Darmstädter Tagblatt 1933


17. August 1933

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Donnerstag, 17. Auguſt 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Die denenden i dieden Siagt.
Führerprinzip auch im deukſchen Gemeindew eſen. Durchführung aller eigenen Aufgaben
unker voller Helbſtverankwortung.

Gemeindliche Richtſähe
CNB. Berlin, 16. Auguſt.
In der politiſchen, geiſtigen und ſeeliſchen Erneuerung des
deutſchen Volkes ſpielen die Gemeinden und Gemeindeverbände
eine bedeutſame Rolle. Da die Demokratie den Drang zur ſtärk=
ſten
Zentraliſation hat, iſt es kein Wunder, wenn die kommunale
Selbſtverwaltung in den letzten 14 Jahren ſyſtematiſch vernichtet
worden iſt oder Formen angenommen hat, die mit ihrer ur=
ſprünglichen
Idee unvereinbar ſind. Der demokratiſch=marxiſtiſche
Staat der Nachkriegszeit iſt nicht zuletzt deshalb zuſammenge=
brochen
, weil er die Selbſtverantwortlichkeit der Gemeinden und
Gemeindeverbände bis zur Vernichtung ausgehöhlt hat, ohne ſei=
nerſeits
eine ſtraffe, einheitliche Staatsgewalt zu beſitzen. Bei
dem Aufbau des nationalſozialiſtiſchen Staates muß daher den
Gemeinden und Gemeindeverbänden wieder ihr naturgegebener
Platz eingeräumt werden. Der völkiſche Staatsgedanke verlangt
eine ſtarke Staatsgewalt, darunter aber eine ausgeprägte Dezen=
traliſation
, eine weitgehende Gliederung, die die beſonderen kul=
turellen
, ſozialen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe aller Reichs=
teile
zur vollen Entfaltung kommen läßt.
Dieſe Gedanken entwickelt in den neueſten Ausgaben der
Organe des Deutſchen Gemeindetages, dem Gemeindetag und
der Landgemeinde, der Geſchäftsführer des Deutſchen Gemeinde=
tages
, Dr. Kurt Jeſerich. Wenn der nationalſozialiſtiſche
Staat dem naturgegebenen Aufbau Deutſchlands entſprechen ſoll,
ſo müſſen unter einer ſtarken Staatsgewalt lebenskräftige Ge=
meinden
und Gemeindeverbände ſtehen, die ihrerſeits nach dem
Führerprinzip organiſiert, alle eigenen Aufgaben unter voller
Selbſtverwaltung durchzuführen haben. Eigene Entſchlußfähigkeit
iuß ihnen ſoweit zugeſtanden werden, wie dies im Intereſſe einer
inheitlichen Staatsführung möglich iſt. Aus dieſen Grundge=
anken
heraus entwickelt Dr. Jeſerich eine Reihe von Leitſätzen
ber die Stellung der Gemeinde im nationalſozialiſtiſchen Staat,
ie auch deswegen beſondere Beachtung verdienen, weil die Füh=
ung
des Deutſchen Gemeindetages, deſſen Gedankenzüge Dr. Je=
rich
entwickelt, bei Oberbürgermeiſter Fiehler=München liegt,
u gleichzeitig als Mitglied der Reichsleitung der NSDAP.
die kommunalpolikiſchen Richklinien der Parkei
eſtimmt:
1. Die nationalſozialiſtiſche Staatsidee verwirklicht den völki=
hen
, in ſeinem Weſen urdeutſchen Gedanken der Schaffung einer
drken Staatsgewalt auf der Grundlage des Führerprinzips, bei
eichzeitig weitgehender Dezentraliſation.
2. Der Staat lehnt ſich in ſeiner Verwaltungsorganiſation
n die natürliche ſoziale Gliederung des Volkes an und bildet die
zemeinden und Gemeindeverbände zu ſelbſtverantwortlichen, kul=
nrellen
, ſozialen, wirtſchaftlichen und ſtammesmäßigen Einhei=
h
aus.
3. Die kulturelle, wirtſchaftliche und ſoziale Weſensart der
utſchen Stämme findet ihren verwaltungspolitiſchen Ausdruck in
r Einräumung einer mit dem autoritären Staatsgedanken
irchaus zu vereinbarenden Selbſtändigkeit zugunſten der Ge=
keinden
und Gemeindeverbände. Der nationalſozialiſtiſche Staat
lird von einem einheitlichen Willen beherrſcht, aber in ihm iſt
Eich Platz für die neues Leben erzeugende Tätigkeit ſeiner Glie=
horganismen
, der Gemeinden und Gemeindeverbände.
4. Die Gemeinden und Gemeindeverbände entſcheiden in ab=
leiteter
Zuſtändigkeit alle die Fragen unter eigener Verant=
Hrtung, die nicht von unmittelbarem Staatsintereſſe ſind, viel=
Ihr örtlichen Charakter tragen und aus der Tatſache der nach=
rlichen
Verbundenheit der Gemeindemitglieder erwachſen.
5. Die Gemeinden und Gemeindeverbände werden von Füh=
rn
, die das volle Vertrauen der Staatsführung beſitzen, unter
eranziehung von Vertretern der Bevölkerung mit beratender
timme verwaltet. Die Vertreter der Bevölkerung werden zum
keil auf berufsſtändiſcher Grundlage ausgewählt.
b. 6. Die Berufsſtände erfahren in der Gemeinde ihre erſte
Brizontale Verbindung. Die Gemeinde dient dem Intereſſenaus=
keich
aller Wirtſchafts= und Berufszweige unter dem Geſichts=
unkt
der örtlichen Schickſalsgemeinſchaft, zugleich damit der Ver=
bindenheit
der Einzelgemeinden mit dem Volksganzen.
Aus dieſen Grundſätzen ergibt ſich eindeutig die Stellung der
emeinden im nationalſozialiſtiſchen Staat; ſie ſind dienende, ſich
Im Volksganzen jederzeit einordnende Glieder dieſes Staates,
je im Rahmen der durch die Staatsführung gezogenen Grenze
Zeim Zalkner=König von Grünheide.
geſuch in Ddeutſchlands einziger Raubvogelwarte.
die
Von Hellmut Feiſt.
ſo:
de Ich hatte viele Leute gefragt in der öſtlichen Mark Branden=
zu
g. Aber ſie haben alle verwundert den Kopf geſchüttelt. Eine
genbvogelwarte? Nein, davon hatten ſie noch nie gehört. Und
chmal ſchien mir faſt, als wollten ſie noch ſchnell hinzuſetzen:
gerkſeidank! Denn wenn ſie ſich auch wohl nichts Rechtes darunter
deſtellen konnten, gefährlich ſchien ihnen ſo etwas auf alle Fälle.
ſt: So machte ich denn eine Entdeckungsfahrt auf eigene Fauſt
nd traf inmitten des Waldes, auf einer ſonnigen Lichtung, wo
Ah vier, fünf kleine Häuschen zu dem Orte Schmalenberg ver=
unigen
, den erſten Menſchen, der etwas wußte‟.
Wenige Minuten ſpäter öffne ich das etwas morſche Gitter
u einem Vorgarten. Ein harter, kurzer Schrei begrüßt mich. Ich
licke um. Zwei große Eulenaugen ſtarren aus den Zweigen. Neu=
jier
treibt mich weiter. Das ſchmale weiße Haus dort ſoll es ſein.
Ein Mann tritt auf die Schwelle. Groß, ſehnig. Blond das Haar.
In Hemd und Lederkleid. Jetzt ſtreckte er mir die Hand zum Gruß
entgegen. Sie ſind der Falkner, frage ich. Er nickt.
Wir ſitzen in der engen Stube. Am runden Tiſch. Der Mann
erzählt: Acht Horſte fand ich hier im Wald. Ich will ſie ſchützen.
Die großen Vögel ſterben aus im Land. Ein jeder ſchießt ſie und
Lt noch ſtolz auf ſeine Tat. Freibeuter, blutrünſtige Räuber nennt
r ſie, weil ſie einmal ein unſchuldiges Huhn gekröpft, weil ſie
enommen haben, was ihm nützlich iſt. Der Spatz, der einen
egenwurm verzehrt, folgt zwar dem gleichen Trieb, doch ſtört
uns nicht, weil Regenwürmer keine Eier legen. Doch keiner
Dan das Gleichgewicht der Natur ungeſtraft verletzen. In Oeſter=
ich
, wo die Adler bereits faſt ausgeſtorben ſind, iſt nun die
imsräude ausgebrochen, die ſich mit großer Schnelligkeit ver=
2aeitet. Warum? Die kranken Tiere ſtecken ganze Rudel an.
tüher waren ſie eine Beute der Räuber der Lüfte‟. Heute da=
Lagen ſterben ſie langſam und ungeſtört und ſtiften ungeheures
ſä heil.
Deshalb nehme ich die jungen Raubvögel, die aus dem Neſt
SAlen oder von Kindern aus dem Horſt geſtohlen werden, in
Aucege, ziehe ſie auf, bis ſie ſelbſtändig ſind, und laſſe ſie dann
Gugen. Sind es Falken oder Habichte, ſo richte ich ſie zuweilen
ſond zur Jagd ab
Defi Zur Jagd? Die Beizjagd lebt noch?
fahr‟
Gewiß. In England iſt ſie große Mode. Doch auch bei uns

auf der Grundlage der Selbſtverwaltung und freien Initiative
ihre Tätigkeit auf allen Gebieten des kulturellen, wirtſchaftlichen
und ſozialen Lebens fortentwickeln und zur höchſten Entfaltung
bringen, immer unter dem Geſichtspunkt der durch die beſonderen
Verhältniſſe ihres Gebietes gegebenen Eigenarten.
Aach der oſtpreußiſchen Arbeitsſchlacht.
Aufrufe des Oberpräſidenken Koch
an die Arbeiterſchaft, die Bauern und die Behörden=
chefs
in Oſtpreußen.
TU. Königsberg, 16. Auguſt.
Oberpräſident Koch hat aus Anlaß des erfolgreichen Abſchluſſes
des Kampfes gegen die Arbeitsloſigkeit in Oſtpreußen drei Auf=
rufe
, und zwar an die Arbeiterſchaft und die Bauern ſowie an die
Behördenchefs erlaſſen.
In dem Aufrufan die Arbeiterſchaft heißt es u. a.:
Wir werden nicht eher ruhen, ehe nicht jedem deutſchen Arbeiter
wieder ſein bodenſtändiges Eigentum wie ſeinen Vorfahren ge=
worden
iſt, das ihm und ſeinen Kindern dient. Dieſes Ziel ſteuern
wir unverrückbar an, und die Arbeitsſchlacht, die wir in dieſem
Monat ſchlagen, muß auch in den nächſten Monaten und Jahren
weiter durchgekämpft werden. Dieſe Arbeitsſchlacht iſt nur ein
Schritt auf dem Wege zu dem uns vor Augen ſtehenden Ziel. Der
Weg zu dieſem Ziel iſt hart. Soweit ich die Härte mildern kann,
wird das geſchehen. Aber wir alle müſſen zuſammen dieſe harte
Zeit durchſchreiten.
Der Aufruf an die Bauern endet mit den Worten:
Vor allem gilt mein Appell dem oſtpreußiſchen Bauerntum, deſſen
ſchwere Notlage mir voll bewußt. Ganz Oſtpreußen wird jetzt mit
mir in dem neuen Kampfe zuſammenſtehen müſſen, um unſerem
ſchwer bedrohten Bauerntum wieder zu geſicherten Lebensverhält=
niſſen
zu verhelfen. Denn wenn unſer Führer ſich zu dem Grund=
ſatz
bekannt hat: Der Bauer iſt das Fundament des Staates,
ſo gilt dieſes Wort ganz beſonders für unſere Provinz Oſtpreußen.
Ich habe das Vertrauen, daß auch für das Bauerntum die Stunde
ſeiner wirtſchaftlichen und damit ſeeliſchen Sicherung bald ſchla=
gen
wird.
In dem Aufruf an alle Behördenchefs in Oſtpreu=
ßen
heißt es u. a.: Schwieriger als das hinter uns liegende Werk
iſt das Ziel, das noch vor uns liegt, nämlich den erreichten Er=
folg
auf der ganzen Linie zu erhalten und ein Zurückfluten der
Arbeitsloſen insbeſondere im Winter ſoweit wie möglich zu ver=
hindern
. Ich rufe in dieſer Stunde erneut die Behörden auf, mir,
wie im vergangenen Monat, bei dieſer Arbeit treu, einmütig
und opferwillig zur Seite zu ſtehen.
Hindenburg beglückwünſcht Oberpräſidenk Koch.
TU. Berlin, 16. Auguſt.
Der Reichspräſident hat an den Oberpräſidenten und Gau=
leiter
Koch folgendes Glückwunſchtelegramm geſandt: Für Ihre
Meldung von der Ueberwindung der Arbeitsloſigkeit in der
Provinz Oſtpreußen danke ich Ihnen herzlichſt. In aufrichtiger
Anerkennung ihrer Arbeit beglückwünſche ich Sie zu dieſem
ſchönen Erfolg auf dem Wege der Geſundung unſeres Wirt=
ſchaftslebens
.
Der Dank Oſtpreußens an Oberpräſidenk Koch.
Wie die Preſſeſtelle des Oberpräſidiums Oſtpreußen mitteilt,
kamen am Mittwoch mittag um 12 Uhr 38 Vertreter, ehemalige
Arbeitsloſe der Kreiſe Oſtpreußen, im Oberpräſidium zuſammen,
um dem Oberpräſidenten und Gauleiter Koch ein Glückwunſch=
ſchreiben
zu übermitteln. In dem Glückwunſchſchreiben heißt es:
Nach Jahren dumpfer Verzweiflung, die uns das Los der Ar=
beitsloſigkeit
gebracht hat, ſahen wir zum erſten Male wieder am
30. Januar d. J., als unſer Führer Adolf Hitler die Regierung
in Deutſchland übernahm und die Beſeitigung der Arbeitsloſig=
keit
innerhalb der nächſten vier Jahre als das Ziel ſeines Kampfes
bezeichnete, einen Hoffnungsſchimmer auftauchen.
Viele von uns, die noch nicht den felſenfeſten Glauben an die
Worte des Führers kannten, zweifelten damals an der Durch=
führbarkeit
des gigantiſchen Planes.
Und nun haben Sie, hochverehrter Gauleiter, in unſerer Hei=
matprovinz
Oſtpreußen vor wenigen Wochen den Kampf gegen

gibt es noch etwa 30 Falkner, darunter vor allem der Horſt des
Ortelsburger Jägerkorps der Reichswehr mit
ſeinen 20 Tieren, den ich ſelbſt eingerichtet habe.
Es iſt ein alter deutſcher Brauch. Die Minne und die Fal=
kenjagd
gehörten einſt untrennbar zuſammen. Warum wohl iſt
die Falknerei heute faſt vergeſſen?
Friedrich der Große hat ſie unterſagt. Denn grad zu ſeiner
Zeit wurde ein ungeheurer Luxus damit getrieben. Der Adel
konnte ſich nicht damit genug tun. Weiße Islandfalken, brillanten=
beſetzte
Hauben, eigene Beizjagdpferde und Windſpiele. Das paßte
nicht in die ſoldatiſche ſtrenge, ſparſame Zeit des großen Königs.
Und heute betrachten manche die jahrtauſendalte Beiziagd als
Tierquälerei. In Wirklichkeit leidet das Beutetier dabei nicht
mehr als durch einen Schrotſchuß, denn der Falke beißt ihm ſo=
fort
den Halswirbel durch, während der Habicht ihm ſeine ſcharfen
Krallen in Herz und Lunge ſtößt.
Wie wird nun ſo ein Tier zur Jagd abgerichtet?
Durch langſame Gewöhnung. Warten Sie mal. Der
Mann geht hinaus in den Garten. Nach wenigen Augenblicken
kommt er wieder. Auf ſeiner Fauſt ſitzt ſtolz und unbeweglich
ein Habicht. Mir wird etwas unbehaglich zumute, wenn ich die
langen ſpitzen Krallen ſehe, den bohrenden Raubtierblick. Aber
der Vogel rührt ſich nicht. Und trotzdem iſt jede Faſer ſeines Kör=
pers
von Leben durchpulſt. . . Der Falkner betrachtet ihn mit
wohlgefälligem Blick.
Der Habicht iſt ein furchtbar ſcheues Tier. Es dauert ziem=
lich
lange, bis man ihn daran gewöhnt hat, hier auf der Fauſt
zu ſitzen und ſeine Fleiſchbröckchen in Empfang zu nehmen. Nur
ein paar Tage braucht man ihn nicht geſehen zu haben, und ſchon
iſt er einem entfremdet.
Und wie iſt das auf der Jagd?"
Auf der Jagd wird er vom Reiſer auf der behandſchuhten
Fauſt getragen. Meiſt ſtülpt man ihm ein Häubchen dabei über
den Kopf, damit er ſich nicht vorher ausgibt. Hat der Hühner=
hund
irgendein Wild, ein Rebhuhn oder eine Wachtel, aufge=
ſtöbert
, dann wird er losgelaſſen. Blitzſchnell ſchraubt er ſich von
oben herab auf ſeine Beute und bringt ſie zu Boden. Jetzt wird
er mit etwas Fleiſch gefüttert, um ſeine Jagdluſt zu befriedigen
und wieder unter die Haube geſteckt.
Aber gerade der Habicht wird immer ſeltener. Dabei iſt ge=
rade
er ein typiſch deutſcher Vogel, und das Ausland beneidet
uns um jedes einzelne Tier. Früher war das ganz anders. In
der Rangliſte unter den 24 Dienern des Hofes ſtand der könig=
liche
Falkenmeiſter an vierter Stelle vor dem Oberſten Richter,
der den fünften Platz einnahm. Wer in England z. B. einen
königlichen Falken ſtahl oder tötete, wurde ohne weiteres gehängt.

Nr. 227 Seite 3

die Erwerbsloſigkeit aufgenommen und mit der Ihnen eigenen
Zähigkeit ſiegreich fortgeführt.
Wenn am heutigen Tage aus allen Kreiſen der Provinz
Vertreter der deutſchen Arbeiterſchaft, die nach jahrelanger Er=
werbsloſigkeit
endlich wieder in Lohn und Brot gekommen ſind,
vor Ihnen ſtehen und den Dank aller oſtpreußiſchen Arbeits=
kameraden
für dieſes Werk ausſprechen wollen, ſo geſchieht das
in dem Bewußtſein, in Ihnen, hochverehrter Gauleiter und
Oberpräſident, den Freund und Helfer des deutſchen Arbeiters
zu wiſſen, deſſen langjähriger Kampf um die Eingliederung des
deutſchen Arbeiters in den Produktionsprozeß durch den Erfolg
des heutigen Tages eine Genugtuung gefunden hat.

Ein Erlaß der Reichsanſtalk über die Arbeits=
beſchaffung
.
CNB. Berlin, 16. Auguſt.
Der Präſident der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und
Arbeitsloſenverſicherung hat an die Landesarbeitsämter und
Arbeitsämter einen Erlaß über die Durchführung der Arbeits=
beſchaffung
gerichtet, in dem es u. a. heißt:
Die mit dem neuen Arbeitsbeſchaffungsprogramm verfolgten
Ziele, eine Entlaſtung des Arbeitsmarktes und eine vermehrie
Beſchäftigung, können nur dann erreicht werden, wenn es ge=
lingt
, bei den Arbeiten des neuen Arbeitsbeſchaf=
fungsprogramms
in weitmöglichſtem Umfange
Neueinſtellungen zu erreichen. In Uebereinſtimmung mit
dem bei dem bisherigen Arbeitsbeſchaffungsprogramm gehand=
habten
Verfahren bitte ich, die Arbeitsämter anzuweiſen, darauf
hinzuwirken, daß die Zahl der vom Träger der
Arbeit bzw. Unternehmer zu beſchäftigenden
Stammarbeiter auf das geringſte Maß be=
ſchränkt
bleibt. Im weſentlichen wird man hierbei von einer
Stammarbeiterzahl von 10 v. H. der geſamten Belegſchaft aus=
gehen
können. Nach den Durchführungsbeſtimmungen ſind
unter den Erwerbsloſen in erſter Linie Kinder=
reiche
, Familienernährer und langfriſtige Er=
werbsloſe
zu berückſichtigen. Zunächſt wird die be=
rufliche
Herkunft und die Eignung der Erwerbsloſen zu berück=
ſichtigen
ſein. Die im Geſetz aufgeführten Merkmale der
ſozialen Bedürftigkeit ſind für die Vermitt=
lung
der Arbeitsämter maßgebend. Bei gleich=
artigen
Vorausſetzungen ſind die den nationalen Verbänden
Angehörenden vorweg zu berückſichtigen, und zwar wird hierbei
entſprechend den bekanntgegebenen Einſtellungsgrundſätzen für
Angehörige der nationalen Wehrverbände als Stichtag der Mit=
gliedſchaft
der 30. Januar 1933 angenommen werden können.
Das Zugabe-Berbok.
Entgegen anderslautenden Nachrichten weiſt das Reichswirt=
ſchaftsminiſterium
im Einvernehmen mit der Reichskanzlei aus=
drücklich
darauf hin, daß das Geſetz über das Zugabeweſen
vom 12. 5. 1933 zu dem darin beſtimmten Zeitpunkt, d. i. der
1. 9. 1933, unverändert in Kraft tritt. Das RWM. hat es daher
begrüßt, daß das in der Arbeitsfront ſtehende Amt für wirt=
ſchaftspolitiſche
Fragen des Geſamtverbandes der deutſchen
Arbeiter ſich durch die Verſendung von Fragebogen um die Feſt=
ſtellung
und Unterbringung der durch das Geſetz etwa arbeits=
los
werdenden Arbeitnehmer bemüht hat, und legt Wert darauf,
daß dieſe Maßnahmen von den Arbeitgebern und Arbeitnehmern
unterſtützt wird. Die Umſtellung der Betriebe auf neue Auf=
träge
und damit die dauernde Beſchäftigung der Arbeitnehmer
muß im Hinblick auf das unmittelbar bevorſtehende Inkraft=
treten
des Geſetzes beſchleunigt werden.
Kredike müſſen zurückgezahll werden.
Schuldennachlaß nicht zu erwarken.
WTB. Berlin, 16. Auguſt.
Wie aus mehrfachen Zuſchriften von Kreditanſtalten zu ent=
nehmen
iſt, haben neuerdings in einzelnen Fällen Schuldner die
Rückzahlung der ihnen gewährten Kredite oder die Entrichtung
der Zinſen für dieſe Kredite mit der Begründung abgelehnt,
es ſeien ſeitens der Reichsregierung geſetzliche Maßnahmen über
einen allgemeinen Schuldennachlaß oder einen Nachlaß von
Zinſen zu erwarten. Eine ſolche Erwartung entbehrt jeglicher
Grundlage.
Die zum Gegenſtand berechtigter Klagen gemachte Haltung
einzelner Schuldner iſt nur geeignet, die allgemeine Kredit=
ſicherheit
zu erſchüttern und den von allen Seiten und mit Auf=
bietung
aller Kräfte erſtrebten Wiederaufbau der Wirtſchaft ernſt=
lich
zu gefährden.

Heute ſind die Tiere ſchutzlos jeder Flinte preisgegeben. Wenn
ſich dieſer Zuſtand nicht wandelt, wird es gar nicht mehr lange
dauern, bis die letzten, vielbeſtaunten Exemplare in den Zoologi=
ſchen
Gärten die kümmerlichen Ueberreſte eines einſt ſo ſtolzen
und mächtigen Geſchlechtes ſind .
Es iſt ſtill geworden in der kleinen Stube. Aber man fühlt:
hier ſpricht kein fanatiſcher Jäger, der nur den Verluſt ſeines
Jagdgerätes bedauert, hier ſpricht ein wahrer Tierfreund, aller=
dings
ein Freund der ſtarken, der kämpferiſchen Kreatur, die wir
Menſchen allmählich ausrotten, indem wir uns ſtolz als Beſchützer
des Schwachen, beſſer geſagt des Nützlichen aufſpielen.
Wir leben heute in einer Zeit, wo uns die große Tradition
der Vergangenheit wieder etwas gilt. Das muß nicht unbedingt
heißen, daß die Beizjagd wieder aufleben ſoll. Aber es kann
immerhin bedeuten, daß wir, das Wehrhafte, Kämpferiſche, ebenſo
wie bei uns ſelbſt, ſo auch im Tierreich wieder begreifen und zur
Geltung kommen laſſen.
Die Arbeit, die jene Raubvogelwarte dort draußen mitten
im Walde, abgeſchieden von aller Welt, den meiſten unbekannt,
leiſtet, iſt keine Liebhaberei irgendeines weltfremden Roman=
tikers
. Sie iſt von einer nicht zu unterſchätzenden praktichen Be=
deutung
, die jeder wirkliche Tierfreund zu ſchätzen weiß. Sie iſt
darüber hinaus aber noch von einer ſymboliſchen Weſentlichkeit,
denn ſie bejaht den Kampf ums Daſein, weil ohne ihn das Leben
in Schwäche und Nützlichkeit erſtickt.

