Einzelnummer 10. Pfennige
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Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſfattet.
Nummer 236
Samstag, den 26. Auguſt 1933.
196. Jahrgang
27 mm breiie Zeile im Kreiſe Darmſtadt 23 Reſchepfz.
FinanzeAnzeſgen 35 Reſchspfg. Reilamezelle (92 mm
breſt) 2 Reiſchsmark.Anzeigen von auswärte 35Reſchspfg.
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(1 Doſſar — 4.20 Markl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
ſede Verpſichtung auf Erfüllung der
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träge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei Konlurs
oder gerſchtlicher Beltreibung fällt ſeder Rabatt weg.
Vanſionio Deuiſche Bonk und Darmſtädter und
Aaengu
Aus Deutſchland ausgeſtoßen.
Der deutſchen Skaaksangehörigkeit
für verluftig erklärk.
Berlin, 25. Auguſt.
Auf Grund des § 2 des Geſetzes über den Widerruf von
Einbürgerungen und die Aberkennung der deutſchen
Staatsan=
gehörigkeit vom 14. 7. 1933 hat der Reichsminiſter des Innern
im Einvernehmen mit dem Reichsminiſter des Auswärtigen
durch eine im Reichsanzeiger veröffentlichte Bekanntmachung vom
23. Auguſt 1933 zunächſt folgende im Ausland befindlichen
Reichsangehörigen der deutſchen Staatsangehörigkeit, für
ver=
luſtig erklärt, weil ſie durch ein Verhalten, das
gegen die Pflicht zur Treue gegen Reich und
Volk Verſtöße, die deutſchen Belange geſchädigt
haben:
Dr. Alfred Apfel; Georg Bernhard; Dr. Rudolf
Breitſcheid; Eugen Eppſtein; Alfred Falk: Lion
Feuchtwanger: Dr. Friedrich Wilhelm Förſter; Helmuth
von Gerlach; Elfriede Gohlke genannt Ruth Fiſcher;
Kurt Großmann, Albert Grzeſinſki; Emil Gumbel;
Wilhelm Hansmann;, Friedrich Heckert: Max Hölz;
Dr. Alfred Kerr; Otto Lehmann=Rußbüldt; Heinrich
Mann; Theodor Maſlowfki; Wilhelm Münzenberg;
Heinz Werner Neumann; Wilhelm Pieck; Berthold
Salo=
mon, gen. Jacob; Philipp Scheidemann; Leopold
Schwarzſchild: Mar Sievert; Friedrich Stampfer;
Ernſt Toller; Dr. Kurt Tucholſki; Bernhard Weiß;
Robert Weißmann; Otto Wels; Dr. Johannes
Wert=
gauer. — Zugleich iſt das Vermögen dieſer Perſonen
beſchlag=
rrahmt worden.
* Sich ſelbft gerichkek!
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
Zum erſten Male hat der Reichsinnenminiſter von den
Voll=
machten, die ihm durch das Geſetz vom 14. Juli 1933 erteilt
vorden ſind, Gebrauch gebracht und 33 Perſonen der deutſchen
Staatsangehörigkeit für verluſtig erklärt. Nach dem Geſetz iſt
eine ſolche Maßregelung aus zwei Gründen möglich: einmal
gegen Staatsbürger, die durch ihr Verhalten gegen die Pflicht
der Treue gegen Reich und Volk verſtoßen, die deutſchen
Be=
lange geſchädigt haben, zum andern gegen im Ausland lebende
Staatsangehörige, die vom Reichsinnenminiſter vergeblich zur
Rückkehr nach Deutſchland aufgefordert worden ſind.
In der vorliegenden Liſte handelt es ſich um den erſten Fall,
des tatſächlichen oder moraliſchen Landesverrats, um Menſchen,
die entweder nie die Fühlung mit dem Volk gehabt haben oder
durch die weitere Entwicklung wurzellos geworden ſind und
nun von außer her durch Hetzeitungen oder =artikel das neue
Deutſchland verleumden in dem hoffnungsloſen Verſuch, die
Machtpoſitionen wieder zu gewinnen, die ſie kampflos aufgegeben
haben.
33 ſind als erſte Opfer der eigenen Schuld gefallen. Eine
unerfreuliche Liſte und unerfreuliche Namen, Säulen der
Novemberrepublik, Aſphaltliteraten und Bolſchewiſten. Da ſind
jene „Pazifiſten”, deren ganze Tätigkeit eigentlich ein einziger
Landesverrat war, von Friedrich Wilhelm Foerſter, dem
Helſers=
helfer der Franzoſen und aller Deutſchenfeinde bis zu Lehmann=
Rußbült. Da ſind die Kommuniſten aller Schattierungen: Pieck,
der lange Zeit den Fraktionsführer ſpielte, Heinz Neumann,
der in China ſeine Feuerprobe beſtanden hatte und von Moskau
nach Berlin geſchickt wurde, um die Bolſchewiſierung
Deutſch=
lands durchführen, Max Hölz, der für ſeine blutigen Aufſtände
in Deutſchland zum Sowjetgeneral befördert wurde;
Münzen=
berg, der kommuniſtiſche Kapitaliſt, der die kommuniſtiſche Preſſe
monopoliſierte und dieſe Tätigkeit jetzt vom Saargebiet aus
fortſetzt, als weibliche Zierde Frau Gohlke, die unter dem
Namen Ruth Fiſcher eine etwas peinliche Berühmtheit war.
Neben ihnen ſtehen die einſt verfeindeten ſozialdemokratiſchen
Größen Philipp Scheidemann, der ſo ſtolz darauf war, daß er
im November 1918 die Republik ausgerufen hatte; Rudi
Breit=
ſcheid, der geltungsſüchtige „Lord” der SPD., der ſo gern
Reichsaußenminiſter geworden wäre und dem ſeine Anhänger
ſelbſt ſchon ſeit Jahren nachſagten, daß ſeine Zukunft in der
Vergangenheit läge; Otto Wels, der in ſtarker Selbſtüberſchätzung
den Parteiführer ſpielte und jetzt im Ausland von ſich reden
gnachen möchte; ſelbſtverſtändlich Herr Stampfer vom „
Vor=
wärts”, der mit tſchechiſcher Hilfe ſeinen Emigranten=,„Vorwärts”
herausgibt; Herr Grzeſinſki, der zweimal Polizeipräſident von
Berlin und preußiſcher Innenminiſter war; neben ihm ſein
ge=
treuer Helfer Bernhard Weiß, der ſich von den Anſtrengungen
ſeines Amtes gerne am Spieltiſch, nicht nur in Verlin, ſondern
auch an der Riviera erholte. Dazu der bekannte Landrat
Hans=
man, der den deutſchen Soldaten nachſagte, daß ſie auf dem
Felde der Unehre gefallen ſeien. Endlich der große Kreis der
Aſphaltliteraten: Georg Bernhard, Hello von Gerlach,
Schwarz=
ſchild, Tucholſki, der ſo fruchtbar war, daß er gleichzeitig unter
4 Namen ſeine Artikel unterbringen mußte und der
geiſt=
reichelnde Kritiker=Narr Alfred Kerr, Lion Feuchtwanger, der
ſich gerne einen Dichter nennen hörte, Ernſt Toller, halb Dichter
und halb Kommuniſt, Heinrich Mann, der einmal den Ehrgeiz
hatte, der Patentdichter der Republik zu werden und heute im
Ausland ſeine Enttäuſchung in wütenden Artikeln abreagieri.
Bleiben noch zwei ehemals großverdienende Rechtsanwälte Apfel
und Werthauer, ſowie endlich eine der unerfreulichſten
Erſchei=
nungen der letzten Jahre, Staatsſekretär Weißmann, der ſich die
ſchärfſten Beleidigungen an den Kopf werfen ließ, ohne zu
klagen, den aber der damalige Miniſterpräſident Braun nicht
fallen laſſen konnte, weil er zu viel wußte.
Die erſte Liſte alſo. Faule Früchte, die vom Baum gefallen
ſind. Jeder von ihnen hat ſich ſein Schickſal ſelbſt zuzuſchreiben.
Denn ein Volk, das um ſeine geiſtige Erneuerung ringt, muß
alles abſtoßen, was wurmſtichig iſt oder von außen her verſucht,
das Werk der Geſundung zu zerſtören,
Merkwürdige Mikglieder der Branking=
Kommiſſion.
Rechtsanwalt Dr. Paul Teichert, Leipzig, hat an
Rechtsan=
walt Branting in Paris ein Schreiben gerichtet, in dem es
u. a. heißt:
Sehr geehrter Herr Kollege!
In einem Schreiben vom 18. ds. Mts. an den Herrn
Ober=
reichsanwalt wegen des die Reichstagsbrandſtiftung betreffenden
Prozeſſes konſtatieren Sie, „daß die vom Gericht beſtellten
Ver=
teidiger ſich nicht an Sie gewandt haben”. Dieſe Erklärung iſt
ge=
eignet, die Oeffentlichkeit irre zu führen. Ich ſtelle demgegenüber
feſt:
1 Seit dem 29. Juli 1933 iſt der geſamten Oeffentlichkeit, alſo
auch Ihnen, bekannt, wer die vom Gericht beſtellten Verteidiger
ſind. Der Verteidigung iſt demgegenüber die Tatſache, daß Sie
Mitglied einer im Auslande wirkenden Kommiſſion zur
Unter=
ſuchung des Reichstagsbrandes ſeien, erſt am 17. Auguſt durch die
Preſſe bekannt geworden. Warum haben Sie und die Kommiſſion
in der Zeit vom 29. Juli bis 17. Auguſt nicht den einzig
geſetz=
mäßigen Weg zu der Ihnen bekannten Verteidigung gefunden?
2. Heute erfahre ich durch Veröffentlichung Ihres Briefes vom
18. Auguſt erſtmalig, wer die Mitglieder dieſer Kommiſſion ſind.
Danach gehört auch Herr Rechtsanwalt Artur Garfield Hays
die=
ſer Kommiſſion an. Herr Rechtsanwalt H. hat mich am 7. Auguſt
aufgeſucht, um mit mir über die Verteidigung zu ſprechen, mir
aber verſchwiegen, daß eine ſolche Kommiſſion beſtehe, und daß er
dieſer Kommiſſion angehöre. Warum iſt mir dies verſchwiegen
worden?
3. Schon am 7. Auguſt, als ich von dieſer Kommiſſion nichts
wußte, habe ich Herrn Rechtsanwalt G. H. gebeten, mir, wenn er
Material beſitze oder verſchaffen könne, das zugunſten der von mir
vertretenen bulgariſchen Angeklagten ſpreche, dieſes Material zur
Verwendung im Prozeß zukommen zu laſſen. Herr H. hat mir —
obwohl er doch Mitglied dieſer Kommiſſion war — erklärt, er
beſitze kein ſolches Material.
4. Am 21. Auguſt habe ich Herrn H. erneut um Ueberlaſſung
dieſes Materials und Weitergabe meines Schreibens an die mir
im übrigen unbekannte Kommiſſion erſucht.
Am 15. Auguſt habe ich ſowohl den in Paris lebenden
bul=
gariſchen Rechtsanwalt Detſcheff als auch den amerikaniſchen
Rechtsanwalt Levinſohn bei ihrem Beſuch in Waſhington gebeten,
mir etwa im Ausland vorhandenes Material zugänglich zu machen.
„Ich würde mich freuen und wäre Ihnen ſehr verbunden, wenn
Sie veranlaſſen könnten, daß das der Kommiſſion vorliegende
Material nunmehr mit möglichſter Beſchleunigung und
Vollſtän=
digkeit mir übermittelt wird, um ſo alle Möglichkeiten der
Verteidi=
gung auszuſchöpfen.
Deukſchſeindliche Enkſchließung
auf dem Prager Zioniſtenkongreß.
Prag, 25. Auguſt.
In der Nachtſitzung des Zioniſtenkongreſſes zum Freitag
kamen die Gegenſätze innerhalb der jüdiſchen Parteien zum
offenen Ausbruch. Die Deutſchland=Entſchließung der Mehrheit
wurde angenommen. Der offizielle Boykott, den die
nationali=
ſtiſchen Reviſioniſten beantragt hatten, aber abgelehnt. Präſident
Kotzkin ſetzte durch, daß die Entſchließung der Mehrheit ohne
Widerrede angenommen wurde, worauf es zu ſtürmiſchen
Auf=
tritten kam. Die Reviſioniſten verließen den Saal und ſetzten
die Auseinanderſetzungen in den Wandelgängen fort, ſo daß
Ordner und Saalpolizei Ordnung ſchaffen mußten. In der
an=
genommenen Entſchließung zur deutſchen Judenfrage heißt es
u. a.: Frei vom Gefühl der Feindſeligkeit gegen das deutſche
Volk, aber durchdrungen von der Verpflichtung zur Wahrung der
Rechte des jüdiſchen Volkes, erheben wir feierlichen Proteſt gegen
das Unrecht, das dem deutſchen Juden angetan wurde und gegen
ihre geſellſchaftliche und menſchliche Diffamierung. Der Kongreß
erklärt, daß die Zioniſten der ganzen Welt nicht ruhen werden,
bis die Entrechtung und Entwürdigung der Juden Deutſchlands
ein Ende nehmen werde. An die Welt werden folgende
For=
derungen geſtellt: Der Völkerbund und die ganze ziviliſierte Welt
müſſe dem jüdiſchen Volk zur Wiedererlangung ſeiner Rechte in
Deutſchland helfen. Der Kongreß erachtet es als Pflicht der
Mandatarmächte, die Tore Paläſtinas für eine zahlreiche
Ein=
wanderung deutſchen Juden zu öffnen und ihnen die Anſiedlung
zu erleichtern. Weiter verlangt der Kongreß vom Völkerbund
und von allen Staaten, die ihre Solidarität mit dem Inhalt des
Paläſtinamandats bekundet haben, dem jüdiſchen Volk in der
Form einer internationalen finanziellen Zuſammenarbeit bei
ſeinen Bemühungen um den Aufbau Paläſtinas beizuſtehen.
Eine inkereſſanke Staliſtik.
EP. Paris, 25. Auguſt.
Die Wochenzeitſchrift „Gringoire” veröffentlicht Ziffern über
die in Paris und in den franzöſiſchen Grenzprovinzen
befind=
lichen „deutſchen Flüchtlinge‟. Dieſe Zahlen liegen erheblich unter
den bisher bekanntgegebenen Schätzungen. So ſollen bei der
Polizeipräfektur von Paris und dem Seine=Departement im
gan=
zen nur 5200 „deutſche Flüchtlinge” gemeldet ſein. Ihren Berufen
nach gliedern ſie ſich u. a. in 160 Rechtsanwälte, 90 Schauſpieler,
10 Bankiers, 150 Aerzte, 30 Zahnärzte, 370 Studenten, 110
Jour=
naliſten, 30 Induſtrielle, über 1000 Kaufleute und etwa 2400
An=
geſtellte. Die Zahl der in Elſaß=Lothringen befindlichen „
Flücht=
linge” wird von dem Blatt mit etwa 10 000 angegeben, ſo daß die
Geſamtzahl der „deutſchen Flüchtlinge” in Frankreich ſich auf 17
bis 18 000 ſtellen dürfte. Dieſe Zahlen ſind jedoch nicht
nachzuprü=
fen und ſie liegen erheblich unter den früheren Angaben der
fran=
zöſiſchen Polizeibehörden.
Lage und Ausſichken des Handwerks.
R Mit der Verſchärfung der Wirtſchaftskriſe ſind
Umſatz=
tätigkeit und Beſchäftigung des Handwerks immer ſtärker
zurück=
gegangen. Der Umſatz des geſamten Handwerks iſt von rd. 20
Milliarden RM. im Jahr 1928 auf etwa 11 Milliarden RM.
im Jahre 1932 geſunken. Beſonders groß war die Schrumpfung
bei den von der Produktionswirtſchaft abhängigen Gewerben
und bei den Handwerkszweigen, die Verbrauchsgüter eines
mehr elaſtiſchen von den Einkommensſchwankungen beſonders
abhängigen Bedarfs herſtellen. Mit der Schrumpfung der
Um=
ſätze ſind auch die Erträge des Handwerks ſtark geſunken. Das
Handwerk kann zwar die Koſten der Verringerung des
Umſatz=
volumens zum Teil anpaſſen (Ueberwiegen der proportionalen
Koſten), die Preiſe der handwerklichen Erzeugniſſe ſind jedoch
zumeiſt ſtarkem Druck ausgeſetzt. Dieſer wurde in der
vergan=
genen Kriſis beſonders dadurch verſchärft, daß die
Schwarz=
arbeit und die von dieſer Seite ausgehenden
Preisunterbietun=
gen einen bisher niemals beobachteten Umfang angenommen
haben. Erſchwerend kam weiter hinzu, daß an ſich dem
Hand=
werk — im Gegenſatz zum Großgewerbe — die Möglichkeit zu
verſtärkter Ausfuhr nicht gegeben iſt und etwaige
Preisbindun=
gen gerade im Abſchwung an Wirkſamkeit verlieren. Mit dem
Rückgang der Erträge ſind die Betriebe zuſehends illiquide
ge=
worden, zumal die Außenſtände, die bei dem vorwiegend auf
die individuelle Bedarfsbefriedigung eingeſtellten Handwerk eine
bedeutende Rolle ſpielen, im Vergleich zu dem geſchrumpften
Geſchäft ſich ſtark erhöht haben. Die Abwärtsbewegung der
Wirtſchaftstätigkeit des Handwerks fängt ſich in dem Augenblick,
in dem ſich die Geſamtwirtſchaft konjunkturell entſpannt. Eine
der wichtigſten Anregungen gab in früheren Jahren die nach
Ueberwindung der Kriſis lebhafte Bautätigkeit. Die einen
Auf=
ſchwung vorbereitenden Kräfte liegen jedoch diesmal ungünſtiger
als in anderen Konjunkturperioden. Aus dem normalen
Kon=
junkturverlauf ergeben ſich zunächſt nur geringe Möglichkeiten
für eine Beſſerung der Lage der Handwerkswirtſchaft; es liegt
daher die Frage nahe, ob nicht durch beſondere Maßnahmen
die Beſchäftigung des Handwerks gebeſſert werden kann.
Vom Handwerk wird vor allem ein Abbau der
Regie=
betriebe gefordert. Das Beſtehen zahlreicher handwerklicher
Eigenbetriebe der öffentlichen Hand, beſonders in den
Gemein=
den hat nämlich dem ſelbſtändigen Gewerbebetrieb weitgehend
Aufträge entzogen. Insbeſondere machte ſich der Wettbewerb der
Betriebe der öffentlichen Hand in Kriſenzeiten, in denen gerade
dieſe Aufträge dem Handwerk hätten eine Stütze bieten können,
bemerkbar. Mit der Beſeitigung der Regiebetriebe würden dem
Handwerk auf vielen Gebieten (Bauhandwerk, metall= und
holz=
verarbeitende Gewerbe, Bekleidungshandwerk),
Arbeitsmöglich=
keiten erſchloſſen. In dieſem Zuſammenhang gewinnt das
wei=
tere Verlangen des Handwerks, bei der Vergebung laufender
Arbeiten ſtärkere Berückſichtigung als bisher zu finden, erhöhte
Bedeutung. Damit würden dem Handwerk auf vielen
Arbeits=
gebieten der Produktions= wie der Verbrauchsſphäre zuſätzliche
Aufträge zukommen. Neben der ſtärkeren Heranziehung zur
Erledigung laufender Aufträge erwartet das Handwerk, auch
bei der Vergebung wichtiger einmaliger Arbeiten, wie ſie ſich
z. B. aus der Notwendigkeit der erſten Ausrüſtung der
Arbeits=
dienſtpflichtigen ergeben, vorzugsweiſe Beſchäftigung zu finden.
Der Umfang der ſich hier insbeſondere für das
Bekleidungs=
handwerk bietenden Beſchäftigungsmöglichkeiten iſt nicht zu
unterſchätzen. Sowohl der Herſtellung einheitlicher
Arbeitsklei=
dung wie des Arbeitsſchuhwerks dürfte zum großen Teil im
Rahmen handwerklicher Fertigung erfolgen können. Mit der
in Ausſicht ſtehenden Zunahme der Erteilung von Aufträgen
an das Handwerk erſcheint die Frage bedeutſam, auf welche
Art eine Verteilung der vorliegenden Arbeiten erfolgen ſoll.
Da=
bei müßte auf die durch die jeweiligen örtlichen Verhältniſſe
gebotenen Erforderniſſe Rückſicht genommen werden. Weiter
wäre notwendig, daß die Vergebung der Aufträge nach
beſtimm=
ten, einheitlichen Richtlinien erfolgt. Eine beſondere Bedeutung
kommt dem Problem der Schwarzarbeit innerhalb der
Handwerkswirtſchaft zu. Die Ausführung gewerblicher
Leiſtun=
gen und Lieferungen durch Perſonen, die ihren Gewerbebetrieb
nicht angemeldet haben, hat beträchtlich zugenommen. Dabei
handelt es ſich einmal um eine große Zahl von ſtaatlich
unter=
ſtützten Arbeitsloſen aus Induſtrie und Handwerk, die auf
einen zuſätzlichen Erwerb bedacht ſind; ſodann wird die
Schwarzarbeit beſonders auch von im Beruf ſtehenden Perſonen
vielfach Kurzarbeitern — als Nebenerwerb ausgeübt. Der
Schwarzarbeiter iſt in der Lage, billiger als der
Gewerbetrei=
bende zu arbeiten, da er die hohen geſetzlichen Abgaben (Steuern,
Soziallaſten) ſowie die ſonſtigen einem Gewerbebetrieb
ent=
ſtehenden laufenden Geſchäftsunkoſten nicht trägt. Hinzu kommt,
daß er im allgemeinen infolge ſeiner Notlage bereit iſt, gegen
geringſte Vergütung Arbeiten auszuführen. Infolgedeſſen
wer=
den die Schwarzarbeiter von privaten Auftraggebern oft
bevor=
zugt; damit gehen aber dem Handwerk in beträchtlichem Umfang
Aufträge verloren. Da der Gewerbetreibende trotz des Rückgangs
der Umſätze einen beſtimmten Teil der Koſten nicht verringern
kann bewirkt die Schwarzarbeit gleichzeitig innerhalb der
Hand=
werkswirtſchaft eine Verſchärfung des Wettbewerbs und eine
Zunahme des Preisdrucks. Das wirkſamſte Mittel, die
Schwarz=
arbeit zu beſeitigen, wäre zweifellos in einem konjunkturellen
Aufſchwung der Geſamtwirtſchaft gegeben; durch die in allen
Teilen der Wirtſchaft erhöhten Beſchäftigungsmöglichkeiten
würde die Schwarzarbeit von ſelbſt abnehmen. Da ein
durch=
greifender Aufſchwung der Wirtſchaft jedoch für die nächſte
Zeit noch nicht zu erwarten iſt, ergibt ſich die Frage, ob durch
ſtaatliche Maßnahmen die Schwarzarbeit bekämpft werden
kann. Hierbei iſt zunächſt an eine indirekte Einflußnahme des
Staates zu denken: An erſter Stelle kommen alle die
Beſtrebun=
gen in Betracht, die darauf hinauslaufen, die
Beſchäftigungs=
möglichkeiten in der Geſamtwirtſchaft zu erhöhen und damit
Arbeitsloſe wieder in den Produktionsprozeß einzugliedern.
In dieſer Richtung wirken vor allem die Maßnahmen des jüngſt
erlaſſenen Geſetzes zur Verminderung der Arbeitsloſigkeit. Ueber
dieſe indirekten Maßnahmen hinaus fordert das Handwerk in
der Form des direkten Eingriffes des Staates ein geſetzliches
Verbot der Schwarzarbeit.
Im Zuſammenhang mit dieſen Beſtrebungen gewinnt auch
die vom Handwerk geforderte Einführung einer
Hand=
werkerkarte an Bedeutung. Danach foll die Ausübung eines
Gewerbes vom Beſitz einer auf Grund der Handwerksrolle aus=
Seite 2 — Nr. 236
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 26. Auguſt 1933
zuſtellenden Karte abhängig ſein. Als Vorausſetzung für die
Eintragung in die Handwerksrolle wird angeſehen, daß ein
Handwerk als ſtehendes Gewerbe ſelbſtändig ausgeübt wird und
daneben die Berechtigung zur Führung des Meiſtertitels oder
die Befugnis zur Anleitung von Lehrlingen vorliegt. Die
Hanv=
werkerkarte, die gewiſſermaßen einen Ausbildungsnachweis
dar=
ſtellt, ſoll den Perſonenkreis abgrenzen, für den eine
berufs=
ſtändiſche Handwerksordnung aufgebaut wird. Neben dieſen
wichtigen Maßnahmen iſt zu erwägen, ob die
Wettbewerbsfähig=
keit und damit die Beſchäftigung des Handwerks ganz allgemein
durch Senkung der Koſten erhöht werden kann. Es wäre z. B.
einmal zu prüfen, ob nicht durch Leiſtungsſteigerung eine
Ver=
ringerung der Koſten erzielbar iſt. Hierbei ſind einmal
Ver=
beſſerungen auf betriebstechniſchen, ſodann auf
betriebsorgani=
ſatoriſchem Gebiet in Betracht zu ziehen. Zu der Frage des
Ausbaues der Betriebstechnik iſt zu ſagen, daß jede derartige
Maßnahme die Inveſtition neuer Mittel vorausſetzt. Bei der
gegenwärtigen Zinshöhe bedeutet dies aber eine kaum tragbare
Belaſtung. Darüber hinaus würde ſich ein Erfolg derartiger
Maßnahmen erſt in gewiſſem zeitlichen Abſtand auswirken
kön=
nen. Auf betriebsorganiſatoriſchem Gebiet iſt die Durchführung
von Verbeſſerungen zwar weit weniger an den Einſatz neuer
Mittel gebunden. Die Möglichkeiten weiterer Einſparungen
dürf=
ten aber hier zum großen Teil bereits erſchöpft ſein. Im übrigen
iſt im handwerklichen Betrieb für derartige organiſatoriſche
Maßnahmen das Feld an und für ſich viel begrenzter als
bei=
ſpielsweiſe im Großgewerbe, Löhne und Materialpreiſe ſind ſo
ſtark geſunken, daß im ganzen mit weiteren ausſchlaggebenden
Rückgängen hier nicht zu rechnen iſt. Eine weitere Frage iſt,
ob durch kreditpolitiſche Maßnahmen eine Verringerung der
Koſten möglich erſcheint. Dies kann dadurch geſchehen, daß den
privaten Unternehmern entweder Leihkapital zu verbilligtem
Zinsſatz zur Verfügung geſtellt wird oder aber — wie im
Bau=
handwerk — direkte Zuſchüſſe zu den Koſten gewährt werden.
Eine Verringerung der Koſten dürfte ſchließlich durch Senkung
der Steuern, Soziallaſten und Mieten möglich ſein. Maßnahmen
in dieſer Richtung ſind geplant.
E. B.
Tagung des Verwalkungsraks der
zrielchsäntooäynen
Berlin, 25. Auguſt.
Am 25. Auguſt trat der Verwaltungsrat des neugebildeten
Unternehmen „Reichsautobahnen” erſtmalig förmlich
zu=
ſammen.
Der Präſident des Verwaltungsrates der Deutſchen
Reichs=
bahngeſellſchaft, Dr. von Siemens, begrüßte die neu
ernann=
ten Mitglieder und übergab den Vorſitz des Verwaltungsrats
des Unternehmens Reichsautobahnen dem für dieſes Amt
geſetz=
lich berufenen Generaldirektor der Deutſchen Reichsbahn, Dr.
Dorpmüller.
Außer Dr. Dorpmüller gehören dem Verwaltungsrat ferner
an die Herren Auguſt Goetz, Direktor der Otavi=Minen= und
Eiſenbahngeſellſchaft, Berlin, Major a. D. Hühnlein, Führer des
NSKK., München, Staatsſekretär Körner, Preußiſches
Staats=
miniſterium, Berlin, Hermann R. Münchmeyer, Hamburg, Karl
Renninger, Oberbürgermeiſter, Mannheim, Dr. Freiherr v.
Wil=
mowſky, Landrat a. D., Marienthal, Naumburg (Saale)=Land.
Der Sitzung wohnten ferner bei die Herren Dr. Todt,
Generalinſpekteur für das deutſche Straßenweſen, und
Miniſterial=
direktor Dr. Brandenburg, Reichsverkehrsminiſterium, als
Ver=
treter der Reichsregierung.
Nach Erledigung der Formalien, insbeſondere nach
Geneh=
migung einer vorläufigen Geſchäftsordnung, des
Verwaltungs=
rats, ſchritt der Verwaltungsrat zur Beſtellung des Vorſtandes
des Unternehmens: Vorſitzender des Vorſtandes der
Reichsauto=
bahnen iſt nach dem Geſetz gleichzeitig in Perſonalunion mit dem
Vorſitz im Verwaltungsrat der Generaldirektor der Deutſchen
Reichsbahn, Dr. Dorpmüller; als weitere Vorſtandsmitglieder
wurden beſtellt die Herren Rudolphi, Direktor bei der Reichsbahn,
Hof, der um die Entwicklung der Reichsautobahnen beſonders
verdiente langjährige Leiter der bekannten Geſellſchaft „Hafraba”.
Hieran ſchloß ſich eine allgemeine Ausſprache über das
künf=
tige Arbeitsprogramm des Unternehmens an, und ein Bericht
des Generalinſpekteurs Dr. Todt über die in Angriff genommenen
und geplanten Autobahnlinien.
Der preußiſche Miniſterpräſident Göring hat eine
Oſtpreußen=
fahrt unternommen. In Marienburg wurde ihm der
Ehrenbürger=
brief überreicht.
Auf der Londoner Weizenkonferenz iſt ein vorläufiges
Ab=
kommen unterzeichnet worden.
einmal auseinander.
* Eine Inſel explodiert...
Zum 50. Jahrestag des Unterganges von
Krakatau am 27. Auguſt.
(36 000 Menſchenleben vernichtet. — Die Aſche bedeckt eine
Ober=
fläche von 872 000 Quadratkilometern. — Der Knall wurde bis
Auſtralien gehört. — Ungeheure Flutwellen.)
Am 27. Auguft 1883 ereignete ſich eine der gewaltigſten
Elementarkataſtrophen der Welt, denn an dieſem Tage
explo=
dierte unter furchtbaren Vulkanausbrüchen eine ganze Inſel mit
einem ungeheuren Knall, der bis nach Auſtralien gehört wurde.
Um ſich von der Gewalt dieſes Knalles eine Vorſtellung machen
zu können, ſei erwähnt, daß er auf eine Entfernung gehört
wurde, die von der Oſtſee bis zur Nordküſte Afrikas reicht. Es
war die Hauptinſel der Krakataugruppe Rakata, die nach dieſer
Exploſion zum größten Teil im Meer verſank. Durch die
unge=
heuren Maſſen wurden unerhörte Flutwellen erzeugt, die die
Küſten der Sunda=Straße überſtrömten und denen mehr als
36 000 Meuſchen zum Opfer fjelen. Schon am 20. Mai 1883
hatte der Krakatau=Vulkan, der am Eingang zur Sunda=Straße
liegt, die Bevölkerung durch neue Tätigkeit beunruhigt. Der
Krakatau galt als ein „erloſchener” Vulkan, da er ſich während
200 Jahren ruhig verhalten hatte. Es zeigte ſich aber, daß ſich
in ſeinem Innern die verderblichen und zerſtörenden Kräfte
während dieſes großen Zeitraumes angeſammelt hatten, um
dann mit verheerender Gewalt hervorzubrechen. Ein ganzes
Vierteljahr grollte der Berg, bis er zum 27. Auguſt wie ein
un=
geheures Dynamitlager in die Lüfte flog und alles Leben
zer=
ſtörte. Die Maſſe der ausgeworfenen Aſche bedeckte ein Gebiet
von mehr als 400 000 Quadratkilometern, das eine Ausdehnung
beſitzt wie Deutſchland, Italien und die Schweiz zuſammen. Die
Exploſion erfolgte mit ſolcher Kraft, daß die feinſten
Aſchen=
teilchen eine Höhe von 70 bis 80 Km. erreichten. Dadurch
wur=
den auf der ganzen Erde beim Sonnenaufgang und
Sonnen=
untergang prächtige Farbtöne erzeugt. Nur ein kleiner Teil der
Inſel blieb ſtehen. Neues Leben ſiedelte ſich auf dem öden Land
0,0 Mannidner Heicsgeider
jüe Aroentsveſchäffang ii Heiſen.
4½ Millionen Porhaben genehmigt.
