Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Bel wöchentlich 2maligem Erſcheinen vom 1. Nobember
bis 30 November 2.— Reichemarl und 20 Pfennig
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tragegebühr, abgeholt 2.— Reichsmark, durch die
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im Nov, ohne Beſtellgeld monatlich 260 Reichsmart.
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Franffurt a. M. 1301
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Queſſenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 306
Samstag, den 4. November 1933. 196. Jahrgang
Errichtung der Reichs=Kulturkammer.
Die Reichskulkurkammer als Hükerin und Förderin deutſchen Kulkurgukes. — Bahnbrechender Schrikk in
Forkführung des ſtändiſchen Aufbaues: Zuſammenfaſſung aller Dienenden der deutſchen Kulkur.
Erlaß der Durchführungsverordnung.
Feierliche Konſtikuierung am 15. November.
Berlin, 3. November.
In der heutigen Nummer des Reichsgeſetzblattes werden
die Durchführungsbeſtimmungen zum Reichskulturkammergeſetz
veröffentlicht. Mit der Errichtung der Reichskulturkammer und
der ihr eingegliederten ſieben Einzelkammern wird für die
Berufe des Kulturlebens der ſtändiſche Aufbau durchgeführt.
Die Verkündung dieſes für die Staats= und Kulturpolitik
be=
deutungsvollen Vorganges erfolgt durch eine feierliche
Kund=
gebung, die am Mittwoch, dem 15. November, mittags 12 Uhr,
in der Philharmonie veranſtaltet wird. Bei dieſem Staatsakt
wird der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda
auch die Führer der Kammern ernennen.
Mit dem Inkrafttreten der
Durchführungsverordnung
erhalten die im folgenden genannten Vereinigungen die
Eigen=
ſchaft von Körperſchaften des öffentlichen
Rechts mit den beigefügten Bezeichnungen:
1. Das Reichskartell der deutſchen Muſikerſchaft (Reichs=
Muſikkammer).
2. Das Reichskartell der bildenden Künſte (
Reichs=
ſammer der bildenden Künſte).
3. Die Reichstheaterkammer.
4. Der Reichsverband der deutſchen Schriftſteller
(Reichsſchrifttumskammer).
5. Die Reichsarbeitsgemeinſchaft der deutſchen Preſſe
(Reichs=Preſſekammer).
6. Die Nationalſozialiſtiſche Rundfunkkammer (
Reichs=
rundfunkkammer).
Dieſe Kammern werden gemeinſam mit der
Reichsfilm=
kammer zu einer Geſamtkörperſchaft des öffentlichen Rechts
vereinigt, die die Bezeichnung Reichskulturkammer trägt.
Die Reichskulturkammer hat nach den
Durchführungs=
beſtimmungen die Aufgabe, durch Zuſammenwirken der
Ange=
hörigen aller von ihr umfaßten Tätigkeitszweige unter der
Führung des Reichsminiſters für Volksaufklärung und
Propa=
ganda die deutſche Kultur in Verantwortung für Volk und
Reich zu fördern, die wirtſchaftlichen und ſozialen
Angelegen=
heiten der Kulturberufe zu regeln und zwiſchen allen
Beſtre=
bungen der ihr angehörenden Gruppen einen Ausgleich zu
bewirken.
Der zweite Abſchnitt entſcheidet über die
Kammerzugehörig=
keit. In 8 4 wird feſtgelegt, daß Mitglied der
Einzel=
kammer ſein muß, wer bei der Erzeugung, der Wiedergabe,
der techniſchen Verarbeitung, der Verbreitung, der Erhaltung,
dem Abſatz oder der Vermittlung des Abſatzes von Kulturgut
mitwirkt. Eine Verbreitung iſt auch die Erzeugung und der
Abſatz techniſcher Verbreitungsmittel. Kulturgut im Sinne dieſer
Verordnung iſt laut 8 5 der Verordnung: 1. Jede Schöpfung
oder Leiſtung der Kunſt, wenn ſie der Oeffentlichkeit übermittelt
wird; 2. jede andere geiſtige Schöpfung oder Leiſtung, wenn ſie
durch Druck, Theater, Film oder Funk der Oeffentlichkeit
über=
mittelt wird.
In 8 6 wird der Grundſatz der perſönlichen Mitgliedſchaft
zur Kulturkammer feſtgelegt. Dabei iſt hier bewußt und
ge=
wollt der Gedanke des ſtändiſchen Aufbaues verlaſſen worden
in der Richtung, daß von den Kammern nur Kulturberufe als
ſolche erfaßt werden, nicht aber diejenigen Perſonen, die rein
kaufmänniſche büromäßige, techniſche Berufe
ausüben.
Gelegentliche oder geringfügige Tätigkeit in einem zum
Be=
reich der Reichskulturkammer gehörenden Berufe begründet nicht
die Zugehörigkeit zur Kammer. Entſcheidungen hierüber haben
die Präſidenten der Einzelkammern zu treffen.
§ 10 beſtimmt, daß Mitglieder ausgeſchloſſen
dder abgelehnt werden können, wenn ſie zur
Aus=
übung ihrer Tätigkeit die erforderliche
Zu=
berläſſigreit und Eignung nicht beſitzen. Die
Kammerverfaſſung ſieht ein Präſidium und die ihm zur Seite
ſtehenden Inſtanzen vor. Präſident iſt Kraft Amtes der
Reichs=
miniſter für Volksaufklärung und Propaganda. Stellvertreter
wird der Staatsſekretär ſein. Außerdem können noch mehrere
Stellvertreter und Geſchäftsführer ernannt werden. Der
Kultur=
beirat beſteht aus den Präſidenten der ſieben Einzelkammern
oder ihren Vertretern.
8 12 eröffnet die Möglichkeit, einen
Reichskultur=
ſenat ins Leben zu rufen, in den hervorragende, um
Volk und Kultur verdiente Perſönlichkeiten berufen würden. Die
Organiſation der Einzelkammern iſt entſprechend.
Im vierten Abſchnitt § 25 ſind die Beſtimmungen
über Betrieb, Eröffnung und Schließung von
Unternehmungen feſtgelegt. Maßnahmen auf Grund dieſes
Paragraphen begründen keine
Entſchädigungsan=
prüche. Da die Kammern öffentlich=rechtliche Körperſchaften
ſind, können ihre Verfügungen mit Hilfe der Polizei
durch=
geſetzt werden.
Nach den Schlußbeſtimmungen wird der Tag des
Inkraft=
tretens vom Reichsminiſter für Volksaufklärung und
Propa=
ganda beſtimmt. Die im Widerſpruch mit den Beſtimmungen
des Reichskulturkammergeſetzes ſtehenden Vorſchriften der
Ge=
werbeordnung treten außer Kraft.
Bei der Schaffung der Reichskulkurkammer
iſt darauf Bedacht genommen, ſoweit wie möglich auf dem
Be=
ſtehenden aufzubauen. Es ſind deshalb keine neuen Träger der
Aufgaben geſchaffen worden, ſondern die beſtehenden Verbände
ſind zum Teil mit, zum Teil ohne Aenderung ihres bisherigen
Weſens beſtimmt worden, in die Kammer eingegliedert zu
werden. Die beſtehenden großen Verbände werden mit dem
Charakter und den Befugniſſen der öffentlich=rechtlichen
Kam=
mern ausgeſtaltet. Die bereits beſtehende Filmkammer bietet
hierbei die Vorlage. Als Vorbild wird das einzige umfaſſende
Gebilde, das hier bereits als Arbeitsgemeinſchaft der deutſchen
Preſſe beſteht, als Grundſtock verwendet, um auf ihr die
Reichs=
preſſekammer aufzubauen.
Zunächſt ſind die Kammern bewußt unvollkommen.
Auf=
gabe der Vereinigungen ſoll es nun ſein, ſich die noch fehlenden
Fachverbände anzugliedern. Die bereits beſtehenden und in den
Huint 9k
paß bereits vor mehr als ſechs Jahren, am
31. Januar 1927, die erfolgte deutſche
Entwaff=
nung durch die Zurückziehung der interalliierten
Militär=Kontrollkommiſſion von den
Sieger=
ſtaaten ausdrücklich anerkannt worden iſt?
letzten Monaten gewachſenen freien Körperſchaften werden dazut
benutzt, um die Reichskulturkammer von vornherein mit eigenem
Leben auszuſtatten.
Die Aufbauarbeit beginnt am 15. November.
Im Anſchluß an die Verkündung erfolgt die Inkraftſetzung der
Verordnung, zunächſt nur zum Teil, da in erſter Linie das
Organiſationswerk beginnen muß. Etwa zwei bis drei Wochen
ſpäter werden die Befugniſſe der Kammern in Kraft geſetzt.
Vorausſetzung dafür, daß jemand, der nicht als Unternehmer,
ſondern als Angeſtellter in die Kulturkammer hineingehört, iſt,
daß er ſelbſt eine Kulturtätigkeit ausübt. Kaufmänniſche und
Büroangeſtellte, ſowie Arbeiter werden von dieſem Geſetz nicht
erfaßt. Wer von der Aufnahme als Mitglied ausgeſchloſſen
wird, verliert auch das Recht zur Berufsausbildung. Die
Reichs=
kulturkammer will ſich nur fühlen als ein Teil des ſtändiſchen
Aufbaues überhaupt. Der geſamte ſtändiſche Aufbau wird der
Staat und das Volk ſelbſt ſein in einer neuen Gliederungsform.
Die Spikenorganiſakion der
Kulkurkräger.
Die Durchführungsbeſtimmungen zum Geſetz über die
Reichskulturkammer geben eine ziemlich klare Ueberſicht deſſen,
was die Reichsregierung will und anſtrebt. Sie hat mit der
Organiſation der Künſte, der Muſik, des Theaters, der Preſſe,
des Schrifttums, des Films und des Rundfunks ein Gebilde
geſchaffen, das ſich in ſeinen Gliedern gegenſeitig ergänzt und
unter der Führung des Reichspropagandaminiſters Dr.
Goeb=
bels die kulturelle Arbeit im deutſchen Volke fördern und
aus=
bauen will.
Obwohl die Reichsregierung vorläufig bei ſtändiſchen
Neu=
gliederungen ſehr vorſichtig iſt, hat ſie ſich doch entſchloſſen, in
dieſem Falle, wo die Verhältniſſe verhältnismäßig klar lagen,
eine Entſcheidung zu treffen. Sie hat mit der Schaffung der
Reichskulturkammer einen Grundſtein für den
Stände=
ſtaat gelegt, der die Form unſeres künftigen Staatsweſens
überhaupt ſein wird. Infolgedeſſen iſt die Errichtung der
Kulturkammer ein hiſtoriſches Ereignis.
Daß man die Verhandlungen und Vorbereitungen äußerſt
beſchleunigt hat, liegt darin begründet, daß ſich zwiſchen den
verſchiedenen Organiſationen aus der
Undurchſich=
tigkeit der Verhältniſſe gewiſſe Spannungen gebildet
hatten. Dieſe werden nunmehr beſeitigt. Die
Durch=
führungsbeſtimmungen belaſſen den einzelnen Kammern einen
recht erheblichen Teil der Ausfüllung des geſteckten Rahmens.
Dieſer Rahmen nimmt darauf bedacht, daß diejenigen
Per=
ſonen, die mit der geiſtig=ſchöpferiſchen Arbeit
nichts zu tun haben, in die Kammer nicht
ein=
treten können. Der Wortlaut der
Durchführungs=
beſtimmungen läßt zwar eine weitgehende Auslegung zu. aber
wenn man ſich z. B. einen Zeitungsbetrieb vor Augen hält,
dann ergibt ſich ſchon für den Laien, daß nicht alle Kräfte, die
in dieſem Betrieb tätig ſind, von der Kulturkammer erfaßt
werden. Aehnliches gilt auch für das Theater, den Rundfunk
und den Film. Bei der Fortſetzung des ſtändiſchen Aufbaues
werden die Beſchäftigten im techniſchen und kaufmänniſchen
Betrieb dieſer Einrichtungen von gänzlich anders gearteten
ſtändiſchen Körperſchaften erfaßt werden. Gerade mit Rückſicht
auf die Zukunft iſt eine Aufblähung der Kulturkammer
ver=
mieden worden.
27 mm breiie Zeile im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichepfg.
Finanz=Anzelgen 35 Reichepfg. Rellamezelle 92 mm
breit) Reichsmark. Anzeigen von auswärts 35Reichspfg
Finanz=Anzeigen 30 Reiſchepfg. 92 mm breite Rellame=
zelie 3.— Reichsmark. — Im Falle höherei Gewalt,
wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht jede Verpſich=
tung auf Erfüllung der Anzeigenaufräge und Leſtung
von Schadenerſatz. Bel Konkurs oder gerichtlicher Bei=
treibung fäll ſeder Rabatt weg. Banſkonto Deutſche
Bank und Darmſtädter und Nationalbank. ölkerbund nale Wirkſchaftspolikik. Von Dr. E. Lüer. ng iſt der Völkerbund nicht nur mit
In der Formulierung des Völkerbundspaktes kam auch deutlich
der Wunſch zum Ausdruck, die wirtſchaftlichen Beziehungen der
einzelnen Länder zu pflegen und die Freiheit des internationalen
Güteraustauſchs zu fördern. So erklärten in Artikel 23 des
Völkerbundspaktes die Bundesmitglieder ihre Abſicht, „die
not=
wendigen Maßregeln zu ergreifen, um die Freiheit des
Ver=
kehrs und der Durchfuhr, ſowie eine den Grundſätzen der
Billig=
keit entſprechende Behandlung des Handels aller
Bundesmit=
glieder zu gewährleiſten und aufrechtzuerhalten”.
Wie es um die Erreichung des politiſchen Zieles
Befriedung der Welt — ſteht, tritt gerade gegenwärtig anläßlich
des Austritts Deutſchlands aus dem Völkerbund klar zu Tage.
Und was den Einfluß des Völkerbunds auf die internationale
Wirtſchaftspolitik betrifft, ſo iſt es lehrreich die
Be=
ſchlüfſe der vielgefeierten Weltwirtſchaftskonferenz vom Mai 1927,
mit dem zu vergleichen, was ſeither wirklich eingetreten iſt.
In dem offiziellen Bericht der Weltwirtſchaftskonferenz hieß
es ſeinerzeit, es ſei „der einſtimmige Wunſch der
Konferenz=
mitglieder, die Konferenz möge gewiſſermaßen den Anbruch einer
neuen Zeit bedeuten, wo der internationale Handel alles, was
ihn ungebührlich (!) behindert, allmählich überwindet und ſich
wieder auf einer ſtetig aufſteigenden Linie bewegt, die zugleich
Beweis für die wirtſchaftliche Geſundung der Welt und
Vor=
bedingung für den Fortſchritt der Ziviliſation iſt”. Wie dieſer
einſtimmige, Wunſch der Konferenzmitglieder, wenn auch
all=
nählich, „verwirklicht” wurde, mögen die folgenden Zahlen zeigen:
Die Zollſchranken zwiſchen den einzelnen Ländern ſind nicht
abgebaut, ſondern weiter erhöht worden. Die wichtigſte „Stütze
des Freihandels”, Großbritannien, iſt zur entſchiedenen
Schutz=
zollpolitik übergegangen, hat mit den Ottawa=Verträgen einen —
britiſchen — Völkerbund im kleinen eröffnet und durch die
Währungsentwertung die Auswirkungen ſeiner Schutzzollpolitik
noch verſchärft.
Stark hiſtoriſch muten auch die folgenden Aeußerungen der
Weltwirtſchaftskonferenz vom Jahre 1927 an, die gleichfalls
dem amtlichen Konferenzbericht entnommen ſind: „Dem Streben
nach Rückkehr zu einem normalen Handelsſyſtem iſt zunächſt
ein=
mal inſofern Genüge geſchehen, als die Währungen zahlreicher
Länder, deren Kurs durch den Krieg und die ihm folgenden
Ereigniſſe geſtört war, nunmehr ſtabiliſiert ſind”. Wie
dem=
gegenüber die Wirklichkeit der Gegenwart ausſieht, zeigen
nach=
ſtehende Ziffern, gemeſſen am Welthandelsumſatz: in 55 v. H.
des Welthandelsbereichs iſt der Goldſtandard aufgehoben; in
41 v. H. der Länder herrſcht offizielle Deviſenkontrolle; in ſogar
60 v. H. der Länder iſt eine Entwertung gegenüber dem
Gold=
ſtandard eingetreten.
Die Urſachen für das völlige Verſagen der „
Völkerbunds=
politik” mögen einmal darin liegen, daß die in der realen
Wirklichkeit der einzelnen Volkswirtſchaften wirkſamen
Ent=
wicklungstendenzen völlig verkannt wurden. So wurde die
Welt=
wirtſchaftskonferenz von 1927 in der „Weltpreſſe” allgemein als
ein Erfolg des Liberalismus hingeſtellt. Ganz eifrige Anhänger
des Völkerbundes vermeinten damals ſogar einen „Aufſchwung
der liberalen Ideen” feſtzuſtellen, der ſich „ſchon in den an die
Konferenz anſchließenden Wirtſchaftsberatungen bemerkbar”
mache.
Das Streben der einzelnen Völker nach geſicherten
Exiſtenz=
grundlagen im eigenen Land wurde demgegenüber
bagatel=
liſiert, was nicht ausſchloß, daß die Nationaliſierungstendenzen
in den einzelnen Volkswirtſchaften ſich doch immer ſtärker
durchſetzten. Trotz der Weltwirtſchaftskonferenzen iſt der Teil
der Weltproduktion, der in den internationalen Handel eintrat,
immer geringer geworden.
Vor allem aber, und hier liegt der Hauptgrund für das
Verſagen der wirtſchaftspolitiſchen Bemühungen des
Völker=
bundes: Der Völkerbund iſt gerade mit jenem Verſailler
Ver=
trag ins Leben gerufen worden, auf Grund deſſen Deutſchland —
bis Mitte 1931 — Tribute in Höhe von 67,7 Milliarden
Gold=
mark leiſtete. Von Anbeginn ſeiner Exiſtenz an hat alſo der
Völkerbund dazu beigetragen, die weltwirtſchaftliche Verflechtung
der Völker zu lockern. Wie ungeheuerlich die Belaſtung der
deutſchen Volkswirtſchaft war, geht aus folgendem hervor: in
wenig mehr als einem Jahrzehnt leiſtete Deutſchland einen
Tribut, der ungefähr dem deutſchen Volkseinkommen eines
ganzen Jahres entſprach! In jedem Tributjahr hat
das deutſche Volk alſo ungefähr einen vollen
Monat umſonſt gearbeitet — gearbeitet für die
Forderungen der „Sieger‟. Daß dieſe
Reparations=
leiſtungen ganz entſcheidend zur Zerrüttung der Weltwirtſchaſt
beigetragen haben, wird heute wohl nirgends beſtritten.
Und wenn Deutſchland heute dem Völkerbund den Rücken
gekehrt hat, ſo iſt das gleichzeitig eine Abſage an die Politik
der „Reparationen‟. Der Völkerbund hat damit erneut an
wirt=
ſchaftlichem Einflußbereich verloren: allein die vier abſeits
ſtehenden Großmächte, Deutſchland, Vereinigte Staaten,
Ruß=
land und Japan umfaſſen mehr als ein Viertel der
Welt=
handelsumſätze, mehr als 60 v. H. der induſtriellen
Weli=
produktion. Damit aber gewinnt die Hoffnung an
Wahrſchein=
lichkeit, daß die einzelnen Länder, nach Stärkung ihrer
binnen=
wirtſchaftlichen Kräfte, von ſich aus neue Formen der
wirt=
ſchaftlichen Verſtändigung finden werden, die dann eine
wirk=
liche wirtſchaftlich fruchtbare Zuſammenarbeit der Völker
herbei=
führen werden.
Seite 2 — Nr. 306
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 4. November 1933
Der Manp; un das Mner.
Miniſterpräſidenk Göring
wird als Zeuge gehört werden.
Dimikroff auf 3 Tage ausgeſchloſſen.
Berlin, 3. November.
Nach eintägiger Unterbrechung wurde die Verhandlung im
Reichstagsbrandſtifter=Prozeß heute fortgeſetzt. Der Angeklagte
Dimitroff war wieder zugelaſſen. Unter den zahlreichen Zeugen
befinden ſich auch zwei Frauen aus Moskau, die auf die
öffent=
liche Benachrichtigung hin erſchienen ſind, um über die
Anweſen=
heit des Angeklagten Popoff in Moskau, in der Zeit vom Mai
bis Oktober 1932, Bekundungen zu machen.
Der Vorſitzende verkündet dann den Beſchluß des Senats
über die Annahme mehrerer Beweisanträge der Verteidiger. Der
Antrag Dr. Sacks auf
Vernehmung Dr. Roſenfelds, Dr. Herz' und Dr.
Breit=
ſcheids wird abgelehnt.
Als erſte Zeugin erklärt
Frau Weiß aus Moskau,
ihr Mann ſei bulgariſcher Kommuniſt, und lebe jetzt mit ihr
als Emigrant in Moskau. Im gleichen Hauſe in Moskau habe
auch Popoff mit ſeiner Frau gewohnt.
Der Vorſitzende ſagt der Zeugin, es komme darauf an, ob
Popoff im Sommer 1932 tatſächlich in Moskau gelebt habe.
Weiter ſei behauptet worden, daß Popoff im Dezember 1932
und im Januar 1933 im Büro der Roten Hilfe in der
Dorotheen=
ſtraße geſehen worden ſei.
Die Zeugin erklärt darauf, ſie und Popoffs hätten Mitte
Mai 1932 eine Sommerfriſche in einem ländlichen Vorort
Mos=
kaus bezogen. Der Aufenthalt habe ſich auf etwa drei Monate
erſtreckt. Ende Juli ſeien die Popoffs nach einem Kurort
ge=
zogen. In Moskau habe ſie dann Ende September und im
Oktober die Popoffs wiederholt getroffen. Im November und
Dezember habe ſie ſie aber nicht mehr in Moskau getroffen.
Der Angeklagte Popoff erklärt die Ausſagen der Zeugin
im großen und ganzen für richtig.
Reichsanwalt Pariſius macht die Zeugin Weiß darauf
aufmerkſam, daß in der Vorunterſuchung ein halbes Dutzend
Zeugen bekundet hätten, Popoff ſei im Sommer 1932 in Berlin
geweſen.
Demgegenüber bleibt die Zeugin Frau Weiß bei ihrer
Ausſage.
Der Angeklagte Dimitroff leiſtet ſich bei der Vernehmung
der ruſſiſchen Zeugin im Zuſammenhang mit der Frage, ob es
möglich iſt, in Rußland einen anderen Namen anzunehmen,
wieder eine große Unverſchämtheit, nachdem er zunächſt dem
Oberreichsanwalt Unkenntnis der Verhältniſſe in Sowjetrußland
vorgeworfen hatte. Er wird daraufhin verwarnt, erklärte aber
unmittelbar darauf „Sie müſſen viel lernen, Herr
Oberreichs=
anwalt!‟ Der Senat faßte in einer kurzen Bevatung den
Beſchluß:
„Der Angeklagte Dimitroff wird für heute und die
folgen=
den beiden Tage wegen ganz grober Ungehörigkeit
aus=
geſchloſſen.”
Dimitroff, der noch prdteſtierte, wurde von Polizeibeamten
ſofort aus dem Saal geführt.
Die zweite Zeugin, eine
59jährige Frau Arbore aus Moskau
bekundet, daß ſie mit Popoff im gleichen Hauſe in Moskau
gewohnt habe, und zwar im September und Oktober 1932.
Aus den Akten ſtellt der Berichterſtatter beglaubigte
Aus=
künfte von der deutſchen Botſchaft in Moskau feſt, die den von
Popoff behaupteten Aufenthalt in der Sommerfriſche bei
Mos=
kau, in einem Sanatorium auf der Halbinſel Krim und in der
Moskauer Wohnung beſtätigen.
Dann wird der
Konditormeiſter Michalſki
als Zeuge vernommen, der geſehen haben will, daß Dimitroff
und Taneff im Hauſe Lindenſtraße 94 ein= und ausgingen. Der
Zeuge erklärt, die drei bulgariſchen Angeklagten habe man da
ſtets geſehen.
Vorſitzender: Sie haben früher geſagt, daß ſie Dimitroff
vom Spätſommer 1932 bis Anfang 1933 geſehen hätten. Popoff
war Ihnen nicht erinnerlich und von Taneff ſagten Sie, daß
Sie ihn ſchon aus früherer Zeit kennen.
Zeuge: Im Jahre 1932 habe ich ihn beſtimmt geſehen.
Der Angeklagte Taneff erklärt dazu, was der Zeuge
aus=
geſagt habe, ſei unwahr, weil er vom 22. Oktober 1931 bis
Anfang Oktober 1932 in Bulgarien war und dann in Moskau
bis zum 22. Februar. Dem Gericht lägen amtliche
Beſcheini=
gungen darüber vor, außerdem auch ſein Paß, aus dem deutlich
hervorgehe, daß er erſt am 24. Februar 1933 nach Berlin
ge=
kommen ſei.
Der Zeuge erklärt, daß er Popoff nicht wiedererkenne. Ihm
ſei nur aufgefallen, daß der Direktor des Büros in der
Linden=
ſtraße Popoff, eine gewiſſe Aehnlichkeit mit dem Bilde des
Angeklagten Popoff habe.
Nach der dann eingelegten Pauſe wird der Kellner Heyta
vernommen, der auf die Frage des Vorſitzenden, wann er 1932
und 1933
Taneff, Dimitruff und Popoff in Berlin
geſehen habe, erklärt, 1932 überhaupt nicht, ſondern nur 1933,
und zwar nur im Februar.
Zum Schluß wird die 73jährige Frau Hartung, die bis
zum Jahre 1929 Mitglied der KPD. war, vernommen. Sie
wiſſe beſtimmt, daß Dimitroff 1928 wiederholt das Büro der
Roten Hilfe aufgeſucht habe. Sie habe damals ſeinen Namen
nicht gekannt, aber der Sekretär habe ihr geſagt, das ſei der
Vertreter der in Deutſchland lebenden Emigranten.
Vorſitzender: Sie haben bei der Gegenüberſtellung geſagt,
daß Sie den Angeklagten Dimitroff mit Sicherheit wiedererkennen.
Haben ſie auch Popoff früher geſehen?
Zeugin: Ich bin ganz ſicher, daß ich Popoff bei einer Frau
geſehen habe, bei der bulgariſche Emigranten wohnten. Das
war 1928. Bei der Gegenüberſtellung vor dem
Unterſuchungs=
richter im Reichstage habe ich ihn ſofort wiedererkannt. Taneff
iſt mir auch zunächſt bekannt vorgekommen, und ich habe mich
gefragt, ob er vielleicht der bulgariſche Schuſter geweſen ſein
kann, der ſeinerzeit für die Emigranten arbeitete. Ich kann aber
nicht mit Beſtimmtheit ſagen, daß es der Angeklagte Taneff
geweſen iſt.
Rechtsanwalt Dr. Teichert: Frau Ciſchkowfki, in deren
Wohnung Sie Popoff geſehen haben wollen, hat in der
Vor=
unterſuchung gefagt, daß ſie „Popoff nicht kenne.
Zeugin: Ich weiß das.
Dr. Teichert: Als Sie Frau Ciſchkowſki gegenübergeſtellt
wurden, haben Sie geſagt, Sie könnten nicht genau ſagen, wo
Sie Popoff geſehen hätten.
Die Zeugin erklärt noch, daß ſie den Namen Dimitroff
da=
mals nicht kannte, ſondern erſt jetzt erfahren habe.
Der Angeklagte Popoff erklärt, er ſei im Jahre 1928 nicht
einen einzigen Tag in Deutſchland geweſen, ſondern in
Ruß=
land, in den Monaten Juni bis Auguſt zur Kur am Schwarzen
Meer.
Die Weiterverhandlung wird dann auf Samstag vertag:.
Wie wir erfahren, wird Miniſterpräſident Göring morgen
vormittag um ½10 Uhr als Zeuge im Reichstagsbrandſtifter=
Prozeß erſcheinen.
Vom Tage.
Reichspräſident von Hindenburg hat die Schirmherrſchaft über
den ſüdlich der Stadt Eiſenach zu erbauenden Kolonial=Ehrenhain
übernommen.
Die neuen Einmarkſtücke beſtehen aus reinem Nickel. Sie haben
ein Gewicht von 4,8 Gr. und betragen 23 Millimeter im
Durch=
meſſer. Auf der Schauſeite befindet ſich in der Mitte der
Reichs=
adler, der von der Umſchrift „Gemeinnutz geht vor Eigennutz”
um=
geben iſt.
Die Reichsregierung hat im Einvernehmen mit den
Regierun=
gen der Länder beſchloſſen, die deutſche Einheitskurzſchrift fortan
„Deutſche Kurzſchrift” zu nennen.
Zur „Parole des Tages” ſprechen am Sonntag, 5. November,
im Programm der Funkſtunde um 15.15 Uhr Hans Grimm und
um 18 Uhr Vizekanzler von Papen.
Reichsminiſter Dr. Frick hat unter Bezugnahme auf einen
früheren Erlaß erneut Anweiſung gegeben, bei Durchführung des
Geſetzes zur Wiederherſtellung des Berufsebamtentums
verſtänd=
nisvoll auf Schwerkriegsbeſchädigte Rückſicht zu nehmen.
Der Reichsſtatthalter in Braunſchweig und Anhalt hat den
Kommandeur der braunſchweigiſchen Schutzpolizei,
Polizeioberſt=
leutnant Selle, mit Wirkung vom 27 Oktober 1933 aus ſeinem
Amte entlaſſen. Selle hat auf ſeinen Anſpruch auf Gehalt,
Ruhe=
gehalt und Amtsbezeichnung verzichtet.
Staatsſekretär Hull hat dem deutſchen Botſchafter Dr. Luther
ſein Bedauern über die bösartigen Angriffe des amerikaniſchen
Judenführers, Samuel Untermyer, ausgeſprochen.
In Waſhingtoner politiſchen Kreiſen verlautet zuverläſſig.
daß der amerikaniſche Botſchafter in Paris, Jeſſe Straus, nicht
mehr auf ſeinen Poſten zurückkehrt.
Adolf Hitler ſchafft Arbeit!
Tagewerke
Im Rhein=Main=Gebiet:
auf der
Bauſtelle:
Inſtandſetzungs= und Erneuerungsarbeiten an
öffent=
lichen Gebäuden des Kreiſes (acht verſchiedene
Ge=
meinden) Hanau
7 228
Inſtandſetzungs= und Ergänzungsarbeiten an den
kreis=
eigenen Schloßgebäuden in Eſchwege.
2 360
Inſtandſetzung von ſtädtiſchen Schulgebäuden in Kaſſel 13035
Inſtandſetzungsarbeiten an öffentlichen Gebäuden, an
ſtädtiſchen Wohngebäuden, Brückenverſtärkungen in
Hersfeld
2000
Verlegung der Abteilung für Nervenkranke, bauliche
Verbeſſerungen in der Kinderſtation in
Wies=
baden
1500.
Inſtandſetzung der Gebäude auf dem ſtädtiſchen
Grund=
ſtück Adolf=Hitler=Platz 2 in Wiesbaden
8500.
Einbau eines Lagers für Röntgenfilme, Umbau des
Pathol. Inſtituts, Verlegung der Bakt. =
Unter=
ſuchungsſtelle der Dermatologiſchen Abteilung der
Städt. Krankenanſtalten Wiesbaden
9 500
Einmalige hochbauliche Inſtandſetzungs= und
Ergän=
zungsarbeiten an ſtädtiſchen Miethäuſern in
Wies=
baden
2000
Einbau von elektriſchen Lichtanlagen in ſtädtiſche
Miet=
wohnungen in Worms
1000
Verbeſſerung der Spannungsverhältniſſe des Licht= und
Kraftnetzes in Frankfurt a. M.
2 330.
Reine neue Kraftfahrzeug-Sfeuer.
Der Reichsausſchuß für Kraftverkehrswirtſchaft teilt mit;
„Die Aeußerung eines örtlichen Beauftragten der
Reichsauto=
bahnen, man plane, von allen Kraftwagen eine Pauſchalgebühr
für die Benutzung ſämtlicher Reichsautobahnen zu erheben, hat
Beunruhigung in Kraftfahrerkreiſen hervorgerufen. Wir geben
daher zur Kenntnis, daß eine derartige Abſicht nicht beſteht. Die
Frage der Erhebung von Kilometergebühren, die, ſolange das Netz
der Reichsautobahnen noch keine größere Ausdehnung hat, in
Frage kommen, iſt noch nicht akut. Der Generalinſpektor für das
deutſche Straßenweſen hat das Beſtreben, die Kilometergebühren
in mäßigen Grenzen zu halten und vertritt den Standpunkt, daß
die Reichsautobahnen für jeden Kraftfahrer gegen eine mäſige
Benutzungsgebühr befahrbar ſein müſſen.
Konferenz der deutſchen Kirchenführer.
CNB. Berlin, 3. November.
Zum erſten Male ſeit der Tagung der Nationalſynode trat in
Berlin die Konferenz der Führer ſämtlicher deutſchen
Landes=
kirchen unter dem Vorſitz des Reichsbiſchofs zuſammen. In ſeinet
Anſprache berührte der Reichsbiſchof einleitend die Stellung der
Kirchen zur Schickſalsſtunde des Volkes. Es gehe darum, ob im
Leben der Völker die Wahrheit herrſchen ſolle, oder die Lüge. In
dieſem Kampfe hätten die Führer der Kirchen die
ſelbſtverſtänd=
liche Pflicht, dafür einzutreten, daß am 12. November ein großes,
einmütiges Ja zu dem Ruf des Führers geſprochen würde. Zur
kirchenpolitiſchen Lage erklärte der Reichsbiſchof, daß eine
Befrie=
dung der Verhältniſſe nur möglich ſei, wenn die Pfarrer ſich
aus=
ſchließlich ihrer eigentlichen Aufgabe, der Predigt und Seelſorge,
widmeten. Der Reichsbiſchof erklärte, daß die neue deutſche Kirche
zu den evangeliſchen Kirchen aller Völker ein Verhältnis ehrlicher
und wahrhaftiger Zuſammenarbeit haben wolle. Am Schluß ſeinet
Rede berührte der Reichsbiſchof die Frage der regionalen
Neu=
gliederung der deutſchen Landeskirchen. Die Löſung dieſer Frage
müſſe im Zuſammenhange mit der ſtaatlichen Reichsreform verſug
werden.
Kardinal Schulke in Rom.
Wie die „Germania” aus Citta del Vaticana berichtet, wurde
der Erzbiſchof von Köln, Kardinal Schulte, geſtern von Papſt
Pius Xl. in langer Audienz, die überaus herzlich verlief,
emp=
fangen. Danach begab ſich Kardinal Schulte zum
Kardinalſtaats=
ſekretär Pacelli, mit dem er eine einſtündige Unterredung hatte,
Abſchied v. Dirckſens in Moskau.
TU. Moskau, 3. November.
Der deutſche Botſchafter v. Dirckſen, der zum Botſchafter in
Tokio ernannt wurde, überreichte dem Präſidenten des
Vollzugs=
ausſchuſſes der Sowjetunion, Kalinin, ſein
Abberufungsſchrei=
ben. An der Zeremonie nahmen als Vertreter des
Außenkom=
miſſars Kreſtinſki ſowie andere führende Mitglieder des
Außen=
kommiſſariates und eine Anzahl Vertreter der deutſchen
Bot=
ſchaft teil.
Man ermahne die Chriſten, daß ſie ihrem Haupie
Chriſtus durch Strafen, Tod und Hölle
nachzu=
folgen, ſich befleißigen.
Luther 94. Theſe.
In der überfüllten Aula der Frankfurter Univerſität fand
am Donnerstag abend die erſte Veranſtaltung des Deutſch=
Europäiſchen Kulturbundes ſtatt die von Rudolf
G. Binding als Vorſitzendem der Frankfurter Ortsgruppe
mit einigen Worten über die neuen Bedingungen und Antriebe,
die unſere Kultur vom jüngſten Zeitgeſchehen her erfährt,
ein=
geleitet wurde.
Dann nahm Dr. C. G. Jung, der bekannte Züricher Arzt
und Forſcher, das Wort zu ſeinem Vortrag, den er „Die
Be=
deutung der Pſychologie für die Gegenwart” betitelte. Gewiß
ein vielverſprechendes Thema von höchſter Aktualität, aber es
will uns ſcheinen, als ſei C. G. Jung im Verlaufe ſeines
Vor=
trags immer etwas um den Kern des Themas herumgegangen.
