Darmstädter Tagblatt 1933


12. August 1933

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 222
Samstag, den 12. Auguſt 1933.
196. Jahrgang

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Ne höherer
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streit
w., erliſch
de Verpſich
Erfüſlung der Anzeigenauf=
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Schadenerſatz. Bei Konkurs

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Bankionto. Deutſc
ind Darmſtädter und
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Deutſch=öſterreichiſcher SGrenzzwiſchenfall.
Der würkkembergiſche Reichsſtakkhalter und ſeine Begleikung bei einem Ausflug an die öſterreichiſche
Grenze bei Klobenſtein von einem Heimwehrmann beſchoſſen.

Skandalöſer Grenzzwiſchenfall.
UNB. Stuttgart, 11. Auguſt.
Unter der Ueberſchrift Skandalöſer Grenzzwiſchenfall berich=
tet
der NS=Kurier von einem Vorkommnis in der Nähe von
Traunſtein, wo der württembergiſche Reichsſtatthalter ſeinen Ur=
laub
verbringt. Der Reichsſtatthalter kam in Begleitung meh=
reser
Herren bei einem Ausflug an die bayeriſch=öſterreichiſche
Grenze bei Klobenſtein. Da die Inſchrifttafel an der öſterreichi=
ſchen
Grenze entfernt worden war, wurde ein Heimwehrmann
aus einem öſterreichiſchen Grenzhäuschen herbeigerufen. Er kam
mit Karabiner und aufgepflanztem Seitengewehr und erklärte,
die Inſchrifttafel ſei auf höheren Befehl entfernt worden. Einen
Herrn aus der Begleitung forderte er auf, ſein Parteiabzeichen
abzulegen. Als der Reichsſtatthalter ſich in der Richtung des
bayeriſchen Hoheitsgebietes entfernt und eine Wegkrümmung er=
reicht
hatte, rief ein Schüler aus München, der ſich in der Ge=
ſellſchaft
befand: Servus, Heil Hitler!, worauf der Heimwehr=
mann
in Anſchlag ging und einen ſcharfen Schuß in der Richtung
des ihn beobachtenden SS.=Mannes Benk abgab. Der NS=
Kurier bemerkt dazu: Wenn auch die Kugel fehl ging, ſo beweiſt
doch der Zwiſchenfall in einwandfreier Weiſe, welche verbreche=
riſche
Geſinnung die Starhemberg=Söldlinge gegen alles Deutſche
an den Tag legen.
*
Zu dem Zwiſchenfall erfahren wir noch, daß es ſich bei dem
einen Herrn aus der Begleitung des Reichsſtatthalters von Würt=
temberg
, den der Heimwehrmann aufforderte, ſein Parteiabzeichen
abzulegen, um Dr. Menzel aus Stuttgart handelte, während ſich
weiter Herr Reiſchle vom Südfunk in Stuttgart in der Beglei=
tung
befand.
Anſchlagsverſuch auf den Fürſten Skarhemberg?
TU. Wien, 11. Auguſt.
Der Landesſicherheitsdirektor für Oeſterreich teilt einen an=
geblichen
Anſchlagsverſuch gegen den Bundesführer des Heimat=
ſchutzes
Ernſt Rüdiger von Starhemberg mit, der allzu deutlich
den Stempel der Unwahrſcheinlichkeit trägt.
Danach habe ein ſtellenloſer Gutsverwalter Franz Wolf den
Polizeibehörden in Linz mitgeteilt, daß er bei einem Aufenthalt in
Deutſchland von dem früheren Gauleiter der NSDAP in Ober=
öſterreich
, Andreas Bolek, der ſich augenblicklich in Paſſau auf=
hält
, veranlaßt worden ſei, einen Sprengſtoffanſchlag gegen den
Fürſten Starhemberg durchzuführen. Zur Einholung näherer
Weiſungen für die Durchführung des Anſchlags ſei er an den SA.=
Führer Brunner in Linz verwieſen worden. Brunner habe ihm
jedoch geraten, aus Linz zu verſchwinden und habe ihm auch noch
zehn Schilling Reiſegeld zur Rückreiſe nach Deutſchland gegeben.
Da er, Wolf, aber ſeine Internierung in Deutſchland befürchtet,
und ſich andererſeits auch in Linz nicht mehr ſicher gefühlt habe,
habe er die Angelegenheit den Polizeibehörden zur Anzeige ge=
bracht
.
Der SA.=Führer Brunner, der ebenſo wie der Linzer Kauf=
mann
Guſtav Nolel, der früher Bezirksleiter der NSDAP. war,
verhaftet und ins Polizeigefängnis eingeliefert wurde, hat, wie
es in dem amtlichen Bericht heißt, bei ſeiner Vernehmung zuge=
geben
, daß er Wolf aus Mitleid das Geld für die Rückreiſe nach
Deutſchland gegeben habe. Im übrigen habe Brunner ebenſo wie
Nobel jede Kenntnis von einem angeblichen Plan eines Anſchlags
auf den Fürſten Starhemberg in Abrede geſtellt.
Alles, was bisher über dieſe Angelegenheit mitgeteilt wird,
klingt ſo unwahrſcheinlich, daß es ſich wohl um eine, noch dazu
recht ungeſchickt aufgemachte beſtellte Arbeit handeln dürfte.
Die Wiener Polizei nimmt weikere Haus=
durchſuchungen
vor.
TU. Wien, 11. Auguſt.
der Wohnung des früheren Preſſechefs des Gaues Wien
rRe
DAP., Ingenieur Pöchlinger, wurde im Laufe des Nach=
mittags
von der Staatspolizei eine Hausdurchſuchung vorgenom=
men
, bei der allerdings nur geringfügiges Material vorgefunden
worden iſt. Immerhin iſt man von der Anſicht ausgegangen, daß
dort eine neue nationalſozialiſtiſche Zentrale als Erſatz für die in
der Brandſtätte im Entſtehen begriffen war. Fünf Perſonen
wurden verhaftet, und zwar Ingenieur Pöchlinger ſelbſt, der frü=
here
Redakteur des nationalſozialiſtiſchen Mittagsblattes Kampf=
ruf
, Binder, eine frühere Angeſtellte der Preſſeſtelle des Gaus
Wien, ſowie zwei ihrer Geſchwiſter. Wie es heißt, ſind die fünf
Perſonen bereits im Verwaltungswege mit Arreſtſtrafen belegt
worden. Ob im Laufe der weiteren Unterſuchung auch ein Ge=
richtsverfahren
eingeleitet wird, iſt ungewiß.
Die Lage in Kuba.
Inkervenkion der Vereinigken Staaken?
Die Aufſtandsbewegung in Kuba, die ſich gegen den ſeit
einem Jahrzehnt als Diktator herrſchenden Präſidenten Machado
richtet, hat bei der engen Verbundenheit des Landes mit den
Vereinigten Staaten raſch hochpolitiſche Rückwirkungen gehabt.
Die Weltöffentlichkeit intereſſiert ſich im Augenblick ſehr ſtark
dafür, ob die Vereinigten Staaten angeſichts des Aufſtandes in
Kuba eingreifen werden oder nicht. Die widerſpruchsvollen
Meldungen, die in den letzten Tagen über Interventionsabſich=
ten
der Union verbreitet worden ſind, erklären ſich daraus, daß
einige Mächte, die in Kuba große Jutereſſen haben, vor allem
England, die Vereinigten Staaten veranlaſſen möchten, den be=
waffneten
Schutz der ausländiſchen Staatsangehörigen zu über=

nehmen, da andere Länder mit Rückſicht auf die Monroe= Gegenſpieler erhalten. General O’Duffy iſt Führe=
Doktrin gerade in Kuba, das gewiſſermaßen vor der Tür der
Vereinigten Staaten liegt, nichts unternehmen können. Au
ſorgen. Dem ſteht aber die Tatſache gegenüber, daß Kuba trotz
ſeiner engen wirtſchaftlichen Verbindungen mit Amerika auf
ner Vertreter der Intereſſen des geſamten Latein=Amerika
gegenüber der nördlichen Großmacht fühlt.
Die alte Tradition und hohe geiſtige Kultur der Hauptſtadt
Havanna würde es überdies für die Amerikaner nicht unbedenk=
lich
erſcheinen laſſen, mit militäriſchen Mitteln vorzugehen, die ſie in Deutſchland vor dem Siege des Nationalſozialismus be=
ſchon
gegenüber weniger kultivierten Ländern Mittelamerikas
eine ſtarke Belaſtungsprobe für das Preſtige und die Sym= mit größter Spannung entgegenſehen laſſen.
pathien der Union in Latein=Amerika bedeuteten. Deshalb ver=
ſucht
es das Weiße Haus zunächſt mit den üblichen Mitteln
diplomatiſcher Einwirkung, um den Präſidenten Machado ent=
weder
zur uneingeſchränkten Behauptung ſeiner Macht oder zum
an dem Gedanken der Nichtintervention feſthält, die künftige Der Präſident de Valera hat, zum Teil aus Gründen perſön=
politiſche
Entwicklung in Kuba maßgebend von Waſhington aus
beſtimmt werden.
Verbok des Blauhemden=Umzuges?
Unter dem Vorſitz de Valeras fand am Freitag eine Kabi=
nettsſitzung
ſtatt, in der die Frage eingehend erörtert wurde,
ob der angekündigte Propagandamarſch der Blauhemden am
an dem bisher von ihr vertretenen Standpunkt feſt, daß die
Anſammlung einer größeren Anzahl uniformierter Perſonen eine
Bedrohung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung darſtellt.
bekannt werden, ſo daß die außerordentliche Spannung, die ſich
der Bevölkerung bemächtigt hat, vorläufig noch weiter anhält.
Sie iſt um ſo größer, als der Führer der Blauhemden, General
O’Duffy, ſeinerſeits erneut verkündet hat, daß er trotz eines
Verbots die Verſammlung der Blauhemden abhalten werde.
Weiter hat General O’Duffy erklärt, er bereite einen Feldzug
vor zur Beſeitigung des Parlamentarismus und
ur Einführung eines neuen Syſtems nach
fasciſtiſchem Muſter. Zu einer Aeußerung eines Kabi=
netismitgliedes
über die Möglichkeit eines Bürgerkrieges im
Iriſchen Freiſtaat, erklärte O’Duffy, die Nationale Garde ſei
unbewaffnet und werde an einem Bürgerkrieg nicht teilnehmen.
Wenn es zu einem Bürgerkrieg kommen ſollte, ſo könne dieſer
nur in einer Niedermetzelung der unbewaffneten Blauhemden
beſtehen.

Oiklandkreuefahrt
vom 27. bis 29. Auguft 1933.
WTB. Berlin, 11. Auguſt.
Nach dem bisherigen Meldeergebnis kann bereits jetzt mit
einer ſehr ſtarken Beteiligung an der Oſtlandtreuefahrt deutſcher
Kraftfahrer gerechnet werden. Die Fahrt, die auf Veranlaſſung
des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda
ſtattfindet, ſteht unter der Schirmherrſchaft des Herrn Reichsprä=
ſidenten
. Die Oberleitung der Fahrt hat Staatsſekretär Walther
Funk, der ſelbſt Oſtpreuße iſt, übernommen. Eine Reihe deutſcher
Städte, induſtrieller Unternehmungen, Zeitungsverlage und gro=
ßer
Verbände werden Sendbotenmannſchaften mit Huldigungs=
adreſſen
entſenden.
Das endgültige Programm für die Oſtlandtreuefahrt iſt jetzt
wie folgt feſtgelegt: Am Sonntag, 27. Auguſt, große Kundgebung
am Tannenbergdenkmal aus Anlaß des 19. Jahrestages der
Schlacht bei Tannenberg. Die Feier wird eine überaus eindrucks=
volle
Kundgebung für das Oſtland werden. Im Anſchluß erfolgt
die Weiterfahrt nach Königsberg. Am Montag, 28. Auguſt, Fort=
ſetzung
der Oſtlandtreuefahrt über ſechs verſchiedene Rundſtrecken
durch Oſtpreußen. Am Abend verſammeln ſich die Teilnehmer im
Schloßhof zu Königsberg zu einem Huldigungsakt, bei dem auch
die Plakettenverteilung vorgenommen wird. Am Dienstag, 29.
Auguſt, beginnt die Rückfahrt, bei der den Teilnehmern empfoh=
len
wird, über Danzig zu fahren. In Danzig werden die Teil=
nehmer
um 3 Uhr nachmittags durch den Senat des Freiſtaates
Danzig empfangen werden. Mit dem Empfang in Danzig endet
das Programm der Oſtlandtreuefahrt.
Weitere Nennungen ſind zu richten an den Arbeitsausſchuß
der Oſtlandtreuefahrt, Berlin W. 62, Landgrafenſtraße 18.
Einhalkung der geſehlichen Kündigungsfriſt.
UNB. Berlin, 11. Auguſt.
Der Treuhänder der Arbeit für das Wirtſchaftsgebiet Oſt=
preußen
teilt mit:
Es iſt notwendig, daß Entlaſſungen von Arbeitnehmern, ſo=
weit
ſolche unvermeidbar ſind, vorläufig nur unter Einhaltung
der geſetzlichen Kündigungsfriſt von 14 Tagen für gewerbliche
Arbeitnehmer und der geſetzlichen Kündigungsfriſt von 6 Wochen vor
Quartalsſchluß für Angeſtellte ausgeſprochen werden. Von tarifver=
traglichen
, betrieblichen oder privaten Regelungen, die kürzere Kün=
digungsfriſten
vorſehen, ſoll während des Kampfes gegen die Ar=
beitsloſigkeit
nur im zwingendſten Notfall Gebrauch gemacht wer=
den
Nur der Arbeitgeber, der ſich nach dieſen Geſichtspunkten ein=
ſtellt
, beweiſt, daß auch er es ernſt meint mit dem Kampf für
Arbeit und Brot.

* Fascismus in Irland.
Von unſerem (O=Korreſpondenten.
London, 9. Auguſt.
In Irland iſt faſt über Nacht eine fasciſtiſche Bewegung
emporgewachſen. Der Präſident des Iriſchen Freiſtaates, de
Valera, hat plötzlich in der Perſon des Generals ODuffy, des
ehemaligen Polizeichefs von Dublin, einen überaus gefährlichen
der iriſchen Blauhemden, der Nationalen
Grund einer ſeit zehn Jahren beſtehenden Vereinbarung, des Garde, einer mehr oder weniger fasciſtiſchen Organiſation,
ſogenannten, plat amendments, iſt es Sache der Vereinigten die er erſt vor wenig mehr als vier Wochen ins Leben gerufen
Staaten, für den Schutz des fremden Eigentums in Kuba zu hat. Der General iſt ein außerordentlich energiſcher Organiſator
und eine der populärſten Perſönlichkeiten Irlands. Die Regie=
ſeine
ſtaatliche Souveränität ſehr bedacht iſt und ſich als berufe= rung de Valeras fürchtet ihn offenkundig. Seine Anhänger da=
gegen
nennen ihn bereits den iriſchen Hitler. Und die gegen=
wärtige
Situation in Irland weiſt in der Tat einige Erſchei=
nungen
auf, die eine gewiſſe Aehnlichkeit mit jenen haben, wie
ſtanden und die der weiteren Entwicklung der Dinge in Irland
Die gegenwärtige politiſche Kriſe geht darauf zurück, daß
das Regime de Valeras inletzter Zeit zuſehends
an Popularität eingebüßt hat und ſich ſogar eine
Rücktritt zu veranlaſſen. So wird auch, wenn Amerika weiterhin offene Feindſeligkeit breiter Volksſchichten zuzuziehen beginnt.
licher Eitelkeit, es bisher nicht verſtanden, dem für Irland
ruinöſen Wirtſchaftskrieg mit England ein Ende zu bereiten. Die
Ausfuhr iriſcher Agrarprodukte nach England hat faſt völlig auf=
gehört
. Die iriſchen Farmer und Bauern leiden hierunter aufs
empfindlichſte. Die Zahl der Kommuniſten in den Dörfern und
Städten nimmt dauernd zu. Und der Regierung de Valeras,
kommenden Sonntag verboten werden ſoll. Die Regierung hält, die all dieſe Tatſachen duldet und zum Teil hervorgerufen hat,
wird daher ſeitens der unzufriedenen Elemente der nicht ganz
unberechtigte Vorwurf gemacht, daß ſie zu ſehr unter ſozialiſti=
Die Entſcheidung des Kabinetts wird vorausſichtlich erſt morgen ſchen und kommuniſtiſchen Einflüſſen ſtehe und die nationalen
Intereſſen des Staates nicht in genügendem Maße wahrnehme.
Dieſe Unzufriedenheit breiter Volkskreiſe mit dem herrſchenden
Syſtem hat ſich nun General O’Duffy geſchickt zunutze ge=
macht
. Die Mitglieder der Nationalen Garde‟ O’Duffys nen=
nen
ſich offiziell nicht Fasciſten. Aber ihr politiſches Bekennt=
nis
ſteht demjenigen des Fascismus ſehr nahe. Sie wollen vor
allem in Irland den zunehmenden kommuniſtiſchen Einfluß be=
kämpfen
und Irland wieder Ordnung, Sicherheit
und nationale Würde zurückgeben. Sie wünſchen,
ebenſo wie de Valera, eine Wiedervereinigung von Nord= und
Süd=Irland. Aber ſie glauben dieſes Ziel als Nationale und
ordnungliebende Bewegung eher erzielen zu können, als de
Valera mit ſeinen revolutionären umſtürzleriſchen Plänen. Dem=
zufolge
will O’Duffy und hierin ähnelt ſein Vorgehen
demjenigen Hitlers zur Macht lediglich auf legalem Weg, d. h.
mit Hilfe von Neuwahlen gelangen. Dieſe gemäßigte und ver=
nünftige
Politik O’Duffys hat bei der Landbevölkerung einen
lebhaften Anklang gefunden und die jungen Leute ſtrömen der
Nationalen Garde in Scharen zu.
Nach Gründung der Nationalen Garde gibt
es zur Zeit in Irland ähnlich wie in Deutſch=
land
vor dem Hitler=Sieg drei Armeen, und
zwar: die offizielle Landesarmee, die man in dieſem Falle etwa
mit der Reichswehr vergleichen könnte, die Iriſche Republika=
niſche
Armee, die rot geſinnt iſt und quaſi eine Privatarmee
de Valeras darſtellt, und ſchließlich die Nationale Garde‟
ODuffys, die von einem Teil des Volkes auch die Weiße
Armee genannt wird. Die Nationale Garde iſt nicht bewaff=
net
und lehnt jede Art von Gewaltanwendungen ab. Deſſen=
ungeachtet
jedoch erließ de Valera ſofort für ganz Irland ein
Verbot des Waffentragens, das einzig und allein darauf ab=
geſehen
iſt, der Nationalen Garde ſämtliche, eventuell noch
vorhandene Waffen abzunehmen. Die Nervoſität de Valeras
wurde wenige Tage darauf noch durch einen ſonderbaren Vor=
fall
geſteigert: am 3. Auguſt brach im Heizraum des iriſchen
Parlaments Feuer aus. Der Brand richtete weiter keinen Scha=
den
an. Doch ſeine vermutlichen Urſachen wurden im ganzen
Lande lebhaft erörtert. De Valera ließ das Parlament und
ſämtliche Regierungsgebäude durch Polizeitruppen beſetzen und
rief außerdem noch eine beſondere politiſche Schutzpolizei ins
Leben, die eigens mit der Bewachung der Regierungsmitglieder
betraut und von O’Duffy bereits die iriſche Ogpu getauft
worden iſt. Die Situation ſpitzt ſich mit jedem Tage immer
mehr zu. O’Duffy hat für den kommenden Sonntag, den 13.
Auguſt, eine große Schau ſeiner Truppen 20000 Mann an der
Zahl angekündigt. De Valera hat die Abhaltung dieſer
Schau verboten und hat es offenſichtlich auf eine Auflöſung der
Blauhemden abgeſehen. Dem widerſetzt ſich natürlich O:Duffy
mit aller Macht. Auch beſteht er darauf, am kommenden Sonn=
tag
ſeine Truppenſchau trotz alledem abzuhalten. Ob es bereits
an dieſem kritiſchen Sonntag wie viele Leute es behaupten
zu einem ernſten Zuſammenſtoß zwiſchen beiden Parteien
kommen wird, mag dahingeſtellt ſein. Gewiß iſt aber, daß in
Irland in den letzten Wochen, durch Schaffung der fasciſtiſchen
Bewegung O’Duffys, eine völlig neue Lage entſtanden iſt und
die Zukunft Irlands nun leicht eine ganz andere Geſtaltung.
als die bisher für wahrſcheinlich gehaltene annehmen könnte.

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Seite 2 Nr. 222

Samstag, 12. Auguſt 1933

(
* Daladiers Schwierigkeiken.
Außenpolikiſche Niederlagen. Kriſe der Aukorikäk.
Kommuniſtiſche Einflüſſe.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 11. Auguſt.
Die Aktivität des Quai d’Orſay um Oeſterreich entwickelt ſich
nicht zur Zufriedenheit der Pariſer Kreiſe. Nicht etwa darum
weil die öffentliche Meinung im breiteſten Sinne für dieſe Fragen
nur ein mäßiges Intereſſe zeigt, ſondern weil die Tätigkeit der
franzöſiſchen Diplomatie die gelockerten Beziehungen zwiſchen
Paris und London und noch mehr zu Rom in dieſem Punkte vor
Augen führte. Nur die regierungstreuen Blätter ſtellen das in
Abrede. Und der Glaube der franzöſiſchen öffentlichen Meinung
an die Annäherung an Italien, oder wenigſtens an ihre prinzi=
vielle
Bedeutung iſt erſchüttert. Man hat der Welt ſolange eine
Freundſchaft mit Italien einreden wollen, bis man ſelbſt anfing.
dargn zu glauben, und das war ein Fehler. Um die Motive der
franzöſiſchen Diplomatie ganz zu begreifen, muß man aber beden=
ken
, daß die franzöſiſche Donaupolitik immer noch auf den
Tardieuplan oder auf irgendeine ähnliche wirtſchafts= und macht=
politiſche
Konſtruktion, die letzten Endes auf eine Donaukonföde=
ration
auslaufen würde, bedacht iſt. Vorerſt hat man in dieſer
Richtung nur eine Verſchlechterung der europäiſchen Atmoſphäre
erreicht, aber deswegen ſcheint man auf die eigenen Chimären
nicht verzichten zu wollen .. . Alles in allem: die unglücklichen
politiſchen Verſuche um Oeſterreich haben zu einem außen=
politiſchen
Preſtigeverluſt für Frankreich geführt.
Die Freundſchaft zu Rußland hat inzwiſchen
einige Früchte getragen wie ſo manche Hellſichtige
in Paris vorausſahen , aber nicht ſolche, wie man ſie erwartet
hatte. Die kommuniſtiſche Agitation iſt wieder fühl=
bar
geworden. Man glaubte ſchon in Frankreich, daß dieſe Gefahr
überwunden ſei. Tatſächlich blieb auch lange alles ſtill. Jetzt aber
merkt man bereits an den Streiks, die überall dort ausbrechen,
wo man ſie am wenigſten wünſcht, daß das Feuer unter der Aſche
weiterglimmt. Ein ebenſo beunruhigendes Zeichen
wie die Ereigniſſe in Straßburg bildete der
Lehrerkongreß, der zu einer eindeutigen kom
muniſtiſchen Demonſtration ausartete. Der Kon=
greß
ſprach ſich mit überwältigender Mehrheit für den General=
ſtreik
im Kriegsfalle aus. Er billigte die Verweigerung des
Militärdienſtes und erklärte, daß der Friede ſelbſt gegen die In
tereſſen der Nation gewahrt werden müſſe. Man trieb Spott mit
den ſtrengen Strafen, die Daladier vor einiger Zeit gegen die
ſtreikenden Beamten in Ausſicht geſtellt, aber nicht angewandt
hatte. Um die Bedeutung dieſer Stellungnahme der franzöſiſchen
Lehrerſchaft aber richtig einzuſchätzen, muß man wiſſen, daß die
Lehrer in Frankreich bei den Wahlen einen rieſigen politiſchen
Einfluß ausüben, da ſie die beſten Wahlagenten ſind. Nichtsdeſto=
weniger
hat dieſer Kongreß die allgemeine Verſtim=
mung
gegen die Beamtenſchaft erhöht. Die Stel=
lung
der Beamten im Staate droht in Frank=
reich
zu einer nationalen Frage auszuwachſen.
Mit großem Intereſſe verfolgt man hier inzwiſchen die
fernöſtlichen Ereigniſſe. Wir haben an dieſer Stelle
ſchon von der Ueberſchwemmung der franzöſiſchen Kolonien und
Frankreichs ſelbſt mit japaniſchen Waren geſprochen. Das bildet
aber nur einen Aſpekt in dem politiſchen Vordringen
Japans. Es iſt bezeichnend, daß man ſich in Paris hütet,
irgendetwas zu unternehmen, was Tokio ver
ſtimmen könnte. Man überläßt dieſe Sorge England. Eng=
land
iſt noch mehr getroffen, denn in dem Kampf zwiſchen dem
Reis und dem Beafſteak ſcheint der Sieg im voraus entſchieden
zu ſein , das Lebensniveau des fernöſtlichen Arbeiters iſt un=
vergleichlich
niedriger als das des angelſächſiſchen , wenigſtens,
wenn es England nicht gelingt, eine handelspolitiſche Regelung
zu finden, von deren Nutzen man auch in Paris zu profitieren
gedenkt.
Mehr noch als in der franzöſiſchen Außenpolitik haben aber
in der Innenpolitik die Dinge eine ungünſtige Wendung genom=
men
. Die Kriſe der Autorität, ein allgemein franzö=
ſiſches
Problem, für das das Kabinett Daladier eigentlich keine
Verantwortung trägt, ſtellt alles in Gefahr. Die verſchie
denen Streikbewegungen und noch mehr die, gelinde geſagt, arro
gante Haltung der Beamtenſyndikate der Regierung gegenüber
haben zu einer kaum haltbaren Situation geführt. Die Finanz=
lage
macht Gehaltsherabſetzungen unumgänglich, die dieſe mäch=
tigen
und meiſt kommuniſtiſch angehauchten Fede=
rationen
in Kampfſtellung bringen. Und ihr Einfluß
iſt unüberſehbar. Das politiſche Syſtem in Frankreich bringt es
mit ſich, daß die Vollzugsgewalt unverhältnismäßig ſtärker iſt
als die ewig wechſelnde Regierung. Die Regierungen
gehen, aber die Syndikate bleiben. Und die Regie=
rungen
können ihre Unterſtützung nicht entbhren, weder bei der
ſachlichen Arbeit, noch bei der ebenſo wichtigen Bearbeitung
der Wähler. Daladier, der als ein beſonders energiſcher Mann
gilt, befindet ſich in dieſem Punkte in einer beſonders heiklen
Lage. Er ſtützt ſich auf eine linksſtehende Mehrheit und kann die
ſtändige Unterſtützung der Sozialiſten nicht entbehren. Mit einer
ſolchen Mehrheit hinter ſich, die Beamtengewerkſchaften zu maß=

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Vom Tage.
Am Sonntag vormittag 11 Uhr ſpricht Reichswirtſchafts=
miniſter
Schmitt auf einer Veranſtaltung, die von dem Treuhänder
der Arbeit, Staatsrat Börger, einberufen iſt, im großen Gürzenich
in Köln über Arbeit am deutſchen Rhein. Dieſe Rede wird von
allen deutſchen Sendern übertragen.
Im Anſchluß an die vor einigen Tagen ergangene Verordnung
über die Warenhauszweigſtellenſteuer teilen jetzt der preußiſche
Innenminiſter und der Finanzminiſter in einem Runderlaß mit
daß die preußiſche Staatsregierung von der Ermächtigung, eine
Warenhausſteuer einzuführen oder den Gemeinden die Einführung
zu geſtatten, keinen Gebrauch gemacht habe. Die Einführung einer
Warenhausſteuer iſt ſomit in Preußen im Rechnungsjahr 1933 in
jedem Falle unzuläſſig.
Dr. Silverbera hat ſein Amt als Mitglied des Verwaltungs=
rates
der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft niedergelegt
Der frühere Landrat des Kreiſes Uslar, Dr. Jaenecke, der
Schwiegerſohn des früheren Reichspräſidenten Ebert, wurde in
Schutzhaft geſetzt und einem Konzentrationslager zugeteilt.
Prof. Dr. Neubeck, der frühere Intendant der Mitteldeutſchen
Rundfunkgeſellſchaft, der in Zuſammenhang mit den Vorgängen
im Deutſchen Rundfunk in Haft genommen worden war, wurde
am Freitag früh in der Zelle erhängt aufgefunden.
Das Konzentrationslager in Breslau=Dürrgoy iſt aufgelöſt
worden. Die 343 Lagerinſaſſen wurden nach Osnabrück übergeführt.
Der 50jährige Otto Fath, ein Mitangeklagter im Görreshaus=
prozeß
, hat in der Nacht zum Freitag im Unterſuchungsgefängnis
ſeinem Leben ein Ende bereitet.
Der Führer des Eſſener Reiterſturms, Sturmführer Epver=
mann
, befindet ſich mit einem SA.=Kameraden ſeit dem 23. Jul=
auf
einem Deutſchlandritt. Die beiden SA.=Männer haben bisher
ihren Ritt von Eſſen über Münſter, Osnabrück nach Hamburg zu=
rückgelegt
und werden weiter Berlin, Dresden, Leivzig, Chemnitz,
Augsburg und München berühren.
Der Bayeriſche Kurier teilt mit, daß er mit dem 31. Auguſt
1933 zum letzten Male erſcheinen werde. Der Katholiſche Preſſe=
verein
habe ein neues Unternehmen gebildet, das ab 1. September
eine neue katholiſche Tageszeitung, die Münchener Preſſe, unter
einer neuen Redaktion herausgeben werde.
Auf Wunſch der polniſchen Regierung wird der ſüdliche Teil
des Danziger Hafenbeckens wegen Ausfuhr von exploſiblem und
nichtexploſiblem Kriegsmaterial vom 12. Auguſt d. Js. für den
Handelsverkehr geſperrt.
Beim Ueberſchreiten der deutſchen Grenze hat der Führer der
italieniſchen Avanguardiſten, Legionskommandant Gigli, dem
Herrn Reichskanzler in einem ſehr herzlich gehaltenen Telegramm
den Dank für die Aufnahme in Deutſchland ausgeſprochen.
Der Karlsbader Bürgermeiſter Hermann Jakob (Deutſche Na=
tionalpartei
) erhielt vom tſchechiſchen Miniſterium des Innern
ſein Beſtätigungsdekret als Vorſteher der Stadtgemeinde Karls=
Bundeskanzler Dr. Dollfuß hat den Geſchäftsführer der Vater=
Erſuchen ſeine=
ländiſchen
Front, Dr. Kruckenhauſer,
Dr. Kruckenhauſer.
emaliger Chefredakteur=
Poſtens enthoben.
Stellvertrteer der Reichspoſt, iſt noch Generaldirektor der Wie=
ner
Zeitung und Referent eines Kuratoriums für Heimatdienſt
Als Nachfolger Kruckenhauſers wurde der Sekretär des Bundes
kanzlers, Hauptmann a. D. Dr. Kemptner, Miniſterialſekretär im
Bundeskanzleramt, beſtellt.

regeln, iſt eben eine ſchier undurchführbare Aufgabe. Sie wäre
auch mit jeder anderen Mehrheit in der Kammer äußerſt ſchwer.
Eben darum iſt die Wiederherſtellung der ſtaat=
lichen
Autorität ein prinzipiell wichtiges Pro=
blem
, das nach der Meinung eminenter Politiker nicht ohne
eine Verfaſſungsänderung durchzuführen iſt. Im Augenblick führt
das aber zu weit, es handelt ſich jetzt nur darum, ob im Herbſ.
beim Zuſammentritt der Kammer die Regierung Daladier ſich
wird behaupten können ...
Amtsankrikt des Landesbiſchofs Müller.
Grußworke an die Gemeinden der Alkpreußiſchen
Landeskirche.
WTB. Berlin, 11. Auguſt.
Landesbiſchof Müller hat geſtern ſeine Amtsgeſchäfte im
Evangeliſchen Oberkirchenrat übernommen. Dr. Werner und
Oberkonſiſtorialrat Rapmund richteten herzlich gehaltene Worte
des Willkommens an den neuen Landesbiſchof, auf die dieſer
mit Dank erwiderte.
Anläßlich ſeiner Berufung zum preußiſchen Landesbiſchoſ,
hat Landesbiſchof Müller Grußworte an die Gemeinden de
Altpreußiſchen Landeskirche gerichtet. Dabei ſagt der Landes
biſchof u. a.:
Ich bin mir der großen Verantwortung bewußt, die ich mi=
meiner
Arbeit übernommen habe. Aus dieſem Verantwortungs=
bewußtſein
heraus will ich mit fröhlichem Gottvertrauen an die
Arbeit gehen.
Der Zuſtand der Zerriſſenheit, der Unruhe, des Mißver=
ſtehens
und des Mißtrauens muß beendet werden. Wir müſſer
uns darauf beſinnen, daß nur einer unſer aller Meiſter und
Führer iſt, Chriſtus, der Herr und Heiland. Im Gehorſam gegen
ihn und ſeine ewigen Wahrheiten wollen wir uns die Hände
reichen, treu arbeiten, einander brüderlich zu verſtehen ſuchen
und die frohe Botſchaft verkünden, die uns anvertraut iſt.

Beginn der oſtpreuß. Gekreideſchlacht.
Unbedingke Berkaufs= und Gläubigerdiſziplin.
TU. Königsberg, 11. Auguſt.
Am Donnerstag fand in Königsberg eine Beſprechung ſtatt,
die die Bewegung der jetzt einkommenden Ernte betraf. Auf
Einladung des oſtpreußiſchen Landesbauernführers Otto waren
erſchienen Reichskommiſſar Daßler als Stellvertretender Präſi=
dent
des Deutſchen Landhandelsbundes mit dem Hauptgeſchäfts=
führer
Eichinger, ferner der Landesgruppenleiter des Deutſchen
Landhandelsbundes für Oſtpreußen, Carow der Verbandsdirek=
tor
der Landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften, Mey. Die Be=
ſprechung
erhält ihre beſondere Bedeutung dadurch, daß die
Reichsſtelle für Getreide in Berlin durch ihren Direktor Meißner
und weiterhin der Leiter der Finanzabteilung des Deutſchen
Landhandelsbundes Dr. Klingſpor zugegen waren. In einer
bisher noch nicht dageweſenen Uebereinſtimmung wurde unter
Zurückſtellung aller Sonderintereſſen der vertretenden Stellen zur
vollſten Befriedigung des Landesbauernführers Otto allſeitig
erklärt, daß alle wirtſchaftlichen Möglichkeiten ausgeſchöpft wer=
den
, um den jetzigen Tiefſtand der Getreidepreiſe zu über=
winden
. Insbeſondere wurde feſtgeſtellt, daß wir im Augenblick
die entgegengeſetzte Getreidebilanz, wie im Vorjahre, beſitzen.
Der in dieſem Jahre zu erwartenden Getreideernte ſteht ein
Bedarf gegenüber, der unbedingt eine Steigerung der Preiſe
mit ſich bringen muß.
Zur Erzielung einer möglichſt günſtigen Verwertung der
Getreideernte für den oſtpreußiſchen Bauern wurden folgende
Geſichtspunkte beſonders herausgeſtellt:
Der Bauer hat in ſeinem ureigenſten Intereſſe unbedingte
Verkaufsdiſziplin zu bewahren.
Demgegenüber iſt nicht weniger wichtig, daß die Gläubiger
ſich der großen Verantwortung bewußt werden müſſen, die ſie
tragen und daß ſie deshalb im Intereſſe der Geſamtheit ihrerſeits
äußerſte Gläubigerdiſziplin zu wahren haben.
Der oſtpreußiſche Landesbauernführer Otto wird alles tun,
um die fällig werdenden Zahlungen der oſtpreußiſchen Land=
wirtſchaft
planvoll über den Winter zu verteilen.
Der Deutſche Landhandelsbund wird ebenſo wie die Ge=
noſſenſchaften
alle ſchon eingeleiteten Kreditmaßnahmen ſo för=
dern
, daß auch von dieſer Seite her der Getreidepreis nur nach
oben verlagert werden wird. Die vom Deutſchen Landhandels=
bund
ins Leben gerufene Wirtſchafts= und Handelsvereinigung
Oſtpreußiſcher Getreidehändler und Müller iſt in dieſem Zu,
ſammenhang als bedeutungsvolle Neuorganiſation ein Moment,
das die glückliche Durchführung der Getreidebewegung auf das
Tatkräftigſte unterſtützt.
Soweit darüber hinaus die Ausfuhr in Roggen nicht erheb=
liche
Beſtandteile der oſtpreußiſchen Ernte abziehen wird, ſteht
die Reichsſtelle für Getreide jederzeit zum Spitzenausgleich auf
dem Poſten.
Es ſoll dadurch der oſtpreußiſche Bauer Gewißheit erhalten
daß nichts unterlaſſen iſt, um unter erſchöpfender Ausnutzung
aller vorhandenen Möglichkeiten Oſtpreußen im Ringen um eine
Geſundung des ganzen deutſchen Volkes voranzuſtellen und ihm
die Gewißheit zu geben, daß nicht nur die Arbeitsſchlacht in
Oſtpreußen erfolgreich geſchlagen wird, ſondern beſtimmt auch
die Getreideſchlacht.
Ein Aufruf des Bauernführers Okfo.
TU. Königsberg. 11. Auguſt.
Im Anſchluß an die Konferenz mit Reichskommiſſar Daßler
erläßt der oſtpreußiſche Landesbauernführer Otto=Roſenaun
einen Aufruf, in dem er ausgehend von der Entwicklung der
Getreidepreiſe ſagt: Schädigt euch nicht ſelbſt durch Angſtver=
käufe
. Teilt die Verwendung euerer Ernte über den kommenden
Winter ein und hütet euch, Ware an den Markt zu bringen, die
ihn unnötig belaſtet und die Preispolitik der Reichsſtellen ſabo=
tiert
. Daher bewahrt eiſerne Verkaufsdiſziplin. Die Unterſtützung
des Reichskanzlers und des Reichsbauernführers iſt euch gewiß.
Neuer ſächſiſcher Landesbiſchof.
WTB. Dresden, 11. Auguſt.
Im Landtagsgebäude fand am Freitag nachmittag die feier=
liche
Eröffnung der neuen Landesſynode ſtatt. Oberkirchenrat Dr.
Lehmann=Freiberg i. S. leitete als Alterspräſident die Sitzung
mit einer kurzen Anſprache ein, berief Dr. Diener von Schön=
berg
und Pfarrer Rebs zu vorläufigen Schriftführern und ſtellt
die ordnungsmäßige Einberufung der Synode feſt. Darauf
wurde zum Präſidenten der Landesſynode einſtimmig Rechtsan=
walt
Dr. Schreiber gewählt, der ſein Amt ſofort übernahm.
Auf Vorſchlag des Oberkirchenrates Lehmann wurde Pfar=
rer
Koch einſtimmig zum Landesbiſchof vor
Sachſen gewählt. Dieſer nahm die Wahl mit Dankesworten
an. Zum Schluß verabſchiedete die Synode einſtimmig das Er=
mächtigungsgeſetz
für den neuen Landesbiſchof.

