Seite 2 — Nr. 161
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 12. Juni 1933
Darmſtadt, den 12. Juni 1933
* Der Rolkreuzkag in Darmſtadt.
Auch Darmſtadt ſtand am geſtrigen Sonntag im Zeichen des
Rotkreuztages. Schon am Samstag nachmittag ſetzte eine eifrige
Sammeltätigkeit ein. Leider mußte die Straßenſammlung am
Sonntag den ganzen Tag über bei troſtloſem Regenwetter vor ſich
gehen. Trotzdem ſah man überall auf Straßen und Plätzen und
in den Lokalen eifrige Sammler und Sammlerinnen am Werk,
wobei beſonders hervorgehoben zu werden verdient, daß ſich auch
SA.=Männer, Jungvolk, Stahlhelmjugend uſw. gern in den Dienſt
der guten Sache geſtellt hatten. Bald ſah man faſt keinen
Paſ=
anten mehr, der nicht durch Kauf einer Rotkreuzblume oder ſonſt
durch eine Aufmerkſamkeit ſein Scherflein beigetragen hatte. Der
Straßenverkauf wäre ſicherlich, wenn der vom Stadtausſchuß für
Leibesübungen ausgeſchriebene Großſtaffellauf nicht dem
ſchlech=
ten Wetter zum Opfer gefallen und überhaupt die Witterung
freundlicher geweſen wäre, noch beſſer ausgefallen. Aus Anlaß
des Tages fanden durch Entgegenkommen der Kapellen mehrere
Platzkonzerte ſtatt. Wir zweifeln nicht, daß die Sammlungen
zu=
gunſten des Roten Kreuzes trotz allem auch in unſerer Stadt ein
gutes Ergebnis erzielt haben.
Auch auf dem Lande ſollte der Rotkreuztag durch Platzkonzerte
und ähnliche Veranſtaltungen ausgeſtaltet werden, doch wurden
dieſe dort vielfach durch das ungünſtige Wetter beeinträchtigt.
Winterhilfe der Darmſtädter Polizeibeamten. In Erkenntnis
der allgemeinen Notlage eines großen Teiles des deutſchen
Vol=
kes wurde im Herbſt 1931 von den Darmſtädter Polizeibeamten
aus freien Stücken für den Stadtbezirk Darmſtadt eine
Winter=
hilfe ins Lebengerufen Grundgedankedabeiwar, „jeder Darmſtädter
Polizeibeamte hilft einer notleidenden Familie‟. Nach
Ueber=
einkunft beſtand die Hilfe in der Abgabe von Brennſtoff in den
Wintermonaten an beſonders bedürftige Familien. Im Winter
1931/32 wurden an 1018 Familien insgeſamt 2200 Zentner
Bri=
ketts abgegeben. Im vergangenen Winter konnten 950 Perſonen
zuſammen 1900 Zentner Briketts erhalten. Ab 1 1. 1933 mußte
ſich die Winterhilfe der Polizeibeamten der Winterhilfe der
freien Wohlfahrtspflege anſchließen. Nach der nationalen
Er=
hebung wurden die noch nicht verwandten reſtlichen 484 Mark
nationalen Zwecken zugeführt. Sollte in dieſem Winter wieder
die freie Wohlfahrtspflege in Anſpruch genommen werden müſſen,
dann wird es eine Selbſtverſtändlichkeit ſein, daß auch die
Po=
lizeibeamten ihr Scherflein für die Linderung der Not der
Aerm=
ſten beiſteuern werden.
Auch „Alt=Darmſtadt” konnte durch das liebenswürdige
Entgegenkommen der Bibliotheksverwaltung unter der
freund=
lichen und ſachkundigen Führung des Herrn Oberbibliothekars
Prof. Dr. Pfannmüller die ſehenswerte „Sonderausſtellung
koſtbarer Bücher” beſichtigen, über die wir am Freitag eingehend
berichteten. — Der Blick in das „Allerheiligſte” einer deutſchen
Bibliothek, wie ſich der Vorſitzende, Herr Ph. Weber, in
ſei=
nen herzlichen Dankesworten an den unermüdlichen Führer und
Erklärer, Herrn Oberbibliothekar Prof. Dr. Pfannmüller,
aus=
drückte, erregte nicht nur eine allſeitige Bewunderung der
Be=
ſucher, ſondern gab auch Zeugnis von der hohen wiſſenſchaftlichen
Aufgabe unſerer Landesbibliothek.
Wenn die Reiſezeit naht, beginnt bei vielen, die ſich noch
Mittel zur Erholungsreiſe zuſammenſparen konnten, wieder die
Sorge um die Sicherheit der Reiſekaſſe. Und doch gibt es einen
einfachen und billigen Weg, ſich dieſe Sorge vom Leibe zu
hal=
ten: Man läßt ſich nämlich einen Poſtreiſeſcheck ausſtellen, den
man entweder beim Poſtſcheckamt in Empfang nimmt oder nach
dem Aufenthaltsort ſchicken läßt. Bei jeder Poſtanſtalt kann
man auf dieſen Reiſeſcheck ohne beſondere Umſtände ſtets das
be=
nötigte Geld abheben und hat dabei als Geſamtkoſten nur
ein=
mal bei der Beſtellung 1 RM. Gebühr zu entrichten. Beſtellung
iſt durch Zahlkarte und Poſtüberweiſung möglich. Auskunft an
allen Poſtſchaltern.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus
20—22½ Uhr. A 24.
Dienstag,
Zum erſten Male:
13. Juni Der heilige Eriſpin.
Preiſe 0.50—4.50 Mk.
Anf. 19½, Ende gegen 22½ Uhr. B 25.
Mittwoch,
Preiſe 0.70—5.50 Mk.
14. Juni Der Bogelhändler.
— Heſſiſches Landestheater. Morgen Dienstag
Erſtauffüh=
rung von Paul Ernſts Luſtſpiel „Der Heilige
Criſpin”. Unter der Spielleitung von Joſeph Firmans
a. G. gelangt dieſes vielbeſprochene Werk Paul Ernſts morgen
zum erſten Male im Landestheater zur Aufführung, unter
Mit=
wirkung der Damen Teichen, Palmer, Gothe und Jacobſen und
der Herren Faber, Lohkamp, Maletzki, Keßler, Baumeiſter, Keim,
Peters und Weſtermann. Das Bühnenbild entwarf Lothar
Schenck von Trapp. Beginn 20 Uhr. Miete A 24 — In
Vorbereitung: Künneckes Operette „Die glückliche Reiſe‟
Muſikaliſche Leitung: Beppo Geiger; Spielleitung: Arthur M.
Rabenalt; Bühnenbild: Lothar Schenck von Trapp.
In der Neueinſtudierung der Wagner=Oper „Siegfried” ſingt
Joachim Sattler die Titelpartie.
Zuſammenarbeit der Kriegsopfer=
Brgumſanenen.
Die Kriegerkameradſchaft Haſſia Darmſtadt
bittet uns. Nachſtehendes bekanntzugeben:
Oberſtes Ziel unſerer Arbeit im Laufe der letzten Wochen
ſeitens der Landesleitung war, den Zuſammenſchluß aller
Kriegs=
opferverbände nach Möglichkeit zu fördern.
Dieſes Werk iſt nahezu vollendet; was noch nach außen hin
an organiſatoriſcher Umſtellung zu leiſten iſt, wird getan werden;
die nächſten Tage werden wohl die endgültigen Beſchlüſſe bringen.
Mit dieſem Ziel — der Einheit aller Kriegsopferverbände —
iſt ein heißes Streben unſeres Verbandes einem guten Ende
zu=
geführt worden. Wir als Untergliederung des
Kyffhäuſerverban=
des der Kriegsbeſchädigten und =Hinterbliebenen können auf eine
Zeit ſchwerer, aufopfernder Arbeit zurückblicken. Wir haben ſtets
nach Einheit geſtrebt, haben aber erbitterte Kämpfe mit amtlichen
Stellen und anderen Organiſationen ausfechten müſſen.
Da=
zu waren wir nicht nur berechtigt, ſondern wir waren dazu
verpflichtet. Wer ſollte den Kampf, der nun einmal
not=
wendig war, führen im nationalen und ſozialen Geiſt, denn wir?
Wer ſollte gegen Parteidiktatur und gehäſſigſte Kampfesweiſe
mannhaft eintreten in den erſten Nachkriegsjahren? Dies konnte
in erſter Linie nur eine Verpflichtung ſein für unſeren Bund, für
den Deutſchen Reichskriegerbund Kyffhäuſer und die
Unterorga=
niſation, die Kriegerkameradſchaft Haſſia.
Um ſo freudiger und rückhaltloſer begrüßen wir die nun
Wirk=
lichkeit werdende Einheit, weil unſer Kampf und unſer Streben
nur den Opfern des Weltkrieges gelten kann, die die Pflicht des
deutſchen Mannes bis zuletzt mit ihrem Blute beſiegelt haben.
Ein Streben, dieſen Opfern des Weltkrieges ein wahres
Ge=
fühl des Dankes zu ſchaffen, hat eingeſetzt. Es liegt an uns allen
beſonders der Führerſchaft, dieſes Bewußtſein des
ſelbſtverſtänd=
lichen Vaterlandsdankes in die Herzen aller Deutſchen
einzu=
hämmern.
Der Kriegsbeſchädigte — mag er 10 oder 100
Prozent Rente haben — muß der Mann des
Vol=
kes werden!
Es müſſen auch die Erleichterungen für alle
Kriegsbeſchädig=
ten angeſtrebt werden, die ſeither in unverantwortlicher Weiſe
anderen zugute kamen. Darüber wird zu gegebener Zeit noch ein
Wort zu reden ſein.
Die Einheit der nationalſozialiſtiſchen Deutſchen
Kriegsopfer=
bewegung iſt erreicht; unſer Reichsführer im Vaterlande iſt Pg.
Oberlindober. Ihm haben wir treue und bedingungsloſe
Gefolg=
ſchaft zu leiſten. Euch, Ihr Kameraden, erneut heute dazu
aufzu=
rufen. iſt mir Pflicht und inneres Bedürfnis. Die Einheit muß
ins Herz gehämmert ſein, die Einheit wird erreicht durch
Einig=
keit und weitere treue Mitarbeit! Der äußere Rahmen der
Orga=
niſation wird zerfallen, der Geiſt alter Kameradſchaft bleibt
be=
ſtehen und wird im neuen Rahmen mit neuen Kameraden
Deutſch=
lands Kriegsopfern den wahren Dank des Vaterlandes erobern,
damit nicht zuletzt Volk und Vaterland dienend.
Vergeſſen wir dabei nicht: die Tat des kriegsbeſchädigten
Frontſoldaten und Kanzlers Adolf Hitler hat den Weg gebahnt!
Ihm und unſerem greiſen Generalfeldmarſchall von Hindenburg
gebühren die erſten Plätze in unſerem Kreiſe!
Hans Freund
Landesführer der N.S.D.K O.V.,
Abtlg. Kyffhäuſerbund.
— Die Tennisabteilung der Turngemeinde Darmſtadt 1846
hatte ihre Mitglieder zu einer außerordentlichen
Mitgliederver=
ſammlung auf Freitag, den 9. Juni 1933, eingeladen, die
erfreu=
licherweiſe ſehr gut beſucht war. Abteilungsführer Fr. Schildt
verbreitete ſich in längeren Ausführungen über Zweck und Ziel
der nationalſozialiſtiſchen Revolution und über die Stellung der
DT. im neuen Reiche. Gleichwie die DT. zu dem Begründer des
deutſchen Turnweſens, Turnvater Friedrich Jahn, in allen Zeiten
treu geſtanden habe, ſo bekenne ſie ſich heute ohne Vorbehalt zu
dem Führer und Kanzler des deutſchen Volkes, Adolf Hitler der
wie Turnvater Jahn das gleiche Ziel, die Einigung aller
Deut=
ſchen und Wiedererſtarkung unſeres Volkes in einer Zeit tiefſter
Erniedrigung verfolge. Alsdann gab Abteilungsführer Schildt
die neuen Richtlinien der DT. bekannt, verlas die Oſterbotſchaft
des Turnerführers Edm. Neuendorf und erteilte hierauf dem
Oberturnwart Biſchoff das Wort zu den Fragen: Führergrundſatz
und Wehrturnen in der DT. Aus den mit großem Intereſſe
auf=
genommenen Ausführungen des Tbr. Biſchoff war zu erkennen,
daß die Deutſche Turnerſchaft alles, was in ihrer Kraft ſteht, zur
Stärkung des neuen Reiches und Ertüchtigung unſerer Jugend
beitragen will. Nach Bekanntgabe der neuen Zuſammenſetzung
des Abteilungsvorſtandes (Jugendwart: Tbr. Lütte. Kaſſenwart:
Tſchw. Müller, Schriftwart: Tbr. Heinz Schildt, Spielführer:
Tbr. Schmitz, Platzwart: Tbr. Kling) brachte Abteilungsführer
Fr. Schildt die von dem Reichsſportkommiſſar durchgeführte
Neu=
ordnung der deutſchen Leibesübungen zur Kenntnis und forderte
ſchließlich alle Turner und Turnerinnen zum Beſuch des
Deut=
ſchen Turnfeſtes des wahren Feſtes der Deutſchen auf. Hierauf
erſtattete Spielführer Schmitz näheren Bericht über die
ſpiele=
riſche Tätigkeit der Abteilung und gab die neue Spielordnung
bekannt. Nach dem Geſang des Deutſchland= und Horſt=Weſſel=
Liedes wurde die in beſtem Geiſte verlaufene Verſammlung
ge=
ſchloſſen.
Straßenſperrung.
Auf Grund des § 10 der Polizeiverordnung über die
Ver=
ehrsregelung in der Stadt Darmſtadt vom 18. 8. 1931 wird
be=
ſtimmt:
1. Für den Kraftfahrzeug=, Fuhrwerks= und Radfahrperkehr
wer=
den geſperrt:
a) vom 12. bis 16. 6. 33 die Nieder=Ramſtädter Straße
zwi=
ſchen der Hoch= und Teichhausſtraße, b) vom 19 bis 23. 6.
33 die Nieder=Ramſtädter Straße zwiſchen der Roßdörfer=
und Heinrichſtraße.
2. Für den Durchgangsverkehr werden geſperrt:
a) vom 12. bis 16. 6 33 die Riedlingerſtraße zwiſchen der
Soder= und Nieder=Ramſtädter Straße und die
Hoff=
mannſtraße zwiſchen der Kies= und Nieder=Ramſtädter
Straße, b) vom 19. bis 23. 6. 33 die Kiesſtraße zwiſchen
der Wienerſtraße und dem Grünen Weg.
3. Der Verkehr während der Zeit der Sperrung wird wie folgt
umgeleitet:
a) vom 12. bis 16. 6. 33 in der Richtung von und nach
Roß=
dorf und Ober=Ramſtadt und umgekehrt durch die Straße
weſtlich des Kapellplatzes Soder=, Teichhaus=,
Roßdörfer=
oder Nieder=Ramſtädter Straße;
b) vom 19. bis 23. 6. 33 durch die Roßdörfer=, Wiener=,
Nie=
der=Ramſtädter Straße und umgekehrt.