Die Staatspreſſeſtelle teilt mit: Unter dem Vorſitz von Reg.=
Rat Bergner fand geſtern in der Abteilung für Arbeit und
Wirtſchaft des Heſſiſchen Staatsminiſteriums eine Sitzung ſtatt,
in der Beſchlüſſe über die Verteilung der dem Land Heſſen aus
dem Reinhardt=Programm zufließenden Mittel gefaßt wurde.
An der Sitzung nahmen teil: Staatsſekretär Jung, Dr. Lüer,
der Präſident der Handelskammer Frankfurt a. M. und
Treu=
händer der Arbeit im Rhein=Main=Gebiet, Dr. Schneider
von der Bank, für öffentliche Arbeiten (Oeffa) Berlin, Dr.
Peters von der deutſchen Bau= und Bodenbank, Frankfurt
a. M., Präſident Scholz vom Heſſiſchen Induſtrie und
Han=
delskammertag, Dr. Windmüller vom Landesarbeitsamt
Frankfurt a. M.
Reg.=Rat Bergner betonte in ſeiner
Begrüßungs=
anſprache, daß alle hier behandelten Anträge von der heſſiſchen
Regierung genau geprüft, genehmigt und nach der Dringlichkeit
ausgewählt ſeien. Zahlreiche weitere Anträge und wichtige
Pläne müßten leider noch einmal zurückgeſtellt werden. Der
Geſamtbetrag, der von der Oeffa vorläufig für
Arbeitsbeſchaf=
fung zur Verfügung geſtellt iſt, iſt 300 Millionen. Davon
ent=
fallen auf Heſſen 6,6 Mill. Anträge in Höhe
von 4½ Mill. ſind von der Heſſiſchen Regierung
bereits genehmigt. Dem Land Heſſen ſtehen
folglich noch 2 Mill. zur Verfügung. Sie werden in
den nächſten Tagen ebenfalls für vorliegende Anträge nach deren
genauer Prüfung genehmigt. Es wird allerdings nicht möglich
ſein, alle wenn auch noch ſo berechtigten Wünſche zu befriedigen,
da die Geſamthöhe der Anträge annähernd 11 Mill. beträgt.
Mit großer Befriedigung konnte man bei den
Verhandlun=
gen feſtſtellen, daß ſie von nationalſozialiſtiſchem Geiſt getragen
waren. Alle behördlichen und ſtaatlichen Preſtigefragen traten
zurück vor der großen Aufgabe, in möglichſt zweckentſprechender
Weiſe möglichſt viele Erwerbsloſe des großen Gebietes wieder
in Arbeit und Brot zu bringen. Der Geiſt, in dem die
Ver=
handlungen geführt wurden, war derſelbe, den der
Reichsſtatt=
halter und Gauleiter Sprenger in ſeinem kürzlich erlaſſenen
Aufruf forderte. Bei der Verteilung der Mittel und der
Be=
ſprechung der einzelnen Anträge wurde es als
Selbſtverſtänd=
lichkeit angeſehen, daß nicht ſinnlos jedem Bezirk das Gleiche
zugeteilt werden dürfe, ſondern daß die großen
Notge=
biete des Landes, die die meiſten Arbeitsloſen
und Unterſtützungsempfänger haben, zuerſt
berückſichtigt werden müſſen. Dies ſind vor allem
die Städte Mainz Offenbach und Worms, bei
denen die prozentual geringſte Abnahme der Arbeitsloſigkeit zu
verzeichnen iſt. Die Vergebung der geplanten Arbeiten, die zum
Teile über Jahre laufen, wird auch in Heſſen wieder vielen
Tauſenden von Erwerbsloſen in Arbeit und Brot bringen. Dieſe
Beſchäftigten werden wieder andere nach ſich ziehen auf Grund
des nationalſozialiſtiſchen Satzes, daß Arbeit Kapital ſchafft.
Es beſteht die begründete Ausſicht, daß in kurzer Zeit der erſte
heſſiſche Kreis als arbeitsloſenfrei gemeldet werden kann. Die
Erfolge der Arbeitsſchlacht in Heſſen werden noch größer ſein,
wenn nicht nur den Behörden allein die Arbeitsbeſchaffung
über=
laſſen wird, ſondern auch die Privatunternehmer, ja jeder
ein=
zelne, tatkräftig hier mitarbeiten.
Die Sitzung wurde von Reg.=Rat Bergner mit einem
drei=
fachen Sieg=Heil geſchloſſen.
Eine Darſtellung der Einzelheiten des
Arbeitsbeſchaffungs=
programms in Heſſen folgt in Kürze.
Neue kommiſſariſche Bürgermeiſter u. Beigeordneke.
Das Perſonalamt des Heſſiſchen Staatsminiſteriums gibt
be=
kannt:
Die nachſtehenden Bürgermeiſter und Beigeordneten wurden
kommiſſariſch in ihr Amt eingeſetzt:
Mainzlar. Ludwig Kreiling an Stelle des freiwillig
zurück=
getretenen Bürgermeiſters Vogel, Wilhelm Schwartz, an Stelle
des zurückgetretenen Beigeordneten Bingel.
Trohe, Beigeordneter Rangiermeiſter Heinrich Loth, welcher am
12. März d. J. gewählt wurde, wird in ſeinem Amte
kom=
miſſariſch beſtätigt
Ober=Moſſau. Philipp Hartmann an Stelle des freiwillig
zurücktretenden Beigeordneten Wilhelm Egly.
Fürſtengrund. Johannes Koch an Stelle des freiwillig
zu=
rückgetretenen Beigeordneten Koch.
Hebſtahl. Adam Lenz mit Wirkung vom 12. September 1933
an Stelle des derzeitigen Beigeordneten Georg Peter Krämer.
Holsmühl. Auguſt Ortwein an Stelle des freiwillig
zurück=
getretenen Bürgermeiſters Schloder, Heinrich Hofmann an
Stelle des freiwillig zurückgetretenen Beigeordneten Räſch.
Langwaden. Förſter Hans Reubold an Stelle des
Beigeord=
neten Adam Schneider.
an und heute iſt hier wieder dichter Urwald. Dr. Stehn, der
Leiter des Vulkanologiſchen Inſtituts in Niederländiſch=Indien,
hat die Inſel vor wenigen Wochen beſucht und gibt in der „
Um=
ſchau”, der Wochenſchrift über die Fortſchritte in Wiſſenſchaft
und Technik (Frankfurt a. M.) einen intereſſanten Bericht,
dem=
zufolge Tiere, wie die Rieſenſchlangen und Ratten die Inſel
ſchwimmend erreicht und ſich hier ſtark vermehrt haben. Auch
ein neues Eiland „Anak Krakatau”, (Kind des Krakatau) wurde
durch Lavamaſſen geboren. Neue Ausbrüche bedrohen
unausge=
ſetzt die Inſel, die zu einem großen Gefahrenherd wurde. Eine
ſehr bemerkenswerte Tätigkeit fand vom 2. Juni bis 15. Auguſt
1930 ſtatt, wo Ausbruchshöhen von 1400 Metern erreicht
wur=
den. Stärker war die kurze Tätigkeit im September 1931. Bis
zu 2400 Meter ſtieg die ſchwarze Ausbruchsmaſſe hoch. Die
ge=
waltigſte Tätigkeit aber wurde bisher am 1. und 2. Mai dieſes
Jahres aus unmittelbarer Nähe beobachtet. Stundenlang wurde
ohne Unterbrechung feiner Vulkanſtaub bis zu 7900 Metern Höhe
ausgeblaſen. Ein Sauſen und Brauſen wie in der Nähe eines
ſchweren Brandes erfüllte die Luft. Dann wieder wurden
glühende Geſteinblöcke ausgeworfen, die aus großer Höhe in
See fielen und hier unter heftigen Knallen auseinanderſprangen.
In der Eruptionsſäule zeigten ſich elektriſche Entladungen, aber
auch aus den hohen Eruptionswolken zuckten ſchnell
hinter=
einander kräftige Blitze. Gewaltig krachte der Donner. Schwere
Eruptionsregen rauſchten aus den Ausbruchswolken hinab,
während außerhalb der Krakataugruppe das ſchönſte Wetter
herrſchte. Dieſes Unwetter dauerte vom 1. Mai um 11 Uhr
vormittags bis zum nachfolgenden Morgen um 8 Uhr ohne
Unterbrechung. Beſonders in der Nacht war der Eindruck dieſes
Naturereigniſſes überwältigend, da die Blitze vor, hinter und
ſeitwärts vom Beobachtungspoſten des Vulkanologiſchen
Dien=
ſtes auf Lang Eiland einſchlugen und die Ausbruchsſäule oben,
in der Mitte und ſelbſt unmittelbar über dem Kraterrand bald
hier, bald da durch die zahlreichen elektriſchen Entladungen
be=
lichtet wurde. Bis jetzt konnte ſeit 1927 eine allmähliche
Steige=
rung der Tätigkeit des Vulkans feſtgeſtellt werden. Es bleibt
aber zu wünſchen, daß die Tätigkeit nicht wie vor 50 Jahren
mit einer Kataſtrophe endigt.
Wir haben ſie alle erlebt!
Eine Darmſtädter Erinnerung.
Alle, die als Bannerträger des Bahreuther Meiſters und
als Bahnbrecher des neuen muſikdramatiſchen Stils in Frage
kamen, ſind teils als Gäſte, teils als ſtändige Mitglieder über
die Bretter des Darmſtädter Hoftheaters gegangen.
Da war vor allem Albert Niemann, deſſen vorbildlicher
WTB. Nürnberg, 25. Auguſt.
Um eine reibungsloſe Abwicklung des Reichsparteitages zu
gewährleiſten, iſt mit ſofortiger Wirkung der „polizeiliche
Ein=
ſatzſtab” mit der verantwortlichen Bearbeitung aller Fragen der
Abſperrung und des polizeilichen Einſatzes beauftragt worden.
Der Führer des polizeilichen Einſatzſtabes iſt SS.=Brigadeführer
Schmauſer.
Um ein einheitliches Bild der Herbſtparade 1933 zu
gewähr=
leiſten, iſt für ſämtliche SA.= und SS.=Einheiten des Deutſchen
Reiches die zahlenmäßige Teilnahme genau feſtgelegt.
Angehörigen der SA., SS. und des
Stahl=
helms, die nicht an der Herbſtparade
teilneh=
men, iſt es ſtrengſtens unterſagt, zum
Reichs=
parteitag nach Nürnberg zu kommen, da, wie ſich
bei früheren Gelegenheiten gezeigt hat, unlautere Elemente in
der Uniform der nationalen Verbände auch diesmal zweifellos
verſuchen werden, ihr Unweſen in Nürnberg zu treiben.
Be=
ſtimmte Anzeichen ſind vorhanden, daß dieſe ſchon jetzt in
Nürn=
berg eintreffen. S A.= und SS.=Angehörige, dietrotz
des Verbotes der oberſten SA.=Führung nach
Nürnberg kommen, werden rückſichtslos aus
der SA. bzw. SS. ausgeſchloſſen.
Einführung eines Arbeikspaſſes
zur Bekämpfung der Schwarzarbeit.
UNB. Berlin, 25. Auguſt.
Auf einer großen Kundgebung der Belegſchaft der BVG. im
Sportpalaſt machte Staatskommiſſar Engel Mitteilung von einer
neuen Maßnahme gegen die Schwarzarbeit, über die er bereits
anläßlich der geſtrigen Sitzung bei dem Oberpräſidenten über
Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen in Brandenburg berichtet hat. Es
ſoll ein Arbeitspaß für beſtimmte Branchen eingeführt werden,
und zwar zunächſt für die Bauinduſtrie, dann für das
Transport=
gewerbe einſchließlich der Großgaragen, die Heiminduſtrie in der
Konfektion und vornehmlich auch für das Gaſtwirtsgewerbe. Jeder,
der in einem ſolchen Betriebe arbeitet, muß einen Arbeitspaß
haben und immer bei ſich führen, und der Arbeitgeber, der
je=
mand ohne ſolchen Paß beſchäftigt, wird unter Druck genommen.
„Slunde der 5A.‟
Berlin, 25. Auguſt.
Der Deutſchlandſender teilt mit: In vollem Einvernehmen
zwiſchen oberſter SA.=Führung, Reichsſendeleitung und
Deutſch=
landſender iſt nunmehr die Stunde der SA. endgültig feſtgelegt
worden. Vorerſt findet ſie in jeder zweiten Woche, am Freitag
abend, im Anſchluß an die Stunde der Nation, ſtatt und wird
vorausſichtlich von allen deutſchen Sendern übertragen. Sie wird
indem, was ſie bringt, eine Herausſtellung des kämpferiſchen
deutſchen Mannes und des heldiſchen Gedankens ſein. In der
erſten Stunde der SA., am Freitag, dem 1. September, wird der
Organiſator der braunen Armee, Stabschef Roehm, kurz das
Wort nehmen.
Waffenlager ausgegraben.
Puttlitz (Weſtpriegnitz), 25. Auguſt.
Beamte der Geheimen Staatspolizei, die in einer großen
Waffen=
diebſtahlsangelegenheit unterſuchten, entdeckten in einem
benach=
barten Dorfe in der Erde vergraben einen größeren
Waffenbe=
ſtand. Es handelt ſich um fünf Maſchinengewehre, zahlreiche
Ge=
wehre und Handgranaten ſowie Munition. Das unterirdiſche
Waf=
fenlager iſt vor etwa fünf Jahren von Marxiſten angelegt worden,
die die Waffen aus einem großen Diebſtahl hatten. Ein Teil der
Waffen war durch das Eindringen der Feuchtigkeit ſchon verroſtet.
Ein engliſches Urkeil über das neue Deutſchland.
Stuttgart, 25. Auguſt.
Wie wir bereits mitteilten, weilten kürzlich etwa 50
Eng=
länder in Stuttgart. Die engliſchen Gäſte waren überraſcht, daß
ſie entgegen den ausländiſchen Lügenmeldungen, überall völlige
Ruhe und Ordnung vorfanden und bewunderten die Lebenskraft
und den Lebensmut des jungen nationalſozialiſtiſchen Staates,
Der Führer der Reiſegeſellſchaft, der als Offizier am Weltkrieg
teilgenommen hatte, erklärte, die Achtung, die er ſchon während des
Krieges den Deutſchen gezollt habe, ſei jetzt noch größer, nachdem
er und ſeine Freunde ſich perſönlich davon überzeugt hätten, daß
das neue Deutſchland ſich nur den Platz in der Welt erkämpfen
wolle, der ihm nach ſeinen Leiſtungen und ſeinem Wert gebühre.
„Tannhäuſer” für eine ganze Sängergeneration Schule gemacht
hat. Sodann die Tenoriſten Vogel, Winkelmann, Schott,
des letzteren ſtolzer Rienzi=Ritt löſte immer ſo etwas wie eine
Senſation im Publikum aus. Die erſte Aufführung der „
Wal=
küre” iſt mit Anton Schotts „Siegmund” eng verknüpft. Wie
völlig ſie ſich in den Wagnerſtil hinein gearbeitet hatten, zeigten
die Sängerinnen Marianne Brand und Luiſe Jaido,
Wenn der mächtige geſättigte Alt der letzteren Ortruds Klage
„Elſa, iſt meine Stimme dir ſo fremd. . .” zum Söller ſchickte,
überrieſelte es uns.
Theodor Reichmanns „Holländer” blieb uns ebenſo
un=
vergeßlich. Dem Schickſal des Künſtlers und des Menſchen
Reichmann, namentlich den tragiſchen Schatten, die dieſe
Lauf=
bahn durchziehen, hat kürzlich der packend geſchriebene Roman
„Amfortas” von Elbertshagen (Weſtermann, Braunſchweig) ein
Denkmal geſetzt.
Die Erſcheinung der ſeelenvollen Thereſe Malten,
deren „Eliſabeth” uns einſt weihevollſte Stunden ſchenkte, iſt mit
ihren Beziehungen zu Reichmann gleichfalls in den Roman
verwoben worden.
Mit dem ſtändigen Künſtlerperſonal, unter dem es immer
hervorragende Kräfte gab — der charakteriſtiſche „David”
Seba=
ſtian Hofmüllers erzielte ſpäter in Bayreuth große Erfolge —,
auch die Wagnerwerke herausgebracht werden konnten, ſo
ver=
mittelte das Erſcheinen eines hervorragenden Gaſtes doch ſtets
neue Offenbarungen. So, wenn Roſa Sucher als „Jſolde”
bewies, daß die Forderung Wagners nach dem Belkanto=Stile
für dieſes Werk erfüllt werden könne.
Märchenzauber umflutete die Siegfriedsgeſtalt des Max
Alvary, der leider ſeinem Beruf allzufrüh entriſſen wurde.
Emmy Deſtinn trug in die Wiedergabe der „Senta”
einen viſionären, faſt ſchon ans Pſychopathiſche ſtreifenden Zug
hinein, mit dem man ſich kritiſch auseinanderſetzen konnte.
Welch darſtelleriſche Möglichkeiten, welche Plaſtik in der
Ge=
bärdenſprache ſich noch aus der Tannhäuſerpartie herausholen
ließ, veranſchaulichte uns ein Gaſtſpiel Ludwig Wüllners.
Dieſer Sänger und Vortragsmeiſter iſt der einzige aus der
Reihe derer, die Richard Wagner zu ihrem Zeitgenoſſen zählten,
der heute noch mitten drin in der Kunſtarbeit ſteht und jeden
Winter in Berlin ſeine „Liederabende” gibt.
Dr. Ella Menſch.
v. Die Störche im Elſaß verſchwinden. Als Grund ihres
Verſchwindens gibt ein Gelehrter an, daß ſie, die ſich beim
winterlichen Zuge nach Afrika hauptſächlich von Heuſchrecken
nähren, die man dort in Maſſen vernichtet, indem man
Gift=
ſtoffe auslegt, dieſe vergifteten Inſekten verzehren und ſo
ihrer=
ſeits den Tod durch Gift erleiden.
Samstag, 26. Auguſt 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 236 — Seite 3
Japaniſche Warnung an USA.
Ulkimalive Forderungen der japaniſchen Regierung an Amerika. — Japan droht mit Zollerhöhungen
und Flokkenneubauken.
Zunehmende Spannung
infolge des Wekkrüſtens zur See.
TU. London, 25. Auguſt.
In großer Aufmachung führt „Daily Expreß” aus, daß die
Spannung im Stillen Ozean erheblich zugenommen habe. Japan
habe Amerika eine Warnung zukommen laſſen, daß es
Ver=
geltungs=Zollmaßnahmen und danach auch eine Erhöhung ſeines
Flottenbauprogramms durchführen müſſe, falls Amerika ſein
„Proſperitäts”=Schiffbauprogramm für die Vergrößerung der
amerikaniſchen Flotte nicht abändere. Die Japaner ſeien ſogar
ſoweit gegangen, Amerika um eine Antwort innerhalb einer
feſt=
gelegten Zeit zu erſuchen. Rooſevelt ſei ferner erſucht worden, ſich
nicht in die Frage der japaniſchen Mandate und der japaniſchen
Flottenmanöver einzumiſchen. Die bisherigen höflichen Antworten
Amerikas auf japaniſche Vorſtellungen in der Frage des
ameri=
kaniſchen Schiffbauprogramms hätten Japan nicht befriedigt. In
Japan herrſche ſtarke Verſtimmung wegen der amerikaniſchen
Be=
merkungen zu den diesjährigen japaniſchen Flottenmanövern im
Stillen Ozean, und es ſei darauf hingewieſen worden, daß Japan
nur dasſelbe wie Amerika tue. Hinſichtlich der Mandate habe
Japan nur mit dem Völkerbunde und nicht mit Amerika zu tun.
Die Hungersnok in Rußland.
Ein engliſcher Augenſcheinbericht.
UNB. London, 25. Auguſt.
Daily Telegraph beginnt heute mit einer Artikelreihe über
die Hungersnot in Rußland. In dieſen Artikeln, die
laut Daily Telegraph von einem „ſachverſtändigen Beobachter”
ſtammen ſollen, gibt der Verfaſſer aus eigener Anſchauung an
Ort und Stelle ein erſchütterndes Bild der Zuſtände in den
Landwirtſchaftsgebieten des Nordkaukaſus. Bekanntlich iſt den
ausländiſchen Korreſpondenten in Moskau in letzter Zeit
ver=
boten worden, ohne beſondere Erlaubnis der Sowjetregierung
die Stadt zu verlaſſen. Angeſichts dieſer Tatſache beanſpruchen
die Artikel des Daily Telegraph beſonderes Intereſſe.
Der bereits im Mu verfaßte Bericht des Beobachters war
urſprünglich nur für deſſen Vorgeſetzten und nicht zur
Ver=
öffentlichung beſtimmt. In dem Bericht heißt es: Das
Haupt=
problem der nordkaukaſiſchen Landwirtſchaft iſt die Hungersnot,
die ſeit dem Spätherbſt des Jahres 1932 ſo furchtbare
Aus=
maße angenommen hat, daß die Bevölkerung tatſächlich an
Hun=
ger ſtirbt. In ganzen Bezirken ſchwindet die Bevölkerung raſch
dahin, und die landwirtſchaftliche Tätigkeit ſteht völlig ſtill.
Der größte Teil der Koſaken des Kubangebietes wurde von der
Sowjetregierung gewaltſam aus ihren Dörfern vertrieben und
nach ukrainiſchen Gebieten übergeführt. Die Zahl der noch
zurück=
gebliebenen Koſaken iſt infolge der Hungersnot ſo
zurückgegan=
gen, daß große Koſakenniederlaſſungen im Kubangebiet faſt
un=
bewohnt ſind. Die letzten Ueberlebenden werden vor Ende des
Jahres durch die Hungersnot ausgetilgt ſein. Vom politiſchen
Standpunkt aus geſehen iſt damit die Koſakengefahr beſeitigt.
In den Städten Krasnodar und Stapropol will der Beobachter
die „volle Beſtätigung” dafür erhalten haben, daß in dieſen
Bezirken Fälle von Kannibalismus vorgekommen ſeien. Der
Kor=
reſpondent betont, daß die Hungersnot nicht ſo ſehr die Folge
der letztjährigen Mißernte ſei, als vielmehr eine Folge der
„Kampagne der ſtaatlichen Getreideeintreiber, die ganz brutal
vorgingen‟. Ein Gebiet im Nordkaukaſus mache einen etwas
günſtigeren Eindruck, „dank dem Beſtehen der deutſchen
Kon=
zeſſion Druſak”.
Der engliſche Gewährsmann macht dann ſtatiſtiſche Angaben
über den furchtbaren Rückgang der Bevölkerung in den
einzel=
nen Bezirken infolge der Hungersnot. Er erklärte, mit eigenen
Augen geſehen zu haben, daß früher blühende Dörfer jetzt völlig
verlaſſen ſeien. Auch große Städte wieſen eine beträchtliche
Ab=
nahme der Bevölkerung auf. In Krasnodar ſeien bei einer
Einwohnerzahl von 230 000 Köpfen 40 000 Hungers geſtorben, in
Stavropol ſeien von 140 000 Einwohnern 50 000 dem Hunger
er=
legen und die Stadt mache einen „lebloſen Eindruck”. In den
Dörfern, die er beſucht, habe die Zahl der Todesfälle zwiſchen
30 und 40 täglich geſchwankt. Die Menſchen, die noch am Leben
ſeien, befänden ſich im letzten Stadium der Schwäche infolge
der Entbehrungen und des Genuſſes von Gras, Wurzeln,
ver=
kohlten Knochen, toten Pferden uſw. Die Mehrheit der noch
Ueberlebenden werde zweifellos, wie der Gewährsmann meint,
mit dem herannahenden Herbſt weiter an der Malaria ſterben,
und Typhus werde wahrſcheinlich epidemiſch werden. Die von
der Hungersnot heimgeſuchte Bevölkerung mache den Eindruck
völliger Hoffnungsloſigkeit. Die verlaſſenen Häuſer in den
Städten und Dörfern fielen zuſammen. Man ſehe kaum Hunde
oder Katzen, da ſie zum größten Teil von der hungernden
Be=
völkerung verzehrt worden ſeien.
Vor der „Seeſchlacht” bei Paris.
TU. Paris, 25. Auguſt.
Der franzöſiſche Innenminiſter hat in den ſpäten
Abendſtun=
den des Donnerstag nach einer langen Unterredung mit den
Präfekten des Departements Seine und Oiſe Anweiſungen
ge=
geben, den Kampf gegen die ſtreikenden Schiffer bei Eragny und
Pontoiſe mit allen zur Verfügung ſtehenden Mitteln
aufzuneh=
men. Man rechnet daher damit, daß der Angriff der Gendarmerie
ſchon in den nächſten Stunden beginnen dürfte.
Den ganzen Donnerstag über haben Land= und
Waſſerflug=
zeuge die Sperrketten überflogen, die von den Schiffern mit Hilfe
ihrer Schleppkähne hergeſtellt worden ſind. Der erſte Angriff wird
gegen Eragny vorgetragen und erſt wenn dieſe „feindliche
Stel=
lung” genommen iſt, wird man weiter die Oiſe in Angriff nehmen.
Hier liegen rund 200 Schleppkähne in 20 Reihen hintereinander.
Die Schiffer ſind feſt entſchloſſen, dem Angriff größtmöglichen
Widerſtand entgegenzuſetzen.
Umbau des römiſchen Kabinekts?
EP. Paris, 25. Auguſt.
Die Agence Radio läßt ſich aus Rom melden, daß Muſſolini
eine bedeutende Umſtellung ſeines Kabinetts beabſichtige. Und
zwar ſoll der Duce beſchloſſen haben, den bisherigen itlieniſchen
Botſchafter in London, Dino Grandi, wieder nach Rom
zurückzuberufen und ihm von neuem das
Außenmini=
ſterium zu übertragen. Andererſeits habe Muſſolini die Abſicht,
ein Miniſterium der nationalen Verteidigung zu ſchaffen, das die
drei Abteilungen Krieg, Marine und Luftſchiffahrt umfaſſe; die
Leitung dieſes Miniſteriums wolle er ſelbſt übernehmen.
Mar=
ſchall Balbo, der gegenwärtig Luftfahrtminiſter iſt, ſoll
Chef des Generalſtabes der Land=, Marine= und
Luftſtreitkräfte werden. Schließlich heißt es, daß Graf
Caeſare de Vecchi ſeinen Poſten als Botſchafter beim Heiligen
Stuhl verläßt, um den gegenwärtigen Senatspräſidenten
Feder=
zoni abzulöſen. Auch unter den Unterſtaatsſekretären ſoll ein
gro=
ßer Wechſel vorgenommen werden.
Parkeien-Umbildung in Irland.
TU. Dublin, 25. Auguſt.
Zwiſchen den Oppoſitionsparteien in Irland finden ernſte
Verhandlungen ſtatt, um eine neue Einheitspartei zu bilden, deren
Tätigkeit darauf eingeſtellt ſein ſoll, de Valera bei den nächſten
Wahlen zu Fall zu bringen. An den Verhandlungen ſind beteiligt:
Die Cosgrave=Partei, die Mittelpartei, die hauptſächlich die
Land=
wirtſchaft vertritt, und die Blauhemdenorganiſation des Generals
ODuffy. In ganz Irland gewinnt die Anſicht an Boden, daß es
nunmehr an der Zeit ſei, die kleinen Parteiunterſchiede zwiſchen
dieſen Gruppen zu überbrücken, um eine neue nationale Partei
ins Leben zu rufen. Man rechnet damit, daß Cosgrave die neue
Partei führen wird. Sie tritt u. a. für die Beendigung des
Wirt=
ſchaftskrieges mit England ein.
Politiſcher Mord in Bulgarien.
WTB. Sofia, 25. Auguſt.
Der Bürgermeiſter der ſüdbulgariſchen Stadt Paſchmakly,
Porfiroff, wurde am Donnerstag von unbekannten Tätern
er=
ſchoſſen. Der Ermordete war Mitglied des Parteirates des
Nationalen Bauernbundes, der die ſtärkſte Gruppe in der
Re=
gierungskoalition darſtellt.
Germanen —„Die Hervorragenden”
Der Name „Germanen” iſt deutſch.
Der Urſprung des Namens. — Deutſche Eigenſchaftswörter und
Eigennamen mit dem gleichen Wortſtamm. — Vorkommen des
Namens im Atengliſchen.)
Der Urſprung der Völkerbezeichnung Germanen”, der bei
römiſchen Geſchichtsſchreibern für die Deutſchen gebraucht wird,
war bis in die neueſte Zeit umſtritten. Der Name ſollte
angeb=
lich aus dem Lateiniſchen kommen oder keltiſchen Urſprungs
ſein. Manche glaubten, daß er „Schreier” bedeute, und zwar ſei
er angeblich von dem Kriegsgeſchrei abgeleitet, mit dem die
alten Deutſchen die Schlacht eröffneten. Dieſe furchtbaren
Schlachtrufe haben den Römern grauſig in die Ohren geklungen.
Alle dieſe Annahmen ſind aber, wie Dr. Willy Krogman in
„Forſchungen und Fortſchritte” ausführt, falſch. Der Name
Ger=
manen iſt deutſchen Urſprungs, und der deutſche Volksſtamm
der Tungern hieß wirklich einmal Germanen. Die Germanen
trugen bereits ihren Namen, als ſie über den Rhein drangen.
Was bedeutet nun der Name Germanen? Auch das läßt ſich
aus zahlreichen anderen Bezeichnungen feſtſtellen, die den
glei=
chen Wortſtamm haben, wie der Name Germanen. Wir kennen
uralte ſächſiſche Namen wie z. B. Girmiburg, die mit dem
Wortſtamm „Germ” zuſammenhängen. Noch andere deutſche
Namen tragen den gleichen Charakter, ſo Germening,
Germen=
berga, Germeildis und Germenar. Auch eine alte bayeriſche
Siedlung Germana iſt ein Sproß dieſes Sprachſtamms. Sie zeigt
völlig den gleichen Namen wie Germanen. Iſt alſo dadurch
ge=
ſichert, daß der Name deutſchen Urſprungs iſt, ſo geht aus
ihnen zugleich die Bedeutung hervor, denn dieſe Perſonennamen
entſprechen den zahlreichen Bezeichnungen mit „hoch”. Im
Alt=
engliſchen gibt es eine Pflanzenbezeichnung „geormanleaf” Auch als Johannes Pinneberg und ſein Lämmchen in dem RN.=Film
in dieſem Beſtandteil „georman” iſt der gleiche Namen enthalten
wie in dem Namen Germanen. „Georman” heißt aber ſovtel
wie Zacke, es iſt nämlich die Subſtantivierung eines
Eigen=
ſchaftswortes, das „hervorgeſtochen”, „hervorragend” bedeutei.
Der Name Germanen bedeutet alſo ſoviel wie „die
Hervor=
ragenden”, „die Hohen”. Auch in dem Götternamen Germangabis
das hervorragende, hohe große Volk. Aus der Bezeichnung der iſt ein heiter=ernſtes Abbild unſerer Tage. Seine Helden ſind
Eigenſchaften der alten Deutſchen hat ſich allmählich der Völler= Menſchen wie du und ich, unſere Freuden und Sorgen, unſer
name entwickelt. Lange Zeit wurde der Name auch nach dem Glück und Leid ſpiegeln ſich im Geſchehen dieſes Films deſſen
Zuſammentreffen der Germanen mit den Römern im ſelben
Sinne verſtanden, und zwar bis zum ſechſten und ſiebenten wegt und in Bann ſchlägt. Das Leben ſtellt tagtäglich einen
Jahrhundert nach Chriſti Geburt. Die Bezeichnung hatte ſich jeden vor neue Probleme, neue Hinderniſſe; hier zwingen es
allen dieſen Einzelheiten der Deutung geht hervor, daß es ſich
nicht um Annahmen oder Vermutungen handelt, ſondern um
Tatſachen, die wiſſenſchaftlich einwandfrei begründet ſind, das
vielerörterte Rätſel des Namens Germanen iſt gelöſt.
Kleiner Mann, was nun?
(Zur Aufführung im „Helia” ab heute.)
Hermann Thimig und Hertha Thiele
der Europa „Kleiner Mann — was nun?”
nach Falladas berühmtem Roman.
Vor noch nicht zwei Jahren erſchien Falladas Roman von
Johannes Pinneberg und ſeiner bezaubernden Frau, dem
Lämmchen — heute iſt dieſes Buch, in alle Kulturſprachen
über=
iſt die gleiche Bedeutung feſtzuſtellen. Die Germanen waren alſo ſetzt, ein Werk der Weltliteratur. Der Film nach dieſem Roman
lebensbejahender Optimismus und innige Herzlichkeit jeden
be=
alſo im Laufe der Jahrhunderte tief im Volke verwurzelt. Aus zwei glückliche Menſchen nur durch die unüberwindlichen Kräfte
der Liebe, des Glaubens und des Selbſtvertrauens.