Ekhik und Aſthekik der Bühne.
Unſere Natur, gleich unfähig, länger im Zuſtande
des Tiers fortzudauern, als die feineren Arbeiten
des Verſtandes fortzuſetzen, verlangte einen mittleren
Zuſtand, der beide widerſprechenden Enden ver=
einigte
, die harte Spannung zu ſanfter Harmonie
herabſtimmte und den wechſelweiſen Uebergang eines
Zuſtandes in den andern erleichterte. Dieſen Nutzen
leiſtet überhaupt nun der äſtethiſche Sinn oder das
Gefühl für das Schöne. Da aber eines weiſen Ge=
ſetzgebers
erſtes Augenmerk ſein muß, unter zwei
Wirkungen die höchſte herauszuleſen, ſo wird er ſich
nicht begnügen, die Neigungen ſeines Volkes nur
entwaffnet zu haben; er wird ſie auch, wenn es
irgend nur möglich iſt, als Werkzeuge höherer Pläne
gebrauchen und in Quellen von Glückſeligkeit zu ver=
wandeln
bemüht ſein, und darum wählte er vor allen
andern die Bühne, die dem nach Tätigkeit dürſtenden
Geiſt einen unendlichen Kreis eröffnet, jeder Seelen=
kraft
Nahrung gibt, ohne eine einzige zu über=
ſpannen
, und die Bildung des Verſtandes und des
Herzens mit der edelſten Unterhaltung vereinigt.
Schiller.
(aus: Die Schaubühne als eine moraliſche
Anſtalt betrachtet.)

* Revolukion beim deutſchen Theaker!
Aus einer Denkſchrift von Dr. Werner Kulz.
Theater! Das Wort ſteht eigentlich nur deshalb in der
Ueberſchrift, weil es aus der Vergangenheit her ſo gebräuchlich
iſt und die Augen auf ſich zieht. Was ein deutſches Theater iſt,
oder beſſer: eine deutſche Schaubühne, auf der das Leben
unſeres Volkes ſeinen Kampfplatz findet, das haben wir
ſchon ſeit langem nicht mehr erlebt.

Sollen wir nun in einer Zeit der Wende, in der nichts,
gar nichts, unter einfacher Berufung auf das Herkömmliche be=
ſtehen
kann, ſollen wir von einem ganz entſchieden völkiſchen,
das heißt nur durch das ewige Gedeihen des Deutſchtums be=
ſtimmten
Standpunkte aus Ja oder Nein zum Beſtand einer
Bühne ſagen, ſo wenden wir uns weit von der oft immer noch
üblichen wirtſchaftlichen Betrachtungsweiſe ab.
.. . Nicht Zuſchüſſe, ſondern nur überzeugende große
Leiſtungen können auf die Dauer den Beſtand des Theaters
gewährleiſten. Nur dieſe unbedingt überzeugenden Leiſtungen
können auch die Erhaltung der Theater überhaupt recht
fertigen. Einer nicht zu kurz zu bemeſſenden Uebergangs=
zeit
wird es allerdings bedürfen, bis unſer raſſiſch, erbgeſund
heitlich und geiſtig entartetes Volk in einzelnen Teilen ſo weit
gepackt und zur Anteilnahme im Sinne wahren Mitlebens
gebracht ſein wird, daß es die deutſche Schaubühne von ſich aus
trägt und nicht ihr in bloßer liberaler Einſtellung als einem
Veranſtaltungsortkäuflichen Vergnügens gegen=
überſteht
.
Unter finanziellen Geſichtspunkten laſſen ſich die hier zur
Entſcheidung ſtehenden Fragen niemals behandeln. Der Kultur=
politiker
iſt auch nicht in der Lage, von ſich aus Vorſchläge zu
einem Abbau im Kulturleben aus Erſparnisgründen zu machen
Er würde ſonſt ſeine Aufgabe verletzen. Wohl aber kann und
muß er ſich gegebenenfalls in das Notwendige und Unvermeid=
liche
hineinfinden und mit den zuſammengeſchrumpften Mitteln,
die noch zur Verfügung geſtellt werden, das Höchſte zu erreichen
ſuchen. Oder er ſucht ſelbſt, ohne das zunächſt eine Aenderung
von außen her eingetreten iſt, eine neue, durch ſtärkere innere
Kräfte getragene Lebensgrundlage zu ſchaffen und ſtellt es an=
heim
, dann eine Beſchränkung oder anderweitige Verteilung der
Mittel vorzunehmen
Aus nationalſozialiſtiſchem Geiſte heraus, der den letzten
Sinn der Umwälzung in Deutſchland in einer vollkommenen und
umfaſſenden Wiederbeſinnung auf die eigene Ar
findet, muß nun zunächſt feſtgeſtellt werden, daß wir als ger=
maniſchen
Menſchen ein Theater an ſich als eine
Stätte des unterhaltenden Spiels wie das dem Weſen des
Südländers liegt nicht brauchen. Unſer Volk könnte ſich
bei ſeiner allmählichen inneren Geſundung auf ſeine alten,
ſeiner Eigenart entſprechenden Feſte und Freuden beſinnen und
neue Formen der völkiſchen Gemeinſchaftspflege aus ſeinem
artgemäßen Leben heraus entwickeln. Die Geſchichte der Ein=

Zeit beweiſt es, wie ſehr es eine Fremdpflanze auf unſerem
Boden war und zunächſt faſt ausſchließlich dem Verlangen der
Fürſtenhöfe nach abwechſlungsreichen Luſtbarkeiten ſeine lang=
ſame
Einwurzelung verdankt. Wie ſo oft aber auf anderen
Gebieten, ſo hat der deutſche Geiſt auch hier die urſprünglich
von anderen Völkern ausgebildete Einrichtung ſich ſo dienſtbar
gemacht, daß der wirklich mögliche innere Reichtum wahren
Lebens, der von der deutſchen Bühne ausgehen kann, einen
Vergleich anderswo nicht findet. Die große Möglichkeit, durch
die vielſeitigen unvergleichlichen Werke vor allem deutſcher
Dichter und Tondichter, die unſeren Volksgenoſſen vermittelt
werden, in weiteſten Kreiſen des Volkes dem völkiſch wahrhaft
mitlebenden Menſchen tiefwirkende Anregungen und
Erlebniſſe zu geben, dieſe Möglichkeit allein muß zur
Erhaltung und zum Ausbau der Bühnen (allerdings nur unter
wahrhaft völkiſcher Leitung!) die Veranlaſſung geben. Ohne
Nückſicht auf die finanzielle Belaſtung
Fehlen nach den furchtbaren Jahren, ja Jahrzehnten der
Zerſetzung alles Organiſchen ſchon auf anderen Gebieten des
öffentlichen Lebens vielfach die Perſönlichkeiten, die in der Lage
wären, aus eigenem tiefen Wiſſen und aus ernſter Ueberzeugung
heraus wirklich im Sinne der völkiſchen Neuordnung Deutſch=
lands
zu handeln, ſo muß auf dem Gebiete der Bühnenkunſt
leider feſtgeſtellt werden, daß es dort künſtleriſch=praktiſch und
geſchäftlich erfahrene Männer, die begreifen, um was es uns
geht, z. Zt. wohl überhaupt kaum gibt. Es wird alſo nichts
anderes übrig bleiben, als vorläufig mit denjenigen vorlieb zu
nehmen, die
faſt ohne jedes Ahnen tiefer völkiſcher Zu=
ſammenhänge
zwiſchen Kunſt und Leben bisher liberaliſtiſch
ihres Amtes als Bühnenleiter gewaltet haben. Eine Neu=
ordnung
in der als einzig möglich erachteten Weiſe der
Tragung der Schaubühne durch ſich ſelbſt, das heißt, durch ihre
Verwurzelung im Volke, wird alſo nur ganz allmählich ein=
treten
und wirklich erſt mit dem Vorhandenſein einer ganz neuen
Führergeneration Platz greifen können
Es gibt nur eine Frage: Halten wir die Schaubühne für
das Volksleben in Deutſchland für wirklich notwendig? Bei
Bejahung der Frage müſſen von der Volksführung und vor
den öffentlichen Körperſchaften die Wege gefunden werden
nicht abzubauen, ſondern aufzubauen und künftig vom Sinn
des Volkes getragen die neue deutſche Bühne aus
ſich ſelbſt heraus wachſen zu laſſen.

[ ][  ][ ]

Samstag, 12. Auguſt 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 222 Seite 3

Wer will ſich ausſchließen?
Der Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit kann nichk lediglich mit Geſekzen und Verordnungen durchgeführt,
kann nichk allein vom Skaake ausgefochten werden. Es bedarf der freiwilligen,
opferbereiten Mikarbeit aller Volksſchichten.

Erfüllk Euere Pflicht
gegen die Volksgeſamkheit durch Unkerſtühung der
Regierung in ihrem Kampf gegen die
Arbeitsloſigkeit!
Wir wiſſen, daß unſere Wirtſchaft nicht emporkommt, wenn
nicht eine Syntheſe gefunden wird, zwiſchen Freiheit des ſchöpfe=
riſchen
Geiſtes und Verpflichtung dem Volksganzen gegenüber.
Dieſes in die Zukunft weiſende Wort iſt von grundlegen=
der
Bedeutung und verdient von allen Berufen, beherzigt zu
werden. Es verkündet das freie Recht der ſchöpferiſchen Arbeit,
es verlangt aber gleichzeitig Verpflichtung der Geſamtheit gegen=
über
. Knapp und klar wird der Grundſatz wirtſchaftlichen Lebens
umriſſen, der im ſchärfſten Gegenſatz zur liberaliſtiſchen und
marxiſtiſchen Einſtellung ſteht.
Zu allen Zeiten hat der deutſche Geiſt revoltiert gegen
Materialismus gegen Verflachung und Eigennutz. Große Taten
deutſcher Geſchichte wurden ſtets dann vollbracht, wenn Eigen=
nutz
ausgeſchaltet war und ſich das ganze Volk gemeinſam einer
großen Aufgabe widmete. So war es 1813 ſo war es 1914, ſo
foll es heute wieder ſein. Nicht gegen einen äußeren Feind;
heute gilt es die Maſſenarbeitsloſigkeit endgültig zu überwinden.
Dieſer Kampf kann nicht lediglich mit Geſetzen und Verord=
nungen
durchgeführt, nicht vom Staat ſiegreich ausgefochten wer=
den
. Es bedarf der freiwilligen opferbereiten Mitarbeit aller
Volksſchichten. Es bedarf vor allem ſchöpferiſcher Initiative und
opferbereiter Pflichterfüllung der Nation gegenüber. Der Unter=
nehmer
, der Gewerbetreibende der Kaufmann erfüllt ſeine
Pflicht gegen die Volksgeſamtheit nur dann, wenn er alle Kräfte
daran ſetzt, um die Regierung in ihrem Kampf gegen die Ar=
beitsloſigkeit
zu unterſtützen.
Wer jedoch die Zeichen der Zeit nicht verſteht, wer nur ſein
eigenes Ich und ſeinen Nutzen kennt, der ſchließt ſich von der
Volksgemeinſchaft aus. Er handelt wie ein Drückeberger oder
Kriegsgewinnler, der reich wurde, als deutſche Jugend aller
Stände auf den Schlachtfeldern verblutete. Wer in der Wirtſchaft
führt, iſt ſich bewußt, daß er beſondere Verantwortung dem
Volksganzen gegenüber trägt. Er kann ſich nicht ausſchließen,
wenn der ärmſte Arbeiter ſein Scherflein für die Spende der
nationalen Arbeit gibt. Er opfert deshalb im Dienſte ſeines
Volkes für die Spende der nationalen Arbeit. Annahmeſtellen
der Spende: Finanzämter Zollämter. Ueberweiſungen an dieſe
Annahmeſtellen durch Poſt, Bank, Sparkaſſe uſw.
Iff‟
Die Adolſ=Hikler=Spende der deutſchen Wirkſchaft".
PPD. veröffentlicht folgende Bekanntgabe:
Die Adolf=Hitler=Spende der deutſchen
Wirtſchaft beruht auf einer Vereinbarung zwiſchen der
Reichsleitung der NSDAP. und Beauftragten der deutſchen
Wirtſchaft.
Zweck der Spende iſt:
einerſeits der Reichsleitung die Mittel zur Verfügung zu
ſtellen, die zur zentralen Durchführung von den Aufgaben, die
l., SS., St., HJ., der politiſchen Organiſation uſw. zugute kom=
men
, benötigt werden;
andererſeits den an der Spende ſich beteiligenden Unterneh=
mungen
die Sicherheit zu geben, daß ihre Arbeit für den Wieder=
aufbau
der deutſchen Wirtſchaft nicht durch wilde und im voraus
nicht zu überſehende Sammlungen geſtört wird.
Ich verbiete allen Angehörigen, Dienſtſtellen und Einrichtun=
gen
der Partei das Sammeln von Geldbeträgen bei allen Unter=
nehmungen
und Verbänden der Wirtſchaft, die ſich an der Adolf=
Hitler=Spende der deutſchen Wirtſchaft beteiligen. Die Spender
legitimieren ſich durch einen mit meiner Unterſchrift und dem
Parteiſtempel verſehenen Ausweis. Der Ausweis enthält den
von dem Spender für die Zeit vom 1. Juni 1933 bis 31. Mai
1934 gezeichneten Geſamtbetrag. Der Ausweis iſt nur gültig in
Verbindung mit den Quittungsbelegen über die tatſächlich ge=
leiſteten
Zahlungen, die in vierteljährlichen Raten, und zwar am
20. Juni, 20. September, 20. Dezember 1933 und 20. März 1934
fällig ſind.
Alle örtlichen oder bezirklichen Einzelabmachungen der Dienſt=
ſtellen
und Einrichtungen der Partei mit den für eine Beteiligung
an der Spende in Frage kommenden Unternehmungen und Ver=
bänden
der Wirtſchaft verlieren ihre Gültigkeit. Neue Abmachun=
gen
, die die Firmen oder Verbände der Wirtſchaft von einer Be=

teiligung an der Spende abhalten könnten, ſind verboten. Eben=
ſo
ſind Eingriffe oder Maßnahmen hinſichtlich der Durchführung
der Spende unterſagt.
Alle Untergliederungen, die im Befolg meiner Anordnung
vom 2. Juni 1933 ſich als Bezieher einer laufenden Spende aus
der deutſchen Wirtſchaft gemeldet haben, erhalten dieſe aus der
Adolf=Hitler=Spende der deutſchen Wirtſchaft in voller Höhe zu=
rückvergütet
. Eine Berückſichtigung von nachträglichen Meldungen
im Sinne der Anordnung vom 2. Juni 1933 kommt keinesfalls in
Frage, da dieſelbe bei Errechnung der Höhe der Adolf=Hitler=
Spende nicht eingeſchloſſen werden konnte.
gez. Rudolf Heß.

Der Reichsarbeitsminiſter beſeitigk bürokrakiſche
Hemmungen.
MB. Berlin, 11. Auguſt.
Der Reichsarbeitsminiſter hat über die Durchführung des
Arbeitsbeſchaffungsprogramms der Reichsregierung einen Erlaß
an die Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenver=
ſicherung
gerichtet. Er weiſt darauf hin, daß auch für dieſes Pro=
gramm
die Vorſchriften über öffentliche Notſtandsarbeiten gelten,
beſtimmt jedoch, daß zur Vereinfachung der Durchführung die
Grundförderung aus Reichsmitteln für alle bis=
herigen
Unterſtützungsempfänger einheitlich
gewährt wird. Es brauche alſo kein beſtimmtes Verhältnis von
Wohlfahrtserwerbsloſen und Empfängern von Arbeitsloſen= bzw.
Kriſenunterſtützung zu beſtehen.
Der Reichsarbeitsminiſter hat weiterhin die oberſten Landes=
behörden
gebeten, darauf hinzuwirken, daß die Arbeiten aus dem
Sofortprogramm, das noch vor dem ſogenannten Reinhardt= Pro=
gramm
von der Reichsregierung durch den damaligen Reichskom=
miſſar
für Arbeitsbeſchaffung in Gang gebracht wurde, unter allen
Umſtänden friſtgemäß durchgeführt werden. Es kann keine Gewähr
dafür übernommen werden, daß bei einer ſpäteren Ausführung
die bewilligten Mittel noch bereitgeſtellt werden können.
Der Präſident der Reichsanſtalt weiſt zur Durchführung
des Reinhardt=Programmes die Arbeitsämter darauf
hin, daß eine Erweiterung des Kreiſes der mit Arbeitswechſeln zu
finanzierenden Arbeiten zunächſt nicht vorgeſehen iſt. Straßenbau=
arbeiten
ſind jedenfalls bisher nicht einbezogen. Neben die aus
Arbeitswechſeln, zu finanzierenden Maßnahmen treten Arbeiten,
welche durch die freiwillige Spende zur Förderung der natio=
nalen
Arbeit gefördert werden können. Art und Umfang dieſer
Arbeiten ſowie hierbei zu beobachtende Verfahren ſtehen z. Zt.
noch nicht feſt.
Bei der Inſtandſetzung von Wohngebäuden, landwirtſchaftlichen
Wirtſchaftsgebäuden uſw. hat die Reichsanſtalt zwar nicht bei der
Bewilligung der Mittel, wohl aber bei der Vermittlung der Ar=
beitskräfte
mitzuwirken. Der Präſident gibt dann Erläuterungen
für die Mitwirkung der Reichsanſtalt bei der Durchführung des
Reinhardt=Programmes. Dabei iſt von beſonderem Intereſſe ſeine
Anordnung, daß Gemeindeanteile für die mit Grundförderung zu
fördernden Hauptunterſtützungsempfänger der Kriſenfürſorge für
Maßnahmen des neuen Arbeitsbeſchaffungsprogramms nicht mehr
angefordert werden ſollen. Auch kommt eine Erſtattung der für
Hauptunterſtützungsempfänger der Wohlfahrtsunterſtützung gezahl=
ten
Grundförderung durch die Bezirksfürſorgeverbände nicht in
Frage. Bei den pauſchalgeförderten Maßnahmen können Nicht=
unterſtützte
zugewieſen werden. Dagegen iſt bei Tagewerksabrech=
nungen
für Nichtunterſtützte wie bisher eine Grundförderung nicht
zu gewähren.
Weitere neue Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen.
Wie das Reichsarbeitsminiſterium mitteilt hat der Kredit=
ausſchuß
der Deutſchen Rentenbankkreditanſtalt geſtern grund=
ſätzlich
einer großen Arbeitsbeſchaffungsmaßnahme des Landes
Württemberg zugeſtimmt, die im Rahmen des neuen Arbeits=
beſchaffungsprogramms
ausgeführt werden ſoll. Es handelt ſich
um einen Neckardurchſtich zwiſchen Eßlingen und Plochingen,
deſſen Geſamtkoſten auf rd. 1 Mill. RM. veranſchlagt ſind. Die
Maßnahme dient dem Hochwaſſerſchutz.
Die Vergebung der Reſte aus dem Sofortprogramm nähert
ich übrigens auch bei der Nentenbankkreditanſtalt nunmehr ihrem
Abſchluß. Der Kreditausſchuß der Anſtalt hat in ſeinen beiden

letzten Sitzungen wieder Arbeitsbeſchaffungsdarlehen von über
8 Mill. RM. aus dieſem Programm bewilligt. Darunter befin=
den
ſich Wegebaudarlehen von rd. 400 000 RM. für eine Reihe
von Gemeinden des Kreiſes Liegnitz deren Bewilligung durch
ein ſchönes Beiſpiel gemeinnütziger Zuſammenarbeit ermöglicht
wurde.
Nur deutſche Erzeugniſſe in öffenklichen Bekrieben
und Anſtalten.
Der Reichsernährungsminiſter hat auf eine Eingabe des
Deutſchen Gemeindetages mitgeteilt, daß eine ſtärkere Verwen=
dung
von Margarine in Anſtalten uſw. nicht im Sinne des Wirt=
ſchaftsprogramms
der Reichsregierung liege, daß er es vielmehr
lebhaft begrüßen werde, wenn auch die Gemeinden und Gemeinde=
verbände
dem Vorgehen einzelner Länderregierungen folgen und
anordnen würden, daß in ihren Betrieben und Einrichtungen
nur noch landwirtſchaftliche Erzeugniſſe d utſchen Urſprunges ver=
wendet
werden dürfen. Der Miniſter verweiſt insbeſondere auf
das Beiſpiel des thüringiſchen Staatsminiſteriums, das die aus=
ſchließliche
Verwendung deutſcher Friſchmilch, deutſcher Eier und
deutſcher Butter vorgeſchrieben und die Verwendung von Mar=
garine
zu Brotaufſtrich verboten hat. Der Deutſche Gemeindetag
hat ſeinen Mitgliedern dringend empfohlen, dem Wunſche des
Reichsernährungsminiſters nachzukommen, und durch das Vor=
gehen
in den kommunalen Betrieben und Anſtalten der geſamten
Bevölkerung ein Beiſpiel zu geben.
Schleſien im Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit
an dritter Stelle.
TU. Breslau, 11. Auguſt.
Der Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit in Schleſien hat in rein
landwirtſchaftlichen Bezirken zu großen Erfolgen geführt. In den
induſtriellen Bezirken war der Erfolg weniger groß. Immerhin
ſtand Schleſien am 15. Juli 1933 mit einer Verminderung von
126 000 Arbeitsloſen gleich 25,8 v. H. gegenüber der Höchſtzahl im
Frühjahr 1933 an 3. Stelle bezüglich des Rückganges der Arbeits=
loſigkeit
in den einzelnen Landesarbeitsamtsbezirken. Die Höchſt=
zahl
der Arbeitsloſen, Arbeitsſuchenden, betrug im Februar 1933,
wie aus dem Bericht des Landesarbeitsamtes Schleſien hervorgeht,
rund 488 000 Perſonen. Damit ſtand Schleſien an 6. Stelle der
Höchſtzahl in den 13 Landesarbeitsamtsbezirken. Die Entlaſtung
des Arbeitsmarktes machte ſich wiederum beſonders in der Land=
wirtſchaft
und im Baugewerbe bemerkbar. Im Arbeitsamtsbezirk
Strehlen waren am 31. Juli 1933 von insgeſamt 208 bereits 76 aus=
geſprochen
ländlichen Gemeinden völlig frei von Arbeitsloſen, die
ſämtlich in der Ernte beſchäftigt werden konnten. Auch in anderen
Arbeitsamtsbezirken waren am Stichtage ſchon mehrere Ortſchaf=
ten
frei von Arbeitsloſen. Im Arbeitsamtsbezirk Kreuzburg
(Oberſchleſien) waren am 31. Juli 1933 ebenfalls ſchon 23 Gemein=
den
frei von Unterſtützungsempfängern.
Schweigepflicht
für Staaksbeamke und ehemalige Beamke.
WIB. Berlin, 11. Auguſt.
Von dem Staatsſekretär Dr. Stuckart im preußiſchen Kultus=
miniſterium
iſt an die nachgeordneten Behörden ein Erlaß her=
ausgegeben
worden, in dem die Beamten und Angeſtellten auf
die Pflicht zur Amtsverſchwiegenheit hingewieſen werden.
In dem Erlaß heißt es u. a.:
Jeder Staatsbeamte und jeder Angeſtellte im Staatsdienſt iſt
zur Amtsverſchwiegenheit über das, was amtlich zu ſeiner Kennt=
nis
kommt, verpflichtet. Es geht nicht an, daß ſolche Angelegen=
heiten
mündlich oder ſchriftlich an dritte Perſonen mitgeteilt oder
gar öffentlich (Vortrag, Rundfunk, Preſſe) bekannt gegeben wer=
den
. Dieſe Pflicht zur Amtsverſchwiegenheit liegt auch den nicht
mehr im Staatsdienſt tätigen Beamten und Angeſtellten ob.
Verſtöße gegen die Pflicht zur Amtsverſchwiegenheit ſind nicht
nur mit dem Weſen eines ſauberen, pflichtbewußten Beamtentums
unvereinbar, ſondern müſſen auch mit aller Strenge geahndet
werden.
Ferner iſt in dem Erlaß den Beamten und Angeſtellten jede
Mitwirkung bei Mitteilungen ſtatiſtiſchen Materials über Schul=
verhältniſſe
und die unbefugte Bekanntgabe amtlicher Schriftſtücke
an Privatperſonen und ſonſtige Stellen außerhalb der Staats= und
Reichsverwaltung unterſagt, es ſei denn, daß eine Ermächtigung
hierzu vorliegt.
Schließlich wird in dem Erlaß noch darauf hingewieſen, daß
nach den Beſtimmungen der Zivil= und Strafprozeßordnung Be=
amte
, auch wenn ſie nicht mehr im Dienſt ſind, der Genehmigung
der Vorgeſetzten oder auch der ihnen zuletzt vorgeſetzt geweſenen
Dienſtbehörde bedürfen zur Vernehmung als Zeugen oder Sach=
verſtändige
über Umſtände, auf welche ſich ihre Pflicht zur Amts=
verſchwiegenheit
bezieht.

2
Der andere Fehler.
NSStK. Wir entnehmen der Nationalſozialiſtiſchen Studen=
ten
=Korreſpondenz: Nicht zu Unrecht haben wir alten Partei=
genoſſen
in den Tagen der nationalen Revolution uns gegen
die Ueberflutung der Partei durch geſchäftstüchtige Elemente ge=
wehrt
, die durch ihren überraſchenden Eintritt Vorteile für ihr
Privatleben zu erringen hofften. Der Führer ſelbſt hat durch
die Verfügung des Pg. Heß dieſe neuen Mitglieder in ihrer
Geſamtheit unter gewiſſe Sonderbeſtimmungen in bezug auf das
Tragen des Braunhemdes geſtellt. Selbſtverſtändlich ſei hier
durchaus feſtgeſtellt, daß das Gros der neuen Parteimitglieder
aus ehrlichem Wollen und reinen Herzens den Weg zu uns ge=
funden
hat. Und eben dieſe Volksgenoſſen werden dieſe Anord=
nung
, die ihnen eine Probezeit auferlegt, durchaus verſtehen.
Nichts wäre aber nun falſcher, als daß von ſeiten der alten
Parteigenoſſen zu ſehr mit einer gewiſſen kleinlichen Eiferſucht
auf jeden Volksgenoſſen geſehen wird, der für Deutſchland und
für die Freiheitsbewegung ſich in dieſen Tagen einſetzt. Es iſt
notwendig, daß heute, wo der Nationalſozia=
lismus
die Führung des Staates übernommen
hat, neben charakterlicher Eignung auch eine
fachliche Eignung hinzutritt. Es ſcheint geboten, das
Leben der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei nicht
kleinlichſt dem ſtaatlichen Leben gleichzuſchalten. Es iſt nicht
unbedingt notwendig und für das Wohl der Geſamtheit er=
ſprießlich
, wenn jeder an und für ſich brave Ortsgruppenführer
heute das Amt eines kommiſſariſchen Bürgermeiſters inne hat.
Im Gegenteil, in ſehr vielen Fällen hat ſich hier der Fehler
gezeigt, daß ſehr biedere Männer, die in den Jahren der
Oppoſition gegen den Novemberſtaat in der Parteiorganiſation
bis zum letzten ihre Pflicht taten, in dieſen Tagen der raſchen
Machtübernahme innerlich den veränderten Umſtänden nicht
gewachſen waren. Nichts iſt aber für das Anſehen
unſerer Bewegung ſchädlicher, als Ueberheb=
lichkeit
und Anmaßung in den eigenen Reihen.
Die Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiter=
partei
mit ihren geſamten Unterorganiſationen
ſtellt heut mehr denn je den Kern national=
ſozialiſtiſchen
Denkens dar.
Wir haben in den langen Jahren unſeres Kampfes für
Deutſchland, für das deutſche Volk gekämpft. Wir wollen dieſes

Kampfes froh und ſtolz ſein, aber nicht überheblich. Dieſer Geiſt,
der uns in unſerem Kampf beſeelte, ſoll nicht dadurch erniedrigt
werden, daß wir unſere Leiſtung gewiſſermaßen patentieren. Ge=
rade
in dieſen Tagen, wo Miniſter Göring mit eiſerner Energie
am Werke iſt, in ſo ſtarkem Maße die nationalſozialiſtiſchen
Kampforganiſationen gegen Terroraktionen feindlicher Elemente
mit den größten Machtmitteln des Staates zu ſchützen, iſt es
offenbar, wie ſehr die Regierung ſich eine Ehre daraus macht,
die Vormachtſtellung der nationalſozialiſtiſchen Organiſation zu
betonen. Es iſt alſo an der Zeit, nach der berechtigten Beſorg=
nis
neuen Parteigenoſſen gegenüber zu großes Vertrauen
vorauszuſetzen und am Ende gar geſchäftstüchtigen Naturen
auf dem Wege über die NSDAP. Einfluß im Staate zu geben,
in den Fehler zu verfallen, jede helfende Hand, nur weil ſie noch
nicht das Zeichen unſerer Bewegung trägt, zurückzuſtoßen oder
gar die Stellen, die in voller Einſicht dieſe Hilfe begrüßen, mit
Vorwürfen zu bedenken. Ganz im Gegenteil wäre es wünſchens=
wert
, wenn eine Reihe kleiner und kleinſter Unterführer der
Bewegung den Weg in die Organiſation der Partei zurückfinden
würden und nicht in falſchem Dünkel auf Grund ihrer kommiſſa=
riſchen
Staats= bzw. Gemeindeſtellung die Organiſation der Par=
tei
, die mächtig genug war, am 30. Januar die Staatsgewalt zu
erobern, herablaſſend zu behandeln.
Es gilt Notſtandsarbeit in Deutſchland zu leiſten und es
muß und wird uns Nationalſozialiſten gelingen, dem Führer
in der von ihm beantragten Friſt es zu ermöglichen, das rieſige
Aufbauwerk in Deutſchland durchzuführen. Unſere nächſte Auf=
gabe
iſt es, das Chaos, das uns der Novemberſtaat hinterließ,
zu ordnen und die Macht, die das in ſeinen Stämmen geeinigte
Volk heute darſtellt, zu unſerer aller Wohl und vor allen Dingen
zum Wohle unſerer ärmſten Volksgenoſſen Tag für Tag zu ver=
wenden
. Tun wir dieſe Arbeit, mit dem höchſten Maß von
Selbſtkritik, aber unter Fortlaſſen kleinlicher Bedenken und frei
von den Verzerrungen, die eine überſcharfe kritiſche Brille her=
vorzurufen
pflegt. Seien wir uns darüber klar, daß das heutige
Werk, der Zuſtand des Reiches dieſer Tage nicht eine Verwirk=
lichung
des Wunſchzieles des Nationalſozialismus darſtellt, ſon=
dern
daß an der Erreichung dieſes Zieles noch unendlich viel
fleißige Hände mitſchaffen müſſen, daß ſchließlich und letztlich
dies Ziel voll und ganz von der Jugend, von den kommenden
Generationen erreicht werden kann. Hans Hildebrandt.

Ein großarkiger Fliegerfilm.
Die Himmelsflokke.

(Union=Theater.)
Um es vorweg zu nehmen: dieſer fasciſtiſche Film iſt un=
erreicht
in ſeiner Art und übertrifft ähnliche amerikaniſche
Fliegerfilme, die man bisher ſah, ſowohl an ſportlichen Leiſtun=
gen
, wie an photographiſchen und filmiſchen Qualitäten. Er
iſt von Anfang bis zu Ende mit einem Höchſtmaß an ſportlich=
militäriſcher
Schneidigkeit, einem ganz beſtimmten ſüdliändiſchen
Elan gedreht, er iſt blendend photographiert, äußerſt geſchickt in
der Regie und offenbart und weckt eine Freude an der techni=
ſchen
Präziſion und Eleganz, die das Merkmal dieſes Filmes
ausmachen.
Ein weiterer Vorzug des Films: er iſt ſpannend, ohne daß
hier die Spannung durch ſinnloſe Senſation erreicht wird. Sen=
ſationell
iſt es zwar, was hier von Hunderten von Flugzeugen
ausgeführt wird, aber dieſe tollen Kunſtſtücke, Geſchwaderflüge
mit gleichzeitigen Loopings von einem Dutzend Maſchinen, dieſe
Luftübungen von geometriſcher Regelmäßigkeit ſind nicht Selbſt=
zweck
oder Schauſtück, ſondern Bilder aus dem Manöver der
italieniſchen Heeres= und Marinefliegertruppe. Als ſolche geben
ſie einen Begriff von der Schlagkraft und den Aktionsmöglich=
keiten
der modernen Luftwaffe. Es werden Luftkämpfe, Angriffe
und Abwehr von Rieſengeſchwadern, Vernebelungs= und Ver=
gaſungsmanöver
gezeigt, wobei ſelbſtverſtändlich die eigentlichen
Kampfhandlungen nur markiert werden.
All das iſt, wie geſagt, in hervorragend ſchönen Aufnahmen
wiedergegeben. Wenn hundert Flugzeuge wie ein Inſekten=
ſchwarm
von der Erde aufſteigen, wenn ſie gegen den Himmel
ihre wunderbar regelmäßigen Figuren ziehen oder den Mai=
länder
Dom im künſtlichen Nebel verſchwinden laſſen ſo ſind
das Bilder von einer ſelten geſehenen optiſchen Eindringlichkeit.
Von der Handlung im engeren Sinn iſt wenig zu ſageu,
natürlich iſt als Randverzierung dieſes männlichen Films eine
kleine Liebesgeſchichte angebracht, aber der eigentliche Kern des
Films wird dadurch nicht berührt. Wichtiger iſt der Einblick in
das Kameradſchaftsleben des italieniſchen Fliegerkorps und
manche andere Einzelheiten, die dem Film zugleich die Bedeu=
tung
eines Ausſchnittes aus dem Italien von heute geben. *

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 222

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 12. Auguſt 1933

Dr.=Ing. Kurt Sehrbundt
Maria Sehrbundt

Durlach (Baden)
Uhlandſtraße 8.

geb. Krauß
Vermählte
12. Auguſi 1933

Trier
Martinerfeld 41.

Statt Karten.

Ihre Vermählung beehren ſich anzuzeigen
Walther Trinkaus
und Frau Trude

geb. Lohnes
Darmſtadt, den 12. Auguſt 1933.
Wilhelm Jägerſtraße 14.

(9840

Albert Burkhardt
Erna Burkhardt
geb. Grosse
Vermählte
Jahnstraße 32, p. Darmstadt 12. August 1933

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Elſe Aßmus
Friedrich Beringer
Signalmaat
Verlobte
Hamburg
Darmſtadt, 12. Auguſt 1933
Reichsmarinedienſtſtelle
Schleiermacherſtr. 17.
z. Zt. Darmſtadt, Riegerplatz 13.

Statt Kaften.

Heinrich Selinger
u. Frau Anni, geb. Leiß
Vermählte

Darmstadt, den 12. August 1933.
Liebfrauenstraße 72. I. Schleiermacherstr. 21, I.
Kirchl. Trauung: Samstag, ½3 Uhr.
Martinskirche.

Ihre Vermählung geben bekannt
Kurt Möller und Frau
Mathilde, geb. Wacker
Möhrenbach (Thür.) Darmſiadt

Kirchl. Trauung: Sonntag nachmittag /Herrenrad 15 Mk.,
3 Uhr in der Johanneskirche. (*
30
wie neu
Fahrrad=Transp.=

Josef Hühn
Marie Hühn
geb. Hofferbert
Vermählte
Kirchl. Trauung: Sonntag, 13. August,
nachm. ½4 Uhr, in der St. Elisabethen-
kirche
.

Dankſagung.
Allen, die unſerer lieben, unver=
geßlichen
Entſchlafenen die letzte
Ehre eiwieſen haben, ſowie
für die vielen Blumenſpenden
danken wir recht herzlichſi. Be=
ſonders
danken wir noch Herrn
Pfarrer Goethe für ſeine
tröſtenden Worte.
Die trauernd Hinterbliebenen:
Jakob Waldſchmidt
und Töchter.

Dr. Wirtk
homöopath. Arzt, Wilhelminenplatz 13
verreist
von Donnerstag, 17. Aug. bis 10. Sept.
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33 . Herrenrad,
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Von der Reiſe
zurück
Dr.
H. Baubel
Aerztin.
Heinrichsſtr. 100.

