Darmstädter Tagblatt 1933


28. Oktober 1933

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Bei wöchentlich Tmaligem Erſcheinen vom 1. Oftober
bis 34 Okiober 2. Reiſchsmari und 20 Pfennig Ab=
tragegebübr
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſiattet.
Nummer 299
Samstag, den 28. Oktober 1933. 196. Jahrgang

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von Schadenerſatz. Bei Konkurs oder gerſchtiſcher Bel=
treibung
fällt ſeder Rabatt weg. Bankkonto Deutſche
Bank und Darmſtädter und Nationalbank.

Mmbiouteniiſte dei Punggememſcaft.
Der Einheitswahlvorſchlag für die Reichskagswahl am 12. November. Der Führer an der Spike
der Kandidakenliſte. Die Männer des Verkrauens.

Die Einheitsliſte der NSDAP.
für die Kreiswahlvorſchläge.
Berlin, 27. Oktober.
Am Donnerstag iſt bei den Kreiswahlleitern ſämtlicher Reichs=
tagswahlkreiſe
der Wahlvorſchlag der NSDAP. für die Reichs=
tagswahl
am 12. November eingereicht worden. Es handelt ſich
dabei, wie bereits angekündigt, um einen einheitlichen Wahlvor=
ſchlag
für alle Wahlkreiſe, der vom Führer und Reichskanzler
Adolf Hitler geführt wird.
Die erſten zehn Namen, die auch auf den Stimmzetteln ab=
gedruckt
werden, ſind: 1. Reichskanzler Adolf Hitler, 2. Stell=
vertreter
des Führers Rudolf Heß, 3. Reichsminiſter Dr.
Wilhelm Frick, 4. Reichsminiſter Hermann Göring,
5. Reichsminiſter Dr. Joſef Goebbels, 6. Stabschef der SA.
Ernſt Röhm, 7. Reichsminiſter R. Walter Darré,
8. Reichsminiſter Franz Seldte, 9. Vizekanzler Franz von
Papen, 10. Reichsminiſter a. D. Dr. Alfred Hugenberg.
Der Einheitswahlvorſchlag ſoll im ganzen etwa 600 Namen
enthalten. Es ſind a. u. ſämtliche bisherigen Reichstagsabgeord=
neten
der NSDAP. wieder aufgeſtellt worden.
Der Reichswahlvorſchlag (die Liſte für die Verrechnung der
Reſtſtimmen), der bis zum Sonntag beim Reichswahlleiter ein=
gereicht
werden muß, dürfte vorausſichtlich dem Einheitswahlvor=
ſchlag
in den Wahlkreiſen entſprechen.

Die Verkreker Heſſens
im neuen Reichskagswahlvorſchlag.
GPA. Im Auftrage des Führers wurde vom Reichswahllei=
ter
Dr. Frick. für das geſamte Reichsgebiet eine Einheitsliſte zu=
ſammengeſtellt
, deren 10 erſte Kandidatenvorſchläge bereits be=
kannt
gemacht wurden. Der Reichswahlvorſchlag bringt die
Namen der Mitkämpfer Adolf Hitlers in alphabetiſcher Reihen=
folge
. Auf den Wahlkreis 33 (Heſſen) entfallen, folgende Be=
werber
:
1. Alfred Roſenberg, Hauptſchriftleiter, München, bisher
M. d. R.; 2. Friedrich Ringshauſen, Miniſterialrat, Darm=
ſtadt
, bisher M. d. R.; 3. Fritz Kern, Gaubetriebszellenobmann,
Eberſtadt, bisher M. d. R.; 4. Dr. Richard Wagner, Landes=
bauernführer
, Darmſtadt, bisher M. d. R.; 5. Auguſt Schneid=
huber
, Major a. D., Koblenz=Ehrenbreitſtein, bisher M. d. R.;
6. Wilhelm Schwinn, Landwirt, Ober=Kainsbach, bisher
M. d. L.; 7. Alfred Kloſtermann, Schulrat, Darmſtadt, bis=
her
M. d. L.; 8. Daniel Hauer, komm. Polizeidirektor in Darm=
ſtadt
, bisher M. d. L.; 9. Walter Heyſe, Diplom=Volkswirt,
Darmſtadt, bisher M. d. L.; 10. Karl Lenz; Schriftſteller, Hei=
delberg
, bisher M. d. R.; 11. Ludwig Münchmeyer, Pfar=
rer
a. D., Düſſeldorf, bisher M. d. R.; 12. Willi Herbert, Fri=
ſeur
, Darmſtadt, bisher M. d. L.; 13. Guſtav Schmidt, Be=
triebsleiter
, Bad Nauheim; 14. Wilhelm Seipel, Landwirt,
Fauerbach v. d. H., bisher M. d. L.; 15. Wilhelm Jung, Staats=
miniſter
, Darmſtadt, bisher M. d. L.; 16. Heinrich Ritter,
Bürgermeiſter, Bingen, bisher M. d. L.; 17. Ferdinand Abt,
Dekorateur, Darmſtadt, bisher M. d. L.; 18. Edmund Diehl,
Landwirt, Gau=Odernheim, bisher M. d. L.; 19. Heinrich
Göckel, Bürgermeiſter, Langen, bisher M. d. L.; 20. Alfred
Zürtz, Marineobermaſchiniſt a. D., Kreisleiter, Darmſtadt, bis=
her
M. d. L.; 21. Wilhelm Haug, Bürgermeiſter, Darmſtadt,
bisher M. d. L.; 22. Friedrich Schott, Schreinermeiſter, Beer=
felden
, bisher M. d. L.; 23. Dr. Friedrich Harth, Tierarzt,
Allendorf a. d. Lumda, bisher M. d. L.; 24. Jakob Strub, Rech=
ner
, Nierſtein a. Rh.; 25. Michael Vetter, Schönberg b. Bens=
heim
a. d. B.; 26. Johannes Zehfuß, Lehrer, Knoden i. Odw.;
27. Adam Weyrauch, Bürgermeiſter, Ober=Moſſau i. Odw.;
28. Dr. Rudolf, Blank, Studienrat, Darmſtadt: 29. Otto
Pfannſtiel, Landwirt, Bermuthshain i. Oberh.; 30. Georg
Hering, techn. Angeſtellter, Kirch=Brombach i. Odw.; 31. Phi=
lipp
Muhl, Landwirt, Dudenhofen; 32. Fritz Scheer, Schloſ=
ſer
, Lauterbach; 33. Wilhelm Weiskopf, Rektor, Alzey;
34. Fritz Eitel, Ingenieur, Mainz=Ginsheim; 35. Heinrich
Straub, Spenglermeiſter, Schotten; 36. Moritz Cramer,
Kaufmann, Stadecken; 37. Johannes Gärtner, Gaſtwirt, Lin=
denfels
i. Odw.; 38. Ludwig Schickert, Landwirt, Bechtheim;
39. Dr. Gottfried Ende, prakt. Arzt, Kirch=Brombach i. Odw.;
40. Georg Karl Fiſcher, Buchhalter, Bensheim a. d. B.;
41. Adam Lotz, Poſtaſſiſtent, Gießen; 42. Dr. Konrad Sochatzy,
prakt. Arzt, Alzey.
Die Wahlkreisliſte 19 Heſſen=Naſſau führt der Reichs=
ſtatthalter
in Heſſen, Gauleiter Sprenger, an.
Die Wahlfahrk
des Reichsftakkhalters Sprenger.
Erſter Tag: In Büdingen, Bukbach und Friedberg.
WSN. Als Statthalter des Führers in heſſiſchen Landen
unternimmit der Reichsſtatthalter und Gauleiter Sprenger ſeinen
großzügig geplanten und weitgreifend durchgeführten Ver=
ſammlungsfeldzug
. Gauleiter Sprenger fährt nicht etwa durch
Städte und Dörfer nur als Trommler ſeines Führers oder
als Führer ſeiner Heſſen, ſondern vielmehr und darin erblickt
man das gravierende Moment, der Gauleiter fährt als der Ver=
tkauensmann
des Führers und als der Vertrauensmann des

heſſiſchen Volkes. Das Winken und Grüßen, das ſpontan vom
Acker, von der Landſtraße, von den herbſtlich betonten Dorf=
ſtraßen
und den Straßen eigen gebauter heſſiſcher Städte dem die Sicherheit und den Beſtand der Tſchechoflowakei als ſelb=
Gauleiter gilt, das erklärt mehr als alles andere, das hier
Führer und Gefolgſchaft eins ſind. Es iſt nicht nur der Geiſt
des aufflammenden Nationalſtolzes, der, wie gegenwärtig über=
all
im deutſchen Vaterland den Statthalter des Führers auf
ſich ein regional begründetes und durch ſtetiges Zuſammen=
leben
enggefaßtes Gemeinſchaftsgefühl aus, hier gehört einer
zum andern!
Wie anders wäre ſonſt der Willkommengruß in Büdingen,
Butzbach und Friedberg zu erklären, wie anders fände man
ſonſt begreiflich, daß die Ausführungen des Gauleiters Sprenger
ſo ſtarken Widerhall erwecken. Hier wirkt nicht nur die
zwingende logiſche Wucht der Rede, ſondern das Perſönliche und
rein Menſchliche findet ſeine Saat. Wir geben dieſem allen in
dieſen Zeilen Ausdruck, weil wir es begrüßen, daß der Gau=
leiter
jenen lebhaften Widerhall findet, den wir alle ihm eben
als des Führers Stellvertreter wünſchen. Iſt es doch beſonders
Aufgabe dieſer Wahlfahrt, die unlösliche Verbundenheit des
Volkes mit der Regierung darzutun und zu vertiefen. Wir
finden dieſe Aufgabe alſo bereits in einer Weiſe gelöſt, die uns
voller Ruhe auf den 12. November blicken läßt.
Ob zu Büdingen auf dem von feſtlich beleuchteten Fenſtern
umſäumten Marktplatz, ob in den anſprechend ausgeſchmückten
Sälen zu Butzbach und Friedberg, in jeder der drei Reden
verſtand es Gauleiter Sprenger, den Ernſt der Lage zu ſchildern,
einen Ueberblick über arbeitsreiche Monate nationalſozialiſtiſcher
Regierungszeit zu geben und darüber hinaus eine poſitive, be=
geiſternde
Welle der Bejahung in die Verſammlungen hinein=
zutragen
.
In der Innenpolitik haben wir unſere Kraft wieder=
gefunden
, mögen wir ſie nun auch in der Außenpolitik
wiederfinden!
Dieſe Wahl wird die Grundmauer werden für unſere Aus=
landspolitik
. Wir wollen ein Ziel: die Erſten ſein im fried= erforderlich geweſen iſt, das freimütige Bekenntnis zum Deutſch=
lichen
Wettkampf der Nationen!
Die Beſkäkigung!
Starke Skeigerung der Einnahmen in der Invaliden=
verſicherung
.
Berlin, 27. Oktober.

Der Rückgang der Arbeitsloſigkeit zeigt ſich auch in den
Beitragseinnahmen der Invalidenverſicherung. Sie betrugen
noch im Januar 1933 51,5 Millionen RM., ſtiegen dann aber
im Mai auf 55,9 Millionen RM., im Auguſt auf 58,0 Millionen
RM. und im September auf 61,3 Millionen RM. Im Auguſt
und September 1932 wurden nur 52,3 und 55,0 Millionen RM.
vereinnahmt. Zwar erreichen die diesjährigen Zahlen die hohen
Beitragseinnahmen des Jahres 1929 noch nicht; immerhin über=
ſchreiten
die Septembereinnahmen alle Monatsziffern des
Jahres 1932 und 1933.

Vorübergehende Aufhebung
der Aufnahmeſperre im Skahlhelm.
CNB. Berlin, 27. Oktober.
Für den Stahlhelm wird die Aufnahmeſperre vom 1. bis 5.
November 1933 aufgehoben. Die Aufnahme erfolgt vorerſt als An=
wärter
und nur nach beſonderer Prüfung. Da der Stahlhelm nur
die Jahrgänge über 35 Jahre umfaßt, können auch nur Anwärter
dieſer Altersjahrgänge Aufnahme finden.

Kyffhäuſerbund gibt 20 000 Freiquarkiere
für die Hitler=Spende.
CNB. Berlin, 27. Oktober.
Durch den Werbefeldzug des Bundesblattes des Deutſchen
eichskriegerbundes Kyffhäuſer iſt es gelungen, innerhalb der
riegervereine des Kyffhäuſerbundes der Hitler=Spende 20000
reiquartiere für SA., SS.= und St.=Männer zur Verfügung zu

ſtellen.

Hüdweſtfunk überkrägk die Frankfurker Rede
des Reichskanzlers.

WSN. Frankfurt a. M. 27. Oktober.
Am Sonntag überträgt der Südweſtfunk die Rede des Füh=
rers
in der Frankfurter Feſthalle von 18 bis 19.30 Uhr. Anſchtie=
ßend
gegebenenfalls Kammermuſik. Ab 20 Uhr laufen die Sen=
dungen
programmgemäß ab.

Ein Wappenſchild der Hitlerjugend.
Berlin, 27. Oktober.
Der Reichsjugendführer hat laut NSK. der Hitlerjugend ihr
zeichen als Wappenſchild übergeben. Dieſer Wappenſchild wird
den Schulen und auf den öffentlichen Plätzen mit Nägeln be=
agen
werden. Am 19. November werden auf allen Plätzen
ſerer Städte und Dörfer öffentliche Nagelungen des Abzeichens
tfinden. Der geſamte Reinertrag aus der Nagelung wird reſt=
dem
Winterhilfswerk zugeführt.

Bedrängkes Sudekendeukſchkum.
Von unſerem L=Korreſpondenten.
Prag, Ende Oktober.
Im Zuge der jüngſt von der Prager Regierung beſchloſſenen
verſchärften Maßnahmen zum Schutze der tſchechoſlowakiſchen
Republik iſt es in den letzten Tagen zu rigoroſen Aktionen
gegenüber deutſchen Parteien, Organifationen, Vereinen, Zei=
tungen
und Einzelperſonen gekommen, die verdächtig erſcheinen,
Beſtrebungen gutgeheißen zu haben, die angeblich geeignet ſind,
ſtändiges Staatsweſen zu gefährden. Es iſt glattweg unmög=
lich
, an dieſer Stelle feſtzuhalten, wieviele ſudetendeutſche
Turner=, Sänger= und Wandergruppen, wieviele politiſche und
unpolitiſche Organiſationen (darunter Sport= und Dilettanten=
allen
Seiten begleitet, ſondern man ſieht und fühlt, hier drückt vereine) ihre Tätigkeit einzuſtellen gezwungen worden ſind;
ſicher iſt, daß das ſcharfe Vorgehen der Prager Regierung,
bzw. der politiſchen Bezirksbehörden im ſudetendeutſchen Gebiete
erhebliche Verwirrung hervorgerufen und daß insbeſondere das
Verbot der deutſchen nationalſozialiſtiſchen Partei und der
deutſchen Nationalpartei im Sudetendeutſchtum geradezu nieder=
ſchmetternd
gewirkt hat. Wenn auch in dieſen für die drei=
einhalb
Millionen Seelen zählende deutſche Minderheit im
tſchechoſlowakiſchen Staate ſo ſchickſalsſchweren Tagen ein letzter
Verſuch zur Sammlung der Kräfte in der vom bisherigen
Führer der ſudetendeutſchen Turnerſchaft, Konrad Henlein, ins
Leben gerufenen Sudetendeutſchen Heimatsfront unternommen
wurde, ſo kann doch kein Zweifel darüber beſtehen, daß mit dem
Inkrafttreten der verſchärften Schutzgeſetzbeſtimmungen das
politiſche Leben der Deutſchen in der tſchechiſchen Republik in
einen neuen, bedeutungsvollen Abſchnitt getreten iſt, mit anderen
Worten: daß von nun ab die negatviſtiſche Einſtellung ſudeten=
deutſcher
Kreiſe zum tſchechoſlowakiſchen Staate abgelöſt werden
ſoll von der loyalen Wahrnehmung ſtaatlicher Intereſſen, alſo
von poſitiver Haltung gegenüber der Prager Regierung und
den Geſetzen, die ſie nach dem Mehrheitsprinzip zum Beſchluß
erhoben hat.
Es ſoll hier nicht unterſucht werden, inwieweit die Ereig=
niſſe
der letzten Zeit in anderen Ländern, insbeſondere im
deutſchen Nachbarſtaate, zu den rigoroſen Schutzmaßnahmen der
tſchechoſlowakiſchen Regierung beigetragen haben; es ſei hier
auch nicht näher auf die Frage eingegangen, ob es bei der an
ſich gutmütigen Veranlagung der Sudetendeutſchen unbedingt
tum unter Strafſanktion zu ſtellen. Die europäiſche Oeffentlich=
keit
iſt über die feit 1919 vergeblich angeſtrebten Ziele und Ab=
ſichten
der Deutſchen in der Tſchechoflowakei im allgemeinen im
Bilde. Daß es dieſen durch die Friedensverträge dem tſchecho=
ſlowakiſchen
Staate einverleibten Deutſchen in allererſter Linie
darum ging zu erreichen, daß ihnen die verfaſſungsmäßig zu=
geſicherten
Rechte tatſächlich eingeräumt würden, konnte und
kann nicht als antiſtaatliche Betätigung angeſehen werden. Es
ſoll nicht beſtritten werden, daß in der Abſicht, dieſem Ziele
näherzukommen, da und dort Methoden angewendet wurden, die
den Geboten politiſcher Klugheit nicht immer entſprachen.
Jahrelang tobte der Kampf zwiſchen den ſogenannten ſudeten=
deutſchen
Aktiviſten und den Negativiften, jahrelang zerſplitterte
ſich das Sudetendeutſchtum darin, daß es, über die wirklichen
Notwendigkeiten hinweg, ſekundäre Fragen zum Um und Auf
ſeiner Politik machte und darüber es muß dies einmal offen
geſagt werden ſeine eigentliche Sendung vergaß, die Aufgabe
nämlich, als abgeſplitterter Teil des Geſamtdeutſchtums verläß=
licher
Träger, Treuhänder der deutſchen Kultur auf fremdem
Boden zu ſein. Darauf hat, ſo bedauerlich die Feſtſtellung ſein
mag, die ſudetendeutſche politiſche Führung vergeſſen in der
gutgemeinten Abſicht, durch radikale Bekämpfung des Prager
Syſtems dem deutſchen Volke in der Tſchechoſlowakei andere,
beſſere Lebensmöglichkeiten zu ſchaffen. Es konnte gar nicht
ausbleiben, daß die Unmöglichkeit, einen gemeinſamen Nenner
für die ſudetendeutſche Politik zu finden, früher oder ſpäter zu
einem Fiasko inſofern führen mußte, als in entſcheidenden
Stunden die erforderliche, in dieſem Falle: eine in doppelter
Hinſicht erforderliche Einigkeit nicht herzuſtellen möglich war.
Das Ergebnis dieſer zwieſpältigen Politik liegt heute vor.
Es iſt ſehr begreiflich geweſen, daß die Vorgänge im Reich,
der Sieg des Nationalſozialismus über das Geſpenſt des
Bolſchewismus im deutſchen Teile der Tſchechoflowakei
Sympathien für die nationalſozialiſtiſche Bewegung geweckt
haben, begreiflich, daß insbeſondere die Jugend ſich an den
Meldungen begeiſterte, die aus dem Reiche kamen. Es war,
und das muß im Intereſſe dieſer ſudetendeutſchen Jugend feſt=
gehalten
werden, die ihre Begeiſterung zum Teil mit Gefängnis=
ſtrafen
büßen muß, das aus natürlicher Blutsverwandtſchaft
herauslodernde reine Empfinden, daß ſie Zeugen eines geſchicht=
lichen
Geſchehniſſes ſein durfte, daß ſie nicht minder ergriff als
die vielen Millionen Menſchen der Welt, die ſich zur deutſchen
Nation bekennen. Dieſes Miterleben war kein Verbrechen, war
pſychologiſch begreiflich. Wenn es dazu führte, daß die Be=
geiſterung
übermäßig hohe Wogen ſchlug, dann mag das
Temperament der Jugend vieles berſtändlich erſcheinen laſſen.
Hier aber hätte die Arbeit der politiſchen ſudetendeutſchen
Führer einſetzen müſſen: bei allem Jubel, bei aller Begeiſterung
war zu bedenken, daß die Vorausſetzungen, unter denen der
Nationalſozialismus im Reiche Triumphe feierte, für die deutſche
Minderheit in der Tſchechoſlowakei nicht gegeben waren; war zu
erwägen, daß die tſchechiſche Mehrheit ſelbſtverſtändlich alle Ver=
ſuche
, die Wellen der reichsdeutſchen nationalſozialiſtiſchen Be=
wegung
über die Grenzen fluten zu laſſen, auf das Aller=
ſchärfſte
bekämpfen würde. Darin liegt der zweite große Fehler
der ſudetendeutſchen politiſchen Führung: nicht rechtzeitig auf
den Plan getreten zu ſein und ehrlich geſagt zu haben, daß eine
Minderheit mit Idealen allein keine Politik machen kann. Die
Folge waren Verbote, Einkerkerungen, Ratloſigkeit, Beſtürzung
und Reſignation. Statt in der ſie bedrückenden nationalen
Not zu einer feſten Einheit zuſammengeſchweißt zu werden,
ſind auf dieſe Weiſe die Sudetendeutſchen in die Sackgaſſe einer
fürchterlichen Hoffnungsloſigkeit geraten. Es wird großer An=
ſtrengungen
bedürfen, ſie wieder daraus herauszuführen und
ihnen klar zu machen, daß ſie als Brücke von Volk zu Volk
eine gewaltige geſchichtliche Mifſion zu erfüllen haben!

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Seite 2 Nr. 299

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 28. Oktober 1933

Probeweiſe Einführung

Ws Aroellspäffes
gegen Schwarzarbeit im Berliner Gaſthausgewerbe.

BB. Berlin, 27. Oktober. (Priv.=Tel.)
Der Treuhänder der Arbeit für den Wirtſchaftsbezirk Bran=
denburg
, Staatskommiſſar Engel, hat im Einvernehmen mit
des Reichsarbeitsminiſterium angeordnet, daß ab 1. November
d. J. für das Berliner Gaſthausgewerbe ein Arbeitspaß eingeführt
werden ſoll, um der Schwarzarbeit beizukommen. Wie wir hören,
iſt der Entſchluß darauf zurückzuführen, an Stelle von vielen
Einzelaktionen, die letzten Endes nur geeignet ſind, Verwirrung
in den Fragenkompler zu bringen, eine einheitliche Maßnahme
zu ſetzen, auf Grund deren die Schwarzarbeit wirklich reſtlos aus=
gerottet
werden kann.
Selbſtverſtändlich wird man abzuwarten haben, ob das ge=
wählte
Mittel in ſeinem Ergebnis die Erfolge zeitigt, die man
ſich von ihm verſpricht. Daher wurde auch der Arbeitspaß zunächſt
nur für eine Branche eingeführt, die allerdings beſonders ſtark
unter der Schwarzarbeit zu leiden hatte, und bei der man nun
die genaue Kontrolle der Maßnahme durchführen wird. Es wäre
ſelbſtverſtändlich ſehr erfreulich, wenn der Verſuch poſitiv aus=
fiele
und dann im ganzen Reichsgebiet ein einheitlicher Kampf
gegen das Uebel der Schwarzarbeit in die Wege geleitet werden
könnte. Von den Ergebniſſen der Berliner Probe wird es ab=
hängen
, ob der Arbeitspaß im ganzen Reich eingeführt wird.

Auleife Mnsinoids Hac Aieind.

TU. Moskau, 27. Oktober.
Außenkommiſſar Litwinow hat am Donnerstag ſeine Reiſe
nach Amerika angetreten. In ſeiner Begleitung befinden ſich
der Außenhandelskommiſſar Roſengolz und der Preſſechef des
Außenkommiſſariats Umanſki, der ſtets an den Auslandsreiſen
Litwinows teilnimmt. Vor ſeiner Abreiſe um 6 Uhr abends
Moskauer Zeit fand noch eine Sitzung des Politbüros unter
dem Vorſitz Stalins ſtatt, in der eingehend die Fragen, die
den Gegenſtand der Beſprechungen mit Rooſevelt bilden werden,
behandelt wurden. Nach einer weiteren Mitteilung wird
Litwinow in den Beſprechungen mit Rooſevelt nicht nur die
volkswirtſchaftliche Seite der ruſſiſch=amerikaniſchen Beziehungen
zur Sprache bringen, ſondern insbeſondere die Aufmerkſamkeit
der amerikaniſchen Regierung auf die außenpolitiſche Seite der
beiderſeitigen Beziehungen, namentlich in bezug auf den Fernen
Oſten lenken. Die Abſage Amerikas, einen Nichtangriffspakt
mit Japan abzuſchließen, die vor der Abreiſe des Außen=
kommiſſars
in Moskau bekannt wurde, hat in Moskauer poli=
tiſchen
Kreiſen die Hoffnung verſtärkt, daß eine Verſtändigung
insbeſondere in bezug auf den Fernen Oſten erzielt werden wird.

Neubauers Vernehmung.

Von unſerer Berliner Schriftleitung.

Die Zeugenvernehmung im Prozeß gegen die Reichstags=
brandſtifter
geht ununterbrochen weiter. Man wird ſich darauf
einſtellen müſſen, daß die Verhandlungen in Berlin noch geraume
Zeit in Anſpruch nehmen. Jedenfalls ſtehen auf der Zeugenliſte
noch zahlreiche Namen, und es iſt damit zu rechnen, daß die Er=
gebniſſe
der Vernehmung weitere Zeugenvernehmungen erforder=
lich
machen, da noch manche Widerſprüche oder in Vergeſſenheit
geratene Dinge aufzuklären ſind.
Am Freitag iſt der Kreisbetriebszellenleiter Kroyer ge=
hört
worden, der ebenſo wie die Zeugen Karwahne und
Frey, mit denen zuſammen er im Reichstag war, den angeklag=
ten
kommuniſtiſchen Abgeordneten Torgler in Begleitung
geſehen hat. Er hat in van der Lubbe den Mann erkannt,
mit dem Torgler im Reichstag zuſammen war. Auch ein
anderer Amtsgehilfe des Reichstages hat Torgler mit einem
fremden Mann zuſammen geſehen, der ihm unbekannt war.
Der aus der Haft vorgeführte kommuniſtiſche Abgeordnete
Neubauer machte dann einige Angaben über die Verſuche
zur Herſtellung einer roten Einheitsfront, da
er ſich an die Vorgänge am Brandtage nicht mehr entſinnen
kann. Die Anregung zu dieſer linken Einheitsfront ging von
dem ſozialdemokratiſchen Abg. Stampfer aus, der ſich als
Vermittler des amerikaniſchen Journaliſten
Frederic Kuh bediente. Dabei äußerte ſich Neubauer
auch über die Abſichten der Kommuniſten, die dahin gingen, einen
Generalſtreik zu inſzenieren, um dann zum bewaffneten Aufſtand
überzugehen.

Die Warſchauer Univerſitäk aufgelöſt.

. Berlin, 27. Oktober.
Wie Berliner Blätter melden, iſt die Warſchauer Univerſität
auf Grund der blutigen Zwiſchenfälle am Mittwoch, wobei ein
Student getötet und 20 weitere verletzt wurden, von der Regie=
rung
aufgelöſt worden. Sämtliche Profeſſoren der Univerſität
wurden penſioniert. Der Rektor der Warſchauer Univerſität,
Stanislaus Pienkowſki, wird vor Gericht geſtellt werden, weil er
es unterlaſſen hatte, die Polizei herbeizuholen. Die Auflöſungs=
verfügung
wird mit einem vor 2 Monaten erlaſſenen Geſetz der
Regierung begründet.

Polniſcher Pöbel bombardierk deutſchen Flußdampfer

Ein Engländer über den deutſchen Frauen=
Arheitsdienſt.

TU. London, 2. Oktober,
Daily Expreß veröffentlicht in großer Aufmachung einen
Bericht ſeines Sonderkorreſpondenten über einen Beſuch in dem
Frauen=Arbeitsdienſtlager in Vaterſtetten in Oberbayern. Der
Berichterſtatter unterſtreicht, daß ſich in dem Lager Frauen aller
Stände befänden. Die Hälfte von ihnen habe ihre bequeme
Wohnung geopfert, um dem Gedanken der neuen Volksgemein=
ſchaft
zu dienen, die vielleicht Hitlers größtes Ideal ſei. Andere
wieder ſeien ganz arme Mädchen, die vielleicht zum erſten Male
ein geſundes Leben führten. Der Geiſt des Lagers ſei ein
Geiſt der wirklichen Aufopferung.

Das ungariſche Berdienſtkrenz
dem Reichspräſidenken überreicht.

Berlin, 27. Oktober.
Der Herr Reichspräſident empfing heute den Königlich Unga=
riſchen
Geſandten von Maſirevich, der ihm im Auftrage des
Reichsverweſers v. Horthy das Großkreuz des Ungariſchen Ver=
dienſtordens
überreichte.

CNB. Bromberg, 27, Oktober.
Der aus Danzig kommende deutſche Flußdampfer Hellmuth‟
mit drei Schleppkähnen, der in der Richtung nach der Oder durch
Bromberg fahren ſollte, mußte an der Stadtbrücke eines Ver=
kehrshinderniſſes
wegen halten. Als die Vorübergehenden be=
merkten
, daß der Dampfer die ſchwarz=weiß=rote Flagge trug,
drohten ſie, die Flagge herunterzureißen, falls ſie nicht eingezogen
würde. Die Schiffsmannſchaft war gezwungen, die Flagge ein=
zuziehen
. Die Menſchenmenge begleitete jedoch den Dampfer auf
ſeiner Weiterfahrt. Als der Dampfer den Stadtrand erreicht
hatte, hißte die Mannſchaft die Flagge von neuem. Da aber ſetzte
ein Steinhagel ein, der die Bordwände des Dampfers beſchädigte
und durch den viele Scheiben eingeſchlaggen wurden.
Die Bromberger polniſche Preſſe, die heute über dieſen Vor=
fall
kurz berichtet, nennt die Tatſache, daß der deutſche Fluß=
dampfer
den internationalen Schiffsbräuchen entſprechend die
Landesflagge trug, eine freche Propokation der Deutſchen und
fügt hinzu, daß Polen derartige Herausforderungen niemals
dulden dürfe‟.

Herr Bonms deisiier
reichsdeukſche Zeikungen auf ein Jahr.

TU. Wien, 27. Oktober.
Die erſte Verbotsliſte nach der bereits vor einigen Tagen
gemeldeten Verordnung, die es ermöglicht, Zeitungen und
Schriften ohne vorhergehende Beſchlagnahme bis auf die Dauer
eines Jahres zu verbieten, falls ſie für eine in Oeſterreich ver=
botene
Partei werben, iſt nunmehr erſchienen. Auf Grund dieſer
Liſte hat das Bundeskanzleramt verboten: Die Deutſche Illu=
ſtrierte
Zeitung, Berlin, Neue Illuſtrierte Zeitung, Berlin,
Illuſtrierter Beobachter, München, Kölniſche Illuſtrierte
Zeitung, Stuttgarter Illuſtrierte‟ Münchener Illuſtrierte
Preſſe, Berliner Illuſtrierte Zeitung. Simpliciſſimus,
München, der SA.=Mann, München. Nationalzeitung, Eſſen,
Berliner Tageblatt und Handelszeitung Acht=Uhr= Abend=
blatt
(Nationalzeitung), Berlin, Dresdener Neueſte Nach=
richten
Die ſieben Tage, Berlin, Abendblatt, München,
Europäiſche Revue, Berlin. Dieſer erſten Liſte dürften noch
weitere Verbote folgen.

Großer nalionalſozialiſtiſcher Wahlſieg
im oberfteieriſchen Bergbau.

Schießerei am Wiener Hender.

Bildung von SA-Hochſchulämkern.

CNB. Berlin, 27. Oktober.
Der Chef des Stabes der SA. hat laut NSK. zur Durchfüh=
rung
des Erlaſſes des Führers vom 9. September 1933 betr. Bil=
dung
eines Reichs=SA.=Hochſchulamtes bei der oberſten SA.= Füh=
rung
angeordnet, daß an den Hochſchulorten örtliche
SA.=Hochſchulämter zu bilden ſind.

Vom Tage.

Wie das Heſſiſche Perſonalamt mitteilt, wurde der Haupt=
mann
a. D. Hans Werner von Zengen unter Berufung in das
Beamtenverhältnis zum Miniſterialrat und ſtimmführenden ſtell=
vertretenden
Reichsratsbevollmächtigten für Heſſen, mit Wirkung
vom 1. Oktober 1933 an, ernannt.
Der Reichspräſident empfing geſtern den Reichsbiſchof Ludwig
Müller.
An Stelle von Herbert Daßler, der infolge ſeiner anderweiti=
gen
Verwendung als Beauftragter bei der Deutſchen Müllerſchaft
aus ſeiner Stellung als Hauptabteilungsleiter der Hauptabteilung
IV des Reichsnährſtandes ausſcheidet, iſt der Bauernführer von
Kurheſſen, Vetter in Wanfried, zum Hauptabteilungsleiter der
Hauptabteilung IV des Reichsnährſtandes beſtellt worden.
Der bisherige Intendant des Bayeriſchen Rundfunks, Richard
Kolb, iſt beurlaubt worden.
Botſchafter Nadolny hat ſich im Flugzeug nach der Türkei be=
geben
, um in Ankara als Vertreter des Reiches an den Jubi=
läumsfeierlichkeiten
anläßlich des 10jährigen Beſtehens der türki=
ſchen
Republik teilzunehmen und zugleich anläßlich ſeiner Ver=
ſetzung
nach Moskau ſein Abberufungsſchreiben zu überreichen.

Der Haupkverkeidiger im Brünner Volksſporkprozeß
Dr. Sfark verhaftel.

TU. Prag, 27. Oktober.
Die Hausſuchungen in der Privatwohnung des Prager
Rechtsanwalts Dr. Stark, des Hauptperteidigers im Brünner
Volksſportprozeß wurden bis ſpät in die Nacht fortgeſetzt. Es
wurden etwa 50 Kilogramm Akten beſchlagnahmt. Dr. Stark
wurde darauf der Polizeidirektion vorgeführt und am 27. Okt.
früh nach vielſtündigem Verhör verhaftet. Bei Dr. Stark hatte
ſchon bald nach dem Selbſtmord Donnhäuſers eine Hausſuchung
ſtattgefunden, bei der damals aber nur wenige Akten beſchlag=
nahmt
wurden.

Niederwerſung der Bevolte in Siam.

EP. Bangkok, 27. Oktober.
Nach einer amtlichen Proklamation iſt die von Prinz Bova=
radaj
geführte Revolte nunmehr vollſtändig zuſammengebrochen.
Die Führer der Revolute ſind geflohen, die aufſtändiſchen Trup=
pen
, die bisher noch Widerſtand leiſteten, haben ſich ergeben.
Die Opfer der Revolte werden auf 7000 geſchätzt; auch der Sach=
ſchaden
iſt ſehr beträchtlich. Zur Linderung der Not unter den
Angehörigen der auf Seiten der Regierung gefallenen Soldaten
und Offiziere haben der König und die Regierung demn Roten
Kreuz große Summen überwieſen.