— Bezirksverein „Südoſt‟. Der Verein hielt ſeine erſte
ordent=
liche Hauptverſammlung ſeit ſeiner Neugründung am Donnerstag
abend im Reſtaurant Rehberger ab. Der vorläufige Vorſitzende,
Herr Tapezier Fröhlich, berichtete über die Arbeit des
Vor=
ſtandes ſeit der Neugründung. 91 Mitglieder ſind dem Verein
treu geblieben. Die Einſchaltung des Vereins in die neuen
Ver=
hältniſſe iſt nicht nötig, da der Vorſtand und die Mitglieder
Nationalſozialiſten und nationale Männer ſind. Der Vorſitzende
umriß die Arbeit des Vereins, die bei den jetzigen Verhältniſſen
ſo nötig iſt wie früher, um die Belange des Bezirks der neuen
Be=
hörde gegenüber zur Geltung zu bringen, ſo z. B. die
Neubenen=
nung von Straßen, Führung der Straßenbahn. Anpflanzung von
Plätzen und Verſchönerung des Straßenbildes. In der Beſprechung
des Berichts ſprach Herr Architekt Schembs über die Arbeit des
Geſamtvereins und des Verſchönerungsvereins, die beide von den
Bezirksvereinen Anregungen erhalten müſſen. Die
Rechnungsab=
lage gab Herr Kontrolleur Kramer, der einen Kaſſenbeſtand
von 418 RM. feſtſtellte. Die Kaſſenbücher und der Kaſſebeſtand
wurden durch zwei Mitglieder ſogleich geprüft und für richtig
be=
funden. Die Wahl des Vorſtandes ergab die Wiederwahl des
Herrn Fröhlich als Vorſitzenden und des Herrn Krämer
als Rechner, die beide verſprachen, ihre Aemter mit großem Eifer
zu verſehen. Aus der Verſammlung wurden acht weitere
Vor=
ſtandsmitglieder gewählt, aus denen der Vorſtand den
Schrift=
führer ernennen ſoll. Auf Vorſchlag des Herrn Frey wurde
Herr Baununternehmer Schwarz, der über 35 Jahre dem
Ver=
ein angehörte und das Rechneramt jahrelang treulich geführt hat.
zum Ehrenmitglied des Vereins ernannt. Unter „Verſchiedenes”
wurde angeregt, die Verſammlungen durch Vorträge zu
brennen=
den Fragen unterhaltender zu geſtalten. Es ſoll auf die
Beſei=
tigung der Hauszinsſteuer hingearbeitet werden, damit die
Mie=
ten herabgeſetzt und die Hausbeſitzer in die Lage kämen, ihre
Häu=
ſer und Wohnungen inſtand zu ſetzen. Ferner ſoll auf die
Ermäßi=
gung der Tarife für Gas, Waſſer. Elektrizität und Verkehr
hin=
gewirkt werden. Der Laſtenabbau für Handel. Wirtſchaft und
Handwerk muß kommen, der Zinsfuß muß herabgeſetzt werden.
Ueber alle dieſe Fragen ſollen in den nächſten Verſammlungen
Vorträge gehalten werden. Auf Anregung eines Mitgliedes ſoll
an die Heagverwaltung die Anregung gehen, den Autobusverkehr
durch die Roßdörfer Straße wieder wie früher am Wald endigen
zu laſſen, was das natürliche iſt. Es ſoll bei der Stadtverwaltung
angeregt werden, daß die vielen Städtiſchen Betriebe, die meiſt
Zuſchußbetriebe ſind, wieder in Privathände kommen, um den
ſtädtiſchen Voranſchlag zu entlaſten. Ein Mitglied wies auf die
Entwertung der größeren Wohnungen hin. Auf dieſe Weiſe nahm
die Verſammlung einen ſehr anregenden Verlauf und wurde
ge=
gen 12 Uhr vom Vorſitzenden geſchloſſen.
— Das Union=Theater zeigt heute zum letzten Male den
luſti=
gen Tonfilm „Es war einmal ein Muſikus” nach dem
vielgeſun=
genen Schlager mit Ralph Arth. Roberts. Viktor de Kowa, Ernſt
Verebes, Szöke Szakall u. a. in den Hauptrollen.
— In den Helia=Lichtſpielen, ſieht man heute letztmalig die
reizende Marta Eggerth in der neuen Tonfilm=Operette „Die
Blume von Hawai” nach dem gleichnamigen erfolgreichen
Bühnen=
ſtück.
Die Palaſt=Lichtſpiele bringen nur noch heute Annabella,
eine der beſten Darſtellerinnen, in dem ganz außergewöhnlichen
Filmwerk „Marie”, in dem ſie ein Mädchen= und Mutterſchickfal
erſchütternd und überzeugend geſtaltet. Dazu das bekannt gute
Beiprogramm.
der Stahlhelm, B. d. F., Kreisgruppe
Der
Darmſtadt. 1. Dienstag, den 13. Juni 1933,
ſtahihelmg Dienſt für die geſamte Reſerve.
Antre=
ten 8 Uhr 30 Kavallerie=Sand, bei Regen
Exerzier=
halle.
2. Die Kameraden, die ſich zur Nachrichten=Abteilung
gemeldet haben, treten zur Beſichtigung am Dienstag, den 13. 6.,
um 5 Uhr 20 Min. an (Exerzierhalle) Front Heil!
(gez.) v. Geldern=Cr., Kreisführer.
„Das verfl. . . . . Geld”.
Das neue Theater in Frankfurt bringt zur Zeit ein ſehr
reiz=
volles Luſtſpiel von Cark Rößler, dem bekannten Autor der „Fünf
Frankfurter”
Annette Voß, eine reizende junge Dame, die ſich vergeblich um
das Abitur bemüht, wird großjährig und damit Erbin des
Aktien=
pakets des Voß=Konzerns. Ihr iſt „Das verfl. . . . . Geld
verhaßt, weil ſie um ihrer ſelbſt willen geliebt ſein will. Sie
ver=
ſchwindet eines Tages, nur ein eingeweihter Onkel iſt mit im
Bunde und wird mit geſtohlenen Papieren als Lotte Lehmann
Stenotypiſtin in einer Filiale ihres eigenen Konzerns. In dieſer
Rolle kann ſie nicht nur eigenes Geld mit eigener Hände Arbeit
verdienen, ſie kann auch Einblick nehmen in die perſönlichen und
ſozialen Verhältniſſe ihrer Angeſtellten, und ſie kann vor allen
Dingen erleben, daß ſich ihr Rayonchef ſterblich in ſie verliebt,
trotzdem ſie für ihn arm wie eine Kirchenmaus iſt — Der von
ihr bis dato als „Größe, verehrte allmächtige Herr Direktor wird
erkannt und entlarvt, und ſchließlich führt die Rayonchef=Liebe ſie
ihrem Lebensglück zu — trotz des „verfl. . . . . Geldes".
Carl Rößler hat aus dieſem Alltags=Märchenſtoff mit dem
leicht ſozialen und geſellſchaftsſatiriſchen Einſchlag ein
harmlos=
liebenswürdiges Luſtſpiel gemacht, ohne Sentimentalität, aber
doch nicht ohne Gefühl und im ganzen ſehr unterhaltend und
amüſant. — Das Enſemble des neuen Theaters ſpielgewandt,
routiniert, mit beſter Laune ſich der leichten, dankbaren Aufgabe
widmend, hilft dem heiteren Spiel zu beſtem Erfolg. Dank vor
allem des liebenswürdigen Spiels von Edith Höpfner, die
auf Anſtellung gaſtierte, und die Annette Voß ſehr lieb und nett,
ganz untheatraliſch verkörperte. Dank aber auch des
ausgezeich=
neten Zuſammenſpiels, in dem Elſe Monnard. Annie
Rei=
ter Martin Coſta, Franz Arzdorf, Karl Günther und
Günther Lüders neben anderen dankbare Rollen ausgezeichnet
ſpielen.
Volkszählungen in alter Zeit.
Von Li.
(aſp) Der moderne Großſtädter, der das Ergebnis von
Wah=
len. Daten über Verkehrsziffern und Teilnehmerzahlen großer
Veranſtaltungen nach wenigen Stunden zu erfahren gewohnt iſt,
hat von der Mühſeligkeit früherer Volkszählungen keine rechte
Vorſtellung. Noch heute ſteht die Einwohnerzahl Indiens oder
Chinas zwar ziemlich annähernd, aber keineswegs bis ins letzte
feſt, denn es iſt im erſteren Falle ſelbſt für die ſehr geſchickte
eng=
liſche Verwaltung unmöglich, alle Einwohner zu erfaſſen. Wenn
wir in den Schulgeſchichtsbüchern leſen, daß im alten Rom über
eine Million Menſchen lebten, oder daß Griechenland etwa vier
Millionen Einwohner hatte, ſo handelt es ſich hierbei ebenfalls
nur um ungefähre Angaben. Solange die meiſten Menſchen nicht
leſen und ſchreiben konnten, demnach nicht imſtande waren,
amt=
liche Formulare auszufüllen oder die Richtigkeit von Angaben
überhaupt nachzuprüfen, mußte jede Zählung Lücken aufweiſen.
Die erſte große Volkszählung, von der wir Kunde haben.
wurde vom König David, dem dritten Beherrſcher des
Judenrei=
ches, veranſtaltet. Dieſer moderne Herrſcher aber verſtieß durch die
Volkszählung angeblich gegen die Geſetze Gottes, und nicht
weni=
ger als ſiebzigtauſend Menſchen mußten ſeinen Frevel mit dem
Tode bezahlen. (Wahrſcheinlich folgte der damaligen
Volkszäh=
lung eine gefährliche Epidemie, die viele Menſchenleben
erfor=
derte.)
Im Mittelalter oblag es den Kirchen und Klöſtern, durch
Eintragungen in ihre Bücher ſtatiſtiſche Zahlen feſtzuhalten. Auch
hierbei ergaben ſich ſehr häufig nur Schätzungen und mithin auch
Ungenauigkeiten. Auch die Steuerrollen und Nahrungsmittelzölle
gaben früher, wo man ſich mit ungefähren Zahlen begnügte,
Hand=
haben über den Bevölkerungsſtand.
Preußen und Heſſen waren die erſten Länder, die zu Beginn
des achtzehnten Jahrhunderts eine regelrechte Volkszählung
ver=
anſtalteten. Im Jahre 1748 folgten Schweden und Mailand
die=
ſem Beiſpiel. Belgien kann ſich rühmen, zum erſtenmal regelrechte
Haushaltsliſten für ſeine Bewohner aufgelegt zu haben. Es war
dies im Jahre 1846 der Fall.
Japan und Rumänien griffen bei ihren letzten
Volkszählun=
gen zu einem praktiſchen Mittel, um deren Finanzierung leichter
zu bewerkſtelligen. Sie führten beſondere Volkszählungsmarken
ein, die jeder auf ben von ihm ausgefüllten Fragebogen aufkleben
mußte, ſo daß ein weſentlicher Teil der Unkoſten auf dieſe Weiſe
gedeckt werden konnte. Die große Volkszählung, die wir in den
nächſten Tagen zu erwarten haben, iſt dadurch erleichtert, ja
über=
haupt ermöglicht worden, daß Tauſende und Abertauſende
frei=
willige Zähler zu dieſem wichtigen Zwecke tätig ſein wollen.
Eine verkleideke Angelegenheif.
(n.G.) Paris. Im Zuge nach Rochefort fand die
Bahn=
polizei einen ſchlafenden Soldaten, deſſen Uniform
augenſchein=
lich nicht für ihn, ſondern für ein viel größeres Maß beſtimmt
war. Der Angelegenheit mußte nachgegangen werden. Die Hüter
der Ordnung beſchloſſen, den Schlummernden zu wecken. Mit
Mühe gelang dieſes Unterfangen, aber noch ſchwerer war es, die
Identität des jungen Mannes feſtzuſtellen, der beim Anblick
ſeiner Uniform ſich ſo verdutzt benahm, daß zunächſt nichts aus
ihm herausgebracht werden konnte. In einer Taſche des bunten
Rockes fand man Ausweiſe auf den Namen eines gewiſſen
Saffrey vom 3. Kolonialregiment; aber der allmählich zum
Be=
wußtſein gekommene Schläfer erklärte energiſch, weder dieſen
Namen zu tragen, noch Soldat zu ſein, noch zu wiſſen, wie er in
den Zug käme. Schließlich erfuhr man, daß der verhörte junge
Mann tatſächlich kein anderer war, als ein junger Seemann
aus Rochefort namens Pajot. Immerhin wurde ein Protokoll
gegen ihn aufgeſetzt, weil er ſich in unbefugtem Beſitz von
Ui=
form und Ehrenzeichen und ohne Fahrkarte im Zuge befunden
hatte. Die Unterſuchung wurde fortgeführt und man fand den
wahren Saffrey im Arreſtlokal des dritten Kolonialregiments.
Er war dort eingeſperrt worden, weil er eines Abends im
Zivil in der Kaſerne erſchienen war und behauptet hatte, ſeine
Uniform ſei ihm geſtohlen worden. Ein genaues Verhör ergab
nun folgenden Vorgang: Saffrey hatte den jungen Seemann
getroffen und da war ihm der Gedanke gekommen, mit deſſen
Zivilkleidern zu deſertieren. Er hatte ihn in eine Bar gelockt,
und ein Schlafmittel in ſein Glas getan. Als ſein Opfer feſt
in Orpheus Armen lag, hat er ihn in ein leeres Zimmer
ge=
bracht, ausgezogen und mit ſeiner Uniform bekleidet. Nun
ge=
ſchah es aber, daß der angehende Deſerteur in der Rocktaſche
Pajots ſoviel Geld fand, daß er der Verſuchung nicht
wider=
ſtehen konnte, ſich einen gut Tag zu machen. Das Ende war aber,
daß er ſchließlich ſeine geſamte Barſchaft zuſammen mit dem
geſtohlenen Kapital verjubelte und daß ihm nichts anderes
übrig blieb, als abends wieder in die Kaſerne zurückzukehren,
und ſich wegen des Verluſtes ſeiner Uniform einſperren zu
laſſen. Nun ſteht ihm eine weitere Strafe und eine
Schadens=
erſatzforderung von ſeiten ſeines Opfers bevor.
Sigurd Chriſtianſen, Zwei Lebende und ein Toter. Roman.
Kart. 3,80 RM., Ganzleinen 5,40 RM. R. Piper u. Co., G.m.b.H.
Es war eine Ueberraſchung im ganzen Norden, als dies Werk
gleich zwei Preiſe auf ſich vereinte: den Norwegiſchen Romanpreis
und den Großen nordiſchen Erzählerpreis, den die drei
ſkandinavi=
ſchen Länder für den beſten Roman ausgeſchrieben hatten. Der
überraſchend große Publikumserfolg ſanktionierte das Urteil des
Preisgerichts. Sigurd Chriſtianſen, von Beruf Poſtexpeditor in
Drammen, hat hier einen ſpannenden, pſychologiſch vertieften
Roman geſchrieben, deſſen Handlung den Leſer ſofort gefangen
nimmt. Räuber überfallen ein Poſtamt, erſchießen einen der
Be=
amten und verletzen den zweiten, der ſich ihnen aus Schreck und
Verwirrung in den Weg geworfen hat. Der dritte ſieht die
Ver=
geblichkeit jedes weiteren Widerſtandes ein und überläßt den
Räubern die Poſtkaſſe. Sollte er um des bloßen Geldes willen ſich
erſchlagen laſſen? Dieſe Handlungsweiſe bringt ihm aber in der
ganzen Stadt und ſelbſt bei ſeiner eigenen Frau den Vorwurf der
Pflichtverletzung ein, wogegen ſein nur leicht verwundeter Kollege.
als großer Held gefeiert und befördert wird. Ueberraſchend loſt
nun der Dichter im weiteren Verlauf der Erzählung das Problem.
wie jener Beamte, der ſeine Ehre verloren hat, ſchließlich die
in=
nere Befreiung findet.
