Donnerstag, 17. Auguſt 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Die denenden i dieden Siagt.
Führerprinzip auch im deukſchen Gemeindew eſen. — Durchführung aller eigenen Aufgaben
unker voller Helbſtverankwortung.
Gemeindliche Richtſähe
CNB. Berlin, 16. Auguſt.
In der politiſchen, geiſtigen und ſeeliſchen Erneuerung des
deutſchen Volkes ſpielen die Gemeinden und Gemeindeverbände
eine bedeutſame Rolle. Da die Demokratie den Drang zur
ſtärk=
ſten Zentraliſation hat, iſt es kein Wunder, wenn die kommunale
Selbſtverwaltung in den letzten 14 Jahren ſyſtematiſch vernichtet
worden iſt oder Formen angenommen hat, die mit ihrer
ur=
ſprünglichen Idee unvereinbar ſind. Der demokratiſch=marxiſtiſche
Staat der Nachkriegszeit iſt nicht zuletzt deshalb
zuſammenge=
brochen, weil er die Selbſtverantwortlichkeit der Gemeinden und
Gemeindeverbände bis zur Vernichtung ausgehöhlt hat, ohne
ſei=
nerſeits eine ſtraffe, einheitliche Staatsgewalt zu beſitzen. Bei
dem Aufbau des nationalſozialiſtiſchen Staates muß daher den
Gemeinden und Gemeindeverbänden wieder ihr naturgegebener
Platz eingeräumt werden. Der völkiſche Staatsgedanke verlangt
eine ſtarke Staatsgewalt, darunter aber eine ausgeprägte
Dezen=
traliſation, eine weitgehende Gliederung, die die beſonderen
kul=
turellen, ſozialen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe aller
Reichs=
teile zur vollen Entfaltung kommen läßt.
Dieſe Gedanken entwickelt in den neueſten Ausgaben der
Organe des Deutſchen Gemeindetages, dem „Gemeindetag” und
der „Landgemeinde”, der Geſchäftsführer des Deutſchen
Gemeinde=
tages, Dr. Kurt Jeſerich. Wenn der nationalſozialiſtiſche
Staat dem naturgegebenen Aufbau Deutſchlands entſprechen ſoll,
ſo müſſen unter einer ſtarken Staatsgewalt lebenskräftige
Ge=
meinden und Gemeindeverbände ſtehen, die ihrerſeits nach dem
Führerprinzip organiſiert, alle eigenen Aufgaben unter voller
Selbſtverwaltung durchzuführen haben. Eigene Entſchlußfähigkeit
iuß ihnen ſoweit zugeſtanden werden, wie dies im Intereſſe einer
inheitlichen Staatsführung möglich iſt. Aus dieſen
Grundge=
anken heraus entwickelt Dr. Jeſerich eine Reihe von Leitſätzen
ber die Stellung der Gemeinde im nationalſozialiſtiſchen Staat,
ie auch deswegen beſondere Beachtung verdienen, weil die
Füh=
ung des Deutſchen Gemeindetages, deſſen Gedankenzüge Dr.
Je=
rich entwickelt, bei Oberbürgermeiſter Fiehler=München liegt,
u gleichzeitig als Mitglied der Reichsleitung der NSDAP.
die kommunalpolikiſchen Richklinien der Parkei
eſtimmt:
1. Die nationalſozialiſtiſche Staatsidee verwirklicht den
völki=
hen, in ſeinem Weſen urdeutſchen Gedanken der Schaffung einer
drken Staatsgewalt auf der Grundlage des Führerprinzips, bei
eichzeitig weitgehender Dezentraliſation.
2. Der Staat lehnt ſich in ſeiner Verwaltungsorganiſation
n die natürliche ſoziale Gliederung des Volkes an und bildet die
zemeinden und Gemeindeverbände zu ſelbſtverantwortlichen,
kul=
nrellen, ſozialen, wirtſchaftlichen und ſtammesmäßigen
Einhei=
h aus.
3. Die kulturelle, wirtſchaftliche und ſoziale Weſensart der
utſchen Stämme findet ihren verwaltungspolitiſchen Ausdruck in
r Einräumung einer mit dem autoritären Staatsgedanken
irchaus zu vereinbarenden Selbſtändigkeit zugunſten der
Ge=
keinden und Gemeindeverbände. Der nationalſozialiſtiſche Staat
lird von einem einheitlichen Willen beherrſcht, aber in ihm iſt
Eich Platz für die neues Leben erzeugende Tätigkeit ſeiner
Glie=
horganismen, der Gemeinden und Gemeindeverbände.
4. Die Gemeinden und Gemeindeverbände entſcheiden in
ab=
leiteter Zuſtändigkeit alle die Fragen unter eigener Verant=
Hrtung, die nicht von unmittelbarem Staatsintereſſe ſind, viel=
Ihr örtlichen Charakter tragen und aus der Tatſache der
nach=
rlichen Verbundenheit der Gemeindemitglieder erwachſen.
5. Die Gemeinden und Gemeindeverbände werden von
Füh=
rn, die das volle Vertrauen der Staatsführung beſitzen, unter
eranziehung von Vertretern der Bevölkerung mit beratender
timme verwaltet. Die Vertreter der Bevölkerung werden zum
keil auf berufsſtändiſcher Grundlage ausgewählt.
b. 6. Die Berufsſtände erfahren in der Gemeinde ihre erſte
Brizontale Verbindung. Die Gemeinde dient dem
Intereſſenaus=
keich aller Wirtſchafts= und Berufszweige unter dem
Geſichts=
unkt der örtlichen Schickſalsgemeinſchaft, zugleich damit der
Ver=
bindenheit der Einzelgemeinden mit dem Volksganzen.
Aus dieſen Grundſätzen ergibt ſich eindeutig die Stellung der
emeinden im nationalſozialiſtiſchen Staat; ſie ſind dienende, ſich
Im Volksganzen jederzeit einordnende Glieder dieſes Staates,
je im Rahmen der durch die Staatsführung gezogenen Grenze
Zeim „Zalkner=König” von Grünheide.
geſuch in Ddeutſchlands einziger Raubvogelwarte.
die
Von Hellmut Feiſt.
ſo:
de Ich hatte viele Leute gefragt in der öſtlichen Mark
Branden=
zu g. Aber ſie haben alle verwundert den Kopf geſchüttelt. Eine
genbvogelwarte? Nein, davon hatten ſie noch nie gehört. Und
chmal ſchien mir faſt, als wollten ſie noch ſchnell hinzuſetzen:
gerkſeidank! Denn wenn ſie ſich auch wohl nichts Rechtes darunter
deſtellen konnten, gefährlich ſchien ihnen ſo etwas auf alle Fälle.
ſt: So machte ich denn eine Entdeckungsfahrt auf eigene Fauſt
nd traf inmitten des Waldes, auf einer ſonnigen Lichtung, wo
Ah vier, fünf kleine Häuschen zu dem Orte Schmalenberg
ver=
unigen, den erſten Menſchen, der „etwas wußte‟.
Wenige Minuten ſpäter öffne ich das etwas morſche Gitter
u einem Vorgarten. Ein harter, kurzer Schrei begrüßt mich. Ich
licke um. Zwei große Eulenaugen ſtarren aus den Zweigen.
Neu=
jier treibt mich weiter. Das ſchmale weiße Haus dort ſoll es ſein.
Ein Mann tritt auf die Schwelle. Groß, ſehnig. Blond das Haar.
In Hemd und Lederkleid. Jetzt ſtreckte er mir die Hand zum Gruß
entgegen. „Sie ſind der Falkner”, frage ich. Er nickt.
Wir ſitzen in der engen Stube. Am runden Tiſch. Der Mann
erzählt: „Acht Horſte fand ich hier im Wald. Ich will ſie ſchützen.
Die großen Vögel ſterben aus im Land. Ein jeder ſchießt ſie und
Lt noch ſtolz auf ſeine Tat. Freibeuter, blutrünſtige Räuber nennt
r ſie, weil ſie einmal ein „unſchuldiges” Huhn gekröpft, weil ſie
enommen haben, was ihm nützlich iſt. Der Spatz, der einen
egenwurm verzehrt, folgt zwar dem gleichen Trieb, doch ſtört
uns nicht, weil Regenwürmer keine Eier legen. Doch keiner
Dan das Gleichgewicht der Natur ungeſtraft verletzen. In
Oeſter=
ich, wo die Adler bereits faſt ausgeſtorben ſind, iſt nun die
imsräude ausgebrochen, die ſich mit großer Schnelligkeit ver=
2aeitet. Warum? Die kranken Tiere ſtecken ganze Rudel an.
tüher waren ſie eine Beute der „Räuber der Lüfte‟. Heute da=
Lagen ſterben ſie langſam und ungeſtört und ſtiften ungeheures
ſä heil.
Deshalb nehme ich die jungen Raubvögel, die aus dem Neſt
SAlen oder von Kindern aus dem Horſt geſtohlen werden, in
Aucege, ziehe ſie auf, bis ſie ſelbſtändig ſind, und laſſe ſie dann
Gugen. Sind es Falken oder Habichte, ſo richte ich ſie zuweilen
ſond zur Jagd ab
Defi „Zur Jagd? Die Beizjagd lebt noch?”
fahr‟
„Gewiß. In England iſt ſie große Mode. Doch auch bei uns
auf der Grundlage der Selbſtverwaltung und freien Initiative
ihre Tätigkeit auf allen Gebieten des kulturellen, wirtſchaftlichen
und ſozialen Lebens fortentwickeln und zur höchſten Entfaltung
bringen, immer unter dem Geſichtspunkt der durch die beſonderen
Verhältniſſe ihres Gebietes gegebenen Eigenarten.
Aach der oſtpreußiſchen Arbeitsſchlacht.
Aufrufe des Oberpräſidenken Koch
an die Arbeiterſchaft, die Bauern und die
Behörden=
chefs in Oſtpreußen.
TU. Königsberg, 16. Auguſt.
Oberpräſident Koch hat aus Anlaß des erfolgreichen Abſchluſſes
des Kampfes gegen die Arbeitsloſigkeit in Oſtpreußen drei
Auf=
rufe, und zwar an die Arbeiterſchaft und die Bauern ſowie an die
Behördenchefs erlaſſen.
In dem Aufrufan die Arbeiterſchaft heißt es u. a.:
Wir werden nicht eher ruhen, ehe nicht jedem deutſchen Arbeiter
wieder ſein bodenſtändiges Eigentum wie ſeinen Vorfahren
ge=
worden iſt, das ihm und ſeinen Kindern dient. Dieſes Ziel ſteuern
wir unverrückbar an, und die Arbeitsſchlacht, die wir in dieſem
Monat ſchlagen, muß auch in den nächſten Monaten und Jahren
weiter durchgekämpft werden. Dieſe Arbeitsſchlacht iſt nur ein
Schritt auf dem Wege zu dem uns vor Augen ſtehenden Ziel. Der
Weg zu dieſem Ziel iſt hart. Soweit ich die Härte mildern kann,
wird das geſchehen. Aber wir alle müſſen zuſammen dieſe harte
Zeit durchſchreiten.
Der Aufruf an die Bauern endet mit den Worten:
Vor allem gilt mein Appell dem oſtpreußiſchen Bauerntum, deſſen
ſchwere Notlage mir voll bewußt. Ganz Oſtpreußen wird jetzt mit
mir in dem neuen Kampfe zuſammenſtehen müſſen, um unſerem
ſchwer bedrohten Bauerntum wieder zu geſicherten
Lebensverhält=
niſſen zu verhelfen. Denn wenn unſer Führer ſich zu dem
Grund=
ſatz bekannt hat: „Der Bauer iſt das Fundament des Staates”,
ſo gilt dieſes Wort ganz beſonders für unſere Provinz Oſtpreußen.
Ich habe das Vertrauen, daß auch für das Bauerntum die Stunde
ſeiner wirtſchaftlichen und damit ſeeliſchen Sicherung bald
ſchla=
gen wird.
In dem Aufruf an alle Behördenchefs in
Oſtpreu=
ßen heißt es u. a.: Schwieriger als das hinter uns liegende Werk
iſt das Ziel, das noch vor uns liegt, nämlich den erreichten
Er=
folg auf der ganzen Linie zu erhalten und ein Zurückfluten der
Arbeitsloſen insbeſondere im Winter ſoweit wie möglich zu
ver=
hindern. Ich rufe in dieſer Stunde erneut die Behörden auf, mir,
wie im vergangenen Monat, bei dieſer Arbeit treu, einmütig
und opferwillig zur Seite zu ſtehen.
Hindenburg beglückwünſcht Oberpräſidenk Koch.
TU. Berlin, 16. Auguſt.
Der Reichspräſident hat an den Oberpräſidenten und
Gau=
leiter Koch folgendes Glückwunſchtelegramm geſandt: Für Ihre
Meldung von der Ueberwindung der Arbeitsloſigkeit in der
Provinz Oſtpreußen danke ich Ihnen herzlichſt. In aufrichtiger
Anerkennung ihrer Arbeit beglückwünſche ich Sie zu dieſem
ſchönen Erfolg auf dem Wege der Geſundung unſeres
Wirt=
ſchaftslebens.
Der Dank Oſtpreußens an Oberpräſidenk Koch.
Wie die Preſſeſtelle des Oberpräſidiums Oſtpreußen mitteilt,
kamen am Mittwoch mittag um 12 Uhr 38 Vertreter, ehemalige
Arbeitsloſe der Kreiſe Oſtpreußen, im Oberpräſidium zuſammen,
um dem Oberpräſidenten und Gauleiter Koch ein
Glückwunſch=
ſchreiben zu übermitteln. In dem Glückwunſchſchreiben heißt es:
Nach Jahren dumpfer Verzweiflung, die uns das Los der
Ar=
beitsloſigkeit gebracht hat, ſahen wir zum erſten Male wieder am
30. Januar d. J., als unſer Führer Adolf Hitler die Regierung
in Deutſchland übernahm und die Beſeitigung der
Arbeitsloſig=
keit innerhalb der nächſten vier Jahre als das Ziel ſeines Kampfes
bezeichnete, einen Hoffnungsſchimmer auftauchen.
Viele von uns, die noch nicht den felſenfeſten Glauben an die
Worte des Führers kannten, zweifelten damals an der
Durch=
führbarkeit des gigantiſchen Planes.
Und nun haben Sie, hochverehrter Gauleiter, in unſerer
Hei=
matprovinz Oſtpreußen vor wenigen Wochen den Kampf gegen
gibt es noch etwa 30 Falkner, darunter vor allem der Horſt des
Ortelsburger Jägerkorps der Reichswehr mit
ſeinen 20 Tieren, den ich ſelbſt eingerichtet habe.”
„Es iſt ein alter deutſcher Brauch. Die Minne und die
Fal=
kenjagd gehörten einſt untrennbar zuſammen. Warum wohl iſt
die Falknerei heute faſt vergeſſen?”
„Friedrich der Große hat ſie unterſagt. Denn grad zu ſeiner
Zeit wurde ein ungeheurer Luxus damit getrieben. Der Adel
konnte ſich nicht damit genug tun. Weiße Islandfalken,
brillanten=
beſetzte Hauben, eigene Beizjagdpferde und Windſpiele. Das paßte
nicht in die ſoldatiſche ſtrenge, ſparſame Zeit des großen Königs.
Und heute betrachten manche die jahrtauſendalte Beiziagd als
Tierquälerei. In Wirklichkeit leidet das Beutetier dabei nicht
mehr als durch einen Schrotſchuß, denn der Falke beißt ihm
ſo=
fort den Halswirbel durch, während der Habicht ihm ſeine ſcharfen
Krallen in Herz und Lunge ſtößt.
„Wie wird nun ſo ein Tier zur Jagd abgerichtet?”
„Durch langſame Gewöhnung. Warten Sie mal.‟ Der
Mann geht hinaus in den Garten. Nach wenigen Augenblicken
kommt er wieder. Auf ſeiner Fauſt ſitzt ſtolz und unbeweglich —
ein Habicht. Mir wird etwas unbehaglich zumute, wenn ich die
langen ſpitzen Krallen ſehe, den bohrenden Raubtierblick. Aber
der Vogel rührt ſich nicht. Und trotzdem iſt jede Faſer ſeines
Kör=
pers von Leben durchpulſt. . . Der Falkner betrachtet ihn mit
wohlgefälligem Blick.
„Der Habicht iſt ein furchtbar ſcheues Tier. Es dauert
ziem=
lich lange, bis man ihn daran gewöhnt hat, hier auf der Fauſt
zu ſitzen und ſeine Fleiſchbröckchen in Empfang zu nehmen. Nur
ein paar Tage braucht man ihn nicht geſehen zu haben, und ſchon
iſt er einem entfremdet.”
„Und wie iſt das auf der Jagd?"
„Auf der Jagd wird er vom Reiſer auf der behandſchuhten
Fauſt getragen. Meiſt ſtülpt man ihm ein Häubchen dabei über
den Kopf, damit er ſich nicht vorher ausgibt. Hat der
Hühner=
hund irgendein Wild, ein Rebhuhn oder eine Wachtel,
aufge=
ſtöbert, dann wird er losgelaſſen. Blitzſchnell ſchraubt er ſich von
oben herab auf ſeine Beute und bringt ſie zu Boden. Jetzt wird
er mit etwas Fleiſch gefüttert, um ſeine Jagdluſt zu befriedigen
und wieder unter die Haube geſteckt.
Aber gerade der Habicht wird immer ſeltener. Dabei iſt
ge=
rade er ein typiſch deutſcher Vogel, und das Ausland beneidet
uns um jedes einzelne Tier. Früher war das ganz anders. In
der Rangliſte unter den „24 Dienern des Hofes” ſtand der
könig=
liche Falkenmeiſter an vierter Stelle vor dem Oberſten Richter,
der den fünften Platz einnahm. Wer in England z. B. einen
königlichen Falken ſtahl oder tötete, wurde ohne weiteres gehängt.
Nr. 227 — Seite 3
die Erwerbsloſigkeit aufgenommen und mit der Ihnen eigenen
Zähigkeit ſiegreich fortgeführt.
Wenn am heutigen Tage aus allen Kreiſen der Provinz
Vertreter der deutſchen Arbeiterſchaft, die nach jahrelanger
Er=
werbsloſigkeit endlich wieder in Lohn und Brot gekommen ſind,
vor Ihnen ſtehen und den Dank aller oſtpreußiſchen
Arbeits=
kameraden für dieſes Werk ausſprechen wollen, ſo geſchieht das
in dem Bewußtſein, in Ihnen, hochverehrter Gauleiter und
Oberpräſident, den Freund und Helfer des deutſchen Arbeiters
zu wiſſen, deſſen langjähriger Kampf um die Eingliederung des
deutſchen Arbeiters in den Produktionsprozeß durch den Erfolg
des heutigen Tages eine Genugtuung gefunden hat.
Ein Erlaß der Reichsanſtalk über die
Arbeits=
beſchaffung.
CNB. Berlin, 16. Auguſt.
Der Präſident der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und
Arbeitsloſenverſicherung hat an die Landesarbeitsämter und
Arbeitsämter einen Erlaß über die Durchführung der
Arbeits=
beſchaffung gerichtet, in dem es u. a. heißt:
Die mit dem neuen Arbeitsbeſchaffungsprogramm verfolgten
Ziele, eine Entlaſtung des Arbeitsmarktes und eine vermehrie
Beſchäftigung, können nur dann erreicht werden, wenn es
ge=
lingt, bei den Arbeiten des neuen
Arbeitsbeſchaf=
fungsprogramms in weitmöglichſtem Umfange
Neueinſtellungen zu erreichen. In Uebereinſtimmung mit
dem bei dem bisherigen Arbeitsbeſchaffungsprogramm
gehand=
habten Verfahren bitte ich, die Arbeitsämter anzuweiſen, darauf
hinzuwirken, daß die Zahl der vom Träger der
Arbeit bzw. Unternehmer zu beſchäftigenden
Stammarbeiter auf das geringſte Maß
be=
ſchränkt bleibt. Im weſentlichen wird man hierbei von einer
Stammarbeiterzahl von 10 v. H. der geſamten Belegſchaft
aus=
gehen können. — Nach den Durchführungsbeſtimmungen ſind
unter den Erwerbsloſen in erſter Linie
Kinder=
reiche, Familienernährer und langfriſtige
Er=
werbsloſe zu berückſichtigen. Zunächſt wird die
be=
rufliche Herkunft und die Eignung der Erwerbsloſen zu
berück=
ſichtigen ſein. Die im Geſetz aufgeführten Merkmale der
ſozialen Bedürftigkeit ſind für die
Vermitt=
lung der Arbeitsämter maßgebend. Bei
gleich=
artigen Vorausſetzungen ſind die den nationalen Verbänden
Angehörenden vorweg zu berückſichtigen, und zwar wird hierbei
entſprechend den bekanntgegebenen Einſtellungsgrundſätzen für
Angehörige der nationalen Wehrverbände als Stichtag der
Mit=
gliedſchaft der 30. Januar 1933 angenommen werden können.
Das Zugabe-Berbok.
Entgegen anderslautenden Nachrichten weiſt das
Reichswirt=
ſchaftsminiſterium im Einvernehmen mit der Reichskanzlei
aus=
drücklich darauf hin, daß das Geſetz über das Zugabeweſen
vom 12. 5. 1933 zu dem darin beſtimmten Zeitpunkt, d. i. der
1. 9. 1933, unverändert in Kraft tritt. Das RWM. hat es daher
begrüßt, daß das in der Arbeitsfront ſtehende Amt für
wirt=
ſchaftspolitiſche Fragen des Geſamtverbandes der deutſchen
Arbeiter ſich durch die Verſendung von Fragebogen um die
Feſt=
ſtellung und Unterbringung der durch das Geſetz etwa
arbeits=
los werdenden Arbeitnehmer bemüht hat, und legt Wert darauf,
daß dieſe Maßnahmen von den Arbeitgebern und Arbeitnehmern
unterſtützt wird. Die Umſtellung der Betriebe auf neue
Auf=
träge und damit die dauernde Beſchäftigung der Arbeitnehmer
muß im Hinblick auf das unmittelbar bevorſtehende
Inkraft=
treten des Geſetzes beſchleunigt werden.
Kredike müſſen zurückgezahll werden.
Schuldennachlaß nicht zu erwarken.
WTB. Berlin, 16. Auguſt.
Wie aus mehrfachen Zuſchriften von Kreditanſtalten zu
ent=
nehmen iſt, haben neuerdings in einzelnen Fällen Schuldner die
Rückzahlung der ihnen gewährten Kredite oder die Entrichtung
der Zinſen für dieſe Kredite mit der Begründung abgelehnt,
es ſeien ſeitens der Reichsregierung geſetzliche Maßnahmen über
einen allgemeinen Schuldennachlaß oder einen Nachlaß von
Zinſen zu erwarten. Eine ſolche Erwartung entbehrt jeglicher
Grundlage.
Die zum Gegenſtand berechtigter Klagen gemachte Haltung
einzelner Schuldner iſt nur geeignet, die allgemeine
Kredit=
ſicherheit zu erſchüttern und den von allen Seiten und mit
Auf=
bietung aller Kräfte erſtrebten Wiederaufbau der Wirtſchaft
ernſt=
lich zu gefährden.
Heute ſind die Tiere ſchutzlos jeder Flinte preisgegeben. Wenn
ſich dieſer Zuſtand nicht wandelt, wird es gar nicht mehr lange
dauern, bis die letzten, vielbeſtaunten Exemplare in den
Zoologi=
ſchen Gärten die kümmerlichen Ueberreſte eines einſt ſo ſtolzen
und mächtigen Geſchlechtes ſind .
Es iſt ſtill geworden in der kleinen Stube. Aber man fühlt:
hier ſpricht kein fanatiſcher Jäger, der nur den Verluſt ſeines
„Jagdgerätes” bedauert, hier ſpricht ein wahrer Tierfreund,
aller=
dings ein Freund der ſtarken, der kämpferiſchen Kreatur, die wir
Menſchen allmählich ausrotten, indem wir uns ſtolz als Beſchützer
des Schwachen, beſſer geſagt des Nützlichen aufſpielen.