Der Direkior der Gießener Chirurgiſchen
Univerſikätsklinik F.
Im Alter von 73 Jahren iſt geſtern abend der langjährige
Direktor der Chirurgiſchen Klinik der Univerſität Gießen, Geh.
Medizinalrat Prof Dr. Poppert, verſtorben. Der Heimgegangene
hat in Gießen ſtudiert und hier auch ſeine Doktorprüfung be=
ſtanden
. Anſchließend war er zunächſt an der Gießener Chirur=
giſchen
Klinik als Aſſiſtenzarzt beſchäftigt, nach ſeiner Habili=
tation
für Chirurgie und weiterer Tätigkeit in dieſer Klinik
wurde er im Oktober 1892 zum außerordentlichen Profeſſor er=
nannt
und Ende Juni 1894 Oberarzt der Chirurgiſchen Klinik.
Seit 1. April 1900 ſtand er als ordentlicher Profeſſor und
Direktor an der Spitze der Chirurgiſchen Klinik. Sr. Kgl. H. der
Großherzog von Heſſen ehrte ihn Ende November 1915 durch
die Verleihung des Charakters (.:s Geh. Medizinalrat. Geheim=
rat
Poppert wollte am 1. Oktohr d. J. in den Ruheſtand
treten. In der mediziniſchen We erfreute er ſich weithin des
größten Anſehens.

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Seite 4 Nr. 227

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 17. Auguſt 1933

Kehraus-Tage

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geroten wenn Sie daran denken, daß ihe
Gebiß beim Sprechen, Lachen Niesen oder
Essen fallen oder rutschen könnte. Den-
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Pulver stellt Sie sofort zutrieden. Streuen
Sie ein wenig Dextcfix auf die Platte
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vergessen. Besorgen Sie es sic noch heute.
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gerien
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L.8664

Statt Karten.

Für die uns aus Anlaß unserer Vermählung
erwiesenen Aufmerksamkeiten sagen hefz-
lichen
Dank
Albert Burkhardt
10046)
und Frau, geb. Grosse.

Für die vielen freundlichen Glück=
wünſche
und Blumenſpenden an=
läßlich
unſerer Silbernen Hochzeit
ſagen wir auf dieſem Wege herz=
lichen
Dank.
(10064
Wilhelm Wedler und Frau.

Für die uns anläßlich unſerer
Vermählung erwieſenenAufmerk=
ſamkeiten
ſagen wir allen herz=
lichen
Dank.
Robert Atgenannt und Fran
Emmi, geb. Keßler.
Schloßgartenplatz 8.
(10047
Dankſagung.
Für die überaus zahlreiche, liebevolle
Teilnahme bei dem Heimgange unſe=
res
lieben, guten Vaters
Herrn
Johannes Wembacher II.
ſagen wir auf dieſem Wege unſeren
innigſten Dank. Beſonders danken
wir Herrn Pfarrer Weigel für die
troſtreichen Worte, ſowie Herrn
Dr. Mäller und Schweſter Margarete
Pfeifer für die liebevolle Pflege. Weiter
danken wir der Kapelle Gruß und
für alle Kranz= und Blumenſpenden.
Johannes Wembacher II. Bw.
und Kinder.
Nieder=Ramſtadt, den 15. Aug. 1933.

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wünſcht Witwe zum
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Dankſagung.
Für die wohltuenden Beweiſe liebevoller Teilnahme,
die uns beim Heimgange unſerer lieben, unvergeß=
lichen
Entſchlafenen
Frau Eliſabeth Manus
geb. Geißner
zuteil wurden, ſprechen wir hiermit unſeren herz=
lichſten
Dank aus.
Familie Manus-Geißner.
Im Augnſt 1933.
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Plockwurst schnlttfest. . ½ Pfd. 30
Gervelatwursttolstein. 4Ffd. 32

Feine Tollette- Seife 2stet 25

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Städtiſches Tiefbauamt.

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offen. Auch werden dort die Angebot=
ſcheine
abgegeben. Angebote ſind bis
Samstag, den 26. Auguſt I. J., 10 Uhr,
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Darmſtadt, 15. Auguſt 1933. (St. 10036
Städtiſches Tiefbauamt.

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A: Am 3. Auguſt 1933 hinſicht=
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der Firma: Georg Frey, Arheilgen:
Georg Frey Ehefrau Eliſabeth geb.
Nadig in Arheilgen iſt zur Prokuriſtin
beſtellt. Am 4. Auguſt 1933 neue
Firma: Georg Illert, Ingenieurbüro,
Darmſtadt. Inhaber: Georg Illert,
Ober=Ingenieur in Darmſtadt.
Abteilung B: Am 3. Auguſt 1933 hin=
ſichtlich
der Firmen: 1) Neue Gaswerk
Eberſtadt Aktien=Geſellſchaft, Eberſtadt:
Durch Beſchluß, der Generalverſamm=
lung
vom 14. Juli 1933 iſt der Geſell=
ſchaftsvertrag
geändert. 2) Leonhard
Tietz, Aktiengeſellſchaft, Hauptniederlaſ=
ſung
Köln. Zweigniederlaſſung Darm=
ſtadt
: Durch Beſchluß der Generalver=
ſammlung
vom 11. Juli 1933 iſt der
Geſellſchaftsvertrag geandert. Durch
vorgenannten Beſchluß iſt die Firma
geandert in: Weſtdeutſche Kaufhof
Aktiengeſellſchaft (vorm. Leonhard Tietz
(10049
A. G.).
Darmſtadt, den 11. Auguſt 1933.
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Donnerstag, 17. Auguſt 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 227 Seite 5

Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 17. Auguſi 1933.
Bekannkmachungen des Perſonalamks.
Entlaſſen wurde am 3. Auguſt 1933 mit Wirkung vom 28.
Juni 1933 auf Grund des 8 4 des Reichsgeſetzes zur Wiederher=
ſtellung
des Berufsbeamtentums vom 7. April 1933 der Medizi=
nalrat
Dr. Adolf Schneider bei der Landes=Heil= und Pflege=
anſtalt
Philippshoſpital bei Goddelau.
Auf Grund des Geſetzes über die Altersgrenze der Staats=
beamten
vom 2. Juli bzw. 19. Dezember 1923 (Reg.=Bl. S. 209
und 211) in der Faſſung des Geſetzes vom 8. Oktober 1925 (Reg=
Bl. S. 249) tritt in den Ruheſtand am 1. September 1933 der
Förſter Leonhard Schäfer 1. zu Rimhorn.
Miniſterialabteilung für Bildungsweſen, Kunſt und Volks=
tum
. Erledigt iſt eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen
Lehrer an der Volksſchule in Saaſen, Kreis Gießen, Lehrerdienſt=
wohnung
iſt vorhanden.
Durchführung der Berordnung über den Ueberland=
verkehr
mit Kraftfahrzeugen.
Bei der Frachtberechnung im Güterfernverkehr mit Kraft=
fahrzeugen
war bisher die Frage offen, für welchen Ortsbereich
Darmſtadt die verſchiedenen Bahnhöfe Geltung haben. Hierin
hat nunmehr das Heſſiſche Kreisamt Darmſtadt, wie uns die Heſ=
ſiſche
Induſtrie= und Handelskammer Darmſtadt mitteilt eine
Entſcheidung getroffen, die im Intereſſe der Einfachkeit der Fracht=
berechnung
ſehr zu begrüßen iſt. Demnach iſt für die Stadt Darm=
ſtadt
davon Abſtand genommen worden, für die verſchiedenen
Verkehrsrichtungen beſondere Ortsbereiche zu bilden; der Haupt=
bahnhof
Darmſtadt gilt vielmehr als der für die Frachtberech=
nung
maßgebliche Bahnhof im Sinne des 8 21 Abſ. 2 der Durch=
führungsbeſtimmungen
über den Ueberlandverkehr mit Kraft=
fahrzengen
vom 9. Oktober 1931.

Jeder Radfahrer ſoll verſichert werden.

OtISDDe Set iſelle Gereifſ aſe ieir
einen geringen Jahresbeitrag (nicht mehr als 3. RM.) will er
jeden deutſchen Radfahrer von allen wirtſchaftlichen Schäden die
durch einen Unfall verurſacht werden, ſchützen. Die Hilfe ſoll ſo=
gar
ſoweit gehen, daß an Schwerverletzte Tagegelder bis zu ihrer
Geneſung gezahlt werden. Der D. R. V. iſt der erſte Verband,
der bewußt die Nichtſportler unter den Radfahrern durch wirt=
ſchaftliche
Vorteile als Mitglieder werben will. Auch der Tag
des deutſchen Radfahrers am 27. September, der zu
einer impoſanten Kundgebung für den deutſchen Radſport werden
wird, liegt in der gleichen Linie.

Feſtlegung von Sprechſtunden bei der Heſſiſchen
Handwerkskammer.
Infolge der ſtarken, geſteigerten Inanſpruchnahme der Hand=
werkskammer
wird die dringende Bitte an die perſönlich vor=
ſprechenden
Geſuchſteller gerichtet beſtimmte Sprechſtunden ein=
zuhalten
, die hiermit auf vormittags 10 bis 12 Uhr feſt=
gelegt
werden.
Dieſe Anordnung iſt notwendig, um die ordnungsmäßige
Erledigung der Dienſtgeſchäfte zu gewährleiſten.
Gleichzeitig wird darauf aufmerkſam gemacht, daß die Neben=
ſtellen
Offenbach, Mainz, Worms und Gießen nach wie vor für
die ihnen zugewieſenen Aufgabengebiete zuſtändig ſind, und wird
gebeten, ſich vorkommendenfalls unmittelbar an dieſe zu wenden.
Des weiteren wird erneut erſucht, alle Schreiben in Kammer=
angelegenheiten
nicht an den Herrn Vorſitzenden, ſondern direkt
an die Handwerkskammer ſelbſt zu richten.

El. Standesabzeichen für Apotheker. Die Standesgemein=
ſchaft
deutſcher Apotheker hat ihr Signum als Abzeichen anfer=
tigen
laſſen. Es wird beſtimmt: Jedes Mitglied der St. d. A.
iſt verpflichtet, das Standesabzeichen während der Apotheker=
tätigkeit
ſichtbar zu tragen. Das Standesabzeichen bürgt dem
Patienten dafür, daß ſein Träger dienſtberechtigte Medizinalver=
ſon
iſt, die zu vollſtem Vertrauen berechtigt. Notizen ſämtlicher
Tageszeitungen werden auf die Bedeutung dieſes Abzeichens hin=
weiſen
, die darin beſteht, eine Verwendung von nichtpharmazeu=
tiſchem
Dienſtperſonal zu unterbinden. Die Ueberlaſſung des
Abzeichens an Nichtmitglieder und vor allem an nichtpharmazeu=
tiſches
Perſonal iſt ſtreng verboten.
Kundgebung des Evangeliſchen Bundes im Orangerie=
garten
. Die Kundgebung des Evangeliſchen Bundes, die für kom=
menden
Sonntagnachmittag im Orangeriegarten vorgeſehen iſt,
verſpricht in allen Teilen einen würdigen Verlauf zu nehmen.
Es iſt bereits mitgeteilt, daß Herr Miniſterpräſident Dr. Werner
eine Anſprache zugeſagt hat, falls nicht dringende dienſtliche Ver=
hinderung
eintritt, und daß auch der Herr Prälat anweſend ſein
wird. Somit iſt die Spitze von Staat und Kirche vertreten. Ein
erfrenliches Zeichen der Zuſammenarbeit im Geiſte der neuen
Volksgemeinſchaft. Auch die evangeliſche Bevölkerung zeigt reg=
ſtes
Intereſſe für die Kundgebung. Es iſt vielen ein Bedürfnis,
der Loſung zu folgen, ein Bekenntnis abzulegen: FürGlaube
und Volk! Unter dieſem Loſungswort ſollten ſich alle Evan=
geliſchen
vereinigen, die es mit brüderlicher Glaubensgemein=
ſchaft
und treuer Volksgemeinchaft ernſt nehmen, einerlei, wel=
chem
Stande ſie angehören. Die evangeliſche Jugend wird ge=
ſchloſſen
einmarſchieren, die nationale Jugend, ſoweit ſie evange=
liſch
iſt, ſich ebenfalls beteiligen. Der offizielle Teil wird pünktlich
um 3.30 Uhr beginnen und etwa 1½ Stunden dauern. Anſchlie=
ßend
ſind noch Darbietungen mancherlei Art durch die Jugend.
Ein Damenausſchuß hat für die körperlichen Bedürfniſſe geſorgt.
Am Eingang wird ein Unkoſtenbeitrag von 20 Pf. bei Kindern
10 Pf. erhoben werden. Hoffen wir, daß unſer Herrgott gutes
Wetter und Gelingen zum Vorhaben beſchert.
Das Bild Adolf Hitlers von Prof. Adolf Beyer, über das
wir berichteten, iſt für einige Tage in dem Schaufenſter der
Firma Blumen und Kunſt, Wilhelminenplatz, ausgeſtellt.
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Mietpreisermäßigung durch Wegfall einer Monatsrate. Aus=
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Sprechſtunden wochentäglich von 9 bis 13.30 Uhr. Fernſprecher
3782 und 5001 (Staatsbehörden), Nebenſtelle 677.
Wundervolle Reflexbildung der untergehenden Sonne. Ein
alter Abonnent aus Nieder=Ramſtadt berichtet uns folgendes: Am
letzten Sonntag abend, um 7 Uhr, wurde ich am Fuße des Kirch=
berges
überraſcht von einem wundervollen Schauſpiel am däm=
merigen
Abendhimmel. Die Sonne hatte ſich längſt hinter dem
Kirchberg verſteckt, als am weſtlichen Himmel ein Sternſchnup=
penregen
von großem Ausmaß einzuſetzen ſchien. Ich dachte zu=
erſt
an Experimente einer Luftflotte a 12 Perſil, konnte aber
ſogleich feſtſtellen, daß eine große Schar Schwalben, in beträcht=
licher
Höhe ihre Segelflüge ausführte. Bekanntlich beſchreiben
die Schwalben hierbei einen großen Kreis wobei ihr Körper
leichte Teildrehungen um ſeine eigene Achſe macht. Während
hierbei der ſchneeweiße Leib der, wahrſcheinlich jungen, Schwalben
momentweiſe von den Strahlen der untergehenden Sonne getrof=
fen
wurde, entſtand die wundervolle Reflexbildung.

Das Gebotder Stunde: Förderungder nationglenArbeit!
Eine Ausſprache zwiſchen Erzenger, Handel und Berbraucher.
deutſchen Erzeuger die Abſatzmöglichkeit zu ſichern. Heute könne
der Verbraucher nicht oder nur ſelten unterſcheiden, was deut=
Die heinzeiclang drurſcherdättendau: ſches und was ausländiſches Erzeugnis ſei. Aber nicht nur den
Verbraucher gelte es aufzuklären, auch der Handel müſſe zur
Mitarbeit herangezogen werden. Aus dieſem Grunde ſeien zwi=
erzeugniſſe
.
ſchen dem Reichsverband des Deutſchen Gartenbaues e. V. auf

Der Führer der Bezirksgruppe Darmſtadt im Reichsverband
des Deutſchen Gartenbaues e. V. (Vereinigte Gartenbaubetriebe
von Darmſtadt und Umgebung), Robert Schuck, hatte für ge=
ſtern
nachmittag zu einer Ausſprache über die Frage der Kenn=
zeichnung
deutſcher Gartenbauerzeugniſſe eingeladen. Zu der
Beſprechung, die im Sitzungsſaale der Heſſiſchen Bauernkammer
abgehalten wurde, waren neben den Vertretern der einladenden
Berufsgruppen erſchienen Vertreter der NSDAP., der Bauern=
kammer
, der Stadtverwaltung, des Einzelhandels, ſowie Vertre=
terinnen
der ſtädtiſchen und ländlichen Hausfrauenorganiſationen

Gebt eugt
deutſehen
Volksgenoſſer
Rruett.

feiſeher haltbarer ſehmaebhafter

und anderer Verbraucherkreiſe. Herr Schuck begrüßte die Erſchie=
nenen
und wies einleitend noch einmal auf die Notwendigkeit
hin, ſich für den Verkauf und den Verbrauch deutſcher Erzeugniſſe
einzuſetzen. Er übergab dann das Wort dem Vertreter der Heſ=t
ſiſchen Bauernkammer. Herrn Dipl.=Gartenbauinſpektor Der=
mer
, der in eindrucksvollen Ausführungen die Maßnahmen er=
läuterte
, die für den Schutz deutſcher Erzeugniſſe und im Inter=
eſſe
der Erhaltung des Berufsſtandes erforderlich ſind. Aus=
gehend
von der Feſtſtellung, daß eine weitere Droſſelung der Ein=
fuhr
ausländiſcher Gartenbauerzeugniſſe auf geſetzlichem Wege in
abſehbarer Zeit aus außenpolitiſchen Gründen nicht möglich ſei,
betonte er, daß andere Wege gefunden werden müßten, um dem

der einen Seite und dem Reichsverband Deutſcher Obſt= und Ge=
müſehändler
, dem Reichsverband Deutſcher Fruchtgroßhändler und
dem Reichsverband für das ambulante Gewerbe, ſowie dem
Reichsverband Deutſcher Hausfrauenverbände Vereinbarungen
getroffen worden, die eine einheitliche Kennzeichnung deutſcher
Erzeugniſſe bezwecken. Nach den Richtlinien die von den betei=
ligten
Verbänden herausgegeben ſind und die der Redner in
ihren wichtigſten Abſchnitten bekanntgab und erläuterte, wird der
deutſche Obſt= und Gemüſehandel in Zukunft deutſches Obſt und
Gemüſe ſowohl in den Ladengeſchäften als auch auf den Wochen=
märkten
als deutſches Erzeugnis kennzeichnen und den Ver=
brauchern
zunächſt die der Jahreszeit entſprechenden deutſchen Er=
zeugniſſe
anbieten. Einheitliche Kennzeichnungsſchilder werden
geliefert werden. Wo deutſches Obſt und Gemüſe in Ver=
packungen
mit ausländiſchen Firmenbezeichnungen oder anderen
ausländiſchen Aufdrucken feilgeboten wird, handelt es ſich um
böswillige Irreführung, gegen die geſetzlich vorgegangen wird.
Der Obſt= und Gemüſehandel wird künftig die deutſchen Er=
zeugniſſe
ſtets in den Vordergrund der Auslagen ſtellen und für
eine beſonders pflegliche Behandlung und kaufanregende Darbie=
tung
Sorge tragen. In Darmſtadt wo für die geplanten
Maßnahmen vorwiegend der Einzelhandel in Betracht kommt und
die Mitarbeit der Hausfrau erreicht werden kann durch die auf=
klärende
Tätigkeit der Hausfrauenvereine, iſt die Aktion inſofern
in ein erfolgverſprechendes Stadium getreten, als die bei der
Ausſprache anweſenden Vertreter der beiden Gruppen rückhaltlos
ihre Mitarbeit im Sinne des ſchwer um ſeine Exiſtenz ringen=
den
deutſchen Gartenbaues zugeſagt haben. Das kam klar zum
Ausdruck, ſowohl in den Ausführungen die als Vertreter des
Einzelhandels Herr Dr. Mößner machte, als auch in den Er=
klärungen
, die von den Vertreterinnen der Hausfrauenverbände
abgegeben wurden. In ſeinem Schlußwort, in dem er den Erſchie=
nenen
für ihre Mitarbeit dankte und ſeiner Freude Ausdruck ver=
lieh
über die Einmütigkeit, mit der die Notwendigkeit der Maß=
nahme
eingeſehen werde, betonte Herr Schuck noch einmal, daß
es ſich bei dieſem Vorgehen nicht um einen Boykott ausländi=
ſcher
Waren handle, ſondern daß man nur alles daran ſetzen
wolle, daß das deutſche Erzeugnis wieder gleichberechtigt neben
das ausländiſche trete und beim deutſchen Verbraucher bevorzugt
werde, und verſicherte, daß der deutſche Erzeuger alles daran
ſetzen werde, die berechtigten Anforderungen der Verbraucher
hinſichtlich der Qualität ſeiner Erzeugniſſe zufriedenzuſtellen. Ein
Sieg=Heil auf den Führer ſchloß die Ausſprache, die unter dem
Zeichen ſtand: Kauft deutſche Erzeugniſſe!
Das Ergebnis der Vereinbarungen findet ſeinen Niederſchlag
in folgendem Aufruf:
Mitbürger kauft deutſches Obſt, deutſches Gemüſe, deutſche
Blumen! Ihr ſpendet damit zur Förderung der nationalen
Arbeit!
Die unterzeichneten Verbände haben in gemeinſamer Beſpre=
chung
vereinbart, auf Grund der zwiſchen den Spitzenorganiſatio=
nen
des Handels der Erzeuger und der Verbraucher getroffenen
Abkommen der Notlage des deutſchen Gartenbaues dadurch zu
ſteuern, daß dem Verbraucher zunächſt die Erzeugniſſe angeboten
werden, die die Jahreszeit in Deutſchland bringt. Um dem Ver=
braucher
die Erkennung der deutſchen Erzeugniſſe zu erleichtern,
werden dieſe in Zukunft als ſolche gekennzeichnet. Alle Verkaufs=
ſtellen
, die ſich uns anſchließen, ſind als Verkaufsſtelle für deut=
ſches
Obſt und Gemüſe, oder als Verkaufsſtelle für deutſche
Blumen gekennzeichnet. Wir richten an alle Mitbürger, die
ernſte Mahnung, ihren Bedarf an Obſt und Gemüſe und Blumen
in den Geſchäften zu decken, die als Verkaufsſtellen für deutſche
Gartenbauerzeugniſſe gekennzeichnet ſind. Von allen Einzelhänd=
lern
aber erwarten wir, daß ſie ſich hinter die Vereinbarungen
ſtellen, deutſche Erzeugniſſe bevorzugt verkaufen, deutſche Erzeug=
niſſe
kennzeichnen und ſo mithelfen, den nationalen Aufſchwung
zu fördern.
Auskunft erteilt, Kennzeichnungsſchilder gibt aus für den
Obſt= und Gemüſehandel und für den Blumenhandel. Robert
Schuck, Darmſtadt, Taunusſtraße 1, Tel. 4253.

der Edelweißkag

des Deutſchen Paritätiſchen Wohlfahrtsverbandes Mitglied der
NS.=Volkswohlfahrt, begünſtigt von herrlichſtem Wetter, hat dank
der Hilfsbereitſchaft aller Kreiſe einen guten Verlauf genommen.
Beſonderer Dank gebührt der Muſikkapelle der Heſſiſchen Landes=
Polizei, unter Stabführung von Herrn Muſikmeiſter Buslau.
und den Darmſtädter Schulen, die viel zu dem Gelingen des Blu=
mentages
beigetragen haben.