Hund und Katze — unſere Freunde! Ein Sonderheft mit 40
Bil=
dern. (Verlag Knorr u. Hirth, München.) Preis 75 Pfg.
Kurz und bündig iſt hier alles Notwendigſte geſagt, was man
über Behandlung, Ernährung, Pflege, Zucht und Aufzucht von
Hund und Katze und ihr Zuſammenleben mit dem Menſchen wiſſen
muß. Die verſchiedenen Vertreter des Hunde= und
Katzen=
geſchlechts werden an Hand vieler prächtiger Bilder vorgeführt,
ihre Raſſemerkmale und Charaktereigenſchaften erläutert. Die 40
prächtigen Hunde= und Katzenaufnahmen ſind eine wahre
Augen=
weide für den Tierfreund.
Montag, 12. Juni 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 161 — Seite 3
Mikgliederverſammlung
des Heſſiſchen Einzelhandels.
Der Landesverband des Heſſiſchen Einzelhandels hielt in
Darmſtadt, im großen Saale des Reſtaurant „Zur Krone” ſeine
diesjährige ordentliche Mitgliederverſammlung ab, die
insbeſon=
dere von den auswärtigen Vereinen gut beſucht war. Der
kom=
miſſariſche Vorſitzende, Herr Franz Stabel=Mainz, wies in
ſei=
ner Begrüßungsanſprache auf die grundlegende Umwälzung hin,
die ſeit der nationalſozialiſtiſchen Revolution auch auf
wirtſchaft=
lichem Gebiete ſich vollzogen habe. Ein neuer Geiſt habe auch im
Einzelhandel Einzug gehalten und es gelte nun, im neuen Staate
im Sinne der Volksverbundenheit unter Hintanſetzung verſönlicher
Wünſche und Intereſſen mitzuarbeiten, wobei gerade dem von den
früheren Regierungen ſtark vernachläſſigten Mittelſtand beſonders
wichtige Aufgaben geſtellt ſeien. Die neue Regierung werde ſich
mit aller Macht für den Mittelſtand einſetzen und habe in dieſer
Beziehung ſchon eine ganze Reihe von Maßnahmen in die Wege
geleitet, auf die vom Vorſitzenden im Einzelnen hingewieſen wird
(Errichtungsſperre für neue Geſchäfte. Zugabegeſetz,
Arbeitsbe=
ſchaffung uſw.). Es gelte nun, vertrauensvoll miteinander zu
ar=
beiten, um zu dem großen Ziele der deutſchen Volksgemeinſchaft
zu gelangen, die auch dem Einzelhandel ein Aufleben und eine
ſichere Exiſtenz ermöglichen wird. Ganz beſonderer Dank gebühre
den früheren Mitarbeitern im Vorſtand des Landesverbandes des
Heſſiſchen Einzelhandels, insbeſondere Herrn Kalbfuß, der in
aufopfernder und mühevoller Arbeit 25 Jahre lang den beſſiſchen
Einzelhandel in ſelbſtloſer Weiſe geführt und gefördert habe.
Anſchließend erſtattete der Verbandsſyndikus Dr. Moeßner
den Geſchäftsbericht über das abgelaufene Jahr Organiſatoriſch
ſei mit Erfolg gearbeitet worden, ſo daß ſich der Mitgliederbeſtand
beträchtlich erhöht habe. Die Umſätze im abgelaufenen Jahre
wa=
ren nicht befriedigend, vielmehr mußten allſeits erhebliche
Aus=
fälle feſtgeſtellt werden. Die ſchlechte wirtſchaftliche Lage des
mittelſtändiſchen Einzelhandels war insbeſondere hervorgerufen
durch die drückende Konkurrenz der Warenhäuſer und
Einheits=
preisgeſchäfte, Großfilialbetriebe und Konſumvereine. Zu den
Hauptaufgabengebieten der Geſchäftsführung habe auch im
ver=
gangenen Jahre die Behandlung von Steuerfragen, des Rabatt=
und Zugabeweſens, unlauterem Wettbewerb, illegitimen Handel
und die Kreditbeſchaffung für den Einzelhandel gehört. Auch in
der näheren Zukunft ſeien insbeſondere die Warenhaus=, Filial=
und Konſumpereinsfrage und ein gerechter Steuerausgleich zu
regeln. Nach der Gründung des Reichsſtandes des deutſchen
Han=
dels werde nunmehr auch dem Einzelhandel in dem zukünftigen
ſtändiſchen Staat die ihm gebührende Stellung zuteil werden.
Zum erſten Vorſitzenden wurde durch Zuruf Herr Franz
Stabel=Mainz einſtimmig gewählt. Den Kaſſenbericht
erſtat=
tete Herr Fritz Becker=Darmſtadt. Dem Vorſtand wurde auf
An=
trag der Kaſſereviſoren Entlaſtung erteilt. Nach Beſchlußfaſſung
über verſchiedene Satzungsänderungen und Diskuſſion über die
eingebrachten Anträge wurde eine Entſchließung
angenom=
men, in der angeſichts der Unwirkſamkeit der bisher vom
Reihs=
wirtſchaftsminiſterium ergriffenen Maßnahmen als beſonders
dringlich eine geſtaffelte Umſatzbeſteuerung der Warenhäuſer,
Großfilialbetriebe und Konſumvereine, ein vollſtändiges Verbot
der Rabatte, Zugaben und Rückvergütungen und eine Aufhebung
der Lebensmittelabteilungen und Erfriſchungsräume in
Waren=
häuſern und Einheitspreisgeſchäften verlangt wurde. Zur Frage
des Butterpreiſes wurde eine Erklärung angenommen, in der die
vollkommen unberechtiaten Vorwürfe gegen den Einzelhandel
zu=
rückgewieſen werden. Bezüglich der Saiſonſchlußverkäufe wurde
be=
ſchloſſen, einer Späterlegung des Termins und einer Verkürzung
der Dauer auf 14 Tage zuzuſtimmen.
Die Verſammlung wurde mit einem dreifachen Sieg=Heil auf
unſeren Volkskanzler Hitler und dem Abſingen der erſten Strophe
des Horſt=Weſſel=Liedes geſchloſſen.
Polizeibericht.
Wieder Manſardeneinbrüche. Am Freitag wurde in einer
Manſarde in der Heidenreichſtraße von unbekannten Tätern
mit=
tels Nachſchlüſſels die Türe erbrochen und das Zimmer nach
Wert=
gegenſtänden durchwühlt. Das gleiche geſchah in einem
Manſar=
denzimmer in der Soderſtraße. Die Polizei macht bei dem
Ueber=
handnehmen von Manſardeneinbrüchen darauf aufmerkſam, kein
Geld und keine Wertſachen in dieſen Zimmern aufzubewahren.
Motorraddiebſtahl. Am Samstag wurde in Mannheim ein
Großkraftrad, Marke Standart Nr. IV. B. 32 554, Fabriknummer
1754, Maſchinennummer 98 836, geſtohlen. Wer hat das
Motor=
rad geſehen?
Fahrradmarder am Werk. Am Samstag wurden in
Darm=
ſtadt folgende Fahrräder geſtohlen: In der Hügelſtraße ein
Her=
renfahrrad. Marke „Opel”, Fabriknummer unbekannt; in der
Liebigſtraße ein Herrenfahrrad, Marke „Union”, Fabriknummer
1658 461; am Adolf=Hitler=Platz ein Herrenfahrrad, Marke „
Pro=
metheus”, Fabriknummer unbekannt; in der Annaſtraße ein
Ge=
ſchäftsrad mit der Aufſchrift „Heinrich Grimm”, Fabriknummer
unbekannt. Trotz wiederholtem polizeilichen Hinweis, daß ſich
jeder Fahrradbeſitzer genau ſeine Fabriknummer merken ſoll, was
bei vorkommenden Diebſtählen die Ermittelungen weſentlich
er=
leichtert, konnte wieder nur in einem einzigen Falle die
Fabrik=
nummer angegeben werden. Es ergeht daher erneut die
Mah=
nung: „Radfahrer, merkt euch die Fabriknummer eueres
Fahr=
rades”
Verkehrsunfall. Am Sonntag nachmittag ſtieß Ecke der
Zeug=
haus= und Luiſenſtraße ein aus der Zeughausſtraße kommender
Motorradfahrer aus. Darmſtadt mit einem vom Adolf=Hitlerplatz
kommenden auswärtigen Perſonenauto zuſammen. Der
Motor=
radfahrer erlitt einen Unterſchenkelbruch und mußte ins
Kranken=
haus verbracht werden. Der entſtandene Sachſchaden iſt gering.
Wem gehört der Wagen? Seit Samstag ſtand in der
Kirch=
ſtraße an dem freien Platz vor der Stadtkirche ein herrenloſes
Auto mit dem polizeilichen Kennzeichen V8 3435. Das Fahrzeug
wurde polizeilich ſichergeſtellt.
Wem gehört das Fahrrad? Aufgefunden und ſichergeſtellt
wurde ein Damenfahrrad, Marke „Alemannia”, Fabrik=Nummer
102 077.
Vermißt. Seit 8. Juni iſt der 14jährige Schüler Franz
Schneider aus Darmſtadt unter Mitnahme von Bargeld von
zu Hauſe entwichen. Er trägt ſchwarzes Hemd, ſchwarze
Breeches=
hoſe, ſchwarze Reitſtiefel, braune Kletterweſte, Torniſter mit
ver=
ſchiedenen Kleidungsſtücken. Er iſt feſtzuhalten.
Reichsbund ehem. Militärmuſiker E. V. Wir machen unſere
Mitglieder auf die am Dienstag, 13. Juni, ſtattfindende
außer=
ordentliche Verſammlung im Vereinslokal aufmerkſam, in der die
Erledigung wichtiger Fragen die Anweſenheit aller Mitglieder
bedingt.
Darmſtädter Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 10. Juni
(alles per Pfund oder Stück in Rpfg.): Gemüſe: Spargeln,
1 Sorte 28—30 2. Sorte 20; Kohlrabi 5—7 Karotten 5—6,
Spinat 12—15 Römiſchkohl 10—12, Rotkraut 25—30 Weißkraut
15—18, Wirſing 12—15 Stangenbohnen 60—70. Buſchbohnen
30—40, Erbſen 35. Zwiebeln 12—15. Knoblauch 30—50.
Rhabar=
ber 8—10, Tomaten 60—70. Kopfſalat 4—8. Salatgurken 35—45,
Blumenkohl 40—60, Rettich 10—15. Meerrettich 70. —
Kar=
toffeln: Frühkartoffeln 14—15, Spätkartoffeln 3. — Obſt:
Erdbeeren 70—80 Kirſchen 25—40. Tafeläpfel 40—50
Wirt=
ſchaftsäpfel 20—30. Apfelſinen 5—10. Zitronen 4—10. Bananen
30—40. — Eßwaren: Süßrahmbutter 150. Landbutter 120
bis 130, Weichkäſe 25—30, Handkäſe 3—12. Eier, friſche 9 und 10.
Wild und Geflügel; Hühner 70—80, Enten 90—100,
Tauben 50—60 Hähne 100—110 — Fleiſch= und
Wurſt=
waren: Rindfleiſch, friſch 56, Kalbfleiſch 70. Hammelfleiſch 60.
Briefkaſten.
Ieder Anfrage ift die lſetzte Bezugsaulttung beizufügen. Anonyme Anfragen mrden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechteverbindlichkell.
G. 3. Die geſtellten Fragen dürfte Ihnen am beſten die
Zweigſtelle des Potsdamer Reichsarchivs in Stuttgart
beantwor=
ten können.
H., hier. In erſter Linie wird die ſchriftliche Satzung der
ge=
nannten Bauſparkaſſe maßgebend ſein. Die Anſchrift des
Aufſichts=
amts für Privatverſicherung iſt: Berlin C. Ludwigkirchplatz.
H. Sch. Das Gebäude wurde im Herbſt 1913 begonnen und
1914 um die Zeit des Kriegsausbruchs fertiggeſtellt.
Tageskalender für Montag, den 12. Juni 1933.
Union: „Es war einmal ein Muſikus”. — Helia; „Die Blume von
Hawai”. — Palaſt: „Marie”.
Aus den Gemeinderatssitzungen-
Al. Höchſt i. Odw., 10. Juni. Gemeinderat. Zunächſt
wurden zwei Erſatzmänner für den Steuerausſchuß beſtimmt.
Der abgängige Bullen wurde den Metzgermeiſtern Barth und
Lautenſchläger zum Preiſe von 445.— RM. überlaſſen. — Von
einem Angebot der Reichsbahnbehörde bezüglich der Verwendung
von Eiſenbahnwagen zu Wohnzwecken" gibt der Bürgermeiſter
Kenntnis. Der Rat lehnte es ab, von dieſem Angebot Gebrauch
zu machen. — Die freie Wohnung im Rathaus ſoll vermietet
wer=
den. — Die Heuernte auf den gemeindeeigenen Wieſen wird aus
Erſparnisgründen dem Faſelwärter Back übertragen. Das Mähen
der Wieſen erfolgt durch Wohlfahrtserwerbsloſe. — Für
auswär=
tige Benutzer des Leichenwagens wird eine Leihgebühr von 5.—
RM. ohne Beſpannung feſtgeſetzt. — Der Gemeinderat beſchließt
einſtimmig die Einführung eines Wappens. Der Entwurf zeigt
die drei Bogen der Mümlingbrücke, die neben ihrer Eigenſchaft
als ſchönſte Brücke des Mümlingtals den Sinn des Gemeinweſens
in unſerer Gemeinde ſtärken hilft. In der Mitte des oberen Teils
iſt das uralte germaniſche Hakenkreuz angebracht. Darunter ſind
zwei gekreuzte Zweige des Eichbaums als Sinnbild des
Oden=
waldes erſichtlich. Die drei Sterne ſind dem Wappen der früheren
Grafſchaft Exbach entnommen, zu der unſere Heimat ehemals
ge=
hörte. Mit der Genehmigung dieſes Entwurfes dürfte Höchſt die
erſte Gemeinde ſein, die das Hakenkreuz im Wappen führt.
Platzkonzert. Am Sonntag, den 10. Juni, findet hier
nach=
mittags um 3 Uhr ein Platzkonzert der Stahlhelmkapelle des
Kreiſes Erbach auf dem Marktplatz zugunſten des Roten Kreuzes
ſtatt.