„Skarke Völker haben Freunde!”
EP. Rom, 25. Auguſt.
Muſſolini hat während der großen, zurzeit in Oberitalien
ſtattfindenden Manöver der Provinzhauptſtadt Cuneo einen
Be=
ſuch abgeſtattet, wo er von der Bevölkerung begeiſtert gefeiert
wurde. Von dem Balkon eines öffentlichen Gebäudes herab hielt
der Duce an die auf dem Marktplatz verſammelte Menge eine
Rede, in der er u. a. ausführte: „Auf dieſem Platz, im Herzen
dieſer ſchönen Stadt und am Fuße dieſer Alpenkette, die niemals
an keiner Stelle von feindlichen Heeren und fremden Völkern
ver=
letzt werden darf, will ich dem ganzen italieniſchen Volke ſagen,
daß die 6000 Jahre Geſchichte, die wir kennen, uns eine klare
Lehre erteilen. Nämlich die, daß man ſtark ſein muß. Die ſtarken
Völker haben in Friedenszeiten in nah und fern Freunde und
im Kriegsfalle ſind ſie gefürchtet. Die ſchwachen Völker ſind in
Friedenszeiten allein und vernachläſſigt und im Kriegsfalle
lau=
fen ſie Gefahr, erdrückt zu werden. Man muß vor allem
zahlen=
mäßig ſtark ſein. Wenn die Wiegen leer ſind, altert die Nation
und wird hinfällig. Man muß mutig ſein, ſich nie zurückwenden,
wenn ein Beſchluß gefaßt worden iſt, ſondern immer vorwärts
gehen. Man muß ſtark ſein im Charakter, damit das Gleichgewicht
nicht geſtört wird, weder zu Zeiten des Ruhmes der Nation, noch
bei unverdienten Schickſalsſchlägen. Ich kann mich ſo ausdrücken,
weil niemand der italieniſchen Regierung einen aufrichtigen
Friedenswunſch abſtreiten kann, den wir bewieſen haben.
Vier=
zehn Jahre harter Kämpfe haben aus dem italieniſchen Volke eine
geſchloſſene, einige Maſſe gemacht. Das iſt das fasciſtiſche Italien,
das ſich der Mitte des 20. Jahrhunderts als einzige Nation
zu=
wendet, die allen Kulturvölkern der Erde ein Wort und eine
Doktrin der Rettung des Lebens, zu geben hat.”
Der italieniſche Regierungschef ſchloß mit der Verſicherung,
Italien werde in Zukunft noch mächtiger und größer werden. Die
Rede wurde mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommen.
Skudium Reichsdeutſcher in Oeſkerreich.
1000-Mark=Sperre für Skudierende aufgehoben.
TU. Berlin, 24. Auguſt.
Die Sonderführung des NSDSTB. erläßt, wie die NSK.
mel=
det, folgenden Aufruf:
Das öſterreichiſche Unterrichtsminiſterium hat in einer eben
erlaſſenen Verordnung den Anmeldeſchluß für Ausländer, die im
kommenden Winterſemeſter 1933/34 auf öſterreichiſchen Hochſchulen
ſtudieren wollen, worunter auch Reichs= und Auslandsdeutſche
fallen, auf 1. September 1933 (auf der Univerſität Wien 15.
Sep=
tember 1933) feſtgeſetzt, um die Ueberfremdung der Hochſchulen zu
verhindern.
Dieſe Verordnung iſt wahrſcheinlich auf die kürzlich
über=
reichte Denkſchrift der Deutſchen Studentenſchaft zurückzuführen, die
ſich gegen die dauernd wachſende jüdiſche Invaſion auf den
öſter=
reichiſchen Hochſchulen wendet. Wir machen alle Kameraden, die
im kommenden Semeſter beabſichtigen, in Oeſterreich zu ſtudieren.
darauf aufmerkſam, obigen Termin nicht zu verſäumen, da eine
ſpätere Anmeldung abgelehnt wird.
Die Deutſche Regierung hat entgegenkommenderweiſe die 1000
RM.=Sperre für Studierende aufgehoben, um eine wiſſenſchaftliche
und geiſtige Zuſammenarbeit der deutſchen Stämme zu gewähr=
Kſten; auf dieſer Baſis ſcheint auch die obige Verordnung des
öſterreichiſchen Miniſteriums für Unterricht zu fußen. Die
Anmel=
dung iſt unter Vorlage eines die Hochſchülerreife erweiſenden
Do=
kuments wie oben erwähnt bis ſpätetens 1. September 1933 (auf
Univerſität Wien 15. September 1933) bei dem zuſtändigen
De=
kanat vorzunehmen, gleichgültig, ob im letzten Sommerſemeſter eine
Inſkription an der betreffenden Fakultät bereits erfolgte oder
nicht. Die Erledigung der Anſuchen erfolgt ſchriftlich im Laufe der
letzten Septemberwoche; den Anmeldungen iſt daher die
ent=
ſprechende Portogebühr für die Rückantwort beizulegen (am beſten
internationaler Poſtwertſchein — gleiches Porto wie im Reich).
Auskünfte über die Studienverhältniſſe und
Lebensbedingun=
gen durch das Reichsdeutſchenamt der DST. Oſterreichs, Wien I,
Univerſität.
Bauernführerkagung in Berlin.
UNB. Berlin, 25. Auguſt.
Die geſamten Bauernführer Deutſchlands tagten heute in
Berlin. Die Hauptrede hielt der Reichsernährungsminiſter und
Reichsbauernführer Darré, der den Bauernführern die neuen
Linien der kommenden Agrarpolitik anzeigte, die die Rettung des
deutſchen Bauern garantieren wird. Die Bauernführer haben
die Richtlinien für ihre organiſatoriſche Arbeit in den
kommen=
den Monaten erhalten.
Ernting=Heft der „Sonne‟. Das Heft 9 der „Sonne”, der
bekann=
ten Monatsſchrift für nordiſche Weltanſchauung und
Lebens=
geſtaltung eröffnet Dr. Werner Kulz mit einem „Vortrag vom
Leben. Dichten und Sterben Gorch Focks”. Zugleich folgt die
Wiedergabe eines wunderſchönen Abſchnittes aus dem Roman
„Seefahrt iſt not”, der vom Sterben in nordiſcher Art handelt.
Zum Thema „Aufſtand des Nordens”, das dem vorliegenden Heft
richtungweiſend iſt, ſchreibt Prinz Friedr. Wilh. zur Lippe über
„Kirche und Glaube”, und Dr. Wilhelm Erbt über „
Vorderaſiati=
ſcher Geiſt im Chriſtentum‟. Die Reihe der Berichte über
nordi=
ſches Erleben im deutſchen Kriegsſchrifttum ſetzt Wilh. Richter in
einem Aufſatz über „Langemarck” fort. Zum Abdruck gelangt
wei=
ter die ſo außerordentlich beachtenswerte Anſprache des
Reichs=
innenminiſters Dr. Frick über „Volksgeſundheitsdienſt”. In dem
Abſchnitt „Deutſche Wacht” werden das Reichskonkordat mit dem
Vatikan, die Nationalkirche u a. behandelt. Berichte aus dem
völkiſchen Leben, eine Zeitſchriftenſchau, ſowie Buchbeſprechungen
ergänzen das Heft in wertvoller Weiſe. Dankenswert iſt die
Wie=
dergabe des Gefallenendenkmals” im Magdeburger Dom aus
An=
laß der in letzter Zeit gelegentlich erfolgten Lobeserhebung aus
deutſchbewußten Kreiſen für den Bildhauer Ernſt Barlach. Die
Abbildung führt uns deutlich die dem nordiſchen Weſen
entgegen=
geſetzte Kunſtäußerung Barlachs vor Augen. — Das Erntingheft
iſt wieder ausgezeichnet zuſammengeſtellt und rechtfertigt, daß „Die
Sonne” immer mehr zur führenden Zeitſchrift für nordiſches
Den=
ken und Empfinden wird.
L. W.
Lorenz A.: Der muſikaliſche Aufbau von Richard Wagners „
Par=
ſifal”. 214 Seiten; gebd. in Ganzleinen 8,50 RM. Max
Heſſes Verlag, Berlin=Schöneberg.
Mit dieſem 4. Band iſt Lorenz’ epochemachendes Werk über
das Geheimnis der Form bei Richard Wagner zum Abſchluß
ge=
kommen. Bekanntlich beſteht Lorenz’ große Entdeckung darin, daß
er Wagner, den man als Zerſtörer der muſikaliſchen Form anſah,
als einen der größten Formkünſtler aller Zeiten erwies, das
zeigt er wieder in ſeiner Unterſuchung über den Parſifal. Die
letzten Dinge ſagt uns die Muſik. Wagner hat ſeinem Parſifal
die hohe Sendung anvertraut, ſeine prophetiſchen Gedanken über
Führertum und Wiederaufſtieg des deutſchen Volkes, ja der
Menſchheit zu verkünden. Das Buch ſei nicht nur Dirigenten,
Spielleitern und Sängern, ſondern auch jedem Wagnerliebhaber
empfohlen.
Deutſche Rechtszeitung. Amtliches Organ des Reichsbundes
deut=
ſcher Rechtsbeiſtände E. V. Verlag Paul Meißner, Schöningen
(Braunſchweig).
Im 50. Jahrgange dieſer Zeitſchrift kommen nun die neuen
Männer zum Wort, zu einer Zeit, in der auch dieſer Berufsſtand
an einem Wendepunkte ſteht. Erfreulich iſt, in dem von Willi
Colditz=Schneeberg i. Sa erlaſſenen Aufruf die Feſtſtellung, daß
der Eingliederung des Reichsbundes in die Deutſche Rechtsfront
keine grundſätzlichen Bedenken mehr entgegenſtehen. Auch ſonſt
enthält die mir vorliegende Nr. 15 des Bundesorgans anregende
Abhandlungen über die großen Geſetzgebungsarbeiten, die wir
noch werden bewältigen müſſen, um das Ordnungswerk zu gutem
Ende zu führen.
Juſtizrat Lindt=Darmſtadt.
Seite 4 — Nr. 236
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 26. Anguſt 1933
OEE
Hans Kühn
und Frau Henne, geb. Kisseberth
Vermählte
Darmstadt, den 26. August 1933
Schrautenbachweg 18.
Kirchl. Trauung: Sonntag, den 27. August 1933,
nach-
mittags 2 Uhr, in der Petruskirche.
Die Eheleute Carl Lud. Lotz II. in Erzhauſen feiern heute
bei voller Rüſtigkeit das ſeltene Feſt der goldenen
Hochzeit. Herzliche Glückwünſche! (10429
Stait beſonderer Anzeige.
Geſiern abend entſchlief ſanft unſer lieber Onkel und
Großonkel
Geheimer Oberfinanzrat i. R.
Bnhen Bornferf!
im beinahe vollendeten 90. Lebensjahre.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Karl Frefenius, Regierungsrat i. R.
Darmſiadt
Mathilde Klingelhöffer in Reinheim.
Darmſtadt, den 25. Auguſt 1933.
(10419
Die Beerdigung findet ſtatt auf dem alten Friedhof an der Nieder=
Ramſtädterſtraße am Montag, den 28. d. Mis., 11½ Uhr vormittags.
Statt beſonderer Anzeige.
Todes=Anzeige.
Am Donnerstag früh iſt mein lieber Mann, unſer ſorgender
Vater
Johann Baptiſt Enſſen
Gardeſergeant 1. R.
nach einem arbeitsreichen Leben im Alter von 72 Jahren
heim=
gegangen.
Im Namen der trauernd Hinterbliebenen:
Frau Klara Enſſen.
Darmſtadt, den 26. Auguſt 1933.
Heidelbergerſtr. 96,
Beerdigung: Montag, den 28. Auguſt, 11 Uhr, im Stabtfriedhof
(Nieder=Ramſtädterſtraße). Requiem: Montag, den 28, Auguſt,
6 Uhr, in der Liebfrauenkirche.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir abzuſehen.
Heute entschlief sanft nach langem, schwerem Leiden, im
84. Lebensjahr, mein lieber Mann, unser treusorgender
Vater, Schwiegervater, Bruder und Großvater
1 IerF 11221DA
ALICE STEIN, geb. PHALAND
LILI von ILSEMANN, geb. STEMN
ZERELDA KEHRHAHN, geb. STEIN
IWAN von ILSEMANN, Berlin
PALIL KEHRHAHN, Kemmen
META EISENSTÜCK, geb. STEIN,
TWiesbaden
ROBERT STEIN, Lübeck
und 5 Enkelkinder.
Basel, den 25. August 1955.
Lindenweg 15.
(10384
Beisetzung Darmstadt, Mittwoch, den 50. August 1955,
16 Uhr, Kapelle alter Friedhof, Nieder-Ramstädterstraße.
Statt Karten.
Für die herzliche Teilnahme, ſowie
die Kranz= und Blumenſpenden
beim Heimgang unſerer teueren
Entſchlafenen
Frau Anna Stephan
geb. Rempel
ſagen wir allen unſeren innigſten
Dank. Ganz beſonders danken wir
für die liebevolle Pflege der
Schweſtein des Marienhoſpitals
und der Herren Aerzte Dr. Sattler
und Scherer.
Im Namen der Hinterbliebenen:
10386) Georg Stephan.
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[ ← ][ ][ → ]Samstag, 26. Auguſt 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 236 — Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 26. Auguſt 1933.
Aufruf des Darmſtädker Carikas=Verbandes
zum Liebeswerk!
Heute beginnt der Blumentag des Caritas=Verbandes
Darm=
ſtadt und wir möchten es daher nicht verſäumen, nochmals an den
Opferſinn der Darmſtädter Bevölkerung zu appellieren.
Weiſet keines der unſchuldigen Kinderchen ab. gekennzeichnet
durch Armbinden mit der Aufſchrift „Caritas=Verband
Darm=
ſtadt”, wenn ſie zagenden Herzens ein Blümchen zum Verkauf
darbieten.
Wir ſind für jedes Scherflein dankbar.
Und alle, die noch leiſtungsfähig ſind mögen vor dieſem
kleinen Opfer nicht zurückſchrecken, zumal der Ruf der Führer
unſeres Volkes immer wieder ein Ruf zum Opfer und zur
Ver=
antwortlichkeit dem Ganzen und dem Mitmenſchen gegenüber iſt.
Mit jedem verweigerten Blümchen wird eine bittende Seele
zurückgeſtoßen und Hunger tut bekanntlich ſehr wehe.
Deshalb auf zu Werken der Caritas!
Bekannkmachungen des Perſonalamkes.
Der Kriminalpolizeirat bei der Polizeidirektion Darmſtadt,
Friedrich Günter, wurde auf Grund des 8 4 des Geſetzes zur
Wiederherſtellung des Berufsbeamtentums vom 7. 4 1933 mit
Wirkung vom 24. Juli 1933 aus dem Heſſ. Staatsdienſt entlaſſen.
Regierungsrat W. Bergner iſt vom heſſiſchen
Miniſter=
präſidenten mit der Wahrnehmung der Geſchäfte des Leiters der
Miniſterialabteilung III beauftragt.
Neuer Fernſprechanſchluß der Gauleikung
in Frankfurk.
Das Gaupreſſeamt der NSDAP. teilt mit:
Die neue Fernſprechnummer der NSDAP.=Gauleitung Heſſen=
Naſſau, Frankfurt a. M., Gutleutſtraße 8—12, iſt für alle
Ab=
teilungen die Sammelnummer 303 81.
Zum Deutſchlandflag 1933.
„Nach den vorliegenden Meldungen ſind die Wettbewerber
der Ortsgruppe Darmſtadt, die Piloten Schümer und Graf
Hagen=
burg, auf ihren Klemm=Maſchinen nach der Flugmeldung von
Mittggs 12 Uhr unterwegs zwiſchen Stettin und Danzig, die
D 2222 mit Eujen war bereits um dieſe Zeit auf dem Flugplatz
Danzig gelandet.
Den Kartenvorverkauf für den 27. Auguſt hat das Sporthaus
Adelmann in der Rheinſtraße übernommen, dort ſind auch eine
beſchränkte Anzahl Scaderſitzplätze zum Preiſe von 2.— RM. pro
Stück erhältlich. Das offizielle Programmheft mit intereſſanten
Illuſtrationen und mit umfangreicher Belehrung iſt dort
eben=
falls zum Preiſe von 0,.20 RM. zu erhalten. Es wird empfohlen,
in Erwartung des ſtarken Andranges an der Tageskaſſe, die
Karten bereits im Vorverkauf zu erwerben.
— Der Verband der Deutſchen Theaterangeſtellten und
ähn=
licher Berufe gibt durch die Staatspreſſeſtelle bekannt, daß die für
die Fachſchaft Muſik, Gruppe Chormeiſter und Muſiklehrer,
er=
nannten Herren Friedel Fiſcher und Bernd Zeb abberufen
ſind. Zum neuen Leiter dieſer Gruppe wurde kommiſſariſch
er=
nannt der frühere direkte Mitarbeiter Pg. Friedrich Fauth,
Darmſtadt. Eſchollbrückerſtraße Nr. 12.
Handelsverkehr mit Braſilien. Wie die Induſtrie= und
Handelskammer Darmſtadt mitteilt, hält der Deutſche Konſul in
Porto Alegre, Herr Mulert am 11. und 12. September, bei der
Außenhandelsſtelle für das Rhein=Maingebiet in Frankfurt a. M.,
Börſe, Sprechſtunden ab. Firmen, die ein beſonderes
Inter=
eſſe an einer Beſprechung haben, wollen dies bis ſpäteſtens
4. September bei der Außenhandelsſtelle anmelden.
— Hohes Alter. Herr Friedrich Stalf, Dreibrunnenſtr. 9,
feiert am 26. Auguſt ſeinen 80. Geburtstag. Herr Stalf, der
be=
ſonders im Oſtviertel als langjähriger Vorſitzender des
Bezirks=
vereins „Mathildenhöhviertel” bekannt und beliebt iſt, feiert
die=
ſen Tag in alter Friſche.
— Evangeliſcher Bund. Bei der Kundgebung im
Orangerie=
garten am vergangenen Sonntag wurde eine
Damengeld=
börſe gefunden, die beim Rechner abgeholt werden kann.
Gleich=
zeitig ſei nochmals allen Mitwirkenden, namentlich dem
Damen=
ausſchuß, für ſeine hingebende Mitarbeit herzlich gedankt. — Aus
dem Ertrag des Tages wird eine größere Summe der Adolf=Hitler=
Spende überwieſen werden. — Der Inſtruktionskurſus findet
pro=
grammäßig am kommenden Montag wieder ſtatt.
— Evangel. Jugend der Petrusgemeinde. Auch in dieſem
Jahre findet als Auftakt zum evangeliſchen Jugendſonntag in
unſerer Gemeinde abends 8.30 Uhr Samstag die Feier des
Jugend=
abendmahl ſtatt. Wir laden hierzu die geſamte konfirmierte
Ju=
gend unſerer Gemeinde herzlich ein, vor allem auch die
evan=
geliſchen Mitglieder der Hitlerjugend und des BDM., ſoweit ſie
in unſerer Petrusgemeinde wohnen. Anmeldungen ab 8 Uhr in
der Sakriſtei, ſoweit es nicht möglich iſt, daß die Gruppen eine
Namenliſte einreichen Sonntag früh 10 Uhr iſt
Jugendgottes=
dienſt. Feſtprediger Pg. Pfarrer Knell, Hanau.
— Martinsgemeinde. Während der Wiederherſtellungsarbeiten
in der Martinskirche, die vorausſichtlich einige Wochen dauern
werden, werden die Frühgottesdienſte im Martinsſtift
neben der Martinskirche gehalten. Die Hauptgottesdienſte,
die pünktlich um 10 Uhr anfangen, finden dagegen in dem
Ge=
meindehaus, Liebfrauenſtraße 6, ſtatt. Dortſelbſt iſt auch der
Kindergottesdienſt ab 11.15 Uhr. Die Gemeinde wird
ge=
beten, ſich an den Gottesdienſten eifrig zu beteiligen.
— Evangeliſche Stadtmiſſion, Mühlſtraße 24. Am Sonntag,
dem 27. Auguſt nachmittags ½4 Uhr, wird im großen Saal der
Stadtmiſſion eine Gemeinſchafts=Abendmahlsfeier ſtattfinden für
die Mitglieder und Freunde der Stadtmiſſionsarbeit. Die
Lei=
tung der Abendmahlsfeier liegt in Händen von Herrn Pfarrer
Stotz=Darmſtadt — Am Mittwoch, dem 30. Auguſt wird die
2 diesjährige Philadelphia=Konferenz in gewohnter Weiſe in den
Räumen des Stadtmiſſionshauſes abgehalten. Auf dieſe, ſeit vier
Jahrzehnten alljährlich zweimal ſtattfindende
Gemeinſchafts=
konferenz werden alle, die mit Ernſt Chriſt ſein wollen,
freund=
lichſt hingewieſen, Konferenzredner ſind diesmal Herr Pfarrer
Schmidt und Prediger Sayer, beide vom Vereinhaus Nord=
Oſt, Frankfurt a. M. Konferenz=Programme bereitwilligſt durch
die Buchhandlung der Stadtmiſſion. Der Eintritt zu allen
Ver=
anſtaltungen iſt frei.
Sonntagsrückfahrkarten. Aus Anlaß der nachſtehend
auf=
geführten Veranſtaltungen werden von allen Bahnhöfen im
Umkreis von 150 Kilometer um Rüdesheim
Sonntags=
rückfahrkarten (auch Blanko=Sonntagsrückfahrkarten) nach
Rüdes=
heim (Rhein) oder Bingen (Rhein) oder Bingerbrück ausgegeben:
4) Zur Saarkundgebung am Nationaldenkmal
von Samstag, den 26. Auguſt. 0 Uhr bis Montag den 28. Auguſt,
12 Uhr (ſpäteſter Antritt der Rückfahrt). Die Bahnhöfe der
Saar=
bahn geben Sonntagsrückfahrkarten mit der gewöhnlichen
Gel=
tungsdauer von Samstag, den 26. Auguſt. 12 Uhr bis Montag,
den 28 Auguſt, 12 Uhr (ſpäteſter Antritt der Rückfahrt), aus.
b) Zur Weinfeſtwoche von Samstag, den 9. September,
12 Uhr, bis Montag, den 11. September, 12 Uhr (ſpäteſter
An=
tritt der Rückfahrt), von Mittwoch, den 13. September, 12 Uhr,
bis Donnerstag, den 14. September, 12 Uhr (ſpäteſter Antritt
der Rückfahrt), ſowie von Samstag, den 16. September, 12 Uhr,
bis Montag, den 18. September 12 Uhr (ſpäteſter Antritt der
Rückfahrt). ) Zur 50=Jahrfeier des
National=
denkmals auf dem Niederwald von Samstag, den
23. September, 0 Uhr bis Dienstag, den 26. Sevtember. 12 Uhr
(ſpäteſter Antritt der Rückfahrt) und von Donnerstag, den
28. September, 0 Uhr, bis Freitag, den 29. September, 12 Uhr
(ſpäteſter Antritt der Rückfahrt).
— Billige Dampferfahrten nach Holland veranſtaltet die
Köln=Düſſeldorfer Rheindampfſchiffahrt am 5. und 10. September
mit den Dampfern „Juliana” und „Wilhelmina” ab
Mainz. (Siehe Anzeige.)
Guhnenweige ver Less.Heilloszene m der
L. C. Wittich’ſchen Hofbuchdruckerei — „Darmſtädter Tagblatt”
Geſtern nachmittag wurde die Fahne der NSBO.=
Betriebs=
zelle in der L. C. Wittichſchen Hofbuchdruckerei — Darmſtädter
Tagblatt feierlich eingeweiht. Faſt ſämtliche Arbeiter und
Ange=
ſtellten der Firma hatten ſich in dem zum Feſtſaal umgewandelten
großen Speiſeſaal des Betriebes eingefunden, von deſſen
Wand=
flächen die Symbole des neuen Reiches, die Fahnen
Schwarz=
weiß=rot und das Hakenkreuzbanner grüßten und deſſen Wände
ringsum als koſtbarſten Bildſchmuck zahlreiche Diplome zieren, die
Kunde davon geben, wie viele Angehörige der Offizin ſchon die
Jubiläen ihrer 25jährigen, 40=, 50= und 60jährigen Zugehörigkeit
zur Firma feiern konnten.
Zur Fahnenweihe war der Kreisbetriebszellenleiter Pg.
Zachow erſchienen, der von dem Chef der Firma, Herrn Dr.
Werner Wittich, beſonders herzlichſt begrüßt wurde. Herr
Dr. Wittich führte danach und nach der Begrüßung aller
Arbeitskameraden etwa aus: „Es iſt eine ganz beſondere Feier,
zu der ſich heute alle in unſerem Betrieb Beſchäftigten
zuſammen=
gefunden haben und zu der es mir eine beſondere Freude iſt, der
Betriebszelle die Fahne zu übergeben, die künftighin das Symbol
dafür ſein ſoll, daß wir alle, vom jüngſten Lehrling bis zum
lei=
tenden Direktor, gemeinſam und kameradſchaftlich
zuſammenarbei=
ten können. Ich darf es bei dieſer Gelegenheit wohl ausſprechen
und in die Erinnerung zurückrufen, daß es in unſerem Betrieb ſeit
Jahrhunderten nicht anders war, wie es heute iſt und immer ſein
ſoll, daß nämlich die Ideen des Klaſſenkampfes, des Gegenſatzes
zwiſchen Unternehmer und Arbeitnehmer bei uns niemals Fuß
gefaßt haben, daß vielmehr der Gedanke der Gemeinſamkeit, des
Zuſammenarbeitens aller im Intereſſe des Betriebes hier ſtets
hochgehalten wurde. Die zahlreichen Diplome, die ſie an den
Wänden dieſes Raumes ſehen, ſind wohl Beweis dafür, daß in
unſerer Firma Arbeiter und Unternehmer zu allen Zeiten, in
guten und ſchlechten Lagen zuſammengeſtanden haben. Das äußere
Symbol dafür ſoll nun die Fahne ſein, die ich Ihnen hiermit
über=
gebe, Ich hoffe und mit mir wohl Sie alle, daß die Fahne uns
nach außen hin immerdar Ehre machen wird.
Danach richtete der Zellenwart der Betriebszelle, Herr Heinz
Schaaf, herzliche und kernhafte Worte an ſeine
Arbeitskamera=
den, in der er auch ſeinerſeits die Tatſache unterſtrich, daß die
Angehörigen der Offizin ſchon immer den Gemeinſchaftsgedanken
hochgehalten haben, daß ſie mit den Arbeitgebern zuſammen eine
große Familie gebildet haben. In der Erkenntnis dieſer Tatſache,
habe ſich Herr Dr. Wittich auch ſofort bereit erklärt, nachdem die
NSBO.=Betriebszelle gegründet war, als Zeichen der
Verbunden=
heit die Fahne zu ſtiften, die heute ihre Weihe erhalten ſoll. Im
Namen der Betriebszelle ſpreche er dafür herzlichſten Dank aus.
Wenn wir heute, fuhr er fort, bei irgend einem Ausmarſch als
Symbol dieſe Fahne des Kampfes vor uns hertragen, ſoll ſie uns
ſtets an zwei Dinge beſonders erinnern: Erſtens, daran, daß wir
alle im Sinne der Idee unſeres Führers Adolf Hitler zu
arbei=
ten haben in geiſtiger Beziehung mit dem Endziel, jeden einzelnen
Arbeitskameraden und Volksgenoſſen, der vielleicht heute noch
ab=
ſeits ſtehen ſollte, für die Idee zu gewinnen und ihn ſo zu
er=
ziehen, daß er innerlich überzeugt iſt, daß er in unſere Reihen
gehört, zum Zweiten ſoll die Fahne uns Symbol ſein für echte
und wahre Kameradſchaft. Wie die Fahne in der Wehrmacht, im
Felde draußen, der Truppe voranwehte, als Zeichen unlösbarer
Verbundenheit, als Zeichen der ovferfreudigen Hingabe jedes
Ein=
zelnen für den anderen, Einer für Alle und Alle für Einen, ſoll
ſie in friedlicher Arbeit die gleiche ſymbolhafte Bedeutung haben,
damit wir im Sinne des Führers zu einem wirklichen
Gemein=
ſchaftsleben in unſerem Betriebe und damit auch im ganzen Volke
kommen. Wenn jeder Einzelne ſeine Pflicht dahingehend erfüllt,
können wir die Fahne mit Stolz tragen und mit dem Bewußtſein,
daß wir unſererſeits tätige Mitarbeit leiſten am Wiederaufbau
unſeres Vaterlandes und in der Wiedererſtarkung unſeres
deut=
ſchen Volkes.
Den eigentlichen Weiheakt nahm ſodann
Kreisbetriebszellen=
leiter Zachow vor. Auch er richtete eine längere Anſprache an
die Kameradinnen und Kameraden der Arbeit, in der er die
Fahne als ein äußeres Zeichen der Verbundenheit im neuen Reich
bezeichnete und begrüßte, deren Symbol bedeuten ſoll und
mah=
nen an den ſteten Willen zum Aufbau und zur Arbeitsfceudigkeit.
Die Fahne ſolle immer mahnen daran, daß jeder einzelne Deutſche
im Sinne der NSDAP. und ihres großen Führers Adolf Hitler
dem deutſchen Volksganzen gegenüber Pflichten zu erfüllen habe,
deren letztes Ziel ſein muß, die Erziehung jedes Einzelnen zur
Idee des Nationalſozialismus. Der Nationalſozialismus ſei nicht
irgend ein politiſches Parteiprogramm, ſei das auch nie geweſen,
ſondern das innere Erleben eines Mannes, der klar erkannt hat,
was dem deutſchen Volk allein, was jedem deutſchen
Volksgenoſ=
ſen notwendig iſt, wenn er mitarbeiten will daran, das deutſche
Volk wieder zu ſich ſelbſt zurückzuführen und damit zu der Größe
und zu dem Anſehen, die ihm gebühren. Nationalſozialismus ſei
alſo keine Partei, — ſondern geiſtiger Kampf, ſei Erziehungsſache
im beſten Sinne des Wortes. Die Betriebszellen der NSBO. ſind
ein Werkzeug zur Arbeit an der großen Aufgabe der
Neugeſtal=
tung des deutſchen Volkes, des deutſchen Menſchen. Ihr geiſtiges
Gut ſoll ſo ausgeſtattet ſein, wie es der Führer von jedem
Deut=
ſchen verlangen kann. Die Träger der Zelle ſollen ſich immer vor
Augen halten, daß ſie an verantwortlicher Stelle ſtehen, wie jeder
andere Führer Sie ſind verantwortlich für Ruhe und Ordnung,
für Pflichterfüllung und Berufsfreudigkeit ihres Betriebes. Von
der Zelle hängt im weſentlichen das Beſtehen und Gedeihen des
Betriebes ab. Den Arbeitgebern, den Inhabern des Betriebes foll
die Zelle und die Fahne ſtets daran mahnen, daß ſie einen Betrieb
nicht nach den Geſichtspunkten eines Einzelnen oder Einzelner zu
leiten und zu organiſieren haben, ſondern immer das Intereſſe
der Geſamtheit im Auge zu haben. So, daß jeder einzelne Betrieb
als Beſtandteil des Ganzen ſich der deutſchen Volksgemeinſchaft
einordnet. Wenn Adolf Hitler davon geſprochen, daß die
Revolu=
tion zu Ende und die Evolution die Weiterentwicklung zu
über=
nehmen habe, ſo ſei das ſo zu verſtehen, daß den Trägern der
Revolution eine geiſtige Ruhezeit gegeben ſein ſoll zum weiteren
Kämpfen. Es gilt in dieſer Ruhezeit, den inneren Menſchen zu
revolutionieren und ihn zum weltanſchaulichen Verſtehen der
neuen Zeit zu erziehen. Die geiſtige Erziehung, die Umwälzung
des deutſchen Menſchen iſt nicht ein äußeres Bildungszeichen. Der
Nationalſozialismus verſteht das ſo, daß jeder dazu erzogen
wer=
den muß, daß er nicht Bücher und Zeitungen leſen muß, um die
Idee, um den Willen des Führers zu erfaſſen. Er muß ſie ſelbſt in
ſich fühlen und im voraus zu Ende denken. Dieſe Erkenntnis hat
uns, die wir die Kämpfer der neuen Zeit waren, niemals
wei=
chen und wanken kaſſen. Wir wußten, die Hochziele unſerer
Be=
wegung und unſerer Idee werden erreicht werden. Wenn heute
noch nicht alles erreicht iſt, in 7 Monaten iſt das nicht möglich,
ſo wiſſen wir aber, was im Programm unſeres Führers ſteht und
wiſſen, daß dieſes Programm eines Tages reſtlos verwirklicht
wird. Wir wiſſen aber auch, daß wir Kämpfer bleiben müſſen bis
zum Ende unſeres Lebens, und daraus ergibt ſich für uns die
Pflicht, um die Zukunft zu ſichern, die Jugend ſo zu erziehen, daß
ſie in der Lage iſt, unſer Werk einſt fortzuſetzen, um ein Reich zu
ſchaffen, das Jahrhunderte und Jahrtauſende überdauern ſoll,
wenn das vergoſſene Blut nicht vergebens gefloſſen ſein ſoll. Wenn
ich von vergoſſenem Blut ſpreche, ſo iſt damit nicht gemeint, etwa
das der letzten Kampfjahre, ſondern ich meine das Blut, das
Deutſche für Deutſchland in Jahrhunderten deutſcher Geſchichte
geopfert haben. Der deutſche Gedanke iſt immer der richtige
ge=
weſen. Wenn das deutſche Volk den deutſchen Gedanken vergaß,
war es immer dem Verderben ausgeliefert. Adolf Hitler hat den
deutſchen Gedanken all ſeinem Streben vorangeſtellt und er iſt
damit der Träger neuer deutſcher Geſchichte geworden. Wer in
ſeinem Sinn arbeitet, arbeitet mit an der Geſchichte. In der
Be=
rufsſtellengliederung ſind die tätigen Mitglieder der
Betriebs=
zellen=Organiſation Soldaten Adolf Hitlers. Von ihnen muß die
Durchdringung aller Arbeitskameraden mit der Idee des Führers
ausgehen. Es iſt eine große Aufgabe, die ſie zu erfüllen haben.