Zeichen des Vertrauens!
Stand der Spareinlagen:
am 1. Januar 1933 23.1 Millionen RM.
am 1. Juli 1933 245 Millionen RM.
Zunahme im erſten Halbjahr 1933
rund 1.4 Millionen RM.
Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt.
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Sommerſpielzeit Kleines Haus, Darmſtadt. Heute abend,
von 20 bis gegen 22.45 Uhr: Sondervorſtellung für die Standarte
115 und zugleich 6. Vorſtellung im Donnerstag=Abonnement mit
einer Aufführung des Militärluſtſpiels Krieg im Frie=
den
von Moſer und Schönthan; Spielleitung Karl Volck.
Freitag, 18. Auguſt, außer Abonnement, letzte Volksvorſtellung zu
den bedeutend herabgeſetzten Preiſen von 50 Pfg. bis 1.50 RM.
Letzte Möglichkeit, ſich durch den Beſuch des köſtlichen Militärluſt=
ſpiels
Krieg im Frieden von Moſer und Schönthan, einen an
ſchönen Erinnerungen reichen Theaterabend zu ſichern, der uns
noch tagelang ſpäter lachen und ſchmunzeln läßt bei dem Gedanken
vergangener, ſchöner Zeiten. Spielleitung dieſer heiteren Szenen=
folge
aus dem bunten Vorkriegs=Manöverleben hat Karl Volck.
Anfang 20 Uhr, Ende gegen 22.45 Uhr. Samstag und Sonntag
letzte Operettenvorſtellungen zu ermäßigten Preiſen von 0.70 bis
3. RM. mit der Aufführung der hübſchen Operette Schwarz=
waldmädel
von Jeſſel an beiden Tagen. Spieldauer von
20 bis 22.45 Uhr.
Henry Kaßbon im Saalbau! Die anerkannt beſte deutſche
Tanz= und Bühnenſchaukapelle Henry Kaßbon gibt, wie bereits
erwähnt, ab morgen, Freitag, im Saalbau ein dreitägiges
Gaſtſpiel, das ſicherlich großes Intereſſe finden dürfte, da es
ſich um eine einzigartige Darbietung handelt, die in ihrem Vie=
lerlei
allerorts ſtärkſten Beifall findet Wer ein paar Stun=
den
ſeine Alltagsſorgen zu vergeſſen wünſcht, lenkt morgen abend
ſeine Schritte in den Saalbau zu Henry Kaßbon! (Siehe
Anzeige.)

Die Aukoſkraße im Werden.

Gutes Voranſchreiten der Vorarbeiten. Ende September be=
ginnt
der Bau. Vorteile der Feldbereinigung für die Linien=
führung
. Gebührende Berückſichtigung heſſtſcher Bau=
unternehmer
.
Die Staatspreſſeſtelle teilt mit:
Die Vorarbeiten der Autoſtraße FrankfurtDarmſtadt Hei=
delberg
ſchreiten rüſtig vorwärts. Die beſſiſche Regierung unter=
ſtützt
ſelbſtverſtändlich alle Maßnahmen mit allen nur möglichen
Mitteln, ſo daß nunmehr beſtimmt gegen Ende kommen=
den
Monats mit der Inangriffnahme der Bauarbeiten ge=
rechnet
werden kann.
Das zur Zeit im Rahmen der Landesplanung im Gange be=
findliche
Feldbereinigungsverfahren bietet beſondere
Vorteile, da dadurch das für die Linienführung der Autoſtraße
benötigte, auf beſſiſchem Gebiet gelegene Gelände ohne die ſonſt
erforderlichen zeitraubenden Verhandlungen der oberſten Baukei=
tung
ſofort überwieſen werden kann. Auch in Baden will
man ſich dieſes Verfahren zum Muſter nehmen. Geſtern hatten
ſich mehrere Vertreter der badiſchen Regierung zu einer Bera=
tung
im Miniſterium unter dem Vorſitz von Miniſterialrat Prof
Knayp eingefunden, in der der Landesbauernführer Präſident
Dr. Wagner die Richtlinien auseinanderſetzte, nach denen in
Heſſen zur Zeit verfahren wird und die auch ſeitens der badi=
ſchen
Regierung allgemeine Zuſtimmung fanden.
Am Donnerstag findet eine weitere Sitzung mit allen be=
teiligten
Behörden und der oberſten Bauleitung ſtatt, in der die
zu errichtenden Bauwerke nach Anzahl und Umfang auf der heſſi=
ſchen
Reſtſtrecke DarmſtadtViernheim (Ueber= und Unterführun=
gen
) feſtgelegt werden ſollen.
Schließlich hat Miniſterialrat Prof. Knapp noch die Vor=
ſitzenden
der Vereinigungen der Bauunternehmer von
Darmſtadt, Mainz, Offenbach und Worms zu einer Beſpre=
chung
auf kommenden Samstag eingeladen, um mit ihnen wegen
gemeinſchaftlicher Beteiligung an den Bauarbeiten zu verhandeln.
Da die Straße zu mehr als zwei Dritteln ihrer Länge auf heſſi=
ſchem
Gebiet liegt, ſo erwarten die heſſiſchen Unterneh=
mer
mit Recht, daß auch ein weſentlicher Teil der Bauarbeiten
in Heſſen verbleibt. Die heſſiſche Regierung hat auch ſchriftlich
und mündlich bei dem Landesarbeitsamt Frankfurt a. M. darauf
hingewirkt, daß bei den kommenden Bauarbeiten die heſſi=
ſchen
Arbeitsloſen in beſonderem Maße berückſichtigt wer=
den
. Es geſchieht alſo alles, um die heſſiſchen Intereſſen mit
Nachdruck zu wahren.
Verbandslotterie des Südweſtdeutſchen Sportverbandes.
Die Ziehungsliſte der erſten Verbandslotterie des Südweſtdeut=
ſchen
Sportverbandes bei der am 29. Juli 1933 ſtattgefundenen
Verloſung liegt in der Geſchäftsſtelle der SSV., Kiesſtraße 66,
Parterre, zur Einſicht offen. Die Gewinner werden erſucht, bis
ſpäteſtens zum 10. September ihre Loſe der Verbandsgeſchäfts=
ſtelle
einzuſenden. Später eingehende Loſe werden nicht mehr
berückſichtigt. Die Geſchäftsſtelle der SSV. iſt täglich von 10 bis
12 Uhr und von 3 bis 5 Uhr, außer Mittwochs und Samstags
nachmittags, geöffnet.

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 227

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 17. Auguſt 1933

Großtag auf dem Flugplatz.
die Vorbereikungen für den Deutſchlandflug. 170 Anmeldungen. Mindeſtens. 100 Flugzeuge
werden auf dem Zwangslandeplaß Darmſtadk am 27. Auguſt landen.

zuftjäher iar Not:
Zu der geſtrigen Meldung über die Teilnehmer am Deutſch=
landflug
aus Darmſtadt iſt nachzutragen, daß auch Herr Ing.
Hamſter=Darmſtadt am Deutſchlandflug teilnimmt. Hamſter
iſt alter Vorkriegs= und Kriegsflieger. Er gehörte als Leutnant
einer Luftkampfſtaffel an und war in der F.E.A. 3 Fluglehrer
und Flugleiter. Er nimmt im Auftrag der Landesgruppe 8
(Mannheim) des D. L.V. am Deutſchlandflug teil.
Luftfahrt tut not iſt das Motto des Deutſchlandfluges, der
vom 25. bis 27. Auguſt vom Deutſchen Luftſportverband veran=
ſtaltet
wird. Der Deutſchlandflug iſt das größte luftſportliche
Ereignis dieſes Jahres im Reich. Der diesjährige Wettbewerb
bietet nicht nur den mit größten Mitteln hochgezüchteten Flug=
zeugen
Erfolgsmöglichkeiten, ſondern in gleicher Weiſe jedem
ordentlich gepflegten Sportflugzeug einer ſerienmäßigen Type,
Zu dem Wettbewerb ſind nur leichte Sportmaſchinen zugelaſſen;
hierdurch iſt einer großen Anzahl Piloten die Teilnahme am
Wettbewerb ermöglicht.
Der Wettbewerb beſteht aus:
a) Einer Prüfung der Höchſtgeſchwindigkeit über 50 Kilometer.
die am 24. Auguſt ausgetragen wird. Höchſterreichbare Zahl
100 Punkte.
b) Einem großen Streckenflug, der je nach Flugzeugklaſſe über
3500 bis 4000 Kilometer führt, der vom 25. bis 28 Auguſt
ausgetragen wird und die Beſatzungen an drei aufeinander=
folgenden
Tagen 10 bis 13 Stunden unterwegs ſein läßt,
Höchſterreichbare Punktzahl 400 Punkte.
c) Zwangslandungen und außerdem freiwillige Notlandungen
auf unvorbereiteten Plätzen, die während des Streckenflugs
auszuführen ſind. Wertung bis zu 350 Punkten.
( Nachtlandungen in Berlin=Tempelhof, die in den Nächten
zwiſchen den Streckenwettbewerbstagen auszuführen ſind.
Wertungen bis zu 100 Punkten. Außerdem wird noch die
Zurücklegung eines Streckenfluges in geſchloſſener Forma=
tion
von drei bis fünf Flugzeugen mit einer Höchſtzahl von
50 Punkten gewertet. Die Flugzeuge ſind je nach ihrer
Reiſegeſchwindigkeit in verſchiedene Klaſſen eingeteilt.
Die in Deutſchland meiſt gebrauchten Sportflugzeuge gehören
der B=Klaſſe an, für die folgende Streckenführung vorgeſehen iſt:
2 5. Auguſt: Berlin=TempelhofStettin. StettinDanzig,
DanzigKönigsberg, KönigsbergDanzig. DanzigFrankfurt a.
d. Oder, Frankfurt a. d. OderBerlin=Tempelhof; zuſammen
1115,9 Kilometer.
26. Auguſt: Berlin=Tempelhof-Bremen, Bremen Mün=
ſter
i. W., Münſter i. W.Düſſeldorf. Düſſeldorf-Hannover,
HannoverMagdeburg MagdeburgBerlin.
27. Auguſt; Berlin=TempelhofSchkeuditz, Schkeuditz
Rudolſtadt. Rudolſtadt Darmſtadt. DarmſtadtMannheim,
Mannheim-Nürnberg. NürnbergDresden, Dresden-Berlin=
Tempelhof.
Der Streckenflug wird viele wichtige Städte an den Grenzen
des Reiches berühren und dadurch die beſondere Verbundenheit

Deutſchlands mit all ſeinen Grenzgebieten zum Ausdruck bringen.
Das Intereſſe am Deutſchlandflug iſt in Sportfliegerkreiſen ſehr
groß. Bisher ſind etwa 170 Meldungen abgegeben
worden. Alle Flugzeuge müſſen mit deutſchen Motoren aus=
gerüſtet
ſein. Der Wettbewerb iſt mit einer Geſamtpreisſumme
von 120 000 RM. ausgeſtattet, in welcher Summe ſowohl, die
Geldpreiſe wie Kilometerentſchädigungen enthalten ſind. Auf den
Kilometer kommen damit alſo etwa nur 15 Pfg., ſo daß die Koſten
für die Beteiligten kaum herauskommen.
An dem Flug nimmt die Elite der deutſchen Sportfliegerei
teil. Wir greifen einige der bekannteſten Namen heraus: der
Kunſtflieger, Fieſeler, Reichswehroberleutnant Seide=
mann
, Siebel Weichelt, Chriſtianſen, Luſſer.
Junck, Poß, Oſterkamp, und die Fliegerin Margret
Fusbahn, haben bereits gemeldet. Dazu kommen noch Wolf
Hirth und der Afrikaflieger Schwabe.
Die Ortsgruppe Darmſtadt des Deutſchen Luftſport=
verbands
trifft für den 27. Auguſt, an welchem Tage anläßlich
des Deutſchlandfluges 1933 auch Darmſtadt paſſiert wird
alle Vorbereitungen. Wenn von den gemeldeten annähernd 170
Flugzeugen auch zahlreiche ausfallen bzw. nicht zugelaſſen werden
dürften, iſt doch mit einem Durchgang von etwa
100 Flugzeugen durch den Darmſtädter Flug=
platz
zu rechnen.
Nicht nur die für den Wettbewerb vorgeſchriebene kontroll=
mäßige
Abfertigung der Flugzeuge muß erfolgen, ſondern die
Maſchinen ſollen gleichzeitig getankt, ſoweit notwendig repariert,
auf jeden Fall aber gewertet und zum Weiterſtart vorbereitet
werden. Die Sportleitung liegt in den Händen des Ortsgrup=
penführers
W. Merck. Alle großen deutſchen Fabriken betei=
ligen
ſich an der Verſorgung der Wettbewerbsflugzeuge. Am Ver=
pflegungsſtand
wird für das Wohl der Beſatzungen geſorgt und
erfriſchende Getränke und kalter Imbiß verabreicht. Durch dieſe
und andere, bis ins kleinſte ausgedachte Organiſation der Darm=
ſtädter
Fliegerei iſt den Teilnehmern am Wettbewerb jede mög=
liche
Förderung geboten, ſo daß der eine oder der andere Kon=
kurrent
die vorgeſehene Zwiſchenlandungszeit von einer halben
Stunde ſogar unterbieten kann.
Von Darmſtädter Maſchinen ſind an dem Wettbe=
werb
beteiligt: D 2177 (Klemm=Argus) Führer Graf Hagen=
burg
, Orter: Dipl.=Ing. Arzt=Michelſtadt, und D 2424
(Klemm=Siemens), Führer: Erich Schümer, Orter: Werner
Heilmann, D 2222 (die beſondere Konſtruktion der Akaflieg
für den Europaflug 1932) Führer: Eujen. Orter: Gebhardt.
Für die beiden erſten Maſchinen iſt zu bemerken, daß es ſich um
ſolche handelt, die für Schulungsflüge tagtäglich in Anſpruch und
bisher von über 30 Flugſchülern benutzt wurden. Sie haben alſo
gegenüber der Großen Klaſſe einen ſchweren Stand und ge=
rade
deswegen werden ihre Leiſtungen beſonderes Intereſſe finden.
Geſtern beſuchte der Vizepräſident Höppner des Deutſchen
Luftfahrtverbands, der der oberſten Sportleitung angehört
ein Sohn des Kommandeurs der ehemaligen Luftſtreitkräfte
den Darmſtädter Flugplatz um dort mit dem Ortsgruppenleiter
Merck die Einzelheiten für den 27. Auguſt durchzuſprechen.

Ein Weg zu neuer Zeik.
Aus der evangeliſchen Stadtgemeinde Darmſtadt.
Wer am letzten Sonntag dem Hauptgottesdienſt in unſerer
Stadtkirche beiwohnte, wird darin beiſtimmen, daß die Feier
in der die neugewählten Vorſtandsmitglieder von drei Zentral=
gemeinden
Lukas=, Markus= und Reformationsgemeinde für
ihr neues Amt als Kirchenvorſteher feierlich verpflichtet wurden,
von ernſter und ſchlichter Würde erfüllt war. Wie ein Umblick
aus dem Nahen in die Weite und in lichte Ferne mutete die Aus=
legung
des Heilandswortes an (Lucas 9, 62): Wer ſeine Hand
an den Pflug leget und ſieht zurück, der iſt nicht geſchickt zum
Reich Gottes‟. Der Hinweis unſeres erſten Stadtpfarrers voll
Willenskraft und maßvoller, gottesfürchtiger Erwägung wird
allen Zuhörern zu Herzen gegangen ſein. Während draußen
weitum im Lande, in ſonnenheißer Zeit der Schnitter ſeit Wochen
die langerhoffte Ernte ſeiner Mühe und Arbeit mit ſeinen Ge=
hilfen
zur Scheuer heimbringt, mit äußerſter Kraftanſtrengung
günſtige Tage nutzt, das hohe Gut unſerer leiblichen Nahrung
ſicherzuſtellen, ſo klang hier im Gotteshaus das Gleichnis Jeſu
vom Mann am Pflug vor all den Männern ernſtlichen und fried=
lichen
Strebens für die Wohlfahrt ihrer Gemeinden doppelt ein=
drucksvoll
. Und äußerlich konnte dem Werte der Stunde kein beſ=
ſeres
Wahrzeichen gegeben werden, wie die Geſtalten der drei
Geiſtlichen nebeneinander auf den Stufen des Altars ſtanden, in
weitem Rechteck umgeben von den Männern, die in den kommen=
den
ſchickſalsſchweren Jahren ihnen Beiſtand und Hilfe in der
Ordnung und Aufrechterhaltung des kirchlichen Lebens ſein ſollen.
Als die mancherlei Vorſchriften der Kirchenverfaſſung für die
Pflichterfüllung der Kirchenvorſteher von Stadtpfarrer Vogel,
inmitten ſeiner Amtsbrüder Pfarrer Lautenſchläger und
Pſarrer Fr. Müller, im Wortlaute abgekündigt wurden und
ihren ſchlichten Widerhall fanden in dem zuverſichtlichen Ja. ich
gelobe es! aller der Männer um ſie her, wurde die Feier für alle
Zuhörer zur Höhe geführt.
Uns aber bewegte unter dieſen in der Stunde eines neuen
Kommenden ein Wunſch, vielleicht als Gegenſatz hervorgerufen
durch die anſchauliche Betätigung des erfahrenen Alters in un=
ſerer
Kirche: der Wunſch nach neuer Beteiligung unſerer evan=
geliſchen
. Jugend am kirchlichen Leben. Zwar wurde zu
gleicher Zeit der Beginn der neuen Konfirmandenſtunden abge=
kündigt
; das betrifft die Jugend, die in Jahresfriſt in das Leben
der Erwachſenen eintritt. Aber noch mehr Jugend und noch früher
gilt es zu erfaſſen. Kam nicht wohl manchem Hörer der Predigt,
als ſo eindringlich von der Arbeit am Volk und im Volk in un=
ſerer
neuen Zeit die Rede war, der Gedanke, wenn das nur ein
Teil unſerer Jugend mit anhören möchte, dieſen geiſtlichen Weck=
ruf
zur Betätigung für Volk und Vaterland? Und nach dem ele=
mentaren
Grundſatz, die Jugend will ſelbſt tätig ſein und mitwir=
ken
, bliebe als Nächſtliegendes ihre Beteiligung am Gottesdienſt
durch Chorgeſang. Es iſt nicht Aufgabe dieſer Zeilen, eine
Abhandlung über den kirchlichen Chorgeſang zu geben, aber einen
gewaltigen Fürſprecher glauben wir bei dem Wunſche auf Neu=
erſtehung
, der Chorſchule in der Stadtkirche zu
haben: D. Martin Luther ſelbſt. Was er, der große Reformator,
für den deutſchen Kirchengeſang getan und gewirkt, iſt in aller
Welt bekannt und in die Herzen eingegraben. Darum mögen ſich
die neugewählten Kirchenvorſtände baldigſt zuſammentun, um die
Chorſchule in der Stadtkirche unter rechter Leitung wieder erſtehen
zu laſſen. Wohl wurden kürzlich noch die Schwierigkeiten, beſon=
ders
finanzieller Art, ſehr ernſthaft erörtert, die der Neueinrich=
tung
der Chorſchule entgegenſtehen. Aber zeigt uns nicht die
tägliche Erfahrung wo noch vor kurzem Unmögliches möglich
wird: Wo ein Wille iſt, da iſt auch ein Weg. Und die Gemeinde
Sch.
wird ſich opferwillig und dankbar zeigen.

Die Polizei meldef:

Gräßlicher Selbſtmord. Am Mittwoch, gegen 2 Uhr früh,
wurde die 21jährige Hausangeſtellte Elſa Höhn aus Pfungſtadt
auf den Schienen der Bahnſtrecke EberſtadtBickenbach tot auf=
gefunden
. Der Kopf der Leiche war vom Rumpf getrennt und
lag zwiſchen den Schienen einige Meter entfernt. Es liegt zwei=
fellos
Freitod vor. Die Verſtorbene hat ein uneheliches Kind aus=
wärts
in Pflege, deſſen Unterhalt ſie vernachläſſigte. In dieſer
Sache wurden ihr am Dienstag auf der Bürgermeiſterei Vorhal=
tungen
gemacht, was ſie ſich auch derart zu Herzen nahm, daß ſie
Selbſtmord verübte.
Vermißt. Am 5. Auguſt hat der 20jährige Tapezier Her=
mann
Reibold aus Darmſtadt unerlaubt die elterliche Wohnung
mit dem Motorrad ſeines Vaters verlaſſen und iſt bis jetzt noch
nicht zurückgekehrt. Beſchreibung: Etwa 1,67 Meter groß, kräf=
tig
, volles, ovales, bräunliches Geſicht, dunkles Haar, dunkle
Augen bartlos, vollſtändige Zähne. Bekleidung: Lilabrauner
Rock hellgraue lange Hoſe, braune Halbſchuhe. Das Motorrad
iſt Marke Ardie, pol. Kennzeichen V 8 8737. Er iſt feſtzuhalten.
Badediebſtähle. Am 10. Auguſt wurde aus der öffentlichen
Umkleidehalle an den weißen Häuschen am Woog eine ſilberne
Herrenuhr geſtohlen.
Am 11. Auguſt wurden aus der offenſtehenden Kleiderhalle
im Damenbad am Woog ein Paar Damenſchuhe geſtohlen.
Am 12. Auguſt wurde aus der öffentlichen Umkleidehalle auf
der Inſel am Woog eine Bluſe geſtohlen.
Am 13. Auguſt wurden aus der offenen Umkleidehalle für
Damen auf der Inſel am Woog 2 Kleider geſtohlen.
Wer kann über die Diebſtähle nähere Angaben machen? Bei
dieſer Gelegenheit mahnt die Polizei die Badegäſte, im eigenen
Intereſſe nichts Wertvolles mit zum Baden zu nehmen.
Fahrraddiebſtähle. In Darmſtadt wurden folgende Fahrräder
geſtohlen:
Am 14. Auguſt, zwiſchen 7.30 und 12.30 Uhr, ein Herrenfahr=
rad
, Marke Brennabor, Fabriknummer unbekannt, im ſtädtiſchen
Schlachthof.
Am 15. Auguſt, um 11 Uhr, ein Damenfahrrad. Marke Fran=
kenſtein
, Fabriknummer unbekannt, in dem Hauſe Alexander=
ſtraße
22 (Infanteriekaſerne).
Am gleichen Tage, um 12 Uhr, ein Herrenfahrrad, Marke
Rheingold, Fabriknummer 112 561, in der Torhalle des Hauſes
Hügelſtraße 57.
Am gleichen Tage, um 16,45 Uhr, ein Herrenfahrrad, Marke
März, Fabriknummer unbekannt, vor dem Hauſe Rheinſtraße 2
(Ehape).
Am 16. Auguſt, um 7.30 Uhr, ein Herrenfahrrad. Marke Dür=
kop
, Fabriknummer unbekannt, im Hofe des Hauptpoſtamts in der
Rheinſtraße.
Da ſich in der letzten Zeit die Fahrraddiebſtähle häufen, weiſt
die Polizei ausdrücklich darauf hin, daß die Fahradbeſitzer ihre
Fahrräder unter allen Umſtänden nicht unbewacht und ungeſichert
auf der Straße ſtehen laſſen ſollten. Auch iſt die Kenntnis der
Fabriknummer im Diebſtahlsfalle für die Fahndung unbedingt
erforderlich.
Reiſender Betrüger. Am 15. Auguſt wurde in Düſſeldorf der
26jährige Buchdrucker Joſef Frimmersdorf aus Köln wegen fort=
geſetzten
Betruges und Urkundenfälſchung feſtgenommen. Der
Betrüger hat allerorts ohne Auftrag bei Beziehern von Mode=
und Verſicherungszeitſchriften den Bezugspreis für drei Monate
im voraus kaſſiert und mit falſchem Namen quittiert. Die Geld=
beträge
hat er für ſich verbraucht. Auf ſeiner Betrugsreiſe durch
Süd= und Südweſtdeutſchland iſt er auch in verſchiedenen Städten
in der Umgebung Darmſtadts aufgetreten. Geſchädigte Perſonen
wollen bitte umgehend die Kriminalpolizei, davon in Kenntnis
ſetzen.
Vorſicht. Preisrätſelſchwindel! Im Juni d. J. erſchienen in
mehreren Illuſtrierten Zeitungen Anzeigen der Dontola= Geſell=
ſchaft
m. b. H. in München II, die mit einem Preisausſchreiben
verbunden waren. Wer ſich an demſelben beteiligen wollte, mußte
eine Tube Zahnpaſta im Werte von 2 Mk. beſtellen. An dem
Preisausſchreiben haben ſich auch eine Reihe von Perſonen be=
teiligt
und den verlangten Betrag eingeſandt. Einzelne, die eine
richtige Löſung mitſandten, ſollen auch die beſtellte Ware bekom=
men
haben. Der größte Teil der Beſteller wurde nicht beliefert.
Geſchädigte wollen bitte umgehend die Kriminalpolizei benach=
richtigen
.
Als gefunden ſind gemeldet: 1 Herrenfahrrad, ein Füllfeder=
halter
, 1 Schal, 1 Hornbrille mit Futteral, 4 Portemonnaies mit
Inhalt, 1 Ziehharmonika. 1 Herrenregenſchirm 1 Autoreifen,
1 ſiſbernes Armband. 1 ſilberne Halskette, 2 Hakenkreuznadeln, 1
Broſche, 1 Kinderſchürze, 1 leeres Portemonnaie, 2

wildlederne Handſchuhe, 1 Schulterüberhang.
Zugelaufen: 2:Dackel. 1 Deutſcher Schäferhund. 1 Baſtard,
L. Pinſchet.
Zugeflogen: 2 Kanarienvögel, 1 Wellenſittich, 2 Tauben.