Cd Michelſtadt, 10. Juni. Zu Beginn der
Gemeinde=
ratsſitzung wurde die von der Landeskommunalbank
Darm=
ſtadt verlangte Sicherung der von dieſer Stelle der Stadt
Michel=
ſtadt gewährten kurzfriſtigen Kredite beſprochen. Es handelt ſich
hier um einen Betrag von 460 000.— RM. Hierfür verlangt die
Bank die Eintragung einer Grundſchuld auf den ſtädtiſchen
Wald=
beſitz von 350 000.— RM. Der Bürgermeiſter ſchlägt vor, dieſe
Eintragung zu genehmigen. Der Rat erklärt ſich mit der
gefor=
derten Eintragung einverſtanden. — Die Erhebung einer
Kanal=
gebühr war von dem früheren Gemeinderat ſchon einmal
abge=
lehnt worden. Das Kreisamt fordert die Einführung derſelben,
andernfalls die genannte Gebühr von dort auf Grund der
Ver=
ordnung zur Sicherung der Haushalte der Länder und Gemeinden
verfügt werde. Der Rat iſt einſtimmig der Anſicht, daß die Bür=
gerſchaft die Abgaben nicht mehr alle aufbringen könne
außer=
dem beſtehe in Michelſtadt nur eine Teilkanaliſation. Die
Er=
hebung der Kanalgebühr wurde abgelehnt. — Bezüglich der
Her=
abſetzung der Jagdpacht ſoll die vom früheren Gemeinderat
be=
reits beſchloſſene Ermäßigung beibehalten werden. Im
Streit=
fall ſoll das Pachteinigungsamt entſcheiden. — Bezüglich der
Be=
nützung des Schwimmbades im Stadion war von den
Erwerbs=
loſen gerügt worden, daß einer der Tage, an denen die
Erwerbs=
loſen das Schwimmbad unentgeltlich benützen können, mit dem
Meldetag für die Unterſtützung zuſammenfällt. Der Rat iſt jedoch
der Anſicht, daß das kein Grund zu einer Umänderung ſei, da das
Melden ja nur kurze Zeit in Anſpruch nehme. Es bleibt bei der
ſeitherigen Regelung. Bei den Familienkarten wurde eine kleine
Abänderung getroffen. — Da die Rückſtände an Stromgeldern
immer größer werden, iſt die Eintreibung verſchärft
durchzufüh=
ren. — Den Pfleglingen im ſtädtiſchen Krankenhaus wurde ein
kleines Taſchengeld bewilligt.
Aa. Wolfskehlen, 10. Juni. Der Gemeinderat lehnte in
ſeiner vorgeſtrigen Sitzung den von Darmſtadt ausgehenden Plan
zur Errichtung einer Waſſerleitung ab — In der gleichen Sitzung
wurden die Tagegelder der Gemeindebeamten neu geregelt. Dem
Iferdezuchtverein für den Kreis Groß=Gerau wurde mit Rückſicht
auf eine bevorſtehende Prämiierung ein kleiner Zuſchuß bewilligt.
Auch der Heſſiſche Tierzuchtverein ſoll eine kleine Zuwendung
er=
halten.
Ca. Lorſch, 10. Juni. Aus dem Gemeinderat. Die
Gemeinde hat für die nächſten Monate ein großzügiges
Arbeits=
beſchaffungsprogramm zuſammengeſtellt. Von den zu dieſem
Zwecke zur Verfügung geſtellten Mitteln ſind bereits 184 000.—
RM. zugeſagt. Beſchloſſen ſind folgende Projekte: Ausbau von
Straßen, Kanaliſierung, Entwäſſerung und Schaffung von
Grä=
ben. Auch die Feldbereinigung ſoll damit in Verbindung gebracht
werden. Die Koſten hierfür würden vom Reich reſtlos getragen.
Neupflaſterung verſchiedener Ortsſtraßen. Dieſe Arbeiten
wür=
den 240 Erwerbsloſen auf die Dauer von 30 Wochen
Beſchäfti=
gung bringen. Um auch die Handwerker an dem
Arbeitsbeſchaf=
fungsprogramm teilnehmen zu laſſen, ſei ein weiterer Betrag von
20 000 RM. angefordert womit die Schul= und ſonſtigen
Ge=
meindehäuſer ſowie verſchiedene Brücken inſtandgeſetzt werden
ſollen. Dieſes Arbeitsbeſchaffungsprogramm wird vom
Gemeinde=
rat einſtimmig angenommen.
Geſchühte Pflanzen.
Zu den Pflanzen, die durch die neuen geſetzlichen
Beſtimmun=
gen unter vollkommenen Schutz geſtellt ſind, gehören die
Knaben=
kräuter oder Orchideen. Dieſe wachſen auf Wieſen, an Hängen
und in Waldungen. Sie ſind an ihren meiſt etwas ſaftigen
Blät=
tern, die ähnlich wie die der Maiblume mit faſt parallelen Adern
durchzogen ſind, und ihren ziemlich großen, weiß oder rot
gefärb=
ten Blüten zu erkennen. Es darf von ihnen auch nicht der kleinſte
Strauß gepflückt werden. Insbeſondere iſt auch der Verkauf
voll=
kommen verboten. Vor allem gilt dies von dem roten
Wald=
vöglein, einer rotblühenden Orchidee, die nur in
Kiefern=
waldungen vorkommt, und der auch in Laubwaldungen wachſenden
Waldhyazinthe und dem weißen Waldvöglein.
Griesheim. 10. Juni. Heugrasverſteigerungen.
Am Montag, 12. Juni, und Dienstag, 13. Juni, jedesmal
nach=
mittags um 2 Uhr, finden im Saale „Zum grünen Laub” größere
Heugrasverſteigerungen von Gemeindewieſen ſtatt.
Ek. Pfungſtadt, 11. Juni. Aufmarſch des Hitler=
Jungvolkes. Trotz des regneriſchen Wetters hatten ſich
Jung=
volkzüge aus den benachbarten Orten Eberſtadt, Hahn und
Eſcholl=
brücken zum gemeinſamen Aufmarſch mit dem hieſigen Jungvolk
eingefunden. Unter dem Abſingen vaterländiſcher Lieder bewegte
ſich der Zug von 250 Jungens am Vormittag durch verſchiedene
Straßen, die Flaggenſchmuck trugen. Geſchloſſen nahm der Zug am
Feſtgottesdienſt in der Kirche teil. Für die Auswärtigen waren
Freiquartiere zur Verfügung geſtellt. Infolge des Regens mußte
von der Nachmittagsveranſtaltung auf dem Waldſportplatz am
Grünen Steg Abſtand genommen werden.
Sommer-Ausgabe 1933
i sterschienen
Preis 70 Pfennig
Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken,
Bahnhofs-
buchhandlung und Geschäftsstelle, Rheinstraße 26.
C. Ober=Ramſtadt, 9. Juni. Straßenherſtellungen.
Die Provinzialſtraße Nieder=Ramſtadt—Ober=Ramſtadt wird
dem=
nächſt mit Kleinpflaſter verſehen. Das Material hierzu iſt zum
großen Teil ſchon angefahren. Weiter wird augenblicklich die
Straße Ober=Ramſtadt—Nieder=Modau, die ſich ſtellenweiſe ſeit
Jahren in einem geradezu trotzloſen Zuſtande befand, neu
herge=
ſtellt. Die Arbeiten am Straßenneubau Ober=Ramſtadt—Rohrbach
gehen allmählich ihrem Ende entgegen, ſo daß dieſe neue Straße
wohl bald dem Verkehr übergeben werden wird. —
Verbands=
feſt der Poſaunenchöre Starkenburgs. Zur
Unter=
bringung von etwa 200 auswärtigen Poſaunenchormitgliedern
gelegentlich des am 24. und 25. d. M. hier ſtattfindenden
Jahres=
feſtes der evangeliſch=kirchlichen Poſaunenchöre der Provinz
Star=
kenburg, ſucht die Feſtleitung in dieſen Tagen Quartiere. Möge
ſich der Opferſinn der Einwohnerſchaft auch in dieſem Falle erneut
bewähren und jeder nach beſten Kräften mithelfen, das Feſt zu
einem bleibenden Erleben für alle Teilnehmer zu geſtalten.
Cp. Dieburg. 9. Juni. Der neue Kreisausſchuß des
Kreiſes Dieburg trat geſtern unter dem Vorſitz von
Regierungs=
rat Walter zu ſeiner erſten Sitzung zuſammen. Abgeſehen von
einer Wildſchadens=Erſatzklage und einer Klage wegen
Aufwer=
tung von Ortsbürgernutzen, handelte es ſich bei den Beratungen
um die Neubeſetzung von Gemeinderechnerſtellen. Die Gemeinden
Groß=Umſtadt und Groß=Bieberau hatten nämlich das Erſuchen
des Kreisamtes, die betr. Stellen mit Militäranwärtern zu
be=
ſetzen, abgelehnt und vor allem einheimiſche Bewerber
vorgeſchla=
gen. Groß=Umſtadt ſtützte ſich beſonders auf einen Paſſus der
Be=
ſtimmungen, nach dem, wenn nur eine gehobene Stelle des
mitt=
leren Beamtendienſtes in der Gemeinde vorhanden ſei, die
Be=
ſetzung dieſer Stelle der Gemeinde freiſteht. In beiden Fällen
ver=
warf der Kreisausſchuß das Erſuchen des Kreisamtes und
be=
ſchloß, den Gemeinden in dieſer Hinſicht freie Hand zu laſſen. In
beiden Fällen aber legte das Kreisamt ſofort Berufung gegen die
Entſcheidung ein.
Za. Bensheim. 10. Juni Wie zuverläſſig verlautet wurden
der Stadt Bensheim für Zwecke der Arbeitsbeſchaffung 100 000.—
RM. zur Verfügung geſtellt. Die Stadtverwaltung wird das
Geld in der Hauptſache für Kanaliſationsarbeiten verwenden.
Mit den Arbeiten werden größtenteils Wohlfahrtserwerbsloſe
Beſchäftigung finden. Man rechnet damit, daß die Arbeiten
min=
deſtens 1½ Jahre in Anſpruch nehmen werden.
Gernsheim, 7. Juni. Vorübergehende
Betriebs=
einſtellung, der Fliegenden Brücke. Die Fliegende
Brücke über den Rhein bei Gernsheim muß ausgebeſſert werden.
Aus dieſem Grunde wird die Brücke auf die Dauer von 14 Tagen
außer Betrieb geſetzt. Die Sperre geht vom Donnerstag, den
8. Juni, bis einſchließlich Mittwoch, den 23. Juni. Als Erſatz
wird der Fuhrwerksverkehr, mit Ausnahme der Kraftfahrzeuge,
die von der Beförderung mit der Rudernähe ausgeſchloſſen ſind.
in der Zeit von 6 Uhr morgens bis 8 Uhr abends mittels der mit
Dampfboot geſchleppten Rudernähe und der Perſonenverkehr in
der Zeit von 4 Uhr morgens bis 10 Uhr abends, in dringenden
Fällen auch während der Nachtſtunden, mit Nachen durchgeführt.
52. Jahreshaupkverſammlung des Bogelsberger
höhen-Clubs.
WSN. Windecken, 11. Juni.
Die 52. Jahreshauptverſammlung des Vogelsberger Höhen=
Clubs (VHC) am Samstag und Sonntag in Windecken in der
Wetterau war wie immer eine arbeitsreiche Tagung im Dienſte
der Vogelsberger und Wetterauer Heimat. Der VHC. umfaßt in
54 Ortsgruppen 4000 Mirglieder, die in landsmänniſcher
Verbun=
denheit das Heimatgebiet betreuen und die durch Wanderungen
die Liebe zur Heimat vermitteln und vertiefen wollen. Dem
er=
ſtatteten Tätigkeitsbericht entnehmen wir, daß der VHC. im
abge=
laufenen Jahre 4000 Mark ausgegeben hat für die Herausgabe
von Plakaten und einer Werbeſchrift „Kommt in den Vogelsberg”.
Die 1500 Km Wegemarkierungen durch den Vogelsberg wurden
aufgefriſcht. Wo die Markierungen vereinzelt nicht ſorgfältig
ge=
nug durchgeführt ſind, werden ſie in den nächſten Wochen auf
Koſten der ſäumigen Ortsgruppen erneuert. Der Bergwacht
ge=
lang es, wertvolle Naturdenkmäler im oberen Vogelsberg vor
frevleriſcher Hand zu ſchützen und zu erhalten. Der um die
Wan=
derſache hochverdiente zweite Vorſitzende Lehrer i. R. Carl Linck=
Schotten wurde einſtimmig zum Ehrenvorſitzenden ernannt. An
ſeiner Stelle wurde Apotheker Scriba=Schotten zum zweiten
Vor=
ſitzenden gewählt. Verwalter der Klubhäuſer auf dem
Hoherods=
kopf wurde Oberreallehrer Buß=Schotten. Die Hauptverſammlung
1934 findet in Gedern ſtatt. Am 3. September 1933 beteiligt ſich
der VHC. geſchloſſen an der 50=Jahr=Feier des Reichsverbandes
Deutſcher Gebirgs= und Wander=Vereine auf dem Römerberg in
Frankfurt. Die Jahresverſammlung klang aus in ein
Treuegelöb=
nis zum Reichskanzler Adolf Hitler, dem Führer des deutſchen
Volkes. Jeder VHCer wird mit Einſatz aller Kräfte und an jeder
Stelle, wo dazu Gelegenheit iſt, mithelfen am Aufbau eines nach
innen und außen gefeſtigten, von heimatfrohen und heimaiſtolzen
Menſchen bewohnten glückhaften Deutſchen Reiches.
P. Groß=Gerau, 9. Juni. Herr Reichspräſident von Hindenburg
hat anläßlich des vom 18. bis 25. Juni hier ſtattfindenden
Ver=
bandsſchießens des Mittelrheiniſchen Kleinkaliber=
Schützenverban=
des für die beſte Schießleiſtung ſein Bild mit eigenhändiger
Unter=
ſchrift geſtiftet.
P Mörfelden, 10. Juni. Das Volkshaus, welches ſeither von
den marxiſtiſchen Vereinen benützt wurde, iſt auf Anordnung des
heſſiſchen Sportkommiſſars geſchloſſen worden, ebenſo im
benach=
barten Trebur der Saalbau und die Wirtſchaftsräume der
Eigen=
heimgenoſſenſchaft.
Offenbach, 10. Juni. Vom Deutſchen Leder=Muſeum
in Offenbach a. M. Die Stadt des Leders, Offenbach a. M.,
deren Leder=, Lederwaren= und Schuhinduſtrie zäh und
zuverſicht=
lich um den wirtſchaftlichen Wiederaufſtieg kämpft, beſitzt im
Deutſchen Leder=Muſeum eine einzig in der Welt daſtehende Fach=
Sammlung von techniſch, handwerklich und künſtleriſch wertvollen
Lederarbeiten aller Zeiten und Völker. Das Muſeum bereitet
zur=
zeit eine Sonderſchau „Deutſche Lederarbeiten durch die
Jahrhun=
derte” vor, die einen reichen Ueberblie über hochwertige Stücke
alten deutſchen Kunſthandwerks und deutſcher Volkskunſt gewährt
und die Entwicklung vom handwerklichen Schaffen zu induſtriellen
Erzeugung der deutſchen Lederwaren vorführt. Gleichzeitig wird,
um die Arbeit des Muſeums zu fördern, eine Geldlotterie
veran=
ſtaltet, deren Ziehung bereits am 19. Juni ſtattfindet.
