Darmstädter Tagblatt 1933


03. Juni 1933

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Einzelnummer 10 Pfennige

2

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F.8

ſtung
Taffee
80, 209

in 909
Unge End
Apaunen 1
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g 30 Junl 2 Reichsmark und 20 Pfennig Ab=
agegebühr
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genturen 2.20 Reichsmark frei Haus. Poſtbezugspreis
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ſimmten Tagen wird nicht übernommen. Nicht=
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſi. Tagbl. geſiattet.
Nummer 153
Samstag, den 3. Juni 1933.
196. Jahrgang

27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichspfg.
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breit) 2Reichsmark. Anzeigen von auswärts 35Reichspfg.
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zeiſe
3. Reſchsmark. Alle Preiſe in Reichsmark
(1 Dollar 4.20 Mark). Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Sireſt uſw., erliſcht
ſede Verpſſichtung auf Erfüllung der Anzeigenauf=
träge
und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei Konkurs
oder gerichtlicher Beitreibung fällit jeder Rabatt weg.
Banſkonto Deutſche Bank und Darmſtädter und
Nafionalbank.

Vor einem Transfer=Moratoriam.
ebereinſtimmung Zwiſchen Reichsbank und Gläubiger=Verkrekern. Die Gold= und Deviſenlage der
eichsbank erforderk ſchnelles Handeln. Erfüllung der Schuldverpflichkungen nur durch verſtärkie Ab
ahme deut
Waren möglich. Die Löſung des deutſchen Transfer=Problems der beſonderen Auf=
merkſamkeii
der Beltwirtſchaff empfohlen.

Das Ergebnis

der Berliner Gläubiger=Kenferenz.
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
Die Beſprechungen zwiſchen der Reichsbank und den Ver=
etern
der Gläubiger ſind am Freitag abend zum Abſchluß
bracht worden. Sie haben nun ihren Niederſchlag in einem
ommuniqué gefunden, dem man deutlich genug anmerkt, welche
chwierigkeiten es gemacht hat, die verſchiedenen Intereſſen auf
nen gemeinſamen Nenner zu bringen; ſchon weil ja auch die
läubiger durchaus nicht einer Meinung ſind, ſondern jeder
r ſich je nach der Stärke ſeiner Handelsbeziehungen zu
eutſchland beſondere Vorteile erſtrebt.
Nach dem Charaker der Beſprechungen konnte deshalb das
rgebnis nach der poſitiven Seite nur gering ſein. Für Deutſch=
nd
hat es aber großen moraliſchen Wert, daß von allen
eiten die Nichtigkeit der Haltung der Reichs=
ank
anerkannt worden iſt. Die Vertreter der Gläu=
liger
haben ſich darauf hin feſtgelegt, daß der Deviſen=
eſtand
der Reichsbank die Grenze nach unten
rreicht hat und einen weiteren Nückgang nicht
ehr verträgt, weil ſonſt die Funktionen der
eichsbank gefährdet werden. Sie haben weiter
nerkannt, daß es unbedingt erforderlich iſt, den
eviſenbeſtand der Reichsbank zu erhöhen und
16 die Bezahlung der Schulden nur durch eine
teigerung des Warenverkehrs möglich iſt, daß man
18 alſo Gelegenheit geben muß, das Geld zu verdienen.
rgendwelche weikeren Borſchläge ſind von keiner
Seife gemacht worden.
ie Gläubigervertreter waren dazu ja wohl auch kaum imſtande,
eil ihnen ein offizielles Mandat fehlte. Sie haben ein pro=
ſoriſches
Komitee eingeſetzt, das etwa in der gleichen Weiſe
ie das Stillhaltekomitee der kurzfriſtigen Gläubiger mit der
eichsbank gemeinſam arbeiten ſoll. Man hat ſich alſo die
eitere Entwicklung praktiſch ſo vorzuſtellen, daß jetzt in den
nzelnen Ländern Gläubigerſyndikate gebildet werden, die ihre
ertreter benennen und daß dann aus dem proviſoriſchen
omitte ein offizielles Komitee wird, das mit der Reichsbank
überlegen haben wird, welche
Möglichkeiken für die Abdeckung der deutſchen
Auslandsſchulden
h ergeben. Anregungen ſind dazu ſchon im Laufe der Ver=
indlungen
gemacht worden. Darüber iſt allerdings auf keiner
eite mehr ein Zweifel, daß die Reichsbank ſo lange nicht
arten kann. Dr. Schacht hat angekündigt, daß während der
fingſttagung Beratungen der Internationalen Bank in Baſel
nd und daß unmittelbar darauf die Reichsbank ihren Ent=
hluß
faſſen will.
Der enkſcheidende Schrikt iſt für die Mitte der
Towmenden Boche zu erwarken.
Er kann nur darin beſtehen, daß die Reichsbank ein
ransfermoratorium erklärt, ob ein Vollmoratorium oder
ur ein Teilmoratorium darüber gehen die Meinungen noch
ASeinander. Die größere Wahrſcheinlichkeit ſpricht für ein
ſollmoratorium, eben weil auch die Gläubiger ihr Intereſſe an
Ner Verſtärkung des Deviſenbeſtandes der Reichsbank ausge=
rochen
haben und weil die Reichsbank unter allen Umſtänden
Nes vermeiden will, daß Anſätze zu einer neuen Inflation ent=
ehen
können.
Die Welt wird ſich alſo auf ein Transfermoratorium ein=
ellen
können. Aber niemand wird in der Lage ſein, uns Bös=
Liligkeit vorzuwerfen. Deshalb bedeutet gerade zur moraliſchen
eſtigung der deutſchen Stellung das Ergebnis der Berliner
interhaltungen ein voller Erfolg.
einſekung eines Ausſchufſes der langfriſtigen
Gläubiger.
WTB. Berlin, 2. Juni.
Zeber die Transferunterhaltungen, die während der letzten
u8e in Berlin ſtattgefunden haben, macht die Reichsbank fol=
ende
Mitteilungen:
AUl Einladung der Reichsbank haben in den letzten Tagen in
ertin Unterhaltungen ſtattgefunden mit Vertretern der ver=
Dedenen Gruppen der deutſchen Auslandsgläubiger über das
ansſerproblem Die Reichsbank hat ein umfangreiches Mate=
üder
den deutſchen Außenhandel und über die Deviſen= und
Jutdenlage vorgelegt. Die Vertreter der Gläubigergruppen
Snen ihrerſeits, ohne irgendwelche Vorſchläge zu machen, Tat=
ben
vorgetragen, die ſich aus ihrer jeweiligen Situation er=
a
um bei den deutſchen zuſtändigen Stellen über die Auswir=
Lugen irgendwelcher Einſchränkung des Transfers gegenüber
Een vollen Schuldverpflichtungen das richtige Verſtändnis herbei=
Ahren. Das Ergebnis der Diskuſſionen war.

allgemeine Uebereinſtimmung
darüber, daß die der Reichsbank noch zur Verfügung ſtehenden
freien Gold= und Deviſenreſerven einen ſolchen Tiefſtand erreicht
haben, daß bei weiterem Rückgang die volle Funktion der Reichs=
bank
als zentrales Notenbankinſtitut beeinträchtigt werden müßte,
und daß es wünſchenswert iſt, dieſe Reſerven ſchrittweiſe zu er=
höhen
, um dadurch die Reichsbank zu unterſtützen in ihren erfolg=
reichen
Bemühungen, die Stabilität der deutſchen Währung fort=
zuführen
. Es wurde ferner anerkannt, daß das Abſinken des deut=
ſchen
Zahlungsbilanz=Ueberſchuſſes dazu zwingt, den Schutz und die
Erweiterung des deutſchen Deviſenaufkommens zu erwägen.
Konkrete Vorſchläge über die Behandlung
dieſer Frage wurden von der Reichsbank nicht
vorgebracht, und die Vertreter der ausländiſchen Gläubiger
nahmen lediglich zu dem Zweck teil, um Auskünfte zu empfangen
und zu geben, aber nicht um Verhandlungen zu führen.
Die Anweſenden billigten die Abſicht der Reichsbank, ganz
unabhängig davon, zu welchen Maßnahmen die Reichsbank durch
die Umſtände gezwungen ſein wird, alle Mühe aufzuwenden, nicht
nur die Fühlung mit den verſchiedenen Gläubigergruppen auf=
recht
zu erhalten, ſondern auch gemeinſame Erörterungen über die
Lage mit den Gläubigern zu erleichtern in dem Beſtreben, zu
gegenſeitgen Verſtändigungen und Abmachungen hinüberzuführen.
Die Reichsbank wurde davon unterrichtet, daß die anweſen=
den
Vertreter langfriſtiger Gläubiger, auch ohne ein formelles
Mandat zu haben,
ein kleines danerndes Komikee eingeſetzt
haben, um es der Reichsbank zu ermöglichen, die Beziehungen
fortzuſetzen, die die Reichsbank durch die Einberufung dieſer Ta=
gung
herzuſtellen wünſchte, ähnlich derjenigen Fühlung, die be=
reits
mit den kurzfriſtigen Gläubigern durch die verſchiedenen
Stillhaltekomitees beſteht.
Die Teilnehmer erkennen an, daß die Stillhalteabkommen
einen weſentlichen Beitrag bilden zur Aufrechterhaltung des deut=
ſchen
internationalen Handels und Kredits und unter den be=
ſtehenden
Umſtänden zu deren Fortentwicklung beitragen und daß
die Beibehaltung der Beziehungen zwiſchen den Teilhabern dieſer
Verträge im Intereſſe der Geſamtheit aller Gläubiger liegt.
Alle Teilnehmer haben anerkannt, daß der deutſche Außen=
handel
und der Handel der Welt als Grundlage für das Trans=
fer
=Problem angeſehen werden müſſen. Eine dauernde Löſung der
beſtehenden Schwierigkeiten erfordert große Anſtrengungen von
ſeiten Deutſchlands und iſt ebenſo weitgehend abhängig von der
Haltung anderer Länder zu den Fragen des Güteraustauſches.
Denn letzten Endes können große internationale Schuldver=
pflichtungen
nur erfüllt werden durch Warenbewegungen und
Dienſtleiſtungen. Angeſichts der wichtigen Stellung Deutſchlands
innerhalb der Weltwirtſchaft und angeſichts der Größe ſeines
Schuldenproblems. das zur Behandlung ſteht, wird angenommen,
daß eine der wichtigſten und dringendſten Aufgaben der Weltwirt=
ſchaftskonferenz
ſein wird, eine ſchnelle und dauernde Löſung des
deutſchen Transferproblems zu erleichtern.
94. Schacht über die Transfer=

Zu der Mitteilung der Reichsbank über die Transferunter=
haltungen
gab Reichsbankpräſident Dr. Schacht vor Vertretern
der Preſſe einige Erläuterungen. Er betonte, daß nicht der
leiſeſte Grund für eine Beunruhigung über die
geld= und währungspolitiſchen Fragen vorhanden
ſei; im Gegenteil, wenn die Reichsbank das Transferproblem an=
gepackt
habe, ſo beweiſe ſie damit, daß ſie das Problem erkenne,
nach Mitteln und Wegen zu ſeiner Löſung ſuche und auch den Mut
und die abſolute Entſchloſſenheit dazu habe. Die Tatſache des
neuen Regimes bürge dafür, daß dieſes ſchwierige Problem auch
wirklich gelöſt werde. Ueber das Schuldenproblem ſei bei der
Transferausſprache nicht geſprochen worden, denn
der deutſche Schuldner zahlk ſeine Schulden weiter.
Die Schwierigkeit ſei nur die, ob er dafür von der Reichsbank die
nötigen Deviſen bekommen könne. Die Vertreter der Gläubiger
hätten ſich bemüht, alle Gegengründe darzulegen, die gegen ein
Transfermoratorium Deutſchlands ſprechen. Die meiſten dieſer
Gründe ſeien der Reichsbank bekannt geweſen, aber es ſei durchaus
richtig geweſen, dieſe Geſichtspunkte von den Vertretern der Gläu=
bigergruppen
vortragen zu laſſen, da dabei auch der eine oder
andere neue Geſichtspunkt zutage getreten ſei. Die Anerkenntnis,
die von allen Gläubigervertretern einſtimmig gebilligt worden
ſei, nämlich daß der Deviſen= und Goldbeſtand der Reichsbank
einen Tiefſtand erreicht habe und dadurch die Funktionsfähigkeit
der Reichsbank gefährdet ſei, bedeute für die bekannte deutſche
Auffaſſung eine große moraliſche Stütze. In dieſem Zuſammen=
hang
betonte Dr. Schacht mit Nachdruck, daß die Stabilität der
Reichsmark über allen Zweifel erhaben ſei. Es ſei völlig aus=
geſchloſſen
, daß man noch einmal geſtatten werde, daß das deutſche
Volk Inflationsverluſte an ſeinen Spargroſchen erleide. Der Ent=
ſchluß
der Reichsbank ſei unwiderruflich, daß ſie ein weiteres Ab=
ſinken
ihres Deviſenbeſtandes nicht mehr geſtatten werde. Sie
werde in kürzeſter Friſt entſprechende Entſchlüſſe faſſen.

Beſſere Ausſichten für die Bauwirkſchaft
* X In den letzten Monaten waren Anſätze zu einer leichten
Belebung im Hochbau zu erkennen. Zwar blieben der gewerb=
liche
Bau und der öffentliche Hochbau hiervon noch ſo gut wie
unberührt. Dagegen überſchritten im Wohnungsbau während
des erſten Vierteljahres 1933 die Bauerlaubniſſe und Bau=
beginne
den Vorjahresſtand erheblich ſtärker als in den letzten
Monaten des Jahres 1932. Nunmehr hat auch der Zugang fer=
tiggeſtellter
Wohnungen ſich erſtmalig wieder ſeit dem Jahre
1930 (um 11 Prozent) über den Vorjahresſtand gehoben. Hier=
bei
muß beachtet werden, daß die hohe Zahl der Bauvollendun=
gen
durch einen neuen Rekordſtand der Wohnungsumbauten
bedingt iſt; auf dieſe entfielen (in den Groß= und Mittelſtädten)
im erſten Vierteljahr 1933 rd. 42 Prozent des geſamten Woh=
nungszugangs
gegenüber 21 Prozent im erſten Vierteljahr 1932.
Die Fertigſtellung von Neubauwohnungen blieb dagegen noch
um 16 Prozent der gleichen Zeit des Vorjahres zurück. Auch die
Beſchäftigung im Hochbau überſtieg im März und weiter im
April erſtmalig den Vorjahresſtand; freilich blieb die Zunahme
vergleichsweiſe gering, weil die vorherrſchende Eigenheimbau=
tätigkeit
den Bedarf an fremden Arbeitskräften in engen Gren=
zen
hält. In Uebereinſtimmung mit der Entwicklung der Bau=
tätigkeit
hat ſich der Bauſtoffabſatz, wenn auch im einzelnen
unterſchiedlich, leicht gebeſſert. Der Rückgang der Bauſtoffpreiſe
ſcheint in den letzten Monaten zum Stillſtand gekommen zu ſein.
Jedoch haben die geſamten Baukoſten infolge einer abermaligen
Senkung der Bauarbeiterlöhne bis März noch etwas nach=
gegeben
.
Es entſteht nun die Frage, wie dieſe Anſätze einer leichten
Belebung im Hochbau zu deuten ſind. In den ökonomiſchen
Vorausſetzungen für einen Anſtieg der Wohnungsbautätigkeit
hat ſich grundſätzlich nichts geändert. Wenn ſich auch Zinſen und
Baukoſten den von der Einkommensgeſtaltung abhängigen Er=
löſen
(Mieten) weiter angepaßt haben, ſo bleibt doch nach wie
vor eine Spanne zu überbrücken, ehe von einem Gleichgewicht
zwiſchen Koſten und Erlöſen geſprochen werden kann. Es muß
vielmehr angenommen werden, daß abgeſehen von witte=
rungsbedingten
und ſonſtigen Zufallsmomenten die Reichs=
maßnahmen
der Eigenheimbauförderung und der Stadtrand=
ſiedlung
offenſichtlich fo frühzeitig eingeſetzt haben, daß bereits
unmittelbar zu Beginn der Bauſaiſon ein nennenswerter Teil
der Bewilligungen ausgeſprochen und infolgedeſſen eine ſofor=
tige
Inangriffnahme der Bauten möglich war. Bis Mitte Mai
waren aus ,dem 20=Millionen=Fonds zur Förderung des
Eigenheimbaues 5 600 Darlehen über 8,7 Mill. RM. bewilligt
worden. (Die anfänglichen Schwierigkeiten, die erſte Hypothek
für die Eigenheime zu beſchaffen, haben ſich durch die Bereit=
ſtellung
von Kleinhypotheken durch einzelne Verſicherungs=
inſtitute
und Bodenkreditanſtalten erheblich vermindert.) Der
überwiegende Teil der 50 Mill. RM. für die Errichtung von
Randſiedlungen wurde gleichfalls den Ländern bereits zugeteilt.
Es iſt allerdings auch möglich und wahrſcheinlich, daß das
wachſende Vertrauen in die Konſolidierung der wirt=
ſchaftlichen
Verhältniſſe dazu geführt hat, hier und dort zurück=
geſtellte
Bauvorhaben nunmehr in Angriff zu nehmen. Grund=
ſätzlich
wird man jedoch kaum erwarten dürfen, daß ſich der
Hochbau, bzw. Wohnungsbau, während des Jahres 1933 weſent=
lich
aus der Stagnation herausheben wird, es ſei denn, daß
auch der Wohnungsbau in das von der Regierung geplante neue
Arbeitsbeſchaffungsprogramm einbezogen werden kann.
Soweit die Entwicklung bereits abzuſehen iſt, dürfte ſich
nach Berechnungen des Inſtituts für Konjunkturforſchung der
Produktionswert des Hochbaues im Jahre 1933 mit etwa 1,2
Mrd. RM. ungefähr in der Größenordnung des Vorjahres be=
wegen
. Auf den gewerblichen Bau wie auf den Wohnungsbau
dürfte etwa die Hälfte, alſo 0,6 Mrd. RM. entfallen. Für die
Finanzierung der Inveſtitionen im gewerblichen Bau, die vor=
wiegend
Erſatz= Um= und Anbauten darſtellen, kommen vor=
wiegend
zwei Quellen in Frage, nämlich die Darlehensgewäh=
rung
von privater Seite und die Selbſtfinanzierung aus den
im eigenen (landwirtſchaftlichen oder gewerblichen) Betrieb frei=
werdenden
Mitteln. Für den Wohnungsbau ſtehen an öffent=
lichen
Mitteln die Zuſchüſſe für den Eigenheimbau, für die
Stadtrandſiedlung und für die Wohnungsbauten zur Ver=
fügung
: der Geſamtbetrag kann für das Jahr 1933 auf rd. 100
Mill. RM. veranſchlagt werden. Danach würde nur rd. ein
Sechſtel der Aufwendungen im Wohnungsbau, alſo noch weniger
als im Vorjahr, auf öffentliche Mittel entfallen. Weitere Mittel
der öffentlichen Hand (etwa Hauszinsſteuerhypotheken, Arbeit=
geberdarlehen
und ähnliches) ſtehen kaum noch zur Verfügung.
Die Bodenkreditinſtitute und Sparkaſſen werden auch bei wei=
terem
Anſtieg der Pfandbriefkurſe und fortſchreitender Zunahme
der Spareinlagen für die Baufinanzierung des laufenden Jah=
res
nicht mehr in nennenswertem Umfang in Frage kommen.
Es verbleiben unter den organiſierten Kreditgebern neben den
Bauſparkaſſen, die vielleicht mit demſelben Betrag wie 1932
(rd. 50 Mill. RM.) anzuſetzen ſind, wiederum nur die Träger der
privaten Verſicherung und der ſtaatlichen Zwangsverſicherung.
Dieſe werden nach den gegenwärtig erkennbaren Möglichkeiten
vielleicht einen Betrag von 100 bis 200 Millionen RM. für den
Wohnungsneubau bereitſtellen können. Der Reſt von 250 bis
350 Mill. RM., alſo rd. die Hälfte, ſetzt ſich aus Privathypo=
theken
, Gefälligkeitsdarlehen, Kaufgeldſtundungen, Zwiſchen=
krediten
und ähnlichem zuſammen.
Im Tiefbau haben ſich Produktion und Beſchäftigung wei=
terhin
günſtig entwickelt. Während um die Jahreswende die
Zahl der beſchäftigten Perſonen nach den Meldungen der Be=
rufsgenoſſenſchaft
den Vorjahresſtand wieder etwa erreicht hatte,
überſtieg ſie Anfang Mai 1933 den Vorjahresumfang bereits um
18 Prozent. Dieſe Belebung iſt ausſchließlich auf den Fortgang
der Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen zurückzuführen. Die Ar=
beiten
aus dem erſten Abſchnitt des Programmes von 1932 (135
Mill. RM.) dürften zum größeren Teil bereits durchgeführt
ſein, während die aus dem zweiten Abſchnitt (182 Mill. RM.)
ſowie die Aufträge der Reichsbahn und Reichspoſt (280 und
60 Mill. RM.), ſoweit vergeben, noch mitten in der Durchfüh=
rung
begriffen ſind. Nunmehr iſt auch der überwiegende Teil
der Mittel aus dem Sofort=Programm von Anfang 1933 (500
Mill. RM.) bewilligt. Somit dürfte für die nächſten Monate mit
einer weiteren Belebung im Tiefbau und den ihm vorgelagerten
Lieferinduſtrien zu rechnen ſein.
Wird der überwiegende Teil der Beſchaffungsaufträge noch
n=diefem Jahre durchgeführt, ſo kann lant Inſtitnt für Kon=

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Seite 2 Nr. 153

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 3. Juni 1933

junkturforſchung mit einem Produktionswert des öffentlichen
Baues von rd. 1,5 bis 2 Mrd. RM. gerechnet werden. Damit
dürfte das Produktionsergebnis der Jahre 1931 und 1930 wieder
überſchritten werden. Der Geſamtwert der baugewerblichen
Bruttoproduktion kann für 1933 auf rd. 2,7 bis 3 Mrd. RM.
gegenüber rd. 2,1 Mrd. im Jahre 1932 veranſchlagt werden.
Während in den Jahren der Hochkonjunktur der Tiefbau mit
noch nicht einem Drittel an der geſamten Produktionsleiſtung
beteiligt war, dürften im laufenden Jahre rd. drei Fünftel der
baugewerblichen Produktionsleiſtung auf ihn entfallen. Aller
Vorausſicht nach wird jedoch das Produktionsergebnis noch
höher ſein, weil von der Reichsregierung weitere Arbeitsbe=
ſchaffungsmaßnahmen
angekündigt ſind. Neben einer Fortfüh=
rung
der Hausinſtandſetzungsaktion iſt vor allem an die Inan=
griffnahme
eines großzügigen Straßenbauprogramms gedacht.
n den Jahren der Hochkonjunktur betrug der Inveſtitions=
aufwand
im deutſchen Straßenbau jährlich etwa ¼ Mrd. RM.
Für das Jahr 1932 werden die Aufwendungen im Straßenbau
auf nur rd. 300 Mill. RM. geſchätzt, die faſt reſtlos zur Deckung
des notwendigſten Unterhaltungsaufwands verausgabt ſein
dürften. Dieſe Angaben belegen die hervorragende Bedeutung
der Unterhaltungs= und Inſtandſetzungs=Ausgaben im Straßen=
bau
. Sie zeigen ferner, daß, wenn nur der Aufwand der ver=
gangenen
Hochkonjunkturjahre wieder erreicht werden ſoll, im
Vergleich zu den gegenwärtigen Ausgaben jährlich rd. ½ Mrd.
Reichsmark mehr aufgewendet werden müßten. (Dieſe Summe
würde wegen des Rückgangs der Baukoſten allerdings ein höhe=
res
Produktionsvolumen ermöglichen.) Die arbeitsmarktpoliti=
ſchen
Wirkungen eines Straßenbauprogrammes werden verſchie=
den
ſein, je nachdem vorwiegend Erſatzinveſtitionen oder Neut=
inveſtitionen
durchgeführt werden. Im rohen Durchſchnitt läßt
ſich ſagen, daß etwa 60 Prozent der Geſamtaufwendungen im
Straßenbau ſich direkt in Löhne entweder auf der Bauſtelle oder
bei den Lieferunternehmen (Steinbrüche uſw.) auflöſen. Der
Reſt von etwa 40 Prozent wird für Frachten und Fuhrlöhne
ſowie für Hilfsſtoffe und allgemeine Unkoſten der Tiefbauunter=
nehmen
und der Lieferfirmen benötigt. Rechnet man mit einer
Leiſtung von rd. 200 vollen Arbeitstagen während der Bau=
ſaiſon
und mit einem durchſchnittlichen Lohnſatz von 70 Rpf.
je Stunde, ſo ergibt ſich, daß mit jeden 100 Mill. RM., die im
Straßenbau aufgewendet werden, rd. 50 000 bis 60 000 Arbeiter
während einer ganzen Bauſaiſon beſchäftigt werden können.
Die mittelbaren Fortwirkungen aus dem Straßenbau=Programm
laſſen ſich nur hinſichtlich der Aufwendungen, die direkt in Form
von Löhnen auf der Bauſtelle oder bei den Lieferfirmen ver=
ausgabt
werden, mit einiger Sicherheit beſtimmen. Dieſe Be=
träge
dürften ſich zum überwiegenden Teil ſofort in Nachfrage
E. B.
nach Konſumgütern umſetzen.

Engliſche Wirtſchaftsziele.
England mochk ſich=deukſche Auffaſſung zu eigen.
EP. London, 2. Juni.
Ueber die Grundlinien der engliſchen Politik auf der Welt=
wirtſchaftskonferenz
äußerte ſich am Freitag im Unterhaus der
Schatzkanzler Neville Chamberlain, wobei er betonte, daß die eng=
liſche
Delegation in der Hauptſache drei Ziele anſtrebe:
Eine Erhöhung des allgemeinen Preisniveaus durch Droſſe=
lung
der Ueberproduktion; den Abbau der Zollmauern und die
Stabiliſierung der Währungen auf Goldbaſis in einem noch zu
vereinbarenden Verhältnis; wobei gewiſſe Maßnahmen getroffen
werden müßten, um dieſe Baſis aufrecht zu erhalten und eine
Wiederkehr der Fehler zu vermeiden, durch welche ſie ſeinerzeit
unterminiert worden ſeien.
Zu der Kriegsſchuldenfrage äußerte ſich der Schatz=
kanzler
ſehr vorſichtig und betonte lediglich, daß den Vereinigten
Staaten die engliſche Auffaſſung bekannt ſei und daß Präſident
Rooſevelt für die Schwierigkeiten Englands volles Verſtändnis
habe. Naturgemäß könne dieſe Frage nicht auf der Welt=
wirtſchaftskonferenz
erörtert werden, da nicht alle an
der Konferenz teilnehmenden Staaten an ihr voll intereſſiert ſeien.
Schulden können nur mit Waren bezahlt werden.
In dieſem Zuſammenhange, aber ohne ausdrücklich die Kriegs=
ſchuldenfrage
zu erwähnen, machte ſich der Schatzkanzler die ſchon
ſeit Jahren von Deutſchland vertretene Auffaſſung zu eigen. Die
Gläubigernationen ſollen nicht vergeſſen, daß die Schulden letzten
Endes nur mit Waren bezahlt werden können. Wenn ſie ſich nicht
bereitfinden, dieſe Waren anzunehmen, können ſie auch nicht mit
Bezahlung rechnen.
Zum Schluß betonte Chamberlain, daß die weitere wirtſchaft=
liche
Entwicklung der Welt von dem Ausgang der Weltwirt=
ſchaftskonferenz
abhänge. Sollte die Konferenz ſcheitern, ſo müſſe
unſere Generation die Hoffnung aufgeben, von all den Uebeln er=
löſt
zu werden, von denen uns die Konferenz jetzt befreien ſoll.

Phankaftiſcher Film.
Von A. K. von Hübbenet.
Es iſt in den letzten Jahren immer wieder darauf hinge=
wieſen
worden, daß es in dem Film vielleicht mehr als jeder
anderen Kunſtform gegeben iſt, die vollendete Illuſion der Wirk=
lichkeit
zu vermitteln. Man erinnert ſich an Kriegsſzenen von
erſchreckender Realiſtik, an unmittelbares Lebendigwerden ver=
gangener
Epochen, die auf der Leinwand ihre Auferſtehung
feierten, noch hundert andere Beiſpiele wären zu nennen. Im
Zuſammenhang hiermit wurde auch an das Spiel der Darſteller
die Forderung erhoben: konzentrierte Natürlichkeit, potenziertes
Leben. Doch Realiſtik iſt nur ein Teilgebiet filmiſcher Möglich=
keiten
. Es bedarf keines Scharfſinnes, um zu erkennen, daß
grandioſe Pathetik und das Irreale, Phantaſtiſche ebenſo un=
mittelbare
Lebenselement des Films ſind, wie die Realiſtik.
Der phantaſtiſche Film hat ſchon einmal eine üppige Blüte
erlebt. Zu klaſſiſcher Berühmtheit gelangten Der Golem, Der
Student von Prag und vor allem Das Cabinett des Dr. Cali=
gari
, ein Film, der überall in der Welt ſo großes Aufſehen
erregte, daß das Schlagwort vom Caligarismus aufkam und
wohl zum erſten Mal in der Geſchichte des Films lebhafte film=
künſtleriſche
Debatten entfeſſelte.
Die in der Folge unternommenen Verſuche, weitere, Filme
im Caligari=Stil nachzuſchaffen, ſind geſcheitert. Die Urſachen
des Verſagens laſſen ſich heute ſchwer überprüfen. Allem An=
ſchein
nach hat es jedoch an einer allzu äußerlichen Uebernahme
der maleriſchen Effekte gelegen, denen man nicht den adäquaten
Handlungsgehalt an die Seite zu ſtellen vermochte. Dagegen
hat ſich das Phantaſtiſche und Ueberſinnliche in wenn man ſo
fagen darf normalern Spielfilmen noch lange als belieb=
tes
Handlungsmotiv gehalten. Das berühmteſte Beiſpiel dieſer
Art iſt wohl Joe Mays Indiſches Grabmal, in welchem der
von Bernhard Goetzke dargeſtellte Yoghi mit Hilfe der damals
bereits hochentwickelten Trickfilmtechnik die unglaublichſten
Kunftſtücke vollbrachte, durch Wände hindurchging, ſich in Nichts
auflöſte und wieder erſtand. Phantaſtik in einem ganz anderen,
märchenhaften Sinne erfüllte den nicht minder berühmten Dieb
von Bagdad von Douglas Fairbanks, der mit ſeinem phan=
taſtiſchen
Dieb ein durchaus unphantaſtiſches Millionenver=
mögen
verdiente.
Die Möglichkeiten des filmiſchen Tricks zur Hervorzaube=
rung
irrealer Wirkungseffekte ſind nahezu unerſchöpflich, und
überhaupt ſcheint der Film zur Behandlung phantaſtiſcher The=
men
prädeſtiniert zu ſein. Wenn ſich das Publikum dieſer Art,
trotzdem bald abkehrte, ſo lag das vor allem daran, daß hinter

