Einzelnummer 10 Pfennige
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Adter
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Bezugspreis:
Bel wöchentliſch 7maligem Erſcheinen vom 1. Otiober
bis 31 Oſtober 2.— Reſchemari und 20 Pfennig
Ab=
tragegebühr, abgeholt 2.— Reſchemark, durch die
Agenturen 2.20 Reichsmarf frei Haus. Poſtbezugspreis
im Okt, ohne Beſtellgeld monatlich 2,60 Reſchemart.
Nchterſcheinen einzelner Nummern infolge höherer
Hewalt berechtigt den Bezlieher nicht zur Kürzung des
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Frantfurt a. M. 4301
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſfattet.
Nummer 294
Montag, den 23. Oktober 1933.
196. Jahrgang
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21 mm breite Zelle im Kreiſe Darmſſadt 23 Reichspfg.
Fſnanz=Anzeigen 35 Reſchspfg. Rellamezelle 192 mm
breit) 2Reiſchsmart Anzeigen von auswärts ssReichspfg.
Finanz=Anzeigen 30 Reſchspfg. 92 mm breite
Rellame=
zeiſie 3— Reſchemarkt. — Im Falle höherer Gewalt,
wie Krieg. Aufruhr, Streſt uſw., erliſcht ſede
Verpſich=
tung auf Erfüllung der Anzeigenaufräge und Leiſtung
von Schadenerſatz. Beil Konfurs oder gerſchtiſcher
Beſ=
treſbung ſäll ſeder Rabat weg. Banſtonto Dentſche
Bank und Darmſtädter und Nationalbank.
Der Fahrer an der Peftelatashane.
Rieſen=Kundgebung vor der Kehlheimer Befreiungshalle. — Reichskanzler Adolf Sitler betont den Friedenswillen
und die Ehrliebe des geeinten deutſchen Volkes. — Aufgabe und Gelübnis der SA.
Das deutſche Volk iſt nicht kriegslüſtern. Im T die Zeil, da das Ausland noch damit rechnete.
Am Wahrzeichen deutſcher Einigkeit.
Kehlheim, 22. Oktober,
Die Feier an der Befreiungshalle bei Kehlheim am
Sonn=
tag war durch herrliches Herbſtwetter begünſtigt. Die Stadt
Rehlheim war reich geſchmückt. Faſt die ganze Bevölkerung war
unterwegs. Die feſtlich geſchmückte Befreiungshalle ſelbſt bot
von weitem einen prächtigen Anblick.
Fanfarenklänge verkündeten gegen 11 Uhr die Ankunft des
Führers mit ſeinem Gefolge. In dem Gefolge befanden ſich
außer den Perſönlichkeiten, die bereits an der Feier in
Regens=
burg am Samstag teilgenommen hatten, der Reichsführer der
SS., Himmler, und der baheriſche Kultusminiſter Schemm.
Unter den lebhaften Heilrufen der Bevölkerung begrüßte der
Führer die Ehrengäſte. Nachdem die Muſik den „Einzug der
Götter” von Richard Wagner geſpielt hatte, hielt
Skabschef Roehm
eine Anſprache, in der er zunächſt den Führer begrüßte. Es ſei
die gleiche Stätte, an der vor 70 Jahren ein wahrhaft deutſcher
König, ein weitſchauender und hochherziger Fürſt dem deutſchen
Volke ein Wahrzeichen ſeiner Einigkeit gegeben habe, die Stätte,
an der vor 20 Jahren die deutſchen Bundesfürſten dem
deut=
ſchen Volke den Bunde der Einigkeit beſiegelt hätten. Heute
ſtänden an dieſer Stätte Kämpfer der SA. als Vertreter der
geſamten SA. Deutſchlands, um ihrem Führer ein Zeichen für
die Ewigkeit zu übergeben, ein Zeichen, das dem deutſchen
Volke für alle Zeiten als das Shmbol der Freiheit, der
Ge=
ſchloſſenheit, der Treue und Einigkeit voranleuchten ſoll. Mit
dem Gelöbnis der Treue bis zum Tod und einem Sieg=Heil auf
den Führer ſchloß die Rede.
Darauf hielt der
Führer Adolf Hitler
folgende Anſprache:
„Mein Stabschef. meine SA.=Männer,
deutſche Volksgenoſſen!
Es gibt in Deutſchland wohl kaum ein Bauwerk, das mit
mehr Recht das Zeichen der deutſchen Erhebung trägt, als das
Denkmal der Freiheitskämpfer.
Dieſes Denkmal iſt für uns ein Symbol deſſen,
nigs Dir ſt iufen Kanuf affeler.
Ein Volk, ein Reich, einen Willen!
Was vor vielen Jahrzehnten das Ziel des Strebens
deuf=
ſcher Männer und Frauen geweſen iſt, ſcheint ſeiner endlichen
Verwirklichung entgegenzugehen dank dem Kampf, dem Opfer
und der Arbeit unzähliger Deutſcher aus allen Lebensſtänden
und Lebensſchichten. Das neue Reich iſt geboren worden aus
dem Volk ſelbſt heraus, und ſo ſoll in der Zukunft dieſer
Tempel ein Heiligtum des deutſchen Volkes ſein. Das
Hoheits=
zeichen des neuen Reiches ſoll ſymboliſch zum Ausdruck bringen,
daß er nicht nur der Vergangenheit, ſondern auch der
Gegen=
wart und der deutſchen Zukunft geweiht iſt. In dieſem Sinne
wollen wir an dieſer Stätte gemeinſam das Heil ausbringen
auf das, was war, auf das was iſt und auf das was ſein
wird, weil es ſein muß: Auf unſer deutſches Volk. Unſer
deut=
ſches Volk und Deutſches Reich Sieg=Heil.”
Nach dem Deutſchlandlied begab ſich der Führer in
Beglei=
tung des Reichsſtatthalters, General Ritter von Epp, und des
Stabschefs Röhm allein in das Innere der Befreiungshalle, wo
er einen rieſigen Lorbeerkranz für die Gefallenen niederlegte,
während die Muſik das Lied vom „Guten Kameraden”
in=
tonierte
Nunmehr betrat der Führer die oberſte Plattform der
Befrei=
ungshalle und hielt folgende bedeutſame Rede: „Meine SA.,
deutſche Volksgenoſſen! Wenn wir dieſes Feſt der Erinnerung
feiern, dann ſind wir uns deſſen bewußt, wie viel Blut, einſt
fließen mußte, wieviel Leid ertragen wurde, um damals die
Vor=
ausſetzungen zu ſchaffen für die ſpäter vollzogene Einigung der
deutſchen Stämme und deutſchen Staaten. Es iſt die Erinnerung
an ſo große Opfer, die uns an einem ſolchen Tage den Ernſt der
Feier berechtigt werden läßt und uns fernhalten muß von einem
oberflächlichen Hurra=Patriotismus. Gerade wir, die wir ſelbſt
wiſſen, wie entſetzlich und ſchwer die Anforderungen ſind, die er
an ein Volk ſtellt, wir ſind vielleicht am beſten berufen, in der
deutſchen Geſchichte oberflächlichen Hurra=Patriotismus und
wirk=
liche, tiefinnere Verbundenheit mit dem eigenen Volk
auseinan=
der zu halten, tiefinnere Verbundenheit mit ſeiner Geſchichte, mit
ſeinem Erleben, mit ſeinem Recht, zu leben. Indem wir uns
fern=
halten von dieſem oberflächlichen Patriotismus, können wir auf
der anderen Seite um ſo mehr für uns in Anſpruch nehmen, für
das Lebensrecht unſeres Volkes einzutreten. Die Welt hat ſich
in=
folge 15jähriger trauriger Vertretung der deutſchen
Lebensinter=
eſſen angewöhnt, das deutſche Volk nicht richtig zu ſehen. Schwache
Regierungen verwechſelte man mit dert deutſchen Volk.
Unſicher=
heit, Halbheit und Unentſchloſſenheit ſchienen die Merkmale
die=
ſes unſeres Volkes zu ſein. Wir ſind uns deſſen bewußt, daß es
nicht leicht iſt, dieſes falſche Bild wegzunehmen und der Welt
klarzumachen, daß das deutſche Volk ſelbſt nichts gemein hatte mit
jenen, die kaum Gefühl für Ehre beſaßen. (Stürmiſcher Beifall.)
Daß das deutſche Volk dieſes Gefühl beſitzt, und daß es ſich mit
denen verbunden fühlt, die in der Vergangenheit für die Ehre der
Nation eingetreten ſind.
Gegeiel, nel es den Fieden fef. anif
es für ſein Lebensrechk und krikk für die
Voraus=
ſehungen der Eriſtenz unſeres 65-Millionen=
Volkes ein.
Deutſchland und das deutſche Volk haben keinen Grund, einen
Krieg zu wünſchen, um die Ehre der Nation, die Ehre ſeiner
Män=
ner und ſeiner Soldaten wieder herzuſtellen. Unſer Ziel iſt, unſer
Volk wieder glücklich zu machen, indem wir ihm das tägliche Brot
ſichern.
Eine ungeheure Arbeit! Und die Welt, ſie ſoll uns in Ruhe
laſſen. (Stürmiſcher Beifall.) Wir wollen, nichts als unſere
Ruhe und unſeren Frieden, um arbeiten zu können. Und die Welt
ſoll wiſſen, daß für dieſe Arbeit die ganze Nation zuſammenhält,
Mann für Mann und Weib für Weib, bis hinunter zur Jugend.
Sie, meine SA.=Kameraden, ſind beſonders lebendige Zeugen für
dieſen Willen, denn Ihr freier Wille ſchließt Sie zu dieſer
Ge=
meinſchaft zuſammen, in der nicht theoretiſch, ſondern praktiſch die
Volksgemeinſchaft ihren Ausdruck findet, eine große Gemeinſchaft
gegenſeitiger Hilfe, gegenſeitiger Unterſtützung. Sie ſind die
Ga=
ranten nicht nur für die Gegenwart, ſondern auch für die deutſche
Zukunft, und niemand hat daher auch mehr Recht, vor dieſem
Tempel anzutreten, als Sie.
Wenn die Geiſter der Erſchlagenen von den
deutſchen Freiheilskämpfen wieder lebendig.
würden, dann würden ſie keine Sekunde
ſchwan=
ken, ſondern heuke ſofort ihren Plakz zwiſchen
uns nehmen.
Was Ihnen vorſchwebte, ſchwebt auch uns vor. Wir wollen
ver=
wirklichen, was auch ſie wollten, ein Volk, ein Deutſches Reich.
Wir gehen einer ſchweren Zeit entgegen, und es iſt
notwen=
dig, daß ſich jeder Deutſche deſſen bewußt iſt. Wenn wir unſer
Volk ernähren wollen, bleibt uns kein anderer Weg als der, den
wir eingeſchlagen haben. Jemand muß in Deutſchland kommen,
der ſagt: Den Frieden wollen wir, aber Entehrung lehnen wir ab.
Wir erklären der Welk eindenkig:
Wenn Ihr uns in Euren internationalen Konferenzen ſehen
wollt, wenn Ihr uns in Euren Völkerbund haben wollt, dann, nur
dann, wenn Ihr uns als Volk anerkennt. (Stürmiſcher Beifall.)
Wir ſind jederzeit bereit, Verträge zu unterzeichnen, dann,
wenn ſie für uns erfüllbar ſind und wenn ſie für unſer Ehrgefühl
erträglich ſind. Verträge, die weder erfüllbar noch ehrenhaft ſind,
unterſchreiben wir nicht. (Toſender Beifall.) Bei Diktaten
wir=
ken wir nicht mit. Dafür, daß wir uns unſerer Geſchichte nicht zu
ſchämen brauchen, iſt auch dieſer Platz hier ein lebendiges
Zeug=
nis. Wir wollen den Frieden, aber die Welt muß auch wiſſen,
daß auf die Dauer dieſe ewige Diskriminierung und Entehrung
unſeres Volkes von uns nicht ertragen wird. (Stürmiſcher
Bei=
fall.) Denn ebenſo wie in dem Willen zum Frieden ſteht in der
Entſchloſſenheit zur Vertretung der nationalen Ehre, das ganze
deutſche Volk hinter ſeiner Regierung.
Die Welt ſoll nicht glauben, daß in Deutſchland heute noch
irgendeine Organiſation, irgendeine Partei Verbündete derer
ſind, die glauben, über die deutſchen Lebensrechte und über die
deutſche Ehre einfach hinweggehen zu können. Sie wird ſehen, daß
Leufſcen denſcen Higen ufäinen
ur=
bei iſt und daß ſie niemals wiederkehrk.
Dafür ſoll dieſe Bewegung ein ewiger und Jahrhunderte
dauern=
der Garant ſein. Dieſe Bewegung wird für alle Zeiten Träger
der geiſtigen und Willenseinheit der deutſchen Nation ſein, und
niemals mehr wird ſich in der deutſchen Geſchichte wiederholen,
was in der Vergangenheit uns ſo tiefes Leid gebracht hat, daß
un=
zählige Verblendete in der Stunde der größten Not dem Gegner
mehr glaubten als dem eigenen Volk. Daß wir uns hier zum
er=
ſten Male treffen vor dieſem Tempel der deutſchen Einigkeit, iſt
auch dafür ſymboliſch. Für die Zukunft wurde er errichtet, und
was ſeinerzeit viele Jahrzehnte vorauseilte, iſt heute Wirklichkeit
geworden. Das deutſche Volk ſchließt ſich heute zu einer Einheit
zuſammen.
Es iſt unſere Lebensaufgabe, eine Organiſation zu erhalten,
die der Garant dafür iſt, daß dieſe Einheit niemals mehr verloren
geht. Indem wir uns dafür mit aller Leidenſchaft einſetzen, treten
wir am beſten ein für den Frieden der Welt.
Es gibt keine beſſere Garantie für den Frieden, als die
fang=
tiſche Einheit der deutſchen Nation. Was kann ein
Millionen=
volk, zuſammengepreßt auf einer engen Grundfläche mit einer
zerſtörten Wirtſchaft, mit Millionen vernichteter Exiſtenzen und
Millionen von Arbeitsloſen, was kann ein ſolches Volk anderes
wollen, als arbeiten, um wieder empor zu kommen? Sind Sie in
den kommenden Monaten und Jahren hart und entſchloſſen, treu
und zugleich diſzipliniert, kennen Sie kein anderes Ziel, als
Deutſchland wieder glücklich und damit wieder frei zu machen,
kein anderes Ziel, als den Millionen unſerer Volksgenoſſen
wie=
der ihre Ehre zurückzugeben. Unſere Hoffnung wird dann
er=
füllt werden. Das iſt aber uns allen klar: Ein Leben ſo wie
in den letzten 15 Jahren iſt auf die Dauer für unſer Volk genau
ſo wenig erträglich, als es für ein anderes Volk erträglich wäre.
Sie haben viele, viele Jahre im Innern einen ſehr harten
Ent=
ſchluß durchhalten müſſen. Trotz Verfolgungen und
Unterdrückun=
gen haben Sie durchgehalten. Folgen Sie mir in den
kommen=
den Jahren genau ſo treu und genau ſo diſzipliniert, wie in den
früheren Jahren, dann wird das Ringen auch um unſer
Lebens=
recht in der Welt erfolgreich ſein. Es wird dann in der Welt
ſich immer mehr die Ueberzeugung durchſetzen, daß hier ein Volk
lebt, das nichts anderes will als Frieden und Gerechtigkeit.”
(Stürmiſcher, langanhaltender Beifall.)
Nach dem Deutſchlandlied nahm
Stabschef Roehm
nochmals das Wort und führte aus: „Der Führer hat uns
ſo=
eben die Weiſung gegeben, wie wir uns in der jetzigen Zeit zu
verhalten haben. Und der Mann, deſſen Entſchluß von ganz
Deutſchland mit Jubel aufgenommen worden iſt, ſichtbar die Ehre
des deutſchen Volkes zu zeigen, ſoll wiſſen, daß er ſich in allen
Lagen auf uns verlaſſen kann. Wir werden als ſeine getreueſten
Soldaten unſere Pflicht erfüllen und ſeinen Befehl befolgen und
als ſeine getreueſten Kämpfer dem ganzen Volk als
National=
ſozialiſten vorleben, was er von uns fordert. Wir werden die
Tugenden, die die SA. groß gemacht haben, gerade in der
jetzi=
gen Zeit am eifrigſten pflegen: Eiſerne Diſziplin und auf der
anderen Seite treueſte Kameradſchaft bis zum Tode.
So lautet unſer Gelöbnis: Als Kämpfer der SA., SS. und
des Stahlhelms die getreueſte Gefolgſchaft des Führers zu
ſein, der ſich bedingungslos auf uns verlaſſen kann.
Brauſend ſtimmte die Maſſe das Horſt=Weſſel=Lied an, das
z die überaus eindrucksvolle Feier beendete.
Zum deutſchen November!
Gauleiter Sprenger
vor ſeinen Unkerführern:
Heſſen=Naſſau zur Friedensſchlacht bereit!
APG. Die verantwortlichen Amtswalter und
Unter=
führer aller Sondergliederungen der geſamten
nationalſozia=
liſtiſchen Bewegung des Gaues Heſſen=Naſſau waren am Sonntag
zu einer einmaligen Arbeitstagung für den 12. November
zuſammenberufen worden. Trotzdem der Termin nur ſehr
kurz=
friſtig angeſetzt werden konnte, bot dieſe ſtolze Tagung ein
gran=
dioſes Bild der Stärke und Diſziplin des rhein=mainiſchen
Nationalſozialismus.
Die unermüdlichen Träger der gewaltigen Organiſations= und
Propagandakraft der NSDAP. im Rhein=Maingebiet empfingen
vom Gauleiter Reichsſtatthalter Sprenger zunächſt eine
grund=
ſätzliche Entwicklung der politiſchen Lage und im Anſchluß daran
die entſcheidenden Anweiſungen für die Vorbereitungen des erſten
wieder wahrhaft deutſchen Novembers. Der Gauleiter konnte mit
berechtigtem Stolz und unter lebhafteſter Zuſtimmung auf die
vorbildlich geſchloſſene Verbundenheit der
Par=
tei und ihrer Sondergliederungen hinweiſen, die
ſo=
wohl untereinander wie mit der Führung den unerſchütterlichen
Kern wahrſter Volksgemeinſchaft verkörpere. Seine Worte
feſtig=
ten die in ſolchen Tagungen immer zu erlebende begeiſterte Be=
reitſchaft zu einer harten, bei Tag und Nacht einſatzbereiten
Ent=
ſchloſſenheit. Die verſammelten Männer brachten das ihrem
Gau=
leiter einmütig und ſpontan zum Ausdruck in einem gemeinſamen
feierlichen Treuegelöbnis.
In dieſer ſtolzen Weiheſtimmung konnten nun die für den
Wahlkampf beſonders verantwortlichen Hauptabteilungsleiter des
Gaues ihre grundſätzlichen Sonderanweiſungen geben. So ſprachen
zu den Amtswaltern, Unterführern und den Führerinnen der
Frauenſchaften, des „Roten Hakenkreuzes” und des B. d. M.
Gau=
organiſationsleiter Mehnert, Adjutant Heyſe,
Gaupropa=
gandaleiter Müller=Scheld und Gau=Preſſeamtsleiter
Wo=
weries.
Nach dem begeiſterten Treuegelöbnis auf den Führer
Deutſch=
lands beſchloß der gemeinſame Geſang des Heſſen=Naſſau=
Kampf=
liedes dieſen machtvollen Auftakt zum großen Volksbekenntnis an
die Welt. Der Eindruck, den dieſe aus einer nüchternen
Arbeits=
tagung zu einem ſtolzen Appell des unbedingten Willens zur
natio=
nalen Ehre gewordene Kundgebung bei allen Teilnehmern
hinter=
laſſen hat, berechtigt zu der Hoffnung, daß der Gau Heſſen=Naſſau
ſeine ſchon ſeither ſtets beſonders beachtlichen Erfolge am 12.
No=
vember noch weiter übertreffen wird. Die kraftſpendende Wirkung
dieſer Frankfurter Tagung wird ſich ſchon heute über das ganze
rhein=mainiſche Gebiet, von Stadt zu Stadt, von Dorf zu Dorf,
und dann von Haus zu Haus übertragen, wird den unbändigen
nationalſozialiſtiſchen Freiheitswillen zum einmütigen Verlangen
des ganzen geeinten deutſchen Volkes machen und der Welt am
12. November zum erſten Male das neue deutſche Volk zeigen,
wie es im neuen Reich zu werden beginnt.
Seite 2 — Nr.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Aus der Landeshauptſtadt
Montag, 23. Oktober 1933
Darmſtadt, den 23. Oktober 1933.
Die Sammelwagen kommen!
Die Spenden (getragene Kleidungsſtücke, Schuhe, Wäſche,
Bettzeug, Möbel und ſonſtiger Hausrat) werden dieſer Tage
ab=
geholt. Es iſt Pflicht jedes einzelnen, den bedrängten
Volks=
genoſſen ſo zu helfen, wie es in ſeinen Kräften ſteht. Jeder
ein=
zelne muß für die Allgemeinheit opfern, denn Gemeinnutz geht
vor Eigennutz.
Die Abholung der Spenden wird vorgenommen durch Wagen
(Kraftwagen oder Pferdefahrzeuge) der Heſſiſchen Schutznolizei,
die gekennzeichnet ſind durch Plakate mit der Aufſchrift „
Winter=
hilfswerk des deutſchen Volkes 1933/34‟. Die Sammlung wird
angekündigt durch Signale. Es wird gebeten, die
bereitgehal=
tenen Gegenſtände an den Wagen zu bringen.
Montag, den 23. Oktober 1933: Nördliche Martinsſtraße,
Mathildenſtraße, Rückertſtraße, Heinrichsſtraße (obere), Hochſtr.,
Hoffmannsſtraße, Grüner Weg. Nieder=Ramſtädter Straße,
Moſerſtraße.
Dienstag, den 24. Oktober: Roßdörfer Straße,
Soder=
ſtraße, Erlenweg, Frankenäckerweg, Hicklerſtraße, Wilhelm=Jäger=
Straße, Gabelsbergerſtraße, Heinrich=Fuhr=Straße (öſtlich der
Hei=
denreichſtraße, Heidenreichſtraße, Inſelſtraße (ſüdlich der
Soder=
ſtraße), Beckſtraße (ſüdlich der Soderſtraße) Gervinusſtraße (
ſüd=
lich der Soderſtraße), Wienerſtraße (ſüdlich der Soderſtraße),
Stiftsſtraße (ſüdlich der Soderſtraße), Teichhausſtraße (ſüdlich der
Soderſtraße), Kiesſtraße (öſtlich der Nieder=Ramſtädter Straße).
Bekannkgebungen des Perſonalamkes.
Das Perſonalamt des Heſſiſchen Staatsminiſteriums gibt
be=
kannt:
Zu Polizei=Verwaltungsoberſekretären wurden ernannt die
Verwaltungspraktikanten Hans Vogel und Philipp
Hill=
gärtner zu Darmſtadt, mit Wirkung vom 1. Oktober 1933.
Der Heinrich Jäger in Offenbach a. M. iſt mit Wirkung
vom 1. Oktober 1933 ab mit der Wahrnehmung der Geſchäfte eines
Polizeikommiſſars beauftragt worden.
Hefſiſches Landestheater.
24. Oktober Anf. 19½, Ende 23 Uhr. A 5.
Der Kaufmann von Benedig. Preiſe 0.50—4.50 M
25. Oktober Anf. 19½, Ende 22½ Uhr. B 5.
Fürſt Jgor.
Preiſe 0.70—5.50 Kleines Haus Dienstag
24. Oktober Anf. 20, Ende 22½ Uhr. D. Bühne K Zuſatzm. 12
2. Vorſt. Aleſſandro Stradella, Pr 0.80—4.50 Mittwoch
25. Oktober Anf. 20—22½ Uhr D. Bühne O 2 Gr. I—TV
Töchter Ihrer Exzellenz. Preiſe 0.70—3.80
Heſſiſches Landestheater. Die Woche vom 22. bis 28.