P Rüſſelsheim, 10. Juni. Die neugegründete Muſikkapelle des
SA.=Sturmes Rüſſelsheim tritt zum erſtenmal in der am Montag
abend im Hotel „Rüſſelsheimer Hof” ſtattfindenden öffentlichen
Kundgebung der nationalſozialiſtiſchen Angeſtelltenſchaft (NSA.)
mit militäriſcher Marſchmuſik auf. SA. und SS. und die übrigen
nationalſozialiſtiſchen Verbände ſowie ſämtliche nationalen
Ver=
eine in Rüſſelsheim beteiligen ſich am Sonntag geſchloſſen an der
Fahnenweihe, dem Feldgottesdienſt und dem Aufmarſch der
Stahl=
helm=Ortsgruppe Rüſſelsheim. Die SA. Rüſſelsheim und die
nationalſozialiſtiſche Frauenſchaft haben ſich bereit erklärt, am
Sonntag die Straßenſammlung für das „Rote Kreuz”
durch=
zuführen.
Aus Mainz und Rheinheſſen.
Be. Mainz, 10. Juni. Stahlhelmmarſch nach
Bretzen=
heim. Zu einem Generalappell ſämtlicher Ortsgruppen des
Krei=
ſes Groß=Mainz hatten ſich etwa 1300 uniformierte Stahlhelmer
am Fort Bingen eingefunden. Es ging dann nach Bretzenheim
wo die feierliche Gründung einer Ortsgruppe ſtattfand, deren
Lei=
tung Dr. Reiff übernahm. Kreisführer Minthe hielt eine Rede
in der er u. a. ausführte, daß SA., SS. und Stahlhelm die
Hoff=
nung Deutſchlands ſeien. Aus ſeiner Anſprache war weiter zu
ent=
nehmen, daß die Mainzer Stahlhelm=Formationen künftighin
unter dem Begriff „Stahlhelm=Regiment Mainz” erfaßt ſind. (E
dürfte — ſchätzungsweiſe — 2500 Mann umfaſſen.) Weiter kam
noch Kamerad Fronweiler zu Wort, der ausführte, daß nun auch
in der marxiſtiſchen Hochburg Bretzenheim, wo die Kommuniſten
eine ziemlich unbeſchränkte Herrſchaft ausübten, der nationale
Ge=
danke zum Durchbruch gekommen ſei. Seine Rede klang aus i
einem dreifachen Front=Heil auf Reichspräſident, Reichskanzler
und Arbeitsminiſter Seldte. Die machtvolle Kundgebung endete
mit dem Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Lied. In geſchloſſenem
Zu=
ging es über Zahlbach nach Mainz zurück, wo nach einem Vorbei
marſch vor dem Kreisführer Minthe auf dem Schloßplatz die
Auf=
löſung des Zuges erfolgte. — Die Kommuniſten wieder
an der Arbeit. In letzter Zeit wurde insbeſondere in Mainz=
Kaſtel und Mainz=Amöneburg wieder eine geſteigerte
kommu=
niſtiſche Tätigkeit feſtgeſtellt. Von der Kriminal= und
Landes=
polizei wurden daher bei den Führern und Funktionären der
KPD. in Mainz=Kaſtel und Mainz=Amöneburg überraſchend
Haus=
durchſuchungen vorgenommen. Hierbei wurden kommuniſtiſche
Druckſchriften hochverräteriſchen Inhalts aus der jüngſten Zeit
beſchlagnahmt. Neun Perſonen wurden feſtgenommen. Soweit
ſie nicht wegen Hochverrat belangt werden können, werden ſie in
Schutzhaft genommen und nach dem Konzentrationslager Oſthofen
verbracht.
Seite 4 — Nr. 161
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 12. Junt 1933
Die neuen deutschen Meistee:
Zußball: Fortung Düſſeldorf — Handball: SP. Waldhof.
Im Zußball Endſpiel ſiegk Borkung verdienk 3:0 11:0) über Schalke. — 55000 Zuſchauer im Kölner Stadion. — SV. Mannheim=
Waldhof bringt die erſte Handball-Meiſkerſchaft nach Süddeutſchland. — Harker Kampf gegen Polizei Burg
endek 7:5 für Waldhof. — 4:1-Davispokal-Niederlage Deutſchlands durch Japan.
Der Tag des Fußballs.
Forkung Düſſeldorf — Schalke 3:0 (1:0).
Selten iſt wohl eine große deutſche Stadt von einem Fußball= hellen Begeiſterung gefeiert wurde.
Ereignis dermaßen beherrſcht worden, wie es diesmal in Köln
beim Endſpiel um die Deutſche Meiſterſchaft der Fall war. Der
Fußball feierte in dieſen Tagen in der rheiniſchen Domſtadt eines
voller Weiſe beſtätigt fand, wie ſehr Fußball ein Volksſport iſt, läufer Bender, der namentlich im Aufbauſpiel überragte. Die
Leider ſtellte ſich zum ſchönen Feſt nicht das entſprechende Wetter Verteidigung machte kaum Fehler. Peſch im Tor brauchte bei den
durch aber drangen doch die Strahlen der Sonne durch. Gegen alte Nürnberger ſetzte ſeine Nebenleute famos ein, Kobierſki und
draußen vor der Stadt waren am Tage vorher Spritzen zur Be= Mehl ließ allerdings einigemal gute Sachen aus.
rieſelung der Platzanlage aufgeſtellt worden, man benötigte ſie
nicht.
Der Zuſtrom der auswärtigen Gäſte
Eiſenbahn, Autos, Motorräder, Räder und Autobuſſe Maſſen her= machten den Fehler, daß ſie immer viel zu weit zurückgingen.
Natt=
an. Daß der Süden trotz ſeiner Ausſchaltung in dieſem Jahre der kämper in der Mitte verſagte. Von den Außenſtürmern ging
Rot=
gen Sonderzüge vom Niederrhein und von der Ruhr mit den gro= hatte als ſein Gegenüber Peſch.
ßen Heerhaufen der Freunde Schalkes und Fortungs ein. Schon
dions. Die zahlreichen Vereins= und Verbandsvertreter und
an=
dere intereſſierte Kreiſe verſammelten ſich am Vormittag im
Gür=
zenich, wo Reichsſportkommiſſar v. Tſchammer=Oſten ein
Re=
ferat über die Neugeſtaltung des deutſchen Sports hielt. Di=ſe Aufſtellung, wo ſie der Reichsſportkommiſſar im Namen der
Reichs=
beſetzt. Faſt
55 000 Zuſchauer
eigniſſen entgegen. SA. und Hilfspolizei hielten die Ordnung auf= dem Deutſchlandlied ſchloß die kleine Feier und dann ſtrönten
recht. Jugendmannſchaften ſorgten mit flottem Spiel für Unter= langſam die Maſſen zurück.
haltung. Dann ſpielte auch eine SS.=Kavelle. Von den
Maſiſchaf=
ten kam Fortung direkt aus Düſſeldorf in einem Omnibus zu den
Umkleideräumen. Schalke war bereits vormittags eingetroffen und
hatte in einem Hotel noch für einige Stunden Ruhe geſucht. Kurz
vor Spielbeginn traf auch die Prominenz ein. An der Spitz der
Reichsſportkommiſſar mit ſeinem Gefolge. Zuſammen mit dem
Reichstrainer Nerz begrüßte v. Tſchammer=Oſten in den
Umkleide=
räumen kurz die Mannſchaften, die dann kurz darauf
nebenein=
ander unter dem hellen Jubel der Maſſen in die Kampfbahn
ein=
marſchierten, in der Platzmitte Aufſtellung nahmen und den
55 000 den Hitlergruß entboten.
Nach den üblichen Präliminarien pfiff dann Schiedsrichter
Birlem=Berlin die Mannſchaften.
zum Spiel.
Beide Clubs traten in den vorgeſehenen Aufſtellungen an.
Das Wetter hatte ſich etwas aufgeklärt, jedoch ſetzte im Verlauf
des Spieles wieder leichter Regen ein. Nach anfänglich nerviſem
Spiel ſah man ſchon baid, daß die Düſſeldorfer Elf zu dieſem
Kampf die beſſeren Nerven mitgehracht hatte. Sie ſpielte ruhig
ihr gutes, flaches Kombinationsſpiel, das zügig nach vorn
getra=
gen und mit guten Schüſſen abgeſchloſſen wurde. Ganz
hervor=
ragend arbeitete von Beginn bis Schluß die Läuferreihe der
For=
tung mit ihrem überragenden Mittelvunkt Bender. Scholkes
Spiel ging zu ſehr in die Breite. Czepan und Kuzorra wühlten
mit allen Kräften, aber die übrigen Stürmer gingen viel zu oft
nicht auf die Ideen der beiden alten Internationalen ein. Vor
allem ſchoß Schalke zu wenig.
Fortungs Führungstreffer
fiel bereits in der 11. Minute. Nach ſchönem Aufbau durch die
Läuferreihe ſchloß Zwolanowſki den guten
Kombinations=
angriff mit einem präziſen Schuß ab. Imn weiteren Verlauf der
erſten Halbzeit ſah man faſt ſtets die produktiver arbeitenden
Düſſeldorfer mehr im Angriff.
Nach der Pauſe legte ſich Schalke mit mehr Energie ins Zaug,
aber Fortung ließ nicht locker. Während die Düſſeldorfer
unbe=
irrt bei ihrem Spiel blieben, ließ ſich Schalke von ſeinem Syſtem
abbringen, es ſpielte plötzlich viel zu hoch. Die Entſcheidung
fiel in der 25. Minute, als Wigold eine Flanke von Kodierſki
zum zweiten Treffer verwandelte. Schalke hatte in
egenangriffen
manche gute Chance, aber einmal ſchoſſen die Knappen ſchlecht und
zum anderen war Fortungs Abwehr voll auf dem Poſten. Peſch
im Tor machte manchen gut gemeinten Schuß der Knappen
un=
ſchädlich. Sechs Minuten vor Schluß geſtaltete Fortung mit einem
Treffer von Hochgeſang ſeinen Sieg noch eindrucksvoller,
Köln, 11. Juni. (Eig. Drahtber.) Schalke war ſchwer geſchlagen und deprimiert zogen ſeine
zahl=
reichen Anhänger ab, während Fortuna von den Maſſen mit einer
Fortuna hat völlig verdient gewonnen.
Die Mannſchaft ſpielte viel ruhiger und ſelbſtbewußter als
ſeiner ſchönſten Feſte und das geſchah mit einer ſolchen Aiteil= der Gegner. Sie war taktiſch ganz ausgezeichnet. Das Paradeſtück
nahme der Bevölkerung, daß man wieder einmal in eindrucks= der Elf zeigte ſich in der Läuferreihe, vor allem aber im
Mittel=
ein. In der Nacht zum Sonntag regnete es in Strömen und auch ſchwachen Schüſſen Schalkes nicht viel zu zeigen, was er aber zeigte,
am Sonntag vormittag zogen dunkle Wolken über Köln. Zwiſchen= war gut. Der Sturm wurde von Hochgeſang glänzend geführt. Der
mittag ſetzte dann jedoch der Regen wieder ein und erſt gegen Zwolanowſki erreichten in der zweiten Halbzeit internationales
15 Uhr klärte ſich der Himmel wieder ein wenig auf. Im Stadion Format, Wigold und Mehl verſtanden ſich auch ausgezeichnet,
Schalke kam nicht ins Spiel.
Die Mannſchaft war weit unter Form. Vor allem enttäuſchte
ſetzte ſchon am Samstag ein. Aus allen Richtungen brachten die der Sturm. Kuzorra und Czepan waren noch die Beſten, aber ſie
Meiſterſchaft dennoch ein ſtarkes Intereſſe zeigte, bewies die Tat= hardt an. Die Läuferreihe war eifrig, tat aber für den Aufbau
ſache, daß man immer wieder auch auf Trupps Süddeutſcher, vor= wenig. Die Verteidigung zeigte ſich zeitweilig ſehr nervös, ſie war
nehmlich aus dem Frankfurter Gebiet, traf. Der Verkehr erreichte auch nicht ſchnell genug. Mellage im Tor bot eine ausgezeichnete
natürlich am Sonntag früh ſeinen Höhepunkt. Da trafen die lan= Leiſtung, zumal er weit mehr und ſchwierigere Aufgaben zu löſen
Birlem=Berlin war ein ausgezeichneter Schiedsrichter, da
um die Mittagsſtunde füllten ſich die weiten Ränge des Sta= die Mannſchaften fair ſpielten, hatte er es auch nicht allzu ſchwer.
Feierlicher Schlußakt.
Nach dem Spiel nahmen die Mannſchaften in der Feldmitte
Veranſtaltung war eindrucksvoll, aber nur von kurzer Dauer, da regierung begrüßte und beglückwünſchte. 60 000 Männer und
alles beſorgt war, ſchnellſtens nach Müngersdorf zu kommen. Die Frauen, ſo ſagte v. Tſchammer=Oſten, hätten einen ritterlichen
Organiſation des Rieſenverkehrs klappte vorzüglich. Die Auto= Kampf geſehen. Nach einem dreifachen Hipp=hipp=hurra überreichte
ſtraßen waren umgelegt, ſo daß es für Fußgänger und Straßen= der Reichsſportkommiſſar mit Glückwünſchen dem Düſſeldorfer
bahnen kein Hindernis gab. Um 15 Uhr war das Stadion bereits Mannſchaftsführer Breuer einen Kranz. Dann wandte er ſich an
Schalke, deſſen Mannſchaft er eine ehrliche Kampfweiſe zuſprach.
Er hoffe, ſo ſagte v. Tſchammer=Oſten, daß die brave Schalker Elf
im nächſten Jahre an das Ziel ihrer Wünſche komme. Unter dem
füllten das weite Rund und ſahen in beſter Stimmung den Er= Beifall der Zuſchauer erhielt Kuzorra einen Blumenſtrauß. Mit
Süddeutſchland.
Aufſtiegsſpiele.
Gruppe Heſſen: SV. Koſtheim — Starkenburgia Heppenheim 5:1.
Polizei Darmſtadt — Haſſia Bingen 2:2.
Gruppe Main: Blau=Weiß Bürgel — SpVg. Fechenheim 4:0. SV.
Bonames — V. f. B. Groß=Auheim 3:2. Viktoria
Aſchaffen=
burg — SpVg. Griesheim 1:3.
Gruppe Württemberg: SpVg. Cannſtatt — Spfr. Stuttgart (Sa.)
03. SV. Reutlingen — SV. Göppingen 23. V. f. R.
Heil=
bronn — FC. Eutingen 2:2
Gruppe Baden: FV. Daxlanden — FC. Konſtanz 3:1. FV. Kehl
— Spfr. Forchheim 1:0. FC. Rheinfelden—Spfr. Freiburg 7:2,
Gruppe Nordbayern: V. f. R. Schweinfurt — FC.
Burgkund=
ſtadt 42.
Gruppe Südbayern: FC. Straubing V. f. R. Heidenheim 2:2.
V.f. B. Ingolſtadt=Ringſee — BC. Augsburg 1:0.
Gruppe Rhein: FG. Kirchheim — SC. Kaiſerslautern 6:0.
Gruppe Saar: Viktoria St. Ingbert — V. f. R. Pirmaſens 2:0.
Hanſa Dudweiler — Weſtmark Trier 2:1. SpVg. Idar —
V. f. B. Dillingen 0:1.
Privatſpiele.
Sa.: FSV. Frankfurt — 1. FC. Nürnberg 0:2 FC.
Pforz=
heim — SSV. Ulm 1:0. SV. Feuerbach — V. f. B. Stuttgart 6:7.
FC. Kaiſerslautern — Germania Brötzingen 1:4. Kickers
Frei=
burg — SC. Freiburg 0:4. FV. Saarbrücken — SV. Waldhof 0:1.
