Seite 2 — Nr. 134
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 15. Mai 1933
Aus der Landeshauptftadt.
Darmſtadt, den 15. Mai 1933
Zum Mukkerkag.
Mutker und Kind.
* Was könnte ſinniger ſein am Muttertag, als der Mutter
einen Film von dem liebſten was ſie hat, ihrem Kinde
vorzu=
führen? So fand denn auch der von dem Deutſchen Paritätiſchen
Wohlfahrtsverband geſtern vormittag in den „Helia=Lichtſpielen”
gezeigte pſychologiſche Film „Das Erwachen der Seele” für den
Beſucher freudige Anerkennung. Der Bildſtreifen zeigte das Kind
von ſeiner Geburt in den erſten Entwicklungsjahren bis zu ſeinem
4. Geburtstag. Er iſt deshalb von beſonderem Wert, da er in
un=
geſtelltem Milieu, in einem Mutterheim einer Univerſitäts=
Frauenklinik aufgenommen wurde. Wiſſenſchaftlich beobachtete
Bil=
der vermitteln unverfälſchtes kindliches Leben, wirken belehrend
und dabei doch unterhaltend, da die entzückenden Kleinen in ihren
drolligen Bewegungen und ihrem naiven Mienenſpiel unmittelbar
zu uns ſprechen. Außerordentlich geſchickt ſind in dieſem Film die
Entwicklung der Sinnestätigkeit, die ſpäteren Reflexhandlungen,
die Impulſivbewegungen, Inſtinkt= und Willenshandlungen, die
Luſt= und Unluſtgefühle der Kinder bis zum Erwachen der Sinne
und bis zu den erſten moraliſchen Konflikten herausgearbeitet. Ein
Film, den alle jungen Mütter ſich anſehen ſollten. — Zu Beginn
der Film=Morgenfeier wurde noch ein kurzer Kulturbildſtreifen
„Das Spielzeug des Königs” (Auguſt des Starken) vorgeführt.
Aa. Am geſtrigen Sonntag ſah man überall in den Straßen
und bei öffentlichen Veranſtaltungen fleißige jugendliche
Samm=
ler und Sammlerinnen, um für die unter der Schutzherrſchaft des
Herrn Staatspräſidenten Prof. Dr. Werner ſtehende Muttertags=
Spende Gaben zu erbitten, Leider war das ungünſtige und vielfach
regneriſche Wetter dem Sammelbetrieb auf den Straßen weder
vor=
noch nachmittags günſtig, wenn auch zu erwarten iſt, daß das
Sammelergebnis in der Landeshauptſtadt zufriedenſtellend ſein
wird. Wegen des Regenwetters hatte übrigens das Orcheſter des
Reichsbundes ehemaliger Militärmuſiker ſein vorgeſehenes
Platz=
konzert vom Paradeplatz unter den geſchützten Säulengang im
Schloßhof verlegt. Die Stahlhelmkapelle konzertierte vor der
Stahlhelm=Geſchäftsſtelle auf dem Adolf=Hitler=Platz.
— Abendſingen der Concordia auf dem Riegerplatz. Der
Män=
nergeſangverein Concordia unter Leitung ſeines Dirigenten,
Herrn Muſikdirektor Adam Simmermacher, ſingt am
Donners=
tag, den 18. Mai, abends 20.30 Uhr, auf dem Riegerplatz. Es
kommt eine Fülle ſchöner Volkslieder zu Gehör: „Deutſchen Liedes
Sendung” von A. Simmermacher; „Der ſchwäbiſche Fiedelmann”
von Werth; „Im Krug zum grünen Kranze” von Zöllner; „Die
Herzen auf, die Roſen blüh’n” von Hanemann: „Die Auserwählte
von Käſer; „Mein Herz iſt ein Spielmann” von Baſelt; „Lob des
Frühlings” von Kern; „Deutſchland, dir mein Vaterland” von
Hans Heinrichs.
— Die Anwendung der Kurzſchrift wird in immer größerem
Maße von den Behörden und der Induſtrie verlangt. Deshalb iſt
es notwendig, bei Zeiten an die Ausbildung darin zu denken,
und eine Gelegenheit dazu bieten die heute abend beginnenden
Kurſe des Gabelsbergerſchen Stenographenvereins von 1861. Auch
das Maſchinenſchreiben nach der Zehnfingerblindſchreibmethode
wird von dem Verein in eigener Schule gelehrt. Näheres iſt aus
der geſtrigen Anzeige erſichtlich.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus e”Montag;
15. Mai Anf. 20, Ende vor 22 Uhr. Vierte Veranſtaltung
im Brahms=Zyklus z. Feier d. 100. Geburtstages
Orcheſter=Konzert.
Preiſe 0.50——3 Mk. Dienstag.
16. Mai 20—22½, Uhr. Dſt. Volksbühne F 11, Gr. 1—4
Der Widerſpenſtigen Zähmung. Pr. 0.50—4.50 Mie
17. Mai 19½—22½ Uhr. B 22
Preiſe 0.70—5.50 Mk.
Rigoletto. Kleines Haus Dienstag, 18. Mai Anf. 20, Ende nach 221 Uhr. Zuſ.=Miete 111
Pr 0.80—4.50
König für einen Tag. Mich
17. Mai 20—22 Uhr. Zum letzten Male:
Preiſe 060—3.50 Mk.
Der 18. Oktober.
— Brahmsfeſt des Landestheaters. Als vierter Abend des
Brahms=Zyklus anläßlich des 100. Geburtstages des Meiſters
findet heute abend im Großen Haus ein Orcheſterkonzert
ſtatt. Die muſikaliſche Leitung hat Karl Maria Zwißler.
So=
liſtin iſt Inger Karen, die drei Brahmslieder, von M. Reger für
Orcheſter eingerichtet, ſingt. An Orcheſterwerken gelangen durch
das Landestheater=Orcheſter die Zweite Sinfonie, die
Tra=
iſche Ouvertüre und die Haydn=Variationen zur
Aufführung.
* Heſſiſches Landeskheafer.
Großes Haus. — Sonntag, den 14. Mai 1933.
Der Freiſchüh.
Romantiſche Oper von K. M. v. Weber.
An Stelle des für heute vorgeſehenen Gaſtdirigenten Hugo
Balzer aus Freiburg ſtand Hans Simon am Pult, der
kom=
miſſariſche Direktor der Akademie für Tonkunſt. Seine
hervor=
ragende muſikaliſche Begabung iſt bereits durch viele Beweiſe
be=
legt. Vor zwei Jahren leitete er eine Aufführung ſeiner Oper
„Valerio”, in Akademiekonzerten und in ſolchen des Kampfbund=
Orcheſters zeigte er ſich als ein begeiſternder Führer,
Auch heute bewährte er ſich als ein umſichtiger Dirigent von
ernſtem Verſtändnis für die Schönheiten und Feinheiten der
Weberſchen Partitur. Er hatte das Orcheſter in der Hand — die
Ouvertüre brachte einen ſchönen Erfolg — und führte, anfangs
etwas befangen, mit gewiſſenhafter, freilich auch etwas
akademi=
ſcher Genauigkeit, in großer Ruhe: gewiß für ein
unvorhergeſehe=
nes, probeloſes Dirigieren eine bewundernswerte Leiſtung. Da
mir unbekannt iſt, ob es ſich um eine Aushilfe oder Anſtellung
handelt, fehlt der Maßſtab für eine ausführlichere Beurteilung.
F. H.
Kleines Haus. — Sonntag, 14. Mai 1933.
Deutſche und Nakionalkänze
Aenne Reiß, Milly Reiß, Guſtav Blank.
Die Schweſtern Reiß ſind wie auch Guſtav Blänk
Vollbluttänzer. Sie nehmen in dem Rahmen unſerer
Tanz=
gruppe eine Sonderſtellung ein und bewieſen geſtern abend
er=
neut ſchöne große Kunſt und reiche Erfindungs= und
Aus=
deutungsfähigkeit, die zweifellos auch auf ſtarkes pädagogiſches
Talent ſchließen laſſen. Ein Programm von 12 Nummern zu
beſtreiten mit vornehmlich eigenen Tänzen, die trotz
ſelbſtver=
ſtändlicher geradliniger künſtleriſcher Grundlage unendlich
ver=
ſchieden ſind, voller bunter Abwechſelung ſetzt ungewöhnliches
Können nicht nur — was hier ja hervorragend vorhanden —
in der Beherrſchung der Technik als Grundlage der Tanzkunſt,
ſondern auch beſondere Erfindungsgabe, Geſtaltungsfähigkeit
und individuelle Muſikausdeutung oder Verkörperung durch den
Tanz voraus.
Luftſchutz als nationale PNicht.
Eine Gas- und Luftſchuhübung der freiw. Sanitäts=Werkkolonne Merck gemeinſam mit der Werk=Zeuerwehr.
Probeglarm!
** „Vorbeugen iſt beſſer als heilen‟. Dieſer alte wahre Satz
gilt vor allem auch für den Schutz gegen unvorhergeſehene
unglück=
liche Ereigniſſe, die in mannigfacher Form auftreten können. Das
entſetzliche Unglück in Neunkirchen, elementare Naturgewalten,
unerwartete Luftangriffe uſw. können Abwehrmaßnahmen
erfor=
derlich machen, die nur dann für das Leben und die Geſundheit
der Betroffenen wirkſam werden, wenn ſie gut vorbereitet ſind.
Dieſe Erkenntnis ſollte Gemeingut aller werden, d. h. jeder
Ein=
zelne ſollte ſich darauf vorbereiten, den Seinen und ſich in Not und
Gefahr helfend beiſpringen zu können. Inſonderheit das Rote
Kreuz und namhafte Werke haben das angedeutete Gefahrengebiet
richtig erkannt. In Darmſtadt beſteht beiſpielsweiſe bei der Firma
Merck ein erprobter Werkſchutz, der durch eine tadellos
organi=
ſierte Hilfsmannſchaft — die kombinierte Sanitäter=Kolonne und
Feuerwehr — gewährleiſtet iſt.
Einen Einblick in dieſe bis ins Einzelne gehende
Gefahrab=
wehrorganiſation gewährte dankenswerterweiſe die Firma E. Merck
durch eine intereſſierten Kreiſen am geſtrigen Vormittag gezeigte
Uebung auf dem Gebiete des Werkluftſchutzes. Daß dieſe
Uebung unabhängig von jeder Witterung durchgeführt wurde, iſt
ſelbſtverſtändlich. Daß ſie keine „Paradeübung” nach vorher
feſt=
gelegten Richtlinien war, worauf Herr Wilhelm Merck bei
ſeiner Begrüßung beſonders hinwies, bewies die Durchführung
der Uebung, die in allen Einzelheiten tadellos klappte.
Einge=
funden hatten ſich zahlreiche ſtaatliche und ſtädtiſche
Behördenver=
treter, Aerzte, Abordnungen der Sanitätskolonnen aus ganz Heſ=
Die Mannſchaft des
444
Panzerkrendeisgseaffcans
ſpielk heute abend 6.30 Uhr auf dem Skadion
am Böllenfalltor nochmals gegen den Sportverein 1898.
Einheitliche Eintrittspreiſe: Tribüne 50 Pfg., Stehplatz
30 Pfg., Erwerbsloſe, Jugendliche und SA. 20 Pfg. (6294
ſen, aus Frankfurt a. M. uſw. Vertreter der Berufs= und
Frei=
willigen Feuerwehr, der Preſſe und aller intereſſierten Stellen.
Die Uebung leitete Oberingenieur Adrian, ihm wurde
aſſiſtiert durch den Führer der Merckſchen Sanitätskolonne und
den Führer der Werkfeuerwehr. Die großzügige
Luftſchuhübung an einem Gebände des
Fabrikahionsbetriebes
begann mit der theoretiſchen Erläuterung aller im Werk
beſtehen=
den Werkluftſchutzeinrichtungen, die ſodann praktiſch vorgeführt
wurden.
Von einer Befehlsſtelle” aus die ununterbrochen beſetzt iſt,
erfolgt im Notfalle die telephoniſche Verſtändigung über einen
möglichen Fliegerangriff. Im Einzelnen wurden die Vorgänge
bei der Verwarnung und bei Fliegeralarm erprobt. — Ein
Flug=
zeug des Motorflugſportklubs, das von dem Beobachtungspoſten
gemeldet war, und deſſen Herannahen im ganzen Werk durch die
Sirenen angezeigt wurde, warf eine markierte Bombe ab, welche
einen der Werkskeller (Unterſtände) verſchüttete. Sofort rückte
die Rettungskolonne an, die je nach dem angenommenen Angriff
durch Gasbombe, Sprengbombe oder Brandbombe mit Gasmasken
ausgerüſtet, in gegen Feuer imprägnierten Anzügen
Gegenmaß=
nahmen ergriff. „Die Mannſchaft vernichtete mit Chlorkalk das
angenommene flüchtige Gas, räumte die Eingänge zu den
verſchüt=
teten Unterſtandskellern frei; die Sanitätsmannſchaft rettete
ebenfalls mit Gasſchutzapparaten, ausgerüſtet — die Mannſchaft
aus den Kellern; mit Schweißapparaten wurden Hinderniſſe, wie
Geländer u. dgl., beſeitigt; Waſſerſtrahlrohre und
Sauerſtoffappa=
rate wurden in Tätigkeit geſetzt, um der Erſtickungsgefahr zu
be=
gegnen. Der Gaszug, beſtehend aus 20 komplett ausgerüſteten
Leuten unter 2 Fuhrern. arbeitete Hand in Hand mit der
Sani=
tätsmannſchaft und der Werkfeuerwehr. Maßnahmen, die in
Städ=
ten uſw. die Feuerwehr, Sanitätskolonne und Techniſche Nothilfe
gemeinſam übernehmen, werden bei der Firma Merck durch
ein=
geübte Mannſchaften durchgeführt.
An dieſe Uebung, die vor allem Maßnahmen gegen einen
Gas= und Sprengbombenangriff vorſah, ſchloß ſich eine ſolche der
Werksfeuerwehr, die namentlich in Aktion tritt, um Brände nach
Ueberfällen durch Brandbomben zu löſchen. Auch dieſe zweite
Uebung bewies die vorzügliche Werkluftſchutztechnik bei der Firma
E. Merck.
Im Anſchluß an dieſe Uebungen wurde die Wirkung von
Brand=
bomben vorgeführt. Eine Brandbombe, von denen beiſpielsweiſe
ein Kriegsflugzeug 200 mitführen könnte, entwickelt eine Hitze von
3000 (!) Grad. Ein Brandherd bei ſolcher Temperaturentwicklung
kann nicht durch Waſſer, dagegen nur mit Sand wirkſam bekämpft
Neben wenigem ſchon bekannten, wie den entzückenden
franzöſiſchen Cancan und den Bauerntanz, brachte der Abend
faſt durchweg Neues und — ſehr Schönes. Schönes, an dem
das Trio gleichmäßig beteiligt war, wenn auch den Schweſtern
Neiß der Hauptanteil zufällt.
Von dem jubelnden Auftakt (Weismann) der Schweſtern
Reiß über Couperins ernſte, faſt religiöſe, ſtilvolle
Bewegungs=
kunſt, in der Guſtav Blank der tänzeriſch Führende war, führt
das Programm zu Schumanns „Impromptu” einem
harmo=
niſchen Kunſtbild von Ernſt und ſpielender Heiterkeit, und über
J. S. Bachs Sarabande, einer ernſten Muſikausdeutung in der
Bewegung mit dem heiteren Ausklang im entzückend
beſchwing=
ten Menuett (Milly Reiß), zu dem geträumten Märchen vom
Geiſt der Roſe nach C. M. v. Weber (Aenne Reiß und G.
Blank) und zu dem wirbelnden beſchwingt=duftigen, lachende
Lebensfreude ſtrahlende „Wiener Blut” von J. Strauß, womit
die erſte Abteilung abſchloß, die durchweg deutſcher Empfindung
in der Tanzkunſt Rechnung trug.
Der zweite Teil des Programms brachte
National=
tänze: den Bauerntanz von Beethoven, in köſtlichem das
Groteske ſtreifenden Humor, dann ein Bolero und Seguidilln,
die Guſtav Blank nach altſpaniſchen Volksweiſen tanzte und in
die er ſpaniſche Grandezza geſchickt und geſchmackvoll ſeinen
feinen natürlich=friſchen Humor und ſeine glänzende Technik
harmoniſch einzuſchalten wußte. Gut charakteriſierend war auch
Blanks Kaukaſiſcher Bogentanz, eine Temperamentsleiſtung von
Klaſſe, die ſich wiederholte in dem mit den Schweſtern Reiß
zuſammen gebotenen Ungariſchen Tanz nach Brahms. Auch das
Fandango von M. de Falla war eine ſehr gute Tanzcharakteriſtik
der Schweſtern, von deren ausgezeichnetem Können beredt die
Tatſache zeugt, daß ſie in allen Duetten mit und gegeneinander
tanzen, ohne auch in den durchaus einheitlichen Tanzbildern
girlhaft zu wirken. Sie wahren immer ihre künſtleriſche
Eigen=
heit, einen ſie aber ſtets zu harmoniſchem Ausdruck.
Elli Büttners ſchöne Koſtüme und Emil Kaſelitz”
Begleitung am Flügel hatten am Erfolg des Abends lebhaft
M. St.
Anteil.
Im Reichsverband Deutſcher Tonkünfler
und Muſiklehrer.
deſſen Ehrenvorſitz Generalintendant Profeſſor Dr. Max
v. Schillings führt, hat eine Umbildung des Hauptvorſtandes
im Sinne der nationalen Regierung ſtattgefunden. An die Spitze
des Hauptvorſtandes treten als Vorſitzender des Verbandes der
bekannte nationalſozialiſtiſche Führer der deutſchen Muſiker,
werden. Infolgedeſſen ſind im Werk (und ſollten überall
vorhan=
den ſein) Säcke mit Sand zum Ablöſchen bereitgehalten.
Inter=
eſſant war, daß ein mit Locron=Flüſſigkeit imprägniertes
Holz=
haus durch die Brandbombe nicht in Flammen geriet, ſondern die
Bombe durch Sand glatt abgelöſcht werden konnte, während ein
nicht imprägniertes Holzhaus nur mit Mühe vor vollſtändiger
Verbrennung gerettet wurde. Weiter fand das Ablöſchen eines
Benzolbrandes mit einem Schaumgenerator ſtarke Beachtung.
Im Anſchluß an dieſe Vorführungen wurde ein fachmänniſch
abge=
ſprießter Schutzraum und ein Schutzgraben eingehend beſichtigt.
In einer kurzen Ausſprache ſprach ſich der Provinzial=
Inſpek=
teur der Sanitätskolonne vom Roten Kreuz in der Provinz
Star=
kenburg Dr. Simmet ſehr anerkennend über die Uebung und
die Schutzmaßnahmen der Firma Merck aus. Branddirektor
Win=
ter unterſtrich die Notwendigkeit der Zuſammenarbeit zwiſchen
Feuerwehr und Sanitätsmannſchaften in Notfällen. — Mit einem
Vorbeimarſch der Sanitätskolonne und der Werkfeuerwehr wurde
die Uebung abgeſchloſſen.
Nachmittags fand im großen Saale des „Rummelbräu” eine
ſtark beſuchte Aerzte= und Führerbeſprechung der Freiwilligen
Sa=
nitätskolonnen vom Roten Kreuz in der Provinz Starkenburg
ſtatt, bei der Polizeioberſt a. D. Schröder über „Organiſation
des Gas= und Luftſchutzes” und Profeſſor Dr. med. Kliewe vom
Hygieniſchen Univerſitätsinſtitut zu Gießen über „Praktiſche Winke
zur Verhütung der Weiterverbreitung von Infektionskrankheiten
beim Transport von anſteckenden Kranken” ſprach.
* Sommerfahrplan der Reichsbahn und
Darmſtädter Fahrplanbuch.
