Einzelnmmmer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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7 30 Juni 2.— Reichsmark und 20 Pfennig
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Juni ohne Beſtellgeld monatliſch 2,60 Reichemart.
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ſimmten Tagen wird nicht übernommen.
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rechtſigt den Bezſeher nicht zur Kürzung des
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gepreſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen durch
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Franfurt a. M. 4301
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämilicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 159
Samstag, den 10. Juni 1933.
196. Jahrgang
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichspfg.
Finanz=Anzelgen 35 Reichspfg. Reklamezeiſe (92 mm
breſt 2Reichsmark Anzelgen von auswärte 3sReſchepfg.
Finanz=Anzelgen 50 Reſchspfg. 92 mm breite
Rellame=
zeiſe 3.— Reſchsmart. Alle preiſe in Reſchsmark
11 Dolſar — 4.20 Mark). — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr Streit uſw., erliſcht
ſede Verpſichtung auf Erfüllung der
Anzelgenauf=
träge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei Konkurs
oder gerſchtſcher Beſtreibung fällt ſeder Nabati weg.
Kanklonto Deuiſche Bank und Darmſtädter und
Nationalbank.
Negatibe Oreier=Beſprechungen in Paris.
ißerfolg der amerikaniſchen Bemühungen. — Frankreich bleibt weiker ſtatrköpfig. — Die Abrüſtungsftage
keinen Schritt weitergebrachkt. — Schlechte Ausſichken für die Welkwirkſchaftskonferenz.
brüfkung auf die lange Bank geſchoben
TU. Paris, 9. Juni.
Amtlich wird mitgeteilt, daß die Bertreter der Regierungen,
orman Davis, Lord Londonderry, Staatsſekretär Eden,
iniſterpräſident Daladier, Außenminiſter Paul=Boncour und
iegsmarineminiſter Leygues einen Meinungsaustauſch im
eiſte des Vertrauens und der Freundſchaft über den Stand
r Abrüſtungsverhandlungen und darüber, was zu tun ſei,
ihren Erfolg zu ſichern, gehabt hätten. In Ergänzung dieſer
rzen amtlichen Verlautbarung erklärte Norman Davis beim
erlaſſen des Quai dOrſays, daß die Verhandlungen einen
undſchaftlichen Charakter getragen hätten. Man habe in
ehreren Punkten Fortſchritte erzielt, aber
inerlei Entſcheidungen getroffen. Neue
Be=
rechungen ſeien nicht vorgeſehen.
Der franzöſiſche Miniſterpräſident Daladier äußerte
fran=
ſiſchen Preſſevertretern gegenüber, daß die Amerikaner und
igländer zweifellos von gutem Willen beſeelt ſeien. Was
rankreich anbetreffe, ſo habe es ein Programm und
ne Doktrin.
* Das amtliche Communiqué über die Pariſer
Dreier=
inferenz läßt eigentlich über den Mißerfolg der
ameri=
niſchen Bemühungen keinen Zweifel mehr. Es ſpricht
ar davon, daß in mehreren Punkten Fortſchritte erzielt, aber
nerlei Entſcheidungen getroffen ſeien. Eine Verſtändigung
alſo nicht erfolgt, und da neue Beſprechungen nicht vorgeſehen
d, doch offenbar auch nicht zu erwarten. Die von Daladier
nzugefügten Bemerkungen laſſen auch die wahren Abſichten
Franzoſen deutlich hervortreten. Es klingt wie Hohn, wenn
den Amerikanern und Engländern den guten Willen
be=
einigt, aber für Frankreich allein das Recht auf ein Programm
d eine Doktrin beanſprucht. Man wird ja noch nähere
Mit=
lungen abwarten müſſen, um ein klares Bild über die
Stel=
ig der drei Mächte nach dieſer Konferenz zu gewinnen
Einſt=
ilen darf aber doch angenommen werden, daß der Verſuch,
f dieſe Weiſe die Arbeit der Abrüſtungskonferenz zu fördern,
ßlungen iſt, womit ſich natürlich auch die Ausſichten nicht
r für die Abrüſtungskonferenz ſelbſt, ſondern auch für die
mühungen der Weltwirtſchaftskonferenz ganz weſentlich
ver=
lechtern.
Franzöſiſcher Konkrollplan.
Ueber die Beſprechungen veröffentlicht die Havas=Agentur
te Erklärung, in der es heißt: Die Beſprechungen galten dem
amten Abrüſtungsproblem, ſo, wie es ſich gegenwärtig auf
Abrüſtungskonferenz darſtellt. Der Meinungsaustauſch trug
iziöſen Charakter. Die Vertreter der drei Mächte haben
öiglich ſo genau wie möglich ihre Stellungnahme vor
Wieder=
fnahme der Genfer Verhandlungen präziſieren wollen. Der
fizielle Standpunkt Frankreichs iſt bekannt. Der
iniſterrat hat ihn in ſeiner letzten Sitzung noch einmal
ein=
nmig gutgeheißen:
Frankreich verzichtet darauf, von den anderen Mächten neue
irantien für den gegenſeitigen Beiſtand zu erhalten. Es iſt
reit, ſeine Rüſtungen herabzuſetzen, wenn eine ſtändige,
ob=
tive, automatiſche und gegenſeitige internationale Kontrolle
chaffen wird, um jeden Verſtoß gegen das in Vorbereitung
indliche Abkommen zu verhindern. Frankreich fordert
gleich=
tig die öffentliche Bekanntgabe der Kriegsmittel, die es als
praktiſches Mittel anſieht, um den Rüſtungsſtand der
ver=
jedenen Länder kennen zu lernen. Die franzöſiſche Regierung
inſcht endlich zu wiſſen, welche Maßnahmen die Signatare
* Abrüſtungskonvention im Falle einer feſtgeſtellten Verletzung
eer Beſtimmungen ergreifen würden. Erſt nachdem das in
iSſicht genommene Syſtem ſich als wirkſam erwieſen hätte,
irde Frankreich geneigt ſein, die Beſeitigung gewiſſer Arten
u Kriegsmaterialien oder ihre Uebertragung an den
Völker=
nd ins Auge zu faſſen. Der Kontrollplan ſcheint in
ameri=
tiſchen Kreiſen Fortſchritte zu machen, während England ſich
ch ziemlich zurückhaltend zeigt. Doch ſcheint ſich in den
angel=
hſiſchen Kreiſen der Gedanke bahnzubrechen, daß ein auf
tropa beſchränktes Kontrollexperiment nützlicherweiſe verſucht
rden könnte.
Nachdem Frankreich jahrelang den Zuſammentritt der
Ab=
ſtungskonferenz zu verzögern gewußt hatte, hat es ſeit einem
ihr nacheinander die Militariſierung des Völkerbundes die
haffung eines europäiſchen Sicherheitsſyſtems, die Abſchaffung
* deutſchen Reichswehr und verſchiedenes anderes gefordert,
von dem Hauptthema, der qualitativen Abrüſtung
abzu=
iren. Nachdem ſich alle dieſe Verſuche totgelaufen haben und
2 Ungeduld auch in den angelſächſiſchen Ländern beträchtlich
worden iſt, ſtellt Frankreich die Frage der Rüſtungskontrolle
* Mittel zur Verſchleppung und Umgehung ſeiner eigenen
prüſtung in den Vordergrund. Es fordert damit bewußt eine
Aßnahme, die nur nach vollzogener allgemeiner Abrüſtung
ten gerechten und vernünftigen Sinn haben kann, vorher aber
eiter nichts als eine Ausnahmebehandlung und Schikanierung
bereits abgerüſteten Länder darſtellen würde. Die von
Tankreich angeregte, etwa dreijährige Probezeit für die
An=
endung dieſer Kontrolle enthält für Deutſchland die Zu=
Atung, den Beginn der Uebergangszeit für die volle
Verwirk=
hung der Gleichberechtigung von ganz ungewiſſen
Be=
ngungen abhängig zu machen und die ganze künftige
Ent=
icklung praktiſch dem freien Ermeſſen Frankreichs anheim zu
den. Selbſt für den Fall, daß die Probezeit zur vollen
Zu=
iedenheit Frankreichs verläuft, wäre keine Gewähr für eine
irkliche franzöſiſche Abrüſtung gegeben, denn auch in dem
uen franzöſiſchen Programm erſcheint wieder der utopiſche
edanke einer Zurverfügungſtellung von Waffen an den
Völker=
ind.
Vergebliches Bemühen, Frankreich von ſeiner
unnachgiebigen Halkung abzubringen.
EP. London, 9. Juni.
Die Berichte der Londoner Preſſe über die am Donnerstag in
Paris geführten Beſprechungen zwiſchen dem franzöſiſchen
Mini=
ſterpräſidenten Daladier, dem amerikaniſchen Bevollmächtigten
Norman Davis und dem engliſchen Luftfahrtminiſter Lord
Lon=
donderry ſtimmen darin überein, daß von engliſcher und
ameri=
kaniſcher Seite ein letzter Verſuch unternommen worden ſei,
Frank=
reich von ſeiner unnachgiebigen Haltung in der Abrüſtungfrage
abzubringen und von Daladier hinſichtlich der Verminderung der
ſchweren Artillerie, der Tanks und der Militärflugzeuge die
Zu=
geſtändniſſe zu erlangen, die Paul=Boncour bisher hartnäckig
ver=
weigert hat.
Der Pariſer Korreſpondent der „Morning Poſt” berichtet,
die=
ſer Druck ſei „zwar nicht fruchtlos, aber erfolglos”, geblieben.
Daladier habe ſich im Gegenteil noch ſtarrköpfiger
ge=
zeigt als Paul=Boncour.
Ein Hinweis, daß die Unkerzeichnung des 4-Mächke=
Pakkes die franzöſiſche Sicherheit erhöht habe, wurde
mil der kakegoriſchen Forderung nach einer wirkfamen
inkernakionalen Rüſtungskonkrolle beankworkel.
Daladier habe einen Pakt vorgeſchlagen, in dem die feſtländiſchen
Mächte ſich zu einer internationalen Aktion gegen jedes Mitglied
des Völkerbundes verpflichten ſollten, das den Völkerbundspakt
verletze. — Der Pariſer Berichterſtatter des liberalen „News
Chronicle” faßt das Ergebnis der Pariſer Dreier=Beſprechungen
wie folgt zuſammen: Die Poſition bei der Dreier=Beſprechung iſt,
daß Frankreich ſtehen bleibt, wo es bisher ſtand. Seine Formel
iſt, nach wie vor keine Rüſtungsverminderung ohne Garantien. —
Der „franzöſiſche Korreſpondent” des „Daily Telegraph”, Pertinax,
fügt in ſeinem Bericht, der ſich dem Sinne nach mit dem der „
Mor=
ning=Poſt” deckt, die Mitteilung hinzu, daß Daladier jede
Diskuſſion über die italieniſche Forderung nach
Flottengleichberechtigung mit Frankreich, die
praktiſch durch den engliſchen Abrüſtungsvorſchlag erfüllt werden
würde, rund heraus als verfrüht abgelehnt habe.
Daladier über Welkwirkſchaftskenferenz
und Bier=Mächte-Pakt.
TU. Paris, 9. Juni.
Miniſterpräſident Daladier gab am Freitag in der
fran=
zöſiſchen Kammer im Rahmen der außenpolitiſchen Ausſprache
eine Erklärung ab über das Programm der franzöſiſchen
Regie=
rung auf der Weltwirtſchaftskonferenz und über die Gründe, die
die franzöſiſche Regierung zur Paraphierung des Viermächtepakts
veranlaßt haben. Daladier ging von der gegenwärtigen
Wirt=
ſchaftslage aus, wies auf die Arbeitsloſigkeit hin, die in der
gan=
zen Welt herrſche und auf den wirtſchaftlichen Kriegszuſtand.
Drei Probleme träten in den Vordergrund und müßten
zuſammen gelöſtwerden: Das Währungsproblem,
das Problem der Organiſierung der Arbeit
und des Güteraustauſchs und das Problem
nationaler und internationaler großer
öffent=
licher Arbeiten.
Nach einem Dank an Rooſevelt für das Verſtändnis
gelegent=
lich der Waſhingtoner Verhandlungen, ging Daladier näher auf
die franzöſiſche Stellungnahme zur
Weltwirt=
ſchaftskonferenz ein. Er ſprach ſich für eine
Neu=
verteilung des Goldes aus, lehnte aber jede
künſtliche Verteilung des Goldes ab. Ferner
be=
tonte er die Notwendigkeit der Zuſammenarbeit der Notenbanken,
der Stützung der Preiſe durch wirtſchaftliche Zuſammenarbeit,
beſonders auf dem Gebiet der Landwirtſchaft.
Anſchließend gab er bekannt, daß Frankreich entſchloſſen ſei,
der vom internationalen Arbeitsamt vorgeſchlagenen 40=Stunden=
Woche beizutreten, vorausgeſetzt, daß andere Staaten das gleiche
täten.
Zum Viermächtepakt übergehend, betonte er, daß die
Freiheit der Kammer in keiner Weiſe berührt worden ſei, wohl
aber habe die Regierung ihre Verantwortung durch die
Para=
phierung in die Wagſchale geworfen. Im einzelnen legte er die
bereits bekannten Gründe Frankreichs für die Paraphierung der
neuen Faſſung des Viermächtepaktes dar indem er erklärte daß
nun keine Rede mehr ſei von einem Direktorium der vier Mächte,
daß der Artikel 3 keine rechtliche Grundlage für
eine deutſche Aufrüſtung liefere da die
Arti=
kel 19, 10 und 16 der Völkerbundsſatzung in den
Vertrag aufgenommen ſeien. Die Rechtsverhältniſſe
würden gebildet durch das Abkommen vom 11. Dezember, ſowie
durch die zukünftige Konvention der Abrüſtungskonferenz. Die
Kleine Entente ſei nicht im Stich gelaſſen worden. Frankreich
bleibe ſeiner traditionellen Politik treu. Es habe nicht die
Ab=
ſicht, den Frieden von der Gleichheit der Regime abhängig zu
machen. Es habe ſich in die inneren Angelegenheiten der anderen
Länder nicht einzumiſchen. Nicht davon, ſondern nur von der
Politik der Zuſammenarbeit der Völker hänge der Frieden ab.
Beſondere Worte der Anerkennung fand er für das
Entgegen=
kommen Muſſolinis und für ſeine Erklärungen im italieniſchen
Senat. Zum Schluß betonte Daladier, daß er es begrüßen würde,
wenn alle Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen Frankreich und
Rußland und ebenſo zwiſchen den beiden großen lateiniſchen
Staa=
ten, deren Zuſammenarbeit für den europäiſchen Frieden nötiger
denn je ſei, beſeitigt werden könnte.
Zur Welkwirkſchaftskonferenz.
R. Am Montag, dem 12. Juni, wird in London die
Welt=
wirtſchaftskonferenz eröffnet, auf der Mittel und Wege geſucht
werden ſollen, um die in der Weltwirtſchaft beſtehenden
Schwie=
rigkeiten zu beſeitigen und eine den Intereſſen aller an der
Weltwirtſchaft beteiligten Länder dienende Gleichgewichtslage
wiederherzuſtellen. Der Aufgabenkreis dieſer Konferenz iſt ſo
ungeheuer groß, zumal er auch die Wechſelwirkungen zwiſchen
Politik und Wirtſchaft umſchließen muß, daß man von
vorn=
herein den in der nächſten Woche einſetzenden Beratungen, die
ſich ſehr bald in Beſprechungen einzelner Kommiſſionen
auf=
löſen und über eine Reihe von Monaten erſtrecken werden, mit
einer gewiſſen Skepſis entgegenſehen muß. Denn bei der
Welt=
wirtſchaftskriſe handelt es ſich um ein Totalproblem, das im
einzelnen von den verſchiedenen Ländern, je nach ihren
poli=
tiſchen und wirtſchaftlichen Intereſſen, verſchieden betrachtet und
darum auch verſchieden behandelt ſein will, zumal gerade durch
die Weltwirtſchaftskriſe vielen Ländern das Gefühl für die
weltwirtſchaftliche Verbundenheit abhanden gekommen iſt. Wenn
in der letzten Zeit internationale Spezialkonferenzen, z. B. die
Agrarkonferenzen, doch immerhin zu gewiſſen Ergebniſſen
ge=
führt haben, ſo liegt dies darin begründet, daß dieſe Konferenzen
einem beſchränkten Kreis von Problemen gegenüberſtanden, die
ſich auf Teilgebiete des wirtſchaftlichen Geſchehens bezogen. Der
Weltwirtſchaftskonferenz fehlt aber im Grunde geſehen ein ſo
eindeutig überſehbarer Sachverhalt, um ſ ſchwieriger wird es
daher zunächſt auch ſein, ſelbſt zu Teilergebniſſen zu gelangen,
weil ſolche der Prüfung, ob ſie in den Geſamtrahmen der
Probleme hineinpaſſen bzw. hineingehören, ſtandhalten „nüſſen.
Vor allem aber wird feſtzuſtellen ſein, ob die verſchiedenen
Erſcheinungsformen der Weltkriſe, wie ſie ſich zurzeit in dem
Zerfall der Preiſe, in der Verſchlechterung des Zahlungsverkehrs,
in dem ſtark verringerten Bedarf uſw. zeigen, tatſächlich durch
Faktoren hervorgerufen worden ſind, die im Bereich der
Weli=
wirtſchaft liegen. Je mehr aber es ſich herausſtellen würde,
daß dieſe Faktoren im Bereiche der nationalen Wirtſchaften
der einzelnen Länder litegen, um ſo ſchwerer dürfte es halten,
zu allgemein anerkannten Löſungen zu kommen.
Auf den Ernſt der Lage, in der ſich die Weltwirtſchaft
zurzeit befindet, hat der Vorbereitende Sachverſtändigenausſchuß
ſür die Weltwirtſchaftskonferenz in ſeinem Entwurf einer
Tages=
ordnung hingewieſen. Das Internationale Arbeitsamt hat
kürzlich die Zahl der Arbeitsloſen in der Welt auf mindeſtens
30 Millionen geſchätzt, und wahrſcheinlich bleibt dieſe
er=
ſchreckende Zahl, die weder die Familien der Arbeitsloſen noch
andere Perſonen, für die ſie zu ſorgen haben, umfaßt, hinter
der Wirklichkeit noch zurück. Die Leiden und die ſittlichen
Ge=
fahren, die eine derartige Arbeitsloſigkeit mit ſich bringt, ſind
in Deutſchland aus eigenen Erfahrungen genügend bekannt. Die
Großhandelspreiſe ſind ſeit Oktober 1929 um ungefähr ein
Drittel geſunken, die Rohſtoffpreiſe um 50 bis 60 Prozent im
Durchſchnitt, was zu großen Verheerungen in dem
Geſamt=
wirtſchaftsſyſtem und ſchwerer Erſchütterung aller Märkte
ge=
führt hat. Die internationale Warenbewegung iſt, durch
Wäh=
rungswirrwarr gehemmt und durch vielfältige Staatseingriffe
gedroſſelt, auf einem unglaublich tiefen Stand herabgedrückt.
Der Menge nach ſcheint der Außenhandel aller Länder in der
Zeit von 1929 bis 1932 bzw. 1933 um mindeſtens 25 Prozent
zurückgegangen zu ſein, der größte Rückgang, der jemals
ver=
zeichnet worden iſt. Infolge des Preisſturzes, der Einſchrumpfung
der Erzeugung und des Handels iſt das Volkseinkommen in
einigen Ländern ſchätzungsweiſe um mehr als 40 Prozent
ver=
mindert worden. Die Folge dieſer Entwicklung auf die
Staats=
budgets ſehen wir in Fehlbeträgen nie gekannten Ausmaßes. Nur
wenige Länder haben heute noch eine freie und unbeſchränkte
Goldwährung; beinahe die Hälfte aller Länder hat die
Gold=
währung aufgegeben, und an die 40 haben
Deviſenzwangswirt=
ſchaft. Die Währungszerrüttung, der Preisfall und die
Ein=
ſchrumpfung des internationalen Handels haben die Bedeutung
und die Schwierigkeit des Schuldenproblems, mit dem die
Mehr=
zahl aller Länder zu tun hat, ſcharf hervortreten laſſen.
Gegen=
wärtig deckt der Geſamtwert der Ausfuhr in einigen Ländern
nicht einmal mehr den Betrag, der für den Schuldendienſt allein
erforderlich iſt. Einer weiteren Abwärtsentwicklung kann man
aber, wie der Sachverſtändigenausſchuß in ſeinem Bericht
feſt=
ſtellt, nicht mehr ohne die allergrößte Beſorgnis entgegenſehen.
Auf der anderen Seite haben ſich immerhin neuerdings hier
und da Beſſerungsſymptome gezeigt, und gerade die Entwicklung
auf den Wertpapiermärkten zeigt, daß Kapitalbeſitzer doch wieder
an die Möglichkeit eines neuen wirtſchaftlichen Aufſchwungs
glauben, ſobald wieder Ordnung in die Geld= und
Kreditverhält=
niſſe kommt, gewiſſe Maßnahmen auf wirtſchaftlichem Gebiet
getroffen werden und das Vertrauen wiederkehrt. Es muß aber
energiſch eingegriffen werden, wenn ſich der Aufſchwung nicht
in nur engen Grenzen halten ſoll. Einfuhrverbote, Kontingente,
Kompenſationsabkommen, Deviſenkontrollen und andere künſtliche
Regelungen hemmen den internationalen Handel an einer
Aufwärts=
entwicklung lähmen den Unternehmungsgeiſt und die
Entſchluß=
kraft des Einzelnen und haben ſchließlich zu einem latenten
Wirtſchaftskrieg geführt, der durch die politiſchen Spannungen
noch verſchärft wird. Will man aber zu einer vollkommenen
und dauerhaften wirtſchaftlichen Geſundung kommen, ſo muß
der gegenwärtige Konflikt zwiſchen den verſchiedenen
Volkswirt=
ſchaften gelöſt werden. Die Maßnahmen die zu dieſem Zwecke
ergriffen werden müſſen, ſtellen die Aufgaben dar, an die die
Regierungsvertreter auf der Weltwirtſchaftskonferenz
heran=
zugehen haben. Das Programm dieſer Konferenz wird im
weſentlichen ein Programm der wirtſchaftlichen Abrüſtung ſein
müſſen, um durch ſeine Verwirklichung zu dem wirtſchaftlichen
Friedensvertrag zu gelangen. Gelingt dies nicht, ſo wird neues
Unheil über die Weltwirtſchaft und über die ſo ſchwer
ge=
prüpften Völker hereinbrechen.
Das von dem Vorbereitenden Sachverſtändigenausſchuß für
die Weltwirtſchaftskonferenz ausgearbeitete Programm der
Tagesordnung enthält nicht die Frage der politiſchen Schulden,
für die ſich der Ausſchuß als nicht zuſtändig erklärt hat.
Zweifel=
los iſt aber die Löſung gerade dieſer Frage unumgänglich
not=
wendig, um die weſentlichſte Urſache für den ungünſtigen
Ver=
lauf der weltwirtſchaftlichen Entwicklung zu beſeitigen und die
aus dieſen Schuldenzahlungen herrührende Gefahr für die
Stabilität der Finanzen, der Wirtſchaft und der Währungen zu
bannen. Solange dieſe Schulden beſtehen bzw. über ihre
Regelung Unklarheit herrſcht, kann ſich, auch ſelbſt wenn alle
Seite 4 — Nr. 159
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 10. Juni 1933
Nachrichten des Skandesamts Darmſtadt.
Geſtorbene. Am 3. Juni: Luiſe Berdux, ohne Beruf, ledig,
74 Jahre, Bleichſtraße 36. — Am 4. Juni; Bankbeamter i. R.
Wilhelm Heinrich Hermann Franz Ernſt Auguſt Sommer
72 Jahre, Heidelberger Straße 21; Weißbinder Philipp Benz,
63 Jahre, Schwanenſtr. 38; Radiotechniker Karl Joſef Feßner,
19 Jahre, ledig, Friedrichsſtraße 26; Margarete Grünewald.
geb. Graulich, Ehefrau des Privatiers, 79 Jahre,
Schloßgarten=
platz 10: Selma Polixa geb Köppen, Ehefrau des
Oberpoſt=
direktors a. D., Geh. Poſtrat, 73 Jahre. Mühlſtraße 32; Erna
Margarete Vonderſchmidt. 11 Tage, aus Reinheim. Kreis
Dieburg — Am 5. Juni: Johanna Karoline Müller, geb.
Zimmerſchied, Ehefrau des Tapeziers, 57 Jahre. Beſſunger Str. 81.
— Am 6. Juni; Helmuth Gärtner, 5 Jahre, aus Sandbach.
Am 7. Juni; Fabrikant Max Freund, 76 Jahre, Eichbergſtr. 9
Katharina Fiſcher, ohne Beruf, 64 Jahre, ledig, Rheinſtraße 47
Kaufmann Wilhelm Dappert, 57 Jahre, aus Wiesbaden=
Biebrich. — Karl Sparbier, Kupferſchmied, 64 Jahre, aus
Groß=Gerau; Johann Martin Ludwig Dörner, Mechaniker,
81 Jahre, Schuknechtſtraße 59; Johann Wilhelm Rauſch,
Werkmeiſter i. R., 62 Jahre, Barkhausſtraße 5: Heinrich
Stein=
bacher, Landwirt,. 67 Jahre, aus Zell, Kreis Bensheim. — Am
9. Juni; Polizeikommiſſar i. R. Peter Brandau, 61 Jahre,
aus Münſter, Kreis Dieburg.
Kirchliche Nachrichken.
Evangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Samstag, 10. Juni.
Stadtkirche. Abends 7,45 Uhr: Chriſtenlehre für die Reformationsgemeinde (Oſt).
Pfarrer Lautenſchläger. — Abends 8,30 Uhr: Abendandacht.
Johanneskirche. Abends 8 Uhr; Chriſtenlehre des Südbezirks im Gemeindehaus.
Pfarrer Goethe.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Abends 8 Uhr: Chriſtenlehre.
Sonntag, 11. Juni (Trinitatisfeſt).
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Kogel.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9—5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eing. Nordtüre.
Stadtkapelle. Vorm. 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger. — Vorm.
9,15 Uhr: Chriſtenlehre für die Markusgemeinde. Pfarrer Vogel. — Vorm. 11,15 Uhr
Kindergottesdienſt. — Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Irle.
Schloßkirche. Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre. Dekan Zimmermann. — Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Dekan Zimmermann. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Dekan Zimmermann.
Martinskirche. Vorm. 7 Uhr: Frühgottesdienſt. Pfarrer Köhler. — Vorm. 10 Uhr:
Feſtgottesdienſt anläßlich des 30jährigen Beſtehens des Frauenvereins. Landeskirchenrat
D. Waitz. — Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Oſt. Pfarrer
Behringer.
Vorm. 9,15 Uhr: Chriſtenlehre für die Martinsgemeinde Weſt, 2. Gruppe, im
Martinsſtift. Pfarrer Dr. Bergér. — Vorm. 11,15 Uhr: Chriſtenlehre für die
Martins=
gemeinde Weſt, 1. Gruppe, im Martinsſtift. Landeskirchenrat D. Waitz.
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Goethe. — Vorm.
11,30 Uhr: Kindergottesdienſt.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7—7 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie), Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt, Pfarraſſiſtent Junker. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt,
Pfarr=
aſſiſtent Junker.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 8,30 Uhr: Chriſtenlehre für den
Weſt=
bezirk. Pfarrer Irle. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Irle. — Vorm.
11,15 Uhr: Kindergottesdienſt für beide Bezirke. Pfarrer Irle.
Pauluskirche. Vorm. 8,30 Uhr: Chriſtenlehre (Oſt). Pfarrer Wolf. — Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wolf. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Wolf.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Waldeck. — Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt. — Donnerstag, 15. Juni, abends 8 Uhr: Betſtunde.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Dekan Zimmermann.
2. Veranſtaltungen.
Stadtgemeinde: Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Sonntag, 11. Juni, abenbs 8 Uhr
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (gemeinſamer Abend). — Montag, 12. Juni,
abends 6 Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde. — Abends 8 Uhr: Jugendbund der
Lukas=
gemeinde. — Dienstag, 13. Juni, abends 8 Uhr: Kirchengeſangverein der Stadtkirche. —
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (Gruppenabend). — Mädchenvereinigung der
Reformationsgemeinde. — Mittwoch, 14. Juni, abends 8 Uhr: Kirchengeſangverein der
Stadtkapelle und Schloßkirche. — Jugendbund der Markusgemeinde. —
Mädchenvereini=
gung der Reformationsgemeinde. — Freitag, 16. Juni, abends 6 Uhr: Jungſchar der
Stadtgemeinde. — Abends 8 Uhr: Jugendbund der Kaplaneigemeinde.
Konfirmandenſaal im Schloß. Montag, 12. Juni, abends 8 Uhr:
Mädchen=
vereinigung der Schloßgemeinde. — Mittſoch, 14., und Samstag, 17. Juni, nachm.
2—4 Uhr: Handarbeitsſchule der Stadtgemeinde. — Mittwoch, 14. Juni, abends 8 Uhr:
Gruppenabend der Jugendvereinigung. — Donnerstag, 15. Juni, abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. — Samstag, 17. Juni, abends 8 Uhr:
Jugend=
vereinigung der Stadtgemeinde. — Poſaunenchor.
Martinsgemeinde. (Gemeindehaus, Liebfrauenſtraße 6). Sonntag, 11. Juni,
abends 8 Uhr: Familienfeier des Frauenvereins. — Dienstag, 13. Juni, abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung. — Mittwoch, 14. Juni, nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und Strickſchule.
Donnerstag, 15. Juni, abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung (Weſt). — Freitag, 16. Juni,
abends 8 Uhr: Jugendvereinigung, ältere Abtlg. — Samstag, 17. Juni, nachm. 2 Uhr:
Handarbeits= und Strickſchule.
Martinsſtift (Müllerſtr. 28). Dienstag, 13. Juni, abends 8 Uhr: Kirchenchor.
Donnerstag, 15. Juni, abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung (Oſt).
