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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 132
Samstag, den 13. Mai 1933.
196. Jahrgang
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(t Doſar — 420 Mafl. — Im Falle heer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr. Sireſk uſw., erliſcht
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oder gerſchiſcher Beſtreibung fällt ſeder Nabait weg.
Banſonto Deutſche Bank und Darmſtädter und
Nationalbank.
Demſcel Tspen nn die Teoffemcren.
Ungeheuerliches Keſſelkreiben der Siegerſtaaken in Genf gegen die deutſche Gleichberechkigung. — Deukſchland ſoll ſeine
bei
erungen aufgeben. — Die deutſchen Wehrverbände als Vorwand für die Richte
vren.
Die Reichsregierung beruft den Reichskag auf kommenden Mikkwoch ein.
Die Reichsregierung im Angriff
gegen Verſailler Methoden in Genſ.
Nach einer längeren Kabinettsſitzung, zu der die beiden
fehlenden Miniſter im Flugzeug herangeholt worden waren, hat
Reichstagspräſident Göring den Reichstag für kommenden
Mitt=
woch zu einer eintägigen Tagung einberufen mit der
Tagesord=
nung „Entgegennahme der Regierungserklärung”.
Die Einberufung des Reichskages
bedeutet innen= und außenpolitiſch eine Ueberraſchung. Niemand
hat damit gerechnet, daß nach der Annahme des
Ermächtigungs=
geſetzes der Reichstag in abſehbarer Zeit wieder zu ſehen ſein
würde. Wenn er jetzt plötzlich mobil gemacht wird, dann
ver=
folgt die Reichsregierung damit offenbar
Flucht in die Weltöffentlichkeit gegenüber den Methoden,
nach denen in Genf Politik gemacht wird.
Was ſich in Genf in den letzten Wochen abgeſpielt hat, iſt
bisher nur zum Teil bekannt geworden, weil die
Mehrheits=
mächte es vorziehen, hinter verſchloſſenen Türen zu verhandeln.
Aber man ſah doch das Keſſeltreiben gegen Deutſchland, man
fühlte, wie hier
der deukſchen Polikik in Zukunft Daumen=
Mrnder Adell.
werden ſollten, um die offenſichtliche Verſchlechterung der
diplo=
matiſchen Lage zu unſeren Ungunſten rückſichtslos auszunutzen.
Es iſt noch nicht ganz ein Jahr her, daß Deutſchland die
Feder aus der Hand legte und ſich von der Abrüſtungskonferenz
zurückzog, weil es dieſes jämmerliche Spiel nicht mehr mitmachen
wollte. Damals wurden wir zurückgeholt, weil die Gegenſeite
die Verantwortung für einen negativen Ausgang der
Konfe=
renz nicht glaubte tragen zu können. Heute, nach gründlicher
propagandiſtiſcher Vorbereitung — das iſt jedenfalls der
Ein=
druck, der ſich uns aufdrängt — beſtehen ſolche Beſorgniſſe nicht
mehr. Heute halten die Diplomatenſtuben in Paris und
Lon=
don irgendwelche Zugeſtändniſſe an uns für überflüſſig. Sie
glauben, die Karten hinreichend gemiſcht zu haben, um die
deutſche Politik auch bei einem Zuſammenbruch der Konferenz
überſpielen zu können.
Was eben in Genf vor ſich geht, iſt eigentlich etwas
Unge=
heuerliches. 14 Jahre hat Deutſchland in Geduld abgewartet,
daß die anderen ihren Verpflichtungen nach Abrüſtung
nach=
kämen; hat ſich immer wieder bemüht, den Faden nicht
ab=
reißen zu laſſen, und auch in den letzten Verhandlungen noch
haben die Vertreter Englands anerkennen müſſen, daß
Deutſch=
land ehrlich um eine Verſtändigung bemüht ſei. Aber dieſer
ehrliche Wille wird uns nicht gedankt, im Gegenteil. Je mehr
wir den Abbruch der Konferenz zu vermeiden ſuchen, deſto
grö=
ßer werden die Forderungen, die uns entgegengehalten werden,
deſto unverfrorener werden die Zumutungen, die man an uns
ſtellt. Gerade als ob Deutſchland ein jämmerlicher Bettler wäre,
der ſich mit irgendwelchem hingeworfenem Brocken begnügen
müßte. Daß wir der eigentliche Gläubiger dieſer Konferenz ſind,
daß wir einen Wechſel zu präſentieren und Zahlung zu
verlan=
gen haben, das will niemand wahr haben. Um das nicht wahr
haben zu müſſen, wird mit techniſchen und taktiſchen Kniffen
ge=
arbeitet, die aus einer ernſten Sache eine Farce machen.
Der ganze bewährte Genfer Apparat wird in Bewegung
geſetzt, um mit Hilfe von Geſchäftsordnungskniffen
Deutſch=
land mundtot zu machen, um uns an der Vertretung
unſe=
rer Anſprüche zu hindern.
Am Donnerstag mittag ſchien es vorübergehend ſo, als ob
die Konferenz ſich bereits totgelaufen hätte, und ein Abbruch der
Verhandlungen ſchien unvermeidlich. Im letzten Augenblick iſt es
dann dem Vorſitzenden Henderſon gelungen, eine Formel zu
fin=
den, die über den Augenblick hinweghilft, in Wahrheit aber doch
die Exploſion beſtenfalls bis in die nächſte Woche vertagt.
Inwiſchen wird der
Propaganda= und Hetzfeldzug gegen Deutſchland in aller
Oeffentlichkeit und mit allen Mitteln fortgeſetzt.
Mit einer Rückſichtsloſigkeit, die beinahe in
den Tagen nach dem Verſailler Diktat
unmög=
lich war, können jetzt im engliſchen Oberhaus
die ungeheuerlichſten Vorwürfe gegen uns
er=
hoben werden. Was Deutſchland dazu zu ſagen
hat, wird einfach totgeſchwiegen. Unſere ſachlichen
und politiſchen Einwände, auch in Genf, gehen gleichſam in einen
luſtleeren Raum hinein.
In dieſe unerträgliche Spannung hinein beruft die
Reichs=
kegierung den Reichstag, um ſich in 12. Stunde noch einmal
Gehör zu verſchaffen.
Sie mußte das Genfer Intrigennetz zerreißen. Sie mußte ſich
eine andere Tribüne zum Sprechen ſuchen, da in Genf alle
Ohren mit Wachs verſchloſſen ſind. Der eigentliche Anlaß iſt,
ſoweit wir wiſſen, die törichte Beſchluß der Genfer Mehrheit,
die Wehrverbände auf unſere militäriſche
Stärke anzurechnen und uns dadurch ein
über=
haupt nicht vorhandenes Militärheer
anzu=
dichten. Die Urſachen liegen aber noch tiefer. Sie liegen in
dem offenen Hohn, mit dem Genfer Weisheit die Tatſachen auf
den Kopf zu ſtellen ſucht. Niemand wird verhindern können,
daß alles, was im Reichstag geſprochen wird, in die ganze Welt
hinausgeht. Jeder wird den Fauſtſchlag auf den
Tiſch verſpüren, den die Rede des
Reichskanz=
lers Adolf Hitler bedeutet. Keine Regierung, die auf
Autorität hält und Ehrgefühl beſitzt, kann ſich eine derartige
nichtachtende Handlung gefallen laſſen, wie ſie uns in Genf
zu=
teil geworden iſt.
Wir wollen ganz gewiß nicht den Abbruch der
Kauen ur ufen zur de Gechlerellaung.
den Zweck einer weithin ſichtbaren Demonſtration, eine Art Aber wir verwahren uns dagegen, daß wir
öffentlich wie ein Duodezſtaat zwölfter Größe
behandelt werden, und wir wollen immer noch hoffen,
daß die Kundgebung des Reichstages den Drahtziehern der
inter=
nationalen Politik eindringlich vor Augen führt, auf welchen
gefährlichen Bahnen ſie ſich bewegen, wenn ſie die Verſailler
Methoden fortſetzen wollen. Wir glauben das um ſo mehr, als
dieſe Kundgebung einen nachhaltigen Proteſt nicht nur der
Regierung, ſondern auch des ganzen deutſchen Volkes
bedeuten wird, denn auch Zentrum und Sozialdemokraten,
ob=
wohl ſie außerhalb der Regierung oder in Oppoſition ſtehen,
werden keinen Zweifel darüber laſſen, daß ſie in der
Verteidi=
gung unſerer Anſprüche auf Gleichberechtigung jeden Schritt der
deutſchen Regierung billigen.
Reichspräſident v. Hindenburg empfing heute nachmittag den
Neichsminiſter des Auswärtigen, Freiherrn v. Neurath, zum
Vortrag über die außenpolitiſche Lage.
Einberufung des Reichskags zum 17. Mai.
Reichstagspräſident Göring hat im Einvernehmen mit dem
Reichskanzler den Reichstag zu Mittwoch, den 17. Mai, um 15 Uhr,
einberufen. Auf der Tagesordnung ſteht lediglich die Abgabe
einer Regierungserklärung über Genf.
Die krikiſche Sikuakion in Genf.
Skimmungsmache gegen deutſchland.
EP. Genf, 12. Mai.
Wie in den letzten Tagen, ſo wurde auch am heutigen
Vor=
mittag die einſeitige Stimmungsmache gegen die deutſche
Hal=
tung auf der Abrüſtungskonferenz fortgeſetzt. Sowohl in der
Genfer Preſſe als auch in ausländiſchen Journaliſtenkreiſen
be=
zeichnet man die Lage der Konferenz als hoffnungslos und
verſucht erneut, Deutſchland wiederum die Schuld an dieſer
Entwicklung zu geben.
Das deutſchfeindliche Propagandablatt „Journal des Nations”
geht in ſeinem Leitartikel auf die verſchiedenen deutſchen
Preſſe=
ſtimmen des geſtrigen Tages ein und bezeichnet die deutſche
Beweisführung in der Schuldfrage als lächerlich.
Uebereinſtimmend wird beſtätigt, daß die
Stimmung in Konferenzkreiſen und in der
Oeffentlichkeit gegen Deutſchland noch nie ſo
ſtark geweſen ſei wie jetzt. Auf franzöſiſcher
Seite hält man ſich auffallenderweiſe zurück
und erklärt, Frankreich brauche gegenwärtig
ſelbſt nicht viel zu unternehmen, da
nament=
lich die Engländer völlig gegen Deutſchland
eingenommen ſeien.
In den Kreiſen der deutſchen Abordnung in
Genf iſt man ſich der äußerſt kritiſchen Lage ſehr wohl
be=
wußt. Man weiſt darauf hin, daß Deutſchland in den
letzten Tagen Beweiſe ſeines weitgehenden
Entgegenkommens in der Effektiven=Frage
ge=
zeigt habe, daß es bereit ſei, in die Umformung der
Reichswehr einzuwilligen, und daß es auch damit
einverſtanden ſei, die Friſten für die Umformung
von einem Sachverſtändigen=Ausſchuß loyal
prüfen zu laſſen. Selbſtverſtändlich könnten jedoch dieſe
Friſten für Deutſchland nicht die gleichen ſein wie für die
anderen Länder, weil Deutſchland als einziges der in Frage
kommenden kontinentalen Länder, deren Armeeſyſteme
verein=
heitlicht werden ſollen, ein grundſätzlich anderes Heeresſyſtem
mit zwölf Jahre dienenden Soldaten und keine Reſerven beſitze.
In der Frage des Kriegsmaterials iſt
Deutſch=
land ebenfalls bis zur äußerſten Grenze des
Entgegenkommens gegangen, indem es lediglich die
qualitative Gleichberechtigung verlangte, ohne
die quantitative Gleichheit zu beanſpruchen.
Darüber hinaus zu gehen würde jedoch bedeuten, daß
Deutſch=
land ſelbſt die Gleichberechtigungsformel vom 11. Dezember 1932
umſtoßen würde, was niemand von Deutſchland verlangen könne.
Vermitklungsvorſchlag Henderſons
angenommen.
Sachliche Differenzen beſtehen weiter.
WTB. Genf. 12. Mai.
Die heutige Sitzung des Erweiterten Präſidiums der
Ab=
rüſtungskonferenz endete nach ganz kurzer Debatte mit einem
einmütig zuſtandegekommenen Beſchluß, der die Konferenz
zu=
nächſt einmal wieder über den toten Punkt, auf dem ſie
ange=
langt war, hinwegbringt. Henderſon machte den
Vermittlungs=
vorſchlag, daß der Hauptausſchuß der
Abrüſtungs=
konferenz am Montag zuſammentreten ſoll, um
einevorläufige allgemeine Ausſpracheüber die
Beſtimmungen des engliſchen Entwurfs, die
von dem Kriegsmaterial handeln,
vorzuneh=
men. Im Verlauf dieſer Diskuſſion ſollen keine
Abänderungs=
vorſchläge gemacht werden.
An die Ausführungen des Präſidenten ſchloß ſich eine
kurze Ausſprache an, in der der deutſche Delegierte
Bot=
ſchafter Nadolny mit Nachdruck betonte, daß die
deutſche Delegation pofitiv und mit beſtem
Willen wie bisher an den Arbeiten der
Kon=
ferenz teilnehmen werde.
Der franzöſiſche Vertreter Maſſigli erklärte,
nach Anſicht der franzöſiſchen Delegation müſſe die Ausſprache
ſo umfaſſend wie möglich und unter Berückſichtigung aller
Reali=
täten auch außerhalb der Konferenz vor ſich gehen.
Henderſon erwähnte noch, daß hinſichtlich der
Abrüſtungs=
kontrolle weitgehende Vorſchläge im Sinne der amerikaniſchen
Wünſche zu erwarten ſeien. Er ſchloß in ziemlich optimiſtiſchem
Ton und betonte, daß die Konferenz bis Anfang Juni zu einem
poſitiven Ergebnis gebracht werden ſoll.
Es iſt zweifellos, daß durch dieſen Beſchluß des Präſidiums
zunächſt eine gewiſſe Entſpannung auf der
Abrüſtungs=
konferenz eingetreten iſt, wenn man ſich auch nicht darüber
täuſchen darf, daß die ſachlichen Gegenſätze nicht
be=
hoben worden ſind. Trotz der unglaublichen Stimmungsmache,
die man hier in Genf in den letzten Tagen gegen Deutſchland
betrieben hat, hat man in letzter Stunde eingelenkt und ſich
gehütet, den Konflikt bis zum äußerſten zu treiben. Durch den
vom Präſidium angenommenen Vorſchlag Henderſons, die
Kriegsmaterialfrage zu diskutieren, iſt man einer Forderung der
deutſchen Delegation entgegengekommen. Es wäre aber
voll=
kommen verfehlt, die weitere Entwicklung heute ſchon
irgend=
wie optimiſtiſch zu beurteilen. Die grundſätzlichen Entſcheidungen
ſtehen noch bevor. Neue Schwierigkeiten würden ſich zweifellos
ergeben, wenn, wie verlautet, jetzt der Gedanke erwogen wird.
die Laufzeit der Konvention, die im engliſchen Plan auf fünf
Jahre vorgeſehen iſt, um weitere fünf Jahre zu verlängern.
Bokſchafter Nadolnn kommt nach Berlin.
Der Führer der deutſchen Abrüftungsdelegation in
Genſ=
v. Nadolny, begibt ſich am Montag für einige Tage nach Berlin,
um der Reichsregierung Bericht zu erſtatten über die Lage auf
der Abrüſtungskonferenz. Der Delegationsführer wird am
Donnerstag oder Freitag wieder nach Genf zurückkehren.
Franzöſiſche Kriegsdrohung.
„Lieber Prävenkivkrieg als Gleichberechligung.”
(NB. Berlin, 12. Mai.
In welch leichtfertiger Weiſe in Frankreich die Beziehungen
zu Deutſchland erörtert werden, beweiſt ein Artikel des
Außen=
politikers des „Echo de Paris”, des Organs des franzöſiſchen
Generalſtabs, worin gefragt wird: Welche Sanktionen kämen
gegen Deutſchland in Frage. Es gäbe keine beſonderen
Sank=
tionen. Die Beſetzung des Rheinlandes ſei ein Unterpfand für
die Durchführung der Friedensverträge geweſen. Der Locarno=
Vertrag betreffe nur die Verletzung der entmilitariſierten
Rhein=
landzone. Den Mächten ſtehe alſo nur das Zurückgreifen auf
Geuf offen: Auf Artikel 15 des Völkerbundsſtatutes, der zu den
Sanktionen nach Artikel 16 oder — was das wahrſcheinlichere
ſei — zur Aktionsfreiheit der einzelnen Länder führen würde,
wobei dieſe dann tun könnten, was ihnen für die Verteidigung
des Rechtes und der Gerechtigkeit gut erſcheine, alſo auch den
Präventivkrieg erklären könnten. Das nationaliſtiſche Blatt
er=
klärt dann, es befürchte vor allem, daß Hitler ſich auf das
Ver=
handeln verlege und ſich zu Vergleichslöſungen herbeilaſſe die
auf Grund der Erklärung der fünf Mächte vom 11. Dezember
1932 zur Gleichberechtigung führen müßten. In dieſem Sinne
entwickele ſich auch die Tätigkeit des amerikaniſchen Delegierten
Norman Davis in London. Deſſen Programm bezeichnet das
„Echo de Paris” als ſehr gefährlich. Denn es würde zum
Schaden Frankreichs den Bruch des gegenwärtigen militäriſchen
Gleichgewichtes zur Folge haben.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 13. Mai 1933
Seite 2 — Nr. 132
Tendenziöfe Erklärungen
des franzöſiſchen Außenminiſters vor der Preſſe.
WTB. Paris, 12. Mai.
Der franzöſiſche Außenminiſter Paul=Boncour empfing am
Freitag mittag die Vertreter der am Quai d’Orſay zugelaſſenen
Preſſe. Er wies auf die Bedeutung der Vorgänge in Genf und
die Erklärungen von Lord Hailsham und Lord Robert Cecik im
engliſchen Oberhaus hin und gab, im Anſchluß daran eine
Erklä=
rung ab, die nach Havas u. a. wie folgt lautet:
Seit zwei Wochen wird, wenn auch in dem beſchränkten
Rah=
men des Effektivkomitees in Genf ein wichtiger Kampf geführt.
Ich ſtehe tagtäglich mehrmals in direkter telephoniſcher
Verbin=
duag mit Maſſigli und ſeinen Mitarbeitern, deren nützliche
Be=
mühungen ich nicht genug rühmend hervorheben kann. Der
eng=
liſche Delegierte, mein Freund Eden, hat Ihnen ſeine loyalſte
Un=
terſtützung gewährt. Uebrigens kam aus dem engliſchen Oberhaus
ein Echo. Sie haben die dort abgegebenen Erklärungen geleſen
ſowie die Anerkennung, die Lord Cecil der Kaltblütigkeit zollte,
mit der Frankreich ſeit mehreren Monaten die Vorgänge in
Deutſchland aufnahm, und ſeiner Bemühung, den Mißerfolg der
Abrüſtungskonferenz zu vermeiden. Eben dieſe Haltung habe ich
neulich im Senat eingenommen. Sie fand die Billigung des
Ple=
nums. Auch das Verhalten der franzöſiſchen Delegation auf der
Abrüſtungskonferenz wird dadurch gerechtfertigt.
Man hatte der franzöſiſchen Delegation unter den
verſchie=
denen aufeinanderfolgenden Regierungen vorgeworfen, nicht die
Akten über Deutſchlands Rüſtungen zu öffnen. Aber wie ich
er=
klärt habe: Es genügt nicht, gute Aktenſtücke zu beſitzen, ſondern
man muß auch die Stunde wählen, in der man ſie plädiert. Wir
haben ſeit langem dieſe Stunde feſtgeſetzt. Erſt wenn die Frage
der Effektivbeſtände zur Erörterung kam, konnte unſere
Beweis=
führung Ausſicht haben, die Geiſter zu frappieren und poſitive
Ergebniſſe zu zeitigen. Heute iſt das eine vollzogene Tatſache.
Hinſichtlich, der kaſernierten Schupo und hinſichtlich des
militäri=
ſchen Charakters der deutſchen Formationen hat ſich eine
Mehr=
heit zugunſten unſerer Theſe ausgeſprochen.
England ſteht auf unſerer Seite, um dies zum
Ausdruck zu bringen und um hinzuzufügen, daß, wenn infolge der
intranſigenten Haltung Deutſchlands die Konferenz nicht zu
einem allgemeinen Rüſtungsherabſetzungsabkommen führen ſollte,
der Verſailler Vertrag weiterhin zur Anwendung kommen würde.
Zum Schluß erklärte Paul=Boncour auf eine Frage über den
Viererpakt und die Waſhingtoner Verhandlungen, daß die
Be=
ſprechungen mit Italien in einer günſtigen
At=
moſphäre fortgeführt würden, und daß er dem
fran=
zöſiſchen Botſchafter in Waſhington die
notwen=
dige Anweiſung gegeben habe, auf diplomatiſchem
Wege die von Herriot begonnenen
Beſprechun=
gen fortzuſetzen.
Der „Evening Standard” gegen die Drohrede
von Lord Heilſham.
EP. London, 12. Mai.
Zu der geſtrigen Oberhaus=Rede des Kriegsminiſters Lord
Hailſham bemerkt das führende Nachmittagsblatt, der „Evening
Standard”, daß die Anwendung von Sanktionen
notwendiger=
weiſe zu einem völligen Chaos in Europa führen müſſe, was ſich
ja bereits einmal bei der Ruhrbeſetzung gezeigt habe. Das
Blatt erklärt, daß die Rede des Kriegsminiſters nichts weiter
ſei als eine leere Geſte, daß die Undurchführbarkeit von
Sank=
tionen heute nicht mehr bezweifelt werden könne. „Angeſichts
der vollſtändigen Ohnmacht des Völkerbundes gegenüber von
Mächten, die nicht nur Verträge verletzt, ſondern auch den Krieg
erklärt haben, iſt es ſinnlos, einem Staat mit Sanktionen zu
drohen, der lediglich ſeine Abſicht bekannt gibt, die
Entwaff=
nungsklauſeln des Verſailler Vertrages beiſeite zu ſchieben.”
England bedauerk
die Kranzentwendung am Kenokaph.
CNB. Berlin, 12. Mai.
Wie wir von maßgebender Seite erfahren, hat der britiſche
Außenminiſter Sir John Simon geſtern abend dem deutſchen
Bot=
ſchafter in London, v. Hoeſch, gegenüber, das Bedauern der
eng=
liſchen Regierung wegen des Vorfalles der Kranzentwendung am
Kenotaph zum Ausdruck gebracht.
Eine ganze Reihe Blätter nimmt in ſcharfer Form gegen
die Schändung des von Roſenberg am Londoner Kenotaph zu
Ehren der Gefallenen niedergelegten Kranzes Stellung.
Allge=
mein wird das erſtaunlich milde Urteil des Londoner Gerichts
kritiſiert und der Entrüſtung Ausdruck gegeben, die in offiziellen
und privaten Kreiſen über die rohe Tat und das befremdliche
Urteil herrſcht.
* Deutſche Paſſion.
Der Leidensweg des deutſchen Volkes.