Wir leben heute in einer Zeit, wo uns die große Tradition
der Vergangenheit wieder etwas gilt. Das muß nicht unbedingt
heißen, daß die Beizjagd wieder aufleben ſoll. Aber es kann
immerhin bedeuten, daß wir, das Wehrhafte, Kämpferiſche, ebenſo
wie bei uns ſelbſt, ſo auch im Tierreich wieder begreifen und zur
Geltung kommen laſſen.
Die Arbeit, die jene Raubvogelwarte dort draußen mitten
im Walde, abgeſchieden von aller Welt, den meiſten unbekannt,
leiſtet, iſt keine Liebhaberei irgendeines weltfremden
Roman=
tikers. Sie iſt von einer nicht zu unterſchätzenden praktichen
Be=
deutung, die jeder wirkliche Tierfreund zu ſchätzen weiß. Sie iſt
darüber hinaus aber noch von einer ſymboliſchen Weſentlichkeit,
denn ſie bejaht den „Kampf ums Daſein”, weil ohne ihn das Leben
in Schwäche und Nützlichkeit erſtickt.
Der Direkior der Gießener Chirurgiſchen
Univerſikätsklinik F.
Im Alter von 73 Jahren iſt geſtern abend der langjährige
Direktor der Chirurgiſchen Klinik der Univerſität Gießen, Geh.
Medizinalrat Prof Dr. Poppert, verſtorben. Der Heimgegangene
hat in Gießen ſtudiert und hier auch ſeine Doktorprüfung
be=
ſtanden. Anſchließend war er zunächſt an der Gießener
Chirur=
giſchen Klinik als Aſſiſtenzarzt beſchäftigt, nach ſeiner
Habili=
tation für Chirurgie und weiterer Tätigkeit in dieſer Klinik
wurde er im Oktober 1892 zum außerordentlichen Profeſſor
er=
nannt und Ende Juni 1894 Oberarzt der Chirurgiſchen Klinik.
Seit 1. April 1900 ſtand er als ordentlicher Profeſſor und
Direktor an der Spitze der Chirurgiſchen Klinik. Sr. Kgl. H. der
Großherzog von Heſſen ehrte ihn Ende November 1915 durch
die Verleihung des Charakters (.:s Geh. Medizinalrat.
Geheim=
rat Poppert wollte am 1. Oktohr d. J. in den Ruheſtand
treten. In der mediziniſchen We” erfreute er ſich weithin des
größten Anſehens.
Seite 4 — Nr. 227
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 17. Auguſt 1933
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ſamkeiten ſagen wir allen
herz=
lichen Dank.
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Emmi, geb. Keßler.
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(10047
Dankſagung.
Für die überaus zahlreiche, liebevolle
Teilnahme bei dem Heimgange
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res lieben, guten Vaters
Herrn
Johannes Wembacher II.
ſagen wir auf dieſem Wege unſeren
innigſten Dank. Beſonders danken
wir Herrn Pfarrer Weigel für die
troſtreichen Worte, ſowie Herrn
Dr. Mäller und Schweſter Margarete
Pfeifer für die liebevolle Pflege. Weiter
danken wir der Kapelle Gruß und
für alle Kranz= und Blumenſpenden.
Johannes Wembacher II. Bw.
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beſchreibungen und Bedingungen liegen
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offen. Auch werden dort die
Angebot=
ſcheine abgegeben. Angebote ſind bis
Samstag, den 26. Auguſt I. J., 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, 15. Auguſt 1933. (St. 10036
Städtiſches Tiefbauamt.
Einträge in das Handelsregiſter
Ab=
teilung A: Am 3. Auguſt 1933
hinſicht=
lich der Firma: Georg Frey, Arheilgen:
Georg Frey Ehefrau Eliſabeth geb.
Nadig in Arheilgen iſt zur Prokuriſtin
beſtellt. — Am 4. Auguſt 1933 neue
Firma: Georg Illert, Ingenieurbüro,
Darmſtadt. — Inhaber: Georg Illert,
Ober=Ingenieur in Darmſtadt.
Abteilung B: Am 3. Auguſt 1933
hin=
ſichtlich der Firmen: 1) Neue Gaswerk
Eberſtadt Aktien=Geſellſchaft, Eberſtadt:
Durch Beſchluß, der
Generalverſamm=
lung vom 14. Juli 1933 iſt der
Geſell=
ſchaftsvertrag geändert. — 2) Leonhard
Tietz, Aktiengeſellſchaft,
Hauptniederlaſ=
ſung Köln. Zweigniederlaſſung
Darm=
ſtadt: Durch Beſchluß der
Generalver=
ſammlung vom 11. Juli 1933 iſt der
Geſellſchaftsvertrag geandert. — Durch
vorgenannten Beſchluß iſt die Firma
geandert in: „Weſtdeutſche Kaufhof
Aktiengeſellſchaft (vorm. Leonhard Tietz
(10049
A. G.).
Darmſtadt, den 11. Auguſt 1933.
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Donnerstag, 17. Auguſt 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 227 — Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 17. Auguſi 1933.
Bekannkmachungen des Perſonalamks.
Entlaſſen wurde am 3. Auguſt 1933 mit Wirkung vom 28.
Juni 1933 auf Grund des 8 4 des Reichsgeſetzes zur
Wiederher=
ſtellung des Berufsbeamtentums vom 7. April 1933 der
Medizi=
nalrat Dr. Adolf Schneider bei der Landes=Heil= und
Pflege=
anſtalt „Philippshoſpital” bei Goddelau.
Auf Grund des Geſetzes über die Altersgrenze der
Staats=
beamten vom 2. Juli bzw. 19. Dezember 1923 (Reg.=Bl. S. 209
und 211) in der Faſſung des Geſetzes vom 8. Oktober 1925 (Reg=
Bl. S. 249) tritt in den Ruheſtand am 1. September 1933 der
Förſter Leonhard Schäfer 1. zu Rimhorn.
Miniſterialabteilung für Bildungsweſen, Kunſt und
Volks=
tum. Erledigt iſt eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen
Lehrer an der Volksſchule in Saaſen, Kreis Gießen,
Lehrerdienſt=
wohnung iſt vorhanden.
Durchführung der Berordnung über den
Ueberland=
verkehr mit Kraftfahrzeugen.
Bei der Frachtberechnung im Güterfernverkehr mit
Kraft=
fahrzeugen war bisher die Frage offen, für welchen Ortsbereich
Darmſtadt die verſchiedenen Bahnhöfe Geltung haben. Hierin
hat nunmehr das Heſſiſche Kreisamt Darmſtadt, wie uns die
Heſ=
ſiſche Induſtrie= und Handelskammer Darmſtadt mitteilt eine
Entſcheidung getroffen, die im Intereſſe der Einfachkeit der
Fracht=
berechnung ſehr zu begrüßen iſt. Demnach iſt für die Stadt
Darm=
ſtadt davon Abſtand genommen worden, für die verſchiedenen
Verkehrsrichtungen beſondere Ortsbereiche zu bilden; der
Haupt=
bahnhof Darmſtadt gilt vielmehr als der für die
Frachtberech=
nung maßgebliche Bahnhof im Sinne des 8 21 Abſ. 2 der
Durch=
führungsbeſtimmungen über den Ueberlandverkehr mit
Kraft=
fahrzengen vom 9. Oktober 1931.
Jeder Radfahrer ſoll verſichert werden.
OtISDDe Set iſelle Gereifſ aſe ieir
einen geringen Jahresbeitrag (nicht mehr als 3.— RM.) will er
jeden deutſchen Radfahrer von allen wirtſchaftlichen Schäden die
durch einen Unfall verurſacht werden, ſchützen. Die Hilfe ſoll
ſo=
gar ſoweit gehen, daß an Schwerverletzte Tagegelder bis zu ihrer
Geneſung gezahlt werden. Der D. R. V. iſt der erſte Verband,
der bewußt die Nichtſportler unter den Radfahrern durch
wirt=
ſchaftliche Vorteile als Mitglieder werben will. Auch der „Tag
des deutſchen Radfahrers” am 27. September, der zu
einer impoſanten Kundgebung für den deutſchen Radſport werden
wird, liegt in der gleichen Linie.
Feſtlegung von Sprechſtunden bei der Heſſiſchen
Handwerkskammer.
Infolge der ſtarken, geſteigerten Inanſpruchnahme der
Hand=
werkskammer wird die dringende Bitte an die perſönlich
vor=
ſprechenden Geſuchſteller gerichtet beſtimmte Sprechſtunden
ein=
zuhalten, die hiermit auf vormittags 10 bis 12 Uhr
feſt=
gelegt werden.
Dieſe Anordnung iſt notwendig, um die ordnungsmäßige
Erledigung der Dienſtgeſchäfte zu gewährleiſten.
Gleichzeitig wird darauf aufmerkſam gemacht, daß die
Neben=
ſtellen Offenbach, Mainz, Worms und Gießen nach wie vor für
die ihnen zugewieſenen Aufgabengebiete zuſtändig ſind, und wird
gebeten, ſich vorkommendenfalls unmittelbar an dieſe zu wenden.
Des weiteren wird erneut erſucht, alle Schreiben in
Kammer=
angelegenheiten nicht an den Herrn Vorſitzenden, ſondern direkt
an die Handwerkskammer ſelbſt zu richten.
El. Standesabzeichen für Apotheker. Die
Standesgemein=
ſchaft deutſcher Apotheker hat ihr Signum als Abzeichen
anfer=
tigen laſſen. Es wird beſtimmt: Jedes Mitglied der St. d. A.
iſt verpflichtet, das Standesabzeichen während der
Apotheker=
tätigkeit ſichtbar zu tragen. Das Standesabzeichen bürgt dem
Patienten dafür, daß ſein Träger dienſtberechtigte
Medizinalver=
ſon iſt, die zu vollſtem Vertrauen berechtigt. Notizen ſämtlicher
Tageszeitungen werden auf die Bedeutung dieſes Abzeichens
hin=
weiſen, die darin beſteht, eine Verwendung von
nichtpharmazeu=
tiſchem Dienſtperſonal zu unterbinden. Die Ueberlaſſung des
Abzeichens an Nichtmitglieder und vor allem an
nichtpharmazeu=
tiſches Perſonal iſt ſtreng verboten.
— Kundgebung des Evangeliſchen Bundes im
Orangerie=
garten. Die Kundgebung des Evangeliſchen Bundes, die für
kom=
menden Sonntagnachmittag im Orangeriegarten vorgeſehen iſt,
verſpricht in allen Teilen einen würdigen Verlauf zu nehmen.
Es iſt bereits mitgeteilt, daß Herr Miniſterpräſident Dr. Werner
eine Anſprache zugeſagt hat, falls nicht dringende dienſtliche
Ver=
hinderung eintritt, und daß auch der Herr Prälat anweſend ſein
wird. Somit iſt die Spitze von Staat und Kirche vertreten. Ein
erfrenliches Zeichen der Zuſammenarbeit im Geiſte der neuen
Volksgemeinſchaft. Auch die evangeliſche Bevölkerung zeigt
reg=
ſtes Intereſſe für die Kundgebung. Es iſt vielen ein Bedürfnis,
der Loſung zu folgen, ein Bekenntnis abzulegen: „FürGlaube
und Volk!” Unter dieſem Loſungswort ſollten ſich alle
Evan=
geliſchen vereinigen, die es mit brüderlicher
Glaubensgemein=
ſchaft und treuer Volksgemeinchaft ernſt nehmen, einerlei,
wel=
chem Stande ſie angehören. Die evangeliſche Jugend wird
ge=
ſchloſſen einmarſchieren, die nationale Jugend, ſoweit ſie
evange=
liſch iſt, ſich ebenfalls beteiligen. Der offizielle Teil wird pünktlich
um 3.30 Uhr beginnen und etwa 1½ Stunden dauern.
Anſchlie=
ßend ſind noch Darbietungen mancherlei Art durch die Jugend.
Ein Damenausſchuß hat für die körperlichen Bedürfniſſe geſorgt.
Am Eingang wird ein Unkoſtenbeitrag von 20 Pf. bei Kindern
10 Pf. erhoben werden. Hoffen wir, daß unſer Herrgott gutes
Wetter und Gelingen zum Vorhaben beſchert.
— Das Bild Adolf Hitlers von Prof. Adolf Beyer, über das
wir berichteten, iſt für einige Tage in dem Schaufenſter der
Firma „Blumen und Kunſt”, Wilhelminenplatz, ausgeſtellt.
— Heſſiſches Landestheater. Werden Sie Mieter des
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ſchen Landestheaters! Eine Miete bietet weſentliche Vorteile, ſo
bis zu 54 Prozent Ermäßigung gegenüber dem Tagespreis. Sie
haben immer denſelben Platz und die gleichen Nachbarn, brauchen
nicht an der Kaſſe anſtehen, können viermal im Großen und
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mal im Kleinen Haus zugeteilte Mietvorſtellungen gegen eine
geringe Verwaltungsgebühr tauſchen. Außerdem noch die 10proz.
Mietpreisermäßigung durch Wegfall einer Monatsrate.
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kunft und Proſpekte unentgeltlich durch die Mietabteilung.
Sprechſtunden wochentäglich von 9 bis 13.30 Uhr. Fernſprecher
3782 und 5001 (Staatsbehörden), Nebenſtelle 677.
— Wundervolle Reflexbildung der untergehenden Sonne. Ein
alter Abonnent aus Nieder=Ramſtadt berichtet uns folgendes: Am
letzten Sonntag abend, um 7 Uhr, wurde ich am Fuße des
Kirch=
berges überraſcht von einem wundervollen Schauſpiel am
däm=
merigen Abendhimmel. Die Sonne hatte ſich längſt hinter dem
Kirchberg verſteckt, als am weſtlichen Himmel ein
Sternſchnup=
penregen von großem Ausmaß einzuſetzen ſchien. Ich dachte
zu=
erſt an Experimente einer Luftflotte a 12 „Perſil”, konnte aber
ſogleich feſtſtellen, daß eine große Schar Schwalben, in
beträcht=
licher Höhe ihre Segelflüge ausführte. Bekanntlich beſchreiben
die Schwalben hierbei einen großen Kreis wobei ihr Körper
leichte Teildrehungen um ſeine eigene Achſe macht. Während
hierbei der ſchneeweiße Leib der, wahrſcheinlich jungen, Schwalben
momentweiſe von den Strahlen der untergehenden Sonne
getrof=
fen wurde, entſtand die wundervolle Reflexbildung.
Das Gebotder Stunde: Förderungder nationglenArbeit!
Eine Ausſprache zwiſchen Erzenger, Handel und Berbraucher.
deutſchen Erzeuger die Abſatzmöglichkeit zu ſichern. — Heute könne
der Verbraucher nicht oder nur ſelten unterſcheiden, was deut=
Die heinzeiclang drurſcherdättendau: ſches und was ausländiſches Erzeugnis ſei. Aber nicht nur den
Verbraucher gelte es aufzuklären, auch der Handel müſſe zur
Mitarbeit herangezogen werden. Aus dieſem Grunde ſeien
zwi=
erzeugniſſe.
ſchen dem Reichsverband des Deutſchen Gartenbaues e. V. auf
Der Führer der Bezirksgruppe Darmſtadt im Reichsverband
des Deutſchen Gartenbaues e. V. (Vereinigte Gartenbaubetriebe
von Darmſtadt und Umgebung), Robert Schuck, hatte für
ge=
ſtern nachmittag zu einer Ausſprache über die Frage der „
Kenn=
zeichnung deutſcher Gartenbauerzeugniſſe” eingeladen. Zu der
Beſprechung, die im Sitzungsſaale der Heſſiſchen Bauernkammer
abgehalten wurde, waren neben den Vertretern der einladenden
Berufsgruppen erſchienen Vertreter der NSDAP., der
Bauern=
kammer, der Stadtverwaltung, des Einzelhandels, ſowie
Vertre=
terinnen der ſtädtiſchen und ländlichen Hausfrauenorganiſationen
Gebt eugt
deutſehen
Volksgenoſſer
Rruett.
feiſeher haltbarer ſehmaebhafter
und anderer Verbraucherkreiſe. Herr Schuck begrüßte die
Erſchie=
nenen und wies einleitend noch einmal auf die Notwendigkeit
hin, ſich für den Verkauf und den Verbrauch deutſcher Erzeugniſſe
einzuſetzen. Er übergab dann das Wort dem Vertreter der Heſ=t
ſiſchen Bauernkammer. Herrn Dipl.=Gartenbauinſpektor
Der=
mer, der in eindrucksvollen Ausführungen die Maßnahmen
er=
läuterte, die für den Schutz deutſcher Erzeugniſſe und im
Inter=
eſſe der Erhaltung des Berufsſtandes erforderlich ſind. —
Aus=
gehend von der Feſtſtellung, daß eine weitere Droſſelung der
Ein=
fuhr ausländiſcher Gartenbauerzeugniſſe auf geſetzlichem Wege in
abſehbarer Zeit aus außenpolitiſchen Gründen nicht möglich ſei,
betonte er, daß andere Wege gefunden werden müßten, um dem
der einen Seite und dem Reichsverband Deutſcher Obſt= und
Ge=
müſehändler, dem Reichsverband Deutſcher Fruchtgroßhändler und
dem Reichsverband für das ambulante Gewerbe, ſowie dem
Reichsverband Deutſcher Hausfrauenverbände Vereinbarungen
getroffen worden, die eine einheitliche Kennzeichnung deutſcher
Erzeugniſſe bezwecken. Nach den Richtlinien die von den
betei=
ligten Verbänden herausgegeben ſind und die der Redner in
ihren wichtigſten Abſchnitten bekanntgab und erläuterte, wird der
deutſche Obſt= und Gemüſehandel in Zukunft deutſches Obſt und
Gemüſe ſowohl in den Ladengeſchäften als auch auf den
Wochen=
märkten als deutſches Erzeugnis kennzeichnen und den
Ver=
brauchern zunächſt die der Jahreszeit entſprechenden deutſchen
Er=
zeugniſſe anbieten. Einheitliche Kennzeichnungsſchilder werden
geliefert werden. — Wo deutſches Obſt und Gemüſe in
Ver=
packungen mit ausländiſchen Firmenbezeichnungen oder anderen
ausländiſchen Aufdrucken feilgeboten wird, handelt es ſich um
böswillige Irreführung, gegen die geſetzlich vorgegangen wird.
— Der Obſt= und Gemüſehandel wird künftig die deutſchen
Er=
zeugniſſe ſtets in den Vordergrund der Auslagen ſtellen und für
eine beſonders pflegliche Behandlung und kaufanregende
Darbie=
tung Sorge tragen. — In Darmſtadt wo für die geplanten
Maßnahmen vorwiegend der Einzelhandel in Betracht kommt und
die Mitarbeit der Hausfrau erreicht werden kann durch die
auf=
klärende Tätigkeit der Hausfrauenvereine, iſt die Aktion inſofern
in ein erfolgverſprechendes Stadium getreten, als die bei der
Ausſprache anweſenden Vertreter der beiden Gruppen rückhaltlos
ihre Mitarbeit im Sinne des ſchwer um ſeine Exiſtenz
ringen=
den deutſchen Gartenbaues zugeſagt haben. Das kam klar zum
Ausdruck, ſowohl in den Ausführungen die als Vertreter des
Einzelhandels Herr Dr. Mößner machte, als auch in den
Er=
klärungen, die von den Vertreterinnen der Hausfrauenverbände
abgegeben wurden. In ſeinem Schlußwort, in dem er den
Erſchie=
nenen für ihre Mitarbeit dankte und ſeiner Freude Ausdruck
ver=
lieh über die Einmütigkeit, mit der die Notwendigkeit der
Maß=
nahme eingeſehen werde, betonte Herr Schuck noch einmal, daß
es ſich bei dieſem Vorgehen nicht um einen Boykott
ausländi=
ſcher Waren handle, ſondern daß man nur alles daran ſetzen
wolle, daß das deutſche Erzeugnis wieder gleichberechtigt neben
das ausländiſche trete und beim deutſchen Verbraucher bevorzugt
werde, und verſicherte, daß der deutſche Erzeuger alles daran
ſetzen werde, die berechtigten Anforderungen der Verbraucher
hinſichtlich der Qualität ſeiner Erzeugniſſe zufriedenzuſtellen. Ein
Sieg=Heil auf den Führer ſchloß die Ausſprache, die unter dem
Zeichen ſtand: Kauft deutſche Erzeugniſſe!
Das Ergebnis der Vereinbarungen findet ſeinen Niederſchlag
in folgendem Aufruf:
Mitbürger kauft deutſches Obſt, deutſches Gemüſe, deutſche
Blumen! Ihr ſpendet damit zur Förderung der nationalen
Arbeit!
Die unterzeichneten Verbände haben in gemeinſamer
Beſpre=
chung vereinbart, auf Grund der zwiſchen den
Spitzenorganiſatio=
nen des Handels der Erzeuger und der Verbraucher getroffenen
Abkommen der Notlage des deutſchen Gartenbaues dadurch zu
ſteuern, daß dem Verbraucher zunächſt die Erzeugniſſe angeboten
werden, die die Jahreszeit in Deutſchland bringt. Um dem
Ver=
braucher die Erkennung der deutſchen Erzeugniſſe zu erleichtern,
werden dieſe in Zukunft als ſolche gekennzeichnet. Alle
Verkaufs=
ſtellen, die ſich uns anſchließen, ſind als „Verkaufsſtelle für
deut=
ſches Obſt und Gemüſe”, oder als „Verkaufsſtelle für deutſche
Blumen” gekennzeichnet. Wir richten an alle Mitbürger, die
ernſte Mahnung, ihren Bedarf an Obſt und Gemüſe und Blumen
in den Geſchäften zu decken, die als Verkaufsſtellen für deutſche
Gartenbauerzeugniſſe gekennzeichnet ſind. Von allen
Einzelhänd=
lern aber erwarten wir, daß ſie ſich hinter die Vereinbarungen
ſtellen, deutſche Erzeugniſſe bevorzugt verkaufen, deutſche
Erzeug=
niſſe kennzeichnen und ſo mithelfen, den nationalen Aufſchwung
zu fördern.
Auskunft erteilt, Kennzeichnungsſchilder gibt aus” für den
Obſt= und Gemüſehandel und für den Blumenhandel. Robert
Schuck, Darmſtadt, Taunusſtraße 1, Tel. 4253.
der Edelweißkag
des „Deutſchen Paritätiſchen Wohlfahrtsverbandes” Mitglied der
NS.=Volkswohlfahrt, begünſtigt von herrlichſtem Wetter, hat dank
der Hilfsbereitſchaft aller Kreiſe einen guten Verlauf genommen.
Beſonderer Dank gebührt der Muſikkapelle der Heſſiſchen Landes=
Polizei, unter Stabführung von Herrn Muſikmeiſter Buslau.
und den Darmſtädter Schulen, die viel zu dem Gelingen des
Blu=
mentages beigetragen haben.
Zeichen des Vertrauens!
Stand der Spareinlagen:
am 1. Januar 1933 — 23.1 Millionen RM.
am 1. Juli 1933 — 245 Millionen RM.
Zunahme im erſten Halbjahr 1933
rund 1.4 Millionen RM.
Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt.
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— Sommerſpielzeit Kleines Haus, Darmſtadt. Heute abend,
von 20 bis gegen 22.45 Uhr: Sondervorſtellung für die Standarte
115 und zugleich 6. Vorſtellung im Donnerstag=Abonnement mit
einer Aufführung des Militärluſtſpiels „Krieg im
Frie=
den” von Moſer und Schönthan; Spielleitung Karl Volck. —
Freitag, 18. Auguſt, außer Abonnement, letzte Volksvorſtellung zu
den bedeutend herabgeſetzten Preiſen von 50 Pfg. bis 1.50 RM.
Letzte Möglichkeit, ſich durch den Beſuch des köſtlichen
Militärluſt=
ſpiels „Krieg im Frieden” von Moſer und Schönthan, einen an
ſchönen Erinnerungen reichen Theaterabend zu ſichern, der uns
noch tagelang ſpäter lachen und ſchmunzeln läßt bei dem Gedanken
vergangener, ſchöner Zeiten. Spielleitung dieſer heiteren
Szenen=
folge aus dem bunten Vorkriegs=Manöverleben hat Karl Volck.
Anfang 20 Uhr, Ende gegen 22.45 Uhr. — Samstag und Sonntag
letzte Operettenvorſtellungen zu ermäßigten Preiſen von 0.70 bis
3.— RM. mit der Aufführung der hübſchen Operette „
Schwarz=
waldmädel” von Jeſſel an beiden Tagen. Spieldauer von
20 bis 22.45 Uhr.
