Darmstädter Tagblatt 1933


09. Oktober 1933

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten

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Bel wöchentlich 2maligem Erſcheinen vom 1. Okiober
bis 34 Okiober 2. Reichsmark und 20 Pfennig Ab=
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.

Nummer 880

Montag, den 9.Oktober 1933.

196. Jahrgang

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von Schadenerſatz. Bei Konkurs oder gerichtlicher Bel=
treibung
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Bank und Darmſtädter und Nationalbank.

Herr Oaladier ſtellt Fragen!
Der franzöſiſche Miniſterpräfident zu Deutſchlands Haltung in der Abrüſtungsfrage.
ſtlungs=Oelegation in Genf eingetroffen. Ausſprachen Nadolngs
Die deutſche
mit Eden und Norman Dabis.

Oaladiers Rede in Vichg.
EP. Paris, 8. Oktober.
Der radikale Parteitag in Vichy wurde durch ein Bankett
abgeſchloſſen bei dem Miniſterpräſident Daladier eine bedeutſame
Rede hielt.
Zur Außenpolitik erklärte Daladier: Die ganze Welt kennt
unſeren Friedenswillen. Wir denken weder daran, irgend ein
Volk zu bedrohen, noch es zu demütigen, welches auch das Regime
ſein mag, das dieſes Volk ſich gibt. D=shalb ſind wir entſchloſſen,
keine neue Herabſetzung unſerer Streitkräfte ohne ein aufrichti=
ges
und logales internationales Abkommen zuzulaſſen, das eine
progreſſive Abrüſtung organiſiert, die durch die Schaffung einer
ſtändigen automatiſchen Kontrolle geſichert wird. Eine vierjäh=
rige
Periode, während derer die Kontrolle organiſiert werden.
und in Tätigkeit treten ſoll, während der verſchiedene Heerestypen
ſich progreſſiv in ein Heer mit kurzfriſtiger Dienſtzeit umwandeln
würden . Fortfall der militäriſchen Verbände, Unterwerfung
derjenigen Staaten, die gegenwärtig Rüſtungsfreiheit haben,
unter das Verbot, neues ſchweres Kriegsmaterial herzuſtellen
und, wenn die Kontrolle ſich als wirkſam herausgeſtellt hat, Ver=
nichtung
des künftig für alle Staaten verbotenen Kriegsmate=
rials
; das ſind die weſentlichſten Gedankengänge eines Ab=
rüſtungsplanes
, der heute die Zuſtimmung Englands der Ver=
einigten
Staaten, Italiens, Rußlands und noch vieler anderer
Länder findet.
Europa iſt bei der gegenwärtigen Kriſe zum Untergang ver=
urteilt
, wenn es den Rüſtungswettbewerb beginnt. Europa iſt
einer reſtloſen Zerſtörung und des Sieges der Barbarei ſicher,
wenn es aufs neue zum Krieg ſchreitet.
Aber ich darf einige Fragen ſtellen: Was will Deutſchland?
In der Vergangenheit ſind ſämtliche Verſuche einer dauerhaften
Verſtändigung zwiſchen beiden Völkern geſcheitert. Niemand be=
ſtreitet
das Recht Deutſchlands auf ſeine Exiſtenz als eigene
Nation. Niemand denkt daran, Deutſchland zu demütigen. Wir
hören ſeine Regierung ihren Friedenswillen betonen und auf
diplomatiſchem Wege ihren Wunſch bekunden, an einer Annähe=
rung
der beiden Völker zu arbeiten. Aber warum jenſeits des
Rheines dieſe für den Kampf erzogene Jugend? Warum dieſe
wiederholten Kundgebungen in Reih und Glied aufmarſchierter
Maſſen? Warum dieſe Verweigerung der erſten Etappe, welche
zur Abrüſtung führen ſoll? Warum die Forderung, heute ein
koſtſpieliges Kriegsmaterial herzuſtellen, das, wenn das Ab=
rüſtungsabkommen
unterzeichnet iſt, alsdann wieder zerſtört wer=
den
muß? Dieſe Fragen drängen ſich uns auf, Frankreich bleibt
ſeinem eigenen Genius treu, der auf Maßhalten auf die Gerechtig=
keit
und die Vernunft bedacht iſt.
Niema) kann Frankreich verübeln, um ſo entſchloſſener an
ſeiner Verx ddigung zu arbeiten, als es wiederholte Bürgſchaften
für ſeine aufrichtige und loyale Friedensliebe gegeben hat.
Der Schluß ſeiner Rede war ein ſehr energiſches Plaidoyer
für eine kraftvolle Sanierungspolitik, für eine geſunde Finanz=
politik
des Staates, gegen jede Inflation, für die Aufrechterhal=
tung
des Goldfranken und die Solidität des Kredits. Daladier
kündigt an, daß er bei Wiederzuſammentritt des Parlaments
das Sanierungsprojekt vorlegen werde. Das Parlament werde
von der Regierung aufgefordert werden, unverzüglich dieſes
Projekt zu billigen. Entweder werde innerhalb einer Woche die
Wiederaufrichtung der Finanzen geſichert ſein oder das Land
werde eine andere Regierung haben. Dieſe Worte laſſen
darauf ſchließen, daß Daladier gewillt iſt, in faſt diktatoriſcher
Weiſe dem Parlament das Finanzprojekt aufzuzwingen, ohne daß
dieſes zu einer eingehenden Beratung zugelaſſen wird.
Gegenfragen und keine Ankwork.
Die Sonntagsrede des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten
muß als Erwiderung auf die Erklärungen der Reichsregierung
in London, Rom und Genf angeſehen werden. Allerdings nicht
als Antwort auf unſere oft und oft geſtellten Fragen, wie ſich
Frankreich die materielle Abrüſtung im einzelnen denkt, und was
es als ſtärkſte Militärmacht tatſächlich an Waffen und Heeres=
material
zu opfern gedenkt. Dafür hat Herr Daladier den fran=
zöſiſchen
Standpunkt, wie wir ihn von Genf her kennen, erneut
zuſammengefaßt, ohne daß dadurch die Geſamtſituation klarer
geworden iſt.
Er verſucht zwar, den Eindruck zu erwecken, als
ob bereits eine breite Front in Bildung begriffen
iſt, die den franzöſiſchen Vorſchlägen zuſtimmen
wolle. Wir wagen dies zu bezweifeln, weil uns
die Gegenſätze zwiſchen den übrigen Mächten nicht verborgen
geblieben ſind. Sie haben bereits die Pariſer Vorkonferenz über=
ſchattet
. Denn dort hat man ſich zunächſt über die eigenen
Sorgen unterhalten, die auf der Abrüſtungskonferenz mehr als
einmal ſehr deutlich in die Erſcheinung getreten ſind.
Oder ſind die engliſchen Luftmanöver nur zufällig erfolgt,
um zu erweiſen, daß der Gegner mit ſeinen Streitkräften der
engliſchen Landesverteidigung weit überlegen iſt? Warum wird
denn auf den engliſchen Werften Tag und Nacht gearbeitet?
Doch nur, weil die franzöſiſche Flotte den Engländer über den
Kopf zu wachſen droht. Während gleichzeitig die Franzoſen ſich
zur See durch die Engländer im Norden und die Italiener im
Süden beengt fühlen. Es handelte ſich in der ganzen letzten
Zeit nur darum, wie man dieſe Gegenſätze ausräumen und den
Boden für eine Abrüſtungskonvention ſoweit als möglich
ebnen konnte, und nur inſoweit man hier weitergekommen iſt,

wird auch Daladiers Optimismus berechtigt ſein. Was er aber
über die angeblich gefundene Einigungsformel ſeinen Partei=
freunden
ſervierte, iſt zu wenig, als daß wir im Augenblick viel
damit anfangen können.
Wir ſehen nur, daß Herr Daladier im Gegenſatz zu ſeinen
Worten Frankreich habe nicht die Abſicht uns zu demütigen,
an der vierjährigen Kontrolle und der Umwandlung der Reichs=
wehr
in eine Miliz, als eine zweite deutſche Abrüſtung, und
noch weitergehenden Verſchlechterungen unſerer Landesverteidi=
gung
feſthält, während das, was er über ein Waffenherſtellungs=
verbot
und die Vernichtung von Kriegsmaterial ſagt, ſehr
mager iſt.
Der franzöſiſche Miniſterpräſident iſt alſo wie die Katze um
den heißen Brei herumgegangen, obwohl ihm ſeinerzeit von
Genf aus, ebenſo wie jetzt durch die Vermittlung der Regie=
rungen
in London und Rom, zu verſtehen gegeben worden iſt,
Luß endlich einmal die etwaigen materiellen
Zugeſtändniſſe Frankreichs etwas klarer um=
riſſen
werden möchten. Wir ſind heute genau ſo klug
wie zuvor. Wir wiſſen noch immer nicht, was Frankreich zu
verſchrotten gedenkt. Ogfür kommt Herr Daladier mit allerlei
Fragen, die er an unſere Adreſſe richtet, für die wir ihm aber
doch recht dankbar ſind. Die Fragen ſind ſo dürftig, daß man
über den Mut ſtaunen muß, mit dem er vorgegangen iſt.
Warum die deutſche Jugend kampfgeſtählt wird, will Herr
Daladier wiſſen, der gerade an der Spitze jener Na=
tion
ſteht, die die Schuljugend bereits militä=
riſch
ausbildet, während die nationalſozialiſti=
ſchen
Sturmabteilungen, auf die er hinaus will,
abſolut unmilitäriſch ſind und nur Parteiauf=
gaben
für die ſittliche und ſpörtliche Erziehung
ihrer Mitglieder zu beſorgen haben.
Daß die Maſſenkundgebungen der letzten Monate
eine Gefahr für Frankreichs Sicherheit darſtellen,
wie das aus den anderen Fragen Daladiers zu entnehmen iſt, das
wird außer Frankreich niemand behaupten. Denn
unſere Feiern am 1. Mai, dem Tage der Arbeit, und am
1. Oktober, dem deutſchen Erntedankfeſt, haben ebenſo
met. Wenn Herr Daladier bei ſeiner Frage an die Nieder=
wald
=Kundgebung gedacht hat, dann dürfen wir ihm ent=
gegenhalten
, daß wir uns mit Frankreich über die
Löſung des Saarproblems verſtändigen möchten,
daß uns aber keine Macht der Welt daran hindern kann, uns mit
dem Schickſal unſerer Brüder an der Saar, zu beſchäftigen.
Etwas anders klingt allerdings ſchon die Frage nach den
Gründen unſerer Ablehnung der vierjährigen
erſten Abrüſtungsetappe. Wir rufen ihm in die Erin=
nerung
zurück, daß Frankreich wohl die Vier=Jahres=Kontrolle for=
derte
, ſich aber nicht, einmal auf die Abrüſtungsbeſchränkungen
ten hätten. Außerdem verweigerte es uns die praktiſche Gleich=
berechtigung
, woraus eben hervorging, daß die Kontrolle einſeitig
gegen uns gerichtet werden ſollte. Mit einer ſo gearteten erſten
Etappe konnten wir uns natürlich nicht einverſtanden erklären,
vor allem ſchon deswegen nicht, weil wir längſt vorgeleiſtet haben
und jetzt die anderen Nationen daran ſind, ihre Ueber=Rüſtungen
abzulegen.
den anderen: es iſt richtig, daß wir im Rahmen der Gleichberech=
tigung
über die Waffen verfügen müſſen, die die anderen Staaten
für ſich beanſpruchen. Aber warum hat Herr Daladier
nichtauseinandergeſetzt, wasnach ſeiner Anſicht
erlaubte Verteidigungs= und verbotene An=
griffswaffen
ſind? Dann könnten wir ſofort
einige große Schritte nach vorwärts tun. Warum einer eingehenden Hausſuchung nicht mehr gefunden werden
ſagt er nicht, wo ſich nach ſeiner Anſicht die Abrüſtungsgrenze fin=
det
, wenn er jetzt ſchon weiß, daß die Waffen, die auch wir zur
Abwehr fordern, wieder vernichtet werden müßten.
Nach der materiellen Seite hin iſt die Rede Daladiers, die
mit beſonderem Aufwand angekündigt wurde, höchſt unergiebig.
Immerhin iſt ſie ein neuer Beitrag zum Abrüſtungsthema, der
vielleicht doch irgendwelche Anknüpfungspunkte aufweiſt, um die
von Daladier geforderte Völkerverſtändigung herbeizuführen. Nur
wird dann der franzöſiſche Miniſterpräſident etwas aus ſich heraus
gehen und etwas Konkretes vorlegen müſſen, vorausgeſetzt, daß er
dazu noch kommt. Die franzöſiſchen Parteien arbeiten ſchon lange
gegen ihn, und es könnte paſſieren, daß jene Regierungskriſe aus=
bricht
, die Daladier am Schluſſe ſeiner Rede ſchon in den Bereich
der Möglichkeit zog.
Botſchafter Nadolny in Genf eingekroffen.
WTB. Genf, 8. Oktober.
Der Führer der deutſchen Delegation auf der Abrüſtungs=
konferenz
, Botſchafter Nadolny, iſt heute in Genf eingetroffen. Er
hat ſich am Nachmittag auf das Generalſekretariat des Völkerbun=
des
begeben, wo er Beſprechungen zur Vorbereitung der Tagung
des Erweiterten Präſidiums (Büros) der Abrüſtungskonferenz
hatte, die am Montag wieder beginnt. Bei dieſer Gelegenheit hat
Botſchafter Nadolny, bereits Gelegenheit, gehabt, mit dem
amerikaniſchen Abrüſtungsdelegierten Norman Davis und
dem engliſchen Unterſtaatsſekretär Eden Fühlung zu nehmen.

Weiterer ſtarker Rückgang der Arbeiks=
loſen
im LandesarbeiksamksbeziekHeſſen
Abnahme um über 14 000 im Monal Sepkember.
WSN. Frankfurt a. M., 8. Oktober.
Die Preſſeſtelle des Landesarbeitsamts Heſſen teilt mit: Die
Zahl der bei den Arbeitsämtern gemeldeten Arbeitsloſen nahm
im Monat September um rund 14 250 oder 5,7 v. H. des Stan=
des
von Ende Auguſt weiterhin ab. Die Abnahme war, wie in
den vorhergehenden Monaten, bei den Männern erheblich ſtärker
als bei den Frauen. Insgeſamt wurden am 30. September
233 959 Arbeitsloſe gezählt, davon waren 42 428 oder 18,1 v. H.
Frauen. Die Zahl der Arbeitsloſen im Bezirk des Landesarbeits=
amts
Heſſen liegt damit um über 64 000 oder 21,5 v. H. niedri=
ger
als im gleichen Zeitpunkt des Vorjahres und iſt ſeit dem
winterlichen Höchſtſtand, alſo ſeit Mitte Januar
dieſes Jahres, um faſt 100 000 oder 30 v. H.
zurückgegangen. Die Zahl der Hauptunterſtützungsempfän=
ger
in der Arbeitsloſenverſicherung und Kriſenfürſorge ging im
Monat September um rund 5700 auf 76 600, die Zahl der aner=
kannten
Wohlfahrtserwerbsloſen um 9450 auf rund 97 000 zurück.

Falſche Gerüchke über Deutſchlands
Abrüſtungsforderangen.
WTB. Berlin, 8. Oktober.
Zu den in den Vereinigten Staaten über die deutſchen Ab=
rüſtungsforderungen
verbreiteten Gerüchten wird amtlich erklärt:
Es iſt völlig falſch, daß Deutſchland nach Ablauf von fünf
Jahren die Parität mit Frankreich verlangt. Deutſchland ver=
langt
nach Ablauf von fünf Jahren nur eine weitere Abrüſtung
der anderen. Was die Muſterwaffen anbelangt, ſo muß jede Dis=
kriminierung
ſchon jetzt aufhören. Aber Deutſchland fordert nicht
dieſelbe Zahl von Waffen, die die anderen Länder beſitzen.
Bieder Deukſchenmißhandlungen durch polniſche
Aufſtändiſche.
UNB. Kattowitz, 8. Oktober.
Der Heimwart des Deutſchen Volksbundheimes in Alt=
Berun, ver Invalide Franz Sichniowſki und ſeine Frau, wurden
geſtern ſpät abends von Aufſtändiſchen überfallen und miß=
handelt
, weil ſie die Herausgabe deutſcher Bücher verweigerten.
Die Aufſtändiſchen brachen dann den Schrank auf, riſſen die
wie andere Veranſtaltungen keinen Revanchegeiſt geat= Bücher heraus und warfen ſie in mitgebrachte Säcke. Während
der ganzen Zeit wurden die Ueberfallenen durch Revolver in
Schach gehalten. Der dienſttuende Polizeibeamte verweigerte
anfänglich die Aufnahme eines Protokolls. Von dem Ueberfall
iſt dem Volksbunde in Kattowitz ſofort Mitteilung gemacht
worden.
Politiſche Enklaſſungen der Saargrubenverwaltung.
Nach der Saarbrücker Zeitung ſoll die franzöſiſche Gruben=
verwaltung
, nachdem ſie bereits eine große Zahl von Einzelent=
laſſungen
deutſcher Bergarbeiter vorgenommen hat, jetzt zu einem
großen Schlag gegen die techniſchen Grubenbeamten ausholen.
zAuf der Grube Duhamel in Ensdorf wurde vier techniſchen Gru=
feſtlegen
wollte, die am Ende der vierjährigen Kontrolle einzutre= benbeamten am gleichen Tage gekündigt. Sie mußten ſofort die
Anlagen verlaſſen. Der politiſche Charakter der Entlaſſungen
liege klar zutäge. Die franzöſiſche Verwaltung bemühe ſich gar
nicht mehr, ihn zu verſchleiern. Man habe den Entlaſſenen er=
klärt
, daß man ſie als techniſche Grubenbeamte hochgeſchätzt habe
und daß die Gründe für die Entlaſſung nicht in ihrer betriebs=
techniſchen
Tätigkeit zu ſuchen ſeien.
Neue Ausſchreikungen gegen die iriſchen Blauhemden
Auch mit der letzten Frage ſind wir ebenſo raſch fertig wie mit Die nächtlichen Unruhen, in denen der Führer der Oppoſi=
tion
, General O’Duffy, von den Republikanern verletzt wurde,
ſetzten ſich bis in die Vormittagsſtunden fort. Trotz den in den
Hauptſtraßen ſtationierten Militärpatrouillen kam es zu einem
Feuerüberfall auf eine Polizeikaſerne, wobei die Republikaner
nach offiziellen Meldungen ſogar ein Maſchinengewehr verwendet
haben ſollen. Das Maſchinengewehr ſoll vom Dach eines benach=
barten
Hauſes in Aktion getreten ſein, konnte dann aber bei

Vom Tage.

Reichsminiſter Dr. Goebbels ſprach in der Carl=Schurz=
Geſellſchaft am Sonntag in der Erinnerungsfeier an die Einwar
derung der erſten Gruppe deutſcher Siedler unter Franz Daniel
Paſtorius. Nach der Ueberbringung der Glückwünſche der Reich=
regierung
ſchloß er mit dem Appell: Mögen Amerika un
Deutſchland, die beide in heroiſchem Friedenskampf geger
die furchtbare Kriſe der Zeit ankämpfen, in Sympathie und Ach=
tung
vor einander die Not unſerer Jahre überwinden. Sie wer
den ſich damit den Dank und die Liebe ihrer Völker erringen, und
die Welt wird davon großen Segen erfahren.
Die für heute Montag vorgeſehene Uraufführung des
Horſt=Weſſel=Filmes wurde vom Reichspro.
pagandaminiſterium nach einer Probe vor Reichsmini
ſter Dr. Goebbels unterſagt, da die eigentliche Handlung des
Films ebenſo wie die künſtleriſchen Leiſtungen der Hauptdarſtelle
abſolut dürftig und unangemeſſen ſeien. Ob der Film geänder
oder verbeſſert werden könne, oder ob er überhaupt in der Ver
ſenkung verſchwinden werde, ſtehe noch nicht feſt.
Die Vereinigung von Mecklenburg=Strelit
und Mecklenburg=Schwerin ſteht unmittelbar bevor
Der Landtag iſt für den 13. Oktober einberufen.
Unter Führung von Martinez Barrios wurde das
neue ſozialiſtenreine ſpaniſche Kabinett gebil
det deſſen erſte Aufgabe die Auflöſung der Cortes und Neu
wahlen iſt.
In Breslau fand eine Beſichtigung von 80 000 ſchleſiſche=
SAl.=Männern durch Stabschef Roehm ſtatt.

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Seite 2 Nr. 280

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Montag, 9. Oktober 1933

Aus der Landeshauptſiadt
Darmſtadt, den 9 Oktober 1933.
11428 RM. in Darmſtadk geſammelt!
Der geſtrige Sammeltag zugunſten des Winterhilfswerkes
des deutſchen Volkes hatte folgendes ſchöne Ergebnis:
a) Stadt Darmſtadt .
. 11 428,14 RM.
b) Kreis Darmſtadt . . .
5 384,57 RM.
Geſamtergebnis 16 812.71 RM.
Mikkeilungen des Perſonglamkes.
Ernannt wurden: Am 3. Oktober; der Studienrat an der
Oberrealſchule und dem Progymnaſium in Alzey Dr. Imre Mül=
ler
zum Studienrat an dem Wolfgang=Ernſt=Gymnaſium in =
dingen
; der Studienrat an der Adolf=Hitler=Obereal= und Höhe=
ren
Landwirtſchaftsſchule in Groß=Umſtadt Dr. Guſtav Weiß
zum Studienrat an der Oberrealſchule in Worms; der Studien=
rat
an der Oberrealſchule in Michelſtadt Dr. Walter Diemer
zum Studienrat an der Realſchule in Groß=Gerau; der Studien=
rat
an der Oberrealſchule in Gießen Fritz Koch zum Studien=
rat
an der Oberrealſchule in Michelſtadt; der Studienrat an der
Oberrealſchule in Worms Karl Herbert zum Studienrat an
dem Realgymnaſium in Mainz; der Studienrat an der Ober=
realſchule
in Alsfeld Dr. Otto Spaar zum Studienrat an der
Eleonorenſchule (Studienanſtalt und Frauenſchule) in Worms,
ſämtlich mit Wirkung vom 1. Oktober 1933 an; am 18. Juli: der
Polizeihauptwachtmeiſter auf Probe Johannes Kolb aus Sicken=
hofen
zum Polizeihauptwachtmeiſter unter Berufung in das Be=
amtenverhältnis
mit Wirkung vom 1. Auguſt 1933 an.
Aus dem Heſſiſchen Staatsdienſt entlaſſen wurden auf Grund
des § 4 des Geſetzes zur Wiederherſtellung des Berufsbeamten=
tums
vom 7. April 1933 (Reichsgeſetzbl. I. S. 175): Am 30. Sep=
tember
: der Studienrat an der Eleonorenſchule (Studienanſtalt
und Frauenſchule) zu Worms Oberſtudiendirektor Dr. Guſtav
Deggau; der Studienrat an der Realſchule zu Nidda Studien=
direktor
Fritz Lauckhardt: der überplanmäßige Studienrat
an dem Wolfgang=Ernſt=Gymnaſium zu Büdingen. Dr. Adolf
Walter; die Lehrerin an der Volksſchule zu Gießen Luiſe
Flick; ſämtlich mit Wirkung vom 30. September 1933 an.
In den endgültigen Ruheſtand mit Wirkung vom 1. Januar
1934 verſetzt werden die Vermeſſungsräte i e. R. Jakob Wall=
manach
zu Lauterbach in Heſſen und Werner Ploch zu Als=
feld
auf Grund des § 6 des Geſetzes zur Wiederherſtellung des
Berufsbeamtentums vom 7. April 1933.
In den Ruheſtand verſetzt wurde auf Nachſuchen der Ober=
rechnungsrat
bei der Heſſiſchen Hauptſtaatskaſſe Georg Maul
zu Darmſtadt mit Wirkung vom 1. Januar 1934 unter Anerken=
nung
ſeiner dem Staate geleiſteten langjährigen treuen Dienſte.