Manchmal kam er ihm recht nahe und man ſpürte, daß er als
alter tief erfahrener Seelenarzt allerhand über den Patienten
„Europa” und deſſen mannigfache Krankheiten, Beſeſſenheiten
und Zerſpaltungen zu ſagen wüßte. Aber ob ihn nun ſeine
Erfahrungen am Einzelpatienten gelehrt haben, daß man nur
auf Umwegen und nie durch direkte Benennung des Uebels und
der Arznei helfen kann, oder ob ihn, der auch etwas von einem
Weiſen und einem Auguren hat, andere menſchliche Erfahrungen
bewogen, es bei kurzen Andeutungen in manchmal etwas liſtigem
Tonfall bewenden zu laſſen — er kreiſte das Problem zwar von
allen Seiten ein, aber ließ es ſich und den Hörern dann doch
immer wieder entwiſchen, ohne es bei den Hörnern gepackt zu
haben. So war es denn im Ergebnis mehr eine Einführung in
ſeine Pſychologie, insbeſondere ſeine Lehre vom Unbewußten
und der Bedeutung des Traums, die er gab, und das iſt gewiß
nicht wenig. Iſt es doch Jung, der die Pſychoanalyſe aus der
Einſeitigkeit der Sexualtheorie zu einer umfaſſenden
Wiſſen=
ſchaft von der menſchlichen Seele geführt und ſie aus einer nur
analytiſchen, das Symptom abbauenden Methode zu einer
ſynthetiſchen, die Perſönlichkeit von ihren Grundkräften aus
auf=
bauenden Lehre gemacht hat.
Einige Hauptgedanken ſeiner Ausführungen ſeien im
folgen=
den kurz angedeutet. — Es iſt eine der allgemeinſten und
grund=
ſätzlichſten Erfahrungen, daß eigentlich jeder Menſch ſeine
Vor=
ſtellungen und Anſichten bei allen anderen Menſchen genau ſo
vorausſetzt, daß er alſo ſeine Pſychologie ohne weiteres für die
einzige und allgemeingültige nimmt. Der naive Verſtand iſt
ſtets überzeugt, es ſei bei den anderen alles genau wie bei ihm.
Das zeigt ſich am deutlichſten bei einem Studium primitiver
Völker, dort nämlich erſtreckt ſich dies Vorurteil auch auf die
Tiere, Pflanzen, Steine; der ganzen Umwelt wird eine Seele
von der Art der menſchlichen zugeſchrieben. Wir werden
da=
durch darauf hingewieſen, daß unſerem modernen Ich=
Bewußtſein auf früheren Stufen ein Gruppen=
Bewußtſein, auf der tiefſten Stufe ein Allbewußtſein ohne
Subjekt entſprach, für das es noch keine handelnden Perſonen,
ſondern nur Ereigniſſe gab.
Unſer modernes Individualbewußtſein, mit dem wir uns
lange Zeit gleichgeſetzt haben, iſt in Wirklichkeit nur wie ein
Schiff, eine Inſel im Meer des Unbewußten, der Kollektivſeele.
Immer wieder kann dies Urmeer die Küſten überfluten und
durch zerſpaltene Kontinente aufrauſchen. Man könnte die
Geiſteskranken, die ſeeliſch Anfälligen mit Küſtenbewohnern
ver=
gleichen, die der Gefahr der Ueberwältigung durch das
Unbe=
wußte am ſtärkſten ausgeſetzt ſind. Aber auch der Normale im
Binnenland iſt denſelben Mächten unterworfen, die ſich bei ihm
durch Stimmungen, Unluſt, ſeeliſche Ermattung oder in
irgend=
welchen Leidenſchaften oder Angſtzuſtänden bemerkbar machen.
Dasſelbe gibt es im Leben der Völker. So läßt ſich die
ſpätrömiſche Zeit mit ihrer ſozialen, wirtſchaftlichen, politiſchen,
religiöſen Zerklüftung anſehen wie ein ſeeliſcher
Krankheits=
prozeß im Leben eines Einzelnen. Zugleich läßt ſich an dieſem
Beiſpiel das Grundgeſetz ableiten, daß eine Zerſpaltung, eine
Neugeburt vorbereitet, und daß an einem beſtimmten Punkt des
Zerfalls die Kompenſation durch das innere
Gegen=
teil eintritt. (In unſerem Beiſpiel — Entſtehung des
Chriſtentums.)
Es gilt alſo, wenn wir dieſe Entwicklung der Aufhebung
und Kompenſation eines Zuſtandes durch ſein inneres
Gegen=
teil einleiten wollen, an jene verborgene Stelle einer Seele
vor=
zudringen, wo das andere noch dunkel in uns lebt. Der Traum
nun iſt die verborgene Türe, die in die kosmiſche Urnacht
hin=
einführt, in der die Seele lebte, als es noch kein
Ichbewußt=
ſein gab. Im Traum ſpricht die Seele als unterſchiedsloſe, aller
Ichhaftigkeit bare Natur. Die Anſchauung der Alten, der Traum
ſei eine Botſchaft der Götter, war tiefer als die moderne
An=
ſicht, die im Traum nur Brocken des bewußten Tageslebens
oder ſchlechthin Unſinn ſieht. Der Traum iſt die beſte
Infor=
mationsquelle, das ſicherſte Anzeichen, wenn unſer Bewußtſein
ſich zu weit von ſeiner Grundlage entfernt hat.
Die Deutung des Traums iſt immer ein Wagnis und
durch eine Methode nie zu erlernen. Die meiſten werden nicht
mehr herausleſen als ſie hineingeſteckt haben, was auch auſ
Freud zutrifft. Weſentlich zu wiſſen iſt, daß wir eigentlich
immer von uns ſelber und aus uns ſelber heraus träumen;
es iſt der andere in uns, den wir nicht kennen, der ſich im
Traum meldet. Aber hinter dieſem ſcheinbar Nur=Subjektiven
ſtehen ſeeliſche Mächte von höchſter Wirklichkeit, deren wir nich
dadurch Herr werden, daß wir ſie mit gelehrten Namen belegen.
Der Teufel bleibt derſelbe, auch wenn wir ihn Neuroſe nennen.
Die Einſeitigkeit unſerer Erziehung hat es mit ſich gebracht,
daß wir zwar die Anpaſſung an die äußeren Mächte lernen,
nicht aber an die Seele. Wie die Ueberſteigerung des Indivie
dualbewußtſeins flachen Rationalismus und Gleichmacherei
hervorrief, ſo droht heute der Rückſchlag zum Kollektivmenſchen
das Individuum zu erſticken. Dagegen gibt es nur eines: daß
der Einzelne bei ſich anfange, ſeine eigne Seele kennen lerne,
ſich ſelbſt ins Rechte rücke. Denn die Geſchichte, das Schickſal
der Kulturen, Staaten, Religionen wird in den Seelen der
Einzelnen nicht nur erlitten, es wind auch allein von hier aus
entſchieden.
Dr. Nette.
Mainzer Stadttheater.
Lortzings „Zar und Zimmermann”.
Keine Zufälligkeit oder gar mechaniſche Gleichſchaltung”, daß
die beiden Opernbühnen des Landes am ſelben Tage dieſe une
verwüſtliche Spieloper herausbrachten: ſie iſt eben der reinſte
Typ einer unbedingt deutſchen Oper. Die Mainzer Aufführung
ſtand, wie in früheren Jahren, unter der prächtigen muſikali
ſchen Leitung von Heinz Berthold, der für dieſe kerndeutſchen
Werke die innere Berufung mitbringt. Sonſt aber war das meiſte
neu. Der Spielleitung gab Camillo Hechinger Schwung und
friſch pulſierendes Leben im ganzen wie in vielen kleinen netten
Zügen. Ebenſo konnte man ſich über die guten Bühnenbilder
von Ernſt Preuſſer freuen, die wieder eingehendſtes
Verſtänd=
nis für den beſonderen Stil des Werkes verrieten. Engt er den
Bühnenraum auch oft ſtark ein, ſo gleicht ſein Streben, in die
Höhe zu bauen, die Geſamtwirkung in ſehr eindrucksvoller Weile
wieder aus. Unter den Soliſten zuerſt Hans Komregg
al=
überragender Zar, von dem ſich Friedrich Kempfs ſtimmfriſcher
und lebendiger Iwanow gut abhob. Eine überaus feine Lele
ſtung, die Marie von Margrit Ziegler, die alle Regiſter ihre‟
zwar kleinen, aber wundervoll warmen Stimme und ihres dare
ſtelleriſchen Charms ſpielen ließ. Edmund Eichinger verſtane
es, in der Ausgeſtaltung der Bürgermeiſterrolle bei aller Grd”
teske doch Geſchmack und Maß zu halten. Vorzüglich beſetzt aus
die Rollen der drei Geſandten mit Theo Harald Augul
Stier und Guſtav Neidlinger. Margarete Herbſt
a=
ſtrenge Meiſterin ſtimmlich gut, während ſie darſt Ueriſch
etwa=
zurücktrat. Die von Mathias Bungart einſtu ierten Chol”
und die von Hans Helken beigeſteuerten Tänze hielten ſe
ganz im Rahmen des Ganzen. Bedauernswert nur daß eine
ſchöne und gediegene Vorſtellung nicht das ihr gebührende vouk
Dr. B.
Haus fand.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 306 — Seite 3
Sarrauts Regierungserklärung.
Kühle Aufnahme in der Kammer.
WTB. Paris, 3. November.
Die Regierungserklärung wurde heute nachmittag von
Mini=
ſterpräſident Sarraut in der Kammer und von Juſtizminiſter
Da=
limier im Senat verleſen.
Darin heißt es, die Regierung bitte um das Vertrauen des
Parlaments und die Bewilligung der Mittel, um die
Sicher=
heit des Schickſals Frankreichs und des
demokra=
tiſchen Regimes durch Wiederherſtellung der
wirtſchaftlichen und finanziellen Macht des
Landes zu feſtigen. Angeſichts einer Welt, die der
Ver=
wirrung ausgeliefert ſei, und in der der Gedanke der Gewalt und
der Verzicht auf die koſtbare Freiheit die Wohlfahrt aller
gefähr=
den, wollen wir, ſo heißt es in der Erklärung zeigen, daß
Frank=
reich fähig iſt, im freien Spiel der republikaniſchen Inſtitutionen
und im Bürgerſinn ſeiner Söhne, den Willen und die Kraft zu
finden, die jetzige ſchwierige Zeit zu überwinden.
Hinſichtlich des Budgetausgleichs vertritt die jetzige
Regie=
rung die gleiche Anſicht wie die vorige. Sie ford rt Einſparungen,
die Unterbindung und die Bekämpfung der Steuerhinterziehung.
Nach Herſtellung des Budgetausgleichs müſſe eine Steuerreform
vorgenommen werden, die durch Einführung normaler Steuerſätze
die Steuerehrlichkeit wiederherſtellen ſoll. Die damit verbundenen
Steuererleichterungen würden ſich günſtig auf das Wirtſchaftsleben
auswirken und eine Senkung der Lebenshaltungskoſten
herbeifüh=
xen. — Frankreich bleibt zur internationalen Zuſammenarbeit
zwecks Wiederherſtellung des Wirtſchaftsfriedens bereit; aber ſo
lange der gegenwärtige Wirtſchafts=Wirrwarr anhalte, habe
Frankreich das Recht und die Pflicht, ſein wirtſchaftliches Schickſal
zu ſichern. Das Dumping auf den Weltmärkten zwinge
Frank=
reich, Landwirtſchaft, Weinbau und Induſtrie zu ſtützen. Die
Kon=
tingentierungspolitik müſſe zum Austauſchobjekt gemacht werden.
Frankreich müſſe ſein Kolonialreich auswerten und das
Wirt=
ſchaftsleben des Mutterlandes mit dem der Kolonien eng
ver=
binden.
Der Gedanke des Friedens unter den Völkern
und unter den Raſſen finde in der franzöſiſchen
Außenpolitik ſeinen Ausdruck. Die neue Regierung
halte an den Leitlinien der vorigen feſt und wolle die höheren
In=
tereſſen Frankreichs wahren. Die Regierung erwarte von der
Achtung der vertraglichen Verpflichtungen und
voneinergerechten Anwendung des
Völkerbund=
ſtatuts die Regelung der Fragen, die
gegenwär=
tig ſo ſchwer auf dem materiellen und
morali=
ſchen Schickſal der Völker laſten. Die Regierung
be=
treibe ihre Außenpolitik im gleichen Geiſte der Solidarität und
der internationalen Zuſammenarbeit. Dieſe Politik bleibe
dabei im Einklang mit getreuem Feſthalten an
allen Freundſchaften, die Frankreich
eingegan=
gen ſei, und die von der gemeinſamen Sorge um
Stabilität, Ordnung und Frieden in der Welt
veranlaßt ſeien.
Geſtern wie heute bleibe Fraukreich ſeinen Verpflichtungen
treu und ſei ebenſo um die Garantien beſorgt, die die
Vorbedin=
gung dieſer Verpflichtungen ſeien. Frankreich werde ſich nicht von
der in Genf übernommenen Aufgabe abwenden, und zwar in
vol=
ler Solidarität mit allen Unterzeichnern der Friedensverträge und
der Völkerbundsſtatuten. Frankreich werde das Werk, das auf den
weſentlichen Grundlagen beruhe, die mit England, Amerika und
Italien, und in voller Uebereinſtimmung mit den anderen
befreun=
deten Nationen feſtgelegt worden ſeien, fortſetzen. Frankreich,
das ruhig und ſtark ſei, wolle ſich von jeder
Lei=
denſchaft freimachen, weil es ſich imſtande wiſſe,
ſeinem Rechte Achtung zu verſchaffen. Dieſes Recht
decke ſich in den gegenwärtigen Umſtänden mit dem Recht aller
Nationen, die an der Aufrechterhaltung des Friedens feſtzuhalten
geſonnen ſeien, und beſonders derjenigen, die durch beſondere
Bande mit Frankreich verbunden ſeien, nämlich England, das
durch die Stimme eines ſeiner Staatsmänner und durch die
aus=
drückliche Zuſtimmung ſeines Kabinetts beſtätigte, daß das
Lo=
carnoabkommen unverändert in Kraft ſei;
Ita=
lien, deſſen letzte diplomatiſche Initiative klar den Willen
be=
zeuge, mit Frankreich bei dem Werk der europäiſchen
Zuſammen=
arbeit zuſammenzugehen; die Vereinigten Staaten von
Amerika, die über den Ozean hinweg dem Werk des Friedens
Beiſtand leihen, auf den man nicht verzichten könne; Rußland,
das der weſtlichen Welt den Beitrag ſeiner Nichtangriffspakte und
ſeiner Protokolle zur Definierung des Angreifers bringe, und
ſchließlich die Freunde Frankreichs, nämlich Belgien, Polen
und die Kleine Entente, die im Vertrauen auf die treue
Anhänglichkeit Frankreichs ſich den franzöſiſchen Plänen
ange=
ſchloſſen hätten.
Sarraut verlas die Erklärung vor einem Haus, das von
vorn=
herein bereit war, der Regierung gegenüber eine wohlwollende,
abwartende Haltung zu zeigen. Die einzelnen innerpolitiſchen
Stellen der Regierungserklärung wurden bezeichnenderweiſe von
der Mitte des Hauſes bis mitten in die Rechtsgruppen hinein
beklatſcht, während die Sozialiſten eiſiges Schweigen beobachteten.
Die außenpolitiſchen Erklärungen wurden kaum unterbrochen.
Aber als der Miniſterpräſident unterſtrich, daß Frankreich Genf
treu bleibe, da ſpendeten die Radikalen und Sozialiſten Beifall,
während die Rechte ſich zurückhaltend verhielt. Am Schluß erntete
der Miniſterpräſident nur mäßigen Beifall. — Darauf begann die
Ausſprache.
Die Sitzung begann mit einem Nachruf des
Kammerpräſiden=
ten Bouiſſon für den verſtorbenen ehemaligen Miniſterpräſidenten
Painlevé. Die Regierung forderte vom Parlament die nationale
Ehrenbeſtattung für den verſtorbenen Miniſterpräſidenten und
Ge=
lehrten, ſowie die Beiſetzung der Leiche im Pantheon. Durch
Hand=
aufheben ſtimmte das Parlament dieſem Antrage zu.
Sarrauks Stark.
In Berliner amtlichen Kreiſen iſt man in der Beurteilung
der Rede des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten begreiflicherweiſe
außerordentlich zurückhaltend, ſchon deswegen, weil vorderhand
nur Auszüge vorliegen und gerade in dem außenpolitiſch
entſchei=
denden Teil der Wortlaut von ausſchlaggebender Bedeutung iſt.
Es darf aber mit Recht darauf hingewieſen werden, daß die
Regierungserklärung in erſter Linie innenpolitiſche Ziele
ver=
folgte. Das Kabinett Sarraut will über den toten Punkt
hin=
wegkommen, will vor allem die Klippen vermeiden, an denen
Daladier ſcheiterte. Die Regierungserklärung iſt daher abgeſtimmt
auf einen Appell an alle guten Franzoſen. Zu dieſem Zweck iſt
auch das außenpolitiſche Bild retuſchiert, das Sarraut von der
außenpolitiſchen Stellung Frankreichs gegeben hat. Er ſchildert
die Freundſchaft mit England, mit Belgien, Polen und den
Staa=
ten der Kleinen Entente, ſchildert die guten Beziehungen zu den
Vereinigten Staaten und Italien, ohne Deutſchland zu nennen.
Aber der franzöſiſche Bürger ſoll doch dadurch den Eindruck
ge=
winnen, daß Frankreich im Kreiſe treuer Verbündeter ſicher ſitzt,
während auf der anderen Seite Deutſchland völlig iſoliert
da=
ſtehe. Es iſt gewiß kein Unfall, wenn gerade in dieſem
Augen=
blick aus Italien nachdrücklich darauf hingewieſen wird, daß
Deutſchland die Gleichberechtigung nicht verſagt werden darf, und
wenn auch der amerikaniſche Delegierte Norman Davis von dem
Gedanken der „Probezeit” für Deutſchland jetzt öffentlich abrückt.
Die franzöſiſche Kammer wird ſich an die Darſtellung Sarrants
halten, die mit großem Geſchick die Rechte Frankreichs unterſtreicht,
aber die Einhaltung der eigenen Verpflichtungen gewiſſermaßen
in einem Nebenſatz abtut. Die Kammer wird Sarraut das erbetene
Vertrauen ausſprechen, um damit der franzöſiſchen Regierung den
erforderlichen Rückhalt zu verleihen und ein Gegengewicht zu
ſchaffen gegen die einmütige Zuſtimmung, die in Deutſchland die
Politik des Kanzlers gefunden hat und die am 12. November
noch eindrucksvoller ausgeſprochen werden wird.
Das einzig Gute, was ſich deshalb heute der Rede
Sar=
rauts nachſagen läßt, iſt, daß ſie, ſoweit ſich überſehen läßt,
bisher nichts verſchüttet hat.
Schwarze Truppen für Frankreich.
EP. Paris, 3. November.
Auf ſeiner Inſpektionsreiſe durch Marokko hat General
Wey=
gand erklärt, daß in dieſer noch unſtabiliſierten Welt eine ſtarke
und gut organiſierte Armee das beſte Sicherheitsinſtrument ſei
Die franzöſiſche Armee befinde ſich in einem Uebergangsſtadium
und unterhalte gegenwärtig ein Material und eine Ausrüſtung,
die ihr im Falle eines Konflikts erlaube, zahlreiche
Menſchen=
leben zu ſparen.
Ueber die Ziele der Marokkoreiſe des franzöſiſchen
Generaliſ=
ſimus ſchreibt der „Matin”, daß der Generalſtabschef die
Mög=
lichkeit einer Auffüllung der Effektivſtärke im Mutterland durch
eingeborene Truppen während der kommenden fünf Jahre, in
denen ſich der Geburtenausfall aus dem Weltkrieg bemerkbar
mache, prüfe. Das Problem ſei, in welchem Maße aus den in
Marokko ſtationierten Eingeborenen=Regimentern Soldaten nach
dem franzöſiſchen Mutterland gebracht werden könnten, ohne daß
dadurch die Sicherheit des „befriedeten Landes” in
Mitleiden=
ſchaft gezogen werde. Im Budgetvoranſchlag für 1934 ſei bereits
der Transport von 5000 eingeborenen Soldaten nach Frankreich
vorgeſehen. In dieſen Tagen ſeien das in Lyon ſtationierte 5.
und 6. marokkaniſche Schützenregiment durch ein viertes
Batail=
lon verſtärkt worden.
Umbildung des iktalieniſchen Kabinekts?
TU. London, 3. November.
Nach hieſigen Blättermeldungen aus Rom beabſichtigt
Muſ=
ſolini, ſein Kabinett umzubilden. Mehrere Miniſter werden
ausſcheiden, darunter Luftmarſchall Italo Balbo,
Admi=
ral Giuſeppe Sirianni (Marineminiſter), Giacomo Acerbo
(Landwirtſchaftsminiſter), Ercole (Unterrichtsminiſter), und
Digrollalanza (Arbeitsminiſter). Muſſolini ſoll weiter
be=
abſichtigen, das Kriegsminiſterium, das Marineminiſterium und
das Luftfahrtminiſterium im Miniſterium der nationalen
Ver=
teidigung zu vereinen. Er ſelbſt will den Poſten des
Miniſter=
präſidenten, das Auswärtige Amt und das
Korporationsminiſte=
rium beibehalten. Der bisherige Chef des Generalſtabes,
Mar=
ſchall Badoglio, ſoll für das Verteidigungsminiſterium
aus=
erſehen ſein.
„Skampa” forderk Abrüſtungsinikiakive der Mächke.
EP. Mailand, 3. November.
Zum Stand der Abrüſtungsverhandlungen ſchreibt Lie
„Stampa” u. a.: „Man muß die Fäden einer Politik der
Zuſem=
menarbeit und des Friedens weiterſpinnen. Nichts iſt unrettdar
verloren, wenn man ernſthaft „auf die Eintracht auf
internatio=
nalem Gebiet baut. Die gegenwärtige Kriſe hat klar
die Hinfälligkeit der Klauſeln des Verſailler
Vertrages bewieſen. Es handelt ſich darum,
dieſe Beſtimmungen zu erſetzen. Die
Gleichbe=
rechtigungserklärung vom 11. Dezember 1932
muß die moraliſche Grundlage des neuen
Ge=
bäudes bilden. Italien iſt für friedliche Löſungen, gegen
De=
mütigungen und einen unſinnigen Rüſtungswettlauf. Wir
blei=
ben der Theſe von einer tatſächlichen Truppenverminderung treu.
Jeder Verſuch, dieſe Prinzipien zu verleugnen, wird auf unſeren
Widerſtand ſtoßen.”
Davis warnk eindringlich vor der „Probezeit”.
TU. London, 3. November.
Ueber den Inhalt der Unterredung zwiſchen dem Amerikaner
Norman Davis und dem franzöſiſchen Außenminiſter Paul=
Bon=
cour meldet Pertinax im „Daily Telegraph‟. Davis habe auf die
Frage, was getan werden ſolle, um Deutſchland die Rückkehr zur
internationalen Mitarbeit zu erleichtern, eindringlich darauf
hin=
gewieſen, daß die Einführung einer „Probezeit” für Berlin
un=
erträglich ſei, und daß man ſie daher beſſer vermeide. Es würde
nach ſeiner Anſicht tunlicher ſein, wenn man ein Programm
auf=
ſtelle, das Jahr für Jahr die von einer jeden Regierung
durch=
zuführenden Maßnahme feſtlege, ſo daß nach Ablauf einer Anzahl
von Jahren Deutſchland hinſichtlich der Rüſtungen auf den
glei=
chen Stand wie die anderen Mächte gebracht werde.
Japaniſche Truppenkonzenkrakion
gegen Rußland.
EP. Peking, 3. November.
Die noch innerhalb der Großen Mauer und ihrer 141
Durch=
gangstore ſtationierten japaniſchen Truppen ſind plötzlich
zurück=
gezogen worden. Gleichzeitig iſt auch Schanhaikwan geräumt
wor=
den. — In diplomatiſchen Kreiſen wird aus der überraſchenden
Entwicklung der japaniſchen Politik in China geſchloſſen, daß die
Verhandlungen zwiſchen Japan und China zu einer Einigung
geführt haben. Weiter wird gemeldet, daß die durch die Räumung
freigewordene japaniſche Diviſion nach Norden abtransportiert
werden ſoll, Augenſcheinlich rechnet Japan mit einer weiteren
Verſchärfung des Kanfliktes mit Rußland, das nach Meldungen
aus Charbin ebenfalls weitere Truppenkonzentrationen an der
mandſchuriſchen Grenze vornimmt.
Zuſähliche Silberwährung
in den Vereinigken Skaaken?
TU. Waſhington, 3. November.
Wie verlautet, beabſichtigt das amerikaniſche Schatzamt, in
nächſter Zeit Banknoten im Betrage von zehn Millionen Dollar
auszugeben, die durch Silber gedeckt ſein werden.
Heſſiſches Landeskheaker.
Großes Haus. — Freitag, den 3. November.
Gaſtſpiel der Schauſpieler der NSBO.=Bühne Frankfurt a. M.
Spiel um den Skaak
von Joſef Wenter.
Dieſes Spiel um den Staat ſpielen der Volkstribun und der
König, der Mann der neuen Zeit und der Träger der Dynaſtie.
Der Erwählte des Volkes ſiegt, weil ſeine Ziele die höheren,
menſchlich größeren ſind. — Der Spielzettel umreißt den Inhalt
der Handlung ſo:
Die Hauptſtadt des Landes, in dem Wenters Bühnenwerk
ſpielt, ſteht am Vorabend bedeutender Ereigniſſe. Der Führer
der großen nationalen Partei des Landes iſt im Begriff, die
Macht zu übernehmen. Manifeſte und Aufrufe werden erlaſſen,
ein Teil der Armee hat ſich bereits für ihn erklärt, die
Bevölke=
rung der Hauptſtadt ſteht hinter ihm, einige Mitglieder der
vor=
hergehenden Regierung ſind im Flugzeug geflüchtet, andere treten
zu ihm über. Die entſcheidende Audienz beim König ſteht bevor.
Der General ſucht den König zu bewaffnetem Widerſtand zu
be=
wegen, aber der König fürchtet den Bürgerkrieg und entſchließt
ſich, ſelbſt zu dem Führer der nationalen Partei zu fahren und
eine Klärung herbeizuführen. Inzwiſchen hat ſich auch die Kirche
für den Führer der Revolution erklärt, die Flotte und das
an=
rückende Heer ſind zu ihm übergegangen. Unter dieſen Umſtänden
bleibt für den König nur die Wahl zwiſchen Abdankung und
An=
erkennung der neuen Regierung. Der König entſchließt zu
letz=
terem. Die ganze Regierungsgewalt geht auf den Führer der
nationalen Partei über, dem König bleibt lediglich eine
Reprä=
ſentationsſtellung. Der Freund des Führers, der der Vertreter
einer radikaleren Weltanſchauung iſt und jeden Kompromiß und
Pakt mit den Führern des alten Syſtems ablehnt, tritt nun in
offene Oppoſition gegen den Führer, der realpolitiſch einen
Aus=
gleich zwiſchen Altem und Neuem ſucht und einen organiſchen
Aufbau des Staates auf „weite Sicht” hin im Auge hat. Es wird
ein Attentat auf den Führer verübt, er bleibt aber wie durch ein
Wunder unverletzt und ſagt der wachſenden Oppoſition ſchärfſten
Kampf an. Das Parlament wird aufgelöſt, da es für die
weit=
ſchauende Geſetzgebung, die der Führer plant, nur ein Hemmſchuh
iſt und ſtatt praktiſche Arbeit zu leiſten, ſich in unfruchtbaren
pole=
miſchen Debatten und Auseinanderſetzungen verliert. Der Freund
des Führers lahmgelegt in ſeiner politiſchen Wirkſamkeit, wird
in ſeinen Anſchauungen immer radikaler und predigt offen die
Anarchie. Eine Geheimorganiſation bildet ſich, deren Seele er iſt
und die bereit iſt, loszuſchlagen. In dieſem Augenblick wird er im
Laié von einem Unbekannten erſchoſſen. Durch raſches Zugreifen
werden die Mitglieder der Verſchwörung verhaftet. Inzwiſchen
ſpitzt ſich die außenpolitiſche Situation zu, alles drängt zu einem
Krieg. Der König, deſſen Unterſchrift formell für die
Mobil=
machungsordre gebraucht wird, will ſeine Zuſtimmung verſagen,
aber der Führer, der jetzt alle Regierungsgewalt in ſeiner Hand
vereinigt und deſſen weitſchauende Politik die Notwendigkeit zu
dieſem äußerſten Schritt empfindet, weiß auch dieſen Widerſtand
zu überwinden. Er handelt unter größeren und allgemeineren
Geſichtspunkten, wie es rein dynaſtiſche ſind die in erſter Linie
den König bewegen, er handelt für die Freiheit und Größe ſeiner
Nation und fühlt ſehr ſtark gerade in dieſem ſchweren Moment die
Verantwortung und die Tragweite dieſes Schrittes, weiß aber auch
daß dieſer Schritt notwendig iſt, wenn er nicht zur Iſolierung und
zum Untergang des eigenen Volkes, für deſſen Größe er kämoft,
führen ſoll.
Die Notwendigkeit des letzten Schrittes zu beweiſen, d. h., das
Wohl der Nation über alles zu ſtellen und dafür das Letzte und
Höchſte einſetzen zu können und zu müſſen, ſcheint letztes Ziel des
Verfaſſers: Darum erhebt er den Führer zu höchſter
Menſchlich=
keit, wenngleich er ihn ſchließlich reſigniert ſein bevorſtehendes
Ende — ſo oder ſo — vorausſagen und mit der letzten Endes
irgendwie ſieghaften Rückkehr des Königs rechnen läßt.
Das Spiel iſt ernſt und in der Sprache wie im Ablauf der
Handlung des Stoffes würdig. Der Szenenbau iſt, obwohl höchſt
untheatraliſch, weil auf äußere Effekte weiſe verzichtend, ſtark
bühnenwirkſam, ſo daß am Schluſſe nachhallende Wirkung bleibt
und im Auditorium ſpürbar iſt. Dramatiſche Höhepunkte bringt
der Zuſammenprall des Führers mit dem Freund und
Mit=
kämpfer, der ihm ſeinen letzten höchſten Weg nicht zu folgen
vermag und in den Schlußſzenen mit der „Abdankung” des Königs
und der ganz kurzen, menſchlich ſehr ſchönen Szene mit der Frau
des Freundes. — Man hätte der Vorſtellung gern ein
ausver=
kauftes Haus gewünſcht.
Die Wiedergabe durch die Frankfurter Gäſte war
ausge=
zeichnet. Das waren bis auf Ausnahmen keine Schauſpieler,
das waren Wirklichkeitsmenſchen. Das Theater trat in den
Hintergrund, die Darſtellung formte ein Erleben der
Hand=
lung. Die notwendige Sprachbeherrſchung gaben alle. Aus dem
guten Zuſammenſpiel des Enſembles ragten herrſchend der Führer
Horſt Beckers, der Freund Walter Grüters, der König
Adolf Hilles und auch der Kardinal Ernſt Morins. Die
einzige weibliche Rolle des Spiels erhob Eliſabeth Neuwirth
zu ſchöner reiner, verſtehend leidender Weiblichkeit und damit
Menſchlichkeit. — Hinter dieſen traten alle anderen, ſich gut dem
Enſemble einfügend, zurück. — Die Regie vor Ludwig Dern
meiſterte Spiel und Darſtellung zu ausgezeichnetem
Geſamtaus=
druck der Gewollten. Der Beifall war denkbar ſtark. M. 8
Kleines Haus. — Freitag, den 3. November.
Huk ab vor Onkel Eddie!
Luſtſpiel von Rudolf Kurtz.
Zweimal Hut ab vor Onkel Eddie: das eine Mal, als
er den Sieg über Dolly erringt! Das andere Mal, als er aus
Anſtändigkeit auf die Ausnutzung des Sieges verzichtet!
Damit wäre eigentlich der ganze Inhalt des Luſtſpiels
erzählt. Aber ich will nicht ſo wortkarg ſein.
Alſo nehmen Sie ein ſchönes Landhaus bei Berlin, in das
die Firma Jäger liebenswürdiger Weiſe einen Elektrola=
Apparat geſtellt hat. In dem Landhaus wohnt der bekannte
Schriftſteller Dr. Eddie Torheim, ein feſcher, älterer
Jung=
geſelle mit Sündenregiſter und Diener. Sein Neffe iſt verlobt
mit Dolly. Beide verzanken ſich und kommen in das Landhaus
zu Onkel Eddie.
Dolly; zunächſt kühle Sachlichkeit von 1930, wird von
der Liebenswürdigkeit des ſchwerenöternden Onkels Eddie
be=
zaubert und iſt unter den nächtlichen Klängen des Elektrola=
Apparates bereit, ſich ihm zu ergeben. Doch da erwacht in
ihm die Anſtändigkeit des alten Kavaliers; er ſtellt ſich im
ent=
ſcheidenden Augenblick eingeſchlafen, und Dolly findet zurück
in das Auto ihres Verlobten.
Alſo: zweimal Hut ab vor Onkel Eddie!
Der guten Tat folgt die Belohnung auf dem Fuße: Dollys
Mama entpuppt ſich als eine der vielen Jugendfreundinnen
Eddies und tröſtet ihn in ſeiner Einſamkeit.
Die Geſchichte iſt von Rudolf Kurtz nett und gefällig
aufgebaut. Die Verwicklungen werden mit leichter Hand
ge=
ſchürzt und ebenſo leicht und harmlos wieder gelöſt. Manche
„geiſtigen Schlager” beleben die Handlung, wie etwa Onkel
Eddies Lebenserfahrung: „Wer heiratet, will Blumenduft in
Konſervenbüchſen ſammeln!“
Die Darſtellung hielt ſich auf derſelben mittleren Linie.
Marianne Mewes ſchmollte und flirtete mit der Keßheit
der jungen Berlinerin. Heinz Stieda trug das Einglas des
Schwerenöters aus vergangenen Zeiten mit derſelben
Sicher=
heit, mit der er die Printen ſetzte. Als ſeine Jugendfreundin
brachte Käthe Gothe menſchliche Wärme und bezwingenden
Humor in die Verwicklungen des Landhauſes; ſie hatte in Heinz
Langer einen tüchtigen, künftigen Schwiegerſohn. Paul Gehre
erwies ſich in der Geſtalt eines gepflegten Kammerdieners als
würdiger Nachfolger von Richard Jürgas.
Elli Büttner hatte das Landhaus geſchmackvoll
aus=
geſtattet, Heinz Stieda ſorgte für flottes Zuſammenſpiel.
Lebhafter Beifall des gutbeſuchten Hauſes dankte für den
unter=
haltenden Abend.
Seite 4 — Nr. 306
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 4. November 1933
Philipp Benz
Berta Benz. geb. Wegrich
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Kirchl. Trauung: Sonntag, den 5. Nob.,
½3 Uhr, in der Schloßkirche.
Statt Karten.
Paul Götz
Katharina Göß geb. Sander
Vermählte
Guntersblum
Darmſitadt
Tagerhausſtr. 4
Kirchl Trauung: Sonntag, den 5 Novzbr.,
nachmitt. 2 Uhr, in der Johanniskirche. (* j
Johann Schammers
und
Frau Margarethe geb. Fiſcher
geben ihre Vermählung bekannt.
Landgraf=Georgſtr. 32
Köln
Kirchliche Trauung am 5. November,
12 Uhr, hier St. Ludwigskirche.
Am 5. November feiern die Eheleute
Wilhelm Hofmann und Frau
Kätchen das Feſt der
Silbernen Hochzeit
und gleichzeitig ihr (13323
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ihnl. Off. u. T. 196
an d. Geſchäftsſt.
Statt Karten,
Dankſagung.
Für die überaus zahlreichen Beweiſe herzlicher und
auf=
richtiger Anfeilnahme bei dem Heimgang unſeres lieben
(ntſchlafenen
Carl Auguſt Möſer
ſagen wir allen unſeren innigſten Dank. Wir danken
insbeſondere den Gemeindeſchweſtern für ihre treue und
aufopfernde Pflege, Herrn Oekan Zimmermann für ſeine
Teilnahme als Seelſorger und ſeine tröftenden und
er=
hebenden Worte am Sarge, dem Mozartverein für ſeinen
letzten Sangesgruß, Herrn Rektor Wick für ſeine
tief=
empfundenen Worte und ferner für die vielen
Blumen=
ſpenden und die zahlreichen ſchriftlichen Tröſiungen von
nah und fern.
Frau Magdalene Möſer Bwe., geb. Delp
Dr. Jur. Ludwig Möſer, Rechtsanwalt.
Darmſiadt, den 2. November 1933.
(13355
Statt Karten.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, heute meine
liebe Frau, meine gute, treuſorgende Mutter,
Schwiegermutter, Großmutter, Schweſter,
Schwä=
gerin und Tante
geb. Loos
nach langem, ſchwerem, mit größter Geduld
er=
tragenem Leiden im 70. Lebensjahre zu ſich in die
Ewigkeit abzurufen.
In tiefer Trauer:
Heinrich Germann
Auguſt Grimm und Frau, geb. Germann
Pfarrer i. R. Medert und Frau, geb. L00s
Medizinalrat Dr. Hofmann u. Frau, geb. Loos
und zwei Enkelkinder.
Meſſel, Darmſtadt, Mühlhauſen i. Th.,
den 3. November 1933.
Die Beerdigung findet ſtatt: Montag, 6. November,
nachmittags 3 Uhr, vom Trauerhauſe aus. (13368
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Samstag, 4. November 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 306 — Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 4 November 1933.