Saal der Kleinkinderſchule (Mauerſtr. 5). Donnerstag, 15. Juni, abends 8 Uhr:
Poſaunenchor.
Johannesgemeinde: Gemeindehaus (Kahlertſtr. 26). Montag, 12. Juni, abends
8 Uhr: Bibelabend (Jugendkreis), Pfarrhaus, Kahlertſtraße. — Dienstag, 13. Juni,
abends 8 Uhr: Mädchenbund und Jungenſchaft. — Mittwoch, 14. Juni, nachm. 2 Uhr:
Strickſchule. — Abends 8 Uhr: Kurrende. — Donnerstag, 15. Juni, abends 8,15 Uhr:
Spielſchar. — Abends 8 Uhr: Teeabend des Frauenvereins im Paul=Gerhardt=Haua. —
Freitag, 16. Juni, abends 8 Uhr: Helferkreis und Alterenkreis: Ausſprache über „Die
Deutſchen Chriſten”
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Sonntag, 11. Juni, abends
8 Uhr: Geiſtliche Abendmuſik. (Kurrende der Johannesgemeinde.) — Montag, 12. Juni,
abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. — Donnerstag, 15. Juni, abends 8 Uhr: Teeabend des
Frauenvereins der Johannesgemeinde.
Petrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Montag, 12. Juni, abends
8,15 Uhr: Jugendvereinigung (Alterenkreis). — Abends 8,15 Uhr: Mädchenvereinigung,
Dienstag, 13. Juni, abends 8,15 Uhr: Monatsverſammlung der Männervereinigung mit
Vortrag und Ausſprache über. Das Ringen um eine deutſch=evangeliſche Kirche in
Ver=
gangenheit, Gegenwart und Zukunft”. — Mittwoch, 14. Juni, nachm. 3,30 Uhr:
Mädchen=
jungſchar. — Abends 6 Uhr: Poſaunenchor. — Donnerstag, 15. Juni, abends 8,15 Uhr:
Mädchenvereinigung. — Freitag, 16. Juni, abends 8 Uhr: Mädchenchor. — Abends
8,15 Uhr: Kirchenchor. — Samstag, 17. Juni, abends 7,30 Uhr: Singekreis.
Bibelſtundenſaal der neuen Trainkaſerne (Eſchollbrücker Str. 44),
Donners=
tag, 15. Juni, abends 8,15 Uhr: Chriftliche Pfadfinderſchaft.
Paulusgemeinde: Gemeindeſaal unter der Kirche, Sonntag, 11. Juni, abends
8 Uhr: Jugendvereinigung: „Unſere Stellung im Staat” — Montag, 12. Juni, abends
8 Uhr: Jugendbund: Abendgang und Aufnahme neuer Mitglieder. — Dienstag, 13. Juni
abends 8,30 Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch, 14. Juni, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung:
Bibelſtunde. — Abends 9 Uhr: Jugendvereinigung: Mitarbeiterkreis. — Samstag,
17. Juni, nachm. 4,30 Uhr: Jungſchar. — Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung: Abendgang.
Eliſabethenſtift (Erbacher Str. 25). Ev. Sonntagsverein: Sonntag, nachm.
4 Uhr: Vereinsſtunden.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. — Vorm. 11 Uhr:
Kindergottesdienſt. — Nachm. 3,30 Uhr: Bibelſtunde. Herr Bringmann. — Montag,
nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. — Abends 8,30 Uhr: Männerabend: „Was
er=
warten die gläubigen Chriſten von der kommenden Reichskirche?‟ — Dienstag, nachm.
4 Uhr: Frauenbibelſtunde. — Abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. Herr Markwort.
Mittwoch, abends 8,30 Uhr: Gemiſchter Chor. — Donnerstag, abends 8,30 Uhr:
Bibel=
ſtunde, Herr Bringmann. — Freitag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde in der Beſſunger
Mädchenſchule, Herr Weiſe. — Samstag, abends 6 Uhr: Eiſenbahner=Vereinigung. —
Abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Feierabend (Stiftſtr.). Mittwoch, 14. Juni, abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Pf. Köhler.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, nachm. 2,30 Uhr: Jugendbundſtunde
für junge Männer. — 4,45 Uhr: Jugendbundſtunde für junge Mädchen. — 5,45 Uhr:
Gebetsſtunde für junge Mädchen. — Abends 8 Uhr: Elternabend. — Montag, abends
8,30 Uhr: Lautenſtunde. — Dienstag, abends 8,30 Uhr: Freundeskreis für junge
Mäd=
chen: Bibelbeſprechſtunde. Herr Bringmann. — Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Kinderbund
und E. C.=Jungſchar für Mädchen. — Abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer —
8,30 Uhr: Freundeskreis für junge Männer: Ausſpracheabend über das Thema „Die
chriſtliche Jugend im neuen Staat”. — Freitag, nachm. 5,15 Uhr: Spielen auf dem
Sportplatz. — Abends 8,30 Uhr: F. K.=Rüſtſtunde für junge Mädchen. — Samstag,
nachm. 3 Uhr: Kinderbund und E. C.=Jungſchar für Knaben.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtr. 24, Jede
Donnerstag, abends 8,15—10 Uhr: Zuſammenkunft. Nähen der Vereinskleider,
Examen=
feier. — Jeden zweiten und vierten Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden.
Bund deutſcher Bibelkreiſe, Jungenſchaft Darmſtadt. (Eliſabethenſtr. 17.I
Samstag, 10. Juni, nachm. 4 Uhr: B.=K. im Heim. — Mittwoch, 14. Juni, nachm. 4 ub
Tierbrunnen: Spielen. — Freitag, 16. Juni, abends 8 Uhr: Bibelbeſprechung mit Pfarr
Köhler. — Samstag, 17. Juni: Pflichtkreis.
3. Gemeindeämter.
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Vorderhaus, 1 Treppe. Spreck
ſtunden vorm. von 10—12 Uhr und nachm. (außer Samstags) von5—6Uhr. Fernſpr. 459
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Str. 21. Fernſpr. 288
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17: Martinsſtift, Müllerſtr. 9
Gemeindehaus, Liebfrauenſtr. 6; Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26; Gemeindehau=
Eichwieſenſtr. 8; neben der Pauluskirche, Olhyſtraße.
Gemeindeamt für Kirchenſteuerangelegenheiten: Gemeindehaus, Kiesſtr.
Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm. von 8—12 Uhr und nachm. von 3—5,30uhr
außer Dienstag= und Freitagnachmittag. Fernſpr. 2379.
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Hinterhaus, Zimmer
Zahltage: Montag, Mittwoch, und Donnerstag vorm. von 9—12 Uhr.
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiftsſtr. 51): Rechtsauskunftsſtelle
Sprechſtunden vorm. von 10—1 Uhr. Fernſpr. 2288.
Privatpflegeſtation des Heſſiſchen Diakonievereins, Freiligrathſtraße 8, Fernſpr. 24,
Auswärtige Gemeinden.
Evangeliſche Gemeinde zu Traiſa. Sonntag, 11. Juni, vorm. 8,45 Uhr: Chriſtenlehre
9,30 Uhr: Gottesdienſt. 10,30 Uhr: Kindergottesdienſt.
Evangeliſche Gemeinde zu Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 11. Juni, vorm. 9,30 Uhr
Hauptgottesdienſt. 10,30 Uhr: Chriſtenlehre. Nachm. 2 Uhr: Gottesdienſt in Waſchenback
Dienstag: Jugendvereinigung. — Mittwoch: Kirchenchor, Freitag: Jungmädchenvereit
Ev. Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 11. Juni: 8.30 Uhr: Gottesdienſt. 10.30u5
Chriſtenlehre. Abends 8.30 Uhr: Gedenkfeier für den verſtorb. Pfr. Waas. (Mitw
kung von Kirchen= und Poſaunenchor. — Montag, 6 Uhr: Bubenjungſchar. 8.30 Uh
Jugendverein. — Dienstag, 6—7 Uhr: Bücherausgabe. 8.15 Uhr: Bibelſtunde,
Mittwoch, 6 Uhr: Bubenjungſchar. 8.30 Uhr: Kirchenchor, — Donnerstag: Mütte
abend des Frauenvereins. Poſaunenchor im Schulſaal. Helferinnen im Pfarrhau
Freitag, 5 Uhr: Mädchenjungſchar, 8.30 Uhr: Mädchenverein. — Samsta
Jugendverein.
Evangeliſche Gemeinde zu Roßdorf. Sonntag (Trinitatis), 11. Juni, vorm. 9,30Uh
Hauptgottesdienſt. Vorm. 10,30 Uhr: Chriſtenlehre. Montag, 5 Uhr: Jungſchar Mädche
ältere Gruppe. 8,30 Uhr: Mädchenverein, 8,30 Uhr: Frauenverein. 8,30 Uhr: Kircher
geſangverein. — Dienstag, 6 Uhr: Kirchenſteuerſprechſtunde. — Mittwoch, 3 Uh
Jungſchar Mädchen, jümgere Gruppe. 9 Uhr: Jugendbund Wartburg. — Donnerstag
Poſaunenchor. — Freitag: Kirchengeſangverein. 6 Uhr: Jungſchar Buben.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Vereinigte Deutſch=Evangeliſche Freikirchen.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtr. 9. Sonntag, vorm. 9,30 Uhr: Prebigtgotte
dienſt. Pred. Hirtz. Vorm. 10,30 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 2,30 Uhr: Jungſcha
Abends 8 Uhr: Predigt. — Montag, abends 8,30 Uhr: Jugendbund. — Dienstag, aben)
8,30 Uhr: Singſtunde. — Donnerstag, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde.
Evangeliſche Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 1
Sonntag, vorm. 9,30 Uhr: Darſtellungsfeier. Vorm. 10,30 Uhr: Kindergottesdient
Nachm. 4 Uhr: Tauffeſt mit Herrenmahl. Abends 8,15 Uhr: Jugendverein. —
Diensta=
abends 8,30 Uhr: Jugend=Singen. — Mittwoch, abends 8,15 Uhr: Bibelbeſprechſtund
Freitag, abends 8,30 Uhr: Gebetsvereinigung.
Methodiſten=Gemeinde, Wendelſtadtſtr. 38. Sonntag, nachm. 2 Uhr: Ausflug
Abmarſch: Kapelle. Abends 8 Uhr: Predigtgottesdienſt: „Großtaten Gottes”. — Monta/
abends 8 Uhr: Jugendbund. — Mittwoch, abends 8 Uhr: Bibel= und Gebetsſtunde.
Donnerstag, nachmittags 4 Uhr: Frauenmiſſionsverein. — Samstag, nachm. 5 Uhr
Jungſchar.
Die Chriſtengemeinſchaft (Heidelberger Str. 14, nächſt Heinrichsſtr.). Sonntag
11. Juni, vorm. 10 Uhr: Menſchenweihehandlung mit Predigt. — Vorm. 11,20 Uhr
Kinderſonntagshandlung. — Mittwoch, 14. Juni, vorm. 7,45 Uhr: Menſchenweihehant
lung. — Donnerstag, 15. Juni, vorm. 10,30 Uhr: Menſchenweihehandlung. — Freitag
16. Juni, abends 20,30 Uhr: Predigtgottesdienſt „Vom Geheimnis der Zahlen”
Pfarrer Wetzel, Wiesbaden).
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtr. 40). Sonntag, 11. Juni, vorm
9,30 Uhr: Andacht. Prediger Kruſt. Vorm. 11,15 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 3,30 Uhr
Jugendbundſtunde. Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. — Dienstag, abend
8,15 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Kruſt.
Chriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Christian Science Society) in Darmſtadt
Aula der Landesbauſchule, Reckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden Sonntag, vorm. 10 Uhr
und jeden Mittwoch, abends 8,15 Uhr. Thema am 11. Juni: Gott der Erhalter des
Menſchen. Goldener Text: Pſalm 37: 28.
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Dankſagung.
Für die vieſen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Hinſcheiden
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rer lieben Schwägerin und Tante
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Frau Margarete Herdel
geb. Korndörfer
ſagen wir hiermit aufrichtigen Dank.
Die trauernd Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 9. Juni 1933.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unſeren
lieben Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder
und Onkel
Herrn Peter Brandau
Polizei=Kommiſſar i. R.
Statt Karten.
Max Schneidewind und Frau
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Darmſtadt, 10. Juni 1933.
Moosbergſtr. 90
Beſſungerſtr. 90
Kirchliche Trauung: Sonntag, den 11. Juni, nachm. 3 Uhr,
in der Petruskirche.
Adoff Jost
Ellioost, geb. Roth
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Stuttgart
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Darmstadt
Nd.-Ramstädterstr. 28
Kirchl. Trauung: Sonntag, den 11. Juni 1933,
3½ Uhr, in der Martinskirche.
Peter Waldhaus
Eliſabeth Waldhaus, geb. Kläden
Vermählte
Arheilgen
Frankfurterſtr. 61
Darmſiadt
Schützenſtr. 8
heute vormittag nach ſchwerem Leiden,
wohlver=
ſehen mit den hl. Sterbeſakramenten in die Ewigkeit
abzurufen.
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Willi Brandau
Hans Brandau
Anna Brandau, geb. Frühwein
und Enkelchen Eliſabeth
Darmſtadt, Münſter b. Dieburg, den 9. Juni 1933.
Heinrichſtraße 13,
(7289
Die Beerdigung findet am Montag, den 12. Juni,
nachm. 3 Uhr, vom Portal des Friedhofes an der
Nieder=Ramſtädterſtraße aus, ſtatt.
Heute früh entſchlief meine
liebe Frau
geb. Schneider
Friedrich Dietz und
Angehörige.
Darmſtadt, den 9. Juni 1933.
Rößlerſtr. 83.
Die Beerdigung findet Montag,
nachmittag 3 Uhr, auf dem
Fried=
hofe zu Goddelau ſtatt.
Kirchliche Trauung:
Sonntag nachmittag
Stadtkapelle.
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Von der Reise zurück
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Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
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tiger Teilnahme bei dem
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Dank. Beſonders danken wir
Herrn Pfarrer Bergér für die
troſtreichen Worte am Grabe
und der Gaſtwirte Innung
Darmſtadt.
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Samstag, 10. Juni 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſe Nachrichten
Nr. 159 — Seite 5
Aus der Landeshaupkſtadk.
Darmſtadt, den 10. Jun 1933
Beieiiſein ir anes.
Zum Deutſchen Rokkreuzkag am 11. Juni 1933.
Bereitſein iſt alles! Dies Wort trifft den Kern des Weſens
Roten Kreuzes. Das geſamte Material, das nach Satzung
d Verpflichtung des Roten Kreuzes für den Kriegsfall
bereit=
hen ſoll, das geſamte Sanitäts= und Schweſternperſonal das
für ausgebildet iſt und weiter ausgebildet wird, alles iſt in
ter Bereitſchaft zu erſter Hilfeleiſtung bei allen Arten von
glücksfällen, die das Leben täglich mit ſich bringt. Bei
Kata=
ophen wie Erdbeben, Gruben= und Eiſenbahnunglücken,
Epide=
en iſt das Rote Kreuz ſofort am Platze. Der Rettungsdienſt
Unfälle auf der Landſtraße und auf dem Waſſer, beſonders
Sonntagen, iſt von ihm bis ins letzte genau durchorganiſiert.
ſtellt die Rettungsſtellen bei allen großen und kleinen
öffent=
en Veranſtaltungen, wie Kundgebungen, Fejern unter freiem
nmel und in Sälen, Sportveranſtaltungen, Flugtagen,
Wett=
ipfen uſw.
Bereitſein iſt alles! ſteht auch als Leitſtern über der geſam=
Wohlfahrtsarbeit des Roten Kreuzes und ſeiner
Mit=
dsvereine. Wo Fürſorgeeinrichtungen ſich als notwendig
er=
ſen, wo eine Aufgabe, eine Pflicht ſich zeigt, eine Lücke
vor=
den iſt, wo Hilfe im einzelnen nottut — immer iſt das Rote
euz bereit, einzugreifen, aufzubauen, zu helfen. mitzuarbeiten.
s wäre das flache Land ohne die
Gemeindekrankenpflegeſtatio=
die Städte und Dörfer ohne die ungezählten
Fürſorgeein=
tungen der Frauenvereine vom Roten Kreuz?! Die
Notwen=
ſeiten nationaler Dienſtverpflichtung erkennend, iſt das Rote
uz ſelbſtverſtändlich bereit, bei allgemeinen öffentlichen
Maß=
men mitzuwirken. So beteiligt es ſich mit eigenen
Einrich=
gen an der Durchführung des Hilfswerks der Deutſchen
Ju=
d, des Freiwilligen Werkjahrs der Abiturienten und des
Frei=
igen Arbeitsdienſtes
Bereitſein iſt alles! Nach dieſem Grundſatz handeln all die
ſende und aber Tauſende von freiwilligen Helfern und
namtlichen Mitarbeitern im Roten Kreuz. Wenn ſie
ge=
icht werden, wenn man ſie ruft, ſind ſie zum Mithelfen, zum
arbeiten da. Am Tage der nationalen Arbeit, am 1. Mai,
irfte es keines beſonderen Alarms, um ſie inmitten der
ſenaufzüge bis in die Nacht zum Rettungsdienſt bereit zu
en. Wie manche Hausfrau und Mutter ſieht ihre beſten
und Erholungsſtunden darin, in den Fürſorgeeinrichtungen
Roten Kreuzes mitzuarbeiten und ſie dadurch erhalten und
ern zu helfen. Kein Rotkreuzverein, und ſei es auch im
4iſten Flecken, dem nicht ſtets genügend Aerzte ihre freien
nde nach anſtrengender Berufsarbeit zur Abhaltung von
Aus=
ungs= und Fortbildungslehrgängen, von Vorträgen und
ungen opfern.
Den Tauſenden von Sanitätsmännern und Rotkreuzſchweſtern
1 außer ihnen den vielen tauſenden jungen und alten
Mit=
itern und Mitarbeiterinnen des Roten Kreuzes iſt ihr Dienſt
Roten Kreuz Lebensinhalt und Lebensaufgabe geworden.
vird wohl kaum jemanden in Deutſchland geben, der mit die=
Dienſt nicht dankbar in Berührung gekommen wäre Mögen
ille Dankſchuldigen am Rotkreuztag um ihre große
Wohltäte=
verſammeln und ihr durch eine Spende helfen, daß ſie weiter
n kann! Denn einmal im Jahre nimmt das Rote Kreuz
k und Anerkennung für ſich in Anſpruch — um ihn ſelbſtlos in
n Segen für die umzuwandeln, die ſeiner in Not und
Hilf=
keit bedürfen.
Die Sammlung zum Roten Kreuztag iſt behördlich
ge=
tigt Bereitwilligſt haben wir in unſerer Zeitung eine
te Sammelſtelle zur Entgegennahme von Spenden eingerich=
Dank der ausgebreiteten ehrenamtlichen Tätigkeit zur
Durch=
ung der Sammlung kommt der Ertrag reſtlos den
Einrich=
en des Roten Kreuzes und damit unmittelbar den
Hilfs=
rftigen zugute.
Dem „Roken Kreuz”.
Ich kenn ein Zeichen wunderbar,
Das Liebe trägt in viele Herzen,
Das Segen ſpendet immerdar.
Wenn ſich im Leid vereint die Schmerzen.
Wer ſich aus Not und wildem Streit
Zu ſeinem Frieden hat gefunden,
Den führet die Barmherzigkeit.
Den Weg, wo ſtill er mag geſunden.
So manche Hand hat warm erfaßt
Den Wanderſtab zu neuem Leben,
Den ihr geboten nach der Raſt.
Ein treubeſorgtes edles Streben.
Du Rotes Kreuz im weißen Feld.
Du ſollſt uns nimmermehr verbleichen,
So lang der Liebe Macht nicht fällt
Wird ſiegreich halten ſie ſein Zeichen!
Otto von Pfiſter.
Darmſtadt.
Berichtigung. Der in der Verfügung vom 30. Mai 1933 mit
Bezeichnung „Penſionierung als nationale Tat, unter Nr. 62
nnte Lehrer heißt nicht Johann Vonderſchmidt, ſondern
nrich Vonderſchmidt.
Schloßmuſeum. Es wird nochmals darauf hingewieſen, daß
21 rmäßigten Eintrittspreiſe letztmalig zu den am Sonntag,
11. Juni um 11 und 11.30 Uhr vormittags, ſtattfindenden
ungen Gültigkeit haben. Die Madonna des Bürgermeiſters
er von Baſel von Hans Holbein d. Jg. kann ſtets geſondert
tigt werden.
Heſſiſches Landestheater.
Meinte Hue
Stag,
10. Juni
tag,
11. Juni
Anf. 19½2, Ende geg. 22½ Uhr. B 26
Preiſe 0.70—5.50 Mk.
Der Vogelhändler.
14—17 Uhr. Geſchloſſene Vorſtellung für S. A.
Kein Kartenverkanf
Schlageter.
Anf. 19, Ende geg. 22 Uhr. D 24
Preiſe 0.70—5.50 Mk.
Der Vogelhändler.
20—221 Uhr. 4 24.
Jat
13. Juni Der heilige Eriſpin.
Zum erſten Male:
Preiſe 0.50—4.50 Mk.
uoch.
erstag.
14. Juni
Anf. 19½, Ende gegen 22½ Uhr. B 25.
Preiſe 0.70—5.50 Mk.
Der Vogelhändler.
20—22½ Uhr. E 27
15. Juni Der heilige Eriſpin. Preiſe 0.50—4.50 Mk
Anf. 2), Ende geg. 23 Uhr. D.= Volksb. F, Gr.
ig.
Preiſe 0.70—5.50 Mk.
16. Juni Der Vogelhändler.
Bühnen=Volksbund K
ſtag,
7. Juni
191—22½ Uhr.
Rigoletto.
Preiſe 0.70—5.50 Mk.
ag.
18. Juni
Anf. 181 Ende vor 22½ Uhr. C 26
Preiſe 0.70—5.50 Mk.
Lohengrin.
tag, 11. Juni: In Bad Nauheim: Wenn der junge Wein blüht
tag, 17. Juni: In Worms: Schlageter.
rag, 18. Juni: In Bad Nauheim: Die Journaliſten.
Heſſiſches Landestheater. Zellers als Revue=Operette neu
beiteter „Vogelhändler”, der bei der Erſtaufführung
Donnerstag einen ſo überaus ſtarken Erfolg gehabt hat,
heute Samstag und morgen Sonntag wiederholt. Die
e hat Arthur Maria Rabenalt, muſikaliſche Leitung: Fritz
te. In den Hauptrollen ſind beſchäftigt die Damen
Veorgi, Harre, Jacobs, und die Herren Sattler, Kuhn Sie=
Baumeiſter, Lindt, Maletzki und Kutſchera. — Das
Schau=
bereitet für Dienstag, den 13. Juni, die Erſtaufführung
Luſtſpiels Der heilige Criſpin” von Paul Ernſt
Die Spielleitung hat Herr Firmans=Leipzig als Gaſt. Das
eenbild entwirft Lothar Schenck von Trapp — Die Oper
ar=
t zurzeit an der Neuinſzenierung von Wagners „Sieg=
2 die am 2. Juli die Spielzeit beſchließen wird. Muſika=
Leitung: Dr. Hans Schmidt=Iſſerſtedt. Spielleitung und
Die Tagung der Stadtväter.
Verabſchiedung des Voranſchlages 1933 unker Enknahmez des Fehlbekrags von 5 421 400.— Mk. aus dem
Vermögen. — Ermächkigung der Bervaltung zur Ergrreifung aller Maßnahmen zur Verminderung
des Zehlbekrages. — Bebaurngspläne zur Rieſchaffung von Arbeik. — Der Kredit
für die Waſſerverorgung der Reiedgemneinden genehmigk.
Einmükigkeit in der Stadkratsſitung.
Die geſtrige Stadtratsſitzung, die zweite ſeit der mtionalen
Erhebung, erledigte die umfangreiche Tagesordnung n kurzer
Zeit. Da alle Projekte in den Ausſchüſſen eingehend vrberaten
ſind, erührigen ſich ja auch lange Reden, ſo daß über die inzelnen
Punkte ſchnell abgeſtimmt ſein kann. Alle Anträge wuren
ein=
ſtimmig ohne Debatte angenommen. Die Sitzung leitete dr
kom=
miſſariſche Oberbürgermeiſter Dr. Müller. Außer den
ſoziedemo=
kratiſchen Stadträten, von denen nur zwei anweſend warei (alle
übrigen SPD.=Stadträte haben bekanntlich ihre Mandate
jeder=
gelegt) waren die Stadträte vollzählig vertreten.
Der kommiſſariſche Oberbürgermeiſter Dr. Müller eröfnete.
mit kurzer Begrüßung und Dankesworten an ſeinen
Amtsvorän=
ger, der in kurzer Zeit ausgezeichnete Arbeit geleiſtet hatte, je
Arbeitstagung. Darauf verpflichtete er die zwei anweſenden SP‟.
Stadträte, die ihre Aemter nicht niedergelegt hatten. Vor
Ei=
tritt in die Tagesordnung betonte er, die Zeit ſei nicht mehr d.
in denen große programmatiſche Reden gehalten werden, ſondern!
poſitive Arbeit zu leiſten iſt. — Punkt 1 (Mitteilungen) wird an
den Schluß geſetzt. Die Neubildung des Stadtrats hat mit obiger
Verpflichtung ihre Erledigung gefunden. Zur
Verabſchiedung des Voranſchlages 1933
und Genehmigung der Skeuerausſchläge für 1933
ſtellt der kommiſſariſche Oberbürgermeiſter folgenden Antrag: Der
Voranſchlagsentwurf für 1933 ſchließt unter Entnahme des
Fehlbetrages von 5 421 400 RM. aus dem
Ver=
mögen ab: im Verwaltungsteil in Einnahme und Ausgabe mit
27 001 900 RM., im Vermögensteil in Einnahme und Ausgabe
mit 5 920 900 RM. Die Realſteuern ſind mit den ſeitherigen
Ausſchlagſätzen eingeſtellt, und zwar:
a) Gemeindegrundſteuer: 1. von Gebäuden und Bauplätzen
39,5 Pfg. für je 100 Mk. Steuerwert: 2. von ſonſtigem Grundbeſitz
56,4 Pfg. für je 100 Mk. Steuerwert.
b) Gemeindegewerbeſteuer: 1. vom gewerblichen Anlage= und
Betriebskapital 63 Pfg. für je 100 Mk. Kapital: 2. vom
gewerb=
lichen Ertragskarital 286 Pfg. für je 100 RM. Kapital.
Es wird Genehmigung des Voranſchlags und der
Realſteuer=
ausſchlagſätze beantragt und gleichzeitig gebeten, der Verwaltung
die Ermächtigung zu erteilen, ſachliche und organiſche Maßnahmen
mit dem Ziel der Verminderung des Fehlbetrages zu ergreifen.
Weiter ſtehen folgende Punkte auf der Tagesordnung:
Die Stadt Darmſtadt hat die Abſicht,
Maßnahmen zur Unſchädlichmachung und
landwirk=
ſchaftlichen Berwerkung der Kanalwaſſer,
die ſchon ſeit vielen Jahren von der heſſiſchen Regierung als
drin=
gend notwendig gefordert werden, nunmehr durchzuführen.
Die betreffenden Arbeiten verurſachen einen Koſtenaufwand
von 600 000 RM. Dieſer ſetzt ſich zuſammen aus 575 000 RM. für
Material und Löhne, die aus einem gleich hohen
Reichsbaudar=
lehen im Rahmen des Reichsarbeitsbeſchaffungsprogramms
be=
ſtritten werden, und einem Betrag von 25 000 RM. für
Gelände=
erwerb, den die Stadt aus Anleihemitteln aufbringen muß.
Das Reichsbaudarlehen von 575 000 RM. iſt vom 1. 4. 1934
ab mit jährlich 5 Prozent zu verzinſen und mit jährlich 103
Pro=
zent zu tilgen. Die infolge der fortſchreitenden Tilgung erſpart
werdenden Zinſen werden, ebenfalls zur Tilgung verwende ſo
daß letztere in 25 Jahren beendet ſein wird.
Die 5prozentige Verzinſung ermäßigt ſich vorausſichtlich auf
3 Prozent, da die Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung einen
ver=
lorenen Zuſchuß von 1 Prozent gewähren wird und da außerdem
der heſſiſihe Staat einen weiteren Zinsanteil von 1 Prozent
über=
nehmen will.
Der aufzuwendende Betrag von 600 000 RM. wird außerdem
dadurch eine nicht unbeträchtliche Senkung erfahren, daß durch die
Beſchäftigung von Erwerbsloſen eine entſprechende Erſparnis an
Spendet morgen dem
+ Rotkreuztag +
dem Alice=Hoſpital und ſeiner Schweſternſchaft. (7110a
den Wohlfahrtsunterſtützungen eintreten wird. Es wird daher
be=
antragt, die Ausführung der Arbeiten ſowie die Aufnahme des
Reichsdarlehens von 575 000 RM. zu genehmigen und den
außer=
dem erforderlichen Kredit von 25 000 RM. aus Anlehensmitteln
zur Verfügung zu ſtellen. — Genehmigung erfolgte.
Waſſerverſorgung der Riedgemeinden.
In den Riedgemeinden wird das Waſſer aus Einzelbrunnen
in den Gehöften gewonnen. Durch die geringe Bohrtiefe handelt
es ſich in der Hauptſache um Oberflächenwaſſer, das beſonders bei
Seuchen unzulänglich iſt. Dabei fehlt eine ausreichende
Feuer=
ſicherheit.
Im Jahre 1929 kam nach Verhandlungen mit dem
Kulturbau=
amt und dem Kreisamt Groß=Gerau ein Abkommen über die
Ver=
ſorgung der zwiſchen Eſchollbrücken und Gernsheim liegenden
Ge=
meinden mit Waſſer aus dem Waſſerwerk zuſtande, nach dem dieſe
ihre Ortsnetze ſelbſt bauen und für die von der Stadt zu
verlegen=
den Zubringerleitungen einen verlorenen Zuſchuß leiſten ſollten.