Okto=
ber bringt im Heſſiſchen Landestheater bedeutende Werke in
Neu=
einſtudierung, wie Wiederholung: Am Dienstag, den 24. Oktober,
findet im Großen Haus die Premiere von „Kaufmann von
Venedig ſtatt. Die Inſzenierung von Heinz Stieda (
Bühnen=
bild: Edward Suhr a. G.) hat die ſhakeſpeariſche Weltbuntheit in
Farbe, Form und Ton plaſtiſch gemacht. Ein buntes Spiel in
Venedigs Schönheit und Leichtigkeit iſt mit allen künſtleriſchen
Mitteln geformt worden. Alle Leidenſchaft im Raſſenkampf und
Haß des Juden Shylock (geſpielt von Joſef Keim) findet farbigen
Glanz und Liebesrauſch zu ausgleichendem Gegenſatz. Des Lebens
Ernſt und Heiterkeit findet gleichmäßig geziemenden Platz:
Schau=
ſpieler, wie Luiſe Franke=Booch, Beatrice Doering, Edith Wien,
Hannsgeorg Laubenthal. Jochen Hauer, Erich Schudde. Hans
Baumeiſter, Hellmuth Hinzelmann uſw., geben ihr beſtes Können
zum Gelingen dieſer erſten Shakeſpeare=Aufführung dieſer
Spiel=
zeit. — Im Kleinen Haus dirigiert die romantiſche Oper von
Flotow „Aleſſandro Stradella” zum erſten Male
Beppo Geiger. Die Inſzenierung von Heinrich Kuhn (
Büh=
nenbild Elli Büttner) hat aus dieſem Werk von Flotow einen
ge=
nußreichen Abend gemacht. Mitwirkende: Maria Reining
Hein=
rich Kuhn, Eugen Vogt, Heinz Schlüter. Eine weitere
Wieder=
holung findet am Donnerstag, den 26. Oktober ſtatt. — Der
wei=
tere Wochenverlauf bringt Wiederholungen der Oper Fürſt
Jgor” am Mittwoch, den 25. Oktober, und Freitag, den 27. Okt.,
und im Kleinen Haus Sigmund Graffs Schauſpiel Die
Heim=
kehr des Matthias Bruck”. — Das Wochenende wartet
mit einer Sondervorſtellung zu billigen Preiſen im Rahmen
un=
ſerer Volksvorſtellung auf, mit Lortzings Oper „Zar und
Zim=
mermann . — Es ſei nochmals darauf hingewieſen, daß für
alle auswärtigen Theaterbeſucher die
Sonntagsfahr=
karte auch Mittwochs Gültigkeit hat.
Bereinsführer=Tagung der 9.T.
Mänrmftadt.
Die Turner geloben dem Volkskanzler unverbrüchliche Treue!
Geſtern verſammelten ſich die Vereinsführer der Deutſchen
Turnvereine zur Jahrestagung im Turnhauſe der Turngemeinde
1846 in Darmſtadt. Wenn auch die Tagung zunächſt inneren
Ver=
einsfragen gegolten haben mag, ſo war ſie aber auch gleichzeitig
abgeſtellt auf die großen politiſchen Ereigniſſe des Jahres, die
nicht ſpurlos an dem Beſtehen der Deutſchen Turnerſchaft
vorübergingen und auch nicht vorübergehen konnten und
kön=
nen. Dies kam bereits in den Ausführungen des nunmehrigen
Kreisleiters Tbr. K. Roth zur Eröffnung der Tagung zum
Aus=
druck, die darin gipfelten, daß auch die Turnerſchaft am
12. November in unverbrüchlicher Treue hinter
dem Führer ſtehen wird.
Mit dem Turnerliede „Ein Ruf iſt erklungen” war eine ſchöne
Ueberleitung geſchaffen zu den Ausführungen des
Bezirksdiet=
warts Tbr. K. Hauff, der in einer Vorleſung aus deutſchem
Schrifttum beſonders auf das Wirken und Schaffen eines Friedr.
Ludw. Jahn hinwies, der ſchon vor mehr denn 120 Jahren den
Turner mit in die großen Ereigniſſe hineinſtellte. Tbr. Dr.
Conrad begrüßte die Anweſenden namens der Turngemeinde
1846, die als Gaſtgeber wieder zur Tagung ihr Turnhaus zur
Verfügung ſtellte. In größerem Umfange verbreitete ſich hierauf
ein Vertreter der „Allianz” über Verſicherungen, die zugunſten
der Vereine ihren Abſchluß finden könnten. Von den zunächſt zur
Ausſprache geſtellten Fragen und Forderungen kam zum großen
Teil die übergroße Beſteuerung der Turnhallen und Turnplätze
zum Ausdruck. Auch gab vielfach die Ausſprache das Verhältnis
der D.T. zur SA. und den politiſchen Verbänden kund. Die
For=
derungen der Turnerſchaft gehen dahin, daß der Betrieb der
Turn=
vereine nicht geſtört werden dürfe. Ein gutes Verhältnis zu
ſchaf=
fen, begründet durch Gemeinſchaftsarbeit und gemeinſchaftliche
Ziele, ſei Aufgabe der Vereine, die auch reſtlos erfüllt werden,
ſo=
weit man andererſeits auf volles Verſtändnis ſtoßen wird. Mit
dem Liede „Volk ans Gewehr” konnte der erſte Teil der Tagung
beſchloſſen werden. Das alte Kampflied „Turner auf zum Streite‟,
und wieder goldene Worte aus Jahns Schrifttum leiteten den
zweiten Teil der Tagung ein, der insbeſondere das Verhältnis
„Turnerſchaft und Preſſe” ſowie „Vereinskultur bei
Veranſtal=
tungen” uſw. behandelte. In den weiteren Verhandlungen kam
immer wieder zum Durchbruch, daß die Arbeit der
Tur=
nerſchaft ſtets abgeſtellt iſt auf Dienſt am Volke.
Die Neugliederung in der Turnerſchaft bedingt auch Aenderungen
im jetzigen Gebiet, da einige Vereine aus dem ſeitherigen
Ver=
bande ausſcheiden und eingegliedert werden in einen neuen Kreis.
So erhält das ehemalige Gebiet des Main=Rhein=Gaues die
Be=
zeichnung „KreisDarmſtadt” im Verbande des Main=Rhein=
Bezirks, der ſich jetzt aus dem jetzigen Kreis Darmſtadt, Kreis
Unter=Taunus, Groß=Frankfurt, Kreis Offenbach und Kreis
Oden=
wald zuſammenſetzt. Ueber Dietarbeit, klärte Bezirks=Dietwart
Tbr. Hauff in längeren Ausführungen auf und betonte die
gei=
ſtige Arbeit, die nunmehr die Turnerſchaft zu leiſten habe. Mit
großem Beifall wurde die zur Abſendung an Volkskanzler Adolf
Hitler gelangende Entſchließung aufgenommen, die folgenden
Wort=
laut hatte: „Dem Führer Dank für Entſcheidung vom 14. Oktober!
Geloben unverbrüchliche Treue und Gefolgſchaft. Main=Rhein=Bezirk
D.T. K. Roth.” Mit dieſem Treubekenntnis konnte der
Kreis=
führer Thr K. Roth die Tagung der Vereinsvertreter, die
über=
aus gut beſucht war, ſchließen. Unter Abſingen des Deutſchland=
und Horſt=Weſſel=Liedes trennte man ſich, für einige eine
Tren=
nung aus trautem Kreiſe bedeutend, aber eins fühlten ſie doch,
der Geiſt iſt und bleibt derſelbe auch im neuen Verbande.
Winker-Ausgabe 1933
ist erschienen.
Preis 70 Pfennig
Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken,
Bahnhofs-
buchhandlung und Geschäftsstelle, Rheinstraße 26
— Miſſionsvortrag. Es wird nochmals hingewieſen auf den
Vortrag, den Herr Inſpektor Huppenbauer von der Baſler
Miſ=
ſion heute (Montag) abend um 8,15 Uhr in der Stadtkapelle
halten wird über das Thema „Der neue Tag in Afrika.
Der Eintritt iſt frei für jedermann.
Nachſendung von Poſtſendungen. Wer in die Lage kommt,
ſich ſeine Poſtſachen nachſenden laſſen zu müſſen, tur gut daran,
zu dem Nachſendungsantrag für das ſeitherige Zuſtellpoſtamt die
amtlichen Formblätter zu benutzen. Dieſe ſind an den
Poſtſchal=
tern und von den Briefträgern zu erhalten. Die Verwendung
der amtlichen Formblätter gewährleiſtet die pünktliche
Nach=
ſendung.
Neuer Aufgabenkreis für die heſſiſche
Berwalkungs=
akademie.
Das kommende Winterſemeſter.
Die Heſſiſche Verwaltungsakademie Darmſtadt=Mainz ſteh
mit dem Beginn des Winterhalbjahres 1933/34 vor einem neuen
Turnus des Studienplans, der in ſechs Semeſtern die für die
Beamten wichtigſten Gebiete des öffentlichen und bürgerlichen
Rechts und des Wirtſchaftslebens behandeln wird. Der Anfang
dieſes neuen Abſchnitts fällt in das denkwürdige Jahr des
An=
fangs des Dritten Reiches. Damit iſt der Verwaltungsakademie
eine Aufgabe geſtellt, deren Bedeutung von denen, die lernen
und lehren wollen, nicht hoch genug eingeſchatzt werden kann. Der
neue deutſche Staat, den die nationalſozialiſtiſche Bewegung und
die nationale Revolution unter der Führung von Adolf Hitler
geſchaffen haben, iſt in ſeinem Geiſte, ſeinen Grundlagen und
ſei=
nem weiteren Aufbau zu erfaſſen, im ganzen und im einzelnen
auf den Gebieten des Rechts und der Wirtſchaft, die von der
Akademie den Beamten des Staates und der Gemeinden in
Lehre und Uebungen vorgetragen werden ſoll. Das deutſche
Volk, ſein Führer und die nationalſozialiſtiſche Bewegung tragen
das Dritte Reich. Die Hingabe der Beamten an den
nationalſozialiſtiſchen Staat muß dafür bürgen, daß
das deutſche Volk ſeinen Platz an der Sonne zurückgewinnen, daß
die Not von Volk und Reich behoben werden kann. Die Beamten
trifft, indem ſie in ihrem Teil und ein jeder Einzelne an ſeinem
Teil dieſen neuen Staat dem Volke zu vermitteln haben, die
Ver=
antwortung dafür, daß ſie, durchdrungen vom Gedankengut der
nationalſozialiſtiſchen Bewegung, dem Führer ihr Aeußerſtes
geben zur Erreichung des Ziels, das er ſich geſetzt hat. Die
Ver=
waltungsakademie will dazu beitragen, was in ihren Kräften
ſteht.
Niemals ſeit dem Beſtehen der
Verwaltungs=
akademien in Deutſchland war ihre Aufgabe ſo
groß und ſo dringend wie heute; wir müßten
heute dieſe Einrichtung gründen, wenn wir ſie
nicht hätten.
Der neue Staat bringt neues Recht, in das die Beamten
ein=
zuführen ſind, ebenſo wie in die neuen Wege und Ziele,
die ſich für Wirtſchaft und Geſellſchaft eröffnen.
So=
lange und ſoweit aber die Reformen noch nicht durchgeführt ſind,
iſt der bisherige Stoff, doch im Geiſte der neuen Zeit,
vorzu=
tragen, und es ſind die ſchwierigen praktiſchen Fragen
der Uebergangszeit zu erörtern. Der neue
national=
ſozialiſtiſche Staat legt Gewicht nicht nur auf eine gediegene
fach=
liche Ausbildung der Beamtenſchaft, ſondern fordert vor allem
auch eine charakterliche Bildung des Beamten und deſſen
Er=
ziehung zur opferfreudigen Hingabe an die Volksgemeinſchaft,
Die Studienpläne der Verwaltungsakademien erfahren daher
eine Erweiterung: Zu den Vorleſungen und Uebungen über
Rechts= und Staatswiſſenſchaft treten als
Sonderveran=
ſtaltungen Vortragsreihen über nationalpolitiſche
Erziehung.
Von der Geſamtſtundenzahl jedes Semeſters dürften etwa
zwei Drittel auf die Vorleſungen über Rechts= und
Wirtſchafts=
wiſſenſchaften und ein Drittel auf die Vorleſungen über die
vor=
erwähnten Lehrgegenſtände entfallen. Daneben werden noch
Einzelvorträge über wichtige allgemeine und einzelne
Fragen und vor allem Sondervorträge führender
National=
ſozialiſten über die Einwirkung nationalſozialiſtiſcher
Welt=
anſchauung auf Recht, Wirtſchaft und Volk ſtattfinden.
Die Vorleſungen beginnen anfangs November. Nähere
Mit=
teilungen unter Bekanntgabe des Vorleſungsplanes folgen in
Kürze. Die Anmeldungen zum neuen Lehrgang ſind an die
Ge=
ſchäftsſtelle der Heſſiſchen Verwaltungsakademie Darmſtadt,
Pan=
kratiusſtraße 4 I, ſchriftlich einzureichen. Jede weitere Auskunft
wird durch dieſe Stelle gerne erteilt.
— Sprache, Sprechbildung, Schrift. Im neuen Deutſchland
erfreuen ſich Sprache, Sprechbildung und Schrift beſonderer
Pflege, und dafür iſt es höchſte Zeit. Wir müſſen uns auf unſer
ſprachliches Eigentum beſinnen, auf unſere ſprachlichen Wurzeln
und Heimatgründe, zumal ſie neben der nationalen Kunſt die
vornehmſten Zeugen unſerer Vergangenheit ſind. Herr
Ober=
ſtudienrat Pickert wird an 8 Abenden ſchlechtes und
gutes Deutſch vorführen und an 4 Abenden die völkiſche
Bedeutung der deutſchen Schrift darzutun. Herr
Ober=
ſtudienrat Pickert iſt ein begeiſterter Verfechter der
Sprachreini=
gung und der Entfaltung des ſprachlichen Ureigentums. Herr
Lehrer Hilsdorf wird in ſchuliſchen Uebungen das Innere
und Aeußere der Sprache pflegen; eine nicht minder wichtige
Angelegenheit. Rechtſchreibeübungen wird er vornehmen
und einen Lehrgang: Wie verbeſſere ich meine
Hand=
ſchrift? — Der Ruf nach Sprechpflege und
Sprech=
bildung iſt heute lauter als je. Die Volkshochſchule hat
hier=
für den Lektor an der Wolfgang=Goethe=Univerſitat, Herrn F. K.
Roedemeyer, gewonnen, der ſeine Aufgabe in
geſundheit=
licher, ſittlicher und künſtleriſcher Hinſicht erledigen wird. Herr
H. H Krumb wird in zwei Abteilungen ſich mit Sprechbildung
befaſſen, für Anfänger und Fortgeſchrittene. Die
Veranſtaltun=
gen beginnen alle in der erſten Woche unſerer Lehrgänge ab 30.
Oktober. Wie alle anderen ſind ſie in der erſten Woche öffentlich.
— Volkshochſchule. Fräulein Irmgard Pätzold, die bei
uns Gymnaſtik nach der Günther=Schule erteilt, gibt
Mitt=
woch einen Werbeabend in der Turnhalle der
Viktoria=
ſchule. Sie beginnt um 19.30 Uhr für Anfänger (wer ſich gleich
einreihen will, bringe entſprechende Kleidung mit) und um 20.30
Uhr für Fortgeſchrittene. Eintritt frei.
* Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. — 22. Oktober.
„Die Meiſterſinger von Nürnberg”
Oper von Richard Wagner.
Keinen beſſeren Abſchluß konnte die Reichswerbewoche des
deutſchen Handwerks finden, als durch dieſes Meiſterwerk, das,
ein Preislied auf die Kunſt wie aufs deutſche Handwerk,
gleich=
zeitig als Typus der deutſchen Oper ſchlechthin gelten muß. Das
iſt beſte, wertvollſte Koſt für uns Deutſche aller Stände, heute
und morgen, Hochgenuß für Laien und Zünftige. Es ſpendet wie
ein Jungbrunnen immer aufs neue Kraft, Stolz und Freude
an deutſchem Weſen.
Der ſtimmungsvolle Abend im übervoll beſetzten Hauſe
wurde durch einen Vorſpruch des Präſidenten der Heſſ.
Hand=
werkskammer Müller eingeleitet, der in begeiſterten Worten
Adolf Hitler als den Meiſter feierte, in deſſen Geiſt Kunſt und
Handwerk zu neuer Blüte emporgeführt werde.
Die Aufführung war gut und hatte großen Erfolg.
Spiel=
leitung und Bühnenbild bewährten ſich. Im Mittelpunkt ſtand
die Meiſterleiſtung unſeres Johannes Biſchoff, klaſſiſch
im Stil, von ſtärkſtem Format, vorbildlicher Spannkraft,
er=
ſtaunlicher Frifche ſeines ſtimmlichen Materials. Da gibts nichts
zu tadeln, kein Wort des Lobes iſt zuviel; was bleibt iſt
Be=
wunderung und Freude.
Joachim Sattler iſt nun auch als Walter Stolzing zu
hoher muſikaliſcher und ſtimmlicher Reife gediehen. In der
Dar=
ſtellung geraten ihm die Züge reichlich groß und breit. Das liegt
daran, daß er ſich zum ſchweren Helden ausgewachſen hat und
für den Walter allzumächtig wirkt. So iſt es an allen Bühnen,
an denen der erſte Heldentenor die Rolle ſingt, die vom Meiſter
doch wohl leichter gedacht iſt. Sattlers Leiſtung an ſich wird
hierdurch nicht im mindeſten angetaſtet. Sie war großzügig
an=
gelegt und glänzend durchgeführt. Ja es gelang ihm heute, der
ſonſt leicht etwas blaſſen Geſtalt männliche Züge zu verleihen,
die ihr ſehr zuſtatten kamen. Einen ſchönen Erfolg verdiente
ſich auch Charlotte Krauß als Eochen, obgleich ſie keinen
Evchentyp hat, und im Format ſtets klein bleibt. Aber ihre
muſikaliſche Sicherheit und Sauberkeit ſprechen ſtark ffür ſie, und
das Flackern ihrer Tongebung, das früher ſehr ſtörte, ſcheint
ſich mehr und mehr zu verlieren. Die meiſterlichen Leiſtungen
Heinrich Kuhns als Beckmeſſer, Theo Herrmanns als
Pogner, und Anna Jacobs als Magdalene ſind bekannt
genug, um nur lobend erwähnt zu werden. Auch Heinz
Schlüters Nachtwächter fügte ſich gut ein. Den David ſang
gaſtweiſe Paul Reinecke vom Frankfurter Opernhaus und
legte durch ſeine muſikaliſche Sicherheit und ſein geſangliches
Können Ehre ein. Er beſitzt ein ſchönes Material von ſelten
heller, ſilberiger Farbe. Sehr gut gelangen ihm die „Weiſen”.
Nur fehlt ihm leider Beweglichkeit und Humor.
Im Meiſterſinger=Enſemble ſangen Peter Anders,
Karl Ewald u. a. zum erſten Male und mit gutem Gelingen.
Die Lehrbubenchöre ſtimmlich erfreulich aufgefriſcht, klangen
vor=
züglich; erſt recht die Schlußchöre, die in üblicher Weiſe verſtärkt
waren. Die muſikaliſche Leitung hatte Karl Friderich und
gab wiederum eine ſtarke Probe ſeines großen Könnens.
In den letzten Jahren wird die Oper, wohl in des Meiſters
Sinne, mehr als Luſtſpiel aufgefaßt und ihrer Wiedergabe eine
viel größere Beſchwingtheit gegeben, als dies früher der Fall
war. Das barg die Gefahr in ſich, nun ins Gegenteil zu
ver=
fallen. Und in der Tat ſind zuweilen z. B. die Zeitmaße derart
übereilt worden, daß eine Verflachung, Verwiſchung und dadurch
Verfälſchung des Werks einzutreten begann. Das Richtige liegt
m. E. in der Mitte. Nicht die ſchwer gepanzerte, dickflüſſige
Nibelungen=Orcheſterſprache iſt dem Werk gemäß, nicht eine
leicht=
geſchürzte, flüchtige Art ihrer Behandlung. Es bedarf eines
feinen muſikaliſchen Fingerſpitzengefühls, dieſen Mittelweg zu
finden. Karl Friderich hat einen ſolchen heute gefunden.
Er gab der Partitur die ganze Fülle ihrer Polyphonie, geſtaltete
aber durchſichtig, er begleitete — das iſt ſeine perſönlichſte
Be=
gabung — ſchmiegſam, obwohl es ihm nicht immer gelang, die
Orcheſterwogen ſo zurückzudämmen, wie er wohl beabſichtigte.
Die Chöre baute er zu mächtigen Steigerungen auf, und in den
Vorſpielen führte er unſer herrlich ſpielendes Orcheſter mit
Klarheit und klanglichem Glanz zu den hohen Leiſtungen, wie
v. HI.
wir ſie zu hören von jeher gewohnt ſind.
* Ein neuer (6.) Erdkeil bildet ſich.
Aufſehenerregende Meſſungen.
Der neue künftige Erdteil bei den Midway=Inſeln. — Erdteile
bilden ſich nicht nur in Millionen Jahren — Zeugen der Geburt
eines Kontinents.
Nach den Meſſungen und Feſtſtellungen der Geographen
ſcheint es, daß wir die ZZeugen der Geburt eines neuen (6.)
Erdteils ſind. Wir werden vielleicht einen „Erdteil X2” beſitzen.
Die ſogenannten Midway=Inſeln ſcheinen nach den
aufſehen=
erregenden Feſtſtellungen der Mittelpunkt der Neubildung eines
Kontinents zu ſein. Das gewaltige Gebiet zwiſchen dem 155.
Grad weſtlicher Länge und 185 Grad weſtlicher Länge, ſowie
zwiſchen dem 20. und 40 Grad nördlicher Breite erfährt eine
grundlegende Umgeſtaltung, die ſich nicht in unberechenbaren
Zeit=
räumen, ſondern in Monaten und Jahren vollzieht. Die Ge=
ſtaltung der Erdteile in der Urgeſchichte unſeres Planeten
er=
folgte nach anderen Bildungsprozeſſen als heute, wenigſtens
teilweiſe. Damals handelte es ſich um die Bildung von
Feſt=
land, heute ſind gewaltige ſeitliche Druckkräfte am Werke, um
das Land das ſich viele tauſend Meter tief auf dem
Meeres=
boden befindet, in die Höhe zu heben. Wenn dieſe Vorgänge
von langer Dauer und ungewöhnlich großer Wirkung ſind, dann
beſteht die Möglichkeit, daß in abſehbarer Zeit dort, wo heute
noch das Meer die Herrſchaft hat, Land entſteht, und zwar in
ſo beträchtlichem Ausmaße, daß man von einem neuen Erdreil
ſprechen kann. So iſt z. B. bei den Nihoha=Inſeln der
Meeres=
boden aus einer Tiefe von 3500 Meter bis zu 50 Meter Tiefe
gehoben worden. Ja, es wurde ſogar der Meeresboden zum Teil
über den Meeresſpiegel hinauf transportiert. Hier waren
un=
zweifelhaft ſeitlich wirkende Kräfte am Werke, die mit
unge=
heurer Gewalt das Land viele tauſend Meter emporhoben. Es
ſind dieſelben Kräfte, die vielfach zur Gebirgsbildung beitragen
und beigetragen haben. Wenn das Land bei den Nihoha=Inſeln
nicht Meeresboden geweſen wäre, dann hätte ſich hier ein
Ge=
birge von 3500 Meter Höhe in verhältnismäßig kurzer Zeit
ge=
bildet. Wir hätten dann mit Staunen feſtſtellen können, wie ein
gewaltiger Gebirgszug entſteht. Im allgemeinen reichen aber
dieſe Kräfte nur zur Neubildung von Inſeln aus. Wie ganze
Inſeln plötzlich im Ozean verſchwinden, ſo tauchen mit der
glei=
chen Plötzlichkeit neue Inſeln auf, auch wenn vulkaniſche
Vor=
gänge nicht in Frage kommen. Bei den obengenannten Midway=
Inſeln handelt es ſich aber um Vorgänge von beträchtlich
größerem Ausmaße, als ſie bei dieſen Neubildungen von Inſeln
beobachtet worden ſind. Hier haben ſich ſehr beträchtliche
Land=
komplexe ſoweit über den Meeresſpiegel emporgehoben, daß ſie
das Landgebiet der Inſeln organiſch fortſetzen. Ohne
Menſchen=
hilfe iſt hier gewaltiges Neuland entſtanden, und dieſe
Erd=
bewegung iſt, wie es den Anſchein hat, noch bei weitem nicht
zur Ruhe gekommen. Die Kräfte, deren Urſprung unbekannt iſt,
ſind weiter am Werk, um neues Land aus den Tiefen des
Meeres an die Oberfläche zu befördern. Die Vorgänge ſpielen
ſich in einer Zeit ab, die für die Neubildung von Land ſehr
kurz genannt werden muß. Dadurch ſind wir in der Lage, von
Zeit zu Zeit dieſe Vorgänge durch wiſſenſchaftliche Meſſungen
genau nachzuprüfen. Die Japaner ſind augenblicklich dabei, die
Entwicklung der Neulandbildung bei den Nihoha=Inſeln durch
regelmäßige Meſſungen in Zeiträumen von drei Monaten zu
prüfen. Die Engländer tun das gleiche bei den Midway=
Iuſeln. Vielleicht werden wir Ueberraſchungen erleben, denn es
ſcheint, als ob gerade jetzt ungewöhnliche ſeitlich wirkende Kräfte
auf dem Grunde des Ozeans zur Neubildung eines Kontinents
beitragen. Es entſtehen alſo auch heut noch neue Erdteile, die
für die Menſchheit neue Arbeitsplätze ſchaffen werden. Ganze
Erdteile ſind verſunken, wie die Legende von dem Erdteil
Lemuria oder Atlantis zu beweiſen ſcheint, andere entſtehen neu.