Auch uniformierte Beamke erweiſen den
deutſchen Gruß.
Stpr. Einem Rundſchreiben des Herrn Staatsminiſters
ent=
ehmen wir, daß in Zukunft auch von uniformierten
eamten mit Kopfbedeckung der deutſche Gruß
nzuwenden iſt. Verkehrspoſten grüßen nur durch
innehmen der Grundſtellung, falls die
Aus=
bung ihres Dienſtes überhaupt eine
Grußer=
eiſung zuläßt.
Mikkeilungen des Perſonglamkes.
In den Ruheſtand verſetzt wurden: Auf Nachſuchen: Am 23.
ktober die Techniſche Lehrerin an der Volksſchule zu Eberſtadt
n Kreiſe Darmſtadt Anna Mahr, die Techniſche Lehrerin an
er Volksſchule zu Laubenheim und Umgegend im Kreiſe Mainz
va Stenner; am 28. Oktober der Lehrer an der Volksſchule
1 Oppenrod im Kreiſe Gießen Ludwig Keil die Techniſche
ehrerin an der Volksſchule zu Darmſtadt Ida Mahr, der
Leh=
er an der Volksſchule zu Nierſtein im Kreiſe Oppenheim
Hein=
ch Schwamb, die letzten fünf mit Wirkung vom 1
Novem=
er 1933 an; auf Grund des § 6 des Geſetzes zur
Wiederher=
ellung des Berufsbeamtentums vom 7. April 1933 (RGBl.
v. 175): am 19. Oktober 1933 der Studienrat an der Kunſt= und
jewerbeſchule zu Mainz Profeſſor Jakob Hubert Pinand im
ntereſſe des Dienſtes mit Wirkung vom 1. Januar 1934 an.
Entlaſſen wurde auf Grund des § 4 des Geſetzes zur
Wie=
erherſtellung des Berufsbeamtentums vom 7. April 1933 (RGBl.
z. 175) am 28 Oktober 1933 der Verwaltungsſekretär bei der
ſeſſiſchen Verſicherungsanſtalt für gemeindliche Beamte Emil
achmitt mit ſofortiger Wirkung aus dem Dienſte dieſer Anſtalt.
Entzogen wurde auf Grund des § 4 Abſ. 2 des dritten
Ge=
itzes zur Aenderung des Geſetzes zur Wiederherſtellung des
Zerufsbeamtentums vom 22. September 1933 (RGBl. S. 655):
Im 4. Oktober 1933 dem Oberſtudiendirektor i. R. Dr. Hermann
otockhauſen zu Offenbach; am 21. Oktober dem Rektor i. R.
Vilhelm Pebler zu Büdingen, dem Rektor i. R. Johannes
Vetzel zu Pfungſtadt. Kreis Darmſtadt, das ihnen nach dem
äuhegehaltsgeſetz ſeither bewilligte Ruhegeld mit ſofortiger
Virkung.
Zugelaſſen wurde: am 26. Oktober 1933 der Bürgermeiſter
D. Franz Ludwig Alexander in Gonſenheim zur
Rechts=
inwaltſchaft bei dem Amtsgericht Mainz und gleichzeitig bei dem
Landgericht der Provinz Rheinheſſen in Mainz.
Verſetzt wurde: am 20. Oktober 1933 auf Grund des § 5 des
Heſetzes zur Wiederherſtellung des Berufsbeamtentums vom 7.
April 1933 der Oberſtudienrat an dem Gymnaſium und der
Ober=
ealſchule zu Dieburg, Jakob Beck, in die Stelle eines
Studien=
ats an der Oberrealſchule am Stadthaus in Offenbach a. M.
inter Belaſſung der bisherigen Amtsbezeichnung und des
Dienſt=
inkommens mit Wirkung vom 1. Oktober 1933 an.
— Jubiläumsausſtellung Johannes Lippmann. Der Beſuch
er anläßlich des 75. Geburtstages unſeres Lichtenberger
Alt=
neiſters veranſtalteten Ausſtellung iſt erfreulicherweiſe ſehr gut
ind übertrifft den der vorhergehenden Ausſtellungen um ein
Veſentliches. Ueber verſchiedene der im Oberlichtſaal
ausgeſtell=
en Oelbilder ſchweben Verkaufsverhandlungen, die
vorausſicht=
ich demnächſt zum Abſchluß kommen werden. Auch der
Kunſt=
ſerein iſt als Käufer aufgetreten, indem er als Gewinne für
eine Weihnachtsperloſung die Arbeiten „Winterſtudie bei
Lich=
enberg” und „Kornſchnitt” erworben hat. Es ſteht zu erwarten,
aß ſich auch kommenden Sonntag die Darmſtädter Kunſtfreunde
n großer Zahl in der Kunſthalle am Rheintor einfinden
wer=
den. Die Ausſtellung iſt geöffnet werktags von 11—16 Uhr und
Sonntags von 10—13,30 Uhr.
Hefſiſches Landestheater.
Großes Haus Samstag4. November Anf. 19½, Ende nach 22 Uhr. (Außer Miete).
Preiſe 0.50—3.00
Der Troubadour. Sonntag
5. Novembe Anf. 19, Ende 22 Uhr. E7.
Preiſe 0.70—5.50
Gräfin Mariza. Montag
6. November Anf. 20, Ende gegen 22 Uhr.
Zweites Sinfonielonzert. Preiſe 0.90—5.00 Dienstag
7. November Anf. 19½, Ende 22½ Uhr. 4 6.
Preiſe 0.70—5.50
Gräfin Mariza. Mittwoch
8. November Anf. 19½ Ende vor 22½ Uhr. B 7.
Zar und Zimmermann. Preiſe 0.70—5.50 Donnerstag
9. Novembe= Anf. 19½, Ende 22.45 Uhr. D Bühne K 3.
Preiſe 0.50—4.50
Prinz von Homburg. Freitag
10. November Anf. 20, Ende nach 22 Uhr. D6.
Jugend von Langemarck. Preiſe 0.50—4.50 Samstag
11. November Anf. 19½: Ende 22½4 Uhr. E.8.
Preiſe 0.70—5.50
Tiefland. Sonnrag
12. November Anf. 19½, Enden. 22. D. Bühne 0 3 Gr. I—IV.
Ingend von Langemarck. Preiſe 0.50—4.50 Kleines Haus Samstag
4. November Anf 19½,Ende22 Uhr D. Bühne H3 Zuſatzm. 9
Preiſe 0.70—3.80
Töchter Ihrer Exzellenz. Sonntag
5. November Anf. 19½, Ende 22 Uhr. Zuſatzmiete III 2.
Hut ab vor Onkel Eddie. Preiſe 0.70—3.80 Montag
6. November Große Modenſchau.
Auf. 16 u. 20 Uhr.
Nachmittags 0.50—1.00, abends 0.50—1.50 Zuſatzmiete / 3.
Diensrag
Anf. 20, Ende 22½ Uhr.
Preiſe 0 70—3.80
7. November Hut ab vor Onkel Eddie. Anf. 20, Ende 22½ Uhr. Zuſatzmiete II1 3.
Donnerstag
Preiſe 0.80—4.50
9. November Aleſſandro Stradella. Gne
11. November Anf: 19½, End 22. D. Bühne H 3, Zuſatzm 10
Preiſe 0.70—3.80
Töchter Ihrer Exzellenz. Sonnrag
12. November Anf. 19½, Ende 21¾ Uhr. Zuſatzmiete T3.
Preiſe 0.80—4.50
Aleſſandro Stradella.
Landestheater. Heute Samstag findet im Großen Haus
S Heſſ. Landestheaters zugunſten der Winterhilfe, veranſtaltet
om Landestheater, die Aufführung des „Troubadour” ſtatt.
dir unterſtützen ſomit das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes.
m Laufe des Winters werden noch verſchiedene Veranſtaltungen
gunſten der WH. im Landestheater folgen. Volkstümliche Preiſe
nachen den Beſuch für jeden Volksgenoſſen möglich. Die
Auffüh=
ung des Troubadour wird muſikaliſch geleitet von Fritz Bohne.
e Hauptpartien ſind beſetzt mit: Graf Luna: Johannes Drath,
eonore: Maria Reining, Acuzena: Magda Strack, Manrico:
Heinr. Allmeroth, Ferrando: Heinz Schlüter, Ines; Armella
ſauer. Rues: Eugen Vogt, Alter Zigeuner: Kurttheo Ritzhaupt,
dte: Heinz Langer. — Im Kleinen Haus wird das Luſtſpiel
tochter Ihrer Exzell enz wiederholt in der bekannten
ten Beſetzung der Hauptrollen. — Die Neuaufführung der
Ope=
ekte „Gräfin Mariza” in den Hauptpartien mit Erna von
eorgi, Dr. Heinrich Allmeroth, Suſi Gmeiner, Heini
Handſchuh=
ſcher, Heinrich Kuhn findet am Sonntag im Großen Haus um
Uhr ſtatt. Muſikaliſche Leitung hat Norbert Schultze. — Im
einen Haus iſt die Wiederholung des Luſtſpiels „Hut ab vor
„Ntel Eddie” in der Inſzenierung von Heinz Stieda mit
(athe Gothe, Marianne Mewes, Heinz Langer und Paul Gehre
den Hauptrollen.
Am Montag iſt im Großen Haus das zweite Sinfonie=
Nouzert unter Leitung des Kapellmeiſters Karl Friderich, der
un den Anfang der Vortragsfolge Max Regers „Vaterländiſche
Ouvertüre, geſetzt hat, die an dieſem Abend ihre hieſige
Erſtauf=
ſührung erlebt. Der Komponiſt ſchrieb dieſes Werk im Jahre 1915
und widmete es dem deutſchen Heere. Eine in Darmſtadt wohl=
Dekannte, Pianiſtin, Meta Hagedorn, ſpielt das ſelten zu
rende Klavierkonzert B=Dur von Beethoven und die Wan=
Verer=Fantaſie” von Schubert=Liſzt. Den Abſchluß der
Vortrags=
jolge bildet Beethovens gewaltige C=Moll=Sinfonie.
Winkerhilfswerk des deutſchen Volkes
Burmftaut 19st 94.
Der Führer wünſcht, daß kein deutſcher Volksgenoſſe in dieſem
Winter hungert oder friert. An das Winterhilfswerk werden
da=
her große Aufgaben geſtellt.
Es iſt für jeden bedrängten Haushalt je nach ſeiner Kopfzahl
eine Zuwendung in beſtimmter Höhe vorgeſehen. Dieſe tritt in
Erſcheinung, entweder in Form von Kartoffeln. Brand. Textilien
und Altkleidern, Lebensmitteln oder Eſſen aus der
Winterhilfs=
küche. Will ein Bewerber von einer dieſer zur Verfügung
ſtehen=
den Gaben keinen Gebrauch machen, ſo erhält er im Geſamtwert
nicht weniger, als ihm zuſteht. Er kann dann von den anderen
Arten entſprechend mehr erhalten.
Techniſch iſt alles für die Ausgabe aufs Beſte vorbereitet.
Achte jeder darauf, daß er laut dem in den Tageszeitungen
er=
ſcheinenden Aufruf mit allem Erforderlichen, wenn ſein Buchſtabe
an der Reihe iſt, bei der richtigen Ausgabe=Stelle pünktlich
erſcheint.
Wir bemühen uns auf das äußerſte.
dafür zu ſorgen, daß wenigſtens dem
Hunger in derſchlimmſten Auswirkung
Einhalt geboten wird.,
Uer Kaittn
Spendeneinſendungen auf Poſtſcheckkonto Frankfurt/M. Nr. 28100.
Die hunen Bort!
Das Winterhilfswerk, Kreis Darmſtadt, teilt mit:
Die Verteilung der Kohlengutſcheine an alle
Hilfs=
bedürftigen Darmſtadts beginnt am Montag, den 6. November
1933, durch die Ortsgruppen der Nationalſozialiſtiſchen
Volks=
wohlfahrt
Die erſte Kartoffelverteilung in Darmſtadt erfolgt
am Samstag, den 4. November 1933, vormittags Es werden
zu=
erſt die hilfsbedürftigen kinderreichen Familien beliefert. Wer
bis zum Freitag abend im Beſitze einer entſprechenden
Auffor=
derungskarte iſt, hat ſich am Samstag vormittag zur
angegebe=
nen Zeit an dem auf der Karte bezeichneten Güterwagen zu
mel=
den. Säcke oder Körbe, Handkarren uſw. ſind mitzubringen.
In der kommenden Woche geht die Kartoffelbelieferung
wei=
ter. Es wird keiner vergeſſen.
Habt keine Sorge, es wird niemand hungern und frieren.
Darmſtadt, den 2. November 1933.
Der Gauführer des Winterhilfswerks:
gez.: Haug.
Der Kreisführer des Winterhilfswerks:
gez.: Biedenkapp.
Der erſte Kartoffelzug
des Winterhilfswerks trifft heute
vormit=
tag um 9 Uhr im Güterbahnhof
in Darmſtadt ein.
Die Karkoffelbelieferung durch das Winkerhilfswerk.
Am Samstag, den 4. November 1933, vormittags 9 Uhr,
trifft auf dem Darmſtädter Güterbahnhof der erſte Kartoffelzug
ein. Die Uebergabe der Kartoffeln an die Hilfsbedürftigen
er=
folgt in feierlicher Form.
Der Kreisführer des WHW. des Kreiſes Groß=Gerau, der
dieſe Lieferung aufbringt, übergibt mit dem Bekenntnis der
Ver=
bundenheit von Stadt und Land die geſammelten Kartoffeln an
den Gauführer des WHW., Bürgermeiſter Haug. Bürgermeiſter
Haug wird die Sammlung als den Sozialismus der Tat
anneh=
men und den Gedanken der Volksgemeinſchaft damit unter
Be=
weis ſtellen.
Hierauf erfolgt die Weitergabe an den Kreisführer von
Darmſtadt und damit die Ausgabe an die Bedürftigen
Die Spitzen der nat.=ſoz. Bewegung und der Behörden ſind
eingeladen. SA. und SS. ſtellen Ehrenabteilungen.
Die Darmſtädter Bevölkerung wird zur Teilnahme
aufge=
fordert.
Hausfrauen — Mütter! Vollendet das Werk des Führers
Opferſinn des Reichsbahnperſonals. Von den Bedienſteten
des Reichsbahndirektionsbezirks Mainz wurden im Monat
Oktober abgeführt: für die Arbeitsſpende über 19 000 RM., für
die Winterhilfsſpende über 22 000 RM. Hierbei iſt zu
berückſich=
tigen, daß die 22 000 RM. für die Winterhilfsſpende kein
voll=
ſtändiges Bild geben, da eine größere Anzahl Bedienſteter bei
en örtlichen Wohlfahrtseinrichtungen gezeichnet hat.
Aufraf sam Berac ver Hinfontelenzerte!
Es iſt unſer Führer Adolf Hitler, der anläßlich der
Grundſteinlegung zum „Haus der deutſchen Kunſt” in München
dies geſagt hat:
„Wenn wir die Wiederaufrichtung unſeres Volkes als
Auf=
gabe unſerer Zeit und unſeres Lebens empfinden, ſehen wir vor
uns nicht nur die leidende Wirtſchaft, ſondern ebenſo die
be=
drohte Kultur, nicht nur die Not des Leibes, ſondern nicht
weniger die Not der Seele, und wir können uns keinen
Wieder=
aufſtieg des deutſchen Volkes denken, wenn nicht wieder erſtehen
auch die deutſche Kultur und vor allem die deutſche Kunſt.
Darmſtädter Volksgenoſſen! Euch gehört in den
Sinfonie=
konzerten des Landestheater=Orcheſters ein
Ge=
biet künſtleriſchen Lebens, das in einer durch viele Jahrzehnte
geführten ruhmvollen Entwicklung ſich entfaltet hat und
gewach=
ſen iſt, und Widerhall weit über die Stadtgrenzen hinaus ſich
er=
rang. Euch iſt letzten Endes die Pflege dieſes Gutes, die
Erhal=
tung eines Kulturfaktors von größter Bedeutung anvertraut!
Ihr ſeid es, die Ihr die ſtolze Pflicht habt, durch den Beſuch
die=
ſer Konzerte tatkräftig dafür zu ſorgen, daß nicht etwas
verküm=
mern muß oder gar in ſeinem Beſtand in Gefahr gerät, das den
Ruf Eurer Stadt als anerkannter Kunſtſtadt mitbegründen und
ſteigern half
Das erſte Sinfoniekonzert war nicht gut beſucht — füllt im
zweiten Konzert am 6. November die Reihen, die Ihr dort
leer=
gelaſſen habt! Gerade die 5. Sinfonie Beethovens, die den
Haupt=
teil der Vortragsfolge ausmacht, iſt ein Werk, das in den Tagen
vor dem 12. November — dem Entſcheidungstag des deutſchen
Volkes! — von höchſter innerer Bedeutung und zum geſteigerten
Erlebnis werden kann. — Laßt dieſen Ruf. dieſe Bitte an Euch
nicht ungehört verhallen, kommt, damit wir gemeinſam mit Euch
der Kunſt dienen, und ſie erleben können!
Karl Friderich.
Unkerhalkungsabend der Winkerhilfe.
Heute abend veranſtaltet das Winterhilfswerk des Deutſchen
Volkes. Kreisleitung Darmſtadt, in den Räumen der „Vereinigten
Geſellſchaft”, Rheinſtraße 36, einen Unterhaltungsabend mit Tanz.
für den als Träger der D.H.V., Ortsgruppe Darmſtadt,
verant=
wörtlich zeichnet.
Die volkstümliche Ausgeſtaltung des Abends bietet in einer
erleſenen Vortragsfolge für jeden Volksgenoſſen einen hohen.
künſtleriſchen Genuß. Opernſänger Heinrich Blaſel, der ſo
erfolg=
reiche Fürſt Jgor des Heſſ. Landestheaters, bringt die Hans=Sachs=
Anſprache aus „Meiſterſinger” und im zweiten Teil der Folge
die ſchönſten Loewe=Balladen. Konzertſängerin Tilly Amelung
wird das Gebet aus „Tosca” und im heiteren Teil u. a. „
Ge=
ſchichten aus dem Wiener Wald” mit großem Orcheſter zu Gehör
bringen. Die Begleitung am Flügel übernahm in
liebenswür=
diger Weiſe der Pianiſt Kapellmeiſter Guſtav Beck, das Orcheſter
(Brigade=Kapelle 50) unter Führung von Kapellmeiſter W.
Schlupp vermittelt Weiſen von Mozart und Karl Maria v. Weber.
Die Damen Reiß vom Landestheater tanzen Bach und Brahms
und als Auftakt zum deutſchen Geſellſchaftstanz „Wiener Blut”
in Biedermeier. Die Anſage aber hat der allen Darmſtädtern ſo
wohlbekannte Eduard Göbel.
Zwei Tanzkapellen in Stärke von je 15 Mann in Soliſten=
Beſetzung werden nach Schluß der Vortragsfolge bis in die frühen
Morgenſtunden tätia ſein. Das Meiſterſchaftstanzpaar Bäulke
zeigt neue deutſche Tänze.
Um einer recht großen Anzahl von Volksgenoſſen einen
wirk=
lich genußreichen Abend bieten zu können, wurde in Anſehung der
Güte des Programms der Eintrittspreis niedrig bemeſſen: 1.
RM. einſchließlich Tanz nur im Vorverkauf (ſ. Anzeige) 1,50 RM.
Abendkaſſe. Stellenloſe Kameraden 0,50 RM. gegen Ausweis
auf der Geſchäftsſtelle des D.H.V., Rheinſtraße 35. —
Verzehr=
preiſe erheblich verbilligt.
Jeder Beſucher wird einen volksdeutſchen Abend in
kamerad=
ſchaftlicher Verbundenheit erleben und damit vor allem die
Ar=
beit des Winterhilfswerks unterſtützen. Ein ausverkauftes Haus
ſichert vielen notleidenden Volksgenoſſen Hilfe in Wintersnot.
Volksgenoſſen helft helfen!
Die Sammelwagen kommen nochmals!
Bei der Einſammlung der Spenden (getragene
Kleidungs=
ſtücke, Schuhe, Wäſche, Bettzeug, Möbel und ſonſtiger Hausrat)
ſind nicht alle Spenden erfaßt worden. Es findet deshalb eine
Nachleſe ſtatt und zwar:
Samstag, den 4. November 1933. in den
Vormittags=
ſtunden in den nachgenannten Straßen; Bismarckſtraße,
Friedrich=
ſtraße. Bleichſtraße, Grafenſtraße (nördlich der Rheinſtraße).
Fuchs=
ſtraße, Georgenſtraße Kaſinoſtraße, Landgraf=Philipp=Anlage
(nördlich der Rheinſtraße), Allee, Boelckeplatz, Damaſchkeplatz,
Dornheimerweg. Feldbergſtraße, Illigweg. Külpſtraße
Molden=
hauerweg, Michaeliſtraße, Mornewegſtraße und =Platz. Otto=
Wolfskehl=Straße, Poſtſtraße Rabenauſtraße, Rodenſteinerweg,
Rößlerſtraße, Steubenplatz, Wedekindweg. Am Herrenacker,
Mar=
ſtallſtraße.
Montag, den 6. November 1933, in den
Vor=
mittagsſtunden, in den nachgenannten Straßen:
Wilhelminenſtr Peter=Gemeinderſtr., Grafenſtr (ſüdlich der
Rheinſtr.) Saalbauſtr., Neckarſtr., Landgraf=Philipp=Anlage (
ſüd=
ich der Rheinſtraße), Hindenburgſtr., Rheinſtr., Mackenſenſtr.,
Eliſabethenſtr., Hölgesſtr., Hügelſtr., Sandſtr., Riedeſelſtr.,
Zim=
merſtr., Weyprechtſtr., Holzhofallee. Am Hopfengarten,
Schrauten=
bachweg, Schepp=Allee, Im Höllchen, Am Weinweg.
— Deutſcher Luthertag. In dieſen Tagen ſind die
Feſtabzei=
chen an die Gemeindehelfer und =helferinnen zum Verkauf an die
Gemeindeglieder verteilt worden. Preis 25 Pfg. Sie ſtellen das
Wappen dar, das Luther ſich ſelbſt erwählt hat, wie auch den
Wappenſpruch dazu: Des Chriſten Herz auf Roſen geht, wenn’s
mitten unterm Kreuze ſteht. Es ſollte Ehrenſache jedes
Evan=
geliſchen ſein, dieſes Feſtabzeichen zu erwerben und am 19.
No=
vember, an welchem Tag der 450. Geburtstag Luthers gefeiert
wird, als öffentliches Bekenntnis tragen. Zugleich gilt es als
Eintrittsausweis für die große Hauptverſammlung, die am Abend
des 19. November in der Städtiſchen Feſthalle ſtattfindet.
Hier=
für ſollen noch numerierte Karten zu 1.— Mk. ausgegeben
wer=
den. Die Verkaufsſtellen hierfür werden noch rechtzeitig bekannt
gemacht.
Teilnehmer an der Wirtſchaftstreuekundgebung in Berlin.
am 7. Nrvember, erhalten auf den Reichsbahnſtrecken zur
Fahrt nach Berlin und zurück Sonntagsrückfahrkarten
gegen Vorzeigen einer Beſcheinigung einer Induſtrie= und
Han=
delskammer nach vorgeſchriebenem Muſter. Die
Sonntagsrück=
fahrkarten gelten vom 6. November bis zum 8. November. 24 Uhr
(ſpäteſter Antritt der Rückfahrt).
„Das Tier in der Deutſchen Kunſt‟. Die am 15. Oktober
1933, alſo vor etwa 14 Tagen, eröffnete Ausſtellung im
Heſſi=
ſchen Landesmuſeum wurde bis einſchließlich 1. November 1933
von 5225 Perſonen, ferner von 12 Lehrern und 218 Schülern
beſucht. Zahlreiche Führungen, die auf Wunſch noch für Vereine,
Geſellſchaften und Schulen in den nächſten 4 Wochen veranſtaltet
werden ſollen, werden dieſe Zahl hoffentlich noch erheblich
ver=
mehren. Die öffentlichen Beſuchszeiten ſind: Sonntags von 10
bis 13 Uhr, Dienstags, Donnerstags und Freitags von 11—13
Uhr und Mittwochs und Samstags von 14—16 Uhr. Der
Ein=
tritt iſt frei.
— Muſikverein. Die nächſte Probe für Damen und Herren
findet am Dienstag, den 7. November, um 8 Uhr, unter Leitung
von Kapellmeiſter Friderich ſtatt. Die nochmalige Verlegung
mußte wegen des am Montag ſtattfindenden Sinfonieko zertes
erfolgen.
ehr geſchätzten Künſtler, geben nach längerer Unterbrechung ab
heute Samstag, im Orpheum ein kurzes Gaſtſpiel in dem
humorreichen Operetten=Schwank „Mädels von heute!”
Seinen zahlreichen Darmſtädter Freunden präſentiert ſich
Ber=
tram in ſeiner grotesken Glanzrolle als „Maurermeiſter
Knolle” während Marga Peter als „Filmſtar
Joſe=
fine Gora” ihren Charme ſpielen läßt
— Märchenaufführung im Orpheum. Nach dem großen
Er=
folg der „Max= und Moritz=Bühne” gelangt morgen, Sonntag,
nachmittags halb 4 Uhr, das reizende Zaubermärchen „Die
Gold=
ſpinnerin” zur Aufführung. Preiſe allerbilligſt von 20 bis 80
Pfg. Karten im Kiosk gegenüber dem Verkehrsbüro ſowie an der
Orpheumskaſſe. (S. Anzeige.)
Seite 6 — Nr. 306
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 4. November 1333
R
BüLtn s.
Einkopfgerichke.
Was früher ein gutes Kochbuch ſein wollte, das begann ſeine
Rezepte allemal mit der kategoriſchen Aufforderung: Man
nehme . . . Da entſinne ich mich, daß meine Geſchwiſter und ich
vor vielen Jahren, als die Mutter zum erſtenmal ein
Eintopf=
gericht auf den Tiſch brachte, ein großes Rätſelraten begannen
über die Frage, was ſie wohl dazu alles „genommen” hätte. Das
roch und ſchmeckte gut und hieß „Eiriſch S=ti=u”, wie die
Mutter uns belehrte, aber was alles darinnen war, das weiß ich
bis heute nicht recht, trotzdem ich es inzwiſchen ſchon oft gegeſſen
habe und es immer wieder vorzüglich fand.
Aber außer dieſem Eintopfgericht mit dem ſchweren Namen
hatte Mutter noch zwei andere abwechſelnd in Bereitſchaft, und
die hatten, ſo luſtige und urdeutſche Namen, daß wir ſie ſchon
deshalb gerne aßen. Sie wurden gemiſcht aus Sauerkraut oder
eingemachten Bohnen und Kartoffelbrei und hießen „
Bram=
bes” oder „Stambes” oder „Schlawrijux”. (Für die
rich=
tige Schreibweiſe von „Schlawrijux” kann ich allerdings nicht
garantieren.)
Die dritte Begegnung mit Eintopfgerichten hatte ich dann
— treu vereint mit Millionen von gleich tüchtigen
Volksgenoſ=
ſen — während dies Krieges, wenn die Feldküche angerückt kam.
Da gab es „Dörrobſtnudeln”, „Blauer Heinrich”
„Drahtverhau” und wie die ſchönen Sachen alle hießen,
deren Rezepte lernbegierige Hausfrauen von jedem echten
Front=
ſoldaten erfragen können. Uebrigens finde ich, wir häben
da=
mals mit unſeren Eintopfgerichten gerade ſo viele und gerade
ſo große Heldentaten vollbracht, wie die von der anderen Seite
mit ihrem Braten und ihrem Weißbrot. Und das war ja
ſchließ=
lich die Hauptſache.
Ja, und mit dieſer Hauptſache bin ich endlich auch auf dem
Thema des heutigen Tages. Wenn einmal ein franzöſiſcher König
den Wunſch ausgeſprochen hat jeder ſeiner Untertanen, möge
Sonntags ein Huhn im Topf haben, ſo ſagen wir heute: Jeder
Volksgenoſſe ſoll an jedem erſten Sonntag im Monat ſein
Ein=
topfgericht auf dem Tiſch haben! Und daß er das hat, das iſt
— ſo meine ich — unendlich viel wichtiger, als daß man ihm
das fetteſte Huhn in den Topf wünſcht, das er doch nicht hat.
Huberkus=Tag, Fuchsjagd und Rennen.
Wenn der Wind über die Stoppeln fegt, wenn ſich, das Laub
färbt und der Herbſt ſich mit ſeiner einzigen Pracht über die
Land=
ſchaft breitet, dann zieht es den Reiter als Abſchluß der
ſommer=
lichen Spazierritte hinaus zum fröhlichen Jagen hinter den
Hun=
den oder hinter dem flott führenden Maſter. Und wenn die
Blät=
ter fallen und die Tage rauher und kürzer werden, dann ſteht der
Hubertus=Tag bevor — „Reiter=Weihnacht” —, der Tag der
Reiter und Jagdreiter, der dem Gott der Jagd und der Reiterei
geweiht iſt . . . Halali, als Abſchluß eines Reiterjahres. Und
wer wollte nicht dabei ſein?! Im Sattel oder als Zuſchauer?!
Am kommenden Sonntag veranſtaltet der
Darm=
ſtädter Reiterverein ſeinen diesjährigen Hubertus=Tag —
eigentlich iſt es der 3. November — mit einer Fuchsjagd, einigen
Jagdſpringen und Rennen. Das Gelände am Griesheimer Sand
iſt wundervoll für eine derartige Jagd geeignet. Die Jagd wird
über 4000 Meter führen. Stelldichein iſt um 2 Uhr auf dem
Ka=
ſernenhof am Stall Schott angeſetzt. Zuſchauer werden
nachmit=
tags 2.20 Uhr vom Griesheimer Haus aus geführt und können die
Jagd faſt ganz verfolgen, um anſchließend intereſſante Kämpfe zu
Pferde zu ſehen. Es werden mehrere Rennen und einige
Jagdſppingen ausgetragen werden. Viel Spaß wird u. a.
ein Langſamreiten auslöſen, webei der Langſamſte der
Sieger iſt! Es ſteht eine zahlreiche Beteiligung in Ausſicht.
Unſere grünen Reiter der Heſſiſchen Bereitſchaftspolizei und die
Ländlichen mit ihren guten Pferden werden ſich natürlich auch
wie in den Vorjahren beteiligen. Auch in dieſem Jahre wird der
Hubertus=Tag in Darmſtadt ein Ehren= und Feiertag für unſere
Reiterei ſein! Horrido!,
— Johannesgemeinde. Für die verſtorbene Vorſitzende
un=
ſeres Frauenvereins, Frau Sanitätsrat Dr. Brückner, wird am
Mittwoch, den 8. November, abends um 8 Uhr, im Gemeindehaus
eine ſchlichte Gedenkfeier ſtattfinden. Eingeladen ſind dazu
beſon=
ders die Mitglieder des Frauenvereins der Johannesgemeinde,
aber auch die ſonſtigen Freunde der Verſtorbenen. — Am
Sonn=
tag, den 5. November, feiern wir das Reformationsfeſt. Außer
dem Hauptgottesdienſt, mit dem die Feier des heiligen
Abend=
mahls verbunden iſt, findet um 5 Uhr ein liturgiſcher
Gottesdienſt ſtatt, bei dem Frau Eva Maria Allmanritter
Lieder aus der Reformationszeit ſingen und Herr Hannewald
Geige ſpielen wird. — Die nächſte Helferſitzung findet Montag,
den 6. November, um 5 Uhr, für den Nordbezirk und um 6 Uhr
für den Südbezirk ſtatt.
— Stadtkirche. In den beiden Gottesdienſten des
Reforma=
tionsfeſtes, Sonntag, den 5. November, wird der Stadtkirchenchor
mitwirken. Im Vormittagsgottesdienſt, 10 Uhr,
ſingt er zwei Chöre von Haßler und Prätorius, außerdem im
Wechſel mit der Gemeinde das Tedeum deutſch, mit Verwendung
der beiden Orgeln. Im Abendgottesdienſt um 5 Uhr
wird der Chor Bachs Kantate „Ein feſte Burg” zur
Aufführung bringen. Es ſind dabei beteiligt das
Kammer=
orcheſter des Kampfbundes für Deutſche Kultur
Ortsgruppe Darmſtadt, ſowie Frau Maſer=Schilling (Alt),
Erika Hahn (Sopran), Hrch. Landzettel (Tenor),
Johs. Biſchoff (Baß), Dr. L. Borngäſſer (Orgel). Die
Anſprache hält Herr Pfarrer Lautenſchläger. Die Leitung
der Kantate liegt in den Händen von Stadtorganiſt Studienrat
W. Borngäſſer. Die gedruckte Gottesdienſtordnung iſt beim
Eingang in die Kirche zu haben.
Techniſche Nokhilfe.
Wochenprogramm.
Sonntag, 5. November: Dienſtfrei.
Montag, 6. November, 20.30 Uhr: Monatsverſammlung im
Verkehrslokal „Reichskrone” Mühlſtraße 5, für alle Nothelfer,
einſchließlich des Muſikzuges. Wegen Bekanntgabe der neuen
Richtlinien des Reichsinnenminiſteriums und ſonſtiger
Dienſt=
anweiſungen iſt das Erſcheinen aller Nothelfer, auch
derjeni=
gen, die noch nicht verpflichtet ſind, unbedingte Pflicht.
Dienstag, 7. November, 19 Uhr: Antreten der zur SA.
über=
zuführenden Hilfspioniere im Marſtall.
Mittwoch, 8. November, 19.30 Uhr: Antreten der geſamten
Nachrichtenabteilung im Marſtall. — 20 Uhr: Gastrupp I
und II im Marſtall zum Unterricht.
Donnerstag 9. November 18 Uhr: Führerbeſprechung im
Marſtall. — 19 Uhr: Antreten aller uniformierten Nothelfer
zur gemeinſamen Uebung. — 20.30 Uhr: Geſamtprobe des
Muſikzuges im Verkehrslokal „Reichskrone‟. Mühlſtraße 5. —
Anſchließend gemutliches Beiſammenſein aller dienſtfreien
Not=
helfer.
Freitag, 10. November. 19.30 Uhr: Antreten des geſamten
Nachrichtentrupps im Marſtall. — 20 Uhr: Gastrupp I und II
auf der Feuerwache hinter der Stadtkirche.
Samstag, 11. November: Dienſtfrei.
Sonntag 12. November: Wahlſonntag.
Es wird bekannt gemacht, daß durch die Reichsführung der
T.N. die Mitgliedſperre aufgehoben iſt. Anmeldungen,
insbeſon=
dere von techniſch vorgebildeten, abſolut national eingeſtellten
Volksgenoſſen von rein ariſcher Abſtammung nimmt die
Geſchäfts=
ſtelle, Mathildenplatz 17. im Marſtall, Hofgebäude rechts,
vor=
mittags zwiſchen 10 und 12 Uhr, entgegen.
Zur Verſtärkung des Muſikzuges werden geeignete Vertreter
(Nothelfer) für Flöte, Klarinette und Baßtuba
ein=
geſtellt. Meldungen ebenfalls im Marſtall.
Lokale Veranſtalkungen.
— „Zum Heſſiſchen Haus”, Heute Schlachtfeſt und
jeden Sonntag Konzert. (Siehe Anzeige.)
— Geſellſchaftsabend mit Tanz Samstag und Sonntag im
Hotel Poſt (am Hauptbahnhof). (Siebe bitte heutige Anzeige.)
44. Bollverſammlung der Hefſiſchen Handwerkskammer.
Innungsführer Müller=Mainz
zum Präſidenken der Handwerkskammer gewählt.
Unter dem Vorſitz des von der Heſſ. Staatsregierung zum
Regierungsvertreter beſtellten Elektromeiſters Gamer=Worms.
Führer des deutſchen Elektrohandwerks, trat am Donnerstag, den
3. November, die 44. Vollverſammlung der Heſſ. Handwerkskammer
in Darmſtadt zuſammen. Die Verhandlungen, die in vollſter
Ein=
mütigkeit durchgeführt wurden, geſtalteten ſich in ihrem Verlauf
zu einer eindrucksvollen Kundgebung für die Geſchloſſenheit des
heſſiſchen Handwerks.
In ſeiner Begrüßungsanſprache bezeichnete der Sitzungsleiter
Gamer die großen Aufgaben, die heute dem Handwerk geſtellt
ſeien und die im Rahmen der berufsſtändiſchen Ordnung im
Sinne des Führerprinzips gelöſt werden müßten.