Außerdem wurde für jede Gemeinde eine jährliche
Mindeſtwaſſer=
menge feſtgelegr. Im Rahmen dieſer Allgemeinregelung waren mit
den einzelnen Orten Einzelverträge abzuſchließen.
Zuſtande kam lediglich ein Vertrag mit der Gemeinde
Gerns=
heim. Es wurde im Jahr 1930 eine Leitung verlegt, die ihren
Weg über Goddelau, Stockſtadt nach Gernsheim nimmt und in
ihrem Durchmeſſer für die Verſorgung der geſamten Orte
berech=
net iſt. Die im Sommer 1931 hereinbrechende Wirtſchaftskriſe hat
jedoch den Anſchluß der übrigen Orte vereitelt. Inzwiſchen
er=
wachſen der Stadt durch die für die Zuleitung inveſtierten 522 000
RM. jährlich rund 40 000 RM. Zinſen. Die Einnahmen von
Gernsheim aus Waſſer unter Abrechnung der eigenen Förderkoſten
betragen etwa 5000 RM., ſo daß ein jährlicher Verluſt von etwa
35 000 RM. verbleibt. Dazu hat die Gemeinde Gernsheim auch
das Kapital für das Ortsnetz von der Stadt vorgeſtreckt bekommen
und kommt den hieraus übernommenen Verpflichtungen derzeit
nicht nach.
Durch das Arbeitsbeſchafungsprogramm, aus dem Darmſtadt
681 000 Reichsmark für die Riedwaſſerverſorgung genehmigt ſind,
iſt trotz der ſchlechten Wirtſchaftslage der Gemeinden die
Möglich=
keit gegeken, das Projekt zu Ende zu führen und die
Angelegen=
heit Gernsheim im Rahmen des Geſamtprojektes mitzubereinigen.
Die Ortsnetze müſſen dabei von der Stadt ſelbſt übernommen
wer=
den. Durch den niederen Kavitaldienſt kann ſodann auf den
ver=
lorenen Zuſchuß der Gemeinden verzichtet und auch die
Mindeſt=
waſſermenge herabgeſetzt werden.
Es wird beantragt, den von der Deutſchen Rentenbank=
Kredit=
anſtalt in Ausſicht geſtellten Kredit in Höhe von 681 000 RM. in
Anſpruch zu nehmen und das von der Direktion der ſtädtiſchen
Be=
triebe vorgelegte Projekt alsbald zur Ausführung zu bringen. —
Zuſtimmung erfolgte.
Zu im Schuhe des Großen Woogs gegen Ueberfüllung
bei Hochwaſſer
iſw die Herſtellung eines neuen Ablaſſes an der Nordſeite des
Gro=
ß en Woogs und eine Aenderung der Soderbach=Abzweigung am
9 Kotaniſchen Garten, im Koſtenaufwand von 6900 RM. erforder=
1 ſich. Mit Zuſtimmung des Bauausſchuſſes werden die Herſtellungen
z zu Laſten von Ergänzungsmitteln genehmigt.
Die Vergebung des für den Straßen= und Kanalbau im Jahr
1933 erforderlichen Rheinſandes nach Vorſchlag des Tiefbauamtes
wird im Einvernehmen mit dem Bauausſchuß genehmigt.
Beſchaffung von Kalkaſphalk zur Unkerhallung
der ſtädkiſchen Skraßen.
Zur Unterhaltung der chauſſierten Fahrbahnen und
Kiesfuß=
ſteige benötigt das ſtädt. Tiefbauamt größere Mengen Kaltaſphalt,
Teer uſw. für die zunächſt ein Teilbetrag von 4800 RM.
aufge=
wendet werden muß.
Nachdem der Bauausſchuß der Beſchaffung zugeſtimmt hat,
wird auch die Zuſtimmung des Stadtrates erteilt.
Zur ordnungsgemäßen Durchführung des Müllabfuhrbetriebs
werden 500 Mülltonnen im Koſtenaufwand von 8250 RM.
benötigt, deren Beſchaffung im Einvernehmen mit dem
Bau=
ausſchuß genehmigt wird.
Die Mantelbleche der Trommeln der beiden Kuka=Müllwagen
waren beſchädigt und mußten durch neue im Koſtenaufwand von
3744 RM. erſetzt werden. Im Einvernehmen mit dem
Bauaus=
ſchuß wird gebeten, die bereits durchgeführte Erneuerung
nach=
träglich zu genehmigen, was geſchieht.
Im ſtädt. Gebäude Landgraf=Georg=Straße 142 befinden ſich
zwei Läden, die ſeither trotz aller Bemühungen noch nicht
vermie=
tet werden konnten. Es iſt daher beabſichtigt, zwei
Dreizim=
merwohnungen im Koſtenaufwand von 6000 RM. daſelbſt
einzurichten.
Der Stadt iſt ein Reichszuſchuß von 1200 RM. bereits
zuge=
ſagt, ſo daß nur ein Betrag von 4800 RM. aus ſtädt. Mitteln
auf=
gebracht werden müßte, der durch die eingehende Miete in kurzer
Zeit gedeckt werden könnte.
Im Einvernehmen mit dem Bauausſchuß wird daher der
be=
abſichtigten Regelung zugeſtimmt.
Bebauungspläne.
Für die Oſtſeite der Goetheſtraße, zwiſchen den Villen
Morne=
weg und Merck, wurde ein Bebauungsplan aufgeſtellt, deſſen
Ge=
nehmigung im Einvernehmen mit dem Bauausſchuß genehmigt
wird.
Gegen die Bebauungspläne, für die Eſchollbrücker=,
Kattrein= und Beſſunger Straße hat das Landesfinanzamt namens
des Reichs Einwendungen erhoben. Da ſich dieſe Einwendungen
aber nicht gegen die Bebauungspläne an ſich, ſondern nur gegen
die Heranziehung des Reichs zu den geſetzlichen Anliegerlaſten
richten, wird im Einverſtändnis mit dem Bauausſchuß beantragt,
die Einwendungen als unbegründet abzuweiſen. Der Antrag wird
genehmigt.
Sondergebäudeſteuer=Erläſſe.
Für das Rechnungsjahr 1931 hat der heſſiſche Finanzminiſter
die Finanzämter angewieſen, den Betrag der ſich aus Artikel 139
des Sondergebäudeſteuergeſetzes ergebenden Erhöhung der
ſtaatlichen Sondergebäudeſteuer nur teilweiſe zu erheben oder zu
ermäßigen, wenn durch die Steuererhöhung die Exiſtenz der
Steuerpflichtigen weſentlich erſchwert wird, und unerhoben zu
laſſen oder ganz zu erlaſſen, wenn durch die Steuererhöhung die
Exiſtenz der Pflichtigen gefährdet wird. Bei dem oben
erwähn=
ten Artikel 13a handelt es ſich um die Erhöhung der
ſtaatli=
chen und kommunalen Sondergebäudeſteuer in den Fällen, in
denen die Friedensmiete mehr als 5. v. H. des Friedenswertes
des Anweſens beträgt.
Der Miniſter des Innern hatte den Gemeinden empfohlen,
ſich dem Vorgehen des Staates bezüglich der ſtädtiſchen
Sonder=
gebäudeſteuer anzuſchließen. Durch Beſchluß des Stadtrats vom
8. Oktober 1931 wurde dieſem Anſinnen des Miniſters des Innern
entſprochen. Mit Verfügung vom 26. April 1933 empfiehlt das
Kreisamt Darmſtadt, zu veranlaſſen, daß auch für das Steuerjahr
1932/33 in der gleichen Weiſe verfahren wird. Es wird
dem=
gemäß beſchloſſen.
Für das Baugebiet am Hopfengarten beſtand ſeither ein
Bebauungsplanentwurf, der nicht endgültig feſtgelegt
wurde, um während der Bebauung des Gebietes etwa notwendig
werdende Aenderungen jederzeit ohne weiteres vornehmen zu
können.
Nachdem das Gebiet jetzt nahezu ausgebaut iſt, wird im
Ein=
vernehmen mit dem Bau=Ausſchuß der endgültigen Feſtlegung des
Bebauungsplanes zugeſtimmt.
Um eine Bebauung der Grundſtücke an der Heinrich=Fuhr=
Straße, Gabelsberger= und Hickler=Straße zu ermöglichen, ſind
dieſe Straßen gemäß 8 8 der Ortsbauſatzung für den Anbau
frei=
zugeben.
Im Einvernehmen mit dem Bau=Ausſchuß wird dieſe
Frei=
gabe ausgeſprochen mit der einſchränkenden Bedingung, daß der
Anbau nur unter Verzicht auf ſofortige Straßen= und
Kanalher=
ſtellung geſtattet wird.
Die Aufſtellung eines Bebauungsplans für die Roßdörfer
Straße zwiſchen Waldmühlenweg und Wald erſcheint
empfehlens=
wert, um eine demnächſtige Errichtung von Wohngebäuden
da=
ſelbſt zu ermöglichen.
Mit Zuſtimmung des Bau=Ausſchuſſes wird daher der
Be=
bauungsplan genehmigt.
Im Einvernehmen mit dem Bau=Ausſchuß werden die beim
Städt. Tiefbauamt im Verwaltungsjahr 1933 nötig werdenden
Fuhrleiſtungen der Fuhrunternehmer=Vereinigung und den
Fuhr=
unternehmern Hch. Maurer u. Gen. zu ihren Angebotspreiſen
übertragen.
Stadtrat Eduard Schneider (Dn.) ſtellte folgenden
An=
trag zum Schutze gegen Zwangsverſteigerungen:
In der nichtöffentlichen Sitzung beſchäftigen uns nicht weniger
als 12 Fälle von Zwangsverſteigerungen und
Zwangsverwaltun=
gen von Haus= und Grundbeſitz wegen rückſtändiger
Gemeinde=
ſteuern. Ein Zeichen, zu welch ruinöſen Folgen die ſteuerliche
Ueberlaſtung des Haus= und Grundbeſitzes führt. Die
Zwangs=
verſteigerungen führen zu einer Verſchleuderung von
Grund=
ſtückswerten und zu unnötigen Koſten. Wenn auch die jetzige
Stadtvertretung dieſen Folgen dadurch aus dem Wege zu gehen
ſucht, daß ſie in der Regel nur die Zwangsverwaltung
geneh=
migt, bleiben doch noch Fälle übrig, wo nach Lage der Sache und
der derzeitigen Geſetzgebung nur die Zwangsverſteigerung übrig
bleibt.
in Frankfurt a. M. beſteht.
Dieſe Güteſtellen ſind eine Einrichtung der Handelskammern
und üben ihre Tätigkeit in der Beſetzung von drei Schlichtern
aus, die von der Induſtrie= und Handelskammer ernannt
wer=
den Die Güteſtellen wollen auf der Grundlage vollſtändiger
Freiwilligkeit zwiſchen den Eigentümern des verſchuldeten Haus=
und Grundbeſitzes und ihren Gläubigern vermitteln und auf
die=
ſem Wege die Verſchleuderung von Grundſtückswerten verhüten.
Seite 6 — Nr. 159
Darmſtädteir Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 10. Juni 1932
In Preußen wirkt ein vom Finanzminiſterium beſtimmte
Staats=
beamter mit, dem weitgehende Vollmachten zur Niederhlagung
von Steuerrückſtänden erteilt ſind.
Die Niederſchlagung von Steuerrückſtänden erfolgt aerdings
nur in dem gleichen Umfang, in dem ſich die
Hypothekegläubi=
ger zur Herabſetzung ihrer Forderungen bereit erkläret. Der
Gläubiger hat bei der Anrufung der Güteſtelle ebenfalls einen
Vorteil, und zwar den, daß er nicht mehr Gefahr läuft, einen
großen Teil ſeiner Forderungen zu verlieren, weil der Stat und
die Stadt als vorberechtigte Gläubiger nichts mehr übrig aſſen.
Die Koſten des Verfahrens ſind niedrig gehalten.
Ich möchte an dieſer Stelle die Anregung geben, daß auch
die Induſtrie= und Handelskammer Darmſtadt der Fragi der
Einrichtung einer Güteſtelle im Intereſſe des Haus= und
Gund=
beſitzes nähertritt.
Stadtrat Abt (NSDAP.) gibt zur Verabſchiedung des
ſor=
anſchlags die Erklärung ab, daß zum erſten Male die
Ntio=
nalſozialiſten ihre Zuſtimmung zu dem ſtädt. Voranſchlag ggen.
Damit ſei nicht geſagt, daß man unbedingt mit allen Poſtenim
Voranſchlag einverſtanden ſei. Man wolle nur der Verwaltng
Gelegenheit geben, den Etat zu regeln. Vor allem gelte ſie
Forderung: Sparſamkeit und wieder Sparſamkeit.
Schmerzeö=
kind ſei das Heſſiſche Landestheater. Der Heſſiſche Volksſtaat hee
ſich früher die Arbeit ſehr leicht gemacht. Die Stadt müſſe 8
Prozent des Fehlbetrags des Landestheaters heute tragen.
begrüße es, daß der Vertrag zum nächſtmöglichen Termin
gekü=
digt werde. Auch im Regiebetrieb müſſe die Verwaltung Or
nung ſchaffen. Abſchließend ſei zu bemerken, daß der Stadtre
und die Verwaltung nichts unterlaſſen werden, alles zu tun, wa
im Intereſſe der Stadt und ihrer Bewohner liegt. — Nach die
ſer Erklärung trat man in die nichtöffentliche Sitzung ein. **
Musklang der Bibliothekar=Tagung.
Bibliotheken befaßten. Außerdem wurden Führungen durch
Landesmuſeum, die Landesbibliothek und das Großherzogl
Beeidigung der wiſſenſchaftlichen
Porzellanmuſeum veranſtaltet.
Am Abend fanden ſich die Teilnehmer der Tagung mit ih
Vorkräge.
Damen zu einem Feſteſſen und zu angeregtem geſelligen Beiein
Glückwunſchſchreiben Dr. Werners
an Segelflieger Riedel und Dikkmar.
Die Staatspreſſeſtelle teilt mit: Der Heſſiſche
Miniſterpräſi=
dent und Staatsminiſter Dr. Werner hat an die beiden
erfolg=
reichen Segelflieger Riedel und Dittmar folgende
Glückwunſch=
telegramme gerichtet:
Sehr geehrter Herr Riedel! Mit großer Freude höre ich
ſo=
eben, daß Ihnen mit dem Segelflugzeug „Fafnir” ein
Lang=
ſtreckenflug gelungen iſt, mit dem Sie alle bisherigen
Höchſtlei=
ſtungen uvertroffen haben. Ich beglückwünſche Sie aufrichtig zu
Ihrem prächtigen Erfolge, den Sie Ihrem hervorragenden
Kön=
nen und Ihrer bewundernswerten Tatkraft zu verdanken haben.
Meine beſten Wünſche begleiten Sie auf Ihrem Wege zu weiteren
Erfolgen. Mit deutſchem Heſſengruß ergebenſt Dr. Werner
Sehr geehrter Herr Dittmar! Wie ich ſoeben höre, iſt Ihnen
ein hervorragender Langſtreckenflug mit Ihrem Segelflugzeug
„Kondor” gelungen. Ich übermittle Ihnen herzlichſte Glückwünſche
und gebe der Hoffnung Ausdruck, daß Ihr ausgezeichnetes
Kön=
nen ſie zu weiteren großen Erfolgen führen möge. Mit deutſchem
Heſſengruß ergebenſt Dr. Werner.
Am geſ trigen Vormittag fand die Reihe der
fachwiſſenſchaft=
lichen Vortsräge und Verhandlungen ihre Fortſetzung in der Otto=
Berndt=Hgeille. Zunächſt ſprach Dr. Leyh=Tübingen, einer
der hervoßarragenden Fachleute, über „Die Univerſitätsbibliothek
im Rahmuen, der Univerſität”, und Dr. Juchhoff=Berlin
über dend. „Geſamtrealkatalog der Englandkunde‟. Dr. Abb von
der Stan tsbibliothek Berlin erörterte in ſeinem Vortrag „
Arbeits=
dienſt umſtnd Bibliotheken” die Möglichkeiten neuer Wandlungen im
Arbeitstigienſt. Von den Verſuchen, die Bibliotheken, die bisher nur
für dier wiſſenſchaftliche Forſchung Bedeutung hatten, auch für die
aktueller. Gegenwart zu intereſſieren und ihr nutzbar zu machen,
handeltsle der Vortrag „Das aktuelle Buch und die wiſſenſchaftliche
Bibliofßthek” von Dr. Fiſcher=Berlin. Dr. Struck=Kaſſel
ſprache über die „Bedeutung der Dialektliteratur für die
wiſſen=
ſchaftk tichen Bibliotheken”, ein Thema, das bei der ſteigenden
Be=
achtu eng des Volkstums in unſeren Tagen beſonderes Intereſſe hat
und edas beſonders die mit der Sammlung der Heimatliteratur
be=
traugsten Büchereien und die Landesbibliotheken betrifft, die ja
übg gkall zur beſonderen Berückſichtigung des heimatlichen
Schrift=
tUrnens verpflichtet ſind.
8ei. Den Vorträgen folgten Mitteilungen aus und über
Biblio=
tlheken. Den Herren, die aus dem Vorſtand ausſcheiden, ſprach Di=
WSektor Hopf von der Landesbibliothek Kaſſel den Dank des Vereins
na aus. — Am Nachmittag fanden im Hörſaal 326 der Techniſchen
Hochſchule Lichtbildervorträge von Dr. Schürmeyer=
Frank=
furt, Dr. Knies=Mainz und Dr. Thele=Fulda ſtatt,
die ſich vorwiegend mit Fragen der Photographie im Dienſt der
der im Städtiſchen Saalbau ein. Der Vorſitzende des Vere
deutſcher Bibliothekare, Herr Dr. Hilſenbeck von der Uni
ſitätsbibliothek München, ergriff als erſter das Wort und fül
aus:
Von den erfreulichen Früchten, die wir an unſeren Tagun
zu pflücken gewohnt ſind, möchte ich an dieſer Stelle neben f
licher Anregung und dem Wiederſehen mit Kollegen und Freun
beſonders das nennen, was mir perſönlich die reinſte Freude
macht — alljährlich ein neues Stück des Vaterlandes kennen
lieben zu lernen. Und die Freude iſt doppelt groß auf einer Fe
zum deutſchen Rhein, morgen durch ein erwachtes und befre
Deutſchland zu fahren. Möge der Geiſt der nationalen Erheb
lebendig bleiben und in aller Herzen Wurzel faſſen! Wir gel,
ken der beiden Männer, die gewählt und geliebt von Millio
unſere Geſchichte lenken, des Präſidenten des Reichs und ſei
Kanzlers, wir grüßen ſie mit Hoch und Heil!
Den Dank der Bibliothekare ſprach Herr Dr. Caſpa
Leverkuſen über die ſchöne, einzigartige Anlage der Heſſiſ
Landesbibliothek, eine vorbildliche Einrichtung, die der heſſe
Staat den koſtbaren Bücherſchätzen ſeines. Landes geweiht
Direktor Eppelsheimer dankte im Namen der Lan
bibliothek, die ſich freilich der Gunſt des Staates erfreue,
hoffe, ſich des ſchönen Baues auch weiterhin würdig zu erwei
Heute unternehmen die Bibliothekare eine Rheinfahrt
Mainz und Aßmannshauſen, um ſo die Tagung im Heſſenla
zu einem ſchönen und würdigen Abſchluß zu bringen.
Polizeibericht.
Eröffnung der Darmſtädter Luftſchutzſchule. Am Dienstag,
den 13. Juni 1933, abends 20.20 Uhr, findet im Schulſaal des
Glockenbaues im Schloß die feierliche Eröffnung der Darmſtädter
Luftſchutzſchule ſtatt. Intereſſierte Gäſte ſind herzlichſt eingeladen.
E Auflöſung des Heſſ Polizeibeamtenverbandes. Am letzten
Donnerstag löſte ſich die Darmſtädter Ortsgruppe des Heſſ.
Poli=
zeibeamtenverbandes auf. Auf Antrag wurde der einſtimmige
Be=
ſchluß gefaßt, das Reſtvermögen von 1300.— RM. wie folgt zu
verteilen: 600.— RM. wurden der Darmſtädter SA. überwieſen,
400.— RM. der Adolf=Hitler=Spende. Der Reſt des Vermögens
wurde mit dem Inventar der Fachſchaft Polizei überwieſen.
Da=
mit hat der rote Polizeibeamtenverband, unſeligen Angedenkens,
endgültig ein klangloſes Ende gefunden.
— Landeseiſenbahnrat Frankfurt (Main). Wie wir von der
Induſtrie= und Handelskammer Darmſtadt
erfah=
ren, iſt das bisherige ſtellvertretende Mitglied des
Landeseiſen=
bahnrats Frankfurt (Main), Erſter Syndikus Regierungsrat a. D.
Dr. Roeſener, für den Reſt des Wahlzeitraums 1932/34 als
ordentliches Mitglied in den Landeseiſenbahnrat Frankfurt
ein=
getreten.
— Eine öffentliche Werkmeiſter= und Betriebsangeſtellten=
Kundgebung findet in Darmſtadt am Montag, den 12. Juni 1933,
19.30 Uhr, im Reſtaurant Kaiſerſaal (Fürſtenſaal), Grafenſtraße,
ſtatt. Es ſpricht ein Hauptverwaltungsmitglied vom Deutſchen
Werkmeiſter=Verband über: Die Einheitsfront der Werkmeiſter
in der nationalſozialiſtiſchen Angeſtelltenſchaft (NSA.)‟ Es wird
das Erſcheinen aller Mitglieder der zuſammengeſchloſſenen
Ver=
bände und aller Unorganiſierten aus der geſamten Umgebung
er=
wartet damit die Kundgebung einen impoſanten Eindruck
hinter=
läßt. Die Unorganiſierten ſind darauf aufmerkſam zu machen, daß
nur noch bis zum 30. Juni 1933 der Eintritt in den Deutſchen
Werkmeiſter=Verband unter Anrechnung der früher verbrachten
Mitgliedsjahre als vollgültiges Mitglied mit Staatsbürgerrecht
möglich iſt. Diejenigen, die nach dem 30. Juni 1933 eintreten, ſetzen
ſich bedeutenden Erſchwerniſſen aus.
— Feier des ſechzigjährigen Beſtehens des Tierſchutzvereins
für Heſſen. Im Jahre 1873 wurde in Darmſtadt der
Tierſchutz=
verein für Heſſen gegründet. Er iſt einer der älteſten
Tierſchutz=
vereine Deutſchlands. Die von ihm herausgegebene, monatlich
er=
ſcheinende Allgemeine Tierſchutzzeitſchrift die allen
Mitgliedern gegen den geringen Jahresbeitrag von 1.80 RM.
zu=
geſtellt wird, erſcheint in einer Auflage von über 10 000
Exem=
plaren. Der Tierſchutzverein für Heſſen wird von Herrn
Ober=
ſchulrat Ringshauſen geleitet. Zur Feier des
ſechzigjäh=
rigen Beſtehens findet am Sonntag, den 9. Juli, um 11 Uhr, in
Darmſtadt, in der Turnhalle am Woogsplatz, eine öffentliche
Feier ſtatt, auf die wir ſchon jetzt alle Tierfreunde hinweiſen
möchten.
— Darmſtädter Künſtler auswärts. Der in Darmſtädter
Kunſt=
kreiſen beſtens bekannte und beliebte junge Kapellmeiſter Erich
Riede hat eine ehrenvolle Verpflichtung als erſter Kapellmeiſter
nach Köln erhalten Erſch Riede begann ſeine Laufbahn vor etwa
ſechs Jahren am hieſigen Landestheater, war dann nach kurzer
Tätigkeit in Stuttgart zuletzt vier Winter an der Metropolitan=
Opera in New York, während er im Sommer in Bayreuth
diri=
gierte.
— Geiſtliche Muſik der Kurrende der Johannesgemeinde. Alle
Gemeindeglieder und die Freunde der Singbewegung laden wir
herzlich ein zu der von der Kurrende der Johannesgemeinde am
morgigen Sonntag, den 11. Juni 1933, abends um 8 Uhr, im Paul=
Gerhardt=Haus in der Waldkolonie veranſtalteten „Geiſtlichen
Muſik”, in der vornehmlich Werle alter Meiſter wie H. L. Haßler,
A. Gumpelzheimer, J. S. Bach, J. Krüger, H. Kugelmann, M.
Vulpius zu Gehör gebracht werden. Die Geſänge des Chors
wer=
den mit Orgel= und Violinſtücken abwechſeln, die Gemeinde wird
einige Lieder ſingen, außerdem werden zwei Duette für
Block=
flöten dargeboten werden. Der Eintritt iſt frei.
— Hausfrauenbund. Im Rahmen der Mitgliederverſammlung
am Dienstag, den 13. Juni, abends 8 Uhr, im Saal der Traube
Lichtbildervortrag „Sommerliche Speiſen und
Ge=
tränke‟. Bei den Haufrauen wird gerade dieſer
Lichtbildervor=
trag beſonders begrüßt werden; er wird vor Augen führen, daß
im Frühling auch in der Küche eine Umſtellung nötig iſt. Unſere
Ernährung iſt im Winter mehr oder weniger unzweckmäßig, weil
friſches Gemüſe und Obſt fehlen. Dieſer Mangel, der ſich bei
vie=
len Menſchen in Geſtalt der ſogenannten Frühjahrsmüdigkeit mit
all ihren unangenehmen Begleiterſcheinungen bemerkbar macht,
muß jetzt möglichſt ausgeglichen werden. Wie dies geſchehen ſoll,
zeigt der Beyer=Film „Sommerliche Speiſen und Getränke” in 72
zum Teil farbigen Bildern, die wertvolle Anregungen für die
Geſtaltung des ſommerlichen Speiſezettels bringen. Das
zeitge=
mäße Gemüſegericht, die ſchnell zu bereitende Eierſpeiſe und
Ge=
richte für die Verwertung etwaiger Reſte wechſeln ab. Daneben
iſt noch die Beratung ſommerlicher Getränke, ſowie kleiner
Er=
friſchungen für einfache Geſelligkeit nach dem Abendbrot
berück=
ſichtigt worden. Unſere Mitglieder ſind herzlich eingeladen, Gäſte,
durch Mitglieder eingeführt, willkommen.
Eine Sonderfahrt ins Blaue hinein iſt für Sonntag, den
18. Juni, von der Reichsbahndirektion Mainz in Ausſicht
genom=
men. Eine längere, aber genußreiche Fahrt in bequemen
Durch=
gangswagen bringt den Reiſenden an das unbekannte Ziel. Hier
wird jeder Teilnehmer beſtimmt angenehm überraſcht ſein und
auf ſeine Rechnung kommen. In der amtlichen Ankündigung ſind
lediglich Verkehrstag, Abfahrtszeit und Zeit der Rückkunft ſowie
der außergewöhnlich ermäßigte Fahrpreis für Hin= und Rückfahrt
enthalten. Das Ziel iſt ſo gewählt, daß die Fahrt auch bei
un=
günſtigem Wetter reichen Genuß und Annehmlichkeiten bietet. Die
Reiſeteilnehmer erhalten vor Ankunft am Ziel ein ausführliches
Programm, das jedermann zuſagen wird. Wer alſo wirklich ſchöne
Stunden verleben und angenehm überraſcht ſein will, wird ſich
un der Fahrt „ins Blaue hinein” beteiligen. (Vergl. Anzeige.)
Verkehrsunfall. Ecke der Soder= und Riedlingerſtraße ſtieß
ein Perſonenkraftwagen mit einem Motorradfahrer zuſammen.
Es entſtand nur Sachſchaden.
Handtaſchenräuber am Werk. Am Mittwoch gegen 17.00 Uhr
wurde im alten Friedhof in der Nieder=Ramſtädter Straße einer
Dame ihre Handtaſche mit Inhalt von einem Grab entwendet, in
dem Augenblick, als die Eigentümerin das Grab für einige
Minu=
ten verlaſſen hatte. — Das Gleiche paſſierte einer anderen Dame
unter ähnlichen Umſtänden am Freitag vormittag. Es ſcheint ſich
um ein und denſelben Täter zu handeln. Zweckdienliche
Mittei=
lungen werden auf der Kriminalabteilung entgegengenommen und
diskret behandelt.
Rohlinge am Werk. Letzte Woche wurden an der
Transfor=
matorenſtation (Pallaswieſe) mehrere Fenſterſcheiben eingeworfen
und das Türſchloß beſchädigt. Wer hat die Täter beobachtet?
Diebſtahl. Am Dienstag wurde auf der Woogsinſel aus einer
offenſtehenden Umkleidehalle eine Kletterweſte geſtohlen. Wer hat
den Vorfall beobachtet?
Warnung vor einem Plakatſchwindler. Vor kurzem wurden
verſchiedene Innungsmeiſter in Darmſtadt von einem
Unbekann=
ten aufgeſucht, der ihnen unter Vorſpiegelung, daß das
Polizei=
amt neue Plakate herausgebe, die die Obermeiſter der Innungen
für die einſchlägigen Geſchäfte abnehmen und verteilen müßten,
verkaufen wollte. Es handelt ſich um Plakate, worauf auf das
Verbot über das Mitbringen von Hunden und auf den 7=Uhr=
Ladenſchluß hingewieſen wurde. Zur Vorbereitung dieſes
Schwin=
dels rief er zuerſt den Innungsmeiſter fernmündlich an und
er=
weckte den Eindruck, als ob der Anruf vom erſten Polizeibezirk
erfolge. Er machte dabei die erwähnten Angaben und verſtand es
dann ſpäter beim perſönlichen Vorſtelligwerden, einem
Innungs=
meiſter gegen ſofortige Kaſſe 100 Plakate aufzuhängen. Vor dem
Schwindler wird dringend gewarnt.