Bom Tage.
Der Reichskanzler hat auf Vorſchlag des Reichsaußenminiſters
den regierenden Bürgermeiſter von Hamburg, Krogmann, zum
Delegierten der Reichsregierung für die am 12. Juni in London
beginnende Weltwirtſchaftskonferenz beſtimmt.
Miniſterpräſident Göring hat den Potsdamer Polizeipräſiden=
ten
Graf Helldorf ins preußiſche Innenminiſterium berufen.
Die Einſetzung eines Staatskommiſſars für Berlin hat durch
Beſtimmungen des preußiſchen Staatsminiſteriums, die am 29. Mai
beſchloſſen worden ſind, eine geſetzliche Regelung gefunden. Danach
tritt neben den Oberbürgermeiſter und Magiſtrat Berlin ein
Staatskommiſſar. Der Staatskommiſſar iſt von dem Oberbürger=
meiſter
über alle weſentlichen Vorgänge in der Verwaltung zu
unterrichten und kann an den Sitzungen des Magiſtrats und den
übrigen Verwaltungsorganen der Stadt mit beratender Stimme
teilnehmen und gegen deren Beſchlüſſe Einſpruch erheben.
Der Polizeipräſident von Bielefeld hat die für die Pfingſt=
tage
in Bielefeld vorgeſehene Führertagung des Jungdeutſchen
Ordens verboten.
Dem Polizeioberſten im Bayeriſchen Staatsminiſterium des
Innern. Heinrich Doehla, wurde auf Grund eines Beſchluſſes des
Bayeriſchen Miniſterrates mit ſofortiger Wirkſamkeit die Amts=
bezeichnung
Polizeigeneral verliehen.
Die deutſche Geſandſchaft in Wien hat wegen der bei dem
Preſſeattaché der Geſandtſchaft, Habicht, durchgeführten Haus=
ſuchung
Einſpruch gegen dieſe Verletzung der Exterritorialität
erhoben
Die öſterreichiſche Regierung hat angeſichts des inkraft=
getretenen
Sicherheitsvermerkszwanges eine Teilnahme von
Oeſterreichern an der VDA.=Tagung in Paſſau verboten.
36 Mitglieder der Danziger Jugend, die ihre Reiſe zur
Tagung des VDA. in Paſſau in Wien unterbrochen hatten,
wurden, als ſie den Prater beſuchten, von der Polizei mit Gummi=
knüppeln
zerſtreut und ſchließlich verhaftet.
Das dem landbündleriſchen Vizekanzler Winkler naheſtehende
Neue Wiener Extrablatt erfährt, daß das vollſtändige Verbot
der Nationalſozialiſtiſchen Partei Oeſterreichs beſchloſſene Sache
ſei und um die Mitte des laufenden Monats, nach der Rückkehr
des Bundeskanzlers aus Rom, erfolgen werde. Jede Partei=
tätigkeit
der Nationalſozialiſten werde, dem Blatt zufolge, auf
Grund einer Notverordnung verboten ſein.
Reiſe des Reichsbankpräſidenken Dr. Schacht
nach Baſel.
Reichsbankpräſident Dr. Schacht begibt ſich nach=Baſel, um=
dort
an Beſprechungen, die während der Pfingſtfeiertage bei
der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich ſtattfinden
werden, teilzunehmen.
Amerikaniſcher Währungsvorſchlag.
WTB. Waſhington, 2. Juni.
Im Staatsdepartement wurden heute die umlaufenden Ge=
rüchte
über einen amerikaniſchen Währungsvorſchlag dahin=
gehend
berichtigt, daß Amerika für eine Beſchränkung der Edel=
metalldeckung
auf 25 Prozent des Notenumlaufes eintrete, und
zwar ſollen davon 20 Prozent in Gold und 5 Prozent in Silber
beſtehen. In London werde man als einheitliche Regelung des
Währungsproblems vorſchlagen, daß jedes Land ſeine Wäh=
rung
ſelbſt ſtabiliſiere und beſtimme, daß ein Fünftel der
Edelmetalldeckung aus Silber beſtehe.
Das kirchliche Reformwerk.
Die Loccumer Bereinbarungen über die Biſchofsfrage
CNB. Berlin, 2. Juni.
Von amtlicher kirchlicher Seite wird wie der Evangeliſche
Preſſedienſt meldet mitgeteilt: Durch einige Blätter geht er=
neut
die Behauptung, die Loccumer Vereinbarung (modus proce=
denti
) ſei hinſichtlich der Wahl des Reichsbiſchofs verletzt worden.
Dies iſt unrichtig. Es handelt ſich bei jener Vereinbarung um
eine auch vom Wehrkreispfarrer Müller unterzeichnete Verab=
redung
über ein ſchrittweiſes Vorgehen in dem kirchlichen Re=
formwerk
. Darin heißt es (Punkt 2), daß bei der Beratung der
Vertreter der Landeskirchen über den Grundplan der Verfaſſung
eine Einigung über die Perſon des zukünftigen Reichsbiſchofs er=
folgen
ſollte, aber es iſt mit keinem Wort davon geſprochen wor=
den
, daß die Wahl des Reichsbiſchofs noch irgendeiner weiteren
Abſtimmung unterſtellt werden müßte. Vielmehr waren ſich alle
Beteiligten darin einig, daß dies unzweckmäßig ſei und einen
Rückfall in das allſeitig bekämpfte parlamentariſche Syſtem bedeu=
ten
würde. Damit fallen alle Vorwürfe, die Loccumer Verein=
barung
ſei durch die kirchlichen Bevollmächtigten verletzt worden,
in ſich zuſammen.

der Phantaſtik äußerer Tricks nicht das menſchliche Gefühl, das
Bewußtſein des Metaphyſiſchen zu ſpüren war. Die neuentdeck=
ten
Trickmöglichkeiten verführten, wie ſo oft auch in anderen
Fällen, zu hohlen Spielereien, die kühl ließen. Sich von ſelbſt
öffnende Türen und Fenſter, durch die Luft ſchwebende körper=
loſe
Hände und ähnliche Scherze ſind wohl Mittel des Phan=
taſtiſchen
, aber nicht deſſen Triebfedern.
Zudem wurde der Trick durch Veröffentlichungen in der
Preſſe bald ſeiner Phantaſtik und ſeiner Wirkung beraubt. Ob=
wohl
auch vorher ſicherlich niemand an die Echtheit der Vor=
gänge
geglaubt hatte, jetzt war man aufmerkſam geworden,
lechzte darnach, das Geheimnis zu ergründen, und die zu
gruſeligen Ueberraſchungen bereite Stimmung war dahin.
Ein ſeltſames Bild des phantaſtiſchen Films gab in jüngſter
Zeit der Vampyr=Film von Carl Theodor Dreyer, der uns
mit ſeiner. Johanna von Orléans einen der ſchönſten und per=
ſönlichſten
Filme beſcherte. Auch der Vampyr=Film fiel völlig
aus der Reihe der üblichen Filmproduktion und entfeſſelte kunſt=
kritiſche
Debatten, die jedoch nicht darüber hinwegtäuſchen konn=
ten
, daß der Film in ſeiner ganzen Anlage mißglückt war. Die
Vampyre intereſſierten nicht, weil das unglückliche Manuſkript
die Verbindung zu ihrer geheimnisvollen Welt verſchüttet hatte.
Amerika erlebte vor kurzem wieder eine Hochkonjunktur in
Gruſel=Filmen von denen wir glücklicherweiſe nur einen mit
Namen Frankenſtein hier zu Geſicht bekamen. Die amerika=
niſche
Naivität dieſer Phantaſtik bewirkte weniger Gruſeln als
Lachen. Indeſſen ſteht der techniſch=phantaſtiſche Film dem
modernen Empfinden durchaus nahe, wie aus dem Intereſſe
hervorgeht, das etwa den Filmen Metropolis, Frau im
Mond und F. P. 1 antwortet nicht allgemein entgegen=
gebracht
wurde. Ob die Phantaſtik der modernen und erahnten
Technik gerade in Verbindung mit mehr oder wenig albernen
und nebenherlaufenden Liebesgeſchichten am ſinnfälligſten in
Erſcheinung tritt, möge dahingeſtellt bleiben, jedenfalls aber
ſcheinen für den Film auf dieſem Gebiet noch viele unerſchloſſene
Möglichkeiten zu liegen. Wie vom Erhabenen zum Lächerlichen,
ſo iſt vom Phantaſtiſchen zum Grotesken nur ein Schritt. Und
das Groteske umfaßt die weite Spanne von einer komiſchen
Verzerrung der Wirklichkeit bis zur völlig irrationalen Phan=
taſtik
einer Micky=Maus.
Seltſamerweiſe ging die Filmproduktion der letzten Jahre,
von wenigen Ausnahmen abgeſehen, auch an der Komik des
Irrealen vorbei. Der Höhepunkt der amerikaniſchen Groteske,
der in den Filmen von Charlie Chaplin, Harold Lloyd
und Buſter Keaton erreicht wurde, ſcheint längſt über=
ſchritten
zu ſein, und was die neuerdings ſo überfleißig kulti=
vierte
Filmoperette an Irrealem vollbrachte, hat eine in die=
ſem
Sinne anerkennende Kritik im überwiegenden Teil ſchwer=
lich
verdient. Was ſich hier kundgab, war wohl mehr Verkogen=

Paris und der Vierer=Pakk.
Eine diplomakiſche Bormel ohne Inhaft.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 2. Juni.
Ueber die Perſpektiven, die der Viererpakt für Frankreich
eröffnet, gehen hier die Anſichten ſtark auseinander. Von offi=
ziöſer
Seite betont man, daß es der franzöſiſchen Außenpolitik
gelungen ſei, den Viererpakt von ſeinem eigentlichen Inhalt zu
leeren, und daß Frankreich nur einer diplomatiſchen
Formel ohne Inhalt wir haben ſchon desgleichen
erlebt beitreten wird. Die Gegner des Viererpaktes weiſen
in erſter Linie auf die Verſtimmung bei der kleinen Entente
und Polen hin. Die kleinen Verbündeten ſollen in der letzten
Zeit Frankreich gegenüber eine Sprache geführt haben, die an
Deutlichkeit nichts zu wünſchen übrig läßt. Ganz beſonders
Polen.
Aber die kleinen Verbündeten ſind noch immer leichter zu
beruhigen als Frankreich ſelbſt. Man weiſt hier darauf hin".
und nicht ganz mit Unrecht daß es bei dem Viererpakt nicht
ſo ſehr auf das juriſtiſche Beiwerk als auf den politiſchen In=
halt
ankommt. Ganz beſtimmt würde der Viererpakt dazu bei=
tragen
, in Europa eine neue politiſche Atmoſphäre zu ſchaffen
Die Verſtimmung in Warſchau und Prag beweiſen das genug
Und Frankreich kann, was auch ſeine juriſtiſche Poſition ſein
mag, innerhalb des Viererbundes ſehr leicht iſoliert werden
Zweifelsohne haben ſchon die vorbereitenden Verhandlungen zu
dem Viererpakt Frankreich von ſeinen oſteuropäiſchen Verbün=
deten
bis zu einem gewiſſen Grade entfremdet. Nicht jeder in
Paris hält das für einen ſchweren Schlag, wenn man ſich
darüber auch ausſchweigt. Dafür iſt aber die Skepſis allgemein
was die Annäherung zwiſchen Frankreich und Italien, als
Folge des Viererpaktes, betrifft. Der franzöſiſch=italieniſche
Gegenſatz wurzelt zu tief, um durch noch ſo glänzende diploma
tiſche Formeln beſeitigt werden zu können. Alles, was die
Diplomatie vermag, beſteht darin, von Zeit zu Zeit eine gün
ſtigere Stimmung zwiſchen Paris und Rom zu ſchaffen.
Bei der Beurteilung des Viererpaktes entſcheiden aber
letzten Endes für Frankreich nicht ſo ſehr dieſe ſpeziellen Pro
bleme. Man betrachtet den Viererpacht im Rahmen der all
gemeinen Politik. Und darum iſt Frankreich Haltung den
Viererpakt gegenüber nicht zuletzt durch die Rückſichten auf Gen
und auf London bedingt.
Die Franzoſen machen neue Schwierigkeiken.
Mit der Paraphierung des Viermächtepaktes iſt wahrſchein
lich vor dem Pfingſtfeſt doch nicht mehr zu rechnen. Die Fran
zoſen wünſchen eine neue Formulierung, und zwar in eine
Form, die ſelbſt den Italienern und Engländern nicht gefäll=
obwohl
an dem materiellen Inhalt des Paktes auch nach der
Zugeſtändniſſen der Franzoſen nichts mehr geändert werden ſol
Aber aus der Taktik Frankreichs geht doch hervor, daß di
Franzoſen auf dem Umwege über die Wort= und Satzſtellun
in den Viermächtepakt etwas hineinbringen wollen, was ſeine
materiellen Inhalt auf das ſtärkſte berührt. Sie haben ſich bis
her äußerſt halsſtarrig gezeigt. Sie wollen unter keinen Um
ſtänden den letzten Entwurf, mit dem wir uns ſchon einverſtan
den erklärt haben akzeptieren. Da gleichzeitig von Paris he
zu verſtehen gegeben wird, daß man erſt die Kammerdebatt
abwarten will, bevor die Zuſtimmung erfolgt, ergibt ſich ohn
weiteres, daß die Franzoſen Zeit gewinnen wollen, um ihr
diplomatiſchen Gegenſpieler mobil zu machen. Der Kampf ſpie
ſich augenblicklich im Lager der übrigen Vertragspartner a.
während wir die Rolle des Zuſchauers übernommen haben. E
bleibt nun abzuwarten, wie das Ringen ausgeht. Daß de
Viermächtepakt im letzten Augenblick noch ſcheitern wird, nimn
man an zuſtändiger Stelle in Berlin nicht an. Man verſiche=
aber
auch, daß von unſerer Seite irgendwelche Konzeſſione
ſachlicher Natur nicht mehr zu erwarten ſind.
Wie am Freitag abend in Genf bekannt wurde, ſoll die g
meinſame franzöſiſch=engliſch=amerikaniſche Beſprechung über de
Stand und die weitere Geſtaltung der Abrüſtungskonferenz a
nächſten Mittwoch in Paris ſtattfinden.
Die vormilikäriſche Ausbildung.
Bei der Beratung des Techniſchen Unterausſchuſſes des Effe
tivkomitees in Genf hat ſich herausgeſtellt, daß die Frage der Au
rechnung der vormilitäriſchen Ausbildung bei der Feſtſetzung di
Heeresſtärken der einzelnen Länder auf unüberwindliche Schwi
rigkeiten ſtößt, weil dieſe vormilitäriſche Ausbildung bei faſt alle
Staaten völlig verſchieden liegt. Schließlich fand ein ens
liſcher Vorſchlag allgemeine Zuſtimmung, daß jede
Staat in der eigentlichen vormilitäriſchen Aus
bildung völlig freie Hand haben, daß aber jede milite
riſche Ausbildung außerhalb und nach der Dienſtzeit ſtrikte ve
boten werden ſoll.

heit aus Verlegenheit, als eine aus urſprünglicher, geſund
Luſt am Fabulieren geborene Phantaſtik.
Einzelne Szenen, die ſich die Komik des Irrealen nutzb
machten, ſind trotzdem haften geblieben und haben bezaubern
Möglichkeiten klargeſtellt. In erſter Linie zu erwähnen iſt d
befreiende, jungenhafte Blödſinn des amerikaniſchen Films O
Boß der nach Mark Twains Roman Abenteuer eines Yan!
am Hofe des Königs Arthus gedreht wurde und in de
Zuſammenprall von Mittelalter und Gegenwart eine grotes
Phantaſtik von unüberbietbarer Urſprünglichkeit erreichte.
gehört übrigens zu den in der Filmgeſchichte nicht gerade
tenen Unverſtändlichkeiten, daß die Verleihfirma lange zöger
ehe ſie es überhaupt wagte, dieſen Film in Deutſchland herau
zubringen, Im Boß waren keine techniſchen Tricks nötig,
die Phantaſtik des Geſchehens zu betonen, die im grotesl
Handlungsmotiv gegeben war. Anders etwa in den Drei 9.
der Tankſtelle, die vom Gerichtsvollzieher mit dem blau
Kuckuck verſehenen Möbelſtücke, die mit pfeifendem Getöſe dabo
fliegen, oder die Jagdſzenen in dem Maurice=Chevalier=!
Schloß im Mond deren groteske Komik in den Zeitlupe
und Zeitraffer=Aufnahmen ihre Höhepunkte erreichte. Hier wur
die Komik des Irrealen erſt durch den Filmtrick beſchwor
ebenſo wie in den Micky=Maus=Filmen, aus denen die re9
läre Spielfilmproduktion bei einiger Aufmerkſamkeit die mann
faltigſten Anregungen ſchöpfen könnte. Ueberwindung der W!
lichkeit nicht durch verlogene Sentimentalität von Schlag
gefängen, ſondern durch echte, urſprüngliche Phantaſtik,
dieſer Richtung könnte der Film ohne Zweifel weſentlich me
leiſten als bisher. Techniſche Möglichkeiten ſind ihm in rei
rem Maße gegeben, als jeder anderen Kunſtform, und das 2.
pflichtet. Allerdings: das Wiſſen um die techniſchen Mittel
nügt nicht, denn das Weſen der Phantaſtik offenbart ſich !"
in einer Anhäufung mehr oder weniger komiſcher oder me
oder weniger gruſeliger und unheimlicher techniſcher Lrle
Phantaſtik, ob ſie nun das Gebiet des Metaphyſiſchen oder 9
tesken ſtreift, iſt eine gefühlsmäßige und geiſtige Einſteln.
die dem Realismus eine Abſage erteilt und ſich mit aufng."
bereiten Sinnen in den Ozean des Unbekannten und 4"
klärlichen ſtürzt.
Die Erweiterung des Stoffgebietes, das die Filmprodn..
in den letzten Jahren in unverſtändlicher Selbſtbeſchränn
immer mehr eingeengt hat, wird nicht mehr lange auf ſich"
ten laſſen. Die geiſtige und kulturelle Neuorientierung
Nation verlangt auch vom Film eine andere Ausnutzung I."
Möglichkeiten, ſtellt ihn vor neue Aufgaben. Vielleicht ſie
wir auch vor einer Renaiſſance des phantaſtiſchen Films, de
Innerlichkeit jedenfalls dazu beitragen könnte, den Film
ſeiner Faſſadenakrobatik zu befreien und handwerkliche *
tnoſität zu einer geiftigen und gefühlswarmen Kunſt zu !.

[ ][  ][ ]

Samstag, 3. Juni 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 153 Seite 3

Die Eheſtandshilfe
zur Förderung der Eheſchließungen.
CNP. Berlin, 2. Juni.
Der Wortlaut des Geſetzes zur Verminderung der Arbeits=
ſigkeit
, über deſſen Inhalt wir bereits ausführlich berichtet
rben, gibt noch Aufſchluß über eine Reihe von Einzelbeſtim=
ungen
, aus denen wir ergänzend das folgendes nachtragen:
Förderung der Eheſchließungen: Der Antrag
f Gewährung des Eheſtandsdarlehens kann vor Eingehen der
he geſtellt werden. Daß die künftige Ehefrau zwiſchen dem 1.
ini 1931 und 31. Mai 1933 mindeſtens ſechs Monate lang im
rlande in einem Arbeitnehmerverhältnis geſtanden hat, iſt nach=
weiſen
. Daß ein ſtandesamtliches Aufgebot vorliegt, und daß die
nftige Ehefrau ihre Tätigkeit als Arbeitnehmerin ſpäteſtens im
itpunkt der Eheſchließung aufgibt, iſt glaubhaft zu machen. Als
beitnehmertätigkeit gilt nicht die Beſchäftigung im Haushalt
er Betrieb von Verwandten aufſteigender Linie. Der monat=
he
Tilgungsbetrag des Eheſtandsdarlehens in Höhe von 1 v. H.
jeweils am 10. des Monats fällig.
die zur Hingabe der Eheſtandsdarlehen erforder-
ichen
Summen werden durch eine Eheſtandshilfe
Iufgebracht, zu der alle ledigen Perſonen heran=
gezogen
werden,
Einkünfte im Sinne des Einkommenſteuergeſetzes beziehen.
eſe Eheſtandshilfe wird ſowohl von Lohn= und Gehaltsempfän=
in
als auch von Veranlagten erhoben. Als ledig gelten
ch verwitwete oder geſchiedene Perſonen, deren Ehe kinderlos
Von der Eheſtandshilfe ſind befreit unverheiratete Frauen,
ien Kindermäßigungen zuſtehen ſowie Perſonen, die zum Un=
halt
ihrer geſchiedenen Ehefrau oder eines bedürftigen Eltern=
Ules ſeit einem Jahre mindeſtens 1 Sechſtel ihres Einkommens
ſwenden, außerdem Perſonen, die über 55 Jahre alt ſind. Zur
heſtandshilfe der Lohn= und Gehallsempfänger
rden auf der Baſis des Bruttoarbeitslohnes alle unbeſchränkt
kommenſteuerpflichtigen Perſonen herangezogen. Zum Arbeits=
n
gehören nicht Abbauentſchädigungen, Abkehrgelder und ſon=
ſe
Kapitalabfindungen, die aus Anlaß der Auflöſung eines
enſtverhältniſſes gezahlt werden. Die Eheſtandshilfe der Lohn=
2 Gehaltsempfänger wird nicht erhoben, wenn der Arbeitslohn
RM. im Monat nicht erreicht. Bei monatlicher Zahlung be=
gt
die Eheſtandshilfe der Lohn= und Gehaltsempfänger bei 75
150 RM. 2 v. H., bei 150 bis 300 RM. 3 v. H., bei 300 bis 500
N. 4 v. H., bei 500 RM. und darüber 5 v. H. Die Eheſtands=
fe
wird durch Einbehaltung eines Lohn= oder Gehaltsteiles er=
ſen
, wobei der Arbeitgeber dem Reich haftet.
Bemeſſungsgrundlage der Eheſtandshilfe
der Veranlagten
d die Reineinkünfte, die nicht dem Steuerabzug vom Arbeits=
n
unterliegen. Sonderleiſtungen und der ſteuerfreie Einkom=
nsteil
dürfen nicht abgezogen werden, Werbungskoſten, Schuld=
ſen
, Renten und dauernde Laſten nur inſoweit, als dies nicht
eits bei Feſtſtellung der Reineinkünfte geſchehen iſt. Die Ehe=
idshilfe
der Veranlagten beträgt bei 750 bis 1300 RM. 2 v. H.,
1300 bis 3100 RM. 3 v. H., bei 3100 bis 5500 RM. 4 v. H.,
5500 RM. und darüber 5 v. H. Die Eheſtandshilfe der Veran=
ten
wird für die im Kalenderjahre 1933 endenden Steuer=
chlüſſe
nur in Höhe von 50 Prozent erhoben. Auf die Eheſtands=
ſe
der Veranlagten ſind Vorauszahlungen erſtmals am 10.
ptember 1933 zu entrichten, dann an den für die Einkommen=
iervorauszahlungen
jeweils maßgebenden Tagen. Die Ehe=
idshilfe
wird weder bei der Berechnung des Einkommens, noch
des Steuerabzuges vom Arbeitslohn abgezogen. Sie iſt keine
meſſungsgrundlage für die Kirchenſteuer. Das Aufkommen aus
fließt ausſchließlich dem Reich zu, ſoweit es im Rechnungs=
re
1933 40 Millionen RM., in den folgenden je 60 Millionen
N. überſteigt, bildet es ein vom Reichsfinanzminiſter zu ver=
ltendes
Sondervermögen des Reiches. Der bisherige Ledigen=
chlag
kommt ab 1. Juli 1933 in Fortfall.

Mikkel zur Förderung des Eigenheimbaues.
Der Präſident der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Ar=
beitsloſenverſicherung
hat Mittel zur Förderung des Eigenheim=
baues
zur Verfügung geſtellt. Hierbei handelt es ſich um Dar=
lehen
in Höhe von 800 RM. für jedes Eigenheim. Bei Einbau
einer Anliegerwohnung erhöht ſich das Darlehen auf 1200 RM.
Die Verzinſung und Tilgung beträgt insgeſamt 4 v. H. Mit Rück=
ſicht
auf die geringe Höhe des Darlehens kommen nur Eigenheime
in Frage, die nach Umfang und Ausſtattung ſehr beſcheiden ſind
und deren Herſtellungskoſten in der Regel unter 5000 RM. liegen.
Der Bauherr muß mindeſtens 30 v. H. als Eigenkapital nach=
weiſen
. Wenn er ein ſchuldenfreies Grundſtück beſitzt, iſt neben
einer erſten Hypothek nur ein verhältnismäßig geringer Barbetrag
erforderlich.

Vier Todesurkeile im Alkonger Blutſonntag-Prozeß.
WIB. Altona, 2. Juni.
In dem Prozeß vor dem Altonaer Sondergericht über die
blutigen Vorfälle am 17. Juli 1932 wurde am Freitag das Urteil
geſprochen. Das Sondergericht verurteilte die vier Angeklagten
Luetgens, Teſch, Wolff und Möller wegen gemeinſchaft=
lichen
Mordes, die drei letztgenannten außerdem wegen Landfrie=
densbruches
und Aufruhrs zum Tode.
Die Angeklagten Wendt und Diehl erhielten je zehn Jahre,
Kuhlmann ſieben Jahre, Luehnſtaeden und Uhle je fünf Jahre,
Jakob dreieinhalb Jahre Zuchthaus, ſämtlich wegen Beihilfe zum
vollendeten Mord und wegen Landfriedensbruches und Aufruhrs.
Drei Angeklagte wurden freigeſprochen.

Eingliederung marxiſtiſcher Pereine.

Aeberleitung der margiſtiſchen
Geſangvereine
in die deutſche Sängerbewegung.
Die Staatspreſſeſtelle teilt u. a. mit:
Zum Zwecke der Ueberleitung der marxiſtiſchen Geſangvereine
in die deutſche Sängerbewegung hat der Staatskommiſſar für das
Polizeiweſen in Heſſen, Dr. Beſt, die beſtehenden marxiſtiſchen
Geſangvereine aufgelöſt und zum Verwalter des Vermögens die=
ſer
Vereine den Gauvorſitzenden des Deutſchen Sängerbundes in
Heſſen, Dr. Kulz, ernannt.
Die Verfügung hat folgenden Wortlaut:
Auf Grund des §1 der Verordnung des Reichspräſidenten zum
Schutze von Volk und Staat vom 28. Februar 1933 werden hier=
durch
ſämtliche dem Deutſchen Arbeiter=Sängerbund angeſchloſſe=
nen
Geſangvereine im Gebiet des Volksſtaates Heſſen verboten
und aufgelöſt. Wer ſich an einem der aufgelöſten Vereine als
Mitglied beteiligt oder ihn auf andere Weiſe unterſtützt oder den
organiſatoriſchen Zuſammenhalt weiter aufrecht erhält, wird nach
§ 4 der angezogenen Verordnung beſtraft. Das Vermögen der
Vereine wird beſchlagnahmt. Mit der Abwicklung der Vereins=
geſchäfte
und mit der Liquidation des Vermögens der aufgelöſten
Vereine wird Herr Dr. Kulz in Darmſtadt. Referent im Mini=
ſterium
für Kultus und Bildungsweſen, Vorſitzender des Gaues
Heſſen des Deutſchen Sängerbundes, beauftragt und ihm zugleich
die Befugnis erteilt, für die Bezirke des Rhein=Main=Gaues des
Deutſchen Arbeiter=Sängerbundes, ſoweit ſie heſſiſche Orte um=
faſſen
, je einen Unterbeauftragten zu beſtellen.
Unter das Verbot fallen: Bezirk Darmſtadt: Arheilgen,
Treue; Büttelborn, Fr. Sänger; Biblis=Groß=Rohrheim, Chor=
gemeinſchaft
: Dieburg, R. Sänger; Dornheim, Vorwärts; Eber=
ſtadt
, Laſſallia und Sängerluſt: Erfelden, Vorwärts; Erzhauſen,
Eintracht; Eſchollbrücken, Arb.=Geſangverein; Georgenhauſen Ein=
tracht
; Gräfenhauſen Vorwärts; Griesheim, Laſſallia; Groß= Bie=
berau
, Frohſinn; Groß=Zimmern, Einigkeit; Gundernhauſen,
Treue; Klein=Gerau, Fr. Sänger; Leeheim, Fr. Sänger; Meſſel,
Treue: Münſter, Arb.=Geſangverein; Brensbach, Loreley; Darm=
ſtadt
, Volkschor und Weſtend; Nieder=Beerbach, Sängerluſt: Nie=
der
=Modau, Frohſinn; Nieder=Ramſtadt, Modauluſt; Ober= Ram=
ſtadt
, Vorwärts: Pfungſtadt, Liederkranz; Reinheim, Arb.= Geſang=
verein
; Roßdorf, Einigkeit; Schneppenhauſen, Arb.=Geſangverein;
Spachbrücken, Einigkeit; Stockſtadt, Sängerbund; Traiſa, Ein=
tracht
; Ueberau, Arb.=Geſangverein; Weiterſtadt, Sängerbund;
Wixhauſen, Fr. Sängervereinigung; Crumſtadt, Arb.= Geſangver=
ein
; Zeilhard, Bruderkette; Goddelau, Volkschor. Bezirk Mainz:
Aſtheim, Bruderkette: Bauſchheim, Sängerkreis; Bingen, Einig=
keit
; Biſchofsheim. Eintracht; Bretzenheim, Fr. Sänger; Buden=
heim
, Frohſinn: Büdesheim. Arb.=Geſangverein; Finthen, Frei=
heit
: Gaulsheim. Arb.=Geſangverein; Ginsheim, Sängergruß;
Gonſenheim, Fr. Sänger; Groß=Gerau, Einigkeit und Fr. Sänger;
Hechtsheim, Vorwärts; Heidesheim, Eintracht; Ober=Ingelheim,
Volkschor; Nieder=Ingelheim, Freiheit; Königſtädten, Lieder=
kranz
; Laubenheim, Arb.=Geſangverein; Mainz, Gutenbergquar=
tett
und Volkschor; Mainz=Amöneburg, Arb.=Geſangverein;
Mainz=Koſtheim, Einigkeit; Mainz=Kaſtel, Einigkeit; Mainz=
Mombach. Einigkeit: Nauheim, Freie Sänger; Oppenheim, Volks=
chor
: Raunheim, Fr. Sänger; Rüſſelsheim, Vorwärts; Trebur,
Volkschor: Undenheim, Männergeſangverein; Weiſenau, Sänger=
luſt
. Bezirk Höchſt i. O.: Erbach Vorwärts; Michelſtadt, Arb.=
Geſangverein; Höchſt i. O., Eintracht; Sandbach, Fr. Sportvereini=
gung
; Lützel=Wiebelsbach, Fr. Sportvereinigung; Heubach, Lie=
derzweig
; Rimhorn, Arb.=Geſangverein; Mömlingen, Arb.= Ge=
ſangverein
; Neuſtadt, Vorwärts: Semd. Arb.=Geſangverein;
Steinbach, Arb.=Geſangverein; Fürſtengrund, Hallſt. M.=Quartett;
Seckmauern, Arb.=Geſangverein; Würzberg, Arb.=Geſangverein;
Reichelsheim. Arb.=Geſangverein; Nieder=Kinzig, Edelweiß; Kirch=
Brombach, Arb.=Geſangverein; Vielbrunn, Arb.=Geſangverein;
Rehbach, Sängerluſt; Steinbach. Arb.=Geſangverein; König, Arb.=
Geſangverein; Groß=Umſtadt, Sängerluſt; Hainſtadt, Sängerluſt;
Breitenbrunn, Arb.=Geſangverein.

Auflöſung des marriſtiſchen Wanderervereins
Die Nalurfteunde‟.
Naturfreunde=Häuſer über Pfingſten geöffnet.
Die Staatspreſſeſtelle teilt mit: Der Staatskommiſſar für das
Polizeiweſen in Heſſen hat den marxiſtiſchen Wandererverein
Die Naturfreunde zum Zwecke der Ueberleitung in die deutſche
Wanderbewegung aufgelöſt und die Verwaltung des Vermögens
dem Beauftragten des Reichsſportkommiſſars,
Lehrer Kloſtermann, übertragen. Der Verwalter hat
angeordnet, daß die Naturfreunde=Häuſer bis auf weiteres, ins=
beſondere
über Pfingſten, den Touriſten zugänglich ſind.
Bekämpfung der Arbeiksſchen
jugendlicher Berſonen.
WSN. Mainz, 2. Juni.
Zur Bekämpfung der Arbeitsſcheu jugendlicher Perſonen
hat das Kreisamt Groß=Gerau angeordnet, daß in Rüſſelsheim,
Raunheim und Kelſterbach jegliche Wohlfahrtsunterſtützung aus
kommunalen Mitteln unverzüglich einzuſtellen iſt bei Perſonen
im Alter bis zu 25 Jahren. Dieſe Verfügung iſt darauf zurück=
zuführen
, daß auf die Anforderung des Arbeitsamtes Mainz
von 1300 Landhelfern bei weitem nicht genügend Meldungen
eingingen.
Mitkelſtandskommiſſar Renz von ſeiner Skellung
enkbunden.
Miniſterpräſident Dr. Werner hat den Staatskommiſſar für
Mittelſtandsfragen Franz Renz, M. d. L., auf ſeinen Antrag
mit Wirkung vom 1. Juni 1933 unter Anerkennung der
von ihm dem Staat geleiſteten Dienſte von ſei=
ner
Stellungentbunden.
Mit ſofortiger Wirkung wurde; bis auf weiteres beurlaubt:
Direktor Dr. Feldmann vom Pädagogiſchen Inſtitut, Mainz.
Beurlaubt wurden vom 4. Juni 1933 an bis auf weiteres:
Lehrer Georg Reitz zu Undenheim, Lehrer Wilhelm Schwi=
binger
zu Nierſtein, Lehrer Heinrich Wunderlich zu Un=
denheim
.
Nur zweimal im Monak politiſche Zeiern im Rundfunk
Die Staatspreſſeſtelle erklärt: Nach Mitteilung des Herrn
Reichsminiſters für Volksaufklärung und Propaganda wünſcht
der Herr Reichskanzler, daß im Rundfunkprogramm der Unterhal=
tung
weiteſter Raum gegeben und politiſche Reden, Feiern uſw.
im Monat höchſtens zweimal übertragen werden ſollen. Von An=
trägen
auf Uebertragung ſolcher Darbietungen ſoll daher künftig
nach Möglichkeit abgeſehen werden.
Immer noch ankideukſche Heße.
Das Gaupreſſeamt der NSDAP. teilt mit:
Immer noch gibt es einzelne Orte in der Welt, in denen die
Hetze der Juden gegen alles Deutſche mit unverminderter Kraft
und Gemeinheit fortgeht. Anſcheinend iſt Toronto in Kanada ein
ſolcher Ort. Dquernd dringen Klagen von dorther bis nach Heſſen.
Das Gaupreſſeamt übermittelt uns den Brief einer deutſchen
Auswanderin an eine bekannte Gießener Familie. Der Bericht
zeigt in erſchütternder Weiſe die ſeeliſchen Leiden, die unſere Aus=
landsdeutſchen
zum Teil erdulden müſſen und die erſt in dem Mo=
ment
aufhören, in dem Deutſchland wieder Weltmacht iſt und ſein
ſtarker Arm wieder bis über den Ozean reicht.