Es beißt nicht, mit dem Mund Nationalſozialiſt
ſein, ſondern mitder Tat!
Ich übergebe Ihnen hiermit die Betriebszellenfahne und
weihe ſie mit den Worten unſeres Führers und Kanzlers Adolf
Hitler; „Ichkenne nur einen Adel, das iſt der Adel
der Arbeit!“
Mit einem dreifachen „Sieg=Heil” auf Führer und
Schirm=
herrn der Arbeit, dem Reichskanzler Adolf Hitler, ſchloß der
Redner.
Zellenwart Schaaf übernahm die Fahne mit dem Gelöbnis,
ihr nur Ehre machen zu wollen. Nicht nur, werden wir die Fahne
bei Kundgebungen vor uns hertragen, ſondern auch dadurch, daß
wir unſere Pflicht als Arbeiter erkennen nach dem in unſerem
Betrieb immer hochgehaltenen Wahrſpruch; Treue um Treue.
Der Geſang des Horſt=Weſſel=Liedes ſchloß die eindrucksvolle
Feier.
M. St.
Handverkerſchulang in Heſſen.
Die von der Heſſiſchen Handwerkskammer ſeit Juni 1933 in
regelmäßigen Kurſusſtunden durchgeführte „Handwerkerſchulung
in Heſſen” kam in dieſer Woche für die Provinz Starkenburg zu
einem vorläufigen Abſchluß. Der Teilnehmerkreis umfaßte
einer=
ſeits ſämtliche Organiſationsführer des Handwerks und deren
Stellvertreter, ſowie auf der anderen Seite Vertreter der Geſellen
des Handwerks und der Jungmeiſter.
Am letzten Schulungstage ſprach Herr Kammerpräſident
Innungsführer Müller=Mainz, dem die Geſamtdurchführung
der Handwerkerſchulung zu danken iſt, vormittags und nachmittags
in großangelegten Vorträgen über Raſſefragen und das
Juden=
problem. Zum Abſchluß gelangte noch einmal die
nationalſozia=
liſtiſche Staats= und Weltauffaſſung zu überzeugendem Ausdruck.
Die Tagung wurde mit einem dreifachen Sieg=Heil auf den
Führer und dem Horſt=Weſſel=Lied geſchloſſen.
Aus der Mitte der Teilnehmer hatte vorher Herr Tapezier=
Innungsführer, Frölich Herrn Kammerpräſidenten Müller
noch den herzlichſten Dank ſämtlicher Kurſusteilnehmer
ausgeſpro=
chen. In ſeiner Anſprache führte Herr Frölich u. a. aus, welche
gewaltige phyſiſche Leiſtung die Durchführung einer ſolchen
um=
faſſenden Schulung allein ſchon darſtelle. Darüber hinaus habe
es Herr Kammerpräſident Müller verſtanden, die Erziehung des
heſſiſchen Handwerks im nationalſozialiſtiſchen Geiſte
durchzufüh=
ren und in eindrucksvoller, überzeugender Weiſe zu allen
berufs=
ſtändiſchen Fragen des deutſchen Handwerks Stellung zu nehmen.
Herr Kammerpräſident Müller möge ſtets gewiß ſein, daß er vom
Vertrauen und dem Dank des heſſiſchen Handwerks getragen ſei.
Ueber den demnächſtigen Abſchluß der Handwerkerſchulung in
den Provinzen Rheinheſſen und Oberheſſen erfolgt noch nähere
Bekanntgabe durch die Tagespreſſe.
„Freunde des Flugſports
ſehen mit Spannung dem Sonntag entgegen, denn
erſtmals berührt der Deutſchlandflug Darmſtadt
als Zwangslandeplatz. Auch Du kannſt Zeuge der
größten ſportlichen Veranſtaltung des Jahres ſein!“
Die Deutſche Bühne, Ortsgruppe Darmſtadt, eröffnet ihre
Geſchäftsſtelle im Kleinen Haus am 1. September. Werbeſchrift
mit Anmeldekarten können in allen durch kleine Plakate
gekenn=
zeichneten Geſchäften der Stadt und Umgebung abgeholt werden.
— In die bayriſchen Alpen führt heute eine volkstümliche
Fahrt, die bereits ſeit einigen Tagen ausverkauft iſt. Auf der
Fahrt kommen die Teilnehmer nach Heidelberg, Stuttgart, Ulm,
Augsburg nach Benediktbeuern, von wo aus Autoausflüge
ſtatt=
finden nach Garmiſch=Partenkirchen (verbilligte Auffahrt auf die
Zugſpitze), Schlierſee, Tegernſee, Wiesſee, Bad Tölz, Gmund.
Sonderfahrten finden ferner ſtatt nach Hohenſchwangau,
Neu=
ſchwanſtein. Sonthofen, Oberſtdorf, München und Mittenwald,
ſowie eine Führung auf die Tutzinger Hütte und die
Benedikten=
wand. (Siehe Anzeige.)
Aus den Darmſtädter Lichtſpieltheakern.
Palaſt=Lichtſpiele.
„Keinen Tag ohne Dich” iſt eine harmlos=fröhliche
Geſchichte um ein reizendes „Mädchen von der Nähmaſchine” und
ihrem unglücklichen Verehrer, dem Schornſteinfeger „Leo”.
„Annemarie” (Lee Parry) reagiert gar nicht ſo recht auf die
Anknüpfungsverſuche des guten „Leo” (Oskar Karlweiß) der
ſonſt bei allen Mädchen im Umkreis gern geſehen wird. Da iſt
aber noch ein ſonderbarer Kauz, der reiche Hausherr „
Sturm=
vogel”, i. Fa. Modehaus Sturmpogel, der an der blonden
Anne=
marie Gefallen findet und mit ihr gern einen Seitenſprung
wagen würde. Wie allerlei luſtige Zwiſchenfälle das
Unter=
nehmen des Herrn Sturmvogel zum Scheitern bringen und wie
bei dieſer Gelegenheit der Leo ſeine Annemarie doch noch
be=
kommt, das iſt in einer Reihe netter Szenen zu ſehen, bei denen
hübſche Schlager geſungen werden und wo es auch ſonſt recht
fröhlich hergeht. Paul Hörbiger als „Maler Bonifazius” und
Ida Wüſt als energiſche „Frau Sturmpogel” tragen zur
Er=
heiterung des lachfreudigen Publikums ihr gutes Teil neben den
Hauptdarſtellern bei.
Union=Theater.
Brennendes Geheimnis.
Aus dieſer Novelle, richtiger aus dem Stoff dieſer Novelle
von Stephan Zweig hat Dr. Friedr. Kohner ein recht gutes
Film=Manuſkript geſtaltet, und die geſchickte Regie Robert
Siod=
maks hat es wirkſam verlebendigt. Eine Reihe guter
Schau=
ſpielkräfte ſtanden ihm zur Verfügung. Neben dem routinierten
Willi Forſt und Alfred Abel, und neben Hilde Wagners
elegant=zurückhaltender Schönheit, als beſter und „maßgebenſter”
Hans=Joachim Schaufuß, der den kleinen Edgar, den 13jährigen
Jungen, der aus inſtinktivem Gefühl heraus der Retter ſeiner
geliebten Mutter wird als ſie in Gefahr kommt zu „ſtraucheln”. —
Zwei tragiſche Gefühlkonflikte laufen in dieſer Filmhandlung
nebeneinander, der des Jungen, der halb im Unterbewußtſein
ſpürt, daß ſeiner Mutter Gefahr droht von ſeinem „Freund”.
dem berühmten Rennfahrer Haller, der im Nebenberuf auf
dezente Abenteuer ausgeht, und das der Mutter und Frau, der
das Leben, die ſchmerzhafte Wirklichkeit, den Unterſchied lehren
muß zwiſchen Liebe und Abenteuer, und dazu die Erkenntnis, daß
13jährige Söhne unter Umſtänden verdammt erwachſen fühlen,
denken und handeln können. — Eine reiche Fülle von Bildern
aus dem Leben in einem feudalen Schweizer Hotel, und dazu
aus der wundervollen Landſchaft, umrahmen wirkſam das Spiel. —
Das Beiprogramm iſt ungewöhnlich reichhaltig und
inter=
eſſant, ebenſo die diesmal ſehr aktuelle Wochenſchau.
AK
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen ab heute in Erſtaufführung
das gewaltige Filmwerk „Kleiner Mann — was nun” ein
Ton=
film nach dem bekannten Roman von Hans Fallada. Die
Ge=
ſtalten des Romans, der „kleine Mann” Pinneberg und ſeine
tapfere Frau, das „Lämmchen”, wurden ſehr bald im Volksmunde
die ſymboliſchen Geſtalten für die deutſchen Menſchen unſerer
Tage. In Hauptrollen ſpielen: Hertha Thiele als „Lämmchen”
Hermann Thimig als Pinneberg”, Viktor de Kowa als „
Heil=
butt” und Ida Wüſt als Pinnebergs Mutter; außerdem wirken
noch mit Fritz Kampers, Paul Henkels, Jakob Tiedke, Blandine
Ebinger u v. a. Beginn: 3,15, 5,45 und 8,20 Uhr.
— Reſi=Theater. Einen großangelegten Verſicherungsſchwindel
deckt Harry Piel in „Sprung in den Abgrund” auf, ein
ſpan=
nender Film in gigantiſcher Landſchaft. Im Beiprogramm das
Großluſtſpiel, Opernredoute” mit Georg Alexander. Liane Haid
und Ivan Petrowitſch. Sonntag mittag Jugendvorſtellung:
„Zwiſchen den Seilen”.
Arbeit! Dienſt! Pflicht! von Pg. Bartholomäus, Gießen.
Heute Samstag, den 26. Auguſt, 20 Uhr, im Orpheum letzte
Aufführung des Schauſpiels als Veranſtaltung für die
Kreislei=
tung Darmſtadt.
Seite 6 — Nr. 236
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 26. Auguſt 1933
Polizeiberichk.
Tödlicher Betriebsunfall. Am Freitag vormittag um 8.40 Uhr
ereignete ſich in dem Steinbruch der Firma Stühlinger bei
Rein=
heim ein ſchwerer Betriebsunfall, der ein Menſchenleben koſtete.
Zwei Zimmerleute waren mit Erdabtragungsarbeiten beſchäftigt
und hatten gerade einen Kippwagen mit Schutt vollgeladen, als
das Schienengleis, das etwa 15 Meter hoch über den Weg zum
Steinbruch führt, und mit ſeinem Ende auf der Erdmaſſe, welche
abgebaut wird, ruht, und das an dieſer Stelle genügend zu
ſtützen vernachläſſigt worden war, ſich einſeitig ſenkte. Dadurch
ſtürzte der Kippwagen um, begrub den 47jährigen verheirateten
Zimmermann Friedrich Wörtge aus Reinheim und
zer=
drückte ihm den Bruſtkorb. Der Verunglückte wurde ſofort aus
ſeiner bedrängten Lage befreit und auch noch lebend geborgen,
ſtarb aber nach kurzer Zeit an ſeinen ſchweren Verletzungen Der
ärztliche Befund ſtellte ſechs Rippenbrüche und ſchwere innere
Verletzungen feſt. Das Tragiſche an dem Unglücksfall iſt, daß W.
erſt vor drei Tagen in der Firma eingeſtellt wurde, nachdem er
lange Zeit erwerbslos war.
Verkehrsunfall. Am Freitag kurz nach 17 Uhr wurde Ecke
Landgraf=Georg= und Mühlſtraße am Hallenſchwimmbad ein aus
der Richtung Dieburgerſtraße die Mühlſtraße herunterkommender
Radfahrer von einem aus der Stadt die Landgraf=Georg=Straße
heraufkommenden Lieferwagen angefahren. Der Radfahrer, der
18jährige Schloſſer Willi Heling aus Darmſtadt, kam unter das
Auto zu liegen und mußte verletzt ins Eliſabethenſtift eingeliefert
werden. Das Fahrrad wurde ſtark beſchädigt.
Selbſtmord. Am Donnerstag gegen 18 Uhr wurde ein 28
jäh=
riger Kraftfahrer aus Bremen von Hausbewohnern, die ſeine
Zimmervermieterin herbeigeholt hatte, in ſeiner Wohnung in der
Grafenſtraße bewußtlos aufgefunden. Er verſchied noch in der
gleichen Nacht gegen 23.30 Uhr im Stadtkrankenhaus, ohne wieder
zu Beſinnung gekommen zu ſein. Die kriminalpolizeilichen
Er=
mittlungen ergaben, daß er mit Gift Selbſtmord verübt hat.
Hühnerdiebſtahl. In der Nacht zum Freitag zerſtörten
unbe=
kannte Täter die Drahtumzäunung einer Hühnerfarm am
Orts=
ausgang Goddelau und ſtahlen aus dem Stall 25 Hühner (
ein=
jährige amerikaniſche Leghorn), die ſie an Ort und Stelle
ab=
ſchlachteten. Wo wurden derartige Hühner zum Kauf angeboten?
Leichenländung. Am Freitag nachmittag wurden aus dem
Main bei Offenbach eine 35 bis 40 Jahre alte Frau zuſammen
mit einem etwa 5 Jahre alten Mädchen als Leichen geländet.
Den Arbeitgeber beſtohlen. Zwei 18jährige Pferdepfleger
eines Darmſtädter Reitinſtitutes benutzten das Zutrauen ihres
Arbeitsgebers, um dieſen gründlich zu beſtehlen. Unter anderem
hatten ſie ihm fortgeſetzt Wein und Kognak aus dem Keller geholt
und an Ort und Stelle getrunken. Einer der jungen Leute fuhr
des öfteren ohne Führerſchein mit dem Motorrad ſeines Bruders.
Das zu den Spritztouren nötige Benzin tankten die beiden aus
einem in einer verſchloſſenen Garage ſtehenden fremden Auto. Um
ſich Geld zu verſchaffen, verkauften die beiden einen Sattel und
Zaumzeug ihres Brotgebers an einen Darmſtädter Sattlermeiſter.
Durch Zufall wurde ihr Treiben bemerkt, worauf beide
feſtge=
nommen wurden.
Diebſtahl. In einem Vorplatz des Hauſes Donnersbergring 20
wurde von der Flurgarderobe anſcheinend von Bettlern ein
Pho=
toapparat Marke Voigtländer, 9 mal 6 Anaſtigmat 1:6.3 (Beſſa)
mit hellgelbem lila ausgeſchlagenen Lederetui geſtohlen. Vor
An=
kauf wird gewarnt!
Rohlinge am Werk. In dem Vorgarten des Hauſes
Heidel=
bergerſtraße 10 wurden in der letzten Zeit, ſo auch wieder in der
Nacht zum Freitag eine Anzahl Dahlienblüten von unbekannten
Tätern in derartig roher Weiſe abgeriſſen, daß faſt ſämtliche
Pflanzen herausgeriſſen oder über der Wurzel abgebrochen
wur=
den. Wer hat die Täter beobachtet?
Rabiater Hauſierer. In einem Geſchäft in der Schulſtraße bot
am Freitag ein auf Wanderſchaft befindlicher Ausländer
Poſt=
karten zum Kauf an, wobei er die im Laden befindliche Kundſchaft
beläſtigte. Da ihm nichts abgekauft wurde, wurde er gegen den
Ladeninhaber ausfällig und beſchimpfte und bedrohte denſelben.
Vorüberkommende SA.=Männer brachten den Tobenden zur
Poli=
zeiwache.
300 000 RM. in der Preußiſchen Klaſſenlotterie gezogen.”
Dia Direktion der Preußiſchen Klaſſenlotterie teilt mit: Ein
Ge=
winn über, 300,000 RM. fiel auf die Nummer 358 360. Sie wurde
geſpielt in der erſten Abteilung in Achtelloſen im Rheinlande,
in der zweiten Abteilung in Achtelloſen in Berlin.
Aus der NSDAP.
Der Kreisleiter macht bekannt:
NS.=Frauenſchaft, Ortsgruppe 6 (Schloßgarten).
Der für Mittwoch, den 30. Auguſt. feſtgeſetzte Arbeitsabend
fällt aus. Nächſte Zuſammenkunft am Donnerstag, den 7.
Sep=
tember.
NS.=Frauenſchaft.
Die Frauenſchaft trifft ſich am Samstag zur Beerdigung der
Frau Reeh am Rondell (Waldfriedhof) um 3 Uhr.
Schulungskurſe.
Arheilgen.
Samstag. 26. Auguſt, wird der Schulungskurſus mit einer
öffentlichen Verſammlung verbunden. Es ſpricht 21 Uhr in der
Sonne” der Kreisleiter Pg. Zürtz über den „Generalangriff auf
die Arbeitsloſigkeit”,
Weiterſtadt.
Mittwoch 30. Auguſt, findet 21 Uhr bei Hamm der
Schulungs=
kurſus ſtatt. Erſcheinen der Amtswalter iſt Pflicht. Die
Partei=
genoſſen werden gebeten, Anhänger und Gäſte miteinzuführen.
Weiterſtadt.
Am Samstag, 26. Auguſt, 21 Uhr, bei Hamm. Der
Schulungs=
kurſes wird verbunden mit einer öffentlichen Verſammlung. Es
ſpricht Kreispropagandaleiter Pg. Dr. Schmidt über das Thema:
Arbeiter und Faulenzer”. — „Die Ueberwindung der
Arbeits=
loſigkeit”.
Funkwarte. Achtung!
Am Samstag, den 26. Auguſt, abends 8 Uhr, findet im
Han=
delshof eine Verſammlung der Funkwarte des Kreiſes Darmſtadt
ßatt. Erſcheinen aller Funkwarte iſt Pflicht!
Die Gauleitung teilt mit:
Hitlerjugend.
Betr.: Reichsparteitag Nürnberg.
Die Einheiten treten am Donnerstag, den 31. Auguſt. an den
für ſie beſtimmten Zugabgangsſtellen zwei Stunden vor Abgang
des Zuges an.
Bann 115 alſo 19.45 Uhr in Offenbach;
Bann 116 alſo 19.35 Uhr in Frankfurt a. M.=Süd.;
Bann 118 alſo 17.46 Uhr in Aſchaffenburg.
Uniform: Braunhemd mit Lederknöpfen (keine blanken
Knöpfe), ſchwarzes Dreiecktuch mit Lederknoten, kurze braune
Ho=
ſen ſchwarze Strümpfe, Torniſter mit Zeltbahn und
Kochge=
ſchirr, Brotbeutel mit Feldflaſche, ohne Kopfbedeckung, ohne
Achſel=
klappen, Führer tragen das Fahrtenmeſſer, Führerſchnur nur für
Führer mit Ausweis, Spielmannszüge ohne Inſtrumente.
Ver=
pflegung für zwei Tage mitbringen.
Betr.: Bann 115/Unterbann II.
Am Sonntag, den 27. Auguſt, findet in Eberſtadt ein
Auf=
marſch des geſamten Unterbannes mit Verpflichtung und
Feld=
gottesdienſt ſtatt. Die Gefolgſchaften treten um 9.30 Uhr
ge=
ſchloſſen an.
Die Bevölkerung Eberſtadts wird gebeten, für reichlichen
Flaggenſchmuck Sorge zu tragen.
Betr.: Schulungskurſe.
Die Banne melden umgehend die Teilnehmer an der Gebiet
und Obergebiets=Führerſchule. Kurſusdauer etwa 3 Wochen.
Kleinſiedler!
Zwecks Zuſammenfaſſung im „Reichsbund der Kleingärtn
und Kleinſiedler” werden alle Vereine, deren Mitglieder al
Kleinſiedler anzuſprechen ſind, erſucht, ihre Anſchrift, Mitglieder
zahl uſw. der Agrarpolitiſchen Abteilung des Gaues Heſſen=Naſſe
der NSDAP. Frankfurt a. M. Niederau 65, zu melden.
Als Kleinſiedler iſt anzuſehn jeder Volksgenoſſe, der a
Pacht= oder Eigenland eine Wohn= und Wirtſchaftsſtätte beſit
und die Erzeugniſſe ſeines Landbaues und ſeiner Tierhaltung nu
zur Selbſtverſorgung benutzt.
Sagung ven SauerinnangssSwelgver oundes Seffen.
Ehrung des Handwerkskammer=
Praftdenen Mnnangsfährer maner.
Der Zweigverband Heſſen des Zentralverbandes deutſcher
Bäcker=Innungen „Germania” veranſtaltete am letzten Sonntag
im hiſtoriſchen Kaiſerſaal des Schloſſes Lichtenbera ſeinen
Ober=
meiſtertag. Der Saal war in würdiger Weiſe mit den Fahnen
des Reiches und Bildern des Reichspräſidenten von Hindenburg,
ſowie des Volkskanzlers Adolf Hitler geſchmückt. Von Lauterbach
bis nach Bad Wimpfen waren ſämtliche Innungsführer und
ſon=
ſtige Vertreter der Innungen herbeigeeilt, die den großen Raum
bis auf den letzten Platz füllten.
Die Heſſiſche Handwerkskammer war durch ihren Präſidenten,
Herrn Innungsführer Müller, und Herrn Geſchäftsführer Dr.
Neif vertreten. Herr Syndikus Dr. Kollbach war anläßlich
der Errichtung von Pflichtinnungen in Oberheſſen entſchuldigt.
Der benachbarte Bäcker=Zweigverband Mitteldeutſchland hatte
ſei=
nen Vorſitzenden Herrn Hoch, die Innung Frankfurt ihren
Ober=
meiſter Herrn Amodee und der Müller=Landesverband ſeinen
Geſchäftsführer, Herrn Dächert, entſandt. Die Fachzeitung war
durch Herrn Syndikus Dr. Wehner vertreten. Außerdem konnte
noch das Ehrenmitglied des Verbandes, Herr Olbert=
Darm=
ſtadt begrüßt werden.
In ſeiner einleitenden Anſprache entwickelte der
Verſamm=
lungsleiter, Herr Verbandsführer Steinmann aktuelle
orga=
niſatoriſche Richtlinien und betonte die Notwendigkeit der
Er=
ziehung der angeſchloſſenen Mitglieder im nationalſozialiſtiſchen
Geiſte. Sein anſchließender Tätigkeitsbericht gab Zeugnis von der
umfaſſenden Verbandsarbeit.
Die Tagung gewann eine beſondere Bedeutung durch die
Er=
nennung von Herrn Kammerpräſidenten Müller zum
Ehren=
mitglied. Unter Ueberreichung einer kunſtvollen Urkunde
führte Herr Verbandsführer Steinmann aus, daß der Heſſiſche
Verband in Herrn Kammerpräſidenten Fr. Müller als
Ehrenmit=
glied, den vorbildlichen Vorkämpfer der nationalſozialiſtiſchen
Idee, und den unermüdlichen Vorkämpfer der Belange des
Hand=
werks auszeichnen wolle. Das Handwerk ſei Herrn Müller
beſon=
deren Dank dafür ſchuldig, daß er ſich ſchon vor Jahren mit ſeiner
ganzen Perſon, hierfür eingeſetzt habe, und zwar nicht nur ſich
ſelbſt, ſein Leben und ſeine Freiheit, ſondern auch ſein Geſchäft,
ſein Vermögen und ſogar ſeine Familie. Der Marxismus hätte
ſeinerzeit nicht geruht, bis er finanziell zugrunde gerichtet und
gezwungen war, ſich von neuem wieder eine Exiſtenz aufzubauen.
Auch nach der Revolution ſei Kammerpräſident Müller der alte
Kämpfer geblieben und trete voll und ganz im Sinne der
natio=
nalſozialiſtiſchen Bewegung für Erfüllung der Ziele der
national=
ſozialiſtiſchen Revolution und damit auch für die berechtigten
Wünſche des Handwerks ein. Herr Verbandsführer Steinmann
ſchloß mit den Worten: „Wir wiſſen, daß unſer Freund und Pg.
Müller perſönlich keinen Wert auf Ehrungen legt, können aber
unſeren Dank nicht beſſer zum Ausdruck bringen, als daß wir ihm
die Ehrenmitgliedſchaft unſeres Verbandes antragen.”
Die ausgeſprochene Ehrung iſt um ſo höher zu bewerten, als
ſie ſeit Beſtehen des Verbandes früher nur einmal verliehen wurde,
und zwar an den früheren Verbandsführer Herrn Olbert für
ſeine jahrzehntelange Arbeit im Vorſtand. Das heſſiſche
Bäckerhandwerk iſt ſich bewußt, mit der Ehrung von Herrn
Kam=
merpräſidenten Müller, der das Vertrauen des geſamten heſſiſchen
Handwerks beſitzt, wenigſtens einen Teil ſeiner Dankesſchuld
ab=
getragen zu haben.
Anſchließend berichteten insbeſondere die Herren
Klingel=
höffer=Alsfeld, Ludwig=Darmſtadt, Rommel=Offenbach
und Krämer=Darmſtadt über die Tagung des
Zentralverbands=
tages des Bäckerhandwerks in Breslau, ſowie über die
Kaſſen=
verhältniſſe.
Mehrere Redner brachten ſodann die Ausſprache auf
allge=
mein intereſſierende Fragen aus ihren Bezirken, u. a. unlautere
Konkurrenz einer Genoſſenſchaftsmühle, Belieferung der Städte
durch Landbäckereien, Zugabeverbot, Preisgeſtaltung, Konkurrenz
der Brotfabriken, Gründung von Zwangsinnungen,
Schmutzkon=
kurrenz uſw. Hierzu ſprachen die Herren Hofmann=
Reichels=
heim. Danz=Klein=Zimmern, Feyerabend=Wimpfen,
Lö=
ber=Gießen, Mitze=Darmſtadt, Kohr=Biblis, Keilmann=
Bürſtadt u. a.
Großen Beifall fanden die eingehenden Ausführungen des
Kammerpräſidenten Müller, die allen Anweſenden aus dem
Herzen geſprochen waren; beifällig wurden auch die Darlegungen
des Geſchäftsführers der Handwerkskammer aufgenommen.
Von der Verbandsleitung wurde noch bekanntgegeben, daß
zur Fahrt zur „Braunen Meſſe” in Leipzig drei Innungen aus
der Verbandskaſſe ein Zuſchuß gegeben würde. Es ſind dies,
nach=
dem eine oberheſſiſche Innung aus beſonderem Grund für dieſes
Mal verzichtete, die Innungen Bensheim, Pfungſtadt und Groß=
Zimmern.
Die erhebend verlaufene, von Einmütigkeit und
Geſchloſſen=
heit getragene Tagung ſchloß der Vorſitzende mit einem dreifachen
Siegheil auf unſere Führer; Reichspräſidenten von Hindenburg
und Volkskanzler Adolf Hitler ſowie unſer neues
nationalſchzia=
liſtiſches Deutſchland. Mit dem Geſang des Horſt=Weſſel=Liedes
klang die bedeutſame Tagung aus.
Eine billige Sonderfahrt mit der Reichsbahn geht vom
9.—17. September nach Berchtesgaden=Königſee. Auf der Rückfahrt
1 Tag Aufenthalt in München. Gelegenheit zum Beſuch des
Deut=
ſchen Muſeums. Dieſe Reichsbahnſonderfahrten erfreuen ſich
gro=
ßer Beliebtheit. — Für den ſehr mäßigen Preis von 75,10 RM.
wird geboten: Hin =und Rückfahrt mit Schnellzugsgeſchwindigkeit
in modernen Eilzugwagen, Aufenthalt in guten Penſionen (Hotels
4,90 RM. Aufſchlag) mit voller Verpflegung für 7 Tage in
Berch=
tesgaden, 1 Uebernachtung mit Frühſtück in ſehr guten Hotels in
München, beſondere Veranſtaltungen und Ausflüge laut
Pro=
gramm. — Proſpekte und Anmekdung im MER.=Reiſebüro im
Hauptbahnhof, den größeren Reiſebüros und bei den
Fahrkarten=
ausgaben.
Zeichen des Vertrauens!
Stand der Spareinlagen:
am 1. Januar 1933 — 23,1 Millionen RM.
am 1. Juli 1933 — 24,5 Millionen RM.
Zunahme im erſten Halbjahr 1933
rund 1.4 Millionen RM.
Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt.
(s6 9990
Techniſche Nokhilfe.
Wochenplan für die Zeit vom 28. Auguſt bis 3. September
allen Nothelfern zur Kenntnis.
Montag, den 28. Auguſt. 18.30 Uhr: Pflichtappell für alle
Not=
helfer: 19 Uhr: Nachrichtentrupp 1 und 2 für Gas= und
Luftſchutz, Marſtall. Pionierkurſus I und II. Marſtall.
Mittwoch, den 30. Auguſt, 19.30 Uhr: Nachrichtentrupp 1 und 2
Blinken; Treffpunkt mit Geräten Ecke Landskronſtraße und
Kaſtanienallee; 19 Uhr: Pioniertrupp 1 und 2, Treffpunkt
Müllersteich.
Alle Nothelfer werden ſchon jetzt auf die am 4. September in
der Reſtauration zur Reichskrone, Mühlſtraße, ſtattfindenden
Monatsverſammlung aufmerkſam gemacht.
Meiſe, Ortsgruppenführer.
Lokale Veranſtaltungen.
Oie Herunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen m betrachten
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritſt.
— Städt. Saalbau. Morgen, Sonntag. 8.15 Uhr: Konzert
der Stahlhelmkapelle mit anſchließendem Tanz. (Siehe Anzeige.)
— Geſellſchaftsabend mit Tanz. Samstag und
Sonntag im Hotel und Reſtaurant „Zur Poſt” (am
Haupt=
bahnhof). Eintritt frei (Siehe heutige Anzeige.)
— Schuls Felſenkeller, Heute abend 8 Uhr, und
Sonntag, den 27. Auguſt, 7 Uhr, finden in Schuls Felſenkeller
„Große Stimmungsabende” ſtatt. Sie werden ausgeführt von
einer Abteilung des M. Z., der Standarte 115. Leitung
Konzert=
meiſter Löſche. (Siehe Anzeige.)
Vereinskalender.
— Verein ehem. Heſſ. Leibdragoner Nr. 24
Darmſtadt. Am Sonntag, dem 27. Auguſt, findet abends eine
Gedenkfeier des Gefechtes bei Brandeville an unſerem Denkmal
ſtatt. Da eine ganze Anzahl Vorſtandsmitglieder am gleichen
Tage bei einer Traditionsfeier in Langenſalza ſind, werden die
anderen Kameraden gebeten, ſich reſtlos zur Feier am Denkmal
einzufinden.
— Vereinigung früherer Leibgardiſten. Heute
abend Anloyfeier (Familienabend) im Bürgerhof. Beginn 8 Uhr
pünktlich. Rechtzeitiges Erſcheinen der Kameraden erwünſcht. —
Sonntag Wanderung. Abmarſch 2,30 Uhr ab Eiſenbahnbrücke
Dornheimerweg. Endziel Neues Schießhaus.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. Anonyme Anſragen
wirde-
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkelt.
St. A. In Fragen der Eheberatung empfiehlt es ſich, ſich
an die Landesverſicherungsanſtalt hier zu wenden.