Hoteldieb. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag
ver=
übte in Mannheim ein reiſender Einbrecher einen
Einbruchsdieb=
ſtahl, wobei ihm etwa 120.— RM. in die Hände fielen. Es
han=
delt ſich um einen etwa 25 Jahre alten Mann, etwa 1,70 Meter
groß, dunkles zurückgekämmtes Haar, ſtechende dunkle Augen, auf
einem Backen Pockennarben. Er war bekleidet mit auffallend
dun=
kelblauem Hemd mit weißen Schnüren auf der Bruſt DJK.=
Abzei=
chen, brauner ſchwerer Winterjacke, grauer Stiefelhoſe und
ſchwar=
zen Ledergamaſchen. Er trug einen Ruckſack mit heller Wolldecke,
grauer Zeltbahn, einen blauen und braunen Pullover und eine
Aktentaſche. Er hinterließ einen Zettel mit der Aufſchrift:
Inter=
nationaler Hoteldieb aus Wien. Vor dem Täter wird gewarnt.
Naturliche Enrfertung in Kürze erreichen Sie durch
Gewichtsabn. v. 15 bis 20 Pfd.
den ärztlich empfohlenen wohlſchmeck. Ebus=Tee, M. 1,50 (
extra=
ſtark M. 2.—) in Apoth. u. Drog. Verſuch überzeugt! (IV.58
Aus dem Gerichksfaal.
Aw. Mit den Schwindeleien eines früher in Darmſtadt, jetzt
in Frankfurt lebenden Kaufmanns hat ſich am
Frei=
tag das Bezirksſchöffengericht, zu beſchäftigen. Der
Mann hatte ſich auf den Eierhandel verlegt, den er zunächſt zu
vollſter Zufriedenheit erledigte. Eines Tages kam er zu zwei
ſeiner Kunden und fragte, ob ſie nicht ein Eierabonnement, wie
er es nannte, mit ihm eingehen wollten. Er habe da eine günſtige
Gelegenheit, billig Futter einzukaufen, und ſie könnten dam: den
Winter über die Eier zu einem weſentlich verbilligten Preis
er=
halten, wenn ſie das Geld im voraus bezahlten. Die beiden
Kun=
den gingen auch darauf ein, und anfangs klappte die Sache recht
gut, doch dann hörten plötzlich die Eierlieferungen auf. Bei
Nach=
forſchungen ſtellte ſich heraus, daß der Kaufmann zu allem
Ueber=
fluß bei der einen Kundin einen falſchen Namen angegeben und
auch unterſchrieben hatte. Das Gericht erkennt gegen den
Ange=
klagten, der einſchlägig vorbeſtraft iſt. unter Zubilligung
mildern=
der Umſtände wegen Betrugs im Rückfalle und
Ur=
kundenfälſchung auf fünf Monate Gefängnis.
Sommer-Ausgabe 1933
1 sterschienen
Preis 10 Pfennig
Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken,
Bahnhofs-
buchhandlung und Geschäftsstelle, Rheinstraße 25.
Vor der Großen Strafkammer ſteht eine
Berufungsver=
handlung über einen Diebſtahl in Sprendlingen an.
Der Dieb, ein Inſtallateur aus Sprendlingen, erkannte das
erſt=
inſtanzliche Urteil an, ſo daß heute nur gegen die Hehler
verhan=
delt wird, einen Kellner und eine Heiratsvermittlerin aus
Frank=
furt a. M. Bei beiden wurde damals ein Teil des Silbers, das
der erſte Angeklagte geſtohlen hatte, gefunden, und ſie gaben zu.
daß ſie das Silber gekauft hätten, behaupten aber, ſie hätten keine
Ahnung gehabt, daß es geſtohlen ſei. Das Gericht weiſt jedoch die
Berufung der Angeklagten zurück und beſtätigt das Urteil
erſter Inſtanz, mit einem Jahr und drei Wochen gegen den
Mann und 30 Tagen Gefängnis gegen die bisher noch unbeſtrafte
Frau.
Am Montag beginnt, wie bereits berichtet, das Schwurgericht.
Die zweite Sitzung iſt auf Freitag, den 16. Juni, verlegt worden.
Am Dienstag tagt, vorausſichtlich im Schwurgerichtsſaal, das
Sondergericht. Bis jetzt ſtehen ſechs Sachen an.
Aus den Darmſtädter Lichtſpielthegtern.
Union=Theater.
„Eswar einmal ein Muſikus...‟ Zwei Studen
hauſen in einer Dachkammer als Untermieter bei dem Allerwe
agenten „Häberlein‟. Sie beſchäftigen ſich zum Teil mit Er auch der
dungen, zum Teil mit Muſik, weniger mit ihrem Studium 1 fen uing
übrigens ſchon mehr vorgekommen ſein ſoll. Seltener iſt gein
wenn — wie in unſerem Fall —, ſolche Leutchen durch drol And land
Einfälle ihres Hausherrn nicht nur ſich ſelbſt zur Arbeit, ſond purdet
auch einem arg heruntergekommenen Café zu neuem Betrieb 1 Mitelwit
helfen, und obendrein noch jeder für ſich ein Liebchen ergatt darſtell
mit dem ſie dann durch allerlei Zwiſchenfälle fröhlich zum Ha. bſiſomen
end hinſteuern. Dieſe nicht alltäglichen Begebenheiten verdan füſche
ihre Entſtehung den ſpaßhaften Gedankengängen Alfred Hal=
und Leo Laskos, die nach dem gleichnamigen Schlager
Drehbuch ſchrieben, während Friedrich Zelnik für die Re
zeichnet. Der ganzen Geſchichte wird Leben und Bewegung r
liehen durch die ausgezeichnete Darſtellungskunſt der Szöke Sz
kall, Ralph Arthur Roberts und anderer Prominenter,
erhält einen beſonderen Reiz durch die gefällige muſikaliſche
arbeitung.
Helia.
„Die Blume von Hawai” hat ſeinerzeit als Oper
einen großen Erfolg gehabt, mehrere Schlager daraus haben
raſch Popularität erobert. Wieweit, man an dem Stoff n
mancher Hinſicht Kritik üben mußte, ſei hier nicht unterſu
Exotenbegeiſterung. Tropenlandſchaft, Unwahrſcheinlichkeiten
hören nun einmal zum Beſtand zugkräftiger Operetten, und
einem deutſchen Luſtſpiel, das derlei Mätzchen überflüſſig ma.
könnte, iſt leider bisher im Film noch nichts zu merken. —
die „Blume von Hawai” durch die Verfilmung gewonnen .0
kann man nicht ſagen. Wo man von dem Bühnenſtück abgewil
iſt, hat man lahme und ſchale Partien hingeſtellt. verbeſſert
man nichts. Auch hinſichtlich der darſtelleriſchen Leiſtungen be
der Film hinter der Darmſtädter Aufführung der Operette
ſchieden zurück, und nur den unverwüſtlichen Operneffekten
Handlung iſt es zu danken, daß ein leidlicher Unterhaltungsf
trotzdem zuſtande gekommen iſt. — Im Kabarettbeifilm gehört
Coupletſänger zu einem Typ, für den es an der Zeit wäre,
gültig zu verſchwinden.
Fe Eitrag
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— Die Palaſt=Lichtſpiele bringen trotz der niedrigen
Eintri=
preiſe erſtklaſſige Filme. So ſieht man heute und folgende T
in Erſtaufführung eine der beſten Schauſpielerinnen, die reize ſtar
Annabella, in dem ganz außergewöhnlichen Filmwerk „Mari
Lokale Veranſtalkungen.
in dem ſie ein Mädchen= und Mutterſchickſal überzeugend und gemutet
ſchütternd geſtaltet. Die Regie dieſes Films, führte Paul Fei ſedern
Dazu das bekannt gute Beiprogramm.
wei
Die Ruſſiſche Kapelle auf der Mathildenhöhe iſt jeden 2 ſunde
zur Beſichtigung von 10—12.30 und von 3—7 Uhr geöffnet.
Die blerunter erſchelnenden Notlzen ſind aueſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrach
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritſt.
— Geflügelzuchtverein E. V., Darmſtadt.
haben bereits an dieſer Stelle darauf hingewieſen, daß ſtatt
Mitgliederverſammlung im Juni ein Ausflug nach Wixhay
zwecks Beſichtigung verſchiedener Zuchtanlagen vorgeſehen iſt. D
ſer findet nun am 11. d. M. ſtatt. Treffpunkt mittags 2 Uhr
Arheilgen. Gaſthaus zum Löwen. Abmarſch erfolgt pünktl
Nach dem Rundgang anſchließend gemütliches. Beiſammenſe 700 un
(Siehe Anzeige.)
— Ludwigshöhe. Am Sonntag nachmittag 4 Uhr I Krwen
zertiert der neue Muſikzug der Standarte 115 unter perſönlid Epeſ
Leitung ſeines Muſikzugführers Alb. Mittelſtädt. Das Konz
hält ſich im Rahmen deutſcher Militärmuſik. (Siehe Anzeige.
— Geſellſchaftsabende mit Tanz findet heute 1
morgen im Hotel und Reſtaurant zur Poſt ſtatt. Eintritt Uh
Tanz frei. (Siehe Anzeige.)
— Auf Schuls Felſenkelle= finden Samstag 1
Sonntag große Militärkonzerte ſtatt. Samstag iſt es der Mu
zug der Standarte 115, Leitung ſtellv. Muſikzugführer Wi
Schlupp, und Sonntag ſpielt die Stahlhelmkapelle unter Ol
muſikmeiſter Mickley, die vorigen Samstag großen Beifall fal
(Siehe Anzeige.)
Konzerte im Heſſiſchen Hof. Im Heſſiſchen Hof 1
zertiert am Samstag und Sonntag, ab abends 8 Uhr,
Muſikzug der Standarte 115, unter perſönlicher Leitung ſein ſi
neuen Muſikzugführers Alb. Mittelſtädt. Das Konzert hen
ſich im Rahmen echter Miiltärmuſik. (Vgl. Anzeige.)
Sport=Café am Böllenfalltor. Jeden Mi
woch, Samstag und Sonntag Konzert und Tanz. Ab heute ns
Kapelle. (Siehe Anzeige.)
Aus den Wehrverbänden.
Der Stahlhelm, B. d. F. 1. Sonntag, den
Juni 1933, 7.20 Uhr vorm., Antreten der geſamt
tahihet) Wehrkompagnie und Reſerve für die Fahrt
Hanau zum Wehrſporttreffen. Dienſtanzug.
2. 8,30 Uhr vorm. Antreten für die zur Rot=Kreuz=Sammlu
Kommandierten. Dienſtanzug.
3. Ich verbiete mit ſofortiger Wirkung das Tragen von Wafſ.
jeglicher Art (einſchl. Seitengewehr), Front Heil!
(gez.) von Geldern=Cr., Kreisführet,
Vereinskalender.
— Verein der Pioniere und Verkehrstrupf
Darmſtadt und Umgebung KK.=Schützen=Abtlg.
Sonntag, dem 11. d. M., ab 9 bis 10 Uhr Uebungsſchießen.
Tageskalender für Samstag, den 10. Juni 1933.
Union: „Es war einmal ein Muſikus”. — Helia: „Die Biu
von Hawai”. — Palaſt: „Marie” — Feſthalle, 20.30 Uhr:
konzert der Darmſtädter Sängerſchaft. — Heſſ. Hof. 20M0
Militärkonzert. — Schuls Felſenkeller, 20 Uhr: Militärkon””
— Konzerte: Hotel zur Poſt, Gaſtſtätte Knauf. Reichshof.
Samstag, 10. Juni 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 159 — Seite 7
ertraugen die Grundlage jeglicher wirkſchaftlichen Enkwicklung. — Fähige Genoſſenſchaffer müſſen dem
Genofſenſchaftsweſen erhalken bleiben. — Alle heſſiſchen Genoſſenſchaften müſſen in der
Isbank ihre Zenkrale und Geldausgleichsſtelle ſehen.
Erfolgreicher Aufkakk
zum 69. Berbandstag.
Darmſtadt.
G.m. b.H.
Unter ſehr ſtarker Beteiligung fand geſtern die 43.
ordent=
e Generalverſammlung der
Landwirtſchaft=
hen Zentralgenoſſenſchaft Darmſtadt ſtatt. Der
rſitzende. Gutsbeſitzer Lawall=Erbes=Büdesheim, eröffnete
Verſammlung mit herzlichen Begrüßungsworten und erteilte
ektor Berg zur.
Erſtattung des Geſchäftsberichtes
ie der Vorlage der Jahresrechnung und Bilanz das Wort. Der
erent führte etwa folgendes aus: Vertrauen iſt die
undlage jeglicher wirtſchaftlichen
Entwick=
ng, und dieſes Vertrauen iſt bei uns in weſentlichem Maße
kückgekehrt, nicht zuletzt durch die Erhaltung der Stabilität der
hrung. Mit neuem Hoffen blickt deshalb die Landwirtſchaft,
gerade im letzten Jahre durch den Niederbruch der Preiſe für
edelungsprodukte ſehr gelitten hat, in die Zukunft.
Die Zahl der Mitglieder iſt infolge Auflöſung von
roſſenſchaften um 4 auf 579 zurückgegangen. Der Geſamtumſatz
arenausgang) beziffert ſich mengenmäßig auf 3 392 409 Zent=
(im Vorjahre 3 354 538 Zentner), wertmäßig auf 16 097 146
chsmark (i. V. 16 953 317 RM.). Der wertmäßige Rückgang
1t in der rückläufigen Preisbewegung der Bedarfsſtoffe wie
) der landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe begründet. Der Refe=
1t ging dann im einzelnen auf die Umſätze in künſtlichen Dün=
7. Futtermitteln, Saatgut und Sämereien, Brennmaterialien
landwirtſchaftlichen Maſchinen und Geräten ein. Ebenſo
1 den auch die Regierungsmaßnahmen zur Regelung der
Futter=
telwirtſchaft erwähnt. Eingehend erfolgte nachher noch eine
ſtellung des Abſatzes landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe und der
kſamen Regierungsmaßnahmen auf dem Gebiete des
Getreide=
eitzes Die erfaßte Getreidemenge konnte im Jahre 1932 um
1d 45 Prozent auf etwa 600 000 Zentner geſteigert werden.
Verwertung der heſſiſchen Speiſekartoffeln war infolge der
ordernte im höchſten Maße unbefriedigend. In Spargeln war
Ertrag unter mittel die Preisbildung wenig günſtig. Bei
ken brachte die Marktfähigmachung einen großen Ausfall.
Uebergehend auf die Jahresrechnung und Bilanz, wies der
erent darauf hin, daß in 1932 ein Gewinn von 161 396,99
Achsmark erzielt werden konnte. Die Debitoren gingen
gegen=
dem Vorjahre um 626 800 RM. zurück. Die Bonität der
enſtände iſt vertretbar. Die Zentralgenoſſenſchaft verfügt
en erheblichen ſtillen Reſerven über offene Reſerven in Höhe
2 Millionen RM.
Der Vorſitzende erteilte anſchließend Direktor
Strasbur=
das Wort zu dem Thema:
Wichtige Tagesfragen im genoſſenſchaftlichen Warenverkehr”.
er führte aus: Ueber die Geſtaltung der Getreidewirtſchaft
jieſem Jahre herrſcht noch Unklarheit, da die Regierung die
anten Maßnahmen noch nicht bekannt gegeben hat. Erſtrebt
U), dem Landwirt einen gewiſſen Preis zu garantieren. Der
erent ging dann auf die Neuregelung des Termingeſchäfts in
eeide auf der Börſe ein, die die ſogen. Leerverkäufe
unter=
et. Die Maßnahmen auf dem Gebiete der
Futtermittelver=
ung bezwecken eine Zurückdämmung der
ausländi=
n Einfuhr. Die weiteren Ausführungen hatten die
Klar=
ung verſchiedener Fragen zum Gegenſtand, die ſich durch die
Yordnung der politiſchen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe
er=
n haben. Die Betätigungsmöglichkeit der Genoſſenſchaften iſt
einer Weiſe eingeengt, die Genoſſenſchaften müſſen
ch ihren Geſchäftsbetrieb auf den Kreis der Mitglieder
be=
inken. Dieſe Forderung muß auch vom genoſſenſchaftlichen
adpunkt durchaus begrüßt werden, da den Mitgliedern nicht
z1 mutet werden kann, das Riſiko für Geſchäfte mit
Nichtmit=
dern zu tragen. Im übrigen wird die Zentralgenoſſenſchaft
weitere Arbeit in dem ſeitherigen Rahmen führen und
ins=
ndere die Erfaſſung landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe noch mehr
z1 ertiefen beſtrebt ſein. In dieſem Zuſammenhang richtete der
ner an die verſammelten Genoſſenſchaften die Aufforderung,
den Markterforderniſſen im allgemeinen an=
31 aſſen, um die Abſatzſchwierigkeiten zu überwinden. Wird
ſeitherige Linie beibehalten und noch weiter ausgebaut, wozu
9 Zentralgenoſſenſchaft feſt entſchloſſen iſt, ſo wird der
Wett=
erb jeder anderen Wirtſchaftsgruppe der Landwirtſchaft nur
erlich ſein.
Die Ausführungen beider Redner fanden lebhaften Beifall.
Den Bericht des Aufſichtsrats erſtattete der Vorſitzende Für
Reviſionskommiſſion des Aufſichtsrats berichtete
Molkerei=
ktor Keipp=Wallenrod über die Prüfung der
Jahresrech=
g und Bilanz, die zu Beanſtandungen keinen Anlaß gab.
An=
ſd eßend trug der Vorſitzende folgende Anträge des
Aufſichts=
vor: Genehmigung der Jahresrechnung und Bilanz für 1932,
wendung des Reingewinns in folgender Weiſe: für den
Re=
efonds 40 000 RM., für die Betriebsrücklage 100 000 RM., für
8prozentige Verzinſung der Geſchäftsguthaben (Stand
12. 32) 18 720 RM., Vortrag auf neue Rechnung 2676,99
hsmark. Bilanz und Vorſchläge über die Gewinnverteilung
den einſtimmig angenommen; ebenſo einſtimmig wurden dem
Aſtand und Aufſichtsrat Entlaſtung erteilt.
Zu Punkt
Wahlen
iff zunächſt Staatskommiſſar Dr. Wagner das Wort. Er
ite den ausgeſchiedenen Mitgliedern der Verwaltungsorgane
ihre treue genoſſenſchaftliche Arbeit und beſchäftigte ſich in
en weiteren Ausführungen mit dem Sinn und Zweck der
ichſchaltung. Unter ſtürmiſchem Beifall der Verſammlung
er=
te er, daß fähige Genoſſenſchaftler unbedingt dem
Genoſſen=
tsweſen erhalten bleiben müßten, und daß er dafür ſorgen
de, daß ein Erſatz tüchtiger Leiter durch ungeeignete
Perſo=
keinesfalls eintreten werde. Zu dieſem Zwecke ſeien auch
e letzten Verordnungen erlaſſen worden, die bei der
Gleich=
tung die Zuziehung des zuſtändigen Verbandsreviſors
vor=
n. Hierauf wurden die vorgeſchlagenen Vorſtands= und
ſichtsratsmitglieder einſtimmig und ohne Debatte gewählt.
Zu Punkt „Wünſche und Anträge” wurde aus der
Verſamm=
z angeregt, daß durch entſprechende Maßnahmen der
Dünger=
ig erleichtert werden ſolle.
Der Vorſitzende ſchloß mit Dank an die Erſchienenen die
ein=
ksvoll verlaufene Verſammlung.
Im Anſchluß an die Tagung der Landwirtſchaftlichen
Zen=
genoſſenſchaft, e. G. m. b. H., wurde die 20, ordentliche, ſehr
9 beſuchte
Zeneralverſammlung der
Landesgenoſſenſchafts=
bank e. G. m. b. H.
er dem Vorſitz von Herrn Landtagsabgeordneten Diehl=
I=Odernheim abgehalten. Nach Worten der Begrüßung und
üblichen Feſtſtellungen bezüglich rechtzeitiger Einberufung
Verſammlung und Zuſtellung der Jahresrechnung und Bilanz
die Mitglieder, ernennt er Herrn Direktor Ginnow. zum
riftführer, eine Urkundeperſon, und die Stimmzähler und
er=
t dann Herrn Direktor Eidmann das Wort zum
Geſchäftsbericht.
Dieſer erläutert zunächſt die einzelnen Poſten der Bilanz.
Bilanzſumme, einſchließlich der Wechſelverbindlichkeiten, gibt
mit rund 18 165 000— RM. an. Der Jahresumſatz beläuft
auf 551 544 000.— gegen 770 621 000 — RM. des Vorjahres.
Guthaben in laufender Rechnung und an Einlagen auf
Ter=
tgeldkonto weiſt die Bilanz 3 054 000.— RM. aus. In laufen=
der Rechnung ſind 7 962 000. RM. ausgeliehen, wozu an
Forde=
rungen aus weiterbegebenen Wechſeln 7 332 000.— RM. kommen.
Der Wechſeleingang von 52 329 000.— RM. verteilt ſich auf
10 421 Diskontwechſel und 10 948 Inkaſſowechſel. Der Eingang an
Schecks betrug 17 189 000.— RM. und ſetzt ſich aus 94 260
Ab=
ſchnitten zuſammen. Die flüſſigen Mittel der Bank ſtellten
ſich am Jahresſchluß auf 2 326 000 — RM., gleich 33,6 Prozent.
und haben damit um 695 000.— RM., gleich 11,6 Prozent. gegen
Ende des Vorjahres zugenommen. Im Laufe dieſes Jahres hat
ſich die Zahlungsbereitſchaft auf der durchſchnittlichen
Höhe von etwa 30 Prozent gehalten. Das Unkoſtenkonto iſt im
vergangenen Jahre um weitere 54 000.— RM. geſenkt worden,
was gegen das Jahr 1929 eine Verminderung von 166 000 RM.
— 40,5 Prozent ausmacht. Aus dem regelmäßigen Geſchäft hat
die Bank einen Gewinn von 141 730,41 RM. erzielt.
Die Landesgenoſſenſchaftsbank, fährt der Referent weiter
fort, hat trotz aller Schwierigkeiten in der Kredit=
und Geldbeſchaffung in zahlreichen vertretbaren Fällen immer
wieder ausgeholfen, vornehmlich durch Bereitſtellung von
Liqui=
ditätskrediten. Die Unſicherheit im Kreditverkehr verpflichtet
Zentrale und Mitgliedsgenoſſenſchaften als Verwalter, fremden
Geldes, der Kreditſicherung nach wie vor die größte Sorgfalt zu
widmen, der Entwertung Rechnung zu tragen und auf dingliche
Sicherheiten zu ſehen. Wo Vorſtandsmitglieder nicht
Erſchütte=
rungen von ihrer Genoſſenſchaft fernzuhalten verſtehen und nicht
den Mut und Willen zum Durchgreifen aufbringen, müſſen ſie ſich,
zumal wenn es ſich um größere Schuldnergenoſſenſchaften
han=
delt, Eingriffe bis zur Wiederherſtellung der Ordnung gefallen
laſſen. Das Geldgeſchäft der Genoſſenſchaft muß mit dem Gelde
des Ortes geführt werden, die Inanſpruchnahme fremden Geldes
darf ſtets nur eine vorübergehende Maßnahme, nie Dauerzuſtand
ſein. Einzahlungen im Neu=Einlagegeſchäft dürfen nie zur
Rück=
zahlung alter Verbindlichkeiten verwandt werden, ſondern ſind
zweckmäßig auf ein Sonderkonto bei der Landesgenoſſenſchaftsbank
hereinzuſtellen. Anerkennung verdienen die
Kreditgenoſſenſchaf=
ten, die auch heute noch Einlagen erhalten, ſomit ihren Stand
verbeſſern und unabhängig von den allgemeinen Verhältniſſen
be=
weiſen, was Tatkraft und Zuverläſſigkeit der leitenden Perſonen
vermögen.
In unſerer Zinspolitik waren wir wegen unſerer
Kre=
ditverbundenheit mit der Deutſchen Zentralgenoſſenſchaftskaſſe von
der Höhe des jeweiligen Reichsbankdiskontſatzes abhängig,
konn=
ten aber, der Ermäßigung des Reichsbankdiskontſatzes folgend
vier=
mal die Sollzinſen herunterſetzen. Der letzte Kreditnehmer könnte
durch ſeine Spar= und Darlehnskaſſe billiger bedient werden,
wenn alle heſſiſchen Genoſſenſchaften ausnahmslos in der
Landes=
genoſſenſchaftsbank ihre Zentrale und Geldausgleichſtelle ſähen.
Außerdem beſteht bei einer Anzahl uns angeſchloſſenen
Kredit=
genoſſenſchaften noch ein ſogenannter Kreditdualismus, der die
Landesgenoſſenſchaftsbank ſolchen Genoſſenſchaften gegenüber
ſelbſtverſtändlich zur Zurückhaltung nötigt. Von der
Unzweck=
mäßigkeit derartiger Parallelkredite haben ſich jedoch verſchiedene
Genoſſenſchaften inzwiſchen überzeugen können.
Nachdem ſich der Referent noch des längeren über den
Voll=
ſtreckungsſchutz ausgelaſſen hatte, führte er zum Schluß noch
aus, daß die Kriſe noch nicht beendet ſei, aber wie jede Kriſe,
auch für uns eine Lehre berge. Aus den zurückliegenden Jahren
habe man in kreditpolitiſcher Hinſicht ſehr viel gelernt. Leider iſt
aber in den Jahren des wirtſchaftlichen Abſackens ein Niedergang
der ethiſchen Werte auch im Genoſſenſchaftsweſen wahrnehmbar
geweſen, der Werte, die wir ſtark gepflegt und auf die wir mit
Stolz hingewieſen haben.
Nach Erſtattung des Berichts des Aufſichtsrats
über ſeine Tätigkeit, insbeſondere über die Prüfung der
Jahres=
rechnung und Bilanz, nach deren Genehmigung und nach erfolgter
Entlaſtung des Vorſtandes, gibt der Aufſichtsratsvorſitzende
be=
kannt, daß die Verwaltungsorgane die Verwendung des
Rein=
gewinns von 141 730,41 RM. wie folgt vorgeſehen haben:
Zu=
weiſung an den Refervefonds 22 085 20 RM. Zuweiſung an die
Betriebsrücklage 22 085.21 RM., 4 Proz. Verzinſung der am
31 12. 1931 eingezahlten Geſchäftsguthaben 97 560 — RM. Die
Generalverſammlung ſchließt ſich einſtimmig dieſen Vorſchlägen an.
Auf Vorſchlag des Staatskommiſſars für Landwirtſchaft,
Herrn Dr. Wagner, werden ehrenamtlich in den Vorſtand
ge=
wählt die Herren Direktor Joſeph Strasburger, Darmſtadt,
Landwirt und Rechner Edmund Ebling, Schornsheim.
Bank=
vorſteher Hermann Seum. Nidda, Landwirt und Rechner Georg
Karl Walter, Lengfeld, und in den Aufſichtsrat die Herren
Landtagsabgeordneter Edmund Diehl. Gau=Odernheim.
Ren=
dant Adam Göttmann, Höchſt i. Odw., Bürgermeiſter Adam
Jakob Weyrauch Ober=Moſſau Landtagsabgeordneter Heinr.
Göckel, Langen, Rendant Heinrich Kromm, Rainrod.
Direk=
tor Otto Steinhäuſer Butzbach Bürgermeiſter Auguſt
Roth, Aulendiebach Landwirt und Rechner Ludwig
Hoch=
ſtein, Albig, und Gutsbeſitzer Dr. Felix Krebs. Eimsheim.
Der 69. Verbandstag des Verbandes der heſſiſchen
landwirt=
ſchaftlichen Genoſſenſchaften findet heute vormittag, um 9.30 Uhr,
im Städtiſchen Saalbau, ſtatt.
Brieſkaſfen.
Jeder Anfrage iſt die ſetzte Bezugsquſtiung beizufügen. Anonyme Anfragen wirden
nſcht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichleit.
p. Oeſterreichiſche Kriegserinnerungs=Medaille. Auf
verſchie=
dene Anfragen ſei mitgeteilt: Die Abgabe erfolgt an Perſonen, die
Kriegsdienſt für die öſterreichiſch=ungariſche Monarchie geleiſtet
haben oder die Staatsdienſt oder dieſem gleichgearteten Dienſt zur
Förderung der bewaffneten Macht Oeſterreich=Ungarns, die Dienſte
zugunſten Kriegsverwundeter, Kranker, in Kriegsgefangenſchaft
geratener Angehöriger Oeſterreich=Ungarns oder Dienſte in
ähn=
licher Form geleiſtet haben. Anmeldungen ſind an die Konſulate zu
richten. Die Taxe für die Verleihung der Medaille beträgt für die
Bewerber öſterreichiſcher Bundesbürgerſchaft 10 Sch. öſterreichiſcher
Währung, für desgleichen Kriegsbeſchädigte mit mehr als 75
Pro=
zent geminderter Erwerbsfähigkeit 5 Sch. für alle anderen
Be=
werber 15 Sch. Die erhobenen Gebühren fallen zu 3 dem „
Kriegs=
opferfonds” zu / dem „Fürſorgefonds für Angehörige des
Lan=
desheeres” zu.
L. S., Darmſtadt. Das Vorläufige Geſetz zur Gleichſchaltung
der Länder mit dem Reich vom 31. März 1933 hat nur eine
Vereinfachung der Landesgeſetzgebung und die Auflöſung der
Volksvertretungen der Länder ſowie der Gemeindlichen
Selbſt=
verwaltungskörper im Auge; dasſelbe iſt im Reichsgeſetzblatt
Nr. 29 vom 2. April 1933 abgedruckt. § 18 des Geſetzes
er=
mächtigt den Reichsinnenminiſter, Beſtimmungen zur Ergänzung
und Ausführung dieſes Geſetzes zu erlaſſen. Wir glauben alſo,
ſolange vom Reichsinnenminiſter nicht diesbezügliche
Anord=
nungen ergangen ſind, die geſtellten Fragen verneinen zu ſollen.
Immerhin dürfte unter den gegebenen Umſtänden der
nahe=
gelegte Beitritt zum Verband als zweckmäßig ſich erweiſen.
M. B. Wenden Sie ſich an ein Unternehmen der
Papier=
induſtrie, das gegebenenfalls die Handelskammer bezeichnen
könnte.
W,
[ ← ][ ][ → ]Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichken
Seite 8 — Nr. 153
Aus Heſſen.
Miniſterpräſidenk Werner
Ehrenvorſihender des Heimakbundes.