Germania Schwanheim— Union Niederrad 2:1. Kickers
Aſchaffen=
burg — SpVg. Fürth 0:6. SV. Wiesbaden — FSV. Mainz 05
0:3. Spfr. Eßlingen — FC. Birkenfeld 5:0. Phönir
Ludwigs=
hafen. — TSV. Altrip 2:2. V.f L. Neckarau — A.=O. Worms 1:0.
FG. Rohrbach — Karlsruher FV. 3:4. So.: 1860 München
Eintracht Frankfurt 3:1. Freiburger FC. — WAC. Wien 1:1.
Stuttgarter Kickers — SV. Höntrop 2 3. FK. Pirmaſens
Stadt=Elf Saarbrücken 1:0. Eintracht Kreuznach — Germanig
Brötzingen 3:3. FC. Villingen — SpVg. Schramberg 47. SV.
Schorndorf. V. f. B. Stuttgart 477. Arm. Rheingönheim
V. f. R. Mannheim 2:4. Germania Pfungſtadt — Union
Nieder=
rad 3:1. Bezirksliga Rhein — Kreisliga Neckar 36.
Süddeutſche Vereine auf Reiſen.
Arminia Hannover — SpVg. Fürth 1:1. SV. Schmalkalden
V.f. R. Fürth 2,3. SpVg. Eiſenach SpVg. Fürth (Pokalelf) 2,3.
Berliner Fußball.
Zweite Hauptpokalrunde: Viktoria 89 — Bewag 3:2. V.f.B.
Pankow — Spandauer BC. 3:1. Hertha=BSC. — Polizei Stettin
14:0. Norden=Nordweſt — SC. Kalkberge 2:1. Wacker 05 — Poſt=
SV. 1:2. Union Oberſchöneweide — FR. Stettin 11:2. Blau=
Weiß — Poſt Stettin 4:0. BFV. Oſt 1910 — Berliner SV. 92
1:2. V.f.B. Hermsdorf — SC. Lorenz 5:2. V.f. L. Stettin
Polizei Berlin 3:2. V.f. B. Stettin — Wacker 04 Berlin 3:5.
Viktoria Stralſund — Pr. Stettin 0:5. Wiederholungsſpiel:
Wed=
ding — Concordia 01 4:2.
Fußball im Ausland.
Länderſpiele:
4:1 (3:1)
In Wien: Oeſterreich — Belgien ....
4:9 (1:9)
In Prag: Tſchechoſlowakei — Frankreich .
In Stockholm: Schweden — Eſtland . . . . . 6:2 (4:0)
2:2 (0:0)
In Kopenhagen: Dänemark — Norwegen.
Polizei war beſſer.
doch Bingen hatte Glück!
Polizei Darmſtadt — Haſſia Bingen 2:2 (0:0).
Beide Mannſchaften lieferten ſich auf dem Polizeiplatz vor
nicht allzuviel Zuſchauern einen leidenſchaftlichen Kampf. Schon
im voraus ahnte man einen verbiſſenen Punktekampf, der das
Blut bei der Rivalität beider Vereine in Wallung bringen
mußte. Für die Polizei war ein Sieg ſehr notwendig, denn
mit der letzten etwas beſchämenden Niederlage gegen
Heppen=
heim konnte man keinen Staat machen. Zudem ging es um die
Führung in der Tabelle, die durch einen Sieg der Polizei an
die Mannſchaft gefallen wäre. Im Schweiße ihres Angeſichts
erkämpften ſich die Spieler beider Mannſchaften in einem
hitzi=
gen, teilweiſe harten Treffen je einen Punkt. Es war ein Spiel
mit intereſſanten Momenten, nicht immer erſtklaſſig, aber dafür
ſehr raſſig und ſpannend. Das Ergebnis iſt für die Bingener
noch mehr als ſchmeichelhaft. Trotzdem die Polizeimannſchaft faſt
drei Viertel der Spielzeit nur mit 10 Mann ſpielte — M.
Kaſpar war verletzt — war ſie den Bingenern in der erſten
Halbzeit ſo klar überlegen — ſie hatte 4 „reelle Chancen”.
daß Bingen nur einmal gefährlich war. Das heutige Spiel der
Polizei imponierte, einzelne Sturmaktionen war ganz groß
an=
gelegt, wobei beſonders die rechte Seite mit Pfeiffer in der
Mitte geſchickt pperierte. Daß in dieſer Periode keine Tore
fielen, verſchuldete ein unglaubliches Pech. War der Bingener
Torwart geſchlagen, ſo erſtand ihm ſtets eine Torlatte als
Ret=
ter. Das Ergebnis hätte bei Halbzeit unbedingt 3:0 für Polizei
lauten müſſen. Nach Halbzeit ſpielte Polizei mit folgender
ver=
änderter Aufſtellung: „Klein; „Matthes, Bönſel; W. Kaſpar,
Göbel, Scheuermann; M. Kaſpar, Seipp Pfeiffer, Müller,
Kalt=
waſſer. Der verletzte Kaſpar ging als Statiſt auf Rechtsaußen
Matthes in die Verteidigung und Göbel als Mittelläufer.
Dies bedeutete ein Handicap — das der Polizei auch den
voll=
auf verdienten Sieg nahm. Zum Schluß wurde auch noch Klein
verletzt, ſo daß man, mit 9 Mann kämpfend, froh war, einen
Punkt gerettet zu haben. Ecken 6:3 f. P.
Den Torreigen eröffnet gleich nach Halbzeit die Polizei
durch ein unvermeidliches Selbſttor eines Bingener Verteidigers.
Fünf Minuten ſpäter glich Bingens Mittelläufer Brand aus,
das Tor war jedoch bei aufmerkſamem Stellungsſpiel der
Hinter=
mannſchaft zu vermeiden. Einen wunderbaren Durchbruch ſchließt
Kaltwaſſer überlegt mit einem unhaltbaren Schuß ab. Ein
Fehler Kleins verhalf Bingens Mittelſtürmer zum Ausgleich
Gleich darauf wurde Klein verletzt. Für ihn geht Müller ins
Tor — die reſtlichen Minuten ſahen vorwiegend die Bingener
im Angriff. Schiedsrichter Widmann=Rödelheim leitete gut.
Wie ſchon geſagt, lieferte Polizei heute ein durchaus
geſälliges und draufgängeriſches Spiel. Neben Pfeiffer glänzte
heute auch Seipp, der ſich kraftvoll einſetzte Beſonders in der
erſten Hälfte ſpielte die Fünferreihe wiederholt mitreißend und
nur ein Uebermaß von Schußpech vereitelte in dieſer Zeitſpanue
den fälligen Torvorſprung. Auch die Läuferreihe war heute
bedeutend beſſer als am Vorſonntag in Heppenheim, ſo daß der
Bingener Sturm nicht recht zur Entfaltung kam. In der zweiten
Hälfte allerdings ging die umgekrempelte geſamte Abwehr nicht
genügend auf die Taktik des Gegners ein, der mit
Steilvor=
lagen, die nicht mehr erreicht wurden, öfter gefährlich wurde.
Bei einem mutigen Einſatz Kleins in ſolcher Situation — ſonſt
war vielleicht noch ein Punkt weg — zog er ſich die
Schulter=
verletzung zu.
Die Gäſte beſitzen in Bruck und Fürſt ihre beſonderen
Könner. Vor dem ſicheren Schlußdreieck — Mathes rettete
ein=
mal gerade noch auf der Linie neben ſeinem ausgeſchalteten
Torwart Neuenhofer — ſteht eine ſelten ſichere und unermüdliche
Montag, 12. Juni 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 161 — Seite 7
Tapmtſce TemmsrMtataten.
Japan ſiegt mit 4:1.
v. Cramm holt durch einen Sieg über Nunoi den „Ehrenpunkt”.
Der Davispokalkampf Deutſchland — Japan hat den
erwarte=
ten Ausgang genommen. Japan iſt klarer Sieger geblieben, jedoch
war es der deutſchen Mannſchaft vergönnt, wenigſtens zu einem
Punkt zu kommen. Gottfried v. Cramm ſchlug am letzten Tage der
Kämpfe auf den Berliner Rot=Weiß=Plätzen den jungen
japani=
ſchen Meiſter Nunoi in einem zweiſtündigen harten Fünfſatzkampf,
bei dem alle Qualitäten und der ſchöne Kampfgeiſt des jungen
Deutſchen ins beſte Licht rückten, mit 3:6, 6:2, 7:5, 5:7, 6:3. Im
letzten Match kam natürlich Japans Spitzenſpieler Jiro Satoh über
Guſtav Jaenecke mit 6:2, 6:2, 6:2 zu einem recht leichten Sieg.
Trotzdem die Entſcheidung im Davispokalkampf bereits am
Sams=
tag mit der 3:0 Führung der Japaner gefallen war, wohnten den
Spielen am Sonntag doch noch 3500 Zuſchauer bei, die auch
ſport=
lich vollkommen auf ihre Koſten kamen.
Zum Davis=Pokal=Kampf
Deutſchland-Japan in Berlin.
Jiro Sato und Ryoſuke Nunoi, die Sieger in dem
Davispokalkampf gegen Deutſchland, verhielten ſich zu ihren
deut=
ſchen Gegnern v. Cramm und Jaenecke sit venia verbo, wie die
Zwergkiefern ihrer heimiſchen Ziergärten zu den Wahrzeichen des
märkiſchen Landes. Wer nicht wüßte, daß Sato zur Weltklaſſe
gehört und ſein jugendlicher Mitkämpfer ihm nicht viel nachſteht,
würde ihnen gegen die anſcheinend körperlich weit überlegenen
Deutſchen keine Ausſichten geben. Aber ſchon der erſte Ballwechſel
belehrt eines Beſſeren. Die kleinen, faſt ſchmächtigen, zierlichen
Japaner ſind unerhört flink; ihre Beinarbeit iſt unglaublich
vir=
tuos, ihr Schlagrepertoire ſcheint unerſchöpflich und ihr Ballgefühl
iſt nicht anders als inſtinktiv zu bezeichnen. Dabei verfügen ſie
über ein untrügliches Auge und eine mathematiſche
Ballberech=
nung. Zehnmal fegt Sato den Ball zentimetergenau an die
Sei=
tenlinie und — wie er — wechſelt Nunoi zwiſchen
pflaumenwei=
chen Löffelbällen und härteſten Schüſſen. Stärker noch ſind die
Söhne des Oſtens in der Taktik, und dazu gehört auch ihre
unge=
wöhnliche Beherrſchtheit. Sie haben vor den gröbſten Schüſſen
keinen Reſpekt und das feinſte techniſche Manöver bringt ſie nicht
aus dem Konzept. Dem Nervenprickel entſcheidender Bälle
brin=
gen ſie keinerlei Verſtändnis entgegen; ſie ſpielen den Satzball
wie jeden anderen. Dabei aber wiſſen ſie ſehr wohl zwiſchen
wich=
tigen und unwichtigen Punkten zu unterſcheiden. Die letzteren
laſſen ſie ſich mit ſtoiſcher Ruhe entgehen, den wichtigen aber ſetzen
ſie mit einer Verbiſſenheit nach, die man ihnen gar nicht zutrauen
möchte. Verlieren ſie einen wichtigen Punkt oder ein
entſcheiden=
des Spiel, dann können ſie ſich damit tröſten, daß ſie wie Helden
darum gekämpft haben.
Gottfried v. Cramm, unſer beſter Davispokalſpieler,
hat nicht enttäuſcht. Er war auch nicht überſpielt. Er war nur
um eine Kleinigkeit ſchwächer. Der Schwächere aber iſt immer
auch der Unglücklichere. Ihm fehlt jenes Selbſtvertrauen, das zu
großen Siegen unerläßlich iſt. Wenigſtens für Europäer.
Guſtav Jaenecke ſtand dem kleinen und blutjungen
Ryo=
ſuko Nunoi ſchon techniſch bedeutend nach. Er wirkte in ſeinen
Bewegungen im Verhältnis zu der Kräfteökonomie Nunois wie
ein ſinnloſer Verſchwender, der er ſchon deshalb nicht ſein durfte,
weil er bedenkliche Schwächen auf Rückhand zu überwinden hatte
und die Sicherheit des Japaners auch nicht entfernt erreichte. Er
hatte die gleichen Ausſichten gegen Nunoi wie ein Schachſpiel=
An=
fänger gegen einen erfahrenenn Spieler, der die Eröffnungen und
das Endſpiel beherrſcht, nämlich ſolche des Zufalls. Auch ein Sieg
v. Cramms, der immerhin im Bereiche des Möglichen lag, würde
das nicht geändert haben. Sein bewunderungswürdiges Kämpfen
war heroiſch, aber er ſtritt auf verlorenem Poſten und mit
un=
zulänglichen Waffen.
Die Leiſtung der japaniſchen Gäſte iſt um ſo
be=
wunderungswürdiger, als ſie ſich ihre Turnier=Erfahrungen
aus=
ſchließlich im Auslande holen müſſen. Was ſie mitbringen ſind in
erſter Linie Nerven aus Stahl, eine raſſeneigene Zähigkeit, ein
nie erlahmender Wille und endlich auch eine Reihe körperlicher
Vorzüge, wie Schnelligkeit, Ausdauer, Anpaſſungsfähigkeit und
endlich Argusaugen, die für die Reaktionsfähigkeit von
außer=
ordentlicher Bedeutung ſind.
In beiden Kämpfen gab es Augenblicke, die deutlich erkennen
ließen, wie den Japanern beizukommen iſt. Als v. Cramm im
vierten Satz von 1:4 auf 4:4 aufholte, und als Jaenecke im zweiten
Satz einfach alles riskierte, unbekümmert darum, ob ſchon einmal
etwas ſchief ging, da gerieten Sato und Nunoi in ernſthafte
Be=
drängnis. Beide aber trauten anſcheinend ihrem Sterne nicht.
Beide vergaßen ihre unzweifelhaften Vorzüge, der Größe und der
Härte, auszunützen. Die Amerikaner haben das Rezept gefunden.
Ihre unverbildeten Naturburſchen, die ſie alljährlich zu Dutzenden
herausbringen, dreſchen derart unerbittlich während aller Sätze
und in jedem Spiele, beantworten jeden weichen Ball mit einem
ſolchen Schuß, daß der Gegner ſeine Vorzüge gar nicht erſt ins
Feld führen kann.
Aber auch die Amerikaner wiſſen, daß zuerſt einmal ein
erforder=
liches Maß von Sicherheit notwendig iſt. Eine Sicherheit, welche
man nur durch unermüdliches Training erreicht, wie man ihre
typiſche Härte nur durch eine Kette ſchwerer und ſchwerſter Kämpfe
erreichen kann. Wer dieſe Schule nicht beſteht . .. nun, der iſt
eben nicht auserwählt. Möglich, daß ſich die ſo gewonnene Form
nicht lange halten läßt und der Wechſel unter den Erſten Amewkas
ſeit Tildens Abgang ſcheint das ja zu beſtätigen aber aus
dem unerſchöpflichen Reſervoir ſteigen immer neue Sterne hervor.
Wir haben nur einen v. Cramm, Amerika hat ihrer Dutzende, und
Japan iſt ein gelehriger Schüler, wenn es auch andere Wege
gehen muß, die ihm durch raſſiſche Unterſchiede vorgeſchrieben ſind.