In einem vierteiligen Bilderdokument beginnt „Die Woche‟
die bedeutſamſten Kapitel neuer deutſcher Geſchichte populär
ein=
dringlich darzuſtellen. Es iſt ein gutes Unterfangen, gerade heute,
wo wieder einmal die Welt gegen uns ſich — unberechtigt —
einſtellt, dieſer Welt und vor allem auch dem deutſchen Volk den
Leidensweg in Erinnerung zu bringen, den in den letzten
Jahr=
zehnten zu gehen uns vom Schickſal auferlegt ward. Das
Bilder=
dokument bringt in ſeinem erſten Teil den Nachweis, daß wir
das friedfertigſte Volk der Welt waren und die Abrundung der
Bildfolgen wird zeigen, daß wir das auch heute ſind. Der zweite
Teil wird die „Front aus Blut und Eiſen” vor Augen führen,
den deutſchen Kampf für die Heimat und die Freiheit, die
Opfer=
bereitſchaft und Hingabe des eigenen Ich an die Gemeinſchaft,
Kampf und Sieg an den Fronten und das ſtille Heldentum
der Frauen in der Heimat. — Im dritten Teil „Deutſchland in
Ketten” wird uns das Vaterland am Rande des Abgrundes
vor Augen geführt werden, die Verſuche der Verſklavung des
ganzen Volkes, das die Feindmächte aus der Weltgeſchichte
ſtreichen möchten und im vierten Teil wird die Nationale
Wieder=
geburt bildlich neuerſtehen, der Kampf gegen das
November=
ſyſtem und der endliche Sieg. Wird zeigen, wie das Volk zu ſich
ſelbſt zurückfand um den Bau zu vollenden, den ſeine Beſten
in der Vergangenheit errichtet haben.
Das friedfertigſte Volk der Welt zeigen die
Bildfolgen des erſten Teils der Paſſion. Bilder aus der
Vor=
kriegszeit, aus den Jahren des Glückes, die unter dem Schutz
einer friedfertigen Regierung erſtanden und Handel und Wandel
zur Blüte brachten. Jahre in denen man gern Feſte feierte
und feiern konnte, weil der Frieden unſer höchſtes behütetes
Gut war. Bilder aus der Reichshauptſtadt und von überall jher.
Aus emſiger Arbeit im In= und Ausland und aus friedlichem
Wettkampf. Bilder aber auch aus dem Ausland, die mit
ſteigen=
der Deutlichkeit zeigen, daß man Deutſchland das Glück des
Friedens und des Blühens neidet, daß man einen Ring um
uns ſchließt, der endlich zur Kataſtrophe führen mußte. Der
die anderen zur Waffe greifen hieß gegen Deutſchland, das
den Frieden liebte und nur nach Ruhe verlangte.
Werner Beumelburg, der die kurzen markanten Worte
zu der Bild=Paſſion ſchreibt, ſagt zu ihrem erſten Teil u. a.:
„Aus einer Kette von Blut, Opfer, Einſatz Kummer und
Not, aus höchſter menſchlicher Größe und aus kleinlichſtem
Ver=
ſagen, aus dem Neben= und Durcheinander grundverſchiedener
Don Lage.
Der frühere Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Hamm hat das
Präſidium des Deutſchen Induſtrie= und
Han=
delstages niedergelegt. Durch Zuwahl von acht Herren,
die der NSDAP. angehören, iſt das Präſidium darauf umgebildet
worden.
Eine Entſcheidung des Reichsarbeitsminiſter verfügt die
Herausnahme der Hausgehilfinnen aus der
Arbeitsloſenverſicherung, und zwar rückwirkend vom
1. Mai. Man hofft, durch dieſe Maßnahme eine fühlbare
Bele=
bung des Arbeitsmarktes für Hausangeſtellte.
Der preußiſche Landwirtſchaftsminiſter hat die vorläufige
Amtsenthebung des Generallandſchaftsdirektors v. Hippel
ver=
fügt, nachdem die Strafkammer die Haftbeſchwerde v. Hippels
zu=
rückgewieſen hat.
In Karlsruhe fand eine Beſprechung zwiſchen den Führern
der Hitlerjugend und des Vereins für das
Deutſch=
tum im Ausland ſtatt, mit dem Ziel der Vereinheitlichung
der Jugendführung und Angleichung des V.DA an die H.J. In
einem Abkommen wurde vereinbart, daß die H.J. ihren
Mitglie=
dern auch die Mitgliedſchaft im V.D.A. empfiehlt. Der V. D.A.
führt eine Armbinde mit dem Hakenkreuz ein.
Freitag früh wurde in einem Vorort Sofias der
ehema=
lige Abgeordnete Petko Napetoff, einer der wichtigſten
Führer der kommuniſtiſchen Bewegung, durch drei Leute
überfal=
len und durch Piſtolenſchüſſe getötet Donnerstag abend
wurde in Philipopel der dortige Vorſitzende des
mazedoni=
ſchen Emigrantenverbandes, Ahanas Michiloff, durch einen
Feuerüberfall mehrerer Unbekannter ermordet. Der Ermordete
ſympathiſierte mit der Imro, ſo daß angenommen wird, daß ſeine
Ermordung von kommuniſtiſchen Kreiſen durchgeführt wurde. Ob
die Ermordung Napetoffs mit dieſem Mord als Racheakt
zuſam=
menhängt, iſt noch nicht feſtgeſtellt.
Die Royal Dutch, Koninklijka Nederlandſche Petroleum=
Mij., verteilt für das am 31. Dezember 1932 zu Ende gegangene
Geſchäftsjahr eine Dividende von 6 Prozent wie im Vorjahr.
Die Bank von Holland hat ſich nun doch entſchloſſen, den
Dis=
kontſatz von 2½ Prozent auf 3½ Prozent heraufzuſetzen, um der
Goldabwanderung, die ſeit dem Nachgeben des Dollarkurſes
ein=
getreten iſt, entgegenzuwirken.
Veränderungen im heſſiſchen Schulweſen.
In den Ruheſtand verſetzt wurden: am 29. April 1933 der
ordentliche Profeſſor an der Techniſchen Hochſchule, Dr. Edmund
Stiasny, vorerſt und auf jederzeitigen Widerruf auf ſein
Nachſuchen mit Wirkung vom 1. Mai 1933 an; am 6. Mai 1933
der Oberſtudienrat an der Adolf=Hitler=Oberreal= und höheren
Landwirtſchaftsſchule zu Groß=Umſtadt, Profeſſor Dr. Hermann
Biedenkopf, auf ſein Nachſuchen und mit beſonderer
Wür=
digung des im nationalen Intereſſe bekundeten Opferſinns mit
Wirkung vom 1. Mai 1933 an.
Mit ſofortiger Wirkung beurlaubt wurden: Lehrer Johann
Gahr zu Mainz; Lehrer Jakob Märten zu Mainz; der
Lehrer Johannes Eſſel zu Sponsheim, Kreis Bingen; der
Lehrer Otto Opp zu Neu=Iſenburg, Kreis Offenbach. Mit
ſofortiger Wirkung wurde dem Rektor Karl Frank zu
Sprend=
lingen entzogen.
Ernannt wurden: am 6. Mai 1933 der Studienrat an der
Oberrealſchule zu Gießen Hermann Buß zum Studienrat an baren Verteuerung dieſer Leiſtungen führen würden. Wir weiſen
dem Realgymnaſium in Gießen mit Wirkung vom 1. Mai 1933
an; am 29. April 1933 der Arbeitshausoberinſpektor i. e. R.
Lämmermann. Valentin, in Heppenheim zum
Oberkaſſen=
inſpektor bei der Landes=Heil= und Pflegeanſtalt bei Heppenheim
mit Wirkung vom 1. Juni 1933.
Beauftragt wurde: Mit ſofortiger Wirkung wurde der
Lehrer Hermann Neubecker zu Sprendlingen, Kreis
Offen=
bach, mit der kommiſſariſchen Wahrnehmung der Dienſtgeſchäfte
des Rektor an der Volksſchule zu Sprendlingen, Kreis
Offen=
bach, beauftragt.
Die Beſprechungen des Reichskabineffs.
Das Reichskabinett beſchäftigte ſich in ſeiner Sitzung am
Freitag vormittag zunächſt ſehr ausführlich mit einem
Geſetz=
entwurf zur Aenderung ſtrafrechtlicher Vorſchriften, die durch die
politiſche und geiſtige Umſtellung notwendig geworden iſt, ohne
die Beratungen hierüber zu einem endgültigen Abſchluß zu
bringen. Ferner verabſchiedete das Reichskabinett ein vom
Reichswirtſchaftsminiſterium vorgelegtes Geſetz über
Zweckſpar=
unternehmungen. Die Ausſprache über die politiſche und
wirt=
ſchaftspolitiſche Lage, wie ſie ſich nach den letzten Vorgängen
und mit Rückſicht auf die Verhandlungen des
Reichsbankpräſi=
denten Dr. Schacht in Waſhington ſowie in Anbetracht der für
die Weltwirtſchaftskonferenz zu faſſenden Beſchlüſſe ergibt, wurde
durch eine kurze Mittagspauſe unterbrochen.
In der Nachmittagsſitzung des Reichskabinetts, an der auch
die inzwiſchen im Flugzeug eingetroffenen Reichsminiſter von
Blomberg und Göring teilnahmen, ſprach zunächſt
Reichsaußen=
miniſter v. Neurath über die Lage in Genf, worauf Reichskanzler
Adolf Hitler zu der politiſchen Lage im allgemeinen Stellung
nahm.
und mit ſich ſelbſt unabläſſig ringender Strömungen, aus
leiden=
ſchaftlichen Auseinanderſetzungen, aus einem Uebermaß von
Hin=
gabe und einem Uebermaß von Haß und Selbſtſucht, aus dem
Aufruhr der ganzen Welt und aus der brutalen Fortſetzung
des Krieges mit anderen Mitteln haben ſich die Leidensſtationen
der deutſchen Paſſion geformt, an deren Anfang das Glück eines
verklungenen Friedens, an deren Ende der neue von Hoffnung
geſegnete Durchbruch der deutſchen Nation zu ſich ſelbſt ſteht.
Deutſchland im erſten Jahrzehnt unſeres Jahrhunderts,
Deutſchland in Frieden und Wohlſtand im glücklichen Beſitz aller
Güter der Erde und der Kultur, Deutſchland als Führer auf
allen Gebieten des Lebens geachtet, im Kreis der Nationen, ſtolz
auf das Erbe der Väter, Deutſchland voranſtrebend in
jugend=
lichem Betätigungsdrang, im freien Wettbewerb des Geiſtes,
Deutſchland das ſozialſte Land der Welt, das Land des
glück=
lichen Dreiklangs zwiſchen Werkſtatt, Boden und Kultur — es
klingt heute wie ein Märchen aus dem goldenen Zeitalter und
die ſich ſeiner erinnern, wagen kaum an die vergangene
Wirk=
lichkeit noch zu glauben.
Dies Deutſchland ſollte den Frieden der Welt bedrohen?
Wenn man ihm einen Vorwurf machen kann, ſo iſt es der,
daß es im glücklichen Genuß der Güter des Friedens, die Augen
nicht nüchtern und ſcharf genug auf die mißgünſtigen und
eifer=
ſüchtigen Kräfte der Umwelt gerichtet hielt. Arbeit und Waffe
verloren ihren untrennbaren Zuſammenhang. Die deutſche Arbeit
durchtränkte mit einer nie dageweſenen Ausdehnungskraft den
Erdball mehr und mehr bis in alle ſeine Fernen. Aber die
Waffe hielt mit der Arbeit nicht gleichen Schritt. So genoß
dies Reich die Segnungen des Friedens den Gewinn der
Arbeit, das Glück des Geiſtes und die Beſchaulichkeit eines
bürgerlichen Daſeins, indeſſen rings um ſeine Grenzen ſchon die
drohenden Gewitter aufzogen.
und dies iſt das Bild das die ſagenhaft ferngerückte
Friedenszeit uns zeigt: eine herrliche Landſchaft, reich an
korn=
ſchweren gelben Feldern, rauchenden Fabriken. Menſchen am
Feierabend, ſtill vor dem Haus ſitzend und dies Bild betrachtend
mit gefalteten Händen — die Abendſonne gießt Gold aus über
alles dies, die Wälder ſtehen ſchwarz und dunkelgrün, lila
breitet der Dunſt ſich über den Städten. Die Fernſicht iſt ſchon
verhangen, aber in der Nähe iſt jene farbenüberſättigte
Klar=
heit des Sommerabends, an deſſen Rande ſich ſchon das ſchwarze,
ſchwere Gewölk ballt. Nicht lange mehr und der erſte Blitz wird
aufflammen!“
Zum Bau des neuen Deutſchland, an dem wir alle heißen
Herzens, ehrlichen Willens, getragen von glühender Liebe zu
Volk und Vaterland mithelfen wollen, wird auch dieſe Bilder=
M. St.
Paſſion Bauſtein ſein. —
Der Bauernführer Darre
Präſidenk des Deutſchen Landwirtſche israkes.
Berl
.12. Mai.
In der heutigen außerordentlichen Sitzung
SStändigen
Ausſchuſſes des Deutſchen Landwirtſchaftsrates in Kiſſingen
teilte Präſident Brandes mit, daß nach Auffaſſun (Pr
Reichs=
führung der notwendige organiſatoriſche Umbau”
plandwirt=
ſchaftlichen Berufsſtandes erheblich werden wür”, wenn man
die Führung der drei großen Gruppen des Befsſtandes in
einer Hand vereinigte. Bei dieſer perſonellen Zuſammenfaſſung
fehle nur noch die Gruppe der geſetzlichen Berufsvertretungen.
Präſident Brandes erklärte, daß er und ſeine Stellvertreter im
Vorſitz ſich entſchloſſen hätten, ihre Aemter im Vorſitz des
Deur=
ſchen Landwirtſchaftsrates niederzulegen.
Der Ständige Ausſchuß billigte die für dieſen Entſchluß
maßgebenden Gründe und ſprach dem langjährigen und
hochver=
dienten Präſidenten Dr. Brandes und ſeinen Stellvertretern
Geheimrat Mittelmeyer und Präſident Vogelſang den wärmſten
Dank für die zielbewußte und klare Führung des DLR. in den
Jahren ſchwerſten Kampfes um die Erhaltung der deutſchen
Scholle aus. Er beſchloß, Präſident Darré den Vorſitz und
die Führung des DLR. zu übertragen, und ihm die
Voll=
macht zu erteilen, ſeinerſeits Vertrauensleute für den Vorſtand
des DLR. einzuſetzen.
Präſident. Darré hat daraufhin den württembergiſchen
Bauernhofbeſitzer Dr. Kräutle zum ſtellvertretenden
Vorſtands=
mitglied des DLR. und den Rittergutsbeſitzer v. Oppen=
Dannenwalde zum zweiten ſtellvertretenden Vorſtandsmitglied
ernannt.
Mit der Uebertragung der Führung des DLR. an Präſident
Darré iſt nunmehr auch die dritte Säule des landwirtſchaftlicher:
Berufsſtandes unter die Führung des nationalſozialiſtiſchen
Bauernführers Darré geſtellt worden. Dadurch iſt die
Möglich=
keit geſchaffen, an die große Aufgabe der Umorganiſation der
landwirtſchaftlichen Verbände heranzugehen.
Warnung vor Berletzung der Preisbeſtimmungen.
Berlin, 12. Mai.
Der Reichskommiſſar für Preisüberwachung und der
Reichs=
kommiſſar für die Wirtſchaft geben bekannt:
Es iſt uns mitgeteilt worden, daß in einzelnen Gegenden,
teilweiſe unter Androhung von Gewalt oder Boykottmaßnahmen,
der Verſuch gemacht worden iſt, die vom Reichskommiſſar für
Preisüberwachung verordneten Preisverzeichniſſe in den
Schau=
fenſtern und Verkaufsräumen von Friſeuren und Schuhmachern
zu entfernen. Wir machen darauf aufmerkſam, daß die
Verord=
nungen über den Preisaushangszwang bisher nicht aufgehoben
und Zuwiderhandlungen nach wie vor ſtrafbar ſind.
Ferner ſind verſchiedentlich von örtlichen Verbänden des
lingen, Kreis Offenbach, die Leitung der Volksſchule zu Sprend= Friſeur= und Schuhmachergewerbes Mindeſtpreiſe für
handwerk=
liche Leiſtungen feſtgeſetzt worden, die zu einer ganz weſentlichen,
bei der ſchwachen Kaufkraft weiteſter Konſumentenkreiſe
untrag=
darauf hin, daß dieſe Verbände, ſoweit es ſich um
Zwangs=
verbände handelt, zur Feſtſetzung von Mindeſtpreiſen nicht
be=
rechtigt ſind.
Ein neues Erbhofrecht in Preußen.
Berlin, 12. Mai.
Der preußiſche Juſtizminiſter hat ein neues bäuerliches
Erbhofrecht geſchaffen, das vom preußiſchen Staatsminiſterium
grundſätzlich gebilligt iſt und am kommenden Montag
verab=
ſchiedet werden wird. Danach wird ein bäuerlicher Beſitz in
Preußen im Rahmen der reichsgeſetzlichen Vorbehalte geſchaffen,
der von Hypothekenſchulden unbelaſtet und ſchuldenfrei ſein
wird. Im Vorwort des Geſetzes heißt es: Ein Bauer kann nur
einen Gutshof haben. Ein Bauer hat auch nur ein
erbberech=
tigtes Kind. Die übrigen Kinder haben lediglich das Recht
auf Erziehung, Ausſtattung und Heimatzuflucht. Latifundien=
Beſitzer ſind keine Bauern. Der neuzuſchaffende Erbgerichtshof
Preußens befindet ſich beim Oberlandesgericht Celle. Die
An=
erbengerichte ſetzen ſich aus einem Juriſten und zwei Bauern
zuſammen.
Deukſchland ſtimmt Zollwaffenſtillſtand zu.
UCNB. Berlin, 12. Mai=
Die Reichsregierung hat heute die Antwort an England
wegen des Zollwaffenſtillſtands hinausgehen laſſen und im
Prinzip dem Zollwaffenſtillſtand bis zum 31. Juli zugeſtimmt.
Sie hat dabei betont, daß die beſondere Lage Deutſchlands als
größtes Schuldnerland der Welt das Reich natürlich zu
einigen Vorbehalten zwingen müſſe. Das Reich brauche
bei ſeiner handels= und währungspolitiſchen Lage freie Hand,
wenn etwa neue Ereigniſſe eine neue Situation ſchaffen ſollten.
* Münchener Ausſtellungspläne.
Am 1. Juli will München zwei Kunſtausſtellungen eröffnen.
Die größere findet nochmals in dem „Bibliotheksbau” des
Deut=
ſchen Muſeums ſtatt, während eine zweite in die „Neue
Pinako=
thek” kommt. Man ſucht alſo der Ausſtellungsmüdigkeit des
Publikums durch beſonderes Entgegenkommen in bezug auf
enge=
ren Rahmen und zentrale Lage der einen Schau Rechnung zu
tragen. Warum man dann auf den Bibliotheksbau nicht ganz
verzichtete, zumal die Einſendungen von Kunſtwerken nur
lang=
ſam zufließen, iſt ſchwer erſichtlich, da die Bedürfnisfrage für
zwei konkurrierende Veranſtaltungen entſchieden verneint
wer=
den kann . .
Wie ſchon früher berichtet, ſind die drei Hauptgruppen Alte
und Neue Sezeſſion mit der M. K.=Genoſſenſchaft unter einer
einheitlichen, von der Regierung ernannten Kunſtkommiſſion
zu=
ſammengeſchloſſen worden. Zu den mit umfaſſenden Vollmachten
ausgeſtatteten Künſtlern gehören u. a. die Architekten Hönig,
Beſtelmeyer und Trooſt (dem auch die Baupläne für die
Erwei=
terungsbauten der NSDAP. und das neue Ausſtellungsgebäude
an der Prinzregentenſtraße anvertraut wurden) Ferner die
Bildhauer Hahn, Blecker und Knecht und die Maler F. Erler,
Steppes. Groeber, Hommel, Hayek, Heß, Achmann, Schinnerer,
Röhm, Urban u. a. m. — Den anfänglichen Plan, eine von dieſen,
meiſtens dem „Kampfbund” naheſtehenden Künſtler, ausgewählte
Sonderſchau in der Neuen Pinakothek zu veranſtalten, und die
„Bibliothek” der Allgemeinheit freizugeben, ließ man fallen. Jetzt
hat jeder Künſtler das Recht, gleichzeitig in beiden
Gebäu=
den vertreten zu ſein. — Die Regierung ſuchte jedenfalls alle
berechtigten Wünſche der Künſtlerſchaft zu erfüllen, — letzterer
erwächſt dafür die vornehme Pflicht, durch wirkliche Qualität
eine moderne Kunſtausſtellung in den Mittelpunkt des
Inter=
eſſes zu bringen.
Vom Verband der Deutſchen Hochſchulen.
Nachdem die Neuwahlen von Rektor und Senat an den
meiſten deutſchen Hochſchulen durchgeführt ſind, hat der Vorſtand
des Verbandes an die Hochſchulen das Erſuchen gerichtet, die
Vertreter der Ordinarien und Nichtordinarien zum Verbande
alsbald neu zu wählen. Es ſoll dann möglichſt ſchnell ein
außer=
ordentlicher deutſcher Hochſchultag einberufen werden mit der
Aufgabe, durch Neuwahl des Vorſtandes und der Ausſchüſſe
eine erfolgreiche Arbeit ſicherzuſtellen.
Aus der preußiſchen Hochſchulverwaltung. Der ordentliche
Legationsrat Dr. Heide vom Reichsminiſterium für
Volksauf=
klärung und Propaganda iſt zum Honorarprofeſſor in der
Fakul=
tät für Allgemeine Wiſſenſchaften der Techniſchen Hochſchule in
Berlin ernannt worden,
Veran
Samstag, 13. Mai 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 132 — Seite 3
„Raſche Löſungen ſind notwendi
Das Ergebnis der Beſprechungen
Schacht-Rooſevell.
WTB.. Waſhington, 12. Mai.
Ueber die Beſprechungen zwiſchen Reichsbankpräſident Dr.
Schacht und Präſident Rooſevelt wird folgende gemeinſame
Er=
klärung veröffentlicht:
Bei unſeren Beſprechungen wurden wir von der Hoffnung
geleitet, daß die Weltwirtſchafts= und Währungskonferenz
erfolg=
reich ſein möge. Raſche und weitreichende Löſungen ſind
notwen=
dig, um das Wirtſchaftsleben der Welt zu retten. Wir ſind
über=
zeugt, daß dieſes Ziel nicht erreicht werden kann, wenn nicht
gleich=
laufend mit der wirtſchaftlichen auch die militäriſche Abrüſtung
ſich vollzieht. Wir unterſtreichen die Notwendigkeit einer raſchen
Beſeitigung der internationalen Handelshemmniſſe, und wir ſind
davon überzeugt, daß die Schaffung ſtabiler Verhältniſſe auf dem
Gebiet der Währung von gleicher Wichtigkeit iſt. Wirtſchaftliche
und monetäre Fragen ſind ſo ſehr voneinander abhängig, daß die
Ordnung beider notwendigerweiſe Hand in Hand gehen muß.
Solange bis die Wiederherſtellung der Ordnung des
Wirtſchafts=
lebens ihre Wirkung bei der Behebung der Arbeitsloſigkeit gehabt
hat, müßten alle nur möglichen Anſtrengungen unternommen
werden, um den Arbeitsloſen durch innerſtaatliche
Kreditexpan=
ſionen und durch gleichzeitige Schaffung eines internationalen
Programms zur Mobiliſierung des öffentlichen und privaten
Kre=
dits für produktive Zwecke zu helfen. Internationale
Zuſammen=
arbeit iſt vor allem notwendig, um das Wirtſchaftsleben
wieder=
herzuſtellen und den Frieden zu ſichern. Wir befinden uns in
voller Uebereinſtimmung in unſerem feſten Entſchluß, der Welt
in ihrer augenblicklichen Lage zu helfen, indem wir die
gegenwär=
ſigen Probleme mit aller Kraft den hier dargelegten Grundſätzen
entſprechend in Angriff nehmen.
Bildung einer großen deutſchen
Rechksfronk.
der preußiſche Zuſtizminiſter zum Führer beftimmk.
CNB. Berlin, 12. Mai.
