Einzelnummer 15 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Franfurt a. M. 1301
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesfpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 188
Sonntag, den 9. Juli 1933.
196. Jahrgang
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichspfg.
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breitl 2Neſchsmark. Anzeigen von auswärte 3SReichspfg.
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr Streit uſw., erliſcht
ſede Verpſſichtung auf Erfüllung der
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träge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei Konlurs
oder gerichtlicher Beltreibung ſällt ſeder Rabatt weg.
Banklonto Deutſche Bank und Darmſſädter und
Nationalbank.
Meabens nieuet Staatskat.
Völliger Bruch mit der Vergangenheik. — Keine Abſtimmungen, keine Mehrheik u. keine Minderheik mehr.
Der Skaaksrat das lebendige Bindeglied zwiſchen Volk und Regierung.
Görings Werk.
Ein ſchöpferiſcher Akk für das künfkige
Verfaſſungs=
leben Preußens.
In wenigen Tagen wird Berlin im Zeichen einer
be=
ſonderen Feierlichkeit ſtehen, die eine gewiſſe Aehnlichkeit mit der
Eröffnung des Reichstags in der Potsdamer Garniſonskirche
auf=
weiſen wird. Es hanedlt ſich um die Eröffnungsſitzung
des neuen preußiſchen Staatsrats, der an die Stelle
des jetzt aufgelöſten Gremiums getreten iſt. Wir haben es hier
mit einer Schöpfung des preußiſchen
Miniſterprä=
ſidenten Göring zu tun, der in wochenlanger ſorgfältiger
Vorarbeit dem neuen Staatsrat Form und Inhalt gegeben hat.
Da es ſich bei dieſer Körperſchaft um eine Einrichtung von
überragender Bedeutung handelt, wird die preußiſche
Staatsregierung auch der erſten Sitzung des Staatsrats, die in
einem der großen Säle des Berliner Schloſſes ſtattfinden wird,
einen betont feierlichen und würdigen Rahmen geben. Das
Pro=
granim dieſer Sitzung liegt noch nicht vor. Wir glauben aber
an=
nehmen zu dürfen, daß der Zuſammentritt des Staatsrats für
die Hauptſtadt zu einem Ereignis von geſchichtlicher Bedeutung
werden wird.
Dem neuen Staatsrat iſt eine ganz andere Stellung
einge=
räumt worden, als ſie ſein Vorgänger beſaß. Früher hatte der
Staatsrat nur die Funktion einer Gutachterkommiſſion. Er konnte
allerdings das Geſetzgebungswerk beeinfluſſen; aber im
weſent=
lichen lag doch das Schwergewicht ausſchließlich bei der
preußi=
ſchen Staatsregierung und beim preußiſchen Landtag. Von nun
ab wird der Staatsrat, der ſelbſtverſtändlich keine
parla=
mentariſche Körperſchaft iſt, der Staatsregierung
hel=
fend und beratend zur Seite ſtehen. Er iſt
auser=
ſehen, ein lebendiges Bindeglied zwiſchen
Regie=
rung und Volk abzugeben, dem Kabinett ſeine
Er=
fahrungen und Eindrücke zu vermitteln, in den
Beratungen zu wichtigen Geſetzesvorlagen
Stel=
lung zu nehmen, wenn nötig,
Verbeſſerungsvor=
ſchläge zu machen, darauf hinzuweiſen, wie ſich das eine oder
andere Geſetz in der Praxis auszuwirken vermag, ob es den
ge=
wünſchten Nutzen für die Volksgeſamtheit abwirft und ob es nicht
noch weiter ausgebaut werden kann. Die Regierung hat ſich mit
dem Staatsrat in ſeiner neuen Form einen Berater an die Seite
geſtellt, der ſtündlich und täglich mit den breiten Schichten unſeres
Volkes in engſter Verbindung ſteht und ſo fortlaufend friſche
Ein=
drücke vermitteln und ſie entſprechend verwerten kann. Schon rein
äußerlich zeigt ſich, daß mit der Vergangenheit
gründ=
lich gebrochen worden iſt.
Der Miniſterpräſidenk ernennt die Staaksräfe,
die einen Anſpruch auf den Titel und die Anrede
„Preußiſcher Staatsrat” haben und deren
Stel=
lung derart gehoben iſt, daß ſie über alle
Behör=
den und Inſtanzen hinwegragen. Die
Staats=
räte ſind unmittelbar hinter das Kabinett
ge=
ſchaltet. Sie ſind mit der Regierung auf das engſte
verbunden und verſchmolzen. Nach ihrer Herkunft und ihrer
Weltanſchauung geben ſie auch eine Gewähr dafür, daß ihre
Ar=
beit ausſchließlich vom Geiſte des Nationalſozialismus getragen
iſt, daß es bei ihnen nicht die Verfechtung von Sonderintereſſen
gilt, und daß ſie alles, was ſie als Vertreter der Regierung
an=
packen müſſen. nur im Geiſte des Dienſtes am Volke zu Ende
füh=
ren werden. Der Stoatsrat iſt denn auch frei von der
Ein=
richtung der Abſtimmung. Niemals kann es einen
betonten Ausdruck von Meinungsverſchiedenheiten durch eine
Aufſpaltung in Mehrheit und Minderheit geben.
Das ſchließt natürlich nicht aus, daß das eine Mitglied über
be=
ſtimmte Fragen anders als ſein Nachhar denkt. Aber die letzte
Entſcheidung hat eben das Staatsminiſterium.
Rund 50 Perſonen hat der preußiſche Miniſterpräſident in
den Staatsrat hineingeholt. Er hat dabei grundſätzlich dafür
ge=
ſorgt, daß die Träger des Nationalſozialismus auch ihm zur Seite
ſtehen. Da der Reichskanzler gleichzeitig Statthalter in Preußen
iſt, iſt es ganz ſelbſtverſtändlich, daß dem Kanzler auf den
Staats=
rat ein beſonderer Einfluß zuſteht. Er kann jederzeit die
Ein=
berufung verlangen, er kann jederzeit erſcheinen und das Wort
nehmen. Alle Sitzungen werden nicht öffentlich ſein. Für die
Arbeiten ſelbſt wird noch eine beſondere Geſchäftsordnung folgen.
An der Spitze des Staatsrats ſteht der Miniſterpräſident, der,
wie er ſchon zum Ausdruck gebracht hat, ſich ſeiner neuen
Mit=
arbeiter ſehr rege bedienen wird.
Bei der Wertung des Staatsrats haben wir es mit einem
großen ſchöpferiſchen Akt zu tun, der dem Wirken der
Staats=
regierung künftig einen bedeutſamen Hintergrund, geben wird.
Daß die preußiſche Regierung nicht daran denkt, ſich nur den Rat
bewährter Köpfe der nationalſozialiſtiſchen Bewegung zunutze zu
machen, geht daraus hervor, daß der Miniſterpräſident Göring
auch Vertreter der Kirche, der Wirtſchaft, der Arbeit, der Kunſt
ſowie ſonſtige um Staat und Volk verdiente Männer herangezogen
hat. Ihm kommt es alſo darauf an, alle Kräfte im preußiſchen
Volksteil zum allgemeinen Nutzen mobil zu machen, geſammelte
Erfahrungen in den Dienſt der gemeinſamen Sache zu ſtellen und
nichts unverſucht zu laſſen, um nun eine Regierungstätigkeit zu
entfalten, die, getragen von nationalſozialiſtiſchem Geiſte,
Preu=
ßen zum Vorteil gereichen ſoll. Daß der preußiſche Landtag neben
dem Staatsrat zu abſoluter Bedeutungsloſigkeit verblaßt, braucht
wohl nicht erſt unterſtrichen zu werden. Aber der
Miniſterprä=
ſident Görina wird vermutlich, nachdem nun dieſes Werk
abge=
ſchloſſen iſt, in abſehharer Zeit einen Schritt weitergehen und
dann auch dem ſpreußiſchen Landtag einen neuen Inhalt geben.
2as Geſek über den Staaksrak.
Berlin, 8. Juli.
Das Geſetz über den Staatsrat, das vom preußiſchen
Staats=
miniſterium in ſeiner Sitzung am 7. Juli unter dem Vorſitz des
Miniſterpräſidenten Göring beſchloſſen worden iſt, beſagt u. a.:
Der Staatsrat berät das Staatsminiſterium bei der Führung
der Staatsgeſchäfte.
Den Staatsrat bilden:
miniſter,
Perſonen.
Wir alle wollen helfen!
Berlin, 8. Juli.
Kein Volk der Welt führt einen ſo heroiſchen Kampf um die
Neugeſtaltung von Staat und Wirtſchaft; kein anderes Volk hat
ungeheuere Maſſennot, das böſe Erbe des liberaliſtiſchen
Zeit=
den. Die Waffen aus dem Arſenal überholter Wirtſchaftspolitik
ſind längſt ſtumpf und unbrauchbar geworden. Nur eine ſchöpferiſche
folge erzielen, die auf die unverſiegten Quellen der Volkskraft
zurückgreift und an die beſte Tradition deutſcher Geſchichte
an=
knüpft.
Und eine ſolche Wirtſchaftspolitik wird heute geführt. Neue
Waffen werden geſchmiedet zum Kampf gegen die Not. Neue
Maßnahmen ergriffen, um das deutſche Schickſal zu meiſtern.
Die Parole der nationalſozialiſtiſchen Politik lautet: Durch
Opfer zum Sieg!
Aus Arbeitsloſigkeit und Verzweiflung führt der Weg
auf=
wärts, wenn alle anpacken und keiner beiſeite ſteht.
Das iſt der Sinn zur Förderung der Spende
der nationalen Arbeit.
Nicht Almoſen werden geſammelt, Arbeit ſoll beſchafft, neue nur zu wünſchen, daß man ihn überall in deutſchen Landen
jeder opfern: der Unternehmer, der Angeſtellte, der Handwerker,
der Arbeiter und der Vauer. Jeder nach ſeinem Können.
Nie=
anderen hilft, hilft ſich ſelbſt.
Annahmeſtellen der Spende: Finanzamt, Zollämter,
Haupt=
zollämter.
Ueberweiſung an dieſe Annahmeſtellen durch: Poſt, Bank,
Sparkaſſe uſw.
Die Mitglieder des Staatsrats führen die Amtsbezeichnung:
Preußiſcher Staatsrat.
Zum Staatsrat kann nur ernannt werden, wer u. a.
minde=
gers beſitzt.
Der Miniſterpräſidenk ernennk die Skaaksräte
aus folgenden Gruppen:
Erſte Gruppe: Staatsſekretäre.
führer der SS., der Stabsleiter der PO., die für preußiſche
Ge=
bietsteile zuſtändigen Gauleiter der NSDAP. und die eine Gruppe
führenden Obergruppenführer der SA. und Gruppenführer der
SS.
Wiſſenſchaft und Kunſt ſowie ſonſtige um Staat und Volk ver= Deutſche Volkspartei. Für ihre Mitglieder, die bis zuletzt den
diente Männer.
Der Miniſterpräſident, die Staatsminiſter und die
Staats=
die Staatsräte der zweiten Gruppe für die Dauer der dort
be=
zeichneten Aemter in der „nationalſozialiſtiſchen Bewegung, die
Staatsräte der dritten Gruppe auf Lebenszeit.
Präſident des Staatsrats iſt der Miniſterpräſident.
Der Miniſterpräſident gibt dem Staatsrat eine
Geſchäfts=
ordnung.
Die Staatsräte ſind verpflichtet, an allen Sitzungen
teilzuneh=
men, ſoweit ſie nicht vom Miniſterpräſidenten beurlaubt ſind.
Die Staatsräte äußern ſich zu den Vorlagen, die dem
Staats=
rat zugehen. Wichtige Geſetze ſollen vor ihrer Verkündung dem
Miniſterpräſidenten unter Darlegung der Gründe mit; der
Miniſter=
präſident entſcheidet endgültig, ob der Anregung zu entſprechen iſt, nur um die unmittelbaren Aufträge, die im Rahmen dieſes
Der Skaaksrak ſtimmt nicht ab.
Die Sihungen des Skaalsraks ſind nicht öffenklich.
Der Reichskanzler kann jederzeit die
Einbe=
rufung des Staatsrats verlangen; er kann im
nehmen. Das Amt der Staatsräte iſt ein Ehrenamt. Die
Staats=
räte erhalten freie Eiſenbahnfahrt und Aufwandsenſchädigung nach
Maßgabe von Vorſchriften, die das Staatsminiſterium erläßt.
Ein Verzicht auf die Aufwandsentſchädigung iſt nicht ſtatthaft.
Dieſes Geſetz tritt mit dem auf die Verkündigung folgenden
Tag in Kraft. Mit dem Inkrafttreten iſt der bisherige Staatsrat
aufgelöſt.
*Die Woche.
Der Reichskanzler hat geſprochen. Die Rede, die am
Don=
nerstag vor den Reichsſtatthaltern gehalten, am Freitag
nach=
mittag veröffentlicht wurde, iſt in ihrer Bedeutung kaum zu
über=
ſchätzen. Die Worte, die der Führer des neuen Deutſchland
ge=
ſprochen, bedeuten nicht mehr und nicht weniger als einen neuen
Abſchnitt unſerer Geſchichte. Was ſoll man zu ihnen im
einzel=
nen ſagen? Jeder Kommentar kann ſie eigentlich nur abſchwächen.
Jeder Deutſche ſollte ſie leſen, und zwar gründlich leſen. Wenn
wir alle ſie zur Richtſchnur unſeres politiſchen und
wirtſchaft=
lichen Handelns machen, wird es gut um Deutſchland beſtellt
ſein. Mit der leidenſchaftlichen Wucht ſeiner Perſönlichkeit ſetzt
ſich Adolf Hitler für ein Programm des organiſchen Aufbaus
ein, bei dem die perſönliche Leiſtung die Hauptaufgabe zu
er=
füllen hat. Wir haben ſchon ſeit Jahren an dieſer Stelle immer
wieder die Theſe aufgeſtellt, daß es für einen neuen Staatsaufbau
gelte, die Syntheſe zu ſchaffen von dem was im heutigen
deutſchen Menſchen an Gedankengut lebendig iſt. Wir ſprechen
1. kraft ihres Amtes der Miniſterpräſident und die Staats= von der Forderung organiſcher Entwicklung im wirtſchaftlichen
und politiſchen Leben, die ein Erbgut konſervativer Weltanſchau=
2. kraft Ernennung durch den Miniſterpräſidenten bis zu 50 ung iſt, vom Recht der freien Perſönlichkeit, das der
ausge=
ſprochene Individualismus des nordiſchen Menſchen zu allen
Zeiten und der Deutſche insbeſondere für ſich in Anſpruch
ge=
nommen. Wir ſprechen vom Gedanken der Volksgemeinſchaft, der
unlöslichen Verbundenheit aller Glieder des Volkes mit allen
ſich daraus ergebenden Folgerungen für das ſtaatliche und
wirt=
ſchaftliche Leben, der letzten Endes das Weſen des echten
Sozia=
lismus darſtellt. Die Rede des Reichskanzlers ſtellt eine ſolche
Syntheſe in glücklichſter Form dar, und das iſt, ganz abgeſehen
von ihrer tagespolitiſchen Bedeutſamkeit, das Entſcheidende, das
— man darf in dieſem Zuſammenhang ſchon ein großes Wort
härter um Exiſtenz und Zukunft zu ringen als das deutſche. Die gebrauchen — Epochemachende dieſer Rede „Die Revolution iſt
kein permanenter Zuſtand, ſie darf ſich nicht zu einem
Dauer=
alters, iſt mit veralteten politiſchen Methoden nicht zu überwin= zuſtand ausbilden. Man muß den freigewordenen Strom der
Nevolution in das ſichere Bett der Evolution hinüberleiten.‟ ..
„In der Wirtſchaft darf nur das Können ausſchlaggebend ſein.”
Willenspolitik kann uns retten! Nur eine Politik kann heute Er= .. . „Mit Wirtſchaftskommiſſionen, Organiſationen,
Konſtruktio=
nen und Theorien werden wir die Arbeitsloſigkeit nicht
beſei=
tigen. Es kommt jetzt nicht auf Programme und Ideen, ſondern
auf das tägliche Brot für fünf Millionen Menſchen an. Die
Wirtſchaft iſt ein lebendiger Organismus, den man nicht mit
einem Schlag verwandeln kann.” . . „Die Partei iſt jetzt der
Staat geworden. Alle Macht liegt bei der Reichsgewalt.” . . . „Es
gibt keine Autorität mehr aus einem Teilgebiet des Reichs,
ſon=
dern nur aus dem deutſchen Volksbegriff.”
Das erſte Stadium der Revolution iſt vorüber. Jetzt gilt es
in ruhiger, ſachlicher Arbeit den organiſchen Neuaufbau des
deutſchen Staates durchzuführen. Das iſt das Programm, für das
der Kanzler ſeine ganze gewaltige Autorität einſetzt. Es wäre
Exiſtenzen ſollen gegründet werden. Aus freiem Antrieb ſoll richtig verſteht, daß man bereit iſt, ihm nicht nur äußerlich,
ſon=
dern auch innerlich Gefolgſchaft zu leiſten. Es wäre wohl allzu
optimiſtiſch, wenn man glauben wollte, daß die Vorausſetzungen
mand darf verſagen. Das Volk iſt eine Schickſalsgemeinſchaft. Wer dazu jetzt ſchon überall vorhanden wären. Der Reichskanzler hat
bei den verſchiedenſten Gelegenheiten und auch bei ſeiner jetzigen
Nede wieder auf die Notwendigkeit hingewieſen, erzieheriſche
Arbeit auf lange Sicht zu leiſten. Jede wahrhaft politiſche Arbeit
iſt letzten Endes auch Erzieherarbeit, für welche die gleichen
Geſetze und Forderungen gelten, die gleichen Schwierigkeiten
be=
ſtehen wie für jede erzieheriſche Tätigkeit. Ihr Ziel iſt nicht
Unterwerfung unter den Staat, ſondern Liebe zu Volk und
Staat.
Der Parteiſtaat Weimarer Prägung hat dieſe
Erziehungs=
arbeit nicht zu leiſten vermocht. Ueber die Gründe, die ihn dazu
unfähig machten, wurde ſchon oft genug geſprochen. Wenn
ſtens 25 Jahre alt iſt und die Rechte eines deutſchen Staatsbür= unſere alten Parteien hinſichtlich ihrer letzten und höchſten
Auf=
gaben nicht ſo gründlich verſagt hätten, wäre es nicht ſo leicht
gelungen, ſie zu zerſchlagen. Das deutſche Volk weint ihnen
jedenfalls keine Träne nach. Man hat ganz allgemein die
Empfin=
dung eines ſtarken Verſagens, und über dieſes Empfinden
ver=
gißt man auch manche große Leiſtung der Vergangenheit.
Revo=
lutionäre Zeiten ſind niemals gerecht, können nicht gerecht ſein
Zweite Gruppe: Der Stabschef der geſamten SA., der Reichs= in der Beurteilung geſchichtlicher Leiſtungen. Was einzelne
Par=
teien, was Perſönlichkeiten auch in den letzten 14 Jahren der
Nachkriegszeit geleiſtet, auch was ſie verhindert haben, wird
erſt eine ſpätere Geſchichtsſchreibung gerecht zu werten vermögen.
Neue Tatſachen ſind geſchaffen worden. Die alten Parteien ſind
zu Grabe getragen. Unter ihnen auch die, die auf ausgeſprochen
Dritte Gruppe: Vertreter der Kirchen, von Wirtſchaft, Arbeit, nationalem Boden ſtanden, die Deutſchnationalen und die
alten Fahnen treu geblieben, und das ſind gewiß nicht die
ſchlechteſten, kann es nur eines geben: im Sinne ihrer nationalen
ſekretäre gehören dem Staatsrat für die Dauer ihres Amts an, Grundeinſtellung ſich entſchloſſen in den Dienſt des neuen
natio=
nalen Staates ſtellen, ihn fördern mit allen Kräften. Eine weiſe
Staatsführung wird es verſtehen, hier unſtreitig vorhandene
wertvolle Kräfte zu tätiger Mitarbeit heranzuziehen, zum Wohle
des Ganzen, zum Wohle der Nation.
Alle Kräfte gilt es zuſammenzufaſſen, ſie einzuſetzen für
unſeren Wiederaufſtieg drinnen und draußen. Daß die
Reichs=
regierung, und insbeſondere ihr Führer Adolf Hitler, volles
Verſtändnis hat für die Notwendigkeit einer gründlichen
Bele=
bung unſerer Wirtſchaft, iſt zur Genüge bekannt. Es kann auch
keinem Zweifel unterliegen, daß das großzügige Arbeitsbeſchaf=
Staatsrat vorgelegt werden. Hält ein Staatsrat die Beratung fungsprogramm, das der deutſchen Volkswirtſchaft den Betrag
einer ſonſtigen Angelegenheit für erwünſcht, ſo teilt er dies dem von rund 1 Milliarde zur Verfügung ſtellt, in weiten Kreiſen
der Wirtſchaft belebend gewirkt hat. Dabei handelt es ſich nicht
Arbeitsbeſchaffungsprogramms erteilt werden konnten oder noch
erteilt werden. Auch die Steuerfreiheit für Erſatzbeſchaffungen
hat vielfach zu dem Entſchluß geführt, bisher immer wieder
zurückgeſtellte Anſchaffungen nunmehr vorzunehmen. Die
För=
derung der Eheſchließungen wird eine nicht unerhebliche Anzahl
weiblicher Arbeitnehmer aus dem wirtſchaftlichen
Produktions=
prozeß herausziehen, und dadurch auf der anderen Seite mit
Staatsrat jederzeit erſcheinen und das Wort dazu beitragen, die beſtehende Arbeitsloſigkeit zu verringern.
Aber alles das ſind naturgemäß vorerſt nur Anſätze. Es kann
gar nicht oft und deutlich genug geſagt werden — dieſer
Ge=
danke zieht ſich ja wie ein roter Faden auch durch die
Donners=
tagsrede des Reichskanzlers — daß ſtaatliche Maßnabmen
allein nicht imſtande ſind, den kriſenhaften Zuſtand unſerer
Wirtſchaft endgültig zu beſeitigen, ſondern daß das nur erreicht
werden kann durch die tätige Mithilfe jedes Einzelnen, die
Seite 2 — Nr. 188
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 9. Juli 1933
volle Entfaltung privater Initiative. Darin, daß der
Reichskanz=
ler ſeiner Entſchloſſenheit Ausdruck gegeben hat, für die
Ent=
faltung dieſer privaten Initiative die Vorausſetzungen zu
ſchaſ=
fen, liegt die tagespolitiſche Bedeutung ſeiner am Donnerstag
gehaltenen Rede.
Das deutſche Volk wird ſich darauf einſtellen müſſen, daß
ſir für eine Belebung unſerer Wirtſchaft von der Außenpolitik
her im Augenblick leider wenig zu erwarten haben. Die
Lon=
doner Wirtſchaftskonferenz, vor deren allzu optimiſtiſcher
Be=
urteilung wir mehrfach gewarnt haben, iſt ziemlich hoffnungsles
feſtgefahren. Die intranſigente Haltung Rooſevelts in der
Stabi=
liſierungsfrage hat allen in Europa etwa noch vorhandenen
Optimismus erſchlagen. Dafür aber entfaltet Herr Litwinow eine
emſige politiſche Tätigkeit, die bereits zu recht konkreten Ergebniſſen
geführt hat, zu Ergebniſſen, die aber für uns nicht gerade
er=
freulich ſind. Auch die Entwicklung der Dinge im Donauraum
nimmt einen Verlauf, der die deutſche Außenpolitik dazu zwingt,
ſorgfältig darüber zu wachen, daß hier nicht eines Tages
vollen=
dete Tatſachen geſchaffen werden, die uns vorhandene
Zukunfts=
möglichkeiten verbauen. Gewiß, wir dürfen zu unſerer derzeitigen
außenpolitiſchen Führung vollſtes Vertrauen haben. Das deutſche
Volk wird ihr ihre ſchweren Aufgaben dadurch erleichtern
kön=
nen, daß es ſich frei von Illuſionen hält.
M.
WTB. Berlin, 8. Juli.
Zu der Verurteilung von Reichsdeutſchen durch die
tſchecho=
ſlowakiſchen Gerichte in Pilſen und Eger erhalten wir von
maß=
gebender Stelle die folgenden Ausführungen:
Das Pilſener Kreisgericht hat am 13. Juni neben
zahlreichen Sudetendeutſchen zehn reichsdeutſche
Ange=
hörige aus Aſch und das Kreisgericht in Eger am
23. Juni zwei Reichsdeutſche aus Eger wegen des
Ver=
gehens gegen § 17 Z. 1 des tſchechoſlowakiſchen
Republikſchutzge=
ſetzes zu erheblichen Freiheitsſtrafen verurteilt.
Der von den Gerichten bei der Verurteilung zu Grunde gelegte
Tatbeſtand iſt lediglich folgender: Die zehn Reichsdeutſchen aus
Aſch haben an einer Wahlverſammlung in Deutſchland
teilgenom=
men. Die beiden verurteilten Reichsdeutſchen aus Eger haben ſich
an der Feier des „Tages der nationalen Arbeit” in einer
reichs=
deutſchen Grenzgemeinde beteiligt.
In beiden Urteilen wird die deutſche NSDAP. als eine
ge=
heime Organiſation im Sinne des § 17 Z. 1. des
Republikſchutzge=
ſetzes betrachtet, deren Zweck es ſei, „die Selbſtändigkeit, die
ver=
faſſungsmäßige Einheitlichkeit oder die demokratiſch=republikaniſche
Form des Staates zu untergraben”. Als geheime Organiſation gilt
uach § 17 3. 1 Abſ. 4 „auch eine ſolche, die, während ſie in
Wirk=
lichkeit die oben angeführten Zwecke hat, einen anderen Zweck
vor=
ſchützt”
Eine ſolche Rechtſprechung muß dazu führen, daß alle in der
Tſchechoſlowakei lebenden oder dieſes Land beſuchenden
Reichs=
deutſchen, die in irgendeiner Verbindung zu der NSDAP. ſtehen,
deren Führer der deutſche Reichskanzler iſt und von der die
ge=
ſamte Regierungsmacht in Deutſchland getragen wird, ſtändig der
Gefahr einer gerichtlichen Verfolgung und Beſtrafung auf Grund
einer willkürlichen Auslegung des tſchechoſlowakiſchen
Republik=
ſchutzgeſetzes unterliegen.
Was den angeblichen geheimen Zweck der NSDAP. betrifft,
ſo ſind die außenpolitiſchen Ziele des nationalſozialiſtiſchen
Deutſchlands vor der ganzen Welt klar und eindeutig in der Rede
des Reichskanzlers Adolf Hitler am 17. Mai d. J. im Reichstag
dargelegt worden. Ein Zweifel an der Aufrichtigkeit dieſer
Er=
klärungen ſeitens tſchechoſlowakiſcher amtlicher Stellen müſſe von
der deutſchen Regierung unter Vorbehalt aller weiteren Schritte
mit aller Entſchiedenheit zurückgewieſen werden.
Die deukſche Studenkenſchaft
in der Tſchechoflowakei aufgelöft.
WTB. Prag, 8. Juli.
Die Deutſche Studentenſchaft ſamt ihrer Untergliederungen,
Prager Deutſche Studentenſchaft, Brünner, Przibramer, Tetſchen=
Liebwerter und Preßburger Deutſche Studentenſchaft, iſt von der
tſchechoflowakiſchen Regierung aufgelöſt worden. Das Dekret
wurde dem in Haft befindlichen Vorſitzenden ſtud. jur. Adolf
übermittelt.
Hier hat einmal ein Baum geſtanden.
Nicht anders ſieht die Stelle aus, als ihre Umgebung, glatt
und begraſt, und doch ſinkt dein Fuß plötzlich ein, ganz tief in
die lockere Wunde des Bodens".
Das kann nur der Sturm getan haben. Noch hundert
Schritte, dann kommt der Wald, Föhren. Sie mag wohl
beſon=
ders ſchön geweſen ſein, dieſe eine, daß die rodende Axt ſie
ver=
ſchonte, beſonders ſtark, daß ſie frei ſtehen konnte ohne Schutz.
Und doch, ein Sturm hat ſie entwurzelt. War’s ihre Schuld,
daß ſie die Arme gar zu verlangend ihm entgegenwarf? War er
es, der ihren Trotz zu brechen gedachte?
Der Süden ſollte es ſein, mir aber war, als könne es nur
die Heimat tun. Ich glaube, ich habe Recht behalten. Was ich
von Wochen kaum zu hoffen gewagt, die erſten, wenigen Tage
haben es faſt vollbracht.
Schwer trat mein Fuß den heimatlichen Grund, doch es
be=
gann zu brauſen unter meinen Tritten, und die geheimnisvollen
Wurzeln meiner Seele, die dieſe Erde birgt ſeit je, begannen
ſich zu regen: ich fühl’s, ich bin ein Teil dieſer Luft, dieſer
Landſchaft. Aus ihren goldenen Feldern, blumenüberzitterten
Wieſen und ſchwarzen Waldhängen, aus all der weichen
Melo=
die ihrer Linien ſtrömt eine Stille über mich hin, die alles, was
die Seele noch verwirren will, auflöſt in ein Lächeln.
Es iſt die Ruhe, die der Waſſerſpiegel braucht, um ein Bild
unverzerrt zurückzuwerfen — und ſo, als Bild, ſteht das
Ver=
gangene da.
Drüben, wo ſich der Tannenrücken nach Oſten wieder ſenkt
und in Laubwald verliert, ſteht eine Buche.
Einmal, in einer Abendſtunde, da die Sonne ſich neigen
wollte, kam ein Mann auf ſie zugeſchritten, in deſſen Hand ſich,
ſo ſchien es ihr, die Strahlen des ſinkenden Geſtirnes alle.
fingen. Wie er aber in den Schatten der nächſten Stämme trat,
da war’s nur ein bläulich=kaltes Leuchten, das in ſeiner Hand
zurückblieb, und die Buche wußte: das Bündel Sonnenſtrahlen
war nicht für ſie. Aber das Stück Metall war vielleicht die Axt,
die ſo manche ihrer Schweſtern gefällt hatte.
Und nun . . . Schattenkühle hatte ſie ihm ſchenken wollen,
wvenn er, des Sonnenbrandes müde, bei ihr die Augen für eine
Weile ſchloß und ihm ganz leiſe und heimlich mit den
zart=
grünen Blattſpitzen die Stirne ſtreicheln Es war nicht die
Axt, was er trug, nur ein Meſſer war’s, und damit grub er
ſeinen Namen tief in die glatte Rinde, nichts weiter begehrend,
als daß ſie ſtille hielt. Die Wunde wird ſich nicht wieder
ſchlie=
ßen, der Siamm an der Stelle nie mehr ausſehen wie zuvor —
doch wenn der Abendwind leiſe darüber hingeht, die Sonnen=
Vom Tage.
Die Geſchäftsräume, des heſſiſchen Miniſterpräſidenten und
Staatsminiſters befinden ſich nunmehr im Miniſterialgebäude,
Adolf=Hitler=Platz.
Das Reichskommiſſariat für Arbeitsbeſchaffung teilt mit, daß
der Kreditausſchuß der Deutſchen Rentenbank=Kreditanſtalt in
die=
ſer Woche Darlehensanträge über rund 6 Millionen RM. aus dem
Sofortprogramm erfüllt hat.
Die „Tägliche Rundſchau” iſt auf die Dauer von drei
Mona=
ten verboten worden.
Der Oberpräſident der Provinz Pommern, v. Halfern, der
früher der DVP. angehörte, hat ſein Abſchiedsgeſuch eingereicht.
Als kommender Oberpräſident von Pommern wurde ſeit längerer
Zeit der Gauleiter von Pommern, Rechtsanwalt Karpenſtein,
M. d. R., in Stettin, genannt.
Der Sohn des verſtorbenen erſten Reichspräſidenten, der
Re=
akteur Fritz Ebert aus Brandenburg, iſt jetzt nach langem
ver=
geblichen Suchen gefaßt und in Schutzhaft genommen worden.
Ebert hat eine unrühmliche Rolle in der brandenburgiſchen
Stadt=
verwaltung geſpielt. Er wird einem Konzentrationslager
zu=
geführt.
Der ſächſiſche Miniſterpräſident, Obergruppenführer v.
Killin=
ger, iſt zum Führer der Obergruppe IV (Freiſtaat Sachſen) ernannt
worden.
Aus der bisherigen Zentralpolizeiſtelle Sachſen und der
Zen=
trale für Umſturzbekämpfung wird ein geheimes Staatspolizeiamt
mit dem Sitz in Dresden gebildet. Das Amt unterſteht dem
Mini=
ſterium des Innern, das über dieſe Angelegenheiten den
Miniſter=
präſidenten dauernd auf dem Laufenden zu halten hat. Die
Ver=
ordnung über die Errichtung eines Oberpräſidiums für die geſamte
ſächſiſche Polizei wird aufgehoben. Die dem Oberpräſidenten
zu=
jeteilten Geſchäfte gehen an das Miniſterium des Innern über.
Bründung eines Verbände=Beitaks.
TU. Berlin, 8. Juli.
Am Samstag vormittag begann in Potsdam eine Tagung der
ſtudentiſchen Korporationsverbände, zu der die Deutſche
Studen=
tenſchaft geladen hatte. Der Führer der Deutſchen
Studenten=
ſchaft, Krüger, legte den Aufgabenbereich der Korporationen im
Leben der Studentenſchaft dar und entwickelte aus dem Denken
der Arbeitsdienſtgeneration das neue Bild des Studentenbundes.
Der Nationalſozialiſtiſche Deutſche Studentenbund habe das neue
Bild des politiſch einſatzbereiten Studenten geſchaffen, und es gelte,
alle Studentengemeinſchaften nach dieſem Bild zu formen. Das
ſei der einzige Weg, die Haltung des Berufsſtudententums mit der
des praktiſchen Sozialismus in naturgegebener Einheit
zuſammen=
zufaſſen. Anſchließend zeigten die Amtsleiter der Deutſchen
Stu=
dentenſchaft von ihren Arbeitsgebieten aus praktiſche Wege
ſozia=
liſtiſcher Hochſchularbeit. Die Ausführungen fanden ſtärkſte
Zu=
ſtimmung.
Ein Verbändebeirat, der der Führung der Deutſchen
Studen=
tenſchaft eingegliedert wird, wurde aus den Verbänden gebildet,
die das Führerprinzip durchgeführt haben, ſich zur
nationalſozia=
liſtiſchen Weltanſchauung bekennen und mit deren Führung eine
vertrauensvolle Zuſammenarbeit ermöglicht iſt.
der Cy. unſer neuer Führung. — Bundeskanzler
Dollfuß ausgeſchloſſen.
Die „Germania” berichtet: Im Einvernehmen mit dem
Bundesführer der Nationalſozialiſtiſchen Studentenſchaft wurde
der NS.=Landtagsabgeordnete Rechtsanwalt Edmund Forſchbach=
Dortmund zum Führer des geſamten Kartellverbandes der
Katholiſchen Deutſchen Studentenverbindungen (CV.) beſtellt.
Zum Leiter der Altherrenſchaft wurde Dr. Jumpertz=Remagen
und zum Stabsleiter can. jur. Albert Derichsweiler=Münſter
berufen. — Als erſte Amtshandlung hat der neue Führer des
CV. den öſterreichiſchen Bundeskanzler Dr. Dollfuß und die
übrigen Mitglieder der öſterreichiſchen Bundesregierung, die dem
CV. angehören, wegen ihrer reichsfeindlichen Haltung aus dem
EV. ausgeſchloſſen.
Beſuch des deuiſchen Geſchäftskrägers im
kſchecho=
flowakiſchen Auswärkigen Amk.
WTB. Prag, 8. Juli.
Der deutſche Geſchäftsträger in Prag ſprach heute im
amt=
lichen Auftrag bei dem Vertreter des Außenminiſters, Miniſter
Dr. Krofta, vor. Die längere Ausſprache bezog ſich auf die Lage
der Reichsdeutſchen in der tſchechoſlowakiſchen Republik im
Zu=
ſammenhang mit den jüngſten Pilſener und Egerer Urteilen.
ſtrahlen ſich vor jeder Tagesneige noch einmal daran feſtſaugen,
dann kann die Buche jene Abendſtunde vergeſſen, dann erfüllt
ein Strom tief verborgenen Lebens ſie ganz — und tiefer noch
und kühler wird der Schatten.
Hinter dem Tannenrücken hebt ſich der Vollmond. Die
Abendröte iſt, als ob auch ſie ihn erwarte, am Weſthimmel
ſtehengeblieben und wirft ihm noch ſchnell eine Handvoll Roſen
ins Geſicht.
Noch jetzt, wie ich in ſie hineinſchreite, ſteht ſie, die Hände
voll Veilchen und Feuerlilien, und zögert.
Mein Weg führt am Bach entlang. Auch er hat von den
Roſen aufgefangen und treibt mit ihnen dahin.
Fern, fern, kohlſchwarz gegen den flammenden Grund des
Himmels, zwei Geſtalten, ein Mann und ein Weib. Loſe
be=
rühren ſich ihre Finger, die freigebliebene Hand trägt etwas und
ſchwenkt die leichte Laſt hin und her. So gehen ſie in das Gold
hinein, immer tiefer.
Auf einmal ſind ſie verſchwunden, wie verzehrt von der
Glut, ſpurlos, und doch iſt kein Baum, kein Strauch, der ſich
mir verbergen könnte. Das Abendrot hat ſie aufgeſogen.
Was iſt das? Wanken mir die Knie? Bin ich ſo ſchwach, ſo
gebrechlich noch, daß ein einziger heißer Wunſch mir das Licht
aus den Augen, die feſte Erde unter den Füßen zu nehmen
ver=
mag? — Ja, ein Wunſch! So dahingehen, verſinken dürfen in
der Glut des Abends, aber — eine geliebte Hand dabei faſſen.
— Mir deucht, noch bin ich ſchwach.
Geſtern, am hellen Mittag, hat mir des Baches
himmel=
blaues Band den Weg zum zweiten Male gewieſen. Bald ſtand
ich an dem ausgemauerten Viereck eines Brunnens, wie
ſie hier manchmal mitten im Feld ſich finden. Ein paar
ſchlüpfrige Stufen, feuchte Wände, viel Kühle und Scherben
zer=
brochener Krüge. — Doch nicht das Tageslicht wars, nicht das
feuchtkühle Gelaß inmitten weiter Feldeinſamkeit, darin mein
goldroter Traum verblaſſen mußte.
Ich habe nicht gewußt, daß der rote Klee duftet; ich
habe mich der Farbe gefreut, der tauſend runden, im Winde
leis hin und her ſchwingenden Köpfchen, der tauſend Bienen
darüber. Daß die ſich Honig dort holen, das wußte ich, aber daß
der rote Klee duftet, das wußte ich nicht.