Die Gleichſchalkung der Stenographenverbände.
Nachdem vom Nationalſozialiſtiſchen Lehrerbund an alle
ſtenographiſchen Syſtemvertretungen, die nicht die Reichskurz=
ſchrift
lehren, die Aufforderung ergangen war, ihre Organiſatio=
nen
aufzulöſen, um den Vereinen den Weg zur Eingliederung in
eine zu grundende Deutſche Stenographenſchaft freizu=
machen
, hatte der Deutſche Stenographenbund Gabelsberger von
1868 einen außerordentlichen Bundestag nach Halle einberufen.
Nach mehrſtündiger Ausſprache wurde der Beſchluß gefaßt, den
Bund aufzulöſen, da für die beſtehenden Kurzſchriftverbände in
der neu zu gründenden Deutſchen Stenographenſchaft kein Raum
ſei. In der Entſchließung wird nach einem Rückblick auf die

Kurzſchrift bringen werde.

Sondergericht.
Aw. Das Sondergericht verurteilte am Mittwoch zunächſt
einen Reiſenden aus Wiesbaden wegen eines ganz un=
glaublichen
Witzes, der ſich gegen die Nationalſozialiſten rich=
tete
, und den er, als er im hieſigen Gefängnis eine 10wöchige
Strafe wegen Verbreitung von Greuelgeſchichten verbüßte, ſeinen
Mitgefangenen erzählte, zu ſieben Monaten Gefängnis.
Straferſchwerend iſt bei ihm, daß er bereits das zweite Mal vor
dem Sondergericht ſteht.
Ein Arbeitsloſer aus Groß=Gerau erhält ſechs
Monate Gefängnis, weil er ſich ohne Waffenſchein einen
Revolver erworben wahrſcheinlich geſtohlen hatte und
dieſen auch nicht ablieferte, ſondern ganz raffiniert im Küchen=
ſchrank
verſteckte.
Ein Drechſler aus König wird freigeſprochen,
da ſich herausſtellt, daß ſeine an ſich beleidigenden Aeußerungen
nicht der Reichsregierung, ſondern der Ortsregierung galten,
die ſeinen Unwillen durch eine Prügelei am Tage vorher erregt
hatte.
Drei alte Leutchen aus Michelſtadt ſitzen dann da, einer als
Zeuge, zwei als Angeklagte. Der eine hatte auf der Straße
irgend etwas falſch oder richtig aufgeſchnappt und es ſeinem
Freund erzählt, der ſetzt noch ein biſſel dazu und erzählt es dem
Dritten, der anſcheinend darüber ziemlich in Angſt geriet und ſei=
nen
Sohn darum befragte, der es dann zur Anzeige brachte. Die
beiden Alten ſind außer ſich, ſie hätten ſich nie nix Böſes dabei
gedacht‟. Das Gericht iſt auch dieſer Ueberzeugung und verur=
teilt
den zweiten wegen fahrläſſiger Verbreitung von Greuel=
geſchichten
zu einer Geldſtrafe von 20 Mark und ſpricht
den erſten frei, da ſeine Behauptungen nichts Strafbares ent=
halten
.
Zwei andere auf Mittwoch angeſetzte Sachen müſſen vertagt
werden, da noch weitere Nachforſchungen nötig erſcheinen.
Union=Theater. Heute und folgende Tage iſt die Neuauf=
führung
des jetzt vertonten Nibelungenfilms von Fritz Lang
Siegfrieds Tod‟. Dieſer Film gehört zu den Spitzenwer=
ken
der nationalen Ufaproduktion. Die Nibelungenſage mit den
Mitteln edelſter Filmkunſt verlebendigt, ſchenkt reinſte Freude
am deutſchen Legendenſchatz und das heldiſche Kämpfen Sieg=

Me udc erchie Weiden Luidte de derdſche Wi
Zutritt. Dazu das aktuelle Beiprogramm. U. a. eigene Aufnahmen
von dem Turnfeſt in Stutrgart.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen nur noch heute in Neuauffüh=
rung
den überall mit größter Spannung verfolgten Gruſelfilm
Unheimliche Geſchichten Paul Wegener bewegt ſich
in dieſem Film mit unbeirrbarer Sicherheit an der Grenze zwi=
ſchen
Traum und Wirklichkeit. In weiteren Hauptrollen ſind be=
ſchäftigt
Harald Paulſen, Gretl Bernd, Blandine Ebinger u. v. a.
Das Helia=Theater zeigt bis auf weiteres den Kobold
Anny Ondra in ihrem neueſten Film Betragen ungenü=
gend
. Queckſilbriger und lausbübiſcher denn je wird ſich
Anny wieder in die Herzen des Publikums hineinſpielen. Die=
ſen
Sprühteufel ſehen, heißt zwei Stunden lachen und fröhlich
ſein. In weiteren Hauptrollen ſind beſchäftigt Carl Lamac und
Oskar Marion.
Die Beſſunger Lichtſpiele bringen heute bereits wieder
ein neues Programm, und zwar wie üblich zwei Großfilme,
die beide als künſtleriſch wertvoll zenſiert ſind und von vielen
Seiten verlangt wurden: Der Kongreß tanzt mit Lilian
Harvey, Lil Dagover Willi Fritſch und Conrad Veidt, und
Emil und die Detektive, der wundervollſte Jungens=
Film, den es bisher in Deutſchland gab. Jugendliche haben
Zutritt.

50 Jahre Darmſtädter Bicycle=Club. Die von dem Darm=
ſtädter
Bicycle=Club während ſeines 50jährigen Beſtehens errun=
genen
wertvollen Ehrenpreiſe ſind bis auf Diplome, Bilder
und Gemälde auf einige Zeit in einem Schaufenſter der Firma
Müller u Ober, Rheinſtraße 39, zur Schau geſtellt und erregen
lebhafte Bewunderung des Publikums. Links und rechts im
Erker ſieht man 2 Hochräder, auf denen frühere Mitglieder des
Clubs ihre Fahrten ausführten; auf dieſen Rädern wurden auch
die Wanderfahrten nach der Schweiz und den oberitalieniſchen
Seen in den Jahren 1894 und 1897 gefahren. Inmitten der
Preiſe befindet ſich das Bildnis des Protektors des Clubs,
S. K. H. des Großherzogs Ernſt Ludwig, mit eigenhändiger
Unterſchrift, ſowie unter Glas und Rahmen die Uebernahme des
Protektorats vom 27. Juli 1898. Die hier zur Schau geſtellten
Preiſe ſind teils Korſopreiſe, errungen auf den verſchiedenſten
Bundestagen in Frankfurt a. M. 1887, in Köln 1892, Hannover
1894. München 1899. Nürnberg 106 uſw., teils ſind es Preiſe,
die bei den verſchiedenſten Saalſportfeſten, beginnend mit dem
Jahre 1893 bis zur Jetztzeit, errungen wurden in friedlichem
Wettbewerb bei ſtets ſtarken Konkurrenzen. In der Mitte der
Ausſtellung der Goldpokal vom Dresdener Bundestag. Der
Darmſtädter Bicycle=Club 1883 hat bewieſen, daß er während 50
Jahren ſtets bereit war, ſich im Radſport auf der Höhe zu halten,
und ſo wünſchen und hoffen wir, daß es dem DBC. vergönnt ſein
möge, auch im nächſten Jahrzehnt auf der ſeitherigen Bahn
weiter zu ſchreiten, in der Liebe zum Radſport, der Luſt zum
Wanderfahren und dem Eifer zu regerem Leben im ſchönen Saal=
fahrſport
. All=Heil!

Aus der NSDAP.

Uuinlt gchnſchei S.eSFeae. Sontäch eir 2. Aaff.
Offenbach (Adolf=Hitler=Heim). Donnerstag, den 24. Auguſt:
Friedberg (Burghotel). Freitag, den 25. Auguſt: Darm=
ſtadt
(Lokal wird noch bekanntgegeben). Es ſpricht Kreis=
ſchulungsleiter
Dr. Schmidt=Darmſtadt.
Die Kreisleitung gibt bekannt:
Roßdorf. Dienstag, den 22. Auguſt, abends 9 Uhr, wird
der Schulungskurſus in der Sonne mit einer öffentlichen Ver=
ſammlung
verbunden. Es ſpricht der Kreisleiter Zürtz über:
Der Arbeitsloſigkeit mitten ins Herz.
Ober=Ramſtadt. Mittwoch den 23. Auguſt, abends
9 Uhr, findet der Schulungskurſus als öffentliche Verſammlung
im Saalbau Suppes ſtatt. Es ſpricht der Kreisleiter Zürtz über:
Der Generalangriff gegen die Arbeitsloſigkeit.

Haäcteif.
NSKK. Unſer nächſter Pflichtappell findet am Donnerstag,
dem 17. Auguſt, ſtatt Antreten 19,45 Uhr mit Fahrzeugen am
alten Bahnhof. Ab 21 Uhr Brauereiausſchank Zur Krone‟
Schuſtergaſſe. Wagenplaketten, Wimpel und Anſtecknadeln
ſind wieder auf der Geſchäftsſtelle zu erhalten. Unentſchuldigtes
Fernbleiben von dieſen Appells kann für die Zukunft nicht gedul=
det
werden.

Vom Stahlhelm.

Der Stahlhelm B. d. F., Gau Starkenburg.
Der Gaubefehl. Diejenigen Kameraden, welche im
Sahihelm Beſitz eines Kraftfahrzeuges ſind und den Frage=
bogen
der Motorſtaffel=Inſpektion noch nicht aus=
gefüllt
haben, melden ſich innerhalb fünf Tagen zwecks Ausfül=
lung
dieſer Bogen auf der Geſchäftsſtelle, Frontheil!
(gez.) Delp, ſtellv. Gauführer.

Lokale Veranſtalkungen.

Die dierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten,
imn keinem Falle iegendwie als Beſprechung oder Kritiſl.
Herrngartencafé. Heute abend Konzert. Bei un=
günſtigem
Wetter in der Glasterraſſe. (Siehe Anzeige.)
Tageskalender für Donnerstag, den 17. Auguſt 1933.
Heſſiſches Landestheater, Kleines Haus: Krieg im Frieden.
Union: Siegfrieds Tod. Helia: Betragen ungenügend.
Palaſt: Unheimliche Geſchichten. Beſſunger Lichtſpiele:
Der Kongreß tanzt und Emil und die Detektive‟ Wiener
Kronenbräukeller, 20 Uhr: Gravelotte= und Anloy=Feier.
Herrngartenkaffee, 20 Uhr: Opern= und Operetten=Abend.

[ ][  ][ ]

Donnerstag, 17. Auguſt 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 227 Seite 7

Aus Heſſen.
Die Landhilfe im Winker.
Die Preſſeſtelle des Landesarbeitsamtes Heſſen
teilt mit:
Der Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit wird erſt dann wirklich
zum Erfolg, wenn es gelingt, Rückſchläge zu vermeiden und den
Arbeitsloſen in langfriſtige Beſchäftigung zu bringen. Hierzu kann
und muß vor allem auch die Landwirtſchaft weitgehend beitragen.
Durch die Landhilfeaktion wird insbeſondere der kleinbäuerliche
Betrieb in dieſem Sommer und Herbſt nachhaltig unterſtützt. Der
Bauer hat eine zuſätzliche Arbeitskraft bekommen, und den Bar=
lohn
hat er durch den Landhelferzuſchuß ohne weiteres aufbringen
können. Es iſt nicht mehr als recht und billig, wenn der Bauer
dafür auch im Winter die Verpflichtung übernimmt, den Land=
helfer
durchzuhalten. Iſt der Zuſchuß im Winter auch um ein
paar Mark niedriger, ſo ſind die Aufwendungen des Landwirts in
dieſer Zeit auch nicht ſo hoch. Dafür erhält der Landwirt ſeine
angelernte Arbeitskraft. Es liegt daher im eigenen Intereſſe
der Landwirte, die nicht ſchon in kluger Vorausſicht ihren Land=
helfervertrag
auf 12 Monate abgeſchloſſen haben, ſchleunigſt die
Verträge bis zur Geſamtdauer von einem Jahre zu verlängern.
damit keine Unterbrechung in der Beſchäftigung der Landhelfer
eintritt. Die Arbeitsämter werden den Landwirten dabei mit
Rat und Tat zur Seite ſtehen. Es iſt Ehrenpflicht der Landwirt=
ſchaft
, zu verhindern, daß von den 1415 000 heſſiſchen Landhelfern
ein nennenswerter Teil im Winter arbeitslos wird.
Dg. Arheilgen, 16. Aug. Feuerwehrübung. Obwohl
ſchon vorher darauf aufmerkſam gemacht worden war, glaubten
zahlreiche Einwohner an einen Brand, als letzte Nacht die elektri=
ſche
Feueralarmſirene ertönte. Es handelte ſich jedoch lediglich um
eine Nachtübung der hieſigen Friwilligen Feuerwehr, die den er=
wartet
guten Verlauf nahm und ein, erfreuliches Bild von der
guten Schulung unſerer Wehr gab. Erfolgreiche Schützen.
Bei der Einweihung des Schießſtandes der Kriegerkameradſchaft
Haſſia in Ober=Ramſtadt nahm eine 6 Perſonen zählende Mann=
ſchaft
der Schützenabteilung des hieſigen Krieger= und Militärver=
eins
teil, die dort gute Ergebniſſe erzielen konnte, alle die vor=
geſchriebenen
Bedingungen erfüllte und mit der Adolf=Hitler= Me=
daille
ausgezeichnet wurde. So konnte Beigeordneter Zeidler mit
79 Ringen die beſte Ringzahl im ganzen Bezirk erzielen. Für die
junge Schützenabteilung ſchöne Erfolge. Der Krieger= und
Milit ärverein veranſtaltet am kommenden Freitag abend
vor dem alten Kriegerdenkmal bei der Kirche eine Gedächtnisfeier
für die Kämpfer von Gravelotte und St. Privat. Anſchließend
findet eine Feierſtunde in der Turnhalle ſtatt.
Da. Egelsbach, 16. Aug. Vormittags entſtand an dem Vieh=
transportauto
der Firma Schanz (Ober=Ramſtadt) während der
Fahrt auf der Darmſtädter Landſtraße unmittelbar beim Sport=
platz
der hieſigen Turngemeinde ein Vergaſerbrand, der ſo=
fort
den ganzen Vorderteil des Wagens ergriff. Die drei Inſaſſen
konnten ſich durch ſchleuniges Abſpringen retten. Das Feuer,
das auch eine mächtige Rauchentwicklung brachte, wurde durch die
alarmierte Feuerwehr gelöſcht. Der Wagen iſt ſtark ausgebrannt.
Vieh befand ſich glücklicherweiſe nur auf dem mitgeführten An=
hänger
, der beizeiten in genügenden Abſtand gebracht werden
konnte.
Eberſtadt a. d. B., 16. Aug. Der Verein Soldaten=
kameradſchaft
beteiligt ſich am nächſten Sonntag, 20. Aug.
an dem in Nieder=Ramſtadt ſtattfindenden Bezirkstag. Abmarſch
1 Uhr Ecke Adolf=Hitler= und Mühltalſtraße.
Cp. Eſchollbrücken. 16. Aug. Die hieſige Gemeindeſpar=
kaſſe
wurde der Bezirksſparkaſſe Zwingenberg angegliedert.
Für den Zahlungsverkehr iſt die Zweigſtelle Pfungſtadt der
Zwingenberger Bezirksſparkaſſe zuſtändig.
En. Traiſa, 16. Aug. Am kommenden Sonntag und Montag
findet die in der Umgegend, ſo beliebte Traiſaer Kirchweihe
ſtatt.
En. Traiſa, 16. Aug. Auch hier wurde eine Milchgenoſ=
ſenſchaft
gegründet. Die Landwirte bringen die Milch an eine
Stelle, die dieſe an die Milchhändler verteilt. Der Ueberſchuß wird
an die Genoſſenſchaft in Darmſtadt abgeliefert. So iſt gewähr=
leiſtet
, daß die Bauern keine Sorge mehr zu haben brauchen, ſie
würden ihre Milch nicht mehr loswerden. Auch wird hierdurch
der Milchpreis noch beſſer reguliert als ſeither.

Jubiläumsreit= und Fahrturnier in Langen.

Gelegentlich des 50jährigen Stadtjubiläums, das die Stadt
im Galopp und im Trab. Dann folgt die Verteilung der Preis=
Langen am kommenden Sonntag, den 20. Auguſt, gleichzeitig mit ſchleifen an die einzelnen Sieger. Anſchließend findet dann ein
dem Heſſen= und Heſſen=Naſſauiſchen Bauerntag feiert, findet auch Jagdſpringen, der ländlichen Reiter ſtatt. Hierauf zeigt die
ein großes ländliches Reit= und Fahrturnier, unter Mitwirkung Heſſiſche Landespolizei eine Schaunummer, und zwar das Exer=
der
heſſiſchen Landespolizei ſtatt. Die Vorprüfungen für dieſes zieren eines berittenen Zuges unter dem Kommando des Herrn

Turnier bzw. die Wettkämpfe der Reitabteilungen werden be=
reits
am Samstag nachmittag 5 Uhr auf dem großen Feſtplatz=
der
unmittelbar am Bahnhof Langen liegt, ausgetragen. Hieran
beteiligen ſich die Reitergruppen Dietzenbach, Heuſenſtamm,
Sprendlingen, Eberſtadt, Griesheim. Neu=Iſenburg und Arheil=
gen
. Es werden in den beteiligten Reitergruppen ſcharfe Kämpfe
ſowohl bei den Anfänger= wie bei den Vorgeſchrittenen= Abtei=
lungen
ausgetragen, und werden die Schiedsrichter, Herr Poli=
zeihauptmann
Spatz, Herr Pol=Hauptmann a. D. Rettig, Herr
Gutsbeſitzer Bundſchuh=Lengfeld und Herr Gutsvächter Fritſch=
Dielshofen, bei der ſtarken Konkurrenz ſchwierige Entſcheidungen
zu treffen haben.
Das Turnier wird dann am Sonntag, anſchließend an die
offizielle Kundgebung, etwa um 4 Uhr nachmittags fortgeſetzt.
Die Leitung desſelben haben die Herren Rettig=Darmſtadt. Weber=
Darmſtadt und Bünz=Weiterſtadt. Es beginnt mit dem Aufmarſch
der Reitabteilungen und einem Vorbeimarſch an den Ehrengäſten

Hauptmanns Spatz. Dann folgt ein Patrouillenſpringen, für
ländliche Reiter und ein Jagdſpringen für Offiziere und Mann=
ſchaften
der Heſſiſchen Landespolizei. Die Reiteraruppe Gries=
heim
wird dann eine Reiterquadrille mit Muſikbegleitung zur
Vorführung bringen. Hierauf folgt ein Schaufahren im Kutſch=
wagen
ein= und zweiſpännig und eine Eignungsprüfung für Acker=
wagen
. Für alle Pferdeliebhaber und Freunde des edlen Reit=
ſports
wird alſo alles geboten, was deren Herz erfreut.
Es ſei noch bemerkt, daß mit dieſer Bauerntagung auch ein
Kleinkaliberſchießen verbunden iſt, in dem die Bundesmeiſter=
ſchaft
ausgetragen wird. Dieſes findet bereits am Sonntag vor=
mittag
von 7 Uhr ab auf den Schießſtänden der K.K.S.=Gruppe
Langen ſtatt. Die Leitung dieſes Schießens liegt in den Händen
des Herrn Generals Freiherrn von Recum=Götzenhain und des
Ortsführers der Schießgruppe, Herrn Gemeinderats Müller=
Langen.
F. w.

As. Erbach, 15. Aug. Gemeinderat. Durch die Ernen=
nung
des Ratsmitgliedes Paul Treuſch zum 2. Beigeordneten der
Stadt Erbach rückte Herr Fabrikdirektor Karl Heiſter an deſſen
Stelle. Herr Bürgermeiſter Lenz verpflichtete das neue Rats=
mitglied
durch Handſchlag, indem er gleichzeitig auf die Pflicht
aufmerkſam machte, durch Treue und Gewiſſenhaftigkeit die In=
tereſſen
der Stadt zu vertreten. Auf Antrag des Herrn Bau=
meiſters
Flach werden die Pläne und die Baufluchtlinie an der
Provinzialſtraße Erlenbach-Bullau genehmigt. Durch den Erwei=
terungsbau
der Reichsbahn am Bahnhof hier: Einbau eines
zweiten Gleiſes an der Fachſchule erfährt die Straßenflucht
eine Aenderung. Der Rat genehmigt den Antrag der Direktion.
Der Waldwirtſchaftsplan für das Jahr 1934 mit einem Schlag=
ſatz
von 2000 Feſtmetern wird genehmigt: bei ſteigenden Holzprei=
ſen
kann dieſer Hiebſatz noch geändert werden. Die Verpachtung
der Gemeindejagd: Jagdbogen in der Gemarkung Dorf Erbach in
Höhe von M. 125 wird genehmigt In Ausführung des Reichs=
viehſeuchengeſetzes
werden die Herren Bickelhaupt, Haſtert. Weid=
mann
und Schäfer aus der Landwirtſchaftskommiſſion als Schätzer
beſtimmt. Die Gebühren des Feuerviſitators werden auf eine
Pauſchalſumme von Mk. 150 feſtgeſetzt Die Polizeiverordnung
über den allmonatlich im Viehhof zu Erbach ſtattfindenden Zucht=,
Nutz= und Fettt

aunds M de Sellafe gesen Racendern Dder en Der Seiſe
fahrende Wagen hielt unvermutet. Der Lenker des folgenden Wa=
gens
fuhr vielleicht zu nahe aufgerückt, kurz, er konnte ſeinen
Wagen nicht rechtzeitig zum Halten bringen und fuhr mit ziemlicher
Wucht auf den anderen auf. Die Inſaſſen kamen mit dem Schrek=
ken
davon, der eine Wagen wurde aber ſo beſchädiat, daß er ab=
geſchleppt
werden mußte. Kirchliches. Die Wahl des Kir=
chenvorſtandes
für unſer Kirchenſpiel wurde diesmal in drei Be=
zirken
vorgenommen; Beerfelden, Falken=Geſäß, Unter=Sensbach.
Die Beſtätigung der Gewählten erfolgte durch das Dekanat Erbach.
im Rahmen des Vormittagsgottesdienſtes wurden die Neugewähl=
ten
durch Herrn Oberpfarrer Colin verpflichtet.
m. Beerfelden, 16. Aug. Verbotene Waffen auch
Wildern? An der Sensbacher Höhe wurde ein Hirſch ange=
ſchoſſen
und nicht gefunden. Eine Familie P. war verdächtig,
denſelben ſich angeeignet zu haben, und die Gendarmerie mit eini=
gen
SA.=Männern hielt Hausſuchung. Ueber den Verbleib des
Hirſches machten die Hausbewohner verſchiedene Ausſagen, wo=
durch
der Verdacht beſtehen blieb: doch der Hirſch wurde nicht ge=
funden
. In der Scheune, unter Heu und Stroh verſteckt, fand ſich
aber manches andere Verdächtige; mehrere Schußwaffen Seiten=
gewehre
, Munitjon, außerdem mehrere Wildſchädel mit Geweihen.
Der weitere Verfolg dieſer Sache wird zeigen, ob hier nur ver=
botener
Waffenbeſitz vorliegt oder ob auch noch gewildert wurde.
Hirſchhorn, 16. Auguſt. Waſſerſtand des Neckars
(Pegel) am 15. d. M.: 1,38 Meter, am 16. d. M.: 1.48 Meter
jeweils morgens 5.30 Uhr.
Gernsheim, 16. Auguſt. Waſſerſtand des Rheins
(Pegel) am 15. d. M.: 0,21 Meter, am 16. d. M.: 0.17 Meter
jeweils morgens 5.30 Uhr.