Jf

Unterfertigter C C. betrauert aufs tiefſie das
in Bingen am 8 Auguſt 1933 erfolgte Ab=
leben
ſeines lieben A. H.
Profeſſor
Adolf Kunkel
Studienrat
rel. S. S. 1894.
Der C C. der Chattia‟ Darmſtadt
J. A.: Diether Repp F.V. (9878


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Oeffenkliche Aufforderung
zur Abgabe der im Volksverraf=
geſekvorgeſchriebenenAnzeigen

Nach dem Volksverratgeſetz vom 12.
Juni 1933 (RGBl. I S. 360) ſind bis
zum Ablauf des 31. Auguſt 1933 unter
Benutzung des amtlich vorgeſchriebenen,
von dem zuſtändigen Finanzamt un=
entgeltlich
erhältlichen. Vordrucks an=
zuzeigen
:
1. a) inländiſche und ausländiſche
Zermögensſtücke, die am 1. Juni
1933 ſich im Ausland be=
fanden
,
b) ausländiſche Vermögensſtücke
die am 1. Juni 1933 ſich im
Inland befanden,
wenn ſie am 1. Juni 1933 in ihrer
Geſamtheit einen Wert von mehr
als 1000 RM. hatten und der deut=
ſchen
Vermögensſteuer unterlegen
haben. Die Anzeigepflicht beſteht
unabhängig von der Vermögens=
ſteuerfreigrenze
auch für alle die=
jenigen
, die am 1. Juni 1933 ein
Zermögen von weniger als 20 000
RM. hatten, aber Vermögensſtücke
der vorgenannten Art und Wert=
höhe
beſaßen.
2.
deviſen, die am 1. Juni 1933 einen
Wert von mehr als 200 RM. hat=
ten
und anbietungspflichtig waren,
aber vor dem 1. Juni 1933 der
Reichsbank nicht angeboten worden
ind
Die Anzeige iſt nach Anordnung des
Präſidenten des Landesfinanzamts
Darmſtadt dem für die Vermögens=
ſteuerveranlagung
des Anzeigepflichti=
gen
zuſtändigen Finanzamt zu erſtatten.
Im einzelnen wird wegen des Kreiſes
der hiernach zur Anzeige Verpflichteten
und der anzeigepflichtigen Werte auf
den Inhalt des Anzeigevordrucks und
des dieſem beigegebenen Merkblattes
verwieſen
Angeſichts der ſchweren Strafen (hohe
Zuchthaus= oder Gefängnisſtrafen) die
für die vorſätzliche oder fahrläſſige Ver=
letzung
der Anzeigepflicht angedroht
ſind, kann jedermann nur dringen!
empfohlen werden auch in Zweifels=
und Grenzfällen die Anzeige zu er=
ſtatten
. Das Finanzamt erteilt auf An=
ſuchen
ſachdienliche Auskunft. (9851
Darmſtadt, den 12. Auguſt 1933.
Die Finanzämter:
Darmſtadt=Stadt. Darmſtadt=Land,
Langen und Reinheim.

[ ][  ][ ]

Samstag, 12. Auguſt 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 222 Seite 5

Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 12. Auguſt 1933.
Der Edelweiß=Blumenkag.
Heute beginnt der Blumentag des Deutſchen Paritäti=
ſchen
Wohlfahrtsverbandes, Mitglied der NS.=Volkswohlfahrt,
in Darmſtadt.
Zahlreiche Kinder aller Schulen, gekennzeichnet durch Arm=
binden
mit der Aufſchrift: Deutſcher Paritätiſcher Wohlfahrtsver=
band
, Mitglied der NS.=Volkswohlfahrt; für Mutter und Kind!
bieten die Lieblingsblume des Herrn Reichskanzlers, unſeres gro=
ßen
Führers Adolf Hitler, das Edelweiß, an.
Unſere Parole lautet:
Keiner ohne Edelweiß!
Plakkonzerke
anläßlich des Blumentags des Deutſchen Paritätiſchen Wohl=
fahrtsverbandes
Mitglied der NS.=Volkswohlfahrt in Darmſtadt.
Liebenswürdigerweiſe hat ſich in echt deutſchem Helferwillen
zu gemeinſamer Arbeit folgende Kapelle ehrenamtlich zur
Verfügung geſtellt: Samstag, den 12. Auguſt 1933, von 17 bis
18 Uhr, die Kapelle der Heſſ. Landes=Polizei am Adolf=
Hitler=Platz, Dirigent Herr Polizei=Muſikmeiſter Buslau.
Die bei den Darmſtädtern, ſo beliebte, vorzügliche Kapelle
wird ſicher Schönes bieten, ſo daß die Beſucher wohl gerne auch
das Ihre beitragen zur Spende für Mutter und Kind.

Miniſterialabkeilung für Bildungsweſen,
Kulkus, Kunſt und Volkskum.
Am Mittwoch, den 16. Auguſt 1933, fällt der Sprechtag des
Referenten für die höheren Schulen aus.
Erledigt iſt eine Lehrerſtelle für einen katholiſchen Lehrer
on der Volksſchule in Ober=Roden, Kreis Dieburg.

Bekannkmachungen des Perſonalamkes.
Am 5. Auguſt 1933 wurde aus Anlaß des Uebergangs der
ſtaatlichen landwirtſchaftlichen Lehranſtalten und Aemter an die
Bauernkammer für Heſſen der Verwaltungs=Oberſekretär bei der
Landwirtſchaftlichen Verſuchsſtation zu Darmſtadt Auguſt Kadel
auf Nachſuchen mit Wirkung vom 1. Juli 1933 aus dem heſſiſchen
Staatsdienſt entlaſſen.
6. Deutſcher Auslandslehrerkag in Darmſtadk
vom 17. bis 19. Anguſt 1933.
Zum 6. Male treten in der kommenden Woche die Vertreter
der deutſchen Lehrer und Lehrerinnen an den deutſchen Schulen
im Ausland in Darmſtadt zuſammen. Im Jahre 1927 fand die
erſte derartige Tagung ſtatt, ſie diente der im Jahre 1928 dann
erfolgten Gründung des Vereinsverbandes deutſcher
Auslandslehrer und =lehrerinnen eines Verban=
des
, der ſich unter der Leitung von Staatsrat Block=Darmſtadt
ſeitdem zu einer weltumſpannenden Organiſation aller deutſchen
Lehrer im Ausland entwickelt und durch beſondere Landesver=
bände
und Ortsgruppen bis ins einzelne durchorganiſiert hat.
Darmſtadt, als Gründungsort, wurde auch in dieſem Jahre wie=
der
zum Tagungsort gewählt. Etwa 150 Vertreter aus aller
Herren Länder haben bis jetzt ihre Teilnahme angemeldet; auch
die ehemaligen Auslandslehrer, die mittlerweile wieder in deg
Schuldienſt der Heimat zurückgekehrt ſind, ſtellen ſich zahlreich
ein. Bedeutende Führer des Auslandsſchulweſens und der Volks=
tumsarbeit
überhaupt. an der Spitze der Reichsführer des V.D.A.,
Dr. Steinacher=Berlin werden ſprechen. Das heſſiſche Kul=
tusminiſterium
gewährt allen ehemaligen Auslandslehrern und
den zum Auslandsdienſt vorgemerkten Bewerbern den zum Be=
ſuch
der Tagung erforderlichen Urlaub. So ſteht zu erwarten,
daß auch aus der heſſiſchen Lehrerſchaft ſich zahlreiche Vertreter
mit den ehemaligen und jetzigen Auslandslehrern zu fruchtbrin=
genden
Beſprechungen vereinigen werden.
Gz.

Vom Arbeitsamt. Von Montag, den 14. Auguſt 1933, ſind
die Dienſtſtunden des Arbeitsamts bis auf weiteres von 7.30 bis
12.30 Uhr und von 13.00 bis 16.30 Uhr, Samstags von 7.30 bis
13.00 Uhr feſtgeſetzt. In der Abteilung Vermittlung wird zur
Aufnahme von Vermittlungs=Aufträgen Dienſtbereitſchaft von
16.30 bis 18.00 Uhr abgehalten. Die Kontroll= und Auszahl=
An den
zeiten werden wie bisher beſonders geregelt.
Sprechſtunden hat ſich nichts geändert.
Hohes Alter. Frau Katharina Laber, Mathildenplatz 4,
begeht am Sonntag, den 13. Auguſt, in körperlicher und geiſtiger
Friſche ihren 75. Geburtstag.
p. Freiwillige Spenden zur Förderung der nationalen Arbeit
ſind nicht lohnſteuerpflichtig. Der Arbeitgeber hat die
Lohnteile, die er als freiwillige Spende vom Arbeitslohn des Ar=
beitnehmers
einbehält, von dem Arbeitslohn abzuziehen. Von
dem danach verbleibenden Reſtbetrag hat er die Lohnſteuer zu
berechnen.
Volksküche, Mackenſenſtraße 18. Dieſe gemeinnützige Wohl=
fahrtseinrichtung
iſt auch an Sonntagen geöffnet. Für wenig
Geld erhält man hier einen Sonntagsbraten mit Gemüſe und
Kartoffeln, die ſo reichlich ausfallen, daß man die gaſtlichen
Räume wohlgeſättigt verläßt. Vorher noch einen Becher Kaffee
für nur 5 Pf., und man geht zufrieden nach Hauſe.
Sommerfeſt in der Stadtmiſſion. Am Sonntag, den 13.
Auguſt, abends 8 Uhr, wird, wie alljährlich, die Evangeliſche
Stadtmiſſion ihr Sommerfeſt abhalten. Bei trockenem Wetter
wird die Feier, die einen familiären Charakter trägt, im Freien
abgehalten werden. Der mit Bäumen bewachſene hintere Hof
der Stadtmiſſion iſt hierzu vorzüglich geeignet. Ein beſcheidenes
Programm, unter Mitwirkung der Stadtmiſſionschöre, verbunden
mit einer bibliſchen Anſprache, wartet auf die Mitglieder und
Freunde der Stadtmiſſionsarbeit. Der Eintritt iſt frei für jeder=
mann
.
Sommerſpielzeit Kleines Haus, Darmſtadt. Heute abend
20 Uhr zum letzten Mal die entzückende Operette: Das Drei=
mäderlhaus
von Schubert=Berté als Volksvorſtellung zu bedeutend
ermäßigten Preiſen von 0,50 bis 1,50 RM. Ende gegen 23 Uhr
Sonntag, den 13. Auguſt, außer Abonnement, die erfolgreiche
Lehar=Operette: Wo die Lerche ſingt außer Abonnement. Spiel=
dauer
von 20 bis 23 Uhr. Preiſe von 0,80 bis 4 RM. Die Partie
des Török Pal ſingt in dieſer Vorſtellung Fred Zimmer=Rohde
vom Stadttheater Oberhauſen Montag, den 14. Auguſt abends
20 Uhr, Sondervorſtellung für das Darmſtädter Tagblatt.
Dienstag, den 15. Auguſt Sondervorſtellung für die Leſer der
Heſſiſchen Landeszeitung. Mittwoch, den 16. Auguſt, ge=
ſchloſſen
. Donnerstag den 17. Auguſt. Sondervorſtellung für
die Standarte 115 und Pg. mit einer Wiederholung des Militär=
luſtſpiels
: Krieg im Frieden: Spielleitung: Karl Volck. Dieſe
Sondervorſtellung iſt zugleich die 6. Vorſtellung im Donnerstag=
Abonnement. Freitag, den 18. Auguſt, außer Abonnement und
letzte Volksvorſtellung der Sommerſpielzeit: Krieg im Frieden.
Samstag, den
Ermäßigte Preiſe von 0,50 bis 1,50 RM.
19. Auguſt, abends 20 Uhr, zu ermäßigten Preiſen von 70 Pfg. bis
3 RM. Wiederholung der Operette: Schwarzwaldmädel, Spiel=
dauer
von 20 bis 22,45 Uhr. Sonntag. den 20. Auguſt, außer
Abonnement, abends 20 Uhr: Das Schwarzwaldmädel; letzte
Aufführung dieſer hübſchen Operette zu den ermäßigten Preiſen
von 0,70 bis 3 RM. Spieldauer bis 22.45 Uhr.
Billige Rheinfahrten mit Salondampfer Rheingold‟. Die
letzte Fahrt ins Blaue am vergangenen Mittwoch war wiederum
ein ſchöner Tag für alle Teilnehmer Am Montag den 14.
Auguſt, fährt Rheingold eine verbilligte Fahrt nach Nieder=
heimbach
und nach Lorch zum großen Volksfeſt anläßlich des
Feuerwehrfeſtes in Lorch. Im Wiſpertal ſind alle Vorbereitungen
im Gange; es findet ein Feſtzug ſtatt und im Volksgarten ſind
allerlei Beluſtigungen. Am Dienstag, den 15. Auguſt, Maria
Himmelfahrt, fährt der Dampfer eine verbilligte Fahrt nach den
Stationen Rüdesheim Niederheimbach und Bacharach. Wer dieſen
Sommer noch keine Rheinfahrt gemacht hat, der ſollte nicht ver=
ſäumen
, ſich an einer dieſer beiden Fahrten zu beteiligen. Karten
ſind zu haben bei Hugo de Waal, Rheinſtraße 14, in Darmſtadt.

K
Kanogebang dei Loungenſcen i Barmſtäut.
am Sonntag, den 20. Augufk, nachmitkags ab 3.30 Uhr, in dem Orangeriegarken.

17

iſt die Loſung dieſer Veranſtaltung, zu der der Evangeliſche Bund
Darmſtadt aufgerufen hat. Es erſcheint uns beſonders wichtig,
nach zwei Seiten hin ein öffentliches Bekenntnis abzulegen:
Einmal geht es darum, in dieſer entſcheidungsvollen Zeit den
klaren Willen zu bekunden, daß wir Evangeliſchen in Geſchloſſen=
heit
und Einigkeit zuſammenſtehen. Wir ſind der Ueberzeugung,
daß allein aus den Grundkräften des Evangeliums, wie ſie uns
in der deutſchen Reformation Luthers wieder erſchloſſen und neu
geſchenkt wurden, die deutſche Zukunft geſtaltet werden kann,
wenn ſie ſegensreich ſein ſoll. In einigem und geſchloſſenem Wil=
len
ſtehen wir Evangeliſchen in dieſer Zeit, das Beſte, was Gott
uns in der deutſchen Geſchichte geſchenkt hat, hineinzutragen in
das deutſche Volksleben und aus ihm ſeine neue Kultur zu bauen.
In dieſem Willen ſind wir alle einig. Männer und Frauen, Ar=
beiter
und Akademiker, Beamte und Kaufleute! Selbſtverſtändlich
kann die Jugend nicht fehlen, wenn es gilt, die geſchloſſene Einig=
keit
der Evangeliſchen darzuſtellen.
Der andere Gedanke, der uns leitet, iſt der, die Verbunden=
heit
des deutſchen Proteſtantismus mit den Kräften der natio=
nalen
Erneuerung zu bekunden. Glaube und Volk ſind untrenn=

lich für uns verbunden. Unſer Glaube weiſt uns zur Treue gegen
das Volk! So iſt es ſeit den Tagen der Reformation ſtets ver=
ſtanden
worden, daß deutſches Volkstum und evangeliſches Chri=
ſtentum
aufs innigſte zuſammengehören, und daß der Gehorſam
gegen Gott die Liebe zum deutſchen Vaterland bedingt. So wol=
len
wir auch jetzt bekunden, daß wir Evangeliſchen uns in der
Liebe zu unſerem deutſchen Volke von niemand übertreffen laſſen
wollen!
Für Glaube und Volk, in dieſem Geiſte wollen wir uns
alle brüderlich zuſammenfinden am 20. Auguſt! Als Hauptredner
iſt der Frankfurter Pfarrer Schumacher gewonnen
worden. Außerdem wird noch Pfarrer Irle ſprechen. Die
nationalen Kreiſe einſchließlich der Frauenſchaft und der Jugend,
haben ſchon ihre Mitwirkung zugeſagt. Ein Ausſchuß evangeliſcher
Frauen tritt am Freitag, den 11., nachm 6 Uhr im Gemeinde=
haus
in der Kiesſtraße zuſammen, um die wirtſchaftliche Seite
der Sache zu regeln. Am Eingang wird ein Unkoſtenbeitrag von
20 Pfennig erhoben.
Wir bitten Gott, daß er uns einen ſchönen Tag beſchere, und
bitten die Evangeliſchen unſerer Stadt alle miteinander, jung
und alt, daß ſie ſich beteiligen an der Kundgebung und be=
kennen
zu
Glaube und Volk.
Bergér.

Gleichſchaltung des Vorſtandes der Allgemeinen
Oriskrankenkaſſe Darmſtadk-Stadk.
Auf Grund der Vorſchriften des Geſetzes über Ehrenämter in
der ſozialen Verſicherung vom 18. 5. 33 wurde der bisherige Vor=
ſtand
der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe Darmſtadt=Stadt ſeines
Amtes enthoben.
An ſeine Stelle wurde am 10. d. M. durch den Vertreter der
Aufſichtsbehörde der neue Vorſtand in ſein Amt eingeführt.
der Vorſtand der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe Darmſtadt=
Stadt ſetzt ſich wie folgt zuſammen:
Vertreter der Arbeitgeber: Dr. Bernauer, Pro=
kuriſt
, Kling, Adolf, Spenglermeiſter, Schaberger, Adolf, Vier=
heller
, Phil., jr., Prokuriſt, Wöhrn, Adam, Zimmermeiſter.
2. Vertreter der Verſicherten; Böhmann. Wil=
helm
. Clemens, Auguſt, Heiland, Adam, ſen., Jayme, Daniel,
Rieſſinger, Georg, Szymanſki, Otto, Völker, Willy, Will, Auguſt.
Es wurden gewählt: Prokuriſt Vierheller zum Vor=
ſitzenden
, Auguſt Clemens zum ſtellvertretenden Vorſitzenden, Dr.
Bernauer, Prokuriſt, zum Schriftführer.

Kein Leſer unſeres Blakkes
darf irgendwie gemaßregelt werden.
Zur Beachkung bei Aebergriffen in der Abonnenken=
werbung
.
Der Zeitungsverlegerverein von Heſſen=Naſſau und Heſſen
verſendet mit Datum vom 10. Auguſt ein Rundſchreiben, das ſich
mit gemeinſamen Richtlinien bezüglich der Unterlaſſung von Boy=
kottmaßnahmen
befaßt. Dieſe Richtlinien ſind aufgeſtellt worden
durch den Verein rheiniſcher Zeitungsverleger im Einvernehmen
mit dem Leiter des Gaues Köln=Aachen der NSDAP., Herrn
Staatsrat Grohe.
Es wird ausdrücklich bemerkt, daß, ſoweit anderweitig geſetz=
liche
Regelungen nicht erfolgen, dieſe Richtlinien auch für den
Bezirk des Kreisvereins Heſſen=Naſſau und Heſſen Gültigkeit
haben.
In den Richtlinien iſt feſtgelegt:
1. Die Abonnentenwerbung darf nur mit geſetzmäßigen Mitteln
erfolgen. Die Androhung von Nachteilen an diejenigen, die auf
eine ehemals bürgerliche Zeitung abonnieren insbeſondere
auch die Androhung des Ausſchluſſes aus der Partei iſt un=
zuläſſig
.
2. Die Anzeigenwerbung darf nur nach allgemeinen geſetzlichen
Grundſätzen erfolgen.
3. Zwangsandrohung, wie Schließung von Zeitungsbetrieben,
Entfernung von Schriftleitern uſw. ſind nicht geſtattet.
4. Der Wettbewerb zwiſchen den Zeitungen darf nicht durch Ver=
ächtlichmachung
oder Verunglimofung von Konkurrenzzeitun=
gen
, ſondern nur durch Hervorhebung der eigenen Leiſtung er=
folgen
.
Wir bitten unſere Leſer, dieſe Vereinbarungen im Falle des
Vorſprechens von Abonnentenwerbern genaueſt zu beachten, ge=
gebenen
Falles die Werber darauf hinzuweiſen und uns evtl.
Uebergriffe von Werbern anderer Blätter mit genauen Angaben
mitzuteilen.

Funkverbindung DeutſchlandItalien. Am 1. Auguſt iſt
zwiſchen Berlin und Rom eine unmittelbare Funkverbindung in
Betrieb genommen worden, über die alle Telegramme aus Deutſch=
land
nach Rom (mit Ausnahme der Staats= und Preſſetele=
gramme
) nach Mittel= und Süditalien, nach Sizilien und Sardi=
nien
, ſowie alle Durchgangstelegramme aus dem Ausland nach
den genannten Gebieten befördert werden.
Die Verhütung von Waldbränden. Das Kreisamt Darm=
ſtadt
gibt nochmals bekannt: Zwecks Verhütung von Waldbrän=
den
iſt das Rauchen und das Feueranzünden (insbeſondere das
Abkochen) im Wald und in deſſen Nähe im Umkreis von 20 Me=
tern
vom Waldrande bis zum 1. September 1933 verboten. Das
Verbot iſt notwendig geworden, da infolge der Trockenheit eine
erhöhte Brandgefahr für die Wälder beſteht. Zuwiderhandlungen
werden mit Geldſtrafe bis zu 150 RM. beſtraft.
Claire Waldoff ſingt! (Zum einzigen Gaſtſpiel in Darm=
ſtadt
am morgigen Sonntag, abends 8.30 Uhr, im Orpheum.) Wie
oft ſchon hat man ſich am heimiſchen Herd und Grammophon
daran erfreut, an den knarrenden leicht heiſer verrutſchten Tönen
dieſer Stimme, die ſo ſchön ſentimental bibbern kann wie ein
Drehorgellied aus den Hinterhöfen der grauen Mietskaſernen oder
die voll natürlichen Berliner Mutterwitzes mal ſo ſachte umkippt
oder draſtiſch und knurrend dazwiſchenfährt, wenn ſie den Männern
oder den pikfeinen Leuten eins auswiſchen will. Da ſteht ſie nun
in ihrer burſchikoſen Art, die Claire Waldoff, mit den blitzenden
blauen Augen unter der mächtigen brandroten Tolle und dem ſo
ein bißchen heftig und quadratiſch geſchminkten Geſicht. Da ſteht
ſie von der ſelbſt ſchon die Times behauptet, daß ſie zu den
weſentlichſten Beſtandteilen des heutigen Berlins gehört. Sie iſt
helle, beſonders für allen falſchen Zauber, ſie iſt in der kleinſten
oberſten Ecke gefühlsduſelig, und der urſprüngliche Witz, der Hu=
mor
der Spreebewohner erlaubt ihr, dieſe Ecke nicht ganz ernſt zu
nehmen. (Siehe Anzeige.)
Für Kinder und ſolche, die Kinder lieb haben. Der Verein
Freundinnen junger Mädchen plant unter dem Protektorat
. K. H. der Frau Erbgroßherzogin Cäcilie von Heſſen am
Samstag, den 9. September, nachmittags in den Räumen und
dem Gaxten des Heylshof, Weyprechtſtraße, eine Veranſtaltung:
Für Kinder und ſolche, die Kinder lieb haben
Aufführungen und verſchiedene Ueberraſchungen ſind in Vorbe=
Promenaden=Konzert. Der Muſikzug der Standarte 115.
unter Leitung von W. Schlupp, ſpielt heute, Samstag, von 56
Uhr nachm. am Manfred von Richthofen=Platz nach folgendem
Ouvertüre zu
Programm: 1. Schwabenſtreiche, Marſch Kurt,
Flotte Burſchen Suppé. 3. Morgenblätter, Walzer, Strauß.
Fantaſie aus
Der Roſe Hochzeitszug, Charakterſtück Jeſſel. 5.
der Oper Carmen, Bizet. 6. Gruß in die Ferne, Marſch, Döring.

Die Deutſchlandflieger in Darmſtadk.
Zwangslandung von 100 Flugzeugen am 27. Auguſt
auf dem Flugplak.
Der Deutſchlandflug, der im jährlichen Wechſel mit dem
Europa=Rundflug das größte flugſportliche Ereignis darſtellt,
wird, diesmal vom 23. bis 27. Auguſ= ausgeflogen. Am Sonn=
tag
, den 27. Auguſt, werden die Flugzeuge der Klaſſe B und C
des Wettbewerbs, von Berlin kommend, in Darmſtadt zwangs=
landen
müſſen. Man rechnet mit einer Beteiligung von etwa
100 Flugzeugen in den beiden genannten Klaſſen. Da Darmſtadt
neben Mannheim der einzige Zwangslandeplatz im Rhein=Main=
Gebiet iſt, wird ſein Flughafen am 27. Auguſt das Ziel aller
Freunde des Flugſports ſein.
Die Organiſation hat die Ortsgruppe Darmſtadt des Flug=
ſportvereins
Heſſen=Darmſtadt im D.
V. übernommen. Einzel=
heiten
über dieſes flugſportliche Ereignis folgen in den nächſten
Tagen.
Mitgliederverſammlung des Bogelsberger Höhen=
clubs
, Zweigverein Darmſtadt.
Auf Veranlaſſung des Führers der Deutſchen Gebirgs= und
Wandervereine Miniſterpräſident Prof Dr. Werner, hatte
der Zweigverein Darmſtadt des Vogelsberger Höhenclubs zu
einer Mitgliederverſammlung einberufen. Die
Verſammlung
fand in dem bis auf den letzten Platz gefüllten Weißen Saal des
Reſtaurants Kaiſerſaal am 10. Auguſt ſtatt.
Der Vorſitzende, Miniſterialrat Braun, gab die zur Gleich=
ſchaltung
herausgegebenen Richtlinien bekannt und legte im Auf=
trag
des geſamten Vorſtandes die Aemter nieder. Landtagsdirek=
tor
Werner, als eines der älteſten anweſenden Mitglieder,
gab bekannt, daß es Aufgabe der heutigen Mitgliederverſamm=
lung
ſei, den Führer zu wählen, und daß der ſeitherige Vorſtand,
insbeſondere aber der 1. Vorſitzende, die Geſchicke des Zweigver=
eins
ſchon immer in echt deutſchem Geiſte geleitet hätten. Er
ſchlägt aus dieſem Grunde Geheimrat Braun zum Führer des
Zweigvereins vor. Die Wahl des genannten Herrn erfolgt ein=
ſtimmig
. Geheimrat Braun dankte in bewegten Worten für das
Vertrauen und beruft Rechnungsdirektor, Burk zu ſeinem Stell=
vertreter
, die Herren Ries zum 1. und Darmſtädter zum
2. Schriftführer Oechler zum 1. und Götz zum 2. Wander=
meiſter
und Göbel zum Rechner. Der Führer erläutert näher
das Führerprinzip und gelobt, im Namen des neuen Vorſtandes
wie bisher ſo auch in alle Zukunft Volksgemeinſchaft. Heimat=
liebe
und damit Vaterlandsliebe zu pflegen und zu fördern. Sein
begeiſtert aufgenommenes Sieg=Heil! galt dem Reichspräſiden=
ten
Generalfeldmarſchall v. Hindenburg, dem Volkskanzler Adolf
Hitler und den heſſiſchen Führern. Das Deutſchlandlied und das
Horſt=Weſſel=Lied beſchloſſen die eindrucksvoll verlaufene Ver=
ſammlung
, nach deren Beendigung die Geſangsabteilung, die nun=
mehr
auf über 40 Sänger angewachſen iſt, noch einige Chöre zu
Gehör brachte.
Gründung der Jugendbekriebszelle
in der Firma Gebrüder Roeder, A.=G., Darmſtadt.
Da es beſonders wichtig iſt, die Jugend in den Betrieben zu
erfaſſen und zu Nationalſozialiſten zu erziehen, lud die Betriebs=
zelle
alle Lehrlinge zu einer Verſammlung ein. Als Redner konn=
ten
wir den Gauführer der Nationalſozialiſtiſchen Jugend=
betriebszellen
Pg. Becker, begrüßen. Er führte folgendes aus:
Es iſt für mich eine außerordentlich freudige Ueberraſchung, heute
vor einer ſo großen Zahl von deutſchen Arbeitern ſprechen zu
können. Ich dachte mir zuerſt lediglich eine Zuſammenkunft der
Jugend, aber ich ſehe, daß ſich auch die älteren Arbeiter mit den
Angelegenheiten der Betriebsjugend verbunden fühl
Durch die
Gründung der NSJB. ſoll keine Zerreißung der NSBO. herbei=
geführt
werden, ſondern es gilt, gemeinſam zum Wohle des gan=
zen
Volkes zu kämpfen, denn Nationalſozialismus bedeutet in
ſeiner Schlußfolgerung: Kampf um die Lebensrechte der deut=
ſchen
Nation. So gilt es vor allen Dingen, die Jugend den
Nachwuchs der NSBO., zu echten Nationalſozialiſten zu erziehen.
Die Jugend wird dann das erreichen, was uns heute noch nicht
möglich iſt.
Die Verſtändnisloſigkeit der Vorkriegszeit gegenüber der
deutſchen Arbeiterſchaft iſt ein Hauptgrund für die Zerſpaltung
des deutſchen Volkes. Der Jude, welcher wußte, was für geſunde
Kräfte in der Arbeiterſchaft ruhten, nutzte dieſe Kräfte für ſich,
zum Schaden der deutſchen Arbeiter aus. Er ſchürte den Klaſſen=
haß
. Nun iſt es unſere Aufgabe, den Arbeiter zur Volksgemein=
ſchaft
zurückzuführen. Es gibt aber auf die Dauer keine Volksge=
meinſchaft
, wenn nicht unbedingt der Grundſatz ſozialer Gerech=
tigkeit
herrſcht. Wir Nationalſozialiſten werden dieſen Grund=
ſatz
nie preisgeben. Die Jungarbeiterſchaft war bisher in den
marxiſtiſchen Jugendorganiſationen erfaßt. Dort wurde ſie ſo
durchgebildet, daß ein anderer Einfluß nicht Platz greifen konnte.
Die NSSB. tritt nun an die Stelle der marxiſtiſchen Organiſa=
tionen
. Sie wird die berufsſtändiſche Vertretung der Jungarbei=
terſchaft
ſein. Fragen der Arbeitszeit Lehrſtellenvermittlung
uſw. wird ſie in Verbindung mit den Verbänden der Deutſchen
Arbeitsfront zum Vorteil der Jungarbeiter regeln. Auf gemein=
ſamen
Fahrten der NSJB. werden die Jungarbeiter zu Kamera=
den
erzogen. Zum Schluß ſagte Pg. Becker, daß jeder Jungarbei=
ter
, Mitglied der NSJB. werden muß, wenn er Intereſſe an
Deutſchland hat.
Betriebszellenwart Pg. Arnhold betonte noch, daß die
Betriebszelle Roeder gerade zuerſt die Jugend erfaßte, ſo daß der
Grundſtock für die Jugendbetriebszelle bereits gelegt iſt. Seine
Aufforderung an die Jungarbeiter, der Jugendbetriebszelle bei=
zutreten
, hatte vollen Erfolg. Alle Lehrlinge der Firma Roeder
ſind heute in der NSJB. organiſiert.

Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Unſer Geſellſchafts=
Sonderzug am Sonntag, den 13. Auguſt. zur Fahrt nach Mainz
und zurück iſt geſichert. Die Abfahrtzeiten ſind aus dem Wander=
plan
erſichtlich. Ebenſo hat uns die Eiſenbahndirektion Mainz
einen Sonderzug von Trechtingshauſen nach Bingen zur Ver=
fügung
geſtellt. Der Fahrpreis hierfür iſt in dem bereits ge=
zahlten
Sonderzugspreis von 1,80 RM. enthalten.
Heidelberger Schloßbeleuchtung. Die nächſte Heidelberger
Schloßbeleuchtung findet am 27. Auguſt ſtatt.

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 222

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 12. Auguſt 1933

Der Abſchluß der Journaliſtenfahrt durch Heſſen.
Darmſtadt die lekke Ekappe. Im ganzen: Ausgezeichneke Eindrücke vom ſchönen Heſſenland.
Miniſterpräſidenk Dr. Werner: Ohne Heſſen iſt deutſche Kulkur nicht denkbar!

Wir haben mehrfach berichtet von der Fahrt durch Heſſen, die
Redakteure führender Blätter des nationalſozialiſtiſchen Deutſch=

land auf Einladung des Heſſiſchen Verkehrsverbandes in Ver=
bindung
mit der heſſiſchen Regierung durch Heſſen unternehmen,

in erſter Linie, um die landſchaftlichen Schönheiten und die hiſto=
riſche
und kulturelle Bedeutung des Heſſenlandes kennen zu ler=
nen
, unternommen haben. Die Fahrt hat, das konnten wir feſt=
ſtellen
, bei den Beteiligten, die beſten und nachhaltigſten Ein=
drücke
hinterlaſſen, von denen zu wünſchen wäre, daß ſie ſich in
den nächſten Wochen und Monaten unſeren Wünſchen und In=
tereſſen
entſprechend im deutſchen Blätterwald auswirken mögen.
Darmſtadt, die Hauptſtadt unſeres ſchönen Landes, war
Endziel und Ausklang der Journaliſtenfahrt. Herr Ober=
bürgermeiſter
Dr. Müller hatte zum Abſchiedsabend in der
Traube auch die Darmſtädter Preſſe eingeladen Als be=
hördliche
Vertreter waren erſchienen die Herren Miniſterpräſident
Dr. Werner, den die Herren ſchon in Nauheim kennen lernten
und beſonders herzlich begrüßten, als Vertreter des Herrn Reichs=
ſtatthalters
deſſen perſönlicher Adjutant Rainer, Herrn Bür=
germeiſter
Haug, Präſident der Oberpoſtdirektion Jakoby,
Oberregierungsrat Dr. Krebs, Legationsrat Heinemann,
Fraktionsvorſitzender Abt. Profeſſor Feigel vom Landes=
muſeum
, Prof. Adolf Beyer u. a.
Der Abend brachte intereſſantes Kennenlernen von Kollegen,
die etwas gelten im neuen Staat und an deren journaliſtiſche
Auswertung der Fahrt ſich viele ſchöne Hoffnungen knupfen, die
allem Anſchein nach nicht enttäuſcht werden und Reden, in
denen Rückſchau gehalten und Wünſche und Hoffnungen zum
Ausdruck gebracht wurden. Den Reigen dieſer eröffnete Herr
Bürgermeiſter Haug in der ihm eigenen kernhaft=
herzlichen
ernſten Art. Er begrüßte beſonders die Teil=
nehmer
der Journaliſtenfahrt mit der Feſtſtellung,
daß er ſich völlig klar darüber ſei, daß es eine große
Leiſtung war, bei dieſer tropiſchen Hitze durch das Heſſenland zu
fahren und die Eindrücke dieſer Fahrt feſtzuhalten. Er begrüßte
dann auch die Vertreter der Darmſtädter Preſſe im Auftrage des
Herrn Oberbürgermeiſters Dr. Müller, der durch eine Tagung
in Weimar am Erſcheinen leider verhindert war, und führte
dann etwa aus: Sie haben Land und Leute Heſſens kennen ge=
lernt
und ich glaube und hoffe, daß Sie in dieſen Tagen große
und ſtarke Anregungen empfangen haben, und daß Sie von den
Schönheiten des Heſſenlandes, die Sie ſich wohl kaum träumen
ließen, überraſcht waren. Es iſt mir eine beſondere Ehre, Sie
heute hier, zum Abſchluß der Reiſe begrüßen zu dürfen. Meine
Zitte iſt, daß Sie die empfangenen Eindrücke und die ſchönen
Stunden noch lange in ſich nachklingen laſſen und daß Sie damit
das Heſſenland in gutem Gedächtnis behalten mögen. Daß Sie
aber auch von dieſer Einſtellung zum Heſſenland und zu
Darmſtadt in der geeigneten Art und Weiſe Gebrauch machen
mögen. Darmſtadt hat immer mit den ſchönen deutſchen Städten
gewetteifert, und das ſoll unſere Aufgabe auch in Zukunft ſein.
Nachdem Darmſtadt zur nationalſozialiſtiſchen Stadt geworden
iſt, nachdem der ſchwere Kampf, der gerade hier zu beſtehen war,
gewonnen und heute nichts anderes mehr herrſcht, als der Geiſt
Adolf Hitlers, ſoll es uns zur höchſten Ehre gereichen,
darnach zu ſtreben, daß die heſſiſche Landes=
hauptſtadt
nach wie vor in vorderſter Linie im
Kranz der deutſchen Städte bleibt. Einer der hier
Anweſenden hat im politiſchen Kampf die Parole geprägt,
Darmſtadt im Heſſenland voran! Dieſe Parole wird
von uns anerkannt und weiter gepflegt werdev. Das ſoll als Ge=
lübde
dahin zuſammengefaßt werden, daß ich Sie bitte, für alles.
was Sie ſahen und erlebten, was Sie in dieſen Tagen bewegt
hat und in Ihnen nachklingt, zu danken mit dem Wunſche, unſer
deutſches Vaterland, unſer Heſſen und unſer Darmſtadt hoch,
hoch, hoch!!!