Von Montag, den 15. Mai, an verkehren die Züge der
Reichs=
bahn, die Poſtkraftwagen und die Darmſtädter Straßenbahnen
nach dem Sommerfahrplan, der in dieſem Jahr bis zum 7
Okto=
ber in Gültigkeit bleibt. Ein weſentliches Merkmal des neuen
Fahrplanes der Reichsbahn iſt die ganz allgemeine, weitere
Be=
ſchleunigung der Züge, die freilich zum Teil auch auf den
ge=
ringeren Verkehr, die entſprechend kurzen Zugeinheiten und den
nur kurz benötigten Aufenthalt auf den Stationen zurückzuführer
iſt. Immerhin bleibt das Beſtreben der Reichsbahn, den
Fahr=
plan den Verhältniſſen anzugleichen und den berechtigten Wün
ſchen der Reiſenden im Rahmen des Möglichen
entgegenzukom=
men, anzuerkennen. Wie die Fahrzeiten ſich verkürzt haben in
den letzten Jahren, ſei an dem Beiſpiel eines auf allen Stationen
haltenden Perſonenzuges, deſſen Abfahrtszeiten in Frankfurt und
Darmſtadt übrigens durch den Berufsverkehr ziemlich feſtliegen,
und eines Dzuges (D. 42/86, jetzt D. 42) gezeigt:
Pers.-Zug: Frankf.— Darmstadt — Heidelberg:
1926: 13.15 — 14.11 /14.20 — 16.24 — 56-+ 124 Min. Fahrzeit
1932: 13.18—14.06 /14.22— 16.10 — 48-+ 108 Min. Fahrzeit
1933: 13.15 — 13.58/14.18 — 16.01 — 43 -+103 Min. Fahrzeit
D-Zug:
Berlin Anh.Bf.-Frankf., M.-Basel Bad. Bf.
1926: 7.50 — 17.03/26 — 23.22— 9St. 13 Min. ½5St. 56 Min. Fahrz:
1932: 8.50 — 17.10/54 — 23.28 — 8 St. 20 Min. -5St. 34 Min. Fahrz.
1933: 10.02 — 18.00/24 — 23.32— 7St. 58 Min. +5St. 8Min. Fahrz.
Auf die mannigfaltigen Aenderungen, die namentlich im Eil=
und Schnellzugsverkehr durch den Sommerfahrplan eintreten
werden, kann an dieſer Stelle nicht eingegangen werden. In
einer der nächſten Nummern wird eine beſondere Abhandlung
hierüber, die uns von der Heſſiſchen Induſtrie= und
Handels=
ammer freundlichſt zur Verfügung geſtellt wurde, an dieſer
Stelle erſcheinen. Das „Darmſtädte= Fahrplanbuch”
hat alle dieſe Aenderungen auf das gewiſſenhafteſte verzeichner
und auf beſonders ſorgfältige Berichtigung des „
Verzeich=
niſſes der durchlaufenden Wagen. Wert gelegt. In
dieſem Verzeichnis ſind nicht nur die Zugnummern, ſondern auch
die Ankunfts= und Abfahrtszeiten der Kurswagen in Darmſtadt
angegeben. Der Fahrplanteil enthält neu
Schnellzugsver=
bindungen über Berlin hinaus an die Oſtſee (Roſtock—
Warne=
münde, Stettin, Danzig und Königsberg). Einige
Kraftpoſt=
linien im Odenwald, die in den letzten Ausgaben des
Fahr=
planbuches fortgelaſſen werden mußten, ſind wieder
aufgenom=
men. Selbſtverſtändlich fehlen nicht die
Rheindampf=
ſchiffahrt zwiſchen Worms und Köln, die
Neckarper=
onenſchiffahrt und die
Luftverkehrsverbin=
dungen mit Darmſtadt. Im Tarifteil findet man
An=
gaben über die Sommerurlaubskarten, die neuen
Rundreiſekarten und ein Verzeichnis der
Sonntags=
rückfahrkarten von Darmſtadt, Mainz, Aſchaffenburg,
Frankfurt=Hbf. Heidelberg und Mannheim. Der neue
Expreß=
guttarif iſt ebenfalls enthalten. Den Schluß des Buches
dil=
den, wie im vorigen Sommer, Angaben über die
Aufliefe=
rungszeiten von Poſtſendungen, in Darmſtadt. Die
Beilage „Fahrplanüberſicht der in Darmſtadt
ankom=
menden und abgehenden Züge” enthält genaue Angaben, welche
Züge Bahnpoſtwagen führen und an welchen Tagen.
Das um 16 Seiten im Umfang vermehrte Büchlein iſt zuc
ſeitherigen Preis von 70 Rpfg. in allen Buch= und
Pavierhand=
lungen, ſowie in der Geſchäftsſtelle dieſes Blattes erhältlich.
Prof. Dr. Guſtav Havemann, und der bisherige
Vor=
ſitzende, der Komponiſt Arnold Ebel, dem die
Geſchäftsfüh=
rung des Verbandes obliegt. Stellvertretender
Geſchäftsführen=
der Vorſitzender iſt Kapellmeiſter H. E Ihlert (NSDAP). Der
„Reichsverband”, der bereits etwa 10 000 Mitglieder und
an=
nähernd 200 Ortsgruppen in Deutſchland zählt, ſoll zur einzigen
Standesorganiſation der Unterricht erteilenden deutſchen
Ton=
fünſtler ausgebaut werden, um in dem neugeſchaffenen „
Reichs=
kartell berufstätiger Muſiker”, die
Standesvertre=
tung der Muſikerzieher zu bilden.
* Lachende Heimat”, 888 gute Schwänke, Hiſtörchen, Anekdoten,
Witzgeſchichten, Scherze, Schnurren, alt und neu aus allen
Staa=
ten, Ländern, Landſchaften, Gauen, Siedlungen, ſoweit die
deutſche Zunge klingt, vom Niederrhein zur Donaumündung,
von der Etſch bis an den Belt, von den Vogeſen bis zur Memel
und darüber hinaus ja aus Ueberſee. Zuſammengetragen und
erzählt von Mitgliedern der Deutſchen Buchgemeinſchaft als eine
luſtige und lehrreiche Geographie aller deutſchen Stämme und
Mundarten. Geſichtet, geordnet eingeleitet von Hans W.
Fiſcher. Deutſche Buchgemeinſchaft G. m. b. H., Berlin.
Der Titel ſagt uns den Zweck und Inhalt dieſes prachtvollen
Bandes: die einzelnen deutſchen Stämme, Landſchaften,
Siedlungs=
gebiete in ihrem Humor darzuſtellen und ſo den Eigenarten der
Stämme durch den tiefen unzerſtörbaren Humor, der Volksſeele
ſeinen Ausdruck zu verleihen. Das Buch iſt ganz köſtlich, es wird
jedem Deutſchen fröhliche Stunden bereiten im Erkennen ſeiner
eigenen Heimat und im Kennenlernen des Mutterwitzes anderer
Stämme. Sehr ſtark vertreten in ſeiner Mitarbeit war das
Aus=
landdeutſchtum, das reichlich zu Wort kommt; beſonders die
Sudetendeutſchen, die ja gerade heute einen beſonders ſchweren
Stand haben, nehmen reichlichen Raum ein, aber auch Südtirol,
das Elſaß und das Saargebiet zeigen in ihrem Humor, wie
Dr. W.
urdeutſch ſie ſind.
Grieben=Reiſeführer „Grafſchaft Glatz”. 1933, 6. Auflage. 137
Seiten mit 9 Karten, 2,50 RM.
Zu den bis in die letzte Zeit hinein ſehr zu Unrecht
vernach=
läſſigten Reiſegebieten gehört auch die Grafſchaft Glatz. Jene uns
aus der Geographieſtunde durch ihre charakteriſtiſche Geſtalt in
Erinnerung gebliebene Hochebene, die, allſeitig von Gebirgen
um=
rahmt, gleichſam wie ein Erker aus der Sudetenmauer ſüdlich in
das Gebiet der Tſchechoſlowakei hinausſpringt. Ihre Bäder zwar
(Landeck, Reinerz, Kudowa. Altheide) genießen ſeit
Jahrhunder=
ten Weltruf und werden alljährlich von Tauſenden beſucht, die in
ihnen Heilung von den verſchiedenartigſten Leiden ſuchen. Der
große Strom der Touriſten aber macht noch immer bei dem
be=
kannteren Rieſengebirge halt. Wen es reizen ſollte, in dieſem
Jahre eines dieſer ſtillen Waldgebirge aufzuſuchen, der greife zu
dem neuen Grieben. Er wird ihm nicht nur bei der Wahl ſeines
Reiſeziels behilflich ſein, ſondern ihn auch während ſeines
Aufent=
haltes auf ſeinen Spaziergängen und größeren Touren mit
ge=
wohnter Zuverläſſigkeit beraten.
Ein nakionalſozialiſtiſcher Aufklärungsvorkrag
bei der Fachſchaft Polizei.
Die Fachſchaft der Polizeibeamten hatte in den Wiener=
Kro=
nenbräukeller eingeladen. Schon lange vor Beginn der
Verſamm=
lung waren die Säle ſtark überfüllt. Ein Zeichen, mit welchem
Intereſſe die Polizeibeamtenſchaft dem nationalſozialiſtiſchen
Ge=
danken immer näher tritt.
Nach einer kurzen, kernigen Begrüßungsanſprache des
Fach=
ſchaftsvorſitzenden, Polizeihauptmann Dr. Wittich, ergriff
Re=
gierungsrat Koehler das Wort zu ſeinem Vortrage „Der
Poli=
zeibeamte im nationalſozialiſtiſchen Staat‟. Der Redner betonte,
daß er nicht als Vorgeſetzter, ſondern als Freund und Kamerad
zu den Kameraden ſpreche. Er erinnerte, daß es eine bekannte
Tatſache iſt, daß viele Beamten beinahe zwangsläufig das rote
Parteibuch und das Reichsbannermitgliedsbuch in der Taſche
hat=
ten, obwohl ſie innerlich dem marxiſtiſchen Gedanken völlig fremd
gegenüber ſtanden. Grundlage der nationalſozialiſtiſchen
Welt=
anſchauung iſt die völkiſche Idee, iſt der Raſſegedanken. Und aus
dieſer Idee heraus ergibt ſich auch die Stellung der
national=
ſozialiſtiſchen Weltanſchauung zum Weſen des Staates. Der
Poli=
zeibeamte hat die hohe Aufgabe, Mittler zwiſchen Führer und
Volk zu ſein. Als Repräſentant des Staates muß er ſich
be=
mühen, dem völkiſchen Staate Wirklichkeit zu verleihen. Daß der
Polizeibeamte ſich rückhaltlos für den nationalſozialiſtiſchen Staat
einſetzt, wird eine Selbſtverſtändlichkeit ſein. Damit ergibt ſich
auch ſeine ſoziale Einſtellung. Gerade der Beamte in geſicherter
Poſition muß teilen mit den Armen und Aermſten. Zwei
Tugen=
den muß der Polizeibeamte wieder in ſich verkörpern:
Kamerad=
ſchaft und Diſzivlin. Das traurigſte Kapitel der letzten Jahre
bildet der rote Polizeibeamtenverband, deſſen unglückſelige
Wirk=
ſamkeit faſt jede Unterordnung und jedes Gefühl für Berufsehre
illuſoriſch machte. Dem Polizeibeamten des nationalſozialiſtiſchen
Staates muß die Berufsehre höher ſtehen als alle materiellen
Vorteile. Von dem höchſten Beamten bis zu den unterſten
Dienſt=
graden muß unbedingte Sauberkeit und Unbeſtechlichkeit wieder
hergeſtellt werden. Der Maßſtab für den Beamten muß der
ver=
ſönliche Wert ſein. Der Polizeibeamte muß, wie früher der
Schutzmann, wieder Freund und Vertrauensmann jeder Familie
ſeiner Sektion werden. Im nationalſozialiſtiſchen Staat gibt es
keinen Klaſſendünkel und Standeshochmut. Wer glaubt, daß die
Fachſchaft einen Erſatz für den roten Polizeibeamtenverband
bie=
tet, irrt ſich gewaltig. Dieſer Geiſt iſt endgültig vorbei. Der
Ma=
terialismus, der ſich im Staat und damit auch in allen
Beamten=
kreiſen breit machte, muß als überwunden gelten. Der Beamte
iſt von den Nöten des täglichen Lebens im nationalſozialiſtiſchen
Staat ſichergeſtellt. Die Beamtenſchaft kann der von
unerſchütter=
lichem Willen beſeelten ſtarken aationalen Regierung volles
Ver=
trauen ſchenken. Die Fachſchaft wird die Aufgabe haben,
unermüd=
lich zu kämpfen und zu werben, bis der letzte Polizeibeamte
Na=
tionalſozialiſt iſt. Mit der Mahnung an jeden Einzelnen, ſich im
Geiſte des Führers und Volkskanzlers Adolf Hitler in jedem
Fachſchaftsabend erneut zu unerſchütterlichem Willen zu ſtärken,
ſchloß der Redner unter begeiſtertem Beifall der Verſammelten.
Nach einer kurzen Pauſe ergriff Kreisleiter Zürtz, von den
Verſammelten ſtürmiſch begrüßt, das Wort. Unter allgemeigem
Beifall betonte der Redner, daß es ihm eine beſondere Freude
war, im Kreiſe ſeiner ehemaligen „Gegner” ſprechen zu können.
Er erinnerte an die trübe Zeit, wo die Nationalſozialiſten als
Freiwild betrachtet wurden. Der Redner wies auf die
Verelen=
dung des deutſchen Volkes hin, die nicht zuletzt auf die ethiſche
und moraliſche Verlumpung und Vergiftung der Volksſeele
in=
folge des marxiſtiſchen Klaſſenkampfes zurückzuführen ſei. In
tref=
fenden Ausführungen ſchilderte er das Emporblühen der
Korrup=
tion, des Verrates und damit verknünft die geiſtige und materielle
Verelendung des ganzen Volkes. Mit der feſten Ueberzeugung,
daß, ſolange noch ein SA.=Mann ſtehe, der Volkskanzler Hitler
die Macht nicht wieder aus den Händen gebe und die
national=
ſozialiſtiſche Revolution nicht ruhe und raſte, bis alle Stände von
dem Geiſte wahrer Volksgemeinſchaft durchdrungen ſeien, ſchloß
Kreisleiter Zürtz mit dem Dichterwort: „Ich bin geboren, deutſch
zu fühlen, bin ganz auf deutſches Denken eingeſtellt, erſt kommt
mein Vol
lk, dann all die andern Vielen, erſt meine Heimat, dann
die Welt.
Nach einem kurzen Referat des Gaubeamtenfachberaters
Ber=
nius über den Aufbau und das Ziel der Fachſchaften und nach
Abſingen des Horſt=Weſſel=Liedes, ſchloß der Fachſchaftsvorſitzende
Polizeihauptmann Dr. Wittich die Verſammlung.
hr‟)
„Reie iolontalen Plane der deutſchen meh !
Von der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft.
Ab=
teilung Darmſtadt, wird uns geſchrieben:
Nach engliſchen Meldungen, ſoll Herr Reichskanzler Adolf
Hitler anläßlich einer Unterredung mit Sir John Foſter Fraſer
geäußert haben: „die Deutſchen hätten den Gedanken einer
über=
ſeeiſchen Expanſion aufgegeben . Dieſen Teil des Interviews hat
Fraſer mit der Ueberſchrift aufgemacht: „Keine kolonialen
Pläne der Deutſchen mehr”.
Wie von zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird, hat der
Reichs=
kanzler in ſeinem Geſpräch mit Fraſer die
Ko=
lonialfrage überhaupt nicht erörtert. Der
Kanz=
ler hat nur von den überſeeiſchen Intereſſen Englands geſprochen
und erklärt, daß wir dieſe Intereſſen reſpektieren würden. Von
den deutſchen überſeeeiſchen Intereſſſen iſt
da=
bei nicht die Rede geweſen. (Völk. Beob. 127/28, 8. Mai
1933.)
Die Räuber unſerer Kolonien ſollten ſich geſagt ſein laſſen,
daß das deutſche Volk gar nicht daran denkt, ſeine Forderung nach
Rückgabe ſeiner mit Hilfe gemeinſter Lügen geſtohlenen Kolonien
aufzugeben.
Aw. Vor der Großen Strafkammer wurde am
Frei=
kag ein Zuſammenſtoß zwiſchen einer Lokomotive und einem
Motorrad verhandelt, bei dem die Motorradfahrer, zwei
Stu=
denten, beide zu Tode kamen. 16 Jahre lang fuhr der wegen
ahrläſſiger Tansportgefährdung in
Tatein=
heit mit fahrläſſiger Tötung heute angeklagte Loko=
Motivführer, ein 59jähriger Mann aus Frankfurt a. M., nun
ſchon ohne weſentlichen Zwiſchenfall die Strecke von Dieburg
nach Groß=Zimmern und zurück, die nicht wenige wie 7
unbe=
ſchrankte Uebergänge aufzuweiſen hat. Der Unglücksfall
ereig=
nete ſich am Uebergang der Straße Dieburg—Gundernhauſen,
und dem Angeklagten wird zur Laſt gelegt, daß er nicht
genü=
gend ſignaliſiert habe. Es erweiſt ſich jedoch in der
Verhand=
lung, daß das Läutewerk der Lokomotive von Anfang an durch=
Belautet und daß der Angeklagte vor dem Uebergang auch noch
Einmal das vorſchriftsmäßige Signal mit der Dampfpfeife
ge=
deben hatte. Das Gericht kommt auf Grund der Verhandlung
zu einem Freiſpruch und betont, daß die Hauptſchuld die
Ge=
töteten trugen.
Es haben ſich dann drei Kommuniſten aus Groß=
Gerau wegen teils ſchweren, teils einfachen
Landfriedens=
druches zu verantworten. Es wurden in der Nacht des 30.
Ja=
nuar d. J. vier Nationalſozialiſten aus Worfelden und
Groß=
erau bei der Heimkehr von einem Fackelzug in Groß=Gerau
von Kommuniſten verfolgt, beſchimpft und mit Steinen
bewor=
ſen. Die Angeklagten beteuern laut und eifrig ihre Unſchuld,
was jedoch nicht hindert, daß das Gericht die beiden erſten für
überführt hält und ſie zu je vier Monaten Gefängnis
verurteilt. Rädelsführerſchaft und Hausfriedensbruch, deſſen die
beiden auch angeklagt ſind, hält das Gericht nicht für erwieſen.
Der dritte Angeklagte wird mangels Beweiſes
freige=
ſprochen.
*Vom Friedhof an der Nieder=Ramſtädter Straße. Wir
machen unſere Leſer nochmals auf die Bekanntmachung der
Bür=
eImeiſterei vom 5. April d. J., betreffend das Eigebnen von
Reihengräbern auf der Abteilung IVC aufmerkſam. woſelbſt in
der Zeit vom 27. März 1912 bis 28 März 1913 Beerdigungen Er=
Dachſener ſtattfanden. Die Friſt für Verlängerung der Ruhezeit
läuft am 15. d. M. ab.
Tageskalender für Montag, den 15. Mai 1933.
Anion: „Moral und Liebe‟
— Helig: „Im Zeichen des Kreuzes”.
Palaſt: „Die Nacht im Forſthaus.”
Schwere Reitſporkkonkurrenzen im ſtrömenden Regen. — Ausgezeichnekes Pfetdemakerial,
beſte reitſportliche Leiſtungen.
* Das geſtern von dem Darmſtädter Reiterverein auf dem
Sportplatz hinter der Feſthalle veranſtaltete Reit= und Fahrturnier
hatte ſehr unter der Ungunſt der Witterung zu leiden. Es mußte
tatſächlich bei ſtrömendem Regen durchgeführt werden. Daß
trotz=
dem der Beſuch über Erwarten ſtark war, legt Zeugnis dafür ab,
daß das Intereſſe am Reitſport und an der Pferdezucht in
Darm=
ſtadt ungemein ſtark iſt. Daß trotz Regens faſt das geſamte
um=
fangreiche Programm durchgeführt wurde — nur eine
Schau=
nummer mußte ausfallen — und dabei ausgezeichnete
reitſport=
liche und Dreſſurleiſtungen erzielt wurden, beweiſt, daß man es
in Darmſtadt und in den Landorten ernſt nimmt mit dieſem
ſchönen Sport.