Der Tag des Tieres in Darmſtadt.
Der Tierſchutzring in dem von Herrn Miniſterialrat
Ringshauſen gegründeten Heſſiſchen Heimatbund, der jetzt in den
Reichsbund Volkstum und Heimat überführt wurde,
begeht den Tag des Tieres in Darmſtadt am 15. Oktober. An
dieſem Tag wird mit einer ſchlichten Morgenfeier vormittags
11 Uhr im Kleinen Haus des Landestheaters die Ausſtellung im
Landesmuſeum Das Tier in der deutſchen Kunſt eröffnet. Im
Mittelpunkt der Feier ſteht ein Lichtbildervortrag von Herrn Dr.
Zeh. Geſchätzte Kräfte des Landestheaters werden den Vortrag
mit künſtleriſchen Darbietungen umrahmen.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus.

Dus Senelieſcioeſen WSarmſiaet.
Große Herbſtübung der Darmſtädter Berufs= und
Freiwilligen Feuerwehr.
** Geſtern vormittag wurde in Anweſenheit der ſtaatlichen
und ſtädtiſchen Behörden uſw. eine große Herbſtübung der Darm=
ſtädter
Berufs= und Freiwilligen Feuerwehr abgehalten. U. a.
bemerkte man Bürgermeiſter Kopp. Dr. Schäfer für das Kreis=
amt
, den Vertreter des Landespolizeiführers. Hauptmann Back,
Regierungsrat Köhler vom Polizeiamt, Oberbaurat Direktor
Nuß und Oberingenieur Dr Braubach, Präſident Geh. Rat
von Hahn, Oberſtleutnant a. D. Schröder, Sturmbannführer
Stadtrat Schneider, die Führung und Vertreter der Teno uſw.
Der ausgezeichnete Verlauf der geſamten Uebung bewies, daß in
Darmſtadt das Feuerlöſchweſen durchaus auf der Höhe iſt. Unter
zielſicherer Führung arbeitet eine ſehr gut ausgebildete Mann=
ſchaft
. Das Hand=in=Hand=arbeiten der Berufs= und Freiwilli=
gen
Feuerwehr iſt durchaus glatt und beruht auf beſtem Ein=
vernehmen
.
Um 10.30 Uhr fand zunächſt auf dem Marktplatz eine Schul=
übung
der Freiwilligen Feuerwehr ſtatt, die unter
dem Kommando des Kommandanten Kreisfeuerwehrinſpektor
Karpfinger ſtand und flott vonſtatten ging. Die tadelloſen
Exerzierleiſtungen und die ſich anſchließenden exakten Geräte=
übungen
bewieſen die gute Ausbildung der Mannſchaft. Die Be=
dienung
der Gerätewagen und des Feuerlöſchgerätes wurde flott
und ſachgemäß durchgeführt.
Anſchließend an dieſe Uebung fand um 11.30 Uhr
eine gemeinſchaftliche Feuerlöſch= und Rettungsübung
auf dem Hofe der ehemaligen Infanteriekaſerne in der Alexan=
derſtraße
ſtatt. Die Leitung hatte Branddirektor Winter. Es
war angenommen, daß ein feindliches Flugzeug über den dorti=
gen
Gebäuden Brandbomben abwarf, wobei die Dachhaut durch=
ſchlagen
und durch die hohe Brandhitze die Dachſtühle des Quer=
und öſtlichen Längsbaues in Flammen ſtanden. Die Feuerwehren
wurden darauf ſofort alarmiert. Die Berufsfeuerwehr war
wenige Minuten nach der Alarmierung zur Stelle und ging zu=
nächſt
zur Rettung einzelner, in den Gebäuden beſchäftigter Per=
ſonen
, denen der Weg über das verqualmte Treppenhaus nicht
mehr möglich war, mit Sprungtuch und Leitern vor. Darauf erfolgte
der Innen= und Außenangriff mit 5 Rohren auf den brennenden
Querbau und den Bau gegenüber der Otto=Berndt=Halle. Die
Freiw. Feuerwehr übernahm nach ihrem Eintreffen ſofort die
Brandbekämpfung des Längsbaues der ſtudentiſchen Wirtſchafts=
hilfe
und ging gegen das Gebäude von beiden Seiten zum
Innen= und Außenangriff vor. Sie mußte auch die Deckung der
anſtoßenden Gebäude auf dem Ballonplatz und in der Magdale=
nenſtraße
, ſowie der Otto=Berndt=Halle und des Kleinen Hauſes
des Landestheaters vom gelben Hof aus übernehmen. Es waren
im ganzen 20 Rohre im Betrieb. Eine gute Zuſammenarbeit
zwiſchen Berufs= und Freiwilliger Feuerwehr konnte erfreulicher=
weiſe
auch diesmal wieder feſtgeſtellt werden.
In der ſich anſchließenden Kritik wurde den Mannſchaften
für ihre tadelloſen Leiſtungen volle Anerkennung ausgeſprochen.
Bei Sachverſtändigen und Zuſchauern war der Eindruck unbe=
dingter
Schlagfertigkeit der Wehren und Sicherheit für die Be=
wohner
in Brandfällen. Die große Herbſtübung endete mit
einem Vorbeimarſch vor der Führung der Berufs= und Freiwilli=
gen
Feuerwehr und vor den Ehrengäſten.

Anf. 20, Ende gegen 22 Uhr.
Montag
9. Oktober / Erſtes Sinfoniekonzert.
Preiſe 0.704.50

Dienstag

Anf. 19½, Ende 23½ U.)r. A 3.

Mittwoch

11. Oktober

Anfang 20½ Uhr. (Außer Miete). Zweiter
Werbeabend (Bunter Abend). Preiſe),301.00

Kleines Haus

Dienstag

10. Oktober

Mittwoch

Anf. 20, Ende 22 Uhr. (Auße, Mietel,
Wechsler und Händler.
Preiſe 0.703.80

Anf. 2), Ende 22½ Uhr.
11. Oktober Die Heimkehr des Matthi ſatzmiete II 1. Vorſt.
as Bruck. Pr. 0.703.80
Erſtes Sinfoniekonzert im Großen
Haus des Heſſ. Landes=
theaters
. Auf das heute Montag
amnter Leitung von Karl
Friderich ſtattfindende erſte
ſonders hingewieſen. Das Prog inſoniekonzert ſei hiermit be=
Coriolan, von Beethoven und gramm bringt die Quvertüre zu
zu Oberon von C. M. v. Weber,
die Sinfonie Nr. 32 (K.V. 318) von Mozart und die Sinfonie
Es=Dur von Hans Simer
Em

Eine große Modeſchau anläßlich der Reichswerbewoche, die
unter dem Zeichen Segen der Arbeitsbeſchaffung im Kleinen
ſteht, findet am Dienstag, den 17. Oktober 1933. nachmittags 5 Uhr
und abends 8 Uhr, im Städt. Saalbau ſtatt. Es ſteht heute ſchon
feſt, daß dieſelbe als eine großzügige Veranſtaltung bezeichnet
werden darf, und wird auch xeges Intereſſe über den allgemeinen
Rahmen hinaus erwecken. Die Modekommiſſion wird in Ver=
bindung
mit den Mitgliedern der Friſeur=Zwangsinnung Darm=
ſtadt
die neueſter Friſeurſchöpfungen nach den Richtlinien der
neuen deutſchen Mode vorführen und wird in Gemeinſchaft mit
dem Schneiderinnen= und Schneidergewerbe ſowie der Modiſtin=
nen
auch in dieſer Richtung die neueſten Modelle des Winters
1933/64 zeigen. Zur Vollendung dieſer Modeſchau gehört auch der
Schräck; derſelbe wird in hervorragender Weiſe durch die Firma
Knſt im Handwerk vertreten ſein. Dazu werden noch die letz=
En Entwürfe in der Pelzbranche durch hieſige führende Fach=
geſchäfte
gezeigt. Der Reinertrag dieſer Modeſchau fließt reſtlos
der Winterhilfe zu. Weitere Anzeigen bitten wir in den Tages=
zeitungen
zu beachten.
Die Volkshochſchule bittet zu beachten, daß ihr Arbeits=
plan
am Dienstag erſcheint und für 15 Pfg. in allen Buchhand=
lungen
und Zeitungsſtänden zu haben iſt. Der Plan gliedert ſich
in 16 Abteilungen: Volkstum. Heimat, Sprache und Schrift,
Sprechpflege und Sprechbildung, Dichtung, Theater, Tonkunſt,
Volkslied, Laienſpiel, Bildende Kunſt, Geſchichte, Erdkunde, Tech=
nik
und Verkehr, Wirtſchaft und Handel, Fremde Sprachen, Haus=
wirtſchaft
, Körperbildung. Zu 53 verſchiedenen Veranſtaltungen
wurde beſte Kräfte gewonnen. Zum Schluß zeigt der Plan ſeine
in Ausſicht genommenen beſonderen Veranſtaltungen
an: Anfangs November lieſt Wilhelm Schäfer aus eigenen
Werken, im Dezember ſpielt der junge Darmſtädter Geiger Cyrill
Kopatſchka mit Frau Elſe Hucke=Stoy ſämtliche Violin=
Sonaten Beethovens. Wilhelm Teudt ſpricht vorausſichtlich
über germaniſche Heiligtümer; nach Weihnachten lieſt
Hermann Stehr aus eigenen Werken und im März Nikolaus
Schwarzkopf.

eeſter H.. Maglag i Baranndt.
** Auf dem Flugplatz wurde geſtern der 1. Nationalſozia=
liſtiſche
Flugtag in Darmſtadt abgehalten, den Pg. Oskar Dimp=
fel
=Düſſeldorf veranſtaltete. Es iſt vor allem anzuerkennen, daß
der Veranſtalter und die Teilnehmer trotz des ſtarken Regens
das vorgeſehene Programm reſtlos durchführten. Daß der Beſuch
unter dem ſchlechten Flugwetter litt, iſt verſtändlich, immerhin
ſäumten an die 1000 Zuſchauer den Platz. Man bemerkte am
Startplatz Vertreter der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden;
Herr Staatsminiſter Jung ließ ſich durch Herrn Oberleutn. Heſſe
vertreten. Die Abſperrung des Platzes hatte die SA. muſter=
gültig
übernommen.
Die SA.=Kapelle unter Leitung des Obermuſikmeiſters Bus=
lau
eröffnete die Veranſtaltung mit dem Horſt=Weſſel=Lied. Es
ſchloß ſich ein Begrüßungsflug der teilnehmenden Flugzeuge an.
Bei den folgenden Flugvorführungen ſind die Piloten und die
Maſchinen gleichermaßen zu bewundern. Erſtere, weil ſie mit
einer Kaltblütigkeit ohnegleichen die ſchwierigſten Kunſtflüge aus=
führten
: die Maſchinen, weil ſie dem leiſeſten Druck gehorchten
und ſich in den unmöglichſten Lagen in der Luft hielten. Nir=
gends
beſſer wie durch dieſe Uebungen wurde die Wendigkeit und
Gebrauchsſicherheit unſerer Sportmaſchinen bewieſen; nie augen=
fälliger
war, aber auch die überlegene Flugtechnik und Flug=
gewandtheit
unſerer deutſchen Piloten. Noch vor wenigen Jah=
ren
hätte man kaum ſolche Druckleiſtungen unſeren Apparaten
zumuten können.
Als erſter zeigte Fluglehrer Schümer ein Ballonrammen
und ausgezeichnete Kunſtflüge, die tadellos ausgeführt wurden.
Fräulein von Brötzingen vollführte einen glatten Fallſchirm=
abſprung
aus einem von dem Fluglehrer Graf Hagenburg
als Piloten geſteuerten Flugzeug. Atemberaubende Luftgym=
naſtik
am Flugzeug, das von dem Chefpiloten Kern=Berlin
geſteuert wurde, zeigte Pg. Dimpfel, der tatſächlich bei 120
Kilometer Geſchwindigkeit frei an den Zähnen hing, am Trapez
allerhand Kunſtſtücke ausführte, die man unbedingt als akroba=
tiſche
Höchſtleiſtungen anerkennen muß. Herr Dimpfel wurde nach
Beendigung ſeiner kühnen Vorführungen mit befreiendem herz=
lichen
Beifall empfangen.
Geradezu halsbrecheriſche Kunſtflüge führte Graf Hagen=
burg
mit ſeinem roten Doppeldecker, Fluglehrer Schümer, der
frühere Chefpilot der Udetwerke. SA.=Mann R. J. Kern vor.
Sehr gute Flugleiſtungen bot auch der SS.=Jungflieger K. Bock
(Düſſeldorf). Im einzelnen wurden bei dieſen Kunſtflügen Tru=
deln
, Rückenflüge, Loopings, Wendigkeitsübungen, alles in höch=
ſter
Vollendung, gezeigt. Mit großer Spannung, ſah man dem
Doppel=Fallſchirmabſprung des Frl. H. von Brötzingen und
Fallſchirmpiloten Röhrig=Darmſtadt entgegen. Erwartungs=
voll
ſchaute die Menge in die Höhe; ſie ſtand atemlos, als der
Abſprung erfolgte, und ein erlöſendes Gefühl hatte jeder, als
ſich nach Sekunden die Schirme öffneten und beide Fallſchirmab=
ſprünge
glücklich ausgeführt waren. Mit Begeiſterung wurden
alle Piloten empfangen, wenn ſie nach ihren kühnen Darbietun=
gen
wieder glatt gelandet waren. Die Kapelle intonierte nach
Abſchluß der Kunſtflüge das Deutſchlandlied. Die abwechſlungs=
reiche
Veranſtaltung wurde mit einer intereſſanten Zielflugübung
abgeſchloſſen. Die flugbegeiſterten Zuſchauer, die trotz des
heftigen Resens, bei dem die Veranſtaltung ſich ohne Unterbre=
chung
abwickelte, aushielten, waren über die Darbietungen ſehr
befriedigt. Abends fand im Saalbau ein Fliegerball ſtatt, bei
Dem die Teilnehmer am Flugtag einige gemütliche und frohe
Stunden verlebten.
Von der Adolf=Hikler=Bauſchule in Darmſtadl.
E Das Winterſemeſter hat nunmehr begonnen. Wie im Zei=
chen
der allgemeinen Wirtſchaftsbelebung nicht anders erwartet
wurde, war der Zugang an Studierenden ein bedeutend größerer
als in den beiden letzten Semeſtern. Eröffnet wurde die Arbeit
in der Aula der Lehranſtalt durch den neuen Direktor, Herrn Re=
gierungsbaumeiſter
Dipl.=Ing. Mindner, der zunächſt in ehren=
den
Worten der Herren gedachte, die auf ihr Nachſuchen unter
Anerkennung ihrer dem Staate geleiſteten langjährigen Dienſte
und unter beſonderer Würdigung des im nationalen Intereſſe be=
kundeten
Opferſinns in den Ruheſtand verſetzt worden ſind der
Herren: Oberſchulrat Schneidt, Studienrat Stumpf, Bau=
ſchuloberlehrer
Scheich und Verwaltungs=Inſpektor Zilch.
Die ganze Verſammlung erhob ſich zu ſtiller Ehrung von den
Sitzen. Die Genannten haben frühzeitig die ihnen ans Herz ge=
wachſene
Arbeit verlaſſen, um jungen aufſtrebenden Kräften Platz
zu machen, da wir derzeit nicht allen Raum zu geben vermögen.
Herrn Studienrat Röhrich ließ die Regierung beſonderen Dank
für die in ſchwieriger Zeit geleitete umſichtige Verwaltung der
Direktorſtelle ausſprechen. Die Berufung eines langjährigen Mit=
glieds
des Lehrkörpers, Herrn Studienrats Dipl.=Ing. Handſtein,
zum Direktor der Höheren Bauſchule in Bingen, wurde als Ehre
für die Schule hervorgehoben. Sodann folgte eine mit ſtarkem
Beifall aufgenommene Anſprache des Direktors über die Stellung
des Baumeiſters im Volksganzen in früherer guter und der ihr
folgenden ſchlimmen Zeit, über ſeine Ausbildung einſt und jetzt
und über ſeine Aufgaben im neuen Reich. Die geziemende Ehrung
des Führers beſchloß die Feier, der Fachſchulreferent des national=
ſozialiſtiſchen
Studentenbundes Weckbach den Aufruf an die Ju=
gend
anſchloß, ſich nicht zu zerſplittern, ſondern ihre ganze Kraft
der nationalen Bewegung innerhalb deren Organiſationen zur
Verfügung zu ſtellen. Das angefangene Semeſter dauert vom
4. Oktober 1933 bis Ende Februar 1934.

Eutopds=älkeſtes Volk: Die Germanen!
Streit uWdie längſte Ahnenreihe. Ueberraſchende Forſchungs=
Er
gebniſſe. Aus der Frühzeit abendländiſcher Kultur.

Von Hans Markert.

Wo blühte die älteſte Kultur Europas, Welches Volk glänzte
zuerſt in den Strahlen der aufgehenden Menſchheitsſonne im
Abendland, Unſere Generation, in manchen Vorurteilen der
humaniſtiſchen Bildung befangen, wird nur eine Antwort auf
dieſe Fragen kennen: Griechenland iſt das erſte europäiſche Kul=
turzentrum
, und die Hellenen ſind ſeine Träger geweſen.
Wie mit ſo vielen Irrtümern über das Weſen der euro=
päiſchen
Vorgeſchichte, ſo hat die moderne Wiſſenſchaft auch mit
dieſem Irrtum aufgeräumt. Jenes Volk Europas, das ſeine
Ahnenreihe in die älteſte Zeit zurückführen kann, alſo am frühe=
ſten
in die abendländiſche Geſchichte eintritt, ſind nach den Er=
gebniſſen
der neueſten Forſchungen die Germanen!
Prof. Dr. Guſtav Schwantes von der Univer=
ſität
Kiel hat ſich der Aufgabe unterzogen, die hiſtoriſchen
Zuammenhänge der europäiſchen Frühzeit zu klären nicht als
wunſchbeſtimmter Nationaliſt wie er im letzten Heft der For=
ſchungen
und Fortſchritte ſagt; ſondern in objektiver Kritik all
der vielfältigen Anhaltspunkte, die das intereſſante Thema bie=
tet
. Seine Feſtſtellungen dürften weitere Kreiſe als die der Ge=
lehrtenwelt
überraſchen.
Der uralte Fürſtenſitz von Mykenä in Argolis, Agamemnons
Reſidenz, ſchien nach den Ausgrabungen Schliemanns eine der
früheſten Stätten griechiſcher Kultur geweſen zu ſein. Neuerdings
iſt jedoch die große Frage aufgetaucht, ob die Mykenäer
überhaupt Griechen geweſen ſind, und ob nicht viel=
mehr
die Griechen ſelbſt erſt am Schluß der Bronzezeit, alſo um
1100 v. Chr., in Griechenland auftreten. Ihre Vorfahren ſcheinen
ſich unter den vorgeſchichtlichen Stämmen der nördlich an Grie=
chenland
grenzenden Gebiete zu befinden. Erſt um 1100 tauchen
die Griechen in unſerem Geſichtskreis auf.
Wie ſteht es nun mit den Römern oder vielmehr ihren
Vorfahren, den Urbewohnern Italiens? Auch hier weiß die
Forſchung nichts mit Sicherheit anzugeben. Die einen glauben,
die Italiker bis in die Po=Ebene zurückverfolgen zu können,
wo ſie erſt gleichzeitig mit der vorgeſchrittenen älteren germani=
ſchen
Bronzezeit auftreten; die anderen nehmen an, die Ahnen
der Römer ſeien noch ſpäter aus irgendwelchen unbekannten Ge=
bieten
eingewandert.
Im Herzen Europas waren zweifellos die Kelten die
Ureinwohner. Aber auch hier ſchleicht ſich ein Unſicherheitsfaktor

ein, wenn man die Frage nach ihrer Herkunft unterſucht. Gegen
Schluß der ſüddeutſchen Bronzezeit erfolgte nämlich die Ein=
wanderung
eines Stammes aus Böhmen oder Oſtdeutſchland,
und ob dieſer Gruppe der Hauptanteil an der Entſtehung der
Kelten zufällt, iſt noch ungeklärt.
In Illyrien lebte, ehe es von den Slawen beſetzt wurde,
ein indogermaniſcher Stamm. Vielleicht würde ſeine Vorgeſchichte
außerordentlich weit zurückführen, wenn die Illyrier der
Frühzeit Illyrier geweſen wären! In Wirklichkeit hat man
jedoch fälſchlich die ſpätere Bezeichnung Illyrier auf eine
namenloſe, nicht näher beſtimmbare Bevölkerung der Vorzeit
übertragen.
Daß die Finnen und Slawen erſt in nachchriſtlicher Zeit in
die Geſchichte Europas eintreten, iſt bekannt. Ihre Ahnenreihe
geht nicht allzu lange zurück.
So bleibt nur die Unterſuchung der frühen Kultur der Ger=
manen
übrig. Und hier ſehen wir die gerade Linie der Ent=
wicklung
von der älteſten Bronzezeit des 17. oder 16. vorchriſt=
lichen
Jahrhunderts bis zur Römerzeit; in dieſer ganzen Epoche
wurde der Stamm der Germanen, der ſeine räumlich abgeſchie=
denen
Urſitze im ſüdlichen Skandinavien und auf den däniſchen
Inſeln hatte, durch keine Einwanderung geſtört. Das Gebiet,
das die Germanen bewohnten, iſt das einzige in ganz Europa,
wo die Entſtehung eines früh=bronzezeitlichen Volks und ſeine
ungeſtörte Weiterentwicklung bis in geſchichtliche Zeiten verfolgt
werden kann. Kein Forſcher zweifelt wohl mehr daran, daß die
Germanen die Träger der nordiſchen Bronzezeit geweſen ſind.
Demnach ſind die Germanen bis über die Mitte des zweiten
vorchriſtlichen Jahrtauſends hinaus mit voller Sicherheit zurück=
zu
verfolgen; alſo bis in Zeiten, aus denen wir von allen übri=
gen
europäiſchen Völkern überhaupt nichts wiſſen. Im Wettſtreit
um die längſte Ahnenreihe trägt der Germane einen überragen=
den
Sieg davbn.
Zum Gaſtſpiel Agnes Skraub
in der Komödie Wechſler und Händler.
Am 10. Okt., 20 Uhr, im Kleinen Haus des Heſſ. Landestheaters.
Vor mehr als 10 Jahren hat Hanns Johſt dieſe Komödie
zWechſler und Händler geſchrieben, die inmitten des
Hexenſabbaths der Inflation ſpielt. Das irrſinnige Tempo im
Wechſelſpiel des Auf und Nieder reißt über Nacht Millionäre
auſ die Straße ins Nichts und holt Bettler auf Throne der
Finanzkraft. Eine Komödie mit dem bitterſten Hintergrund der
Inflationszeit. Alle Farben entmenſchender Gier, Skrupelloſig=
keit
, Spekulantentums und als treibendes Element bei allem

