern die
ſerhafteten befanden. „Vergnügte Feiertage!"
Bei der Abfahrt des letzten Wagens gab es noch drinnen auf dem
abrikhof eine lebhafte Auseinanderſetzung. Doktor Seidl, der
Perſonal=
ef, proteſtierte in Vertretung des Generaldirektors dagegen, daß die
riminalpolizei zu ihrer Hausſuchung in der Fabrik zwei Leute zugezogen
rtte, in denen er mit Beſtimmtheit Techniker der Krimmlerwerke
er=
mnte. Erregt fuchtelte er mit den Fäuſten. „Die beiden da meine ich!
awohl, Sie, Herr Jabus, und Sie, Herr Düdinger! Unglaublich,
iſere ſchäbigſte Konkurrenz hier alles durchſchnüffeln zu laſſen!
Aus=
rrechnet den techniſchen und den kaufmänniſchen Leiter der
Krimmler=
erke! Na, Herr Direktor Kornig, Sie werden ſich für dieſen kapitalen
Eißgriff ja noch an höherer Stelle zu verantworten haben!“
In dem allgemeinen Lärm war nicht zu verſtehen, was der Leiter
r Hausſuchung erwiderte. Aber Petra ſah die beiden Männer noch eben
sletzte Auto einſteigen: Jabus war unterſetzt, hatte Wülſte über dem
ragen; als er beim Anſtoßen gegen den Türrahmen den Hut verlor,
urde ſeine Glatze ſichtbar, über die er ſich mit ſeinen kurzen
Wurſt=
agern ſtrich. Düdinger, ein Männchen mit großer Naſe, die tropfte,
ängte ſich haſtig in den Wagen, weil die Menge der Arbeiter, die jetzt
i ganzen Fabrikhof füllte, ſeine Angſt zu erregen ſchien.
Petra hatte ihr Droſchkenauto auf der Tegeler Straße warten laſſen.
ls ſie dahin zurückkehrte, wurde ſie von einem jungen Menſchen gebeten,
n bis zur nächſten Autohalteſtelle mitzunehmen. Er ſtellte ſich als
eporter einer großen Tageszeitung vor. Von ihm bekam Petra auf der
ahrt noch allerlei Einzelheiten zu hören. Er ſprach, während er zugleich
latt um Blatt des Schreibblocks beſchrieb, den er auf dem Knie feſthielt.
„Schlau eingefädelt, die ganze Affäre. Zivilprozeſſe wegen
unlau=
ren Wettbewerbs ſind ekelhaft umſtändlich, koſtſpielig und zeitraubend.
er ſtatt deſſen die Staatsanwaltſchaft für ſich mobil zu machen verſteht,
riſt fein heraus.
„Was wird Bombje u. Co. vorgeworfen?”
„Ein ganz netter Speiſezettel. Hehlerei und Entwendung von
abrikgeheimniſſen. Die Kriminellen haben chemiſche Tabellen mit
Be=
lag belegt und Zeichnungen, hundertfünfzig Stück, die
Detailkonſtruk=
nen und Spezialmaſchinen darſtellen ſollen.”
„Ein Haus wie das von Bombje ſoll ſich an den Ideen der
Krimmler=
erke bereichert haben?"
Der Reporter zuckte die Achſel. „Mir auch ſchleierhaft. Aber die
V
S
Kommiſſare haben tatſächlich eine Pauſe vom Regiſtratur=Wegweiſer der
Krimmlerwerke hier vorgefunden und beſchlagnahmt. Sonſt wären ſie
wohl kaum zu Verhaftungen geſchritten. Und nun auch noch der witzige
Zufall, daß die Affäre gerade heute zum Klappen kommt, woder
General=
direktor mit einer ganzen Handvoll Direktoren und dem Syndikus in
Baden=Baden ſitzt!“
„Ein Zufall?”
„Vielleicht auch beſonders gut abgepaßt. Wäre Inſch zur Stelle
jeweſen, ſo hätte er ſich doch eher ſchlachten laſſen, als daß er den beiden
Vertretern der feindlichen Firma den Zutritt ins Allerheiligſte geſtattet
hätte.”
Codteindrel, das ist schon
Das ,aber Kadtee Kag —
das bedeufek oobfeindre
28.zo
und höchste Uodendung.
„Jabus und Düdinger?”