Bisher gibt es allein in Preußen 26 Verbände, in denen die
furiſten und juriſtiſchen Beamten organiſiert ſind. Der preußiſche
Juſtizminiſter und Miniſterialdirektor Freisler ſowie der
Natio=
talſozialiſtiſche Deutſche Juriſtenbund haben ſeit einingen
Mo=
iaten auf eine Vereinheitlichung und Bildung einer einheitlichen
eutſchen Rechtsfront hingewirkt. Vor einigen Tagen haben der
Verein der Staatsanwälte und der Preußiſche Richterverein ihre
Bereitwilligkeit zum Aufgehen in einer Geſamtorganiſation
be=
undet. Ferner hat der Deutſche Anwaltsverein beſchloſſen, am
ommenden Donnerstag auf einer Vertreterverſammlung
eben=
alls dieſe Bereitwilligkeit feſtzulegen. Die übrigen 23
Juriſten=
erbände haben geſtern beſchloſſen, ihre Selbſtändigkeit zugunſten
ſer einheitlichen Zuſammenfaſſung aufzugeben. Die neue
Or=
aniſation ſoll alle umfaſſen, die im Dienſt des Rechts ſtehen.
führer der neuen Organiſätion wird der Bund
Nationalſozia=
iſtiſcher Juriſten ſein. Die Organiſation umfaßt ſowohl Beamte
Is auch freie Juriſten, ſowohl Akademiker als auch mittlere und
ntere Beamte. An Stelle von 26 Zeitſchriften wird künftig eine
roße Juriſtenzeitſchrift erſcheinen. Innerhalb der neuen deutſchen
iechtsfront ſoll die Angleichung der einzelnen Sonderintereſſen
hne die bisher üblichen öffentlichen Kämpfe erfolgen. Führer
er deutſchen Rechtsfront wird der preußiſche Juſtizminiſter Kerrl.
Keine Verbrennung ausländiſcher Bücher.
Gegenüber Gerüchten, bei der Bücherverbrennung auf dem
opernplatz ſeien auch ausländiſche Bücher verbrannt worden, wird
on der Deutſchen Studentenſchaft erklärt, daß nur deutſche Bücher
ernichtet worden ſind. Alle andersartigen Gerüchte ſeien Lügen
ind dienten nur dazu, die notwendige Aktion der Studenten wider
en undeutſchen Geiſt im In= und Auslande in ein falſches Licht
u ſetzen.
Sicherung der Konſumvereinsvermögen.
Der Führer der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Ley, hat den
leeiter der Arbeiterbank, Müller, mit der Durchführung von
Maß=
ſahmen zur Sicherung der in den Einrichtungen der
Konſum=
ereine feſtgelegten Werte beauftragt. Es iſt nicht daran gedacht,
ie Konſumvereine in ihrer Tätigkeit zu behindern. Das Ziel der
Naßnahmen iſt zunächſt eine möglichſt verluſtloſe Abwicklung.
Ruſſiſche Truppenkonzenkrakion
an der Grenze des Mandſchureiſtaakes.
Charbin, 12. Mai.
Die Behörden des Mandſchureiſtaates teilen amtlich mit, daß
die Sowjetregierung in der am Meer gelegenen Provinz
Sibi=
riens Truppen zuſammenziehe, und daß 5000 ruſſiſche Soldaten
nahe der Grenze des Mandſchureiſtaates aufmarſchiert ſeien. Die
Sowjetbehörden begründeten die Anweſenheit der ruſſiſchen
Streitkräfte damit, daß ſie notwendig ſeien, um die Umtriebe
„weißer”, alſo den Bolſchewiſten feindlicher Banden zu
unter=
drücken.
Der japaniſche Vormarſch auf Peking.
EP. Peking, 12. Mai.
Der japaniſche Vormarſch auf Peking iſt von den chineſiſchen
Truppen vorübergehend bei Hſingkailing unter ſchweren
Ver=
luſten zum Stehen gebracht worden. Auf anderen Abſchnitten
der Front, und zwar beſonders entlang der von Jehol nach
Pe=
king führenden Straße, haben die Japaner jedoch unter Einſatz
aller modernen Kriegsmittel Fortſchritte gemacht, und man
rech=
net mit der baldigen Beſetzung Kalgans, die automatiſch eine
Räumung Pekings nach ſich ziehen dürfte. Zur pſychologiſchen
Vorbereitung dieſer Räumung werfen japaniſche Flieger
nun=
mehr täglich über Peking Flugblätter pazifiſtiſchen Inhalts ab.
Die angeſtrengten Verſuche der auf der Stadtmauer poſtierten
Flugabwehr, die unerwünſchten Beſucher abzuſchießen, ſind
bis=
her vergeblich geblieben. Am Freitag morgen tauchten
japa=
niſche Flugzeuge auch über dem Geſandtſchaftsviertel auf, wo
man mit dem baldigen Einmarſch der Japaner und der
Aus=
rufung eines japaniſchen Pufferſtaates unter Führung von
Nan=
king feindlich geſinnten Elementen rechnet.
Bombardemenk von Skädten innerhalb der Großen
Mauer durch japaniſche Flieger.
Japaniſche Flieger bombardierten Miyum und andere
Städte innerhalb der Großen Mauer. Tauſende von Soldaten
ſind verwundet in Peking eingetroffen. Es ſcheint, daß es den
Japanern gelungen iſt, den größten Teil der alten Stellungen
zu beſetzen, aber den Fluß Luan haben ſie anſcheinend noch
nicht überſchreiten können.
Bombenfund im amerikaniſchen Generalkonſulak
in Mukden.
Man erfährt jetzt, daß eine ähnliche Bombe wie im
eng=
liſchen Generalkonſulat am 9. Mai auch im amerikaniſchen
Generalkonſulat gefunden worden iſt. Die Behörden beurteilen
den Vorfall ernſt und ſchieben die Verantwortung den Chineſen zu.
Uebergang der Japaner über den Luan=Fluß.
Nach einer Reuter=Meldung aus Tokio haben die japaniſchen
Truppen den Uebergang über den Luan=Fluß erzwungen. Die
Chineſen wurden, wie aus Mukden berichtet wird, zerſtreut.
Deutſcher Miniſterbeſuch in Wien.
Juſtizminiſter Kerrl und Reichsjuſtizkommiſſar Frank
fliegen nach Wien.
UNB. Berlin, 12. Mai.
Juſtizminiſter Kerrl, Reichsjuſtizkommiſſar Frank,
Miniſte=
rialdirektor Freisler, der Reichsgeſchäftsführer des NS.=
Juriſten=
bundes Heubner und Regierungsrat Schaub werden am
Sams=
tag früh um 6 Uhr vom Flughafen Tempelhof nach Wien
ſtarten.
Uniformverbok für In=und Ausländer in der Schweiz.
TU. Baſel, 12. Mai.
Der Schweizer Bundesrat hat am Freitag mittag eine
Ver=
ordnung erlaſſen, durch die nicht nur für Ausländer, ſondern
auch für ſchweizeriſche Staatsangehörige das Tragen von in=
und ausländiſchen Parteiuniformen, Uniformteilen, Armbinden
oder anderen auffallenden Abzeichen, die den Träger als
Mit=
glied einer politiſchen Organiſation kennzeichnen, verboten wird.
Begrüßung des Reichsſtatthalters
Sprenger
bei der Ankunft auf dem Frankfurker Flugplaß.
WSN. Frankfurt a. M., 12. Mai.
Geſtern nachmittag um 3 Uhr traf auf dem hieſigen Flugplatz
der Reichsſtatthalter für Heſſen, Gauleiter
Sprenger, von Berlin kommend, ein. Neben den Vertretern
der Parteileitung, der SA. und SS. hatte ſich trotz des ungünſtigen
Wetters eine zahlreiche Menſchenmenge eingefunden, die den
Reichsſtatthalter lebhaft und herzlich begrüßte. Aus Heſſen
waren erſchienen: der ſtellvertretende Gauleiter Heyſe,
Land=
tagsabgeordneter Kloſtermann und Gaupreſſewart Falk.
Nach der Landung auf dem Flugplatz überreichten Kinder dem
Statthalter, in deſſen Begleitung ſich der pfälziſche Gauleiter
Bürckel und Reichstagsabgeordneter Ringshauſen
befan=
den, Blumenſträuße. Präſident Plein von der
Oberpoſtdirek=
tion Frankfurt begrüßte darauf Statthalter Sprenger namens der
geſamten Poſtbeamtenſchaft Heſſen=Naſſaus. Die Poſtbeamten
ſeien ſtolz darauf, daß aus ihren Reihen ein Mann hervorgegangen
ſei, deſſen Anteil an dem Neubau des Reiches nicht gering ſei.
Insbeſondere begrüßten, ſie es, daß Reichsſtatthalter Sprenger
gleichzeitig mit der Leitung der Beamtenſchaft für das ganze
Reich betraut ſei.
Reichsſtatthalter Sprenger dankte dem Präſidenten für
ſeine Worte, die er als den Ausdruck des unerſchütterlichen
Ver=
trauens ſeiner ehemaligen Kollegen betrachte. Wenn auch der
Führer ihm durch die Betrauung mit dem neuen Amte ſein
Ver=
trauen erneut bekundet habe, ſo ſei das doch für ihn kein Grund,
nun auszuruhen, ſondern es ſei ein neuer Anſporn,
weiterzu=
kämpfen für das Vaterland. Es ſei heute die Pflicht eines jeden,
ſeine ganze Kraft einzuſetzen, um die neue Volksgemeinſchaft
auf=
zubauen. Erſt, wenn es gelungen ſei, den deutſchen Arbeiter aus
ſeiner Iſolierung herauszureißen und wieder in das Volksganze
einzugliedern, könne man ſagen, daß die Grundlage geſchaffen ſei
zur Glückſeligkeit unſeres geſamten Volkes.
Er gelobte, wie in der Vergangenheit, ſo auch in Zukunft eins
zu tun, ſeine verdammte Pflicht und Schuldigkeit. Seine Aufgabe
ſehe er in der Fortentwicklung der nationalſozialiſtiſchen
Revo=
lution und in der weiteren Durchbildung und Organiſierung der
Arbeit für das Dritte Reich.
Nach einem Sieg=Heil auf das geſamte ſchaffende Volk,
auf unſer deutſches Vaterland und ſeinen Führer Adolf
Hitler und dem gemeinſamen Geſang des Horſt=Weſſel=Liedes
begab ſich der Reichsſtatthalter mit ſeiner Begleitung zu ſeinem
Wagen, den er ſelbſt zur Stadt ſteuerte.
Das Gebäude der Freien Gewerkſchaften
in Danzig beſehl.
TU. Danzig, 12. Mai.
Am Freitag nachmittag um 14 Uhr wurde in Danzig durch
Gerichtsvollziehungsbeamte und ein großes Aufgebot von
Schutz=
polizei das Haus der Freien Gewerkſchaften beſetzt. Die
Be=
ſetzung geſchah auf Grund eines Gerichtsbeſchluſſes, der von der
Leitung der deutſchen Gewerkſchaften, der die Danziger
Gewerk=
ſchaften bekanntlich angeſchloſſen ſind, erwirkt worden war. Als
die Wagen mit der Schutzpolizei und den Mitgliedern der
Betriebszellenorganiſation vorfuhren, kam es zu einem
Zwiſchen=
fall, da der Vorſtand der SPD. in Danzig, der
ſozialdemo=
kratiſche Volkstagsabgeordnete Brill, unterſtützt von dem Führer
der Freien Eiſenbahnergewerkſchaft, Keyſer, und dem Redakteur
der ſozialdemokratiſchen „Danziger Volksſtimme”, Thomat, den
Polizeibeamten gegenüber Widerſtand leiſtete. Brill wurde wegen
Widerſtandes gegen die Staatsgewalt feſtgenommen und
ver=
haftet. Das Gewerkſchaftshaus, das feſt verſchloſſen war war
von einer großen Anzahl von Sozialdemokraten beſetzt, die auf
mehrfache Aufforderung der Polizei nicht öffneten. Erſt als ein
Schloſſer herbeigeholt war und das Schloß ſchon halb erbrochen
hatte, bequemten ſie ſich, die Tür zu öffnen. Von den
Gerichts=
vollziehern wurde ſodann das Haus dem Leiter der
Betriebs=
zellenorganiſation in Danzig, Kendzia, übergeben. Doch ſtieß
auch dieſe Uebergabe zunächſt auf ſtarke Schwierigkeiten, da alle
Räume feſt verſchloſſen waren und nacheinander von einem
Schloſſer geöffnet werden mußten. Die Oefen des Hauſes waren
angefüllt mit Reſten verbrannter Akten. Von Mitgliedern der
Betriebszellenorganiſation, die das Haus bereits ſeit Tagen
be=
wachten, war mitgeteilt worden, daß in den letzten Tagen viele
Akten fortgeſchafft und anſcheinend auch verbrannt wurden da
die Schornſteine des Hauſes Tag und Nacht rauchten. Geld
wurde in den Kaſſen nicht vorgefunden. Kurz nach 15 Uhr
wurde dann auf dem Dach des Hauſes, auf dem vor wenigen
Tagen noch die rote Flagge wehte, das Hakenkreuzbanner gehißt.
Die einzelnen Gewerkſchaften wurden von Vertrauensleuten der
Betriebszellenorganiſation übernommen. Das Perſonal wird
weiterhin beſchäftigt werden.
* Die hefſiſche Regierung
ehrt den Dichker Adam Karrillon.
Be. Anläßlich ſeines 80. Geburtstages wurde in Mainz
er heſſiſche Heimatdichter Adam Karrillon geſtern vormittag
ei einem von ſeinem Freundeskreis veranſtalteten Feſtakt im
ubſch geſchmückten weißen Saale des Kurfürſtlichen Schloſſes reib
eehrt. Sehr zahlreich hatten ſich die Ehrengäſte und Freunde
es Jubilars zu der akademiſchen Feier eingefunden.
Tiefſchür=
end und ergreifend, von herzlicher Freundſchaft und Verehrung
etragen waren die Anſprachen, die die Ehrengäſte zur Ehrung
es Dichters hielten. Herr Staatspräſident Dr. Werner
be=
onte, daß ſich auch die heſſiſche Regierung an der Adam=
Karrillon=
epende beteiligt und zu Ehren des Dichters die Schule in
Wald=
ſichelbach und das Gymnaſium in Mainz als Adam=Karrillon=
Schule und =Gymnaſium benannt habe. Zugleich überreichte der
kaatspräſident dem Jubilar, eine in la=Pergament gehaltene
echrift mit der „Adam=Karrillon=Spende” und wies darauf hin,
Aß dem Dichter aus dem heſſiſchen Domänenkeller ein edler Stoff
1S Gruß des Rheines zugegangen ſei.
Herr Staatskommiſſar Jung machte zum Schluß ſeiner
An=
rache die Mitteilung, daß die Stadt Mainz der Schulſtraße den
lamen „Adam=Karrillon=Straße” zur ewigen Erinnerung an den
Toßen Dichter gegeben habe. Redner verlas ſodann Glückwunſch=
=Elegramme und =Schreiben des Reichspräſidenten von Hinden=
Urg, des Reichsrates, des Reichsminiſters des Innern, des
Reichs=
atthalters von Heſſen und des Staatsminiſters von Heſſen.
Graf von Hardenberg übermittelte die Glückwünſche des
Droßherzogs und überreichte in deſſen Auftrag dem Jubilar die
Oldene Medaille für Kunſt und Wiſſenſchaft.
Derr Profeſſor Dr. Sommer, der die Glückwünſche der Uni=
Ekſität Gießen überbrachte, regte bei dieſer Gelegenheit die
Er=
ichtung einer Dichterlaube an einem ſchönen Platz am Rheine an.
Weitere Ehrungen beſtanden darin, daß der Jubilar zum
*hkenmitglied des Kampfbundes für deutſche Kultur und verſchie=
EEller Burſchenſchaften ernannt und von der Elternſchaft des
Gym=
icſiums einen aus Kupfer getriebenen „Adam=Karrillon=Schild”
4S Wanderpreis für den beſten Fußballſpieler der höheren Schule
iberreicht bekam.
Es ſprachen noch die Herren Dr. Käß und Dr. Richter,
Oertreter der Städte Waldmichelbach, Weinheim und Wiesbaden,
** derſchiedenſten Burſchenſchaften, des Gymnaſiums, der Kreis=
Eilung der NSDAP., des Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Aerzte=
bundes, der Kammer der Heſſiſchen Aerzteſchaft uſw. ihre
Glück=
wünſche aus.
Als letzter Redner hielt der verdienſtvolle Leiter der
Veran=
ſtaltung aus dem Freundeskreis des Dichters, Herr Studienrat
Georg Wittig=Mainz, eine Anſprache und überreichte dem
Adam Karrillon.
Jubilar zwei Sammlungen ungedruckter Novellen von Adam
Karrillon, die nicht für den Handel beſtimmt ſind. Die Novellen
ſind Privatdruck der „Mainzer Preſſe” hergeſtellt von Profeſſor
Chr. H. Kleukens, und iſt der Reinertrag der hergeſtellten 500
Exemplare für die „Adam=Karrillon=Spende” beſtimmt.
Nachdem der Jubilar in feiner humorvoller Weiſe für die
Ehrungen gedankt, wurde der Feſtakt geſchloſſen. Mitglieder der
Mainzer Muſikhochſchule leiteten die Feier ein und beendeten ſie
mit inſtrumentalen Darbietungen. — Nach dem Feſtakt trafen ſich
die Ehrengäſte zu einem zwangloſen Beiſammenſein in der
Stadt=
halle. —
Glückwunſchkelegramm des Reichspräſidenken.
Der Reichspräſident hat dem heſſiſchen Heimatdichter Dr. med=
Adam Karrillon anläßlich der Vollendung des 80. Lebensjahres
telegraphiſch ſeine herzlichſten Glückwünſche ausgeſprochen.
Im geſtrigen Konzertbericht muß es anſtatt „altgermaniſchen”
natürlich „altjapaniſchen” Dichtungen heißen. Gleichzeitig ſei
nachgeholt, daß Clara Herber für ihre Lieder in Eliſabeth
Klauß eine ſachgemäße Begleiterin an einem freilich ſchlecht
vHI.
klingenden Inſtrument fand.
— Luis Trenker. Der Rebell”. Ein Freiheits= und
Heimats=
roman aus den Tiroler Bergen. Zirka 250 Seiten, kartoniert
3.— RM. (Neufeld u. Henius Verlag, Berlin SW. 11.)
1809, Franzoſenherrſchaft in Tirol. Severin Anderlan findet
bei ſeiner Heimkehr vom Studium in Jena Haus und Hof ſeiner
Väter in Schutt und Aſche, Mutter und Schweſter erſchlagen. So
wird er zum „Rebellen”. Von Steckbriefen verfolgt, von fremder
Soldateska in den Bergen gejagt, flieht er in eine einſame
Alpen=
hütte und gibt von hier aus ſeinen gequälten Landsleuten das
Signal zur Empörung gegen den eingedrungenen Feind. Das
Bauernvolk von Tirol ſteht auf. Rieſig lodern die Brände der
Signalfeuer von den Bergen, hallen Glockenklänge durch die Nacht.
So kommt es zu jenem furchtbaren Kampf am Finſtermünzpaß wo
ein Häuflein todesmutiger Freiheitskämpfer der napoleoniſchen
Armee den Zugang zu ihrem Land Tirol zu ſperren ſucht.
Ver=
gebens; die Uebermacht iſt zu groß. Und der gefangene Rebell
wird mit ſeinen Kameraden ſtandrechtlich erſchoſſen. Aber ihr
Wille lebt. In viſionärem Zug ſtehen die Toten auf und tragen
den Adler von Tirol der Freiheit entgegen — Luis Trenker
hat mit ſeinem. Rebell” dem Tiroler Freiheitskampf ein
glühen=
des Epos der Heimatliebe gedichtet, das an erſchütternder Wucht
und Eindruckskraft dem grandioſen Film gleichen Namens nicht
nachſteht.
— Die Laufbahn in der Handels= und Reichsmarine” nach den
neueſten reichsgeſetzlichen Beſtimmungen bearbeitet von Kapitän
A. Hoefer, Hamburg. (Verlag Wilhelm Köhler, Minden.)
Die verſchiedenen Fragen der Berufsausbildung junger Leute,
die zur See gehen wollen, verurſachen, namentlich im
Binnen=
lande, vielen Vätern und Vormündern große Sorge. Das
vor=
liegende Buch ſoll über dieſe Fragen Auskunft erteilen und auch
darüber unterrichten, welche Schritte zu unternehmen ſind, um
inem jungen Menſchen der ſich dem Seemannsberuf widmen will,
Wege zu ebnen. Ferner gibt das Buch Aufſchluß über die
weitere Berufsausbildung der höheren Seemannslaufbahnen unter
Berückſichtigung der im letztvergangenen Jahre vorgenommenen,
weſentlich veränderten geſetzlichen Vorſchriften.
Sete 4 — Nr. 132
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mai 1933
IHRE VERMAHLUNG GEBEN BEKANNT
ADOLF WENDEL
Unterfeldwebel beim Stabspersonal 1/15
MARIE WENDEL
Gießen
GEB. BOSSLER
Darmstadt, Inselstr. 21, 14. Mai 1955
Kirchl. Trauung: Sonntag nachm. 5 Uhr in der
Stadt-
kapelle zu Darmstadt
(6166
Statt Karten.
Paul Budde
Margarethe Budde, geb. Wolf
Vermählte
Stiftsſtraße 9
Kirchliche Trauung: Samstag, 13. Maſ, nachmittags 15 Uhr,
in der Stadtkapelle.
Am 10. Mai in der Frühe entſchlief ſanft unſere geliebte Mutter
Elfriede Külz
geb. Staehely
im Alter von 77 Jahren.
Auf ihren Wunſch wurde ſie in der Stille beerdigt.
Clara Meißner, geb. Külz
Emmy Külz, geb. Thomae
Paul Meißner.
Darmſtadt und Marburg=Lahn, 13. Mai 1933.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir freundlichſt Abſtand zu nehmen.
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Heute mittag entſchlief ſanft unſere liebe Mutter,
Groß=
mutter, Urgroßmutter, Schwägerin und Tante
Heuu Aathalinll 2ißmann
Witwe des Ober=Ingenieurs Wißmann.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Friedr. Wißmann, Reg.=Baumeiſter
und Frau Greie, geb. Kiſſel
Irene Boettinger, geb. Wißmann
Johanna Wißmann, geb. Klump
Louis Boettinger
S Enkel und 1 Urenkel.
Darmſtadt, den 12. Mai 1933.
Einſegnung: Montag, den 15. Mai, 3 Uhr, in der
Kapelle des alten Friedhofes.
(6208
Unſere Schwägerin, Tante und Großtante
Gran Bohannd Sychder
geb. Schleuning
Witwe des Oberſtleutnant Carl Leydhecker
iſt heute nach kurzem Teiden, im nahezu
vollendeten 86. Tebensjahre ſanft entſchlafen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
:. 6. N. Amalie Lehdhecker
Darmſiadt, den 11. Mai 1933.
Berlin, Roſtock=Gehlsheim, Kiechlingsbergen
Die Einäſcherung findet am Montag, den 15. Mai,
um 11 Uhr im Waldfriedhofe ſtatt.
Am4 1. Mai entſchlief ſanft nach längerem
Leiden meine liebe Schweſier, unſere
liebe Kufine
Frl. Bertha Fertſch
Lehrerin i. R.
(6179
im 71. Lebensjahre.
In tiefer Trauer:
Dr. Fritz Karl Fertſch
Familie Pfarrer Münch.
Ffm.=Eſchersheim, Eſchersheimer Landſtr. 538,
Jugenheim a. d. B., den 12. Mai 1933.
Die Einäſcherung ſindet am Dienstag, den 16. Mai,
vormittags 11.30 Uhr, auf dem Waldfriedhof in
Darm=
ſtadt ſtatt.
Wir bitten von Blumenſpenden abſehen zu wollen.
Dankſagung.