Hefſiſches Landeskheaker.
Kleines Haus. Freitag, 2. Juni.

Lanzabend Ilſe Meudkner und Wilmo Kamrakh.
Ueber Ilſe Meudtner iſt Neues nicht mehr zu ſagen.
re einzigartige Begabung, das techniſche Können dieſes ſchlan=
eleganten
Körperchens, ihr geſundes ſympathiſches Weſen
ben ihr hier und auswärts verdiente Bewunderung in Fülle
Tracht. Sie rüſtet ſich, in der kommenden Spielzeit ihre Kunſt
einer Reihe deutſcher Städte zu zeigen und ſtellte ſich heute
* ihrem neuen Partner Wilmo Kamrath aus Halle=
ipzig
vor.
Dieſer junge Tänzer macht ſeinen berühmten Lehrern Ehre;
Iſt techniſch vollendet. Ein ausgeſprochen männlicher Tänzer=
Ius iſt er zwar nicht; dazu iſt er zu zierlich gebaut. Aber er
B: zu ihr, als wie ein Bruder, und es iſt derſelbe Stil, den
Aer tanzt: friſch, losgelaſſen temperamentvoll, voll Draſtik
2 Groteske, mit witziger Mimik, während ſie den feinen
inor hat. Wie es bei ihr wiederum hauptſächlich in den Mil=
AOſchen Tänzen in der Zigeunerlegende und dem Debuſſyſchen
klete (mit ihren berühmten Einhand=Ueberſchlägen) hervor=
½ 1o findet ſich auch bei ihm eine auf offenbar ſtarker Muſi=
Jar beruhende Uebereinſtimmung von Muſik und Tanzſchritt,
der tänzeriſchen Ausdeutung und Verſinnbildlichung der
ſaliſchen Thematik und Rhythmik. In den Duetten:
ahmswalzer, Schubertwalzer ergänzten ſich beide aufs
üeſte, Kamrath gab im ruſſiſchen im Bauerntanz und im
iiurger Zimmermann wohl ſein Beſtes. Die Koſtüme waren
Genigen Ausnahmen geſchmackvoll. Emil Kaſelitz am
del war ein birtuoſer Begleiter und Führer. Das Programm
2 Tänzen, obgleich außerordentlich vielſeitig, ſchien mir
was zu reichlich.
Sin intereſſanter Abend, der ſehr ſtark beſucht, den Be=
v
. HI.
Ligten erfreulichen Erfolg einbrachte.
De Erbſchaft des Hyper=Schokten.
* Tondon. Ob die biederen Schotten ihren Ruf auch
Laaich verdient haben, läßt ſich ſchwer ſagen. Wenn ſie wirklich
SSchalſe ſind, hätten ſie Herrn Joſe Capis Elonzo in Rio de Ja=
Iro längſt zum Ehrenſchotten ernennen müſſen. Was ſich dieſer
Lnderling leiſtete, ſpottet wirklich jeder Beſchreibung. Seine
ut tng beſtand ſeit langen Jahren faſt ausſchließlich aus Brot
Vaſſer;, nur in den Sommermonaten erlaubte er ſich den
SlS etwas dicke Milch und billigſte Früchte zu genießen. Die

ſonſtige Lebensweiſe des Hyper=Schotten entſprach nach jeder
Richtung hin durchaus nicht der Güte der Speiſenkarte, woraus
hervorgeht, daß Senor Elonzo ein geradezu tieriſches Leben
führte, um ſeiner Sparleidenſchaft huldigen zu können. Allerdings
waren ſeine Beſtrebungen von vollſtem Erfolg gekrönt: Er ver=
machte
ſeinem Neffen die hübſche runde Summe von zwei Milli=
onen
Peſeten. Ob ſich der Herr Neffe auch mit trocken Brot be=
gnügen
wird?
Ihre Mgieſtät die Eiſenbahnkönigin.
(E. r. M.) Kopenhagen. Dänemark hat kürzlich hohen Be=
ſuch
gehabt: Sie fünfzehnjährige engliſche Eiſenbahnkönigin
Marjorie Goodall. Für die in hohen und höchſten Regionen un=
bewanderten
Zeitgenoſſen iſt es natürlich nicht ganz leicht, ſich in
den europäiſchei Wahlmonarchien auszukennen, und auch der
Gotha dürfte in dieſer Beziehung reſtlos verſagen. Wir wollen
alſo vorausſchicken, daß die engliſchen Eiſenbahner alljährlich eine
Königin wählen, um dem Organiſationsgedanken in ihrer Perſon
lebendigen Ausdruck zu verleihen. Es handelt ſich um eine Maje=
ſtät
mit repräſentativen und werbenden Aufgaben. Die Reiſe nach
Dänemark ſtand mit dem beginnenden Bau der längſten europä=
iſchen
Eiſenbahnbrücke von Seeland nach Falſter im Zuſammen=
hang
. Sowohl in Kopenhagen, wie in den anderen von ihr beſuch=
ten
Städten gab es feierliche Empfänge, Bürgermeiſter=Reden,
Eiſenbahnkundgebungen uſw. Die kleine Marjorie erſchien in
Krone und Königsmantel, hielt kurze auswendiggelernte Anſpra=
chen
und ließ ſich interviewen ſo lange, bis ſie vor Erſchöpfung
buchſtäblich zuſammenbrach. Zwiſchendurch aber machte ſie aus
ihrem Herzen keine Mördergrube und ſagte den aufdringlichen
Leuten gründlich die Wahrheit. Auf die Frage, was ihr in Däne=
mark
beſonders aufgefallen ſei, erwiderte Ihre Majeſtät z. B.:
Daß die Menſchen ſo furchtbar viel ſchwatzen! Die große Auf=
machung
in der Preſſe die man England ſchuldig zu ſein
glaubte konnte es nicht verhindern, oder trug noch dazu bei,
daß vernünftige Leute über dieſen Königinnenrummel den Kopf
ſchüttelten und das aufgeputzte Mädchen aus der Fremde ehrlich
bedauerten. Ein philoſophiſch veranlagter Mann dagegen zog dar=
aus
eine originelle Nutzanwendung und formulierte die Forde=
rung
: Mitbürger, wählt Königinnen! Jemehr, um ſobeſſer..
Es ſei gar nicht einzuſehen, warum nur die Eiſenbahner die Ehre
haben ſollten, während andere Vereine, Organiſationen, Innun=
gen
, Berufsverbände uſw., ſich mit einem ganz gewöhnlichen Vor=
ſitzenden
begnügen müßten. Zielbewußt auf dieſem Wege fort=
ſchreitend
, werde man ſchließlich dazu kommen, daß jeder Mann
ſeine Herzenskönigin wähle und ihr königliche Ehren erweiſe. Auf
einem Umweg gelange man zum ſchönſten und natürlichſten Zu=
ſtand
zurück, und in jeder Familie werde Ihrer Majeſtät, der
mütterlichen Hausfrau, der ihr gebührende Thron errichtet.

Das deutſche Reichsehrenmal.

Ueber den Wettbewerb für das Reichsehrenmal in Berka iſt
kürzlich die Entſcheidung gefallen. Man entſinnt ſich der lang=
wierigen
Erörterungen über die Wahl eines geeigneten Platzes,
um den jahrelang der Streit der Meinungen über das Für und
Wider ging. Nicht weniger ſchwierig war die Auswahl unter dem
eingereichten Entwürfen. Drei Entwürfe wurden preisgekrönt,
doch wurde der Plan von O. Bieber=J.Wackerle=München einſtim=
mig
zur Ausführung empfohlen, denn dieſer Entwurf vereinigt
die Vorzüge der beiden andern Projekte in ſich, nämlich die Idee
des heiligen deutſchen Heldenhaines und den Gedanken einer Kult=
ſtätte
, die ſich frei inmitten dieſes Haines weithin ſichtbar auf der
Höhe erhebt. Das Reichsehrenmal ſoll kein ſtummer toter Zeuge
ſein, ſondern das neue und vorzügliche des Planes Bieber=Wackerle
iſt die Ausgeſtaltung als lebendige Kultſtätte, die die Möglichkeit
zu wirkungsvoller Entfaltung großer Menſchenmaſſen auf den
überaus glücklich angelegten Treppen und Terraſſen bietet. Die
künſtleriſche Form iſt ſchlicht, kargen, diſzipliniertem, ſoldatiſchem
Geiſt entſprungen. Drei Bauten in einem ſchönen Verhältnis zu=
einander
gliedern dieſe Kriegerpfalz der Deutſchen Nation; ein
Glockenturm, die Ehrenhalle und das Kriegerheim. Die Gedächt=
nis
= und Ehrenhalle betritt man durch ein tiefes Portal mit mäch=
tiger
bronzener Tür. Wände und Fußboden ſind aus geſchliffenem
einheimiſchen Stein, die ſchweren Balken der Decke aus Stämmen
der deutſchen Eiche. Das von der Höhe herabfallende gedämpfte Licht
der ſeitlichen Fenſter ſteigert die Wirkung des in dunklen Farb=
tönen
gehaltenen Glasfenſters der Rückwand und die Wirkung der
lodernden Feuerbecken an den Seitenwänden. In der Mitte des
Raumes aber ſteht das Ehrenmal des deutſchen Soldaten: ein
großer Granitwürfel mit den eingemeißelten Soldatentugenden
Glaube, Treue, Tapferkeit, Beharrlichkeit, an den Ecken flankiert
von vier ehernen Kriegergeſtalten. Unter dieſem Würfel könnte
ſich auch das ſymboliſche Grab ausbreiten, in dem Erde aus deut=
ſchen
Soldatengräbern aller Länder in Bronzekaſſeten beigeſetzt
wird. Aber nicht bloß eine Erinnerungsſtätte ſoll das Reichs=
ehrenmal
ſein, nicht eine den Toten allein geweihte Kultſtätte,
ſondern auch eine Heimſtätte für beſonders verdiente ehemalige
Krieger und Kämpfer aus allen deutſchen Gauen. Dieſer Aufgabe
dient das mit dem Reichsehrenmal verbundene Kriegerheim, deſſen
Idee der Eingliederung die beſondere Zuſtimmung des Reichspräſi=
denten
gefunden hat.
Der übrige Inhalt des Heftes iſt nicht weniger intereſſann
und verſchwenderiſch mit Abbildungen ausgeſtattet. Bilder deut=
ſcher
Romantiker, die wieder in deutſchen Beſitz zurückerworben
wurden, vorbildliche Bronzeplaſtiken des nordiſchen Künſtlers
Einar Utzon Frank. Werke der Malerei und der dekorativen
Künſte, ein reichhaltiger Teil über Sinn und Formgebung der
bürgerlichen Raumgeſtaltung, Gärten. Eigenheime uſw. kennzeich=
nen
die bekannte Vielſeitigkeit dieſer führenden deutſchen Monats=
ſchrift
für neue Kunſt und Wohnkultur.
(Aus dem Aprilheft der Monatsſchrift Die Kunſt. Verlag
F. Bruckmann AG., München. 2.50 RM.)

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Samstag, 3. Juni 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 153 Seite 5

Penſionierung als nakionale Tak.

Unter beſonderer Würdigung des im nationalen Inter=
eſſe
bekundeten Opferſinns werden weiter folgende Lehr=
perſonen
in den Ruheſtand verſetzt:
Kreisſchulrat Georg Göckel, Friedberg,
Lehrer Peter Buch. Nieder=Wöllſtadt,
Lehrer Fr. W. Klippel, Offenbach a. M.,
Rektor Heinrich Müller, Nieder=Ingelheim,
Lehrerin Marie Berls, Darmſtadt,
Lehrerin Marie Hahn, Darmſtadt,
Lehrer Wilhelm Schenkelberg, Wolfsheim.
Rektor Johann Schmuck. Undenheim,
Lehrerin Joſefine Dingeldein Neu=Iſenburg,
Techn. Lehrerin Marg. Marſchall, Grß.=Winternheim,
Lehrerin Luiſe Gerhards, Mainz,
Lehrerin Julie Beudt, Darmſtadt,
Lehrerin Lina Simmer, Darmſtadt,
Lehrerin Eliſabeth Seeger. Darmſtadt,
Lehrerin Laura Scharmann, Darmſtadt,
Lehrer Karl Lampert, Darmſtadt,
Lehrer Johann Bredel, Lörzweiler,
Rektor Martin Kröhl, Mainz,
Rektor Heinrich Büttner, Mainz,
Lehrer Georg Karl Kopp. Mainz,
Lehrerin Chriſtina Vogelsberger, Mainz,
Techniſche Lehrerin Barbara Weitz, Jügesheim,
Oberreallehrer Winter an der Realſchule Groß=Gerau,
Oberreallehrer Haber an der Studienanſtalt Gießen,
Reallehrerin Vaubel an der Studienanſtalt Gießen.
Der Abſchied vorgenannter Lehrperſonen iſt nach mei=
ner
Verfügung vom 8. Mai 1933 K. M. IV. 20 849
mit einer würdigen Feier zu umrahmen.
Darmſtadt, den 2. Juni 1938.
Der Heſſiſche Miniſter für Kultus und Bildungsweſen.
In Vertretung: Ringshauſen.
Die Schulferienordnung für Heſſen.
Der Heſſiſche Miniſter für Kultus und Bildungsweſen teilt
en Direktionen und Leitern der höheren Schulen und der gewerb=
ichen
Lehranſtalten und den Kreis= und Stadtſchulämtern fol=
ende
Ferienordnung mit:
Die Oſter=, Pfingſt= und Weihnachtsferien ſind für alle Schu=
en
des Landes dieſelben.
Die Oſterferin beginnen mit Sonntag vor Oſtern und dauern
rei Wochen Wiederbeginn des Unterrichts am Dienstag nach
Niſ. Dom. Der Montag iſt für Konferenzen und etwaige Auf=
ahmeprüfungen
freizuhalten.
Die Pfingſtferien dauern eine Woche, beginnend mit dem er=
en
Pfingſttag und endigend mit dem Sonntag Trinitatis.
Die Weihnachtsferien dauern zwei Wochen, anfangend mit
sonntag vor Weihnachten. Fällt der erſte Weihnachtstag auf
inen Sonntag, Samstag oder Freitag, ſo beginnen die Ferien
nit dem vorausgehenden Donnerstag.
Die Sommerferien beginnen für alle Schulen in den Städten
darmſtadt, Mainz, Gießen, Offenbach, Worms, Friedberg, Bad=
(auheim und Bensheim mit dem Samstag, der dem 15. Juli am
ächſten liegt und dauern vier Wochen. Wiederbeginn des Unter=
ichts
am Montag.
Die Herbſtferien für alle Schulen der genannten Städte be=
innen
mit dem Sonntag, der dem 25. September am nächſten
jegt, und dauern zwei Wochen.
Für alle übrigen Orte des Landes ſind die Sommer= und
derbſtferien in allen Schulen ſo zu legen, wie ſie durch die Ernte=
rbeiten
erforderlich werden. Für ihre Feſtlegung haben die
ſchulämter Sorge zu tragen. Sie dürfen die Zeitdauer von ſechs
Vochen nicht überſchreiten.
Um die durch die Verlängerung der Oſterferien 1933 ausge=
illenen
Schultage wieder nachzuholen, werden die Sommerferien
uir dieſes Jahr mit einer halben Woche an der vierten Woche und
ie Herbſtferien mit einer halben Woche an der erſten Woche ver=
ürzt
. Für die Landſchulen kann die Kürzung beliebig vorgenom=
ten
werden.
In Vertretung: (gez.) Ringshauſen.
Heſſiſches Landestheater.

Großes Haus amstag, 19½221 Uhr. Bühnen=Volksbund K 17
Preiſe 0.504 50 Mk.
3. Juni /Schlageter. Ffingſtſonntag.
4. Juni 1722 Uhr. Därmſtädter Volksbühne C
Die Meiſterſinger von Nürnberg. 0.705 50 Mk. Fingſtmontag, 1922½ Uhr. Bühnen=Volksbund H 12
5. Juni / Die luſtigen Weiber von Windſor. 0.705.50 Mk. dienstag.
G. 5f0 22½ Uhr B 24
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Schlageter. Nittwoch,
7. Juni Preiſe 0.503. Ml
2022½ Uhr.
Einmaliges Gaſtſpiel der NS.=Bühne, Berlin,
DerW ndererv. Reichsminiſter Dr. Goebbels donnerstag. Anf. 19½/ Ende geg. 22½ Uhr. C 25
Preiſe 0 705.50 Mk.
8. Juni Der Bogelhändler, freitag,
9. Juni 19½22½ Uhr. Außer Miete
Preiſe 0.504.50 Mk.
Schlageter. Samstag. Anf. 191. Ende geg. 22½ Uhr. B. 26
Preiſe 0.705.50 Mk.
10. Juni Der Vogelhändler. Sonntag.
11. Juni Anf. 19, Ende geg. 22 Uhr. D 24
Preiſe 0.705.50 Mk.
Der Vogelhändler. Kleines Haus Samstag,
In Bad Nauheim: 4. Anf. 20, Ende vor 22 Uhr. Brahms=Zyklu=
3. Juni Lieder und Geſänge. Preiſe 0.502.50 Mk.
Juni: Der Gwiſſenswurm.

Vom Sinn des Bauſparens.
Volkswirkſchafkliche Bedeukung der Bauſparkaſſen. Die Arbeik in der Deutſchen Bau= und Siedlungs=
gemeinſchaft
, der größken und äülkeſten Bauſpatkaſſe auf zinsloſer Grundlage.
zu verhelfen, hat ſie ſich bei ihrem Größer= und Großwerden nicht
entfernt und iſt deshalb immer in gleicher Weiſe ſozial wirkſam
Bauſparkaſſe und Aufbau.
geblieben. In Abkürzung wird ſie oft auch die Darnſtädter

Vom Niedergang ſind wir mit Klärung und Feſtigung der
politiſchen Verhältniſſe zum Beginn eines Wiederaufſtiegs ge=
kommen
. Die Reichsregierung iſt beſtrebt, Wiederaufbauarbeit
herbeizuführen, um den Wiederaufſtieg der wirtſchaftlichen Ver=
hältniſſe
vorwärts zu treiben. Arbeit ſoll geſchafft werden, um
die Arbeitsloſigkeit in ſtärkerem Maße zu beſeitigen. Den Bau=
ſparkaſſen
muß bei dem von der Reichsregierung betriebenen und
nach jeder Richtung geförderten Wiederaufbau eine bedeutungs=
volle
Rolle zufallen. Die Bauſparkaſſe betreibt ſchon an ſich im
wahrſten Sinne des Wortes Aufbauarbeit. Gleichzeitig iſt ſie
auch eine Einrichtung zur Beſeitigung von Arbeitsloſigkeit. Die
Barſparkaſſe ſammelt die Spargelder und gibt ſie an ihre Sparer
als Darlehen zur Erſtellung von Eigenheimen hinaus. Die Dar=
lehen
werden in monatlichen Raten getilgt. Die Tilgungsſum=
men
wandern wieder als weitere Darlehen zur Erbauung von
Eigenheimen an die Sparer hinaus. Mit verhältnismäßig klei=
nen
monatlichen Beträgen kann jeder bei ihr zur Erlangung
eines Eigenheims kommen. Dieſe Ausſicht und die Sicherheit
ihrer Verwirklichung bildet den Anſporn, daß Spargelder in
ſtarkem Maße zum Fließen kommen, daß Sparquellen erſchloſſen
werden, daß Erſparniſſe gemacht werden, die ſonſt nicht aufge=
bracht
würden.
Durch dieſen Antrieb bringt die Bauſparkaſſe Gelder hervor,
die ſie in ſtändigem Fluß dem Baumarkt zuführen kann. Stän=
dig
werden durch ſie dem Bauhandwerk Aufträge geſchaffen, die
es ſonſt nicht haben würde. In Wirklichkeit ſorgt die Bauſpar=
kaſſe
nicht nur für die Gemeinſchaft ihrer Bauſparer, denen ſie
zu Eigenheimen verhilft, ſondern auch für das ganze Bauhand=
werk
und die von ihm abhängigen Induſtrien. Die volkswirt=
ſchaftliche
Bedeutung der Bauſparkaſſe erſtreckt ſich deshalb nach
mehreren Richtungen. Die für den Aufbau nötige Kapitalbil=
dung
bewirkt ſie und ſchafft gleichzeitig erforderliches Kapital
für den Wiederaufbau und die Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit.
Die Eigenartigkeit des Aufbaues der Bauſparkaſſe als einer
Spargemeinſchaft auf gegenſeitige Hilfe, indem die Spargelder
als Darlehen hinausfließen und als Tilgung wieder zurückkehren,
hat ſich nicht nur in guten Jahren, ſondern erſt recht in den
Jahren des Niedergangs bewährt. Die Bauſparkaſſe ſtellt einen
geſchloſſenen Geldkreis dar, innerhalb deſſen die Gelder unauf=
hörlich
fließen. Es werden keinerlei Verbindlichkeiten eingegan=
gen
, die irgendwie dieſen Umfluß der Gelder und Kapitalien
unterbinden, das Ganze beeinträchtigen oder womöglich zerſtören
könnten. Die im Lauf befindliche Bauſparkaſſe, die über einen
gewiſſen Grad der Entwicklung hinausgekommen iſt, kann durch
ungünſtige Zeitverhältniſſe weder in ihrem Beſtand erſchüttert
noch zum Stillſtand geführt werden. Der Gang ihres Laufes
geht ohne Unterbrechung weiter. Dies hat ſich in der Zeit der
ſchweren Geldkriſe 1931 bewährt. Die große Bauſparkaſſe iſt nicht
nur unverſehrt und unberührt durch dieſe Zeit der Zahlungs=
unfähigkeit
hindurchgegangen, ſondern ſie iſt auch in weiter auf=
ſteigender
Entwicklung geblieben. Damals floſſen ihr ſogar in=
folge
der Bewährung in ſchwierigſter Zeit eher noch verſtärkt die
Spargelder zu.
Die größte und älteſte Bauſparkaſſe auf zinsfreier Grund=
lage
iſt die Bauſparkaſſe Deutſche Bau= und Siedlungsgemein=
ſchaft
(DBS.) in Darmſtadt, die in ihren Grundzügen das Vor=
bild
für faſt alle nachfolgenden Bauſparkaſſen war. Von klein=
ſten
Anfängen ausgehend, iſt aus ihr innerhalb von nur 8 Jah=
ren
das Gebäude einer über ganz Deutſchland ſich erſtreckenden,
volkswirtſchaftlich ſehr wirkungsvollen und das Volkswohl för=
dernden
großen Einrichtung geſchaffen worden. Von ihrer ur=
ſprünglichen
Grundlage, jedem Sparwilligen zu einem Eigenheim

Bauſparkaſſe genannt und trägt dadurch den Namen der Stadt
Darmſtadt weit hinaus in alle deutſchen Lande. Dies iſt heute
wiederum der Fall. wo die Vertreter von Zehntauſenden von
Bauſparern zu der am 3. d. M. hier in Darmſtadt ſtattfindenden
Generalverſammlung aus allen Teilen Deutſchlands zuſammen=
kommen
. Durch alle Nöte der Zeit iſt dieſe große Bauſparkaſſe
nicht nur unverſehrt hindurchgegangen, ſondern hat eine ſtändig
aufſteigende Entwicklung genommen. Im vergangenen Jahre des
ſtärkſten Niedergangs des deutſchen Wirtſchaftslebens, wo alle
Finanzquellen verſiegten oder kaum noch in nennenswertem Fluß
waren, hat dieſe Bauſparkaſſe trotzdem noch den Betrag von rd.
9 Millionen Reichsmark als Darlehen wieder zur Auszahlung
bringen können. Insgeſamt ſind Darlehen von rd. 51 Millionen
zur Erſtellung von beinahe 4000 Eigenheimen hinausgegangen.
Als genoſſenſchaftliches Inſtitut, das auf vollſter Gemeinnützig=
keit
aufgebaut iſt, keinerlei Gewinn erzielen, ſondern alle Er=
träge
ihren Sparern wieder zugute kommen laſſen will, hat ſie
erreicht, die mit den geringſten Unkoſten arbeitende Bauſparkaſſe
zu ſein. Während die Genoſſenſchaftsbanken mit einem Mindeſt=
durchſchnitt
von 3 Prozent der Bilanzſumme an Unkoſten arbei=
ten
, beträgt der Unkoſtenſatz bei der Bauſparkaſſe Deutſche Bau=
und Siedlungsgemeinſchaft noch nicht einmal 2 Prozent. Auch
dadurch hat ſich dieſe Einrichtung bewährt, die mit größtmög=
licher
Vereinfachung des Geſchäftsgangs arbeitet. Als Genoſſen=
ſchaft
hat ſie die Grundlage einer Gemeinſchaft gegenſeitiger
Selbſthilfe in ihrem Aufbau unverändert beibehalten.
Die von der großen Bauſparkaſſe vorwärts getriebene Auf=
bauarbeit
findet auch immer mehr Förderung und Unterſtützung
durch Staat und Reich. Der Hamburgiſche Senat hat ſich zum
Zwecke der Bewirkung verſtärkten Wiederaufbaues mit den dor=
tigen
Bauſparkaſſen in Verbindung geſetzt. Der thüringiſche
Staat unterſtützt das Sparen der thüringiſchen Mitglieder der
Deutſchen Bau= und Siedelungsgemeinſchaft in Darmſtadt durch
Hingabe einer größeren Geſamtſumme, aus der den Sparern be=
ſondere
Darlehen zugeteilt werden können. Auch das Reich
könnte zur Förderung der Bauſpartätigkeit beitragen, wenn es
durch Hingabe von Geldern an die Bauſparkaſſe einen Anſporn
zum Sparen bewirken würde. Leider beſteht noch umgekehrt eine
Hemmung durch beſondere Art der Beſteuerung. Das Bauſparen
hat man der Verſicherungsſteuer unterworfen. Statt Förderung
des Sparens, das ſich direkt in Bauten und in Beſeitigung der
Arbeitsloſigkeit umſetzt, wirkt dieſe Steuer als eine ſonſt nicht
vorhandene Belaſtung und Behinderung des Sparens. Die nun=
mehrige
Reichsregierung wird, da ſie auch ſonſt den Beſtrebungen
der Bauſparkaſſe gegenüber günſtig eingeſtellt iſt, auf die Beſei=
tigung
dieſes Hinderniſſes ihr Augenmerk richten. Es iſt zu hof=
fen
, daß die Reichsregierung die Bauſparkaſſen in die geplanten
Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen einbeziehen wird. Dadurch würde
der Bauſpargedanke und die Eigenheimbewegung eine ſtarke För=
derung
erfahren. Das Beſtreben, jeden Deutſchen bodenſtändig
zu machen, würde dadurch in ſtarkem Maße gefördert werden.
Das Wirken der Bauſparkaſſen im allgemeinen und im volks=
wirtſchaftlichen
Intereſſe läßt ſich dahin charakteriſieren: 500 Mil=
lionen
haben die deutſchen Sparkaſſen bisher für den Baumarkt
aufgebracht. Wäre dieſe Einrichtung nicht am Werke geweſen,
ſo wären dieſe 500 Millionen aller Wahrſcheinlichkeit nach nicht
erſpart worden und nicht dem Baumarkt zugefloſſen. Ohne den
Anſporn der Erlangung des Eigenheims wären ſolche Sparergeb=
niſſe
nicht zutage getreten. Selbſt aber wenn ſie erſpart worden
wären, hätte dadurch auf keinen Fall eine Befruchtung des Bau=
marktes
ſtattgefunden. Zehntauſende von Eigenheimer für weite
und breite Kreiſe wären nicht erſtellt worden.

Heſſiſches Landestheater. Samstag: Letzter Brahms=
abend
im Landestheater. Einen beſonders würdigen Ab=
ſchluß
nimmt der vom Landestheater veranſtaltete Brahmszyklus
heute, Samstag abend, im Kleinen Haus. Waren es in den vier
voraufgegangenen Abenden der Inſtrumentalkomponiſt und der
Schöpfer der großen Chorwerke, dem man huldigte, ſo bringt der
letzte Abend eine ſorgfältige Auswahl aus den Liedſchöpfungen des
großen deutſchen Meiſters, die ihn ja zuerſt weltberühmt machten.
K. M. Zwißler und Dr. Allmeroth ſingen Lieder, Su=
ſanne
Heilmann und Heinz Schlüter die entzückenden
Volkslieder=Duette. Inger Karen ſingt die beiden unvergleich=
lich
ſchönen Alt=Lieder mit Bratſche (Rudolf Sprenger). Am
Schluſſe des intereſſanten Programms hören wir die bekannten
vierſtimmigen Zigeunerlieder (Suſanne Heilmann. Inger Karen,
Dr. Allmeroth und Heinz Schlüter), die lange nicht mehr in den
Darmſtädter Konzertſälen erklangen. Am Flügel waltet. Guſtav
Beck ſeiner ſchwierigen, aber auch dankbaren Aufgabe. Im
Großen Haus wird das nationale Schauſpiel Schlageter
von Hanns Johſt wiederholt. Morgen, Pfingſtſonn=
tag
, zum letzten Male in dieſer Spielzeit: Die Meiſter=
ſinger
von Nürnberg. Muſikaliſche Leitung: Kapell=
meiſter
Bertil Wetzelsberger a. G. Stolzing Joachim
Sattler. Hans Sachs Theo Thement a. G., Pogner
Heinrich Kuhn, Evchen Maria Lenz a. G. Beginn 17. Uhr.
Darmſt. Volksb G (17. Vorſt.)
Reichsminiſter Dr. Goebbels als Bühnenſchriftſteller. Am
7. Juni findet im Heſſiſchen Landestheater ein einmaliges Gaſt=
ſpiel
der Nationalſozialiſtiſchen Gaſtſvielbühne ſtatt; unter der
Leitung des bekannten Leiters Robert Rohde. Dieſes Gaſtſpiel
wird allgemeines Intereſſe erfahren, da Der Wanderer,
ein Spiel in 8 Bildern, Prolog und Epilog zur Aufführung ge=
langt
. Verfaſſer dieſes, bereits über mehr als hundert deutſchen
Bühnen gegangenen Werkes iſt Herr Reichsminiſter Dr. Goeb=
bels
, der dem Stück die Widmung Dem anderen Deutſchland
gab. Wie aus vorliegenden Preſſemeldungen erſichtlich, war der
Erfolg des Stückes, welches eine eigenartige Schilderung des heu=
tigen
Deutſchland in bunter Folge teils in tief erſchütternder
Form, ſehr oft von beißender Satire, ſtets aber getragen von dem
fanatiſchen Willen zu ſittlicher und nationaler Erneuerung
Deutſchlands bringt, überall außerordentlich nachwirkend und rief
zum Schluß, bei den inbrünſtigen Worten des Wanderer an
Deutſchland ſpontane und anhaltende Begeiſterung hervor. Mit
Recht darf daher auch für das hieſige Gaſtſpiel ein großes Inter=
eſſe
vorausgeſetzt werden.
Hohes Alter. Fräul. Eliſe Theiß, zurzeit im Altersheim
Emilſtraße, feiert am Dienstag, den 6 Juni ihren 80 Geburtstag.
Die ruſſiſche Kapelle auf der Mathildenhöhe iſt jeden Tag
zur Beſichtigung von 1012,30 und von 37 Uhr geöffnet.

Bevollmächtigker der evangel. Jugend Heſſens.
Der Ausſchuß evangeliſcher Jugendverbände in Heſſen hat
den Landesjugendpfarrer Lic. v. d. Au zu ſeinem Bevollmächtigten
gewählt. Ihm liegt damit die Wahrnehmung der gemeinſamen
evangeliſchen Angelegenheiten beſonders den Behörden und der
ſonſtigen Jugendarbeit gegenüber ob. Damit iſt eine Lage ge=
ſchaffen
, die der im Reich vorgezeichneten entſpricht. Die gegen=
wärtige
Lage der organiſierten Jugendarbeit iſt durch die pro=
grammatiſche
Erklärung des Führers der Hitlerjugend, der gleich=
zeitig
der Vorſitzende des Reichsausſchuſſes der deutſchen Jugend=
verbände
iſt, gekennzeichnet. Der Evangeliſchen Jugend Deutſch=
lands
(Reichsausſchuß der Ev. Jugendverbände Deutſchlands)
iſt außerdem telegraphiſch mitgeteilt worden, daß ſogenannte
Gleichſchaltung chriſtlicher Jugend ausdrücklich mißbilligt iſt und
Gegenmaßnahmen getroffen ſind‟. Der am 23. Mai erſchienene
Aufruf des kommiſſariſchen Bannleiters der heſſiſchen Hitlerjugend
hat daher mancherorts in ev. Kreiſen eine Erregung ausgelöſt,
die zweifelsohne nicht beabſichtigt war. Auf die im Landesaus=
ſchuß
der evangeliſchen Jugend in Heſſen zuſammengeſchloſſenen
etwa 15 000 Jugendlichen trifft die Kennzeichnung des Aufrufs
nicht zu. In freundſchaftlicher Unterredung zwiſchen der Bann=
führung
der Hitlerjugend und dem Landesjugendpfarrer ſind völ=
lig
übereinſtimmende Ergebniſſe erzielt worden. Von den oberſten
maßgebenden Stellen iſt die Unaufgebbarkeit der ev. Jugend=
arbeit
anerkannt worden. Es darf darauf vertraut werden, daß
es der Führung der einzelnen evangeliſchen Verbände gelingt,
mit der Jugend, die im beſonderen den Namen des Kanzlers
trägt, zu einem gemeinſamen Leben zu Deutſchlands Freiheit,
Kraft und Ehre zu kommen. Die evangeliſche Jugend weiß um
ihre geſchichtliche Sendung und die Eigenart ihres Werks.