Düs Mei m orr deulſchen Kauf

Zur Ausſtellung im Landesmuſeum.
Ueber die allgemeine Abſicht dieſer ſchönen Ausſtellung haben
ſvir anläßlich der Eröffnung am vorletzten Sonntag ſchon be=
richtet
. Wenn wir heute einen kurzen Rundgang folgen laſſen,
ſo kann es ſich dabei nicht um eine Aufzählung aller Einzel=
heiten
oder gar um eine Ausdeutung vom Standpunkt kunſt=
geſchichtlicher
Syſtematik handeln. Es ſoll in dieſem kurzen
Ueberblick nur ein ungefährer Begriff von Inhalt und Umfang
gegeben und hier und da auf ein ſchönes Stück aufmerkſam ge=
macht
werden. Aber dieſe Liſte ließe ſich um ein Vielfaches
vermehren, da bei dem Reichtum und der Vielſeitigkeit des
Gezeigten jeder Beſchauer ſich von anderen Stücken am meiſten
angeſprochen und gefeſſelt fühlen wird. Was aber die Ergeb=
niſſe
nachdenklicher und aufmerkſamer Betrachtung angeht, ſo
ſei nur auf zweierlei hingewieſen, das beſonders deutlich wird
und beſonders wichtig iſt: die Verbindung, der große Zu=
ſammenhang
deutſcher Kunſt und deutſchen Volkstums mit der
Vergangenheit, der durch alle wechſelnden Erſcheinungs=
ſormen
im Weſentlichen zu Tage tritt. Und zweitens die ſtarke
Verbundenheit mit der Natur, die innige Tierliebe und
die Freudigkeit am Tier, die durch dieſe Ausſtellung mit ſo
ſchönen und zahlreichen Beiſpielen bezeugt wird. Auf dieſe beiden
Tatſachen iſt dieſe Schau vom Tier in der deutſchen Kunſt auf=
gebaut
, ſie gehen jeden an und deshalb ſpricht dieſe Aus=
ſtellung
auch zu jedem Beſucher und erfüllt dadurch, wie der
rege Beſuch beweiſt, aufs beſte die Abſicht, das Wiſſen um dieſe
Dinge wieder ins Volk zu tragen, damit ſie aufs neue lebendig
werden können.
Für die älteſte Zeit ſind wir hinſichtlich der Tier=
darſtellungen
auf die Wandmalereien und Ritzzeichnungen aus
Südfrankreich und Nordſpanien angewieſen. Aus den Höhlen
der Dordogne und von Alkamira ſehen wir Biſon und Nashorn,
Löwe und Wolf, Rind und Pferd in Darſtellungen, die eine
hochentwickelte Fähigkeit der Naturbeobachtung und Wiedergabe
dieſer Nomaden und Jäger verraten, für die ja das Tier im
Mittelpunkt des Daſeins ſtand. Ob bei Darſtellungen, die z. B.
den von Pfeilen getroffenen Biſon zeigen, der Glaube an Jagd=
zauber
und unmittelbare Magie mitwirkte oder ob ſie nur der
jägeriſchen Belehrung dienen ſollten, iſt eine Streitfrage der
Ethnologen und Vorgeſchichtsforſcher. In der ſpäteren
Steinzeit ſetzt dann wahrſcheinlich in Zuſammenhang mit
der Seßhaftwerdung die Stiliſierung ein, zugleich bekommen die
Tiere vielfach ſymboliſchen Charakter. Auf den ſkandina=
biſchen
Felsbildern finden wir dann bereits den von Pferden
gezogenen Sonnenwagen. Aus der germaniſchen Bronzezeit
ſtammt der prächtige Sonnenwagen von Trundholm,

der die vom heilgen Pferd gezogene Sonnenſcheibe darſtellt.
Pferd, Schwan und Adler als heilige Tiere kehren auch in den
ſpäteren Jahrhunderten immer wieder. Vielleicht noch mit ſym=
boliſcher
Bedeutung, aber ſchon zu Schmuckzwecken verwandt,
treten dann bei germaniſchen und keltiſchen Bronzen Tiere
mannigfach auf; ſo als Verzierung oder Geſamtform von
Fibeln, Nadeln, Spangen, ja als Kinderſpielzeug. Sehr hübſch
iſt ein Hundchen, das am Darmſtädter Weißen Turm gefunden
wurde.
Aus der römiſchen Beſatzungszeit ſehen wir
Terrakotten mit eingeritzten Tier= und Jagdſzenen, Lampen in
Tierform, Fibeln, Schnallen, Zierbeſchläge, Griffe mit Tier=
ornamenten
. Beſonders intereſſant für den Geſtaltwandel
der Götter und die durch alle Zeiten hindurch ſtattfindenden
Befruchtungen, Entlehnungen, Ueberlagerungen der Motive, For=
men
und Ideen iſt die Jupiterſäule von Merten bei Metz, auf
der wir in einem unrömiſchen, reitenden Jupiter das Vorbild
des germaniſchen Wodan zu Pferde erkennen können.
Wieweit der reitende Wodan ſpäter im St. Georg wieder=
kehrt
und dieſer wiederum zuletzt in profanen Reiterbildern
von Kaiſern und Fürſten, ſoll hier nicht unterſucht werden.
Offenſichtlicher iſt die Reihe, die von den frühen Zierſcheiben
mit rotierenden Vögeln, Haſen uſw. über mittelalterliche Stücke
bis zu den Fahencen des vorigen Jahrhunderts führt. Ent=
wicklungsreihen
, die auf den oben erwähnten Zuſammenhang,
der manchmal faſt unterirdiſch zu ſein ſcheint und ſich Jahr=
hunderte
den Blicken entzieht, hinweiſen.
In der Zeit der Karolinger und Ottonen werden die Tiere
oft ſchon rein ornamental zur Ausſchmückung verwendet,
z. B. bei den Elfenbeinarbeiten und Intarſien. Wo ſie ſymboliſch
auftreten, geſchieht es oft mit umgekehrten Vorzeichen, das
heilige Tier aus heidniſcher Zeit iſt zum Sinnbild des Unreinen
geworden, der heilige Eber zum unreinen Schwein. Als
Symboltier begegnen uns jetzt am häufigſten Adler, Stier
und Löwe, die Evangeliſten=Symbole, daneben das Lamm
Gottes und die Taube als Sinnbild des heiligen Geiſtes. Doch
trifft man auch noch das Pferd oder den Hahn als Form für
ſakrale Gegenſtände. In den Evangelienbüchern finden ſich
ſowohl Tierſzenen abgebildet, wie auch das Tier zur Aus=
ſchmückung
von Initialen verwendet wird. In der gleichen
Auffaſſung, wie im Schnörkelwerk ſolcher Schriften finden wir
dieſe Tierweſen, die häufig fabelartigen Charakter haben, dann
im Schnitzwerk und Geranke von Chorgeſtühlen wieder. Die
Tierfreudigkeit dieſer Zeit ſpricht aus den mannig=
fachen
Formen von Türklopfern, Gefäßhenkeln und Ausgüſſen,
Brunnenkranen uſw. Auffallend iſt, wie in der ganzen Ent=
wicklung
die Darſtellung zwiſchen den Polen des Symboliſchen
und des Naturnahen ſchwankt, ſo daß keine eindeutige Richtung
vom Sinnbild zum Abbild oder umgekehrt wahrgenommen
werden kann, ſondern häufig im Lauf weniger Jahrzehnte die

Entwicklung vom Sinnbildlichen zu größter Naturwirklichkeit
durchlaufen wird.
Im 14. und 15. Jahrhundert kommt dann das Wappen=
tier
und als ſolches vor allem Adler, Löwe, Greif uſw. zur
Geltung. Auf den prachtvollen Gobelins von der Burg Fried=
berg
erſcheinen Tiere als Wappenhalter, Helmzier und Wappen=
embleme
. Mit dem Beginn der Renaiſſance iſt eine außerordent=
liche
Tierfreudigkeit wahrzunehmen. Aeußerſt kunſtvoll ſind die
allegoriſchen Darſtellungen, Jagdſzenen uſw. aus denen die
Trinkſpiele und Trinkgefäße beſtehen.
Ein beſonderer Raum zeigt das Tier im Kunſt=
gewerbe
des 17. und 18. Jahrhunderts. Kelſter=
bacher
Fayencen, Marburger Tonwaren, rheinheſſiſche Fäſſer
und Faßriegel, oberheſſiſche Türen, Backformen und Druckſtoff=
modell
zeigen die verſchiedenſten Verwendungsarten von Tier=
motiven
im Kunſtgewerbe. Eine wundervolle Drachenfigur aus
Holz von der Kanzel in St. Johann in Köln, die am Ende des
Mittelraumes ſteht, ſollte beim Aufgang zu den oberen Räumen
niemand überſehen.
Einige Gemälde, darunter ſolche von Friedrich Friſch und
Seekatz zeigen in knapper Entwicklungsüberſicht wie die Tier=
malerei
zu immer größerer Naturwahrheit vorgeſchritten iſt.
Durchaus im Zuge dieſer Tendenz liegen die Tierbilder unſerer
zeitgenöſſiſchen Maler, die an den Seiten des Treppenhauſes
aufgehängt ſind: Bilder von Altheim, Eimer, Scheld,
Boehle, Weber.
Im oberen Stock iſt eine ausgezeichnete Schau von
Tierphotos, die W. Schack im Frankfurter Zoo auf=
genommen
und K. Schreck Offenbach, vergrößert hat. In
dieſen Lichtbildern iſt das Tier ganz um ſeiner ſelbſt willen
und in abſoluter Naturtreue feſtgehalten und doch erweiſt auch
hier die Photographie, wie überall, wo ſie meiſterhaft beherrſcht
wird, ihre Fähigkeit zu einer ganz verdichteten und dadurch
wieder faſt ſymboliſch wirkenden Geſtaltung. Kann man die
Idee Eisbär oder Elefant oder Nashorn zu deutlicherer
Weſensausſage bringen, als es beiſpielsweiſe in den Bildern
30, 35, 36 geſchieht? Wirkt der Biſon (38) mit ſeinem Häupt=
lingsprofil
nicht wie die perſonifizierte tieriſche Intelligenz und
Kraft! Die Pferdeaufnahmen des Altmeiſters Eduard
Zinſel reihen ſich dieſen großartigen Tierphotos würdig an.
Einige reizvolle Lichtbilder von H. Seeger und Aenny Fahr
beſchließen dieſen Teil.
Kinderzeichnungen und Arbeiten von Lehrlingen der
Heſſiſchen Fachſchule für Elfenbeinſchnitzerei in Erbach ſind im
oberſten Teil, im Kupferſtichkabinett ausgeſtellt. Sehr intereſſant
iſt es, die Fortſchritte dieſer Arbeiten durch planmäßige Schulung
zu beobachten. Die Kinderarbeiten, hauptſächlich von heſſiſchen
Volks= und Mittelſchulen, zeigen alle Möglichkeiten auf dieſem

Gebiet, von urſprünglichſter Naturempfindung, die an frühe
ſymboliſche Darſtellungen erinnert, und von genauer Tier=

CNB. München, 27. Oktober.
Die im oberſteieriſchen Bergbau im Gebiet von Seegraben
vorgenommenen Betriebsratswahlen haben einen eindrucksvollen
Sieg der Nationalſozialiſten ergeben. Die Wahlen hatten, wie
die Gauleitung Oeſterreichs der NSDAP. mitteilt, ſolgendes Er=
gebnis
: Nationalſozialiſten 598 Stimmen (8 Mandate), Sozial=
demokraten
450 Stimmen (6 Mandate), Chriſtlich=Soziale 43
Stimmen (0 Mandate). Die Nationalſozialiſten haben nunmehe
die abſolute Mehrheit im Betriebsrat.

TU. Wien, 27. Oktober.
Geſtern abend wurden von der Wache auf dem Biſambers
zwei Leute bemerkt, die durch die Einfriedung in das Innere der
dort aufgeſtellten Sendeanlagen der öſterreichiſchen Radioverkehrs
A.=G. (Ravag) einzudringen verſuchte. Die Wache gab mehrere
Schüſſe auf ſie ab. Einer der Täter dürfte verletzt ſein. Der
Drahtzaun iſt an zwei Stellen durchſchnitten. Nun befinden ſich
zur Bewachung der Sendeanlage auf dem Biſamberge 45 Mann
der Hilfspolizei, die Tag und Nacht Poſten gehen. Außerdem iſt
das Perſonal ſelbſt in einer Stärke von 9 bis 10 Mann ſtändig
anweſend. Die Sendegebäude ſind derart überwacht, daß ein
Eindringen unmöglich iſt. Außerdem kann der Sendemaſt ſelbſt
kaum beſchädigt werden, da er außerordentlich geſichert iſt. Falls
es ſich alſo um einen Anſchlag handeln ſollte, wie die Abend=
blätter
glauben melden zu können, war von vornherein mit einem
Mißglücken des Unternehmens zu rechnen.

[ ][  ][ ]

Samstag, 28. Oktober 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Die Regierung Sarraut gebildet
Völkerbundspolitik weitergeführt werde. Das Oeuvre faßt die
Puur Bontour Beidt Außenminiſter. franzöſiſche Außenpolitik folgendermaßen auf: Sie müſſe eine

te Net ſocſher Aöſebels, Robiali: Palradent 1ud
fuſtiz: Dalimier ((Radikal); Aeußeres: Paul=Boncour
zarteilos); Inneres: Chautemps (Radikal); Krieg:
daladier (Radikal); Finanzen: Georges Bonnet
Radikal); Budget: Abel Gardel (Radikal); Oeffentliche Arbeiten:
Jaganon (Radikal); Kolonien: Piétry (Linksrepublik.); Luft=
ihrt
: Pierre Cot (Radikal); Arbeit: Frot (parteilos); Oeffentl.
jeſundheitsweſen: Lisbonne (Radikal); Landwirtſchaft: Queuille
Radikal); Nationale Erziehung: de Monzie (Franz. Soz.);
andel: Laurent=Eynac (Rep. Linke); Poſt: Miſtler (Radikal);
Fenſionen: Ducos (Radikal); Handelsmarine: Stern (parteilos).
Unterſtaatsſekretariate: Miniſterpräſidentſchaft: André Marie
Radikal); Nationale Wirtſchaft: M. Bibié (Franz. Soz.);
ieußeres: de Teſſan (Radikal); Krieg: Guy la Chambre
Inabhäng. Linke); Kolonien: Auguſte Brunet (Links=Unabhäng.);
port: Le Gorgeu (Radikal); Techniſcher Unterricht: Marcombes
Kadikal); Luftfahrt: Delleſalle (Gruppe Franklin=Bouillon).
Die Miniſter begaben ſich gegen ½1 Uhr ins Elyſée, wo
4iniſterpräſident Sarraut ſie dem Präſidenten der Republik
orſtellte. Beim Verlaſſen des Präſidentenpalaſtes erklärte
Jarraut den Journaliſten, das Datum, an dem er ſich dem
farlament vorſtellen werde, habe er noch nicht feſtgeſetzt. Der
Ɨrſte Kabinettsrat werde am kommenden Samstag oder Montag
attfinden.
Nach den Berufen gehören dem neuen Kabinett an:
9 Rechtsanwälte, 5 Profeſſoren, 2 Journaliſten, 3 Aerzte, ein
hemiker, ein Notar, ein Bankier, ein Finanzinſpektor und ein
ſerichtsbeamter.
Albert Sarraut, der neue Miniſterpräſident, ſteht ſeit Jahr=
ehnten
in der vorderſten Reihe der Würdenträger der Radikalen
Bartei. Seine Domäne iſt das Departement Aube in Süd=
ankreich
, das er wie ein Vizekönig beherrſcht. Sarraut, der
zn Jahre 1872 in Bordeaux geboren wurde, begann ſeine
Kiniſterlaufbahn im Jahre 1900 als Unterſtaatsſekretär des
innern. Von 1911 bis 1914 und von 1916 bis 1920 war er
eneralgouverneur von Indochina, wo er während des Welt=
eieges
die Aushebung anamitiſcher Truppen organiſierte. Auf
rund dieſer Erfahrungen leitete er in verſchiedenen Nachkriegs=
rbinetten
das Kolonialminiſterium, wobei er ſich die noch ſehr
roblematiſche wirtſchaftliche Auswertung der Kolonien zur
auptaufgabe machte. In den Jahren 1925/26 war Sarraut
ſotſchafter in Angora. Im Jahre 1930 vertrat er Frankreich
uf der Londoner Flottenkonferenz. Mit Albert Sarraut hat das
arlamentariſche Syſtem in Frankreich einen ſeiner erfahrenſten
nd charakteriſtiſchſten Vertreter an die Spitze der Regierung
eſtellt.
Wohlwollende Aufnahme der neuen Regierung
durch die Preſſe.
EP. Paris, 27. Oktober.
Die Regierung Sarraut wird in der franzöſiſchen Preſſe im
Tgemeinen mit Wohlwollen aufgenommen. Die oppoſitionellen
echtsblätter zeigen ſich abwartend, insbeſondere weil die Per=
nlichkeit
Albert=Sarrauts auf allen Seiten große Sympathien
nießt. Ihrer Zuſammenſetzung nach neigt die neue Regierung
anz leicht nach rechts. Sie dürfte daher in den erſten Wochen
uf die Stimmen der Mitte und der rechten Mitte und damit
uf eine kleine Mehrheit rechnen können. Ihr Leben hängt
atürlich in erſter Linie von den Plänen ab, die ſie zur Sanie=
ung
der Staatsfinanzen dem Parlament vorlegen wird. Am
onnerstag wurde die Nachricht verbreitet, daß Sarraut ſich im
roßen und ganzen auf eine Beſſerung der allgemeinen Wirt=
haftslage
verlaſſen und auf einen ſofortigen und durchgreifen=
en
Ausgleich des Budgets verzichten wolle. Das hat insbe=
undere
bei den Rechtsgruppen eine gewiſſe Beſorgnis ausgelöſt,
nd von dieſer Seite her wurden denn auch dem neuen
Liniſterpräſidenten Warnungen zugebracht.
Man hat den Eindruck, daß Sarraut gegenwärtig ein feſtes
inanzprogramm noch nicht hat.
In außenpolitiſcher Hinſicht begrüßt die Linkspreſſe das
erbleiben Paul=Boncours im Quai d’Orſay, und die Er=
ärungen
des neuen Miniſterpräſidenten, daß er der von
erriot, Briand und Paul=Boneour gezeichneten außenpolitiſchen
inie treu bleiben werde. Die radikalen und ſozialiſtiſchen
lätter unterſtreichen den Hinweis Sarrauts, daß die bisherige

Politik der Feſtigkeit, aber ohne Prahlerei ſein, eine Politik
der Organiſierung des Friedens, der nicht auf der Hegemonie
der Großmächte, ſondern auf der Gleichberechtigung aller
Nationen, welches auch ihre Bedeutung ſei beruhe. Auch die
Rechtsblätter fordern eine Politik der Feſtigkeit. Aber wie
dieſe Politik ſich äußern foll, erklärt das Echo de Paris, das
dem Generalſtab naheſteht, am deutlichſten, indem es ſchreibt,
um den Erpreſſungen Deutſchlands ein Ende zu machen, müſſe
man eine feſte Politik, ja vielleicht ſogar eine Gewaltpolitik
treiben. In ähnlichem Sinne ſprechen ſich die nationaliſtiſchen
Blätter Rempart und Ami du Peuple aus.
Die Londoner Preſſe prophezeit kurze Lebensdauer.
TU. London, 27. Oktober.
Dem neuen franzöſiſchen Kabinett Sarraut wird von der
Londoner Preſſe im allgemeinen keine lange Lebensdauer vor=
ausgeſagt
. Man glaubt, daß die Grundlage der Regierung nicht
breit genug ſei. Die Times ſchreibt, im allgemeinen werde
die Politik Sarrauts derjenigen Daladiers ähneln, jedoch mit
der Ausnahme, daß Sarraut in auswärtigen Angelegenheiten
zuſätzliche Unterſtützung nach rechtshin ſuchen müſſe.
Deukſchland und Frankreich.
* Das neue Kabinett Sarraut ſteht auf einer etwas ſchmäle=
ren
Baſis als die geſtürzte Regierung Daladier, ſetzt ſich aber
im weſentlichen ebenſo wie die vorhergehende Regierung zuſam=
men
. Die Ausſichten dieſer Regierung ſind nicht gerade roſig.
Sie iſt von der Rechten ebenſo wie von der ſozialiſtiſchen Linken
abhängig. Im Außenminiſterium iſt Paul=Boncour geblieben,
weil die Radikalſozialiſten auf ihn ausſchlaggebendes Gewicht
legten. Der Präſident der Republik hat ſich zwar geſträubt, hat
aber doch die von Herrn Sarraut vorgelegte Miniſterliſte geneh=
migt
. Ein außenpolitiſcher Kurswechſel tritt alſo nicht ein. In=
folgedeſſen
ändert ſich an der Haltung Frankreichs uns gegenüber
nichts. Die Rechte hätte es allerdings lieber geſehen, wenn Paul=
Boncour in der Verſenkung verſchwunden wäre. Sie hat gemein=
ſam
mit dem franzöſiſchen Generalſtab während der letzten Wochen
einen heftigen Feldzug gegen Paul=Boncour wegen ſeiner Gen=
fer
Politik eröffnet. Wir können aber nicht behaupten, daß Paul=
Boncour uns gegenüber auf der Abrüſtungskonferenz irgendein
Entgegenkommen gezeigt hätte. Er iſt dennoch der franzöſiſchen
Rechten nicht ſcharf genug geweſen.
Franzöſiſche Erpanſionsgelüſte in Marokko.
TU. Paris, 27. Oktober.
Der Generalinſpektor der franzöſiſchen Armee, General
Weygand, iſt am Donnerstag in Begleitung einiger hoher Offi=
ziere
des franzöſiſchen Generalſtabs nach Marokko abgereiſt, um ſich
über die dortige militäriſche Lage zu unterrichten.
Das Echo de Paris, das durch Beziehungen zum Großen
Generalſtab bekannt iſt, erklärte dazu, daß man ſich in Marokko
am Vorabend neuer militäriſcher Operätionen befinde, denn
Frankreich wolle ſeinen Einfluß bis an die ſüdlichſte Grenze
Marokkos ausdehnen. Auch die Lage an der ſpaniſch= marokkani=
ſchen
Grenze werden Gegenſtand beſonderer Aufmerkſamkeit des
Generals Weygand ſein.
Dieſe kurzen Ausführungen beweiſen zur Genüge daß der
franzöſiſche Krieg in Marokko noch nicht beendet iſt. Man hatte
lediglich eine Ruhepauſe eintreten laſſen, um in nächſter Zeit mit
verſtärkter Kraft die ſogenannte Befreiung Marokkos fortzuſetzen.
Araber=Kundgebungen in Paläſtina.
WTB. Jeruſalem, 27. Oktober.
In Jaffa demonſtrierten Araber wegen der Zunahme der
jüdiſchen Einwanderung in der letzten Zeit. Der arabiſche Voll=
zugsausſchuß
hat den Generalſtreik angeordnet. Nach dem Mittags=
gebet
unternahmen die Araber den Verſuch, die Polizeikette zu
durchbrechen, die zur Verhütung der judenfeindlichen Kundgebun=
gen
gebildet worden war. Dabei machte die Polizei von der
Schußwaffe Gebrauch. Es ſollen zahlreiche Perſonen getötet und
verwundet worden ſein.

robachtung bis zur ſchematiſchen Wiedergabe in angelernter
tanier oder nach bewußt oder unbewußt benutztem Muſter.
nter den Zeichnungen ſind die zunächſt dem Eingang aus=
ſtellten
zweifellos die bedeutendſten, da ſie die ganze Tiefe
nd Urſprünglichkeit zeigen, die kindlicher Phantaſie offenſteht.
nter den plaſtiſchen Arbeiten fallen zumal einige Schüler von
rau Federn=Staudinger. Darmſtadt, mit ganz er=
zunlichen
Leiſtungen Neun= bis Zwölfjähriger auf.
Eine letzte Abteilung zeigt neben koſtbaren Bildern von
ürer, Schongauer, und des Meiſters E. S. hauptſächlich, wie
der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts die Tierdarſtellung
wiſſenſchaftlichen Zwecken aufkommt mit Vogel und Schmet=
rlingsbüchern
uſw., deren Abſicht auf genaueſte und detail=
erteſte
Wiedergabe geht. Man ſteht ſtaunend vor dem virtuoſen
önnen Maria Sybilla Merians, man ſieht Proben aus dem
bgelbuch der Suſemihls und daneben ſchöne Blätter und
ilder von Ridinger, Roß, Seekatz, Friſch, K. Philipp Fohr
S zu unſeren Heutigen: zu Scheidt, Kleuckens, Scheld, Deppert,
Dr. N.
lipſtein und Paula Ender.

Das Erbe der deutſchen Romankik.
Von Werner Klau.
Wir ſind vielleicht erſt heute imſtande, die Größe und Bedeut=
keit
jenes geiſtesgeſchichtlichen Prozeſſes ganz zu verſtehen, der
h die deutſche Romantik eingeleitet wurde. Gegen ein Europa,
in dürrem Verſtandeshochmut zu erſtarren drohte, deſſen
ken in den flachen und mechaniſchen Kategorien eines wirk=
eitsfremden
Rationalismus verkümmerte und deſſen Kultur
eits die Züge eines ziviliſatoriſchen Endſtadiums anzunehmen
n, erhoben ſich noch einmal die Kräfte der Frühe. Was bei
der, im Sturm und Drang, in den Werken der Romantik
hbricht, ſind die faſt verſchütteten Tiefen eines Seelentums,
en Welt ſich antipodiſch zu der Welt der Aufklärung verhält.
5 Schöpferiſche gegen das Mechaniſche, Gefühl gegen Konven=
das
Dunkle, Unbewußte gegen die Verſtandeshelle, Volkstum
n Geſellſchaft; es war ein radikaler und nicht vergeblicher
ſenſtoß gegen die drohende Vergreiſung Europas.
Daß dieſe Welt ſeeliſcher Erneuerung von Deutſchland ihren
gang nahm, und daß es in erſter Linie die Kräfte des deut=
Oſtens geweſen ſind, von denen dieſe Bewegung getragen
de, erſchließt weite Perſpektiven. Kein anderer als der große
ter und Pſychologe Doſtojewſki hat Deutſchland die proteſtie=
* Macht Europas genannt: nun, ein Proteſt im nachdrück=
ſten
und folgenreichſten Sinne iſt die deutſche Romantik, und
* Proteſt ſtellt wohl den bedeutſamſten Beitrag des deutſchen
es zum modernen europäiſchen Geiſtesleben dar. Wir wiſſen
* wie ſtark die Wirkung von Herder und der Romantik gerade

auf die jungen ſlawiſchen Nationalitäten und ihr Volksbewußtſein
geweſen iſt; wir ſehen aber auch den tiefen, beunruhigenden Ein=
fluß
des deutſch=romantiſchen Weſens auf die ſchöpferiſchen Geiſter
Frankreichs. Und die Weltgeltung von Richard Wagners Muſik
iſt vielleicht das deutlichſte Symptom dafür, wie faſzinierend ge=
rade
die romantiſche Seite des deutſchen Geiſtes auf das Aus=
land
zu wirken vermag.
Die deutſche Romantik gab dem europäiſchen
Bewußtſein ſeine Tiefendimenſionen wieder.
Sie war der erſte Verſuch, jenſeits jener dogmatiſchen Bindungen,
von denen uns die Aufklärung befreit hatte, den Weg zu den
mythiſch=religiöſen und älteſten volkhaften Dingen zurückzufin=
den
, das eigene Sein und Schaffen aus dieſen neuerſchloſſenen
Quellen zu ſpeiſen und, erkennend und geſtaltend, zu einer neuen
Kultur und Religion zu kommen. Das hatte nichts zu tun mit
toter Muſeumswiſſenſchaft und wohltemperiertem objektivem In=
tereſſe
an der Frühzeit der menſchlichen Kultur; vielmehr gab
das Erwachen eines neuen Lebensgefühls den entſcheidenden An=
ſtoß
zu dieſer Bewegung: man ſuchte die Beſtätigung und Be=
feſtigung
des dunkel Gefühlten durch die Neuentdeckung und Deu=
tung
uralter geſchichtlicher Tatbeſtände. Wiſſenſchaftliche For=
ſchung
und dichteriſche Geſtaltung waren von denſelben Ideen
getrieben und dienten demſelben Ziel; ein Austauſch lebendiger
Anregung verband die Volkstums= und Mythenforſchung mit der
romantiſchen Dichtung. Des Knaben Wunderhorn, dieſe von
Arnim und Brentano herausgegebene Sammlung deutſcher Volks=
lieder
, iſt ein Beiſpiel für die innige Vermählung von Forſchung
und Dichtung: denn hier war das Alte mit neuen, eigenen Zu=
taten
ſo verſchmolzen, daß zwar keine philologiſche Muſterarbeit
entſtand, wohl aber ein Werk, das von furchtbarſter Wirkung auf
die Zeitgenoſſen geweſen iſt.
Die romantiſche Bewegung zu deren Vorläufern und wich=
tigſten
Anregern wir durchaus die Geſtalten der Oſtpreußen
Hamann und Herder rechnen müſſen wurde vom Willen zu
einer neuen Totalität getragen, ſie hat alle Gebiete des Lebens
und des Geiſtes zu durchdringen geſucht, und ihre geiſtige Welt
umfaßte neben Sprach= und Religionsphiloſophie, Dichtung und
Mythenforſchung, Volkskunde und Naturphikoſophie auch die Be=
reiche
des Politiſch=Oekomoniſchen. Lieſt man heute die Frag=
mente
und Aufzeichnungen des Novalis, die religionsphiloſophi=
ſchen
Traktate Schellings, die myſtiſchen Schriften Franz von Baa=
ders
, ſo findet man gewiß vieles rein Spekulative, ja lächerlich
Abſtruſe, aber daneben eine Fülle von tiefen Ahnungen und Er=
kenntniſſen
, die durch das neue Wiſſen unſerer Zeit eine reale Be=
ſtätigung
und Fundierung erhalten. Die romantiſc Bewegung
und das iſt das Entſcheidende war nur der erſte Schritt zu
einer tieferen Erkenntnis jener Mächte der Frühe, von denen ſich
auch das hellſte Bewußtſein nicht ganz zu löſen vermag; ſie gab
den Anſtoß zu einem geiſtigen Progeß, der anch heute noch nicht

Nr. 299 Seite 3

Unerwarkeke Folge der Locarno=Zebatte
England iſt nicht genügend gerüſtek gegen Frankreich
EP. London, 27. Oktober.
In der noch immer lebhaften öffentlichen Diskuſſion über den
Wert oder Unwert des Locarnovertrages für England wird in
einem vom Evening Standard heute veröffentlichten Brief eine
ganz neue Note angeſchlagen. Der Einſender führt darin aus, daß
England bereits den Locarnovertrag gebrochen habe, indem es
ſeine Rüſtungen gegenüber Frankreich vernachläſſigt habe. Eng=
land
, ſo wird erklärt, könne zwar an Frankreichs Seite gegen
Deutſchland zu Felde ziehen, verfüge aber gar nicht über die
Machtmittel, um Deutſchlands Weſtgrenze gegen Frankreich zu
garantieren, ſo daß der Vertrag, was Englands Verpflichtungen
gegenüber Deutſchland betreffe, nur noch auf dem Papier ſtehe.
Was Englands Luftflotte anbelange, ſo wird weiter ausgeführt,
ſo genüge ſie nicht einmal für die Verteidigung Englands, ge=
ſchweige
denn Deutſchlands gegen einen franzöſiſchen Luftanriff,
ſo daß Deutſchland praktiſch völlig wehrlos daſtehe.
Einzelbeſprechung in Genf.
Die Amerikaner für direkte Beſprechungen
mit den Großmächken.
TU. Genf, 27. Oktober.
Staatsſekretär Eden iſt heute nach London zurückgekehrt.
Auf amerikaniſcher Seite wird betont, daß jetzt direkte Be=
ſprechungen
zwiſchen den Großmächten unerläßlich geworden
ſeien. Man hofft auf dieſem Wege zu einem Abkommens=
entwurf
zu gelangen, der in einiger Zeit auch die Zuſtimmung
Deutſchlands finden könnte. Der vielerörterte Gedanke einer
diplomatiſchen Fühlungnahme mit der deutſchen Regierung
ſcheint zunächſt noch nicht praktiſche Geſtalt angenommen zu
haben.
Der japaniſche Botſchafter Sato hat in den letzten Verhand=
lungen
eine vielbemerkte Erklärung abgegeben, wonach ſich die
japaniſche Regierung ihre endgültige Stellungnahme zur Rege=
lung
der Abrüſtungsfrage bis zum Vorliegen eines Abrüſtungs=
vertragstextes
vorbehalten müſſe. Man ſieht darin eine offene
Ankündigung, daß die japaniſche Regierung ohne Anerkennung
des Mandſchukuoſtaates an einer grundſätzlichen Regelung der
Abrüſtungsfrage nicht teilnehmen wird.
Deutſchland und der Haager Inker=
nalionale
Gerichtshof.
Klagen gegen Polen werden nicht weikerverfolgl.
Berlin, 27. Oktober.
Die Reichsregierung hat den Ständigen Internationalen
Gerichtshof im Haag, im Zuſammenhang mit dem Austritt
Deutſchlands aus dem Völkerbund mitteilen laſſen, daß ſie nicht
beabſichtige, die von ihr bei dem Gerichtshof anhängig gemachten
Klageſachen weiter zu verfolgen. Es handelt ſich dabei um die
beiden bekannten, von Deutſchland als Ratsmacht gegen Polen
eingereichten Klagen wegen der Anwendung der polni=
ſchen
Agrarreform auf die deutſche Minderheit,
und wegen der Fürſtlich Pleßſchen Verwaltung.
Büroſihung der Abrüſtungskonferenz
auf 3. November vorverlegt.
WIB. Genf, 27. Oktober.
Der Präſident der Abrüſtungskonferenz, Henderſon, hat, wie
aus einem ſoeben veröffentlichten Communiqué hervorgeht, die
Abſicht, die urſprünglich auf 9. November anberaumte Sitzung des
Büros auf den 3. November vorzuverlegen, falls keine ernſthaften
Einwendungen gegen dieſen Plan gemacht werden. Zur Vorbe=
reitung
dieſer Sitzung ſollen am 2. November Beſprechungen ſtatt=
finden
.
Der überraſchende Entſchluß Henderſons ſoll mit unverbind=
lichen
Beſprechungen zuſammenhängen, die zwiſchen verſchiedenen
Delegierten geſtern beim Generalſekretär Avenol und heute
zwiſchen Henderſon und Norman Davis ſtattfanden.

beendet iſt: hierin, und nicht in ihren eigenen Leiſtungen be=
ſteht
ihr geſchichtliches Verdienſt. Es iſt falſch, ſie als iſoliertes,
von vorwiegend dichteriſch=äſthetiſchen Kräften getragenes Gei=
ſtesphänomen
zu ſehen; ſie iſt mehr als ein ſprühendes Feuer=
werk
, das ſich folgenlos in Dunkelheit verliert.
Freilich, nach dem Abebben der eigentlichen romantiſchen Be=
wegung
wurden die Impulſe, die von hier ausgegangen waren,
ſcheinbar nur von der Wiſſenſchaft weitergeleitet und fruchtbar
gemacht: Sprachwiſſenſchaft und Völkerkunde, Mythenforſchung
und Religionswiſſenſchaft, Vorgeſchichte und Seelenkunde haben
in nüchterner, hingebungsvoller Kleinarbeit beſtätigt, vertieft
und berichtigt, was uns die Romantik als erſte Ahnung über=
mittelte
. Aber wer genauer hinhorchte, konnte erkennen, daß da=
neben
und außerhalb, der eigentlichen Wiſſenſchaft die tiefſte und
geheimſte Miſſion der Romantik, der Kampf gegen die Zwing=
herrſchaft
des Geiſtes, ihre Fortſetzung und theoretiſche Erfüllung
fand: es geht eine zunächſt paradox anmutende Linie vom
Alleszermalmer Kant (bei dem der Geiſt mit ſeinen eigenen
Mitteln überwunden wurde) über Schopenhauer und Nietzſche zu
Ludwig Klages, deſſen Hauptwerk den bisher umfaſſendſten Ent=
wurf
eines biozentriſchen Weltbildes enthält. Klages Lebens=
philoſophie
, die nicht denkbar iſt ohne Bachofens Symbollehre,
ohne Nietzſches denkeriſche Leiſtung, vereinigt die Impulſe der
romantiſchen Bewegung mit dem Tatſachenwiſſen der heutigen
Forſchung und kommt ſo zu einer zeitgültigen und überzeugenden
Durchgeſtaltung ſeiner Ideen. Klages Gedankenwelt findet viel=
fachen
Widerhall in der jungen Generation Deutſchlands; die
kulturellen revolutionären Tendenzen, die von hier ausgehen,
ſind noch nicht zu voller Auswirkung gelangt.
Das Erbe der Romantik: es iſt heute lebendig wirkſam in
vielen Einzelbewegungen, die nebeneinander herlaufen und doch
durch eine innere Einheit verbunden ſind. Im Schrifttum wer=
den
wir es weniger dort ſuchen dürfen, wo man ſich um die An=
knüpfung
an romantiſche Tradition bemüht, als bei jener Bauern=
dichtung
der Grieſe und Billinger, die aus echtem mythiſchen Füh=
len
erwachſen iſt. In der Wiſſenſchaft wirkt es ſich am ſtärkſten
in den Forſchungen eines Hermann Wirth aus, deſſen Konzep=
tion
eines nordatlantiſchen Kulturkreiſes und einer nordiſchen
Urreligion von neuem weltanſchaulichem Ethos getragen iſt. In
der Philoſophie und Menſchenkunde kann das Werk von Ludwig
Klages als die legitimſte Weiterführung romantiſcher Beſtrebun=
gen
gelten. Aber all dieſe, und viele andere, weniger mächtige
Strömungen des romantiſchen Geiſtes gewinnen heute ihre volle
Bedeutſamkeit erſt durch die politiſche und über das Politiſche weit
hinausgehende Realität der nationalſozialiſtiſchen Bewegung, die
jenen deutſch=romantiſchen Proteſt gegen Verſtandeshochmut und
Rationalismus des weſtlichen Europa zu realiſieren beginnt, der
vor rund 150 Jahren, im Zeitalter der franzöſiſchen Repolution
zum erſten Male erklungen iſt.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 299

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 28. Oktober 1933

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Darmſiadt, den 25. Oktober 1933.