Miniſterpräſident Dr. Werner richtete einige Worte des Ab=
ſchieds
an die Fahrtteilnehmer. Wir wollen nicht ſentimental wer=
den
, ſondern lebensbejahend bleiben. Wenn Sie ſich zurück=
erinnern
, was Sie erlebt haben, werden Sie feſtſtellen, daß jeder,
jede Stadt und jeder Ort Ihnen das beſte zeigen wollte. Die heu=
tigen
Abendſtunden ſollen Sie nicht mehr belaſten, ſie ſollen der
Erholung dienen. Ich ſelbſt bin eigentlich gegen meinen Willen zum
Vater des Gedankens dieſer Journaliſtenfahrt durch Heſſen gemacht
worden. Der eigentliche Urheber des Gedankens aber ſitzt unter
uns. Es iſt Herr Fiſcher. Er iſt zwar noch nicht Reichsverkehrs=
miniſter
, aber er hat mit der Durchführung dieſer Fahrt allerhand
Nachweis ſeiner Geeignetheit erbracht. Was er zum Wohle der
Gäſte getan hat, berechtigt zu den beſten Hoffnungen. Ich möchte
Herrn Fiſcher den Dank der heſſiſchen Regierung ausſprechen für
das, was er für die Durchführung der Fahrt geleiſtet hat. Ihnen
meine Herren, dankt die heſſiſche Regierung beſonders für das Be=
ſtehen
der Anforderungen, die die Fahrt an Sie geſtellt hat. Es
war oft ſchwer, aus der heiteren freundlichen Gegenwart des
Lebens heraus ſich in die fernſte Vergangenheit der
deutſchen Geſchichte zu verſenken, mit der Heſſen
untrennbar verknüpft iſt. Was ich Ihnen ſchon in Nau=
heim
ſagen konnte, haben Sie ſicher beſtätigt gefunden: Heſſen
mit ſeiner großen geſchichtlichen und kulturel=
len
Vergangenheit iſt aus der deutſchen Kultur
und Geſchichte nichtwegzudenken! Es gibt da nichts in
der deutſchen Vergangenheit, in der deutſchen Kultur, das ohne
Heſſen zu denken iſt! Ich hoffe, daß Sie die Reiſe davon überzeugt
hat, und daß die Eindrücke davon ſich zu Ihrem eigenen Beſten
irgendwie und irgendwann praktiſch auswirken werden. Sie
werden damit der großen deutſchen Heimat und damit der großen
deutſchen Volksverbundenheit, in der wir ja alle ſtehen.
beſten Dienſt leiſten. Sie werden verſtehen, daß wir ſtolz ſind auf
unſer Heſſenland, und daß wir dankbar ſind für jedes Wort des
Verſtändniſſes dafür. Dieſes Land hat mehr unter der
Beſatzung gelitten als irgend ein anderes in
deutſchen Vaterland. Wir wiſſen aber auch, was die Groß=
macht
Preſſe für uns bedeuten kann. Alle, die der Preſſe hier nicht
angehören, bitte ich, mit einzuſtimmen in den Ruf. der im Sinne
des neuen Deutſchland tätigen Preſſe ein dreifaches Sieg=Heil!
Redakteur von Eſchwege vom Völkiſchen Beobachter ſprach herz=
liche
Dankesworte im Namen der Fahrtteilnehmer. Man hat uns
ein Land aufgeſchloſſen, ſagte er, das wir nicht kannten, und unſere
Gehirne und Herzen ſind voll davon! Sie dürfen überzeugt ſein,
daß wir beſtrebt ſein werden, daß von dem unſere Herzen erfüllt
ſind, zu gegebner Zeit die Druckerſchwärze umzumünzen. Wir haben
nicht nur Schönheit erlebt, wir haben den unbeugſamen Willen
eines Landes geſpürt, vorwärts zu kommen! Dem Land Heſſen ein
dreifach Sieg=Heil!
Miniſterpräſident Dr. Werner: Das Land Heſſen dankt und
bittet, in dieſer Stunde zu gedenken und zu rufen, dem deutſchen
Vaterland und ſeinem Führer ein dreifach Sieg=Heil!!
Im Namen des Landesverbandes Heſſen Rd.P. begrüßte Red.
Fr. Philipps die Kollegen und gleichzeitig im Namen der
Darmſtädter Preſſe, im Namen des Gaues Heſſen des Reichsver=
bandes
des deutſchen Gaſtwirtsgewerbes Herr Döring, der daran
die Bitte knüpfte, daß man über den landſchaftlichen Schönheiten
Heſſens nicht vergeſſen möge, was die Gaſtſtätten zu bieten
vermögen. Damit war der Reigen der Anſprachen erſchöpft.
Gegen Mitternacht reiſten die Kollegen wieder ab, um an ihre
Wirkungsſtätten im deutſchen Blätterwald zurückzukehren, oder,
ihren Urlaub in heſſiſchen Erholungsſtätten zu ver=
wie
einige
bringen. Unter den Teilnehmern war auch Kollege Prof. Wer=
ner
, ein Sohn des Herrn Geheimrat Werner=Darmſtadt,
dem ehemaligen Intendanten des Großh. Hoftheaters, der noch in
M. St.
Darmſtadt 88jährig lebt.

Aus den Darmſtädter Lichtſpielkheakern.
Palaſt=Lichtſpiele.
Die Sklavenkönigin. In den großen Rahmen des
Auszugs der Juden aus Aegypten wurde in dieſem Film eine
Liebesgeſchichte zwiſchen dem Sohn des Pharao und einer Sklavin
eingeflochten. Das Weſen des Geſchehens hat dem Regiſſeur die
Möglichkeit gegeben, rieſige Maſſenſzenen auf die Leinwand zu
bannen und dem Publikum mit einem gewaltigen Aufwand von
Atelierbauten zu imponieren. Das rein Techniſche bei den Kampf=
handlungen
wie der Durchzug der Iſraeliten durchs Rote Meer
kann als gelungen angeſprochen werden. Der ſchon vor einigen
Jahren gedrehte Film iſt ſtumm geblieben bis auf die Maſſen=
geräuſche
, die muſikaliſche Untermalung paßt ſich der Handlung
geſchickt an.
Die Helia=Lichtſpiele zeigen ab heute in Erſtaufführung
Liane Haid in der luſtigen Tonfilm=Operette Sag mir, wer du
biſt, nach dem bekannten Bühnenwerk Madonna, wo biſt du?
In weiteren Hauptrollen ſind beſchäftigt: Viktor de Kowa, Olly
Gebauer, Fritz Schulz, Otto Wallburg und Paul Otto.
Reſi=Theater. Konrad Veidt, der unübertreffliche Charak=
terdarſteller
, ſpielt lebenswahr in Raſputin (Der Dämon der
Frauen), dieſen heiligen Teufel, deſſen Einfluß auf das Zaren=
paar
ſo bedeutſam war.
Sonntag mittag Jugendvorſtellung
Ken Maynard in Der Heldenritt im wilden Weſten.

Mik dem Sonderzug der Reichsbahn
ins Blaue hinein!
Mit dem für Sonntag, den 20. Auguſt, von der Reichsbahn=
direktion
Mainz vorgeſehenen Sonderzug. Ins Blaue hinein wird
den Teilnehmern diesmal etwas ganz Beſonderes geboten werden.
Unter dem Motto: Lernt die Heimat richtig kennen, dann werdet
Ihr ſie um ſo mehr lieben, werden den Teilnehmern die ſchön=
ſten
Einblicke in die deutſche Heimat auf die bequemſte Art und
Weiſe vermittelt werden. Man wird erſtaunt ſein, welche Fülle
von Schönheiten und Ueberraſchungen geboten wird. Es iſt dies=
mal
ſogar möglich, daß ſelbſt ältere Leute, die nicht mehr gut zu
Fuß ſind, ohne Bedenken an dieſer Sonderfahrt teilnehmen
können.
Sie werden erſtaunt ſein, wie bequem ihnen diesmal die
Reichsbahn dieſe Sonderfahrt macht. Dabei geht es weit hinein
in die deutſche Landſchaft. Nur auf eins muß man achten: Zeitig
ſich ſeine Fahrkarte ſichern. Denn nur ſo hat man Gewähr mit=
fahren
zu können, da nur eine ſtreng begrenzte Höchſtzahl von
Teilnehmern mitfahren kann. Iſt ſie erreicht, muß der Karten=
verkauf
geſperrt werden. Deshalb zu den Fahrkartenausgaben und
amtlichen Reiſebüros und die außerordentlich ermäßigte Rückfahr=
karte
gelöſt. Sie iſt nicht teuer, Für 3 bis 5 Reichsmark, je nack
dem Abfahrtbahnhof ſichert man ſich die Mitfahrt. und für die
preiswerte Verpflegung unterwegs ſorgt die Reichsbahn.

Jeder

Briefkaſten.

A Mitr. 2.
ſittung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
Mn at
vortung erfolgt obne Rechtsverbindlichkelt.

S. in E. Vorausſetzung für die Ermäßigung iſt daß es ſich um
eine wirkliche Haushaltsgehilfin handelt. In den Durchführungs=
beſtimmungen
zum Arbeitsbeſchaffungsgeſetz iſt geſagt, daß nur die
betreffenden weiblichen Perſonen, die häusliche Arbeiten gewöhn=
licher
Art gegen Lohn verrichten und in die häusliche Gemein=
ſchaft
des Arbeitsgebers aufgenommen ſind, für die Vergünſtigung
in Betracht kommen. Die Anſicht des Finanzamts dürfte hiernach
ihre Begründung finden.

Tageskalender für Samstag, den 12. Auguſt 1933.
Landestheater, Kleines Haus: Das Dreimäderlhaus
Union:
Die Himmelsflotte‟, Helia: Sag wir, wer du biſt, Palaſt:
Die Sklavenkönigin
Reſi: Raſputin‟ (Der Dämon der
Frauen). Konzerte: Herrngarten=Café. Hotel Poſt Rippers
Platanengarten. Sportplatz=Reſtaurant am Böllenfalltor,
Schuls Felſenkeller, Rummelbräu.

Die Polizei meldet:

Den Verletzungen erlegen. Die am Mittwoch abend in einem
brennenden Spreuhaufen verunglückte neunjährige Juliane Gen=
ßert
aus Urberach erlag am Freitag morgen im Marienhoſpital
ihren ſchweren Verletzungen.
Trauriges Ende einer Ferienfahrt. Zwei 15jährige Schüler
aus Straehlen bei Geldern hatten eine Ferienfahrt auf ihren
Fahrrädern nach dem Oberrhein unternommen. An der Petersau
bei Mainz machten die beiden Raſt, legten ihre Sachen an das
Rheinufer und badeten im Rhein. Von dieſem Zeitpunkt an fehlt
von den beiden Wanderern jede Spur. Die Strompolizei, die die
Kleider und Fahrräder am Rheinufer auffand, nimmt an, daß
ſich beide zu weit in den Strom gewagt haben und ertrunken
ſind.
Unglücksfall. Wie bereits gemeldet, wurden am Dienstag
bei Offenbach eine Frau und ein Kind tot aus dem Main gelän=
det
Die polizeilichen Ermittelungen ergaben, daß nicht Freitod,
ſondern ein Unglücksfall vorlag. Der dreijährige Günther Schick
aus Offenbach war beim Spielen mit einem Schiffchen in den
Main gefallen. Seine 31jährige Mutter Philippine Schick ſprang.
um ihr Kind zu retten, ins Waſſer. Beide ertranken, ehe Hilfe
zur Stelle war.
Selbſtmord. Am Freitag früh wurde der ſeit 7. Auguſt ver=
mißte
Agent Paul Thiel aus Darmſtadt als Leiche aus dem Main
bei Offenbach geländet. Es liegt zweifellos Selbſtmord vor.
Zwei Ausreißer. Am 9. Auguſt hat ſich der 17jährige Gärt=
nerlehrling
Georg Thon aus der elterlichen Wohnung in Pfung=
ſtadt
entfernt und iſt mit dem als Ausreißer bekannten gleich=
alterigen
Arbeitskollegen Valentin Becker aus Darmſtadt auf
Fahrrädern ausgeriſſen. Beide ſind bei Antreffen feſtzuhalten.
Vermißt. Seit 9. Auguſt wird der 17jährige Kaufmanns=
lehrling
Hans Luther aus Darmſtadt vermißt. Beſchreibung: 1,74
Meter groß, kräftig, volles, gebräuntes Geſicht, dunkelblondes ge=
welltes
Haar, dunkle Augen. Bekleidung: Blaues Pollohemd,

ſchwarz=weiß geſtreifte lange Hoſe, Ledergürtel, rotbraune Halb=
ſchuhe
; führt Herrenfahrrad, Marke Wittler, bei ſich. Er iſt
feſtzuhalten.
Rückſichtsloſer Autofahrer. Am Freitag, gegen 13.15 Uhr,
wurde eine Radfahrerin, die aus der Heinrichſtraße in die Hei=
delberger
Straße einbiegen wollte und in der Sicht durch einen
Straßenbahnwagen behindert war, von dem Perſonenkraftwagen
IX 80083 angefahren, zur Seite geſchleudert und verletzt. Der
rückſichtsloſe Autofahrer ſetzte ſeine Fahrt fort, ohne ſich im ge=
ringſten
um die Verletzte zu kümmern. Das Fahrrad wurde ſtark
beſchädigt.
Fahrraddiebſtähle. Am Freitag wurde vor dem Eingang
einer Wirtſchaft in der Mühlſtraße am Schwimmbad ein Herren=
fahrrad
, Marke Roland, Fabrik=Nr. unbekannt, am Donnerstag
vor der Danatbank in der Rheinſtraße ein Herrenfahrrad, Marke
Miele, Fabrik=Nr. unbekannt, geſtohlen. In beiden Fällen hatten
die Beſitzer wiederum keine Kenntnis der Fabriknummer und die
Fahrräder in keiner Weiſe geſichert.
Sichergeſtellte Fahrräder. Am Freitag wurde in der Rhein=
ſtraße
ein herrenloſes Herrenfahrrad. Marke Alemannia, aufge=
funden
und bei der Kriminalpolizei ſichergeſtellt.
Am 6. Auguſt
wurde auf der Bürgermeiſterei in Groß=Umſtadt ein Damenfahr=
rad
. Marke Torpedo, mit dem Markenſchild Weilwerke Frank=
furt
a. M.=Rödelheim ſichergeſtellt das zweifellos aus einem
Diebſtahl herrührt. Wer ſind die Eigentümer?
Diebſtahl. Am Donnerstag wurde von einem arbeitsloſen
Kellner aus Frankfurt a. M., der angeblich in Darmſtadt um
Arbeit nachſuchte, in betrunkenem Zuſtande aus einer Garten=
wirtſchaft
eine weiße Tiſchdecke geſtohlen. Die Decke kann von
dem Geſchädigten auf der Polizeidirektion. Zimmer 12, abgeholt
werden
Badediebſtähle. Am 6. Auguſt wurde aus der öffentlichen
Umkleidehalle des Damenbades am Woog ein Trikot=Unterrock
geſtohlen.
Am gleichen Tage wurde in der Halle der Weißen
Häuschen am Woog aus der Hoſentaſche eines Badegaſtes ein
Portemonnaie mit 2 RM. Inhalt geſtohlen.
Am 8. Auguſt ſtahlen unbekannte Täter aus der Umkleide=
halle
des Vereins Rot=Weiß im Damenbad am Woog eine weiße
Trikot=Damenhoſe, ein weißes Damenhemd mit Borde und Sticke=
reimuſter
, einen roſa Hüftgürtel und einen vorne zuknöpfbaren
weißleinenen Büſtenhalter. Wer kann über die Diebſtähle An=
gaben
machen2

Die neuen Beſtimmungen über Druckſachen.
Wichtig für Geſchäfte, Büros. Vereine uſw.
Nach den neuen am 1. Auguſt in Kraft getretenen Beſtim=
Abſ. IIII) ſind
mungen über Druckſachen (Poſtordnung 8
mechaniſche Vervielfältigungen eines handſchriftlich oder maſchinen=
ſchriftlich
angefertigten Schriftſtückes, die im Abziehverfahren, im
Schablonenverfahren oder durch ähnliche Umdruckverfahren
hergeſtellt ſind, nur dann noch als Druckſachen anzuſehen, wenn
mindeſtens 20 vollkommen gleiche Stücke dieſer Vervielfältigungen
gleichzeitig, entweder am Poſtſchalter oder zu Bunden
vereinigt durch den Briefkaſten eingeliefert werden. Ver=
vielfältigungen
, die in geringerer Anzahl aufgeliefert werden,
werden von der Poſt nicht befördert. Zu den Vervielfältigungen,
die nur unter dieſen Bedingungen befördert werden, gehören die
in folgenden Verfahren hergeſtellten Arten:
Leim=
a
) Abziehverfahren (mit Hektographenmaſſe
glycerin oder Tonerdmaſſe) z. B. Schapirograph. Edog. Hek=
tofix
, Optimus;
Schablonenverfahren (mit Wachs=, Dauer= Staniol=,
Gummihaut= oder Japanpapierſchablonen) z. B. Roto. All=
geha
, Arlac, Brüco=Copiſt, Bürograph. Elo. Geha=Rotary,
Geſtetner. Greif, Juwel, Melior, Lux. Multer=Rotary, Preſto,
Rollax, Ronco, Rotafix. Tempo=Rotary, Standard:
c) ſonſtige Umdruckverfahren: Expreß= Umdruckver=
fahren
, Miroprint, Opalograph, Opalo, Ormig.
Unbedingt.
alſo ohne gleichzeitige Auflieferung von min=
deſtens
20 Stücken ſind zugelaſſen: Vervielfältigungen durch
Buchdruck oder ein ähnliches Verfahren (Hochdruck, Flachdruck
Tiefdruck) oder durch Belichtung oder Stempel durch Steindruck
(Lithographie), Algraphie (Aluminiumdruck), Glasdruck Kupfer=
ſtich
, Stahlſtich oder Holzſchnitt. Die Aufſtellung ſoll keinen An=
ſpruch
auf Vollſtändigkeit erheben und nur als Anhalt dienen.
Abdrucke oder Abzüge, die durch verſchiedene zuläſſige Verviel=
fältigungsverfahren
(Buchdruck uſw. und Abzieh= oder Schablonen=
verfahren
uſw.) hergeſtellt ſind, müſſen ebenfalls in mindeſtens
20 gleichartigen Stücken am Poſtſchalter oder gebündelt durch
den Briefkaſten aufgeliefert werden, wenn dabei eine der unter
ae genannten Umdruckverfahren angewendet iſt, es ſei denn,
FIII bei
daß es ſich hierbei nur um die nach Poſtordnung § 8
allen Druckſachen allgemein, alſo auch handſchriftlich zuläſſige
Aenderungen und Nachtragungen handelt. Auf Verlangen der Poſt
hat der Abſender nachzuweiſen, ob es ſich um Vervielfältigungen
handelt und in welchem Verfahren ſie hergeſtellt ſind.

Rheinfahrten. Es wird auf die heutige Anzeige hinge=
wieſen
, in der überſichtlich die Fahrten zuſammengeſtellt ſind, die
außerhalb des großen Sommerfahrplans gefahren werden. Zur
Teilnahme an der Einweihung der Hitler=Höhe in Bacharach am
Sonntag werden für den Dampfer 7.15 Uhr ab Mainz Fahrkarten
zum halben Fahrpreis ausgegeben. Die Fahrt nach Speyer am
gleichen Tag, 7.40 Uhr ab Mainz, begegnet regem Intereſſe, denn
ein Beſuch der alten Kaiſerſtadt iſt ſonſt auf dem Waſſerweg an
einem Tag nicht möglich. Der Verkehrsverein Speyer hat ſich zur
koſtenloſen Führung durch die Stadt bereit erklärt und die Ein=
trittspreiſe
in den Dom, die Gedächtniskirche und das hiſtoriſche
Muſeum ſtark ermäßigt. Auch an Maria Himmelfahrt werden die
ſonſt nur wochentags gültigen billigen Ferienfahrſcheine für die
Dampfer 7.15 Uhr 11 Uhr und 14.30 Uhr ausgegeben außerdem
findet an dieſem Tag ausnahmsweiſe um 18.30 Uhr die Abend=
fahrt
nach Bingen und zurück mit Muſik ſtatt. Auf dem Waſſer=
weg
iſt die Nachbarſtadt Frankfurt bisher nur von wenigen be=
ſucht
worden, weil der Fahrplan für Hin= und Rückfahrt ſonſt
nicht günſtig iſt. Am Mittwoch, 16. Auguſt, dagegen fährt ein
Sonderſchiff um 8.30 Uhr nach Frankfurt, von dem aus man
unterwegs die noch nicht lange in Betrieb befindlichen großartigen
Schleuſenanlagen in Griesheim beſichtigen kann. Bei gemein=
ſamem
Beſuch des Zoologiſchen Gartens, der gerade in dieſen
Tagen auf ſein 75jähriges Beſtehen zurückblicken kann, ſind die
Eintrittspreiſe für Erwachſene und Kinder um die Hälfte er=
mäßigt
. Ein Sonderſchiff mit Muſik fährt auch am nächſten Don=
nerstag
um 9.30 Uhr wieder nach Niederheimbach (Märchenhain),
Lorch und Bacharach. An dieſem Tag findet die letzte billige
Abendrundfahrt durch den Rheingau ſtatt. Nach Worms und zu=
rück
kommt man am nächſten Samstag mit einem Dampfer 7 Uhr
ab Mainz, Rückkunft um 16.20 Uhr. Bei allen dieſen Fahrten ſind
die Preiſe außergewöhnlich niedrig. Näheres durch die Mainzer
Vertretung G. L. Kayſer (Fernſprecher 31 959).

Aus der NSDAP.

Der Kreisleiter macht bekannt:
NS.=Frauenſchaft. Am Sonntag, den 13. Auguſt, findet im
Kleinen Haus eine Sondervorſtellung des Gießener Stadttheaters
für die Partei= und Frauenſchaftsmitglieder ſtatt. Zur Auffüh=
rung
gelangt: Wo die Lerche ſingt. Karten im Vorverkauf von
30 Pfg. an ſind bei den Ortsgruppenleiterinnen erhältlich.
Arbeitsbeſchaffung. Alle Parteigenoſſen, die bis zum 31. De=
zember
1932 in die Partei eingetreten ſind, melden ſich, ſoweit ſie
beim Arbeitsamt nicht geführt werden und noch erwebslos ſind,
umgehend daſelbſt an.
Meldezeit 7.30 bis 12.30 Uhr. Mit=
gliedsbuch
bzw. Mitgliedskarte iſt mitzubringen.
Die Standarte 115 veranſtaltet am Donnerstag, den 17. Aug.,
im Kleinen Haus des Landestheaters eine geſchloſſene Vorſtellung
von Krieg im Frieden durch das Gießener Stadttheater für die
SA. und Parteigenoſſen, ſoweit der Kartenvorrat reicht. Der
Kartenvorverkauf findet ab Freitag, den 11. Auguſt, in der Zeit
von 15.30 bis 19.30 Uhr, ſtatt, im Geſchäftszimmer der Geldver=
waltung
der Standarte 115.
Sturmführer der SA. Darmſtadt. Die Meldung der SA.=
Männer (welche keine Pg. ſind) zur Hilfskaſſe für September muß
bis ſpäteſtens 15. Auguſt 1933 bei der Kreisleitung erfolgen.
Später eingehende Meldungen können nicht mehr berückſichtigt
werden.
Der Gauleiter macht bekannt:
Der Gauſchulungsleiter. Der Zentral=Schulungskurs in Frank=
furt
a. M. findet am Samstag, den 12. Auguſt, abends 6 Uhr,

Na Wenedgeſhe Srand Lueland zund Rifad Ferie Keſt
rate über die Innen= und Außenpolitik und die Beſeitigung der
Arbeitsloſigkeit. Auch die Kreisſchulungsleiter von
Heſſen und die Schulungsleiter der NSBO. haben an
dem Kurſe teilzunehmen. Der Kurs in Limburg wird Sonn=
tag
, den 13. Auguſt, vormittags 8 Uhr, in der Fachſchule. Eiſen=
bahnſtraße

1, abgehalten. Themen: Dieſelben wie in Frankfurt
a. M.
der Kurs in Wetzlar wird Sonntag, den 13. Auguſt,
vormittags 10 Uhr, im Gaſthof Grünes Laub abgehalten. The=
men
: Dieſelben wie in Frankfurt a. M. Für ſämtliche Schu=
lungsleiter
des Großgaues Heſſen=Naſſau iſt die Teilnahme an
dieſen Kurſen Dienſtpflicht. SA., SS., HJ. und Parteigenoſſen
werden hiermit zu den Kurſen eingeladen, und es wird erwartet
daß ſie zahlreich von der Gelegenheit Gebrauch machen ſachlich
und äußerſt gründlich in das Programm der Bewegung eingeführt
zu werden. Der Beſuch iſt koſtenlos, jedoch wird pünktliches Er=
ſcheinen
ſowie Einzeichnen in die Anweſenheitsliſten vor Beginn
des Kurſes erwartet.

Techniſche Nokhilfe.

Wochenplan für die Zeit vom 14. bis 20. Auguſt allen Not=
helfern
zur Kenntnis: Montag, den 14., 19 Uhr Pflichtappell für
alle Nothelfer: Dienstag, den 15 19 Uhr. Nachrichtenkurs II,
Marſtall; Mittwoch, den 16., 19 Uhr, Hilfspionierübung Mar=
ſtall
19.30 Uhr Nachrichtenkurs I (Blinken), Treffpunkt Mar=
ſtall
; Freitag, den 18., 19 Uhr. Nachrichtenkurs II, Marſtall;
Samstag, den 19., 17 Uhr. Hilfspionierkurſus Marſtall; Sonn=
tag
, den 20., 7 Uhr, Uebung für Nachrichtentrupp II, Treffpunkt
Marſtall.

Lokale Veranſtalkungen.

Schuls Felſenkeller. Vielfachen Wünſchen Rechnun=
tragend
, iſt für Samstag, den 12. Auguſt, die Kapelle der Stan
darte 143 wiederum verpflichtet. Als Soliſten ſtellen ſich vor
Ludwig 8
Hartel (Trompetine) und Paul Leppert (Xylo
phon). Leitung Matthias Weber. Sonntag, den 13. Auguſ
Großes Streichkonzert; alte und neue Operetten.
Leitung: Will=
Schlupp.
Dieſe Konzerte verſprechen im kühlen Terraſſengarter
Erholung von des Tages Arbeit.
Im Hotel und Reſtaurant Poſt (am Hauptbahn
hof): Heute Samstag, morgen Sonntag Tanz und Sonderabende.
Dieſe gemütlichen und gern beſuchten Abende ſeien in freundliche
Erinnerung gebracht. (Siehe heutige Anzeige.)

[ ][  ][ ]

Samstag, 12. Auguſt 1933

Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 222 Seite 7

Aus Heſſen.
Frühobſtanbau in Gau=Algesheim.
Die Heſſiſche Bauernkammer hatte die für Frühobſtanbau in
Heſſen in Frage kommenden Vereine und Genoſſenſchaften aufge=
fordert
, die in jetziger Zeit reifenden Frühobſtſorten zum 5. Auguſt
an das Landwirtſchaftsamt in Gau=Algesheim einzuſenden. Es
war vorgeſehen, die eingehenden Obſtſorten durch Fachleute durch=
ſehen
und auf richtige Sortenbezeichnung hin prüfen zu laſſen.
Die Wahl des Tags und des Ortes ſtand im Zuſammenhang mit
einer Frühobſtſchau, welche am gleichen Tage der Rheingauer
Verein für Obſt= und Gartenbau in Geiſenheim veranſtaltete. Es
ſollte auf dieſe Weiſe die Möglichkeit beſtehen, in Zweifelsfällen
die richtigen Sortenbezeichnungen durch Vergleich mit den in Gei=
ſenheim
ausgeſtellten Sorten zu treffen.
Die Frühobſtſchau in Gau=Algesheim war alſo keine Ausſtel=
lung
für die große Oeffentlichkeit, ſondern eine für Sortenſtudium
durch Fachleute angeſetzte beſondere Obſtſortenſchau. Dieſes Ziel
wurde in ganz erfreulichem Ausmaß erreicht, durch die außerge=
wöhnlich
gute Beſchickung bedingt. Es waren über hundert ver=
ſchiedene
Sorten, hauptſächlich Steinobſt, eingeſchickt in zirka 280
Einzelnummern. Unter den Sorten waren die Frühzwetſchen am
ſtärkſten vertreten und hierunter alle wichtigen Handelsſorten.
Die größeren Vereine Rheinheſſens waren ſehr ſtark beteiligt.
Naturgemäß waren einige der ganz frühen Sorten ſchon vorüber
und konnten nicht mehr zur Ausſtellung gelangen. Es darf feſt=
geſtellt
werden, daß die wärmeren Gegenden im weſtlichen Deutſch=
land
heute über einen Sortenreichtum verfügen, der es geſtattet,
laufend den Markt mit friſchem Obſt von Ende Mai bis in den
ſpäten Herbſt hinein zu beliefern.
Die Schwierigkeiten in der Auswahl und Empfehlung der
Sorten für den heimiſchen Anbau ſind aber größer, als der Ver=
braucher
im allgemeinen annimmt. Bei den großen klimatiſchen
Unterſchieden und den oft ſehr ſtark wechſelnden Höhenlagen und
den auf kleinſter Fläche häufig wechſelnden Bodenarten, gilt es,
die jeweils für den betreffenden Standort vaſſenden Sorten aus=
zuwählen
. Das iſt nicht möglich auf Grund theoretiſcher Erwägun=
gen
allein, ſondern bedarf der Durchführung praktiſcher Anbau=
verſuche
, Berückſichtigt man fernerhin, daß auf Grund gründlicher
Vorprüfungen und Ueberlegungen getroffene Entſcheidungen be=
züglich
des Anbaues der ausgewählten Sorten ſich erſt nach Jahr=
zehnten
auszuwirken vermögen, weil die Bäume ja erſt veredelt
und gepflanzt werden müſſen, ſo erkennt man die Schwierigkeiten
der Sortenbereinigung im Obſtbau gegenüber einjährigen Kultur=
pflanzen
, erſt in ihrem vollen Umfang.
Die Sortenſchau in Gau=Algesheim wird für die Fachleute
und Landwirte, ſoweit ſie die Schau beſuchten und beſchickten, eine
wertvolle Anregung für weiteres Arbeiten ſein.
Es war die erſte Veranſtaltung im Rahmen der von der
Bauernkammer neugebildeten Obſtbauinſpektion Mainz=Bingen,
deren Leiter Herr Obſtbauinſpektor Scholl, Wohnſitz in Gonſen=
heim
, iſt.
J. Griesheim, 11. Auguſt. Schnakenvertilgung. Am
Dienstag iſt in hieſiger Gemeinde mit der Vernichtung der Schna=
kenbruten
begonnen worden. Geſchulte Vertrauensmänner klären
die Beſitzer, Pächter und Mieter von Grundſtücken auf und ſchla=
gen
Maßnahmen zur Beſeitigung der Brutſtätten vor. Sämtliche
Perſonen ſind mit einem Ausweis verſehen und es iſt denſelben
Einblick in die Höfe und Gärten zu gewähren.
Die hieſige
Ortsgruppe des Odenwaldklubs unternimmt am kommen=
den
Sonntag eine Frühwanderung über Büttelborn. Kl.=Gerau,
Forſthaus Woogsdamm nach Parkſchloß Mönchbruch. Abmarſch
6 Uhr vom Bahnübergang Pfützenſtraße. Schwerer Ver=
kehrsunfall
. In Wolfskehlen, am Ausgang nach Gries=
heim
, überfuhr ein Motorradfahrer aus Goddelau einen Jungen
von hier, der ſich mit ſeinem Fahrrad auf dem Heimweg befand.
Der Junge mußte in bewußtloſem Zuſtande und mit erheblichen
Verletzungen an Kopf und Bein durch ein hinzugekommenes Pri=
vatauto
in das Darmſtädter Krankenhaus übergeführt werden.
Der Motorradfahrer kam ohne Verletzungen davon.
Weiterſtadt, 10. Aug. Am Sonntag wurde der SV. 1910
Weiterſtadt in einer Generalverſammlung im Vereinslokal gleich=
geſchaltet
. Der ſeitherige Vorſitzende des Vereins, Herr. Heß,
dankte dem alten Vorſtand für ſeine Arbeit. Sodann trat der
Vorſtand zurück. Zum Führer des Vereins wurde der alte Vor=
ſitzende
, Herr Heß, einſtimmig gewählt, der ſich ſeine Mitarbeiter
beſtimmte. Zu ſeinem Vertreter beſtimmte er Herrn Chriſtoph
Schuchmann, zum Geſchäftsführer Herrn Chriſt. Petri, zum
Schriftführer Herrn Chriſt. Rothenhäuſer und zum Vereinsſchatz=
meiſter
Herrn Jakob Beſt. Mit einem dreifachen Sieg=Heil auf
unſeren Herrn Reichspräſidenten und unſeren Herrn Volkskanzler
Adolf Hitler wurde die Verſammlung geſchloſſen.
P. Mörfelden, 11. Aug. Zum erſten Male nehmen in dieſem
Jahre drei Mörfelder an den Segelflugwettbewerben
auf der Rhön teil. Es ſind dies Georg Geiß, Phil. Gernandt und
Ernſt Schulmeyer, die alle drei der Fliegergruppe Rüſſelsheim
angehören.
Ober=Ramſtadt, 11. Auguſt. Schießſtand=Weihe.
Kommenden Sonntag, den 13. Auguſt findet die Schießſtandein=
weihung
des Militärvereins Germania am Schorrsberg ſtatt.
Bei anhaltend ſchönem Wetter iſt eine zahlreiche Beteiligung
der Einwohnerſchaft an dieſem Feſte zu erwarten.
Lu. Groß=Umſtadt, 10. Aug. Herr Studienrat Schüler von
der Adolf=Hitler=Oberreal= und Höheren Landwirtſchaftsſchule
wurde mit Wirkung vom 1. Auguſt zum Direktor der Realſchule
zu Langen ernannt. Direktor Keil an dem hieſigen Landwirt=
ſchaftsamt
wurde in gleicher Dienſteigenſchaft nach Heppenheim
verſetzt. An dem hieſigen Landwirtſchaftsamt wird bis auf wei=
teres
nur ein Landwirtſchaftsrat tätig ſein. Herr Dr Krämer
von Worms wurde mit der Dienſtführung betraut. Als Schlacht=
hausverwalter
wurde L. Freund ernannt. Sein Vorgänger
Herzog findet Verwendung auf dem Rathaus. Der ſeitherige
Rechner der Ortskrankenkaſſe Pfaff kam in den inneren Dienſt
der Kreiskrankenkaſſe zu Dieburg. An ſeine Stelle trat Pg. Jan=
Cd. Michelſtadt, 11. Aug. Deutſcher Abend. Auf ihrer
Odenwaldſtreife kamen zwei Kompagnien Scharnhorſt=Jugend des
Gaues Kurpfalz nach Michelſtadt. Nachdem man das alte Städt=
chen
mit ſeinen ehrwürdigen Baudenkmälern beſichtigt und im
Schwimmbad des Stadions ſich durch ein kühles Bad erfriſcht hatte,
wurde im Saale des Schmerkers Garten ein Deutſcher Abend
abgehalten. Der geräumige Saal war dicht beſetzt, als nach einem
Eröffnungsmarſch der Kapelle die Fahnen der Scharnhorſtjugend,
des Stahlhelms und der Hitlerjugend einmarſchierten. Der Kreis=
führer
des Stahlhelm, S. Erl. Graf Alexander zu Erbach=Erbach,
begrüßte mit herzlichen Worten die Anweſenden, beſonders die
Kameraden von Scharnhorſt=Jugend Stahlhelm, Hitlerjugend,
SA. und SS. Den Gefallenen des Weltkrieges und des natio=
nalen
Kampfes, gedachte man anſchließend in würdiger Weiſe.
Das übrige Programm des Abends umfaßte noch außer Marſch=
und klaſſiſcher Muſik Klaviervorträge, der kleinen Scharnhorſt=
Kameraden Küpper und Schatt von der Ortsgruppe Mannheim.
In ſeiner Begrüßungsanſprache betonte der ſtellvertretende Gau=
führer
Gnadler=Heidelberg, daß ſie überall, wo ſie auf ihrer
Streife durch den Odenwald hinkamen, herzlich begrüßt und emp=
fangen
wurden, doch der Empfang in den beiden Odenwaldſtädt=
chen
Michelſtadt und Erbach habe alles Bisherige weit übertrof=
fen
. Nach dem Kriege ſei die Jugend von Volksverführern dem
Abgrund zugeführt worden. Der Scharnhorſt=Bund betrachte es
als ſeine vornehmſte Aufgabe, die Jugend wieder zu tatkräftigen
jungen Menſchen, zu ganzen Kerlen heranzubilden. Ein Beweis,
daß man auf, dem beſten Wege dazu ſei, habe die Streife bewie=
ſen
, die nicht geringe Anforderungen an jeden Einzelnen ſtelle.
Beſonders, erfreulich ſei die harmoniſche Zuſammenarbeit zwi=
ſchen
SA., SS., Stahlhelm. Hitlerjugend und Scharnhorſtjugend.
Der ſtellvertretende Gauführer ſchloß ſeine Anſprache mit den
Worten: Deutſchland muß leben, Deutſchland wird leben. Scharn=
horſt
Heil! Darauf wurden verſchiedene Auszeichnungen vor=
genommen
und mehrere Anſprachen gehalten. So gab der Gau=
wehrſportführer
Lüdecke. Mannheim, einen ausführlichen Be=
richt
über den bisherigen Verlauf der Streife, die am 6. Auguſt
begonnen und bisher über Kailbach, Ernſttal. Amorbach, Box=
brunn
, Eulbach nach Erbach=Michelſtadt geführt habe. Von dort
ging es dann am Freitag wieder weiter nach Beerfelden Eber=
bach
. Aus, ſeinen Ausführungen gewann man ein ungefähres
Bild, welche Vorarbeiten eine ſolche Streife erfordert: beſonders
die Verpflegung unterwegs iſt eine nicht leicht zu löſende Auf=
ſabe
. So wurden außer der Feldküche noch mitgenommen: 430,
Kommißbrote, 120 Pfd. Nudeln, 1 Ztr. Zucker uſw. Zum Schluß
dankt auch er nochmals herzlich für die gaſtfreundliche Aufnahme
und ſchloß mit Scharnhorſt Heil! Der erſt ſeit drei Wochen be=
ſtehende
Spielmannszug der Scharnhorſtjugend, Ortsgruppe Lei=
men
, ſpielte noch einen Marſch, dann wurde nach einem Schluß=
worte
des Führers der Ortsgruppe Mannheim. Kam. Haend=
ler
, mit dem Horſt=Weſſel= und dem Deutſchlandlied der offi=
ſielle
Teil des Abends beſchloſſen. Am Freitag vormittag er
ſolgten dann Kranzniederlegungen an den beiden Kriegerdenk=
mälern
.

Die Aufgaben des Reichsluftſchutzbundes.

Jeder einzelne muß kätig mitwirken im Selbſtſchuk!