Wirpflegen auf halbem Wege ſtehen zu
blei=
ben. Einen großen Teil der Schuld tragen wir ſelbſt durch
Ueber=
ſchätzung. Wir haben ſchon manche Hoffnung zu Tode gelobt, und
es wird erſt beſſer werden, wenn wir einmal jeden Kampf mit
den Beſten dieſer Erde erſehnen und auszutragen beſtrebt ſind und
wenn wir . . . ehrlicher gegen uns ſelbſt werden.
Mikkelrheiniſche Jubiläums=Regakka
in Mainz.
Die Jubiläumsregatta in Mainz=Kaſtel ſtand unter keinem
ſehr günſtigen Stern. Schon die Vorrennen mußten bei
ſtrömen=
dem Regen ausgetragen werden und während der Hauptrennen
auf der 2200 Meter langen Strecke im rechten Rheinarm nahmen
die Niederſchläge zeitweilig ſogar wolkenbruchartigen Charakter
an. Unter dieſen Umſtänden mußte natürlich auch der Beſuch
lei=
den. Trotzdem gab es viele ſpannende Kämpfe vvor allem in den
erſtklaſſigen Rennen, dem Königs=Vierer, dem Gaſt=Vierer, dem
Zweier „ohne”, dem Erſten Achter und im Jungmannen=Adolf=
Hitler=Achter, den die Wormſer Ruder=Geſellſchaft mit einer
hal=
ben Länge vor Amicitia Mannheim gewann. Im Großen Achter
erlebte man einen packenden Bord=an=Bord=Kampf zwiſchen den
hochklaſſigen Achtern von Mainz=Kaſtel und Gießen 77. Nachdem
die Mainzer bis 50 Meter vor dem Ziel geführt hatten, kam
Gie=
ßen 77 in einem mörderiſchen Endkampf noch zu einem
knap=
pen Sieg.
Leider herrſchte auch am Sonntag wiederum regneriſches und
kaltes Wetter, ſo daß der Beſuch ſchwach ausfiel. Die ſportlichen
Leiſtungen dagegen enttäuſchten angenehm. Die meiſten Rennen
wurden nur mit Luftkaſtenlänge entſchieden, ein Beweis für die
Gleichwertigkeit der Mannſchaften und die ſpannenden Rennen
der einzelnen Klaſſen. Neben den maßgebenden Mannſchaften wie
Gießen, Kaſtel, Mainz und Saarbrücken kamen auch kleinere
Ver=
eine wie Griesheim zu Siegerehren. Im Erſten Einer ſteuerte
Eduard Paul=Sachſenhauſen wieder einen ſicheren Sieg nach
Hauſe ebenſo wie Gießen 77 im Großen Achter. Mainz=
Kaſtel mußte in dieſem Rennen eine knappe Niederlage in Kauf
nehmen, entſchädigte ſich aber dafür im „Vierer ohne‟.
Amicitia Mannheim auf der Hengſteyſee=Regatta geſchlagen.
Die fünfte Hengſteyſee=Regatta hatte durch den während der
ganzen Veranſtaltung anhaltenden Regen nicht den guten
Be=
ſuch wie im Vorjahre gefunden. Die Beſetzung der Rennen war
dagegen gut. Es gab auf der 2000 Meter langen Strecke eine
Reihe ſpannender Kämpfe, die oft erſt knapp vor dem Ziel
ent=
ſchieden wurden. Recht erfolgreich waren die beiden Berliner
Vereine, der RK. am Wannſee konnte im Vierer o. St. die
deutſche Olympiamannſchaft von Amicitia Mannheim
mit zwei Längen glatt ſchlagen, nachdem die beiden
Boote bis etwa 1200 Meter ſtändig zuſammengelegen hatten.
Die wichtigſten Ergebniſſe: Erſter Vierer: 1. RK.
am Wannſee=Berlin 7:19.5, 2. Ruderriege Etuf=Eſſen 7:29, 3. RC.
Hanſa=Dortmund 7:44,8. Erſter Einer: 1. Kölner Cl. f. W.
(Schneider) 8:19.5, 2. Düſſeldorfer RV. (Hahn) 8:32.9 Vierer
o. St.: 1. RV. Sturmpogel=Spindlersfeld 7:04.3, 2. RV.
Amiei=
tia=Mannheim 7:14.4. Vierer: 1. RK. am Wannſee=Berlin
7:28.2, 2. RC. Hanſa=Dortmund 7:33.9. Zweiter Achter:
1. RV. Köln 1877 6:46.2, 2. RG. Benrath 6:49.3. Hengſtey=
Vierer: 1. RV. Eſſen 7:442, 2. RV. Neuß 7:45.
Hohen=
ſhburg=Vierer: 1. RV. Köln 1877 7:33,6, 2. RG. Benrath
7:38. Achter: 1. Cl. f. W. Köln 6:48,8, 2. RC. Etuf=Eſſen
6:59,7, 3. RC. Hanſa=Dortmund 7:18.2.
Bei den Aufſtiegsſpielen der Gruppe Main iſt die
Entſcheidung gefallen. Griesheim 02 und Blau=Weiß Bürgel
haben ſich den Aufſtieg in die erſte Fußball=Klaſſe erkämpft.
Fuhrmann=Frankfurt gewann die Bayeriſche
Rund=
fahrt vor Fuggerer=Nürnberg. Das Straßenrennen „Rund um die
Altmark” ſah Stach=Berlin vor ſeinen Landsleuten Breſſing,
Zoſſen, und Bartholomäus ſiegreich.
„Rund um Frankfurt”, ein ſchweres Straßenrennen
über 240 Kilometer, wurde von Koch=Alsfeld vor Bautz=Dortmund,
Schorn=Köln und Spahn=Frankfurt gewonnen.
Frankreichs Derby, mit 250 000 Fr. dotiert, wurde von
Bouſſacs „Thor” (Jockei Elliot) gewonnen. Der Toto zahlte 37:10.
Das Wiener Derby wurde eine Beute von „Suntime‟.
Der tſchechiſche Derbyſieger und Favorit Famos (Stall Plan) blieb
unplaciert.
Preis der Diana.
„Ausflucht” ſiegt in Hoppegarten.
Bei gutem Beſuch ging am Sonntag das traditionelle Rennen
für dreijährige Stuten, der Preis der Diana von ſtatten. Das
Rennen war mit 18 000 Mark ausgeſchrieben und führte über eine
Diſtanz von 2000 Metern. Am Start fanden ſich neun Pferde ein,
von denen „Ausflucht” aus dem Stalle Weinberg
erwartungsge=
mäß das Rennen für ſich entſcheiden konnte. Zwiſchen den
Blau=
weißen „Ausflucht” und „Perſepolis” gab es ein ſcharfes Rennen,
bei dem Otto Schmidt auf ſeiner Dreijährigen am Ziel nur durch
einen knappen Halsvorſprung vor der Konkurrentin „Perſepolis”,
getrennt blieb. In ſechs Längen Abſtand folgte dann Heimwehr
vor „Grollenur” und „Languſte‟.
Note=Rennen, Für Dreijährige. 2800 Mk. 2000 Meter: 1. v.
Oppenheims Olearia (Printen), 2. Emſchi, 3. Silbermöve. Toto;
23. Platz: 12, 12, 28. 3—34 Lg. Ferner: Scävola, Ametyſt.
Na=
tango, Imperial, Forſtwart, Jvanhoe, Scuola, Tedesca.
Melanie=Rennen. Für Zweijährige. 2800 Mk. 1000 Meter:
1. Graditz Landzunge (Grabſch), 2. Flauſch, 3. Frauenfreund,
4. Origenes. Toto: 51. Platz: 19, 19, 65, 24. 1—17 Lg. Ferner:
Augur, Mattoni, Fedeler, Wieland, Loyal, Medikus, Harald,
Ehrenpreis, Fehler, Vitellius, Wilderer, Blinzen, Roſelli,
Gebers=
berg.
Edderitz=Rennen. Ausgleich 2. 3300 Mk. 1400 Meter: 1.
Erlen=
hofs Fürſtin (Hiller), 2. Theſeus, 3. Kameradſchaft. Toto: 418.
Platz: 53, 15, 20. K—2. Ferner: Irländer, Pommernländer, Seni,
Ormelia, Nero, Marſilius.
Preis der Diana. Für dreijährige Stuten. 18 000 Mk. 2000
Meter: 1. Weinbergs Ausflucht (O. Schmidt), 2. Perſepolis, 3.
Heimwehr. Toto: 34. Platz: 16, 50, 18, H—6. Ferner: Cascade,
Languſte, Grollenur, Habgier, Brioche, Wanderlied.
Preis von Baerfelde. 3900 Mk. 1800 Meter: 1. Halmas Calva
(Zachmeier), 2. Ideolog, 3. Faland. Toto: 13. Platz: 13, 11. K—K.
Ferner: Schwede, Gregorovius.
Harfe=Rennen. Für Zweijährige. Verkaufsrennen. 2200 Mk.
1000 Meter: 1. Kaufmanns Torpedo (Haynes), 1. Nemos Foſſa
(Huguenin), totes Rennen; 3. Coſa. Toto: 163 und 38. Platz: 92,
32, 93. tot. — 3. Ferner: Meliſſos, Oſiander, Reiſetaſche, Triferra,
Marienfeder, Mondfee.
Großes Armee-Jagdrennen in Hannover.
Auf dem Hannoveraner Pferderennplatz wurde am Sonntag
das Große Armee=Jagdrennen ausgeritten, an dem ſich neun
Pferde beteiligten. Die Strecke führte über 4000 Meter. Das
Ren=
nen geſtaltete ſich zu einem ſcharfen Kampf zwiſchen dem
Favo=
riten Oriolus (Lt. Merk) aus dem Stalle Metzſch und Immerzu
unter Lt. v. Ohlen. Erſt in der Geraden gelang es Oriolus, ſich an
die Spitze zu ſetzen und mit einer Länge Vorſprung das Rennen
für ſich zu entſcheiden. 2. Immerzu, 3. Elvira. Toto: 24. Platz: 14,
24, 13. 1—½ Lg. Ferner: Bergſchüler, Inſtructor, Der Zukünftige,
Inga, Soldat, Mangold.
Koblenzer Reitkurnier.
Jagdſpringen bei Blitz und Donner.
Das 5. Mittelrheiniſche Reit= und Springturnier in Koblenz
ſtand unter keinem günſtigen Stern. Am zweiten Tage ſetzten
ſtarke Regenſchauer ein und während der Hauptprüfung, einem
ſchweren Jagdſpringen, gab es ſogar ein ſchweres Gewitter. Trotz
Blitz und Donner wurde die Prüfung zu Ende geführt, da laut
Turnierbeſtimmung die Wettbewerbe bei jedem Wetter
ausgetra=
gen werden müſſen. Der Parcours war ſtark aufgeweicht und
ſtellte an Material und Reiter große Anforderungen. Wenn aber
trotzdem noch fehlerloſe Ritte abſolviert wurden, ſo zeugt dies
von dem großen Können der Teilnehmer, insbeſondere der
Reichs=
wehroffiziere. Die beiden Abteilungen wurden zuſammengelegt.
In den Sieg teilten ſich Oblt. Lippert auf „Herrſcher” und A.
Holſt auf „Egly”. Oblt. Haſſe konnte auf „Derby” nur den
drit=
ten Platz belegen. Auch im Amazonen=Jagdſpringen gab es zwei
erſte Preiſe, und zwar von Frau Glahn (Damenſattel) auf „
Ahn=
herr” und Frau Franke auf „Flamme‟. Von den Schaunummern
fand beſonders die Hohe Schule „Friedrich der Große” ſtarken
Beifall.
Mokorrad=Meiſterſchaft in Breslau.
Die neuen Bahnmeiſter in den kleinen Klaſſen.
Vor 6000 Zuſchauern wurde am Sonntag auf der
Radrenn=
bahn in Breslau=Grüneiche der vierte Lauf zur deutſchen
Motor=
rad=Bahnmeiſterſchaft ausgetragen. Am Start war die beſte
deutſche Klaſſe verſammelt. Bereits in den ſechs Vorläufen der
beiden Klaſſen mußten verſchiedene ausſichtsreiche Bewerber die
Waffen ſtrecken, ſo Soenius und Paetzold (Köln).
Der über 20 Kilometer führende Endlauf der Klaſſe bis 250
ccm war ein ſpannendes Duell zwiſchen Frentzen=Bonn auf
Ardie und dem Breslauer Ernſt auf Rudge, Erſt auf dem Zielband
konnte der Weſtdeutſche ſeinen hartnäckigen Gegner nur mit
Reifenſtärke hinter ſich laſſen. Frentzen fuhr dabei das
hervor=
ragende Durchſchnittsergebnis von 102,4 Km. heraus.
Im Rennen der 350 ccm=Maſchinen konnte ſich der Kölner
Herzogenrath auf Imperia ſicher gegen Wemhöner=Bielefeld
durchſetzen und die 20 Km. mit einem Stundenmittel von 103 Km.
bewältigen. Der Stand der Meiſterſchaft iſt:
Klaſſe bis 250 ccm: Meiſter Kohfink=Bietigheim 11 P.,
Fren=
tzen=Bonn 5 P., In der Elſt=München=Gladbach 3 P., Ernſt=
Bres=
lau 3 P., Wenzel=Köln 2 Punkte.
Klaſſe bis 350 ccm: Meiſter Herzogenrath 8 P., Wemhöner=
Bielefeld 7 P., Winkler=München 6 P., Frentzen=Bonn 5 P. und
Kohfink=Bietigheim 5 P.
Großer Autopreis von Frankreich.
Der Große Automobilpreis von Frankreich auf der
Renn=
bahn in Linas Montlhery über 500 Km. endete mit einer
Ueber=
raſchung. Von den 19 geſtarteten Wagen beendeten nur ſechs das
Rennen, und zwar ein Maſerati und fünf Alfa Romeo. Alle
Bugattifahrer mußten vorzeitig aufgeben, allerdings war die
offizielle Fabrikmannſchaft nicht geſtartet. Sieger wurde in
3:48,45 mit einem Stundenmittel von 131,14 Km. der Italiener
Campari auf Maſerati vor dem Alfa=Romeo=Fahrer
Etan=
celin, Eyſton, Sommer, Moll und Villars.
Zieſeler wieder Kunſtflug=Meiſter.
Die deutſche Kunſtflugmeiſterſchaft 1933 wurde am Sonntag
bei ſchlechtem Wetter auf dem Flughafen Tempelhof im Rahmen
der großen Flugwoche vor nur wenigen Zuſchauern entſchieden.
Die Punktgleichheit der beiden einzigen Teilnehmer, Fieſeler
und Achgelis, nach den Pflichtübungen ließ den Ausgang völlig
offen, und in der Kür ſicherte ſich ſchließlich der Titelverteidiger
Gerhard Fieſeler mit 1535 Punkten erneut den Sieg
gegen Gerd Achgelis, der auf 1373 Punkte kam.