die Geldgier, decken die moraliſchen Werte, löſen geſetzliche
Bindung, hemmungslos ſinkt der Menſch dem Moloch Reichtum
dahin. Dieſe Zeit hat der Dichter Hanns Johſt mit kräftigen
Strichen ſkizziert, hat Typen dieſer Zeit gegeneinander geſtellt
und ſo ein Charakterbild der ſchlimmſten Entgleiſung geſchaffen.
Agnes Straub ſpielt die Freundin eines reichen Mannes von
damals eines Schiebers. Sie ſpielt eine kranke moraliſch zer=
ſetzte
Halbwelt in Form einer Zeitſatire, im Sinne des
Dichters. Die Auszüge aus ihrer Münchener und Berliner
Preſſe zeigen, wie ſtark und eindrücklich die Geſtaltung dieſer
Künſtlerin iſt: Die Brigitte wurde von Agnes Straub ſo
moraliſch, ſo abſchreckend echt, ſo ganz üppig ſtrahlende und
duftende Sumpfblume, taumelnd vor Gier nach Erfolg, nach
oben geſpielt, die verkörperte Raffgier des talmi=gebildeten
Weib=Menſchen, daß man dieſe Figur kaum vergeſſen kann, ſo
ſchreibt das 8=Uhr=Abendblatt München am 14. 8. 1933. Der
Bayriſche Courier vom 14. 8. 1933 ſchreibt: Agnes Straub
geſtaltete die zu Luxus und Wohlleben emporgeſtiegene Brigitte
mit dem ganzen Mut der wahren Menſchendarſtellerin, auch ein=
mal
reichlich unſympathiſch zu wirken
Die Mieter des Heſſiſchen Landestheaters erhalten zu dieſem
Gaſtſpiel, bei Vorlage der Mietkarte und Abgabe eines Gut=
ſcheines
aus dem Tauſchheft, eine 20prozentige Ermäßigung
auf den Kaſſenpreis.
Hans Hermann Wilhelm, Die Frickes, Das Erwachen in der
Heide. (Broſchiert 5. RM., Leinen 6.80 RM. Brunnen= Ver=
lag
, Willi Biſchoff, Berlin SW. 68.)
Der junge Dichter Hans Hermann Wilhelm ſchenkt uns mit
dieſem Buch ein Werk, das in langen Jahren geworden und ge=
wachſen
iſt. Wie er ſelber nicht zu den ſchnell fertigen Literaten
rechnet, ſo hat er nicht für eilige und gedankenloſe Leſer geſchrie=
ben
. Er hat Zeit und verlangt Zeit. Er hat den ſtarken Atem
des geborenen Epikers, der die vielen Fäden ſeiner Handlung mit
überlegener Kunſt zu einem Ganzen ſpinnt und deſſen künſtleriſches
Ziel das Ziel des wahren Romans geblieben iſt: ein umfaſſendes
Kulturbild einer beſtimmten Zeit und Geſellſchaft zu entwerfen.
Es iſt die gähnende, unſichere Zeit vor dem Kriege; es iſt die ge=
fährdete
niederſächſiſche Heidebauernſchaft. Er ſchildert breit aus=
ladend
, wie die tapferen und frommen, blonden und lebensfrohen
Frickes unter dem Einſtrömen fremden Blutes zugrunde gehen.
Vielen von uns wird es eine unerwartete Entdeckung bedeuten:
ein paar Stunden von Berlin, dicht bei Hannover, ein Menſchen=
ſchlag
, der ſelbſtbewußt und doch fromm, ſtark in natürlicher Kraft
und doch bei aller Eigenheit, ja bei allem Eigenſinn und aller
Starrheit gütig und tätig, das Volk Widukinds, des trotzigen Sach=
ſenherzogs
und zugleich das Volk von Klaus Harms, deſſen gott=
innige
Gläubigkeit hier beſonders zahlreiche Anhänger gefunden
hat. Dieſer Heideroman iſt von gegenwärtiger Bedeutung. Der
Dichter iſt ein Seher, der unſeren Fluch und unſere Erlöſung kennt
und ſchaut und in die heilenden und heiligen Tiefen unſeres
Volkstums führt.

[ ][  ][ ]

Montag, 9. Oktober 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 280 Seite 3

Heſſiſcher Sängerbund.

Der Bundesſchatzmeiſter des Deutſchen Sängerbundes richtete
unter dem 6. Oktober 1933 folgendes Schreiben an die Bundes=
leitung
des Heſſiſchen Sängerbundes:
Auf das Konto des Deutſchen Sängerbundes betreffend
Beiträge zur Spende der Förderung der nationalen Arbeit
wurden heute 3510 Mk. von Ihnen überwieſen. Damit hat der
Heſſiſche Sängerbund eine nationale und ſoziale Tat vollbracht,
die nach meinen bisherigen Feſtſtellungen alle ſonſtigen Leiſtun=
gen
ganz gewaltig überragt. Es drängt mich deshalb, ſchon heute
dem Heſſiſchen Sängerbund geſondert für dieſe Großtat den herz=
lichſten
Dank der Leitung des Deutſchen Sängerbundes auszu=
ſprechen
mit der Bitte, denſelben an die Gau= und Vereinslei=
tungen
weiterzuleiten. Wenn auch nur annähernd überall im
Deutſchen Sängerbund die Spende der nationalen Arbeit im glei=
chen
Sinn und Maße unterſtützt wird, ſo kann der Deutſche Sän=
gerbund
mit Stolz auf ſeine vaterländiſche Leiſtung auch in die=
ſem
Fall hinweiſen.
Mit treudeutſchem Sangesgruß.
Heil Hitler!
Dr. Karl Hermann.
Ueberführung des Heſſiſchen Heimalbundes
in den Reichsbund Volkskum und Heimak.
Schon lange bevor man im Reiche an den Zuſammenſchluß
der Volkstumsarbeit, herangetreten war, hatte in Heſſen Herr
Miniſterialrat Ringshauſen bereits alle Vereinigungen und
Einrichtungen, die ſich auf die Erforſchung und den Schutz der
Heimat ſowie auf die Pflege des Heimatgedankens beziehen, in
ſeinem großen Heſſiſchen Heimatbund geeint. Jetzt iſt
eine das geſamte Reich umfaſſende Organiſation, der Reichs=
bund
Volkstum und Heimat mit dem Sitz in Berlin
eingerichtet worden. Dieſer Bund iſt der einzige von der Reichs=
leitung
der NSDAP. auf dem Gebiete der Volkstumsarbeit inner=
halb
der Reichsgrenzen als maßgeblich anerkannte Bund. Er wird
ſich aus den einzelnen Landſchaften aufbauen.
Die Art, wie man bereits ſeither in Heſſen heimatkundlich
gearbeitet hat, hat darin ihre beſondere Anerkennung gefunden,
daß der Heſſiſche Heimatbund als organiſch gewachſenes Ganzes
unter Erhaltung ſeiner Einzelgliederung reibungslos in den
Reichsbund Volk und Heimat übergeführt worden iſt. In dieſem
wird er von nun an als Landſchaft Rheinfranken=
Heſſen erſcheinen. Dieſe Tatſache wird zur Folge haben, daß
dem neuen Bund nun auch die heimatkundlichen Vereine und Ein=
richtungen
der angrenzenden Gebiete (Naſſau, Frankfurt uſw.)

Lar5ſ
worden.

Lehrgang für Bibel- und Jugendarbeit.
Am erſten Verhandlungstage hielt Hochſchulpfarrer Lic Dr.
Schlink eine Morgenandacht über 1. Moſe 32 Danach ſprach
Paſtor D. Engelke in anderthalbſtündigem Vortrag über das
Thema Deutſche Bibel, und befaßte ſich darin zunächſt mit der
Grundhaltung, die zu dem gegenwärtigen Geſchehen ein volles,
bereites Ja findet, und von da aus an die Bibel, vor allen Din=
gen
an das Alte Teſtament, herangeht. Sein Hauptanliegen geht
darum, freie Bahn für eine neue Betrachtungsweiſe zu ſchaffen.
An den Vortrag ſchloß ſich eine lebhafte Ausſprache an, in der
vor allen Dingen die Raſſen= und Judenfrage erörtert wurde.
Am Nachmittag verſuchte Landesjugendpfarrer Lic. Schäfer=
Kaſſel, auf Grund der allgemeinen Lage in den Gemeinden, die
Aufgabe der Chriſtenlehre als, gegenwartsnahe Verkündigung
an evangeliſche Gemeindejugend zu umreißen und damit Wege
anzudeuten, auf denen ſich die Verantwortung der Gemeinde vor
der Geſamtheit ihrer evangeliſchen konfirmierten Jugend aus=
wirkt
. Fräulein Schemann vom Burckhardthaus, Berlin,
ſprach über Zielbewußte Arbeit für die deutſche Gegenwart.
Am Abend ſprach wieder vor einem dichtbeſetzten Saal Ober=
kirchenrat
Zentgraf=Mainz über die Bedeutung der Aeuße=
ren
Miſſion für die Gemeindearbeit der Gegenwart, und wußte
in feſſelnder, oft mit Humor durchſetzter Weiſe geſpannte Auf=
merkſamkeit
für das Gebiet zu wecken. Der Abend wurde ein=
geleitet
durch Geſangsvorträge eines Chores aus ehemaligen
und derzeitigen Schülerinnen und Freundinnen der Eliſabethen=
ſchule
unter der Leitung von Fräulein Ramſpot. Der dritte
Tag des Lehrgangs für Bibel= und Jugendarbeit wurde eröffnet
durch eine Andacht von Lic. zur Nieden, Jugendpfarrer in
Offenbach. Das Hauptthema des Tages behandelte Paſtor D.
Engelke: Der deutſche Chriſtus. Von einer ariſchen Schau
her behandelte er den deutſchen Chriſtus. In ſehr ſcharfen
und deutlichen Ausführungen wandte er ſich gegen all das Un=
deutſche
, das man im Lauf der Jahrhunderte dem Jeſus Chriſtus
angehängt hat. Anſchließend wurden von Lic. Schäfer
einige nach Wort und Weiſe neue Lieder, die ſich auf das neue
Deutſchland bezogen, gelernt. Am Nachmittag ſprach Fräulein
Schemann vom Burckhardthaus über den ſtraffen Aufbau
unſerer evangeliſchen Jugendarbeit. Vergleichend mit der Ver=
gangenheit
, zeigte ſie neue Wege, wie evangeliſche Jugendarbeit
getrieben werden ſoll. Der ſich anſchließende Vortrag von Lic.
Schäfer bildete eine Parallele zum erſten Vortrag. Er ſieht
die Kampfſchar als Gegenwartsform evangeliſcher Jugend=
arbeit
an An die beiden Nachmittagsvorträge ſchloß ſich
eine lebhafte Ausſprache an. Am Abend führte die Arheilger
Spielſchar di Propheten von Hanns Johſt auf in der Bearbei=
tung
von M.rbt. Das Spiel ſelbſt hinterließ bei den 800 Zu=
hörern
einen ſtarken Eindruck und wurde von der Spielſchar in
ſehr feiner Weiſe dargeſtellt.
Volksmiſſions=Woche in der Stadtkirche.
Der erſte öffentliche Vortrag in der Stadtkirche behandelte
am geſtrigen Abend das Thema: Sittlichkeitsfragen im Dritten
Reich. Ausgehend von der Tatſache, daß die ſittliche Frage
immer die Lebensfrage einer Nation geweſen iſt, ſchilderte der
Redner an Hand von Beiſpielen aus der Völkergeſchichte, daß
Wohl und Wehe, Zukunft und Hoffnung eines Volkes von ſeinem
ſittlichen Stand abhänge. Erſchütternde Zahlen aus der Statiſtik
der letzten Jahre illuſtrierten in eindrücklicher Weiſe die Ausfüh=
rungen
des Redners, der aus großer volksmiſſionariſcher Erfah=
rung
ſpricht. Drei große Forderungen wurden im Laufe des
Vortrages herausgeſtellt: Ein ſittlich ſtarkes Volk, ſittlich geſunde
Familien und Ehen und eine ſittlich reine Jugend.
Am heutigen Abend pünktlich 8.30 Uhr findet noch eine
Fortſetzung des geſtrigen Vortrages ſtatt unter dem Thema:
Der größte Verluſt deines Lebens. Alle, denen
das Wohl unſeres Volkes am Herzen liegt und die eine geſunde
und ſtarke Zukunft der deutſchen Nation wünſchen, werden wieder
herzlich eingeladen. Die Stadtmiſſionschöre verſchönten durch
ihre Darbietungen den geſtrigen Abend=Vortrag.

Volksmiſſionswoche in der Petrusgemeinde. Mit einem ſtark
beſuchten Hauptgottesdienſt hat unſere Woche geſtern ihren An=
fang
genommen. Pfarrer Hagen wird nun heute abend
Grundlegendes in dem erſten Predigtvortrag zu ſagen haben über
das Thema: Gott und unſere Zeit‟. Die Abendgottesdienſte nehmen
bereits um 7.30 Uhr ihren Anfang. Auch die Bibelſtunden
werden heute mittag beginnen, und zwar um 3 Uhr bereits im
Gemeindehaus. Die Kinder werden ſich um 4.30 Uhr zur Kin=
derſtunde
ſammeln, ebenfalls im Gemeindehaus, Eichwieſen=
ſtraße
9
Die Helia=Lichtſpiele bringen mit dem Film. Leiſe flehen
meine Lieder einen großen Schubert=Film zur Aufführung, der
das Leben des größten deutſchen Liederkomponiſten ſchildert und
in dem die bekannteſten Melodien Schuberts ertönen. Jugend=
liche
haben Zutritt.
Im Union=Theater läuft bis auf weiteres mit ſtürmiſchem
Erfolg der grandioſe Dr. Fanck=Grönland=Expeditionsfilm SOS.
Eisberg mit Leni Riefenſtahl, Ernſt Udet, Sepp Riſt, Guſtav
Dießl u. a. in den Hauptrollen.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen heute und folgende Tage den
unerhört ſpannenden Senſationsfilm in deutſcher Sprache Radio=
Polizeipatrouille, der den Kampf der amerikaniſchen Polizei
gegen die Gangſter=Organiſationen zeigt.
Die Beſſunger Lichtſpiele bringen von heute bis Donners=
tag
den Joſeph=Schmidt=Großfilm. Ein Lied geht um die Welt,
der durch ſeine wundervollen Geſänge eine Freude für jeden
muſikliebenden Filmfreund iſt.1 In dem Film wirken mit Char=
lotte
Ander, Fritz Kampers zIrd Viktor de Kowa. (Siehe auch
heutige Anzeige.)
In

Stafettenfahrt des Seſſiſchen Automobil=Clubs &. P.

Club=Abfahrk. Schluß der Sporkſaiſon.
Wiederum hatte die Sportkommiſſion des HAC. die Mit=
glieder
und Freunde des Clubs zur Abfahrt geladen, die nach
altem Brauch den Schluß der ſportlichen Saiſon bildet. Und
wieder hatte ſie damit eine intereſſante ſportliche Veranſtaltung
verbunden, und zwar nach dem guten Erfolg des Vorjahres eine
Stafettenfahrt durch den ſchönſten Teil des Odenwaldes.
Zweierlei Aufgaben damit verbindend: Einmal den Mitgliedern
eine leichte, allen die Teilnahme geſtattende intereſſante ſport=
liche
Aufgabe, zum andern aber, um ihnen, wie ſchon ſo oft, den
Blick in die ſchöne Heimat, in die wundervolle, zu jeder Jah=
reszeit
ihr herrliches Bild ändernde Landſchaft des Odenwal=
des
zu ermöglichen und auch damit eine Art Erziehungsarbeit
zu leiſten. Denn gerade die Autler denen Entfernungen nichts
bedeuten, vergeſſen zu leicht das Warum in die Ferne ſchwei=
fen

! und ſuchen das Schöne draußen in der Welt. Das
weiß die HAC.=Sportkommiſſion und ſie kennt auch die Schön=
heiten
der Heimat und weiß ſie zu präſentieren. Wie wunder=
voll
war doch der Blick von der Neunkircher Höhe weit über
Tal= und Bergkette, bis fern im Dunſt der Taunus die herrlich
geſchwungenen Linien am Horizont abſchließt. Und inmitten des
weiten Blicks der ſich leicht im Herbſtpurpur zu färben begin=
nende
Wald!
Zwar, es war kein ſehr freundlicher Herbſt=Sonntag. Es
regnete noch am Morgen und die aufgeweichten glitſchigen Wege
erſchwerten die ſportlichen Anforderungen nicht unerheblich. Wäh=
rend
der Durchführung der Stafette aber ſchien doch die Sonne,
und gutes Können, ſtraffe Fahrdiſziplin der HAC.er ließ Un=
fälle
vermeiden. Ein Wagen nur kam durch einen die Straße
ſchneidenden Radfahrer ins Schleudern und verſuchte nach mehr=
fachem
Kreiſel ein Haus mitzunehmen. Das Haus ſteht aber
noch und auch der BMW. hatte nur ein paar Falten in dem
vorderen Kotflügel und konnte die Stafette zu Ende fahren. Im
ganzen wurden auch ſportlich ſehr gute Reſultate erzielt.
*
24 Wagen mit etwa 90 Inſaſſen ſtellten ſich der Sportkom=
miſſion
für die Stafette zur Verfügung. Sammelplatz war das
Clubheim im Saalbau. Hier wurden die Stafetten eingeteilt
und den Führern die Geheimorders übergeben. Niemand kannte
ſeine eigentliche Aufgabe. Als Bedingung ward nur bekannt
gegeben, bei verklebtem Geſchwindigkeitsmeſſer nach dem Gefühl
45 Km. Durchſchnitt zu fahren. Jede Stafette beſtand aus 3
Fahrern, die ſich an beſtimmten Stellen ablöſen mußten. Die
Fahrer 1 jeder Stafette hatten die im verſchloſſenen Umſchlag
befindliche Karte zum erſten Stafettenwechſel zu bringen, wo=
ſelbſt
ſie der Fahrer 2 der Stafette übernahm, an den zweiten
Stafettenwechſel zu bringen und ſie dem Fahrer 3 der Stafette
zu übergeben hatte. Dieſer brachte die Karte zum Ziel. Der
Startort ſowie die einzelnen Oxte der Stafettenwechſel waren
den Fahrern nicht bekannt. Die Fahrer der einzelnen Stafetten=
wechſel
begaben ſich mit ihrem Unparteiiſchen geſchloſſen zum
Stafettenwechſelplatz. Für jeden Fahrer war ſowohl für die An=
und Abfahrt die Zeit der Uebergabe der Stafettenkarte maß=
gebend
. In verſchloſſenem Umſchlag erhielten die Fahrer die An=
gabe
, welche Strecke zu fahren war. Dieſer Umſchlag durfte erſt
nach der Abfahrt geöffnet werden. Sieger wurde der Fahrer,
der der vorgeſchriebenen Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 45 Km.

am nächſten kam. Außerdem erhielten die Stafetten Preiſe.

Die Stafette wurde ſtreng der Ausſchreibung entſprechend
gefahren. Sie führte über eine Strecke von zirka 60 Km. Erſter
Treffpunkt war Groß=Bieberau. Stafettenwechſel dann an meh=
reren
Punkten auf der Strecke Brensbach, Fränkiſch=Crumbach,
Reichelsheim, Winterkaſten, Neunkirchen, Lutzelbach, Billings,
Niedernhauſen Lichtenberg. Trotzdem Steigungen und teilweiſe
ſehr ſchlechte Wegverhältniſſe das Fahren erſchwerten, kam die
Mehrzahl der Teilnehmer der geforderten Durchſchnittsgeſchwin=
digkeit
ſehr nahe. Der Beſte mit einem Minus von 7 Sekunden
(Herr Gg. Schellhaas).
Nach Durchführung der Stafette fuhren die Teilnehmer ge=
ſchloſſen
nach Lichtenberg. Von dem vorgeſehenen Picknick
im Freien mußte des einſetzenden Regens wegen abgeſehen wer=
den
, aber auch in der von Herrn Schellhaas herrlich mit
Waldlaub geſchmückten Schönen Ausſicht mundete die
köſtliche Erbſenſuppe ebenſo ausgezeichnet, wie ſpäter der Kaffee
und Kerwe=Quetſchekuchen. Bei Tiſch nahm der ſtellv Präſident,
Herr Direktor Kahlert, Gelegenheit die Teilnehmer und
Gäſte im Namen des Vorſtandes des HAC. herzlichſt zu begrüßen
und in dem ſchönen, waldduftenden Saal des Mitgliedes Schell=
haas
willkommen zu heißen, der ſchon ſo oft Rahmen ſchöner, har=
moniſcher
Clubſtunden bot. Sein beſonderer Gruß galt dem
Präſidenten des Bayeriſchen AC. Aſchaffenburg, Herrn Dr.
Lenich, der in gewohnter Clubkameradſchaft wieder an der
Fahrt teilnahm, und er gab der Hoffnung Ausdruck, daß der
HAC. bald wieder einmal mit den Aſchaffenburger Freunden zu=
ſammen
ſein könne. Mit einem kernhaften Sieg Heil auf unſer
Vaterland ſchloß die kurze Anſprache, für die Herr Dr. Lenich
im Namen der Gäſte herzlichſt dankte und dabei betonte, daß die
bayeriſchen Sportfreunde immer gern nach Heſſen kommen, auch
wenn ſie bei den Preisverteilungen leer ausgehen, weil die ſchö=
nen
kameradſchaftlichen Stunden mit den HAC.ern für dieſe Ent=
täuſchung
vollauf entſchädigen. Dem Vorſitzenden der Sport=
kommiſſion
, Herrn Ludwig Nungeſſer, überreichte er ein Er=
innerungsgeſchenk
und toaſtete auf den HAC. und das Fort=
beſtehen
des ſchönen Freundſchaftsverhältniſſes.
Herr Ludwig Nungeſſer begrüßte die Stafettenfahrer
und Gäſte herzlichſt im Namen der Sportkommiſſion und gab
ſpäter folgende
Reſultate
bekannt: Es erhielten:
1. Preis für Fahrer Herr Gg. Schellhaas, 2 Preis für
Fahrer Herr Dr. Weber, 3. Preis für Fahrer Herr Ernſt
Kreß.
1. Preis für Stafetten: Stafette 3 (Herren Heinr. Hahn;
Albert Ober, Ernſt Kreß).
2. Preis Stafette 7 (Herren Ernſt Hoffmann, Max
Kienzle, Ludwig Himmler).
Alle Stafettenfahrer erhielten beſcheidene, aber praktiſche und
hübſche Erinnerungsgaben.
*
Wenn der ſtrömende Regen die Teilnehmer auch meiſt im
Saale feſthielt und die vorgeſehenen Spaziergänge ausfallen muß=
ten
, verliefen die Stunden im ſchönen Lichtenberg für alle viel
zu ſchnell. Die Jugend nahm gern die Gelegenheit zur Teil=
nahme
am Kerbetanz im Schloſſe wahr. Nach allgemeinem Ur=
M. St.
teil: Es war ſchön!