14. Rhön=Segelflug=Wettbewerb 1933.

Waſſerkuppe, 15. Auguſt.
Der 10. Wettbewerbstag neigt ſich ſeinem Ende zu. Auch heute
ſind die Windverhältniſſe derartig ſchlecht, daß ſo gut wie kein
Flugbetrieb möglich war. Vormittags lagen tiefe Wolken über
der Waſſerkuppe, teilweiſe das Lager einhüllend, dann brach
wieder die Sonne für Momente durch, ſo daß die Jungflieger
wieder zur Ruhe verurteilt wurden. Erſt gegen Nachmittag
konnte der Start riskiert werden. Aber die Aufwindverhältniſſe
am Weſthang der Waſſerkuppe waren für die Durchführung von
Segelflügen außerordentlich ungünſtig. Nur wenigen Maſchinen
gelang es, ſich einige Zeit in der Luft zu halten. Von den erfah=
renen
Piloten verſuchten Riedel, Dittmar und Krekel Strecken=
flüge
durchzuführen. Schon jetzt liegen die Meldungen von Ditt=
mar
und Riedel vor, die nur 10 Klm. von der Startſtelle ent=
fernt
zur Landung gezwungen worden waren. Es iſt ſehr
ſchade, daß der diesjährige Wettbewerb ſo erheblich unter den
ungünſtigen Witterungsverhältniſſen zu leiden gehabt hat. Ent=
weder
herrſchte bei ſtarker Sonneneinſtrahlung nur ſehr ſchwa=
cher
Wind, der nach kurzer Zeit die Landung erforderlich machte,
oder aber der Wind wehte aus ungünſtigen Richtungen, ſo daß
an den Waſſerkuppenhängen längere Segelflüge auch nur ſehr
ſchwer durchgeführt werden konnten. Immerhin dauert der Wett=
bewerb
noch vier Tage, ſo daß vielleicht doch noch einmal die
Möglichkeit zur Durchführung größerer Flüge beſteht. Die Lei=
ſtungen
des vergangenen Jahres ſind wohl zum Teil überboten,
aber noch ſtehen die Preiſe für die größte Flughöhe über 2000
Meter und für den längſten Flug über 12 Stunden Dauer offen,
und es wäre unſeren Segelfliegern nach dieſen vielfachen Ent=
täuſchungen
durchaus zu wünſchen, wenn ſie ſich in dieſen wenigen
Tagen wenigſtens noch einmal richtig betätigen könnten. Im ver=

gangenen Jahre wurden gerade von den jungen Piloten eine
ganze Anzahl von Streckenflügen ausgeführt, denen heute nur
ſehr wenige gegenüberſtehen. Wenn dieſe auch an Entfernung
den vorjährigen Flügen erheblich überlegen ſind, ſo iſt doch ſehr
zu bedauern, daß die ſchwierigen Verhältniſſe, die faſt regel=
mäßig
auf dem Ueberlandflug die Ausnutzung von unſichtbaren
thermiſchen Aufwinden erforderlich machten, gerade den unerfah=
reneren
Piloten keine Gelegenheit geboten haben, auf dem Strek=
kenflug
, der die eigentliche Kunſt des Segelfluges darſtellt, ihr
Können zu beweiſen.
Am heutigen Tage traf der beſſiſche Miniſterprä=
ſident
Prof. Dr. Werner mit ſeiner Familie im Lager
ein, um ſich von den Leiſtungen unſerer Segelflieger, zu über=
zeugen
.
Infolge der bereits erwähnten ungünſtigen Windrichtung
und der ſchlechten Aufwindverhältniſſe konnten die von der Sport=
leitung
für den heutigen Tag ausgeſetzten Sonderpreiſe für die
größte Höhe über der Startſtelle wobei mindeſtens 200 Meter
verlangt waren, von keinem der Flugzeuge erflogen werden.
Seit einiger Zeit filmt auf der Waſſerkuppe die UFA. Eine
große Reihe von Zelten ſind am Rande des Fluggeländes aufge,
baut, in denen das erhebliche Perſonal und die erforderlichen
Einrichtungen untergebracht ſind. Die UFA verfügt ſelbſt über
mehrere Flugzeuge, die oft in der Luft erſcheinen, um Aufnahmen
von den über der Waſſerkuppe ſegelnden Maſchinen zu machen.
Außerdem wird zurzeit ein Segelflieger filmgedreht, in dem als
Hauptperſonen einige bekannte Segelflieger mitwirken. Von den
dem Publikum bekannten Filmgrößen ſeien Sybille Schmitz er=
wähnt
und die jugendliche Tochter des bekannten Fridericus=
4. K.
Darſtellers Hilde Gebühr.

* Auns dem Hefſenbund im Reichsverband der evang.
Jungmännerbünde (Eichenkrenz).
b. Die gegenwärtige Lage hat eine neue Einteilung der Orga=
niſation
nötig gemacht. Der Bund wird in ſechs Kreiſe eingeteilt,
an deſſen Spitze ein Kreisführer ſteht, welcher ſich einen Führer=
rat
beruft. Neu in den Bund eingetreten ſind 14 Gruppen, wie
überhaupt der Bund in der letzten Zeit nach dem Stand der letzten
Meldungen an Mitgliedern zugenommen hat. Der Reichsjugend=
führer
teilt mit, daß für die evangeliſche Mannesjugend das oliv=
farbene
Wanderhemd anerkannt iſt. Am Sonntag, 20. Auguſt,
finden die einzelnen Kreistreffen ſtatt, die unter der Loſung
ſtehen: Deutſchland, du mein Vaterland! Am Landesjugendſonn=
tag
, der am 27. Auguſt unter den vom Landesjugendpfarrer von
der Au herausgegebenen Richtlinien gefeiert wird, beteiligen ſich
die Gruppen des Heſſenbundes in großem Maße. So erwartet
eine Fülle von Arbeit die einzelnen Gruppen im Dienſte an ſich
ſelbſt und ihren Nächſten. So erſt wird auch der Satz wahr, den
der Bundeswarttag unter der Leitung von Prof. D. Stange in
Kaſſel in ſeinem Aufruf veröffentlichte: Die deutſche evangeliſche
Kirche ſetzt ſich eindeutig in ihrer oberſten Leitung für die Erhal=
tung
des Evangeliſchen Jugendwerkes als ihre Stoßtrupps ein.
Jede einzelne Gruppe muß in der Art, wie wir ſie in unſere Ge=
meinſchaft
einführen, etwas ſpüren von der geiſtlichen Kraft unſe=
res
Werkes.
Bm. Hofheim (Ried), 16. Aug. Hier wäre beim Drachen=
ſteigenlaſſen
beinahe ein großes Unheil geſchehen. Nahe
beim Dreſchplatz Wetzel geriet ein Drache in die Drähte der Über=
landleitung
, und im Nu waren die drei Leitungen durchgebrannt
und hingen lebengefährdend herab. Zum Glück wurde der Strom
nicht durch die Drachenſchnur geleitet, was ſonſt den Jungen ge=
tötet
hätte. Viel Glück war auch dabei, daß durch die herabhän=
genden
Drähte kein Unglück geſchah und auch die dort ſitzenden
Strohmaſſen kein Feuer fingen. Das Drachenſteigenlaſſen iſt nun
durch die Bürgermeiſterei verboten worden. Die Ernte hat
hier nahezu ihr Ende erreicht. Der Körner= und Strohertrag iſt
durchweg befriedigend Gurken gibt es nur in kleinen Men=
gen
, welche zu hohen Preiſen aufgekauft werden. Nach voran=
gegangener
ſchneidiger Uebung beteiligte ſich unſere Freiwillige
Feuerwehr am Gründungsfeſt der neuen Wehr in Bobſtadt.
t. Gernsheim, 16. Auguſt. Die außerordentliche Generalver=
ſammlung
des Krieger= und Militärvereins Gerns=
heim
nahm wie immer einen in recht ſoldatiſchem Geiſte getra=
genen
Verlauf. Als Vertreter des Haſſia=Verbandes war Kam.
Oberſtleutnant a. D. Krömmelbein=Darmſtadt erſchienen
Endlich wird auch Gernsheim einen Schießſtand erhälten. Aus
Geſundheitsrückſichten legte den ſeitherige Vorſitzende D. Medi=
cus
als 1. Vorſitzender ſein Amt nieder. 25 Jahre war er Vor=
ſtandsmitglied
. Ex ſowie Kam. Dann wurden zu Ehrenmit=
gliedern
ernannt. Zum 1. Vorſitzenden wurde auf Vorſchlag Kam.
Köhl mit Stimmenmehrheit gewählt. Der Ehrenvorſitzende
Medicus ſchloß die Verſammlung mit einem dreifachen Sieg=Heil
auf den Reichspräſidenten ſowie den Volkskanzler, dem ſich das
Horſt=Weſſellied, anſchloß. Im Hauptgottesdienſt am Sonntag
wurden die neuen evangel. Kirchenvorſteher, durch Herrn
r Lic. Pfarrer Stumpf eingeführt. Zum Nachfolger des nach
Offenbach, verſetzten Beneficiaten an der bieſigen kathol Kirche
wurde der ſeitherige Aſſiſtent am hiſchöfl. Konvikt in Dieburg,
Heinrich Schneider, ernannt. Das ſeltene Feſt der Goldenen
Hochzeit feiern am 18. Auguſt die Eheleute Fiſcher Wilh. Kiſſel
und Frau Kath. geb. Kiſſel.
Ck. Goddelau, 16. Aug Motorradunfall. Ein ſchwerer
Motorradunfall ereignete ſich auf der Landſtraße nach dem Phi=
lippshoſpital
. Ein Motorradfahrer aus Goddelau prallte beim
Ueberholen gegen einen Radfahrer, ſo daß beide ins Schleudern
kamen. Während der Radfahrer mit Kleiderbeſchädigungen da=
vonkam
, zog ſich der Motorradfahrer ſchwere Kopfverletzungen
zu und mußte ſich in ärztliche Behandlung begeben Feſt=
nahme
eines Zigarettenſchmugglers. In der hieſi=
gen
Heilanſtalt konnte ein Zigarettenpapierſpekulant ertappt
werden. Die Polizei hat ſich der Sache angenommen.
Aberheſſen.

Bad=Nauheim, 16. Aug. Feldmarſchall Viscount Allenby,
Oberbefehlshaber der engl. Paläſtina=Armee im Krieg, iſt in Bad=

Nauheim eingetroffen und hat im Hotel Der Kaiſerhof Woh=
nung
genommen.
Ee. Lauterbach, 16. Aug. Geſtörte Sommerfriſche.
Der hieſigen Gendarmerie iſt ein guter Fang geglückt. Sie konnte
in Stockhauſen ein Pärchen, Braut und Bräutigam, das aus Ber=
lin
zugereiſt war, feſtnehmen. Die Braut, die bei begüterten
Leuten in Berlin in Stellung war, hatte bei der Herrſchaft einige
tauſend Mark mitgehen heißen, mit denen beide wahrſcheinlich
eine größere Ferienreiſe zu machen gedachten. Die Freude währte
aber nicht lang. Der größte Teil des Geldes und die beſchaffte
Reiſeausſtattung konnten ſichergeſtellt werden.

Die elerllOrMNäLONTAe

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der Welte enthält jetzt jede 4. CKUB-Packung statt eines
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Wie Tauschen ſeizt. jedoch noch keiné- Bilder Schönheits Königinnen 1933 untefeinander

DerleANIIS

[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 227

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 17. Auguſt 1933

Hier findek der Reichsparkeitag der NSDAP. ſkatt.

Vor dem Beginn der großen Funkausſkellung in Berlin.

Der große Saal im Nürnberger Rathaus,
wo vom 30. Auguſt bis 3. September der Reichsparteitag der NSDAP. ſtattfindet. Der Saal iſt für
die Empfänge ſowie für die Sitzungen einiger Untergruppen vorgeſehen.

Eine Werkſtatt auf der Ausſtellung.
Die Osram=Werke zeigen im Rahmen der Ausſtellung die Herſtellung von Audion= und Verſtär=
kungsröhren
, wie ſie in allen Radio=Apparaten Verwendung finden.

Die neue Hub=Brücke bei Karnin (Pommern).

die Brücke mit emporgezogenem Mittelſtück.

Auf der Strecke DucherowSwinemünde geht jetzt bei Karnin die neue Peene=Brücke, deren
Mittelſtück heraushebbar iſt, ihrer Fertigſtellung entgegen.

Reich und Ausland.
Sklarz zu drei Jahren Zuchthaus
verurkeilk.
Berlin. Nach beinahe ſechsſtündiger Ver=
handlung
wurde Heinrich Sklarz wegen fortge=
ſetzten
Deviſenvergehens und Deviſenverbrechens
in drei Fällen zu drei Jahren Zuchthaus, 15 000
RM. Geldſtrafe bzw. hilfsweiſe 150 Tagen
Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverluſt verurteilt.
Sklarz hatte Wertpapiere im Wert von 35 000
RM. verſchoben.
In der Begründung des Urteils gegen den
Kaufmann Heinrich Sklarz wird u. a. ausge=
führt
, zum Schutze der deutſchen Währung und
der deutſchen Volkswirtſchaft ſei es notwendig,
mit abſchreckend hohen Strafen die Verbrechen
gegen die Deviſenordnung zu ſühnen. Der An=
geklagte
erklärte nach der Urteilsverkündung, er
wolle ſofort gegen dieſes Urteil Berufung ein=
legen
.

Todesurkeil in Skade.
Stadé.D)Das Schwurgericht verurteilte
geſtern abend den 28jährigen Arbeiter Walter
Schulze, der am 24. April d. J. in Harburg die
Witwe Völke ermordet und beraubt hat, zum
Tode unter Aberkennung der bürgerlichen Ehren=
rechte
. Die mitangeklagten Harburger Arbeiter
Thiemann und Reimers wurden wegen Unter=
ſchlagung
zu je zwei Jahren Gefängnis verur=
teilt
. Sie hatten Schulze auf die Möglichkeit
eines Einbruchs bei der Witwe Völke aufmerl=
ſam
gemacht und waren Schulze bei einer zwei=
ten
Durchſuchung der Wohnung nach Wertgegen=
ſtänden
behilflich, ohne indeſſen von der Moro=
tat
Kenntnis zu haben.

Der Aukounfall
des Adiukanken des Reichskanzlers.
Brückners Befinden zufriedenſtellend.
Berlin. Zu dem Autounfall des Adjutan=
ten
des Reichskanzlers, Oberleutnant Brückner,
hören wir von unterrichteter Seite, daß der Zu=
ſtand
des Oberleutnants Brückner, der ſich im
Krankenhaus in Traunſtein befindet, den Um=

ſtänden nach befriedigend iſt. Wie bereits gemei=
det
, ſind die Schweſter des Reichskanzlers, Frau
Angelika Raubal, und deren Tochter Friedel nur
leicht verletzt. Der Unfall ſelbſt hat ſich offen=
bar
ſo abgeſpielt, daß der Wagen, den Oberleut=
nunt
Brückner ſelbſt ſteuerte, auf einer ſchmalen
Straße in eine Rinne geriet. Bei dem Ver=
uch
, aus dieſer Rinne herauszukommen, ſchleu=
derte
der Wagen auf einen gegenüberliegenden
Holzſtoß.

100000 Kiſten Orangen ins Meer
verſenkl.
* Berlin. Die Zeiten der Weltwirtſchafts=
kriſe
haben uns ſchon manche Eigentümlichkei=
ten
erleben laſſen. Viele hunderttauſend Tonnen
von Getreide wurden ins Meer verſenkt, und
mit Kaffee wurden in Amerika, im Land alles
Möglichen, die Lokomotiven der Eiſenbahnlinien
geheizt. Nun kommt eine neue derart groteske
Metdung aus Ueberſee. Auf der Fahrt nach
England haben ſpaniſche Fruchthändler rund
100 000 Kiſten mit Orangen in das Meer ver=
ſenkt
, da ſich bei den ſtets fallenden Preiſen eine
Ausſchiffung in London nicht mehr lohnte! Als
Begründung für dieſen ſonderbaren Schritt
wurde angegeben, daß ſonſt der Marktpreis für
Orangen nicht mehr zu halten geweſen ſei.

Zwei Hitlerjugendführer tödlich verunglückt.
Chemnitz. Ein ſchweres Motorradunglück
ereignete ſich am Dienstag nachmittag auf der
Straße von Elterlein nach Scheibenberg. Die bei=
den
unverheirateten Lehrer Löpzbein und Brück=
ner
aus Crottendorf, die beide der NSDAP. an=
gehören
und als Führer der Hitlerjugend im
ganzen Ortsgebirge bekannt ſind, befanden ſich
auf einer Dienſtfahrt und ſtießen mit großer
Wucht mit einem Landpoſtkraftwagen zuſammen.
Sie wurden beide von der Maſchine geſchleudert
und ſo ſchwer verletzt, daß ſie auf der Stelle tot
waren.
Der Elmshorner Mörder Schmitz hingerichtet.
Altona. An dem Kaufmann Albert Fried=
rich
Schmitz, geboren am 27. Februar 1898 zu
Elmshorn, iſt am Mittwoch morgen 5.30 Uhr auf
dem Gefängnishof zu Altona die Todesſtrafe durch
Enthauptung vollzogen worden. Schmitz war be=
kanntlich
durch rechtskräftiges Urteil des Schwur=
gerichts
Altona vom 28. November 1932 wegen
Mordes, begangen zu Elmshorn an dem Kauf=
mann
Nikolaus Peterſen, zum Tode verurteilt
worden.
Lindbergh auf Island eingetroffen.
Kopenhagen. Nach fünfſtündigem Flug
über die Dänemark=Straße, mit einer kurzen
Zwiſchenlandung in Lakefjord, hat das Flieger=
Ehepaar Lindbergh am Dienstag abend den Vor=
hafen
von Reykjavik erreicht.

Panik im brennenden Lichtſpielhaus.
Warſchau. In der oſtgaliziſchen Kleinſtadt
Zagorze bei Lemberg brach während einer Film=
veranſtaltung
im Vorführungsraum Feuer aus,
das zu einer Panik unter den Kinobeſuchern
führte. Das Publikum ſtürzte fluchtartig aus
dem Lichtſpielhaus, wobei zahlreiche Perſonen
zu Fall kamen und von der hinausdrängenden
Menge getreten wurden. Die Hilferufe ſteiger=
ten
nur noch die Panik. Erſt nach einiger Zeit
gelang es mehreren beſonnenen Männern, die
Panik zu beherrſchen und dem Publikum einen
geordneten Ausgang zu ſichern. Inzwiſchen hatie
das Feuer raſch um ſich gegriffen und vernichtete
die geſamte Einrichtung des Lichtſpielhauſes.
Wie ſich ſpäter herausſtellte, iſt außer zahlreichen
Verletzten ein kleines Mädchen dem Feuer zum
Opfer gefallen.

Unwetter in Norditalien.
Mailand. An Dienstag wütete über Nord=
oſtitalien
, mit Ferrara als Zentrum, ein außer=
ordentlich
heftiger Sturm, der von Hagelſchlag
und Gewittern begleitet war. Der Sturm fällte
Bäume, deckte Häuſer ab und ſtürzte Mauern und
Telegraphenſtangen um. Der Verkehr der elek=
triſchen
Bahnen und die Telephonverbindungen
waren lange Zeit unterbrochen. Der Sachſchaden
iſt ſehr bedeutend. Auch im übrigen Oberita=
lien
gingen ſtarke Gewitter nieder, mit einer
ſtarken Abkühlung der Temperatur, die in den
letzten Tagen in Mailand beſtändig 35,5 bis 36
Grad im Schatten aufwies, im Gefolge.

Neue Höchſtleiſtung eines italieniſchen Ozean=
Dampfers.
New York. Wie Reuter meldet, erhebt der
italieniſche Ozeandampfer Rex den Anſpruch,
eine neue Höchſtleiſtung auf der Südroute des
transatlantiſchen Verkehrs aufgeſtellt zu haben.
Nach den Angaben des Bordbuches hat das Schiff
die Strecke von Gibraltar bis zum Ambroſe=
Feuerſchiff in 4 Tagen 13 Stunden und 58 Mi=
nuten
zurückgelegt, alſo eine Stundendurch=
ſchnittsgeſchwindigkeit
von 28,92 Knoten ent=
wickelt
. Die Entfernung beträgt 3181 Seemeilen.
Der Kapitän des italieniſchen Dampfers Rex
erklärte nach ſeiner Ankunft in New York, daß er
den Rekord für die Ueberquerung des Atlanti=
ſchen
Ozeans auf Befehl Muſſolinis gebrochen
habe.

Abfkürze in den Bergen.
Riezlern. Bei einer Tour auf die Ham=
merſpitze
wurden die 20 Jahre alte Anna Ein=
ſtein
aus Leupheim und ihr 14 Jahre alter
Bruder von einem Unwetter überraſcht. Ein
Blitz traf das Mädchen, das den Abhang hinun=
tergeſchleudert
wurde und dann tot liegen blieb.
Die Leiche wurde von Bergſteigern nach Mittel=
berg
gebracht.
Im Puſtertal, in den Sextener Dolomiten,
wurde, wie aus Innichen gemeldet wird, eine
Bergſteigerpartie von einem ſchweren Bergun=
glück
betroffen. Während am 10. Auguſt die
drei verſtiegenen Wiener Touriſten nach drei=
tägigem
Biwak, wenn auch völlig erſchöpft, ſo
doch unverſehrt, aus der Weſtwand der Schuſt=
ſpitze
abgeholt werden konnten, wurde der Nürn=
berger
Touriſt Paul Franz, der mit dem Nürn=
berger
Lothar Wiener den Einſerkogel beſteigen
wollte, ſchwer verletzt. Die beiden Bergſteiger
wollten eine der ſchwierigſten Klettertouren der
Dolomiten auf der ſogenannten Steeger=Route
ausführen. Nach einem Drittel des Anſtieges
erreichte Paul Fran; rund 20 Meteroberhalb
des Sicherungsplatzes eine äußerſt ſchwierige
Stelle, als Steinſchlag einſetzte und ein Stein
Franz am Kopf ſtreifte und den rechten Arm
mit voller Wucht traf. Franz ſtürzte ab, der
Haken brach aus und Franz konnte von ſeinem
Gefährten erſt in 40 Meter Tiefe zum Halten
gebracht werden, wo er am Seil in der Luft hing,
bis ihn Wiener zu einem ſchmalen Band abſei=
len
konnte. Die Verletzungen von Franz ſind
glücklicherweiſe nicht lebensgefährlich. Die bei=
den
Touriſten, denen am gleichen Tage nicht mehr
Hilfe gebracht werden konnte, mußten ſich über
Nacht am Felſen anbinden. Ein heftiges Ge=
witter
brachte Hagelſchlag und ſtarken Froſt. Am
folgenden Tag konnten die beiden Bergſteiger
nach mühevollen Anſtrengungen aus ihrer ge=
fährlichen
Lage befreit werden.

Furchtbare Gewitterſtürme in Jamaika.
Bisher 100 Tote.
New York. Wie aus Kingston (Jamaika)
berichtet wird, iſt die Inſel Jamaika von furcht=
aren
Gewitterſtürmen heimgeſucht worden. Rie=
ſige
Strecken Landes ſind überſchwemmt. Der
Sachſchaden iſt ungeheuer groß. Bisher werden
100 Tote gemeldet.
Das Abzeichen der Oſkland=Trenefahrt

Die eindrucksvolle Plakette,
die die Teilnehmer an der großen Oſtpreußen=
fahrt
erhalten. Die Fahrt wird von den Auto=
mobil
= und Motorſport=Vereinen veranſtaltet,
um dem Oſten Kunde von der unerſchütterlichen
Treue des Mutterlandes zu geben.

[ ][  ][ ]

Donnerstag, 17. Auguſt 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 227 Seite 9

Der mecklenburgiſche Statthalter Hildebrandt und Kapitän Götting von der Schleswig=Holſtein
ſchreiten die Front ab.
In der mecklenburgiſchen Hauptſtadt Schwerin fand ein Marinetag ſtatt, der in einer Parade der
Beſatzung des Kreuzers Schleswig=Holſtein vor dem Reichsſtatthalter Hildebrandt ſeinen Höhe=
punkt
fand.

Marinekag in Schwerin.

Die Begrüßung der ikalieniſchen Geſchwader=Flieger
auf dem Palakin.

Der Duce dankt den verſammelten Teilnehmern des großen Geſchwaderfluges
zwiſchen den Ruinen auf dem Palatin, die noch immer ein Wahrzeichen der Größe des alten Roms
und zugleich eine Mahnung an die jetzt lebenden Geſchlechter darſtellen.