E. B. Die Erbſchaftsanſprüche verjähren in 30 Jahren, nur
ſoweit Pflichtteilsanprüche in Frage kommen, läuft eine
dreijäh=
rige Verjährungsfriſt.
Tageskalender für Samstag, den 26. Auguſt 1933.
Union: „Brennendes Geheimnis”, Helia: „Kleiner Mann, was
nun?”. Palaſt: „Keinen Tag ohne dich”. — Reſi: „Sprung in
den Abgrund” und „Opernredoute‟. Bürgerhof, 20 Uhr:
Anloy=Feier der Vereinigung früherer Leibgardiſten. — Hotel
und Reſtaurant zur Poſt: Geſellſchaftsabend mit Tanz. —
Meß=
platz: Freilichtbühne Dir. D. Stey.
Aus Heſſen.
Dg. Arheilgen, 25. Aug. Evgl. Frauenverein. Der
Frauenverein kann in dieſem Jahre auf ſein 50jähriges Beſtehen
zurückblicken. Die Feier ſoll am 2. und 3. September ſtattfinden.
Verbunden damit iſt das Jahresfeſt des Kreisverbandes
Darm=
ſtadt der evangeliſch=kirchlichen Frauenvereine. —
Gemeinde=
ratsſitzung. In unſerem Bericht von der letzten Sitzung muß
es heißen: Die Herſtellung der Brücke am Dragonertränkweg”,
uſw., nicht Bänke.
Cp. Klein=Gerau, 25. Aug. Die älteſte
Ortseinwoh=
nerin, Frau Altbürgermeiſter Roſine Lipp, iſt im Alter von
88 Jahren geſtorben.
J. Griesheim, 25. Auguſt. Turnerſchaft Griesheim.
Zu einer ſchlichten Feier verſammelten ſich junge und alte Turner
und Turnerinnen im „Darmſtädter Hof”. Galt es doch, noch
ein=
mal der Erinnerung an die hinter uns liegenden Tage des großen
Stuttgarter Feſtes. Die Erfolge der drei Wetturner waren ja
auch über Erwarten gut. Lobend wurde noch einmal der Sieger
gedacht: Willi Schaffner, in der Krone aller Wettkämpfe, im
ſchweren Zwölfkampf, und Philipp Schneider und Heinrich
Widmaier im Neunkampf der Aelteren. Ungeheuer
anſtren=
gend war auch die Tätigkeit des Fahnenträgers Philipp Heydt
bei der Bannerübergabe, bei den Proben, beim Feſtzug, beim
Aufmarſch und bei den Freiübungen. Ein herzliches. Gut Heil”,
dankte den Wackeren. Ernſte und heitere Lieder und Vorträge
füllten den Abend aus und ließen die Zeit wie im Fluge
ver=
gehen. Das innige Band echten deutſchen Turnertums umſchlang
die Verſammelten und erfüllte ſie mit Stolz darüber, ein Glied
der mächtigen Deutſchen Turnerſchaft zu ſein.
Ek. Pfungſtadt, 24. Auguſt. Die Feldbereinigung
kommt. Durch das Heſſiſche Staatsminiſterium wurde zum
Zwecke der Arbeitsbeſchaffung die Feldbereinigung angeordnet.
In Verbindung mit der Autoſtraße, die teils ſchon in unſerer
Gemarkung abgeſteckt iſt, werden die Arbeiten endlich eine
Ent=
laſtung der Wohlfahrtsempfänger bringen. Bekanntlich iſt die
Gemeinde Pfungſtadt mit ihren 13 000 Morgen die drittgrößte
Heſſens nach Ober=Ingelheim und Lampertheim. — Bürgermeiſter
Steinmetz wurde als Mitglied in den Kreistag berufen.
Cp. Hahn bei Pfungſtadt, 24. Aug. Der Gemeinderat
beſchloß die Erhebung einer Filialſteuer für das Rechnungsjahr
1933; ſie beträgt 200 Prozent der Gewerbeſteuer. Die
projek=
tierte Entwäſſerung der Hermann=Göring=Straße ſoll bis zur
Durchführung der Feldbereinigung zurückgeſtellt werden. Dem
Obſt= und Gartenbauverband wurde ein kleiner Zuſchuß bewilligt.
Dp. Eſchollbrücken, 24. Aug. Die hieſige Gemeindeſparkaſſe.
welche ſeither mit der Bezirksſparkaſſe Zwingenberg in
Geſchäfts=
verbindung ſtand, iſt auf Verfügung des Heſſiſchen Miniſteriums
bzw. des Heſſiſchen Kreisamts Darmſtadt an die letztgenannte
Kaſſe angegliedert werden.
En. Traiſa, 25. Aug. Geſtern abend wurden die Schilder
der Adolf=Hitlerſtraße angebracht, was mit einer
kleinen Feier verbunden war. SA., SAR., HJ., JV. und BdM.
waren aufmarſchiert. Das Lied „Der Tag brach an, den wir ſo
lang erſehnten”, eröffnete die Feierlichkeit. Hierauf nahm der
Ortsgruppenleiter Pg. Eckert das Wort. Er wies auf den
Kampf der Wenigen in Traiſa hin, die ihn die Jahre hindurch
geführt haben; der Blick auf den Führer habe ſie immer wieder
geſtählt, ihre Treue gefeſtigt. Nun wollen wir, die wir eine große
Anzahl ſind, genau ſo feſt hinter Adolf Hitler ſtehen wie damals
die wenigen. An das dreifache „Sieg Heil” auf den Führer ſchloß
ſich ein Gedichtvortrag an. Das Horſt=Weſſel=Lied beſchloß die
Feier.
f. Roßdorf, 24. Aug. Geſangsvortrag. Unſer
einheimi=
ſcher Baritonſänger Fritz Felger, der in Kürze Roßdorf
ver=
läßt, um ein Engagement beim Stadttheater München=Gladbach=
Rheydt anzutreten, veranſtaltet am nächſten Sonntag abend im
Saale „Zur Sonne” einen Abſchiedsabend. Hans Lorz aus Groß=
Zimmern hat die Begleitung am Flügel übernommen. Die
hieſi=
gen Geſangvereine haben ihre Mitwirkung zugeſagt.
Ae Hammelbach, 24. Aug. Das Preisſchießen der KK.=
Abtei=
lung Hammelbach wurde beendet. Es wurden gute Ergebniſſe
er=
zielt. Den 1. Preis mit 58 Ringen errang Adam Wezel aus
Wahlen, den 2. Preis mit 56 Ringen Michael Bauer=
Hammel=
bach, den 3. Preis Peter Horle=Wahlen, den 4. Preis Adam
Rie=
bel=Rohrbach, den 5. Preis Ludwig Dörſam=Gras=Ellenbach.
Au Leeheim, 24. Auguſt. Bei Gaſtwirt A. Dörr fand eine
Mitgliederverſammlung der beiden hier bisher beſtehenden
Krie=
gervereine ſtatt, die endlich zu einem Zuſammenſchluß
bei=
der Vereinigungen geführt hat. Zum 1. Vorſitzenden wurde Georg
Schorch gewählt. Der neue Verein ſoll als Krieger= und
Mili=
tärverein Leeheim weitergeführt werden.
Ck Goddelau, 25. Aug. Selbſtmord. Ein hieſiger
Schrei=
nermeiſter hat ſeinem Leben durch Erhängen ein Ende gemacht.
Die Gründe, die den Mann zu dieſer Tat bewegten, ſind bisher
noch unbekannt.
Aus Mainz und Rheinheſſen.
Be. Mainz. 25. Aug. Aus dem Fenſter geſtürzt. Die
37jährige Frau des Arbeiters Jak. Lukas aus Gonſenheim ſtürzte
ſich aus einem Fenſter des 2. Stockes der Hebammen=Lehranſtalt
und Frauenklinik in der Hafenſtraße in den Hof und war ſofort
tot — Die Dampfleitung geplatzt. Auf einem hier im
Rhein vor Anker liegenden Schiff platzte plötzlich im Keſſelraum
die Dampfleitung. Der 30jährige Heizer Ad. Schütz aus
Ehren=
tal bei St. Goarshauſen wurde von dem ausſtrömenden heißen
Dampf ſchwer im Geſicht, an der Bruſt und den Armen verbrüht.
Der Verunglückte wurde in bedenklichem Zuſtand ſofort ins Städt.
Krankenhaus gebracht.
Samstag, 26. Auguſt 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 236 — Seite 7
Oas Landestreffen der NSBO. in Frankfurt
Erſte große Kundgebung der NSB9. im Gan Heſſen. — Die Fronk des neuen Deutſchland.
Das Treffen in Frankfurk a. M. im Zeichen der Arbeit.
NSB9.-Kameraden!
Wenn wir aus dem Gau Heſſen heute zum Landestreffen
der NSBO. antreten, ſo erfüllt uns große Freude dieſes Treffen
mitmachen zu können. Zugleich aber geht unſer Blick rückwärts.
Wir denken an die Tage, in denen wir unbekannt und geächtet
den Tag erſehnten, der dem roten Terror ein Ende machte.
Dieſe Kampftage ſind nicht vergeſſen. Vor mir liegen die
Gauberichte, anfangend mit der Monatsmeldung vom Auguſt 1931.
Sage und ſchreibe: 5 Betriebszellen mit 41 Mitgliedern.
Kame=
raden, das war der Anfang! Kannſt du verſtehen, was es heißt,
mit einem Tiſch und zwei Stühlen, ohne Geld einen Kampf zu
führen, gegen eine Organiſation, deren Fundament auf Granit
ſteht? Kannſt du verſtehen, welche Ausdauer und Zähigkeit nörig
war, zumal infolge Not und Elend alles Mitgliederwerben zu
ſcheitern drohte?
Gau=Betriebszellenleiter Pg. Kern war beauftragt, dieſe
Ar=
bei zu leiſten. Unverdroſſen, immer und immer wieder ging er
als Redner unter die Arbeiter. Sein heiliger Ernſt dem Arbeiter
helfen zu müſſen, trieb ihn. Es war nicht umſonſt! Buchſtäblich
um jede einzelne Seele wurde gerungen. Neuaufnahmen: 41, 81,
101, ſo ging es Monat um Monat, uns viel zu langſam vorwärts.
Wenige Pg., vielmehr Sympathiſierende meldeten ſich. Wir treuten
uns königlich über jeden einzelnen. Mancher „Klugſchnacker” lächelt
vielleicht heute und hätte zu jener Zeit die Flinte ins Korn
ge=
worfen, den Kampf für uns ausſichtslos gehalten. Jedoch wir
wußten: „Wenige Menſchen erfaßt von unſerer Idee, bringen in
ihre Umgebung dreifach viel Kämpfer!” Wir hatten Recht! Was
organiſatoriſch in bezug auf Propaganda und Aufbauarbeit
ge=
leiſtet wurde, iſt heute manchem NSBO.=Mann unbegreiflich. Trotz
Geldnot ſetzte Propaganda durch „Arbeitertum” ein. Selbſt
herge=
ſtellte Flugzettel von OBW. verfehlten ihre Wirkung nicht. Im
Gau wurde es in den Betrieben auf einmal lebendig. Man horchte
auf! Der Gegner wurde unruhig, und das anfängliche verächtliche
Lachen verſtummte. Man begann uns zu fürchten. Unſere
in=
zwiſchen herausgegebene NSBO.=Zeitung wirkte in den Betrieben.
Jeder Pfennig wurde für Werbung ausgegeben, ſo daß wir immer
vor leeren Kaſſen ſtanden, aber dennoch ſchuldenfrei waren „Wenn
nur der Sieg unſer iſt”, das war die Loſung! Auguſt 1932. Nach
einem Jahr: 4511 Mitglieder, 204 Betriebszellen, Arbeitsloſigkeit,
Armut und Unterdrückung vermochten nicht den Vormarſch
aufzu=
halten. Kreisleiter waren ernannt, die Organiſation hatte Fuß
gefaßt. Wir waren dem Gegner „ein Stein des Anſtoßes”
gewor=
den. 140 000 NSBO.=Zeitungen bzw. „Deutſche Arbeiter” 36 000
„Arbeitertum”, 26 000 Broſchüren, 28 000 Flugblätter und
ver=
ſchiedene Betriebszellen=Zeitungen hatten ihre propagandiſtiſche
Wirkung nicht verfehlt. Kreisleiter und OGBW. hatten geſorgt,
daß alles an den rechten Mann kam. Und das alles ohne
Zuwen=
dungen von Geldmitt=in ſeitens „Geldfürſten” bzw. Kapitaliſten,
wie der Gegner immer ſo ſchön behauptet. Der Arbeitsmann war
es, der ſein Schickſal ſelbſt in die Hand nahm! Er, ärmſter Sohn
des Volkes, hatte erkannt, daß er ſich ſelbſt befreien muß.
Dann kamen die vielen Tage des Streiks NSBO.=Männer
ſtanden in vorderſter Front. Es waren keine Streikbrecher! Irre
geleitete Arbeiter ſtutzten. Sie kämpften mit ſich und fanden den
Weg zu uns. Anmeldung auf Anmeldung kam, der Sieg mußte
unſer werden.
Es kamen die Tage, die Anforderungen an uns ſtellten, die ins
unfaßbare gingen. In vielen Tagungen und Sitzungen mußte
unſer Pg. Kern auch ſeinen Kreisleitern, allen Amtswaltern
wie=
der Anregungen geben. Es waren für uns immer Weiheſtunden,
weil er es verſtand, mit unbeugſamer Energie ſeine Amtswalter
anzuſpornen. So erſtand ein Mitarbeiterſtab, der alle Hemmniſſe
einfach überrannte. In jedem Kreis war reges Leben, größte
Aktivität,
Die Revolution fand den Gau Heſſen mit ſeiner NSBO.
be=
reit zur Ernte. Ernte inſofern, als vom Sämann im Schweiße
ſeines Angeſichtes geſät wurde. Zur Ernte aber nicht in dem Sinn,
die Früchte behaglich zu genießen ſondern ſo, daß der einfachſte
NSBO.=Mann ſich bewußt iſt, daß der Sieg verpflichtet!
Wir werden im Gau Heſſen weiterkämpfen unter Hitlers
Fahnen für deutſchen Sozialismus, weil Blut und Kampf uns
zuſammenſchweißte.
Heil Hitler! Nielſen.
Die Rückkehr eines Fürſten zu ſeinem Volk bedeutet
heute nichts mehr. aber die Rückkehr Millionen deutſcher
Arbeiter in die Armee ihres Vaterlandes iſt das Fanal
zur Freiheit.
Hitler.
Heute und morgen findet in Frankfurt am Main das
Landes=
treffen der NSBO.
ſtatt. Es iſt die erſte große Kundgebung der NSBO. im Gau.
Beim Aufmarſch wird ſich ergeben, daß der Gau Heſſen hinter
anderen Gauen nicht zurückſteht. Die Entwicklung der NSBO. im
Gau Heſſen iſt dem eifrigen Vorkämpfer Fritz Kern, jetzt Mitglied
des Reichstags und Kommiſſar für Arbeiterfragen, zu danken,
ſo=
wie ſeinem gutgeſchulten Amtswalterſtab. Den größten Anteil
haben aber auch die, die als NSBO.=Männer verfolgt und geächtet,
in den Betrieben den Kampf wagten.
13 Jahre Marxismus. 13 Jahre Mißwirtſchaft hatten das
Volk an den Rand des Abgrundes gebracht. Selbſt die vom
Marxismus „tolerierten” Regierungen waren nicht imſtande,
eine Wendung herbeizuführen. Obwohl verzweifelt und ſehend.
daß ſich unter dieſen Umſtänden keine „ſoziale Republik” aufbauen
ließ, wollte der Arbeiter nicht glauben, daß Hitler der Retter iſt.
Unbändiger Haß verfolgte jeden NSBO.=Mann. War es nicht ein
Wunder, daß die NSBO. dennoch vorwärts drang? Hitlers Worte
wurden auch hier wahr:
„Iſt eine Wahrheit erkannt, ſo iſt ſie ſo lange wertlos,
bis nicht der unbändige Wille dazu kommt, dieſe
Er=
kenntnis in die Tat umzuſetzen.”
Und dieſer unbändige Wille beherrſcht alle NSBO.=Männer!
Man rief uns zu: „Ihr ſeid Kapitaliſtenknechte, ihr wollt die
Ta=
rife abſchaffen, die Gewerkſchaften zerſchlagen, ihr ſeid betrogen”,
und was noch alles — Nichts erſchütterte den Kampfesmut. weil
die Wahrheit ans Licht muß!
So iſt bei uns die marxiſtiſche Weltanſchauung zerſchlagen und
der Arbeitsmann ſeinem Vaterland zurückgegeben. Die NSBO.
wird weiterkämpfen, wiſſend, daß die Freiheit Arbeit und Kampf
bedeutet.
Angeſtellte, Arbeiter und Unternehmer ſtehen deshalb in
einer Front und werden ein neues Deutſchland bauen. Sie
ſchauen auf den Führer und wiſſen, daß dem ganzen Volk geholfen
werden kann allein durch Arbeit. Der Arbeiter aber muß
und kann verlangen, daß er geachtet und geehrt, nicht abſeits ſtehen
braucht, ſondern Anrecht hat auch an geiſtigen und kulturellen
Gütern.
Das NSBO.=Treffen in Frankfurt ſteht unterm Zeichen der
Arbeit! Es iſt kein klangvolles gewöhnliches Feſt, ſondern ein
Feſt, das das Lied der Arbeit predigt.
Möge das Treffen alle feſter zuſammenbringen und einigen
unter dem Wollen:
Durch Arbeit zur Freiheit!
Heil Hitler!
Skaaksſekrekär Reinhardk, der Führer im Kampfe
gegen die urbentstongkeik, tommt nach Frantfurt.
glungen Sracererä. Relichaeb Dom Richsſinannfniterin
Berlin als Redner im Stadion zu gewinnen. Staatsſekretär
Hammlung der NSBD. des Kreiſes Darmſtadt.
Am Sonntag. 10.15 Uhr, tritt die geſamte NSBO. des Kreiſes
Darmſtadt am Exerzierplatz, hinter der Feſthalle, an, um
ge=
ſchloſſen an den Bahnhof zu den Sonderzügen zu marſchieren.
Das Programm des Landeskreffens
Reinhardt iſt bekannt als Schöpfer des Geſetzes zur Verminderung
der Arbeitsloſigkeit vom 1. Juni 1933. Es hat uns wiſſen
laſſen, daß er in Frankfurt neben grundlegenden Ausführungen
über die Verminderung der Arbeitsloſigkeit neue Tatſachen im
Kampfe gegen die Arbeitsloſigkeit bringen wird, die hier früher
bekannt werden als in der Preſſe und im Reichsgeſetzblatt.
für Sonnkag, den 27. Auguſt 1933.
Vormittags:
(Von 8—12 Uhr vormittags ſtehen den auswärtigen Teilnehmern
ſämtliche Frankfurter Boote zu einer billigen Mainfahrt (30 Pf.)
zur Verfügung.)
11—1 Uhr: Platzkonzert auf acht Frankfurter Plätzen,
11—1.30 Uhr: Kongreß ſämtlicher Amtswalter der NSBO. der
Gaue Heſſen und. Heſſen=Naſſau=Süd im neuen
Gewerkſchafts=
haus. Außer Führern der Reichsleitung ſprechen die
Gau=
betriebszellenleiter Pgg. Becker und Kern.
Nachmittags:
2 Uhr: Aufſtellung der NSBO.=Gaue und Abmarſch zum Stadion.
4.15—5 Uhr: Darbietungen der 2000 Sänger unter Leitung von
Prof. Dr. Werner und der NSBO.=Kapellen auf dem Stadion.
5 Uhr: Feierliche Einfahrt der Redner und Führer (
Stärke=
meldung durch Hauptaufmarſchleiter Pg. Ludwig Wagner
an Gaubetriebszellenleiter Becker. Reichsſtatthalter
Spren=
ger nimmt die Meldung von Pg. Becker entgegen.)
5,05 Uhr: Eröffnung des Landestreffens durch den
Gaubetriebs=
zellenleiter Pg. Willi Becker, M. d. L.,
5,10 Uhr: Reichsſtatthalter und Gauleiter Pg. Jakob Sprenger,
M. d. R., ſpricht über die „Rhein=mainiſche Arbeitsſchlacht”.
Staatsſekretär Pg. Reinhardt: „Mobilmachung der Arbeit”.
Anſchließend ſpielen die Kapellen und Sänger: „Volk ans
Gewehr”,
Schlußwort des Führers der NSBO., Staatsrat Pg.
Schuh=
mann
Horſt=Weſſel=Lied.
Uhr: Vorbeimarſch an den Führern und Abmarſch zum Main.
9 Uhr: Aufſtellung der geſamten NSBO. an beiden Mainufern.
Stadtbeleuchtung und Dombrand.
9,20 Uhr: Bürgermeiſter Pg. Linder begrüßt die in der NSBO.
organiſierten Arbeiter der Stirn und der Fauſt.
Darauf ſpricht Staatspräſident und Führer der „Deutſchen
Arbeitsfront”, Pg. Dr. Robert Ley: „Arbeit für und durch
das Volk”.
10 Uhr: Rieſenſchlachtenfeuerwerk
10,40 Uhr: Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Lied.
Kreisweiſer Abmarſch der NSBO. zu den Bahnhöfen und
Parkplätzen.
Unſer Quartiermeiſter befindet ſich beim Frankfurter
Verkehrs=
verein, Frankfurt, Bahnhofsplatz 8.
Gaubekriebszellenleiter Becker über die NSB9.
In einer Preſſebeſprechung am Freitag
vor=
mittag wurde eine Vorſchau auf die Veranſtaltung
des Landestreffens der NSBO. gegeben. Nach dem
Auf=
marſch im Stadion folgt abends 9 Uhr die Aufſtellung der
geſam=
ten NSBO. an beiden Mainufern, die mit Blumen und Fahnen
reich geſchmückt werden. Auf dem Eiſernen Stea wird ein von
Hakenkreuzfahnen umgebenes Rednerpult errichtet: die Anſprachen
werden durch weitreichende Lautſprecher übertragen. Bei Einbruch
der Dunkelheit werden die Mainufer, der Dom und die
Drei=
königskirche beleuchtet.
Gaubetriebszellenleiter Landtagsabgeordneter Becker nahm
bei der Beſprechung das Wort, um einen Rückblick über die
NSBO. zu geben. Sie ſei vom Führer geſchaffen worden, als es
galt, die marxiſtiſchen Betriebe zu erobern. Die Mitglieder der
NSBO ſeien die Elitetruppe der Bewegung im Kampf gegen
den Marxismus. Sie hätten alle Schwierigkeiten, wie
Entlaſſun=
gen, Terror uſw., auf ſich genommen, um etwas Neues zu
ſchaf=
fen. Schließlich ſei die NSBO. zu einer gewaltigen Bewegung
an=
gewachſen, während die Gewerkſchaften immer mehr das
Ver=
trauen der Arbeiterſchaft verloren hätten. Auch ohne den 2. Mai
wären die Gewerkſchaften zuſammengebrochen, da ſie in der
Ar=
beiterſchaft keinen Beſtand mehr hatten. Nachdem die NSBO.
ihre Aufgabe als Kampftruppe erfüllt hatte, konnte ſie ſich ihrer
eigentlichen Aufgabe auf weltanſchaulichem Gebiet zuwenden.
Nach Uebernahme der Gewerkſchaften werden in der NSBO. die
Arbeiterführer geſchult, damit, falls wieder einmal eine Notzeit
wie 1918 komme, nicht wieder eine artfremde Macht an die Seele
des Arbeiters greifen könne. Der Typ des von der NSBO.
ge=
ſchulten neuen Führers der Deutſchen Arbeitsfront müſſe ein
an=
derer ſein, als der des Arbeiterführers, der ein Verbrechen am
deutſchen Volk begangen habe. Er müſſe drei Grundbegriffe in ſich
vereinen: Treue um das Volk. Pflicht und Einſatz des Lebens und
einen Charakter, der verbunden iſt mit der Sitte. Nur derienige.
der die Blutskräfte des nordiſchen Blutes in ſich vereinigt
könne hier mitkommen, nämlich Menſchen, die ſich dem Dienſt am
Volk aus Idealismus widmen.
Nachrichken des Standesamts Darmſtadt.
Geſtorbene. Am 18. Auguſt: Böhm, Marie, geb. Daab.
Ehe=
frau des Architekten 42 Jahre alt, Martinsſtraße 11½.
Schrei=
ner, Chriſtian, Feldſchütz, 62 Jahre alt, Nieder=Roden. Am 19.
Auguſt: Matheis. Anna Marie Katharina, geb. Lerch Ehefrau
des Friſeurs, 49 Jahre alt, Obergaſſe 36. Am 20. Auguſt:
Ste=
phan. Anna, geb. Rempel, Ehefrau des Verſorgungsanwärters,
37 Jahre alt, Beſſunger Straße 198. Rick, Maria geb.
Trumpf=
heller Ehefrau des Hilfsarbeiters, 47 Jahre alt, Kirſchenallee 98½.
Am 22. Auguſt: Kunkel, Georg, Bäcker, verh., 51 Jahre alt,
Barkhausſtraße 71. Reeh. Margarethe, geb. Bernhard. Ehefrau
des Bäckermeiſters, 54 Jahre alt, Lagerhausſtraße 2. Am 23. Aug.:
Plößer, Willi, 2 Jahre alt. Sohn von Hilfsarbeiter, Seeheim
a d. B.: Eliſabethenſtift. Am 24. Auguſt: Eyßen, Johann
Baptiſt, Kaufmann, verh., 72 Jahre alt Heidelbergerſtraße 96. Am
23. Auguſt: Götz Eliſabetha, geb. Rauth. Witwe des
Schuh=
machermeiſters, 74 Jahre alt, Viktoriaſtraße 72. Am 24 Auguſt:
Daniel, Guſtav Adolf Ernſt. Sänger in Ruhe, 81 Jahre alt,
verwitwet, Liebfrauenſtraße 103. Rowold, Friedrich Johann,
Monteur, 28 Jahre alt, Grafenſtraße 27. Am 15. Auguſt: Knell
Eliſabeth, geb. Schäfer 46 Jahre alt, Weiterſtadt. Beckſtraße 16,
Ehefrau des Obermaſchiniſten. Am 24 Auguſt: Schäfer
Eliſa=
beth Marie geb. Engel, Ehefrau des Poſtſchaffners, 56 Jahre alt,
Eberſtadt: Martinspfad 72. Werner, Edeltraude, 3 Jahre alt,
Eberſtadt; Eliſabethenſtift. Dornſeiff, Wilhelm. Geh.
Ober=
finanzrat i. R. 89 Jahre, Moſerſtraße 1.
Kirchliche Nachrichken.
Evangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Samstag (26. Auguſt).
Stadtkirche. Abends 8,30 Uhr: Abendandach
Aeſſunger Kirche (Petrusgemeinde(. Abends 8,30 Uhr: Jugendabendmahl. Pfarrer
Re
11. Sonntag nach Trinitatis (27. Auguſt).
Kollefte in allen Kirchen für die Jugendarbeit.
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer F. Müller. Vorm. 11,15 Uhr:
ndergottesdienſt. Pfarrer Heß.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnt. Eingang
ordtüre.
Stadtkapelle, Vorm. 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. Vorm. 11.15 Uhr:
indergottesdienſt. Pfarrer F. Müller. Abends 8 Uhr: Abendgottesdienſt. Bfarrer
autenſchläger
Schloßkirche. Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte: Borm. 9,30 Uhr:
teichte und Anmeldung in der Sakriſtei, Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier
es heiligen Abendmahls. Pfarrer Lautenſchläger.
Martinskirche. (Die Kirche iſt wegen Renovierungsarbeiten geſchloſſen.) Vorm.
Uhr: Frühgottesdienſt im Martinsſtift, Müllerſtr. 28. Pfarrer Beringer. Vorm. 10 Uhr:
auptgottesdienſt im Gemeindehaus, Liebfrauenſtr. 6. Pfarrer Dr. Bergér. Vorm.
1 Uhr: Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Weſt im Gemeindehaus. Pfarrer
r. Bergér.
Vorm. 11,15 Uhr: Chriſtenlehre für die Martinsgemeinde Oſt, Gruppe I und H.
n Martinsſtift. Pfarrer Beringer.
Kavelle des Städt. Rlteröheimd. Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Beringer.
Johnnneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit heiligem Abendmahl und
Vorbereitung. Pfarrer Marx. Vorm. 11,30 Uhr: Kindergottesdienſt (Entlaſſung der
onfirmanden des Nordbezirks). Nachm. 2.30 Uhr: Abmarſch zur Waldfeier des
Kinder=
ottesdienſtes vom Gemeindehaus.
Die Fohanneskirche iſt mochentags von 7 bis 7 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Panl=cerhardt=dans (Gemeindehaus der Waldkolonie), Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt mit anſchließender Feier des heiligen Abendmahls. Pfarraſſiſtent Junker.
Vorm. 11,30 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent Junker.
Beſſunger Kirche (Betrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr: Feſtgottesdienſt. Pfarrer Rnell.
Borm. 11,30 Uhr: Kindergottesdienſt für beide Bezirke. Pfarrer Weiß.
Die Beſſunger Kirche iſt von 7 Uhr morgens bis 7 Uhr abends zur ſtillen Andacht
geöffnet. Eingang durch das Haupttor.
Pauluskirche. Vorm. 8,30 Uhr: Chriſtenlehre. Pfarrer A. Müller, Vorm. 10 Uhr:
Feſtgottesdienſt anläßlich des Jugendſonntags. Pfarrer A. Müller. (Zugleich Einführung
der Konfirmanden des Weſtbezirks). — Vorm. 11,18 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer
A. Müller
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Waldeck. Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt. Donnerstag fällt die Betſtunde aus.
Lutheriſcher Gotteédienſt (ſelbſt. luth. Kirche) im Feierabend, Stifteſtr. 31.
Sonntag, 27. Aug., vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt mit Abendmahlsfeier. Beichte 9,30 Uhr
Pfarrer Müller. Erbach.
Schloßkapelle Kranichſtein. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Pfarraſſ. Göbel,
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Heß.
2. Veranſtaltungen.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Liebfrauenſtr. 6). Mittwoch, 30. Aug. nachm.
g uhr: Handarbeits= und Strickſchule. — Donnerstag, 31. Aug., abends 8 Uhr:
Mödchen=
vereinigung (Weſt). — Samstag, 2. Sept., nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und Strickſchule.
Martinsſtift (Müllerſtr. 28) Dienstag, 29. Aug, abends 8 Uhr: Kirchenchor. —
Donnerstag, 31. Aug., abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung (Oſt).
Saal der Kleinkinderſchule (Mauerſtr. 5). Donnerstag, 31. Aug., abends 8 Uhr:
Boſaunenchor
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Montag, 28. Aug., abends
8,30 Uhr: Kirchenchor.
Betrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Montag, 28. Aug., abends
8.15 Uhr: Mädchenvereinigung. Abends 8,15 Uhr: Fugendvereinigung (Alterenkreis).
— Mittwoch, 30. Aug., nachm. 3,30 Uhr: Mädchenjungſchar. Abends 6 Uhr:
Poſaunen=
chor. — Freitag, 1. Sept, abends 8 Uhr: Mädchenchor. Abends 8,80 Uhr: Kirchenchor.
— Samstag, 2. Sept., abends 7,30 Uhr: Singekreis.
Bibelſtundenſaal der neuen Trainkaſerne (Eſchollbrücker Str. 44).
Donners=
tag, 31. Aug., abends 8.15 Uhr: Chriſtliche Pfadfinderſchaft.
Paulusgemeinde: Gemeindeſaal unter der Kirche. Sonntag, 27. Aug., abends
s uhr: Heimabend. — Montag, 28. Aug., abends 8 Uhr: Jugendbund. — Dienstag,
29. Aug., vorm. 10 Uhr: Vorſtandsſitzung des Frauenvereins. Abends 6,30 Uhr:
Jugend=
vereinigung: Klampfen. Abends 8 Uhr: Kirchenchor. — Samstag, 2. Sept., nachm.
4.30 Uhr: Fungſchar. Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung: Gruppe I: Singen; Gruppe II;
Turnen.
Eliſabethenſtift (Erbacher Str. 25). Ev. Sonntagsverein: Sonntag, 27. Aug.,
nachm. 4—7 Uhr: Vereinsſtunden.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. Vorm. 11 Uhr:
Lindergottesdienſt. Nachm. 3.,30 Uhr: Gemeinſchaftsabendmahlsfeier. Herr Pfarrer,Stotz.
— Montag, nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. Abends 8.30 Uhr: Männerabend.