Auch unſer Planet zeigt ſtändige Entwicklung.
Montag, 23. Oktober 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 294 — Seite 3
Der Rhein=Main=Sandwerkstag gegründet!
Reichsſtatthalter Gauleiter Sprenger bereinigt die rhein=mainiſchen Sandwerker und wird zum Ehrenmeiſter
des Handwerks ernannt. — Feierliche Zunftſitzung in der Paulskirche zu Frankfurt a. M.
W. Schmidt=Wiesbaden und 8. Müller=Mainz Führer des Handwerkstages.
11
Eine hiſtoriſche Stunde!
1.
Das Ziel:
„Edier Weitbewerb deuiſcher Meſſer.”
WSN. Frankfurt a. M., 22. Oktober. Volkes.
Ein weiterer bedeutſamer Schritt iſt getan zur
Ueberwin=
dung der innerdeutſchen Grenzen. Nach der Verkündung des
Rhein=Mainiſchen Handelstages, nach dem Zuſammenſchluß der
Verkehrsverbände, der Preſſe und des Einzelhandels des Rhein=
Mainiſchen Wirtſchaftsgebietes folgte heute einer der wichtigſten
Stände, das Handwerk, dieſer Entwicklung.
Im Kaiſerſaal des Nömers, der ſchon ſo oft der Schauplatz
großer hiſtoriſcher Ereigniſſe war, verkündete heute der
Reichs=
ſtatthalter in Heſſen, Gauleiter Sprenger, den Zuſammenſchluß
des Rhein=Mainiſchen Handwerks im Rhein=Mainiſchen
Hand=
werkstag. Zu dem feierlichen Gründungsakt waren, die höchſten
Führer der NSDAP., der SA. und SS. ſowie die Vertreter d
der Rhein=Mainiſchen Wirtſchaft und des Kulturlebens
er=
ſchienen.
Nach dem Einmarſch der altehrwürdigen Innungsfahnen
und der neuen Sturmfahnen begrüßte Oberbürgermeiſter Dr.
grebs die Vertreter der Behörden und Verbände, ſowie die b
übrigen Ehrengäſte im Namen der Stadt Frankfurt.
Sodann ſprach der
Reichsſtakkhalker in Heſſen.
Gauleiter Sprenger.
(
Er begrüßte zuerſt die Vertreter der Regierungs=, der
Kommu=
nal= und ſonſtigen Behörden und ging dann näher auf die mitwirkten, eröffnete Kammerpräſident Schmidt=Wiesbaden die
Handwerk habe einen goldenen Boden, ſo habe es früher einmal
geheißen, zu einer Zeit, als das Handwerk noch in Blüte ſtand.
Wir erlebten dieſe Zeit nicht mehr. Zu unſeren Lebzeiten ſei
das Handwerk bereits im Niedergang begriffen
geweſen. Das Zeitalter der Maſchine hatte bereits
be=
gonnen, und je mehr die Maſchine an Boden gewann, deſto
in dieſen Zeiten nicht an Verſuchen, die Wiedergeſundung des
Handwerks herbeizuführen. Auf dem denkwürdigen Handwerker=
Kongreß im Jahre 1848 in der Paulskirche habe man einen
ſolchen Verſuch unternommen, der aber fehlſchlagen mußte, weil
er ſchon von Anbeginn den Keim zum Bruch innerhalb des
Handwerks in ſich trug, denn damals habe man den Bruch mit
dem Arbeiter vollzogen und ſo auch den Keim zum Niedergang
des Handwerks gelegt. Wir aber, ſo ſagte, der Reichsſtatthalter,
wollen
die Lehren aus der Entwicklung ziehen und beſtrebt ſein,
Ständen.
Wie der Liberalismus die geiſtigen Grundlagen des völkiſchen des Rhein=Main=Gebietes ſich zuſammenſchloß. 230 Geſellinnen
Zuſammenarbeitens zerſtört habe, ſo zerſtörte der Liberalismus
auch die Grundlagen unſerer Wirtſchaft und das Zuſammenwirken
der Stände. Auch am Handwerk ſei dieſe Entwicklung nicht vor= Meiſter im Handwerk, wollen Vorbild der Jugend und des
Nach=
dem deutſchen Volke neue Grundmauern in ſich ſelbſt zu geben.
Durch den Führer wurde der Primat der Politik über die
Wirt=
ſchaft wieder eingeführt und ſo die Entwicklung geſichert, die allein
dem deutſchen Volke gemäß ſei. Mit der Wiederherſtellung des mit den alten Symbolen des Handwerks um die Bühne gruppier=
Nährſtandes, des deutſchen Bauernſtandes, habe der Führer die ten. Erſtmalig nach der nationalſozialiſtiſchen Erhebung wird in
Grundlage geſchaffen für ein geſundes Volkstum, und damit habe Darmſtadt die Feier der Meiſterbriefüberreichung in neuem,
er=
er die Exiſtenz aller Stände des deutſchen Volkes ſichergeſtellt. Die hebendem Rahmen abgehalten. Strahlend leuchtete die Herbſt=
Idee des Führers bringe wieder neue Impulſe auch in das deutſche ſonne zu dem feſtlichen Akte. — Möge all das Zuſammentreffen
Handwerk hinein und ſichere damit die Wiedergeſundung dieſes glücklicher und bedeutungsvoller Ereigniſſe, den jungen Hand=
Berufsſtandes.
Gauleiter Sprenger betonte dann weiter, daß
gerade das deulſche Handwerk ſtark im Volke
Uenautel fei.
da ein beträchtlicher Teil unſeres Volkes direkt und indirekt vom
gewieſen. Es werde wieder zurückehren zu ſeinen ehernen
Grund=
ſönlichkeit. Wenn dieſe Einzelleiſtungen nicht erreicht würden, lich bot, ſprach Herr Eduard Göbel eindrucksvoll den von Frau
wären wir auch niemals in der Lage, uns in der Welt zu behaup=
Nachwuchs des Handwerks. Den heutigen Meiſtern aber müſſe
es ſtets vor Augen ſtehen, welches koſtbare Gut ſie mit dieſer muß oft und gut überlegen und dann erſt müſſen die Hände ſich
Jugend in Händen hielten. Nach den alten Grundſätzen des Hand= regen. Mit Kopf und Herz und Liebe und Hand, ſo dien nun du
erzogen werden, und ſpäter müßte jeder Handwerker einmal ſtolz meiſter wurde der Dichterin ein prachtvoller Blumenſtrauß
über=
darauf ſein können, von einem deutſchen Meiſter erzogen worden reicht.
zu ſein. Nur ſo könne die Grundlage geſchaffen werden zu einem
wirklich dauernden Wiederaufſtieg des Handwerks. Im Volke ſei
bereits die Vorbedingung geſchaffen. Immer mehr werde das meiſter Kraus eine Anſprache. Er begrüßte zunächſt den Prä=
Verſtändnis für die Qualitätsarbeit des Handwerks geweckt. Auch
ſeien die hemmenden Grenzen zwiſchen den einzelnen Wirtſchafts= Helfer, Dr. Kollbach und Dr. Reiß, den Vertreter des Miniſteriums
gebieten gefallen. Jeder Handwerker habe in jedem Lande
das=
ſelbe Recht.
(
Nicht irgendwelche Grenzpfähle ſeien in Zukunft maßgebend,
ſondern der edle Wettbewerb der Meiſter allein.
Der Führer habe Vorſorge getroffen, daß das Handwerk
un=
geſtört ſeinen Weg zum Wiederaufbau gehen könne. Aber jeder
Handwerker habe die Pflicht, mit allen Kräften an dieſem Wie= Prüfungen wurden durch das Schickſal dem geknechteten
Deutſch=
deraufbau mitzuarbeiten. Vor allem ſei das Profitſtreben zu land auferlegt. Aber wir werden nicht verzagen, wir vertrauen
überwinden, jeder habe die Pflicht, dafür zu ſorgen, daß möglichſt auf unſeren Führer. Es gibt ein Wort, mit dem der Sieg
er=
viele Volksgenoſſen im Handwerk Arbeit und Brot fänden. Auf
dieſer Grundlage werde ſich die Gründung des Rhein=Mainiſchen der dem Geiſte des Führers entſpricht, ſollen die Junggeſellinnen
Handwerkstages ſegensreich auswirken. Mit dieſer Gründung
beginne im Rhein=Maingebiet, und darüber hinaus im ganzen alten Meiſters. Das deutſche Handwerk wird mit Kopf und Arm
Reich, eine neue Entwicklung des Handwerks. Das deutſche
Hand=
werk werde ſo dazu beitragen, daß Deutſchland ſeine Ehre und die
Achtung der Welt wiedererlange.
Der Präſident der Handwerkskammer Wiesbaden,
W. G. Schmidt, Wiesbaden,
dankte dem Gauleiter für dieſe Worte des Vertrauens zum
Hand=
werk. Das Handwerk ſehe in dieſer Stunde die Stunde ſeiner Arbeit allein adelt. Wenn wir heute in der Lage ſind, eine neue
Wiedergeburt. Es gelobe dem Führer treue Gefolgſchaft und Zeit verkünden zu können, ſo danken wir es jenem Meiſter, der
werde wahrhaft deutſch und ſozialiſtiſch mitarbeiten, und ſo dem
Führer das große Ziel erreichen helfen, das er ſich und dem
deutſchen Volke geſetzt habe. Das Handwerk wolle Wegbereiter, die zum Standesdünkel führte, denn man erkannte, daß
Standes=
ſein für eine neue deutſche Volksgemeinſchaft, als dienendes Glied, dünkel unbezahlbare Dummheit iſt. Heute iſt jeder Stand gleich
des geſamten Volkes. Auf dieſem Wege werde dann auch der
gol=
dene Boden wieder geſchaffen werden, der ſprichwörtlich für das
Handwerk ſei.
Der Präſident der Heſſiſchen Handwerkskammer,
Fr. Müller,
verſicherte gleichfalls, daß das Handwerk bereit ſei, mit voller
Hingabe für die Geſamtheit einzutreten, zum Wohle des deutſchen
Reichsſtatthalter Gauleiter Sprenger ernannte hierauf den
Präſidenten der Handwerkskammer. W. G. Schmidt=
Wies=
baden, und den Präſidenten der Handwerkskammer Heſſen, Fritz
Müller, zu Führern des neugegründeten Rhein=
Mainiſchen Handwerkstages durch Ueberreichung der
goldenen Amtsketten, die mit den Wappen der beiden Länder
Preußen und Heſſen, mit den Symbolen des Dritten Reiches und
dem Bild des Führers geſchmückt ſind. Obermeiſter Linder, der
ſtellvertretende Handwerkskammerpräſident, überreichte dem
neu=
ernannten Führer W. G. Schmidt=Wiesbaden außerdem noch die
goldene Nadel des Frankfurter Handwerks zuſammen mit einer
Vertreter der Reichs=, Staats= und Kommunalbehörden, die kunſtvollen Urkunde für ſeine außerordentlichen Verdienſte für
das Frankfurter Handwerk.
Im Anſchluß an den Gründungsakt im Kaiſerſaal formierten
ſich die Teilnehmer zu einem feierlichen Zuge, der unter
Voran=
tritt des Reichsſtatthalters und der neuen Führer des Handwerks
vom Römer zur Paulskirche zog. Als der Zug den Paulsplatz
betrat, ertönten vom Balkon des Rathauſes Fanfarenklänge.
In der Paulskirche
fand dann die eigentliche Feier dieſes bedeutſamen Ereigniſſes
ſtatt. Unter den Klängen der Orgel betrat der Zug die
hiſto=
riſche Stätte, in der das Handwerk bereits 1848 getagt hat. Das
weite Rund der Kirche war mit den Farben des neuen Reiches
geſchmückt, vor der Altartreppe ſtand, flankiert von zwei hohen
Kerzen, die alte Innungslade. Nach dem Wachauf=Chor und der
Schlußanſprache des Hans Sachs aus den Meiſterſingern, bei
denen der Chor des Opernhauſes und Opernſänger Jean Stern
Bedeutung und den Sinn dieſer Gründungsfeier ein. Das Feier indem er nach alter Sitte die Handwerker fragte, ob Ort
und Zeit recht gewählt ſeien. Zwei Handwerker öffneten darauf
Ehrel Eure deutſchen Meiſter!
Die Reichshandwerkswoche iſt zu Ende. — Gleichſam ein
Höhe=
punkt der Woche war geſtern die Meiſterbriefüberreichung an 230
Jungmeiſterinnen und Jungmeiſter. Der Ehrentag für die
jun=
die Brücken zu ſchlagen vom Handwerk zu den anderen gen Handwerksmeiſter fiel auf einen gerade für das heſſiſche
Hand=
werk hochbedeutſamen Tag — auf den Tag, an dem das Handwerk
und Geſellen wurden geſtern zu Meiſtern geſchlagen und häben
damit die höchſte Stufe handwerklicher Würde erreicht, ſie ſind
übergegangen. Dem Nationalſozialismus blieb es vorbehalten, wuchſes ſein. Sie treten ins Leben, um ſelbſtändig und ſtark den
Kampf aufzunehmen, um das deutſche Handwerk auf die Höhe
bringen zu helfen, die ihm gebührt.
Beſonders feierlich war die geſtrige Veranſtaltung durch die
erſtmalige Teilnahme der neugeweihten Innungsfahnen, die ſich
werksmeiſterinnen und Handwerksmeiſtern ein gutes Omen für
ihre Zukunft ſein.
Feſtlich war die dichtbeſetzte Woogsturnhalle geſchmückt, von
den Galerien grüßten die Handwerksembleme und die Fahnen des
neuen Deutſchland. Auf der Hakenkreuzfahne in goldenem
Rah=
men war inmitten der Bühne das Bild des Führers. Ernſt und
feierlich war die Verſammlung, als unter den Klängen des
Mar=
ſches von Teike „In Treue feſt” der Einzug der neuen und alten
Handwerk lebt. Der Weg des Handwerks in die Zukunft ſei klar. Innungsfahnen erfolgte, denen ehrfürchtig der deutſche Gruß
er=
wieſen wurde. Nach der feierlichen Muſik aus Parſival, die die
ſätzen, daß ſeine Werke Leiſtungen ſein müßten der einzelnen Per= SA.=Brigadekapelle unter Leitung des Herrn Schlupp vorzüg=
Auguſte Kraus verfaßten Prolog, in dem die Ehre des deutſchen
ten. Deshalb ſei auch gerade die beſte Jugend gut genug als Handwerksmeiſters geprieſen wurde und in dem eine ernſte
Mah=
nung an die Jungmeiſterinnen und Jungmeiſter lag: „Der Meiſter
werks, Vorbild zu ſein, müßten die jungen Handwerker dem Vaterland!” — Im Namen der Jungmeiſterinnen und Jung=
Nach der Ouvertüre zur Oper „Oberon” hielt der Vorſitzende
der Meiſterprüfungskommiſſion der Provinz Starkenburg,
Maler=
ſidenten der Heſſ. Handwerkskammer, Müller, und ſeine beiden
für Arbeit und Wirtſchaft, Dr. Lindemann, die Vertreter der
Stadt, der Oberpoſtdirektion, des Kreisleiters und die übrigen
Ehrengäſte und beſonders herzlich die Jungmeiſterinnen und
Jung=
meiſter. Blauer Himmel leuchte an dieſem Ehrentag, der zum
erſten Male unter den Fahnen gefeiert werden kann, die wir uns
wünſchten. Wir leben in einer großen Zeit, die uns, wie wir
hoffen, einer beſſeren Zukunft entgegenführen wird. Immer mehr
rungen werden kann, und das lautet: Ich will. In dieſem Geiſte,
und Junggeſellen die Werkſtatt betreten, treu auch dem Geiſte des
ſeinen Stand verteidigen. Es iſt treu dem Vaterlande ergeben.
Der Handwerksſtand will die Ehre ſeines Vaterlandes, er will
nur Arbeit und Brot, für ſeine Volksgenoſſen. Das Handwerk
ſteht in Treue zu ſeinem Führer, ſo möge es immerdar bleiben!
Sein dreifaches Sieg=Heil galt dem deutſchen Handwerk.
Kammerpräſident Müller wies auf den neuen Geiſt der
Zeit hin, unter dem die Meiſterbriefe diesmal verliehen wurden.
mit Recht der Baumeiſter der neuen Zeit genannt wird, dem
Führer Adolf Hitler. Vorbei iſt die Einbildung des einzelnen,
die Innungslade und reichten dem Präſidenten die alten
Zunft=
geſetze. Nach Verleſung eines alten Handwerkerſpruches aus dem
Jahre 1459 wandte er ſich an Reichsſtatthalter
Spren=
ger. Er betonte, daß das rhein=mainiſche Handwerk in ihm
den Vorkämpfer des Handwerks ſehe. Deshalb
er=
nenne ihn das rhein=mainiſche Handwerk für ſeine
außerordent=
lichen Verdienſte um das Handwerk zum Ehrenmeiſter des
rhein=mainiſchen Handwerks. Präſident Schmidt
verlas dann den Ehrenmeiſterbrief, der in kunſtvoller Arbeit auf
echtem Pergament in aufgelegter echter Goldſchrift die
Ernen=
nung beurkundet. Der Umſchlag des Ehrenmeiſterbriefes beſteht
aus Leder und trägt das Hoheitszeichen der Partei, ſowie den
neuen preußiſchen Adler und den heſiſchen Löwen in Silber. Es
folgte die Ehrung zweier Altmeiſter durch Ueberreichung
kunſt=
voll ausgeführter Diplome.
Nach altem Zunftbrauch vollzogen die beiden neuen Führer
des rhein=mainiſchen Handwerks nun den Freiſpruch von je 25
Meiſtern und Geſellen. Nach der Frage an die Handwerker, ob
ſie mit dem Freiſpruch einverſtanden ſeien, ermahnte der
Präſi=
dent die neuen Meiſter und Geſellen, im Sinne der alten
Grund=
ſätze des Handwerks ihre Pflicht zu tun und dies hier zu
ge=
loben. Mit der Verleihung der Diplome fand dieſer Akt ſeinen
Abſchluß. Nach der Arie und dem Chor aus der Schöpfung von
Haydn erfolgte die Verleihung von ſilbernen
Amts=
ketten an 12 verdienſtvolle Obermeiſter aus.
Heſſen und Heſſen=Naſſau. Folgende Obermeiſter
er=
hielten dieſe Amtskette: Hans Linder=Frankfurt a. M.,
Neumann=Schotten, Gg. Sander=Wiesbaden, Fritz
Müller=Wiesbaden, Gamer=Worms, Hch. Lobmeyer=
Frankfurt a. M., Schott=Beerfelden, Wiegand=Bad
Homburg, Steinmann=Nieder=Ramſtadt, Fr.
Kalt=
waſſer=Wiesbaden, Wolz=Mainz, Th. Wurſter=
Frank=
furt a. M.
Das Deutſche Gebet, geſungen vom Opernhaus=Chor, und der
gemeinſame Geſang des Deutſchland= und des Horſt=Weſſel=Liedes
ſchloſſen nach einer kurzen Totenehrung die denkwürdige Feier ab.
Von der Paulskirchenfeier begaben ſich die Teilnehmer nach
Wiesbaden, wo ſie am Abend der Feſtaufführung der
Meiſterſinger beiwohnten.
im Wert, jeder einzelne muß ſich bewußt ſein, daß er Sohn und
Tochter desſelben deutſchen Vaterlandes iſt. Wenn heute die
Jungmeiſterinnen und Jungmeiſter hinausgehen ins Leben, ſo
ſollen ſie ſich immer vor Augen halten: Meiſter iſt der, der
er=
ſann, Geſelle der, der was kann, Lehrling iſt jedermann. Der
Kammerpräſident wies weiter nachdrücklich auf die
national=
ſozialiſtiſchen Ideen und Gedanken hin. Er betonte, daß es Schluß
mit der früheren Subventionsmethode ſei, die zunächſt nach dem
niedrigſten Preisgebot ging und dann arbeiten ließ. Heute gelte
nur noch Qualitätsarbeit. Der Kammerpräſident ſchloß mit der
Mahnung, die Meiſter möchten vor allem ihr Augenmerk auf die
Jugend richten und ſie in dem echten Handwerksgeiſt erziehen.
Wir wollen in aller Zukunft ein einig Volk werden. Heil Hitler!
Für das Miniſterium für Arbeit und Wirtſchaft und die
heſ=
ſiſche Regierung ſprach Dr. Lindemann der
Prüfungskommiſ=
ſion den Dank für ihre Arbeit aus. Aller Vorausſicht nach werde
das handwerkliche Prüfungsweſen in Heſſen von der
Staatsauf=
ſicht entbunden und in die Selbſtverwaltung des Handwerks
über=
geführt. Der Redner hob den kultur= und nationalpolitiſchen
Sinn des Handwerks hervor, der von ähnlicher Bedeutung wie das
deutſche Bauerntum für das Volksganze ſei.
Oberſchulrat Born beglückwünſchte die
Junghandwerks=
meiſterinnen und =Meiſter im Namen der Stadt und des
Stadt=
ſchulamts. Syndikus Dr. Reiß von der Handwerkskammer
ver=
band mit ſeinen Glückwünſchen die Hoffnung, daß ſich der Begriff
der Qualitätsarbeit bei allen wieder durchſetzen werde. Direkior
Willand von der Darmſtädter Volksbank ſprach herzliche
Wünſche für die Zukunft der Junghandwerksmeiſterinnen und
Handwerksmeiſter aus und wies auf die volkswirtſchaftliche
Be=
deutung der Genoſſenſchaften hin.
Nachdem der Vorſitzende der Meiſterprüfungskommiſſion den
kürzlich verſtorbenen Handwerksmeiſtern ein ſtilles, ehrendes
Ge=
denken gewidmet hatte, wurde
die feierliche Uebereichung der Meiſterbriefe
durch die Prüfungsmeiſter
vorgenommen. Es erhielten die Meiſterbriefe:
Autoſchloſſer 6, Bauſchloſſer 3, Bäcker 46, Buchbinder 2,
Buch=
drucker 4, Schweizerdegen 1, Schriftſetzer 3. Damenſchneiderinnen
7. Drechsler 2, Dreher 3, Holzdreher 1. Elektroinſtallateure 13,
Feinmechaniker 2, Flugzeugſchloſſer 1, Friſeure 2, Kofferſattler 1,
Konditoren 1, Kunſtglaſer 1. Lackierer 2, Lackierer und
Holz=
maler 1, Lackierer und Maler 1. Maler 2, Maler und Weißbinder
3. Weißbinder 7. Maſchinenſchloſſer 12. Maurer 8. Mechaniker 2,
Metzger 38. Möbelſchreiner 2, Optiker 1, Pflaſterer 1. Portefeuiller
3. Putzmacherin 1, Sattler 1, Schmiede 3, Schneider 4,
Schornſtein=
feger 4, Schreiner 12, Schuhmacher 3, Spengler und Inſtallateure
2. Inſtallateure 2, Stickerinnen 2, Tapezierer 2, Uhrmacher 1.
Wag=
ner 1. Weißnäherinnen 3, Zahntechniker 1, Zeichner und
Retu=
cheur 1, Zimmerer 1 Metallbildner 1.