Auch anderes wußte ich nicht. Das war, daß der luftige
Sitz mit dem Blick über dies wundervolle Land gerade nur
Raum für zwei Menſchen bot, und daß der eine, wenn er ſich
hinausbog, um einen Blick auf das zackige Dächergewirr da
unten zu werfen, notwendig nach der Hand eines andern greifen
mußte, denn die Brüſtung war niedrig. — Und wie dann das
Auge aus unermeßlicher Weite zurückkehrte zu dem winzigen
Raum, der die Füße trug, zu der ſchmalen Turmpforte, die die
breite Geſtalt eines Mannes völlig verſchloß, da ſchwand jedes
Paris, 8. Juli.
Die Beſprechungen der Notenbankleiter der Goldblockländer
fanden heute vor= und nachmittag in der Bank von Frankreich
unter dem Vorſitz des Gouverneurs der franzöſiſchen Notenbank,
Moret, ſtatt. Es nahmen an den Beſprechungen teil die
Gou=
verneure der Bank von Polen, der Niederländiſchen Bank, der
ſchweizeriſchen Nationalbank, der Belgiſchen Nationalbank, der
Italieniſchen Nationalbank, der Tſchechiſchen Nationalbank,
ſo=
wie der Direktor der Internationalen Zahlungsbank.
Nach Beendigung der Beratungen wurde eine Mitteilung
ausgegeben, in der es u. a. heißt:
Der Meinungsaustauſch hat zu einem vollkommenen
Einver=
ſtändnis über die Folgerungen geführt, die der Erklärung der
Regierungen zugunſten der reſtloſen Aufrechterhaltung des
Gold=
ſtandard zur augenblicklichen Parität ihre volle praktiſche
Wirk=
ſamkeit geben können. Die Emiſſionsbanken der auf der heutigen
Konferenz vertretenen Länder werden ſofort techniſche
Vorberei=
tungen treffen, deren Einzelheiten feſtgelegt wurden.
Eindringliche Aufforderung Hulls
zur Forlſehung der Weltwirtſchaftskonſerenz.
Von der amerikaniſchen Abordnung zur
Weltwirtſchaftskonfe=
renz wurde nach eingehender Erörterung des neuen Planes des
Präſidenten Rooſevelt eine Verlautbarung herausgegeben, in der
ſich Staatsſekretär Hull ſehr ernſt für die Fortſetzung der
Kon=
ferenz ausſpricht. Eine Reihe von Fragen könne mit Vorteil
erörtert werden, ſo Preishebung, Kreditpolitik, individuelle
äußere Verſchuldung, Abkommen der Erzeuger, Verbote und
Ein=
ſchränkungsbeſtimmungen, Vergeltungsmaßnahmen und ſonſtige
Nachkriegserſcheinungen. Jede Nation werde einen Vorteil haben,
wenn es gelänge, vereinigt gegen die allgemeine wirtſchaftliche
Entkräftung etwas zu erreichen. Wenn man die Gelegenheit zur
Förderung des gemeinſamen Guten wegen vorübergehender
Schwierigkeiten vorbeigehen laſſe, dann würde man mit Recht
verdienen, von der Geſchichte verdammt zu werden.
Neue Luftfahrk=Flaggenverordnung.
Schwarz=weiß=rote und Hakenkreuzflagge.
Berlin, 8. Juli.
Nach einer im Reichsgeſetzblatt vom 8. 7. erſchienenen
Luft=
fahrtflaggenverordnung führen die deutſchen Luftfahrzeuge neben
dem Buchſtaben D als weitere Hoheitszeichen die ſchwarz=
weiß=
rote Flagge und die Hakenkreuzflagge. Flugzeuge führen die
Hoheitsflaggen in Form von Farbſtreifen am Seitenleitwerk,
und zwar an der Steuerbordſeite den Farbſtreifen der
ſchwarz=
weiß=roten Flagge, an der Backbordſeite den der
Hakenkreuz=
flagge, Luftſchiffe führen die Hoheitsflaggen in entſprechender
Weiſe an der oberen und unteren Floſſe des Seitenleitwerks.
Segelflugzeuge, Anhängerflugzeuge ſind zur Führung der
Hoheitsflaggen verpflichtet, wenn ſie die Reichsgrenzen
ver=
laſſen. Segelflugzeuge und Anhängerflugzeuge führen die
Hoheitsflaggen in derſelben Weiſe wie Flugzeuge. Freiballone
ſetzen zwei gleichgroße Hoheitsflaggen.
Keine Loslöſung Oſtpreußens von Preußen.
In der letzten Zeit waren mehrfach Gerüchte aufgetaucht, daß
es beabſichtigt ſei, Oſtpreußen vom preußiſchen Staat zu trennen
und unter einem Reichsſtatthalter zum Bundesland zu machen.
Miniſterpräſident Göring erklärt dazu, daß dieſer Gedanke nicht
einmal ausgeſprochen werden dürfe. Es gäbe keine Loslöſung
Oſt=
preußens in irgendeiner Weiſe vom preußiſchen Staat, und
Ver=
breiter derartiger Gerüchte würden ſofort ſtrafrechtlich belangt
werden.
Ueber. 100 000 Jugendliche in der Landhilſe.
Am 15. Juni waren insgeſamt rund 77 500 männliche und
22 800 weibliche Jugendliche unter 25 Jahren als Landhelfer in
bäuerlichen Betrieben beſchäftigt. Nach dem übereinſtimmenden
Urteil der landwirtſchaftlichen Berufsverbände ſind die
Leiſtun=
gen der Helfer durchaus zufriedenſtellend. Die Helfer ſelbſt haben
ſich mit nur geringen Ausnahmen in ihren neuen Arbeitsſtellen
trotz der vielfach ungewohnten Arbeit gut eingelebt und ſind zu
einem Teil ſchon heute entſchloſſen, den ſechsmonatigen
Helferver=
trag über den Winter hinaus zu verlängern.
Gefühl für Nähe und Ferne, für Traum und Wirklichkeit. Es
ging unter im Dämmer einer Empfindung, die aufhört, zu
empfinden, wie an der Grenze zwiſchen Schlaf und Wachen. —
Hier alſo, in dieſer Enge, auf dieſen paar fußbreit Boden,
ein Kampf. Wieviel wert iſt eiſn Weib? Wohl ſoviel, daß ein
Mann, jetzt mitten in der Ernte, die abgehetzten Gäule für ſie
anſpanne und ſtundenlang laufen laſſe, nur daß ſie einmal auf
dieſen waldumkränzten Trümmern ſtehe? — Iſt ſie ihm gar
nichts ſchuldig für dies Opfer, als nur ein Lächeln, einen
Dankesblick? —
Das morſche Geländer der Stieſge ächzt unter ſeinem Griff,
wie ſie hinunterſteigen; er hatte ihr ſiicht, wie vorhin, ſeine Hand
geboten. Aber er ſpürt ihre hochmüti gen Augen auch hinter
ſei=
nem Rücken . Er ſieht ja nicht die Angſt, die darin ſteht, er
ſieht nicht die wehe Bitterkeit in dem Mundwinkeln, er fühlt
nicht laſten auf ihrer Geſtalt die ganze Schwere dieſes —
Sieges.
Man braucht nur zu wollen und unan iſt allein.
Bunte Nelken, Levkojen und Balſanninen faſſen den
Garten=
ſteig ein. Wo er zu Ende iſt, da ſteht ein Turm. Dort weicht
die Sommerblumenherrlichkeit den ſtarr en, ſchwarzgrünen
Ran=
ken des Efeus. Der ſchmiegt ſich vertrcut an den plump
auf=
ragenden Rieſen, deſſen rote Sandſteimquadern ſo eigen das
Sonnenlicht aufſaugen und behalten kön nen.
Der Efeu hütet die Pforte. Wer ſie einmal gefunden, der
ſchweigt. — Innen iſt Totenſtille. Bang; lauſcht das Ohr auf
einen Tropfenfall, ein Windesrauſchen — nichts. Manchmal
fern, ganz fern Kinderlärm und Schwallenſchrei.
Sie preßt die Kehle, die Stille. Aber, mählich wird ſie dir
vertraut, lernſt du ſie verſtehen. — Hoch oben in der flachen
Wölbung der Decke iſt eine runde, vergitter te Oeffnung; ſie wirft
ein Oval von Sonnenlicht an die Wand Nicht rot ſind hier
innen die Quadern. Die Feuchtigkeit, die kein Wind von ihnen
geleckt, hat ſich grün dem Rot des Steing’s und dem Grau des
Mörtels gemiſcht. Das immer weiter rückeende Sonnenauge
ent=
hüllt Bild auf Bild.
Der Turm iſt mir ein Zeichen.
„Draußen iſt die Welt”, ſagt die Stille;. „Nun ich dich geheilt
und geſtählt, fürchteſt du dich?‟
Nein, ich fürchte mich nicht. Ich fühle, daß mir Schwingen,
neue Schwingen gewachſen ſind, daß ich jie nur zu entfalten
brauche — aber ich will ſie nicht entfalten, rioch nicht. Es iſt ſo
ſüß, einmal ſich getragen fühlen, einmal dein Rauſch raſtenden,
gebändigten Wollens zu verſpüren.
Nicht nur das Stillehalten in Sturm iſt ſ—hwer. Es gibt noch
eines: das Stillhalten bei drängender Kraft. Sie bändigen,
ſo=
lange wir nicht ein Ufer ſehen, an das ſich Ddie Welle werfen
kann.
Den roten Klee haben die Bienen leer ge trunken, aber er
7f. Reuting.
duftet noch.
Sonntag, 9. Juli 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 188 — Seite 3
über den neuen Preußiſchen Staatsral.
CNB. Berlin, 8. Juli.
Miniſterpräſident Göring ſprach am Samstag mittag zu
Vertretern der Preſſe über den neuen Preußiſchen Staatsrat.
Nachdem nun die Totalität des Staates erreicht iſt, ſo ſagte
der Miniſterpräſident u. a., iſt die große nationalſozialiſtiſche
Freiheitsbewegung das Fundament des neuen Staates geworden.
Das neue Deutſchland baut ſich auf den Nationalſozialismus auf.
Mit dem Tode der Parteien war es ſelbſtverſtändlich oder
viel=
leicht vor allen Dingen dadurch bedingt, daß die Bewegung
zu=
nächſt die Parlamente zerſchlagen hat.
Im nationalſozialiſtiſchen Staat gibt es kein Abſtimmen.
gibt es den Begriff der Mehrheit nicht mehr. Der
nationalſozia=
liſtiſche Staat kennt nur eine Autorität, und dieſe geht von oben
nach unten, und er kennt nur eine Verantwortung, und dieſe geht
von oben nach unten.
Es iſt aber auch wieder ein Grundprinzip des
Nationalſozia=
lismus, daß die führenden Männer immer nur und dringend
die=
ſen Kontakt behalten müſſen, daß ſie ſich immer als mitten im
Volke ſtehend fühlen, daß ihre Hauptaufgabe iſt, Sorgen,
Bedürf=
niſſe und Wünſche und Notwendigkeiten des Volkes richtig zu
er=
kennen und dementſprechend zu handeln. Ich will durch den neuen
Preußiſchen Staatsrat nun die lebendige Verbindung mit dem
preußiſchen Volk herſtellen, will orientiert werden über die
Sor=
gen und Wünſche der Bevölkerung, will orientiert werden, wie
ſich die Geſetze auswirken, wie die Erlaſſe und Geſetze der
Re=
gierung im Volk ſelbſt verſtanden werden.
Es war alſo nötig, ſich darüber klar zu werden: wer ſind nun
die Perſonen, die am beſten über die Stimmung des deutſchen
Volkes Beſcheid wiſſen, welches ſind die Perſönlichkeiten, die die
engſte Verbindung mit dem Volk haben? Es war
ſelbſtverſtänd=
lich, daß wir ſofort auf die Gauleiter der NSDAP.
kommen mußten. Sie ſtehen lebendig im Volk, ſie ſind es, zu
denen die Sorgen herangetragen werden, die ſtändig in
leben=
digſter und dauernder Fühlung mit dem Volke ſtehen. Daneben
ſind es in größerem Umfang die höheren SA.= und SS.=Führer
und die Männer, die durch beſondere Leiſtungen auf beſonderen
Gebieten des öffentlichen Lebens hervorgetreten ſind.
Ausder Fülle dieſer Menſchen wird der neue
Staatsrat berufen. Seine Aufgabe iſt es, dem
Mini=
ſterium zur Seite zu ſtehen, um das Miniſterium ins Bild zu
ſetzen über das, was nötig iſt, Anregungen dem Miniſterium zu
geben, damit die Regierung weiß, was ſie machen muß und kann.
Vor allem aber hat er auch die Regierung zu beraten in ihrer
Geſetzgebung, damit die Geſetze, die gemacht werden, lebendig
ſind, die Regierung zu beraten, wie das Geſetz ſich auswirken
wird, damit auch hier Fehler durch Ratſchläge vermieden
wer=
den können.
Selbſtverſtändlich iſt es, daß dieſer Staatsrat nur
ein beratendes Organ iſt. Abgeſtimmt wird
nicht, das wäre eine Sünde wider den nationalſozialiſtiſchen
Geiſt und ein Rückfall in parlamentariſch=demokratiſche Gebräuche.
Auch hier herrſcht durchaus das Führerprinzip.
Dem Staatsrak kommk eine ungeheure Aufgabe zu
und er krägk eine gewaltige Verankworkung.
Darum haben wir uns auch entſchloſſen, den Staatsrat ſo
herauszuheben, wie es ſeiner Verantwortung entſprechen muß.
Das heißt, es gibt keine Staatsrats=Mitglieder, ſondern es gibt
in Zukunft nur und vor allem „preußiſche Staatsräte”. Jeder,
der im Preußiſchen Staatsrat iſt, trägt den Titel „
Preußi=
ſcher Staatsrat” und iſt ſo zu betiteln und anzureden. Die
Stellung des Staatsrats iſt herausgehoben. Er kommt
unmittel=
bar hinter den Miniſtern, ſteht alſo über allen anderen Beamten
der preußiſchen Verwaltung.
Ein weiteres iſt noch geſchehen: Das Geſamtminiſterium
ſelbſt iſt Mitglied des Staatsrats, und ſelbſt die Staatsminiſter
tragen außer ihrem Titel als Staatsminiſter noch den Titel
„Staatsrat‟. Damit iſt zum Ausdruck gebracht worden, welche
große Bedeutung dieſem Staatsratstitel zuteil kommen ſoll. Der
Staatsrat wird auch in außerordentlich feierlicher Weiſe in den
nächſten Wochen eröffnet werden. Er wird im Berliner Schloß
tagen, um auch hier ihn von vornherein in die Mitte einer
Um=
gebung zu ſetzen, die große Traditionen hat.
Der Staatsrat iſt keine formale Einrichtung, ſondern er iſt
eine unerhört wichtige, nächſt der Staatsregierung die wichtigſte
Einrichtung der geſamten preußiſchen Staatsführung. Das heißt
alſo, ſein Arbeitsgebiet iſt groß und häufig, er wird nicht von
Zeit zu Zeit tagen, ſondern er wird in ſchärfſtem und umfang=
reichſtem Maße herangezogen zu Beratungen über Preußens
Schickſal.
Soweit die Staatsräte beſonders ernannt ſind, die Intereſſen
einer Provinz wahrzunehmen, ſind ſie auch im Leben und im
Staatsleben der Provinzen ſelbſt noch verankert. Das heißt, die
Oberpräſidenten und ebenſo die Regierungspräſidenten ſind
ver=
anlaßt, bei Abgabe wichtiger Gutachten auch die Stellungnahme
des Provinzialſtaatsrats, der für die Provinz zuſtändig iſt,
her=
beizuführen. Soweit Staatsräte für andere Gebiete ernannt ſind,
z. B. für die Wirtſchaft, die Arbeit, Kunſt, Kirche, ſo haben ſie
auf dieſen Gebieten ebenfalls Einſpruchs= und Vorſchlagsrecht.
Darüber hinaus aber kennt der Staatsrat noch eine dritte
Gruppe. Das ſind ſolche Männer, die ſich um den Staat verdient
gemacht haben, die große Kenntniſſe und Erfahrungen haben und
deswegen in den Staatsrat berufen werden, um hier ihre
Er=
fahrungen in den Dienſt der Sache ſtellen zu können.
Das iſt der kommende Preußiſche Staatsrat, der mit dem
heutigen Tage in Kraft tritt. Das iſt der erſte große
ſchöpferiſche Akt der preußiſchen
Staatsregie=
rung für das zukünftige Verfaſſungsleben
Preußens.
Die Mitglieder des neuen Staaksrakes.
Miniſterpräſident Göring hat als Führer des neuen
Staats=
rats in den Staatsrat berufen:
alle preußiſchen Miniſter, die
Staatsſekre=
täre Grauert vom Innenminiſterium und Koerner vom
Staatsminiſterium, den Stabschef der SA. Hauptmann
a. D. Röhm, den Reichsführer der SS. Himmler, den
Stabs=
chef der Politiſchen Organiſation der NSDAP. und Führer der
Papens Rom-Berhandlungen
zum erfolgreichen Abſchluß gebracht.
CNB. Berlin, 8. Juli.
Die Paraphierung des Reichskonkordats iſt am Samstag
abend um 6 Uhr durch den Kardinalſtaatsſekretär Pacelli und
Vizekanzler von Papen im Vatikan vollzogen worden.
Zur endgültigen Unterzeichnung wird der Vizekanzler, der
am Samstag abend noch Rom verlaſſen hat, in zwei bis drei
Wochen nach Rom zurückkehren. Die Veröffentlichung des
Reichs=
konkordats wird erſt nach ſeiner Unterzeichnung erfolgen. Das
Ergebnis der achttägigen Verhandlungen, die von Anfang an auf
beiden Seiten im beſten Geiſte geführt worden ſind, iſt auch im
Vatikan mit größter Befriedigung aufgenommen worden.
Dizekanzler v. Papen über das neue Reichskonkordak
Vizekanzler von Papen teilte zur Paraphierung des
Reichs=
konkordats folgendes mit:
„Das Konkordat zwiſchen dem Heiligen Stuhl und dem
Deut=
ſchen Reich iſt heute nachmittag paraphiert worden. Der
Ab=
ſchluß dieſes Vertragswerkes iſt hiſtoriſch bedeutſam, weil zum
erſten Male ſeit der Gründung dieſes Reiches dieſes ſeine
recht=
lichen Beziehungen zum Heiligen Stuhl regelt, was bisher den
deutſchen Ländern vorbehalten war. Nicht minder bedeutſam
aber iſt es, daß die beiden hohen Autoritäten, von deren
Zuſam=
menwirken das Wohl der Völker abhängt — nämlich die
Autori=
tät der Kirche und die Autorität des Staates — in dieſem
Ver=
trag ihre von Gott geſetzten Einflußſphären ſich gegenſeitig ſichern
und gegeneinander abgrenzen, um in um ſo größerer Harmonie
der geiſtigen, kulturellen und ſittlichen Wohlfahrt des Landes zu
dienen. Die Herſtellung klarer Zuſtändigkeit wird in Zukunft
jeden Streit zwiſchen dem Staat und der Kirche ausſchließen. Ich
bin deshalb überzeugt, daß das abgeſchloſſene Konkordat einmal
der Miſſion der Kirche nützlich ſein wird, dann aber auch in
her=
vorragender Weiſe dem inneren Frieden des deutſchen Volkes und
dem Werden des neuen Staates dienen wird.”
Deutſchen Arbeitsfront Dr. Ley, den Oberpräſidenten und Gauz
leiter Koch=Königsberg, den Gauleiter
Karpen=
ſtein=Stettin, den Oberpräſidenten und Gauleiter von
Brandenburg=Grenzmark, Kube, den
Oberpräſiden=
ten von Nieder= und Oberſchleſien und Gauleiter
Brück=
ner, den Gauleiter von Halle=Merſeburg, Jorz
dan, den ſtellvertretenden Gauleiter Göklitzer=
Ber=
lin, ferner die Gauleiter Wagner=Bochum,
Ter=
boven=Eſſen, Florian=Düſſeldorf, Simon=
Kob=
lenz, Grohé=Köln, Weirich=Kaſſel, Telſchow=
Hannover=Oſt, Oberpräſident und Gauleiten
Lohſe=Kiel.
Für diejenigen Gauleiter der NSDAP. in Preußen, die
gleich=
zeitig Statthalter eines anderen Gebiets ſind, alſo die Gauleiter,
Loeper, der Statthalter von Anhalt und Braunſchweig iſt, Meyer;
der Statthalter von Schaumburg=Lippe iſt, den Gauleiter Sauckel,
der Statthalter von Thüringen iſt, und den Gauleiter Sprenger,
der Statthalter von Heſſen iſt, werden die
ſtellvertreten=
den Gauleiter in den Staatsrat berufen.
Ferner ſind folgende Obergruppenführer der SA. in dem
Staatsrat berufen worden: Polizeipräſident Heines=Breslau,
Litzmann=Königsberg, v. Jagow=Kaſſel, Luyken=
Nie=
derrhein und Oberpräſident Lutze=Hannover, ferner die SS.=
Gruppenführer, Miniſterialdirektor Daluege=Berlin, von
Woyrſch und Polizeipräſident Weitzel=Düſſeldorf.
Als Vertreter der Wirtſchaft iſt der Induſtrielle
Thyſſen=
als Vertreter des Stahlhelms Rittmeiſter a. D. Morozowicz,
ferner aus der Gruppe der Perſonen, die beſondere Verdienſte um
den Staat haben, der frühere Oberpräſident von Oſtpreußen,
Kutſcher, und der bisherige Oberpräſident von Pommern,
v. Halfern, in den Staatsrat berufen.
Eine Verfügung des Reichskanzlers
zum Abſchluß des Konkordaks.
Gleichzeitig mit dem Abſchluß des Konkordats erläßt der
Reichskanzler folgende Verfügung:
Durch den Abſchluß des Konkordats zwiſchen dem Heiligen
Stuhl und der deutſchen Reichsregierung erſcheint mir genügende
Gewähr dafür gegeben, daß ſich die Reichsangehörigen des
römiſch=
katholiſchen Bekenntniſſes von jetzt ab rückhaltlos in den Dienſt
des neuen nationalſozialiſtiſchen Staates ſtellen werden.
Ich ordne daher an:
1. Die Auflöſung ſolcher katholiſchen Organiſationen, die
durch den vorliegenden Vertrag anerkannt ſind und deren
Auf=
löſung ohne Anweiſung der Reichsregierung erfolgte, ſind ſofort
rückgängig zu machen.
2. Alle Zwangsmaßnahmen gegen Geiſtliche und andere
Führer dieſer katholiſchen Organiſationen ſind aufzuheben.
Eine Wiederholung ſolcher Maßnahmen iſt für die Zukunft
unzuläſſig und wird nach Maßgabe der beſtehenden Geſetze
be=
ſtraft.
Ich bin glücklich in der Ueberzeugung, daß nunmehr eine
Epoche ihren Abſchluß gefunden hat, in der leider nur zu oft
reli=
giöſe und politiſche Intereſſen in eine ſcheinbar unlösliche
Gegen=
ſätzlichkeit geraten waren. Der zwiſchen dem Reich und der
katho=
lichen Kirche abgeſchloſſene Vertrag wird auch auf dieſem Gebiet
der Wiederherſtellung des Friedens dienen, deſſen alle bedürfen.
„Ich habe die ſtarke Hoffnung, daß die Regelung der das
evan=
geliſche Glaubensbekenntnis bewegenden Fragen in kurzer Zeit
dieſen Akt der Befriedigung glücklich vollenden wird.
Telegramm des Reichskanzlers
an Bizekanzler v. Papen.
Der Reichskanzler hat zum Abſchluß des Konkordats
folgen=
des Telegramm an Vizekanzler v. Papen gerichtet:
„Nehmen Sie bitte, Herr Reichskanzler, dieſen erfolgreichen
Abſchluß des neuen Vertrages zwiſchen dem Deutſchen Reich und
der katholiſchen Kirche meinen aufrichtigen Glückwunſch und meinen
Dank entgegen.”
Paraphierung des Reichskonkordats
Neuregelung der Beziehungen zwiſchen dem Deukſchen Reich und dem Heiligen Skuhl. — Rückgängigmachung
der Auflöſung anerkannker katholiſcher Organiſakionen. — Aufhebung aller Zwangsmaßnghenen gegen
Geiſtliche und andere Führer dieſer Organiſakionen.
Sommerſpielzeit im Kleinen Haus
des Heſſ. Landestheaters Darmſtadt. Stadttheater Gießen.
„Andreas Hollmann”.
Schauſpiel von Hans=Chriſtoph Kaergel.
Wir haben über die Uraufführung dieſes Dramas der
Grenzlandnot ſeinerzeit ausführlich berichtet. Dem Stadttheater
Gießen, das mit dieſem ernſten, eindringlich von deutſcher
Seelen=
not zeugenden Schauſpiel unſere Sommerſpielzeit vielverſprechend
eröffnete, danken wir eine ganz ausgezeichnete Wiedergabe. Was
im Vorſommer uns von den Gießener Gäſten an gepflegtem
Theaterſpiel, an guter Kunſt verſprochen ward, wird auch heuer
nicht enttäuſcht.
Grenzlandnot! — Seelennot der „Auslandsdeutſchen”!
Soviel auch in Zeitungen und Büchern davon geſprochen, wer
vermag ſie in ihrer ganzen erſchütternden Tiefe zu ermeſſen!
Der V.D.A. gibt hin und wieder Einblick, und die Paſſauer
Tagung, die ihren Abſchluß fand mit einer Preſſefahrt an die
tſchechoflowakiſche Grenze, an und in abgetrenntes brutal
ver=
gewaltigtes deutſches Volkstum, ließ einen Blick werfen, den der
ſehen wollte, in die Nöte deutſcher Bauern die Chriſtoph
Kaergel in ſeinem Grenzlandſchauſpiel der Welt offenbaren
will.
Grenzlandnot! — Not deutſcher Bauern, deutſcher
Männer, Mütter und Kinder in Gebieten, die das Verſailler
Schanddiktat gewiſſenlos feindlichem Nachbar überlieferte. Ueber
Nacht wurden kerndeutſche Menſchen, Bauern auf Höfen, die des
Vaters Vater, oder ſchon deſſen Vaters Vater mit eigenem
Schweiß erbaut und durch Jahrhunderte der Familie erhalten,
Fremde unter fremder Staatshoheit. Einer Staatshoheit, die
ihre Pflicht, Minderheiten zu ſchützen, nicht anders auffaßte, als
ihnen ihr Höchſtes, ihr Deutſchtum und damit ihre Ehre brutal
zu zerſchlagen mit hinterhältig gemeinen Mitteln. — Die
deutſche Schule in dem kleinen tſchechiſch gewordenen Dorf wird
geſchloſſen, daraus eine tſchechiſche Staatsſchule gemacht und die
Kinder der Eltern, die ihr Deutſchtum ihnen vererben möchten
als koſtbarſtes Erbgut, werden gezwungen, Stunden zu laufen,
wenn ſie in eine deutſche Schule wollen.
Daraus erwächſt der Tragödie Stoff, ſoweit er deutſches
Volkstum überhaupt betrifft. Und aus den Folgen des Proteſtes
dagegen erwächſt das Drama, das die Familie des
Bürger=
meiſters Andreas Kollmann zugrunde richtet. Seeliſch und
wirt=
ſchaftlich, brutal und rückſichtslos.
In dem Andreas Kollmann verkörpert Kaergel das gute
deutſche, ſtarr am Recht haftende, keinen Finger breit vom
rechten Wege weichende Bauerntum. In ſeinem Sohn Joſeph,
der, als der Zufall ihm die Augen öffnet, aus Liebe zum
Deutſchtum den Weg des Rechts und der Pflicht verläßt, um
nach eigenem Willen, dem der die Jugend beſeelt, zu handeln,
als er dem neuen Staat den Soldatendienſt weigert und
deſer=
tiert, erwächſt des Schauſpiels dritter Konfliktsſtoff, der den
Vater und Sohn trennt, bis ſie nach furchtbaren Monaten
einander wiederfinden.
Alle aber ſind nur eindringlichſte Sprache redende Symbolik
für deutſche unverdiente Not. —
Man ſoll an das Kaergelſche Schauſpiel nicht den Maßſtab
hoher Theaterkunſtkritik legen. Dazu iſt es zu ſchlicht, zu
realiſtiſch wahrem Leben entnommen. Sind die Menſchen zu
untheatraliſch, zu unkünſtleriſch geformt. Aber in dieſer
Schlicht=
heit, die nur heiße Liebe zur Scholle, zum Deutſchtum Menſchen
ſo geſtalten läßt, liegt die Größe, liegt das Zwingende, der
Erfolg des Schauſpiels.
Daß die Darſtellung durch die Gießener Sommergäſte
das reſtlos richtig erkannte, daß alle Mitwirkende den weiſen
Weiſungen der Regie Wolfgang Kühnes ſich ohne Ausnahme
einfügten, damit bewieſen ſie ein weit über gewohnten
Durch=
ſchnitt gehendes ſchauſpieleriſches Können. Gewiß ſind
Andreas Kollmann, ſein Weib und ſein Sohn Hauptträger der
Handlung. Ebenſo gewiß, daß Peter Faſſott, Auguſte
Praſch=Grevenberg und Rainer Eggemann ſo
ausge=
zeichnet in der Verlebendigung der Handlung ſtanden, daß ſie
kaum zu übertreffen waren. Aber gleich gewiß auch, daß Jochen
Hauer (Kraus) vor allen, aber auch Heinrich Hub (Kollinke),
Gert Geiger (Adolf), Walter Michel, Paul Gehre, Karl
Volk, Wilhelm Dieter ausgezeichnete Bauerntypen
verkör=
perten, und Wolfgang Kühne Paula Manecke, Maria
Koch, Karl Heyſer und die Träger kleinerer Aufgaben ſich
glänzend dem regielich gemeiſterten Enſembleſpiel einfügten. —
Stück und Aufführung errangen einen vollen Erfolg, der ſich
durch viele Herausrufe nach allen Aktſchlüſſen, beſonders am
M. St.
Schluſſe, nach außen dokumentierte.
Fritz Weber: Iſonzo 1915. Verlag Arthur Kollitſch, Klagenfurt.
(2.— RM., Leinen 3.— RM.)
Man kann Weltgeſchichte ſchreiben, man kann ſie aber auch
ſingen: Da gibt ſie ihren Zuſtand als kriſtalliſierte Vergangenheit
auf, wird Gegenwart und ſtürmt auf den Leſer ein, als ſtehe er
mitten in den Ereigniſſen einer längſt entſchwundenen Zeit. Ein
ſolches Lied, aus ſchaudernd erlebter Wirklichkeit geboren, iſt Fritz
Webers Buch „Iſonzo 1915‟ Hier wird das tote Gebilde getaner
und heute halb vergeſſener Heldentaten durch den Atem eines
Künſtlers wieder zu lodernden Flammen angeblaſen, und aus
die=
ſer Feuereſſe erhebt ſich das düſtere leidverklärte Antlitz des
Jſonzokämpfers, des unbekannten Soldaten unſerer alten Armee.
Denn immer iſt es der Menſch, der in dieſem Buche in den
Vor=
dergrund der Ereigniſſe gerückt wird, der Menſch als Träger eines
Geſchehens, das heute Geſchichte iſt und das doch eine der
Haupt=
wurzeln unſerer Zeit darſtellt. „Den zahlloſen Helden, die für
Oeſterreich=Ungarns Ehre kämpften und ſtarben” ſteht als
from=
mer Wahrſpruch vor dieſem Buch. Jeder Mitkämpfer aber wird
darin ſein Erlebnis finden, jeder andere das Erlebnis ſeines
Vaters, ſeines Bruders, ſeines Freundes. Und alle das hohe
Bewußtſein, daß das unerhörte Ringen am Iſonzo zeugt für die
Urkraft des Volkes, für ſeine Opferbereitſchaft in der härteſten
Prüfung, die das Schickſal ihm auferlegte, für ſein Heldentum,
wenn ihm dieſes Schickſal das Schwert in die Hand drückt.
* Die gute Erde, der Roman des chineſiſchen Menſchen von Pearl
S. Buck (Zinnen Verlag, Baſel=Leipzig)
Ein ſehr beſinnliches, wertvolles Buch. Der Roman des
chineſiſchen Menſchen. Gewiß: Manches iſt unſerem Fühlen und
Sinnen, unſerer Einſtellung zum Leben fremd. Der chineſiſche
Menſch aber mag dies ſein. Was dieſem ſeltſamen Buch eben den
Wert gibt weit über den im Titel begrenzten Rahmen, das iſt die
Tatſache, daß es ein ganzes nach vielen hundert Millionen
zählen=
des Volk ſchildert in ſeinem ſeltſamen Gemiſch von naivſter
Pri=
mitivität und Lebenskunſt, von tiefſter frömmſter Gläubigkeit und
von einer für uns unfaßbaren Geſinnung und fataliſtiſchen
Ein=
ſtellung zum Leben, zum Daſein. Von unglaublicher
Bedürfnis=
loſigkeit und Arbeitsleiſtung und von Genußſucht und
Drohnen=
daſein. All das aber überſtrahlt von einer beiſpielloſen Liebe
zur Scholle, zur „guten Erde”. Und die Geſtaltung dieſer Liebe,
ehrfürchtig und unerſchütterlich iſt es, die dieſes Buch für jeden
Menſchen wertvoll macht. Die Ehrfurcht vor dem Boden, der
Tod bringen kann, wenn er ausgedörrt oder in Ueberſchwemmung
verſchlammt, nichts reifen und fruchten läßt, der aber auch
unend=
lichen Segen, Reichtum, Wohlſtand, Glück ſpendet, wenn das
Ge=
ſchick es will und wenn heiße unerſchütterliche, opferfrohe Liebe
zur guten Erde, zur eigenen Scholle dieſes Schickſal leitend
beein=
flußt. Dieſe Liebe, unendlich zart und innig in ihren letzten
Auswirkungen aber groß und tief und ſtark. gibt dem Buch den
ethiſchen Wert, die Allgemeingültigkeit. Hier erwächſt es ſich aus
zum hohen Lied der Heimattreue, der frommen Erdgebundenheit.
M. St.
Hans Grimms Beſitztum in Lippoldsberg an der Weſer
wird erſtmalig in prächtigen Photos im Juliheft „die neue linie‟
gezeigt, wertvoll ergänzt durch einen längeren Aufſatz, den der
Dichter von „Volk ohne Raum” ſelbſt beigeſteuert hat. Reiche
Unterhaltung für die Ferienzeit: die dritte Preisnovelle
(von Irmela Linberg), Alexander Lernet=Holenia
lobt die Reitkunſt und die Pferde, Hans Leip preiſt die
See=
fahrt und Hermann Hiltbrunner das Nordland —
Schließlich werden die Betrachtungen über die Kunſt als
ſchöpfe=
riſcher Boden der Nation” ſicherlich größte Beachtung in allen
am kulturellen Wiederaufbau Deutſchlands intereſſierten Kreiſen
finden. — Der Modeteil wie immer abwechſelungsreich: Von
Hüten mit und Handſchuhen ohne Ahnen. — Der Tag der Braut
Kleider für die Ferien, für Gebirge und See. (Verlag Otto
Beyer, Leipzig.)
— Von der Landesuniverſität Gießen. Der Geheime
Kirchen=
rat Profeſſor D. Dr. phil. Dr. jur. h. c Guſtav Krüger iſt auf
ſein Nachſuchen von dem Amt eines Stipendiaten=Ephorus durch
das Kultusminiſterium unter Anerkennung ſeiner langjährigen
ausgezeichneten Dienſte entbunden woren. Zu ſeinem Nachfolger
wurde Profeſſor D. Dr. phil. Wilhelm Rudolph ernannt.
Die Profeſſoren Geh. Ju izrat Prof. Dr. Mittermaier und
Prof. Dr. Meſſer wurden auf ihr Nachſuchen unter
Anerken=
nung ihrer dem Staat geleiſteten langjährigen ausgezeichneten
Dienſte in den Ruheſtand verſetzt.
Seite 4 — Nr. 188
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 2. Juli 1933
in unserem
Morgen ist ein großer Tag
DOTALTAOOTLAITAOT
wegen vollständiger Aufgabe des Geschättes. Wir verkaufen die großen
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Ihre stattgefundene Vermählung zeigen an
Hermann Czerny und Frau
On), geb. Didzuhn
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Frankfurter Straße 84
Statt Karten.
Für die anläßlich unſrer Vermählung erwieſenen
Aufmerkſamkeiten und Glückwünſche ſagen wir
hierdurch unſren herzlichſten Dank.
Ernſt Diehl und Frau
Gretel, geb. Schmunk.
Darmſtadt, im Juli 1933.
Mollerſtraße 1.
Todes=Anzeige.
Nach kurzem aber ſchwerem Leiden iſt heute
nach=
mittag 1½ Uhr unſer lieber, braver, einziger Sohn
und Bruder.
Karl Ewald
nach kaum vollendetem 16. Lebensjahr von uns
gegangen.
In tiefem Leid:
Peter Ewald, Reichsbahnoberſekretär
Elſe Ewald, geb. Wenkel
Elſe Ewald.
Darmſtadt, den 7. Juli 1933.
Die Beerdignng iſt 4¼ Uhr auf dem Waldfriedhof.
Wir danken herzlich für die uns
er=
wieſenen Aufmerkſamkeiten anläßlich des
Heimganges unſerer lieben,
unvergeß=
lichen Verſtorbenen.
Familie Rettig.
Für die uns anläßlich unſerer
Silber=
hochzeit erwieſenen Aufmerlſamkeiten
ſagen wir auf dieſem Wege unſeren
verbindlichſten Dank.
Fritz Volk U. Frau, geb. Selfmann
Dietrich Eckartplatz 5
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme, ſowie für die Blumen=
und Kranzſpenden beim Heimgang
unſeres lieben Entſchlafenen, für
die troſtreichen Worte des Herrn
Pfarrer Waitz und für die
liebe=
volle Pflege im Krankenhaus dauken
herzlich
Frau E. Moter
und J. Moter nebſt Frau.
Darmſtadt, den 8. Juli 1933. (*
Dr. med. R. J. Schaefer
Facharzt für Chirurgie
wohnt jetzt Herdueg 58 (Ecke Martinstr.)
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Darmſiadt, den 8. Juli 1933.
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Inh.: Leonhard Josef Menger
Telephon 1608 Darmstadt Bleichstraße 17.
Nach 7-jähriger Ausbildung a s Assistenzarzt am
Stadtkrankenhaus Offenbach a. Main, an der Chirurg.