Be. Mainz, 9. Juni. Auf der Tagung des Heimatbundes in
Mainz wurde nach Anſprachen des Schulrates Niemanns und des
1. Vorſitzenden des Bundes. Herrn Eidmann, die die
Verbunden=
heit der Heimat und das Volkstum betonten, eine Entſchließung
angenommen, in der es heißt: Mit dem Aufbruch der deutſchen
Nation haben wir bewundernd den deutſchen Geiſt aufwachen
ſehen. Der deutſche Geiſt findet ſeine beſte Nahrung in der Heimat;
er kommt von ihr und führt zu Volk und Vaterland. Der
Heimat=
bund für Heſſen will unſerem erwachten Volk gern treuer
Bundes=
genoſſe ſein. Mit Siegeszuverſicht ſinnen, forſchen ſchaffen wir
weiter, und wir einen unſer Hochziel mit dem deutſchen Gedanken:
Durch Heimatkenntnis zur Heimaterkenntnis, zur Heimatliebe, zu
Volk und Vaterland. Stolz ſind wir beſonders, daß gerade unſerer
Miniſterpräſident ſeit Jahrzehnten in gleicher Richtung mit uns
gegangen iſt, für die gleiche Idee geſtritten und vielen
Volksgenoſ=
ſen die Heimat lieb und wert gemacht hat. Wir ernennen darum
Herrn Miniſter für Kultur und Bildungsweſen. Profeſſor Dr.
F. Werner, zum Ehrenvorſitzenden unſeres Bundes.
Dg. Arheilgen, 9. Juni. Treffen der Turnerjugend
in Arheilgen. Der Oſtbezirk des Main=Rhein=Gaues der
Deutſchen Turnerſchaft veranſtaltet am Sonntag, den 11. Juni,
ein Jugendtreffen, das der hieſige Turnverein übernommen hat.
Zu dem Treffen werden etwa 600 Kinder erwartet. Aus dieſem
Anlaß veranſtaltet der Turnverein am Samstag abend einen
Fackelzug mit anſchließender Werbeverſammlung in der
Turn=
halle. Am Sonntag vormittag findet nach einer Morgenfeier das
Wetturnen der Jugend ſtatt. Für den Nachmittag iſt ein
Werbe=
umzug vorgeſehen, anſchließend auf dem Turnplatz
Vereinsvor=
führungen, Spiele aller Art und Siegerverkündigung. Den
Ab=
ſchluß bildet am Abend eine Schlußfeier mit Tanz in der
Turn=
halle. — Stahlhelm, Bundder Frontſoldaten. Die
hieſigen Stahlhelmer, die ſeither der Ortsgruppe Darmſtadt
an=
gegliedert waren, haben kürzlich eine ſelbſtändige Ortsgruppe
gegründet. Die Geſchäftsſtelle befindet ſich bei dem
Ortsgruppen=
führer, Herrn Stork, Bornſtraße 54. Wehrlokal iſt das
Gaſt=
haus „Zum weißen Schwanen”, wo jeden erſten und dritten
Frei=
tag jeden Monats Pflicht=Appell ſtattfindet. Anmeldungen zum
Stahlhelm ſowie zum Jungſtahlhelm und zur Scharnhorſtjugend
nimmt der Ortsgruppenführer entgegen. —
Vereinsjubi=
läum. Die hieſige Dreſſurvereinigung kann am 1. Juli ds. Js.
auf ein 20jähriges Beſtehen zurückblicken. Als
Jubiläumsveran=
ſtaltung iſt eine große Werbevorführung vorgeſehen.
J. Griesheim, 9. Juni. Landw. Bezugs= und
Ab=
ſatzgenoſſenſchaft. Die gemeinſchaftliche Sitzung des
Vor=
ſtandes und Aufſichtsrates der Landw. Bezugs= und
Abſatzgenoſſen=
ſchaft war vollzählig beſucht. Der Vorſitzende, Herr Friedrich
Hoppſtock, begrüßte die Erſchienenen, ganz beſonders begrüßte er
die beiden Reviſoren vom Verband der heſſiſchen landw.
Genoſſen=
ſchaften, die Herren Grünewald und Schäfer, Herrn Stütz als
Vertreter der Zentralgenoſſenſchaft Darmſtadt, ſowie den hieſigen
ſtellvertretenden Ortsgruppenleiter der NSDAP., Herrn Lehrer
Schrauth und Herrn Mayer, Geſchäftsführer der Volksbank. Die
Herren Reviſoren gaben einen eingehenden Bericht über die am
30. und 31. Mai ſowie am 1. und 2. Juni vorgenommene
Verwal=
tungsreviſion. Aus dem Bericht war zu entnehmen, daß
Bean=
ſtandungen irgendwelcher Art nicht zu verzeichnen ſind. Herr
Reviſor Grünewald ſprach am Schluſſe ſeiner Ausführungen der
Geſchäftsführung, insbeſondere dem Rechner, ſeine volle
Aner=
kennung aus und erklärte, daß die hieſige Bezugs= und
Abſatz=
genoſſenſchaft eine der beſten Warengenoſſenſchaften im
Verbands=
bezirk ſei. Die Erklärung wurde mit großer Befriedigung
ent=
gegengenommen. Anſchließend an den Bericht erteilte der
Vor=
ſitzende dem ſtellvertretenden Ortsgruppenleiter der NSDAP.,
Herrn Lehrer Schrauth, das Wort. Derſelbe führte eingangs
ſeiner Ausführungen aus, daß er von dem Reviſionsbericht
durch=
aus befriedigt ſei und zollte der Geſchäftsführung warme Worte
der Anerkennung. In ſeinen weiteren Ausführungen ging er
dann auf die Gleichſchaltung innerhalb der Verwaltung ein und
erklärte, daß dem Vorſtand und Aufſichtsrat laut Verordnung
mindeſtens 51 Prozent Nationalſozialiſten angehören ſollen und
er von höherer Stelle berufen ſei, innerhalb der Verwaltung,
natürlich vorbehaltlich der Beſtätigung der hierzu
einzuberufen=
den Generalverſammlung, die Gleichſchaltung vorzunehmen. Er
verpflichtete ſodann den ſeitherigen Vorſitzenden, Herrn Friedrich
Hoppſtock, feierlichſt durch Handſchlag zum weiteren Führer der
Genoſſenſchaft. Zu weiteren Vorſtandsmitgliedern ernannte er
die Herren: Rechner Nothnagel Peter Göbel 3., Friedrich Groß 2.
und Heinrich Funk 14. Zu Aufſichtsratsmitgliedern beſtimmte er
die Herren Valentin Mayer, Philipp Gerhard 2., Georg Funk 1.,
Peter Nothnagel 2., Heinrich Ludwig, Philipp Diefenbach 3.,
Philipp Landau 5., Auguſt Sehring und Konrad Deltau. Der
Vorſitzende ſprach ſodann den ausſcheidenden Mitgliedern den
Dank für ihre ſeitherige langjährige Mitarbeit aus und betonte
beſonders, daß ihr Ausſcheiden kein Mißtrauen gegen ſie bedeute.
Ebenſo ſprach der Verbandsreviſor im Namen des Verbandes der
heſſ landw. Genoſſenſchaften den Dank aus. Alsdann ging Herr
Mayer auf das Verhältnis der Bezugs= und Abſatzgenoſſenſchaft
zur Volksbank ein und ſprach die berechtigte Hoffnung aus, daß
das Vertrauen wiederkehre, und forderte die Anweſenden auf, in
dieſem Sinne auch ihrerſeits in der Gemeinde dazu beizutragen.
Mit warmen Worten des Dankes und Ermahnung, auch
weiter=
hin an der Erhaltung und Förderung der Genoſſenſchaft
aufklä=
rend mitzuarbeiten und mit einem kräftigen Sieg=Heil auf
unſe=
ten allverehrten Herrn Reichspräſidenten von Hindenburg,
un=
ſeren Herrn Reichskanzler Adolf Hitler ſowie auf unſer geſamtes
deutſches Vaterland, in das die Anweſenden begeiſtert
einſtimm=
ten, ſchloß der Vorſitzende die von echtem nationalen Geiſte
ge=
tragene Verſammlung.
Be. Büttelborn, 9 Juni. Rektor Gilchplötzlich
ge=
ſtorben. Am Mittwoch iſt Rektor Gilch in Horrweiler, wo er
ſeinen Pfingſturlaub verleben wollte, infolge eines Herzſchlages
plötzlich verſtorben. Rektor Gilch, der ſich allgemeiner Beliebtheit
erfreute, wurde geſtern von Horrweiler nach Darmſtadt überführt,
wo er am Samstag nachmittag um 3 Uhr beerdigt wird. Bevor
der Verblichene nach Darmſtadt überführt wurde, ließen ſich die
Büttelborner Lehrer, der Schulvorſtand und die Schuljugend es
nicht nehmen, ihrem Rektor noch einmal das Geleit zu geben.
Bürgermeiſter Barthel und der ſtellvertretende Schulleiter gaben
dem Verſtorbenen von dem Ortseingang bis zur Peſtalozziſchule
das Geleit. Hier ſtanden die Kinder Spalier. In der Alten
Schule, wo man den Verſtorbenen dann hinbrachte, fand eine kurze
Feier ſtatt.
Traiſa, 9. Juni. Obſt= und Gartenbauverein.
In der am Montag, den 12. ds. Mts., ſtattfindenden
Monatsver=
ſammlung ſpricht Lehrer Brunner über „Blumenſchmuck an
Fen=
ſtern und Bepflanzung der Balkone‟. Die Mitglieder ſowie alle
Intereſſenten werden hierzu eingeladen. — Anmeldungen zum
Ausflug des Vereins mit Beſichtigung der Lehr= und
Forſchungs=
anſtalt für Wein= Obſt= und Gartenbau in Geiſenheim a. Rh. am
2. Juli 1933 werden an dieſem Abend noch entgegen genommen.
G. Ober=Ramſtadt. 9. Juni. Gedenkfeier. Am Sonntag,
den 11. Juni, abends 8.30 Uhr, findet in der hieſigen Kirche eine
Gedenkfeier für unſeren in Gießen verſtorbenen früheren Pfarrer
Waas ſtatt. Zu dieſer Gedenkfeier, bei der der Kirchenchor und
der Poſaunenchor mitwirken werden, wird die Gemeinde herzlichſt
eingeladen.
An. Groß=Zimmern, 9. Juni. Zuſammenſtoß von
Bahnund Auto. Der an der Hauptſtraße Dieburg—
Gundern=
hauſen gelegene Bahnübergang der Strecke Offenbach—Reinheim
wurde ſchon manchem Wagen und Auto zum Verhängnis. So
ſtieß auch geſtern abend um 7 Uhr wieder ein Laſtwagen mit
An=
hänger auf der Fahrt nach Darmſtadt an dieſer Stelle mit der
Bahn zuſammen. Glücklicherweiſe wurde nur noch der Anhänger
erfaßt, ſo daß keine Menſchenleben zu beklagen ſind. Das Auto
wurde demoliert und ſeine Ladung (Zigarren) auf Straße und
Bahnkörper zerſtreut.
Cf. Birkenau, 9. Juni Goldene Konfirmation. In
ſchöner Weiſe fand am Sonntag in der evangeliſchen Kirche die
Feier der goldenen Konfirmation ſtatt. Von den 33 an Pfingſten
1883 in der evang. Kirche Birkenau eingeſegneten Konfirmanden
waren noch 9 zur goldenen Konfirmationsfeier erſchienen.
Am Abend des 1. Feiertages gab die neue SA.=Kapelle unter
Lei=
tung des bewährten und allſeits geſchätzten Kapellmeiſters SA.=
Muſikzugführer Meisner, ein Konzert, welches ſehr gut beſucht
war. Beſonders ſtarken Beifall erntete Herr Meisner am Schluſſe
des von ihm ſelbſt komponierten Sturmbannmarſches.
Samstag, 10. Juni 1933
Lagerſchlußfeier der Sitlerjugend in Groß=Amſtadt.
Reichsſtatthalker Sprenger
Schirmherr der Hitlerjugend Heſſens.
Ln. Groß=Umſtadt, 9. Juni.
Nachdem ſich an den beiden Pfingſttagen etwa 4000
Mitglie=
der der Hitlerjugend in unſerer Stadt ein Stelldichein gegeben,
blieben im Zeltlager auf dem landſchaftlich ſchön gelegenen
Hain=
rich noch 800 Hitlerjungen zurück. Trotz der nicht geringen
An=
ſtrengungen, die der Lagerdienſt mit ſich brachte, fühlten ſich alle
Teilnehmer außerordentlich wohl. Ihre ſpartaniſche
Anſpruchs=
loſigkeit ging ſogar ſo weit, daß ſie bei dem herrlich ſchönen
Wet=
ter auf das von den hieſigen Landwirten geſtiftete Lagerſtroh
ver=
zichteten und auf dem grünen Raſen kampierten. Aber das
Zelt=
leben bekam allen ganz vorzüglich: das friſche, ſonnengebräunte
Ausſehen und die leuchtenden Augen der Jugend legen beredtes
Zeugnis davon ab. Die Eltern werden gewiß freudig überraſcht
ſein, wenn heute ihre tapferen Jungen ſo hoffnungsfroh und
lebensfreudig bei ihnen ankommen. Es war eine Freude, zu
ſehen, wie ſich unſere Jugend gern und willig der im Lager
herr=
ſchenden ſtraffen Zucht unterordnet und Entbehrungen ohne
Mur=
ren auf ſich nimmt.
Ein Volk mit ſolcher Jugend kann nicht untergehen.
Mit dem heutigen Tage hatte die ſportliche Ausbildung ihr
Ende gefunden, die mit einer beſonderen Feier geſchloſſen wurde.
Die Feſtfreude wurde noch weſentlich erhöht durch die Teilnahme
des Reichsſtatthalters in Heſſen, Gauleiter Sprenger, an der
Abſchlußfeier. Um 6 Uhr traf der Herr Reiſtsſtatthalter ein, um
ſogleich zum Zeltlager geleitet zu werden. Um 7.30 Uhr begann
die eigentliche Feier. Nach Vorführung des „Lehrzugs”,
folg=
ten im magiſchen Schein der Lagerfeuer ſportliche Uebungen mit
dem Medizinball, Keulenzielwurf, Stockfechten, ſowie allerlei
ſcherz=
hafte Darbietungen, wie ſie das Lagerleben mit ſich bringt.
Stabsleiter Pg. Georg hieß den Herrn Reichsſtatthalter
herz=
lich willkommen. Das vergangene Syſtem habe der Jugend keine
* Dieburg, 9. Juni. Die hieſige junge Ortsgruppe des
Stahlhelms, Bund der Frontſoldaten, veranſtaltete im
Gaſthaus „Zum grünen Baum”, einen Vaterländiſchen
Abend, der ſich eines ſehr guten Beſuches erfreuen durfte. Auf
die Beſucher aus Dieburg hatte der Name Hermann
Holz=
apfel, der als Leiter der Stahlhelmkapelle Mainz zu dieſem
Abend ein vaterländiſches Konzert gab, eine ſehr ſtarke
An=
ziehungskraft gehabt. Vor Beginn des Konzertes veranſtaltete
der hieſige Stahlhelm unter Vorantritt der Mainzer Kapelle
einen Umzug, der am Konzertlokal endigte. Zu dem Abend
er=
ſchienen als Gäſte Stahlhelm=Kameraden aus Darmſtadt
Rein=
heim, ferner die Ortsgruppe Reinheim des Bundes Königin
Luiſe. Zu Beginn begrüßte der Führer der Ortsgruppe Dieburg,
Herr Geſchäftsführer J. Sambach, die Erſchienenen,
insbeſon=
dere die Vertreter der Behörden und die Gäſte. Für alle bot das
Konzert einen großen künſtleriſchen Genuß. Der Kapellmeiſter
Kolzapfel iſt von ſeinem 10jähr. hieſ. Aufenthalt hier in allerbeſtem
Andenken. wo er als Leiter des Odenwaldklub=Orcheſters, der
Sängerluſt=Kapelle ſowie als Unternehmer eigener Konzerte ſich
im Laufe der Jahre große Verdienſte um das muſikaliſche Leben
der Stadt Dieburg erworben hatte. Seine Kapelle erwies ſich als
ein Klangkörper von machtvoller Fülle und beſt abſchattierter
In=
ſtrumentierung etwa in der Beſetzung von Infanterie=Muſik,
vor=
züglich eingeſpielt und diſzipliniert, ſtraff im Rhythmus, ſo daß
ſie höchſten Anſprüchen genügen konnte. Das Programm brachte
Muſikſtücke aus der Opern=Literatur und eine größere Anzahl von
Märſchen der alten Armee der Badenweiler=Marſch, bekannt als
der Lieblingsmarſch des Reichskanzlers Adolf Hitler, und der
Pepita=Marſch, der Lieblingsmarſch des Bundesführers Franz
Seldte, fehlten darunter nicht. Daß dem Kapellmeiſter und
ſei=
ner wackeren Schar wohlverdienter Beifall zuteil wurde, iſt
ſelbſt=
verſtändlich. Im Verlauf des feſtlichen Abends erfolgte der
feier=
liche Einzug der Fahne des Stahlhelms, ein erhebender
Augen=
blick für alle. Von den Zielen und Aufgaben des Stahlhelms
ſprach Kamerad Erich Herdes=Darmſtadt, worauf die
Ver=
ſammlung die erſte Strophe des Deutſchlandliedes und des Horſt=
Weſſel=Liedes ſang. Auch Herr Major Stübler (Darmſtadt=
Land) richtete Worte herzlicher Begrüßung an die Erſchienenen,
von den hohen Aufgaben der Organiſation und des Bundes
Köni=
gin Luiſe ſprechend. Für den Bund ſprach die Vorſitzende der
Ortsgruppe Reinheim, Frau Baronin v. Willich, die mit
war=
men Worten für die Gründung einer Ortsgruppe Dieburg des
Bundes zu werben wußte. Ihrer Anſprache folgte der
gemein=
ſame Geſang „Ich hab mich ergeben”. So verlief der ganze Abend
harmoniſch in einer einheitlichen, wahrhaft patriotiſchen
Stim=
mung, von der ſicherlich alle Anweſenden ergriffen waren.
m. Beerfelden, 9. Juni Volksbank und Sparer. Die
hieſige Volksbank bildet in dem Wirtſchaftsgetriebe unſeres
Städt=
chens ſowie der Umgebung einen bedeutungsvollen Faktor. Sie
gibt außerdem den Sparenden Gelegenheit, ihre Spargroſchen auf
bequeme Weiſe bei möglichſt guter Verzinſung anzulegen. Daß ſie
die Intereſſen ihrer Sparer zu wahren gewillt iſt und dieſes auch
in die Tat umzuſetzen weiß, das bewies ſie kürzlich Ohne zur
Auf=
wertung verpflichtet zu ſein, tätigte ſie eine vorläufige
Auf=
wertung der früheren Spareinlagen in Höhe von 6 Prozent.
Die Heuernte beginnt. Auf naſſen Wieſen hat in
hie=
ſiger Gemarkung die Heuernte begonnen. Zwar ſteht das Gras
ſcheinbar ſehr ſchön, jedoch fehlt das ſogenannte Bodengras und
das heurige Ergebnis dürfte dem letztjährigen etwas nachſtehen.
Gutes Heuwetter vorausgeſetzt, wird aber doch eine befriedigende
Ernte erwartet.
Cf. Birkenau, 8. Juni. Ratsſitzung. Eine von dem
Hoch=
bauamt vorgeſchlagene Baufluchtlinie an dem Neubauquartier an
der Kallſtädter Talſtraße wurde genehmigt. — Der Rat beſchloß,
daß künftig alle Baugeſuche um Erſtellung eines Hauſes außerhalb
des feſtgelegten Bebauungsplanes ohne Ausnahme abgelehnt
wer=
den ſollen, zumal gerade in dieſen Fällen häufig die Zu= und
Ab=
leitung des Waſſers große Schwierigkeiten verurſacht. — Als
Ver=
treter der Gemeinden Birkenau, Kallſtadt und Rohrbach für die
Bezirksſparkaſſe Heppenheim wurde Beig, und Kaufmann Georg
Hönig und das Ratsmitglied und Kreisausſchußmitglied Schloſſer
Adam Steffan 2. beſtimmt. — Die Lieferung der Straßenſchilder
für die umbenannten Straßen wurde vergeben. — Desgleichen
wurden die Erdarbeiten für die Waſſerleitung am Tuchbleichweg
und in der Johs=Stöhr=Straße dem Bauunternehmer Johs.
Stief 3. zu ſeinem Angebot von 283,80 Mk., und das Verlegen der
Rohre dem Inſt. Hans Lieberknecht zu ſeinem Angebot von 515,35
Mk. übertragen. Bei den Arbeiten müſſen Wohlfahrtsempfänger
gegen Zahlung des Tariflohns beſchäftigt werden. — Die
Neu=
beſetzung der Feldſchützenſtelle, die ſich nunmehr bereits über zwei
Jahre hinzieht, wurde in der vorgeſtrigen Sitzung endlich zur
Er=
ledigung gebracht. Mit 8 gegen 4 Stimmen beſchloß der Rat die
Anſtellung des Vohlfahrtsempfängers Nikolaus Ehrenfried, der
bei einem Beſchäftigungsgrad von 75 Prozent nach Gruppe 9,
St. 1. der Beſoldungsordnung bezahlt werden ſoll, Ehrenfried ſoll
im Winter dem Forſtwart bei dem Numerieren helfen und auch
die Feldwege und Gemeindebäume in Ordnung halten. — Auf
Grund des unter Punkt 2 gefaßten Beſchluſſes lehnte der Rat auch
die Eröffnung des Bauquartiers am Binſenberg ab.
Cr. Fürth, 7. Juni. Pferdezucht. Hier fand durch die
Landwirtſchaftskammer Darmſtadt eine Körung von Pferden ſtatt.
Bei derſelben wurden etwa 20 Pferde vorgeführt, wovon 15 Stück
neu angekört wurden. Zum Schluſſe der Körung dankte Herr Dr.
Denker im Namen der Landwirtſchaftskammer den Pferdezüchtern
für die zahlreiche Beteiligung. Bei dieſer Körung wurde auch der
auf der hieſigen Station ſtehende Hengſt vorgeführt, dem das
beſte Lob zuerkannt wurde.
42. Gernsheim. 9. Juni. Noch keine
Außerbetrieb=
ſetzung der Fliegenden Brücke. Die hier den Verkehr
über den Rhein bewerkſtelligende Fliegende Brücke ſollte
urſprüng=
lich auf Anordnung des Waſſerbauamtes Worms von geſtern ab
wegen Inſtandſetzungsarbeiten außer Betrieb geſetzt werden. Aus
verkehrstechniſchen Gründen wurde jedoch die Inangriffnahme
der Arbeiten und damit die Außerbetriebſetzung der Brücke bis
Mitte Juni (22. Juni) verſchoben. Die Sperre der Brücke dauert
dann bis 5. Juli.
Arbeitsmöglichkeit, keine Zukunft bieten können, darum danke
e=
die heutige Jugend dem Führer Adolf Hitler, daß ſie wieder
ſtol=
ſein könne auf ihr Vaterland. Der Reichsſtatthalter habe ſein
gut Teil mitgeholfen am Wiederaufbau des Vaterlandes und ar
der Neubelebung der Jugend. Aus dieſem Grunde habe
die Hitlerjugend Heſſens den Herrn Reichsſtatthalter zum
Schirmherrn ernannt.
Lebhafte Heilrufe der Jugend begrüßten dieſe Nachricht. An
Schluſſe dankte der Redner der Stadt Groß=Umſtadt für ihr
große Opferfreudigkeit und forderte die Jugend auf, die Schwur
hand zu erheben, um dem Führer zu geloben, ihm
nachzueifer=
in der Liebe zum Vaterlande, in der Treue und Wahrhaftigkeit
Hierauf ergriff
Reichsſtatthalter Sprenger
das Wort. Er betonte, freudig dem Ruf zur heutigen Feier ge
folgt zu ſein, und erinnerte daran, wie reich doch die heutige Ju
gend trotz aller wirtſchaftlichen Nöte ſei im Vergleich zu der
Jugendtagen der älteren Generation. Wie arm war doch di
frühere Jugend der Großſtadt, die in Steinwüſten, ohne Licht un
Sonne, ohne Bekanntſchaft mit Gottes ſchöner Natur aufgewach
ſen ſei. Wenn auch die Tage der Schulung mitunter hart un
voller Anſtrengungen geweſen ſeien, ſo hätten die Teilnehme
doch ſchon nach wenigen Tagen geſpürt wie die Spiele, Ordnun
und Diſziplin von reichem Segen geweſen ſeien für die Stählun
des Körpers, namentlich der Großſtadtjugend. Nur ſtrenge Pflicht
erfüllung berechtige ſie, die Uniform Adolf Hitlers zu tragen, de
ihr wieder ein Vaterland gegeben habe, auf das die Hitlerjugen
ſtolz ſein könne. Gern übernehme er ſein Amt der Schirmherr
ſchaft über die heſſiſche Hitlerjugend. Sein eifriges Bemühe
ſolle es ſein, nicht nur ein Schirmherr, ſondern auch ein Fördere
und ein Vorbild der Hitlerjugend in der Liebe zum Vaterland
zu ſein.
Während die Wachtfeuer brannten, wurde unter Trommel
wirbel und Handheben die Lagerfahne eingeholt. Die erhebende
Feier klang aus mit dem Horſt=Weſſel=Lied.
Tell=Schauſpiele Viernheim.
Herrliche Freilichtbühne im Tannenwald, Waldſportplatz
des Turnverein von 1893.
Die Viernheimer Tell=Schauſpiele erfreuten ſich, wie uns mit
geteilt wird, eines ganz beſonderen Beſuches über die Pfingſt
feiertage, und jeder Beſucher iſt des Lobes voll über das Geſehene
über den Ausbau dieſer großartigen Naturbühne, der verſchiedener
Häuſergruppen uſw. Die Aufführungen ſelbſt ſtehen auf hoher
künſtleriſchem Niveau. Es beſteht Veranlaſſung, auf dieſe Schat
ſpiele nochmals beſonders hinzuweiſen. Die letzten Vorſtellunge
finden ſtatt: Sonntag, den 11. 18 und 25. Juni,
Fronleichnam=
tag, den 15. Juni, jeweils nachmittags 2.30 Uhr.
t. Gernsheim, 9. Juni. In Maria=Einſiedel findet zur Zei
eine Gau=Tagung des Neudeutſchland (Kettlergau
ſtatt. Die Leitung hat Herr Studienrat Dr. Gottron. Darmſtad
Weit über 200 Buben und Jungmänner im Alter von 12—17 Jak
ren haben ihre Zelte aufgeſchlagen. Aus nah und fern, aus Wetzla
Gießen, Hanau. Offenbach, Darmſtadt ſind ſie zu dieſer Tagung er
ſchienen. Das Tagesprogramm iſt gleichmäßig eingeteilt, beginn
mit Gottesdienſt am Morgen, tagsüber finden Vorträge und ſport
liche Spiele ſtatt. Abends 9.45 Uhr iſt Zapfenſtreich. — Die Rhein
regulierungsarbeiten am ſchwarzen Ort, die infolge Hochwaſſe
auf kurze Zeit ſtillgelegt waren, wurden mit vollem Betrieb wie
der aufgenommen.
Cp. Stockſtadt, 9. Juni. Hohes Alter. Landwirt Johan
nes Schneider in der Vorderſtraße konnte geſtern ſeinen 81
Geburtstag begehen.
— Gernsheim, 9. Juni. Waſſerſtand des Rheins ar
Pegel am 8. Juni 0,72 Meter, am 9. Juni 0,62 Meter, jeweil
vormittags 7.30 Uhr.
Hirſchhorn, 9. Juni, Waſſerſtand des Neckars an
Pegel am 8. Juni 1,58 Meter, am 9. Juni 1,50 Meter, jeweil
vormittags 7.30 Uhr.
Geſchäftliches.
Reſtaurant Reichsbof.
Nach der Neu=Eröffnung kann man mit Befriedigung feſt
ſtellen, daß tatſächlich an Küche und Keller das beſte zu äußer)
billigen Preiſen geboten wird. Bier und garantiert naturrein
Weine ſind ſorgfältig gepflegt, ebenſo ſind ſämtliche Speiſen nu
mit beſter deutſcher Landbutter zubereitet. Neben den kuling
riſchen Genüſſen bietet der durch ſein Konzert im Rundfunk be
kannte Kapellmeiſter Melchior heute und morgen gediegen
Hausmuſik, ſo daß ein Aufenthalt im „Reichshof” auf jeden Fal
zu empfehlen iſt.
Rundfunk=Programme.
7.00:
12.00:
13.30:
15.30:
16.30:
18.00:
18.30:
18.55:
19.00:
Frankfurt: Samstag, 10. Juni
Choral. — 7.15: Aus Tonfilm u. Operette (Schallplatten)
Mittagskonzert der Frankl=Bühne, Graz.
Pforzheim: „Mittagskonzert des Symphonieorcheſters.
Stunde der Jugend: Ritter des Ordens pour le merite:
Bruno Loerzer. — In den Hotomans. Eine merkwürdige
Geſchichte aus den peruaniſchen Bergen. —
Gedankenloſig=
keiten und Angewohnheiten.
München: Nachmittagskonzert. Ltg.: E. Kloß.
Heimat an der Saar. Von Johannes Kirſchweng.
Wochenſchau.
Kurzbericht.
Breslau: Stunde der Nation. Ihr frommen deutfchen
Landsknecht gut. Alte Landsknechtlieder und Schwänke. Zu=
20.05:
21.15:
22.15:
22.45:
ſammenſtellung und Tonſätze von Friedrich Wirth.
Unterhaltungskonzert des Muſikzuges der 10. SS=Standarte.
Funk=Brettl. Luſtige Leut aus der Steiermark. Muſik,
Geſang und Wort aus den ſteiriſchen Bergen. Gaſtſpiel der
Frankl=Bühne aus Graz.
Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport.
München: Nachtmuſik. Ltg.: E. Kloß.
Königswuſterhauſen.