Infolge des Rücktritts von fünf Kammermitgliedern war
eine Neuwahl erforderlich geworden. In Beſtätigung einer
frühe=
ren Willensäußerung der Vollverſammlung wurden nunmehr
einſtimmig gewählt, die Herren: Bäckermeiſter Becker=Gau=
Heppenheim, Wagnermeiſter Luft=Neu=Iſenburg, Metzgermeiſter
Müller=Mainz, Zimmermeiſter Neumann=Schotten und
Schreinermeiſter Schott=Beerfelden. Unter großem Beifall
er=
folgte anſchließend die einſtimmige Wahl des Führers des heſſiſchen
Handwerks, Metzgermeiſter Fritz Müller=Mainz zum
Prä=
ſidenten der Heſſ. Handwerkskammer. Damit iſt die Leitung der
Kammer auch formell ſanktioniert und der Verſammlungsleiter
Gamer durfte der Zuſtimmung des geſamten heſſiſchen Handwerks
gewiß ſein, als er Herrn Präſidenten Müller den Dank für ſeine
raſtloſe Arbeit für das Handwerk ausſprach. Die Verleihung der
Ehrenkette an Präſident Müller durch den Reichsſtatthalter und
Gauleiter Sprenger in der Paulskirche zu Frankfurt a. M. am
21. Oktober ſei überall mit lebhafter Genugtuung begrüßt worden.
Im Zeichen des Führerprinzips beſchloß die
Vollverſamm=
lung anſchließend einſtimmig, den Kammervorſtand auf drei
Mit=
glieder zu beſchränken. Auf Grund einmütiger Wahl beſteht der
Vorſtand nunmehr aus den Herren: Innungsführer Müller als
Präſident, Elektromeiſter Gamer und Zimmermeiſter Neumann.
Der neue Kammervorſtand wird jeweils bei der Entſcheidung
be=
deutſamer Fachfragen zuſtändige Organiſationsführer der
betref=
fenden Handwerksgruppen zu Rate ziehen.
Anſchließend billigte die Vollverſammlung durch einſtimmigen
Beſchluß die Maßnahmen der Kammerführung ſeit der
natio=
nalen Erhebung, erteilte die erforderliche Entlaſtung und nahm
den neuen Voranſchlag an.
Weiterhin kamen noch eine Reihe von Fachangelegenheiten
zur Behandlung und einmütigen Erledigung. Als Vorſitzende der
Meiſterprüfungskommiſſionen wurden einhellig in Vorſchlag
ge=
bracht: Elektromeiſter Gamer=Worms für Rheinheſſen,
Schrei=
nermeiſter Schaefer=Darmſtadt für Starkenburg und
Buch=
bindermeiſter Steinhäuſer=Gießen für Oberheſſen. Die
be=
zeichneten Handwerkervertreter boten der Vollverſammlung als
bewährte Nationalſozialiſten und Handwerkerführer die Gewähr
dafür, daß die Meiſterprüfungen in Heſſen im Sinne idealer und
uneigennütziger Berufsauffaſſung durchgeführt werden.
Der Gründung des „Rhein=Mainiſchen Handwerkertags” in
Frankfurt a. M. am 22. Oktober, der einer beſonderen Initiative
des Herrn Reichsſtatthalters zu danken iſt, wurde mit Begeiſterung
allſeitig zugeſtimmt. Mit Genugtuung konnte noch die Leiſtung
des heſſiſchen Handwerks zur Adolf=Hitler=Spende zur Kenntnis
gebracht und weiterhin allen Beteiligten, für die muſtergültige
Durchführung der Reichswerbewoche des deutſchen Handwerks in
Heſſen gedankt werden.
In ſeinem Schlußwort wies der Verhandlungsleiter Gamer
nochmals nachdrücklich auf die große Verantwortung hin, die heute
jedem Handwerkervertreter auferlegt ſei. Autorität nach unten
und vollſte Verantwortlichkeit nach oben ſei die Parole. Jeder
müſſe ſich als Glied der Volksgemeinſchaft fühlen und namentlich
auf die Einigkeit im Handwerk bedacht ſein. Die Zeit der
Denun=
ziationen und der öden, unfruchtbaren Kritik ſei endgültig
vor=
bei. Am 12. November werde jeder Handwerker ſeine Pflicht tun.
der nicht als Verräter gelten wolle.
Mit einem dreifachen Sieg=Heil auf den Volkskanzler und
Führer der deutſchen Nation, Adolf Hitler, wurde die 44.
Voll=
verſammlung geſchloſſen, die in ihrem erhebend einmütigen
Ver=
lauf und nicht zuletzt durch die wiederholten packenden
Darlegun=
gen von Präſident Müller wegweiſend für die künftige
Entwick=
lung des heſſiſchen Handwerks bleiben wird.
Aus den Darmſtädker Lichtſpielkheakern.
Union.
„Glück im Schloß. Wenn ein alter, ebenſo begüterter wie
chroniſch vermieſter Junggeſelle ſich plötzlich auf ſeine drei
unehe=
lichen Kinder beſinnt, wenn er ſie dann aus den verſchiedenen
Himmelsrichtungen zuſammentrommeln läßt und die drei, die
dem zarten Kindesalter längſt entwachſen ſind, dann mit
ziem=
lichem Getöſe in dem Schloß des altmodiſchen, einſt ſo
lebemänni=
ſchen Papas auftauchen, ſo läßt ſich im weiteren Verlauf der
Handlung wohl ein Luſtſpiel erwarten. Das iſt es denn auch zum
Teil; zum anderen Teil ſpekulieren die Herſteller zum Ueberfluß
aber auch noch auf die Rührſeligkeit der Zuſchauer, in dem ſie
durch Vorführung ſchrecklich unechter Gefühle den Druck auf die
Tränendrüſen probieren. Hoffentlich vergeblich, denn dieſe
Mi=
ſchung von Humor und Sentimentalität iſt nicht erquicklich.
Neben einigen Partien aus dem humoriſtiſchen Teil iſt Luiſe
Ullrich der einzige Lichtblick in dieſem unglücklichen Baſtard
*
aus Rührſtück und Lachſchlager.
Aus der NSDAP.
Ungene
Abonnenteneverben
haben von jeher die strengste Anweisung,
nur in anständiger Form zu werben, das
„Darmstädter Tagblatt”, zu empfehlen und
auf seine Vorzüge hinzuweisen, aber dabei
nicht andere Blätter herabzusetzen. Es ist
nicht nur eine Selbstverständlichkeit, daß
jeder Wettbewerb in anständigen Bahnen zu
bleiben hat, sondern es ist auch von den
zuständigen amtlichen Stellen ausdrücklich
jedem Blatt verboten, einen Druck
auszu-
üben. oder mit Zwangsmitteln zu arbeiten.
Niemand „muß” ein Blatt abonnieren.
son-
dern jeder kann, ohne Nachteil, die Zeitung
lesen, die ihm zusagt.
Ausschneiden
Wenn nölig vorzeigen:
— Union=Theater. „Glück im Schloß” iſt der Titel des
luſti=
gen Tonfilms, der heute und folgende Tage zu ſehen iſt. In
den Hauptrollen des von Haſſo Preis inſzenierten Films
er=
ſcheinen Luiſe Ullrich, Richard Romanowſky, Gay Chriſtie, Eduard
Weſener, Eric Ode. Paul Beckers u. a. Die Muſik komponierte
Hans Sommer. Dem Film liegt das berühmte, vielgeſpielte
Bühnenwerk „Vater ſein dagegen ſehr” zugrunde, das wohl zu
den erfolgreichſten Werken der neueren Theaterliteratur gehört.
Dazu ein erſtklaſſiges Beiprogramm.
— In den Helia=Lichtſpielen läuft bis auf weiteres das
ge=
waltigſte Kriegserlebnis der Weſtfront, ein Dokument deutſchen
Heldentums, „Das Ringen um Verdun”. Jugendliche haben
Zutritt.
— Die Palaſt=Lichtſpiele bringen heute und folgende Tage
den Senſations=Tonfilm in deutſcher Sprache von ungeheurer
Spannung „Revolte im Zoo”, ein Filmwerk, das neben
wunder=
vollen Tieraufnahmen einen atemberaubenden Kampf im
Raub=
tierhaus zeigt. Dazu das gute Beiprogramm.
*Reſi=Theater. Hübſche Schlagerlieder ſingt Anny Ondra, die
Meiſterin des Humors, in „Die Tochter des Regiments”
ein luſtiger Soldatenfilm in den bunten Schotten=Uniformen.
Weitere Hauptrollen: Werner Fütterer, Otto Wallburg, Adele
Sandrock. Sonntag mittag Jugendvorſtellung: Tom Mix in „Tom
rechnet ab‟.
kauft 6
Nobelbe Menmahk
Schlltzenstraße 16
85a
Tageskalender für Samstag, den 4. November 1933.
Union: „Glück im Schloß”; Helia: Das Ringen um Verdun”;
Palaſt: „Revolte im Zoo”. — Reſi=Theater: „Die Tochter des
Regiments” — Orpheum: „Mädels von heute‟. — Konzerte:
Schillereck, Fürſtenauer Hof, Heſſiſches Haus, Hotel zur Poſt,
Rheingauer Weinſtube, Hammers Café. — Konkordiaſaal,
20 Uhr: Stiftungsfeſt der Kegler=Vereinigung. — Beſſunger
Turnhalle, 20 Uhr: Kerwe=Kränzchen.
Der Gaufunkwart. Die Tagung der Funkwarte und
öffent=
liche Rundfunkkundgebung mit Reichsſendeleiter Hadamovſky
in Frankfurt a. M. iſt auf den 1. und 2. Dezember verlegt. Die
urſprünglich für den 3. und 4. November in Frankfurt a. M.
vor=
geſehene Funkwartetagung fällt wegen der Wahlen aus.
Die Politiſche Abteilung. Infolge Erweiterung der Aufgaben
wird die Politiſche Abteilung vom Gau=Preſſeamt als
ſelbſtän=
dige Dienſtſtelle abgetrennt unter der Leitung des Pg.
Bicken=
dorf. (Tel. 20016 App. 32). Aller Schriftwechſel iſt wie bisher
an die Gauleitung, Adolf=Hitler=Haus zu richten.
HJ., Oberbann Starkenburg, Darmſtadt, Zeughausſtr. 2
(Tel. 2265.)
Betr.: Preſſe und Schulung. Am Samstag, den 4. November,
findet im „Haus der Hitler=Jugend‟. Darmſtadt, Zeughausſtr. 2,
abends um 8 Uhr, eine Preſſe= und Schulungstagung ſtatt, an
der alle Bann= und Unterbann=Preſſewarte, ſowie alle Bann=
und Unterbann=Schulungsleiter teilzunehmen haben. Den
Preſſe=
warten und Schulungsleitern der Gefolgſchaften und Scharen iſt
Erſcheinen freigeſtellt.
Betr.: Führerbeſprechungen. 1. Mitglieder des
Oberbann=
ſtabes: Montag, den 6. November, abends 6 Uhr, Zeughausſtr 2.
— 2. Bannführer 115, 117 und 249: Mittwoch, den 8. November,
abends 8 Uhr, Zeughausſtr. 2. — 3. Unterbannführer des
Ban=
nes 115: Donnerstag, den 9. November, abends 8 Uhr,
Zeug=
hausſtraße 2.
Kreis Darmſtadt der NSDAP.
Sämtliche Sammelausweiſe, die vom Kreisleiter Pg. Zürt
unterſchrieben ſind, werden hiermit für ungültig erklärt. Die
Ausweiſe ſind umgehend der Kreisleitung zurückzugeben
Samm=
ler, die ſolche Ausweiſe vorzeigen, ſind anzuhalten, die Ausweiſe
abzunehmen und der Kreisleitung abzuliefern.
NS.=Volkswohlfahrt, Ortsgruppe 9 (Mitte): Alle Helfer und
Helferinnen für das Sammeln beim Eintopfgericht am Sonntag,
den 5. November, werden gebeten, an dieſem Tage in der
Be=
rufsſchule. Ecke Karl= und Niederramſtädter Straße,
vormit=
tags pünktlich halb 9 Uhr, zu erſcheinen. Alſo nicht
Peſtalozziſchule.
Ortsgruppe 4 (Johannesviertel und Waldkolonie). Die
Ge=
ſchäftsſtelle der Ortsgruppe, Kahlertſtraße 15, iſt von ſofort ab
bis zum 12. November, täglich von 9—12 und von 15—19 Uhr
geöffnet. Anmeldung von Kranken uſw. zwecks Abholung für die
Wahl können daſelbſt abgegeben werden. Sämtliche Amtswalter
haben ſich täglich mindeſtens einmal zu melden.
Jungvolk, Fähnlein Yorck! Samstag. 15 Uhr: Antreten am
Steubenplatz.
Reichsluftſchußbund.
Wochenplan der Gasſchulung.
Donnerstag, 9. November, 20 Uhr: Frauenlehrgang A im
Realgymnaſium, Phyſikſaal, parterre.
Vortrag 1: Die Aufgaben des R. L.B. (1 Stunde). Referent:
Frau Eliſabeth Seidel.
Vortrag 2: Der zivile Luftſchutz (paſſive Luftſchutz)
einſchließ=
lich Flugmeldedienſt und Luftſchutzwarndienſt (1 Stunde).
Referent: Polizeikommiſſar Laukart.
Zu den weiteren Lehrgängen werden die Anmeldungen bei
der Polizeidirektion, Hügelſtraße, Zimmer 30, entgegengenommen,
Im nächſten Kurſus für Frauen und auch in dem für Männer ſind
noch Plätze frei. Die Koſten eines ganzen Lehrganges betragen
2 RM. und für Unterſtützungsempfänger 1 RM. Als Anzahlung
werden 0,50 RM. erhoben, die auch bei evtl. Nichtteilnahme als
Unkoſtenbeitrag einbehalten werden. Die Dauer eines Lehrganges
beträgt 4 bis 6 Wochen bei wöchentlich zweimaligem
Abend=
unterricht.
Einzeichnungsliſten für den R. L.B. liegen vorerſt auf:
Polizeidirektion. Hügelſtraße;
Danatbank. Rheinſtraße;
Techniſche Nothilfe, Marſtall;
R.L. B.=Geſchäftsſtelle, Rheinſtraße 48; und
in allen Apotheken und Drogerien.
Zahlungen für den R. L.B. können geleiſtet werden:
Poſtſcheckkonto Frankfurt a. M. 33 880 der R.L.B.=
Orts=
gruppe Darmſtadt:
Darmſtädter und Nationalbank, Filiale der Dresdener Bank,
auf Konto 3845; und
in der Geſchäftsſtelle in der Rheinſtr. 48 direkt.
An dieſer Stelle werden nunmehr jeden Samstag die
Be=
kanntmachungen des R. L.B. nebſt dem Schulungs=Wochenprogramm
veröffentlicht.
Vereinskalender.
— Vereinigung früherer Leibgardiſten. Zur
Wiederſehensfeier der 2. Komp. am 4. und 5. November ſind
unſere Mitglieder herzlichſt eingeladen. — Wanderabteilung:
Sonntag Wanderung nach Meſſel. Abmarſch 1.30 Uhr an den
Hirſchköpfen.
— Die Angehörigen der ehemaligen 2.
Kom=
pagnie Lg.=Inf.=Regts. 115 treffen ſich am Samstag,
den 4. und Sonntag, den 5. ds. Mts., in Darmſtadt. „Vereinigte
Geſellſchaft”, zu einer Wiederſehensfeier. Am Sonntag um 10 Uhr
vormittags marſchieren die Kameraden vom Feſtlokal durch
Rhein=, Wilhelminen= Eliſabethen= und Ernſt=Ludwigſtraße nach
dem Denkmal des Leibgarde=Regiments, wo eine Gedenkfeier für
unſere Helden ſtattfindet.
— Turngemeinde Beſſungen 1865 e. V. (
Wander=
abteilung.) Die für morgen, Sonntag, den 5. November,
ange=
ſetzte diesjährige 11. Wanderung findet programmäßig ſtatt. Es
iſt ein Waldſpaziergang in die Umgebung geplant mit
anſchlie=
ßender Zuſammenkunft im Turnhauſe. Ecke Landskron= und
Goethe=Straße iſt Treffpunkt. Abmarſch pünktlich 2 Uhr nachm=
Die Führung haben die Turner J. Heymann und Gg. Schmaht
übernommen.
Samstag, 4. November 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 306 — Seite 7
Aus Heſſen.
Verlegung des Luthertages auch in Heſſen.
EPH. Das Landeskirchenamt gibt bekannt, daß in Heſſen im
Verfolg der Anordnung des Reichsbiſchofs ebenfalls der Deutſche
Luthertag vom 10. November auf den Sonntag, den 19.
Novem=
ber, verlegt wird, damit ohne jede Behinderung die evangeliſche
Bevölkerung ſich an den Vorbereitungen zur Reichstagswahl und
an dieſer ſelbſt beteiligen kann.
De. Arheilgen, 3. Nov. Generalverſammlung der
NS.=Kriegsopfer, Kamerad Wild leitete die von 164
Mitgliedern beſuchte Verſammlung. Kamerad Zeidler gab
verſchiedenes bekannt. Den Mitgliedern ſoll durch die
Geſchäfts=
ſtelle eine individuelle Behandlung aller einſchlägigen
Angelegen=
heiten zuteil werden. Kamerad Stephan=Wixhauſen wandte
ſich an alle Kriegsteilnehmer, Kriegsbeſchädigten und
Kriegerhin=
terbliebenen, ſich zuſammenzuſchließen. Es ſei Pflicht aller, am
12. November zur Wahl zu gehen und ihre Stimme dem zu geben,
der heute bemüht ſei, ſeinen Frontkameraden, den
Kriegsbeſchä=
digten und Kriegerhinterbliebenen in Wort und Tat den Dank
des Vaterlandes zu bezeugen. Am Schluſſe der Verſammlung
er=
griff nochmals Kamerad Beigeordneter Zeidler das Wort,
be=
tonte den deutſchen Willen zum Weltfrieden und ſprach kurz über
die Stellung der Frontkämpfer und Kriegsopfer im neuen Staat.
o. Erzhauſen, 3. Nov. Oeffentliche
Gemeinderats=
ſitzung. Genehmigung des Waldwirtſchaftsplanes 1934. Der
Holzhieb betrug früher 180—190 Fm., durch die Autobahn erhöht
ſich derſelbe auf zirka 490 Fm. — Neuregelung der Dienſtbezüge
der Gemeindebeamten, =Angeſtellten uſw. Die feſtgelegten
Höchſt=
ſätze dürfen nicht erhöht werden. — Der Rücktritt des
Gemeinde=
ratsmitglieds H. Haaß 1. wird genehmigt. — Genehmigung der
Hundeſteuer für 1934: Es gelten bis auf weiteres die ſeitherigen
Sätze. — Abgabe von Wellen; im Bereiche der Autobahn werden
ſolche an bedürftige Wohlfahrtsempfänger abgegeben.
En. Traiſa, 3. Nov. Am Samstag, den 4. d. M., werden auf
dem Rathaus von der Winterhilfe Kartoffeln ausgegeben.
Ak Nieder=Ramſtadt, 3 Nov. Gaſtwirteinnung. Die
dieſer Tage unter Leitung des beauftragten Führers
ſtattgefun=
dene Tagung der hieſigen Gaſtwirte zum Zwecke des Anſchluſſes
an den Innungsverband hatte keinen Erfolg. Die Gaſtwirte
weigern ſich, beizutreten, und begründen dies mit den hohen
Bei=
trägen, die ſie angeſichts des ſchlechten Geſchäftsganges nicht
zah=
len könnten.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 3. Nov. Winterhilfe. Der am
kommenden Sonntag abend von ſeiten des Geſangvereins „
Ein=
tracht=Freundſchaft” zu veranſtaltende Deutſche Abend
ge=
viinnt inſofern an Bedeutung, als er einmal im Zeichen der
Win=
terhilfe ſteht und zum anderen namhafte Kräfte zur Mitwirkung
gewonnen ſind. Die 30 Mann ſtarke Standartenkapelle UV/115
wird unter der Leitung des Muſikzugführers Sauerwein Roßdorf
den inſtrumentalen Teil des Abends beſtreiten. Die Feſtanſprache
hält Pg. Bürgermeiſter Göckel=Langen. Der geſamte Ertrag der
Veranſtaltung wird der Winterhilfe zugeführt.
sw. Ober=Ramſtadt, 2. Nov. Die neuen Röhrwerke.
Die Produktion der neuen Röhrwerke A.=G. iſt, begünſtigt durch
das Wirtſchaftsprogramm der nationalſozialiſtiſchen Regierung,
ſeit März ds. Is. ſtark geſtiegen. Es war möglich, die Zahl der
Arbeiter und Angeſtellten von 154 auf 474 zu erhöhen 183 der
neueingeſtellten Leute ſind Mitglieder der NS.=Organiſationen.
Trotz vorgeſchrittener Jahreszeit iſt der Auftragseingang ſowohl
in den großen Wagen als auch in den neuen Kleinwagen
weiter=
hin ſo befriedigend, daß das Werk noch voll beſchäftigt iſt. Bei
dieſer Gelegenheit ſei feſtgeſtellt, daß die jetzige Firma mit der
alten Röhr=Auto A.=G. nicht das geringſte zu tun hat und daß die
Abwicklung der letzteren in anderen Händen liegt Es iſt auch
nicht zutreffend, daß die neue Firma mit ausländiſchem Material
arbeitet. Einer der Hauptaktionäre iſt überdies Deutſcher der
ſein im Ausland inveſtiert geweſenes Kapital den neuen
Röhr=
werken A.=G. zugeführt hat.
k. Dieburg, 2 Nov Allerheiligen. Die ganze
katho=
liſche Chriſtenheit begeht an den beiden erſten Novembertagen ein
Feſt zu Ehren derjenigen erſten Chriſten, die ihr Leben als
Mär=
tyrer durch die Verfolgung der Heiden laſſen mußten,
Allerheili=
gen genannt. Die Gräber der hieſigen Friedhöfe waren von den
Angehörigen lieber Verſtorbener ſinnig mit Kränzen und
Blu=
men geſchmückt. Die Gottesdienſte am Vormittag und Abend
waren von den Gläubigen ſehr gut beſucht, die Prozeſſion nach
dem neuen Friedhof mußte ausfallen wegen des ungünſtigen
Wet=
ters. Am Kriegerdenkmal von 1870/71 war Blumenſchmuck
an=
gebracht, ebenſo war am Denkmal, das der Eiſenbahnverein von
Dieburg und Umgebung ſeinen im Weltkriege gefallenen
Mit=
gliedern errichtet hat, ein Blumenkranz mit einer Schleife in den
Reichsfarben niedergelegt.
Die Eiſenbahnſäle in Mainz.
Kraft der Reichsbahn und ihre Verbundenheit mit der deutſchen
Wirtſchaft von ungeheurer Wichtigkeit gerade für die heutige
Eröffnung der Eiſenbahnſchau.
Zeit, für den Aufbau des dritten Reiches ſind, an dem mitzu=
* Mainz, 3. November.
Geſtern wurden im Inſtitut für Völkerpädagogik in der
Zita=
delle mehrere Eiſenbahnſäle eröffnet, in denen ein umfaſſender
Ueberblick über alle einſchlägigen Bahnvorgänge geboten wird.
Eine große Reihe intereſſierter Perſonen, Vertreter der
Behör=
den, der Reichsbahn und Schulen waren erſchienen.
Reichsbahnoberrat Dr. Thomas nahm den Eröffnungsakt
vor und hielt ein Referat über
Eiſenbahn und Schule,
in dem er zunächſt den Zuſammenhang zwiſchen Eiſenbahn und
Schule auseinanderſetzte und auf die Gründe der Entfremdung
zwiſchen Reichsbahn und Volk hinwies. Aber für einen
Maſſen=
verkehr wird die Eiſenbahn ſowohl im Perſonenverkehr wie im
Güterverkehr ſtets unentbehrlich ſein. Weiteſte Aufklärung über
die Aufgaben der Reichsbahn tue not. Die Aufgaben der
Reichs=
bahndirektionen ſei eine dreifache: 1. Sie wollen werben für die
Reichsbahn; 2. ſie wollen zur Verkehrserziehung beitragen,
in=
dem ſie die Benutzer der Eiſenbahn darüber unterrichten, wie ſie
ſich in den Bahnhofsanlagen und in den Zügen zweckmäßig zu
verhalten haben; und ſie wollen ein Stück ſtaatsbürgerlicher
Er=
ziehung leiſten. Der junge Menſch ſoll, wenn er ins Leben tritt,
wiſſen, daß die Reichsbahn Eigentum und Dienerin des ganzen
Volkes iſt, daß er als Miteigentümer dieſes größten
Verkehrs=
unternehmens der Welt die Verpflichtung hat, daran
mitzuarbei=
ten, daß ſie immer beſſer und vollkommener ihre Aufgaben löſen
kann. Die Reichsbahndirektion Mainz hält es für zweckmäßig,
daß Lehrer und Schüler ſich ihre Kenntniſſe im Eiſenbahnweſen
während der Unterrichtsſtunden ſelbſt erarbeiten, und ſtellen
da=
zu zunächſt drei Verkehrsſäle zur Verfügung, die heute eröffnet
werden. Es handelt ſich um eine Eiſenbahnſchau unter
pädagogi=
ſchen Geſichtspunkten.
Es wurden nach fachmänniſcher Beratung folgende
Geſichts=
punkte als leitend für den Aufbau unſerer Verkehrsſäle
ausge=
wählt. 1 der hundertjährige Siegeszug der Eiſenbahn in
Deutſch=
land, 2. die Eiſenbahn im heimatkundlichen und erdkundlichen
Unterricht, 3. die Eiſenbahn im Rechenunterricht, 4. die
volks=
wirtſchaftliche Bedeutung der Reichsbahn als des größten
Ver=
kehrsunternehmens der Welt, 5. die Eiſenbahn im phyſikaliſchen
Unterricht, 6. die Sicherheit im Eiſenbahnverkehr, 7. die
Eiſen=
bahn als Träger des Austauſches zwiſchen Stadt und Land
zwi=
ſchen Nord und Süd. Oſt und Weſt. Die Eiſenbahn als
Binde=
mittel zwiſchen Ländern und Völkern; die internationale
Zuſam=
menarbeit auf dem Gebiete des Eiſenbahnweſens; 8. du und
deine Eiſenbahn. — Nach dem Dank an alle Mitarbeiter, die zum
Gelingen der Ausſtellung beitrugen, ſchloß Reichsbahnoberrat
Dr. Thomas:
Wenn Sie nachher dieſe Säle beſichtigen, ſo werden Sie am
Eingange ein Bild finden, das ſymboliſch darſtellt, wie die
Reichs=
bahn das einende Band iſt zwiſchen den deutſchen Stämmen,
zwi=
ſchen Nord und Süd. Oſt und Weſt, und im erſten Saale
begin=
nen wir unſere Schau mit einem Bilde, unter dem die Worte
des Herrn Generaldirektors Dr. Dorpmüller ſtehen: „Die
Deutſche Reichsbahn iſt auf Gedeih und Verderb mit der
deut=
ſchen Wirtſchaft verbunden”. Es will mir ſcheinen, daß die einende
arbeiten die Reichsbahn und die Schulen in hervorragendem
Maße berufen ſind. Wenn es uns gelingt, unſerer Jugend
Ver=
ſtändnis für dieſe beiden großen Geſichtspunkte einzuprägen, ſo
daß ſie Gemeingut der kommenden Generation werden, ſo wird
unſere Arbeit nicht umſonſt geweſen ſein. In dieſem Sinne
er=
öffne ich die Verkehrsſäle. „Heil Hitler!”
Der Leiter des völkerpädagogiſchen Inſtituts, Schulrat
Nie=
mann, ergriff darauf das Wort und betonte, daß im
vergange=
nen Jahre die Poſt die drei erſten Säle eingerichtet hat. Heute
verdanke man drei weitere Säle der Reichsbahn. Die
Ausſtel=
lung ſei vor allem das Werk des Herrn Reichsbahnoberrats Dr.
Thomas und ſeinen Helfern. Es ſei ein Anfang geſchaffen, und er
zweifele nicht, daß in wenigen Jahren eine vollſtändige Schau
durchgeführt werden könne. Dann habe die Schule Gelegenheit,
dieſes mächtige Gebiet ſo zu ſtudieren, wie es nötig iſt. Die
Reichsbahndirektion Mainz dürfe für ſich in Anſpruch nehmen,
daß ſie zum Verſtändnis einen neuen Weg gehe. Eiſenbahn und
Schule, dieſes Verhältnis ſei im neuen Reich ein ganz anderes
wie früher, Früher herrſchte in den Schulen in den Lehrgangen
Zerſplitterung, während in der neuen Zeit eine einheitliche Linie
gegeben iſt, wie ſie z. B. Ernſt Krieg in ſeinem pädagogiſchen
Werk zeichnet. Früher wurde, von dem größten und gewaltigſten
Unternehmen, der Eiſenbahn, in der Schule nur ſehr weniges
erwähnt, während die eiſenbahnbedingende Entwicklung der
In=
duſtrien, Völkerverbindungen uſw. überhaupt nicht erwähnt
wur=
den. Die geſchichtliche Betrachtung des Werdegangs der Eiſenbahn
blieb ganz aus. Auch der erzieheriſche Wert wurde vollſtändig
überſehen. In der Schule ſollen heute die Kinder Probleme
ler=
nen, ſie ſollen auch vor allem Geſchichte lernen. Die Poſt und ihre
Zeit taucht in Erinnerung wieder auf. Die gegenwärtigen
Er=
ſcheinungen werden mit ganz anderen Augen angeſehen, wenn
die Entwicklung des Verkehrs vor Augen geführt wird. Die
Schnelligkeit wurde immer größer, die Eiſenbahn kam den
Wün=
ſchen der Paſſagiere nach. Neben der volkswirtſchaftlichen Beleh=”
rung muß die ſtaatsbürgerliche und die wirtſchaftliche treten. An
der Erziehungsarbeit zum Verſtändnis für die Eiſenbahn und
ihre großen Aufgaben müſſen alle mitarbeiten. Bei dieſer
Er=
innerung müſſe man ehrend an Friedrich Liſt denken den
Bahn=
brecher des Verkehrs, denn Liſt hat um die Einheit Deutſchlands
gerungen bis zum letzten Atemzug. Soll man den Kindern nichts
ſagen von dieſem heroiſchen Mann und ſeinem Leben? Und vor
ihm waren viele, die die gleiche Sehnſucht nach Einheit hatten,
wie F. Jahn, der das Wort vom deutſchen Volkstum prägte,
Ernſt=Moritz Arndt uſw. All dieſe Männer hatten ein tragiſches
Geſchick, aber ſie haben nicht umſonſt gelebt, denn er, dem ſie
Wegbereiter waren, er kam als Gnadengeſchenk des Himmels,
unſer Führer Adolf Hitler, der die Sehnſucht mehrerer
Genera=
tionen lebendig werden ließ und die Einheit ſchuf.
Heſſen hat die Einigkeit der Stämme vorausgeahnt. Die
Gründung der heſſiſch=preußiſchen Eiſenbahn, die Vorläuferin der
Reichsbahn. beweiſe das. Weiter ſei zu gedenken der ſtillen
Hel=
den des Alltags. — Dem Führer, der die Einheit geſchaffen hat,
wollen wir unſere Herzen weihen, ihm gilt ein dreifaches „Sieg=
Heil”, in das begeiſtert eingeſtimmt wurde. — Dem ſchlichten
Er=
öffnungsakt ſchloß ſich eine eingehende Beſichtigung der Ausſtel=
*
lung an.
E Alsbach, 3. Nov. Winterhilfswerk. Als nächſter
Sammeltag für das Eintopfgericht iſt der kommende Sonntag
beſtimmt. Um dieſe Sammlung in deutlicher Form von den ſonſt
üblichen Hausſammlungen" für das Winterhilfswerk zu
unter=
ſcheiden, werden Spendekarten ausgegeben im Werte von 0,30,
0,50 und 1.00 RM. Dieſe Karten ſind an die Spender
abzu=
geben, wenn entſprechend dem Werte geſpendet wird. Außerdem
wird jeder Spender mit ſeinem Namen und der Höhe ſeiner Gabe
in die Sammelliſte eingetragen. Wir hoffen, daß die bei der
vorigen Sammlung verſchloſſenen Türen ſich diesmal unſeren
Sammlern öffnen werden; ſoll doch gerade bei dieſer Sammlung
ſich die Verbundenheit mit unſeren notleidenden Mitmenſchen
er=
weiſen. Jeder der noch in Arbeit und Verdienſt ſteht, muß
hel=
fen, in dieſem Winter Hunger und Kälte von unſeren
Volksgenoſ=
ſen fernzuhalten. Das iſt Sozialismus der Tat.
Ca. Lorſch, 3. Nov. Winterhilfswerk. Das auch hier
ins Werk geſetzte Winterhilfswerk hat ein ſehr gutes
Sammel=
ergebnis gezeigt. Trotzdem reichen die geſpendeten Gaben nicht
aus, den angemeldeten Bedürfniſſen und Wünſchen voll gerecht zu
werden. Als erſte Spende kommen Kartoffeln zur Verteilung.
Der Mord an Franziska Schwab.
Beginn des Prozeſſes
gegen Andreas Sköcker=Offenbach.
Die Vernehmung des Haupkangeklagken.
Aw. Die letzte und größte Verhandlung der diesmaligen
Schwurgerichtstagung begann am Freitag mit der Anklage
gegen den 33jährigen Handlungsgehilfen Andreas
Stöcker aus Offenbach wegen Mordes an ſeiner
frühe=
ren Braut, Franziska Schwab, und gegen einen ebenfalls 3 3
jäh=
rigen Zementarbeiter aus Offenbach wegen
Bei=
hilfe dazu.
Am Abend des 12. Juli dieſes Jahres ſtellte ſich Stöcker ſelbſt
der Polizei, weil er das Mädchen erſchoſſen habe. Bei
Nachfor=
ſchungen fand man das Mädchen als Leiche in ſeinem Anweſen
im Haſenſtall, von vier Schüſſen getroffen, vor. Drei Schüſſe
hatten den Tod noch in der Nacht herbeigeführt. Von der Tat
ſelbſt erfahren wir am erſten Verhandlungstag noch nichts. Der
Vorſitzende, Landgerichtsdirektor Weiß, läßt den Angeklagten
ſprechen. Er fängt an mit dem Beginn ſeiner Tage in
Wallen=
fels im Bayeriſchen, wie der Vater Holzknecht war, dann eine
eigene Holzhandlung anfing in Offenbach, und wie er dann bald
durch „Spitzbübereien” ungeheuer reich geworden ſei. Der
Ange=
klagte, offen und derb, nimmt kein Blatt vor den Mund, und
redet, wie es ihm in den Sinn kommt, acht Stunden lang über
ſein Leben, das allerdings Stoff genug bietet. Seit der
Schul=
entlaſſung war er im Geſchäft ſeines Vaters als Flößer tätig.
Den Hauptraum nehmen die Geſchäfte und die Streitereien in
der Familie in Anſpruch. Ganz ſchlimm ſei es geworden, als die
Getötete ins Geſchäft gekommen ſei und der Vater ſie dann ſogar
in die Wohnung genommen habe. „Eh. die Franziska kam, war
es gut. Der Vater iſt auch Sonntags mit uns fort, und ſogar
alsmal mit uns ausgefahren. Aber die Franziska hat dann
ge=
tan, was ſie gewollt hat, und mir — die Mutter und die
Kin=
der — ſollte ſo tanze, wie ſe gepfiffe hat.‟ Das trieb ihn dann
auch aus dem Hauſe, und ſeit 1915 war er immer nur
vorüber=
gehend daheim. 1916 meldete er ſich freiwillig zur Marine und
war bis zum Ende des Krieges bei der zweiten Torpedodiviſion
in Wilhelmshaven. Zeitweiſe kam er heim und half mit im
Ge=
ſchäft, wenn aber dann „der Zirkus wieder los ging” begab er
ſich wieder auf die Wanderſchaft und tat auch alle Arbeit, die
ihm angeboten wurde. Es fangen dann ſeine Vorſtrafen, alles
Roheitsdelikte, an.
Er habe gewußt, daß es was gebe, wenn er daheim bleibe,
und ſei deshalb immer wieder fort, denn draußen habe er doch
wenigſtens ſeine Ruhe gehabt. 1924 wurde er wegen Notzucht
zu dreieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt. Er behauptet aber,
heute wie früher, er ſei unſchuldig geweſen. Alles gäbe er zu,
aber das ſei net wahr geweſen. 1930 wurden die Eltern, nachdem
ſie ſchon Jahre getrennt lebten, geſchieden. Ständig waren An=
Eigen hin= und hergegangen. Einmal zeigten ihn der Vater und
Franziska Schwab, mit der er übrigens einige Jahre verlobt war,
aber nur „um ihrem Treiben beſſer auf die Schliche kommen zu
lonnen” — wegen Diebſtahls an, dann zeigte er den Vater wegen
Blutſchande an. 1931 ſtarb der Vater und Franziska war die
Haupterbin. Er ſelbſt war mit zwei Geſchwiſtern auch des
Pflicht=
teils enterbt worden.
Soweit ging die Vernehmung am erſten Tag. Morgen um
* Uhr wird die eigentliche Tat beſprochen werden.
Vom Strafſenat werden am ſelben Tag der Maurer
Heinrich Vogel aus Weiſenau und der Schloſſer
Heinrich Karg aus Heidesheim wegen
Vorberei=
tung zum Hochverrat zu einem Jahr und zehn
Mo=
naten und zu einem Jahr und ſechs Monaten
Ge=
fängnis verurteilt.