Ausgezeichnetes Pferdematerial trat in Konkurrenz und eine
große Reihe der Darbietungen bot wirklich guten Sport und
her=
vorragende Dreſſur edelſter Pferde aus Frankfurt, Offenbach,
Darmſtadt und vielen Landorten Heſſens. In den ländlichen
Wett=
bewerben geſellten ſich zu den beſten der Starkenburger Vereine
Spitzenreiter aus Oberheſſen und Rheinheſſen. Das ſtärkſte
In=
tereſſe in den ländlichen Wettkämpfen konzentrierte ſich auf den
Kampf um den Preis des heſſiſchen Staatsminiſterium, einem
gro=
ßen ſilbernen Wanderpokal, um den ausſchließlich in Darmſtadt
geſtritten wird. Der Pokal muß dreimal gewonnen werden bis
zum endgültigen Beſitz. Leider hatte der letzte Gewinner —
Un=
denheim — den Pokal nicht verteidigt. Der Kampf, an dem ſich
fünf Vereine beteiligten, endete mit einem Ueberraſchungsſiege von
Griesheim.
Von den Schaunummern mußte wegen der Ungunſt des
Wet=
ters leider die mit größter Spannung erwartete Vorführung der
Landespolizei ausfallen. Hingegen konnte die Vorführung der
Staatshengſte gezeigt werden. Die Hauptparade in
Ein=
pännern unter der Leitung von Dr. Denker zeigte ganz
her=
vorragende Leiſtungen. Es nahmen teil die Hengſte „Zauberer”
aus Undenheim. „Adler” aus Monzernheim. „Zeppelin” aus Groß=
Bieberau, „Cavalier” aus Trebur, „Draufgänger” aus Offenbach,
„Wilderer” aus Wolfskehlen, „Uſus” aus Trebur. „Dieter” au=
Bickenbach, „Carlos” aus Rodau. Sämtliche Hengſte zeichneten ſich
aus durch glänzende Haltung und hervorragende Pflege des
wert=
vollen Pferdematerials, das in ſeinem gebändigten Temperament
ein beſonders eindrucksvolles Bild von Kraft und Schönheit bot.
Das Fahren klappte vorzüglich, was beſonders bemerkenswert iſt
angeſichts der Tatſache, daß zwei Dreijährige darunter waren und
Sommer-Ausgabe 1933
i sterschienen
9
Preis 70 Pfennig
Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken,
Bahnhofs-
buchhandlung und Geschäftsstelle, Rheinstraße 25.
ſämtliche Hengſte erſt ſeit 4 bis 6 Tagen eingefahren waren. Alle
zeigten brillante Fahrdiſziplin. Das gleiche ſchöne Bild boten der
von Dr. Denker ſelbſt gefahrene Zweiſpänner der
Warmblut=
hengſte „Zauberer” und „Adler”. Die beiden Hengſte konnten erſt
am Freitag von Dr. Denker, dem jetzigen Dezernenten für die
heſſiſche Hengſthaltung, zuſammengeſtellt und eingefahren werden.
Prachtvoll wirkte die Schlußrunde dieſes bildſchönen Geſpannes im
geſtreckten Galopp.
Auch was Jung=Darmſtadt zeigte, war unbedingt
lobenswert. Gute Anlagen und zum Teil ſchon beachtliches
Kön=
nen, das für den Reitlehrer Herrn Schubert glänzendes
Zeug=
nis gab, das aber auch zeigte, ein wie gutes Pferdematerial der
Stall Schott ſein eigen nennt, der alle 14 Pferde ſtellte, die von
einer Qualität ſind, wie man ſie ſelten in deutſchen privaten
Reit=
inſtituten finden dürfte.
Einen ſchönen Sieg erritt Fräulein M. Wienand auf ihres
Vaters „Flip” im Hindenburgpreis, einer ſchwereren
Dreſſurprü=
fung, die der prächtige Hannoveraner unter der guten Reiterin
glänzend beſtand. In der Abteilung B dieſes Rennens brachte
Haeiptmann Rettig auf dem Trakehner „Alwine” den Sieg an
ſich, der auch auf F. Mercks „Ohio” das Jagdſpringen um den
Adolf=Hitler=Preis in der Abteilung A gewann, während in der
Abteilung B Oberwachtmeiſter Kraus auf dem
Trakehnerſchim=
mel „Winter” überlegen ſiegreich blieb.
Das Turnier verlief ohne Unfall. Abends verſammelten ſich
die Teilnehmer und zahlreiche Gäſte im großen Saale des
Rum=
melbräu” wo die Polizeikapelle unter Leitung des Herrn
Muſik=
meiſter Buslau konzertierte, zur Preisverteilung. Herr
Major Hertel als Vorſitzender des Darmſtädter Reitervereins
begrüßte hierbei in kurzer markiger Anſprache beſonders als
Ver=
treter der Staatsregierung Herrn Staatskommiſſar Dr.
Wag=
ner. Seine Rede klang aus in einem Toaſt auf die Reiterei und
den deutſchen Sportgeiſt. — Herr Dr. Denker gab danach die
Einzelreſultate bekannt und nahm die Preisverteilung vor zu
der zahlreiche wertvolle und ſchöne Preiſe zur Verfügung ſtanden.
Der Preis des Reichspräſidenten beſtand in einem großen
gerahm=
ten Bild mit eigenhändiger Unterſchrift. S. Kgl. H. der
Groß=
herzog hatte eine große ſilberne Medaille geſtiftet, die Stadt
Darmſtadt einen ſilbernen Pokal. — Staatskommiſſar Dr.
Wag=
ner hielt eine zündende Anſprache, die mit einem dreifachen
Sieg=Heil auf den Reichskanzler ſchloß, worauf die drei
freude=
ſtrahlenden Reiter und Fahrer der Griesheimer Mannſchaft den
M. St.
Ehrenpreis in Empfang nahmen.
Nachſtehend die Reſultate:
Odenwald=Jagdſpringen, Klaſſe A. (22 Teilnehmer):
1. Preis L. Uhrig=Löwenhof mit „Heſſenmädel”, a. br. St.
(0 Fehler, 64,Sekunden): 2. Phil. Schilling jun.=Büttelborn
mit „Fanny” (Haa.), 7i. R. St. (0 Fehler, 69 Sek.): 3. H
Wal=
ther=Petterweil, mit „Hans”, 9i. br. H. (0 Fehler, 70 Sek.);
4. Hch. Schudt=Londorf, mit „Flottweg”, 1jr. br. W. (0 Fehler,
75 Sek.); 5. L. Becker=Arheilgen, mit „Lotte‟, 11jr. br. St. (0
Fehler, 80 Sek.): 6. J. Nau=Büttelborn. mit „Max”, 9ir F. (0
7. G. Weber 1.=Brandau, mit „Deutſch=
Fehler, 82 Sek.)
meiſter”, 8ir. br. W. (3 Fehler 82 Sek.); 8. Ph. Höhl jun.=
Gries=
heim mit „Zeppelin”, 9ir. FW. (3 Fehler, 85 Sek.): 9. H.
Wan=
nemacher=Arheilgen, mit „Mirza”, 4ir. R. St. (4 Fehler, 71
Sek.): 10. Phil. Höhl=Griesheim (4 Fehler, 74 Sek.); 11. Johs.
Nothnagel=Griesheim mit Hektor”, 5jr. FW. (7 Fehler, 62
Sek.); 12. H. Dreſſel=Groß=Zimmern mit „Firſt”, 7ir. br. 2
(7 Fehler, 104 Sek.); 13. K. Birk=Arheilgen mit „Leda”, 7ir.
br. St. (7 Fehler, 105 Sek.): 14. E. Schiking=Brandau mit
„Elſe”: 15. Pet. Büttner=Arheilgen mit „Mieze‟.
2 Preis von Darmſtadt, Eignungsprüfung für Reitpferde.
(7 Teilnehmer): 1. Preis Dr. A. Wienands=Frankfurt a. M.
Heſſ.
„Fliv” (Han.), Reiter; Herr Hauptmann Rettig. —
Landespolizei „Coralle”, (Trak.), Reiter; Herr Oberltat.
Schmidt, 3. Gottſchalks=Frankfurt a. M. „Flieger” (Vollbl.),
Reiter: Herr Logel. 4. Heſſ. Landespolizei „Clematis”
(Trak.), Reiter: Herr Wachtmeiſter Nold.
3. Heſſenland=Preis, Reitprüfung für ländliche Reiter (22
Teilnehmer): 1 Preis Hch. Schudt=Londorf mit „Flottweg”,
6j. br. W. 2. H. Walther=Petterweil mit „Hans”, 9i. br. H.
3. W. Benz=Arheilgen mit „Metha”, 6i. Sch. 4. K. Birk=
Ar=
heilgen mit „Leda”, 7j. br. St. 5. Ph. Höhl jun.=Griesheim mit
„Zeppelin”, 9i. FW. 6. L. Weber=Groß=Umſtadt mit „Lola”,
(Oſtpr.). 7. J. Nau=Büttelborn mit „Max”, 9i. F 8. P. Böhm=
Brandau mit „Elſe”, 9i. Sch. St. 9. W. Wulf=Büttelborn mit
„Alma” (Han.). — Je einen 10. Preis in Totem Rengen exhiel=
(Holſt.): Georg
ten: H. Dreſſel= Groß=Zimmern mit „Firſt”
Dreſſel=Groß=Zimmern mit „Flotte” (Holſt.); L. Becker=
Arheilgen mit „Lotte‟.
St. Georg=Jagdſpringen. (10 Teilnehmer): 1. Preis
Ritt=
meiſter a. D. Gallos=Darmſtadt „Heimlich” (Trak.), Reiterin:
Frl. J. Koch (0 Fehler, 75 Sek.): 2. Frau Dir. Hengſt=
Offen=
bach mit „Schelm” (Han.), Reiterin: Beſitzerin (3 Fehler, 114
Schotts=Darmſtadt „Ceres” (Han.), Reiter: H.
Sek.): 3.
Schubert (4 Fehler, 81 Sek.): 4. Dr. F. Mercks=Darmſtadt „
Rit=
terſporn” (Vollbl.), Reiter: G. Bruns (4 Fehler, 82 Sek.): 5. H.
Schotts=Darmſtadt „Saphyr” (Han.), Reiter: Gg. Schmunk (4
Fehler, 90 Sek.); 6. H. Schotts=Darmſtadt „Schwalbe” (Han.),
Reiter: C. H. Reichert (7 Fehler, 80 Sek.)
5. Preis der Landwirtſchaftskammer. 1 Preis Gg. Heil=
Habitzheim mit „Halina” (Fahrer: H. Heil); 2. Phil Becht=
Hähnlein mit „Roſa” (Fahrer: Becht jun.); 3. Phil.
Schu=
macher=Klein=Hauſen mit „Frieda” (Fahrer: Chr. Werner);
4. H. Wannemacher=Arheilgen mit „Mirza” (Fahrer:
Be=
ſitzer); 5. Gg. Weber=Brandau mit „Deutſchmeiſter” (Fahrer:
Beſitzer)
6. Schörke=Preis, Reitprüfung Klaſſe A. 1 Preis Dr. A.
Wie=
nands=Sprendlingen „Kobold”, (Han.), Reiter: Frl. T.
Wie=
nand. — Je einen zweiten Preis in Totem Rennen erhielten:
H. Schotts=Darmſtadt „Phantom” (Han.), Reiter: H. Schubert,
(Trak.),
und Rittmeiſter a. D. Gallos=Darmſtadt „Heimlich”
Reiteria: Frl. J. Koch: 3. Preis H. Schotts=Darmſtadt „
Polar=
ſtern” (Oſtpr.), Reiter: W. Schäfer.
7. Preis vom Landespferdezuchtverein. Abteilung 4:
Heſſ. Warmbluti Oldenburger Typ (2 Teilnehmer);
Preis Heil u. Müllers=Habitzheim „Halina” und „Agalie‟
(Fahrer: H. Heil): 2. Becht u. Schumachers=Hähnlein
„Roſa” und „Frieda” (Fahrer: Becht jr.). — Abteilung B:
Sonſtiges Warmblut (4 Teilnehmer): 1 Preis Gg.
Dreſ=
ſels=Groß=Zimmern „Firſt” und „Flotte” (Fahrer: Beſitzer);
2. Stumpf und Nothnagel=Griesheim „Lina” und „
Hek=
tor” (Fahrer: J. Nothnagel); 3. Phil Höhl=Griesheim mit
„Lieſel” und „Zeppelin” (Fahrer: Ph. Höhl jr.).
8. Hindenburg=Preis Dreſſurprüfung Klaſſe L. Abteilung
Preis Dr. A. Wienands=Sprendlingen „Fliv” (Han.),
A:
Reiterin: Frl. M. Wienand. Je einen 2. Preis in Totem Rennen:
Gottſchalks=Frankfurt „Flieger” (Vollbl.), Reiter: Herr Ph.
Logel, und Gottſchalks=Frankfurt „Pepita” (Halbbl.), Reiter:
Herr Georg Schmunk: 4. Preis Frau Dir Hengſt=Offenbach
„Schelm” (Han.), Reiterin; Beſitzerin: 5. Dr. A. Wienands=
Sprendlingen „Kobold”, (Han.), Reiterin: Frl. T. Wienand:
6 Dr. Mercks=Darmſtadt „Ritterſporn” (Vollbl.), Reiter: Herr
Bruns; 7. H Schotts=Darmſtadt „Polarſtern” (a. FW.), R.:
Herr C. R. Reichert. — Abteilung B: 1. Preis Hauptmann
a. D. Rettig=Darmſtadt mit „Alwine” (Trak.). Reiter: Beſitzer:
2. Heſſ. Landespolizei=Darmſtadt mit „Coralle” (Trak.),
Reiter: Herr Oblt. Schmidt: 3. Heſſ. Landespolizei=
Darm=
ſtadt mit „Zyklon” (Trak.), Reiter: Herr Futterm. Funk: 4. Heſſ.
Landespolizei=Darmſtadt mit „Clematis” (Trak.). Reiter:
Herr Wachtm. Nold: 5. Heſſ. Landespolizei=Darmſtadt mit
„Winter” (Trak.), Reiter: Herr Oberwachtm. Kraus.
9. Adolf=Hitler=Preis, Jagdſpringen (3 Teilnehmer.)
Ab=
teilung 4: Für Damen, Herren und Offiziere:
Preis F. Mercks=Darmſtadt „Ohio” (Vollbl.), Reiter: Herr
Hauptmann a. D. Rettig (4 Fehler): 2. Heſſ Landespolizei=
Darmſtadt „Adler” (Trak.), Reiter: Herr Hauptm. Spatz. (8 F.)
Abteilung B: Für Unteroffiziere, Wachtmeiſter
und Beſucher einer Reit= und Fahrſchule. (8
Teil=
nehmer): 1 Preis Heſſ. Landespolizei=Darmſtadt mit „
Win=
ter” (Trak.), Reiter: Oberwachtm Kraus: 2. Heſſ.
Landes=
polizei=Darmſtadt mit „Zofe” (Trak.), Reiter: Wachtm. Meyer:
3. Heſſ. Landespolizei=Darmſtadt mit „Bella” (Trak.), R.:
Oberwachtm. Müller; 4. Heſſ. Landespolizei=Darmſtadt mit
„Zuleika” (Trak.), Reiter: Oberwerkmeiſter Schkoſſer.
10. Preis vom Heſſiſchen Staatsminiſterium. (
Vielſeitigkeits=
prüfung um den vom Heſſ. Staatsminiſterium geſtifteten großen
ſilbernen Wander=Pokal.) Gewertet wurden: je Reiterverein die
jeweils 3 beſten Leiſtungen in Dreſſur, im Springen und die
Beſt=
leiſtung in den Fahrwettbewerben.
Zu dieſem intereſſanten Wettbewerb ſtellten ſich die 5
Reiter=
vereine: Arheilgen, Brandau, Griesheim, Groß=Gerau und Vord.
Odenwald.
Sieger: Reiterverein Griesheim mit 9,77 Punkten.
Griesheim erhält damit den Wander=Pokal, den der
Reiter=
verein Undenheim bedauerlicherweiſe nicht verteidigte. Zweitbeſter
Reiterverein Arheilgen mit 11,65 Punkten, vor Vord. Odenwald
mit 12,42 Punkten. Der Sieg von Griesheim überraſchte vielfach.
In den erſten Teilprüfungen, Dreſſur und Springen
zuſammen=
genommen, ſtand Arheilgen mit nur 4,11 Punkten (!!) noch an
der Spitze, fiel aber durch die Leiſtung nur eines geſtellten
Fah=
rers von 7,50 Punkten zurück. Groß=Gerau hatte 4,83 Punkte,
ſtellte jedoch unerklärlicherweiſe keinen Fahrer und ſchied dadurch
aus. Vord. Odenwald war durch die Leiſtung im Springen etwas
ins Hintertreffen geraten. Den paſſionierten Griesheimer Reitern
und Fahrern wurde dieſer große Erfolg allerſeits von Herzen
ge=
gönnt.
Sondervorſtellung für die Leſer des „Darmſtädter Tagblatt”.
Vor reſtlos ausverkauftem Hauſe (der Andrang im Orpheum
war ſo groß, daß noch Erſatzſtühle herbeigeſchafft werden mußten)
wiederholten am Samstagabend die Tegernſeer den
niederbay=
riſchen Lachſchlager „Die Dorf=Venus” in einer Sondervorſtellung
für die Leſer des „Darmſtädter Tagblatt”. Schon die erſten Szenen
zeigten, wie der bayeriſche Humor in Darmſtadt immer wieder
ein dankbares P kum findet, wie dieſe derbe und urwüchſige
Handlung, von einer glänzend eingeſpielten Schauſpielertruppe
getragen, „nach und nach” ihren Reiz auf die Lachmuskeln der
Zuſchauer auszuüben vermag. So ſchnell, wie ſich das Haus an
die Eigenart der Mundart gewöhnt hatte, ſo ſchnell war auch
Stimmung für ungehemmte Aufnahmebereitſchaft hergeſtellt, und
Lachen ſteckt an —, ſo ſchnell durchraſten die Lachſtürme den
Saal. Wie haben von der Erſtaufführung der Poſſe an dieſer
Stelle ſchon berichtet und bei dieſer Gelegenheit die
Einzelleiſtun=
gen der Darſteller bereits gewürdigt; die Sondervorſtellung
brachte — durch das Echo der Beifallskundgebung hervorgerufen
noch eine Steigerung des Schauſpieleriſchen.
Göhwanderung der Deutſchen Turner.
In dieſem Jahre hatten die Turnwanderer des Main=Rhein=
Gaues das Auerbacher Schloß als Ziel der Götzwanderung gekürt.
Gott Pluvius war den Turnern in dieſem Jahre nicht hold; aber
trotzdem fanden ſich etwa 500 Angehörige des Main=Rhein=Gaues
auf der alten Schloßruine zuſammen, um in echt turneriſcher Weiſe
die Frühjahrsgauwanderung zu erleben, um den Worten des
Gau=
führers Karl Roth zu lauſchen. Der Gauführer brachte zum
Aus=
druck, daß wir noch mehr wie bisher den Lehren unſeres
Altmei=
ſters Friedrich Ludwig Jahn und unſeres Volkskanzlers Adolf
Hitler nachleben wollen. Wir deutſchen Turner begrüßen es
freu=
digen Herzens, daß die deutſche Einheit, für die Turnvater Jahn
ſchon vor über hundert Jahren kämpfte, nun endlich Wirklichkeit
geworden iſt. Im Anſchluß an die Worte des Gauführers ſangen
die Gauangehörigen das Deutſchland= und das Horſt=Weſſellied.