Thema: „Der Prophet Feremia und unſere Stellung zum Vaterland.” — Dienstag:
Die Frauenbibelſtunde und die Blaukreuz=Bibelſtunde fallen aus. — Mittwoch:
Phila=
delphig=Konferenz. (Siehe beſonderes Programm.) — Donnerstag: Die Bibelſtunde
fällt aus. — Freitag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde in der Beſſunger Mädchenſchule
Herr Menne. (Philipperbrief.) — Samstag, abends 6 Uhr: Eiſenbahnervereinigung. —
8 Uhr: Poſgunenchor.
Jugendbund für E. E. (Mühlſtr. 24). Sonntag: Teilnahme an der Abendmahlsfeier
in der Stadtmiſſion. Abends 8,30 Uhr: Geburtstagskränzchen für junge Mädchen und
Spaziergang für junge Männer. — Montag, abends 8.30 Uhr: Singeabend für junge
Mädchen. — Dienstag: Der Freundeskreis für junge Mädchen fällt aus. — Mittwoch:
Betgiligung an der Philadelphia=Konferenz. — Freitag, nachm. 5.18 Uhr: Sportplatz.
— Samstag, nachm. 3 Uhr: Kinderbund und E. C.=Jungſchar für Knaben.
Heimabende für ortöfreinde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtr. 24.
Jeden Donnerstag, abends 8,15 bis 10 Uhr: Zuſammenlunft. — Jeden zweiten und
vierten Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden.
Mädchen=Bibelkreis (M.=B.=N.), Heinrichſtr. 31, II. Montag, 28. Aug., nachm.
4.30 Uhr: Kreis IV (Kl. Lichter). — Dienstag, 29. Aug., nachm. 5,30 Uhr: Kreis II. —
Mittwoch, 30. Aug. abends 8 Uhr: Kreis I. — Freitag, 1. Sept., nachm. 5 Uhr: Kreis III.
3. Gemeindeämter.
Ev. Wohlfahrtodienſt: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Borderhaus, 1 Treppe.
Sprech=
ſtunden vorm. von 10 bis 12 Uhr und nachm. (außer Samstags) von 5 bis 8 Uhr,
Fern=
ſprecher 4584.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Str. 21. Fernſprecher
A
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17: Martinsſtift, Müllerſtr. 28;
Gemeindehaus, Liebfauenſtr. 6: Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26; Gemeindehaus,
Eich=
wieſenſtr. 8: neben der Pauluskirche, Ohlyſtr.
Gemeindeamt für Kirchenſteuerangelegenheiten: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17.
Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm. von 8 bis 12 Uhr und nachm. von s bis 5,30
Uhr; außer Dienstag= und Freitagnachmittag. Fernſpr. 2379.
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Hinterhaus, Zimmer 4.
Zahltage: Montag, Mittwoch und Donnerstag, vorm. von 9 bis 12 Uhr.
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiftsſtr. 51): Rechtsauskunftsſtelle.
Sprechſtunden vorm. von 10—1 Uhr. Fernſpr. 2288.
Privatpflegeſtation des geſſiſchen Diakonievereins, Freiligrathſtr. 8, Fernſpr. 245.
Auswärtige Gemeinden.
Evgl. Kirche Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 27. Aug., vorm. 9,30 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt. Vorm. 10,30 Uhr: Chriſtenlehre. Nachm. 1.30 Uhr: Eröffnungsgottesdienſt zum
Konfirmandenunterricht. — Dienstag: Jugendvereinigung. — Mittwoch: Kirchenchor.
— Freitag: Jungmädchenverein.
Evgl. Nirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 27. Aug., vorm. 9,30 Uhr: Gottesdienſt.
Vorm. 10,30 Uhr: Kindergottesdienſt. — Dienstag: Bibelſtunde. — Mittwoch:
Kirchen=
chor. — Donnerstag: Frauenverein. — Boſaunenchor im Schulſaal. — Freitag:
Mäd=
chenverein.
Evgl. Kirche Traiſa. Sonntag, 27. Aug., vorm. 7 Uhr: Gottesdienſt für die H.=J.,
das Jungvolk und B. D.M. auf der Pfingſtweide Vorm. 9.30 Uhr: Gottesdienſt der
Gemeinde. Kollekte. Vorm. 10.30 Uhr: Kindergottesdienſt der Gr., Mittags 13 Uhr:
Kindergottesdienſt der Kl. — Donnerstag: Frauenabend.
Eogl. Kirche Roßdorf. Sonntag, vorm. 9,30 Uhr: Gottesdienſt unter Mitwirkung
des Poſaunenchors und der Jugendbünde. Feier des hl. Abendmahles. Kollekte für die
landestirchliche Fugendarbeit. Nachm. 3 Uhr: Jugendfeierſtunde Gbei günſtigem Wetter
im Walde an der Ludwigseiche, bei ungünſtigem in der Kirche). — Montag, 5 Uhr:
Jungſchar Mädchen ält. Gruppe. — Mittwoch, 2 Uhr: Jungſchar Mädchen jüng. Gruppe.
— Freitag, 6 Uhr” Jungſchar Buben, Abends 8,30 Uhr: Mädchenverein.
Evg. Nirche Dieburg. Sonntag, 27. Aug., vorm. 9.30 Uhr: Eröffnunggottessdienſt
der Konfirmandenzeit, zugleich Landesjugendgottesdienſt: (Kollekte). Anſchließend
Chriſtenlehre.
Evgl. Kirche Griesheim. Sonntag, 27. Aug., vorm. 9,30 Uhr: Predigtgottesdienſt.
Studienrat Dr. Krämer Vorm. 10.30 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8.30 Uhr:
Abendgottesdienſt. Stadtmiſſionar Bringmann.
Friedenskirche. Sonntag, 27. Aug., vorm. 9,30 Uhr: Predigtgottesdienſt. Pfarrer
Mangold. Vorm. 10.30 Uhr: Kindergottesdienſt.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Evan zei che reikrchen Den chland
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtr. 9. Sonntag, vorm. 9,30 Uhr:
Predigtgottes=
dienſt. Prediger Veihelmann. Vorm. 10,30 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 3 Uhr:
Jung=
ſchar. Abends 8 Uhr: Predigt. Abends 9 Uhr: Gitarrenchor. — Montag, abends 8,15 Uhr:
Jugendbund. — Dienstag, abends 8.15 Uhr: Singſtunde. Donnerstag, abends 8.15 Uhr:
Bibelſtunde. — Freitag, abends 8 Uhr: Streichchor.
Eogl. Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17. Sonntag
vorm. 9,30Uhr: Predigtgottesdienſt. Pred. Hähnel Vorm. 10.,30 Uhr=Kindergottesdienſt.
Abends 8.15 Uhr: Heimatabend. — Dienstag, abends 8,30 Uhr: Jugendſingen. — Mitt.
woch abends 8.80 Uhr: Bibelſtunde. — Freitag, abends 8.15 Uhr: Gebetſtunde
Methodiſten=Gemeinde, Wendelſtadtſtr. 38. Sonntag, vorm. 11 Uhr:
Sonntags=
ſchule. Abends 8 Uhr: Predigtgottesdienſt. — Montag, abends 8 Uhr: Jugendbund. —
Mittwoch, abends 8 Uhr: Bibel= und Gebetsſtunde. — Donnerstag, nachm 4 Uhr:
Frauenmiſſionsverein.
Die Chriſtengemeinſchaft, Heidelbergerſtr. 14. Sonntag, 27. Aug., vorm. 10 Uhr:
Menſchenweihehandlung mit Predigt.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt, Mollerſtr. 40, Sonntag, 27. Aug., vorm. 9,30
Uhr Andacht. Prediger Kruſt. Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. Prediger Kruſt.
— Dienstag, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Kruſt.
Ehriſtlich wiſſenſchaftliche Vereinigung (Christian Seienoe Bociety! Darmſtadt,
Aula der Adolf=Hitler=Bauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden Sonntag vorm.
10 Uhr und jeden Mittwoch, abends 8.15 Uhr. Thema am 27. Aug.: Chriſtus Jeſus
Goldener Text: Johannes 1:18.
Die deilsarinee, Schulzengaſſe 3. Sonntag, vorm. 10 Uhr Heitigungeverſamm
lung. Abends 8 Uhr: Offentl. Verſammlung. — Mittwoch abend 8 Uhr; Offentliche
Berſammlung. — Freitag abend 8 Uhr: Offentliche Verſammlung.
Seite 8 — Nr. 236
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 26. Auguſt 1933
Reich und Ausland.
Oſtland=Treuefahrt.
Abfahrt der Sendbotenmannſchaft der SA.
der Gruppe Heſſen.
Frankfurt a. M. Die Mannſchaft der
Motor=SA. der Gruppe Heſſen, welche unter
Führung des Truppführers Beyersdörfer
eben=
falls beſtimmt iſt, den Brüdern in Oſtpreußen
die Verbundenheit des übrigen Deutſchlands mit
unſerer durch den „Friedensvertrag”
abgetrenn=
ten Oſtprovinz zu zeigen, wurde geſtern
nach=
mnittag 1 Uhr auf der Dienſtſtelle der Gruppe
Heſſen in Marſch geſetzt. Gruppenführer Beckerle
übergab im Beiſein des Truppführers
Barck=
hauſen, Adjutant des dienſtlich abweſenden
Gruppenſtaffelführers Prinz Richard von Heſſen,
dem Führer der Sendbotenmannſchaft eine
Hul=
digungsadreſſe mit folgendem Wortlaut: „70 000
SA.=Männer der Gruppe Heſſen entbieten aus
der alten Kaiſerſtadt Frankfurt a. M. dem
Feld=
marſchall des Weltkrieges und Reichspräſidenten
ihre ehrerbietigſten Grüße und verſichern ihren
Brüdern im oſtpreußiſchen Grenzland
unverbrüch=
liche Treue und Verbundenheit.”
„Graf Zeppelin” in Pernambuco.
Pernambuco. Das Luftſchiff „Graf
Zep=
pelin” iſt um 8.45 Uhr MEZ. hier eingetroffen.
Emden als Familienname.
Wiederaufnahme der Ehrung der „Emden”=
Beſatzung.
Berlin. Der preußiſche Miniſter des
In=
neren hat ſich entſchloſſen, die Verleihung des
Zuſatznamens „Emden” an Beſatzungsangehörige
des kleinen Kreuzers „Emden”, ſoweit ſie die
Kriegsfahrten des Kreuzers mitgemacht haben,
noch einmal wieder aufzunehmen, und zwar bis
zum 31. Dezember 1933. Der Name „Emden”
wird als Zuſatzname dem Familiennamen
ange=
hängt. Es ſoll dadurch die Erinnerung an die
ruhmreichen Kriegsfahrten des Kreuzers „Emden”
wachgehalten werden. Auf Anregung des
Reichs=
wehrminiſters hat der Reichsminiſter des
In=
neren den außerpreußiſchen Landesregierungen
empfohlen, in gleicher Weiſe zu verfahren.
1000 RM. Belohnung für die
Auf=
klärung der Laubaner Mordkak.
Görlitz. Der Regierungspräſident in
Lieg=
nitz hat 1000 RM. Belohnung ausgeſetzt für
Angaben aus der Bevölkerung, die der
Aufllä=
rung der Mordtat an dem Bandagiſten Fritz
Wenke in Lauban dienen, der am 22. Auguſt
abends um 22 Uhr vor ſeinem Wohnhaus Am
Pulverbuſch 11 von bisher unbekannten Tätern
erſchoſſen worden iſt. Die Verteilung erfolgt,
unter Ausſchluß des Rechtswegs.
Fünf Perſonen an Pilzvergiftung erkrankt.
Zwei Todescofer.
Eſſen. In der Nacht zum Donnerstag
ſtar=
ben im Marienhoſpital in Alteneſſen der 69
Jahre alte Berginvalide Franz Vanecek und der
achtjährige Schüler Herbert Wenzel an
Pilzver=
giftung. Familienangehörige, die mit den
Ver=
ſtorbenen in Kettwig zu Beſuch weilten, hatten
im Stadtwald Pilz geſucht, die ſie zubereiteten
und aßen. Bei fünf Perſonen ſtellten ſich im
Laufe des Tages Vergiftungserſcheinungen ein,
ſo daß ſie dem Krankenhaus zugeführt werden
mußten, wo die beiden Genannten verſtarben.
Bei den übrigen beſteht zurzeit keine
Lebens=
gefahr.
Oſterkamp wieder geſtartet.
Berlin. Die Beſchädigung des Flugzeuges
Oſterkamos ſtellte ſich als geringfügig heraus, ſo
daß der Pilot mit wenigen Minuten Verſpätung
um 15.50 Uhr ſeinen Flug nach Berlin fortſetzen
konnte. Auch die Klemmſtaffel unter Miniſt=
rial=
rat Chriſtianſen hat den Weiterflug bereits
an=
getreten.
Neue Wege der Kirchenbaukunſt.
Blick auf das Zentrum von Waſhington mit dem Kapitol.
Ein Orkan von furchtbarer Ausdehnung ſuchte die amerikaniſche Oſtküſte heim und richtete vor allem
in der Bundeshauptſtadt Waſhington ſchwere Verwüſtungen an. Der Verkehr iſt völlig lähmgelegt
und die Stadt liegt infolge der Zerſtörungen der Lichtleitungen in völliger Dunkelheit.
NewYork. Der Orkan, der über New York
tobte, iſt nach Norden weiter gezogen. Sein
Zen=
trum blieb zurzeit über dem Ontarioſee.
Insge=
ſamt 50 Tote ſind zu beklagen. Unüberſehbar
aber iſt der Sachſchaden. Von Virginia bis zur
Kanada=Grenze iſt die Ernte zerſtört. Ueberall
findet man überſchwemmte Stadtviertel,
fortge=
ſpülte Dämme, zerſtörte Eiſenbahnbrücken, umge=
ſtürzte Autos. Die Landſtraßen ſind von
ent=
wurzelten Bäumen überſät. Hunderte kleinerer
Küſten= und Fiſcherboote ſind in den Häfen
ge=
kentert. Seit Jahren konnten die New Yorker
Lotſen zum erſtenmal wegen der großen See die
einkommenden Dampfer nicht am Ambroſe=
Leuchtturm beſetzen. Die Schiffe mußten daher
vor Anker gehen.
Ein neues Telegramm=Schmuckblakt
zum Nürnberger Parkeitag.
Das neue Formular für Feſt=Telegramme,
das die Reichspoſt anläßlich des Nürnberger
Parteitages herausbringt.
Auf der Suche nach dem 6. Erdkeil.
Daß die Nordküſte Afrikas und Weſtküſte
Vorderindiens, zwiſchen denen ſich heute das
arabiſche Meer erſtreckt, in grauer Vorzeit durch
einen gewaltigen Erdteil miteinander in
Ver=
bindung geſtanden haben, wird durch zahlreiche
Tatſachen wahrſcheinlich gemacht Findet man
doch an der aſiatiſchen Seite dieſelbe Tier= und
Pflanzenwelt, und zwar nicht nur die heutigen
Arten, ſondern auch vorgeſchichtliche, z. B. in
Geſtalt von Saurierſkelettreſten. Bisher hat aber
noch die bündige Untermauerung der Hypotheſe
vom 6. Erdteil gefehlt. Dieſe Lücke ſoll jetzt durch
eine engliſche Erpedition ausgefüllt werden, die
ſich in 14 Tagen unter Führung des Oberſten
Seymoun nach der Südſpitze Vorderindiens begibt=
und mit neuartigen Inſtrumenten ausgerüſtet
iſt, die ſie der Großzügigkeit des berühmten
eng=
liſchen Geographen John Murray verdanken. Die
Expedition wird mit dieſer Ausrüſtung den
Meeresgrund in bezug auf ſeine Geſtaltung
ſo=
wie auf ſeine tieriſchen und pflanzlichen
Bewoh=
ner weit ſyſtematiſcher erforſchen können, als dies
bisher der Fall war. Die geographiſche
Wiſſen=
ſchaft ſieht den Ergebniſſen der Forſchung mit
Spannung entgegen.
Verwegener Raubüberfall
im Schnellzug Bukareſt-Prag.
Bukareſt. Ein verwegener Ueberfall wurde
in der Nacht zum Donnerstag von fünf Banditen
auf den Schnellzug Bukareſt-Prag in der Nähe
von der königlichen Sommerreſidenz ausgeführt.
Die Räuber hatten ſich in den Zug
eingeſchmug=
gelt und verſuchten Reiſende des Schlafwagens zu
berauben. Eine Dame ſchlug Alarm, worauf die
Banditen flüchteten und ſich auf den erſten
Wag=
gon hinter der Lokomotive zurückzogen, wo ſie
vom Zugperſonal und einigen Reiſenden mit
Revolvern in Schach gehalten wurden. Als der
Zug nahe Sinaia eine Minute auf freier Strecke
hielt, ſprangen die Räuber ab und entkamen bis
auf einen, der von einem Offizier überwältigt
wurde. Der Verhaftete gehört einer
internatio=
nalen Eiſenbahndiebesbande an.
Der Heidelberger Hexenkurm
wird Gefallenen-Denkmal.
Der uralte, ſagenumwitterte Hexenturm,
das älteſte Baudenkmal Heidelbergs, iſt zum
Ehrenmal für die Gefallenen des Weltkrieges
umgewandelt worden. Ueber den mehr als 500
eingemeißelten Namen läuft ein Spruchband:
„Deutſchland muß leben, und wenn wir ſterben
müſſen!“
Ein neues evangeliſches Gotteshaus
in Berlin=Charlottenburg,
das mit ſeiner ſchlichten Faſſade und ſeinem
aufſtrebenden Turm vortrefflich in das
Geſamt=
bild modernen Städtebaues paßt.
NIII. und ſein Kanzler Hardenberg
Friedr
auf der Bühne.
Ein Geſpräch zwiſchen dem König (Theodor Loos) und ſeinem Kanzler (Paul Wegener).
In Berlin fand die Uraufführung des Dramas „Der Staatskanzler” von Joachim von Richthofen
ſtatt, in dem der Kampf Hardenbergs, den König für den Gedanken einer Erhebung gegen
Napo=
leon zu gewinnen, eindrucksvoll geſchildert wird.
Franzöſiſcher Kriegsſchiff-Beſuch im Hamburger Hafen.
Das franzöſiſche Artillerie=Schulſchiff „Ancre” läuft in den Hamburger Hafen ein.
In der Elbeſtadt traf zum Beſuch ein franzöſiſcher Aviſo ein, deſſen Beſatzung von den Behörden
aufs herzlichſte begrüßt wurde.
Schwere Orkan=Schäden in der amerikaniſchen
Bundes=
haupritadt wäſhington.
Samstag, 26. Auguſt 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 236 — Seite 9
Uiſte Langſttenen eiaspe des Beulſcianoſtäges.
Gufe Leiſtungen bei der Schnelligkeitsprüfung. — Zahlreiche Favoriken auf der erſten Langſtrecke nach
Danzig ausgeſchieden. — Auch Sieſeler und Wolf Hirth mußken aufgeben.
„X 6” mit Eujen (Darmſtadt) in Stettin,
Deutſchland=Flieger auf der Skrecke.
dem erſten Zwiſchenlandungsplatz, ein. Wenige Minuten ſpäter
folgte Maſchine F 4” von Hans Seidemann. Um 6.41 Uhr kamen
geſchloſſen vier Maſchinen. Eine viertel Stunde ſpäter traf dann
Vier Deutſchlandflieger erhalken 100 Punkte.
die Fieſeler=Staffel mit ſieben Flugzeugen ein. Die Junkers=
Eujen=Darmſtadt fliegt mit 228 Stdkm. die ſchnellſte Strecke.
Maſchine „F 3” von Meyer=Hamburg erlitt beim Start einen
Die Errechnung der Punktzahlen und erzielten
Höchſt=
geſchwindigkeiten beim Geſchwindigkeitsflug am Donnerstag
machte der Sportleitung des „Deutſchland=Flug 1933” große
Schwierigkeiten, ſo daß erſt in den ſpäten Nachtſtunden ein
vor=
läufiges Ergebnis vorlag. Danach werden in der ſchnellſten
Klaſſe nur etwa 15 Teilnehmer ſtarten, während das
Gros der Flieger in die mittlere B=Klaſſe eingereiht wurde. Nur
etwa 10 Maſchinen ſind in der kleinſten Klaſſe 4 vertreten.
Die Begrüßung der Teilnehmer.
Von links nach rechts: Der Vizepräſident des Aeroklubs v.
Hoepp=
ner, Hauptmann Loerzer, Präſident des Deutſchen
Luftſportver=
bandes, und Miniſterialdirektor Chriſtianſen vom
Luftfahrt=
miniſterium, der frühere Führer des „Do. X‟.
Die Bewertung des Schnelligkeit=Wettbewerbs erfolgte nicht
nach der reinen Höchſtgeſchwindigkeit, ſondern maßgebend war die
über die angeſetzte Leiſtungsfähigkeit des Flugzeuges erzielte
Ge=
ſchwindigkeit. Dadurch kam es, daß die weitaus ſchnellſten Flieger
nur verhältnismäßig geringe Punktzahlen erzielten. Die
ab=
ſolut höchſte Durchſchnittsgeſchwindigkeit
er=
zielte der iunge Darmſtädter Student Eujen auf
Akaflieg Darmſtadt mit 228 Stdkm, der aber nur
54 Punkte erhielt. Auch der ſchnellſte Europaflieger, Hans
Seide=
mann, bekam auf ſeiner Heinkel trotz einer Geſchwindigkeit von
225 Stdkm. nur 88 Punkte. Die Höchſtzahl von 100
Punk=
ten erreichten nur 4 Teilnehmer und zwar: W.
Zinner=Hamburg auf Meſſerſchmidt (170 Stdkm.), Karl
Schwabe=Berlin auf Klemm (169 Stdkm) Dietrich=
Hannover auf Klemm (165) und Eugen Kopp=Göppingen (183
Stdkm.). Der alte Europaflieger Siebel auf Klemm erhielt
20 Punkte bei einem Stundenmittel von 208 Kilometer. Großes
Pech hatte der bekannte Do.=X=Kapitän Chriſtianſen, der ſich
ver=
flogen hatte und daher punktlos blieb. Von weiteren bekannten
Fliegern wurden folgende Punktzahlen errechnet: Wolf Hirth
(Hirth) 74 Punkte (170 Stdkm.), Fieſeler (Fieſeler) 92 Punkte
(189 Stdkm.), von Dungern (Meſſerſchmidt) 6 Punkte (174
Stdkm.), Reinhold Poß (Luft=Hanſa) 90 Punkte (183 Stdkm.),
Oſterkamp (Luft=Hanſa) 86 Punkte (195 Stdkm.), Freiherr v.
Gab=
lenz (Luft=Hanſa) 10 Punkte (145 Stdkm.).
124 Flugzeuge am Freitag früh glakt geſtarkeit.
Der Deutſchlandflug 1933” erlebte am Freitag morgen auf
dem Berliner Flughafen Tempelhof ſeinen gewaltigen Auftakt.
Zum Start der 124 zugelaſſenen Maſchinen hatten ſich ſchon in
den früheſten Morgenſtunden zahlreiche Zuſchauer und Ehrengäſte
eingefunden, unter ihnen der Chef der Heeresleitung, General
von Hammerſtein, der Präſident des Deutſchen Luftſport=Verbandes.
Hauptmann a. D. Loerzer, der Präſident des Aero=Klubs,
von Kehler, der bekannte Pour=le=Mérite=Flieger Rittmeiſter a. D.
Bolle vom Luftfahrtminiſterium, der Direktor der Deutſchen
Ver=
kehrsfliegerſchule, Dr. Ziegler, der Präſident des Reichsverbandes
der Deutſchen Luftfahrt=Induſtrie, Admiral Laß, Staatskommiſſar
Engel als Vertreter der Stadt Berlin und zahlreiche höhere
Beamte und Offiziere des Heeres und der Schutzpolizei, ſowie
viele alte und bekannte Flieger, unter ihnen der Ozeanflieger
Hauptmann Köhl.
Punkt 6 Uhr gab Staatsſekretär Milch das Zeichen zum
Start, eine Leuchtrakete ging hoch und die erſten ſechs Flugzeuge
erhoben ſich donnernd über das Tempelhofer Feld. Bereits nach
einer Minute waren ſie am öſtlichen Horizont in den Wolken
ver=
ſchwunden. Schlagartig ſtieg dann alle drei Minuten eine Staffel
hoch, und war, noch ehe die nächſte Gruppe ſtartete, den Blicken
bereits entſchwunden. Um 7 Uhr verließen die letzten Flugzeuge
programmgemäß den Berliner Flughafen. Bereits um 6,35 Uhr traf
Propellerbruch und mußte den Start zur zweiten Etappe
ver=
ſchieben; auch der neue Start des Fieſeler=Geſchwaders erlitt
durch eine Tankpanne Fieſelers eine Verzögerung. Die übrigen
Abflüge gingen gut vonſtatten, um 8,23 Uhr verließ „X 4” als
letzte Maſchine Stettin
In Danzig
war Oblt. Seidemann mit ſeiner Heinkel=Meſſerſchmitt der Erſte,
und als führender Flieger traf er auch um 8.50 Uhr
in Königsberg
ein und ſtartete nach kurzer Pauſe nach Danzig weiter. Der ſchon
ſeit einer Woche andauernde Regen und der ſtarke Sturm der
letzten Nacht waren am Freitag morgen abgeflaut. Aber noch
immer hing ſchweres Gewölk über dem Devauer Flugplatz.
Noch einmal Danzig: Erſter Seidemann.
Auf dem Flugplatz Langfuhr in Danzig waren bis 19 Uhr
ungefähr 60 Flieger, unter ihnen Fieſeler, gelandet. Oblt.
Seide=
mann traf mit ſeiner ſchnellen Maſchine bereits um 9.40 Uhr auf
dem Rückflug von Königsberg wieder als Erſter ein. Infolge
der ſtürmiſchen Böen erlitt beim Landen Weichelt Bruch, am
Propeller und mußte ausſcheiden.
Fieſeler und Wolff Hirth ausgeſchieden.
Zwei der bekannteſten Flieger und größten Favoriten des
Deutſch=
land=Fluges 1933, Fieſeler und Wolff Hirth, ſind bereits
ausge=
ſchieden. Der deutſche Kunſtflug=Meiſter, deſſen Maſchine in
Dan=
zig mit Tankbeſchädigungen liegen blieb, gab, nachdem er
vergeb=
lich verſucht hatte, — den Schaden zu beheben, entmutigt auf.
Vom Pech verfolgt war überhaupt ſeine ganze Staffel; neben
Fieſeler haben noch zwei Flugzeuge Defekte erlitten. Wolff
Hirth mußte im Seekanal bei Wehrdamm (an der Küſte des
friſchen Haffs) notlanden und ſchied aus. Jetzt erfährt man
auch, daß
der Darmſtädter Eujen auf ſeiner Akaflieg wegen
Propellerbruchs in Danzig liegen blieb.
Danzig war überhaupt für die Flieger ein böſes Pflaſter.
Wegen Proveller= und Fahrgeſtellbrüchen mußten hier ferner noch
Hackbuſch, Weichelt, Röhm, Förſter, von Chlingenberg und
Loch=
ner eine Pauſe einſchieben.
Das Erſcheinen des Reichsſportführers von Tſchammer=
Oſten, der mit dem planmäßigen Verkehrsflugzeug um 14,50
Uhr in Danzig eintraf, löſte große Begeiſterung aus. Der
füh=
rende Pilot, Oblt. Seidemann, der um 9.40 Uhr in Danzig
eintraf, ſtartete bereits fünf Minuten ſpäter zum Weiterflug nach
dem nächſten Etappenziel in
Frankfurt an der Oder,
wo ſich zum Empfang der Flieger eine große Zuſchauermenge
eingefunden hatte. Seidemann wurde mit großem Jubel als
Erſter empfangen und flog nach wenigen Minuten wieder ab zum
nächſten Zwiſchenlandungsplatze
in Görlitz.
Der Spitzenreiter landete hier um 12.50 Uhr, ließ ſich
wiede=
rum nur wenige Zeit und ſtartete zum erſten Endziel des
Deutſch=
landfluges nach Berlin. Eineinhalb Stunden ſpäter kam Lauw
mit ſeiner Klemm=Maſchine ein und eine weitere Minute ſpäter
ſah man das Heinkel=Flugzeug 06 von Junck am Horizont
auf=
tauchen. Bis 15.15 Uhr waren fünf weitere Flugzeuge gelandet.
und zwar um 15,01 Uhr Oſtercamp=Berlin auf Klemm. um 15.07
Uhr Bruegmann auf Meſſerſchmidt, zwei Minuten ſpäter
Mar=
tens=Oberurſel auf Meſſerſchmidt, um 15,11 Uhr Poß=Berlin auf
Klemm, mit einem dreifachen Sieg=Heil begrüßt, und um 15.14
Uhr Mahrenholz=Berlin auf Meſſerſchmidt. Im Geſchwaderflug
unter Führung von Chriſtianſen, dem ehemaligen Führer des
„Do X” trafen um 15,34 Uhr weitere vier Flugzeuge ein, und
zwar Siebels=Berlin auf Klemm, Boehnke=Berlin auf
Meſſer=
ſchmidt. Chriſtianſen auf Klemm und ein weiteres Klemm=
Flug=
zeug. Nach der vorſchriftsmäßigen Pauſe von zehn Minuten
ſtie=
gen auch dieſe Teilnehmer zur letzten Etappe nach Berlin auf.
Von den zuerſt angekommenen Piloten konnte der Berliner
Oſter=
camp, deſſen Flugzeug beim Ausrollen eine kleine Beſchädigung
an einem Flügel erlitten hatte, die Fahrt erſt nach
dreiviertel=
ſtündigem Aufenthalt fortſetzen.
In Berlin trafen die Flieger dann faſt programmäßig ein.
Am Samstag ſtarten aus Berlin 105 Maſchinen, aus Bunzlau das
dort zwiſchengelandete Darmſtädter Flugzeug U 2 als Nachzügler.
geschichten aus adler Welt.
Die Seife des Miniſterpräſidenken.
(n) Moskau. Schon die Bezeichnung „Seife” iſt eine
Be=
leidigung für ähnliche, der Säuberung dienende Erzeugniſſe etwa
des europäiſchen Weſtens. Aber in Räte=Rußland ſtreitet man um
Begriffe nur dann, wenn die Parteidiſziplin und das Anſehen des
Papſtes Stalin dabei auf dem Spiele ſtehen. Für das tägliche
Leben hat man ruhig die alten Worte weiter gelten laſſen, obwohl
der begriffliche Inhalt ein ganz — ganz anderer geworden iſt. —
So auch bei der Seife. Und dies hat jetzt der „Miniſterpräſident”
von Großrußland, Sulimow, am eigenen Leibe erfahren. —
Kommt da eines Tages ſeine Frau zu ihm, macht ihm heftige
Vorhaltungen und ſagt: „Du biſt doch Vorſitzender des Rates der
Volkskommiſſare und kannſt nicht einmal dafür ſorgen, daß ich ein
anſtändiges Stück Seife bekomme?! Die Kinder kriegen Ausſchlag
von dieſem Dreck, die Wäſche wird überhaupt nicht mehr ſauber."
— Sulimow macht ſich auf den Weg, um wirklich brauchbare Seife
aufzutreiben und ſeinen ehelichen Frieden wieder herzuſtellen. Er
ſtellt ſich an — und ſteht und ſteht. Nach drei Stunden, in denen
er eine wichtige Sitzung verſäumt hat, bekommt er ein Häuflein
Schmiere, das ihm unter der Bezeichnung „Seife” verkauft wird.
Jetzt will er den Herſteller des Produktes feſtſtellen, um ihn
ge=
bührend zu belangen. Er fährt in ſeinem Luxus=Staatsauto von
einer Behörde zur anderen, er wendet den ganzen Tag darauf.
Mehrere Läden ſucht er unterwegs incognito heim — vergebens.
Wo er überhaupt etwas bekam, war es die gleiche weiche ſtinkende
Maſſe, eine gräuliche Schmiere, die ihm als „beſte Toilettenſeife‟
verkauft wurde. Jetzt lüftet er ſein Incocgnito auch vor jenen
klei=
nen Leuten in der Hoffnung, dort den Herſteller zu ermitteln.
Dieſe aber ſtaunen. „Wir wären zufrieden, wenn wir überhaupt
im=
mer etwas bekämen”. Jetzt raſt Sulimow zum Staatsanwalt. Und
dort wird vermutlich die „Seife” in den Akten ruhen, wenn nicht
ſeine Kinder wieder einmal Ausſchlag bekommen.
der Lufkmarſchall und ſein kollege in paris.