Siatt beſonderer Mitteilung.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Teilnahme beim
Heimgang unſeres guten Bruders, Schwagers, Onkels
und Neffen, des
Hochw. Herrn Pfarrers
Heinrich Franz Singer
ſprechen wir auf dieſem Wege unſeren tiefgefühlten
Dank aus.
Wir danken in Sonderheit der Hochw. Geiſilichkeit,
den Vertretern der Behörden des Kreiſes Mainz und
der Gemeinde Zornheim, allen Vereinigungen und allen
Trauergäſien, die dem lieben Verſiorbenen die letzte
Ehre erwieſen.
Familie P. Singer.
Darmſtadt, am 6. Mai 1933.
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Samstag, 13. Mai 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 132 — Seite
Aus der Landeshaupkfkadi.
Darmſtadt, den 13. Mai 1933
Unſere blauen Jungen
von unſerem ſtolzen Panzerſchiff „Deutſchland”, die am
Sonn=
tag nachmittag in Darmſtadt einen ſportlichen Kampf gegen den
hieſigen SV. 98 austragen, ſind geſtern in Darmſtadt
eingetrof=
fen und herzlich begrüßt worden. Die ſportgeſtählten Geſtalten
machen einen vorzüglichen Eindruck und ihrem Schiff alle Ehre.
Sie wurden bereits geſtern abend von Miniſterpräſident Prof.
Dr. Werner empfangen und namens der heſſiſchen Regierung
willkommen geheißen. Heute werden ſie Gaſt der
Stadtverwal=
tung ſein. Am Abend findet, wie ſchon mitgeteilt, in der
Turn=
halle am Woogsplatz zu ihren Ehren ein vaterländiſcher Abend
ſtatt.
— 80. Geburtstag. Am 14. Mai begeht Metteur i. R. Albert
Reich, Kranichſteiner Straße 31, bei guter Geſundheit ſeinen
80. Geburtstag.
Schilder zur Bezeichnung deutſcher Geſchäfte. Rudolf Heß,
der Stellvertreter Adolf Hitlers in der Führung der NSDAP.,
hat folgende Bekanntmachung erlaſſen: „Von geſchäftstüchtiger
Seite wird verſucht, unter Berufung auf alle möglichen Inſtanzen
der NSDAP. Schilder zur Bezeichnung deutſcher Geſchäfte in den
Handel zu bringen. Es wird hiermit ausdrücklich feſtgeſtellt, daß
die für alle Fragen des Handwerks, Handels und Gewerbes allein
zuſtändige Stelle der NSDAP. die Reichsführung des
Kampfbun=
des des gewerblichen Mittelſtandes, den Vertrieb derartiger
Schilder nicht genehmigt hat. Es kommt daher ſolchen Schildern
kein parteiamtlicher Charakter zu. Allen Dienſtſtellen der NSDAP.
und ihren Untergliederungen wird unterſagt, den Vertrieb ſolcher
Schilder zu unterſtützen.
Volkshochſchule. (Kommiſſariſcher Leiter: Studienrat Dr.
A. Heldmann.) Wir machen nochmals darauf aufmerkſam, daß
am Sonntag, den 1 4. Mai, die erſte diesjährige geologiſche
Heimatwanderung, unter Leitung von Dr. H. Diehl,
ſtattfindet. Die Teilnehmer treffen ſich um 9 Uhr am Hochzeits=
Turm.
EPH. Der evangeliſch=akademiſche Semeſter=
Eröffnungsgottes=
dienſt findet am kommenden Sonntag, den 14. Mai,
vormit=
tags in der Stadtkirche ſtatt. Er beginnt, im Unterſchied zu den
ſonſtigen akademiſchen Gottesdienſten, bereits um 10 Uhr, und iſt
zugleich für die Gemeinde beſtimmt, die herzlich eingeladen iſt Die
Predigt hält Hochſchulpfarrer Lic. Dr. Schlink. Der Heſſiſche
Sing=
kreis, unter Leitung von Dipl.=Ing. Günther Simony, ſingt zwei
Werke von Heinrich Schütz: Kyrie, Gott, Vater in Ewigkeit. und
das Vaterunſer. Für die Studentenſchaft ſind Plätze im
Mittel=
ſchiff und für den Lehrkörper die erſten Reihen daſelbſt beſtimmt.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus
13. Mai 19—233/ Uhr. Bühn.=Volksbund K16.
Lohengrin.
Preiſe 0.70—5.: Sonntag,
14. Ma Anf. 191z bis vor 22½ Uhr. T Gr. 1—8
Der Freiſchütz.
Ki. Preiſe 0.40—4.— Montag,
15. Mai Anf. 20, Ende vor 22 Uhr. Vierte Veranſtaltung
im Brahms.Zhklus z. Feier d. 100. Geburtstages
Orcheſter=Konzert.
Preiſe 0.50—3 Mk. Metee
16. Mai 20—22½ Uhr. Dſt. Volksbühne F 11, Gr. 1—4
Der Widerſpenſtigen Zähmung. Pr. 0.50—4.50 Miche
17. Mai Uhr. B 22
Preiſe 0.70—5.50 Mk
Rigoletto. Wee
18. Ma 22 Uhr. Darmſt. Volksbühne C 16, Gr. 1-
Wenn der junge Wein blüht. Pr. 0.50—4.50 Sanstag.
20. Mai 19½—2234 Uhr. Außer Miete. Z. letzten Male
Carmen. Ermäßigte Preiſe 0.40—3.70 M, Hutche
21. Mai Anf. 19½4, Ende vor 22½ Uhr. D 22
Die luſtigen Weiber von Windſor. 0.70—5.50M. Kleines Haus Hue
13. Mai 19½—22½ Uhr. Zuſatz=Miete VI13
Die Journaliſten. Preiſe 0.70—3.80 Mk. MMee
14. Mai Anf. 20, Ende vor 22 Uhr. Tanz=Abend: Milli
Reiß, Aenne Reiß und Guſtav Blank. 0.50-2.50 dienstag,
16. Mai Anf. 20, Ende nach 22½ Uhr. Zuſ=Miete 111
Pr. 0.80—4.50
König für einen Tag. Nitwoch.
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Der 18. Oktober.
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18 Mat Anf. 20, Ende n. 22½ Uhr. Zuſ.=Miete III 12
König für einen Tag.
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A. 0 Anf. 19½ Ende vor 22½ Uhr. Zuſ.=Miete V14
Preiſe 0.70—3.80 Mk.
Die Journaliſten.
Samstag,
20—22 Uhr.
20 Mai Deutſche Tänze.
Preiſe 0.50. 1.00 u. 1.50 Mk.
Sonntag,
Anf. 19½, Ende vor 22½ Uhr. Zuſ.=Miete 1110
Preiſe 0.70—3 80 Mk.
21. Mai Die Journaliſten.
— Heſſiſches Landestheater Lohengrin” Heute 19
Uhr, wird Richard Wagners „Lohengrin” im Großen Haus
viederholt. Die muſikaliſche Leitung hat Generalmuſikdirektor
Bruno Vondenhoff vom Opernhaus Königsberg a. G. Die Partie
dſes Telramund ſingt Kammerſänger Theo Thement von der
Städtiſchen Oper in Bremen. Die übrige Beſetzung: Lohengrin:
Loachim Sattler, Elſa: Charlotte Krauß, König Heinrich: Heinz
schlüter, Ortrud: Inger Karen, Heerrufer: Johannes Drath.
Im Kleinen Haus Schauſpielpremiere. Guſtav
Freytags Luſtſpiel „Die Journaliſten”, das bei ſeiner
Wiederaufnahme vor wenigen Monaten dem Frankfurter
Schau=
pielhaus größte Erfolge brachte, wird heute abend in der
Neu=
nſzenierung von Arthur Maria Rabenalt zum erſten Male
ge=
zeben. Das Bühnenbild entwarf Elli Büttner. Beſetzung mit
den Damen: Teichen, Hoffart, Gothe Corinth. Jacobſen und
den Herren; Baumeiſter Faber, Lohkamp Keim. Rießland,
Rutſchera, Göbel 1., Ritzhaupt, Peters, Keßler, Sieber,
Weſter=
gann, Lindt, Maletzki. — In der morgigen Aufführung des
„Freiſchütz” ſingt Elſa Kment die Partie der Agathe, Regina
Darre die des Aennchens.
— Tanzabend im Kleinen Haus. Aenne Reiß, Milly Reiß
und Guſtav Blank bringen in ihrem Tanzabend am 14. Mai im
Kleinen Haus deutſche und Nationaltänze. Der Abend iſt durch
die Auswahl der Komponiſten — es werden u. a. Werke von
Bach Beethoven, Schumann, Brahms und Weber getanzt — und
durch die Aufführung von Nationaltänzen von großer
Vielſeitig=
keit. Elli Büttner, die erfolgreiche Bühnenbildnerin, zeichnete
die Koſtüme. Die muſikaliſche Begleitung liegt in Händen von
Kapellmeiſter Kaſelitz.
D
Porſchau zum Reit= und Fahrturnier.
Das Darmſtädter Frühjahrs=Reit= und Fahrturnier, welches
am kommenden Sonntag auf dem Polizei=Reitſportplatz ſtattfindet,
verſpricht für Darmſtadt ein einzig daſtehendes pferdeſportliches
Ereignis zu werden. Alle Wettbewerbe weiſen eine ſehr ſtarke
Beteiligung auf, beſtes Pferdematerial aus den beſten Zuchten
Deutſchlands, aus Trakehnen, Oſtpreußen, Hannover und
Olden=
burg werden in friedlichem Wettbewerb ihre Kräfte meſſen,
un=
terſtützt von beachtlichem reiterlichen Können der Reiterinnen und
Reiter. Die Polizei= bzw. SA.=Kapelle in voller Beſetzung, unter
perſönlicher Leitung von Obermuſikmeiſter Buslau, wird durch
flottes Spiel die geſamte Veranſtaltung in jeder Hinſicht
ver=
ſchönern und wenn — ja wenn — noch der Wettergott ein
freund=
liches Geſicht zeigt, ſind alle Vorbedingungen, für das Gelingen
einer groß aufgezogenen Turnierveranſtaltung gegeben. Der
Be=
ginn des Turniers iſt auf nachmittags 2 Uhr angeſetzt. Die
Zu=
gänge zum Turnierplatz gehen von der Rheinſtraße aus durch ein
beſonderes Tor hinter der Feſthalle, zum Turnierplatz, während
ein zweiter Eingang von der Holzhofallee über den Hof der
Dra=
gonerkaſerne führt. Der Vorverkauf hat bereits ſehr gut
einge=
ſetzt. Es empfiehlt ſich, ſchon jetzt ſich die verbilligten
Vorver=
kaufskarten zu ſichern, insbeſondere weil die numerierten
Sitz=
plätze nur in beſchränkter Zahl verfügbar ſind. Vormittags um
8 Uhr beginnen bereits die Vorführungen für die Dreſſur=
Prü=
fung, u. a auch für den Hindenburg=Preis, ferner für die
Eig=
nungsprüfung für Reitpferde und für den Heſſenlandpreis für
ländliche Reiter. Das Nachmittags=Programm beginnt
um 2 Uhr und ſieht nachſtehende Programmfolge vor: Odenwald=
Jagdſpringen (für ländliche Reiter) Eignungsprüfung für
Reit=
pferde, Hengſt=Schaunummer. Jagdſpringen Kl. 4 für ſtädtiſche
Reiter, Heſſenlandpreis, Reitprüfung für ländliche Reiter,
Schau=
nummer Jung=Darmſtadt. Preis der Landwirtſchaftskammer (
Ein=
ſpänner), Schörke=Preis, Dreſſur=Prüfung Kl. 4 für ſtädt. Reiter,
Schaunummer der Heſſiſchen Landespolizei. Preis vom
Landes=
pferdezuchtverein (Zweiſpänner), Hindenburg=Preis, Dreſſur=
Prü=
fung Kl. L., Adolf=Hitler=Preis. Jagdſpringen Kl. I.,
Ueber=
reichung des Wandervokals vom Staatsminiſterium an die
ſie=
gende Reitervereins=Mannſchaft. (Teilnehmer: Reiterverein
Ar=
heilgen, Brandau, Griesheim. Groß=Gerau, Vorderer Odenwald)
Im Mittelpunkt des intereſſanten Programms wird
zweifel=
los die große Schaunummer der berittenen Abteilung der
heſſiſchen Landespolizei ſtehen. Das Pferdematerial
der heſſiſchen Landespolizei erfreut ſich eines ſehr, guten Rufes.
Man hat bereits ſeit vielen Jahren beſondere Sorgfalt auf den
Neuankauf der Polizei=Remonten gelegt. Bekanntlich werden
dieſe Ankäufe in dem bekannten Hauptgeſtüt Trakehnen in
Oſt=
preußen getätigt. Denn bis auf einige wenige Pferde, ſtammen
unſere heſſiſchen Polizeipferde ſämtlich aus Trakehnen. Herr
Hauptmann Spatz wird mit einer neuartigen, intereſſant
aus=
geſtatteten Schaunummer an die Oeffentlichkeit treten. Und das
Publikum wird den maßgeblichen Stellen des Miniſteriums der
heutigen Regierung für die Herausbringung unſerer Polizeireiter
dankbar ſein. Mußten doch gelegentlich des Turniers zum
Jubi=
läum der Stadt Darmſtadt 1930 unſere Polizeipferde im Stalle
bleiben und die paſſionierten Polizeireiter untätig den
Reiter=
kämpfen zuſchauen! — Auch für die beiden anderen
Schaunum=
mern, die Fahr=Quadrille der heſſiſchen Hengſte und für
die intereſſante Darbietung „Jung=Darmſtadt” ſind eifrige
Vorbereitungen getroffen. Bei der Betrachtung der einzelnen
Wettbewerbe und der Ausſichten der verſchiedenen Pferde und
Reiter laſſen ſich Vorurteile naturgemäß ſchwierig finden. Im
Odenwald=Jagdſpringen werden über 20 unſerer beſten
ländlichen Reiter in den Sattel ſteigen. Es werden Reiter
betei=
ligt ſein aus Oberheſſen, Rheinheſſen und am ſtärkſten natürlich
aus Starkenburg. — In der Eignungsprüfung für
Reit=
pferde werden „Flieger” und „Soldat” des Frankfurter Stalles
Gottſchalk ſich gegen „Kobold” und „Flip” des Stalles Wienand
meſſen. An Darmſtädter Pferden ſind hier mit guten Ausſichten
der Vollblüter, Ritterſporn” des Herrn Dr. Merck und drei ſehr
gute Pferde unſerer Polizeitruppe beteiligt — Sehr großes
In=
tereſſe wird man den Hauptbewerben, und zwar dem
Hinden=
burgpreis, einer ſchweren Dreſſurprüfung, und dem Adolf=
Hitler=Preis, dem ſchwerſten Jagdſpringen des Tages,
ent=
gegenbringen. — An den Wettkämpfen der
Reiter=
vereine um den Wander=Pokal des Heſſiſchen
Staatsminiſte=
riums beteiligen ſich folgende fünf, Reitervereine; Arheilgen,
Brandau, Griesheim, Groß=Gerau und Vorderer Odenwald. Die
ſtärkſten Mannſchaften vermutet man bei den Mannſchaften Groß=
Gerau und Vorderer Odenwald. Doch auch Arheilgen, Brandau
und Griesheim verfügen über gute Pferde und erfahrene
Rei=
terleute, ſo daß jede dieſer Reitermannſchaften die begehrte
Tro=
phäe in ihren Beſitz bringen könnte. Zu einer Vielſeitigkeits=
Prüfung gehört Glück. Denn ein Verſagen eines Reiters in einer
der drei Teilprüfungen Dreſſur. Springen oder Fahren drückt
na=
türlich die Geſamt=Wertziffer gleich erheblich.
Erfreulicherweiſe haben auch die Herren Vertreter der
Regie=
rung ihr Erſcheinen in Ausſicht geſtellt, da die Herren
Reichs=
ſtatthalter Sprenger, Staatspräſident Prof Dr Werner,
Miniſter des Innern Dr. Müller u a. die Angehörigkeit zum
Ehrenausſchuß angenommen haben. Die ſiegende Mannſchaft der
Vielſeitigkeitsprüfung wird alſo den Silberpokal aus höchſter
Hand perſönlich am Schluſſe des Turniers überreicht bekommen.
Das Turnier findet ſeinen Abſchluß durch ein Militär=
Konzert nebſt Preisverteilung im Rummelbräu=
Saal. In überaus dankenswerter Weiſe hat ſich wieder einmal
Herr Obermuſikmeiſter Buslau mit ſeiner ausgezeichneten
Kapelle in den Dienſt einer guten Sache geſtellt. Die Geſamt=
Einnahmen des Konzertabends nebſt deutſchem Tanz im
Rummelbräu fließen der Notküche der SA. zu. — Es wird
er=
wartet, daß die Beſucher recht zahlreich erſcheinen, um ſo mehr. als
der Eintrittspreis nur 30 Pfg. beträgt. — Alſo auf zum
Darm=
ſtädter Reit= und Fahrturnier am kommenden Sonntag!
Kaufi deutſche Erzeugniſſe!
Die Staatspreſſeſtelle appelliert in einem Aufruf an das
ge=
ſamte deutſche Volk, vornehmlich an die Gemüſehändler, deutſche
Erzeugniſſe zu verkaufen und anzufordern, um ſo mehr, als
da=
durch Hunderten von Exiſtenzen zu neuem Leben verholfen wird.
Im Mainzer Becken werden ſchon ſeit Jahrzeh ten 8 bis 10
Mil=
lionen Stück Freiland=Salat angebaut. Zurzeit iſt die Ernte, und
kommen täglich 250 000 bis 300 000 Stück auf die Märkte
verſchie=
dener Großſtädte. Die günſtige Witterung der letzten Zeit
er=
brachte eine erſtklaſſige Qualität und bietet bei billigem Preis
auch der minderbemittelten Bevölkerung ein erfriſchendes und
ge=
ſundes Nahrungsmittel.
Denkt an die „Stiltung PürOpfer der Arbeit‟!
Einzahlungen an Reichskreditgeſellſchaft A. G.,
Berlin W. 8, Behrenſtraße 21/22, ſowie auf deren
Reichsbankgirokonto und deren Poſtſcheckkonto
Berlin 120 unter Angabe der Kontobezeichnung:
„Stiftung für Opfer der Arbeit”.
Hausfrauenbund. Dienstag, den 16. Mai, nachmittags
4 Uhr, im Gartenſaal des Saalbaues, im Rahmen der
Mitglieder=
verſammlung, Feier des Muttertages. Rednerin: Frau
Luiſe Langer, Mannheim, und Geſangsdarbietungen von Fräulein
Lili Rückward. Unſere Mitglieder ſind zu dieſer Feier herzlich
eingeladen. Gäſte, durch Mitglieder eingeführt, willkommen.
Ein=
tritt frei.
— Im Schloßmuſeum ſind am Sonntag um 11 und 11.30 Uhr
vormittags und an allen Wochentagen um 11 und 11.30 Uhr
vormittags, ſowie um 3 und 3,30 Uhr nachmittags Führungen.
Die Madonna des Bürgermeiſters Meyer von Baſel von Hans
Holbein dem Jüngeren kann ſtets geſondert beſichtigt werden.
Sommer-Ausgabe 1933
1 st erschienen
Preis 70 Pfennig
Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken,
Bahnhofs-
buchhandlung und Geschäftsstelle, Rheinstraße 26.
Die Ruſſiſche Kapelle auf der Mathildenhöhe iſt jeden Tag
zur Beſichtigung, von 10 bis 12.30 und von 3 bis 7 Uhr, geöffnet.
Der Elternabend des Bundes der Kaufmannsjugend im
DHV. findet nicht an 13. d. M., ſondern am 27. Mai 1933, um
20.15 Uhr, ſtatt. Gauvorſteher Piske wird an dieſem Abend
an=
weſend ſein.
Die Auszahlung der laufenden Zuſatzrenten für nicht im
Erwerbsleben ſtehende Schwerkriegsbeſchädigte,
Kriegshinterblie=
bene, Altrentner und Altrentnerinnen erfolgt am Montag,
den 15, d. M. vormittags von 8—12 Uhr, durch die Stadtkaſſe.
Gleichzeitig gelangen die Fettverbilligungsſcheine zue
Ausgabe.
Uebergang zum neuen Fahrplan ab 15. Mai 1933.
In der Uebergangsnacht zum neuen Fahrplan 14./15. Mai
dieſes Jahres werden folgende über Mitternacht hinaus
verkeh=
rende Züge nochmals im bisherigen, ab 2. Oktober 1932
gülti=
gen Fahrplan bis zu ihrer Zielſtation durchgeführt, und zwar:
D 364 Dortmund ab 20 40, Köln=H. ab 22,55, Koblenz=H.
ab 0,19, Mainz=H. ab 1,39, Frankfurt (M.) ab 2,24, München
an 8 15.
E 302 Dortmund ab 18.13, Köln=H ab 20,22, Koblenz=H.
ab 22,02, Mainz=H. an 23,45, ab 23,54, Frankfurt (M.)=H,
an 0,30.
E 202 Wiesbaden=H. ab 23,38, Mainz=H. an 23,49, ab
0.05. Worms ab 1,02, Ludwigshafen an 1,24. Er endet in dieſer
Nacht nochmals in Ludwigshafen. Der Anſchluß an D 44 in
Mannheim nach Baſel wird erſtmals erſt in der Nacht vom
15./16. Mai erreicht.
P. 1 3 68 Mainz=H. ab 23,32 Frankfurt (M.)H an 0.41
T 2850 Groß=Gerau ab 23,27, Goddelau=Erfelden ab 23,50,
Worms an 0,35. Von Mainz=H. nach Darmſtadt=H.
verkehrt in der Uebergangsnacht T 604 erſtmals nach dem neuen
Fahrplan, Mainz=H. ab 23,41, Mainz=Biſchofsheim ab 23,59,
Nauheim bei Groß=Gerau ab 0,09, Groß=Gerau ab 0,15,
Darm=
ſtadt=H. an 0.30.
Alle übrigen Züge verkehren von Mitternacht 14./15. Mai
0.00 Uhr ab nach dem neuen Fahrplan.
— Sondervorſtellung für unſere Leſer. Alſo heute abend ſteigt
im Orpheum, geſpielt von Tegernſeern, der größte aller
Lachſchla=
ger, die „Dorf=Venus”. Die überaus ſtarke Nachfrage nach
Ein=
trittskarten, beweiſt wie groß das Intereſſe unſerer Leſer iſt.
Es ſollte ſich auch niemand die Gelegenheit entgehen laſſen, ſich
dieſe Vorſtellung, die zum Luſtigſten vom Luſtigen gehört,
anzu=
ſehen. Drei Stunden zu verleben, die das Zwerchfell erſchüttern,
wie wohl noch nie, drei Stunden, die alle Sorgen durch herzliches,
geſundes Lachen vergeſſen machen, kann ſich jeder leiſten, zu
Ein=
trittspreiſen von nur 30 bis 70 Pfg. „Die Dorf=Venus”, dieſe
niederbayeriſche Bauernpoſſe des Münchener Schriftſtellers Hans
Hunkele, hat durch die Tegernſeer einen Erfolg errungen, wie kein
anderes Bauernſtück der heiteren Muſe. Die vielen
Wiederho=
lungen mit ihren endloſen Lach= und Beifallsſtürmen ſind der
beſte Beweis dafür. Wer keinerlei literariſche Anſprüche ſtellt,
und ſich damit zufrieden gibt, bei geſundem, einfachen Humor ſich
richtig auszulachen, ja krank und wieder geſund zu lachen, dem ſei
dieſer Abend ganz beſonders empfohlen. Wer noch einen guten
Platz haben will, der beeile ſich; die ſtarke Kartennachfrage läßt
auf ein übervolles Haus ſchließen. An unſeren Schaltern ſteht nur
noch eine beſchränkte Anzahl Plätze zur Verfügung.