Die Einäſcherung findet auf Wunſch der Eniſchlafenen
in der Stille ſtatt.

Dankſagung.

Für die vielen Beweiſe inniger Teilnahme beim
Heimgange unſeres lieben Entſchlafenen

Herrn Kar! Gumbel

jagen wir herzlichen Dank. Beſonders danken
wir Herrn Riegel für ſeine erhebenden Worte,
der (Eiſenbahn=Betriebsverwaltung, der Fach=
gruppe
Schweißer, der N. S. B. O., dem Eiſen=
bahn
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Inventar . . .
543.720.
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Grundbeſitz . . .
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Beteiligungen . . . . .. . . . .....
4.435.12
Kaſſenbeſtand . . . . . . . .......
172.856.52
Bankguthaben . . . . . .......
24.267. 26
Forderungen . . . . . . . . ....

Nm. 1.192,312.35
Schulden:
Rm. 259.380,42
Geſchäftsguthaben der Mitglieder . .
87.324.02
Reſerven .. . . . ... ......
307.258.39
Hypotheken .. . .. . .......
233.994.70

Spareinlagen . . . . . . . .
13.299.01
Geſchäſtsguthaben ausgeſchiedener Mitglieder
195.786.46
Lieferanten . . . . . . . . .....
90.484 29
Rückvergütung . . . . . . . . ....
5.285 06
Erübrigung . . . ........

Rm. 1.192,812.35
Verluſt= und Ueberſchußrechnung vom 30. Juni 1933
Rm. 632.000,67
Unkoſten . . . . . . . . . ...
98.064.94
Sieuern . . . .. . ......
29 488.75
Abſchreibungen . . . . . ......
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Beſtand am 1. Juni 1932 . . . . . . . . 13.753 Mitglieder
Eingetreten im Berichtsjahr . . . . . . . 1.260

Ausgeſchieden ſind . . .

15 013 Mitglieder
481

Beſtand am 1. Juli 1933 . . . . . . . 14.532 Miglieder
Die Geſchäftsguthaben der Mitglieder betrugen:
am 1. Juli 1932 . . . . . . . . . . 231.948.13 Rm.
am 1. Juli 1933 . . . . . . . . . . 259.380.42
Vermehrung . . . . . . . . . . . 27,432.23 Nm.
Die Haftſumme betrug
am 1. Juli 1932. . . . 30X13.753 Rm. 412.590.
am 1. Juli 1933 . . . . 30X14,532 435.960.
MMif Oif
Vermehrung .
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[ ][  ][ ]

Samstag, 28. Oktober 1933

Aus der Landeshauptſtadt
Darmſiadt den 28. Oktober 1933.
winkerhilfswerk des Deufſchen Volkes 1933/34.
EDas Büro der Meldeſtelle iſt nach
Wilhelminenſtraße 34, parterre,
verlegt worden. Am 31. Oktober 1933 beginnt der normale Ar=
beitsgang
wieder.
Sprechſtunden für das Publikum ſind
Dienstag und Donnerstag von 912 Uhr.
Diejenigen Antragſteller, die ſich am 24. Oktober 1933 ihren
Meldeſchein hätten abholen ſollen, können das am
Montag, dem 30. Oktober 1933,
nachholen, und zwar
vormittags von 912 Uhr und
nachmittags von 25 Uhr.
Alſo. Montag, den 30. Oktober 1933, nur Ausgabe der
Meldeſcheine.
Was iſt das Winkerhilfswerk des deutſchen Volkes
1933/ 34:
. Das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes 1933/34 iſt
eine gewaltige, in der Welt einzig daſtehende Hilfsaktion der
Reichsregierung gegen Hunger und Kälte.
Träger des Winterhilfswerks ſind unter Führung der NS.
Volkswohlfahrt alle Organiſationen der NSDAP., alle auf dem
Boden des Staates ſtehenden gemeinnützigen Organiſationen der
freien Wohlfahrtsverbände, ferner alle Reichs=, Staats=, Provin=
zial
= und Kommunalbehörden, ſowie die Verbände der deutſchen
Induſtrie des Handels und Gewerbes.
Das Winterhilfswerk iſt auf die Monate Oktober 1933 bis
März 1934 begrenzt und daher nicht mit der VS. Volkswohlfahrt
identiſch.
Die Gau=, Kreis= und Ortsgruppenwalter der NS.= Volks=
wohlfahrt
ſind jedoch, um die Führung der NS.=Volkswohlfahrt
im Winterhilfswerk ſicherzuſtellen, gleichzeitig Gau=, Kreis= und
Ortsgruppenführer des Winterhilfswerks.
Die NS.=Volkswohlfahrt ſtellt den größten Teil ihrer Mittel
dem Winterhilfswerk zur Verfügung. Ihre Aufgaben erſtrecken
ſich jedoch weit über die Durchführung des Winterhilfswerks
hinaus auf ſämtliche Gebiete der ſotzialen Fürſorge.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Zuweiſung von Karkoffeln aus dem Winkerhilfswerk.
Die in den letzten Tagen erſchienenen Notizen über die Zu=
weiſung
von Kartoffeln aus dem Winterhilfswerk treffen für den
Kreis Darmſtadt nicht zu. Sobald in der Stadt und in dem
Landkreis Darmſtadt Kartoffeln verteilt oder zugewieſen werden,
wird von dem Kreisführer des Winterhilfswerks dies rechtzeitig
in den Tageszeitungen bekannt gemacht werden.
Führungen der Volkshochſchule. Am Samstag, 14.15
Uhr, findet eine Führung ſtatt durch die Ausſtellung Das
Tier im Bild (gebührenfrei) am Sonntag. 11. Uhr, durch
die Ausſtellung Heſſiſche Kunſt 1933 (Gebühr
10 Pf.).
Kunſthalle am Rheintor. Die Jub iläumsausſtel=
lung
, die eben, anläßlich des 75. Geburtstages des Lichtenberger
Altmeiſters Prof. Joh. Lippmann, gezeigt wird, begegnet,
wie zu erwarten war, hier in Darmſtadt lebhaftem Intereſſe. Der
Beſuch der Ausſtellung war namentlich am vergangenen Sonntag
beſonders gut. Es iſt auch echt deutſche Malerei, die wir dort zu
ſehen bekommen. Prof. Joh. Lippmann iſt der Maler unſeres
ſchönen Odenwaldes, der Maler der heſſiſchen Scholle und ihrer
Bewohner. Den Künſtler verbindet tiefes Mitgefühl mit den
Schickſalen unſerer Odenwälder Bauern und wahre Anteilnahme
an Leid und Freud dieſes knorrigen Menſchenſchlages, Empfin=
dungen
, die immer wieder aus ſeinen prächtigen Werken heraus=
leuchten
. Von den ausgeſtellten Bildern iſt ein Blumenſtück
Weiße Nelken angekauft worden. Es wäre dem Künſtler zu
wünſchen, daß neben dem künſtleriſchen Erfolg, den der gute Be=
ſuch
bereits gebracht hat, ſich auch noch für eine Reihe weiterer
ſeiner ſchönen Arbeiten Kaufliebhaber fänden.
Heſſiſches Landestheater.

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28. Oktober Anf. 19½ bis vor 22½ Uhr. B6.
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31. Oktober Anf. 19½, Ende vor 22½ Uhr. D. Bühne M2
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1. November Anf. 20, Ende 23 Uhr. B6.
Der Kaufmann von Benedig. Preiſe 0.504.50 Donnerstag
2. November Anf. 19½ Ende 22½ Uhr. C.7.
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3. November Anf. 20, Ende 22½4 Uhr. (Außer Miete).
Preiſe 0.302.00
Spiel um den Staat. Samstag
4. November Anf. 19½ Ende nach 22 Uhr. (Außer Miete).
Preiſe 0.503.00
Der Troubadour. Sonntag
5. November Anf. 19, Ende 22 Uhr. E7.
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Gräfin Mariza. Kleines Haus Samstag
28. Oktober Anf. 19½, Ende geg. 21½ Uhr. Außer Miete)
Der tolle Hund. Preiſe 0 50, 1.00 und 1.50 Sonntag,
29. Oktober Anf. 19½31.45 Uhr. Zuſatzmiete 1V 3.
Die Heimkehr des Matthias Bruck. Pr. 0.703.80 Dienstag
31. Oktober /5 Zuſatzmiete 1 2.
Anf. 20, Ende 22½, Uhr.
Die Heimkehr des MatthiasBruck. Pr. 0.703.80. Mitwoch
1. November Anf. 20, Ende 22½ Uhr (Außer Miete).
Preiſe 0.703.80
Medea. Freitag
3. November Zuſatzmiete 17 4.
Anf. 20, Ende 22½ Uhr.
Preiſe 0 703.80
Hut ab vor Onkel Eddie. Samstag
4 November Anf 19½, Ende 22 Uhr D. Bühne 41 Zuſatzm.9
3. Vorſt. Töchter Ihrer Exzellenz. Pr. 0.703.80

Anf. 19½, Ende 22 Uhr.
ntag
5. November Hut ab vor Onkel Eddie. Preiſe 0.703.80.
Heſſiſches Landestheater. Als erſtes Lortzing=Werk bringt
Landestheater am Samstag, den 28. Oktober, im Großen
1s, die Wiederaufnahme der komiſchen Oper von Albert Lortzing
ar und Zimmermann‟. Dieſes köſtliche Werk, eine echte
ſche Buffooper, müßte heute auf jedem deutſchen Spielplan
einen. Hier hat Lortzing nach deutſchem Weſen die einzelnen
uren typiſch feſtgehalten. Wer kennt ſie nicht, jene ſcharf um=
nen
Geſtalten: den Zaren in ſeiner Güte, Milde und Men=
nfreundlichkeit
, den Bürgermeiſter van Bett, eine der ulkigſten,
ngenſten Operngeſtalten überhaupt, die Geſandten, jeder in
er Art meiſterlich charakteriſiert, den Iwanow, eine Geſtalt,
bei Lortzing nie fehlt, und ſchließlich die anmutige, ſchalkhafte
rie. Die Oper erſcheint in der beliebten Inſzenierung der letz=
Jahre, unter der muſikaliſcgen Leitung von Fritz Bohne, mit
th, Harre, Kuhn, Allmeroth und Vogt in den Hauptpartien.

Nr. 239 Seite 5

Polfsdeutſche Kundgebung des V.O.A.
Der Reichsführer Dr. Skeinacher ſpricht über deukſches Volkskum. Die Berbundenheit aller Deutſchen
durch deutſche Beſenhaftigkeik.
Inzwiſchen war der Herr
Die Bedeukung des V. 9.A.

* Geſtern wurde die Schulungstagung des VDA. mit Fach=
referaten
und reger Ausſprache fortgeſetzt. Die Tagung hat wie=
derum
ſtarkes Intereſſe für die Landes= und Ortsgruppenführerin=
nen
die ſehr zahlreich erſchienen waren. Die Leitung der Vor=
mittagsveranſtaltung
im Hotel Zur Traube hatte Frau Hilde
Bamler=Eſſen übernommen. In ihrer Begrüßung wies ſie
darauf hin, daß trotz des wertvollen erſten Tages, auch an dieſem
zweiten Tage noch ein umfangreiches Programm vorliege, in dem
Probleme zur Ausſprache ſtehen, die dem VDA. aus ihrem Pflich=
tenkreis
erwachſen. Sie betonte, daß unſer Volkskanzler Adolf
Hitler hohes Verſtändnis für die Arbeit des VDA. hat. Die
Frauen ſind nicht nur das Herz, ſie ſind auch das Gewiſſen eines
Volkes. Noch manche Beunruhigung ſei in den Reihen der Frauen
des VOA. Aber der Herr Reichsführer, der heute vor den Frauen
ſprechen werde, werde die wichtigſten Fragen und Probleme zu
löſen und zu klären wiſſen.
An der geſtrigen Tagung nahmen wiederum u. a die Reichs=
leiterin
, der Landesführer Staatsrat Dr. Block, die Landesführe=
rin
Frau Dr. Koepke und der Jugendführer Dr. Erckmann teil.
Zunächſt hielt Frau Helene Fock=Liegnitz einen hochintereſſanten,
zum Teil erſchütternden und ſehr zum Denken anregenden Vor=
trag
über
Volkskumsarbeit und Eugenik.
Die Kraft eines Volkes iſt der entſcheidende Faktor in jedem
Volkstumskampf, deshalb kann deutſche Volkstumsarbeit, wo ſie
auch geleiſtet werden mag, ſich nicht nur darauf beſchränken, unſer
Volk für den Kampf nach außen hin zu ſtählen, ſie muß ſich auch
mit allen Gefahren auseinanderſetzen, die unſer Volkstum von
innen her bedrohen. Sie kann deshalb an den für unſer Volk
lebensentſcheidenden Fragen: dem Problem ſeiner Raſſe, ſeiner

st13014

Montag, 30. Okiober

Shartag!
Die Arbeit der Sparkaſſen dient dem wirt=
ſchaftlichen
Wiederaufbau.
Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt

Gebundenheit an Blut und Geſchlechterfolge, ſeinem Wachſen und
Vergehen, ſeiner Entartung oder Aufartung, kurz an den Pro=
blemen
der Raſſenkunde und der eugeniſchen Wiſſenſchaft nicht
vorübergehen, ohne ihre Erkenntniſſe in den Dienſt ihrer Arbeit
zu ſtellen.
Das deutſche Volk iſt keine Raſſeneinheit, ſondern ein Ge=
menge
und ein Gemiſch beſtimmter Raſſen, dem die nordiſche und
mit ihr die fäliſche Raſſe im allgemeinen das Gepräge gibt. Es
wäre möglich durch eine Raſſenausleſe, d. h. durch eine Steige=
rung
der Geburtenziffer der nordiſch und fäliſch beſtimmten Be=
völkerung
den prozentualen Anteil dieſer beiden Raſſen, die als
die wertvollſten in unſerem Volkskörper gelten, innerhalb unſeres
Volkes weſentlich zu erhöhen und dadurch unſerem Volke ein ein=
heitlicheres
Raſſengepräge zu geben; das Problem der Volksauf=
artung
wäre aber damit nicht gelöſt, denn das Schickſal eines
Volkes hängt nicht nur von der Raſſenausleſe, ſondern in noch
weit entſcheidenderem Maße von der Ausleſe ſeiner Erbanlagen
ab. Vor 70 Jahren fand durch Pflanzenzüchtungen Mendel die
Erbgeſetze, die nach ihm benannt ſind und die von der neuzeitlichen
Zellforſchung beſtätigt wurden. Die Mendelſchen Vererbungsgeſetze
mit ihren Beſonderheiten (Aufſpaltung, Dominanz und Receſſive
ſind auch für das menſchliche Erbgeſchehen gültig. Die Eugeniker
ſind es geweſen, die die Erkenntniſſe der Vererbungslehre in
immer weitere Kreiſe getragen haben, die nachwieſen, daß der
Untergang von Volkskulturen in der Verſchlechterung der Erb=
maſſe
der betreffenden Völker begründet iſt und die eine Erb=
pflege
, das heißt die Ausmerzung des kranken und die Vermeh=
rung
des geſunden Erbgutes für unſer Volk forderten. Die Gefahr
einer Volksentartung iſt infolge der großen Zahl der Erbkranken
und Erbminderwertigen und infolge der ſtarken Vermehrung der
aſozialen Elemente ſehr ernſt und noch größer iſt die Gefahr, die
aus dem Tiefſtand der deutſchen Geburtenziffern in ganz Europa
unſerem Volk erwächſt, beſonders im Oſten, wo es mit den ge=
burtenſtarken
ſlawiſchen Völkern zuſammenwohnt. Fürſorgemaß=
nahmen
des Staates (Steuer=, Wohnungspolitik, Laſtenausgleich,
Siedlung, Rückführung der Großſtadtbevölkerung aufs Land) oder
aus einer Selbſthilfe des Volkes heraus (Ausgleichskaſſen) können
den Lauf der Dinge wohl hemmen, ihm aber nicht Einhalt ge=
bieten
, denn letzten Endes iſt das Problem der Geburtenbeſchrän=
kung
wie alle bevölkerungspolitiſchen Probleme ein Erziehungs=
problem
, bedingt eine Erziehung zur Opferbereitſchaft und zur
nationalen Verantwortung des einzelnen deutſchen Menſchen. Alle
eugeniſchen Maßnahmen ſeitens des Staates können demnach nur
zur Auswirkung kommen, wenn jeder einzelne aus einer ſittlichen
Einſtellung heraus ſie von ſich aus bejaht. Eugeniſche Moral wird
erſt unſer Volk wirklich durchdringen, wenn jede deutſche Mutter
im In= und Auslande ihr Kind zu eugeniſchem Handeln und Den=
ken
erzieht. Aus der Erkenntnis heraus, daß Miſchehe und Ehe
mit krankem Erbgut Zerſtörung der Volkskraft bedeuten, wird die
unter fremdem Volkstum lebende deutſche Frau fortan nicht nur
den Kampf um deutſche Kultur und Sitte, ſondern auch den
Kampf um Reinhaltung des Blutes und Sicherung des Bevölke=
rungsbeſtandes
führen und alle Aſſimilierungsverſuche fremder
Staaten und Völker (Muſſoliniprämie in Südtirol) zunichte
machen. Und die erbgeſunde kinderreiche Familie wird über die
Not der Gegenwart hinweg unſer Volk in eine beſſere Zukunft
retten.
In einer lebhaften Ausſprache wurde das Kinderproblem von
den verſchiedenſten Seiten beleuchtet, insbeſondere wurde auf die
Notwendigkeit erbgeſunden Nachwuchſes hingewieſen.

Reichsfihrer 2. Seſnacher.
von der Verſammlung lebhaft mit dem deutſchen Gruß empfangen,
erſchienen. Die Verſammlungsleiterin begrüßte den Herrn Reichs=
führer
herzlich. Sie legte ihm eine Reihe konkreter interner
VDA.=Frauenfragen vor die Herr Dr. Steinacher in grundſätz=
lichen
Ausführungen über die Funktion des VDA., im neuen
Reich beantwortete. Vom Führer aus werde der VDA.=Arbeit
fundamentales Verſtändnis entgegengebracht. Heute hieße es im
VDA. vor allem: arbeiten und kämpfen! Der Staat iſt bewußt
fundiert auf dem Volke, auf dem Volkstum. Die Bewegung des
VDA. gebt vom Volke aus. Die Summe der Volksbürger kommt
vor der Summe der Staatsbürger. Der volksdeutſche Charakter
des VDA. iſt in ſeiner Wurzel durchaus identiſch mit dem des
Nationalſozialismus. Auch das Verhältnis dem Auslandsdeutſchen
gegenüber iſt im Dritten Reich ganz anders geworden wie früher.
Die Bewegung Adolf Hitlers hat, das deutſche Außenvolkstum
gewaltig entflammt. Die Auslandsdeutſchen wiſſen, daß ſie wieder
eine Sendung haben, und ein Sendungsbewußtſein erfüllt die
Herzen wieder. Dort, wo es dem neuen Staat aus politiſchen
Gründen nicht möglich iſt. Auslandsarbeit zu leiſten, muß der
VDA. einſetzen. Der VDA. ſteht alſo neben der Staatspolitik in
ſelbſtändiger Haltung. Die Aufgabe des VDA. geht dahin, Brücke
zu ſein mit dem deutſchen Volkstum im Ausland. Aufgabe des
VDA. iſt; zu helfen, daß der Wille des Führers überall begriffen
wird. Gerade von den auslandsdeutſchen Gruppen wird ſcharfe
Diſziplin erwartet werden müſſen. Auch nach dieſer Richtung
werden die Aufgaben des VDA. wachſen. Dem VDA. wurde höch=
ſter
Vertrauensbeweis gegeben und er verpflichtet in höchſtem
Maße. Eine Rieſenarbeit ſteht dem VDA. bevor. Er muß Mitt=
ler
ſein für alle Volksgenoſſen für die Verpflichtungen nach außen.
Der volksdeutſche Gedanke muß in alle Deutſchen hineingetragen
werden. Die Bedeutung der Frauenarbeit liegt in der Bewäh=
rung
der Kraft der Frau im Auslandsdeutſchtum. Die Stellung
der Frau in der Familie iſt entſcheidend für den Nachwuchs oder
übertragen für den Volkstumskampf. Ein Heldendenkmal
muß der deutſchen Frau im Ausland geſetzt werden, die draußen
neben dem Mann ſtand und als Siedlungsfrau entſcheidend mit=
kämpfte
in unbewußter Bindung für ihr Volkstum und bewußt
ſchafften für ihre Generation. Die Schickſalsfragen eines Volkes
liegen vor allem bei der Frau. Auch im Innern kommt der
VDA.=Arbeit eine hohe große Bedeutung zu. Der VDA. kann
und darf auf ſeine Funktionen nicht verzichten, und er perſönlich
ſehe ſeine beſondere Aufgabe darin, die Baſis für die Arbeit des
VDA. noch zu erweitern. Nach dieſen grundſätzlichen Ausfüh=
rungen
beantwortete Herr Dr. Steinacher die geſtellten internen
VDA.=Frauenfragen im einzelnen. Das Hilfswerk des VDA. muß
da einſetzen, wo die Not groß iſt bei unſeren deutſchen Volks=
genoſſen
jenſeits der Grenzen. Eine Regelung, die Sammlungen
betreffend, ſtehe noch in Ausſicht. Er hoffe, daß in Bälde in allen
Punkten eine einheitliche volksdeutſche Regelung Platz greifen
werde. Gedächtniskundgebungen zur 250=Jahrfeier der Einwan=
derung
in Amerika, der 10jährigen Wiederkehr des Tages der
Separatiſtenabwehr. Kundgebungen zur Minderung der Sudeten=
deutſchennot
ſind vorgeſehen. Immer muß die geſamtdeutſche
Solidarität gewahrt werden. Mit Worten des Dankes für den
Geiſt, der in der VDA.=Arbeit, namentlich in der Frauenarbeit,
liege, ſchloß der Herr Reichsführer ſeine wertvollen Ausführungen.
Frau Bamler dankte für die Worte und gelobte treue Gefolg=
ſchaft
dem Führer.
In der folgenden Ausſprache wurde zunächſt bekanntgegeben,
daß die große Pfingſttagung des VDA. in Mainz und Trier, wie üb=
lich
, ab Freitag vor Pfingſten ſtattfinden werde. Erfreulicherweiſe
trat Frau Dr. Koepke ſehr warm dafür ein, daß auch Darmſtadt ein=
mal
für eine große VDA.=Tagung berückſichtigt werden möge. Nach
Behandlung einzelner Fragen wurde die Tagung geſchloſſen.
Nachmittags wurde ein Ausflug nach Lindenfels und Lichtenberg
unternommen.
Preſſe=Empfang beim Reichsführer.
Geſtern nachmittag hatte der Reichsführer des VDA. Dr.
Steinacher, die Preſſe zu einer Beſprechung geladen, in der
der Reichsführer nochmals die grundlegend geänderte Stellung
des VDA. im neuen Staat ausführlich darlegte. Unter Zugrunde=
legung
des Briefes des ſtelly. Führers Heß, den wir gelegentlich
der Paſſauer Tagung im Wortlaut veröffentlichten, wurde noch=
mals
unterſtrichen, daß der VDA. ſeines irgendwie an Verein
erinnernden Charakters reſtlos enthoben iſt. Daß er entſprechend
ſeiner Aufgabe, die auf dem Dualismus Staat und Volkstum
gründet, eine in gewiſſem Sinne überſtaatliche Organiſation
iſt, für deren Wirkungskreis es ſtaatliche Grenzen nicht gibt, die
vielmehr nur deutſches Volkstum kennt. Und daß aus
dieſer Tatſache die Verpflichtung für jeden Deutſchen Volks=
genoſſen
erwächſt, ſich der Arbeit des VDA. anzugliedern, ſie zu
der eigenen zu machen.
Wenn in früheren Jahren die Beteiligung an der VDA.=
Arbeit im weſentlichen mehr oder weniger freiwillige und faſt
ausſchließlich materielle war, ſo muß ſie heute in erſter Linie
ideell das Seeliſche erfaſſend ſein, und muß Gemeingut des gan=
zen
Volkes diesſeits und jenſeits der Grenzen werden.
Im liberaliſtiſchen Staat wurde fälſchlich Staat und Nation
zuſammengeworfen. Erſt dem nationalſozialiſtiſchen Staat blieb
es vorbehalten, einen Lehrſtuhl für Volkslehre einzurichten,
während man bis dahin nur Lehrſtühle, für Staatslehre
kannte. Der in Deutſchland lebende Pole war Volksgenoſſe, der
in Polen lebende Deutſche nicht. In dieſer Feſtſtellung wurzelt,
auch für den Laien verſtändlich, der Weſensunterſchied zwiſchen
Deutſchtumsbegriff früher und heute Ueberall, wo
Deutſche wohnen, iſt Deutſchland!
Der Reichsführer ſchloß ſeine Darlegungen, die wir hier nur
in dieſen Andeutungen wiedergeben können, mit der Feſtſtellung,
daß die VDA.=Arbeitsleiſtung, gemeſſen an der Kopfzahl der Bevöl=
kerung
in Heſſen nach den Grenzverbänden an erſter Stelle ſteht,
und Steinacher ſprach in dieſem Zuſammenhang beſonders Herrn
Staatsrat Dr. Block herzlichſten Dank für ſein Wirken in der
VDA.=Bewegung aus.
Eindrucksvolle Kundgehung
des Landesverbandes Heſſen des B9A.
Im Rahmen der Schulungstagung des VDA. fand geſtern
abend im dichtbeſetzten Städtiſchen Saalbau eine große Kund=
gebung
des Landesverbandes Heſſen des VDA. ſtatt. Die Bühne
war ſehr reich und geſchmackvoll mit friſchem Grün, den Fahnen
des neuen Deutſchland und den blauen Wimpeln des VDA. ge=
ſchmückt
. Vor der Bühne hatten die Wimpel der Ortsgruppen
und Jugendgruppen Aufſtellung genommen. Den überaus zahl=
reichen
Teilnehmern an der Kundgebung bot ſich ein eindrucks=
volles
prächtiges Geſamtbild
Nach einem von der Polizeikapelle unter Polizeiobermuſik=
meiſter
Buslaus Leitung gebotenen Marſch eröffnete der Lan=
desführer
Heſſen des VDA.

Skaalsraf Block

die 1 große vaterländiſche Kundgebung, die der Landesverband
Heſſen im VDA. veranſtaltet. Sein erſtes Wort war das Gelöb=
nis
dem Führer, der das neue Reich geſchaffen hat und der dem

Hain Masstag! Hanstag, 31.Oftaten
Mumng die Matnn Mtmterltw. anmsiasſgerr/

bei Staatl. Letterie- Ein-
nahm
. Külp, Kullmann,
Fetrenz Zigarrengesch.
Marguth und Hugo de
Wagl; und in den durch
e Plakate Kenntlichen
Geschäften, iI Mch. 305s

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 299

VDA. ſeine großen Aufgaben ſelbſtändig überlaſſen hat. Er be=
dauere
, daß der Vertreter des Führers, der Herr Reichsſtatthal=
ter
, zu ſeinem eigenen Bedauern nicht an der Kundgebung teil=
nehmen
konnte. Er begrüßte den Stellvertreter des Herrn Reichs=
ſtatthalters
, die Vertreter der Miniſterien, alle Ehrengäſte und
beſonders den Kämpfer des VDA., den Reichsführer Dr.
Steinacher, in deſſen Perſon ſich die freiwillige Volkstumsarbeit
verkörpert. Seit Jahrzehnten beſteht der VDA., der die Ver=

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

einigung der Frauen und Männer iſt, die mit heißem Herzen für
Deutſchlands Volkstum eintraten und kämpften. Die Volks=

gemeinſchaft lag den VDA.=Kämpfern von jeher am Herzen. Sie
ſehnten die Ueberbrückung der Grenzen herbei, ſie wünſchten ein
einiges Deutſches Reich, ein lebendiges deutſches Volkstum,
in das alle Deutſchen einbegriffen ſind. Allen Volksgenoſſen ſei
geſagt, was der VDA. iſt und was er will. Im nationalſoziali=
ſtiſchen
Staat darf es keinen Mann, keine Frau geben, die ſich
nicht einreiht in die Gedankenwelt des VDA. und dieſen nicht
unterſtützt durch Opfer. Die neue Zeit wird Deutſchland den Platz
an der Sonne ſichern, dem ihm eine kleine Welt verſagen wollte.
Wir erleben aber nur den Anbruch dieſer Zeit. Wir, die Leben=
den
, müſſen die uns auferlegte Prüfungszeit beſtehen. Nur
Pflichterfüllung kann helfen, und dieſe Pflicht iſt Einreihung in
die Volks= und Schickſalsgemeinſchaft. Unſer Geſchlecht muß den
nachfolgenden Generationen die Grundlage zum Aufbau ſchaffen.
Kein einziger ſei vergeſſen, der deutſchen Blutes iſt. Die Ein=

mütigkeit des deutſchen Volkes, die der Führer ſchuf, muß be=
ſtehen
bleiben. Hinzu kommen muß die Verbundenheit mit den

Deutſchen jenſeits der Grenzen. Das Gelöbnis zum Führer ſei
beſiegelt mit einem dreifachen Sieg Heil dem Führer. Begei=
ſtert
wurde in den Ruf eingeſtimmt, das Horſt=Weſſel=Lied wurde

ſpontan angeſtimmt.
Der Reichsführer Dr. Steinacher dankt namentlich dem
Landesführer Staatsrat Block für ſeine große Arbeit, der es zu
danken ſei, daß Heſſen=Darmſtadt an der Spitze
der Arbeitsleiſtung im V.D.A. ſtehe. Der Reichsführer kam dann
auf die Bedeutung und Ziele des V.D.A. im neuen Staat zu ſpre=
chen
. Beſinnung auf die eigentliche Grundlage deutſchen Seins
iſt vor allem nötig. Redner definierte dann den

Begriff Bolkskum.

Schleſiens Skellung im Oſkrarkenproblem.

Redner ſprach von den Gefahren, die dem deutſchen Oſten
ſchon in früheren Jahrhunderten drohten, beſonders Schleſiens,
das eingehüllt war von ſlawiſcher Bevölkerung. Schleſien mußte
kämpfen, um ſein Deutſchtum. Eindringlich wurde die Geſchichte
Schleſiens vor Augen geführt. Die Oſtkoloniſation Friedrichs des
Großen fand beſondere Würdigung. Durch dieſe Koloniſation hat
das Deutſchtum Schleſiens gewaltige Kräftigung erfahren, es
mußte aber weiterhin kämpfen. Das Schleſiertum bewährte ſich
ſtets als treueſtes Deutſchtum. Es überwand alle auftretenden
Gefahren, die ihm von Tſchechen und Polen, den
fremden Volksgebilden, drohten. Nach 1919, in den entſcheiden=
den
Verhandlungen von Verſailles, flammt eine wendiſch= ſepara=
tiſtiſche
Bewegung in Schleſien, von Tſchechen und Polen gefor=

Folge hatte, die von der polniſchen Agitation im deutſchen Oſten
gefördert wurde. Im Oſten hielt allein das deutſche Volkstum
ſtand. Durch dieſes deutſche Volkstum kam es, daß im März
1921 ein für uns günſtiges Abſtimmungsergebnis im Oſten er=
zielt
wurde, das aber ſpäter von Genf mißachtet wurde. Wir
ſahen bei ſpäteren Abſtimmungen ein immer größeres Sinken
polniſcher Stimmen in deutſchen Gebieten, und umgekehrt in pol=
niſchen
, ehedem deutſchen Gebieten, ein immer ſtärkeres Anwach=
ſen
deutſcher Stimmen. Der Referent ging im einzelnen auf die
Ereigniſſe und die Terrorakte in Oberſchleſien ein, er ſtreifte da=
bei
die ſozialen Probleme und die wirtſchaftlichen Auswirkungen
in den Oſtgebieten. Mit dem Frühjahr 1933 mit dem Durch=
bruch
des Naionalſozialismus, wußte ſich der Gedanke des Volks=
tums
wieder durchzuſetzen. Wurzelechtes und mit der Heimat ver=
flochtenes
Volkstum wurde wieder lebendig, Schleſien wird der
Prüfſtein für die geiſtige Umwandlung unſerer Arbeiter werden.
Kein anderes Land, wie gerade Schleſien, iſt innerhalb des Ge=
ſamtoſtens
befähigt und auserſehen, die Gegenſätze, die früher
beſtanden zwiſchen Oſten und Weſten, zu beſeitigen und eine tiefe
Verſtändigung anzubahnen. Es bedarf aber dringender Unter=
ſtützung
des Weſtens. 1937 läuft das Genfer Abkommen ab. An
die Stelle des Genfer Zwiſchenzuſtandes muß eine andere Löſung
treten, die für beide Seiten tragbar ſein muß. 1937 muß eine
Reviſion der kulturellen und wirſchaftlichen Beſtimmungen für
den deutſchen Oſten bringen. Treue um Treue wird gehalten.
Die Loſung muß lauten: Nimmer zu laſſen vom deutſchen Geiſt,
der, wenn alle ihn haſſen, uns aufrecht weiß. Den beiden Re=
ferenten
dankte lebhafter Beifall. Unter den Klängen des Baden=
weiler
Marſches zogen die Wimpel aus dem Saal. Damit war
P
die erhebende Kundgebung geſchloſſen.

Markusgemeinde. Wir machen unſere Gemeindeglieder da=
rauf
aufmerkſam daß unſer Luther=Abend am Montag
30. Oktober, abends 8 Uhr, im Gemeindehaus. Kiesſtraße 17,
ſtattfindet.
Kampfbund für deutſche Kultur. Die Ortsgruppenführung
Darmſtadt weiſt ausdrücklich darauf hin, daß die zurzeit ſtattfin=
dende
Werbung für die Rheiniſchen Blätter des K. f. d. K. Köln
eine private Angelegenheit iſt, und daß niemand auf Grund
ſeiner Zugehörigkeit zum K. f. d. K. irgendwie zum Bezug der
Zeitſchrift verpflichtet iſt oder verpflichtet werden
kann.
Große Meſſe von Wilhelm Peterſen. Die Soliſten bei der
Wiederholung der Großen Meſſe von Wilhelm Peterſen in Lud=
wigshafen
am 29. Oktober ſind: Unſere einheimiſche Konzertſän=
gerin
Suſanne Horn=Stoll, die ſchon bei der Uraufführung die
Sopranpartie geſungen hat und die, wie die Kritik über die Erſt=
aufführung
in Ludwigshafen ſchrieb, in dieſer Partie auch heute
wieder ihr Beſtes gab und künſtleriſch über ſich ſelbſt hinaus=
wuchs
. Die Altpartie hat Hedwig Engelhorn=Rohde=Mannheim.
Tenor: D. Kehne=Ludwigshafen, Baß: G. H. Knoerzer=Breslau.
Karten und Anmeldungen zum Autobus bei der Buchhandlung
Bergſträßer. Peter=Gemeinder=Straße 29. Beginn der Meſſe 17 Uhr,
Ende 19 Uhr
Alt=Darmſtadt=Verein. Der nächſte Vereinsabend am Don=
nerstag
, dem 2 November d. J., abends 8.15 Uhr, im Fürſten=
ſaal
, Grafenſtraße. Herr Hans Landmann wird über Erinne=
rungen
an meinen Großvater, Geh. Obermed.=Rat Prof. Dr. Guſt.
Lorenz ſprechen. Der Vortrag gewinnt dadurch ein größeres
Intereſſe, da vor zwei Jahren auf dem Mathildenplatz ein Denk=
mal
des Genannten enthüllt und die vorbeiziehende Straße nach
ſeinem Namen benannt wurde. Gäſte können durch Mitglieder
eingeführt werden.

Landesjugendkreffen des heffiſchenpsA.

Bekennknis zur Idee der Volkskumsarbeik.