— Henry Kaßbon im Saalbau! Die anerkannt beſte deutſche
Tanz= und Bühnenſchaukapelle Henry Kaßbon gibt, wie bereits
erwähnt, ab morgen, Freitag, im Saalbau ein dreitägiges
Gaſtſpiel, das ſicherlich großes Intereſſe finden dürfte, da es
ſich um eine einzigartige Darbietung handelt, die in ihrem
Vie=
lerlei allerorts ſtärkſten Beifall findet — Wer ein paar
Stun=
den ſeine Alltagsſorgen zu vergeſſen wünſcht, lenkt morgen abend
ſeine Schritte in den Saalbau — zu Henry Kaßbon! (Siehe
Anzeige.)
Die Aukoſkraße im Werden.
Gutes Voranſchreiten der Vorarbeiten. — Ende September
be=
ginnt der Bau. — Vorteile der Feldbereinigung für die
Linien=
führung. — Gebührende Berückſichtigung heſſtſcher
Bau=
unternehmer.
Die Staatspreſſeſtelle teilt mit:
Die Vorarbeiten der Autoſtraße Frankfurt—Darmſtadt—
Hei=
delberg ſchreiten rüſtig vorwärts. Die beſſiſche Regierung
unter=
ſtützt ſelbſtverſtändlich alle Maßnahmen mit allen nur möglichen
Mitteln, ſo daß nunmehr beſtimmt gegen Ende
kommen=
den Monats mit der Inangriffnahme der Bauarbeiten
ge=
rechnet werden kann.
Das zur Zeit im Rahmen der Landesplanung im Gange
be=
findliche Feldbereinigungsverfahren bietet beſondere
Vorteile, da dadurch das für die Linienführung der Autoſtraße
benötigte, auf beſſiſchem Gebiet gelegene Gelände ohne die ſonſt
erforderlichen zeitraubenden Verhandlungen der oberſten
Baukei=
tung ſofort überwieſen werden kann. Auch in Baden will
man ſich dieſes Verfahren zum Muſter nehmen. Geſtern hatten
ſich mehrere Vertreter der badiſchen Regierung zu einer
Bera=
tung im Miniſterium unter dem Vorſitz von Miniſterialrat Prof
Knayp eingefunden, in der der Landesbauernführer Präſident
Dr. Wagner die Richtlinien auseinanderſetzte, nach denen in
Heſſen zur Zeit verfahren wird und die auch ſeitens der
badi=
ſchen Regierung allgemeine Zuſtimmung fanden.
Am Donnerstag findet eine weitere Sitzung mit allen
be=
teiligten Behörden und der oberſten Bauleitung ſtatt, in der die
zu errichtenden Bauwerke nach Anzahl und Umfang auf der
heſſi=
ſchen Reſtſtrecke Darmſtadt—Viernheim (Ueber= und
Unterführun=
gen) feſtgelegt werden ſollen.
Schließlich hat Miniſterialrat Prof. Knapp noch die
Vor=
ſitzenden der Vereinigungen der Bauunternehmer von
Darmſtadt, Mainz, Offenbach und Worms zu einer
Beſpre=
chung auf kommenden Samstag eingeladen, um mit ihnen wegen
gemeinſchaftlicher Beteiligung an den Bauarbeiten zu verhandeln.
Da die Straße zu mehr als zwei Dritteln ihrer Länge auf
heſſi=
ſchem Gebiet liegt, ſo erwarten die heſſiſchen
Unterneh=
mer mit Recht, daß auch ein weſentlicher Teil der Bauarbeiten
in Heſſen verbleibt. Die heſſiſche Regierung hat auch ſchriftlich
und mündlich bei dem Landesarbeitsamt Frankfurt a. M. darauf
hingewirkt, daß bei den kommenden Bauarbeiten die
heſſi=
ſchen Arbeitsloſen in beſonderem Maße berückſichtigt
wer=
den. Es geſchieht alſo alles, um die heſſiſchen Intereſſen mit
Nachdruck zu wahren.
— Verbandslotterie des Südweſtdeutſchen Sportverbandes.
Die Ziehungsliſte der erſten Verbandslotterie des
Südweſtdeut=
ſchen Sportverbandes bei der am 29. Juli 1933 ſtattgefundenen
Verloſung liegt in der Geſchäftsſtelle der SSV., Kiesſtraße 66,
Parterre, zur Einſicht offen. Die Gewinner werden erſucht, bis
ſpäteſtens zum 10. September ihre Loſe der
Verbandsgeſchäfts=
ſtelle einzuſenden. Später eingehende Loſe werden nicht mehr
berückſichtigt. Die Geſchäftsſtelle der SSV. iſt täglich von 10 bis
12 Uhr und von 3 bis 5 Uhr, außer Mittwochs und Samstags
nachmittags, geöffnet.
Seite 6 — Nr. 227
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 17. Auguſt 1933
Großtag auf dem Flugplatz.
die Vorbereikungen für den Deutſchlandflug. — 170 Anmeldungen. — Mindeſtens. 100 Flugzeuge
werden auf dem Zwangslandeplaß Darmſtadk am 27. Auguſt landen.
zuftjäher iar Not:
Zu der geſtrigen Meldung über die Teilnehmer am
Deutſch=
landflug aus Darmſtadt iſt nachzutragen, daß auch Herr Ing.
Hamſter=Darmſtadt am Deutſchlandflug teilnimmt. Hamſter
iſt alter Vorkriegs= und Kriegsflieger. Er gehörte als Leutnant
einer Luftkampfſtaffel an und war in der F.E.A. 3 Fluglehrer
und Flugleiter. Er nimmt im Auftrag der Landesgruppe 8
(Mannheim) des D. L.V. am Deutſchlandflug teil.
Luftfahrt tut not iſt das Motto des Deutſchlandfluges, der
vom 25. bis 27. Auguſt vom Deutſchen Luftſportverband
veran=
ſtaltet wird. Der Deutſchlandflug iſt das größte luftſportliche
Ereignis dieſes Jahres im Reich. Der diesjährige Wettbewerb
bietet nicht nur den mit größten Mitteln hochgezüchteten
Flug=
zeugen Erfolgsmöglichkeiten, ſondern in gleicher Weiſe jedem
ordentlich gepflegten Sportflugzeug einer ſerienmäßigen Type,
Zu dem Wettbewerb ſind nur leichte Sportmaſchinen zugelaſſen;
hierdurch iſt einer großen Anzahl Piloten die Teilnahme am
Wettbewerb ermöglicht.
Der Wettbewerb beſteht aus:
a) Einer Prüfung der Höchſtgeſchwindigkeit über 50 Kilometer.
die am 24. Auguſt ausgetragen wird. Höchſterreichbare Zahl
100 Punkte.
b) Einem großen Streckenflug, der je nach Flugzeugklaſſe über
3500 bis 4000 Kilometer führt, der vom 25. bis 28 Auguſt
ausgetragen wird und die Beſatzungen an drei
aufeinander=
folgenden Tagen 10 bis 13 Stunden unterwegs ſein läßt,
Höchſterreichbare Punktzahl 400 Punkte.
c) Zwangslandungen und außerdem freiwillige Notlandungen
auf unvorbereiteten Plätzen, die während des Streckenflugs
auszuführen ſind. Wertung bis zu 350 Punkten.
( Nachtlandungen in Berlin=Tempelhof, die in den Nächten
zwiſchen den Streckenwettbewerbstagen auszuführen ſind.
Wertungen bis zu 100 Punkten. Außerdem wird noch die
Zurücklegung eines Streckenfluges in geſchloſſener
Forma=
tion von drei bis fünf Flugzeugen mit einer Höchſtzahl von
50 Punkten gewertet. Die Flugzeuge ſind je nach ihrer
Reiſegeſchwindigkeit in verſchiedene Klaſſen eingeteilt.
Die in Deutſchland meiſt gebrauchten Sportflugzeuge gehören
der B=Klaſſe an, für die folgende Streckenführung vorgeſehen iſt:
2 5. Auguſt: Berlin=Tempelhof—Stettin. Stettin—Danzig,
Danzig—Königsberg, Königsberg—Danzig. Danzig—Frankfurt a.
d. Oder, Frankfurt a. d. Oder—Berlin=Tempelhof; zuſammen
1115,9 Kilometer.
26. Auguſt: Berlin=Tempelhof-Bremen, Bremen—
Mün=
ſter i. W., Münſter i. W.—Düſſeldorf. Düſſeldorf-Hannover,
Hannover—Magdeburg Magdeburg—Berlin.
27. Auguſt; „Berlin=Tempelhof—Schkeuditz, Schkeuditz—
Rudolſtadt. Rudolſtadt — Darmſtadt. Darmſtadt—Mannheim,
Mannheim-Nürnberg. Nürnberg—Dresden, Dresden-Berlin=
Tempelhof.
Der Streckenflug wird viele wichtige Städte an den Grenzen
des Reiches berühren und dadurch die beſondere Verbundenheit
Deutſchlands mit all ſeinen Grenzgebieten zum Ausdruck bringen.
Das Intereſſe am Deutſchlandflug iſt in Sportfliegerkreiſen ſehr
groß. Bisher ſind etwa 170 Meldungen abgegeben
worden. Alle Flugzeuge müſſen mit deutſchen Motoren
aus=
gerüſtet ſein. Der Wettbewerb iſt mit einer Geſamtpreisſumme
von 120 000 RM. ausgeſtattet, in welcher Summe ſowohl, die
Geldpreiſe wie Kilometerentſchädigungen enthalten ſind. Auf den
Kilometer kommen damit alſo etwa nur 15 Pfg., ſo daß die Koſten
für die Beteiligten kaum herauskommen.
An dem Flug nimmt die Elite der deutſchen Sportfliegerei
teil. Wir greifen einige der bekannteſten Namen heraus: der
Kunſtflieger, Fieſeler, Reichswehroberleutnant
Seide=
mann, Siebel Weichelt, Chriſtianſen, Luſſer.
Junck, Poß, Oſterkamp, und die Fliegerin Margret
Fusbahn, haben bereits gemeldet. Dazu kommen noch Wolf
Hirth und der Afrikaflieger Schwabe.
Die Ortsgruppe Darmſtadt des Deutſchen
Luftſport=
verbands trifft für den 27. Auguſt, an welchem Tage anläßlich
des Deutſchlandfluges 1933 auch Darmſtadt paſſiert wird
alle Vorbereitungen. Wenn von den gemeldeten annähernd 170
Flugzeugen auch zahlreiche ausfallen bzw. nicht zugelaſſen werden
dürften, iſt doch mit einem Durchgang von etwa
100 Flugzeugen durch den Darmſtädter
Flug=
platz zu rechnen.
Nicht nur die für den Wettbewerb vorgeſchriebene
kontroll=
mäßige Abfertigung der Flugzeuge muß erfolgen, ſondern die
Maſchinen ſollen gleichzeitig getankt, ſoweit notwendig repariert,
auf jeden Fall aber gewertet und zum Weiterſtart vorbereitet
werden. Die Sportleitung liegt in den Händen des
Ortsgrup=
penführers W. Merck. Alle großen deutſchen Fabriken
betei=
ligen ſich an der Verſorgung der Wettbewerbsflugzeuge. Am
Ver=
pflegungsſtand wird für das Wohl der Beſatzungen geſorgt und
erfriſchende Getränke und kalter Imbiß verabreicht. Durch dieſe
und andere, bis ins kleinſte ausgedachte Organiſation der
Darm=
ſtädter Fliegerei iſt den Teilnehmern am Wettbewerb jede
mög=
liche Förderung geboten, ſo daß der eine oder der andere
Kon=
kurrent die vorgeſehene Zwiſchenlandungszeit von einer halben
Stunde ſogar unterbieten kann.
Von Darmſtädter Maſchinen ſind an dem
Wettbe=
werb beteiligt: D 2177 (Klemm=Argus) Führer Graf
Hagen=
burg, Orter: Dipl.=Ing. Arzt=Michelſtadt, und D 2424
(Klemm=Siemens), Führer: Erich Schümer, Orter: Werner
Heilmann, D 2222 (die beſondere Konſtruktion der Akaflieg
für den Europaflug 1932) Führer: Eujen. Orter: Gebhardt.
Für die beiden erſten Maſchinen iſt zu bemerken, daß es ſich um
ſolche handelt, die für Schulungsflüge tagtäglich in Anſpruch und
bisher von über 30 Flugſchülern benutzt wurden. Sie haben alſo
gegenüber der „Großen Klaſſe” einen ſchweren Stand und
ge=
rade deswegen werden ihre Leiſtungen beſonderes Intereſſe finden.
Geſtern beſuchte der Vizepräſident Höppner des Deutſchen
Luftfahrtverbands, der der oberſten Sportleitung angehört —
ein Sohn des Kommandeurs der ehemaligen Luftſtreitkräfte —
den Darmſtädter Flugplatz um dort mit dem Ortsgruppenleiter
Merck die Einzelheiten für den 27. Auguſt durchzuſprechen.
Ein Weg zu neuer Zeik.
Aus der evangeliſchen Stadtgemeinde Darmſtadt.
Wer am letzten Sonntag dem Hauptgottesdienſt in unſerer
Stadtkirche beiwohnte, wird darin beiſtimmen, daß die Feier
in der die neugewählten Vorſtandsmitglieder von drei
Zentral=
gemeinden — Lukas=, Markus= und Reformationsgemeinde — für
ihr neues Amt als Kirchenvorſteher feierlich verpflichtet wurden,
von ernſter und ſchlichter Würde erfüllt war. Wie ein Umblick
aus dem Nahen in die Weite und in lichte Ferne mutete die
Aus=
legung des Heilandswortes an (Lucas 9, 62): „Wer ſeine Hand
an den Pflug leget und ſieht zurück, der iſt nicht geſchickt zum
Reich Gottes‟. Der Hinweis unſeres erſten Stadtpfarrers voll
Willenskraft und maßvoller, gottesfürchtiger Erwägung wird
allen Zuhörern zu Herzen gegangen ſein. Während draußen
weitum im Lande, in ſonnenheißer Zeit der Schnitter ſeit Wochen
die langerhoffte Ernte ſeiner Mühe und Arbeit mit ſeinen
Ge=
hilfen zur Scheuer heimbringt, mit äußerſter Kraftanſtrengung
günſtige Tage nutzt, das hohe Gut unſerer leiblichen Nahrung
ſicherzuſtellen, ſo klang hier im Gotteshaus das Gleichnis Jeſu
vom Mann am Pflug vor all den Männern ernſtlichen und
fried=
lichen Strebens für die Wohlfahrt ihrer Gemeinden doppelt
ein=
drucksvoll. Und äußerlich konnte dem Werte der Stunde kein
beſ=
ſeres Wahrzeichen gegeben werden, wie die Geſtalten der drei
Geiſtlichen nebeneinander auf den Stufen des Altars ſtanden, in
weitem Rechteck umgeben von den Männern, die in den
kommen=
den ſchickſalsſchweren Jahren ihnen Beiſtand und Hilfe in der
Ordnung und Aufrechterhaltung des kirchlichen Lebens ſein ſollen.
Als die mancherlei Vorſchriften der Kirchenverfaſſung für die
Pflichterfüllung der Kirchenvorſteher von Stadtpfarrer Vogel,
inmitten ſeiner Amtsbrüder Pfarrer Lautenſchläger und
Pſarrer Fr. Müller, im Wortlaute abgekündigt wurden und
ihren ſchlichten Widerhall fanden in dem zuverſichtlichen „Ja. ich
gelobe es!” aller der Männer um ſie her, wurde die Feier für alle
Zuhörer zur Höhe geführt.
Uns aber bewegte unter dieſen in der Stunde eines neuen
Kommenden ein Wunſch, vielleicht als Gegenſatz hervorgerufen
durch die anſchauliche Betätigung des erfahrenen Alters in
un=
ſerer Kirche: der Wunſch nach neuer Beteiligung unſerer
evan=
geliſchen. Jugend am kirchlichen Leben. Zwar wurde zu
gleicher Zeit der Beginn der neuen Konfirmandenſtunden
abge=
kündigt; das betrifft die Jugend, die in Jahresfriſt in das Leben
der Erwachſenen eintritt. Aber noch mehr Jugend und noch früher
gilt es zu erfaſſen. Kam nicht wohl manchem Hörer der Predigt,
als ſo eindringlich von der Arbeit am Volk und im Volk in
un=
ſerer neuen Zeit die Rede war, der Gedanke, wenn das nur ein
Teil unſerer Jugend mit anhören möchte, dieſen geiſtlichen
Weck=
ruf zur Betätigung für Volk und Vaterland? Und nach dem
ele=
mentaren Grundſatz, die Jugend will ſelbſt tätig ſein und
mitwir=
ken, bliebe als Nächſtliegendes ihre Beteiligung am Gottesdienſt
durch Chorgeſang. Es iſt nicht Aufgabe dieſer Zeilen, eine
Abhandlung über den kirchlichen Chorgeſang zu geben, aber einen
gewaltigen Fürſprecher glauben wir bei dem Wunſche auf
Neu=
erſtehung, der Chorſchule in der Stadtkirche zu
haben: D. Martin Luther ſelbſt. Was er, der große Reformator,
für den deutſchen Kirchengeſang getan und gewirkt, iſt in aller
Welt bekannt und in die Herzen eingegraben. Darum mögen ſich
die neugewählten Kirchenvorſtände baldigſt zuſammentun, um die
Chorſchule in der Stadtkirche unter rechter Leitung wieder erſtehen
zu laſſen. Wohl wurden kürzlich noch die Schwierigkeiten,
beſon=
ders finanzieller Art, ſehr ernſthaft erörtert, die der
Neueinrich=
tung der Chorſchule entgegenſtehen. Aber zeigt uns nicht die
tägliche Erfahrung wo noch vor kurzem Unmögliches möglich
wird: Wo ein Wille iſt, da iſt auch ein Weg. Und die Gemeinde
Sch.
wird ſich opferwillig und dankbar zeigen.
Die Polizei meldef:
Gräßlicher Selbſtmord. Am Mittwoch, gegen 2 Uhr früh,
wurde die 21jährige Hausangeſtellte Elſa Höhn aus Pfungſtadt
auf den Schienen der Bahnſtrecke Eberſtadt—Bickenbach tot
auf=
gefunden. Der Kopf der Leiche war vom Rumpf getrennt und
lag zwiſchen den Schienen einige Meter entfernt. Es liegt
zwei=
fellos Freitod vor. Die Verſtorbene hat ein uneheliches Kind
aus=
wärts in Pflege, deſſen Unterhalt ſie vernachläſſigte. In dieſer
Sache wurden ihr am Dienstag auf der Bürgermeiſterei
Vorhal=
tungen gemacht, was ſie ſich auch derart zu Herzen nahm, daß ſie
Selbſtmord verübte.
Vermißt. Am 5. Auguſt hat der 20jährige Tapezier
Her=
mann Reibold aus Darmſtadt unerlaubt die elterliche Wohnung
mit dem Motorrad ſeines Vaters verlaſſen und iſt bis jetzt noch
nicht zurückgekehrt. Beſchreibung: Etwa 1,67 Meter groß,
kräf=
tig, volles, ovales, bräunliches Geſicht, dunkles Haar, dunkle
Augen bartlos, vollſtändige Zähne. Bekleidung: Lilabrauner
Rock hellgraue lange Hoſe, braune Halbſchuhe. Das Motorrad
iſt Marke Ardie, pol. Kennzeichen V 8 8737. Er iſt feſtzuhalten.
Badediebſtähle. Am 10. Auguſt wurde aus der öffentlichen
Umkleidehalle an den weißen Häuschen am Woog eine ſilberne
Herrenuhr geſtohlen.
Am 11. Auguſt wurden aus der offenſtehenden Kleiderhalle
im Damenbad am Woog ein Paar Damenſchuhe geſtohlen.
Am 12. Auguſt wurde aus der öffentlichen Umkleidehalle auf
der Inſel am Woog eine Bluſe geſtohlen.
Am 13. Auguſt wurden aus der offenen Umkleidehalle für
Damen auf der Inſel am Woog 2 Kleider geſtohlen.
Wer kann über die Diebſtähle nähere Angaben machen? Bei
dieſer Gelegenheit mahnt die Polizei die Badegäſte, im eigenen
Intereſſe nichts Wertvolles mit zum Baden zu nehmen.
Fahrraddiebſtähle. In Darmſtadt wurden folgende Fahrräder
geſtohlen:
Am 14. Auguſt, zwiſchen 7.30 und 12.30 Uhr, ein
Herrenfahr=
rad, Marke Brennabor, Fabriknummer unbekannt, im ſtädtiſchen
Schlachthof.
Am 15. Auguſt, um 11 Uhr, ein Damenfahrrad. Marke
Fran=
kenſtein, Fabriknummer unbekannt, in dem Hauſe
Alexander=
ſtraße 22 (Infanteriekaſerne).
Am gleichen Tage, um 12 Uhr, ein Herrenfahrrad, Marke
Rheingold, Fabriknummer 112 561, in der Torhalle des Hauſes
Hügelſtraße 57.
Am gleichen Tage, um 16,45 Uhr, ein Herrenfahrrad, Marke
März, Fabriknummer unbekannt, vor dem Hauſe Rheinſtraße 2
(Ehape).
Am 16. Auguſt, um 7.30 Uhr, ein Herrenfahrrad. Marke
Dür=
kop, Fabriknummer unbekannt, im Hofe des Hauptpoſtamts in der
Rheinſtraße.
Da ſich in der letzten Zeit die Fahrraddiebſtähle häufen, weiſt
die Polizei ausdrücklich darauf hin, daß die Fahradbeſitzer ihre
Fahrräder unter allen Umſtänden nicht unbewacht und ungeſichert
auf der Straße ſtehen laſſen ſollten. Auch iſt die Kenntnis der
Fabriknummer im Diebſtahlsfalle für die Fahndung unbedingt
erforderlich.
Reiſender Betrüger. Am 15. Auguſt wurde in Düſſeldorf der
26jährige Buchdrucker Joſef Frimmersdorf aus Köln wegen
fort=
geſetzten Betruges und Urkundenfälſchung feſtgenommen. Der
Betrüger hat allerorts ohne Auftrag bei Beziehern von Mode=
und Verſicherungszeitſchriften den Bezugspreis für drei Monate
im voraus kaſſiert und mit falſchem Namen quittiert. Die
Geld=
beträge hat er für ſich verbraucht. Auf ſeiner Betrugsreiſe durch
Süd= und Südweſtdeutſchland iſt er auch in verſchiedenen Städten
in der Umgebung Darmſtadts aufgetreten. Geſchädigte Perſonen
wollen bitte umgehend die Kriminalpolizei, davon in Kenntnis
ſetzen.
Vorſicht. Preisrätſelſchwindel! Im Juni d. J. erſchienen in
mehreren Illuſtrierten Zeitungen Anzeigen der Dontola=
Geſell=
ſchaft m. b. H. in München II, die mit einem Preisausſchreiben
verbunden waren. Wer ſich an demſelben beteiligen wollte, mußte
eine Tube Zahnpaſta im Werte von 2 Mk. beſtellen. An dem
Preisausſchreiben haben ſich auch eine Reihe von Perſonen
be=
teiligt und den verlangten Betrag eingeſandt. Einzelne, die eine
richtige Löſung mitſandten, ſollen auch die beſtellte Ware
bekom=
men haben. Der größte Teil der Beſteller wurde nicht beliefert.
Geſchädigte wollen bitte umgehend die Kriminalpolizei
benach=
richtigen.
Als gefunden ſind gemeldet: 1 Herrenfahrrad, ein
Füllfeder=
halter, 1 Schal, 1 Hornbrille mit Futteral, 4 Portemonnaies mit
Inhalt, 1 Ziehharmonika. 1 Herrenregenſchirm 1 Autoreifen,
1 ſiſbernes Armband. 1 ſilberne Halskette, 2 Hakenkreuznadeln, 1
Broſche, 1 Kinderſchürze, 1 leeres Portemonnaie, 2
wildlederne Handſchuhe, 1 Schulterüberhang.
Zugelaufen: 2:Dackel. 1 Deutſcher Schäferhund. 1 Baſtard,
L. Pinſchet.
Zugeflogen: 2 Kanarienvögel, 1 Wellenſittich, 2 Tauben.