Kunſthalle am Rheintor. Die Jubiläumsausſtellung Willy
Preetorius, die neben gutem Beſuch auch eine Reihe von Ver=
käufen
gebracht hat, kann nur noch bis einſchließlich Pfingſtſonn=
tag
geöffnet bleiben, da ſie dann nach Karlsruhe weitergehen
muß. Wer es bisher verſäumte ſich die beachtliche Schau, die
in der Preſſe und bei allen Kunſtfreunden ſtarken Beifall gefun=
den
hat, anzuſehen, ſollte nicht unterlaſſen, noch am letzten Aus=
ſtellungstag
die Kunſthalle aufzuſuchen. Um auch weiteren Krei=
ſen
dies zu ermöglichen, iſt das Eintrittsgeld für Nichtmitglieder
des Kunſtvereins von 50 auf 30 Pf. ermäßigt.
Schloßmuſeum. Am 1. Pfingſtfeiertag iſt das Schloßmuſeum
geſchloſſen. Am 2. Feiertag ſind um 11 und 11,30 Uhr vorm.
Führungen. Die Eintrittspreiſe ſind vom 2. Feiertag bis Sonntag,
den 11. Juni ermäßigt, und zwar für Erwachſene auf 50 Pfg.,
für Schüler, Studenten und Mil. Perſonen auf 30 Pfg. Vereine
erhalten ſtets weitgehendſtes Entgegenkommen.

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 153

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Kundgebung des D.H.P.
Ein ſtarkes Bekennknis der Kaufmannsgehilfen zum nakionalen Staak.

Morlt fae Boit and outerland.
Der Deutſchnationale Handlungsgehilfen=Verband (DHV.),
Ortsgruppe Darmſtadt, veranſtaltete geſtern abend im Großen
Saal des Saalbaus eine bedeutſame Kungebung der Kaufmanns=
gehilfen
, die ſehr ſtark beſucht war. Vor allem wurde die Frage
der Stellung der Kaufmannsgehilfen im nationalſozialiſtiſchen
Staat erörtert. Die Bedeutung der Veranſtaltung im Rahmen
des berufsſtändiſchen Aufbaues erhielt beſonderen Inhalt durch
eine Anſprache des Herrn Miniſterpräſidenten Prof. Dr. Werner.
Unter den Gäſten bemerkte man weiter u. a. den Präſidenten der
Induſtrie= und Handelskammer. Direktor Griebel, Vertreter der
Handwerkskammer, des Einzelhandels uſw. Umrahmt wurde
die Kundgebung von muſikaliſchen Darbietungen der Polizei=
kapelle
unter Leitung des Polizeimuſikmeiſters Buslau.
Der Vertrauensmann der Ortsgruppe Darmſtadt des DHV.,
Pg. Herold, der die Verſammlung leitete, wies in ſeiner
Eröffnungsanſprache darauf hin, daß zum erſten Male ſeit der
nationalen Erhebung der DHV. zu einer Kundgebung aufrufe.
Die Kundgebung wolle ein öffentliches Bekenntnis der Kauf=
manngehilfen
zum neuen Deutſchen Reich ſein. Der Kaufmann
ſoll ſein Tun und Wirken ganz dem Vaterlande unterordnen.
Dem deutſchen völkiſchen ehrbaren Kaufmann ſtehe der Kauf=
mannsgehilfe
vollwertig zur Seite. Heute verſammele man ſich
unter beſſeren Hoffnungen. Nur noch wenige Wochen und es
werde mit dem Geſetz der Arbeit ein Schlußſtrich unter die Ver=
gangenheit
gezogen. Aus der Bereitſchaft des reſtloſen Einſatzes
jedes Einzelnen für Adolf Hitler und das deutſche Vaterland
werde das Schickſal der Nation zum Beſten des ganzen deutſchen
Volkes geſtaltet. Sein beſonderer Dank galt dem Herrn Miniſter=
präſidenten
und dem Herrn Beauftragten des Staatskommiſſars
für Arbeitsfragen, Pg. W. Bergner, für ihr Erſcheinen. In ein
dreifaches Sieg=Heil dem Reichskanzler Adolf Hitler wurde
begeiſtert eingeſtimmt.
Miniſterpräſidenk Prof. Dr. Berner.
ſtürmiſch begrüßt von der Verſammlung, richtete an die deutſchen
Kaufmannsgehilfen herzliche Begrüßungsworte im Gefühl ſtolzer
Dankbarkeit. Wenn er auch nicht an der Wiege des DHV. ge=
ſtanden
habe, ſo ſei er doch dabei geweſen, wie dieſe einzigartige
Kaufmannsbewegung ſich über Deutſchland ausbreitete. Schon
frühzeitig wurde im DHV. die Bewegung bemerkbar, die ſich
heute vollzogen habe. In der Stunde des Sieges gedenke er
dankbar der Eisbrecher, die dieſen ſtolzen Sieg erringen halfen.
Er ſchaue nach Hamburg, ſehe die Anfänge des DHV.: Manche
Namen leuchten ihm herüber in unſere neue Welt. Klein war
die Zahl, groß aber der Wille des Führers des DHV. Wer
einmal Schack und Friedr. Raabs Stimmen hörte, der wird ſie
nie vergeſſen. Dieſe Männer als Führer der deutſchen nationalen
Bewegung haben den Gedanken der nationalen Erhebung zu=
verſichtlich
getragen. Sie haben auf hart bedrohtem Poſten ge=
ſtanden
, ſie haben zum Sieg geholfen. Er erinnere an die
große DHV.=Tagung in Frankfurt a. M., wo über die Frauen=
arbeit
geſprochen wurde und gerade der DHV. habe in dieſer
ausſchlaggebenden Frage den richtigen Standpunkt vertreten.
Der DHV. habe ſtets ſoziale Arbeit im beſten Sinne geleiſtet.
Gerade Wilh. Schack habe aber auch den Wert des Bauern er=
kannt
. Der Deutſchen Kaufmannſchaft müſſe heute teſtiert
werden, daß ſchon Vorläufer der großen nationalen Bewegung
da waren und als ſtolzes Gebäude ſich hier der DHV. gezeigt
habe, dem nichts in all den Jahren ſeines Beſtehens mißlungen
iſt. Der DHV. konnte ſeinen Weg durch Deutſchland nehmen.
aus dem DHV. kamen eine große Reihe großer königlicher
Kaufleute‟. Gerne ſei er heute hierher gekommen. Und ſo treu
er verbunden ſei mit der Ackerſcholle, ſo treu ſei er auch mit dem
Verband verbunden. Dies zu betonen ſei ihm Bedürfnis. Er
denke an viele, viele treue Kampfgenoſſen, mit denen er zu=
ſammenſtand
, und er wünſche aufrichtig, daß die unendlich wich=
tige
Schicht der Kaufmannsgehilfen und der Kaufmannſchaft das
Deutſche Reich zu Glanz und Größe führen möge. Mögen wir ein=
mal
zu dem Staat kommen, der ſich behilft ohne Warenhäuſer
und Ramſchgeſchäfte. Der neue Staat müſſe ſelbſtändigen Kauf=
männern
nach ihrer Tüchtigkeit helfen. Mit ausgiebiger Mittel=
ſtandspolitik
werde die beſte Kaufmannspolitik getrieben. Möge
aus der neuen Volksgemeinſchaft ein ſtarkes Deutſchland erſtehen.
Heil! Minutenlanger begeiſterter Beifall dankte dem Herrn
Miniſterpräſidenten.
Der Gauvorſteher im D.H.V., W. Piske=Frankfurt a. M.
ſprach über das Thema
die Kaufmannsgehilfen im ngkionalen Skaak.
Er knüpfte an die Anſprache des Herrn Miniſterpräſidenten
an, daß der Menſch nur allzuſchnell vergeſſe ſelbſt große Ereig=
niſſe
. Er erinnere daher nachdrücklichſt an die durchlebte große Zeit
der nationalen Erhebung und was in den vier Monaten geſchehen
ſei, ſeit der Kanzler des deutſchen Reiches, Adolf Hitler, die Linien
der Regierung bekanntgab. Die Taten der Regierungen der Ver=
gangenheit
waren gleich null, die Regierungen verſprachen jedem
etwas und hielten nichts. Die Ideenwelt der Vergangenheit unter
dem Motto: Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, alſo die Ge=
dankengänge
der franzöſiſchen Revolution 1789, haben ſich bei
vielen feſtgeſetzt. Wir müſſen uns alle auf die neue Zeit einſtellen,
um Kämpfer einer neuen beſſeren Zeit zu werden. Die Jagd nach
dem perſönlichen Glück, nach den materiellen Vorteilen, hatte die
Menſchheit erfaßt und kennzeichnete die liberaliſtiſch=kapitaliſtiſche
Welt. Die Profitgier, die das Unternehmertum beherrſchte, brachte
es mit ſich, daß die Arbeiterſchaft einer Idee verfallen mußte, die
fremdraſſig und landfremd war, und durch die die Volksgruppen
auseinandergeriſſen wurden. Wir erlebten in der liberaliſtiſchen
Wirtſchaft, daß deutſche Menſchen in Unternehmer und Arbeit=
nehmer
getrennt waren und ſich feindlich gegenüberſtanden. Der
marxiſtiſche Geiſt in der Wirtſchaft verſuchte oft auch die Kauf=
mannsgehilfen
zu erfaſſen, das wurde von berufenem Munde durch
den Herrn Miniſterpräſidenten bereits ausgeſprochen, der dem
D.H.V. ſtets hilfsbereit und beratend zur Seite ſtand.
Redner gab Erinnerungen an die Kämpfe des Verbandes
unter dem früheren Syſtem. Die Erhaltung des Nationalbewußt=
ſeins
und die Sicherung der Lebensgrundlagen wurde im D.H.V.
Ziel und Aufgabe. Der D.H.V. könne ſtolz ſein auf die heutigen
Tage, er ſei ſich aber bewußt, daß niemals die Erfolge gezeitigt
worden wären, wenn Fremdraſſige und Juden in den D.H.V. auf=
genommen
worden wären. Der Kampf um die nationale Berufs=
verbundenheit
wurde ſtets im D.H.V. geführt. Mit ſtolzer Freude
dürfe man der Verwaltung von 1918 gedenken, die unerſchütterlich
daran feſthielt, daß der Arierparagraph im Verbande nicht ge=
ſtrichen
wurde. Er erinnere an die Tage wo die alten deutſchen
Frontkämpfer zurückkamen und den D.H.V. neu erbauten. Die
Kämpfe waren ſchwierig, es gab manche Meinungsverſchieden=
heiten
, aber es wurden Entſcheidungen aus dem Gefühl der Ver=
antwortung
heraus getroffen. Aus dieſem Gefühl hielt man auch
an der Gründung der Zentralarbeitsgemeinſchaft im November
1918 feſt, um die Hoffnung, die uns alle beſeelte, die Einigkeit und
Zuſammenarbeit zwiſchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, zu er=
reichen
. Die Löſung dieſer Aufgabe in einem liberaliſtiſchekapi=
taliſtiſchen
Syſtem wäre nicht geglückt. Wenn wir heute die Zu=
ſammenarbeit
ſehen, dann wiſſen wir, daß wir dieſe Tat nur
einem zu danken haben, dem Volkskanzler Adolf Hitler, dem wir
uns in allen Verbänden freiwillig unterſtellten. Man ſehe gewiß
noch einige, die hoffen, daß das Erreichte zuſammenbreche, aber
ſie werden ſich täuſchen! Es gelte in Zukunft nicht Schaffung neuer
Geſetze, ſondern die Beſeitigung unhaltbarer Zuſtände. Fur den
Arbeitsmenſchen gelte das Wort des Führers, der die fundamen=
talen
Geſetze des Lebens deutſcher Menſchen feſtlegte. Die neuen
Organiſationen und Berufsſtände müſſen in Zukunft anders auf=
gebaut
werden wie in der Vergangenheit.
Redner übte in ſeinen weiteren Ausführungen Kritik an Aus=
wüchſen
vergangener Zeiten. Erziehungsarbeit müſſe geleiſtet
werden, damit deutſche ehrliche Kaufleute heranwachſen. Die
Eingliederung des deutſchen Arbeiters müſſe überall erreicht wer=
den
, und die Mitglieder im DHV. ſeien mit Mittler an dieſer
Arbeit. Die Aufgabe des Berufsſtandes liege in dem Pflicht=
gefühl
der Geſamtheit gegenüber. Der neue Stand der deutſchen
Kaufmannsgehilfen und ihr Führer habe die Aufgabe, mitzuarbei=
ten
an der Erziehung zum Gemeinſinn, zu tüchtigen, arbeitſamen
Menſchen. Das Wort vom königlichen Kaufmann ſoll im Drit=
ten
Reich wieder wahr gemacht werden.

Die Frage der Organiſation der Zukunft ſei größtenteils be=
kannt
. Die alten Formen ſeien geſprengt, neues müſſe entſtehen.
Der neue DHV. müſſe auf alter geſunder Tradition ein neues
Gebilde werden. Die Ueberführung aller Kollegen in den neuen
DHV. müſſe reibungslos vor ſich gehen, ſie ſoll ohne Gehäſſigkeit
vorgenommen werden. Es dürfe bei dieſer Neuorganiſation im
DHV. weder Sieger noch Beſiegte geben. Alte wohlerworbene
Rechte im DHV werden garantiert. Alle Kollegen ſollen zuſam=
mengeführt
werden, damit ſie ſtolz werden in ihrem Beruf. Aber
eins müſſe geſagt werden, um keine Zweifel aufkommen zu laſſen:
Die neue Organiſation werde geſchaffen als nationalſozialiſtiſche.
Die neue Organiſation müſſe genau ſo gut eine Kerntruppe der
nationalſozialiſtiſchen Bewegung werden wie die SA. und die
NSBO. Das ſei die große Aufgabe der Zukunft. Man wolle
nicht mehr über die Vergangenheit debattieren, ſondern mitauf=
bauen
an der Freiheit und dem Glücke des Volkes. Mit einem
Gelöbnis an Adolf Hitler und einem Heil dem Führer ſchloß der
Redner ſeine Ausführungen.
Das Schlußwort ſprach der Beauftragte des Staatskommiſſars
für Arbeiterfragen, Pg. W. Bergner, der auf die ſchädlichen
Einflüſſe des Liberalismus, Kapitalismus und des Marxismus
hinwies. Der Nationalſozialismus werde dafür ſorgen, daß die
Zerklüftung im deutſchen Volke nicht wieder aufkommen könne.
Die nationale Revolution, die wir durchmachten, ſei noch nicht be=
endet
, ſie gehe weiter bis zu dem Tag, an dem auch der ärmſte
deutſche Volksgenoſſe in die große Volksgemeinſchaft eingegliedert
ſei. Nicht Eigenintereſſen, ſondern Volk und Vaterland und der
Stand habe im Vordergrund zu ſtehen. Sogenannte Konjunk=
turnationalſozialiſten
ſollen wiſſen, daß der Nationalſozialismus
ſich nicht abbringen laſſe von ſeinem Weg, von ſeinen 25 Punkten.
Kompromiſſe wurden in der Vergangenheit nicht geduldet und
würden auch in Zukunft nicht gemacht werden. In dem Geſetz
der deutſchen Arbeit werde dem deutſchen Arbeiter das gegeben,
was ihm zukommt. Die Tarifverträge müßten in Zukunft im
nationalſozialiſtiſchen Staat eingehalten werden. Treuhander
der Arbeit würden dafür ſorgen, daß die Befriedigung und Befrie=
dung
der deutſchen Volksgenoſſen erreicht werde. Ständiſcher Auf=
bau
werde in Zukunft durchgeführt. Die Zukunftsarbeit werde
nicht leicht ſein, insbeſondere die notwendige Umformung der
Menſchen ſei ſchwer, das wiſſen die Nationalſozialiſten. Aber der
Kampf gehe mit gläubigem Herzen weiter. Das Dritte Reich
müſſe aufgebaut ſein auf zwei Säulen: Auf den deutſchen Arbeit=
nehmer
und die deutſche Bauernſchaft, die geeint kämpfen müſſen
für Volk und Vaterland, dann werde Deutſchland über allen
ſtehen! Mit dem Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Lied wurde die
eindrucksvolle Kundgebung beendet.

Am Pfingst-Samstas
sind unsere Kassenschalter vormittags
von 812 Uhr
(st.7026
geöffnet.

Städtische Sparkasse Darmstadt.

Aus den Darmſtädker Lichtſpieliheatern.
Union.
In einer Atmoſphäre luſtiger, weil völlig märchenhafter Hoch=
ſtapelei
ſpielt der entzückende Tonfilm. Die kleine Schwindlerin".
Er wirkt faſt wie eine Satire auf ähnliche Filme aus der großen
Welt in denen ſich mondäne Frauen und beſtens angezogene Her=
ren
ſo benehmen, wie ſie es in Wirklichkeit nie, im Film faſt immer
tun. Aber dies Luſtſpiel iſt von Grund aus gutartig, es will
keine Satire ſein, ſondern benutzt nur jene unwirkliche Filmwelt,
um eine reizend erdachte Handlung voll luſtiger Einfälle und ein
humorvolles Durcheinander von unwahrſcheinlichen Abenteuern
vorzuführen. Dolly Haas, die kleine Schwindlerin, wird aus
dem jüngſten Mitglied einer mit köſtlich übertreibendem Humor
gezeichneten Hochſtaplertruppe auf ſchnellſtem Wege eine veritable
kleine Lady und hat dabei reichlich Gelegenheit, die Zuſchauer für
ihre temperamentvolle, quicke Groteskbegabung einzunehmen. Auch
ſonſt ſind eine Reihe beliebter Darſteller von der Partie, ſchone
Landſchaftsbilder von der Riviera geben den Rahmen, die Regie
arbeitet mit ebenſo dezenten wie geſchickten Mitteln das Ganze
eine Stunde leichter, heiterer Unterhaltung.
*

*

Die Theater der Palaſt=Lichtſpiele A.=G. bringen über die
Pfingſtfeiertage ein ausgewähltes Feſtprogramm. Im Union=
Theater ſieht man die entzückende Dolly Haas und Harald
Paulſen in der charmanten Tonfilm=Komödie Dje kleine
Schwindlerin, eine luſtige Angelegenheit, die von Johannes
Meyer ſehr nett in Szene geſetzt wurde. Die Helia=Lichtſpiele
zeigen einen von Richard Eichberg inſzenierten U=Boot=Spionage=
Film Die unſichtbare Front, deſſen Manuſkript nach wahren
Begebenheiten geſchrieben wurde und der Enthüllungen aus dem
Leben der berühmten Meiſterſpionin E 3 bringt. Die Haupt=
rollen
ſpielen Trude v. Molo, Carl Ludwig Diehl, Paul Hör=
biger
. Alexa v. Engſtröm u. a. Vorher das bekannt gute Bei=
programm
. In den Palaſt=Lichtſpielen läuft in Neuaufführung
der Millionenfilm der Senſationen aus der Zeit des Kaiſers Nero
Im Zeichen des Kreuzes, ſo daß durch die niedrigen Eintritts=
preiſe
der Palaſt=Lichtſpiele jedermann Gelegenheit gegeben iſt,
dieſes grandioſe Filmwerk zu ſehen. Dazu das geſammte Bei=
programm
.

Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken, Bahnhofs-
buchhandlung
und Geschäftsstelle, Rheinstraße 25.

Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft. Die Freie Literariſch=
Künſtleriſche Geſellſchaft widmet die achte und letzte Veranſtaltung
ihres Winterprogramms am nächſten Donnerstag, dem
8. Juni, 8 Uhr, im Feſtſaal der Loge, dem Dichter Joſef
von Eichendorff. Doppelte Beziehung verbindet Eichen=
dorff
mit der Gegenwart: wie er als Offizier in Schills Frei=
korps
für Deutſchlands Befreiung ſtritt, ſo war er als Dichter
der Träger der deutſchen Romantik, die auch jetzt in der Kunſt
vielfach wieder durchdringt. Konſtanze Menz, die hervorragende
Schauſpielerin, Erich von Haartz, der neue Dramaturg des
Landestheaters, und der Heſſiſche Sängerkreis unter
der bewährten Leitung von Günther Simony ſind zur Mit=
wirkung
bei dem Eichendorff=Abend gewonnen. Das geplante
Gaſtſpiel des Frankfurter Schauſpielhauſes muß wegen Spielplan=
Aenderung und vorzeitiger Schließung der dortigen Bühne auf
nächſten Winter verſchoben werden.
Paulusgemeinde. Am Pfingſtmontag wird die Konzert=
ſängerin
Fräulein Lili Rückward im Hauptgottesdienſt zwei
Lieder ſingen, und zwar Kommt, Seelen, dieſer Tag von J. S.
Bach und die Pfingſtbitte von J. W. Frank. Die Mitwirkung
der geſchätzten Sängerin wird von der Gemeinde dankba, begrüßt
werden.
Paketzuſtellung. Am Pfingſtſonntag, dem 4. Juni. findet
vormittags eine außergewöhnliche Paketzuſtellung ſtatt.

Samstag, 3. Juni 1333
Polizeibericht.
Leichenfund. In den frühen Morgenſtunden des 1. Juni
wurde in der Gemarkung Worms auf der Bahnſtrecke Worms
Bobenheim eine unbekannte männliche Leiche, wahrſcheinlich ein
dem Arbeiterſtande angehöriger Wanderburſche, aufgefunden, die
ſich, ſoweit feſtzuſtellen war, vom Zuge überfahren ließ. Der
Kopf des Toten war vom Rumpfe getrennt. Beſchreibung des
Toten: etwa 28 bis 30 Jahre alt, kräftig, ovales Geſicht, dunkel=
blondes
halblanges Haar, graue Augen, dunkelblonde Augen=
brauen
, gradlinige Naſe, bartlos. Der Tote war bekleidet mit
hellgrauer Sportmütze mit gelben Streifen, graubraunem ab=
getragenem
Rock mit hellroten Nadelſtreifen, dunkelgrauer Weſte
langer brauner Mancheſterhoſe, gelblich braunen Socken mit
Zeichen G. H. 198 (wahrſcheinlich Wäſcherei oder Anſtaltszeichen).
dunkelbraunen abgetragenen Schnürſchuhen, Größe 42, grunem
Sporthemd mit weiß und lila Nadelſtreifen. In der Weſten=
taſche
trug der Tote einen Zettel bei ſich mit dem geſchriebenen
Namen Bruno Bansmann. Wer kennt den Toten? Wo hat er
die letzte Zeit übernachtet?
Autodiebſtahl. Am Donnerstag früh wurde in Mannheim
eine beigefarbige Vierſitzer=Limouſine, Marke Opel. Kennzeichen
IV B 27278, Fahrgeſtell Nr. 13481, geſtohlen. Die Ausweis=
papiere
des Beſitzers befinden ſich im Wagen. Wer hat den
Wagen geſehen?
Motorraddiebſtahl. In Offenbach a. M. wurde ein Motor=
rad
, Marke Ardie (Silberfuchs), Nr. V S17666. Fabriknummer
1817, 5 PS. 196,1 ccm, mit elektriſcher Beleuchtung, Boſchhorn
und Tachometer, von unbekannten Tätern geſtohlen. Vor An=
kauf
wird gewarnt.
Vermißt. Seit 23. Mai wird der 17jährige Schmied Paul
Noack aus Darmſtadt vermißt. Ein annonymes Schreiben an
ſeine Mutter läßt darauf ſchließen, daß er ſich nach Lothringen
begeben will. Beſchreibung: 1,70 Meter groß, ſchlank, ovales
friſches Geſicht, blonde Haare, bläuliche Augen. Er trug braunen ;
Pullover, braunliche Knickerbockerhoſe, graues Hemd, ſchwarze
Halbſchuhe, geſprenkelte Sportſtrümpfe.
Manſardendiebſtahl. In der Zeit zwiſchen dem 30. und
31. Mai wurde in einer Manſarde in dem Hauſe Schwanen=
ſtraße
39 eingebrochen und folgende Gegenſtände geſtohlen
1 ſilberne Damenarmbanduhr, achteckig, arabiſche Zahlen, gold
Zeiger, 1 goldener Ring mit rötlich=braunem achteckig geſchliffenen
Stein, 1 Opernglas. Marke Rekord, mit mausgrauem Lederetui
Einbruch. In der Nacht vom 1. zum 2. Juni wurde die Tür
eines Waſſerhäuschens am Oſtbahnhof von unbekannten Tätern
gewaltſam erbrochen und eine größere Menge Genußmittel ge=
ſtohlen
.
Lebensmüde. Eine Ehefrau in der Heidelberger Str. ſuchte
ihrem Leben durch Leuchtgas ein Ende zu bereiten. Mitbewohner
des Hauſes bemerkten rechtzeitig den Gasgeruch und verſtändigten
die Polizei, die die Wohnungstür gewaltſam öffnete und die
Ueberführung der Lebensmüden ins Krankenhaus veranlaßte.
eiter
Flüchtig. Seit Mittwoch iſt der 23jährige
Philipp Schreiber aus Mainz nach Verübung eines Einbruch=
diebſtahls
flüchtig. Geſtohlen hat er etwa 20 RM. Bargeld, einen
blauen Anzug (innere Rocktaſche mit Aufſchrift Dümpelmann
Saarbrücken) eine lange hellgraue und eine Sporthaſe, ein blaues
Sporthemd mit Kragen, ein blau und weiß geſtreifter ärmel=
loſer
Pullover, ein Paar braune Socken, ein heller Selbſtbinder
ein Paar ſchwarze Herrenhalbſchuhe, Größe 42 eine feldgraue
Drillichhoſe. Er iſt feſtzunehmen. Vor Ankauf des Diebesgutes
wird gewarnt.
Diebſtähle. Am Dienstag wurde aus einer Garderobe in
der Techniſchen Hochſchule (Phyſ. Inſtitut) ein blauer Gabardine=
mantel
(Schlüpfer mit verdeckten Knöpfen und dunklem Futter)
geſtohlen. Ein älterer kleiner Herrenmantel wurde zurückgelaſſen.
Von der Außenwand der Wirtſchaft zum Maintor, am Mathilden=
platz
, wurde in der Nacht zum 31. Mai ein Speiſenkartenaushänge=
kaſten
abgeriſſen und entwendet Sachdienliche Mitteilung über
die Täter werden von der Kriminalpolizei entgegengenommen
und diskret behandelt.
Wilder Schütze. Am 30. Mai, zwiſchen 8 und 9 Uhr, wurde
eine Parterrefenſterſcheibe an der hinteren Front des Hauſes
Saalbauſtraße 75 durch einen Schuß zertrümmert. Es handelt
ſich um ein ſcharfes Geſchoß aus einer Selbſtladepiſtole, Kalibei
6,35 Millimeter. Perſonen, die über den Täter ſachdienliche An=
gaben
machen können, werden gebeten, auf der Kriminalpolizei
vorzuſprechen.
Verkehrsunfall. Ecke der Landskron= und Ludwigshöhſtraß
ſtießen am Freitag abend, kurz nach 20 Uhr, zwei Perſonenkraft
wagen zuſammen. Das eine Auto mußte ſtark beſchädigt abge
ſchleppt werden, während das andere mit geringeren Beſchädigun
gen ſeine Fahrt fortſetzen konnte. Perſonen kamen nicht zu Schaden
Vermißt. Seit 29. Mai wird der Kaufmannslehrling Kar.
Müller aus Ludwigshafen vermißt. Beſchreibung: 1,67 Metet
groß, ſtark gebaut, ſchmales Geſicht, ſchwarze Haare, dunkle Augen
kurzes linkes Bein. Bekleidung: Dunkelblauer Anzug, heller Hut
geſtreifter Mantel, hellgelbe Halbſchuhe mit dunkelbraunen Ver=
zierungen
.
Deutſch=Evangeliſcher Frauenbund, Ortsgruppe Darmſtadk.
Unſere Jahresverſammlung findet Freitag, den 9. Juni, nach=
mittags
4,30 Uhr, im Heylshof, Weyprechtſtr. 6, ſtatt. Nach der
Teepauſe ſpricht Frl. Grotefend aus Marburg a. d. Lahn, die
1. Vorſitzende des Mitteldeutſchen Verbandes, dem wir unterſtellt
ſind, über Die Seele des Kindes. Gäſte willkommen.
Auf Schuls Felſenkeller finden über die Feiertage drei
große Konzerte ſtatt. Samstag ſpielt Obermuſikmeiſter Mickley
mit ſeiner Stahlhelmkapelle. Am 1. und 2. Feiertag wird der
Muſikzug der Standarte 115 unter Leitung des Obermuſikmeiſters
Mittelſtädt und Kapellmeiſter Willy Schlupp konzertieren. (Vgl.
Anzeige.)
Lokale Veranſtalkungen.
Die hierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlſch als Hinweiſe auf Anzeigen zu befrachten=
in
keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
Techniſche Nothilfe. Allen Nothelfern zur Kennt=
nis
daß mit Rückſicht auf die Pfingſtfeiertage die Monats=
verſammlung
erſt am 12. Juni, abends 8 Uhr, ſtattfindet.
Geſellſchaftsabend mit Tanz. Heute, Samstag,
ſowie am 1. und 2. Feiertag Geſellſchaftsabend mit Tanz im
Hotel und Reſtaurant zur Poſt am Hauptbahnhof.
Dieſe gemütlichen und gern beſuchten Abende im Hotel Poſt
ſeien hiermit in Erinnerung gebracht. (Vgl. auch Anzeige.)
Herrngarten=Café. An den Pfingſtfeiertagen
Künſtler=Konzert. (Vgl. Anzeige.)
Neueröffnung des Reichshof. Am heutigen
Pfingſtſamstag wird der Reichshof nach durchgreifender Reno=
vierung
von dem neuen Inhaber, Herrn Pharo, wieder eröffnel=
Es findet heute, ebenſo wie an den beiden Feiertagen, gediegene
Hausmuſik ſtatt. (Vgl. Anzeige.)
Aus den Wehrverbänden.
1. Die Stahlhelm=Kapelle Darmſtadt ſpielt
Der N am Samstag, den 3. Juni, 8 Uhr abends, in Schuls
ahlheime Felſenkeller. Dieburgerſtraße, und Pfingſtmontag,
8 Uhr abends, im Saalbau mit nachfolgendem Tanä=

Die Kreisgruppe erwartet, daß die Kameraden dieſe Veranſtal=
tungen
zahlreich mit Angehörigen beſuchen.
2. Dienstag, den 6. Juni, 6.45 Uhr nachmittags, auf dem
Wehrſportplatz, Landskronſtraße: Antreten ſämtlicher für die
Wehrſportkämpfe gemeldeten Kameraden. Anzug: Klufk=
Sportanzug mitbringen.
3. Diejenigen Kameraden, die ihre aktive Dienſtzeit in
Straßburg verbracht haben, melden ſich bei Kamerad Ham
mel auf der Geſchäftsſtelle.
Alle diejenigen Kameraden, die ſich für den Sanitätsdienſt
gemeldet haben, ſowie die Kameraden, die zur Ausbildung
kommen, müſſen ſich heute, Samstag, zwiſchen 1516 Uhr auf
der Geſchäftsſtelle melden.
Frontheil! (gez.) v. Geldern=Cr.., Kreisführer.
Vereinskalender.
Verein der Pioniere und Verkehrstruppen
Darmſtadt und Umgegend (Schießabteilung). Am
Feiertage, nachmittags 3.30 Uhr, Vereinsſchießen auf del
Ständen der privilegierten Schützengeſellſchaft. Die Kameraden
des Vereins mit ihren Familien ſowie Gönner ſind kamerad=
ſchaftlichſt
eingeladen.

Tageskalender für Samstag, den 3. Juni 1933.
Union: Die kleine Schwindlerin. Helia: Die unſichtbare Fronl;
Palaſt: Im Zeichen des Kreuzes. Schuls Felſenkeller=
20 Uhr: Großes Militärkonzert. Konzerte: Hotel zur Poſte
Reſtaurant Bender.