Der Polizeibericht meldef:
Straßenſperre. Wegen Straßenbauarbeiten wird die
Frank=
furterſtraße zwiſchen Schlageterſtraße und
Ge=
markungsgrenze Darmſtadt —Arheilgen vom 6.
bis zum 20. November 1933 für den Durchgangsverkehr von
Laſtfahrzeugen aller Art geſperrt. Umleitung
des Laſtfahrzeugverkehrs erfolgt über Schlageterſtraße—
Kranich=
ſteinerſtraße in Darmſtadt und Dieburgerſtraße in Arheilgen.
Unfall. Am Freitag, gegen 11,30 Uhr, bog an der
Infanterie=
kaſerne. Ecke Ballonplatz und Alexanderſtraße, ein mit
Kartoffel=
ſäcken ſchwer beladenes Pferdefuhrwerk auf den freien Platz vor
der Ballonſchule ein. Um leichter über den Bürgerſteig zu
kom=
men, löſte der Fuhrmann die Bremſen. In dieſem Augenblick
ſchoß der Wagen infolge der Steigung einige Meter vor und
warf eine 64jährige Frau aus Darmſtadt, die noch raſch vor den
Pferden vorübergehen wollte, mit der Deichſel zu Boden. Die
Frau mußte in verletztem Zuſtande von der Sanitätswache in
ihre Wohnung gebracht werden. Dieſer Fall veranlaßt an alle
Fußgänger die Mahnung; beiHerannahen von
Fahr=
zeugen aller Art abzuwarten bis dieſe
vor=
übergefahren ſind, und nicht in der Annahme,
daß die Zeit noch ausreiche, vor den Fahrzeugen
den Weg noch raſch überqueren zu können.
Lausbuben als Einbrecher. Der Kriminalpolizei iſt es
ge=
lungen, auch den Einbruchsdiebſtahl in der Frankfurterſtraße
auf=
zuklären. Bei den Tätern handelt es ſich um ein und dieſelben
Lausbuben, die den Einbruch in das Metallwarengeſchäft in der
Rheinſtraße verübten. Einer von ihnen hatte auch einen
Ein=
bruchsdiebſtahl in einem Darmſtädter Waffengeſchäft ausgeführt
und einen Flobert mit Munition geſtohlen. Beim Scharfſchießen
in der Bismarckſtraße wurde er erkannt und ihm die Waffe
ſpäter wieder abgenommen. Die ſtrafunmündigen Bürſchchen
haben wahrſcheinlich noch mehr auf dem Kerbholz.
Kohlendiebſtahl. Am Donnerstag wurden ein 18jähriger
Dachdecker und ein 21jähriger Hilfsarbeiter aus Darmſtadt
feſt=
genommen, die fortgeſetzt an den Ausladeſtellen am Oſtbahnhof
Kohlen und Briketts geſtohlen hatten. Außerdem hatten ſie aus
einem Lagerſchuppen Holz entwendet. Da die beiden Täter die
Kohlendiebſtähle bereits ſeit längerer Zeit ausführten, iſt
anzu=
nehmen, daß noch weitere Kohlenhändler beſtohlen wurden.
Ge=
ſchädigte wollen umgehend die Kriminalpolizei verſtändigen.
Vermißt. Seit 30. Oktober wird die 18jährige Marie
Din=
geldein aus König i. Odw vermißt. Beſchreibung: Etwa 1,68
Meter groß, hellblonder Bubikopf, trug dunkelblauen Mantel mit
hohem Pelzkragen, grünes Kleid, weiße Schuhe.
Vermißt. Seit 1. November wird der 14jährige Schüler
Heinrich Ries aus Mörfelden vermißt. Beſchreibung; ſehr groß,
etwa 1,80 Meter, ſchlank. blaſſes Geſicht, ſchwarzes gelocktes Haar,
braune Augen, am linken Daumen große Narbe. Bekleidung;
bei=
gen geſprenkelten Rock, kurze bräunlich karierte Kniehoſe, blaues
Hemd, hellgraue Strümpfe, ſchwarze Schnürſtiefel. Er iſt
feſtzu=
halten.
Großes Schadenfener.
Ck. Birkenau, 3. Nov. Um 11.45 Uhr geſtern vormittag
er=
tönte plötzlich Feueralarm. In der Scheuer des Landwirts Jakob
Kadel, am Ortsausgang der Provinzialſtraße nach Reiſen zu,
war Feuer ausgebrochen, welches an der mit Erntevorräten
ge=
füllten Scheuer reiche Nahrung fand. Das Feuer war von einem
vorüberfahrenden Laſtwagenzug aus zuerſt bemerkt worden. Beim
Eintreffen der Feuerwehr, die wenige Minuten nach dem erſten
Feueralarm zur Stelle war, ſtand die ganze große Scheune bereits
in hellen Flammen. Der Beſitzer und ſein Sohn hatten unter
Lebensgefahr — wobei beide nicht unerhebliche Brandwunden
davontrugen — das Vieh aus den Ställen gerettet. Der Schaden
iſt bedeutend. Die landwirtſchaftlichen Gebäude, welche ganz neu
und muſtergültig waren, ſind bis auf das Wohnhaus vollkommen
niedergebrannt. Die SA. von Birkenau wirkte bei den
Löſch=
arbeiten tatkräftig mit.
Wie wir erfahren, iſt die Brandurſache darauf zurückzuführen,
daß während des Reinigens von Fäſſern durch den Sohn des
Be=
ſitzers der Verſchlußſtöpſel eines Faſſes mit lautem Krach heraus=
und unter den Vorbau der Scheuer flog, unter welchem Stroh ſaß.
Dieſe Exploſion iſt anſcheinend, durch die Bildung von Gaſen in
dem verſchloſſenen ausgeſchwefelten Faß entſtanden. Die
Entfer=
nung von der Scheuer bis zu der Stelle, wo das Faß lag beträgt
zirka 15 Meter. An dem herausgeflogenen Stöpſel müſſen ſich
noch Schwefelreſte befunden haben, wodurch das Stroh in Brand
geſetzt wurde.
— Gernsheim, 3 Nop. Waſſerſtand des Rheins am
Pegel am 2. November — 0,34 Meter, am 3. November — 0,21
Meter.
Der Stahlhelm B. d.5., Skandork Reinheim.
Nächſter Pflichtabend: Dienstag, den 7. November,
Der N um 20.30 Uhr pünktlich, im Gaſthaus z. Schwanen.
AStahſhelmſ Erſcheinen aller Kameraden iſt Pflicht.
Entſchuldi=
gungen ſind ſchriftlich an den Unterzeichneten
ein=
zureichen. Die SA.=Kameraden ſind herzlichſt eingeladen. Auch
die Stahlhelmfreunde wollen erſcheinen.
(gez.) Werner, Standortführer.
Rundfunk=Programme.
14.30
18.35
AAK
20.10
9.00,
10.50:
11.30:
11.45:
14.45
15.05:
15.45:
16.00:
17.20:
18.00:
18.20:
19.00:
20.05:
20.30:
22.30:
Oa
Frankfurt: Samstag, 4. November
10.10: Schulfunk: Der obergermaniſche Limes von Otto Rahn.
10.45: Nur f. Frkft.: Werbevortrag d. Deutſchen Reichspoſtreklame.
12.00: Mittagskonzert. Ausf.: Orcheſter erwerbsloſer Berufsmuſiker.
13.35: Gibts im Radio Tanzmuſik . . . (Schallplatten).
Stunde der Jugend: Plauderei über meine Fahrten in
Amerika mit einigen amerikaniſchen Volksliedern, von
Eber=
hard Schulz. — 15.15: Stuttgart: Lernt morſen!
16.00: Stuttgart: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters. — Anſchl.:
Zum 5=Uhr=Tee. Neue Tanzmuſik.
18.00: Stimme der Grenze. — 18.20: Wochenſchau.
: Stegreifſendung.
19.00: Köln: Stunde der Nation. Geſang auf dem Rhem. Rheiniſche
Dichtung aus alter und neuer Zeit. Hörfolge von Otto Brues.
Verbindende Muſik; Wilhelm Maler.
Griff ins Heute.
): Mit 500 kw! Gemeinſamer Bunter Abend der Sendergruppe
Weſt.
22.46: Stuttgart: 1933er Ausleſe! Eine bunte Stunde zugunſten der
Wmterhilfe. Veranſtaltet vom Südfunk und der Schwäbiſchen
Urania. — 24.00; Stuttgart: Nachtmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſchlandſender: Sonnabend, 4. November
Sperrzeit. — 10.10: Schulfunk: Werkſtunde. Wir bauen
Meiſenglocken und Futterkrippen.
Fröhlicher Kindergarten.
Dipl.=Kaufm. Karl E. Weiß: Wirtſchaftl. Wochenſchau.
Zeitfunk. — 12.05: Schulfunk: Feierſtunde.
Landsknechts=
lieder und Ritterballaden.
Kinderbaſtelſtunde: Die Nibelungen. König Gundhers
Brautfahrt.
Jugendſtunde: Das Jungvolk ſingt Lieder, die wir auf
großer Fahrt und im Auslande hörten.
Jagdgeſchichten. Gottfried Auguſt Bürger: Bunte
Jagd=
abenteuer. Aus „Münchhauſen”
Hamburg: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters. Ltg.:
Gene=
ralmuſikdirektor Eibenſchütz. — 17.00: Sportwochenſchau.
Muſikaliſches Kabarett. Mitw.: Lotte Lorring, Hermann
von Weigelt, Fünf Parodiſten. Muſik für 2 Klaviere
(Herbert Jaeger und Willy Stech).
Das Gedicht. — 18.05: Zeitfunk.
Zur Unterhaltung: Emmi kocht das erſte Mal. Heitere
Szenen von Liſa Peck.
Köln: Stunde der Nation: Geſang auf dem Rhein.
Hör=
folge mit Orcheſter, Chor, Soliſten. — 20.00: Kernſpruch.
Ein Schlager bricht aus! Grober Unfug von Erwin Albrecht,
Budapeſt: Europäiſches Konzert d. Kgl. Ung. Opernhauſes.
Hörbericht vom Feſt der Deutſchen Sportpreſſe im Sportpalaſt
Budapeſt: Zigeunermuſik.
Seite 8 — Nr. 306
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 4. November 1933
pig=Bobba
15.
Sonderlehrgang für die Sporkführer der Hitler=Jugend.
Oberbayeriſche Arbeiter an einer großen Material=Winde auf der zukünftigen Sprungſchanze.
Bei Garmiſch=Partenkirchen geht die Bobbahn ihrer Vollendung entgegen, die für die
Olym=
piſchen Winterſpiele benutzt werden wird. Dieſes Weltereignis des Winterſports findet vom 6.
bis 13. Februar 1936 in dem herrlichen Landſchaftsrahmen um Garmiſch=Partenkirchen ſtatt.
Appell der Teilnehmer auf dem Sportplatz in Rehberge bei Berlin.
Um die Führer der Hitler=Jugend in den Stand zu ſetzen, auch die ſportliche Ertüchtigung ihrer
Kameraden zu leiten, wurde jetzt ein Sonderlehrgang eingerichtet, in dem die Führer eine
gründ=
liche praktiſche und theoretiſche Ausbildung in allen Sportarten erhalten.
Die Dokumenke von Chriſtoph
Columbus gefälſchk?
Berlin. Der bekannte amerikaniſche
Pro=
feſſor Carbia von der Univerſität Buenos Aires
hat in einer aufſehenerregenden Schrift jetzt
er=
klärt, daß die Dokumente, die Chriſtoph
Colum=
bus zum Entdecker Amerikas machen, von einem
gewiſſen Bartolomeus de la Caſas gefälſcht ſeien.
Der Urkundenfälſcher ſoll die falſchen Stücke
ſchon 1535 angefertigt haben, um ſeinen
perſön=
lichen Gegner, den Forſcher Fernandez Oviedo,
zu diskreditieren. Zu den hervorragendſten
Fäl=
ſchungen ſei das Schreiben von Toscanelli zu
rechnen, in dem Columbus als Wiſſenſchaftler
beglaubigt wurde. Wenn dieſe Feſtſtellung des
amerikaniſchen Profeſſors ſtimmt, dann würde
ſich allerdings die Geſchichte von der Entdeckung
Amerikas vollkommen ändern. Denn dann hätte
Columbus ja niemals den Weg nach Indien
geſucht, als er die Antillen entdeckte. Wie es
heißt, ſoll der Profeſſor bereits viele zuſtimmende
Erklärungen von berühmten europäiſchen und
amerikaniſchen Gelehrten erhalten haben.
Der Mann, der ſeinen Schwur
nicht brechen wollke.
Milovan Pantowitſch, der wegen ſeiner
as=
ketiſchen Lebensgewohnheiten der „Gandhi von
Jugoſlawien” genannt wird, hatte ein
Schweige=
gelübde abgelegt. Und daß er ein Mann iſt, der
einen Schwur unter allen Umſtänden hält, zeigt
folgende Geſchichte:
Pantowitſch hatte ſich in ein Sanatorium
be=
geben. Eines, Nachts erwachte er durch ein
Ge=
räuſch und ſah, daß Einbrecher in ſeinem
Zim=
mer waren. Das Haus war gut beſetzt, und
wenn er um Hilfe gerufen hätte, ſo hätte ihn
ſofort jemand gehört. Aber Pantowitſch dachte
an ſeinen Schwur. Es gelang ihm, unbemerkt
aus ſeinem Zimmer zu ſchleichen. Er ſtürzte
hin=
unter in das Zimmer des Verwaltungsdirektors
und ſchrieb auf ein Stück Papier: „Es ſind Diebe
im Haus”. Inzwiſchen hatten die Einbrecher
Zeit genug gehabt, ſich mit ſeinem Geld und
ſeinen Kleidern aus dem Staube zu machen.
„Graf Zeppelin”.
im Paradies der Millionäre.
Dr. Eckener wird vom Bürgermeiſter
in Miami begrüßt.
Auf ſeiner Fahrt nach der Weltausſtellung in
Chicago ſtattete das Luftſchiff „Graf Zeppelin”
unter der Führung Dr. Eckeners auch dem
Küſtenparadies der amerikaniſchen Millionäre,
dew Luxusbad Miami, einen Beſuch ab.
Reich und Ausland.
Die neuen Nokhilfe-Briefmarken.
m. Berlin. Ab 1. November gelangten an
den Schaltern aller Poſtanſtalten des Reichs
ſowie an allen amtlichen Verkaufsſtellen der
Deutſchen Nothilfe die neuen Wertmarken zum
Verkauf. Im Hinblick auf das Wagner=
Jubi=
läums=Jahr zeigen die Marken Motive aus den
Opern des deutſchen Komponiſten. Der Ertrag
aus dem Verkauf dieſer Wertmarken kommt
reſtlos der Winterhilſe zugute. Die Auflage der
Marken iſt von vornherein ſo groß gehalten, daß
auch der ſtärkſten Nachfrage entſprochen werden
kann. Hoffentlich erfüllen ſich die Erwartungen,
die man an die Ausgabe dieſer geſchmackvoll
ge=
haltenen Marken geknüpft hat, zumal der
Mehr=
betrag für die einzelne Poſtſendung ſo gering
iſt, daß er ernſtlich kaum ins Gewicht fallen
dürfte. Wenn ſich der Verbrauch im ganzen Reich
aber allgemein einbürgern würde, ſo käme zum
Schluß doch eine anſehnliche Summe dabei
her=
aus, die manche Not wird lindern helfen.
Ikaliens „Feſt der Eheſchließung”.
Oberſt Ritter von Schobert
wurde im Rahmen der Perſonalveränderungen
bei der Reichswehr zum Inſpektor der Infanterie
ernannt.
Skaaksanwaltſchaftliche Unkerſuchung
in oſtoberſchleſiſchen Induſtriewerken.
Kattowitz. Im Büro der
Hauptverwal=
kung der Itereſſengemeinſchaft, zu der die
Kat=
towitzer Aktiengeſellſchaft und die Vereinigte
Königs= und Laurahütte gehören, fand am
Don=
nerstag eine mehrſtündige Unterſuchung durch
die Kattowitzer Staatsanwaltſchaft ſtatt. In den
Nachmittagsſtunden wurde auf Antrag der
Staatsanwaltſchaft der kaufmänniſche Direktor
Waldemar Szczendzina verhaftet und in das
Unterſuchungsgefängnis eingeliefert.
Schwerer Einbruchsdiebſtahl.
Saarbrücken. In einer der letzten Nächte
wurde von noch unbekannten Tätern ein
Ein=
bruch in ein Uhren= und Goldwarenlager in der
Roonſtraße verübt, bei dem den Einbrechern
Uhren und Schmuckgegenſtände im Geſamtwert
von rund 20 000 Fr. in die Hände gefallen ſind.
Der Sekretär der fasciſtiſchen Partei, Starace, bei der Ueberreichung der Geſchenke Muſſolinis
an die jungen Paare.
Am Tages des „Feſtes der Eheſchließung”, die im Rahmen der Maßnahmen der italieniſchen
Regie=
rung zur Bekämpfung des Geburten=Rückganges ſtattfand, erlebte Rom in der Kirche Santa Maria
degli Angeli eine rieſige Maſſentrauung von 750 fasciſtiſchen Paaren. Im Namen des Duce und
der fasciſtiſchen Partei erhielt jedes der Paare eine Wiege, eine Garnitur Babywäſche und 800 Lire.
Raubüberfall auf einen Poſtwagen.
Salzburg. Ein frecher Raubüberfall wurde
am Donnerstag abend auf einen Poſtwagen der
Pinzgauer Lokalbahn, etwa ſieben Kilometer
vor Zell am See verübt. Die Täter hatten ſich
zwiſchen den Halteſtellen Kaprin und Bruckberg
Zutritt zu dem Poſtwagen verſchafft, hielten den
Poſtbeamten mit dem Revolver in Schach und
raubten zwei Poſtbeutel mit 10 000 Schilling,
ferner einen weiteren Poſtbeutel mit
eingeſchrie=
benen Briefſendungen. Nach dem Raube
ſpran=
gen die Täter aus dem fahrenden Zug ab und
entkamen unerkannt in der Dunkelheit. Nach den
bisherigen Ermittlungen handelt es ſich um
drei Männer, die Masken trugen.
Feuer in einem Sägewerk.
Waldshut. Im Sägewerk Schleitz brach
geſtern Feuer aus. Drei Feuerwehrleute
wur=
den unter ſtürzenden Trümmern begraben.
Einer erlitt den Erſtickungstod, zwei wurden
mit ſchweren Verletzungen geborgen.
In Gedenken an die in Belgien
gefallenen deutſchen Helden.
Der neue Inſpekkor der Infankerie.
Raubmörder hingerichkei.
Saarbrücken. Am Freitag morgen wurde
auf dem Hof der Strafanſtalt Saarbrücken der
30 Jahre alte Raubmörder Joſef Groß aus
Diefflen mit dem Fallbeil hingerichtet. — Groß
war im Frühjahr d. J. von dem Schwurgericht
Saarbrücken zum Tode verurteilt worden, weil
er den Kraftwagenführer Julius Servet aus
Saarlouis hinterrücks erſchoſſen, beraubt und in
die Saar geworfen hatte. Seine Begnadigung
war von der Regierungskommiſſion abgelehnt
worden.
Senſationelle Wendung im Mordprozeß
Waltershauſen.
Schweinfurt (Bayern). Der Verteidiger
Dr. Deeg teilt mit: Nach ¼jähriger
Unter=
ſuchungshaft wurde geſtern (Freitag) der
Haft=
befehl gegen den Chauffeur des Ehepaares
Wer=
thers, Karl Liebig, plötzlich aufgehoben. Karl
Liebig war bezichtigt worden, in der Nacht vom
30. November zum 1. Dezember 1932 den
Haupt=
mann a. D. Waldemar Werther im Schloß
Wal=
tershauſen durch einen Revolverſchuß in den
Kopf ermordet zu haben. Der Verteidiger Dr.
Deeg bringt im kommenden Hauptverfahren 253
Schreibmaſchinenſeiten Beweisanträge, durch die
der Verdacht gegen den Chauffeur Liebig als
unbegründet nachgewieſen wird.
Eine Stadk drohl ins Meer zu verſinken
Das engliſche Städtchen Pakefield in der
„Nähe von Loweſtoft, das dicht an der Küſte
ge=
legen iſt, droht ſeit einigen Tagen von den
mächtigen Wellen ins Mer geſpült zu werden.
Seit Tagen herrſcht ja ſchon an der geſamten
engliſchen Küſte ein raſender Sturm.
Unaufhör=
lich gehen Brecher über Brecher über die
Häu=
ſer und Anlagen hinweg. Die Klippen, die für
dieſe Gegend beſonders charakteriſtiſch ſind, ſind
bereits vollkommen überſpült. Die Randſtraßen
des Städtchens ſind zum Teil mit den
Kreide=
felſen in das Meer abgerutſcht. Die Polizei hat
bereits die Räumung der meiſten Häuſer
ange=
ordnet. Die Bewohner trennen ſich aber nur
langſam von ihrem Beſitztum und ſchauen in der
Nähe dem Untergang des Städtchens zu.
Das deutſche Kriegerdenkmal auf dem
Friedhof in Brüſſel,
wo anläßlich des Allerſeelen=Feſtes zahlt
Kranzſpenden von in Belgien lebenden T
ſchen niedergelegt wurden. Die
Kranzſch=
zeigten zum erſtenmal die neuen Hoh
zeichen des Reiches.
Samstag, 4. Rovember 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 306 — Seite 9
Nachrichten des Standesamts Darmſtadk.
Geſtorbene Am 25. Oktober: Koch, Eva, geb. Büchler,
Jahre, Ehefrau des Zimmermanns Gardiſtenſtraße 18;
rückner, Mathilde Luiſe Minna, geb. Henneberg, Witwe
s Sanitätsrats, 69 J., hier, Stadtkrankenhaus, wohnhaft
Frank=
rter Straße 39. — Am 27. Oktober: Dietſch, Klara Thereſe,
dig, ohne Beruf, 75 J., Martinsſtraße 26. — Am 28. Oktober:
chaub, Veronika. Stütze, ledig, 46 J.. Pankratiusſtr. 37;
and, Leonhard Peter, Steuerſekretär i. R., 33 J., ledig.
Hei=
berger Straße 84 — Am 29. Oktober: Kuhtz, Karl Julius
ich, Chemiker, Dr., 55 J., verh., Frankfurter Straße 56;
mmrich. Anna, geb. Lauterbach, Ehefrau des Zugführers
R., 44 J., Arheilgen, hier, Alicehoſpital. — Am 30. Oktober:
eibel, Johann Jacob. Geh. Oberbaurat i. R., 77 J.,
Mar=
isſtraße 33; Schweitzer.Adam, Hilfsarbeiter, 14 Jahre,
iesheim b. D., hier, Stadtkrankenhaus: Herrnbrod, Luiſe,
5. Beck, 40 J., Sprendlingen. Kreis Offenbach, hier
Eliſa=
thenſtift. — Am 31. Oktober: Seeger, Karl. 1.. Schuhmacher,
J.. Pfungſtadt Kreis Darmſtadt, Stadtkrankenhaus; Kauf,
itharina, geb. Müller, 57 J., Damaſchkeplatz 5: Schneider,
argarate, geb. Hechler, 26 J., Ober=Beerbach, Kreis Bensheim,
r. Martinspfad 72; Vey, Karl, Schreinermeiſter, 64 Jahre,
ſeinſtr. 28. — Am 1. November: Jährling. Peter.
Hilfs=
beiter, 83 J., Große Kaplaneigaſſe 64. — Am 2. November:
reiter. Martin, Hausverwalter i. R., 83 J., verh.,
Karls=
aße 67: Heß, Eduard Guſtav, Landwirt. 36 J., ledig,
Ohly=
aße 38: Müllerhartung, Maria, Säuglingspflegerin,
J., ledig. Heinheimer Straße 21.
Kirchliche Nachrichken.
Evangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Samstag (4. November).
Stadtkirche. Abends 8,30 Uhr: Abendandacht.
Stiftskirche. Abends 8 Uhr: Beichte.
21. Sonntag nach Trinitatis (5. November).
Reformationsfeſt.
(In allen Kirchen Kollekte für den Guſtav=Adolf=Berein).
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendsmahls.
rrer F. Müller. Vorm. 11,30 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger.
„ds 5 Uhr: Abendgottesdienſt mit Aufführung der Kantate „Ein feſte Burg”
J. S. Bach. Pfarrer Lautenſchläger. — Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 bis 5 Uhr
tiller Andacht geöffnet. Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Vorm. 8,30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer Lautenſchläger. Vorm.
Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Heß. Vorm.
0 Uhr: Kindergottesdienſt.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls.
an Zimmermann. Vorm. 11,30 Uhr: Kindergottesdienſt. Dekan Zimmermann.
twoch, 8. Nov., abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Wagner.
Martinskirche. (Die Kirche iſt wegen Inſtandſetzungsarbeiten geſchloſſen.) Vorm.
Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls im Gemeindehaus,
Lieb=
tenſtraße 6. Pfarrer Dr. Bergér. Anmeldung von 9,30 Uhr an ebenda. Vorm. 11,15
Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Weſt im Gemeindehaus. Pfarrer
Waitz. Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt im Martinsſtift, Müllerſtr. 28. Pfr. Beringer.
Kapelle des Städt. Altersheims. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt mit
Abendmahls=
r. Pfarrer Beringer. — Mittwoch, 8. Nov., abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Martins=
Abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Gemeindehaus.
Fohanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit heiligem Abendmahl und
bereitung. Pfarrer Goethe. Vorm. 11,45 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 5 Uhr:
urgiſcher Gottesdienſt. Pfarrer Marx. — Mittwoch, 8. Nov., abends 8,15 Uhr:
elſtunde im Gemeindehaus. Pfarrer Goethe. — Die Johanneskirche iſt
wochen=
von 7.30 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Baul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
esdienſt mit anſchließender Feier des heiligen Abendmahls. Pfarraſſiſtent Junker.
m. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſ. Junker.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier
heil. Abendmahls. Anmeldung von 9,30 Uhr an in der Sakriſtei. Pfarrer Irle. Vorm.
0 Uhr: Kindergottesdienſt für beide Bezirke. Pfarrer Irle. Abends 8 Uhr:
Abend=
esdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Anmeldung von 7,30 Uhr an in der
riſtei. Pfarrer Weiß. — Die Beſſunger Kirche iſt wochentags von 8 bis 4 Uhr zu ſtiller
ſacht geöffnet.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer A. Müller. Feier des
heiligen Abendmahls mit Vorbereitung. Anmeldung von 9,30 Uhr an in der Sakriſtei.
Vorm. 11,30 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer A. Müller. Abends 6 Uhr:
Abendgottes=
dienſt. Pfarrer Wolf. Feier des heiligen Abendmahls mit Vorbereitung. Anmeldung von
5,30 Uhr an in der Sakriſtei.
Mittwoch, 8. Nov., abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Wolf.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit heil. Abendmahl. Pfarrer Hickel.
Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt in der Kinderſchule. — Donnerstag, 9. Nov., abends
8 Uhr: Betſtunde.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Beringer, Heinheimer Str. 41.
2. Veranſtaltungen.
Stadtgemeinde: Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Sonntag, 5. Nov., nachm. 2,30 Uhr
Taubſtummengottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Heß. Abends
8 Uhr: Elternabend der Lukasgemeinde. Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der
Stadt=
gemeinde (gemeinſamer Abend). — Montag, 6. Nov., abends 6 Uhr: Jungſchar der
Stadtgemeinde. Abends 8 Uhr: Männervereinigung der Lukasgemeinde:
Monatsver=
ſammlung. Vortrag von Pfarrer F. Müller über Dr. Martin Luther. — Jugendbund der
Lukasgemeinde. — Dienstag, 7. Nov., abends 8 Uhr: Kirchengeſangverein der
Stadt=
kirche. — Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (Gruppenabend). —
Mädchenver=
einigung der Reformationsgemeinde. — Mittwoch, 8. Nov., abends 8 Uhr:
Kirchenge=
ſangverein der Stadtkapelle und Schloßkirche. — Jugendbund der Maxkusgemeinde.
— Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde. — Freitag, 10. Nov., abends 6 Uhr:
Jungſchar der Stadtgemeinde. Abends 8 Uhr: Jugendbund der Kaplaneigemeinde.
Mütterabend der Stadtgemeinde.
Konfirmandenſaal im Schloß. Montag, 6. Nov., abends 8 Uhr:
Mädchen=
vereinigung der Schloßgemeinde. — Mittwoch, 8., und Samstag, 11. Nov., nachm. 2 bis
4 Uhr: Handarbeitsſchule der Stadtgemeinde. — Mittwoch, 8. Nov., abends 8 Uhr:
Gruppenabenb der Jugendvereinigung. — Donnerstag, 9. Nov., abends 8 Uhr:
Jugend=
vereinigung der Stadtgemeinde. — Samstag, 11. Nov., abends 8 Ihr:
Jugendvereini=
gung der Stadtgemeinde. — Poſaunenchor.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Liebfrauenſtr. 6). Dienstag, 7. Nov., abends
8 Uhr: Jugendvereinigung. — Mittwoch, 8. Nov., nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und
Strickſchule. — Donnerstag, 9. Nov., abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung (Weſt).
Freitag, 10. Nov., abends 8 Zhr: Mütterabend (Weſt). — Jugendvereinigung (ältere
Abtlg.). — Samstag, 11. Nov., nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und Strickſchule.
Martinsſtift (Müllerſtr. 28). Dienstag, 7. Nov., abends 8 Uhr: Kirchenchor. —
Donnerstag, 9. Nov., abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung (Oſt). — Freitag, 10. Nov.
abends 8 Uhr: Mütterabend (Oſt).
Saal der Kleinkinderſchule (Mauerſtr. 5). Mittwoch, 8. Nov., abends 8 Uhr:
Poſaunenchor.
Fohannesgemeinde: Gemeindehaus (Kahlertſtr. 26). Montag, 6. Nov., nachm.
5 Uhr: Helferſitzung des Nordbezirks. Abends 8 Uhr: Kirchenchor und Mütterabend. —
Dienstag, 7. Nov., abends 8 Uhr: Mädchenbund und Jungenſchaft. — Mittwoch, 8. Nov.,
nachm. 2 Uhr: Strickſchule; 2,30 Uhr: Nähnachmittag. — Donnerstag, 9. Nov., abends
,15 Uhr: Spielſchar.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie), Sonntag, 5. Nov., abends
8,15 Uhr: Gemeindeabend (Lutherfeier). — Montag, 6. Nov., abends 8,30 Uhr:
Kirchen=
chor. — Dienstag, 7. Nov., abends 8 Uhr: Bibelſtunde. — Donnerstag, 9. Nov., abends
8 Uhr: Mütterabend.
Betrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Montag, 6. Nov., vorm. 9 Uhr
Vorſtandsſitzung des Frauenvereins. Abends 8,15 Uhr: Jungvolkabend. 8,15 Uhr:
Weibl. Jugendſchar. — Dienstag, 7. Nov., abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch,
8. Nov., nachm. 3 Uhr: Sitzung der Frauenhilfe. Nachm. 3 Uhr: Mädchenjungſchar. —
Donnerstag, 9. Nov., abends 8,15 Uhr: Frauenabend mit Vortrag von Pfarrer Weiß
über: „Luther und die Frau”, Abends 8,15 Uhr: Chriſtl. Pfadfinderſchaft. (Heim
Eich=
bergſtraße). — Freitag, 10. Nov., abends 8 Uhr: Mädchenchor. Abends 8,15 Uhr:
Kirchen=
chor. — Samstag, 11. Nov., nachm. 3 Uhr: Bubenjungſchar. Abends 7,30 Uhr: Singekr.
Panlusgemeinde: Gemeindeſaal unter der Kirche. Sonntag, 5. Nov., abends
8 Uhr: Jugendvereinigung: Gemeinſame Jungvolkſtunde für die Eichenkreuzjugend. —
Montag, 6. Nov., abends 8 Uhr: Jugendbund. — Dienstag, 7. Nov., vorm. 10 Uhr:
Vorſtandsſitzung des Frauenvereins. Abends 8 Uhr: Kirchenchor. — Donnerstag, 9. Nov.,
abends 8 Uhr: Mütterabend. — Samstag, 11. Nov., nachm. 4,30 Uhr: Jungſchar. Abends
8 Uhr: Jugendvereinigung.
Eliſabethenſtift (Erbacher Str. 25). Ev. Sonntagsverein: Sonntag, 5. Nov.
nachm. 4 Uhr: Vereinsſtunden.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. Vorm. 11 Uhr:
Kindergottesdienſt. Nachm. 3,30 Uhr: Bibelſtunde. Herr Bringmann. — Montag
nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. — Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde.
Abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. Weicker=Benz. — Mittwoch, abends 8,30 Uhr:
Gemiſchter Chor. — Donnerstag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde. Herr Bringmann. —
Freitag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde in der Beſſunger Mädchenſchule, Herr Bringmann.
— Samstag, abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, nachm. 2,30 Uhr: Jugendbundſtunde
für junge Männer, 4,45 Uhr: Jugendbundſtunde für junge Mädchen. 5,45 Uhr:
Gebets=
ſtunde für junge Mädchen. Abends 8,30 Uhr: Miſſionsabend. — Montag, abends 8,30
Uhr: Singeabend für junge Mädchen. — Dienstag, abends 8,30 Uhr: Freundeskreis für
junge Mädchen: Bibelbeſprechſtunde. Herr Bringmann. — Mittwoch, nachm. 3 Uhr:
Kinderbund und E. C.=Jungſchar für Mädchen. Abends 8,30 Uhr: Pflichtabend für junge
Männer: Vortrag von Herrn Dr. Grünewald: „Bilder aus Luthers Leben und
Ent=
wicklung.” — Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer. — Freitag,
abends 8,30 Uhr: F. K.=Rüſtſtunde für junge Mädchen. — Samstag, nachm. 3 Uhr:
Kinderbund und E. C.=Jungſchar für Knaben.
Bund deutſcher Bibelkreiſe, Fungenſchaft Darmſtadt (Heim: Kahlertſtr. 26: Horſt
Mathildenplatz 9). Samstag, 4. Nov., nachm. 4 Uhr: B.=K. im Heim. — Montag, 6. Nov.,
nachm. 4 Uhr: Treuburg im Horſt. — Mittwoch, 8. Nov., nachm. 4 Uhr: Siegfried im
Horſt. Abends 8,15 Uhr: Jungmannſchaft im Horſt. — Donnerstag, 9. Nov., abends
8 Uhr: Heliand im Horſt. — Freitag, 10. Nov., abends 8 Uhr: Bibelbeſprechung mit
Pfr. Köhler im Horſt (für Jungmannſchaft und Heliand). — Samstag, 11. Nov., nachm.
4 Uhr: Lutherfeier im Heim.
Mädchen=Bibelkreis (M.=B.=K.), Heinrichsſtr. 31, II. In dieſer Woche iſt kein
Kreis, außer Donnerstag, abends 19,55 Uhr: Treffen an der Stadtkapelle, um Sprechchor
zu üben. (In Tracht erſcheinen Pflicht!!!)
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtr. 24.
Jeden Donnerstag, abends 8,15 bis 10 Uhr: Zuſammenkunft. — Jeden zweiten und
vierten Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden.
3. Gemeindeämter.
Ev. Bohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Vorderhaus, 1 Treppe.
Sprech=
ſtunden vorm. von 10 bis 12 und nachm. (außer Samstags) von 5 bis 6 Uhr.
Fern=
ſprecher 4584.
Gemeindeamt für Kirchenſteuerangelegenheiten: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17,
Hinterhaus Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm. von 8—12 Uhr und nachm. von 3 bis 5,30
Uhr, außer Dienstag= und Freitagnachmittag. Fernſpr. 2379.
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld. Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Hinterhaus, Zimmer 4.
Zahltage: Montag, Mittwoch und Donnerstag vorm. von 9—12 Uhr.
Diakonenſtation für männl. Krankenpflege: Heidelberger Str. 21. Fernſpr. 2883.
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17; Martinsſtift, Müllerſtr. 28;
Gemeindehaus, Liebfrauenſtr. 6; Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26; Gemeindehaus,
Eich=
wieſenſtr. 8: neben der Pauluskirche, Ohlyſtraße.
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiftsſtr. 51): Rechtsauskunftsſtelle.
Sprechſtunden vorm. von 10 bis 1 Uhr. Fernſpr. 2288.
Privatpflegeſtation des Heſſiſchen Diakonievereins, Freiligrathſtr. 8, Fernſpr. 245.
Auswärtige Gemeinden.
Evgl. Kirche Traiſa. Sonntag, 5. Nov., vorm. 10 Uhr: Vorfeier des
Reformations=
feſtes. Kollekte für den Guſtav=Adolf=Verein. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt der Gr.
13 Uhr: Kindergottesdienſt der Kl. — Donnerstag: Frauenabend. — Freitag, 10. Nov.,
Reformationsfeſt und Feier des 450. Geburtstags Luthers. Uber den Gottesdienſt wird
noch Mitteilung gemacht.
Evgl. Kirche Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 5. Nov., vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
— Dienstag: Jugendvereinigung. — Mittwoch: Kirchenchor. — Freitag:
Jungmädchen=
verein.
Evgl. Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 5. Nov., vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt.