Darauf gab der Vereinsführer des Turnvereins Auerbach einen
geſchichtlichen Ueberblick über die Entſtehung des Schloſſes, ſeine
Bewohner und die wechſelvolle Geſchichte der letzten vier
Jahr=
hunderte. Die Turnerjugend des Gaues umrahmte die Feierſtunde
mit ſinnvollen Sprüchen und Schargeſängen. Wegen der
ungün=
ſtigen Witterung konnten die Turn= und Neckſpiele auf dem
Auer=
bacher Schloß nicht durchgeführt werden, deshalb zog man es vor,
mit den Spielmannszügen von Auerbach und Alsbach an der
Spitze nach Bensheim zu wandern. Hierſelbſt nahmen die
gaſt=
lichen Räume des „Deutſchen Hauſes” die Turner=Wanderſchar
auf. Die Bensheimer Turnbrüder hatten gute Vorbereitungen
getroffen, und durch die Darbietungen der Turnerjugend des
Gaues verlebte man noch einige gemütliche Stunden. So möge die
ſchön verlaufene Veranſtaltung des Main=Rhein=Gaues den
Auf=
takt bilden für das Gauturnfeſt in Walldorf und das große
Tur=
mertreffen in Stuttgart im Juli dieſes Jahres.
Seite 4 — Nr. 134
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 15. Mai 1933
pollzeiberichl.
Augenzeugen geſucht. Zu dem Verkehrsunfall am Freitag
mit=
tag in der oberen Kaupſtraße, wobei ein Kind tödlich verunglückte,
wie bereits im Polizeibericht vom 13. Mai in den hieſigen
Tages=
zeitungen veröffentlicht wurde, werden Augenzeugen zwecks
Klä=
rung der Schuldfrage benötigt. Es wird deshalb dringend erſucht.
daß ſich alle Perſonen, die den Unfall mitangeſehen haben, auf
dem Polizeiamt, Zimmer Nr. 8, melden.
Zuſammenſtoß. In der Straßenkreuzung Hindenburgſtraße=
Holzhofallee ſtieß ein auswärtiger Lieferwagen mit einem
Laſt=
kraftwagen zuſammen. Es entſtand lediglich Sachſchaden.
Einbruchsdiebſtahl. In der Nacht vom 11 auf 12. Mai wurde
in den Gärten der Gartenbaugenoſſenſchaft Darmſtadt am
Roſen=
höhweg eine Anzahl Gartenhäuschen aufgebrochen und daraus
verſchiedene Gegenſtände geſtohlen.
Vermißt. Der 13jährige Hans Heidig aus Finthen bei Mainz
hat ſich am 30. April heimlich mit einem Fahrrad aus der
elter=
lichen Wohnung entfernt. Beſchreibung: 1,55—1,60 Meter groß,
dunkle Augen,, kräftig, friſches Geſicht, blondes Haar, blonde
Augenbrauen, vollſtändige Zähne. Bekleidet: blaue Tuchmütze mit
Schild heller Pullower, kurze helle Hoſe, helle Sportſtrümpfe, braune
Halbſchuhe, Normalhemd. — Der 56 Jahre alte Landwirt und
Pferdehändler Jakob Steits aus Bartenheim. Kreis Oppenheim,
hat am 30. April ſeine Wohnung verlaſſen mit der Angabe, mit
dem Omnibus nach Ober=Ingelheim zu fahren. Er ſoll am 6. Mai
in einem Perſonenzug von Nieder=Ingelheim nach Mainz geſehen
worden ſein. Beſchreibung: 1,77 Meter groß, ſchlank. längliches,
bräunliches Geſicht, graumeliertes Haar, gewölbte Stirn graue
Augen, braune Augenbrauen, ſpitze Naſe, große, etwas abſtehende
Ohren bartlos, fehlerhafte Zähne, Narbe unter den Augenbrauen.
Bekleidet mit hellgrauem Filzhut, neuem blaugrauem
Kamm=
garnanzug, ſchwarze Schnürſchuhe, gelbgeſtreiftes Hemd, weißer
ſteifer Stehumlegekragen, blauer Schlips, braune Strümpfe. Er
trug hellen Rohrſtock bei ſich. — Seit 2. Mai wird der 15jährige
Küferlehrling Georg Horn aus Pfeddersheim bei Worms
ver=
mißt. Der Junge ſollte ſich am 2. Mai nach ſeiner Lehrſtelle nach
Veſthofen begeben, iſt aber dort nicht eingetroffen. Es wird
ver=
mutet, daß er ſich auf dem Weg zu ſeinem Stiefbruder befindet.
Beſchreibung: 1,54 Meter groß, ſchlank, längliches blaſſes Geſicht,
rötliches Haar, grau=braune Augen, rötliche Augenbrauen, dicke
aufgeſtülpte Naſe, geſunde vollſtändige Zähne. Sommerſproſſen im
Geſicht, im Nacken und an den Händen. Bekleidung: Braunkarierte
Knickerbocker=Hoſen, Küferkittel. Schnürſchuhe, weißes Hemd mit
Schillerkragen. Er führte ein Damenrad und einen Schulranzen
mit ſich. — Der 77jährige verheiratete Taglöhner Joſeph Trageſer
aus Seligenſtadt a. M. hat ſich am 4. März von ſeiner Familie
entfernt und treibt ſich umher. Er ſoll am 6./7. Mai in Hanau
ge=
ſehen worden ſein. Beſchreibung: 1,66 Meter groß, ſchlank, ſchmales
blaſſes Geſicht, ſchwarze Haare, niedrige Stirn, braune Augen,
ſchwarze Augenbrauen breite Naſe abſtehende Ohren, bartlos,
vollſtändige Zähne. Bekleidung: Rehbrauner Gummimantel,
brau=
ner Rock und braune Hoſe, graukarierte Mütze, roſa Sporthemd
mit Umlegekragen, ſchwarze Arbeitsſchuhe.
Verkehrsunfall. Am Samstag um 17.30 Uhr wurde Ecke
Wie=
ner= und Heinrichsſtraße ein Fußgänger von einem
Motorrad=
fahrer angefahren Sowohl der Fußgänger wie der
Motorrad=
fahrer erlitten leichte Verletzungen, konnten jedoch ihren Weg
fort=
ſetzen.
Verkehrsunfall. Am Sonntag, gegen 15 Uhr, lief am
Mathil=
denplatz der 3 Jahre alte Werner Bender aus Darmſtadt beim
Spielen in das Kraftrad eines aus der Richtung
Frankfurter=
ſtraße kommenden Motorradfahrers. Das Kind mußte mit einem
Unterſchenkelbruch in das Krankenhaus eingeliefert werden. Es
ergeht daher erneut die Warnung: Eltern, achtet aufeure
Kinder.!
Sichergeſtellt. Auf der Bürgermeiſterei Klein=Umſtadt wurde
ein Herrenfahrrad Nr. 29 260 ſichergeſtellt, das in Darmſtadt in
der Nähe des Hauptbahnhofs geſtohlen worden ſein ſoll.
Fahrraddiebſtahl. Vor dem Hauſe Heinrichſtraße 81 wurde ein
Damenfahrrad. Marke Neckarſulm. Fabriknummer 584 172, von
unbekannten Tätern geſtohlen. Vor Ankauf wird gewarnt.
Autodiebſtahl. Einem Autodroſchkenbeſitzer wurde vor dem
Hauſe Roßdörferſtraße 1 ſein Kraftwagen geſtohlen. Es handelt
ſich um die Taxe Nr. 21, geſchloſſener Wagen, Polizeikennzeichen
VS 1478.
Feſtnahme. Zwei junge Leute aus Bensheim und Auerbach
wurden wegen Diebſtahls in einem hieſigen Warenhaus
feſt=
genommen.
Fahndung. Flüchtig iſt ſeit 10. Mai der 25jährige Schreiner
Karl Götzinger aus Mannheim unter Mitnahme eines neuen
er=
ſchwindelten Motorrades Marke DKW.. grünes Probekennzeichen
VB 08868. Der Täter wird auch noch wegen weiterer
Betrugs=
fälle geſucht. Er iſt feſtzunehmen. Vor Ankauf des Motorrades
wird gewarnt.
Neue Kraftpoftfahrpläne.
Mit dem Beginn des Sommerdienſtes bei der Eiſenbahn
am 15. Mai treten auch für die Kraftpoſten neue Fahrpläne in
Kraft. Bei den Linien, bei denen ein ſtärkerer Sommer= und
Ausflugsverkehr beſteht, iſt dem geſteigerten Verkehrsbedürfnis
durch Vermehrung der Fahrten Rechnung getragen; auch auf
günſtige Anſchlußmöglichkeiten der Kraftpoſten an die
Eiſen=
bahnzüge und umgekehrt iſt Wert gelegt worden. Hingewieſen
wird außerdem auf die bei der Kraftpoſt Bensheim—Lindenfels
beſtehende Möglichkeit der durchgehenden Abfertigung von
Per=
ſonen= und Reiſegepäck zwiſchen Lindenfels und einer großen
Zahl von Bahnhöfen der Deutſchen Reichsbahn und umgekehrt.
Einzelheiten ſind aus dem Fahrplan der Kraftpoſten, der
bei allen Poſtanſtalten, den Eiſenbahnſtationen und einer Reihe
von Bürgermeiſtereien, Gaſthäuſern, Penſionen, Geſchäftshäuſern
uſw. ausgehängt iſt, zu erſehen. Außerdem geben die
betriebs=
leitenden Poſtämter fernmündlich, mündlich und ſchriftlich
bereitwilligſt Auskunft. In den Fahrplänen ſind die
Fernſprech=
anſchlüſſe der betriebsleitenden Poſtämter angegeben, worauf
be=
ſonders hingewieſen wird.
— Das Union=Theater bringt nur noch heute und morgen
einen Tonfilm der durch die Kunſt ſeiner Darſtellung hervorſticht
und ein erſchütterndes Stuck Wirklichkeit zeigt, betitelt „Moral
und Liebe”, mit Grete Mosheim, Camilla Horn und Johannes
Riemann als Hauptdarſteller. Im Beiprogramm ſieht man die
von der Ufa anläßlich des Tages der Arbeit am 1. Mai gedrehten
Tonfilmaufnahmen.
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen heute unwiderruflich zum
letz=
ten Male den gigantiſchen Monumental=Tonfilm in deutſcher
Sprache: „Im Zeichen des Kreuzes”, ein Werk aus der Zeit des
Kaiſers Nero.
— In den Palaſt=Lichtſpielen, ſieht man nur noch heute den
neuen und unerhört ſpannenden Kriminal=Tonfilm „Die Nacht
im Forſthaus” (Der Fall Roberts).
— Athletik=Sportverein Germania 1895.
Gleichſchal=
tung. Recht intereſſant verlief die Hauptverſammlung, in der
die neuen Richtlinien des DASV. bekannt gegeben wurden. Da
der ſeitherige Vorſtand ſchon vor der Verſammlung ſeine
Aem=
ter niedergelegt hatte, übernahm Sportkommiſſar J. Poth den
Vorſitz. Die Wahl verlief nach den neuen Richtlinien, da viele
Mitglieder ſchon ſeit längerer Zeit Mitglieder der NSDAP. ſind.
Mit dem Beitritt vieler neuer Mitglieder wurde auch die alte
Germaniafahne übernommen, deren feierliche Weihe bei einem
Freundchaftskampf mit dem Athleten=Vereié, Siegfried”
Pfung=
ſtadt ſtattfindet. Die 95er heißen jetzt „Athletik=Sport=Verein
Germania 1895” Neuaufnahmen finden jeden Dienstag im
Uebungslokal der Turnhalle der Ludwigs=Oberrealſchule abends
von 8—10 Uhr ſtatt. Der 1. Vorſitzende J. Poth ſchloß mit
einem dreifachen Kraft=Heil auf das fernere Blühen und
Ge=
deihen des Vereins und auf die Führer des Reiches, den Herrn
Reichspräſidenten von Hindenburg und Herrn Reichskanzler
Adolf Hitler, die eindrucksvolle Verſammlung. Der Athleten=
Veteran und Gründer des früheren Athletenklubs Germania
1891, Herr Chriſtoph Maurer, wurde als Ehrenmitglied in
unſere Mitte aufgenommen. Der Verlauf der Verſammlung
be=
wies, daß der Weg des Vereins auch im neuen Reich klar und
ſicher gegangen wird.
— Erleichterungen im Reiſeverkehr nach Danzig. Im
Reiſe=
verkehr nach Danzig können ab ſofort ohne Genehmigung einer
Deviſenbewirtſchaftsſtelle bis zum Betrage von 300 RM. über
die Freigrenze von 200 RM. hinaus Reiſekreditbriefe und
Hotel=
gutſcheine des Mitteleuropäiſchen Reiſebüros oder Kreditbriefe
und Akkreditive inländiſcher Deviſenbanken, die hierzu beſonders
ermächtigt ſind, erworben werden. Genehmigungen zum Erwerb
barer Zahlungsmittel werden nicht erteilt.
Friſchhalten von Schnittblumen.
„Natkokiſierke” Blumen bleiben lange friſch. — Auch Blülen können lange friſch gehallen werden.
Warum Schnitiblumen ſo ſchnell verwelken.
Neue Pakenke und Sorſchungen.
Die Wiſſenſchaft hat ſich mit der Frage beſchäftigt, warum
Schnittblumen ſo raſch verwelken, um auf dieſe Weiſe
Gegen=
mittel bereitſtellen zu können. Bei der großen Beliebtheit der
Schnittblumen im Sommer ſind derartige Friſchhaltungsmittel
auch von wirtſchaftlichem Wert, denn ſie erſparen der Hausfrau
große Ausgaben. Auch die Inhaber von Blumenhandlungen
können durch gute Friſchhaltungsmittel einen erheblichen Teil
ihres beſtändigen Schadens verringern, der durch ſchnelles Welken
der teuren Schnittblumen entſteht. Sogenannte Volksmittel zur
Friſchhaltung der Schnittblumen haben ſich nur in geringem
Maße bewährt. Es wird darum gerade jetzt — zur Zeit des
Blumenreichtums — intereſſieren, einige der wichtigſten Patente
und Forſchungsergebniſſe kennen zu lernen.
Die Urſache des ſchnellen Welkens der Schnittblumen beſteht
nach den „Techniſchen Blättern” darin, daß ſich im Waſſer
Bak=
terien und Pilze in ungeheurer Zahl bilden. Dieſe Bakterien
verſtopfen die Leitungsgänge in den Pflanzen, ſo daß nicht
ge=
nügend zum Leben notwendiges Waſſer in den Stengeln
auf=
ſteigen kann. Infolge der Entwicklung der Mikroorganismen
verfaulen die Stengel, das Waſſer wird ſchlecht und die Blumen
verwelken. Man hat nun mehrere Mittel gefunden, um dieſen
Entwicklungsprozeß der Mikroroganismen zu verhüten.
Selt=
ſamerweiſe wurde feſtgeſtellt, daß „narkotiſierte” Pflanzen lange
leben bleiben. Man hat darum dem Waſſer eine Miſchung
zu=
geſetzt, die das narkotiſierend wirkende Mittel Chloralhydrat
enthält. Ferner befindet ſich in der Miſchung noch Mangan=,
Magneſium= und Natriumchlorid. Das Mittel, das den Namen
„Niwelka” führt, wird von einem großen deutſchen Farbenwerk
hergeſtellt. Es iſt ausgezeichnet in ſeiner Wirkung und hält
Schnittblumen ſehr lange friſch. Es iſt auch durch Patent
ge=
ſchützt. Nur bei Maiglöckchen, Veilchen und Narziſſen wirkt es
ſeltſamerweiſe nicht. Es iſt milchig, ſo daß undurchſichtige
Por=
zellanvaſen verwendet werden müſſen, um den häßlichen Anblick
trüben Waſſers zu vermeiden. Durch Einſpritzen von Alkohol
oder Metallſalzlöſungen kann die Blüte lange friſch gehalten
werden, da die Löſungen den Pflanzenorganismus lähmen, ohne
ihn zu verändern. Ein Verfahren von A. Hedenus ſoll auch
die Lebensdauer der geſchnittenen Blumen lange wirkſam
wer=
den laſſen, nämlich die Zufügung von feingemahlenem und
ge=
hämmertem Plattenkalkſchiefer zum Waſſer. Die Verwendung
von Kalk iſt bereits ein altes, erprobtes Mittel. Es ſcheint, als
ob dadurch die Bildung von Mikroorganismen im Waſſer
ver=
hütet wird. Dadurch fallen die Urſachen für die ſchnelle
Ver=
ſchleimung der Blumenſtengel fort. Auch für dieſes Mittel ſind
Porzellanblumengefäße notwendig, da das Waſſer dadurch
unan=
ſehnlich wird. Der Kalkſchlamm wirkt vielleicht auch wie
Nähr=
ſalz, ſo daß auf dieſe Weiſe die Friſchhaltung der Schnittblumen
zu erklären iſt. Die Sauberhaltung der Schnittfläche der
Pflan=
zenſtengel und ſtete Erneuerung des Waſſers — die Geräte
vor=
her gut ausſpülen! — verhindern übrigens auch, wie im
An=
ſchluß daran bemerkt ſei, das ſchnelle Faulen und Verſchleimen
der Pflanzen, iſt alſo ein erprobtes und billiges
Friſcherhal=
tungsmittel.
Die Verlängerung der Blütedauer bei
Schnitt=
pflanzen kann auch durch chemiſche Mittel bewirkt werden. Man
taucht Blüten, z. B. Roſenknoſpen, nach einem Verfahren von
Lenders in eine Gelatinelöſung, der etwas Alkohol und
Salizyl=
ſäure zugeſetzt iſt. Dadurch verhütet man, daß die Knoſpen ſich
nach kurzer Zeit öffnen und abblättern. Dieſes Abblättern
be=
wirkt, daß die ſchönen Blumenknoſpen meiſt nur Stunden oder
wenige Tage den Schmuck der Wohnung bilden. Ein Verfahren,
das „Abblättern der Knoſpen” zu verhindern, wird darum allen
Blumenfreunden willkommen ſein. Nach einem Reichspatent von
Harſter kann man dazu auch eine dünne wäſſerige Löſung von
Methylzelluloſe verwenden. Dieſe Behandlung hat große
Vor=
teile, denn die Blüten werden dadurch mit einem zarten,
un=
ſichtbaren Film umgeben, der ihnen große Feſtigkeit verleiht,
wenn er getrocknet iſt. Das ſind einige wichtige Hinweiſe, durch
die die Zeit der Blumen angenehm und wirtſchaftlich geſtaltet
wird.
Zur Aufklärung für die hefſiſche
Ballgloleiſchaft.
Der Vorſitzende der Landesführergemeinſchaft deutſcher Bauern
in Heſſen, Reichstagsabgeordneter Dr. Wagner, erläßt
folgen=
den Aufruf:
Da über die Frage der landwirtſchaftlichen Organiſationen in
Heſſen auf dem Lande noch vielfach Unklarheiten beſtehen, ſtelle ich
folgendes ausdrücklich feſt: Der agrarpolitiſche Apparat der NS.
DAP. und die Organiſationen des Heſſiſchen Landbundes ſind
durch Beſchluß und Anordnung der Führer gleichgeſchaltet. Dem
Landbund ſind große Aufgaben, bei der Arbeit des
Wiederauf=
baues vorbehalten und zugewieſen. Er iſt nach dem Willen des
oberſten Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler innerhalb des
Neuaufbaues des Berufsſtandes die eine, Landwirtſchaftskammern
und Genoſſenſchaften die andere tragende Säule. Hieraus folgt,
daß jeder Landwirt, der es ernſt mit ſeiner Mitarbeit am
Wieder=
aufbau von Vaterland und Wirtſchaft meint, ohne weiteres
Mit=
glied des Landbundes ſein ſollte. Die Reichsregierung braucht für
ihre Arbeit die aufbauwilligen Stände und als Träger dieſer
Stände die berufsſtändiſchen Organiſationen. Nachdem Landbund
und NSDAP. in Heſſen gleichgeſchaltet ſind, darf in Zukunft für
heſſiſche Bauern kein Zweifel mehr beſtehen, daß der Heſſiſche
Landbund und der Junglandbund im heſſiſchen Bauernſtand ſein
Aufgabengebiet zu erfüllen hat,
Genngleung über die Einigung des deukſchen
Bauernlums.
Die wiſſenſchaftlichen Mitarbeiter der Deutſchen Ammoniak=
Verkaufs=Vereinigung, Bochum, Wittenerſtraße 45, haben an den
Präſidenten des Deutſchen Landwirtſchaftsrates, Herrn R.