[ ][  ][ ]

Samstag, 3. Juni 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 153 Seite 7

Aus Heſſen.
Generalſtukenkörungen im Odenwald.
Die diesjährigen Generalſtutenkörungen waren für die Kör=
nmiſſion
, die ſich aus den Herren Oekonomierat Dettweiler= Win=
sheim
, Landwirt Schneider=Utphe und dem Abteilungsvorſteher
Landwirtſchaftskammer, Dr. Denker, zuſammenſetzte, wahrlich
ne leichte, aber eine erfreuliche Arbeit. Ueberall konnte man die
ſtſtellung machen, daß das Intereſſe an der Pferdezucht außer=
ſentlich
zugenommen hat, iſt doch das Pferd wohl das einzige
dwirtſchaftliche Produkt, welches heute noch auf oder ſogar über
n Vorkriegspreis ſteht. Im Körturnus des Odenwaldes dürfte
hl! Groß=Bieberau den erſten Pſlatz einnehmen bedingt durch
tſchaftliche und Bodenverhältniſſe, durch langjährige gute Be=
ung
der Hengſtſtation und nicht zuletzt durch die rührige Tätig=
der
dortigen Züchtervereinigung. 60 Stuten konnten hier der
mmiſſion zu Körung vorgeſtellt werden, darunter 27. Neuan=
ungen
, davon wurden als Elite=Stuten gekört 4 Kaltblüter und
Parmblüter, unter letzteren 2 ganz ausgezeichnete Stuten aus
andau. Am Schluß der Körung gab Dr. Denker, bei welchem
h Aufhebung des Landesgeſtüts die ſtaatliche Leihhengſthaltung
beſten Händen liegt, eine Kritik mit kurzen Ausführungen über
vorgeſtellte Material. Er hob dabei lobend hervor, daß be=
s
eine beträchtliche Anzahl bodenſtändiger Pferde in guter
alität vorhanden ſeien und ſpricht voll Anerkennung von der
tergültigen Arbeit der Züchtervereinigung von Groß=Bieberau
Umgebung ſowie der Leiſtungen der Züchter des vorderen
nwaldes. Hierauf wurde der erſt geſtern eingetroffene neue
ats=Hengſt Conſul, ein dunkelbrauner, ſtarker Original Ol=
burger
mit viel Gang, vorgeführt. Trotz der langen Reiſe
ſentierte ſich der Hengſt blendend, erweckte allgemeine Begei=
ung
. Der Vorſitzende der Pferdezüchter=Vereinigung, Landwirt
inberger ſprach Dr. Denker den Dank für die Beſchaffung des
en Hengſtes aus und fordert die Züchter zur freudigen Weiter=
keit
auf. In Habitzheim, einer ſtaatlichen Leihhengſtſtation
rhein.=belg. Kaltblutes, wurde zunächſt der Beſchäler Cicero
ehr guter Verfaſſung vorgeführt. 23 Stuten hatten zur Körung
ſtellung genommen davon 11 zur Neuankörung, davon wurden
s Elite=Stuten gekört. Der Pflegezuſtand der Tiere war durch=
ſehr
gut und aus dem vorgeſtellten Material war im großen
chſchnitt genommen im Verlaufe der letzten Jahre eine weſent=
Beſſerung erſichtlich. Die Groß=Umſtädter Körung hatte
r dem Hereinbruch eines ſtarken Gewitterregens zu leiden und
hr ſomit eine dementſprechende Verſpätung. 18 Stuten waren
dem Vorführungsplatz neben dem Gaſthaus zur Brücke ver=
melt
, darunter 9 zur Neuankörung. Auch hier befriedigte das
rdematerial im allgemeinen. Einzelne Pferde waren gut bis
gut, der Haltungszuſtand durchweg ſehr gut und der Hufbe=
ig
hatte gegenüber den Vorjahren eine weſentliche Beſſerung
hren Der Einſchlag guten Hengſtmaterials konnte in der Ver=
ing
der Hengſte Wallenſtein und Ziethen deutlich erkannt
den Im Geſamtüberblick brachten die Stutenkörungen im vor=
n
Odenwald den Beweis, daß wir in der Lage ſind, ein gutes,
enſtändiges, wirtſchaftliches Gebrauchspferd hervorzubringen.
A. N.

J. Griesheim, 2. Juni. Weihegottesdienſt in der
edenskirche an Pfingſten. An Pfingſten iſt es ein
r her, daß für die Bewohner des Schießplatzes ein eigenes
eshaus, die Friedenskirche, ſeiner Beſtimmung übergeben
de. Wenn auch das Kirchlein ſich zurzeit auch noch nicht in
Zuſtande befindet, wie es zu wünſchen iſt, ſo iſt es doch der
telpunkt des evangeliſchen Glaubenslebens auf dem Uebungs=
Die Wiederkehr des Weihetages ſoll an Pfingſten feierlich
ngen werden. Alle evangeliſchen Glaubensgenoſſen des La=
ſowie
aus Griesheim ſind zu dieſem Weihegottesdienſt am
n Pfingſttage in der Friedenskirche herzlich eingeladen.
Rohrbach, 1. Juni. Prof. Daniel Bonin geſtorben.
Worms a. Rh. wurde geſtern der Ehrenbürger der Waldenſer=
einden
Rohrbach und Wembach=Hahn, Oberſtudienrat i R.
f. Lie h. c. Daniel Bonin zur letzten Ruhe geleitet. Prof.
in, ein gebürtiger Rohrbacher, war nach dem Studium der
lologie und Geſchichte an der Univerſität Gießen längere
re an der Höheren Mädchenſchule in Mainz tätig und gehörte
7 20 Jahre dem Lehrkörper der Oberrealſchule in Worms an.
die Achtung und Liebe die ſich der Dahingeſchiedene bei ſei=
Mitarbeitern und Schülern durch die Lauterkeit ſeines
ens und ſeine ausgezeichneten Eigenſchaften als Erzieher er=
ben
hat, wurden ihm in beſonderem Maße von allen Bewoh=
ſeines
Heimatdorfes entgegengebracht. Seine unvergeßlichen
dienſte um die Erforſchung der Geſchichte der Waldenſer im
emeinen und der Kolonie Rohrbach=Wembach=Hahn im be=
eren
, ſeine tiefe Liebe zur Heimat und ſein ausgeprägtes
tändnis für die Sorgen und Nöte der Gemeindeglieder haben
Entſchlafenen allzeit die Zuneigung der Waldenſerkoloniſten
hert, die ihres nun von ihnen gegangenen Ehrenbürgers ſtets
ufrichtiger Dankbarkeit und Verehrung gedenken werden. Als
eren Ausdruck ſteten Gedenkens hat im Auftrag der Gemeinde
* Pfarrer Franck an der letzten Ruheſtätte des Verſtorbenen
n Kranz niedergelegt, während die Glocken der Dorfkirche zu
m letzten Abſchiedsgruß erklangen.
Ui Erbach, 2. Juni. Außerordentliche Mitglie=
=Verſammlung der hieſigen Bezirksſpar=
ſe
. In dem mit den Fahnen des neuen Reiches feſtlich ge=
ückten
Schützenhofſaale fand eine außerordentliche Mitglie=
erſammlung
der hieſigen Bezirksſparkaſſe ſtatt, die die Neu=
I des Aufſichtsrates nach den Richtlinien der Gleichſchaltung
unehmen hatt. Herr Kreisdirektor Dr. Braun teilte mit,
nicht nur der geſamte ſeitherige Vorſtand und Aufſichtsrat,
ern auch der Direkter des Inſtitutes ihre Aemter zur Ver=
ing
geſtellt hätten; er ſprach ihnen für ihre Tätigkeit herz=
in
Dank aus. Herr Michel=Beerfelden ſchlug darauf vor,
Herren Baumſchulenbeſitzer Wörner=Reichelsheim, Gg. Schell=
5=Marbach, Adam Hoffarth=Rehbach und Wilhelm Michel=
rfelden
in den Aufſichtsrat zu wählen, was durch Zuruf ge=
5. Durch Beſtimmung des Kreisamtes kommen noch hinzu die
ren Oberamtsrichter Dr. Münch=Michelſtadt und Veterinärrat
Brücher=Erbach. Der Aufſichtsrat tritt in den nächſten Tagen
mmen zur Wahl des Vorſtandes und des künftigen Direktors.
dem Wunſche, der Reichsregierung und ihren Führern unbe=
ztes
Vertrauen entgegenzubringen und ihnen bei der Durch=
ung
der getroffenen Maßnahmen treue Gefolgſchaft zu leiſten,
5 Herr Kreisdirektor Dr. Braun mit einem begeiſtert auf=
ommenen
Sieg=Heil. Beſetzung des Bürger=
iſterpoſtens
. Herr Bildhauermeiſter Lenz, der ſeither
Bürgermeiſtereigeſchäfte vertretungsweiſe verſah, wurde nun=
r
zum kommiſſariſchen Bürgermeiſter unſeres Städtchens be=
t
. Arbeitsjubiläum. Der Elfenbeinſchnitzer Gg.
rig war dieſer Tage 50 Jahre lang ununterbrochen in der
enbeinwarenfabrik Joſeph Kolmer tätig. Zu ſeinem Ehren=
wurden
dem Jubilar reiche Geſchenke von der Firma und
en Arbeitskollegen überreicht. Außerdem erhielt er je eine
enurkunde von der Handwerkskammer und dem Herrn Reichs=
ſidenten
von Hindenburg. Generalverſammlung
NSDAP. Die hieſige Ortsgruppe der NSDAP. hielt eine
ſtark beſuchte Hauptverſammlung ab. Der Ortsgruppenlei=
Heim hielt zunächſt eine eindrucksvolle Gedächtnisanſprache
Schlageter und mahnte die Mitglieder, namentlich die jetzt
eingetretenen, ſich des großen Vorkämpfers würdig zu zeigen.
rach ſprach Herr Knuſt in einem klar aufgebauten Vortrag
* Die Eingliederung der Arbeiter und Angeſtellten im Drit=
Neiche‟ Ein Sieg=Heil auf Volk und Führer und das Horſt=
el
=Lied ſchloſſen den eindrucksvollen Abend.
Beerfelden, 2. Juni. Die hier vorgenommene Stuten=
tng
für den hieſigen Bezirk war von den Pferdezüchtern ſehr
beſchickt, auch Schauluſtige hatten ſich in größerer Zahl ein=
inden
, darunter zahlreiche Pferdefreunde. Wer unſeren jähr=
en
großen Pferde= und Zuchtviehmarkt ſchon beſucht hat und
R. wo die Züchter der ſchönſten Pferde ſitzen, der kann ſich ohne
teres ein Bild machen von dem auserleſenen Pferdematerial
auch die Körung zeigte. Vorgeſtern abend hielt im Saal
Kronenwerke Herr Oberpfarrer Colin einen Vortrag über
Geſchichte der Erbauung unſerer Kirche nach dem großen
EDde‟ Dieſes Thema beanſprucht doppeltes Intereſſe im Hin=
auf
die in letzter Zeit erfolgte Wiederherſtellung des Kirchen=
Srn die dem Gotteshauſe wieder den urſprünglichen reinen
brachte. Die alte Kirche etwas kleiner, als die heutige.
Ede erbaut um das Jahr 1500 ausgebeſſert 1700, brannte ab.
2 April 1810. Die heutige Kirche wurde zu bauen begonnen
Sahre 1812, zu Weihnachten 1815 wurde der erſte Gottesdienſt
in gehalten. Erſt im Jahre 1830 wurde die Orgel aufgeſtellt.
2n 2 Jahre ſpäter gab es Reparaturen. Die jetzt entfernten
lichen Säulen wurden 1864 hineingeſtellt. Heute hildet unſere
De Eine Sehenswürdigkeit, denn Saalkirchen von ſolch rieſigen
Snsben und in der vorliegenden Stikreinheit dürfte es in wei=
* Umkreis keine geben.

Deutſchtum über Deutſchlands Grenzen.

*
* Deutſche Brauen auf Vorpoſten.
Von Henny Pleimes.
Frühlingsſturm brauſt über Deutſchland. Aufbruch zu neuem
Leben überall. Wo der Sturm Dürres, Morſches zu Boden reißt,
da wird Raum geſchaffen für junge, drängende Kraft. So er=
leben
wir, die wir in der vorderſten Front um Erhaltung deut=
ſchen
Volkstums kämpfen den deutſchen Frühling in tiefer
Freude als Erfüllung inbrünſtiger Sehnſucht. Mehr als ſonſt
aber wandern unſere Gedanken hinüber zu den Brüdern und
Schweſtern jenſeits der deutſchen Grenzen. Aus allen Briefen
klingt das Heimweh, der Wunſch, es mitzuerleben, daß über
keine Mainlinie mehr gibt zwiſchen Nord und Süd, daß die deut=
ſchen
Menſchen über alle Unterſchiede der Stämme und Stände,
der Parteien und Glaubensbekenntniſſe hinweg auf dem Wege
ſind, ein Volk zu werden.
Aus dem tieferſchütternden Erlebnis dieſer Volkwerdung
heraus grüßen wir euch, die ihr die Außenpoſten unſeres Volkes
ſeid. Wir fühlen die große ſeeliſche Not, in der ihr ſteht, heute
ſtärker als ſonſt, ſtärker auch die Verpflichtung, nicht müde zu
werden im geiſtigen Brückenbau über die Willkürgrenzen hinweg, langem Strand, der um die Pfingſtzeit noch weithin eisgebunden
So wurde mir in dieſen Tagen lebendig, was ich vor einem Jahr war. Das ſtundenlange Zuſammenſein ab tiefe Einblicke in
im Baltikum erlebte, wo deutſche Frauen auf äußerſten Vor=
poſten
ſtehen. Dieſes älteſte deutſche Kolonialland hat in ſeiner
700jährigen Geſchichte immer wieder unter dem Gebot des
geſtählter Kraft hat ſich auch dem ſtärkſten Vernichtungswillen
gegenüber das Deutſchtum als unüberwindbar erwieſen. Das
gilt auch für den letzten, bis an die Wurzeln gehenden Kampf, nis der Beſuch in Schloß Finn, das weltfern ſeit 200 Jahren
der die baltiſchen Deutſchen in der furchtbarſten Weiſe hineinzog Bildungsſtätte für Frauen iſt und heute als einzige baltiſche
in den Zuſammenbruch des Mutterlandes. Daß ein Aufbau auch Frauenſchule dem Reifenſteiner Verbande angehört. Aeußerſter
gegenüber nahezu völliger Entwurzelung möglich war, daran
haben die baltiſchen Frauen, in Leid und Kampf zu beſonders
ſtarken Perſönlichkeiten geprägt, ihren bedeutenden Anteil. Dieſe
Frauenarbeit unmittelbar kennen gelernt zu haben, das bleibt
für immer ein anſpornendes Erlebnis.
Eisblöcke davon kündeten, daß man ſich auf der Höhe von Grön=
land
befand. Wie ſich dann an dem Halbrund der Waſſerfläche
das wunderſchöne Bild der vieltürmigen Stadt aus dem Sonnen=
glanz
der Mittagsſtunde löſte und der Eisbrecher Nordland an=
legte
, da war es wohl aus der Weltentrücktheit des Schauens Frauen, die ſchwerſtes Schickſal zu ſtark geprägten Perſönlichkeiten
ein freundliches Erwachen, das vom Ufer her Frau Koch, die
tüchtige Führerin des Eſtländiſchen Deutſchen
Frauenverbandes, freundlichen Willkomm winkte. Ein ter Bedeutung.
prachtvoll durchdachter Plan für die 10 Tage Baltikum ward
mir in die Hand gedrückt. Dieſe 10 Tage aber, randvoll an Er=
leben
, hatten durchweg die Tagesordnung: Morgens Beſichtigun=
geſelliges
Zuſammenſein mit Männern und Frauen und nachts
Eiſenbahnfahrt.
nächſt, das heute Tallin heißt. Deutſches Mittelalter in Gaſſen
und Giebeln, Gildenhäuſern und Stadttoren, an denen man ſich Welt in einer Stadt, die nur noch einen Bruchteil deutſcher Men=
nicht
ſatt ſehen kann. In dieſer Stadt, die heute nur noch 2 Pro=
zent
Deutſche umfaßt, galt bis ins vorige Jahrhundert hinein
Lübiſches Recht. Reval iſt älter als Danzig und Königsberg, ſchlagen ohne Maßen aber zerſchlagen laſſen wir uns nicht.
Ob nacheinander die Dänen, der Orden, die Schweden und die
Ruſſen hier herrſchten, der Deutſche gab dem Lande Geiſt und
Richtung. Er formte das Antlitz der Städte.
In allzu raſcher Folge reiht ſich Beſuch an Beſuch, um die
Einzelgebiete der Frauenarbeit kennen zu lernen. Tiefbewegende
Stunde im Kindergarten, hier wie überall im Auslanddeutſch=
wichtig
der Hort, die Krippe, die Bücherei, die im letzten Jahre
gaben ſtellt, und endlich die Geſchäftsſtelle des Verbandes und gegliederter Frauenarbeit, an ſelbſtloſer Hingabe, um gegen
der kleine Laden, der Heimarbeit vermittelt und verkauft, letztes
Mittel, um Frauen beſcheidenſten Unterhalt zu bieten, die noch
deutſche Männer kommen 8600 Frauen. Langes Geſpräch mit
der Frau, die als einzige Deutſche im Revaler Stadtparlament Dank und Gruß ſei allen geſagt, die mir dazu halfen, daß dieſe
ſitzt. Ich ſpüre die Kunſt der Frau, zwiſchen Gegenſätzen zu ver=
mitteln
und der Not des Tages zu dienen.
Hinaus aufs Land, um enteignete deutſche Gutshöfe, trau=
rige
Bilder hoffnungsloſer Zerſtörung, zu ſehen. Schweres Los

tragen die Frauen, die auf kleinſten Reſtgütern um die Exiſtenz
ringen. Ich ſpüre die Bedeutung des Rundfunks, der vielen in
tiefer Einſamkeit Lebenden die einzige geiſtige Verbindung mit
Deutſchland iſt. Daß ich neben den Bildern der Vernichtung
auch Aufbaugüter ſehen konnte, iſt Hoffnung auf die Zukunft.
Narva dann, die Stadt auf dem hohen Ufer der Narowu.
Hier hat die deutſche Seele noch einmal geprägte Form gewon=
nen
, ehe die aſiatiſche Erde beginnt. Hier lebten und leben
deutſche Menſchen am Schickſalsrand, am nächſten der Brandung
ſeit den Tagen, da deutſche Kaufleute hier an der Straße nach
Nowgorod ſiedelten. Zwiſchen Ruſſen und Eſten leben hier noch
700 Deutſche, äußerſte Vorpoſten deutſchen Volkstums. Auch hier
reden die Steine von der deutſchen Geſchichte. In einem Kreiſe
lieber Schweſtern dann eine Ausſprache über das, was uns alle
Deutſchland wieder die geliebten alten Fahnen wehen, daß es bindet und verpflichtet. Und am Abend, als weich, weiß und ge=
ſpenſtiſch
ſchon das Licht der weißen Nächte über den Straßen
liegt, ein geſelliges Beiſammenſein, wo Menſchen, die ſich vor
Stunden noch nicht kannten, aus Schickſals= und Blutgemeinſchaft
raſch zu herzlicher Freundſchaft verwachſen.
Mit Lehrern und Lehrerinnen der unter großen Opfern
aufrechterhaltenen deutſchen Schulen mache ich eine unvergeßliche
Dampferfahrt nach Hungerburg am Finniſchen Meerbuſen
einſt Sommerſitz der Petersburger Geſellſchaft mit 10 Km.
Grenzlandſchickſale deutſcher Frauen.
In Weſenberg lerne ich dann Frauen kennen, die un=
mittelbare
Zeugen der Schreckenswochen waren, als über 300
Stirb und werde geſtanden. Aber aus in Leid und Kampf deutſche Menſchen Opfer des Bolſchewikenwahns wurden, darun=
ter
70jährige Frauen, die keine andere Schuld trugen, als daß
ſie Deutſche waren und Wohltätigkeit übten. Starkes Erleb=
Vorpoſten deutſcher Frauenbildung, Erziehung von Kämpferin=
nen
für Exiſtenz und Heimat. Wie fand ich in der Jugend dank=
bares
Intereſſe für die Aufgaben der jungen deutſchen Frauen=
generation
draußen und drinnen‟.
Quer durch Eſtland, dann nach Pernau am Rigaiſchen
Unvergeßlich, wie an einem klaren Maientag der Dampfer Meerbuſen. Weil ich die Sprache nicht verſtand, war ich nicht
einfuhr in die blaue Bucht von Reval, und weißſchimmernde rechtzeitig umgeſtiegen und habe 18 Stunden auf einer an Aben=
teuern
reichen Reiſe verbracht, die ſonſt nur 7 Stunden dauert.
Ich fand Entſchädigung in einer echt baltiſchen Gaſtfreundſchaft
und in einem Gedankenaustauſch mit hochwertigen Männern und
formte. Unter beſter Führung iſt das, was Frauen hier leiſten
an Erhaltung und Pflege deutſcher Volksgemeinſchaft, von größ=
Wieder eine lange Fahrt vom Weſten zum Oſten, nach Dor=
pat
. Die Alma Mater des Baltikums, deutſch ſeit den Tagen,
da vor 300 Jahren Guſtav Adolf im Feldlager zu Nürnberg die
gen, nachmittags Vortrag im Frauenkreis, abends wertvollſtes Gründungsurkunde unterzeichnete, iſt heute eſtniſch. Man hat
ſelbſt die an deutſche Univerſitäten gerichteten Einladungen nur
in eſtniſcher und franzöſiſcher Sprache ausgefertigt. Univerſität
Nur einige Bilder aus der Fülle des Erlebten. Reval zu= und Bibliothek, Kirchen, die Ruine der Kathedrale und die vor=
nehmen
Bürger= und Adelshäuſer eine ganz herrliche deutſche
ſchen umfaßt, die in großer wirtſchaftlicher und geiſtiger Not
leben. Sie ahnen nicht, wie arm wir ſind, vom Schickſal ge=
So eine Frau, die raſtlos im Dienſte der Armut ſteht. Wer
im Mordkeller zu Dorpat geſtanden hat, verſteht, warum die
Dorpater Frauen das Lachen verlernt haben.
Dann noch Riga, zwiſchen zwei durchfahrenen Nächten. Im
Mittelpunkte dieſes bis auf die letzten Minuten ausgenützten
Tages ſteht als ſtärkſtes Erlebnis der Dom, die vielumſtrittene,
tum ſtärkſter Faktor im Kampf um die Mutterſprache. Ebenſo ſchmerzlich umtrauerte Marienkirche, die wie ein Rieſe hoch,
mächtig und ſchwer Stadt und Land überragt. Was ich im Um=
60 000 Bücher auslieh, die Berufsberatung, die ſchwerſte. Auf= kreis dieſes Domes im Laufe eines Tages kennen lernte an wohl=
ſtärkſte
Widerſtände dem Deutſchtum ſeine Kraft zu erhalten, an
feſtgefügten Denkmalen der deutſchen Geſchichte Rigas, an Zei=
vor
15 Jahren Herrinnen auf großen Gütern waren. Auf 5300 chen und Spuren der Schreckensjahre, die über die ſchöne Stadt
hinbrauſten, das würde den Rahmen dieſes Aufſatzes ſprengen.
10 Tage Baltikum zu einem Erlebnis wurden von unerhörter
und unauslöſchlicher Stärke. Ich nahm die Ueberzeugung mit:
Nur das iſt verloren, was die deutſche Seele aufgibt.
Deutſchland iſt und bleibt, wo deutſche Seelen mutvoll hoffen.

Tell=Schauſpiele Viernheim.
Wir haben an dieſer Stelle bereits auf die Tell=Schauſpiele
des Turnvereins von 1893 Viernheim hingewieſen. Dieſes Volks=
ſchauſpiel
von Fr. v. Schiller, aufgeführt auf einer großen herr=
lichen
Freilichtbühne inmitten hohen Tannenwaldes, übte auf die
weiteſte Umgegend bei den bisherigen Vorführungen gewaltige
Zugkraft aus, weshalb nochmals auf die nächſten Vorſtellungen
an den beiden Pfingſttagen hingewieſen ſei. Die beiden Auffüh=
rungen
werden gewiß wieder ein volles Haus bringen.

Rein andrer Malzkaffee hat
Büek das ſenlLolnd
dag Kathreiner!

d. Rimbach i. Odw., 2. Juni. Gau=Konzert. Am erſten
Pfingſtfeiertag, abends von 8 bis 12 Uhr, findet in der Turnhalle
zu Rimbach ein großes Gau=Konzert des Odenwald=Bergſtraße=
Gaues vom Deutſchen Mandolinen= und Guitarrenſpieler=Bund
e V. ſtatt. Mit der näheren Ausarbeitung des Gaukonzerts
wurde der Mandolinenklub. Edelweiß Rimbach beauftragt. Das
Gaukonzert wird unter Teilnahme von ca. 100 Spielern aus=
geführt
.
W. Heppenheim, 2. Juni. Ueberreichung des Ehren=
bürgerbriefes
an den Herrn Miniſterpräſiden=
ten
Prof. Dr. Werner. Die Stadt Heppenheim hat am 24.
April, bei der erſten Sitzung des neugebildeten Stadtrates, den
Herrn Reichspräſidenten, den Herrn Reichskanzler und Miniſter=
präſident
Dr. Werner zu Ehrenbürgern ernannt. Am Montag
abend um 6 Uhr fand nun im Sitzungsſaal des hieſigen Rathau=
ſes
die feierliche Ueberreichung des Ehrenbürgerbriefes an Herrn
Dr. Werner ſtatt.
Bad Wimpfen a. N., 1. Juni. Bad Wimpfenan Pfing=
ſten
. Auch in dieſem Jahre bietet während der Pfingſtfeiertage
Bad Wimpfen wieder manche Abwechſlung. Es finden inter=
eſſante
kunſtgeſchichtliche Führungen durch Alt=Wimpfen, die Pfalz
und die Klöſter vom ſtädtiſchen Verkehrsbüro aus ſtatt, das Kur=
hotel
mit ſeinen herrlichen Terraſſen bietet der Jugend ein Tänz=
chen
, und am Pfingſtmontag werden Einfahrten in das benach=
barte
weitbekannte Salzbergwerk Schacht König Wilhelm II.
ausgeführt.
P. Kelſterbach. 1. Juni. Hauptmann a. D. Käufer von hier,
Vorſitzender des Klubs rauhhaariger Terriers, in Deutſchland,
weilte kürzlich auf der internationalen Hundeausſtellung in Rom
als Preisrichter. Seit Jahren lag genanntes Ehrenamt in Hän=
den
eines Engländers.
P. Aſtheim (Ried), 1. Juni Von einem aus Rheinheſſen
ſtammenden Einwohner wurde hier zum erſten Male ein Wein=
berg
angelegt, der erſte im heſſiſchen Ried.

Tagung des Heimakbundes für Heſſen
und angrenzende Gebiefe.
Auch in dieſem Jahr findet wieder eine Tagung des Heimat=
bundes
für Heſſen ſtatt, und zwar am 6. und 7. Juni in den Räu=
men
des Völkerpädagogiſchen Inſtitutes auf der
Zitadelle zu Mainz, die vom Mainzer Südbahnhof in we=
nigen
Minuten erreicht werden kann. Die Tagung wird am 6. Juni
um 20 Uhr durch einen wirtſchaftlich ganz beſonders wichtigen
Lichtbildervortrag über den Hausſchwamm von Direktor Kallen=
bach
eröffnet. Hierauf folgen weitere Vorträge von Bankdirektor
Dr. Groeninger über den Heimat= und Volksgedanken,
von Lehrer Höreth über die EntwicklungdesOdenwald=
dorfes
und von Amtsgerichtsrat Schwabe über ſeine Main=
laufforſchung
. Die Zuſammenarbeit zur Organiſation dieſer
Tagung wird von folgenden Verbänden getragen: amtliche heimat=
kundliche
Arbeitsgemeinſchaft. Deutſche Geſellſchaft für Pilzkunde,
Heſſiſche Landesſtelle für Pilz= und Hausſchwamm=Beratung, Leh=
rerverein
für Naturkunde. Nationalſozialiſtiſche Arbeitsgemein=
ſchaft
zur Pflege der Volksgemeinſchaft. Alle Natur= und Heimat=
freunde
ſind zur Tagung herzlich willkommen!

Aus Mainz und Rheinheſſen.
B. Mainz, 1. Juni. Feſtgenommener Falſchgeld=
verbreiter
. In den letzten Tagen wurden von einem Un=
bekannten
täuſchend nachgemachte Drei=Markſtücke hier in Verkehr
gebracht. In der Hauptſache ſuchte der Falſchgeldverbreiter kleine
Tabak= und Zigarrenläden auf, kaufte einige Zigaretten und gab
dabei die falſchen Geldſtücke in Zahlung. Eine Reihe von Ge=
ſchäftsleuten
wurden dadurch geſchädigt. Vorgeſtern gelang es der
außerordentlichen Tätigkeit der Kriminalpolizei, den Falſchgeld=
verbreiter
auf friſcher Tat zu ertappen und feſtzunehmen. Es
handelt ſich um einen auswärtigen Schloſſer, der ſich noch im Beſitz
einer größeren Anzahl von falſchen Dreimarkſtücken befand. Der
Feſtgenommene behauptet, die gefälſchten Geldſtücke von einem
Unbekannten gekauft zu haben. Es wird aber vermutet, daß ſich
die Falſchmünzerwerkſtätte am Wohnort des Feſtgenommenen be=
findet
und er ſelbſt an der Herſtellung der Falſifikate beteiligt iſt.
Die Kriminalpolizei iſt mit der weiteren Aufklärung beſchäftigt.
9berheſſen.
Klein=Linden, 2. Juni. Aufdem Felde vom Blitz ge=
troffen
wurde der 23jährige Landwirt Ludwig Weller. Er
war mit ſeinen Angehörigen auf dem Acker im Lahntal mit dem
Pflanzen von Runkelrüben beſchäftigt. Plötzlich erfolgte ein hef=
tiger
Blitzſchlag, der den jungen Mann traf und zu Boden warf.
Die Kleider ſtanden in hellen Flammen, als die Angehörigen auf
den Bewußtloſen zuſtürzten. Er erlitt ſchwere Brandwunden an
Rücken und Schenkeln. Auch die Augen haben gelitten. Ein vor=
überfahrender
Arzt aus Sinn leiſtete die erſte Hilfe und verbrachte
den Schwerverletzten in die elterliche Wohnung. Wie der Arzt
erklärte beſteht trotz der ſchweren Verletzungen keine Lebens=
gefahr
, doch ſind die Augen gefährdet.

[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 153

Die Gaffelflagge des Kreuzers von
der Tann als Geſchenk an den Ham=
burger
Senak zum Skagerrak-Tag.
Hamburg. Am Skagerraktag hat Kapitän
Herbert Sauer, der als Leutnant zur See der
Reſerve an Bord des großen Kreuzers von der
Tann die Skagerrakſchlacht mitgemacht hat, dem
Hamburger Senat die Gaffelflagge, die der
Kreuzer von der Tann während der Skagerrak=
ſchlacht
führte, mit Genehmigung des Chefs der
Marineleitung zum Geſchenk gemacht. Kapitän
Sauer hatte die Flagge vor zehn Jahten dem
Admiral Scheer überreichen wollen, der aber
gebeten hatte, ſie ſolange perſönlich in Gewahr=
ſam
zu halten, bis die Zeit gekommen ſei, in
der man die Taten des deutſchen Heeres und der
deutſchen Marine wieder voll würdigen und ſich
zu ihnen bekennen würde. Dieſen Zeitpunkt be=
trachtet
Kapitän Sauer jetzt als gekommen. Des=
halb
nahm er den Skagerraktag wahr, um die
Flagge dem Senat ſeiner Vaterſtadt zu über=
reichen
. Der Senat hat die Flagge mit herzlichem
Dank auch für die Geſinnung übernommen, die
aus ihrer Ueberreichung ſpricht. Das Geſchenk iſt
auch deshalb beſonders ſinnvoll, weil auf dem
großen Kreuzer von der Tann viele Hambur=
ger
Dienſt getan haben. Der Senat hat angeord=
net
, daß die Flagge dem Muſeum für hambur=
giſche
Geſchichte überwieſen wird, das mit an=
deren
Kriegszeichen auch die Fahnen des Regi=
ments
76 aufbewahrt. Dort wird die Flagge an
repräſentativer Stelle ihren Platz finden.

Gründung eines Bundes deutſcher
Verkehrsverbände und Bäder.
Berlin. In einer unter dem Vorſitz
des Bundespräſidenten, Staatsminiſters Eſſer,
geſtern in Berlin abgehaltenen gemeinſamen Be=
ſprechung
zwiſchen Vertretern des Bundes deut=
ſcher
Verkehrsverbände und des Allgemeinen
Deutſchen Bäderverbandes wurde beſchloſſen, im
Hinblick auf die notwendige Vereinfachung und
Verbilligung der Verwaltung und zur Zuſam=
menfaſſung
aller Arbeitsmöglichkeiten, die der
Förderung des Verkehrs und der beſonderen Be=
lange
der Bäder dienen, die beiden Spitzenver=
bände
des Fremdenverkehrs, den Bund deutſcher
Verkehrsverbände und den Allgemeinen Deut=
ſchen
Bäderverband, zu vereinigen unter dem
Namen Bund deutſcher Verkehrsverbände und
Bäder.

Ein Irrtumder Fälſcher.