* Luftgefahr und Luftſchuß.
Von Gruppenführer Seydel.
NSStK. Die Zeiten, in denen Kriege allein durch den ritter=
lichen
Kampf der Heere ausgetragen wurden, ſind endgültig
vorüber.
Nicht nur Kanonen und Soldaten entſcheiden heute über das
Schickſal der Völker, ſondern der letzte Krieg hat uns leider nur
allzu deutlich gezeigt, von welch entſcheidender Bedeutung die
geiſtige Einſtellung und Widerſtandskraft der Heimat iſt.
Nur durch Hunger und Geiſtesverpeſtung konnten unſere in
zahlloſen Schlachten beſiegten Feinde das erreichen, was ihnen
im ehrlichen Männerkampfe unmöglich war: Die endliche Nieder=
ringung
Deutſchlands.
Während ſie ſich aber damals zur moraliſchen Unterhöhlung des
deutſchen Volkes in der Hauptſache noch mit Propaganda und
Blockade begnügen mußten, ſteht ihnen künftighin noch ein wei=
teres
ſehr gewichtiges Mittel zur Verfügung: die Flieger=
bombe
.
Die Gefährdung der Zivilbevölkerung durch dieſes neue
Kampfmittel hat ſämtliche Nationen vor ſehr ernſte und ſchwie=
rige
Probleme geſtellt. Sie iſt jedoch keineswegs bei allen Län=
dern
gleich, ſondern hängt immer von zwei Faktoren ab, nämlich:
1. von ſeinem wirtſchaftlichen Charakter,
2. von Art und Dichte der Beſiedlung und
3. von ſeiner geographiſchen Lage.
Hat das Land z. B. überwiegend landwirtſchaftlichen Cha=
rakter
, ſo iſt es mit der Luftwaffe kaum entſcheidend zu treffen.
Mit zunehmender Induſtrialiſierung und Beſiedelung wächſt aber
auch ſeine Verletzbarkeit, denn der Luftangriff kann entſcheidende
Wirkungen nur erzielen auf eine Zuſammenballung von wirt=
ſchaftlichen
Kräften und menſchlichen Siedlungen.
Je geringer die Entfernung dieſer Lebenszentren von der
feindlichen Luftmachtbaſis iſt, deſto ſtärker iſt natürlich ihre Be=
drohung
. Und in dieſer Beziehung ſieht es bei uns in Deutſch=
land
leider ſehr ſchlimm aus.
Unſere wichtigſten Induſtriereviere und Handelszentren lie=
gen
in nächſter Nähe der Grenzen und damit im günſtigen Wir=
kungsbereich
der nachbarlichen Luftflotten, ſo z. B. das rheiniſch=
weſtfäliſche
Induſtriegebiet, das dicht beſiedelte und induſtriereiche
Sachſen, die Kohlen und Erzreviere Oberſchleſiens. Auch die wich=
tigen
Braunkohlengebiete Mitteldeutſchlands liegen im Bereich
weſtlicher, ſüdlicher und öſtlicher Luftangriffe. Ebenſo iſt die

Reichshauptſtadt Berlin von Polen und von der Tſchechoſlowakei
in einer bzw. eineinhalb Flugſtunden zu erreichen.
Es gibt heute in ganz Deutſchland keinen Punkt mehr, der
nicht von irgend einer Seite aus angegriffen werden kann.
Dieſer ungeheueren Bedrohung ſteht unſere völlige Wehr=
loſigkeit
gegenüber. Nicht nur die Verteidigung in der Luft durch
Kampfflieger in Deutſchland unmöglich gemacht, auch die aktive
Abwehr von der Erde aus muß praktiſch als nicht vorhanden an=
geſehen
werden.
Durch das Pariſer Luftfahrtabkommen vom 21. Mai 1926 iſt
uns lediglich die Möglichkeit gegeben, den Selbſtſchutz der Bevöl=
kerung
, den ſogenannten paſſiven oder zivilen Luftſchutz vorzube=
reiten
, der vor allem bauliche Maßnahmen, den Flugmelde= und
Warnungsdienſt, den Gas= und Feuerſchutz, ſowie alle Arten der
Tarnung umfaßt. Wenn dadurch auch Angriffe nicht verhindert
werden können, ſo iſt doch eine ſehr beträchtliche Abſchwächung
ihrer Wirkung zu erzielen.
Es liegt in der Eigenart und Vielgeſtaltigkeit dieſer Luft=
ſchutzmaßnahmen
begründet, daß ſie nicht nur in das Reſſort der
Zivilbehörden und Selbſtverwaltungskörper gehören, ſondern
auch unbedingt der Mithilfe privater Organiſationen bedürfen.
Deshalb wurde am 29. April d. J
auf die Initiative des
Luftfahrtminiſteriums hin der Reichsluftſchutzbund gegründet.
Dieſer Bund hat das Recht, auf nationaler Grundlage zum
gemeinen Nutzen das deutſche Volk von der lebenswichtigen Be
deutung des Luftſchutzes zu überzeugen und es für die tätige Mit=
arbeit
jedes einzelnen im Selbſtſchutz zu gewinnen.
Insbeſondere hat der Bund die Aufgabe, im Rahmen der be=
hördlichen
Vorſchriften die erforderlichen Maßnahmen auf folgen=
den
Gebieten durchzuführen:
2) Aufklärung und Werbung für den Luftſchutz in der Be=
völkerung
,
b) Vorbereitung und Durchführung des Selbſtſchutzes in der
Bevölkerung.
c) perſonelle Ergänzung des behördlichen Luftſchutzes.
Durch die Gründung des Reichsluftſchutzbundes iſt endlich die
Grundlage für eine einheitliche Zuſammenarbeit im Luftſchutz ge=
ſchaffen
worden.
Während bisher viele Einzelperſonen und Verbände neben=
einander
tätig waren, wird nun ein Wille herrſchen.
Unter zielbewußter, ſtraffer Führung werden alle mitarbei=
ten
und helfen können zum Beſten von Volk und Vaterland
An uns Nationalſozialiſten liegt es in erſter Linie, daß der
von unſerem Pg. Miniſter Göring durch die Gründung des
Reichsluftſchutzbundes gewollte Gedanke Geſtalt annimmt.
An uns liegt es, dieſen neuen Bund mit unſerem Geiſte zu
erfüllen.

As. Erbach, 10. Aug. Vom Poſaunenchor. Am Don=
nerstag
hielt der Bundesdirigent, Herr Breitrück aus Darm=
ſtadt
, eine Inſpektion unſeres Poſaunenchors im Gemeindehaus
ab. Nach Beendigung derſelben ſprach der Dirigent des Verban=
des
der Starkenburger Poſaunenchöre ſeine Anerkennung über den
Chor aus. Er ſchloß mit der Ermahnung, in der ſeither geübten
Weiſe weiterzuarbeiten in der Pflege guter Muſik im Dienſte an
Kirche, Volk und Vaterland. Eine beſondere Anerkennung und
ein beſonderes Lob gilt dem Dirigenten des Vereins, Herrn Chr.
Grasbahnrennen. Das für den Eulbacher
Weyel.
Markt vorgeſehene Grasbahnrennen, das leider aus beſtimmten
Gründen wieder abgeſagt werden mußte, findet nun beſtimmt am
Sonntag, den 10. Sept., auf dem Sport= und Erholungspark in
rbach ſtatt. Die Veranſtalter ſind die Stadtverwaltung und der
ADAC., Ortsgruppe Darmſtadt. Zugelaſſen ſind Motorräder aller
Klaſſen mit und ohne Beiwagen für Ausweis= und Lizenzfahrer.
Gleichzeitig mit dieſer Veranſtaltung wird eine Zielfahrt für die
Mitglieder der NSKK. verbunden. Die Grasbahnrennen wurden
im vergangenen Jahre zum erſten Male durchgeführt und erſt=
klaſſige
Leiſtungen gezeigt. Die Rennbahn wurde als eine der
beſten Bahnen Deutſchlands bezeichnet. Auch für dieſes Jahr ſind
bereits zahlreiche Nachfragen bei den Veranſtaltern eingelaufen.
Der Bezirksverein Erbach=Michelſtadt des Deutſchen Werk=
meiſterverbandes
feierte im benachbarten Stockheim das
46. Stiftungsfeſt durch eine einfache, aber würdige Familienfeier.
Der Vorſitzende eröffnete die Feier mit Worten herzlicher Begrü=
ßung
. Der Männergeſangverein Liederkranz‟ Erbach war gern
der Einladung gefolgt, um durch den Vortrag mehrerer Chöre die
Feier zu verſchönern. Anſchließend fand die Ehrung des ſeitheri=
gen
Vorſitzenden und jetzigen Ehrenvorſitzenden ſtatt. Herr
chneider überreichte ſeinem Vorgänger, Herrn Friedrich
Würtenberger, in Würdigung ſeiner Verdienſte als Zei=
chen
der Anerkennung für ſeine langjährige ſelbſtloſe Tätigkeit
ein von dem Vereinsmitglied Frz. Pluher=Michelſtadt ausgeführ=
tes
Oelgemälde, das den Jubilar in ſeiner einfachen, ſchlichten
Der Geehrte dankte, ſichtlich bewegt,
Art naturgetreu wiedergibt.
mit dem Verſprechen, auch weiterhin an den Zielen und Aufgaben
des Verbandes mitzuarbeiten. Auch der langjährige verdienſtvolle
Bezirksleiter Dielmann=Frankfurt hatte es ſich nicht nehmen
laſſen an dieſer Feier teilzunehmen. Mit zu Herzen gehenden
Ausführungen erläuterte er die Ziele des Verbandes und for=
derte
die Mitglieder auf mit allen Kräften an dem Wiederauf=
bau
unſeres Wirtſchaftslebens zum Wohle des geſamten deutſchen
Der ſich anſchließende gemütliche Teil
Volkes mitzuarbeiten.
wurde ausgefüllt durch ein luſtiges Theaterſtückchen des Geſang=
Michelſtadt und durch muſikaliſche Ein=
vereins
Liederkranz
lagen der Kapelle Otto Löb.
Gernsheim, 11. Auguſt. Waſſerſtand des Rheins
(Pegel) am 10. d. M.: 0.63 Meter, am 11. d. M.: 0,52 Meter
jeweils morgens 5.30 Uhr.
Hirſchhorn, 11. Auguſt Waſſerſtand des Neckars
1,49 Meter, am 11. d. M.: 1,56 Meter
(Pegel) am 10. d. M.:
jeweils morgens 5.30 Uhr.
Bb. Bensheim, 10. Aug. Stadtrat. Die Einführung
und Verpflichtung des Bürgermeiſters wurde durch
den Kreisdirektor Reinhart vorgenommen, wobei derſelbe in einer
Anſprache ſich an den nunmehrigen Bürgermeiſter wandte, den er
als langjährigen Kollegen im Dienſte des Kreisamtes ſchätzen
gelernt habe, deſſen Tatkraft für ihn außer jedem Zweifel ſtünde.
Sein Glückwunſch galt dabei auch den beiden Beigeordneten, deren
Verpflichtung darauf durch den Bürgermeiſter geſchah. Die Wahl
der drei Herren der Verwaltung war bereits in der Stadtrats=
ſitzung
vom 19. Juli einſtimmig erfolgt. Die Verwaltung
plant, Tiefbauarbeiten im Umfange von 11 175 Tage=
werken
ausführen zu laſſen, was ſie dem Bauausſchuß in der
Sitzung vom 24. Juli bereits unterbreitet hat. Es handelt ſich
dabei um die Ausführung von Entwäſſerungsgräben im Nieder=
wald
, Regulierung des Lauterbachs, Wieſenentwäſſerung u. a. m.
Seitens der Stadt iſt die Bereitſtellung eines Kredits von RM.
4000 erforderlich, der genehmigt wird Durchführung der vor=
ſtädtiſchen
Kleinſiedlung. Es war geplant. vorerſt 1520
Kleinſiedlerſtellen zu errichten; dieſes Vorhaben konnte aber auf
40 erhöht werden, ohne daß die Stadt weſentlich belaſtet wird, da
ſie nur die Koſten für Pachtgeldentſchädigung und die Meßbrief=
koſten
zu tragen hat. Jedes einzelne Haus koſtet nur 3000 Mk.
einſchließlich aller Nebenausgaben, wovon jeder Siedler 750 Mk.
durch eigene Arbeit aufzubringen hat. Für den Bezug der Häu=
ſer
kommen nur Erwerbsloſe und Kurzarbeiter in Betracht. Die
zuerſt dreijährige Miete beträgt 13,50 Mk.: ſpäter kommt Erb=
baurecht
in Frage. Die Häuſer enthalten im Erdgeſchoß Küche
und ein Zimmer, im Obergeſchoß zwei Zimmer; für kinderreiche
Familien ſind weitere zwei Zimmer vorgeſehen. Im Preiſe ſind
enthalten: elektriſches Licht, Waſchküche, Stall, Keller, Einfriedi=
gung
, Straßenerſtellung, je ein Schwein und Ziege ſowie Hühner.
Die Gebäude ſind maſſiv aus Stein hergeſtellt; die Billigkeit er=
gibt
ſich, weil alles nach einheitlichen Plänen ausgeführt wird.
als Schmuckſtücke einer
Die Verwaltung bezeichnet die Häuſer
Straße. Das Projekt wurde genehmigt. Im Wege des Bau=
landumlageverfahrens
ſoll mangels anderer Bauland=
beſchaffungsmöglichkeit
ſolches in dem Quartier zwiſchen Hohen=
weg
Horſt=Weſſelſtraße und Frenayſtraße erſchloſſen werden.
Nach dem von der Direktion des Gymnaſiums vorgelegten
Voranſchlag hat die Stadt einen Zuſchuß in Höhe von 16 993 Mk.
für 1934 zu leiſten gegen 16 137 Mk. im Jahre 1933. Der Mehr=
betrag
ergibt ſich aus dem Rückgang der Schülerzahl; doch iſt mit
zu erzielenden Einſparungen noch zu rechnen. Mit Rückſicht auf
die Größe der Stadt muß die Anſtellung einer dritten
Hebamme in Betracht gezogen werden, doch ſoll mit defini=
tiver
Beſchlußfaſſung bis zum 1. Januar gewartet werden.
Zwecks Erſparnis wurden die Schlachtzeiten verkürzt ent=
ſprechend
denen anderer Städte. Im Einverſtändnis mit dem
Fachberater werden zwei Feldſchützen und ein Landwirt in die
Kommiſſion in Blutlausangelegenheiten gewählt. Bildung des

Wieſenvorſtandes. Den Vorſitz führt beſtimmungsgemäß
der Bürgermeiſter. Die Stadt wählt zwei Landwirte, die auch
dem Kreisamt vorgeſchlagen werden, womit ſich der Kreisfach=
berater
einverſtanden erklärt hat. Gemäß kreisamtlicher Ver=
ügung
ſind je zwei Landwirte als Schätzer bzw. Stellvertreter
für die Kreisabdeckerei auf fünf Jahre zu wählen, was die Ver=
ſammlung
erfüllt. Ein Feldſchütze wird zum Obmann und drei
Landwirte zu Feldgeſchworenen gewählt. Das Zentrum hatte
früher die Verlegung der Sitzungen auf die Zeit nach
Uhr abends mit Vergütung bei Zeitaufwand beantragt. Es
ſoll aber wie bisher bleiben Mitteilungen: Der Gas=
preis
wird unter entſprechender Kürzung des Kubikmeterpreiſes
um 2 Pfg. geſenkt. Ein Urteil des Kreisausſchuſſes in Sachen
Aufwertung des in der Inflationszeit gewonnenen Ortsbürger=
rechts
um 50 Prozent wurde vom Provinzialausſchuß beſtätigt.
Offenbach, 10. Aug. Neue Stadtratsmitglieder.
Durch Verfügung des Heſſiſchen Staatsminiſteriums ſind an Stelle
der ausgeſchiedenen Mitglieder der SPD. 12 neue Ratsmitglieder
berufen worden
Der Stadtrat zählt nun unter 32 Mitgliedern
26 der NSDAP. Die übrigen 6 Mitglieder wurden als 5 Zen=
trumsleute
und ein Deutſchnationaler gewählt.
P. Rüſſelsheim, 10. Aug. Im Rüſſelsheimer Mainhafen wurden
in letzter Zeit von den Opelwerken zahlreiche holländiſche Schiffe
mit neuen Perſonen= und Laſtautos beladen, die in Antwerpen
zum Export ins Ausland auf Seeſchiffe verladen werden. Zwei
Opelfahrer der internationalen Alpenfahrt ſtießen in der Schweiz
mit einem Poſtomnibus zuſammen und wurden erheblich verletzt.
Der Wagen wurde ſchwer beſchädigt.
Aus Mainz und Rheinheſſen.
Ah. Worms, 11. Aug. Ein bedauerlicher Unglücks=
der
leider ein junges Menſchenleben forderte, ereignete
ſich in Gundheim. Der Fuhrmann Karl Leidemer von
dort und der 8jährige Sohn des Maurers, Phil. Marhöfer
vom gleichen Ort waren mit einem Pferdefuhrwerk ausgefahren,
um Getreide heimzubringen. In der Gemarkung ſcheuten die
Pferde plötzlich und gingen durch. Der Fuhrmann ſowie der
Junge fielen vom Wagen. Während Leidemer mit weniger ſchwe=
ren
Verletzungen davonkam, muß der Junge unter die Räder
gekommen ſein, denn er erlitt ſolch ſchwere Verletzungen, daß er
bald darauf verſtarb.
Ah. Alzey (Rhh.), 11. Aug. Preſſebeſuch in Rhein=
heſſen
. Die Preſſefahrt von Vertretern bedeutender deutſcher
Zeitungen, die gegenwärtig auf Einladung der Heſſiſchen Staats=
preſſeſtelle
durch Heſſen ſtattfindet brachte die Teilnehmer vor=
geſtern
durch Rheinheſſen. In Alzey trafen die Journaliſten
gegen Mittag ein. Nach herzlicher Begrüßung durch den Alzeyer
Bürgermeiſter Dr. Hill erfolgte eine Beſichtigung der Stadt, auch
die Alzeyer Rebengewächſe bekamen die Gäſte zu koſten. Die Wei=
terfahrt
ging nach Oppenheim, wo ebenfalls die Stadt und
mehrere Kellereien beſichtigt wurden. Abends traf der Preſſe=
beſuch
in Worms ein. Dort fand eine Begrüßung im Rathaus=
ſaale
in Anweſenheit von Vertretern, der Staatsregierung, der
Stadtverwaltung uſw. ſtatt.

12.00:
13.30:
15.30:
16.30:
18.00;
18.30:

AAa
22.30:
23.00;

9.00:
11.36:
11.45:
12.05:
12.40:
15.00
15.45:
16.00:
17.00.
17.30
18.30:
19.00,

20.15:
21.00:

2o:

Rundfunk=Programme.
Frankfurt: Samstag, 12. Auguſt
7.10: Frühkonzert. Ausf.: Ein Orcheſter erwerbsloſer Muſiker
Mittagskonzert auf Schallplatten.
Köln: Mittagskkonzert.
14.30: Kleines Wochenend.
Stunde der Jugend: Fanfaren und Standarten. Märſche
unſerer großen Komponiſten.
Nachmittagskonzert des Südfunkorcheſters. Ltg.: Görlich.
Vorleſung aus: Gewalt aus der Erde. Ein Cromwell=
Roman von Johames Tralow.
Wochenſchau.
18.50: Kurzbericht vom Tag.
19.00: Königsberg:
Stunde der Nation: Oſtpreußiſches Gold.
Bericht und Dichtung von der Bernſteinküſte.
20,00: Kompoſitionsſtunde von Guſtav Erlemamn (Trier). Ernſte
Geſänge.
Lieder der Liebe. Ausf.: Luſſe Richartz (Alt).
Am Flügel: Der Komponiſt.
20.30: Unheimlicher Humor.
Frankfurter Fremdenbuch. Von Walter Helldorf.
Zeit, Nachrichten, Wetter. Sport.
Berlin: Tanzmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſchlandſender: Sonnabend, 12. Auguſt
Sperrzeit.
10.10: Schulfunk: Reineke Fuchs. Hörſpiel.
Dipl. Kaufmann. Weiß:
Virtſchaftliche Wochenſchau.
Willy Fromholz: Geld
eine geſchichtliche Plauderei.
Schulfunk: Wenn wir groß ſein werden. (Schuloper.)
Marſchmuſik auf Schallplatten.
Kinderbaſtelſtunde: Wir baſteln und ſpielen deutſche Ge=
ſchichte
: Arnim, der Cherusker, rüſtet ſich zum Kampf
Dichter reiſen: Mit dem Herrn Geheimrat von Goethe.
in die Schweß.
Hamburg: Nachmittagskonzert.
Sportwochenſchau
17.15: Wochenſchau.
Stiefkinder der leichten Muſe. Kl. Orcheſter und Klavier.
Stunde des deutſchen Studenten: Der Student von heute.
Königsberg: Stunde der Nation: Oſtpreußiſches Gold.
Hörbilder von der Bernſteinküſte.
v. Fehrentheil: Gründungstag des Reichsverbandes deut=
ſcher
Rundfunkteilnehmer.
Aus dem Kölner Stadion: Deutſche Leichtathletik= Meiſter=
ſchaften
. Hörbericht auf Wachsplatten.
Reiſeandenken. Heiteres zum Ferienende.
Ruckzuck die Schaltung. Deutſchlandſender und Weſt=
funk
ſpielen zum Tamz. Kapelle Robert Gaden und das
Rleine Funkorchsſter Lta.= Eyloldt.
Fortfetzrng: Denttchlandfender 7. Weftfunk ſpielen zm Zam

[ ][  ][ ]

chellenbaums des Infanterie=Regiments Nr. 24 durch die Spielleute der SS.
Die
Anläßlich des großen Schutzſtaffel=Appells in der Reichshauptſtadt nahm der Muſikſturm der SS
den Schellenbaum des älteſten preußiſchen Infanterie=Regiments Nr. 24 in Obhut. Dieſer Schel=
lenbaum
hat eine ruhmreiche Geſchichte. Er wurde in zahlreichen großen Schlachten, wie bei der
Völkerſchlacht bei Leipzig, bei Waterloo, bei Düppel, Vionville und Mars la Tour den Truppen
des Infanterie,Regiments Nr. 24 (Neuruppin) vorangetragen.

Seglers Gu Win.
Appell der weiblichen Beſatzung an Bord
In Kopenhagen iſt ein großer deutſcher Segler eingelaufen, deſſen Beſatzung nur aus Frauen
beſteht. Die jungen Damen, Mitglieder eines Segelklubs aus Blankeneſe, ſtehen unter dem
Kommando des einzigen Mannes der Beſatzung, des Kapitäns von Stoſch.

Reich und Ausland.
80 Hitlerjungen fahren nach Ungarn.
Berlin. Die Preſſeſtelle der Reichsjugend=
führung
teilt mit: Auf Einladung des Miniſter=
präſidenten
der königlich=ungariſchen Regierung
werden ſich am 18. Auguſt 1933 80 Hitlerjungen
zu einer Studienreiſe nach Ungarn begeben. Die
Hitlerjungen ſind während dieſer Zeit Gäſte des
Miniſterpräſidenten. Miniſterpräſident Gömbös
hat zugeſagt, die Hitlerjungen in Budapeſt zu
empfangen und zu begrüßen. Im Auftrage des
Reichsjugendführers wird der Leiter der Abtei=
lung
Ausland, Obergebietsführer Nabersberg,
die Begrüßungsworte des Miniſterpräſidenten
erwidern. Die Einladung bezeugt das herzliche
Verhältnis, das zwiſchen der ungariſchen und der
deutſchen Jugend beſteht.

Seltſame Nakurfreunde.
Potsdam. Eine Wochenendſiedlung bei
Gelzow iſt ſeit geraumer Zeit unaufhörlich von
Bränden heimgeſucht worden Dies hat jetzt eine
ſeltſame und überraſchende Aufklärung gefunden.
Ein großer Trupp junger Leute aus Potsdam,
die angeſehenen Familien angehören, konnte er=
mittelt
und feſtgenommen werden. Wie ſie be=
haupten
, war es ihr Wunſch, das Naturſchutz=
gebiet
Golm vor der Beſiedlung zu ſchützen und
die Siedler durch die Brandſtiftungen abzu=
ſchrecken
.
Brand in einer Irrenanſtalt.
Epilcotiker ſetzt eine Getreideſcheune in Brand.
Bremen. Am Donnerstag abend gegen
21 Uhr entſtand in der bremiſchen Heil= und
Pflegeanſtalt Ellen ein Brand, der von einem
dort untergebrachten Epileptiker verurſacht wor=
den
war. Seit den frühen Nachmittagsſtunden
vermißte man in der Anſtalt einen Epileptiker,
den man ſchließlich gegen 21 Uhr auf dem Dach
einer Scheune des Gutsbetriebes der Heil= und
Pflegeanſtalt entdeckte. Man verſuchte, ihn mit
Waſſer herunterzuholen und alarmierte zu die=
ſem
Zweck die Anſtaltsfeuerwehr. Der Kranke
begann jedoch nunmehr das Dach abzudecken und
mit Dachziegeln zu werfen. Schließlich ſteckte er
das Dach an und im Nu ſtand die mit Getreide
gefüllte Scheune in hellen Flammen. Die bre=
miſche
Feuerwehr rückte mit zehn Fahrzeugen
an und bekämpfte das Feuer mit etwa fünfzehn
Schlauchleitungen. Die Scheune konnte aber nicht
mehr gerettet werden und brannte vollſtändig
nieder. Weiterer Gebäudeſchaden entſtand jedoch
nicht. Verbrannt ſind 35 Fuder Heu und 31 Fu=
der
Roggen, ſowie wertvolle landwirtſchaftliche
Naſchinen. Den vereinten Bemühungen des
egeperſonals und des SA.=Sturms gelang es,
des flüchtigen Kranken unverletzt habhaft zu
werden.
Der neue Präſidenk der Deutſchen
Bühnengenoſſenſchaft.

Otto Laubinger,
der bekannte Berliner Schauſpieler, wurde zum
neuen Präſidenten der Deutſchen Bühnen=
genoſſenſchaft
beſtimmt.

Die erſte Großküche der NS.-Volkswohlfahrk errichkel.

Eſſenausgabe in der Küche.
In der Borſigſtraße im Berliner Norden wurde jetzt die erſte Großküche der NS.=Volkswohlfahrt
eingeweiht, der weitere derartige Küchen folgen ſollen, in denen die Aermſten der Bevölkerung
für wenige Pfennige ein reichliches, ſchmackhaftes Mittageſſen bekommen können.

Frecher Raubüberfall im Saargebief.
200 000 Francs Lohngelder geraubt.
Merzig (Saar). Am Donnerstag nach=
mittag
wurde der Angeſtellte Peter Engel der
Firma Villeroy u. Boch auf offener Straße über=
fallen
und ſeines Koffers mit etwa 200 000 Fr.
Lohngeldern beraubt. Der Vorfall ſpielte ſich
folgendermaßen ab: Engel war, nachdem er das
Geld auf einer Saarbrücker Bank in Empfang
genommen hatte, nach Merzig zurückgefahren. In
der Nähe des Bahnhofs ſtürzten drei Männer,
die mit einem Auto herangekommen waren, auf
ihn zu. Einer von ihnen würgte ihn am Halſe,
während die beiden anderen ihm den Koffer ent=
riſſen
. Darauf ſtiegen die Räuber wieder in den
Wagen und fuhren davon. Die Polizei und die
Landjägerei, die ſofort in Kenntnis geſetzt wur=
den
, machten ſich ſogleich auf die Suche, aber trotz
der ziemlichen Belebtheit der Straße konnte bis=
her
noch keine Spur von den Räubern entdeckt
werden.
Um die ganze Barſchaft beſtohlen.
Saarbrücken. Am Mittwoch abend wurde
einem Badegaſt in dem Freiluftbad Deutſch=
Mühlenbad aus der Ankleidezelle die Brieftaſche
mit 11000 Fr., 600 Gulden und wertvollen Pa=
pieren
entwendet. Der Beſtohlene iſt ein Ge=
ſchäftsreiſender
, der den Leichtſinn begangen
hatte, ſeine geſamte Barſchaft mit ſich zu führen.
Der Verluſt iſt für ihn um ſo ſchmerzlicher, als
das geſtohlene Geld ſeine einzigen Mittel waren
und die Brieftaſche außerdem für ihn unerſetz
bare wichtige perſönliche Papiere enthielt.
Exploſion einer Dampflokomobile.
Belgrad. Bei Kowin iſt eine Dampfloko=
mobile
explodiert. Die Trümmer und Splitter
der Maſchine fielen in einem Umkreis von etwa
100 Schritten nieder. Die Zahl der Toten durch
das Exploſionsunglück beträgt fünf, die der
Schwerverletzten neun. Eine große Anzahl von
Dreſcharbeitern wurde leicht verletzt. Die Explo=
ſion
war ſo ſtark, daß ſie auf eine Entfernung
von vier Kilometern vernommen werden konnte.
Codos und Roſſi in Marignane gelandet.
Paris. Die franzöſiſchen Langſtreckenflieger
Codos und Roſſi ſind mit ihrem Flugzeug Le
Brix vorgeſtern um 20.30 Uhr auf dem Flug=
platz
Marignane bei Marſeille gelandet. Die Be=
völkerung
bereitete ihnen einen begeiſterten
Empfang.

Ein franzöſiſches Rieſenwaſſerflugzeug
Paris. In franzöſiſchen Luftfahrtkreiſen
hat man mit wachſender Beunruhigung die Fort=
ſchritte
verfolgt, die in anderen Ländern mit
Waſſerflugzeugen gemacht worden ſind. Man be=
fürchtete
beſonders einen ſtarken Wettbewerb
für den Luftpoſtverkehr auf der Strecke Dakar
Natal. Man hat deshalb alles getan, um hoch=
wertige
Waſſerflugzeuge herzuſtellen, die ſich mit
ausländiſchen Maſchinen meſſen können. Der
erſte dieſer Apparate iſt jetzt fertiggeſtellt wor=
den
und hat am Donnerstag ſeine erſten Ver=
ſuchsflüge
durchgeführt. Es handelt ſich um ein
Großflugzeug von 14 Tonnen Leergewicht, das
von vier Motoren zu je 650 Pferdeſtärken ange=
trieben
wird. Der Apparat ſoll bei voller Be=
laſtung
22 Tonnen wiegen und eine Höchſtge=
ſchwindigkeit
von 220 bis 230 Kilometer er=
reichen
können. Die Flügelſpanne beträgt 43
Meter. Der Rumpf iſt 26 Meter lang und
4 Meter breit. Der Aktionsradius beträgt 5500
Kilometer bei einem Brennſtoffaſſungsvermögen
von 13 000 Liter. Die Beſatzung beſteht aus vier
Mann. Die erſten Verſuchsflüge ſollen angeblich
ſehr vielverſprechend ausgefallen ſein.

Pulvermagazin bei Vokohama
in die Luft geflogen.
Tokio. Wie amtlich gemeldet wird, flog
Donnerstag mittag bei Yokohama das Pulver=
magazin
in die Luft. Zahlreiche Fußgänger und
die Wache des Magazins wurden getötet.
Tokio. Die amtliche Unterſuchung des Ex=
ploſionsunglücks
bei Yokohama iſt noch nicht ab=
geſchloſſen
. Vorläufig wurde feſtgeſtellt, daß 23
Häuſer zerſtört worden ſind. Die Zahl der Toten
iſt noch nicht genau bekannt. Von den Pionieren
werden immer wieder Leichen aus den Trüm=
mern
geborgen. Der Verdacht, daß es ſich um
einen kommuniſtiſchen Anſchlag handelt, ſoll ſich
verdichtet haben.
Blitzſchlag in eine franzöſiſche Fexienkolonie.
Paris. In der Ferienkolonie von Gouvill=
ſur
=Mer, wo ſich etwa 700 Kinder aus Paris
und anderen Teilen Frankreichs befinden, fuhr
geſtern morgen bei einem plötzlich auftretenden
Gewitter der Blitz in eine Gruppe von 150 Kin
dern, die auf einer Wieſe Freiübungen machten.
Ein Knabe und eine Aufſichtsperſon wurden ge=
tötet
. 17 Kinder wurden verletzt.

Graf Zeppelin auf dem Rückflug.
Hamburg. Wie die HamburgAmerika=
Linie mitteilt, iſt das Luftſchiff Graf Zeppelin
am Donnerstag in Rio de Janeiro um 10.05 Uhr
MEZ. zu ſeiner Rückreiſe geſtartet. Am Freitag
morgen um 4.30 Uhr MEZ. befand ſich das Luft=
ſchiff
zwiſchen Bahia und Pernambuco in der
Nähe der Mündung des Rio San Francisco.
ie
Landung in Pernambuco iſt gegen 7 Uhr MEZ.
zu erwarten.
Glückwünſche an Dr. Eckener.
Berlin. Der Reichsminiſter für Luftfahrt
hat an Dr. Eckener anläßlich ſeines 65. Geburts=
tages
folgendes Glückwunſchtelegramm gerichtet:
Zum 65. Geburtstage ſende ich Ihnen im
Namen der deutſchen Luftfahrt herzliche Glück=
wünſche
.
Stuttgart. Reichsaußenminiſter Freihert
v. Neurath hat an Dr. Eckener folgendes Glück=
wunſchtelegramm
gerichte‟:
Zur Vollendung des 65. Lebensjahres ſpreche
ich Ihnen meine beſten Glückwünſche aus. Ich
hoffe aufrichtig, daß Ihnen und dem Vaterland
noch lange Jahre Ihres für die deutſche Luft=
ſchiffahrt
und Weltgeltung ſo ſegensreichen Wir=
kens
beſchieden ſein mögen.

Das Balbo=Geſchwader ſtarkei
Samskag früh.
Liſſabon. Das Balbo=Geſchwader wird am
Samstag um 5.30 Uhr MEZ. ohne Zwiſchen=
landung
nach Rom ſtarten.
Triumphaler Empfang für Balbo
geplank.
Rom. Die italieniſchen Ozeanflieger werden
in Rom einen triumphalen Empfang erleben.
Am Samstag nachmittag wird das Geſchwader
von Liſſabon aus hier eintreffen und vor der
Waſſerung im Flughafen bei Oſtia in voller For=
mation
die Hauptſtadt überfliegen. Im Flug=
hafen
werden ſie von den Behörden und einer
rieſigen Menſchenmenge, für deren An= und Ab=
transport
beſondere Vorbereitungen getroffen
ſind, empfangen. Dann beginnt auf Automobilen
der eigentliche Triumphzug entlang der großen
Autoſtraße in die Stadt, in deren Zentrum ſie
durch den antiken Triumphbogen des Conſtantin
in der Nähe des Colloſeums eintreten werden.
Hier erwarten ſie die geſamten fasciſtiſchen Ju=
gendorganiſationen
mit ihren Fahnen. Im Augen=
blick
des Durchzuges wird eine Batterie vom Pa=
latinhügel
Salut ſchießen, wird die Glocke auf dem
Kapitol läuten und werden alle Sirenen der
Stadt heulen. Ueber die mit Lorbeer beſtreute
neue Prachtſtraße des Imperiums geht es dann
zur Piazza Venezia und durch den Corſo, ein
Triumphzug alſo, der an die Vorbilder der =
miſchen
Kaiſerzeit erinnern ſoll

Lindbergh wohlbehalken!
London. Am Freitag früh um 2 Uhr traf
in London eine Meldung aus Kopenhagen ein,
die beſagt, daß ſich Oberſt Lindberg wohlbehal=
ten
in Julianehaab auf Grönland befindet. Die
Gerüchte über einen Abſturz Lindberghs, die
überall größtes Aufſehen hervorriefen, ſind an=
ſcheinend
auf einen verſtümmelten Funkſpruch
zurückzuführen, der von einem grönländiſchen
Sender ausgegangen iſt. In New York traf die
Falſchmeldung gerade ein, als die Abendzeitun=
gen
auf den Straßen erſchienen. Es wurden ſo=
fort
Sonderausgaben herausgegeben, die in rie=
ſigen
Mengen gekauft wurden.

Ein neuer Weltrekord im Rückenflug.
London. Ein neuer Weltrekord für Rücken=
flug
iſt einer Meldung aus Los Angeles zufolge
von dem Flieger Milog Burcham in Long Beach
aufgeſtellt worden. Burcham flog eine Stunde
46 Minuten 59 Sekunden lang auf dem Rücken
und ſchlug damit den bisherigen Weltrekord des
Italieners Falconi um 39 Minuten 59 Sek.

Seite 8 Nr. 222

Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 12. Auguſt 1933

Das Schiff der Amazonen.

Die S5. ehrt die preußiſche Tradikion.

[ ][  ][ ]

Samstag, 12. Auguſt 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 222 Seite 9

Für die Jungfasciſten war die Fahrt durch Deutſchlands
Gauen ein Erlebnis
für Deutſchland, ſelbſt die beſte Pro=
paganda
. Die rund 400 Balillas und Avanguardiſten und ihre
Führer werden immer nud immer wieder an das ſchöne, gaſt=
freundliche
Deutſchland denken. In den Städten und Dörfern
Italiens aber wird Horſt Weſſels Sturm= und Siegeslied erſchal=
len
, denn keinen unter den Gäſten gab es, der nicht bei Been=
digung
der Reiſe mindeſtens einen Teil desſelben konnte.
Am 26. Juli, am erſten Tage ihres Verweilens in Deutſch=
land
, werden die Jungfasciſten in München von dem Führer und
Volkskanzler ſelbſt begrüßt und herzlich willkommen, geheißen.
Ganz München iſt in Bewegung. Das Heil Muſſolini und Heil
Hitler, erſchallt uberall. Im Wetteifer ja immer das Beſte zu bieten,
wurde Italiens Jugend umforgt. Nach dem Empfang im Brau=
nen
Hauſe und im Rathaus, die ſich jedesmal ſehr herzlich geſtal=
tete
, ging es dann quer durch Deutſchland. Leipzig, Dresden,
Hamburg und andere Städte wurden beſucht. Eine Stadt ver=
ſuchte
immer mehr zu leiſten als die andere. Eine beſonders gute
Leiſtung zeitigte Kaſſel. Die Heeresmeiſterſchaften gingen ihrem
Ende entgegen, Sonntag wars, und die geſamte Bevölkerung
Kaſſels war in Erwartung der Gäſte. Der Chef der Heereslei=
tung
, General von Hammerſtein, und der Beauftragte Dr. Goeb=
bels
, Landesleiter Müller=Scheld, begrüßen die Fasciſten. Und
bald geht es zum Stadthallengarten zum Abſchluß der Heeres=
meiſterſchaften
, wo eine 170 Mann ſtarke Reichswehrkapelle ſpielt.
In Frankfurt erwartet die Italiener ein beſonders reiches
Programm. Alles wird von der Jugend Muſſolinis freudig ge=
koſtet
, und als beſonderen Abſchluß wird gemeinſam mit der Hit=
lerjugend
von Bingen nach Bonn eine Dampferfahrt auf dem
Rheine gemacht. In Bonn, wo es ſich die Bevölkerung nicht neh=
nen
ließ, die Fasciſtenjugend reichlich zu verpflegen, wird der
Sonderzug beſtiegen, der die Balilla und Avanguardiſten nach
ihrer Heimat bringt
Die Fahrt iſt zu Ende.
Die Propaganda für Deutſchland ſetzt aber nun ein. Die
Jungens werden von der Schönheit und der großen Gaſtfreund=
lichkeit
in Deutſchland erzählen und mancher gar will bei paſſen=
der
Gelegenheit wieder nach Deutſchland. Aber auch für die Be=
teiligten
in Deutſchland war es eine große Freude ganz beſon=
ders
für die Hitlerjugend, die ja überall gleich mit den Jung=
fasciſten
Freundſchaft ſchloß. Auch die Verſchiedenheit der
Sprachen konnte nichts beeinträchtigen, und beide Teile lachten,
wenn als Ergebnis des Radebrechens irgendein Unſinn entſtand.