Zum Landesjugendtreffen des heſſiſchen V. D. A.
treffen die Teilnehmer aus ganz Heſſen im Laufe des heutigen
nachmittags in Darmſtadt ein. Es iſt mit einer Beteiligung von
weit über 1500 Jugendlichen zu rechnen, die zu zwei Drittel aus
allen Teilen Heſſens nach Darmſtadt kommen. Der Kernpunkt
der Tagung ſoll das Bekenntnis der Jugend zur Idee
der Volkstumsarbeit, zum V.D.A. ſein, der berufen iſt,
im neuen Staat und im Geiſte des neuen Staates die Arbeit für
die Erhaltung der Kulturgemeinſchaft aller Deutſchen in weit=
gehendſtem
Maße zu leiſten. Die urſprünglich für Sonntag vor=

geſehene öffentliche Kundgebung auf dem Marien=
platz
wurde aus Gründen politiſcher Diſzivlin abgeſagt. Der

Hauptzweck der Tagung iſt ja auch zunächſt kein propagandiſtiſcher,
ſondern ein bekenntnismäßiger; deshalb konnte dieſer öffentliche
Aufmarſch leicht entbehrt werden. An ſeine Stelle tritt ein mehr
geſchloſſenes Bekenntnis zum V.D.A. und ſeinen Zielen am Bis=
marckturm
auf dem Dommersberg. Das Geſamtprogramm
iſt endgültig folgendes (vgl. unſere Mitteilung in der geſtrigen
Nummer):
Samstag, 28. Oktober:

4.30 Uhr: Antreten vor dem Städtiſchen Saalbau.
5 Uhr: Große Kundgebung im Städtiſchen Saalbau (Rede:

Dr. Erckmann. Landesjugendführer).
6.30 Uhr: Führerbeſprechung.
8,15 Uhr: Abend des Volkstums im Städt. Saalbau
(Muſik, Anſprachen, Lieder, Volkstänze, Laienſpiele): Schluß
11.30 Uhr.
Sonntag, 29. Oktober;

In eindringlichen Worten wußte er deutſches Volkstum der Ver=
ſammlung
näher zu bringen, an geſchichtlichen Ereigniſſen an=
knüpfend
Volkstum iſt Gemeinſchaft, die allein ſchöpferiſche Kraft
hat. Der einzelne Menſch hat in der Gemeinſchaft zu leben.
Die Gemeinſchaft des Volkes bleibt beſtehen wie die Gemeinſchaft
zwiſchen Mutter und einem Kind, das man ihr gewaltſam ge=
nommen
hat. Die Gemeinſchaft bleibt unberührt von den Grenzen
des Staates. Deutſches Volk iſt viel größer als Staat. Deutſches
Volkstum iſt da, wo Deutſche leben. Die ſchlimme Zeit des Zu=
ſammenbruchs
hat bei allem Unglück die Abtrennung deutſcher
Volksgenoſſen mit ſich geführt. Sollten dieſe unglücklichen Deut=
ſchen
nicht mehr als Deutſche gelten? Nein, der Volkstumsgedanke
ſtieg wieder hoch. Die Deutſchen wurden zu Brücken für jene ande=
ren
Deutſchen mit uns, die außerhalb der deutſchen Grenzen
leben. Staat kann ein hohles Eefäx in fremder Hand ſein. Wir
haben jetzt 10 Jahre des Gedächtniſſes im Siebengebirge gefeiert.
nicht der Staat hat dort gehalten, ſondern das Volkstum. Der Volks=
tumsgedanke
ſteht im Mittelpunkt der Nation. In Adolf Hitler
haben wir die lebendige Verkörperung des Volkstumsgedankens.
Lernen wir das Glück erkennen, dem Volk zugehören zu dürfen,
das nicht wegzudenken iſt, ohne daß Europa untergeht Geſamt=
volk
gleich Nation, das iſt das erſte, Staat hat ſich zu rechtfertigen
aus dem Volkstum heraus. Hieraus empfängt er ſeine Berufung,
ſeine innere Würde. Alle müſſen mit Anteil nehmen, mitopfern
für unſere Brüder und Schweſtern da draußen. Wir wollen
niemanden aus anderem Volke aſſimilieren, aber wir halten auch
die Treue unſeren Volksgenoſſen jenſeits der Grenzen. Das neue
Deutſchland iſt aus dem Geiſte des Volkstums heraus geboren.
Das große, geiſtige Deutſchland beſteht. Dieſem geiſtigen Groß=
Deutſchland ein dreifaches Sieg=Heil! Das Deutſchland und das
Horſt=Weſſellied klangen machtvoll durch den Saal.
Prof. Dr. Manfred Laubert=Breslau ſprach über

kauft
NOloTbe MIIIANA

Schükzenstraße 16

Spargeld ſchafft Arbeit Arbeit ſchafft Spargeld.

Reichsluftſchußbund!

Die Einwohner Darmſtadts werden gebeten, den vom RLB.
an allen Anſchlagſäulen und Tafeln, ſowie an den Straßenbahnen
veröffentlichten Aufruf zu beherzigen. Es empfiehlt ſich weiter,
dieſen am Sonntag in der Preſſe erſcheinenden Aufruf auszu=
ſchneiden
, und die Saumſeligen mögen ihn ſolange aufheben. bis
ſie ſich entſchloſſen haben, ihrer ſelbſtverſtändlichen Pflicht, Mit=
glied
des RLB. zu werden, nachzukommen. Es kann nicht genügend
betont werden:
Die Einwohner Darmſtadts werden ab Samstag in jedem
Schaufenſter der Apotheken und Drogerien eine kleine, aber ſehr
intereſſante und aufſchlußreiche Ausſtellung ſehen können. Es
handelt ſich um den Inhalt einer kleinen Hausapotheke, die nach
den Vorſchriften des Reichsluftſchutzbundes zuſammengeſtellt iſt.
Es iſt nationale Pflicht, dafür Sorge zu tragen, daß in möglichſt
kurzer Zeit der Schutzraum eines jeden Hquſes mit einer ſolchen
kleinen Hausapotheke verſehen iſt.
Werden Sie Mitglied des Reichsluftſchutzbundes, Geſchäfts=
ſtelle
Rheinſtraße 48. Melden Sie ſich ſofort auf dem Polizeiprä=
ſidium
, Zimmer 20, zu einem Gas= und Luftſchutzkurſus an! An=
meldungen
zur Erwerbung der R.L.B.=Mitgliedſchaft nimmt jede
Apotheke und jede Drogerie an!

Warum Luftſchutz?

Werde Mitglied im Reichsluftſchutzbund (Rheinſtr. 48)

Fratellini=Premiere im Orpheum. Das ſenſationelle Gaſt=
ſpiel
der berühmten italieniſchen Clowns nebſt eigenem großen
deutſchen Varieté=Programm beginnt heute abend 8,15 Uhr im
Orpheum. In allen Städten Deutſchlands, die bisher abſol=
viert
wurden, fand dieſes Spitzenprogramm ſtärkſten Beſuch und
uneingeſchränktes Lob bei Publikum und Preſſe. Sonntag nach=
mittag
4 Uhr iſt die einzige große Fremden= und Jugend=
vorſtellung
bei allerkleinſten Preiſen. Verſäumen
Sie nicht. Ihren Kindern eine wirklich einzigartige Freude zu be=
reiten
. Ein Beſuch bei den Fratellinis bedeutet ein Erlebnis für
jedes Kind. (Siehe Anzeige.)

Der Herbſt=Abſchlußprüfung an der Städtiſchen Höheren
Maſchinenbauſchule, bzw. Maſchinenbauſchule unterzogen ſich ins=
geſamt
38 Prüflinge. Allen konnte die Reife zuerbannt, davon
5 mit Auszeichnung. 10 mit gut beurteilt werden. Ein Teil der
für die Beurteilung der erfreulichen Leiſtungen dienenden Unter=
lagen
: Zeichnungen. Uebungsarbeiten uſw., ſind in der Schule,
Landgraf=Philipps=Anlage 6. zuſammengeſtellt und der Oeffent=
lichkeit
am Sonntag, den 29. Oktober, von 11 bis 17 Uhr zugänglich
gemacht. Daran ſich knüpfende Fragen werden von einem Herrn
des Lehrerkollegiums während der Zeit gern beantwortet werden.

Die Sammelwagen kommen!

Samstag, den 28. Oktober 1933, in den Vormittagsſtun=
den
: Lauteſchlägerſtraße, Hochſchulſtraße, Kranichſteiner Straße,
Magdalenenſtraße. Mauerſtraße, Lichtenbergſtraße, Taunusſtraße,
Kittlerſtraße, Gutenbergſtraße, Schlageterſtraße (öſtlich der Hein=
heimerſtraße
) Liebfrauenſtraße (öſtlich der Heinheimerſtraße),
Kaupſtraße (öſtlich der Heinheimerſtraße), Wenckſtraße (öſtlich der
Heinheimerſtraße), Müllerſtraße (öſtlich der Heinheimerſtraße),
Riegerplatz, Speſſartring, Ballonplatz.

Straße, Schlageterſtraße (weſtlich Pankratiusſtraße), Barkhaus=
ſtraße
(öſtlich der Arheilger Straße), Liebfrauenſtraße (von Ar=
heiger
= bis Heinheimerſtraße) Kaupſtraße (von Arheilger= bis
Heinheimerſtraße), Wenckſtraße, (von Arheilger= bis Heinheimer=
ſtraße
), Müllerſtraße (weſtlich der Heinheimerſtraße). Ruthsſtraße.
Fuhrmannſtraße.

An alle Hefſiſchen Hänger und Dirigenken.

8 Uhr: Chormeſſe in St. Ludwig für die Katholiken.
9 Uhr: Religiöſe Morgenfeier auf dem Herrgottsberg.
10 Uhr: Weiheſtunde am Bismarckturm (Gedenkfeier
für die Gefallenen, Wimpelweihe)
121 Uhr: Platzkonzerte auf dem Adolf=Hitler= und Parade=
platz
(SA= und Stahlhelm=Kapelle),
Von 3 Uhr ab: Abſchlußfeier (Spiel= und Feſtwieſe) auf
dem Oberwaldhaus.
Es wird erwartet, daß die Darmſtädter V.D,A.=Jugend ſich ge=
ſchloſſen
an allen Veranſtaltungen beteiligt.
Dr. Gotz.

Samstag und Sonntag iſt die große Kundgebung des
Heſſiſchen Sängerbundes in Bingen a. Rh. Zum
erſten Male wird in Heſſen die Sängerſchaft ein Bekenntnis zum
nationalſozialiſtiſchen Staat öffentlich und machtvoll ablegen. Die
Sänger kommen aus allen drei heſſiſchen Provinzen.
Alle Vereine werden vertreten ſein und zwar mindeſtens
durch eine Fahnenabordnung. Man erwartet ungefähr 120 Fahnen
in Bingen, die dem großen Feſtzug vorangehen werden. Einzelne
Vereine aber haben ſich noch nicht gemeldet. Es iſt nicht anzu=
nehmen
, daß ſie ſich außerhalb der Gemeinſchaft ſtellen wollen, daß
ſie mit allen ihren Mitgliedern nicht teilnehmen wollen an dem
machtvollen, Bekenntnis zu unſerem neuen Staat und ſeinem
Führer. In letzter Stunde ergeht darum an alle heſſiſchen Sänger
die Aufforderung, ſich der Sängergemeinſchaft anzuſchließen und
zur großen Kundgebung in Bingen zu erſcheinen.
Gleichzeitig werden auch alle heſſiſchen Dirigenten zur Teil=
nahme
aufgefordert. Während der Sängertagung Sonntag wird
auch eine Dirigententagung abgehalten, auf der alle aktuel=
len
Berufsfragen eingehend behandelt werden.
Die Sängertagung in Bingen muß machtvoll werden wie nie
zuvor. Jeder hat darum die Pflicht, in Bingen anweſend zu ſein,
um mit ſeinen vielen Sangesbrüdern ſich zum nationalſozialiſti=
ſchen
Staat und zum deutſchen Lied zu bekennen.

Aus den Darmſtädker Lichtſpieltheatern.
Palaſt=Lichtſpiele.

Schleppzug M. 17.

An der gewaltigen Aufgabe der Arbeitsbeſchaffung, der
Schaffung von ausreichenden Arbeitsmöglichkeiten für Millionen
erwerbsloſer Volksgenoſſen muß jeder mitwirken, wenn ſie ſchnell
und gründlich gelingen ſoll. Auch dem deutſchen Sparer fällt
dabei eine beſondere Verantwortung zu.
Um die Betriebe in Stadt und Land in Gang zu bringen und
zu halten, ſind Mittel in großem Umfange nötig: zur Zahlung
der Löhne und Gehälter, zur Anſchaffung der Rohſtoffe, der Werk=
zeuge
und all der anderen Hilfsmittel, die zur Herſtellung von ab=
ſatzfähigen
Produkten, ſeien ſie landwirtſchaftlicher oder handwerk=
licher
oder gewerblicher Natur, nun einmal notwendig ſind. Der
einzelne Bauer, der einzelne Handwerksmeiſter, der einzelne Un=
ternehmer
, ſie alle haben meiſt nicht ſelber die notwendigen Mit=
tel
in vollem Maße, um alle dieſe Ausgaben vorſchießen zu können.
Sie ſind alſo auf Kredit angewieſen, ſonſt können ſie die beabſich=
tigten
Arbeiten nicht durchführen.
Hier nun liegt die große arbeitsſchaffende Bedeu=
tung
des Sparens. Alle die Sparer, die ihr Geld zur Spar=
kaſſe
oder anderen Geldinſtituten bringen, geben dieſen dadurch die
Möglichkeit. Kredit zu geben. Die Erſparniſſe der Sparer würden
einzeln meiſt nicht ausreichen, um die beabſichtigten Arbeiten zu
finanzieren; in den Sparkaſſen aber fließen die kleinen Erſpar=
niſſe
zuſammen und ergeben ſo den großen Strom heimi=
ſchen
Kapitals, aus dem Kredite in der notwendigen Höhe
und nach der erforderlichen gründlichen Prüfung gegeben werden
können. Etwa zwei Millionen Kredite an Stückzahl haben die
Sparkaſſen zu laufen; dieſe zwei Millionen Kredite ſtammen von
20 Millionen Deutſchen, die ihre kleinen und kleinſten Erſparniſſe
ihren Sparkaſſen anvertraut haben und weiter anvertrauen So
ſchaffen ſie mancher ohne ſich deſſen ganz deutlich bewußt zu
ſein Arbeit.
Durch Arbeit entſteht Einkommen; Einkommen, das heißt
Kaufkraft, über die nun neu verfügt werden kann. Davon wird
gekauft, was zum Leben notwendig iſt, dann der eine oder an=
dere
nützliche Gegenſtand, und wenn es irgend geht, wird auch
ein Teil geſpart. So ſchließt ſich der fruchtbare Kreislauf
des Spargeldes; auf ſolche Zuſammenhänge hinzuweiſen
und das deutſche Volk zu entſprechendem Handeln aufzurufen. iſt
mit der Hauptzweck des Nationalen Spartages. Der deutſche
Sparer muß die finanziellen Mittel heranbringen, die zur Arbeits=
beſchaffung
notwendig ſind. Er muß durch ſeine Spartätigkeit auch
die Lücke füllen, die das ausländiſche Kapital aufgeriſſen hat. Die
deutſchen Sparer ſollen die ſolide finanzielle Grundlage bauen,
auf der eine geſunde Wirtſchaft mit Arbeit und Brot für alle
Volksgenoſſen errichtet werden kann.

Ich hätte doch nicht in die Stadt gehen ſollen, ſagte
Jakob", ſchon im Sterben, und hat damit auch der Wandlung
Ausdruck verliehen, die im Innern des Henner, für den der
junge Menſch ſich geopfert hat, vor ſich gegangen iſt. Nicht in
die Stadt mit ihrem verwirrenden Zauber, mit ihrer Unraſt und
ihren Verbrechen, nicht in die Stadt, an der der einfache un=
komplizierte
Menſch zerbrechen muß, das ſagt der Film Schlepp=
zug
M. 17, in dem Heinrich George die Hauptrolle ſpielt
und gleichzeitig für die Regie verantwortlich zeichnet. Wuchtig
und ſicher ſteht Henner (Heinrich George) auf dem Schleppkahn,
ſeinem Eigentum. In ſeinem Leben wechſelt ſchwere Arbeit mit
beſchaulicher Ruhe und anſpruchsloſer Zufriedenheit im. Kreiſe
ſeiner Familie. Ein beſcheidenes, aber feſtgegründetes Gluck leuch=

tet über vier einfachen Menſchen. Bis der Weg des Henner
von einer jungen Frau aus dem Kreiſe der großſtädtiſchen Ver=

brecherwelt gekreuzt wird und eine ſpäte Leidenſchaft den Schif=
fer
aus der Bahn und an den Rand des Abgrundes wirft, von
dem der Opfertod Jakobs (Wilfried Seyfert) ihn zurück=
reißt
in die Welt, der er gehört, zurückführt zur Arbeit, zu Frau
und Kind. Dieſe einfache Fabel wird getragen von der Schau=
ſpielkunſt
eines Heinrich George und Bertha Drews, die wir aus
dem Film Hitlerjunge Quex kennen, wo ſie die Rolle der
Mutter lebenswahr verkörpert. Und Lebenswahrheit, das iſt es

auch hier wieder, was ihrem Spiel den Stempel aufdruckt, was
ſie uns als Marie ſo ſympathiſch erſcheinen läßt. Man glaubt
dieſer Darſtellerin ihr großes Leid und ihren Stolz, ihre Mütter=

lichkeit und ihre Liebe. Wie ſie in ihrer Rolle von der breitſpuri=
gen
Figur Henners, von ſeiner derben hier gutmütigen,
dort leidenſchaftlichen Art in eine paſſive Haltung gedrängt
wird, ſo iſt auch ihr Spiel zurückhaltend, beſcheiden und darum
um ſo wirkungsvoller. Heinrich George als Henner iſt eine
Prachtfigur, und man verzeiht es angeſichts der Geſamtleiſtung
gern, wenn manche Szene ſowohl ſchauſpieleriſch wie regielich ein
wenig überſpitzt erſcheint; beſonders gut gelungen und eindrucks=
voll
die Phaſen des Films, in denen das Milieu der Stadt ge=
radezu
mit in die Handlung hereingenommen wird, wie z. B.
die grenzenloſe Einſamkeit der Frau und des Kindes gerade in
dem raſtloſen Hin und Her der Großſtadtſtraße um ſo eindring=
licher
auf den Zuſchauer wirkt. Dazu kommt der große Vorzug,
daß nicht einen Augenblick mit ſüßlicher Rührſeligkeit gearbeitet
wird, ſo daß der Film auch nach dieſer Richtung als eine erfreu=
liche
Ausnahme gewertet werden kann.

Union=Theater. Der Tunnel betitelt ſich das Filmwerk,
das ab heute im Union=Theater läuft und das nach dem welt=
berühmten
Roman von Kellermann unter der Regie von Kurt
Bernhard gedreht worden iſt. Der Film iſt ein Senſationswerk
von ungeheurer Dramatik, phantaſtiſch und von monumentaler
Wucht. Die Hauptrollen ſpielen: Olly v. Flint, Paul Hartmann,
Guſtav Grüngens, Elga Brink, Attila Hörbiger, Otto. Wer=
nicke
u. a.
In den Helia=Lichtſpielen ſieht man heute zum erſten Male
Magda Schneider, Hermann Thimig und Szöke Szakall in der
luſtigen Tonfilm=Operette Glück über Nacht. Der Film, heiter
beſchwingt, iſt ſo recht für frohe Stunden geſchaffen.
Reſi=Theater. Ein wundervolles Tonfilmwerk, das Herzens=
wärme
und Optimismus ſchenkt, iſt Sonnenſtrahl, das
im Reſi in Erſtaufführung läuft. Annabella, eine zarte, liebe
Mädchengeſtalt, vereint mit Guſtw Fröhlich zum herrlichſten Lie=
bespaar
der Leinwand, läßt uns mitlachen und mitweinen! Sonn=
tag
mittags: Jugendvorſtellung: Tom Mix in Die Goldmine von
Santa Paxi.

Im Kampf um Luthers Erbe. Die Tage des Reformations=
gedächtniſſes
ſind von beſonderer Bedeutung für das evangeliſche
Volk. zumal in dieſem Jahr. Es lebt des Glaubens, daß es zu dem
gewaltigen, gottgeſegneten Neubau unſeres Staates und unſerer
Kirche in beſonderer Weiſe aufgerufen iſt. Es verkennt nicht die
mancherlei Schwierigkeiten und Gefahren. Insbeſondere iſt es der
Evangeliſche Bund, der Vorkämpfer deutſch=evangeliſcher
Art, der ſich zu hingebender Treue und Opferbereitſchaft und dem
Einſatz aller Kräfte berufen fühlt. Er ſteht heute mehr noch wie
in ſeiner halbhundertjährigen Geſchichte im Kampf um Luthers
Erbe zum Segen von Volk und Vaterland und Kirche. Ueber
dieſes Thema wird am kommenden Sonntag abend 8 Uhr, im
Feierabend, der Vorſitzende des Zweigvereins Darmſtadt, Pfarrer
Dr. Bergér ſprechen. Der Eintritt iſt frei. Alle Evangeliſchen
ſind herzlich eingeladen.
Heſſiſche Spielgemeinſchaft. Heute abend 7.30 Uhr, im
Kleinen Haus des Landestheaters. Der Tolle Hund oder
Des Burſchen Heimkehr, von E. E. Niebergall, dar=
geſtellt
durch die Heſſiſche Spielgemeinſchaft. Einheitspreiſe 0.,50
bis 1,50 RM. Kartenbeſchaffung an der Tageskaſſe im Kleinen
Haus iſt zu empfehlen.

Lokale Beranftallungen

Tanz=Abend im Hotel u. Reſt. Poſt (am Haupt=
bahnhof
) heute und morgen. Die ſchöne Tanzfläche; die fidele
Kapelle. (Siehe heutige Anzeige.)
Im Finkenneſt. Rückgebäude Eliſabethenſtraße 23.
täglich bis 3 Uhr nachts Tanz. (Näheres ſiehe Anzeige.)
Im Reſtaurant Rehberger findet Samstag und
Sonntag, abends, großes Herbſtfeſt ſtatt, verbunden mit Konzerl
und Tanzeinlagen (Siehe Anzeige.)
Städt. Saalbau. Morgen Sonntag und Montag
abend, großes Bayeriſches Bockbierfeſt, Konzert und Tanz. (Siehe
Anzeige.)
Fürſtenauer Hof. Heute, Samstag, morgen Sonn=
tag
, übermorgen, Montag, und Dienstag, täglich bis früh morgens.
findet letztmalig auf vielſeitigen Wunſch der Kehraus des urfide=
len
, fröhlichen Fränkiſchen Winzer= und Oktober=
feſtes
, mit der allgemein beliebt gewordenen Stimmungsmuſik,
im Fürſtenauer Hof. Ecke Nieder=Ramſtädter und Roßdörfer
Straße Nr. 1. ſtatt. (Siehe Anzeige.)

[ ][  ][ ]

Samstag, 28. Oktober 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 299 Seite 7

Aus der NSDAB.

Vermißte. Seit 21. Oktober wird der 25jährige landwirt=
iftliche
Arbeiter Johannes Schneider aus Bürſtadt vermißt.
wird vermutet, daß er ſich ein Leid antut. Beſchreibung:
wa 1,65 bis 1,70 Meter groß, ſchlank, ovales, friſches Geſicht,
parzes Haar, oberhalb der rechten Hand Narbe. Bekleidung:
ue blaue Schildmütze, ſchwarzen Rock und Weſte, lange ſchwarze
mit weißen Streifen. Führt blaues Rennfahrrad mit ſich.
Am 26. Oktober hat ſich der 13 Jahre alte Schüler Werner
naus Babenhauſen aus der elterlichen Wohnung entfernt und
bt ſich vermutlich in Darmſtadt herum. Beſchreibung: Etwa
Meter groß, ſchlank, ovales blaſſes Geſicht, blondes Haar,
e Augen, trägt ſchwarze Baskenmütze, blaue Matroſenbluſe,
unes Hitlerhemd, ſchwarze Hoſe, ſchwarze Halbſchuhe. Er iſt
uhalten.
Am 14. Oktober hat ſich der 14jährige Realſchüler Georg
lborn aus Worms von zu Hauſe mit einem Herrenfahrrad,
rke Galla, entfernt. Beſchreibung: Ungefähr 1,45 bis 1,48
ter groß, kräftig, friſches volles Geſicht, braune Augen blon=
Haar, trägt hellbraune Kappe, umgearbeitete. Eiſenbahner=
hjoppe
, braunen Pullover, blaue Hoſe, ſchwarze, Halbſchuhe.
hrt Ausweis der Hitlerjugend, ſilberne Schlüſſeluhr und
eruniform in einer dunkelbraunen Ledertaſche mit ſich. Er
eſtzuhalten.
Seit 25. Oktober wird der 26jährige Bankbeamte Fritz Souard
Neu=Iſenburg vermißt. Es wird vermutet, daß er ſich ein
d antut. Beſchreibung: Etwa 1,72 Meter groß, ſchlank, läng=
s
friſches Geſicht, ſchwarzes Haar, bartlos, trug grauen Hut,
ten Mantel, blauen, Anzug, ſchwarze Halbſchuhe. Trägt
ffenſchein und Browingpiſtole, Kaliber 7,65 Millimeter, mit
Wer hat die Ledertaſche? Am 16. Oktober, zwiſchen 17 und
Uhr, verlor ein Poſtomnibus auf der Strecke Reichelsheim
edberg zwiſchen Bienheim und Schwalheim zwei Ledertaſchen
eine Kiſte aus dem Wertgelaß. Bei ſofortigen Nachforſchun=
wurde
eine Aktentaſche und die Kiſte wiedergefunden. Die
te Aktentaſche mit 204,58 RM., einem Einſchreibebrief und
is 15 Briefen konnte bis heute noch nicht herbeigeſchafft wer=
Es handelt ſich um eine braune Ledertaſche mit Bügel und
appſchloß, 45 :32 Zentimeter. Wer kann über den Verbleib
Taſche Angaben machen?
Wer war der Täter? Am 23. Oktober, gegen 18 Uhr, wurde
em Hausgang eines Hauſes in der Bismarckſtraße eine 9jäh=
Schülerin von einem etwa 20jährigen Mann angeſprochen
in gemeinſter Weiſe beläſtigt. Während das Kind in die
rliche Wohnung flüchtete, verſchwand der Unmenſch unerkannt.
hreibung: Etwa 1.73 Meter groß, ſchlank, blondes, lockiges
r, dunkler Anzug. Wer kann über den Unhold. Angaben
hen?
Tödlicher Verkehrsunfall. Am Freitag, gegen 16,50 Uhr,
de auf der Landſtraße Groß=Gerau-Biſchofsheim in der Nähe
Kreuzung mit der Straße TreburNauheim der Radfahrer
h aus Nauheim von einem Auto überfahren und tödlich
etzt.
Faheraddiebſtähle: Am 24. Oktober wurde vor der Hauptpoſt
Herrenfahrrad Marke Prometheus geſtohlen.
Am 25. Oktober vor dem Hauſe Schuſtergaſſe 5 ein Herren=
rrad
, Fabrikmarke und Nummer unbekannt.

Von Dr. L. Reif,
yndikus und kom. Geſchäftsführer der Heſſ. Handwerkskammer.
Die Werbewoche für das Handwerk hat im ganzen deutſchen
aterlande einen glänzenden Verlauf genommen und darf wohl
s wirklicher Erfolg bezeichnet werden. Und wenn nunmehr der
chmuck an den Werkſtätten verſchwunden iſt, die Fahnen wieder
ngezogen und Meiſter und Geſelle an ihren Arbeitsplatz zurück=
kehrt
ſind, ſo verlohnt es ſich, einen kurzen Rückblick zu halten.
Die Notwendigkeit der Werbewoche zu beweiſen, erübrigt ſich.
enn man bedenkt, daß es in den vergangenen 15 Jahren der
achkriegszeit kaum einen Stand gegeben, der in ſeinem Grund=
füge
ſo erſchüttert wurde und ſo zu kämpfen hatte, wie der
eutſche Handwerkerſtand. Während das Großkapital durch ſeine
onzerne, Truſts und Syndikate ſein Feld gut behaupten konnte,
ar der deutſche Mittelſtand, insbeſondere das Handwerk, der
gentliche Verluſtträger und wäre beinahe reſtlos der Kata=
rophenpolitik
der Dilettanten des November=Deutſchland zum
pfer gefallen. Und wenn heute in Deutſchland überhaupt noch
in Handwerkerſtand beſteht, dem allerdings die Inflation nahezu
en letzten Reſt der ſoliden finanziellen Grundlage geraubt hat,
iſt dies allein ſeinem unbeugſamen Lebenswillen und ſeinem
eutſchen Fleiß zu verdanken.
Dieſe erſte Reichswerbewoche des deutſchen Handwerks im
ationalſozialiſtiſchen Staat diente in erſter Linie der Arbeits=
eſchaffung
und ſollte den Segen der Auftragserteilung als
chlüſſelſtellung im Frontalangriff gegen die Arbeitsloſigkeit vor
ugen führen. Aber über die materielle Auswirkung dieſer Ver=
iſtaltung
hinaus ſollte die Werbewoche auch von dem ideellen
iedanken getragen werden, die kulturelle Bedeutung des Hand=
ſerks
zu erweiſen. Sie ſollte zeigen, daß, wenn auch die Zykloven
er heutigen Technik wohl das deutſche Antlitz verwandeln können,
e Geſetze von Blut und Boden, wie in der Landwirtſchaft ſo
ich im deutſchen Handwerk am ſtärkſten verwurzelt ſind.
Wenn man unter dem Liberalismus verſuchte, die Handwerks=
rbeit
geringer einzuſchätzen als die geiſtige, ſo iſt das ein typi=
des
Zeichen inneren Zerfalls. Wir wiſſen nun wieder, daß das
ndziel unſerer wirtſchaftlichen Entwicklung niemals in der
kaſſenerzeugung der Güter allein liegen kann, ſondern daß die
unſt von Meiſter und Geſelle immer unübertroffen bleibt, daß
er Handwerksſtand zu einem Ehrenſtand deutſcher Wertarbeit ge=
orden
iſt, der nicht nur wirtſchaftliche Aufgaben zu erfüllen hat,

Aw. Hauptſächlich Verleumdungen und ſinnloſes, teilweiſe ge=
eines
und bösartiges Geſchwätz iſt am Donnerstag Gegen=
ind
der Verhandlungen. Das harmloſeſte iſt ein junger Mann
1s Mainz, ein 19jähriger Landwirt und Anhänger
ilvio Geſells der anſcheinend enttäuſcht, daß mit dem Durch=
uch
des Nationalſozialismus nicht ſofort die zinsloſe Wirtſchaft
ngeführt wurde, in einem Brief an einen Schweizer Ver=
andten
einige abfällige, beleidigende Bemerkungen über den
eichskanzler machte. Das Gericht zieht mildernd ſeine unreife
igend in Betracht und erkennt auf 1 Monat Gefängnis,
züglich drei Wochen Unterſuchungshaft.
Acht Monate Gefängnis erhält ein aus Mosbach
ebürtiger junger Mann, der in einer Wirtſchaft in
äimpfen Miniſter Göring auf das übelſte beſchimpfte.
Ein Erwerbsloſer aus Mainz=Kaſtel, der auf
n Reichskanzler grob ſchimpfte, erhält ein Jahr Gefäng=
1s.
Ein Schneiderlehrling aus Gießen, der als Land=
Ifer nach Echzell befördert wurde und ſeiner Wut darüber eben=
Is in Schimpfereien Luft machte, erhält fünf Monate Ge=
ingnis
.
Zehn Monate Gefängnis erhält ein früherer
mmuniſtiſcher Landobmann aus Egelsbach,
eil er auf die SA. uſw. geſchimpft hatte. Die Beleidigungen
aren in dieſem Falle nicht öffentlich, ſondern in der Amtsſtube
s kommiſſariſchen Bürgermeiſters gefallen,
Ein anderer kommuniſtiſcher Funktionär aus
ainſtadt bei Offenbach erhält zehn Monate Gefäng=
is
, weil er an einer Verſammlung kommuniſtiſcher
unktionäre in einem Klein=Auheimer Garten teilnahm.
elbſtverſtändlich beſtreitet der Angeklagte, daß die Zuſammen=
nft
verabredet war oder einen politiſchen Hintergrund gehabt
be. Das Gericht iſt aber, wie in der erſten Verhandlung gegen
e anderen an der Verſammlung Beteiligten, die bereits im
rühjahr verurteilt wurden, der gegenteiligen Auffaſſung und er=
nnt
auf die obengenannte Strafe.
Ein kommuniſtiſch geſinnter, aus Poſen ſtammender Bäcker
us Mainz erhielt zum Schluß ein Jahr zwei Monate
efängnis, weil er auf die Regierung ſchimpfte und weil er
nige Zeit ſpäter in einem Brief nach Frankreich verleumde=
ſche
Behauptungen aufſtellte.

ſondern der für alle Zeiten Träger deutſcher Kultur und Leiſtung Am Sonntag, dem 29. Oktober 1933, vormittags 10 Uhr fin=
bleiben
muß.
nügſamkeiten der Naturvölker heraus das Handwerk das ver= obleute, 2 ihre Stellvertreter, 3. die Gau=Arbeitsleiter.
edelnde Element war, das die Notwendigkeiten des Daſeins zur
Behaglichkeit, zum Schmuck, ja zur Kunſt erhoben hat. In dieſem leiter vorzulegen und eine geographiſche Skizze ihres Kreiſes (in
Sinne hat das Goethewort erneut ſeine Berechtigung erwieſen: Din=Format) mit genauer Bezirkseinteilung und Angabe der Be=
Allem Leben, allem Tun, aller Kunſt muß das Handwerk voran= zirksobleute. (Die Bezirke ſind zu numerieren.)
gehen, welches nur in der Beſchränkung wird.
In keinem Gewerbe tritt die handwerksmäßige Verbundenheit
mehr zutage als im Baugewerbe, das jedem Zeitalter den beſon=
deren
Stempel ſeines Schaffens aufdrückt. Dennoch iſt das Bauge= Mitgliederverſammlung der NS.=Kriegsopferverſorgung, nach=
werbe
das konſervativſte und am meiſten dem Handwerk treu ge=
gebliebene
Gebiet techniſchen Schaffens. Nur in der Behandlung
des Materials wechſeln Menſchen und Zeiten voneinander ab.
In Verbindung mit der Werbewoche fanden in faſt allen
und denkt deutſch Man wollte damit in erſter Linie dem deut=
ſchen
Publikum vor Augen führen, daß es Aufgabe einer geſunden
Nationalwirtſchaft ſein muß, zunächſt den heimiſchen Markt für
die eigenen Erzeugniſſe freizuhalten. Allein durch eine ſolche Ein=
ſtellung
wird die Wirtſchaft belebt, können unſere erwerbsloſen
Volksgenoſſen, die durch eine fehlgeleitete Wirtſchaftspolitik ihre
Arbeitsſtätte verloren haben, wieder ihren Arbeitsplatz in Werk=
ſtatt
, Fabrik und Kontor einnehmen. Wir können nur dann wirklich
helfen, wenn jeder Deutſche ſich ſeiner hohen Verantwortung dem
Volk und der Nation gegenüber bewußt iſt, wenn jeder Deutſche
nur heimiſche Waren kauft.
Im Vordergrund ſteht hier die deutſche Hausfrau, durch deren mitzubringen.
Hände in Form des Wirtſchaftsgeldes etwa 80 Prozent des deut=
ſchen
Volkseinkommens gehen. Von ihrer Einſicht hängt die zweck=
mäßige
Verwendung von Millionen von Reichsmark ab. Das
Geld, das für im Inland erzeugte Waren ausgegeben wird, dient
der Ankurbelung der deutſchen Volkswirtſchaft und iſt ſomit ein
Arbeitsbeſchaffungsmittel erſten Ranges.
Wo immer man einen Pfennig ausgibt, prüfe man, ob dieſer
Pfennig auch ein Bauſtein beim Wiederaufbau des deutſchen
Handwerks ſein kann. Denn handwerkliches Schaffen iſt Werk=
geſinnung
und Verbundenſein mit dem Werk. Es iſt ein Verdienſt
der Männer mit der ſchwieligen Fauſt, wenn ſich trotz aller Um=
bildungen
die Front des deutſchen Handwerks gehalten hat. Es iſt
ein Verdienſt des neuen nationalen Deutſchland, wenn es das
Handwerk mit feſtgefügten Organiſationen erhalten will und da=
Werte der Perſönlichkeit im wirtſchaftlichen Leben anerkennt.

Wochenprogramm.
Sonntag, 29. Okt.: Fahnenweihe um 11.00 Uhr auf dem Marien=
platz
9.50 Uhr: Antreten aller Nothelfer im Marſtall ein=
ſchließlich
des Muſikzuges.
Montag. 30. Okt.: 20.00 Uhr: Pionierſchule für die Führer der
Hilfspionierabteilung 20.30 Uhr: Einzelprobe des Muſik=
zuges
in der Reichskrone‟.
Dienstag, 31. Okt.: 19.00 Uhr: Sämtliche Hilfspioniere antreten
im Marſtall.
Mittwoch, 1. Nov.: 19.30 Uhr: Geſamte Nachrichtenabteilung im
Marſtall antreten. Blinken. 20,00 Uhr: Gastrupp I und II
im Marſtall.
Donnerstag, 2. Nov.: 18.00 Uhr: Führerbeſprechung im Marſtall.
18.30 Uhr: Gemeinſame Uebung aller Nothelfer ausſchließ=
lich
des Muſikzuges im Marſtall. 20.30 Uhr: Geſamtprobe
des Muſikzuges in der Reichskrone‟,
Freitag, 3. Nov.: 20.00 Uhr: Gastrupp I und II auf der Feuer=
wache
.
Samstag, 4. Nov.: 16.00 Uhr: Geſamte Nachrichtenabteilung im
Marſtall antreten. Uebung.
Sonntag, 5. Nov.: Dienſtfrei.