Seit einiger Zeit tauchen gut nachgemachte
Rentenbankſcheine über 100 RM. auf. Auf der
Vorderſeite im Text in der Zeile ausgegeben
auf Grund der Reichsverordnung vom 5. Okto=
ber
1923 haben ſich die Fälſcher im Datum ge=
irrt
und ſtatt 15 die Zahl 13. geſetzt. Weiter ſind
die Buchſtaben a bei auf. G bei Grund, V bei
Verordnung und F bei Fälligkeitstermin von
den echten Buchſtaben abweichend. Dem R bei
dem Wort Rentenmark fehlt der Anſtrich. Das
Papier iſt weicher und die wenigen Faſern ſind
nachträglich aufgeſetzt. Zur Aufdeckung der
Fälſcherwerkſtätte bzw. zur Ergreifung der Fäl=
ſcher
iſt eine Belohnung his 3000 RM. ausgeſetzt.
Gefährliche Benzinggsausſtrömungen.
Hamburg. Am Freitag früh um 5 Uhr
ſtellte man in der Schanzenſtraße im Bereich von
rd. 50 Häuſern einen durchdringenden Benzingas=
geruch
feſt, der an den Sielſtellen ſo ſtark wurde,
daß Paſſanten ſtarke Uebelkeitserſcheinungen zeig=
ten
und ohnmächtig zu werden drohten. Offenbar
entwickelten ſich die Gaſe innerhalb der Siele
und drangen von dort aus in die Keller der Häu=
ſer
und auf die Straße empor. Das Sielweſen
wurde benachrichtigt, und iſt zurzeit mit Abhilfe=
maßnahmen
und der Ermittlung der Urſache be=
ſchäftigt
. In 50 Häuſern der Straße darf kein
Licht und kein Feuer angezündet werden. Ferner
iſt die Straße polizeilich auf der betroffenen
Seite in der Art abgeſperrt, daß niemand mit
einer brennenden Zigarette oder Pfeife die
Straße paſſieren darf.

Die Hochzeit des Prinzen Wilhelm von Preußen.
Bonn. Anläßlich der Hochzeit des Prinzen
Wilhelm von Preußen mit Fräulein Dorothea
von Salviati veranſtaltete der Stahlhelm, dem
der Prinz als Mitglied angehört, am Freitag
abend einen Fackelzug. Am Samstag morgen
wird die ſtandesamtliche Trauung des Paares
um 10.30 Uhr im Stadthaus vollzogen. Bei der
kirchlichen Hochzeit um 1 Uhr in der Schloßkirche
wird eine Ehrenkompagnie des Stahlhelms vom
Portal der Kirche aus bis zum Wagen Spalier
bilden. Nach der Hochzeit findet für die Hoch=
zeitsteilnehmer
ein Eſſen ſtatt, und dann wird
das Brautpaar die Hochzeitsreiſe antreten. Nach
der Hochzeitsreiſe begibt ſich das junge Paar auf
das Gut des Prinzen in Schleſien. An der Hoch=
zeit
nehmen der Kronprinz und die Kronprin=
zeſſin
nicht teil, dafür aber ein Mitglied des
königlichen Hauſes.
Erfolgreicher Verlauf der Jungfernfahrt
des Panzerſchiffes Deutſchland
Wilhelmshaven. Das Panzerſchiff
Deutſchland hat ſeine Jungfernfahrt mit dem
Erprobungsausſchuß an Bord beendet. Das
Schiff hatte bekanntlich in Kiel an den Manö=
vern
vor dem Reichskanzler teilgenommen. Es
iſt nunmehr nach einer Fahrt um Skagen zurück=
gekehrt
. Die Jungfernfahrt iſt zur vollen Zu=
friedenheit
verlaufen.
Drei Mann der Guilford Caſtle=Beſatzung
noch vermißt.
Hamburg. Auf dem engliſchen Dampfer
Stentor, der geſtern abend hier einlief, haben
ſich keine Beſatzungsmitglieder der geſunkenen
Guilford Caſtle befunden. Die Unklarheit dar=
über
, ob die Kolliſion mit der Stentor Todes=
opfer
gefordert hat, hält indeſſen noch an. Es
werden drei Leute, und zwar der Schiffskoch ſo=
wie
zwei Schiffsjungen vermißt.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 3. Juni 19

Skagerrak=Feiern der Reichsmarine.

Die Gedenkfeier am Jahrestag der Skagerrak=Schlacht auf dem Artillerie=Schulboot Bremſe‟,
das in Hamburg vor Anker gegangen war. Nebenſtehend: Das von Scheinwerfern des Kreu=
zers
Karlsruhe beleuchtete Ehrenmal bei Laboe an der Kieler Förde, an dem am Abend des
Skagerrak=Tages ein feierlicher Zapfenſtreich ſtattfand.

Schweres Straßenbahn-Anglück in Leipzig.

Der umgeſtürzte Straßenbahnwagen wird von Feuerwehrleuten gehoben.
Auf dem Auguſtusplatz in Leipzig ereignete ſich ein ſchwerer Zuſammenſtoß zwiſchen zwei Straßen=
bahnwagen
, durch den ein Wagen umgeſtürzt wurde. Mehrere Perſonen wurden verletzt, davon
eine ſo ſchwer, daß ſie kurze Zeit darauf verſtarb.

Das engliſche Derby 1933.

Das Feld nach der berühmten Biegung Totterham Corner
Der ſpätere Sieger Hyperion (dunkle Jacke und weiße Kappe) führt bereits.
Zum 154. Male wurde das engliſche Derby ausgetragen. Dieſes bedeutendſte Rennen der inter=
natidnalen
Pferdezucht gewann der Hengſt Hyperion aus dem Stall des Lord Derby, einem Nach=
kommen
jenes engliſchen Grafen aus dem 18. Jahrhundert, nach dem die große Entſcheidung
benannt iſt.

Ein Brillantendieb auf offener Straße erſchoſſen.
Dresden. Ein aufregender Vorfall ereig=
nete
ſich in der Nacht zum Freitag im Innern
der Stadt. Ein Unbekannter hatte einem Mäd=
chen
Brillanten zum Kauf angeboten. Das war
einem Automobiliſten aufgefallen, der ſofort
einen in der Nähe befindlichen Polizeibeamten
auf das Auffällige dieſes Kaufangebotes auf=
merkſam
machte. Als der Polizeibeamte an den
Unbekannten herantrat, zog dieſer einen Revol=
ver
und legte auf den Beamten an. Es gelang
dem Poliziſten, dem Unbekannten die Waffe aus
der Hand zu ſchlagen, wobei ſich ein Schuß löſte
und den Brillantenverkäufer tödlich in den Kopf
traf. Wie ſich herausſtellte waren die Brillanten
kurz vorher g koblen worden.

Ozeanflieger Hauptmann Köhl
fliegt nach Amerika.
Berlin. Der Fliegerhauptmann und Ozean=
flieger
Dr.=Ing. h. c. Hermann Köhl wird am
3. Juni mit dem Graf. Zeppelin nach Braſilien
fliegen. Seinen Aufenthalt wird er dazu be=
nutzen
, die erſten Beſprechungen für ſeinen Ge=
ſchwaderflug
nach Südamerika im Sommer 1934
zu führen.
Flugzeugzuſammenſtoß fordert acht Todesopfer.
New York. Nach Meldungen aus Riverſide
(Kalifornien) ſtießen über dem Cajon=Paß zwei
Armeeflugzeuge zuſammen und ſtürzten ab. Beide
Beſatzungen, insgeſamt acht Mann, wurden
getötet.

Gereke=Prozeß.
Schluß der Beweisaufnahme.
Gereke gibt Skenerhinkerziehung
Berlin. Im Gerecke=Prozeß ſollte ge
am achten Verhandlungstag, die Bewei
nahme geſchloſſen verden. Die frühere Buc
terin des Verlages der Verbandszeitſchrift,
Loß, bekundet als Zeugin, die in den
als Entnahmen Dr. Gereckes verbuchten Be
ſeien tatſächlich an Dr. Gerecke zur Zahlung
gewieſen worden. Es ſei alſo nicht richtig,
etwa Freygang von dieſen Geldern Summer
ſich verbraucht habe. Der gerichtliche Bud
verſtändige ſagt dann in ſeinem Schlußbe
daß Dr. Gerecke außer den ſonſtigen Entnal
aus den Einnahmen der Verlagszeitſchrift
Darlehen im Betrage von 591 000 RM. erk
hat. Zuſammen mit dieſen Darlehen hat Dr.
recke im ganzen 1 272 000 RM. aus der Verbe
zeitſchrift für ſich entnommen. Unter der
zeichnung Parteikonto und Konto Land
büro erſcheinen im ganzen 314 262 RM.
Zahlungen vom Hindenburg=Ausſchuß
462 000 RM. verbucht. Unter der Bezeich
Preußenwahl erſcheinen 16 500=RM. An
gaben ſind verbucht 79 000 RM. Abhebunge
die Preußenwahl, 562 000 RM. für die Hit
burgwahl, 35 000 RM. für Dr. Gerecke, u
als Darlehenszahlung 8500 RM. Der Staa
walt weiſt darauf hin, daß bei den unter P
konto verbuchten Einnahmen ſich, nach Her
der Gelder zu ſchließen, auch Einnahmen
Hindenburgwahl befinden.
Nach kurzer Mittagspauſe äußert ſich der
teidiger noch einmal zu dem Erwerb des C
Winkelmühl. Er führte aus, daß Dr. Gereke
früheren Eigentümer des Gutes, Röber, U
ſtützungen habe zukommen laſſen und ihm ei
50 00060 000 RM. gegeben hat. Danach
zichtet der Staatsanwalt auf die Verneh.
Röbers, da es ihm genüge, zu wiſſen, daß
Gereke für private Zwecke über 50 000 RM
wandt hätte.
Der Zeuge Aſſeſſor a. D. Regendanz ä
ſich über die Frage der Gründung einer Hil
burg=Zeitung. Er gibt an, daß davon geſpr
wurde, daß die zu gründende Zeitung dem ?
ligen Reichspräſidenten zur Verfügung 9
werden ſolle. Man habe dabei auch von e
eventuellen Reichspräſidenten Hitler geſpr!
Der zweite von der Verteidigung ben
Sachverſtändige, Preuſchow, führt in ſe
Schlußgutachten aus, daß die Kaſſenaufzeich
gen während der Jahre 19221925, die von
Angeklagten Freigang betreut wurden, den
männiſchen Grundſätzen einer ordnungsma
Buchführung in keiner Weiſe entſprachen.
Teil waren die Eingänge auf Aktendeckeln
loſen Blättern eingetragen. Es laſſe ſich nig
kennen, ob die Einnahmen für politiſche
perſönliche Zwecke Verwendung gefunden he.
Auch die Kaſſenführung des Gutes Preſſ
nicht einwandfrei geweſen.
Im weiteren Verlauf der Verhandlung
ſich dann heraus, daß der von der Verteid!
als Zeuge benannte Syndikus Rothſchild, de
ſteuerlichen Angelegenheiten Dr. Gerekes
beitete, nicht zu erreichen iſt. Rechtsanwal!
Langbehn regt darauf an, auf dieſen Zeug
verzichten. Dr. Gereke laſſe erklären, e
Eigentümer der Zeitſchrift Die Landgeme
geweſen, auch wenn das der Steuerbehord
genüber nicht zum Ausdruck gebracht worde.
Dr. Gereke erkläre ferner, daß ſeine. Ang
gegenüber der Steuerbehörde in den Punkie
unrichtig anzuſehen ſeien, in denen ſie ſeinel
gaben in der Hauptverhandlung widerſprag.
Am Mittwoch, den 7. Juni, wird Stag.
waltſchafts=Aſſeſſor von Haake ſein Pla=
halten
.
Der Erdrutſch an der Saale.
Halle. Es hat ſich herausgeſtellt, daß
Beſeitigung der Kalkmaſſen aus der Saſt
unüberwindliche Schwierigkeiten ſtößt.
wird in Anwendung eines ſeit längerer 3e
ſtehenden Planes ein die Eiſerfurt umgehe
neues Saalebett geſchaffen. Zur Zeit flieb=
Saalewaſſer über die Aue in einem geſter!.
hergeſtellten, durch neuen Durchſtich erziell
fluß, und von dort dann unterhalb des De
gen in das alte Bett wieder ab. Damit 90.
der Abfluß nach der Booe ganz beträchtlic
gelaſſen.

[ ][  ][ ]

Samstag, 3. Juni 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrighken.

Nr. 153 Seite 9

Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.
Geſtorbene. Am 26. Mai: Wennel. Erwin, 8 Jahre alt,
ohn des Feuerwehrmanns, Barkhausſtraße 25. Am 27. Mai:
irſch, Karl Franz, Wagenmeiſter i. R., 73 Jahre alt, verh.,
ichtenbergſtraße 67. Am 28. Mai: Waldmann, Marie, geb.
Zerner, 74 Jahre alt, Ehefrau des Miniſterialkanzlei= Oberſekre=
rs
i. R., Landwehrſtraße 1½. Am 27. Mai; Wachsmuth,
jarie Eliſabetha, geb. Göbel, 68 Jahre alt, Witwe des Oberpoſt=
kretärs
, Frankenſteinſtraße 61. Am 28. Mai: Hunnemann,
rieda Ida, geb. Hofmeiſter, 50 Jahre alt, Ehefrau des Schreiners,
allaswieſenſtraße 12. Faulhaber, Helga, 1 Monat alt, Toch=
r
des Händlers, Friedrichsſtraße 36. Am 29. Mai; Herold,
gria, geb Jacob, Witwe des Regierungsbaurats, 56 Jahre alt,
arienplatz 1. Am 30. Mai: Braun, Johann Friedrich Auguſt,
hrer i. R., 66 Jahre alt. verh., Bruchwieſenſtraße 28. Wolf
aula Katharina, geb. Diehl, 51 Jahre alt. Ehefrau des Lehrers,
II. i. O.. Eliſabethenſtift. Herdel Anna Margaretha. geb.
orndörfer, 69 Jahre alt, Witwe des Fuhrmanns. Sandbergſtr. 24
n 31. Mai: Staſchewski, Marie, geb. Keller, 66 Jahre alt,
jefrau des Hilfsarbeiters Eberſtadt; Stadtkrankenhaus. Spar=
nberger
Johann Wilhelm Georg Karl. Maſchinenſchloſſer,
Jahre alt, ledig, Griesheim; Stadtkrankenhaus, Klaus Va=
itin
, Milchhändler, 55 Jahre alt verh., Pfungſtadt; Stadtkran=
thaus
. Steinmann. Anna Maria, geb. Spatz, Witwe des
huhmachermeiſters, Forſtmeiſterſtraße 9. Am 1. Juni: Speng=
Bertha, Katharina, geb. Häfele, 38 Jahre alt. Ehefrau des
dtiſchen Arbeiters, Schlageterſtraße 25.

Kirchliche Rachrichken.

Evangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Samstag, 3. Juni.
Stadtkirche. Abends 8,30 Uhr: Abendandacht.
Stiftskirche. Abends 8 Uhr: Beichte.
Sonntag, 4. Juni, 1. Pfingſtfeiertag.
In allen Kirchen Kollekte für die Lutherſtiftung.
Stadtkirche. Vorm. 7 Uhr: Choralblaſen vom Turm der Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr:
ptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer F. Müller. (Apoſtelg. 2,
14: Komm, Heil’ger Geiſt.) Vorm. 11,30 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Lau=
chläger
.
Stadtkapelle. Vorm. 7 Uhr: Pfingſtmette. Pfarrer Heß. Vorm. 10 Uhr: Haupt=
esdienſt
mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Heß. Abends 6 Uhr: Abend=
esdienſt
. Dekan Zimmermann.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Dekan Zimmermann. Vorm. 11,15
Kindergottesdienſt. Dekan Zimmermann.
Martinskirche. Vorm. 7 Uhr: Pfingſtmette unter Mitwirkung des Poſaunenchors
der Chorſchule, Landeskirchenrat D. Waitz. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit
r des heiligen Abendmahls. Pfarrer Beringer. Anmeldung von 9,30 Uhr an in der
riſtei. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Oſt. Pfarrer
inger.
Kapelle des Städt. Altersheims. Vorm. 10 Uhr: Landeskirchenrat D. Waitz.
fohanneskirche. Vorm. 7 Uhr: Pfingſtmette. Pfarrer Goethe. Vorm. 10 Uhr:
ptgottesdienſt mit heiligem Abendmahl und Vorbereitung. Pfarrer Marx, Vorm
0 Uhr: Kindergottesdienſt.
Banl=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10 Uhr: Haupt=
esdienſt
mit anſchließender Feier des heiligen Abendmahls. Pfarraſſiſtent Junker.
m. 11,30 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent Junker.
Zeſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 7 Uhr: Frühfeier. Pfarrer Weiß.
m. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Anmeldung von
Uhr an in der Sakriſtei. Pfarrer Irle. Vorm. 11,45 Uhr: Kindergottesdienſt für beide
rke. Pfarrer Irle.
8auluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wolf. Feier des heiligen
admahls. Anmeldung von 9,30 Uhr an. Vorm. 11,30 Uhr: Kindergottesdienſt.
er Wolf.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit heil. Abendmahl. Pfarrer Hickel.
Schloßkapelle Kranichſtein: 10 Uhr Gottesdienſt: Pfarraſſiſtent Göbel.
Montag, 5. Juni, 2. Pfingſtfeiertag.
In allen Kirchen Kollekte für die Diakonenſtation.
ſtadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger.
Stadtkapelle. Vorm. 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Dr. Bergér.

Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Köhler.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 95 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eing. Nordtüre.
Martinskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Dr. Bergér.
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Goethe.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7 bis 7 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10 Uhr: Haupt=
gottesdienſt
. Pfarraſſiſtent Junker.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt (50jähriges
Konfirmationsjubiläum) mit Feier des heiligen Abendmahls. Anmeldungevon 9,30 Uhr
an in der Sakriſtei. Pfarrer Weiß.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer A. Müller. (Sologeſang:
Frl. Lilli Rückward.)
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Waldeck. Der Kindergottes=
dienſt
fällt aus. Donnerstag, 8. Juni, abends 8 Uhr: Betſtunde.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Dekan Zimmermann.
2. Veranſtaltungen.
Stadtgemeinde: Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Dienstag, 6. Juni, abends,8 Uhr:
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (Gruppenabend). Mädchenvereinigung der
Reformationsgemeinde. Mittwoch, 7. Juni, abends 8 Uhr: Kirchengeſangverein der
Stadtkapelle und Schloßkirche. Jugendbund der Lukasgemeinde. Mädchenvereinigung
der Reformationsgemeinde. Freitag, 9. Juni, abends 6 Uhr: Jungſchar der Stadt=
gemeinde
. Abends 8 Uhr: Jugendbund der Kaplaneigemeinde.
Konfirmandenſaal im Schloß. Mittwoch, 7. Jani, abends 8 Uhr: Gruppen=
abend
der Jugendvereinigung. Donnerstag, 8. Juni, abends 8 Uhr: Jugendvereini=
gung
der Stadtgemeinde. Samstag, 10. Juni, abends 8 Uhr: Jugendvereiniguing der
Stadtgemeinde. Poſaunenchor.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Liebfrauenſtr. 6). Dienstag, 6. Juni, abends
8 Uhr: Jugendvereinigung. Donnerstag, 8. Juni, abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung
(Weſt). Freitag, 9. Juni, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung, ältere Abtg.
Martinsſtift (Müllerſtr. 28). Donnerstag, 8. Juni, abends 8 Uhr: Mädchenver=
einigung
(Oſt).
Saal der Kleinkinderſchule (Mauerſtr. 5). Donnerstag, 8. Juni, abends 8 Uhr:
Poſaunenchor.
Johannesgemeinde: Gemeindehaus (Kahlertſtr. 26). Dienstag, 6. Juni, abends
8 Uhr: Mädchenbund und Jungſchar. Mittwoch, 7. Juni, ſabends 8 Uhr: Kurrende.
Donnerstag, 8. Juni, abends 8,15 Uhr: Spielſchar. Freitag, 9. Juni, abends 8,15 Uhr:
Alterenabend.
Petrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Dienstag, 6. Juni, abends
8,15 Uhr: Kirchenchor. Mittwoch, 7. Juni, nachm. 3 Uhr: Sitzung der Frauenhilfe.
Nachm. 3,30 Uhr: Mädchenjungſchar. Abends 6 Uhr: Poſaunenchor. Donnerstag,
8. Juni, vorm. 10 Uhr: Vorſtandsſitzung des Frauenvereins. Abends 8/15 Uhr: Mädchen=
vereinigung
. Abends 8,15 Uhr: Frauenabend. Freitag, 9. Junä, abends 8 Uhr:
Mädchenchor. Abends 8,30 Uhr: Kirchenchor. Samstag, 10. Juni, abends 7,30 Uhr:
Singekreis.
Bibelſtundenſaal der neuen Trainkaſerne (Eſchollbrücker Str. 44), Donners=
tag
, 8. Juni, abends 8,15 Uhr: Chriſtliche Pfadfinderſchaft.
Paulusgemeinde: Gemeindeſaal unter der Kirche. Sonntag, 4. Juni, J. P. D.:
Pfingſtlager in Zwingenberg. Dienstag, 6. Juni, abends 8,30 Uhr: Kirrhenchor.
Donnerstag, 8. Juni, abends 8 Uhr: Mütterabend. Samstag, 10. Juni, abends 6 Uhr
Jugendvereinigung: Wehrſport. Abends 8,30 Uhr: Gruppe I: Singen; Gruppe IT:
Gruppenabend.
Eliſabethenſtift (Erbacher Str. 25). Ev. Sonntagsverein fällt aus.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). 1. Pfingſtfeiertag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. Vorm.
11 Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. 3,30 Uhr: Bibelſtunde. Herr Bringmann. 2.Wfingſt
feiertag, nachm. 3 Uhr: Waldgottesdienſt an der Marienhöhe. Pfarrer Köhler. Diens=
tag
, abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. Herr Weber. Mittwoch, abends 8,30
Uhr: Gemiſchter Chor. Donnerstag, abends 8,30 Uhr: Bbelſtunde. Herr Bringmann.
Freitag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde in der Beſſunger Mädchenſchule, Herr Bring=
mann
. Samstag, abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Am 1. Pfingſtfeiertag, fallen die Jugendbund=
ſtunden
aus. 2. Pfingſtfeiertag: Beteiligung an dem Waldyortesdienſt an der Marien=
höhe
. Dienstag, abends 8,30 Uhr: Freundeskreis für junge Mädchen: Praktiſche Kran:
kenpflege. Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Kinderbund und E. C.=Jungſchar für Mädchen=

Abends 8,30 Uhr: Freundeskreis für junge Männer. Donnexstag, abends 8 Uhr:
Gebetsſtunde für junge Männer. Samstag, nachm. 3 Uhr: Kinderbund und E. C.=
Jungſchar für Knaben.
Ehriſtlicher Verein junger Männer e. V., Darmſtadt. Mittwoch, abends 8,30 Uhr:
Bibliſche Rüſtſtunde. Jungvolk: Sonntag,/abends,8 Uhr: Elternabend. Mittwoch,
abends 8 Uhr: Jungvolkſtunde. Jungſchar: Mittwoch, nachm. 5 Uhr: Jungſcharſtunde
Donnerstag, nachm. 5 Uhr: Turnen.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtr. 24.
Jeden Donnerstag, abends 8,15 bis 10 Uhr: Zuſammenkunft. Nähen, der Vereins=
kleider
, Examensfeier. Donnerstag, 8. Juni, Singeabend (Leſſing). Jeden zweiten und
vierten Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden.
Bund deutſcher Bibelkreiſe, Jungenſchaft Darmſtadt /(Eliſabethenſtr. 17,I.) Sams=
tag
,3. Juni, fällt der B.=K. aus. Sonntag, 4., bis Dienstag, 6. Juni:Reichslager im
Teutoburger Wald. (Anſchließend: Fahrten.) Mittwoch,/7: Juni, nachm. 4 Uhr: Tier=
brunnen
: Spielen. =Samstag, 10. Juni, nachm. 4 Uhr B.=K. *im Heim.
Voranzeige: Samstag, 17. Juni: Pflichtkreis.
3. Gemeindeämter.
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17,Vorderhaus,,1,Treppe Sprech=
ſtunden
von 10 bis 12 Uhr und nachm. (außer Samstags) vone56 Uhr, Fernſprecher?
4584.

pr. 2883.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelbe
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17; Martinsſtift, Müllerſtr. 28;
Gemeindehaus, Liebfrauenſtr. 6; Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26; Gemeindehaus, Eich=
wieſenſtr
. 8; neben der Pauluskrche, Ohlyſtraße.
Gemeindeamt für Kirchenſteuerangelegenheiten: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17,
Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm. von 8 bis 12 Uhr und nachm. von 35½
Uhr, außer Dienstag= und Freitagnachmittag. Fernſpr. 2379.
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Hinterhaus, Zimmer 4.
Zahltage: Montag, Mittwoch und Donnerstag vorm. von 912 Uhr.
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiftsſtr. 51): Rechtsanskunfts=
ſtelle
. Sprechſtunden vorm. von 101 Uhr. Fernſpr. 2288.
Privatpflegeſtation des Heſſiſchen Diakonievereins, Freiligrathſtr. 8, Fernſpr. 245.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Die Chriſtengemeinſchaft, Heidelbergerſtr. 14 (nächſt Heinrichſtr.). Pfingſtſonntag,
4. Juni, vorm. 10 Uhr: Menſchenweihehandlung mit Predigt. Pfingſtmontag
5. Juni, vorm. 8 Uhr: Menſchenweihehandlung mit Predigt. Mittwoch, 7. Jun
vorm. 7,45 Uhr: Menſchenweihehandlung. Donnerstag, 8. Juni, vorm. 10,30 Uhr
Menſchenweihehandlung. Freitag, 9. Juni, abends 20,30 Uhr: Predigtgottesdienſt
Die Weisheit der Wolken (Pfarrer Arnold Goebel, Frankfurt.).
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt, Mollerſtr. 40. Pfingſtſonntag, 4. Juni, vorm.
9,30 Uhr: Pfingſtbotſchaft. Pred. Kruſt. Vorm. 11,15 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm.
3,30 Uhr: Jugendbundſtunde. Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. Am 2. Feier=
tag
keine Verſammlung. Dienstag, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Kruſt.
Chriftlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Christian Science Sockety) in Darmſtadt,
Aula der Landesbauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden Sonnrag, vorm. 10 Uhr,
und jeden Mittwoch, abends 8,15 Uhr. Thema am 4. Juni: Gott die einzige Urſache und
der einzige Schöpfer. Goldener Text: Offenbarung 15:3.
Die Heilsarmee, Schnlzengaſſe 3. Sonntag, vorm. 10 Uhr: Heiligungsverſamm=
lung
, 11 Uhr: Kindergottesdienſt, abds. 8 Uhr: Heilsverſamnlung. Mittwoch, abend8
8 Uhr: Heilsverſammlung. Donnerstag, geds. 8 Uhr, Heimbund für Frauen und
junge Mädchen, Freitag, abds. 8 Uhr: Heiligungsverſammkng.
Vereinigung Deutſch=evangeliſcher Freikirchen.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtr. 9. Sonntag, vorm. 9,30 Uhr: Predigtgottes=
dienſt
. Pred. Veihelmann. Vorm. 10,30 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 2,30 Uhr: Jung=
ſchar
. Abends 8 Uhr: Predigt. Montag: Jugendbund (Ausflug). Dienstag, abends
8,30 Uhr: Singſtunde. Donnerstag, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde.
Evangeliſche Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17.
Sonntag, vorm. 9,30 Uhr: Predigtgottesdienſt: Pred. Hähnel. Vorm. 10½ Uhr: Kinder=
gottesdienſt
. Nachm. 4 Uhr: Evangeliſation. Abends 8,15 Uhrr Jugendverein. Diens=
tag
, abends 8,30 Uhr: Jugendſingen. Mittwoch, abends 8,15 Uhr: Vibelſtunde. Pred.
Hähnel. Freitag, abends 8,30 Uhr: Gebetſtunde.
Methodiſtengemeinde, Wendelſtadtſtr. 38. Sonntag,worm. 11 Uhr: Sonntagsſchule.
Abends 8 Uhr: Predigtgottesdienſt: Pred. Hirtz. (Thezna: Machtvolle, Außerungen d.
heiligen Geiſtes). Mittwoch, abends 8 Uhr: Bibel=kund Gebetſtunde. Samstag,
nachm. 5 Uhr; Jungſchar.
Auswärtige Gemeinden.
Svangeliſche Gemeinde Griesheim. 1. Pfingſttag. Vorm. 9,30 UUhr: Feſtgottesdienſt
unter Mitwirkung des Poſaunenchors. Danach Feier des heiligen Abendmahls. Pfärr=
aſſiſtent
Kern.
Friedenskirche. 1. Pfingſttag. Vorm. 9,30 Uhr: Predigtgotwesdienſt. Pfarrer
Mangold. Vorm. 10,30 Uhr: Kindergottesdienſt.
2. Pfingſttag. Vorm. 9,30 Uhr: Predigtgottesdienſt.=Pfarrer Mangold, Vorm. 10,30
Uhr: Kindergottesdienſt.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Erſter Pfingſttag., Vorm. 9,30 Uhr: Feſtgottesdienſt
mit Beichte und heil. Abendmahl. Kollekte für die Lutherſtiftung. Zweiter Pfingſt=
tag
, vorm. 9,30 Uhr: Feſtgottesdienſt. Pfarrer Weägel. Donnerstag: Frauenabend.
Evangeliſche Gemeinde zu Nieder=Ramſtadt. 1. Pfingſttag: Vorm. 9,30 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Mitwirkung des Kirchenchors. Kollekte für die Heſſ. Lutherſtiftung.
7Im Anſchluß an den Gottesdienſt Feier des heil. Abendmahls. 2. Pfingſttag: Vormitt.
9,30 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Paul=Traiſa. Mitwirkung des Poſaunenchors der
ev. Gemeinſchaft. Kollekte für die Epileptiſchen=Anſtalt.
Dienstag: Jugendvereinigang. Mittwoch: Kirchenchor. Donnerstag: Frauen=
verein
. Freitag: Jungmädchenverein.
Evangeliſche Gemeinde Ober=Ramſtadt. 1. Pfingſtfeiertag. Vorm. 9,30 Uhr:
Gottesdienſt. (Mitwirkung des Kirchen= und Poſaunenchors. Kollekte). Anſchließend
Beichte und heiliges Abendmahl. 2. Pfingſtfeiertag: Vorm. 9,30 Uhr: Gottesdienſt.
Kollekte. Vorm. 10,30 Uhr: Kündergottesdienſt. Dienstag: 8,15 Uhr: Bibelſtunde.
Mittwoch: 6 Uhr: Bubenjungſchar. 8,30 Uhr: Kirchenchor. Donnerstag: 8,30 Uhr:
Poſaunenchor. Freitag: 5 Uhr: Mädchenjngſchar. 8,30 Uhr: Mädchenverein.
Samstag: Jugendverein.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. 1. Pfingſttag. Vorm. 9,30 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Mitwirkung des Kirchengeſangvereins undides Poſaunenchores. Feier d. hl. Abendmahls.
Vorbereitung vorher. Kollekte ſüir die heſſiſche Lutherſtiftung. Nachm. 1,30 Uhr: Dank=
gottesdienſt
und Kindergottesdienſt. 2. Pfingſttag: Vorm. 9,30 Uhr: Gottesdienſt.
Dienstag und Freitag: Kircſengeſangverein.
Evangeliſche Gemeinde Dieburg: Erſter u. zweiter Pfingſtfeiertag je vor
Uhr: feſtlicher Gottesdienſt (Feſtkollekte).

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[ ][  ][ ]

Seite 10 Nr. 153

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 3. Juni 1983

Soer Taeri Sasbient

Handball.

Lehrer Kloſtermann Sporkkommiſſar für Heſſen.

Polizei Darmſtadt Alemannia Aachen

am Pfingſtmontag 15 Uhr.

Wie die Staatspreſſeſtelle in ihrer Mitteilung über die Auf=
löſung
der Naturfreunde ſagt, iſt Lehrer Kloſtermann,
der Referent für Jugendpflege uſw. im Kultusminiſterium, zum
Beauftragten des Reichsſportkommiſſars beſtellt worden.