Die Gleichſchalkung der Stenographenverbände.
Nachdem vom Nationalſozialiſtiſchen Lehrerbund an alle
ſtenographiſchen Syſtemvertretungen, die nicht die
Reichskurz=
ſchrift lehren, die Aufforderung ergangen war, ihre
Organiſatio=
nen aufzulöſen, um den Vereinen den Weg zur Eingliederung in
eine zu grundende Deutſche Stenographenſchaft
freizu=
machen, hatte der Deutſche Stenographenbund Gabelsberger von
1868 einen außerordentlichen Bundestag nach Halle einberufen.
Nach mehrſtündiger Ausſprache wurde der Beſchluß gefaßt, den
Bund aufzulöſen, da für die beſtehenden Kurzſchriftverbände in
der neu zu gründenden Deutſchen Stenographenſchaft kein Raum
ſei. In der Entſchließung wird nach einem Rückblick auf die
Kurzſchrift bringen werde.
Sondergericht.
Aw. Das Sondergericht verurteilte am Mittwoch zunächſt
einen Reiſenden aus Wiesbaden wegen eines ganz
un=
glaublichen Witzes, der ſich gegen die Nationalſozialiſten
rich=
tete, und den er, als er im hieſigen Gefängnis eine 10wöchige
Strafe wegen Verbreitung von Greuelgeſchichten verbüßte, ſeinen
Mitgefangenen erzählte, zu ſieben Monaten Gefängnis.
Straferſchwerend iſt bei ihm, daß er bereits das zweite Mal vor
dem Sondergericht ſteht.
Ein Arbeitsloſer aus Groß=Gerau erhält ſechs
Monate Gefängnis, weil er ſich ohne Waffenſchein einen
Revolver erworben — wahrſcheinlich geſtohlen — hatte und
dieſen auch nicht ablieferte, ſondern ganz raffiniert im
Küchen=
ſchrank verſteckte.
Ein Drechſler aus König wird freigeſprochen,
da ſich herausſtellt, daß ſeine an ſich beleidigenden Aeußerungen
nicht der Reichsregierung, ſondern der „Ortsregierung galten,
die ſeinen Unwillen durch eine Prügelei am Tage vorher erregt
hatte.
Drei alte Leutchen aus Michelſtadt ſitzen dann da, einer als
Zeuge, zwei als Angeklagte. Der eine hatte auf der Straße
irgend etwas falſch oder richtig aufgeſchnappt und es ſeinem
Freund erzählt, der ſetzt noch ein biſſel dazu und erzählt es dem
Dritten, der anſcheinend darüber ziemlich in Angſt geriet und
ſei=
nen Sohn darum befragte, der es dann zur Anzeige brachte. Die
beiden Alten ſind außer ſich, ſie hätten ſich „nie nix Böſes dabei
gedacht‟. Das Gericht iſt auch dieſer Ueberzeugung und
verur=
teilt den zweiten wegen fahrläſſiger Verbreitung von
Greuel=
geſchichten zu einer Geldſtrafe von 20 Mark und ſpricht
den erſten frei, da ſeine Behauptungen nichts Strafbares
ent=
halten.
Zwei andere auf Mittwoch angeſetzte Sachen müſſen vertagt
werden, da noch weitere Nachforſchungen nötig erſcheinen.
— Union=Theater. Heute und folgende Tage iſt die
Neuauf=
führung des jetzt vertonten Nibelungenfilms von Fritz Lang
Siegfrieds Tod‟. Dieſer Film gehört zu den
Spitzenwer=
ken der nationalen Ufaproduktion. Die Nibelungenſage mit den
Mitteln edelſter Filmkunſt verlebendigt, ſchenkt reinſte Freude
am deutſchen Legendenſchatz und das heldiſche Kämpfen Sieg=
Me udc erchie Weiden Luidte de derdſche Wi
Zutritt. Dazu das aktuelle Beiprogramm. U. a. eigene Aufnahmen
von dem Turnfeſt in Stutrgart.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen nur noch heute in
Neuauffüh=
rung den überall mit größter Spannung verfolgten Gruſelfilm
„Unheimliche Geſchichten” Paul Wegener bewegt ſich
in dieſem Film mit unbeirrbarer Sicherheit an der Grenze
zwi=
ſchen Traum und Wirklichkeit. In weiteren Hauptrollen ſind
be=
ſchäftigt Harald Paulſen, Gretl Bernd, Blandine Ebinger u. v. a.
— Das Helia=Theater zeigt bis auf weiteres den Kobold
Anny Ondra in ihrem neueſten Film „Betragen
ungenü=
gend”. Queckſilbriger und lausbübiſcher denn je wird ſich
„Anny” wieder in die Herzen des Publikums hineinſpielen.
Die=
ſen Sprühteufel ſehen, heißt zwei Stunden lachen und fröhlich
ſein. In weiteren Hauptrollen ſind beſchäftigt Carl Lamac und
Oskar Marion.
— Die Beſſunger Lichtſpiele bringen heute bereits wieder
ein neues Programm, und zwar — wie üblich — zwei Großfilme,
die beide als „künſtleriſch wertvoll” zenſiert ſind und von vielen
Seiten verlangt wurden: „Der Kongreß tanzt” mit Lilian
Harvey, Lil Dagover Willi Fritſch und Conrad Veidt, und
Emil und die Detektive”, der wundervollſte Jungens=
Film, den es bisher in Deutſchland gab. Jugendliche haben
Zutritt.
— 50 Jahre Darmſtädter Bicycle=Club. Die von dem
Darm=
ſtädter Bicycle=Club während ſeines 50jährigen Beſtehens
errun=
genen wertvollen Ehrenpreiſe ſind — bis auf Diplome, Bilder
und Gemälde — auf einige Zeit in einem Schaufenſter der Firma
Müller u Ober, Rheinſtraße 39, zur Schau geſtellt und erregen
lebhafte Bewunderung des Publikums. Links und rechts im
Erker ſieht man 2 Hochräder, auf denen frühere Mitglieder des
Clubs ihre Fahrten ausführten; auf dieſen Rädern wurden auch
die Wanderfahrten nach der Schweiz und den oberitalieniſchen
Seen in den Jahren 1894 und 1897 gefahren. Inmitten der
Preiſe befindet ſich das Bildnis des Protektors des Clubs,
S. K. H. des Großherzogs Ernſt Ludwig, mit eigenhändiger
Unterſchrift, ſowie unter Glas und Rahmen die Uebernahme des
Protektorats vom 27. Juli 1898. Die hier zur Schau geſtellten
Preiſe ſind teils Korſopreiſe, errungen auf den verſchiedenſten
Bundestagen in Frankfurt a. M. 1887, in Köln 1892, Hannover
1894. München 1899. Nürnberg 106 uſw., teils ſind es Preiſe,
die bei den verſchiedenſten Saalſportfeſten, beginnend mit dem
Jahre 1893 bis zur Jetztzeit, errungen wurden in friedlichem
Wettbewerb bei ſtets ſtarken Konkurrenzen. In der Mitte der
Ausſtellung der Goldpokal vom Dresdener Bundestag. Der
Darmſtädter Bicycle=Club 1883 hat bewieſen, daß er während 50
Jahren ſtets bereit war, ſich im Radſport auf der Höhe zu halten,
und ſo wünſchen und hoffen wir, daß es dem DBC. vergönnt ſein
möge, auch im nächſten Jahrzehnt auf der ſeitherigen Bahn
weiter zu ſchreiten, in der Liebe zum Radſport, der Luſt zum
Wanderfahren und dem Eifer zu regerem Leben im ſchönen
Saal=
fahrſport. All=Heil!
Aus der NSDAP.
Uuinlt gchnſchei S.eSFeae. Sontäch eir 2. Aaff.
Offenbach (Adolf=Hitler=Heim). Donnerstag, den 24. Auguſt:
Friedberg (Burghotel). Freitag, den 25. Auguſt:
Darm=
ſtadt (Lokal wird noch bekanntgegeben). Es ſpricht
Kreis=
ſchulungsleiter Dr. Schmidt=Darmſtadt.
Die Kreisleitung gibt bekannt:
Roßdorf. Dienstag, den 22. Auguſt, abends 9 Uhr, wird
der Schulungskurſus in der „Sonne” mit einer öffentlichen
Ver=
ſammlung verbunden. Es ſpricht der Kreisleiter Zürtz über:
„Der Arbeitsloſigkeit mitten ins Herz”.
Ober=Ramſtadt. Mittwoch den 23. Auguſt, abends
9 Uhr, findet der Schulungskurſus als öffentliche Verſammlung
im Saalbau Suppes ſtatt. Es ſpricht der Kreisleiter Zürtz über:
„Der Generalangriff gegen die Arbeitsloſigkeit”.
Haäcteif.
NSKK. Unſer nächſter Pflichtappell findet am Donnerstag,
dem 17. Auguſt, ſtatt Antreten 19,45 Uhr mit Fahrzeugen am
alten Bahnhof. Ab 21 Uhr Brauereiausſchank „Zur Krone‟
Schuſtergaſſe. — Wagenplaketten, Wimpel und Anſtecknadeln
ſind wieder auf der Geſchäftsſtelle zu erhalten. Unentſchuldigtes
Fernbleiben von dieſen Appells kann für die Zukunft nicht
gedul=
det werden.
Vom Stahlhelm.
Der Stahlhelm B. d. F., Gau Starkenburg.
Der Gaubefehl. Diejenigen Kameraden, welche im
Sahihelm Beſitz eines Kraftfahrzeuges ſind und den
Frage=
bogen der Motorſtaffel=Inſpektion noch nicht
aus=
gefüllt haben, melden ſich innerhalb fünf Tagen zwecks
Ausfül=
lung dieſer Bogen auf der Geſchäftsſtelle, Frontheil!
(gez.) Delp, ſtellv. Gauführer.
Lokale Veranſtalkungen.
Die dierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten,
imn keinem Falle iegendwie als Beſprechung oder Kritiſl.
Herrngartencafé. Heute abend Konzert. Bei
un=
günſtigem Wetter in der Glasterraſſe. (Siehe Anzeige.)
Tageskalender für Donnerstag, den 17. Auguſt 1933.
Heſſiſches Landestheater, Kleines Haus: „Krieg im Frieden”.
Union: „Siegfrieds Tod”. — Helia: „Betragen ungenügend”.
— Palaſt: „Unheimliche Geſchichten”. — Beſſunger Lichtſpiele:
„Der Kongreß tanzt” und „Emil und die Detektive‟ — Wiener
Kronenbräukeller, 20 Uhr: Gravelotte= und Anloy=Feier. —
Herrngartenkaffee, 20 Uhr: Opern= und Operetten=Abend.
Donnerstag, 17. Auguſt 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 227 — Seite 7
Aus Heſſen.
Die Landhilfe im Winker.
Die Preſſeſtelle des Landesarbeitsamtes Heſſen
teilt mit:
Der Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit wird erſt dann wirklich
zum Erfolg, wenn es gelingt, Rückſchläge zu vermeiden und den
Arbeitsloſen in langfriſtige Beſchäftigung zu bringen. Hierzu kann
und muß vor allem auch die Landwirtſchaft weitgehend beitragen.
Durch die Landhilfeaktion wird insbeſondere der kleinbäuerliche
Betrieb in dieſem Sommer und Herbſt nachhaltig unterſtützt. Der
Bauer hat eine zuſätzliche Arbeitskraft bekommen, und den
Bar=
lohn hat er durch den Landhelferzuſchuß ohne weiteres aufbringen
können. Es iſt nicht mehr als recht und billig, wenn der Bauer
dafür auch im Winter die Verpflichtung übernimmt, den
Land=
helfer durchzuhalten. Iſt der Zuſchuß im Winter auch um ein
paar Mark niedriger, ſo ſind die Aufwendungen des Landwirts in
dieſer Zeit auch nicht ſo hoch. Dafür erhält der Landwirt ſeine
angelernte Arbeitskraft. Es liegt daher im eigenen Intereſſe
der Landwirte, die nicht ſchon in kluger Vorausſicht ihren
Land=
helfervertrag auf 12 Monate abgeſchloſſen haben, ſchleunigſt die
Verträge bis zur Geſamtdauer von einem Jahre zu verlängern.
damit keine Unterbrechung in der Beſchäftigung der Landhelfer
eintritt. Die Arbeitsämter werden den Landwirten dabei mit
Rat und Tat zur Seite ſtehen. Es iſt Ehrenpflicht der
Landwirt=
ſchaft, zu verhindern, daß von den 14—15 000 heſſiſchen Landhelfern
ein nennenswerter Teil im Winter arbeitslos wird.
Dg. Arheilgen, 16. Aug. Feuerwehrübung. Obwohl
ſchon vorher darauf aufmerkſam gemacht worden war, glaubten
zahlreiche Einwohner an einen Brand, als letzte Nacht die
elektri=
ſche Feueralarmſirene ertönte. Es handelte ſich jedoch lediglich um
eine Nachtübung der hieſigen Friwilligen Feuerwehr, die den
er=
wartet guten Verlauf nahm und ein, erfreuliches Bild von der
guten Schulung unſerer Wehr gab. Erfolgreiche Schützen.
Bei der Einweihung des Schießſtandes der Kriegerkameradſchaft
Haſſia in Ober=Ramſtadt nahm eine 6 Perſonen zählende
Mann=
ſchaft der Schützenabteilung des hieſigen Krieger= und
Militärver=
eins teil, die dort gute Ergebniſſe erzielen konnte, alle die
vor=
geſchriebenen Bedingungen erfüllte und mit der Adolf=Hitler=
Me=
daille ausgezeichnet wurde. So konnte Beigeordneter Zeidler mit
79 Ringen die beſte Ringzahl im ganzen Bezirk erzielen. Für die
junge Schützenabteilung ſchöne Erfolge. — Der Krieger= und
Milit ärverein veranſtaltet am kommenden Freitag abend
vor dem alten Kriegerdenkmal bei der Kirche eine Gedächtnisfeier
für die Kämpfer von Gravelotte und St. Privat. Anſchließend
findet eine Feierſtunde in der Turnhalle ſtatt.
Da. Egelsbach, 16. Aug. Vormittags entſtand an dem
Vieh=
transportauto der Firma Schanz (Ober=Ramſtadt) während der
Fahrt auf der Darmſtädter Landſtraße unmittelbar beim
Sport=
platz der hieſigen Turngemeinde ein Vergaſerbrand, der
ſo=
fort den ganzen Vorderteil des Wagens ergriff. Die drei Inſaſſen
konnten ſich durch ſchleuniges Abſpringen retten. Das Feuer,
das auch eine mächtige Rauchentwicklung brachte, wurde durch die
alarmierte Feuerwehr gelöſcht. Der Wagen iſt ſtark ausgebrannt.
Vieh befand ſich glücklicherweiſe nur auf dem mitgeführten
An=
hänger, der beizeiten in genügenden Abſtand gebracht werden
konnte.
— Eberſtadt a. d. B., 16. Aug. Der Verein
Soldaten=
kameradſchaft beteiligt ſich am nächſten Sonntag, 20. Aug.
an dem in Nieder=Ramſtadt ſtattfindenden Bezirkstag. Abmarſch
1 Uhr Ecke Adolf=Hitler= und Mühltalſtraße.
Cp. Eſchollbrücken. 16. Aug. Die hieſige
Gemeindeſpar=
kaſſe wurde der Bezirksſparkaſſe Zwingenberg angegliedert.
Für den Zahlungsverkehr iſt die Zweigſtelle Pfungſtadt der
Zwingenberger Bezirksſparkaſſe zuſtändig.
En. Traiſa, 16. Aug. Am kommenden Sonntag und Montag
findet die in der Umgegend, ſo beliebte Traiſaer Kirchweihe
ſtatt.
En. Traiſa, 16. Aug. Auch hier wurde eine
Milchgenoſ=
ſenſchaft gegründet. Die Landwirte bringen die Milch an eine
Stelle, die dieſe an die Milchhändler verteilt. Der Ueberſchuß wird
an die Genoſſenſchaft in Darmſtadt abgeliefert. So iſt
gewähr=
leiſtet, daß die Bauern keine Sorge mehr zu haben brauchen, ſie
würden ihre Milch nicht mehr loswerden. Auch wird hierdurch
der Milchpreis noch beſſer reguliert als ſeither.
Jubiläumsreit= und Fahrturnier in Langen.
Gelegentlich des 50jährigen Stadtjubiläums, das die Stadt
im Galopp und im Trab. Dann folgt die Verteilung der Preis=
Langen am kommenden Sonntag, den 20. Auguſt, gleichzeitig mit ſchleifen an die einzelnen Sieger. Anſchließend findet dann ein
dem Heſſen= und Heſſen=Naſſauiſchen Bauerntag feiert, findet auch Jagdſpringen, der ländlichen Reiter ſtatt. Hierauf zeigt die
ein großes ländliches Reit= und Fahrturnier, unter Mitwirkung Heſſiſche Landespolizei eine Schaunummer, und zwar „das
Exer=
der heſſiſchen Landespolizei ſtatt. Die Vorprüfungen für dieſes zieren eines berittenen Zuges” unter dem Kommando des Herrn
Turnier bzw. die Wettkämpfe der Reitabteilungen werden
be=
reits am Samstag nachmittag 5 Uhr auf dem großen
Feſtplatz=
der unmittelbar am Bahnhof Langen liegt, ausgetragen. Hieran
beteiligen ſich die Reitergruppen Dietzenbach, Heuſenſtamm,
Sprendlingen, Eberſtadt, Griesheim. Neu=Iſenburg und
Arheil=
gen. Es werden in den beteiligten Reitergruppen ſcharfe Kämpfe
ſowohl bei den Anfänger= wie bei den Vorgeſchrittenen=
Abtei=
lungen ausgetragen, und werden die Schiedsrichter, Herr
Poli=
zeihauptmann Spatz, Herr Pol=Hauptmann a. D. Rettig, Herr
Gutsbeſitzer Bundſchuh=Lengfeld und Herr Gutsvächter Fritſch=
Dielshofen, bei der ſtarken Konkurrenz ſchwierige Entſcheidungen
zu treffen haben.
Das Turnier wird dann am Sonntag, anſchließend an die
offizielle Kundgebung, etwa um 4 Uhr nachmittags fortgeſetzt.
Die Leitung desſelben haben die Herren Rettig=Darmſtadt. Weber=
Darmſtadt und Bünz=Weiterſtadt. Es beginnt mit dem Aufmarſch
der Reitabteilungen und einem Vorbeimarſch an den Ehrengäſten
Hauptmanns Spatz. Dann folgt ein Patrouillenſpringen, für
ländliche Reiter und ein Jagdſpringen für Offiziere und
Mann=
ſchaften der Heſſiſchen Landespolizei. Die Reiteraruppe
Gries=
heim wird dann eine Reiterquadrille mit Muſikbegleitung zur
Vorführung bringen. Hierauf folgt ein Schaufahren im
Kutſch=
wagen ein= und zweiſpännig und eine Eignungsprüfung für
Acker=
wagen. Für alle Pferdeliebhaber und Freunde des edlen
Reit=
ſports wird alſo alles geboten, was deren Herz erfreut.
Es ſei noch bemerkt, daß mit dieſer Bauerntagung auch ein
Kleinkaliberſchießen verbunden iſt, in dem die
Bundesmeiſter=
ſchaft ausgetragen wird. Dieſes findet bereits am Sonntag
vor=
mittag von 7 Uhr ab auf den Schießſtänden der K.K.S.=Gruppe
Langen ſtatt. Die Leitung dieſes Schießens liegt in den Händen
des Herrn Generals Freiherrn von Recum=Götzenhain und des
Ortsführers der Schießgruppe, Herrn Gemeinderats Müller=
Langen.
F. w.
As. Erbach, 15. Aug. Gemeinderat. Durch die
Ernen=
nung des Ratsmitgliedes Paul Treuſch zum 2. Beigeordneten der
Stadt Erbach rückte Herr Fabrikdirektor Karl Heiſter an deſſen
Stelle. Herr Bürgermeiſter Lenz verpflichtete das neue
Rats=
mitglied durch Handſchlag, indem er gleichzeitig auf die Pflicht
aufmerkſam machte, durch Treue und Gewiſſenhaftigkeit die
In=
tereſſen der Stadt zu vertreten. — Auf Antrag des Herrn
Bau=
meiſters Flach werden die Pläne und die Baufluchtlinie an der
Provinzialſtraße Erlenbach-Bullau genehmigt. Durch den
Erwei=
terungsbau der Reichsbahn am Bahnhof hier: Einbau eines
zweiten Gleiſes an der Fachſchule — erfährt die Straßenflucht
eine Aenderung. Der Rat genehmigt den Antrag der Direktion.
— Der Waldwirtſchaftsplan für das Jahr 1934 mit einem
Schlag=
ſatz von 2000 Feſtmetern wird genehmigt: bei ſteigenden
Holzprei=
ſen kann dieſer Hiebſatz noch geändert werden. — Die Verpachtung
der Gemeindejagd: Jagdbogen in der Gemarkung Dorf Erbach in
Höhe von M. 125 wird genehmigt — In Ausführung des
Reichs=
viehſeuchengeſetzes werden die Herren Bickelhaupt, Haſtert.
Weid=
mann und Schäfer aus der Landwirtſchaftskommiſſion als Schätzer
beſtimmt. — Die Gebühren des Feuerviſitators werden auf eine
Pauſchalſumme von Mk. 150 feſtgeſetzt — Die Polizeiverordnung
über den allmonatlich im Viehhof zu Erbach ſtattfindenden Zucht=,
Nutz= und Fettt
aunds M de Sellafe gesen Racendern Dder en Der Seiſe
fahrende Wagen hielt unvermutet. Der Lenker des folgenden
Wa=
gens fuhr vielleicht zu nahe aufgerückt, kurz, er konnte ſeinen
Wagen nicht rechtzeitig zum Halten bringen und fuhr mit ziemlicher
Wucht auf den anderen auf. Die Inſaſſen kamen mit dem
Schrek=
ken davon, der eine Wagen wurde aber ſo beſchädiat, daß er
ab=
geſchleppt werden mußte. — Kirchliches. Die Wahl des
Kir=
chenvorſtandes für unſer Kirchenſpiel wurde diesmal in drei
Be=
zirken vorgenommen; Beerfelden, Falken=Geſäß, Unter=Sensbach.
Die Beſtätigung der Gewählten erfolgte durch das Dekanat Erbach.
im Rahmen des Vormittagsgottesdienſtes wurden die
Neugewähl=
ten durch Herrn Oberpfarrer Colin verpflichtet.
m. Beerfelden, 16. Aug. Verbotene Waffen — auch
Wildern? An der Sensbacher Höhe wurde ein Hirſch
ange=
ſchoſſen und — nicht gefunden. Eine Familie P. war verdächtig,
denſelben ſich angeeignet zu haben, und die Gendarmerie mit
eini=
gen SA.=Männern hielt Hausſuchung. Ueber den Verbleib des
Hirſches machten die Hausbewohner verſchiedene Ausſagen,
wo=
durch der Verdacht beſtehen blieb: doch der Hirſch wurde nicht
ge=
funden. In der Scheune, unter Heu und Stroh verſteckt, fand ſich
aber manches andere Verdächtige; mehrere Schußwaffen
Seiten=
gewehre, Munitjon, außerdem mehrere Wildſchädel mit Geweihen.
Der weitere Verfolg dieſer Sache wird zeigen, ob hier nur
ver=
botener Waffenbeſitz vorliegt oder ob auch noch gewildert wurde.
— Hirſchhorn, 16. Auguſt. Waſſerſtand des Neckars
(Pegel) am 15. d. M.: 1,38 Meter, am 16. d. M.: 1.48 Meter —
jeweils morgens 5.30 Uhr.
— Gernsheim, 16. Auguſt. Waſſerſtand des Rheins
(Pegel) am 15. d. M.: 0,21 Meter, am 16. d. M.: 0.17 Meter —
jeweils morgens 5.30 Uhr.
14. Rhön=Segelflug=Wettbewerb 1933.
Waſſerkuppe, 15. Auguſt.