Kauoftſce iin Ser.
Gefährliche Golfbewohner. Siſche unker ſich. Aufſtand im Golf.

Eine cubaniſche Bekrachkung.
Von John Freeman.
Ein Aufſatz über die jüngſten blutigen Ereig=
niſſe
im Golf von Mexiko von unſerem Tericht=
erſtatter
für Mittelamerika iſt unterwegs. In=
zwiſchen
lenken wir die Aufmerkſamkeit unſerer
Leſer auf nachſtehende etwas ſatiriſche Be=
trachtung
.
Die Schriftleitung.
Wer in gewiſſen Jahreszeiten unter der Kälte zu leiden
hat, ſollte nach dem Golf von Mexiko reiſen. Er findet dort zu
jeder Zeit eine behagliche Wärme von 4550 Grad im Schatten.
Da mir perſönlich eine geringere Temperatur durchaus genügi,
ſo jagte ich rings um die ungeheure Waſſerſchüſſel herum, in
der Hoffnung, einen Ort mit anſpruchsloſerer Sonnenbeſtrahlung
zu finden. Ich eilte von Penſacola auf der Küſte Südfloridas
nach dem Panama=Kanal und von dort die ganzen Weſt=
indiſchen
Inſeln entlang. Mein täglicher Rieſenverbrauch in
Taſchentüchern verminderte ſich nicht. Aber ich komme ganz von
meinem Thema ab, bzw. ich habe noch gar nicht damit begonnen.
Alſo der Golf. Er bleibt natürlich das ganze Jahr ohne
Eisſchollen. In ſeinen warmen wirbelnden Waſſern fand ich
eine Tiefſeefauna, die es in ſich hat. Unter uns geſagt: Man
hat böſe Träume, wenn man das geſehen hat. Eines Tages im
gegenwärtigen bewegten Jahr 1933 gab es da auf cubaniſchem
Wellen=Gebiet einen turbulenten Aufruhr der Fiſche. Der kleine
Maſſenfiſch im ſoliden aber unanſehnlichen Schuppenkittel, aber
auch der größere Fiſch, der ſich eine Fettlage angefreſſen hatte,
ſie wollten eines ſchönen, beſonders heißen Tages nichts mehr
von der Diktatur des mächtigen Teufelsrochen wiſſen. Nein, beim
Dreizack des Neptun, das war kein nationales Regime, das war
perſönliche Mißwirtſchaft größeren Ausmaßes. Sie empörten
ſich. Sie ſtreikten. Baſta. Der ganze Golf geriet in Aufruhr.
Die Wellen an den Küſten Cubas gingen hoch. Denjenigen, die
in glücklicher Unkenntnis der hieſigen Tiefſee=Verhältniſſe dahin=
leben
, muß geſagt werden, daß der Teufelsrochen ein Raubfiſch
iſt, vor dem ſogar einer der zahlloſen hier anſäſſigen Haie
Beine machen würde, wenn er welche hätte. Er Legnügt ſich da=
mit
eilends davon zu ſchwimmen. Ein ausgewachſener Teufels=
rochen
oder Devil Ray, wie der Amerikaner ſagt, iſt eine
Meeresperſönlichkeit von dem Umfang eines Sprungtuches. Er
ſchlägt ſeinen dicken, fleiſchigen Körper wie einen Mantel liebe=
voll
um ſein Opfer und bringt es zum Erſticken oder preßt es
zu Tode. Das iſt peinſam. Dieſer Teufelsrochen verfügt über einen
Teufelsrachen, der gut bewehrt iſt. Alle Achtung! Kraft ſeiner Kraft
dies Wortſpiel hat uns gerade noch gefehlt beherrſchte ein
Sonderexemplar, der ſtärkſte ſeiner Gattung, nennen wir ihn
meinetwegen Rochado oder Machado, alle übrigen Fiſche der

cubaniſchen Hoheitsgewäſſer. Sie wagten kaum die Kiemen zu
bewegen. Schließlich entſchwammen einige dem bedrohten Revier
und ſuchten Schutz und Hilfe bei einem anderen Golfbewohner,
der nicht gerade zu verachten iſt. Das iſt der Sägehai. Sein
beträchtlicher Corpus iſt geſchmückt mit Sternen und Streifen
und weiſt 14 Punkte auf. Das ſind aber böſe Flecke.
Dieſer Sägehai iſt ein mordsmäßiger Burſche. Er iſt ſchwer
bewaffnet. Ich ſah kürzlich einen Sägehai, deſſen vom Kopf
ſchnurgerade ſich vorſtreckende Säge ſo an die zwei Meter maß.
Dolchſpitze, eiſenharte Zacken von Fingerlänge reihen ſich dicht
hinter einander beiderſeits des Blattes‟. Eine gewöhnliche
Bandſäge iſt dagegen ein Zeitvertreib für Säuglinge. Der
Sägehai geht ſtarke Boote an, er reißt die Bootswand auf.
Wozu hat er ſeinen ſägenden Rammſporn?
Der Sägehai alſo ſchickte unſerem allmächtigen Rochado von
Cuba ſeinen, Abgeſandten, einen Tarpun; ein Hering, aber
2½ Meter lang. Die Beſucher von Miami ſchätzen den Tarpun.
Sie treiben ihren Sport mit ihm, und er zieht ihr Motorboot
blitzſchnell über das Meer, d. h. natürlich mit Hilfe eines in
ſeinen Körper geſandten Seils.
Unſer Tarpun, der aus Richtung USA. Küſte auf Cubas
Küſte losgelaſſen wurde, machte unſerem ſelbſtherrlichen Teufels=
rochen
ernſtliche Vorhaltungen. Dem amerikaniſchen Sägehai
paſſe das nicht, dieſe ganze Gebarung Rochados. Der murmelte
etwas von Monroe und drangſalierte ſeine kleinen Cubafiſche
nach wie vor. Eine Zeitlang blieb es dabei.
Aber nun haben ſie ſich empört, ſie ſind ihrem bisher ſo
allmächtigen Oberfiſch, dem Teufelsrochen, auf den Leib gerückt.
Er hat wütend um ſich gehauen, wollte ſeinen fleiſchigen Mantel
noch einmal um ſie ſchlagen; ſeine Anhänger haben Blut fließen
laſſen. Koſtbares cubaniſches Golfblut. Ein Aufſtand unter=
drückter
Seelen iſt aber nicht ſo leicht aus der Welt geſchafft.
Und nun iſt unſer Teufelskerl Rochado geflohen. Natürlich
in Richtung Golf. Nach den Bahama=Inſeln. Ausgerechnet nach
der Inſel Naſſau. Vorläufig herrſcht wieder halbwegs Ruhe im
Aufſtandsgebiet. Vielleicht iſt jetzt der Augenblick günſtig für
den ſo vorzüglich bewehrten Sägehai, erhöhten Einfluß oder
was noch zu gewinnen. Sicher iſt eins: die ſo nützlichen Heringe
haben ſich erſt einmal in Aufruhr gebracht. Gefreſſen werden
ſie doch. Ganz gleich, wer ſie frißt. In dieſer Art Golfſpiel
ſind ſie immer die Verlierer. Ein oller, ehrlicher Seemann, der
am vergangenen Samstag pfeiferauchend auf dem verödeten
Kai von Habana ſtand und ſehnſüchtig auf das Meer da draußen
blickte, ſagte trocken zu einer anderen Teerjacke: Wenn in dieſer
Gegend Klamauk iſt, Schuld ſind dann immer Zucker und
Zigarren. Sobald die zwei wieder wie früher von der Inſel
gehen, können wir Seeleute auch den Fiſchen wieder was zu
freſſen geben. Und Friede und Ordnung werden nicht geſtört.
Und das ſtimmt dann ja auch.

Rundfunk=Programme.

7.10:
9.00:
10.30:
10.45:
12.00:
13.30:
14.20:
14.30;
15.20:
16.30:
18.00:
18.25:
18.45
19.00
20.00
20.30:
21.20:
22.05:

Frankfurt: Donnerstag, 17. Auguſt
Bad Kreuznach: Frühkonzert des Städt. Kurorcheſters.
Schulfunk: Der Funk im Dienſt des Nachrichtenverkehrs,
Mir praktiſchen Beiſpielen.
Werbekonzert der Deutſchen Reichs=Poſtreklame.
Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus.
Leipzig: Mittagskonzert.
Köln: Mittagskonzert. Ltg.: Eyſoldt.
Jeder hört zu!
Sondernachrichtendienſt für das Saargebiet.
Stunde der Jugend.
Nachmittagskonzert. SS=Kapelle der Standarte 81.
Dr. Botho Winter: Ein Soldat ſieht heute die Weſtfront
einmal wieder.
Prof. Dr. Liſt: Vom Schauplatz des Wellenkrieges.
Kurzbericht vom Tag.
Berlin: Stunde der Nation. Das iſt Berlin.
Liederſtunde: Anita Franz ſingt Lieder von Robert Franz.
Neues aus Frankfurts Vergangenheit. Hörfolge von Friedr,
Bothe und Artur Kreiner.
Stücke für Violoncell und Viola da Gamba.
Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport.

Königswuſterhauſen. .. AP
Deutſchlandſender: Donnerstag, 17. Auguſt
9.00: Schulfunk: Der Funk im Dienſt des Nachrichtenverkehrs.
(Mit praktiſchen Beiſpielen.)
9.45: Wilhelm Scharrelmann: Worpsweder Märchen.
10.10: Schulfunk: Der Stundenplan ſtellt ſich vor. Hörſpiel.
10.40: Kindergymnaſtik. 11.00: Lucie Bürgel: Allerlei v. Obſt.
11.30: C. Meißner: Friedrich der Große als vaterländiſcher Dichter.
14.45: Kinderſtunde: Die Buddelkiſte. Die beiden Eierfrauen.
15.10: Jugendſtunde: Wandern als Löſung und Bindung.
15.45: Das Dorf. Kortum: Dorflehrer Jobſt.
16.00: Königsberg: Nachmittagskonzert.
17.00: Hedwig Stempel=Nebelſiek: Was junge Mütter wiſſen ſollten.
17.20: Die deutſche Sparerbewegung als Motor für Freiheit und
Aufſtieg. Von Ernſt Schröder.
17.35: Klaſſiſche Stunde. Mozart und Beethoven.
18.00: Fridericus. Sonette von Goetz Otto Stoffregen.
18.30: Die deutſche Rindviehzucht. Hörbericht von den ſchwarz=
bunten
Tieflandpflegen in Brandenburg.
19.00: Berlin: Stunde der Nation. Das iſt Berlin. Hörbild.
20.00: Kernſpruch. Anſchl.: Zur Jubiläumsfunkausſtellung. Goetz
Otto Stoffregen: Die Woche des Rundfunks.
20.15: Lächelndes Rokoko, Hörfolge von Edith Braun.
21.15: Aus dem Kurort Junkſenhauſen: Sommertanzfeſt. In
der Pauſe: Wachsplattenbericht aus einer Sprechſtunde des
Kurdirektors.
23.00: Köln: Nachtmuſik und Tanz. Ltg.: Leo Eyſoldt.

Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich ſür Polſtik und Wiitſchaft: Rudolf Mauve; für Teuilleion Reich urd
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: J. V.: Dr. C. H. Queiſch;
für den Handei: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer;
für Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette:
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle=
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen

Die heutige Nummer hat 12 Seiten.

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oder in beliebiger
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und mit 4 Pfd.
Zucker zum Kochen brin-
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. Hierauf 10 Minuten
stark durchkochen, dann
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und 45 Pfennig zu haben ist. Packung für 7 Pfund Mar-
melade
86 Pfennig. Genaue Rexepte sind aufgedruckt.
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20 Pfennig in den Geschätten, Falls veigritten, gegen
Voreinsendung von 20 Pfennig in Brietmaiken von der
OPFKTA-GESELLSCHAFI M. B. H., KBLN-RIEHA

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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Seite 10 Nr. 227
Spoct, Spiel und Jucnen

50jährige Gründungsfeier des Darmſtädter
Bicycle-Club 1883.

Altrhein=Regakka.
Sonntag, 20. Auguſt 1933, nachmittags 14.30 Uhr, in Erfelden.
Start: an der Fähre, Ziel; Bootshaus des Schwimmklubs
Jung=Deutſchland am Kieshübel. 41 Boote ſtarten. 60 ſport=
erprobte
Paddler treten an. Kein Spiel zeigen ſie, nein, ernſte,
körperliche Arbeit. Aber auch, daß ſportliche Selbſtzucht, in Ver=
bindung
mit der Technik, das Element Waſſer beherrſcht und ge=
waltige
Leiſtungen hervorzubringen vermag. Ernſte Paddler ſind
Einzelgänger=Arbeiter an ſich, nichts haben ſie gemein mit den
ſog. Strandjägern. Und doch, die Natur und das Waſſer bildeten
ſie zu wetterharten, fröhlichen Menſchen, die wohl verſtehen, auch
den Lebenskampf zu meiſtern. Sehen Sie ſich die Regatta an, ſie
finden dankbare Kampf= und Naturbilder. Ueber Tov geflaggt
ſind die Klubhäuſer. Sie ſind die Arbeits= und Freudeſtätten der
Jugend. Hineingeſetzt in ein herrliches Stück Natur. Augenblick=
felder
bieten das ſilbrige Band des Altrheins. Luſtig tanzen die
ſchnittigen Boote auf ſeinem Rüpen. Und der Rahmen: grüne Ufer=
flächen
, herrliche Waldbeſtände, im Hintergrunde die Bergſtraße
mit welligen Hügelketten. Ueberſehbar alles, auch die Rennſtrecke,
vom Damm aus. Hie Natur, hie Kampf. Ein Erleben für einen
ſchönen Sommerſonntag. Fürs leibliche Wohl iſt geſorgt im Boots=
haus
des Schwimmklubs Jung=Deutſchland.
Die Preisverteilung, nachm. 19 Uhr, im Deutſchen Haus in
Erfelden krönt den Tag durch Fröhlichkeit und Tanz. Auskunft
erteilt wegen Hin= und Rückfahrt: Parfümerie L. Müller, Lud=
wigsplatz
. Dieſe nimmt auch Meldungen an für das Sportabzei=
chen
im Paddeln. Prüfbeginn 20. 8. 33, nachm. 17.30. Diplome
und Preiſe ſtellt aus: Sport=Kolb, Peter=Gemeinder=Straße 21.
Deutſches Turn= und Sportabzeichen.
Die nächſte Prüfung in Gruppe V (Radfahren) findet jetzt
Sonntag, den 20. Auguſt, vormittags 8.30 Uhr, ſtatt. Anmeldun=
gen
ſind zu richten an Herrn Georg Hahn, Darmſtadt, Schwanen=
ſtraße
20.
Radſpork.
Darmſtädter Radſportclub 1919.
Heute abend 7 Uhr ſtartet die geſamte Rennmannſchaft des
D.R. zum dritten und vorletzten Lauf im Mannſchaftsfahren.
Zwiſchen den die Spitze der Tabelle haltenden Mannſchaften
Klöß=Jäger und Meißner=Keim, beide mit je 10 Punkten, wird
es dabei zu einem ſcharfen Kampf kommen, vorausgeſetzt, daß
keine der Mannſchaften unter Defekten, wie beim erſten Lauf,
zu leiden hat. Auch das gut aufkommende Paar Kratz=Keil wird
diesmal ſeine Vorgabe wahrſcheinlich beſſer auszunützen verſtehen.
Der Start erfolgt um 7. Uhr am Löwentor (Seitersweg) und
führt über Roßdorf, Gundernhauſen. Dieburg, Meſſel. Kranich=
ſteiner
Straße, bis zum Oktroihaus. Dort wird das erſte Paar um
8.05 Uhr erwartet.
Fußball.
SV. Roßdorf 1922Haſſia Dieburg 6:3.
Am Samstag abend trafen ſich obige Gegner zu einem Freund=
ſchaftsſpiel
in Roßdorf. Beide Mannſchaften traten mit zwei
Mann Erſatz an, welche ſich aber gut einfügten. Dem Spielver=
lauf
nach hatte zunächſt Dieburg ein kleines Plus, aber nach und
nach wurde das Spiel verteilter. Haſſia geht 2:0 in Führung,
muß ſich aber bis Halbzeit den Gleichſtand gefallen laſſen. Nach
der Pauſe hat das Spiel ein ganz anderes Geſicht, denn die Roß=
dörfer
Mannſchaft wird zuſehends beſſer und erzielt eine deut=
liche
Feldüberlegenheit. Sonach konnten auch die Torerfolge nicht
ausbleiben, zumal der Sturm der Einheimiſchen es an Schüſſen
nicht fehlen ließ. So mußte ſich die Dieburger Haſſia ſchließlich
mit 6:3 Toren geſchlagen bekennen, welches Reſultat durchaus
dem Spielverlauf und den Chancen entſpricht.
In der Kritik kommen beide Mannſchaften gut weg. Die
Haſſianer zeigten dabei immer noch das etwas feinere Spiel, wes=
halb
auch die Mannſchaft überall ein gern geſehener Gaſt iſt. Trotz=
dem
ſei einigen Spielern der Hintermannſchaft empfohlen, in
Zukunft die nutzloſen, aber gefährlichen Mätzchen zu unterlaſſen.
SV. Roßdorf dagegen pflegte mehr das ſchnelle und erfolgreiche
Steilſpiel, welches die Mannſchaft, mit einem immerhin ſoliden
Können gepaart, jederzeit zu einem gefährlichen Gegner macht.
Der Mannſchaft gebührt ein Geſamtlob.
Als Schiedsrichter amtierte Herr Feick=Darmſtadt, welcher
eine zufriedenſtellende Leiſtung bot.
FC. Egelsbach 03Union Wixhauſen 3:2 (1:1).
Auf dem Platze in Egelsbach lieferten ſich beide alten Rivalen ein
hires Spiel, das der Platzbeſitzer knapp, aber verdient gewann.
Die Gäſte konnten ſich auf dem kleinen Spielfeld nur ſchlecht
zurechtfinden. Der Platzbeſitzer hatte ſtets ein kleines Plus,
konnte aber die in guter Verfaſſung ſpielende Läuferreihe der
Blauen nur ſelten überwinden. Mit je einem Erfolg ging es in
die Pauſe. Nach dem Wechſel kamen die Gäſte vorübergehend
in Schwung, aber der Sturm zeigte Schwächen, die man in letzter
Zeit nur ganz ſelten feſtſtellen konnte. Der Platzbeſitzer konnte
durch ſeine beſſere Zuſammenarbeit noch zweimal, die Gäſte noch
einmal erfolgreich ſein. Schiedsrichter leitete einwandfrei.
Union Alte HerrenMörfelden Alte Herren 1:1.

Protektor S. K. H. Großherzog Ernſt Ludwig.
Als Einleitung der 50jährigen Gründungsfeier veranſtaltete
der D.B.C. 1883 am Jahrestage ſeiner Gründung in den feſtlich
geſchmückten Räumen ſeines Klublokals Zum Gutenberg einen
Jubiläumsklubabend mit Damen. Dem Rufe des Vorſtandes war
eine außerordentlich große Anzahl Mitglieder ſowie viele ſeiner
früheren Mitglieder gefolgt.
Der 1. Vorſitzende, Herr Thümmel, eröffnete den Abend mit
einer großangelegten Begrüßungsrede, worin er alle Mitglieder
herzlichſt willkommen hieß; namentlich die alten früheren Mit=
glieder
gaben Beweis dafür, daß ſie dem D.B.C. immer noch An=
hänglichkeit
bewahren. Herr Thümmel ging in ſeiner Rede ein=
gehend
auf den Radſport im allgemeinen ein, beſonders wurden
erwähnt die großen Wanderfahrten auf dem Hochrad, die der
Klub veranſtaltete und die u. a. in die Schweiz und an die ober=
italieniſchen
Seen führten. Er gedachte der Männer des Klubs,
die vor Jahrzehnten alles ſchufen und die ſchon damals im beſten
Mannesalter ſtanden, heute nicht mehr unter uns weilen. Dieſen
Pionieren des Radſportes ließ man ein ſtilles Gedenken an=
gedeihen
.
Der Klub war während der 50 Jahre eine unendlich lange
Straße gegangen, doch habe er immer die Zügel in der Hand be=
halten
: dies habe der Klub in erſter Linie ſeinem jetzigen Ehren=
vorſitzenden
, Herrn Adam Ober, zu verdanken, der über 30 Jahre
die Geſchicke des Klubs leitete. Nach all dem Trübſal und Lei=
den
, die man ſeit 1918 durchkoſten mußte, ſei endlich die Zeit des
Wiedererwachens gekommen und 1933 habe die Erlöſung gebracht.
Wir im Klub wollen froh ſein, daß wir dieſe Zeit gerade im 50.
Geburtsjahr des Klubs miterleben können. Mit feſter Zunerſicht
geht alles wieder aufwärts, und verdanken wir dies einem Mann,
dem großen Führer Adolf Hitler. Ein dreifaches Sieg=Heil und
das Abſingen des Horſt=Weſſel=Liedes folgte.
Der 1. Vorſitzende ſchloß mit dem Wunſche und der Hoffnung,
daß der Darmſtädter Bicyle=Club 1833 ſeinen kerndeutſchen Weg
in ruhiger und ſicherer Weiſe fortſetzen möge.
Der Abend wurde weiter ausgefüllt mit Geſängen des Herrn
Ueßner: Still wie die Nacht, tief wie das Meer, Sehnſucht
nach der Mutter. Die Sonne leuchtet, der Frühling blüht,
Ich ſtrebe nicht nach Glanz und Ehre, Begleitung am Klavier
hatte Herr Ueßner junior übernommen. Weiter wurden gemein=
ſchaftliche
Lieder geſungen.
Anſprachen hielten Herr A. Ober mit dem Ausklang auf das
Wachſen, Blühen und Gedeihen des neuen Deutſchland und ſeiner
Jugend, Herr L. Hax, der im Namen der Damen und Gäſte für
die Einladung dankte. Seine Rede klang aus, im Klub Volks=
gemeinſchaft
zu halten, und einem Sieg=Heil auf den Volkskanzler.
Wir danken allen, die den Geburtstag des D.B C. verſchönern
halfen, insbeſondere auch der Kapelle Kauck. Nun kam die Fide=
litas
zu ihrem Recht. Wir weiſen ſchon heute darauf hin, daß
die Akademiſche Feier der 50jährigen Gründung am Sonntag,
den 3. September, abends 17 Uhr, im Fürſtenſaal ſtattfindet.
Handball.
Viktoria Griesheim Fußball=SV. Frankfurt (Liga) 8:8 (5:4).
Das im Anſchluß der leichtathletiſchen Vereinswettkämpfe der
Viktoria Griesheim zum Austrag gebrachte Handballſpiel obiger
Parteien brachte einen Kampf, welcher jederzeit hochſtehend und
in keiner Weiſe die durch die gleichmäßige Stärke beider Mann=
ſchaften
hervorgerufene Spannung vermiſſen ließ. Vom Anpfiff
weg ſah man gleich nach ſchnellen Durchbrüchen die Frankfurter
2:0 in Front. Nach etlichen Minuten jedoch konnten die etwas
verblüfften Griesheimer nach ſchönem Zuſammenſpiel mit 3:2 die
Führung übernehmen und bis zur Pauſe mit 5:4 Toren halten.
Nach dem Wechſel, bei einem Zwiſchenſpurt der Viktorianer, ſah
es aus, als ſollten die Leute vom Main eine klare Niederlage mit
nach Hauſe nehmen; anders kam es jedoch, als die von den leicht=
athletiſchen
Vormittagskämpfen ſichtlich ermüdeten Griesheimer,
den mit aller Kraft des Gegners vorgetragenen Angriffen nicht
mehr genügend Widerſtand entgegenzubringen vermochten und ſo=
mit
mitzuſehen mußten, wie ſich der hart erkämpfte 8:4=Vorſprung
in das unentſchiedene Ergebnis auflöſte. In allem war dieſes
Reſultat dem Spielverlauf nach das richtige, jedoch wären, allem
Anſchein nach, bei vollwertiger Verfaſſung der Griesheimer Spie=
ler
, die Frankfurter kaum um eine Niederlage herumgekommen.