Universitätsklinik Würzburg, am Hindenburg-
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haus Berlin-Zehlendorf und am Städt. Krankenhaus
Mainz habe ich mich in Darmstadt als
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und Kieferkrankheiten des zahnärztl. Univ.-Institutes
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und Paradentose- (Zahnbettschwund) Behandlung) und
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znwenden. Die vorliegenden Dankschrelben bewelsen,
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Sonntag, 9. Juli 1933
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 9. Juli 1933.
Brüder in Nol.
Eine Million Rußlanddeukſcher vor dem Hungeriod.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 188 — Seite 5
Die heſſiſchen Erzieher tagen.
Glückwünſche der Behörden. — Begrüßungsabend im Saalbau. — Kampf die Loſung — das Ziel:
die Eroberung der geſamken Erzieherſchaft. — Ideelles, ſelbſtloſes Wollen zum Beſten der Rakion.
Der V. D. A. für das Hilfswerk „Brüder in Not”. — Heute
allgemeine Straßenſammlung.
Eindringlicher und erſchütternder ſind wohl kaum in den
letzten 100 Jahren Hilferufe an die ganze Kulturwelt ergangen,
als ſie zur Zeit aus Sowjet=Rußland kommen. Die
Oeffentlich=
keit erinnert ſich noch der großen Hilfsaktion, die vor drei Jahren
erhebliche Mittel aufgebracht hat für diejenigen Deutſchen, die der
ruſſiſchen Hölle durch Auswanderung entgangen waren. Und nun
plötzlch wieder neue Notrufe unſerer deutſchen Volksgenoſſen,
insbeſondere aus dem Wolgagebiet.
Abgeſehen von den ſeeliſchen Qualen, die ihnen als
Ange=
hörigen des deutſchen Volkes auferlegt worden ſind, ſtehen dieſe
Menſchen jetzt
buchſtäblich vor dem Hungertode.
Seit dem Verſailler Vertrag kämpfen die Deutſchen in aller
Welt um die Erhaltung ihres Volkstums Der Kampf gegen
die deutſchen Volksgruppen iſt in einer Weiſe
geführt worden, daß er nur als eine
Fort=
ſetzung des Weltkrieges mit anderen Waffen
bezeichnet werden kann. Der Vernichtungskampf hat
ſich aber vor allem beſchränkt auf die Schließung deutſcher
Schu=
len, die Ausweiſung deutſcher Volksgenoſſen und die Ausrottung
deutſcher Kulturgüter überhaupt. Was aber jetzt in
Sowjetruß=
land vor ſich geht, iſt der
Hungertod einer deutſchen Volksgruppe.
Der Notſchrei dieſer vor dem Hungertode ſtehenden Menſchen
hat in der ganzen Kulturwelt ſein Echo gefunden. Es ſpielen ſich
dort in Rußland Dinge ab, die die Oeffentlichkeit, wenn man ſie
ihr vorträgt, zunächſt kaum glauben mag.
Wenn Aerzte berichten, daß Mütter ihre vor Hunger
geſtor=
benen Kinder kochen und eſſen, wenn über jeden Pferdekadaver
ſich Menſchen ſtürzen, wenn Leichen nicht beerdigt werden können
wegen körperlicher Schwäche der Angehörigen, wenn Eltern ihre
Kinder ausſetzen und ſie vom Lande in die Städte bringen, wenn
das Brot nur noch aus Kleie und Unkrautſamen gebacken iſt. und
wenn dieſe deutſchen Menſchen noch an ihren Gott glauben und
hoffen, daß ihnen das deutſche Vaterland hilft, dann muß es die
Aufgabe des deutſchen Volkes ſein, die eine Million Menſchen vor
dem Hungertode zu retten.
Der Volksbund für das Deutſchtum im
Aus=
land (V. D. A.), als die tragende Organiſation für alle
volks=
deutſchen Belange und Hüter deutſchen Volksgutes jenſeits der
Grenzen, ruft deshalb das ganze deutſche Volk auf zur Teilnahme
und Unterſtützung der in dieſen Tagen ſtattfindenden
Hilfsaktion „Brüder in Not”.
Eine Straßenſammlung am heutigen Tage gibt
je=
dem deutſchen Manne und jeder deutſchen Frau Gelegenheit, nach
Kräften ihr Scherflein beizuſteuern.
Denkt daran, daß es die gottesgläubigen volkstreuen.
heimat=
liebenden Rußlanddeutſchen waren, die im Kriege große Beträge
Kriegsanleihe zeichneten, und die von Amerika her in der
Nach=
kriegszeit des Hungers und der Inflation ganze Schiffsladungen
von Milchkühen ins Reich ſandten, nachdem die Siegermächte dem
deutſchen Volke die Milchkühe geraubt hatten.
Niemand darf deshalb die jugendlichen Sammler und
Sammlerinnen abweiſen, wenn ſie ihre Gabe heiſchen. Wer
hier leine Pflicht nicht tut hat keinen
An=
ſpruch auf den Namen „Deutſcher”, Treue um Treue!
*
Am heutigen Sonntag, den 9. Juli ſpielt anläßlich der
Straßenſammlung „Brüder in „Not” die
Standarten=
kapelle 115 von 11 bis 12 Uhr auf dem Adolf=Hitler=
Platz.
Spenden für das Hilfswerk Brüder in
Not” können unter dieſer Bezeichnung auf das Poſtſcheckkonto
Berlin 85 000 (oder: Poſtſcheckonto Berlin Nr. 88 467. Kennwort
„Brüder in Not”, V. D.A.=Hauptkaſſe) eingezahlt werden.
— Ernannt wurden: Am 3. Juli 1933 durch den Herrn
Reichsſtatthalter auf Vorſchlag der Heſſiſchen Regierung der
Amtsgerichtsdirektor beim Amtsgericht Gießen, Jakob Keller,
auf Grund des 8 5 des Geſetzes zur Wiederherſtellung des
Berufs=
beamtentums vom 7. April 1933 (RGBl. 1 S. 175) zum
Land=
gerichtsrat beim Landgericht der Provinz Oberheſſen und zugleich
zum Amtsrichter beim Amtsgericht Gießen, und ebenſo der
Amts=
gerichtsdirektor beim Amtsgericht Darmſtadt. Dr. Georg
Schmuttermaier, mit Wirkung vom 1. Oktober 1933 zum
Amtsgerichtsrat bei dieſem Gericht. — Am 30. Juni 1933 der
Handelsſtudienrat Adolf Staudt an der kaufmänniſchen
Ab=
teilung der Berufsſchule zu Worms mit Wirkung vom 1. Juni
1933 an zum Handelsſtudiendirektor der kaufmänniſchen
Abtei=
lung der Berufsſchule daſelbſt.
— In den Ruheſtand verſetzt wurde durch den Herrn
Reichs=
ſtatthalter auf Vorſchlag der heſſiſchen Regierung: Am 26. Juni
1933 der Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht Mainz, Joſef
Rau, auf Nachſuchen unter Anerkennung ſeiner dem Staate
ge=
leiſteten langjährigen treuen Dienſte und des im nationalen
Intereſſe bekundeten Opferſinns mit dem geſetzlichen Ruhegehalt
mit Wirkung vom 1. Januar 1934.
— Hohes Alter. Dienstag, den 11. Juli, feiert Frau Architekt
Mahr geb. Heß, Stiftſtraße 13, in geiſtiger Rüſtigkeit ihren 85.
Geburtstag.
— Stadttheater Gießen in Darmſtadt. Sonntag, den 9., und
Montag, den 10. Juli, geſchloſſen. — Dienstag, den 11. Juli,
erſte Operettenaufführung der Sommerſpielzeit und
Erſtauffüh=
rung der Operette „Liſelott” Operette in 4 Akten (6 Bilder) von
R. Keßler Muſik von Eduard Künnecke Spielleitung: Wrede,
Cujé, Bäulke. Anfang 20 Uhr, Ende 23 Uhr Preiſe der
Plätze 0,80 bis 4.— Mk. — Mittwoch, den 12. Juli, abends
20 Uhr, Wiederholung der Operette „Liſelott”. —
Donners=
tag, den 13. Juli, erſte Aufführung des Luſtſpiels. Die deutſchen
Kleinſtädter” von Auguſt Kotzebue (Leitung: Oberſpielleiter
Faſſot) mit Frau Auguſte Praſch=Grevenberg,
Ehren=
mitglied des Meininger Landestheaters, in der Rolle der Frau
Star als Gaſt. Spieldauer von 20 bis 22 Uhr. Preiſe 4. —
Freitag, den 14. Juli Wiederholung des Luſtſpiels „Die
deut=
ſchen Kleinſtädter”, Spieldauer von 20 bis 22 Uhr. —
Sams=
tag, den 15. Juli erſte Aufführung der Operette „Das
Drei=
mäderlhaus” von Willner und Reichert und der Muſik nach Franz
Schubert. Leitung: Wrede, Cuje, Bäulke. Anfang 20
Uhr. Ende 23 Uhr Preiſe B von 0,80 bis 4.— Mk. — Sonntag,
den 16. Juli Wiederholung der Operette „Das reimäderlhaus”
Anfang 20 Uhr, Ende 23 Uhr. Preiſe B von 080 bis 4— Mk.
Die Vorſtellungen an allen Wochentagen ſind
Abonnementsvor=
ſtellungen. Meldungen für Abonnements werden noch täglich an
der Kaſſe im Kleinen Haus (Heſſ. Landestheater) während der
Kaſſenſtunden entgegengenommen. Die Sonntags=Vorſtellungen
ſind außer Abonnement.
Gruß des Miniſkerpräfidenken
Prof. Dr. Werner
an die heſſiſchen Erzieher.
Den berufenen Formern und Führern jugendlicher Seelen
und damit der Zukunft von Heimat und Vaterland,
den Vertretern eines ebenſo edlen als wichtigen und
verant=
wortungsvollen Berufes,
den unentbehrlichen getreuen Helfern am ſtolzen Reichsbau
des Führers
entbiete ich den Willkommengruß der Heſſiſchen
Landesregie=
rung und in herzlicher Verbundenheit ein helles Heil Hitler!
Darmſtadt, den 8. Juli 1933.
gez. Dr. F. Werner,
Heſſ. Miniſterpräſident und Staatsminiſter.
Gruß des Stagisſekrekärs zum Heſſ. Erzieherkag.
„Wenn ich. der Bitte des NS.=Lehrerbundes entſprechend, der
Erziehertagung Worte der Begrüßung ſagen darf, ſo geſchieht das
aus der Ueberzeugung heraus, daß der Stand der Lehrer dazu
berufen iſt, das geiſtige Fundament des neuen Staates zu feſtigen
und immer neu zu geſtalten. Eine Jugend im Geiſte Adolf
Hit=
lers erzogen, ſichert den Staat vor inneren und äußeren Feinden.
Darum hoffe und erwarte ich, daß die Lehrerſchaft Heſſens bereit
iſt, in dieſem Sinne im neuen Staat mitzuarbeiten. Jeder
Leh=
rer muß in Zukunft ein Verkünder der nationalſozialiſtiſchen
Idee ſein. Dieſes Gedankengut muß den geſamten Unterricht
durchdringen und geſtalten. Jeder Erzieher, ob Hochſchullehrer
oder Volksſchullehrer, ſei ſich bewußt, daß wir die Erziehung der
Jugend nur Männern anvertrauen können, die bereit ſind, mit
uns dieſem Staat, den wir errichtet haben, ihr Letztes zu geben.
Jung, Staatsſekretär.
Den heſſiſchen Erziehern ein herzliches Willkommen
in der Sadf Damfale.
Die Verwaltung der Landeshauptſtadt Darmſtadt rechnet es
ſich zur beſonderen Ehre an, die bedeutſame Tagung des
National=
ſozialiſtiſchen Lehrerbundes in Darmſtadts Mauern begrüßen zu
können und ruft allen Teilnehmern der Tagung, ein herzliches
Willkommen zu. Möge der Verlauf der Tagung all die
Erwar=
tungen erfüllen, die an ſie geknüpft werden, und möge
insbeſon=
dere die Bildung einer einheitlich ausgerichteten heſſiſchen
Er=
ziehergemeinſchaft dafür bürgen, daß die Idee der
Volksgemein=
ſchaft im Sinne unſeres Führers Adolf Hitler auch Aufgabe und
Ziel aller Erziehung wird. Alle auswärtigen Teilnehmer der
Tagung bittet die ſtädtiſche Verwaltung noch, daß ſie in den ihnen
neben der reichlichen Arbeit verbleibenden freien Stunden auch
für die Schönheiten unſerer Stadt ein offenes Auge haben und das
Geſehene in guter Erinnerung behalten möchten. Heil Hitler!
Dr. Müller, Staatskommiſſar.
Hans Schemm und Zrit Ringshauſen,
desiſter der denſhen mnd beiſchen erzieberſcaft
Die geſamte deutſche Lehrerſchaft formiert ſich gegenwärtig
zu einer einheitlichen Marſchkolonne mit dem Ziele: Volkheit.
Das iſt für das Reich das Verdienſt des Reichsleiters des NSLBs.,
des bayer. Kultusminiſters Hans Schemm. und für Heſſen das
Min.=Rat Ringshauſen.
Verdienſt des Min.=Rates Fritz Ringshauſen, beide ſeit Jahren
erprobte Kämpfer in der nationalſozialiſtiſchen Bewegung, die
nun im ganzen deutſchen Volke, zum Durchbruch gekommen iſt.
Kriegserlebnis und Niedergang des deutſchen Volkes nach dem
Verſailler Gewaltfrieden bewogen, den jungen Volksſchullehrer
Hans Schemm, in Bayreuth ſich 1921 der Politik zuzuwenden. Er
wurde bald Leiter der Ortsaruppe Bayreuth der NSDAP. und
ſpäter Führer des Gaues Oberfranken. Mit ſeiner glänzenden
Rednergabe war er bald im bayeriſchen Landtag und auch im
Reichstag ein gefürchteter Gegner, der Kulturbolſchewiſten vom
Schlage eines Dr. Kurt Löwenſtein. Für Heſſen fiel die
Auf=
gabe eines Gauleiters dem Offenbacher Volksſchullehrer Fritz
Ringshauſen zu, der, wie Schemm, ſich frühzeitig der
natio=
nalſozialiſtiſchen Bewegung zur Abwehr der bolſchewiſtiſchen
Ver=
ſeuchung Deutſchlands zugewandt hatte.
Heute iſt das Werk beider von einem Erfolg gekrönt, wie es
ſich vor Jahresfriſt kaum erhoffen ließ. „Von Schemm zu einer
großen deutſchen Erziehergemeinſchaft zuſammengefaßt, marſchieren
ſeit Wochen mehr als 250 000 deutſche Erzieher und Erzieherinnen
hinter ihm, und heute formieren ſich in Darmſtadt hinter den
Bannern des Nationalſozialiſtiſchen Lehrerbundes mehr als 5000
heſſiſche Erzieher in der Gefolgſchaft Ringshauſens. Möge der
geſchloſſene Marſch der großen deutſchen und heſſiſchen
Lehrer=
gruppen ins Dritte Reich von reichem Segen für unſer Volk und
beſonders für unſere heranwachſende Jugend begleitet ſein. In
dieſem Sinne begrüßen wir die Führer der deutſchen und
heſſi=
ſchen Erzieher bei der Gautagung des Nationalſozialiſtiſchen
Lehrerbundes in Heſſen mit dem Ruf: Heil Schemm! Heil
Ringshauſen!
Bayer. Kultusminiſter Schemm.
Impoſanker Aufkakk.
Als Auftakt zur Heſſiſchen Erziehertagung fand geſtern abend
in ſämtlichen Räumen des Städtiſchen Saalbaues ein
Begrü=
ßungsabend ſtatt, der ſicher ſchon einen großen Teil der
Teil=
nehmer der Tagung verſammelt hatte. Die feſtlich mit den
Fahnen der nationalſozialiſtiſchen Erhebung und mit den
Flag=
gen des alten Reiches geſchmückten Säle hatten ſich ſchon
früh=
zeitig gefüllt und immer noch ſtrömten neue Maſſen herzu, ſo
daß bei der Eröffnungsrede, die Herr Schulrat Schneider
hielt, auf Gängen und Tribünen mehr als einer ſich mit einem
Stehplatz begnügen mußte. — Kampf ſei die Loſung, das Ziel:
die Eroberung der geſamten Erzieherſchaft zur großen
Gemein=
ſchaft. Der Gau könne ſtolz ſein, auf dem Wege zu dieſem Ziel
in vorderſter Linie zu ſtehen. Dieſer Abend ſei ein herrlicher
Auftakt zu der großen Tagung, die ein Markſtein ſei in der
Ge=
ſchichte des heſſiſchen Schulweſens. — An dieſe mit ſtarkem
Bei=
fall aufgenommenen Worte des Willkommens ſchloß ſich eine
von unerſchütterlichem Glauben getragene Anſprache des
Gau=
obmanns, Miniſterialrat Ringshauſen, der, von der
macht=
vollen Verſammlung lebhaft mit Heilrufen begrüßt, nach
herz=
lichen Begrüßungsworten an den Herrn Miniſterpräſidenten
Prof. Dr. Werner und die geſamte Kollegenſchaft u. a.
ſol=
gendes ausführte:
Die heſſiſche Erzieherſchaft habe ſich hier verſammelt, am
Vorabend eines Tages, der einmal als Ehrentag in der heſiſchen
Schulgeſchichte mit Recht gelten werde. Als einſt nur eine kleine
Kämpferſchar zuſammengeſeſſen ſei, habe man es nicht glauben
können, daß der Tag kommen werde, wo der Sieg errungen ei.
Das Wollen, das die Kämpfer der nationalſozialiſtiſchen
Re=
volution in 14 Jahren beſeelte: Deutſchlan, muß leben,
muß Eigentum der ganzen Nation werden, und Deutſchland wird
leben. — Die heſſiſche Lehrerſchaft hat ſich zu einer einigen und
machtvollen Front zuſammengefunden, es gereicht ihr zur Ehre,
an der Spitze derer zu ſtehen, die die Zeichen der Zeit verſtanden
haben. Die Aufgaben des NSOB. ſind rieſengroß es ſind hehre
Aufgaben. Umfangreiche kulturelle Arbeiten ſollen von einem
armen Staat geleiſtet werden. Wenn der Staat allein mit
ſei=
nen Mitteln ſie nicht bewältigen kann, iſt es Pflicht des Volkes.
einzuſpringen. Denn heute iſt es ſo, daß der Staat ſeine Grenze
hat heim letzten Volksgenoſſen.
Ihre Sendung iſt es. Führer zu ſein draußen auf kulturellem
Gebiet. Sie ſollen mit Ihrer Arbeit das Sehnen des Volkes
er=
füllen. Was wir erſtreben, iſt die wahre deutſche Demokratie.
Ich habe die feſte Zuverſicht: die heſſiſche Erzieherſchaft wird ihre
Aufgabe erfüllen. Eines Tages wird auch der letzte Volksgenoſſe
zurückgeführt ſein auf die eine große Straße, und die heißt
Deutſchland. Miniſterialrat Ringshauſen ſchloß ſeine Rede mit
einem dreifachen Sieg=Heil auf den Führer, in das die große
Verſammlung heſſiſcher Erzieher begeiſtert einſtimmte. Nach dem
gemeinſam geſungenen Horſt=Weſſel=Lied dankte Herr, Schulrat
Schneider dem Führer der heſſiſchen Erzieherſchaft mit
herz=
lichen Worten, und gelobte, auch im Namen der Verſammelten,
unverbrüchliche Treue. Dem gewaltigen Auftakt zu der heutigen
Haupttagung wurde ein beſonders feſtliches Gepräge verliehen
durch die künſtleriſchen Darhietungen der Heſſiſchen
Landespolizei=
kapelle unter Leitung von Obermuſikmeiſter Buslau, des
Kna=
benchors der Ballonſchule unter der Stabführung von Lehrer
Volk und des Herrn Sattler vom Heſſiſchen Landestheater,
die ſich liebenswürdigerweiſe in den Dienſt der Sache geſtellt
hatten. Unter den Klängen der unermüdlichen Polizeikapelle
blieben die Teilnehmer nach Schluß des offiziellen Teils noch
einige Stunden gemütlich beiſammen
Selbſtauflöſung des Heſſiſchen Philologenvereins.
Der Vorſtand des Heſſiſchen Philologenvereins beſchloß am
8. Juli nach eingehendem Bericht ſeines Vorſitzenden einſtimmig
die Auflöſung des Vereins zum nächſtmöglichen Zeitpunkt. Die
nach der Vorſtandsſitzung tagende Vertreterverſammlung billigte
dieſen Beſchluß.
Besuchen Sie das heute nachmittag 3.30 Uhr auf dem Stadion am Böllenfalltor stattfindende Spiel um den
APOLP HIYLER-HANBBALL-POKAL
Gau
RheinhessennSaan
(Stadtmannschaft Darmstadt)
Gau
Mordhessen
„Spende für die Opfer der Arbeit”
(Stadtmannschaft Kassel-Göttlngen)
Zum Besten der
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 9. Juli 1933
Kakaſtrophenhilfsdienſt - Ziviler
Pionterſchag!
Im Marſtallgebäude in Darmſtadt fand die Eröffnung des
Ausbildungskurſus für das Lehrperſonal des SA.=
Pionierdien=
ſtes (Kataſtrophenhilfsdienſt), für die Pionier=Stürme bei den
Standarten 115 und 143 durch den Referenten für das
Pionier=
weſen beim Stab der SA.=Untergruppe Heſſen=Darmſtadt, SA.=
Mann Bert, ſtatt. Derſelbe begrüßte die erſchienenen Kameraden
— es waren über 70 — auf das herzlichſte und dankte denſelben
für ihre ſelbſtloſe Anteilnahme an der guten Sache. Anknüpfend
an die Veröffentlichungen in der Preſſe führte Hauptm. a. D.
Dr. Bert etwa folgendes aus:
Die Veröffentlichungen in den hieſigen Tageszeitungen haben
Ihnen allen klar gemacht, worum es bei dem Zivilen
Kata=
ſtrophenhilfsdienſt geht. Erfährt man heute von dem Eintreten
von Kataſtrophen größeren Ausmaßes in anderen Ländern, ſo
werden jedesmal auch techniſche Truppen, die zur Unglücksſtelle
zur erſten Hilfe beordert worden ſind, genannt. Dieſer
Pionier=
ſchutz als erſte Hilfe bei Kataſtrophen aller Art iſt uns in der
entmilitariſierten Zone gänzlich verſagt. Dieſe Lücke muß und
ſoll zum Wohle der Allgemeinheit geſchloſſen werden. In
rich=
tiger Erkenntnis dieſer wichtigen Aufgaben hat die SA.=
Ober=
führung der Untergruppe Heſſen=Darmſtadt die Einrichtung des
SA.=Kataſtrophenhilfsdienſtes beſchloſſen und bereits durch
Auf=
ſtellung von Pionierſtürmen oder Pioniertrupps in die Wege
geleitet.
Der SA.=Kataſtrophenhilfsdienſt will in erſter Linie helfen,
d. h. die unheilvollen Folgen etwaiger Kataſtrophen auf ein
möglich geringes Maß herabſetzen und den bedrohten
Bevölke=
rungskreiſen weitgehendſten Schutz und Hilfe angedeihen
laſſen. Er will weiter beſchäftigen, dem Daſein unſerer Jugend
Sinn. Zweck und Ziel geben und den alten echten Pioniergeiſt,
das Wiſſen und Können dieſer verdienten Waffe der Nachwelt
erhalten und überliefern. Wir, die wir heute abend hier
ver=
ſammelt ſind, ſollen Führer unſerer Jugend ſein. Führer
kann aber nur derjenige ſein, welcher Wiſſen beſitzt und über
die unbedingt erforderliche Selbſtzucht verfügt. Gerade bei den
techniſchen Truppen iſt die Diſziplin zwingende Vorausſetzung für
die Löſung der oft ſehr ſchwierigen Aufgaben. Wir ſollen als
Führer aber auch Lehrer ſein. Wiſſen und Können,
verbun=
den mit einem leuchtenden Vorbild, hat dem Führer immer ſchon
die nötige Achtung verſchafft „Kein falſcher Ehrgeiz, kein
ſelbſt=
ſüchtiges Streben ſoll uns leiten, unſer Sinnen und Trachten
gelte allein unſerem Vaterland und der kommenden Generation.
Der vorwärtsſtrebenden, aufgabeſuchenden Jugend gehören
un=
ſere Erfahrungen und unſere Kräfte.
So eröffne ich denn dieſen Lehrgang für das
Ausbildungs=
perſonal der SA.=Pionierſtürme und beauftrage den
dienſtälte=
ſten Referenten für das Pionierweſen bei der Standarte 115.
SA.=Mann Kiſſinger, mit der Leitung dieſes Lehrganges.
Be=
vor wir mit unſerer eigentlichen Arbeit beginnen, gedenken wir
unſerer großen Führer und ihrer raſtloſen Aufbauarbeit in
un=
ſerem zuſammengebrochenen Vaterlande, im beſonderen unſerem
verehrungswürdigen Herrn Reichspräſidenten,
Generalfeldmar=
ſchall von Hindenburg, und unſerem Volkskanzler und Führer
Adolf Hitler ein dreifaches „Sieg=Heil — Sieg=Heil — Sieg=
Heil!!!"
Der Leiter des Ausbildungslehrgangs, Herr Rechnungsrat
Kiſſinger, nahm alsdann die Verteilung des anweſenden
Lehr=
perſonals auf die Standarten 115 und 143 vor, ließ die
Perſo=
nalien der Anweſenden feſtſtellen und begann ſofort mit
prak=
tiſchen Uebungen (Stichen und Bunden).
Zum Schluß wurde bekannt gegeben, daß die Uebungsabende
vorerſt allwöchentlich Montags und Donnerstags abend 19 Uhr
im Marſtall (Reitbahn) ſtattfinden. Veröffentlichungen über
Dienſteinteilung erſcheinen in den Tageszeitungen unter der
Rubrik „Wehrverbände‟.
Dann wurde empfohlen, noch Fernſtehende, die bereit ſind, in der
gleichen Weiſe der guten Sache zu dienen, auf dieſe Einrichtung
aufmerkſam zu machen. Intereſſenten können ſich auch jetzt noch
mit Hauptmann a D. Dr. Bert. Darmſtadt,
Kies=
ſtraße 110 (Fernſprechanſchluß 1604) in Verbindung ſetzen. Er
gibt auch jederzeit Auskunft über die Sammlung der für die
Ausbildungszwecke überlaſſenen Materialien und Geräte.
A4
Kataſtrophenhilfsdienſt — Ziviler Pionierſchutz!
muß die Ueberſchrift des Artikels heißen, den wir in unſerer
Samstagsausgabe an dieſer Stelle brachten, nicht — wie es
dort hieß — Kataſtrophenhilfsdienſt — Ziviler Luftſchutz.
— Nationalſozialismus und Goethezeit. Wir weiſen
noch=
mals auf den 6. Vortrag von Herrn Dr. Rudolf Erckmann
am Dienstag, dem 11. Juli, im Realgymnaſium, Beginn 20,15
Uhr, hin. Karten ſind noch in der Geſchäftsſtelle der
Volkshoch=
ſchule, Neckarſtraße 3, und an der Abendkaſſe erhältlich.
Geſchäftsſtenographenprüfung. An der Frühjahrsprüfung
der Heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammer, Darmſtadt, haben
außer neun Bewerbern in 120 Silben die nachſtehenden Prüflinge
mit Erfolg teilgenommen: 180 Silben: Hch. Grün, Eberſtadt,
Ludwig Schmitt hier; 200 Silben: Anni Gerſt hier;
240 Silben: Otto Gerloff, hier.
— Promenaden=Konzert. Heute Sonntag, 9. Juli, vormittags
von 11—12 Uhr ſpielt der Muſikzug der Standarte 115 unter
Lei=
tung von W. Schlupp am Adolf=Hitlerplatz nach folgendem
Programm: 1. „Deutſchlands Waffenehre”, Marſch Blankenburg;
2. Ouvertüre zur Oper „Die Italienerin in Algier”, Roſſini;
3. „Mondnacht auf der Alſter”, Walzer, Fetras; 4. „Die Mühle
im Kloſtertal”, Charakterſtück, Offeney; 5. Fantaſie a. d. Oper
„Tiefland”, d’Albert; 6 „Einig und ſtark” Marſch, Friedemann.
— Die „6 von der Staatsoper” tanzen — im Saalbau=
Gar=
ten! Das heutige einzige Gaſtſpiel des berühmten „Balletts der
Soliſten” findet bei günſtiger Witterung im Saalbaugarten
(Terraſſe) ſtatt. Wer ein paar außergewöhnlich genußreiche
Stunden erleben will. lenke ſeine Schritte heute abend in den
Saalbaugarten. Kartenverkauf vormittags im Verkehrsbüro und
nachmittags Saalbaukaſſe (Siehe Anzeige.)
— Akademiſcher evang. Gottesdienſt. Der für Sonntag, den
9. Juli, angeſetzte akademiſche evang. Gottesdienſt findet erſt am
16. Juli ſtatt.
— Um der außerordentlich großen Nachfrage nach den
Gas=
vorträgen über das Einkochen im Gasherd gerecht zu werden,
hält das Städt. Gaswerk am Donnerstag, den 13. Juli 1933 drei
Kurzvorträge, um 4, 6 und abends 8 Uhr, in ſeinem
Vortrags=
ſaal, Eliſabethenſtr. 25½. — Es iſt eine Freude, zu ſehen, wie
leicht und einfach das Steriliſieren im Gasherd iſt. Einkochapparat
und Waſſerbad ſind vollkommen überflüſſig. Die geringen
Brenn=
ſtoffkoſten und die große Arbeitserſparnis ſind auch hier wieder
der Grund für das unaufhaltſame Vordringen des Gaſes. In
dem Vortrag wird auch über die neueſten Methoden der
Saft=
gewinnung geſprochen werden. Man beſorge ſich daher rechtzeitig
Karten, die koſtenlos in der Gasſchau erhältlich ſind. (Siehe auch
heutige Anzeige.)
— Reiſen im Autobus der Heſſ. Autobus=Verkehrs=
Geſell=
ſchaft Darmſtadt, Adolf=Hitler=Platz 1 (nur neben Merck)
brin=
gen den Teilnehmern ſtets Freude und Erholung. Die ſchönen
Sonnentage begünſtigen die Fahrten, ſo daß auch in der
kom=
menden Woche eine Anzahl billige Ausflugsfahrten in die nähere
Umgegend veranſtaltet werden. (Siehe Anzeige.)
Sonderfahrten der Heag. Die Sommerferien ſtehen vor
der Tür und die Heagferienfahrten beginnen. Eine Reihe ſchöner
Tages= und Nachmittagsfahrten in die Umgegend werden durch
die Sonderfahrtenabteilung ausgeführt. Wer ſich einige ſchöne
Tage machen will, der benutze die mehrtägigen Ferienreiſen im
modernen Heag=Großkraftwagen. Auskunft und Proſpekte im
Heaghaus. Zimmer 6.
— Hochſchulſtadion. Durch den Einbau einer Kläranlage
für das Schwimmbecken wird in Zukunft das Waſſer ſtändig
klar gehalten, ſo daß die Anſammlung von Algen und andere
Verſchmutzung vermieden wird. Im Monat Juli iſt das
Hoch=
ſchulſtadion für die Bevölkerung wochentags von 7 bis 16 Uhr,
Sonntags von 7 bis 18 Uhr geöffnet.
— Aerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötzlicher
Erkran=
kung ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der Hausarzt
zu rufen. Wenn dieſer nicht erreichbar iſt, dann ſind am
Sonn=
tag, dem 9. Juli 1933, folgende Aerzte zu deſſen Vertretung
be=
reit: Dr. med. Andres, Rheinſtraße 33. Telephon 3016;
Dr. med. Sachs., Hügelſtraße 41. Telephon 726; Frl. Dr. med.
Vaubel, Heinrichſtraße 100. Telephon 1645.
— Sonntags und Nachtdienſt in den Apotheken. Es verſehen
den Sonntagsdienſt und in der daran ſich anſchließenden Woche
den Nachtdienſt vom 9. bis 16. Juli: die Löwenapotheke,
Ballonplatz 11, und die Adlerapotheke, Wilhelminenpl 17.
Der Nachtdienſt wechſelt am Samstag abend, ſo daß die Apotheke.
welche den Sonntagsdienſt hat, ſchen in der vorhergehenden Nacht
den Nachtdienſt verſieht.
Beziehungen berühmter Muſiker zum alten Darmſtadt.
Zu dem vom „Alt=Darmſtadtkreis” veranſtalteten, ſehr
beifällig aufgenommenen Muſikabend, der der guten alten
Haus=
muſik gewidmet war, ſei auf vielſeitiges Fragen nach den
Be=
ziehungen der einzelnen Muſiker zu Darmſtadt, folgendes
mit=
geteilt:
Chriſtoph Graupner, 1687 im Erzgebirge geboren,
wird 1709 von Landgraf Ernſt Ludwig nach Darmſtadt berufen,
diente dieſem und Ludwig dem VIII. über 50 Jahre. Sein Name
iſt mit der Barock=Oper Ernſt Ludwigs unlöslich verknüpft.
Georg Philipp Telemann, ein gefeierter Zeitgenoſſe
von Joh. Sebaſtian Bach, geboren in Magdeburg, gründete bereits
1702 ein Collegium Muſicum. 1712 kommt er als Kapellmeiſter
der Barfüßer= und Katharinenkirche nach Frankfurt a. M. Sein
Lob auf „Alt=Darmſtadt” ſagt uns: „daß ſeine Sinfonien der
unvergleichlichen Wiedergabe durch das berühmte Darmſtädter
Orcheſter gewürdigt worden ſeien”. Auf unſerer Landesbibliothek
befindet ſich von ihm ein Intermezzo (Einakter). Das
herrſchſüch=
tige Kammermädgen” mit italieniſchen und deutſchen Arien
hand=
ſchriftlich erhalten.
Johann Philipp Krieger, ein geborener Nürnberger,
Hofkapellmeiſter in Weißenfels. Er war der Schwiegervater
un=
ſeres Vizekapellmeiſters Grünewald, den Landgraf Ernſt=Ludwig,
zuſammen mit Graupner, der Hamburger Oper entführt hatte. Es
wird uns mitgeteilt aus Tagebüchern, daß Opern, die er für den
Landgrafen ſchrieb, damals fünf Stunden dauerten.
Johann Jakob Walther, bei Erfurt geboren,
kurfürſt=
licher Kammermuſiker am Dresdener Hof. Als Violiniſt ſoll er
ein wahrer Tauſendkünſtler auf ſeinem Inſtrument geweſen ſein.
Später trat er als italieniſcher Sekretär in den Dienſt des
Kur=
fürſten von Mainz.
Heinrich Albert ſtammt aus dem Vogtland; ein Neffe
des Komponiſten der erſten deutſchen Oper Heinrich Schütz, die zur
Hochzeit eines heſſiſchen Fürſten aufgeführt wurde. Er iſt auch der
Vertoner des bekannten Liedes von Simon Dach „Aennchen von
Tharau”, das heute noch als Volkslied weiterlebt,
Karl Heinrich Grau, Kapellmeiſter Friedrichs des
Großen, bekannt als Komponiſt des Oratoriums „Der Tod Jeſu”.
Ein bedeutender Tenor am Opernhimmel ſeiner Zeit. Er ſchrieb
viele italieniſche Opern und auch eine Reihe Flötenkonzerte. Auch
am Darmſtädter Hof waren Graus Werke ſehr beliebt, und eine
Menge ſeiner Kompoſitionen ſind noch vorhanden.
Johann Joachim Quant, ebenfalls berühmter
Flöten=
ſpieler Friedrichs des Großen. Sohn eines einfachen
Dorfſchmie=
des, geboren im Hannöveriſchen. Schon mit acht Jahren ſtrich er
in der Dorfſchenke den Kontrabaß. Für ſeinen großen König
ſchrieb er nicht weniger als 300 Konzerte und 200 andere
Kom=
poſitionen für Flöte.
Georg Friedrich Haendel, Sohn eines Barbiers in
Halle, der ſpäter kurfürſtlich ſächſiſcher Kammerdiener und Leib=
Chirurgus ward. Schrieb eine Reihe deutſcher Opern und eine
große Anzahl italieniſcher. Seine engliſch vertonten Oratorien
wurden von unſerem Landsmann, dem Geſchichtsforſcher Gottfried
Gervinus, verdeutſcht und bei Hausmuſiken in deſſen Heidelberger
Villa zu Gehör gebracht.
Reinhard Keiſer, aus Weißenfels. Ihm verdankt die
Hamburger Oper nicht weniger als 116 Kompoſitionen. Er richtete
in Hamburg auch Konzerte ein, und es wird über ihn berichtet,
daß er außer dem Ohrenſchmaus, dabei auch noch ein ausgeſuchtes
Eſſen gab und er ob ſeiner Verſchwenderei öfter verſchwinden
mußte.
Von dieſen aufgeführten Meiſtern wurde eine feine Ausleſe
aus der Vergangenheit wiedererweckt wobei Herr Franz
Harres über die einzelnen Kompoſitionen die erläuternden
Worte ſprach.
Ph. W.
Landesbibliothei.
Neue Erwerbungen der Landesbibliothek (Auswahl) vom 26. Juni
an auf 14 Tage im Leſeſaal zur Anſicht aufgeſtellt.
1. Absinsulis: Geiſtiger Menſch und Nationalſozialismus.
Berlin 1931. 33/192 2. Otto Baſler: Wehrwiſſenſchaftliches
Schrifttum im 18. Jahrhundert. Berlin 1933. 33/291. 3. Adolf
Bayer: Ansbacher Porzellan. Ansbach 1933. 33/450. 4.
Hans=
georg Buchholtz: Maſuren. Königsberg 1933. 33/233. 5. Edar
Dacaué: Natur und Erlöſung. München 1933. 33/228. 6
Ent=
wurf einer Vergleichsordnung. Berlin 1933. 33/269. 7. Emil
Ermatinger: Dichtung und Geiſtesleben der Deutſchen
Schweiz. München 1933. 33/22. 8. Paul Ernſt:
Jugenderinne=
rungen. München 1930. 33/148. 9. Formularbuch für die
frei=
willige Gerichtsbarkeit. Bd. 1—2. Berlin 1933. 33/442. 10. Eugen
Hadamovſky: Propaganda und nationale Macht. Oldenburg
1933. 33/310. 11. Adalbert Halaſi: Die Goldwährung. Berlin
1933 33/189. 12. F. Th. Hart: Alfred Roſenberg. München 1933.
33/284. 13. Emil Jörms; Erziehung zu eugeniſcher
Lebensfüh=
rung als Aufgabe der Volksſchule, Berlin 1933. 33/259. 14. Wir
Jungen und die Kirche, Herausgegeben von Joh. Theuerkauff.
Gotha 1933. 33/245. 15. N. W. Kolbenheyer: Die
volksbio=
logiſchen Grundlagen der Freiheitsbewegung. München 1933.