Die beiden Bewerber hatten nach 1½ Minuten Anflugzeit für
die reſtlichen acht Kürfiguren je 12 Minuten Zeit. Jede Figur aus
der Normal= oder Rückenfluglage wurde als Ganzes nur einmal
gewertet, wobei für die Grundfiguren Höchſtpunktzahlen in
An=
rechnung gebracht wurden, von denen bei nicht=exakter
Ausfüh=
rung wiederum Strafpunkte abgezogen wurden. Die Jury ſtand
vor einer ebenſo ſchweren Aufgabe wie die Piloten ſelbſt, denn
beide Flieger waren ſich ziemlich gleichwertig. Sowohl Fieſeler
als auch Achgelis warteten mit einem gänzlich neuen Programm
auf, das ſelbſt für die Fachleute überraſchend kam. Fieſeler war
durch die größere Motorenſtärke ſeiner „Tiger=Schwalbe” (420
Pferdeſtärken) im Vorteil, Achgelis' Siemens=Motor war nur
160 Pferdeſtärken ſtark. Achgelis konnte aber trotzdem zeigen, daß
er zur Zeit Fieſelers ſchärfſter Rivale iſt.
An den Folgen eines ſchweren Sturzes, den er
am Samstag abend bei den Radrennen in Halle erlitt, iſt der
Dauerfahrer Pawlack=Forſt am Sonntag geſtorben.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt: Montag, 12. Juni
7.10: Choral. — 7.15: Frühkonzert auf Schallplatten.
12.00: Mittagskonzert des Funkorcheſters. Ltg.: G. Görlich.
13.30: Köln: Mittagskonzert. Ltg.: Leo Eyſoldt.
15.00: London: Rede des Kömgs von England anläßlich der
Weltwirtſchaftskonferenz in London. Anſchl. einen
zuſammen=
gefaßten deutſchen Bericht v. d. Rede v. Eduard Roderich
Dietze.
16.30: München: Nachmittagskonzert. Ltg.: Erich Kloß.
18.00: Wolf Bergmann: Der Dichter Georg Heym mit Teilen aus
ſeinem Schaffen.
18.15: Schnellkurſus in Italieniſcher Sprache.
18.45: Kurzbericht vom Tag.
19.00: Berlin: Stunde der Nation. Der Fiſchzug. Ein naturkundl
und volkskundl. Aufriß von Jürgen Eggebrecht.
20.00: Volkstümlicher Zwiegeſang. Ausf.: Das Pajuwo=Duo.
20.30: Die Fahnen Deutſchlands. Hörfolge.
21.05: R. Michel: Erinnerungen an Deutſch=Oſtafrika.
21.30: Sonate in F=Moll op. 120 Nr. 1 für Klarinette und Klavier
22.00: Deutſcher Almanach.
22.15: Zeit, Nachrichten, Wetter Sport.
22.45: Nachtkonzert des Funkorcheſters. Ltg.: H. Rosbaud.
9.00:
9.45:
10.10:
11.30:
15.00:
15.3:
16.00:
17.00:
17.35:
18.00:
18.05:
ARf
19.00:
20.00:
Königswuſterhauſen.
Deutſchlandſender: Montag, 12. Juni
Fröhlicher Kindergarten.
Friedrich Hebbel: Kindergedichte.
Schulfunk: Deutſche Geſchichte in deutſcher Dichtung.
Zeitfunk
Künſtleriſche Handarbeiten. Kiſſen für den Garten u. Balkon
Bücherſtunde: Neue Lyrik.
Breslau: Nachmittagskonzert.
Prof. Herm. Wirth: Germaniſche und deutſche
Geiſtes=
urgeſchichte und die Schule.
Muſik unſerer Zeit: Bolko Graf von Hochberg:
Streich=
quartett A=Moll, op. 27, 2. — Das Bruinier=Quartett.
Das Gedicht.
Lieder v. Felix Draeſecke, Ausf.: Claire Winzler (Geſang),
Am Flügel: Ernſt Schliepe.
Prof. Dr. Herrfahrdt: Staatsführung und Parteipolitik
Berlin; Stunde der Nation: Der Fiſchzug. Ein natun=
chor u. das verſtärkte Kammerorcheſter des Deutſchlandſenders.
21..00: Meta Brix: Alarm der Feuerwehr.
aa. 22.20: Zeitfunk: Zukunftsprobleme der Reichsbahn.
Motori=
ſierung — Arbeitsbeſchaffung.
23.00: Frankfurt a. M.: Nachtkonzert des Funkorcheſters. Ltg.:
H. Rosbaud. Soliſt: Dr. Merten CCembalo). — Alte
Tanz=
muſik. Ltg.: Walter Caſpar.
Durch ſehr hohe Temperaturen im Nordoſten konnte ſich die
Störung über Polen weiter vertiefen. Ihre Rückſeite wirkt ſich
daher unter Heranholen, kühlerer ozeaniſcher Luft die nächſten
Tage noch aus, ſo daß das Wetter unbeſtändig und wechſelhaf
bleiben wird. Es treten alſo bei wechſelnder Bewölkung —
zwi=
ſchenzeitlich kommt es aber auch zur Aufheiterung — noch Schaue
auf, die mitunter von Gewittererſcheinungen begleitet ſein
werden.
Ausſichten für Montag, den 12. Juni: Veränderliches. Wetter
wechſelnd wolkig mit Aufheiterung, noch Schauer, teils
gewit=
terhafter Art; Temperaturen ſchwankend.
Ausſichten für Dienstag, den 13. Juni: Wieder ruhigeres, aber
noch kein beſtändiges Wetter.
Hauptſchriftleltung: Rudolf Maupe
für den Inſeraientell und geſchäftiſche Mittellungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Witiſch — ſämilich in Darmſfadt
Fa unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Verantwortlich für Politik und Wiriſchaff: Rudelf Mauve; für Feuiſſeton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrſchten: Max Streeſe: für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdſenſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nettei
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.
[ ← ][ ]Seite 8 — Nr. 161
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 12. Juni 1933
Ber letzte AemZtg.
27)
Original=Roman von Heilmuth Quast-Peregrin.
(Nachdruck verboten.)
Jetzt iſt er ganz und gar in felſiges Gebiet abgedrängt, hat
die Orientierung verloren.
Außer Sabine hat er nur noch neun Akim=Männer bei ſich.
Von der wertvollen Laſt der Karawane beſitzt er nicht mehr als
ein prächtig damaſziertes Schwert mit edelſteinbeſetztem Griff,
einen Sattel mit vergoldetem Sattelknopf und koſtbarer
Schabracke und ein aus Goldblech gehämmertes Tablett mit
einem wundervoll ziſelierten Kännchen und zwei Trinkſchalen,
Koſtbarkeiten aus der Werkſtatt eines geſchickten arabiſchen
Gold=
ſchmieds. Jochen weiß, daß der weitere Rückmarſch ein Kampf
auf Leben und Tod ſein wird, und daß ſein Gelingen nur von
ganz außerordentlichen Glücksumſtänden abhängig iſt.
Jochen muß dieſe letzten Geſchenke des Sultans an den
Kurfürſten zurücklaſſen, die erſchöpften Menſchen können nicht
mehr tragen, als die für jeden notwendigen Lebensmittel und
Waffen. Das nackte Leben iſt das Wichtigſte. Eine Höhle
er=
ſpäht er inmitten dieſer zerklüfteten Felſenklippen, hier verbirgt
er die letzten Koſtbarkeiten, die an Sokaleh erinnern, dann bricht
er auf mit ſeiner kleinen Schar, er kann ſie nicht länger raſten
laſſen. Sie müſſen die Küſte ſo bald wie möglich zu erreichen
ſuchen. Die Lebensmittel werden knapp.
Solange ſie durch die Felſenwildnis marſchieren, läßt ſich
kein Aſanti ſehen, und ſie tragen ſich ſchon mit dem Gedanken,
der Feind habe den Kampf aufgegeben. Sie ahnen nicht, daß ſie
ſich auf verfemten Boden befinden. Kein Aſanti wagt, dieſes
verwitterte Steingebiet zu betreten, das das Reich der böſen
Geiſter iſt.
Endlich erreichen ſie wieder die Waldzone, einen Tag lang
hetzen ſie vorwärts nach Süden, eine Nacht verbringen ſie
zwi=
ſchen Wachen und Schlafen, noch einen Tag flüchten ſie weiter,
ſind in bangem Hoffen, daß der Feind von ihnen abgelaſſen
habe, weil er nirgends auftaucht. Noch eine Nacht ſchlafen,
aus=
ruhen im Geſtrüpp verſteckt, an faſt unzugänglicher Stelle —
am nächſten Tage werden ſie vielleicht das gefährliche Gebiet der
Aſanti verlaſſen — und in dieſer einen Nacht, als die Akimleute
wie erſchöpft ſchlafen, hört Jochen wie im Halbſchlaf ganz nahe
dem Lager den dumpfen Ruf eines Nachtvogels, hört, wie er
von mehreren ferner gelegenen Stellen beantwortet wird. Wieder
tönt der Schrei — wieder kommt Antwort, aber es klingt ſchon
bedeutend näher. Im Nu iſt er auf den Beinen, rüttelt Sabine
wach.
„Auf, Sabine, auf!”
Verſchlafen fährt ſie hoch.
„Was — iſt denn, Was ,.
Jochen hockt ſchon in Kampfſtellung, die ſchußfertige
Mus=
kete in den zuſammengekrampften Händen.
Er iſt in Sorge, Kugeln und Pulver ſind bald verbraucht.
und dann . . .?
Neben ihm liegen die Akimleute auf der Lauer. Sabine
hat ſie alle geweckt. Jochen zählt noch einmal das kleine
Häuf=
lein — er tut es mehr im Geiſte, denn ſehen kann er die Männer
kaum in der Finſternis. Das verglimmende Feuer gibt kein
Licht.
Was wird heute werden?
„Lieber Gott — wenn es ſchon ſein muß — mach’s kurz!”
Fataliſtiſch iſt er geworden. Dieſer Kampf wird wohl der
letzte ſein.
Neben ihm iſt plötzlich Sabine. Kaum kann er ihr Geſicht
erkennen und hat doch das Empfinden, als lächle ſie ihm zu.
„Haſt du keine Furcht, Liebſte?”
„Warum Furcht? Für den, der lange mit dem Tode ringt,
iſt der letzte Atemzug Erlöſung.”
Dieſe ſtille Ergebung in das Unvermeidliche peitſcht Jochen
auf — der Tod iſt ja gar keine Erlöſung, keine Wohltat, er iſt
etwas Furchtbares, Entſetzliches. In ihm bäumt ſich der
Lebens=
wille mächtig auf — nein, dieſe tapfere Frau, die alles für ihn
dahingegeben hat, ſie darf nicht ſterben, ſie darf auch nicht in die
Hände der Wilden fallen — wie ein Berſerker, wie ein raſendes
Tier wird er für ſie kämpfen ..
Gebrüll, tobendes Geſchrei — Zweige brechen — Geſtalten
ſpringen auf — ein paar Schüſſe krachen. Dann iſt der Feind da.
Wild tobt der Kampf, Mann gegen Mann.
Ein ziſchender Blitz — eine dicke ſchwarze Pulverrauchwolke
— erſtickender Dunſt . .
Entſetzt fallen die kampfluſtigen Afanti zurück, ſtürzen
ſchreiend in den Wald, ſind im Nu verſchwunden.
Aufatmen, Ruhe. — Gerettet?
Im erſten Tagesdämmern ſehen ſich Jochen und Sabine, beide
ſind ſchwarz wie die Neger, wie die Akimleute, von denen nur
noch zwei am Leben ſind.
Was iſt geſchehen?
Jochen findet bald des Rätſels Löſung, einer der tödlich
ge=
troffenen Akim iſt in das Lagerfeuer gefallen, ſein letzter Pulver=
vorrat iſt explodiert. Der Rauch, das Feuer waren für die Aſanti
böſe Geiſter geweſen.
Müde und erſchöpft ſchleppen ſich die letzten vier durch das
Geſtrüpp. Alle ſind ſie verletzt, haben ſich notdürftig ihre
Wun=
den mit Hemdfetzen verbunden. Sie laufen, laufen. Stundenlang.
Nur ein ſtupides Weiterſtapfen iſt es. Irgendwo legen ſie ſich
am ſpäten Nachmittag zum Schlafe nieder, verbringen die Nacht,
zu müde, um der Gefahren zu achten, die ihnen von Tieren und
Menſchen drohen.
Jochen verfällt in Wundfieber, er bittet die Neger, ihn liegen
zu laſſen und Sabine zu retten. Aber die beiden Akimleute ſind
treue Kameraden. Aus Zweigen und Lianen bauen ſie einen
primitiven Tragſitz zuſammen und ſchaffen damit Jochen fort.
So wandern ſie nach Süden, Tag um Tag, und der Weg
will nicht enden. Immer wieder führt eine neue Geländeſtufe
abwärts wie bei einer Rieſentreppe aber die letzte, von der
aus man das Meer ſehen konnte, will und will nicht erſcheinen.
Endlich, ſie wiſſen nicht mehr, an welchem Tage, die
Zeit=
rechnung haben ſie ſchon längſt aufgegeben, finden ſie eine
ver=
laſſene Lagerſtelle im Walde, bei der Spuren auf die
Anweſen=
heit von Europäern hinweiſen. Wie ein Fieber packt es Sabine:
hier haben weiße Menſchen gelagert, ſie können nicht weit ſein,
die Feuerſtellen ſind noch nicht alt, nach Monaten werden ſie
vielleicht bald wieder ein weißes Geſicht ſehen. Vielleicht iſt von
Groß=Friedrichsburg eine Kolonne unterwegs, ſie zu ſuchen.
Sollte Blonck ſich doch Gedanken machen um Jochens Schickſal?
Oder um das ihrige? Das Letztere würde dem Kommandanten
wohl mehr am Herzen liegen, und das würde Sabine ganz und
gar nicht gefallen.
Aber die beiden Akimleute ſtellen an den Spuren feſt, daß
die Trägerkolonne Waren mit ſich geführt hat, die Spuren
kom=
men auch aus dem Hinterlande und gehe zum Meere weiter.
Alſo auf — nach! Vielleicht finden ſie Anſchluß bei der
Karawane, können mit ihr ziehen, ſind nicht mehr ſo
mutter=
ſeelenallein und wehrlos in dieſem rieſengroßen, endloſen
Lande...
Mijnheer van ter Meulen, der im Lande der Aſanti gute
Geſchäfte gemacht hat und auf dem Wege zur Küſte iſt, um ſeine
Waren hinter den Schanzen von El Mina in Sicherheit zu
bringen, glaubt ſeinen Augen nicht trauen zu dürfen, als zwei
völlig zerlumpte und erſchöpfte Europäer, von zwei Akimnegern
begleitet, bei ihm eintreffen und ihn bitten, ſich ſeiner
Kara=
wane anſchließen zu dürfen. Der junge Holländer iſt erſchüttert
von dem Anblick der Fremden, die, ſoweit er es beurteilen
kann, Schweres durchgemacht haben müſſen, und er will ſich
gerne ihrer annehmen. Anders denkt der Korporal, der mit zwei
Schützen den Kaufmann auf der Handelsexpedition begleitet hat.
(Fortſetzung folgt.)
O
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Darmſtadt, Meder=Kalnsbach, Anerbach.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 13. Juni 1933,
nachmittags 3 Uhr, auf dem Friedhof an der
Nieder=Namſtädterſtraße ſtatt.
8 Jahre
tuberkulös
beide Lungen u.
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kopk, 2 Jahre lang
bettlägerig, Stimme
verloren. 14Tagenach
Beginn einer Kur im
Hause konnte ich
aufstehen, nach weit.
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lich 2 Std. ausgehen.
Seitdem bessert sich
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