Wie Syndikus Dr. Kollbach mitteilte, wurde drei Meiſtern
der Ehrenmeiſterbrief anläßlich der Feier des Handwerks in
„Frankfurt a. M. überreicht.
Der Vorſitzende dankte nach Ueberreichung der Meiſterbriefe
allen Lehrern und Mitwirkenden und brachte ein dreifaches,
be=
geiſtert aufgenommenes „Sieg=Heil” auf den Ehrenmeiſter des
Handwerks, den Reichspräſidenten v. Hindenburg, und auf den
Führer, Reichskanzler Adolf Hitler, aus. Der Geſang des Horſt=
Weſſel=Liedes wurde ſpontan angeſtimmt. Unter den Klängen
des Badenweiler Marſches entfernten ſich die Fahnen aus dem
Saale.
Bekauntgebungen des Perſonalamkes.
Das Perſonalamt des Heſſiſchen Staatsminiſteriums gibt
bekannt:
Ernannt wurden: der Polizeihauptwachtmeiſter auf
Probe Heinrich Kunz zu Butzbach mit Wirkung vom 1.
Okto=
ber 1933, der Polizeihauptwachtmeiſter auf Probe Philipp
Hoff=
mann zu Darmſtadt mit Wirkung vom 1. November 1933 zum
Polizeihauptwachtmeiſter.
Die Verſetzung des Studienrats Dr. Eduard
Betzendör=
fer zu Bad Wimpfen an die Realſchule in Lauterbach wurde
unter dem 10. Oktober 1933 zurückgenommen.
mehr wurde das Handwerk zurückgedrängt. Doch es fehlte auch Geſelnche Nebelteſchang vei Meſſterolefe.
Der Ehrenkag der Jungmeiſterinnen und Jungmeiſter. — Der Ausklang der Reichshandwerkswoche.
Seite 4 — Nr. 294
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
der Polizeibericht.
Mahnung für Hausbeſiker und Mieter.
Beleuchtung von Einfahrten, Höfen. Treppen, Fluren uſw.
Das Polizeiamt weiſt erneut auf die den Eigentümern von
Grundſtücken obliegende Verpflichtung hin, die Toreinfahrten,
Höfe, Hausflure, Gänge und Treppen, ſofern und ſolange ſie
jedermann zugänglich ſind, während der Dunkelheit ſo ausreichend
zu beleuchten, daß für die dort verkehrenden Perſonen keine
Ge=
fahr beſteht. Dieſe Verpflichtung liegt namentlich auch den
In=
habern von Fabriken, gewerblichen Anſtalten und Arbeitsſtätten,
von Vergnügungs=. Verſammlungs= und Schankſtätten ob, den
letzteren insbeſondere auch hinſichtlich der Bedürfnisanſtalten.
Pflichtwidrige Unterlaſſung der Beleuchtung begründet, falls
hier=
durch jemand zu Schaden kommt, die Entſchädigungspflicht, ſowie
die ſtrafrechtliche Verantwortlichkeit. Die Verpflichtung kann
durch Vertrag auf Hausverwalter, Mieter uſw. übertragen
wer=
den. Dies ſetzt jedoch die übereinſtimmende Willenserklärung
beider Parteien voraus, ſowohl des Vermieters wie des
Mie=
ters. Eine einſeitige Erklärung des Vermieters (als ſolcher iſt
auch der ohne vorherige Verſtändigung mit dem Mieter erfolgte
Aushang einer Hausordnung zu zählen) kann die obengenannte
Verpflichtung für die Mieter nicht begründen.
Aufgehobene Straßenſperre. Die Brückenbauarbeiten am
Darm=
bach im Pfarrwieſenweg ſind beendet. Die am 10. September
1933 angeordnete Sperre iſt aufgehoben.
Diebſtahl. In der Nacht zum Freitag wurde aus einem
Schrebergarten hinter dem Südbahnhof ein weibliches Nutria=
Pelztier geſtohlen. Das Tier iſt vermutlich trächtig, ſein Schwanz
am Ende vernarbt. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß das Tier
dem Dieb durchgegangen iſt und im Gelände umherirrt. Bei
etwaigem Wiedereinfangen iſt äußerſte Vorſicht geboten, da das
Tier äußerſt biſſig iſt und ſeine Biſſe giftig ſind. Das Fleiſch
des Tieres iſt ungenießbar. Perſonen, die ſachdienliche Angaben
machen können, werden erſucht, die Kriminalpolizei zu
ver=
ſtändigen.
Sichergeſtelltes Fahrrad. Bei der Kriminalpolizei wurde ein
Damenfahrrad. Marke Walda, ſichergeſtellt, das am 20. Oktober.
in der Schuknechtſtraße, herrenlos aufgefunden wurde. Wer iſt
der Eigentümer?
Fahrraddiebſtahl. Am 19. Oktober wurde gegen 18,50 Uhr
aus der Torhalle des Hauſes Kirchſtraße 6 ein Herrenfahrrad,
Marke DFA., Fabriknummer unbekannt, geſtohlen
Hohe Belohnung! Wer war der Brandſtifter?. Es
ſteht jetzt zweifelsfrei feſt, daß das Hauptgebäude der „
Oden=
wälder Holzinduſtrie” in Wiebelsbach in der Nacht zum 24.
Sep=
tember 1933 vorſätzlich angezündet worden iſt. Da der
Brand=
geſchädigte nicht verſichert iſt und ſomit einen ſchweren
finan=
ziellen Schaden erlitten hat, iſt es Pflicht eines jeden
Volks=
genoſſen, zur Aufklärung des Verbrechens mit beizutragen und
die Täter einer gerechten Strafe zuzuführen. Sachdienliche
Mit=
teilungen können an jede Polizeiſtelle, insbeſondere an die
Lan=
deskriminalpolizeiſtelle Darmſtadt, gerichtet werden. Auf Wunſch
werden die Angaben ſtreng vertraulich behandelt. Für die
Nam=
haftmachung oder Ergreifung der Täter iſt eine hohe Belohnung
ausgeſetzt.
Die 12000 RM. im Briefkaſten. Das in der Nacht zum
Mittwoch von einem Gaſt in einer größeren Darmſtädter
Wirt=
ſchaft vermißte rote Mäppchen mit 12 000 RM. Inhalt wurde am
Samstag vormittag im Briefkaſten des Eigentümers wieder
auf=
gefunden. Ob tatſächlich ein Diebſtahl oder ein Schabernack
vor=
lag, müſſen die weiteren polizeilichen Ermittlungen ergeben.
Verkehrsunfälle. Am Samstag, gegen 8,55 Uhr, kam infolge
des durch den Regen ſchlüpfrig gewordenen Pflaſters ein
Per=
ſonenkraftwagen, aus Eberſtadt beim Ueberholen ins Rutſchen
und ſtieß mit einem in die Hügelſtraße einbiegenden
Mühlenlaſt=
zug aus Eberſtadt zuſammen. Es entſtand nur Sachſchaden. —
Am gleichen Tage, gegen 18.30 Uhr, wurde der 44jährige
Tape=
zier Georg Horn, aus der Mercks=Kolonie bei Arheilgen, in der
Frankfurter Straße von einem Perſonenkraftwagen angefahren
und erlitt einen Knöchelbruch. Er wurde von dem Autofahrer
ins Stadtkrankenhaus verbracht!
Keine Almoſen mehr. Am Donnerstag und Freitag wurden
wieder zwei auswärtige Bettler beim Klinkenputzen ertappt und
durch die Polizei dem Richter zugeführt. Bei ihrer Durchſuchung
konnte kein Bargeld gefunden werden, ein Zeichen, daß die
Be=
völkerung am Kampf gegen das Bettelunweſen teilnimmt und
Bettlern keinerlei Unterſtützung mehr zuteil werden läßt. Mögen
die früher den Bettlern zugeführten Spenden nunmehr reſtlos
dem Winterhilfswerk des deutſchen Volkes zufließen.
* Der Großgau Heſſen=Naſſau
der Deutſchen Skenographenſchaft
hielt unter dem Vorſitz des Landtagsdirektors Heinrich Werner,
Darmſtadt, in Frankfurt a. M. eine außerordentlich ſtark beſuchte
Herbſtvertreterverſammlung ab. Der Vorſitzende gab dabei einen
ausführlichen Bericht über den kürzlich in Halle abgehaltenen
Deutſchen Stenographentag und die Gründung der dem NS.=
Leh=
rerbund angeſchloſſenen Deutſchen Stenographenſchaft, der jetzt alle
Kurzſchriftvereine angehören, und die nur die Deutſche Kurzſchrift
(Einheitsſtenographie) pflegt. Gauleiter des Gaues Heſſen=
Darmſtadt und des gleichzeitig Heſſen=Naſſau=Süd umfaſſenden
Großgaues Heſſen=Naſſau iſt Landtagsdirektor
Wer=
ner=Darmſtadt. Als Kreisleiter wurden Meyer=
Darm=
ſtadt, Engelhardt=Mainz, Kuhl=Gießen Buſch=
Frank=
furt=Höchſt. Diſper=Wiesbaden. Moritz=Hanau Schuch=
Zwingenberg, Stellwag=Erbach und Sauer=Worms
be=
ſtimmt. Vorbereitungskurſe für die ſtaatlichen
Kurzſchriftlehrer=
prüfungen beginnen am 2. Okt., in Darmſtadt und Mainz. Eb.
Das Union=Theater zeigt heute und folgende Tage den
neuen Ufa=Großerfolg „Walzerkrieg” mit Renate Müller, Willy
Fritſch, Roſe Barſony, Hanna Waag. Paul Hörbiger und Adolf
Wohlbrück in den Hauptrollen. Es iſt heiterſte, liebenswürdigſte Adolf Hitlers Reden. Herausgegeben von Ernſt Boepple,
Kunſt, die das Union=Theater mit dieſem Film bietet, es iſt ein 1933, 35 Fp 474. Hans Michael Müller. Was muß die
Film, zu dem jeder „ja” ſagt. Jugendliche haben Zutritt.
Die Helia=Lichtſpiele bringen nur noch heute das reizende
Tonfilm=Luſtſpiel „Zwei im Sonnenſchein”, für das der bekannte
Filmſtar Johannes Riemann das Manuſkript ſchrieb und in dem
Viktor de Kowa, Charlotte Ander, Wera Liſſem. Kurt
Veſper=
mann und Oskar Sabo die Hauptrollen ſpielen. Jugendliche
haben Zutritt
In den Palaſt=Lichtſpielen ſieht man heute zum letzten
Male den ſpannenden Kriminal= und Abenteurer=Tonfilm der
deutſchen Produktion „Unſichtbare Gegner”, mit Gerda Maurus,
Paul Hartmann, Oskar Homolka, Peter Lorre u. a.
Reſi=Theater. Der ſenſationelle Ufa=Tonfilm „Kampf”
iſt nicht nur für jeden Sportler und Autofahrer intereſſant, ſon= 198. Othmar Spann, Geſellſchaftsphiloſophie, Anhang: Ueber
dern bietet durch ſeine ſpannende Liebeshandlung, den ſtarken
Humor und die herrlichen Aufnahmen vom Nürburgring und der
Freiburger Schauinsland=Bahn jedem Filmfreund großen Genuß. garien. 1933 60 Fp 110. George Paiſh, Der Weg zur wirt=
In den Hauptrollen; der Rennfahrer Manfred von Brauchitſch.
Evelyn Holt, Kurt Veſpermann, Alfred. Abel. Großes
Bei=
programm.
Orpheum. Trunkene Träume. Die entzückende Helene Düvert. Die Frau von heute, ihr Weg und Ziel.
Neuheit der Bunten Bühne, ein Expreßſpiel in 30 Bildern, findet
zurzeit den beſonderen Beifall der Beſucher. — Dieſe luſtige Tanz= ſelung der Unterwelt. Ein Querſchnitt durch die Bolſchewiſierung
Revue gelangt nur noch heute, Montag, ſowie Dienstag und
Mittwoch zur Aufführung. (Siehe Anzeige.)
Mühlacker. Ab 20. Oktober bis vorausſichtlich 1. Dezember wird Egon Wolfram. Im volniſchen Korridor an der Grenze und
der Großrundfunkſender Mühlacker wegen der
Verſtärkungsarbei=
ten ſtillgelegt. In der Zwiſchenzeit wird das ganze Programm
des Süddeutſchen Rundfunks über den ſchwächeren Erſatzſender
Stuttgart=Degerloch abgewickelt. Hierbei iſt es naturgemäß nicht
möglich, auf der Südfunkwelle 832 KHz (360,6 Meter) von
Stutt=
gart=Degerloch aus in der gleichen Stärke zu empfangen wie vom
ſtillgelegten Großrundfunkſender Mühlacker. Den Rundfunkteil= über die altſteinzeitlichen Menſchenrechte, 1930 10 Dh 380. Karl
nehmern wird empfohlen, ihre Empfangsanlage in allen Teilen Heydenreich, Gartenſtauden, Staudengärten, 1931. 10 G 100.
darauf nachzuſehen, ob ſie in Ordnung iſt. Wer trotzdem den
Süd=
funk oder einen anderen deutſchen Sender nicht empfangen kann, leitung zur körperlichen Erziehung der Kinder 20 Ks 760.
wende ſich an den Rundfunkſtörungs dienſt der Deutſchen
Reichs=
poſt (Vermittlung durch jede Poſtanſtalt), an die örtlichen Rund= 6 Ka 115.
funkberatungsſtellen oder an ſeinen Funkwart.
Täglich Tanz im Finkenneſt bis 3 Uhr nachts. (Näheres
ſiehe Anzeige.)
Tageskalender für Montag, den 25. Oktober 1937.
Union: „Walzerkrieg”. Helia: Zwei im Sonnenſchein” Palaſt:
Unſichtbare Gegner”. — Orpheum: „Trunkene Träume.
Reſi=Theater: „Kampf!”.
Montag, 23. Oktober 1933
Kauft deutſche Gartenbau=Erzeugniſſe!
2.7 Milliarden zahlten wir in den lehken fünf Jahren für Garkenbau=Erzeugniſſe an das Ausland!
Muß das ſein?
Seit dem Kriege hat der deutſche Gartenbau erhebliche
Anſtrengungen gemacht, um den Bedarf an Obſt. Gemüſe,
Blu=
men und Pflanzen aus heimiſcher Scholle zu decken. Viele
Mil=
lionen Reichsmark wurden für den Bau neuer Gewächshäuſer,
für den Kauf von Maſchinen, Geräten, Lieferautos und anderen
Induſtrie=Erzeugniſſen verausgabt. Der Gartenbau gab der
hei=
miſchen Induſtrie Aufträge. Die Anbauflächen wurden vergrößert,
die Produktion nach Menge und Güte den Bedürfniſſen des
Marktes angepaßt. Jahr für Jahr wurden neue Aufwendungen
zur Verbeſſerung der Betriebe gemacht. Angehörigen anderer
Berufe, die arbeitslos geworden waren, konnten in gärtneriſchen
Siedlungen neue Hoffnungen auf Arbeit gemacht werden.
Soll es vergeblich geweſen ſein?
Faſt ſcheint es ſo! Deutſchland führt heute trotz des ſtarken
Rückganges des Volkseinkommens immer mehr Gemüſe. Obſt,
Südfrüchte und Blumen ein als im letzten Vorkriegsjahr. Gegen
dieſen verderbendrohenden Auslandswettbewerb. kann ſich der
deutſche Gartenbau, der unter weſentlich ungünſtigeren
Bedingun=
gen arbeiten muß als das Ausland, allein nicht wehren. Heute
ſind bereits eine große Anzahl von kleinen Gärtnereien
gezwun=
gen ihren Betrieb einzuſtellen; alle anderen können nur unter
Einſchränkung aller Ausgaben und bei perſönlich größter
An=
ſpruchsloſigkeit die Betriebe aufrechterhalten. Dadurch wird die
Arbeitsloſigkeit nicht unbedeutend vergrößert und große
volkswirt=
ſchaftliche Werte werden vernichtet, bzw nicht ausgenutzt. —
Was bedeutet der Gartenbau in der deutſchen Wirtſchaft? Seine
Produktion beträgt faſt 2 Milliarden. Mit 206 000
Erwerbs=
tätigen und mehr als 300 000 Berufsangehörigen ernährt der
Gartenbau — ohne den feldmäßigen Obſt= und Gemüſebau mit
ſeinen vielen hunderttauſend Berufsangehörigen — mehr
Men=
ſchen als die Forſtwirtſchaft und ſelbſt mehr als die Braunkohlen=
Induſtrie — Vielen Tauſenden könnte der deutſche Gartenbau
Brot und Arbeit geben! Während in einem kleinbäuerlichen
Betrieb von 2 bis 5 Hektar nur 3 Perſonen beſchäftigt werden,
kann ein gleich großer Gartenbaubetrieb 8 Perſonen Arbeit geben!
Auch die Induſtrie hat in einem geſunden Gartenbau einen
guten Kunden! Schon jetzt braucht er alljährlich für 30—40
Mil=
lionen Reichsmark Induſtrie=Erzeugniſſe. Der Verbrauch wird
ſteigen, die Induſtrie wird Aufträge erhalten, der Kaufmann in
in der Stadt wird aus dem Gartenbau neue Abnehmer gewinnen,
die Arbeitsmöglichkeiten werden vermehrt, wenn mehr deutſche
Gartenbauerzeugniſſe gekauft werden! Die Erzeugniſſe des
deut=
ſchen Gartenbaues ſind nicht ſchlechter und teurer als die
aus=
ländiſchen! Taufriſch geerntet, ausgereift unter dem Einfluß der
wärmenden Sonne, nicht halbreif gepflückt und nachgereift auf
langem Transport in Eiſenbahnwagen oder Schiff kommt
deut=
ſches Obſt und Gemüſe auf den Markt. Darum ſind ſie im
Ge=
ſchmack und im Nährwert den vielfach unreif geernteten
auslän=
diſchen Erzeugniſſen überlegen. Die deutſche Hausfrau
handelt daher klug und im Intereſſe der deutſchen
Volkswirt=
ſchaft, wenn ſie deutſches Obſt und Gemüſe bevorzugt.
Auch die deutſchen Konſerven aus deutſchem Obſt und
Ge=
müſe ſind anerkannt gut und vitaminreich.
Müſſen wir z. B. im Mai teure franzöſiſche Bohnen eſſen,
obwohl es junge deutſche Gemüſe in Mengen gibt und Bohnen
deutſcher Ernte ſchon im Juni billig am Markt ſind? Müſſen
wir im Sommer Apfelſinen und Bananen eſſen, wenn ſaftige,
ſonnengereifte Erdbeeren, Kirſchen, Pfirſiche von heimiſcher
Scholle, täglich friſch gepflückt, in Maſſen, käuflich ſind? Der
deutſche Obſt= und Gemüſezüchter hat ſich längſt alle neuzeitlichen
Erfahrungen zu eigen gemacht, ſo daß vom frühen Frühjahr bis
in den ſpäten Herbſt auch Gurken, Tomaten, Salate uſw. aus
deutſcher Produktion zu haben ſind.
Auf langen Transporten werden immer noch Roſen, Nelken,
Flieder und andere Blumen aus dem Ausland auf den Markt
gebracht.
14 588 000 Reichsmark gaben wir dafür aus. — Muß das
ſein? In mannigfaltiger Fülle und Pracht bieten deutſche
Gärtner das ganze Jahr friſche Blumen. Immer neue
Züchtun=
gen erwecken das Erſtaunen des Auslandes. Auf dem kürzeſten
Wege kommen die herrlichen Erzeugniſſe des deutſchen
Blumen=
gärtners in den Handel. Sie ſind auch friſcher, haltbarer und
duftreicher als die ausländiſchen Erzeugniſſe.
Bekennknis der heſſiſchen Sänger.
Mehrere kauſend Sänger aus ganz Heſſen
kommen nach Bingen.
Am 28. und 29. Oktober findet in Bingen am Rhein die
Bundesſängertagung des Heſſiſchen Sängerbundes ſtatt.
Zahl=
reiche Ausſchüſſe bereiten dieſe Tagung vor. Die Arbeit iſt ſehr
groß, da mehrere tauſend heſſiſche Sänger erwartet werden.
Den Auftakt dieſer Tagung gibt der Samstag abend, der den
vielen Gäſten einen Einblick in das rheiniſche Leben und
Trei=
ben in der ſchönen Rhein= und Weinſtadt Bingen geben ſoll. Nach
einem Maſſenchor, der das Volksgebet von Janoske vorträgt,
wird der Provinzvorſitzende des Heſſiſchen Sängerbundes. Heinz
Wallior=Bingen die Gäſte willkommen heißen. Darauf
wird Bürgermeiſter Pg. Ritter im Namen der Stadt Bingen
die Gäſte begrüßen. Auch der Bundesvorſitzende des Heſſiſchen
Sängerbundes wird das Wort ergreifen. Dann werden Soliſten
auftreten, der Binger BDM. gute deutſche Volkstänze zeigen und
der Maſſenchor „Volk ans Gewehr” ſingen.
Der zweite Teil des Abends iſt der rheiniſchen
Fröh=
lichkeit gewidmet. Die bekannte Sängerin Frau Nikolay
aus Kreuznach wird Lieder zur Laute vortragen,
gemeinſchaft=
liche Lieder werden geſungen, ein Feſtſpiel geht über die
Bühne, bis dann plötzlich ein Bajazzo vor den Vorhang ſpringt
und mit klingendem Lied den alten guten Binger Humor
be=
fiehlt, in Wirkung zu treten. Langſam wird ſich dann der
Vor=
hang heben und den Beſchauern ein Stück Binger
Karne=
val zeigen. Luſtige Reden werden hin und her gehen die
Gäſte werden ſingen und ſchunkeln, werden lachen und mit Fleiß
den Binger Wein ſtudieren. Ganz zum Schluß wird zum
deut=
ſchen Tanz aufgeſpielt.
Der Sonntag ſieht die Bundesſängertagung vor.
Im Mittelpunkt ſteht eine große Kundgebung auf dem
Markt=
platz, zu der ein Maſſenchor von 2500 Sängern und 200 Kindern
ſingen wird. Dieſe Kundgebung ſoll ein Bekenntnis der
heſſi=
ſchen Sänger zum nationalſozialiſtiſchen Staat werden. Ein
be=
deutender Führer der Sängerbewegung wird zu der Kundgebung
ſprechen.
Zahlreiche Anmeldungen beweiſen, daß die heſſiſchen Sänger
das größte Intereſſe an der Kundgebung haben. Die alte Rhein=
und Weinſtadt Bingen ladet alle herzlich ein und wird für gute
und billige Unterkunft und Verpflegung ſorgen.
Neuerwerbungen der Stadtbücherei.
René Fülöp=Miller. Der heilige Teufel, Raſputin
und die Frauen. 1927. 5 L 5918. Albert von Mutius,
Graf Albert Pourtalés. Ein preußiſch=deutſcher Staatsmann.
1933. 60 Bd 770. Fritz Otto Buſch, Unter Flagge und
Wim=
pel. Bilder von der Reichsmarine. 1933. 5 Bk 7. Benno
Schneider u Ulrich Haacke. Das Buch vom Kriege 1914
bis 1918 Urkunden Berichte, Briefe, Erinnerungen 80 Bd 525.
Kurt Heſſe, Miliz. 1933. 20 Fp 50 Botho Elſter. Die
Polizeifrage auf der Genfer Abrüſtungskonferenz. 1933. 20 Fp 20.
Welt von Deutſchland wiſſen? Nationale Revolution und Kirche.
1933. 50 Fp 50. Friedrich Burgdörfer,
Bevölkerungs=
frage und Steuerreform 1930. 80 Fp 20. Fritz Lenz. Der
Ausgleich der Familienlaſten. 1931. 80 Fp 40. E. G.
Kolben=
heyer. Die volksbiologiſchen Grundlagen der
Freiheitsbewe=
gung. 1933 35 Fp 195. Friedrich Burgdörfer, Zurück
zum Agrarſtaat? Stadt und Land in volksbiologiſcher
Betrach=
tung. 1933 80 Fp 22. Philalethes Kuhn, Gedenke, daß
Du ein deutſcher Ahnherr biſt! 1933. 80 Fp 130. R. Walter
Darré. Das Schwein als Kriterium für ordiſche Völker und
Semiten. 1933. 80 Dh 45. Hans F. K. Günther,
Raſſen=
geſchichte des helleniſchen und des römiſchen Volkes 1929. 80 Dh
die philoſophiſchen Vorausſetzungen der Wirtſchaftswiſſenſchaften.