33/352. 16. Gerhard Kowalewſki: Lehrbuch der höheren
Ma=
thematik. Bd. 1—2. Berlin 1933. 33/210. 17. Eduard Lachmann:
Die erſten Bücher Stefan Georges. Berlin 1933. 33/109. 18. Curt
Lenzner: Gift in der Nahrung. Leipzig 1933, 33/151 19 Karl
C. v. Loeſch: Das Antlitz der Grenzlande. München 1933. 33/400
20. Joſeph Müller=Blattau: Johannes Brahms. Potsdam
1933. 33/274 21. E. Neumann: Das ſtädtiſche Siedlungsweſen.
Stuttgart 1933, 33/224. — Vormerkungen werden im Leſeſaal
ent=
gegengenommen. Verleihbar ab 10. Juli 1933.
Die Polizei meldel:
Fahrraddiebſtähle. Am Samstag, in der Zeit von 9 bis 13
Uhr, wurde in dem Hausflur des Hauſes Rheinſtraße 30, ein
Herrenfahrrad, Marke WKC. (Tell), Fabriknummer 185 895,
ge=
ſtohlen. — Ecke Ernſt=Ludwigſtraße und Schuchardtſtraße wurde
am Samstag ein Herrenfahrrad, Marke Standard,
Fabriknum=
mer 381 524, geſtohlen. — Vor dem Hauſe Martinsſtraße 15 ein
Herrenfahrrad, Marke Viktoria, Fabriknummer 899 754. — Am
Marktplatz gegen 12 Uhr ein Damenfahrrad, Marke WKC.,
Fabriknummer unbekannt. Bei dieſem Fall war ein 7 Jahre
alter Junge als Wächter zu dem Rad geſtellt. Ein Mann mit
blauem Anzug und ſchwarzem Haar ſchickte den Jungen zu ſeiner
Mutter und verſchwand dann mit dem Fahrrad — Am
Mitt=
woch wurde vor einem Schuhgeſchäft in der Ludwigſtraße, ein
Herrenfahrrad, Marke Triumph, Fabriknummer 37 456, geſtohlen.
— Am gleichen Tage aus einer Toreinfahrt des Hauſes
Eliſa=
bethenſtraße 12 ein Herrenfahrrad, Marke Viktoria=Aſtral
Fabrik=
nummer 938 130. — Am Montag wurde einem Feſtteilnehmer
am Artilleriefeſt ſein Herrenfahrrad, Marke und Fabriknummer
unbekannt, in der Heidelberger= oder in der Beſſunger Straße
geſtohlen. Das Rad hat ſchwarze Felgen, graue Bereifung und
Gepäckträger. Am Vorderrad befindet ſich kein Schutzblech.
Wem gehören die Fahrräder? Bei der Polizeidirektion
wur=
den folgende gefundene Fahrräder ſichergeſtellt: Ein
Herrenfahr=
rad, Marke Allright, ein Herrenfahrrad, Marke Brennabor, zwei
Herrenfahrräder, Marke unbekannt.
Aufgefunden. Das am 5. Juli am Herz=Jeſu=Hoſpital
ge=
ſtohlene Damenfahrrad. Marke Miele, wurde ermittelt und bei
der Kriminalpolizei ſichergeſtellt.
Vermißt. Seit 6. Juli wird der 23jährige Landarbeiter
Willi Engel aus Herchenrode Kreis Dieburg, vermißt
Beſchrei=
bung: Etwa 1,68 Meter groß, bräunliches rundes Geſicht
bart=
los, abſtehende Ohren, lückenhafte Zähne. Bekleidung:
Dunkel=
blaue Schirmmütze, brauner Pullover mit weißer Borde ſchwarze
Jackenweſte, dunkelbraune lange Hoſe, ſchwarze Halbſchuhe und
gelbes Hemd. Er führt ein Fahrrad mit ſich.
Unfall. Am Freitag gegen 18 Uhr, erfolgte am
Bahnüber=
gang in der Nähe des Beſſunger Forſthauſes ein Zuſammenſtoß
zwiſchen einem Heuwagen und einem Zug der Nebenbahn
Darm=
ſtadt—Groß=Zimmern. Der Heuwagen wurde vollſtändig
zer=
trümmert. Wie durch ein Wunder kamen Perſonen und Pferde
nicht zu Schaden.
Sittlichkeitsverbrecher. Durch die Zuſammenarbeit des
Publi=
kums und der Kriminalpolizei iſt es gelungen, einen einſchlägig
vorbeſtraften Sittlichkeitsverbrecher aus Bensheim im
Platanen=
hain der Künſtlerkolonie feſtzunehmen, der ſich an 4= und 5
jäh=
rigen Kindern ſittlich vergangen hatte.
Einbruchsdiebſtähle. In der Nacht zum Samstag wurde von
unbekannten Tätern in einer Wirtſchaft in der Gutenbergſtraße
eingebrochen und eine große Menge Zigaretten und etwa 10 RM.
Wechſelgeld und eine Wirtſchaftsdecke, blau und grün gemuſtert,
Größe 1,8 X 1.30 Mtr., geſtohlen. — Zu gleicher Zeit brachen
unbekannte Diebe durch den Keller in einer Schreinerwerkſtatt
in der Heinheimerſtraße ein und ſtahlen etwa 100 RM.
Bar=
geld — Es ſcheint ſich um ein und dieſelben Täter zu handeln,
die ſyſtematiſch in Werkſtätten und Läden einbrechen. Wer kann
ſachdienliche Angaben machen?
Einmietebetrügerin. Im Marthahaus mietete ſich Mitte
Juni die angebliche Dentiſtin Hedwig Gilliar aus
Philivps=
burg ein die vorgab, bei einem Darmſtädter Zahnarzt in
Stel=
lung zu ſein. Sie verſchwand dann am 1. Juli, ohne ihre Miete
zu bezahlen. Wegen gleicher Schwindeleien wurde die Betrügerin
auch von der Stuttgarter Kriminalpolizei geſucht. Vor der
Schwindlerin wird gewarnt.
Wer wurde geſchädigt? In Stuttgart gelang es, den
Wechſel=
geldſchwindler Otto Wortmann feſtzunehmen, der gemeinſam mit
einem gewiſſen Otto Ricken auch in Darmſtadt eine Reihe von
Wechſelgeldſchwindeleien begangen hat. Intereſſant iſt, daß die
Schwindler zur gleichen Zeit ihr Unweſen trieben, als es gelang,
in Darmſtadt und Wiesbaden ein zweites Betrügerpaar
feſtzu=
nehmen. Die Arbeitsweiſe der beiden Betrügerpaare war die
gleiche. Stets kauften ſie eine Kleinigkeit, gaben einen
größe=
ren Geldſchein in Zahlung und erſchwindelten dieſen ſpäter in
der Unterhaltung beim Wechſeln eines größeren
Silbergeldbetra=
ges. Die geſchädigten Geſchäftsleute wollen bitte umgehend bei
der Kriminalpolizei vorſprechen.
Verkehrsunfall. Am Samstag, gegen 13 Uhr, kam ein
Motorradfahrer, der, um einen Zuſammenſtoß zu vermeiden, zu
ſtark bremſte, Ecke der Bismarck= und Feldbergſtraße ins
Schleu=
dern und zu Fall. Der Motorradfahrer und ſein Soziusfahrer
wurden leicht verletzt. Das Motorrad wurde leicht beſchädigt und
polizeilich ſichergeſtellt.
Die erſten Flüge
des Segelflugzeugs „Windſpiel” der Akaflieg.
Wie ſchon aus früheren Preſſenotizen bekannt iſt, hatte die
Akademiſche Fliegergruppe Darmſtadt E. V. ſeit dem vorigen
Jahre ein von der Gruppe neu konſtruiertes Segellflugzeug im
Bau. Infolge Geldknappheit und anderer dringender Arbeiten
mußte während langer Zeit der Bau unterbrochen werden, ſo daß
die Maſchine erſt jetzt vollendet wurde.
Die weiße Maſchine, deren hervorragendes Ausſehen am
letz=
ten Sonntag auf dem Adolf=Hitler=Platz bei allen
Vorübergehen=
den Bewunderung erregte, hat geſtern auf dem Griesheimer
Sand ihre erſten Flüge ausgeführt. — Gleich von Anfang an
wurde die Maſchine von einem Motorflugzeug hochgeſchleppt. Bei
den erſten Flügen klinkte der Pilot in ganz geringer Höhe aus.
Nachdem er ſich ſo von der vollen Zuverläſſigkeit der Maſchine
über=
zeugt hatte, ließ er ſich in größere Höhe ſchleppen.
Wenn auch heute am erſten Tage noch kein vollkommenes
Ur=
teil möglich iſt, ſo haben doch die ausgeführten Flüge gezeigt,
daß die Maſchine die in ſie geſetzten Erwartungen ſogar noch
übertrifft. Ein Segelflug von 1½ Stunden Dauer, der in den
Nachmittagsſtunden ausgeführt wurde, wurde wegen Zeitmangel
abgebrochen.
Halten Sie sich den
15. und 16. Juli 1933 für die
Sädd. Schwimm-Meisterschaften
im Hochschulstadion frei! (8545
Work, Ton und Tanz.
Künſtleriſcher Abend
zum Beſten der Akademiſchen Fliegergruppe.
Wie wir ſchon mitteilten, findet am Donnerstag, den 13 Juli,
in der Otto=Berndt=Halle ein Vortragsabend verſchiedener
Darm=
ſtädter Künſtler ſtatt, deſſen Reinertrag der Arbeit der Akaflieg
zugute kommen ſoll. Folgende Künſtler haben ſich zu dieſer Tat
zuſammengeſchloſſen: Frau Suſanne Horn=Stoll (Arien und
Lieder von Weber, Zwißler), Kapellmeiſter Karl Maria
Zwiß=
ler (Arien und Lieder von Verdi, Pfitzner, Zwißler). Frau
Beſſie Hoffart wird Werke von Klabund leſen und Frl.
Ilſe=
lore Wöbke tanzt Brahms, Schumann und Smetana. Das
Kammerorcheſter des Kampfbundes für Deutſche Kultur, unter
der muſikaliſchen Leitung von Kapellmeiſter Hans Simon,
ſpielt Werke für Streichorcheſter von G. F. Händel und Trunk.
Der Abend verſpricht ein künſtleriſches Ereignis zu werden
und ſein Beſuch iſt deshalb, als auch wegen der Förderung unſerer
ſo ſchwer kämpfenden Akademiſchen Fliegergruppe dringend zu
empfehlen.
Ve
AIPALEM
R4
Ri
259
Vom neuen Geiſt im Deutſchen Hängerbund.
Dr Werner Kulz, der neue Vorſitzende des
Heſſiſchen Sängerbundes, äußert ſich über die
völ=
kiſchen Aufgaben der deutſchen Sängerbewegung:
Die geſamte Sangesbewegung muß darauf gerichtet ſein, zu
verinnerlichen.
Der Sänger ſingt zu allererſt einmal für ſich ſelbſt, für ſein
inneres Erleben. Er fühlt ſich im Chor eingefügt in die
Gemein=
ſchaft; er gibt ſein Beſtes an Ton und innerem Dabeiſein und
be=
gibt ſich zugleich aller Eigenſucht und ſeiner ſelbſt. — Eine
unge=
mein erziehliche Arbeit in echt völkiſchem Sinne!
Richtig geführt, tritt der Sänger dem Weſen der Muſik
im=
mer näher, erfaßt es recht aus eigener, wohlgeordneter
Mitwir=
kung heraus, erhält Geſchmack, wo er nicht angeboren iſt, und
Ur=
teilskraft, und weiß dann doch zugleich, wieviel Beſcheidenheit zu
jeder Ausübung der Kunſt gehört.
Erſt nach gründlicher innerer Gewinnung der Perſönlichkeit
des einzelnen Sängers für Geſang. Muſik und Volkstum
über=
haupt und nach feſter Vereinigung im ſingenden und Volkstum
pflegenden Verein beginnt die Wirkſamkeit auch draußen. Es
kommt das „Konzert”. Nicht das Konzert, um damit „Sport” zu
treiben, um dem Verein zu zeigen und die hochgeſchwellte Bruſt
jedes Mitgliedes dazu, ſondern um zu wirken im Volke für das
Volk, das heißt: für des Volkes Ewigkeit!
Die Sangesbewegung hat heute eine ganz große Aufgabe: Wie die
Turnbewegung der Körverbildung und äußeren Wehrhaftmachung.
ſo hat ſie der Seelenbildung und inneren Wehrhaftmachung der
Volksgenoſſen zu dienen. Die Sangesbewegung wird damit — und
wir wollen in Heſſen den Anfang machen! — zur hauptſächlichen
volkstümlichen Trägerin der ſchlichten inneren Werte, die unſerem
Streben nach völkiſcher Vollendung innewohnen. Wir wollen alſo
nicht nur ſingen, ſondern uns bewußt ſein, welche
verantwortungs=
volle Macht als ein Bund von Zehntauſenden kunſtliebender
Men=
ſchen wir innehaben zur Pflege des deutſchen Weſens.
Wir wollen in unſeren Reihen alle Männer deutſchen Blutes
und deutſcher Seele willkommen heißen, die wiſſen, um was es
uns geht, und die aus ganzem Herzen mitarbeiten wollen für eine
wahre deutſche Zukunft unſeres Volkes und die mit uns ringen
wollen um eine tiefe Verinnerlichung des deutſchen Weſens, deſſen
ſchönſter Ausdruck das deutſche Lied iſt. Dann wird auch eine
un=
glückliche Zeit vergeſſen und unwirkſam geworden ſein, in der
Männer und Frauen unſeres Volkes in Klaſſenkampfgedanken ſich
abſpalten konnten von den Brüdern und Schweſtern ihres Blutes,
in der ein unvölkiſcher Geiſt allem Deutſchen fremd und feind war.
Der deutſchen Volkheit der Zukunft und aller deutſchen Kunſt
gilt unſer
Heil!
und begt
Zweck und
Zuſammen.
paterländ)
Megen.
in, um
eine
rde ein
ſamm.
je
Recht=
ſtände zwa
heute behol
kann. —
ſiehungen
Mann iſt
er er iſt,
dung mit e
Faf
Zeuge wird
junge
r Gang)t
und die
hinein, ve
lebenslangl
und die Ta
ſelbſt die 4
Wiederaufn
Gefängnisi
dere Inhaf
ſer durch d
matiſcher
jungen
wirklich E
der Handl
wie die
Ausge=
denen
ſtehen
ſchen Ueb=
der erſte
Deutſche
Brieſen!
bares
Briefet
innerha
genk
Ge
Gründungsverſammlung der Kameradſchaftlichen
Vereinigung der Nachrichkenkruppe Darmſtadk.
Herr Hauptmann a. D. Wickop eröffnete die Verſammlung
und begrüßte die erſchienenen Anweſenden. Er charakteriſierte
Zweck und Ziel der Vereinigung und wies darauf hin, daß der
Zuſammenſchluß der ehemaligen Nachrichtentruppler bezwecke, den
vaterländiſchen Geiſt ſowie die kameradſchaftliche Geſinnung zu
pflegen. Weiterhin ſei beabſichtigt. Vortragsabende zu
veranſtal=
ten, um die im Frieden und Krieg erworbenen Kenntniſſe auf
dem Gebiete des Nachrichtenweſens zu erneuern und zu vertiefen.
Mit einem dreifachen Sieg=Heil auf den Herrn
Reichspräſiden=
ten, ſowie unſeren Herrn Reichskanzler wurde die Eröffnungsrede
geſchloſſen, an die ſich eine Diskuſſion anſchloß. Kamerad Wickop
wurde einſtimmig zum Führer gewählt. Es wurde beſchloſſen, die
Verſammlungen am 1. Dienstag eines jeden Monats abzuhalten.
Aus den Darmſtädker Lichtſpieltheakern.
Palaſt=Lichtſpiele.
„Frauen=Gefängnis”
Wenn es richtig iſt, daß dieſer Film ein Dokument der
Rechts=
pflege auf Grund von aktenmäßigen Tatſachen iſt, dann iſt er
ein erſchütterndes Dokument. Erſchütternd, weil er in
die Rechts= und Juſtizpflege in Chikago hineinleuchtet, deren
Miß=
ſtände zwar, wie in der Texteinleitung des Films behauptet wird.
heute behoben ſein ſollen, woran man allerdings füglich zweifeln
kann. — Kathrin, eine bildhübſche Blumenverkäuferin, iſt in
Be=
ziehungen getreten zu einem Gangſter, ohne zu wiſſen, was der
Mann iſt. Sie bricht in dem Augenblick da ihr bekannt wird
wer er iſt, die Beziehungen ab und tritt bald danach in
Verbin=
dung mit einem Ingenieur, der ſie heiratet. Der wutſchnaubende
Verbrecher ſchwört Rache und findet dazu Gelegenheit, als er
heimlich in die Wohnung der Jungvermählten eindringt, dabei
Zeuge wird von der Anweſenheit eines Kriminalbeamten, der
die junge Frau vernehmen will über den früheren Geliebten
Der Gangſter erſchießt den Kriminaliſten, wirft ſeine Waffe dazu,
und die ſchnelle Juſtiz in Chikago, korrupt bis in alle Stellen
hinein, verurteilt den Ehemann zum Tode, die junge Frau zu
lebenslänglichem Zuchthaus. Einziges Indiz iſt der Revolver
und die Tatſache, daß niemand, außer dem jungen Ehepaar, das
ſelbſt die Polizei alarmierte, gefunden wurde. Alle Verſuche zur
Wiederaufnahme des Verfahrens ſcheitern, man glaubt den
Gefängnisinſaſſen nicht. Als endlich ein Beweis durch eine
an=
dere Inhaftierte auf den wirklichen Mörder hinweiſt, wird
die=
ſer durch den Staatsanwaltsbeauftragten geſchützt. Erſt ein
dra=
matiſcher und ſelbſtverſtändlich mißglückender Fluchtverſuch der
jungen Frau gibt Anlaß, den Fall wieder aufzurollen und die
wirklich Schuldigen ans Meſſer zu liefern. — Das iſt der Gang
der Handlung, die viele dramatiſche Momente bringt. Wichtiger
wie die Handlung iſt der Einblick in die Gefängniſſe Chikagos,
Ausgezeichnet iſt die Darſtellung der Träger der Hauptrollen, in
denen Splvia Sidney und Gene Raymond an der Spitze
ſtehen. Bedauerlich iſt die ſchlechte Verſtehmöglichkeit der
deut=
ſchen Ueberſetzung.
K
— In den Helia=Lichtſpielen läuft nur noch heute und morgen
der erſte deutſche SA.=Film „SA.=Mann Brand. Jeder
Deutſche muß dieſen erſten, wirklich deutſchen Film geſehen haben.
Eine weitere Verlängerung iſt anderweitiger Dispoſitionen
hal=
ber unmöglich. Jugendliche haben Zutritt.
— Das Union=Theater, zeigt nur noch heute und morgen die
ſpannende Kriminal=Komödie „Schüſſe in der Nacht‟ (Der
große Bluff) mit Lee Parry, Harald Paulſen, Betty Amann, Adele
Sandrock, Paul Hörbiger und einer weiteren Reihe prominenter
deutſcher Darſteller.
— Die Beſſunger Lichtſpiele, Heidelberger Straße 89, haben
heute und morgen noch zwei Ufa=Großfilme auf ihrem Spielplan:
„Vorunterſuchung”, mit Guſtav Fröhlich, Albert
Baſſer=
mann Hans Brauſewetter, und „Der Frechdachs” mit Willy
Fritſch, Ralph Arthur Roberts und Camilla Horn.
Verſende kein Geld in gewöhnlichen oder eingeſchriebenen
Briefen! Immer wieder läßt ſich das Publikum dazu verleiten,
bares Geld oder Wertſachen in gewöhnlichen oder eingeſchriebenen
Briefen zu verſenden Es bietet hierdurch ungetreuen Elementen
innerhalb und außerhalb der Poſtbeamtenſchaft Anreiz und
Gele=
genheit, ſich auf eine verhältnismäßig bequeme und leichte Weiſe
Geld zu verſchaffen. Den Schaden trägt in der Regel der
Abſen=
der; denn wird der Geldinhalt der Briefe entwendet, ſo erhält er
bei gewöhnlichen Briefen überhaupt keinen und bei
eingeſchriebe=
nen Briefen nur dann Erſatz, wenn der ganze Brief, alſo der
Brief mitſamt dem Geldinhalt, in Verluſt geraten iſt. Wird der
Einſchreibebrief dagegen nur ſeines Wertinhaltes beraubt, ſo zahlt
die Deutſche Reichspoſt nach den Beſtimmungen des Poſtgeſetzes
keinen Erſatz. Darum verſende kein Geld in gewöhnlichen oder
eingeſchriebenen Briefen! Die einzig richtige Art, Geld zu
ver=
ſchicken, iſt die Poſtanweiſung, Zahlkarte oder Geldbrief.
Die Städtiſche Berufsfeuerwehr wurde im Monat Juni
14mal alarmiert, und zwar zu 1 Großfeuer. 1 Waldbrand, 1
Klein=
feuer, 3 Kaminbränden, 4 Verkehrsſtörungen, 1 Waſſerrohrbruch
und 3 ſonſtigen Fällen. — Der Sanitätsdienſt erſtreckte ſich
auf 107 Transporte, die hierbei zurückgelegte Fahrtſtrecke betrug
1138 Kilometer. Auf der Wache, Kirchſtraße 13 (Fernſprecher
Nr. 600 und 3500), wurde in 6 Fällen erſte Hilfe geleiſtet.
— Erholungsreiſen an der See und im Gebirge. Der
Heſſen=
ſkikursverlag, Abteilung Sommerreiſen, bringt auch in
dieſem Sommer wieder die preiswerten Urlaubs= und
Ferien=
reiſen, die an zwei bekannte deutſche Badeorte führen: Baltrum,
die Perle unter den oſtfrieſiſchen Inſeln, iſt beſonders beliebt, da
es über den Luxus ſeiner Nachbarinſeln, wie Norderney u. a.,
nicht verfügt. Baltrum iſt der ſchönſte Aufenthaltsort für
Fami=
lien und Erholungsſuchende — Und wer kennt nicht den Tegern=
und Schlierſee, im ſchönſten bayeriſchen Hochlande gelegen.
Schlier=
ſee, der kleinere, iſt landſchaftlich noch ſchöner gelegen. Es iſt der
Ausgangspunkt vieler Bergtouren und Spaziergänge. Ein
Schwimmbad und Strandbad, ſowie Segel= und Motorbootfahrten
bieten reiche Abwechſlung. (Beachten Sie die heutige Anzeige.)
Sonntagsrückfahrkarten. Am 22. und 23. Juni findet in
Mainz die 49. Internationale Ruder=Regatta
des Mainzer Rudervereins ſtatt. Aus dieſem Anlaß werden im
Umkreis von 200 Kilometer um Mainz (bezw. Mainz=Kaſtel)
Sonntagsrückfahrkarten (auch Blanko=Sonntagsrückfahrkarten) nach
Mainz=Hbf., Mainz=Süd und Mainz=Kaſtel mit folgender
Gel=
tungsdauer ausgegeben: zur Hinfahrt von Freitag, 21. Juli, 0 Uhr,
bis Sonntag, 23. Juli; zur Rückfahrt von Samstag. 22. Juli,
12 Uhr, bis Montag, 24. Juli, 12 Uhr (ſpäteſter Antritt der
Rück=
fahrt).
v. Herabſetzung der Beiträge zur Invalidenverſicherung für
Hausgehilfinnen. Ab 1. Mai 1933 gilt: Die Beiträge ſind nach
Lohnklaſſe II, und wenn der Barentgelt monatlich 50 RM.
über=
ſteigt, nach Lohnklaſſe III zu entrichten.
Tageskalender für Sonntag, den 9. Juli 1933.
Union=Theater: „Schüſſe in der Nacht”, — Helia=Lichtſpiele:
„SA.=Mann Brand”, — Palaſt=Lichtſpiele: „Frauengefängnis”
und „Rothaut” — Beſſunger Lichtſpiele: „Vorunterſuchung”
und „Der Frechdachs”, — Städt. Saalbau, 20.15 Uhr: „Die
Sechs von der Staatsoper”, — Orangeriehaus. 20 Uhr:
Garten=
konzert, anſchl. Tanz . — Wiener Kronenbräukeller, ab 16 Uhr:
Großes Konzert — Schuls Felſenkeller: Großes Gartenkonzert.
— Herrngartenkaffee, nachm. u. abends: Gartenkonzert. —
Beſ=
ſunger Turnhalle, 18 Uhr: Gartenkonzert. — Ludwigshöhe,
16 Uhr: Konzert — Gartenkonzerte: Reſt. Bender, Bockshaut,
Hotel zur Poſt. Gaſtſtätte Knauf. Zum Roſengarten. —
Woogs=
wieſe, 14 Uhr: Einweihung des Turn= und Sportplatzes der
Turngemeinde Darmſtadt 1846.
Briefkaſten.
Jeter Anfrage iff die ſetzie Bezugsqulttung beizufügen. Anonyme Anfragen wirden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichteit.
K. L. Wegen eines Baukoſtenzuſchuſſes wenden Sie ſich am
einfachſten an die Stadtverwaltung (Städt. Hochbauamt) wegen
einer Ermäßigung der Hauszinsſteuer an das Finanzamt hier.
Nr. 20. Anſcheinend haben Sie ſich verpflichtet, für eine
elektriſche Anlage, die die Heag dem Vermieter erſtellt hat, einen
anteiligen Erſatz zu leiſten. Ueber die an die Heag geleiſteten
Zahlungen muß Ihnen der Vermieter Rechnung
legen, bevor Sie jeweils zahlen. Im Falle eine
Ueber=
zahlung ſich aus der Rechnungslegung ergeben ſollte, könnten
Sie natürlich Rückerſtattung verlangen.
B., hier. Die für die Hausgehilfinnen nach dem in Nr. 164
beſprochenen Reichsgeſetze gewährte ſteuerliche Ermäßigung
bezüg=
lich Einkommenſteuer hat auf Ihre Verpflichtung zur Entrichtung
von Bürgerſteuer für 1933 keinen Einfluß.
Abonnent hier. Bei Bruch oder Beſchädigung der
Erker=
ſcheibe, die als Zubehör des gemieteten Ladens zu betrachten iſt,
iſt zur Wiederherſtellung behufs vertragsmäßigen Gebrauchs der
Vermieter dem Mieter gegenüber verpflichtet, ſofern nicht in
mündlich oder ſchriftlich geſchloſſenem Mietvertrage etwas
Gegen=
teiliges ausgemacht wurde. Die Frage der
Haftpflichtverſiche=
rung beurteilt ſich, ſoweit ſolche überhaupt in Betracht kommt,
danach, wer im Einzelfall den Verſicherungsvertrag mit der
Geſellſchaft abgeſchloſſen hat und wie der Inhalt des bezüglichen
Vertrags lautet.
„Krieg 1914/1918” Nach dem Reichsverſorgungsgeſetz vom
22. Dezember 1927 kann nur in Frage kommen, ob neben dem
Anſpruch auf Rente ein weiterer auf eine Ausgleichszulage
ge=
währt wird, wenn nur die Beſchädigung den Beſchädigten
hin=
dert, einen Beruf auszuüben, den er ſonſt nach ſeinen
Lebens=
verhältniſſen, Kenntniſſen und Fähigkeiten hätte ereichen können
und nach dem bisher betätigten Arbeits= und Ausbildungswillen
vorausſichtlich aus ausgeübt hätte (S 28 Abſ. 2). Hiernach wäre
zu prüfen und zu entſcheiden, ob unter den geſchilderten
Umſtan=
den der Anſpruch auch auf Ausgleichszulage eine genügende
Unter=
lage findet.
„Mottenfraß”. Einnähen in Leinwand dürfte ſich empfehlen.
Alte Abonnentin Frl. L. Kl. Ihre Anſicht iſt nicht richtig; auf
Grund des Heſſiſchen Geſetzes über die Landesfarben und =Flaggen
Artikel 1 ſind die heſſiſchen Landesfarben rot=weiß.
H. A. In erſter Linie iſt für die Vergütung, die — auch nur
mündlich getroffen — Vereinbarung maßgebend. Würde ſie
aus irgend einem Grunde, insbeſondere wegen Nichtbeweisbarkeit,
ausſcheiden, dann könnte nur eine angemeſſene Vergütung,
deren Feſtſetzung durch einen Sachverſtändigen nach
Prü=
fung des Voranſchlags und der Rechnungen in Frage kommen.
J. Da die Mitgliedſchaft im genannten Jahre ja feſtſteht,
er=
ſcheint die Forderung an ſich begründet. Wir würden zu gütlicher
Einigung raten, zu der die Gegenſeite ja wohl jetzt auch noch bereit
ſein würde. Mündliches Benehmen mit einem Mitglied des
Auf=
ſichtsorgans dürfte ſich dabei vielleicht empfehlen.
„Unfall in B.” Rückſprache nötig; werktags vormittags 8 Uhr
bei der Schriftleitung.
M. hier. Sie dürfen das geſamte Waſſergeld bei dem
Nach=
laſſe umlegen.
L. in A. Wenden Sie ſich an die Zweigſtelle des Potsdamer
Reichsarchivs in Stuttgart unter genquer Angabe der
Ver=
hältniſſe, wie ſolche in der Anfrage gemacht waren.
Leſerin hier. Wir verweiſen auf Nr. 174 vom 25. Juni S. 2,
und auf Nr. 164 vom 15 Juni S. 6, wo alles Gewünſchte
ange=
geben iſt. Im anderen Fall wären beſtimmte Fragen zu
ſtellen.
W. H. Angeſichts der nicht ganz klaren Anfrage iſt
Rück=
ſprache nötig: Werktags vorm. 8 Uhr auf der Schriftleitung.
Alter Abonnent. Wenn die Wegnahme der Leitung, zu der
Mieterin verpflichtet war, in nicht ordnungsmäßiger Weiſe
er=
olgt iſt (worüber Sie gegebenenfalls einen Fachhandwerker
hören ſollten), iſt die Mieterin zum Erſatz der nötigen
Herſtel=
lungskoſten verpflichtet. Die gegen die Mieterin von Ihnen
gel=
tend zu machenden Erſatzanſprüche verjähren in ſechs
Monaten, die von dem Zeitpunkt an zu rechnen ſind, zu dem
Sie die Wohnung von der Mieterin zurückerhielten
S. M. 29. Eine der größeren hieſigen Leihbibliotheken dürfte
die Romane der genannten Schriftſtellerin beſitzen.
EMA Sie einen Kleinwagen ervierben,
HERSICHERN
Sie sich, daß er
moder-
nen Ansprüchengenügt.
Dazu gehören:
splitter-
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Seitenfenster, vordere u.
hintereStoßstange,
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speichenräder usw.
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Lokale Veranftalkungen.
Oie Vernnter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeiger
in keinem Faſſe irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
— In dem ſchön gelegenen Herrngarten=Café
findet heute nachmittag und abend Gartenkonzert ſtatt. (Siehe
Anzeige.)
— Orangeriegarten. Heute Sonntag abend großes
Konzert der geſamten Stahlhelmkapelle. Leitung:
Obermuſik=
meiſter Mickley. Anſchließend Zapfenſtreich unter Mitwirkung
des Spielmannszugs, darauf im großen Saale Feſtball. (Siehe
heutige Anzeige.)
— Ein volkstümliches Konzert des geſamten
Muſikzuges der Standarte 143 findet heute, Sonntag,
nachmit=
tag auf der Ludwigshöhe ſtatt. Nach langer Pauſe wird
der Muſikzugführer Matthias Weber auf der Ludwigshöhe bei
den Beſuchern alte Erinnerungen wachrufen. (Siehe Anzeige.)
Vereinskalender.
— Deutſcher Frauenorden. Nächſte Zuſammenkunft:
Montag, den 10. Juli. Spaziergang nach Schloß
Kranich=
ſtein. Treffkunkt 15,45 Uhr an den Hirſchköpfen.
— Bayreuther Bund. Die Darmſtädter
Vortrags=
gemeinſchaft veranſtaltet am Mittwoch, dem 12. Juli, abends 8.15
Uhr, in der Konditorei Graßmann. Peter=Gemeinder=Straße,
einen Vortragsabend, an dem Herr Pfarrer Irle über die
Be=
wegung der Deutſchen Chriſten” ſprechen wird. Die Mitglieder
des Bayreuther Bundes ſind dazu eingeladen.
Aus den Wehrverbänden.
Der Stahlhelm, B. d. F., Kreisgruppe
De
Darmſtadt. 1. Montag 10. Juli, 6.45 abd.,
AStahihalmſ Dienſt der Wehrſportkämpfer, Wehrſportplatz
Lands=
kronſtraße (Sporthoſe mitbringen). — 2.
Diens=
tag den 11. Juli, 8.30 abends, 2. Reſerve=K. Exerzierhalle, Ecke
Kattrein= und Eſchollbrückerſtraße Frontheil!
gez. von Geldern=Cr., Kreisführer.
Aus Heſſen.
Starke Beſchickung
der diesjährigen heſſiſchen Zuchtfohlenmärkke.
Die Schauverzeichniſſe für die großen Zuchtfohlen=
Prämiierun=
gen und =Verſteigerungen ſind bereits fertiggeſtellt. Bereits am
Dienstag nehmen die Veranſtaltungen in Reichelsheim
ihren Anfang. In Reichelsheim finden ſich Kaltblut=Abſatzfohlen
der erſtklaſſigen heſſiſchen Staatshengſte Cäſar, Carlos, Caligula,
Bär. X für U u. a. Das ſtarke Warmblut iſt vertreten durch
Fohlen von den bekannten Hengſten Vordermann, Carus und
Apollo. Reichelsheim iſt von Friedberg mit den Morgenzügen
von allen Seiten gut erreichbar.
Am Donnerstag, den 13. Juli, ſchließt ſich die
Veran=
ſtaltung in Groß=Bieberau an. Hier ſind vor allem Fohlen
vertreten von den Hengſten Uſus, Cicero, Cornelius und Attila.
Warmblutfohlen finden wir vertreten durch Nachkommen des
be=
kannten Hengſtes Zeppelin, ferner von Wildfang und Ajax.
Am Freitag dieſer Woche findet dann die Veranſtaltung
in Nieder=Weiſel ſtatt. Hier iſt das Kaltblut durch
vorzüg=
liche Fohlen des Hengſtes Wrangel zur Stelle, während die
Warm=
blutfohlen in erſter Linie Abkömmlinge von Carus ſind.
In Ulfa findet der Zuchtfohlenmarkt erſt in der nächſten
Woche am Donnerstag, den 20. Juli, ſtatt.
An allen Orten beginnen, die Veranſtaltungen mit einer
Prämiierung der beſten Fohlen Daran anſchließend
folgt eine große Vorführung ſämtlicher zur Schau geſtellten Tiere
und anſchließend die Vorführung der Verſteigerungs=Fohlen,
wor=
auf dann mit der Fohlen=Auktion begonnen wird
Die diesjährigen Fohlen=Verſteigerungen werden auch wie
in früheren Jahren großen Anklang finden. Die Nachfrage nach
guten Fohlen iſt überall ſehr gut, ſo daß wieder mit einem
zahl=
reichen Beſuch der Märkte gerechnet wird.
Dg. Arheilgen, 8. Juli. Die Eröffnung und
Ein=
weihung des neuhergerichteten Schießſtandes
in den Fuchslochbergen findet am Sonntag (9. Juli) in größerem
Rahmen ſtatt. Nach einem Weckruf in den frühen Morgenſtunden
beginnt das Gauſchießen der Kleinkaliberſchützen, weiter der
Mannſchaften des Kriegervereins und der hieſigen Sportvereine,
um 8 Uhr folgt das Schießen der SA.=Stürme und des
Reſerve=
ſturms. Ab 9 Uhr ſchießen die Mannſchaften des
Kleinkaliber=
ſchützenvereins. Nachmittags findet ein Feſtzug ſtatt, an dem
neben der SA., Reſerve und Hitlerjugend ſämtliche Sport= und
Geſangvereine teilnehmen. Ab 2 Uhr erfolgt das Einzelſchießen,
woran ſich jeder Schießluſtige beteiligen kann. Geſchoſſen wird
in 3 Klaſſen, und zwar Sonderklaſſe, Klaſſe 1 und Klaſſe 2. Für
Liebhaber findet dann noch ein Ehrenſcheibenſchießen ſtatt. Den
Abſchluß der Veranſtaltung bildet die Preisverteilung.
O. Erzhauſen, 5. Juli. Herr Sparkaſſenrechner und
Beigeord=
neter Gg. Willi Lotz iſt auf Anordnung des Landeskommiſſars
für den Heſſiſchen Sängerbund zum Leiter des Gaues Darmſtadt=
Land beſtellt worden und iſt erſtmalig bei dem Gauwertungsſingen
in Weiterſtadt in Tätigkeit getreten. — In den letzten Wochen
kamen hier vielfach Hühnerdiebſtähle vor, ohne daß es den
ſofort angeſtellten Ermittlungen der Polizei gelungen iſt, die
Spuren der Täter genauer verfolgen zu können. Das verbrecheriſche
Treiben dieſer Diebe iſt um ſo verwerflicher, als es ſich vielfach
um Schädigung arbeitsloſer und ſelbſt bedürftiger Leute handelt.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 8. Juli. Krieger= und
Veteranen=
verein. In einer Vorſtandsſitzung wurde beſchloſſen, den dem
hieſigen Verein zugeteilten Bezirkstag des Bezirks Darmſtadt am
20. Auguſt d. J. im Saale des Gaſthauſes „Zum Darmſtädter Hof”
abzuhalten. Mit demſelben wird zugleich die Feier des 60jährigen
Beſtehens des Vereins verbunden.
f. Roßdorf, 8. Juli. Schwimmbad. Seit dem Eintritt
hochſommerlichen Wetters hat der Beſuch unſeres Schwimmbades
zugenommen. Die Badepreiſe ſind den Verhältniſſen
entſpre=
chend niedrig gehalten. Auch von auswärts wird das
Schwimm=
bad gerne beſucht. — Schulungskurſus. Die NSDAP.
veranſtaltet am nächſten Dienstag abend im Saale „Zur Sonne‟
wiederum einen Schulungskurſus, in dem Kreispropagandaleiter
Dr. Schmitt ſprechen wird. Jedermann hat freien Zutritt.
Scheidenkatarrh. Der unter den Rindviehbeſtänden ſtark
aufgetretene Scheidenkatarrh iſt zum größten Teile erloſchen, ſo daß
der Faſelſtall wieder geöffnet werden konnte.