Anſchließend Beichte und Heiliges Abendmahl. — Montag: Mädchenverein. —
Diens=
tag, 6—7 Uhr: Bücherausgabe. 8,30 Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch, 5 Uhr:
Mädchen=
jungſchar. 8,15 Uhr: Bibelſtunde. — Donnerstag: Frauenabend. Helferinnen im
Pfarr=
haus. — Freitag: Poſaunenchor.
Evgl. Kirche Roßdorf. — Reformationsfeſt. — Sonntag, 5. Nov., vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt unter Mitwirkung des Poſaunenchores. Feier des hl. Abendmahles.
Anmeldung und Beichte vorher. Kollekte für den Guſtav=Adolf=Verein. Nachm. 1,30 Uhr:
Dankgottesdienſt mit Chriſtenlehre. — Montag, 5 Uhr: Jungſchar Mädchen ält. Gr.
8 Uhr: Frauenverein. — Dienstag: Kirchengeſangverein. Poſaunenchor. — Mittwoch,
3 Uhr: Jungſchar Mädchen jüng. Gruppe. 8,30 Uhr: Jugendbund Wartburg. — Freitag:
Mädchenverein.
Evang. Gemeinde Dieburg. Sonntag, 5. Nov. vorm. 10 Uhr: Reformationsfeſt.
(Koll. für den Guſtav=Adolf=Verein.) Anſchließend Kindergottesdienſt. — Dienstag,
abends 7 Uhr: Feſtliche Lutherfeier des ev. Frauenvereins, bei Stocker.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Vereinigung evangeliſcher Freikirchen Deutſchlands.
Evgl. Gemeinſchaft, Schulſtr. 9. Sonntag, 5. Nov., vorm. 10 Uhr:
Predigtgottes=
dienſt: Prediger Veihelmann. Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 3 Uhr: Jungſchar.
Abends 8 Uhr: Lutherfeier. — Montag, abends 8,15 Uhr: Jugendbund. — Dienstag,
abends 8,15 Uhr: Singſtunde. — Donnerstag, nachm. 3,30 Uhr: Frauenmiſſionsverein.
Abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. — Freitag, abends 8 Uhr: Streichchor.
Evgl. Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17. Sonntag,
vorm. 9,30 Uhr: Predigtgottesdienſt und hl. Abendmahl. Vorm. 10,30 Uhr:
Kinder=
gottesdienſt und (Prediger Hähnel.) nachm. 4 Uhr: Evangeliſation. Abends 8,15 Uhr:
Jugendverein. — Dienstag, abends 8,15 Uhr: Jugendſingen. — Mittwoch, abends
8,15 Uhr: Bibelſtunde. — Freitag, abends 8,30 Uhr: Gebetsſtunde.
Methodiſten=Gemeinde, Wendelſtadtſtr. 38. Sonntag, 5. Nov., vorm. 11 Uhr:
Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Predigtgottesdienſt. Prediger Hirtz. — Montag, abends
8 Uhr: Jugendbund. — Mittwoch, abends 8 Uhr: Bibel= und Gebetsſtunde.
Die Ehriſtengemeinſchaft, Heidelberger Str. 14 (nächſt Heinrichſtr.). Sonntag,
5. Nov., vorm. 10 Uhr: Menſchenweihehandlung mit Predigt. — Montag, 6. Nov.,
20,15 Uhr: Offentlicher Gemeindeabend. Thema: Pflege des Gebetslebens.” —
Dienstag, 7. Nov., 20,15 Uhr: „Unſere Toten und wir” (Offentl. Vortrag). Pfr.
Gott=
fried Huſemann. — Mittwoch, 8. Nov., vorm. 7,45 Uhr: Menſchenweihehandlung. —
Donnerstag, 9. Nov., vorm. 10,30 Uhr: Menſchenweihehandlung. — Samstag, 11. Nov.,
20,15 Uhr: Vortrag Prof. Dr. Beckh.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt, Mollerſtr. 40. Sonntag, 5. Nov., vorm.
9,30 Uhr: Andacht. Prediger Kruſt. Nachm. 4 Uhr: Evangeliumsverkündigung. Prediger
Kruſt. — Dienstag, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Kruſt.
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Seite 10 — Nr. 306
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 4. November 1933
Taatdlent Aab deiel ler
Die Juwelen Kaiſer Maximilians.
(k) Trieſt. Kürzlich drang aus Amerika die Kunde nach
Europa, daß eine amerikaniſche Bergungsgeſellſchaft im Begriff
ſteht, jenes Schiff zu heben, oder doch „auszuweiden”, mit dem die
Kronjuwelen Kaiſer Maximilians von Mexiko nach ſeinem
un=
ſeligen Ende antransportiert wurden. Der dunkelrote Rubin,
Diamanten, Saphire — man wußte, daß der Kronſchatz große
Werte enthielt. Aber eine genaue Aufſtellung über die Schätze
hatte niemand, ſo daß den tollſten Gerüchten Tür und Tor
ge=
öffnet waren.
Nun hat eine italieniſche Journaliſtin, Lina Gaſperini, im
Staatsarchiv von Trien; ne große Liſte über jene Juwelen
ent=
deckt, die damals für Kaiſerin Charlotte hergerichtet wurden, jene
unſelige Kaiſerin, die ſpäter im Irrſinn in Belgien ſtarb.
Am 26. Juli 1857, alſo am Vorabend der Hochzeit der
Char=
lotte mit Maximilian, hatte der belgiſche Hofjuwelier Jean
Du=
four nach einer gründlichen Ueberholung die Juwelen wieder zu
Händen der künftigen Kaiſerin und Maximilians zurückgereicht.
Er gab eine Liſte mit, die in zwei Abſchriten hergeſtellt wurde,
von denen eine auf Umwegen nach Trienſt kam.
Dieſe Liſte wird gewiß für die Schatzſucher in den
mexikani=
ſchen Gewäſſern ein ſtarker Anreiz ſein, eifrig nach der großen
eiſernen Kaſſette, die die Juwelen bergen ſoll, zu ſuchen. Da iſt
eine Halskette, die allein 200 000 Franken wert war, d. h. alſo
damals! Und ein kleines Perlarmband wurde mit 150 000
Fran=
ken angeſetzt.
Der blutrote Rubin wird auf 500 000 Mark nach heutigem
Gelde geſchätzt, die Korallen, Armbänder und anderen
Schmuck=
ſtücke laſſen ſich in ihrem Werte gar nicht im einzelnen überſehen.
Es dürfte aber nicht zu niedrig gegriffen ſein, wenn man den
Schatztauchern erzählt, daß ſie gut drei bis vier Millionen in
beſten Steinen aus dem Meere bergen können — eben wenn es
ihnen gelingt, die Kaſſette zu finden. Die Liſte von Trieſt
be=
weiſt es.
Zigarte „Chevalier”.
(mi) Paris. Ein holländiſcher Zigarrenfabrikant hatte den
berühmten Filmſtern Maurice Chevalier um die Erlaubnis
ge=
beten, eine Zigarre mit ſeinem Namen herauszubringen und der
Künſtler war auch damit einverſtanden gegen die nette Zahlung
von 10 000 Franken.
Wie das Unglück aber will, meldete ſich kurz nach Erſcheinen
der Zigarre „Chevalier” ein anderer, ebenfalls holländiſcher
Zi=
garrenfabrikant, der behauptete, auch ein Anrecht auf dieſen
Na=
men zu haben, da er dem entſchieden geſchäftstüchtige n Künſtler
gleichfalls eine ziemliche Summe ausbezahlt hätte. Weil nun die
Angelegenheit einigermaßen ſchl ierhaft wurde, man könnte ſagen,
dem Objekt gemäß, ſie hülltle ſich in Rauchwolken, haben die
bei=
den Fabrikanten Herrn Chevalier vor dem Pariſer Handelsgericht
verklagt, das nun entſcheiden muß, wer das Recht hat, Maurice
Chevalier in Zigarrenform zu lancieren.
Doppelſteuerzahler bieken ſich an!
(rk.) Tirana. Um gewiſſe Unebenheiten im
Staatshaus=
halt auszugleichen und das Gleichgewicht möglichſt raſch wieder
herzuſtellen, griff die königlich albaniſche Regierung nach
weſt=
lichem Muſter zu ſcharfen Sparmaßnahmen. Der Führer und Herr=
ſcher des Landes, König Zogu, ging als erſter Mann des Staates
mit gutem Beiſpiel voran und verzichtete auf ſeine Zivilliſte für
das Budgetjahr 1933/34. Alle Schichten der Bevölkerung waren
bereit, die größtmöglichen Opfer zu erbringen, um die gigantiſche
Aufbauarbeit mit allen Mitteln zu unterſtützen, die der König
und ſein Stab ſeit einigen Jahren leiſten. Die Kaufmannſchaft
von Durazzo hat aber, das muß ſchon geſagt werden, den Vogel
abgeſchoſſen mit ihrer korporativ zum Ausdruck gebrachten
Opfer=
bereitſchaft: In einem Memorandum erklären ſich die Leute
be=
reit, freiwillig doppelte Erwerbsſteuer zu bezahlen! Kaufleute,
die doppelte Steuer „blechen” wollen, dürfte eine einzigartige
Erſcheinung ſein. Aber auch die Regierung antwortete mit einer
nicht minder einzigartigen Geſte: Der Innenminiſter ließ der
Kaufmannſchaft den Dank der Regierung ausſprechen und
gleich=
zeitig mitteilen, daß ſie das großherzige Angebot nicht annimmt,
da — keine Notwendigkeit mehr vorliege zu dieſer freiwilligen
Belaſtung! Glückliches Albanien!
Das Ende einer Legende.
(0.S.) Rio de Janeiro. Eine Jahrhunderte alte
Le=
gende hat durch moderne Sachlichkeit der Forſchung ihr Ende
ge=
funden. Dr. Stirling, der eine lange Forſchungsreiſe in die
Ge=
genden unternimmt, wo vor einigen Jahren Oberſt Fawcett ſo
geheimnisvoll verſchwand, berichtet, daß die Amazonen, die
ſagen=
haften indianiſchen Kriegerinnen, die dem Amazonenſtrom ihren
Namen gaben, keine Frauen wären, ſondern — Männer.
Der Irrtum der Forſcher, die an das berühmte Frauenheer
glaubten und darüber ſchrieben, iſt, wie Dr. Stirling betont,
voll=
kommen verſtändlich, denn die Jivanos=Indianer, die in dieſem
Landſtrich leben und für Frauen gehalten wurden, haben
tatſäch=
lich ein weibiſches Aeußeres. Durch ihr Gehaben, ihre
Bewegun=
gen, die Stimme, ihre Körperbildung machen ſie ganz den
Ein=
druck von Frauen. Sie kleiden ſich wie Frauen, tragen langes
Haar und ſchminken ſich das Geſicht. Aus dieſem Grunde, meint
Dr. Stirling, hat man ſie ſo lange für Frauen gehalten und die
Fabel von den Amazonen Südamerikas erfunden.
Soll man darüber trauern, daß dieſe Legende durch die
For=
ſchungen des Dr. Stirling nun zerſtört wurde? Wohl kaum, denn
wenn man daran denkt, daß dieſe Kriegerinnen dafür berüchtigt
waren, die Köpfe ihrer Feinde zu dörren und ſo lange zu
bear=
beiten, bis ſie die Größe eines Kricketballs hatten, dann werden
die wirklichen Frauen dieſe „Ehre” wohl neidlos dem ſtarken
Ge=
ſchlecht überlaſſen.
Bech.
(m) Perpignan. Pech iſt es, wenn man zum Beiſpiel ein
Los hat, es verliert, und dieſes Los gewinnt dann; ſo gibt es die
verſchiedenſten Arten von Mißgeſchick; als größtes Pech kann man
wohl bezeichnen, was jetzt Pierre Gravier paſſiert iſt, einem
ehe=
maligen, ſehr berühmten internationalen Fußballſpieler. Dieſer
Brave hatte nämlich in einer Lotterie von Juan=les=Pins, einem
Luxusort an der franzöſiſchen Reviera, ein Los geſtohlen, das in
der ſpaniſchen Lotterie mit dem Hauptgewinn von einer Million
Peſetas herausgekommen iſt. Er war zur „Behebung” nach
Spa=
nien geflüchtet, aber da der Arm der Gerechtigkeit bekanntlich
ziemlich lang iſt, wird ſeine Auslieferung nach Nizza demnächſt
ſtattfinden, ſo daß er in Wirklichkeit kaum das „große Loos”
ge=
zogen haben dürfte.
5V. 98 Darmſtadt — VfR. Schwanheim.
Handballgroßkampf am Sonntag 15 Uhr auf dem Stadion
am Böllenfalltor heißt die Parole. Der Name Schwanheim iſt
bekannt im Handballager und wird beſtimmt eine größere
Zu=
ſchauerzahl anziehen. Die Spiele der letzten Jahre haben immer
gezeigt, daß nur nach ganz aufopferndem Kampf der eine oder
andere Verein zum Sieg und zu den begehrten Punkten kommen
konnte.
Auch in dieſer Saiſon hat Schwanheim wiederum eine
erſt=
kle ſſige Mannſchaft auf die Beine gebracht. Die bekannten Spie
ler Pabſtdorf I und II, Hauſer, Schmidt und Günſter ſind immer
noch erfolgreich in ihrer Mannſchaft tätig. Das Tor hütet nun
Bäſſe, ein überaus talentjerter Spieler. Für Bender iſt ein
erſt=
klaſſiger Erſatz gefunden. Die Mannſchaft hat ſich hinter Polizei
Darmſtadt den 2. Tabellenplatz erkämpſt und wird auch weiterhin
dank ihrer Spielſtärke an der Tabellenſpitze zu finden ſein.
Für die 98er gilt es nach ihrem verlorenen Spiel gegen
Herrnsheim keine Punkte mehr zu verſchenken, um den Anſchluf
an die Spitzengrupze nicht zu verlieren. Sie müſſen ſchon
alle=
aus ſich herausgeben, um die Schwanheimer niederzukämpfen
Um eine ſtärkere Hintermannſchaft ins Feld ſtellen zu können
mußte eine Umſtellung erfolgen. Die Mannſchaften ſtehen in
folgender Aufſtellung:
SV. 98:
Henß
Dittmar
Delp
Klöß
Hepting
Zopf
Fiedler
Ploch
Werner
Freund
Feick.
Heuſer
PabſtdorfI. Seippel
Schmitt
Pabſtdorf II
Kröck
Günſter
Klimmroth
Schmidt
Brohm
Schwanheim:
Bäſſe.
Um 14 Uhr treffen ſich die 98er Schüler mit denen der
Ger=
mania Pfungſtadt. — Die Reſerve ſpielt in Hahn, die 3.
Mann=
ſchaft fährt nach Egelsbach.
SV. Wiesbaden -Polizei Darmſtadt.
Im weitern Verlauf der Gauligaverbandsſpiele begibt ſich
morgen die Handballelf nach Wiesbaden. Wiesbaden darf
keines=
wegs unterſchätzt werden, da ſich die Elf des Sportvereins
Wies=
baden zweifellos in aufſteigender Form befindet. Den Beweis
dafür gab die Elf in den zwei letzten Verbandsſpielen, die ſie
beide auf fremden Plätzen gewann. Vor ſechs Wochen kam die
Polizei in einem Freundſchaftsſpiele gegen Wiesbaden nur zu
einem glücklichen 8:7=Sieg. Deshalb muß die Polizeielf von
vorn=
herein alle Regiſter ihres Konnens aufziehen. Ein Sieg in
Wies=
baden iſt nur möglich mit dem Kampfeseifer, der gegen
Herrns=
heim gezeigt wurde.
TV. Nieder=Modau — Poſt Darmſtadt.
Morgen Sonntag, nachmittags 3 Uhr, ſpielt Poſt Darmſtadt
in Nieder=Modau zum fälligen Verbandsſpiel. Beide Vereine
dürften etwa gleich ſtark ſein und konnten bei den ſeitherigen
Verbandsſpielen noch keine Punkte erringen. Es iſt deshalb mit
einem ſpannenden Kampf zu rechnen. Da Nieder=Modau den
Vorteil des eigenen Platzes hat, dürfte es als knapper Sieger
hervorgehen.
Handball im Odenwald.
Am kommenden Sonntag ſpielen:
Kreiskl. T (Süd): Momart — Steinbach, Erbach — Steinbuch.
(Nord): Reinheim — Kl.=Zimmern, Groß=Bieberau — Groß=
Umſtadt (2. Mſch. 13.15 Uhr). — Kreiskl. II (Süd): Michelſtadt—
Böllſtein. — (Nord): Schaafheim — Richen, Heubach —
Lang=
ſtadt. — (Weſt): Reichelsheim — Spachbrücken, Semd —
Gundern=
hauſen. — Die Spiele beginnen um 2.30 Uhr.
Spoct, Spiel und Jurnen
Aundan.
Polizei Darmſtadt — Olympia Lamperkheim.
Zum fälligen Verbandsſpiel treffen ſich Polizei Darmſtadt
und Olympia Lampertheim am kommenden Sonntag. Man kann
nicht ſagen, daß die Polizeielf äußerſt ſpielſtark den Kampf
be=
ſtreitet. Die beiden ausgefallenen Spieler vom vergangenen
Sonntag werden ſchwer zu erſetzen ſein. Man wird aller
Voraus=
ſicht nach Scheuermann auf ſeinen früheren Verteidigerpoſten
zu=
rücknehmen und M. Kaſpar wieder als Mittelſtürmer
verwen=
den Mit dieſer Aufſtellung würde der Spielerausfall ausgemerzt
werden. Die Polizei hat ſchon Proben ihrer Tüchtigkeit abgelegt.
Sie wird auch morgen ihr Letztes hergeben, um nicht noch weiter
abzufallen. Die Lampertheimer haben am vergangenen Sonntag
ihre Anhänger nach der angenehmen Seite überraſcht. Sie
ſchlu=
gen die Heppenheimer knapp und gehen auch am Sonntag nicht
ohne Chance in den Kampf Sie werden hier bei der Polizei
auf einen Gegner ſtoßen, der ſich Sieg und Punkte nicht ſo leicht
nehmen läßt. Die Polizeimannſchaft wird ſicherlich
folgender=
maßen ſtehen:
Klein
Balſer
Scheuermann
Matthes Hüppe
W. Kaſpar
Göbel Schupp M. Kaſpar Pfeiffer Kaltwaſſer.
Spielbeginn 14,30 Uhr, Polizeiſportplatz. Vorher: Referve—
Arheilgen Reſerve.
FC. Union Darmſtadt.
Von vier Spielen hat Union bis jetzt drei Treffen auf
frem=
den Plätzen austragen müſſen, allerdings gegen anerkannt ſtarke
Gegner, ſo daß wenig zu erben war. Wiederum muß Union in
Groß=Gerau antreten. Obwohl die Unionelf, trotz der
Nie=
derlage in Mörfelden eine gute Figur abgab, fehlte auf der
an=
deren Seite die nötige Wucht und Schußkraft. Inwieweit es
Union gelingt, die gezeigten Schwächen im kommenden Spiel zu
beheben, wird der Sonntag zeigen Spielbeginn halb 3 Uhr
Vorher 2. Mannſchaften. (Abf. 12 Uhr (pünktlich) ab
Vereins=
lokal Chauſſeehaus.) — Alte H. — Arheilgen Alte H., dort,
um 10 Uhr. Abf. halb 10 Uhr ab Vereinslokal.
Rot=Weiß Darmſtadt — SV. Weiterſtadt.
Am Sonntag vormittag 11 Uhr empfangen die Rot=
Weißen an der Rheinallee den in die erſte Kreisklaſſe neu
hinzu=
gekommenen SV. Weiterſtadt. Die Gäſte ſind auf dem Rot=Weiß=
Platz alte Bekannte aus der früheren A=Klaſſe. Weiterſtadt eine
ausgeſprochene Kampfmannſchaft, wußte ſtets gegen die
Darm=
ſtädter mit guten Leiſtungen zu gefallen. Ohne Zweifel werden
ſich die Vorſtädter am Sonntag mächtig anſtrengen, um auch in
der neuen Klaſſe wieder dieſelbe Rolle zu ſpielen. Rot=Weiß
mußte am vergangenen Sonntag in Egelsbach ſeine erſte
Nieder=
lage einſtecken, und man weiß heute noch nicht, wie die Elf die
Schlappe überwunden hat. Die Mannſchaft iſt nach den letzten
Spielen zu urteilen nicht in der gewohnten Verfaſſung und man
darf geſpannt ſein, ob die Umſtellung für dieſes Treffen beſſer
einſchlägt. Alles in allem wird mit einem ſpannenden Kampf
zu rechnen ſein. Vorher treffen ſich die Reſerven beider Vereine
um die Punkte. — 3. Mſch. ſpielt in Egelsbach, Treffpunkt 9 Uhr
vorm. am Gaswerk. 1. Schüler treten zum erſten Pflichtſpiel um
1.15 Uhr in Pfungſtadt gegen Germania an.
Tgeſ. 75 Darmſtadt — Germania Eberſtadt.
Dieſes Spiel findet am Sonntag, vormittags 10,45 Uhr, auf
dem ſchön gelegenen Sportplatz an der Kranichſteinerſtraße ſtatt.
Es ſind zwei alte Bekannte, ſozuſagen Lokalgegner, die ſich früher
ſchon manchen erbitterten Kampf um die Punkte lieferten. Auch
dieſes Mal wird es wieder eine ſpannende Bewegung geben,
deren Ausgang gänzlich offen iſt. Die 75er, die alten
Eintracht=
ler, brachten am vergangenen Sonntag einen Punkt aus Groß=
Gerau. Sie verloren dabei leider 2 Mann, Vollhardt durch Ver=
letzung, und Straub durch nicht ganz berechtigten Platzverweis.
Wir hoffen, daß die Mannſchaft mit demſelben Eifer bei der
Sache iſt, wie in Groß=Gerau und ein beſſerer Unparteiiſcher zur
Stelle iſt als er dort war. Vorher: um 9 Uhr 2. Mannſchaft.
Aus beruflichen Gründen mußte der verdienſtvolle Leiter der
Abteilung, W. Haller, langjähriger Führer des früheren FC.
„Eintracht”, ſein Amt niederlegen. In einer Zuſammenkunft
ge=
dachte die Fußballabteilung ihres bewährten Führers und brachte
ihm ein Geſchenk dar
Poſt Darmſtadt — TSV. Meſſel.
Am Sonntag, um 14.30 Uhr, begegnen ſich am
Dornheimer=
weg Poſt Darmſtadt und TSV. Meſſel zum Verbandsſpiel.
SV. 1922 Roßdorf — VfL. Michelſtadt.
Zum weiteren Verbandsſpiel auf heimiſchem Platze empfängt
SV. Roßdorf am Sonntag, 14.30 Uhr, im VfL. Michelſtadt einen
alten Bekannten aus der ehemaligen Odenwaldgruppe. Beide
Mannſchaften haben ſich immer äußerſt ſpannende Kämpfe
gelie=
fert, wobei man ſich bei dem beiderſeits ſoliden Können über den
Spielausgang nie eine Vorausſage erlauben konnte. Da
Michel=
ſtadt durch Zuwachs an Spielſtärke gewonnen hat, wird es hier
zu einem ſpannenden Treffen kommen, welches einem jeden
Sport=
anhänger nur empfohlen werden kann. Für die Einheimiſchen
heißt es daher, mit allem Ernſt und Eifer bei der Sache zu ſein.
12.45 Uhr: Erſatzmannſchaften.
Der Kreisführer Skarkenburg keilk mit:
Die Erwerbsloſenkarten ſind eingetroffen, ſie können gegen
Erſtattung der Auslagen (2 Pfg. pro Stück und 5 Pfg. Porto)
bei mir abgeholt oder gegen Voreinſendung des Rückportos
zuge=
ſchickt werden. gez.: Dr. Grünewald, Kreisführer.
Ringen.
Darmſtadt 1910 — 1928 Bensheim.
Zum fälligen Gauliga=Verbandskampf empfangen die „
Zeh=
ner” heute, Samstag, abends 8,15 Uhr, in der
Turn=
halle Soderſtr. 30 die Mannſchaft des Kraftſportvereins 1928
Bensheim a. d. B. Die Gäſte, im Vorjahre der A=Klaſſe
ange=
hörig, haben inzwiſchen eine derartig überzeugende Kampfkraft
bewieſen, daß ſie am vergangenen Sonntag, ſogar recht
über=
zeugend, die in ſtärkſter Aufſtellung antretenden Vorwärts=
Leut=
von Groß=Zimmern mit einem 13:7 heimſchicken konnten. Die
Darmſtädter haben ihren heutigen Kontrahenten ſehr ernſt zu
nehmen und alle Kräfte aufzubieten, um dem Anſturm des
Neu=
lings in jeder Hinſicht gewachſen zu ſein. Sie haben allen Anlaß.
nach der Niederlage gegen Dieburg ganz beſonders auf dem
Poſten zu ſein; ſie werden den Leuten von der Bergſtraße in
ihrer ſtärkſten Aufſtellung gegenübertreten. Dann iſt die
Gewiß=
heit gegeben, daß es heute zu einem ſpannenden Treffen kommen
wird, das kein Freund des Ringkampfſports verſäumen ſollte,
zu=
mal das Eintrittsgeld für jeden erſchwinglich iſt. Die geheizte
Halle iſt ab 19,30 Uhr geöffnet.
Darmſtädter Radſport=Club 1919.
Der Darmſtädter Radſport=Club weiht heute abend 8 Uhr
in der Turnhalle (Peſtalozziſchule) Stiftsſtraße ſeine neuen
Saal=
maſchinen. Mitglieder und Gäſte müſſen rechtzeitig ihre Plätze
einnehmen, da zu Beginn der Vorführungen die Türen
geſchloſ=
ſen werden. Ein 12er Begrüßungsreigen wird die Darbietungen
eröffnen, die einen Querſchnitt durch den geſamten
Uebungsbe=
trieb im Saalſport bringen, der äußerſt unterhaltend und feſſelnd
für den Anhänger des Radſportes ſein wird.
Der Olympia=Vorbereitungskurſus im
Eis=
kunſtlaufen und Eishockey, der am 4. November in Berlin
be=
ginnen ſollte, mußte um einige Tage verſchoben werden, da das
Regenwetter eine einwandfreie Herrichtung der Eiskunſtbahn im
Eisſtadion Friedrichshain nicht zuläßt.
Kunſtkurnen der Tade. 1846 am 11. November.
Die Felſing=Riege der Turngemeinde 46
veranſtaltet auch in dieſem Jahre ein großzügig aufgebauts
Kunſtturnen im Feſtſaal am Woogsplatz. Auch dieſes Mal wid
die Felſing=Riege von ihren Turnfreunden, Turngemeinde
Eintracht Frankfurt, tatkräftig unterſtützt.
Wer erinnert ſich nicht an die vorzüglichen Leiſtungen gerade
dieſer Turner. Nicht weniger als 11 von der Jahnriege war es
gelungen, in Stuttgart die höchſte Ehre des Deutſchen Turnfeſtes
zu erringen; es war dies die Belohnung für jahrelange und
ziel=
bewußte Ausbildung. Rechnen wir noch unſere fünf Turnfeſtſieger
dazu, ſo zeigen uns allein 16 hervorragende Stuttgart=Kämpfer
ausgeſuchteſte Kürübungen an Reck, Barren und Pferd. Was dieſe
Turner bei ihren Kürübungen zeigen, wird alle Erwartungen
übertreffen. Wir, ſehen an dem Abend Ernſt Winter, den
2. Sieger von Stuttgart, einen der eleganteſten, wahrſcheinlich
auch den beſten Turner, den eben die Turnerſchaft beſitzt. Seine
Kunſt an den Geräten iſt unübertrefflich. Die Jahn=Riege der
Turngemeinde Frankfurt vereinigt neben Winter, den 9. Sieger
vom Deutſchen Turnfeſt Seligmann, ſowie eine große Schar
her=
vorragender Kunſtturner. Ihr Leiter und Lehrmeiſter Gg.
Pfeiſ=
fer hat ſeine Leute in der Ausbildung ſoweit gebracht, daß es
heute keine Vereinsriege gibt, die den Leiſtungen unſerer
Frank=
furter Turnfreunde gleichkommt. Es iſt beſonders erfreulich, daß
ſolche Spitzenturner bei uns ihr Können uneigennützig zur Schau
ſtellen, umſomehr, da wir heute einen Hochſtand des
Gerätetur=
nens kennen, wie wir ihn noch nicht aufzuweiſen hatten.
Die Felſing=Riege bevorzugt wohl in erſter Linie das
Geräte=
turnen, aber ſie wird auch durch Sondervorführungen beweiſen,
daß ſie nicht vergißt, eine wertvolle Ergänzung durch Pflege aller
Arten von Leibesübung herbeizuführen.
Neu werden die Uebungen am Schaukelreck ſein. Beſonderes
Augenmerk wird man auf das neue Turngerät, Reck=Barren
kombiniert, richten. Dasſelbe iſt aus Stahlrohr hergeſtellt und
wird 2,25 Meter hoch aufgehängt. Da man hierbei Reckübungen
mit Uebungen am Barren verbindet, iſt von vornherein reichlicher
Uebungsſtoff vorhanden.
Beſuchen Sie das Kunſtturnen am 11. November. Sie
wei=
den mit Begeiſterung und Spannung den Abend verfolgen. Holen
Sie aber beizeiten ihre Einlaßkarten, damit es Ihnen nicht auch
geht wie den vielen Hunderten, die im vorigen Jahre umkehren
mußten, da der große Saal wegen Ueberfüllung geſchloſſen
wurde. — Eintrittspreis für alle Plätze billigſt. Karten in
der Tageswirtſchaft bei Turnbruder Heid.
Geſchäfliches.
Geſund ſein — froh ſein! Das iſt ſchon ſo: Geſundheit und
Frohſinn gehören zuſammen. Wer wüßte es beſſer als der, den
ein Leiden plagt — wie herzhaft froh würde er aufleben, wenn.
er ſeines Leidens quitt werden könnte! Krankheit iſt Unnatur.
Die Natur will nur den geſunden Menſchen. Und weil ſie das
will, hat ſie dafür geſorgt, daß jede Störung des naturgewollten
geſunden Organismus auf natürlichem Wege behoben werden
kann. Wer ſich für dieſe Fragen intereſſiert, wer gern wiſſen
möchte, welche natürlichen Mittel ihn geſund machen und geſund
erhalten können, der findet wertvolle Fingerzeige in der
Ankün=
digung des bekannten Herbaria=Kräuterparadies auf Seite 13.
Welkerbericht.
Das Hoch weſtlich der Britiſchen Inſeln dehnt ſich allmählich
nach dem Feſtlande aus. Es dürfte daher auch in unſerem Gebiek
zunächſt etwas beſtändigeres, wenn auch nicht völlig
ſtörungs=
freies Wetter auftreten.
Ausſichten für Samstag und Sonntag: Temperaturen nachts um
den Gefrierpunkt, tagsüber wechſelnd wolkig und aufhel”
ternd, nordweſtliche Winde, vorwiegend trocken.
Hauptſchriftleltung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feulleion, Reich 200
Ausland und Heſſche Nachrſchten: Max Streeſe für Sport: Karl Böhmanni
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdlenſt: Andreas Baueri .
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Neitei
für den Inſeraientell und geſchäftliche Mittellungen: Willy Kuhlei
Druck und Verlag: C. C. Wittich — ſämilich in Darmſfadt.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
[ ← ][ ][ → ] 2 T
Melloder Tre
Daolft
tummer 2
Hochſchulbeilage des Darmſtadter Tagblatts
Samstag, 4. Nov.
Das deutſche Studententum
im ſkändiſchen Aufbau.
Wir haben aus dem Kreis unſerer Leſer eine
Zu=
ſchrift erhalten, die wir in folgendem wiedergeben.
Da uns die Anregungen wichtig genug erſcheinen,
haben wir den N.S.D.St.B. und den Referenten für
ſtudentiſche Fragen bei der S.A.=Brigade um ihre
Stellungnahme gebeten und laſſen ſie in dieſer
Num=
mer zu Wort kommen.
Im Rahmen der neuen Hochſchulverfaſſungen, die vielerorts
rreits in Kraft getreten ſind, hat die Deutſche Studentenſchaft
ihren Einzelſtudentenſchaften einen verantwortlichen Platz im
teben der deutſchen Hochſchule zugeteilt bekommen. Darüber
hin=
us aber taucht immer wieder die Frage auf, wie man das
ge=
mte deutſche Studententum im Aufbau unſeres Reiches an eine
m gemäße Stelle ſetzen kann. Bei der im Nationalſozialismus
igeſtrebten Zweigliederung der ſtaatlichen Führung in ſtändiſche
ammern und politiſche Leitung tritt augenfällig die Möglichkeit
rvor, das deutſche Studententum als Stand in den ſtändiſchen
ufbau einzubeziehen.
Dieſe Möglichkeit, innerhalb des Studententums eifrig
ver=
eten, iſt auch von anderen Seiten her wiederholt überdacht
wor=
n, und die Stimmen, die in dieſem Zuſammenhange laut
wur=
u, waren nicht alle bejahend. Je nach dem Standort des
Be=
ſauers tauchen die Vorſchläge einer an die Hochſchule direkt
ge=
undenen Einzelſtudentenſchaft auf, oder aber erwägt man die
ihere Verbindung zwiſchen der Fachſchaft und der entſprechenden
erufsgruppe. Auch der Gedanke, die Studentenſchaft irgendwie
r S.A. als Trägerin des Gemeinſchafts= und
Kameradſchafts=
dankens einzugliedern, iſt in der letzten Zeit aufgetaucht und
it in Form des SA.=Hochſchulamtes bereits loſe Umriſſe erhalten.
Von der Notwendigkeit überzeugt, daß in Zukunft die
ſtän=
ſche Gliederung die Beziehungen des deutſchen Volkes
unter=
nander regeln muß, glaube ich in einer möglichſt großen
ſtän=
iſchen Erfaſſung des deutſchen Volkes die Vorausſetzungen hierzu
hen zu müſſen. Die Frage, ob und inwieweit man das deutſche
tudententum an dieſem ſtändiſchen Aufbau kann teilnehmen
laſ=
n, wird jedem Studenten und auch Dozenten in gleicher Weiſe
n Herzen liegen wie mir, und der Gegenſtand dürfte wichtig
ad intereſſant genug ſein, ihn einer Ausſprache in Ihrem Blatte
cand. med. Kurt Schweikart.
würdigen.
Das deutſche Studententum
als Stand.
Der neue Begriff Student.
Die Ausdehnung der Definition „Student” über den Rahmen
es Hochſchulſtudententums hinaus iſt zweifellos eine bedeutende
ſerſchiebung des Schwerpunkts im ſtudierenden Sektor der Jugend
berhaupt. Die neue Definition betrachtet nicht mehr die
gei=
ige Erarbeitung einer beſtimmten Materie als
Voraus=
etzung des Studentſeins, ſondern das geiſtige Erarbeiten
n ſyſtematiſchem Rahmen an ſich. Es werden hier genaue
brenzen zu ziehen ſein, um deutliche Beſtimmungsmöglichkeit zu
eben, wo die Schule aufhört und der ſtudentiſche Bezirk beginnt.
Licht einer klaſſenmäßigen Differenzierung wegen wird dieſe
örenze klar gezogen ſein müſſen, ſondern lediglich, um die
Er=
enntnis zu ermöglichen, daß es ſich beim Studententum um einen
n ſich geſchloſſenen Stand handelt.
Aufgabe der Schule iſt es, einen Wiſſensſtoff deduktiv zu
über=
titteln. Der Schüler hat die ihn gelehrte Wiſſensmaterie
ezeptiv zu verarbeiten. Die ſtudentiſche Arbeit beginnt erſt bei
er ſelbſtändigen Erarbeitung, zu der das Schulwiſſen die
Vor=
usſetzung bilden muß. Konkretes Beiſpiel hierzu: Die
Handels=
hule lehrt ausſchließlich Berufsmaterie, iſt damit alſo Schule.
die Handelshochſchule baut die Erarbeitung des
handelswiſſen=
haftlichen Stoffs in die Geſamtformung der Perſönlichkeit ein.
5o birgt etwa auch das Studieren an einer Kunſtgewerbeſchule,
as eigene Produktivität im Erarbeiten von Form und Inhalt
erlangt, mehr Studentiſches, als große Teile des
volkswirtſchaft=
ichen Studiums, die ein reines Erlernen berufsgebundener
Ma=
erie darſtellen.
Von ſolcher Vorausſetzung ausgehend, ſoll in einer
Reichs=
chaft der Studierenden das geſamte Studententum der
doch= und Fachſchulen erfaßt werden. Die breite Baſis,
die durch die neue Auffaſſung vom Studententum gegeben wird,
rmöglicht erſt die ſtändiſche Zuſammenfaſſung und vermeidet
da=
nit die Gefahr der organiſatoriſchen Aufſplitterung. Weſentlich
ſt aber, daß nicht die Baſis erweitert wurde, um einen neuen
Stand zu erzwingen, ſondern daß der ſtändiſche Gedanke logiſche
folge war der vorausgegangenen neuen Fundierung des
ſtuden=
iſchen Begriffs.
Stand und Student.