Wal=
ther Darre, München, folgendes Schreiben gerichtet: Die
Früh=
jahrstagung der wiſſenſchaftlichen Mitarbeiter der Deutſchen
Ammoniak=Verkaufs=Vereinigung bietet uns willkommene
Ge=
legenheit, Ihnen gegenüber unſerer Freude über die durch Ihre
einſtimmig erfolgte Erwählung zum Präſidenten der
Reichsfüh=
rergemeinſchaft des deutſchen Bauerntums zuſtande gebrachte
Eini=
gung der deutſchen Landwirtſchaft Ausdruck zu geben. Wir
Unter=
zeichneten ſtellen uns Ihnen freudig zur Mitarbeit am
Wieder=
aufbau des deutſchen Bauerntums zur Verfügung und bitten Sie,
zum Zwecke der praktiſchen Verwirklichung unſeres Wollens den
Herren landwirtſchaftlichen Gaufachberatern hiervon Kenntnis zu
geben. Heil Hitler! (gez.) Dr. Kilbinger, Hoffmann und Dr.
Jöriſſen=Bochum. von Alten, Burger, Commichau Grünewald
(Gießen), Manteufel, Mayer=Krapoll, Nebe, Ramünke. Rauert,
Schelling, Dr. Spahr.
Ct. Heubach, 13. Mai. Die erſte Gemeinderatsſitzung nach der
nationalen Erhebung fand im feſtlich geſchmückten Rathausſaale
ſtatt. Die Bildniſſe von Hindenburg und Hitler waren mit
Tan=
nengrüg umrahmt, dazwiſchen die Hakenkreuzfahne mit
ſchwarz=
weiß=roter Schleife. Der Zuhörerraum war ſchon vor Beginn bis
auf den letzten Platz gefüllt. Bürgermeiſter Helmreich begrüßte
die anweſenden Ratsmitglieder und ermahnte zur tatkräftigen
Mitarbeit an den großen Aufgaben, die der Gemeinde geſtellt
ſeien. Nach Verpflichtung der neuen Räte durch Handſchlag
wur=
den die Kommiſſionen gebildet. Die Gemeindebierſteuer wird wie
ſeither weitererhoben.
e Bad=Wimpfen, 13. Mai. Ruheſtandsverſetzung.
Zwecks Vereinfachung der Verwaltung trat am 1. Mai Herr
Stu=
diendirektor Luley an der hieſigen Realſchule in den Ruheſtand.
35 Jahre hat Herr Direktor Luley der Wimpfener Realſchule als
Lehrer angehört und davon 7 Jahre als Leiter. Als Herr
Direk=
tor Luley vor 35 Jahren in die Realſchule kam, da hatte dieſe
ihre Blütezeit. Durch die ſchlechten wirtſchaftlichen Verhältniſſe
nahm die Schülerzahl von Jahr zu Jahr ab, was ein großer
Schmerz für ihn war, da er ſich jederzeit mit der ganzen Kraft
für ſeine Schule einſetzte.
Raunheim, 13. Mai. In dem mit Birkengrün und
Haken=
kreuzflaggen geſchmückten Rathausſaale fand durch den
kommiſſa=
riſchen Bürgermeiſter Michel die Verpflichtung der neuen
Ge=
meinderatsmitglieder durch Handſchlag ſtatt. Nach der
Verpflich=
tung verließen die Sozialdemokraten den Saal, ließen jedoch nicht
erkennen, ob ſie ihre Mandate beibehalten oder niederlegen
wollen. Reichspräſident von Hindenburg, Reichskanzler Adolf
Hitler und der heſſiſche Staatspräſident Dr. Werner wurden zu
Ehrenbürgern der Gemeinde ernannt. Umbenannt werden
meh=
rere Straßen. Die am Kriegerdenkmal ſtehende Eiche, die im
Jahre 1863 zur Erinnerung an die Befreiungskriege geſetzt
wurde wird Adolf=Hitler=Eiche benannt. Die Schulſpeiſung wird
fortgeſetzt, die Lehrmittelfreiheit aufgehoben. Freie Lehrmittel
werden nur nach Prüfung der Bedürftigkeit der Kinder gewährt.
Offenbach a. M., 12. Mai. 43 Millionen RM.
Schul=
denlaſt der Stadt Offenbach. Der Kampfbund des
ge=
werblichen Mittelſtandes veranſtaltete geſtern einen öffentlichen
Sprechabend. Die Stadt Offenbach war durch den unbeſoldeten
Beigeordneten Guſtav Lang vertreten, der u. a. darauf hinwies,
daß die Stadt Offenbach zu ihrem Bedauern nicht in der Lage ſei,
den gewerblichen Mittelſtand in dem von ihr ſelbſt gewünſchten
Ausmaß zu unterſtützen, da ſich die Schuldenlaſt der Stadt
Offen=
bach auf etwa 43 Millionen RM. belaufe. Im Laufe der
Dis=
kuſſion erfuhr man dann weitere intereſſante Einzelheiten. Die
Handwerkerkammer verzeichnet eine Schuldenlaſt von ca. 6 Mill.
RM., ſo daß nur eine mäßige Reduzierung der Beiträge
vorgenom=
men werden kann. Weiter wurde mitgeteilt, daß auch für den
gewerblichen Mittelſtand, genau wie es auch ſchon bei der
Land=
wirtſchaft der Fall iſt, ein Vollſtreckungsſchutz eingeführt werden
ſoll. Den Hauptteil der Diskuſſion bildete das Thema „
Rabatt=
marken” die in Offenbach noch zur Ausgabe gelangen. Hier
diver=
gierten die Meinungen ſo ſtark, daß man zu einer Einigung nicht
kommen konnte.
Traubenſafikuren in Bad=Nauheim.
Traubenſaftkuren, die ſich in Bad=Nauheim von Jahr zu
Jahr größerer Beliebtheit erfreuen, leiſten gerade bei den hier
zur Behandlung kommenden Krankheiten gute Dienſte. Die durch
dieſe Kuren erfolgte Umſtimmung in der Reaktionsweiſe des ge
ſamten Organismus wirkt wohltuend auf das Herz ein. Die i
dem Saft enthaltenen Salze wirken harntreibend, die
Darmfunk=
tion wird angeregt, die Darmflora wird umgeſtimmt, die
Glyko=
genbildung in der Leber wird angeregt. Der Körper erhält
Nähr=
ſtoffe in nennenswerter Menge.
Bei allen Arten von Kreislauferkrankungen, z. B. bei
erhöh=
tem Blutdruck bei Arterienverkalkung, bei Herzmuskelſchwäche
ferner auch bei Stauungen in der Leber oder in den Nieren. bei
der Gicht und bei Fettleibigkeit leiſtet eine Traubenſaftkur gute
Dienſte. Bei der Gicht beeinflußt der Traubenſaft günſtig die
Ausſpülung der Gewebe. Bei der Fettleibigkeit ſind eingeſchobene
Traubenſafttage eine angenehme Form der Obſttage. Bei
Stö=
rungen der Nierenfunktion erleichtert die Traubenſaftkur die
Ein=
haltung der Diät.
Auf jeden Fall iſt es aber empfehlenswert, daß vor Beginn
einer Traubenſaftkur der Arzt befragt wird, um Schädigungen
durch falſch angewandte Kuren zu verhüten.
Der zur Verwendung kommende Traubenſaft wird von der
Heſſiſchen Weinbaudomäne Oppenheim a. Rh. durch Steriliſierung
auf kaltem Wege ohne Zuſatz eines geſundheitsſchädlichen Mittels
von ausgeſuchten Trauben keimfrei und haltbar hergeſtellt.
Af. Neu=Iſenburg, 13. Mai. Gemeinderat. Die geſtrige
Sitzung ſtand erſtmals unter dem Vorſitz des neuen
Bürgermei=
ſters Dr. Knöpp. Das Liquidations= und das
Niederſchlagsver=
zeichnis für das Rechnungsjahr 1931 werden genehmigt. —
Klei=
neren Kreditüberſchreitungen der ſtädtiſchen Werke wird zuge=
Die Gemeindebierſteuer muß gemäß kreisamtlichet
ſtimmt. —
Verfügung auch für 1933 zur Erhebung gelangen. — Für die Ar
beiten im Rahmen des Reichsarbeitsbeſchaffungsprogramms ſin!
Straßen= und Kanalbauten ſowie Straßeninſtandſetzungen
vor=
geſehen. — Der Koſtenanteil der Gemeinde an dem geſchloſſenen
Lager des Freiwilligen Arbeitsdienſtes beträgt 5000 RM., und
die für Neu=Iſenburg vorgeſehenen Arbeiten ſollen 52 000
Tage=
werke umfaſſen. Der Gemeinderat ſtimmt zu.
P. Rüſſelsheim, 12. Mai. Beſeitigung der
Doppel=
verdiener aus den Opelwerken. Um Einſtellungen
Er=
werbsloſer in die Opelwerke zu ermöglichen, ſollen auf
Veran=
laſſu
g. der nationalſozialiſtiſchen Betriebszellenorganiſation
(NSBO.) demnächſt aus den Opelwerken alle diejenigen
Per=
ſonen aus dem Arbeitsverhältnis entlaſſen werden, die als
ſo=
genannte Doppelverdiener in Frage kommen, beſonders ſolche
Perſonen, die einem Haushalte angehören, in welchem zwei oder
mehrere Perſonen ein Arbeits=, Gehalts= oder
Geſchäftseinkom=
men haben. Dazu gehören auch Arbeiter und Arbeiterinnen, die
Haushaltungen von Landwirten mit größerem Grundbeſitz
ange=
hören oder in denen ein Eheteil ein Geſchäft betreibt.
Ad. Wöllſtein, 13 Mai. Durch die Wormſer Schupo und
hie=
ſige SS.= und SA.=Leute wurden in Wöllſtein und Umgegend
etwa 50 Perſonen, meiſt Kommuniſten und SPD.=Anhänger,
ver=
haftet und Hausſuchungen bei ihnen vorgenommen. Dabei wurde
viel belaſtendes Material entdeckt. Unter den Verhafteten
be=
findet ſich auch ein ehemaliger Separatiſt. Schließlich führte man
24 Perſonen dem Konzentrationslager Oſthofen zu.
SA.-Laſtwagen im Taunus verunglückk.
1 SA.=Mann tot. 2 Schwerverletzte und 10 leichter Verletzte.
WSN. Königſtein i. T., 14. Mai.
Sonntag früh gegen 5 Uhr ereignete ſich auf der ſteil
abfallen=
den Limburger Chauſſee am Eingang nach Königſtein ein
folgen=
ſchwerer Laſtwagenunfall. Der SA.=Trupp 3 vom Sturm 10/81
aus Frankfurt a. M. hatte mit einem Laſtkraftwagen mit
Anhän=
ger eine Fahrt zu einer nächtlichen Uebung in den Taunus
unter=
nommen und befand ſich in den frühen Morgenſtunden auf der
Heimfahrt. Auf den beiden Wagen waren insgeſamt 93 Mann
untergebracht. Während der Talfahrt entſtand auf dem
Motor=
wagen auf bis jetzt ungeklärte Weiſe ein kleiner Brand, der die
Wageninſaſſen in große Unruhe brachte, zumal die
Geſchwindig=
keit der Fahrt zunahm und hierdurch der Anhänger, der überdies
ohne jede Brems= und Sicherungsvorrichtung war, ins Schleudern
geriet. Die SA.=Leute verſuchten ſich durch Abſpringen zu retten.
Dabei kam der 24jährige Willi Bürkert aus Frankfurt a. M.,
Kölner Straße 3, unter die Räder des Anhängers und wurde
ſo=
fort getötet. Ferner wurden noch zwei Mann ſchwer und zehn
leichter verletzt. Der SA.=Mann Fr. Rexroth=Frankfurt iſt
im Krankenhaus verſtorben.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechteverbindlichkeit
K. 101. Der neue Staatsſekretär im Reichsfinanzminiſterium,
Reinhard, Berlin WW 66, Wilhelmplatz 1, hat eine ſchon lange
erſehnte Reichsſteuerreform in Ausſicht geſtellt, weshalb wir in
Beantwortung der Frage 5 empfehlen möchten, die Frage der
zweifellos wirtſchaftlich berechtigten Steuerfreiheit
beim Reichsfinanzminiſterium unmittelbar
anzu=
ſchneiden. Nach § 313 UStG, kann eine Steuerfreiheit nur in
An=
ſpruch genommen werden, wenn das Unternehmen
ausſchließ=
lich gemeinnützigen oder wohltätigen Zwecken dient, was auf
Ihren Wirtſchaftsbetrieb nicht zutrifft.
geſteht
Umſatzſteuer=
freiheit nur dem Großhandel zu. Berechtigt iſt Ihre Beſchwerde
aber wohl inſoweit, als nach 8 13 Abſ. 2 für die Backwaren nur
eine Steuer in Höhe von 8½ vom Tauſend des Entgelts in Frage
kommt. Dies wäre bei den Voranmeldungen zu berückſichtigen. Ein
Verfahren nach Frage 6 möchten wir nicht empfehlen, da eine
hierin zu findende Umgehung des Geſetzes ſteuerlich ohne Belang
wäre.
Seite 6 — Nr. 134
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 15. Mai 1933
Von den Handballfeldern.
Die „deutſchland”=Handballer
in Darmſtadt.
Handball:
59. 98 — Panzerſchiff „Deutſchland” 13:3 (6:2).
Fußball: SP. 98 — Phönir Ludwigshafen 0:3 (0:2).
* Die allgemein mit großer Spannung erwartete
Veran=
ſtaltung auf dem 98er Stadion am Böllenfalltor — im Handball
gegen die Elf des Panzerſchiffes „Deutſchland” und im Fußball
gegen den oberklaſſigen Phönix Ludwigshafen — fiel leiden
buchſtäblich ins Waſſer. In Strömen ergoß ſich der Regen
wäh=
rend der Veranſtaltung, ſo daß der ganze, auf Freude und
Be=
geiſterung abgeſtellte Rahmen eine ſtarke Minderung erfuhr, die
auch die ſportlichen Leiſtungen außerordentlich beeinträchtigte.
Dennoch waren die ca. 2000 Zuſchauer von den ſportlichen
Dar=
bietungen ſicherlich befriedigt: zeigten doch die „Deutſchland=
Gäſte, daß neben dem anſtrengenden Schiffsdienſt ein
ausge=
zeichneter Handball bei unſeren „blauen Jungens” geſpielt wird;
— und die Phönix=Elf lieferte den 98ern ein ſo faires und
ſauberes „Lehr”ſpiel, daß es eine Freude war, dieſen
Fuß=
ballern und ihren zahlreichen Kabinettſtückchen zuzuſchauen.
Schon bald nach Beginn des
Fußballſpieles
ſah man Oberbürgermeiſter Dr. Barth, Bürgermeiſter Kopp,
Kreisleiter Zürtz der NSDAP. und zahlreiche Ehrengäſte.
Phönix Ludwigshafen erſchien mit Erſatz für den
Mittelläufer und den Rechtsaußen. Die Elf erwies jedoch auf
jedem Poſten ihre Oberklaſſe. Ihr Kombinationsſpiel aus der
ſtabilen Läuferreihe zum durchſchlagskräftigen Sturm in ſeiner
Ueberlegtheit, Ruhe und raumgreifenden Zweckmäßigkeit, dazu
das muſtergültige Freiſtellen im Angriff beſtachen immer
wie=
der. Daß jeder Mann techniſch auf der Höhe iſt, verſteht ſich
von ſelbſt. Die ſchlagſichere und wendige Verteidigung Klett=
Neumüller I und der ruhige Zettl im Tor gaben den 98er
Stürmern manches Rätſel auf. Dennoch gaben ſich die
Platz=
herren alle Mühe, in dieſem fairen Freundſchaftsſpiel anſtändig
abzuſchneiden. Daß es nicht einmal zum Ehrentor reichte, trotz
zwei ganz klarer Torchancen vor dem Wechſel und einem
Elf=
meter nach der Pauſe, war Pech. Ein biſſel Zaghaftigkeit im
Sturm war ja auch dabei. Man konnte mit der neuen
Mann=
ſchaftsaufſtellung, die allerdings noch nicht auf allen Poſten eine
gleichbleibende Leiſtung bot, zufrieden ſein. Die Platzverhältniſſe
waren bald ſpielwidrig und verbieten eine Einzelkritik.
SV. findet ſich bald, und ſchon in der 1. Minute reicht es
zur Ecke, die jedoch ins Aus getreten wird. Kurz darauf bietet
ſich die erſte „todſichere” Gelegenheit, in Führung zu gehen, doch
in den zögernden Schuß fällt die Verteidigung und wehrt zur
zweiten Ecke ab. Ein ſcharfer Schuß Mahrs wird vom
Gäſtetor=
wart abgefangen. Dann erſt kommt Phönix vor das 98er Tor
Zweimal zeigt ſich Bärenz ſaftigen Schüſſen gewachſen. Im
Gegenſtoß zieht der 98er Sturm überraſchend in Toresnähe, dod
das Leder wird zurückgeboxt, und der Nachſchuß wird mit Mühe
vereitelt. Phönix iſt glücklicher, denn bei einem Steildurchbruch
erzielt der Mittelſtürmer den Führungstreffer. Kurz darauſ
ſetzten die Gäſte einen Strafſtoß aus kurzer Entfernung hoch
über die Latte. Dann hat der 98er Sturm Pech: viermal jagt
das Leder auf das Tor zu, viermal verſperren auf den vier
Metern Entfernung ungezählte Beine dem Ball den Weg über
die Linie. Phönix dagegen erhöht im Anſchluß an einen ſchlecht
wegbeförderten Eckball durch den Mittelſtürmer auf 0:2. SV
erzielt in recht gefährlichen Vorſtößen 3 Ecken, die jedoch durch
die geſchickte und verſtärkte Abwehr rechtzeitig ins Feld
be=
fördert werden.
Kurz nach dem Wechſel wird SV. ein Elfmeter zugeſprochen:
Reeg, vom Torwart magiſch angeäugt, ſchießt ihm in die Hände.
Ein Strafſtoß, von Lehr getreten, wird ebenſo unſchädlich
ge=
macht. Der Gäſteſturm bugſiert zum Ausgleich dann den Ball
neben das leere Tor, kann jedoch in der 20. Minute nach dem
Wechſel durch den Halbrechten die Torziffer auf 3:0 erhöhen.
Kurz nacheinander fallen zwei Eckbälle, von den Gäſten präzis
hereingegeben, der blauen Abwehr vor die Füße, Kurz vor
Schluß haben die 98er noch einmal die Möglichkeit, das
Ehren=
tor zu erzielen, doch der Gäſtetorwart macht auch dieſe
Mög=
lichkeit zunichte.
In der letzten Halbzeit war der Regen faſt
wolkenbruch=
artig niedergegangen und er macht eine halbſtündige
Unter=
brechung des Programms notwendig. Dann erfolgt der feierliche
Aufzug der 98er Leichtathleten, der beiden Handball=
Mannſchaf=
ten, voran die „Deutſchland‟=Elf im alten ſchwarz=weiß=roten
Länderſpiel=Dreß, und eines Ehren=Sturms der SA. Herzliche
Begrüßungsworte des 98er Vorſitzenden Wöbke, Austauſch von
Erinnerungszeichen der beiden Mannſchaften, herzhafte Worte
des nationalſozialiſtiſchen Kreisleiters Zürtz und ſchon ſteht
die Elf des Panzerſchiffes „Deutſchland” zum ſportlichen
Kampf bereit
in folgender Aufſtellung:
Rozicki
Witt
Neumann
Speezen Behr Klag
Linke Grüner Ranke. Muts Bruns
Das Spiel im ſtrömenden Regen ließ eine Ballberechnung
nicht zu. Das Leder klebte am Boden, die Spieler ſelbſt, naß
bis auf die Haut, rutſchen andauernd in Pfützen. Es blieb nur
ein ganz kurzmaſchiges Zuſammenſpiel übrig. Die ſtärkere
Wurfkraft des 98er Sturms im Torraum, die ſchnelle Ballabgabe
auf die Flügelſtürmer und die fineſſenreichere Kombination im
Innenſturm kommt in der Torausbeute zum Ausdruck. Durch
Weitſchuß ihres Mittelläufers — das Leder ſprang durch eine
Pfütze über Henß ins Netz — gehen die Gäſte in Führung.