— Gabelsberger Stenographenverein von 1861 Darmſtadt
(Ballonſchule). Mit einem außerordentlich ſchönen Erfolge
be=
teiligte ſich der Verein am Bezirkswettſchreiben anläßlich des
Bezirkstags des Kurzſchriftbezirks Darmſtadt in Groß=Gerau
26 Mitglieder des Vereins nahmen an dem Wettſchreiben teil
und erzielten, vornehmlich in den höheren Abteilungen, 11
Ehrenpreiſe, 11 erſte Preiſe, 1 zweiten Preis und 3 dritte Preiſe.
Zwei Mitglieder des Vereins, die Herren Hans Fiſcher und
Wil=
helm Schmitt, ſchrieben in der Abteilung 380 Silben und
er=
hielten beide für ihre hervorragenden Leiſtungen wertvolle
Ehrenpreiſe. Auch die übrigen Ehrenpreisträger des Vereins
traten durchweg mit beſonderen Leiſtungen hervor. — Vom
Ga=
belsbergerſchen Stenographenverein, gegr. 1861, werden am
Montag der kommenden Woche, abends 8 Uhr, in der
Ballon=
ſchule am Ballonplatz wieder neue Anfängerkurſe für die
Erler=
nung der deutſchen Einheitskurzſchrift (verlangt von Behörden
und der Induſtrie) eröffnet.
Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875 — Wanderung. Unſere
Mitglieder machen wir auf die am Sonntag ſtattfindende
Gau=
wanderung aufmerkſam. Abfahrt um 7,57 Uhr
Hauptbahn=
hof mit Sonntagskarte nach Auerbach. Um 11 Uhr treffen wir
mit den anderen Gauangehörigen auf dem Auerbacher Schloß
zu=
ſammen, um dann an der Feierſtunde des Gauvorſtandes
teilzu=
nehmen.
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Das köstliche Aroma den
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Ianganhallenden Rauchgenuß.
Seite 6 — Nr. 132
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 13. Mai 1933
Der Gedanke gegenſeitiger Perbundenheit der Volksgenoſſen.
Die Indandenderſicheräng.
Von Ph. Scherf.
In dankbarer Erinnerung iſt feſtzuſtellen, daß der
Grund=
ſtein zu der Sozialverſicherung, wie überhaupt zu der
Sozial=
politik des Deutſchen Reiches in der programmatiſchen Kaiſerl.
Botſchaft vom 17. November 1881 gelegt worden iſt. Sie ſprach
die Ueberzeugung aus, daß die Heilung der ſozialen Schäden
gleichmäßig in der poſitiven Förderung des Wohles der Arbeiter
zu ſuchen ſein werde, um „dem Vaterlande neue und dauernde
Bürgſchaften ſeines inneren Friedens und den Hilfsbedürftigen
größere Sicherheit und Ergiebigkeit des Beiſtandes, auf den ſie
Anſpruch haben, zu hinterlaſſen.”
Zur Erreichung dieſes Zieles ſah die Botſchaft die
ſtaat=
liche Arbeiterverſicherung vor, als „eine der höchſten Aufgaben
jedes Gemeinweſens, welches auf den ſittlichen Fundamenten
des chriſtlichen Volkslebens ſteht”, durchgeführt auf dem Wege
des engeren Anſchluſſes „an die realen Kräfte des Volkslebens
und das Zuſammenfaſſen der letzteren in der Form korporativer
Genoſſenſchaften unter ſtaatlichem Schutz und ſtaatlicher
För=
derung”. Als erſte Folge der Botſchaft wurde im Jahre 1883 das
Krankenverſicherungsgeſetz geſchaffen; im Jahre 1884 traten die
verſchiedenen Unfallverſicherungsgeſetze in Kraft. Um auch
den=
jenigen welche durch Verfall der Kräfte, ſei es durch Krankheit,
ſei es durch Alter oder ſonſtige Urſachen erwerbsunfähig
wer=
den, der Geſamtheit gegenüber einen begründeten Anſpruch auf
ein höheres Maß ſtaatlicher Fürſorge zu ſichern als ihnen
bis=
her hat zuteil werden können, wurde im Jahre 1889 das am
1. 1. 1891 in Kraft getretene Invaliditäts= und
Altersverſiche=
rungsgeſetz veröffentlicht. Dieſe Verſicherungsgeſetze ſind im
Laufe der Zeit mehrfach verbeſſert und im Jahre 1911 unter
Anfügung der Hinterbliebenenverſicherung in der
Reichsver=
ſicherungsordnung — neben dem Bürgerlichen Geſetzbuch das
umfangreichſte Deutſche Geſetzgebungswerk — zuſammengefaßt
worden. Von den am tiefſten in das alltägliche Leben
ein=
ſchneidenden Geſetzen kommt unter der ſozialen Geſetzgebung
wohl das IV. Buch der Reichsverſicherungsordnung „Die
In=
validenverſicherung” in Betracht.
Der Invalidenverſicherung gehören etwa 18 000 000 Perſonen
an. Aus ihr beziehen etwa 3 300 000 Verſicherte oder
Hinter=
bliebene von ſolchen Renten. Außerdem werden jährlich für die
Wiederherſtellung der Geſundheit und Arbeitsfähigkeit von
Ver=
ſicherten Millionen verausgabt. Schon hieraus ergibt ſich die
volkswirtſchaftliche Bedeutung der Invalidenverſicherung. Nun
ſind in den letzten Jahren die Einnahmen in der
Invaliden=
verſicherung in erheblichem Grade zurückgegangen. Die Träger
dieſer Verſicherung ſind daher in eine ungünſtige finanzielle Lage
geraten, in eine Lage, die allerdings nur zum Teil eine Folge der
anhaltenden Wirtſchaftskriſe und der damit verbundenen
Arbeits=
loſigkeit iſt. Sie iſt zum nicht unerheblichen Teil auch auf eine
falſche, mitunter nicht verſtändliche Ausgabenwirtſchaft
zurück=
zuführen. Zur Beſeitigung der ſich immer ſchwieriger geſtaltenden
finanziellen Lage der Invalidenverſicherungsträger hat das frühere
Syſtem im Jahre 1931/32 auf dem Wege der Notverordnung
Maßnahmen ergriffen, durch die die von ihm vorher ohne
Berückſichtigung der verſicherungs= und finanztechniſchen
Grund=
ſätze erhöhten Leiſtungen in nicht gerade ſozialer Weiſe geſenkt
bzw. eingeſtellt wurden. Auch die Durchführung von
Heilver=
fahren mußte faſt ganz eingeſtellt werden. Dieſe Maßnahmen
wurden — nicht mit Unrecht — in den in Betracht kommenden
Kreiſen als hart empfunden. In der Tat brachten die
Not=
verordnungen große materielle Härten für viele Rentenempfänger,
namentlich auch für die Bezieher von Witwen= und Waiſenrenten
aus der Invalidenverſicherung. Dadurch iſt der Idee der
Polizeiberichl.
Tödlicher Verkehrsunfall. Am Freitag, gegen 12 Uhr,
er=
eignete ſich in der Kaupſtraße ein bedauerlicher Verkehrsunfall.
Der 3 Jahre alte Heinz Gehbauer lief beim Ballſpielen in einen
Laſtkraftwagen hinein, wurde von dem Fahrzeug erfaßt und zu
Boden geſchleudert. Der Fahrer bemühte ſich ſofort um das
ſchwer verletzte Kind, das jedoch trotz ſofortiger Hilfe im
Kran=
kenhaus den erlittenen Verletzungen erlag. Dieſer bedauerliche
Unglücksfall dürfte allen Eltern zur Warnung dienen ihre
Kin=
der nicht unbeaufſichtigt auf der Straße ſpielen zu laſſen.
Ein hoffnungsvoller Jüngling. Feſtgenommen und dem
Richter zugeführt wurde ein 16jähriger Kaufmannslehrling aus
Aſchaffenburg wegen Urkundenfälſchung und Betrugsverſuchs.
Der junge Mann verſuchte, bei einer Darmſtädter Firma, die
mit ſeiner Firma in Aſchaffenburg in Geſchäftsverbindung ſtand
und über deren laufendes Konto er unterrichtet war, mittels
gefälſchter Quittung einen größeren Betrag zu erheben.
Zu=
fälligerweiſe war dieſer Betrag geſperrt, wodurch ein Schaden
vermieden wurde, da ſonſt die Darmſtädter Firma anſtandslos
ausgezahlt hätte. Der junge Mann, der nach der Tat mittellos
und ohne Ausweispapiere im Darmſtädter Obdachloſenaſyl
auf=
gegriffen wurde, wurde auf der Kriminalwache bei Feſtſtellung
ſeiner Perſonalien erkannt. Dabei ſtellte ſich heraus, daß er ſich
bereits in Aſchaffenburg einer Unterſchlagung und eines
Be=
trugs ſchuldig gemacht hatte.
Sittlichkeitsverbrecher. Am 10. Mai, gegen 14.30 Uhr, wurde
Ecke Lagerhaus= und Weiterſtädter Straße ein auf dem
Heim=
weg befindliches 8jähriges Schulmädchen von einem älteren
Manne angeſprochen. Der Mann, der ein Fahrrad bei ſich
führte, ſetzte das Kind vor ſich auf das Rad und fuhr nach der
Waldkolonie. In der Nähe der Wirtſchaft Waldmann ging der
Täter mit dem Kinde in den Wald und verſuchte, an dieſem
un=
züchtige Handlungen zu begehen. Es handelt ſich um einen
etwa 50 bis 55 Jahre alten Mann, kleiner Statur, ſchmales,
blaſſes Geſicht. Kleidung: Schwarze Schuhe, lange braune Hoſe,
grüne Jacke und grünen Hut. Nach der Tat hat der Unhold das
Kind wieder mit ſeinem Rade Ecke Feldberg= und
Bismarck=
ſtraße gefahren und dort abgeſetzt.
Diebſtahl. Geſtohlen wurde aus einer Wohnung in der
Nieder=Ramſtädter Straße eine goldene viereckige
Damenglieder=
armbanduhr mit abgerundeten Ecken, weißem Zifferblatt und
arabiſchen Zahlen, eine goldene Vorſtecknadel mit einem
Sma=
ragd=Edelſtein.
— Reichsbund der Kinderreichen, Landesverband Heſſen. —
Deutſcher Muttertag 1933. Unter dem Protektorat des Herrn
Staatspräſidenten Prof. Dr. Werner veranſtaltet der
Landesver=
band Heſſen im Reichsbund der Kinderreichen, e V., am 13. und
14. Mai, getreu der Deviſe: Ehret die Mutter” einen
Blumen=
tag. Dazu hat der heſſiſche Miniſter die Erlaubnis erteilt. Der
Reinertrag iſt zugunſten bedürftiger Mütter beſtimmt. Die
Be=
völkerung wird herzlich gebeten, den Betrag für die Blumen
eigen=
händig in die Sammelbüchſen zu werfen.
Im ſtädtiſchen Leihamt findet am Mittwoch, dem 17., und
Donnerstag, dem 18. Mai d. J., jeweils von 3—5 Uhr,
Ver=
ſteigerung verfallener Pfänder ſtatt. (Siehe heutige
Bekannt=
machung.)
Invalidenverſicherung Schaden zugefügt worden. Dies hätte ſich
m. E. wohl vermeiden laſſen, jedenfalls hätten etwa notwendig
ge=
weſene Sparmaßnahmen für die Verſicherten in weſentlich
mil=
deren Formen durchgeführt zu werden brauchen, wenn ſchon in
den Jahren nach der Inflation mit den in ausreichendem Maße
vorhandenen, Mitteln vorſichtiger umgegangen und die
ver=
ſicherungstechniſchen Grundſätze mehr in den Vordergrund gerückt
und durchgeführt worden wären. Man kann wohl ſagen, aus
politiſchen Motiven ſind der Invalidenverſicherung Ausgaben
zu=
gemutet worden, für die die Einnahmen gefehlt haben und ſpäter
auch nicht aufzubringen waren.
Die neue Reichsregierung iſt unter den gegebenen
Verhält=
niſſen auch auf dem Gebiete der Sozialverſicherung vor recht
ſchwere Aufgaben geſtellt. Es beſteht kein Zweifel, daß ſie auch
dieſe Aufgaben voll und ganz löſen wird. In dieſer Beziehung
muß mit freudigem Ausblick für die Zukunft konſtatiert werden,
daß ſie bereits eine Milderung der erwähnten Notverordnungen,
ſoweit die eine Invalidenrente beziehenden Kriegsbeſchädigten
in Frage kommen, hat eintreten laſſen. Es iſt begründete
Hoff=
nung vorhanden, daß ſchon demnächſt weitere Milderungen im
Rahmen des finanziell Möglichen folgen werden. Wie ernſt es
der neuen Regierung um die Invalidenverſicherung iſt, beweiſt
auch die Tatſache, daß ſie ſich fortgeſetzt mit der Sanierung der
Invalidenverſicherung beſchäftigt.
Eine völlige Geſundung der Invalidenverſicherung, die weder
allein durch eine übrigens z. Zt. für die Arbeitgeber ſowohl als auch
für die Arbeitnehmer nicht tragbare allgemeine Beitragserhöhung,
noch allein durch eine weitere unſozial wirkende Kürzung der
laufenden Renten vorgenommen werden kann, wird ſich nicht
durch eine Aenderung auf dem verwaltungsrechtlichen und
stechniſchen Gebiete, ſondern in erſter Linie durch einen
geſunden verſicherungstechniſchen Aufbau herbei
führen laſſen, worauf ich in einem weiteren Artikel
zurück=
kommen werde. Ohne einen ſolchen Aufbau kann der
eigent=
lichſte Zweck der Invalidenverſicherung, die Gewährung einer
Rente im Falle des Eintritts der Invalidität oder des Todes
eines Verſicherten oder eines beſtimmten Alters, für die Zukunft
in Frage geſtellt werden. Es müſſen natürlich auch alle
Aus=
gaben, die dieſem Zwecke fremd ſind oder nicht unmittelbar
dienen, unterbleiben. Insbeſondere dürfen die Träger der
Invalidenverſicherung zunächſt keine Ausgaben machen für ſolche
Aufgaben, die eigentlich dem Reiche, den Ländern, den Kommunen
oder ſonſtigen Körperſchaften obliegen. Die Mittel der
In=
validenverſicherungsträger ſollen lediglich für die im Weſen der
Verſicherung liegenden Ziele verwendet werden, nämlich für die
Fürſorge der verſicherten ſchaffenden und arbeitenden Menſchen
und deren Hinterbliebenen.
In der Invalidenverſicherung iſt der Gedanke der
gegen=
ſeitigen Verbundenheit der Volksgenoſſen untereinander und der
ſittlichen Verpflichtung der wirtſchaftlich Stärkeren gegenüber
den wirtſchaftlich Schwächeren verkörpert. Sie iſt dadurch daß
die Allgemeinheit durch den Staat in Form von
Reichszu=
ſchüſſen und Reichsbeiträgen zu den Rentenleiſtungen aus ihr
beiträgt, Allgemeingut des deutſchen Volkes geworden. Dieſes
Allgemeingut zu hüten, zu beſchützen und zu fördern, wird wohl
beſondere Aufgabe der neuen Regierung ſein, zumal die
In=
validenverſicherung ein wichtiger Zweig der deutſchen
Sozial=
politik iſt, durch die den Arbeitern „Rechte gegeben, ſie aber auch
zur Pflicht, dem Korrelat des Rechts, gegen den Staat erzogen
werden” ſollen. Die neue Staatsführung wird das Ziel
ver=
folgen: durch Hebung des Arbeiterſtandes unſer deutſches Volk
und unſer Deutſches Reich wieder zu ſtärkerer nationaler
Macht, zu höherer Wohlfahrt, zu edelerer Geſittung, zum inneren,
für unſer Wirtſchaftsleben notwendigen ſozialen Frieden zu
führen.
* Bilder vom Tage der nakionalen Arbeit
werden im Union=Theater im Rahmen der Ufa=Wochenſchau
ge=
zeigt. Der Filmoperateur hat es verſtanden, die Hauptphaſen
dieſes gewaltigen Geſchehens im Bilde feſtzuhalten und ſo dem
Beſchauer einen nachhaltigen Eindruck zu vermitteln, gleichzeitig
aber auch ein Dokument von geſchichtlicher Bedeutung zu ſchaffen.
Die Verſammlung der Jugend im Berliner Luſtgarten, der
Auf=
marſch der Millionen, die den Anſprachen der Führer des
natio=
nalen Deutſchland lauſchen, die markanteſten Stellen der Reden
des Herrn Reichspräſidenten und des Herrn Reichskanzlers, ein
Ausſchnitt aus dem impoſanten Feuerwerk auf dem Tempelhofer
Feld, alles eindrucksvolle Tonaufnahmen, die den Tag der
natio=
nalen Arbeit in reichhaltigem Bilderwechſel wieder lebendig
wer=
den laſſen.
— Das Union=Theater bringt ab heute einen Tonfilm der
durch die Kunſt ſeiner Darſtellung hervorſticht und ein
erſchüt=
terndes Stück Wirklichkeit zeigt, betitelt „Moral und Liebe‟
mit Grete Mosheim, Camilla Horn und Johannes Riemann als
Hauptdarſteller. Im Beiprogramm ſieht man die von der Ufa
anläßlich des Tages der Arbeit am 1. Mai gedrehten
Tonfilm=
aufnahmen.
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen nur noch kurze Zeit den
gigan=
tiſchen Monumental=Tonfilm in deutſcher Sprache. Im Zeichen
des Kreuzes”, ein Werk aus der Zeit des Kaiſers Nero, deſſen
deutſche Faſſung unter Mitwirkung des „Kampfbundes für
deutſche Kultur” entſtanden iſt.
— In den Palaſt=Lichtſpielen ſieht man nur noch kurze Zeit
den neuen und unerhört ſpannenden Kriminal=Tonfilm. Die
Nacht im Forſthaus” (Der Fall Roberts) mit Camilla Spira
und Hermann Speelmanns in den Hauptrollen.
— Anläßlich des Muttertages veranſtalten die Helia=
Licht=
ſpiele zuſammen mit dem Paritätiſchen Wohlfahrtsverband
mor=
gen Sonntag, vormittags 11.15 Uhr, eine Sonder=Film=
Morgen=
feier mit dem pſychologiſchen Film „Das Erwachen der Seele‟
(Mutter und Kind). Eine Wiederholung kann nicht ſtattfinden.
Der Reinertrag wird der Mutterfürſorge überwieſen.
— Reſi=Theater. Ein Film der Jugend, — der deutſchen
Jugend —, die, ſportgeſtählt, hart gegen ſich ſelbſt und doch
warmherzig im Grunde ihres Weſens, unſere Zukunft ſein ſoll,
iſt das Meiſterwerk E. A. Duvonts „Der Läufer von
Mara=
thon‟. Das Manuſkript verfaßte Thea v Harbou. Die
Auf=
nahmen ſtammen zum Teil von der letzten Olympiade in Los
Angeles. Brigitte Helm als friſches Sportmädel, Paul
Hart=
mann als Mann zwiſchen zwei Frauen, Hans Brauſewetter und
Viktor Dekowa als ehrgeizige, trotzig=verliebte Sportjungens,
bie=
ten darſtelleriſche Leiſtungen, die unvergeßlich bleiben werden.
So ſteht das Reſi=Theater im Zeichen der Olympiade und wirbt
damit für die Olympiade 1936 in Deutſchland.
— Sängerluſtkonzert. Das für Samstag, den 13. d. M.,
vorgeſehen geweſene Konzert, bei dem Klara Herber. Herta
Maſte und Hans Andre als Soliſten mitwirken, mußte, wie
aus der geſtrigen Anzeige erſichtlich, verſchoben werden. Es
fin=
det nunmehr am Mittwoch, dem 17. Mai abends 8.15
Uhr, im Saale des Muſikvereins in der Wilhelm=Gläſſing=
Straße ſtatt. Wertvolle Chöre und Volkslieder Liedergruppe
von Hans Pfitzner und Johs. Brahms, und Celloſolis von
Dvo=
rak, Popper und andeve bilden die Vortragsfolge.
* Eine Holz=Induſtrie- und Gewerbeſchau
wird bis einſchließlich 14. Mai in der Vereinigten Geſellſchaft
gezeigt. Dieſe Wanderfachausſtellung, die von dem
Holzbranche=
fachmann Th. Graſer=Stuttgart=Feuerbach zuſammengeſtellt
wurde und von der Arbeitsgemeinſchaft für Holzbehandlung
Holzſchutz und Holzveredelung e V. veranſtaltet wird, bietet
nicht nur Fachleuten einen reſtloſen Einblick in die Holzbearbei
tungstechnik, ſondern iſt auch für Laien höchſt intereſſant und
inſtruktiv. Da die Anordnung der Schau vorbildlich
überſicht=
lich iſt und infolge der ergänzenden Lehrtafeln und angefügter
Erläuterungen ein außerordentlich klares Bild von der Holz
bearbeitung und =behandlung vermittelt wird, begegnet ſie ſtar
ker Beachtung weiteſter Kreiſe.
Beginnend mit Lehrtafeln und Naturhölzern, an denen das
Wachstum und die Nährſtoffe, ſowie die Aufteilung des Stam
mes, ferner die Nutz= und Furnierhölzer gezeigt werden, bring
eine Tafel der Schau die Holzhauergeräte, ferner den Aufbau
des Holzes, die Holzkrankheiten und deren Erreger, eine Zuſam
menſtellung aller (weit über 400) vorkommenden Holzarten und
weiter im einzelnen das ganze Gebiet der Holzoberflächenbehand
lung, einſchließlich aller dazu notwendigen Vorarbeiten, wie Lei
men, Furnieren, Schleifen, Beizen, Mattieren, Polieren, Spritzen
Lackieren und Holzmalerarbeiten. — Das Wertvolle dieſer Aus
ſtellung iſt, daß auch vorkommende Fehler bei der Holzbehand
lung und deren Folgen ſichtbar gemacht ſind, ſo daß dieſe An
ſchauungsmittel gleichzeitig eindringlich belehren. Beſonder
pfleglich ſind alle in die holzverarbeitenden und =bearbeitender
Berufsgruppen einſchlägigen Vorgänge behandelt, d. h. es ſin
alle diesbezüglichen Phaſen vom Sägewerk bis zur Sperrholz
erzeugung feſtgehalten. Intereſſant ſind auch die Abteilungen
die die Holzbearbeitung bis zum Schliff zeigen, wobei beſonder
die Beiztöne und ihre Entſtehung, aber auch hier eine fehler
hafte Arbeit und ihre Folgen, gezeigt werden. Der Holzſchu
vom einfachen Schellacküberzug, die Mattierung und Zaponierun
nimmt eine eigene Abteilung ein. Die Schau deutet weiter
ihrer Reichhaltigkeit auf das Feuerſchutzverfahren und auf di
Holzveredelungshilfsmaßnahmen hin. Einige anſchauliche Fer
tigarbeiten aus Schnitzereiſchulen, Oberfräßarbeiten au
Kunſtgewerbeſchulen vervollſtändigen die Holzausſtellung, dere=
Beſuch nur beſtens empfohlen werden kann.
Neben einigen auswärtigen Firmen haben aus Darmſtad
die Firmen Gebr. Vierheller und Röhm u. Haas einige ihre
Erzeugniſſe, die mit der Holzbehandlung zuſammenhängen, aus
geſtellt; im Rahmen der Ausſtellung werden u. a. auch die fü
die Fertigmacherei und Furnituren benötigten Materialien ge
zeigt. Fachvorträge geben Intereſſenten, Laien und Fachleute
wertvolle Aufklärung. Dieſe Holzſammlung und Fachſchau, di
in ihrer Vollſtändigkeit kaum zu überbieten iſt, findet lebhaft
Beachtung und Anerkennung aller Beſucher.