Am Pfingſtmontag empfängt die Polizei Darmſtadt den Ex=
Weſtdeutſchen und mehrfachen Rheinbezirksmeiſter Alemannia
Aachen. Dem Darmſtädter Handballpublikum wird wieder einmal
ein Großkampf mit einer erſtklaſſigen Mannſchaft geboten. Gerade
dieſe Begegnungen bedeuten jeweils ſportliche Höhepunkte, zumal
ſie von vornherein, befreit von der oft unnötigen Härte der Ver=
bandsſpiele
dem propagandiſtiſchen Charakter in erſter Linie
Rechnung tragen. Bei dieſen Spielen entfaltet ſich das wahre Kön=
nen
der Mannſchaften, und die Feinheiten des Handballſpiels wer=
den
dem Zuſchauer voll und ganz gezeigt. Daß dies alles zutrifft,
dafür bürgt die Qualität einer Mannſchaft wie Alemannia Aachen.
War es doch die Elf, die vor zwei Jahren Sportverein 98 um die
deutſche Meiſterſchaft im Endſpurt mit 11:6 ſchlug. Alemannia war
auch dieſes Jahr wieder bei den Spielen um die Weſtdeutſche
Meiſterſchaft vertreten. In ihren Reihen ſpielt der mehrfache In=
ternationale
Voſſenkaul. Außerdem beſitzt die Mannſchaft noch fünf
Spieler, die einen ſtändigen Platz in der weſtdeutſchen Verbands=
elf
haben. Peltzer, Ortsmann. Roufoſſe. Setzer und Bender ſind in
Darmſtadt bekannt. Gerade der Torwächter Peltzer iſt ganz her=
vorragend
. Er war es, der vor einem Jahr das Spiel der ſüd=
deutſchen
Mannſchaft in Trier für den Weſten entſchied.
Die Polizeielf wird den Weſtdeutſchen zweifellos ein voll=
ſtändig
ebenbürtiger Gegner ſein, denn die Mannſchaft befindet
ſich unbeſtritten zurzeit in einer glänzenden Form. Man kann ihr
daher ruhig die Vertretung der Handballhochburg anvertrauen.

Fußball.

Sportverein 1898 Germania Pfungſtadt 2:4.

Das Abendſpiel auf dem Platz der 98er am Böllenfalltor
brachte guten Sport und ließ auf beiden Seiten manche ſchöne
Leiſtung erkennen. SV., der mit Erſatz antreten mußte, probierte
in ſeinen Reihen zwei neue Leute aus, die jedoch gerade bei
dieſer Gelegenheit gegen die ſpielerfahrenen und ſchnellen Pfung=
ſtädter
noch nicht reſtlos überzeugen konnten. Die erſte Halbzeit
ſah SV leicht überlegen und brachte ihm eine 2:0=Führung.
Das Bild änderte ſich jedoch nach der Pauſe, und es glückte den
Gäſten, einige ſchnelle und kraftvolle Durchbrüche zu zählbaren
Erfolgen auszuwerten. SV. zeigte in der zweiten Halbzeit teil=
weiſe
ein ziemlich zuſammenhangloſes Spiel, das nicht geeignet
war, gegen die in glänzender Spiellaune befindlichen Germanen
Erfolge einzubringen. Die Hintermannſchaft arbeitete im großen
und ganzen ohne Fehler. Auch Mittelläufer und Außenſtürmer
konnten befriedigen. Die Germanen wieſen beſonders in der
zweiten Halbzeit keinen ſchwachen Punkt auf und konnten in
dieſem Spielabſchnitt gut gefallen. Der Schiedsrichter, ein Herr
aus Eberſtadt, arbeitete bis auf einige zweifelhafte Abſeits=
entſcheidungen
zufriedenſtellend.

Turngemeinde 1846 Tgd. 65 Beſſungen.

Mokorſpork.

Heute Samstag, abend 6 Uhr, empfängt die Tgd. 46
auf ihrem Platze Woogswieſe die Tgd. 65 Beſſungen. Beide
Mannſchaften ſtanden ſich ſchon ſeit geraumer Zeit im Wettkampf
nicht mehr gegenüber. Dieſes Spiel wird daher den Beweis er=
bringen
müſſen, inwieweit ſich das Stärkeverhältnis beider
Mannſchaften gehoben hat Beſſungen durch Wiedereintritt
Kaltenbachs die alte zugkräftige Mannſchaft, wird alles daran
ſetzen, ein gutes Reſultat zu erzielen. Die 46er werden beſtrebt
ſein, ihre Erfolge fortzuſetzen, was man auch beim derzeitigen
Können erwarten dürfte.

Rund um Schotten.

Odenwald=Gau 9.T.

Lehrgang im Volksturnen und Gauvorturnerſtunde.

Zur Ausbildung und Weiterbildung geeigneter Vorturner ver=
anſtaltete
der Gau Odenwald am letzten Sonntag in Michelſtadt
i O. einen Lehrgang im Volksturnen, verbunden mit einer Gau=
vorturnerſtunde
. Ungefähr 100 Turner waren aus den Gauver=
einen
herbeigeeilt. Am Bahnhof geſammelt, zogen ſie mit wehen=
den
Fahnen durch die Straßen Michelſtadts nach dem Turnplatz
des Turnvereins 1878 Eröffnet wurde der arbeitsreiche Tag mit
einer erhebenden Schlageterfeier, wobei der Gaudietwart Schäfer=
Michelſtadt eine ergreifende Anſprache hielt und Schlageter als
den von glühender Vaterlandsliebe beſeelten Helden, den Retter
der deutſchen Ehre aus größter Demütigung und Erniedrigung
feierte.
Dann wurde, zu den turneriſchen Uebungen angetreten. Hier
wurden die Freiübungen zum Deutſchen Turnfeſt durchgeübt, dort
drehten ſich ſehnige Turnergeſtalten an den Geräten, in einer an=
deren
Ecke wurde das Volksturnen gepflegt. Nach der Mittags=
pauſe
kam mehr das Geiſtesturnen zur Geltung. Vor allem wur=
den
fleißig die Stuttgarter Lieder durchgeſungen. Anſchließend
hielt Turnbruder Deltau einen lehrreichen und aufklärenden Vor=
trag
über den Wehrſport, Vielen Turnbrüdern wurden wertvolle
Anregungen mitgegeben, Frejübungen unter Turnwart Federlin
bildeten den Schluß des Turnens. Mit einem ernſten Mahnwort
und Hinweis auf die Vergangenheit und den in den letzten Wochen
ſtattgefundenen Umſchwung und der Aufforderung zu treuer Wei=
terarbeit
an ſich. Volk und Vaterland ſchloß der Gaudietwart den
arbeitsreichen Turntag, der in ein Gut=Heil Hitler ausklang.

Das Training zu dem Motorradrennen Rund um Schotten
am 5. Juni, der führenden motorſportlichen Veranſtaltung Süd=
und Weſtdeutſchlands iſt im Gang. Zahlreiche Fahrer ſind bereits
eingetroffen, um auf der nunmehr verbreiterten Bergſtrecke ihre
Maſchinen zu erproben. Für das Seitenwagenrennen haben 26
Fahrer gemeldet. Mit großer Spannung erwarten wir hier den
Kampf zwiſchen Stärkle=Baſel und Weyres=Aachen, den beiden
Siegern vom Sonntag auf dem Nürburgring mit Möritz=München,
dem europäiſchen Bergmeiſter. Für das Ausweisfahrerrennen
haben bis jetzt 45 Fahrer gemeldet. Eine außerordentlich hohe
Beſetzung weiſt der Meiſterſchaftslauf auf. Die 4 Klaſſen ſtarten
in Rudeln mit Minuten=Abſtand. Wir werden das noch nie
geſehene Schauſpiel erleben, daß 85 Fahrer in einem Rennen in
12 Runden über die Rennſtrecke brauſen werden. Bei der erſt=
klaſſigen
Beſetzung iſt es ſchwer voraus zu ſagen, wer als erſter
von der über 200 Kilometer langen Reiſe zurückkehren wird.
Wir nennen nur folgende Namen: Kahrmann. Geiß, Winkler=
Chemnitz in 4=Klaſſe; Loof, Klein, Moritz, Winkler=München,
Schanz in B=Klaſſe: Soenius, Bauhofer, Giggenbach, Meitzler=
Saarbrücken in C=Klaſſe; Rüttchen, Roſemeyer, Weyres, Roeſe,
Prelle und Kratz in Klaſſe Dß.

Rot=Weiß. Paddelabteilung.
Abfahrt nach Trier am Pfingſtſamstag. Vortrupp;
morgens 5.10 Uhr ab Hauptbahnhof. Haupttrupp: 13.30 Uhr mit
Sonderomnibus ab Heaghaus. Nachzügler: 19.45 Uhr ab Photohaus
Umbreit mit Kraftwagen.

Neue Weltrekorde im Gehen.

Die Turnerſchaft hat ihre bisherigen Kreiſe in Gaue
umbenannt, die bisherigen Gaue heißen nun Bezirke und die
bisherigen Bezirke Kreiſe.
Bayern und Tſchechoſlowakei lieferten ſich in Prag
in Boxtreffen um den Mitropa=Pokal, das mit 8:8 Punkten
unentſchieden endete.
Die Sturzkappe für Flieger ſoll jetzt auch auf den deut=

Die europäiſche Geher=Elite traf ſich am Donnerstag in der
lettiſchen Hauptſtadt Riga, wo der bekannte. Quer durch Berlin=
Sieger Dahlinſch einmal mehr ſeine große Klaſſe bewies und
vier neue Weltrekorde aufſtellte. In einem 25=Kilometer=
Gehen ſiegte Dahlinſch in der fabelhaften Zeit von 2:00:45,9 und
unterbot damit den von dem Italiener Valente ſeit dem Jahre
1930 gehaltenen Weltrekord von 2:03:49 ganz beträchtlich. Auch
der in Berlin lebende Schweizer Schwab blieb noch mit 2:02:00,4
unter der alten Höchſtleiſtung. Auf dem dritten Platz endete der
Olympiaſieger Green in 2:04:44,6. Der Sieger Dahlinſch ver=
beſſerte
außerdem noch die Weltrekorde über 20 Kilometer mit
1:34:26,4 vor Schwab (1:34:37,2), über 15 Meilen mit 1:56:09,8
und über zwei Stunden mit 24,843 Kilometer.

hen Radrennbahnen zur Vorſchrift gemacht werden.
Bei den Tennis=Meiſterſchaften von Frankreich
in Paris wurden am Freitag in den Einzelſpielen bereits je
zwei Teilnehmer für die Vorſchlußrunden ermittelt. Es ſind dies
Crawford und Cochet bei den Herren, ſowie die Damen Mathieu
und Scriven.
Ein neuer Boxländerkampf DeutſchlandItalien
indet am 23. Juli in Eſſen auf einem großen Sportplatz im
Freien ſtatt.

Die deutſche Mannſchaft für den vom 9. bis 11. Juni in Ber=
lin
ſtattfindenden Davispokalkampf zwiſchen Deutſchland und
Japan beſteht aus den Spielern von Cramm, Kuhlmann, Nourney
und dem jungen Kieler Kaj Lund. Japan kommt mit J. Satoh,
Nunoi, Miki und Itoh.
1000 Nennungen ſind für das Oſtpreußen=Reitturnier
vom 22. bis 25. Juni in Königsberg abgegeben worden.
Wißbröcker gewann das 100=Kilometer=Dauerrennen in
Leipzig vor Möller, Dederichs, Schindler, Hille und Walter Sawall.
Die Galopprennen, die am zweiten Pfingſttag in
Breslau ſtattfinden ſollten, mußten abgeſagt werden, da die
Rennen nicht die notwendige Anzahl von Unterſchriften erhalten
hatten.

Ber letzte Atemaug

19)

Original=Roman von Hellmuth auast-Peregrin.

(Nachdruck verboten.)

Sabine hätte dem Korporal die Hand drücken mögen für dieſe
Worte, aber ſie wollte nichts mehr hören, jedenfalls nicht die Ant=
wort
des hochmütigen Selbing. Sie ſtellt ſich zu einer Gruppe
Matroſen, die aufmerkſam ihre mit dem Meer kämpfenden Kame=
raden
beobachten. Denn, wenn auch der Sturm nachgelaſſen hat,
der Regen erſchwert das Rettungswerk, und der Wellengang iſt
immer noch ſtark genug, es zu gefährden.
Neben ihr ſagt ein junger Seebär, er wäre nicht ins Boot
geſtiegen, und wenn man ihm alle Reichtümer der Welt geboten
hätte, denn er laſſe ſich freſſen, wenn der ſchwarze Kaſten da drüben
nicht das Totenſchiff ſei ...
Du dummer Tölpel, fällt ihm ein Aelterer ins Wort.
Wenn die See ſich nicht ſo wild gebärden täte, würde ſich der
Morian backbords an den Schwarzen legen, damit die Toten alle
mit einem Male herüberſpringen könnten.
Aergerlich miſcht ſich ein Dritter ein.
Kirls, lat den dummen Snak, man kann nicht weiten, wat
dar is mit dem ſwarten Schipp.
Dummrian, een däniſcher Islandfahrer iſts, der ein Steuer
verluren hat.
Sabine hört dieſes Hin und Her, aber ſie achtet nicht mehr
darauf, ſie ſieht nur das Boot, das mit den Wellen kämpft, am
Wrack anlegen möchte und ſich ihm doch nicht allzuſehr nähern
darf, um nicht daran zu zerſchellen. Es iſt ein erbittertes Ringen
der Menſchen mit dem erregten Meere, bis das Anlegen doch end=
lich
gelingt, daß die Schiffbrüchigen von dem kleinen tanzenden
Schoner herab, ins Boot klettern können. Endlich kommt das Boot
zurück, wieder müſſen die Matroſen eine ganze Weile unter
Lebensgefahr manövrieren, bis ſie am Morian feſtliegen. Als
erſte kommen die Schiffbrüchigen die Strickleiter herauf, fünf
Dänen ſind es, arme, erſchöpfte Menſchen, die Matroſen folgen,
und als letzter ſteigt Jochen an Bord. Von allen Seiten werden
ſie begrüßt und beglückwünſcht, daß das Wageſtück gelungen iſt.
Und da tritt auch Sabine an Jochen heran, reicht ihm die Hand,
nickt nur unter Tränen ihm ſchweigend zu.
Mein Gott, ſtammelt Jochen verwirrt und ſtarrt den
Küchenburſchen an wie einen Geiſt, will die kleine Hand nicht
fahren laſſen, muß ſich auf die Lippen beißen, um ſeine Erken=
nungsfreude
nicht laut hinauszuſchreien. Wenn ihm auch vor Er=

regung ganz ſchwindelig wird, er hat ſich in der Gewalt, weiß,
daß von allen Seiten Augen auf ihn und das Jongche gerichtet
ſind, mit keiner Bewegung darf er Sabines Geheimnis verraten.
Und ſo drückt er dem Küchenburſchen nur herzlich die Hand, legt
ihm die Linke auf die Schulter, ſieht ihm tief in die tränenfeuch=
ten
Augen.
Ich weiß, daß du es gut meinſt, ich werde es dir nie ver=
geſſen
.
Und er ſpürt nichts mehr von der Kälte, die ihn in der durch=
näßten
Kleidung erſchauern läßt, nichts mehr von der Erſchöp=
fung
nach der eben überſtandenen Todesgefahr, er ſteht jetzt wieder
auf ſeinen Planken, hält Sabines Hand in der ſeinen.
Das iſt mehr des Glückes, als er je hoffen durfte, iſt ein Ge=
ſchenk
des Himmels, verſöhnt ihn mit der ganzen Welt.
In dieſem Augenblick tritt Blonck heran, forſchend blickt er
dem Küchenburſchen ins Geſicht. Ein Lächeln liegt breit, gutmütig
um ſeinen Mund.
Dat is nu woll ne rechte Freud wenn Dorpkinners irgend=
wo
in der groten Welt unverſehens tauſammen kamen, dorbi
markt man irſt, wie lütt de Welt is. Da ward ick nu woll den
Herrn von Kolk as Kökſche afkommedieren möten.

Die beiden Schiffe ankern an der Sierra Leone=Küſte, und
der Major von der Gröben iſt mit Blonck und den Offizieren zu
dem kleinen Eiland Bens hinübergefahren, wo der engliſche Gou=
verneur
die Herren gaſtlich aufgenommen hat und ein paar Tage
bei ſich feſthält, froh der Abwechſelung, die der europäiſche Beſuch
in ſeine Einſamkeit bringt. Für die Matroſen bedeutet dieſes
Stilliegen eine kurze Zeit der Ruhe und des Faulenzens, wäh=
rend
der ſengenden Glut der windſtillen Tage gibt es keine Ar=
beit
. Man ſchläft ſoviel wie möglich, um Kräfte zu ſchwerem
Dienſt zu ſammeln.
Auch der grote Jan und Piet haben ſich aufs Ohr gelegt, ſo
kann denn Sabine mit Jochen in einem Eckchen des Proviantlade=
raumes
zuſammenſitzen und ein Stündchen verplaudern. Wenn
auch dieſer Proviantladeraum für Jan das Allerheiligſte iſt, das
nur er und ſeine beiden Küchenjungen betreten dürfen, ſo hat der
Küchenmeiſter dieſes Recht auch Kolk eingeräumt, ſeitdem er von
Kapitän Blonck erfahren hat, daß Jochen und das Jongche ver=

Aus deutſchen Bädern und Sommerfriſchen.

Bad Kreuznachs neue Kurzeit im Zeichen der Preiswürdigkeit.
Bad Kreuznach, unweit von Bingen am Rhein, im romau
tiſchen Nahetal weltberühmt durch ſeine großen Heilerfolge b
Frauenleiden, Rheumatismus. Gicht, Ischias. Kinderkrankheite
eröffnete ſeine offizielle Kurzeit am 1. Mai. Bad Kreuznach zeichn
ſich auch durch ſein ſüdlich=mildes und regenarmes Klima aus, de
es ſeiner geſchützten Lage verdankt. Dieſe Vorzüge veranlaſſe
mehr und mehr auch Geſunde und Nervöſe Bad Kreuznach
ihrem Erholungsaufenthalt zu wählen. Der Ruf des Bades grü=
det
ſich ſeit mehr als hundert Jahren auf ſeine Sole= und Mutte
laugebehandlung und ſeit einer Generation auf ſeine Radiur
Therapie, hat doch dieſe von Bad Kreuznach aus, als einem d
ſtärkſten radiumſalzhaltigen Bäder Deutſchlands, ſeinen Ausgang
punkt genommen.

Bad Liebenzell baut auf!
Mitten im vollen Blühen des Schwarzwald=Frühlings begin
Bad Liebenzell ſeine Kurzeit, Kraft und Geſundheit den deutſch
Menſchen (Erholung und Stärkung ſeiner Nerven), das iſt die Loſu=
des
gemütlichen ſchwäbiſchen Heilbades, Kampf den Frauenleiden, d
Gicht, dem Rheuma, ſind ſeine Heilanzeigen. Die Penſionspre
ſind mäßig; die Verpflegung iſt gut. Bei gleicher Kurtaxe wurd
die Leiſtungen der Kurverwaltung erhöht. Täglich werden jetzt
den ſchönen Kuranlagen vormittags Brunnenkonzerte und na
mittags Kurkonzerte ausgeführt. Geſellſchafts=, Tanz= und Konze=
abende
vervollſtändigen das Programm

Rundfunk=Programme.

7.10:
7.15:
12.00:
13.30:
15.30:

Frankfurt: Samstag, 3. Juni
Choral.
Frühkonzert auf Schallplatten.
Mittagskonzert. Neue Schallplatten.
Köln: Mittagskonzert. Ltg.: Artur Wolf.
Stunde der Jugend: Eine javaniſche Geſchichte mit javaniſche

16.30
18.00:

18.30:
18.50:
19.00:

20.00:

20.20:

21.00:
22.10:
22.45:

Muſik. Der Reiſeonkel erzählt.
Nachmittagskonzert des Funkorcheſters. Ltg.: Dr. Merten
Schriften an die Nation. Herbert Blank: Preußiſche Offiziere
Bruno Neliſſen=Haken: Die Ehe des Arbeitsloſen Martn
Krug. Werner Beumelburg: Arbeit iſt Zukuft.
Beſprochen von Dr. W. Könitzer.
Wochenſchau.
Kurzberichte vom Tag.
Vom Deutſchlandſender: Stunde der Nation. Deutſche Pfingß
botſchaft.
Muſik für Bratſche. Ausf.: Joh. Fr. Hoff (Bratſche). H
Rosbaud (Klovier).
Unterhaltungskonzert des Funkorcheſters. Ballettmuſiken au=
Opern. Ltg.: Dr. Merten.
Funkbrettl.
Zeit, Nachrichten, Wetter Sport.
München: Nachtmuſik. D. bayriſchen Funkſchrammeln. Al
Einlage: Ludwig Schmidmeier und Ludwig Kuſche auf zwe
Klavieren.
Königswuſterhauſen.

11.15:

15.00:
15.45:
16.00:
17.00:
17.30:
18.00:
18.05:
18.30:

19.00:

20.00:
B06:

24.00:

Deutſchlandſender: Sonnabend, 3. Juni
Wien: Kärntner Feſtakt im Wappenſaal des Landhauſe=
in
Klagenfurth. Anläßlich der Tagung des VDA.
Kinderbaſtelſtunde: Wir bauen uns eine altgerman. Wohnung
Gerhard Eſchenhagen lieſt aus eigenen Werken.
Hamburg: Nachmittagskonzert.
Wochenſchau.
Vierhändige Klaviermuſik. Werke v. Bach u. Dettmam.
Das Gedicht.
Heitere Weiſen. Ausf.: Rolf Chatberg. Am Flügel: Wegener
Jugendſtunde: Die Bedeutung der Hitler=Jugend im neuen
Staat.
Stunde der Nation: Deutſche Pfingſtbotſchaft. Eine Hörfolg=
von
Ernſt Keienburg.
Kernſpruch. Fröhliche Pfingſten. Ein bunter Abend.
München: D. bayeriſchen Funkſchrammeln. Als Einlage=
Ludwig Schmidmeier und Ludw. Kuſche auf zwei Klavieren
Berlin: Tamzmuſik der Kapelle Waldemar Haß.

Wekterbericht.

Zentraleuropa liegt z. Zt. im Bereich des Hochdrucks.
Luft führt zu weiterem Bewölkungsrückgang, ſo daß in unſer
Bezirk ſich die Umgeſtaltung zur Schönwetterlage vollzogen
Zunächſt dauert der Hochdruckeinfatz fort. Jedoch dürften ſich
Sonntag infolge Sonnenſtrahlung und durch Zufuhr wärme
Luft lokale Gewitterſtörungen herausbilden, nach denen e
leichte Auffriſchung erfolgt.
Ausſichten für Samstag: Sehr warmes und aufheiterndes Wet
ſpäter aufkommende Gewitterneigung.
Ausſichten für Sonntag: Bildung lokaler Gewitterſtörungen
leichte Abkühlung.

On
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaff: Rudolf Mauve; für Feullleton, Reich
Ausland und Heſſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Bshma

für den Handel: Dr. C. H. Queiſch: für den Schlußdſenſt: Andreas Bauer;
Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bid und Wort: Dr. Herbert Nette;

ſär den Inſeraientell und geſchäftliche Mittellungen: Willy Kuhlei.
Druck und Verlag: L. C. Wlitſch ſämilich in Darmſfadt
Für unverlangte Manuſkrſpie wird Garantſe der Rückſendung nicht übernommen.

Die heutige Nummer hat 12 Seiten.

wandt ſeien und zuſammenkommen dürfen, ſolange nicht,
Arbeit darüber vernachläſſigt wird. Der grote Jan hatte
trauen zu beiden, daß ſie ſein Entgegenkommen nicht zu Di
reien mißbrauchen würden, und außerdem hatte Jochen bei
einen Stein im Brett, ſie kannten ſich ſchon von der erſten Aft
reiſe her.
Auf einer Kiſte ſitzen Jochen und Sabine an der Luke, ſche
hinaus auf das im prallen Sonnenlichte flammende Meer,
das Eiland des engliſchen Gouverneurs, an deſſen Strand
Schaluppe mit hängenden Wimpeln feſtliegt, auf die fern
Dunſte verſchwimmende matte Linie der Sierra=Leone=Küſte.
Im Laderaum iſt eine drückende Hitze, und mit dem Dunſt
geteertem Holz mengt ſich der ſtrenge Geruch aufgeſtapelten E
fiſchs, von Heringstonnen, Salzfleiſchfäſſern, der Räucherduft
luftig aufgehängten Speckſeiten, Schinken, Würſte, der Fettl
von den Kübeln mit Schmalz und Talg, die würzigen Gerüch
trockneter Küchenkräuter und Zwiebeln. Ja, es iſt, als wenn
die vielen Säcke mit Mehl, Erbſen, Bohnen, Buchweizen, G!
Hirſe, Reis noch dazu beitrügen, um das Gemiſch der Gerüche
kiger und atemerſchwerender zu machen.
Aber Jochen und Sabine ſtört nicht die trockene, erſtick
Luft, ſie empfinden nur dieſe furchtbare, bedrückende Hitze
haben ihre warmen Tuchröcke ausgezogen, ſitzen in Hemdsärn
und Jochen läßt geruhſam ſein Pfeifchen qualmen, ſie ſchwe
beide, blicken träumend hinaus in die Ferne, genießen dieſe
liche Stille an Bord, die keine Stimme, kein Schritt, kein Ger
unterbricht, ſelbſt das Meer ſcheint eingeſchlafen zu ſein, fal.
hörbar iſt der an den Bordplanken gluckſende Wellenſchlag.
Wie auf einem verwunſchenen Schiffe iſt es hier, fI1
Sabine, als ſcheue ſie ſich, die Ruhe zu ſtören. iſt’s nicht=
i

wären wir allein an Bord und die Herren des Schiffes?
Jochen nickte verſonnen.
Ja. Es müßte ganz ſchön ſein, immer auf den ſchwante
Planken zu leben, von Küſte zu Küſte zu ſegeln, immer
Fremden zu weilen. Möchteſt du wohl ſo mutterſeelenallein
mir auf dem unendlichen Meere ſein? Würdeſt du dich nicht
ten, ſ fern allen Menſchen?
Wenn du bei mir biſt, fürchte ich mich nicht und habe
volles Genügen. Mich zieht es nicht zu den Menſchen und
törichten, lärmenden Treiben.
Du kleines, beſcheidenes Mädelchen; du, und er legt
Arm um ihre Schultern, zieht ſie an ſich heran, und als
zärtlich an ihn ſchmiegt, lächelt er, wenn uns jetzt jemand
dann wüßte man wohl an Bord, wes Geiſtes Kind du biſt=
wunderts
wahrhaftig, daß du ſo lange Verſtecken ſpielen i9
vor den anderen.
(For ſetzung folgt.)

[ ][  ][ ]

Nummer 133

latte

Somsiag, 3. Juni

Der Ausweis
Normale Enkwicklung.
Der Reichsbankausweis zum 31. Mai zeigt mit 373 Mill.
7, eine faſt der Vorjahrsziffer (374 Mill. RM.) entſprechende
aſtung der Kapitalsanlage. Die normale Entwicklung wird
dadurch deutlich, daß gegenüber dem Vormonat nur eine Ver=
derung
um 7 Mill. RM. eingetreten iſt. Bei einer Geſamt=
talanlage
von 3623 Mill. RM. haben der Wechſel= und Scheck=
and
um 236 Mill. auf 3078 Mill. RM., und die Lombard=
inde
um 102 Mill. auf 166 Mill. RM. zugenommen. Dabei iſt
beachten, daß im Wechſelportefeuille eine Verſchiebung in=
rn
eingetreten iſt, als die Finanzwechſel, für die Sparkaſſen=
iditätshilfe
allmählich verſchwinden und dafür in ſtärkerem
ße Handelswechſel und Arbeitsbeſchaffungswechſel hereinkom=
Der Reichsbanknotenumlauf hat ſich um 223 auf 3469 Mill.
erhöht. Rentenbankſcheine ſind im Betrage von 17 Mill.
und Scheidemünzen im Betrage von 97 Mill. RM. in den
kehr gefloſſen. Der Geſamtzahlungsmittelumlauf erreichte ſo
Maiende 5488 Mill. RM. gegenüber 5624 Mill. Ende April
5990 Mill. RM. Ende Mai 1932. Die Deckungsbeſtände
en ſich, wenn auch weniger ſtark als bisher, weiter um 9,6 auf
Mill. RM. vermindert. Die Notendeckung weiſt dementſpre=
d
nach Abzug der kurzfriſtigen Deviſenverpflichtungen eine
jäßigung auf 7,5 v. H. gegen 8,3 v. H. am Ende der Vorwoche
Die geſamte Kapitalsanlage der Bank an Wechſeln Schecks,
tbards und Effekten hat ſich um 373 Mill. auf 3622,9 Mill.
erhöht. Im einzelnen haben die Beſtände an Handelswech=
und Schecks um 236,2 Mill. auf 3078,4 Mill. RM., die Be=
de
an Reichsſchatzwechſeln um 34,4 auf 61.4 Mill. RM. die
bardbeſtände um 1022 Mill. auf 165,7 Mill. RM. und die
ktenbeſtände um 0,2 Mill. auf 317.3 Mill. RM. zugenommen.
An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind
3 Mill. RM. in den Verkehr abgefloſſen, und zwar hat ſich der
lauf an Reichsbanknoten um 223,2 Mill. RM. auf 3468,8 Mill.
derjenige an Rentenbankſcheinen um 17.1 Mill. auf 395,9
I. RM. erhöht. Der Umlauf an Scheidemünzen nahm mit 97,2
I. auf 1441,2 Mill. RM. zu. Die Beſtände der Reichsbank an
tenbankſcheinen haben ſich entſprechend auf 13,2 Mill. RM.,
enigen an Scheidemünzen auf 235 2 Mill. RM. ermäßigt. Die
iden Gelder zeigen mit 438,8 Mill. RM. eine Zunahme um
Mill. RM.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen haben ſich
9,5 Mill. auf 449,3 Mill. RM. vermindert. Im einzelnen
en die Goldbeſtände um 19 000 RM. auf 3722 Mill. RM., die
ände an deckungsfähigen Deviſen um 9,5 Mill. auf 77,0 Mill.
abgenommen.
Die Deckung der Noten betrug mit 31,5 nach Abzug der noch
ehenden kurzfriſtigen Deviſenverpflichtungen in Höhe von 45
I. Dollar 7,5 gegen 8,3 Prozent am Ende der Vorwoche.
Schaffung einer Deviſendeckung für alle Länder
der Welk?
New York Times meldet aus Waſhington daß Präſident
ſſevelt einen Plan habe, den die Vereinigten Staaten auf der
ltwirtſchaftskonferenz zur Sprache bringen wollten. Danach
unter Zuſammenwirken der verſchiedenen Zentralbanken eine
nähliche Wiederverteilung des Goldes über die ganze Welt
genommen werden. Es ſoll ein Zuſtand herbeigeführt wer=
bei
dem die Deviſendecke in den einzelnen Ländern je 25 Pro=
des
umlaufenden Geldes beträgt. 20 Prozent davon ſollen
Gold, 5 Prozent aus Silber beſtehen.

Wirkſchaftliche Rundſchau.