Ploch zieht gleich. Doch erneut holen ſich die Gäſte die Führung,
die dann Feick egaliſiert. Nach einigen ſchönen Paraden muß
Rozicki viermal unhaltbare Würfe von Feick (2), Freund und
Spalt paſſieren laſſen. Nach der Pauſe ſchraubt Werner das
Torverhältnis auf 7:2. Einem von der Latte abgeprallten Ball
ſetzt Henß im Kreis nach, doch Bruns erwiſcht das Leder auf
der Linie und jagt es ins leere Gehäuſe. Dem 3. Treffer der
Gäſte folgen noch 6 Gegentore der Platzherren durch Delp, Feick
(2), Freund und Spalt (2).
Trotz der eingangs geſchilderten Verhältniſſe — das Spiel
glich faſt einem „Waſſerballſpiel” — wurde erſichtlich, daß die
Gäſte normalerweiſe eine ausdauernde, techniſch geſchultt und
auch körperlich draufgängeriſche Elf darſtellen, die uns ſtärker
erſcheint als die ſrzt. Handball=Abordnung des Linienſchiffes
„Heſſen”, die ja auch mit einem erheblich größeren
Torunter=
ſchied zurückkehrte. Sicher, daß die Mannſchaft in einem Punkte=
Kampf anders ins Zeug zu gehen verſteht, als es am Sonntag
der Fall war, wo man ſich ein ritterliches Match lieferte, deſſen
Hauptzweck in ſeinem werbenden, volksverbindenden
Charak=
ter lag.
Während des Handball=Spieles führten die 98er
Leicht=
athleten einen mit Beifall begrüßten Hindernislauf durch, für
den man eigens einen tückiſchen Waſſergraben auf der
Aſchen=
bahn gegroben hatte..
Wie wir hören, findet
heute, Montag abend, 6.30 Uhr, ein Handball=Rückſpiel
ſtatt. Wir hoffen, daß ſich dann die Witterungsverhältniſſe
ge=
beſſert haben und den einzelnen Spielern reichere
Entfaltungs=
möglichkeiten gegeben ſind. Die Gäſte erhielten eine kurze
Urlaubsverlängerung bewilligt, und jeder, der ſich am Sonntag
abhalten ließ, ſollte heute abend 6.30 Uhr auf dem
Böllenfalltor=
ſtadion den Handballern unſeres ſchönſten Kriegsſchiffes durch
perſönliche Anweſenheit ſeine ſportliche und vaterländiſche
An=
teilnahme bekunden.
E
2b. Heeinlsheim Mitenlgeinmeiſter.
In Bad Kreuznach wurde am Sonntag die
Handballmeiſter=
ſchaft des Mittelrheinkreiſes entſchieden. Der deutſche Turner=
SV. Herrnsheim, ſchlug ſeinen alten Rivalen, den
meiſter.
Tv Algenrodt, nach einem ſpannenden Kampfe nur knapp mit
3:2 Toren.
Im Fußballkampf um die Teilnahme an der deutſchen
Turnfeſt=Meiſterſchaft in Stuttgart wurden die Herrnsheimer
da=
gegen vom Tv. 1848 Saarbrücken mit 6:3 geſchlagen, ſo daß
die Saarländer den Mittelrheinkreis in Stuttgart vertreten
werden.
Tv. 60 Fürth bayeriſcher DT.=Meiſter.
Vor 500 Zuſchauern ſchlug der Tv. 1860 Fürth den MTV.
München im Endſpiel um die bayeriſche Handball=Meiſterſchaft
der DT. verdient mit 9:3 (2:1).
Repräſentativſpiele.
Städteſpiel Ludwigshafen — Mannheim ausgefallen.
In Frkf.=Schwanheim: Stadtelf DSB. — Stadtelf DT. 11:3 (5:1).
In Fürſtenfeldbruck (München): Südbayern — Nordbayern (Sa.)
4:11. Südbayern — Nordbayern (So.) 7:4.
Aus dem Main=Rhein=Gau der 2.T.
Erſter Tag der Meiſterſchaftsſpiele im Fauftball.
Unter den Sommerſpielen nimmt der Fauſtball die erſte
Stelle ein. Ein altes und beliebtes Kampfſpiel, das in der
Nach=
kriegszeit durch den Handball etwas in den Hintergrund gedrängt
wurde. Trotzdem konnte in den letzten Jahren eine ſtetig ſteigende
Kurve wieder feſtgeſtellt werden. Wenn auch die diesjährigen
Meldungen gegen das Vorjahr etwas zurückgeblieben ſind, ſo iſt
die Urſache darin zu ſuchen, daß die Spieler der Vereine zurzeit
allſonntäglich anderweitig ſtark beſchäftigt ſind. Der genaue
Be=
obachter konnte jedoch einen Fortſchritt wahrnehmen, da die Tſchft.
Griesheim, Vorwärts Langen und Tgde. Sprendlingen erſtmalig
Turnermannſchaften gemeldet hatten. Dieſe Vereine zeigten als
Anfänger recht anſprechende Leiſtungen. Der Tv. Pfungſtadt hat
ſeinen vorjährigen Gaumeiſtertitel zu verteidigen. Ueberhaupt iſt
Pfungſtadt als die derzeitige Hochburg im Fauſtballſpiel anzuſehen
und wenn nichts trügt, ſo müßte der Meiſtertitel mit Erfolg
ver=
teidigt werden.
Walldorf hatte muſtergültige Vorbereitungen getroffen.
Doch das ungünſtige Wetter ließ den erſten Spieltag ins Waſſer
fallen. Nach drei Runden mußte die Veranſtaltung infolge Regens
abgebrochen werden, ſo daß die reſtlichen Spiele alle in 14 Tagen
in Nauheim zum Austrag kommen.
Auf fünf Feldern konnte zugleich geſpielt werden. Ein bunt
bewegtes lnd frohes Spiel, zu dem nicht viele Zuſchauer erſchienen
waren. Pfungſtadt traf ſofort mit der Tgde. Beſſungen zuſammen
und ſchlug dieſe haushoch. Verſagen waren die beiden äußeren
Vorderſpieler. Sie legten ihrem Gegner die Bälle nicht ſo hin,
wie er ſie für gefährliche Schläge gebrauchte,
Die Ergebniſſe:
Meiſterklaſſe: Pfungſtadt I.—Beſſungen 52:16; Pfungſtadt I.—
Pfungſtadt II. 51:43; Beſſungen—Tgde. 1846 Darmſtadt 47:46;
Tgde. 1846 Darmſtadt I. — II. 45:28; Tgde. 1846 Darmſtadt
II.—Groß=Gerau 63:52: Nauheim—Groß=Gerau 59:34.
A=Klaſſe: Walldorf I.—Beſſungen II. 60:59; Walldorf I.—Tgde. 46
Darmſtadt III. 43:30; Griesheim—Sprendlingen 50:44;
Wall=
dorf II.—Langen 48:34.
Alte Turner (33—39 Jahre und über 40 Jahre): Pfungſtadt I.
Walldorf II. 56:22; Walldorf I.—Pfungſtadt I. 30:25;
Pfung=
ſtadt II.—Sprendlingen 54:26; Walldorf II.—Pfungſtadt II.
63:54; Sprendlingen—Walldorf II. 71:61.
2. T.- Zechkmeiſterſchaften des Mitkelrheinkreiſes.
Im Palmengarten in Frankfurt wurden am Sonntag die
Fechtmeiſterſchaften des Mittelrheinkreiſes der Deutſchen
Turner=
ſchaft abgewickelt. An den Wettkämpfen waren die
mittelrheini=
ſchen Angehörigen der DT.=Sonderklaſſe nicht teilnahmeberechtigt.
Sie nehmen ohne weiteres als Vertreter des Kreiſes an den
Fechtwettkämpfen beim Deutſchen Turnfeſt in Stuttgart teil.
Außer ihnen vertreten die fünf Erſten jeder Waffe der
ſonntäg=
lichen Titelkämpfe ebenfalls den 9. Kreis in Stuttgart.
Bemer=
kenswert iſt, daß die Fechtmeiſterſchaften die letzte Kreis=
Veran=
ſtaltung des Jahres darſtellen, da alle anderen Meiſterſchaften
(Volksturnen, Schwimmen uſw.) abgeſagt wurden. Die dafür
be=
reitgeſtellten Mittel werden für Zwecke des Wehrſportes
bean=
ſprucht.
In den Titelkämpfen gab es folgende neuen Kreismeiſter:
Degen: Jakob=Frankfurter Tv. 1860, Florett: Raaf=
Bretzen=
heim, Säbel: Martin=Frankfurter Tv. 1860, Florett
(Damen): Frl. Haß=Tv. Offenbach.
Die Endplacierung:
Degen: 1. Jakob=Frankfurter Tv. 1860, 8 Siege, 2. Stork=
Tv. Offenbach, 7 Siege, 6 Treffer, 3. Raaf=Tv. Bretzenheim, 7
Siege, 7 Treffer, 4. Benkert=Tv. 48 Saarbrücken, 5. Hermann=Tv.
Offenbach; Florett: 1. Raaf=Tv. Bretzenheim. 9 Siege, 34
Tref=
fer, 2 Dreyer=Frankf. Tv. 1860, 6 Siege, 29 Treffer, 3. Benkert=
Tv. Saarbrücken, 6 Siege, 29 Treffer, 4. Oelkers=Tv. Offenbach,
5. Schäfer=Tv. Offenbach; Säbel: 1. Martin=Frankf. Tv. 1860,
8 Siege, 22 Treffer, 2. Glück=TG. Eintracht Frankfurt, 6 Siege,
25 Treffer, 3. Stork=Tv. Offenbach, 6 Siege, 27 Treffer, 4. Fiſcher=
Tv. Saarbrücken, 5. Benkert=Tv. Saarbrücken; Florett
(Damen): 1. Frl. Haß=Tv. Offenbach, 9 Siege, 2. Fr. Henſel=
Tv. Offenbach, 7 Siege, 24 Treffer, 3. Frl. Wagner=Tv. 1860
Frankfurt, 7 Siege, 28 Treffer, 4. Frl. Deutzer=Tgſ. Offenbach,
5. Frau Dr. Herbert=Tv. Offenbach.
Weitere Neuberufungen in der 9.T.
Der Führer der Deutſchen Turnerſchaft, Dr. Edm.
Neuen=
dorff, hat Studienrat Eugen Nad (München) zum
Kreisver=
treter des Kreiſes XII (Bayeriſcher Turnerbund), Direktor
Mar=
tin Schneider (Leipzig) zum Kreisvertreter des Kreiſes XIV
(Sächſiſche Turnerſchaft), Major a. D. Franz Breithaupt
(Berlin) zum Kreisvertreter des Kreiſes Ausland der DT.
be=
rufen. Als Geſchäftsführer der Deutſchen Turnerſchaft
wurde Referendar Diewerge angeſtellt. Direktor Martin
Schneider, der neue Kreisvertreter der Sächſiſchen
Turner=
ſchaft, tritt an die Stelle von Dr. Thiemer (Dresden), der alle
ſeine turneriſchen Aemter zur Verfügung geſtellt hat.
Dr. v. Halk Führer der Leichkakhlekik.
Berliner Haupkausſchußſihung der 2Sb.
Am Sonntag trat in Berlin der Hauptausſchuß der Deutſche
Sportbehörde für Leichtathletik zuſammen. Dr. v. Halt berichte
über die Neuordnung des deutſchen Sports und die zu erwarte
den endgültigen Anordnungen. Die Verſammlung, der in dieſe
Jahre die Funktionen der Wahlverſammlung zukommen, bekann
ſich einmütig zum Führer=Prinzip. Der Hauptausſchuß nah
infolgedeſſen über die auf dem Programm verzeichneten Punk
nur Berichte entgegen, während die Entſcheidung de
Führer der DSB. überlaſſen bleibt. Dr. v. Halt begrüßte de
Reichsſportkommiſſar von Tſchammer=Oſten und ſtellte ih
die Vertreter der einzelnen Landesverbände, die Mitglieder de
Vorſtandes ſowie der Ausſchüſſe vor. Der Reichsſportkommiſſar ge
dann in einer zweiſtündigen programmatiſchen Anſprache ſein
Pläne für die künftige Geſtaltung des deutſche
Sports bekannt die durch ſeinen Referenten de
Oeffentlichkeit übergeben werden.
Deutſchlands Leichtakhleken in Form.
Neue Siege in Florenz.
Dem ſchönen Erfolge vom Vorſonntag reihten die deutſche
Leichtathleten am Sonntag einige weitere beim internationale
Sportfeſt in Florenz an. Das ausgezeichnete Wetter begünſtigte d
erzielten Leiſtungen. Meiſter Jonath ließ ſich die 100 Meter
10,6 Sekunden nicht nehmen, wurde aber über 200 Meter v=
Italiens Meiſter Toetti ſehr ſicher in 22,4 Sekunden geſchlage
Auch Borchmeyer vermochte ſich diesmal über 400 Meter nie
durchzuſetzen und belegte nur den dritten Platz hinter den It
liener Tavernari und Carlini. Welſcher=Frankfurt befand
ſchon in guter Form und holte ſich die 110 Meter=Hürden in 1:
Sekunden. Die 4 mal 100=Meter=Staffel von TuS.=Bochu
brachte den Lauf in 42,2 Sekunden mit Bruſtbreite vor Pro Patri
Mailand an ſich, wobei die Italiener in der gleichen Zeit eine
neuen Landesrekord aufſtellten. Von einer ſehr guten Seite zeigte
ſich auch unſere Springer. Rekordmann Wegner=Halle erreich
im Stabhochſprung 3,95 Meter und Biebach=Halle ſiegte n
Weitſprung mit 7.23 Meter.
Hockenkampf Holland-Deutſchland 4:4
Dem Hockey=Länderkampf Deutſchland — Holland brachte mo
in Amſterdam nur wenig Intereſſe entgegen. Etwa 300
Zuſchauer waren erſchienen. Sie ſahen einen ehrlichen und ſchöne
Kampf, der bei gleichwertigen Leiſtungen ein gerechtes Unen
ſchieden von 4:4 (2:2) fand. Die Holländer hatten den Sieg f.
in der Taſche, noch fünf Minuten vor Schluß führten ſie mit 4:
aber in den letzten Minuten erreichte die deutſche Mannſchaft na
einem Platzwechſel zwiſchen Jakob und Mehlitz noch den Ausgleie
Die Holländer hatten wohl eine leichte Ueberlegenheit fa
während des ganzen Spieles zu verzeichnen, jedoch war dieſe nie
ſo groß, als daß man ihnen einen Erfolg als verdient hätte z.
ſchreiben können. Die Einheimiſchen waren weit ſchneller und ze
ten ſich vor dem Tor auch weſentlich gefährlicher. Ihre vier Tre
fer waren für den deutſchen Torhüter Pfaffenholz (Köln) unha
bar. Bei der verjüngten deutſchen Mannſchaft war zu Beginn d
Verteidiger Harenberg (Bonn) recht ſchwach. Die Läuferrei
mußte ſich dadurch zeitweiſe ganz auf die Abwehr verlegen. Se
gut ſpielte Harenbergs Nebenmann Zander. Die Läuferreihe hat
in Kleingeiſt, der ausgezeichnete Aufbauarbeit verrichtete, ihr
beſten Mann der ganzen Elf. Er war es, der immer wieder
A=
griffe einleitete. In prächtigen, ſchnellen Flankenläufen ſchaffte
manche kritiſche Situation vor dem Tor des Gegners, aber d
Innenſturm war nie rechtzeitig zur Stelle, um einzugreifen. N
Katzenſtein verdient Lockeman noch eine lobende Erwähnung.
Die Hockey=Ergebniſſe.
Länderſpiel in Amſterdam: Holland — Deutſchland 4:4 (2:2
Süddeutſche Privatſpiele: FSV.
Rotweiß Frankfurt 3:
TV. Sachſenhauſen — Offenbacher RV. 9:0. Wacker München
Jahn München 0:0. TV. Paſing — Schwaben Augsburg 5:
Eiſenbahn=SV. — Rotweiß München 3:1. TV. 46 Nürnberg
HG. Nürnberg 1:1. (Damen: 0:2.) 1. FC. Nürnberg — Nürr
berger THC. 3:5.
„Tag der Meiſter” in München.
Bayerns Boxſtaffel erkämpft ein 8:8=Unentſchieden.
Unter dem Moto „Für die Jugend. lief im Münchener Zit
kus Krone eine Amateur=Boxveranſtaltung vom Stapel, bei de
die acht jüngſten deutſchen Meiſter gegen eine ſo gute Staffel wi
die bayeriſche antraten. Die Veranſtaltung ſtand unter dem Prt
tektorat des bayeriſchen Kultusminiſters Schemm. Weit über 300
Zuſchauer gingen bei allen Kämpfen mit Begeiſterung mit, die ur
ſo berechtigter war, da die Bayern einen neuen Beweis für di
derzeitige Höchſtform lieferten und gegen Deutſchlands Meiſter z
einem ehrenvollen 8:8=Unentſchieden kamen. Vor Beginn de.
Kämpfe ſprachen der BABV.=Vorſitzende Kirmaier ſowie Min)
ſterialrat von Jan namens der Bayeriſchen Staatsregierung un
Oberſtadtſchuldirektor Bauer, der auch die für beide Staffeln ge
ſpendeten Preiſe der Stadt München überreichte.
Als erſtes Paar ſtanden ſich im Fliegengewicht der bay
riſche Meiſter Schiegl=Regensburg und der Olympiakämpfe
Spannagel=Barmen gegenüber. Der Regensburger konnk
nur in der erſten Runde zu Punkten kommen. Dann mußte e
ziemlich einſtecken. An dem klaren Punktſieg Spannagels wa
nicht zu zweifeln. Eine ſportliche Delakiteſſe bildete das Treffel
im Bantamgewicht zwiſchen Europameiſter Ziglarſk
und dem deutſchen Meiſter Bock=Düſſeldorf. Vom Start weg ga!
es heftigen Schlagwechſel, bei dem ſich Bock als der Härtere er
wies. Ziglarſki drängte aber in den beiden nächſten Runden den
Meiſter ſeine Taktik auf, ſo daß der Kampf ſchließlich unentſchiedel
endete. Im Leichtgewicht begann der Landshuter Kaſtl gegel
den Meiſter Käſtner=Erfurt ſehr ſchön, Käſtner konnte erſt in
Schlußſpurt zu einem verdienten Punktſieg kommen. Im Feder
gewicht, zeigte ſich Europameiſter Schleinkofer= Münchel
dem deutſchen Meiſter Schmedes=Dortmund klar überlegen.
De=
deutſche Meiſter konnte ſich während der drei Runden
überhaup=
nicht zur Geltung bringen und mußte eine hohe Punktniederlag
hinnehmen. Im Weltergewicht befand ſich der Münchnel
Kugler in überzeugender Form. Er hielt ſeinen alten Wider;
ſacher Franz=Duisburg über drei Runden glatt nieder. Im Mik
telgewicht gelang es Meiſter Bernlöhr=Stuttgart, ſeinen
Gegner Schmittinger=Würzburg nach Punkten zu ſchlagen. Ledig”
lich die größere Routine war für den Sieg des Stuttgarters alls”
ſchlaggebend. Ein ſchmeichelhaftes Unentſchieden gab es auch I.