Seidenseiches Kaar duch

ScHWARZKOPF SCK
mit Kaarglanz-
Faardianz erleichtert das Fristeren
Vereinskalender.
Kriegerverein Darmſtadt. Wir verweiſen nochmals
auf das am Sonntag, den 29. ds. Mts., nachmittags 2.30 Uhr, auf
den Schießſtänden der priv. Schützengeſellſchaft ſtattfindende
Preisſchießen. Geſchoſſen wird in zwei Abteilungen, und zwar
1. Schützen bis 60 Jahre, 2. Schützen über 60 Jahre. (Siehe
geſtrige Anzeige.
Militär=Verein Darmſtadt. Sonntag, den 29.
Oktober: Preisſchießen auf den Schießſtänden der priv, Schützen=
geſellſchaft
. Beginn um 9.30 Uhr vormittags.
Vereinigung früherer Leibgardiſten. Gedenk=
feier
für Oswald Boelcke. Antreten 8,30 Uhr Exerzierplatz. Er=
ſcheinen
iſt Pflicht.
Kriegerkameradſchaft Germania. Sonntag.
den 29. Oktober, nachmittags 2.30 Uhr: Vereinspreisſchießen und
Haſſia=Ehrenpreisſchießen auf dem Schießhauſe hinter dem Wald=
friedhof
. Nach dem Schießen gemütliches Zuſammenſein.
Deutſcher Reichskriegerbund Kyffhäuſer
Landesverband Heſſen=Darmſtadt (Kriegerkameradſchaft Haſſia).
Sämtliche der K.K. Haſſia in Darmſtadt angehörenden Vereine
treten mit Fahnenabordnungen am Sonntag, den 29. Oktober um
8.30 Uhr vormittags, auf dem kleinen Exerzierplatz an der Feſt=
halle
an. Alsdann Marſch zum Flugplatz am Böllenfalltor zur
Boelcke=Gedächtnisfeiey.
Verein ehem. 117er, Darmſtadt. Unſer Verein be=
teiligt
, ſich mit Fahne an der Hauptmann=Boelcke=
Gedenkfeier, am Sonntag, den 29. Oktober. Antreten 8.15
Uhr vormittags. Ecke Landgraf=Philipps=Anlage und Waldſtraße,
Erſcheinen iſt Pflicht.

Der Kreisleiter, Pg. Zürtz, teilt mit:
Der NS.=Lehrerbund.
det in Frankfurt a, M. im Gaſthaus Zum Storchen (am Dom)
Daüber hinaus galt es zu zeigen, wie aus den einfachen Ge= eine Sitzung ſtatt, zu der zu erſcheinen haben: 1. Die Kreis=
Die Kreisobleute haben ein Verzeichnis der Kreis=Arbeits=
NS.=Kriegsopferverſorgung.
Am Sonntag, dem 29. d. M., findet eine außerordentliche
mittags 4 Uhr, in der Reſtauration, Rummelbräu, Rheinallee,
ſtatt. Erſcheinen der Mitglieder iſt Pflicht.
NSBO., Kreisbetriebszelle Darmſtadt.
Sonntag, 29 Oktober vormittags 10 Uhr, im großen Saale
Gauen Deutſche Wochen ſtatt unter dem Motto: Kauft deutſch des Gewerkſchaftshauſes; Kreis=Betriebszellen=Amtswalter=Appell.
Alle Amtswalter des Kreiſes Darmſtadt haben teilzunehmen.
Kreis=Beamtenabteilung, Fachſchaft Reichsſteuerverwaltung.
Die für Montag, den 30. Oktober 1933, angeſetzte Mitglieder=
verſammlung
im Gaſthaus Zur Krone fällt aus.
Ortsgruppe VII (Martinsviertel).
Die Ortsgruppe UII hält am 30, Oktober, abends 8,30 Uhr,
im Wiener Kronenbräukeller eine Mitgliederverſammlung ab. Es
ſpricht Pg. Dr. Erckmann. Ferner werden Mitgliedsbücher aus=
gegeben
. Die Pgg. werden aufgefordert, möglichſt viel Anhänger
Amtswalterſitzung am Samstag, 28. Oktober, abends 6 Uhr,
im Martinsglöckchen.
Fähnlein Oranien.
Zur Einrichtung unſerer Heime benötigen wir noch Einrich=
tungsgegenſtände
. Außerdem bitten wir, uns einige Gitarren zu
überlaſſen, auch alte Waffen, wie Säbel, Gewehre uſw. Meldun=
gen
ſind, bitte, auf dem Jungbann, Landgraf=Philipp=Anlage 7.
abzugeben. Im voraus unſeren beſten Dank.
Amtswalter, SA.=, SS.= und HJ.=Führer, Achtung!
Der Gauleiter wünſcht, daß das Heſſen=Naſſau=Lied, Kampf=
lied
der alten Garde, bei den Veranſtaltungen aller Gliederun=
gen
geſungen wird in der Weiſe, wie es anläßlich des Appells
durch zum Ausdruck bringt, daß es die Wichtigkeit der ewigen der Unterführer im Hippodrom in Frankfurt am 22. Oktober ge=
ſungen
worden iſt. Texte und einfache Noten (Gautagsfeſtſchrift)
ſind beim Gau=Archiv im Adolf=Hitler=Haus noch erhältlich.
Der Gauſchulungsleiter.
Im Hinblick auf die bevorſtehenden außerordentlich wichtigen
Reichstagswahlen und den damit verbundenen Volksentſcheid hat
ab heute im geſamten Gaugebiet jedwede Schulung zu unterblei=
ben
, um die Verſammlungen und Kundgebungen nicht zu beein=
trächtigen
. Der Zentralſchulungskurſus am kommenden Sams=
tag
, 28. Oktober 1933, findet als letzter vor den Wahlen im Stadt=
verordnetenſitzungsſaale
ſtatt. Der zweite Lehrgang der Gaufüh=
rerſchule
wird ebenfalls am 28. Oktober 1933 beginnen. Alle
übrige Schulung der PO. NSBO., ſowie in allen Nebengliede=
rungen
der Partei fällt ab heute abſolut aus.
Achtung! Kriegsopfer! Parteigenoſſen!
Am kommenden Mittwoch, 1. November, werden wir Gele=
genheit
haben, den Reichsführer der NS.=Kriegsopferverſorgung.
Pg. Oberlindober. M. d. R., in der Feſthalle ſprechen zu
hören.
Pg. Oberlindober iſt mit der Schaffung des Heeres= Verſor=
gungsgeſetzes
ſeitens der Reichsregierung beauftragt worden. Es
iſt Ehrenpflicht für jeden Kriegsteilnehmer, die Kundgebung zu
beſuchen. Die Parteigenoſſen und Anhänger werden aufgefor=
dert
, die noch abſeits ſtehenden Volksgenoſſen zur Teilnahme an
der Veranſtaltung zu veranlaſſen.
Deutſches Jungvolk, Oberjungbann Starkenburg.
Die Angehörigen des Jungvolks, die als Mitglieder des
VDA. am Landesjugendtreffen des VDA. vom 28, bis 29. Okto=
ber
teilnehmen ſollen, ſind von dem Fahrtentag des Oberjung=
banns
beurlaubt. Solche Einheiten, die davon zu ſtark betroffen
werden, können ihren Fahrtentag um eine Woche verſchieben. Für
den Jungbann 115 beſteht eine beſondere Regelung. Es wird
daran erinnert, daß im übrigen der Fahrtentag unter allen Um=
ſtänden
durchzuführen iſt und daß von jeder Fahrt ein ſchneidiger
Bericht an den Oberjungbann zu gehen hat.
*
Ortsgruppe 6 (Schloßgarten).
Am Montag, 30. Oktober, abends pünktlich 8.30 Uhr, findet
im Perkeo, Alexanderſtraße, eine Mitgliederverſammlung ſtatt.
Ortsgruppe 1 und 9.
Mitgliederverſammlung am Montag, dem 30. Oktober, abends
8.30 Uhr, in der Woogsturnhalle. Saalöffnung 7.30 Uhr. Die
FAD.=Kapelle Bensheim ſpielt.
Ortsgruppe 4.
Am Montag, 30. Oktober, abends 8,30 Uhr, Mitgliederver=
ſammlung
im Reſtaurant Rummelbräu, Rheinſtraße.
Ortsgruppe 8 (Oſt).
Am Montag, 30. Oktober, 20.30 Uhr, findet im Saale des
Feierabend (Stiftsſtr. 51) eine Mitgliederverſammlung der Orts=
gruppe
ſtatt.
Das Gau=Schulungsamt befindet ſich nunmehr im
Volksbildungsheim Frankfurt a, M., Eſchenheimer An=
lage
40/41, 1. Stock. Sprechſtunden täglich von 911 Uhr.
Jungvolk, Stamm Waterloo.
Samstag, 15 Uhr, tritt Zug 4 und 5 am Selterswaſſerhäus=
chen
, Zug 3 und 6 am Steubenplatz an.

An alle

ihre Ankeigliederungen

Suuanauguntaugrutgugeugrutgnunau
Kameradſchaftliche Vereinigung ehema=
liger
Angehöriger der Nachrichtentruppen
Dem Beiſpiel anderer Bezirke folgend, iſt vor einiger Zeit
auch in Darmſtadt, der ehemaligen Garniſon einer Nach=
richtenabteilung
, eine kameradſchaftliche Vereinigung ehema=
liger
Nachrichtenleute gegründet worden. Die Vereinigung
Kadenach genannt, iſt der Landesgruppe Heſſen angeſchloſſen. Die
in allen Teilen des Reiches beſtehenden Landesgruppen ſind in
dem Waffenring der deutſchen Nachrichtentruppe zuſammenge=
ſchloſſen
, welcher ſich, wie die einzelnen Kadenachs, die Pflege der
Ueberlieferung, des Waffenſtolzes und des wahrhaft kamerad=
ſchaftlichen
Geiſtes zur Aufgabe gemacht hat. An alle ehema=
ligen
Nachrichtenleute ergeht daher die herzliche Aufforderung,
ſich unſerer Kadenach Darmſtadt anzuſchließen. Der Beitrag koſtet
nur einige Pfennige, wofür noch die wundervolle, Zeitſchrift
R Flagge geliefert wird. Der nächſte Kameradſchaftsabend
findet Donnerstag, den 2. November, im Reſtaurant Sitte ſtatt.
Kamerad Hauptmann a. D. Wickop wird u. a. über die Waffen=
ringtagung
in Potsdam berichten. (Schriftliche Anmeldung an
Kam. Wickop, Kirchſtraße 10½.)

Letzte Ereigniſſe machen es notwendig darauf hinzuweiſen,
daß öffentliche Veranſtaltungen der Verbände, ſoweit ſie als
Reichsveranſtaltungen durchgeführt werden ſollen, beim Führer=
amt
der Deutſchen Arbeitsfront angemeldet und von dieſem ge=
nehmigt
werden müſſen. Oertliche Veranſtaltungen der Unter=
gliederungen
der Verbände ſind bei den Bezirksleitern der
Deutſchen Arbeitsfront genehmigungs= und anmeldepflichtig.
Dieſe Anordnung wurde getroffen, um ſtörendes Nebenein=
anderarbeiten
zu vermeiden.
Das Führeramt iſt angewieſen jede Veranſtaltung rückſichtslos
zu verbieten, welche nicht angemeldet und genehmigt wurde.
gez. Dr. Robert Ley.
Heil Hitler!
In Verfolg dieſer Anordnung beſtimme ich, daß alle Veran=
ſtaltungen
der Verbände bei der Bezirksleitung der Deutſchen
Arbeitsfront Heſſen und Heſſen=Naſſau, Abteilung 4 ( Propaganda=
leiter
v. Rekowſki), in Frankfurt a. M., Bürgerſtraße 69, recht=
zeitig
angemeldet werden müſſen.
Frankfurt a. M., 26. Oktober 1933.
gez. Willi Becker.
Bezirksleiter der Deutſchen Arbeitsfront Heſſen
und Heſſen=Naſſau.

Tageskalender für Samstag, den 28. Oktober 1933.
Union: Der Tunnel; Helia: Glück über Nacht; Palaſt:
Schleppzug M. 17. Reſi: Sonnenſtrahl Orpheum,
20.15 Uhr: Gaſtſpiel der Fratellinis. Brauerei Schul, Schloß=
gaſſe
: Konzert. Alte Poſt: Schlachtfeſt mit Konzert. Beſſ.
Turnhalle: Schlachtfeſt mit Konzert. Brauſtübl: Schlachtfeſt
mit Konzert. Hotel=Reſtaurant zur Poſt: Tanzabend.
Hammers Café: Konzert. Finkenneſt: Tanz. Perkeo: Kon=
zert
und Tanz. Gaſtſtätte Knauf: Schlachtfeſt mit Konzert.
Reſt. Rehberger: Großes Herbſtfeſt. Fürſtenauer Hof:
Oktoberfeſt. Café Waldesruh: Geſellſchaftstanz.

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Seite 8 Nr. 299

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Dg. Arheilgen, 27. Okt. Am kommenden Sonntag findet die
Einweihung unſeres im Innern renovierten Gotteshauſes
ſtatt. Der Gottesdienſt, zu deſſen feſtlicher Ausgeſtaltung
Poſaunenchor und Kirchengeſangverein beitragen werden, findet
um 9.30 Uhr vormittags ſtatt. Die Weihe erfolgt durch den Super=
intendenten
von Starkenburg, Herrn Dr. Müller. Die Predigt
hält unſer Ortsgeiſtlicher, Herr Pfarrer Grein, die Schluß=
liturgie
Herr Dekan Zimmermann. Anſchließend verſam=
melt
ſich Kirchenvorſtand mit den an der Renovierung Beteiligten
zu einer ſchlichten Feier in der Sakriſtei. Um 11 Uhr folgt ein
Jugendgottesdienſt, um 1 Uhr mittags Predigtgot=
tesdienſt
. Für den Abend iſt ein Kirchenkonzert vor=
geſehen
, für das ein künſtleriſch wertvolles Programm zuſammen=
geſtellt
iſt. Außer Rirchengeſangverein und Poſaunenchor wirken
mit Frl. Aßmuth=Darmſtadt, die Herren Karl Geiß und Willi
Weber, Arheilgen. Wahlkundgebung. Als Auftakt
zur kommenden Abſtimmung findet am Samstag abend im
Löwen unter Mitwirkung der SA.=Kapelle und des Spielmanns=
zuges
der Sportvereinigung eine große Wahlkundgebung ſtatt.
Redner iſt Pg. Schnabel=Frankfurt a. M.
E. Wixhauſen, 25. Okt. Die Darmſtädter Sing= und Spiel=
ſchar
des Bannes 115 der Hitlerjugend hielt einen Sing= und
Spielabend ab. In einem reichhaltigen Programm gelangte
Ernſtes und Heiteres zum Vortrag. Sehr eindrucksvoll wurde ein
Gedicht Felix Dahns Die Mette von Marienburg vorgetragen.
Der Bannſchulungsleiter betonte in einer Anſprache, daß in der
Staatsjugend ein geſunder, lebensbejahender Geiſt herrſche. Dies
wurde bewieſen durch den Abend, der einen Einblick gab in das
Schaffen der heutigen Staatsjugend. Die zahlreichen Beſucher
waren von dem Gebotenen begeiſtert und ſpendeten reichen Beifall.
Weiterſtadt, 27. Okt. Die Turngemeinde hatte zu einem
Turn= und Werbeabend eingeladen. Der geräumige
Saal des Vereinslokals Zum Darmſtädter Hof war bis zum letz=
ten
Platz beſetzt. Der Spielmannszug eröffnete mit zwei ſchnei=
digen
Märſchen die Veranſtaltung, dem ein Bild aller Mitwir=
kenden
, ca. 120 Perſonen, in tadelloſer Aufſtellung folgte. Der
Führer der Turngemeinde, Lehrer Hillemann, begrüßte die
Anweſenden mit herzlichen Worten, worauf die Turner und Tur=
nerinnen
2 Strophen des Liedes Wir ſchreiten zur Seiten ſan=
gen
. Zug um Zug folgten nun die verſchiedenen Darbietungen,
die, ganz gleich, ob es der Reigen der Kleinſten, die ſchweren
Uebungen der Turner an den Geräten oder die Keulenübungen
der Turnerinnen waren, allgemein Beifall fanden. Im zweiten
Teil hielt der Führer der Turngemeinde einen ausführlichen Vor=
trag
über den Gründer der deutſchen Turnerei, Friedrich Ludwig
Jahn als Vorläufer des Nationalſozialismus . Ortsgruppenlei=
ter
Becker gab ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß in der
Turngemeinde der Geiſt der Volksgemeinſchaft gepflegt werde
und wünſchte dies übertragen auf unſer ganzes Volk; in ein=
dringlichen
Worten ſchilderte er die Not weiter Kreiſe unſeres
Volkes und ermahnte zur tatkräftigen Förderung des Winter=
hilfswerks
im Sinne unſeres Führers. Nachdem noch die ver=
ſchiedenen
Vereinsmeiſter verleſen und ihnen Diplome überreicht
worden waren, beſchloß man den überaus wohlgelungenen Abend
mit einem Sieg=Heil auf Volk und Führer und dem Deutſch=
land
= und Horſt=Weſſel=Lied. Als Erfolg der Werbung konnten
10 Neuanmeldungen regiſtriert werden. All denen, die zum Ge=
lingen
des Abends beigetragen haben, ſei herzlich gedankt.
J. Griesheim, 27. Okt. Zuſammenſchluß zweier
Geſangvereine. Im Zeichen deutſcher Einigung! Die
Geſangvereine Sängerbund und Germania haben ſich in Ein=
mütigkeit
zuſammengeſchloſſen. Das gewaltige Einigungswerk
Adolf Hitlers reicht bis in die letzten Organiſationen und ſpannt
alle vaterländiſchen Kräfte ein in den großen und reinen Gedan=
ken
Gemeinnutz geht vor Eigennutz‟. Der Zuſammenſchluß läßt
einen lebensfähigen und ſchaffensfähigen Verein von 110 Sän=
gern
entſtehen, deſſen Leitung der bewährte Chormeiſter Wilhelm
Etzold=Darmſtadt übernommen hat. Die Einigung vollendet zum
Teil den in der Arbeitsgemeinſchaft, der hieſigen Geſangvereine
eingeſchlagenen Weg und bedeutet in unſerer Griesheimer Sän=
gerwelt
den Anbruch einer neuen Blüte des deutſchen Geſangs.
Zum Schluß ſoll noch erwähnt werden, daß der Zuſammenſchluß
auch wirtſchaftliche Vorteile, nämlich Senkung der Mitgliederbei=
träge
, ſicheres Gelingen von Veranſtaltungen uſw., mit ſich bringt.
Cp. Pfungſtadt, 27. Okt. Hohes Alter. Am Samstag
kann einer der älteſten Ortseinwohner, Peter Meierhöfer 1.,
Zieglerſtraße, ſeinen 83. Geburtstag begehen. Am Freitag konnten
Wwe. A. Rau 3., Kirchſtraße, und Wwe Anna Marie Schmidt,
Waldſtraße, ihren 80. Geburtstag begehen. Die Rotlauf=
ſeuche
, die unter dem Faſelvieh ausgebrochen war, iſt wieder
erloſchen. Der Faſelſtall iſt daher wieder uneingeſchränkt geöffnet.
r. Babenhauſen, 27. Okt. Kreisverſammlung der
Geflügelzüchter. Zum Kreisvorſitzenden der Geflügelzüch=
ter
des Kreiſes Dieburg wurde Herr Valentin Willand von
hier ernannt. Dieſer ſprach vor den Mitgliedern der Geflügel=
zuchtvereine
in einem großzügig angelegten Vortrag über die
Bedeutung der Geflügelzucht und ihren volkstümlichen Wert. Er
betonte beſonders, daß es mehr als je notwendig ſei, zuſammen=
zuſtehen
und mitzuhelfen, damit es gelinge, die Verſorgung des
deutſchen Volkes mit Geflügelerzeugniſſen aus deutſcher Zucht
ſicherzuſtellen. Seine Ausführungen über die Organiſation des
Reichsverbandes, deren Fachſchaften und die Vereinspflichten der
Mitglieder erregten allgemein lebendiges Intereſſe. Am Schluß
richtete er einen Appell an die Züchter, ſich reſtlos für den Aufbau
der Geflügelzucht einzuſetzen. Die diesjährige Kreisausſtel=
lung
ſoll in Dieburg ſtattfinden, und der dortige Verein iſt
mit der Durchführung beauftragt.

Pfaffen=Beerfurth. 27. Okt. Schädlingsbekämp=
fung
im Obſtbau. In einer größeren Obſtanlage des Herrn
Gg. Ripper wurde in dieſem Jahre durch die Bauernkammer ein
Schädlingsbekämpfungsverſuch größeren Umfanges durchgeführt.
Dieſer Verſuch hat in beſter Weiſe gezeigt, welche Mittel am vor=
teilhafteſten
anzuwenden ſind und von welch großem Nutzen eine
planmäßig durchgeführte Schädlingsbekämpfunlg für unſern Obſt=
bau
iſt. Die behandelten Bäume der Sorte Goldparmäne brach=
ten
gegenüber den nicht behandelten Bäumen vollkommen flecken=
freie
Früchte. Auch waren die Früchte der behandelten Bäume
nicht wurmig, während in anderen Jahren ein großer Teil Früchte
infolge dieſes Umſtandes vorzeitig abfiel. Der gute Erfolg dieſes Ver=
ſuchs
hatte ſich hier und in der Umgegend bereits herumgeſprochen.
Um den Verſuch richtig auszuwerten, war es deshalb ſehr zu be=
grüßen
, daß hier am Sonntag eine Verſammlung intereſſierter
Obſtbauern ſtattfand, in der Obſtbauinſpektor Behne=Darmſtadt
über die Durchführung und Ergebniſſe dieſes Verſuchs nähere Aus=
führungen
machte. Dabei wurde der Nachweis erbracht, daß der

Am 12. November
helft mit Eurer Stimme Adolf Hitler ein
neues Deutſchland aufbauen, ein Reich
des Friedens, der Ehre, der Arbeit!

Obſtbauer es vollkommen in der Hand hat, durch richtige Behand=
lung
ſeiner Obſtbäume reichere und wertvollere Ernten zu erzie=
len
, als bisher. Auch die auf dem Karlshof in Darmſtadt und auf
dem Dippelshof bei Traiſa durchgeführten Verſuche, die ebenfalls
mit ſehr gutem Erfolge abgeſchloſſen werden konnte, fanden Er=
wähnung
. Beſonders wurde auf den Verſuch in Traiſa hingewie=
ſen
, der erſtaunliche Erfolge zu verzeichnen hatte. Die Anſicht der
verſammelten Obſtbauern, die zu dieſer Verſammlung auch aus der
Umgebung, insbeſondere von Reichelsheim und Fränkiſch= Crum=
bach
, gekommen waren, war die, daß es nun doch an der Zeit iſt,
ſich der Schädlingsbekämpfung endlich in großzügiger Weiſe zuzu=
wenden
. Zum Schluß gab Herr Ripper ſeiner Freude darüber
Ausdruck, daß dieſer erfolgreiche Verſuch hier bei ihm zur Durch=
führung
kam, und dankte ſeinerſeits, ſowie auch für die übrigen
Obſtbauern für die damit gegebenen wertvollen Anregungen.
Ai. Vielbrunn, 27 Okt. Ihren 81. Geburtstag konnte unſere
drittälteſte Mitbürgerin, Frau Katharina Hofmann Ehefrau
des im 88. Lebensjahr ſtehenden früheren Bürgermeiſters Hof=
mann
, in geiſtig und körperlich guter Verfaſſung feiern
Cp Wolfskehlen, 27. Okt. Waſſerleitungendgültig
beſchloſſen. In Gegenwart des NS.=Kreisleiters Stavinoga,
Groß=Gerau, ſtimmte der hieſige Gemeinderat in einer Dringlich=
keitsſitzung
der Einführung der Waſſerleitung, d. h. dem Anſchluß
an die Fernwaſſerleitung der Stadt Darmſtadt, einſtimmig und
endgültig zu. Auch der Gemeinderat von Dornheim ſtimmte
der Einführung der Waſſerleitung endgültig zu.
Groß=Gerau, 27 Okt. Großer Erfolg der Braunen
Meſſe in Groß=Gerau. Die hier ſtattgefundene erſte Braune
Meſſe, die nunmehr beendet iſt, hatte einen über alles Erwarten
großen Erfolg. Die Ausſtellung wurde von über 17 000 Perſonen
beſucht. Der Verkauf auf der Meſſe war vielfach ſehr rege.

Husten
bei Erkältung

Samstag, 28. Oktober 1933
Die Frankfurker Junggeflügelſchau
vom 3.5. November 1933
im Rahmen der Deutſchen Kleintierzucht.
Durch Mitteilung des Reichsverbandes für Geflügelwirtſchaft
wird bekannt, daß auf der diesjährigen Herbſttagung der deutſchen
Landwirtſchaftsgeſellſchaft ſich zum erſten Male zeigte, daß die
deutſche Kleintierzucht in die ihr ſchon langſt gebüh=
rende
Stellung gekommen iſt. In allen Zuſammenſchlüſſen der
Kleintierzucht fungieren dieſelben Sachbearbeiter wie in der
Reichsbauernkammer, dem Wirtſchaftsverband uſw. Eine Ziel=
richtung
und ein Wille iſt entſcheidend. Di
Kleintierzucht und die Geflügelwirtſchaft wird im Rah=
men
der geſamten Viehhaltung die ihr zukommende Bedeutung
unter Beweis ſtellen und an dem Aufbau der Geſamtwirtſchaft
zielbewußt mitarbeiten. Zur Werbung für dieſe Arbeit findet
die beſtens bekannte Frankfurter Junggeflugelſchau
ſtatt. Am 3.5. November werden auf dem Feſthallengelande
im Haus der Technik hervorragende Zuchtergebniſſe deut=
ſcher
Gef lügelzucht gezeigt
Raſſige Hühner, Enten, Gänſe. Puten, Tauben und Vögel
aller Art ſtehen vorbildlich zur Schau. Die Induſtrieabteilung
bringt eine Ueberſicht von Einrichtungen. Anlagen und Unter=
kunftsräumen
nach dem neueſten Stande der Geflügelzucht. Jeder
Deutſche mit Intereſſe am Geſamtaufbau des Vaterlandes ſollte
die Ausſtellung beſuchen. Nähere Auskunft erteilt Herr Karl
Solzer, Bauſtraße 11, von der Ausſtellungsleitung.

für die Woche vom 29. Oktober bis 4. November.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Fernverkehrsſtraßen in Heſſen:
3 DarmſtadtFrankfurt a. M. (Ortsdurchfahrt Langen von der
Apotheke bis Wallſtraße) vom 13. 9. bis auf weiteres ge=
ſperrt
. Oertliche Umleitung.
Hauptſtraßen in Heſſen:
Hersfeld-LauterbachSelters: a) zwiſchen Grebenhain und Hart=
mannshain
vom 24. 8., b) zwiſchen Altenſchlirf u. Nösberts vom
29 8. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung für den Nahver=
kehr
: zu a) Völzberg, Bermutshain, Crainfeld, zu b) Ilbes=
hauſen
; für den Fernverkehr für beide Sperren: Rixfeld,
Schotten. Gedern.
RanſtadtSelters (Km. 46,27548,948) vom 4. 9. bis auf wei=
teres
geſperrt. Umleitung: Bellmuth, Bobenhauſen I. Wip=
penbach
, Ortenberg. Selters oder Nieder=Mockſtadt. Hof Leu=
ſtadt
. Effolderbach.
Bad SalzhauſenNidda von der Straße nach Rodheim bis zur
Straße nach Schotten vom 5. 9. bis auf weiteres geſperrt. Um=
leitung
: Geiß=Nidda oder Unter=Schmitten.
SchottenNidda (Abt. RainrodEichelsdorf) vom 11. 9. bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung: Eichelſachſen.
Bensheim-Lindenfels (zw Bensheim und Reichenbach) bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung: HeppenheimFürth.
HerbſteinAltenſchlirf am 1. und 2. Oktober geſperrt. Umleitung:
LanzenhainIlbeshauſen.
Sonſtige Straßen in Heſſen:
Ortsdurchfahrten Griedel vom 24. 8. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung nach Rockenberg: Ober=Hörgern, Münzenberg oder
Bad Nauheim, Steinfurth.
MettenheimRheinſtraße vom 15. 9. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: AlsheimRheinſtraße bzw. Straße Bechtheim
Rheinſtraße oder OſthofenRheinſtraße.
OffenthalUrberachEppertshauſen, Klm. 7,39,3, vom 25. 9. bis
auf weiteres geſperrt. Umleitung: Meſſel.
StadeckenJugenheim vom 19. 9. bis auf weiteres geſperrt. Um=
leitung
aus Richtung Nieder=Olm: Nieder=Saulheim, Parten=
heim
; aus Richtung Ober=Ingelheim: Schwabenheim a. d. S.
Bubenheim, Engelſtadt.
HerchenhainSichenhauſen vom 18. 10. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Burkhards.
Allertshofen-Londorf vom 9. 10 bis auf weiteres geſperrt. Um
leitung: ClimbachAllendorf a. d. Lumda.
DüdelsheimFindörferhof vom 9. Okt. bis auf weiteres geſpern.
Umleitung: Büches.
Mörfelden-Langen vom 16. 10. bis auf weiteres geſperrt. Um=
leitung
: GräfenhauſenWixhauſen oder Neu=Iſenburg.
Bindſachſen-Kefenrod (innerhalb der Gemarkung Bindſachſen)
vom 19. 10. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Wenings=
MainzGinsheimMainz=Biſchofsheim v. 24. 10. bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung: MainzGuſtavsburg oder Bauſchheim.
Nieder=OlmStadecken Klm. 2,45,0 vom 23. Okt. bis auf wei=
teres
geſperrt. Umleitung nach Stadecken über Eſſenheim-
Elsheim.
Ortsdurchfahrt Garbenteich im Zuge der Straßen Garbenteich=
Watzenborn und Garbenteich-Dorf=Güll vom 25.. Okt. bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung: Grüningen.

Eb. Langen, 27 Okt. Der älteſte Ortseinwohner,
Philipp Lenz, Wallſtraße, beging dieſer Tage ſeinen 89. Ge=
burtstag
. Lenz gehört außerdem beinahe 70 Jahre dem hieſigen
Männergeſangverein, Liederkranz an.
P. Rüſſelsheim, 26 Okt. Eine italieniſche Arbeiterabord=
nung
, beſtehend aus Mitgliedern der berufsſtändiſchen Organiſa=
tion
zur Geſtaltung der Freizeit (Opera Nationale Dopolavore)
beſichtigte am Dienstag die Opelwerke.

Evangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Samstag (28. Oktober).
Stadtkirche. Abends 8,30 Uhr: Abendandacht.
20. Sonntag nach Trinitatis (29. Oktober).
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer F. Müller. Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarrer Heß. Abends 5 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Lauten=
ſchläger
. Die Stadtkirche iſt wochentags von 95 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Ein=
gang
Nordtüre.
Stadtkapelle. Vorm. 8,30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer F. Müller. Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarrer Dr. Bergér. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer
F. Müller.
Schloßkirche. Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte: Vorm. 9,30 Uhr
Beichte und Anmeldung in der Sakriſtei. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier
des heiligen Abendmahls. Pfarrer Lautenſchläger.
Martinskirche. (Die Kirche iſt wegen Herſtellungsarbeiten geſchloſſen.) Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt im Gemeindehaus, Liebfrauenſtr. 6. Pfarrer Köhler, Vorm. 11 Uhr:
Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Oſt im Martinsſtift. Pfarrer Köhler. Abends
6 Uhr: Abendgottesdienſt im Martinsſtift. Müllerſtr. 28. Pfarrer Dr. Bergér.
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Goethe. Vorm. 11,15
Uhr: Kindergottesdienſt. Mittwoch, 1. Nov., abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde im Ge=
meindehaus
. Pfarrer Marx. Die Johanneskirche iſt wochentags von 7,30 bis 5 Uhr zu
ſtiller Andacht geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie), Vorm. 10 Uhr: Haupt=
gottesdienſt
. Pfarraſſiſtent Junker. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Junker.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). (Kollekte für Evangeliſchen Bund.) Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Irle. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt für beide
Bezirke. Pfarrer Irle. Die Beſſunger Kirche iſt wochentags von 8 bis 4 Uhr zu ſtiller
Andacht geöffnet.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wolf. Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarrer Wolf
Mittwoch, 1. Nov., abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Wolf.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Waldeck. Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt
Donnerstag, 2. Nov., abends 8 Uhr: Betſtunde.
Dienstag, 31. Oktober (Reformationstag).
Stadtkirche. Vorm. 9 Uhr: Gottesdienſt. Oberkirchenrat Dr. Müller.
Stadtkapelle, Vorm. 9 Uhr: Gottesdienſt. Studienrat E. E. Becker.
Schloßkirche. Vorm. 9 Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer Dr. Bergér.
Martinskirche. Vorm. 9 Uhr: Reformationsfeier im Gemeindehaus Liebfrauenſtr. 6.
Pfarrer Beringer. Abends 8 Uhr: Abendfeier im Gemeindehaus, Liebfrauenſtr. 6.
Pfarrer Köhler
Johanneskirche. Vorm. 9 Uhr: Reformationsgottesdienſt für Schule und Gemeinde.
Pfarrer Goethe
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde) Vorm. 9 Uhr: Jugend= und Gemeindegottes
dienſt. Pfarrer Irle. Abends 8 Uhr: Reformationsfeier. Pfarrer Weiß.
Pauluskirche, Vorm. 10 Uhr: Feſtgottesdienſt. Pfarrer Wolf.
2. Veranſtaltungen.
Stadtgemeinde: Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Jeden Freitag, abends 8 Uhr;
Mütterabend der Stadtgemeinde
Montag, 30. Okt., abends 8 Uhr: Lutherabend der Markusgemeinde.
Konfirmandenſaal im Schloß. Freitag, abends 8 Uhr: Monatsverſammlung
für den Kirchenvorſtand und die Vorſtände der Gemeindevereine.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Liebfrauenſtr. 6). Montag, 30. Okt., abends
8 Uhr: Helferinnenverſammlung im Martinsſtift. Mittwoch, 1. Nov., nachm. 2 Uhr:
bends 8 Uhr: Mädchenver=
Handarbeits= und Strickſchule. Donn
einigung (Weſt). Freitag, 3. Nov., abends 8 Uhr: Mütterabend (Weſt). Jugend=
vereinigung
(ältere Abtlg.). Samstag, 4. Nov., nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und
Strickſchr

Martinsſtift (Müllerſtr. 28). Donnerstag, 2. Nov., abends 8 Uhr: Mädchenver=
einigung
(Oſt). Freitag, 3. Nov., abends 8 Uhr: Mütterabend (Oſt).
Saal der Kleinkinderſchule (Mauerſtr. 5). Mittwoch, 1. Nov., abends 8 Uhr:
Poſaunenchor.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Montag, 30. Okt., abends
8,30 Uhr: Kirchenchor. Dienstag, 31. Okt., abends 8 Uhr: Bibelſtunde, Donnerstag,
2. Nov., abends 8 Uhr: Mütterabend.
Petrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Montag, 30. Okt., abends
8,15 Uhr: Jungvolkabend. 8,15 Uhr: Weibl. Jungſchar. Mittwoch, 1. Nov., nachm.
3 Uhr: Mädchenjungſchar. Nachm. 3 Uhr: Sitzung der Frauenhilfe. Donnerstag,
2. Nov., abends 8,15 Uhr: Chriſtl. Pfadfinderſchaft (Heim Eichbergſtr.). Freitag
3. Nov., abends 8 Uhr: Mädchenchor. Abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. Samstag,
4. Nov., nachm. 3 Uhr: Bubenjungſchar. Abends 7,30 Uhr: Singekreis.
Paulusgemeinde: Gemeindeſaal unter der Kirche. Sonntag, 29. Okt., abends
8 Uhr: Jugendvereinigung. Montag, 30. Okt., abends 8 Uhr: Jugendbund. Diens=
tag
, 31. Okt., abends 8 Uhr: Kirchenchor. Donnerstag, 2. Nov. abends 8 Uhr: Tee=
abend
des Frauenvereins. Samstag, 4. Nov., nachm. 4,30 Uhr: Jungſchar. Abends
8 Uhr: Jugendvereinigung.
Eſilabethenſtift (Erbacher Str. 25). Ev. Sonntagsverein: Sonntag, 29. Okt.,
nachm. 4 Uhr: Vereinsſtunden.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. Vorm. 11 Uhr:
Kindergottesdienſt. Nachm. 3,30 Uhr: Bibelſtunde, Herr Pfarrer Köhler. Montag,
nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde.
Abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. Herr Bringmann. Mittwoch, abends 8,30
Uhr: Gemiſchter Chor. Donnerstag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde. Herr Bringmann.
Freitag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde in der Beſſunger Mädchenſchule. Samstag,
abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, nachm. 2,30 Uhr: Jugendbundſtunde
für junge Männer, 4,45 Uhr: Jugendbundſtunde für junge Mädchen. 5,45 Uhr: Gebets=
ſtunde
für junge Mädchen. Abends 8 Uhr: Tiſchtennis für junge Männer, 8,30 Uhr:
Weiheſtunde. Montag, abends 8,30 Uhr: Geſchäftsſtunde. Dienstag, abends 8,30
Uhr: Freundeskreis für junge Mädchen. Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Kinderbund und
E. C.=Jungſchar für Mädchen. Abends 8,30 Uhr: Pflichtabend für junge Männer: Spiel=
abend
. Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer. Samstag,
nachm. 3 Uhr: Kinderbund und E. C.=Jungſchar für Knaben.
Mädchen=Bibelkreis (M.=B.=K. (, Heinrichsſtraße 31, II. Dienstag, 31. Okt., nachm.
5,30 Uhr: Kreis II. Abends 8 Uhr: Arbeitskreis. Mittwoch, 1. Nov., nachm. 4 Uhr
Kreis IV (Kl. Lichter). Abends 8 Uhr: Kreis I. Freitag, 3. Nov., nachm. 5 Uhr: Kreis
III. Samstag, 4. Nov., abends 8 Uhr: Chor. (Jede B.=Klerin mußkommen. Pflicht.)
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtr. 24.
Jeden Donnerstag, abends 8,15 bis 10 Uhr: Zuſammenkunft. Jeden zweiten und vierten
Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden.
2. Gemeindeämter.
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Vorderhaus, 1. Treppe. Sprech=
ſtunden
vorm. von 10 bis 12 Uhr und nachm. (außer Samstags) von 5 bis 6 Uhr. Fern=
ſprecher
4584.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Str. 21. Fernſprecher
883
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17: Martinsſtift, Müllerſtr. 28;
Gemeindehaus, Liebfrauenſtr. 6; Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26; Gemeindehaus, Eich=
wieſenſtr
. 8; neben der Pauluskirche, Ohlyſtr.
Gemeindeamt für Kirchenſteuerangelegenheiten: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17
Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm. von 8 bis 12 Uhr und nachm. von 3 bis
5,30 Uhr außer Dienstag= und Freitagnachmittag. Fernſpr. 2379.
Zahlſteile für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Hinterhaus, Zimmer 4.
Zahltage: Montag, Mittwoch und Donnerstag vorm. von 9 bis 12 Uhr.
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiftsſtr. 51): Rechtsauskunfts=
ſtelle
. Sprechſtunden vorm. von 10 bis 1 Uhr. Fernſpr. 2288.
Privatpflegeſtation des Heſſiſchen Diakonievereins, Freiligrathſtr. 8, Fernſpr. 245.
Auswärtige Gemeinden.
Evangeliſche Kirche Griesheim. Sonntag, 29. Ort., vorm. 10 Uhr: Predigtgottes=
dienſt
. Pfarrer Mangold. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Bibelſtunde.
Stadtmiſſionar Bringmann.