10.10:
11.30:
11.4:
15.00:
15.45:
16.00:
17.00:
At.
18.00:
18.05:
18.30:
19.00.
Wo:
20.45:
B.00:
Deutſchlandſender Sonnabend, 10. Juni
Schulfunk: Wie ein Flugzeug entſteht. — Mit dem Mi
krophon in den Heinkelwerken in Roſtock.
Wirtſchaftliche Wochenſchau.
Zeitfunk.
Kinderbaſtelſtunde: Ein neues Spiel im Freien.
Juſtus Möſer: Troſtgründe bei dem zunehmenden Mangel
des Geldes.
Hamburg: „Nachmittagskonzert.
Wochenſchau: Taufe der erſten von arbeitsloſen SA=,
Männern gebauten Segelflugzeuge im Gatow.
Klaviermuſik. (Schumann, Anſorge.).
Das Gedicht.
Aus deutſchen Opern. H. Leyendecker (Geſang). M. Werner
(Flügel).
Dr. Rathie: Politiſcher Sturm und Drang, ei ge
ſchichtlicher Vergleich.
Breslau: Stunde der Nation. Ihr frommen, deutſchen
Landknecht gut. Alte Landknechtlieder und =ſchwänke. Zu
ſammenſtellung und Tonſätze von Friedrich Wirth.
Kernſpruch. — Anſchl.: Politiſches Kabarett. 14 Jahre
Kaſperltheater.
Tanzmuſik, Waldemar Haß.
München: „Nachtmuſik. Ltg.: E. Kloß.
Hauptſchriftleltung: Rudolf Maupe
Verantwortiſch für Polſtik und Wirtſchaff: Rudolf Maupe: für Feuilleton, Reich 704
Aucland und Heſſiſche Nachrſchten: Max Streeſe;, für Sport: Karl Böhmandi
für den Handel: Dr. C. H. Quetſchi für den Schlußdſenſt: Andreas Baueriſ.
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette:
für den Inſeraienteil und geſchäftliche Mittellungen: Wiliy Kuhlei
Druck und Verlag: C. C. Witiſch — ſämilich in Darmſfadt.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]Seite 10 — Nr. 159
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 10. Juni 1933
Reich und Ausland.
Die engliſchen Deutſchland=Flieger in der Reichshauptftadt.
Reichsinnenminiſter Dr. Frick
zum Roken-Kreuz-Tag.
Berlin. Reichsinnenminiſter Dr. Frick hät
dem Deutſchen Roten Kreuz folgende Geleitworte
für den am nächſten Sonntag im ganzen Reich
ſtattfindenden Roten=Kreuz=Tag übermittelt:
„Den Roten=Kreuz=Tag in dieſem Jahre
be=
grüße ich als die bewußte Willensäußerung des
Deutſchen Roten Kreuzes, die ihm
innewohnen=
den Kräfte für den nationalen Staat und die
dieſen tragende neue Volksgemeinſchaft
einzu=
ſetzen. Gerade ſeine völkerrechtliche Stellung
ver=
pflichtet das Deutſche Rote Kreuz auch in der
ſchweren Not der Nachkriegszeit die nationale
Aufgabe des Helfens in beſonderer
Verantwor=
tung zu erfüllen. Ich bin überzeugt, daß ſeiner
Sammlung am Roten=Kreuz=Tag durch den
all=
gemeinen Opferdank weiteſter Volkskreiſe ein
voller Erfolg ſicher iſt.
Berlin, den 8. Juni 1933.
gez. Reichsinnenminiſter Dr. Frick.”
Reichsinnenminiſter Dr. Frick wird bei der
großen Rote=Kreuz=Kundgebung im Berliner
Luſtgarten die Hauptanſprache halten, die vom
Deutſchlandſender übertragen wird.
Marga v. Ekdorffs letzte Fahrt.
Berlin. Vorgeſtern abend verließ der
deutſche Dampfer „Theſſalia” den Hafen von
Beirut. An Bord befindet ſich der Sarg der
Fliegerin Marga v Etzdorff. Vorausſichtlich
wird mit der Ankunft des Dampfers in
Ham=
burg anfang Juli zu rechnen ſein, ſo daß die
Beiſetzung der Fliegerin wahrſcheinlich am 10.
oder 11. Juli in Berlin ſtattfinden wird. Der
Plan, die ſterblichen Ueberreſte der Fliegerin
auf dem Luftwege in die Heimat zu bringen,
konnte wegen techniſcher Schwierigkeiten nicht
verwirklicht werden.
Links: Die Engländer beſichtigen den Wiederaufbau des ausgebrannten Innern des
Reichstags=
gebäudes. — Rechts: Die engliſchen Flieger und Fliegerinnen beim Kanzler.
Mit 24 Maſchinen befanden ſich eine große Anzahl von engliſchen Fliegern und Fliegerinnen auf
einem Rundflug durch Deutſchland, bei dem ſie auch von Reichskanzler Adolf Hitler empfangen
wurden.
Amkseinführung des Prinzen von Heſſen als Oberpräfidenk.
Gereke-Prozeß.
Berlin. Der geſtrige 10. Verhandlungstag
im Gereke=Prozeß war der Tag der Verteidigung.
Gleich zu Beginn der Sitzung nahm
Rechtsan=
walt Dr. Langbehn das Wort zu ſeinem
Plä=
doyer, in dem er ſich dagegen wandte, die
An=
gelegenheit Gereke als Korruptionsfall zu
be=
zeichnen. Zum Punkt Hindenburg=Ausſchuß wies
der Verteidiger darauf hin, daß Dr. Gereke die
Gelder nicht für ſeine perſönlichen Bedürfniſſe,
ſondern, ausſchließlich für politiſche Zwecke im
Sinne der Geldgeber verwandt habe. Wenn der
Angeklagte kaufmänniſch und formalrechtlich
anormale Wege beſchritten habe, ſo habe ihm
jede Abſicht gefehlt, ſich etwa einen
rechtswid=
rigen Vermögensvorteil zu verſchaffen oder zum
Nachteil der Geldgeber zu handeln
Der Verteidiger verlangte die Anwendung
der Amneſtie in allen drei dem Angeklagten
vorgeworfenen Straftaten, denn in allen drei
Fällen ſeien politiſche Motive für ihn
beſtim=
mend geweſen.
„Ich beantrage, ſo ſchloß der Verteidiger, den
Angeklagten freizuſprechen, hilfsweiſe das
Ver=
fahren einzuſtellen.
Die Verhandlung wurde dann auf Mittwoch,
den 14. Juni, vertagt. An dieſem Tage wird
dem Mitangeklagten Freigang, der bereits
be=
kanntlich aus der Haft entlaſſen iſt, Gelegenheit
zu ſeinem letzten Wort gegeben. Sodann wird
der Vorſitzende, Landgerichtsdirektor Jaſper, das
Urteil verkünden.
Schmeling heiraket Anny Ondra.
Berlin. Wie berichtet wird, wird in den
erſten Julitagen die Hochzeit Max Schmelings
mit der Filmſchauſpielerin Anny Ondra
ſtatt=
finden. Das Aufgebot ſei beantragt und werde
von Samstag abend im Standesamt am Sophie=
Charlotte=Platz in Charlottenburg aushängen.
100 Jahre Paulskitche in Frankfurk.
Mit der Paulskirche, dem ehrwürdigen
Frank=
furter Wahrzeichen, ſind die Geſchicke
Deutſch=
lands während der letzten 100 Jahre aufs engſte
verbunden. Am 9. Juni jährte ſich zum
hun=
dertſten Male der Tag, an dem die feierliche
Einweihung des Gotteshauſes ſtattfand. Ein
wechſelvolles Schickſal der deutſchen Geſchichte
hat ſich in dieſer Kirche abgeſpielt. Durch die
erſte deutſche Nationalverſammlung, die dort
1848/49 tagte, iſt ſie zum Symbol einer
Zeit=
wende geworden, deren Einigkeitsbeſtrebungen
jetzt durch die nationalſozialiſtiſche Bewegung
dem Endziel nahe gebracht worden ſind. Zum
Mittelpunkt internationaler Geſchehniſſe wurde
die Kirche, als im Jahre 1850 in Frankfurt die
europäiſche Friedenskonferenz abgehalten wurde.
Aus Anlaß der Hundert=Jahr=Feier hatte die
Gemeinde ein umfangreiches Feſtprogramm
zu=
ſammengeſtellt, das in eindrucksvoller Weiſe der
Bedeutung des Tages Rechnung trug.
Miniſterpräſident Göring bei ſeiner Anſprache. Rechts: Prinz Philipp von Heſſen.
In Kaſſel fand die feierliche Einführung des Prinzen von Heſſen als Oberpräſident der Provinz
Heſſen=Naſſau durch den preußiſchen Miniſterpräſidenten Göring ſtatt.
Die zweite Südamerika=Fahrt
des „Graf Zeppelin”.
Hamburg. Das Luftſchiff „Graf Zeppelin”,
hatte in einer Rekordzeit von 55 Stunden nach
dem Start in Friedrichshafen Südamerika
er=
reicht. Die Weiterfahrt nach Rio, die dortige
Landung und die Rückkehr nach Pernambuco ſind,
wie die Hamburg—Amerika=Linie mitteilt,
glän=
zend verlaufen. In Pernambuco erfolgte die
Landung geſtern morgen um 5 Uhr MEZ. Nach
Ergänzung von Betriebsſtoff und Triebgas wird
der Start nach Europa fahrplanmäßig
ſtattfin=
den. Die Wetterlage wird vom Seeflugreferat
der Deutſchen Seewarte günſtig beurteilt.
Kommerzienrat Ernſt Rens Groſſer †.
Frankenthal (Pfalz). Der langjährige
Vorſitzende der Arbeitsgemeinſchaft der
pfälzi=
ſchen Verleger und Redakteure, Kommerzienrat
Ernſt René Groſſer, Verleger des „
Frankentha=
ler Tageblattes” iſt in der vorvergangenen
Nacht, 57 Jahre alt, nach längerem Leiden
geſtorben.
Oeſterreichs erſter Milikär-Aktaché
in Berlin.
Generalmajor Alfred Janſa von Tannenau
wurde zum erſten Militär=Attaché ernannt, den
Oeſterreich ſeit dem Weltkrieg nach Deutſchland
entſendet.
Der Landesbiſchof von Sachſen †.
D. Ludwig Ihmels,
der evangeliſch=lutheriſche Landesbiſchof für
Sachſen, iſt in Dresden kurz vor ſeinem 75.
Ge=
burtstag verſchieden.
Telephondrähke u. weibliche Eikelkeil.
A. S. Die Vorliebe der Afrikanerinnen für
kupferne Arm= und Halsringe hat zu einer
Un=
terbrechung des telephoniſchen Verkehrs zwiſchen
Nairobi und Daresſalam, der Hauptſtadt des
ehe=
maligen deutſchen Schutzgebietes in Oſtafrika,
geführt. Die über 1000 Kilometer lange
Tele=
phonlinie iſt erſt kürzlich fertiggeſtellt worden
und war erſt wenige Wochen in Betrieb, als ſich
dauernd Störungen einſtellten. Die
Nachfor=
ſchungen ergaben jedesmal, daß die Drähte
ab=
geriſſen und einige Meter des glänzenden
Kup=
ferdrahtes, entwendet worden waren, während
gleichzeitig die ſchwarzen Schönen in den
benach=
barten Dörfern über neuen Kupferſchmuck
verfüg=
ten. Die Behörden haben nunmehr beſchloſſen,
den Kupferdraht durch eine billige Legierung zu
erſetzen, und hoffen nur, daß dieſe Neuerung
nicht zu einem Umſchwung der Mode in den
afrikaniſchen Dörfern führen wird.
Mattern nach Tſchita geſtartet.
Moskau. Der Weltflieger Mattern iſt
geſtern vormittag, kurz vor 12 Uhr, von
Krasno=
jarſk nach Tſchita geſtartet.
Prozeß gegen die Rolter=Enführer
Mehrmonatige Gefängnisſtrafen.
Vaduz. Nach dreiſtündiger Beratung
kündete das Gericht am Donnerstag abend
10.30 Uhr das Urteil in dem Prozeß gegen
Entführer der Gebrüder Rotter. Das Geri
ſtellte feſt, daß die Angeklagten Rudolf Schädl
Peter Reinberger und Eugen Frommelt ſchul)
ſind der Mittäterſchaft bei öffentlicher Gewa
tätigkeit durch verſuchten Menſchenraub.
Franz Röckle der intellektuellen. Beihilfe
ſchuldig iſt. Das Urteil lautet: Rudolf Schäd
12 Monate Kerker, Peter Reinberger 9 Mone
Eugen Frommelt 5 Monate und Franz Rö.
4 Monate Kerker. Allen Angeklagten wird
Unterſuchungshaft vom 5. April bis 8. Juni
gerechnet. Sie werden ferner gemeinſam v
pflichtet, an Frau Julie Wolf den Betrag r
744,20 Schweizer Franken und 3077 belgiſck
Franken zu bezahlen zur Deckung des ihr zu
fügten Schadens. In dieſer Summe iſt zugle
ein Betrag von 500 Franken als
Schmerze=
geld enthalten.
Biſamrakkenplage — auch in
A. S. Biſamratten ſind nette kleine Tierch
die in ihrer Eigenſchaft als Pelztiere, beſond
nach ihrem Tode von dem weiblichen Teil
Menſchheit geſchätzt werden. Dieſe Tatſ
brachte vor einigen Jahren einen Englän
auf den Gedanken, ſich aus Amerika ein Dutze
Biſamratten kommen zu laſſen und damit e
Pelztierfarm einzurichten. In England an
langt, vermehrten ſich die Biſamratten
Freude ihres Beſitzers mit einer Schnelligk
die es ihm ſchließlich unmöglich machte, über
Nachkommenſchaft noch die Ueberſicht zu bek
ten. So fand das eine und das andere Pärd
Biſamratten aus den Käfigen der Pelztierfa
ſeinen Weg ins Freie, wo ihrer Fruchtbart
keine Grenzen geſetzt waren. Heute gibt es
England einige Millionen Biſamratten, die
jährlich einen Schaden von vielen Millionen
richten, und wer heute dieſe kleinen, netten Ti
chen noch in Käfigen hält, macht ſich ſtrafbau
Das Urteil gegen die Direktoren der Oberrhe
Bank.
Konſtanz. In dem Prozeß gegen die 1
den Direktoren der Oberrheinbank wurde v
Gericht am Donnerstag abend folgendes
teil gefällt: Der Angeklagte Geiger wird
10 Monaten Gefängnis und 1000 RM. Ge
ſtrafe oder 50 Tagen Gefängnis verurteilt,
Angeklagte Wagner an Stelle von 2 Mona
Gefängnis zu 1500 RM. Geldſtrafe.
Kampf mit einem Rehbock.
Presberg (Rheingau). Eine Familie
hier war auf dem Spaziergang nach Eſpenſch
als plötzlich aus dem Wald ein Rehbock hert
brach und auf die Spaziergänger zurannte,
gegen eine Frau ſtellte und ſie anzugreifen:
ſuchte. Der Mann ſprang hinzu, packte denR
bock am Geweih und wollte ihn verjagen.
Tier gebärdete ſich aber immer wilder
ſprang ſchließlich dem Mann unter den
Bei=
durch, wobei durch das Geweih der Mann
Armen und Beinen verletzt wurde. Der 9
ſtellte ſich wieder zum Kampf, ſo daß ſchließ
der Mann mit einem wohlgezielten Schlag
dem Stock das Tier niederſtreckte. Der Vorge
wurde dem zuſtändigen Förſter gemeldet,
dann das Tier abholen ließ.
Zwanzig Kinder in einem Stollen verſchütt
Sofia. In der Umgebung von Pleu
(Bulgarien) gruben zwei Arbeiter einen Stol
in die Wand einer Sandgrube. Etwa 20 ſt
lende Kinder drängten ſich neugierig in
Stollen, der plötzlich einſtürzte und die Kin
ſowie die Arbeiter begrub. Nach mehrſtündi
Rettungsarbeiten konnten die Verſchütteten
gelegt werden. Ein Arbeiter und fünf Kin
waren bereits tot. Die übrigen Perſonen wa
zum Teil ſchwer verletzt.
Aufſehen erregende Flucht aus dem Gefäng:
Madrid. 12 Inſaſſen des Gefängniſſes
Valencia ſind unter =Aufſehen erregenden 1
ſtänden entflohen. Freunde der Häftlinge hat
einen über hundert Meter langen unterirdiſt
Gang von außen her bis unter das Gefäng
gegraben. Auf noch nicht geklärte Weiſe gel
s den Gefangenen, Zugang zu dem Tunnel
erhalten und ins Freie zu entkommen.
Flucht wurde erſt nach Stunden durch Zu
entdeckt, als ein Gefängniswärter in der N
von Valencia zwei Entkommene traf. Bei
Flüchtlingen handelt es ſich um Anarchiſten,
größtenteils wegen Raubüberfalles längere S.
fen abzubüßen hatten.
Schiffszuſammenſtoß im Kanal.
Calais. Der franzöſiſche Kanaldamt
Cöte d’Argent” ſtieß vorgeſtern mit dem ſch
ſiſchen Dampfer „Clive” zuſammen. D
burde der Vorderſteven des franzöſiſchen Da
ers weggeriſſen. Das Schiff konnte jedoch
igener Kraft in den Hafen zurückkehren. 3
Natroſen des ſchwediſchen Schiffes wurden 3!
ich ſchwer, ein Matroſe des franzöſiſchen Da
ers wurde leicht verletzt.
Hitzewelle in U. S. A.
New York. Eine Hitze, wie man ſie
lten hier erlebt hat, herrſcht zurzeit in
ereinigten Staaten. Vorgeſtern ſtarben
tzſchlag oder ertranken 70 Perſonen. Im m
en Weſten hat die Hitze der Ernte ſchwe
chaden zugefügt. An manchen Orten iſt
treide buchſtäblich geröſtet worden.
Merikaniſche Orkſchaften von Räudl
geplünderk.
Sieben Perſonen niedergemetzelt.
Mexiko. Die Ortſchaft Tarenuato,
mexikaniſchen Staat Michogcan, wurde am 2
nerstag plötzlich von einer größeren Räuber)”
überfallen, ausgeplündert und gebrandſcl
Sieben Perſonen, darunter eine Frau,
wu=
von den Banditen niedergemetzelt. Die Ne‟
rung entſandte ſofort Truppen nach Tarenl.
denen es gelang, einen großen Teil der De
zurückzuholen. Drei Räuber wurden dabe
tötet,
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 10. Juni 1933
Nr. 159 — Seite 11
Soort, Sptel und Jucnen
Die große Enkkäuſchung.
Mur Scmeling geſclägen.
F Baer ſiegk in der 10. Runde durch kechn. k. 0.
Der mit großer Spannung in der ganzen Welt erwartete
kampf zwiſchen dem deutſchen Ex=Weltmeiſter im Boxen, Max
reling, und dem Kalifornier Max Baer nahm am
Donners=
abend im New Yorker Yankee=Stadion einen überraſchenden
zang. In der fünften Runde des bis dahin ausgeglichenen
pfes wurde das linke Auge des Deutſchen ſtark getroffen, es
Inn ſich zu ſchließen. Schmeling verſuchte trotzdem in den
eren Runden ſein Glück, in der zehnten Runde wurde er aber
einem ſchweren Rechten des Kaliforniers getroffen und
e bis „neun” zu Boden. Als er ſich vollkommen benommen
5 und weiter zu kämpfen verſuchte, wurde er von ſeinem
ter ſofort mit einem Hagel von Schlägen überſchüttet, ſo daß
Ringrichter den Kampf abbrach und den Kalifornier zum
er durch techniſchen k.o. erklärte. Unter dem großen Jube!
165 000 Zuſchauer verließ Max Baer als Sieger den
Die Niederlage des Deutſchen kommt für alle Boxfreunde
nderd
caſchend und für die Deutſchen recht ſchmerzlich. Für einen
an der Sonne kommt Max Schmeling kaum nochmals in
e, und damit iſt auch die Weltgeltung des deutſchen
Box=
s, die ohnehin gering war und auf den Schultern weniger
Ipfer ruhte, für unbeſtimmte Zeit dahin. Kaum wird in den
ien Jahren einer unſerer Fauſtkämpfer in der Lage ſein,
im verwöhnten amerikaniſchen Boxſport eine Rolle zu ſpie=
Die Enttäuſchung iſt alſo aus den verſchiedenſten Gründen
groß. Hatte man auch nicht gerade ſicher mit einem Siege
elings gerechnet, ſo erwartete man im Falle eines Baerſchen
s aber auch nicht mehr als eine recht knappe Entſcheidung
Punkten. Schmelings zweite k.o.=Niederlage in ſeiner gan=
Laufbahn iſt leider gleichbedeutend mit einem k.o. des deut=
Boxſports in ſeiner internationalen Bedeutung, wenigſtens
ie nächſte Zeit.
Der dramatiſche Kampf.
die erſte Runde beginnt beiderſeits mit der üblichen Vor=
Baer übernimmt den Angriff, während Schmeling ſehr ge=
und ſicher verteidigt. Ein ſchwerer Rechter hinterläßt
Spu=
m Geſicht des Kaliforniers, der in der zweiten Runde
türmiſchen und wilden Angriffen beginnt und dieſe Runde
an ſich bringt. Ziemlich ausgeglichen verläuft die dritte
de, in der beide Boxer Treffer landen. Schmeling holt
ann wieder die vierte Runde, nachdem zu Beginn
der=
ſci beide Boxer gleichmäßig treffen und abwehren. In der
ften Runde ſucht der Deutſche die Entſcheidung. Baer
— ſchwere Sachen einſtecken, Schmeling iſt aber im Uebereifer
rſichtig und erwiſcht einen ſchweren Rechten auf das linke
2. Das Auge beginnt ſich ſofort zu ſchließen. Von der
ten Runde an iſt der Deutſche durch ſeine
Augenver=
g zwar im Nachteil; er gibt aber den Kampf nicht verloren
etzt ſeinem Gegner in dieſer und in der ſiebten Runde
ſwr zu, und zwar ſo ſtark, daß Baer in beiden Runden wegen
wrer Schläge verwarnt werden muß. Auch in der achten
de gibt Schmeling nicht nach, während Baer offenſichtlich
det. Schmeling erkennt dies und ſucht in wilden Angriffen
intſcheidung. Der Kalifornier wird zwar ſtark erſchüttert
nuß auch dieſe Runde abgeben. Dann wendet ſich das Blatt.
er Pauſe zur neunten Runde hat ſich Baer erholt. Der
ornier überſchüttet nun den Deutſchen mit wilden Schlägen,
Iſt ihn ganz in die Verteidigung und bringt die Runde an
dabei allen Verſuchen Schmelings, in den Nahkampf zu
geſchickt ausweichend.
Der Abſchluß
dann in der zehnten Runde. Schmeling wurde von
In ſchwerer Schläge überſchüttet und war ziemlich benommen,
einen ſchweren Rechten erwiſchte und bis neun” zu Boden
Als er ſich erhob war er ſchon ein geſchlagener Mann,
er Abbruch des Ringrichters rettete ihn vor dem ſicheren
end=
zen Niederſchlag.
Niederlage im Davis=Pokal.
In führk gegen Deutſchland am erſten Tage 2:0.
m den beiden Vorausſagen für den Davisvokalkampf Deutſch=
-Japan in Berlin hat ſich leider die ungünſtigere erfüllt. Die
ter haben am erſten Tage dieſes, zur dritten Runde der
dazone zählenden Kampfes eine 2:0=Führung erreicht und
da=
teht ihr Endſieg bereits außer Zweifel. Nachdem Jiroh
). ein Spieler der Weltklaſſe, unſerem Spitzenſpieler v. Cramm
:6, 6:3, 6:4 ſchlagen konnte und auch Guſtav Jaenecke gegen
ungen japaniſchen Meiſter Nunoi in einem Vierſatzkampf 6:2,
3, 6:2 unterlag, bleibt uns keine Hoffnung mehr. Wir
könn=
ünſtigſtenfalls noch mit einem Punkt rechnen: 4:1 für Japan
daz Schlußergebnis der Begegnung ſein. Den beiden erſten
lſpielen wohnten am Freitag auf den herrlichen Rot=
Weiß=
in in Berlin 3000 Zuſchauer bei, die zunächſt ſehr
hoffnungs=
ig waren, deren Begeiſterung aber angeſichts der klaren
legenheit der Japcner ſehr bald erloſch. Leider blieb der
auch von anderen kühlen Duſchen nicht verſchont. Nach der
ordentlichen Hitze der letzten Tage gab es am Freitag
mehr=
örende Gewitterregen, die wiederholt zur Unterbrechung der
Si Einzelſpiele führten. Der Kampf Jaenecke—Nunoi mußte
bei ſtrömendem Regen beendet werden.
Radſporl.
auf zur Clubmeiſterſchaft des Velociped=Clubs Darmſtadt.
m 3. Lauf zur Klubmeiſterſchaft ſtartet auch dieſes Mal die
Ate Rennmannſchaft des Klubs am kommenden Sonntag, den
uni, vorm. 7 Uhr, am Böllenfalltor. Dieſes Rennen ſtellt
e Fahrer bedeutend größere Anforderungen, da das Rennen
Zergrennen iſt, das vom Start Böllenfalltor, über
Nieder=
tadt, Ober=Ramſtadt Ernſthofen, Gadernheim, Lindenfels.
elsheim, Reinheim, Spachbrücken, Roßdorf zum Ziel Henkels
kerei führt. Eintreffen der erſten Fahrer kurz nach 9 Uhr.
die Vorentſcheidung in der Klubmeiſterſchaftsfrage kann am
enden Sonntag fallen, wenn es die Tabellenführer Heckmann
Jährling verſtehen, ihren Vorſprung zu halten bzw. weiter
dehnen. Hart werden ſie aber kämpfen müſſen, denn Sauer
ritſch, ihre ſchärfſten Widerſacher, ſind gerade in den Bergen
Alle Fahrer ſind mit großem Fleiß im Training und nach
Trainingsergebniſſen iſt wiederum mit harten Kämpfen zu
In. Das Rennen wird im Maſſenſtart gefahren.
If zur Klubmeiſterſchaft des Darmſtädter Radſportklubs 1919.
Lonntag, den 11. Juni, pünktlich vorm. 7 Uhr, wird ſich
* Henkels Gärtnerei die Rennfahrer=Abteilung des D.R.C.
ihrem Starter zum dritten Klublauf im Maſſenſtart ſtellen.
Kennſtrecke führt dieſes Mal über Henkels. Gärtnerei, Roß=
Gundernhauſen, Dieburg, Einſiedel, Oberwaldhaus. Diebur=
2traße, Speſſartring, Oſtbahnhof zur Henkels Gärtnerei, und
hier nochmals bis zum Oberwaldhaus durchfahren. Es gilt
Zweimal den berüchtigten „Meenzer” Buckel zu nehmen, der
dem Fahrer viel Schweiß und Zeit koſten wird. Es iſt heute
eine offene Frage, welcher Fahrer zuerſt die 56 Kilometer
ahren wird, Straßen=Radrennen gehören zu den
ſchwierig=
vortlichen Konkurrenzen.
2icher werden die im letzten Lauf ſo überraſchend
aufgerück=
jahrer den jetzt für ſie ſo günſtigen Tabellenſtand
unausge=
vorübergehen laſſen und alles daran ſetzen, dieſen zu
ver=
n. Faſt ohne Ausnahme liegen die Fahrer im eifrigen Trai=
und wir täuſchen uns nicht, wenn wir mit harten
Poſitions=
fen am Sontag rechnen.
Die erſte Runde wird gegen 8 Uhr an der Henkels Gärtnerei
et ſein, die Entſcheidung fällt kurz nach 8.30 Uhr am Ziel
waldhaus.
* Zußball im Kreis Skarkenburg.
Ein vorenkſcheidender Sonnkag im Aufſtiegskampf.
Der kommende Sonntag iſt für den Aufſtiegskampf der
heſſi=
ſchen Kreismeiſter ſehr bedeutungsvoll. Nach der überraſchenden
und doch nicht einmal ſenſationell wirkenden Niederlage des
Star=
kenburg=Meiſters in Heppenheim ſind deſſen Ausſichten zur
Er=
ringung der 1. Klaſſe erheblich geſunken. Immerhin beſteht noch
Hoffnung, doch iſt hierfür Vorausſetzung, daß die Poliziſten ihr
letztes Heimſpiel, das am Sonntag gegen Haſſia Bingen
ſtattfindet, gewinnen. Sie würden dann auf ſechs Punkte
kom=
men und könnten den weiteren Kämpfen immerhin mit größerem
Zutrauen entgegenſehen, zumal ſie es in der Hand haben, das
dann ſicher entſcheidende Spiel in Koſtheim wenigſtens
unentſchie=
den zu geſtalten. Im zweiten Spiel des Tages treffen ſich in
Koſt=
heim der Meiſter des Kreiſes Wiesbaden und
Starkenbur=
gia Heppenheim. Es beſteht kein Zweifel, daß Koſtheim
gewinnt und damit auf drei Punkte kommt. Die Spiele in
Hep=
venheim und daheim gegen Polizei Darmſtadt würden dann den
Ausſchlag geben. Der Augang des Spieles unſeres Meiſters gegen
Bingen iſt abſolut offen. Gewinnt aber Bingen, ſo hat es ſich den
Aufſtieg bereits geſichert, der im anderen Falle nur eine Frage
der Zeit iſt; denn Bingen erwartet noch Polizei Darmſtadt und
Heppenheim auf eigenem Platze, wobei die notwendigen Punkte
noch fallen werden. An den Poliziſten liegt es nun, ſich ihre
Chance ſelbſt zu ſichern.
Endkampf um den Bezirksvokal.
FV. Sprendlingen — VfL. Lampertheim; Spielvag
König=
ſtein — Sportverein Mainz=Gonſenheim. Spielfrei: SV.
Stock=
ſtadt a. M.