G. Ober=Ramſtadt, 8. Juli. Waſſenverſammlung. Die
von der hieſigen Ortsgruppe der NSDAP. in den Saalbau „
Eli=
ſenbad” einberufene Maſſenverſammlung bewies, welches Intereſſe
auch in unſerer Gemeinde für die Fragen vorhanden iſt, die ſich
mit der Neugeſtaltung unſerer evangeliſchen Kirche befaſſen. Herr
Pfarrer Nürnberger ſprach über das Thema „Volk und
Glaube, Kirche und Reich” und führte etwa folgendes
aus: Unſer Volk iſt in den letzten 14 Jahren auch auf dem Gebiete
des Glaubens einen ſchweren Weg gegangen. Seit Jahren
ar=
beitete auch in unſerer Gemeinde die Gottloſenpropaganda und
die Kirchenaustrittsbewegung. Aber die politiſchen Höhepunkte
dieſes Jahres ließen erkennen, daß in dem nationalen Erwachen
und überall da, wo der Führer das Volk aufrief und handelte,
ein Ton evangeliſchen Glaubens mitklang. Volk ohne Glaube iſt
ein Unding. So kommt es, daß heute neben der
nationalſozialiſti=
ſchen Revolution eine kirchliche Revolution, eine
Glaubensbe=
wegung aufflammt. Aus Kurzſichtigkeit und Lauheit müſſen nicht
vur Kirchenobere, muß das ganze Volk herausgeriſſen werden.
Das will die Glaubensbewegung „Deutſche Chriſten”. Ihre
Richt=
linien, die ein Lebensbekenntnis, kein Glaubensbekenntnis ſein
ſollen, wurden erläutert. Die Verſammlung ſchloß mit dem
Lutherlied „Ein” feſte Burg iſt unſer Gott” und dem
Deutſchland=
lied. Der Poſaunenchor und der Spielmannszug der SA. ſorgten
für die muſikaliſche Umrahmung des Abends. Eine Ortsgruppe
der Glaubensgemeinſchaft „Deutſche Chriſten” mit 25 Mitgliedern
wurde gegründet.
Groß=Bieberau, 8. Juli. Am Freitag, den 14. Juli, findet
in Groß=Bieberau ein Sprechtag des Kreiſes Dieburg für den
ſüdlichen Odenwaldbezirk des Kreiſes ſtatt. Die Sprechſtunden
beginnen nachmittags 3.15 Uhr im Rathaus in Groß=Bieberau.
Der Sprechtag endigt um 6.15 Uhr.
Dr. Beedenkirchen, 8. Juli. Am Sonntag, den 9. Juli,
vollen=
der Herr Daniel Oberndörfer ſein 77. Lebensjahr. Als
eif=
riger Wandergenoſſe iſt er in den Kreiſen des Odenwaldklubs
wohlbekannt.
Ci. Erbach, 8. Juli. Berpflichtung im Stahlhelm.
Zu einem eindrucksvollen Bekenntnis für Volk und Vaterland
ge=
ſtaltete ſich die Veranſtaltung des Stahlhelms, bei der 60 neue
Mitglieder Serpflichtet wurden. Im Schloßhof erfolgte die
Auf=
ſtellung der aus allen Teilen des Kreiſes herbeigeeilten
Kame=
raden. Von da aus bewegte ſich der Zug unter Vorantritt der
Stahlhelmkapelle bei ſchneidiger Marſchmuſik in das Gaſthaus
„Zum Hirſch”. An Stelle des dienſtlich verhinderten Gauführers
und des wegen Krankheit abweſenden Kreisführers entbot der
ſtellvertretende Kreisführer, Herr Rechnungsrat Fehr, herzlichen
Willkommengruß und richtete anſchließend Worte ernſter
Mah=
nung an die Neueingetretenen, dem weiſen Vorbilde des Führers
Seldte zu folgen und ſich mit voller Hingabe der Idee unſeres
Kanzlers zu widmen. Vor allem gelte es nun, den Wehrgedanken
im Volke zu verwurzeln und ſich reſtlos dem Dienſte am Volke
zu weihen. Wer ſich der geſtellten Aufgabe nicht gewachſen zeige,
habe mit ſeiner Entlaſſung zu rechnen. Für jeden Kameraden gelte
der Wahrſpruch: „Nichts für mich, alles für das Volk.‟ Die
nun=
mehr erfolgte Verpflichtung ſchloß mit einem begeiſtert
aufge=
nommenen „Front=Heil” auf die Führer und dem Geſange des
Deutſchland= und des Horſt=Weſſel=Liedes. Die nimmermüde
Ka=
velle erfreute die Teilnehmer noch lange mit den mitreißenden
Weiſen unſerer Armeemärſche. Die von den Wänden grüßenden
Hakenkreuz=, Reichs= und Reichskriegsflaggen zeigten ſymboliſch
die enge Verbundenheit des Stahlhelms mit der
nationalſozia=
iſtiſchen Bewegung.
Seite 8 — Nr.
19
11
Das Erziehungsinſtikuk auf der Mainzer Zitadelle.
WSN. Mainz. 8. Juli.
Das in der Mainzer Zitadelle untergebrachte Inſtitut für
Völkerpädagogik hat ſich in der verhältnismäßig kurzen Zeit
ſei=
nes Beſtehens unter der Leitung des rührigen Schulrats Niemann
zu einem beliebten Treffpunkt der Lehrerſchaft aller deutſchen
Gaue und der benachbarten deutſchſprachigen Länder entwickelt.
Die ſtaatspolitiſche Erneuerung Deutſchlands hat auch eine
Kon=
zentrierung des Mainzer Inſtituts auf ſeine beſondere
volkspäda=
gogiſche Aufgabe zur Folge gehabt. Dies kommt äußerlich ſchon
dadurch zum Ausdruck, daß der Name des Inſtituts in „Inſtitut
für Volksvädagogik” umgewandelt worden iſt. Dieſe
Umbenen=
nung, in der in aller Kürze ſchon der neue Aufgabenkreis
ange=
deutet iſt, entſpricht gleichzeitig einem Wunſche des heſſiſchen
Miniſterpräſidenten Dr. Werner. Der Neuaufbau des Inſtituts
wird allerdings noch einige Zeit in Anſpruch nehmen. So iſt noch
der neue Vorſtand zu wählen u. dgl. m. Die Abteilung
Verkehrs=
erziehung, wo die Reichspoſt ausgezeichnetes Material für die
erzieheriſche Arbeit des Lehrers aufgebaut hat, erfährt
gegenwär=
tig eine weitere Ausgeſtaltung durch die Reichsbahn. Unter
Lei=
tung von Oberreg.=Rat Thomas von der RBD. Mainz werden
eine ganze Reihe von Sälen zu einer Schau der Deutſchen
Reichs=
bahn eingerichtet. Die beiden erſten Säle, die die Vermeidung
von Unglücksfällen und den Schutz der Reiſenden zum Gegenſtand
haben, ſollen demnächſt eröffnet werden.
m. Beerfelden, 6. Juli. Gemeinderat. Eine zeitgemäße
Aenderung in der Bezeichnung der Ortsſtraßen hat unſer
Ge=
meinderat vorgenommen. Die Straßen heißen fortab ſtatt
Brun=
nengaſſe und Unterm Brunnen „Adolf=Hitler=Straße” ſtatt
Vieh=
gaſſe „Sprenger=Straße", ſtatt Gammelsbacher Chauſſee „Werner=
Straße”, ſtatt Geißgaſſe „Horſt=Weſſel=Straße”, ſtatt Kitzloch „Erich=
Johſt=Straße”, ſtatt Falkengeſäßer Weg „Hindenburg=Straße‟. —
Auf einſtimmigen Beſchluß wurde Herr Reichsſtatthalter Sprenger
zum Ehrenbürger ernannt.
— Hirſchhorn, 8. Juli. Waſſerſtand des Neckars am
7. Juli 1,58 Meter, am 8. Juli 1,59 Meter, 5.30 Uhr vorm.
e. Bad=Wimpfen, 7. Juli. Jubelfeier. Herr Lehrer
Will, Hohenſtadt, Teilgemeinde Bad=Wimpfen, konnte dieſer
Tage auf eine 40jährige Dienſtzeit zurückblicken. Der Jubilar
er=
hielt von Herrn Miniſterialrat Ringshauſen folgende
Ur=
kunde: „Zur Vollendung Ihrer 40jährigen Dienſtzeit ſpreche ich
Ihnen namens der Heſſiſchen Staatsregierung die beſten
Glück=
wunſche aus. Ich verbinde damit den Dank und die Anerkennung
der Heſſiſchen Regierung für die treu geleiſteten Dienſte.
Cf. Birkenau, 6. Juli. Der Kreisleiter der NSBO., Adam
Steffen, wurde als kommiſſariſcher Bürgermeiſter mit der
Füh=
rung der Dienſtgeſchäfte der Gemeinden Gorxheim und Unter=
Flockenbach betraut. Die Leitung der NSBO. für den Kreis
Hep=
penheim bleibt weiter in ſeiner Hand und die Geſchäftsſtelle
wei=
ter in Birkenau (Gaſthaus „Zum Birkenauer Tal”).
Em. Heppenheim, 5. Juli. Der Männergeſangverein
1843 hielt als Auftakt zu ſeinem am 8., 9. und 10. Juli
ſtattfin=
denden 90jährigen Jubelfeſt eine Totengedenkfeier ab, die einen
ſehr würdigen Verlauf nahm. Nach gemeinſamem Kirchgang zogen
die Sänger zum Friedhof, wo der erſte Vorſitzende nach einer
län=
geren Anſprache einen Kranz am großen Kreuz niederlegte. Muſik=
und Geſangsvorträge umrahmten die erhebende Feier. Unſer
ein=
heimiſcher Dichter, Herr Lehrer Hans Holzamer, widmete den
toten Sangesbrüdern ein ergreifendes Gedicht. —
Marine=
verein. Der vor einiger Zeit gegründete Marineverein weihte
ſeine neue Fahne. Die Weiherede hielt in bekannt vortrefflicher
Weiſe Herr Reg.=Rat und Kapitän Schneider. Die ſchön
verlau=
fene Feier fand im katholiſchen Vereinshaus ſtatt. — Stadtrat.
Die Stadträte Phil. Maier und Ulrich von der Zentrumsfraktion
legten ihr Amt nieder. An Stelle des NS.=Stadtrates Goerendt
zieht der Ortsgruppenleiter Pfleiderer in das Stadtparlament ein.
Em. Heppenheim, 6. Juli. Der Bund „Königin Luiſe‟
veranſtaltete in Anweſenheit der Landesverbandsführerin, Frau
Dürr=Jugenheim, und der Landesverbandsjugendführerin, Frl.
Mager=Auerbach, ſeinen erſten Familienabend im Parkhotel
„Halber Mond. . Der Saal war ſchön geſchmückt worden, und der
Abend bot eine Fülle wohlgelungener Darbietungen, die unter
der Leitung der verdienten Vorſitzenden. Frau Sophie Maurer,
ſtanden. Frl. Hondrich hielt die Begrüßungsanſprache und
wies in ihrer Rede darauf hin, daß der Abend vorwiegend der
Gründung einer Jugendgruppe gelte. Frl. Mager, die
Landes=
verbandsjungführerin, berichtete über die Jugendarbeit im Bund
und erzählte aus dem Leben der vorbildlichen Königin. Beide
Rednerinnen ernteten lebhaften Beifall. Der anregend
verlau=
fene Abend führt dem Bunde hoffentlich viele neuen Mitglieder
zu. — Schöner Erfolg, Unter der Leitung ſeines rührigen
Dirigenten, Herrn Lehrer Sieger, errang der
Männergeſangver=
ein „Sängerbund” 1903 bei dem Preisſingen in
Unterwaldmichel=
bach in der Sonderklaſſe einen 1. Preis ſowie den 1.
Dirigenten=
preis.
i. Viernheim, 6. Juli. Gemeinderatsſitzung.
Bür=
germeiſter Brechtel gedachte vor Eintritt in die Tagesordnung
des Tages, an dem der Verſailler Schmachfrieden unterzeichnet
wurde. — Vorbehaltlich der Genehmigung des Kreisamtes
wur=
den für 1933 folgende Steuerausſchläge feſtgelegt: Grundſteuer,
Gebäude und Bauplätze 34 (34), land= und forſtwirtſchaftlichen
Grundbeſitz 58 (62), Gewerbeſteuer 70,4 (70,4) auf
Gewerbekapi=
tal und 286 (286) auf Gewerbeertrag. — Hinſichtlich der
Rand=
ſiedlungen iſt der Gemeinderat der Anſicht, daß dieſe Siedlungen
nicht geeignet ſind, die Siedler zu ernähren. Das Projekt wurde
aus dieſem Grunde zurückgeſtellt. Es ſollen nach einer
Feldberei=
nigung Vollſiedlerſtellen von 20 Morgen Land geſchaffen
werden. — Bezüglich der Waldrezeßverträge teilt die Verwaltung
mit, daß der Staat einen Vergleich vorgeſchlagen hat, nach dem
Halbjahresbeträge von 2500 RM. bewilligt werden. Es ſoll
ver=
ſucht werden, die Halbjahresraten auf 3000 RM. heraufzuſetzen
und die volle Rezeßbauholzrente von 42 000 RM. jährlich zu
er=
wirken.
S. Lampertheim. 8. Juli. Feſtnahme. Wegen Verbrechens
gegen das keimende Leben wurde ein aus Gr.=Rohrheim
ſtammen=
des Dienſtmädchen ſowie 2 andere Perſonen wegen Beihilfe und
Anſtiftung dazu feſtgenommen. — Skelettfund. In einer
der Kiesgruben im Klippelacker wurde unter der Lehmſchicht in
ungefähr 50 Zentimeter Tiefe ein menſchliches Skelett gefunden.
Dasſelbe hatte eine Länge von ca. 1,70 Meter und lag auf dem
Rücken. Da hier wiederholt ſchon zerfallene Vaſen mit
Knochen=
reſten gefunden wurden, ſo dürfte es ſich um ein Grab aus den
früheſten Zeiten handeln.
t. Gernsheim, 6. Juli. Herr Biſchof Dr. Ludwig Maria Hugo,
Biſchof von Mainz, ſpendete über 300 Firmlingen die hl.
Fir=
mung. Die ganze Gemeinde nahm an dieſem Feſt regen Anteil.
Die Straßen wieſen reichen Flaggenſchmuck auf.
— Gernsheim, 8. Juli. Waſſerſtand des Rheins am
7. Juli 1773 Meter, am 8. Juli 1.57 Meter, 5.30 Uhr vorm.
Cp. Stockſtadt a. Rh., 8. Juli. Hohes Alter. Einer der
älteſten hieſigen Einwohner, Invalidenrentner Johannes
Ehren=
fels, wohnhaft Wingertſtraße, begeht am Montag ſeinen 80.
Ge=
burtstag.
P. Kelſterbach, 7. Juli. Ueberfall auf SA.=Leute.
In der Nähe der Kelſterbacher Schleuſe wurden am Montagabend
auf zwei hieſige SA.=Leute, die vom Dienſt heimkehrten, mehrere
ſcharfe Revolverſchüſſe abgegeben, die jedoch ihr Ziel verfehlten.
Die Täter konnten noch nicht ermittelt werden. Ferner wurden in
einer Reihe von Orten in letzter Zeit nächtlicherweile aufreizende
kommuniſtiſche Flugblätter verteilt. Sämtliche kommuniſtiſchen
Funktionäre in den Orten Kelſterbach, Raunheim, Rüſſelsheim,
Mörfelden, Walldorf uſw. wurden in Schutzhaft genommen und
vorläufig unter Bewachung der SA. und SS. in einer Schule in
Groß=Gerau interniert. Auch in den Rüſſelsheimer Opelwerken
erfolgten mehrere Feſtnahmen.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
„Ein Spah im Briefkaſten ...!"
.. ein Rotkehlchen im ausrangierten Hut der gnädigen
Frau ... . — Du lieber Strohſack!, iſt das ein Getue bei den
Stadtleuten, eine Aufregung. Da preſſiert s! Die Minna muß,
haſte was kannſte, zum „Stadtanzeiger”", und die Frieda, die muß
zu den „Nachrichten” Gerade die Frieda, die Gute, die ein
biß=
chen — es iſt nun mal ſo bei Köchinnen — ſchwer ausgefallen iſt
und gar nicht ſo recht mit den Beinen fort kann. Aber da hilft
alles nichts, die Mädchen müſſen ſchnell die Neuig .. . — man
denke — ein Spatz hat in den Briefkaſten gebaut, ach ein ſüßes,
ein entzückendes Neſtchen, und ausgerechnet in den Briefkaſten,
in den Kaſten, wiſſen Sie, vor der Tür, wo doch der Briefträger
jeden Tag einmal die Poſt reinwirft. — Die Mädchen müſſen
die=
ſes Ereignis bei der Redaktion melden, ſelbſtverſtändlich, man
weiß doch als alter Abonnent, was ſich ſchickt. —
Und dann kommen ſie, die Zeitungsſchreiber, mit den
gewetz=
ten Füllfedern und den nach Tinte lechzenden Notizblöcken. Mit
der Gewichtigkeit von ausgewachſenen Zoologieprofeſſoren
ſtudie=
ren ſie die Situation und ſparen nicht mit ſachverſtändigen
Aeuße=
rungen.
Aber, huſch — die Konkurrenz könnte ihnen zuvorkommen —
ſind ſie wieder weg. Und jetzt: man nehme zwei Teile
Natur=
gefühl, ein Teil Tierſchutzverein und den Reſt Lyrik, alles gut
ge=
mengt, darüber eine „Zweiſpaltige” zwei „Cicero” und eine
„Text” — Tempo, Tempo durch die Rotationsmaſchine. —
Beim Morgenkaffee mit heißen Semmeln hat der Leſer ſeine
noch feuchte Senſation, die Straße ihren Fremdenzuſtrom, und das
ganze Viertel iſt um eine reizende Sehenswürdigkeit reicher.
So gehts.
Dabei ſoll es ſich zugetragen haben, wie von glaubwürdigen
Gewährsmännern verſichert wird, daß der Briefkaſten mit viel
Kunſt und Tücke vom Schreinermeiſter aus dem Nachbarhaus mit
allem Komfort als Niſthöhle eingerichtet war, daß dem
Brief=
träger bei Strafe der Entziehung des traditionellen
Neujahrs=
talers verboten war, die Briefe in dem Kaſten abzulegen, lange
bevor der Spatz auf die Geſchichte hereinfiel, daß auch der
ver=
floſſene Hut der Gnädigen ſchon präpariert an den beſten Platz
gelegt war und der Nero, bei dem das Rotſchwänzchen in die Hütte
ſein Neſt gebaut hatte, ſchon ſeit Jahren ſeinen Brei bekommt,
alldieweil ihm Zähne ſchon lange nicht mehr weh tun.
Da muß man ſchon ſagen, in Weiterſtadt iſt das anders
geweſen. Kommt da im Frühjahr ſo ein Schwalbenvärchen, dem
die Ahnung von mieſem Juniwetter ſchon in den Federn ſitzt,
bedankt ſich kühl für ſo ausgefallene Sachen, wie Briefkäſten, alte
Hüte und Hundehütten und ſteuert ſiegesgewiß und mit
haar=
ſcharfem Sinn für die ſeltene Tugend tierfroher Gaſtfreundſchaft
in die Küche eines weitherzigen Weiterſtädters, nimmt keinen
Anſtoß an dem nicht immer ſachten Treiben der drei Kinder im
Haus, hat auch nichts einzuwenden gegen das manchmal
geräuſch=
volle Wüten des Lautſprechers, baut ſich kunſtvoll ſein Neſt über
den Lampenſchirm und iſt nun gerade eben dabei, ganz im
Ein=
verſtändnis mit den bevölkerungspolitiſchen Richtlinien der
Reichsregierung fünf allzeit hungrige, pievſende Nachkommen
auf=
zuziehen. Wie oben geſagt, all das, ohne ſich an dem recht
lebhaf=
ten Hin und Her in der Küche des braven Weiterſtädters zu
ſtören.
Straßenbericht
für die Zeit vom 9. bis 15. Juli 1933.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Fernverkehrsſtraßen in Heſſen:
43 Raunheim-Kelſterbach Klm. 9.0—16.0 vom 13. 6. bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung: Goldſtein Niederrad.
Schwan=
heim, oder rechtsmainiſch: Rüſſelsheim, Opelbrücke, Flörsheim,
Höchſt a. M.
45 Heldenbergen—Windecken bis auf weiteres für allen Verkehr
geſperrt. Umleitung für den Durchgangsverkehr: Friedberg,
Vilbel, Bergen, Mainkur, Hanau: für den Lokalverkehr:
Eichen, Oſtheim. Windecken.
49 Gießen—Alsfeld (Abteilung Romrod—Schellnhauſen) vom 7. 6.
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Groß=Felda, Windhauſen.
Hauptſtraßen in Heſſen:
Bleichenbach-Büches vom 24. 4. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Stockheim, Lindheim. Düdelsheim. Büches.
Ortsdurchfahrt Büches vom 7. bis 15. 7. geſperrt. Umleitung:
Lind=
heim, Düdelsheim, Orleshauſen.
Gedern—Merkenfritz vom 24. 4. und Merkenfritz—Hirzenhain vom
1. 5. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung Ortenberg—Gedern
über Wenings, Gelnhaar, Uſenborn. Der über den
Vogels=
herg führende Fernverkehr wird, auf die Straßen Selters,
Nidda, Schotten, Ulrichſtein, Lauterbach verwieſen.
Nierſtein—Dexheim—Köngernheim vom 8. 5. bis auf weiteres
ge=
ſperrt. Umleitung: Nackenheim, Mommenheim, Köngernheim.
Ober=Ramſtadt—Nieder=Modau. a) Ober=Ramſtadt—Rondell Km.
14.0—14,4 vom 7. Juni halbſeitiger Verkehr: b) Rondell—
Schloßmühle Klm. 14,4—15,5 vom 12. Juni bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung zu b: Ober=Ramſtadt. Rohrbach,
Schloß=
mühle.
Gießen—Wetzlar (Ortsdurchfahrt Heuchelheim) vom 29. 6. bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung: Gießen, Klein=Linden, Wetzlar.
Sonſtige Straßen in Heſſen:
Ortsdurchfahrt Büdingen (Hammerſtraße) vom 1. 5. bis auf
weite=
res geſperrt. Umleitung nach Rinderbügen über Bindſachſen,
Kefenrod.
Heppenheim-Lorſch, Km. 28,45—31,45, vom 8. 5. bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung: Bensheim.
Lauterbach—Schlitz (Abteilung Schlitz—Willofs) vom 8. 6. bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung: Salzſchlirf, Landenhauſen.
P. Kelſterbach, 7. Juli. Bezüglich des Mordverſuchs auf zwei
hieſige SA.=Leute ergaben die Ermittelungen, daß in einem
Gar=
ten ein Vervielfältigungsapparat vergraben vorgefunden wurde,
der zur Herſtellung verbotener kommuniſtiſcher Flugblätter diente.
Außerdem fand man bei einem der Mittäterſchaft Verdächtigen
drei Gewehre. Weitere Perſonen wurden verhaftet.
WSN. Wallerſtädten, 6. Juli. Vom eigenen Fuhrwerk
überfahren und getötet. Die 63jährige Frau Margarete
Horſt Witwe wollte mit ihrem Kuhfuhrwerk Futter holen. Als
ſie das Fuhrwerk beſteigen wollte, rutſchte ſie aus und geriet unter
die Räder. Die alte Frau erlitt dabei ſo ſchwere
Bruſtverletzun=
gen, daß ſie ſtarb.
Aus Mainz und Rheinheſſen.
— Mainz, 7. Juli. Ehem. Inf.=Regt. 144. Anläßlich der
Denkmalsweihe des Inf.=Rgts. 117 trafen ſich auch die ehem.
An=
gehörigen des Metzer Inf.=Rgts. 144, von denen viele beim blauen
Regiment ausgebildet wurden. Es war dies das erſte Treffen
dieſes tapferen Grenz=Regiments, in deſſen Reihen 3164
Kame=
raden vor dem Feinde fielen, in Heſſen. Zahlreich hatten ſich die
alten Kameraden in Mainz eingefunden und in frohem
Zuſam=
menſein wurden alte Kriegserlebniſſe ausgetauſcht. Die alte
Front=
ameradſchaft, die ſich in Not und Tod bewährte, erſtand wieder
neu und nur zu ſchnell mußte wieder geſchieden werden. Im Laufe
dieſes Jahres werden ſich die Kameraden mit Familien bei einem
144er Sommerfeſt in Frankfurt a. M. noch mal treffen. Unſer
Rgts.=Führer, General Thümmel, wird dort anweſend ſein. Der
Bundesvorſtand ehem. 144er ernannte den ſeitherigen
Verbin=
dungsmann, Kam. Gg. Giegerich zu Mainz, Joſefſtr. 52, zum
Führer der Ortsgruppe Mainz=Wiesbaden=Darmſtadt und
Um=
gebung und beauftragte ihn mit deren Ausbau. Alle 144er=
Kame=
raden, die noch nicht Bundesmitglieder ſind, werden gebeten, ſich
bei obengenanntem Kameraden zu melden.
Lpd. Bingen, 8. Juli. Einführung des neuen
Bür=
germeiſters. In feierlicher Weiſe wurde in einer
Stadtrats=
ſitzung durch den Vertreter des Kreisamts, Regierungsrat Bracht,
der kommiſſariſche Bürgermeiſter der Stadt Bingen Ritter (aus
Gau=Odernheim) eingeführt und verpflichtet. Der neue
Bürger=
meiſter verſprach, im Geiſte des Führers ſein Amt zu verwalten.
Bei Einbruch der Dunkelheit wurde dem neuen Stadtoberhaupt
von den Verbänden ein Fackelzug dargebracht.
Oberheſſen.
h. Gießen, 8. Juli. Todesſturz mit dem Motorrad.
Ein ſchweres Unglück ereignete ſich geſtern nachmittag gegen 5 Uhr
Ecke Marburger Straße=Oſtanlage, dem ein Menſchenleben zum
Opfer fiel. Zwei Studenten kamen in raſcher Fahrt die
Mar=
burger Straße herunter und wollten in die Oſtanlage einbiegen.
Dabei verlor der Fahrer die Herrſchaft über die Maſchine und
rannte mit voller Wucht gegen einenLeitungsmaſt. Der Fahrer wurde
auf der Stelle getötet. Der Beifahrer erlitt nur leichtere
Ver=
letzungen.
h. Vom Hoherodskopf, 5. Juli. Das Hoherodskopffeſt
des V. H. C. konnte aus nah und fern einen ſtarken Beſuch
auf=
weiſen. Es waren die Zweigvereine aus Alsfeld, Lauterbach,
Büdingen, Grünberg, Schotten, Frankfurt a M., Offenbach,
Darmſtadt, Mainz, Friedberg=Bad Nauheim u. a. zu der
ein=
drucksvollen Feier erſcheinen.
Geſchäftliches.
Wenn die Milch übergelaufen iſt hilft das
wundervolle iMi alle häßlichen Verkruſtungen beſeitigen. Alles
wird in einer heißen 1Mä=Löſung im Handumdrehen pikſauber.
Henkels iMi zum Aufwaſchen. Spülen und Reinigen für Geſchirr
und alles Hausgerät.
Rundfunk=Programme.
Gleichbleibende Werktags=Vortragsfolge. 6. und 6.30: Gymnaſtik.
O 7: Nachr. O 7.05: Wetter. 8.15: Waſſerſtand. O 11.00:
Werbe=
konzert. O 11.45: Zeit Nachrichten, Vortragsanſage,
Wirtſchafts=
meldungen. O 13.15: Nachrichten, Wetter. 14: Nachrichten. o 15:
Gießener Wetterbericht. — Anſchl.: Obſervatorium Aachen: Wetter
für Eifel= u. Moſelgebiet (Sa. 15.20). O 15.10: Zeit,
Wirtſchafts=
meldungen (Sa. 15.25). O 16.25 u. 17.45: Wirtſchaftsmeldungen.
O 18.50 (Sa. 18.25): Zeit. Programm, Wetter, Wirtſchaftsmeld.
Frankfurt: Sonntag, 9. Juli
6.35: Bremen: Hafenkonzert. Das gr. Geläute vom Bremer Dom
8.15: Waſſerſtand, Wetter.
8.30: Katholiſche Morgenfeier.
9.30: Stunde des Chorgeſangs.
10.30: Deutſches Bekenntnis. Dichtung für einen Sprech=Chor von
Erwin Guido Kolbenheyer.
11.30: Leipzig: Bachkantate. Barmherziges Herz der ewigen Liebe.
12.00: Glotterbad: Mittagskonzert. Ausf.: Freiburger
Kampfbund=
orcheſter.
13.00: Köln: Mittagskonzert. Ltg.: Wolf — In der Pauſe: Schöne
Stimmen auf Schallplatten.
14.30: Zehnminutendienſt der Landwirtſchaftskammer Wiesbaden.
Der naſſauiſche Bauerntag in Wetzlar vom 15.—17. Julf
1933.
14.40: Stunde des Landes: Was bezweckt das Erbhofgeſetz für die
Landwirtſchaft? Geſpräch zwiſchen Dr. Cordes und einem
Landwirt. — Ein Dorf wandert aus, Schilderung aus dem
19. Jahrhundert von Lehrer Karl Heuſohn.
15.30: Stunde der Jugend: Der Tölpeſhans. Hörſpiel für die
Klei=
nen. Nach einem Märchen von Anderſen.
16.30: Aus dem Schloß Auguſtusburg in Brühl: Muſik aus
Sans=
ſouci im Brühler Schloß. — In der Pauſe: Niemand kam
Zuſchauer bleiben! Heldenmythos u. Gemeinſchaft unſerer Zeit.
18.15: Fröhliches Zwiſchenſpiel. Kaſperle haut wieder rein!
18.45: Vom Deutſchlandſender: Großer Preis von Deutſchland für
Motorräder auf der Avus. Hörbericht von der letzten Runde.
(Wachsplatten.)
19.25: Sportnachrichten.
19.30: Ein Volk will leben! Geſpräche aus dem Alltag von Scholle
und Pflug.
20.15: Operettenkonzert des Funkorcheſters. Ltg.: H. Rosbaud.
22.30: Zeit. Nachrichten, Wetter Sport.
23.00: München: Nachtmuſik. Das kl. Funkorcheſter. Ltg.: E. Kloß.
Königswuſterhauſen.
Deutſchlandſender: Gleichbleibende Werktags=Vortragsfolge. 5.45:
Wetter für die Landwirtſchaft. O 6: Gymnaſtik. O 6.15: Wetter
für die Landwirtſchaft, Wiederholung der wichtigſten
Abend=
nachrichten. O 6.20: Tagesſpruch, Morgenchoral. — Anſchl.:
Früh=
konzert. O 8.35: Gymnaſtik für die Frau. O 10: Neueſte
Nach=
richten. O 11.15: Deutſcher Seewetterbericht. O 11.30 (So. 11.45):
Zeitfunk. O 12: Wetter für den Landwirt. — Anſchl.: Konzert.
— Wiederhohcſg des Wetterberichts. O 12.55: Zeitzeichen der
Deutſchen Seewarte. o 13.45: Nachrichten. o 14: Konzert. o
15.30: Wetter, Börſe. O 18.50: Wetter für die Landwirtſchaft.
— Kurzbericht des Drahtloſen Dienſtes. o 22.00: (Df., Do.
Fr. 22.15): Wetter= Tages= und Sportnachrichten. o 22.45:
Deutſcher Seewetterbericht.
Deutſchlandſender: Sonntag, 9. Juſi
6.00: Berlin: Funkgymnaſtik.
6.15: Wiederholung der wichtigſten Abendnachrichten. Tagesſpruch.
Morgenchoral.
Anſchl. Bremer Freihafenkonzert.
8.00: Stunde der Scholle.
8.55: Aus der Kaiſer,Wilhelm=Gedächtmiskirche: Morgenfeier.
10.05: Berlin: Wetter.
1100: Ernſt Bertram: Der Rhein.
11.15: Deutſcher Seewetterbericht.
11.30: Leipzig: Bachkantate: Barmherziges Herze der ewigen Liebe.
12.00: Zoppot: Mittagskonzert des Kurorcheſters. — Dazwiſchen:
(12.55): Zeitzeichen der Deutſchen Seewarte.
13.30: Hörbericht vom Beginn des Motorradremens auf der Avus
(Beiwagenklaſſe). Großer Preis von Deutſchland.
14.00: Hamburg: Stunde der Hitlerjugend: Jugendtreffen in Jever.
15.00: Thor Gote lieſt aus eigenen Werken.
15.30: Hörbericht von der Avus (Fortſetzung).
Anſchl. Kammerorcheſtermuſik. Das verſtärkte Kammerorcheſter des
Deutſchlandſenders.
ca. 16.40: Schluß d. Hörberichts v. Gr. Preis v. Deutſchland.
17.15: Vom Leid der ſtummen Kreatur. Paſtor R. von Ihering und
F. Winter=Rudloff unterhalten ſich über Tierſchutz.
17.45: Das Harzer Bergtheater. Ein Hörbericht von E. G. Dickmam
und Fritz Laukiſch.
18.15: Lieder von Schubert, Schumann, Brahms und Schütt.
Ge=
ſang: Fr. Wilh. Hezel. Am Flügel: W. Welſch.
18.45: Die Glücksritter. Nach der Novelle von Joſ. von Eichendorff.
Für den Rundfunk bearbeitet von G. Eich. (Aufnahme.)
2.00: Der Sport vom Sonntag.
20.10: Tanz= und Unterhaltungsmuſik. Julius Tomſen u. ſ. Orch.
21.00: Tiroler Beuernſchwänke.
22.00: Wetter., Tages= und Sportnachrichten.
22.45: Deutſcher Seewetterbericht.
23.00: Hannover: Spätkonzert. Ltg.: O. E. von Soſen.
Wekkerberichk.
Der kräftige Druckanſtieg von Südweſten hat ſich in eine
Hochdruckbrücke umgebildet, die ſich von der Biscaya in
nordöſt=
licher Richtung über Frankreich und Deutſchland bis nach
Finn=
land erſtreckt. In ihrem Bereich wird das Sommerwetter
fort=
dauern, wenn auch durch etwas wechſelnde Winde vorübergehende
Neigung zu Gewitterſtörungen aufkommt.
Ausſichten für Sonntag, den 9. Juli: Weiterhin ſehr warm und
vielfach aufheiternd, vorübergehend Neigung zu
Gewitter=
ſtörungen.
Ausſichten für Montag, den 10. Juli: Fortdauer der Wetterlage.
Hauptſchriffleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleion, Reich und
Ausſand und Heſſiſche Nachrſchten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdſenſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripie wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 20 Seiten.
rau
[ ← ][ ][ → ]Sonntag, 9. Juli 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 188 — Seite 9
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Seite 10 — Nr. 188
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Kleine dressberichd aus den Beiten
In Naeren, einige Stationen von Aachen
fort, kommen andere Beamte auf den Sug.
Von hier ab iſt die Strecke belgiſch. Die
Loko=
motive puſtet und ſchnaubt und zieht keuchend
die wenigen Wagen hinter ſich her. Es geht
durch den Hochwald, es geht in großen Kehren
bergauf. Roetgen, Lammersdorf. Conzen,
Monſchau, Kalterherberg. Das iſt das Venn.
Das ſind die weiten und leeren Hochflächen der
weſtlichſten Eifel. Moor und weite Heideſtrecken
und dunkle Kiefernwaldungen darin. Die
klei=
nen Dörfer liegen langgeſtreckt an den Straßen.
Die Häuſer, kleine und freundliche
Fachwerk=
häuſer mit tief herabgezogenen Strohdächern
liegen hinter hohen und dichten Hecken
ver=
ſteckt, die ſie bis über den Giebel verbergen.
Das iſt Schutz gegen den Winter, Schutz gegen
die Schneeſtürme, die über die Hänge
daher=
gebrauſt kommen und alles verwehen.
Herbe und etwas ſchwermütige Schönheit des
hohen Venns. Bäche und Ninnſale ſickern aus
den moorigen Gründen und bewäſſern die
Wei=
den, auf denen die kleinen Viehherden graſen.
Das iſt deutſches Land, langſam und mühevoll
kultiviertes Land, dem Moor und der Wildnis
abgerungen. Es ſind deutſche Bauern, die auf
dieſen kleinen und uralten Gehöften ſitzen und
ein hartes und ſchweres Bauerndaſein friſten.
Der Boden iſt karg, das Klima rauh. Die Eifel
war immer eine der ärmſten Gegenden. Etwas
Hafer wächſt auf den hochgelegenen Feldern,
ein wenig Buchweizen. Das übrige ſind
Wei=
den, große und ausgedehnte Weideplätze. Der
Bauer des Venns lebt von der Viehzucht.
Die Bahnſtrecke iſt belgiſch geworden. Sie
führt mitten durch die Dörfer. Sie iſt belgiſch
geworden, und das Diktat beſtimmte, daß ſie
gleichzeitig zur neuen Grenzlinie erklärt wurde.
So daß heute im Verlauf dieſer willkürlichen
und gewalttätigen Maßnahme die Dörfer mitten
entzweigeſchnitten ſind. Die eine Hälfte blieb
deutſch, die andere wurde zu Belgien
geſchla=
gen. In Noetgen ſieht man Häuſer, die dieſem
Geſchick zum Opfer fielen, hinter einem hohen
und ſoliden Saun bewahrt an der Straße liegen.
Die Eifel iſt infolge ihrer Struktur arm an
Eiſenbahnſtrecken. Durch den Verluſt der
Bahnlinie ſind nicht nur die unmittelbar
betrof-
fenen Dörfer, die deutſche Grenzſtadt
Mon=
ſchau, die in beſonderem Maße vom
Fremden=
verkehr lebt, ſind auch alle im Umkreis
gelege-
nen Dörfer wirtſchaftlich abgeſchnitten und
ſchwer geſchädigt. Als kleiner Ausgleich und
damit ſie überhaupt nach Aachen hin, wohin ſie
wirtſchaftlich und amtlich orientiert ſind eine
Verbindung haben, entſtand ein neues
Kurio=
ſum, wurde die große Landſtraße Monſchau—
„Der Schuldenmacher hatte ſich vor dem deutſchen
Gerichtsvollzieher hohnlachend in das verlaſſene belgiſche
Schmugglerhotel geflüchtet.”
Aachen zum neutralen Gebiet erklärt. Sie führt
in dem Maße, wie die Bahnlinie ſie ſchneidet,
abwechſelnd durch deutſches, in der Hauptſache
jedoch durch neubelgiſches Gebiet und blieb für
beide Ceile ohne Formalitäten befahrbar. Dieſe
Straße iſt ein Unikum. Während man auf ihrem
abgefahrenen Aſphalt wie auf einer ſicheren
Brücke über verbotenes Gebiet dahinfährt, iſt
ein Abweichen von ihr um einige Schritte,
be=
deutet eine kurze Naſt im Graſe des Venns,
das ſich links und rechts in herber Schönheit
ausbreitet, ſchon eine Grenzverletzung.