Herbſtpilze im Nadelwald.
Die Kiefernwälder bieten zurzeit dem Pilzfreund reiche Ernte.
Dieſe fällt umſo beſſer aus, weil der Durchſchnittsſammler, kaum
mehr wie Pfifferling und Steinvilz kennt. Unſere Tanne läßt
eben Heere von Röhrenpilzen aufmarſchieren. Der Butter=
Röhrling iſt an ſeinem braunen, ſchmierigen Hut und dem
dunkel beringten Stiel leicht kenntlich. Noch häufiger ſind jetzt der
Kuh= und Sand=Röhrling. Der kuhbräunliche Hut des
erſtgenannten iſt biegſam wie Gummi. Die weiten zuſammenge=
ſetzten
Röhrchen auf der Hutunterſeite ſind von einer entzückenden
Regel= und Geſetzmäßigkeit. Der Sand=Röhrling dagegen
hat nadelſtichfeine Röhrenöffnungen und iſt leicht erkennbar an
ſeinem von Anfang gelben und beim Aufbruch blauenden Fleiſch.
Sein Hut zeigt auf gelbem Grund dunkelbraune Schüppchen.
Von Blätterpilzen des Kiefernwaldes ſei nur der Grün=
ling
benannt, der in Norddeutſchland auf dem Pilzmarkt eine
große Rolle ſpielt, bei uns aber kaum beachtet wird. Alle Teile
des ganzen Pilzes (Hut, Blätter und Stiel) ſind mehr oder weni=
ger
gelb. Eine Verwechſlung mit dem Knollenblätterpilz iſt aus=
geſchloſſen
, wenn man auf den völlig nackten Stiel ohne jede
Knolle und ohne Ring achtet.
Um verhängnisvollen Verwechſlungen vorzubeugen, ſei auf
die ſegensreiche Tätigkeit, der Heſſiſchen Landesſtelle
für Pilz= und Hausſchwamm=Beratung ( Mykologi=
ſches
Inſtitut der Deutſchen Geſellſchaft für Pilzkunde) verwieſen.
Die Beratungsſtunden finden während der Pilzzeit Montags
von 36 Uhr am Ballonplatz 1 ſtatt. Sonſt iſt die Beratungs=
ſtelle
jederzeit unter Fernruf 4755 erreichbar.

Winter-Ausgabe 1933
ist erschienen
Preis 70 Pfennig
Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken, Bahnhofs-
buchhandlung
und Geschäftsstelle, Rheinstraße 26

Fran und Luftſchuk!

Die Ortsgruppe der evangeliſchen kirchlichen
Frauenvereine Darmſtadts in Gemeinſchaft mit dem
deutſch=evangeliſchen Frauenbund. Ortsgr. Darm=
ſtadt
, veranſtaltet einen Vortragsabend im Gemeindehaus,
Kiesſtraße 17 am Donnerstag, den 12. Oktober 1933, abends
8.15 Uhr. Thema: Einführung in die Pläne und Ziele des
Reichsluftſchutzbundes (Referentin: Frau Eliſabeth Seidel),
Lichtbildervortrag (Luftſchutzreferent Velten).

Neue Kurſe. Die Kaufmänniſche Stenographen=
Geſellſchaft E. V. eröffnet am kommenden Dienstag,
den 10. und Donnerstag, den 12. ds Mts., jeweils
abends 8.30 Uhr, in ihren eigenen Unterrichtsräumen Ecke Zeug=
haus
= und Schleiermacherſtraße (Eingang Schleiermacherſtraße)
neue Kurſe in der Reichskurzſchrift. Die Kurſe ſtehen unter be=
währter
Leitung, das Unterrichtsgeld iſt niedrig bemeſſen und
kann in Raten beglichen werden. Kurſe in Maſchinenſchreiben
für Anfänger nach der Zehnfinger=Blindſchreib=Methode und für
ſolche, die ihre Fingerfertigkeit erhöhen wollen, können täglich be=
gonnen
und je nach Wahl vormittags, nachmittags oder abends
genommen werden. Die Geſchäftsſtelle der gen. Geſellſchaft dort=
ſelbſt
gibt in der Zeit von 1012, 24 oder von 710 Uhr abends
bereitwilligſt Auskunft. Wir verweiſen auf die heutige Anzeige.
Gartenbauverein Darmſtadt e. V. Mit der Monatsverſamm=
lung
am kommenden Donnerstag eröffnet der GVD. ſeine Winter=
tätigkeit
. Wegen einer wichtigen geſchäftlichen Angelegenheit iſt
ein zahlreiches Erſcheinen unſerer Mitglieder erwünſcht. Im
Hauptteil unſeres Vereinsabends wird ein wiſſenſchaftlicher Ver=
treter
der JG. Farben an Hand von Lichtbildern die Vorteile
der Huminaldüngung beleuchten. (Näheres ſiehe Anzeige.)

Tageskalender für Montag, den 9. Oktober 1933.
Union: SOS. Eisberg, Helia: Leiſe flehen meine Lieder
Palaſt: Radio=Polizeivatrouille‟. Beſſunger Lichtſiele:
Ein Lied geht um die Welt.

Dentſcher Baumeiſter.
Der Reichsverband Deutſcher Baumeiſter, Geſchäftsſtelle Ber=
lin
W. 9. Schellingſtraße 6, teilt folgendes mit:
In Anerkennung der Wichtigkeit und der Bedeutung des
Baumeiſters für die Bauwirtſchaft und damit für das geſamte
deutſche Wirtſchaftsleben hat die Reichsregierung durch Verord=
nung
vom 1. April 1931 die Berufsbezeichnung Baumeiſter
geſetzlich geſchützt und damit die Baumeiſterfrage endgültig ge=
regelt
. Es ſteht ſeit dem 1. Oktober 1931 dem Abſolventen der
Hochſchule nach zweijähriger Praxis und dem Abſolventen der
anerkannten Höheren Fachſchule für das Bauweſen nach fünfjäh=
riger
Praxis und Ablegung einer beſonderen Baumeiſterprüfung
das Recht zur Führung der Berufsbezeichnung Baumeiſter zu.
Die Aufgabengebiete ſind durch die Prüfungsordnung feſt um=
riſſen
:
1. Der planende Baumeiſter (Architekt),
2. Der Baumeiſter als Unternehmer,
3. Der Baumeiſter als techniſcher Beamter oder Angeſtellter.
Niemals iſt dem Handwerk die Berufsbezeichnung Bau=
meiſter
gegeben, ſondern unterſcheidet man hier nach wie vor
Bauunternehmer, Maurer= und Zimmermeiſter.
Der Reichsverband Deutſcher Baumeiſter (RDB.) fordert in
der nationalſozialiſtiſchen Wirtſchaftsgeſtaltung eine Aufteilung
der verſchiedenen Aufgabengebiete. Er unterſcheidet: den Bau=
meiſter
als Architekt, den Baumeiſter als Ausführenden, den Bau=
meiſter
als Beamten oder Angeſtellten.
Der Baumeiſter als Architekt erhält das alleinige Recht der
Planung und der Einreichung von Baupolizei=Zeichnungen. ( Da=
mit
iſt ſogenannten Architekten, Unternehmern. Beamten
und Angeſtellten die Einreichung der Baupolizei=Zeichnungen
unterſagt.) Das Aufgabengebiet des planenden Baumeiſters iſt
durch Einbeziehung der Planarbeiten für die Neubauten der
öffentlichen Hand zu erweitern.
Dem Baumeiſter als Unternehmer ſind auf Grund ſeiner
vorzüglichen techniſchen Vorbildung nur allein die Arbeiten
der öffentlichen Hand zu übertragen und hat nur der Bau=
meiſter
das Recht. Baubetriebe verſchiedener Art (Maurer=,
Zimmerei= und Bautiſchlereibetriebe) in einer Hand zu vereinen.
Das Recht der Planung ſoll ihm nicht genommen werden, doch
kann die Einreichung von Baupolizei=Zeichnungen nur durch den
planenden Baumeiſter erfolgen. Inwieweit dieſe Maßnahmen
auf kleinere und kleinſte Bauvorhaben wirtſchaftlich durchführbar
ſind, muß ſpäterer Regelung vorbehalten bleiben.
Dem beamteten Baumeiſter ſind entſprechend ſeiner Verant=
wortung
auch größere Rechte im Verwaltungsdienſt einzuräumen.
Der deutſche Baumeiſter iſt und bleibt, ob als
Beamter oder führender Angeſtellter, als planender Baumeiſter
oder als Baumeiſter mit der Ausführung betraut, der gei=
ſtige
Träger der deutſchen Bauwirtſchaft.
Verein ehem. 117er Darmſtadt. Die Oktober= Mitglieder=
verſammlung
fand in Form einer außerordentlichen
Hauptverſammlung ſtatt. Die Tagesordnung lautete:
Umſtellung auf das Führerprinzip. Nach Begrüßung der anweſen=
den
Kameraden durch den 1. Vorſitzenden. Kamerad Helm=
ſtädter
, der den Zweck der Verſammlung und die damit ver=
bundene
Gleichſchaltung genau erläuterte, ſchritt man zur Wahl
des 1. Führers. Unter großem Beifall wurde der ſeitherige
1. Vorſitzende, Kamerad Adam Helmſtädter einſtimmig zum
1. Führer gewählt. Dieſer beſtimmte die Führerſchaft, und
zwar zum 2. Führer Kam. Philipp Poth, zum Schriftführer
Kam. Adam Grimm und zum Kaſſenführer Kam Georg
Hellermann. Die Führerſchaft wurde durch Handſchlag ver=
pflichtet
. Die ſeitherige Vereinsſatzung wurde außer Kraft ge=
ſetzt
. Der Führer ordnete die Herabſetzung der Beiträge für
kinderreiche Vereinsmitglieder an. Ferner ordnete er die Ab=
haltung
einer Weihnachtsfeier an, die am 3. Dezember ſtattfin=
den
ſoll. Der Verbandsführer, Kam. Oberſtleutnant a. D. Hen=
rici
, ſprach über den Tag der Denkmalsweihe in Mainz und
dankte dem Verein für die vorbildliche Sammeltätigkeit. Der
Führer forderte zu weiterer treuer kameradſchaftlicher Arbeit im
Intereſſe des Vereins und ſeiner Mitglieder auf. Mit einem
begeiſtet aufgenommenen dreifachen Hurra auf die Reichsregie=
rung
Generalfeldmarſchall von Hindenburg und Volkskanzler
Adolf Hitler war der offizielle Teil der Verſammlung beendet.
Die außerordentlich gut beſuchte und in allen Teilen aufs kae=
radſchaftlichſte
verlaufene Verſammlung war umrahmt von ſchnei=
digen
Märſchen und Muſikſtücken der Polizeikapelle Darmſtadt.
Vereinskalender.
Der Deutſche Fremdſprachler=Bund E V.
(DFB.) eröffnete am letzten Mittwoch im Reichshof ſeine neuen
Klubs. Neue Wege zur Spracherlernung und Sprachbeherr=
ſchung
wurden aufgezeigt. Der Leiter wies auf die uneigen=
nützige
Einſtellung des Vereins hin. Die engliſchen Sprach=
Uebungsabende finden zukünftig Mittwoch abends wieder im
Cafe Höfer, jetzt Rheinſtr, 32, ſtatt. (Siehe Anzeige.)

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 280

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Montag, 9. Oktober 1933

Wieder leicht gebeſſerker kaufmänniſcher Skellenmarkk
im Hepkenber.
Nach den Beobachtungen der Kaufmänniſchen Stellenvermitt=
lung
des Deutſchen Handlungsgehilfen=Verbandes zeigte der Kauf=
männiſche
Stellenmarkt auch im September, im ganzen geſehen,
ein durchaus freundliches Geſicht. Zwar hält die Beſſerung, in Ver=
hältniszahlen
ausgedrückt, noch nicht Schritt mit der Entlaſtung
des allgemeinen Arbeitsmarktes. Doch iſt dieſe Erſcheinung mehr
in der Weſenheit des Berufes, als in der Wirtſchaftsentwicklung
als ſolcher begründet. Daß dieſe weitere Fortſchritte macht, ergibt
ſich nämlich vom kaufmänniſchen Stellenmarkt aus geſehen
aus der Feſtſtellung, daß der Andrang neu gekündigter Bewerber
ſich beinahe in unternormalen Grenzen hält. Dagegen melden ſich
immer noch in größerer Anzahl Altſtellenloſe, ein Beweis dafür,
daß in dieſen Kreiſen das Vertrauen, noch einmal Stellung zu
finden, zurückkehrt. Beſonders beachtlich iſt in dieſem Zuſammen=
hang
die Beobachtung, daß, ſeit Jahren zum erſten Male wieder
ſich auch Bewerber in ungekündigter Stellung in größerer Zahl
eintragen laſſen. Als Begründung geben die Bewerber an, die
Zeit ſei nun gekommen, wieder wie früher durch Stellungswechſel
ſich beruflich vervollkommnen und dadurch beſſer bezahlte Stellun=
gen
erhalten zu können. Solche Zeichen wiederkehrenden Vertrau=
ens
finden ihre Beſtätigung in dem erneut geſtiegenen Eingang
offener Poſten und erzielter Vermittlungen.
Geſucht ſind beſonders tüchtige Stenotypiſten mit nachweis=
barer
Schreibleiſtung von mindeſtens 150 Silben in der Minute
und guter Erfahrung im kaufmänniſchen Bürodienſt, zum Teil als
Erſatz für die im Zuge der Regierungsmaßnahmen aus ihren Po=
ſten
ſcheidenden weiblichen Hilfskräfte. Beachtliche Nachfrage be=
ſtand
für tüchtige, fachkundige Verkäufer der Lebensmittel=, Schuh=
und Textilwarenbranche. Aus den induſtriellen Fachgruppen wa=
ren
hauptſächlich Bewerber aus der Textilinduſtrie, der Werkzeug=
maſchinenbranche
, aus der Gruppe der techniſchen Oele und Fette
und der Fahrzeuginduſtrie geſucht. Nach wie vor unbefriedigend iſt
die Lage in einigen Gruppen, wie der der Barmer Artikel, der
vogtländiſchen Spitzen und vor allen Dingen immer noch im Be=
reich
der auf Erport eingeſtellten Induſtrie= und Handelsunter=
nehmungen
. In gebietlicher Hinſicht wirkt ſich die Belebung jetzt
auch auf dem kaufmänniſchen Stellenmarkt in den überwiegend
landwirtſchaftlich ausgerichteten Wirtſchaftsgebieten, ſo vor allen
Dingen Oſtpreußen und Pommern, zum Teil auch Schleſien, hier
allerdings unberückſichtigt das Induſtriegebiet, aus. In Danzig
hatte in erſter Auswirkung des polniſchen Vertrages der Stellen=
markt
bereits eine leichte Belebung erfahren. Am ungünſtigſten
liegen die Arbeitsmöglichkeiten für Kaufmannsgehilfen zur Zeit
noch im induſtriellen Weſten des Reiches.
An allgemeinen Beobachtungen war feſtzuſtellen, daß, nachdem
die letzten Monate in der Hinſicht bereits eine Aenderung einzu=
leiten
ſchienen, jetzt wieder bei der Großzahl aller Beſetzungsauf=
träge
Bewerber jüngeren Lebensalters zum Teil ganz junge
Kräfte verlangt werden, die, bei den geforderten Berufskenntniſ=
ſen
und =erfahrungen als ſolche auf dem Stellenmarkt nicht vor=
handen
ſind und auch gar nicht vorhanden ſein können.

Sonderakkionen gegen Doppelverdiener unzuläſſig.
Der Reichsarbeitsminiſter teilt im Einvernehmen mit dem
Herrn Reichswirtſchaftsminiſter folgendes mit:
Trotz mehrfacher Erklärungen, nach denen Eingriffe nicht zu=
ſtändiger
Kreiſe in die Verhältniſſe des einzelnen Betriebes unter=
ſagt
ſind, wiederholen ſich die Fälle, in denen Stellen, die nicht
durch Geſetz oder von der Regierung berufen ſind, über einzelne
innerbetriebliche Fragen zu entſcheiden verſuchen. Hierher gehört
auch die Regelung des Doppelverdienertums. Die Reichsregierung
beſchäftigt ſich zurzeit mit dieſer Frage. Die Ergebniſſe der be=
ſchleunigten
Beratungen werden in der Oeffentlichkeit bekannt ge=
geben
werden. Bis dahin iſt es erwünſcht, Maßnahmen, deren
ſoziale und wirtſchaftliche Berechtigung nicht völlig zweifelsfrei
iſt und die nicht durch Verſtändigung zwiſchen den beteiligten Per=
ſonen
im Betriebe oder durch die verantwortliche Entſcheidung
des Betriebsleiters erledigt werden können, ſolange hinauszuſchie=
ben
, bis eine Willensäußerung der Reichsregierung vorliegt. Eine
vorſichtige Behandlung des Doppelderdienerproblems iſt auch des=
halb
notwendig, um nachteilige Rechtsfolgen für diejenigen zu
vermeiden, die voreilige und unberechtigte Maßnahmen veranlaßt
haben.

Briefkaſten.
Jed Anfrage iſt die letzte Bezugéaulttung beizufügen. Anonyme Anfragen wirden
nicht beantwortet. Dſe Beantwortung erfolat obne Rechtsverbindlichkeit.
G. G. Nach richtiger Anſicht kann ſowohl der Vater als
auch die Mutter das eigene uneheliche Kind an Kindesſtatt an=
nehmen
. Iſt der Adoptionsvertrag gerichtlich beſtätigt, ſo iſt be=
züglich
der religiöſen Kindererziehung das Reichsgeſetz vom 15.
Juli 1921 maßgebend; entſcheidend iſt hiernach die freie Einigung
der Adoptiveltern. Verträge über die religiöſe Erziehung des
Kindes ſind ohne bürgerliche Wirkung. Dem Kinde ſteht nach
Vollendung des 14. Lebensjahres die Entſcheidung darüber zu, zu
welchem religiöſen Bekenntniſſe es ſich halten will. Andere Be=
ſtimmungen
ſind noch nicht ergangen und wohl erſt bei einer Neu=
regelung
des BGB. zu erwarten.
W. H. 16. 1. und 2. Wir nennen Ihnen: Deutſche Hotelnach=
richten
. Verlag Hch. Eisler, Hamburg 3. Alter Steinweg 2325;
Internationale Hotelrevue, Verlag: Bund der Hotel=, Reſtaurant=
und Caféangeſtellten, Leipzig C. 1. Johannisgaſſe 4: Die Küche,
Verlag: Internationaler Verband der Köche, Frankfurt a. M.,
Windmühlenſtraße 1: Gaſtronomiſche Rundſchau Verlag: Zentral=
verband
der Hotel= Reſtaurant= und Caféangeſtellten, Berlin N.
24, Elſaſſerſtraße 8688.

Landesbibliothek.

Neue Erwerbungen der Landesbibliothek (Auswahl)
vom 1. Oktober 1933 an auf 14 Tage im Leſeſaal zur Anſicht auf=
geſtellt
:
1. Ewald Banſe; Wehrwiſſenſchaft. Leipzig 1933 33/917.
2. Baptiſt Gradl: Geſchichte der Reparationsſachleiſtungen. Ber=
lin
1933. 33/1168. 3. Karl Gronau: Der Staat der Zukunft von
Platon bis Dante. Braunſchweig 1933. 33/1165. 4. Wolfgang von
Gronau; Im Grönland Wal. Berlin 1933. 33/1145. 5 Martin
Grunau: Die Amtspflichtverletzung in der neuen Rechtſpre=
chung
. Berlin 1933, 33/878. 6. Adolf Hitlers Reden. Hrsg. v.
Ernſt Boepple. München 1933. 33/886. 7. Rudolf Köhler: Ethik
als Logik. Breslau 1933. 33/909. 8. Karl Kynaſt: Apollon und
Dionyſos. München 1927. 33/999. 9. Hans Lenk: Einführung in
die Mineralogie. Berlin 1933. 33/1134. 10. Joſef Martin: Das
Sparen in der ökonomiſchen Theorie. Wien 1933. 33/927. 11. Otto
Rahn: Kreuzzug gegen den Gral. Freiburg 1933 33/887. 12. H.
Reck: Oldoway. Die Schlucht des Urmenſchen. Leipzig 1933.
33/854, 13. G. J. Renier: Sind die Engländer Menſchen wie
wir? Stuttgart 1933. 33/942. 14. Paula Schäfer: Die katholiſche
Wiedergeburt der Engliſchen Kirche. München 1933. 33/839.
15. Wilhelm Schäfer: Deutſche Reden. München 1933 33/885.
16. Ludwig Schecher: Deutſches Außenſtaatsrecht. Berlin 1933.
17. Wilhelm Tempel: Aufbau der Staatsgewalt im fasciſtiſchen
Italien, Leipzig 1933. 33/884. 18. Rudolf Thiel: Männer gegen
Tod und Teufel. Berlin 1933. 33/19 19. Ludwia Wahrmund:
Das Inſtitut der Ehe im Altertum. Weimar 1933. 33/867 20. Con=
rad
Wandrey: Ludwig Klages und ſeine Lebensphiloſophie.
Leipzig 1933. 33/910. 21. Joſef Magnus Wehner: Das unſterb=
liche
Reich. München 1933. 33/850.
Vormerkungen werden im Leſeſaal entgegen genommen. Ver=
leihbar
ab 14. Oktober 1933.

Aus der NSDAB.
Aufruf an die neuen Mitglieder der Hitlerjugend.
Der Reichsjugendführer Baldur von Schirach hat an
die neuen Mitglieder der Hitlerjugend einen Aufruf gerichtet,
in dem es unter anderem heißt
Im Zuge der Vereinheitlichung der deutſchen Jugend und
durch das Aufgehen weiteſter Kreiſe in die Hitlerjugend hat be=
ſonders
die bündiſche Jugend, vor allem der Großdeutſche Bund,
trotz des ſtarken Gegenſatzes, der zwiſchen ihr und der Hitler=
jugend
herrſchte, ſich in vorbildlicher Diſziplin und Kameradſchaft
in die Hitlerjugend eingegliedert. Durch dieſe Bereitſchaft und
die Hingabe, mit der die ehemaligen Mitglieder des Großdeut=
ſchen
Bundes heute als Hitlerjugend ihre Pflicht erfüllen, haben
ſie ihrem früheren Bunde Ehre gemacht und gezeigt, daß in ihnen
eine Geſinnung lebendig war, die auch wir achten und anerkennen.

Der Polizeibericht meldet:
Tödlicher Verkehrsunfall. In der Nacht zum Sonntag ereig=
nete
ſich in Höchſt i. Odw. ein ſchwerer Verkehrsunfall, der ein
Menſchenleben koſtete. Ein von Groß=Umſtadt kommender Per=
ſonenkraftwagen
aus Michelſtadt, der nicht abgeblendet hatte,
kreuzte in der Ortsſtraße von Höchſt mit einem aus entgegenge=
ſetzter
Richtung kommenden Brauerei=Lieferkraftwagen aus Gr.=
Bieberau. Als der geblendete Laſtkraftwagenführer wieder ſeine
Scheinwerfer anſtellte, ſah er plötzlich einen Fußgänger vor ſei=
nem
Wagen. Trotzdem er ſofort ſämtliche Bremſen zog, ließ ſich
ein Unglück nicht mehr vermeiden. Der Fußgänger, der 83jährige
Invalide Philipp Mark 1. aus Höchſt, wurde zu Boden geſchleu=
dert
und auf der Stelle getötet. Seine Leiche wurde von Paſ=
ſanten
in die Wohnung verbracht.
Verkehrsunfall. Am Sonntag gegen 13.30 Uhr ſtieß Ecke der
Frankfurter und Emilſtraße ein aus der Stadt kommender Per=
ſonenkraftwagen
aus Darmſtadt beim Einbiegen in die Emilſtraße
mit einem aus der Richtung Arheilgen kommenden Motorrad=
fahrer
zuſammen. Der Motorradfahrer Verbandskreisleiter Karl
Steidele aus Darmſtadt, mußte mit erheblichen Verletzungen
ins Stadtkrankenhaus eingeliefert werden. Beide Fahrzeuge
wurden beſchädigt.
Leichenfeſtſtellung. Die am Samstag bei Geinsheim aus dem
Rhein geländete weibliche Leiche wurde am Sonntag als die 53 Ehefrau Pauline Geibert aus Biebesheim feſtgeſtellt.
Es liegt Freitod vor.
Am Samstag vormittag wurde eine männliche Leiche bei
Nierſtein aus dem Rhein geländet, die durch den Erkennungsdienſt
Darmſtadt als der vor acht Tagen verſchwundene Fuhrunternehmer
und Kohlenhändler Wilhelm Schüttler aus Worms feſtgeſtellt
wurde.