Die Jugendorganiſationen unſeres Nachbarlandes ſind ähn=
lich
den unſrigen. Mit ſechs Jahren kommt der Junge zur Schule
und tritt in die fasciſtiſche Bewegung ein. Er wird Prapa Ba
lilla. Hier und auch bei der Balilla, der er von 814 Jahren
angehört, bekommt der die Grundlage für ſeine zukünftige Arbeit

WTB.. Heimatdienst im Bild
für ſich ſelbſt und im Dienſte der Nation. Mit 14 Jahren wird er
Avanguardiſt. Hier wird er in Führerſchulen weitergebildet und
wehrſportlich und ſportlich ertüchtigt, um dann mit 18 Jahren
Jungfasciſt zu werden. Er dient nun drei Jahre in der Armee,
er wird mit vollendetem 18. Lebensjahre in die Partei aufge=
nommen
. Nach Erledigung dieſer Jugendorganiſationen geht er
dann zur Miliz, um bis ins hohe Alter der Nation zu dienen.

Eiswaſſer!

Unter mühſeligen Verſtändigungsverſuchen ſtellt der Hitler=
junge
feſt, daß der Balilla kaltes Waſſer trinken möchte. Freude=
ſtrahlend
über das Ergebnis, ſagt er dem Schwarzhemdträge::
Eiswaſſer mußt du verlangen. Ebenſo befriedigt begibt ſich
dieſer in die Kuche. Aber, o Schreck, das Eiswaſſer beſteht nicht
mehr. Er verlangt ein Kochgeſchirr voll heißes Waſſer. Er iſt
erſtaunt, daß das Mädelchen vom B. d. M. erſt lange zögert, dann
aber das Blech voll Waſſer laufen läßt, das Gas anzündet und
das Waſſer heiß machen will. Nun wird aber von dem Fasciſten
das Gebot: Küche betreten verboten, das er ohnehin ſchon nicht
laſſen kann, übergangen. Er tritt zu dem Mädel, nimmt das
Kochgeſchirr vom Feuer und trinkt das heiße Eiswaſſer.

*

und Gomorrha.
In dem Hauſe von Lok.

Ein engliſcher Reiſender erzählt. Ein bedeutſames Pompeji.
Feuersbrunſt und Aſchenregen zerſtörten die Stadt.
Die bibliſche Tragödie nachgewieſen.

Feuerzeug!
In Italien gibt es keine Feuerzeuge und auch keine Feuer=
ſteine
zu kaufen. Auf der ganzen Deutſchlandfahrt iſt immer
Jagd auf dieſe. Eingetauſcht, gehandelt und gekauft wird alles.
Ueberall aber kommt der ſüdländiſche Trieb zum Handeln zum
Durchbruch. Mancher Italiener nimmt 34 und noch mehr Feuer=
zeuge
mit nach Hauſe. Wo nur ein Laden mit Feuerſteinchen aus=
findig
gemacht wird, wird dieſer beſtürmt und im Nu ſind alle
ausverkauft.
Wehe dem italieniſchen Zündholz!
H. J.=Fährkenmeſſer!
Der geſuchteſte Gegenſtand iſt aber, das Fahrtenmeſſer der
Hitlerjugend. Die Balilla und Avanguardiſten dürfen keine
Meſſer offen tragen, nur die Führer
Der Kommandeur hatte
nun aber erlaubt, daß die Jungens, die ein deutſches Fahrten=
meſſer
geſchenkt bekommen, dieſes tragen dürfen. Ein Keſſel=
treiben
um dieſe Meſſer ſetzte nun ein. Alles mögliche wurde da=
gegen
geboten, ſogar Schwarzhemden. Abzeichen. Bilder und
Bücher waren es wohl in der Regel.
Zuletzt trugen die italieniſchen. Jungens deutſche Abzeichen,
und die wieder italieniſche. Zwei Balilla hatten ſogar eine ganze
SA.=Uniform erhalten.
Auch die Italiener ſchwitzen!
Am letzten Reiſetag auf dem Rheindampfer meinte es die
Sonne ſcheinbar beſonders gut. Unbarmherzig ſandte ſie ihre
Strahlen hernieder, und ſogar die Italiener ſchwitzten gewaltig.
Es war allerdings auch voll und ganz windſtill.
So wurde denn auch der Glaube in Italien, in Deutſchland
ſei es immer kalt, neblig und regneriſch gründlich vernichtet.
Die Jugendorganiſation in Italien!
Durch die Deutſchlandreiſe der italieniſchen Jungfasciſten
wurden bei den verſchiedenen Berichten auch die Jugendorgani=
ſationen
Italiens benannt.

Nördlich des Toten Meeres erſtreckt ſich eine uralte Stadt,
die von Feuersbrunſt und Aſchenregen vor 45000 Jahren zer=
ſtört
worden iſt. Ausgrabungen, an denen auch der deutſchi
Altertumsforſcher Profeſſor Koeppel beteiligt war, haben dieſe
Stadt freigelegt, die ein ähnliches Schickſal hatte, wie Pompeji,
aber für uns von weit größerer Bedeutung iſt, wenn auch hier
nicht Schätze aus Gold und Silber und Kunſtdenkmäler gefun=
den
wurden. Hier ſind nämlich die Ueberreſte von Sodom und
Gomorrha, wie die Forſcher annehmen, die dieſe Zwillingsſtadt
der Sünder hier geſucht haben. Die Ausgrabungen, die hier
ſofort vorgenommen wurden, waren von vollem Erfolge ge=
krönt
. Man fand hier Straßen, Häuſer, Mühlen, Töpfe und Waf=
fen
, alſo alles, was eine Stadt zu den Zeiten Abrahams kenn=
ſeichnete
. Der engliſche Reiſende, der durch das Schutt= und Aſchen=
ſeld
wanderte, wurde von Schauern der Geſchichte umwittert, als
er in einem Hauſe ſtand, das er für das Haus Lots halten
konnte. Ein Brunnen iſt hier, aus dem die Töchter Lots geſchöpft
haben dürften, ein Herd, auf dem ſeine neugierige Frau, die
päter zur Salzſäule wurde, gekocht hat, und auf dieſem Herd
ſteht noch ein irdener Teller, ein Zeichen für die Eile, mit der
die Familie aufgebrochen iſt, um die bedrohte Stadt zu ver=
laſſen
. Der Aſchenregen muß ganz plötzlich über die ſündhafte
Bevölkerung hereingebrochen ſein, denn alle Anzeichen deuten
darauf hin, daß die Unglücklichen unerwartet von ihrem Schickſal
ereilt worden ſind. Ja, und dieſe Kataſtrophe erfolgte in der
Zeit, in der Abraham und Lot lebten, denn man konnte aus
den Befunden die Zeit errechnen, in der es Pech und Schwefel
über Sodom und Gomorrha regnete‟. Die Geſchichte der Bibel
iſt alſo durch die modernen Ausgrabungskünſte nach vielen
tauſend Jahren beſtätigt worden. Es iſt, als ob ein getreuer
Chroniſt in der gewaltigen Darſtellung des Unterganges von
Sodom einen Tatſachenbericht gegeben hätte, ſo genau ſtimmen
nach dem engliſchen Reiſebrief die Erzählungen mit den Fun=

Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.
Geſtorbene. Am 2. Auguſt: Böttcher, Frieda Marie, geb.
Fuchs, Ehefrau des Marktmeiſters. 44 Jahre alt. Gutenbergſtr. 60.
Am 4. Auguſt: Schön. Maria Katharina, geb. Geduldig, Witwe
des Tapeziers, 82 Jahre alt, Mathildenplatz 5. Am 5. Auguſt:
Hauſer, Valentin. Amtsgehilfe 69 Jahre alt, verheiratet,
Mollerſtraße 21. Am 6. Auguſt: Egner, Eliſe, geb. Schneider,
Witwe des Metzgermeiſters, 75 Jahre alt, Mathildenplatz 7. Am
Auguſt: Strack, Zacharias Friedrich. Kaufmann, verheiratet,
71 Jahre alt. Rückertſtraße 10. Am 5. Auguſt: May Friedrich,
Schloſſerlehrling, 16 Jahre alt, Schlageterſtraße 69. Am 6. Auguſt:
Veith, Konrad, Kupferſchmied, 64 Jahre alt, verheiratet,
Emilſtraße 2. Schorlemmer, Wilhelmine Katharina geb.
Niederbühl, verheiratet 73 Jahre alt, Herdweg 97. Am 9. Auguſt:
Manus, Margareta Anna Eliſabeth, geb. Geißner, Ehefrau des
Maſchiniſten, 44 Jahre alt, Lauteſchlägerſtraße 38. Am 8. Auguſt:
Frank, Peter, Wagner, 20 Jahre alt, ledig, Groß=Hauſen;
Stadtkrankenhaus. Am 9. Auguſt: Häußner, Johann. Schloſ=
ſer
, 24 Jahre alt, ledig, Bleichſtraße 46. Faas. Mina, geb. Kon=
rad
, Witwe des Stahlgraveurs, 40 Jahre alt, Beſſunger Str. 168.
Breitwieſer, Georg Heinrich, Schmied, 46 Jahre alt. verw
Roßdorf; Stadtkrankenhaus. Fritz, Chriſtine, ledig, ohne Beruf.
72 Jahre alt, Wienerſtraße 57, Stadtkrankenhaus.

Kirchliche Nachrichken.

Evangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Samstag (12. Auguſt).
Stadtkirche. Abends 8,30 Uhr: Abendandacht
Johanneskirche. Abends 8 Uhr: Schluß der Chriſtenlehre des Südbezirks.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Abends 7.30 Uhr: Chriſtenlehre für den Oſt=
bezirk
. Pfarrer Weiſ
9. Sonntag nach Trinitatis (13. Auguſt).
In allen Kirchen Kollekte für die Innere Miſſion.
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Vogel. Verpflichtung der
jählten Kirchenvorſteher der Reformations=, Lukas= und Markusgemeind
neu
Der Kindergottesdienſt fällt aus. Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 bis 5 Uhr zu ſti ler
t geöffnet. Eingang Nordtüre
Stadtkapelle, Vorm. 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. Der Kindergottesdienſt
fällt aus. Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Junker. Mittwoch, 16. Auguſt.
abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Köhler.
hloßkirche. Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Delan
mmermann. Verpflichtung der neugewählten Kirchenvorſteher der Schloßgemeinde,
Nartinskirche. Vorm. 7 Uhr: Frühgottesdienſt. Pfarrer Dr. Bergér. Vorm. 10 Uhr;
Hauptgottesdienſt. Pfarrer Köhler. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt für die Martins=
gemeinde
Weſt. Pfarrer Dr. Bergér.
Vorm. 9,15 Uhr: Chriſtenlehre für die Martinsgemeinde Oſt, Gruppe II, im Martins=
Pfarrer Köhler. Vorm. 11,15 Uhr: Ehriſtenlehre für die Martinsgemeinde Oſt.
uppe I, im Martinsſtift. Pfarrer Beringer.
pelle des Städt. Altersheims. Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Dr. Bergér.
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Goethe. Einführung der
eugewählten Kirchenvorſteher, Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Die Johannes=
lirche
iſt wochentags von 7 bis 7 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Wasdkolonie). Vorm. 10 Uhr: Haupt=
gottesdienſt
. Pfarraſſiſtent Junker, Vorm. 11,15 Uhr; Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Junker.

Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Ein=
führung
und Verpflichtung der neuen Mitglieder des Kirchenvo
andes. Pfarrer Weiß
Die Beſſunger Kirche iſt von 7 Uhr morgens bis 7 Uhr abends zur ſtillen Andacht geöffnet.
Ein
ung durch das Haupttor
Panluskirche. Vorm. 8,30 Uhr: Chriſtenlehre. Pfarrer A. Müller. Vorm. 10 Uhr:
tesdienſt. Pfarrer A. Müller. Ein führung und Verpflichtung der neuen Kirchen=
Hauptgot
Vorm. 11,30 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer A. Müller.
rſtehe
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr; Hauptgottesdienſt. Pfarrer Waldeck. Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt. Die Betſtunde am Donnerstagabend fällt aus.
Amtshandlungen an Auswärtigen hat bis zum 12. Auguſt Herr Dekan Zimmermann;
vom 13. Auguſt an Pfarrer Heß.
2. Veranſtaltungen.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Liebfrauenſtr. 6). Dienstag, 15. Auguſt,
ndvereinigung. Mittwoch, 16. Auguſt, nachm. 2 Uhr: Handarbeits=
abends
8 Uhr:
Donnerstag, 17. Auguſt, abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung (Weſt).
und Strickſchule.
Uhr: Jugendvereinigung, ältere Abtlg. Samstag,
reitag, 18. Auguſt, abend
19. Auguſt, nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und Strickſchule
Martinsſtift (Müllerſtr. 28). Donnerstag, 17. Auguſt, abends 8 Uhr: Mädchen=
vereinigung
(Oſt).
Baul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Montag, 14. Auguſt,
abends 8.30 Uhr: Kirchenchor.
aal der Kleinkinderſchule (Mauerſtr. 5). Donnerstag, 17. Auguſt, abends
8 Uhr: Poſaunenche
t, abends
Petrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Montag, 14. Augu
Mittwoch,
3,15 Uhr: Mädchenvereinigung. Abends 8,15 Uhr: Jugendvereinigung.
16. Auguſt, abends 6 Uhr: Poſaunenchor. Freitag, 18. Auguſt, abends 8 Uhr: Mädchen=
chor
. Abends 8,30 Uhr: Kirchenchor. Samstag, 19. Anguſt, abends 7,30 Uhr: Singe=
kreis
.
Bibelſtundenſaal der neuen Trainkaſerne (Eſchollbrücker Str. 44). Donners=
tag
, 17. Auguſt, abends 8,15 Uhr: Chriſtliche Pfadfinderſchaft
Paulusgemeinde: Gemeindeſaal unter der Kirche. Sonntag,
w...N
geabend und Fahrtenberichte.
kontag
abends 8 Uhr: Jugendvereinigung:
t, abends 6.30 Uhr
Dienstag, den 15. Au
und.
14. Auguſt, abends 8 Uhr: Jug
Mittwoch, 16. Auguſt, abends 7,45 1
ereinigung: Klampfen
r: Jugend=
gen

vereinigung: Abmarſch vom Paulusplatz zu gemeinſamer Jungvolkſtunde.
Samstag,
30 Uhr: Jungſchar. Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung: Gruppe I:
Auguſt, nachm.
Gruppenabend.
Singen; Grup
bliſabethenſtift (Erbacher Str. 25). Ev. Sonntagsverein; Sonntag, 13. Auguſt,
nachm. 4 bis 7 Uhr: Vereinsſtunden.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. Vorm. 11 Uhr:
ndergottesdienſt. Nachm. 3,30 Uhr: Bibelſtunde. Herr Bringmann. Abends 8 Uhr:
r Stadtmiſſion. Montag, nachm. 4
iſſionsarbeitsſtunde. Abends
Somm
Volk und Raſſe.
rf
ännerabend. Dr. Se
Dienstag, nachm.
jr:
zlaukreuz=Bibelſtunde. Herr
tt.
ingmann.
Frauenbibelſtunde. Abends 8,30 u
30 Uhr: Bibelſtunde
och gbends 8,30 Uhr: Gemiſchter Chor. Donnerstag, abends
e Apoſtelgeſchichte. Herr Bringmann. Freitag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde
Tb.
e. Herr Bringmann (Philipperbrief). Samstag‟
Beſſunger Mädcher
ſenbahner=Vereinigung. Abends 8 Uhr: Poſaunenche
abends 6 Uhr:
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, nachm. 2,30 Uhr: Jugendbundſtunde
gendbundſtunde für junge Mädchen. 5,45 Uhr: Gebets
ge Männer. 4,45 Ub
für
für junge Mädchen. Montag, abends 8 Uhr: Singeabend. Dienstag, abends
Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Kinderbund und E. C.=Jungſchar
Uhr: Miſſionsabent
für Mädchen. Abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer. Abends 8.30 u
Singe=
end
für junge Männer. Freitag, nachm. 5,15 Uhr: Spielen auf dem Sportplatz,
amstag, nachm. 3 Uhr: Kinderbund und E. C. Jungſchar für Knaber
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtr. 24. Jeden
s 8,15 bis 10 Uhr: Zuſammenkunft. Jeden zweiten und vierten Mitt=
Doch...
Nähen und Zuſchneiden.
m Monat
Mäpchen=Bibelkreis (M.=B.=K.), Heinrichsſtr. 31, II. Freitag, 11. Auguſt, nachm
2. Auguſt, abends 7,.30 Uhr: Cho
Montag, 14. Aug.
5 Uhr: Kreis III. Samsta
dienstag, 15. Aug., nachm. 5,30 Uhr: Kreis II. Abends
rachm. 4,30 Uhr: Kreis I
8 Uhr: Leiterinnenkreis. Mittwoch, 16. Auguſt, abends 8 Uhr: Kreis I.
3. Gemeindeämter.
Ep. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Vorderhaus, 1 Treppe. Sprech=
tunden
vorm. von 10 bis 12 Uhr und nachm. (außer Samstags) von 5 bis 6 Uhr, Fern=
ſprecher
4584.

den überein. Die Bibel läßt einen erhabenen ſittlichen Ton mi=, denn Geſchichte wird zu einem erſchütternden Gemälde
menſchlicher Leidenſchaften, zu einer dramatiſchen Geſtaltung
von Schuld und Sühne, zu der Verdammnis einer ganzen Stadt.
Manche Funde deuten darauf hin, daß hier das heidniſche Volk
in einem grauſigen Kult den Göttern diente, denn es wurden
die Reſte von Menſchenopfern gefunden, und zwar die Leichen
von Kindern, die den Göttern dargebracht wurden. Vielleicht
waren dieſe Opfer zum Teil der Anlaß, daß die Bibel die
Bevölkerung von Sodom und Gomorrha als ganz beſonders
ſündhaft bezeichnete. Ihre Fremdenfeindſchaft wird wohl nicht
allein ihnen als Sünde angerechnet worden ſein, wenn auch
die Gaſtfreundſchaft, die man Angehörigen fremder Völker er=
weiſen
mußte, in jenen primitiven Zeiten ſehr hoch eingeſchätzt
wurde. Bei vielen Völkern galt das Gaſtrecht für heilig. Seit
dem Untergang von Sodom und Gomorrha ſcheint das Land
verflucht zu ſein. Hier breitet ſich ſeit 4000 Jahren die Wüſte
aus, über die eine unbarmherzige Sonne ihre glühenden Strah=
len
ſendet. Nichts Lebendes gedeiht, während in der Zeit, da
Sodom blühte, das Land fruchtbar geweſen ſein muß, denn die
Häuſer zeugen von Wohlhabenheit. Eine große Epoche der Ge=
ſchichte
ſtieg aus Schutt und Aſche empor, um wieder von Schutt
bedeckt und der Zukunft erhalten zu werden.

Gewinnauszug
5. Klaſſe 41. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterie
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten

Auf ſede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar ſe einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II

3. Ziehungstag
10. Auguſt 1933
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
3 Gewinne zu 10000 m. 50349 136
169164
vinne zu 5000 m. 21720 15
7608=

Dm.
nne zu 2
8 78549 86316 142534 213398 235266
238447
726
4187
0 19100 34392 38108 61:
388 65339
72706
0 77810 91
6 156
82 105864 145
245 97264 994
*
5386 23
3 301138 308799
38841
102 94gos6 9484
3.
8
7 880
3939
Wa
89226
B53 7 1000
é‟
9o9
811
3821s66,
1596
6539 17934
33789 165449
*
93 194
36 201
838
2631
98214
19618 246893
124 308114 310472 312599 318944 336499 346788 369727 372141
3888
m. 3654 9043 17
282 20045 20115 23084 2644*
ewinne zu 5(
54 8
7 39068
75715 7
81 68
38
1429
09
8 85468 9
107360 11c
je
6458 9c
D111e
GG
3
118670
98 1g
45é
8e
384
198698 211422
35 2
92
78 257388 35933
71
4.
3594
8311
98200 2984
38 339
48333
317283 325980 328080 35
480 340439
3 348
8488 360959 360559 361872 368524 379523 382283 386719 399658
399635
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
2 Gewinne zu 10000 M. 95333
2 Gewinne zu 5000 M. 111
Gewinne zu 3
m. 14540 19771 66122 134669 177748 192518
285069 289736 383697
m. 11030 30102 50080
5084
9992 80150
Ka
2 1087
06
898
8 17
32773 268694 51 938 18
7124
z3 1886
14
778

45139
Na88 272236 273054 286318 293130 334301
34098
D..
48 22940
winne zu 7.
44e
B6ch
8.
S
1747 770
18 55828 5834
183
130

249
190,
6ö8
216866 2
252 2367
8o
2349
19
5S
85=
335 38
335
33 307602 316364 317940 327766 366253
94 3704e
36
57 3297 13969 15895
2 0
ga5i9 %.
331
84 57.
1946
99
1274
6114
9Ge
88.
36:
O
3716
2.
Ge
17.

1417
41
488 15
387 1.
82 20
114
7214
89
2 215412 21788
878 2205
0144
2o.
736
72158 2
W
4
7 304704 313688
045 352422 354263 356954 356998 357317 372442 376401 386941
390008
Nach den Planbeſtimmungen findet am Freitag, dem 11. Auguſt
keine Ziehung ſtatt.
Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien zu je 500000 und
100 Prämien zu je 3000, 2 Gewinne zu je 500000, 2 zu je 300000
2 zu je 200000, 4 zu je 100000, 6 zu je 75000, 12 zu je 50000,
30 zu je 25000, 174 zu je 10000, 458 zu je 5000, 902 zu je 3000,
2640 zu je 2000, 5358 zu je 1000, 8864 zu je 500, 26562 zu je
400 Mark.

Die heutige Nummer hat 14 Geiten.

Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Str. 21. Fernſprecher
Af
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17: Martinsſtift, Müllerſtr. 28;
Gemeindehaus, Liebfrauenſtr. 6; Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26; Gemeindehaus, Eich=
wieſenſtr
. 8; neben der Pauluskirche, Ohlyſtr.
Gemeindeamt für Kirchenſteuerangelegenheiten: Gemeindehaus, Kiesſtr.
Hi
aus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm. von 8 bis 12 Uh
und nachm. von 3 bis
5,
ußer Dienstag= und Freitagnachmittag. Fernſpr. 23
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Hinterhaus, Zimmer 4.
ge Montag, Mittwoch und Donnerstag vorm. von 9 bis 12 Uh
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiftsſtr. 51): Rechtsauskunftsſtelle.
Sprechſtunden vorm. von 10 bis 1 Uhr: Fernſprecher 2
Privatpflegeſtation des Heſſiſchen Diakonievereins, Freiligrathſtr. 8, Fernſpr. 245.
Auswärtige Gemeinden.
Evangeliſche Kirche Griesheim. Sonntag, 13. Aug., vorm. 9,30 Uhr: Predigt=
gottesdienſt
unter Mitwirkung des Poſaunenchors. Verpflichtung des Kirchenvorſtandes.
Kollekte für die Innere Miſſ
n. Vorm. 10,30 Uhr: Kind
ttesdienſt. Um 1 Uhr:
Chriſtenlehre. Abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde, Pfarrer Mang
Friede
irche. Vorm. 9,30 Uhr: Predigtgottesdienſt. Pfarramtskandidat Arnold.
Vorm. 10.,30 Uh.
Kind
ttesdie
Evangeliſche Kirche Roßdorf
nntag, 13. Aug., vorm. 9,30 Uhr: Gottesdienſt
tung und Einführ
neugewählter und neueintret
Ve
der Kirchengemeindever
nd der neugewählten
irchenvorſteher. Vorm. 11 Uhr: Wahlen zum Dekanats=
tag
. Kollekte für die Innere Miſſion. Nachm. 2 Uhr: Mitgliederverſammlung des Evang.
Bundes und des Evang. Arbeitervereines. Vortrag.
Lage der evangeliſchen Kirche
und des deutſchen
ntismus im neuen Reich.
Mittwoch, 2 Uhr: Jungſchar
Mädchen jüng. Gru
Freitag, 6 Uhr: Jungſchar Buben.
Evangeliſche Kirche Diebu
Sonntag, 13. Aug., vorm. 9,30 Uhr: Gottesdienſt.
liche Vorſtellung des neu
n Kirchenvorſtandes
V
Evangeliſche Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 13. Aug., vorm. 9,30 Uhr: Gottes=
die

ührung der neugewählte
irchenvorſteher.) Vorm. 10,30 Uhr: Kindergot es-
ſt
.
ta4
Won
Juge
ein. Dienstag: 67 Uhr: Bücherausgabe. 8,30 Uhr
Bibelſtunde. Mittwoch, 6 Uhr: Bubenjungſchar. 8,30 Uhr: Kirchenchor. Donners=
tag
: Frauenabend. Poſaunenchor im Schulſaal. Freitag: Mädchenverein. Samstag:
Jugendverein.
Evangel
Kirche Traiſa. Sonntag, 13. Aug., nachm. 2 Uhr: Gottesdienſt (nicht
vormittags
donnerstag: Frauenabend.
Evangeliſche Kirche Nieder=Ramſtadt. Sonntag, vorm. 9.30 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Verpflichtung der neugewählten Kirchenvorſteher, Chriſtenlehre fällt aus. Diens=
ag
: Jugendvereinigung.
Mittwoch: Kirchene

Donnerstag: Generalver=
ſammlung
des Frauenvereins in der Schule. Freitag: Jungmädchenverein.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Evangeli che Freikirchen Deutſchlands.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtr. 9. Sonntag, 13. Aug., vorm. 9,30 Uhr:
Fredigtgottesdienſt. Pred. Veihelmann. Vorm. 10,30 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 2,30
gſchar. Abends 8 Uhr: Predigt. Montag, 8.30 Uhr abends: Jugendbund.
Uhr: 7
Die
abends 8,30 Uhr: Singſtunde. Donnerstag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde,
2. Evangeliſche Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17.
Sonntag, 13. Aug
m. 9,30 Uhr:
digtgottesdienſt. Pred. Hänel. Vorm. 10
Uhr: Sonntagsſ
e. Nachm. 4 Uhr: Evangeliſation.
Lienstag, abends 8,30 Uhr
ingſtunde. Mittwoch, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Freitag, abends 8.30 Uhr:
Zebetsſtunde
Methodiſten=Gemeinde, Wendelſtadtſtr. 38. Sonntag, 13. Aug., vorm. 11 Uhr
Sonntagsſchule, Abends 8 Uhr: Predigtgottesdienſt. Mittwoch, abends 8 Uhr: Bibel=
ſtunde
.

Die Chriſtengemeinſchaft, Heidelbergerſtr. 14 (nächſt Heinrichſtr.). Sonntag, den
ug. vorm. 8 Uhr: Menſchenweihehandlung.
13.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt, Mollerſtr. 40. Sonntag, 13. Aug., vorm. 9,30
Uhr:
dacht. Prediger Kruſt. Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. Prediger
Kruſ.
Dienstag, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Kruſt.
Ehriſtlich=wiſſenſchaftliche Bercinigung (Christian Science Society: Darmſtadt,
Aula der Adolf=Hitler=Bauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden Sonntag, vorm.
0 Uhr und jeden Mittwoch, abends 8,15 Uhr. Thema am 13. Auguſt: Seele; Goldener
Text: Pſalm 42:3.

[ ][  ][ ]

Seite 10 Nr. 222

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 12. Auguſt 1933

* Von Höchſt nach Michelftadt.
Wir Darmſtädter haben als Ausflügler, Wanderer und
Sommerfriſchler den hinteren Odenwald lange Zeit recht ſtief=
mütterlich
behandelt. Im lachenden Lenz ergoß ſich der Strom
froher Menſchen immer wieder in die Blütenpracht der Berg=
ſtraße
, in anderen Jahreszeiten führte liebe Gewohnheit immer
aufs neue zu den bekannten Ausflugszielen: Lichtenberg,
Neunkirchen, Lützelbach, oder man griff nach der viel=
gerühmten
Perle Lindenfels. Die ſtille Schönheit des Müm=
lingtales
mit ſeinen weiten Wieſen und Wäldern, ſeinen durch
Sage und Geſchichte geweihten Stätten, ſeinen einzigartigen
Denkmälern der Baukunſt, ſeinen leicht erreichbaren Berghöhen
blieb den meiſten verborgen. Der Hinweis auf mangelhafte
Verkehrsverhältniſſe beſteht heute nicht mehr zu Recht. Die
Reden eines Rudi Wünzer, der im Landtag und in der Oeffent=
lichkeit
ſich mit Macht für die Erſchließung des Odenwaldes ein=
ſetzte
, ſind nicht wirkungslos verhallt, und die Bemühungen eines
Dr. Röſener, der von Erbach aus eine vom Verkehrsaufſchwung
überſehene Gegend belebte, ſind von Erfolg gekrönt worden.
Heute iſt für uns Darmſtädter das grüne Mümlingtal mühelos
erreichbar. Die Bahn mit ihren regelmäßigen Zügen, mit ihren
Sonderfahrten ins Blaue und Grüne, im edlen Wetteifer mit
dem in ſeiner Linienführung ungehemmten Auto gibt die Mög=
lichkeit
, in der Spanne eines freien Tages die Schönheiten dieſes
lieblichen Tales zu genießen. Glücklicher iſt freilich der, der als
rüſtiger Wanderer ſich den bunten Farbenbändern der Oden=
waldklubwegbezeichnung
anvertraut, aus dem Gerſprenztal an=
marſchiert
und bei ſinkender Sonne ſich in Miltenberg, in Klin=
genberg
oder Obernburg beim ſtärkeren Maine und roten Weine
niederlaſſen kann.
Die Mümling iſt kein Fluß wie der Main und Neckar, kein
Tummelplatz für Segler und Paddler, kein Gelände für geräuſch=
volle
Strandbäder. Beſcheiden wie ihre Schweſtern, die Gerſprenz
und die Weſchnitz, zieht ſie langſam auf gekrümmtem Pfad durch
grüne Au, hier und da bewacht von hohen Bäumen und träu=
mendem
Buſchwerk, und gibt in ihrem ſtillen Zug der Landſchaft
die Anmut und Lieblichkeit, die gerade das Kennzeichen unſerer
geſegneten Gegend ſind. Aus dem Wieſenbett der Mümling ſprin=
gen
keine lärmenden Städte hervor, aber doch haben Ortſchaften
wie Höchſt, König, Michelſtadt, Erbach, Beerfelden die dörfliche
Enge bald geſprengt, und auch an dem kleinen Fluß klingt das
Lied von großen Männern, die Geſchichte gemacht haben. Denn
Michelſtadt und Erbach ſind lebendige Zeugen eines in alten
Zeiten geltenden Führerprinzips. Michelſtadts alter Ruhm wur=
zelt
in der Tatkraft Einhards, des großen Baumeiſters und
Geſchichtsſchreibers Karls des Großen, und was wäre Erbach
ohne das Wirken entſchloſſener, vorwärtsdrängender Köpfe aus
ſeinem alten Grafengeſchlecht! Wen hinter Wiebelsbach=Heubach
der Hetſchbacher Tunnel entläßt, iſt ſchnell in dem alten Höchſt.
Seine maleriſche Lage tritt aber in ihrer ganzen Schönheit nur
dem vor das Auge, der vom Weſten kommend in den Mümling=
grund
niederſteigt. Auch ein Aufſtieg nach dem nahen Schiller=
tempel
läßt erkennen, wie ſich über dem friedlichen Ort, einem
Paradies für Erholungſuchende, weite Bogen herrlicher Buchen=
und Tannenwaldungen ſpannen. Die Nachbarſchaft ſtolzer Bur=
gen
auf dem Otzberg und Breuberg gibt lohnende Ausflugsziele.
Das Kloſtergebäude lenkt unſeren Blick in die Vergangenheit.
Am Ende des 12. Jahrhunderts gründete die Abtei Fulda das
Kloſter Höchſt. Der Nonnenpfad erinnert noch an das Bete
und arbeite der Frommen, die hier urſprünglich im Dienſte des
Auguſtinerordens und ſpäterhin des Benediktinerordens ſtanden.
Bad König ruft kein Schaffner, ſagt kein Fahrplan. Aber
die Königer, ſtolz auf ihr Heilbad, das Erfolge und ſteigende
Beſucherzahl aufzuweiſen hat, nehmen dieſe Bezeichung in An=
ſpruch
. König iſt kein Bad des Reunions und der geſellſchaft=
lichen
Oede, ſondern ein freundlicher Ort, der zu der würzigen
Waldesluft aus meilenweiten Forſten die Heilkraft der Stahl=
quellen
herbeiruft und auf die bleichen Wangen überarbeiteter
Großſtadtmenſchen wieder friſche Farben malt. Hier wandelt
der Sommerfriſchler auf uraltem Kulturboden, der ſchon in vor=
römiſcher
Zeit beſiedelt war. Die von Einhard ſelbſt entworfene
Markbeſchreibung beginnt und endigt an der Mümling beim
Städtchen König, das im 9. Jahrhundert Quinticha und Cun=
ticha
, ſpäter Kuntich und lange Künnich heißt, und dieſer letzte
Name wird heute noch von Mund zu Mund getragen. Das hoch=
gelegene
Schloß gemahnt an die Zeit, in der der wehrhafte Ort

als Reſidenz der reichsunmittelbaren Grafſchaft Erbach=Schönberg
Geltung hatte. Ein reizvoller Gang führt von König über das
Hainhaus und das Jagdſchloß Eulbach nach Michelſtadt. Der
Weg zum Hainhaus erhebt uns zur Waſſerſcheide zwiſchen
Mümling und Mudau, einer Stelle, die die Römer zur Anlage
eines Kaſtells herausforderte. Aber mehr als alte Reſte der
Limesbefeſtigung, mehr als der Steinſeſſel, auf dem in alten

Zeiten deutſches Recht geſprochen wurde, meiſt verfälſcht von
volksfremder Juriſterei, feſſelt den Wanderer die Pracht der
Bäume, die ſich beim Hainhaus ein Stelldichein geben. Auch bei
dem Jagdſchloß Eulbach, das in ſeligem Frieden inmitten
herrlichen Buchenwaldes an weiter Wieſenfläche liegt, zwingt
uns mächtiger die Sprache aus dem Rauſchen der wunderſamen
Wipfel, als das Geraune aus altem Gemäuer, das Liebhaberei
und Spielerei erſtehen ließen. Der Engliſche Garten, eine
Schöpfung des Gartenkünſtlers L. v. Skell, geſellt edle Stämme
der Heimat und des Auslandes zu maleriſchen Gruppen. Was
bedeutet neben dieſen Wundern der Natur der Verſuch, aus zu=
ſammengetragenen
Reſten z. B. Römerturm und mittelalterliche
Ruine erſtehen zu laſſen! Das Jagdſchloß, einſt ein einfaches
Forſthaus, hat der große Jäger Graf Eberhard geſchmückt und
ausgeſtattet.
Das Wahrzeichen Michelſtadts iſt das alte Rathaus,
das weit und breit kein Gegenſtück findet. Dieſer einzigartige
Holzbau, der älteſte ſeiner Art in Heſſen, hat von 1484 bis zum
heutigen Tag wahrhaftig manchen Wandel im Denken und Han=
deln
ſeiner zum Taten berufenen Einwohner erfahren! Das Rat=
haus
zeigt eine offene Halle, zwiſchen zwei ſpitzen Erkertürmen
in ebenfalls ſpitz zulaufendes Dach, auf dem ein Giebelreiter
ſitzt. Das Odenwaldmuſeum hat hier ein würdiges Heim ge=
funden
. Rathäuſer ſollen innen leuchten, und ſo hat mir denn
auch die marktſchreieriſche Beleuchtung dieſes ehrwürdigen Ge=
bäudes
von außen nie gefallen. Den alten Brunnen auf dem
Marktplatz ſchmückt ein Standbild des Erzengels Michael. Die
Waage in ſeiner Hand, gemeinhin das Sinnbild der Gerechtig=
keit
, hat die Geſtalt zu einer Juſtitia umgedeutet. Die hölzerne
Michaelskapelle aus Einhards Zeiten löſte ein romaniſches Gottes=
haus
ab, des vollkommen vom Erdboden verſchwunden iſt. An
ſeiner Stelle ſchuf ſpäte Gotik die Stadtkirche. Prächtige
Grabdenkmäler der Erbacher Grafen bilden ihren ſehenswerten
Schmuck, ihren beſonderen Nutzen die Bücherſchätze, die der ge=
lehrte
Nicolaus Matz im 15. Jahrhundert zuſammentrug. Das
kühnſte Unternehmen der Gegenwart iſt das vielbewunderte
Michelſtädter Stadion. In den Fluten ſeines großſtädtiſchen
Schwimmbades wird gerade in dieſen Tagen unerträglicher Hitze
ein vielköpfiges Getümmel, zuſammengeballt aus Einheimiſchen

und Fremden, Erfriſchung und Labſal finden. In kleinen Ab=
ſtechern
erreicht man zwei Wunderwerke der Vergangenheit, das
Schloß Fürſtenau und die Einhardbaſilika. Einen
unverwiſchbaren Eindruck macht die unerhörte Kühnheit des über
14 Meter geſpannten Bogens, der den Burghof von Fürſtenau
abſchließt. Man wirft immer wieder den Blick nach dem wun=
derbaren
Schwung dieſes Verbindungsbogens und den feinen
Linien der durchbrochenen Steinbrüſtung. Das maleriſchſte Bild
freilich ſtellt uns der Herbſt mit ſeiner Farbenfreude. Da muß
man ſehen, wie der wilde Wein an dem Geſtein emporklettert
und in üppigſtem Geranke wieder herunterſpringt, prangend und
jauchzend in ſeinem ſchönſten Kleid, das zu dem ſterbenden Grün
leuchtendes Gold und ernſten Purpur herbeiholt. Man muß ſchon
ein geſchultes Auge haben, um das Kleinod der Einhard=
baſilika
zu erkennen. Man muß die Fähigkeit beſitzen, Zu=
taten
und Untaten ſpäterer Zeit wegzuſehen und mit dem Blick
den Kern zu erfaſſen. Ein gedankenloſer Bummler wird an
einer vermeintlichen Scheune vorübergehen und in Wahrheit ein
Glanzſtück der Architektur hinter ſich laſſen. Wenn man ſich alles
wegdenkt, was die Folgezeit verändert und entſtellt hat, bleiben
ehrwürdige Reſte eines durch ſeine Einfachheit und Regelmäßig=
keit
überraſchenden Baues, in dem römiſche Kunſt in germani=
ſcher
Geſtaltung auftritt. Was uns von dem Wallfahrtskirchlein
des großen Baumeiſters Einhard geblieben iſt, iſt eines der älte=
ſten
, kunſtgeſchichtlich wichtigſten Baudenkmäler Deutſchlands, die
einzige, in ihren Hauptteilen noch erkennbare und erhaltene An=
E. K.
lage einer Baſilika.