„Ja, eben denen. Man hat ſie als Sachverſtändige durch alle Räume
geführt. Da haben ſie nun die ſchönſte Gelegenheit gehabt, ſich ſämtliche
Maſchinen und Werkzeuge und Apparate mal gründlich anzuſehen.
Viel=
leicht haben ſie auch ihre Weſtentaſchenſpione mitgebracht. Haben Sie mal
ſo ein Ding geſehen, Fräulein? Auf Maſchinen=Ausſtellungen ſehr beliebt.
Winzige photographiſche Apparate, die im rechten Winkel durch
Spiege=
lung das Objekt aufnehmen. Man ſieht nach einer ganz anderen Seite und
knipſt. Fertig iſt die Laube. — Da kommt ein leeres Droſchkenauto!
Schönen Dank, Fräulein! Guten Morgen, Fräulein!“
Petra entſann ſich auf der Weiterfahrt der ſtrengen
Vorſichtsmaß=
regeln, die nach Zecks Darſtellung ſonſt in der Fabrik üblich waren: um
widerrechtliche Aufnahmen zu zerſtören, führte man alle Beſucher vor
dem Abſchied durch den mit Radium verſehenen Raum. Dieſer Prozedur
waren Jabus und Düdinger, die Abgeſandten der Mainzer Konkurrenz,
heute natürlich nicht unterzogen worden.
Unzweifelhaft beſaßen die Krimmlerwerke eine Verbindung hier in
Berlin, die für ſie die günſtige Gelegenheit zu dieſem überraſchenden
Überfall ausſpioniert hatte.
Wer anders konnte es ſein als Frau von Lolli, die Agentin der
Mainzer „Sureté‟?
Aber die Krimmlerwerke waren doch ein deutſches Unternehmen:
Sollte man glauben, daß ſie gemeinſam mit der franzöſiſchen
Zentral=
ſpionageſtelle arbeiteten?
Petra hielt es für ihre nächſte Aufgabe, feſtzuſtellen, ob eine geheime
Verbindung zwiſchen Frau von Lolli und den beiden Direktoren der
Krimmlerwerke beſtand. Sie wußte, daß es dazu ſehr großer Umſicht
und äußerſter Behutſamkeit bedurfte. Aber es reizte ſie, ihre Kräfte mit
denen der ihr mehr und mehr verhaßten, ebenſo widerwärtigen wie
un=
heimlichen Frau zu meſſen.
Unverzüglich begab ſie ſich in Kötzſchaus Büro zurück.
Schultze hörte ſich den noch etwas atemloſen Bericht der Referendarin
ſchweigend an. Am liebſten wäre es ihm geweſen, die ganze Angelegenheit
ruhen zu laſſen, bis der Chef zurück war. Aber Fräulein Dr. Aſtern hielt
ihm vor, daß höchſte Eile geboten ſei, denn man habe Samstag, die Büros
würden früher als ſonſt geſchloſſen, man bekäme dann wichtige Auskünfte
vor Montag vormittag nicht mehr . . . „Alſo gut, Fräulein, ich rufe noch
einmal bei Bombje u. Co. an. Nur damit es nachher nicht heißt. . ."
Bei Bombje u. Co. herrſchte ein heilloſes Durcheinander. Nach vieler
Mühe bekam man endlich den Perſonalchef an den Apparat. Dr. Seidl
hatte auch die Informationen über die Kreditfähigkeit fremder Firmen
einzuholen; ſelbſtverſtändlich hatte er ſich über die Mainzer
Konkurrenz=
firma, ſobald ſie auf der Bildfläche aufgetaucht war, zu unterrichten
ge=
ſucht; die Auskünfte waren ſchwankend ausgefallen. „Zuerſt hieß es, die
Firma ſei nur ein Ableger des Seidenhauſes Trintorp in Belfort. Das
wurde von anderer Seite aber energiſch beſtritten. Wir kümmerten uns
nicht weiter um die kleine Quetſche, denn weder dieſes Mainzer Haus noch
das Belforter hatte irgendwelche Bedeutung für uns. Das einzige
Unter=
nehmen, das neuerdings Anſtrengungen macht, uns auf dem Weltmarkt
unbequem zu werden, iſt Souvigne in Lyon.