Gewichtsabnahme v.
Natürliche Entfettung 1520Pfd. in Kürze
erreichen auch Sie durch den ſeit Jahren bewährten Ebus=Tee, wohl=
ſchmeckend
, unſchädl. Mk. 1.50 (extraſtark 2.) i. Apothek. u. Drogerien.
(TV. 8742)

Lokale Veranſtalkungen.
Wieverhüteich Krankheiten? Infolge des ſtar=
ken
Andrangs am Samstag nachmittag und abend wird dieſe Son=
derveranſtaltung
von Dr. Freiherr v. Esbach am Dienstag,
nachmittags 4 Uhr und abends 8 Uhr, im Fürſten=
ſaal
(Grafenſtraße) wiederholt. (Siehe heutige Anzeige.)

SA-Mann Feys lehte Fahrl.
* Pfungſtadt, 8. Oktober,
Am Sonntag nachmittag wurde unter großer Beteiligung der
geſamten Einwohnerſchaft der bei einem Betriebsunfall ſo tragiſch
ums Leben gekommene 25jährige SA.=Mann Jakob Fey aus
Pfungſtadt zu Grabe getragen. Mitten in der Arbeit aus dem
Leben geriſſen, hat der Verſtorbene bis zum letzten Atemzug im
Sinne ſeines Führers ſchlicht und anſpruchslos, wie alle die vielen,
ſeine Pflicht getan. Mit in vorderſter Front kämpfend, hat er
ohne Rückſicht auf ſeine Perſon mitgeholfen, das einſt rote Pfung=
ſtadt
für den Nationalſozialismus zu erobern. Schwer trifft
ſein Tod auch ſeine greiſen Eltern und Geſchwiſter, deren einziger
Ernährer er war.
Um 14.45 Uhr ſetzte ſich unter feierlichem Glockengeläute, unter
Vorantritt des Spielmanns= und Muſikzuges Pfungſtadt der rie=
ſige
Trauerzug, voran die Führer der Standarte, die Kranzabord=
nungen
und die alten ſturm= und kampferprobten Fahnen und die
Stürme der Standarte 143 in Bewegung. Auch die Kameraden
der NSBO. der Ortsgruppe und zahlreiche Freunde und Bekannte
erwieſen dem allſeits beliebten Verſtorbenen die letzte Ehre. Am
Grabe, wo die Fahnen Aufſtellung genommen hatten, widmete der
Ortsgeiſtliche, Pfarrer Strack, das Bibelwort Hiob 4/20 und
Korinther 1/5 zugrunde legend, dem toten Kämpfer Adolf Hitlers
herzliche Worte des Nachrufes und des Troſtes fur die Leidtra=
genden
. Er betonte, daß auch hier die Entwicklung der Technik
wieder einen Volksgenoſſen als Opfer gefordert habe. Friſch und
geſund ſei Jakob Fey noch morgens früh zur Arbeit gegangen, um
nimmer zurückzukehren. Ein treuſorgender Sohn, ein hilfsbereiter
Freund und Kamerad und ein mit hohem Idealismus erfüllter
unermüdlicher Kämpfer für die nationalſozialiſtiſche Idee ſei zur
großen Armee heimgegangen. Nach der Einſegnung legte Sturm=
bannführer
Becker im Auftrage der Standarte 143 unter Wor=
ten
der Anerkennung als letzten Gruß einen Kranz nieder. Sein
Sturmbannführer Polſter feierte den Toten als einen auf dem
Felde der Arbeit gefallenen Mitkämpfer, der im Herzen ſeiner
Kameraden unvergeſſen bleibe. Es folgten Abſchiedsgrüße ſeiner
Freunde und Schulkameraden, der Gauleitung, der Kreisleitung
der NSBO., der Frauenſchaft, ſeiner Firma A. J. Jäger, von Ver=
einen
und Korporationen und vielen anderen. Die ſchmerzliche
Feier hinterließ in Pfungſtadt einen nachhaltigen Eindruck. Jakob
Fey ruhe in Frieden!

Ein Geiſteskranker wollte mit Sieſeler fliegen.
EP. Paris. Der deutſche Flieger Gerhard Fieſeler, der ſich
am Sonntag mit dem franzöſiſchen Flieger Détroyat in einem
Luftkampf um die Weltmeiſterſchaft im Kunſtflug maß, wird von
der Pariſer Preſſe als einer der erſten Flieger der Welt gefeiert.
Ein Geiſteskranker, und zwar ein junger Arbeitsloſer, ver=
urſachte
geſtern früh auf dem Flugplatz Villa Coublay einen
kleinen Zwiſchenfall. Er verlangte nämlich Fieſeler zu ſprechen,
und da er ein auffälliges Verhalten an den Tag legte, wurde er
verhaftet. Man fand bei ihm einen geladenen Revolver. Bei
ſeiner Vernehmung ſtellte es ſich heraus, daß man es mit einem
Geiſteskranken zu tun hatte, der verworrene Ideen äußerte. U. a.
wollte er mit Fieſeler fliegen und im Fallſchirm abſpringen. Er
erklärte weiter, daß er von einer Organiſation verfolgt werde,
und daß er deshalb einen Revolver bei ſich trage, der mit ſeinem
Wunſch, den berühmten Flieger zu ſehen, nichts zu tun habe.
Explofion an Bord eines engliſchen Unkerſeebookes.
Drei Tote und ſechs Verletzte.
EP. London. Ein ſchweres Exploſionsunglück ereignete ſich
am Sonntag vormittag an Bord des engliſchen Unterſeebootes
L. 26 Das Boot war am Sonntag bei Campbelltown im Forth
of Clyde auf Felſen gelaufen, konnte jedoch kurz nach Mitternacht
wieder flottgemacht werden. Eine Stunde darauf fand aus noch
ungeklärter Urſache eine Exploſion ſtatt, durch die zwei Mann der
Beſatzung ſofort getötet und ſechs andere verletzt wurden. Einer
der Verletzten ſtarb am Sonntag nachmittag im Krankenhaus.

Geſchäftliches.
Unſere ſchöne deutſche Heimat
werden Sie kennen lernen, wenn Sie, Bayerngold, die köſtliche
3½½==Pfg.=Zigarette, rauchen und wir haben eine Ueberraſchung für
Sie. Der große Erfolg, den die Zigarettenfabrik Yramos. Dres=
den
, mit ihrer Bilderſerie B. Deutſche Heimat, hatte, veranlaßt
ſie, dazu eine Fortſetzung herauszubringen:
Deutſche Heimat, Serie D.
Dieſe 240 künſtleriſch vollendeten Serienbilder ſowie das prächtig
ausgeſtattete neue Sammelalbum, welches genaue Beſchreibungen
enthält, werden beſtimmt Ihren Beifall finden und Ihnen dau=
ernde
Freude bereiten.
Und nun: Mit Bayerngold durch die ſchöne Deutſche
Heimat!

Haupiſchriftleltung: Rudolf Manve
Verantwortſich für Polſilk und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feullleion, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
ſür den Handel: Dr. C H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart Tagesſplegel in Btid und Wort: Dr. Herbert Nette;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſtripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen,

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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Montag, 9. Oktober 1933

Nr. 280 Seite 5

Pollbetrieb im Punktekampf.
Zahlreiche Leberraſchungen im Fußball: In Süddeutſchland nur Schwaben Augsburg ohne Punkiverluſt.
In Gau Südweſt Nunktverluſte der Wormatig, Eintracht, Al=Ol und Mainz.
Deutſche Junioren in Rom 3:4 (1:2) unterlegen.

Zahlreiche Ueberraſchungen.
Mit Ausnahme zweier Gaue wurden am Sonntag in ganz
Fußball=Deutſchland die Punktekämpfe fortgeſetzt. Es gab dabei
eine ganze Reihe von Ueberraſchungen. So gibt es in den ſüd=
weſtdeutſchen
Gauen überhaupt nur noch eine einzige Mannſchaft,
die ſich bis zum vierten bzw. fünften Verbandsſpielſonntag ohne
Punktverluſt behaupten konnte: Schwaben Augsburg. Die
beiden übrigen Vereine, die am Vorſonntag noch ohne Verluſt=
punkte
waren, Eintracht Frankfurt und Kurheſſen Kaſſel, haben
am Sonntag dieſen Stand eingebüßt. Eintracht Frankfurt kam
gegen die Saarbrücker Sportfreunde in Frankfurt nur zu einem
0:0, und die Kaſſeler Kurheſſen wurden von Hanau 93 recht deut=
lich
mit 4:1 hereingelegt. Eine Reihe weiterer Mannſchaften
erlitten am Sonntag ihre erſte Niederlage.
Im Gau Südweſt erlitten beide Tabellenführer Ein=
bußen
. Die an erſter Stelle geweſene Wormſer Wormatia ver=
lor
auf eigenem Platze mit viel Pech 0:3 (0:1) gegen Wies=
baden
, und die Frankfurter Eintracht konnte gegen die Saar=
brücker
Sportfreunde nur ein 0:0 erreichen. Tabellenführer iſt
jetzt der FC. Kaiſerslautern geworden, der durch einen Elfmeter
beim FK. Pirmaſens mit 1:0 (0:0) ſiegte, obwohl er ſich meiſt in
der Verteidigung befand. Durch einen ebenfalls unverdienten
Sieg haben ſich auch die Offenbacher Kickers nach vorn geſchafft,
ſie gewannen 2:1 gegen Al./Ol. Worms. Mainz 05 bot auch im
vierten Verbandsſpiel keine überzeugende Leiſtung und trennte
ſich von Phönix=Ludwigshafen mit einem Unentſchieden von 3:3.
Im Gau Baden erlitt der führende Freiburger FC. auf
eigenem Platze gegen den SV. Waldhof mit 1:2 den erſten
Punktverluſt. Der an zweiter Stelle ſtehende VfB. Mühlburg
war ſpielfrei, er wurde durch den Karlsruher FV. überflügelt,
der in Pforzheim 1:0 ſiegte. Unentſchieden 0:0 trennten ſich
VfR. Mannheim und VfL. Neckarau, und Phönix Karlsruhe ge=
wann
2:0 über Germania Brötzingen.
Auch in Württemberg ſtanden nur vier Spiele auf dem
Programm. Auch hier wurde der Tabellenführer geſchlagen. Die
beiden punktgleich an der Spitze ſtehenden Stuttgarter Mann=
ſchaften
VfB. und Kickers mußten dieſe Poſition abgeben. VfB.
verlor gegen Feuerbach 1:2 und die Kickers wurden von Union
Böckingen 5:0 geſchlagen. Die Böckinger und der FV. Ulm 94,
der ſeinen Lokalgegner SSV. 5:1 beſiegte, ſtehen an der Spitze
der Tabelle. Noch immer ohne Punkte iſt der VfR. Heilbronn,
der diesmal von Spfr. Stuttgart 3:1 beſiegt wurde.
In Ba ern wohnt der weiße Rabe, der im ſüdweſtdeut=
ſchen
Fußbt noch ohne Verluſtpunkte iſt. Schwaben Augs=
burg
gewann auch ihr fünftes Punkteſpiel. und zwar mit 3:1
über den 1. FC. Nürnberg. Eine weitere Niederlage erlitt der
deutſche Altmeiſter, Bayern München, der ſich diesmal zu Hauſe
von Würzburg 3:2 ſchlagen ließ. Nächſt den Augsburger Schwa=
ben
iſt München 1860 noch am beſten in Form. Die Löwen
ſind noch ungeſchlagen, ſie beſiegten diesmal den FC. Bayreuth
mit 3:0.
In Nordheſſen ſiegte Hanau 93 mit 4:1 über Kurheſſen
Kaſſel und teilt ſich jetzt mit den Kurheſſen in die Führung,
nachdem der VfB. Friedberg von Boruſſia Fulda ebenfalls 4:1
beſiegt wurden.
Im Gau Mittelrhein ſtehen die Trierer Vereine noch
immer mit auf den erſten Plätzen. Weſtmark verteidigte die füh=
rende
Stellung durch einen 4:0=Sieg in Kottenheim und Ein=
tracht
beſiegte den KSC. 99 mit 4:1. Köln=Sülz ſiegte 4:2 über
Rhenania und der Kölner CfR. bezwang FV. Neuendorf 3:1.
Eine ausgezeichnet ſpielende, nur im Sturm etwas zu weiche
deutſche Nachwuchs=Ländermannſchaft erlitt in Rom
vor 25 000 Zuſchauern gegen eine Fußballelf der italieniſchen
Ballila eine unverdiente knappe Niederlage von 4:3 (1:2).
Die Zußball=Ergebniſſe.
Junioren=Länderſpiel in Rom: Deutſchland Italien 3:4 (2:1)
Süddeutſchland.
Gau XIII (Südweſt):
FSV. Frankfurt Boruſſia Neunkirchen . .
3:2
Eintracht Frankfurt Sportfreunde Saarbrücken.
0:0
Kickers Offenbach A.=O. Worms .."
2:1
FSV. Mainz 05 Phönix Ludwigshafen .
3:3
Wormatia Worms SV. Wiesbaden".
0:3
FK. Pirmaſens FC. Kaiſerslautern . . . . . . . 0:1
Gau AV (Baden): Phönix Karlsruhe Germania Brötzingen
2:0. V. f. R. Mannheim V. f. L. Neckarau 0:0. FC. Pforz=
heim
Karlsruher FV. 0:1. FC. Freiburg SV. Wald=
hof
1:2.
Gau XV (Württemberg): V. f. B. Stuttgart SV. Feuerbach
1:2. Sportfr. Stuttgart V. f. R. Heilbronn 3:1. Union
BöckingenStuttgarter Kickers 5:0. SSV. UlmUlm 94 1:5.
Gau XVl (Bayern); 1860 München FC. Bayreuth 3:0. SpVgg.
Fürth FC. München 3:1. ASV. Nürnberg Schwein=
furt
05 0:1. Bayern München Würzburg 04 2:3. Jahn
Regensburg Wacker München 2:1. Schwaben Augsburg
1. FC. Nürnberg 3:1.
Gau AI (Mittelrhein): Fortung Kottenheim Weſtmark Trier
0:4. V. f. R. Köln Mülheimer SV. 1:1. Eintracht Trier
Kölner SC. 99 4:1. Kölner C. f. R. FV. Neuendorf 3:1.
Sülz 07. Rhenania Köln 4:2

Gau XII (Nordheſſen): Sport Kaſſel SC. 03 Kaſſel 2:4. Heſſen
Hersfeld Herm. Kaſſel 2:1. Hanau 93 Kurheſſen Kaſſel
4:1. Boruſſia Fulda V. f. B. Friedberg 411.
FV. Saarbrücken Schalke 04 1:4.
Fußball im Reich.
Meiſterſchaftsſpiele.
Gau Oſtpreußen: Raſenſp. Pr. Königsberg Gedania Danzig 1:1.
Viktoria Elbing BuEV. Danzig 1:2. Hindenburg Allenſtein
York Inſterburg 3:3. Preußen Gumbinnen Maſſovia
Lyck 1:5.
Gau Pommern: Hubertus Kolberg Sturm Lauenburg 3 :0.
Phönix Köslin Viktoria Stolp 1:3.
Gau Brandenburg: Hertha BSC. V. f. B. Pankow 5:4 (4:1).
Tennis=Boruſſia Spandauer SV. 6:2. Wacker 04 Vik=
toria
89 1:4. Minerva 93 Berliner SV. 92 3 :1. BV.
Luckenwalde Cottbus=Süd 2:0. Blau=Weiß Union Ober=
ſchöneweide
1:1.
Gau Sachſen: Chemnitzer BC. 1. Vogtl. FC. Plauen 2:2.
SuBC. Plauen SpVgg. Falkenſtein 1:0. SC. Planitz
Wacker Leipzig 0:5. Guts Muts Dresden V. f. B. Glauchau
2:1. V. f. B. Leipzig Polizei Chemnitz 4:2.
Gau Mitte: 1. SV. Jena Fortuna Magdeburg 7:1. Steinach
1908 Preußen Magdeburg 5:0. Viktoria 1896 Magdeburg
SC. Erfurt 3:2. Wacker HalleSpVgg. Erfurt 4:2. Merſe=
burg
1899 V. f. L. Bitterfeld 1:4.
Gau Nordmark: Schwerin 03 Union Altona 0:6. Viktoria
Wilhelmsburg Hamburger SV. 1 :2. Polizei Lübeck
Altona 93 1:3.
Gau Weſtfalen: Viktoria Recklinghauſen Hüſten 09 1:3. SV.
Höntrop Preußen Münſter 9:2.
Gau Niederrhein: SC. Boruſſia M.=Gladbach Duisburg 99 4:2.
Alemannia Aachen V. f. R. Preußen Krefeld 2:2. V.f. L.
Benrath Hamborn 07 1:2. BV. Preußen Eſſen Rheydter
SV. 2:2. Schwarz=Weiß Barmen Schwarz=Weiß Eſſen 2:3,
FV. 08 Duisburg Fortung Düſſeldorf 4:2.
FSV. Frankfurt Boruſſia Neunkirchen 3:2 (1:1).
Zum erſten Treffen der großen Saar=Veranſtaltung im
Stadion waren etwa 4000 Zuſchauer erſchienen, deren Zahl ſich
während des Kampfes auf etwa 6000 erhöhte. Nach einer kurzen
Begrüßung nahm der Kampf unter Leitung von Dr. Storch=
Ludwigshafen ſeinen Anfang. Man ſah in der erſten Halbzeit
ein ſehr faires, aber techniſch wenig hochſtehendes Treffen, bei
dem die Frankfurter Mannſchaft meiſt leicht im Vorteil war,
dieſen aber durch die gute Abwehrarbeit der Gäſte und die nicht
immer guten Leiſtungen im eigenen Angriff nicht zahlenmäßig
ausdrücken konnte. In der 22. Min, kamen die Gäſte zu ihrem
Führungstreffer. Ein aus 25 Meter von dem linken Läufer
Theobald ausgezeichnet placierten Strafſtoß, bei dem Wolff im
Frankfurter Tor die Sicht verſperrt war, landete im Netz der
Frankfurter. Faſt mit dem Pfiff zur Pauſe fiel dann für Frank=
furt
der Ausgleich. Eine gut hereingegebene Flanke von Fendt
verlängerte Krock mit dem Kopf ins Tor, wobei der Neun=
kirchener
Hüter durch falſches Herauslaufen einen ſchweren
Schnitzer machte. Nach der Pauſe ſtellte in der 3. Minute Schlag=
bauer
durch einen ſchönen Schuß eine 2:1=Führung der Frank=
furter
her und der gleiche Spieler erhöhte fünf Minuten ſpäter
auf 3:1. Die Boruſſen konnten dann in der 16. Minute durch
einen Schuß des Linksaußen Anſchütz auf 3:2 verbeſſern und
hatten dann zwei große Chancen, die aber ausgelaſſen wurden.
Somit endete der Kampf mit dem knappen auf Grund des
Spielverlaufs aber verdienten Siege der Frankfurter, Dr. Storch=
Ludwigshafen war recht ſchwach.
Eintracht Frankfurt Spfr. Saarbrücken 0:0.
Obwohl bei Beginn des zweiten Treffens im Frankfurter
Stadion ſtarker Regen einſetzte war das Treffen anfangs
techniſch beſſer als der vorhergehende Kampf. Der Boden, der
ohnehin ſehr weich war, wurde aber immer glatter und
ſchlüpfriger, ſo daß die Spieler ſchließlich keinen Stand mehr
hatten. Bis zur Pauſe war das torloſe Ergebnis verdient, ob=
wohl
die Eintracht techniſch etwas beſſer war. Die Saarbrücker
Hintermannſchaft war aber ſehr gut und ihr Sturm, namentlich
die Flügel Cullmann und Seither, waren ſehr gefährlich. Nach
der Pauſe verſtärkte ſich der Regen ſo ſehr, daß Ballkontrolle
und =führung nahezu unmöglich war. Die Saarländer waren
anfangs recht eifrig, das Kommando ging aber ſpäter an Ein=
tracht
über, die die letzte halbe Stunde dominierte, ohne aber
zu einem Erfolge kommen zu können. Das Eckballverhältnis
lautete am Schluß 9:8 zugunſten der Frankfurter, Schiedsrichter
Gehring=Ludwigshafen leitete den fairen Kampf gut.
Kickers Offenbach Alem.=Olympia Worms 2:1 (0:1).
In dieſem Treffen erlitten die Wormſer Gäſte vor zirka
3000 Zuſchauern eine nicht verdiente Niederlage, denn ſie waren
techniſch und auch kämpferiſch die beſſere Mannſchaft. In der
4. Minute gab der Wormſer Flügelſtürmer Hörrl eine fabel=
hafte
Flanke nach der Mitte, wo Seewald placiert einſchoß. Die
Offenbacher ſpielten ſehr ſchwach und erſt in der 21. Min, der
zweiten Halbzeit kamen ſie zum Ausgleich, als Lehrum von der
Mitte des Spielfeldes einen Strafſtoß trat, wobei das Leder
den Händen des Wormſer Hüters entglitt. Die Offenbacher
kamen nun langſam in Form, und aus einem Gedränge erzielte
Stein in der 42. Minute den ſiegbringenden Treffer. Beck=
Wiesbaden leitete den Kampf genügend.