(k) Paris. In Rom zieht der, deſſen Name heute in aller
Mund iſt, durch den Triumphbogen Conſtantins in die Ewige
Stadt ein — in Paris aber platzt ſein Kollege vor Neid und vor
Wut über die verpaßte Gelegenheit. Dort wie hier iſt der
Luft=
fahrtminiſter das jüngſte Mitglied des Kabinetts; dort aber hat
der Luftmarſchall ſich ſchon Weltruhm erworben und hier hat ſein
franzöſiſcher Kollege — ſich ſoeben auch etwas erworben, nämlich
einen Flugzeugführerſchein. Es ſoll dies nicht Symbol ſein, nicht
Merkmal für die Entwicklungsſtufen der italieniſchen und der
franzöſiſchen Fliegerei — bewahre! Aber dieſe beiden Tatſachen,
der Weltruhm Balbos und der Flugzeugführerſchein Pierre Cots,
ſie werden von der Pariſer Preſſe doch ſo deutlich neben einander
geſtellt, daß ſchon faſt Abſicht hier hervorleuchtet,
Das mit Cots Neid und mit der Wut über die verpaßte
Ge=
legenheit iſt übrigens in richtiger chronologiſcher Reihenfolge
ge=
nannt. Zuerſt kam der Neid auf den berühmteren italieniſchen
Kollegen, der ſo jung iſt, ſo ſehr jung, daß er ſich ſogar einen
Bart ſtehen laſſen mußte, um älter zu ſcheinen, und deſſen Name
trotzdem ſchon in die Weltgeſchichte geſchrieben ſteht. Wie man ſo
was nachtut?, Nun, dazu muß man zunächſt überhaupt einmal
fliegen können. Alſo lernt Pierre Cot das Fliegen. Da er ein
hel=
ler Kopf iſt, geht es auch relativ /fix. Aber nun will das Pech,
daß er gerade — alſo das Schickſal macht doch oft ſeltſame
Fineſ=
ſen! — alſo partout an dem Tag, an dem ſein berühmterer (
vor=
läufig noch berühmterer) italieniſcher Kollege in Marſeille
waſ=
ſern ſoll, ſeine Abſchlußprüfung hat. Schwierigſte Sache im
Allein=
flug! Die alle Aufmerkſamkeit und die ganze Zeit erfordert. Er
beſteht ſie zwar, beſteht ſie ſogar mit Erfolg, aber . . . Nun kommt
das große Aber. Er vergißt dabei die Kleinigkeit, dem Außenamt
mitzuteilen, daß er Kollegen Balbo eingeladen hat. Zwar hat er
ſchon einige Ehrenſtaffeln nach Marſeille beordert, ſogar
Erinne=
rungsmünzen und Medaillen ſind geprägt, aber er hat eben doch
das Außenamt vergeſſen. Dieſes weiß infolgedeſſen nichts, Italien
weiß alſo auch von nichts, Muſſolini weiß von nichts und
ſchließ=
lich weiß auch Balbo amtlich von nichts. Und ſo fiel Marſeille ins
Waſſer. Die ſchönen Medaillen, die ſchönen Erinnerungsmünzen!
Die vielen Empfangsſtaffeln, die ganzen Vorbereitungen! Alles
iſt für die Katz! Und da kam (ſieh oben: die chronologiſche
Reihen=
folge) die Wut über die verpaßte Gelegenheit. Und als einzigen
Troſt hat Pierre Cot ſchließlich nur — ſeinen
Flugzeugführer=
ſchein.
„Mineſtra ikaliang.” — Die Mineſtra „an und für ſich”.
(4r) Rom. Die Mineſtra bedeutet an ſich „nur” eine
italie=
niſche Gemüſeſuppe. „Für ſich” jedoch bedeutet mehr. Ein
Summel=
ſurium von allen nur erdenklichen Gemüſeſorten. Nur ein
Mathe=
matiker von ganz großem Format dürfte den Verſuch machen, die
Sorten zuſammenzuzählen, und ſelbſt der würde ſich einige Male
verrechnen. Neben den friſchen und — unter Umſtänden —
weni=
gen friſchen Gemüſen gehören in die richtige, unverfälſchte
Mine=
ſtra auch Knochen und Fleiſchreſte. Die Reſte können notfalls durch
Abfälle erſetzt werden. So oder ſo tragen ſie zweifellos zum
all=
gemeinen Wohlgeſchmack des Nationalgerichtes bei, das, mit
eini=
ger Liebe zubereitet, in der Tat köſtlich mundet. Ohne Liebe
her=
geſtellt, ſchmeckt es wiederum eben lieblos. Auf alle Fälle iſt aber
die Mineſtra „an und für ſich” eine italieniſche Spezialität und
darüber hinaus eine formvollendete Wochenüberſicht. Womit ich
die Sammelüberſchrift der folgenden Kleinigkeiten richtig erklärt
zu haben hoffe! ..
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Seite 10 — Nr. 236
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 26. Auguſt 1933
Sport, Sptel und Jucnen
Fußball.
SV. Darmſtadi 1898 — Rol=Weiß Frankfurk.
Heute abend 346 Uhr Stadion.
Der Sportverein 98 empfängt heute abend 346 Uhr auf dem
Stadion die ſpielſtarke Ligamannſchaft des Frankfurter Rot=Weiß
zu einem Freundſchaftsſpiel. Die Gäſteelf, die es verſtand, in
ihren letzten Spielen ſo erfolgreich abzuſchneiden, wird, wie aus
der nachſtehenden Mannſchaftsaufſtellung zu erſehen iſt, mit ihrer
ſtärkſten Vertretung erſcheinen:
Fiſcher
Dietermann Mogel
Braß Beck Lorenz
Hartung Weiß Scheuermann Dietzel Winkler
Die Mannſchaft der 98er ſtellt ſich den Frankfurtern faſt in der
gleichen Aufſtellung wie gegen Mannheim, nur dürfte die
Um=
ſtellung der Fünferreihe eine etwas erfolgreichere
Stürmer=
leiſtung erhoffen.
Vorher, um 16.30 Uhr, ſpielen die Handballer der Tgde.
Beſſungen gegen SV. 98 II. — SV. 98 III. Handballer fährt am
Sonntag, 12.30 Uhr, Verkehrsbüro, nach ber=Ramſtadt.
Rot=Weiß=VfR. Darmſtadt.
Am kommenden Sonntag empfängt die Ligaerſatzmannſchaft
der Fußballer vormittags 11 Uhr auf dem Platz an der
Rhein=
allee die gleiche Mannſchaft der Pfungſtädter Germanen. Die Liga
iſt für dieſen Sonntag ſpielfrei, während das Spiel der alten
Herren gegen Mörfelden wegen des Landestreffens der NSBO.
in Frankfurt ebenfalls auf einen anderen Termin verlegt wurde.
FC. Union Darmſtadt.
Einer Einladung folgend, begibt ſich die Liga=Mannſchaft
am Sonntag nach Nierſtein a. Rh., um gegen den dortigen
V.f. R. ein Propagandaſpiel auszutragen. Die Fußball=Abteilung
verbindet dieſes Spiel zugleich mit einem Vereins=Ausflug an
den ſchönen Rhein und hofft auf eine rege Beteiligung der
Mit=
glieder und Anhänger. Meldeſchluß bis Samstag abend
Vereins=
lokal. Fahrpreis iſt äußerſt niedrig gehalten. Alle übrigen
Mann=
ſchaften ſind ſpielfrei.
Handball.
Turngemeinde 1846 — SV. 1898 Ib.
Heute, Samstag, abends 6 Uhr, ſtehen ſich auf der
Woogs=
wieſe Mannſchaften gegenüber, die ſich ſchon oft hartnäckige
Kämpfe lieferten, die abwechſelnd zum Siege führten. Auch heute
wird es wieder einen ſpannenden Kampf geben da beide Partner
als gleichwertig zu betrachten ſind. Hat die Tgde. aus dem Spiel
gegen Rot=Weiß gelernt, rechnen wir mit einem knappen Siege.
Wünſchen wir, daß ſich beide Parteien einer anſtändigen
Spiel=
weiſe befleißigen und damit Gewähr für ein ſchönes
Handball=
ſpiel (ſiehe Tgde. — Rot=Weiß) bieten.
Rot=Weiß Darmſtadt — Groß=Bieberau.
Sonntag nachmittag, 3 Uhr. findet auf dem Rot=Weiß=Platz
an der Rheinallee das im Rahmen des Klubkampfes angeſetzte
Handballſpiel ſtatt. Von dem Gaſtgebenden Verein wiſſen wir,
daß die Mannſchaft zurzeit in beſter Verfaſſung iſt. Groß=
Bieberau zählt zu den führenden Vereinen des Odenwaldgaues
der Deutſchen Turnerſchaft und iſt bekannt als flinke und ſchnelle
Mannſchaft „Beide Vereine haben ſich noch nicht
gegenüber=
geſtanden, ſo daß hier nichts zu ſagen wäre. — Vorher, 1,45 Uhr,
geben ſich die Reſerven von Rot=Weiß und Erzhauſen 1. ein
Stelldichein.
Süddeutſche Waſſerball=Meiſterſchaft.
Die Endſpiele in Ludwigsburg.
Sofern die Waſſerverhältniſſe es geſtatten, finden die
End=
ſpiele zur Süddeutſchen Waſſerballmeiſterſchaft am 26. und
27. Auguſt in Ludwigsburg ſtatt. Für die recht kurzfriſtig
an=
geſetzten Endſpiele wurde folgender Spielplan bekannt gegeben:
Samstag, 26. Auguſt: Jungdeutſchland=Darmſtadt — Bayern 07
Nürnberg, Karlsruher SV. 99 — SV.
München 99.
Sonntag, 27. Auguſt: (vorm.) Bayern 07 Nürnberg —
Karls=
ruhe 99, München 99 — Jungdeutſchland
Darmſtadt, (nachm.) Karlsruhe 99—
Jung=
deutſchland Darmſtadt. München 99 —
Bayern 07 Nürnberg.
Als Schiedsrichter werden ſich abwechſelnd die Herren
Benne=Stuttgart und Brenner=Ludwigsburg betätigen.
Radfahren.
Darmſtädter Radſportklub.
Der Start zum 5. Lauf zur Klubmeiſterſchaft erfolgt am
Sonntag, dem 27. Auguſt, um 6 Uhr an der Henkels Gärtnerei
und geht über die Strecke Roßdorf—Spachbrücken—Reinheim—
Groß=Bieberau — Brensbach — Kirch=Beerfurth — Reichelsheim —
Lindenfels — Gadernheim — Brandau — Hoxhohl — Ernſthofen —
Ober= und Nieder=Modau—Ober=Ramſtadt—Roßdorf—
Gundern=
hauſen—Dieburg—Darmſtadt.
Man wird auch in dieſem Lauf den Tabellenführer Klöß als
Sieger erwarten können, gelang ihm doch erſt vor kurzem im
Großen Straßenpreis von Saarbrücken” die bekannten Franzoſen
K. Pierre und Farreguole hinter ſich zu laſſen. Gerade die in
der Strecke liegenden ſtarken Steigungen werden dieſem
Spezia=
liſten keine Schwierigkeiten bereiten. Nicht nur ſtark in den
Bergen, auf der Strecke und neuerdings auch im Endſpurt — er
hat auch Glück. Ohne Defekte zieht er ſeinen Weg. Aber auch die
Fahrer Keim=Jäger, Meisner und nickt zuletzt der Sieger des
zweiten Laufes. Dietz, ſind ſtaxk und werden ſich vor dem Ziel
nicht geſchlagen geben. — Die Fahrer werden gegen ½9 Uhr am
Ziel (Oberwaldhaus) erwartet.
Der 4. Trainingslauf brachte dem Paar Keil=Kratz wieder
erheblichen Punktgewinn, während Keim=Meißner in dieſen
Trainingsläufen vom Pech verfolgt ſind. Ergebnis: Klöß=Jäger
54,33 Min., Kratz=Keil 57,05 Min., Keim=Meißner 64,37 Min.
Als Einzelfahrer läuft nach 56,05 Min. Dietz und nach 60,21 Min.
Baſtian durchs Ziel. Tabellenſtand; Klöß=Jäger 28 Punkte,
Kratz=Keil 18 Punkte, Keim=Meißner 14 Punkte, Dietz=Ferd.
Fleiſch=
hacker, 4 Punkte.
Tennis=Klubturnier am Böllenfallior.
Der Wettergott hat ſich nun doch noch von den vereinten
Bitten der Deutſchlandflieger und der Tennisſpieler erweichen
laſſen, und ſo können wir auf Turniertage und Kämpfe hoffen
wie ſelten.
Auch geſtern wurden unſere Kämpfe ein gutes Stück
vor=
wärts gebracht, ſo im Herreneinzel: Drei der vier Letzten ſtehen
in Kleinlogel. Endriß und Colin feſt, Werner und Steffen
wer=
den ſich heute einen erbitterten Kampf liefern, denn jeder möchte
Vierter im Bunde ſein. Den ſchönſten Kampf um den Eintritt
in die Vorſchlußrunde gaben ſich Endriß und Vollrath, mit
End=
riß ſiegte Erfahrung und Sicherheit über ungeſtümen
Angriffs=
geiſt, 6:4, 7:5 für Endriß. Kleinlogel hatte gegen v. Harnier
und Müller zu kämpfen, 6:3, 6:4 bzw. 6:2, 6:2 für Kleinlogel.
Im Dameneinzel gab es eine Senſation, die Juniorin Graetz
ſchlug die Spitzenſpielerin Unckell in zwei Sätzen: 9:7. 6:2. Die
andere Bewerberin um die Meiſterſchaft ſteht in Frl. Scriba feſt,
ſie ſchlug Frl. Reuling ſicher 6:1. 6:4.
Aus der Fülle der Kämpfe verdient nur noch einer
hervor=
gehoben zu werden:; in einem 2½ſtündigem, heroiſchem Ringen
rrang Frl. Reitz die erſte Klubmeiſterſchaft (Damen Klaſſe C)
gegen Frau Schweisgut mit dem ſchönen Ergebnis 6:4, 7:9, 6:4.
Weitere Ergebniſſe: Colin=Dingeldey 6:1. 6:0; Vollrath=
Pattenhauſen 6:4, 6:1; Steffan=Glatz 6:2, 6:2: Kleinlogel/Werner=
Steffan/Teichmann 7:5, 5:7, 6:2; Frl. Unckell/Kleinlogel=Frl.
Graetz/Endriß 6:2, 6:3: Frl. Reuling/Colin=Frl. Külp/Vollrath
6:4, 2:6, 6:2; Frl. Scriba/Werner=Frl. Hüffell/Steffan 6:2, 6:2;
Pattenhauſen=Dr. Noack 6:3, 7:5; Holzer=Himmler 6:2, 8:6. Die
Senioren haben in einer ihrem Alter entſprechenden
Pünktlich=
keit und Symmetrie die erſte Runde durchkämpft: Dr. Merck=
Arnhold 6:2. 6:1; Diefenbach=Dr., Friedrich 6:4 6:4; Krämer=
Pattenhauſen 6:0, 6:1: Dr. André=Dr. Schmidt 6:1, 6:1.
Wo es noch nicht Ernſt geworden iſt, kommt es nun heute
ſoweit die Schiedsrichter werden Mühe haben, die erbittert um
den Sieg ringenden Gegner im Zaume zu halten. Wir wünſchen
dem Tennis= und Eisklub und damit dem ſchwer um ſeine Exiſtenz
ringenden Tennisſport einen vollen Erfolg. Eintritt frei!
Leichtathlekik.
Rot=Weiß Darmſtadt — Groß=Bieberau.
Am Sonntag vormittag ab 9 Uhr, findet dieſer bereits
an=
geſagte Klubkampf ſtatt. Mit Rückſicht auf das um 11 Uhr
ſtatt=
findente Fußballſpiel. mußte die Leichtathletikveranſtaltung ſchon
auf 9 Uhr angeſetzt werden. Es wird dies von den Beteiligten
ſicher begrüßt, da ja beide Vereine nachmittags nochmals im
Handballſpiel ihre Kräfte meſſen, und der eine oder andere
Sportler ſich auch hier nicht ausſchließen will.
Von Rot=Weiß ſind die Erfolge aus letzter Zeit im
Gedächt=
nis, ſo daß für Sonntag das Beſte zu hoffen iſt. Andererſeits
ſind die Gäſte in Darmſtadt noch wenig bekannt, ſo daß hier
eine Vorausſage ſehr ſchwer iſt. Aus Berichten vom Turnfeſt in
Stuttgart konnte man entnehmen, daß die Turner Groß=Bieberaus
auch einige Preiſe nach Hauſe bringen konnten. Man darf alſo
von den Gäſten Gutes erhoffen. Die Anbänger der Leichtathletik
werden ſicher zufrieden geſtellt. Die Beſucher der Vormittags=
Veranſtaltung haben Vergünſtigungen für den Eintritt zu dem
Handballſpiel am Nachmittag. Zum Austrag kommen folgende
Kämpfe: 100. 800, 4X100=Meter, Hoch= und Weitſprung,
Kugel=
ſtoßen. Diskuswerfen, Schleuderball, Speerwerfen und eine
10X100=Meter=Staffette.
Tgde. Beſſungen.
Das von der Turngemeinde Beſſungen 1865 für Sonntag
an=
geſetzte Vereinsſportfeſt mußte leider auf Sonntag, den
10. September, verlegt werden.
Weiterberichl.
Der hohe Druck hat über dem Feſtland Platz gegriffen, und
wird die nächſten Tage die Wetterlage beſtimmen. Im Bereich
ſeiner abſinkenden Luftmaſſen heitert es nach vereinzelten
Früh=
nebelbildungen vielfach auf. wobei infolge der Sonnenſtrahlung
die Temperaturen tagsüber kräftig anſteigen.
Ausſichten für Samstag: Stellenweiſe Frühnebel, ſonſt vielfach
aufheiternd, tagsüber wärmer, trocken.
Ausſichten für Sonntag: Im weſentlichen Fortdauer der
Wetter=
lage.
Hauptſchriffleitung: Rudelf Manve
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudelf Maupe; für Feullleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrſchten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdlenſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Netle;
fär den Inſeratenteil und geſchäftliche Mittellungen: Wiliy Kuhle:
Druck und Verlag: C. C. Wittich — ſämilſch in Darmſſadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 12 Geiten.
Gewinnauszug
5. Klaſſe 41. Preußiſch=Süddeuiſche Staats=Lotterie
Nachdruck verboten
Ohnie Gewähr
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hehe Gewinne
gefallen, und zwar ſe einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II
24. Auguſt 1933
14. Ziehungstag
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
2 Gewinne zu 75000 M. 251179
6 Gewinne zu 10000 M. 199875 287709 373886
12 Gewinne zu 5000 M. 206292 234796 249898 273064 337233
373961
16 Gewinne zu 3000 m. 73984 78489 78750 131108 167359 231658
388381 395866
70 Gewinne zu 2000 M. 8559 24241 33598 48396 61167 84869
90079 138518 140615 144890 162729 154005 170395 179868 193143
238405 266876 272807 274429 281101 282426 283831 284932 293921
300137 301600 307574 320859 323337 334156 342761 361673 384662
385761 396612
122 Gewinne zu 1000 M. 317 4084 6473 10416 10951 11565 25571
30353 37260 46230 46936 69583 75068 112499 114018 126503 139216
144826 170265 171433 188142 188618 192854 198942 208438 268797
210356 211868 226606 226917 238852 243433 245420 247653 248738
252446 263398 261077 268011 271808 276885 279913 282653 288047
281681 293372 298168 301721 304062 323738 323774 340683 340866
367020 364786 372916 378716 385055 385842 390192 398458
184 Gewinne zu 600 M. 2918 3679 6666 8384 10431 12936 14358
14370 14971 14974 21800 21980 37418 37976 41426 44878 45117
54512 64662 68066 78365 78644 86254 86721 94380 96490 96801
97086 97796 87920 109697 110633 110898 113646 115162 133602
137607 138117 143387 162926 158464 168547 178793 180444 193474
196302 196436 197319 204861 205784 208280 209704 214066 214626
218428 227488 232266 240964 256 134 257086 257197 266866 267983
271351 271713 271964 280074 280474 283808 284898 285682 289628
292068 295499 298026 298986 311455 340068 340616 340817 344264
346888 348017 358526 367022 368262 369152 381099 384674 394433
396404 397604
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
2 Gewinne m 10000 m. 136720
2 Gewinne zu 5000 M. 236318
10 Gewinne zu 3000 M. 18939 19617 222366 253650 359964
40 Gewinne zu 2000 M. 4871 25624 47277 65708 83975 85407
97359 118610 125130 128425 130481 163896 182248 250470 260168
267031 293868 296680 31 1618 337037
102 Gewinne zu 1000 M. 1458 4413 6164 11889 23576 26577
29095 29338 47184 49087 49224 62867 66728 56214 60933 66268
92472 98002 101348 101615 108062 118626 125150 130060 131676
142241 145320 154316 163898 168734 170167 173021 196874 211233
238868 248674 248918 261128 262830 276300 231078 282200 285079
332621 348249 349750 361630 366554 360141 364400 399093
112 Gewinne zu 600 A. 6066 6259 28887 34273 38441 81813 82961
101027 101667 114648 119851 144618 150924 153842 166206 168408
180731 185965 187136 188082 194054 195907 201771 219434 220432
225041 228804 238713 2391 18 246380 251133 261166 264 162 265778
263422 771141 274434 280795 284 102 296442 297810 298098 303883
306726 309489 314668 317966 318059 334930 354432 357354 362391
363289 367216 369644 392050
Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien zu je 500000 und
100 Prämien zu je 3000, 2 Gewinne zu je 500000, 2 zu je 300000,
2 zu je 100000, 8 zu je 50000, 22 zu je 25000, 110 zu je 10000,
254 zu je 5000, 494 zu je 3000, 1474 zu je 2000, 2986 zu je 1000.
4888 zu je 500, 14882 zu je 400 Mart.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt: Samstag, 26. Auguſt
7.10: Frühkonzert des Orcheſters erwerbsloſer Berufsmufiker.
10.10: Schulfunk: Leben und Werk Karl Auguſt Lingners. Der
große deutſche Induſtrielle und erſte deutſche
Reklamefach=
mann. — Hörfolge.
12.00: Mittagskonzert auf Schallplatten. (Klänge aus Spanien.)
13.30: Konzert des Freiburger Kampfbundoncheſters.
14.30: Kleines Wochenend..
15.30: Stunde der Jugend: Zu Hermam Löns” Geburtstag.
16.30: Berlin: Konzert des deutſchen Blasorcheſters.
Als Einlage (gegen 17.00): Ed. R. Dietze: Schlußbericht und kurzer
Vergleich mit der gleichzeitigen Londoner Funkausſtellung.
18.00: Ludwig Hebold lieſt ſeine Erzählung: Begegnung.
18.30: Wochenſchau — 18.50: Kurzbericht vom Tag.
19.00: Breslau: Stunde der Nation: Die Oder entlang. Ein
Hörbericht von Land und Leuten.
20.00: Bezauberndes Fräulein. Vier Bilder mit Muſik nach einem
alten Luſtſpiel neu erzählt von Ralph Benatzky.
22.20: Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport.
23.00: München. Die kleine Funktanzkapelle. — Einlage: Mim
Thoma mit Kleinkunſtliedern.
Königswuſterhauſen.
Deutſchlandſender: Sonnabend, 26. Auguſt
10.10: Königsberg: Schulfunk: Erimerungsſtunde an die Schlocht
bei Tannenbexg.
11.00: Kapitän a. D. Dittmar Pittmann: Der Ausbruch des
Vulkans Krakatau heut vor 50 Jahren.
11.30: Dipl.=Kaufmann K. E. Weiß: Wirtſchaftliche Wochenſchau.
11.45: Martin Rocca: Napoleon I. läßt J. F. Palm in Braunau
erſchießen.
ca. 12.10: Aus der Funkausſtellung: Schulfunk: ... . und die
Hitlerjugend marſchiert.
14.50: Deutſchlandflug 1933: Staffelhörbericht von der
Zwiſchen=
landung in Münſter.
15.00: Breslau: Funkkapelle. Ltg.: Friedrich Weißhaupt.
15.45: Kinderfeſt im Funkgarten.
16.30: Berlin: Aus dem Funkgarten: Blasorcheſter=Konzert.
Deut=
ſches Blasorcheſter. — In den Pauſen Hörberichte von
Kindern über das Kinderfeſt. — 18.00: Das Gedicht.
1805: Deutſchlandflug 1933: Staffelhörbericht von der Zwiſchen=
19.00: Breslau: Stunde der Nation: Die Oder entlang. Ein
Hörbericht von Land und Leuten.
20.00: Kernſpruch. — Anſchl.: Aus der Funkausſtellung: Tanzende
Sterne. Großer Unterhaltungsabend des Deutſchlandſenders.
Mitw.: Das Philharmoniſche Orcheſter u. a.
23.00: Deutſchlandflug 1933: Zwiſchenwertung des 2. Tages.
23.10: Tanzmuſik. Ausf.: Gebrüder Walters: Ferdy Kauffmann
Aatz
Siäde
Original- Roman
von
Hans Hirthammer
64
(Nachdruck verboten!
Anne gab keine Ruhe. „Dann will ich Ihnen wenigſtens
etwas für die Reiſe zurechtmachen!” Sie verſchwand mit
fliegen=
den Röcken in der Richtung zum Haus.
Jenny prüfte den Benzinvorrat und unterſuchte den Motor
mit einer Sorgfalt, die bei ihrem Zuſtand erſtaunlich war. Als
ſie ſich überzeugt hatte, daß alles in Ordnung war, kletterte ſie in
den Wagen und gab Gas.
Sie hätte Anne, die gerade mit einem Paket auf das
Garagen=
tor zulief, beinahe überfahren. „Hier, Frau Prenner, damit Sie
für unterwegs etwas haben! Ich habe auch eine Tafel Schokolade
von mir dazugetan.”
„Sie ſind ſo gut zu mir, Anne! Ich danke Ihnen ſehr! Leben
Sie recht wohl und — verraten Sie mich nicht!”
Annes Tränenſtrom verſiegte erſt, als der Wagen längſt
außer Sehweite war. —
Es muß ein Wunder genannt werden, daß die blaue Limouſine
ohne Unfall in München eintraf. Jenny achtete kaum auf die
Straße. Ihre Hände hielten mechaniſch und läſſig das Steuerrad.
Zwiſchen Wachen und Schlafen fuhr ſie dahin.
Als die Frauentürme in der Ferne auftauchten, wurde ſie
leben=
dig. Ihre Augen begannen fiebrig zu glänzen. „Nun fahren wir
heim, nun fahren wir heim!"
„Sie hielt vor einem Haus in der Thereſienſtraße, nahe der
Techniſchen Hochſchule, ſtieg aus und ſchleppte ſich drei Treppen
empor. Vor einer Türe klingelte ſie.
Ein Mann in weißem Malerkittel öffnete. „Was wünſchen
Sie?"
Jenny Prenner ſchwankte auf ihn zu.
„Werner!”
Dann brach ſie ohnmächtig zuſammen.
Werner Soenken war bei ihrem Anruf überraſcht und erſchreckt
zuſammengezuckt. „Jenny, Kind! Um Gottes willen!“
Er trug die Bewußtloſe ins Atelier, bettete ſie auf eine breite
Ottomane und ſtrich mit einer leidvollen, verhaltenen Bewegung
über ihr Haar. Dann rief er ſeine Frau, die in der Wohnküche
für ihr Töchterchen ein Puppenkleid nähte.
Während in Herrn Buſſes Vorzimmer zwei glückliche
Men=
ſchen ſich umſchlungen hielten, herrſchte innerhalb der gepolſterten
Doppeltür Ratloſigkeit und Verzweiflung.
„Sie kann doch nicht vom Erdboden verſchwunden ſein!” rief
Wendrich und eilte händeringend im Zimmer auf und ab.
Lieſe Bergius ſaß mit verängſtigten Augen in der Ecke. „Es
wird ihr doch nichts zugeſtoßen ſein!” jammerte ſie.
„Unſinn!” ſagte Buſſe, der naturgemäß von allen der Ruhigſte
war.
„Wir hätten bereits geſtern kommen ſollen!” meinte Wendrich.
„Aber wer konnte denn ahnen, daß man ſie acht Stunden vor der
vereinbarten Zeit entlaſſen würde. Paul Märckl iſt ja auch erſt
ſeit einer halben Stunde hier!“
Lieſe hatte inzwiſchen angeſtrengt nachgedacht — und
plötz=
lich ſchien ihr der rettende Einfall zu kommen. „Warten Sie
einen Augenblick! Ich will mal zu Anne hinüberlaufen.”
Während ihrer Abweſenheit meldete ſich das
Polizeipräſi=
dium. Der Beamte teilte mit, daß nach einer telephoniſchen Mel=
dung aus München Frau Jenny Prenner ſoeben dort eingetroffen
ſei. Ein Herr Werner Soenken, Kunſtmaler, Thereſienſtraße 23,
habe mitgeteilt, daß die Frau bewußtlos in ſeiner Wohnung liege
und habe um nähere Auskunft gebeten. Es ſei ihm, ſo habe er ſich
ausgedrückt, als ſeine Pflicht erſchienen, die zuſtändige Behörde
von dem derzeitigen Aufenthalt der Dame zu unterrichten.
Buſſe ſchrieb ſich haſtig die Adreſſe auf und legte den Hörer
weg. „Sie iſt gefunden!” rief er. Er berichtete, was er ſoeben
erfahren hatte.
Wendrich wurde vor Freude ganz kopflos. Er umarmte Herrn
Buſſe und vollführte groteske Sprünge. Am liebſten hätte er
einen Purzelbaum geſchlagen.
Lieſe kam mit ihrer Neuigkeit zu ſpät. „Jenny iſt mit ihrem
Auto nach München gefahren!” wollte ſie ſagen, aber Wendrich
hatte ſie ſchon gepackt und ihr einen begeiſterten Kuß gegeben.
„Auf nach München!” rief er. „Nun ſoll ſie uns nicht mehr
entwiſchen!“
Der Arzt war gegangen. Als Werner Soenken zu den
War=
tenden eintrat, lag ein beruhigendes Lächeln auf ſeinem Geſicht.
„Es iſt nichts Ernſtes, lediglich ein Erſchöpfungszuſtand. Der
Arzt denkt, ſie wird morgen früh wieder vollkommen hergeſtellt
ſein."
Wendrich und Lieſe atmeten auf und zögenten nicht länger,
Frau Soenkens Einladung zum Eſſen Folge zu leiſten.
Auch Soenken ſetzte ſich an den Tiſch. „Die arme Frau muß
in einer ſehr verzweifelten Verfaſſung geweſen ſein, daß ſie
aus=
gerechnet zu mir den Weg fand."
Er blickte eine kurze Zeit nachdenklich vor ſich hin. „Als ſie
noch ein junges Mädel war, haben wir uns ſehr gut verſtanden.
Ich — liebte ſie wohl, aber dann lernte ſie Emil Pymner kennen.
1Un
Und ich — fand meine Frau!”
Die Augen des Ehepaares begegneten ſich in eiaini
verſtehen=
den Blick.
(Fortſetzung folgt.)
Nummer 236
Samstag, 26. Auguſt
69. Deutſcher Genoſſenſchaftstag.
Skellung der Genoſſenſchaften im nakionalſozialiſtiſchen Staak und die zukünfkigen Aufgaben
des Deutſchen Genoſſenſchaftsverbandes.
In der im Rahmen des 69. Genoſſenſchaftstages ſtattfindenden
Hauptverſammlung des Deutſchen Genoſſenſchaftsverbandes e. V.
gab Dr. Kunze eine programmatiſche Erklärung über die „
Stel=
lung der Genoſſenſchaften im nationalſozialiſtiſchen Staat und die
zukünftigen Aufgaben des Deutſchen Genoſſenſchaftsverbandes”,
Der Redner führte aus, daß wir heute vor der großen und
be=
zwingenden Aufgabe einer Evolution des geſamten
geſellſchaft=
lichen, kulturellen und wirtſchaftlichen Lebens unſeres Volkes
ſtehen. Dieſe Evolution wende ſich auch an das deutſche
Genoſſen=
ſchaftsweſen und ſeine Führer. Da ſich das Genoſſenſchaftsweſen
in unſer Volksleben hineinſtelle, werde es zu einem wertvollen
Träger unſeres Volkstums. In der Herbeiführung einer
natio=
nalen Wirtſchaft und eines nationalen Geld= und Kapitalmarktes
werde der Nationalſozialismus den Zuſammenſchlußgedanken vor
allem auf berufsſtändiſcher Baſis fördern. Die Genoſſenſchaftsform
werde deshalb zukünftig eine bedeutſame Rolle ſpielen, weil ſie
eine nationale und ſoziale Gemeinſchaft bilde. Der Deutſche
Ge=
noſſenſchaftsverband habe ſich deshalb folgerichtig in die
Reichs=
ſtände des Handwerks und des Handels eingegliedert. Da das
Genoſſenſchaftsweſen mit unſerem Volkstum lebendig verbunden
eſi, werden die Kreditgenoſſenſchaften die zukünftigen
Volksban=
ken ſein. An jedem einzelnen Platz ſei es notwendig, die
Bedürf=
nisfrage ernſthaft zu prüfen. Filialbetriebe ſeien einzuſchränken.