Der 10. Wettbewerbstag neigt ſich ſeinem Ende zu. Auch heute
ſind die Windverhältniſſe derartig ſchlecht, daß ſo gut wie kein
Flugbetrieb möglich war. Vormittags lagen tiefe Wolken über
der Waſſerkuppe, teilweiſe das Lager einhüllend, dann brach
wieder die Sonne für Momente durch, ſo daß die Jungflieger
wieder zur Ruhe verurteilt wurden. Erſt gegen Nachmittag
konnte der Start riskiert werden. Aber die Aufwindverhältniſſe
am Weſthang der Waſſerkuppe waren für die Durchführung von
Segelflügen außerordentlich ungünſtig. Nur wenigen Maſchinen
gelang es, ſich einige Zeit in der Luft zu halten. Von den
erfah=
renen Piloten verſuchten Riedel, Dittmar und Krekel
Strecken=
flüge durchzuführen. Schon jetzt liegen die Meldungen von
Ditt=
mar und Riedel vor, die nur 10 Klm. von der Startſtelle
ent=
fernt zur Landung gezwungen worden waren. — Es iſt ſehr
ſchade, daß der diesjährige Wettbewerb ſo erheblich unter den
ungünſtigen Witterungsverhältniſſen zu leiden gehabt hat.
Ent=
weder herrſchte bei ſtarker Sonneneinſtrahlung nur ſehr
ſchwa=
cher Wind, der nach kurzer Zeit die Landung erforderlich machte,
oder aber der Wind wehte aus ungünſtigen Richtungen, ſo daß
an den Waſſerkuppenhängen längere Segelflüge auch nur ſehr
ſchwer durchgeführt werden konnten. Immerhin dauert der
Wett=
bewerb noch vier Tage, ſo daß vielleicht doch noch einmal die
Möglichkeit zur Durchführung größerer Flüge beſteht. Die
Lei=
ſtungen des vergangenen Jahres ſind wohl zum Teil überboten,
aber noch ſtehen die Preiſe für die größte Flughöhe über 2000
Meter und für den längſten Flug über 12 Stunden Dauer offen,
und es wäre unſeren Segelfliegern nach dieſen vielfachen
Ent=
täuſchungen durchaus zu wünſchen, wenn ſie ſich in dieſen wenigen
Tagen wenigſtens noch einmal richtig betätigen könnten. Im ver=
gangenen Jahre wurden gerade von den jungen Piloten eine
ganze Anzahl von Streckenflügen ausgeführt, denen heute nur
ſehr wenige gegenüberſtehen. Wenn dieſe auch an Entfernung
den vorjährigen Flügen erheblich überlegen ſind, ſo iſt doch ſehr
zu bedauern, daß die ſchwierigen Verhältniſſe, die faſt
regel=
mäßig auf dem Ueberlandflug die Ausnutzung von „unſichtbaren”
thermiſchen Aufwinden erforderlich machten, gerade den
unerfah=
reneren Piloten keine Gelegenheit geboten haben, auf dem
Strek=
kenflug, der die eigentliche Kunſt des Segelfluges darſtellt, ihr
Können zu beweiſen.
Am heutigen Tage traf der beſſiſche
Miniſterprä=
ſident Prof. Dr. Werner mit ſeiner Familie im Lager
ein, um ſich von den Leiſtungen unſerer Segelflieger, zu
über=
zeugen.
Infolge der bereits erwähnten ungünſtigen Windrichtung
und der ſchlechten Aufwindverhältniſſe konnten die von der
Sport=
leitung für den heutigen Tag ausgeſetzten Sonderpreiſe für die
größte Höhe über der Startſtelle wobei mindeſtens 200 Meter
verlangt waren, von keinem der Flugzeuge erflogen werden.
Seit einiger Zeit filmt auf der Waſſerkuppe die UFA. Eine
große Reihe von Zelten ſind am Rande des Fluggeländes aufge,
baut, in denen das erhebliche Perſonal und die erforderlichen
Einrichtungen untergebracht ſind. Die UFA verfügt ſelbſt über
mehrere Flugzeuge, die oft in der Luft erſcheinen, um Aufnahmen
von den über der Waſſerkuppe ſegelnden Maſchinen zu machen.
Außerdem wird zurzeit ein Segelflieger filmgedreht, in dem als
Hauptperſonen einige bekannte Segelflieger mitwirken. Von den
dem Publikum bekannten Filmgrößen ſeien Sybille Schmitz
er=
wähnt und die jugendliche Tochter des bekannten Fridericus=
4. K.
Darſtellers Hilde Gebühr.
* Auns dem Hefſenbund im Reichsverband der evang.
Jungmännerbünde (Eichenkrenz).
b. Die gegenwärtige Lage hat eine neue Einteilung der
Orga=
niſation nötig gemacht. Der Bund wird in ſechs Kreiſe eingeteilt,
an deſſen Spitze ein Kreisführer ſteht, welcher ſich einen
Führer=
rat beruft. Neu in den Bund eingetreten ſind 14 Gruppen, wie
überhaupt der Bund in der letzten Zeit nach dem Stand der letzten
Meldungen an Mitgliedern zugenommen hat. Der
Reichsjugend=
führer teilt mit, daß für die evangeliſche Mannesjugend das
oliv=
farbene Wanderhemd anerkannt iſt. Am Sonntag, 20. Auguſt,
finden die einzelnen Kreistreffen ſtatt, die unter der Loſung
ſtehen: Deutſchland, du mein Vaterland! Am
Landesjugendſonn=
tag, der am 27. Auguſt unter den vom Landesjugendpfarrer von
der Au herausgegebenen Richtlinien gefeiert wird, beteiligen ſich
die Gruppen des Heſſenbundes in großem Maße. — So erwartet
eine Fülle von Arbeit die einzelnen Gruppen im Dienſte an ſich
ſelbſt und ihren Nächſten. So erſt wird auch der Satz wahr, den
der Bundeswarttag unter der Leitung von Prof. D. Stange in
Kaſſel in ſeinem Aufruf veröffentlichte: Die deutſche evangeliſche
Kirche ſetzt ſich eindeutig in ihrer oberſten Leitung für die
Erhal=
tung des Evangeliſchen Jugendwerkes als ihre Stoßtrupps ein.
Jede einzelne Gruppe muß in der Art, wie wir ſie in unſere
Ge=
meinſchaft einführen, etwas ſpüren von der geiſtlichen Kraft
unſe=
res Werkes.
Bm. Hofheim (Ried), 16. Aug. Hier wäre beim
Drachen=
ſteigenlaſſen beinahe ein großes Unheil geſchehen. Nahe
beim Dreſchplatz Wetzel geriet ein Drache in die Drähte der
Über=
landleitung, und im Nu waren die drei Leitungen durchgebrannt
und hingen lebengefährdend herab. Zum Glück wurde der Strom
nicht durch die Drachenſchnur geleitet, was ſonſt den Jungen
ge=
tötet hätte. Viel Glück war auch dabei, daß durch die
herabhän=
genden Drähte kein Unglück geſchah und auch die dort ſitzenden
Strohmaſſen kein Feuer fingen. Das Drachenſteigenlaſſen iſt nun
durch die Bürgermeiſterei verboten worden. — Die Ernte hat
hier nahezu ihr Ende erreicht. Der Körner= und Strohertrag iſt
durchweg befriedigend — Gurken gibt es nur in kleinen
Men=
gen, welche zu hohen Preiſen aufgekauft werden. — Nach
voran=
gegangener ſchneidiger Uebung beteiligte ſich unſere Freiwillige
Feuerwehr am Gründungsfeſt der neuen Wehr in Bobſtadt.
t. Gernsheim, 16. Auguſt. Die außerordentliche
Generalver=
ſammlung des Krieger= und Militärvereins
Gerns=
heim nahm wie immer einen in recht ſoldatiſchem Geiſte
getra=
genen Verlauf. Als Vertreter des Haſſia=Verbandes war Kam.
Oberſtleutnant a. D. Krömmelbein=Darmſtadt erſchienen
Endlich wird auch Gernsheim einen Schießſtand erhälten. Aus
Geſundheitsrückſichten legte den ſeitherige Vorſitzende D.
Medi=
cus als 1. Vorſitzender ſein Amt nieder. 25 Jahre war er
Vor=
ſtandsmitglied. Ex ſowie Kam. Dann wurden zu
Ehrenmit=
gliedern ernannt. Zum 1. Vorſitzenden wurde auf Vorſchlag Kam.
Köhl mit Stimmenmehrheit gewählt. Der Ehrenvorſitzende
Medicus ſchloß die Verſammlung mit einem dreifachen Sieg=Heil
auf den Reichspräſidenten ſowie den Volkskanzler, dem ſich das
Horſt=Weſſellied, anſchloß. — Im Hauptgottesdienſt am Sonntag
wurden die neuen evangel. Kirchenvorſteher, durch Herrn
r Lic. Pfarrer Stumpf eingeführt. — Zum Nachfolger des nach
Offenbach, verſetzten Beneficiaten an der bieſigen kathol Kirche
wurde der ſeitherige Aſſiſtent am hiſchöfl. Konvikt in Dieburg,
Heinrich Schneider, ernannt. — Das ſeltene Feſt der Goldenen
Hochzeit feiern am 18. Auguſt die Eheleute Fiſcher Wilh. Kiſſel
und Frau Kath. geb. Kiſſel.
Ck. Goddelau, 16. Aug Motorradunfall. Ein ſchwerer
Motorradunfall ereignete ſich auf der Landſtraße nach dem
Phi=
lippshoſpital. Ein Motorradfahrer aus Goddelau prallte beim
Ueberholen gegen einen Radfahrer, ſo daß beide ins Schleudern
kamen. Während der Radfahrer mit Kleiderbeſchädigungen
da=
vonkam, zog ſich der Motorradfahrer ſchwere Kopfverletzungen
zu und mußte ſich in ärztliche Behandlung begeben —
Feſt=
nahme eines Zigarettenſchmugglers. In der
hieſi=
gen Heilanſtalt konnte ein Zigarettenpapierſpekulant ertappt
werden. Die Polizei hat ſich der Sache angenommen.
Aberheſſen.
— Bad=Nauheim, 16. Aug. Feldmarſchall Viscount Allenby,
Oberbefehlshaber der engl. Paläſtina=Armee im Krieg, iſt in Bad=
Nauheim eingetroffen und hat im Hotel „Der Kaiſerhof”
Woh=
nung genommen.
Ee. Lauterbach, 16. Aug. Geſtörte Sommerfriſche.
Der hieſigen Gendarmerie iſt ein guter Fang geglückt. Sie konnte
in Stockhauſen ein Pärchen, Braut und Bräutigam, das aus
Ber=
lin zugereiſt war, feſtnehmen. Die Braut, die bei begüterten
Leuten in Berlin in Stellung war, hatte bei der Herrſchaft einige
tauſend Mark mitgehen heißen, mit denen beide wahrſcheinlich
eine größere Ferienreiſe zu machen gedachten. Die Freude währte
aber nicht lang. Der größte Teil des Geldes und die beſchaffte
Reiſeausſtattung konnten ſichergeſtellt werden.
Die elerllOrMNäLONTAe
Für Sammler der Früheren Bilderserie: 3Die ’schönsten Frauen
der Welte enthält jetzt jede 4. CKUB-Packung statt eines
Zeppelin-Fofos eine Aufnahme dersSchönheits-Königinnen
1933. Das Album für, die 36 Bilderist für 25 Pf. beim Händler
oder von der Bilderstellerlohse, Dresden-A. 24, erhältlich
1 Bild Schönheits Königinnen 1933 gegen, 1 Bild Zeppelin-Weltfahrten
Bild Zeppelin-Weltfahrten gegen 1 Bild Zeppelin-Weltfahrten
Wie Tauschen ſeizt. jedoch noch keiné- Bilder Schönheits Königinnen 1933 untefeinander
DerleANIIS
[ ← ][ ][ → ]Seite 8 — Nr. 227
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 17. Auguſt 1933
Hier findek der Reichsparkeitag der NSDAP. ſkatt.
Vor dem Beginn der großen Funkausſkellung in Berlin.
Der große Saal im Nürnberger Rathaus,
wo vom 30. Auguſt bis 3. September der Reichsparteitag der NSDAP. ſtattfindet. Der Saal iſt für
die Empfänge ſowie für die Sitzungen einiger Untergruppen vorgeſehen.
Eine Werkſtatt auf der Ausſtellung.
Die Osram=Werke zeigen im Rahmen der Ausſtellung die Herſtellung von Audion= und
Verſtär=
kungsröhren, wie ſie in allen Radio=Apparaten Verwendung finden.
Die neue Hub=Brücke bei Karnin (Pommern).
die Brücke mit emporgezogenem Mittelſtück.
Auf der Strecke Ducherow—Swinemünde geht jetzt bei Karnin die neue Peene=Brücke, deren
Mittelſtück heraushebbar iſt, ihrer Fertigſtellung entgegen.
Reich und Ausland.
Sklarz zu drei Jahren Zuchthaus
verurkeilk.
Berlin. Nach beinahe ſechsſtündiger
Ver=
handlung wurde Heinrich Sklarz wegen
fortge=
ſetzten Deviſenvergehens und Deviſenverbrechens
in drei Fällen zu drei Jahren Zuchthaus, 15 000
RM. Geldſtrafe bzw. hilfsweiſe 150 Tagen
Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverluſt verurteilt.
Sklarz hatte Wertpapiere im Wert von 35 000
RM. verſchoben.
In der Begründung des Urteils gegen den
Kaufmann Heinrich Sklarz wird u. a.
ausge=
führt, zum Schutze der deutſchen Währung und
der deutſchen Volkswirtſchaft ſei es notwendig,
mit abſchreckend hohen Strafen die Verbrechen
gegen die Deviſenordnung zu ſühnen. Der
An=
geklagte erklärte nach der Urteilsverkündung, er
wolle ſofort gegen dieſes Urteil Berufung
ein=
legen.
Todesurkeil in Skade.
Stadé.D)Das Schwurgericht verurteilte
geſtern abend den 28jährigen Arbeiter Walter
Schulze, der am 24. April d. J. in Harburg die
Witwe Völke ermordet und beraubt hat, zum
Tode unter Aberkennung der bürgerlichen
Ehren=
rechte. Die mitangeklagten Harburger Arbeiter
Thiemann und Reimers wurden wegen
Unter=
ſchlagung zu je zwei Jahren Gefängnis
verur=
teilt. Sie hatten Schulze auf die Möglichkeit
eines Einbruchs bei der Witwe Völke
aufmerl=
ſam gemacht und waren Schulze bei einer
zwei=
ten Durchſuchung der Wohnung nach
Wertgegen=
ſtänden behilflich, ohne indeſſen von der
Moro=
tat Kenntnis zu haben.
Der Aukounfall
des Adiukanken des Reichskanzlers.
Brückners Befinden zufriedenſtellend.
Berlin. Zu dem Autounfall des
Adjutan=
ten des Reichskanzlers, Oberleutnant Brückner,
hören wir von unterrichteter Seite, daß der
Zu=
ſtand des Oberleutnants Brückner, der ſich im
Krankenhaus in Traunſtein befindet, den Um=
ſtänden nach befriedigend iſt. Wie bereits
gemei=
det, ſind die Schweſter des Reichskanzlers, Frau
Angelika Raubal, und deren Tochter Friedel nur
leicht verletzt. Der Unfall ſelbſt hat ſich
offen=
bar ſo abgeſpielt, daß der Wagen, den
Oberleut=
nunt Brückner ſelbſt ſteuerte, auf einer ſchmalen
Straße in eine Rinne geriet. Bei dem
Ver=
uch, aus dieſer Rinne herauszukommen,
ſchleu=
derte der Wagen auf einen gegenüberliegenden
Holzſtoß.
100000 Kiſten Orangen ins Meer
verſenkl.
* Berlin. Die Zeiten der
Weltwirtſchafts=
kriſe haben uns ſchon manche
Eigentümlichkei=
ten erleben laſſen. Viele hunderttauſend Tonnen
von Getreide wurden ins Meer verſenkt, und
mit Kaffee wurden in Amerika, im Land alles
Möglichen, die Lokomotiven der Eiſenbahnlinien
geheizt. Nun kommt eine neue derart groteske
Metdung aus Ueberſee. Auf der Fahrt nach
England haben ſpaniſche Fruchthändler rund
100 000 Kiſten mit Orangen in das Meer
ver=
ſenkt, da ſich bei den ſtets fallenden Preiſen eine
Ausſchiffung in London nicht mehr lohnte! Als
Begründung für dieſen ſonderbaren Schritt
wurde angegeben, daß ſonſt der Marktpreis für
Orangen nicht mehr zu halten geweſen ſei.
Zwei Hitlerjugendführer tödlich verunglückt.
Chemnitz. Ein ſchweres Motorradunglück
ereignete ſich am Dienstag nachmittag auf der
Straße von Elterlein nach Scheibenberg. Die
bei=
den unverheirateten Lehrer Löpzbein und
Brück=
ner aus Crottendorf, die beide der NSDAP.
an=
gehören und als Führer der Hitlerjugend im
ganzen Ortsgebirge bekannt ſind, befanden ſich
auf einer Dienſtfahrt und ſtießen mit großer
Wucht mit einem Landpoſtkraftwagen zuſammen.
Sie wurden beide von der Maſchine geſchleudert
und ſo ſchwer verletzt, daß ſie auf der Stelle tot
waren.
Der Elmshorner Mörder Schmitz hingerichtet.
Altona. An dem Kaufmann Albert
Fried=
rich Schmitz, geboren am 27. Februar 1898 zu
Elmshorn, iſt am Mittwoch morgen 5.30 Uhr auf
dem Gefängnishof zu Altona die Todesſtrafe durch
Enthauptung vollzogen worden. Schmitz war
be=
kanntlich durch rechtskräftiges Urteil des
Schwur=
gerichts Altona vom 28. November 1932 wegen
Mordes, begangen zu Elmshorn an dem
Kauf=
mann Nikolaus Peterſen, zum Tode verurteilt
worden.
Lindbergh auf Island eingetroffen.
Kopenhagen. Nach fünfſtündigem Flug
über die Dänemark=Straße, mit einer kurzen
Zwiſchenlandung in Lakefjord, hat das Flieger=
Ehepaar Lindbergh am Dienstag abend den
Vor=
hafen von Reykjavik erreicht.
Panik im brennenden Lichtſpielhaus.
Warſchau. In der oſtgaliziſchen Kleinſtadt
Zagorze bei Lemberg brach während einer
Film=
veranſtaltung im Vorführungsraum Feuer aus,
das zu einer Panik unter den Kinobeſuchern
führte. Das Publikum ſtürzte fluchtartig aus
dem Lichtſpielhaus, wobei zahlreiche Perſonen
zu Fall kamen und von der hinausdrängenden
Menge getreten wurden. Die Hilferufe
ſteiger=
ten nur noch die Panik. Erſt nach einiger Zeit
gelang es mehreren beſonnenen Männern, die
Panik zu beherrſchen und dem Publikum einen
geordneten Ausgang zu ſichern. Inzwiſchen hatie
das Feuer raſch um ſich gegriffen und vernichtete
die geſamte Einrichtung des Lichtſpielhauſes.
Wie ſich ſpäter herausſtellte, iſt außer zahlreichen
Verletzten ein kleines Mädchen dem Feuer zum
Opfer gefallen.
Unwetter in Norditalien.
Mailand. An Dienstag wütete über
Nord=
oſtitalien, mit Ferrara als Zentrum, ein
außer=
ordentlich heftiger Sturm, der von Hagelſchlag
und Gewittern begleitet war. Der Sturm fällte
Bäume, deckte Häuſer ab und ſtürzte Mauern und
Telegraphenſtangen um. Der Verkehr der
elek=
triſchen Bahnen und die Telephonverbindungen
waren lange Zeit unterbrochen. Der Sachſchaden
iſt ſehr bedeutend. Auch im übrigen
Oberita=
lien gingen ſtarke Gewitter nieder, mit einer
ſtarken Abkühlung der Temperatur, die in den
letzten Tagen in Mailand beſtändig 35,5 bis 36
Grad im Schatten aufwies, im Gefolge.
Neue Höchſtleiſtung eines italieniſchen Ozean=
Dampfers.
New York. Wie Reuter meldet, erhebt der
italieniſche Ozeandampfer „Rex” den Anſpruch,
eine neue Höchſtleiſtung auf der Südroute des
transatlantiſchen Verkehrs aufgeſtellt zu haben.
Nach den Angaben des Bordbuches hat das Schiff
die Strecke von Gibraltar bis zum Ambroſe=
Feuerſchiff in 4 Tagen 13 Stunden und 58
Mi=
nuten zurückgelegt, alſo eine
Stundendurch=
ſchnittsgeſchwindigkeit von 28,92 Knoten
ent=
wickelt. Die Entfernung beträgt 3181 Seemeilen.
Der Kapitän des italieniſchen Dampfers „Rex”
erklärte nach ſeiner Ankunft in New York, daß er
den Rekord für die Ueberquerung des
Atlanti=
ſchen Ozeans auf Befehl Muſſolinis gebrochen
habe.
Abfkürze in den Bergen.
Riezlern. Bei einer Tour auf die
Ham=
merſpitze wurden die 20 Jahre alte Anna
Ein=
ſtein aus Leupheim und ihr 14 Jahre alter
Bruder von einem Unwetter überraſcht. Ein
Blitz traf das Mädchen, das den Abhang
hinun=
tergeſchleudert wurde und dann tot liegen blieb.
Die Leiche wurde von Bergſteigern nach
Mittel=
berg gebracht.
Im Puſtertal, in den Sextener Dolomiten,
wurde, wie aus Innichen gemeldet wird, eine
Bergſteigerpartie von einem ſchweren
Bergun=
glück betroffen. Während am 10. Auguſt die
drei verſtiegenen Wiener Touriſten nach
drei=
tägigem Biwak, wenn auch völlig erſchöpft, ſo
doch unverſehrt, aus der Weſtwand der
Schuſt=
ſpitze abgeholt werden konnten, wurde der
Nürn=
berger Touriſt Paul Franz, der mit dem
Nürn=
berger Lothar Wiener den Einſerkogel beſteigen
wollte, ſchwer verletzt. Die beiden Bergſteiger
wollten eine der ſchwierigſten Klettertouren der
Dolomiten auf der ſogenannten Steeger=Route
ausführen. Nach einem Drittel des Anſtieges
erreichte Paul Fran; rund 20 Meter”oberhalb
des Sicherungsplatzes eine äußerſt ſchwierige
Stelle, als Steinſchlag einſetzte und ein Stein
Franz am Kopf ſtreifte und den rechten Arm
mit voller Wucht traf. Franz ſtürzte ab, der
Haken brach aus und Franz konnte von ſeinem
Gefährten erſt in 40 Meter Tiefe zum Halten
gebracht werden, wo er am Seil in der Luft hing,
bis ihn Wiener zu einem ſchmalen Band
abſei=
len konnte. Die Verletzungen von Franz ſind
glücklicherweiſe nicht lebensgefährlich. Die
bei=
den Touriſten, denen am gleichen Tage nicht mehr
Hilfe gebracht werden konnte, mußten ſich über
Nacht am Felſen anbinden. Ein heftiges
Ge=
witter brachte Hagelſchlag und ſtarken Froſt. Am
folgenden Tag konnten die beiden Bergſteiger
nach mühevollen Anſtrengungen aus ihrer
ge=
fährlichen Lage befreit werden.
Furchtbare Gewitterſtürme in Jamaika.
Bisher 100 Tote.
New York. Wie aus Kingston (Jamaika)
berichtet wird, iſt die Inſel Jamaika von
furcht=
aren Gewitterſtürmen heimgeſucht worden.
Rie=
ſige Strecken Landes ſind überſchwemmt. Der
Sachſchaden iſt ungeheuer groß. Bisher werden
100 Tote gemeldet.
Das Abzeichen der Oſkland=Trenefahrt
Die eindrucksvolle Plakette,
die die Teilnehmer an der großen
Oſtpreußen=
fahrt erhalten. Die Fahrt wird von den
Auto=
mobil= und Motorſport=Vereinen veranſtaltet,
um dem Oſten Kunde von der unerſchütterlichen
Treue des Mutterlandes zu geben.
Donnerstag, 17. Auguſt 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 227 — Seite 9
Der mecklenburgiſche Statthalter Hildebrandt und Kapitän Götting von der „Schleswig=Holſtein”
ſchreiten die Front ab.