Friedenskirche. Sonntag, 29. Okt., vorm. 10 Uhr: Predigtgottesdienſt. Pfarrer
i. R. Göbel. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt.
Evang. Gemeinde Erzhauſen. Sonntag, 1.15 Uhr: Gottesdienſt. (Pfarr. Gombel=
Gräfenhauſen.) Montag: Knabenjungſchar. Probe des Lutherſpiels in Gem.=H.
Dienstag: Mädchenjungſchar 1. Frauenabend. Mittwoch: Mädcheniung=
ſchar
2. Inngmannſchaft. Donnerstag: Kirchenchor. Freitag: Mädchengr.
Samstag: Jungmannſchaft.
Evangeliſche Kirche Traiſa. Sonntag, 29. Okt., vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm.
11 Uhr: Kindergottesdienſt der Gr. Mittags 13 Uhr: Kindergottesdienſt der Kl. Diens=
tag
, 31. Okt. abends 9 Uhr: Reformationgottesdienſt der Volksſchule. Erwachſene wille
kommen.
Evang. Gemeinde Roßdorf. Sonntag vorm. 10 Uhr: Hauptaottesdienſt. Vorm.
11 Uhr: Kindergottesdienſt. Montag, 5 Uhr: Jungſchar Mädchen ältere Gruppe.
8 Uhr: Frauenverein. Dienstag, Reformationstag, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt;
Abends 8 Uhr: Kirchengeſangverein. Mittwoch, 3 Uhr: Jungſchar Mädchen jüng.
Gruppe; 8 Uhr: Jugendbund Wartburg. Donnerstag, Poſaunenchor. Freitag;
Mädchenbund.
Evangeliſche Kirche Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 29. Okt., vorm. 10 Uhr: Haupt
gottesdienſt. Nachm. 2 Uhr: Gottesdienſt in Waſchenbach. Abends 8 Uhr: Liturgiſcher
Gottesdienſt für den Frauenverein. Entgegennahme der Jahresloſung für die Winter=
arbeit
. Alle Frauen der Gemeinde ſind eingeladen. Dienstag, 31. Okt., vorm. 9 Uhr:
Reformationsfeier der Schuljugend in der Kirche. Die erwachſenen Gemeindemitglieder
ſind eingeladen. Dienstag: Jugendvereinigung. Mittwoch; Kirchenchor. Don=
nerstag
: Frauenverein. Freitag: Jungmädchenverein.
Evangeliſche Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 29. Okt., vorm. 10 Uhr: Gottes=
dienſt
. Montag: Mädchenverein. Dienstag, 31. Okt., 9 Uhr: Jugendgottesdienſt.
Abends 8 Uhr: Liturgiſche Reformationsfeier. Mittwoch, 5 Uhr: Mädchenjngſchar,
8,30 Uhr: Kirchenchor. Freitag: Poſaunenchor.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Vereinigung evangeliſcher Freikirchen Deutſchlands.
Evangelifche Gemeinſchaft, Schulſtr. 9. Sonntag, vorm. 10 Uhr: Predigtgottek
dienſt. Prediger Veihelmann. Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 3 Uhr: Jungſchar=
Abends 8,15 Uhr: Erntedankfeier mit Feſtſpiel: Danket dem Herrn. Montag, abends
8,15 Uhr: Jugendbund. Dienstag, abends 8,15 Uhr: Singſtunde. Donnerstag,
nachm. 3,30 Uhr: Frauenmiſſionsverein. Abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Abends 8 Uhr:
Streichchor.
Evangel. Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17. Sonn=
tag
, vorm. 9,30 Uhr: Predigtgottesdienſt. Prediger Hähnel. Vorm. 10,30 Uhr: Kinder=
gottesdienſt
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Buch und ſeine Entſiegelung. Pfr. Thielemann. Mittwoch, 1. Nov., abends 7,45 Um:
Menſchenweihehandlung. Donnerstag, 2. Nov., vorm. 10.30 Uhr: Menſchenwelge‟
handlung.
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Uhr: Andacht. Prediger Kruſt. Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. Predlge
Kruſt. Dienstag, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Kruſt.
Advent=Gemeinde, Sandſtraße 10 Samtag, 9.30 Uhr: Gottesdienſt, Sonntacb,
20 Uhr: Oeffentlicher Vortrag: Der Stellvertreter Chriſti. Mittwoch, 15 Um:
Religionsunterricht. Freitag, 20 Uhr: Erbauungsſtunde.
Ehriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigun (Chriſtian Science Society) in Darmſtad
Aula der Landesbauſchule, Neckarſtraße 3. Gottesdienſte eden Sonntag, vorm. 10 Uh
und jeden Mittwoch, abends 8.15 Uhr. Thema am 29. Oktober: Ewige Sixaſe
Goldener Text: 2. Petrus 2:9.

[ ][  ][ ]

Samstag, 28. Oktober 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 299 Seite 9

Stein / Der Roman eines Führers.

Von Robert Hohlbaum.
Der hohe Sommertag liegt ſchwer über der Rheinebene, unſern Grenzen nicht haltmachen wird, daß wir von denen da

u Der aunen Wich d2sf Käan den Ktanerch i des chait
Sein Nachbar will es ihm gleichtun, auch er reißt den Römer
hoch. Einem nicht allzu ſcharfen Blick erſcheint die Geſte genau
ſo ehrlich und hingegeben. Aber das große Auge des Dritten
ſieht klar. Er lächelt wiſſend. Der Vierte lächelt nicht. Ab=
wehrend
preſſen ſich die ſchmalen Lippen, der Blick engt ſich,
einem äugenden Raubvogel gleich, die große Hand ſchlägt in die
Luft wie ein Fang. Die wohlgeformte Rechte des Dritten hebt
ſich weich, als wollte ſie mit einer feinen Parade dem Schlag
begegnen.
Gagern iſt begeiſtert. Begeiſterung iſt ſchön, wenn ſie ſich
in ſo feuriger Aeſthetik äußert wie bei ihm. Ja, ich bin be=
geiſtert
, trunken bin ich wie einer, der jahrelang gedürſtet
hat und nun ſich vollſaufen konnte mit langen Zügen! Wißt
ihr denn, was das heißt? Geht doch nach Paris und erlebt das
wie ich! Ein Volk, ein ganzes Volk rauſcht auf wie ein Meer.
Niemand will etwas anderes ſein als Welle! Die Ehre des
Einzelnen iſt die Ehre der Nation! Nichts, nichts mehr hem=
mend
, keine Maut= und Akziſeſchranken, kein Thron eines wahn=
ſinnigen
Fürſten. Der Beſte der Erſte!
Der Zweite hat Hans von Gagerns lebhaften Geſten eifrig
ſekundiert. Halboffenen Mundes brennt er darauf, dem andern
das Wort zu entreißen. Ich verſtehe nicht Hardenberg, wie
Sie ſo ruhig bleiben können in dieſer Zeit! Dieſe Ruhe ſtammt
aus einer verſunkenen Epoche. Die Zeit wird über Sie hinweg=
brauſen
. Karl Auguſt von Hardenberg lächelt noch immer. Sie
ſind um mein politiſches Seelenheil bemüht, Haugwitz, das iſt
ſchön von Ihnen! Sorgen Sie ſich nicht! Ich werde die Stunde
nicht verſchlafen! Ich habe zu einer Zeit ſchon du erinnerſt
oich, wendet er ſich kurz an den Vierten , als Sie mir zwei
Stunden lang von dem Lever erzählten, das Sie mitgemacht
hatten, den Zuſammenbruch dieſer fadenſcheinigen Herrlichkeit
vorausgeſagt. Aber ich bemühe mich, nüchtern zu bleiben.
Ja, ſo warſt du immer, ſchreit Hans von Gagern. Immer
ibedächtig. Einmal, als wir in Godesberg die Nacht durchzechten
wir lagen zum Schluß alle kreuz und quer und konnten uns
nicht regen du ſaßeſt . . ." Ich ſaß und trank weiter, ja!"
Und hatteſt dein verfluchtes Lächeln, das du jetzt wieder
aufſteckſt. Der Teufel ſoll es holen! Ich freue mich, daß ich ſo
bin, wie ich bin. Mag ich verbrennen, was liegt an mir! Was
liegt am Einzelnen! Welle, Welle, Aufrauſchen und Vergehen!
Er ſtürzt das Glas in einem Zuge. Lauter als er kreiſcht Haug=
witz
: Opfern, das kleine Ich zum Opfer bringen, das iſt die
Forderung der Zeit, die gebieteriſch auch an der Tür des großen
Schlafzimmers Deutſchland pocht. Iſt dieſes Wort nicht herrlich?
Ich las es in einer Pariſer Gazette. Ich leſe nur mehr fran=
zöſiſche
Blätter, ſie tragen den Atem der Welt! Er ſoll mich
aushauchen ins Nichts! Vergehen, vergehen in dieſer Stunde,
es wäre ſchön!
Die Lippen des Vierten preſſen ſich verächtlicher, ſchärfer
ftechen die Augen, die Hand ballt ſich zur Fauſt, die ſchwer den
Römer umſpannt.
Hardenberg wendet ſich um zu ihnen, ſo daß ſeine ganze
Geſtalt die beiden Männer trennt. Ihre Begeiſterung, Haug=
witz
, iſt lobenswert. Ich ſelbſt weiß er ſpricht nur noch
ſcheinbar zu dem Aufgeregten, in Wahrheit richtet er ſein Wort
gan den noch immer Schweigenden , daß die Revolution an

drüben werden lernen müſſen, daß ihre Freiheit allmählich unſer
Beſitz werden muß.
Die Freiheit iſt keine Exportware. Sie iſt kein Allerwelts=
glück
. Sie iſt eine Frucht, die jeder aus ſeinem Boden ziehen
muß. Schwer fällt Wort um Wort von den ſchmalen Lippen
des Vierten. Einen Augenblick Stille. Aus dem Boden hier
willſt du ſie ernten? Den unſre dreihundert irrſinnige Sultane
für ewige Zeiten bedreckt haben? Haſt du nicht genug von
deiner eignen Erfahrung? Biſt du noch freier Reichsritter, Hat
nicht der Naſſauer das Recht, dir zu kommandieren, wie der
Oberſt dem Hauptmann? Rot ſchießt in das hartgeformte Ge=
ſicht
. Nein! Das Recht hat er nicht!
Er hat es! Geh zum Reichskammergericht! Frag die Feder=
fuchſer
! ſchreit Gagern. Ich frage niemanden, nur mich! Mein
Recht ſtammt aus der Erde! Er iſt aufgeſprungen, die breiten
Beine ſtemmen ſich in den Boden, als wollten ſie mit ihm ver=
wachſen
, um Haupt und Schulter ſpielt das reiche Laub der
Linde. Aus der Erde! Die iſt ſtärker als Tinte und Papier!
Hardenberg lächelt nicht mehr. Er ſieht mit einem vorſichtig ab=
wägenden
Blick zu dem Erzürnten auf und fühlt, wie ſo oft
ſchon, das Große, Gewaltige, aber auch das Unheimlich=Fremde
das verborgen in dem Freunde ruht, das nur manchmal aus
ihm bricht, mit elementarer Kraft. Gewandt wappnet Harden=
berg
ſich mit höflicher äußerlicher Zuſtimmung. Der Fall iſt
noch immer ſtrittig, lieber Gagern, es wird noch manches Ries
Papier in Wetzlar verſchrieben werden, ehe er geklärt iſt. Die
vermittelnden Worte haben Gagern die für einen Augenblick
erſchütterte Kraft wiedergegeben. Es handelt ſich hier nicht um
die Freiheit eines Einzelnen, ſondern um die Freiheit der
Völker, der Welt. Sehr richtig, lärmt Haugwitz, in dieſem
großen, umſpannenden Sinne muß man ſich gewöhnen, das Wort
zu faſſen.
Unſer Freund beſchwichtigte Hardenberg, meint eben,
wenn ich ihn recht verſtehe, daß Volk und Menſchheit doch als
eine Summe von Einzelweſen gefaßt werden müſſen, und daß
ſich aus der Summe der Freiheit dieſer Individuen der große
Begriff zuſammenſetzt. Das iſt purer Individualismus,
nur der neue franzöſiſche Kollektivbegriff kann uns aus der
tauſendfachen Eigenbrötelei reißen, entgegnet Gagern.
Ich ſprach vom Recht, das jeder in ſich fühlt ſeit Jahr=
hunderten
, wenn er ein Deutſcher iſt! Oh ruft Haugwitz,
was ſoll dieſer alte Begriff, unter dem ſich doch eigentlich
keiner etwas vorſtellt? Der Begriff Nation wird ſoeben in
Frankreich überwunden und zum Begriff Menſchheit umgeformt.
Die leuchtenden Augen richten ſich ſcharf auf den Aufgeregten.
Es liegt in der Natur oberflächlicher Menſchen, daß ſie not=
wendige
Zwiſchenglieder überſpringen und für Großzügigkeit
halten, was Leichtſinn iſt. Frankreich iſt eben daran, ſich zur
Nation zu bilden. Die Kraft dieſer Formung trägt es jetzt gegen
uns, die wir noch keine Nation ſind, aber eine werden müſſen,
damit wir nicht zugrunde gehen. Wie ein warmer Hauch
rühren dieſe Worte Hardenbergs leicht bewegliches Herz. Deutſch=
land
, das iſt auch ſein Ziel, gewiß, oft in ſeinen Träumen formt
er es mit leichter Hand, wenn er Schillerſche Jamben oder ein
Goethiſches Lied geleſen hat. Im Geiſtigen ſind wir’s ſchon.
Der Götz, der Egmont, in Wetzlar verbrachte ich einen Abend
mit Goethe, ich ſchöpfe aus dem Erinnern noch immer Kraft.
Der Geiſt muß ſtark genug ſein, ſich einen Leib zu bauen,
ſonſt bleibt er ein Geſpenſt. Das Wort, von der eindringlichen
Stimme geſprochen, trägt ſeltſame Stimmungsgewalt. Jetzt

fühlen ſie, daß die Sonne geſunken iſt, daß die erſten Abend=
nebel
aus dem Rhein ſteigen. Fühlen das wallende, ſich ver=
dichtende
Dunkel, Sinnbild für das andere Dunkel, das ſie nun
in der Stunde der Ungewißheit ahnen. Hardenberg will es ins
Wort bannen. Ich war beſtrebt, auf meiner Erholungsreiſe
alles Politiſche von mir fernzuhalten. Wie ſtehen die Aktionen
auf dem Kriegsſchauplatz? Jämmerlich! Seit Valmy gehen
unſre Glorreichen Schritt um Schritt zurück. Auch Stockprügel
bringen ſie nicht weiter. Hardenberg nickt Gagern zu. Es iſt
noch viel Würdeloſes im Heer, viel Enges und Gequältes.
In Frankreich fühlt ſich eben jeder Einzelne als Träger des
großen Gedankens. Der letzte Tambour gibt ein Bild der Nation,
wie der kleine Scherben das des Spiegels.
Wieder faßt die ſcharfe Kraft des Blickes nach Gagern. Um
die ſchmalen Lippen ſchlingt ſich zum erſtenmal ein hartes
Lächeln. Iſt das nicht purer Individualismus? Wo bleibt der
geprieſene franzöſiſche Kollektivbegriff, Gagern weiß nichts zu
erwidern, er ſpricht über den Spott weg: Dazu kommt unſre
berühmte Einigkeit. Oeſterreich gegen Preußen, Preußen gegen
Heſſen=Kaſſel, Heſſen=Kaſſel gegen Heſſen=Naſſau, unſre Front
zerbröckelt, die Franzoſen ſtoßen nach, ſie ſollen vor einigen
Tagen unweit von Mainz geſtanden ſein. Vielleicht ſind ſie heute
ſchon . . ." Er ſpricht es nicht aus. Aus dem Dunkel rauſcht
der Rhein auf, zucken freundliche Lichter. Wenn das alles ein
Raub der Fremden würde, das Hirn mag hundertmal die neue
Freiheit ſegnen, das Herz ſchweigt nicht. Es fühlt den Mißton
aus Haugwitzens Ausruf: Es wäre die Stunde der Befreiung!
Der wuchtige, ſtille Mann hörte es nicht mehr. Er iſt aufge=
ſtanden
, an den Rand der Böſchung getreten und lauſcht in das
Dunkel des Rheins. Aber auch Hardenberg antwortet nicht.
Aus dem Baumgewirr dringt Stimmenlärm, im offenen Garten=
ſaal
zucken Lichter auf, Hammerſchlag, Männerfluch und Frauen=
lachen
.
Weſtermanns Monatshefte begannen in der September=
nummer
, dem erſten Heft des neuen Jahrgangs, mit Veröffent=
lichung
des neuen Romans von Robert Hohlbaum, Stein / Der
Roman eines Führers. Vorſtehend einen ſehr leſenswerten Ab=
ſchnitt
daraus.
Wer iſt Kriegsgewinnler?
(m) Paris. Wie allgemein bekannt, bearbeitet die Pariſer
Akademie einen Diktionär, in den Sprachausdrücke unter ihrer
genauen Definition aufgenommen werden. Augenblicklich halten
die Unſterblichen bei dem Worte Kriegsgewinnler und da
iſt die Auslegung ſehr lehrreich. Es heißt nämlich in dem
Wörterbuch: Wird nur in ſchlechtem Sinne auf diejenigen an=
gewendet
, die ſich beiſpielsweiſe durch ein Unglick bereichern.
Späke Belohnung.
(w). Oslo. PrinzOlaf von Norwegen erhielt vor einiger Zeit einen
Brief von einem gewiſſen Mr. Davis in London, der Seine König=
liche
Hoheit um Nachforſchungen bat, ob heute noch Ueberlebende
der Bark Urda aus Stavanger exiſtieren, deren Beſatzung ihn,
Mr. Davis, im Jahre 1883, vor genau fünfzig Jahren demnach, bei
einem Schiffbruch gerettet hat. Der Prinz übergab dieſe Bitte der
Polizei, die feſtſtellte, daß nur noch der Schiffszimmermann der
Urda, Herr Ole O. Vikoren, in Stavanger am Leben iſt. Das
wurde Mr. Davis mitgeteilt, und er übermittelte dem alten See=
bär
nunmehr die Summe von 1000 Pfund als verſpätete Be=
lohnung
, wie er ſagt, denn er ſei jetzt erſt nach einem arbeits=
und mühereichen Leben zu Vermögen und in die angenehme Lage
gekommen, zu wenigſtens einem ſeiner damaligen Lebensretter
eine Freude zu machen. Tauſend Pfund ob das eine Freude
für einen alten, penſionierten Seemann iſt.

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[ ][  ][ ]

Seite 10 Nr. 299

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 28. Oktober 198

Eßl deutſchen Käſe!

Der Werbewagen für bayeriſchen Weich=Käſe in dem Umzug.
Das Reichskommiſſariat für Milchwirtſchaft veranſtaltete einen großen Wagen=Umzug durch die
Reichshauptſtadt, um für den Mehrverbrauch von deutſchem Käſe zu werben, da dadurch eine über=
flüſſige
Einfuhr von jährlich mehreren Millionen Mark erſpart wird.

Das Aneinanderreihen der etwa 30 Zentimeter hohen Rundblöcke aus Holz zu der Straßendecke.
Bei Birkenwerder in der Nähe von Berlin wird jetzt eine Straße erbaut, die ganz mit Brenn=
holz
gepflaſtert iſt und dadurch eine elaſtiſche, dauerhafte Decke erhält. Wenn die Verſuche günſtig
ausfallen, wird die Straßen=Holzpflaſterung in großem Maßſtab durchgeführt werden. Da nur Holz
verwendet wird, das aus dem deutſchen Walde ſtammt und dasfür andere Zwecke, z. B. als Bau=
holz
, kaum in Frage kommt, halten ſich die Koſten ſehr niedrig.

Verſuchsſtraße aus Brennholz.

Reich und Ausland.
Der Raubüberfall
in der Neuen Mainzer Skraße.
300 RM. Belohnung.
Frankfurt a. M. Zu dem Raubüberfall
in der Neuen Mainzer Straße wird noch mit=
geteilt
, daß die Regierung in Wiesbaden eine
Belohnung von 300 RM. ausgeſetzt hat, die für
Mitteilungen, die zur Ergeifung des Täters
führen, ausgeſetzt ſind. Dieſe Belohnung iſt nur
für Mitteilungen von Privatperſonen ausgeſetzt.
Angeblich ſoll ein junger Mann nach dem Vor=
fall
, während die Ueberfallene noch auf dem Bo=
den
lag, das Haus betreten haben. Dieſer junge
Mann wird von der Kriminalpolizei erſucht,
ſich zu melden.

Radfahrer verurſacht ſchweres Verkehrsunglück.
Haltern (Weſtfalen). Ein ſchweres Ver=
kehrsunglück
ereignete ſich am Donnerstag auf
der Einfahrtſtraße nach Haltern. Ein Laſtwagen,
der einem die Fahrbahn überquerenden Radler
vorſchriftsmäßig nach rechts ausgebogen war,
überfuhy dieſen Radfahrer, als er ſich plötzlich
wieder umwandte und die Mitte der Fahrbahn
benutzte. Gleichzeitig überfuhr der Laſtwagen
aber auch noch eine Radfahrerin, die anſcheinend
auf der falſchen Straßenſeite gefahren war.
Schließlich überfuhr der Wagen noch, bevor er
zum Stehen kam, eine Frau, die den Sommer=
weg
überqueren wollte. Der Radfahrer und die
Radfahrerin waren beide auf der Stelle tot. Die
Fußgängerin erlitt erhebliche Verletzungen. Die
Urſache des Unglücks iſt noch nicht reſtlos ge=
klärt
. Man nimmt aber an, daß der Radfahrer
durch ſein unvorſchriftsmäßiges Fahren Schuld
an dem Unglück hatte.
Der Cellovirtuoſe Prof. Klengel .
Leipzig. Julius Klengel, der bekannte
Cellovirtuoſe, iſt geſtern früh 5 Uhr, nach kurzem
Leiden, im Krankenhaus St. Georg verſchieden.
Klengel war zunächſt erſter Celliſt im Gewand=
hausorcheſter
und wurde dann Profeſſor am
Leipziger Konſervatorium. Abgeſehen von ſei=
ner
Tätigkeit als Virtuoſe, iſt der Verſtorbene
auch als Komponiſt hervorgetreten.
Mit dem Rom=Preis ausgezeichnet.

Der Silberpokal von ſchlichter Schönheit aus der
Werkſtatt Walter Schönwandts auf Burg Nordeck
bei Gießen wurde mit dem erſten Rom=Preis
ausgezeichnet.
Dieſer Preis wurde von der deutſchen Geſell=
ſchaft
für Goldſchmiedekunſt im Rahmen eines
Wettbewerbs zur Förderung der deutſchen
Kirchenkunſt ausgeſchrieben.

Neuer Skaatsſekrekär
im Reichsminiſterium für Ernährung.

Domänenpächter Backe,

der bisherige Reichskommiſſar, wurde zum Staats=
ſekretär
im Reichsminiſterium für Ernährung
und Landwirtſchaft ernannt.

Reiſegeſellſchaft als Mark-Schmuggler.
Trier. Zwei große luxemburgiſche Reiſe=
wagen
, die von einer Rheinlandreife zurückkehr=
ten
, paſſierten den an der deutſch=franzöſiſchen
Grenze gelegenen Ort Perl. Bei der Zollkon=
trolle
vor dem deutſchen Zollamt ſtellten die
Beamten feſt, daß es ſich bei den Inſaſſen um
Perſonen handelt, die des Markſchmuggels ver=
dächtig
waren. 38 Perſonen wurden ſofort ver=
haftet
. Es handelt ſich um Einwohner aus dem
luxemburgiſchen Induſtriegebiet bei Eſch, in der
Hauptſache jedoch um italieniſche Arbeiter und
deren Frauen. Der Leiter der Reiſegeſellſchaft
war ebenfalls ein Italiener. 25 der Verhafteten
hatten bereits früher mehrfach Reiſen nach
Deutſchland unternommen, die ſie zu Schiebungen
mit Regiſterſchecks benutzten. Der Umtauſch des
Silbergeldes gegen Papiergeld fand meiſt in den
Städten Bonn, Koblenz, Andernach, Bernkaſtel
und Traben=Trarbach ſtatt. Es gelang ihnen des
öfteren, hohe Beträge über die Grenze zu
bringen. Bei der jetzigen Fahrt waren insgeſamt
7000 RM. auf Reiſeſcheck abgehoben worden, wo=
von
4600 RM. in Papiergeld beſchlagnahmt
werden konnten. Im Laufe des Donnerstag
wurden 13 Verhaftete wieder auf freien Fuß
geſetzt, während 25 Perſonen dem Trierer Amts=
gericht
vorgeführt wurden, das Haftbefehl gegen
ſie erließ.

Kraftomnibus gegen eine Pappel gefahren.
Camburg (Saale). Ein Kraftomnibus,
der von Berlin nach Nürnberg unterwegs war,
fuhr am Mollſchützenberge gegen eine Pappel.
Der Kraftwagen war mit 30 Inſaſſen beſetzt, von
denen 22 verletzt wurden. Vier Verunglückte
mußten ſofort in die Chirurgiſche Klinik nach
Jena geſchafft werden, die anderen konnten die
Fahrt mit der Eiſenbahn fortſetzen. Der Kraft=
wagen
wurde zum großen Teil zertrümmert und
mußte abgeſchleppt werden. Das Unglück ſoll auf
Verſagen der Bremſen zurückzuführen ſein.
Der Schiffszuſammenſtoß in der Elbe=
mündung
.
Hamburg. Zu dem Zuſammenſtoß zweier
deutſcher Fiſchdampfer, der ſich am Donnerstag
morgen in der Elbemündung, beim Feuerſchiff
Elbe II ereignete, erfahren wir jetzt, entgegen
den erſten Meldungen, daß keines der beiden
Schiffe geſunken iſt. Bei den Havarierten han=
delt
es ſich um den Fiſchdampfer Zwickau der
Nordſee= und Johann Veſter der Bremer=
havener
Reederei Ebeling. Der Fiſchdampfer
Zwickau wurde etwa mittſchiffs getroffen,
konnte aber trotz ſeiner Beſchädigung die Fahrt
nach Cuxhaven mit eigener Kraft fortſetzen. Der
Dampfer Johann Veſter, der ein ſchweres Leck
erhalten hatte und viel Waſſer machte, mußte
bei Neuwerk a. f Strand geſetzt werden.

Großſeuer in einer Weberei.
Schweidnitz. Ein Großfeuer brach am
Freitag in den frühen Morgenſtunden im großen
Fabrikkomplex der Aktiengeſellſchaft für Leinen=
und Baumwollinduſtrie in Schweidnitz aus. Ge=
gen
5.30 Uhr wurde die Feuerwehr alarmiert;
ſie fand das große dreiſtöckige Lagerhaus völlig
in Flammen gehüllt. Das Gebäude wurde voll=
ſtändig
vernichtet. Dem Feuer feelen u. a. zum
Opfer: die Putzerei, ein großer Teil der Bleiche,
die Näherei mit gegen 100 Nähmaſchinen,
Appretur= und Spanneinrichtungen, und die ge=
ſamte
Rohware. Die Weberei und Mangeln ſind
erhalten geblieben. Das Feuer wurde mit
25 Schlauchleitungen der Feuerwehren der Stadt
Schweidnitz und Umgebung bekämpft. Nach
zweiſtündiger Arbeit war die Hauptgefahr be=
ſeitigt
und ein Uebergreifen des Feuers nicht
mehr zu befürchten.
Brandſtifterfamilie vor Gericht.
Augsburg. Eine Brandſtifter=Familie,
beſtehend aus acht Männern und einer Frau,
hat ſich gegenwärtig vor dem hieſigen Schwur=
gericht
zu verantworten. Es handelt ſich um die
Familie Ruell aus Walleshauſen, von der drei
Mitglieder der ſechsfachen, fünf Mitglieder der
fünffachen und eines der einfachen Brandſtiftung
beſchuldigt wird. Zudem hat ſich die ganze Fa=
milie
des Verſicherungsbetruges ſchuldig gemacht.
Zu der Verhandlung ſind 42 Zeugen geladen.
Die Angeklagten hatten im Laufe von acht Jah=
ren
ſechsmal an ihrem eigenen Beſitztum Feuer
gelegt, um dadurch in den Genuß hoher Verſiche=
rungsbeträge
zu gelangen. In der Anklageſchrift
wird ausgeführt, daß die Familie von 1911 bis
1920 lediglich eine Dorfſchmiede beſeſſen habe,
und heute ſeien große, moderne Fabrikanlagen
und villenartige Wohnhäufer in ihrem Beſitz.
Bei den Brandſtiftungen hatten ſich die Familien=
mitglieder
alles genaueſtens zurechtgelegt. Das
Haupt der Brandſtifter war Michael Ruell, der
auch Leiter des Fabrikbetriebes war, und ohne
deſſen Wiſſen nichts geſchah. Die Verhandlung
wird drei Tage dauern. Am Donnerstag weilte
das Gericht am Tatort.

Wieder in Dienſt geſtellk.

Die Hamburger Viermaſter=Bark Priwall,

Sieger bei der diesjährigen Wettfahrt der Ge=
treideſchiffe
von Auſtralien nach England, iſt
jetzt angeſichts der Wiederbelebung des Frachten=
marktes
wieder in Dienſt geſtellt worden. Die
Priwall iſt neben der Padua das letzte
deutſche Großſegelſchiff.

Obergebietsführer der Hitler=Jugend

Gotthard Ammerlahn,

bisher im Stabe des Reichsjugendführers,
wurde zum Obergebietsführer Oſt ernannt. Ihm
ſind damit die Gebiete Oſtland, Kurmark, Berlin
und Schleſien unterſtellt.
Zwei deutſche Flugbooke nach Rio
unkerwegs.
London. Zwei Dornier=Wal=Flugboote, die
am Donnerstag morgen von Travemünde zu
einem Verſuchsflug BerlinRio de Janeiro auf=
geſtiegen
ſind, trafen am Donnerstag nachmittag,
um 16.30 Uhr MEZ., im Seeflughafen Woolſton
bei Southampton ein. Trotz ſchlechten Wetters
ging der Flug der beiden deutſchen Flugboote,
die unter Führung der Flugkapitäne von Stud=
nitz
und von Clausbruch ſtanden, glatt vonſtat=
ten
. Die Beſatzungen ſind in glänzender Ver=
faſſung
. Am Freitag früh erfolgt der Start
nach La Coruna, an der ſpaniſchen Weſtküſte, wo
die zweite Zwiſchenlandung vorgenommen wer=
den
ſoll.
Tödlicher Straßenunfall eines amerikaniſchen
Polarforſchers.
New York. Der 71jährige amerikaniſche
Polarforſcher Evelyn Briggs Baldwin wurde
vorgeſtern beim Ueberſchreiten einer Straße in
New York von einem Kraftwagen überfahren
und getötet. Im Jahre 1893/94 hatte Baldwin
Pearcy auf deſſen Grönlandexpedition begleitet
und ſpäter noch an weiteren Expeditionen nach
Grönland und dem Franz=Joſefs=Land teilge=
nommeg
.
Deutſcher Rechtsgelehrker verkeidigl
in Kairo.

Profeſſor Dr. Grimm=Eſſen,
der bekannte Rechtsgelehrte und Rechtsanwalt,
der vor allem während der Ruhrbeſetzung als
Verteidiger Krupps gegenüber der franzöſiſchen
Anklage hervortrat, iſt nach Kairo berufen wor=
den
, um die dortige deutſche Kolonie, gegen die
ein Prozeß angeſtrengt wurde, vor Gericht zu
vertreten.