Die Folgen aus dieſer unbeſchreiblichen
Situation, ſind leicht zu denken. Die
neubel=
giſchen Gaſthöfe an der Straße, früher
bedeu=
tungsloſe Dorfſchänken oder Naſtpunkte für
die Waldarbeiter und Holzfäller, wurden über
Nacht begehrte Abſteigeplätze. Es gab billige
Sigaretten, billigen Wein, billiges Bier. Ein
kleines Lokal in der Höhe von Lammersdorf,
mitten im Walde gelegen und früher Canzlokal
für die umwohnende Bauernjugend, wurde mit
einem Schlage berühmt. Aus Aachen, aus
Köln, lelbſt aus dem Induſtriegebiet kamen
Sonntags die Automobile angefahren. Die
Sahl der parkenden Wagen ging in die
Hun=
derte. Unſummen wurden verzehrt, Unſummen
wurden geſchmuggelt.
Der Erfolg zog andere an. Es dauerte nicht
ange, da erhob ſich nicht weit vom alten ein
neues Gaſthaus, das ein ehemaliger Separatiſt
aus Aachen errichtet hatte. Während jenes
immer noch ſeinen primitiven
Fachwerkscharak=
ter behalten hatte, zeigte das neue ſchon
kom=
fortablere Formen. Es war in Siegeln
er=
richtet, es beſaß Sentralheizung, Simmer mit
fließendem Waſſer; es war mit allen
Bequem=
lichkeiten ausgerüſtet. Und wer weiß, wie die
Entwicklung weitergegangen wäre, welcher
Vergnügungsplatz hier mitten im meilenweit
verlaſſenen Walde aufgeſchoſſen wäre, wenn
nicht ſchließlich, nicht zuletzt auf Drängen der
Dörfer, der Stadt Monſchau, die
wirtſchaft=
lich aufs ſchwerſte geſchädigt wurden, ſchärfere
Grenzbeſtimmungen erlaſſen worden wären.
Das Betreten des neubelgiſchen Gebietes war
jetzt nur noch an beſtimmten
Grenzübergangs=
ſtellen geſtattet.
Swar erloſch jetzt der Canz im Walde. Die
Automobile blieben aus oder fuhren wieder
vorbei. Der Beſitzer des alten Gaſthofes
be=
gann wieder, ſein Land zu bebauen, der andere
zog fort, woher er gekommen war. Aber
in=
zwiſchen waren von Altbelgien herüber, durch
die Vorgänge lüſtern gemacht, einige andere
Leute gekommen. Exiſtenzen, deren Abſichten
von vorneherein nicht ſehr lauter waren. Von
der Aachener Landſtraße zweigt in der Höhe
jenes Gaſthauſes eine Verbindungsſtraße ab.
Sie führt hinab nach Lammersdorf, verteilt ſich
dort in Nichtung Düren, Nichtung Nideggen,
Nichtung Schleiden. Ins Binnenland hinein.
Die Straßen verlieren ſich, verzweigen ſich im
dichten Hochwald. An dieſer Verbindungsſtraße
— auf der Vennhöhe bei Lammersdorf —
ließen ſich die Altbelgier einige Schritte vom
Straßenrand im Walde nieder Sie bauten
eine Baracke, ſie bauten eine Garage für den
kleinen Laſtwagen, den ſie mit ſich führten. Und
von dieſen kleinen windſchiefen Bretterhütten
auf den ſumpfigen Waldlichtungen nehmen die
großen Schmugglerzüge ihren Ausgang. In
dieſen Baracken, von denen einige ein
harm-
loſes Schild „Manufakturwaren” an der Stirn
tragen, andere überhaupt nicht bewohnt zu ſein
ſcheinen in ihrer düſteren Verwahrloſung, iſt
von Cabakwaren bis zu Kleidungsſtücken alles
zu haben, was des Schmuggelns wert erſcheint.
Ein Eingreifen der deutſchen Grenzpolizei iſt
nicht möglich. Sie ſtehen zwei Meter von dem
Straßenrand auf belgiſchem Gebiet.
Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß die nunmehr
bel=
giſchen Bahnhöfe inmitten der deutſchen
Dör=
fer von der gleichen Strömung erfaßt wurden.
Es ſind beſcheidene Gebäude, der Bedeutung
dieſer Nebenſtrecke entſprechend, auf der kein
Schnellzug, nicht einmal ein Eilzug verkehrt.
Aber heute iſt in jedem dieſer Gebäude eine
Bahnhofswirtſchaft. Man hätte früher über
ein ſolches Unternehmen gelacht. Heute lacht
niemand. Dieſe Bahnhofswirtſchaften ſind
blühende Unternehmen, ſind kleine Stapelplätze
von Dingen, die man im allgemeinen in einer
Bahnhofswirtſchaft nicht antrifft. Der kleine
deutſche Gewerbetreibende in den Dörfern ſpürt
die Konkurrenz. Er ſpürt ſie ſehr, denn es geht
ihm langſam an den Kragen. Es gibt Artikel,
eine große Neihe von Artikeln, die er nicht
mehr zu führen braucht. Ein Einſchreiten gegen
dieſen Kleinſchmuggel, der nicht nur
Exiſten=
zen vernichtet, ſondern auch Swietracht und
Altes ſtrohgedecktes Bauernhaus im Hohen Venn. Hohe Buchenhecken ſchützen nach
Weſten vor den Schneemaſſen, die im Winter über die Hochfläche dahinfegen.
Kleines Wiederſehen.
Von Ernſt Kreuder.
Ich würde drei Stunden mit dem Schnellzug
fahren, in nördlicher Nichtung. Dann würde
ich um 15 Uhr in N. ſein. Nenate käme mit
dem Flugzeug etwa eine Stunde früher in N.
an; ſie würde von F. aus ſüdlich fliegen. Sie
ginge in N. dann zu Eliſabeth, dort würde ich
ſie treffen. Wenn ſie das Flugzeug nicht mehr
erreichte, würde ſie mit dem Schnellzug fünf
Stunden ſpäter kommen.
Als ich in N. ausſtieg, ſtand Joſeph auf dem
Bahnſteig. Ich hatte ihm eine Karte
geſchrie=
ben. Er war durch eine Menge Leute
verhin=
dert, herüber an die Sugſeite zu kommen. Er
hob den Hut und winkte damit. Ich wurde ſchon
die Creppe hinunter geſchoben. Joſeph beugte
ſich oben übers Geländer, um mich nicht zu
ver=
lieren. Im Bahnſteigtunnel drückte ich mich an
die Wand. Jetzt wurde auch Joſeph
herunter=
geſchoben.
„Herrlich, Joſeph, daß du gekommen biſt”,
ſagte ich, „grüß dich Gott, Joſeph.” Wir drück.
ten uns feſt die Hände. Wir hatten uns beinahe
ein Jahr nicht mehr geſehen.
„Die Karte kam erſt heute morgen,” ſagter
Coſeph, „in der Eile hab ich mich erſt verleſen.”
Wir lachten beide. Ich hoffte immer noch, daß
Nenate an der Sperre wäre. Es war niemand
da. Wir traten aus dem Bahnhof hinaus.
„Jetzt gehen wir erſt zu Eliſabeth,” ſagte ich,
„vielleicht iſt Nenate gekommen.”
„Wie lange haſt du denn Seit?” fragte
Joſeph.
„Wenn Nenate nicht da iſt, kommt ſie um
acht,” ſagte ich.
„ein,” ſagte Joſeph, „da fahren wir in den
Garten. Lili iſt ſchon draußen.”
„Ich habe einen Mordshunger,” ſagte ich.
„Wir eſſen dann draußen,” ſagte Joſeph.
Wir gingen die Hauptſtraße hinauf.
„Das beſte iſt,” ſagte ich, „du gehſt jetzt zu
Eliſabeth hinauf und fragſt, ob ich ſchon da bin.
Da wirſt du ſehen, ob Nenate da iſt. Sonſt
muß ich mich den ganzen Nachmittag Eliſabeth
widmen, und mit dem Garten wirds nichts. Sie
iſt ſo nervös. Wir treffen uns dann an der
Apotheke dort unten. Wenn Nenate da iſt,
winkſt du, dann komm ich rauf.”
„Alſo an der Apotheke,” ſagte Joſeph und
ging die ſteile Gaſſe hinauf. Nach 10 Minuten
kam er zurück. Er winkte nicht.
„Wunderbar,” ſagte er, „es war überhaupt
niemand da. Eliſabeths Schweſter hat
auf=
gemacht.”
„etzt muß ich noch ſchnell einkaufen,” ſagte
ich, „ich habe einen Mordshunger.”
„Das kannſt du noch draußen, an der End=
ſtation,” ſagte Joſeph. Wir ſtiegen in den
gro=
ßen Omnibus. Während der Fahrt ſaßen wir
drei Bankreihen getrennt. Manchmal ſahen
wir uns an und lächelten. Es war ein heißer
Cag. Ich hatte Nenate einen Monat nicht
mehr geſehen. Aber jetzt war es auch ſchön,
daß ich mit Joſeph in den Garten fuhr. Wir
mußten umſteigen und mit der Cram
weiter=
fahren.
„Du haſt ja die reinſte Nathausfarbe,” ſagte
ich, als wir in der Cram nebeneinander ſtanden.
„Ja, Erneſtos,” ſagte er, „leit einem halben
Jahr ratlos auf dem Nathaus.”
Wir ſtiegen an den Seen aus. Sie lagen
weit und blau im Land.
„Hier iſt ein Bäcker,” ſagte Joſeph. Ich ging
hinein und kaufte ein Pfund gewürztes Brot.
Nebenan kaufte ich Leber= und Blutwurſt, ein
halbes Pfund. Wo die Häuſer aufhörten, war
ein Wirtshaus. Wir ſchellten an dem Schalter
im Hausflur.
„Wieviel meinſt du denn?” fragte Joſeph.
„Ich trinke höchſtens zwei,” ſagte ich.
„Du trinkſt doch drei,” ſagte Joſeph, „alſo
ſechs, eine für Lili, ſind ſieben.”
Der Wirt zog den Schalter hoch.
Erſt mal einen Schnaps,” ſagte Joſeph,
„haben Sie Kirſch?”
„Ich lieber Kognak,” ſagte ich. Der Wirt
ſtellte wei Gläschen hin.
Im Hohen Venn
fortdauernde Unruhe in die vordem friedlich
dahinlebende Bevölkerung trägt, iſt ſchwer,
beinahe unmöglich. Das Betreten des
Bahn=
hofsgebäudes kann niemand verhindert werden.
So iſt dieſe Grenzregulierung ein
beiſpiel=
loſes Kurioſum und führt immer wieder zu
neuen Kurioſitäten, die für unſere Seit faſt
un=
begreiflich ſcheinen. In jedem Dorf gibt es
neue Anekdoten. Sum Beiſpiel: Ein
zugezoge=
ner Mann im Dorf hat Schulden. Außerdem
ſteht er im Verdacht des Großſchmuggels. Eines
Cages wird zur Swangsvollſtreckung
geſchrit=
ten. Aber am Abend, bevor der
Gerichtsvoll=
zieher erſcheint, packt der andere ſein ganzes
Gut auf einen Wagen und fährt mit ihm in
jenes leerſtehende Hotel, das am Anfang des
Artikels erwähnt wurde. Der
Gerichtsvoll=
zieher kommt und findet leere Näume. Er geht
an die neue Wohnung und trifft den Mann
höhniſch lächelnd im Hauseingang ſtehen. Der
Beamte muß ſich den Hohn gefallen laſſen und
unverrichteter Dinge abziehen. Denn drüben,
hinter dem Straßengraben, iſt Belgien.
Eine Frau aus dem Dorf wohnt bei einer
Familie im Eiſenbahnerhaus zur Miete. Das
Haus ſteht auf bahneigenem Land und gehört
zu Belgien, obgleich es im deutſchen Dorf ſteht.
Die Frau erwartet ein Kind. Der Arzt iſt
ge=
rufen. Der kommt und weiſt zunächſt die Frau
darauf hin, daß das Kind belgiſcher
Staats=
bürger wird, weil es, wenn auch mitten im
Dorf, in Belgien zur Welt kommt. Die Frau
wehrt ſich gegen den Gedanken. Man trägt ſie
ſchnell in ein Nachbarhaus. Dort gibt ſie einem
Jungen das Leben und wird, mit dem Kinde im
Arm, wieder in ihre Wohnung zurückgetragen.
Deutſches Schickſal an der Grenze. Die
Be=
wohner von Eupen uno Malmedy kämpfen
er=
bittert für ihr Deutſchtum, die Einwohner dieſer
armen Grenzdörfer ebenſo erbittert um ihre
Exiſtenz.
J. V. Schmidt.
„Sie trugen die Frau in das deutſche Nachbarhaus,
damit das Neugeborene nicht belgiſcher Untertan
werden müßte.”
„Kirſch haben wir nicht, darfs Swetſchen
ſein?” fragte der Wirt.
„Einen Swetſchen und einen Kognak,” ſagte
Joſeph.
Der Wirt ſchenkte ein und ſagte: „Wohl
bekomms.”
„Proſt Joſeph,” ſagte ich.
„Proſt Erneſtos,” ſagte Joſeph.
„Hah,” ſagte ich.
„Noch einmal,” ſagte Joſeph.
„Die bezahl ich,” ſagte ich.
„Dann bezahl ich den dritten,” ſagte Joſeph.
„Wir werden ja voll, bis wir
hinauskom=
men,” ſagte ich. Wir nahmen ſieben Flaſchen
Bier mit, vier dunkel und drei hell.
„Jetzt haben wir keine Sigaretten,” ſagte
Joſeph unterwegs.
„Ich hab noch welche,” ſagte ich und zeigte
die Schachtel.
„Die reichen nicht,” ſagte Joſeph. Wir
gingen zurück und kauften noch zwei Schachteln
Sigaretten. Jetzt ſitzt Nenate im Sug, dachte
ich; ſie wird Durſt bekommen bei der Hitze.
Hoffentlich hat ſie ſich Orangen mitgenommen.
„Jetzt können wir auch noch einen trinken,”
ſagte Joſeph, als der Wirt die Sigaretten
brachte.
„Gut, aber der letzte.” Wir tranken noch
einen und gingen dann an den Seen vorbei
Möbel und Hausgerät in reinem Stil
Gute Formen ſind immer ſchön
Wer in der Flucht der Erſcheinungen bangen
Herzens nach dem Bleibenden, Wertbeſtändigen
und Unvergänglichen ausſchaut, wird ſich damit
tröſten können, daß das wirklich Schöne nicht
zeitgebunden iſt. Es wird zwar bisweilen
ver=
drängt werden können, ſetzt ſich, aber immer
wioder durch. Allerdings iſt es nicht immer
ein=
fach, aus der Maſſe der Modeerſcheinungen
das Wertvolle herauszufinden. Die heutige
Seit mit ihrer Cendenz zur Vereinfachung, zur
„Ent”zierung des Möbels und des Hausgeräts
macht es uns leicht, zur Erkenntnis reiner,
ſchöner Formen vorzudringen. Damit iſt nicht
geſagt, daß reine Form gleichbedeutend iſt mit
Schmuckloſigkeit und vollkommener
Schlicht=
heit. Es iſt nur ſchwerer, auch an dem reicher
geſtalteten und dekorierten Gegenſtand das
Echte von dem Calmi zu unterſcheiden.
Der beſte Weg, das Auge zur Erkenntnis
guter, gleichſam natürlich gewachſener Formen
zu erziehen, iſt die Schulung am ganz einfachen
Gegenſtand. Um es kraß auszudrücken: ob eine
Schmalzdoſe in Keramik eine vernünftige, das
heißt brauchbare Form hat, ob ſie ſich gut
greifen, gut auswaſchen, gut zudecken läßt, das
merkt auch der Ungeſchulte bald und bekommt
ein Auge für ſolche Vorzüge. Wenn man aber
ſein Urteil über eine engliſche Chintz=Capete,
über eine barocke Vaſe auf dem Kaminſims
eines Fürſtenzimmers abgeben ſoll, wird man
ſehr viel eher unſicher und verfällt nur zu leicht
in den Fehler, die reiche Sorm als ſolche zu
tadeln oder abzulehnen. Sur Neubildung eines
geſunden Volksgeſchmacks, der in der Cat zur
Heit der Generation unſerer Väter ein wenig
in die Irre gegangen war, iſt alſo der
augen-
blickliche Weg, zurück zum Einfachen, zur
Ur=
form, ſehr gut, iſt wie ein Volkskurſus in
Ge=
ſchmacksbildung, einleuchtend, zukunftsweiſend,
pſychologiſch zwingend.
In der Wahl unſerer Möbel und der
Gebrauchsgegenſtände des täglichen Bedarfs
müſſen wir fortwährend Bekenntniſſe unſeres
eigenen Geſchmacks ablegen. Mit dem wenigen
Geld im Portemonnaie, das uns noch zur
Bil=
dung und Ausgeſtältung eines Hausſtandes
bleibt, muß man ſchon einige geſchmackliche
Feſtigkeit in ſich entwickelt haben, um ſich nicht
beim Einkauf von einer leeren Form blenden
zu laſſen, die nicht halten kann, was ſie zu
ver=
ſprechen ſcheint. Der Gradmeſſer für die Güte
eines Gebrauchsgegenſtandes iſt ſeine
Sweck=
mäßigkeit. Wenn wir dem nachgehen, ohne
Rückſicht auf Mode oder konventionelle
Bin=
dungen, ſo haben wir ſchon eine kleine
Garan=
tie, vor Enttäuſchungen geſchützt zu ſein.
Aus dieſer Gebundenheit an die
Sweckmäßig=
keit erwächſt für den Herſtellenden eine Gefahr:
Möbel und Hausrat ſollen nicht zu bloßen
techniſchen Erzeugniſſen herabſinken; ſie ſollen
erfreulich anzuſehen ſein bei aller praktiſchen
Bewährung. Swiſchen Sweckdienlichkeit und
Formenſchönheit eine Einheit zu ſchaffen, muß
daher die Aufgabe der herſtellenden Kreiſe ſein.
Die ſanft geſchwungenen Beine einer Vitrine,
die Meſſingbeſchläge einer Kommode, das
ſchmiedeeiſerne Blattwerk einer Gartentür ſind
ſolche Sugeſtändniſſe an den Schönheitsdurſt des
Menſchen, ohne daß dadurch der Gegenſtand
an Sachlichkeit einbüßt. Und dieſe Einheit iſt
auch bei zahlloſen Gegenſtänden erreicht
wor=
den, nicht erſt heute, ſondern ſchon in
vergan=
genen Epochen, die gleich uns gerungen haben
um die Verſchmelzung formaler und praktiſcher
Forderungen. Es gibt ſeit langem vorzügliche
Löffel, der Sorm des Mundes angepaßt, gut zu
handhaben und von klaſſiſcher Form, Meſſer
und Gabeln, wie ſie beſſer nicht geſchaffen
wer=
den können; es gibt ſeit langem, ſehr viel
länger, als mancher von uns annehmen mag,
die ideale Form einer Caſſe, Gläſer, an denen
nichts auszuſetzen wäre. Wenn trotzdem die
gute Form nicht Alleinbeherrſcherin auf dem
Markt iſt (und wer wollte das behaupten!), ſo
hat das zum Ceil ſeinen guten Grund in dem
überſtarken Drang nach Individualiſierung des
Gebrauchsgegenſtandes. Wenn alle Menſchen
die gleichen guten Löffel, die gleichen, vortreff=
lich ſpießenden Gabeln in Gebrauch hätten, wie
ſollte man ſich da noch auszeichnen unter den
Anderen? Orgendein reicher Mann will ſeinen
Hausrat auf eine aparte, ihm angemeſſene und
ihm zugehörige Art geſtaltet wiſſen; er gibt den
Auftrag, den Schaft eines Meſſers zu verdicken,
den Henkel einer Caſſe zu einem eigenwilligen
Schnörkel umzubilden. Dem Wunſche nach
Perſönlichkeit iſt ſomit Genüge getan, der
Auf dieſe Frage wird man zumeiſt antworten:
„Das Kind erlernt ſeine Mutterſprache durch
Nachahmung‟. Damit iſt auch zweifellos etwas
Nichtiges geſagt; denn wenn die Erwachſenen
nicht mit den kleinen Erdenbürgern redeten
oder wenn dieſe nicht hören könnten, würden
ſie ihrer Mutterſprache ganz gewiß nicht
teil=
haftig werden; aber ſprechen würden ſie
den=
noch, denn ſie üben ſich ganz ohne fremde
An=
regung im Gebrauch ihrer Muskeln,
Glied=
maßen und Organe, alſo auch der
Sprechwerk=
zeuge. Ihre erſten Lallworte auf a, u und ei
mit den verſchiedenſten Konſonanten davor,
bilden ſie ganz ſelbſtändig. Die ſtolzen Eltern
ſtimmen beglückt in dieſe Muſik mit ein; ſie
ahmen alſo zunächſt ihr Kind nach, nicht
um=
gekehrt. Sogleich regt ſich jedoch der
pädago=
giſche Inſtinkt der Eltern. Sie greifen aus
der Summe der vom Kinde ſelbſt geformten
Laute unter Vermeidung namentlich aller
Schnarch=, Schnarr= und Schnalzlaute vor
allem diejenigen Lautverbindingen heraus, die
in ihrer Sprache vorkommen, und ſprechen
ge=
rade dieſe ihrem Kinde wieder und immer
wie=
der nach, ſpäter auch vor. Dadurch ſieht das
Kind allmählich von ſeinem ſog. Naturlaut ab
und beſchränkt ſich nach und nach auf die in
ſeiner Mutterſprache üblichen Klänge. Das iſt
bei den Buſchmännern und den Chineſen nicht
anders als bei uns. Der Lautvorrat eines
Kindes befähigt dies an und für ſich zur
Erler=
nung jeder beliebigen Sprache; doch nehmen
die Erwachſenen des betreffenden Landes, in
dem es gerade aufwächſt, ſchon frühzeitig einen
gewaltſamen Eingriff vor, indem ſie die
laut=
ſchöpferiſche Cätigkeit des Kindes auf eben die
Laute einſchränken, die für die landesübliche
Sprache verwendbar ſind.
Aber die Erwachſenen hemmen und
begren=
zen nicht nur, ſie fördern auch und bauen an,
d. h. ſie ſorgen dafür, daß die Worte der
Kleinen auch einen Sinn erhalten. Sie deuten
auf Perſonen und Sachen, wobei ſie immer
wie=
der deren Namen nennen. Dadurch werden die
Kinder gewöhnt, dieſelben wiederkehrenden
Wahrnehmungen mit immer den gleichen Wert=
Gegenſtand aber ein wenig ſeinem Sweck
ent=
fremdot, bis er allmählich ſehr viel prunkvoller,
aber in nichts beſſer den Ciſch des Hauſes ziert.
So etwa wird der Luxusgegenſtand geboren.
Wenn heute aus mancherlei Gründen ſich eine
bewußte Abkehr vom Luxusgegenſtand
voll=
zogen hat, ſo iſt darin eine durchaus geſunde
Lebensanſchauung zu erblicken. Wieder, wie
ſchon oft, hat wirtſchaftliche Not den Menſchen
die Augen geöffnet für das Weſentliche im
Leben, im Geiſtigen ebenſo wie im Praktiſchen.
Durch die Weglaſſung des Ueberflüſſigen wird
man ganz von ſelbſt zur reinen Form hinfinden,
die, über alle Mode erhaben, zeitlos und un=
Slſe Deike.
vergänglich iſt.
zeichen zu belegen. Auf dieſer Stufe werden
die kleinen Sprechſchüler wieder ſchöpferiſch.
Sie vernehmen viele Worte, deren Sinn ihnen
unmöglich klar werden kann. Da ſie jedoch
gelernt haben, daß zu den Worten auch eine
Bedeutung gehört, begnügen ſie ſich nicht mit
leeren Worthüſſen, ſondern füllen dieſe mit
einem ihnen beſonders naheliegenden Inhalt.
Metallene Geräte der verſchiedenſten Art ſind
für ſie ohne Unterſchied Dinge, die glänzen oder
leuchten; eine Uhr iſt nur, was Cicktack macht,
Sonnen=, Waſſer= und Sanduhren werden
unter keinen Umſtänden dazugerechnet; denn
der Begriff „Seitmeſſer” bleibt dem Kind viele
Jahre hindurch völlig dunkel und unvorſtellbar.
Auf dieſe Weiſe entſteht die Kinderſprache, die
man ſich alſo kurz ſo zu erklären hat, daß Das
Kind die Wortzeichen der Erwachſenen
ent=
weder mit abweichenden, ihm eigentümlichen
Vorſtellungen verbindet oder mit
unvollzähli=
gen, oft nebenſächlichen Merkmalen des
In=
halts verſieht. Umfang und Inhalt der Begriffe
ſtehen aber im umgekehrten Verhältnis
zuein=
ander: Je ſchärfer ein Begriff umriſſen iſt, deſto
eindeutiger iſt er, und je weniger er beſagt, deſto
mannigfacher kann er verwendet werden. Unſere
Kinder haben noch kein deutliches
Begriffsver=
mögen; darum können ſie „Flaſche” ſagen, wenn
Reine Formen ſind zeitlos. Wohnzimmer im Schloß Hohenzierik (Mecklenburg) um 1800.
Wie lernen unſere Kinder das Sprechen?
durch den Wald. Rechts war das Stadion und
dann kamen Schrebergärten; man ſah es durch
die Bäume. Dann waren wir vor Joſephs
Garten. Joſeph pfiff; Lili kam aus dem
Gar=
tenhäuschen; ſie erkannte mich nicht gleich. Sie
hatte einen blauen Crainingsanzug an. Ich
hatte ganz vergeſſen, daß ſie blond war.
„Grüß Gott, Lili,” rief ich. Da erkannte ſie
mich.
„Erneſtos,” rief ſie, „du?‟
„Heil und Sieg,” ſagte ich, „du ſiehſt
wunder=
bar aus.”
„Fein,” ſagte Joſeph, „heut morgen kam erſt
ſeine Karte. Er kommt immer ſo unverhofft.”
„Das iſt ja herrlich,” ſagte Lili, „ich dachte
ſchon, wer iſt denn der Mann mit dem grauen
Hut?”
„Wir haben Hunger,” ſagte Joſeph.
„Ich habe ſchon gedeckt,” ſagte Lili, „Ihr
riecht ja nach Schnaps.”
„Nur einen kleinen,” ſagte ich.
„Morgen früh jammert er wieder und hat
Kopfweh.” ſagte Lili zu Joſeph.
Der Garten war voller Blumen. Hinter dem
Ciſch ſtanden zwei große Sonnenblumen, ſie
ſahen zu uns her. Jetzt wird Renate in
Würz=
burg ſein, dachte ich. Wir ſetzten uns an den
Ciſch im Sreien und fingen an, zu eſſen. Joſeph
ſchenkte das Bier ein. Er trank dunkles, Lili
und ich tranken helles.
„Ja, der Erneſtos,” ſagte Lili kauend und
drückte meine Hand.
Proſt,” ſagte Joſeph, „auf unſeren Gaſt.”
Als wir ſatt waren, ließen ſie das
Grammo=
phon ſpielen. Joſeph ſah auf die Uhr.
„Noch drei Stunden,” ſagte er, „
wunder=
bar.”
„Wieviel Flaſchen haben wir noch?” fragte
ich.
„Noch drei,” ſagte er.
„Ob die reichen?”
„Dann hol ich noch, ich nehm Lilis Nad.”
ſagte er. Wir ſteckten uns Sigaretten an. Das
Bier ſchmeckte in der Sonne wunderbar. Sch
bekam einen Schleier vor die Augen. Joſeph
hatte die Flaſchen in einen Eimer mit friſch
ge=
pumptem Waſſer geſtellt. Der Eimer ſtand im
Schatten. Nach einer Stunde waren die
Fla=
ſchen leer. Joſeph legte ſie in die Mappe und
nahm Lilis Nad.
„Jch. bin bald wieder da,” rief er von der
Gartentüre. Wir winkten. „Halt,.” rief ich
und lief ihm nach. „Wenn Renate doch
gekom-
men iſt und war nur mit Eliſabeth in der
Stadt?‟
„Phantaſie,” ſagte Joſpph und klingelte am
Rad.
„Sch hab ſo ein Gefühl,” ſagte ich, „ich ſollte
doch einmal zu Eliſabeth gehen.”
„Du biſt ja verrückt,” ſagte Joſeph, „du
mußt ja eine halbe Stunde fahren. Sind zurück
mit dem Weg anderthalb Stunden.”
„Wir werden ja ſehen,” ſagte ich. Joſeph
fuhr los.
„Ach, du Heſſe”, ſagte Lili, als ich wieder
am Ciſch ſaß, „du bekommſt jetzt einen Kuß.”
Sie gab mir einen Kuß.
„Sch kann ihn dir nicht zurückgeben,” ſagte
ich, „Nenate kommt nachher.”
„Kommt doch zu uns,” ſagte Lili.
„Wir wollen in ein kleines Dorf fahren,”
ſagte ich, „man muß einmal allein ſein,
voll=
kommen allein."
„Ihr habt Mondſchein heut abend,” ſagte Lili.
Joſeph war ſchnell zurück. Er war erhitzt
und ſchwitzte. Wir tranken zuſammen noch fünf
Slaſchen. Dann ſangen wir fröhliche Lieder.
Die Sonne war nahe am Horizont.
„Kann ich nicht mit der Bahn fahren?”
fragte ich, „an den Seen iſt doch eine Station.”
„Natürlich,” ſagte Joſeph. Er holte den
Fahrplan aus der Gartenhütte. „Den kriegſt
du noch,” ſagte er und hielt den Einger auf die
Stelle im Fahrplan. Wir brachen auf. Auch
Lili ging mit.
Ich winkte noch lange aus dem fahrenden
Suge. Als ich in N. ankam, war es noch eine
Viertelſtunde bis zur Ankunft von Nenates
Sug. Ich ging durch die Sperre, da winkte
je=
mand. Es war Nenate. Sie hatte ihre Horn=
ſie den Becher, den Löffel oder ihren Hunger
ſelbſt meinen. Man muß ſchon mit den Kleinen
auf ſehr vertrautem Suße ſtehen, wenn man ſich
mit ihnen verſtändigen will. Bei aller Freude
an dem hierbei zutage trotenden Kauderwelſch
und bei aller Nückſicht auf die verſchiedenen
Alters= und Entwicklungsſtufen des Kindes
müſſen Eltern ſich jedoch davor hüten, zu ihren
Kleinen immer nur in der Kinderſprache zu
reden oder hierin gar ſelbſt neue Worte zu
prägen und Bildungen fremder Kinder zu
ver=
pflanzen. Damit iſt dem Kinde weniger gedient.
Vielmehr muß dies nach und nach in die Sprache
der Großen hineinwachſen und lernen, was die
Worte ſeiner Mutterſprache „gemeinhin”
be=
ſagen. Wartet man damit zu lange, dann
ver=
binden ſich in der Seele des Kindes die
über=
nommenen Wortzeichen ſo ſehr mit falſchen
oder unzureichenden Bedeutungen, daß es ihm
ſpäter große Mühe macht, ſeine Worthülſen
ihres gewohnten Inhalts zu entleeren und ſtatt
deſſen mit neuem Gehalt zu füllen. Ganz
ge=
liegt dies nie, auch nicht dem Erwachſenen. Wir
können uns zwar ſo ausdrücken, daß der andere
im allgemeinen verſteht, was gemeint iſt, aber
darüber hinaus ſchwingt bei dem Gebrauch der
Alltags= und Jedermannsworte in unſerer Seele
noch etwas mit, was unſer Gegenüber nicht
verſpürt. Könnten wir es ausſprechen, dann
wären wir vielleicht Dichter. Ob man uns aber
verſtehen würde, ſteht leider dahin.
Wilhelm Niemann.
Anekdoten.
Joſeph Kainz erhielt eines Cages folgenden
Brief:
Werter Herr Kainz!
Unſer Stammtiſch „Allaweil fidel”, feiert
nächſten Samstag ſein drittes Stiftungsfeſt.
Indem daß uns geſagt wird, daß Sie ein guter
Schauſpiel ſeient, laden wir Sie hiezu
freund=
lich ein. Was Sie vortragen wollen, ſteht ganz
bei Ihnen, wir möchten nur vorſchlagen, den
Homehr und das Nibelungenlied (brauchen Sie
nicht zu ſingen, genügt auch, wenn Sie’s
ab=
leſen). Abendeſſen und Bier bis zu ſechs Maß
frei. Bhüat Sie Gott!
Der Stammtiſch
J. A.: Aloys Wamperl.
Darauf ſchrieb Kainz zurück:
Werte Herren!
Ich danke Ihnen für Ihre ſo ſehr
ſchmeichelhafte Einladung, der ich infolge
be=
ruflicher Abhaltung zu meinem aufrichtigen
Bedauern keine Folge leiſten kann. Vielleicht
im nächſten Jahre. Dann möchte ich aber
an=
heimgeben, das Programm etwas zu
erwei=
tern, etwa mit Brockhaus”,
Konverſations=
lexikon und Brehms Cierleben. Gerade in
letzterem fänden Sie viele Bekannte.
Ergebenſt Jolef Kainz.
Großmutter hat ſich von ihrer Familie
ver=
leiten laſſen, einen Nundflug zu machen. Nach
einer Weile dreht ſich der Pilot um und ruft
ihr zu: „Wir ſind jetzt 1000 Meter hoch!” —
„Ach was, 1000 Meter,” erwidert Oma, „
ſtel=
len Sie lieber den Ventilator ab, es iſt doch kalt
genug hier!”
A.: „Ja, ja, ein Narr und ſein Geld, die bleiben
nicht lange beiſammen!”
B.: „Und wie ſind Sie Ihres losgeworden?”
Die neue Stenotypiſtin beſchloß, gleich vom
erſten Cag an einen guten Eindruck zu machen.
So erſchien ſie bereits eine halbe Stunde vor
Arbeitsbeginn im Kontor und machte ſich
dar=
an, ihre Maſchine zu reinigen. Sie fand auch
eine Flaſche und ölte ihre Maſchine und, weil
ſie ja Seit hatte, gleich noch die verſchiedenen
Maſchinen ihrer Kolleginnen.
Gegen 9 Uhr kommt der Chef. Fängt an,
etwas zu ſuchen. Sucht und ſucht im ganzen
Kontor. Fragt ſchließlich: „Sagen Sie mal, hat
denn nicht jemand von Ihnen die Flaſche mit
meinem Huſtenmittel geſehen?”
brille aufgeſetzt, um beſſer zu ſehen. Sie ſah
entzückend damit aus.
„Du ſiehſt ja ſüß mit der Brille aus,” ſagte
ich, „wieſo biſt du denn ſchon da?"
„Sch bin doch heut mittag mit dem Flugzeug
gekommen,” ſagte Nenate und ſtrahlte.
„Verdammt nochmal,” ſagte ich, „und ich
bin ſchon ſeit drei Uhr hier.”
„Swei Uhr zwanzig bin ich gekommen,” ſagte
Renate und hakte ſich bei mir ein.
„Aber du warſt doch nicht bei Eliſabeth.”
ſagte ich und ſteuerte zu den Sahrplantafeln.
„Ich war hier,” ſagte Nenate, „drüben an
der anderen Sperre. Ich wollte dich abholen.”
„Da gehts doch nur zu den Sügen,” ſagte
ich, „ſteht doch groß angeſchrieben.”
„Ach ja,” ſagte Nenate, „das hab ich doch
nicht geſehen.” Ich ſchüttelte den Kopf und
ſuchte auf der Cafel den nächſten Sug nach H.
„Was haſt du denn mit mir vor?” fragte
Renate. Ich ſah, daß ſie furchtbar froh war.
„Ja Schwan,” ſagte ich, „wir fahren jetzt
nach H., dann laufen wir nach Aſpertshofen,
das iſt ein ganz kleines Neſt in einem ganz
kleinen Cal, da iſt es wunderſchön.”
„Sib mir doch erſt mal einen Kuß,” ſagte
Nenate.
„Das kann ich doch nicht hier im Bahnhof.”
ſagte ich.
Doch,” ſagte ſie und rüttelte mich am Arm.
Sunndags Noochmiddags=Bedrachdunge
No, was?! — Schee war’s! — Lang
hotts gedauert! — Un — noja, Geld hotts
aach gekoſt, un es is ſo langſam druffgange,
was mer hatt. Awwer unſer Addolleriſte hawwe
ihr Feſt in Ehrn beſtanne, un in gewohnter
alter Friſche. Do wärd kaaner was dro dibbe
wolle. Jawoll: in alder Friſche! Aach
mei Schorſch! — Er is noch ganz de Alde un
hott mer, bei=eme ſamfte Noochdrunk. a iwwer’s
annermol verſichert, wie ſchee un erhewend es
gewäſe weer, un daß mer widder mol den
alde, oft geriehmte, un in de letzte Johrn
äwe ſo oft geſchmähte
Milledarismuß=
geiſt hett zeiche kenne, un was mer unner
ächter Kammeradſchaft verſteht, un ſo.
Un daß uns die Addolleriſte aach es ſcheene
Wädder widder gebrocht hawwe, däß ſei=en
ganz beſunners gedankt! — Mer ſieht dodra,
daß däß ſtaaalde Milledeer aach beim Petrus
noch was gilt. Un wann aach die „Bummber”
ſunſt kag ſchreckhafte Leit, un an Blitz un
Dunner, un an Mordskräch berufsmeßich
ge=
wehnt ſin, un net mit de Wimmbern zucke.
aach wann die Wäld näwern unnerzugeh
droht, wie ſe däß in werwaaß wieviel ſchwere
Schlachte bewiſſe hawwe — wie geſagt, wann
aach die „Bummber” mit de Alliern vun=eme
Wäldunnergang zimmlich verdraut ſin, ſo
weer=en unner de obwaldende Umſtend
vermud=
lich aach des beſcheidenſte Wolkebrichelche
eklich uff die Närfe gange. Noja, aach des
ſchennſte Feſt hott kaa Aſähens, wann’s
ver=
räjend —
Un ſo is alſo zur allgemeinen Befriedichung
azunemme, daß der große Addolleriſtedag en
zimmliche Iwwerſchuß gebrocht hott,
be=
ſtehend in freundlicher un allſeiz härzlicher
Er=
innerung an Stunde feierlicher Erhewung, un
kammeradſchaflichen Beiſammenſeins!