In der mecklenburgiſchen Hauptſtadt Schwerin fand ein Marinetag ſtatt, der in einer Parade der
Beſatzung des Kreuzers „Schleswig=Holſtein” vor dem Reichsſtatthalter Hildebrandt ſeinen
Höhe=
punkt fand.
Marinekag in Schwerin.
Die Begrüßung der ikalieniſchen Geſchwader=Flieger
auf dem Palakin.
Der Duce dankt den verſammelten Teilnehmern des großen Geſchwaderfluges
zwiſchen den Ruinen auf dem Palatin, die noch immer ein Wahrzeichen der Größe des alten Roms
und zugleich eine Mahnung an die jetzt lebenden Geſchlechter darſtellen.
Kauoftſce iin Ser.
Gefährliche Golfbewohner. — Siſche unker ſich. — Aufſtand im Golf.
Eine cubaniſche Bekrachkung.
Von John Freeman.
Ein Aufſatz über die jüngſten blutigen
Ereig=
niſſe im Golf von Mexiko von unſerem
Tericht=
erſtatter für Mittelamerika iſt unterwegs.
In=
zwiſchen lenken wir die Aufmerkſamkeit unſerer
Leſer auf nachſtehende etwas ſatiriſche
Be=
trachtung.
Die Schriftleitung.
Wer in gewiſſen Jahreszeiten unter der Kälte zu leiden
hat, ſollte nach dem Golf von Mexiko reiſen. Er findet dort zu
jeder Zeit eine behagliche Wärme von 45—50 Grad im Schatten.
Da mir perſönlich eine geringere Temperatur durchaus genügi,
ſo jagte ich rings um die ungeheure Waſſerſchüſſel herum, in
der Hoffnung, einen Ort mit anſpruchsloſerer Sonnenbeſtrahlung
zu finden. Ich eilte von Penſacola auf der Küſte Südfloridas
nach dem Panama=Kanal und von dort die ganzen
Weſt=
indiſchen Inſeln entlang. Mein täglicher Rieſenverbrauch in
Taſchentüchern verminderte ſich nicht. Aber ich komme ganz von
meinem Thema ab, bzw. ich habe noch gar nicht damit begonnen.
Alſo der Golf. Er bleibt natürlich das ganze Jahr ohne
Eisſchollen. In ſeinen warmen wirbelnden Waſſern fand ich
eine Tiefſeefauna, die es in ſich hat. Unter uns geſagt: Man
hat böſe Träume, wenn man das geſehen hat. Eines Tages im
gegenwärtigen bewegten Jahr 1933 gab es da auf cubaniſchem
Wellen=Gebiet einen turbulenten Aufruhr der Fiſche. Der kleine
Maſſenfiſch im ſoliden aber unanſehnlichen Schuppenkittel, aber
auch der größere Fiſch, der ſich eine Fettlage angefreſſen hatte,
ſie wollten eines ſchönen, beſonders heißen Tages nichts mehr
von der Diktatur des mächtigen Teufelsrochen wiſſen. Nein, beim
Dreizack des Neptun, das war kein nationales Regime, das war
perſönliche Mißwirtſchaft größeren Ausmaßes. Sie empörten
ſich. Sie ſtreikten. Baſta. Der ganze Golf geriet in Aufruhr.
Die Wellen an den Küſten Cubas gingen hoch. Denjenigen, die
in glücklicher Unkenntnis der hieſigen Tiefſee=Verhältniſſe
dahin=
leben, muß geſagt werden, daß der Teufelsrochen ein Raubfiſch
iſt, vor dem ſogar einer der zahlloſen hier anſäſſigen Haie
Beine machen würde, wenn er welche hätte. Er Legnügt ſich
da=
mit eilends davon zu ſchwimmen. Ein ausgewachſener
Teufels=
rochen oder Devil Ray, wie der Amerikaner ſagt, iſt eine
Meeresperſönlichkeit von dem Umfang eines Sprungtuches. Er
ſchlägt ſeinen dicken, fleiſchigen Körper wie einen Mantel
liebe=
voll um ſein Opfer und bringt es zum Erſticken oder preßt es
zu Tode. Das iſt peinſam. Dieſer Teufelsrochen verfügt über einen
Teufelsrachen, der gut bewehrt iſt. Alle Achtung! Kraft ſeiner Kraft—
dies Wortſpiel hat uns gerade noch gefehlt — beherrſchte ein
Sonderexemplar, der ſtärkſte ſeiner Gattung, nennen wir ihn
meinetwegen Rochado oder Machado, alle übrigen Fiſche der
cubaniſchen Hoheitsgewäſſer. Sie wagten kaum die Kiemen zu
bewegen. Schließlich entſchwammen einige dem bedrohten Revier
und ſuchten Schutz und Hilfe bei einem anderen Golfbewohner,
der nicht gerade zu verachten iſt. Das iſt der Sägehai. Sein
beträchtlicher Corpus iſt geſchmückt mit Sternen und Streifen
und weiſt 14 Punkte auf. Das ſind aber böſe Flecke.
Dieſer Sägehai iſt ein mordsmäßiger Burſche. Er iſt ſchwer
bewaffnet. Ich ſah kürzlich einen Sägehai, deſſen vom Kopf
ſchnurgerade ſich vorſtreckende Säge ſo an die zwei Meter maß.
Dolchſpitze, eiſenharte Zacken von Fingerlänge reihen ſich dicht
hinter einander beiderſeits des „Blattes‟. Eine gewöhnliche
Bandſäge iſt dagegen ein Zeitvertreib für Säuglinge. Der
Sägehai geht ſtarke Boote an, er reißt die Bootswand auf.
Wozu hat er ſeinen ſägenden Rammſporn?
Der Sägehai alſo ſchickte unſerem allmächtigen Rochado von
Cuba ſeinen, Abgeſandten, einen Tarpun; ein Hering, aber
2½ Meter lang. Die Beſucher von Miami ſchätzen den Tarpun.
Sie treiben ihren Sport mit ihm, und er zieht ihr Motorboot
blitzſchnell über das Meer, d. h. natürlich mit Hilfe eines in
ſeinen Körper geſandten Seils.
Unſer Tarpun, der aus Richtung USA. Küſte auf Cubas
Küſte losgelaſſen wurde, machte unſerem ſelbſtherrlichen
Teufels=
rochen ernſtliche Vorhaltungen. Dem amerikaniſchen Sägehai
paſſe das nicht, dieſe ganze Gebarung Rochados. Der murmelte
etwas von Monroe und drangſalierte ſeine kleinen Cubafiſche
nach wie vor. Eine Zeitlang blieb es dabei.
Aber nun haben ſie ſich empört, ſie ſind ihrem bisher ſo
allmächtigen Oberfiſch, dem Teufelsrochen, auf den Leib gerückt.
Er hat wütend um ſich gehauen, wollte ſeinen fleiſchigen Mantel
noch einmal um ſie ſchlagen; ſeine Anhänger haben Blut fließen
laſſen. Koſtbares cubaniſches Golfblut. Ein Aufſtand
unter=
drückter Seelen iſt aber nicht ſo leicht aus der Welt geſchafft.
Und nun iſt unſer Teufelskerl Rochado geflohen. Natürlich
in Richtung Golf. Nach den Bahama=Inſeln. Ausgerechnet nach
der Inſel Naſſau. Vorläufig herrſcht wieder halbwegs Ruhe im
Aufſtandsgebiet. Vielleicht iſt jetzt der Augenblick günſtig für
den ſo vorzüglich bewehrten Sägehai, erhöhten Einfluß oder
was noch zu gewinnen. Sicher iſt eins: die ſo nützlichen Heringe
haben ſich erſt einmal in Aufruhr gebracht. Gefreſſen werden
ſie doch. Ganz gleich, wer ſie frißt. In dieſer Art Golfſpiel
ſind ſie immer die Verlierer. Ein oller, ehrlicher Seemann, der
am vergangenen Samstag pfeiferauchend auf dem verödeten
Kai von Habana ſtand und ſehnſüchtig auf das Meer da draußen
blickte, ſagte trocken zu einer anderen Teerjacke: „Wenn in dieſer
Gegend Klamauk iſt, Schuld ſind dann immer Zucker und
Zigarren. Sobald die zwei wieder wie früher von der Inſel
gehen, können wir Seeleute auch den Fiſchen wieder was zu
freſſen geben. Und Friede und Ordnung werden nicht geſtört.”
Und das ſtimmt dann ja auch.
Rundfunk=Programme.
7.10:
9.00:
10.30:
10.45:
12.00:
13.30:
14.20:
14.30;
15.20:
16.30:
18.00:
18.25:
18.45
19.00
20.00
20.30:
21.20:
22.05:
Frankfurt: Donnerstag, 17. Auguſt
Bad Kreuznach: Frühkonzert des Städt. Kurorcheſters.
Schulfunk: Der Funk im Dienſt des Nachrichtenverkehrs,
Mir praktiſchen Beiſpielen.
Werbekonzert der Deutſchen Reichs=Poſtreklame.
Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus.
Leipzig: Mittagskonzert.
Köln: Mittagskonzert. Ltg.: Eyſoldt.
Jeder hört zu!
Sondernachrichtendienſt für das Saargebiet.
Stunde der Jugend.
Nachmittagskonzert. SS=Kapelle der Standarte 81.
Dr. Botho Winter: Ein Soldat ſieht heute die Weſtfront
einmal wieder.
Prof. Dr. Liſt: Vom Schauplatz des Wellenkrieges.
Kurzbericht vom Tag.
Berlin: Stunde der Nation. Das iſt Berlin.
Liederſtunde: Anita Franz ſingt Lieder von Robert Franz.
Neues aus Frankfurts Vergangenheit. Hörfolge von Friedr,
Bothe und Artur Kreiner.
Stücke für Violoncell und Viola da Gamba.
Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport.
Königswuſterhauſen. .. AP
Deutſchlandſender: Donnerstag, 17. Auguſt
9.00: Schulfunk: Der Funk im Dienſt des Nachrichtenverkehrs.
(Mit praktiſchen Beiſpielen.)
9.45: Wilhelm Scharrelmann: Worpsweder Märchen.
10.10: Schulfunk: Der Stundenplan ſtellt ſich vor. Hörſpiel.
10.40: Kindergymnaſtik. — 11.00: Lucie Bürgel: Allerlei v. Obſt.
11.30: C. Meißner: Friedrich der Große als vaterländiſcher Dichter.
14.45: Kinderſtunde: Die Buddelkiſte. — Die beiden Eierfrauen.
15.10: Jugendſtunde: Wandern als Löſung und Bindung.
15.45: Das Dorf. Kortum: „Dorflehrer Jobſt.”
16.00: Königsberg: Nachmittagskonzert.
17.00: Hedwig Stempel=Nebelſiek: Was junge Mütter wiſſen ſollten.
17.20: Die deutſche Sparerbewegung als Motor für Freiheit und
Aufſtieg. Von Ernſt Schröder.
17.35: Klaſſiſche Stunde. — Mozart und Beethoven.
18.00: Fridericus. Sonette von Goetz Otto Stoffregen.
18.30: Die deutſche Rindviehzucht. Hörbericht von den
ſchwarz=
bunten Tieflandpflegen in Brandenburg.
19.00: Berlin: Stunde der Nation. Das iſt Berlin. Hörbild.
20.00: Kernſpruch. — Anſchl.: Zur Jubiläumsfunkausſtellung. Goetz
Otto Stoffregen: Die Woche des Rundfunks.
20.15: Lächelndes Rokoko, Hörfolge von Edith Braun.
21.15: Aus dem Kurort Junkſenhauſen: Sommertanzfeſt. — In
der Pauſe: Wachsplattenbericht aus einer Sprechſtunde des
Kurdirektors.
23.00: Köln: Nachtmuſik und Tanz. Ltg.: Leo Eyſoldt.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich ſür Polſtik und Wiitſchaft: Rudolf Mauve; für Teuilleion Reich urd
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: J. V.: Dr. C. H. Queiſch;
für den Handei: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer;
für „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette:
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle=
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
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melade 86 Pfennig. Genaue Rexepte sind aufgedruckt.
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Seite 10 — Nr. 227
Spoct, Spiel und Jucnen
50jährige Gründungsfeier des Darmſtädter
Bicycle-Club 1883.
Altrhein=Regakka.
Sonntag, 20. Auguſt 1933, nachmittags 14.30 Uhr, in Erfelden.
Start: an der Fähre, Ziel; Bootshaus des Schwimmklubs
Jung=Deutſchland — am Kieshübel. 41 Boote ſtarten. 60
ſport=
erprobte Paddler treten an. Kein Spiel zeigen ſie, nein, ernſte,
körperliche Arbeit. Aber auch, daß ſportliche Selbſtzucht, in
Ver=
bindung mit der Technik, das Element Waſſer beherrſcht und
ge=
waltige Leiſtungen hervorzubringen vermag. Ernſte Paddler ſind
Einzelgänger=Arbeiter an ſich, nichts haben ſie gemein mit den
ſog. Strandjägern. Und doch, die Natur und das Waſſer bildeten
ſie zu wetterharten, fröhlichen Menſchen, die wohl verſtehen, auch
den Lebenskampf zu meiſtern. Sehen Sie ſich die Regatta an, ſie
finden dankbare Kampf= und Naturbilder. Ueber Tov geflaggt
ſind die Klubhäuſer. Sie ſind die Arbeits= und Freudeſtätten der
Jugend. Hineingeſetzt in ein herrliches Stück Natur.
Augenblick=
felder bieten das ſilbrige Band des Altrheins. Luſtig tanzen die
ſchnittigen Boote auf ſeinem Rüpen. Und der Rahmen: grüne
Ufer=
flächen, herrliche Waldbeſtände, im Hintergrunde die Bergſtraße
mit welligen Hügelketten. Ueberſehbar alles, auch die Rennſtrecke,
vom Damm aus. Hie Natur, hie Kampf. Ein Erleben für einen
ſchönen Sommerſonntag. Fürs leibliche Wohl iſt geſorgt im
Boots=
haus des Schwimmklubs Jung=Deutſchland.
Die Preisverteilung, nachm. 19 Uhr, im Deutſchen Haus in
Erfelden krönt den Tag durch Fröhlichkeit und Tanz. Auskunft
erteilt wegen Hin= und Rückfahrt: Parfümerie L. Müller,
Lud=
wigsplatz. Dieſe nimmt auch Meldungen an für das
Sportabzei=
chen im Paddeln. Prüfbeginn 20. 8. 33, nachm. 17.30. Diplome
und Preiſe ſtellt aus: Sport=Kolb, Peter=Gemeinder=Straße 21.
Deutſches Turn= und Sportabzeichen.
Die nächſte Prüfung in Gruppe V (Radfahren) findet jetzt
Sonntag, den 20. Auguſt, vormittags 8.30 Uhr, ſtatt.
Anmeldun=
gen ſind zu richten an Herrn Georg Hahn, Darmſtadt,
Schwanen=
ſtraße 20.
Radſpork.
Darmſtädter Radſportclub 1919.
Heute abend 7 Uhr ſtartet die geſamte Rennmannſchaft des
D.R. zum dritten und vorletzten Lauf im Mannſchaftsfahren.
Zwiſchen den die Spitze der Tabelle haltenden Mannſchaften
Klöß=Jäger und Meißner=Keim, beide mit je 10 Punkten, wird
es dabei zu einem ſcharfen Kampf kommen, vorausgeſetzt, daß
keine der Mannſchaften unter Defekten, wie beim erſten Lauf,
zu leiden hat. Auch das gut aufkommende Paar Kratz=Keil wird
diesmal ſeine Vorgabe wahrſcheinlich beſſer auszunützen verſtehen.
Der Start erfolgt um 7. Uhr am Löwentor (Seitersweg) und
führt über Roßdorf, Gundernhauſen. Dieburg, Meſſel.
Kranich=
ſteiner Straße, bis zum Oktroihaus. Dort wird das erſte Paar um
8.05 Uhr erwartet.
Fußball.
SV. Roßdorf 1922—Haſſia Dieburg 6:3.
Am Samstag abend trafen ſich obige Gegner zu einem
Freund=
ſchaftsſpiel in Roßdorf. Beide Mannſchaften traten mit zwei
Mann Erſatz an, welche ſich aber gut einfügten. Dem
Spielver=
lauf nach hatte zunächſt Dieburg ein kleines Plus, aber nach und
nach wurde das Spiel verteilter. Haſſia geht 2:0 in Führung,
muß ſich aber bis Halbzeit den Gleichſtand gefallen laſſen. Nach
der Pauſe hat das Spiel ein ganz anderes Geſicht, denn die
Roß=
dörfer Mannſchaft wird zuſehends beſſer und erzielt eine
deut=
liche Feldüberlegenheit. Sonach konnten auch die Torerfolge nicht
ausbleiben, zumal der Sturm der Einheimiſchen es an Schüſſen
nicht fehlen ließ. So mußte ſich die Dieburger Haſſia ſchließlich
mit 6:3 Toren geſchlagen bekennen, welches Reſultat durchaus
dem Spielverlauf und den Chancen entſpricht.
In der Kritik kommen beide Mannſchaften gut weg. Die
Haſſianer zeigten dabei immer noch das etwas feinere Spiel,
wes=
halb auch die Mannſchaft überall ein gern geſehener Gaſt iſt.
Trotz=
dem ſei einigen Spielern der Hintermannſchaft empfohlen, in
Zukunft die nutzloſen, aber gefährlichen Mätzchen zu unterlaſſen.
SV. Roßdorf dagegen pflegte mehr das ſchnelle und erfolgreiche
Steilſpiel, welches die Mannſchaft, mit einem immerhin ſoliden
Können gepaart, jederzeit zu einem gefährlichen Gegner macht.
Der Mannſchaft gebührt ein Geſamtlob.
Als Schiedsrichter amtierte Herr Feick=Darmſtadt, welcher
eine zufriedenſtellende Leiſtung bot.
FC. Egelsbach 03—Union Wixhauſen 3:2 (1:1).
Auf dem Platze in Egelsbach lieferten ſich beide alten Rivalen ein
hires Spiel, das der Platzbeſitzer knapp, aber verdient gewann.
Die Gäſte konnten ſich auf dem kleinen Spielfeld nur ſchlecht
zurechtfinden. Der Platzbeſitzer hatte ſtets ein kleines Plus,
konnte aber die in guter Verfaſſung ſpielende Läuferreihe der
Blauen nur ſelten überwinden. Mit je einem Erfolg ging es in
die Pauſe. Nach dem Wechſel kamen die Gäſte vorübergehend
in Schwung, aber der Sturm zeigte Schwächen, die man in letzter
Zeit nur ganz ſelten feſtſtellen konnte. Der Platzbeſitzer konnte
durch ſeine beſſere Zuſammenarbeit noch zweimal, die Gäſte noch
einmal erfolgreich ſein. Schiedsrichter leitete einwandfrei.
Union Alte Herren—Mörfelden Alte Herren 1:1.
Protektor S. K. H. Großherzog Ernſt Ludwig.
Als Einleitung der 50jährigen Gründungsfeier veranſtaltete
der D.B.C. 1883 am Jahrestage ſeiner Gründung in den feſtlich
geſchmückten Räumen ſeines Klublokals „Zum Gutenberg” einen
Jubiläumsklubabend mit Damen. Dem Rufe des Vorſtandes war
eine außerordentlich große Anzahl Mitglieder ſowie viele ſeiner
früheren Mitglieder gefolgt.
Der 1. Vorſitzende, Herr Thümmel, eröffnete den Abend mit
einer großangelegten Begrüßungsrede, worin er alle Mitglieder
herzlichſt willkommen hieß; namentlich die alten früheren
Mit=
glieder gaben Beweis dafür, daß ſie dem D.B.C. immer noch
An=
hänglichkeit bewahren. Herr Thümmel ging in ſeiner Rede
ein=
gehend auf den Radſport im allgemeinen ein, beſonders wurden
erwähnt die großen Wanderfahrten auf dem Hochrad, die der
Klub veranſtaltete und die u. a. in die Schweiz und an die
ober=
italieniſchen Seen führten. Er gedachte der Männer des Klubs,
die vor Jahrzehnten alles ſchufen und die ſchon damals im beſten
Mannesalter ſtanden, heute nicht mehr unter uns weilen. Dieſen
Pionieren des Radſportes ließ man ein ſtilles Gedenken
an=
gedeihen.
Der Klub war während der 50 Jahre eine unendlich lange
Straße gegangen, doch habe er immer die Zügel in der Hand
be=
halten: dies habe der Klub in erſter Linie ſeinem jetzigen
Ehren=
vorſitzenden, Herrn Adam Ober, zu verdanken, der über 30 Jahre
die Geſchicke des Klubs leitete. — Nach all dem Trübſal und
Lei=
den, die man ſeit 1918 durchkoſten mußte, ſei endlich die Zeit des
Wiedererwachens gekommen und 1933 habe die Erlöſung gebracht.
Wir im Klub wollen froh ſein, daß wir dieſe Zeit gerade im 50.
Geburtsjahr des Klubs miterleben können. Mit feſter Zunerſicht
geht alles wieder aufwärts, und verdanken wir dies einem Mann,
dem großen Führer Adolf Hitler. Ein dreifaches Sieg=Heil und
das Abſingen des Horſt=Weſſel=Liedes folgte.
Der 1. Vorſitzende ſchloß mit dem Wunſche und der Hoffnung,
daß der Darmſtädter Bicyle=Club 1833 ſeinen kerndeutſchen Weg
in ruhiger und ſicherer Weiſe fortſetzen möge.
Der Abend wurde weiter ausgefüllt mit Geſängen des Herrn
Ueßner: „Still wie die Nacht, tief wie das Meer”, „Sehnſucht
nach der Mutter”. „Die Sonne leuchtet, der Frühling blüht”,
„Ich ſtrebe nicht nach Glanz und Ehre”, Begleitung am Klavier
hatte Herr Ueßner junior übernommen. Weiter wurden
gemein=
ſchaftliche Lieder geſungen.
Anſprachen hielten Herr A. Ober mit dem Ausklang auf das
Wachſen, Blühen und Gedeihen des neuen Deutſchland und ſeiner
Jugend, Herr L. Hax, der im Namen der Damen und Gäſte für
die Einladung dankte. Seine Rede klang aus, im Klub
Volks=
gemeinſchaft zu halten, und einem Sieg=Heil auf den Volkskanzler.
Wir danken allen, die den Geburtstag des D.B C. verſchönern
halfen, insbeſondere auch der Kapelle Kauck. Nun kam die „
Fide=
litas” zu ihrem Recht. Wir weiſen ſchon heute darauf hin, daß
die „Akademiſche Feier” der 50jährigen Gründung am Sonntag,
den 3. September, abends 17 Uhr, im Fürſtenſaal ſtattfindet.
Handball.
Viktoria Griesheim — Fußball=SV. Frankfurt (Liga) 8:8 (5:4).
Das im Anſchluß der leichtathletiſchen Vereinswettkämpfe der
Viktoria Griesheim zum Austrag gebrachte Handballſpiel obiger
Parteien brachte einen Kampf, welcher jederzeit hochſtehend und
in keiner Weiſe die durch die gleichmäßige Stärke beider
Mann=
ſchaften hervorgerufene Spannung vermiſſen ließ. Vom Anpfiff
weg ſah man gleich nach ſchnellen Durchbrüchen die Frankfurter
2:0 in Front. Nach etlichen Minuten jedoch konnten die etwas
verblüfften Griesheimer nach ſchönem Zuſammenſpiel mit 3:2 die
Führung übernehmen und bis zur Pauſe mit 5:4 Toren halten.
Nach dem Wechſel, bei einem Zwiſchenſpurt der Viktorianer, ſah
es aus, als ſollten die Leute vom Main eine klare Niederlage mit
nach Hauſe nehmen; anders kam es jedoch, als die von den
leicht=
athletiſchen Vormittagskämpfen ſichtlich ermüdeten Griesheimer,
den mit aller Kraft des Gegners vorgetragenen Angriffen nicht
mehr genügend Widerſtand entgegenzubringen vermochten und
ſo=
mit mitzuſehen mußten, wie ſich der hart erkämpfte 8:4=Vorſprung
in das unentſchiedene Ergebnis auflöſte. In allem war dieſes
Reſultat dem Spielverlauf nach das richtige, jedoch wären, allem
Anſchein nach, bei vollwertiger Verfaſſung der Griesheimer
Spie=
ler, die Frankfurter kaum um eine Niederlage herumgekommen.
Geſchäftliches.