7 Ph 1940. Hans Raupach, Die Arbeitsdienſtpflicht in
Bul=
ſchaftlichen Geſundung der Welt. Vorwort von H. Schacht.
40 Fn 240. Paula Siber von Groote, Die Frauenfrage
und ihre Löſung durch den Nationalſozialismus. 1933. 35 Fp 555.
35 Fs 57. Adolf Ehrt u. Julius Schweickert, Entfeſ=
Deutſchlands 1933. 40 Fp 720. Adolf Ehrt, Bewaffneter
Auf=
ſtand! Enthüllungen über den kommuniſtiſchen Umſturzverſuch am
Vorübergehende Stillegung des Großrundfunkſenders Vorabend der nationalen Revolution 1933, 40 Fp 718.
Hans=
in Berlin. 40 Fp 865. Georg Wagner, Einführung in die
Erd= und Landſchaftsgeſchichte mit beſonderer Berückſichtigung
Süddeutſchlands. 1931. 10 Dg 120. W. von Seidlitz. Der
Bau der Erde und die Bewegungen ihrer Oberfläche. Eine
Ein=
führung in die Grundfragen der allgemeinen Geologie. 1932.
10 Dg 95. F Drevermann. Meere der Urzeit. 1932 40 Dg
80. Hans Weinert, Menſchen der Vorzeit. Ein Ueberblick
Fritz Strube, Kinderturnen im Hauſe. Richtlinien und An=
Moeller van den Bruck. Die italieniſche Schönheit, 1930.
Grenzgang 1933. Abdrucke der von Verwaltungsamtmann
Göbel für den Grenzgang 1933 verfaßten beiden Dichtungen:
Feſtſpiel zum Grenzgang 1933 und „Hindurch”,
ein deutſcher Rück= und Ausblick, die zum Beſten der NS.
Volks=
wohlfahrt verkauft wurden, ſind noch im Stadthaus, Zimmer 1.
zum Preiſe von zuſammen 50 Rpfg. während der Dienſtſtunden
erhältlich.
Jahresverſammlung des
Landes-
verbandes für Innere Miſſion in Heſſen.
EPH. Der Landesverband der Inneren Miſſion in Heſſen hiels
in Wörrſtadt (Rheinheſſen) ſeine Jahresverſammlung, an welcher
Vertreter des Staates, des Landeskirchenamtes, einzelner
Kreis=
ämter, der dem Verbande angehörenden Einrichtungen und
An=
ſtalten, zahlreiche Pfarrer der näheren und weiteren Umgebung
und die Bevölkerung Wörrſtadts teilnahmen.
Eingeleitet wurde die Jahresverſammlung durch einen
Feſt=
gottesdienſt, mit der Feſtyredigt des Superintendenten der
Pro=
vinz Rheinheſſen, Oberkirchenrat Zentgraf, und einem
Kinder=
gottesdienſt, gehalten vom Direktor des Heſſiſchen Landesvereins
für Innere Miſſion, Pfarrer Röhricht.
In der öffentlichen Kundgebung am Abend, die von
Dar=
bietungen des Wörrſtädter Kirchenchores umrahmt war, ſprach
der Direktor des Zentral=Ausſchuſſes für Innere Miſſion,
D. Jeep, im vollbeſetzten Saal des Gemeindehauſes über „
In=
nere Miſſion im Dritten Reich‟. Die Innere Miſſion
hat im Ringen um die Geſundung unſeres Volkes ihre beſondere
Aufgabe: Den Lebensunwerten mit ihren Anſtalten zu dienen,
die Gefährdeten vom Verderben zurückzureißen und ſie dem Staat
als nützliche Glieder wieder zu geben; und die Botſchaft des
Evangeliums ins Volk zu tragen.
Die Ausführungen des zweiten Vortrages von Direktor
Pfar=
rer Röhricht über „Innere Miſſion in der heſſiſchen Kirche in
Vergangenheit und Gegenwart” gaben einen tiefen Einblick in
die vielgeſtaltige Arbeit der heſſiſchen Inneren Miſſion, die mit
all ihren Einrichtungen bereit war und iſt, mitzuarbeiten an der
Behebung vorhandener Volksnöte.
Die eigentliche Jahresverſammlung am 16. leitete Dekan
Sittel=Udenheim mit einer Andacht ein. Nach dem Grußwort
des Vorſitzenden des Landesverbandes der Inneren Miſſion in
Heſſen, Pfarrer Wagner=Darmſtadt, erſtattete der Direktor des
Landesvereins für Innere Miſſion als Geſchäftsführer des
Landesverbandes der Inneren Miſſion in Heſſen den
Jahresbe=
richt. Nach dem Jahresbericht konnte die Geſamtarbeit ſich ruhig
weiter entwickeln. Die Nieder=Ramſtädter Anſtalten verzeichnen
eine Zunahme ihrer Zöglinge. In 6 evangeliſchen
Krankenhäu=
ſern wurden 4958 Kranke verpflegt, in der Kinderheilſtätte
Eli=
ſabethhaus in Bad=Nauheim 677 Kinder. Die während des
Krie=
ges eingegangene Herberge zur Heimat in Worms wurde im
Be=
richtsjahre wieder eröffnet und diente 24 548 vorüberziehenden
Wanderern als Heimat. In Jugenheim in Rheinheſſen errichteten
die Nieder=Ramſtädter Anſtalten in dem ehemaligen
Erziehungs=
heim ein Schwachſinnigenheim ein. An verſchiedenen Orten
wur=
den Kleinkinderſchulen gegründet. Der Verband evangeliſcher
kirchlicher Frauenvereine und die Jugendverbände bemühten ſich
um die Ausbildung und Schulung ihrer Mitglieder zum Dienſt
in den Gemeinden durch Lehrgänge, Freizeiten, Kurzkurſe und
Einzelvorträge. Der Heſſiſche Landesverein für Innere Miſſion
vergrößerte und vertiefte ſeine Männerſchulungsarbeit im Kampf
gegen das Freidenkertum und führte Schulungswochen,
Ver=
tiefungsfreizeiten und Treffen unter ſtarker Beteiligung durch.
In der Volksmiſſionsarbeit ſtanden im letzten Winter neben dem
Direktor noch 1 Volksmiſſionar und 2 Arbeiterevangeliſten, die in
zuſammen 22 Gemeinden ihren Dienſt ausführten. An der Wende
der Zeit ſteht die heſſiſche Innere Miſſion bereit, Staat und Kirche
in alter Treue zu dienen!
Dem Jahresbericht folgte die Rechnungsvorlage 1932.
Ge=
nehmigung des Voranſchlags 1934 und Ergänzungswahlen zum
Landesausſchuß der Inneren Miſſion. Als Abſchluß der
Jahres=
verſammlung ſprach nochmals D. Jeep=Berlin, über „Die neuen
Aufgaben der Inneren Miſſion in Kirche und Volk”. Deutſchland
reitet in jeglicher Beziehung auf Leben und Tod. Doher hat auch
die Innere Miſſion ihre beſonderen Aufgaben, die letzlich nur
darin beſtehen, daß ſie hilft, daß Deutſchland in all ſeinen
Stän=
den erfaßt wird, vom Evangelium und die von hier aus bereit
ſind, Staat und Kirche zum Beſten des Volksganzen zu dienen.
— Heimat. In der Abteilung Heimat des Arbeitsplans der
Volkshochſchule wird Herr Dr. Adolf Müller, Direktor der
Stadtbücherei und des Stadtmuſeums, an acht Abenden über
Darmſtadts Vergangenheit ſprechen. Die Vorträge
werden zeigen, wie die Geſchichte unſerer Stadt in enger
Ver=
bundenheit mit dem Schickſal der engeren und weiteren Heimat
und dem großen Vaterland ſich entfaltet hat. Sie beginnen auch
am Montag, den 30. Oktober, und bedürfen keiner
wei=
teren Empfehlung. Herr Prälat D. Dr. Dr. Diehl bietet an
einem noch zu beſtimmenden Abend „Ernſtes und
Heite=
res aus einer heſſiſchen Schulſchrift von 1649‟
Wer den Herrn Prälaten als Redner kennt, weiß, daß der Abend
ein Ereignis wird. Frl. M. Frölich hat über die
Entwick=
lung des Darmſtädter Stadtbildes an zwei
Aben=
den ſchon geſprochen. Frl. Frölich wird im Anſchluß daran einige
Führungen leiten. Vier Führungen durch die Muſeen unſerer
Stadt unternimmt Herr Lehrer Eidmann, der neue
Vor=
ſitzende des Vereins Alt=Darmſtadt. Sie ſtehen unter dem
ge=
meinſamen Geſichtspunkt: Heim und Heimat im Wandel
der Zeiten. Unabhängig von vorgenannten Führungen wird
Herr Rudolf Anton zweimal Sonntags vormittags die
Alt=
ſtadt durchwandern. Herr Anton kennt die letzten
Schlupfwinkel unſerer Altſtadt. Näheres wird noch bekannt
ge=
geben. Beachten Sie unſere fortan faſt täglichen Bemerkungen
an dieſer Stelle. (Geſchäftsſtelle der Volkshochſchule: Neckarſtr. 3.)
Roßdorf. 22. Okt. Heute Montag, abends 8.30 Uhr,
findet im Saale „Zur Sonne” die erſte öffentliche Verſammlung
als Auftakt zur Wahl am 12. November ſtatt. Es ſpricht
Land=
tagsabgeordneter Göckel=Langen. Um auch dem letzten
Volks=
genoſſen Klarheit über die außerordentliche Wichtigkeit dieſer
Wahl zu verſchaffen, iſt Erſcheinen aller Volksgenoſſen erwünſcht.
Montag. 23. Oktober 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 294 — Seite 5
Erſter Fußballſieg
gegen Beigien.
Die Nationalelf ſchlägt die „Roten Teufel” in überzeugender Art 8:1 (2:0). — Große Aeberraſchungen
in den Sauligaſpielen. — Lokalderby in Darmſtadt 0:0
Hohmann und Kobierfki waren die beſten Leute; Raſſelnberg
Die Ueberraſchungen im Gau Südweſt.
und Albrecht ergänzten die Reihe vorzüglich.
Unſer hoher Länderſpiel=Sieg.
Die Belgier hatten in Braet einen Lormann, der bei hohen
Nakional=Elf — Belgien 8:1 (2:0).
Nach 20 Jahren ſpielte Deutſchlands Fußball=Nationalelf
zum erſten Male wieder gegen Belgien. Zu dieſem Ereignis
hat=
ten ſich im Duisburger Stadion etwa 30 000 Zuſchauer
eingefun=
den, womit die Ränge jedoch nicht völlig gefüllt waren. Es hätten
gut und gern noch 10 000 Zuſchauer Platz gehabt. Dieſe Tatſache
bedeutet eigentlich ein Novum für den an gefüllte Stadien
ge=
wöhnten Deutſchen Fußball=Bund, denn bisher war faſt noch jeder
Länderkampf bis unters Dach ausverkauft. Es ſcheint jedoch, als
ob dieſes Repräſentativtreffen doch nicht ſo aktuell geweſen iſt, wie
man zuerſt angenommen hatte. Die lange Spielpauſe im Verkehr
mit Belgien und deſſen an ſich nicht ſehr hochſtehende Spielkultur
mögen ſich in erſter Linie für den verhältnismäßig ſchwachen
Be=
ſuch ausgewirkt haben.
Duisburg hatte am Sonntag prächtiges Herbſtwetter. Da ſich
auch der Kampfplatz in beſter Verfaſſung befand, waren alſo
ideale Vorbedingungen für ein ſo großes ſportliches Ereignis
ge=
geben
Deutſchland hatte für den auf halblinks vorgeſehenen Kuzorra
den Benrather Raſſelnberg eingeſtellt, ſo daß alſo Schalke in
die=
ſer rein weſtdeutſchen Mannſchaft überhaupt nicht vertreten war.
Dieſe Umſtellung wirkte ſich jedoch für die einheitliche Linie im
Sturm ſehr günſtig aus. Auch bei Belgien gab es noch eine kleine
Veränderung: Lamoot war als Mittelſtürmer neu eingeſtellt
wor=
den, und Voorhof, der zuerſt in der Mitte ſpielen ſollte, einen
Poſten weiter nach rechts gerückt.
Das Spiel vor der Pauſe
ließ bereits die techniſche und taktiſche Ueberlegenheit der
deut=
ſchen Mannſchaft klar erkennen. Die Deutſchen gingen ſofort nach
dem Beginn zum Angriff über und fanden ſich ſogleich gut
zu=
ſammen. Die Verteidigung der Belgier hatte ſchwere Arbeit zu
leiſten, denn die Kombinationen des deutſchen Sturmes wurden
ſehr ſchön vorgetragen und waren nur unter großer Mühe zu
zer=
ſtören. Mit der Zeit tauten aber auch die Gäſte etwas auf. Ihre
ſchnellen Flügel kamen einige Male ſehr gefährlich vor das Tor
Buchlohs, doch zeigte ſich dieſer ſehr ſicher in ſeinen Paraden. In
der 20. Min. ſchloß Raſſelnberg einen Angriff der linken Seite
mit unhaltbarem Schuß ab. 9 Min, ſpäter kam dann Hohmann
mit einem zweiten deutſchen Tor zum Zuge. Ein dritter Treffer,
wieder von Hohmann markiert, wurde vom Schiedsrichter nicht
beſtätigt, da der Ball angeblich die Linie nicht ganz überſchritten
hatte.
Noch ſechs deutſche Tore nach der Pauſe.
Nach dem Wechſel übernahm unſere Mannſchaft ſofort
wie=
der das Kommando. Die Stürmer, die vorher ziemlich oft auf
die Abſeitstaktik der Belgier hereingefallen waren, ſtellten ſich
bedeutend beſſer und machten dadurch den Belgiern die Abwehr
immer ſchwerer. Die beiden Flügel Albrecht und Kobiesſti
wur=
den von Bender mit Bällen geradezu gefüttert. Der Lohn für
das gute Angriffsſpiel unſerer Leute blieb auch nicht lange aus.
Schon in der 3. Minute konnte Wigold einen von Braet zu
kurz abgewehrten Ball im Nachſchuß zum 3. Treffer verwandeln.
Vom Wiederanſtoß weg kombinierte ſich der deutſche Sturm
wieder ſehr ſchön durch und Hohmann konnte Braet erneut
ſchlagen. 4:0 für Deutſchland. Daraufhin wurden unſere Spieler
ſiegesſicher und verwirrten den Gegner mit ihrem ſchnellen,
flachen Paßſpiel vollkommen. Die Belgier bekamen faſt keinen
Ball mehr an die Beine. Die 8. Minute brachte bereits das
5:0. Diesmal war Albrecht der Torſchütze. Die Zuſchauer
klatſch=
ten begeiſtert Beifall. Bei den Belgiern machte ſich eine immer
größere Depreſſion bemerkbar. Eine ſchöne Einzelleiſtung von
Kobierſki führte zum ſechſten Tor. Nachdem er drei Gegner
über=
ſpielt hatte, kam ſeine Flanke ſo vorbildlich, daß Wigold
mühe=
los einſenden konnte. Bald darauf, in der 28. Min, lenkte
Hoh=
nnann nach feinem Durchſpiel zum 7. Treffer ein. Die Belgier
verſuchten noch einmal mit aller Macht das Ergebnis zu
ver=
beſſern, jedoch wurde nach kurzer Zeit der Zwiſchenſpurt wieder
geſtoppt. Das Eckenverhältnis kam auf 8:2. Fünf Minuten
vor Schluß wurde Hohmann von einem Ball in der Magengrube
derart heftig getroffen, daß er ohnmächtig vom Platz getragen
werden mußte. Auch mit nur vier Stürmern blieb unſere
Mann=
ſchaft klar überlegen. Drei Minuten vor dem Abpfiff ſchraubte
Kobierſki das Ergebnis auf 8:0. Man wartete bereits auf den
Schlußpfiff, als dem Belgier Lamoot ein Durchbruch und damit
der Ehrentreffer gelang.
Kurze Kritik.
Deutſchland hat hoch geſiegt. Belgien wurde zum erſten Male
geſchlagen. Daß es in ſo überzeugender Weiſe geſchah, iſt
beſon=
ders erfreulich. Der Sieg iſt jedoch auch in dieſer Höhe
voll=
kommen verdient. Unſere Mannſchaft war um Klaſſen beſſer. Im
Zuſammenſpiel, in der Technik und Ballbehandlung, in der
Schnelligkeit und im Ideenreichtum. Unſer Fußball war auch
nach der neueren Anſchauung „modern”. Schönheit hatte ſich mit
Zweckmäßigkeit gepaart. Die Belgier hatten dem kaum etwas
Gleichwertiges entgegenzuſetzen, ihre Spielauffaſſung war
primi=
tiver und ihre techniſches Können nicht ausgebildet genug. Die
Mannſchaft mußte ſich daher in der Hauptſache mit der
Ver=
teidigung abgeben. Im Geſamten haben die Gäſte enttäuſcht,
man hatte von ihnen mehr erwartet.
Von den deutſchen Spielern machten Buchloh, Hundt und
Buſch kaum einen Fehler. Die Fortung=Läuferreihe kam erſt nach
einiger Zeit richtig in Schwung dann war ſie aber erſtklaſſig.
Bender der „spiritus reotor” Im Sturm fiel kein Mann ab.
Wigold war vielleicht der einzige, der nicht ganz befriedigte.
Bällen außerordentlich ſicher, bei flachen Schüſſen jedoch ſehr
un=
ſicher ſpielte. Die Verteidigung ſpielte den Verhältniſſen
ent=
ſprechend gut, auch die Läuferreihe tat bei der Abwvehr ihre
Pflicht ſoweit es eben möglich war. Der Sturm zeigte nur ſelten
gute Momente. Schiedsrichter Olfen=Schweden ſehr gut.
Die Fußball=Ergebniſſe.
Länderſpiel in Duisburg.
Deutſchland — Belgien ...
.. . . . 8:1 (2:0)
Repräſentativſpiele in Berlin.
Brandenburg A — Norditalien . . . . . . . . . . . 0:1
Brandenburg B — Pommern . . . .
.. . 5:1
Gauliga=Verbandsſpiele in Süddeutſchland.
Gau AIII (Südweſt):
Phönix Ludwigshafen — Wormatia Worms.
1:1
Kickers Offenbach — Eintracht Frankfurt .. . ... 1:1
FK. Pirmaſens — FSV. Frankfurt . ...
... 3:0
3:2
SV. Wiesbaden — Sportfr. Saarbrücken ..
Boruſſia Neunkirchen — FC. Kaiſerslautern . . .
2:2
Gau AIV (Baden): Germania Brötzingen — SC. Freiburg 3:1.
Karlsruher FV. — Freiburger FC. 2:2. V. f. L. Neckarau —
V. f. B. Mühlburg. 1:0.
Eau XV (Württemberg): Stuttgarter Kickers — SSV. Ulm
5:0. FC. Birkenfeld — Ulm 94 1:0. SC. Stuttgart — Union
Böckingen 1:2. V. f. R. Heilbronn — SV. Feuerbach 0:2.
Gau XVl (Bayern): 1860 München — ASV. Nürnberg 2:0.
Wacker München — Bayern München 2:2. Würzburg 04 —
Jahn Regensburg 2:1. SpVgg. Fürth — 1. FC. Nürnberg 1:2.
FC. Schweinfurt 05 — Schwaben Augsburg 2:1. FC.
Bay=
reuth — FC. München 1:1.
Gau XII (Nordheſſen): SC. 03 Kaſſel — Kurheſſen Kaſſel
3:1. Heſſen Hersfeld — Hanau 93 2:1. Kurheſſen Marburg —
Sport Kaſſel 7:3. Boruſſia Fulda — SV. Kaſſel 2:1. V. f. B.
Friedberg — Hermannia Kaſſel 4:3.
Fußball im Reich.
Gau Oſtpreußen: Pruſſia Samland Königsberg — Preußen
Dan=
zig 1:2. BuGV. Danzig — V. f. B. Königsberg 23.
Hinden=
burg Allenſtein — Raſtenburger SV. 3:0. York Inſterburg —
Viktoria Allenſtein 1:2.
Gau Brandenburg: „Berlin — Eberswalde 7 :0. Nowawes —
Potsdam 0:1.
Gau Schleſien: Breslauer SV. 02 — Beuthen 09 6:3. SC.
Vor=
wärts Breslau — SV. Hoyerswerda 3:0. Preußen
Hinden=
burg — Breslauer FV. 06 6:0. STC. Görlitz — Hertha
Bres=
lau 4:6.
Gau Sachſen: Dresdener SC. — Guts Muts Dresden 7:0.
Gau Mitte: SpVg. Erfurt — Fortuna Magdeburg 3:2. Wacker
Halle — Preußen Magdeburg 5:1. Steinach 08 — SC. Erfurt
5:1. Viktoria 96 Magdeburg — Merſeburg 99 1:1. V. f. L.
Bitterfeld — 1. SV. Jena 4:2.
Gau Nordmark: Hamburger SV. — Holſtein Kiel 13. Altona 93
— Polizei Hamburg 1:0. Boruſſia Kiel — Schwerin 03 5:2.
Polizei Lübeck — Eimsbüttel Hamburg 0:4.
Gau Niederſachſen: Göttingen 05 — Arminia Hannover, 3:3.
Hil=
desheim 06 — Hannover 96 0:2. Werder Bremen — Komet
Bremen 23.
Gau Weſtfalen: Viktoria Recklinghauſen — Schalke 04 1:4. SV.
Höntrop — Sportfreunde Dortmund 6:0. DSC. Hagen
Preußen Münſter 1:1. Hüſten 09 — Arminia Bielefeld 5:0.
Germania Bochum — SpVg. Herten 4:1.
Länderſpiele:
In Budapeſt: Ungarn A — Italien A. . . . . . 0:1 (0:1)
In Budapeſt: Ungarn — Oeſterreich (Amateure). . . 3:2 (1:2)
In Vercelli; Italien B — Ungarn B.... . . . 4:4
Die Punktekämpfe des Sonntags haben in den deutſchen
Gauen weitere Ueberraſchungen gebracht. Die Senſation des
Tages wird aus Dresden gemeldet, wo der DSC. ſeinen alten
Rivalen Guts Muths mit nicht weniger als 7:0 Treffern ſchlug.
Unerwartet kam auch die 1:3=Niederlage, die ſich der HSV. zu
Hauſe im Kampf gegen Holſtein Kiel holte.
Auch aus den ſüddeutſchen Gauen werden Ueberraſchungen
gemeldet. Im Gau Südweſt erlitt der FSV. Frankfurt in
Pir=
maſens eine 3:0=Schlappe. Die Offenbacher Kickers und die
Frankfurter Eintracht trennten ſich mit einem 1:1. So hat der
FC. Kaiſerslautern die Tabellenführung behaupten können,
ob=
wohl er in Neunkirchen gegen Boruſſia auch nur ein 2:2 erzielte.
— In Bayern blieb München 60 durch einen 2:0=Sieg über ASN.
Nürnberg vorne, während die Augsburger Schwaben im 1:2=Spiel
gegen Schweinfurt 05 ihre erſten Punkte einbüßten und nun mit
dem zweiten Platz vorlieb nehmen müſſen. — Württembergs
Ta=
bellenführer iſt weiter Union Böckingen. Die Leute aus der
Heil=
bronner Vorſtadt beſiegten diesmal den SC. Stuttgart mit 2:1.
Unerwartet hoch fiel der 5:0=Sieg der Stuttgarter Kickers über
den SSV. Ulm aus. — In Baden trafen beim Spiel KFV. —
FFC. die beiden Tabellenerſten zuſammen. Da ſie ſich mit einem
2:2 trennten, ſo haben ſie ihre Poſitionen gehalten, der KFV.
führt immer noch mit zwei Punkten Vorſprung. — Im Gau 19
(Nordheſſen) holte ſich der bisherige Tabellenführer Hanau 93 in
Hersfeld eine 1:2=Niederlage, ſo daß er ſich die Führung nun mit
dem VfB. Friedberg, der Hermannia Kaſſel 4:2 ſchlug, teilen
muß.
FK. Pirmaſens — FSV. Frankfurt 3:0 (2:0).