— Muttertagsfeier in der Stadtmiſſion. Am Sonntag, nack
mittags 3 Uhr, wird im großen Stadtmiſſionsſaal wieder ein
ſchlichte Muttertagsfeier ſtattfinden. Wer ſich an die Feiern de
vergangenen Jahre erinnert, wird gern auch diesmal wieder a
der Veranſtaltung teilnehmen. Ein kurzes Deklamatorium de
Kinder, außerdem muſikaliſche und deklamatoriſche Darbietunge
der Stadtmiſſionschöre und Jugendgruppen, ſowie eine bibliſch
Anſprache des Herrn Bringmann werden die Muttertagsfeier
au=
füllen.
— Petrusgemeinde. Zur Feier des Muttertags wird im Ge
meindehaus, morgen Sonntag abend, ein Gemeinde=Fami
lienabend veranſtaltet werden. In Anſprachen, Liedvorträger
Geſängen und einem Spiel ſoll Adel und Dienſt. Gabe und Aut
gabe deutſcher Mütterlichkeit zum Ausdruck kommen. Männer un
Frauen ſind herzlich zu dieſer Feierſtunde eingeladen. Teekarte
ſind zu 25 Pfg. bei Herrn Kirchendiener Wolf zu haben, der Rein
ertrag des Abends wird für Zwecke der Müttererholung in de
Gemeinde Verwendung finden. Es ſei beſonders darauf hinge
wieſen, daß der Abend pünktlich 8 Uhr beginnt.
Lokale Veranſtallungen.
— Großes Maibockfeſt mit Tanz veranſtaltet Samste
und Sonntag das Hotel u. Reſtaurant Poſt, am Haup
bahnhof, in ſämtlichen feſtlich geſchmückten Parterre=Räumen, mi
verſtärkter Kapelle. (Siehe heutige Anzeige.)
Aus den Wehrverbänden.
Programm für die Platzmuſik am Sonntag, der
Der 7 14. Mai, ab 11.30 Uhr, auf dem Adolf=Hitler=Platz
AStahihelmſ ausgeführt von der Stahlhelm=Kapelle unter Lei
dtung des Obermuſikmeiſters F. Mickley: 1. „Di
Himmel rühmen des Ewigen Ehre” von Beethoven. 2. Aufzug de
Zünfte aus „Die Meiſterſinger” von Rich. Wagner. 3. „Früh
lings Erwachen”, Romanze von Bach. 4. Armeemarſch Nr. 118
5. Einzug der Götter aus „Rheingold” von Richard Wagner
6. „Alte Kameraden”. Marſch von Teike.
Zu dem großen Stahlhelm=Aufmarſch in Hannover am 1. Sep
tember I. J. wird die Kapelle des Stahlhelm, B.d.F., Kreisgruppe
Darmſtadt, unter Leitung des Obermuſikmeiſters Mickley al
Darmſtadt nach Hannover und zurück eine Konzertreiſe mit der
vollſtändigen Kapelle des Stahlhelm B.d.F. auf Veranlaſſung de=
Rundfunks veranſtalten. Es iſt geplant, auf der Fahrt nach Han
nover in den größeren Städten Weſtfalens und zurück über Mag
deburg und Berlin, Halle, Leipzig. Nürnberg und zum Oktober
feſt in München zu gaſtieren.
Vereinskalender.
— Vereinigung früherer Leibgardiſten. Zur
Wiederſehensfeier, die die Ortsgruppe Oppenheim am Sonntag,
dem 28. Mai, auf der Landskrone veranſtaltet, ſind wir
einge=
laden. Kameraden, die ſich an der Omnibusfahrt nach
Oppen=
heim beteiligen wollen, werden gebeten, ſich in die bei Kamerad
Hartmann, Grafenſtraße 20, aufliegende Liſte umgehend
einzu=
tragen. — Sonntag, den 14. Mai, 6. Wanderung nach dem
Alt=
rhein (Kühkopf—Stockſtadt). Abfahrt 8,37 Uhr Hauptbahnhof.
Tiſchkarten bei Kam. Hartmann, Grafenſtraße 20, und Kam.
Glanz, Kittlerſtraße 35.
— Vereinigte Kriegervereine (
Kriegerkamerad=
ſchaft Haſſia). Der Kriegerverein Crumſtadt begeht morgen
Sonntag, den 14. Mai, ſein 60jähriges Vereinsjubiläum. Mit
dieſer Feier verbinden die Kriegervereine des Bezirks
Darm=
ſtadt ihren Frühjahrsbezirkstag. Die Hin= und Rückfahrten
er=
folgen mit Autobuſſen, mit Abfahrten von Darmſtadt, Ober=
Ramſtadt und Pfungſtadt. Die Abfahrt von Darmſtadt erfolgt
um 13 Uhr vom Marktplatz. Die Muſik wird von der
Polizei=
kapelle Darmſtadt geſtellt.
— Kriegerverein Darmſtadt Sonntag, den 14.
d. M., nachmittags 1 Uhr, Abfahrt am Schloßeingang
Markt=
platz, zum Bezirkstag der Kriegerkameradſchaft Haſſia nach
Crumſtadt. Zahlreiche Beteiligung erwünſcht.
— Pionierverein Darmſtadt und Umgebung=
Schießabteilung. Am Sonntag, dem 14. ds. Mts., ab 9 Uhr,,
Uebungsſchießen.
Train=Vereinigung 18. Zu unſerem
Familien=
ausflug mit Tanz am Sonntag, dem 14. Mai 1933, nach Traiſa
laden wir unſere Mitglieder ſowie alle Mitglieder des
Ver=
eins ehem. 6ler Artillerie herzlich ein. Treffpunkt
2.30 Uhr am Böllenfalltor. Ziel: Reſtaurant Behrens=Hufnagel.
Tageskalender für Samstag, den 13. Mai 1933.
Union: „Moral und Liebe‟ — Helia: „Im Zeichen des Kreuzes
— Palaſt: „Die Nacht im Forſthaus” — Reſi: „Der Läufer
von Marathon”, — Orpheum, 20.15 Uhr: Sondervorſtellung des
Darmſtädter Tagblatts: „Die Dorf=Venus”. — Konzerte: Hotel
zur Poſt, Rheingauer Weinſtube.
Zur Haus-Trinkkur:
bei Nierenleiden, Harnsäure, Eiweiß,
Zucker
1982: 17200 Badegäste.
Badeschriften
durch die Niederlage
in Darmstadt: Heilguellenzentrale u.
Drogen-
handlung Friedrich Schaefer, Ludwigsplatz 7,
Telephon 45 und 46, und durch die Kur-
(I 5310
verwaltung Bad Wildungen.
Samstag, 13. Mai 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 132 — Seite 7
Aus Heſſen.
eandwirtſch. Haushalkungsſchule zu Michelſtadt i. 9.
Die Landwirtſchaftskammer in Darmſtadt eröffnet am 3. Juli
1933 einen weiteren fünfmonatigen Haushaltungskurſus an ihrer
Haushaltungsſchule zu Michelſtadt i O. Die in herrlicher
Wald=
gegend des heſſ. Odenwaldes gelegene Haushaltungsſchule iſt
be=
ſonders neuzeitlich eingerichtet und mit ausreichenden
Lehr=
kräften beſetzt. Der praktiſche und tbeoretiſche
Haushaltungsunter=
richt erſtreckt ſich auf die Anleitung im ſelbſtändigen Kochen unter
Berückſichtigung der Bedürfniſſe des ländlichen und bürgerlichen
Tiſches, Zubereitung und Aufbewahrung der Speiſen,
Molkerei=
betrieb, Kleintierzucht, Gartenwirtſchaft, Waſchen und Bügeln,
Reinhalten des Hauſes, Buchführung. gründlichen
Handarbeits=
unterricht, in welchem das Stricken, Wäſche=Schnittzeichnen,
Wäſchezuſchneiden, Hand= und Maſchinennähen, ſowie das
Aus=
beſſern erlernt wird. Ferner wird Unterricht in allgemein
bil=
denden Fächern, wie Aufſatz, Rechnen, Singen, Geſundheitslehre,
Säuglings= und Kraukenvflege erteil:. Die Teilnahme an dem
Unterricht iſt nicht nur Töchtern von Landwirten, ſondern auch
denen des Mittelſtandes ſehr zu empfehlen. Gründliche
Ausbil=
dung erfolgt weiter im Obſt= und Gemüſebau ſowie im Einmachen
von Obſt und Gemüſe.
Anmeldungen zur Teilnahme, an dem am 3. Juli 1933 zu
Michelſtadt beginnenden Kurſus ſind alsbald an die
Landwirtſchaftskammer für Heſſen. Darmſtadt, Rheinſtraße 62,
zu richten, welche auf Verlangen ausführliche Proſpekte und
An=
meldebogen verſendet.
Cp. Hahn bei Pfungſtadt, 12. Mai.
Straßenumbenen=
nungen. Der neue Gemeinderat, der ſich aus ſechs
National=
ſozialiſten und drei Sozialdemokraten zuſammenſetzt, hat in ſeiner
erſten Sitzung unter Vorſitz von Bürgermeiſter Weicker beſchloſſen
die Hauptſtraße in Adolf=Hitler=Straße, die Wieſenſtraße in
Hin=
denburg=Straße, die Obergaſſe ia Hermann=Göring=Straße und
die Kleingaſſe in Horſt=Weſſel=Straße umzubenennen.
Nieder=Beerbach. 12. Mai. Der Kleinkaliber=Schützenverein
Nieder=Beerbach (Südweſtdeutſcher Sportverband für
Kleinkali=
berſchießen) begeht am Sonntag, den 14. Mai, ſein
Standeröff=
nungsſchießen. Aus dieſem Anlaß werden der Gau Darmſtadt
ſowie Freunde und Gönner des herrlichen Schießſports ihren
Aus=
flug nach Nieder=Beerbach unternehmen. Der Schießſtand iſt auf
dem Breitenlohberg gelegen.
1. Roßdorf, 12. Mai. Generalverſammlung. Die
Spar= und Darlehnskaſſe e. G. m. b. H. hielt ihre 43, ordentliche
Generalverſammlung ab. Der Vorſitzende des Aufſichtsrates,
Bäckermeiſter Georg Barth. gedachte der im Geſchäftsjahre
ver=
ſtorbenen Mitglieder. Nach Bekanntgabe des Reviſionsberichtes,
der von Rechner Zimmer vorgetragen wurde und ein gutes
Re=
fultat aufwies, erſtattete Direktor Koch einen ausführlichen
Ge=
ſchäftsbericht. Aus dieſem konnte man entnehmen, daß die Kaſſe
ſich im vergangenen Jahre weiter feſtigen und vorwärts
ent=
wickeln konnte. Die Einlagen floſſen immer noch ſo reichlich, daß
die Rückzahlungen und Darlehnsgewährungen vollkommen hieraus
gedeckt werden konnten. Damit iſt erreicht, daß die Kaſſe ihre
Liquidität aufrecht erhalten hat. Die Vermögensbilanz betrug
395 258 RM. Der Reingewinn wurde nach den Vorſchlägen der
Verwaltung nach Ausſchuttung einer Dividende von 10 Prozent
für die Geſchäftguthaben den Reſerven überwieſen.
Lichtenberg, 12. Mai. In Lichtenberg i. Odw. wird an
Him=
melfahrt, nach etwa 20jähriger Unterbrechung, heuer zum erſten
Male wieder das Hüttemärdche” (Hüttenmärktchen) veranſtaltet.
Eine ſchöne, alte Volksſitte unſerer Gegend, die auf dem
hiſtori=
ſchen Boden des Kernbach=Waldes, allwo in alter Zeit ein
Aus=
tauſch bzw. Verkauf von Waren aller Art ſtattgefunden hatte.
Zeitgemäße Veranſtaltungen, ſollen in dem herrlichen grünen
Buchenwald den Beſuchern eine abwechſelungsreiche Unterhaltung
bieten.
Dn. Beerfelden, 12 Mai. Geſtern nachmittag wurde auf
Ver=
fügung des hieſigen Amtsgerichts die Wohnung des Händlers
und Kriegsbeſchädigten S. S. in deſſen Elternhaus wegen
angeb=
licher Mietſtreitigkeiten mit der Beſitzerin des Hauſes, der
Schwe=
ſter des S., zwangsweiſe geräumt. In der Bevölkerung, ganz
be=
ſonders bei der Nachbarſchäft, herrſchte darüber große
Erbitte=
rung und Empörung. Nachdem die Wohnung geräumt, das
Mö=
bel vor dem Hauſe auf der Straße gelagert worden und
unter=
deſſen wiederholten Regenſchauern ausgeſetzt war, traf eine
Ver=
fügung des Kreisamtes Erbach ein, wonach die Wohnung wegen
Mangels an einer anderen Wohnung vom Bürgermeiſter wieder
zu beſchlagnahmen und der S. wieder in die Wohnung einzuſetzen
ſei. Unter dem Jubel einer großen Anzahl Zuſchauer war durch
die bereitwillige Hilfe vieler hilfsbereiter jüngerer Mitbürger die
Wohnung viel raſcher wieder eingeräumt, als dieſelbe vorher
ausgeräumt war.
— Viernheim, 10. Mai. Naturbühne Viernheim. In
Viernheim, dem Grenzort im ſüdlichen Zipfel des Heſſenlandes,
iſt eine Naturbühne im Entſtehen, die es verdient, weiteſten
Krei=
ſen bekannt gemacht zu werden. Die von Natur aus ideale
Frei=
lichtbühne liegt auf dem zwiſchen duftendem Tannenwald
einge=
betteten Spielplatz des Viernheimer Turnvereins von 1893. Das
leicht hügelige, mit abwechſlungsreichem Baumbeſtand bewachſene
Gelände gibt die für eige Naturbühne notwendige herrliche
Ro=
mantik ab. Eine üppige, vor der Bühne ſich ausbreitende
Wald=
wieſe dient als Zuſchauerraum. Für zirka 2000 Perſonen werden
überdachte regenſichere Sitzplätze eingerichtet. Zur Eröffnung der
Bühne iſt das Schauſpiel „Wilhelm Tell” von Schiller auserſehen.
Die Einſtudierung ſteht vor dem Abſchluß. Die Beſetzung
ſämt=
licher Rollen mit qualifizierten Darſtellern garantiert den
Auf=
führungen ein hohes Niveau. Die umfangreichen Szenerien gehen
ihrer Vollendung entgegen und bieten in Verbindung mit der
ohnehin ſchon idylliſchen Waldlandſchaft eine herrliche
Augen=
weide. Vom 20. Mai bis 25. Juni 1933 finden an jedem Sonn=
und Feiertage, jeweils nachm. 2.30 Uhr, die Aufführungen ſtatt.
P. Rüſſelsheim, 12. Mai. Die Ortsgruppe Rüſſelsheim des
Stahlhelms, Bund der Frontſoldaten, nahm gelegentlich eines
Deutſchen Abends im Hotel Adler die Vereidigung von 18 neuen
Staffelkameraden vor. Derſelben wohnten zahlreiche
Mannſchaf=
ten der SA. und SS. mit ihren Führern ſowie Vertreter der
hie=
ſigen nationalen Vereine bei. Die Mainzer Stahlhelmkapelle
konzertierte, die akademiſche Feier ſchloß mit dem Deutſchland=
und dem Horſt=Weſſel=Lied.
Gemelnberdie ii nieuen Oiact.
Die erſten Sikungen nach der nakionalen Erhebung.
Einmütigkeit in den
Gemeinderaks=
ſihungen
im Geiſte der nakionalen Regierung.
J. Griesheim, 11. Mai Gemeinderatsſitzung. Aus
Anlaß der erſten Sitzung des neuen Gemeinderats war der
Sitzungsſaal in würdiger Weiſe geſchmückt. Die
nationalſoziali=
ſtiſche Fraktion zog unter Begleitung der SA.=Kapelle geſchloſſen
zum Rathaus. Der Gemeinderat war vollzählig erſchienen die
Nationalſozialiſten im Braunhemd. Der Vorſitzende, Herr
Bür=
germeiſter Feldmann, leitete die Sitzung durch eine Anſprache ein.
in der er auf die grundlegende Umwälzung hinwies und dem
neuen Gemeinderat ſeine, hohen Pflichten vor Augen führte.
Hierauf nahm er die Einführung der neuen
Gemeinderatsmit=
glieder und deren Verpflichtung durch Handſchlag an Eidesſtatt
vor, nachdem er vorher den kommiſſariſchen Beigeordneten, Herrn
Lehrer Schrauth, vorgeſtellt hatte. Nach dieſem feierlichen Akt
erfolgten kurze Erklärungen der Fraktionsführer der NSDAP.
und der SPD. Hierauf wies der Beigeordnete darauf hin, daß
der neue Gemeinderat, den politiſchen Verhältniſſen in keiner
Weiſe entſpreche und betonte, daß im Falle einer Wahl die
über=
wiegende Mehrheit der Sitze der NSDAP. beſtimmt zugefallen
wäre. Im weiteren Verlauf beſchäftigte er ſich mit der Perſon
des Gemeinderats Müller von der SPD., der mit Rückſicht auf
ſeine ſeitherige politiſche Betätigung als Gemeinderatsmitglied
ungeeignet ſei. Die einzelnen Kommiſſionen wurden beſtimmt.
Ein Dringlichkeitsantrag der NSDAP. auf Herabſetzung der
Be=
ſoldungen der Gemeindebeamten infolge der ſchlechten finanziellen
Lage der Gemeinde. Da die SPD.=Fraktion geſchloſſen gegen die
Dringlichkeit des Antrags ſtimmte und der Bürgermeiſter ſich als
Mitbeteiligter der Stimme enthielt, erfolgte Abſetzung des
An=
trags. Die Sitzung wurde von dem Vorſitzenden mit einem „Sieg
Heil” auf den Herrn Reichspräſidenten und den Herrn
Reichs=
kanzler geſchloſſen.
Cp. Pfungſtadt, 10. Mai. Eröffnungsſitzung des neuen
Gemeinderats. Der neue, aus neun nationalſozialiſtiſchen und
ſechs ſozialdemokratiſchen Mitgliedern beſtehende Gemeinderat
hielt im feſtlich geſchmückten Rathausſaal, in dem jetzt an Stelle
des Ebertbildes das Bild Adolf Hitlers aufgehängt iſt, bei
zahl=
reicher Zuhörerſchaft ſeine erſte Sitzung ab. Der kommiſſariſche
Bürgermeiſter Steinmetz eröffnete die Sitzung mit einem Dank
an den früheren Gemeinderat. Nach der Verpflichtung der neuen
Gemeinderatsmitglieder ſchritt man zur Bildung der einzelnen
Ausſchüſſe, die durchweg mit drei Mitgliedern beſetzt wurden. Es
wurden, abgeſehen vom Schulvorſtand und der
Umlegungskom=
miſſion, für die gleichfalls zur Genehmigung gelangende
Bauland=
umlegung in der Bahnhofſtraße, acht Ausſchüſſe gebildet. Zum
Ge=
meindekontrolleur wurde Güterverwalter Koch beſtimmt. Die
bereits von Verwaltungsſeite vorgenommene Umbenennung der
Lindenſtraße in Adolf=Hitler=Straße wurde genehmigt. Außerdem
wurden zwei Wirtſchaftskonzeſſionsgeſuche genehmigt.
Neuhaus=
beſitzer ſollen je nach Bedürftigkeit die allgemein üblichen
Steuer=
vergunſtigungen erhalten. In der ehemaligen Pappfabrik von
Appel u. Preß ſoll ein Arbeitsdienſtlager eingerichtet werden, für
das die Gemeinde, abgeſehen von der Stellung des Anweſens und
der Werkzeuge für die Arbeitsdienſtwilligen, je Tag und Mann
zwei Pfennig zu vergüten hat. An Arbeiten ſind die Regulierung
der Modau, die Herſtellung eines Radfahrerweges nach
Darm=
ſtadt, die Befeſtigung des Weges nach Seeheim und die
Melio=
ration von 20 bis 30 Morgen an der Torfgrube vorgeſehen
* Nieder=Ramſtadt, 12. Mai. Ratsbericht. Aus Anlaß
der erſten Sitzung war das Rathaus ſowie das Sitzungslokal
feſt=
lich ausgeſchmückt. Eine vor dem Rathaus errichtete Ehrenpforte
entbot den neuen Ratsmitgliedera den beſonderen
Willkommens=
gruß. Außerordentlich groß war das Intereſſe der
Einwohner=
ſchaft für dieſe Sitzung. Kurz nach 8 Uhr erſchienen die
Ratsmit=
glieder der NSDAP. zuſammen mit dem Abgeordneten der
bür=
gerlichen Parteien, Herrn Zieſche, der ſeinen Uebertritt zur
Fraktion der NSDAP. erklärte. Stehend hörten die
Ratsmit=
glieder die Begrüßungsworte des Bürgermeiſters Jährling
an, der auf die Bedeutung der neuen Zeit hinwies und die
Rats=
mitglieder ermahnte, ihre Arbeit in das Wohl der Gemeinde zu
ſtellen. Mit einem begeiſtert aufgenommenen „Sieg=Heil” wurde
in die Tagesordnung eingetreten. Nach der Verpflichtung der
Ratsmitglieder ereignete ſich ein unliebſamer Zwiſchenfall. Aus
dem Zuhörerraum heraus wurde verlangt, daß der der SPD.
an=
gehörende Rat Keil die Sitzung verlaſſe. Ratsmitglied Malcomes
(NSDAP.) ſtellte hierauf den Antrag, daß Keil die Sitzung
ver=
laſſen ſolle, weil er nicht in das vom Bürgermeiſter ausgebrachte
„Sieg=Heil” mit eingeſtimmt habe. Ratsmitglied Keil ſtellt
da=
gegen feſt, daß er ſich zu Ehren des Herrn Reichskanzlers von
ſeinem Sitze erhoben und damit ſeiner Ehrenbezeugung genügt
hätte. Die Ratsmitglieder der NSDAP. begnügten ſich jedoch
mit dieſer Erklärung nicht und verlangten das Verlaſſen des
Sitzungslokals. Daraufhin verließen die Ratsmitglieder der SPD.
geſchloſſen die Sitzung. Da hierdurch die Beſchlußfähigkeit nicht
beeinträchtigt war, wurde in der Beratung fortgefahren.
Zu=
nächſt wurden zwei Urkundsperſonen und der Schriftführer
be=
ſtimmt, dann die einzelnen Ausſchüſſe und der Poſten des
Ge=
meindekontrolleurs beſetzt. Der Antrag der NSDAP. und der
Bewohner der Untergaſſe auf Umbenennung von Straßen konnte
nur inſoweit Erledigung finden, als die bisherige Bahnhofſtraße
in „Adolf=Hitler=Straße” umbenannt wurde. Auf Antrag der
NSDAP. wird der Herr Reichskanzler Adolf Hitler zum
Ehren=
bürger der Gemeinde Nieder=Ramſtadt ernannt. Alle anderen
Tagesordnungspunkte wurden an die Kommiſſionen verwieſen.
Mit „Sieg=Heil” wurde die Sitzung geſchloſſen.
G Ober=Ramſtadt, 10. Mai. Erſte Sitzung des
neuge=
wählten Gemeinderats. Der auf Grund des Geſetzes über
die Neubildung der gemeindlichen Selbſtverwaltungskörper
neuge=
wählte Gemeinderat war zu ſeiner erſten Sitzung in das Rathaus
einberufen worden. Die SA., SS. und HJ. marſchierten in langen
Kolonnen unter Vorantritt der Muſikkapellen auf. Nach dem
ge=
meinſamen Geſang der erſten Strophe des Horſt=Weſſel=Liedes be=
trat der kommiſſariſche Bürgermeiſter Jörgeling den Balkon des
Rathauſes, um zunächſt ſeiner Freude über die überwältigende
Kundgebung der Einwohnerſchaft aus Anlaß des Zuſammentritts
des neuen Gemeinderats Ausdruck zu geben und dann kurz über
gemeindliche Belange zu ſprechen. Er erklärte, daß er bei ſeiner
Amtsübernahme eine ſauber geführte Verwaltung und einen gut
geſchulten Beamtenſtab vorgefunden habe und ſagte dafür ſeinem
Amtsvorgänger, Altbürgermeiſter Rückert, öffentlich Dank. Die
finanzielle Lage der Gemeinde ſei allerdings weniger roſig.