Zwei Aufklärungstage über Fußleiden und
ihre Heilung veranſtaltet die hieſige Chaſalla=Shuh=
G. m. b. H., Rheinſtraße 6, vom 18. Auguſt bis 19. Auguſt
einſchließlich. Die Vorträge werden völlig koſtenlos von einem
namhaften Fußexperten gehalten und ſind nach Bedarf mit
Fuß=
unterſuchungen, wie auch Meſſungen mit patentierten „Chaſalla”=
Apparaten verbunden. Jedermann iſt daraufhin in der Lage,
vorhandene oder in der Entſtehung begriffene Fußleiden mit
Donnerstag, 17. Auguſt 933
zweckentſprechenden orthopädiſchen Mitteln ſyſtematiſch zu
behe=
ben oder abzuwehren, ausgenommen Spezialfälle des Chirurgen
uſw. Zur Anwendung gelangen „Chaſalla”=Fußgelenkſtützen mit
Ferſenkorb, die individuell regulierbaren fertigen Fußſtützen nach
Maß. Der Gefahren, denen die Füße vom Kindesalter an,
ſpä=
ter im Beruf, wie überhaupt das ganze Leben hindurch ausgeſetzt
ſind, gibt es ſo viele, daß eine vernünftige Pflege der Füße in
jedem Falle geboten erſcheint. Die an anderer Stelle dieſer
Zei=
tung bereits angekündigte „Chaſalla”=Demonſtration der Chaſallg=
Schuh=G.m.b.H. Rheinſtraße 6, ſoll der Allgemeinheit den rich=
Wenn Ihr Haar geſund bleiben ſoll, dann
ſpü=
len Sie es nach jeder Wäſche mit „Haarglanz” nach. Durch
die=
ſes „Neutraliſieren” wird es ſtraff elaſtiſh und glänzt
wunder=
voll. „Haarglanz” liegt jedem Beutel Schwarzkopf=Schaumpon
bei.
Gewinnauszug
5. Klaſſe 41. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterie
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten
Auf ſede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II
6. Ziehungstag
15. Auguſt 1933
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
6 Gewinne m 10000 m. 141891 269191 272484
10 Gewinne zu 6000 M. 185887 234728 262192 335362 369043
36 Gewinne zu 3000 M. 23361 34736 62476 72578 79624 80706
80966 102382 119232 145824 163434 170660 196737 206168 218363
318994 360503 368667
60 Gewinne zu 2000 M. 9158 13136 16504 36269 60240 63419
109802 111485 129013 133364 158530 1581 18 178692 179272 196680
199306 226158 248407 269705 264371 279369 284030 303766 316601
322244 346284 366830 361396 382213 387302
120 Gewinne zu 1000 M. 5772 6338 8182 15079 17181 22636
24209 31863 54644 66240 60349 64633 80849 93863 102801 110069
116080 128133 130980 134344 136922 142736 145891 152806 163101
153626 169684 189581 195888 196166 201146 206309 226921 233017
233074 235 100 237889 237898 260342 252004 261849 268407 276822
278986 280132 282841 284428 301942 306307 310996 311618 314324
339118 346603 360090 374364 376413 391048 392940 395635
198 Gewinne zu 500 a. 2072 10620 11062 11839 24672 29252 29604
30313 33498 38329 47181 64867 69922 69362 72833 76468 80423
90916 92324 92877 93245 94168 101878 104086 106018 106216
109442 11i162 112778 112839 113206 120267 120810 123000 128382
139810 140002 141129 148603 161160 156463 160706 163275 166471
182640 187630 188806 1894 13 197458 199288 200501 208903 219546
222142 222162 223114 228412 228744 230170 232361 242184 244263
246078 246816 248066 261094 263437 254458 266232 256743 261818
262525 263984 264 186 266314 267079 268810 282370 294661 297479
304387 304809 306437 308290 310398 31 1633 316306 322849 331858
334637 336917 347658 360761 350964 351400 360214 360957 363565
365393
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
2 Gewinne zu 25000 M. 266610
4 Gewinne zu 10000 M. 61980 64380
12 Gewinne zu 5000 M. 120168 129465 278342 322101 350993
377231
14 Gewinne zu 3000 M. 150322 263216 267201 300074 309591
322898 392101
64 Gewinne zu 2000 M. 6587 13366 17608 28008 31157 61087
66414 96026 103377 1216659 137621 142681 144465 174413 007077
214397 280685 298431 306788 317572 320920 324486 336716 362816
374663 388457 399608
110 Gewinne zu 1000 M. 2468 3259 3528 18176 20470 24965 26929
27161 31706 31836 32026 38679 49368 60339 66746 83274 84871
96092 100659 106670 116178 121820 129576 132797 143471 167684
172118 184035 188380 193442 213623 221868 228867 235749 254684
273088 274747 277698 280344 282688 280133 301640 303620 326185
329481 336826 337989 353317 353804 374730 376080 379971 380794
381259 394305
176 Gewinne zu 500 M. 2432 3693 6075 13921 16352 16811 19269
22063 23096 26396 26637 32803 36867 40710 41634 44888 47769
51356 65935 64463 76846 77757 79579 82920 83990 89226 111618
113097 120203 133608 135148 138707 138516 142243 146408 147361
148014 163132 166706 177131 196997 197337 197707 199080 200662
207804 208605 215695 218624 226546 231898 235411 940606 246998
247639 260016 253364 269693 267016 26:665 268004 268262 271470
272408 273462 276041 278207 284173 284616 093115 300812 306122
311864 316752 318468 320223 327248 328000 332142 340394 350991
352693 362326 377086 377423 391863 392838 297040
Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien zu je 500000 und
100 Prämien zu je 3000, 2 Gewinne zu je 500000, 2 zu je 300000,
2 zu je 200000, 4 zu je 100000, 6 zu je 75000, 10 zu je 50000,
28 zu je 25000, 160 zu je 10000, 402 zu je 5000 768 zu je 3000,
2318 zu je 2000, 4640 zu je 1000, 7682 zu je 500, 23264 zu je
400 Mark.
Weiterberichl.
Ausläufer der nördlichen Störung ragen noch bis auf das
Feſtland vor und werden durch Zufuhr ozeaniſcher Luft den
Wit=
terungscharakter weiterhin etwas veränderlich geſtalten. Bei
wechſelhafter Bewölkung, die auch zwiſchenzeitlich durch
Aufbei=
terung unterbrochen wird, iſt vereinzelt mit dem Auftreten
ſchauer=
artiger Niederſchläge zu rechnen.
Ausſichten für Donnerstag, den 17. Auguſt: Meiſt bewölkt, doch
zeitweiſe auch aufheiternd, mäßig warm, einzelne
ſchauer=
artige Niederſchläge.
Ausſichten für Freitag, den 18. Auguſt: Noch kein beſtändiges
Wetter.
MrAltNIS Siäde
56
Nachdruck vervoren:
Original- Roman
von
Hans Hirthammer
Treuner verriet nicht, wie er darüber dachte. „Ich werde mir
nun die Akten anſehen und mich dann noch einmal mit Ihnen
be=
raten. Wurden Sie ſchon dem Unterſuchungsrichter vorgeführt?”
Jenny ſchüttelte erſchreckt den Kopf.
„Ich werde dafür ſorgen, daß es ſchleunigſt geſchieht,” ſagte
er und legte ihr eine Vollmacht zur Unterſchrift vor. —
Wendrich beſtürmte den Freund mit Fragen.
„Nur gemach!” wehrte Treuner ab. „Ja, es geht ihr gut,
ſo=
weit dies unter den obwaltenden Umſtänden möglich iſt. Im
üb=
rigen: eine charmante Frau! Ich fange allen Ernſtes an, dich zu
beneiden!"
Wendrich ſchlug vor, Herrn Buſſe zu beſuchen. „Er kann d
vielleicht noch den einen und anderen Hinweis geben!“
Sie nahmen ein Taxi.
Direktor Buſſe erzählte bereitwillig noch einmal alles, wa
er einesteils durch Paul Märckl, andernteils durch eigene
Beo=
achtung erfahren hatte
Treuner machte ſich eifrig Notizen.
„Wenn wir Frau Prenners Schuldloſigkeit klarſtellen kör
nen, dann entfällt auch einer der Hauptbelaſtungspunkte gege
Paul Märckl. Haben Sie ſich das ſchon überlegt?”
Buſſe horchte auf. „In der Tat, Sie haben recht! Es grei
ja da eins ins andere. Wenn Frau Prenner ſchuldlos iſt, dan
iſt es auch der Junge. Denn welchen perſönlichen Grund hätte
gehabt, das Verbrechen zu begehen?"
Treuner dachte nach. „Gibt es keine Anhaltspunkte, um feſt
zuſtellen, ob Märckl zur Zeit des Verbrechens die törichte Leide
ſchaft zu Frau Prenner nicht ſchon überwunden hatte?"
Während Buſſe noch überlegte, wurde die Türe aufgeriſſer
und Fräulein Beckmann kam zum Vorſchein. Sie zitterte vor Au
regung.
„Verzeihen Sie, daß ich gehorcht habe! Ich — ich bin Herrt
Märckls Braut.”
Buſſes Geſicht verdunkelte ſich. „Was ſoll das, Iſt das Ih
Ernſt, Sie ſcheinen ſich —
Treuner unterbrach ihn. „Sie ſind die Braut des junge
Mannes? Großartig. Wann haben Sie ſich verlobt? Bitte e
zählen Sie alles! Keine Angſt!”
Sie berichtete was ſie zu berichten wußte. In dem leider
ſchaftlichen Wunſch, dem Geliebten zu helfen, überwand ſie en
lich ihre Furcht und gab bereitwillig ihr Geheimnis preis. Si
erzählte von jenem erſten Abend, den ſie mit Paul Märckl
ver=
bracht hatte, von der Unterredung mit Fräulein Bergius, und
wie dann Paul zu ihr gefunden und ſich mit ihr verlobt hatte.
„Und Sie hatten nicht den Eindruck, daß Paul Märckl etwas
vor Ihnen verbarg, daß er unruhig, aufgeregt war?”
Gertrud Beckmann warf den Kopf zurück. „Er hat es nicht
„Nein! Er hat mir ſeine Verirrung geſtanden, es hat mir gefagt,
wie glücklich er ſei, daß er dieſe Torheit überwunden habe. Ich
weiß, daß ſeitdem ſeine Liebe mir allein gehörte und — ich
ſtehe zu ihm."
Niemand hörte, wie Buſſes Herz in einer heißen Wallung
zu ſchlagen begann. „Obwohl er dieſes Verbrechen —”, ſetzte
er zur Frage an.
Getrud Beckmann warf den Kopf zurück. „Er hat es nicht
verübt, Herr Buſſe! Wie können Sie an ihm zweifeln? Und
wenn er tauſendmal verurteilt wird — er hat es nicht getan!“
Treuner reichte ihr die Hand. Brav, mein Fräulein! Ich
werde Sie als Zeugin benennen! Ihre Ausſage kann von
ent=
ſcheidender Bedeutung werden."
Direktor Buſſe blickte ſeine Sekretärin lange an. Als ſie
hinausgegangen war, wandte er ſich mit ernſtem Geſicht an den
Anwalt. „Daß man ſich von ſolch tapferem kleinen Mädel muß
beſchämen laſſen!"
Den Nachmittag verbrachte Rechtsanwalt Treuner mit der
Durchſicht der Akten.
Am nächſten Morgen erſchien er wieder in Jennys Zelle
und ſchüttelte der jungen Frau kräftig die Hand. Sie hatte
erwartungsvolle Augen.
„Zunächſt viele Grüße von Freund Wendrich! Er möchte Sie
am liebſten mit Gewalt hier herausholen!“
Dann blätterte er in einer Aktenmappe. „Nun hören Sie
genau zu! Als Sie mit Märckl nach der gemeinſamen nächtlichen
Autofahrt in jenem Gaſthof abſtiegen, nahm jedes von Ihnen
beiden ein Zimmer. Der Wirt hat nun ausgeſagt, daß er Märckl
geſehen habe, wie er in jener Nacht ſein Zimmer verließ und
von Ihnen eingelaſſen wurde. Was ſagen Sie dazu?”
Jenny wurde flammend rot. „Aber — das iſt ja —
Keine Aufregung! Stimmt es oder ſtimmt es nicht?”
Jenny mußte zugeben, daß es ſich ſo verhielt. Sie berichtete
die nächtliche Szene mit allen Einzelheiten.
„Aha!” rief Treuner. „Und nun noch zu dem zweiten ſchwer=
wiegenden Punkt der Anklage! Unter den Papieren des
Ange=
klagten fand ſich eine Poſtquittung über zweihundert Maxk. Sie
haben dieſen Betrag poſtlagernd an Märckl überwieſen. Der
Staatsanwalt nimmt an, daß Sie dem jungen Mann das Geld
zu dem Zweck ſandten, um ihn Ihren Wünſchen gefügig zu
machen.”
„Mein Gott!” ſtöhnte Jenny. „Er hatte mir doch dieſen
Be=
trag, wie ich Ihnen eben erzählte, geliehen. In Koburg
ver=
kaufte ich meinen Schmuck und zahlte damit die Schuld zurück.
Das iſt alles!”
Treuner rieb ſich die Hände. „Da haben wir es ja! Ich
werde den alten Wendrich darauf vorbereiten können, daß er ſich
zu einem feierlichen Wiederſehen rüſtet. — An einem der nächſten
Tage werden Sie vom Unterſuchungsrichter vernommen werden.
Halten Sie ſich tapfer und — fürchten Sie nichts!”
Jenny Prenner wurde von ſeiner Zuverſicht angeſteckt. „Sie
glauben wirklich, daß mit der Haftentlaſſung in Kürze zu
rech=
nen iſt?"
„Ich hoffe es!” ſchränkte Treuner ein. „Im anderen Fall
wollen wir mutig weiterkämpfen." —
Als der Anwalt ſich von Jenny verabſchiedet hatte, ließ er
ſich eine Treppe höher führen.
Die Unterredung mit Paul Märckl dauerte über eine
Stunde.
Fritz Wendrich, der mit dem Mut der Verzweiflung ſoeben ſeine
ſechſte Taſſe Kaffee vertilgte.
Doch Treuner blieb ernſt. Er ſetzte ſich ſchweigend an den
Tiſch und beſtellte einen Cognak.
Was iſt denn los?” Wendrich bekam es mit der Angſt.
Treuner packte ihn am Arm. „Paul Märckl iſt unſchuldig —
oder der Teufel ſoll mich holen! Ich übernehme Märckls
Ver=
teidigung!“
Kommen Sie doch nächſte Woche noch einmal vorbei!”
brummte Hans Hildebrand, nachdem er eine Viertelſtunde
ver=
geblich in der Manuſkriptmappe geblättert hatte. „Mein Kollege
iſt im Uulaub. Ich kann Ihnen nicht ſagen, was aus Ihrer
Arbeit geworden iſt.”
Während Gerhard Niklas noch verlegen an ſeinem Hutrand
entlang ſtrich, klingelte das Telephon."
Hildebrand hatte kaum den Hörer abgenommen, als er erregt
vom Stuhl hochſprang.
„Ja, ja! Vielen Dank! In zehn Minuten bin ich dort.
Sor=
gen Sie dafür, daß Fräulein Bergius nicht vorher weggeht!“
Er riß ſeinen Hut vom Haken und überließ es dem Kollegen
Bäuſchlin, mit dieſem fürchterlichen und zudringlichen Herrn
Niklas fertig zu werden.
(Fortſetzung fokgt.)
Nummer 226
DarmſtädterCagblatte
Mittwoch, 16. Auguſk
GeſſNeueſte Nachrichten
Auf dem Weg zur Oeutſchen Börſe.
Lebhaftere Akkivität im Sinne der Börſenbelebung und Börſenreform.
Die wirkſchaftliche Funkkion der Börſe. Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Seit einiger Zeit wird an den verſchiedenen deutſchen
Provinz=
börſen eine lebhaftere Aktivität im Sinne der Börſenbelebung
und Börſenreform entwickelt. In Frankfurt a. M., das in der
Neuordnung des deutſchen Börſenweſens zu Anfang April d. Js.
den üblichen Plätzen voranſchritt, ſind ebenfalls ſtärkere Kräfte
am Werke, um das Intereſſe Süddeutſchlands und
Südweſtdeutſch=
lands vor allem wieder dem Frankfurter Börſenplatz zuzuführen.
Im Südweſtdeutſchen Rundfunk ſprachen als Mitglied des
Bör=
ſenvorſtandes Direktor F Schwarz (Dresdner Bank) und das
Mitglied des Preſſeausſchuſſes an der Frankfurter Effektenbörſe
Dr. H. J. Hollenberger (DHD.) über den Weg zur
deut=
ſchen Börſe. Man ging davon aus, ob im Augenblick, wo alle
Kräfte der Nation und alle wirtſchaftlichen Einrichtungen der
großen Idee und Praxis der Arbeitsbeſchaffungg gelten, auch die
Börſe ſich in das große Werk einordnen kann. Die Börſe hatte
ſchon in der Vorkriegszeit durch einen Teil ihrer Träger
Aus=
wüchſe durch ein ungeſundes Spekulantentum zu verzeichnen, was
auch nach dem Kriege und beſonders während der Inflationszeit
mit der Zerrüttung des Begriffes der geſchäftlichen Moral und
des königlichen Kaufmanns nicht beſſer wurde. Weiteſte Kreiſe
des Volkes und der ſeriöſen Wirtſchaft hatten ſich von der Börſe
abgewandt. In dem Rundfunkvortrag kam zum Ausdruck, daß
im neuen Staate durch die überall an den Börſenplätzen
eingetre=
tene Säuberungsaktion die Vorausſetzungen wieder geſchaffen
wurden, unter denen die rein wirtſchaftlichen Funktionen der
Börſe ihren Platz in der induſtriell und kapitaliſtiſch ſtark
ent=
wickelten Wirtſchaft habe. Im neuen Staate iſt nicht mehr die
maßgebliche Beeinfluſſung einer Wirtſchaftsbewegung dem
ano=
nymen und unperſönlichen Gelde oder ſonſtigen Kräften
über=
laſſen, ſondern nur den bewußt im Intereſſe des Volksganzen
arbeitenden und verantwortlichen Perſönlichkeiten. Sowohl die
an der Börſe vertretenen Banken als der techniſche Apparat der
Börſe, die Maklerſchaft, ſind verpflichtet und betätigen ſich
übri=
gens auch, wie es die Erfahrung zeigt, nur in dem Sinne zu
arbeiten, wie es der Treuhänderfunktion für das ihnen
anver=
traute nationale Erſparnisvermögen und die Sparergroſchen der
Volksgenoſſen, die über die Börſe laufen, entſpricht.
Im Augenblick bleibt es die Frage, ob die Börſe in dem
großen Ringen des Volkes um den Wiederaufſtieg mithelfen kann.
Ein Börſenbetrieb im alten Stil liegt nicht mehr vor. Die
un=
geſunde, anrüchige Spekulation iſt endgültig unterbunden; das
Termingeſchäft iſt aufgehoben. Der gewöhnliche
Konjunktur=
betrachter weiſe an ſich der Börſe eine beſtimmte Rolle im
Auf=
ſchwungsprozeß zu, d. h. die Börſe ſoll die freiwerdenden
Betriebs=
mittel ſammeln, durch hohe Rendite und Kursſteigerungen zu
An=
lagen reizen und nach Möglichkeit neue Emiſſionen ermöglichen.
All das ſei heute nicht der Fall, ſondern der wirtſchaftliche
Auf=
ſchwung Deutſchlands nimmt ſeine Kraft ſo gut wie ganz von
außer=
halb der Börſe. Trotzdem werde man auf die Börſe zurückgreifen,
denn immer noch werde volkswirtſchaftliches Kapital gebildet, das
aber heute im weſentlichen ſchon vor ſeinem Weg zur Börſe zur
Finanzierung der Arbeitsbeſchaffung nutzbar gemacht wird. Im
übrigen ſollte man der Neuordnung der Börſe, bei der man doch
das Weſen der Börſe auf den reinen urſprünglichen Kern
zurück=
geführt hat, jetzt inſofern Rechnung tragen, als man das früher
mit Recht verhaßte Wort Börſe überhaupt fallen läßt und dafür
die reine wirtſchaftliche Bezeichnung eines Wertpapier= und
Pro=
dukten= oder Metallmarktes ſetzen. Künftig werde in der
Wirt=
ſchaft und alſo auch bei dieſer Inſtitution der verſchiedenen
wirt=
ſchaftlichen Märkte nur der ſeinen Platz haben, der ſich reſtlos
und uneigennützig in den Aufbauwillen der Nation einordne und
den Sinn der Worte praktiſch verwirkliche, daß das Kapital der
Wirtſchaft und die Wirtſchaft dem Volke dient.
Leichte Belebung des Inlandsmarkkes und der
Be=
ſchäftigung der deutſchen Maſchineninduſtrie im Juli.
Vom Verein Deutſcher Maſchinenbau=Anſtalten
(dem Spitzenverband der deutſchen Maſchineninduſtrie) wird uns
geſchrieben:
Eine leichte Geſchäftsbelebung bahnt ſich jetzt endlich auch im
Maſchinenbau an. Im Monat Juli hatten die Maſchinenfabriken
verſtärkten Eingang von Anfragen ihrer Inlandskundſchaft zu
verzeichnen. Zwar litt die Auftragserteilung noch immer ſtark
unter der Unentſchloſſenheit der Abnehmer, und war ſehr wenig
einheitlich in den einzelnen Zweigen der Maſchineninduſtrie.
Im=
merhin aber iſt ein Anſteigen der Inlandsbeſtellungen nicht nur
durch unmittelbare Aufträge auf Grund des
Arbeitsbeſchaffungs=
programms der Reichsregierung, ſondern auch ſeitens privater
Beſteller zu bemerken. Nicht unerheblich wirkten dabei auch
Sai=
ſoneinflüſſe mit, ſo im Landmaſchinengeſchäft und bei Nahrungs=
und Genußmittelmaſchiren. Lebhafter war das Geſchäft ferner in
Maſchinen und Apparaten für die chemiſche Induſtrie und in
Ver=
brennungsmotoren. Auftragsrückgänge waren, dagegen z. B. in
mechaniſchen Fördermitteln zu verzeichnen. Das Auslandsgeſchäft
iſt aus den bekannten Gründen noch immer ſehr ſchlecht. Nur
ver=
einzelt ſind größere Abſchlüſſe gemeldet worden. Infolge der
lang=
ſam fortſchreitenden Geſchäftsbelebung im Inland konnten neue
Einſtellungen von Arbeitskräften vorgenommen werden, die ſich in
den letzten Monaten durchſchnittlich auf 2—3 Prozent der
Beleg=
ſchaft beliefen. Trotz alledem betrug der Beſchäftigungsgrad der
Maſchineninduſtrie Ende Juli noch immer erſt knanv 35 Prozent.
Wenn die Arbeitsſchlacht auch auf dem wichtigen Gebiete der
Ma=
ſchineninduſtrie, in der noch faſt 400 000 arbeitsloſe Volksgenoſſen
auf Arbeit und Brot warten, weiter günſtig fortſchreiten ſoll, ſo
ſind vor allem billigere Kredite und Maßnahmen zur Belebung
des Exportgeſchäftes dringend erforderlich. Außerdem muß
über=
mäßigen Preisſteigerungen entgegengetreten werden, wie ſie auf
manchen Gebieten der Roh= und Halbfabrikate ſowie der von der
Maſchineninduſtrie benötigten Hilfsſtoffe in den letzten Wochen in
einem Ausmaße von 30—100 Prozent vorgenommen worden ſind.
Derartig hohe Preisſteigerungen ſeitens der Zulieferanten
ver=
ringern die Abſatzmöglichkeit in Fertigerzeugniſſen und wirken
da=
her den begrüßenswerten Maßnahmen der Führung des Reiches
zur Belebung der Wirtſchaft direkt entgegen.
Produkkenmärkke.
i. Weinheimer Obſtgroßmarkt vom 15. Auguſt. Amtliche
No=
tierungen (pro Pfund in Pfg.): Zwetſchen 8.1—9,5; Birnen 6—17:
Pfirſiche 10—24: Reineklauden 8—13: Türkiſche Kirſchen 7—9;
Brombeeren 23; Aepfel 6—13; Bohnen 9—14: Tomaten 6—7 Pfg.