Durch Erkrankung des Mittelläufers mußten die Pfälzer
Her=
gert zurückziehen, an deſſen Stelle Wagner den Sturm führte,
während Gronauer rechtsaußen ſpielte. Hergert warf ſeinen
Sturm immer wieder geſchickt nach vorn, und nur die Verteidigung
war etwas unſicher, nach der Pauſe hatte auch die Läuferreihe
eine ſchwache Zeit. Bei Frankfurt war Torwart Wolff durch
Blaimer ganz ausgezeichnet erſetzt. Läuferreihe und Verteidigung
hatten ein ſehr großes Arbeitspenſum zu erledigen, wurden aber
ihrer Aufgabe gerecht. Der Sturm hatte dagegen ſelten etwas zu
beſtellen. Mit den Leiſtungen r oon Schiedsrichter Maul=Werden
(Saar) waren Zuſchauer und Spieler nicht zufrieden. Nach einem
techt ſpannenden und intereſſanten Anfang, wobei die Pfälzer
mehr vom Spiele hatten, fiel in der 39. Minute durch Wagner
der erſte Treffer. Schon zwei Minuten ſpäter ſtand es nach einem
unhaltbaren Schuß von Hergert 2:0, und mit dieſem Ergebnis
ging es in die Pauſe. Nach der Pauſe war zunächſt Frankfurts
Läuferreihe eine halbe Stunde lang ausgezeichnet, ſo daß der
Kampf ziemlich ausgeglichen war. In der letzten Viertelſtunde
fiel dann durch Lutz der dritte Treffer. Frankfurts Tormann
Blaimer hatte bis zum Schlußpfiff noch ſchwere Angriffe zu
über=
ſtehen. Dem mitunter etwas harten Treffen wohnten 2000
Zu=
ſchauer bei.
Kickers Offenbach — Eintracht Frankfurt 1:1 (0:0).
Vor zirka 6000 Zuſchauern gab es am Bieberer Berg einen
(ypiſchen Punktekampf mit allen üblen Begleiterſcheinungen
in=
nerhalb und außerhalb der Barrieren. Es wurde außerordentlich
hart, zeitweiſe auch ſehr unfair geſpielt, und der regeltechniſch gute
Schiedsrichter Fritz=Oggersheim hatte nicht den Mut, gegen
offen=
ſichtliche Tätlichkeiten einzuſchreiten. Die erſte Halbzeit verlief
ſehr aufgeregt. Durch die Härte des Spieles kommen ſpieleriſche
Schönheiten nicht zur Geltung. Auch die zweite Halbzeit verlief
ähnlich. Hier verlor die Eintracht ihren Verteidiger Otto
vor=
übergehend durch Verletzung. Man rechnete allgemein ſchon mit
einem torloſen Ausgang, als in der 40. Min, der ungedeckt ſtehende
Rechtsaußen Berger den Ball am leeren Tor vorbei an Lindner
vorlegte, der unhaltbar einſchoß. Eine Minute ſpäter verhängte
Schiedsrichter Fritz hart an der Strafraumgrenze einen Strafſtoß
gegen Eintracht, deſſen Urſache nicht ganz erſichtlich war. Stein
trat den Ball, und Gerth drückte ihn aus dem Gewühl zum
Aus=
gleich ein.
SV. Wiesbaden—Spfr. Saarbrücken 3:2 (2:2).
4500 Zuſchauer ſahen in Wiesbaden ein recht intereſſantes
und ſpannendes Treffen, das von Walter=Ludwigshafen gut
ge=
leitet wurde. Anfangs waren die Saarländer auf Grund ihrer
größeren Schnelligkeit und Entſchlußkraft vor dem Tore im
Vor=
teil und ſchon nach 7 Min, führten ſie mit 2:0 durch Treffer des
Halbrechten Schauß und des Linksaußen Seither. Erſt in der 16.
Min, holten die Kurſtädter durch Handelfmeter den erſten
Gegen=
treffer heraus, und kurz vor der Pauſe ſchoß Piſchzek den
aus=
gleichenden Treffer. Nach dem Wechſel war Wiesbaden ſtark
über=
legen, es fiel aber bei einem Eckballſtand von 16:4 nur noch ein
Treffer, und zwar in der 28. Min, durch den Linksaußen
Sieben=
tritt. Die Saarbrücker verteidigten in der zweiten Halbzeit recht
zahlreich.
Boruſſia Neunkirchen—FC. Kaiſerslautern 2:2 (2:2).
Beide Mannſchaften traten in ſtärkſter Aufſtellung an. In
der erſten Halbzeit verlief der Kampf ausgeglichen. Die
Ein=
heimiſchen kamen in der 28. Min, durch Koch zur Führung.
Kai=
ſerslautern leitete nu ſchnelle und energiſche Angriffe ein und
in der 35. Min. fiel durch Zahn der Ausgleich. Zwei Minuten
ſpäter verſchuldete aber Kaiſerslautern einen Handelfmeter, den
Theobald zum erneuten Führungstreffer verwandelte, und
eben=
falls durch Elfmeter fiel auch der erneute Ausgleich der Pfälzer
durch Marker. Nach der Pauſe ſtrengten ſich beide Mannſchaften
vergeblich an, das Ergebnis zu verbeſſern. Schiedsrichter
Stör=
ner=Frankfurt leitete vor 6000 Zuſchauern gut.
Phönix Ludwigshafen—Wormatia Worms 1:1 (1:1).
Die Wormſer lieferten in Ludwigshafen das techniſch beſſere
und reifere Spiel, das aber meiſt auf Winkler zugeſchnitten war
und ſo dem Gegner die Abwehr erleichterte. Bei Phönix gab es
verſchiedene Mängel im Sturm. Das Spiel nahm einen recht
ſpannenden Verlauf. Ludwigshafen hatte zwei Ecken, die aber
nichts einbrachten. In der 18 Min, machte dann ein Wormſer
Spieler im Strafraum Handſpiel und der verhängte Elfmeter
wurde von Hörnle ſicher zum Führungstor verwandelt. Schon
2 Min, ſpäter fiel durch Winkler, der zwei Mann umſpielte, der
Ausgleich. Worms lag bis zur Pauſe im Angriff. Nach dem
Wechſel ſpielten die Pfälzer eine halbe Stunde lang überlegen,
die Wormſer Hintermannſchaft war aber der Situation
gewach=
ſen. Das Treffen wurde vor 3500 Zuſchauern von Rothaug=
Frankfurt nicht immer fehlerfrei geleitet.
Zußball in Skarkenburg.
Bezirksklaſſe Südheſſen.
Polizei Darmſtadt — SV. 1898 Darmſtadt 0:0,
Sportvag. 04 Arheilgen — Olympia Lorſch 2:2 (1:1),
Spag. Haſſia Dieburg — Germania 03 Pfungſtadt 3:2 (1:1),
VfR. Bürſtadt — Olympia Lampertheim 2:1,
Starkenburgia Heppenheim — FC. 07 Bensheim 4:0.
Die Spiele in der ſüdheſſiſchen Bezirksklaſſe haben am
Sonn=
tag umwälzende Ereigniſſe nicht gebracht; zu beachten iſt lediglich,
Seite 6 — Nr. 294
daß die Darmſtädter Polizei wieder von Bürſtadt eingeholt iſt.
und daß auch Lorſch noch dichtauf liegt. Die Poliziſten
vermoch=
ten es nicht, gegen die wiedererſtarkten 98er einen Sieg
heraus=
zuholen; mit 0:0 trennten ſich die Gegner torlos, und am
Böllen=
falltor wird man ſich über den einen Punkt mehr freuen als beim
Gegner, für den er immerhin als verloren gerechnet werden
muß. — Bürſtadt hatte daheim ſeine liebe Not, die Gäſte aus
Lampertheim zu bezwingen; mit 2:1 fiel der Sieg recht knapp aus.
— In Arheilgen gab es den erwarteten ſpannenden Kampf,
wo=
bei die Lorſcher ſich doch nicht ſchlagen ließen. Es iſt immerhin
ein Erfolg für eine Mannſchaft, wenn ſie vom „Mühlchen” einen
Punkt mit heimnehmen kann. — Pfungſtadt hielt ſich in Dieburg
beſſer als erwartet. Die Germanen verloren durch einen
Hand=
elfmeter mit 2:3, hätten aber ein Unentſchieden verdient gehabt.
Die höchſte Niederlage wird aus Heppenheim gemeldet, wo der
FC. 07 Bensheim mit 0:4 unterlag. Heppenheim hat damit
wie=
der Anſchluß an die Mittelgruppe gefunden. Bemerkenswert iſt,
daß die Spiele durchweg recht gut beſucht waren.
Der Tabellenſtand nach dem 22. Oktober.
VfR. Bürſtadt .... 116:4 Polizei Darmſtadt . 12:3 Olympia Lorſch. 13:8 SV. 1898 Darmſtadt 8:7 Haſſia Dieburg. 9:8 Olympia Lampertheim". 9:4 Germania 03 Pfungſtadt 7:2.
Starkenburgia Heppenheim 12:12 Viktoria Urberach . 10:17 FC. 07 Bensheim 2:11 Sportvgg. 04 Arheilgen. 5:7 Starkenburgvereine in anderen Gruppen. FV. Sprendlingen — Blau=Weiß Bürgel 3:0,
1. FC. Langen — Germania Bieber. 1:1, SV. Bretzenheim — 2 Viktoria Walldorf 3:8, FV. 08 Geiſenheim — SC. Opel Rüſſelsheim . 0:1. 1. Kreisklaſſe. Tgſ. 1875 Darmſtadt — Viktoria Griesheim 6:4 (3:2),
Rot=Weiß Darmſtadt — Union Wixhauſen 0:0,
SC. Dietzenbach — FC. 02 Dreieichenhain 3:0 (3:0).
Kreisklaſſe Ried.
4:1,
Olympia Biebesheim — Biblis”.
2:0,
Hofheim — VfL. Lampertheim".
0:3,
Groß=Rohrheim — Gernsheim
..
4:0.
Bobſtadt — DJK. Bürſtadt
Unentſchiedener Kampf der Lokalrivalen
Polizei -Sb. 98 0:0.
* Wir hatten einen raſſigen Kampf zwiſchen dem
Tabellen=
führer und vorjährigen Meiſter, Polizei, und den Leuten vom
Böllenfalltor vorausgeſagt, und auf einen klaren Sieg der
Grünen getippt. Das erſte traf ein, denn um gerecht
zu ſein, muß man den 22 Spielern beſcheinigen, daß ſie eine
hinreißende Leiſtung lieferten. Keine Minute entbehrte dieſe
Be=
gegnung für Spieler und Publikum der äußerſten Spannung,
jede Minute faſt konnten die heißbegehrten Punkte, die mehrmals
wackelten, herunterkommen. Aber, und das iſt das Zweite,
Polizei ſchaffte es nicht und gab auf eigenem Platz einen Punkt
ab. Dieſer eine Punkt kann unter Umſtänden einmal
entſchei=
dende Bedeutung gewinnen.
Ebenſo ſei auch feſtgeſtellt, daß das Treffen zwar hart, aber
doch im Rahmen des Erlaubten durchgeführt wurde. Ein
Ver=
dienſt des ſicher, auch manchmal recht großzügig, leitenden
Schiedsrichters Franz=Frankfurt a. M. Dreimal nur ſah er ſich
genötigt, aus unfairen Handlungen Strafſtoß zu verhängen.
Den einen Punkt haben auf beiden Seiten die
Abwehr=
reihen auf ihrem Pluskonto und damit iſt ſchon das
Hervor=
ſtechendſte dieſer Begegnung angedeutet. Polizei verfügt mit
Klein, Balſer, Bönſel über ein wirklich ausgezeichnetes
Schluß=
dreieck. Körperlich ihren Gegenſtürmern weit überlegen, flitzte
kaum eine halbhohe Vorlage an dieſer Verteidigung vorbei und
den Reſt beſorgte notwendigenfalls Klein im Tor. In der
Läuferreihe ſchien mir heute Mittelläufer Matthes die Sicherheit
ſeiner Nebenſpieler W. Kaſpar und Scheuermann nicht zu
er=
reichen. Nach der Pauſe mangelte es im Aufbauſpiel ſichtlich. Im
Sturm fielen M. Kaſpar und Schupp durch ihren unermüdlichen
Eifer auf, Pfeiffer war als gefährlicher Torſchütze bewacht, er
ſchoß zwar, auch placiert, aber es war eben immer noch der
Tormann da. Göbel kam nach der Pauſe nicht recht zur
Ent=
faltung, Kaltwaſſer zeigte mehrfach ſchöne Hereingaben und
ſchnelle Starts, nur ſollte er ſich als vielverſprechender Spieler
das Nachtreten abgewöhnen. In der letzten Hälfte ſpielte der
Sturm eine Zeit lang offenſichtlich luſtlos oder deprimiert,
viel=
leicht eine Folge des ungeheuer ſchnellen Spiels vor der Pauſe
und der Zermürbungstaktik des Gegners.
Die 98er lieferten ein Spiel wie ſeit langem nicht. Als ſie
ſich gefunden, griffen ſie forſch an, bauten ſehr ſauber auf und
beherrſchten eine Zeit lang deutlich das Feld. Aber im
Straf=
raum des Gegners ließ der Sturm den letzten Einſatz vermiſſen.
Gewiß nicht leicht, gegen körperlich große Gegner.Hier lieferten
Läufer und Verteidiger eine vorbildliche Leiſtung. Bärenz im
Tor machte einen ausgezeichneten Eindruck und verhinderte bei
einem Fehler der Verteidigung — der im Spiel gegen Bürſtadt
das einzige Tor zur Folge hatte — die Niederlage. Kugel,
Eßlinger II ſpielten mutig und ſicher, geiſtesgegenwärtig und
überlegt im Aufbau nach vorn. Die Läuferreihe hat durch Geher
eine Verſtärkung erfahren. Frey, Schnägelberger (der durch eine
Verletzung behindert war), Geher waren ihrem Gegenüber nach
der Pauſe ſogar überlegen. Nach Seitenwechſel kam der Sturm
in Fahrt, nur machte ſich eine Verletzung Staigmillers
bemerk=
bar, ſo daß einige ſichere Chancen und gut eingeleitete Züge
im letzten Augenblick unverwertet blieben. Im Sturm einen
hervorheben, hieße, die anderen zurückſetzen. Er machte der
Polizei=Abwehr das Spiel zu keinem Sonntag=Nachmittags=
Vergnügen. Mehrmals retteten die Torſtangen nur und das
be=
rühmte Fußballglück, das diesmal ſeinen kleinen Finger beiden
Gegnern reichte.
Das Spiel
begann recht vielverſprechend. Polizei geht im Schnellgang los
und ſchon ſauſt ein Bombenſchuß von Schupp an der Latte
vorüber. Wenige Augenblicke ſpäter fällt die erſte Ecke für
Poli=
zei, doch ſie kommt ſofort zum blauen Sturm. Staigmillers
etwas zu ſchwacher Torſchuß endet in Kleins Händen. Auch die
zweite Ecke für Polizei iſt ungefährlich. Der Strafſtoß für ein
Foul an Schnägelberger bricht an der grünen Abwehr. Wenige
Minuten ſpäter hinkt auch Staigmiller wieder. Ein geſchloſſener
Angriff der Grünen führt zur dritten Ecke, die von Schupp aufs
Tor verlängert, im Aus endet. Auf der Gegenſeite hat dann
Mahr Malheur, als er — nur noch Klein vor ſich — das Leder
in die Außenmaſchen jagt. Die Blauen werden nun etwas
aggreſſiver. Einen ſchnellen Torlauf von Mahr ſtoppt Klein
mutig ab und kurz darauf atmet die grüne Verteidigung auf:
Eßlingers unverhoffter Schuß ſtreicht am Pfoſten vorüber ins
Leere. Dann hat Polizei eine „totſichere” Chance; Göbels
raffi=
niert geſchoſſener Ball wird von Bärenz in mutiger Robinſonade
zur vierten Ecke abgewehrt. Die blaue Deckung war einmal zu
weit aufgerückt. Der Eckball blieb ein „halbes” Tor, denn er
wurde ins Aus geköpft.
Nach der Pauſe
berſucht die Polizei=Elf als Tabellenführer Ehre zu machen. Der
Sturm, von der Läuferreihe immer wieder vorgetrieben, ſetzt
mit einer Reihe elanvoller Angriffe ein. Die 5. Ecke ſchöpft
Schupp knapp neben die Pfoſten. Im Gegenſtoß iſt das Tor
ebenfalls zu klein und Klein zu groß, zwei Schüſſe von Lehr
und Hebeiſen waren umſonſt. Bärenz muß zweimal eingreifen,
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
denn Pfeiffer und Kaſpar verſtehen zu ſpielen. Dann haben die
98er, die nach ¼ Stunde das Heft wieder in die Hand nehmen,
eine ſichere Torgelegenheit: Mahr ſchiebt den Ball ſchußgerecht
Staigmiller vor die Füße, der jedoch aus drei Metern
Ent=
fernung danebenhaut. Ein Weitſchuß führt zur ſechſten
erfolg=
loſen Ecke für Polizei. Wieder entſteht durch Mahr eine
brenz=
liche Situation vor dem Polizeitor, doch zweimal wird der Ball
abgewehrt und endlich ins Aus befördert. Einen Durchbruch
des rechten Polizeiflügels beendet Pfeiffer mit einem
Schräg=
ſchuß an den Pfoſten, von wo die Kugel ins Aus ſpringt. Auch
ein unverhofft aufs Tor gehetzter Kopfball von Matthes landet
hinter dem Tor. Im Feldſpiel läßt Polizei ſichtlich nach. Wieder
iſt Mahr an Scheuermann vorbei, aber ſtatt dieſe Chance durch
Eigenſchuß zu verwerten, kombiniert er noch einmal weiter, ſo
daß Bönſel retten kann. Ein Lauf Kaltwaſſers an der Linie
entlang führt zur 7. Ecke für Polizei. Geyer befördert den Ball
ins Feld, wo Schnägelberger von Matthes umgelegt wird. Lehrs
wuchtiger Strafſtoß geht knapp an der Latte vorbei. Polizei rafft
ſich 10 Minuten vor Schluß noch einmal auf, erzielt jedoch
ledig=
lich einen 8. Eckball, der gleich ins Spielfeld gelenkt wird.
Staigmiller erwiſcht das Leder, doch Klein wehrt ſeinen ſcharfen
Schuß in meiſterlicher Parade ab. Noch einmal muß auch
Bärenz im 98er Tor eingreifen, und er tut es erfolgreich. Im
Augenblick darauf werden beim Schlußpfiff die begehrten
Punkte geteilt. Beide Mannſchaften grüßen ſich mit dreifachen
Sieg=Heil!
Das Ergebnis iſt ein Achtungserfolg der Gäfte. Die mehr
als 2000 Zuſchauer werden feſtſtellen, daß es im Darmſtädter
Fußball beſſer geworden iſt. Zwei mit Eifer beſeelte Gegner
wirken ſtets leiſtungsſteigernd. Vielleicht treten die Fußballer die
Erbſchaft der im Anſehen auf Pari gefallenen Handballer an,
die früher allein Tauſende von Zuſchauern anzulocken
ver=
mochten.
Die Reſerven hatten ſich ebenfalls ein ſpannendes Spiel
ge=
liefert, in dem SV. 98 mit 2:1 ſiegte.
Reſultate der unteren Mannſchaften des SV. 98.
2. Mannſchaft — 2. Polizei 2:1. 3a Mannſchaft — 3.
Eber=
ſtadt 7:1. 3b Mannſchaft — 3. Egelsbach 4:2. Alte Herren gegen
Mörfelden 9:2.
Rot=Weiß Darmſtadt — Union Wixhauſen 0:0.
einen Punkt abgeben, der vielleicht ſpäter einmal gut gebraucht
werden könnte. Wieder war die Hintermannſchaft der
Mann=
ſchaftsteil, welcher reſtlos befriedigen konnte, während, auch bei
dieſem Spiel die Stürmerreihe eine ſchwache Leiſtung bot.
Wix=
hauſen lieferte eine überraſchend gute Partie. Auch in dieſer
Mannſchaft ſcheint der Sturm das Schmerzenskind zu ſein,
wäh=
rend die Abwehr äußerſt zuverläſſig arbeitet. Das Spiel war vor
der Pauſe durchweg ausgeglichen. Beide Angriffsreihen
arbeite=
ten zahlreiche Chancen heraus, die jedoch mehr oder weniger
ge=
ſchickt verſiebt wurden. Nach dem Wechſel ſind die Rot=Weißen
ſtets etwas im Vorteil, können aber Zählbares nicht erzielen, ſo
daß das Treffen torlos zu Ende geht. In dem bekannten
Schieds=
richter Klimm=Offenbach hatte das Spiel einen vorzüglichen
Lei=
ter. — Untere Mannſchaften: Reſ. — Wixhauſen Reſ. 2:2, deutſchland A 4:0. Norddeutſchland B — Brandenburg B 1:3,
3. Mannſch. — Wixhauſen 3. 1:1, Schüler — Germania
Eber=
ſtadt 4:0.
Tgſ. 1875 — Viktoria Griesheim 6:4 (3:3).
Beide Mannſchaften lieferten ſich von Anfang bis Ende einen
heißen Kampf, den ſchließlich die 75er als die beſſere,
einheit=
lichere Elf verdient gewannen. Die 75er gingen in den erſten
Minuten 2:0 in Führung. Beides Prachttore nach glänzender furt 0:0. Höchſter Hockeyclub — JG. Frankfurt 8:4. Höchſter
Zuſammenarbeit. Durch mangelhaftes Spiel der Läufer kam
Griesheim bald darauf zum Ausgleich. Ein Strafſtoß, von Daab
wunderſchön getreten, gab Tgſ. 75 in der 35. Min, wieder die
Führung. Jedoch nicht lange währte es, und Griesheim erzielte,
als Weicher zu früh ſein Heiligtum verließ, den Gleichſtand. In
der zweiten Halbzeit verſchärfte ſich das Tempo, und beide
Mann=
ſchaften kämpften aufopfernd und erbittert. Während Viktoria dortige Reichsbahn=SV. mit 3:1 verdient geſchlagen wurde,
die ihnen Sieg und Punkte ſicherten. Das Spiel war ſpannend,
wenn auch zeitweiſe etwas hart, von Anfang bis zum Ende.
Schiri Lehmann=Rödelheim gut. 2. Mannſch. 5:0 für Griesheim.
Merck Darmſtadt — Olympia Hahn 5:0 (2:0).
Auch das dritte Verbandsſpiel gegen Olympia Hahn konnte frei.
Merck dank des aufopfernden, jederzeit überlegenen Spiels für
ſich entſcheiden. Einen Spieler hervorzuheben wäre eine
Zurück=
ſetzung der anderen. Alle gaben ihr beſtes. Bei den Gäſten fiel
das dauernde Reklamieren gegen den Schiedsrichter und die
Maulerei unter ſich auf, die ſoweit ging, daß ein Spieler gegen
Schluß des Spieles in unſportlicher Weiſe den Platz verließ. Der
Schiedsrichter war ſehr genau und hatte das an und für ſich faire
Spiel jederzeit in der Hand. — Merck 2. verlor 4:1.
(
Carnera bleibt Box-Welkmeiſter.
Paolino über 15 Runden nach Punkten geſchlagen.
Wegen der großen Hitze, die jetzt noch in Italien herrſcht,
mußte der Beginn des Weltmeiſterſchaftskampfes zwiſchen dem
Verteidiger Primo Carnera=Italien und dem Spanier Paolino
Uczudun um einige Stunden verlegt werden. Erſt gegen 7.30 Uhr Reihe von noch nicht gezeigten Nummern.
begann der in Italien mit großer Spannung erwartete Kampf,
der mit einem knappen Sieg des italieniſchen Titelhalters endete.
Zunächſt war das Treffen ziemlich ausgeglichen, erſt nach und
nach ſetzte ſich die körperliche Ueberlegenheit des italieniſchen Rie= gehörte zu den beſten Amateurringern der Welt, wurde in
Ant=
ſen durch. Der ſpaniſche Holzfäller war aber nicht klein zu
krie=
gen und ſteckte alle noch ſo ſchweren Brocken ein. Von der Härte
des Spaniers zeugt am beſten die Tatſache, daß ſich der Italiener
in der neunten Runde bei einem dramatiſchen Schlagwechſel die
rechte Hand brach. Trotzdem kämpfte der Italiener weiter und
kam nach Ablauf der 15 Runden zu einem verdienten Punktſieg.