Die Preisindexziffer der Metallwirtſchaft, Metallwiſſen=
ft
. Metalltechnik ſtellte ſich am 31. 5. 1933 auf 58,7 gegen 55,0
24. 5. (Durchſchnitt 1909/13 100) ſtieg alſo um 6,7 Prozent
Ziffer vom 24. 5. Für die einzelnen Metalle wurden nach
Preisſtande vom 31. 5. folgende Einzelindexziffern errechnet:
Ifer 47,6 (am 24. 5.: 43,8)), Blei 60,9 (54,7), Zink 48 8 (46,2),
n 86,5 (78,5), unverändert: Aluminium 111,1, Nickel 101,5,
imon 59,8.
Zur Entwicklung des Butterpreiſes. Im Hinblick auf das
eute Abſinken der Butterpreiſe um 8 RM. je Zentner auf 107
I. für 1. Qualität (Berliner Notierung) wird von zuſtändiger
Ue darauf hingewieſen, daß die Butterpreisentwicklung zu
erlei Beunruhigung Anlaß gibt, ſondern ſich völlig im Rah=
I des Saiſonüblichen bewegt. Die Milchſchwemme hat alljähr=
in
dieſer Zeit eingeſetzt und zu Preisrückgängen geführt. Dieſe
ihren aber ebenſo zwangsläufig eine Korrektur durch den ſtär=
n
Trinkmilchverbrauch. Es unterliegt keinem Zweifel, daß
e Entwicklung auch in dieſem Jahre die gleiche iſt. Das Reichs=
ährungsminiſterium
iſt in jeder Hinſicht gerüſtet, um einem
teren Abſinken des Butterpreiſes, das unter Umſtänden auch
ſpekulativen Gründen angeſtrebt werden könnte, wirkſam zu
egnen.
Schramm Lack= und Farbenfabriken A.=G., Offenbach a. M.
Schramm Lack= und Farbenfabriken A.=G., Offenbach a. M..
ſen zum 31. 10. 1932 einen Betriebsverluſt von 238 921 RM.
z der ſich um den Verluſtvortrag aus dem Vorjahre von 194 781
(. und durch Abſchreibungen auf Anlagen, von 43 717 RM.
164 RM. und außerdem 108 000 RM. auf Debitoren) auf
419 RM. erhöht. (Im Vorjahre 197 760 RM. Verluſt.) Das
mmkapital ſoll von der Generalverſammlung am 30 6. von 1,6
1.0 Mill. RM. und die geſetzliche Reſerve um 40 000 RM. auf
000 RM. herabgeſetzt werden. Nach Deckung des Verluſtes
Tilgung des Entwertungskontos von 85 000 RM. verbleibt
dem Buchgewinn ein Betrag von 77 581 RM., der einem Wert=
ichtigungskonto
zuzuführen iſt. Im neuen Jahre haben ſich die
ſätze leicht gebeſſert, die Speſen wurden dem derzeitigen Ge=
ſtsumfang
ungefähr angepaßt.
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metalltermine vom 2. Juni ſtellten ſich für
pfer: Juni 57 (57.25), Juli 57,50 (57 75). Auguſt 57,75 (58).
tember 58 (58.50), Oktober 58.75 (59), November 59.25 (59.50),
ember 60 (60.25) Januar 60.25 (60.75) Februar 60,50 (61),
r3 61.25 (61,50), April 61.50 (62), Mai 61.75 (62.25), Tendenz:
9. Für Blei: Juni 19 (19.75) Juli 19.75 (20). Auguſt 19.50
20). September 19.75 (20.75), Oktober 19.75 (21). November
21) Dezember 20 (21.50), Januar 20 25 (21,50), Februar 20.50
(2), März. April 20.50 (22) Mai 21 (22.50). Tendenz: feſt.
Zink: Juni Juli 23.50 (23,75), Auguſt 23, 75 (24). Septem=
* (2425), Oktober 24.25 (24.50), November 24,50 (24 75),
ember 24,75 (25), Januar 25 (25.25), Februar 25 (25. 75). März
2 426). April 25. 25 (26. 25), Mai 25.50 (26.50). Tendenz ſtetig.
e erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Produkkenmärkke.
Veinheimer Obſtgroßmarkt vom 1. Juni. Amtliche Preis=
erungen
: Kirſchen 1526, Erdbeeren 7079 Pfg. pro Pfund.
Ar 12 Zentner, Nachfrage gut. Infolge der Feiertage fallen
Derſteigerungen am Pfingſtſamstag und Sonntag aus. Nächſte
ſteigerung Montag um 1 Uhr.
Serliner Produktenbericht vom 2. Juni. Angeſichts der bevor=
Nden viertägigen Verkehrsunterbrechung bewegte ſich das Ge=
ſt
an der heutigen Produktenbörſe in ruhigen Bahnen, zumal
erſt die weitere Entwicklung bezüglich der Neuordnung des
elweſens abwarten will. Das Inlandsangebot blieb gering,
Vorderungen und Gebote glichen ſich am Promptmarkte bei
pränderten Preiſen aus. Im Lieferungsgeſchäft war auch
Hafer leicht befeſtigt. Anregungen vom Mehlmarkte fehlten
terhin, obwohl die Mühlen bei Geboten zu Preiskonzeſſionen
nd. Für Hafer zeigt ſich wieder etwas Konſumbedarf, und
Preiſe waren gut behauptet. Gerſte ſtill.

der Reichsbank.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Infolge des bereits vorgeſtern bekannt gewordenen Arbeits=
beſchaffungsprogramms
der Reichsregierung ſowie des Entſchul=
dungsgeſetzes
Hugenbergs, welche Maßnahmen in weiteſten Wirt=
ſchaftskreiſen
einen ausgezeichneten Eindruck hervorgerufen
haben, eröffnete die Berliner Börſe in ausgeſprochen feſter
Haltung. Am Effektenmarkt konnten durchweg Kursgewinne von
1 bis 3 Prozent, zum Teil ſogar darüber hinaus, beobachtet wer=
ben
, und auch im Verlaufe hielt dieſe feſte Tendenz weiter an. Am
Montanmarkt, der neben den erwähnten Momenten durch eine
weitere Belebung am Röhrenmarkt angeregt wurde, konnten Bu=
derus
3. Mannesmann 2½ und Gelſenkirchen 1½ Prozent gewin=
nen
. Auch Braunkohlenwerte lagen mit Beſſerungen bis zu 3
Prozent, wie bei Ilſe Bergbau ausgeſprochen feſt. Von Kaliwer=
ten
zogen Kali Chemie und Weſteregeln je 3 Prozent an. Am
Farbenmarkt war bei größeren Umſätzen nach einer 238 Prozent
höheren Anfangsnotierung im Verlaufe ein weiterer Kursgewinn
von 1 Prozent zu verzeichnen. Am Gummi= und Linoleummarkt
ſetzten Conti Gummi die ſeit Tagen beobachtete Steigerung mit
einem abermaligen Kursgewinn von 2½ Prozent fort. Bei Elek=
trowerten
fielen insbeſondere Schuckert und Siemens durch eine
feſte Veranlagung auf, aber auch die übrigen Elektrowerte konn=
ten
Gewinne bis zu 3 Prozent erzielen. Von Gasaktien lagen
Thüringer Gas eine Kleinigkeit ſchwächer. In den übrigen Märk=
ten
, ſo bei Kabel und Draht, Maſchinenfabriken, Metall=, Textil=,
Papier= und Zellſtoff=, Waſſerwerks= und ſonſtigen Induſtrieaktien
waren durchweg Kursgewinne zu verzeichnen, wenn ſich dieſe hier
auch in etwas kleineren Grenzen bewegten. Feſt lagen mit Jul.
Berger die erneut 5½ Prozent feſter einſetzten, an der Spitze. Am
Markt der Autowerte zogen BMW. nach einer 3½ Prozent höhe=
ren
Anfangsnotiz bis auf 129½ Prozent an. Schiffahrtsaktien
und Bahnaktien lagen mit Ausnahme von Allg. Lokal u. Kraft,
die 2½ Prozent anzogen, wenig verändert. Am Markt der varia=
bel
gehandelten Bankaktien waren insbeſondere Reichsbank ge=
ſucht
und im Verlaufe bis zu 4½ Prozent, über Vortagesſchluß.
Kolonialwerte ſowie unnotierte Werte hatten Veränderungen
kaum aufzuweiſen. Auch Renten waren allgemein lebhafter und
feſter, ſo gingen Altbeſitz ½ Prozent, Schutzgebiete ¼ Prozent und
Reichsſchuldbuchforderungen 1 Prozent höher um. Von auslän=
diſchen
Renten ſind insbeſondere Liſſaboner Stadtanleihe mit einer
2prozentigen Beſſerung zu erwähnen.
Die letzte Frankfurter Börſe vor Pfingſten war im Ge=
genſatz
zur letzten Woche bedeutend lebhafter und ausgeſprochen
feſt. Die nun vorliegenden Einzelheiten des Arbeitsbeſchaffungs=
programms
der Regierung, die als Generalangriff gegen die Ar=
beitsloſigkeit
anzuſehen iſt, ſowie die Annahme des Entſchuldungs=
geſetzes
der Landwirtſchaft gaben auch für Publikumskäufe eine
große Anregung. Das Publikum erſchien um ſo eher am Markte,
als nun die Unſicherheit, für Pfandbriefzinſen, die bekanntlich
nicht geſchmälert werden, endgültig beſeitigt iſt. Einen guten
Eindruck brachte auch die weitere Erhöhung der Sparkaſſenein=
lagen
und eine Reihe von günſtigen Wirtſchaftsmeldungen, ſo vor
allem die Abnahme der Feierſchichten im Ruhrbergbau, erhöhter
Röhrenabſatz, Steigerung des Zementabſatzes. Beſonderes In=
tereſſe
beſtand für Bau= und Zementwerte und alle Geſellſchaften,
die aus der Arbeitsbeſchaffung profitierten. JG. Farben lagen
2½, Scheideanſtalt 1½, Erdöl 2, Rütgers ½ Prozent über den
ſchon erhöhten Kurſen der Abendbörſe. Reichsbankanteile zogen
3½ Prozent an Montanwerte unter Bevorzugung von Mannes=
mann
freundlich. Mannesmann auf die Bilanzveröffentlichung 2,
Gelſenkirchen 1½, Harpener 1½, Stahlverein ¼, Rheinſtahl ½
Prozent gebeſſert. Kaliwerte zogen im Ausmaße von 12 Pro=
zent
an. Von Elektroaktien konnten Gesfürel 1. Schuckert 19,
Siemens 2½, Licht u. Kraft 2, AEG. 3 Prozent gewinnen. Kunſt=
ſeide
= und Zellſtoffwerte blieben vernachläſſigt und zeigten mäßige
Steigerungen bis zu / Prozent. Recht freundlich, obſchon ziemlich
ruhig, lag der Rentenmarkt. Die Altbeſitzanleihe gewann ½,
Neubeſitz ½, ſpäte Schuldbücher ¼ Prozent. Der Pfandbriefmarkt
zeigte eine kräftigere Erholung auf die wieder eingetretene Be=
ruhigung
in der Behandlung der Pfandbriefzinſen. Die meiſten
Werte zeigten Erholungen von 12 Prozent. Auch für Auslands=
renten
beſtand Intereſſe. So gewannen 5er Mexikaner ½ 4er
Mexikaner ½, Anatolier ½ Prozent. Der weitere Verlauf blieb
angeregt und brachte bei anhaltender Feſtigkeit noch weitere kleine
Kursſteigerungen. Tagesgeld etwas leichter bei 3½ Prozent.

Die deutſchen Sparkaſſen im April 4933.
Günſtige Spareinlagenenkwicklung.
Nach dem leichten Rückgang im März haben ſich die Sparein=
lagen
im April 1933 wiederum günſtig entwickelt. Der Einzah=
lungsüberſchuß
betrug 31,5 Mill. RM., gegenüber dem Vormonat
ſtiegen die Einzahlungen um 11.1 Mill. auf 429,0 Mill. RM., die
Abhebungen fielen um 20,7 Mill. auf 397,5 Mill. RM. Unter Be=
rückſichtigung
von 14,3 Mill. Zins= und 17.,3 Mill. RM. Aufwer=
tungsgutſchriften
ergibt ſich für April, ein Einlagen=Ueberſchuß
von 63.1 Mill. RM., durch den ſich der Spareinlagenbeſtand von
10 395,54 Mill. RM. auf 10 458,6 Mill. RM. erhöht. Damit
wurde der Stand vom Dezember 1930 erſtmalig wieder überſchrit=
ten
. Die Giroeinlagen wieſen nicht in allen Landesteilen eine
einheitliche Entwicklung auf. Insgeſamt überwogen jedoch die
Zugänge, ſo daß ſich die Giroeinlagen aller deutſchen Sparkaſſen
(einſchl. ſächſ. Gironetz) um 6,.9 Mill. RM. auf 1356,6 Mill. RM.
erhöhten.
Die landwirkſchafklichen Genoſſenſchaffen
im Monak Mai.
Nach der Statiſtik des Reichsverbands der deutſchen landwirt=
ſchaftlichen
Genoſſenſchaften Raiffeiſen waren am 1. Juni
1933 vorhanden: 19 508 Spar= und Darlehnskaſſen, 4095 Bezugs=
und Abſatzgenoſſenſchaften, 5257 Molkereigenoſſenſchaften. 532
Viehverwertungsgenoſſenſchaften, 506 Eierverwertungsgenoſſen=
ſchaften
, 319 Obſt= und Gemüſeverwertungsgenoſſenſchaften, 385
Winzergenoſſenſchaften, 5690 Elektrizitätsgenoſſenſchaften 873
Dreſchgenoſſenſchaften, 211 Maſchinengenoſſenſchaften, 435 Waſſer=
leitungsgenoſſenſchaften
, 319 Weidegenoſſenſchaften, 2047 Sonſtige
Genoſſenſchaften, zuſammen 40 177 landwirtſchaftliche Genoſſen=
ſchaften
.
Wie im Vormonat, ſchneidet die Bewegung im landwirtſchaft=
lichen
Genoſſenſchaftsweſen, auch im Mai wiederum, mit einem
effektiven Beſtandsverluſt ab, und zwar von 17 Genoſſenſchaften,
der durch 15 Neugründungen und 32 Auflöſungen erreicht wird.
Die Geſamtbewegung iſt im Vergleich zum Vormonat etwas ge=
ringer
geweſen. Auch die Veränderungen im einzelnen zeigen nur
unweſentliche Beſtandsverſchiebungen. Hervorzuheben ſind 11
Neugründungen von Molkereigenoſſenſchaften, denen allerdings 6
Auflöſungen gegenüberſtehen. Die Bezugs= und Abſatzgenoſſen=
ſchaften
weiſen bei 3 Neugründungen 10 Auflöſungen auf, die in
der Hauptſache auf Verſchmelzung beruhen. Weiter zurückgegan=
gen
iſt der Beſtand der Elektrizitätsgenoſſenſchaften, der bei 3 Neu=
gründungen
14 Auflöſungen zeigt. Außerdem iſt eine Zentral=
genoſſenſchaft
, und zwar ein Verkaufsverband von Molkereien in
Oſtpreußen, neugegründet worden, während eine landwirtſchaft=
liche
Zentralgenoſſenſchaft in Oberſchleſien, die ſich ſchon länger inn
Liquidation befand, gelöſcht wurde.
Biehmärkke.
n
Groß=Gerauer Ferkelmarkt. Auftrieb: 702 Ferkel. Ferkell,
koſteten 918 RM. pro Stück. Der nächſte Ferkelmarkt findet amie
Mittwoch, den 14. Juni 1933, vormittags 8.30 Uhr, auf demrk
Marktplatz zu Groß=Gerau ſtatt.
he
te
te
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
In der Woche vom 14. 5. bis 20. 5. 1933 (6 Arbeitstage) ſind
bei der Deutſchen Reichsbahn=Geſellſchaft 630 249 Güterwagen ge=
ſtellt
worden gegen 625 489 in der Vorwoche (6 Arbeitstage) und
503 953 in der entſprechenden Woche des Vorjahres (5 Arbeits=
tage
). Für den Arbeitstag im Durchſchnitt berechnet, lauten die
entſprechenden Zahlen 105 042, 104 248, 100 795. Nicht rechtzeitig
geſtellt wurden 428 (335) Güterwagen.
Der Reichsjuſtizminiſter veröffentlicht im RGBl. vom 1. 6.
1933 die Verordnung über die Bilanzierung von Genoſſenſchaften
vom 30. 5. 1933 mit einer Reihe von Aenderungen und Ergän=
zungen
des Genoſſenſchaftsgeſetzes, die die Bilanzierungspflicht,
ſowie eine Erweiterung der Publizität vorſehen.
Der Abſatz beim Hüttenzementverband bewegte ſich im Mai
1933 auf der gleichen Höhe wie im Vormonat.
Nach Mitteilung der Konkursverwaltung der Kölner Görres=
haus
A.=G. war es noch nicht möglich, auch nur die bevorrechtigten
Forderungen vollſtändig zu prüfen. Gegen die DD=Bank iſt nun=
mehr
Regreßklage eingereicht worden. Die nächſte Gläubigerver=
ſammlung
findet in etwa 4 Wochen ſtatt.

Berliner Kursbericht
vom 2. Juni 1933

Oeviſenmarkt
vom 2. Juni 1933

Berl. Hondels Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. 6.
Bayr. Motorenw.
C. P.Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl.Maſch.=Bau
Conti=Gummi.
DeutſcheCont. Gas

Nfet
54.
51.50
19.
25.
19.75
25.625
129.75
49.50
15.
42.
150,625
116.875

Meee
Elektr. Lieferung
J. 6. Farben.
Gelſ. Bergw.
Geſ.f.elektr. üntern
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
glöcknerwerke.
Korsw. Chem.Fabr.)
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Orenſtein & Koppel

Narf
96.
135.
65.375
93.75
105.,625
73.25
61.
140.25
61.875
88.
71.50
57.375
51.625

Mee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali 1
Agsb.=Nnrb. Maſch,
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
BogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke

Ve
61.
188.
20.50
43.125
141.50
69.
27.75
77.125
8.875
17.50
82.25
68.
92.25

Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
Sofig.
Holland
Oslo.
Koperhagen
Stockholm.
London
Buenos=Aires
New York
Belgien.
Italien
Paris

Währung
100 finn. Mk.
100 Schilling!t
100 Tſch. Kr.
100 Pengö
100 Leva 3.047
100 Gulden 170.43
100 Kronen (72.23
100 Kronen
100 Kronen
1 2.Stg.
1 Pap.Peſo 0.873
1 Dollar 3.591
100 Belgo
100 Lire
100 Franes ſi

Reue
6.3041
45.95
12.64
63.79
73.33
19.30
58.92
22.00
16.61

Rie
6.316
47.05
12.66
3.05s
170.7
72.37
63.91
73.47
14.34
0.882
3.599
59.04
22.04
16.65

Schwei=
Spanier

Danzig.
Japan

Rio de Janeiro
Jugoſlawien 1100 Dinar
Athen

Iſtambu
Kairo.
Kanada

Uruguas
Jsland
Tallinn EEſtl.)
Niga

Währung Geld 100 Franken gi.82 100 Peſeta 100 Gulden 82.77 1 Yen 0.878 1 Milreis 0. 239 5.185 Portugal 100 ESeuboslt 13.01 100 Drachm. 2.438 türk. 2 2.038 täghpt. 2 tcanad. Doll 3. 167 Goldpeſo 1.648 100 isl. Kr. 64. 19 100 eſtl. Kr. 110.39 1100 Lais

Rie
81.98
36.16 36.24
62.93
0.281
C.241
5.205
18.,03
2.442
2.042
14.88 14.72
2.173
1.652
54.31
110.61
73.161 73.32

Darmſtädter und Nationalbank Darmſtadt. Süale der Oresdner Bank
Frankfurter Kursbericht vom 2. Juni 1933.

Steuergutſcheine
Gr. IIp. 1934
. 193:
..: 1938
.. 1937
. 1938
Gruppe I
6%Dtſch. Reichsan!
v.25
5½%Intern.,v.30
62 Baden ... b.27
6%Bahern .. b,27
6% Heſſen ...v. 29
6% Preuß. St. v. 28
6% Sachſen v. 27
6% Thüringen v.27
Dtſch. Anl. Auslo=
ſungsſch
. 4i/. Ab=
löſungsanl
.. . .
Dtſche. Anl. Ablö=
ſungsſch
. (Neub.)
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
....
6% Baden=Baden.
62 Berlin ...v. 24
6% Darmſtadt ...
6% Dresden. v. 26
88 Frankfurt a.M.
Schätze, v. 29
b. 26
2 Mainz..
2 Mannheimb. 2:
% München v. 29
2a Wiesbaden v.28
6% Heſſ. Landesbk.
6% Goldoblig.
5½% Heſſ.Landes=
Hyp.=Bk.=Liquid.!

96,
80.5
84.25
782.
76,
85.5
83
80.5
83
85.5
77.25
98.75
88
77.5

64.75

69.5
65.5

81.5
Ge

84.75

P
Hyp.=Bk. Ligu.=
Kom. Obl. . . .
16% Preuß. Landes=
Pfd.=Anſt. G. Pf.
16% Goldoblig.
82 Landeskomm.=
Bk. Girozentr. für
Heſſchldobl. R.11
R.12
88 Kaſſeler Land.
kredit Goldpfbr.
6% Naſſ. Landesbk.
5½% Liqu. Obl.
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
tAuslSer. I
FAuslSer.II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)..
6% Berl. Hyp. Bk.
5½%0 Ligu.=Pfbr.
62 Frkf. Hhp.=Bk.
5½% Lig.Pfbr.
Goldoblig.
6% Frkf. Pfbr.=Bk.
5½%0 Lig.=Pfbr.
6% Mein. Hhp.=Bk.
5½%0 Lig. Pfbr.
6% Pfälz. Hhp.=Bk.
5½% n Lig.Pfbr.
6% Rhein. Hhp. Bk.
½%0 Lig. Pfbr.,
Goldoblig.
Südd. Bod.=
Cred.=Bank
5½% Lig.Pfbr.
% Württ. Hhp.=B.

83.25
77

83.5

86.5
86.5
85.5
79

M
8%Dt. Linol=Werke
18% Mainkrw. v. 26
82 Mitteld, Stahl.
68 SalzmannckCo.
6% Ver. Stahlwerke
162 Voigte Häffner
3. G. Farben Bondsl:
5% Bosn. L. E. B.
L.Inbeſt.
5% Bulg. Tab. v.08
4½% Oſt. Schätze
4% Oſt. Goldrente
5 %vereinh. Rumän
4½%
420 Türk. Admin.
% 1. Bagdad
6 Zollank.
4½% ungarn 19131
1½% 1914
Goldr.
19101
42%0
4½Budp. Stadtanl
425 Liſſabon
42 Stockholm
Aktien
Alig. Kunſtzideuniel
A. E. G. ........
AndregeNoris Bahn!=
Aſchaffbg. Brauereil
Zellſto f!
Bemberg, J. P... ./ 49.5
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen...
Cement Heidelberg/ 79.5
Karlſtadt
J.G.Chemie, Baſel 133.75

Re
87
84.5

116
167.
16,
3.
4.8
4l,

37.75

80

25.25
105
25.5
114
7.5

Chem.Werke Abert),
Chabe .........!"
Contin. Gummiw
Eontin. Linoleum
Daimler=Benz..
Dt. Atl. Telegr.
Erdöl ....
Dt. Gold=u. Silber=
ſcheide
=Anſtalt
Linoleum. ..
Dortm. Ritterbräu
6.25 Ohckerhoffc Widm
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.
5.55) Licht u. Kraft
10.5 Eſchw. Bergwer!
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
J. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter) / 34.25
Felt. & Guilleaume
Frankfurter Ho . ./ 31
Gelſenk. Bergwerk.
Geſ.f.elektr. Untern.
Goldſchmidt Th.
Gritzner=Kahſer.
GrüncBilfinger.
Hafenmühle Frkft
Hanauer Hofbrauh.
Hanfwerke Füſſen.
Harpener Bergbau/105
Henninger, Kempf.
1HilpertArmaturfrb. 40
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer.
HochtiefEſſen ....!
Holzmann, Phil.
Ilſe Bergb. Stamm
Genüſſel=
1Junghans

*

172
53.75
16.5
68.5
96
119

135:,
94.5
53.75
26
188.25
33
88

123.5
35.25

Miie 2
165.25V Aſchersleben
150.25 glein, Schanzlin
48 alöcknerwerke ...
31:, Knorr C. H...
1121 2ahmeher &Co.
Saurahütte
Lech, Augsburg
Löwenbr. Müng
lMRainkr.=W. Hi
Mainz.Akt.=Br.
Mannesm.=Röhren
1Mansfeld. Bergb.
Metallgeſ. Frankf.
Miag. Mühlenbau.
MMotoren Darmſtadt
36 Reckarwerk Eßling.
ſSberbeda:
2 WPhönix Bergbau..
Reiniger, Geb
Rh. Braunko
Ele
Stahlwer
Riebeck Monta
Roeder, Gebr.
78.75 Rütgerswerie
88 Salzdetfurth
Salzw.
Schöfferh
Schramm, Lackf!
Schuckert, Elektr. /111.8
Schwartz Storchen
Siemens & Halske.
Südd. Zucker=A. G. 157.5
Thür. Liefer.=Geſ../ 76.5
Tietz Leonhard.
lunterfranken,

140
A=

2o5
70.75

50
203
100.5
96
85
51
61.5
1187
210
..1153.5
33
83.5
163.25
95

Mie Kue
Ver, Ultramarin.
Boig 1 & Haeffner.
Weſteregeln Kali.
Zellſtof Waltlr
Allg. Dt. Creditanf
Badiſche Bant.
Bk. f. Brauinduſt
Baher. Hhp. u.
Berl. Handelst
Hhpothel
Comm. u. P.
Dt. Ban zund
Dt. Eff. u. Wee
Dresdner Bank
Franif. Bank
Hhp.=Bank
Mein. Hyp.=Ba=
Pfälz. Hhp.=Bank
Reichsbank=Ant.
Rhein. 6y
Südd. Bod.=Er.
Württb. Notenba
A.=G. f. Verkehrst
Allg. Lokalb. Kraftn
72 Dt. Reichsk
Hapag
Nordd. Llotzd
Südd. Eiſenb.=C
Allianz. u. S
Verſicherun

Maiae
annh

af

50
110
69.25
93.5
50.25
51.5
89
75.25
65
128
102
96
53.5
97.5
977
18
20
54

11

ktavi M
19.5
antungb an
32.5

[ ][  ]

Samstag, 3. Junt
Kaninchenzuchtverein Darmſtadt Säd
Große
Kaninchenjungtier=Ausſtellung
und Verkaufsmarkt
am 4. und 5. Juni (Pfingſten)
im Orangeriegarten.
Eintritt 20 Pfg. Jeder 50te Beſucher erhäl
ein Kaninchen gratis.
Die Leitung

Beste Lagen
ſy Flasche
Naturwein
von
90 Pfg.

Ausschankwein

Großes Haus 19.3022.30 Uhr

Bühnenvolksb.
K 17

Kleines Haus 20 bis vor 22 Uhr

Schlageter
Schauspiel von Hanns Johst
Preise 0.504.50 Mk.
Lieder und Gesänge
Letzte Veranstaltung i. Brahms-Zyklus
Preise 0.502.50 Mk.

Wittmann=
Mafur ſtraße 30, I.

(110a)

Heute Samstag u. Sonntag

Gaſtſtätte Wilh. Petri, Arheilgerſtr. 5o
Rummelbräu-Gartel
Rheinstr. 101, gegenüber der Festhal
Telefon 2519.
Bekannt gute Küche Mäßige Prei=
1. und 2. Feiertag, ab 8 Uhr
KONZERT
Kein Aufschlag
2. Feiertag im Festsaz
TANZ
Eintritt und Tanz frei. Anfang 8 Uhr.
Heuke Samstag, den 3. Juni=
Eröffnung
in den renovierten Räumen Karlſtr.
Café und Kondikorei
Frau Elſe Kaminſky.
Für Unterhaltungiſt geſorg

Emaillierel
bill. Preise, Erb, Pankratiusstr. 31. (455

Filter-Kaffee
mit Sahne
29 Pfg.

1932er
Oberingelheimer
Mainzerberg
Matzur
Slas

Monopo

Bleichstraße 43
Café Wein Bier
Nachts geöffnetl (070
7067
Hochstr. 10
Mittwochs, Freitags und
Hobladl allen Belld Samstags nachts geöffnet.
Ecke Kasino- und Friedrichstraße
Gemütliche Bier- und Weinstuben
NOplSlGhL L Samstag und
geöffnet
nachts (37al
Sonntag

Dieburgerstraße 85 Telefon Nr. 3632
Konzertpl an:
Re
Samstag:
(7065
Stahlhelm-Kapelle
Leitung: Obermusikmeister Mickler
1- und 2. Feiertag:
Musikzug der Standarte 115
Sonntag: musikalische Leitung Willy Schlupp
Montag: Leitung Obermusikmeister Mittelstädt

Mittagessen

70 Pfg.
an
Im Abonnement
6S Pfg.

Abendessen
von
70 Pfg.
an
Tellergerichte
50 Pfg.

Hotel Bender

mit modernem gemütlich. Restaurant
Fernsprecher 5055
Georgenstraße 1½

und Pfingsten machen wir einen Spazierga
nach der herrlich gelegenen
Gaststätte Fosschaus Einsied
Fernruf 44
Vorzügliche Küche (zum Mittagstisch Wi
Geflügel usw.) Fremdenzimmer Pension
Zeitgemäße Preise.
M. Schnellbacher Hotel Prinz Car

Samstag und an beiden Pfingstfeiertagen
Gediegene Hausmusik

Bessunger Turnhalle
(7058
Heidelbergerstr. 131
Sonntag, den 4. Juni (1. Pflngstfeiertag), abends 7 Uhr ab
Großes Gartenkonzert
ausgeführt von der Kapelle der hess. Landespolizei
Eintritt frei.
Eintrltt frel.
(Musikmeister Buslau)

Wo gehen wir die Feiertage hin?
Hach Cafe Henn, Villenkolonie Eherstadl
Erstklassige Speisen und Getränke
Kinderspielplatz mit Karusell
Es ladet höflichst ein
der Besitzer
Franz Henn.
2055)

Restaurant Bender
mit Palmengarten
Elisabethenstraße 23 Fernsprecher 2505

Pfingst-Samstag, Sopntag, -Monkag
Große
Abend-Konzerte
der vier Künstler
Ausgewählte
Mittag- und Abendessen
10erKarten fürMittag u. Abend nurmlk. 6.50
(7063

Waluschlosschen

Griesheim bei Darmstad
Jeden Samstag
23a1 u. Sonntag Tah4

Café Waldesruß Traisa
Heute Kaffee- und Kuchentag! V.5418

HOTEL POST
am Hauptbahnhof
Hesellschaftsabend mit Tanz
Heute Samstag ab 8 Uhr
1. u. 2. Feiertag ab 6 Uhr
Im Ausschank Mai-Bock u. Disch. Pilsner
Auserwählte Festessen von 70 Pf. an. (

(911a

Heute
Samstag

Tanz

Letzt. Autobus nach Darmstadt 1 Uhr

Miele
Jahrräder
Höchste Qualität
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Preiswürdigkeit.
In den neusten Modellen
stets vorrätig bei:
Urschel
Kirchstr. 21
Schneider
(6918a) Mühlstr.
Woog. Am 2. Juni
Waſſerhöhe a. Pegel
3,90 m. Luftwärme
160 C. Waſſerwärme
vorm. 7. Uhr 170 C.

(6514b
Besucht das schöne
Gemeinde-Schwimmbad Jugenheim a. d. B.

Wo geben wir die Beiertage hin?
Zur Pfingstkerb
auf den Übungsplatz
beim
Rein, Massauer Hol
1. Feiertag: Großes Konzert
2. Feiertag ab 4 Uhr: Tanz
Küche u. Keller bieten d. Beste gut u. billig

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Gasthaus Zur Post‟
Rodau
Am 2. Pfingstfeiertag 7053
Großes Tanzvergnügen.

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Saale, unmitt. a. Wld. gel. 60 B. Ift. ſch. Z.,
Bd., Wſſl., e. L., Glasv. off. u. geſchl., Asbl.
w. Schwzw. wdrb. Spzg. (Wld) k. Autoork.,
Sonn.= u. Strdb., Liegſt., Jagd=Fiſcherei,
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5. ſelbſt Morl. Kilian Nöth, Beſ. (V6736

Haushaltung-
A
R
R
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Kühlſchränke, Kühltheken, Kühlhausbau

DEUTSCHE BANK
vnv.
DISCONTO-GESELLSCHAEN
Bilanz am 31. Dezember 1932

Aktiva
Kasse, fremde Geldsorten und fällige Zins- und
Dividendenscheine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . .. RM
50 830 550/8
55 746 830/6
763 2380140
78552 g96la
7226 221
288 629 91412
F 4495 2811
66 600 400/4
54 581 649/4
55 780 000/
49 490 501
L1ac= Guthaben bei Noten- und Abrechnungs- (Clearing-)
Banken .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . ...... .. Wechsel, Schecks und unverzinsliche Schatz-
anweisungen
.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .." Nostroguthaben bei Banken und Bankfirmen
Reports und Lombards gegen börsengängige Wert-
...........
Dapiere .... . . . . . . . . .... Vorscllüsse auf verfrachtete oder eingelagerte Waren
Eigene Weripapiere. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. ..." Beteiligungen an Gemeinschaftsgeschüften. . . . . . . . ."
Dauernde Beteiligungen bei anderen Banken und
Bankfirmen ... . . . . . . . . . . . . .. . .. . . .. .... ..... ...." Schuldner ..... . . . .. . .. ............." 1742050 341 Bankgebäude (für unseren Geschäftsbetrieb benutzt)
Sonstiger Besitz an Gebäuden und Liegenschaften
Mobilien ... ......" Posten, die der Rechnungsabgrenzung dienen.. W. 3356 90r 3 Passiva
Aktienkapital .................. . ... ... ............ HMT
144000000
25 200 000
2 812 901 790/*
225 119 819/e
44 392381.
85 978
4039 397
166 175
1967 886
933 35/4 Reservefonds .. . . . . .. . . . . . . . .. . ... .. . ... . ... ... .... Gläubiger. . . . . . . . . .. . . .. .. .. . . .. . . . .. .. .. . .. ......." ......
Akkzepte .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. -Darlehn
.........
6 0o Dollar
.. Unerhobene Diridenden. ........... .. . .. ..
Dr. Georg von Siemeng-Wohlfahrisfonds 1817322,24
David Hansemann-Wohlfahrtsfonds . . . . 2155 000,
67074 98
Sonstige Wohlfahrtsstiffungen .... ..."
Ubergangsposten der eigenen Stellen untereinander
Posten, die der Rechnungsabgrenzung dienen ...
Vortrag auf neue Rechnung. Affſ. 50 Gewinn-und Verlustrechnungam 31. Dez. 1931

Soll

Handlungsunkosten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . ......."
Steuern und Abgaben .."
Wohlfahrtseinrichtungen, Pensionen und Versiche-
rungsbeiträge
für die Beamten ... . . . . . ..
Abschreibung auf Mobilien ........................
Betriebsgewinn...
. . .......
davon RM 26 382 915,61 zu Abschreibungen und
Rückstellungen ver-
wendet
,
RM 333 956,48 auf neue Rechnung vor-
getragen
.

W

Haben
Vortrag aus 1931 ...........

Zinsen und Wechsel ....
.. 76 124 642,63
80 199 335,80
Gebühren.
156 323 968,43
abzüglich vorweg zurückgestellte
Zingen und Provisionen ...... 14500 000.
Sorten und Zinsscheine. . . . . . . . . . . . . . . . . . ..
...."
Dauernde Beteiligungen

RM
92 741 77
10894 399
14 956 518
170
27 316 872

Wrage
RA
1840 629/7

141 823 938/4
1025 887
139 141
0ig