FSV. Mainz 05 Phönis Ludwigshafen 3:3 (1:3).
Ludwigshafen trat zu dieſem Treffen mit 4 Erſatzleuten an,
und zwar für Schell, Müller, Weber und Lindemann, während
die Mainzer Karſt erſetzt hatten. Beide Mannſchaften waren
in dieſem Treffen nicht in Form. Die Mainzer waren in der
erſten Halbzeit ſehr ſchwach. Bemerkenswert iſt noch, daß bei
Phönix erſtmals Morlock (früher Waldhof) das Tor hütete. Die
Gäſte gingen in der 37. Min, durch Dattinger in Führung und
erhöhten ſchon eine Minute ſpäter durch Bausbacher auf 2:0.
Wieder eine Minute ſpäter kam Mainz durch einen von Scherm
verwandelten Foulelfmeter zum erſten Gegentreffer. Eine Minute
vor Halbzeit ſchoß Bausbacher den dritten Treffer für die Gäſte.
Nach dem Wechſel wurde Mainz etwas beſſer. In der 25. Min.
ſchoß Schneider ein zweites Tor und durch einen Freiſtoß von
Scherm fiel in der 37. Min. der Ausgleich. Laufs=Bad Homburg
leitete vor 3000 Zuſchauern gut.
Wormatia Worms SV. Wiesbaden 0:3 (0:1).
In dieſem Spiele gab es die größte Ueberraſchung der
bisherigen Spiele im Gau XIII. Die Wormſer waren nicht
einmal ſchlecht, ſie hatten aber einen Tag, an dem ihnen ein=
fach
nichts gelingen wollte. Nachdem ſie in den erſten zehn
Minuten drei klare Chancen ausgelaſſen hatten, machten ſich
die Wiesbadener dieſen Umſtand zunutze und ſtrengten ſich ge=
waltig
an. In der 25. Minute erzielten ſie durch ihren Halb=
rechten
den erſten Treffer. Worms war bis Halbzeit ton=
angebend
, aber erfolglos. Eine Viertelſtunde nach der Pauſe
ſchoß Siebentritt auf Zuſpiel von Piſchzeks den zweiten Treffer,
und drei Minuten vor Schluß fiel durch den freiſtehenden
Mittelſtürmer Kraus aus das dritte Tor. Fritz=Oggersheim
erreichte als Schiedsrichter dieſes vor 2500 Zuſchauern aus=
getragenen
, durch Regen beeinträchtigten Treffens nur eine
Durchſchnittsleiſtung.
Zußball in Skarkenburg.
Die Bezirksklaſſe der Gruppe Südheſſen.
Olympia Lorſch-Polizeiſportverein Darmſtadt 1:4
FC. 07 BensheimVfR. Bürſtadt 1:2
Olympia Lampertheim-Viktoria Urberach 6:1 (2:0)
SV. 1898 Darmſtadt Starkenburgia Heppenheim 3:1 (2:1)
Germania 03 PfungſtadtSportvgg. 04 Arheilgen 3:2 (2:1).
Gruppe Main=Taunus.
Fußballverein Sprendlingen Germania Bieber 4:2
FSV. 06 Heuſenſtamm 1. FC. Langen (verlegt).
Die geſtrigen Spiele der ſüdheſſiſchen Bezirksklaſſe haben
recht intereſſante Aufſchlüſſe gebracht. Vor allem haben ſie ge=
zeigt
, daß die Vereine im ſüdlichen Teile Starkenburgs zwar ſehr
ſtark ſind, daß aber die Konkurrenz um Darmſtadt herum gar
nicht daran denkt, ſich ohne weiteres ins Bockshorn jagen zu laſ=
ſen
. Wenigſtens läßt der 4:1=Sieg der Darmſtädter Polizei in
Lorſch ſolche Vermutungen zu, und wenn man weiß, daß alle an=
deren
Vereine ebenfalls die Hände nicht in den Schoß legen, ſo
kann man ſich das Ende vorſtellen. Siege in Lorſch, Lampertheim
und Bürſtadt werden allerdings anderen Mannſchaften erheblich
ſchwerer fallen als der durchſchlagskräftigen Polizei=Elf. deren
Sieg eine famoſe Leiſtung iſt. In Lampertheim kam Urberach
mit 1:8 unter die Räder. Urberachs Zuwachs muß ſich erſt ein=
leben
, verſpricht aber noch manches; auf der anderen Seite bot
Lampertheim eine ausgeſprochen gute Leiſtung, die den Sieg auch
in dieſer Höhe verdient erſcheinen läßt. Bürſtadt hatte in
Bensheim, wie erwartet, ſchwer zu kämpfen, um einen knappen
2:1=Sieg heimzubringen. In Bensheim hängen die Punkte für
jede Mannſchaft ſehr hoch! Die beiden anderen Ergebniſſe kom=
men
etwa erwartet. Der SV. 98 Darmſtadt brachte ſich gegen
Heppenheim, zwei weitere wichtige Punkte in Sicherheit, und
Pfungſtadt behauptete ſich knapp gegen Arheilgen. Beiderſeits
trat man neuformiert und auch verſtärkt an, doch gab letzten
Endes bei gleichwertigen Leiſtungen der Platzvorteil den Aus=
ſchlag
. Die Rückſpiele werden wohl andere Ergebniſſe bringen.
Jedenfalls hat ſich erneut gezeigt, daß wir einer ſpannenden
Spielzeit entgegenſehen.
In der Gruppe Main=Taunus fällt der klare Sprendlinger
Sieg über die einſt in der alten 1. Klaſſe ſo gefürchtete Ger=
mania
Bieber auf.

Tabellenſtand nach dem 8. Oktober.

1. Polizei Darmſtadt, 7:3 2. VfR. Bürſtadt 13:3 3. Olympia Lampertheim 8:2 4. Olympia Lorſch 95 5. SV. 98 Darmſtadt 8:6 6. Germania 03 Pfungſtadt 2 1. 5:14 7. Haſſia Dieburg .. 6:6 8. FC. 07 Bensheim", 2:2 9. Starkenburgia Heppenheim. 7:10 10. Sportvag. 04 Arheilgen .. 2 3:5 11. Viktoria Urberach 5:17

Kreisklaſſe Gruppe 2.

Bobſtadt Biblis 0:2
VfL. Lampertheim Konkordia Gernsheim 4:2
Alemannig Groß=RohrheimDIK. Lorſch 4:0.

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Seite 6 Nr. 280

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Montag, 9. Oktober 1933

SV. 98 Darmſt.-Skarkenburg. Heppenheim 3:1 (2:1)
Trotz des ſchlechten Wetters und des NS.=Flugtages hatten
ſich auf dem Stadion zahlreiche Zuſchauer eingefunden, die in der
Hauptſache durch die gute Leiſtung der hieſigen Elf zufriedenge=
ſtellt
wurden. Heppenheim ſtellte eine ausgeſprochene Kampf=
mannſchaft
, die nicht enttäuſchte. Daß Heppenheim nicht mehr
zeigte, lag weniger an etwa mangelndem Können, als an der
guten Spielweiſe der 98er. In der Hauptſache war es die Hin=
termannſchaft
der Lilien, die ſaubere Arbeit leiſtete und den
Sturm der Gäſte nie zur richtigen Entfaltung kommen ließ. Die
Fünferreihe hat durch die Einſtellung von Staigmüller und Mahr
an Schußkraft gewonnen und läßt in den nächſten Spielen, wenn
man beſſer aufeinander eingeſpielt iſt, eine erfolgreichere Lei=
ſtung
erhoffen.
Zum Spielverlauf iſt zu ſagen, daß Heppenheim zunächſt
beſſer im Angriff liegt, ohne jedoch die Darmſtädter Deckung
überwinden zu können. Allmählich findet ſich SV. und wird in
flüſſigem Spiel gefährlich. Als der Torwächter der Gäſte einen
Ball verpaßt, iſt Mahr zur Stelle und holt die Führung. Hep=
penheim
kämpft unverdroſſen weiter, kann aber nichts erreichen,
während auf der Gegenſeite Staigmüller, gut durchgeſpielt, mit
einem Bombenſchuß das 2. Tor erzielt. Kurz vor der Pauſe ge=
lingt
es dem ſchnellen Gäſtelinksaußen, einen Treffer aufzuholen.
Der Regen nach dem Wechſel beeinflußt das Spiel merklich. Die
98er finden ſich in ihrer flachen Spielweiſe beſſer damit zurecht
als Heppenheim und werden leicht überlegen. Durch den glatten
Boden werden zahlreiche Chancen ausgelaſſen, bis es Eßlinger
gelingt, den dritten Treffer anzubringen, womit das Spiel ent=
ſchieden
war. Ecken 8:2 für 98 Bei den Gäſten gefielen beſon=
ders
die ſchnellen Außenſtürmer, Mittelläufer, linker Läufer und
Verteidiger. Als Schiedsrichter amtierte Schloßer=Wiesbaden für
alle Beteiligten zufriedenſtellend. Vor dem Hauptſpiel ſpielten
die Reſerven der 98er gegen Viktoria Urberach 2:2, was dem
Spielverlauf nach gerecht war
Untere Mannſchaften: SV. 98 3aArheilgen 3.
8:3: SV. 98 3bRot=Weiß 3. 2:2; SV. 98. 2. Jun. Epperts=
hauſen
1. 5:1.
Polizei Darmſtadt Olympia Lorſch 4:1 (3:1).
Die erſten Würfel in der Bezirksklaſſe Südheſſen ſind gefallen.
Polizei Darmſtadt hat es in einem wundervollen Elanſpiel ver=
ſtanden
, mit zwei wertvollen Punkten die Führung an ſich zu
reißen. Das Reſultat hätte leicht noch vernichtender lauten kön=
nen
. Die Polizeielf war in Stimmung in Fahrt die wunder=
vollen
Angriffe, die die Läuferreihe einleitete, mußten zu Toren
führen. Der Mannſchaft gebührt für ihre aufopfernde Spielweiſe
ein Geſamtlob. Die Hintermanſchaft ſtellte vollauf ihren Mann
Man kann ſagen, daß ſie faſt fehlerlos arbeitete. In der Läufer=
reihe
lieferte Matthes eine hervorragende Partie, ſein 4. Tor war
eine Prachtleiſtung. Im Sturm war wieder der Halblinke Pfeif=
fer
der Mann, der immer wieder vor dem Lorſcher Tor brenz=
liche
Situationen ſchuf und der die Lorſcher Hintermannſchaft
immer aus dem Konzept brachte. Der rechte Flügel Göbel=Schupp
verſtand ſich recht gut. Bei Lorſch gefieln der Torwart, Mittel=
läufer
Lohrbacher und der Mittelſtürmer. Der Schiedsrichter
leitete gut.
Zum Spielverlauf: Polizei eröffnete gleich mit leb=
haften
Angriffen. In der erſten Minute, bei einem Angriff des
Polizeiſturms, wird Schupp unfair gelegt. Den Elfmeter ver=
wandelt
Göbel zum erſten Tor für Polizei. Das Spiel der Lor=
ſcher
wird zerfahren, ſo daß Polizei auch in der Folgezeit einige
gefährliche Angriffe einleiten kann. Nach einem Eckball kann M.
Kaſpar unbehindert zum 2. Tor einſenden. Nicht lange ſoll die
Freude währen, denn zwei Minuten ſpäter erzielt Lorſch ſeinen
Ehrentreffer. Nach einem raſanten Angriff des rechten Flügels
der Polizei kann Pfeiffer zum dritten Tor verwandeln. Die ver=
zweifelten
Anſtrengungen Lorſchs um Verbeſſerung des Reſultats
finden bei der Polizeiverteidigung keine Gegenliebe. Kurz vor
Halbzeitspfiff verſchießt Schupp eine glänzende Gelegenheit. Mit
3:1 für Polizei werden die Seiten gewechſelt. Gleich nach Halbzeit
iſt Lorſch leicht im Vorteil, doch zwei Ecken ſind nichts erreicht.
Die Polizei geht aus ihrer Defenſive heraus und leitet wieder
wundervolle Angriffe ein. Der Lorſcher Torhüter klärt einige
Scharfſchüſſe ſehr gut. Trotzdem findet ein Bombenſchuß Matthes
aus dem Hinterhalt das erſehnte Ziel. Kurz vor Schluß wird
der Polizei=Torwart Klein verletzt. Für ihn geht Müller ins
Tor. In den letzten Minuten ſind beide Mannſchaften abge=
kämpft
und es ereignet ſich nichts mehr.
Rot=Weiß Darmſtadt SV. Roßdorf 3:1 (0:0).
Im erſten Verbandsſpiel trafen die Rot=Weißen an der
Rheinallee auf den benachbarten SV. Roßdorf und ſetzten ſich
mit einem recht verdienten Siege in den Beſitz der erſten
Punkte. Die Gäſte erwieſen ſich als eine Elf, die wenig Syſtem
ihr eigen nennt, dafür aber kämpfen alle Leute bis zur letzten
Minute. Rot=Weiß war in jeder Beziehung die beſſere Mann=
ſchaft
und ſpielte, ohne allerdings die gewohnte Form zu er=
reichen
, dreiviertel der Spielzeit überlegen. Die Gäſte mit ihrem
wirklich guten Torwächter konnten bis zur Pauſe das Spiel,
trotz der vielen Chancen des Platzbeſitzers, torlos geſtalten.
Nach dem Wechſel jedoch drängten die Rot=Weißen mit aller
Macht auf die Entſcheidung und in der 55. Minute wurde der
Bann gebrochen. Vogelmann ſpielte ſich durch und ſchickte den
Ball unhaltbar in das Netz. Roßdorf kann ſich nicht mehr frei
machen und wird vollſtändig zurückgedrängt. Eine linke Vor=
lage
verwertet der Halbrechte Müller mit einem Kopfball zum
2. Treffer. Bei einem Durchbruch hielt Roßdorf ein Tor auf,
kann aber einen dritten Treffer der Rot=Weißen nicht ver=
hindern
. Der forſche Endſpurt der Einheimiſchen verpuffte an
der zahlreichen Verteidigung der Gäſte, ſo daß es bei dieſem
Reſultat bleibt. Als Schiedsrichter pfiff Fuchs=Worms in
äußerſt korrekter Weiſe.
Vorher trafen ſich die Reſerven beider Vereine. In dieſem
Spiel verſtanden es die Rot=Weißen mit dem Reſultat 7:1
beſſer, die Ueberlegenheit in der Torzahl zu dokumentieren.
3. Mſch. SV. 98 IIIb 2:2.
SpA. Merck Darmſtadt Reichsbahn=TSV. Darmſtadt 7:1 (2:1).
Im 1. Punktſpiel hatte Merck die Darmſtädter Reichsbahn
zu Gaſt und konnte überraſchend mit 7:1 gewinnen. Allerdings
waren die Reichsbahner nicht 6 Tore ſchlechter; anfänglich
führten ſie ſogar das beſſere Spiel vor und konnten verdient
1:0 in Führung gehen. Merck erholte ſich dann aber zuſehends
vom erſten Schrecken, zog gleich und legte bis zur Pauſe noch
ein Tor vor. Nach der Halbzeit waren die Reichsbahner nicht
wiederzuerkennen. Der Ball wurde planlos in die Gegend ge=
treten
, ſo daß die rot=weiße Abwehr jeden Angriff im Keime
erſticken konnte. Durch Verwandlung eines Eckballes erzielten
die Platzbeſitzer ein 3. Tor, dem dann in gleichmäßigen Ab=
ſtänden
, nachdem die Gäſte das Rennen aufgegeben hatten, noch
weitere 4 folgten. Eine Beurteilung der Spieler können wir
uns nach dieſem 1. Spiel ſparen, da ſich die Mannſchaften erſt
einſpielen müſſen. Der Schiedsrichter, ein Herr aus Ober=
Ramſtadt, war gut.
Kunſtkurn=Mannſchaftskämpfe.
Eine Neuerung hat der Gau Mittelrhein der D.T. eingeführt.
Die verſchiedenen Bezirke tragen eine Kunſtturnrunde aus, in
deren Rahmen am Sonntag drei Treffen ausgetragen wurden.
Weitere fünf Treffen werden am nächſten Sonntag folgen. Die
Ergebniſſe des erſten Kampftages: in Höchſt: Turnerſachft
Frankfurt 1592 Punkte: 2. Bez. Main=Taunus 1515 Punkte; in
Aſchaffenburg: 1. Bez. Mittelrhein 1612 Punkte;
2. Bez. Odenwald 1465 Punkte; 3. Bez. Main= Speſ=
ſart
133,5 Punkte; in Völklingen: 1. Bez. Saar=Blies 1490
Punkte; 2. Bezirk Saar 1436 Pnnkte, 3. Bez. Mies 1388 Punkte.

dtt der

Beginn im Gau Südweft.
In den beiden Gruppen des Gaues 13 (Südweſt) nahmen am
Sonntag die Handball=Verbandsſpiele der Gauliga ihren Anfang.
Daß es im Gau Südweſt, wo in beiden Lagern gute Mannſchaf=
ten
anſäſſig ſind, kaum zu den Rieſenergebniſſen kommen würde
wie in anderen Gauen, war zu erwarten. In der Gruppe Main=
Heſſen gab es immerhin aber doch zweiſtellige Ergebniſſe. Polizei
Darmſtadt fertigte die TSG. 1885 Fechenheim mit 14:4 ab, und
den zweiten Sportlerſieg errang der VfR. Schwanheim, der in
Rüdesheim die dortige Turngemeinde 10:7 ſchlug. Die beiden
übrigen Treffen endeten mit Siegen der Turner. Der DT.= Alt=
meiſter
TSV. Herrnsheim landete einen ſehr beachtlichen Sieg
mit 12:8 (6:7) über den SV. 1898 Darmſtadt, den ſüddeutſchen
Altmeiſter der Sportler. Der SV. Wiesbaden zog auf eigenem
Platze gegen die Tgſ. Offenbach mit 3:7 den Kürzeren.
In der Gruppe Saar=Pfalz ſind meiſtens Turnvereine nuter
ſich. Den Torrekord des Tages ſchufen zwei Sportlermannſchaf=
ten
. Mit 10:2 behielt Pfalz Ludwigshafen bei der SpVgg. Mer=
zig
die Oberhand. Der ehemalige Mittelrheinmeiſter TV. Mal=
ſtatt
, verlor bei der VT. Oggersheim knapp 7:6, und der Kampf
zwiſchen dem TV. 61 Kaiſerslautern und dem Deutſchen Altmei=
ſter
TV. Frieſenheim wurde beim Stande von 8:2 für den Alt=
meiſter
wegen Regens abgebrochen.
Die Handball=Ergebniſſe.
Süddeutſche Gauliga.
Gau XIII (Südweſt, Main=Heſſen):
Polizei Darmſtadt TSG. 1885 Fechenheim . . . . 14:4
TSV. Herrnsheim SV. 98 Darmſtadt . . . .
12:8
SV. Wiesbaden Tgſ. Offenbach . . . .
3:7
Tgm. Rüdesheim V. f. R. Schwanheim
7:10
Saar=Pfalz: V. T. Oggersheim TV. Malſtatt 7:6. TV. 61 Kai=
ſerslautern
TV. Frieſenheim 2:8 (abgebr.). SpVgg. Merzig
Pfalz Ludwigshafen 2:10.
Gau XIV (Baden): TV. Hockenheim SV. Waldhof 2:7. Po=
lizei
Karlsruhe Tgm. Ketſch 3:10. Tbd. Durlach V. f. R.
Mannheim 3:8.
Gau XV (Württemberg). Weſt: Eßlinger TSV. V. f. B. Stutt=
gart
12:2. Tgm. Eßlingen TV. Cannſtatt 6:14. Tbd. Cann=
ſtatt
Polizei Stuttgart 9 :7. Tgſ. Stuttgart Kickers
Stuttgart 5:3. Oſt: Tgm. Göppingen SSV. Ulm 8:7.
Ulmer FV. 94 Tbd. Ulm 11:6. Tbd. Teilfingen Tbd.
Ravensburg 3:4. Sportfr. Tübingen Tgm. Geislingen 8:4.
Gau XI (Mittelrhein): TV. Koblenz=Mühlheim Eintracht Bad
Kreuznach 10:5. TV. Urmitz TV. Tiefenſtein 4:1. Poſt
Trier SSV. Koblenz=Mühlheim 2:5. TV. Algenridt
Weſtmark Trier 7:1.
Gau XlI (Nordheſſen): Kaſſeler Tgm. Henſchel=Werke 10:9.
Kurheſſen Tura Kaſſel 7:3. Heſſen Preußen Eſchwege
61 9:9.
Gau Bayern. Nordbayern: MTV. Fürth SpVgg. Fürth (Sa.)
1:20. Südbayern: ASV. Nürnberg FC. Fürſtenfeldbruck
12:6. 1860 München BC. Augsburg 13:7. TV. Augs=
burg
MTV. München 3:7. TV. Ingolſtadt TV. Mil=
bertshofen
7:7.
Polizei Darmſtadt Tgſ. Frankfurk=Zechenheim
14:4 (7:3).
Zum erſten Verbandsſpiel weilte, geſtern Tgſ. Frankfurt=
Fechenheim in Darmſtadt. Die Mannſchaft hinterließ einen recht
ſchlechten Eindruck. Schade für die Spieler, die ſich in dem Spiel
redlich Mühe gaben. Der Mannſchaft wäre zu empfehlen, künf=
tig
mehr Wert darauf zu legen, ſpieleriſch etwas zu leiſten, als
ſich mit dem Schiedsrichter in einen Redewettſtreit einzulaſſen.
Die Elf verfügt über ein ſehr gutes Können, und iſt äußerſt
ſchnell.
Das Spiel ſelbſt wurde vor einer geringen Zuſchauermenge
ausgetragen. Es begann ſehr verheißungsvoll für die Polizei,
denn bereits in der 8. Minute ſtand es ſchon 4:0. Eine Drang=
periode
Fechenheims ſtellte das Reſultat auf 4:2. Bis zu dem
Halbzeitſtand von 7:3 diktierte die Polizei, die Geſchehniſſe auf
dem Spielfelde. Auch nach dem Wechſel war die Polizeielf weiter=
hin
überlegen. Bei dem Stande von 11:3 wurde ein Fechenheimer
Spieler, der ſich ein grobes Foul gegen Huber zuſchulden kommen
ließ, herausgeſtellt. Kurze Zeit darauf proteſtierten zwei Gäſte=
ſpieler
gegen eine Entſcheidung des Schiedsrichters, worauf auch
dieſe wegen Schiedsrichterbeleidigung das Spielfeld verlaſſen
mußten. Bis zum Schlußpfiff war dann Fechenheim noch einmal,
die Polizei noch dreimal erfolgreich.
Bei dem erſten Verbandsſpiel erreichte die Polizei bei weitem
nicht die gewohnten Leiſtungen. Nur intenſives Training kann
die Polizei wieder auf ihre frühere Spielſtärke zurückbringen.
Schiedsrichter Bauer=Arheilgen war dem Spiel jederzeit ge=
wachſen
.
Die Tore der Polizei ſchoſſen: Sommer 5, Rothermel, Schlif=
fer
je 3, Leonhardt 2 und Daſcher 1 Tor.
Tp. Herrnsheim SV. 98 Darmſtadt 12:8 (5:6).
Die 98er mußten zum erſten Verbandsſpiel nach Herrnsheim
und ſomit gleich gegen einen der ſtärkſten Vertreter der Gauklaſſe
um die heißbegehrten Punkte kämpfen. Herrnsheim iſt eine ſehr
ſpielſtarke Mannſchaft, deren Hauptſtärken ungeheure Schnelligkeit
und reſtloſer Körpereinſatz ſind. Die Erringung der vorjährigen
D. T.=Meiſterſchaft iſt ein Beweis für die Spielſtärke der Herrns=
heimer
. Allerdings darf man berichten, daß das Glück beim erſten
Verbandsſpiel mehr auf Seiten der Herrnsheimer war. Die mei=
ſten
Tore erzielten ſie durch Strafwürfe, die ihr Strafſtoßſpezialiſt
Embach verwandelte. Die 98er konnten ſich nicht an den ſchmalen
(10 Meter ſchmäler) und ſehr unebenen Platz gewöhnen, ſie waren
hierdurch im Aufbau= und Flügelſpiel ſehr benachteiligt. Die
Spielweiſe der Herrnsheimer iſt genau auf das enge Feld ein=
geſtellt
.
Vor ca. 350 Zuſchauern wickelte ſich von Beginn bis Schluß
ein äußerſt ſchnelles Spiel ab. Der Schiedsrichter Böttcher= Lud=
wigshafen
konnte gefallen, jedoch hätte er mehr Augenmerk auf
die öfters allzu ruppige Spielweiſe der Herrnsheimer Hintermann=
ſchaft
legen müſſen.
In der 3. Minute ſchon kann Seeberger im Alleingang den
Führungstreffer erzielen, doch Fiedler verſchafft poſtwendend
den 98ern den Ausgleich. 2 Strafſtöße Embachs bringen Herrns=
heim
eine 3:1=Führung. Die 98er ſpielen ſich ſchön durch, Ploch
gibt an Feick, und es heißt 3:2. Wiederum verwandelt Embach
einen Strafwurf, 4:2. Auf und ab wandert der Ball. Die beiden
Torhüter klären des öfteren noch in letzter Sekunde. Beſonders
bei den 98ern wird viel verſchoſſen. Wiederum iſt es Fiedler, der
eine Abgabe Werners einſchießen kann, 4:3. Feick ſetzt an zum
Strafſtoß, und der Gleichſtand 4:4 iſt erreicht. Der Kampf wird
nun härter, erbittert wird um die Führung gekämpft. Eine ſchöne
Kombination Werner=Freund=Feick ergibt den Stand von 4:5, doch
die Freude iſt nicht lang, Seeberger erzwingt im Alleingang den
Ausgleich 5:5 Feick kann noch einen Strafwurf zum Halbzeit=
reſultat
5:6 verwandeln.
Trotz des heftigen Regens geht der Kampf weiter. Ein Straf=
wurf
Embachs ergibt 6:6, und Pauly kann eine Strafſtoßabgabe
von ganz rechts außen zum 7:6 einſchießen. Feick ſtellt erneut den
Gleichſtan 7:7 her. Freund verwandelt einen Strafwurf zum 7:8
und Embach desgleichen zum 8:8. Nur noch 8 Minuten ſind zu
ſptelen. Herrnsheims Hintermannſchaft wird nun zu hart. Die