Wegbezeichnungen
der deutſchen Gebirgs= und Wandervereine.
Von Hermann Ritter, Frankfurt a. M.
Unter den Mitteln, die der Erſchließung der deutſchen Gaue
für den Verkehr in ganz beſonderem Maße dienen, iſt die Wege=
bezeichnung
mit in erſter Linie zu nennen. Denn ſie iſt es,
die den Wanderer, mag er zur körperlichen Erholung oder zum
Studium von Land und Leuten oder getrieben von der Liebe zur
deutſchen Heimat das Land durchſtreifen ſicher ſeinen Weg finden
läßt, ihn auf ſorgfältig ausgewählten Pfaden zu den ſchönſten und
charakteriſtiſchen Punkten hinleitet und ihm ſchließlich nach des
Tages Anſtrengung eine Unterkunftsſtätte zeigt. Und es iſt nicht
zuviel geſagt, wenn man behauptet, daß die gerade in den letzten
Jahren immer eindringlicher gewordene Fremdenwerbung
durch Behörden und Gemeinden in Deutſchland einen guten Teil
ihrer Berechtigung aus der ſeit Jahrzehnten planmäßig geleiſteten
Wegebezeichnungsarbeit der Gebirgs= und Wandervereine herleitet,
Die Geſamtlänge der bis jetzt von den deutſchen Ge=
birgs
= und Wandervereinen angelegten und unterhal=
tenen
Wegebezeichnungsſtrecken beträgt etwa 60 000 Kilo=
meter
, alſo das 1½fache des Erdumfanges wobei die große An=
zahl
von Markierungsnetzen mit lediglich örtlicher Bedeutung nicht
eingerechnet iſt. Die genannte Zahl gibt ein Bild von dem Um=
fang
der Arbeit, die da im Dienſt der Allgemeinheit
geleiſtet wird. Auf den Schultern der Deutſchen Gebirgs= und
Wandervereine lag und liegt immer noch die Laſt der Anbringung
und Unterhaltung der Wegezeichen und Wegetafeln. Große
Mengen Geld ſind im Laufe der Jahre aus privaten Mitteln auf=
gebracht
worden. Und allen dieſen Ausgaben ſteht keinerlei Ein=
jtahmemöglichkeit
aus der geleiſteten Arbeit gegenüber. Alle dieſe
Beträge werden à fonds verdu für die Allgemeinheit aufgewendet.
Eine Unſumme begeiſterter Hingabe an eine Arbeit, aus der
dem Ausführenden kaum je Dank und Anerkennung, auf keinen
Fall aber irgendein perſönlicher Vorteil zu erhoffen war, mußte
gefordert werden. Und es fanden und finden ſich immer wieder
natur= und heimatbegeiſterte Männer, die unter Hintanſetzung
aller perſönlichen Intereſſen ihre Zeit und Kraft zu einem erheb=
ichen
Teil dem Gemeinwohl in ſtiller Arbeit widmen.
In dieſem Zuſammenhang muß auch darauf hingewieſen wer=
den
, auf die im Selbſtverlag oder unter Mitwirkung unſerer
Gebirgsvereine herausgegebenen Wanderkarten, die in Auf=
lagen
von hunderttauſenden Stück hinausgegangen ſind und un=
zähligen
Menſchen den Weg zur Freude, Erholung,
ur deutſchen Heimat gezeigt haben.
Sache aller Gutgeſinnten aber iſt es, mitzuhelfen, daß die
Wegebezeichnung in unſeren deutſchen Wandergebieten nicht nur
geſchaffen werden kann, ſondern daß ihr auch der Schutz zuteil
wird der notwendig iſt, um dieſem großen Werk Beſtand zu geben
und ſeine unermeßlichen Ausdehnungsmöglichkeiten zu ſichern.

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leichte Joppen
Roh. Hühner
Büchsenmacher-
meister

Ernst-Ludwigst.11
2

[ ][  ][ ]

Samstag, 12. Auguſt 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 222 Seite 11

Soort, Spiel und Jucnen

Der Spork des Sonnkags.
Tag der Meiſterſchaften.
Das Sportprogramm des Sonntags hat diesmal wieder eine
beſondere Note; es kundet Meiſterſchaftstage auf verſchiedenen
Gebieten des Sports an. In der Leichtathletik, im Rudern, im
Kanuſport, im Golf und bei den Motorradfahrern werden Deutſche
Meiſterſchaften ausgetragen. Im Radſport ſetzen ſogar die Welt=
meiſterſchaften
ein. Damit ſind aber die bedeutenden Ereigniſſe
längſt nicht erſchöpft. Wir finden noch einen Schwimm= Länder=
kampf
DeutſchlandUngarn, den Abſchluß der Internationalen
Tennis=Meiſterſchaften von Deutſchland, verſchiedene Davispokal=
kämpfe
, intereſſante Fußballkämpfe, Rad= und Pferderennen,
Schwimmwettkämpfe und Tagungen verzeichnet.
Fußball.
Nach einem alten Liede ſoll Im Herbſt, wenns. Wetter
kühl
das Fußballſpiel beginnen. Die Hundstagshitze dieſer
Tage iſt allerdings wirklich nicht für Fußballkämpfe geeignet.
Dennoch kommt es auch am Wochenende wieder zu einer großen
Zahl von Freundſchaftsſpielen. Beſondere Erwähnung verdient
das Jubiläumsturnier des VfB. Pankow, da hier am Samstag
und Sonntag einige der ſtärkſten de

Meile Kanſchaiß des Sitziſars Aſcnungltrsſen. An der Saür
tritt Chiles Fußballmeiſter, Audax Club Santiago, gegen Saar 05
Saarbrücken an. Ungarns Altmeiſter Hungaria Budapeſt ſpielt
in Chemnitz beim Pol.=SV. In Frankfurt verſucht ſich die wieder=
erſtandene
Rot=Weiß=Elf nach ihrem Sieg über den ſüddeutſchen
Meiſter FSV. Frankfurt diesmal gegen die Eintracht. Bayern
München fährt zu Werbeſpielen in die Provinz, und dieſem
Beiſpiel folgen auch zahlreiche andere ſpielſtärkere Clubs.
Leichtathletik.
Die deutſche Leichtathletik=Saiſon erreicht ihren Höhepunkt
mit den Titelkämpfen der Männer am Samstag und
Sonntag im Kölner Stadion. Mit wenigen Ausnahmen erſchei=
nen
hier alle Titelverteidiger und alle anderen Athleten, am
Start, die irgendwie einen Anſpruch auf eine Meiſterſchaft gel=
tend
machen können. Mit beſonderer Aufmerkſamkeit wird man
in Köln das Abſchneiden unſerer Nachwuchsleute beobachten, denn
auf die Jungen müſſen ſich unſere Hoffnungen für die Olympi=
ſchen
Spiele 1936 ſtützen. Erfreulicherweiſe hat auch unſer Nach=
wuchs
in der letzten Zeit mehr von ſich reden gemacht, nachdem
es eine Zeitlang ſo ausſah, als ſei es um ihn nicht gerade gut
beſtellt.
Die Titelkämpfe der Frauen werden erſt eine Woche
ſpäter in Weimar ausgetragen.
Tennis.
Seit einer vollen Woche kämpfen in Hamburg die Vertreter
von 13 Nationen um die Internationalen Tennis=
Meiſterſchaften von Deutſchland. Am Samstag und
Sonntag ſollen die Vorentſcheidungen und die Schlußrunden ſtei=
gen
. Es iſt zur Stunde noch nicht erſichtlich welche Spieler und
Spielerinnen unter den Letzten ſein werden, man darf aber
hoffen, daß das deutſche Tennis gut abſchneiden wird. Im
Qualifikations=Wettbewerb für den Davispokal 1934 kommt es
am Wochenende wieder zu zwei Begegnungen: Schweden
Zelgien in Stockholm und HollandRumänien in
Nordwijk. Der Ausgang beider Kämpfe iſt offen.
Waſſerſport.
Das Deutſche Meiſterſchaftsrudern, deſſen Schau=
platz
diesmal Breslau iſt, bildet alljährlich den Höhepunkt und
zugleich den Abſchluß der eigentlichen Hauptſaiſon im Rudern=
Die ſechs Meiſterſchaftsrennen werden heuer beſonders hart um=
kämpft
ſein, da allenthalben das Können der gemeldeten Ruderer
und Mannſchaften ziemlich ausgeglichen iſt. Gleichzeitig kom=
men
in Dresden auch die Deutſchen Kanu= Langſtrecken=
meiſterſchaften
zur Durchführung.
Schwimmen.
Der Schwimm=Länderkampf DeutſchlandUngarn, in
Budapeſt, deſſen Programm erſtmals auf neun Wettbewerbe er=
weitert
worden iſt, ſtellt die deutſche Vertretung vor eine beſon=
ders
ſchwierige Aufgabe. Das Wertungsſyſtem ſieht eine Doppel=
bewertung
der Mannſchaftskämpfe (Waſſerball und Staffel) vor;
da aber die Ungarn dieſe beiden Wettbewerbe ziemlich ſicher
haben, ſo wird es unſeren Kräften ſchwer fallen, in den übrigen
In einem
Konkurrenzen den Vorſprung wieder aufzuholen.
Vorſchlußrundenſpiel um die Deutſche Waſſerballmeiſterſchaft tref=
Ein recht gur
fen ASV. Breslau und Balten 96 zuſammen.
beſetztes verbandsoffenes Schwimmfeſt gibt es in Mainz. Ueber
40 ſüd= und ſüdweſtdeutſche Vereine haben hier über 400 Meldun=
gen
abgegeben.
Verſchiedenes.
Von der Tagung der Gauführer des Deutſchen Fuß=
ball
=Bundes in Berlin ſind intereſſante Bekanntmachungen
Deutſche Motorrad=Bergmei
Die
zu erwarten.
ſterſchaft wird am Sonntag mit dem vierten Lauf, dem Wür=
In Bad Ems beginnen die
auer Bergrennen, fortgeſetzt.
Meiſterſchaften, bei denen ein ſtatt=
ut

chen Golf
liches Aufgebot erſtklaſſiger ausländiſcher Teilnehmer am Start
N
In der Rhön kämpft man weiter um die Preiſe
rſcheint.
des 14. Rhön=Segelflug=Wettbewerbes.
Radſport.
Schauplatz der diesjährigen Rad=Weltmeiſterſchaf=
Hier beginnen die Kämpfe am Freitag abend
Paris.
ter
mit Vorentſcheidungen, um am Dienstag mit den letzten Ent=
ſcheidungen
ihren Abſchluß zu finden. Deutſchland iſt auf allen
Spezialgebieten gut vertreten. Erich Metzer und Erich Möller
ſtarten bei den Stehern. Albert Richter. Mathias Engel und
Peter Steffes bei den Berufsfliegern, Merkens=Köln, Lorenz=
Chemnitz und Ungethüm=Dortmund bei den Amateurfliegern,
Scheller=Nürnberg. Händel und Stach=Berlin bei den Amateur=
Straßenfahrern Stöpel, Geyer und Buſe bei den Berufs= Straßen=
fahrern
und ſchließlich die Mannſchaften von Wanderluſt und RC.
Es beſteht be=
Oberrad Frankfurt in den Radballkämpfen.
gründete Ausſicht, daß auch diesmal wieder de eine oder andere
Titel und der eine oder andere gute Platz a unſere Vertreter
fallen. In Deutſchland kommt es in Herzogé th und Bochum
zu Bahnrennen.
Pferdeſport.
Auf der Reiſe nach Baden=Baden machen verſchiedene füh=
rende
deutſche Ställe in Frankfurt a, M. Station. Hier
kommt es am Samstag und Sonntag zu gut beſetzten Galopp=
rennen
, die in Verbindung mit einer Automobil= Schönheitskon=
kurrenz
ſtehen. Weitere Galopprennen gibt es in Karlshorſt,
Halle, Hannover und Enghien.
Handball.
Tv. 85 Nieder=Ramſtadt 1. Merck Darmſtadt 1.
Zum fälligen Rückſpiel treffen ſich am Sonntag obige Mann=
ſchaften
, nachmittags 4 Uhr, auf dem Sportvlatz Wildnis
Nieder=Ramſtadt. Die Mercker konnten in den letzten Pflichtſvie=
len
die A=Meiſterſchaft der D.S.B. in ganz überzeugendem Spiel
an ſich bringen. Die Mannſchaft iſt im Turnerlager beſtens be=
kannt
und bürgt für erſtklaſſigen Sport. Das Vorſpiel endete
10:7 für die Mercker, unter beſonderen Umſtänden. Am kommen=
den
Sonntag heißt es für die Nieder=Ramſtädter, ſich für dieſe
Niederlage zu revanchieren.

Opelkampfſpiele.

Zum 14. Male finden am Sonntag in Rüſſelsheim a. M.
auf dem Sportplatz des TV. 1875 Rüſſelsheim die Opelkampf=
ſpiele
ihre Wiederholung. Die diesjährigen Opelkampfſpiele ge=
winnen
eine beſondere Bedeutung durch den Start internatio=
naler
Leichtathleten, die ihre Meldungen abgegeben haben. Inter=
eſſante
Kämpfe wird es bei den Opel=Wanderpreiſen geben, da
einige Preiſe zur endgültigen Entſcheidung ausgetragen werden
müſſen. Samstag abend findet im Turnerheim Frankfurter
of anläßlich des Geburtstages Fr. L. Jahns eine Jahn= Ge=
dächtnis
=Feier ſtatt.

35 Jahre 5b. Darmſtadt 1898 e. B.
Anläßlich des 35jährigen Vereinsbeſtehens veranſtaltet der
Sportverein Darmſtadt 1898 in der Zeit vom 13. Auguſt bis 20.
Auguſt 1933 eine Sportwerbewoche. Wir bringen nachſtehend das
Programm.
Samstag, den 12. Auguſt: Begrüßungsabend für die auswärtigen
Teilnehmer an den Nationalen Jugendwettkämpfen 20,15
Uhr (Krone).
Uhr: Fußball: A. H.
Polizei A.
Sonntag, den 13. Auguſt: Nationale Jugendwettkämpfe: 9 Uhr
und 2,30 Uhr. Handballſpiel gegen Mannheim=Waldhof um
Uhr.
Dienstag, den 15. Auguſt: Fauſtballſpiele A.H.=Abteilung 7 Uhr.
Klubkampf Tade. 46
H.=Abteilung 7 Uhr.
Mittwoch, den 16. Auguſt: Leichtathletiſches Abendſportfeſt 6.30
Uhr. 100 Meter, 200 Meter, 400 Meter, 1500 Meter, 110
Meter. Hürdenlauf, 4mal 100 Meter, 4mal 1500 Meter,
eine Viertelſtunde Paarlaufen, Weitſprung, Kugelſtoßen
und Diskus.
Donnerstag, den 17, Auguſt: Jugendfußball= und Handballſviel
Uhr.
Freitag, den 18. Auguſt: Vorführungen aus dem Uebungsbetrieb
der Damen=Abteilung 7 Uhr.
Samstag, den 19. Auguſt: Hockeyſpiel Tgde. Worms 6 Uhr. Tanz=
abend
(Heilig Kreuz) 8,30 Uhr
Sonntag, den 20. Auguſt: Fußballſpiel der A.H.=Mannſchaft 3 Uhr.
Vorführungen der Box=Abteilung 4.30 Uhr. Fußballſpiel
gegen V.F R. Mannheim 5 Uhr.
Dienstag, Donnerstag, Freitag und Samstag freier Ein=
tritt
auf dem Stadion.
G.
10. Matiohaie Zagend Jaskauinge
wekkkämpfe in Darmſtadk.
Vorkämpfe 9 Uhr. Entſcheidungen 14.15 Uhr.
Am Sonntag finden in Darmſtadt im Stadion am Böllenfall=
tor
zum 10. Male die Nationalen Jugendwettkämpfe des SV.
1898 ſtatt. Wir haben bereits darauf hingewieſen, daß die be=
kannte
Jugendveranſtaltung des älteſten Darmſtädter Sportver=
eins
auch in dieſem Jahr wieder ein beachtliches Meldeergebnis
gefunden hat. Aus verſchiedenen Teilen des Reichs werden Jung=
Leichtathleten hier an den Start gehen. So kommen aus Köln
Jungens des KBC., aus Koblenz Vertreter des Turn= und Spiel=
Vereins, aus Nürnberg die guten Kräfte des 1. FC. und des
NSC., dann ſind vertreten: die Kickers Würzburg, der FV. Fran=
kenthal
, 1907 Gießen, der T.=u. Fechtkl. Fulda, BSC. 99 Offenbach,
Olympia Mz.=Weiſenau, JG., Eintracht und Allianz Frankf. und
andere mebr. In den 3 Altersklaſſen A (1915/16), B (1917/18) und
C.
(1919 ff.) wird es wieder ſpannende Einzel= und Mannſchafts=
kämpfe
geben. Die A=Jugend beſtreitet 100 Meter, 200 Mtr.,
400 Meter, 1500 Meter, 3000 Meter, Weitſprung, Kugelſtoßen.
Diskuswerfen, einen Dreikampf, beſtehend aus: 100 Meter, Weit=
ſprung
und Kugelſtoßen, ferner die 4mal 100 Meter=Staffel, eine
3mal 1000 Meter=Staffel und eine Olympiſche Staffel (800, 200.
200, 400). Die B=Jugend bekämpft ſich über 100 Meter, 200
Meter, 800 Meter, 1500 Meter, im Hochſprung, Kugelſtoßen und
im Dreikampf, der aus 100 Meter, Hochſprung und Kugelſtoßen
beſteht, dann natürlich über 4mal 100 Meter und in der Schweden=
ſtaffel
(400, 300, 200, 100 Meter). Die C=Jugend tritt an über
100 Meter und 1000 Meter, zum Weitſprung und Kugelſtoßen und
zu einem Dreikampf von 100 Meter, Weitſprung und Kugelſtoßen.
Außerdem laufen die Jüngſten eine 4mal 100=Meter=Staffel. Als
Abſchluß der Kämpfe wird eine 10mal ½=Rundenſtaffel, die für
alle Klaſſen offen iſt, gelaufen, welche mit ihren wechſelnden
Kampfmomenten noch einmal die Schönheiten und Werte guten
Leichtathletikſportes aufleuchten laſſen wird. Die Vorkämpfe
werden am Vormittag ab 9 Uhr pünktlich beginnen. An Entſchei=
dungen
fallen morgens bereits der Lauf der C=Jugend über 1000
Meter und die Dreikämpfe der drei Klaſſen. Alle anderen Wett=
bewerbe
werden am Nachmittag entſchieden. Pünktlich um
14.15 Uhr werden alle Teilnehmer aufmarſchieren. Nach der Be=
grüßungsanſprache
und dem Abmarſch beginnen um 14.30 Uhr die
Entſcheidungen, die in bunter Folge raſch und exakt ablaufen wer=
den
, hat doch der SV. 1898 in den letzten Jahren ſtets ſeine Ehre
darangeſetzt, durch eine raſche, muſtergültige Abwicklung dieſer
Jugendveranſtaltung auch einen wirkungsvollen äußeren Rahmen
zu geben. Die
Meiſterſchaft der Gruppe Heſſen über 3000 Meter
Hindernis.
hat leider kein gutes Meldeergebnis gefunden, ſo daß die guten
ter ſich ermitteln müſſen. In der Pauſe des nachfolgenden Hand=
Mannheim=Waldhof wird, alsdann die
ballſpiels SV. 1898
10mal ½=Rundenſtaffel gelaufen. Schließlich wird es bei der
Sieger hrung und Preisverteilung frohe Geſichter geben, denn
durch die verſtändnisvolle Unterſtützung des Miniſteriums für
Kultus und Bildungsweſen, der Stadt und des Tagblatt=Verlags
iſt der Gabentiſch für die Sieger gut und zweckvoll ausgeſtattet
worden. Nicht unerwähnt ſei, daß in dieſem Jahr ein beſonders
harter Kampf um den wertvollen Wanderpreis des Darmſtädter
Tagblatts für die beſte Vereinsleiſtung entbrennen wird,
den der SV. 1898 zu verteidigen hat. JG.=Frankfurt, der 1. FC.
Nürnberg und die Lilienträger ſollten die erſten Anwärter in die=
ſem
Jahre ſein. Und nun wollen wir hoffen, daß der Wettergott trieb ſein, Führer und Gruppe zur Beſtleiſtung anzuſpornen.
nach den vielen Sonnentagen auch morgen noch einmal Verſtänd=
nis
für unſere Leichtathleten zeigt, dann wird unſere Jugend.
wie unſere aktiven Kämpfer um die Deutſchen Meiſterſchaften in
Köln zeigen, daß ſie in einem prächtigen Geiſt ritterlich zu
kämpfen und ehrlich zu ſiegen, aber auch ehrenvoll zu verlieren
verſteht. Möge dieſe Veranſtaltung im 35. Lebensjahr des Sport=
vereins
Darmſtadt 1898 zu einem vollen Erfolg werden!
Am Samstag um 20,15 Uhr findet in der Krone ein Be=
grüßungsabend
zu Ehren der auswärtigen Teilnehmer ſtatt. Gäſte
ſind herzlich willkommen.
Leichkathletiſches Bereinsſporkfeſt
des SC. Bikkoria 06 e.V. Griesheim b. Oſtdf.
am Sonntag, den 13. Auguſt 1933.
Dem Sp.Cl. Viktoria Griesheim, welcher ſeine diesjährigen
Vereinswettkämpfe morgen, Sonntag vormittag, ab 8 Uhr, zum
Leichtathleten, ſowie die erſte Handballmannſchaft des Fußball=
ſportvereins
Frankfurt zu verpflichten. Hinſichtlich dieſer überaus
freundlichen Mitwirkung des Frankfurter Großvereins dürfte der
Vereinsveranſtaltung der Viktoria eine beſondere ſportliche Note
zuteil werden. Erwähnenswert ſind die zwei Frankfurter Größen
Dehm (800=Meter=Lauf), ſowie Witte (Weitſprung), die beide über Norddeutſchland bis nach Frankreich hin erſtreckt, wird zu=
ebenfalls
am Start zu ſehen ſind. Beſondere Gewähr für ein erſt=
klaſſiges
Sportprogramm gibt der nachmittags ſtattfindende
Handballgroßkampf: Fußballſportverein Frankfurt (Liga) gegen
1. Mannſchaft Viktoria Griesheim. Nachſtehend: Geſamtprogramm
der leichtathletiſchen Vereinswettkämpfe 1933 des Sp.Cl. Viktoria / Gewitterbildung geben dürften.
06 E. V. Griesheim.
Vormittags ab 8 Uhr: Leichtathletiſche Mehrkämpfe, ſowie Vor=
in
6 Klaſſen.
Nachmittags 2 Uhr: Zuſammenkunft aller Teilnehmer, Gäſte, ſo=
wie
ſämtlicher Mitglieder im Vereinslokal (Rebſtock) zwecks
Abmarſch mit Muſik nach dem Sportplatz.
Nachmittags 3 Uhr: Aufmarſch ſämtlicher Aktiven und Jugend=
lichen
zur Nationalen Feierſtunde. Hieran anſchließend:
Platzkonzert, Entſcheidungskämpfe und Handballſpiel: Fuß=
Mannſchaft.
ballſportverein Frankfurt (Liga)
Abends ab 9 Uhr: Im Vereinslokal (Rebſtock) Tanz und Sieger=
verkündung
.

Inkereſſanke Tenniskämpfe.
Herausforderungsrunde
um die Tennis=Bezirksmedenmeiſterſchaft.
Wie an dieſer Stelle ſchon mitgetilt, findet morgen, Sonn=
tag
, auf den Tennisplätzen am Böllenfalltor die Herausforde=
rungsrunde
um die Bezirksmannſchaftsmeiſterſchaft zwiſchen dem
Tennis= und Eisklub Darmſtadt und dem Sportklub Forſthaus=
ſtruße
Frankfurt ſtatt.
Insgeſamt hatten ſich in dieſem Jahre im Bezirk Heſſen und
Heſſen=Naſſau 48 Vereine für dieſe Meiſterſchaft gemeldet, hiervon
15 in der A=Klaſſe, 24 in der B=Klaſſe, 9 in der Jugend=Klaſſe.
Von den 15 A=Vereinen hat ſich der Sportklub Forſthausſtraße
als der ſtärkſte erwieſen und damit die Berechtigung erworhen,
gegen den heſſiſchen Medenmeiſter von 1932, den Tennis= und Eis=
klub
Darmſtadt die Herausforderungsrunde zu ſpielen. Da beide
Vereins in ſtärkſter Aufſtellung ſpielen, ſind ſpannende Kämpfe zu
erwarten, Spielbeginn 9,30 Uhr. Es wird beſonders darauf hin=
gewieſen
, daß ſämtliche Kämpfe am Vormittag ausgetragen
werden.
Fußball.
A.H.=Mannſchaft Sportverein 1898.
Die alten Herren des Sportvereins 98 tragen am Samstag
abend 6 Uhr auf dem Stadion ein Spiel gegen die gleiche Mann=
ſchaft
des Polizeiſportvereins aus. Die in der letzten Zeit aus=
getragenen
Kämpfe haben gezeigt, daß die Alten Herren es ver=
ſtehen
, einen einwandfreien guten Fußball zu ſpielen, und iſt bei
dieſen Kämpfen mehr Wert auf ein techniſches Spiel gelegt, ohne
jedoch das Kampfmoment zu vergeſſen. Beide Mannſchaften treten
in ihrer bisherigen Aufſtellung an und iſt es zu empfehlen, ſich
die Mannſchaften anzuſehen.
Rotweiß FV. Biblis.
Zu einer alten Rückſpielverpflichtung empfangen die Fuß=
baller
der Rotweißen am kommenden Sonntag die Ligamann=
ſchaft
des FV. Biblis um 11 Uhr auf dem Platze an der Rhein=
allee
. Der Tabellendritte des Kreiſes Südheſſen hat nach einer
kurzen Schwächeperiode nach den Verbandsſpielen ſeine Elf wie=
der
ſpielſtark zuſammengeſtellt, und dürfte mit ſeiner derzeitigen
Vertretung in den kommenden Punktekämpfen abermals keine
ſchlechte Rolle ſpielen. In dieſem Treffen gegen die Darmſtädter
tritt die Gäſte=Elf zum erſtenmal ſeit langer Zeit in der ſtärkſten
Aufſtellung an. Bei den Rotweißen ſcheint nach den letzten Erfol=
gen
zu urteilen, endlich der richtige Sturm gefunden zu ſein, ſo
daß heute die Mannſchaft mit der guten Abwehr eine Stärke auf=
weiſt
, wie ſie Rotweiß ſchon lange nicht mehr kannte= Vorher, um
9.30 Uhr, ſpielt die Reſerve von Rotweiß gegen die gleiche der
Germania Pfungſtadt, während alle übrigen Mannſchaften ſpiel=
frei
ſind.
Turngeſellſchaft 1875 TV. Bickenbach.
Am kommenden Sonntag fährt die 1. Fußballmannſchaft zu=
ſammen
mit der Handballmannſchaft nach Bickenbach zu einem
Freundſchaftsſviel. Die 75er werden ſich mächtig ins Zeug legen
müſſen, um gegen die guten und bebannten Mannſchaften der Bik=
kenbacher
ehrenvoll zu beſtehen. Abfahrt: 1.30 Uhr nachm ab
Hbhf. Aufſtellung: Täufer: Hofmann, Schäfer Ph.: Hübner, Pfei=
fer
, Schäfer H., Daab, Straub, Mühlbach. Uhrig Schütz.
FC. Union Darmſtadt.
Die Liga begibt ſich am Samstag abend nach dem Arheilger
Mühlchen, um gegen die dortige Sp.Vgg. 04 ein Freundſchafts=
ſpiel
zum Austrag zu bringen. Man darf auf den Ausgang dieſes
Treffens ſehr geſpannt ſein, da ja Arheilgen momentan eine ſehr
ſpielſtarke Mannſchaft ſtellt. Die jungen Union=Svieler werden
hier vor eine ſchwere Aufgabe geſtellt und wird ſich die Mann=
ſchaft
gehörig ſtrecken müſſen, um ein günſtiges Ergebnis heraus=
zuholen
. Treffpunkt 5 Uhr Vereinslokal. (Spielbeginn 6 Uhr.)
Radſpork.
Geſchicklichkeits=Wettbewerb des Darmſtädter Radſport=Clubs 1919
Der im vorigen Jahre erſtmals vom D.R.C. durchgeführte
Wettbewerb um den Wanderpreis der Göricke=Werke wird in die=
ſem
Jahre am Sonntag, den 13. Auguſt, auf der Spielwieſe am
Forſthaus Böllenfalltor ausgetragen. Zweimal hintereinander,
oder dreimal außer der Reihe, muß dieſe wertvolle Auszeichnung
nach den Wettkampfbedingungen erkämpft werden, und nur ganz
große Optimiſten werden dem vorjährigen Gewinner, Fr. Bauer,
die Chancen einräumen, nunmehr endgültiger Beſitzer zu werden.
Die durch neue Fahrer außerordentlich ſtark gewordene Saalſvort=
abteilung
wird hier ein gewichtiges Wort mitſprechen. Welche
hohen Anforderungen an die an dem Wettbewerb teilnehmenden
Damen und Herren geſtellt werden, wird einem erſt klar, wenn
man bedenkt, daß alle Uebungen in voller Fahrt ausgeführt wer=
den
müſſen, denn Zeitverluſt bedeutet Punktverluſt. Waſſertauchen,
Fahnenſtechen, Ballwerfen durch einen äußerſt klein gehaltenen
Ring, Grabenfahren und Ringwerfen werden wohl wenig Aus=
fälle
bringen, aber wenn es gilt, auf dem Rad bis an den Rand
gefüllte Waſſergläſer zu transvortieren, ohne einen Tropfen zu
Langläufer des SV. 1898 hier mehr oder weniger den Meiſter un= verſchütten, oder einen Gegenſtand in voller Fahrt vom Boden
aufzunehmen, über eine Wippe, oder gar durch ein Gewirr aufge=
ſtellter
Flaſchen zu fahren, dann erfordert das Meiſterung des
Rades bis zum Aeußerſten, um ſtrafpunktfrei durchzukommen. Um
den Darmſtädter Radſportfreunden, die ſich ſicher am Sonntag in
großer Anzahl auf der Spielwieſe treffen werden, den Radſport
in ſeiner neuen Form zu zeigen, werden die Wehrſportaruppen
zwiſchendurch die ihnen geſtellten Aufgaben zu löſen verſuchen.
Ebenſo intereſſant wie auf der anderen Seite ſchwierig werden
dieſe Aufgaben ſein. Während die Damengruppen Zielfahrten zu
machen haben, gilt es für die Männergruppen Orientierungsfahr=
ten
nach aufgegebenen Skizzen in kürzeſter Zeit durchzuführen.
Die hier von Gönnern geſtifteten Ehrenpreiſe werden mit An=
Alles in allem verſpricht der gut organiſierte Wettbewerb
einen Großkampf, deſſen Beſuch, zumal er koſtenfrei iſt, allen An=
hängern
des Radſportes nur empfohlen werden kann.
Beginn der Veranſtaltung pünktlich 9 Uhr vormittags.
Die Preisverteilung und Siegerehrung erfolgt abends 8 Uhr
im Fürſtenauer Hof (Roßdörferſtraße 1), wozu die Freunde des
D.R.C. herzlich willkommen ſind.
Darmſtädter Radſport=Club 1919.
Der zweite Trainingslauf im Mannſchaftsfahren wurde zu
einer Art Hindernisrennen. Es genügte nicht mehr das ſchnelle
Treten es gab kein ſeliges Dahinrauſchen, hinzu trat die Ge=
ſchicklichkeit
die mit Erntewagen verſtopften Ortsſtraßen zu durch=
queren
. Wenn auch für die 32 Km. lange Strecke eine gute Zeit
herausgefahren wurde, ſo machte ſich dieſer Umſtand doch dabei
bemerkbar. Als erſtes Paar traf Klöß=Jäger nach 59,58 Min.
ein. Es folgten Kratz=Keil (1:1,30 Std.), Dietz (1:2,45), Meißner=
Keim (1:2,48, Baſtian (1:11,19 Std.).
Tabellenſtand im Mannſchaftsfahren: Klöß=Jäger 10 P..
elften Male zum Austrag bringt, iſt es gelungen, als Gaſt einige Meißner=Keim 10 P., Kratz=Keil 8 P., Dietz 0 P., Baſtian 0 P.

Weſterbericht.
Hoher Druck über den britiſchen Inſeln, von dem ſich ein Keil
nächſt noch zur Erhaltung der Großwetterlage beitragen. Doch bil=
den
ſich infolge der ſtarken Erwärmung beſonders über Frank=
reich
flache Störungen aus, die ſpäterhin Anlaß zu lokalen
Ausſichten für Samstag: Teils heiter, teils auch wolkig mit Nei=
gung
zu Gewitterſtörungen, ſchwül.
entſcheidungen für die Vereinsmeiſterſchaften. Ausgetragen Ausſichten für Sonntag: Lokale Gewitterbildungen, im ganzen
aber freundliches Wetter.

Hauptſchriftleltung: J. V.: Max Streeſe
Verantwortlich für Polſtlf: J. V.: Andreas Bauer: für Feuilleton, Reich m d
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: J. V.: Dr. C. H. Queiſch:
für den
. Queiſch; für den Schlufdienſti: Andreas Bauer
RR. 4
fär
Oannng
ggesſpiegel in Bild und Wort: 1ur Herberi Nette:
für den Inſergtentell und geſchäftliche Mittellungen: Willy Kuhle:
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtal
Hür uneerlangte Manuſkrivte wird Garaniie der Rückſendung n ich 1Übernommen

[ ][  ][ ]

Nummer 222

Samstag, 12. Auguſt

Vom Kartoffelmarkt.
Erfolgreiche Bemühungen um die Beſſerung der deutſchen Frühkarkoffelpreiſe.