Hier=
über und insbeſondere über den derzeitigen Schuldenſtand der
Ge=
meinde würden in Kürze ſeitens der Verwaltung nähere
Einzel=
heiten veröffentlicht werden. Trotz allem aber werde der neue
Ge=
meinderat mit friſchem Mut und im Vollbewußtſein ſeiner
Ver=
antwortung an die ſeiner harrenden Aufgaben herantreten und
dieſe zum Wohle der Gemeinde zu löſen beſtrebt ſein. Hierzu
er=
bat der Bürgermeiſter die Unterſtützung aller, denen das Wohl
und Wehe der Gemeinde am Herzen liege. Er brachte ein
drei=
faches Sieg=Heil auf den Volkskanzler Adolf Hitler, den greiſen
Präſidenten des Reiches, Generalfeldmarſchall v. Hindenburg, und
auf das deutſche Vaterland aus, und die öffentliche Kundgebung
fand mit dem Geſang des Deutſchlandliedes ihren Abſchluß. —
Nach Bekanntgabe einer kreisamtlichen Verfügung, die die Wahl
der Ratsmitglieder beſtätigte, nahm der Bürgermeiſter die
Ver=
pflichtung der Ratsmitglieder vor. Es folgte die Umbenennung
mehrerer Straßen. — Ein Dringlichkeitsantrag des
Ratsmitglie=
des Gunkel, die freie Schutzmannsſtelle dem Sturmbannführer,
Pflaſterermeiſter Hrch. Fiſcher, mit dem Range eines
Polizeimei=
ſters zu übertragen, wird angenommen. Der kommiſſariſche
Bei=
geordnete Muhl dankte alsdann noch in kurzen Ausführungen für
das ihm durch ſeine Berufung auf dieſen Poſten geſchenkte
Ver=
trauen, das er, wie ſeither, auch in Zukunft durch uneigennützige
Arbeit im Dienſte der Gemeinde zu rechtfertigen wiſſe. Zum
Ab=
ſchluß dieſer denkwürdigen Tagung ſangen alle Anweſenden das
Horſt=Weſſel=Lied.
f. Roßdorf, 11. Mai Erſte Sitzung des neuen
Ge=
meinderats. Der Bürgermeiſter, der Beigeordnete und die
Mitglieder der NS.=Fraktion waren zu der Sitzung im braunen
Ehrenkleid erſchienen. Der Zuhörerraum war dicht gefüllt, im
Sitzungsſaale grüßten die Hakenkreuzfahnen und das Bild unſeres
Reichskanzlers Adolf Hitler. In der Eröffnungsanſprache wies
der Bürgermeiſter darauf hin, daß ſich auch in Roßdorf die
natio=
nale Revolution vollzogen und der Natſoz. Deutſchen
Arbeiter=
partei 9 Mandate gebracht habe, er danke den Vorgängern für
ihre geleiſtete Arbeit. Dem Gemeindeparlament ſtünden große
Aufgaben bevor, die nur durch engſte Zuſammenarbeit im Sinne
des Führers gelöſt werden könnten, er betrachte als
National=
ſozialiſt ein Gemeindeparlament nicht als eine Körperſchaft, die
berufen ſei, abzuſtimmen, ſondern lediglich als eine berufliche
Ver=
tretung, die dafür da ſei, beratend mitzuarbeiten. Abſtimmungen
würden nur durchgeführt, wenn ſie nach dem Buchſtaben des
Ge=
ſetzes nicht zu umgehen ſeien. Er habe die feſte Abſicht, die
Ge=
ſchicke der Gemeinde in Ehrlichkeit und unbeugſamem Willen mit
Unterſtützung des Gemeinderats als allein verantwortlich zu
lei=
ten. Anſchließend fand die Verpflichtung ſämtlicher
Ratsmitglie=
der ſtatt. Der Bürgermeiſter erklärte, daß er ſämtliche Ausſchüſſe
durch Vertreter der NSDAP. beſetzen werde. Im Namen der
NS.=Fraktion erklärte hierauf Rat Kaffenberger als älteſtes
Mitglied ſeiner Fraktion, daß ſie den Bürgermeiſter in ſeinen
Beſtrebungen mit Rat und Tat unterſtützen würden, ſeine
Frak=
tion ſei beſtrebt, an dem Wiederaufbau der Gemeinde
mitzuarbei=
ten, ferner ſei einer der oberſten Grundſätze, die in der Gemeinde
beſtehenden Klaſſengegenſätze zu überbrücken, jedem, der offen
und ehrlich mitarbeiten wolle, werde die Hand gereicht, gegen
Miesmacher jedoch werde man ſich energiſch zu wehren wiſſen.
Der Verhandlungstiſch ſei auf dem Rathaus und nicht in der
Eiſenbahn, und nicht in der Werkſtatt, aber auch nicht auf dem
Acker. Sitte, Moral, Ehrlichkeit und Anſtand müßten wieder
vor=
herrſchend ſein auf allen Gebieten, wenn es im Gemeindeleben
vorwärts gehen ſolle.Hierauf wird die Umbenennung der Straßen
mit den Stimmen der NS. genehmigt.
Cr. Semd. 10. Mai. Ratsſitzung. Mit friſchem Grün, den
irben des neuen Reiches und dem Bildniſſe des Herrn Reichs=
kanzlers Adolf Hitler war der Rathausſaal ausgeſchmuckt. Vor
Eintritt in die Tagesordnung gab ein Mitglied der
nationalſozia=
liſtiſchen Fraktion die Erklärung ab, daß ihre Partei es ablehnt.
mit einem Mitglied von der ſozialdemokratiſchen Fraktion zu
be=
raten. Als dieſer ſich zur Mandatsniederlegung nicht bequemen
konnte, verließen erſtere den Saal. — Am Samstag fand dann mit
gleicher Tagesordnung eine Dringlichkeitsſitzung ſtatt. In einem
Schreiben an die Bürgermeiſterei bringt Gemeinderat Reinhard
zum Ausdruck, daß die Vertreter der Sozialdemokratiſchen Partei
bis zur behördlichen Entſcheidung in dieſer Frage an den
Sitzun=
gen nicht teilnehmen. Als erſter Punkt wurde durch Beigeordneten
Georg die Verpflichtung des Geſamtgemeinderates vorgenommen.
Von der Bildung von Kommiſſionen wird abgeſehen Die
Beſchaf=
fung von Armbinden, Helmen und 50 Meter Schläuchen, die von
dem Kommando der Feuerwehr gefordert wird, wird beſchloſſen.
Ebenſo wird die Aufnahme des Gemeinderechners Seibert in die
Unterſtützungskaſſe für gemeindliche Beamte zugebilligt.
Ay. König i. Odw. (Stahlbad), 10. Mai. Gemeinderat. Es
gehören dem Gemeinderat nunmehr an 9 Mitglieder von der
NSDAP. und 3 Sozialdemokraten. Zum Schriftführer wurde
Bür=
meiſterei=Aſſiſtent Rummel beſtellt. Namens der Fraktion der
NSDAP. dankte Ratsmitglied Hill für das Vertrauen der
Be=
völkerung und erklärte, daß ſie zum Wohle der Gemeinde im Sinne
Adolf Hitlers wirken werde. Sein Dank galt auch dem ſcheidenden
Bürgermeiſter Hofferbert und dem Gemeinderechner i. R. Lang und
dem Schutzmann i. R. Berle. Neu wurde das Rauchverbot während
den Sitzungen eingeführt Hinſichtlich der Gewerbeſteuer ſollen
dieſelben Ermäßigungen bei der Gemeinde eintreten wie ſie bei
Kreis und Provinz vorgeſehen ſind. Zur Durchführung des
Weg=
baues nach Momart wird die Aufnahme eines Darlehens von
6000 RM. beſchloſſen. Das Geſuch des ſeitherigen Bürgermeiſters
Hofferbert um Verſetzung in den Ruheſtand wird rückwirkend ab
1. Mai d. J. genehmigt. Zur Errichtung eines Arbeitslagers ſollen
weitere Schritte unternommen und mit umliegenden Gemeinden
zwecks evtl. Beteiligung verhandelt werden. Baumeiſter Koch wird
beauftragt, über die durchzuführenden Arbeiten einen
Koſtenvor=
anſchlag einzureichen.
Darmstadt, Ludwigstr. 1 • Markt-Ecke.
Meß-Sonntag von 1-6 Uhr geöffnet!
(6155
[ ← ][ ][ → ]Seite 8 — Nr. 132
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
As. Erbach, 10. Mai. Gemeinderatsſitzung. Der
Vor=
ſitzende gibt eig Schreiben des Kreisamts bekannt, wonach dem
ſtellvertretenden Bürgermeiſter monatlich eine Vergütung von
250 RM. zu gewähren iſt; Kürzungen auf Grund der
Notverord=
nung kommen nicht in Betracht. Herr Beigeordneter Lenz hat
freiwillig auf 100 RM. verzichtet. — Der Kampfbund des
gewerb=
lichen Mittelſtandes hat ſeine Wünſche und Anregungen in fünf
Anträgen klar zuſammengefaßt. Die Bildung einer Kommiſſion
zur Ausübung des Kontrollrechtes bei Arbeitsvergebungen der
Stadt wird abgelehnt, da dem Rate bereits zwei Mitglieder und
der Vorſitzende des Kampfbundes angehören. Der Antrag auf
Er=
hebung der Filialſteuer mit dem Höchſtſatz (100 Prozent) wird
ein=
ſtimmig angenommen. Durch Reichsgeſetz iſt die Eröffnung
wei=
terer Filialbetriebe unterſagt. Die Einführung der
Wanderlager=
ſteuer wird genehmigt. Herr Treuſch, der Vorſitzende des
Kampf=
bundes, zieht ſeinen Antrag auf Aufhebung des
Submiſſions=
unweſens zurück, da die Stadtverwaltung bereits in dieſem
Sinne handelt. — Für die ausſcheidenden
Aufſichtsrats=
mitglieder Dengler und Volk bei der Firma G. W. Kumpf A.=G.
werden die Herren Beigeordneten Lenz und Heim beſtimmt.
Die Beſchlüſſe des Marktausſchuſſes werden in ihrer Geſamtheit
angenommen. — Die Beſchlüſſe des Kreiskrankenhausausſchuſſes,
insbeſondere die Anſchaffung eines neuen Röntgenapparates
wer=
den genehmigt.
Ed. Winterkaſten, 11. Mai. Aus dem Gemeinderat.
Der hieſige Gemeinderat trat dieſer Tage zu ſeiner erſten Sitzung
zuſammen. Es ſind nur Nationalſozialiſten darin vertreten, Andere
Parteien haben von der Einreichung von Wahlvorſchlägen
ab=
geſehen.
Dk. Waldmichelbach, 12. Mai. Ausdem Gemeinderat.
Die Eröffnungsſitzung des neuen Gemeinderates ſtand im Zeichen
des dritten Reiches und war ein Bekenntnis zu Adolf Hitler und
der nationalſozialiſtiſchen Bewegung. Mit dem Geſang des Horſt=
Weſſel=Liedes geleitete die hieſige SA. die Fraktion der NSDAP.
zum Rathauſe, vor dem ſich viele Volksgenoſſen eingefunden
hat=
ten. Der Sitzungsſaal war mit den Fahnen der nationalen
Er=
hebung und den Bildern des Volkskanzlers Adolf Hitler, des
Reichspräſidenten von Hindenburg, des Odenwalddichters Adam
Karrillon und des Odenwaldpioniers Rudi Wünzer geſchmückt.
Der neue Gemeinderat ſetzt ſich aus 7 Vertretern der NSDAP.,
die alle im Braunhemd erſchienen waren, und aus 3 Abgeordneten
des Zentrums und 2 Abgeordneten der SPD. zuſammen.
Bür=
germeiſter Röth begrüßte die neuen Volksvertreter und eröffnete
die erſte Sitzung mit einer kernigen Anſprache, in der er auf die
Bedeutung der nationalen Revolution für Volk und Vaterland
hinwies. Nach der Verleſung der Gemeinderatsordnung wurden
die Ratsmitglieder durch Handſchlag feierlichſt verpflichtet.
Da=
nach ſprach der Fraktionsführer der NSDAP., Ortsgruppenleiter
Strauß, und richtete an alle Ratsmitglieder den ernſten Appell,
frei von perſönlicher Gehäſſigkeit ſtets im Intereſſe der Gemeinde
zu arbeiten und zu handeln nach dem oberſten Grundſatz:
Gemein=
nutz geht vor Eigennutz! Dann ergriff das älteſte Ratsmitglied
Apotheker Schaffnit (NSDAP.) das Wort. Mit einem dreifachen
Sieg=Heil auf das deutſche Vaterland, den Reichspräſidenten und
den Reichskanzler endete die Anſprache. Anſchließend wurde der
kommiſſariſche Beigeordnete, Metzgermeiſter Leonhard Röthl, in
ſein Amt eingeführt. Der Fraktionsführer des Zentrums Lehrer
Jäger, ſtellte ſein Ratsmandat zur Verfügung. Die Wahl der
Urkundsperſonen und der einzelnen Kommiſſionen vollzog ſich in
aller Kürze und Ordnung. Darauf wurde die Umbenennung der
Geburtsſtraße des Dichters, die Kirchhohl, in Adam=Karrillon=
Straße einſtimmig beſchloſſen. Ferner erhält die neue Schule zu
Ehren des Dichters den Namen Adam=Karrillon=Schule.
Gleich=
zeitig wurde einſtimmig beſchloſſen, zum Gedenken des
Odenwald=
freundes Rudi Wünzer die Gadener Straße in Rudi=Wünzer=
Straße umzubenennen.
Dp Zwingenberg, 11. Mai. Gemeinderatsbericht. Die
erſte Sitzung des neuen Gemeinderates wurde durch einen
Auf=
marſch der NSDAP.=Formationen eröffnet. In ſeiner
Begrüßungs=
anſprache forderte der kommiſſariſche Bürgermeiſter die neuen
Ge=
meinderäte auf, getreu ihre Pflicht zum Beſten der Gemeinde zu
tun. Er ſchloß mit einem Heil auf den Kanzler. Sodann wurde die
Verpflichtung durch Handſchlag vorgenommen. Gemeinderat Schmitt
gab ſodann bekannt, daß die SPD. in Zwingenberg aufgelöſt ſei,
und daß die drei von der SPD.=Fraktion beſtimmten Räte in ihren
Beſchlüſſen parteipolitiſch nicht mehr gebunden ſeien. Der Punkt 2,
Bürgertag, fand durch Annahme der vorgeſchlagenen Ausſchüſſe
Er=
ledigung. Der Antrag „Werbetätigkeit, zur Bebauung des neuen
Ortsteils” wurde der Baukommiſſion überwieſen. Eine
Junglehrer=
ſtelle ſoll unter den ſeitherigen Bedingungen neu beſetzt werden.
Die Einführung der Filialſteuer in Zwingenberg (100 Prozent)
wird beſchloſſen. Verſchiedene Anträge auf Wohnungstauſch werden
von der Wohnungskommiſſion erledigt. Mit einem nochmaligen
Heil auf den Führer und mit dem 1. Vers des Horſt=Weſſel=Liedes
fand der öffentliche Teil dieſer erſten Gemeinderatsſitzung ein
wür=
diges Ende.
Das Mainzer Skraßenbahnunglück.
Der umgeſtürzte Motorwagen.
Ca. Lorſch, 11. Mai. Die erſte Sitzung nach der Gleichſchaltung
nahm einen denkwürdigen Verlauf. Vom Rathaus wehten die
Reichs= und Landesflagge, ſowie das Hakenkreuzbanner In
glei=
chen Farben war der große Rathausſaal geſchmückt. Die Vertreter
der NSDAP. mrſchierten in Begleitung der SA. und SA.=Reſerven
unter Muſikklängen in den Saal. In herzlichen Worten hieß
Bür=
germeiſter Huba die alten und neuen Gemeindevertreter
willkom=
men und verpflichtete dieſe ſodann einzeln durch Handſchlag, ebenſo
die Schriftführer. Gemeinderat Degen von der NSDAP. gibt
ſei=
ner Freude Ausdruck, daß wieder die alten und neuen Fahnen vom
Rathauſe wehen und Bilder von den Wänden grüßen von
ehe=
maligen Führern und dem Führer des neuen Deutſchlands. Er
forderte, entſprechend den Geſchehniſſen der Zeit, für ſeine
Frak=
tion die Führung in der Gemeindevertretung. Der Vertreter des
Zentrums gab kund, daß ſeine Fraktion bereit ſei, im
chriſtlich=
nationalen Sinne am Wiederaufbau der Gemeinde und des
Vater=
landes mitzuhelfen. Schnell wickelte ſich auch die Bildung der
Kom=
miſſionen ab. Auf Antrag des Gemeinderats Degen wurden
ſo=
dann einſtimmig, d. h. mit den Stimmen der NSDAP., des
Zen=
trums und der Sozialdemokraten, der Reichspräſident von
Hinden=
burg und der Reichskanzler Adolf Hitler zu Ehrenbürgern der
Gemeinde Lorſch ernannt. Auf gleiche Weiſe wurde dem Antrag
des Gemeinderats Degen entſprochen, dem Denkmalsplatz ſeinen
alten Namen, Kaiſer=Wilhelm=Platz, wiederzugeben. Bürgermeiſter
Huba ſprach dann noch ein kurzes Schlußwort und forderte zur
gemeinſamen Mitarbeit auf. Er ſchloß dann mit einem dreifachen
Sieg=Heil auf den Reichspräſidenten von Hindenburg, den großen
Volkskanzler Adolf Hitler und dem heſſiſchen Staatspräſidenten
Prof. Dr. Werner.
Hirſchhorn, 12. Mai. Waſſerſtand des Neckars am
Pegel am 11. Mai 1,62 Meter. am 12. Mai 1,60 Meter.
Gernsheim. 12. Mai. Waſſerſtand des Rheins am
Pegel am 11. Mai 0,40 Meter, am 12. Mai 0,53 Meter.
Auf jeden Kaffeetſch
Kaudenter duuf
Ae ToElekee
Samstag, 13. Mai 1933
Cp. Erfelden, 12. Mai. Der neugewählte Gemeinde
rat beſchloß in ſeiner konſtituierenden Sitzung einſtimmig, den
Reichspräſidenten von Hindenburg und dem Reichskanzler Adol
Hitler das Ehrenbürgerrecht zu verleihen. Außerdem wurder
Straßenumbenennungen beſchloſſen.
z. Offenthal, 8 Mai. Der neugebildete Gemeinderat hiel
ſeine erſte Sitzung. Sie wurde eingeleitet mit einem dreifache,
Sieg=Heil auf unſeren Führer und Singen des Horſt=Weſſel=Liedes
Nach der Verpflichtung des Gemeinderats durch den Bürgermeiſte.
wurden die verſchiedenen Kommiſſionen gewählt. Es wurden ver
ſchiedene im Intereſſe der Gemeinde liegende Beſchlüſſe gefaßt.
Aus Mainz und Rheinheſſen.
Be Mainz, 12. Mai. Vorläufige Regelung des Ge
werkſchaftsweſens in Mainz. Unter der Leitung des
Kreisbetriebszellenleiters Mühlenpfordt vollzog ſich die
Ueber=
nahme der Gewerkſchaften in Mainz ohne jede Reibung. Der
ge=
ſchäftliche Betrieb der Gewerkſchaften geht ungehindert weiter. In
dem kleinen Sälchen des Gewerkſchaftshauſes fand in dieſen Tagen
eine von dem Gewerkſchaftskommiſſar Mühlenpfordt einberufene
Verſammlung der freigewerkſchaftlich organiſierten Betriebsräte
verſchiedener größerer Betriebe der Metallinduſtrie in
Main=
ſtatt. Die Verſammlungsleitung lag in den Händen des
Gewerk=
ſchaftsſekretärs Piehlers. Dr. Schwarz von der NSBO. hielt ein
Referat über die Ziele des Nationalſozialismus, in der er
her=
vorhob, daß die Eingliederung der Einheitsgewerkſchaften in die
ſtändiſche Gliederung des neuen Staates der eigentliche Zweck
der Uebernahme der Gewerkſchaften geweſen ſei. —
Beurlau=
bungen bei der Stadt. Der Kuſtos der ſtädtiſchen
Ge=
mäldegalerie, Dr. Buſch, wurde beurlaubt. An der ſtädtiſchen
Handelslehranſtalt wurden weiter beurlaubt Oberſtudienrat
Becker, Handelsſchullehrer J. Flatters und Hilfsſchullehrerin Frl.
Dr. Jett.
* Mainz, 12. Mai. Stahlhelmfeier im
Stadt=
theater. In ſehr glücklicher und eindrucksvoller Art war die
Vereidigung von 257 neu eingetretenen Kameraden verbunden
mit einer Aufführung des vaterländiſchen Schauſpiels „Der 18.
Oktober, über deſſen hohe nationale Werte bereits bei der
Erſt=
aufführung berichtet werden konnte. Das weite Haus war bis
auf den allerletzten Platz beſetzt, mit dem ernſten Feldgrau der
Stahlhelmer miſchte ſich das lichte Blau der ebenſo zahlreich
er=
ſchienenen Luiſenbündlerinnen. Die Verpflichtungsfeier nahm
einen überaus würdigen und eindrucksvollen Verlauf. Nach
ſchwungvollem Orcheſtervorſpiel der trefflichen Stahlhelmkapelle
unter der ausgezeichneten Führung Holzapfels nahm
Kreisfüh=
rer Minthe mit einer kurzen Anſprache die auf der Bühne
auf=
geſtellten neuen Kameraden in die Reihen des Stahlhelms auf.
Das prachtvolle Bühnenwerk, das zu den ſtärkſten Schöpfungen
der neudeutſchen dramatiſchen Dichtung zu zählen iſt, fand vor
einer ſolchen einheitlich nationalen Hörerſchaft einen beſonders
nachhaltigen Widerhall und hinterließ wieder einen tiefen
Ein=
druck. Anſchließend nahm der Landesführer Kapt. Weiße die Weihe
des neuen Banners der Ortsgruppe Budenheim vor und erinnerte
an die Loſung, die ſeinerzeit unſere Flotte zum Siege in der
Skagerrakſchlacht geführt hatte: „Ran an den Feind!‟ Den
er=
hebenden Abſchluß fand die Feier mit dem hingebungsvoll
ge=
ſpielten Zapfenſtreich.
Dr. B.
Mainz, 12. Mai. Mord an der früheren Gelieb=. Ein bei dem Landwirt Schmitt in Eimsheim (
Rhein=
heſſen) bedienſteter Arbeiter hat das im gleichen Betrieb tätige
Dienſtmädchen mit einem Revolver erſchoſſen. Der Mörder hatte
mit dem Mädchen ein Liebesverhältnis, das von dieſem gelöſt
worden iſt. Beim Verlaſſen der Küche ſchoß er dem Mädchen ins
Rückgrat, ſo daß es auf der Stelle tot zuſammenſtürzte. Nach der
Tat brachte er ſich einen Schuß in die Kinnlade bei. Er wurde
feſtgenommen und unter polizeilicher Bedeckung in das ſtädtiſche
Krankenhaus Mainz eingeliefert.