Aach mei Schorſch is widder fort, un hott
mich mit meim Schmärz, däß haaßt alſo, mit
meine Endebärzelſen allaans geloſſe. un mit
däre hab ich dann dieſer Dag e groß
Lon=
doner Kummferenz abgehalte, wobei ſich’s um
die Summermode gedreht hott. Mir hawwe
uns bei däre Geläjenheit dohie verunganicht,
daß mer im Zorn ausenanner gange ſin, un
uns ſeither net mehr agucke, indem daß die
Endebärzelſen in ihrm Unverſtand geſagt hot:
die ganz Mode kennt ihr gefellichſt de Buckel
nuffſteiche; was erſtens a Zumudung is,
un zweidens en ſchreckliche Mangel an
Bil=
dung verrode dhut. — Ich härngäje hab
vor=
geſchlage, die Mode kennt mir die Buckel
enunnerruttſche; was widder mei
Ende=
bärzelſen, ſoweit mei verehrlicher Buckel, in
meim Vorſchlag zur Sproch kumme is, als
un=
verſchemte Amaßung un dumm Zeick bezeichent
hott.
Un ſo ſin mir alſo iwwer däre
grundſätz=
liche un wäldbewegende Frog, wem, und ob
die Mode, ſo odder ſo, den Buckelorum bedräde
ſoll, ausenanner kumme, un mir gehn ernſthaft
mit de Abſicht um, in däre Sach ärchend e
Körperſchaft azuruffe, die ärchendwo „dage‟
dhut, meechlichſt viel Geld verzehrt, meechlichſt
viel Geld koſt, un meechlichſt nix erreicht, un
die grad dodorch ihr Daſeinsberechdichung
der=
ordich großordich dokummendiert, daß mer ſe
unner gorkaane Umſtend abbaue kann, ſundern
fort un fort „verdage” muß
Indem alſo mei Londoner Kummferenz mit
de Endebärzelſen ſchäbb ausgange is, hab ich
mich uff eiche Fauſt in die „Drauwe”
ge=
ſchlengelt, un hab mer emol ageguckt, was
äwe große Mode is, was mer dreecht, un wie
mer geht, un ob ich mich mit meim
Blau=
gedibbelt immer noch unner de „Haute
Nuwaude” ſähe loſſe kann.
Dann mer mag zu de Mode im allgemeine
ſteh, wie mer will, awwer ſchließlich muß mer
ſich doch uffm Laafende halte, damit mer
ne=
eines ſcheenes Dags, in ſeine Unwiſſenheit
erum laaft, wie epennzioniert Vogelſcheich odder
en abgebauter Wegweiſer.
Awwer zu meiner Befriedichung hab ich
doch feſtſtelle kenne, daß ich mit meim „
Ge=
dibbelte” immer noch mitkann. Mer nennts
bloß net mehr gedibbelt, ſundern „punktiert”.
Wie mer jo aach ſunſt for all die deitſche
Erzeichniſſe allerhand ärodiſche Nome hott.
Awwer däß is emol ſo bei de Mode: ſie muß
ſelbſtverſtendlich deitſch ſei, jedoch immer
mit=eme Stich ins Auslendiſche, wann aach
bloß dem Nome nooch, ſunſt is es äwe kag
Mode ..."
Awwer ſei dem, wie em will, jedenfalls bin
ich beruhicht: die Dibbel ſin immer noch „letzter
Kriſch” ganz annerlag, ob ſe rund odder
rechteckich ſin; nor Indanndreen muß es
ſei, alſo: weſch=, licht=, wedder=, ſaaf=,
blaaſch=
un fummelächt! —
Weider is mer uffgefalle, daß mer jetzt
morjends e Klaad ahawwe muß, middags
gans, un awends aans. Däß waar mir nei,
dann ich hab noch zu alle Dageszeite e Klagd
agehatt. Morjends die Bluß, mittags de Rock
dezu, un owends beim Ausgeh 18 Manndill
driwwer. Ehnlich is es allerdings aach bei de
jetziche Mode: morjends is es e Kiddelſchärz,
mittags wärrn die Aermel drogeknebbt, dann
is es e Klaad, un will mer ausgeh, henkt mer
noch e Kutſcherkrägelche um die Axel un färdich
is mer. — Alſo aach do hott ſich net allzuviel
geennert gäje frieher, dann wann mer a un
desſellwe Klaad vun morjens bis owends akhott,
kann mer’s ſälbſtverſtendlich morjens als
Vor=
middagsklaad, middags als Noochmiddagsklaad
un owends als Owensklaad betiddele.
Un daß ſo=e Klaadche im Handumdrehe
zu=
ſamme geſchneidert is, ſozuſage zwiſchem Koche
un Diſchdecke, daß is klar. Schun manch Fraa
hott däßhalb ihrn Mann beim Middageſſe
mit=
eme neie Klaad iwwerraſcht, obgleich der uff
was ganz annerſter ſchaff war. — Awwer däß is
alles kaan Dank. Dann ſo ſin die Ekel vun
Menner; ſie wolle gut eſſe, un die Frag ſoll
drotzdem ſchee a gezoge ſei —
Jwwrichens is zwiſchem Sunndags= un
Werkdagsſtaat heit aach kaan große Schiedunner
mehr. Wer ſich’s leiſte kann, un wer ſich’s net
leiſte kann, der geht Werkdags wie Sunndags,
un Sunndags wie Werkdags; ’s kimmt bloß
druff a, ob er was zum werele hott
Wichdich is iedenfalls, daß die weibliche Dame
in däre neie Mode immer ausſähe „wie
age=
zoge”, aach wann ſe ſozuſage nix ahawwe, däß
war bei gewiſſe Veraſtaldunge fvieher diräckt
umgekehrt, do hawwe ſe a’gezoge ausgeſähe,
wie ausgezoge
Un was mei Kaboddche bedrifft, aach däß is
heit noch de Dibbel uffm J. un ſticht gäje die
heidiche Zinndradeckelcher net ſo ſehr ab. Dann
je nooch meine Gemiedsverfaſſung, ſitzt mer’s
bald in de Stärn, bald in de Ank, bald uffm
rechte, un bald uffm linke Oor, Jedenfalls
aw=
wer, un in alle Läwenslage bedeckts immerhie
gut dreivärdels vun meim Mörſer. Während bei
dene heidiche Mitzcher, Hietcher. Käbbcher un
Körbcher, do is mer’s immer e Reedſel, wie do
nor mei indullekdewälle Geſchlächtsgenoſſinne
ihrn umfangreiche Verſtand drunner
unner=
bringe ..
Awwer „Schmiß” hawwe ſe, die Dufthietcher,
wann ſe ſo uffs rechte Ohr gehaucht, gebabbt,
odder genagelt ſin, während des linke Ohr
gott=
verloſſe in die Gäjend rage dhut. Mer brauch
ſich drum aach gornet driwwer zu wunnern, daß
die Weibsleit nor noch uff aam Ohr heern:
odder nor noch uff aam Aag ſähe. Dann es
geheert bekanntlich mit zu de weibliche Tugende,
wann mer net alles ſieht un heert. — Bloß wann
ſe ſe ſo verwoge rechts hinne im Gnick ſitze
hawwe, do denk ich immer wie’s doch vun de
Mudder Nadur ſo weis eigericht is, daß zwiſche m
Hinnerkobb unm Buckel erſt noch die Ank
kimmt, un daß de Ricke net do afengt, wo er
uffheert, ſunſt kennte ſe wah hafdich die Hiet
als Kiddebarrieh drage —
No, ſo hott äwe alles ſei Sach, un was die
Haubtſach is: all däß, was uns do in däre
Summermodeparadeſchau gezeicht worrn is, däß
kann mer in de hieſiche Geſchäfte zu kaafe
krieje, es kenne alle Geſchmäcker befriedricht
wärrn, vum afachſte bis zum ellegannſte. Un
do=
mit kemt ich uff däß, was bei jeder Mode
ſtets de Ausſchlag gäwwe ſoll: 1. Kaaft
deit=
ſche Erzeigniſſe, aach wann ſe ärodiſche Nome
hawwe! — 2. Kaaft ſe in de hieſiche
Ge=
ſchäfte, damit die Darmſtädter Geſchäftswäld uff
de Heh bleiwe kann! — Dann aach in dem Fall
haaßt die Barohle un es Feldgeſchrei:
Gemeinnutz geht vor Eichenutz!
Bienchen Bimmbernell.
Poſtſchkribbdumm: Wer in de letzte
Woche die Bildcher im „Dagblatt” verfolcht hott,
die wo unner dem Moddo „Verlorenes
Land” uns ſo eidringlich vor Aage gefiehrt
hawwe, was for=e Schufdichkeit, was for=en
un=
ermeßliche Raub mer uff Grund vun dem
ver=
ruchte Wärrſailler Verdrag am deitſche
Volkbe=
gange hott, dem wärd wohl widder klar
ge=
worrn ſei, um was es unſere ehemaliche Gegner
zu dhu war, is, un ſei wärd. Vum Gäjedaal
kenne uns all die volksverſöhnende Redde net
iwwerzeiche, ganerlag, ſie meeche gehalte
wärrn=
wo ſe wolle, un vun wem ſe wolle; un wann
die Mikroföner, dorch die ſe ſchwätze, zehemol vun
Gold ſin, ſie kennte in dem Fall äweſogut vun
Bläch ſei ...."
„Deitſchland kann nor dorch Deitſchland
ge=
rett wärrn!‟ Däß Wort därfe mer net vergäſſe,
un nie in de Wind ſchlage. Awwer aach unſere
„Brieder in Not”, drauß in de Wäld, kann nor
Hilf vun uns kumme! — Un wem hett ſich
net das Härz zuſammegekrambft, der wo vun
der unermeßliche Not unſerer deitſchen Brieder
in Rußland geläſe un geheert hott; dem Land,
in dem agäblich lauder Milch un Honich
fließt?! — — — Wo bleibt do däß beriehmte
„Wäldgewiſſe 20 — Wer redd vun dene zwag
Million Rußlanddeitſche, die mer ſiſtemadiſch
dem Hungerdod breis gäwwe will?!
Ach, was ſin do all unſer klaane Alldagsſorje,
gäjeniwwer dem, was unſer Brieder in färnem
Land erdrage un erdulde miſſe! — Un wann
drum heit widderum der Ruf an uns ergeht,
unſer Schärflein zur Linderung der Not
beizu=
drage, wer wollt ſich do ausſchließe? —
Nie=
mand! — Däß bin ich gewiß! — Der „
Volks=
bund fors Deitſchtum im Ausland” ſoll gewahr
wärrn, daß es jetzt en Volksbund is, im
wahrſte Sinn des Worts. Dann des deitſche
Volk hott jo nie feſter zuſamme geſtanne, un
zu=
ſammegehalte, als zu dene Zeide, wo die ganz
Wäld gäje es war! — — — Drum wärd ſich
heit niemand ſähe wolle loſſe, der net als
aiße=
res Zeiche der Verbundenheit e Margriddche am
Klaad odder Rockkrage dreegt —
Küchenzettel vom 10.— 16. Juli.
Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.
Montag: Blumenkohlſuppe
Schinkenmakka=
roni (Reſte v. Sonntag), Salat.
Dienstag: „Buttermilchſuppe,
Grünkern=
pudding ?, Salat.
Mittwoch: Reiscremeſuppe, geſpicktes
Kalbs=
herz, Bohnenſalat, Kartoffeln.
Donnerstag: Gebr. Mehlſuppe, gefüllte
Gurken, Kartoffeln.
Freitag: Brotſuppe, Fiſchhackbraten,
Wir=
ſing, Kartoffeln.
Samstag: Grüne Erbſenſuppe, Karthäuſer
Klöße mit geſchmortem Obſt.
Sonntag: Königinſuppe, Kalbsnierenbraten,
grüne Bohnen, Kartoffeln, Fruchtſpeiſe mit
Sahne.?)
*) Grünkernpudding: 125 Gramm
Grünkern, 50 Gr. Butter, 4 Brötchen, ½ Liter
Milch, 4 Eier, Muskat, 1 Zwiebel, Salz. Man
kocht den Grünkernſchrot in der Milch langſam
weich, reibt die Brötchen ab und weicht ſie in
Waſſer ein. Dann dämpft man Zwiebel in der
Butter, gibt die ausgedrückten Brötchen dazu
und dämpft ſie mit. Nach dem rührt man die
Eigelb an die Brötchen, miſcht den Grünkern,
Salz und Muskat darunter und zieht zuletzt
den ſteifen Schnee der 4 Eiweiß unter die
Maſſe, füllt ſie in eine gut ausgeſtrichene, mit
Weckmehl ausgeſtreute Puddingform und kocht
ſie 1½ Std. im Waſſerbad.
*) Fruchtſpeiſe mit Sahne. 500 Gr.
Erdbeeren, oder Himbeeren, Zucker nach
Ge=
ſchmack, 6 Bl. Gelatine, 14 Liter Schlagſahne.
— Die Früchte werden zerdrückt und durch ein
Sieb paſſiert. Man ſüßt ſie nach Geſchmack und
gibt vorſichtig die aufgelöſte Gelatine an das
Fruchtmus. Wenn es anfängt zu binden, zieht
man die geſchlagene Sahne darunter.
Feine Stachelbeer=Kaltſchale. Ein
halbes Pfund geputzte Stachelbeeren ſetze man
mit Is Liter Waſſer zum Kochen auf, füge zur
Dämpfung der überſchüſſigen Säure erbſengroß
Kochnatron bei, rühre ſie dann durch ein Sieb
und dann, nochmals auf Feuer gebracht, evtl.
mit Waſſer verdünnt, mit Kartoffelmehl ſämig
zu machen. Darauf ſchmecke man das Ganze zur
Hälfte mit Zucker und Süßſtofflöſung ab, um
mit 1 Teelöffel Butter verfeinert, kalt zu ſtellen.
Man ſerviere die Kaltſchale mit Schneeklößchen,
eingebrocktem Zwieback oder Kekſen.
Kaad
Schach=Nummer 527.
Partieſtellung Nr. 10. (Um 1830 geſpielt.)
Schwarz: De la Bourdonnais.
ab d gb
Beiß am Zuge ſetze in fünf Zigen mat. Bes
Partie Nr. 103.
Dieſe Partie wurde 1932 in Valencia geſpielt.
Franzöſiſch.
Schwarz:
Weiß:
Marin.
Tramoyeres
AEit
1.e8-4
07—45
2. 02—44
1f8—54
3. 8b1—88
45Fe4
4. Sg1—es
lb4 Te3
5.95.,8
fi.t5
6. Ses xes
„Ie1.4
Bis hierheridentiſch mit der Partie Dr. Aljechin—Nimzowitſch
aus Bad Bled 1931. Der Weltmeiſter ſpielte ſofort 7. 19
9g8—fé.
etsis
8. f2—f3
GO"
9. Dd1 Xt3
Natürlich nicht 9.. . . D:d4 wegen 10. Sb5.
Sf6—db
10. 0— 0—0
ei-o8
11. If1.—e4
12. Nd1-—e1
Sa5 Tf4
Der Abtauſch des zentral voſtierten Springers — der
ein=
igen Figur, die Schwarz im Spiel hat — kann unmöglich gut
ſein. In Riage lommt 14. lech um 8oc— Aiu f8 Dorzu.
bereiten.
Tf8—f6
13. Df3 X f4
f5*g4
14. gsg4
Ti6.—g8
15. Df4 2g4
18. be4—hs
Dd8—a5 4
Ta8—h8
17. Kel—b1.
18. Th1—f11
Ein Damenopfer von ſeltener Eleganz.
Unß h8
184.
h7—h8
19,Nel ze6
Oder 19. „ g6 20. T:g6 44
Dg5—45
20. Teß Xh6 4
g7 Th8.
zu. 8e9798
Weit beſſer 21. ... T:hs, wonach ſich Weiß wohl mit
einem mühſamen Endſpielſiege (22. Sc7 + Kh7, 23. Lias)
begnügen mußte.
Aufgegeben, denn es
22. Gä5—e7 4.
wird Mattin 4 weiteren Zügen: 22. ... Kh8, 23. Tk8 + Kg7.
24. Tk + Ehs, 25. 8g6 4. Kg8, 28. 7074.
Nach den Deutſchen Schachblättern.)
Magiſches Zahlenquadrat.
78 In die Felder des Quadrats ſind die Zahlen
3 bis 18 derart einzuſetzen, daß die waagerechten
und ſenkrechten Reihen, ſowie die beiden
Diago=
nalen je die Summe 42 ergeben. Zur
Erleichte=
rung ſind oben bereits vier Zahlen eingezeichnet
Aufgabe.
Ein Inſekt iſt von einer 20 Meter hohen
Mauer herabgefallen, und will wieder hinauf.
Wieviel Tage braucht es dazu, wenn es täglich
4 Meter zurücklegt und jedesmal wieder um
3 Meter zurückgeworfen wird?
Auflöſung der Rätſel aus Nr. 27.
Zahnrad=Rätſel.
Wenn man ſchwankt. kann man leicht umfallen.
Aus einem Schulaufſatz.
2 3 4. 5 Luchs, 6 7 8. 9 Teig. 10 11
12. 13 Wand.
. . Linſen und dann Schneewittchen
ge=
leſen.
Wenn ein großer Mann in der Lotterie ein.
Kleinauto gewinnt.
Reform. In der Kanzlei irgendeiner Behörde
wird der hochbetagte Bürovorſteher penſioniert.
Ein neuer wird eingeſetzt, der ſich mit
unge=
wöhnlichem Amtseifer daran macht, unter den
alten Aktenbeſtänden aufzuräumen.
Ueber=
mannshohe Stöße hat er ausrangiert. Bevor er
die Dokumente jedoch einſtampfen läßt, fragt er
bei der vorgeſetzten Amtsſtelle pflichtgemäß um
Erlaubnis an. Der Beſcheid lautet: „Der
Ver=
nichtung der alten Akten ſteht nichts im Wege,
wenn von jedem Stück Abſchriften genommen
und dieſelben vorſchriftsmäßig aufbewahrt
werden.”
Faux pas. „Warum hat denn die Intimität
zwiſchen dem Itzenplitz und ihren Nachbarn ſo
raſch aufgehört?” — „Ja, ſie waren bei ihnen
eingeladen und fragten, ob das Familienwappen
auf dem Tiſchtuch das Wäſchezeichen wäre.”
Unverdient „Komm, Siegfried und gib der
guten Tante Marta einen Kuß”, ſagt Mama —
„Wieſo denn?” erwidert der Sprößling entrüſtet.
„Ich habe doch gar nichts getan.”
Druck. Verleg u. Kliſches: L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 23. — Verantwortl. für die Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt. Fernſpr. 1, 2389— 2392. — Alle Rechte vorbehalten. Nachdr. verboten,
[ ← ][ ][ → ] Zert
in Sommer!
Halten nicht auch Sie dieſen
Ef=
fekt für ungemein geſchmackvoll?
Bekanntlich befaſſen ſich unſere
füh=
renden Modehäuſer mit dieſem
Ge=
danken ſchon geraume Zeit und
haben ihn in mancher Richtung
aus=
gebaut, ehe ſie mit den
einſchlägi=
gen Schöpfungen in den
Vorder=
grund traten.
Wenn man ſich mit der Frage
einer Fellgarnierung des
ſommer=
lichen Kleides eingehender befaßt,
zeigt es ſich, daß die Mode in ihrer
„Unberechenbarkeit” wie ſchon ſo oft
auch diesmal wieder Recht behält
und ſelbſt hartnäckige Zweifler und
Verneiner durch ſchöne Leiſtungen
zu überzeugen vermag.
Natürlich muß das Fell derart
angebracht ſein, daß es nicht etwa
gezwungen und „willkürlich”
aus=
ſieht, ſondern „ſelbſtverſtändlich”
wirkt. Und gerade in der
Möglich=
keit, eine ſolche Garnierung
unge=
zwungen erſcheinen zu laſſen, liegt
ja die „Kunſt des Hexenmeiſters”
Wenn man von fellgarnierten
Sommerkleidern ſpricht, ſo ſind
da=
mit Entwürfe gemeint, die in den
maßgebenden Werkſtätten ſehr eifrig
ſtudiert werden und gelegentlich
ſogar ſchon Eingang ins große
Publikum finden konnten.
Im allgemeinen ſind es
lang=
haarige, weiche Felle, die hier in
Frage gezogen werden, und zwar
hauptſächlich Fuchsbeſätze und deren
Nachahmungen, deren ausgezeichnete
Wirkung unumſtritten iſt!
Als beſondere Neuheit tritt uns
diesmal Affenhaar entgegen, das
als Garnierung des eleganten
Ge=
ſellſchaftskleides vorzüglich zur
Gel=
tung kommt.
Auch kurzhaariges Fell wird
natürlich nicht ganz vergeſſen,
vor=
ausgeſetzt, daß es in hellen Farben
gehalten ſei, ſo daß alſo Hermelin, Feh, und
deren Nachahmungen als Beſätze
ſommerlich=
eleganter Kleider und Mäntel nicht ſelten zu
ſehen ſind.
Immer wieder zeigt es ſich, daß die Schön=
heit eines Modells durch das Fell in hohem
Maße gefördert wird.
Natürlich muß bei einem fellbeſetzten Kleide
auf jeden anderen Aufputz verzichtet werden,
venn kein überladener Eindruck entſtehen ſoll.
Sehr originell ſehen die neuen
Buntſeiden=
modelle aus, denen eine Fellgarnierung
ſicher=
ich zum Vorteile gereicht.
Wir zeigen daher als erſte Skizze ein
ge=
ſchmackvolles, farbig deſſiniertes Beſuchskleid mit
dreiviertellanger Umhülle mit
Halb=
ärmeln. Der untere Rand des
Pale=
tots iſt mit langhaarigem
Kanin=
chenfell (je nach der Grundfarbe der
Seide in beige oder ſchwarz!)
be=
ſetzt. Kein Zweifel, daß die Wirkung
ebenſo reizvoll wie vornehm iſt!
Einen der neuen, dunklen Cape=
Mäntel, die mit einem vorne zu
einer Maſche verknoteten Gürtel
zu=
ſammengehalten werden, führen wir
als zweite Figur vor Augen und
zeigen, wie geſchmackvoll eine ſchmale
„Blende” aus Hermelin oder Feh
als Randung des Capes zur
Gel=
tung kommt. Wenn zu einem
ſol=
chen Capemantel halblange
Hand=
ſchuhe getragen werden und als
rich=
tige „Folie ein breiter,
ſommer=
licher Hut gewählt wird, kann die
eigenartige Geſamtwirkung nicht
verfehlt werden!
Wie Affenhaar in geſchmackvoller
Art anzubringen wäre, zeigt unſer
drittes Bild. Das Fell ſchmückt hier
die halblangen Aermel eines
ein=
fachen Kleides (aus grauer,
ſand=
farbener oder ſchwarzer Mattſeide),
deſſen Rockpartie mit keilförmigen
Sonnenfalten=Bahnen durchgeſetzt
wird. Der Oberteil ſchließt — durch
einen Knopf gehalten — eng zum
Halſe ab. Ein breiter Gürtel aus
ſchwarzem Sämiſchleder iſt
not=
wendig, um das Tiefſchwarz des
Affenfells zu wiederholen und
da=
durch zwiſchen der Grundfarbe des
Kleides und der Schattierung der
Fellgarnierung den entſprechenden
„Uebergang” zu ſchaffen, ein
mode=
techniſcher Trick, der noch immer viel
zu wenig gewürdigt wird!
Daß Fell in der Sommermode in
jedweder Form zur Geltung gebracht
wird, beweiſt unſer letztes Bild, das
inſofern mit einer Kontraſtwirkung
vertraut macht, als das Kleid ſelbſt
aus Leinen hergeſtellt und am
Caperande in ſommerlicher Manier
mit bunter Wolle beſtickt iſt und
trotzdem zu einer ſolch beſonders
leichten Aufmachung ein Fuchs
ge=
tragen wird, der des Gegenſatzes
wegen ungemein originell wirkt.
Wenn man nun — um die
rich=
tige Ueberſicht zu gewinnen —
un=
ſere Skizzen nochmals mit einem raſchen Blick
ſtreift, muß man angeſichts der geſchmackvollen
Note dieſer Schöpfungen geſtehen, daß den
Fell=
garnierungen in der Sommermode mit vollſter
Berechtigung ein großer Erfolg vorausgeſagt wird.
Sander und Stumen
gehören zu den meiſtbeachteten „
Kleinwirkun=
gen” des neuen Sommerkleides und gerade
dieſe an ſich vielleicht geringfügig erſcheinenden
Dinge treten gelegentlich ſo ſehr in den
Vor=
dergrund, daß ſie ſchließlich für den
Geſamt=
eindruck entſcheidend und wichtiger ſind, als
die Linie des Modells oder das Gewebe, aus
dem es hergeſtellt wurde.
Jene, die eine gute Beobachtungsgabe
be=
ſitzen, werden erkennen, daß es ſich hier um
eine wiedererſtandene alte Mode handelt, und
zwar um das Wiederaufleben des „
Bieder=
meierſtils”. Wenn man die Bilder aus dieſer
Zeit betrachtet, bemerkt man, welch’ großen
Wert die Frau von damals auf Spitzen,
Bän=
der und Blumen legte.
Wenn nun die neue Mode dieſe Eigenheit
übernommen hat und dennoch nicht „ſüßlich”
ſondern anmutig, fein und zart iſt, ſo darf
dies ohne Zweifel als Verdienſt unſerer
Mode=
künſtler gewertet werden, die es vorzüglich
ver=
ſtehen, alle Wirkungen zueinander richtig
abzu=
ſtimmen.
Natürlich bedingt die Mode, von der heute
die Rede ſein ſoll, einen ausgezeichnet
geſchul=
ten Farbſinn, der ſich hier deutlich offenbart
und eine nicht zu unterſchätzende Rolle ſpielt.
Manche unſerer Leſerinnen werden vielleicht
befürchten, daß hier eine Mode entſtehe, die
die Gefahr in ſich berge, „übertrieben” zu
wirken; ſie wären mit dieſer Annahme
ſicher=
lich im Rechte, wenn nicht ein geradezu
vor=
bildlicher Geſchmack unſere Modehäuſer leiten
und ſie vor jeder Gewagtheit bewahren würde.
Es iſt nun außerordentlich feſſelnd zu
be=
obachten, wie die verſchiedenen Werkſtätten
die=
ſen altbekannten und nun wieder neu
auf=
tauchenden Gedanken ausbauen, wie ihn jedes
einzelne Haus auf ſeine ganz beſondere Art
auslegt, ſo daß eine höchſt beachtenswerte und
bewunderungswürdige Urſprünglichkeit zu
ver=
zeichnen iſt, ein „Ab=vom=Alltäglichen” das
wir ſchon ſo lange erſehnten!
Und gerade die eigenwillige Note tut
unſe=
rer Mode ſchon lange Not, die ſchon ſo oft
Gefahr lief, in ſklaviſcher Abhängigkeit zu
ver=
ſanden und allzuhäufig dazu neigte, einen
Ge=
danken ſo lange zu wiederholen, bis man ſeiner
müde wurde und ihn letzten Endes ablehnte.
Eine Mode, die ſich ſelbſt unentwegt nachahmt,
kann natürlich unter keinen Umſtänden ſchön
in, iſt geiſtlos und nichts anderes als ein
erwerbs=Machwerk”
Darum vermag nur ein künſtleriſch
wirken=
es Kleidungsſtück (und wäre es auch noch ſo
nfach) unſere Frauen zu feſſeln.
Wir wollen heute einen modiſchen Abſchnitt
handeln, der den perſönlichen Geſchmack in
der Hinſicht berückſichtigt, was angeſichts des
ufputzes, von dem heute die Rede ſein ſoll,
erdings nicht ſchwer fällt, da ſeine Vielfalt
zählige Möglichkeiten bietet.
Daß unter dieſen Umſtänden modiſche
Höchſtleiſtungen erwartet werden dürfen, iſt
leicht verſtändlich.
Aus der Fülle des Gebotenen wollen wir
einige Entwürfe herausgreifen, die für die
neue Mode richtungggebend ſind.
Kann man ſich wohl etwas Gewinnenderes
denken, als eines der anmutigen, ſommerlichen
Pelerinenkleider, mit Bauſchärmeln, die durch
künſtliche Sommerblumen abgeſchloſſen ſind
Ein durch den Gürtel geſteckter Strauß gleicher
Blüten iſt ſehr reizvoll; der große niedere
Florentinerhut mit dem rückwärts durch ein
Band zuſammengehaltenen
Sommerblumen=
kranz iſt heuer wieder in Mode gekommen.
(Bild 1.)
Selbſt dem dunklen Seidenkoſtüme, das
unſere Damen ſo gerne tragen, geben Blumen
einen überaus friſchen, vorteilhaften Eindruck;
ſie ſind zu einem großen Strauß gebunden,
unter dem (unſichtbar) der Verſchluß des
Koſtüms angebracht wird. (Bild 2.)
Die neuen Modebänder, die heuer in der
Hauptſache verarbeitet werden, ſind „gewachſt”
haben alſo einen lackartigen Schimmer.
Eine ausgezeichnete Vereinigung von Band
und Blütenwirkung zeigen wir im dritten Bilde
unſerer Gruppe in Form eines lebhaften
Bunt=
ſeidenkleides, das mit einem aus gewachſter,
dunkler Seide hergeſtellten Gürtel in
Verbin=
dung gebracht wird; auch der Sommerhut mit
breitem Lackbande zählt zu den geſchmackvollen
Neuheiten der Sommermode und findet in
Mode=
kreiſen verſtändnisvollen Beifall.
Im Gegenſatz zu dieſen breiten Formen ſtehen
die ganz kleinen Hüte, die faſt nur als
Pünkt=
chen auf dem i” anzuſprechen ſind. Ein mit
klei=
nen Kunſtblumen grandetes Modell dieſer Art
zeigen wir im letzten Bilde. Die Wirkung des
Hutes iſt hier mit jener des Kleides inſofern
eng verbunden, als hier die eigenartige Löſung
der Ausſchnittlinie auffällt, da ein ſtark
einge=
zogener Schalkragen unter einer waagerecht
ge=
ſtellten Blütenbahn verſchwindet. Gleiche
Blu=
men kanten auch den doppelt abgeſtuften
Trich=
terärmel dieſes geſchmackvollen Sommerkleides.
Bänder und Blumen ", ſie ſichern eine Fülle
bezaubernder Wirkungen! Wie könnte alſo der
Erfolg ausbleiben?
Willy Ungar.
Um einfach und dennoch ſchick gekleidet zu
gehen, bedarf es keiner großen Mittel. In der
heutigen Moderichtung, die dieſen Schick in der
Einfachheit anſtrebt, liegt eine kluge, taktvoll zu
Werke gehende Erziehung zur Vereinfachung des
Anzugs. Für dieſe Moderichtung wirbt die
Ele=
gante Welt”, deren neueſtes Heft ſoeben
erſchie=
nen iſt. Die Modelle, die ſie bringt, entſprechen
dieſem ſchlichten und doch ſo kleidſamen und
damenhaften Stil nicht nur in Schniit und
Form, ſondern auch in Material, Farben und
Garnituren, denn ſie ſind unter dem
Geſichts=
punkt ausgewählt: „Wie vereinige ich
Schlicht=
heit und Eleganz?‟
Wie ſchon in der Vorwoche, fand auch geſtern in Berlin
kein offizieller Börſenverkehr ſtatt. In den Effektenbüros der
Banken herrſchte Feiertagsſtimmung, und man beſchränkte ſich
darauf, die vorliegenden Wirtſchaftsmomente zu diskutieren.
Schon vor Bekanntwerden der Frankfurter Eröffnungskurſe war
die Stimmung weiter freundlich. Daß die Wirtſchaftsmaßnahmen
der Reichsregierung einen Erfolg bereits aufzuweiſen haben,
zei=
gen die erneut ſinkenden Arbeitsloſenziffern. Die ſchon vorgeſtern
erwähnten Ausführungen des Reichskanzlers vor den
Reichsſtatt=
haltern haben in allen Wirtſchaftskreiſen des In= und Auslandes
einen außerordentlich guten Eindruck hinterlaſſen und auch ſchon
für Frankfurt geſtern kleine Publikumskäufe ausgelöſt. Die Kurſe,
die von drüben gemeldet wurden, waren daher auch meiſt bis zu
1 Prozent gebeſſert. Am Geldmarkte machte die Erleichterung
nach dem Ultimo weiter Fortſchritte. Die Abdeckung der
Lom=
bardkredite bei der Reichsbank dürften erledigt ſein. Lebhaftere
Nachfrage beſteht nach Reichsſchatzanweiſungen. Eine
Verände=
rung der Sätze trat nicht ein. Am Deviſenmarkt wird die
Mark=
ſituation günſtig beurteilt. Das Deviſenaufkommen bei der
Reichsbank ſoll ſich auf Grund des Transfer=Abkommens Dr.
Schachts weiter bedeutend gebeſſert haben. Die Diskontbewegung
war geſtern nicht ſehr ſtark.
Am Wochenſchluß war die Tendenz der Frankfurter
Mittagsbörſe weiter durchaus freundlich, wobei nach wie vor die
Ausführungen des Reichskanzlers Adolf Hitler vor den
Reichs=
ſtatthaltern über die Wirtſchaft ſtark anregten, da man von der
Rede eine weiteſtgehende Beruhigung in allen wirtſchaftlichen
Kreiſen erwartet. Stärker hervorgehoben waren einige
Spezial=
werte des Aktienmarktes, wobei die Geſchäftstätigkeit ziemlich
lebhaft war. Hier wird wohl auch der Ausfall der Berliner
Börſe mitgeſpielt haben. JG. Farben, die bereits ¼ Prozent
höher eröffneten, gewannen im Verlaufe nochmals ½ Prozent.
Von den übrigen Chemiewerten Goldſchmidt ½ Deutſche Erdöl
½ Prozent feſter. Nicht ganz einheitlich waren Elektrowerte, von
denen Siemens, Rheag, Gesfürel und Lahmeyer anfangs ½
Pro=
zent ſchwächer lagen, während AEG. ½, Licht u. Kraft ½ Prozent
gewannen. Schuckert blieben behauptet. Stärker befeſtigt waren
von Bankaktien Reichsbankanteile, die um 2 Prozent anzogen.
Transportwerte nur wenig verändert. Kunſtſeide= und
Zellſtoff=
aktien leicht angeboten. Von Montanwerten lagen Rheinbraun 1.
Phönix ½. Stahlverein ¼, Klöckner ½ Prozent höher, nur
Bude=
rus und Harpener etwas gedrückt. Am Markt für Einzelwerte
hörte man Zement Heidelberg ½, Holzmann und Südd. Zucker ½
Prozent höher. Ausgeſprochen freundlich lag auch wieder der
Rentenmarkt bei weiteren Kursbeſſerungen für Reichsanleihen,
Pfandbriefe und Induſtrieobligationen. Im Börſenverlauf blieben
die erzielten Anfangskurſe meiſt gut behauptet. Tagesgeld 3½
Prozent. Schweizer Werte waren ſtärker gedrückt. An der
Nach=
börſe hörte man ſpäte Schuldbücher mit 1 Prozent Erhöhung.
Am Tagesgeldmarkte wurde der Halbjahresultimo endgültig recht
leicht überwunden. Dabei war die Nachfrage der Induſtrie nicht
einmal beſonders gering, aber die ſtarke Diskontierungstätigkeit
der Banken verfehlte ihre Wirkung nicht. Zu der raſchen und
leichten Ueberwindung trug bei, daß die Anlagekäufe um den 1.
Juli ziemlich klein waren und ſomit die Koupongelder noch
ge=
ſammelt zur Verfügung ſtanden. Der Satz ermäßigte ſich bald auf
3½ Prozent, an einem Tage ſogar auf 3½ Prozent, da der Markt
faſt durchweg ſtark überwiegendes Angebot aufzuweiſen hatte.
Recht namhafte Beträge wurden vom Platz nach Berlin
überwie=
ſen. Das Angebot in Privatdiskonten, das ſich in mäßigen
Gren=
zen hielt, fand ſtändig im Markt Unterkunft. Infolge der
Geld=
flüſſigkeit bei der Reichsbank herrſchte recht lebhaftes Geſchäft in
Reichsſchatzanweiſungen, Reichsſchatzwechſel waren ebenfalls
ge=
ſucht. Auch für Warenwechſel lag eher Nachfrage vor, es wurden
31ſye Prozent gezahlt. Termingeld wurde zum unveränderten
Satze prolongiert.
Am internationalen Deviſenmarkte ſchwächte ſich der
amerika=
niſche Dollar weiter ſtark ab und zeigte auch noch am Samstag
fallende Tendenz. Das Pfund, das ſich bis Mitte der Woche
ziem=
lich ſtabil hielt hat in der zweiten Wochenhälfte ebenfalls eine
Kurseinbuße erlitten. Der franzöſiſche Franken lag anfangs
ziem=
lich widerſtandsfähig, mußte ſich aber am Freitag auch eine recht
erhebliche Kurseinbuße gefallen laſſen. Dagegen konnten ſich die
ſeither ſtark gedrückten anderen Goldſtandard=Deviſen, vor allem
Holland und Schweiz, ſtark erholen. Beim Gulden ging dieſe
Er=
holung ſogar ſoweit, daß ſchon faſt der Punkt für Goldtransporte
aus Paris nach Amſterdam erreicht iſt. Die Bewegung innerhalb
der Goldſtandard=Deviſen iſt vielleicht auf die Erklärung des
hol=
ländiſchen Finanzminiſters zurückzuführen, daß die Niederlande
nicht vom Goldſtandard abgehen werden. Die Lira lag auch in
dieſer Woche wieder ſehr feſt, lediglich am Freitag war ein kaum
nennenswerter Rückgang feſtzuſtellen. Im Einklang mit der
Pfundbewegung ſchwächten ſich die Norddeviſen ebenfalls etwas
ab. Die Reichsmark liegt zurzeit international ſehr feſt und
be=
dingt im Auslande ein ziemlich beträchtliches Agio im Vergleich
zur Inlandsparität.
Skand der Reben im Deutſchen Reich Anfang Juli.
Durch das feuchtkühle Juniwetter iſt das Wachstum der Reben
beeinträchtigt worden. Die Traubenblüte konnte bei der
man=
gelden Sonnenwärme nur langſame Fortſchritte machen und hat
zum Teil unter den Niederſchlägen gelitten. Allgemein macht ſich
infolge des regneriſchen Wetters ein ſtarkes Auftreten von
Reb=
ſchädlingen bemerkbar, deren Bekämpfung mit Schwierigkeiten
verbunden iſt. Für die wichtigſten Gebiete des deutſchen
Wein=
baues lautet die Begutachtung des Rebſtandes unter
Zugrunde=
legung der Zahlennoten 2 — gut, 3 — mittel, 4 — gering wie
folgt: Preußiſches Rheingaugebiet 2,2 (im Vormonat 1,9), übriges
preußiſches Rheingebiet 2,3 (2,2). Nahegebiet 2,3 (2,2), Moſel=,
Saar= und Ruwergebiet A.S. (2,1), Ahrgebiet 2,3 (2,1), badiſche
Weinbaugebiete S.A. (3 1), Rheinheſſen 2,7 (2,8), Rheinpfalz 2,4
(2,6), Unterfranken 3,1 (2,8)), Neckarkreis 4,1 (3,3), ſächſiſche
Wein=
baugebiete 2,0 (2,0).