98er Stürmer können ſich nicht mehr durchſetzen, auch die Straf=
würfe
finden nicht ihr Ziel. Sie werden nun nervös. Die Herrns=
heimer
nützen dies aus und drängen nochmals mächtig. Embach
kann auch noch 4 Tore ( darunter 3 Strafwürfe) und den Stand
von 12:8 für Herrnsheim ſicherſtellen.
Die 98er haben beſtimmt ſchon beſſere Spiele geliefert. Heute
ſpielten ſie beſonders zaghaft. Zeitweiſe klappte es im Sturm ganz
gut, doch fehlte der eigentliche Drang nach vorn. (Dies letztere
hauptſächlich in der letzten Viertelſtunde.) Das allzu ſtark in die
Breite kombinieren muß in den nächſten Spielen verſchwinden.
Härte und mehr Schnelligkeit muß in den Reihen der 98er Einzug
halten. Dies gilt auch für die Hintermannſchaft in beſonderem
Maße. Das Spiel der letzteren konnte man im allgemeinen als
gut bezeichnen. Grobe Deckungsfehler, wie ſie ab und zu ge=
ſchahen
, dürfen nicht mehr vorkommen. 3. Mannſchaft gegen
Tgſ. Ober=Ramſtadt 2. 9:3.
Handball im Bezirk Main=Heſſen.
Bezirksklaſſe Gr. 1: Tv. Bickenbach Germania
Pfungſtadt 6:6 (4:4); Tv. Lorſch Tv. Bensheim 4:2 (2:1).
Gr. 2: Tv. Worfelden Tſchft. Griesheim 4:8 (3:4); Viktoria
Griesheim TSV. Braunshardt 5:2 (3:1). Gr. 3: Tv. Groß=
Zimmern Merck Darmſtadt 3:6 (2:3); Tv. Vorwärts 1862
Langen Tv. Arheilgen 6:4 (2:2); Spogg. Arheilgen Tgve.
Sprendlingen 7:3 (6:1).
Kreisklaſſe I Gr. 1: Tv. Nieder=Ramſtadt Tgſ. 1875
Darmſtadt 7:6 (1:3); Tgde. 1846 Darmſtadt Tgde. Egelsbach
5:4 (1:2): Tgde. Beſſungen Tgf. Ober=Ramſtadt 9:6 (6:3).
Gr. 3: Tv. Heppenheim Tv. Auerbach 6:5 (2:2); Tv. Hahn
Tv. Birkenau 7:5 (5:4).
Kreisklaſſe II: Dreieichenhain Urberach 9:1 (5:0);
Götzenhain Münſter 2:8 (1:3); Tv. Weiterſtadt Tv. Eber=
ſtadt
ohne Schiri; DJK. Lorſch Zell 4:5; Groß=Hauſen
Zwingenberg (:4 (4:1); Nordheim Crumſtadt ausgef. (St.=
Vereidigung); Tv. Erfelden DJK. Gernsheim 4:5 (2:2);
SV. 98 Darmſtadt 3. Tgſ. Ober=Ramſtadt 2. 9:3.
* Der erſte Pflichtſpiel=Sonntag war verregnet. Trotzdem
wurden die Spiele zu Ende geführt. Jedoch zieht es ſich wie
ein roter Faden durch die Spielberichte: ſchwacher Beſuch und
ſtark behinderte Leiſtungen, teilweiſe nahmen die Spiele dadurch
einen unerwarteten Ausgang. Zwei Platzverweiſe wurden uns
gemeldet, beide kurz vor Schluß und etwas hart. Sonſt ging
es recht ordentlich zu.
In Bickenbach ſetzte ſofort ein ſpannender Punktekampf
ein, bei dem ſich die Gegner als gleichwertig erwieſen. Wechſelnde
Reihenfolge der Tore und damit der Führung. So ſtand das
Spiel 3:1 für Bickenbach, dann 3:4 für Germania Pfungſtadt
und 4:4 bei der Pauſe. Noch zweimal lagen die Gäſte mit 5:4
und 6:5 in Führung. Beim Nachſpielen holte B. durch Straf=
wurf
den angezweifelten Ausgleich zum 6:6. Zeißler mußte
durch harte Entſcheidung beinahe am Schluß vom Platze. In
der Leiſtung gefiel der Gäſteſturm und war zeitweiſe den Bicken=
bachern
überlegen. Schweickert verwandelte zwei Strafwürfe. Der
Hüter der Platzelf gefiel, während ſein Gegenüber manchmal
getäuſcht wurde. Siegel=SV. 98 Darmſtadt hatte als Schiri
einen ſchweren Stand. 2. Mſch. 6:10 (5:4) für Pf.
Vikt. Griesheim TSV. Braunshardt. Mit
je einem Erſatzſpieler beſtritten die Parteien einen offenen und
jederzeit anſtändigen Kampf. Man ſah ſehr gute Anſätze, doch
ließ der naſſe Platz keine Hochform und viel verpaßte Gelegen=
heiten
zu. Viktoria war ſofort leicht überlegen, doch dauerte
es lange bis der Bann gebrochen war. Beim 2:0 für die Platz=
elf
verwandelte Braunshardt einen 13=Meter wegen Beinſtellens.
Nach der Pauſe regnete es ſtärker, ſo daß der Spielfluß nach=
ließ
. Die Gäſte verſuchten es mit Alleingängen. Es gab Straf=
würfe
, die aber nichts einbrachten. Die Spieler hatten Mühe
im Abſpiel und Fangen des glatten Balles. Ein günſtigeres
Ergebnis hätten die Gäſte erzielt, wenn Griesheims Hüter nicht
ſo gut geweſen wäre. Der Sieg geht in Ordnung.
Gr.=Zimmern Merck Dſtdt. Durch die Unbill
der Witterung litten die Leiſtungen der Parteien, die als gleich=
wertig
anzuſprechen ſind. Anſtändig war das Treffen und Nau=
Büttelborn ein gerechter Leiter. Der Siea war nicht unverdient,
jedoch wurde er durch 4 Strafwürfe Rettigs (früher Rot=Weiß)
ſicher geſtellt. Der Sturm der Platzelf zeigte nicht die gewohnte
Durchſchlagskraft und die rechte Seite hatte einen ſchwachen Tag.
Vorwärts Langen TV. Arheilgen: Durch die
Verſchmelzung des Tv. Vorwärts mit dem T. u. SV. Longen
wurde eine neue Elf geſtellt, die ſich als ſehr ſtark erwies. Von
den Turnern wirkten lediglich Werner und Doll mit. Viel=
verſprechend
begann das Spiel bei gleichen Leiſtungen, und es
ſtand bei der Pauſe 2:2. Durch den Regen ließen dann die
Leiſtungen ſehr nach. Langen war jetzt etwas beſſer, auch hatte
es die trockene Seite des Platzes. Strafwurftore gaben, den
Ausſchlag.
SVgg. Arheilgen Tgd. Sprendlingen. Ein
ſehr ordentliches Spiel am Mühlchen, das die Platzelf bis zur
Pauſe 6:1 glatt überlegen ſah. Der Regen kam und Spiel=
vereinigung
ließ merklich nach, während die Sprendlinger Tiner
aufkamen und durch zwei Tore das Ergebnis auf 7:3 verbeſſern
konnten. Im Ueberblick konnte der Gäſteſturm nicht überzeugen,
ſein Schuß war ſchwach. Schiri Nikolai=Wolfskehlen gefi(j.
Nieder=Ramſtadt Tgeſ. 75 Darmſtadt. Mit
ſchnellem Tempo begann ein beiderſeits ebenbürtiges Spiel. Die
Platzelf lag etwas im Vorteil, doch verhinderte Schußpeh Er=
folge
. Dann kamen die Gäſte mehr auf und ſtellten die Partie
auf 3:1. Nach der Pauſe drängen die 1875er weiter und erhöhen
auf 6:3. Jetzt gab es eine plötzliche Wendung. Die Platzelf
nahm das Heft wieder in die Hand. Sie holte den Ausgleich
und in letzter Minute ſogar den Sieg. Schiri Hechler=Auerbach
machte etliche Fehler, ſonſt war er gut.
Tgde. 1846 Darmſtadt Tgde. Egelsbach. Vier
Etatmäßige fehlten, darunter Geduldig und Sänger. Es waren
daher die Ausſichten der Platzelf nicht die beſten. Bei leichter
Ueberlegenheit Egelsbachs wurden mit 2:1 die Seiten gewechſelt.
Dann zogen die 46er davon und ſtellten auf 5:2, wobei
Roſenauer ein wunderbares Tor ſchoß. Den Gäſten merkte man
an, daß ſie ſandige Plätze gewöhnt ſind. Daher machte ihnen
das naſſe Gras der Woogswieſe ſchwer zu ſchaffen. Unentmutigt
ſetzten ſie zum Endſpurt an und holten faſt den Ausgleich.
Das Spiel litt unter einem ſchwachen Arheilger Schiedsrichter,
der kurz vor Schluß Happel herausſtellte.
TV. Erfelden DJK. Gernsheim. Mit einem
ſolch ſtarken Gegner hatte Erfelden nicht gerechnet. Bei ver=
teiltem
Spiele ſtand die Partie meiſt unentſchieden. Später kam
der Regen, und mit einem Glückstreffer wanderten die Punkte
nach Gernsheim. Gries=Büttelborn gefiel gut.
Tgde. Beſſungen Tgeſ. Ober=Ramſtadt 9:6 (6:3).
Unter der einwandfreien Leitung von Zimmer=Sprendlingen
fand das Spiel ſtatt. Ober=Ramſtadt hatte ſchon beſſere Tage,
jedenfalls ſollte die Elf das unnötige Schimpfen untereinander
laſſen, es führte mit dazu, daß das Spiel für ſie verloren ging.
Beſſungen war in guter Form. Nur weiter in dem Sinne,
dann iſt der Erfolg immer ſicher!

Hilde Krahwinkel ſchlägt Cilly Auſſem.
Das letzte große Herbſt=Tennisturnier in Meran konnte am
Sonntag bei glänzendem Wetter programmäßig zu Ende geführt
werden. Höhepunkt war das erneute Zuſammentreffen von Hilde
Krahwinkel und Cilly Auſſem im Damen=Einzel um den
Lenz=Pokal. Auch diesmal war die Deutſche Meiſterin Hilde
Krahwinkel klar überlegen und ſiegte glatt 6:3, 6:1.

[ ][  ][ ]

Montag, 9. Oktober 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 280 Seite 7

Das Treffen der mittelrheiniſchen Schwimmerjugend wurde
geſtern im Frankfurter Hallenbad zum ſechſten Male aufgerufen
und durchgeführt. Galt es doch, dieſes Jugendſchwimmen vor der
endgültigen Gaubereinigung noch einmal zu einer machtvollen
ſchwimmeriſchen Kundgebung zu geſtalten. Und dank einer aus=
gezeichneten
Beſetzung wurde das Schwimmen zu einem beſonde=
ren
Ereignis. Unter der Führung von Turnbruder Gauſchwimm=
wart
Stürmer und ſeinem bewährten Mitarbeiterſtab nahm
die Veranſtaltung trotz reichhaltiger Wettkampffolge einen flotten
Verlauf. Das Meldeergebnis ergab aus 25 Vereinen 281 Einzel=
und 70 Staffelmeldungen. Daß die zahlreich verſammelte ſchwimm=
begeiſterte
Jugend mit vollem Eifer bei der Sache war, bewieſen
die verſchiedentlich ſehr harten Kämpfe. In vielen Vereinen iſt
guter, wettkampfbegeiſterter Nachwuchs vorhanden. Die Frank=
furter
Schwimmhalle war geſchmückt mit den Fahnen des neuen
Deutſchland, den Fahnen der Deutſchen Turnerſchaft. Ein Auf=
marſch
aller Teilnehmer leitete die Kämpfe des Nachmittags ein.
Worte der Begrüßung ſprach Turnbruder Pfaff, Frankfurt am
Main, dem ſich Gauſchwimmwart Stürmer anſchloß, indem er die
Bedeutung der Deutſchen Turnerſchaft im nationalſozialiſtiſchen
Deutſchland beſonders unterſtrich und die Arbeit der Deutſchen
Turnerſchaft im Hinblick auf die körperliche Ertüchtigung heraus=
hob
. Ein kräftiges Sieg Heil! auf Volk und Vaterland beſchloß
die Anſprachen. Als Ehrengäſte wohnten der Veranſtaltung bei:
als Vertreter des Herrn Reichsſtatthalters Sprenger Herr Dr.
Loxenz, als Vertreter des D. R. A. f. L. Herr Odenwald, als Ver=
treter
der Deutſchen Turnerſchaft Herr Braun, als Vertreter des
Gaues Herr Gebhardt. Aus Darmſtadt waren bei dem Schwim=
men
beteiligt die Tgde. 1846, die Tgſ. 1875 und die Sportabtlg.
Merck, die alle drei recht ſchöne Erfolge erringen konnten. Im
abſchließenden Waſſerballſpiel blieb der Tv. Kreuznach über eine
Frankſurter Mannſchaft mit 6:2 Toren Sieger.
Nächſtehend die Ergebniſſe; 4 mal 25 Meter Lagen=
ſchwimmen
f. Jug. Ti. Kl. 1: 1. Marianne Schürings, Tv. Offen=
bach
, 1:43,3 Min., 1. V. o. W.: Giſela Lumme, Homb. Schwimm=
Klub, 1:45,1 Min. 4 mal 25 Meter Lagenſchwimmen f. Jug. Tui.
Kl. 2: 1. Roſel Sickenberger, Tgſ. Offenbach. 1:34,8 Min. 4 mal 50
Meter Bruſtſtaffel f. Tui. offen: 1. Tgſ. Offenbach 3:12,5 Min.,
2. Tv. Offenbach 3:14,1 Min., 1. V. o. W.: Homb. Schwimmklub
3:11 Min., 2. T.= u. F.Kl. Hanau 3:21,1 Min. Mehrkampf für
Jugendturner: 1. von Gorriſſen, Homburger Schwimmklub, 96,7
Punkte. Mehrkampf für Jugendturnerinnen, Kl. 1 und 2: 1. Irm=
gard
Landkammer, Tbd. Wiesbaden, 101,95 P. Streckentauchen
für Jugendturner Kl. 2: 1. G. Stübner, Tv. Wetzlar, 18,2 f. 25
Meter, 2. Konrad Joſt, Merck Darmſtadt, 22 Meter, 3. Ludwig
Stoppel, Merck Darmſtadt, 24,4 Meter, 4. Georg Eidenmüller, Tgm.
Darmſtadt, 25,4 Meter. 50 Meter Bruſtſchwimmen für Turner=
jugend
Kl. 1: 1. H. Feuerbach, Tgm. Darmſt., 41,2 Sek. Schwell=
ſtaffel
f. Jug. Tu. u. Ti.: 1. Tv. Offenbach 6:11 Min., 2. Tgm.
Darmſtadt 6:29,1 Min. 4 mal 100 Meter Lagenſtaffel, f. Turner
offen: 1. Tgſ. Darmſtadt 5:26,3 Min. 100 Meter Bruſtſchwimmen
für Jugendturner Kl. 2: 1. Fritz Reichardt, Tv. Offenbach, 1:25,2
Min., 4. L. Stoppel, Merck Darmſtadt, 1:34,8 Min. 4 mal 100
Meter Bruſt, für Turner offen: 1. Tv. Offenbach 6:15,8 Min.
50 Meter Rückenſchwimmen für Jug. Tui. Kl. 1: 1. H. Selze, Tv.
Offenbach, 47,1 Sek., 2. Marga Löffler, Tgm. Darmſt., 50,8 Sek.
50 Meter Rücken für Jug. Tui. Kl. 2: 1. Wilma Wenner, Tgm.
Darmſtadt, 52,2 Sek. 50 Meter Crawl für Jug. Tui. Kl. 1: 1. H.
Georg, Tgm. Darmſtadt, 32,1 Sek., 2. H. Feuerbach, Tgm. Darm=
ſtadt
, 33,6 Sek. 200 Meter Crawl, für Jug. Tu. offen: 1. Paul
Schuſter, Tgſ. Darmſtadt, 2:39 Min., 3. H. Georg, Tgm. Darm=
ſtadt
, 2:58,5 Min. 4 mal 25 Meter Lagen für Jug. Tu. Kl. 2:
1. Gerh. Robert, Tgm. Darmſtadt, 1:21,7 Min. 50 Meter Rücken
für Jug. Tu. Kl. 2: 1. Nob. Gerhardt, Tgm. Darmſtadt, 36,2 Sek.
6 mal 50 Meter beliebig für Tu. SA.: 1. Turner=Neuſturm 4
4:21,6 Min., 2. Turner=Neuſturm 5 4:38,1 Min., 3. Turner= Neu=
ſturm
9 4:43,3 Min., 4. Turner=Neuſturm 6 4:46,8 Min. 4 mal
50 Meter Lagen, für Tui. offen: 1. Tv. Offenbach 2:56,2 Min.,
2. Tgſ. Offenbach 2:57,3 Min. 50 Meter Bruſtſchwimmen für Jug.
Tui. Kl. 1: 1. Marie Fürſtenfeld, Tgm. Darmſtadt, 46,2 Sek., 2.
Marianne Schürings, Tv. Offenbach, 46,3 Min., 3. Margot Köh=
linger
, Tv. Gießen, und L. Fecht, Tſchaft. Heddernheim, 46,5 S.,
4. M. Löffler, Tgd. 1846 Darmſtadt, 46,9 Sek. 50 Meter Bruſt
für Jug. Tui. Kl. 2: 1. Julie Bernhardt, Tgm. Darmſtadt, 47,8
Sek. 50 Meter Crawl für Jug. Tui. Kl. 1: 1. Hilde Selze, Tv.
Offenbach, 41,7 Sek. 50 Meter Crawl f. Jug. Tui. Kl. 2: 1. Roſel
Sickenberger, Tgſ. Offenbach, 35,5 Sek., 2. Anni Liebig, Tgm.
Darmſtadt, 45,8 Sek. 1. V. o. W.: B. Schreiber, Tv. Kreuznach,
47,7 Sek. 4 mal 50 Meter Bruſt, für Jug. Tui. off.: 1. Tv. Gießen
3:11 Min., 2. Tv. Offenbach 3:18 Min., 3. Tgm. Darmſtadt 3:19,2
Min. 4 mal 50 Meter Lagen, für Jug. Tu. offen: 1. Tgm. Darm=
ſtadt
2:35 Min., 2. Tv. Offenbach 2:35,1 Min. Volksſportkampf,
Kleiderſchwimmen: 1. Fritz Reichard, Tv. Offenbach, 44,4 Sek.
Volksſportkamp Streckentauchen uſw.: 1. Heini Metzler, Tv. Offen=
bach
, 21 Meter, 100 Meter Crawl. für Jug. Tu. Kl. 2: 1. Paul
Schuſter, Tgſ. Darmſtadt. 1:10 Min., 2. Erich Keller, Tv. Offen=
bach
, 1:14,8 Min., 3. Willi Speelberg, Tv Offenbach, 1:18,6 Min.,
4. Jakob Büttner, Merck Darmſtadt, 1:23,6 Min. 4 mal 100 Meter
Crawl, für Turner offen: 1. Tgſ. Darmſtadt 5:06,2 Min. Gepäck=
ſchwimmen
: 1. Fritz Reichardt, Tv. Offenbach, 42,3 Sek.
Werbewoche der Turngemeinde 1846 Darmftadi.
Heute Frauen=Gymnaſtik und Turnen.
Der Aufſchwung des Frauenturnens in der letzten Zeit er=
fordert
es, daß dieſem Gebiet der Leibesübungen ein beſonderer
Uebungsabend gewidmet wird. Aus dieſem Grunde wird der
heutige Montag (20 Uhr) im Rahmen der Werbewoche ein
Frauenturnen zweier Abteilungen zeigen, das unter der Leitung
von Bezirksoberturnwart Hofferbert im großen Saal und
unter Leitung von Frl. Roth im kleinen Saal ſtattfindet.
Die Männerabteilung Hofferbert ( Altersabtei=
lung
) wird demgemäß erſt morgen Dienstag, ebenfalls pünktlich
um 20 Uhr, ihr Können, das einer Werbung gleichzuſetzen iſt,
zeigen.
Auf die Ausführungen in der Sonntagsausgabe dieſes Blat=
tes
wird hierbei Bezug genommen. Eintritt frei.
Die Stuttgarter Turnfeſtſieger in Wiesbaden.
Eine für jeden Turner und Freund der Deutſchen Turnſache
beachtenswerte Veranſtaltung gibt die Wiesbadener Turnerſchaft
bekannt. Am Samstag, dem 21. Oktober, abends 8 Uhr, und
am Sonntag, dem 22. Oktober, nachmittags 4 Uhr, turnen die
Sieger von Stuttgart unter der Führung des Männerturnwarts
der DT., Schneider=Leipzig, im großen Kurhausſaal in Wies=
baden
. Kein Freund des Geräteturnens ſollte ſich dieſe Gelegen=
heit
entgehen laſſen, zudem die Eintrittspreiſe nicht zu hoch ſind.

Im Rugby=Auswahlſpiel Main= gegen
Neckarkreis, das in Heidelberg ausgetragen wurde, blieb
die Neckar=Mannſchaft ganz knapp mit 3:0 Punkten ſiegreich.