Der Endkampf um den Bezirkspokal geſtaltet ſich recht
eigen=
artig. Jetzt iſt auch der SC. Freudenberg a. M. zurückgetreten, ſo
daß Stockſtadt kampflos Sieger wurde. Die zwei Sieger der Spiele
des Sonntags und Stockſtadt kommen dabei in die Vorſchlußrunde,
wobei wieder eine Mannſchaft ſpielfrei bleibt und durch das Los
ins Endſpiel kommt. Sprendlingen ſollte ſeinen Gegner aus
Lam=
vertheim ſchlagen können, dagegen iſt der Ausgang des Spieles
in Köniaſtein offen. Man darf auf die Paarung der
Vorſchluß=
runde geſpannt ſein, da es durchaus möglich iſt, daß es infolge der
großen Entfernungen wieder einen Verzicht gibt.
Das erſte Entſcheidungsſpiel gegen den Abſtieg
zwiſchen den drei punktgleichen Vereinen Sportverein 98
Darm=
ſtadt. Germania Eberſtadt und Sportverein Münſter findet am
Sonntag in Groß=Gerau zwiſchen SV. 98 Darmſtadt und Germania
Eberſtadt ſtatt. Platz: Sportverein 1911 Groß=Gerau, Spielbeginn
3.30 Uhr. Da die Wertung der Spiele nach Punkten geht, iſt
wenigſtens dem erſten Sviel manche Nervoſität genommen, da ja
der Verlierer immer noch die Möglichkeit hat, im nächſten Kampf
aufzuholen. Trotzdem zählen natürlich die gewonnenen Punkte,
denn „wer hat — der hat‟! Der Ausgang des Spieles am
Sonn=
tag iſt u. E. vollſtändig offen.
Lebhafter Privatſpielbetrieb am Sonntag.
Germania 03 Pfungſtadt — Union Niederrad, Liaa.
Sport=
vgg. 04 Arheilgen — FC. 07 Bensheim. Sportverein Mörfelden —
1 FC. Langen. Germania Oberroden — Sportverein Münſter.
SV. Niederroden — Haſſia Dieburg.
Jubiläumsveranſtaltungen
des R. 5p.V. Germanig 03 e. V. Pfungſtadk.
Fußball: Germania, Liga — Union Frkft.=Niederrad, Bez.=Liga.
Germania, Reſ. — SV. Olympia Hahn.
Handball: Germania 1. — Spvgg. Arheilgen, Liga.
Anläßlich des 30jährigen Jubiläums, das die bekannten
Pfungſtädter Germanen am 11. Juni durch ſportliche
Veranſtal=
tungen in Verbindung mit einer vaterländiſchen Kundgebung auf
ihrem Spoxtplatze feſtlich begehen, iſt es der Verinsleitung
gelun=
gen, die komplette Bezirksligaelf des FC. Union Frankfurt=
Nie=
derrad zu einem Fußballſpiel, zu verpflichten. Die Niederräder
Mannſchaft genießt in der ganzen Fußballwelt ob ihrer fairen
und in den letztjährigen Verbandsſpielen, der Gruppe Main
ge=
zeigten guten Leiſtungen den beſten Ruf. Das hervorſtechendſte
Merkmal dieſer Mannſchaft iſt die faſt künſtlerhafte
Ballbeherr=
ſchung aller Spieler. Weiter fällt das beharrliche Stellungsſpiel
und das ſtete Bemühen, den Ball immer flach zu halten, ins Auge
Die Germanen ſtehen deshalb vor einer großen Aufgabe, doch iſt
zu erwarten, daß die Pfungſtädter auch zu einer großen Form
auf=
laufen werden, denn bekanntlich haben die Leute um „Eſſer”
ge=
rade gegen ſpielſtärkſte Teams ſchon immer gut abgeſchnitten.
Durch verſchiedene Spielerzugänge ſind die Germanen jetzt
wieder in der Lage, ihre frühere Handballabteilung erſtehen zu
laſſen. Sie ſind in der Lage, eine ſpielſtarke Mannſchaft auf die
Beine zu bringen. Die in der letzten Woche abgehaltenen
Trai=
ningsſpiele der Handballer laſſen auf ein gutes Abſchneiden in
den kommenden Spielen hoffen. Zum erſten Privatſpiel haben ſich
die Germanen die Ligamannſchaft der Sportvereinigung Arheilgen
geholt, die ſeit längerer Zeit in der Spitzenklaſſe des SF. u. LV
ſpielt. Bei dieſem friedlichen Wettkampf wird es ſich zeigen, ob
die Hoffnungen, die man auf die Pfungſtädter Handballer ſetzt,
berechtiget ſind, wenn auch die größere Routine der Arheilger den
Ausſchlag geben wird.
Als Auftakt zu den Veranſtaltungen ſpielen, die ſpielſtarken
Pfungſtädter Reſerven gegen die 1. Mannſchaft des Sportvereins
Olympia Hahn, der in ſeinen letzten Privatſpielen zeigte, daß ſich
ſeine Spielſtärke durch Neueinſtellungen von guten Spielern ſtark
verbeſſert hat.
Alles in allem iſt zu ſagen, daß auf dem Pfungſtädter
Wald=
ſportplatz am kommenden Sonntag ein ganz erſtklaſſiger Sport
ge=
boten werden wird, deſſen Beſuch nur zu empfehlen iſt. Beginn
der Veranſtaltungen um 1 Uhr.
Rot=Weiß Darmſtadt — SV. Roßdorf
heute abend 6.30 Uhr.
Nach einer faſt dreiwöchigen Pauſe ſetzen die Fußballer von
Rot=Weiß heute die Privatſpiele mit einem Abendſpiel gegen den
SV. Roßdorf fort. In dieſem Treffen ſtellen ſich die Gäſte nach
erfolgreicher Beendigung der Aufſtiegsſpiele erſtmals als
Kreis=
liganeuling in Darmſtadt vor. Nach den Reſultaten der
Roßdör=
fer in den letzten Wochen zu urteilen, muß die Elf eine recht
an=
ſehnliche Spielſtärke beſitzen. Inwieweit dieſelbe für die
kommen=
den Ligaverbandsſpiele ausreicht, wird das heutige
Zuſammen=
treffen mit Rot=Weiß gewiß zeigen. Die Rot=Weißen werden in
einer vollſtändig veränderten Aufſtellung antreten, weshalb man
noch nicht ſagen kann, wie ſie ſich bewährt. Auf alle Fälle jedoch
iſt mit einem fairen und recht intereſſanten Kampf zu rechnen.
Am Sonntag ſpielt die Reſerve nachmittags 5.15 Uhr auf dem
Platze an der Rheinallee gegen Sportvgg. Arheilgen Reſ.,
wäh=
rend die Alten Herren um 2 Uhr bei den Merckſportlern
anzutre=
ten haben.
Polizei Darmſtadt A.H. — SV. 98 Darmſtadt A.H.
Heute abend 5.30 Uhr treffen ſich die beiden A.H.=
Mann=
ſchaften zu einem Freundſchaftsſpiel, auf dem Polizeiſportplatz.
Gerade dieſe Spiele ſind in erſter Linie geeignet, das zwiſchen den
Vereinen beſtehende Freundſchaftsverhältnis zu feſtigen.
Anderer=
ſeits werden bei dem anſchließend ſtattfindenden gemütlichen
Beiſammenſein Erlebniſſe früherer Jahre in Erinnerung gebracht
Jedenfalls iſt es zu begrüßen, daß für die Zukunft derartige Spiele
von Verbandsſeite aus durchgeführt werden.
SV. 98 Darmſtadt.
In Ergänzung der geſtrigen Mitteilung iſt richtigzuſtellen, daß
die Mannſchaft zu dem Spiel gegen Germania Eberſtadt in Groß=
Gerau ab Hauptbahnhof 13.58 Uhr fährt. Für Begleiter der Elf
genügt der Zug ab 14.46 Uhr.
FC. Union Darmſtadt — Sp. Cl. 28 Ober=Ramſtadt.
Heute abend 6. 30 Uhr empfängt Union den Sp. Cl.
Ober=Ramſtadt zu einem Freundſchaftsſpiel auf der Rennbahn.
Die Gäſte ſtellen eine ſehr ſpielſtarke Mannſchaft ins Feld, die
manchem Verein ſchon unliebſame Ueberraſchungen bereitete.
Ober=Ramſtadt gehört zweifellos zu den Spitzenmannſchaften der
Odenwaldgruppe. Durch Einſtellung jüngerer talentierter Spieler
hoffen wir, daß die ſtark verjüngte Union dieſes Spiel in Ehren
beſtehen wird, zumal die Elf gegen Eberſtadt anſprechende
Lei=
ſtungen vollkracht hat. Es wird alſo zu einem intereſſanten
Kampfe kommen.
Sportvgg. Arheilgen — FV. Bensheim.
Zum letzten Male vor der Juliſperre tritt die Ligamannſchaft
von Arheilgen in einem Heimſpiel an. Nach mehreren Jahren
werden die freundſchaftlichen Beziehungen zu Bensheim wieder
aufgenommen, deſſen Mannſchaft am Sonntag in Arheilgen
an=
tritt. Bensheim hat in den Verbandsſpielen eine beachtliche Rolle
geſpielt und ſtand an 4. Stelle, nachdem es längere Zeit für den
Meiſtertitel mitkonkurrierte. Die Arheilger Elf hat ſich in den
letzten Spielen ſehr gebeſſert und nach den Verbandsſpielen noch
kein Spiel verloren. Nach längerem Ausprobieren dürfte auch jetzt
die richtige Aufſtellung gefunden ſein, in der die Mannſchaft
zwei=
fellos etwas leiſten kann. Da die wohlverdiente Sommerpauſe
den Fußball bald auf einige Wochen ruhen läßt, wird man zum
Abſchluß ſicher nochmals ein intereſſantes Spiel zu ſehen
bekom=
men, deſſen Beſuch ſich zweifellos lohnen dürfte. Weitere Spiele:
Die Handball=Liga tritt zu einem Werbeſpiel anläßlich des 30
jäh=
rigen Beſtehens von Germania Pfungſtadt in Pfungſtadt an. Die
Fußballmannſchaft ſpielt in Darmſtadt gegen Rot=Weiß. Die
Sondermannſchaft empfängt heute, abend die ſpielſtarke
Mann=
ſchaft von Union Darmſtadt.
SV. Weiterſtadt — FSV. Seeheim.
Kommenden Sonntag empfängt SV. Weiterſtadt den FSV.
Seeheim mit ſeiner 1., 2. und Schülermannſchaft zu
Freundſchafts=
ſpielen. Die Gäſte haben in der letzten Zeit ſehr beachtenswerte
Reſultate erzielt und ſtellen zurzeit eine ſehr gute und
ſchlagkräf=
tige Elf ins Feld. Es dürfte daher ein ziemlich ausgeglichener
Kampf auf dem hieſigen Sportplatz zu ſehen ſein. Die
Einheimi=
ſchen müſſen ſich ſchon anſtrengen, um gut abzuſchneiden.
Nach dem Spiel der 2. und 1. Mannſchaften meſſen die
Jüng=
ſten unſeres Vereins mit denen von Seeheim ihre Kräfte. Hier
dürfte man ein ſchönes Spiel ſehen. Es iſt damit den Eltern
un=
ſerer Schüler Gelegenheit geboten, ihre Jungens auch einmal zu
Hauſe ſpielen zu ſehen. Ein Beſuch des Platzes dürfte ſich daher am
Sonntag lohnen.
Handball.
SV. 98 Darmſtadk.
Die Liga begibt ſich am Samstag abend zum zweiten
Ver=
treter der Gruppe Südrhein, Haſſia Bingen, um ein
Freundſchafts=
ſpiel zum Austrag zu bringen. Man darf auf den Ausgang dieſes
Treffens ſehr geſpannt ſein, da ja Bingen eine ſehr ſpielſtarke
Mannſchaft ſtellt. Die 98er werden junge Spieler ausprobieren.
Abfahrt 4 Uhr Monument mit Omnibus.
Am Sonntag treffen ſich um 3 Uhr nachmittags auf den
Sta=
dion 98 Reſ. TV. Wolfskehlen und 98 3. — TV. Bickenbach 2
Sonntag früh 9.30 Uhr treffen ſich ſämtliche Handballer im
Real=
gymnaſium zum Umziehen zur Stadtſtaffel.
Polizei=SB. Darmſtadt.
Einer Einladung zufolge begibt ſich heute die Liga nach
Gießen. Im erſten Spiel trifft ſie auf die
Spielvereini=
gung 1900, die eine äußerſt ſpielſtarke Mannſchaft im dortigen
Bezirk ſtellt. Das Hauptſpiel findet am Sonntag nachmittag gegen
den Regimentsmeiſter des Infanterieregiments 15 ſtatt.
Die Polizeielf muß ſchon ihr ganzes Können in die Wagſchale
wer=
fen, um gegen dieſe Mannſchaft zu einem Siege zu kommen. Wir
glauben jedoch nicht, daß es einer der beiden Mannſchaften
ge=
lingt, die Siegesbahn der Polizeielf zu unterbrechen.
Merck=SV. Darmſtadt.
Die 1. Fußballmannſchaft trägt am Sonntag (14 Uhr) ein
Freundſchaftsſpiel gegen die AH.=Mannſchaft von Rot=Weiß aus
und wird ſich gehörig ſtrecken müſſen, um ein günſtiges Ergebnis
herauszuholen. Bekanntlich ſchlagen die Alten Herren von Rot=
Weiß eine ſehr gute Klinge. — Anſchließend (um 16 Uhr)
emp=
fangen die Handballer (als neu gebackener Bezirks=Ligiſt)
den TSV. Braunshardt. Leider muß Merck mit 4
Erſatz=
leuten antreten und wird deshalb kaum einer Niederlage
ent=
gehen; trotzdem wird man verſuchen, die Braunshardter, die
kürz=
lich zu Hauſe mit 6:3 Toren gewinnen konnten, zu ſchlagen.
Beide Spiele auf dem Merck=Sportplatz an der Maulbeerallee.
Darmſtädker Groß=Skaffellauf.
Zu dem am morgigen Sonntag vormittag von 11—12 Uhr
auf der Rheinſtraße ſtattfindenden Groß=Staffellauf wird
vom Ausſchuß für Leibesübungen noch mitgeteilt, daß die Ausgabe
der Startnummern und der Staffelſtäbe Sonntag früh vünktlich
von 10—10.15 Uhr im Schloßhof erfolgt. — Um eine raſche und
einwandfreie Durchführung des Staffellaufes zu ermöglichen, wird
das Publikum gebeten, die Fahrbahn frei zu halten. — An den
Staffellauf ſchließt ſich ein Werbelauf ſämtlicher
Staffelteil=
nehmer über die Rheinſtraße an. Die Aufſtellung erfolgt im
Schloßhof. Ablauf pünktlich 12.15 Uhr.
Rot=Weiß Darmſtadt.
Der Verein beteiligt ſich am Werbelauf nach der Stadtſtaffel
mit Aktiven, Schülern, Damen und Schülerinnen. Sportkleidung
wie immer. Umkleiden für männliche Teilnehmer auf dem
Sport=
platz. Abmarſch dort 11.15 Uhr. weibliche Teilnehmer nach
An=
weiſung der Abteilungsleiter. Sammeln 11.45 Uhr im
Schloß=
hof. Fahnen und Wimpel ſind mitzubringen.
FC. Union Darmſtadt.
Der Verein beteiligt ſich am Sonntag, den 11. ds. Mts., an
dem Stadtſtaffellauf. An dem anſchließenden Werbelauf haben
alle Aktiven und Jugendlichen des Vereins teilzunehmen.
Treff=
punkt 10 Uhr Vereinslokal.
Turngemeinde Beſſungen 1865.
Das Erſcheinen aller Turner am Samstag, den 10. Juni,
20 Uhr, auf dem Sportplatz iſt Pflicht.
2. T. Waſſerball=Kreisrunde.
Tgde. 1846—Tgſ. 1875.
Mit Beginn der Frei=Waſſerzeit werden auch überall wieder
die Waſſerball=Rundenſpiele in der Turnerſchaft und
Schwimm=
verband zur Ermittlung von Gau= und Kreismeiſtern
aufgenom=
men. So iſt vor kurzem der Spielplan der Waſſerball=Kreisrunde
für den 9. Kreis (jetzt Gau) der DT. erſchienen. Die
Ermitt=
lung des Kreismeiſters (Gau=) erfolgt nach der Beendigung der
Gruppenſpiele der Sonderklaſſe. Dieſe ſpielt in einer Gruppe I.
Oſt mit den bekannten Vereinen Tv. 1860 Frankfurt a. M., Tgde.
1846 Darmſtadt, Tgde. Hanau, Tgſ. 1875 Darmſtadt, Turn= und
Fechtklub Hanau, Tv. 1846 Gießen, und in einer Gruppe II Weſt
mit den Vereinen St. Johanner Turnerſchaft, Tv. 1848 Saar,
brücken. Tv.: Völklingen, Tv. Sulzbach, Tv. Bous uſw.
Be=
ginn der Spielrunde iſt auf Sonntag, den 11.
Juni, feſtgeſetzt.
Die beiden Darmſtädter Vertreter der DT.=Kreis=
Waſſerball=
runde treten zum Vorſpiel am Sonntag, dem 11. Juni,
vorm. 11 Uhr, in der Kampfbahn „Großer Woog” an,
wäh=
rend das Rückſpiel auf nachm. 3 Uhr angeſetzt wurde.
Beide Vereine ſpielen für dieſes Jahr erſtmals im freien Waſſer
und iſt deshalb zunächſt eine Vorausſage für den Sieger, obwohl
ſich das Kräfteverhältnis zugunſten der Tgſ. 1875 etwas
verſcho=
ben hat, nicht möglich. Die Spieler der Tgde. 1846 die in ihren
Uebungsſpielen bisher noch recht müßig waren, haben die
Mög=
lichkeit ihrer früheren Spielſtärke erneut unter Beweis zu ſtellen.
Es darf ſomit ein freundſchaftlicher Lokalkampf im erſten
Waſſer=
ballſpiel draußen am Woog erwartet werden. Schiedsrichter Tbr.
Stein=Frankfurt a. M.
Welterbericht.
Die Störungstätigkeit im Oſten hat ihren Einfluß auch übe
Deutſchland ausgedehnt, ſo daß Bewölkung und vereinzelt gering
Niederſchläge auftreten. Es dürfte mit der bisherigen Verlae
rung des hohen Druckes über den Britiſchen Inſeln wieder ei
Beſſerung der Wetterlage kommen.
Ausſichten für Samstag, den 10. Juni: Wolkiges Wetter, abe
auch aufheiternd, mäßig warm, leichte ſchauerartige Niede
ſchläge.
Ausſichten für Sonntag, den 11. Juni: Zeitweiſe etwas
bewölk=
ſonſt aufheiternd, etwas wärmer, trocken.
DarmſtadterCagblatte
mich
Der Ausweis der Reichsbank.
Rückgang der Golddeckung.
Auch in der erſten Juniwoche hat ſich der Rückgang der
Deckungsbeſtände bei der Reichsbank fortgeſetzt, und zwar
insge=
ſamt um 13,7 Mill. Wenn auf der einen Seite ein Goldverluſt
um 21,1 Mill. und auf der anderen Seite eine Anreicherung des
Deviſenbeſtandes um 7.4 Mill. feſtzuſtellen iſt, ſo hängt das damit
zuſammen, daß die Reichsbank bereits jetzt Vorkehrungen zur
Rückzahlung des Golddiskontbankkredites von 45 Millionen Dollar
am 1. Juli trifft. Da es ſich hier um einen reinen Dollarkredit
handelt, dürfte die Reichsbank bemüht ſein, die nötigen
Dollar=
deviſen zu erhalten, um die Entwertung des Dollars bei der
Rück=
zahlung auszunützen. Die Kapitalanlage iſt verhältnismäßig
ge=
ring um 103,9 Mill. zurückgegangen. Der Hauptteil entfällt auf
den Rückgang der Lombardforderungen um 91,3 auf 74,4 Mill. Die
Wechſelbeſtände ſind nur wenig um 19,1 Mill. auf 3059,3 Mill.
ge=
ſunken. Es dürfte dies zuſammenhängen mit dem Steuertermin
am 10. Juni, vielleicht auch bereitet ſich die Wirtſchaft auf die aus
dem Arbeitsbeſchaffungsprogramm zu erwartende
Mehrbeſchäfti=
gung vor. Reichsſchatzwechſel ſtiegen um 3,6 auf 65 Mill. Der
Notenumlauf ging um 96,2 auf 3372,6 Mill zurück. An
Scheide=
münzen floſſen nur 3,4 Mill. in die Kaſſen der Reichsbank zurück.
Der verhältnismäßig ſtarke Rückgang der Giroverbindlichkeiten
um 63,2 Mill. auf 375,6 Mill. iſt eine zu dieſer Zeit normale
Er=
ſcheinung. Das Deckungsverhältnis ging unter Berückſichtigung
des Golddiskontbankkredites von 7,5 auf 7.3 v. H. zurück. Der
geſamte Zahlungsmittelumlauf beträgt jetzt 5370 Mill. gegen
5898 Mill zur gleichen Zeit des Vorjahres.
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 7. Juni 1933 hat ſich
in der verfloſſenen Bankwoche die geſamte Kapitalanlage der Bank
in Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten um 103,9 auf
35189 Mill. RM. verringert. Im einzelnen haben die Beſtände
an Handelswechſeln und =ſchecks um 19,1 auf 3059,3 Mill. RM.,
die Lombardbeſtände um 91,3 auf 74,4 Mill. RM. abgenommen.
Die Beſtände an Reichsſchatzwechſeln um 3,6 auf 65 und die
Effek=
tenbeſtände um 2,9 auf 320,2 Mill. RM. zugenommen. — An
Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 111,2 in
die Kaſſen der Reichsbank zurückgefloſſen, und zwar hat ſich der
Umlauf an Reichsbanknoten um 96,2 auf 3372,6 Mill. RM.,
der=
jenige an Rentenbankſcheinen um 15 auf 380,8 Mill. RM.
ver=
ringert. Der Umlauf an Scheidemünzen nahm in der
Berichts=
woche um 3,4 auf 1437,8 Mill. RM. ab. Die Beſtände der
Reichs=
bank an Rentenbankſcheinen haben ſich dementſprechend auf 28,1,
diejenigen an Scheidemünzen auf 238,7 Mill. RM. erhöht. Die
fremden Gelder zeigen mit 375,6 eine Abnahme um 63,2 Mill.
RM. — Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen haben
ſich um 13,7 auf 435,6 Mill. RM. vermindert. Im einzelnen haben
die Goldbeſtände um 21.1 auf 351,2 Mill. RM. abgenommen, die
Beſtände an deckungsfähigen Deviſen dagegen um 7,4 auf 84,4
Mill. RM. zugenommen.
Die Deckung der Noten betrug am 7. Juni nach Abzug der
noch beſtehenden kurzfriſtigen Deviſenverpflichtungen in Höhe von
45 Mill. 7,3 gegen 7,5 v. H. am Ende der Vorwoche.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Die Preisindexziffer der „Metallwirtſchaft, Metallwiſſenſchaft,
Metalltechnik” ſtellte ſich am 7. Juni 1933 auf 59,8 gegen 58,7 am
31. Mai (Durchſchnitt 1909—13 — 100), ſtieg alſo um 1,9 Prozent
der Ziffer vom 31. Mai. Für die einzelnen Metalle wurden nach
dem Preisſtande vom 7. Juni 1933 folgende Einzelindexziffern
er=
rechnet: Kupfer 48,9 (am 31. Mai 47,6). Blei 62,5 (60,9) Zink
unv 48,8, Zinn 89,2 (86,5), Aluminium unv. 111,1. Nickel unv.
101,5. Antimon unv. 59,8.
Weitere Beſſerung des Ruhrkohlen=Abſatzes im Mai. Nach
Mitteilung des Rheiniſch=Weſtfäliſchen Kohlenſyndikats hat ſich
der Ruhrkohlenabſatz im Mai weiter gebeſſert. Der arbeitstäg=
liche Geſamtabſatz für Rechnung des Syndikats ſtellte ſich nach den
vorläufigen Ergebniſſen auf 177 000 Tonnen gegenüber 148 000
Tonnen im vorigen Monat und 168 000 Tonnen im Mai 1932.
Der Mehrabſatz beruht in der Hauptſache auf Abrufen aus dem
Inland an Hausbrandſorten, für die Sommerrabatte gewährt
werden, und zwar vornehmlich an Brechkoks. In das unbeſtrittene
Gebiet gingen arbeitstäglich 94 000 (im April 71 000) Tonnen, in
das beſtrittene Gebiet 83 000 (im April 77 000) Tonnen. Die
Haldenbeſtände auf den Zechen haben ſich etwas verringert. Sie
beliefen ſich Ende Mai insgeſamt (Koks und Briketts auf Kohle
umgerechnet) auf 9,5 Mill. Tonnen gegenüber 9,7 Mill. Tonnen
Ende April.
Bankverein zu Offenbach a. M. e. G. m. b. H. Dieſe
Kredit=
genoſſenſchaft, die im Vorjahre eine Bilanzbereinigung durch 50 Abſchreibung der Anteilguthaben und Auflöſung der
Reſerve von 353 180 RM. vornahm, weiſt für 1932 einen
vorzu=
tragenden Reingewinn von 13 449 RM. (im Vorjahre 689 467
RM. Verluſt) aus. Die Sanierungsmaßnahmen haben ſich als
ausreichend erwieſen, zumal 549 755 RM. Rückſtellung für
gefähr=
dete Außenſtände vorhanden ſind. Der Eingang der erhöhten
An=
teile vollziehe ſich langſam. 569 (895) Mitglieder haben 0,20
(0,51) Mill. RM. Geſchäftsguthaben ſtehen, wozu noch 004 (0,14)
Mill. RM. von ausſcheidenden Mitgliedern kommen. Die
Haft=
ſummen belaufen ſich auf 0,77 (1.11) Mill. RM. Der Ueberſchuß
auf Zinſen= und Proviſionskonto beträgt (in Mill. RM.) 0.12,
ſonſtige Einnahmen 0.01 (Bruttogewinn 0.23), hinzu kommen 0,04
aus freigewordener Rückſtellung für uneinbringliche
Anteileinzah=
lungen. Aufgewandt wurden für Geſchäftsunkoſten 0,15 (0.20),
zur Abſchreibung kamen 0,01 (0,72) Die Bilanz zeigt u. a.
Spar=
einlagen 0,74 (0,94) Depoſiten 0,69 (0,88), Kontokorrenteinlagen
0,65 (0.94), Verpflichtungen an, weiterbegebenen
Debitorenwech=
ſeln 1,38 (1,13), Bankſchulden 0.12 (0,22), dagegen flüſſige Mittel
0,05 (0,09), Wertpapiere 0,21 (0.31), Wechſel 0,02 (0,04)
Forde=
rungen an Mitglieder 3,65 (Debitoren 3.46). Seit der
Genehmi=
gung des Sanierungswerkes im Auguſt 1932 haben ſich die Spar=
und Kontokorrenteinlagen wieder erhöht, dieſe Bewegung hielt
auch im neuen Jahre an.
Neue Verhandlungen zwiſchen Lokomotivinduſtrie und
Reichs=
bahn. Wie wir von unterrichteter Seite erfahren, läuft mit Ende
dieſes Monats das zwiſchen der Reichsbahn und der
Lokomotiv=
induſtrie abgeſchloſſene Dreijahres=Abkommen ab, das nach einem
zwiſchen beiden Beteiligten, getroffenen Uebereinkommen vorſah,
daß ſeitens der Reichsbahn drei Jahre hindurch jährlich 100 Loko=
motiven planmäßig an die deutſche Lokomotivinduſtrie vergeben
werden müßten. Nunmehr finden Verhandlungen zwiſchen der
Reichsbahn und neun Lokomotivfabriken über eine Erneuerung
und Erweiterung dieſes dreijährigen Lieferungsabkommens ſtatt.
das ſich im übrigen durchaus für beide Teile bewährt hatte, zumal
die Reichsbahn über dieſe feſten Abſchlüſſe hinaus auch noch
jähr=
lich ſogenannte Entwicklungsaufträge erteilte, was in der
Haupt=
ſache verbeſſerte und leiſtungsfähigere Lokomotiven ſowie
Spezial=
typen berückſichtigte.
Produkkenmärkke.
i. Weinheimer Groß=Obſtmarkt vom 8. Juni. Amtliche
Preis=
notierungen: Erdbeeren 1. Sorte 45—57 Pfg., 2. Sorte 35—45
Pfg., 3. Sorte 28—35 Pfg.; Kirſchen 1 Sorte 15—22 Pfg. 2 Sorte
9—14 Pfg.; Stachelbeeren 12—13 Pfg. pro Pfund. Anfuhr 80
Zentner, Nachfrage gut. Tägliche Verſteigerungen 16 Uhr.
Berliner Produktenbericht vom 9. Juni. Da die definitiven
Erklärungen bezüglich der künftigen Geſtaltung des
Getreidemarkt=
weſens noch fehlen, blieb die Unternehmungsluſt an der
Produk=
tenbörſe weiter gering. Anregungen von der Konſumſeite lagen
auch nicht vor, und obwohl das Inlandsangebot ſich kaum verſtärkt
hat, war die Tendenz faſt allgemein etwas ſchwächer. Am
Prompt=
markte zeigte ſich für Weizen auf ermäßigtem Niveau kaum
Kauf=
luſt, Roggen war ziemlich gehalten. Im Lieferungsgeſchäft
er=
öffnete Weizen 0,50 RM. ſchwächer, während das Intereſſe für
Roggen ſehr gering war. Der Mehlmarkt lag unverändert ruhig.
In Hafer war der Konſum in den letzten Tagen etwas
zurückhal=
tender, und da auch die Witterungsverhältniſſe günſtiger geworden
ſind, gaben die Preiſe beſonders am Lieferungsmarkte nach. Gerſte
ſtill.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Tagung des Berbandes der öffenklich=rechtlick
Kredikinſtikuke.