Geſchäftliches.
Zwei Aufklärungstage über Fußleiden und
ihre Heilung veranſtaltet die hieſige Chaſalla=Shuh=
G. m. b. H., Rheinſtraße 6, vom 18. Auguſt bis 19. Auguſt
einſchließlich. Die Vorträge werden völlig koſtenlos von einem
namhaften Fußexperten gehalten und ſind nach Bedarf mit Fuß=
unterſuchungen
, wie auch Meſſungen mit patentierten Chaſalla=
Apparaten verbunden. Jedermann iſt daraufhin in der Lage,
vorhandene oder in der Entſtehung begriffene Fußleiden mit

Donnerstag, 17. Auguſt 933

zweckentſprechenden orthopädiſchen Mitteln ſyſtematiſch zu behe=
ben
oder abzuwehren, ausgenommen Spezialfälle des Chirurgen
uſw. Zur Anwendung gelangen Chaſalla=Fußgelenkſtützen mit
Ferſenkorb, die individuell regulierbaren fertigen Fußſtützen nach
Maß. Der Gefahren, denen die Füße vom Kindesalter an, ſpä=
ter
im Beruf, wie überhaupt das ganze Leben hindurch ausgeſetzt
ſind, gibt es ſo viele, daß eine vernünftige Pflege der Füße in
jedem Falle geboten erſcheint. Die an anderer Stelle dieſer Zei=
tung
bereits angekündigte Chaſalla=Demonſtration der Chaſallg=
Schuh=G.m.b.H. Rheinſtraße 6, ſoll der Allgemeinheit den rich=

Wenn Ihr Haar geſund bleiben ſoll, dann ſpü=
len
Sie es nach jeder Wäſche mit Haarglanz nach. Durch die=
ſes
Neutraliſieren wird es ſtraff elaſtiſh und glänzt wunder=
voll
. Haarglanz liegt jedem Beutel Schwarzkopf=Schaumpon
bei.

Gewinnauszug
5. Klaſſe 41. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterie
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten
Auf ſede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II
6. Ziehungstag
15. Auguſt 1933

In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
6 Gewinne m 10000 m. 141891 269191 272484
10 Gewinne zu 6000 M. 185887 234728 262192 335362 369043
36 Gewinne zu 3000 M. 23361 34736 62476 72578 79624 80706
80966 102382 119232 145824 163434 170660 196737 206168 218363
318994 360503 368667
60 Gewinne zu 2000 M. 9158 13136 16504 36269 60240 63419
109802 111485 129013 133364 158530 1581 18 178692 179272 196680
199306 226158 248407 269705 264371 279369 284030 303766 316601
322244 346284 366830 361396 382213 387302
120 Gewinne zu 1000 M. 5772 6338 8182 15079 17181 22636
24209 31863 54644 66240 60349 64633 80849 93863 102801 110069
116080 128133 130980 134344 136922 142736 145891 152806 163101
153626 169684 189581 195888 196166 201146 206309 226921 233017
233074 235 100 237889 237898 260342 252004 261849 268407 276822
278986 280132 282841 284428 301942 306307 310996 311618 314324
339118 346603 360090 374364 376413 391048 392940 395635
198 Gewinne zu 500 a. 2072 10620 11062 11839 24672 29252 29604
30313 33498 38329 47181 64867 69922 69362 72833 76468 80423
90916 92324 92877 93245 94168 101878 104086 106018 106216
109442 11i162 112778 112839 113206 120267 120810 123000 128382
139810 140002 141129 148603 161160 156463 160706 163275 166471
182640 187630 188806 1894 13 197458 199288 200501 208903 219546
222142 222162 223114 228412 228744 230170 232361 242184 244263
246078 246816 248066 261094 263437 254458 266232 256743 261818
262525 263984 264 186 266314 267079 268810 282370 294661 297479
304387 304809 306437 308290 310398 31 1633 316306 322849 331858
334637 336917 347658 360761 350964 351400 360214 360957 363565
365393
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen

2 Gewinne zu 25000 M. 266610
4 Gewinne zu 10000 M. 61980 64380
12 Gewinne zu 5000 M. 120168 129465 278342 322101 350993
377231
14 Gewinne zu 3000 M. 150322 263216 267201 300074 309591
322898 392101
64 Gewinne zu 2000 M. 6587 13366 17608 28008 31157 61087
66414 96026 103377 1216659 137621 142681 144465 174413 007077
214397 280685 298431 306788 317572 320920 324486 336716 362816
374663 388457 399608

110 Gewinne zu 1000 M. 2468 3259 3528 18176 20470 24965 26929
27161 31706 31836 32026 38679 49368 60339 66746 83274 84871
96092 100659 106670 116178 121820 129576 132797 143471 167684
172118 184035 188380 193442 213623 221868 228867 235749 254684
273088 274747 277698 280344 282688 280133 301640 303620 326185
329481 336826 337989 353317 353804 374730 376080 379971 380794
381259 394305
176 Gewinne zu 500 M. 2432 3693 6075 13921 16352 16811 19269
22063 23096 26396 26637 32803 36867 40710 41634 44888 47769
51356 65935 64463 76846 77757 79579 82920 83990 89226 111618
113097 120203 133608 135148 138707 138516 142243 146408 147361
148014 163132 166706 177131 196997 197337 197707 199080 200662
207804 208605 215695 218624 226546 231898 235411 940606 246998
247639 260016 253364 269693 267016 26:665 268004 268262 271470
272408 273462 276041 278207 284173 284616 093115 300812 306122
311864 316752 318468 320223 327248 328000 332142 340394 350991
352693 362326 377086 377423 391863 392838 297040

Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien zu je 500000 und
100 Prämien zu je 3000, 2 Gewinne zu je 500000, 2 zu je 300000,
2 zu je 200000, 4 zu je 100000, 6 zu je 75000, 10 zu je 50000,
28 zu je 25000, 160 zu je 10000, 402 zu je 5000 768 zu je 3000,
2318 zu je 2000, 4640 zu je 1000, 7682 zu je 500, 23264 zu je
400 Mark.

Weiterberichl.
Ausläufer der nördlichen Störung ragen noch bis auf das
Feſtland vor und werden durch Zufuhr ozeaniſcher Luft den Wit=
terungscharakter
weiterhin etwas veränderlich geſtalten. Bei
wechſelhafter Bewölkung, die auch zwiſchenzeitlich durch Aufbei=
terung
unterbrochen wird, iſt vereinzelt mit dem Auftreten ſchauer=
artiger
Niederſchläge zu rechnen.
Ausſichten für Donnerstag, den 17. Auguſt: Meiſt bewölkt, doch
zeitweiſe auch aufheiternd, mäßig warm, einzelne ſchauer=
artige
Niederſchläge.
Ausſichten für Freitag, den 18. Auguſt: Noch kein beſtändiges
Wetter.

MrAltNIS Siäde
56
Nachdruck vervoren:

Original- Roman
von
Hans Hirthammer

Treuner verriet nicht, wie er darüber dachte. Ich werde mir
nun die Akten anſehen und mich dann noch einmal mit Ihnen be=
raten
. Wurden Sie ſchon dem Unterſuchungsrichter vorgeführt?
Jenny ſchüttelte erſchreckt den Kopf.
Ich werde dafür ſorgen, daß es ſchleunigſt geſchieht, ſagte
er und legte ihr eine Vollmacht zur Unterſchrift vor.
Wendrich beſtürmte den Freund mit Fragen.
Nur gemach! wehrte Treuner ab. Ja, es geht ihr gut, ſo=
weit
dies unter den obwaltenden Umſtänden möglich iſt. Im üb=
rigen
: eine charmante Frau! Ich fange allen Ernſtes an, dich zu
beneiden!"

Wendrich ſchlug vor, Herrn Buſſe zu beſuchen. Er kann d
vielleicht noch den einen und anderen Hinweis geben!
Sie nahmen ein Taxi.
Direktor Buſſe erzählte bereitwillig noch einmal alles, wa
er einesteils durch Paul Märckl, andernteils durch eigene Beo=
achtung
erfahren hatte
Treuner machte ſich eifrig Notizen.
Wenn wir Frau Prenners Schuldloſigkeit klarſtellen kör
nen, dann entfällt auch einer der Hauptbelaſtungspunkte gege
Paul Märckl. Haben Sie ſich das ſchon überlegt?
Buſſe horchte auf. In der Tat, Sie haben recht! Es grei
ja da eins ins andere. Wenn Frau Prenner ſchuldlos iſt, dan
iſt es auch der Junge. Denn welchen perſönlichen Grund hätte
gehabt, das Verbrechen zu begehen?"
Treuner dachte nach. Gibt es keine Anhaltspunkte, um feſt
zuſtellen, ob Märckl zur Zeit des Verbrechens die törichte Leide
ſchaft zu Frau Prenner nicht ſchon überwunden hatte?"
Während Buſſe noch überlegte, wurde die Türe aufgeriſſer
und Fräulein Beckmann kam zum Vorſchein. Sie zitterte vor Au
regung.
Verzeihen Sie, daß ich gehorcht habe! Ich ich bin Herrt
Märckls Braut.
Buſſes Geſicht verdunkelte ſich. Was ſoll das, Iſt das Ih
Ernſt, Sie ſcheinen ſich
Treuner unterbrach ihn. Sie ſind die Braut des junge
Mannes? Großartig. Wann haben Sie ſich verlobt? Bitte e
zählen Sie alles! Keine Angſt!
Sie berichtete was ſie zu berichten wußte. In dem leider
ſchaftlichen Wunſch, dem Geliebten zu helfen, überwand ſie en
lich ihre Furcht und gab bereitwillig ihr Geheimnis preis. Si

erzählte von jenem erſten Abend, den ſie mit Paul Märckl ver=
bracht
hatte, von der Unterredung mit Fräulein Bergius, und
wie dann Paul zu ihr gefunden und ſich mit ihr verlobt hatte.
Und Sie hatten nicht den Eindruck, daß Paul Märckl etwas
vor Ihnen verbarg, daß er unruhig, aufgeregt war?
Gertrud Beckmann warf den Kopf zurück. Er hat es nicht
Nein! Er hat mir ſeine Verirrung geſtanden, es hat mir gefagt,
wie glücklich er ſei, daß er dieſe Torheit überwunden habe. Ich
weiß, daß ſeitdem ſeine Liebe mir allein gehörte und ich
ſtehe zu ihm."
Niemand hörte, wie Buſſes Herz in einer heißen Wallung
zu ſchlagen begann. Obwohl er dieſes Verbrechen , ſetzte
er zur Frage an.
Getrud Beckmann warf den Kopf zurück. Er hat es nicht
verübt, Herr Buſſe! Wie können Sie an ihm zweifeln? Und
wenn er tauſendmal verurteilt wird er hat es nicht getan!
Treuner reichte ihr die Hand. Brav, mein Fräulein! Ich
werde Sie als Zeugin benennen! Ihre Ausſage kann von ent=
ſcheidender
Bedeutung werden."
Direktor Buſſe blickte ſeine Sekretärin lange an. Als ſie
hinausgegangen war, wandte er ſich mit ernſtem Geſicht an den
Anwalt. Daß man ſich von ſolch tapferem kleinen Mädel muß
beſchämen laſſen!"
Den Nachmittag verbrachte Rechtsanwalt Treuner mit der
Durchſicht der Akten.
Am nächſten Morgen erſchien er wieder in Jennys Zelle
und ſchüttelte der jungen Frau kräftig die Hand. Sie hatte
erwartungsvolle Augen.
Zunächſt viele Grüße von Freund Wendrich! Er möchte Sie
am liebſten mit Gewalt hier herausholen!
Dann blätterte er in einer Aktenmappe. Nun hören Sie
genau zu! Als Sie mit Märckl nach der gemeinſamen nächtlichen
Autofahrt in jenem Gaſthof abſtiegen, nahm jedes von Ihnen
beiden ein Zimmer. Der Wirt hat nun ausgeſagt, daß er Märckl
geſehen habe, wie er in jener Nacht ſein Zimmer verließ und
von Ihnen eingelaſſen wurde. Was ſagen Sie dazu?
Jenny wurde flammend rot. Aber das iſt ja
Keine Aufregung! Stimmt es oder ſtimmt es nicht?
Jenny mußte zugeben, daß es ſich ſo verhielt. Sie berichtete
die nächtliche Szene mit allen Einzelheiten.
Aha! rief Treuner. Und nun noch zu dem zweiten ſchwer=

wiegenden Punkt der Anklage! Unter den Papieren des Ange=
klagten
fand ſich eine Poſtquittung über zweihundert Maxk. Sie
haben dieſen Betrag poſtlagernd an Märckl überwieſen. Der
Staatsanwalt nimmt an, daß Sie dem jungen Mann das Geld
zu dem Zweck ſandten, um ihn Ihren Wünſchen gefügig zu
machen.
Mein Gott! ſtöhnte Jenny. Er hatte mir doch dieſen Be=
trag
, wie ich Ihnen eben erzählte, geliehen. In Koburg ver=
kaufte
ich meinen Schmuck und zahlte damit die Schuld zurück.
Das iſt alles!
Treuner rieb ſich die Hände. Da haben wir es ja! Ich
werde den alten Wendrich darauf vorbereiten können, daß er ſich
zu einem feierlichen Wiederſehen rüſtet. An einem der nächſten
Tage werden Sie vom Unterſuchungsrichter vernommen werden.
Halten Sie ſich tapfer und fürchten Sie nichts!
Jenny Prenner wurde von ſeiner Zuverſicht angeſteckt. Sie
glauben wirklich, daß mit der Haftentlaſſung in Kürze zu rech=
nen
iſt?"
Ich hoffe es! ſchränkte Treuner ein. Im anderen Fall
wollen wir mutig weiterkämpfen."
Als der Anwalt ſich von Jenny verabſchiedet hatte, ließ er
ſich eine Treppe höher führen.
Die Unterredung mit Paul Märckl dauerte über eine
Stunde.

Fritz Wendrich, der mit dem Mut der Verzweiflung ſoeben ſeine
ſechſte Taſſe Kaffee vertilgte.
Doch Treuner blieb ernſt. Er ſetzte ſich ſchweigend an den
Tiſch und beſtellte einen Cognak.
Was iſt denn los? Wendrich bekam es mit der Angſt.
Treuner packte ihn am Arm. Paul Märckl iſt unſchuldig
oder der Teufel ſoll mich holen! Ich übernehme Märckls Ver=
teidigung
!

Kommen Sie doch nächſte Woche noch einmal vorbei!
brummte Hans Hildebrand, nachdem er eine Viertelſtunde ver=
geblich
in der Manuſkriptmappe geblättert hatte. Mein Kollege
iſt im Uulaub. Ich kann Ihnen nicht ſagen, was aus Ihrer
Arbeit geworden iſt.
Während Gerhard Niklas noch verlegen an ſeinem Hutrand
entlang ſtrich, klingelte das Telephon."
Hildebrand hatte kaum den Hörer abgenommen, als er erregt
vom Stuhl hochſprang.
Ja, ja! Vielen Dank! In zehn Minuten bin ich dort. Sor=
gen
Sie dafür, daß Fräulein Bergius nicht vorher weggeht!
Er riß ſeinen Hut vom Haken und überließ es dem Kollegen
Bäuſchlin, mit dieſem fürchterlichen und zudringlichen Herrn
Niklas fertig zu werden.
(Fortſetzung fokgt.)

[ ][  ][ ]

Nummer 226

DarmſtädterCagblatte

Mittwoch, 16. Auguſk

GeſſNeueſte Nachrichten

Auf dem Weg zur Oeutſchen Börſe.
Lebhaftere Akkivität im Sinne der Börſenbelebung und Börſenreform.
Die wirkſchaftliche Funkkion der Börſe. Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.

Seit einiger Zeit wird an den verſchiedenen deutſchen Provinz=
börſen
eine lebhaftere Aktivität im Sinne der Börſenbelebung
und Börſenreform entwickelt. In Frankfurt a. M., das in der
Neuordnung des deutſchen Börſenweſens zu Anfang April d. Js.
den üblichen Plätzen voranſchritt, ſind ebenfalls ſtärkere Kräfte
am Werke, um das Intereſſe Süddeutſchlands und Südweſtdeutſch=
lands
vor allem wieder dem Frankfurter Börſenplatz zuzuführen.
Im Südweſtdeutſchen Rundfunk ſprachen als Mitglied des Bör=
ſenvorſtandes
Direktor F Schwarz (Dresdner Bank) und das
Mitglied des Preſſeausſchuſſes an der Frankfurter Effektenbörſe
Dr. H. J. Hollenberger (DHD.) über den Weg zur deut=
ſchen
Börſe. Man ging davon aus, ob im Augenblick, wo alle
Kräfte der Nation und alle wirtſchaftlichen Einrichtungen der
großen Idee und Praxis der Arbeitsbeſchaffungg gelten, auch die
Börſe ſich in das große Werk einordnen kann. Die Börſe hatte
ſchon in der Vorkriegszeit durch einen Teil ihrer Träger Aus=
wüchſe
durch ein ungeſundes Spekulantentum zu verzeichnen, was
auch nach dem Kriege und beſonders während der Inflationszeit
mit der Zerrüttung des Begriffes der geſchäftlichen Moral und
des königlichen Kaufmanns nicht beſſer wurde. Weiteſte Kreiſe
des Volkes und der ſeriöſen Wirtſchaft hatten ſich von der Börſe
abgewandt. In dem Rundfunkvortrag kam zum Ausdruck, daß
im neuen Staate durch die überall an den Börſenplätzen eingetre=
tene
Säuberungsaktion die Vorausſetzungen wieder geſchaffen
wurden, unter denen die rein wirtſchaftlichen Funktionen der
Börſe ihren Platz in der induſtriell und kapitaliſtiſch ſtark ent=
wickelten
Wirtſchaft habe. Im neuen Staate iſt nicht mehr die
maßgebliche Beeinfluſſung einer Wirtſchaftsbewegung dem ano=
nymen
und unperſönlichen Gelde oder ſonſtigen Kräften über=
laſſen
, ſondern nur den bewußt im Intereſſe des Volksganzen
arbeitenden und verantwortlichen Perſönlichkeiten. Sowohl die
an der Börſe vertretenen Banken als der techniſche Apparat der
Börſe, die Maklerſchaft, ſind verpflichtet und betätigen ſich übri=
gens
auch, wie es die Erfahrung zeigt, nur in dem Sinne zu
arbeiten, wie es der Treuhänderfunktion für das ihnen anver=
traute
nationale Erſparnisvermögen und die Sparergroſchen der
Volksgenoſſen, die über die Börſe laufen, entſpricht.
Im Augenblick bleibt es die Frage, ob die Börſe in dem
großen Ringen des Volkes um den Wiederaufſtieg mithelfen kann.
Ein Börſenbetrieb im alten Stil liegt nicht mehr vor. Die un=
geſunde
, anrüchige Spekulation iſt endgültig unterbunden; das
Termingeſchäft iſt aufgehoben. Der gewöhnliche Konjunktur=
betrachter
weiſe an ſich der Börſe eine beſtimmte Rolle im Auf=
ſchwungsprozeß
zu, d. h. die Börſe ſoll die freiwerdenden Betriebs=
mittel
ſammeln, durch hohe Rendite und Kursſteigerungen zu An=
lagen
reizen und nach Möglichkeit neue Emiſſionen ermöglichen.
All das ſei heute nicht der Fall, ſondern der wirtſchaftliche Auf=
ſchwung
Deutſchlands nimmt ſeine Kraft ſo gut wie ganz von außer=
halb
der Börſe. Trotzdem werde man auf die Börſe zurückgreifen,
denn immer noch werde volkswirtſchaftliches Kapital gebildet, das
aber heute im weſentlichen ſchon vor ſeinem Weg zur Börſe zur
Finanzierung der Arbeitsbeſchaffung nutzbar gemacht wird. Im
übrigen ſollte man der Neuordnung der Börſe, bei der man doch
das Weſen der Börſe auf den reinen urſprünglichen Kern zurück=
geführt
hat, jetzt inſofern Rechnung tragen, als man das früher
mit Recht verhaßte Wort Börſe überhaupt fallen läßt und dafür
die reine wirtſchaftliche Bezeichnung eines Wertpapier= und Pro=
dukten
= oder Metallmarktes ſetzen. Künftig werde in der Wirt=
ſchaft
und alſo auch bei dieſer Inſtitution der verſchiedenen wirt=
ſchaftlichen
Märkte nur der ſeinen Platz haben, der ſich reſtlos
und uneigennützig in den Aufbauwillen der Nation einordne und
den Sinn der Worte praktiſch verwirkliche, daß das Kapital der
Wirtſchaft und die Wirtſchaft dem Volke dient.
Leichte Belebung des Inlandsmarkkes und der Be=
ſchäftigung
der deutſchen Maſchineninduſtrie im Juli.
Vom Verein Deutſcher Maſchinenbau=Anſtalten
(dem Spitzenverband der deutſchen Maſchineninduſtrie) wird uns
geſchrieben:
Eine leichte Geſchäftsbelebung bahnt ſich jetzt endlich auch im
Maſchinenbau an. Im Monat Juli hatten die Maſchinenfabriken
verſtärkten Eingang von Anfragen ihrer Inlandskundſchaft zu
verzeichnen. Zwar litt die Auftragserteilung noch immer ſtark
unter der Unentſchloſſenheit der Abnehmer, und war ſehr wenig
einheitlich in den einzelnen Zweigen der Maſchineninduſtrie. Im=
merhin
aber iſt ein Anſteigen der Inlandsbeſtellungen nicht nur
durch unmittelbare Aufträge auf Grund des Arbeitsbeſchaffungs=
programms
der Reichsregierung, ſondern auch ſeitens privater
Beſteller zu bemerken. Nicht unerheblich wirkten dabei auch Sai=
ſoneinflüſſe
mit, ſo im Landmaſchinengeſchäft und bei Nahrungs=
und Genußmittelmaſchiren. Lebhafter war das Geſchäft ferner in
Maſchinen und Apparaten für die chemiſche Induſtrie und in Ver=
brennungsmotoren
. Auftragsrückgänge waren, dagegen z. B. in
mechaniſchen Fördermitteln zu verzeichnen. Das Auslandsgeſchäft
iſt aus den bekannten Gründen noch immer ſehr ſchlecht. Nur ver=
einzelt
ſind größere Abſchlüſſe gemeldet worden. Infolge der lang=
ſam
fortſchreitenden Geſchäftsbelebung im Inland konnten neue
Einſtellungen von Arbeitskräften vorgenommen werden, die ſich in
den letzten Monaten durchſchnittlich auf 23 Prozent der Beleg=
ſchaft
beliefen. Trotz alledem betrug der Beſchäftigungsgrad der
Maſchineninduſtrie Ende Juli noch immer erſt knanv 35 Prozent.
Wenn die Arbeitsſchlacht auch auf dem wichtigen Gebiete der Ma=
ſchineninduſtrie
, in der noch faſt 400 000 arbeitsloſe Volksgenoſſen
auf Arbeit und Brot warten, weiter günſtig fortſchreiten ſoll, ſo
ſind vor allem billigere Kredite und Maßnahmen zur Belebung
des Exportgeſchäftes dringend erforderlich. Außerdem muß über=
mäßigen
Preisſteigerungen entgegengetreten werden, wie ſie auf
manchen Gebieten der Roh= und Halbfabrikate ſowie der von der
Maſchineninduſtrie benötigten Hilfsſtoffe in den letzten Wochen in
einem Ausmaße von 30100 Prozent vorgenommen worden ſind.
Derartig hohe Preisſteigerungen ſeitens der Zulieferanten ver=
ringern
die Abſatzmöglichkeit in Fertigerzeugniſſen und wirken da=
her
den begrüßenswerten Maßnahmen der Führung des Reiches
zur Belebung der Wirtſchaft direkt entgegen.
Produkkenmärkke.
i. Weinheimer Obſtgroßmarkt vom 15. Auguſt. Amtliche No=
tierungen
(pro Pfund in Pfg.): Zwetſchen 8.19,5; Birnen 617:
Pfirſiche 1024: Reineklauden 813: Türkiſche Kirſchen 79;
Brombeeren 23; Aepfel 613; Bohnen 914: Tomaten 67 Pfg.
Anfuhr 400 Zentner. Nachfrage gut. Tägliche Verſteigerungen
um 14 Uhr.
Frankfurter Produktenbericht vom 16. Auguſt. Bei faſt völliger
Stagnation und immer noch recht ſtarkem Angebot blieben die Ge=
treidepreiſe
etwa gehalten, während die für Mühlennachprodukte
und Mehle weiter abſanken. Es notierte (Getreide je Tonne, alles
übrige je 100 Kilo) in RM.: Weizen 188,50. Roggen 152,50 Som=
mergerſte
für Brauzwecke 177,50180; Hafer alt 147,50150.00;
Weizenmehl Spezial Null mit Austauſchweizen 27,5028,75; do.
ohne Austauſchweizen 26,5027,75; Roggenmehl 060proz. Aus=
mahlung
22.,50: desgl. ſüdd. Spez. Null 22,75; Weizenkleie 7,40
7,50; Roggenkleie 7,80. Tendenz ruhig.
Berliner Produktenbericht vom 16. Auguſt. Am Produkten=
markte
waren die Preiſe heute im allgemeinen wenig verändert.
Das Geſchäft wickelte ſich überwiegend am Lieferungsmarkte ab,
da der Hauptteil des Angebotes hierher fließt; und die Mühlen
für Mahlzwecke nur den laufenden Bedarf decken. Am Lieferungs=
markt
waren die Preiſe durchweg gehalten. Im Promptgeſchäfte
war Roggen ſtärker als Weizen offeriert und die Gebote lauteten
etwas niedriger als geſtern. Weizen blieb hingegen ziemlich un=
verändert
. In Weizen= und Roggenmehlen herrſchte kleines Be=
darfsgeſchäft
. Weizen= und Roggenexportſcheine lagen weiter feſt.