[ ][  ][ ]

Oauonn in Mättenourg.
Bezirksklaſſe am Sonntag, 29. Oktober 1933.
Viktoria Urberach VfR. Bürſtadt.
FC. 07 Bensheim Polizei Darmſtadt,
Olympia Lorſch Haſſia Dieburg,
SV. 98 Darmſtadt Sppgg. 04 Arheilgen,
Olympia Lampertheim Starkenburgia Heppenheim.
In anderen Gruppen.
FV. Sprendlingen 1. FC. Langen,
SC. Opel Rüſſelsheim FVgg. 06 Kaſtel.
Der kommende Sonntag ſieht beide Spitzenreiter der ſüd=
heſſiſchen
Bezirksklaſſe auswärts antreten. VfR. Bürſtadt gaſtiert
bei Viktoria Urberach. Wir halten die Riedleute für ſtark genug,
um einen knappen Sieg mit heimzubringen. Polizei Darmſtadt
muß zum FC. 07 Bensheim. Normalerweiſe wäre das eine
ſchwerere Aufgabe für die Polizei als Bürſtadts Spiel in Urbe=
rach
. Bei Bensheim dürften aber etliche Leute fehlen. Der gute
Torwart iſt noch verletzt und in Heppenheim wurden am Sonntag
auch zwei Spieler herausgeſtellt, ſo daß die Einheimiſchen kaum
ihre gefürchtete Schlagkraft aufbringen werden. Man darf alſo
auch die Polizei in Front erwarten. Geſpannt darf man auf das
Ergebnis aus Lorſch ſein. Dieburg iſt ſtark genug, um auch in
Lorſch zu imponieren; immerhin ſcheint aber ein knapper Lorſcher
Sieg wahrſcheinlich. In Darmſtadt erwartet der SV. 98 am Böllen=
falltor
die Sportvgg. Arheilgen. Das wird, wir ſchon ſtets, ein
recht lebhaftes Treffen geben. Wir halten etwas mehr zu den
98ern, ohne aber ein anderes Ergebnis als eigentliche Ueber=
raſchung
zu bezeichnen. Olympia Lampertheim hat zu Hauſe die
Heppenheimer als Gegner. Nach Lage der Dinge iſt mit einem
ſicheren Lampertheimer Sieg zu rechnen.
Die Spiele in den Nachbargruppen ſehen vor allem in Sprend=
lingen
einen Großkampf. Die Einheimiſchen ſind Favorit. Das
Spiel in Rüſſelsheim iſt reichlich offen im Ausgang.
Die Lage in der Kreisklaſſe 1.
Hier werden vom letzten Sonntag folgende Ergebniſſe gemel=
det
: Gruppe 1: TGeſ. 1875 Viktoria Griesheim 6:4 (3:3),
Rot=Weiß Union Wixhauſen 0:0. VfL. Michelſtadt FC. Egels=
bach
1:5 (0:2), SV. Roßdorf Groß=Gerau 4:2 (2:1), SC. Ober=
Ramſtadt Union Darmſtadt 1:1 (1:1). SV. Mörfelden Weiter=
ſtadt
5:1 (2:0). Gruppe 2: SC. Dietzenbach-Dreieichenhain
3:0 (2:0), Alemannia JügesheimMünſter 1:2 (1:1), Offenthal
Groß=Zimmern 1:3 (1:2).
In letzter Gruppe führen Dietzenbach und Münſter mit je
fünf Punkten aus drei Spielen. Eine eigentliche Tabelle hat hier
erſt Sinn, wenn zwei weitere Sonntage vergangen ſind. Dagegen
wird die Spitzengruppe der anderen Abteilung in=
tereſſieren
:
Spiele gew. un. vl. Tore Pkt.
FC. Egelsbach
13:1
Rot=Weiß Darmſtadt
5:2
SV. Mörfelden
9:2
SC. Ober=Ramſtadt
5:4
Was dann folgt, weiſt nur zwei und weniger Punkte auf. Es
ſcheint, daß hier aber auch in der Gruppe 2 ein ſehr hart=
näckiger
Kampf entbrennen wird. Einzelne der porjährigen Kreis=
ligiſten
beider Abteilungen ſcheinen weſentlich ſtärker wie im
Vorjahr zu ſein, wie überhaupt die 1. Kreisklaſſe im allgemeinen
doch das Niveau der vorjährige Kreisliga zu erreichen ſcheint.
Die 1. Kreisklaſſe am kommenden Sonntag.
Gruppe 1. Viktoria GriesheimSC. Ober=Ramſtadt (11
Uhr), Union WixhauſenSV. Weiterſtadt. SV. Groß=Gerau
Tgeſ. 1875 Darmſtadt. SV. Roßdorf Germania Eberſtadt, SV.
MörfeldenUnion Darmſtadt, FC. EgelsbachRot=Weiß Darm=
ſtadt
.
Gruppe 2. FV. HofheimDJK. Lorſch. DJK. Bürſtadt
Konkordia Gernsheim, Vorwärts BobſtadtVfL. Lampertheim.
Für alle übrigen Vereine iſt ein Sperrtag angeſetzt.
Gruppe 3. FSV. Groß=ZimmernSC. Dietzenbach, FC.
DreieichenhainGermania Babenhauſen, SV. NiederrodenSV.
Offenthal, FV. EppertshauſenAlemannia Jügesheim, Germania
Ober=RodenSV. Münſter.
Die Kreisklaſſe 2 am kommenden Sonntag.
Gruppe 1/2. TuSV. MeſſelReichsbahn Darmſtadt, Poſt
Darmſtadt Merck Darmſtadt, Germania Eſchollbrücken Ger=
mania
Leeheim, SV.ErzhauſenChattia Wolfskehlen, SV. Geins=
heim
-Boruſſia Dornheim, Olympia Hahn-Turnv. Stockſtadt.
Gruppe 3. Tv. BiebesheimFSV. Jugenheim, VfR. Fehl=
heim
DJK. Kleinhauſen, TuSV. KleinhauſenDJK. Heppen=
heim
, DJK. GernsheimDJK. Bensheim, FSV. SeeheimDJK
Fehlheim.
Gruppe 4. Sportverein HöchſtSportverein Lengfeld, VfR.
Erbach Viktoria Schaafheim, Spielvgg. Groß=Umſtadt-Viktoria
Kleeſtadt.
Gruppe 5. DJK. FürthKSV. Rimbach, FV. Oberabt=
ſteinach
DJK. Mörlenbach. Nasdem hier kürzlich die DJK. Ober=
abtſteinach
zurückgetreten iſt, iſt jetzt auch die DJK. Birkenau die=
ſem
Beiſpiel gefolgt. Es hält alſo wirklich ſchwer, für dieſe Ver=
eine
einen geregelten Spielbetrieb durchzuführen.
Gruppe 7. DJK. DieburgDJK. Oberroden, DJK. Mün=
ſter
DJK. Eppertshauſen. Auch für dieſe Gruppe iſt die Teil=
nehmerzahl
auf fünf zuſammengeſchrumpft.
Kreisklaſſe I, Gruppe 2. Ried.
Von den für diesmal angeſetzten drei Punkteſpielen erwartet
man wieder kleine Ueberraſchungen. Eine ſolche dürfte allerdings
in Hofheim kaum fällig ſein, denn die alten, routinierten
Riedleute werden ſich von der Lorſcher DJK. ſicherlich kein
Schnippchen ſchlagen laſſen. Man ſollte annehmen, daß auch Kon=
kordia
Gernsheim in Bürſtadt ſich gut zurechtfindet und
einen glatten Sieg mit nach Hauſe bringt. Dies iſt beſtimmt mög=
lich
, wenn die Gernsheimer ſo ſpielen, wie am letzten
Sonntag in Gr. Rohrheim in den letzten 20 Minuten. Die Lam=
pertheimer
haben ſich mit Bobſtadt geeinigt und das ſeiner=
zeit
ausgefallene Spiel an dieſem ſpielfreien Sonntag eingeſchoben.
Die beſſere Mannſchaft wird beſtimmt von den Gäſten auf die
Beine gebracht, jedoch hat der Bobſtädter Platz ſeine Tücken, die
leicht zu faſt rätſelhaften Reſulkaten führen können. Die Bib=
liſer
arbeiten am Ausbau ihrer Mannſchaft. Sie werden mit
fünf jungen Leuten im Sturm gegen Wormatias ſpielſtarke
Reſerve ein Freundſchaftsſpiel austragen, um ihre neue Fünfer=
reihe
einzuſpielen.
In der Kreisklaſſe 2, Gruppe 3, Ried können vom
letzten Sonntag folgende Reſultate nachgetragen werden:
DJK. FehlheimSpvgg. Kleinhauſen 0:9. Spv. Seeheim
VfR. Fehlheim 1:1, DJK. BensheimSpv. Jugenheim 2:2. DJK.
KleinhauſenTv. Biebesheim ausgefallen wegen des Handwerker=
tages
in Viebesheim.
Mit einem hohen Sieg behauptet ſich Spv. Kleinhauſen
nach dem dritten Spielſonntag noch ungeſchlagen an der Spitze der
Tabelle.
Rot=Weiß Darmſtadt.
Am Sonntag begeben ſich die Fußballer von Rot=Weiß mit
der 1. und 2. Mannſchaft nach Egelsbach. Der Gang der Rot=
Weißen iſt beſtimmt der ſchwerſte in dieſer Saiſon, da Egelsbach
zurzeit als die ſtärkſte Mannſchaft der erſten Gruppe gilt und auf
eigenem Platze wohl kaum Punkte abgeben wird. Die Darm=
ſtadter
, bei denen es im Sturm nicht richtig klappen will, müſſen
alles hergeben, um den Kampf ehrenvoll zu beſtehen. Beide
Mannſchaften fahren per Auto ab Löffler (Mackenſenſtraße)
punktlich 12 Uhr. Die Schlachtenbummler haben mit der Bahn
gute Verbindung. 3. Mannſchaft vormittags 8.30 Uhr in Arheil=
gen
. Abfahrt per Rad Hochſchulplatz 7.30 Uhr. Am Samstag
nachmittag 3.30 Uhr findet auf dem Platze an der Rheinallee das

Verbandsſpiel der 1. Schüler gegen Ober=Ramſtadt ſtatt.

5V. 98 Darmſtadt Sporkvereinigung 04 Arheilgen.
Am Sonntag nachmittag 3 Uhr erwarten die 98er auf dem
Stadion die in Darmſtadt gutbekannte und gern geſehene Elf der
Sportvereinigung Arheilgen. Die Gäſte, die gerade in ihren
Spielen am Böllenfalltor ſtets das Beſte ſtellten und zeigten,
werden auch in dieſem Treffen wiederum alles für einen Erfolg
einſetzen. Gegen einen Kampfgeiſt, wie ihn die Arheilger ohne
Zweifel am Sonntag mitbringen, werden die 98er einen ſchweren
Stand haben. Immerhin kann man dem guten Abſchneiden der
Elf am letzten Sonntag gegen Polizei der Sache ſchon etwas ruhi=
ger
entgegenſehen. Alles in allem wird ſich am Sonntag auf dem
Stadion ein Kampf um die Punkte abſpielen, der imſtande ſein
wird, die Fußballanhänger in jeder Hinſicht zufrieden zu ſtellen.
Wie die angeführten Aufſtellungen zeigen, treten beide Mann=
ſchaften
in ſtärkſter Beſetzung an:

Arheilgen:
Körber
Traſer
Benz
Schwert
Becker
Bohl
Treuſch Bauer
Weſp
Rückerich

Fleck

Hebeiſen Saigmüller Eßlinger I Lehr Mahr
Frey Schnägelberger Geyer
Kugel Eßlinger II
SV. 98
Bärenz
Vorher Reſerven beider Vereine.
FC. 07 Bensheim Polizei Darmſtadt.
Die Polizeimannſchaft fährt am kommenden Sonntag nach
Bensheim, um gegen den FC. 07 das fällige Verbandsſpiel aus=
zutragen
. Es iſt gewiß keine leichte Aufgabe für die Poliziſten.
Man hat allzu oft die Gefährlichkeit dieſer Mannſchaft kennen ge=
lernt
. Die Bensheimer geben auf eigenem Platze einen ſchwe=
ren
Gegner ab, der nur durch Kampf bezwungen werden kann.
Die Polizeimannſchaft hat am vergangenen Sonntag im Spiel
gegen den Lokalrivalen nicht zu überzeugen vermocht. Wir hof=
fen
, daß ſie aber an die Leiſtungen der erſten Sonntage an=
knüpft
und den Darmſtädter Fußballſport nicht enttäuſcht. Mit=
glieder
und Freunde haben Gelegenheit zu verbilligter Omnibus=
fahrt
. Abfahrt 13.15 Uhr. Wache 24.

FC. Union Darmſtadk.

Union begibt ſich am kommenden Sonntag zum Verbandsſpiel
nach Mörfelden. SV. iſt ein alter Bekannter aus der frühe=
ren
Kreisliga. Sollte die verjüngte Elf der Union auch in dieſem
Treffen mit dem ſeither ſchon gezeigten Kampfgeiſt und Eifer auf=
warten
, ſo iſt mit einem intereſſanten, im Ausgang offenen Kampf
zu rechnen. Vorher 2. Mannſchaften.
Abfahrt 12.15 Uhr ab Vereinslokal (Chauſſeehaus). Mitglie=
der
und Anhänger wollen ſich beim Vereinswirt bis Samstag
abend zur Mitfahrt gegen ſehr niedrigen Fahrpreis einzeichnen
Zum 1. Verbandsſpiel empfangen die Alten Herren der
Union am Sonntag vormittag 10 Uhr auf der Rennbahn die A.H.
der Polizei Darmſtadt. Die Beſetzung der beiden Mannſchaften
aus früheren Ligaſpielern gewährleiſtet einen ſpannenden Kampf.
deſſen Beſuch empfohlen werden kann.
Poſt=SV. Darmſtadt e. V.
Sonntag: Fußball: 15 Uhr am Dornheimerweg gegen
Merck Darmſtadt Handball: 15 Uhr am Dornhei=
merweg
gegen Tv. Weiterſtadt. Die Vereinsmitglieder
werden gebeten, zahlreich zu erſcheinen.
SV. 1922 Roßdorf Germania 1911 Eberſtadt.
Durch die Neueinteilung bedingt, treffen ſich beide Mann=
ſchaften
ſeit Jahren erſtmals wieder im Verbandsſpiel. Es dürfte
zu einem ſehr intereſſanten Treffen kommen, da Eberſtadt in letz=
ter
Zeit an Spielſtärke unbedingt gewonnen hat und Roßdorf auf
heimiſchen Platze ſeinen Gegnern das Siegen nicht leicht machen
wird. Ein Beſuch dieſes Spiels dürfte ſich daher unbedingt loh=
nen
. Wir wünſchen dem Spiel gutes Wetter und einen guten

Schiedsrichter. Spielbeginn 3 Uhr.
ſich die Erſatzmannſchaften.

Mittags 1.15 Uhr treffen

Rot=Weiß Darmſtadt Germania Pfungſtadt.
Sonntag früh um 11 Uhr begegnen ſich beide Mannſchaften
auf dem Platze an der Rheinallee. In dieſem Spiel wird ſich Rot=
Weiß erſtmalig in den Serienſpielen, ihren Darmſtädter Sport=
freunden
vorſtellen. Wenn die Mannſchaft das gleiche Spiel zeigt
wie gegen die Bensheimer Turner, dann dürfte ſie ſich noch mehr
Freunde erwerben. Allerdings wird der Kampf weit ſchwerer
ſein, denn die Germanen kämpfen mit mehr Zähigkeit und Ehr=
geiz
. Auch nur ein Punkt wird der Germanenmannſchaft weiter=
hin
die Führung garantieren, was ſie um ſo mehr zur vollen Her=
gabe
ihres Könnens veranlaſſen wird. Vorher 2. Mannſchaften
beider Vereine. Spielbeginn 9.45 Uhr.
Tv. 85 Nieder=Ramſtadt.
In Fortſetzung der Pflichtſpiele muß Nieder=Ramſtadt am
kommenden Sonntag nach Egelsbach. Die von Nieder= Ram=
ſtadt
bisher erzielten Erfolge gegen Tgſ. 75 Darmſtadt 7:6,
Tgde. 46 Darmſtadt 8:6 verhalfen der Mannſchaft zur derzei=
tigen
Tabellenführung mit der punktgleichen Tgde. 65 Beſſungen.
Für die Nieder=Ramſtädter heißt es am kommenden Sonntag alles
auf eine Karte ſetzen, denn daß in Egelsbach ſchwer Punkte zu
holen ſind, mußte erſt Ober=Ramſtadt am letzten Sonntag durch die
7:2=Niederlage ſpüren. Vorher 2. Mannſch. Abfahrt punktl. 12.30
Uhr ab Fiſcher. Die geringgen Auto=Fahrtkoſten ermöglichen es,
daß ſich zahlreiche Schlachtenbummler anſchließen können. Sie
wollen ſich bei Fachwart Gaßmann einzeichnen.
Gau Südweſt. Bezirk Rhein=Main (Starkenburg),
Gültig für alle Vereine der Bezirksklaſſe, Kreisklaſſe I und II.
1. Alle Druckſachen ſind, mit Ausnahme der Turnerpäſſe (dieſe
erhältlich bei Meyer, Darmſtadt, Karlſtraße 32) vorlaufig zu
beziehen von Kaſſenwart Hartenfels, Darmſtadt, Grüner
Weg 18. Bei Anforderung muß Zahlung im voraus geleiſtet
werden, anderenfalls keine Erledigung erfolgt,
2. Beim Bezug von Druckſachen, ſowie bei Anträgen zur Ertei=
lung
von Spielgenehmigung und ſonſtigen Anfragen an die
Spielleitung iſt ſtets Rückporto beizulegen, anderenfalls er=
folgt
Rückſendung unfrei.
3. Anträge auf Spielverlegung können nur bei Angabe des
Grundes Ausſicht auf Erfolg haben. Geſuch ſtets ſchriftlich
an den Klaſſenleiter.
4. Ab 23. Oktober 1933 wird die Spielgenehmigung nachgemel=
deter
Spieler der DT. nur durch Kreisſpielwart Dr. Schmitt,
Sprendlingen, Kreis Offenbach, erteilt.
5. Allen Geſuchen um Spielgenehmigung iſt in dieſem Falle
außer dem Vor= und Familiennamen und Geburtstag immer
die bisherige Betätigung des Spielers beizufügen. Bei ehe=
maligen
Marxiſten muß die formularmäßig gültige Bürg=
ſchaftserklärung
im Original beigelegt werden.
6. Es wird letztmalig an die Pflicht der Meldung des Spiel=
ergebniſſes
und eines kurzen, objektiven Berichtes Sonntag
von 17,3019.30 Uhr unter Darmſtadt 27 erinnert. Zu=
widerhandlungen
werden nunmehr ſofort beſtraft.
Dr. Schmitt, Kreisſpielwarte der DT.
Dr. Harth, Kreisſpielwart der DSB.
Die deutſche Fußball=Nationalelf, die im Kampfe gegen Bel=
gien
eine ſo ausgezeichnete Leiſtung bot, hat für jedes einzelne
Mitglied die Adolf=Hitler=Plakette erhalten.
Die ſüdamerikaniſche Fußballelf, die demnächſt auch in Deutſch=
land
ſpielen wird, trug bei ihrem erſten Spiel auf dem Kontinent
über Sparta Rotterdam einen 3:0 (2:0)=Sieg davon.

Die Preſſeſtelle des Reichsſportführers teilt folgende Anord=
nung
mit:
Im Hinblick auf die für das ganze deutſche Volk entſcheidende
Bedeutung des 12. November ordne ich hiermit an, daß an die=
ſem
Tage ſämtliche ſportliche Veranſtaltungen zu unterbleiben
haben. Sämtliche mir unterſtehenden ſportlichen Organiſationen
haben ſich voll und ganz an dieſem Tage in den Dienſt des Wahl=
kampfes
zu ſtellen. Jeder deutſche Sportler und Turner hat ſich
freiwillig in vollem Umfange an den Dienſt dieſer großen Aktion
zu ſtellen. Ergänzende Anordnungen ergehen von mir direkt an
die Fachverbände.
Der Reichsſportführer: gez. v. Tſchammer=Oſten.

Reichsbahn Darmſtadt Allianz=Sportverein Frankfurt
Wie bereits erwähnt, findet am Montag abend, dem 30. Okto=
ber
, im hieſigen Hallenbad ein Waſſerballſpiel ſtatt. Beginn des
Spiels 19.45 Uhr. Die Mannſchaftsaufſtellung der beiden Mann=
ſchaften
.
Allianz Frankfurt; Keſſelring: Knück, Gamber:
Mann: Hummel, Leonhardt, Seib.
Reichsbahn Darmſtadt: Holl; Hartmann, Waſſer;
Treuſch: Pitzer, Braun, Spatz.

Zahlreiche Spielverlegungen meldet der Gau 13.
Wegen des Beſuches von Hertha/BSC. im Saargebiet fällt das
Treffen zwiſchen Offenbach und Neunkirchen ganz aus, während
Saarbrücken und Kaiſerslautern am Samstag ſpielen. Wegen des
Hitler=Beſuches in Frankfurt begegnen ſich Eintracht und Mainz
95 ſchon am Vormittag 11 Uhr und außerdem wurden auch die
verſchiedenen Verbandsſpiele der übrigen Klaſſen auf den Morgen
verlegt.
Der Titelverteidiger der deutſchen Mannſchafts=
Meiſterſchaft im Gewichtheben, 1860 München. legte ſeine Lei=
ſtungsprüfung
für die diesjährige Meiſterſchaft ab. Er erreichte im
olympiſchen Fünfkampf mit der Mannſchaft Schuſter, Wölvert
Endres, Kiegle, Gietel und Straßberger eine Geſamtleiſtung von
5240 Pfund, die von den anderen Teilnehmern kaum überboten
wird.
Abgeſagt wurde der Amateurboxkampf um den Mitrova=
vokal
zwiſchen Ungarn und Bayern, der für Samstag in Budapeſt
vorgeſehen war. Die Veranſtaltung ſoll in einigen Wochen nach=
geholt
werden.
Jean Borotta holte ſich bei den engliſchen Hallentennis=
Meiſterſchaften in London nach ſeinem Siege im Einzel auch noch
den Titel im Gemiſchten. Doppel mit der Engländerin Betty Nutt=
hall
als Partnerin, die ſich ebenfalls einen zweiten Titel ſicherte,
da ſie das Damendoppel mit ihrer Landsmännin Seriven gewann.
Das Herrendoppel fiel an die Südafrikaner Kirby/Rogers.
Frankreichs neuer Spoxtführer wurde Armand
Maſſard, ein aufrichtiger Vertreter des reinen Amateurgedankens.
Maſſard, der als Nachfolger des verſtorbenen Grafen Clarn zum
Präſidenten des Olympiſchen Komitees gewählt wurde, iſt Führer
der franzöſiſchen Fechter und war bei den Olympiſchen Spielen
1920 in Antwerpen Sieger im Degenfechten.
Eine Rekordeinnahme brachte der Weltmeiſterſchafts=
kampf
zwiſchen Carnera und Paolino in Rom Es wurden 1 300000
Lire vereinnahmt, das ſind nach deutſchem Gelde 315 000 Mark.
Das iſt die höchſte Summe, die bisher bei einer derartigen Ver=
anſtaltung
in Eurova erreicht wurde.
Hollands Nationalmannſchaft trug zwei Probeſpiele gegen
die Fußballelf des DFC. Prag aus und gewann beide Male: im
erſten Spiel ſiegten die Holländer mit 7:4 und im zweiten Tref=
fen
mit 7:4.
Eine Karte des deutſchen Sportes mit der genauen Grenz=
ziehung
für die einzelnen Gaue wird demnächſt vom Reichsſport=
führer
herausgegeben.

Rundfunk=Programme.

10.45
12.00

16.00:

18.00,
18.35
19.00;
20.00:
22.40
22.30
22.45:
24.00

10.10;
10.40:
10.55:
11.30,
12.05
14.45:
15.00;
15.45
16.00:
17.20:
18.00:
18.05:
18.20:
19.00:
20.00:
Aa

Frankfurt: Samstag, 28. Oktober
10.10: Schulfunk: Sepp Bauer, München: Der Kampf um den
Evereſt. Dazu tibetaniſche Volkslieder (Schallplatten).
(n. f. Frankf.): Werbevortrag d. Deutſchen Reichspoſtreklame.
Köln: Mittagskonzert.
13.35: Köln: Deutſche Volkslieder und Tänze. Ltg.: Kneip. Mitw.=
Wilh. Strienz (Baß), 6 frohe Sänger, der Funk=Kammerchor,
Schifferklavier. 14.30: Köln: Stunde der Jugend. Aus
der deutſchen Vorgeſchichte. 15.15: Stuttg.: Lernt morſen!
Nachmittagskonzert. Werke von Mozart. Wiener Muſik.
Ausf.: Das Funkorcheſter. Soliſten: Rudolf Bub (Violine),
Gottlieb Zeithammer (Baß). Ltg.: Rudolf Schöne,
Stimme der Saar. 18.20: Wochenſchau.
Stegreifſendung.
Breslau: Stunde der Nation: Oswald Boelcke. Dem Führer
der deutſchen Jagdflieger zum Gedächtnis. (geſt. 28. 10. 1916)
Griff ins Heute. 20.10: Köln: Bunter Abend.
Zeit. Nachrichten. 22.20: Stuttgart: Du mußt wiſſen.
Lokale Nachrichten Wetter.
Köln: Bunter Abend (Fortſetzung).
Stuttgart: Nachtmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſchlandſender: Sonnabend, 28. Oktober
Schulfunk: Märchenſtunde. Die Schildbürger, Hörſpiel,
Charles de Coſter: Aus flämiſchen Mären.
Fröhlicher Kindergarten.
Dipl.=Kaufmann Karl Emü Weiß: Wirtſchaftl. Wochenſchau.
Schulfunk: Feierſtunde: Heſſentreue. Lied und Dichtung.
Jugendſtunde: Oswald Boelcke, der Fliegerheld.
Kinderbaſtelſtunde: Wir baſteln und ſpielen die Nibelungen,
Wie Siegfrid nach Worms kam.
Die deutſche Dichterakademie: Guſtav Frenſſen. Aus: Die
drei Getreuen.
Hamburg: Nachmittagskonzert. 17.00: Sportwochenſchau.
Muſikal. Kleinkunſt. Kapelle Herb. Fröhlich. Jean Adam
(Kunſtpfeifer), Hans Rappl (Zither).
Das Gedicht.
Die Uraufführung des Monats. Dietrich Eckarts: Loren=
zaccio
Es ſpricht: Hans Werner v. Meyem.
Zur Unterhaltung: Wochenendſalat.
Breslau: Stunde der Nation. Oswald Boelcke, dem Führer
der deutſchen Jagdflieger, zum Gedächtnis.
Kernſpruch; anſchl.: Winzerfeſt am Rhein. Ein großer bunter
Abend in Wort, Lied und Tanz.
München: Tanzmuſik. Einlage: (24.00) Geiſterſtunde.

Wekkerbericht.

Die Störungstätigkeit iſt immer reger geworden, und durch
das Tief, deſſen Kern ſich über der Nordſee befindet, bleibt der
unfreundliche Witterungscharakter fortbeſtehen.
Ausſichten für Samstag und Sonntag, 28. und 29. Oktober: Wei=
terhin
unbeſtändiges und regneriſches Wetter, Temperaturen
unverändert.

Hauptſchriſtleitung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuilleton, Reich und
Ausiand und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart Tagesſpiegel in Btld und Wort: Dr. Herbert Nette;
für den Inſeratenteſl und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.

[ ][  ][ ]

Nummer 299

Die Reform des Bankgeſetzes.
Organiſche Pflege des Kapikalmarkkes durch die Reichsbank. der Reichsbankankeil kein Spelulakionspapier
Annahme der Bankgeſeh=-Reform
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.

durch die ao. Gy. der Reichsbank.
In der außerordentlichen Generalverſammlung der Reichs=
bank
waren 75 Anteilseigner mit nom. 49,68 Mill. RM. Anteils=
kapital
vertreten.
Reichsbankpräſident Dr. Schacht gab zunächſt einige Erläute=
rungen
zu dem bereits bekannten Geſetzentwurf zur Aenderung
des Reichsbankgeſetzes Er verwies insbeſondere auf die Beſtim=
mungen
, durch die die bisherige Einrichtung des
Generalrats der Reichsbank beſeitigt wird. Schließ=
lich
teilte Dr. Schacht zu den Satzungsänderungen bezüglich der
Reichsbankdividende noch mit, daß die Abſchlagsdividende in
ſechsmonatlichem Abſtand von der Generalverſammlung der
Reichsbank in Zukunft gezahlt werde, d. h. am 1. 10. jedes Jah=
res
, in dieſem Jahre allerdings am 1. November. Die Reichsbank
habe immer auf dem Standpunkt geſtanden, daß der Reichsbank=
anteil
kein Spekulationspapier ſei, und ſie hoffe ihn durch die
Einführung der Abſchlagsdividende noch mehr aus der Sphäre
der Spekulation zu heben, die Erträgniſſe der Reichsbankanteile
müßten möglichſt ſtabil gehalten werden.
Die außerordentliche Generalverſammlung genehmigte ein=
ſtimmig
die Aenderungen des Bankgeſetzes vom 30. Auguſt 1924
und der Satzung der Reichsbank, nachdem Reichsbankpräſident Dr.
Schacht einige Erläuterungen dazu gegeben und Ausführungen
über die offene Marktpolitik gemacht hatte.
Aus dem Zentralausſchuß ſind ausgeſchieden Generaldirektor
Schmitt infolge ſeiner Berufung zum Reichswirtſchaftsminiſter,
Bankier Hirſchmann und Bankdirektor Kurt Sobernheim.
Neu in den Zenkralausſchuß gewählk
wurden: Wilhelm Börger, Treuhänder der Arbeit, Köln, Ban=
kier
Auguſt v. Finck, München. Bankdirektor Goetz, Dresdner
Bank, Berlin, Beauftragter für Wirtſchaftsfragen in der Reichs=
kanzlei
. Wilhelm Keppler, Berlin, Rechtsanwalt Dr. Meyer,
Direktor der Genoſſenſchaftsabteilung der Dresdner Bank, Berlin,
Kaufmann Nottebohm. Hamburg. Handwerkskammerpräſident
Spenglermeiſter Wilhelm Georg Schmidt, Wiesbaden.
Dr. Schachk über die offene Markkpolikik
der Reichsbank.
In ſeinen Ausführungen über die offene Marktpolitik der
Reichsbank führte Reichsbankpräſident Dr. Schacht u. a. fol=
gendes
aus:
Das Schwergewicht des Geld= und Kreditmarktes hat ſich
durch die kriſenhafte Entwicklung der letzten Jahre erheblich ver=
lagert
. Wer die Wochenausweiſe der Reichsbank verfolgt, muß
immer wieder auf die Erſcheinung ſtoßen, daß trotz aller kurz=
friſtigen
Kreditinanſpruchnahme der mannigfachſten Stellen der
Notenumlauf der Reichsbank relativ gleich geblieben iſt. Und in
einem Augenblick, wo die ganze Welt immer wieder ſchreit, daß
Deutſchland einer Inflation entgegentreibt, ergibt der ſtatiſtiſche
Nachweis, daß zwar in Frankreich, Belgien, Schweiz, Holland und
den Vereinigten Staaten der Zahlungsmittelumlauf zum Teil
nicht unweſentlich höher liegt als am Ende des Jahres 1929,
daß aber in Italien und Deutſchland das Gegenteil der Fall iſt.
Es zeigt ſich jedenfalls, daß die Kapitalbildung und die
Finanzierungsbereitſchaft innerhalb der deutſchen Wirtſchaft ge=
nügend
zureicht, um die Notenbank vor einer ungebührlichen In=
anſpruchnahme
zu bewahren. Jedoch iſt es kein wünſchenswerter

u gs d daeß ein Teil dieſer ſch ſtändig erneuernden kurzſfriſtigen
Finanzierung in den langfriſtigen Geldmarkt hinübergelenkt
wird. Hier ſprechen zwei Momente mit, einmal das Moment des
Vertrauens und zweitens das Moment der Technik. Was das
Vertrauensmoment anlangt, ſo läßt ſich mit Genugtuung feſt=
ſtellen
, daß die Stabilität der nationalſozialiſtiſchen Regierung
und die Stabilität der von ihr betriebenen Wirtſchaftspolitik die
größte Gewähr für die Sicherheit langfriſtiger Anlagen bietet.
Die Neuregelung des Bankgeſetzes greift nun das Problem von
dem zweiten Punkt, von der Technik aus, an, in dem es die Reichs=
bank
in den Stand ſetzt, für eine gewiſſe Stabilität des Kurs=
niveaus
der feſtverzinslichen Wertpapiere Sorge zu tragen. Die
langfriſtigen Schwankungen, die auf jedem Kapitalmarkt zu fin=
den
ſind, werden ſelbſtverſtändlich auch durch die Reichsbank nicht
abgeſchafft werden. Insbeſondere möchte ich hier gleich erwähnen,
daß die Herrſchaften, die die letzten Wochen vor dem Inkrafttreten
des neuen Geſetzes dazu benutzt haben ſollten, um die Renten ſpe=
kulativ
vorzukaufen zur Mitnahme von Kursgewinnen, keines=
falls
zu erwarten brauchen, daß ihnen die Reichsbank von mor=
gen
ab dieſe Kursgewinne ſicherzuſtellen hilft.
Kurzfriſtige Spekulationen auf dem Rentenmarkt werden nach
wie vor nicht Gegenſtand unſerer Vorſorge ſein. Aber durch eine
pflegliche Behandlung des Marktes auf längere Sicht glauben
wir, den Boden mit bereiten zu können, der das Hinüberfließen
von Beträgen aus den kurzfriſtigen in den langfriſtigen Markt
ermöglicht und fördert.
Eine direkte Kreditgewährung an das Reich oder andere
öffentliche Körperſchaften ſeitens der Reichsbank kommt auch in
Zukunft nicht in Frage. Das wäse keine Politik, des offenen
Marktes, ſondern eine Politik des geheimen Privatbüros. Die
Reichsbank weiß ſich aber mit der Reichsregierungg völlig einig,
daß ſolche dilettantiſchen Projekte nur dazu beitragen können, den
Kapitalmarkt ungünſtig zu beeinfluſſen, und daß ſie deshalb ab=
zulehnen
ſind. Erfreulicherweiſe mehren ſich die Anzeichen dafür,
daß unſer Wirtſchaftsleben durch die Maßnahmen der national=
ſozialiſtiſchen
Regierung eine nicht künſtliche, ſondern organiſch
wachſende Belebung erfährt. Wenn wir dieſe Belebung durch
eine organiſche Pflege des Kapitalmarktes unterſtützen, ſo wird
darin die ſicherſte Gewähr liegen, daß wir den Kampf gegen die
Arbeitsloſigkeit nicht vorübergehend, ſondern für die Dauer ge=
winnen
werden. In dieſem Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit hat
die heutige Ergänzung des Bankgeſetzes eine neue Waffe geſchmie=
det
. Wir werden dieſe Waffe zu gebrauchen wiſſen.
Produkkenmärkke.
Mainzer Produktenbericht vom 27. Oktober. Bei für Brot=
getreide
ruhiger für ölhaltige Futtermittel ſtetiger Tendenz
notierten (Großhandels=Einſtandspreiſe je 100 Kilogramm loco

Maleinſa Korotentige Ausnahlung) nord 23.50 ditd ſid.
23,0023,50, Weizenkleie fein 9,9010,00, dito grob 10.50, Rog=
genkleie
9,009,50 Weizenfuttermehl 10.7511,25, Biertreber
16,2516,50. Soyaſchrot 14 8015,00 Trockenſchnitzel 9.10.
Berliner Produktenbericht vom 27. Oktober. Die Preisgeſtal=
tung
am hieſigen Getreide=Großmarkt war heute nicht ganz ein=
heitlich
. Das Angebot in Brotgetreide erſchien etwas geringer,
da die Landwirtſchaft offenbar mit der Hackfruchternte beſchäftigt
iſt, und außerdem im nächſten Monat bekanntlich 1. RM. höhere
Feſtpreiſe zu erzielen ſind. Beſondere Anregungen vom Konſum
lagen zwar auch nicht vor, und die Exportnachfrage iſt gleichfalls
ruhiger geworden. Geſtrige Preiſe waren für Weizen und Roggen
zu erzielen, obwohl die Frachten verſchiedentlich wieder erhöht
ſind. Exportſcheine lagen auch etwas ſtetiger. Für Weizen= und
Roggenmehle zeigt ſich kleine Bedarfsnachfrage. Das Hafer=
angebot
iſt ausreichend, die Gebote lauten verſchiedentlich wieder
niedriger, jedoch erfolgen auf Untergebote nur wenig Zuſagen.
Gerſte in unveränderter Marktlage.