Der Sieg des Titelhalters kann in dieſer Art nicht
ſonder=
lich überzeugen. 50 000 Zuſchauer warteten vergeblich auf einen
entſcheidenden Sieg ihres Favoriten. Sie mußten aber erleben,
daß der alte Paolino, der doch ſchon vor Jahren von Max
Schme=
ling und ſpäter von anderen Schwergewichtlern ſchwer geſchlagen
worden iſt, ſich gegen den Rieſen ganz ausgezeichnet behaupten
konnte.
(
Schießſporl.
Schießſportclub „Windmühle‟ Darmſtadt.
Geſtern hielt SchSK. Windmühle ſein Vereinsſchießen ab.
Wie zu erwarten war, gab es um den Titel ſpannende Kämpfe.
Als Sieger ging hervor Karl Rau mit dem ausgezeichneten
Re=
ſultat von 826 Ringen bei 75 Schuß. 2. Ehrig (810 R.), 3. Preſtel
(791 R.), 4. Schneider (789 R.), 5. Stahl (784 R.), 6. Gräf (783
R.), 7. Schäfer (733 R.), 8. Unger (708 R.), 9. Link (697 R.). —
15er Schußſerie: 1. Rau (172 R.), Ehrig 170 R. Schneider, Preſtel
und Gräf je 165 R., Stahl 164 R., Schäfer 161 R., Link 153 R.,
Unger 150 R. Her Schußſerie: Rau, Gräf und Unger je 59 R.,
Preſtel, Schneider und Ehrig je 58 R., Schäfer 57 R., Stahl und
Link je 56 R. Klaſſe B: 1. Danz (146 R.), 2. Mohr, 3. Weiker,
4. Rommel, 5. Weiker, 6. Thoma. Altersſchützen: 1. Heinz, 2.
Rom=
mel, 3. Schäfer, Johann, 4. Bellinger, 5. Müller.
Im Intereſſe einer einheitlichen Schießſport=
Organi=
ſation hat ſich das Nationalſozialiſtiſche Schießſportkartell
auf=
gelöſt und ſeine Einzelmitglieder ſowie die ihm angeſchloſſenen
Organiſationen dem Deutſchen Schießſport=Verband zugeführt.
Mit dem zweiten Platz mußte ſich das deutſche Pferd
Laotſe unter ſeinem Jockey L. Varga beim Wiener Auſtria
be=
gnügen. Sieger dieſes Nennens wurde die ungariſche Stute
Siker. Im Kapitän Rudolf=Popler=Memorial zu Prag kam der
deutſche Steepler Hykſos ebenfalls nur auf dem zweiten Platz
hinter Campagna (Graf de la Foreſt) ein.
Montag, 23. Oktober 1933
Merck Darmſtadt—SV. 98 80:140 Punkten.
Die Jüngſten der Jung=Leichtathleten des SV. 1898 weilten
bei der Sportabteilung Merck zu Gaſt, um gegen deren Schüler
einen Geländelauf in Klubkampfform mit Start und Ziel auf
dem Platz an der Maulbeerallee auszutragen. Für den
Mann=
ſchaftslauf ſtellten beide Vereine je 10 Jungens, für den
Einzel=
lauf ſtarteten 10 junge Merckſportler und 14 Sportvereinler. Die
Strecke, die bis zum Arheilgen Mühlchen und in einer Schleife
wieder zurück führte, bot keine beſonderen Schwierigkeiten, ſo daß
alle Geſtarteten auch verhältnismäßig friſch und munter wieder
durch das Ziel liefen. Im Einzel= und im Mannſchaftslauf
konnten die jüngſten Sportvereinler für die Lilie Siege erringen.
Der Mannſchaftslauf endete mit 80:140 Punkten, der Einzellauf
brachte folgende Ergebniſſe (S. — SV. 98, M. — Merck):
1. Ludwig S., 2. Meyer=S., 3. Matteß=S., 4. Henning=M.,
5. Schmidt=M., 6. Seitz=S., 7. Diehm=M., 8 Traiſer=S., 9. Schmidt=
S., 10. Holler=M., 11. Kretzſchmar=S., 12. Schütz=S., 13. Senft=S.
14. Nungeſſer=M., 15. Boßler=S., 16. Deutſch=S., 17. Wagner=S.,
18. Karſch=M., 19 L. Horn=M., 20. Walter=M., 21. Hamm=M.,
22. G. Horn=M., 23. Haas=S.
Vereinsmeiſterſchaften der Jugend im SV. 1898.
Die Jugendvereinsmeiſterſchaften des SV. 98 brachten bei guter
Beteiligung einen Vierkampf über 100 Meter, 1500 bzw. 1000
Meter, Weitſprung und Kugelſtoßen in den drei Altersklaſſen 4,
B und C. Mit der Erledigung der Uebungen für dieſen
Mehr=
kampf wurden zugleich die Einzelmeiſter ermittelt. Alle Kämpfe
nahmen einen ſpannenden, intereſſanten Verlauf. Sieg und
Plätze waren denn auch zumeiſt im Ergebnis nur um weniges
verſchieden. Mit viel Freude und ſtarker Teilnahme waren die
Jugendlichen bei dieſen Vereinsmeiſterſchaften, die den Abſchluß
der Sommerſaiſon bildeten.
Die Sieger im Vierkampf: Jugend 4 (1915/16): Haucke‟
3273,8 Punkte. Jugend B (1917/18): Lommatzſch 2838,4 Punkte.=
Jugend C (1919 ff.): Weidmann 2237,2 P., Jugend C I (1921)3
Meyer 1675,4 Punkte
Einzelmeiſter: 100 Meter: 4=Jugend: 1. Haucke 12,6 Sek.
Bei dieſem Spiel mußten die Rot=Weißen auf eigenem Platze B: 1.—3. von Davidſon, von Stein, Weidemann, je 13,4 Sek.,
C I: Traiſer 14,5 Sek., C II: Haas 163 Sek. 1500 Meter: 4:.
Kleinſchmidt 4:46 Min, B: Raab 1 4:47 Min 1000 Mtr.: C I:,
Weidmann 3:18,8 Min., C II: Meyer 3:30 Min. Weitſprung:/
4: Haucke 5,52 Meter, B: Franz 5,10 Meter, C I: Boßler 4,451
Meter, C II: Matthes 3,47 Meter, Kugelſtoßen: 4: Haucke 12,47
Meter: B: Franz 9,67 Meter, C I: Weidmann 7,84 Meter, C II:
Meyer 5,46 Meter.
Die Hockey=Ergebniſſe.
Vorrunde um den „Silberſchild” in Berlin.
Brandenburg A — Norddeutſchland B 8:1 (3:1).
Branden=
burg B — Norddeutſchland A 2:3 (0:2). Brandenburg A — Nord=
Freundſchaftsſpiele.
SC. Frankfurt 1880 — TV. Sachſenhauſen 57 0:2. Damen 6:1.1
Poſt — Homburger HC. 5:0. Frankfurter TV. 1860 — Eintracht,
Frankfurt 3:2. Damen 3:1. Allianz SV. Frankfurt — TFC.,
Hanau 7:5. Damen 1:2. TV. Fechenheim 1860 — Rot=Weiß Frank=
Hockeyclub — THC. Wiesbaden 5:1. Damen 1:1. Grün=Weiß
Biebrich — JG. Frankfurt 4:3. Damen 4:4. TSV. Marburg 1860
FSV. Frankfurt 1:1.
SV. 98 Darmſtadt — T. G. Wiesbaden 4:1 (2:1).
Nachdem am vergangenen Sonntag in Aſchaffenburg ber
noch ein Tor buchte, legten die Platzbeſitzer noch drei Treffer vor, endete auch das geſtrige Spiel mit einem klaren Siege. Das
Treffen wurde durchaus überlegen durchgeführt, und
Wiesbaden=
kam kaum über die eigene Spielhälfte hinaus. Das Reſultat,
entſpricht vollkommen dem Spielverlauf, und bei etwas weniger:
Schußpech hätten noch einige Tore mehr für SV. fallen können.
Das Spiel hatte ſehr fairen Charakter. Schiedsrichter einwand=
Rugby=Uebungsſpiele in Hannover.
Stadt=Mannſchaft Hannover — Nationalm. 11:16. Elite
Han=
nover — Nationalm, 3:9.
Verbandsſpiele.
Bezirk Heſſen/Heſſen=Naſſau: BSC. 99 Offenbach — Stadt SV.
rankfurt 6:9. Frankfurter TV. 1860 — RV. Fechenheim 26:3.
SC. 1880 Frankfurt komb. — Eintracht komb. (Privatſp.) 3:3.
Bezirk, Baden/Württemberg: SC. Neuenheim — RK.
Pforz=
heim 24:0.
Das 3. „Feſtder Sportpreſſe” in Frankfurt am Main;
wird am Samstag, den 25. November, in der Feſthalle
durchge=
führt. Das Programm bietet wiederum eine bunte auserleſene
Schau aus den verſchiedenſten Sportgebieten, darunter eine ganze
Olympiaſieger Oscar Friman iſt in Wiborg, wo
er als Ringkampflehrer tätig war, im Alter von 40 Jahren;
mitten in ſeiner Lehrtätigkeit einem Herzſchlag erlegen. Friman
werpen und Paris Olympiaſieger und gewann zehn Jahre
hintereinander die finniſche Meiſterſchaft.
Der Internationale Board, die Regelkommiſſion
für den geſamten Fußballſport, hält ſeine nächſte Sitzung im
Anſchluß an die Fußball=Weltmeiſterſchaft am 2. Juni in Cannes:
ab. Es iſt übrigens das erſte Mal, daß der „Board” außerhalb
der engliſchen Grenzen tagt.
Jockey J Pinter, der ſowohl auf der Flachen als auch
über Hindernifſe als Reiter hervorragende Klaſſe darſtellt,
ſchei=
det mit Ablauf des Jahres aus ſeiner langjährigen Stellung am
Stall der Gebrüder Rösler.
Wieder zugelaſſen wurde Jockey Wolff, der auf
rund der neuen Beſtimmung vom Ausſchluß nichtariſcher Reiter
troffen worden war, weil der Vater des mehrfachen Hinder=
wundet wurde.
Seine Vereinstätigkeit einſtellen mußte der
Deutſche Turngau Tirol, nachdem in Oeſterreich bereits eine Reihe
von Turnvereinen polizeilich aufgelöſt worden ſind.
Die Treibſtoffverträge des bisherigen ADAC.
wer=
den unter den neuen Verhältniſſen im Kraftfahrſport nicht mehr
fortgeführt. Das NSKK. ſteht auf dem Standpunkt, daß es nicht
Aufgabe der Klubs ſein kann, der deutſchen Wirtſchaft Lieferungen
zu entziehen.
Albert Brinkmann=Kaſſel, der mehrfache mitteldeutſche
Skimeiſter und vorjährige Meiſter des Skiklubs Sauerland, iſt nach
kurzer Krankheit plötzlich geſtorben.
Norwegiſche Skitrainer, und zwar Rolf Kaarby=
Eiſtein Rabbe und Kriſtian Lingſon, wurden dem Deutſchen Ski=
Verband durch den norwegiſchen Verband für den Winter zur Ver=
gung geſtellt.
Georg Brechenmacher, der ehemalige mehrfache deutſche
Mei=
er im Kugelſtoßen und ausgezeichnete Sportlehrer, iſt von der
SB. zum Olympiatrainer der Kugelſtößer verpflichtet worden.
Eine deutſche Länderſtaffel der Amateurboxer wird Anfang
ovember in Irland dreimal in den Ring gehen. Der Deutſche
mateur=Boxverband hat dieſe Staffel wie folgt aufgeſtellt:
ſeinhold=Berlin, Ziglarſki=München, O. Käſtner=Erfurt,
Schme=
s=Dortmund, Rosner=Iſerlohn, Bernlöhr=Stuttgart, Pirſch=
Ber=
n. Ramek=Berlin.
Montag, 23. Oktober 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 294 — Seite 7
Pon den Handballfeldern.
TV. Bensheim—Rot=Weiß Darmſtadt 8:11 (3:9).
Die Handbal=Ergebniſſe.
Rot=Weiß konnte ſeinen guten Ruf im erſten Verbandsſpiel
Gauliga in Südweſtdeutſchland.
Gau XIII (Südweſt): Bezirk Saar/Pfalz: TV. Frieſenheim —
TV. Oggersheim 9:2. TV. Malſtatt — Tgm. Neunkirchen 8:2.
V. f. R. Kaiſerslautern — SpVg. Merzig 11:5. Pfalz
Lud=
wigshafen — TV. 61 Kaiſerslautern 14:5.
Gau XIV (Baden): V. f. R. Mannheim — Tgm. Ketſch 13:7. SV.
Waldhof — Tbd. Durlach 16:2. TV. Hockenheim — Polizei
Karlsruhe 7:6. TV. Nußloch — Phönix Mannheim 7:9. TV.
Ettlingen — FC. Mannheim 08 4:6.
Gau XV (Württemberg). Weſt: TG. Stuttgart —
Stutt=
garter TV. 9:5. Pol. Stuttgart — V. f. B. Stuttgart 6:3. Tbd.
Cannſtatt — TV. Cannſtatt 8:10. Tgm. Eßlingen — Eßlinger
TSV. 4:12. Oſt: Tbd. Tailfingen — TV. Altenſtadt 3:11.
Ulmer FV. 94 — Tbd. Ravensburg 3:2. Sportfr. Tübingen —
TV. Ulm 8:5.
Gau XſI (Bayern): TV. 61 Ingolſtadt — SV. 1860
Mün=
chen 11:15. TV. Milbertshofen — Polizei München 4:7. MTV.
München — FC. Fürſtenfeldbrück 5:7. 1. FC. Nürnberg —
TV. 1860 Fürth 7:4. TV. Leonh. /Sondersbühl — Tbd.
Mögel=
dorf 2:7. Polizei Nürnberg — 1. FC. Bamberg 7:12.
in Bensheim erneut feſtigen. In der erſten Hälfte zeigten die
Gäſte ausgezeichnetes Spiel, wobei ihr Sturm beſonders brillierte.
Ein faſt mörderiſches Tempo lag in dem Angriffsſpiel, dem die
ſonſt gute Bensheimer Hintermannſchaft nicht gewachſen war, ſo
daß der Halbzeitſtand von 3:9 völlig in Ordnung geht. Nach
dem Wechſel zeigte ſich B. von der beſten Seite. In ganz kurzer
Zeit wurden drei Tore aufgeholt, was die Zuſchauer mit Mords=
Hallo aufnahmen. Nun kam eine unnötige Härte auf, die in
dem ſonſt fairen Spiel nicht am Platze war. Glücklicherweiſe
mußte ein Gäſteverteidiger, nur vorübergehend verletzt,
ausſchei=
den. Einen ſchweren Stand hatte Meyer im Gäſtetor, den die
Sonne ſtark blendete. Der aktivſte Mannſchaftsteil von B. war
zweifellos die Läuferreihe, die ſelbſt an den erzielten Toren
An=
teil hatte. Ganz ausgezeichnet ſchlug ſich Stoll im Bensheimer
Tor. Der B. Sturm hätte noch Erfolge erzielen können, wenn
er mehr Flügelſpiel betrieben hätte. Die letzten 10 Minuten
zeigte R.=W. nochmals gutes Spiel, doch viel Schußpech —
vier=
mal freiſtehend neben den Kaſten — und das geringe Bedienen
der Außenſtürmer waren die Gründe der ſchlechten Torausbeute.
Bis auf wenige Ausnahmen (Auslegung der DT.=Regel) war
die Leiſtung des Schiri ſehr gut. 2. Mſch. 1:6 f. RW.
Gau XII (Nordheſſen): Kurheſſen Kaſſel — Tuſpo 86 Kaſſel
13:4. TV. 61 Eſchwege — Tura Kaſſel 5:4.
Wichtige Pflichtſpiele:
Gau Brandenburg: Tib. — Berliner SV. 92 8:11. Berliner
SC./DHC. — Askaniſcher TV. 3:7 TSV. Schöneberg — 1.
Span=
dauer Pol. HC. 7:27. Aelterer TV. Küſtrin — TV. 61 Kottbus
11:8. Polizei Kottbus — Polizei Berlin 7:11. Gau Schleſien:
Poſt SV. Oppeln — Boruſſia Carlowitz 7:7. Gau Mitte: Polizei
Wittenberg — ATG. Gera 7:6. Wartburg Eiſenach — Polizei
Weißenfels 5:8. Gau Nordmark: MTV. Kiel — Tbd. 62
Ham=
burg 9:8. St. Georg Hamburg — Polizei Hamburg 7:10.
Lorſch — Bickenbach 5:5 (3:2).
Es ſetzte ſofort ein ſcharfes Tempo ein. Im Wechſel fielen
die Tore. Zuerſt 1:0 für die Platzelf, dann 1:2 für B., und
wie=
der 3:2 für L. Nach der Pauſe zog Lorſch mit 5:2 davon. Doch
dem unermüdlichen Kampfgeiſt der Gäſte glückte der Ausgleich.
Gemeſſen an den Leiſtungen entſpricht das Ergebnis dem
Ver=
lauf. Nikolay=Wolfskehlen pfiff das anſtändige Spiel korrekt,
Königſtädten — Worfelden 4:7.
Bei gleichen Leiſtungen fielen abwechſelnde Tore. 10 Minuten
vor Schluß lag die Platzelf noch 4:3 in Führung. Ein ganz
famo=
ſer Endſpurt brachte den Gäſten vier Tore und damit den
ein=
drucksvollen Sieg mit 7:4.
Im Gau 13 (Südweſt) war am Sonntag nur die Gruppe
Saar/Pfalz beſchäftigt. Es gab hier in allen vier Spielen klare
Siege der Platzvereine. Der DT.=Altmeiſter Turnverein
Frieſen=
heim gewann über die Vereinigte Turnerſchaft Oggersheim 9:2,
der Altmeiſter des Mittelrheinkreiſes, TV. Malſtatt, gewann
gegen die Tgde Neunkirchen 8:2, der vorjährige DSB.=
Pfalz=
meiſter, VfR. Kaiſerslautern, fertigte die Sppgg. Merzig mit
11:5 ab. Das höchſte Ergebnis buchte der erſte ſüddeutſche DSB.=
Meiſter, Pfalz Ludwigshafen, mit 14:5 über den Turnverein
1861 Kaiſerslautern.
Groß=Zimmern — Tv. Arheilgen
wurde abgeſetzt, wegen der Veranſtaltung für das Handwerk in
Groß=Zimmern.
Merck Darmſtadt — Sprendlingen 12:0 (6:0).
Das Ergebnis deutet bereits an, daß das Spiel eine
einſei=
tige Sache der Platzelf war. Sprendlingens durchſichtige Angriffe
ſcheiterten alle an der vorzüglichen Abwehr von Merck. Ohl, Tgd.
1846 Darmſtadt, pfiff einwandfrei.
Handball im Bezirk Skarkenburg.
Bezirksklaſſe 1: Lorſch — Bickenbach 5:5 (3:2),
Bens=
heim — Rot=Weiß Darmſtadt 8:11 (3:9), Germania Pfungſtadt
Tv. Pfungſtadt 5:2 (2:1).
Bezirksklaſſe 2: Königſtädten — Worfelden 4:7, Vikt.
Griesheim — Büttelborn 6:3 (2:2), Braunshardt — Tſchf.
Gries=
heim 10:7 (4:3).
Bezirksklaſſe 3: Merck — Sprendlingen 10:0 (6:0),
Sppgg. Arheilgen — Tv. Vorwärts 1862 Langen 4:3 (4:1).
Kreisklaſſe 1: Nieder=Ramſtadt — Tgd 1846 Darmſtadt
8:6 (6:4), 2. Mſch. 6:2 (2:0), Egelsbach — Ober=Ramſtadt 7:2
(4:0), 2. Mſch. 2:4 (0:3), Beſſungen — Tgſ. 1875 Darmſtadt 4:0
(4:0), Groß=Gerau — Walldorf 9:7 (5:4), Wolfskehlen —
Nau=
heim 9:7 (6:1), Wallerſtädten — Trebur 5:2 (3:1), Hahn —
Hep=
penheim 2:5 (1:3), 2. Mſch. 0:8 (0:4); Auerbach — SV. 98
Darm=
ſtadt, Reſ., 8:8 (2:3); Birkenau — Polizei Darmſtadt, Reſ., 9:8
(5:5).
Kreisklaſſe 2: Mörfelden — Poſt Darmſtadt 13:4 (6:1),
Alsbach — D.J.K. Lorſch, unbekannt; D. J. K. Bensheim — Groß=
Hauſen, unbekannt; Nordheim — Erfelden 3:7 (0:4), D. J. K.
Gernsheim — Biebesheim 12:2 (4:1), Münſter — Erzhauſen 6:2
(1:2), Nieder=Modau — Weiterſtadt, unbekannt; Zwingenberg
Zell 2:4 (2:2).
Kreis Odenwald: König — Erbach 7:3 (5:2),
Stein=
bach — Kirch=Brombach 7:4 (4:2), Michelſtadt — Zell 7:4 (4:2).
Bei herrlichſtem Herbſtwetter wickelte ſich das Programm des
zweiten Spielſonntags ab, und man kann die überraſchende
Wahr=
nehmung machen, daß ſich die früheren D.S.B.=Vereine in der
Bezirksklaſſe reſtlos durchgeſetzt haben. Leider ging es nicht auf
allen Plätzen echt ſportlich her, denn wir hörten von
Platzverwei=
eſen in Braunshardt (jede Partei ein Spieler) je ein Spieler von
Tgd. 46 Tgſ. 75, Büttelborn und Rot=Weiß. Größte Beachtung
twurde den Lokaltreffen geſchenkt, die jetzt erſtmalig ſtattfinden, ſeit
der einheitlichen Durchführung der Handballſpiele.
Von erſten Zuſammentreffen in Pfungſtadt können wir
be=
richten, daß es dort ſehr ordentlich zuging.
Germania Pfungſtadt — Tv. Pfungſtadt 5:2 (2:1).
600 zahlende Zuſchauer erlebten auf dem Germania=Sportplatz
einen großen Kampf, der mit einem glatten Siege der Platzelf
endete. Während Germania in ſtärkſter Aufſtellung antrat,
ſtell=
iten die Turner gegen das Vorjahr eine ſtark veränderte
Mann=
ſchaft. Die Läuferreihe war neu beſetzt und der Sturm ſpielte
ohne Becker. Ein Umſtand, der den Turnern noch ſtarke Bedenken
geben wird, falls ſie nicht in Bälde den geeigneten Erſatzmann für
die Sturmführung finden. Abgeſehen von dem vielen Halten
be=
twegte ſich das Spiel in anſtändigem Rahmen. Die Bekanntſchaft
der Spieler ſorgte für ſchärfſte Bewachung der „Großen”, und
da=
her kam es, daß auf beiden Seiten nur ein Feldtor fiel.
Ger=
mania hatte den beſſeren Strafwurfſchützen (Meyerhöfer), der auch
das Spiel entſchied. Die erſte Hälfte brachte nur drei Tore, zwei
Strafwürfe für die Platzelf und ein ſchönes Feldtor der Turner
durch Fey. Man kann nicht ſagen, daß eine Partei im Vorteil
war, doch unterſchied ſich das Stürmerſpiel darin, daß Germanias
Sturm im Strafraum weit gefährlicher war. Die Turner ſetzten
wohl gut an, aber vor dem Tor fehlte das kurz entſchloſſene
Han=
deln. Mit Tändeleien wird ſich niemand bei einer ſo
aufmerk=
ſamen Abwehr durchſetzen. Nach der Pauſe machten die Turner
für 15 Minuten Dampf auf, doch nichts konnte erzielt werden.
Erſt in den letzten 10 Minuten fielen die reſtlichen Tore; drei für
Germania, darunter ein ſchönes Feldtor durch Huxhorn. Den
Tur=
nern gelang nur ein unabgedeckter Strafwurf durch Kramer.