Halbſchwergewicht, wo der deutſche Meiſter Kyfuß=
Ge=
velsberg gegen den bayeriſchen Meiſter Lang= München zwe
Runden im Nachteil lag. Erſt in der dritten Runde konnte Kyiuß
Punkte gut machen. Mit dem Unentſchieden waren auch die Du‟
ſchauer nicht einverſtanden. Im Abſchlußkampf des Abends träſe!"
zwei Schläger härteſten Kalibers aufeinander. Für den deutſche‟
Meiſter Vooſen=Köln war der mitteldeutſche k.o.=König Polke*
gegen den deutſchen Halbſchwergewichtsmeiſter Schiller=
Mnn=
chen im Ring erſchienen. Polter lag nach der erſten Runde
tla=
in Führung, aber ſchon zu Beginn der zweiten Runde erwiſchte
Schiller ſeinen Gegner mit genauen Körpertreffern und ſetzte ih0
ſo ſtark zu, daß dieſer ſich auch in der dritten Runde nicht di
erholen vermochte. Der Sieg des Müncheners wurde jel bejuge.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 134 — Seite 2
Montag, 15. Mai 1933
D.
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40000 Zuſchauer beim Lückendorfer
Beigtennenl.
Vietſch=Neuſtadt fährt beſte Zeit des Tages. — Chiron=Frankreich
urch Maſchinenſchaden am Start verhindert. — Doppelſieg von
Winkler=Chemnitz bei den Motorrädern.
Einen großen Erfolg hatte am Sonntag das zum neunten
Nale durchgeführte Lückendorfer Bergrennen bei Zittau zu
ver=
erchnen. 40 000 Zuſchauer beſetzten die 5 Km. lange Strecke von
sichgraben nach Lückendorf. Die Veranſtaltung wurde durch den
arken Regen beeinträchtigt, dennoch gab es in allen Klaſſen recht
nnehmbare Leiſtungen. Das Rennen galt ſowohl bei den Wagen
ls auch bei den Rädern als erſter Lauf zur deutſchen
Bergmeiſter=
haft des Jahres.
Bei den Wagen hatte Frankreichs Meiſterfahrer Louis
hiron bereits vor Beginn des Rennens einen Maſchinendefekt,
daß Pietſch=Neuſtadt auf Alfa Romeo ſeinen ſchärfſten
Kon=
irrenten damit los war und mit ſeiner Zeit von 2:43,6 als
chnellſter des Tages ſeinen Sieg ſicherte. Ebenſo leicht hatte es
der Klaſſe bis 1500 ccm der Berliner Günther Burgaller,
der Schweizer Bergmeiſter, Stüber=Bern, unterwegs gegen
nen Baum fuhr. Stuber kam glücklicherweiſe mit dem Schrecken
von.
Bei den Motorrädern errang Winkler=Chemnitz auf
KW. einen Doppelerfolg. Er ſiegte in der Klaſſe bis 175 ccm im
lleingang und gewann außerdem die ¼ Liter=Klaſſe. Toni
Bau=
ofer=München auf DKW. fuhr in der 500 ccm=Klaſſe nicht nur
e ſchnellſte Zeit der Räder, ſondern auch die zweitſchnellſte Zeit
s Tages überhaupt heraus.
Die Ergebniſſe:
Sport=Wagen bis 750 ccm: 1. Frhr. v. Münchhauſen=
Windiſch=
pba (MG.=Midget) 3.:33,7 Min., 2. W. Bäumer=Berlin (Auſtin)
37,3; bis 1100 ccm: 1. M. Schöffel=Reichenberg (Salmſon)
516; bis 3000 ccm: 1. Ch. Jellen=Graz (Alfa Romeo) 2:47,2;
F. Kotte=Dresden (Maſerati) 3:05,6.
Renn=Wagen bis 750 ccm: 1. Kohlrauſch=München (Auſtin)
94,3; bis 1100 ccm: 1. G. Burgaller=Berlin (Bugatti) 2:48,9;
H. Simons=Berlin (Bugatti) 3:12,8; 3. Brudes=Breslau (
Bu=
tti) 2:46,7: bis 2000 ccm: 1. Steinweg=München (Bugatti)
6,7; bis 3000 ccm: 1. Pietſch=Neuſtadt (Alfa Romeo) 2:43,6
hnellſte Zeit des Tages), 2. H. Wimmer=Kappelrodeck (Bugatti)
1.
Motorräder (Solomaſchinen) bis 175 ccm: 1. W.
Winkler=
mnitz (DKW.) 3:18 (Alleingang): bis 250 ccm: 1. W. Wink=
Chemnitz (DKW.) 3:01,4; 2. Toni Bauhofer=München (DKW.)
79; 3. Kahrmann=Fulda (Herkules) 3:09,6; bis 350 ccm:
Bothner=Ebingen (Viktoria) 2:59; 2. Fleiſchmann=Nürnberg
orton) 3:00,7: 3. C. Franke=Dresden 3:03,3; bis 500 ccm:
Toni Bauhofer=München (DKW.) 2:45,6 (ſchnellſte Zeit der
otorräder), 2. O. Ley=Nürnberg (Norton) 2:46, 3. R.
Schindel=
eigelsdorf (Rudge) 2:50,7; bis 1000 ccm: 1. A.
Fleiſchmann=
rnberg (NSU.) 2:46, 2. Ley=Nürnberg (Norton) 2:49,6; 3. Bru=
=Breslau (Norton) 2:54.
Motorräder (Seitenwagen=Maſchinen) bis 600 ccm: 1. W.
enkel=Dresden (Rudge) 3:32,4: 2. H. Schneider=München (Nor=
3:33,4; bis 1000 ccm: 1. J. Möritz=München (Viktoria) 3:10,8,
C. Dürr=Ludwigsburg (Standard) 3:13,1.
Abſchluß der ADAC.-Oſtpreußen=Fahrk.
14 Motorräder und 38 Wagen ohne Strafpunkte.
Die in zwei Etappen über insgeſamt 100 Kilometer führende
AC.=Oſtpreußenfahrt wurde am Sonntag zum 9. Male in
Kö=
sberg beendet.‟ Die große und bedeutende nationale
Veran=
tung des deutſchen Oſtens war ein voller ſportlicher Erfolg.
ötzdem die Fahrer ſtark unter dem ſchlechten Wetter zu leiden
teilweiſe faſt unbefahrbare Straßen, Wald= und Wieſenwege
paſſieren hatten, erreichten von 190 geſtarteten Teilnehmern
h 109 das Ziel. Am ſchwerſten war die Prüfung für die
Mo=
räder, deren Fahrer reichlich oft geradezu lebensgefährliche
uationen zu überſtehen hatten. Strafpunktfrei blieben 18
Mo=
radfahrer und 38 Teilnehmer bei den Wagen. Für die Sieger
es zahlreiche Ehrenpreiſe, darunter je ein Bild mit
eigen=
diger Unterſchrift vom Reichspräſidenten von Hindenburg und
ichskanzler Adolf Hitler. Den Abſchluß der Fahrt bildete am
nntag ein Korſo ſämtlicher Teilnehmer durch die Hauptſtraßen
nigsbergs, an dem die Bevölkerung regſten Anteil nahm.
Ob=
hl die Strecke ſo große Schwierigkeiten bot, verlief die
Zuver=
igkeitsfahrt ohne nennenswerte Unfälle, lediglich ein
Reichs=
hrwagen ſtürzte in der Nähe des Tannenberg=Denkmals und
Motorradfahrer erlitt einen Armbruch.
Deniſche Waſſerballſieben enktäufcht.
Spielabbruch der Ungarn in Braunſchweig.
Das Waſſerballſpiel der ungariſchen Nachwuchs=Mannſchaft
en die angeblich beſte deutſche Sieben am Sonntag in
Braun=
ſeig war in mehr als einer Hinſicht eine Enttäuſchung. Einmal
ßte das Treffen in das unzulängliche Stadtbad verlegt werden,
dann waren die Deutſchen den Ungarn um eine Klaſſe
unter=
en. Im erſten Spiel verloren ſie 4:1 (1:0). Im zweiten Spiel
ren die Ungarn ermüdet, aber immer noch gleichwertig. Leider
im die Begegnung einen bedauerlichen Ausgang. Nach der 2:0 für Deutſchland verſuchten die Gäſte nach der Pauſe Zeit
gewinnen, der Waſſerball=Obmann des DSV., Hoffmann=
Nürn=
g, verhängte als Unparteiiſcher zahlreiche Strafwürfe. Die
da=
ch verloren gegangenen Minuten wollte Hofmann nach Ablauf
Spielzeit nachholen, womit aber die Ungarn nicht
einverſtan=
waren, und kurzerhand in unſportlicher Weiſe das Waſſer
ver=
ſen.
Cilly Außem ſchlägt Hilde Krahwinkel
im Düſſeldorfer Tennis=Turnier.
Das Ereignis des Tennis=Turniers des Düſſeldorfer Rochus=
1bs war am Sonntag das Zuſammentreffen der beiden
deut=
en Spitzenſpielerinnen Cilly Außem und Hilde Krahwinkel.
ßem gewann vor etwa 1000 Zuſchauern nach Verluſt des
ten Satzes 4:6, 6:1, 6:4 und bewies, daß dieſen Sommer
eder mit ihr zu rechnen iſt. Bei den Herren wurde der Kölner
urney Turnier=Sieger. Im Schlußſpiel ſchaltete er Pol=
Hen 7:5 0:6, 6:3 aus, der vorher den Dänen Sperling 3:6,
8:6 hinter ſich gelaſſen hatte. Die Entſcheidung in den
Ppelſpielen fällt erſt am Montag.
Kämpfe um den Davispokal.
Sſchechoſlowakei—Monaco 3:0. — Griechenland—Rumänien
Auſtralien-Norwegen in Oslo 5:0.
Neuer Weltrekord im Hochſprung.
In Fresno (Kalifornien) kam Walter Marty im Hoch=
Ang auf 2,045 Meter, womit er die ſeit 1924 beſtehende
Welt=
teiſtung ſeines Landsmannes Osborne um 1½ cm. übertraf.
*
Dertha/BSC., die Berliner Meiſterelf, wurde von den
2 Zuſchauern ausgepfiffen, als ſie auf ihrem heimatlichen Platz
Rkeundſchaftsſpiel gegen den Dresdener SC. antrat. Das war
Slitkung für die ſchwere Niederlage in Allenſtein. Im Spiel
” den DSC. erzielte Hertha ein Unentſchieden von 2:2.
Elropameiſter im Schwergewichtsboxen wurde
SDer der Spanier Paolino, der in Madrid vor 30 000 Zuſchauern
Zitelhalter Pierre Charles (Belgien) über 15 Runden nach
ntten ſC rug.
dee Ruoſporr anr Wochelenbe
Die ſchlechte Witterung, faſt in ganz Deutſchland regnete es,
tat dem Radſport ſehr viel Abbruch, ſoweit es ſich um
Bahnveran=
ſtaltungen handelte. Die Straßenfahrer indes waren wie immer
fleißig am Werk, obwohl ihnen ihre Aufgabe ungemein erſchwert
wurde. Von den Bahnrennen fielen die Veranſtaltungen in
Dres=
den, Herzogenrath, Zürich und Paris dem Regen zum Opfer. Ganz
abgeſagt wurden nur die Rennen in Herzogenrath. Die anderen
wurden auf neue Termine verlegt.
Deutſche Siege werden aus Kopenhagen gemeldet, we
Oszmella ein Fliegertreffen und anſchließend mit Hürtgen als
Partner ein 20=Kilometer=Mannſchaftsrennen an ſich bringen
konnte.
Beim Straßenrennen „Rund um den Kreis Teltow”.
192 Kilometer, ereignete ſich der ſeltene Zufall, daß ſich die
Vor=
gabefahrer verfuhren, ſo daß das Rennen unterbrochen und neu
geſtartet werden mußte. Huſchke=Berlin traf in 5:13.20 Stundne mit
vier Minuten Vorſprung allein ein. „Rund um” war am Sonntag
überhaupt Trumpf. In München holte ſich Schmid in 6:16.22 einen
derartigen Wettbewerb. In Solingen trug ſich über 200 Kilometer
In 5:58.00 der Dortmunder Bautz in die Siegerliſte ein, und in
Rudolſtadt triumphierte bei „Rund ums Saaletal” (200 Kilomtr.)
in 6:13.55 der Schweinfurter Krimm. Der Straßenpreis von
Biele=
feld über 114 Kilometer wurde eine ſichere Beute von Siebelhoff=
Dortmund in 3:49.30. Hegendörfer=Nürnberg wurde in 4:31.33
Sieger des 140 Kilometer langen Großen Frühlingspreiſes von
Nürnberg. Eine unglückliche Rekordfahrt für Mannſchaften gab es
in Hannover, da die Strecke nicht genau ausgemeſſen war.
Dia=
mant=Union Hannover erzielte 2:28.41. Später ſtellte ſich aber
her=
aus, daß die Strecke ſtatt 100 nur 96 Kilometer lang war.
Von den ausländiſchen Straßenrennen
intereſ=
ſiert beſonders das über 590 Kilometer führende Boredeaux—
Paris, das der junge Franzoſe Mithouard überraſchend in der
geuen Rekordzeit von 16:09.00 auf ſein Konto brachte und dabei ſo
gute Leute wie van Ryſſelberghe und den Vorjahrsſieger Ghyſſels
hinter ſich ließ. Der Berliner Sieronski gab etwa 70 Kilometer vor
dem Ziel völlig erſchöpft auf. Deutſche Fahrer waren an der
Stra=
ßenmeiſterſchaft von Zürich (211 Kilometer) beteiligt. Der Berliner
Kutſchbach wurde in dem für Berufsfährer ausgeſchriebenen
Ren=
nen Dritter hinter dem ſiegreichen Blattmann und dem Wiener
Bulla. Den gleichen Rang beſetzte Steger=Augsburg bei den
Ama=
teuren. Der deutſche Meiſter Scheller=Nürnberg konnte nur Sechſter
werden. Bei der Italien=Rundfahrt gab der große Favorit Guerra,
der ſich bei einem Sturz eine Gehirnerſchütterung zugezogen hatte,
auf ärztliches Anraten die Fahrt auf. Die ſiebente Etappe von Rom
nach Neapel über 228 Kilometer gewann im Spurt der Belgier
Loncke in 7:31.00. Die deutſchen Teilnehmer waren im
Vorder=
felde nicht zu finden.
7. Etappe der Italien=Rundfahrt.
Guerra ausgeſchieden.
Der auf der Tagesſtrecke nach Rom geſtürzte italieniſche
Stra=
ßenheros Guerra mußte auf ärztliches Anraten von der weiteren
Teilnahme an der großen Rundfahrt Abſtand nehmen. Die ſiebente
Etappe von Rom nach Neapel über 288 Kilometer verlief ohne
überraſchende Momente. Bei einer Fahrzeit von 7:31.00 trafen 25
Fahrer gemeinſam am Ziel ein. Sieger wurde der Belgier Loncke
vor den Italienern Meini, Grandi und Piemonteſi,
Berliner Motorradrennen verregnet.
Die für Sonntag auf der Berlin=Grunewalder Rennbahn
an=
geſetzten Motorradrennen fielen der ſchlechten Witterung zum
Opfer.
Velociped=Club Darmſtadt 1899 E. V.
Der zweite Lauf zur Klubmeiſterſchaft wurde, getreu der
Aus=
chreibung — „gefahren wird bei jeder Witterung — auf der
Rundſtrecke „Rund um Kranichſtein, über 12 Runden je 4,5
Kilo=
meter bei ſtrömendem Regen ausgefahren. Die Rennſtrecke, mit
Schlamm und Waſſer bedeckt, ſtellte an die Fahrer unerhörte
An=
forderungen. Die Rennmannſchaft trat mit 13 Mann faſt
voll=
ſtändig zum Start an. Drei Fahrer waren beruflich verhindert.
Die in der Vorſchau erwarteten harten Kämpfe um die Führung
in der Wertungstabelle zur Klubmeiſterſchaft ſind denn auch
ein=
getreten.Die Tabellenführer legten trotz der ſchlechten Straßen=
und Witterungsverhältniſſe ein ſcharfes Tempo vor; die erzielten
ganz außerordentlich guten Zeiten belegen dies. Der Einzelſtart ſah
bereits nach kurzer Friſt zwei Gruppen — Heckmann=Jährling und
Sauer=Tritſch I. — die wechſelnd, wenn auch nur um Sekunden,
in Führung lagen. Da dieſe vier Fahrer faſt gleich ſtark ſind
nahm der Kampf von Runde zu Runde an Spannung zu. In der
10. Runde glaubte man die Entſcheidung zugunſten von Tritſch und
Sauer gefallen, als Jährling wegen Kettenſchadens und
Pedal=
defekts das Rad wechſeln mußte und zurückfiel. Heckmann hielt
weiter allein die Spitze gegen Sauer=Tritſch; Tritſch fuhr die letzte
Runde ſehr ſchwach. Heckmann beendete das Rennen mit nur 2
Sekunden Vorſprung vor Sauer, dem der mächtig aufholende
Jähr=
ling mit weiteren 18 Sekunden Abſtand folgte. Tritſch folgte mit
weiteren 24 Sek. Daß dieſe vier Fahrer wohl die Spitze
behaup=
ten würden, war anzunehmen, doch die Reihenfolge in jedem
Rennen wechſelnd; Tritſch I. enttäuſchte auch in dieſem Rennen.
Als Fünfter kam Engel ein, der ſich ſehr verbeſſert hat und für
die kommenden Rennen zu beachten ſein wird. Gut gehalten haben
ſich auch die Neulinge Ickler und Horlacher. Wegen Defekt
ſchie=
den Seip, Rummel und Theobald aus.
Ergebniſſe: 1. Heckmann 1:34.14 Stde., 2. Sauer 1:34.42,
3. Jährling 1:33.00, 4. Tritſch I. 1:35.24,
5. Engel 1:35.24,
6. Pfirſching 1:37.10, 7. Ickler 1:40.13, 8. Meinhardt 1:42.50,
9. Hofmann, W. 1:44.25, 10. Horlacher 1:48,15.
Wertung der Klubmeiſterſchaft: 1. Heckmann
3 Punkte, 2. Jährling 4 Punkte, 3. Sauer 5 Punkte, 4. Tritſch I.
9 Punkte.
Kannſport.
Kanu=Regatten für das Jahr 1933.
Die traditionelle Pfingſtwanderung des Oberrhein= und
Mainkreiſes findet in dieſem Jahre auf der Moſel ſtatt. Dieſe
Moſelfahrt beginnt am 3. Juni in Trier. Feſtabend der Stadt
Trier, 4. Juni: Fahrt bis Niederemmel; 5. Juni: Wanderung
bis Traben=Trarbach; 6. Juni: Fußwanderung; 7. Juni: Fahrt
dis Bremm; 8. Juni: bis Moſelkern; 9. Juni: Fahrt bis nach
Koblenz. Dann folgt für den 10. und 11. Juni die Rheinfahrt bis
Köln. Die Kameraden von Saar und Moſel haben für alles
Sorge getragen und waren bedacht darauf, daß jeder Teilnehmer
oviel wie möglich von Saar und Moſel, Land und Leuten, ſieht
und hört.
Die Kanu=Regatten für den Oberrhein= und Mainkreis im
Deutſchen Kanuverband ſind wie folgt feſtgelegt: 7. Mai:
Kurz=
ſtrecke Völklingen—Saar
14. Mai: Saar=Meiſterſchaften
Saar=
louts; 21. Mai: Kurzſtrecke Kaiſerslautern: 28. Mai: Kurzſtrecke
Karlsruhe; 18. Juni: Langſtrecke Freiburg i. Br. und Badiſche
Hochſchulmeiſterſchaft; 25. Juni: Kurzſtrecke Mannheim; 9. Juli:
Kurzſtrecke Hanau; 16. Juli: Kurzſtrecke Saarbrücken; 23. Juli:
Kreis=Kurzſtrecke Frankfurt a. M.; 6. Aug.: Deutſche Kurzſtrecke=
Meiſterſchaft Grünau: 13. Aug.. Deutſche Langſtrecke=Meiſterſchaft
Travemünde; 20. Aug.: Langſtrecke Karlsruhe; 27. Aug.:
Lang=
ſtrecke Darmſtadt=(Erfelden): 3. Sept.: Langſtrecke Saarlouis;
0. Sept.: Kreis=Langſtrecke=Meiſterſchaften Mainz; 17. Sept..
Langſtrecke=Saarmeiſterſchaften Mettlach.