Obwohl die
ſammlung und i

Entſcheidungen auf der Reichsbankgeneralver=
in
der Montaninduſtrie, keine Ueberraſchungen

Ud deiſchten die ſiten Duie Wrnſiend ernals iu seile.
Verlaufe hielt ſich das Geſchäft in engſten Grenzen, das Fehlen
der zweiten Hand macht ſich immer wieder bemerkbar. Die Kurs=
entwicklung
war nicht ganz einheitlich, kleine Beſſerungen waren
aber in der Ueberzahl. Feſtverzinsliche Werte lagen im Zeichen
der Reichsbankgeneralverſammlung ebenfalls recht ſtabil. Die
Schwächewelle vom Vortage ſchien überwunden. Deutſche An=
leihen
waren bis zu ½ Prozent erholt. Auch Reichsbahnvor=
zugsaktien
erreichten mit 1015 wieder ihren Höchſtſtand. Von
Induſtrieobligationen ſind 6prozentige Kruppanleihe mit einem
Verluſt von 1½ Prozent zu erwähnen. Am Berliner Geldmarkt
machte ſich das Herannahen des Ultimos in einer weiteren leichten
Verſteifung der Tagesgeldſätze bemerkbar. Für erſte Adreſſen
mußten 4½ bzw. 458 Prozent angelegt werden. In Privatdis=
konten
ſowie auch Reichswechſel und Reichsſchatzanweiſungen hielt
ſich das Geſchäft in ziemlich engen Grenzen.
Die Frankfurter Börſe eröffnete zunächſt in ſehr ſtiller
und für Aktien in uneinheitlicher Haltung. Später war ſie jedoch
auf einigen Spezialgebieten etwas lebhafter. Die Kundſchafts=
aufträge
hielten ſich weiterhin in engſten Grenzen. Im Hinblick
auf die entſcheidenden Sitzungen beim Stahlverein und der
Reichsbank konnte man bei der Kuliſſe etwas Zurückhaltung be=
obachten
. Etwas lebhafteres Geſchäft war vor allem am Renten=
markt
für die variablen Werte feſtzuſtellen. Beſonders Neubeſitz
waren nach den Glattſtellungen vom Vortage gefragt und 35 Pfg.
höher, ferner konnten ſich Altbeſitz um 3 Prozent und ſpäte
Reichsſchuldbuchforderungen um ¼ Prozent erholen. Stahlver=
ein
=Bonds und Reichsbahn=Vorzugsaktien gewannen je ½ Pro=
zent
. Die Aktienmärkte ſetzten ſehr unregelmäßig ein, die Durch=
ſchnittsveränderungen
hielten ſich im Ausmaße von ½ bis 1 Pro=
zent
nach beiden Seiten. Der Verlauf lag bei ſtillem Umſatz wei=
ter
unregelmäßig, die Veränderungen noch beiden Seiten gingen
aber kaum über ½ Prozent hinaus. JG. Farben ſchwankten zwi=
ſchen
116¾ und 117½ Prozent. Chadeaktien waren um 1 RM.
erholt, ferner zogen Reichsbank. nachdem ſie vorübergehend 1 Pro=
zent
nachgaben, wieder auf den Anfangskurs von 159½ an. Der
Kaſſamarkt lag ſehr ſtill und im allgemeinen nur wenig verän=
dert
. Deutſche Anleihen und ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen
gaben ihre Anfangsgewinne reſtlos her. Am Pfandbriefmarkt
war es ruhig, und die Kurſe zeigten ſowohl für Gold= und Liqui=
dationspfandbriefe
als auch für Kommunal=Obligationen Abwei=
chungen
von höchſtens ½ bis ½ Prozent nach beiden Seiten letz=
tere
lagen jedoch überwiegend ſchwächer. Stadtanleihen blieben
gut behauptet, lediglich 6 Prozent Stadt Frankfurt wertbeſt. An=
leihe
von 1926 ging um 18 Prozent auf 67½ zurück, dagegen
waren Stadt Hanau von 1926 weiter geſucht und geſtrichen Geld.
Im Anſchluß an den ruhigen Verlauf der Mittagsbörſe war
auch die Abendbörſe faſt ohne Geſchäft. Die Kursveränderungen
waren auf allen Märkten geringprozentig, und viele Werte muß=
ten
ſich mangels Intereſſes mit einer Strichnotiz begnügen. Eini=
ges
Geſchäft beſtand nur in JG. Farben, die um ½ Prozent auf
117½ anzogen. Am Montanmarkt war die Zurückhaltung ſtark
ausgeprägt, da man erſt die Beſchlüſſe der Generalverſammlung
der Stahlvereinsgruppe abwarten will, ehe man neue Engage=
ments
eingeht. Das Rentengeſchäft war ebenfalls ſehr gering.
Frankfurter Börſe. Der Börſenvorſtand teilt im Anſchluß an
die Bekanntmachung vom 18. Juli 1933 mit, daß, nachdem nun=
mehr
der Pariſer Vertrag vom 22. April 1933 in Kraft getreten
iſt, die Notierungen für diejenigen türkiſchen Anleihen, deren
Inhaber dem Abkommen vom 22 April 1933 nicht beigetreten ſind.
mit Ausnahme der türkiſchen Bagdadbahn=Anleihe, mit Ablauf
des 31. Oktober 1933 an der Frankfurter Börſe eingeſtellt werden.
Hierunter fallen die Notizen der 4 Prozent Türk. Adminiſtra=
tions
=Anleihe von 1903, 4 Prozent Türk. konſol. Anleihe von 1890,
4 Proz. Türk. unifizierte Anleihe von 1903 und 1906, 4 Prozent
Türk. Anleihe von 1905 und 4 Prozent Türk. Anleihe von 1908
ſowie 4 Prozent Türk. Zoll=Obligationen von 1911 Serie 1 und

Türk. 400 Franc=Loſe.

Berliner Kursbericht
vom 27. Oktober 1933

Der Reichswirtſchaftsminiſter hat an die Deviſenbewirt=
ſchaftungsſtellen
folgende Anweiſung gegeben: Die Abſchreibung
von Akkreditiven, die Banken für deutſche Importeure geſtellt
haben, wird in der Praxis nicht einheitlich durchgeführt. So wer=
den
Akkreditivbeträge vielfach erſt bei der effektiven Zahlung
abgeſetzt, im allgemeinen neigen jedoch die Banken dazu, ſowohl
bei widerruflich als auch bei unwiderruflich gültigen Akkreditiven
den Betrag, auf den dieſe lauten, bereits am Tage der Eröffnung
abzuſchreiben. Im Intereſſe eines einheitlichen Verfahrens ordne
ich an, daß die Abſchreibung ſolcher Akkreditive auf den Genehmi=
gungsbeſcheid
künftig am Tage ihrer Eröffnung zu erfolgen hat.
Sofern im Falle eines Widerrufs einer nur teilweiſen Aus=
nutzung
oder einer Beendigung der Akkreditivſtellung die von dem
monatlichen Höchſtbetrag bereits abgeſchriebenen Beträge nicht
oder nicht in vollem Umfang in Anſpruch genommen worden ſind,
kann auf Antrag eine Uebertragung der nicht ausgenutzten Be=
träge
auf den nächſten Monat unter entſprechender Erhöhung des
Höchſtbetrages erfolgen. Die Höhe der nicht in Anſpruch genom=
menen
Beträge haben die Firmen durch eine Beſcheinigung der
betreffenden Bank nachzuweiſen. Die in Betracht kommenden
Banken ſind beſchleunigt zu verſtändigen.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die Kokserzeugung des Ruhrgebiets ſtellte ſich im September
d. Js. auf 1 380 613 To (täglich 46 020 To.), im Auguſt d. Js. auf
1 451982 To. (46 838) To.) und auf 1 191 628 To. (39 721 To.) iu
September 1932. Kokereien ſind auch Sonntags im Betrieb
Die Brikettherſtellung hat im September 1933 insgeſamt
242 407 To. betragen (arbeitstäglich 9323 To.) gegen 226 423 To.
(8386 To.) im Auguſt 1933 und 231 964 (8922) To. im September
1932. Die Beſtände der Zechen an Kohle, Koks und Preß=
kohle
(d. ſ. neben den auf der Halde (auch Zechenhäfen) liegen=
den
Mengen noch die in Türmen oder auf dem Löſchplatz befind=
lichen
bzw. die bereits in Eiſenbahnwagen oder Kähne verladenen,
aber noch nicht verſandten Brennſtoffe, einſchließlich Koks und
Preßkohle (letztere beide auf Kohle berechnet), ſtellten ſich Ende
September 1933 auf rd. 10,62 Mill. To. gegen 10,58 Mill. To. Ende
Auguſt 1933. Hierzu kommen noch die Syndikatsläger in Höhe
von 982 000 To. Die Geſamtzahl der angelegten Arbeiter
ſtellte ſich Ende September 1933 auf 212 321 gegen 210 080 Ende
Auguſt 1933 und 196 595 Ende September 1932. Die Geſamt=
zahl
der Feierſchichten wegen Abſatzmangels belief ſich im
September 1933 nach vorläufiger Ermittelung auf rd. 818 000.
Das entſpricht etwa 3,85 Feierſchichten auf einen Mann der Ge=
ſamtbelegſchaft
(4,40 im Auguſt 1933).
Die Zinkhüttenproduktion der Welt. Wie die Statiſtiſche Ab=
teilung
der Metallgeſellſchaft A.=G. mitteilt, iſt die Zinkhütten=
produktion
der Welt im Monat September bei 90 958 Tonnen
gegenüber 90 920 Tonnen im Auguſt 1933 und 65 957 Tonnen im
Monatsdurchſchnitt 1932 wieder um eine Kleinigkeit angeſtiegen.
Die Produktion in Aſien hält ſich bei 3000 (3000 bzw. 2966) Ton=
nen
unverändert; wenia Unterſchied beſteht auch in Afrika bei
1646 (1676) Tonnen. Die Erzeugung Auſtraliens beträgt ein=
ſchließlich
England 8434 Tonnen. Die Vergleichszahlen (ohne
England) betragen 4638 bzw. 4214 Tonnen. In Europa beläuft
ſich die Zinkhüttenproduktion auf 38 071 Tonnen ohne England
(41 980 bzw. 33 591 Tonnen einſchließlich England). Die deutſche
Produktion iſt bei 4469 (4528 bzw. 3498) Tonnen gegenüber dem
Vormonat etwas zurückgegangen.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Der Reichsverband des Deutſchen Weinhandels brachte auf
ſeiner Führerſitzung zum Ausdruck daß der Weinhandel auf
Grund des Geſetzes über den vorläufigen Aufbau des Reichsnähr=
ſtandes
zu dieſem gehört, daß aber über die Form ſeiner Einglie=
derung
noch keine bindenden Beſchlüſſe vorliegen.
Der Margarineinduſtrie iſt vom Reichsminiſter für Ernäh=
rung
und Landwirtſchaft ein Zuſatzkontingent von 60 000 Zentnern
Margarine bewilligt worden.
Das Geſchäftsjahr 1932 der Solinger Geſenkſchmiede Engels,
Rauh u. Co. A.=G. ſchließt mit einem Neuverluſt von 165 000 RM.
ab, ſo daß ſich ein Geſamtverluſt von 350 000 RM. ergibt. Der
Verluſt ſoll durch Herabſetzung des Aktienkapitals auf 400 000
RM. gedeckt werden.
Die anhaltende Stille und die nachlaſſenden Preiſe auf dem
weſtfäliſchen Schrottmarkt haben die Deutſche Schrottvereinigung
veranlaßt, mit ihren Verkaufspreiſen auf den Stand von Mitte
September zurückzugehen.
Der Londoner Goldpreis beträgt am 27. Oktober für eine
Unze Feingold 131 sh 2 4 86,7012 RM., für ein Gramm Fein=
gold
demnach 2,78751 RM. Zu dieſem Preiſe wurden 100 000
Pfund umgeſetzt, die wahrſcheinlich nach dem Kontinent gingen.

Deviſenmarkt
vom 27. Okiober 1933

Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u. /
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. 6.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi 1
Deutſche Cont. Gas

Miefe
42.
50.50
9.75
15.
10.375
16.
120.25
10.
52.625
129.125
101.25

Me
Elektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelf. Bergw.
Geſ. f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen 9
Phil. Holzmann
Lali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Orenſtein & Koppel

Mac
78.
117.
45.50
72.50
77.50
52.50
55.50
108.
50.125
67.375
50.125
33.875
26.

eee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb.Maſch.
Baſalt Linz
Ber. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch.
Vogel Telegr. Draht
Wanderer=Werke

18.-
45.75
149.
14.25
30.625
106.
14.50
65.25
10.25
62.
45.50
74.

Helſingfors
Wien.
Prag
Budapeſt
Sofig.
Holland
Oslo
Kopenhagen.
Stockholm.
London
Buenos=Aires
New Yor!.
Belgien

Italien

Paris

Währung
100 finn. Mk.
100 Tſch. Kr.
100 Bengö
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen.
100 Kronen
1 2.Sta.
1 Pap. Peſo
1 Dollar.
100 Belga Is
100 Lire.
100 Franes 1

5.o29
100 Schilling/48.05 48.15
12,41
3.0a7
169.28
66.33
68.08
13.20
0.883
2.797
58.44
22.10
16.41

en
5.841
12.43
3.053
169.62
66.47
58.99 159.11
68.22
13.24
0.967
2.503
5a.56
22.14
18.45

Schweiz
Spanien
Danzig
Japan
Rio de Janeiro
Jugoſlawien
Portugal.
Athen
Iſtambu
Kairo
Kanada
Urugnah
Fsland
Tallinn (Eſtl.)

Rigg.

Bährung Geldſ 100 Franken ſon. z2 100 Beſetas 35.08 100 Gulben en. 72 1 Yen 0.796 ol1 Milrei= 0.227 100 Dinar 5.285 100 Escudos 12.69 100 Drachm. 2.398 1 türk. 4 1.276 ſt ägypt. 4 13.58 I t eangd. Doll. 2.742 1 Goldpeſo 7.339 100 isl. Kr. 59.79 5 100 eſtl. Kr. 72.93 100 Lats 75.92

Brie!
81.38
35.16
81.68
0.798
0.229
5.*05
12.71
2.400
1.980
13.62
2.748
1.301
9.91
73.07
76.08

Surafäster ang Kartokarbant Bariftast, Bildft Mr ättscher Banr
Frankfurter Kursbericht vom 27. Oktober 1933.

Geee
Gr. IIp. 1934
. . 1935
.. 1938
. 1937
. 1938
GruppeI
6%0 Dtſch. Reichsan!
v. 27
6%
5½%Intern.,v.30
69 Baden. . v. 27
62 Bahern. v. 2,
68 Heſſen... v. 29
68 Preuß. St. v. 28
6% Sachſen.. v. 27
62 Thüringen v. 27
Dtſch. Anl. Auslo=
ſungsſch
. 4. Ab=
löſungsanl
.. . . .
Dtſche. Anl. Ablö=
ungsſch
. (Neub.
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
....
6%Baden=Baden
6%Berlin. .v.24
69 Darmſtadt ...
620 Dresden. v. 26
620 Frankfurt a. M.
Schätze v. 29
v. 26
62Mainz
6%Mannheimv. 27
6% München v. 29
6%Biesbaden v.28
62% Heſſ. Landesbk.
Goldoblig
5½% Heſſ. Landes=
Syp.=Bk.=Bignid.

100.25
94:).
86
80
I.
871.
99.25
91
86.5
90.5
91.5
86.5
101.5
88
86.7

79.25
12.7
7.9
745
78

73.
Nas
82.25
80
87
81.5

E

Pe
Hyp.=Bk. Liqu.
Kom. Obl. ... ..
68 Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6% Goldoblig
62 Landeskomm.=
Bk. Grozentr. f.
Heſſchldobl.R. 11
R. 12
390
82Kaſſ. Landeskrd.
Goldpfbr. . .
8% Raſſ. Landesbk.
5½% Liqu. Obl.
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöf. Anl!
-AuslSer
AuslSerlk
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
6%Berl. Hyp. Bk
5½% Lig.=Pfbr.
6% Frkf. Hhp.=Bk.
5½% Lig. Pfbr.
Golboblig.
8% Frkf. Pfbr.=Bk.
5½% Lig.=Pfbr.
6% Mein. Hyp.=Bk.
5½% Lig. Pfbr.
6% Pfälz. Hyp.=Bk.
5½% Lig. Pfbr.
62 Rhein. Hhp. Bk.
5½% Lia. Pfbr.
6%
Goldoblig.!
6% Sädd. Bod.,
Cred.=Ban! ....
5½% Lig. Pfbr.
6% Württ. Hyp.=B.

86
28.25
84.5

79.5
88.25
88
87.75

74.75
94
12.25
87.5
88.5
88
87.5
81.25
87.5
88.25
87.5
857:*
80.5
89,
88
88:1,
86
90.5
92,5

W
62 Dt. Linol. Werke
18% Mainkrw. v. 26
168 Mitteld. Stahl
16% Salzmannck Co.
6% Ver. Stahlwerkel
6% Voigt & Häffne
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2. Inbeſt.)
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4½%
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49
3.5
3.75
3.9
3.9
73
28.75
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40
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33
40
115.5
84.25
64.5
81.25

69.75
73.25
158
100
98
45.75
107.75
10
10.5

68

[ ][  ][ ]

Samstag, 28. Oktober 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

MIeilMeT der dede
12)

Nr. 299 Seite 13

Die Tſingtauer verfolgen mit gemiſchten Gefühlen Karolas Wand=
ing
. Nennen es einen neuen Flirt nach beſonderem Syſtem. Freund=
haft
lächelt man. Ihr häufiges Beiſammenſein fällt auf, gibt Anlaß
1 Klatſchereien, von denen nur die beiden Beteiligten nichts ahnen.
Selbſt Tſchintung betrachtet die häufigen Beſuche des Arztes unter
orwurfsvoll geſenkten Lidern mit aufſteigendem Mißtrauen. Und in der
ineſiſchen Dienerwohnung im Hinterhaus wird über die beiden ebenſo
itereſſiert geklatſcht wie in den eleganten Salons der Deutſchen.
Und doch iſt nur Freundſchaft zwiſchen den beiden.
Immer ſind es die Menſchen, die unſere Gefühle und Handlungen
ach eigener Minderwertigkeit oder Abwegigkeit beurteilen, die Vorſehung
ſielen und Schickſal werden.
Ein Flirt. Warum nicht, belacht Gerhard Janſſen im Klub
eſe Freundſchaft ſeiner Frau. Damit findet er vor ſich ſelbſt das Recht
igene Wege zu gehen.
Augenblicklich iſt er von überaus großem Arbeitseifer beſeſſen. In
ürze will er einen Europatrip antreten. Vorher hat er unendlich viel
u erledigen.
So merkt er kaum, daß er von Tag zu Tag wertvolles Terrain in
er Achtung ſeiner Frau einbüßt. Ganz andere Dinge hat er im Kopf.
Seine Frau. Bah, das iſt etwas Sicheres. Im Teegeſchäft aber gibt
3 augenblicklich Konjunkturſchwankungen von beträchtlichem Ausmaß.
da heißt es aufpaſſen, den Kopf zuſammenhalten. Im geeigneten
Koment kaufen und abſtoßen. Dieſe Kriſen ſind gefährlich und gewinn=
ringend
, je nachdem.
Er hat Glück gehabt in letzter Zeit. Das Gold rollt, ein großer Teil
4 avon auf eigenes Riſiko in ſeine Taſche, auch iſt er prozentual an den
roßen Geſellſchaftsumſätzen beteiligt. Noch ein paar Jahre und er iſt ein
emachter Mann, kann in die Heimat zurück, ſich zur Ruhe ſetzen.
Bei dem Gedanken lacht er über ſich ſelbſt. Nichts ſcheint ihm bei
iner regſamen Natur unwahrſcheinlicher und furchtbarer als tatenloſe
Intätigkeit oder unproduktives Schaffen.
Im Gegenteil nährt er im Stillen die Hoffnung, ſeinen Vater durch
ene geſchäftlichen Erfolge zu mponieren und dennoch eines Tages die
öremer Firma J. Gerhard Janſſen, Sohn, zu übernehmen. Nicht um=
onſt
hat er die letzte Bilanz nach Bremen geſchickt. Der Widerhall iſt
ticht ausgeblieben, denn die Beredſamkeit klarer Zahlenreihen iſt dem
Lonzul am beſten verſtändlich und imponiert ihm am meiſten. Er iſt
mmer ein kühler Rechner geweſen. Nun hat die Realität der Zahl gewirkt
ind die Zuneigung des Vaters neu erweckt.
Die Höhe ſeines ſelbſtverdienten Einkommens hat den Konſu lver=
nlaßt
, den Sohn zu bitten, ihn bei Gelegenheit ſeiner Anweſenheit in
1remen etc. pp. aufzuſuchen. Das Diktat hat er ſogar eigenhändig
nterzeichnet.
Gerhard weiß, wie ſchwer dem alten Herrn der Schritt gefallen iſt.
Herzlichkeit oder Liebe hat er nicht erwartet. Das ſind Waren, die
er Konſul lebenslänglich, von ſeiner Jugend abgeſehen, als unnützen

(Copyright by Verlag Alfred Bechthold, Braunſchweig.)

Roman
von P. Wild
(Nachdruck verboten.)

Ballaſt gemieden hat, und der Sohn iſt viel zu vertraut mit den ver=
ſchrobenen
Wunderlichkeiten des alten Herrn, mit der herbſchroffen Art,
um die ſo nüchtern ausgeſtreckte Friedenshand nicht zu ergreifen.
Wo der erſte Schritt getan iſt, ahnt er den folgenden. Sein alter
Herr wird ihm den Wiedereintritt in die Firma anbieten, und ein Nein
ſeinerſeits wäre eine nie gutzumachende Dummheit. Doch mahnt er
ſich ſelbſt zur Voſicht. Der alte. Herr darf ihn nicht zum zweiten Male
mit ſeiner Selbſtherrlichkeit umfeſſeln.
Vater und Sohn ſtehen einander gegenüber.
Zwei Schritte geht ihm der alte Herr in der gewohnten ſtockſteifen
Haltung entgegen.
Guten Tag Gerhard.
Guten Tag Vater, wie geht es dir?"
Danke, es geht. Hatteſt du eine gute Überfahrt?
Kein Wort berührt das Geweſene. Sie knüpfen ein Geſpräch an,
als hätten ſie geſtern erſt voneinander Abſchied genommen. Mit dieſem
Übergehen vergibt ſich ihr beiderſeitiger Stolz nicht das geringſte.
Die Spannung iſt gelöſt.
Altgeworden der Alte, ſchlohweiße Haare, ein paar Kummerfalten
um den Mund und die Schläfen recht eingefallen, überlegt Gerhard ſtill.
Famos herausgemacht der Junge. Dunnerlittchen. Ein Prachtkerl
geworden. Tja, eine friſche Briſe um die Naſe wirkt Wunder. Nur nicht
immer die Beine unter Vaters Tiſch ſtellen. Sieht gut aus, ein echter
Janſſen, ſtellt der Alte dagegen feſt.
Die hörbare Unterhaltung klingt ſehr anders.
Kapitän Schneiders läßt dich ſchön grüßen, Papa.
Schneiders, mit dem biſt du gefahren. Tia. Ein famoſer Kapitän.
Nur der Grog. Seefeſte Miſchung. Windſtärke 11, wirft auch den Stärkſten
um. Bitte, reicht er dem Sohn die Zigarrenkiſte.
Immer dieſelbe Marke, Papa. Von drüben mitgebracht?
Lächelnd greift der Junge zu.
Danke, reicht dem Vater aufmerkſam ein Zündholz, erſt als der
Alte etwas umſtändlich ſeine Importe in Brand geſetzt hat, bedient er
ſich ſelbſt.
Bin von Natur konſervativ, werds wohl bleiben, lächelt er ein
ſtockſteifes Lächeln.
In ſeiner trockenen Art erzählt er dem Sohn. Zwiſchen Perſonen
und Dingen ſchiebt er gewohnheitsmäßig Zahlen, wie man heute pſycho=
analytiſche
Annahmen als erklärendes Beiwerk einer Perſönlichkeit gibt.
Sinngemäß iſt das Syſtem, außerordentlich einfach. Je nach der Dicke des
Portefeuilles, der Zahl der Nullen hinter der Vorzahl des Vermögens,
ſchwankt die Balance ſeiner Hochachtung.
... tia, und da wäre die Amalie Schorn, noch immer ledig. Ne
gute Million achtmalhunderttauſend, davon ein Viertel in mündelſichern
Konſols. Eine ſchmucke Deern . . . Schade, ſeufzt er in Erinnerung an

Gerhards Abweiſung, ohne ſie zu berühren. Ruhig ſpinnt er ſein Garn
weiter.
Taugt nichts, wenn die Weiber nicht heiraten, am wenigſten wenn
ſie ſoviel Geld haben. Kriegen ihre Verrücktheiten. Sie hat nach dem Tode
des Senators die Firma übernommen. Nicht pro forma. Praktiſch. Tia.
Sowas hat in Bremen noch nie eine Dame der Geſellſchaft getan.
Schickt ſich das etwa?
Verſteht dieſe Amalie denn etwas vom Geſchäft?
Das iſt es ja gerade, erboſt der Alte. Tja. Klug iſt ſie, leider. Die
würde ſich ſelbſt übers Ohr hauen, wenn ſie Gelegenheit dazu fände.
Iſts die Möglichkeit?
Tja. Die regiert. Haben in der Firma alle Angſt vor dem Chef.
Verſchrobenes Weibsbild. Moderne Lektüre. Den Kopf voll Reformen.
Ein vernünftiger Mann hätte ihr die längſt ausgetrieben. Ach ſo . . ."
tja, das wäre auf den Mann angekommen, erinnert er ſich der heiklen
Vergangenheit.
So lenkt er ab.
Tia, und du biſt alſo verheiratet, blinzelt er Gerhard an. Dieſe
einige Jahre alte Neuigkeit entlockt Gerhard ein ſchlichtes:
Ja, Papa.
Iſt immer gut. Tja. Eine vernünftige Heirat bringt ſolidere Ge=
danken
. Sag mal. Tja, nicht wahr, mit der Firma wäre alſo alles wieder
in der Reihe.
Keiner außer dem Sohn würde aus dieſen wunderlichen Worten die
Tatſache herausfinden, daß der alte Herr offiziell Gerhards Enterbung
rückgängig gemacht hat, und ſein Eintritt in die Firma erwünſcht iſt.
Doch er kennt den alten Herrn.
Ja, klingt es im gleichen unbewegt trockenen Ton zurück.
Zorn iſt in dem Alten. Der Junge könnte doch ein wenig Freude
oder Dankbarkeit darüber zeigen, daß er alles ſo großmütig wieder in
Ordnung gebracht hat. Schließlich iſt es keine Kleinigkeit, Erbe von
J. Gerhard Janſſen, Sohn, zu ſein oder nicht. Aber das iſt es. Der
Janſſenſche Dickkopf duckt ſich nicht.
So wird ſeine Stimme, wenn möglich, noch trockener, als er fort=
fährt
:
Tja, ſchön. Und wann kommſt du nach Bremen?
So einfach wie du dir das denkſt, iſt es für mich nicht.
Wieſo. Es iſt ſelbſtverſtändlich. Ich werde älter. Mit der Leber
ſtimmt es auch nicht recht. Ich will auch einmal etwas Ruhe haben,
Immer ſitze ich allein vor der Arbeit und Verantwortung.
Stevens, unſer alter Prokuriſt iſt doch bei dir, Papa.
Tia, ſtimmt ſchon. Doch fremde Leute ſind fremde Leute, beharrt
er eigenſinnig. Alſo wann kommſt du?"
Zunächſt muß ich genau wiſſen, woran ich bei dir bin, Papa. Vor
meiner Abreiſe hat meine Firma mir einen neuen langjährigen Kontrakt
angeboten."
Haſt du ihn angenommen? in ſeltener kaum gehemmter Haſt
kommt die Frage von des Konſuls Lippen.
Ich wollte ihn bei meiner Rückkehr mit den Herren beſprechen."
Sieh mal an denkt der alte Herr halblaut, brillant heraus=
gemauſert
, will den eigenen Vater den Preis ſteigern.
An und für ſich iſt das ein Gebaren, das ihm wirkliche Hochachtung
abnötigt.
(Fortſetzung folgt.)

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Montag, den 30. Oktober, 20 Uhr, im Großen Haus
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Am Donnerstag, den 2. Novemb. 1933
abends 8.30 Uhr, findet im Clublokau
Reſtaurant Gutenberg eine 12932
außerordentl. Hauptversammlung
ſtatt Tagesordnung: Vereinigungs=
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Mitglieder zu erſcheinen. Der Vorſtand.

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Darmſtadt ehrt den deutſchen Kampf=
flieger
Hauptmann Oswald Boelcke
Gedenkfeier
auf dem Flugplatz Darmſiadt, Böllenfalltor,
am Sonntag, 29. Oftober 4933.
Programm:
8½ Uhr vormittags:
Antreten der am Aufmarſch teilnehmenden Forma=
tionen
vor der Feſthalle (Klein. Exerzierplatz Rheinſtr.)
9½ Uhr vormittags:
Abmarſch von dem Kleinen Exerzierplatz, Rheinſtr.,
nach dem Flugplatz Darmſtadt, Böllenfalltor.
Nach Ankunft auf dem Fluggelände:
Muſikſtück: König Heinrichs Aufruf und Gebet aus
Tohengrin . . . . . . . . . von Richard Wagner
Anſprache des Flieger=Untergruppenführers Haupt=
mann
a. D. Waſſung.
Muſikſtück: Flieger empor! . . . . von Buder.
An ſprache des ehem. Kriegsfliegers, ſetzigen Keiten=
führers
u. ſtellvertr. Landesgruppenführers Stamer
von der Landesgruppe VII Südweſt.
Ich hatt einen Kameraden, eine Strophe.
geſpielt vom Muſikzug.
Gedächtnisrede für den Kampfflieger Haupimann
O. Boelcke, gehalten von Leutn. d. R., Pfr. Dr. Bergér.
Deutſchlandlied, 1. Strophe.
Horſt=Weſſellied, 1. Strophe.
Während der Feier kreiſen üb. d. Flugplatz 5 Maſchinen
Rückmarſch der Teilnehmer durch die Heinrichsſtraße
nach dem Paradeplatz, dort Auflöſung.
Daran anſchließend, etwa von 12½ Uhr an, Stand=
konzert
des Muſikzuges der Flieger=Untergruppe 3
Heſſen=Darmſtadt, auf dem Adolf=Hitlerplatz,
unter Leitung des ehem Regts.=Kapellmeiſters vom
Inf.=Regt. 168, Offenbach, Kgl. Muſikdirektors Pagel.
Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen. Deutſche
Jugend, Freunde der deutſchen Fliegerei, ehrt
den Deutſchen Flieger und nehmt an der Feier
auf dem Flugplatz Darmſtadt, Böllentalltor, teil!
Beflaggt Eure Häufer!

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Gegen Belohng. ab=
zug
.: Wilhelminen=
ſtraße
43. parterre.

[ ][  ]

Regie: Kurt Bernhard
In den Hauptrollen:
Ollyv. Flint, Paul Hartmann, Gustav Gründgens,
Elga Brink, Attile Hörbiger, Otto Wernicke u. a.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Eamstag, 3. Hitober uagz

Heute deutsche Uraufführung!

Das packendste dramatische Filmwerk
des Jahres!

Heute zum erstenmal

Heute und folgende Tage.

Nach dem vlelgelesenen, berühmten Roman
von Kellermann.

Magda Schneider
Hermann Thimig

und Szöke Szakall

das Dreigespann des echtesten Humors in der lustigen
Tonfilm-Operette

Heinrich George

in dem spannenden deutschen

Kriminal-Tonfilm:

Bentebsaag m.it

Ein unerhörtes Drama auf einem
Schleppkahn, in dessen Frieden
der finstere Dämon der Weltstadt
Berlin einbricht . . . . Berlin
mit all den Schattenseiten einer
Großstadt.

R

Vorher: Das reichhaltige
Beiprogramm.

Beginn: 3,45, 6 und 8,20 Uhr.

Leonhard
AAtz
22 Rheinstr. 22

Glück über Nacht

Beſſunger Turnhalle
Heidelbergerſtraße 131
Samstag, den 28. d8. großes

Ruf 3409
A


Schlachtrest

mit Konzert. Sonntag, den 29. Konzert.
An beiden Tagen ausgeführt von der
Landes=Polizei=Kapelle Bus au. (12999

Kraat
ſchneidet Frau Bech=
tel
, Mackenſenſtr. 20
(früher Waldſtr.).

Kraut wird einge=
ſchnitt
. Schubkegel,
Stiftſtraße 52.

Regie: Max Neufeld
Ein heiter beschwingter Tonfilm, ein Potpourri reizender
Einfälle, von flottestem Tempo erfüllt und mit einer
Reihe ausgezeichneter Schlager gewürzt.
Ein Fllm für frohe Stunden.
Vorher:
Das bekannt gute Beiprogramm.

Sonntag u. folgende Tage
Heuke, abends 8½ Uhr 13049
Kurzes Gastspiel
der weltberühmten italienischen Clowns

Beginn: 3.45, 6 und 8.20 Uhr

Ein Sensatlons-Flimwerk von ungeheurer Dramatik, phan=
tastisch
in seinen Ausmaßen, voll Szenen
(V.13053
von monumentaler Wucht.

Im erstklagsigen Beiprogramm!
Die neueste Ufa-Tonwoche.

Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr.

Hammer’s Café
und Weinrestaurant

Ke
bill. zu verkaufen.
Orangerieſtr. 32, I.

2 . Kücheneinrich=
tungen
prsw. z. vk.
Herdweg 95. Gth

Städt. Akademie für Tonkunst
Blisabethenstraße 56
Darmstadt,
Fernruf 5500 (Stadtverwaltung).
Leitung: Oito Krebs.
Eintritt jederzeit.
Im Hauptfach nur Einzel-Unterricht
Freie Wahl des Lehrers und der Unterrichtszeit.
Unterricht an Kinder und Erwachsene zur Pflege
guter Hausmusik, sowie berufliche Aus-
bildung
in allen Fächern der Musik. (st. 12756
Auskunft jederzeit.

OiTaehliie

mit eigenem großen deutschen
Varieté-Programm

Vorverkaufsstellen: Verk.-Büro
und Hluso de Waal, Vel. 389,
SA. SS. Studenten Preisverg.

RESTAURANT

(13050

Heute Konzert
Nachts geöffnet! (13042b

Wo tanzen wir heute u. morgen?
Matürlich wieder im
Hotel zur Post
am Hauptbahnhof
wo die Tanzfläche am schönsten ist
und die
belieble Hauskapelle die neuesten Schlager spiell."

Pension Leherhif Rel Peſolerk.
bietet ernolungsuchenden Gasten behos!
Aufenthalt auch für die Wintermonate. Un=
mittelbare
Waldesnähe, erhöhte Lage am
Neckar,herrl. Spaziergänge, Zentralh, Liege
balle 4Mahls.,a. W. Dlät. Pensionspr. 4.- an
b.läng Aufenth.n. Vereinb. Prosp.a, Wunset
(144a)

Eine ganz grode Munderbare
Erslauftührung

Ein beglückendes
Kunstwerk von ei-
genem
Reiz m. dem
neuesten und herr-
lichsten
Liebespaar

Dichtung und Regie:
PaulFeios

A
sehönsten ü bestenkilmedesJahre
ein Film wie er sein s

MeinnteiUn
VUGEND-VORSTELLUNG
Tom Mix in
Die Coldmive von Santa Paxi

Ecke Mleder-Ramstädter- und Klesstraße.
Samstag, den 28. und Sonntag, den 22. Oktober 1933, jeweils abends 8 Uhr
Großes Herbstfest
Lokalitäten: Stimmungsvoll dekoriert! / Musik:
Kapelle Armonica‟, Leitg. G. Spatz./Gesangs-Einlagen
Iles einmal zum HERBSTFEST bel REHBERGER!

Heute abend: Has im Topf mit Kartoffelklößen!

Großes Haus 19.30 bis vor 22.30
Heſſiſches
Hauptm. R6

Landestheater

Samstag
28. Oktober 1933

Außer Miete

Kleines Haus 19.30 bis geg. 21.30

Zar und Zimmermann
Komiſche Oper von Albert Lortzing
Preiſe 0.705.50 Mk.

Der tolle Hund
Luſtſpiel von E. E. Niebergall
Preiſe 0.50, 1 und 1.50 Mk.

Voranzeige! Städt. Saalbau groß. Saal

Sonntag, 29. Okt. u. Montag,
50. Oktober, abends 8 Uhr,

Dayr. Bierfest Konzert u. Tanz


K

Alexanderstr. 12o Jeden Samstag u. Sonntag
Konzert und Tanz 13045
Gemütl. u. gutgebeizle Räume, mäß. Preise. Eintritt frei!

CaféHaldesruf
Heute u. morgen abend Gesellschafts-Tanz.

Italieniſche Lehre=
rin
empf. ſich für
Unterricht u. Über=
ſetzungen
. Ang. u.
178 Gſchſt.

Radio-

Geräte. Die
neueſten
Modelle.
Sehr günſt.
Teilzahlung.

Boßler

Darmſtadt
Ludwigsplatz 3.
Fernſprech. 2140.

Hintennen

Eliſabethenſtraße 23
(Rückgebäude des Reſtaurant Bender)

Täglich bis 3 Uhr nachts

Stimmungs=
Konzert

Wein

Bier

Kaffee (Kleine preiſe)

Zwei deutsche
Steicnmaschinen
zeigen im Erdgeschoß wie die
guten 2X2 gestrichten Herren-
Sochen hergestellt werden.

Herren-Socken

Wolle plattiert
grau, braun oder schwarz.

Paar 0.78

Reine Wolle"
grau, schwarz oder kamelhaarfarbie

Paar

Reine Wolle, 2X2 gestrickt
grau, schwarz oder kamelhaarfarbig, Paar 1.25,

Schweißwolle
nicht einlaufend, nicht filzend

Paar

Kinder-Strümpfe

Wolle plattiert, beige sort.
Gr. 13 Paar
Gr. 46 0.75, Gr. 79 0.98, Gr. 1012 1.10.

Reine Wolle, beige sort.
Gr. 13 Paar
Gr. 46 0.95, Gr. 79 1.25, Gr. 1012 1.45.
12993

TAIIOL

vermit