Ueberblickt man die Leiſtungen, ſo iſt in erſter Linie Grünig als
Hüter der Turner zu nennen. Mit einem ſchwachen Torwächter
hätte das Treffen den Ausgang nehmen können, wie ihn arge
Peſſimiſten vorausſagten. Ferner überragte Wenner in der
Ab=
wehr, dem die Aufgabe zugefallen war, Germanias beſten
Stür=
mer, den bekannten 100=Meter=Läufer und Leichtathleten
Hux=
horn, zu bewachen. Huxhorn hatte einmal die Stellung
gewech=
ſelt, und hier erzielte er ſein Tor. Bei der großen Schnelligkeit
der Germaniaſtürmer hatte die Läuferreihe der Gäſte viel zu tun.
Im Angriff lag das Schmerzenskind der Turner. Umſtellungen
während des Spiels nutzen bei ſolchen Treffen erſt recht nicht viel.
Hier kann ſich nur ein eingeübter Sturm durchſetzen, der Syſtem
hat und jeden Mann auf ſeinem Poſten findet. Einſeitige
Be=
dienung der Flügel (rechts) erleichterte dem Gegner die Abwehr.
Die Platzelf war gut beſetzt und hatte in Huxhorn und Meierhöfer
ihre beſten Leute. Schiedsrichter Müller=Wiesbaden pfiff peinlich
genau und fehlerlos. Vielleicht hätte er den Spielfluß durch
An=
wendung der Vorteilsregel fördern können. — 2. Mſch. 3:6 (2:1).
SVgg. Arheilgen 04 — TV. Vorwärts 1862 Langen 4:3 (4:1).
Da die Langener Gäſte als ſtärkſte Elf der Gruppe
ange=
ſprochen waren, ſah man dem Treffen mit großer Spannung
ent=
gegen. Trotzdem kamen nur 150 Zuſchauer, die ein ſehr gutes
Spiel ſahen. Langen machte ſeinem Namen Ehre und erfüllte die
erwarteten Vorausſagen. Nur verzettelte ſich der Sturm in
Ein=
zelaktionen, ſo daß die Abwehr das auf die Mitte zugeſchnittene
Spiel bald durchſchaut hatte. Vier Tore ſchoß die Platzelf vor der
Pauſe, dem Langen ein Strafwurftor entgegenſetzte. Auch nach
Wiederanpfiff war ein Vorteil Arheilgens unverkennbar. 15 Min.
vor Schluß ſetzte Langen alles auf eine Karte. Es fielen zwei
Tore. Die Prachtleiſtungen der Arheilger Abwehr und des Hüters
retteten den Sieg. Dieſer iſt mit Rückſicht auf die reſtloſe
Hin=
gabe nicht unverdient. Die Gäſte hinterließen einen ſehr guten
Eindruck. Nau=Büttelborn leitete vorzüglich. Nur hätte er der
Schärfe gegen Spielende mehr entgegentreten müſſen. 2. Mſch.
0:3 (0:2).
Viktoria Griesheim — Büttelborn 6:3 (2:2).
Das Spiel litt gleich von Anfang an unter einer unnötigen
Schärfe, die kurz nach der Pauſe zum Platzverweis eines
Büttel=
borner Läufers führte. Trotzdem ſtand das Spiel auf weit höherer
Stufe als das Treffen vor 14 Tagen gegen Braunshardt.
Büttel=
born war ſehr ſchnell im Sturm und darum immer gefährlich,
Kurz vor Schluß hieß es noch 3:3. Dann bekam Viktoria die
Ober=
hand und ſchoß in kurzen Abſtänden drei Tore zum 6:3. Den
Zu=
ſchauern darf ein ruhigeres Verhalten nahegelegt werden. Schiri
Repp=Arheilgen genügte dem Spiel nicht.
TSV. Braunshardt — Tſchft. Griesheim 10:7 (4:3).
Wohl niemand hätte die Niederlage der Griesheimer
voraus=
geahnt. Beim erſten Spiel gegen Viktoria hatte Br. nur mäßige
Leiſtungen gezeigt. Doch diesmal ſchafften genaues Zuſpiel und
einige Durchbrenner im Sturm Torgelegenheiten, die ausgenutzt
wurden. Beſonders erfolgreich war der Strafwurf ſpezialiſiert,
der allein ein halbes Dutzend Bälle verwandelte. Dagegen war
Griesheim nicht wiederzuerkennen. Menneckes ſchoß ungefähr 15
Strafwürfe und brachte dabei, entgegen ſeiner ſonſtigen
Gewohn=
heit, nur ein Tor fertig. Vor der Pauſe hielten ſich die Parteien
noch die Waage — 4:3. Dann zog die Platzelf auf 9:3 davon.
Gr. verlor einen Spieler durch Platzverweis und ſetzte trotzdem zu
einem Zwiſchenſpurt mit 10 Mann an. Vier Tore fielen auf 9:7.
Aber dann war es aus. Braunshardt erhöhte auf zweiſtellig.
Kurz vor Schluß wurde auch ein Spieler der Platzelf des Feldes
verwieſen. Werner=Langen als Schiri packte das zeitweiſe robuſte
Spiel nicht und mußte Beſchimpfungen hören. — 2. Mſch. 7:3 (1:3),
Tgde. Beſſungen—Tgſ. Darmſtadt 1. 4:0 (4:0).
Bei herrlichſtem Wetter lieferten ſich unter der
ausgezeich=
neten Leitung von Schiri Bauer=04 Arheilgen beide
Mannſchaf=
ten ein ſchönes, wenn auch mitunter ziemlich hartes Spiel. So
ſchlecht, wie das Reſultat vermuten läßt, war die Tgſ. abſolut
nicht. Der Ehrentreffer war zum mindeſten verdient. Gleich
nach Anpfiff merkte man allerdings ſchon im Feldſpiel, daß
Beſſungen heute überlegen war. Die Ausnutzung der
Torgele=
genheiten war jedenfalls bedeutend beſſer, wie beim Gegner.
Wurde hier, ſo oft es ging, geſchoſſen, ſo fummelte die Tgſ.
ſon=
derbarerweiſe im Strafraum oder lief abſeits. Jedenfalls und
das müßten auch die Gäſte wiſſen, Tore entſcheiden ein Spiel,
und Tore macht nur der, der ſeine Nerven behält und nicht
ſchimpft oder gar regelwidrig ſeinen Gegner angeht.
Bedauer=
licherweiſe mußte der ganz ausgezeichnete Gäſte=Mittelläufer
wegen Tätlichkeit kurz vor Schluß das Feld verlaſſen. Ein ſo
aus=
gezeichneter Spieler ſollte ſich ſtets bewußt ſein, daß er damit bei
den neuen Strafbeſtimmungen ſeiner Mannſchaft mehr ſchadet,
als ein verlorenes Spiel anrichten kann.
Tv. Nieder=Ramſtadt — Tgde. 1846 Darmſtadt 8:6 (6:4).
Jetzt unterlag auch die Turngemeinde in Nieder=Ramſtadt,
nachdem die 75er vorher beide Punkte dagelaſſen hatten. Sofort
ſetzte ein ſehr flüſſiges Spiel ein. Die Gäſte fanden ſich zuerſt und
legten zwei Tore vor. Dann kam die Platzelf auf, erzielte den
Ausgleich und erhöhte auf 6:4. Die größten Anſtrengungen der
Gäſte ſcheiterten an der guten Abwehr, und der Sieg ſtand feſt.
Zeitweiſe nahm das Spiel etwas harte Formen an, und ein
Gäſte=
ſpieler erhielt Platzverweis. Geibel=Pfungſtadt hatte das Heft
feſt in der Hand.
Egelsbach — Ober=Ramſtadt 7:2 (4:0).
Die Platzelf lieferte eine ausgezeichnete Partie und legte bis
zum Wechſel vier Tore vor. Obwohl die Gäſte unermüdlich im
Angriff lagen, kamen ſie bei der Egelsbacher Deckung nicht zu
Er=
folgen. Nach dem Wechſel wurde das Spiel ausgeglichener,
wäh=
rend die Heimiſchen noch drei Tore warfen, gelangen den Gäſten
zwei Gegentreffer.
In Groß=Gerau gab es einen erbitterten Kampf. Der
Platz=
elf, die mit einem Tor vorausging, ſetzte Walldorf unermüde
lich zu.
In Wolfskehlen ſpielten die Platzbeſitzer vor der Pauſe
eine überlegene Partie, ſo daß mit 6:1 die Seiten gewechſelt
wur=
den. Dann wachte Nauheim auf und warf ein halbes Dutzend
Gegentore. Da W. noch 3 Treffer erzielte, blieb den Gäſten der
Sieg verſagt.
Auerbach fand in der Reſerve der 98er keinen leichten
Gegner, dem allerdings erſt kurz vor Schluß das Remis gelang.
Die Polizei=Reſerveelf verlor überraſchend mit einem
Tor Differenz gegen die ſich mächtig anſtrengenden Birkenauer
Turner.
In Hahn diktierten die Heppenheimer das Spiel, da der
Platzſturm die Deckung nicht zu überliſten wußte.
Ringen.
1886 Frankfurt-—Darmſtadt 1910 14:6.
Mit einer ſtark verjüngten Mannſchaft ſtellten ſich die
Darm=
ſtädter am Samstag abend der Athletik=SVgg. Frankfurt a. M.
zu einem Freundſchaftstreffen. Trotz der „Verhinderung”
eini=
ger Etatmäßigen verſtand es die junge Kampfſtaffel, der ſtarken,
kompletten Platzmannſchaft einen Achtungserfolg abzuringen. Sie
überraſchte mit einem Kampfgeiſt und mit Leiſtungen, die im
Reſultat nicht den richtigen Ausdruck finden. Dies kam beſonders
im Gang der Welter= und Halbſchwergewichtler zur Geltung. Im
Halbſchwergewicht war der ſonſt vorzügliche Kampfleiter für den
Platzringer der rettende Engel, denn der Darmſtädter
dokumen=
tierte ſeine Ueberlegenheit derartig wuchtig und überzeugend,
daß es ein Rätſel blieb, wie der Unparteiiſche zu einem
Ar=
beitsſieg für den Frankfurter kommen konnte. Daß die
Darm=
ſtädter in jeder Hinſicht den beſten Eindruck in Frankfurt
hinter=
ließen, bewieſen die Sympathiekundgebungen des zahlreichen
Publikums und die Schlußausführungen des dortigen Vereins=.
führers. Geht die junge Sieben jedoch mit eiſernem Willen an
die Behebung der noch beſtehenden Mängel, dann wird ſie
be=
ſtimmt in den kommenden Verbandskämpfen einen beachtlichen
Gegner abgeben. Die Reſultate:
Bantam: Strauch (F.)—Rick (D.) 0:3 (Uebergewicht von
Str.) Feder: Geiſt (F.)—Borowſki (D.) 0:6 (Uebergewicht von
G.). Leicht: Weimer (F.)—Daum (D.) 3:6. Welter: Steidle (F.)
—Kollbacher (D.) 6:6. Mittel: Kuhn (F.)—Haack (D.) 9:6.
Halb=
ſchwer: Hirſchmann (F.)—Schuchmann (D.) 11:6. Schwer:
Ger=
ber (F.)—Zimmermann (D.) 14:6.
Deutſche Meiſterſchaft im Mannſchaftsringen.
Der erſte Entſcheidungskampf um die Deutſche Meiſterſchaft
im Mannſchaftsringen endete am Samstag abend in Hörde mit
einem überlegenen Sieg von Hörde 04 mit 13:4 Punkten über
Köln=Mülheim 92. Beide Mannſchaften traten in
ſtärk=
ſter Beſetzung an und lieferten ſich harte Kämpfe.
Zwiſchenfälle in Karlshorſt.
Kokette ſiegt im Jagdrennen der Dreijährigen.
Mit dem Jagdrennen der Dreijährigen wurde am Sonntag
auf Deutſchlands ſchönſter Hindernisbahn das bedeutendſte
Ren=
nen für unſeren Steepler=Nachwuchs im Werte von 10 000 RM.
über 3600 Meter entſchieden. Leider war das nur ſchwach
be=
ſetzte Rennen durch Zwiſchenfälle ſtark beeinträchtigt. Von fünf
geſtarteten Pferden kamen nur zwei über die Bahn. Kokette, der
hier zum erſten Male wieder mitlief, hatte nach dem Ausſcheiden
von Travoatore nichts mehr zu ſchlagen und gewann unter Jockei
B. Ahr verhalten mit 15 Längen vor Inge.
Zahlreiche Stürze gab es auch im Deutſchen
Halb=
blut=Jagdrennen, das über ſämtliche ſchweren Sprünge
der Karlshorſter Bahn und auch durch den See führte. Am
Klubhaus kamen gleich drei Pferde, Pollux, Eskamillo und
Pa=
rademarſch, zu Fall, und die Favoritin Buſchwindröschen verlor
am Arkadienbach ihren Reiter. Die ſtets mit im Vordertreffen
liegende Inge zog auf dem Nachhauſeweg mit klarem Vorſprung
davon und gewann überlegen.
Erwähnenswert iſt noch der Sieg von Altopold im
Wuhl=
heide=Jagdrennen, auf dem Jockei W. Wolff nach
Auf=
hebung des Reitverbots zu ſeinem erſten Erfolg kam.
AR
13.35:
16.00:
18.00:
18.20:
18.35:
19.00:
20.10:
RR
22.45:
23.00:
24.00:
Rundfunk-Programme.
Frankfurt: Montag, 23. Oktober
Köln: Mittagskonzert. Weſtf. Funkorcheſter. Ltg.: Göhre.
Köln; Allerlei Muſik. Die fröhlichen Fünf Soliſten: Tom
Faßbender (Violine), Herm. Kreiſel (Saxophon).
Stuttgart: Nachmittagskonzert des Rundfunkorcheſters. Ltg.3
G. Görlich. Mitw.; G. Völker (Flöte), A. Faiß (Gitarrel
Franzöſiſcher Sprachunterricht.
Karlsruche: Prof. Dr. Adolf Könäg: Homuncukus — ein
Blick in die Werkſtatt der Natur.
Rud. Dillmann: Wandlung im deutſchen Menſchenbild.
Berlin: Stunde der Nation: Dem Gedenken Rudolf Peterkas.
Dir. O. Frichhoeffer. — 20.00: Griff ins Heute.
Erſtes Montagskomzert des Frankfurter Orcheſter=Vereins. Das
Frankfurter Funkorcheſter. Soliſtin: Karin Branzell (Alt),
Ltg.: H. Rosbaud. — 22.00: Zeit, Nachrichten.
Stuttgart: Du mußt wiſſen. — 22.30: Nachrichten, Wetter.
Unterhaltungsmuſik.
Von London—Budapeſt: Nachtmuſik.
Köln: Nachtmuſik.
Königswuſterhauſen.
9.00:
9.45:
10.10.
10.50:
11.30:
15.00:
15.45:
16.00;
17.00.
17.25:
17.40:
18.00:
18,05:
18.15:
19.00:
20.00:
20.40:
Deutſchlandſender: Montag, 23. Oktober
Schulfunk: Wos die Hitlerjugend ſingt.
Johannes Günther: Rokokogeſchichten.
Schulfunk: Fliegeralarm.
Schulfunk: Turnen der Quarta.
Gute Ware — geſundes Volk. Wir beſuchen eine Markihalle,
Künſtleriſche Handarbeiten: Die drehbare Servierplatte.
Bücherſtunde: Bauernromane.
Breslau: Unterhaltungskonzert des Funkorcheſters.
Mm.=Rat Dr. L. Conti: Volksgeſundheit und Schule.
Virtuoſe Violinmuſik. (Siegfried Borries.)
Berühmte Koloraturarien. Geſang: Gertrud Callam. Am
Flügel: Werner Richter=Reichhelm.
Das Gedicht.
Jugendſtunde: Leibesübung im Gelände.
Hörbericht aus einer kaufmänniſchen Berufsſchule. (Aufnahme.)
Berlin: Stunde der Nation: Dem Gedenken Rudolf Peterkas.
Kernſpruch. — 20.05: Im mecklenburg. Dorfkrug. (Aufn.)
Aus der Singakademie: Marien=Kantate für Soli, Chor und
Orcheſter, Werk 99. (Paul Graener.) Soliſten: Frau von
Forbacher, Hilde Elgers. Heinz Marten, Prof. Fiſcher,
Chor der Singakademie, Berlin. Das Philharm. Orcheſter,
Ltg.: Prof. Georg Schumann. — 21.25: Heitere Stunde.
— Gegen (22.20): Die Leibesübungen der SA. einſt und
jetzt. (Aufnahme.) — 23.00: Kiel: Nochtkonzert.
Weikerbericht.
Ausſichten für Dienstag, den 24. Oktober: Dunſt= und
Wolken=
bildungen aufkommend, aber auch noch aufheiternd,
Tempe=
raturgegenſätze ſich wieder etwas mehr ausgleichend, noch
meiſt trocken.
Hauptſchriffleltung: Rudolf Manpe
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feulſieton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Kar! Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Neite:
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle:
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämilich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantſe der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.
[ ← ][ ]Seite 8 — Nr. 294
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Im Zirkel der Liebe / von R. Wid
(Copyright by Verlag Alfred Bechthold, Braunſchweig.)
Doch bekennt er ſich, in jener Unglücksſtunde iſt etwas Köſtliches,
Heiliges in ihm zerbrochen. Ein Riß, der nie mehr verkittet werden kann, anderen findet, der ihr beſſer gefällt. Was dann?
Er wird nie mehr derſelbe Gerhard werden, der er vorher geweſen iſt.
Fort mit der Erinnerung. Gehen wir auf Brautſchau, muntert er das Schickſal. Nein, er darf nicht hadern. In ſeinem Fall iſt der Erſatz
ſich ſelbſt auf.
beſſer als jene andere.
In einem Blumengeſchäft kauft er einen koſtbaren Zweig Orchideen
von zartgoldener Farbe. Dann ruft er ein Auto an.
Erſtaunt betrachtet Ernſt Töpper den Freund. Da iſt nichts mehr damit ſie ihn dort nicht durch ihr Nichtwiſſen in Gefahr bringt, ausgelacht
vom Weltſchmerz des geſtrigen Abends zu merken. Er iſt ein überraſchend zu werden. Doch ſchreckt er immer wieder vor dem Tun zurück, findet es
guter Geſellſchafter heute, reißt die
ſelbſt erbärmlich, brutal.
Sine Eerilfelunf ſcecht uneſchiſche
Ganz verſteht Ernſt Töpper den Freund nicht. Seine Frau aber
lacht den Gatten im Stillen aus. Männer ſind eben keine
Menſchen=
kenner und ihr guter Ernſt überhaupt nicht. Was hat der ihr am geſtrigen
Abend alles erzählt. In Gedanken erwartete ſie einen Werther, und nun?
Lachend verſichert Gerhard Janſſen ihr, daß er ſich geſchworen habe,
nicht ohne deutſche Frau nach Tſingtau zurückzukehren. Dabei ſieht er
ihre Schweſter an.
Dieſe Karola iſt charmant, gefällt ihm. Etwas wie Heimkehrfieber
überkommt ihn nun doch. Der Freund hat ihm nicht zuviel von ihrem
Reiz erzählt.
Mit der Sentimentalität der Vergangenheit ſoll Schluß gemacht
werden. Er ſoll heiraten. Aſo...
Drei Tage ſpäter iſt er mit Karola verlobt.
Wie ein Traum geht alles weiter. Oft fühlt er wirkliche Liebe für ſie,
wenigſtens glaubt er es.
Zu andern Stunden wieder iſt er ſkeptiſch, zergrübelt ſein Hirn,
warum Karola ihm ſo ſchnell ihr Jawort gegeben hat. Iſt es nicht
Be=
rechnung, nüchtern kalte Berechnung? Hunger nach Abenteuer und
Luxus? Liebe. Unſinn, Liebe iſt Schwindel. Das hat ihm die andere
gelehrt, die er vergeſſen will und die wie ein Geſpenſt immer wieder vor
ihm auftaucht.
Montag, 23. Oktober 1933
Roman
(Nachdruck verboten.)
Und wenn es mit Karola ebenſo geht, wenn ſie eines Tages einen
Im nächſten Augenblick ſchilt er ſich undankbar gegen Karola, gegen
Manchmal willer ſich ihr anvertrauen, ehe er nach Tſingtau kommt,
Auch iſt die Scham verletzter männlicher Eitelkeit in ihm, daß eine
Frau einen anderen Mann vorgezogen hat.
So ſchweigt er.
III.
Im Spiel der Naturkräfte wechſelt Ebbe und Flut in ewigem Auf
und Nieder. Auf der Höhe des Ozeans empfindet kaum einer den Wandel.
Nur wenn wilde Wetter aufziehen, Sturm mit unſichtbaren Gewalten
die Waſſer furcht, turmhohe Wogen geſpenſtiſch unheimlich
ſchaum=
gekrönte Waſſerberge gegen den Schiffsbug ſchleudern, weiße Brandung
über Deck fegt, fühlen auch die Fahrgäſte des mächtigen
Woermann=
dampfers die Macht einer Kraft, die über alles menſchliche Ermeſſen
hinausgeht.
Mit der aufkommenden Flut iſt der Sturm gebrochen.
Abenddunkel liegt über dem Meer. Befreit atmen die Menſchen auf,
entſchlüpfen der Enge ihrer Kabinen und den geſchloſſenen Räumen.
Eine wunderbare Nacht. Im ſilbrigen Gefunkel gewittermüden
Meerleuchtens heben und ſenken ſich die Wogen, überſchlagen ſich in
chaotiſchen Wirbeln, an deren Rändern ſich milliardenfaches Geleucht
entzündet.
Das Meer brennt.
Kein beſtimmtes Licht iſt. Längſt iſt die Glut des Tages erloſchen.
An der Himmelskuppel hängt in leiſer Schiefe die ſchmale Silberſichel
des Mondes, zucken und flimmern die Sterne. In weißlichem Schimmer
ſchwimmt die Milchſtraße.
Hand in Hand ſitzt Gerhard Janſſen mit ſeinem jungen Weib,
der=
ſunken in die Pracht göttlicher Schönheit, umbannt vom Zauber des
Ewigen.
Staunend ſchaut Karola mit großen, weitgeöffneten Augen auf
dies nie geſehene, erhabene Schauſpiel, drängt näher an den Gatten.
„Herrlich iſt die Welt, das Leben und. . die Liebe”, ſetzt ſie leiſe
hinzu, als könne der Laut die Tiefe des Ausdrucks zerſtören.
Gerhard nickte.
„Mir iſt es wie ein Märchen, ſchon ſeit damals, als ich dich
kennen=
lernte. Weißt du noch. Als du zum erſtenmal ſo ſtolz und ein wenig
feiep=
lich vor mir ſtandeſt, traf es mich jäh. Nun wird ſich dein dummer hübſcher
Jungmädchentraum erfüllen. Er war immer mit mir. Mir war, als wenn
eine Seele irgendwo in der weiten Welt die meine ſuchte. So iſt es
ge=
weſen, du biſt über Länder und Meere zu mir gekommen. Hat meine
Seele die deine gerufen oder iſt es umgekehrt geweſen? Gleichviel, ſie
ſind beieinander, ganz dicht, nicht wahr, und zerfließen zu einer einzigen,
Iſt das nicht ein Wunder?”
„Ja.”
Träumeriſch wandert ihr Blick über das Waſſer.
„Gerhard, ich habe eine große Bitte, erfülle ſie mir in dieſer Stunde,
willſt du?‟
„Was iſt es?”
„Erzähle mir, wie es gekommen iſt, daß du auf der großen weiten
Welt mich gefunden haſt, von der du nichts wußteſt. Oder haſt du von
mir gewußt?”
„Nein, Liebſte.”
„Und doch war mein ganzes Leben nichts als ein Warten auf dich.*
Enger zieht er ſie an ſich, küßt ſie leiſe, innig.
„Erzähle, aber verberge mir nichts, ich will die volle Wahrheit wiſſen,
Liebſter.”
Zweifel. Soll er ſprechen. Nie iſt die Gelegenheit günſtiger und doch
ſchreckt er vor Wahrheit zurück.
„Drüben war ich zwiſchen den vielen Menſchen unſagbar einſam”,
beginnt er, „du begreifſt nicht, was es heißt, ohne deutſche Frau in der
Fremde leben, das iſt wie Heimatloſigkeit, und meine Sehnſucht wuchs,
wuchs...
„Deine Sehnſucht war ich, Liebſter”, jubelt ſie, „es war meine
Sehn=
ſucht, die dich rief.”
„Aber ich wußte doch nichts von dir.”
(Fortſetzung folgt.)
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