Auf der Tagung des Verbandes öffentlich=rechtlicher K
Die in den Vormittagsſtunden erwartete Geſchäftsbelebung
an der Berliner Börſe blieb auch geſtern wieder aus, die
ver=
öffentlichten Transferſchutzbeſtimmungen ließen eine Auswirkung
auf die Börſe vorerſt noch nicht erkennen. Der Grundton war
zwar im allgemeinen freundlich, die Kursgeſtaltung wurde jedoch
ſtark von Zufallsaufträgen beeinflußt, ſo daß Kursabweichungen
bis zu 1 Prozent und bei Spezialwerten ſogar bis zu 4 Prozent
nach beiden Seiten feſtzuſtellen waren. Von Montanen gewannen
Deutſche Erdöl zunächſt 1 Prozent, ſpäter eine weitere
Kleinig=
keit, dagegen lagen Rheinſtahl eher gedrückt. Braunkohlenwerte
tendierten weiter feſt, wobei Niederlauſitzer mit einem
Kurs=
gewinn von 4 Prozent und Ilſe ſogar mit einem ſolchen von 5
Prozent führten. Bis zu 3½ Prozent gedrückt lagen Kaliaktien,
ebenſo neigten chemiſche Werte zur Schwäche. Bei Gummi= und
Linoleumwerten ſowie bei Elektroaktien ſtanden Kurseinbußen bis
zu 1½ Prozent Gewinnen im gleichen Ausmaße gegenüber. Conti
Gummi notierten 1½ Prozent, Schuckert 1½ Prozent höher. Von
Autowerten zeigten BMW. auf Grund der Meldungen über eine
Abſatzverdreifachung eine feſte Veranlagung, die Aktie konnte im
Verlaufe bis zu 2½ Prozent gegenüber dem Vortageskurs
gewin=
nen. Nur geringe Veränderungen, meiſt Abſchwächungen, zeigten
Gaswerte, Maſchinenfabriken, Metall= und Bauwerte ſowie
Tex=
tilaktien. Stärker gedrückt waren Deutſche Kabel mit minus 2½
Prozent und von Brauwerten Engelhardt mit minus 3 Prozent.
Sonſtige Induſtrieaktien, desgleichen Bahn= und Schiffahrtsaktien,
wieſen kaum Veränderungen auf, von letzteren konnten
Nord=
deutſcher Lloyd ½ Prozent anziehen. Von Bankaktien waren
Reichsbankanteile von denen 60 Mille umgingen, wiederum geſucht
und bis zu 3½ Prozent gebeſſert. Der Rentenmarkt tendierte bei
ebenfalls freundlicher Grundſtimmung recht uneinheitlich.
Käch etehun deraictden ifit i ug ei e
gung der überhöhten Zinsſätze auf eine etwa den Vorkrieg
hältniſſen entſprechende Höhe erforderlich iſt. Die beteiligter
ſtitute erwarten daher ſofortige Maßnahmen zur Erreichung
Zieles. Sie ſind ihrerſeits bereit, im
Perſonalkreditverkeh=
höchſten Zinsſatz gegenüber dem letzten Kreditnehmer ab 1.
unter Zugrundelegung des jetzigen Reichsbankſatzes auf 6½
zent, ſpäter möglichſt auf 6 Prozent herabzuſetzen. Die B
nung aller kreditverteuernden offenen und verſteckten Proviſ
muß in Zukunft unterbleiben. Es beſteht ferner Einſtimm
darüber, daß für langfriſtige mündelſichere Hypotheken und
ſtige Ausleihungen ein Höchſtſatz von 4½ Prozent einſchli
Verwaltungskoſtenbeitrag erreicht werden muß.
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metalltermine vom 9. Juni ſtellten ſich
Kupfer: Juni 56.75 (57), Juli 56.75 (57.25), Auguſt 57 (5
September 57.50 (57.75), Oktober 57.75 (58). November
(58,50) Dezember 58,75 (59) Januar 59 (59.75) Februar
(60), März 60 (60.50) April 60.50 (61), Mai 61 (61.50) Ten
kaum ſtetig. — Für Blei: Juni. Juli und Auguſt 19.50 (2
September 19.75 (20,75), Oktober 19.75 (21) November 20 (2
Dezember 20.25 (21.50), Januar 20.25 (21.75), Februar
(22), März 21 (22), April 21.25 (22.50) Mai 21.50 (22,75).
denz: ruhig. — Für Zink: Juni 23.75 (24.50). Juli 24 (2
Auguſt 24.,50 (25) September 25 (25.50). Oktober 25.25 (2
November 25.75 (26). Dezember 26 (26.25), Januar 26.25 (
Februar 26.50 (26.75) März 26.50 (27). April 26,75 (2
Mai 27 (27.50). Tendenz: feſt. — Die erſten Zahlen bed
Geld, die in Klammern Brief.
Die Frankfurter Börſe lag ſehr ruhig. Das Publikum
iſt in bezug auf evtl. politiſche Einflüſſe auf die Börſe ſehr ſkep=
tiſch geworden. Mit Befriedigung wurde die Aufnahme von der
Einſtellung des Transfers im Ausland kommentiert. Von
beſon=
derem Intereſſe iſt die Bildung einer Konverſionskaſſe, da man
annimmt, daß die in dieſer Kaſſe geſammelten Gelder früher oder
ſpäter am Anlagemarkt in Erſcheinung treten werden. In dieſem
Zuſammenhang waren Reichsbankanteile ſehr feſt und 2½
Pro=
zent freundlicher. Der Chemiemarkt lag etwas ſchwächer. Farben
gaben im Verlauf ½ Prozent, Goldſchmidt 1 Prozent ab. Deutſche
Erdöl, die anfänglich ½ Prozent gewannen, verloren dieſen
Ge=
winn ſpäter wieder. Der Montanmarkt lag durchſchnittlich
ſchwä=
cher. Buderus und Gelſenkirchen gaben je 1. Harpener 1½
Pro=
zent ab. Beſonderes Intereſſe lag nur für Rheinbraun vor, die
ſchon zu Anfang um 12 Prozent anſprangen. Weitere Kursgewinne
konnten Klöckner und Phönix mit ½ Prozent verzeichnen. Der
Elektromarkt lag uneinheitlich. AEG. waren 1. Siemens 2,
Licht u. Kraft ½ Prozent abgeſchwächt dagegen Bekula und Rheag
je ½ Prozent gebeſſert. Schuckert eröffneten mit ½ Prozent
Kurs=
gewinn und zogen im Verlauf weiter ¼ Prozent an. Der
Trans=
portmarkt lag ſehr ruhig, aber gut behauptet. Zellſtoffwerte
waren durchſchnittlich ſchwächer. Waldhof 1½ Prozent nachgebend.
Der Kalimarkt war etwas belebt. Weſteregeln 1½ Prozent,
Salzdetfurth ½ Prozent freundlicher.
Die Abendbörſe ſtand unter dem Zeichen völliger
Geſchäfts=
loſigkeit. Das Publikum zeigte eine ſtarke Zurückhaltung, und
in=
folge des Auftragsmangels gaben die Kurſe leicht nach. Farben
waren ½, Scheideanſtalt / Prozent ſchwächer. Elektro= und
Mon=
tanwerte waren gehalten und teilweiſe leicht gebeſſert, Siemens
um ¼, Schuckert ¼, Gelſenkirchen ½, Phönix ½ Prozent freund=
Piehmärkke.
Der nächſte Frankfurter Pferdemarkt findet kommenden
tag in der Landwirtſchaftlichen Halle ſtatt. Ein Beſuch
Marktes iſt zu empfehlen, da diesmal verſchiedene große T.
porte aus Ungarn, Weſtpreußen uſw. gemeldet ſind. Ueber
junge ſtarke Arbeitspferde aus Ungarn werden zu billigen
ſen, etwa 500—700 RM. je Pferd, zum Verkauf ſtehen, und
die Mitglieder der ländlichen Reiter=Vereine werden paſſe
Material auf dieſem Markt finden.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
licher. Conti Gummi zogen leicht an, dagegen bröckelten Bauaktien
weiterhin etwas ab. Der Rentenmarkt lag ohne jedes Geſchäft,
blieb aber gut gehalten. Neubeſitzanleihe und ſpäte Schuldbücher
waren unverändert, Altbeſitz ½ Prozent freundlicher.
Induſtrie=
obligationen weiter bis ½ Prozent niedriger.
Von der Frankfurter Börſe. Ab 12. Juni ſind an der
Frank=
furter Börſe 40 000 000 6 Prozent Bayeriſche Staats=Serienanleihe
von 1933 zur Notierung zugelaſſen. Die Anleiheſtücke lauten auf
Reichsmark und ſind in Abſchnitten zu 100, 200, 500, 1000, 5000
und 10 000 RM. ausgefertigt. Sie ſind mit halbjährigen, am 1.
März und 1. September d. J. fälligen Zinsſcheinen verſehen. Der
Zinslauf beginnt mit dem 1. März 1933; der erſte Zinsſchein wird
nithin am 1. September 1933 fällig.
Der Verband deutſcher Gas=, Waſſer= und Dampfarmaty
fabrikanten (Gawada) hat infolge der in den letzten Wochen
getretenen, mehr als 50prozentigen Steigerung des Kupferpr
die ſofortige Erhöhung der bisherigen Verkaufspreiſe um 10
zent beſchloſſen.
Die Allianz und Stuttgarter Lebensverſicherungsbank 2
Berlin, teilt mit: Im Monat Mai wurden in der großen Lel
verſicherung 13 Mill. RM. Verſicherungsſumme beantragt, in
Kleinlebensverſicherung mit monatlicher Beitragszahlung 9
RM. Verſicherungsſumme, ſo daß der Antragszugang des Mo
insgeſamt 22 Mill. RM. Verſicherungsſumme ausmacht.
Die Stadt Kaſſel hat bekanntlich ein ſogenanntes freiwil
Notopfer eingeführt, das eine Abgabe bis zu 20 Prozent des
kommens vorſieht. Nach § 2 des Reichsfinanzausgleichs 9
Steuern vom Einkommen nur vom Reich erhoben werden.
dem Kaſſeler Notopfer handelt es ſich aber um eine Steuer,
Einkommens. Dieſe Tatſache hat das Reichsfinanzminiſterium
anlaßt, das Erforderliche gegen das Kaſſeler Notopfer zu tun
Die Dresdner Bank beruft ihre Generalverſammlung für
Geſchäftsjahr 1932 auf den 1. Juli nach Dresden ein. Zur B
nigung der Bilanz wird der Verſammlung die Kapitalherabſei
i. e. F. von 220 Mill. RM. auf 150 Mill. RM. durch
Zuſam=
legung der Aktien im gleichen Verhältnis, ſowie dementſpre
die Herabſetzung des Reſervefonds auf 15 Mill. RM. vorgeſchle
Die Verhandlungen über eine Verſchmelzung der Kabelge
ſchaft Weſtern Union mit der Poſtale and Telegraph Commut
tion, die über Mittel von insgeſamt 300 Millionen Dollar
fügen, ſind ſoweit gediehen, daß nur noch die Genehmigung
amerikaniſchen Kongreſſes ausſteht. Durch die Verſchmelzung
den Erſparniſſe von etwa 12 Millionen Dollar jährlich ei
werden.
1 Grotrian
Sehielt
Bn
Anden
Berliner Kursbericht
vom 9. Juni 1933
Oeviſenmarkt
vom 9. Juni 193‟
Me e
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban
Hapag
Hanſa Dampfſch
Nordd. Llohyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Eleltr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
DeutſcheCont. Gas
We
58.50
50.—
18.125
26.50
19.—
24.75
130.50
49.25
13.—
40.75
156.50
114.—
Oaeue
Elektr. Lieferung
J. 6. Farben 135.50
Gelſ. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern. 94.—
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleber
Klöchnerwerke
Korsw. Chem. Fabr. 84.50
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Orenſtein & Koppell
Nff
92.—
64.25
108.50
71.—
60.5
132.75
61.50
70.55
54.25
43.50
Polyphonwerke.
Rütgerswerke 61.50
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Stahlwerte
Weſteregeln Alkali
Tgsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Aupfer
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
Me
178.—
25.50
41.25
135.50
26.—
77.125
10.625
17.75
81.—
66.—
96.75
Heiſingfor?
Wien
Prag
Budapeſt
Sofia
Holland
Oslo
Koperhagen
Stocholm.
London
Buenos=Aires
New York.
Belgien.
Italien
Paris
Darmſtädter und Nationalbank Darmſtadt, suale der Oresdner Bal
Frankfurter Kursbericht vom 9. Juni 1933.
Gee
„ Gr. IIp. 1934
Iaft
„. 1938
1937
„. 1938
„ GruppeI
6 % Dtſch. Reichsan!
„ v.25
5½2 Intern. ,v. 30
69 Baden .. b.27
6%Bayern .. v,.27
6%Heſſen ...v. 29
6% Preuß. St. v. 28
6% Sachſen v. 27
6% Thüringen v. 27
Dtſch. Anl. Auslo=l
ſungsſch. 4=
Ab=
löſungsanl..
Dtſche. Anl.
Ablö=
ungsſch. Neub.
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
6%Baden=Baden.
6%Berlin ...v. 24
6% Darmſtadt ..
6% Dresden, „v. 26
68 Frankfurt a.M.
Schätze. v. 29
v. 26
68Mainz
% Mannheimv. 27
62 München v. 29
2 Wiesbaden v. 28
6% Heſſ. Landesbk.
Goldoblig.
5½% Heſſ.Landes=
Hyp.=Bk.=Liquid.
96‟
90.5
84.25
792),
76=
85.5
91.5
84.5
78.5
87.75
86.5
81.5
99.25
84
77
77.5
12.7
64
70
65
71.5
68
62.75
We
Hyp. =Bk. Ligu.,
Kom. Obl. . . ..
6% Preuß. Landes=
Pfd.=Anſt. G. Pf
6% — Goldoblig.
6% Landeskomm.=
Bk. Girozentr. für
HeſſGldobl. R. 11
„ R.12
62 Kaſſeler Land. Goldpfbr.
6%Naſſ. Landesbk.
5½% „Ligu. Obl
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
*AuslSer. I
*AuslSer. II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
6% Berl. Hyp.Bk.
5½% „ Ligu.=Pfbr.
62 Frkf. Hyp.=Bk..
½% — Lig.Pfbr.
„ Goldoblig.
820 Frkf. Pfbr.=Bk.
0 Lig.=Pfbr.
8%Mein,Hyp.=B.
5½% 7 Lig.=Pfbr.
6% Pfälz. Hyp.=Bk.
5½% „ Lig. Pfbr.
8% Rhein,Hyp. Bk.
5½%0 „Lig. Pfbr.
Goldoblig.
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Nr. 159 — Seite 13
Samstag, 10. Juni 1933
Darmſtädter Tagblatt /Heſſiſche Neueſte Nachrichten
DeM Teite Tientes
Original=Roman von Hellmuth auast-Peregrin.
Und plötzlich, wie aus dem Boden gewachſen, ſteht vor Jochen
rieſenhafter Neger in vollem Kriegsſchmuck, ſtarrt auf den
ißen Mann, der mit ſeinem federgeſchmückten Hut, dem blauen
ſſengeſchmückten Rock, mit den mächtigen Schaftſtiefeln ihm eine
h nie geſehene Erſcheinung iſt. Es iſt Mohawe, des Häuptlings
gawe kampfluſtiger Sohn, der mit einer kleinen Schar
ver=
gener Krieger den Fremden den Eintritt in das Gebiet ſeines
ammes verwehren will.
Geſchenke müſſen ihn freundlich ſtimmen, lange wird
verhan=
t, ehe er bereit iſt, die Händler in das enge Flußtal
hinunter=
ühren, in dem das Dorf Manuko mit ſeinen binſengedeckten
elfürmigen Hütten liegt.
Der Häuptling Bagawe, ein uralter Neger mit weißem
Kraus=
ir. nimmt Jcchen und ſeine Karawane freundlich auf, duldet
daß die Tauſchwaren auf dem Verſammlungsplatz aufgeſtellt
rden, läßt die Nachbarhäuptlinge durch nächtliche
Trommel=
tale herbeirufen. Ein wenig bang wird Jochen zumute, als ſich
Menge der anweſenden Schwarzen immer mehr vergrößert,
rer findet bald heraus, daß der ihm freundlich geſinnte
Ba=
ve großes=Anſehen unter den Häuptlingen genießt, und er hofft,
der Alte die andern ſchon in Schach halten wird. Die
Ver=
ung, die man Bagawe zollt, ſcheint er mit Recht zu verdienen,
n aus verſchiedenen Unterhaltungen, die er mit Hilfe der
mdolmetſcher mit dem Alten führt, gewinnt er den Eindruck,
mit einem geiſtig ſehr regen und hochſtehenden Vertreter der
oarzen Raſſe zu tun zu haben. Jochen hat bald herausgefühlt,
die Freundſchaft des alten Bagawe ſein einziger Schutz unter
en wilden Kriegern iſt. Sehr wachſam beobachtet er ſeine
Um=
ung. Er weiß, daß der rieſige Mohawe, Bagawes Sohn, ihm
t beſonders wohlgeſinnt iſt und auch mit ſeinem Vater ſich
i* gut zu verſtehen ſcheint.
Der Handel entwickelt ſich außerordentlich gewinnbringend
Manuko. Große Mengen Goldſtaub und Elfenbein tauſcht
hen für ſeine Waren ein, er trägt ſich ſchon mit dem
Gedan=
nach Groß=Friedrichsburg zurückzukehren, um ſeine
Reich=
ter in Sicherheit zu bringen, aber die Sehnſucht nach der Stadt
weißen Krieger im Norden, der Fula=Adullah, von deren
chtum ihm Bangawe viel erzählt, iſt ſtärker als alle Vorſicht,
will weiter vordringen in das Landinnere, er will die Stadt
aleh aufſuchen.
Bagawes Warnungen vor der Grauſamkeit und Kriegsluſt
Fula, ſelbſt Sabines gutgemeinte Einwände gegen einen
über=
eten Vormarſch, alles wirft Mohawe um, als er ſich ſelbſt
Führer bis zur Steppe anbietet. Jochen will ſich vor dem
den Aſanti nicht lächerlich machen, er übergibt Bagawe alle
den Eingeborenen eingetauſchten Waren zur Aufbewahrung
(Nachdruck verboten.)
und bricht nach Sokaleh auf, und Mohawe geht, von zwanzig
Kriegern begleitet, mit.
Bald ſind die letzten waldigen Hügelwellen hinter Munako
überſchritten, der Wald wird lichter und dürftiger, und dann liegt
die endlos ſich dehnende Grasſteppe vor ihm, deren Eintönigkeit
ſpärliche Buſchreihen und Baumgruppen unterbrechen. Hier trennt
ſich Mohawe von ihm, kehrt mit ſeinen Kriegern in die Wälder
zurück, und Jochen zieht unaufhaltſam nach Norden weiter, wenn
auch die Träger jammern und wehklagen, er führe ſie alle in den
ſicheren Tod oder grauſame Sklaverei.
Endlich nach Mühe und Quälerei, — ſie hatten ſehr unter
Hitze und Waſſermangel gelitten — ſtehen ſie am Steilhang eines
kahlen Höhenrückens und ſehen unten im Tale die geſuchte
Mär=
chenſtadt mit hohen Mauern, Türmen und Zinnen.
Ein ſeltſames Bild in ſeiner Farbengebung.
Gelbgrau, lehmfarbig ſind die Häuſer, wie Burgen ſtehen ſie
da mit ihren ſpitzenbekrönten Bruſtwehren auf den flachen
Dä=
chern, gelbbraun ſind unzählige hohe Mauern in der Stadt, die
die einzelnen Höfe voneinander abſchließen, gelbbraun die Mauern
mit den Wachttürmen, die der Stadt zum Schutz dienen. Schlanke
Palmen recken ihre grünen Wedel über ſie hinweg, die Wipfel
mächtiger Tamarinden kleben wie graugrüne Büſchel an den
Häuſern.
Gelb und grün geſcheckt dehnt ſich nordwärts die ungeheure
Ebene von Steppengras und Sand.
Und über allem ſteht ein blauer, ungeheurer Himmel und
eine flammende Sonne ſchleudert unbarmherzige Glutſtrahlen
herab, überſchüttet alles mit ſtechend gleißendem Licht.
Das alſo iſt Sokaleh, die Stadt der Geheimniſſe, von der man
ſagt, daß die fanatiſch moſlemitiſchen Bewohner ſie nie von
An=
dersgläubigen betreten laſſen.
Jochen ſchaut wie gebannt auf das grellfarbige fremdartige
Bild. Das Abenteuer lockt, und doch bangt er um ſeine Sabine.
Noch iſt es Zeit, noch kann er umkehren. Vielleicht haben die
Späher von Sokaleh die Karawane noch nichr entdeckt, vielleicht
kann er unbemerkt wieder verſchwinden. Die jammernden Träger
ſetzen ihm böſe zu mit ihrer Angſt. Noch iſt er unentſchieden,
und auch Sabine entgeht es nicht, wie ſchwer der Kampf iſt, den
er mit ſich ſelbſt austragen muß.
„In Gottes Namen denn,” ſagt ſie kurz entſchloſſen mit feſter
Stimme und beginnt beherzt den Abſtieg zur Steppc.
Da iſt Jochen von allen Zweifeln und Sorgen erlöſt, mit zwei
Sätzen iſt er bei Sabine, ergreift ihre Hand, zieht ſie an ſeine
Lippen.
„Du — beſter Kamerad.”
Jochen erreicht die Stadt. Wen
nan ihn auch mit ſeiner
Karawane nicht einläßt und er vor der Mauer lagern muß, ſo
tritt man ihm doch nicht ſeindlich gegenüber, ſondern Abgeſandte
des Fürſten erſcheinen, und einer von ihnen, ein Hauſſaneger,
kann ein wenig portugieſiſch radebrechen. Ihm trägt Jochen ſein
Anliegen vor, Geſchenke ſeines Herrn will er dem erhabenen Herrn
überreichen. Aber auch hier müſſen erſt Geſchenke an die
Abge=
ſandten den Sinn ſeiner Rede verſtändlich machen. Die ſtolzen
Fulbeneger ſind verwöhnt, für bunte Tuchfetzen haben ſie nur ein
ſpöttiſches Lächeln, und Jochen muß einem jeden ein Meſſer und
eine Muskete verehren, nachdem er mit ſeiner eigenen einen
Probeſchuß abgegeben und einen der zahlreichen häßlichen Geier
von der Stadtmauer heruntergeholt hat.
Jedenfalls haben die koſtbaren Gaben ſeine Bitte ſo wirkſam
unterſtützt, daß bereits am nächſten Morgen der Befehl kommt,
die beiden Weißen ſollen ſich mit ihren Geſchenken beim Fürſten
einfinden. Pferde werden ihnen geſtellt, eine Schar ſchwarzer
Diener des Fürſten kommt, um die Präſente im feierlichen Aufzuge
in den Palaſt zu tragen, denn von Jochens Akimnegern darf keiner
die Stadt betreten.
So reiten denn Jochen und Sabine, umgeben von
ſudaneſi=
ſchen Lanzenreitern, die wie ihre Pferde in grellbunte
Watte=
panzer gehüllt ſind, daß ſie wie Ritterkarikaturen wirken, an der
Spitze der die Geſchenke tragenden Dienerprozeſſion in die Stadt
ein. Sie erſcheint ihnen wirklich voll von Geheimniſſen, denn die
würfelförmigen zinnengekrönten Häuſer haben wohl Eingänge,
an ägyptiſche Ornamentik erinnernde Portale, aber keine Fenſter.
Und Mauern, ſo hoch wie der Stadtwall, flankieren die Straßen,
erheben ſich neben den Häuſern, ſchließen die einzelnen Beſitzungen
wie Befeſtigungen voneinander ab. Die Straßen ſind öde, nur
wenige Männer ſtehen herum und gaffen, keine Frau iſt zu ſehen.
Auf dem geräumigen Marktplatze erhebt ſich ein mächtiger
uralter Affenbrotbaum, und dort ſteht auch eine ſtattliche
Häuſer=
gruppe mit Mauern, trutzig wie eine Zitadelle. Wachtpoſten an
dem mächtigen Hausportal mit den von Blättern und
Linien=
ornamenten bedeckten wuchtigen Strebepfeilern. Durch dieſes hohe
Portal geht es in die Burg des Sultans. Dumpf dröhnt der
Huf=
ſchlag der Pferde unter dem Gewölbe, und jetzt erſt bekommen
Jochen und Sabine einen Begriff von der Größe des Palaſtes.
Durch drei Tore und über drei Höfe müſſen ſie reiten, ſtattliche
mit Laubengängen geſchmückte Höfe, auf die, zum Teil vergitterte,
Fenſter münden. Im letzten Hof iſt ein köſtlicher Garten mit
Palmen und fremden, tropiſchen Blumen, wie ſie in ſolcher
Schön=
heit ſelbſt Raules Gewächshaus wohl niemals beherbergen wird.
Ein Springbrunnen in einem großen Becken ſpendet labende
Küh=
lung. Hier in einer offenen Halle erwartet der Sultan ſeine
Gäſte. Läſſig halbliegend ſitzt er auf einer mit Kiſſen und
Pan=
therfellen bedeckten Steinbank, ein ſchlanker Gepard an goldener
Kette ruht ihm zu Füßen. Das Alter des korpulenten Mannes
im wallenden Burnus kann Jochen nicht ſchätzen, denn von dem
Geſicht ſind nur die Augen zu ſehen, alles andere bedeckt der
Schleier, der Litham, aber die fleiſchige, gelbbraune Hand, die auf
der Armlehne der Bank ruht, läßt auf einen noch jugendlichen
Mann ſchließen.
(Fortfetzung folgt.)
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Seite 14 — Nr. 159
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 10. Juni 1933
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Beginn: 3,45, 6.00 und 8.20 Uhr
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Vereinsnachrichten
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Leitung: Stellv. Musikzugführer Willy Schlupp.
Sonntag, den
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Leitung: Obermusikmeister Mickley.
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Darmſtadt Hbf., 22.48 Uhr. Alles Weitere
beſagen ſoweit der Schleier vorher gelüftet
wird, die Aushänge auf den Bahnhöfen und
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Mainz, den 6. Juni 1933. (IV 7302
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12. April 1933 (Reichsgeſetzblatt I Sei
199) findet am 16. Juni 1933 im Deutſch
Reich mit Ausnayme des Saargebiete
eine Volfs= Berufs= und Betriebszählur
ſtatt. Die Ausführung dieſer Zählung f1
die Stadt Darmſtadt obliegt der Bürge
meiſterei. Die volkswirtſchaftliche Bede
tung derZählung liegt auf der Hand. Eben
groß iſt aber auch der kommunalpolitiſch
Wert der Volkszählungsergebniſſe. D
Rückwirkungen der Volkszählungsergel
niſſe auf Verwaltung und Finanzen jede
Gemeinde ſind ſo mannigfaltig, daß w
mit aller Eindringlichkeit die gewiſſer
hafte Befolgung der amtlichen Anwe
ſungen und die ſorgfältige Erledigun
aller erforderlichen Zähl= und Prüfungs
arbeiten allen an der Zählung Beteiligter
zur beſonderen Pflicht machen.
Über die bei der Zählung er
haltenen Auskünfte iſt von al
mit der Zählung betrauten Stell
das Amtsgeheimnis zu wahre
Die ausgefüllten Zählpapiere dür
nur den an der Durchführung der Zählu
beteiligten Stellen zur Einſicht überlaſ
werden. Bei der Zählung ſelbſt komm
folgende Zählpapiere zur Anwendur
1. Haushaltungsliſte,
2. Grundſtücksliſte.
3. Gewerbekarte und
4. Land= und Forſtwirtſchaftskar
Uber die Ausfüllung der einzeln
Zählpapiere beſagen die Anleitungen a
den Papieren und die Muſterbeiſpiele all
Nähere, auch ſind die Zähler gerne bere
in jedem Einzelfalle Auskunft zu erteile
Die Ausfüllung der Zählpapiere hat
jedem Falle nach dem Stand vr
16. Juni 1933 zu erfolgen.
Zur Durchführung der Zählung ſi
für die Stadt Darmſtadt 10 Zählung
ausſchüſſe und außerdem beſondere Zäl
bezirke gebildet worden. Der räumlie
Wirkungskreis der Ausſchüſſe lehnt ſ
jeweils an die Einteilung der Poliz
reviere an und zwar derart, daß de
I. Ausſchuß in dem betreffenden Poliz
bezirk die Straßen von A — I. und de
II. Ausſchuß diejenigen von M. — Z
geteilt ſind.
Die Austeilung der Papiere an 1
ehrenamtlichen Zähler erfolgt am
Samstag, den 10. Juni 1933 und zw
für den:
I. Bezirk: 1. u. 2. Ausſchuß um 16.301
in der Ludwigsoberrealſchule,
II. Bezirk: 1. u. 2. Ausſchuß um 16.001
in der Viktoriaſchule,
TII. Bezirk: 1. u. 2. Ausſchuß um 15.001
in der Dieſterwegſchule,
TV. Bezirk: 1. u. 2. Ausſchuß um 14.301I.
in der Kyritzſchule und für den
V. Bezirk: 1. u. 2. Ausſchuß um 15.301
in der Beſſunger=Mädchenſchu
Beſſungerſtraße.
Die Zählpapiere werden den zu
fragenden Perſonen uſw. durch beſonde
ernannte Zähler bis ſpäteſtens 12. 5u
1933 zugeſtellt. Die Einſammlung 2
ausgefüllten Zählungs=Papiere erſol
durch die mit einem amtlichen Auswe
verſehenen ehrenamtlichen Zähler
17. Juni 1933.
Wir bitten, die zur Ausfüllung 2
Zählpapiere Verpflichteten, im Hinde
auf die zielſichere und raſche Dul”
führung des Zählgeſchäftes, dafür
ſorgen, daß die Zählpapierezurrecht
Zeitordnungsgemäß ausgefülll ?"
Abholung bereit liegen. (St.12
Wer die in den Erhebungspap”.
geſtellten Fragen wiſſentlich wahil”
widrig beantwortet, oder ſich weige!
vorgeſchriebenen Angaben zu machel."
mit Geldſtrafe bis zu 150.— NM. beſt.
Darmſtadt, den 9. Juni
Bürgermeiſterei. Der Staatskommille.