Bei jeder ſtändiſchen Gliederung iſt von jeher an eine
berufs=
tändiſche Gliederung gedacht, und als ſolche ſtellt ſich auch die
tändiſche Neuordnung unſeres völkiſchen Lebens dar, wie an ihr
tugenblicklich gearbeitet wird. Auf das Problem des
Studenten=
kums übertragen, wächſt aus dieſer Feſtlegung des ſtändiſchen
Be=
griffs die Frage: Iſt der Student ein beſonderer Berufsſtand und
wenn ja, inwieweit iſt er es.
Der Stand iſt eine Zuſammenfaſſung aller Menſchen, die an
einer gleichen Berufung, in einem gleichen Erziehungs= und
Arbeitsrahmen, und, daraus reſultierend, in einem gemeinſamen
Lebensſtil arbeiten. Die fachliche Differenzierung wirkt ſich nur
innerhalb des Standes aus. So ſtellen die freien Berufe
zwei=
felsohne einen Stand dar, der in ſich geſchloſſen iſt, wenn auch die
ſtärkſte fachliche Trennung zwiſchen Aerzten etwa und Juriſten
beſteht.
Im Zuſammenhange mit der ſtändiſchen Gliederung des
Stu=
dententums iſt alſo als erſtes feſtzuſtellen, ob die Zuſammenhänge
der ſtudentiſchen Fachſchaften mit der entſprechenden
Berufs=
gruppe der Altakademiker größer ſind, als die Verbundenheit der
Geſamtſtudentenſchaft in einer gemeinſamen Berufung. Setzt man
die liberale Theſe voran, daß das Studium lediglich eine
Aus=
bildung für den angeſtrebten Beruf iſt, alſo materielle Grundlage
fur ſpätere Exiſtenz, dann gehört zweifelsohne die Fachſchaft als
Lehrlingsorganiſation zur Gruppe der im entſprechenden Beruf
ſtehenden älteren Fachkollegen. Eine eigene Skandesvertretung iſt
in ſolchem Falle überflüſſig. Einen Parallelfall, in dem die
Vor=
ausſetzungen allerdings richtig ſind, iſt die Stellung der Lehrlinge
innerhalb der Deutſchen Arbeitsfront. Der liberalen Theſe iſt
Ader prinzipiell entgegenzuhalten, daß im Nationalſozialismus
die Studentenſchaft eine totale Berufung hat, in der das
fach=
liche Studium nur einen Teil darſtellt. Das deutſche
Studenten=
tum hat die gemeinſame Aufgabe, einen neuen führenden Men=
ſchentyp zu ſchaffen und lebendig weiterzuentwickeln. Die großen
drei Gebiete, in die man — aushilfsweiſe ſyſtemſchaffend — dieſe
Aufgabe unterteilen kann, ſind wiſſenſchaftliche, politiſche und
körperliche Durchbildung durch eigenes Erarbeiten. Tatſächlich
ſind dieſe drei Gebiete nicht voneinander zu trennen. Denn fehlt
auch nur auf einem Gebiet die verlangte Leiſtung, dann iſt eben
die ſtudentiſche Aufgabe des Studierenden nicht erfüllt. Das
Examen iſt heute nicht mehr der Befähigungsnachweis für die
Ausübung eines Berufes, ſondern das Teſtat für eine erfüllte
Standesaufgabe, in der die wiſſenſchaftliche Leiſtung nur ein
Glied iſt.
Die Berufung des Studententums, die geiſtige ſubſtanzielle
Formung des deutſchen Menſchen zu erarbeiten und dieſe Aufgabe
der jungen Nation immer lebendig zu übermitteln, iſt gemeinſam.
Aus dem gemeinſamen Beruf ergibt ſich ohne weiteres der
ge=
meinſame Arbeitsrahmen und ein gemeinſamer Lebensſtil. Der
gemeinſame Arbeitsrahmen beſtand, gewiſſermaßen die Zukunft
vorausahnend, ſchon lange in der Deutſchen Studentenſchaft. Ihm
tritt nun der Arbeitsrahmen der Fachſchulſchaft zur Seite und
erweitert ihn zum Rahmen der Reichsſchaft der Studierenden.
Ein ſichtbarer Ausdruck für den gemeinſamen, neu entſtandenen
Lebensſtil iſt das Kameradſchaftshaus, das geſtern noch eine
Utopie geweſen wäre, heute aber bereits, unter der neuen Aufgabe,
Realität geworden iſt. So erfüllt das zur Reichsſchaft der
Stu=
dierenden hindrängende Studententum die Grundforderungen, die
man einem Stand ſtellen muß: Gemeinſamkeit der Berufung,
Gemeinſamkeit des Erziehungs= und Arbeitsrahmens und
Ge=
meinſamkeit des Lebensſtils.
Ein anderes, in dieſem Zuſammenhange beachtliches Moment
iſt die Frage der Kontinuität. Während etwa der Angeſtellte ſeine
Lebensſtellung eben als Angeſtellter hat, verläßt der Student nach
Abſchluß des Studiums ſeinen ſtudentiſchen Stand und deſſen
Ar=
beit, um ſich einem anderen Kreis und deſſen Aufgabe
zuzuge=
ſellen. Die Fluktuation iſt alſo innerhalb des Studententums
weſentlich raſcher, als in jedem anderen Berufsſtand, und
inner=
halb des Fachſchulſtudententums wiederum größer, als im
Hoch=
ſchulſtudententum. Kontinuierlich bleibt dabei aber die von jeder
ſtudentiſchen Generation neu zu löſende Aufgabe, die Berufung
zur deutſchen Perſönlichkeitsbildung. Kontinuierlich bleibt
da=
mit auch der ſtudentiſche Lebensſtil. Es ſpielt daher die raſchere
Folge der Generationen an den Hoch= und Fachſchulen keine Rolle
in der Wertung des Studententums als Stand.
Die gemeinſame Berufung, der gemeinſame
Erziehungs= und Arbeitsrahmen, der daraus
reſultierende gemeinſame Lebensſtil
kenn=
zeichnen das deutſche Studententum evident
als Stand.
Die ſtändiſche Organiſierung des deutſchen
Studententums.
Jeder kommende ſtändiſche Aufbau wird ſich in Deutſchland
an der Leiſtung auszurichten haben, die in dem Aufbau der
Deutſchen Arbeitsfront vollbracht worden iſt. Der hier zum
Aus=
druck gebrachte Grundgedanke iſt politiſch dahin konkretiſiert
wor=
den, daß alle im Deutſchen Reich an der induſtriellen Aufgabe
ſchaffenden Menſchen in einen Stand zuſammengefaßt worden ſind.
Dieſes große Gebäude wird verwaltet und überwacht von der
nationalſozialiſtiſchen Betriebszellenorganiſation. In dieſer ſind
nicht eine möglichſt große Zahl von induſtriell Tätigen erfaßt,
ſondern ſie bildet eine Avantgarde, eine Organiſation der
poli=
tiſchen Führer. Die fachliche Unterteilung iſt bis ins peinlichſte
durchgeführt, um die Vertretung aller Einzelbelange im großen
Rahmen zu ermöglichen.
Das Beiſpiel der Deutſchen Arbeitsfront ſei deshalb ſo
ein=
gehend geſchildert, weil bei der Reichsſchaft der Studierenden eine
ganz ähnliche Löſung wünſchenswert erſcheint.
Die zwei großen Gruppen, in die ſich die Reichsſchaft teilen
wird, ſind die Deutſche Studentenſchaft und die Deutſche
Fachſchul=
ſchaft. Innerhalb der D. St. bilden die Einzelſtudentenſchaften
der Univerſitäten und der Techniſchen Hochſchulen Gruppen, die
nach der Verſchiedenheit der fachlichen Belange ſich natürlich
glie=
dern. Die einzelnen Fachſchaften ſind die kleinſten Einheiten,
aus denen ſich der Bau der Hochſchulſtudentenſchaftsſäule aufbaut.
Innerhalb der Fachſchulſäule iſt die Gliederung nach
Fach=
gruppen ebenſo naturgegeben.
Die Geſamtorganiſation unterſteht der politiſchen Zelle, im
deutſchen Studententum, ſie wird geführt vom
nationalſoziali=
ſtiſchen Studentenbund. Für dieſen tritt damit eine ſcharfe
Um=
reißung ſeiner Aufgabe ein, die ihn über den Kampftrupp zur
Eroberung der Hochſchulen weiterführt zum permanenten
poli=
tiſchen Gewiſſen der Reichsſchaft der Studierenden. Er verliert
bei einer ſolchen Regelung ſeinen Charakter als ſtudentiſche
Maſſenorganiſation, er verliert ſeine Beauftragung als Träger
der ſtudentiſchen körperlichen Ausbildung, die er an das SA.=
Hoch=
ſchulamt als berufene Stelle abtritt. Er erhält die Aufgabe,
eine Schicht ſtudentiſcher Führer heranzubilden, er wird zur
klei=
neren, aber auserleſenen Avantgarde des ſtudentiſchen Standes.
Ueberhaupt tritt eine genaue Abgrenzung der Kompetenzen
zwangsläufig ein. Um ein hinkendes Beiſpiel zu gebrauchen:
Die gewerkſchaftlichen Aufgaben ſind Sache der Studentenſchaften,
die Politik iſt Aufgabe der politiſchen Zelle. Wobei aber
keines=
wegs eine Trennung eintreten darf zwiſchen Studentenſchaft und
Fachſchulſchaft einerſeits und dem N. S. D. St. B. andererſeits.
Eben die Beſetzung aller ſtudentiſchen Stellen mit Kräften, die
aus der Schulung des N. S. D. St. B. hervorgegangen ſind, iſt
die Garantie für den Nationalſozialismus in dem ſtudentiſchen
Stand.
Fachſchaftskonvente und Studentenſchaftskonvente,
Fachſchul=
konvente und Fachſchulſchaftskonvente ſind Träger der fachlichen,
ſtändiſchen Arbeit. Ihre Zuſammenfaſſung in der Reichsſchaft
bildet die Geſamtvertretung der deutſchen Studierenden. Analog
der politiſchen Verfaſſung des Staates kommen den einzelnen
Konventen beratende Stellen zu, während die Entſcheidung bei
der politiſchen Führung liegt. In der Perſon des Reichsführers
mündet die ganze Organiſation. Er ſteht autoritär über der
ge=
ſamten Reichsſchaft. Von ihm aus gehen Standeslegislative
und Standesexekutive. Er auch vertritt die Reichsſchaft bei der
Regierung, in der Ständekammer uſw.
Dieſe Vorſchläge und Möglichkeiten weiſen viele
Aehnlich=
keiten mit der Organiſation der Deutſchen Arbeitsfront auf. Sie
haben aber auch manches gemeinſam mit der heutigen Form der
bereits beſtehenden Deutſchen Studentenſchaft. Ihre Realiſation
iſt alſo nicht unmöglich, wenn auch zugegebenermaßen ſchwer.
Durch eine ſtändiſche Gliederung aber in dieſem oder ähnlichem
Rahmen dürfte die ſinnvolle Eingliederung des deutſchen
Studen=
tentums in den deutſchen Staat der Zukunft, an dem wir alle
bauen, auf die klarſte und dem Nationalſozialismus voll
ent=
ſprechende Form zu ermöglichen ſein.
Karl Auguſt Weber.
Landespreſſewart des N. S. D. St. B.
Student in der SA.
Der Referent für ſtudentiſche Fragen bei der Brigade 50
ſchreibt uns:
Aus den Kämpfen um die Macht ſind uns einige wirkſame
und für den Nationalſozialismus kennzeichnende Schlagworte
ge=
läufig geworden. Wenn man der braunen Kolonnen gedachte,
ſtellte man die Volksgemeinſchaft dar durch das Hervorheben der
extremen Stände, die ſich hier zuſammengefunden hatten. Man
ſprach von Bauern und Beamten, vom Arbeiter und Studenten,
die gemeinſam Schulter an Schulter den Kampf um das dritte
Reich aufgenommen hatten. Vom Standpunkt der S.A. aus wird
der Begriff Student als ein Wert anerkannt, der gleichgeartet iſt
den bereits oben genannten Begriffen Arbeiter, Bauer, Beamter.
Wir ſtellen damit an das Studententum eine hohe Forderung:
Student ſein heißt nicht alleine der Wiſſenſchaft leben, heißt nicht
alleine den Gedanken der Wehrhaftigkeit an führender Stelle in
die Jugend tragen, ſondern der Student iſt in erſter Linie ein
politiſcher Begriff geworden. Der Student ſoll wie Arbeitertum,
Bauerntum Beamtentum einen Stand darſtellen, der aber frei
von jeder beruflichen Einſtellung als idealer Träger der
Bewe=
gung den Nationalſozialismus in die Zukunft vortreibt.
Es iſt klar, daß dieſe Forderung zunächſt nur einen Wunſch
darſtellt, der von der Wirklichkeit allzu entfernt iſt. Zu ihrer
Verwirklichung iſt zweierlei nötig: Die Schaffung eines geſunden
Bodens und nach Erreichung dieſes Zieles die Förderung der
ideellen und geiſtigen Kräfte. Die erſte Forderung wird erreicht
durch eine ſtraffe diſziplinierte Ausbildung, wie ſie m. E. nur
von der S.A. durchgeführt werden kann. Dieſer Gedanke hat
be=
reits zur Schaffung des S. A.=Hochſchulamtes geführt, dem die
Auf=
gabe zufällt, die deutſche Studentenſchaft im Rahmen ihrer
Ge=
ſamterziehung S.A.=mäßig auszubilden. Die Verwirklichung der
zweiten Forderung iſt auch ſchon weitgehend in Angriff genommen
worden. Doch wird in Zukunft noch mehr als bisher der Gedanke
ausſchlaggebend ſein müſſen, daß der weſentlichſte Teil einer
Er=
ziehung durch Selbſtführung und Selbſterziehung bedingt iſt. Es
wird in Zukunft die Entwicklung dahin gehen, daß die Geſtaltung
des ſtudentiſchen Lebens in immer höherem Maße einer eigenen
ſtudentiſchen Stelle zu überlaſſen iſt. Wenn man den Studenten ſich
ſeine neue Lebensform ſelbſt ſuchen läßt, wird dies zu einer ſtarken
Revolutionierung des heutigen Hochſchullebens führen. Mag in
dem einen oder anderen Falle im jugendlichen Feuereifer über
das Ziel hinausgeſchoſſen werden, ſo bedeutet das nichts
gegen=
über der Tatſache, daß man von dem kommenden Studenten wird
ſagen können, daß er ein ganzer Kerl geworden iſt und Staat
und Volk als Führerperſönlichkeit zur Verfügung ſteht.
Horſt WOeſſel.
Dem gefallenen Studenten der nationalen Revolution.
In weit größerem Maße als bei uns iſt der Student in
an=
deren Ländern zum Träger des politiſchen Fortſchritts geworden.
Bisher beſchränkte ſich die Tätigkeit des deutſchen Studenten
außerhalb ſeines Studiums auf die Wahrung von Traditionen,
deren Wert oder Unwert hier nicht diskutiert werden ſoll. In
der Art ſeiner akademiſchen Ausbildung und in der bisherigen
Form ſeines korporativen Lebens war etwas, das über den
Zei=
ten und in ihrem Geſchehen lag. Der Student lebte in einer
Welt für ſich, die — trat ſie einmal in Erſcheinung — ſich in
einer ganz unvolkstümlichen Weltfremdheit offenbarte. Die
wirt=
ſchaftliche Not, nicht nur die eigene, ſondern auch die der
Volks=
genoſſen, hat hier einen, zwar mit ſchweren Opfern erkauften,
Wandel geſchaffen. Der deutſche Student iſt ſich ſeiner Berufung
zum Führer bewußt geworden, und das immer durch Beiſpiele
am wirkſamſten lenkende Schickſal gab ihm in Horſt Weſſel ein
bedeutungsvolles Vorbild.
Horſt Weſſel hätte nach einer glücklichen Jugend ſich einer
geruhſamen Bürgerlichkeit erfreuen können. Aber der
unerbitt=
liche Anſchauungsunterricht des Lebens ließ ihn nicht zur Ruhe
kommen. Er ſah die Not ſeiner Volksgenoſſen, und er, der
Waffenſtudent, ſtellte ſich in die Front der Entrechteten der
Hun=
gernden und Ausgebeuteten. Es war keine leere Geſte, als er
dem Erwerbsloſen die Hand zum gemeinſchaftlichen Kampfe
reichte, es war keine herablaſſende Poſe, als er ſich mit den
Außenſeitern der Geſellſchaft zuſammenſetzte. Es war ihm ein
eiſernes Muß. Zu Tauſenden, zu Millionen ſah er ein Volk,
das fleißig und ehrlich war, das im vergangenen Krieg Wunder
an Größe und Ausdauer vollbracht hatte, der unbarmherzigen
Vernichtung durch Kapitalismus einerſeits und Bolſchewismus
andererſeits anheimfallen. Jedem Menſchen, der noch einen
Fun=
ken Liebe für ſein Volk hatte, mußte das Herz zerſpringen, wenn
er das Elend derer ſah, die ſeine Brüder, ſeine deutſchen
Brü=
der waren. Es gab deren viele, die Glaube und Hoffnung beim
Anblick der deutſchen Not verloren. Aber nur wenige hatten wie
Horſt Weſſel die Kraft, ihr eigenes Ich zur Linderung dieſer Not
zum Opfer zu bringen. Dazu gehörte ein ganz großer Glaube an
die eigene Kraft. Horſt Weſſel, der Student, hatte dieſe Kraft
und den Mut zu ſolcher Tat. Zum erſten Male erkannte ein
Stu=
dent ſeine Verpflichtung zum Führertum. Horſt Weſſels Tat iſt
in ihren Konſequenzen und in ihrer zwangsläufigen
Unerbittlich=
keit ſo groß, daß wir Jüngeren nichts tun können, als
bewun=
dern. Die Todbereitſchaft für eine Idee iſt das Deutſche. Horſt
Weſſels Schickſal iſt das Schickſal eines deutſchen Helden unſerer
Tage, ſeine Tat iſt ſo groß, daß wir zu den Ausgängen ſeines
Werdens zurückkehren müſſen, um ſie begreifen zu können. In
dieſem Begreifen liegt ein unerſchöpflicher Quell der Kraft, denn
nichts Abſonderliches geſchieht. Ein Student, wie es Millionen
gibt, aber ein Schickſal, wie es in ſeiner aus eigener Kraft
er=
reichten Vollendung einmalig iſt. Aber gerade, daß die
Voraus=
ſetzungen dieſes Heldenlebens ſo wenig eigenartig ſind,
verpflich=
tet die, die gleich ihm Studenten ſind, ihm nachzueifern, ſein
Vor=
bild anzuſtreben und ſich ſeiner Größe würdig zu erweiſen.
Karl Ewald.
Die Rameradſchaftshäuſer.
Das Amt für politiſche Schulung der Deutſchen
Studenten=
ſchaft gibt bekannt, daß mit Beginn des Winterſemeſters 1933/34
an allen Univerſitäten die Errichtung der Kameradſchaftshäuſer
der örtlichen Studentenſchaften und der Korporationen vollendet
ſein wird. Von den zur Hochſchule kommenden Werkabiturienten
und jüngeren Studenten wird erwartet, daß ſie ſich zur
Gemein=
ſchaft des Kameradſchaftshauſes bekennen und damit bekunden,
daß ſie ihre Verpflichtung zum wiſſenſchaftlichen und politiſchen
Dienſt erkannt haben.
Der Name „Kameradſchaftshaus” wird ein Ehrentitel für ein
ſtudentiſches Gemeinſchaftshaus ſein. Ihn verleiht die Deutſche
Studentenſchaft erſt im Laufe des Semeſters den Häuſern der
ört=
lichen Studentenſchaften bzw. der Korporationen, die ſie als
beſon=
ders hervorragend und tätig im Sinne einer nationalſozialiſtiſchen
Neuformung des ſtudentiſchen Lebens anerkennt.
Verantwortlich: Karl Auguſt Weber.
[ ← ][ ][ → ]Nummer 306
Samstag, 4. November
Die Organiſationsformen in der Automobilinduſtrie.
Die Tendenz ſtärkerer Helbſiverwalkung innerhalb der Fachgruppen. — Klare Gliederung der Inkereſſen.
Bereinigung des Markkes und Schaffung geſunder Wetkbewerbsverhälkniſſe.
Neue Aufgaben.
Die großen Aufgaben, vor die im neuen Deutſchland die
deutſche Induſtrie geſtellt worden iſt, haben an vielen Stellen eine
den heutigen Zwecken beſſer entſprechende Form der induſtriellen
Organiſation notwendig gemacht. Ganz beſonders gilt dies für
die Kraftfahrzeuginduſtrie, welche für die Zukunft nicht mehr
innerhalb der deutſchen Verkehrswirtſchaft, ſondern innerhalb der
deutſchen Induſtrie überhaupt eine erheblich wichtigere Rolle
ſpie=
len wird. Die Vertretung der kraftfahrzeuginduſtriellen
Erfor=
derniſſe hat Jahre hindurch beim Reichsverband der
Automobil=
induſtrie gelegen, deſſen Aufgabe um ſo verantwortungsvoller
war, als er im Rahmen der geſamten deutſchen
Kraftverkehrs=
wirtſchaft einer der wenigen geſchloſſenen und wirklich
artions=
fähigen Organiſationen war. Dem Sinn der heutigen Zeit
ent=
ſpricht bei reinlicher Scheidung der Induſtrie nach fachlichen
Ge=
ſichtspunkten ein weit höheres Maß verſtändnisvoller Kooperation
als es vordem zu beobachten war. Jede Fachgruppe innerhalb
der Kraftfahrzeuginduſtrie, ſoll ihre internen Angelegenheiten
durch ein eigenes Gremium, zu ordnen haben u. nicht dabei auf
die Mithilfe befreundeter Organiſationen angewieſen ſein. Die
Tendenz zu ſtärkerer Selbſtverwaltung innerhalb der
Fachgrup=
pen fand ihren Ausdruck in der der Oeffentlichkeit bereits
bekann=
ten Gründung der Vereinigung deutſcher Laſtanhänger=Fabriken
und der Vereinigung der Dreiradkraftwagen=Fabriken. Geraume
Zeit glaubten dieſe beiden Gruppen, auf eigene Organiſation
ver=
zichten zu können, da ſie, zum Teil gewiß mit Recht, der Anſicht
waren, daß das, was die Automobilinduſtrie und deren
Organi=
ſation durchſetzte, ohne weiteres auch ihnen nützlich ſein werde.
Die Fachgruppen Motorradinduſtrie und Laſtanhängerinduſtrie
ſind mit ihren Verbänden körperſchaftliche Mitglieder des RDA.
geworden; zwiſchen RDA. und Vereinigung der
Dreiradkraft=
wagenfabriken ſchweben noch Verhandlungen, mit deren poſitivem
Abſchluß in naher Zukunft gerechnet werden kann. Dieſe
körper=
ſchaftliche Mitgliedſchaft beruht auf der V. ausſetzung, daß in der
Geſchäftsführung dieſer Fachgruppe Perſonalunion mit der
Ge=
ſchäftsführung des RDA. beſteht. Die Beſtimmung fügt der klaren
Gliederung der Intereſſen innerhalb der Kraftfahrzeuginduſtrie
die Vorausſetzung der Zuſammenarbeit und der Geſchloſſenheit
ergänzend hinzu. Eine ſolche enge Zuſammenarbeit bei
gleich=
zeitiger Achtung vor den Beſonderheiten der einzelnen Gruppen
hat ſich darum beſonders notwendig erwieſen, weil alle Kreiſe
der Kraftfahrzeuginduſtrie vor gleiche oder zum mindeſten
ver=
wandte Aufgaben geſtellt worden ſind, die ſich aus der Linie der
neuen Wirtſchaftspolitik ergaben. Die wichtigſten Aufgaben
die=
ſer Art ſind die Bereinignug des Marktes, die Schaffung geſunder
Wettbewerbsverhältniſſe und die Befeſtiaung echter
kaufmänni=
ſcher und induſtrieller Grundſätze innerhalb der Induſtrie. Schon
die nahe Zukunft wird zeigen, daß die nunmehr erzielte
organi=
ſatoriſche Geſchloſſenheit innerhalb der Kraftfahrzeuginduſtrie zu
Folgen führen wird, die ſich bisher trotz mancher Verſuche nicht
voll haben erreichen laſſen.
Berliner und Frankfurter Effekkenbörſe.
Beachlenswerke Skeigerung im Zemenlabſah.
Der Zementabſatz im Oktober hat nach der vorläufigen
Ueber=
ſicht in den einzelnen Verbandsgebieten eine weitere Steigerung
gebracht. Erſt jetzt erwartet man unter dem Einfluſſe der Saiſon
ein allmähliches Abſtoppen, der bisherigen Zementkonjunktur.
Ueber die Abſatzziffer der abgelaufenen zehn Monate 1933 iſt zu
berichten, daß der Hütten=Zementverband die größte Steigerung
infolge ſeiner bekannten Ueberlieferung über ſeine mit den
ande=
ren Verbänden abgeſprochene Quote hinaus verzeichnet, und zwar
einen Mehrverſand von gut 35 Prozent hat. Vor einiger Zeit iſt
ein entſprechendes Abkommen wegen ſeiner Ueberlieferungsquote
getroffen worden. Es folgt dann der Norddeutſche Verband, der
eine Steigerung bis annähernd 20 Prozent aufzuweiſen hat. Der
Süddeutſche Verband liegt bis jetzt etwas über 15 Prozent über
dem Vorjahresabſatz in der gleichen Berichtszeit, erwartet aber,
daß er bis Jahresende 25 Prozent Mehrabſatz insgeſamt erreicht.
Im Weſtdeutſchen Verbande, der bekanntlich die ſchlechteſte
Ka=
pazitätsausnutzung hat, iſt der reine Verbandsabſatz um etwa 8
bis 10 Prozent geſtiegen, beträgt aber einſchließlich der dem
Ver=
bande durch Sonderabſprachen angegliederten früheren 3
Außen=
ſeiter ebenfalls etwas über 15 Prozent.
Der deutſche Zement=Export bleibt ausgeſprochen ſchwach,
zu=
mal eine Einigung auf dem Hollandmarkt mit den Belgiern noch
ausſteht. Vor einiger Zeit wurde in einzelnen Randgebieten
ſo=
gar der Kampfpreis nochmals um einige Gulden ermäßigt.
Eine Klarſtellung in der künftigen Verbandspolitik der
deut=
ſchen Zementinduſtrie iſt immer noch nicht erfolgt. Zur
Verhand=
lung ſteht unmittelbar die Regelung der Beziehungen zwi
Weſtverband und den übrigen Zementverbänden an. Es iſt zu
etwarten, daß Anfang nächſter Woche das
Reichswirtſchaftsmini=
ſterium zu einer Klärung, in der deutſchen Zementkartellpolitik
kommt.
Wirtſchaftliche Rundſchan.
Die Indexziffer der Metallpreiſe. Die Preisinderziffer der
„Metallwirtſchaft, Metallwiſſenſchaft, Metalltechnik” ſtellte ſich am
1. November 1933 auf 49,8 gegen 50 Prozent am 25. Oktober 1933
(Durchſchnitt 1909— 13: 100), fiel alſo um 2 Prozent der Ziffer
vom 25. 10. 33. Für die einzelnen Metalle wurden nach dem
Preisſtande vom 1. 11. 33, folgende Einzelindexziffern errechnet:
Kupfer 36,9 (am 25. 10. 33 37,6), Blei 49,2 (51,6) Zink 41.1 (43,1),
Zinn 79,9 (80,9), Aluminium 111,1 (unv.), Nickel 101,5 (unv.),
Antimon 59.8 (unv.)
Vorbereitungen für die Regelung des Marktes der
Metall=
drahtglühlampen. Wie wir aus Kreiſen der beteiligten
Glüh=
lampeninduſtrie erfahren, finden zurzeit die wegen einer
Markt=
regelung für Metalldrahtglühlampen geführten Verhandlungen,
entgegen anderslautenden Meldungen, ohne Beteiligung des
Reichswirtſchaftsminiſteriums; ſtatt. Ferner iſt hervorzuheben,
daß die in den Meldungen enthaltenen näheren Angaben über
Einzelheiten der Marktregelung als verfrüht, zu bezeichnen ſind
und in verſchiedenen Punkten nicht ganz zutreffen.
Mekallnolierungen.
Die Berliner Metallnotierungen am 3. November ſtellten ſich
für je 100 Kilogr. für Elektrolytkupfer prompt cif Hamburg.
Bre=
men oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die deutſche
Elektrolytkupfernotiz) auf 48,25 RM. — Die Notierungen der
Kom=
miſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe verſtehen
ſich ab Lager in Deutſchland, für prompte Lieferung und
Bezah=
lung) ſtellten ſich für Originalhüttenaluminium 98= bis 99proz.,
in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren auf 160 RM., desgl. in
Walz=
oder Drahtbarren 99proz, 164 RM. Reinnickel. 98= bis 99proz.
auf 330 RM., Antimon Regulus auf 39—41, RM.. Feinſilber
(1 Kg. fein) auf 36—39 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 3. November ſtellten ſich für
Kupfer: November 40.50 (40.75), Dezember 40.50 (41)
Ja=
nuar 40.75 (41.50), Februar 41 (41.50), März 41.75 (42), April
41.75 (42.25), Mai 42 25 (42.50), Juni 42.50 (43). Juli 44 (43.75),
Auguſt 43 (43,75), September 43.25 (44). Oktober 43.25 (44).
Tendenz: ſtetig. — Für Blei; November 15.25 (16.25),
Dezem=
ber 15.50 (16.50), Januar 15.50 (16.50), Februar 15.75 (16.25),
März, April 16 (16.50), Mai 16.25 (17). Juni 16.25 (17.25), Juli
16.50 (17.50), Auguſt 16.50 (17.75) September 16.50 (17.75),
Oktober 16.75 (17.75), Tendenz: leicht befeſtigt — Für Zink:
November 18.75 (20.25) Dezember 20 (21.25), Januar 20 (21.75),
Februar 20.25 (21), März 20.75 (21.75), April 21 (21.50), Mai
21.25 121.75), Juni 21.50 (22.25) Juli 21.50 (22.50) Auguſt 22
(23). September 22,50 (23.25), Oktober 22,50 (23,50). Tendenz:
leicht befeſtigt. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in
Klam=
mern Brief.
Den Erwartungen des Vormittags entſprechend war das
Ge=
ſchäft auch zu Beginn des geſtrigen Berliner Börſenverkehrs
ſehr klein. Abgeſehen von einigen Sonderbewegungen auf
Spezial=
gebieten, blieben die Kursveränderungen minimal, ſo daß man
von einer ruhigen, aber widerſtandsfähigen Börſentendenz
ſpre=
chen konnte. Dabei waren Abweichungen von mehr als 1 Proz.
meiſt zufälliger Natur. Die Nachrichten aus der Wirtſchaft waren
— ſoweit überhaupt ſolche vorlagen — durchaus günſtig. Neben
dem Reichsbahnbericht regten wohl in erſter Linie Meldungen
aus dem Ruhrbergbau und Mitteilungen über gebeſſerten
Kali=
abſatz an. Nur die Unſicherheit hinſichtlich der Weiterentwicklung
des Dollars blieb beſtehen. Der Montanmarkt lag uneinheitlich.
Die Konzernwerte des Stahlvereins neigten zur Schwäche;
da=
gegen zogen Harpener um 1 Prozent, und Rheinſtahl, die ſchon
vorgeſtern ſtärker Beachtung gefunden hatten, um weitere 0.5
Pro=
zent an. Von Braunkohlenwerten gewannen Rheiniſche
Braun=
kohlen 1 Prozent. Verſpätet kamen Eintracht=Braunkohle 4 Proz=
und Niederlauſitzer Kohle 3 Proz, höher zur Notiz. Kali
Aſchers=
leben eröffneten 1.5 Prozent über letzter Notiz. Andererſeits büßte
Aku 1½ Prozent ein. Stärkere Veränderungen hatten auch
Elek=
trizitätsaktien aufzuweiſen, von denen Elektr. Lieferungen und
Licht u. Kraft bis zu 1,5 Prozent, Siemens ſogar um 2,5 Prozent
anzogen, während Lahmeyer 1,25 und Akkumulatoren 2,75 Proz.
einbüßten. Chadeaktien ſetzten ihre Abwärtsbewegung um 2,50
RM. fort. Auch im Verlaufe blieb es an den Aktienmärkten ſtill.
Eintretende Kursveränderungen gingen ſelten über Bruchteile
eines Prozentes hinaus. Am Pfandbriefmarkt machte ſich dagegen
anhaltend kleines Publikumsintereſſe fühlbar.
*
Die Frankfurter Börſe eröffnete für den Aktienmarkt
bei ſtillem Geſchäft ohne einheitliche Tendenz, überwiegend waren
die Kürſe aber gut behauptet und teilweiſe auch um Bruchteile
eines Prozentes feſter. Der Auftragseingang ſeitens der
Kund=
ſchaft war nur minimal; auch die Kuliſſe übte Zurückhaltung.
Meiſt betätigte ſie ſich am Rentenmarkt, an dem bei ſteigenden
Kurſen verhältnismäßig lebhafte Umſätze zu verzeichnen waren.
Beſonders die Neubeſitzanleihe war gefragt und mit 13.10 um 0.25
Prozent feſter. Altbeſitzanleihe gewannen ½ Proz, ſpäte
Reichs=
ſchuldbuchforderungen 0.25 Proz. Reichsbahn=Vorzugsaktien
blie=
ben zu 101,25 Prozent behauptet. Von Induſtrieobligationen
büß=
ten Stahlvereinbonds 1,25 Prozent ein. Am Aktienmarkte waren
Siemens mit plus 2 Prozent und Rheiniſche Braunkohle mit plus
1,75 Prozent ſtärker erhöht, während Chadeaktien auf die Schwäche
in der Schweiz erneut 3,5 Mark verloren. Montanaktien lagen
größtenteils gut behauptet, etwas höher eröffneten Harpener,
Rheinſtahl, Mannesmann und Phönix. JG. Farben und
Reichs=
bankanteile ſowie Daimler Motoren ſetzten je 0.25 Proz.
freund=
licher ein. Schiffahrtsaktien lagen behauptet. Etwas ſchwächer
lagen u. a. Schuckert (min. 1 Pro= AEG. (min. 0.25 Prozent)
und Holzmann (min, 0,.75 Prozent), ſowie in Anpaſſung an den
Kurs in München Löwenbräu München mit minus 6 Prozent. —
Der Verlauf lag unverändert ſtill, teilweiſe bröckelten die Kurſe
um 0.25—0,50 Proz. ab. Weiter matt lagen Lahmeyer (nur per
Kaſſe min. 3 Proz.); ferner kamen Akkumulatoren nach Pauſe
3,75 Prozent und Südd. Zucker 4 Prozent niedriger zur Notiz.
Feſter lagen Scheideanſtalt mit plus 1,5 Prozent — Am
Renten=
markt waren deutſche Anleihen und Reichsſchuldbuchforderungen
zunächſt weiter um ½ Prozent höher; ſpäter ergaben ſich
gering=
fügige Abbröckelungen. Am Pfandbriefmarkt beſtand kleine
Nach=
frage; die „Kurſe zeigten aber keine weſentlichen Erhöhungen.
Stadtanleihen tendierten, weiter befeſtigt.
An der Abendbörſe nahm das Geſchäft infolge des
Feh=
lens von Kundenorders und bei anhaltender Zurückhaltung der
Kuliſſe wieder nur kleinſtes Ausmaß an, doch zeigten die Kurſe
gegenüber dem Berliner Schluß auch keine größeren Abweichungen.
Etwas feſter lagen Aku (plus 0,75 Proz.) Akkumulatoren (plus
1 Proz.) und Mansfelder Bergbau (plus 0,5 Proz.); andererſeits
gingen Holzmann um 1.5 Proz. auf 53 Proz. zurück. JG. Farben
eröffneten mit 115.75 Proz. unverändert, zogen aber ſpäter auf
116 Prozent an. Die Stimmung am Rentenmarkt war weiter
freundlich. Die Umſätze hielten ſich auch hier bei gut behaupteten
Kurſen in ſehr engen Grenzen.
Fuſion Cunard-Wikhe Star Line.
Die Verhandlungen über eine Zuſammenarbeit zwiſchen der
Cunard und der White Star Line ſcheinen zum Abſchluß
gekom=
men zu ſein; wahrſcheinlich wird aber keine offizielle
Verlaut=
barung über den Zuſammenſchluß veröffentlicht werden, ehe nicht
die neue Geſellſchaft gegründet iſt. Bis zu dem Zeitpunkte ſind
von den beiden Unternehmungen Reeder beordert worden, deren
Aufgabe darin beſteht, die 2 ne zu verwirklichen. Für die
Vol=
endung des rieſenhaften Cunarddampfers iſt ein Regierungskredit
verſprochen worden unter der Vorausſetzung, daß ein Arbeitsüben,
einkommen oder die Fuſion beider Geſellſchaften erreicht wird.
Produktenmärkke.
Mainzer Getreidegroßmarkt vom 3. Nov. Es notierte (
Groß=
handels=Einſtandspreis je 100 Kilo loko Mainz) in RM.: Weizen
19,30, Roggen 16.10—16.30. Hafer 13,50—14, Braugerſte 17,75—
18,50. Induſtriegerſte 17,00. Malzkeime 12—12,50, Südd.