Die vorliegenden Meldungen über die völlige Befreiung Oſt=
preußens
von Arbeitsloſen, über umfangreiche Neueinſtellungen
bei den Verein. Stahlwerken und beim Eſchweiler Bergwerksver=
ein
, ſowie über eine gebeſſerte Beſchäftigungslage in der geſamten
deutſchen Induſtrie gaben der Berliner Börſe einen freund=
lichen
Grundton. Dennoch war der Geſchäftsumfang infolge der
anhaltenden Intereſſeloſigkeit des Publikums nach wie vor eng be=
grenzt
. Das Kursniveau zeigte nur unweſentliche Veränderungen
nach beiden Seiten. Einiges Intereſſe ſcheint ſich wieder für die
vorübergehend vernachläſſigten Montanwerte geltend zu machen,
von denen Gelſenkirchener Bergwerk um 0,25, Klöckner um ³ und
Mansfelder Bergbau um 0,75 Prozent höher eröffneten. Später
machte ſich auch für Stahlverein und Phönix etwas Nachfrage be=
merkbar
. Gedrückt lagen demgegenüber Braunkohlenwerte. In
Kaliwerten und chemiſchen Papieren ſowie auch in Gummiaktien
kamen Umſätze kaum zuſtande. Lediglich JG. Farbenaktien hatten
größeres Geſchäft und nach anfänglich 0,5prozentiger Einbuße eine
feſtere Veranlagung, die vorübergehend eine Kursſteigerung bis
auf 132,25 Prozent bewirkte. Elektropapiere lagen uneinheitlich,
Akkumulatoren um 1 Proz., Chade um 1,5 RM. gebeſſert. An den
Märkten der Gas=, Kabel= und Draht=, Auto= und Metallwerte
kamen erſte Notierungen infolge völligen Ordermangels vielfach
nicht zuſtande. Maſchinenfabriken bröckelten ab. Maſchinenbau=
unternehmungen
lagen auf ein Angebot von nur drei Mille 2½8
Prozent ſchwächer. Auch Textil= und Papierwerte waren gedrückt,
Stöhr minus 4 Prozent. Von Bankaktien büßten Reichsbank 1 Pro=
zent
ein, während BEW. erneut 0 75 Prozent gewinnen konnten.
Am Rentenmarkt war man freundlich geſtimmt.
An der ruhigen Frankfurter Börſenlage hat ſich ſeit vor=
geſtern
wenig geändert. Immer noch hält die Bankenkundſchaft
mit Aufträgen zurück, und auch die Kuliſſe zeigt wenig Neigung
zu neuen Unternehmungen. Unter dieſen Umſtänden üben Mo=
mente
, wie die Freimachung Oſtpreußens von Arbeitsloſen oder
die Beſchäftigungsſteigerung der Induſtrie nur geringe Wirkung
aus. Das Bild der Kursentwicklung war uneinheitlich; die Ver=
änderungen
gingen anfangs von minus 0,5 bis plus 0,5 Prozent.
JG. Farben ſetzten ½ Prozent niedriger ein, gewannen aber bald
88 Prozent zurück. Scheideanſtalt lagen 0.5 Prozent über. Deutſche
Erdöl ½ Proz, unter vorgeſtern abend. Von Montanaktien waren
Mannesmann 0.5 Prozent, Rheinſtahl 0,25 Prozent gedrückt. Har=
pener
beſſerten ſich um 0.25 Prozent, Klöckner um 0,5 Prozent. Der
Elektromarkt eröffnete ziemlich einheitlich ſchwächer: AEG. um 0.25
Proz, Siemens um ½ Prozent, Bekula um 0.75 Prozent: Felten
blieben behauptet. Von ſonſtigen Werten gaben Aku 0,75 Prozent,
Reichsbank 0,5 Prozent, Daimler Motoren 38 Prozent nach. Nach
den erſten Kurſen ſchien die Lage etwas freundlicher zu werden.
Phönix notierten 0,25 Prozent, Zellſtoff Aſchaffenburg / Prozent.
Zement Heidelberg 1 Prozent höher. Und die übrigen, neu ange=
ſchriebenen
Kurſe waren gehalten. Im Verlaufe wurde die Situ=
ation
wieder etwas ſchwächer; Farben erniedrigten ſich um 1.25
auf 130,75 Prozent, Aku um 1,5 auf 25,5 Prozent, und auch die
übrigen Papiere bröckelten meiſt leicht ab. Harpener waren 0,5
Prozent erholt. Ilſe Bergbau Genuß 1,5 Prozent feſter. Anderer=
ſeits
kamen Rhein. Braunkohle=Aktien mit 192 um 2 Proz, ſchwä=
cher
zur Notiz. Am Kaſſamarkt überwogen weiterhin leichte Rück=
gänge
; eine ganze Anzahl von Papieren notierte mangels Inter=
eſſe
vorgeſtrigen Brief. Am Rentenmarkt eröffneten Altbeſitz ½
Prozent niedriger, erholten ſich aber nach dem erſten Kurs um 3
auf 77,5 Prozent.
Die Abendbörſe lag wie bereits ſeit Tagen ziemlich ruhig.
Die Notierungen erfolgten etwa auf Höhe des Berliner Schluſſes.
Beachtung fand vor allem der Rentenmarkt. Nachbörslich hörte
man JG. Farbeninduſtrie mit 130½ Prozent.

Friedberger Schweinemarkt vom 16. Auguſt. Zum heutigen
Schweinemarkt wurden 280 Ferkel aufgetrieben. Folgende Preiſe
wurden bezahlt: bis zu ſechs Wochen alte Tiere 810 RM., ſechs
bis acht Wochen alte Tiere 1015 RM., 812 Wochen alte Tiere
1520 RM. Der Markt wurde geräumt.

Die Markklage für Tabakwaren.
Nach den Erhebungen des Reichsverbands der Handelsvertre=
ter
des Tabakgewerbes (RHT.), Fachverbandes des Zentralver=
handes
deutſcher Handelsvertreter=Vereine, hat das Geſchäft mit
Tabakwaren im Juli einen ruhigen Verlauf genommen. Für
Zigarren war dern Auftragseingang größer als im Juni was
nicht in erſter Linie auf, ein Anziehen des Abſatzes im Einzel=
handel
zurückzuführen iſt, ſondern auf das beginnende Weihnachts=
geſchäft
. Aus der geſetzlichen Beſchränkung der Verwendung von
Maſchinen bei der Zigarrenherſtellung erhofft man ſich im Ge=
werbe
ein Nachlaſſen des unnatürlichen Preisdrucks von Teilen der
Induſtrie. In verſchiedenen Bezirken iſt es gelungen, die Preis=
ſchleuderei
mit Rauchtabak im Einzelhandel zu beſeitigen; das hat
in der Händlerſchaft eine fühlbare Beruhigung geſchaffen. Mit
Rückſicht auf die Beſeitigung der Preisſchleuderei iſt vom Handel
beim Einkauf von Rauchtabak Zurückhaltung geübt worden; man
will abwarten, wie ſich das Geſchäft entwickelt und die Läger etwas
räumen. Im Geſchäft mit Zigaretten haben ſich keine weſentlichen
Veränderungen gezeigt. Aus einzelnen Bezirken wird von einem
weiteren Vordringen der 2½=Pfg.=Zigarette berichtet.
37 Milliarden Lire für öffenkliche Arbeiken in Ikalien
Nach Mitteilung des italieniſchen Miniſteriums für öffent=
liche
Arbeiten hat die fasciſtiſche Regierung während ihres zehn=
jährigen
Beſtehens öffentliche Arbeiten im Geſamtbetrage von 37
Milliarden Lire herausgebracht. Hiervon ſind bereits 25 Milliar=
den
ausbezahlt, und im Laufe dieſes Jahres wurden Aufträge für
weitere 6 Milliarden vergeben. Im Laufe der genannten Zeit
wurden 6000 Kilometer neue Straßen mit einem Betrage von 2,3
Milliarden gebaut und 8565 Klm. Straßen mit einer neuen Decke
verſehen. Ende dieſes Jahres werden insgeſamt 10 000 Kilometer
Straßen neu hergerſchtet ſein. Das iſt mehr als die Hälfte des
italieniſchen Straßennetzes. Die italieniſchen Staatsbahnen haben
517 Klm. neue Strecken eröffnet und weitere 556 Klm. im Bau.
Die ſtaatlichen Aufwendungen für Bahnbauten betragen 25 Mil=
liarden
Lire. Für Hafenbauten wurden insgeſamt 2.1 Mld. Lire
aufgewendet. Die Arbeiten erſtreckten ſich auf 82 Häfen. Für den
Bau billiger Wohnungen wurden 3,3 Milliarden, für Staatsbau=
ten
838 Millionen Lire aufgewendet. Für das frühere Kriegs=
gebiet
wurden 3,5 Mld. und für die Erdbebengebiete 1,5 Mld. ver=
wendet
. 2193 Gemeinden haben neue Waſſerleitungen erhalten.

Wirtſchaftliche Rundſchau.

Kein wilder Handel mehr auf dem Frankfurter Viehmarkt. Ab
Montag, den 21. Auguſt, dürfen nur noch die von der Direktion des
Schlacht= und Viehhofes, zugelaſſenen Perſonen und Firmen als
Verkäufer von Schlachtvieh am Frankfurter Schlachthof auftreten.
Durch dieſe Maßnahme werden viele Verkäufer ausgeſchaltet. Das
bedeutet indeſſen nicht, daß die ſeitherigen Beſchicker gehindert
wären, ihre Tiere weiterhin dem Frankfurter Schlachtviehmarkt
zuzuführen. Ebenſo können neue Einſender, ob Landwirt oder
Händler, den Markt jederzeit beſchicken. Es tritt alſo keinerlei Be=
ſchränkung
der Marktzufuhr, nach Einſender oder Stückzahl der
Schlachttiere ein. Die nunmehr zugelaſſenen Verkäufer bzw. Ver=
kaufsfirmen
ſind im Intereſſe, der Vieheinſender darüber unter=
richtet
worden, daß ihnen die Zulaſſung entzogen wird, wenn ſie
ihre Geſchäfte nicht mit der Gewiſſenhaftigkeit und Umſicht führen,
die von einem Geſchäftsmann in der heutigen Zeit verlangt wer=
den
muß.
HamburgSüdamerikaniſche Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft. In
der Generalverſammlung wurden die Regularien bei einer An=
weſenheit
von 90 Prozent des AK. glatt erledigt. Direktor Hübbe
von der Dresdner Bank und der AR.=Vorſitzende des Norddeutſchen
Lloyds wurden in den Aufſichtsrat gewählt. Zur Geſchäftslage
wurde berichtet, daß die finanziellen Verhältniſſe ſich weſentlich
gebeſſert haben, ſodaß man auf ein günſtiges Jahresergebnis hofft.
Die Geſellſchaft kann nicht nur ihren Verpflichtungen für die abge=
laufenen
Zinſen nachkommen, ſie verfügt darüber hinaus noch über
einen reſpektablen Guthabenſaldo bei Banken, der etwa dem Schul=
denſaldo
vom Juli vorigen Jahres entſpricht. Wenn nicht unvor=
hergeſehene
Fälle eintreten, wird die Geſellſchaft in der Lage ſein.
in dieſem Jahre auch noch die nötigen Abſchreibungen vorzu=
nehmen
.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Die Poſtſcheckkontenzahl hat ſich im Juli um 707 auf rund 1,028
Millionen erhöht. Der Geſamtumſatz betrug 59,5 Mill Buchungen
über 8 47 Milliarden M., davon 37,2 Millionen Gutſchriften über
4,23 Milliarden RM. und 22,3 Mill. Laſtſchriften über ebenfalls
423 Milliarden RM. Die Guthaben auf den Poſtſcheckkonten be=
lieſen
ſich am Monatsende auf 434,85 Millionen RM.

Berliner Kursbericht
vom 16. Auguſt 1933

Deviſenmarkt
vom 16. Auguſt 1933

Me He
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi.
DeutſcheCont. Gas

Re
52.50
44.50
11.25
18.
12.
20.
33.75
46.
9.75
60.50
54.
110.75

D
Sektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ. f. elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
glöcknerwerke.
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Orenſtein & Koppel

Vee
83.25
131.
55.50
80.
89.125
60.125
48.
121.
52.75
76.50
56.
38.
31.50

Meee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Stahlwerk
Weſteregeln Alkali!;
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Ber. Karlsr. Ind.
Hirſch Aupfer
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke

Ra
55.75
167.50
14.375
34.75
124.
19.875
70.
5.
16.
61.75
48.
81.25

Selſingfors
Wien


Prag
Budapeſt
Sofia
Holland

Oslo
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos=Aires
New York

Belgien

Italien
Paris

Bährung
100 finn. Mk.
100 Schilling!=
100 Tſch. Kr.
100 Pengs
100Leva
100 Gulden
100 Kronen ſ6
100 Kronen ſs
100 Kronen .
1 2.Stg.
1 Pap. Peſo
Dollar.
00 Belga
100 Lire
100 Franes

Geld
6.134
7.45
12.42
3.047
169.68
89.83
61.89
1.48
3.845 1
0.928
3.137
58.58
22.11
16.44

Brief
6. 146
47.55
12.44
3.o5s
170.03
69.97
62.01
71.62
13.88:
0.932
3.43
58.70
22.15
16.48

Schweiz

Spoien
Danzig

Japan
Rio de Janeirolt Milre /9
Jugoſlawien
Portugal.
Athen
Iſtambu
Kairo.
Kanada
uruguah
Fsland
Tallinn (Eſtl. ) /100 eſtl. Ar.
Riga

Währung Geld‟ Ri 1o0 Franken gt.o5 81.23 100 Peſetas 25.06 35.74 100 Gulben la1.67 81.23 ſt Yen 0.829 0. 531 0.2441 0. 246 100 Dinar 5.195 5.305 100 Escudos 12.68 12.68 100 Drachm. 2.308 2.712 ſt türk. 2 1.9g 2.002 uäghpt. 4 14.225 14.285 canad. Don. 2.357 2.263 1 Goldpeſo 1.4491 1.451 100 isl. Dr. 62.89 62.81 71.68 51.62 100 Lais 72.33 74.07

Burmſtädter und Hariokatoant Burmktapt, Flllate Mr Fresbhee Bant
Frankfurter Kursbericht vom 16. Auguſt 1933.

Keenee
Gr. IIp. 1934
. 1935
. . 1936
. 1937
1938
Gruppe I
6% Dtſch. Reichsanl
6% v. 27
5½% Intern.,v. 30
69Baden.. . v. 27
68 Bahern., v. 27
6% Heſſen... v. 29
6% Preuß. St. v. 24
6% Sachſen.. v. 27
6% Thüringen v. 2
Dtſch. Anl. Auslo=
ſungsſch
. F= Ab=
löſungsanl
.. . .
Dtſche. Anl. Ablö=
jungsſch
. (Neub.)/
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
....
6%Baden=Baden
6% Berlin. . . . v. 24
6% Darmſtadt ...
6% Dresden. ,v. 21
6% Frankfurt a. M.
Schätze v. 29
v. 26
68 Mainz ......
69 Mannheimv. 27
62 München v. 29
6%Wiesbaden v. 28
6% Heſi. Landesb!
Goldoblig.
5½% Heſſ. Landes=
Hyp.=Bk.=Lignid.

97.5
91),
85
80,
n7.
86:1,
99.3
84
8411.
85.5
74
161.75
83
73

77i.
10.825
Gl.
62.5
58
58.5
55.5
70
*
68
60.5
81.25

84

Pe
Hyp.=Bk. Ligu.=
Kom. Obl. . . . . .
8% Preuß. Landes=
Pfd.=Anſt. G. Pf.
6% Goldoblig.
6% Landeskomm.=
Bk. Girozentr. für
HeſſGldobl. R. 11
R. 18
6% Kaſſeler Land. Goldpfbr.
6% Naſſ. Landesbk.
5½% Ligu. Obl.
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ. Anl.
*AuslSer I
*AuslSerII
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
6%Berl. Hyp. Bk.
5½% Lig.=Pfbr.
6% Frkf. Hhp.=Bk.
5½% Lig. Pfbr.
68 Golboblig
6% Frkf. Pfbr.=Bk
5½% -Lig.=Pfbr.
6% Mein. Hhp.=Bk.
5½% Lig. Pfbr.
25 Pfälz. Hyp.=Bk.
% Lig. Pfbr.
6% Rhein. Hhp. Bk.
5½%0 Lig. Pfbr.
6% Golboblig.
6% Südd. Bob,
Cred.=Bank ..."
5½% Lig. Pfbr.
6% Württ. Hhp..B.

82.75
72

63
63
80.75
82.75
841,

69.75
90

81
85
82
85
66.25
81.75
85.5
81.5
85,
85.
852l,
83:.
86.75
7.5
87
85.25
84

Naeu
% Dt. Linol. Werkel
16% Mainkrw. v. 26
6%Mittelb. Stahl
6% Salzmann u. C.
16% Ver.Stahlwerke
16% Voigt u. Häffner
J. G. Farben Bonds
5% Bosn. L.E.B.
L. Inveſt.
52 Bulg. Tab. v. 04
4½%0 Oſt. Schätze
4% Oſt. Goldrente
5% vereinh. Rumän
4½%
42
42 Türk. Admin.
47 1.Bagdad
42 Zollanl.
4½%8 ungarn 1913
4½% 19141
Goldr.
4%0
4%
1910
4½ Budp. Stadtan!
42 Liſſabon
42 Stockholm
Aktien.
Alg. Kunſtziide Uniel
A. E. G. .........
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtoff
Bemberg, J. P....
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen....
Eemen: Heidelbero
Karlſtadt

Re Verke Albert 0 88 Chade ......... 150.5 84.5 Contin. Gummiw. 153 73.5 Contin. Linoleum. 33 60 Daimler=Benz..." 27I. 598/ Ot. Atl. Telegr. .. 61.5 Erdöl ....... 104.5 zuu Dt. Gold=u. Silber=
ſcheide
=Anſtalt 172.75 Linoleum .. . 41.75 Dortm. Ritterbrär 88 5.8 Dhckerhoff & Widm 11.25 Eichbaum=Werger. 11.5 Elektr. Lieferg.=Geſ. Licht u. Kraft 95.75 Eſchw. Bergwer!
Eßling. Maſchinen. 2.8 Faber & Schleicher 35 F. G. Farbeninduſtr. 130, 4.8 Feinmech. (Fetter) 4.4 Felt & Guilleaume. 4,4 Frankfurter Hof.. 25 4l. Gelſenk. Bergwerk. 4 Geſ.felektr. Untern. 79.5 33 Golbdſchmidt Th. . 46.5 Gritzner=Kahſer.. 1 Grün & Bilfinger Hafenmühle Frkft. 80 25.5
19.75 Hanauer Hofbrauh. 76 Hanfwerke. Füſſenl 33 90 Harpener Bergbau 89.5 48 Henninger, Kempf. 84 HilpertArmaturfrb. 32 21 Hindrichs. Aufferm. 46.5 Hirſch Kupfer. .. 5.25 lao7 Hochtief Eſſen .... 90.5 67.75 Holzmann, Phil. 48 81.5 Flſe Bergb. Stamm Genüfſe 102 ass Junghans z.....

Maee
. Aſchersleben.
glein, Schanzlin.
elöcknerwerie ....
Knorr C. H. . . . . . . 180.5
Lahmeher & Co. ..
Laurahütte . . .
Lech, Augsburg
Löwenbr. Münch..
Mainkr.=W. Höch
Mainz. Akt. Br. . .
Mannesm.=Röhren/ 56.75
Mansfeld Bergb.
Metallgeſ. Frankf..
Miag. Mühlenbau.
24.25 MotorenDarm ſiadt
Meckarwerk CFling.
lSberbedarf".
Bhönix Bergbau ..
Reiniger, Gebbert.
Rh. Braunkohlen".
Elektr. Stamm
Stahlwerke.
20 MRiebeaMontan.
175 Roeder, Gebr.
Rütgerswerke ...
Salzbetfurth Kali. /168
Salzw. Heilbronn.
Schöfferhof=Bind..
Schramm, Lackfbr.
Schuckert, Glektr.
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske. 11
Südd. Zucker=A. 8.
133 Shür. Liefer.=Geſ..
Tietz Leonhard ...
1 lunterfranken .....

84.5
121.5
ARs6
53.25
123.5
72.25
210
57.25
50.5
52.5

8.25

192
82
85.25
87
552l,
190
159
23
98
81
153.25
69.75

Mie Kue
Ver. Ultramarin ..
Voigt & Haeffner.
Beſteregeln Kali..
Zellſtoff Waldhof.
Allg. Dt. Creditanſt.
Badiſche Bank...
Bk. f. Brauinduſtr
Baher. Hyp. u. B.
Berl. Handelsgeſ.
Hhpothelbil.
Comm. u. Privatb.
Dt. Bankund Disc.
Dt. Eff. u. Wechiel
Dresdner Bank..
Frankf. Bonk.
Hyp.=Ban1
Mein. Hhp.=Bank
Pfälz. Hyp.=Bank.
Reichsbank=Ant. .
Rhein. Hyp.=Bank.
Südd. Bob.=Cr. Bl.
Württb. Notenban!
A.. G.f. Verkehrsw.
Allg. Lokalb. Kraftw
7% Dt. Reichsb. Vzo
Hapag ......
Nordd. Llohzd..
Südd. Eiſenb.=Ge
Allianz= u. Stuttg.
Verſicherung ..
Verein.Verſ.!
FrankonaRück=u. Ml.
Mannheim. Verſich.

Otavi Minen
Schantung Handeisk 30

112
125.5
39.75
44.75
83.25
61.5
84.5
48
52.5
7
44.5
79
63
64I,
150
63.5

44.25
80
997I,
12.25
54

200
119

12,5

[ ][  ]

Seite 12 Nr. 227

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 17. Auguſt 1933

Morgen

Freitag,
abends 8 Uhr
sowie
Samstag u. Sonntag
erwartet Sle 1onss

Henry
AsSOT

wird billiger durch Zutaten
von ThamséGarfg.
Reichsadler
bestes Kuchenmehl, SPfd.-Beutel 1.08
Feinstes Weizen-Auszugsmehl
SPfd.-Beutel 0.92
Feines Blüthenmehl
. . SPfd. 0.84
Frische Landhutter . . . ½Pfd. 0.62
Feinstes Kunst-Speisefett /Pfd. 0.62
Helle Galif. Sultaninen . . 1Pfd. 0.46
Korinthen
.. . . 1Pfd. 0.48
Kaselnußkerne . . . . . 1Pfd. 0.90
Frische Enten-Eier . . 10 Stück 0.85

Fische Zweischen
2 Pfund

Schnittfeste Tomaten 2Pfund 0.27

(10053
m. b. H.
Karlstraße 7 Kaupstraße 22

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Hleute fetzter Ta

Der Film für alle Deutsche!!
Der Film an alle Deutsche!!

Ein Film von den Irrwegen
menschlicher Leidenschaften

Ein Kobold und ein Komiker
in dem ganz reizend. Lustspiel

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1. Führerwahl
2. Ermächtigung zur Satzungs=Aenderung
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Kl. Zim. ſof. z. v.* möb. Z. ſof. z. vm.
Luiſenſtr. 10, II. I

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Standerte 115)
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