Den Namen Souvigne hatte Petra in den letzten Wochen öfters in
der Penſion Urbach nennen hören. Damen, die aus Frankreich kamen,
ſchworen auf die allerneuſten Fabrikate dieſes Lyoner Hauſes. Die neue
weiche Kunſtſeide von Souvigne ſei von der alten weltberühmten echten
Lyoner kaum zu unterſcheiden, ſie habe dabei aber den Vorzug, waſchbar
und farbecht zu ſein. Das waren nun gerade die Eigenſchaften, die
Ben=
jamin Zeck durch jahrelange Unterſuchungen, auch unzählige chemiſche
Proben, durch Konſtruktion beſonderer Maſchinen und einiger Webſtühle
erreicht hatte.
„Erfindungen liegen in der Luft,” meinte der Bürovorſteher, als
das Geſpräch mit Tegel beendet war. „Warum ſoll nicht zu der gleichen
Zeit, zu der Herr Dr. Zeck das neue Verfahren erfunden hat, auch in
Lyon oder Belfort — oder meinetwegen in Mainz — irgendein kluger
Kopf dieſelbe Erleuchtung gehabt haben?"
Petra fühlte ſich nun plötzlich in Benjamin Zeck gekränkt. Faſt mit
einer gewiſſen Leidenſchaft trat ſie für den genialen Erfindergeiſt des
jungen Chemikers ein. Aber ſie merkte, noch während ſie ſprach, daß jedes
Wort verſchwendet war. Schultze wollte gar nicht belehrt ſein. Ihm
ge=
nügte es, ſie irgendwie getroffen zu haben. Denn die unerhörte
Um=
krempelung aller Begriffe von Subordination in einem
Rechtsanwalts=
büro war hier mit dem Auftrag eingeriſſen, den dieſer Herr Dr. Zeck
der Firma erteilt hatte.
(Fortſetzung folgt.)
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nichtung, sondern Arbeitsbeschaffung ist das vornehmste Gebot für unser
deutsches Vaterland. — lch will die Menschen aus einem von Sorgen
beschwerten grauen Alltag in ein heiteres Märchenland farbenfroher Wunder
führen. — lch will all‟ denen, die nicht auf schönen Reisen die Zauber
der Ferne kennenlernen können, das wahre Spiegelbild des artistischen
Könnens jener Völker und die fremde Tierwelt jener Zonen zeigen, die
schon in frühester Jugend unsere Phantasie zu bunten Träumen entzändeten
lch will durch die Tat beweisen, daß man auch allerhöchste
Oualitäts-
leistungen zu einem überraschend kleinen Preis verkaufen kann.
Auch in Darmstadt zeige ich das völlig neue Programm, das in allen
bisher besuchten Großstätten einen so riesigen Beifall fand, Ich bitte auch
die hiesige Bevölkerung, meine Bestrebungen zu unterstützen und lade
jedermann herzlich zu einem Besuche ein.
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=Oefchen geſ. Prs.
off. u. W. 2 Gſch.*
2 Seltenheiten!
In meinem Fenſter ſehen Sie
BGehasen 1.1 sGeteuie
(unverkäuflich), gefangen bei Jsland
Friſchgeſchoſſene
—Haſen —
abgezogen u. ausgen. Pfd. 209
Haſenpfeffer . . . . Pfd. 409
— Reh=Braten —
Rücken und Keule . . Pfd. 1.20
Faſanen Stück von 1.80 an
Wildenten, Rebhühner
Wetterauer
Maſt=Gänſe . Pfd. 1.00
Geteilte Gans, Gänſefett,
Junge Hahnen, jun e Enten,
Suppen=Ragout=Hühner
2
ceinich
eimtich erninn
Schulſtr. 16 (14157) Telefon 1
Vergessen Sie nicht
das Leihbuch vom
Allgem. Buch-Verleih
Kurt Bick
Peter-Gemeinderstr. 11. 127140
Endlich wieder
Heinbrand-Mugat-Schokolade!
Eine einzige Anzeige hat genügt —
und auf Wochen hinaus waren wir
ausverkauft. Das ist schließlich
kein Wunder, denn der Preis für
eine so eigenartig schöne Ware,
die besonders gut schmeckt,
ist ja auch erstaunlich niedrig.
Jetzt wieder lieferbar:
Weinbrand-Nugat
100 g
Pfennig
Peter- Gemeinderstraße 19
u. in Frankfurt: Kaiserstraße 21,
nahe „Frankfurter Hof‟