Anfuhr 400 Zentner. Nachfrage gut. — Tägliche Verſteigerungen
um 14 Uhr.
Frankfurter Produktenbericht vom 16. Auguſt. Bei faſt völliger
Stagnation und immer noch recht ſtarkem Angebot blieben die
Ge=
treidepreiſe etwa gehalten, während die für Mühlennachprodukte
und Mehle weiter abſanken. Es notierte (Getreide je Tonne, alles
übrige je 100 Kilo) in RM.: Weizen 188,50. Roggen 152,50
Som=
mergerſte für Brauzwecke 177,50—180; Hafer alt 147,50—150.00;
Weizenmehl Spezial Null mit Austauſchweizen 27,50—28,75; do.
ohne Austauſchweizen 26,50—27,75; Roggenmehl 0—60proz.
Aus=
mahlung 22.,50: desgl. ſüdd. Spez. Null 22,75; Weizenkleie 7,40—
7,50; Roggenkleie 7,80. Tendenz ruhig.
Berliner Produktenbericht vom 16. Auguſt. Am
Produkten=
markte waren die Preiſe heute im allgemeinen wenig verändert.
Das Geſchäft wickelte ſich überwiegend am Lieferungsmarkte ab,
da der Hauptteil des Angebotes hierher fließt; und die Mühlen
für Mahlzwecke nur den laufenden Bedarf decken. Am
Lieferungs=
markt waren die Preiſe durchweg gehalten. Im Promptgeſchäfte
war Roggen ſtärker als Weizen offeriert und die Gebote lauteten
etwas niedriger als geſtern. Weizen blieb hingegen ziemlich
un=
verändert. In Weizen= und Roggenmehlen herrſchte kleines
Be=
darfsgeſchäft. Weizen= und Roggenexportſcheine lagen weiter feſt.
Die vorliegenden Meldungen über die völlige Befreiung
Oſt=
preußens von Arbeitsloſen, über umfangreiche Neueinſtellungen
bei den Verein. Stahlwerken und beim Eſchweiler
Bergwerksver=
ein, ſowie über eine gebeſſerte Beſchäftigungslage in der geſamten
deutſchen Induſtrie gaben der Berliner Börſe einen
freund=
lichen Grundton. Dennoch war der Geſchäftsumfang infolge der
anhaltenden Intereſſeloſigkeit des Publikums nach wie vor eng
be=
grenzt. Das Kursniveau zeigte nur unweſentliche Veränderungen
nach beiden Seiten. Einiges Intereſſe ſcheint ſich wieder für die
vorübergehend vernachläſſigten Montanwerte geltend zu machen,
von denen Gelſenkirchener Bergwerk um 0,25, Klöckner um ³ und
Mansfelder Bergbau um 0,75 Prozent höher eröffneten. Später
machte ſich auch für Stahlverein und Phönix etwas Nachfrage
be=
merkbar. Gedrückt lagen demgegenüber Braunkohlenwerte. In
Kaliwerten und chemiſchen Papieren ſowie auch in Gummiaktien
kamen Umſätze kaum zuſtande. Lediglich JG. Farbenaktien hatten
größeres Geſchäft und nach anfänglich 0,5prozentiger Einbuße eine
feſtere Veranlagung, die vorübergehend eine Kursſteigerung bis
auf 132,25 Prozent bewirkte. Elektropapiere lagen uneinheitlich,
Akkumulatoren um 1 Proz., Chade um 1,5 RM. gebeſſert. An den
Märkten der Gas=, Kabel= und Draht=, Auto= und Metallwerte
kamen erſte Notierungen infolge völligen Ordermangels vielfach
nicht zuſtande. Maſchinenfabriken bröckelten ab.
Maſchinenbau=
unternehmungen lagen auf ein Angebot von nur drei Mille 2½8
Prozent ſchwächer. Auch Textil= und Papierwerte waren gedrückt,
Stöhr minus 4 Prozent. Von Bankaktien büßten Reichsbank 1
Pro=
zent ein, während BEW. erneut 0 75 Prozent gewinnen konnten.
Am Rentenmarkt war man freundlich geſtimmt.
An der ruhigen Frankfurter Börſenlage hat ſich ſeit
vor=
geſtern wenig geändert. Immer noch hält die Bankenkundſchaft
mit Aufträgen zurück, und auch die Kuliſſe zeigt wenig Neigung
zu neuen Unternehmungen. Unter dieſen Umſtänden üben
Mo=
mente, wie die Freimachung Oſtpreußens von Arbeitsloſen oder
die Beſchäftigungsſteigerung der Induſtrie nur geringe Wirkung
aus. Das Bild der Kursentwicklung war uneinheitlich; die
Ver=
änderungen gingen anfangs von minus 0,5 bis plus 0,5 Prozent.
JG. Farben ſetzten ½ Prozent niedriger ein, gewannen aber bald
88 Prozent zurück. Scheideanſtalt lagen 0.5 Prozent über. Deutſche
Erdöl ½ Proz, unter vorgeſtern abend. Von Montanaktien waren
Mannesmann 0.5 Prozent, Rheinſtahl 0,25 Prozent gedrückt.
Har=
pener beſſerten ſich um 0.25 Prozent, Klöckner um 0,5 Prozent. Der
Elektromarkt eröffnete ziemlich einheitlich ſchwächer: AEG. um 0.25
Proz, Siemens um ½ Prozent, Bekula um 0.75 Prozent: Felten
blieben behauptet. Von ſonſtigen Werten gaben Aku 0,75 Prozent,
Reichsbank 0,5 Prozent, Daimler Motoren 38 Prozent nach. Nach
den erſten Kurſen ſchien die Lage etwas freundlicher zu werden.
Phönix notierten 0,25 Prozent, Zellſtoff Aſchaffenburg / Prozent.
Zement Heidelberg 1 Prozent höher. Und die übrigen, neu
ange=
ſchriebenen Kurſe waren gehalten. Im Verlaufe wurde die
Situ=
ation wieder etwas ſchwächer; Farben erniedrigten ſich um 1.25
auf 130,75 Prozent, Aku um 1,5 auf 25,5 Prozent, und auch die
übrigen Papiere bröckelten meiſt leicht ab. Harpener waren 0,5
Prozent erholt. Ilſe Bergbau Genuß 1,5 Prozent feſter.
Anderer=
ſeits kamen Rhein. Braunkohle=Aktien mit 192 um 2 Proz,
ſchwä=
cher zur Notiz. Am Kaſſamarkt überwogen weiterhin leichte
Rück=
gänge; eine ganze Anzahl von Papieren notierte mangels
Inter=
eſſe vorgeſtrigen Brief. Am Rentenmarkt eröffneten Altbeſitz ½
Prozent niedriger, erholten ſich aber nach dem erſten Kurs um 3
auf 77,5 Prozent.
Die Abendbörſe lag wie bereits ſeit Tagen ziemlich ruhig.
Die Notierungen erfolgten etwa auf Höhe des Berliner Schluſſes.
Beachtung fand vor allem der Rentenmarkt. Nachbörslich hörte
man JG. Farbeninduſtrie mit 130½ Prozent.
Friedberger Schweinemarkt vom 16. Auguſt. Zum heutigen
Schweinemarkt wurden 280 Ferkel aufgetrieben. Folgende Preiſe
wurden bezahlt: bis zu ſechs Wochen alte Tiere 8—10 RM., ſechs
bis acht Wochen alte Tiere 10—15 RM., 8—12 Wochen alte Tiere
15—20 RM. Der Markt wurde geräumt.
Die Markklage für Tabakwaren.
Nach den Erhebungen des Reichsverbands der
Handelsvertre=
ter des Tabakgewerbes (RHT.), Fachverbandes des
Zentralver=
handes deutſcher Handelsvertreter=Vereine, hat das Geſchäft mit
Tabakwaren im Juli einen ruhigen Verlauf genommen. Für
Zigarren war dern Auftragseingang größer als im Juni was
nicht in erſter Linie auf, ein Anziehen des Abſatzes im
Einzel=
handel zurückzuführen iſt, ſondern auf das beginnende
Weihnachts=
geſchäft. Aus der geſetzlichen Beſchränkung der Verwendung von
Maſchinen bei der Zigarrenherſtellung erhofft man ſich im
Ge=
werbe ein Nachlaſſen des unnatürlichen Preisdrucks von Teilen der
Induſtrie. In verſchiedenen Bezirken iſt es gelungen, die
Preis=
ſchleuderei mit Rauchtabak im Einzelhandel zu beſeitigen; das hat
in der Händlerſchaft eine fühlbare Beruhigung geſchaffen. Mit
Rückſicht auf die Beſeitigung der Preisſchleuderei iſt vom Handel
beim Einkauf von Rauchtabak Zurückhaltung geübt worden; man
will abwarten, wie ſich das Geſchäft entwickelt und die Läger etwas
räumen. Im Geſchäft mit Zigaretten haben ſich keine weſentlichen
Veränderungen gezeigt. Aus einzelnen Bezirken wird von einem
weiteren Vordringen der 2½=Pfg.=Zigarette berichtet.
37 Milliarden Lire für öffenkliche Arbeiken in Ikalien
Nach Mitteilung des italieniſchen Miniſteriums für
öffent=
liche Arbeiten hat die fasciſtiſche Regierung während ihres
zehn=
jährigen Beſtehens öffentliche Arbeiten im Geſamtbetrage von 37
Milliarden Lire herausgebracht. Hiervon ſind bereits 25
Milliar=
den ausbezahlt, und im Laufe dieſes Jahres wurden Aufträge für
weitere 6 Milliarden vergeben. Im Laufe der genannten Zeit
wurden 6000 Kilometer neue Straßen mit einem Betrage von 2,3
Milliarden gebaut und 8565 Klm. Straßen mit einer neuen Decke
verſehen. Ende dieſes Jahres werden insgeſamt 10 000 Kilometer
Straßen neu hergerſchtet ſein. Das iſt mehr als die Hälfte des
italieniſchen Straßennetzes. Die italieniſchen Staatsbahnen haben
517 Klm. neue Strecken eröffnet und weitere 556 Klm. im Bau.
Die ſtaatlichen Aufwendungen für Bahnbauten betragen 25
Mil=
liarden Lire. Für Hafenbauten wurden insgeſamt 2.1 Mld. Lire
aufgewendet. Die Arbeiten erſtreckten ſich auf 82 Häfen. Für den
Bau billiger Wohnungen wurden 3,3 Milliarden, für
Staatsbau=
ten 838 Millionen Lire aufgewendet. Für das frühere
Kriegs=
gebiet wurden 3,5 Mld. und für die Erdbebengebiete 1,5 Mld.
ver=
wendet. 2193 Gemeinden haben neue Waſſerleitungen erhalten.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Kein wilder Handel mehr auf dem Frankfurter Viehmarkt. Ab
Montag, den 21. Auguſt, dürfen nur noch die von der Direktion des
Schlacht= und Viehhofes, zugelaſſenen Perſonen und Firmen als
Verkäufer von Schlachtvieh am Frankfurter Schlachthof auftreten.
Durch dieſe Maßnahme werden viele Verkäufer ausgeſchaltet. Das
bedeutet indeſſen nicht, daß die ſeitherigen Beſchicker gehindert
wären, ihre Tiere weiterhin dem Frankfurter Schlachtviehmarkt
zuzuführen. Ebenſo können neue Einſender, ob Landwirt oder
Händler, den Markt jederzeit beſchicken. Es tritt alſo keinerlei
Be=
ſchränkung der Marktzufuhr, nach Einſender oder Stückzahl der
Schlachttiere ein. Die nunmehr zugelaſſenen Verkäufer bzw.
Ver=
kaufsfirmen ſind im Intereſſe, der Vieheinſender darüber
unter=
richtet worden, daß ihnen die Zulaſſung entzogen wird, wenn ſie
ihre Geſchäfte nicht mit der Gewiſſenhaftigkeit und Umſicht führen,
die von einem Geſchäftsmann in der heutigen Zeit verlangt
wer=
den muß.
Hamburg—Südamerikaniſche Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft. In
der Generalverſammlung wurden die Regularien bei einer
An=
weſenheit von 90 Prozent des AK. glatt erledigt. Direktor Hübbe
von der Dresdner Bank und der AR.=Vorſitzende des Norddeutſchen
Lloyds wurden in den Aufſichtsrat gewählt. Zur Geſchäftslage
wurde berichtet, daß die finanziellen Verhältniſſe ſich weſentlich
gebeſſert haben, ſodaß man auf ein günſtiges Jahresergebnis hofft.
Die Geſellſchaft kann nicht nur ihren Verpflichtungen für die
abge=
laufenen Zinſen nachkommen, ſie verfügt darüber hinaus noch über
einen reſpektablen Guthabenſaldo bei Banken, der etwa dem
Schul=
denſaldo vom Juli vorigen Jahres entſpricht. Wenn nicht
unvor=
hergeſehene Fälle eintreten, wird die Geſellſchaft in der Lage ſein.
in dieſem Jahre auch noch die nötigen Abſchreibungen
vorzu=
nehmen.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Die Poſtſcheckkontenzahl hat ſich im Juli um 707 auf rund 1,028
Millionen erhöht. Der Geſamtumſatz betrug 59,5 Mill Buchungen
über 8 47 Milliarden M., davon 37,2 Millionen Gutſchriften über
4,23 Milliarden RM. und 22,3 Mill. Laſtſchriften über ebenfalls
423 Milliarden RM. Die Guthaben auf den Poſtſcheckkonten
be=
lieſen ſich am Monatsende auf 434,85 Millionen RM.
Berliner Kursbericht
vom 16. Auguſt 1933
Deviſenmarkt
vom 16. Auguſt 1933
Me He
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi.
DeutſcheCont. Gas
Re
52.50
44.50
11.25
18.—
12.—
20.—
33.75
46.—
9.75
60.50
54.—
110.75
D
Sektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ. f. elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
glöcknerwerke.
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Orenſtein & Koppel
Vee
83.25
131.—
55.50
80.—
89.125
60.125
48.—
121.—
52.75
76.50
56.—
38.—
31.50
Meee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Stahlwerk
Weſteregeln Alkali!;
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Ber. Karlsr. Ind.
Hirſch Aupfer
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
Ra
55.75
167.50
14.375
34.75
124.—
19.875
70.—
5.—
16.—
61.75
48.—
81.25
Selſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
Sofia
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos=Aires
New York
Belgien
Italien
Paris
Bährung
100 finn. Mk.
100 Schilling!=
100 Tſch. Kr.
100 Pengs
100Leva
100 Gulden
100 Kronen ſ6
100 Kronen ſs
100 Kronen .
1 2.Stg.
1 Pap. Peſo
Dollar.
00 Belga
100 Lire
100 Franes
Geld
6.134
7.45
12.42
3.047
169.68
89.83
61.89
1.48
3.845 1
0.928
3.137
58.58
22.11
16.44
Brief
6. 146
47.55
12.44
3.o5s
170.03
69.97
62.01
71.62
13.88:
0.932
3.43
58.70
22.15
16.48
Schweiz
Spoien
Danzig
Japan
Rio de Janeirolt Milre /9
Jugoſlawien
Portugal.
Athen
Iſtambu
Kairo.
Kanada
uruguah
Fsland
Tallinn (Eſtl. ) /100 eſtl. Ar.
Riga
Burmſtädter und Hariokatoant Burmktapt, Flllate Mr Fresbhee Bant
Frankfurter Kursbericht vom 16. Auguſt 1933.
Keenee
„Gr. IIp. 1934
„. 1935
„. . 1936
„. „ 1937
„ „ „ 1938
„ Gruppe I
6% Dtſch. Reichsanl
6% „ „ v. 27
5½% Intern.,v. 30
69Baden.. . v. 27
68 Bahern., v. 27
6% Heſſen... v. 29
6% Preuß. St. v. 24
6% Sachſen.. v. 27
6% Thüringen v. 2
Dtſch. Anl.
Auslo=
ſungsſch. F=
Ab=
löſungsanl.. . .
Dtſche. Anl.
Ablö=
jungsſch. (Neub.)/
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
6%Baden=Baden
6% Berlin. . . . v. 24
6% Darmſtadt ...
6% Dresden. ,v. 21
6% Frankfurt a. M.
Schätze v. 29
v. 26
68 Mainz ......
69 Mannheimv. 27
62 München v. 29
6%Wiesbaden v. 28
6% Heſi. Landesb!
Goldoblig.
5½% Heſſ. Landes=
Hyp.=Bk.=Lignid.
97.5
91),
85
80,
n7.
86:1,
99.3
84
8411.
85.5
74
161.75
83
73
77i.
10.825
Gl.
62.5
58
58.5
55.5
70
*
68
60.5
81.25
84
Pe
Hyp.=Bk. Ligu.=
Kom. Obl. . . . . .
8% Preuß. Landes=
Pfd.=Anſt. G. Pf.
6% „ Goldoblig.
6% Landeskomm.=
Bk. Girozentr. für
„HeſſGldobl. R. 11
„ R. 18
6% Kaſſeler Land. Goldpfbr.
6% Naſſ. Landesbk.
5½% „Ligu. Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ. Anl.
*AuslSer I
*AuslSerII
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
6%Berl. Hyp. Bk.
5½% — Lig.=Pfbr.
6% Frkf. Hhp.=Bk.
5½% — Lig. Pfbr.
68 „ Golboblig
6% Frkf. Pfbr.=Bk
5½% -Lig.=Pfbr.
6% Mein. Hhp.=Bk.
5½% Lig. Pfbr.
25 Pfälz. Hyp.=Bk.
% „ Lig. Pfbr.
6% Rhein. Hhp. Bk.
5½%0 „ Lig. Pfbr.
6% „ Golboblig.
6% Südd. Bob,
Cred.=Bank ..."
5½% Lig. Pfbr.
6% Württ. Hhp..B.
82.75
72
63
63
80.75
82.75
841,
69.75
90
81
85
82
85
66.25
81.75
85.5
81.5
85‟,
85.
852l,
83:.
86.75
7.5
87
85.25
84‟
Naeu
% Dt. Linol. Werkel
16% Mainkrw. v. 26
6%Mittelb. Stahl
6% Salzmann u. C.
16% Ver.Stahlwerke
16% Voigt u. Häffner
J. G. Farben Bonds
5% Bosn. L.E.B.
„ L. Inveſt.
52 Bulg. Tab. v. 04
4½%0 Oſt. Schätze
4% Oſt. Goldrente
5% vereinh. Rumän
4½%
42
42 Türk. Admin.
47 1.Bagdad
42 „Zollanl.
4½%8 ungarn 1913
4½% „ 19141
Goldr.
4%0
4%
— 1910
4½ Budp. Stadtan!
42 Liſſabon
42 Stockholm
Aktien.
Alg. Kunſtziide Uniel
A. E. G. .........
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei
„ Zellſtoff
Bemberg, J. P....
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen....
Eemen: Heidelbero
„ Karlſtadt
ſcheide=Anſtalt 172.75 „ Linoleum .. . 41.75 Dortm. Ritterbrär 88 5.8 Dhckerhoff & Widm 11.25 Eichbaum=Werger. 11.5 Elektr. Lieferg.=Geſ. Licht u. Kraft 95.75 — Eſchw. Bergwer!
Eßling. Maſchinen. — 2.8 Faber & Schleicher 35 F. G. Farbeninduſtr. 130, 4.8 Feinmech. (Fetter) 4.4 Felt & Guilleaume. 4,4 Frankfurter Hof.. 25 4l. Gelſenk. Bergwerk. 4 Geſ.felektr. Untern. 79.5 33 Golbdſchmidt Th. . 46.5 Gritzner=Kahſer.. 1 Grün & Bilfinger Hafenmühle Frkft. 80 25.5
19.75 Hanauer Hofbrauh. 76 Hanfwerke. Füſſenl 33 90 Harpener Bergbau 89.5 48 Henninger, Kempf. 84 HilpertArmaturfrb. 32 21 Hindrichs. Aufferm. 46.5 Hirſch Kupfer. .. 5.25 lao7‟ Hochtief Eſſen .... 90.5 67.75 Holzmann, Phil. 48 81.5 Flſe Bergb. Stamm „ „ Genüfſe 102 ass Junghans z.....
Maee
. Aſchersleben.
glein, Schanzlin.
elöcknerwerie ....
Knorr C. H. . . . . . . 180.5
Lahmeher & Co. ..
Laurahütte . . .
Lech, Augsburg
Löwenbr. Münch..
Mainkr.=W. Höch
Mainz. Akt. Br. . .
Mannesm.=Röhren/ 56.75
Mansfeld Bergb.
Metallgeſ. Frankf..
Miag. Mühlenbau.
24.25 MotorenDarm ſiadt
Meckarwerk CFling.
lSberbedarf".
Bhönix Bergbau ..
Reiniger, Gebbert.
Rh. Braunkohlen".
Elektr. Stamm
Stahlwerke.
20 MRiebeaMontan.
175 Roeder, Gebr.
Rütgerswerke ...
Salzbetfurth Kali. /168
Salzw. Heilbronn.
Schöfferhof=Bind..
Schramm, Lackfbr.
Schuckert, Glektr.
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske. 11
Südd. Zucker=A. 8.
133 Shür. Liefer.=Geſ..
Tietz Leonhard ...
1—— lunterfranken .....
84.5
121.5
ARs6
53.25
123.5
72.25
210
57.25
50.5
52.5
8.25
192
82
85.25
87‟
552l,
190
159
23
98
81
153.25
69.75
Mie Kue
Ver. Ultramarin ..
Voigt & Haeffner.
Beſteregeln Kali..
Zellſtoff Waldhof.
Allg. Dt. Creditanſt.
Badiſche Bank...
Bk. f. Brauinduſtr
Baher. Hyp. u. B.
Berl. Handelsgeſ.
„ Hhpothelbil.
Comm. u. Privatb.
Dt. Bankund Disc.
Dt. Eff. u. Wechiel
Dresdner Bank..
Frankf. Bonk.
„ Hyp.=Ban1
Mein. Hhp.=Bank
Pfälz. Hyp.=Bank.
Reichsbank=Ant. .
Rhein. Hyp.=Bank.
Südd. Bob.=Cr. Bl.
Württb. Notenban!
A.. G.f. Verkehrsw.
Allg. Lokalb. Kraftw
7% Dt. Reichsb. Vzo
Hapag ......
Nordd. Llohzd..
Südd. Eiſenb.=Ge
Allianz= u. Stuttg.
Verſicherung ..
„„ Verein.Verſ.!”
FrankonaRück=u. Ml.
Mannheim. Verſich.
Otavi Minen
Schantung Handeisk 30
112
125.5
39.75
44.75
83.25
61.5
84.5
48
52.5
7
44.5
79
63‟
64I,
150
63.5
44.25
80
997I,
12.25
54
200
119
12,5
[ ← ][ ]Seite 12 — Nr. 227
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 17. Auguſt 1933
Morgen
Freitag,
abends 8 Uhr
sowie
Samstag u. Sonntag
erwartet Sle 1onss
Henry
„AsSOT
wird billiger durch Zutaten
von ThamséGarfg.
„Reichsadler”
bestes Kuchenmehl, SPfd.-Beutel 1.08
Feinstes Weizen-Auszugsmehl
SPfd.-Beutel 0.92
Feines Blüthenmehl
. . SPfd. 0.84
Frische Landhutter . . . ½Pfd. 0.62
Feinstes Kunst-Speisefett /Pfd. 0.62
Helle Galif. Sultaninen . . 1Pfd. 0.46
Korinthen
.. . . 1Pfd. 0.48
Kaselnußkerne . . . . . 1Pfd. 0.90
Frische Enten-Eier . . 10 Stück 0.85
Fische Zweischen
2 Pfund
Schnittfeste Tomaten 2Pfund 0.27
(10053
m. b. H.
Karlstraße 7 Kaupstraße 22
Wig auf Weiteren
Hleute fetzter Ta
Der Film für alle Deutsche!!
Der Film an alle Deutsche!!
Ein Film von den Irrwegen
menschlicher Leidenschaften
Ein Kobold und ein Komiker
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Standerte 115)
Freitag, 18. 8. Letzte Volks-Vorstell.
0.50—1.50 Rm. — Zum letzten Mal!
„Krieg im Frieden‟
Samstag 19. und Sonntag, 20. 8. Zum
letzten Mal! Die Operette
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