153 Jugendliche am Skark.

* Im Kreis Starkenburg des Gaues 13 des DFB. und der
DSB. fanden am Sonntag an fünf Orten die Jugendpflichtwald=
läufe
ſtatt. Die Veranſtaltung in Darmſtadt, die unter Leitung
von Kreisführer Dr. Grünewald=Darmſtadt ſtand, ſah 14 Vereine
mit insgeſamt 153 Jugendlichen am Start auf dem Platz des SV.
98 am Böllenfalltor. Leider mußten die erſten Herbſtwaldläufe
bei leichtem Regen durchgeführt werden, der ſchon während des
Aufmarſches der Teilnehmer vor der Trihüne und der Anſprache
des Kreisführers einſetzte. Die ſchwächſte Beſetzung hatte die
A=Jugend aufzuweiſen, als die diesmal die Jahrgänge 1916/17
galten, denn hier war nur SV. 98 Darmſtadt mit 12 und SV.
Lengfeld mit 3 Teilnehmern vertreten. Sieger wurde die A=
Mannſchaft des SV. 98. Die ſtärkſte Beſetzung hatte die B=Klaſſe
mit 53 Jungens gefunden. Den Sieg trug hier Pol.=SV. Dſtdt. vor
Haſſia Dieburg und TSV. Meſſel davon. 43 Jungens waren in
den Klaſſe C am Ablauf. Von dieſen durchliefen wiederum die
Jungens des PolizeiSV., die Strecke in kürzeſter Zeit vor Ger=
mania
Pfungſtadt und SV. 98, der mit Haſſia. Dieburg überdies
zeitgleich war. Von den Jüngſten der Klaſſe C 2 hatten ſich 41
eingefunden. Hier wurde SV. 98 I. Mſch. Sieger, vor Rot=Weiß
und Polizei Darmſtadt.
Die Ergebniſſe:
Jugend A (1916/17): 1. SV. Darmſtadt in 14:11 Minuten;
2. SV. Lengfeld in 15:18 Minuten; 3. SV. 98 B=Mannſchaft.
Jugend B (1918/19): 1. Polizei Darmſtadt in 8:23 Min.;
2. Haſſia Dieburg 8:48 Min.; 3. TSV. Meſſel 8:59 Minuten;
4. Germania Pfungſtadt 9:02 Min.; 5. Union Wixhauſen 9:10
Min.; 6. Merck Darmſtadt 9:15 Min.; 7. Polizei B=Mſch. 9:18
Min.: 8. Viktoria Griesheim 9:29 Min.; 9. SV. 98 Darmſtadt
9:36 Min.; 10. Rot=Weiß Darmſtadt 10:24 Min.
Jugen8 C T (1920): 1. Polizei Darmſtadt 5:33 Minuten;
2. Germania Pfungſtadt 5:35 Min.; 3. SV. 98 Darmſtadt und
Haſſia Dicburg in 5:45 Min.; 4. Viktoria Griesheim 6:05 Min.;
5. SV. 98 Darmſtadt II 6:16 Min.
Jugend C II (1921 ff.): 1. SV. 98 Darmſtadt 3:40 Min.;
2. Rot=Weiß Darmſtadt 3:41 Min.; 3. Polizei Darmſtadt 3:42
Min.: 4. SV. 1919 Münſter 3:43 Min.; 5. SpVgg. Arheilgen
3:46 Min; 6. Viktoria Kleeſtadt 3:49 Min.; 7. Union Darm=
ſtadt
3:50 Min.; 8. SV. 98 TT 3:51 Min.; 9. Viktoria Gries=
heim
3:58 Min.; 10. Merck Darmſtadt 4:04 Min.
MTy. 1879 gewinnk die Deutſche Staffel
in Rekordzeit.
Einen impoſanten Ausklang nahm die Leichtathletikſaiſon in
München. Der Schlußtag brachte verſchiedene Konkurrenzen, im
Vordergrund die 100 mal 100=Meter=Staffel, die der deutſche Turn=
feſtſieger
in neuer Rekordzeit nach Hauſe brachte. MTV. ſiegte
mit 25 Meter Vorſprung in der neuen deutſchen Rekordzeit von
19:45,5 Minuten, während der MTV. in Stuttgart 19:57,0 Minu=
ten
benötigte. Auch der Zweite, Polizei=SV. München, kam in
19:48,2 Min. noch in neuer Rekordzeit ein. Den dritten Platz
belegte die Kombination Poſt=Eiſenbahn und Bankſportverein in
20:09,0 vor 1860 (20:34,0) und Turnerſchaft Jahn in 20:43,0. Für
die große Leiſtung der Siegerſtaffel ſpricht der Durchſchnitt von
11,85 Sekunden. Der Sieg wurde mit großem Beifall aufgenom=
men
. Dr. Ritter v. Halt beglückwünſchte die Siegerſtaffel und er=
wähnte
, daß die 100 mal 100=Meter=Staffel die Bezeichnung
Deutſche Staffel finden wird.

Darmſtädter Radſport=Club 1919.
Bei dem geſtrigen Mannſchaftsfahren Rund um Kranich=
ſtein
war die Aufgabe erheblich ſchwerer als in den Clubläufen,
Bummeln gab es bei dieſem Vorgabefahren nicht. Das Paar
Klöß=Seip hat dabei gezeigt, daß es ganz gewiegte und gefähr=
liche
Taktiker ſind. Syſtematiſch wird Paar um Paar aufgeholt.
In der achten Runde muß ſich auch das bis dahin noch an der
Spitze liegende tapfer fahrende Paar Eckerl=Dietz hinten an=
ſetzen
. Ein beſonderes Lob verdiente ſich dabei der erſtmals
mit den Junioren fahrende Jugendliche Eckerl, der ein beacht=
liches
Können zeigte. Baſtian, deſſen Partner dienſtlich verhindert
war, fährt das Rennen allein, kann ſich aber dabei natürlich
nicht entfalten. Daß er das Rennen bis zum Schluß durchſteht,
zeigt von ſeiner Formverbeſſerung. Aber auch die übrigen
Fahrer vollbrachten, beſonders in den Endrunden, große
Leiſtungen und ohne das zeitweiſe ſchwächere Anhängſel hätte
mancher als Einzelfahrer beſtimmt eine beſſere Placierung ein=
genommen
. Pech hatten Ernſt Klöß-Kornmeſſer, die infolge
Reifenſchadens aus dem Rennen genommen werden. Auf der
teilweiſe ſchlüpferigen Straße ließen ſich auch einige Stürze nicht
vermeiden, in die Eckerl, Meißner, Fleiſchhacker und Keim ver=
wickelt
werden. Muſtergültige Organiſation der Strecken=
beſetzung
brachte ſie aber bald wieder auf die Beine‟ Nur
das Ziel müßte beſſer freigehalten werden. Es gehört ſchon
allerhand Mut dazu in ſo eine Sackgaſſe hineinzuſpurten, wie
geſtern an dem dichtbevölkerten Ziel. Der Darmſtädter Rad=
ſport
=Club hat damit ſeine diesjährige Rennſaiſon beendet, die
Fahrer gehen ins Hallentraining und für das kommende Früh=
jahr
wünſchen wir ihm ein mit Kanonen geſpicktes Feld.
Das Reſultat: 1. Willy KlößSeip 1:09,13 Std.; 2. Meißner
Berhardt 1:10,11; 3. EckerlDietz 1:10,49; 4. FleiſchhackerKeim
1:13,34; 5. Bretzel (Lengfeld)F. Keil 1:15,48; 6. Ernſt Klöß
Kornmann und 7. Baſtian nicht gewertet.
5. Lauf zur Clubmeiſterſchaft des Velociped=Clubs Darmſtadt.
Die Rennmannſchaft des Velociped=Clubs Darmſtadt von 1899
E. V. hielt am Sonntag, 8. Oktober 1933, auf der Strecke Hen=
kels
Gärtnerei Roßdorf Gundernhauſen Dieburg
Mainzer Buckel mit Ziel Einſiedel (22 Km.) den 5. Lauf zur
Clubmeiſterſchaft ab. In der Nacht vom Samstag auf Sonntag
war ſtarker Regen niedergegangen, ſo daß auf der Strecke zahl=
reiche
Rennfahrer ſtürzten. In Roßdorf wurden durch den Sturz
eines Motorrades mit Sozius die Rennfahrer Heckmann, Sauer
und Petry ſtark gehandicapt, welche in Gruppe 1 fuhren. Die
Gruppe 2 legte vom Start weg ein gutes Tempo vor und ſchäl=
ten
ſich bald 4 Fahrer aus dieſen Gruppen heraus. Das Er=
gebnis
:
1. Horlacher 34,36 Min. (Rekordzeit), 2. Jokler 35. Min.,
3. Jährling 35,01 Min., 4. Trietſch 1. 35,46 Min. (Defekt und
Maſchinenwechſel), 5. Heckmann 36,03 Min., 6. Petry 36,04 Min.
(Stahlfelgen und Wulſtreifen, Pedal verloren) 7. Rummel 36,29
Min., 8. Dittmann 37,39 Min., 9. Sauer 37,44 Min. (geſtürzt),
10. Hofmann 53. Min. (Maſchine mit einem Pedal gefahren),
Engel war in Roßdorf ſchwer geſtürzt und mußte das Rennen
aufgeben.
*
Im Großen Flieger=Preis von Europa ſiegte
am Sonntag der belgiſche Weltmeiſter Scherens in Brüſſel im
Endlauf vor Michard und dem deutſchen Meiſter Richter=Köln,
der durch einen Sturz im Training ſtark benachteiligt war.

Die große Flugſportveranſtaltung auf dem bei Paris gelege=
nen
Flugplatz von Villacoublay am Sonntag mit dem Revanche=
kampf
des deutſchen Meiſters Gerhard Fieſeler und dem Fran=
zoſen
Detroyat als Zugnummer war ein bedeutender Publi=
kumserfolg
. Ueber 120 000 Zuſchauer waren aus allen Gegen=
den
Frankreichs und mit allen möglichen Verkehrsmitteln herbei=
geeilt
, um dem Kampfe beizuwohnen. Auch von offizieller Seite
brachte man der Veranſtaltung, die unter der Schirmherrſchaft
des franzöſiſchen Luftfahrtminiſters Piere Cot ſtand, größtes
Intereſſe entgegen. Der Luftfahrtminiſter ließ es ſich auch nicht
nehmen, der Veranſtaltung von Beginn an beizuwohnen. In
der Ehrenloge, die neben der Trikolore auch mit der ſchwarz= weiß=
roten
und Hakenkreuzfahne geſchmückt war, ſah man zahlreiche
Militärattaches und hohe Offiziere der franzöſiſchen Armee. Auch
die deutſche Kolonie war ziemlich ſtark vertreten.
Das umfangreiche Programm wurde mit Darbietungen der
Schülerin Detroyats, Helene Boucher, eingeleitet. Anſchließend
zeigte Wera von Biſſing, was ſie von ihrem Lehrer Gerhard
Fieſeler gelernt hat. Mit größter Spannung ſah man dann dem
Zweikampf zwiſchen den beiden Meiſtern entgegen, die zunächſt
unter den kritiſchen Augen der Jury, beſtehend aus je einem
Vertreter Frankreichs, Italiens, Belgiens, Deutſchlands und der
Schweiz, auf ihren eigenen Maſchinen ihr Programm erledigten.
Die Leiſtungen des Franzoſen erhielten 185,5 Punkte, während
der Deutſche nur 183 Punkte erhielt. Da aber nach der Beſtim=
mung
ein Sieger nur mit drei Punkten Vorſprung ermittelt
werden kann, endete die Begegnung unentſchieden.
Fieſeler konnte damit ſeinen Titel als Europameiſter mit
Erfolg verteidigen. Hatte das Publikum ſchon in den Pflicht=
übungen
ganz hervorragende Leiſtungen geſehen, ſo kannte die
Begeiſterung keine Grenzen, als die beiden Flieger in ihren Kür=
übungen
die hohe Schule des Kunſtfluges in vollendeter Form
vorführten.

In Nepräſentativſpielen erprobten Bayern und
Baden ihre Hockey=Senioren= und Nachwuchsſpieler in München.
Die Kämpfe hatten folgende Ergebniſſe: Baden Senioren
Bayern Junioren 3:1, Bayern Senioren gegen Baden Junioren
3:4, Bayern Baden (Nachwuchs) 2:1 und Bayern gegen
Baden (Senioren) 4:0.
Beim VII. Mariendorfer Dreiecks=Rennen,
das am Sonntag nach mehrjähriger Pauſe zum erſten Male
wieder zur Durchführung kam, fuhr der Münchener BMW.=
Fahrer vor 75 000 Zuſchauern mit 48:45,8 Min. (127,7 Stdkm.)
einen neuen Streckenrekord heraus.
Ein ſenſationeller Weltrekord ſoll von dem italieniſchen Mo=
torrad
=Rennfahrer Bonazzo aufgeſtellt worden ſein. Der Italie=
ner
ſoll auf der Strecke BolognaSan Giovanni einen Stunden=
durchſchnitt
von 161,622 Kilometern erreicht haben. Damit wäre
die bisherige Höchſtleiſtung des Chemnitzer Winkler erheblich
übertroffen worden.
In ſpaniſche Dienſte iſt der bekannte franzöſiſche Autorenn=
fahrer
Louis Chiron getreten. Er wurde von der Firma Hiſpano
Suiza für die kaufmänniſche Abteilung verpflichtet, wird aber auch
weiterhin dem Rennſport treu bleiben und in internationalen
Rennen ſtarten.
Eine Senſation gab es im Kölner Preis des Winter=
favoriten
. Der als heißer Favorit geſtartete Athanaſius mußte
durch Freifrau v. Oppenheims Waffenſchmied eine glatte Nieder=
lage
einſtecken. Der Toto zahlte 34:10.
Elf Siege in zwei Tagen erreichte der Champion der engliſchen
Flachrennreiter, Gordon Richards, an den letzten beiden Renn=
tagen
auf der kleinen Provinzbahn Chepſtow. Von den zwölf
Rennen der beiden Tage gewann er elf hintereinander,

12.00:
13.35:
16.00:
18.00:
18.20:
18.35
19.00:
20.00:
20.10:
22.00:
22.20:
R.30
22.45:
23.00
24.00:

9.00:
9.45:
10.10:
10.50:
11.30:
15.00:
15.45:
16.00
17.00
17.25:
18.05:
18.25:
19.00:
ARf.
21.00:

Gegen
AAa

Frankfurt: Montag, 9. Oktober
Schallplatten: Lachen iſt geſund!
Mittagskonzert der SA.=Kapelle der Standarte 88, Hanau,
Nachmittagskonzert.
Franzöſiſcher Sprachunterricht.
Als erſter Europäer durch Südarabien. Bericht über ſeine
zweite Expedition von Hans Helfritz.
E. Heumann: Der ſoldatiſch=politiſche Student.
Königsberg: Stunde der Nation. Wem der Hahn kröht.
Griff ins Heute.
Köln: 20. Deutſches Bachfeſt. Feſtkonzert, Ltg.: General=
muſikdirektor
Prof. Hermann Abendroth,
Lokale Nachrichten Wetter.
Du mußt wiſſen
Zeit, Nachrichten.
Unterhaltungsmuſik.
Grauen im Hinterhalt. Eine unheimliche Stunde,
Köln: Nachtmuſik.
Königswuſterhauſen.

Deutſchlandſe.der: Montag, 9. Oktober
Schulfunk: Stunde der Hitlerjugend: Was im Bund deutſcher
Mädel geſungen wird. (Aufnohme.)
Dr. Stem=Saaleck: Ich bin der Doktor Eiſenbart,
Schulfunk: Volkscharakter in der Muſik,
Schulfunk: Turn= und Sportſtunde.
Zeitfunk.
Für die Frau: Wann fängt die Erziehung des Kindes an?
Baſtelſtunde: Das Trockenbett.
Bücherſtunde: Raſſe und Seele.
Breslau: Nachmittagskonzert der Funkkapelle. Ltg.: Riſchka.
Dr. Hans Beyer: Das Landjahr der Stadtkinder.
Muſik unſerer Zeit: Guſtav Cords: Suite im alten Stil.
Rich. Strauß: Lieder. 18.00: Das Gedicht.
Dr. Günther: Die Spielgemeinſchaft u. nation. Feſtgeſtaltung
Jugendſportſtunde: Leibesübung im Gelände.
Königsberg: Stunde der Nation: Wenn der Hahn kräht.
Bauernkomödie von Auguſt Hinrichs.
Kernſpruch. 20.05: Das kommt mir ſpaniſch vor. Kleine
Reiſe mit Schallplatten.
Wie tanzen wir in dieſem Winter? Eine fröhliche Vortrags=
ſtunde
in Wort und Muſik. Kapelle Gebr. Wolfers. Mitw.:
Walter Carlos und Dr. Fr. Bubendey.
22.20: 500 Jungens beim Olympialehrgang im Deutſchen
Stadion. (Aufnahme).
Hamburg: Unterhaltungskonzert. Ltg.: Hans Döring, Ausf.:
Kieler Orcheſtergemeinſchaft ſtellungsloſer Muſiker.

Durch die aufgleitende ſehr warme Luft wurde ſchnell der
Witterungsumſchlag herbeigeführt, der bei den ſtarken Tempe=
raturſchwankungen
ſtellenweiſe von Gewittererſcheinungen beglei=
tet
war. Die Wetterlage ſteht nunmehr unter dem Einfluß ozeani=
ſcher
Luft, die durch die neuen Störungen heranbefördert wird.
Wechſelhafte Bewölkung wird kurz durch Aufheiterung unterbro=
chen
werden, und zeitweiſe kommt es zu ſchauerartigen Nieder=
ſchlägen
.

Ausſichten für Dienstag, den 10. Oktober: Weiterhin wechſelhaß=
tes
Wetter.

[ ][  ]

Seite 8 Nr. 280

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Montag, 9. Oktober 1933

Erſchreckt ſprang der Poſten hinzu, als er das Klirren hörte.
Er ſtarrte auf die Scherben, unerklärlich war ihm der Vor=
gang
. . . Hanna nahm die Gelegenheit wahr, drehte leiſe den
Schlüſſel herum, zog ihn ab und betrat das Zimmer.
In einem Seſſel ſaß der Fürſt, er rauchte und brütete vor
ſich hin. Hanna ſchloß die Tür, er hatte nichts bemerkt.
Dann ſchaltete ſie den Disappear aus und berührte ſeine
Schulter: Kommen Sie, aber vorſichtig, hier iſt die Mappe des
Fürſten von Nepal, dazu Papiere des Chefs der Spionage=
abteilung
!
Im höchſten Grade erſtaunt über den Mut dieſer Frau
und ihre rätſelhaften Kräfte, folgte der Fürſt zum Fenſter, wo
er einen Blick in den Inhalt der Taſche warf. Erfreut flüſterte
er nach kurzer Durchſicht: Sie haben hier die indiſchen Armee=
befehle
, wie in aller Welt gelangten Sie in den Beſitz?
Später, ſpäter! Hier ſind Blankobogen mit der Unterſchrift
des Spionagechefs, ſchreiben Sie darauf:
Der Nabab Sultan Jahan Begun aus Bombay und
ſeine Begleiterin ſind frei und können ihre Reiſe fortſetzen,
alle Dienſtſtellen haben ſie zu unterſtützen.
Der Nabab ſagte nichts mehr. Er kam Hannas Wunſch
nach und ſchrieb die verlangten Zeilen.
Dann erhielt er als Anweiſung: Nehmen Sie das Schrift=
ſtück
in die Hand und laſſen Sie Ihr Auto holen. Treten Sie
ruhig aus der Tür, ich ſchütze Sie, der Poſten kann uns nicht
ſehen. Sobald wir außer Sichtweite ſind, lüfte ich den Schleier!
Wie faſziniert folgte der Fürſt den Anordnungen der ſelt=
ſamen
Frau.
Die Tür zum Gange wurde geöffnet, und am ſtaunenden
Poſten vorbei verließen beide, ohne daß ſie geſehen wurden,
das Zimmer. Neugierig wollte der Poſten hineinblicken, als er
einen betäubenden Schlag gegen die Schläfe erhielt und ins
Innere ſtürzte. Die Tür flog hinter ihm zu, der Schlüſſel drehte
ſich im Schloß: der Wächter war gefangen!
Wenige Schritte nur gingen beide noch unter dem Schutze
des Disappears, dann ſchaltete Hanna den Apparat aus.

Unangefochten erreichten ſie das Veſtibül, wo der Fürſt vom
Wachthabenden barſch ſeinen Wagen verlangte.
Das Auto fuhr vor, nahm den Nabab und Hanna auf, der
Schlag flog zu ſchon rollten ſie nach Bombay ab.
Unterwegs erzählte Hanna ihre Erlebniſſe und bat den
Fürſten, mit ihr zur engliſchen Armee zu entfliehen, da ſein
Leben beſtimmt verwirkt ſei.
Ehe der Fürſt ſich entſchloſſen hatte, ſprang die Unterhaltung
auf die Frage über, wie den Flugbooten zu helfen wäre. Da
der Ueberfall noch am gleichen Abend ſtattfinden ſollte, konnte
nur ein Funkſpruch die Freunde retten. Wo und wie gab man
ihn aber auf? Die Fahrt bis Bombay dauerte noch Stunden.
Soeben wurde erſt eines der vielen Stadttore Haidarabads
paſſiert.
Hanna wußte auch hier guten Rat: Liegt nicht die ehe=
malige
engliſche Funkſtation Sekundarabad in der Nähe? Kennen
Sie den Weg?
Der Nabab nickte, er war noch immer benommen.
Dann im ſchnellſten Tempo dorthin!
In wenigen Minuten war die kaum 7 Kilometer lange
Strecke durcheilt, ſchon tauchte unweit des Sees Huſſain=Sagar
das Lager mit der Funkſtation auf. Ein Poſten hielt den Wagen
vor der Einfahrt an. Der ihm vorgewieſene, vom Chef der
Spionageabwehr unterzeichnete Schein genügte, ſchon ſtand das
Auto vor dem Gebäude.
Selbſtſicher als handele es ſich um einen alltäglichen Gang,
verließ Hanna, vom Sultan gefolgt, den Wagen und betrat den
Funkraum. Ein indiſcher Offizier empfing ſie, las den Aus=
weis
und bat um Befehle.
Hanna ſchritt zum Sender, irgendwelche Hilfeleiſtung lehnte
ſie ab. Der indiſche Offizier traute ſeinen Augen nicht. Er
bewunderte die ſchlanke leichtfüßige Frau, die ſich durch nichts
beirren ließ, und verfolgte voller Anteilnahme das Spiel ihrer
feinen Hände.
Hanna ſtellte am Apparat die Wellenlänge des Fliegenden
Fiſches ein, im Geheimcode erging der Ruf in den Aether:

Fliegender Fiſch, Fliegender Fiſch,
Fliegender Fiſch!
Standort verraten, heute Nacht erfolgt feindlicher Ueber=
fall
. Erbitte Abholung von Bombay Elephanta=Inſel heute
Hanna."
24 Uhr.
Dreimal wurde dieſer Spruch gefunkt, als Rückmeldung
einging.
Erleichtert atmete Hanna auf, die Freunde waren gerettet!
Sie nahm ihren Schleier feſt vor das Geſicht, nickte dem
indiſchen Offizier dankend zu und verließ mit dem Nabab die
Funkſtation.
Das Auto nahm ſie auf und brachte ſie gegen Mitternacht
nach Bombay zurück.
In aller Eile wurden die notwendigſten Sachen zuſammen=
gerafft
, dann fuhr das Auto zum Hafen. Die Jacht des Sultans
machte ſeeklar, nahm den Fürſten nebſt Hanna und dem Auto
über und ſteuerte bei günſtigem Winde ſeewärts davon.
Zwei Stunden ſpäter traf ein Wagen mit indiſchen Offi=
zieren
in Bombay ein. Nachdem ſie am Palaſt des Sultans
vorgeſprochen hatten, preſchten ſie zum Hafen, um Jahan Begun
und ſeine Begleiterin zu fangen.
Zu ſpät die Flüchtlinge waren entkommen . . . auf dem
Meere verſagte Indiens Arm.
Ein Unglückstag.
Auf der Jacht ſtudierten die Flüchtlinge eingehend alle
Schriftſtücke, die Hanna mitgenommen hatte. Nabab Jahan
Begun trug für ſchnelle Ueberſetzung Sorge. Erſt nach längerer
Zeit war die Arbeit beendet. Nahezu den geſamten indiſchen
Verteidigungsplan nebſt Aufſtellung der einzelnen Truppenteile
hatte man in ſeine Hand bekommen.
Der Weg der Jacht ſollte um die Südſpitze Vorderindiens
bis zum Gangestal führen wo man mit Sicherheit auf eng=
liſche
Streitkräfte ſtoßen würde. Es kam alles darauf an, die
entwendeten Akten ſo ſchnell wie möglich der weißen Heeres=
leitung
zu übergeben.
Im Geheimſchlüffel von Bord der Jacht abgegebene Tunk=
rufe
an den Fliegenden Fiſch blieben unbeantwortet. Hanna
konnte ſich dieſes Schweigen nicht erklären. Ihre Warnung woar
verſtanden worden. Sollte trotzdem den Freunden ein Unglück
zugeſtoßen ſein?
Nach Rückſprache mit dem Fürſten funkte Hanna in dem
ihr bekannten engliſchen Kriegscode. In wenigen Sekunden kam
vom Zerſtörer Sparrowhawk der Gegenruf. Schnell war
Sparrowhawk vom Standort der Jacht verſtändigt, beide
Schiffe eilten aufeinander zu.
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