Zur Erreichung eines nationalen Geld= und Kapitalmarktes müſſe
die zügelloſe Gewerbefreiheit in der Anlage von Geldmitteln
unterbunden werden. Dringend notwendig ſei eine Neuordnung
des Depot= und Depoſitenrechtes. Unter den Berufsſtänden müſſe
ein gebundener Geldkreislauf zuſtande kommen, der ſich an der
Spitze auszugleichen hätte. Die Einrichtung der
Warengenoſſen=
ſchaften ſei von großer volkswirtſchaftlicher Bedeutung. Der
warengenoſſenſchaftliche Gedanke müſſe, zum Schutze der kleinen
und mittleren Gewerbebetriebe fortentwickelt werden.
Selbſtver=
ſtändlich habe das Genoſſenſchaftsweſen gewiſſe Reformen
notwen=
dig, die ſich automatiſch aus dem Umbildungsprozeß unſeres Volks
ergäben und die nur organiſch durchgeführt werden könnten.
Vor=
an ſtehe das Führerprinzip, das parallel zu den
Reichsfachverbän=
den und Innungen in den Reviſionsverbänden und
Genoſſenſchaf=
ten zur Durchführung gelange. Um den Nachwuchs planmäßig
heranzubilden, werde der Deutſche Genoſſenſchaftsverband eine
Genoſſenſchaftsführerſchule gründen. Nach Einbau des
Führer=
prinzips werde die Genoſſenſchaftsreform den heutigen
wirtſchaft=
lichen Bedürfniſſen argepaßt, werden. Die Haftſumme müſſe in
ſich eine höhere Bewertung und geſetzliche Begrenzung nach oben
erfahren. Auch die Reviſion ſei reformbedürftig. Die Gebiete der
Reviſionsverbände müßten ſich den natürlichen
Wirtſchaftsgebie=
ten anpaſſen. Der Deutſche Genoſſenſchaftsverband habe das
wich=
tige Aufgabengebiet der genoſſenſchaftlichen Arbeitsbeſchaffung
aufgegriffen. Hierbei handele es ſich um die Bildung und
Förde=
rung von Zentral=Lieferungsgenoſſenſchaften. Ihre Finanzierung
ſei über die Deutſche Zentralgenoſſenſchaftskaſſe ſichergeſtellt. Bei
den Reviſionsverbänden würden deshalb Arbeitsbeſchaffungsſtellen
eingerichtet werden. Das große Reformwerk des Deutſchen Genoſ=
ſenſchaftsverbandes bedinge Organiſationszwang. Wilde Genoſ=
ſenſchaften dürfe es nicht mehr geben. Erſt auf dieſer Baſis könne
die Ernerung des genoſſenſchaftlichen Geiſtes durchgeführt werden.
Die nächſte große Aufgabe ſei die Bankenreform. Es müſſe eine
genaue Trennung zwiſchen Depoſitenbankgeſchäft und langfriſtiger
Finanzierung erfolgen. Da die Genoſſenſchaft eine Gemeinſchaft der
Selbſthilfe ſei, müſſe ihr uneingeſchränkt der gemeinnützige
Cha=
rakter zugeſprochen werden. Bei der Kreditreform werde ſich die
Kreditverteilung ausſchließlich nach volkswirtſchaftlichen und
volksbiologiſchen Rückſichten beſtimmen laſſen. Das hohe
Wirt=
ſchaftsziel der Genoſſenſchaften liege in ihrer Entwicklung zu
volks=
tümlichen Einrichtungen. Abgeſtellt auf Selbſthilfe müſſe
zukünf=
tig jede Subventionspolitik vermieden werden. Die Förderung
der ideellen Werte des Genoſſenſchaftsweſens ſtehe im Mittelpunkt
der genoſſenſchaftlichen Aufgaben. Die Zeichen der Zeit ſeien ſo
zu verſtehen, daß wir heute in die Epoche einer Wiedergeburt
unſeres Genoſſenſchaftsweſens eintreten.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Preisindexziffer der „Metallwirtſchaft, Metallwiſſenſchaft,
Metalltechnik‟. Die Preisindexziffer der „Metallwirtſchaft
Me=
tallwiſſenſchaft, Metalltechnik” ſtellte ſich am 23. Auguſt auf 53,9
gegen 543 am 16. Auguſt (Durchſchnitt 1909—13: 100), fiel alſo
um 0.,7 Prozent der Ziffer vom 16. Auguſt. Für die einzelnen
Metalle wurden nach dem Preisſtand vom 23. Auguſt folgende
Einzelindexziffern errechnet: Kupfer 41,8 (am 16. Auguſt 41,9),
Blei 54,7 (unv.), Zink 46,7 (47,2), Zinn 80,1 (82,0), Aluminium
111,1 (unv.), Nickel unverändert, Antimon 59,8 (unverändert).
— Gegen Preisdrückerei auf dem Mehlmarkt. Der Vorſtand
der Frankfurter Börſe (Abtl. Getreide) erläßt folgende
Bekannt=
machung: Der Vorſtand der Frankfurter Börſe, Abteilung
Ge=
treide, muß feſtſtellen, daß von Mehlhändlern Mehl an Bäcker zu
außergewöhnlich niedrigen Preiſen verkauft wird, die unter
Zu=
grundelegung der derzeitigen Verkaufspreiſe der Mühlen zu einem
Verluſte führen müſſen. Dies rechtfertigt die Annahme, daß die
betreffenden Mehlhandlungen damit rechnen, ſpäter ſich zu
bil=
ligen Preiſen eindecken zu können. Ein ſolches Verhalten iſt
ge=
eignet, einen weiteren Preisdruck auf den Mehl= und
Getreide=
märkten herbeizuführen. Dies ſteht im Widerſpruch zu der
Ab=
ſicht der Regierung, der Landwirtſchaft angemeſſene Preiſe für
ihre Erzeugniſſe zu ſichern und widerſpricht der Auffaſſung
ehr=
barer Kaufleute. Der Börſenvorſtand warnt vor einer ſolchen
Handlungsweiſe, und wird gegen Firmen, die ungeachtet deſſen,
ſich eines derartig unverantwortlichen Gebarens ſchuldig machen,
mit allen ihm zu Gebote ſtehenden Mitteln vorgehen.”
Frachterleichterung für Obſt. Die Deutſche Reichsbahn=
Geſell=
ſchaft gewährt auch in dieſem Jahre zur Förderung des Abſatzes
der deutſchen Obſternte und, um die Verſorgung mit Winterobſt
zu erleichtern, einen Frachtnachlaß für den Stückgutverſand von
friſchen Aepfeln Birnen und Pflaumen (Zwetſchen) für die Zeit
vom 28. Auguſt bis 31. Dezember, der in den hauptſächlich für
die=
ſen Verſand in Frage kommenden Entferungen und
Gewichtsmen=
gen bis zu 30 Prozent beträgt.
5. Auf dem Weinheimer Obſtgroßmarkt wurden am 24. Auguſt
folgende Preiſe (pro Pfund in Pfg.) amtlich notiert: Aepfel 5—15,
Zwetſchen 6,8—9,4, Mirabellen 12—14. Tomaten — Birnen 6—16,
Reineklauden —, Pfirſiche 14—27, Bohnen 13—16. Anfuhr: 250
Zentner. Nachfrage ſtark (Markt geräumt). Nächſte Verſteigerung
am Sonntag um 13 Uhr.
Mefallnokierungen.
Die Berliner Metalltermine vom 25. Auguſt ſtellten ſich für 6% Sachſen.. v. 27
Kupfer: Auguſt, September 47.25 (47.75), Oktober 47.75 (48.25), 6% Thüringenv.2‟
November 48 (48.5) Dezember 48.25 (48,75), Januar 48.25 (48.50), Dtſch. Anl. Auslo=
Februar 48.50 (48.75), März 48,75 (49), April 49 (49.25), Mai ſungsſch. FI.Ab=
49.25 (49.50) Juni 49.50 (49.75), Juli 49.75 (50.25). Tendenz: Dtſche, Anl. Ablö.
ſtetig. Für Blei: Auguſt 16.25 (16.75), September 16.50 (16.75),
Oktober 16,75 (17.25). November 17 (17.50) Dezember 17.25 Deutſche Schutzge
(17.75). Januar, Februar 17.50 (18), März 17.50 (18.25), April, bietsanleihe ...
Mai 17.75 (18.50), Juni 18 (18,75), Juli 18 (19). Tendenz: ſtill. g9eBaben=Baden.
Für Zink: Auguſt September 22.25 (22.75) Oktober 22,50 (23), 69Berlin. ..b.24
November 22,75 (23.25) Dezember 23 (23,50) Januar 23,.25 8% Darmſtadt ..
(23.75), Februar 23.50 (24) März 23,75 (24.50), April 24 (24.75), 6% Dresden. „v. 26
Mai 24.25 (25.25), Juni 24.50 (25.50), Juli 24.75 (25.75). Tendenz: 82 Frankfurt a. M.
ſtetig. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern
bei=
gefügten Brief.
Viehmärkke.
Ferkelmarkt Groß=Gerau. Auftrieb: 774 Ferkel; dieſe koſteten
7—16 RM. pro Stück. Der nächſte Ferkelmarkt findet am Mitt= 8% „ Goldoblig
woch, den 6. Sept., vorm. 8,30 Uhr, auf dem Marktplatz in Groß= 5½½ Heſſ. Landes=
Hyp.=Bk.=Liquid.
Gerau ſtatt.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Die Berliner Börſe eröffnete geſtern in überwiegend
freundlicher, zum Teil erheblich befeſtigter Haltung. Neben den
auch geſtern wieder aus der Wirtſchaft vorliegenden günſtigen
Meldungen — insbeſondere fand der Reichsbankausweis mit einer
erneut geſteigerten Notendeckung von 10,4 auf 11.1 Prozent
Be=
achtung — iſt der Grund für dieſe Entwicklung im verſtärkten
Publikumsintereſſe zu ſuchen, das auf dem ermäßigten
Kurs=
niveau einen Anreiz für Neuengagements erblickte. Insbeſondere
iſt der Montanmarkt mit einer ausgeſprochen feſten Veranlagung
hervorzuheben, wobei man von Käufen des Rheinlandes ſprach.
Buderus, Gelſenkirchen und Mannesmann eröffneten 1,25 Proz.
höher. Auch die Braunkohlenwerte waren bis 0,75 Prozent
ge=
beſſert. Kali Aſchersleben gewannen 3,25, Weſteregeln 3 Proz.
Salzdetfurth waren dagegen auf ein Angebot von 3 Mille um
4 Prozent ſchwächer. Am chemiſchen Markt büßten JG. Farben
zunächſt 0,25 Prozent ein, während die übrigen Werte bis 0,75
Prozent anzuziehen vermochten. Conti=Gummi gewannen 175
Prozent, Conti=Linoleum ½ Prozent. Am Elektromarkt fielen
Schuckert mit einem 4,75prozentigen Gewinn auf, da hier
an=
ſcheinend die in den letzten Tagen beobachteten Lombardverkäufe
ihr Ende gefunden haben. Auch bei den Gas=, Auto=, Maſchinen=
und Waſſerwerksaktien überwogen die gebeſſerten Kurſe. Schubert
u. Salzer plus 2,5. Miag plus 2½ Prozent. Von Textilwerten
waren Stöhr um 3,5 Prozent gebeſſert. Von den variabel
ge=
handelten Bankaktien gaben Bank für Brauinduſtrie 2,25 Prozent
nach, während Reichsbank mit plus 0,75 und BEW. mit plus
1,25 Prozent ihren geſtrigen Verluſt bald wieder eingeholt haben.
Von Verkehrswerten ſind Hamburg—Süd, die mit Plus=Plus=
Vorzeichen erſcheinen, bisher noch nicht zur Notiz gekommen. Am
Rentenmarkt war man ebenfalls freundlich geſtimmt, wenn auch
das Geſchäft vorläufig noch unentwickelt blieb.
Zu den erſten amtlichen Kurſen an der „Frankfurter
Börſe war noch etwas Verkaufsmaterial vorhanden, das aus der
letzten Verkaufswelle nicht untergebracht worden war. Doch waren
die Verkaufsaufträge nur noch ſehr gering, ſo daß angeſichts der
offenbar beendeten Exekutionen zum Ultimo die Kuliſſe zu
Mei=
nungskäufen ſchritt. Bankinterventionen waren nicht notwendig,
vielmehr ſchaffte die weitgehend beruhigtere Auffaſſung und die
günſtige „markttechniſche Börſenverfaſſung, den Boden zu einer
Kurserholung. Ziemlich feſt waren Exportvaluta, die bis 23
Prozent umgingen, nachdem ſie geſtern mit 16 eröffneten und mit
19 ſchloſſen. Man erwartet in Verbindung mit der Regiſtermark
eine Angleichung der beiden Kurſe. Späte
Schuldbuchforderun=
gen zogen 7 Prozent, Altbeſitz ½ Prozent an. Neubeſitz
unver=
ändert. Der Pfandbriefmarkt zeigte ein beruhigteres Bild. Auch
hier kamen die Kursrückgänge zum Stillſtand. Farbeninduſtrie
eröffneten mit 126 (126,5) und zogen im Verlaufe auf wieder
126,5 an. Scheideanſtalt lagen 1. Goldſchmidt 2, Rütgers 0,5
Prozent freundlicher. Ziemlich gut erholt waren Montanwerte.
Hier gewannen Stahlverein 1,25, Gelſenkirchen 1,25. Phönix 3
Prozent. Daneben Rheinſtahl 1.5, Mannesmann 1,5, Buderus 2,
Harpener ½, Rheinbraun 1,25 Prozent. Von Kaliwerten lagen
Aſchersleben 3,5 Proz, höher, nur Salzdetfurth durch eine
Zu=
fallsorder noch 3 Prozent leichter. Elektrowerte waren
uneinheit=
lich. AEG. lagen noch mit ½ Prozent unter Kursdruck. Auch
Licht u. Kraft 1 Prozent ſchwächer. Dagegen waren Schuckert mit
3½8 Prozent Kursgewinn, Siemens mit 0,5 Prozent erholt. Eine
Sonderbewegung hatten Lahmeyer, die allerdings in der letzten
Zeit außerordentlich ſtark zurückgefallen waren und jetzt 4 Proz.
gewannen. Zellſtoff= und Kunſtſeidenwerte waren nur
unweſent=
lich verändert und 0.25—0,50 Prozent freundlicher. Im einzelnen
waren Conti Gummi 1,25. Daimler 1½. Holzmann 1,25 Prozent
freundlicher. Metallgeſellſchaft zogen in Erwartung eines
gün=
ſtigen Jahresabſchluſſes 1,5 Prozent weiter an.
Bei etwas angeregtem Geſchäft an der Abendbörſe
be=
ſtand in der Hauptſache weiter Intereſſe für Montanwerte. Die
Nachricht von dem feſteren Verlauf der amerikaniſchen Börſen gab
eine kleine Anregung, ſo daß weiter kleinere Kaufaufträge auf
den Markt kamen. Die Kurſe behaupteten ſich nur auf Berliner
Schluß. Der Rentenmarkt war verhältnismäßig ruhig.
Der Ausweis der Reichsbank.
Reichliche Rückflüſſe. — Weitere Zunahme
des Golobeſtandes.
Auch in der dritten Auguſtwoche
waren die Rückflüſſe bei
der Reichsbank verhältnismäßig erheblich. Die geſamte
Kapital=
anlage hat ſich um 98,3 Millionen verringert. Die
Inanſpruch=
nahme der Reichsbank zum letzten Monatswechſel iſt damit im
Laufe des Monats Auguſt mehr als kompenſiert. Man darf wohl
dieſe geringe Inanſpruchnahme der Reichsbank mit dem Geſetz
gegen den Verrat der deutſchen Volkswirtſchaft in Verbindung
bringen. Dieſes Geſetz dürfte doch erhebliche Summen nach
Deutſchland zurückgeführt haben. Auch die ſtändige Beſſerung der
Golddeckung — der Goldzufluß betrug in der vergangenen Woche
16.3 Millionen, während der Beſtand an deckungsfähigen Deviſen
faſt unverändert blieb — dürfte hiermit zuſammenhängen, da die
Entwicklung unſerer Handelsbilanz und das ſtark gemilderte
Transfermoratorium kaum zur Verbeſſerung unſerer Golddeckung
beitragen dürften. Im einzelnen ermäßigte ſich der Wechſelbeſtand
um 80 auf 2928 7 Millionen, der Beſtand an Reichsſchatzwechſeln
um 7 auf 5,8 Millionen und an Lombardforderungen um 10,6 64,9
Mill. RM. An Scheidemünzen floſſen 49 Millionen in die
Kaſ=
ſen der Reichsbank zurück. Der Notenumlauf ermäßigte ſich um
76,5 auf 3451,4 Millionen, der Umlauf an Rentenbankſcheinen
um 4,4 auf 379,5 Mill. RM. Eine, verhältnismäßig ſtarke
Zu=
nahme um 67.3 Millionen erfuhren die Giroverbindlichkeiten. Es
handelt ſich hier um öffentliche Mittel in Verbindung mit den
Steuerterminen. Das Reich brauchte die Reichsbank nicht in
An=
ſpruch zu nehmen. Das Notendeckungsverbältnis hat ſich weiter
von 10,4 auf 11.1 Prozent erhöht. Der geſamte
Zahlungsmittel=
umlauf iſt mit 5165 Millionen rund 400 Millionen geringer als
zur gleichen Zeit des Vorjahres.
Die geſamte Kapitalanlage hat ſich um 98,3 auf 3319.2 Mill.
RM. verringert. An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen
zuſammen ſind 80,9 Millionen in die Kaſſen der Reichsbank
zurück=
gefloſſen. Der Umlauf an Scheidemünzen nahm um 49 Mill. RM.
auf 1360,3 Mill. RM. ab. Die Beſtände der Reichsbank an
Ren=
tenbankſcheinen haben ſich dementſprechend auf 29,5, diejenigen an
Scheidemünzen auf 316,9 Mill. RM. erhöht.
Die fremden Gelder zeigen mit 420,3 eine Zunahme um 67,3
Mill. RM. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen
haben ſich um 16,3 auf 361 Mill. RM. erhöht. Im einzelnen haben
die Goldbeſtände um 16,3 auf 286,8 Mill. RM. zugenommen und
die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen um 40 000 RM. auf 74,2
Mill. RM. abgenommen.
Produkkenmärkke.
Berliner Produktenbericht vom 25. Auguſt. Das Geſchäft am
Getreidemarkt war heute wieder ſehr ruhig. Das Inlandsangebot
bleibt mäßig und auch die Nachfrage hat noch keine nennenswerte
Belebung erfahren. Das Offertenmaterial fand etwas leichter
zu behaupteten Preiſen Unterkunft: Roggen an der Oder wurde
vereinzelt höher als in den letzten Tagen bezahlt. Am
Lieferungs=
markte blieben die Notierungen bei normalen Umſätzen
unverän=
dert „Weizen= und Roggenmehle haben weiter kleines
Bedarfs=
geſchäft. Das Haferangebot iſt nicht groß. Gebote und
Forderun=
gen ſind allerdings ſchwer in Einklang zu bringen. Das
Gerſten=
geſchäft bleibt im allgemeinen ſchleppend.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Infolge erheblicher Vergrößerung der Anbaufläche von
Früh=
kartoffeln und dadurch bedingtes Ueberangebot ſind die Preiſe für
Frühkartoffeln in Rheinheſſen und im Ried auf 1,50—1.80 RM.
pro Zentner im Großhandel geſunken. Die Kartoffelernte iſt im
Rhein=Maingebiet überreich. Auch die Ernte der Spätkartoffeln
verſpricht reiche Erträge.
In dem Beſtreben, im Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit alle
Möglichkeiten zur Wiedereinſtellung von Arbeitskräften
auszu=
nutzen, ſind in den letzten 14 Tagen bei den Arbeitsſtätten
Dort=
munder Union und Hörder Verein der Ver Stahlwerke AG
ins=
geſamt 360 Arbeiter eingeſtellt worden. Die Einſtellung weiterer
Leute unterliegt zur Zeit noch der Prüfung.
Die Flachspinnerei Johann Faltis Erben in Liebau (Schleſ.)
wird wieder in Betrieb genommen. Es werden lt. „Textilwoche‟
etwa 200 Arbeitskräfte neu eingeſtellt.
280 000 Pfund Sterling wurden zum Preile von 1262 Schill.
pro Unze fein verkauft. Davon gingen 120 000 Pfund Sterling
nach dem Kontinent. Die Bank von England hat ihren Beſtand
an Barrengold um 107 480 Pfund Sterling erhöht.
Berliner Kursbericht
vom 25. Auguſt 1933
Oeviſenmarkt
vom 25. Auguſt 1933
Me Hu
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyzd
A. E. 6.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi.
Deutſche Cont. Gas
Mern
52.—
44.125
11.—
17.50
12.125
17.625
126.50
45.25
59.—
142.—
98.50
Me
Glektr. Lieferung 81.—
F. 6. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ. f. elektr.Untern.
Harpener Bergbau
Goeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben 416.—
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr. 69.25
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Orenſtein & Koppell
95.75
126.25
50.25
74.125
86.50
54.50
58.375
52.—
54.25
38.
29.75
Wene
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kall 156.25
Leonh. Tietz
Verein. Stahlwerkel 31.625
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Ber. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werie
Lindes Eismaſch. 62.25
VogelTelegr. Drah.
Wanderer=Werke.
21—
47.375
11.50
118.—
50.50
15.50
62.75
5.875
13.—
43.—
80.—
Selſingfors
Bien
Prag
Budapent
Sofia.
Holland
Hslo.
Kopenhagen
Stockholm.
London
Buenos=Aires
New York
Belgien
Italien
Paris
Bährung
100 finn. Mk.
100 Schilling
100 Tſch. Kr.
100 Pengö
100Leva
100 Gulden
00 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1 2.Stg.
Pap. Peſo
Dollar..
100 Belga 5
100 Lire
100 Franes
Medt
6.094
77.98
12,42
3.047
169.5
69.23
61.54
71.03
13-75
0.328
2.397
K5
22.14
6.44
Brief
8.uoc
48.05
12.44
3.053
1689.92
68.31
81.88
71.77
13,785
0.932
3.003
59.69
22.19
18.48
Schweiz
Spanien
Danzig
Japan
Rio de Janeirolt Milre
Jugoſlawien
Portugal.
Aihen
I
Iſtambu
Kairo.
Kanada
Uruguah 1 Goldpeſo
Fsland.
Tallinn Eſtl. )
Riga
Duriftauter and Kariokaroant Suriktapt, Fillate ot Sressher Bunz
Frankfurter Kursbericht vom 25. Auguſt 1933.
Steuergutſcheine
„Gr. IIp. 1934
„. „ 1938
„. . 1936
„. „ 1937
„ . 1988
Gruppe"
62 Dtſch. Reichsan!
„ b. 37
6%
5½%Intern.nv. 30
62 Baden. , b. 27
6% Bahern.. v. 27
6% Heſſen. . . v. 29
6% Preuß. St. v. 28
löſungsanl.. . . .
jungsſch. (Neub.)
Schätze v. 29
v. 26
6% Mainz.......
6% Mannheim b. 27
62München v. 29
6% Wiesbaden v. 28
6% Heſſ. Landesb!.
98.5
917),
85
80-,
771),
86.4
98.25
84.75
84.25
83
85
1611,
83.5
70.5
77.75
9.9
6.52
62.5
59
54.5
692.
54
63.75
69
80.5
64.75
B3.25
De
Hyp.=Bk. Liqu.=
Kom. Obl. . .
60 Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
16% „ Goldoblig
6 % Landeskomm.=
Bk. Girozentr. für
HeſſGldobl. R. 11
„ R. 12
82
6% Kaſſeler Land. Goldopfbr.
62 Naſſ. Landesbk.
5½% „„Ligu. Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ. Anl.
*AuslSer I
*AuslSerII
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
6%Berl. Hyp. Bl.)
%0 „ Lig.=Pfbr.
82 Frkf. Hyp.=Bk.
5½% Lig. Pfbr.
Golboblig.
Frrf. Pfbr.=Bk.
5½% Lig.=Pfbr.
6% Mein. Hhp.=Bk.
53.
Lig. Pfbr.
6 Pfälz. Hyp.=Bk.
15½% Lig. Pfbr.
6% Rhein. Hhp. Bk.
5½% — Lia.Pfbr.
6% „Golboblig
68 Südd. Bod.
Cred.=Bank ....
5½% „ Zig. Pfbr.
6% Württ. Hyp..B.)
80.25
83.75
81
36
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69.25
30.5
81
BGi.
84.5
65.5
80.25
851,
80.75
84.5
83.75
84.5
82.75
85.75
25
4
87
a
82 Dt. Linol. Werke
16% Mainkrw. v. 26
6% Mittelb. Stahl
62 Salzmann u. Col
6% Ver. Stahlwerke
6% Boigt u. Häffner
F. G. Farben Bonds
5%Bosn. L.E.B
„ 9. Inveſt.
5% Bulg. Tab. v. 02
4½%0 Oſt. Schätze
4% Oſt. Goldrente
5% bereinh. Rumän
4½%
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„ 1.Bagbad
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4½½ ungarn 1913
4½% „ 1914
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1910
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4½ Budp. Stadtan
42 Liſſabon
42 Stockholm
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Rla. Kunſtziide Unie
A.E. G. .....
AndregeNoris Bahn
Aſchaffbg. Brauere
„ Zelſtoff
Bemberg, J. P.. ..
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen..
Eemen; Heidelbergl
Karlſtadt.
J. G.chemie, Baſell!
55
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S5.5
105.75
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77
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Chem.Werke Abert
Chade ..........
Contin. Gummiw.
Contin. Linoleum.
Daimler=Benz...."
Dt. Atl. Telegr. „
„ Erdöl
Dt. Gold=u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt !.
Linoleum ....!
Dortm. Ritterbräu
Ohckerhoff & Widm!
Eichbaum=Werger
Elektr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwer!
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
F.6. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt & Guilleaume.
Frankfurter Hof.
Gelſenk. Bergwerk.
Geſ.f.elektr. üntern.
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner=Kahzſer..
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbrauh.
Hanfwerke. Füſſen
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer..
Hochtief Eſſen
Holzmann, Phil.
13lſe Bergb. Stamm!
„ „ Genüſſel
Junghans v.....!
Me
153,5
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23.25
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171.75
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24.5
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74.5
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s3.5
41.5
136
MKali Chemie ....
„ Aſchersleben.
elein, Schanzlin..
33 elöcknerwerle ....
Knorr C. H.......
(Lahmeyer & Co. ..!.
98.5 Saurahütte ..
Lech, Augsburg.
Löwenbr. Münch.
Mainkr.=W. Höchſt
Mainz. Akt. Br. .
Mannesm.=Röhren
MMansfeld Bergb.
Metallgeſ. Frankf..
Miag. Mühlenbau.
MotorenDarm ſtadi
Meckarwer! CFling.
Sberbedar .
höniz Bergbau..
MReiniger, Gebbert.
Rh. Braunkohlen.
Elektr. Stamm
Stahlwerte.
Riebea Montan.
Roeder, Gebr.
Rütgerswerle ....
/Salzdetfurth Kalt.11
Salzw. Heilbronn.
Schöfferhof=Bind.. 11
Schramm, Lackfbr.
Schuckert, Elektr.
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske.
Südd. Bucker=A. 6.
KShär. Liefer.=Geſ..
Tietz Leonhard ..!!
lunterfronken..
Je
82.5
178.5
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58.5
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22.5
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196.75
79.5
77.75
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188
156
23.5
93
149.5
11.5
Wer dee
Ver. Ultramarin..
Boigt & Haeffner.
Beſteregeln Kalt..
Zellſtoff Waldhof.
Allg. Dt. Creditarſ.
Badiſche Bant..
Bk. f. Brauinduſtr.
Baher. Hhp. u. W.
Berl. Handelsgeſ.
„ Sypothekbi.
Comm. u. Privatb.
Dt. Bankund Dise.
Dt. Eff. u. Wechſe!
Dresdner Bant..
Frankf. Bank.
Hhp.=Ban!
Mein. Hhp.=Ban!
Pfälz. Hyp.=Ban1.
Reichsbank=Ant.
Rhein. Hyp.=Bank.
Südd. Bod.-Cr.B!.
Württb. Notenban”
A.. G. f. Vertehrsw.
Alig. Lokalb. Kraftw
726 Dt. Reichsb. Vzo
Hapag ....
Nordd. Llohzd..
Sudd. Eiſenb.=Ge
Allianz= u. Stuttg.
Berſicherung.
„. Verein. Verſ.
FrankonaRück=u.M
Mannheim. Verſich,
Otavi Minen.
Schantung Handelsl
31.5
110
119
34.2
44‟f,
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59
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40.5
73.5
994/.
10.75
12.25
51—
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Heute und folgende Tage
Das ergreifende Filmwerk:
Brennendes Geheimnis
mit Willi Forst, Alfred Abel,
und Hilde Wagener
In Bildern von größter Spannung
ziehen Lebensschicksale der
Gegen-
wart vorüber. (V.10100
Dazu das gute Beiprogramm.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr
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Heute Samstag, 25. Aug., nachm. ½4 Uhr,
gr. Kinder=u. Familien=Vorſtellung
abends ½9 Uhr Gala=Vorſtellung.
Sonntag; 2 Extra=Vorſtellungen
nachm. ½4 Uhr und abends ½9 Uhr,
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Samstag, den 26. August, 8 Uhr
Sonntag, den 27. August, 7 Uhr
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Tage dieRäumeder früheren Spaniſchen
Weinſtube übernommen und nach
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eröffnet habe. — Es wird mein
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zu bedienen. Zum Ausſchank gelangt
das beliebte Bier Münchner Hackerbräu
ſowie beſtgepflegte Weine.
Um freundlichen Zuſpruch bittet
Frau Marg. Lehe 10393
Eine Erstaufführung ganz großen Formats!
Hans Falladas weltberühmter Roman:
„Kleiner Mann — was nun‟? als Tonfilm,
Der meistgelesene Roman der letzten Jahre ist
heute ein Werk der Weltliteraturgeworden und
alle, dle es kennen, freuen sich, destalten, mit
denen sle bei der Lektüre bangten und hofften,
lebendig in Film erstehen zu sehen.
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Ein Tonfilmnach dem von Millionen gelesenen
Roman von HANS FALLADA
In die kultivierte bis ins letzte gekonnte Darstellung teilen sich:
Victor de Kowa
Hermann Thimig
Hertha Thiele
als „Lämmchen‟
Ae
Ida Wüst
„Pinnebergs Mutter‟
als „Pinneberg‟
Fritz Kampers
Jakob Tiedtke
als „Heilbutt‟
Paul Henkels
Die ausgezeichnete Musik des Filmes mit den bezaubernden Melodien:
„Kleiner Mann was nun” und „Was dein roter Mund im Frühling sagt‟
schrieb Harald Böhmelt
Der strahlende lebensbejahende Opflmismus des Fllms,
sein zarter und versöhnlicher Humor, dle menschlich
ergrelkende und In ihrer dramatischen Entwlcklung
spannende Handlung werden ledermann gewinnen.
Hierzu ein vorzügliches tönendes Vorprogramm.
Sonntag, den 27. August, 8½ Uhr
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Anton Pointner, Cam. Spira.
Im Beiprogramm:
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Georg Alexander, Liane Haid.
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Samstag und Sonntag
Geselschalts-Abend mit Tanz
Die neuesten Schlager Die schöne Tanzlläche
Die Süimmungs-Kapelle Rodemer
Jeden Samstag ist
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die ganze Nacht
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Die neue entzückende Film-Operette
Keinen Tag ohne Dich
(Wovon soll der Schornstein rauchen)
mit Lee Parry, Oskar Karlweiß, Paul
Hörbiger in den Hauptrollen.
Dazu das reichhaltige Beiprogramm.
Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr
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Nijmegen (15.00 Uhr) — Rotterdam
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2. Am 10. Sept. mit Dampfer
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mina”, 9.30 Uhr ab Mainz bis Köln
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ab Köln, 6.30 Uhr—Niimegen (16.00 Uhr)
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