Die Abſchlüſſe der Hapag=Lloyd=Union.
Die beſonderen Schwierigkeiten derSeeſchiffahrt: Verminderung des Verkehrspolumens infolge Schrumpfung
des Warenauskauſches. — Ueberfluß an Schiffsraum. — Sinkender Paſſagierverkehr.
Ausbleiben der amerikaniſchen Freigabegelder.
Je 13,02 Millionen deftzu.
Die Hamburg=Amerika Linie (Hamburg=Amerik.
Paket=
fahrt=A.=G.), Hamburg, weiſt in ihrem Bericht für das
Geſchäfts=
jahr 1932 darauf hin, daß die ungeheure Schrumpfung des
Waren=
austauſches die weſentlichſte Hemmung geweſen iſt, unter der alle
Reedereien der Welt zu leiden hatten. Die deutſche Schiffahrt
drückten daneben die ſtarken Subventionen der ausländiſchen
Schiffahrt, die Abwertung des Pfundes und anderer für die
Schiffahrt weſentlicher Valuten in unvermindertem Ausmaß
wei=
ter. Erſchwerend traten für die Geſellſchaft noch hinzu das durch
politiſche Momente bewirkte Ausbleiben der amerikaniſchen
Frei=
gabegelder und die verſchiedenen Einfuhrbeſchränkungen.
Trotz=
dem konnte ſich die Hapag dank ſehr ſtarker Einſchränkungen
ver=
hältnismäßig befriedigend behaupten. Durch die im Berichtsjahre
eingeleitete Abwrackaktion wird der Flottenbeſtand eine
Vermin=
derung um 97397 BRT. erfahren, wovon 75 783 BRT. für das
Jahr 1932 bereits aus der Flottenliſte geſtrichen wurden. Der
Ge=
ſamtflottenbeſtand einſchließlich der Schiffe der A.=G. für
See=
ſchiffahrt hat ſich um 89 630 BRT. auf insgeſamt 973 693 (im
Vor=
jahre 1087 175) BRT. vermindert und ſetzt ſich zuſammen aus 155
(173) Seeſchiffen, 4 (4) Seebäderdampfern, 191 (194) See= und
Flußfahrzeugen und 35 (33) ſonſtigen Fahrzeugen.
Schiffsver=
luſte ſind im Berichtsjahre nicht eingetreten. Im Hinblick auf die
in allen Fahrtgebieten eingetretene weitere Schrumpfung des
überſeeiſchen Paſſagierverkehrs wurde die Zahl der
Paſſagier=
abfahrten ſtark herabgeſetzt. Trotz dieſer Einſchränkung konnte die
Geſamtpaſſagierbeförderung mit 96 857 (102 000) Perſonen
ge=
halten werden. Die Einnahmen aus der Paſſagierbeförderung
er=
litten durch die verſchiedenen Fahrpreisermäßigungen eine
erheb=
liche Einbuße. Obwohl der Geſamtverkehr, aller Flaggen und
Linien auf dem Nordatlantik in weſtlicher Richtung einen
Rück=
gang um 11,4 Prozent und in öſtlicher Richtung um 2.0 Prozent
erfahren hat, konnte die Hapag nicht nur ihren prozentualen
An=
teil an dieſem Verkehr, ſondern auch die abſolute Zahl der mit ihr
gereiſten Paſſagiere ſteigern. Der Güterverkehr iſt um etwa 7
Pro=
zent zurückgegangen. Die Geſamtzahl der Angeſtellten, Arbeiter
und Seeleute verringerte ſich von 14 786 im Jahre 1931 auf 11 187
Ende 1932.
Nach dem Geſchäftsbericht des Norddeutſchen Lloyd,
Bremen, führen die tieferen Gründe für die außerordentliche
Verminderung des Welthandels und Verkehrsvolumens, auf
denen der Rückgang der Einnahmen beruht, letzten Endes auf
die ſtrukturellen Veränderungen der Weltwirtſchaft während und
infolge des Weltkrieges zurück. Zu den Hemmungen allgemein
wirtſchaftlicher Art treten die beſonderen Schwierigkeiten der
Schiffahrt ſelbſt. Infolge der Verminderung des
Verkehrsvolu=
mens ergab ſich ein Rückgang der Einnahmen: dem
verminder=
ten Verkehrsvolumen ſtand ein Ueberfluß an Schiffsraum
gegen=
über. Die geringſte Belebung des Frachtenmarktes führt zu
ſtei=
gender Indienſtſtellung von Schiffen und damit zu einem
Ueber=
angebot an Tonnage. Im Perſonenverkehr ſind auf den
wich=
tigſten Linien neue Paſſagierdampfer eingeſtellt worden, die
ihrer=
ſeits einen Teil des ſchon ſinkenden Paſſagierverkehrs an ſich zu
ziehen ſuchen. Gegenüber 1931 ſind die beförderten
Frachtonna=
gen um 18 Prozent und die Frachteinnahmen um rund 28 Prozent,
die Zahl der beförderten Paſſagiere zwar nur um 5,4 Prozent,
die Paſſagiereinnahmen aber ebenfalls um 27 Prozent
zurück=
gegangen. Gegenüber 1930 ergibt ſich ein Rückgang der
Paſſageein=
nahmen um 45 Prozent und der Frachteinnahmen um 38 Prozent.
Trotz dauernder Nachprüfung und Herabſetzung der Unkoſten iſt
auf dieſem Wege allein ein Ausgleich für das Abſinken der
Ein=
nahmen nicht zu erreichen. Während die Geſellſchaft auf der einen
Seite den größeren Teil ihrer Ausgaben in deutſcher Währung,
alſo unter Zugrundelegung der alten Goldparität, zu tätigen hat,
werden auf der anderen Seite annähernd 80 Prozent ihrer
Ein=
nahmen in Valuta gezahlt, für welche die Goldparität nicht mehr
gilt. Im Nordatlantikverkehr ſind die Geſamtziffern annähernd
die gleichen wie im Vorjahr geblieben; indeſſen hat ſich der
An=
teil des Nordlloyd am Geſamtverkehr von ca. 17,2 auf 18,2
Pro=
zent exhöht. Der Flottenbeſtand hat eine Verringerung auf 468
(487) Fahrzeuge mit 831 482 (962 680) BRT. erfahren. Der
Per=
ſonalbeſtand belief ſich am Ende des Berichtsjahres auf 13521
(15 884) Perſonen.
Die Gewinn= und Verluſtrechnungen
die ſich bei beiden Geſellſchaften mit einem durch Entnahme aus
der Sonderrücklage zu deckenden Verluſt von je 13 021 993 RM.
abſchließen, zeigen bei der Hapag ein Reederei=Ergebnis von 16,75
und beim Nordlloyd von 22,25 Mill. RM., ferner Erträge aus
Be=
teiligungen von 0.30 bzw. 0,06, ſonſtige Kapitalerträge von 0,55
bzw. 0,23 und außerordentliche Erträge von 6,20 bzw. 5,90 Mill.
RM. (in den Gewinn= und Verluſtrechnungen des Vorjahres, in
denen die Sanierungsmaßnahmen berückſichtigt wurden, ſtand ein
Geſamterträgnis von 20,36 bzw. 18,09 Mill. RM. zu Buch).
Dem=
gegenüber beanſpruchten Gehälter und Löhne für Landperſonal
9,62 bzw. 9,39, ſoziale Abgaben für Landperſonal 0,31 bzw.
0,26, ſonſtige Aufwendungen 10,77 bzw. 15,38 (im
Vor=
jahre Handlungsunkoſten 5,95 bzw. 6.17, ſoziale Aufwendungen
6,48 bzw. 7,22), Abſchreibungen auf Anlagen 200 bzw. 0,22,
an=
dere Abſchreibungen 0,90 bzw. 3,81 (i. V. Abſchreibungen
ins=
geſamt 153,70 bzw. 140.52) Mill. RM., Zinſen 11,75 bzw. 11.20
(11,05 bzw. 12,50) und Beſitzſteuern 1,47 bzw. 1,22 (1,50 bzw. 1,40)
Mill. RM.
In der Bilanz der Hapag erſcheint das Aktienkapital
mit unv. 53,20 Mill. RM., da der nominale Wert der
umlaufen=
den Aktien noch nicht entſprechend der Kapitalherabſetzung von
1931 geändert wurde. Ferner wurden ausgewieſen (in Mill.
RM.); Vorzugsaktien unv. 1,37, Reſervefonds 5,46 (5.46),
Spe=
zialreſerve 10,98 (24,00), Rückſtellungen 6,50 (—), Rückſtellung
für Penſionsverpflichtungen 5,00 (—), Anleihen 24,91 (29,12),
Verbindlichkeiten aus Warenlieferungen und Leiſtungen 15,63
(12,93), Konzernverbindlichkeiten 15,26 (19,98), Akzepte 10,14
(0,75), Bankverpflichtungen 127,69 (103,74), ſonſtige Kreditoren
3,39 (16,16), Spareinrichtung 6,63 (8,67), dagegen Seeſchiffe
226,34 (226 95) Schiffe in Bau 11,25 (Anzahlungen auf
Neubau=
ten 9,00), Seeſchiffe=Inventar 7,53 (i. V. nicht geſondert
ausge=
wieſen), Beteiligungen 14,93 (15,12), Vorräte 1,73 (12,43)
Wert=
papiere 0 25 (1,09), Forderungen aus Warenlieferungen undd
Lei=
ſtungen 3,39, ſonſtige Debitoren 0,47 (i. V. Debitoren zuſammen
5 47), Konzernforderungen 7,59 (2,64), Bankguthaben 3,89 (0,78).
Avalverpflichtungen ſtehen auf beiden Seiten der Bilanz mit 2,73
(11,88) zu Buch.
Auch beim Nordlloyd hat die im Vorjahre beſchloſſene
Kapitalherabſetzung aus verſchiedenen techniſchen Gründen noch
nicht durchgeführt werden können; der Umtauſch der Aktien ſoll
jedoch in den nächſten Monaten erfolgen. Es iſt zu hoffen, daß der
vorjährigen Kapitalherabſetzung im Laufe des Jahres unter
Ver=
wertung der amerikaniſchen Entſchädigungsanſprüche eine
erheb=
liche Entlaſtung von den Verbindlichkeiten folgen und dadurch der
mit der Kapitalherabſetzung verfolgte Zweck erreicht wird. In der
Bilanz erſcheint das Aktienkapital ebenfalls unverändert mit
54,50, ferner betragen (in Mill. RM.); geſetzliche Rücklage unv.
5.45, Sonderrücklage 10,98 (24,0), Rückſtellungen 22,32 (20,67),
Anleihen 74,56 (78,11), Darlehenshypotheken 11,75 (10,84),
An=
zahlungen 6,88 (5 81), Verbindlichkeiten aus Leiſtungen 5,01
(0,34), Konzernverbindlichkeiten 3 81 (13,22), Akzepte 0,42 (2,36),
ſonſtige Verbindlichkeiten 6,16 (Gläubiger 27 75)),
Bankverpflich=
tungen 90,37 (63.70), dagegen rückſtändige
Vorzugsaktieneinzah=
lung unv. 0,82. Seedampfer 213,49 (218,66), Schiffsinventar 5,76
(i. V. nicht geſondert ausgewieſen), Beteiligungen 22,08 (21,85),
Vorräte 4,06 (11.29), Wertpapiere 3,11 (3,15), Forderungen aus
Leiſtungen 4,31 (Forderungen an Dritte 24,49),
Konzernforderun=
gen 8,31 (4,98), ſonſtige Forderungen 13,92 (—), Bankguthaben
5,02 (4,50), Bürgſchaften 21,39 (37,58).
Um die zur Deckung der Verluſte und zur Befriedigung des
ſonſtigen Finanzbedarfs nötigen Zahlungen aus der der Hapag
zuſtehenden reſtlichen Freigabeforderung im Betrage von 27,32
Mill. Dollar per 31. Dezember 1932 von den Vereinigten Staaten
zu erhalten, hat die Geſellſchaft alle denkbaren Anſtrengungen
gemacht. Ein Erfolg iſt bisher nicht zu verzeichnen geweſen, weil
es noch nicht gelungen iſt, den formellen Abſchluß des ſogenannten
Mixed=Claim=Verfahrens zu erreichen, durch das die vor den
deut=
ſchen Forderungen zu befriedigenden amerikaniſchen Anſprüche
feſtgeſtellt werden. Von den unter Garantie des Reiches
gewähr=
ten Krediten waren am Ende des Berichtsjahres etwa 5 Mill
RM. noch nicht in Anſpruch genommen; ſie werden im Jahr 1933
Verwendung finden. Aus der vom Reich gewährten
Abwrack=
prämie entfielen für die 1932 und 1933 abgelieferten Schiffe auf
die Hapag und die A.=G. für Seeſchiffahrt 3,01 Mill. RM. Die
Geſellſchaft hat die 1932 fälligen Tilgungsraten ihrer Anleihen
und langfriſtigen Kredite gezahlt und größere Rückzahlungen auf
Sparguthaben der Angeſtellten= und anderen Verbindlichkeiten
geleiſtet. — Die amerikaniſchen Entſchädigungsanſprüche des
Nord=
deutſchen Lloyd belaufen ſich am Schluß des Berichtsjahres
ein=
ſchließlich Zinſen auf rund 17.33 Mill. Dollar. Ueber den
Zeit=
punkt ihres Eingangs kann Sicheres nicht geſagt werden. Die im
Berichtsjahr fällig geweſenen Amortiſationsraten der 6
prozenti=
gen amerikaniſchen Anleihe im Betrage von nom. 0,71 Mill.
Dol=
lar ſind im Wege des Ankaufs getilgt worden.
i. Weinheimer Obſtgroßmarkt vom 7. Juli. Amtliche
Preis=
notierungen: Kirſchen 11—23 Pfg. pro Pfd., Erdbeeren 20—26
Pfg., Himbeeren 27—31 Pfg. Johannisbeeren 8—10 Pfg.,
Sta=
chelbeeren 11—19 Pfg., Frühbirnen 19—24 Pfg.. Pfirſiche 16—24
Pfg. Anfuhr 150 Zentner, Nachfrage gut. Tägliche
Verſteige=
rungen um 14 Uhr, Sonntags 13 Uhr.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe vom 8. Juli. Die
Nach=
frage im Frankfurter Eiergroßhandel iſt weiter ſehr ſchlecht
ge=
blieben, da die Preiſe vom Publikum im allgemeinen als zu hoch
empfunden werden. Die vom Handel geforderten Preiſe blieben
ungefähr gehalten. Zur Deckung des vorhandenen Bedarfes
ge=
nügt die deutſche Ware faſt vollkommen, ausländiſche Eier
kom=
men gegenwärtig in immer geringeren Mengen herein.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe vom 8. Juli. Im
Frank=
furter Buttergroßhandel haben ſich die Preiſe um etwa 2,00 bis
6 00 RM. erhöht. Für deutſche Butter werden 122,00 bis 126.00
RM., für holländiſche 124,00 bis 128,00 RM. verlangt. Das
Ge=
ſchäft hat ſich etwas lebhafter geſtaltet, die Nachfrage iſt größer
das Angebot eher geringer geworden. Dieſe Entwicklung iſt auf
die Erntezeit zurückzuführen, während der die Milcherzeugung
abzuſinken pflegt.
Duriftadter aub Kariokarbant Sarmkadt, Biliafe dr Ateisner Bunr
Frankfurter Kursbericht vom 8. Juli 1933.
Zuſammenfaſſung der Bauinduſtrie im „Reichsverband des
Ingenieurbaues‟. Nach jahrelangen vergeblichen
Einigungsver=
ſuchen hat ſich der bisher in verſchiedene Fachverbände zerſplitterte
Ingenieurbau nunmehr in einer gemeinſamen Hauptverſammlung
dieſer Verbände in Berlin zu einer Einheitsorganiſation
zuſam=
mengefunden. Sie trägt den Namen „Reichsverband des
In=
genieurbaues” und umfaßt die vier bisher ſelbſtändigen Verbände:
Reichsverband Induſtrieller Bauunternehmungen E. V.
Reichs=
verband des Deutſchen Tiefbaugewerbes E. V., Reichsverband für
neuzeitlichen Straßenbau E. V. Vereinigung der
Naßbaggerunter=
nehmungen E. V.
Erweitertes Kartoffelbrennrecht. Den Wünſchen der
Kartof=
felbrennereien nach einer Heraufſetzung des Jahresbrennrechts iſt
das Reichsfinanzminiſterium dadurch entgegengekommen, daß bei
nachgewieſene Bedürfnis auf Antrag für den im laufenden
Betriebsjahr von den landwirtſchaftlichen Kartoffelbrennereien
im Ueberbrand hergeſtellten Branntwein, ein Uebernahmepreis
von 35 RM. je Hektoliter bewilligt wird. Vorausſetzung hierfür
iſt, daß die im Ueberbrand hergeſtellten Spiritusmengen das
Jah=
resbrennrecht um nicht mehr., als 5 Prozent, des regelmäßigen
Brennrechts überſteigen. Ein Bedürfnis iſt nur im allgemeinen
dann als vorliegend anzuſehen, wenn die im Ueberbrand
verwer=
teten Kartoffeln auf andere Weiſe nicht lohnend verwertet werden
können.
i. Weinheimer Schweinemarkt vom 8. Juli. Amtliche Preis
notierungen. Zugeführt waren 421 Stück, verkauft wurden 29
Stück, und zwar Milchſchweine das Stück zu 8—12 RM., Läufe
das Stück zu 15—23 RM. Marktverlauf wegen der Feldarbei
mäßig.
Ae
Gr.IIp. 1934
.. . 1933
.. . 1936
. „ „ 1937
„. 1938
„ Gruppe!
6% Dtſch. Reichsan
„ b. 2
5½% Intern.,b. 30
62 Baden. . . v. 27
6% Bahern. . v. 27
6% Heſſen. .. v. 29
6% Preuß. St. v. 28
6% Sachſen. . v. 27
6% Thüringen v. 27
Dtſch. Anl.
Auslo=
ſungsſch. 4I=
Ab=
löſungsanl.. . ..
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
6%Baden=Baden.
6% Berlin.. . .v. 24
6% Darmſtadt ...
6% Dresden. .v. 26
6% Frankfurt a. M.
Schätze v. 29
b. 26
68 Mainz ....!
62 Mannheimv.27
6% München v. 2‟
6% Wiesbaden v. 28
6% Heſſ. Landesbk.
6% „ Goldoblig.
5½½ Heſſ. Landes=
Hyp.=Bk.=Lignib.
Br
91-,
84
80.
73.
86
90.5
83.75
84
84.5
3
7611.
10.4
591/=
69
79.5
B3.5
Pe
Hyp.=Bk. Ligu.,
Kom. Obl. . ...
6% Preuß. Landes=
Pfd.=Anſt. G. Pf.
16% „ Goldoblig.
6% Landeskomm.=
Bk. Girozentr. für
HeſſGldobl. R. 11
6% „ N.1=
68 Kaſſeler Land.
kredit. Goldpfbr.
6% Naſſ. Landesbk.
5½%0 „ Liqu. Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ. - Anl.
*AuslSer I
*AuslSerII
Dt. Komm. Samm.,
Abl. (Neubeſitz).
6% Berl. Hyp. Bk.
5½%0 Lig.=Pfbr.
83 Frkf. Hyp.=Bk.
5½% — Lig. Pfbr.
Goldoblig.
2 Frkf. Pfbr.=Bk
2 „ Lig.=Pfbr.
83 Mein. Hyp.=Br
5½% „ Lig. Pfbr
6% Pfälz. Hyp.=Bk.
5½%0 — Lig. Pfbr.
82 Rhein. Hyp. Bk.
5½% — Lig.Pfbr
Goldoblig.
g Südd. Bod.,
Cred.=Bank
15½% — Lig. Pfbr
62 Württ, Hyp.=B.
14
80.75
71
63.5
80
80.5
66.75
89
10
80.5
83
80.75
86
65
80.25
85:l.
79.75
85.75
84.5
85.5
83
85.5
85
84.5
3 Daimler=
Benz=
ſ Dt. Linol.Werke
6% Mainkrw. v. 26
626 Mitteld. Stahll
% Salzmann u. Co
82 Ver Stahlwerke
16% Voigt u. Häffner
3. G. Farben Bonds/:
5% Bosn. L.E.B.
L. Inveſt.
530 Bulg. Tab. b.02
4½%0 Oſt. Schätze
4% Oſt. Goldrente
5% vereinh. Rumän
4½%
42 Türk. Admin.
„ 1.Bagdad
„ Zollanl.
4½8 Ungarn 1913
1914
4½%
Goldr.
420
1910
4%
—
4½Budp. Stadtan!
42 Liſſabon
420 Stockholm
Aktien.
Alg. Kunſtziide Unie
A. E. 6. .......
AndregeNoris Bahn
Aſchaffbg. Brauerei
. Zeliſtoff
Bemberg, J. P...
Berl. Kraft u. Licht!1
Buderus Eiſen....
Eement Heidelber,
„ Karlſtadt
5.G.Chemie, Baſellz2s
81).
65.5
119.5
*e
9
3.5
5.85
5.5
5.2
39.25
a5
80
235I,
21
53.25
105.25
71.75
81.5
„Raueie
Ehade Ls...
Contin. Gummiw.
Contin. Linoleum
Daimler=Benz.
Dt. Atl. Telegr. ..!=
Erdöl.
..!"
Dt. Gold=u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt
„ Linoleum ...."
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoff & Widm
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ
„ Licht u. Kraft /104
Eſchw. Bergwerk.
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
7. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Fetter)
Felt c Guillegume.
Frankfurter Hof.
Gelſenk. Bergwerk.
Geſ.f.elektr. Untern.
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner=Kayſer...
Grün & Bilfinger 1185
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbrauh.
Hanfwerke. Füſſen
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer...
Hochtief Eſſen ...
Holzmann, Phil.
Z3iſe Bergb. Stamm
„ „ Genüſſel
Junghans .......!
41
155
29
105.5
16
172-
43
60
85.5
20
37.5
129.25
47.5
SGe.
43.5
22.5
75
33
92.5
92
38
8.5
96
55.5
159
Mee
Aſchersleben
Klein, Schanzlin
Klöcknerwerke ...
Knorr C. 6......I.
2ahmeher & Co.
2aurahütte.
Lech, Augsburg:
Löwenbr. Münch.
Mainkr.=W. Höchſt
Mainz. Akt. Br.
Mannesm.=Röhren
Mansfeld Bergb.
Metallgeſ. Frankf..
Miag. Mühlenbau.
Motoren Darmſtadt
Reckarwerk Eßling.
ſoberbedar
Bhönis Bergbau..
Meiniger, Gebbert.
Rh. Braunkohlen .!
Elektr. Stamm
Stahlwerke
MRiebeck Montan.
Roeder, Gebr.
Rütgerswerke.
Salzdetfurth Kali
Salzw. Heilbronn. /
Schöfferhof=Bind. 1162
Schramm, Lackfbr.
Schuckert, Elektr. 1102.5
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske.
Südd. Zucker=A. G.
Thür. Liefer.=Geſ.
Tietz Leonhard ...
lunterfranken .....!
T
122.5
41‟
51.75
176
14.5
87.5
218.5
64
62.5
57.75
55
38
7.5
34
50
207
93.5
84.75
85
50
66.5
200
152
151.5
69
18
Wier Hdee
Ver, Ultramarin..
Boigt & Haeffner.
Weſteregeln Kali.
Zellſtoff Waldhof.
Allg. Dt. Creditanſt
Badiſche Bank...
Bk. f. Brauinduſtr
Baher. Hhp. u. W.
Berl. Handelsgeſ.
„ Shpothelbk.
Comm. u. Privatb.
Dt. Bonkund Dise
Dt. Eff. u. Wechſel
Dresdner Ban1
Frankf. Bank...
„ Hhp.=Ban1.
Mein. Hyp.=Ban1.
Pfälz. Hhp.=Bank.
Reichsbank. Ant.
Rhein. Hyp.=Bank.
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Bürttb. Notenban
A.-G. f. Vertehrsw.
Alig. Lokalb. Kraftw
7% Dt. Reichsb. Vzo
Hapag ......"
Nordd. Lloyzd...
Südd. Eiſenb.=Geſ
Allianz= u. Stuttc
Verſicherung
„„ Verein. Verſ,/195
FrankonaRück=u. W
Mannheim.Verſich. 27
Otavi Minen .... /146
Schantung Handelsl 33
Nfe
123
42l.
108
88.75
C0.75
50.5
8.
E8.5
70.5
63
146
28.5
(8.5
295I.
141.
151.
198
[ ← ][ ][ → ]Sonntag, 9. Juli 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 188 — Seite 19
9MANPAt Siäde
17)
(Nachdruck verboten!)
Original-Roman
von
Hans Hirthammer
Aber dieſe offenſichtliche Abweiſung machte auf den
unter=
nehmungsluſtigen Kavalier nicht den geringſten Eindruck. Er
ging im Gegenteil zum Generalangriff über und kam kurzerhand
in den Laden.
Das Mädchen mit der Hornbrille fragte nach ſeinen
Wünſchen.
„Ich möchte von dem Fräulein im Schaufenſter bedient
werden” forderte der junge Mann.
Das Mädchen erſchrak und wollte Einwendungen machen,
aber er ſchnitt ihr mit einer abweiſenden Geſte das Wort ab,
„Wer iſt hier Kunde, Sie oder ich?” knurrte er.
Jenny, die jedes ſeiner Worte gehört hatte, war inzwiſchen
herangekommen.
„Na, was wünſchen Sie denn Schönes, junger Herr?”
fragte ſie und verbiß ſich mit Mühe das Lachen.
„Zunächſt wollte ich Sie einmal von der Nähe ſehen!“
ſtrahlte der junge Mann. „Ein hübſches Mädel ſind Sie,
Don=
nerwetter! Wie wäre es, könnten Sie ſich auf ein Stündchen
von Ihrer Arbeit drücken? Wir trinken eine Taſſe Kaffee
mit=
ſammen."
Nun mußte Jenny wirklich loslachen. Sie ſind ja ein ganz
ſeltenes Exemplar von einem Menſchen!” ſpottete ſie. „Arbeiten
Sie immer in ſolchem Tempo?”
Der junge Mann war von ihrer Schlagfertigkeit begeiſtert.
Alſo ja!” bettelte er. „Machen Sie mir ſchon die Freude!”
Meinetwegen!” lachte Jenny, die an dem grotesken Irrtum
des jungen Draufgängers nicht wenig Vergnügen fand. Sie
legte die Schürze ab und griff nach dem Hut.
„Hm!” lobte der junge Mann. „Nun ſehen Sie faſt wie eine
Dame aus!” Er öffnete ihr galant die Tür.
Als ſie auf der Straße ſtanden, zeigte ſich, daß er ein
Motorrad bei ſich hatte. Jenny blickte überraſcht auf die
Zu=
laſſungsnummer. „Sie kommen aus Berlin?”
Sonderbar, der junge Mann war ihr auf einmal recht
ſym=
pathiſch.
„Jawohl, ich komme geradewegs von Berlin. Aber nun
müſſen Sie vorſchlagen, wohin wir gehen.”
Jenny berkniff die Lippen. „Im Kurhausgarten iſt jetzt
Nachmittagskonzert. Dort wäre es ganz nett.”
„Iſt gemacht!” ſtimmte ihr Begleiter zu und ging, ſein
Vehikel an der Hand ſchiebend, neben ihr her. Als ſie den
Gar=
ten betraten, kam der Kellner mit wedelnder Serviette auf ſie
zu. „Guten Tag, gnädige Frau! Hier vorne links wäre noch
ein ſchöner Platz, wenn gnädige Frau dort ſitzen wollen!“
Der junge Mann ſah abwechſelnd auf ſeine Begleiterin und
auf den Kellner. Sein Geſicht war nicht ſehr geiſtreich. Aber
dann begann er zu lächeln.
„Höfliche Leutchen ſind das hier!” ſagte er im Weitergehen.
„Nicht wahr,” lachte ſie. Aber die Art, wie ſie an den
Tiſch=
reihen vorüberſchritt, aber und zu einen Gruß erwiderte, machte
den Begleiter wieder unſicher. Nun ſetzte ſie ſich — mit einer
ſo damenhaften Anmut. Verdammt, ſo benahm ſich doch kein
Ladenmädchen.
„Geſtatten Sie, daß ich etwas beſtelle!” ſagte er und ſuchte
das Büfett auf. Der Kellner ſetzte eben einige leere Gläſer ab.
„Hallo, Herr Ober!” winkte er ihn heran. „Hören Sie mal,
kennen Sie zufällig die junge Dame, in deren Begleitung ich
eben hereinkam?”
„Gewiß! Die Dame wohnt doch bei uns. Frau Direktor
Prenner aus Nürnberg! Von der bekannten Maſchinenfabris
Prenner u. Buſſe.”
„Nun ſchlag einer lang hin!” ſtöhnte der junge Mann,
er=
ledigte die Beſtellung und kehrte mit gemiſchten Gefühlen an
ſeinen Platz zurück.
Er machte eine reſpektvolle Verbeugung. „Gnädige Frau,
Sie haben mich in eine ſchöne Verlegenheit gebracht. Ich konnte
wirklich nicht ahnen! Ja, ich hatte nämlich ſoeben das Vergnügen,
Ihren Namen zu erfahren. Geſtatten Sie übrigens, daß ich mich
vorſtelle: Hans Hildebrand, Berlin. Ich muß Sie wegen meines
flegelhaften Benehmens ſehr um Verzeihung bitten.”
„Aber ich bitte Sie, Herr Hildebrand!” lachte Jenny. „Die
Schuld liegt einzig bei mir. — Uebrigens, Sie ſind auf der
Durchreiſe, vermute ich?"
Hildebrand nickte. „Ich fahre nach Nürnberg weiter. Meine
Urlaubsreiſe, müſſen Sie wiſſen.”
Schließlich gab es eine recht hübſche Unterhaltung.
Hilde=
brand erzählte, daß er bereits den vierten Tag unterwegs ſei,
während er von Frau Prenner darüber aufgeklärt wurde, wie
es hatte geſchehen können, daß er ſie in einem Schaufenſter fand.
„Jedenfalls”, meinte er, „haben Sie mir den Stoff für eine
hübſche Geſchichte gegeben. Die Pointe entbehrt nicht eine
ge=
wiſſen Originalität!“
Er konnte nicht ahnen, daß die hübſche Geſchichte noch eine
ganz andere Pointe hatte.
Als er ſich endlich verabſchiedete, ſchwor er, daß Frau
Pren=
ner die charmanteſte Frau ſei, die er jemals kennengelernt hatte.
Es erſchien ihm höchſt unwahrſcheinlich, daß Wendrichs
geheim=
nisvolle Jenny dieſer herrlichen Frau hier das Waſſer reichen
konnte. Nun, man würde ja ſehen!
Er jagte Nürnberg zu, jene andere Frau zu ſuchen, die den
guten Wendelin ſo aus dem Häuschen gebracht hatte.
Wie hätte er wiſſen ſollen, daß er ſie ſoeben gefunden hatte?
7. Kapitel.
Alice Weſſely war eine viel zu kluge und empfindſame
Frau, als daß ſie die Veränderung in Wendrichs Weſen nicht
ſoſort gefühlt hätte.
Sein inneres Gleichgewicht ſchien verſchoben, die heitere,
etwas gekünſtelte Blaſiertheit, mit der er ſich ſonſt zu umgeben
liebte, war ihm beinahe abhanden gekommen. Zuweilen,
in=
mitten eines belangloſen Geſpräches, klang ſeine Stimme
voll=
tönender, farbiger — lauter Wandlungen, deren ſich Fritz
Wendrich wohl ſelber kaum bewußt war, die aber Frau Alice
mit Verwunderung und Beſorgnis erfüllten. —
Sie ſteckte die Hände in die Taſchen des weißen
Arbeits=
kittels und trat einige Schritte vom Werktiſch zurück, um die
halbvollendete Plaſtik mit prüfenden Blicken zu betrachten.
Das kleine Kunſtwerk, in Porzellanerde modelliert, ſtellte
zwei Windſpiele dar, die ſich am Boden balgten. Die Bewegung
der feinen Glieder, die ſchmalen, edlen Köpfe, alles war in
vollendeter Natürlichkeit wiedergegeben.
Frau Weſſely hätte ſich viel lieber in einem eigenen Atelier
und an monumentaleren Arbeiten betätigt. Die in ihrem
Schrank ſorgſam aufbewahrten Skizzen zeigten Entwürfe zu
gigantiſchen Brunnenfiguren, zu lebensgroßen, phantaſtiſch
küh=
nen Kompoſitionen voll Kraft und Anmut. Doch dieſe Pläue
würden wohl niemals zur Verwirklichung gelangen, man mußte
ja froh ſein, wenn man in dieſer Zeit ſein Brot verdienen
konnte.
Sie dankte es ihrem Freund Wendrich ſehr, daß ſie durch
ſeine Fürſprache dieſe Anſtellung in der Staatlichen
Porzellan=
manufaktur erhalten hatte. Allerdings, ſie hatte ſich umſtellen
müſſen — Porzellan iſt kein Stoff für wuchtig formende Hände
— aber wenigſtens hatte ſie ihrer Neigung nicht zu entſagen
brauchen.
„Alle Hochachtung, Frau Weſſely!” wurde ſie unvermittelt
aus ihren Gedanken aufgeſchreckt. Profeſſor Volkhard, der Leiter
der Modellierabteilung, war auf ſeinem Rundgang durch den
Saal hinter ihr ſtehen geblieben.
Sein gütiges Geſicht leuchtete in ehrlicher Freude. „
Fabel=
haft haben Sie das wieder gemacht! Wenn es ſo weitergeht,
werden wir anderen jämmerlichen Stümper wohl bald
ein=
packen müſſen.”
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Perlorenes Land
wißt ihr, was das bedeutet? Habt ihr ſchon einmal darüber nachgedacht, daß
hunderi=
tauſende deutſcher Väter und deutſcher Söhne ihr Teben für das verlorene Land
gelaſſen haben, das durch den ungeheuerlichen Schandvertrag von Verſailles unſerem
geliebten deutſchen Vaterlande entriſſen wurde? Wißt ihr, daß es Deuiſche waren,
die das einſtige Oedland der heute verlorenen Gebiete erſt kultiviert und in
jahr=
hundertelangem zähem Ringen um die Scholle zu blühenden und reichen Ländern
entwickelt haben?
Deutſche Jungen und Mädel, denkt ſiets daran, daß eure deutſchen Brüder und
Schweſtern im verlorenen Tand jenſeits der Grenzen mit heißer Sehnſucht des
Tages harren, der auch ihren Heimatboden wieder mit eurem geliebten deutſchen
Vaterlande vereinen ſoll! Deutſche Jungen und Mädel, vergeßt nie, daß die
Deutſch=
land zu Unrecht durch den Verſailler Schandvertrag entriſſenen Gebiete altes deutſches
Kulturland ſind, das wieder mit Deutſchland vereint werden muß, ſoll unſer
Vater=
land einſt in neuer Pracht und neuer Blüte erſiehen. Denkt daran, daß die Kolonien
erſt durch deutſche Pioniere in mühſamer Arbeit ertragreich gemacht wurden und
Deutſchland nicht auf ſie verzichten kann, wenn es wieder Arbeit und Brot
ſchaffen ſoll.
Damit ihr das verlorene Tand, ſeine reichen Bodenſchätze, ſeine herrlichen deutſchen
Bauwerke und ſeine wirtſchaftliche Bedeutung für alle Zeiten lebhaft in Erinnerung
behaltet und immer an den ſchmachvollen Schandvertrag denkt, wenn ihr ſchon
er=
wachſen ſeid, haben wir für euch ein belehrendes und unterhaltſames Bilderſpiel
mit prächtigen Bildern, Kartenſkizzen und vielen erklärenden Zahlen herſtellen laſſen.
Das Bilderſpiel „Perlorenes Land” (Schwarzer Peter)
Das Bilderſpiel beſteht aus 33 Karten, von denen wir im Darmſkädter Tagblatt ſeweils einige Bilder abdruckten.
In der heutigen Ausgabe erſcheinen die letzten.
Und nun die Hauptſache:
Wenn ihr den Bogen mit den 32 Bildern voll habt, dann braucht ihr noch das Schwarze=Peter=Bild; ihr findet
es auf der Bezugsquittung für den Monat Juli. Der Schwarze Peter muß dabei ſein, er iſt die 33. Karte,
die zum Bilderſpiel gehört.
So wird es geſpielt: Die Karten werden gemiſcht und gleichmäßig verteilt. Wer zwei zuſammengehörige Karten
mit den gleichen Buchſtaben in der linken oberen Ecke (ein Paar) erhält, darf dieſe offen
ablegen. Hierauf wird der Reihe nach eine Karte verdeckt gezogen und zwar läßt derſenige,
der die Karten gegeben hat, ſeinen Nachbar zur Linken zuerſt ziehen. Wer ſo weiter ein
Paar erhält, darf ebenfalls ablegen. Dies geht ſolange weiter, bis die 33. Karte übrigbleibt.
Wer dieſe behält, hat verloren.
Den Sammelbogen mit den eingeklebten Bildern und der Juli=Bezugsquittung ſendet ihr dann an das
Darmſtädter Tagblatt, oder ihr kommt zu uns. Wer alles richtig geſammelt haf, bekommt das Bilderſpiel
„Verlorenes Land” auf beſtem Karton in vier Farben gedruckt. Für Porto und Speſen ſind 20 Pfg. in
Briefmarken beizufügen. Von den richtigen Einſendungen werden wir auch noch zehn beſonders prämiieren,
ſie werden ausgeloſt und erhalten außer dem Bilderſpiel ein Buch.
Und nun, deutſche Jungen und Mädel, ſendet die geſammelten ſchönen Bilder
des Spiels „Verlorenes Land” an uns ein.
Denkt ſiets daran: Das „D. T.” als große nationale Tageszeitung will euch, deutſche
Jugend, die ihr des Vaterlandes Hoffnung auf eine beſſere Zukunft ſeid, durch das Bilderſpiel
„Verlorenes Tand” ein Bindeglied mit Deutſchlands großer Vergangenheit ſchaffen! (Tzau
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Neckar-
steinach. Rm. 9 50 einschi.
Unter-
kunft und Verpflegung.
Sonntag, 16. — Sonntag, 23. Juli: 8 Tage
Schwarzwald. Rm. 56.— einschl.
voller Verpfleg. und Unterkunft.
Auskunft u Kart. im Heaghaus, Zimmer 6
(V. 8565
Telefon 3390.