Aeuetluſchung im Hender Heinen.
Caſſius ſiegt überlegen. — Janitor ſtehen geblieben.
Die erſte ſportlich bedeutendere Veranſtaltung dieſes Jahres
in Hoppegarten verregnete am Sonntag gründlich, und der ſonſt
gewohnte äußere Rahmen fehlte am Tage der Entſcheidung des
klaſſiſchen Henckel=Rennens gänzlich. Trotzdem fiel der Beſuch
noch ſehr gut aus. Auf der Ehrentribüne ſah man u. a. den
Reichs=
wehrminiſter v. Blomberg. Leider war der Ausgang des
Haupt=
rennens nicht befriedigend. Der heiße Favorit Janitor blieb am
Start ſtehen, und ſchließlich ſiegte mit Caſſius (E. Haynes) der
längſte Außenſeiter in dem Viererfelde.
Mit Janitor, Alchimiſt, Caſſius und Wiener Wald fanden
ſich die vier Spitzenpferde des Dreijährigen=Jahrganges am Start
ein. Nachdem auch Alchimiſt und Wiener Wald durch ihre
Auf=
geregtheit lange Zeit den Start verzögert hatten, ſprang Janitor
nicht mit ab. Er hatte ſich gerade im Moment des Hochſchnellens
der Bänder nach den Ausſagen von Otto Schmidt zurückgeworfen
und wurde nur für das vierte Geld in weitem Abſtand
nach=
geritten. Alchimiſt führte ſofort vor Caſſius und Wiener Wald
bis in die Gerade, wo Caſſius aufrückte und nach einiger
Gegen=
wehr leicht mit zwei Längen gewann. Ebenſo weit zurück endete
Wiener Wald als Dritter und enttäuſchte ſeine Anhänger ſtark.
Das Henckel=Rennen brachte ſomit noch keine Klärung.
Auch die zweite Hauptnummer, das Chamant=Rennen
über 2000 Meter, brachte eine Ueberraſchung. Laotſe, Roſenfürſt
und Aventin waren nach Erreichen der Geraden geſchlagen.
Ja=
nus zög hier in Front und behauptete ſeinen Vorſprung leicht
gegen Widerhall und Mio d’Arezzo, der lange Zeit auf dem
letz=
ten Platz gelegen hatte und die beiden vorderen nicht mehr
er=
reichen konnte. Janus, ein Halbbruder von Janitor,
entſchä=
digte ſo den Stall Weinberg für das voraufgegangene Pech.
Altgold=Rennen. Dreijährige. 2800 Mk. 1600 Meter. 1.
Ziegen=
beins Herzog (Haynes), 2. Scharnhorſt, 3. Haſſan. Toto: 18
Platz: 11, 12. 2—2. Ferner: Glaubensmut, Laus.
Flaggen=Rennen. 2800 Mk. 1600 Meter. 1. Hauptgeſtüt Graditz”
Sigismund (R. Schmidt), 2. Faland, 3. Schwadroneur. Toto;
25 Platz: 15, 15. 2—6. Ferner: Perlſtab.
Argwohn=Rennen. 3300 Mk. 1400 Meter. 1. Roths
Pommern=
länder (Varga), 2. Napoleon, 3. Kameradſchaft. Toto: 73
Platz: 18, 16, 16. K.—2½. Ferner: Orkadier, Sextus,
Pal=
frey, Nero.
Henckel=Rennen. Dreijährige. Ehrenprs. u. 21 500 Mk. 1600 Mtr.
1. Frfr. v. Oppenheims Caſſius (Haynes), 2. Alchimiſt, 3.
Wie=
ner Wald. Toto: 149 Platz: 60, 25. 2—1½. Ferner: Janitor.
Chamant=Rennen. 6500 Mk. 2000 Meter. 1. A. u. C. v.
Wein=
bergs Janus (G. Streit), 2. Widerhall, 3. Mio d’Arezzo.
Toto: 88 Platz: 29, 14, 37. 5/4—K. Ferner: Laotſe, Aventin,
Lord Nelſon, Roſenfürſt, Oſtermädel, Goliath.
Goldfiſch=Rennen. 2200 Mk. 1000 Meter. 1. Frau v. Heynitz
Grä=
fin Gertrud (Lacina), 2. Domfalke, 3. Siegfried. Toto: 91
Platz: 15, 15, 12. 1—5/4.
Tauſendkünſtler=Rennen. Dreijährige. 2800 Mk. 1800 Meter.
1. Stall Heidehofs Ledanus (O. Schmidt), 2. Jagdjunker,
3. Fix und Fertig. Toto: 45 Platz: 15, 19, 16. 1½—2.
Fer=
ner: Emſchi, Progreß, Uhland, Teifi, Maiflieder.
Sieg=Doppelwette: Pommernländer — Janus 797:10.
Zum Führer des W.S.V. wurde am Samstag Dr. Klein=
Uerdingen berufen. Dr. Klein wird zu ſeiner Unterſtützung einen
Senat ernennen. Der neue Führer kündigte für den 330 000
Mit=
glieder zählenden Weſtdeutſchen Spielverband den ſtrengſten
Amateurismus an. Kein Spieler ſoll mehr einen baren Pfennig
erhalten.
Kaj Lund, unſere große Hoffnung im Tennis, beſiegte am
Samstag beim Berliner Blauweiß=Turnier den Davispokalſpieler
Jaenecke 4:6, 6:4, 6:4. Tübben ſchlug Kuhlmann, einen anderen
Spieler unſerer Davispokal=Mannſchaft, mit 8:6, 8:6. 9
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Rundfunk=Programime.
Frankfurt a. M.
Montag, 15. Mai
7.10: Cyoral.
7.15: Frühkonzert auf Schallplatten.
12.00: Mittagskonzert auf Schallplatten.
13.30: Köln: Mittagskonzert. Ltg.: L. Eyſoldt.
München: Nachmittagskonzert. Ltg.:
E. Kloß
16.30
18.00: Dichter der nationalen Revolutvon. Mit Beiſpielen aus ihrem
Schaffen. Von Spen Schacht.
Engliſcher Sprachunterricht.
18.25
19.00: Vom Deutſchlandſender: Stunde der Nation. Rothſchild ſiegt
bei Waterloo. Hörſpiel von E. W. Möller.
20.00: Unterhaltungskonzert des Funkorcheſters. Ltg.: Dr. Merten.
Soliſt: K. Gudian (Gitarre). Mitw.: Mitglieder des
Funk=
orcheſters.
21.00: Wird noch bekanntgegeben.
21.15: Beethovenkonzert. Ltg.: H. Rosbaud. Soliſt. Profeſſor
Wilh. Kempff.
22.15: Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport.
22.45: München: Nachtmuſik. Die Bayeriſchen Funkſchrammeln.
Einlage: Eduard Kiſſel ſpielt auf der Funkorgel.
Königswuſterhauſen.
Deutſchlandſender: Montag, 15. Mai
9.45: Hilde Heiſinger: Frühlingsgeſchichten aus Amſterdam.
10.10: Schulfunk: Auf Schneeſchuhen von Oslo zum Nordkap.
15.00: Künſtleriſche Handarbeiten. Vorſchlag für ein neues
Som=
merkleid.
15.45: Bücherſtunde: Werke der Nietzſche=Forſchung.
16.00: Märſche des neuen Deutſchland.
16.30: Berlin: Nachmittagskonzert.
17.00: Dr. Scholz: Zeitung und Schule in der Gegenwart.
17.25: Zeitfunk.
17.35: Lebende Tonſetzer, Lieder von A. Schattmann. A. M.
Topitz (Geſang). Der Komponiſt (am Flügel).
18.00: Das Gedicht.
18.05: Regierungsrat Bartling: Stimme des Sports: Baskiſche
Ballſpiele.
18.30: Muſik für Streichorcheſter. (Kaun, Reznicek.) Das
Kammer=
orcheſters des Deutſchlandſenders. Ltg.: E. Lindner.
19.00: Stunde der Nation. Rothſchild ſiegt bei Waterloo. Ein
Funkſpiel von E. W.
Moeller.
20.00: Lewzig: Auch kleine Dinge können uns entzücken. Ein
buntes Programm.
21.00: Zeitfunk.
21.15: Frankfurt: Beethoven=Konzert. Ltg.: H. Rosbaud. Das
Funkorcheſter. Soliſt: Prof. Wilh. Kempff.
22.15: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
23.30: Leipzig: Nachtmuſik. Das Sinfonieorcheſter. Dir.: H. Weber.
Wetterbericht.
Die fortgeſetzte Zufuhr von Luftmaſſen aus nördlicheren und
ſüdlicheren Breiten wirkt beſtimmend auf die Wetterlage. Nach
dem Vorüberzug einer Warmluftſtaffel folgt wieder eine kühlere
nach, ſo daß der wechſelhafte Witterungscharakter beſtehen bleibt
die Temperaturen leicht ſchwanken und Bewölkung mit etwas
Nie=
derſchlag eintritt. Später erfolgt zwiſchendurch Bewölkungsrück= und etwas Aufheiterung.
Ausſichten für Montag. 15. Mai: Mildes, neblig=wolkiges
Wet=
ter mit etwas Regen, dann wechſelnd, wolkig mit Aufheiterung
und etwas kühler.
Ausſichten für Dienstag, den 16. Mai: Mäßig warm, teils
wolki=
ges, teils aufheiterndes Wetter, vereinzelt leichte Schauer.
Vincenz Hower, der vielverſprechende Kölner Nachwuchsboxer,
ſchlug am Freitag abend im Hauptkampf des in der Berliner
Bock=
brauerei von der Nationalen Notgemeinſchaft der Berufsboxer
veranſtalteten Kampfabends den Kieler Halbſchwergewichtler
Adolf Witt nach Punkten.
44 Siege in 53 Kämpfen errang der Hamburger
Amateur=
ringer Jean Földeak auf ſeiner Wettkampfreiſe durch Schweden
und Finnland. Dabei gewann Földeak 37 Kämpfe entſcheidend.
Unter ſeinen neun Niederlagen befinden ſich drei gegen den
Europameiſter Cadier=Schweden.
Haupiſchrifileltung: Rudolf Mauve
erantwortlich für Polſtik und Wirtſchaft: Rudolf
zuve; für Feuiſleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe
für Sport: Karl Böhmann
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Btld und Wort: Dr. Herbert Neite;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.
[ ← ][ ]Seite 8 — Nr. 134
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 15. Mai 1933
Melzte
TaA
Original=Roman von Hellmuth Quast-Peregrin.
(Nachdruck verboten.)
Glühend brennt die Sonne hernieder. Ein heißer
Hoch=
ſommertag, wenn nicht Sträucher und Bäume in bunten
Herbſt=
farben, in Rot und Gelb, loderten.
In feierlicher Stille träumt an den gelbgrünen Waſſern
der Havel das kleine Potsdam, das noch vor wenigen
Jahr=
zehnten, verwüſtet und entvölkert durch die Greuel des
Dreißig=
jährigen Krieges, ein armſeliges, verſeuchtes Neſt war, jetzt
aber von der Sorge des Großen Kurfürſten gehegt und gepflegt,
zu einem freundlichen Städtchen aufgeblüht iſt.
Schweigſam liegen die ſauberen Häuſerzeilen neben dem
Schloß mit dem ſtillen Park, als müßten ſie es hüten und
be=
wachen, damit nichts die Ruh, des kranken Fürſten ſtöre, der
hier fern von Berlin Linderung ſeiner Schmerzen ſucht. Und
es iſt, als wenn dieſe Stille ſelbſt nicht von den großen
Reiſe=
kutſchen unterbrochen werden darf, mit denen die Miniſter, die
Mitglieder des Geheimen Rates zu ihrem Herrn kommen, der
trotz aller Krankheit raſtlos für das Wohl ſeines Staates
arbeitet. Da eilen flinke Lakaien lautlos herbei, helfen den
An=
kömmlingen aus den Wagen, geleiten ſie ins Schloß, vor dem
die Wachen unbeweglich unter Gewehr ſtehen wie Sinnbilder
der laſtenden, ſtarren Ruhe. Kein lautes Wort fällt, kein Ruf
ertönt, faſt geräuſchlos ſtellt man die Wagen nebeneinander auf,
bringt die Pferde in die Ausſpannung.
In ſeinem Zimmer aber ſitzt der Kurfürſt im rieſigen
Arm=
ſeſſel, den man mit Kiſſen und Polſtern bequem gemacht hat,
um dem Kranken nach Möglichkeit die Anſtrengung des
ange=
ſpannten Arbeitens zu erleichtern, und Miniſter und Räte
hal=
ten mit gedämpfter Stimme Vortrag, legen Berichte vor, dürfen
ihre Meinungen äußern, Ratſchläge geben, die Entſcheidung
müſſen ſie dem Fürſten überlaſſen.
Da ſind Steuerfragen, Geſandtſchaftsberichte,
Handelsab=
kommen, Anordnungen für Stadtverwaltungen, Angelegenheiten
des Heeres, der Stände, Zünfte und Gilden, der Domänen zu
erledigen. Ueber Verbeſſerungen der Landwirtſchaft zu beraten,
für die Hebung des Handels und Gewerbetätigkeit zu ſorgen
Verwaltungsangelegenheiten aller Art müſſen überdacht und
be=
wältigt werden, denn der Staat des Kurfürſten beſteht aus
vielen zerſprengten Teilen, die Intereſſen der ſo verſchieden
ge=
arteten Länder, wie Oſtpreußen, Pommern, Kurmark, Neumark
Magdeburg, Ravensburg, Mark, Kleve ſollen einander angepaßt
und zu einem großen Gänzen verſchmolzen werden.
Und mitten hinein in dieſes Vielerei, das die Arbeitskraft
des eifrigen Fürſten voll in Anſpruch nimmt, kommt die
Mel=
dung, der Marinedirektor Mijnheer Benjamin Raule bitte um
eine Audienz, er wolle dem Kurfürſten den Kapitän der aus
Afrika zurückgekehrten Fregatte „Morian” vorſtellen . . ."
Raule — Morian — Afrika.
Dieſe drei Namen umgrenzen für den Kurfürſten einen
Begriff, ſeine ureigenſte Schöpfung — Kurbrandenburgs
Macht=
ſtellung auf dem Meere, ſeine Seefahrt, ſein Anteil am
Welt=
handel. Da vergißt der Kranke Schmerzen und
Regierungsſor=
gen, ſeine Augen leuchten, und die müde Stimme klingt ſtark
und freudig, als er jetzt den Marinedirektor zu ſich befiehlt.
Die Miniſter und Räte mit den rieſigen Allongeperücken und
den goldverbrämten Staatsgewändern müſſen abtreten, warten.
Die Stunde gehört dem Kurfürſten und dem treuen Diener, der
ſeit Jahren ſich müht, den Lieblingsgedanken ſeines. Fürſten in
die Tat umzuſetzen.
Der Lakai im goldbetreßten Rock reißt die Tür auf,
Ben=
jamin Raule tritt ein, ein kräftiger gedrungen gebauter Mann
mit lebhaften, ſtark überbuſchten Augen, angegrautem lockigem
Haar. Auch in ſeinem dunkelblonden Bart ſchimmern ſchon
weiße Fäden. Ruckartig, ein wenig ungelenk iſt ſeine
Verbeu=
jung. Nach wenigen einleitenden Worten ſtellt er dem
Kurfür=
ſten ſeinen Begleiter vor — den Kapitän Philipp Pieterſen
Blonck und den Korporal Joachim von Kolk vom Regiment des
Grafen Dönhoff, der die Soldaten auf dem „Morian”
komman=
diert hatte. Der Kurfürſt nickt ihnen freundlich zu, aber ſeine
Blicke gehen über ſie hinweg, denn hinter ihnen in der Tür
rſcheinen ſechs junge, kräftige Negerſklaven, jeder trägt einen
Papagei auf der Hand, und zwei von ihnen führen noch zwei
leine Affen an Kettchen mit ſich. Der Kurfürſt lächelt; als jetzt
das eine poſſierliche Tier nach den Strümpfen des Lakaien greift
und dieſer entſetzt zurückſpringt. Auch Raule ſieht es und lacht.
„Nun, nun — er iſt nicht der Teufel, der dich holen will.
Dann aber muß Raule über den Erfolg der Afrikareiſe
Be=
richt erſtatten, und Kapitän Blonck ergänzt ihn durch nähere
Angaben, muß dem Kurfürſten das Logbuch überreichen, der ſich
eingehend mit den täglichen Aufzeichnungen beſchäftigt.
Eine Unterbrechung bringt das Erſcheinen der Kurfürſtin,
die mit ihren Damen kommt, die Schwarzen und ihre Tiere ſich
anzuſehen, Raule iſt froh darüber, gewinnt er doch damit noch
eine kurze Galgenfriſt, ehe er dem Kurfürſten von dem Verluſt
des anderen Afrikaſchiffes, des „Wappen von Brandenburg”,
be=
richten muß.
Dem jungen Joachim von Kolk aber wird mit dem Eintritt
der hohen Frau eine freudige Ueberraſchung zuteil — unter den
Hofdamen iſt Sabine von Beeren, ſeine Jugendgeſpielin und
erſte Jugendliebe. Sie ſind Nachbarskinder und zuſammen
auf=
gewachſen, bis er vom väterlichen Gut fortmußte und in die
Kadettenſchule nach Kolberg geſandt wurde. Mit unverhohlener
Bewunderung betrachtet er Sabine. Wie ſehr hat ſie ſich doch zu
einer hübſchen Dame entwickelt. Er möchte es kaum glauben,
daß ſie das kleine nette Mädchen iſt, das ihn, als er als
Ge=
neſungsurlauber nach ſeiner in der Seeſchlacht bei Bornholm
erlittenen Verwundung auf dem elterlichen Gute weilte, mit
geradezu mütterlicher Sorge betreut hatte .."
Sabine hat kein Auge für die afrikaniſchen Wundertiere und
kein Ohr für das Gekicher und Geplauder der anderen
Hof=
damen, ihre Blicke wandern immer wieder zu Joachim hinüber.
der nach jahrelangem Fernſein plötzlich hier im Potsdamer
Schloſſe vor ihr ſteht, groß und ſtattlich, braungebrannt.
Als rechter Kriegsmann kommt er aus Afrika zurück, wird
vom Marinedirektor höchſt perſönlich mit dem Kapitän
zuſam=
men Seiner Kurfürſtlichen Durchlaucht vorgeſtellt, um Bericht
zu erſtatten über die „glorwürdige Reiſe‟.
Und das iſt Jochen von Kolk, „ihr Jochen”.
Als die Kurfürſtin wieder mit ihren Damen gegangen iſt,
muß Blonck ausführlich erzählen, wie er den Vertrag mit
Negerhäuptlingen von Akim abgeſchloſſen hat, in dem feſtgelegt
iſt, daß die drei Häuptlinge ſich und ihr Land unter den Schutz
des Kurfürſten von Brandenburg ſtellen, ihrem Schutzherrn ein
Stück Land zur Erbauung einer Befeſtigung übergeben wollen
und verſprechen, mit keinen anderen Europäern Handel zu
treiben als mit den vom Kurfürſten von Brandenburg ihnen
ge=
ſandten Kaufleuten.
Dieſer Vertrag erfreut den Kurfürſten in ſolchem Maße, daß
er ſich durch die Nachricht von der Wegnahme der Fregatte
„Wappen von Brandenburg” durch die Holländer nicht verſtin= läßt. Im Gegenteil, als er hört, daß nur die tapfere, von
Blonck und Joachim geleiſtete Gegenwehr den „Morian” vor dem
gleichen Schickſal bewahrt haben, verſichert er Blonck und
Joachim ſeiner Wohlgewogenheit und ernennt den letzteren zum
Leutnant.
Und dann ſind beide in Gnaden entlaſſen, nur Raule
bleibt bei dem hohen Herrn im Zimmer. Eine ganze Weile
herrſcht ernſtes Schweigen zwiſchen den beiden Männern, ihre
Gedanken durchlaufen wohl noch einmal den langen Weg, den
ſie gebraucht haben, um zu dem jetzt errungenen Erfolge zu
ge=
langen.
(Fortſetzung folgt.)
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