Ein Bild der Preisenkwicklung.
Von Dr. Heinz Roth, Beratender Volkswirt R. D.V., Krefeld.
Das diesjährige Frühkartoffelgeſchäft iſt eine Kette von Be=
mühungen
um die Beſſerung der Preiſe. Obſchon das Statiſtiſche
Reichsamt einen Rückgang der Frühkartoffelanbauflächen von
252 711 Hektar auf gegen 246 000 Hektar meldet, ſind in den Ge=
bieten
des zünftigen deutſchen Frühkartoffelbaues derart große
Mengen geerntet worden, daß neben einem guten Ertrage nur
eine Ausdehnung auch des Anbaues in dieſen Gebieten vor ſich
gegangen ſein kann. Zu Beginn des Monats Juli waren die
deutſchen Frühkartoffelpreiſe infolge dieſer großen Mengen be=
reits
ſehr geſunken und ſtanden unter den Geſtehungskoſten. Am
3. Juli notierte man bei einer Anfuhr von 5000 Zentnern in
Kaarſt, der führenden deutſchen Frühkartoffelverſteigerung, in
der erſten Sortierung 2.352,45 RM. und in der zweiten Sor=
tierung
1.20 bis 1,50 RM. ohne Sack, während in Oſterath bei
einer Anfuhr von 4000 Zentnern 2,302,50 RM. in der erſten
und 1.201,40 RM. in der zweiten Sortierung für Erſtlinge
notierte. In Krefeld wurden die gleichen Preiſe wie in Oſterath
erzielt. Die übrigen Verſteigerungen notierten für Erſtlinge je
Zentner ohne Sack: in Straelen 2,502,60 RM., in Ficheniſch
2.602,70 RM.. in Roisdorf 2,402,70 RM.. in Weſel 2,603.10
RM. und in M.=Gladbach 2,402,70 RM. Die Preiſe ſanken
dann langſam weiter nach unten, um am 13. Juli einen derarti=
gen
Tiefſtand zu erreichen, daß in Kaarſt an dieſem Tage Notie=
rungen
nicht zuſtande kamen und die Verſteigerung in Oſterath
nur mit Mühe 1.80 RM. je Zentner ohne Sack für Erſtlinge er=
zielen
konnte. Am Tage zuvor hatte Oſterath mitten in einer
Verſteigerung abbrechen müſſen, da die Preiſe zu tief zu gehen
drohten. Bei, ſehr ſchleppendem Abſatz mußte ein mehr oder
weniger großer Teil der angefahrenen Mengen wieder mit nach
Hauſe genommen werden, da ein Abſatz hierfür nicht vorhan=
den
war.
Nunmehr griffen in Weſtdeutſchland Landwirtſchaft und
Handel zu Selbſthilfemaßnahmen, indem man unter dem Vorſitz
des Gauobmanns des Rheiniſchen Bauernſtandes eine Kommiſ=
ſion
mit dem Sitz in Düſſeldorf gründete, die jeden Tag Richt=
oder
Mindeſtpreiſe feſtſetzt. Dieſe Mindeſtpreiſe ſind für den ge=
Neben der
ſamten weſtdeutſchen Kartoffelhandel verbindlich.
Anordnung, die rheiniſchen Frühkartoffeln nur über den boden=
ſtändigen
Handel und die zuſtändigen landwirtſchaftlichen Orga=
niſationen
, alſo Verſteigerungen in den Verbrauch gehen
zu laſſen, und dem Verbot des Verkaufs auf fremden Märkten, an
Landſtraßenhändler, Kleinhändler und Kommiſſionäre wurde be=
ſonders
darauf hingewieſen, daß vor allem die Einſchränkung der
Zufuhren auf den tatſächlich vorliegenden Bedarf erſte Notwen=
digkeit
wäre. Erſt, nachdem die Verſteigerungen dieſer Auffor=
derung
nachkamen, zogen die Preiſe wieder an. Der Mindeſt=
preis
, der zunächſt auf 2.10 RM. einſchließlich Sack (0,18 RM.)
und Proviſionen (0,10 RM.) feſtgeſetzt, mußte infolge des Wett=
bewerbs
der hannoverſchen Herkünfte auf 1,90. RM. herunter,
um dann einige Tage auf 2,05 RM. ſtehen zu bleiben und dann
Am
Ende Juli auf 2,20 RM. und auf 2.50 RM. anzuziehen.
26. Juli notierte Oſterath bei einer Anfuhr von ungefähr 1000
Zentner Erſtlingen 2.402,55 RM. ohne Sack und ging weit über
die Richtpreisfeſtſetzung hinaus.
Auch in den anderen Gebieten des deutſchen Frühkartoffel=
baues
ſehen wir eine gleichlaufende Entwicklung. Auch hier gin=
gen
die Preiſe trotz aller Bemühungen anhaltend zurück um
dann gleichfalls wie im Weſten bei Beginn der Erntearbeiten,
die die Zufuhren von ſelbſt knapp hielten, wieder anzuziehen.
Nur Süddeutſchland hat eine Ausnahme inſofern gemacht, als
es die höchſten Preiſe halten konnte, ſo daß die gut ſortierte Ware
aus der Kölner Bucht dort beſſere Preiſe fand als in den nahe=
gelegenen
Abſatzgebieten an Rhein und Ruhr. Die Bemühungen,
auch in Mitteldeutſchland, zu einer Feſtſetzung eines Mindeſt=
preiſes
zu kommen, ſind noch nicht zur vollen Auswirkung gekom=
men
. Auch in den öſtlichen Anbaugebieten hält man die Feſt=
ſetzung
von Mindeſtpreiſen für richtig.
Durch die niedrigen Preiſe war die ausländiſche Ware ſchon
ganz von ſelbſt von den deutſchen Märkten ausgeſchaltet. Indes
betrug die Einfuhr an ausländiſchen Frühkartoffeln im Monat
Juni noch 27 937 To. gegen 33 356 To. im Juni vorigen Jahres.
Das ſind, darüber müſſen wir uns völlig klar ſein, 27 947
Tons zuviel. Die Ausfuhr betrug 5597 To. gegen nur 185
To. im Juni 1932. Das Anwachſen der Ausfuhr iſt nicht nur ein
gutes Zeichen an ſich, ſondern gehört auch mit zu der Beweis=
führung
der völligen Selbſtändigkeit Deutſchlands auf dem Gebiete
der Frühkartoffelerzeugung. Den ausländiſchen Frühkartoffel=
märkten
ſelbſt ging es ſehr ſchlecht. In Holland blieben in der
Frühkartoffelanbauprovinz Nordholland 45 v.H. der täglich zu
den Verſteigerungen angefahrenen Mengen unverkauft. Der
Durchſchnittspreis von 0,75 holl. Gulden gleich 1,26 RM. je 100
Kilo galt noch als gut!
Belgiens Ware fand auf den auslän=
diſchen
Abſatzmärkten, alſo in der Schweiz und in England, keinen
Anklang, weil ſie, einmal ſchlecht ſortiert, dann aber auch meiſt
phytophthorakrank war. Im Vergleich zu den ausländiſchen
Frühkartoffelmärkten hat der deutſche Frühkartoffelmarkt trotz
der an ſich niedrigen Preiſe trotz allem noch eine verhältnismäßig
günſtige Entwicklung genommen.
Die Beſchaffenheit und die Aufmachung der deutſchen Früh=
kartoffeln
hat im allgemeinen befriedigt, wenn auch Beanſtan=
dungen
wegen Braunfäule nicht ganz vermieden werden konnten.
Dieſer Ausfall iſt durch die bisher noch nicht erreichte Erntemenge
Morgen mehr als wettgemacht. Auch der Stand der Spät=
kartoffelkulturen
, unter denen ſich der Stand der krebsfeſten indu=
ſtrieähnlichen
Speiſekartoffelſorte Erdgold beſonders auszeichnet,
iſt gut. Unverbindliche Schätzungen der neuen Kartoffelernte, die
bis zu 50 Millionen To. gehen, ſcheinen reichlich hoch, gegriffen zu
ſein. Man mag aber aus dieſen ſehr hohen Ernteſchätzungen er=
ſehen
, wie günſtig an ſich der Stand der Kulturen iſt. Bis zur
Ernte kann natürlich noch viel geſchehen, ſo daß man dieſe Mel=
dungen
mit der nötigen Vorſicht aufzunehmen hat, zumal auch
wieder die Phytophthora ſich bemerkbar macht.
Von Bedeutung für das kommende Wirtſchaftsjahr iſt die
Stellung der deutſchen Spirituswirtſchaft. Obſchon durch die Er=
höhung
des Brennrechtes bedeutende Mengen mehr zur Verfü=
gung
ſtanden, iſt bereits zu Ende des dritten Vierteljahres (April
bis Juni) ein leichter Rückgang eingetreten. Von Ende März
gingen die Beſtände von 2 446 160 Hektoliter (Vorjahr 2650 177
auf 2 280 477 Hektoliter (Vorjahr 2 377 724) zurück. Dieſer Rück=
gang
iſt in erſter Linie der Pflichtbeimiſchung zu motoriſchen
Triebſtoffen zu verdanken, die 56 v. H. des Geſamtumſatzes er=
reichte
.
Produktenmärkke.
i. Weinheimer Obſtgroßmarkt vom 10. Aug. Amtliche Preis=
notierungen
(pro Pfund in Pfg.): Pflaumen 6. Zwetſchen 911,
Birnen 1. 1017, desgl. 2. 611, Aepfel 916, Pfirſich 1024,
Himbeeren 22, Brombeeren 23, Aprikoſen 28, Türkiſche Kirſchen 7.
Reineklauden 69, Tomaten 11, Bohnen 411 Pfg. Anfuhr 350
Zentner. Nachfrage gut. Nächſte Verſteigerung Sonntag um
13 Uhr.
Berliner Produktenbericht vom 11. Auguſt. Das Geſchäft am
Getreidemarkt war heute weiter ruhig, jedoch machte ſich eine
etwas widerſtandsfähige Tendenz bemerkbar. Das erſthändige
Offertenmaterial hat ſich faſt allgemein verringert, da der drin=
gendſte
Geldbedarf der Landwirtſchaft anſcheinend befriedigt iſt.
Da außerdem geſtern einige Exportabſchlüſſe zu verzeichnen ge=
weſen
ſind, beſtand am Promptmarkt vereinzelt Nachfrage und es
wurden auch 0,50 RM. höhere Forderungen bewilligt. Am Ber=
liner
Platze wurden von den Mühlen geſtrige Preiſe bezahlt. Am
Lieferungsmarkt war das Preisniveau völlig unverändert, jedoch
iſt auch hier eine merkliche Abnahme des Angebots feſtzuſtellen.

Berliner und Frankfurter Effekkenbörſe.
Die Situation zum geſtrigen Berliner Börſenbeginn war
zu vorgeſtern faſt unverändert. Publikumsbeteiligung blieb nach
wie vor gering, ſo daß die Mehrzahl der erſten Kurſe bei Min=
deſtumſätzen
zuſtande kam. Auf einigen Märkten ſollen die vor=
geſtern
zu beobachtenden Exekutionen eine Fortſetzung gefunden
haben, doch kann dies nicht in erheblichen Umfange der Fall ge=
weſen
ſein, da die herauskommende Ware gering war. Rein kurs=
mäßig
war die Tendenz eher etwas ſchwächer. Mit Verluſten von
mehr als 1,5 Prozent ſind aber nur Weſteregeln, Berliner Ma=
ſchinen
, Schuckert und Akkumulatoren zu nennen. Bei letzteren
genügte ein Angebot von 2 Mille, um den Kurs um 3,5 Proz. zu
drücken. Andererſeits zogen Ilſe Bergbau bei 8 Mille Umſatz drei
Prozent an, nachdem ſie geſtern bekanntlich 6 Prozent verloren
hatten. Einige Nachfrage beſtand nach Zellſtoffwerten die bis zu
Prozent gewannen. Auch Elektrot Schleſien eröffneten 1½
Prozent höher, während die führenden Montanwerte, wie Felten
und Phönix bis zu 1 Prozent gewannen. Im Verlaufe ſetzte ſich
dann, vom Montanmarkte ausgehend, ziemlich allgemein kleinere
Beſſerung durch, doch blieb das Geſchäft nach wie vor gering: feſt=
verzinsliche
Werte, zeigten gut behauptete Tendenz. Altbeſitzan=
leihe
eröffnete unverändert, die Neubeſitzanleihe bröckelte ab. Aus
dem weiteren Verlaufe blieb es an den Aktienmärkten ſtill bei
abwartender Tendenz. Abweichungen gegen den Anfang, um
über 0,25 Prozent nach oben oder unten hinausgehend, waren
äußerſt ſelten.
Die auch geſtern mittag anhaltende Geſchäftsloſigkeit an der
Frankfurter. Börſe ließ wieder keine einheitliche Tendenz
aufkommen. Die Bankenkundſchaft hielt ſich weitgehend von dem
Geſchäft zurück, und auch die Kuliſſe zeigte keine Unternehmungs=
luſt
. Unter dieſen Umſtänden verdankten nahezu alle der einge=
tretenen
Veränderungen ihre Entſtehung kleinen Aufträgen über
wenige Mille. Wie für die zufallsmäßige Bedingtheit der Bör=
ſenlage
typiſch, war die Entwicklung der Kurſe wieder uneinheit=
lich
; die Abweichungen gingen im Durchſchnitt von minus 0,5 bis
plus 1 Prozent. Feſter waren am Montanmarkt immer noch
Rheinbraun mit plus 1,5 Prozent, auch Stahlverein und Phönix
lagen bis 1 Prozent höher; andererſeits verloren Rheinſtahl 0,5
und Mannesmann 0,25 Proz. Einheitlich ſchwächer eröffneten
Chemieaktien: JG. Farben und Metallgeſellſchaft je 0,75 Proz.;
Scheideanſtalt 0,25 Proz.; Farben konnten allerdings nach dem
erſten Kurs 0,5 Proz. zurückgewinnen. Deutſche Erdöl kamen ver=
ſpätet
1,5 Proz. niedriger zur Notiz. Von Elektropapieren waren
Bekula 0,75 Proz. und Siemens 0,5 Proz. gebeſſert, während
AEG. ½ Proz., Lahmeyer 0,75 Proz. und Schuckert 3 Proz. niedri=
ger
lagen. Der Schiffahrtsmarkt konnte ſeine Erholungen von
vorgeſtern abend nicht behaupten. Hapag gaben 2 Prozent und
Nordd Lloyd ½ Prozent nach. Von ſonſtigen Werten fielen Zell=
ſtoff
Waldhof durch einen Gewinn von 2½ Prozent auf; auch
Reichsbank gewannen 0.75 Prozent. Auf der anderen Seite lagen
Kunſtſeideaktien gedrückt, Bemberg um 1,25 Proz. Aku um 0,5
Prozent, ebenſo verloren Südd. Zucker und Zement Heidelberg
1 Prozent. Der Verlauf ergab an den Aktienmärkten keine
größeren Veränderungen. JG. Farben waren jedoch weiter be=
feſtigt
und ſchloſſen mit 131,75 Prozent um 2,25 Prozent über dem
Anfangskurs; ferner waren einige Montanwerte mäßig höher.
Der Rentenmarkt zeigte anfangs für Altbeſitz und ſpäte Reichs=
ſchuldbuchforderungen
unverändertes Niveau; letztere ſchwächten
ſich allerdings im Verlaufe um zirka 0.25 Prozent ab. Neubeſitz
eröffneten zirka 20 Pfg. unter geſtern, waren aber ſpäter mit
11,05 noch etwas über der Abendbörſe.
An der Abendbörſe entwickelte ſich bei Beginn nur unbedeuten=
des
Geſchäft, da es allgemein an Anregungen fehlte. Die Stim=
mung
war jedoch nicht unfreundlich, und lediglich die herrſchende
Geſchäftsſtille führte hier und da zu leichten Abbröckelungen So
eröffneten JG. Farben und Aku je ½ Prozent und AEG. 0,25 Pro=
zent
niedriger. Im großen und ganzen blieben die Mittagskurſe
ziemlich gehalten. Im Verlaufe waren JG. Farben bei kleinſtem
Umſatz um 0.25 Prozent erholt; im übrigen traten keine Verände=
rungen
mehr ein. Conti Gummi blieben unerholt, gegenüber
Berlin lagen ſie 2.5 Prozent ſchwächer. Am Rentenmarkt erhielt
ſich kleines Intereſſe für Neubeſitz zu 11.10. Altbeſitz und ſpäte
Reichsſchuldbuchforderungen waren behauptet.

dee Pfanvoriefamauf mi Jamr 43.3.
Die Statiſtik der Boden= und Kommunal=Kreditinſtitute für
Juni 1933 umfaßt unverändert 104 Anſtalten.
Im Juni 1933 verminderte ſich der Geſamtumlau
Pfandbriefen und Kommunalobligationen (alles in Mill. RM.)
12 206), und
weiter auf 11672 (31. 3. 33: 11711, am 30. 6. 32
zwar betrug der Bruttozugang 28,66 (Mai 1933: 23,92), der Ab=
gang
67,50 (58,65) ſo daß ſich für Juni 1933 ein Reinabgang von
38,84 (34,72) ergibt; dabei haben die Pfandbriefe einen reinen
Abgang von 35,36 (27,88) und die Kommunalobligationen einen
ſolchen von 5,49 (6,85) zu verzeichnen.
Im einzelnen belief ſich der Bruttozugang bei den Pfand=
briefen
. (Inland) im Juni 1933 bei einem Umlauf von 6533
(6539) auf 23,74 (19,65), der Abgang auf 29,51 (38,01), ſo daß
ſich ein Reinabgang von 5,77 (18,36) ergibt.
Bei den Kommunalobligationen Inlandsum=
lauf
1939 gegen 1943 ſtellte ſich der Bruttozugang auf 2,42
(1,57), der Abgang auf 6.13 (7.05) ſo daß ſich im Juni d. Js.
ein Reinabgang von 3,71 (5,48) ergibt.
Der Umlauf an Auslands=Pfandbriefen und
=Kommunalobligationen ging weiter auf 977 (1000)
zurück; der reine Abgang betrug 23,45 (6,81), darunter 14,54
6prozentige Goldpfandbriefe der Deutſchen Rentenbank=Kredit=
Anſtalt.
Liquidationspfandbriefe und Aufwertungs=
ſchuldverſchreibungen
(Umlauf 2143 gegen 2149) wur=
den
2.13 (2,37) neu in den Verkehr gebracht; der Abgang betrug
7,74 (6,09).
Die Geſamtſumme des Beſtandes an Hypotheken, Kom=
munaldarlehen
und ſonſtigen Darlehen hat ſich im Juni um 24,52
(Mai 1933: 1,58) auf 13 817 (13 841) verringert. Im einzelnen
hat das Neugeſchäft diesmal insgeſamt einen Abgang von 20,54
(im Mai d. Is Zugang von 0,44) zu verzeichnen, deſſen Umfang
11 422,70 (11 443,24) beträgt. Hierunter haben landwirtſchaftliche
Hypotheken um 2,24 (4,04) Mill. RM. auf 2666,50 (2668,74),
ſtädtiſche Hypotheken um 15.16 (9,33) auf 5443,37 (5458,53) und
Kommunaldarlehen um 12,35 (im Vormonat Zugang von 6,51)
auf 2993,82 (3006,17) abgenommen, während ſonſtige Darlehen
um 9,21 (7.30) auf 319,01 (309,80) ſtiegen. Die Aufwertungs=
beſtände
ſind um 3,77 (2,01) auf 2363,43 (2367,20) zurückgegangen
und die Teilungsmaſſe um 0,22 (0,01) auf 30,81 (31,03).
Baumwollweberei gut beſchäftigk.
Der Geſamtverband Deutſcher Baumwollwebereien e. V. in
Berlin berichtet: Der Auftragseingang in der Baumwollweberei
im Monat Juli ſtand im Zeichen vorſichtiger Wirtſchaftsführung
und Zurückhaltung. Allenthalben wird ein ſaiſonmäßiger Nach=
fragerückgang
gemeldet, nach dem guten Auftragseingang der vor=
hergehenden
Monate und bei der Erfahrungstatſache, daß der
Juli der ſtillſte Monat des Jahres iſt, konnte dieſe Tatſache nicht
überraſchen. Erfreulich iſt, daß in dieſem Jahre durch die Aus=
führung
großer Aufträge aus den Monaten Mai und Juni die
Werke genügend beſchäftigt ſind, um die ruhige Jahreszeit über=
brücken
zu können. Ein guter Beſchäftigungsgrad der Baumwoll=
weberei
konnte bislang aufrecht erhalten werden, was auch in
zahlreichen Neueinſtellungen von Arbeitern ſichtbar zum Ausdruck
kam. Die Preiſe haben ſich im allgemeinen gehalten; ſie wären
einigermaßen ausreichend, wenn nicht das Valutariſiko große Ge=
fahren
in ſich ſchlöſſe, welche nicht entſprechend durch einen Riſiko=
aufſchlag
gedeckt ſind. Die Exportlage iſt ſtellenweiſe durch den
Dollarſturz noch ungünſtiger geworden. Allgemein geht die Hoff=
nung
dahin, daß im Auguſt eine neue Zelebung einſetzt, da für
den Bedarf des Herbſt= und Weihnachtsgeſchäfts anſcheinend bis=
her
ſeitens der Abnehmerſchaft nur in geringem Umfange dis=
poniert
iſt.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Die deutſche Rohzinkproduktion ſtellte ſich auf Grund der Be=
rechnungen
des Statiſtiſchen Büros der Metallgeſellſchaft AG. im
Juli auf 4052 To. gegen 4068 To. im Juni.
Der geſamte pommerſche Fiſchfang wurde geſtern 100prozentig
abgeſetzt. Wenn die Fiſcher mehr hätten liefern können, wäre
noch mehr gekauft worden. Die Nordſee mußte mit ihren Fängen
zu Hilfe kommen. Das iſt der Erfolg des erſten Pommerſchen
Fiſchtages, zu dem Gauleiter Staatsrat Karpenſtein aufgerufen
hatte.
Der Londoner Goldpreis betrug am 11. Auguſt für eine Unze
Feingold 128,½ s gleich 86,7970 RM., für ein Gramm Feingold
demnach 48,1135 Pence gleich 2,79 059 R)
Zu dieſem Preiſe
wurden 80 000 Lſtrl. Gold nach dem Kontinent verkauft.

Berliner Kursbericht
vom 11. Auguſt 1933

Deviſenmarkt
vom 11. Auguſt 1933

Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u. 1
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Tonti=Gummi.
Deutſche Cont. Gas

Me
52.50
44.625
12.12
18.75
12.3
19.50
133.
47.125
9.75
60.
155.25
114.25

Me
Elektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſ. Berow.
Geſ. f. elektr. Untern
Harpener Bergbau/ 89.375
boeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Kolsw.Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Orenſtein & Koppell 31.125

Mif
84.
30.50
8.
80.
62.
132.5
33.75
78.75
59.625
41.

Menee
Rütgerswerte.
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Ber. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werle
Lindes Eismaſch.
Vogel Telegr. Draht
Wanderer=Werke

22.375
57.25
170.25
14.625
35.25
124.75
52.
20.
71.75
6.
6.
53.50
84.

Helſingfors
peſt
Holland
Oslo
openhagen
Gholn
fion
uenos=Aires
New York
Belgie
Paris

Währung
0 finn. Mk.
10 Schilling
00 Tſch. Kr./
00 Pengi
Lebo
Gulden
d0 Kronen
00 Kronen
100 Kronen
1 L.Stg.
Pap. Peſo
Dollar
0 Belga
100 L:
100 Franes

Geld
6.144
47.45
12.4
Den
S9,Sol
9.98
09
25
18.445

Brieff
6.15
47.55
12.44
3.053
170
162
82
13.:
0.9:
16.4851

Schweiz
Spanien
Danz
zig
apan
Rio de Janeirt
awien
tugal
ſtambu
Kairo
anada
diu
and
89
Talinn Eſtl.
Riga

Währung Ge ld 00 Franken 100 Peſetas 9 0 Gulden g1.6 0.337 filre Dinar 195 100 Eseudos 100 Drachm. 2.4 t türt. 4 1.9. ei d. Doll. Golpe 449l 100 isl. Kr. 94 00 eſtl. Kr. 71.68 100 Lais 73.331

Brie)
81.
3.
5.3
71.s2
74.07

Zurmſtädter uieo Kartonatbänt Suriftast, Gillate dr Arescher Bund
Frankfurter Kursbericht vom 11. Auguſt 1933.

Keee
Gr. IIp. 19
1938
..
Gruppe!
6% Dtſch. Reichsanll1
v. 2
8 Intern., v.3
Baden... v.
Bahern . v. 27
% Heſſen. . . v.
%⁄ Preuß. St. v. 28
Sa enenb. 2)
6% Thürin
Dtſch. Anl. Auslo=
ſungsſch
. 4½. Ab=
löſungsanl
.
Dtſche. Anl. A
ungsſch. (Neub.)
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
...
Baden=Baden./1
3%Berlin. . .v.24
Darmſtad. ..
% Dresden..v.
62 Frankfurt a. A
Schäte o.
v. 26
48
Nainz ......."
Nannheim v. 2:
62 München v.
6% Wiesbaden v. 28
20 Heſi. Landesbl.

Goldoblig.

5½% Heſſ. Landes.
Spp.-Bk.=Aiouid.! A4

97.5

861,
84.2
101
701.

7721.

11

V"
59.75
67.5
81.25

49% beſ. Landes)
Hyp.=Bk. Liqu.=
Kom. Obl. ..
6% Preuß. Landes=
Pfd.=Anſt. G. Pf.
6% Goldoblig.
6% Landeskomm.
Bk. Girozentr. für
HeſſGldobl. R. 1
R.1
Kaſſeler Land
fredit. G
% Naſſ. La
5½%0 Ligu. Ob
Dt.
mm. Sam=
me

Ablöf. Anl.
*AuslSer
Auslc
Dt. Komm. 8
Abl. (Veubeſitz).
% Berl. Hyp. B
Frif.
½%
Golbobl
Pfbr.=
77i=
Lig.=Pfb
Mein. Hyp.=B
6. Pfälz. Hyp.=9
L2i
SNhein.
27
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Südd.
Bod.
Ered.=Bank.
Lig. Pfbr.
6% Württ. Hyp.=B.)

R. e
31

84.

70.25
90

82
7
77

verkel 60.25

Mie 70
Dt. Linol. Wer
Mainkrw. v.
3.
*Mitteld. Stahl 73
183 Voigt u. Häffner
J. G. Farben Bonds/112.25

2Oon9 Mnbe
1%
9s
Bulg. T
Oſt. Schätz
7 Oſt. Goldrente
vereinh. Rumän

42 Türk.g
agdat
Zollan!.
n1or

125
gol
42
42
½2
Neche
ee
Hholm
71
Aktien.
unſtziide Unte
Da g
.....
A. E.
AndregeNoris Zahn/ 90.5
Aichafbg. Brauere) u
Zel ſtoff
46.5
Bemberg, J. P.
Berl. Kraft u. Licht/10

Buderus Eiſen....
Cemen; Heidelber,
80.5
Karlſtadt
Taächene A

4i.

Me
hade ..........
ontin. Gummiw.
Contin. Linoleum=
Daimler=Benz....!
Dt. Atl. Telegr.
Frdöl ......
old-
iber
=
Di.
ſcheide=Anſtalt
n....
ortm. Nitterbräu
f E Widm
ſichbaum=Werger
Elektr. Lieferg.=Geſ.
R9
Eſchw. Bergwer)
Hing. Dg
M
Farbenin
Feinmech. (Fetter)
Felt & Guilleaume.
frank
Gelſenk. 2
Oberi.!
Zeſtfeleſtr.ünter
ſold ſchmidt Th.
ritzner=Kayſer.
Brün & Bilfinge
dafenmühle Frkft
banau
verfe.
Harpener Berg
benninger
demp.
zlvertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
fer.
ſcht.
....
olzmann, Phil.
Zlſe Bergb. Stamm
Genüſſe
Sn :0

5
53.7
154.5
281),
106.5
108

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ss
130.5
3.25
44.5
3.25

30

5el,
91.75

140
101.5

Mie
n.
Aſchersle
Klein, Schanzlin ..
Klöcknerwerke ....
(norr C. H......
2ahmeyer & Co.
Laurahütte ......
Lech, Augsburg.
Löwenbr. Münch..
Maintr.=W. Höchſt
Mainz. Akt. Br. .
Mannesm.=Röhren
Mansfeld Berab.
etalle
Frankf..,
Niag.
hlenbau.
MotorenDarm ſtadt
Reckarwerk Cßling.
Sberbedarf
Whönix Bergbau ..
Reiniger, Gebbert.
Rb. Braunkoblen.
ktr. Stam
Stahlwert
Riebea Montan
Roeder, Gebr.
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali".
Uzw. Heilbronn.
Schöfferhof=Bind.
ſchramm. Lackfbr.
kert, Eleftr
urtz, Storchen
Siemens & Halske.
Südd. Zucker=A. 6.
hür. Liefer.=Geſ..
Tietz Leonhard ..."

Hrterfmte ..-

W5
42.5

72.5

87.25
3.
33*
87
154

Mer Ku
121.25 Ber. Ultramarin..
Zoigt & Haeffner.
Weſteregeln Kali.
Zellſtoff Waldhof.
Allg. Dt. Creditant.
Badiſche Bant.
Bk. f. Brauinduſtr.
Bayer. Hhp. u. W.
Berl. Handelsge
Sypoth
Comm. u. Priva
t. Bankund D
Dt. Efl. u. Wechiel
Dresdner Bank
Frankf. Bank.
Hyp.=Ban?

Nein. H
Bank
Bonk.,
Pfälz. H1
Reichsbank=Ant.
in. Hyp.=Ban1.
dd. Bod.=Cr. B)
WBürttb. Notenban:
A..0.f.
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72 Dt. Reichsb. Bze
Nordd. 9
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158.n5 Südd. Eiſenb.=Gei
Allianz u. Stuttg.
Berſicherung.
Verein. Verſ
FrankonaRück=u.9
Mannheim. Verſich.
Otavt Minen
Schentung Smdeisl

44.75
113

62.5
85.5

Nee

GTK

*5
84

z11

[ ][  ][ ]

Samstag, 12. Auguſt 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Original- Roman
Na
Hans Hirthammer

(Nachdruck verboten!)

19. Kapitel.
Es war bezeichnend für die Art des Kunſtmalers Bahlſen,
daß er ſeinem Beſitztum den Namen Malepart gegeben hatte.
In der Tat lag das Haus einem verſteckten Fuchsbau gleich
weitab von der Straße. Ein einziger Fußweg nur führte dort=
hin
, und wenn ſchon einmal ein Fuhrwerk, mit Kohlen oder
Frachtgütern beladen zu dem Schlupfwinkel vordringen wollte,
mußten ſich die Pferde reichlich plagen, das Gefährt über eine
holprige Wieſe und eine endloſe, unwegſame Waldſchneiſe ans
Ziel zu bringen.
Früher hatte die Neugierde manchen hergetrieben. Aber die
Dogge Nero verſtand keinen Spaß ſolch ungebetenen Beſuchern
gegenüber.
Der Maler bezahlte lächelnd und bereitwillig die Schmerzens=
gelder
und hatte bald die Genugtuung, von den Leuten in
Ruhe gelaſſen zu werden. Erfreulicherweiſe zeigte Herr
Martin, der Hausverwalter, nicht das geringſte Intereſſe nach
den näheren Verhältniſſen ſeiner Gäſte. Sie hatten ihm ihre
Namen genannt, bezahlten die Miete und machten keine großen
Umſtände. Das genügte ihm.
Es iſt ſonderbar, Fritz, ſagte Jenny eines Vormittags,
als ſie einen Brief von Lieſe Bergius geleſen hatte. Ich habe
alles vergeſſen, was das vergangene Leben mir an Bitterem
zuteilte. Es iſt, als ſei alles in Abgründen verſunken, deine
Liebe hat einen neuen, fröhlicheren und glücklicheren Menſchen
aus mir gemacht."
Wendrich wollte etwas erwidern, doch in dieſem Augenblick
kam Herr Martin. Er hielt ein Blatt in der Hand und zeigte
alle Anzeichen höchſter Verlegenheit.
Als er bei dem Paar angelangt war, mußte er erſt eine
Weile verſchnaufen, bevor er ſeine Mitteilung machen konnte.
Ja, eine ſehr unangenehme Nachricht! klagte er und wiſchte
ſich den Angſtſchweiß von der Stirne. Denken Sie nur, in zwei
Stunden trifft Dr. Bahlſen in Malepart ein!
Wendrich erſchrak und kratzte ſich beunruhigt hinter den
Ohren. Hm, das iſt freilich eine böſe Geſchichte! Der Haus=
herr
wird nicht ſehr angenehm überraſcht ſein, Malepart von
Gäſten beſetzt zu finden.
Martin trat von einem Fuß auf den andern. Er ſchien
etwas auf dem Herzen zu haben.
Ich weiß nun wirklich nicht, was ich tun ſoll. Es iſt mir
ſo peinlich, aber nicht wahr, Sie werden doch ſicher nicht
haben wollen, daß ich auf meine alten Tage meinen Poſten
verliere!"
Wendrich verſtand. Ach ſo, Sie meinen, wir ſollen nun
verſchwinden. Es tut mir leid, Herr Martin, aber auf dieſes
Anſinnen kann ich nicht eingehen. Die Zimmer ſind von mir

gemietet und bezahlt. Ich habe keine Veranlaſſung, mich wie
ein Dieb aus dem Haus zu ſtehlen. Wenn Sie nun mit einem=
mal
das Gefühl haben, über Ihre Befugniſſe hinausgegangen
zu ſein, dann müſſen Sie ſchon ſelber ſehen, wie Sie mit
Ihrem Herrn ins Reine kommen. Ich hoffe doch, daß Herr
Doktor Bahlſen hinreichende Lebensart beſitzt, um uns für die
kurze Zeit, die wir noch hier ſind, als ſeine Gäſte anzu=
erkennen
!
Martin ſtand mit rotem Kopf da und wußte nicht, was er
antworten ſollte.
Schließlich miſchte ſich Jenny ins Geſpräch. Laſſen Sie
nur, Herr Martin! Wir werden die Angelegenheit ſchon in
Ordnung bringen! Wegen Ihrer Stellung brauchen Sie ſicher
keine Sorgen zu haben!
Der Verwalter zuckte unſchlüſſig die Schultern. Doch dann
entfernte er ſich, ohne noch ein Wort zu verlieren.
Fenny klatſchte fröhlich in die Hände. Ein bißchen Ab=
wechſlung
wird unſerem Idyll keinen Abbruch tun. Oder fürchteſt
du, daß uns der Doktor hinauswerfen wird?"
Wendrich ſchmunzelte. Wenn er dem Bild entſpricht, das
uns der alte Martin von ihm entworfen hat, dann dürfen wir
uns auf das Schlimmſte gefaßt machen.
Jenny ſtraffte ihre Geſtalt. Für alle Fälle werde ich mein
lichtgrünes Kleid anziehen. In ihm fühle ich mich am ſtärkſten!
Die bevorſtehende Ankunft des Hausherrn warf ihre Schat=
ten
auf das Ehepaar Martin. Die beiden Alten rannten trepp=
auf
und treppab durch das Haus, ſteckten die Köpfe zuſammen,
eilten von einem Zimmer ins andere, benahmen ſich wie
Schwalben vor einem Gewitter. Zuweilen gerieten ſie ernſtlich
aneinander, wahrſcheinlich gab eins dem anderen die Schuld an
der Anweſenheit der Gäſte.
Das Mittageſſen war eine bloße Improviſation. Frau
Martin beteuerte klagend, daß ſie keine Zeit habe, ſich den Koch=
töpfen
zu widmen.
Später, als man ſchon anfing, mit heimlich ſpähenden
Blicken auf die Bergſtraße hinüberzuſehen, ſtellten ſich auch bei
Wendrich Bedenken ein.
Jedenfalls kann uns der Mann, wenn er es darauf ab=
geſehen
hat, den Aufenthalt gründlich verleiden! meinte er
ſtirnrunzelnd. Ob wir es nicht doch vorziehen ſollten, uns für
den Reſt der Ferien ein anderes Tuskulum zu ſuchen?
Frau Jenny ſchüttelte gelaſſen den Kopf. Ich habe das
Gefühl, daß dieſer Bahlſen gar nicht ſo übel iſt, wenn man ihn
nur recht zu nehmen weiß. Wir haben uns doch ſeine Bilder
angeſehen! Trauſt du einem Menſchen, der ſolche Werke ſchuf,
niedrige Geſinnung zu?"

Während ſie ſich noch darüber unterhielten, ſprang Nero
kläffend aus dem Haus, jagte wie beſeſſen durch den Garten
und begrüßte laut bellend, mit grotesken Sprüngen, einen Mann
in hellem Staubmantel, der ſich des Zudringlichen mit gut=
mütigen
Püffen zu erwehren ſuchte.
Unterdeſſen kam auch Frau Martin heraus, wiſchte ſich an
der Schürze geſchäftig die Hände ab und beeilte ſich, den Heim=
gekehrten
zu begrüßen.
Als Doktor Bahlſen, ohne einen Blick auf die Gäſte im
Garten zu werfen, ins Haus getreten war, bemächtigte ſich der
beiden ein beklemmendes Unbehagen, um ſo mehr, als eine
Viertelſtunde nach der anderen verſtrich, ohne daß der Haus=
herr
ſich hätte blicken laſſen.
Wendrich wollte eben aufſtehen, um der Ungewißheit ein
Ende zu machen, da erſchien Doktor Bahlſen auf der Terraſſe,
in weißen Flanellhoſen, und ſtelzte auf Wendrich und Jenny zu.
Bahlſen! ſtellte er ſich vor, ohne den beiden auch nur die
geringſte Andeutung eines beruhigenden Lächelns zu gönnen.
Meine beiden Alten haben mir ihr Verbrechen gebeichtet. Es
freut mich, daß es Ihnen in meiner Klauſe gefällt! Wollen
Sie ſich bitte auch weiterhin als meine Gäſte betrachten!
Ein einſames, menſchenſcheues Leben hatten ſeine Spuren
in Bahlſens Geſicht gemeißelt. Unter buſchigen, faſt ſchon ge=
bleichten
Brauen glänzten zwei Augen, deren Schönheit von
einer beklemmenden Unruhe beeinträchtigt war. Seine Geſtalt
war groß und ſchlank. Die Hände, ausgeſprochene Künſtler=
hände
, waren ſtändig ineinander verflochten, in einem nervöſen
Spiel, das ſeinem ganzen Weſen einen Ausdruck von fahriger
Unbeholfenheit gab.
Haben Sie vielen Dank, Herr Doktor! beeilte ſich Wendrich
zu erwidern. Wir hatten uns ſchon darauf gefaßt gemacht, von
Ihnen an die Luft geſetzt zu werden!
Davon kann keine Rede ſein! ſagte Bahlſen unwirſch und
wollte ſich zurückziehen.
Doch nun miſchte ſich Jenny ein. Man hat uns erzählt,
daß Sie niemals Gäſte haben. Ich finde es recht egoiſtiſch von
Ihnen, daß Sie dieſen wundervollen Fleck Erde Ihren Freunden
vorenthalten!
Während ſie ſprach, wies ſie mit einer ſo zwingenden Ge=
bärde
der Einladung auf einen Stuhl, daß Bahlſen, wollte er
nicht unhöflich erſcheinen, Platz nehmen mußte.
Ich habe keine Freunde und ich bin froh darüber. Haben
Sie noch nicht gemerkt, daß a
e Menſchen Raubtiere ſind? Da
D
hält man ſich am beſten allein
Nun übertreiben Sie aber gewaltig! Es gibt ſehr viel
Gutes in der Welt! Viel Liebe und Treue! Sie warf einen
verſtohlenen Blick auf Wendrich.
Bahlſen verzog das Geſicht. Ich will Ihnen Ihren frow=
men
Kinderglauben nicht nehmen! Aber vielleicht kommen Sie
doch eines Tages dahinter, daß alle die Dinge, die Sie mit ſo
hübſchen Worten benennen, nichts anderes ſind als Egoismus!
(Fortſetzung folgt.)

E15

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findet ſtatt:
Mittwoch, den 13. September 1933,
vormittags 10½ Uhr, Saal 118,
und allgemeiner Prüfungstermin:
Mittwoch, den 11. Oktober 1933,
vormittags 103 Uhr, Saal 118
vor dem unterzeichneten Gericht.
Darmſtadt, den 9. Auguſt 1933.
Heſſ. Amtsgericht.
(9842

Ueber das Vermögen des Dr.=Ing.
Ernſt Mayer, früher in Frankfurt a. M.,
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ſchafters
der offenen Handelsgeſellſchaft
Firma Gebrüder Trier in Darm=
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, iſt am 9. Auguſt 1933 vormittags
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Mittwoch, den 13. September 1933,
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Mittwoch, den 11. Oktober 1933,
vormittags 103 Uhr, Saal 118
vor dem unterzeichneten Gericht.
Darmſtadt, den 9. Auguſt 1933.
(9841
Heſſ. Amtsgericht.

[ ][  ]

Seite 14 Nr. 222

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

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