Weizen=
mehl Spezial Null 29,80, Roggenmehl 0—60proz. ſüdd. 23—23,50,
desgl. nordd. 22,50—23. Weizenkleie fein 10,25 do. grob 10,90,
Roggenkleie 9,50—10 Weizenfuttermehl 11,50, Biertreber 16,25—
16,50, Soyaſchrot 14,75, Trockenſchnitzel 9,00. Tendenz: Weizen
ohne Geſchäft, Roggen ſtetig. Mühlennachprodukte feſt.
Berliner Großmarkt für Getreide und Futtermittel. Die
Preisveränderungen am Getreidegroßmarkte waren heute wieder
nur gering. Das Geſchäft bewegte ſich weiterhin in ruhigen
Bahnen. Auf Baſis der Feſtpreiſe iſt das Angebot ausreichend,
die zweite Hand iſt zu Preiskonzeſſionen auch nicht bereit. Da
Anregungen vom Konſum und vom Export nicht vorliegen, ſind
Forderungen und Gebote ſchwer in Einklang zu bringen. Im
al=
gemeinen nannte man für Weizen und Roggen geſtrige Preiſe.
Exportſcheine waren eher etwas billiger angeboten. In Weizen=
und Roggenmehlen kommt es nur zu kleinen Bedarfskäufen. Hafer
liegt bei ausreichendem Angebot ſtetig. Von Gerſten zeigen
Brau=
ſorten ſchwächere Veranlagung.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Wie wir erfahren, hat auch der Reichsverband des Deutſchen
Groß= und Ueberſeehandels e. V. ſämtliche ihr angeſchloſſenen
Ver=
bände, Bezirksgruppen und Mitglieder aufgefordert, ſich an dei
am 7. November 1933 in den Ausſtellungshallen am Kaiſerdamn
in Berlin ſtattfindenden Treuekundgebung der gewerblichen
Wirt=
ſchaft ſo zahlreich wie möglich zu beteiligen.
Die Brown, Boveri und Cie AG in Mannheim, hat auf der
Hohenzollerngrube in Beuthen (Oberſchleſien) die größte
Schacht=
fördermaſchine Europas gebaut, die in einer Stunde 480 Tonnen
Kohlen aus 800 Meter Tiefe zu fördern vermag.
Der Londoner Goldpreis betrug am 3. Nov. für eine Unze
Feingold 133 Schill 2 Pence gleich 86.8247 RM., für ein Gramm
Feingold demnach 51,3769 Pence gleich 2,79 148 RM. Zu dieſem
Preiſe wurden 200 000 Lſtrl. Gold, wahrſcheinlich nach dem
Kon=
tinent, verkauft.
Die Federal Reſerve Bank hat, wie es heißt, geſtern in
Lon=
don und Paris unter Mitwirkung der Bank von Frankreich und
der Bank von England kleine Mengen Gold gekauft. Nach dem
ſournal of Commerce hat die Federal Reſerve Bank im
Einver=
ſtändnis mit Großbritannien in London Ankäufe von Sterling=
Deviſen getätigt.
Berliner Kursbericht
vom 3. November 1933
Deviſenmarkt
vom 3. Povember 1933
Berl. Handels=Geſ.,
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyzd
A. E. 6.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Mee
41.50
50.50
9.25
14.125
9.75
15.625
117.375
39.50
9.
52.
128.—
98.50
Mee
Elektr. Lieferun=
7. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ. f. elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und 7
Köln=Neueſſen.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben 1
Klöcknerwerke.
Koksw.Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Orenſtein & Koppell
Mgce
78.
115.75
43.—
72.
76.50
49.875
54.—
106.50
48.25
68.625
49.50
33.50
24.—
Mae
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kal= 1
Leonh. Tietz
Verein. Stahlwertel
Beſteregeln Alkali
Agsb.. Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Ber. Karlsr. Ind
Hohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch.
Vogel Telegr. Draht
Wanderer=Werle
ee
45.625
145.50
13.375
28.875
109.
46.—
15.50
65.
9.375
63.25
46.875
73.
Helſingfor=
Wien.
Prag
Budapel.
Sofig.
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm"
London.
Buenos=Aires
New Yor”
Belgien
Italien
Baris
Währung
100 finn. Mk.
100 Schilling
100 Tſch. Kr.
100 Pengö
100 Leva.
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen is
100 Kronen
1 2.Stg.
1 Pav. Peio
Dollar.
100 Belgo
100 Lire
100 Franes
Meut
5.759
48.05
12.41
3.047
168.93
65.43
5814
67.13
13.02
0.963
2.E87
58.39
22,05
15.39
Brieiſ
5.771
48.15
12.43
2.053
169.27
KS.S5
58. 26
S7.27
13.06
0.96:
2.693
58.51
22.09
18.43
Danzig
Japan
Rio de Janerro
Jugoſlawien. 1100 Dinar
Portuga.
Athen.
Iſtambu
Kairo
Kanad
Urugnat
Fsland
Tallinn (Eſtl. 100 eſtl. Kr
Rigo
Darmſtadter and Kariokarbänt Sarmangt, Fillan Mrätesoher Bunt
Frankfurter Kürsbericht vom 3. November 1933.
Keeee
„ Gr. II p. 1934 100.25
1935
1936
.."
.. 1937
.. „ 1938
Gruppe!
6% Dtſch. Reichsan!
v. 27
6%
5½% Intern.,v.30
62Baden.: v. 27
68 Bahern.: v. 27
6% Heſſen. .. v. 29
68 Preuß. St.v. 28 1
6% Sachſen.. v. 27
6% Thüringen v. 27
Dtſch. Anl.
Auslo=
zungsſch. 4:
ſgAb=
löſungsanl.. . .
Ltſche. Anl.
Ablö=
ungsſch. (Neub.)
deutſche
Schutzge=
bietsanleihe
6% Baden=Baden.
6% Berlin .v. 24
69 Darmſtadt.
6% Dresden.: .v. 26
3% Frankſurta. M.
Schätze v. 29
v. 26
62 Manz
62 Mannheim v. 27
62 München v. 29
6% Wiesbaden v.28
6% Heſſ. Landesbk.
6% — Goldoblig.
5½% Heſſ. Landes=
Hyp.=Bk.=Liquid.
947),
S6elo
80.
87.8
99
80
85e,
89.25
81.5
86.75
101.25
867
86.25
78I.
13.175
7.9
74
4.
n2.
79.5
75
84
85
82
87
Me
Hyp.=Bk. Ligu.
Kom Obl. ....
68 Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
16% Goldoblig.
6% Landeskomm.=
Bk. Girozentr. i.
HeſiGhldobl. R. 11
R. 121
69 Kaſ.Landestrd.
Goldpfbr..
6% Naſſ. Landesbk.
5½% Liqu. Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ. Anl.
*AuslSer
*AuslSerk!
Dr. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz).
6% Berl. Kyp. Bi.
5½% Lig.=Pfbr.
6% Frkf. Hhp.=Bt.
15½% Lig. Pfbr.
Goldoblig.
Frki. Pfbr.=Bk.
½%0 „ Lig.=Pfbr.
6% Mein. Hhp.=B1.
5½0 Lig. Pfbr.
6% Pfälz. Hyp.=B!.
5½s% Lig. Pfbr.
825 Rhein. Hyp. B!.
5½% Lig. Pfbr.
Golboblig.
82 Südd. Bod.
Fred.=Ban”
1.%. — Lig. Pfbr.
6% Württ. Hhp.=B.
87.75
84.5
77I.
A
88
86.75
34
12
87
87.5
87)e
87
82.75
851
88.75
851.
874
26.5
89.25
873.
89
85.5
90
88l,
91
Maue
6% Dt. Linol.Werke
6%Mainkrw v. 2e
62Mitteld „Stah
6% Salzmannck Co.
6% Ver. Stahlwerke
62 Voigt & Häffner
J. G. Farben Bonds
15% Bosn. L.E.B
5% L Inbeſt.!
52 Bulg. Tab. v. 02/
4½% Oſt. Schätze
42, Oſt. Goldrente
5% vereinh. Rumän
4½2
420 Türk, Admin.
11. Bagdad
Bollanl.
½%üngarn 1913
1914
Goldr.
1910
4½ Budp. Stadtan!
4% Liſſabon
42 Stockholm
Aktien.
Alg. Kunſtziide Unie
A. E. G.
AndregeNoris Zahn
Nſchaffba. Brauereil
Zellſtoft
Bemberg, J. P.
Berl. Kraft u Lichtl
Buderus Eiſen.
Cement Heidelber/
Karlſtadt
J. G. Chemie, Bafell,
a
85.75
827,
2S
60.75
68).
3107.5
9.75
13.25
3.1
5.5
2.8
4e5
3.7
31,
3.9
3.5
33
33.25
70"
28.5
15%.
(
20
39
63,
72.25
80
120.25
Mee
Chade.
Contin. Gummiw.)=
Contin. Linoleum.
Daimler=Benz
Dt Atl. Telegr
Erdöi
Dt Gold=u.
Silber=
cheide=Anſta/;
Linoleum
Dortm. Ritterbräu
Ohckerhofi c Widm
Eichbaum=Werger
Elektr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwer!
Eßling Maſchinen.
Faber & Schleicher
J. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt & Guillegume.
Frantfurter Ho.
Gelſent Berawert.
Geſ.f.elektr. Untern.
Goldſchmid Th.
Gritzner=Kayſer
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbrauh.
Hanfwert”. Füſſen
Harpener Bergbau
Henninger Kempf.
HilvertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer.
Hochtief Eſſen
Holzmann Phil
Z3lſe Bergh. Stamm!
„ Genüſſe
Junghans .......!
128
92
90.75
173.5
Me Me
Aſchersleben
glein, Schanzlin
glöcknerwerke
26.75 Knorr C 6.
Lahmeyer ECo
Laurahütte.
Lech, Augsburg
Löwenbr. Münch.
68 Mamt.-2 Föchſt
12.25 MMainz. Akt. Br.
S0.75 Mannesm.= Röhren
Mansfeld Bergb
88.75 Metallge). Frankt
Miag. Mühlenbau
21 Motoren Darmſtadt
MRedarwer: Efling
116.25 ſoberkedau
a0 RBhönir Bergbau
25
Rh. Braunkohlen
43
Elettr Stamm
72.5
Stahlwerfe.
38.25 Riebeck Montan
Roeder Geb:
Rütgerswerke
ISalzdetuurth Kal
2A.
Salzw. Heilbronn
25) Schöfferhof=Bind.
ss lSchramm Lackfbr
Schuckert Elektr
Schwartz Storchen
Siemens & Halsle
Reinigerwerke
*
s4.5 Südd. Zucker A.G.
(Thür Liefer.=Geſ.
933), Tietz Leonhard .
—” lunterfranken ..
79.75
108
42.5
48.5
175.5
101.5
69
49.5
49‟),
23
52
33.5
68
33‟,
181.5
7..25
77
74.5
45.5
186
141
A
S=
165.25
13.75
80
Mie Kuee
Ver. Ultramarin
Voigr & Haeffner
Beſteregein Kalt.
Zellſtot; Waldhof
Altg. Di. Creditan
Badiſche Bant.
Bt.; Brauinduſtn.
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Berl Handelsge‟
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72 Di Reichsb Vze
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Südd Eiſenb. Ge
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Mannheim Verſick
Otavi Minen
Schantung Handels
75
95
uoss
310.
40
115
84
63.75
79.75
41.5
Ke
en.5
70.55
67.5
74,6
S9:0
98
44.5
Ks=
10).
41.5
191
179
20
Zunahme der Genofſenſchaften.
Allein 188 neue Milchverwerkungs=Genoſſenſchaffen
In der Beſtandsbewegung der deutſchen Genoſſenſchaften hat
ſich im Oktober das Bild gegenüber den Vormonaten ſtark
ver=
ändert. Wenn bei den Gründungen die Hauptziffern auf die
land=
wirtſchaftlichen Genoſſenſchaften, und faſt ausſchließlich auf die
Milchverwertungs= bzw. Milchabſatzgenoſſenſchaften entfallen, von
denen allein faſt 200 errichtet wurden, ſo wurde andererſeits die
Zahl der Auflöſungen teilweiſe durch amtliche Löſchung von
Ge=
noſſenſchaften bei einzelnen Genoſſenſchaftsregiſtern veranlaßt. In
letzterem Falle handelt es ſich meiſt um „ſog.” Genoſſenſchaften,
die in Zeiten der Hochkonjunktur entſtanden und die ſich nicht als
lebensfähig erwieſen. Errichtet wurden im Oktober 247
Genoſ=
ſenſchaften aller Art, und 148 wurden aufgelöſt. In Konkurs
gerieten nur 6 Genoſſenſchaften, und bei weiteren 5
Genoſſenſchaf=
ten entwickelte ſich aus der Liquidation noch der Konkurs. Das
Vergleichsverfahren wurde bei nur einer Genoſſenſchaft eröffnet.
Hiernach ſtellte ſich bei einer Zunahme des Beſtandes im Oktober
von 93 Genoſſenſchaften der Geſamtbeſtand aller deutſchen
Genoſ=
ſenſchaften am 1. November d. J. auf 51 540.
Brief
g1.2s
81.73
0.7a8
(.229
5.:05
2.400
1.760
13.40 13.44
2.668
1.401
58.06
73,00
7.3
Samstag, 4. November 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 306 — Seite 13
M. ElRel der Liebe
(Copyright by Verlag Alfred Bechthold, Braunſchweig.)
Roman
von P. Wild
(Nachdruck verboten.)
„Warum nicht. Motto: In Schönheit ſterben, was? Eine äſthetiſche
Schwachheit. Meine Liebe, ſo etwas ſagt ſich ſehr hübſch, doch tut man es
richt.”
„Es gibt mehr Frauen ..."
„Danke, weiß ich ſelbſt. Und was für welche, in der Beziehung habe
ch ſo meine Erfahrungen, nicht war?” Schmerz klingt durch den Hohn.
„Ich möchte dir helfen ..."
„Sehr freundlich. Indem du mich verläßt, vermutlich, he. Frauen
ind eine wie die andere, treulos, ichſüchtig, kokett . .
„So niedrig ſchätzt du die Frauen ein.”
„Erfahrungstatſache ..
„Ich habe verſucht..."
„Meine Annahme zu beſtätigen. Doch die Sache iſt verdammt
tüchtern. Meinſt du, ich werde auf deinen freundlichen Wink ſpurlos
uus der Ehe verſchwinden, zum Gaudium von Tſingtau und darüber
ſinaus? Ich denke gar nicht daran, unter dem Etikett des verlaſſenen
Ehemannes herumzulaufen.”
„Bleib doch bei den Tatſachen, nüchtern . . ."
„War ich je anders?”
„Ich habe dein Wort”, erinnerte ſie ihn.
Der Einwurf wirkt. Er kommt zum Nachdenken. Aus dem innern
Zwang ſeiner Erziehung heraus, weiß er, daß er zu ſeinem Wort ſtehen
nuß und ſtehen wird. Hundertmal bereut er, es gegeben zu haben.
Plötzlich kommt ihm ein rettender Gedanke.
Sein Lächeln weisſagt nichts Gutes, doch tut ihr ſeine Ruhe wohl,
äuſcht ſie.
„Selbſtverſtändlich halte ich mein Wort!”
Aufatmend, wie erlöſt, ſtreckt ſie ihm die Hände entgegen.
„Ich wußte es, Gerhard, hab‟ Dank. Laß uns eine Formel finden,
die der Trennung jeden Stachel nimmt. Keine langen Präliminarien,
die immer häßlich und entwürdigend ſind, wir wollen ſchnell zum Ziel
ommen. Das iſt am beſten für uns alle, auch für die Kinder.”
Triumph blitzt auf.
„Ja, die Kinder werden dich ſehr vermiſſen”, wirft er gleichmütig ein.
„Mich vermiſſen, aber, nein, die Kinder gehen doch mit mir?”
Finſter wendet er ſich ihr zu.
„Wer ſagt das? Die Kinder bleiben bei mir.”
„Ich ſoll die Kinder verlaſſen, das verlangſt du?"
„Ich verlange das keinesfalls, im Gegenteil. Du willſt fort, nicht ich.”
Wie von einem Donnerſtrahl fährt Karola zurück, taſtet zur Wand,
ehnt angſtvoll keuchend dagegen.
„Iſt das dein Ernſt?”
„Allerdings!” ſpielt er den Überraſchten, „es ſind doch meine Kinder
ſo gut wie deine, nicht wahr? Du kannſt nicht verlangen, daß ich über mein
Verſprechen hinausgehe. Ich halte mein Wort, Freiwillig aber werde ich
nie auf die Kinder, auf meine Zukunft verzichten. Nie!”
„Du willſt dein Recht auf die Kinder geltendmachen, ſonſt waren ſie
dir immer gleichgültig.”
„Was weißt du davon? Ich fordere mein Recht.”
„Iſt das Recht?”
„Das Geſetz ſpricht ſie mir ohne weiteres zu.”
„Was ſoll ich tun?” ringt ſie die Hände. Seltſamerweiſe hat ſie nie
daran gedacht, Gerhard könne die Kinder behalten wollen.
Ich kann ohne die Kinder nicht leben. Habe Mitleid mit mir, laß
ſie mir.”
„Bleibe bei mir, Karola. Und dieſe Stunde iſt ausgelöſcht, wie nie
geweſen. Bleibe bei mir, denk an die Worte des Pfarrers bei unſerer
Trauung: Was Gott zuſammengefügt, das ſoll der Menſch nicht ſcheiden.”
Warme Bitte durchtränkt ſeine Worte. Inſtinktiv fühlt er ihr
Er=
ſchrecken, Stutzen, Beſinnen. Gewonnenes Terrain. Er verrät den
Zwie=
ſpalt im Kampf der Mutterliebe und Frauenliebe.
Unverſchleiert jäh ſtehen die Schrecken der Trennung von ihren
Kindern vor Karola. Daß ſie nie daran gedacht hat. Sie ſieht klar, daß
jedes Geſetz ihm die Kinder zuſprechen wird, weil ſie die Scheidung
be=
antragt.
Wie eine Kataſtrophe überkommt ſie Verzweiflung. Müde gleitet
ſie in den Seſſel, wirft den Kopf auf den Tiſch. Bebendes Schluchzen
läßt den zarten Körper erzittern.
„Laß mich allein, bitte!"
Gerhard ehrt ihren Schmerz, im Triumph ſicheren Gewinnes.
Wort=
los verläßt er die Veranda.
Karolas Jugend und Leidenſchaft bäumt ſich in gewaltigem
Wider=
ſtreben gegen ihre Niederlage, ihren Verzicht auf Liebe auf.
Eins weiß ſie. Unmöglich kann ſie ein Glück genießen, wenn ſie ihre
Kinder verwaiſt weiß, in fremden, bezahlten Händen, wenn ſie ihnen die
Mutterliebe raubt, das Wertvollſte und Höchſte, das dem Kinde gehört.
Auf der andern Seite ſteht Fernow. Einſam, allein, und ſie ſelbſt?
Suchend ringt ſie nach einem Ausweg aus der furchtbaren Wirrnis.
Doch ihr Schickſal iſt beſiegelt. Das harte „Niemals” Gerhards iſt ein
Abgrund, in dem ihr Glück verſinkt.
Was tun?
VIII.
Gerhard Janſſen iſt als Teilhaber in das väterliche Geſchäft
einge=
treten. In verſöhnlicher Gebelaune über die Rückkehr des Sohnes, hat
ihm der Konſul das Landhaus vor der Stadt Paitang zur Verfügung
geſtellt.
Ein grotesker Bau aus der Zeit, wo die Chinoiſerien im Triumph
weſtliche Lande eroberten, wo man alles Zierliche, Verkünſtelte, Groteske,
Fremde ſchön fand. Pagodenhafte Türme, Verrenkte Verzierungen.
Ge=
gittertes Stabwerk. Luſtige Arabesken. Leicht beſchwingte Bewegung
fremdartiger Bau= und Raumkunſt, die in naiver Wiederholung ſeltſam
abwegig in der nebelfeuchten Strenge norddeutſcher Landſchaft ſtehen.
Im Innern gleicht das Haus einem Muſeum von Wahlloſigkeiten,
einer anſehnlichen Reihe von Raritätenkabinetts. Koſtbare Sammlungen
von Gegenſtänden aus aller Herren Länder, beſonders aus dem Oſten, zu
dem die Firma ſtets in naher Beziehung geſtandenhat, ſind hier
zuſammen=
geſtellt.
Von beſonderem Intereſſe iſt der Stolz des Hauſes, das chineſiſche
Zimmer im erſten Stockwerk, das der jetzige Konſul Janſſen geſammelt
hat. Die Wände ſind mit brokatenen ſchwerſeidenen Behängen bekleidet.
Prachtvoll geſtickte Wandſchirme, reich ornamentierte Kiſſen, leichtſeidene
Behänge, koſtbare Rieſenvaſen. Porzellan, Vapprizios, nickende zopfige
Chineſen und Speckſteinfiguren, Elfenbein und Ebenholzſchnitzereien
füllen den Raum. Als Prunkſtück gilt der aus ſchwarzem Hartholz
ge=
ſchnitzte Hausaltar mit einer mächtigen, bronzenen Götterſtatue, deren
Lächeln ewige Unergründlichkeit trägt.
Herrlich iſt der weite Park mit den ſorgfältig geſchnittenen kurz
engliſchen Raſen, zwiſchen dem Grün lichtbunte Blumenrabatten, im
Hintergrund Baumgruppen von ſeltener Schönheit und feinſte
Ein=
fühlung in die Landſchaftseinteilung, wie ſie die Gartenkünſtler um 1800
beſaßen. Zwiſchen Heimatgewächſen in reizvoller Anordnung landfremde
Bäume, Sträucher und Blumen.
Im Hintergrund ein natürliches kleines Tannenwäldchen, in deſſen
Ausläufern im Herbſt Heide flammendrot blüht.
Karola hatte eine ſchwierige Aufgabe zu bewältigen. Das
muſeum=
artige Haus mußte zu einem wohnlichen Heim umgeſtaltet werden, wobei
ſie bei manchen Kleinigkeiten gegen den Widerſtand des Konſuls, der alles
möglichſt unverändert zu belaſſen wünſchte, ankämpfen mußte,
Konſer=
vativ nach ſeiner Natur, wollte er die erſtarrte Pracht nicht ändern.
Karola aber kämpfte um hygieniſche Fortſchritte und blieb in den meiſten
Fällen Sjegerin.
Licht, Luft und Sonne gehört in Wohn= und Schlafräume. Die
Prunkgemächer hat ſie dem alten Herrn zuliebe möglichſt unberührt
gelaſſen.
Arbeit iſt immer Erlöſung. Das Einrichten, überlegen, Planen,
Umändern, hat ihre Gedanken wohltätig von ihrem großen Leid
abge=
wandt. Ihr iſt nur wenig Zeit zum Grübeln geblieben.
Ihre Schickſalsſtunde in Tſingtau iſt zur Abſchiedsſtunde ihrer Liebe
geworden. Unſagbar nüchtern, kalt iſt ihr Leben geworden, eine
ausge=
glühte Ruine, hinter der kein Licht ſteht.
Sie iſt heilfroh, aus der gewohnten Umgebung fortgekommen zu ſein.
Eliſabeth Träger hat ihr getreulich beigeſtanden, nachdem ſie der
Freundin ihr Herz ausgeſchüttet hatte.
Verzicht. Ein fremder Wille, hart, ſtreng, hat ihn ihr abgerungen.
Ihre mißhandelte niedergedrückte Seele empört ſich dagegen und genießt
noch im Entſagen, in der Flucht vor ſich ſelbſt, die Wolluſt des ungeheuren
Schmerzes.
(Fortſetzung folgt.)
Deine Hand dem Handwerker!
Darum Fahrradreparaturen oder
Zubehörteile nur bei dem
Fach=
mann. Fachgemäße Ueberholung
von Fahrrädern, Reinigen,
Ein=
wintern u. Aufbewahren billigſt bei
Georg Hann
Fahrradſchloſſermeiſter, Schwanenſtr 20.
Einträge in das Handelsregiſter
Abteilung A: Am 17. Oktober 1933
hin=
ichtlich der Firmen: 1) Bober’s
Schuh=
waren Heinrich Bober, Darmſtadt:
Die Firma iſt erloſchen. — 2 Fr.
Schön=
verger, Darmſtadt: Die Firma iſt
er=
bſchen. — Am 24. Oktober 1933
hinſicht=
ich der Firma: Arthur Buch & Co.,
Darmſtadt: Der Ort der Niederlaſſung
iſt jetzt: Mö)ringen a. d. F., bei
Stuttgart. — Am 25. Oktober 1933
hin=
ſichtlich der Firmen: 1. C. F. Winter’ſche
Buchdruckerei, Darmſtadt:
Kauf=
mann Hans Winter in Darmſtadt iſt
zum Prokuriſten beſtellt. — Die Prokura
des Druckereidireklors Georg Würthele
in Darmſtadt iſt erloſchen. — 2. Gebr.
Katzenſtein, Darmſtadt: Die Firma iſt
erloſchen. — Neueinträge: 1. Am
23. Oktober 1933: Firma: Georg
Magſam Darmſtadt. — Inhaber:
Georg Magſam, Schneidermeiſter in
Darmſtadt. — 2. Am 24. Oktober 1933:
Firma: „Einhornapotheke”
Ram=
dohr & Wickop. Offene
Handelsgeſell=
ſchaft. Sitz: Darmſtadt. — Geſellſchafter:
Paul Ramdohr und Otto Wickop, beide
Apotheker in Darmſtadt.— Die Geſellſchaft
hat am 1. Juli 1933 begonnen. Zur
Ver=
tretung der Geſellſchaft ſind die
Geſell=
ſchafter beide gemeinſam berechtigt. —
3. Am 25. Oktober 1933: Firma: W. u.
P. Damenmoden Wende u. Philippi.
Offene Handelsgeſellſchaft.—Sitz:
Darm=
ſtadt. — Geſellſchaf erinnen: Eliſabeth
Wende geborene Walter und Margarete
Philippi, beide Einkäuferinnen in
Darm=
ſtadt.—Die Geſellſchaft hat am 22.
Sep=
tember 1933 begonnen. — 4. Am 26.
Ok=
tober 1933: Firma: Ingenieur
Lud=
wig. Rühl, Eiektro=Großhandlung
Darmſtadt. — Inhaber: Ludwig Rühl,
Ingenieur in Darmſtadt.
Abteilung B: Am 25. Oktober 1933
hinſichtlich der Firma: Odin=Verlag
Geſellſchaft mit beſchränkter
Haf=
tung, Darmſtadt: Der Geſchäftsführer
Alfred Seffrin in Darmſtadt iſt
ausge=
ſchieden; an ſeiner Stelle iſt Hans Freudel
zum Geſchäftsführer beſtellt.
Darmſtadt, den 2. November 1933.
13354) Amtsgericht Darmſtadt.
Bekannkmachung.
Auf freiwill. Antrag der Erben wird
am Samstag, 11. Nov. 1933, nachm. 3½
Uhr, im Gaſth. „Zur Krone” in Nieder=
Rainsbach der untengenannte, z.
Eigen=
kum der verſt. Eheleute Nikolaus Kalt
u. Eva Maria geb. Schäfer in Stierbach
Behörige Grundbeſitz öffentlich
meiſtbie=
kend gegen Barzahlung verſteigert:
Gemeinde Stierbach:
Fl. INr. 28: Wohnhaus i. unteren Flur,
112 qm. — Fl. I Nr. 29: Grabgarten im
unteren Flur, 937 qm.
Gemeinde Affhöllerbach:
Fl. I Nr. 290: Acker am Stierbach. Berg,
506 qm. — Fl. I Nr. 381: Acker daſelbſt,
1987 qm. — Fl. I Nr. 382:
Eichenſchäl=
wald daſelbſt, 1450 qm.
Das Haus mit Garten uſw. liegt am
iuße des ſagenumwobenen Schnellerts
(Rodenſteinerburg) im vielleicht
ſchön=
ſten Tälchen des Odenwaldes, wenige
Minuten von Landſtraße und Bahn
ent=
fernt. — Die Bedingungen werden bei
der Verſteigerung bekannt gegeben.
Nieder=Kainsbach, 4. November 1933.
Heſſiſches Ortsgericht. Eckert.
2 ſchwere eich.
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zim. mit Waſchtiſch
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ſehen zw. 12 u. 1 U.
Erlenberg 3t. b.
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110teil., 100
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ſilb., roſtfr.
Klin=
gen. 30 J.
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tie, neu,
unge=
braucht, ſehr
ſchö=
nes Muſter, für
95.— Mk. ev.
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teilt zu verkauf.
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ſagt die Geſchäftsſt.
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Geſchſt. erb. (13360b
Gebr. ſtabil. Dam.=
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Brennabor, bill. z. v.
Eliſabethenſtr. 35.
(13364)
Einige Orig. Münch
denmänkel
für Dam. u. Herren
zu 15—25 ℳ z. vk.
Heinrichſtr. 76, pt.
(13172b)
Schw. Dam.=Mant.,
gt. erh., mit echt.
Pelz bill. zu verkf
Viktoriaſtr. 25, II.
13287b)
Winter=Anzug, neu,
f. große ſtarke Fig.,
Frack= u. Gehr.=Anz.
neu, f. Hochzeit.
ver=
ſchied. Cut. u. Weſt.
u. Winter=Paletot
f. ält. Hr. ſpottbill.
abzug. Nied.=
Ram=
ſtädterſtr. 54, S.p.*
Gut erhalt.
Tafel=
klavier 35 ℳ z. vk.*
Liebfr.=Str. 162.
leiden und Krankheiten
der Aimungsorgane
Herbaria=Lungen=
Rähr=
ſalz=Kräutertee Nr. 66
Hergeſtellt nach Vorſchriſtvon
Prof. Dr. Kobert, ſ. Zt. Leiter
der berühmten Dr.
Bremer=
ſchen Tungenheilanſtalt. In.
allen Apotheken zum Preiſe
von RM 2.25 das Paket.
Wenn nicht vorrätig, bitte
ſchreiben Sie wegen
Be=
zugsquellen direkt an uns.”
in gleicher Zusammensetzung:
Frischsekt eM1 250 die FIK
ſobl. (200T) RM 5. die Pg.
ſerbarta
A
mKräuterparadiesE
1.Nhm.ac) Philihhsbura L. 533 (Baden)=
Erweiterung des Waſſerrohrnetzes
der Stadt Darmſtadt.
Die Erd= und Rohrverlegungsarbeiten
für verſchiedene Waſſerrohrſtränge im
Ge=
biet der Stadt Darmſtadt ſollen
auf=
grund der Beſtimmungen des
Arbeits=
beſchaffungsprogramms der
Reichsregier=
ung alsbald öffentlich vergeben werden.
Angebotsformulare ſind auf Zimmer 35
der unterzeichneten Direktion erhältlich,
wo auch die weiteren
Angebotsunter=
lagen eingeſehen werden können.
Angebote ſind in verſchloſſenem
Um=
ſchlag mit der Aufſchrift „Erd= und
Rohr=
verlegungsarbeiten für Erweiterung des
Vaſſerrohrnetzes der Stadt Darmſtadt”
bis Montag, 13. November 1333, vorm.
10 Uhr hierher einzureichen. (st. 13359
Darmſtadt, den 2. November 1933.
Direktion der ſtädtiſcheu Betriebe.
Arbeitsvergebung.
Auf Grund der
Reichsverdingungs=
ordnung werden folgende Bauarbeite
für den Neubau des Inſtituts für
Fernmeldetechnik an der Techniſchen
Hochſchule zu Darmſtadt öffentlich
aus=
geſchrieben:
1. Schloſſerarbeiten (Beſchlagarbeiten)
2. Anſtreicherarbeiten im Innern.
Leiſtungsverzeichniſſe werden, ſolang
der Vorrat reicht, auf unſerem Am
Paradeplatz 3, Zimmer 13, koſtenlos ab
gegeben. Auch ſind Zeichnungen und Be
dingungen dort einzuſehen. Die Angebote
ſind verſchloſſen, mit entſprechender Auf.
ſchrift verſehen, poſtſrei bis zum
Er=
öffnungstermin am 15. November 1933
10 Uhr vormittags bei uns einzureichen
Zuſchlagsfriſt 5 Wochen. (TV.13356
Darmſtadt, den 3. November 1933.
Heiſiſches Hochbauamt
Den di
AüdeTade
widmen wir unsere zeitgemäße
Werbe-
schau. In allen Fenstern und überall im
Haus haben wir alles zusammengetragen,
was diesem Gedanken dient.
In erster Linie zeigen wir zweckmäßige,
vernünftige Winterkleidung, Wäsche,
Mäntel, Kleider und Strümpfe. Dann aber
auch in unserer Teppich-, Gardinen- und
Handarbeitsabteilung, alles was das Heim
verschönt. Wer jetzt zu uns kommt, wird
viele Anregungen mit nach Hause nehmen.
13332
TLLOTHOT
[ ← ][ ]Sete 11 — Nr. 306
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 4. November 1933
Heute und Folgende Tage
Heute und folgende Tage
Hente und folgende Tage
Ein Kabinettstück deutscher
Film-
komik
Ein Sensations Tonfilm in
deutscher Sprache von ungeheurer
Spannung
Das gewaltigste
Kriegs-
erlebnis der Westfront.
Kn
Seflloss
mit
Luise Ullrich u. Rich. Romanowsky.
Dazu das tönende Beiprogramm.
Wenn Elefanten Riesentore eintreten
wie Streichholzschachteln und die
großen Eisenkäfige zerstören als seien
sie Spielzeug, wenn die Raubtiere
aus-
brechen — dann stockt dem Besucher
der Atem.
Dazu ein erstklassiges Beſprogramm.
Beginn: 3.45, 6.00 und B.20 Uhr.
Ein Dokument deutsch. Heldentums
Dazu das
bekannt gute Beiprogramm.
Jugendliche zugelassen. (V.13320
Aotel Post
am Hauptbahnhof
Heute und morgen ab 20 Uhr
Geſelſchaftsabend mit Tanz
Die ſchönſte Tanzfläche
Täglich Wild=Spezialitäten.
Ecke Soderſtraße u. Beckſtraße
Wiedereröffnung.
Einer werten Nachbarſchaft,
Freunden, Gönner u. Vereinen
zur Kenntnis, daß wir ab 1.
No=
vember den Wirtſchaftsbetrieb
übernommen haben. Es ſoll
unſer größtes Bemühen ſein,
unſere werten Gäſte zufrieden
zu ſtellen.
Zum Aus chank gelangen nur
Rummel=Spezialbiere.
Außer=
dem bieten Küche und Keller
das Beſte.
Hochachtungsvoll
Frledrich Rathgeber und Frau
Großes Haus 19.30 bis nach 22 Uhr
Heſſches Außer Miete
Landestheater
Samstag
4. November 1933 Zuſatzmiete 9
O Bühne H3
Kleines Haus 19.30—22 Uhr
Der Troubadour
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Preiſe 0.50—3.00 Mk.
Töchter Ihrer Exzellenz
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Preiſe 0.70—3.80 Mk.
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abend mit Tanz
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Träger der Veranstaltung: D. H. V., Rheinstraße 35.
Mitwirkung:
Opernsänger H. Blasel, Hessisches Landestheater,
Konzett=
sängerin T. Amelung, Geschwister Reiss, Hess. Landestheat.
Am Flügel: Kapellmstr. G. Beck. Ansage: Eduard Göbel,
Brigadekapelle 50, Leitung: Musikzugführer W. Schlupp.
Zwei erstklass. Tanzkapellen.
Eintritt einschl. Tanz RM. 1.- im Vorverkauf bei Geschäftsstelle Darmstädter
Tagblatt, Rheinstr. 23, C. Arnold, Radio-Boßler, Verkehrsbüro, D H. V. —
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Beginn: 20 Uhr — Abendkas e RM. 1.50. — Ende 4 Uhr.
13348
Café Waldesruß Traisa
Heute und morgen Tanz. Tanz freil (V 5418
„Bayrische Bierstube‟
Inh. C. Düker
Bismarckstraße 100
hell u. dunkel Bier, Glas 20 Pfg.
ORSAEUA
Samstag, den 4. Movember und folgende Abende, 8½ Uhr Kurzes GastspleiH
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(13353
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Heute
Samstag Gchlachtfeſt mit Konzert
Morgen und jeden Sonntag
ab 5uhr KONZERT
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133181
Hammer’s Café
und Weinrestaurant
Heute Konzert
Nachts geöffnet! (13337b
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Taunusſtraße 6.
Hamstag und Sonntag
Schlachtfest
(13339
wozu freundlichſt einladet
Familie Breidert
Ecke Frankfurter= u. Blumenthalſtr.
heute
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Es laden freundlichst ein
Heinrich Fischer und Frau.
Kraut ſchneidet
ein: Schubkegel,
Stiftsſtraße 52.
Kraut
ſchneidet Frau
Bech=
tel, Mackenſenſtr. 20
(früher Waldſtr.). *
Deutsches Märchen-Theater — Orpheum
Sonntag Nachmittag ½4 Uhr zum 1. Male: Zaubermärchen
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