Ad. Alzey, 10. Mai. In den Räumen der ehemaligen
Aufbau=
ſchule wird demnächſt ein vom Stahlhelm errichtetes
geſchloſ=
ſenes Arbeitslager für etwa 40 Mann untergebracht,
wäh=
rend die Haushaltungsſchule für ein Mädchenlager des
Freiwil=
ligen Arbeitsdienſtes eingerichtet wird. Es unterſteht der Leitung
vom Bund Königin Luiſe.
Oberheſſen.
h. Hungen, 12. Mai. Ein 93jähriger
Ehrendirek=
tor. Der langjährige Direktor der Molkerei=Genoſſenſchaft
Hun=
gen, Klingelhöffer, wurde als Anerkennung für ſeine großen
Ver=
dienſte in der Hauptverſammlung zum Ehrendirektor ernannt.
Zum neuen Direktor wurde H. Schneider=Utphe gewählt.
Nachrichken des Skandesamts Darmſtadt.
Geſtorbene. Am 5. Mai: Koch, Wilhelm Ludwig, Schloſſer,
73 Jahre. Ahaſtraße 24; Seidel, Anna, geb. Schmidt. Ehefrau
des Bürodieners, 47 J., Frankfurter Straße 29; Schüler, Aug.
Wilhelm, Kaufmann, 46 J., Darmſtadt, Bismarckſtr. 65. — Am
6. Mai: Jaud. Emilie Helene Margarete, geb. Griebel, 37 J.,
Ehefrau des Kammermuſikers. Dietrich=Eckart=Platz 15; Zehfuß,
Walter Peter, o. B., 19 J., Moosbergſtr. 58; Wartensleben,
Joſeph, Viehhändler, 72 Jahre. Ernſt=Ludwigs=Straße 15. — Am
7. Mai: Schmidt Thereſe, geb. Fick, Witwe des
Kanzleiſekre=
tärs, 73 J.. Darmſtadt, Lichtenbergſtr. 21; Sior, Marie.
Verkäu=
ferin, 55 J., Groß=Umſtadt, Stadtkrankenhaus: Schneider II.,
Heinrich, Landwirt. Pfungſtadt, Stadtkrankenhaus. — Am 8 Mai:
Thomas. Anna Minna, geb. Gils, Ehefrau des Rektors i. R.,
61 J., Fr.=Crumbach, hier, Stadtkrankenhaus; Maus, Philipp,
72 J., Zollſekretär i. R., Schepp=Allee 69: May. Anna, geb. Geiſt,
59 J., Ehefrau des Oberpoſtinſpektors Joſeph May. Hobrechtſtr. 35;
Zöller, Emil Franz, Kaufmann, 74 J.. Nieder=Ramſtädter
Straße 62. — Am 9 Mai: Wagner, Konrad. Kaufmann, 74 J.,
Nieder=Ramſtädter Straße 62: Blanz, Richard, Kellner 23 J.,
Grafenſtraße 8. — Am 10. Mai; Külz, Elfriede, geb. Staehely,
77 J.. Witwe des Kaufmanns, Eichbergſtr. 6. — Am 11 Mai:
Teuſcher, Marie Liddy, geb. Hochmuth, Ehefrau des
Rech=
nungsrats i. R. Ludwig Hermann Teuſcher, 84 J. Heinrichsſtr. 58;
Beringer, Wilhelmine, geb. Würtenberger, 71 J., Witwe des
Oberbahnaſſiſtenten, Wienerſtr. 76.
Kirchliche Nachrichken.
Evangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Samstag (13. Mai).
Stadtkirche. Abends 7,45 Uhr: Chriſtenlehre für die Reformationsgemeinde (Oſt)
Pfarrer Lautenſchläger. — Abends 8,30 Uhr: Abendandacht.
Johanneskirche. Abends 8 Uhr: Kirchenkonzert des Leipziger Soloquartetts.
Paul=Gerhardt=Haus(Gemeindehaus der Waldkolonie). Abends 8Uhr: Chriſtenlehre.
Sonntag Kantate (14. Mai).
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Akademiſcher Gottesdienſt. Hochſchulpfarrer Dr. Schlink.
Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger. — Nachm. 3 Uhr:
Feſt=
gottesdienſt zum 75. Jubiläum des Eliſabethenſtifts. Feſtprediger: Rektor Dr. Lauerer
vom Diakoniſſenhaus in Neuendettelsau.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9—5 Uhr zu ſtiller, Andacht geöffnet. Eing. Nordtüre
Stadtkapelle. Vorm. 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. — Vorm. 9,15 Uhr:
Chriſtenlehre für die Markusgemeinde. Pfarrer Vogel. — Vorm. 11,15 Uhr:
Kinder=
gottesdienſt. Pfarrer Vogel.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß.
Martinskirche. (Kollekte für Kirchenchor.) Vorm. 7 Uhr: Frühgottesdienſt.
Landes=
kirchenrat D. Waitz. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Köhler. — Vorm.
11 Uhr: Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Weſt. Pfarrer Dr. Bergér.
Vorm. 9,15 Uhr: Chriſtenlehre für die Martinsgemeinde Oſt, Gruppe II, im
Martins=
ſtift. Pfarrer Köhler. — Vorm. 11 Uhr: Chriſtenlehre für die Martinsgemeinde Oſt,
Gruppe I, im Martinsſtift. Pfarrer Beringer.
Kapelle des Städt. Altershrims. Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Dr. Bergér.
Johanneskirche. Vorm. 7 Uhr: Frühgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Junker. — Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Marx. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7—7 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). (Kollekte für Kirchenchöre.)
Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt unter Mitwirkung des Kirchenchors. Pfarraſſiſtent
Junker. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent Junker.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). (Kollekte für den Kirchengeſangverein.) Vorm.
8,30 Uhr: Chriſtenlehre für den Weſtbezirk. Pfarrer Irle. — Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt. Pfarrer Irle. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt für beide Bezirke. Pf. Irle.
Pauluskirche. (Kollekte für die evang. Kirchengeſangvereine.) Vorm. 8,30 Uhr:
Ehriſtenlehre. Pfarrer Wolf. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wolf.
Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Wolf.
Stiftskirche. (Kollekte für das Eliſabethenſtift.) Vorm. 10 Uhr: Schweſterneinſegnung.
Ffarrer Hickel. — Nachm. 3 Uhr: Feier des 75jährigen Jahresfeſtes in der Stadtkirche.
Feſtgottesdienſt: Rektor Dr. Lauerer vom Diakoniſſenhaus in Neuendettelsau.
Jahres=
bericht: Pfarrer Hickel. Das Schlußwort wird der Prälat der Heſſ. Landeskirche D. Dr.
Dr. Diehl ſprechen. — Donnerstag, 18. Maj, abends 8 Uhr: Betſtunde.
2. Veranſtaltungen.
Stadtgemeinde: Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Sonntag, 14. Mai, abends 8 Uhr:
Fugendvereinigung der Stadtgemeinde (Gemeinſamer Abend). — Montag, 15. Mai,
tbends 6 Uhr; Jungſchar der Stadtgemeinde. — Abends 8 Uhr: Monatsverſammlung
des Männervereins der Lukasgemeinde. — Jugendbund der Markusgemeinde.
Dienstag, 16. Mai, abends 8 Uhr: Kirchengeſangverein der Stadtkirche. —
Jugendver=
einigung der Stadtgemeinde (Gruppenabend). —Mädchenvereinigung der
Reformations=
gemeinde. — Mittwoch, 17. Mai, abends 8 Uhr: Kirchengeſangverein der Stadtkapelle
und Schloßkirche. — Jugendbund der Lukasgemeinde. — Mädchenvereinigung der
Re=
formationsgemeinde. — Freitag, 19. Mai, abends 6 Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde.
Abends 8 Uhr: Jugendbund der Kaplaneigemeinde.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 16. Mai, abends 8 Uhr:
Mädchen=
vereinigung der Schloßgemeinde. — Mittwoch, 17., und Samstag, 20. Mai, nachm.
2—4 Uhr: Handarbeitsſchule der Stadtgemeinde. — Mittwoch, 17. Mai, abends 8 Uhr:
Gruppenabend der Jugendvereinigung. — Donnerstag, 18. Mai, abends 8 Uhr:
Jugend=
vereinigung der Stadtgemeinde. — Samstag, 20. Mai, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung
der Stadtgemeinde. — Poſaunenchor.
Der evang. akademiſche Semeſter=Eröffnungsgottesdienſt findet am kommenden
Sonntag, den 14. Mai vorm. in der Stadtkirche ſtatt.
Er beginnt, im Unterſchied zu den ſonſtigen akademiſchen Gottesdienſten, bereits um
10 Uhr und iſt zugleich für die Gemeinde beſtimmt, die herzlich eingeladen iſt. Die Predigt
hält Hochſchulpfarrer Lic. Dr. Schlink. Der Heſſiſche Singkreis unter Leitung von Dipl.=
Ing. Günther Simony ſingt zwei Werke von Heinrich Schütz: Kyrie, Gott Vater in
Ewigkeit und das Vaterunſer. Für die Studentenſchaft ſind Plätze im Mittelſchiff und
für den Lehrkörper die erſten Reihen daſelbſt beſtimmt.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Liebfrauenſtr. 6). Dienstag, 16. Mai, abends
8 Uhr: Jugendvereinigung. — Mittwoch, 17. Mai, nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und
Strickſchule. — Donnerstag, 18. Mai, abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung (Weſt). —
Freitag, 19. Mai, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung, ältere Abtlg. — Samstag, 20. Mai,
nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und Strickſchule.
Martinsſtift (Müllerſtr. 28). Montag, 15. Mai, abends 8 Uhr: Monatsverſammlung
der Helferinnen. — Dienstag, 16. Mai, abends 8 Uhr: Kirchenchor. — Donnerstag,
18. Mai, abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung (Oſt). — (Saalder Kleinkinderſchule
(Mauerſtr. 5). Donnerstag, 18. Mai, abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Johannesgemeinde: Gemeindehaus (Kahlertſtr. 26). Montag, 15. Mai, abends
8 Uhr: Kirchenchor. — Abends 8 Uhr: Bibelabend (Jugendkreis), Pfarrhaus, Kahlertſtr.
Dienstag, 16. Mai, abends 8 Uhr: Mädchenbund und Jungſchar. — Mittwoch, 17. Mai,
nachm. 2 Uhr: Strickſchule. — Abends 8 Uhr: Kurrende. — Donnerstag, 18. Mai, abends
8,15 Uhr: Spielſchar. — Freitag, 19. Mai, abends 8 Uhr: Alterenabend.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Montag, 15. Mai, abends
8,15 Uhr: Kirchenchor.
Petrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Sonntag, 14. Mai, abends
8 Uhr: Feier des Muttertags in Form eines Gemeindefamilienabends (Teeabend). —
Mostag, 15. Mai, abends 8,15 Uhr: Mädchenvereinigung. — Abends 8,15 Uhr:
Jugend=
vereinigung (Alterenkreis). — Dienstag, 16. Mai, abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. —
Abends 8,15 Uhr: Poſaunenchor. — Mittwoch, 17. Mai, nachm. 3,30 Uhr:
Mädchen=
jungſchar. — Donnerstag, 18. Mai, abends 8,15 Uhr: Poſaunenchor. — Abends 8,15 Uhr:
Mädchenvereinigung. — Freitag, 19. Mai, abends 8 Uhr: Mädchenchor. — Abends 8,15
Uhr: Kirchenchor. — Samstag, 20. Mai, abends 7,30 Uhr: Singekreis.
Bibelſtundenſaal der neuen Trainkaſerne (Eſchollbrücker Str. 44).
Donners=
tag, 18. Mai, abends 8,15 Uhr: Chriſtliche Pfadfinderſchaft.
Panlusgemeinde: Gemeindeſaal unter der Kirche. Sonntag, 14. Mai, abends
8 Uhr: Gemeindeabend anläßlich des Muttertags. Anſprache: Pfarrer Wolf. Mitwirkung
von Frau Prof. Kloos. — Montag, 15. Mai, abends 8 Uhr: Jugendbund. — Dienstag,
16. Mai, abends 6,30 Uhr: Jugendvereinigung: Klampfen. — Abends 8,30 Uhr:
Kirchen=
chor. — Donnerstag, 18. Mai, nachm. 3 Uhr: Frauenverein: Ausflug auf die
Ludwigs=
höhe.—— Samstag, 20. Mai, nachm. 4,30 Uhr: Jungſchar. — Abends 8 Uhr:
Jugend=
vereinigung: 1 u. II: Erſte Hilfe bei Unglücksfällen.
Eliſabethenſtift (Erbacher Str. 25). Ev. Sonntagsverein. Sonntag, nachm. 3 Uhr:
Beteiligung an dem Feſtgottesdienſt in der Stadtkirche.
Stadtmiſſion (Mühlſtre. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. — Vorm. 11 Uhr:
Kindergottesdienſt. — Nachm. 3 Uhr: Muttertagsfeier. (Mitwirkung der
Stadtmiſſions=
chöre.) — Montag, nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. — Dienstag, nachm. 4 Uhr:
Frauenbibelſtunde. — Die Blaukreuzſtunde fällt aus. — Mittwoch, abends 8,30 Uhr:
Blaukreuz=Evangeliſation. Blaukreuzſekretär Bäppler. — Donnerstag, abends 8,30 Uhr
Blaukreuz=Evangeliſation. Blaukreuzſekretär Bäppler. — Freitag, abends 8 Uhr:
Bibel=
ſtunde in der Beſſunger Mädchenſchule. Herr Bringmann. — Samstag, abends 6 Uhr:
Eiſenbahner=Vereinigung. — Abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, nachm.: Beteiligung an der
Muttter=
tagsfeier. — Abends 8 Uhr: Tiſchtennis für junge Männer. — Abends 8,30 Uhr:
Gemein=
ſames Singen für junge Mädchen. — Montag, abends 8,30 Uhr: Lautenſtunde.
Dienstag, abends 8,30 Uhr: Freundeskreis für junge Mädchen: Bibelbeſprechſtunde. Herr
Bringmann. — Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Kinderbund und E. C.=Jungſchar für Mädchen.
Abends Beteiligung an der Blaukreuz=Evangeliſation. — Samstag, nachm. 3 Uhr:
Kinderbund und E. C.=Jungſchar für Knaben. — 3,30 Uhr: Abfahrt am Oſtbahnhof zum
Jugendtreffen in Aſchaffenburg.
Heimabende für ortsfreinde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtr. 24. Jeden
Donnerstag, abends 8,15—10 Uhr: Zuſammenkunft im Heim, Sandſtr. 24. — Jeden
zweiten und vierten Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden. — Dieſen Monat:
Nähen von Vereinskleidern (weiß mit grünem Jäckchen). — Donnerstag, 18. Mai:
Feier des Muttertags.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V., Darmſtadt. Mittwoch, abends 8,30 Uhr;
Bibliſche Rüſtſtunde. — Jungvolk: Mittwoch, abends 8 Uhr: Jungvolkſtunde. —
Jung=
ſchar: Mittwoch, nachm. 5 Uhr: Jungſcharſtunde. — Donnerstag, nachm. 5 Uhr: Turnen.
Bund deutſcher Bibelkreiſe, Jungenſchaft Darmſtadt. (Eliſabethenſtr. 17, I) Samstag,
13. Mai, abends 6 Uhr: Pflichtkreis — 50 Jahre Bund deutſcher Bibelkreiſe. — Vorher
Spielſtunde. — Sonntag, 14. Mai: Fahrt in den Odenwald. 7,30 Uhr: Tierbrunnen. —
Mittwoch, 17. Mai, nachm. 4 Uhr: Tierbrunnen: Spielen. — Freitag, 19. Mai; Alterer
Kreis: Volk ohne Raum.
3. Gemeindeämter.
Ev. Bohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Vorderh., 1 Treppe. Sprechſt,
vorm. von 10—12 Uhr und nachm. (außer Samstags) von 5—6 Uhr, Fernſpr. 4584,
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Str. 21. Tel. 2883,
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17; Martinsſtift, Müllerſtr. 28;
Gemeindehaus, Liebfrauenſtr. 6; Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26; Gemeindehaus,
Eich=
wieſenſtraße 8; neben der Pauluskirche, Ohlyſtraße.
Gemeindeamt für Kirchenſteuerangelegenheiten: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17,
Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſt. vorm. von 8—12 Uhr und nachm. von 3—5,30 Uhr, außer
Dienstag= und Freitagnachmittag. Fernſprecher 2379.
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Hinterhaus, Zim. 4.
Zahltage: Montag, Mittwoch und Donnerstag vorm. von 9—12 Uhr.
Ev. Arbeiterſekretariat (Feierabend), Stiftsſtr. 51: Rechtsauskunftsſtelle,
Sprech=
ſtunden vorm. von 10—1 Uhr. Fernſprecher 2288.
Privatpflegeſtation des Heſſiſchen Diakonievereins, Freiligrathſtr. 8, Fernſpr. 245,
Auswärtige Gemeinden.
Evang. Gemeinde Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 14. Mai, vorm. 9,30 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Prediger: Miſſionar Richter von der Herrnhuter Miſſion. Kollekte für dieſe
Miſſion. Vorm. 10,30 Uhr: Chriſtenlehre. Miſſionar Richter. Abends 8 Uhr:
Lichtbilder=
vortrag des Miſſionars Richter in der Kirche über: Die Miſſion in Nikaragua (
Mittel=
amerika). Eintritt frei. Kollekte. — Montag: Kirchenchor. — Dienstag:
Jugendvereini=
gung. — Mittwoch: Kirchenchor. — Donnerstag: Frauenverein. — Freitag:
Jung=
mädchenverein.
Evangeliſche Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 14. Mai, 9.20 Uhr: Gottesdienſt,
(Kollekte).; 10.30 Uhr: Chriſtenlehre. — Montag, 6 Uhr: Jungſchar; 8.30 Uhr:
Jugendverein. — Dienstag, 8.15 Uhr: Bibelſtunde. — Mittwoch, 6 Uhr:
Buben=
jungſchar; 8.30 Uhr: Kirchenchor. — Donnerstag: Poſaunenchor. — Helferinnen im
Pfarrhaus. — Freitag, 5 Uhr: Mädchenjungſchar; 8.30 Uhr: Mädchenverein. —
Samstag, Jugendverein.
Evang. Gemeinde Traiſa. Sonntag, 14. Mai: 9,30 Uhr: Gottesdienſt. 10,30 Uhr:
Kindergottesdienſt der Gr. 13 Uhr Kindergottesdienſt der Kl.
Evang. Gemeinde Roßdorf. Sonntag, 14. Mai, Vorm. 9,30 Uhr: Hauptgottesdienſt,
Vorm. 10,30 Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. 2,15 Uhr: Evang. Arbeiterverein, Berichte.
Vortrag: Läufer. Abends 8,30 Uhr: Mitgliederverſammlung des Evang. Bundes,
Film: Der Tag von Potsdam. — Montag, 5 Uhr: Jungſchar Mädchen, ält. Gruppe. —
Dienstag: Kirchengeſangverein. — Mittwoch, 3 Uhr: Jungſchar Mädchen, jüng. Gruppe.
Abends 8,30 Uhr: Jugendbund Wartburg. — Donnerstag: Poſaunenchor. — Freitag,
6 Uhr: Jungſchar Buben. 8,30 Uhr: Mädchenverein.
Evang. Gemeinde Dieburg. Sonntag, 14. Mai, 9.30 Uhr: Gottesdienſt,
an=
schließend Chriſtenlehre; 2 Uhr nachm.: Evang. Gemeindegang (von der Kirche aus),
Sonſtige Gemeinſchaften.
Vereinigte Deutſch=evangeliche Freikirchen.
Methodiſten=Gemeinde, Wendelſtadtſtraße 38. Sonntag, vormittags 11 Uhr;
Sonntagsſchule; abends 8 Uhr: Predigtgottesdienſt: Prediger H. Mann. — Montag,
abends 8 Uhr: Jugendbund. — Mittwoch, abends 8 Uhr: Bibel= und Gebetſtunde,
— Donnerstag, nachmittags 4 Uhr: Frauenmiſſionsverein.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtraße 9. Sonntag, vormittags 10 Uhr: Mutter=
und Kindertagsfeier: Prediger Veihelmann; nachmittags 2 Uhr: Sonntagsſchul=
Aus=
flug. — Montag, abends 8.30 Uhr: Jugendbund. — Dienstag, abends 8.30 Uhr:
Singſtunde. — Mittwoch, abends 8.30 Uhr: Streichchor. — Donnerstag, abends
8.15 Uhr: Bibelſtunde.
Evangeliſche Gemeinde gläubig getaufter Ehriſten (Baptiſten) Mauerſtr. 17.
Sonntag, vormittags 9.30 Uhr: Gebetſtunde; vormittags 10 Uhr: Predigt: Prediger
Hähnel; vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt; nachmittags 4.30 Uhr:
Evangeliſari=
ons=Gottesdienſt; abends 8.15 Uhr: Jugendverein: Lichtbildervortrag. — Dienstag,
abends 8.30 Uhr: Jugend=Singen. — Mittwoch, abends 8.15 Uhr:
Bibelbeſprech=
ſtunde: Prediger Hähnel.
Die Ehriſtengemeinſchaft, Heidelberger Str. 14 (nächſt Heinrichſtr.). Sonntag,
14. Mai, vorm. 10 Uhr: Menſchenweihehandlung mit Predigt. Vorm. 11,20 Uhr: Kinder=
Sonntagshandlung. — Montag, 15. Mai, 20,15 Uhr: Offentlicher Gemeindeabend
(Johanna Doflein=Heidelberg: Biographiſches über Chr. Morgenſtern). — Mittwoch,
17. Mai, vorm. 7,45 Uhr: Menſchenweihehandlung. — Donnerstag, 18. Mai, vorm.
10,30 Uhr: Menſchenweihehandlung. — Freitag, 19. Mai, 20,30 Uhr: Predigtgottesdienſt
(Predigtreihe über das Bekenntnisgebet) „Die Kirche Chriſti” (Dr. Fried=Frankf. a.M.)=
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt, Mollerſtr. 40. Sonntag, 14. Mai, vorm. 900
Uhr: Andacht. Prediger Kruſt. Vorm. 11,15 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 3,30 Uhr:
Jugendbundſtunde. Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. — Dienstag, abende
8,15 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Kruſt.
Chriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Christian Science Society) in Darmſtadn
Aula der Landesbauſchule, Neckarſtr. 3.: Gottesdienſte jeden Sonntag, vorm. 10 Uhe=
und jeden Mittwoch, abends 8,15 Uhr. Thema am 14. Mai: Die Sterblichen und die
Unſterblichen; Goldener Text: Galater 4:7.
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3: Sonntag, vorm. 10 Uhr: Heiligungsverſammlung.
Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 7 Uhr: Freigottesdienſt auf dem Paradepluß=
Abends 8 Uhr: Beſondere Muttertagsverſammlung. — Mittwoch, abends 8 Uhr; Hellee
verſammlung. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Heimbund für Frauen und junge Madcheil=
Freitag, abends 8 Uhr; Jugendkundgebung.
Samstag, 13. Mai 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichken
Nr. 132 — Seite 11
Sül.SSS Aa Atnt
Zußball im Kreis Skarkenburg.
Um den Aufſtieg zur Bezirksliga: Haſſia Bingen—
Polizei Darmſtadt.
Aufſtiegsſpiel der 4=Meiſter: Viktoria Griesheim—
SV. Roßdorf.
Um den Bezirkspokal: FV. Sprendlingen—FV. Hofheim
(Ried), VfL. Lampertheim—Rot=Weiß Darmſtadt.
Freundſchaftsſpiele: SV. 98 Darmſtadt—Phönix
Lud=
wigshafen, 1. FC. Langen—Germania 03 Pfungſtadt,
Sport=
verein Münſter—SV. 02 Offenbach.
Im Spielbetrieb unſeres Kreiſes ſtehen naturgemäß die
Aufſtiegsſpiele der heſſiſchen Kreismeiſter im
Vordergrund des Intereſſes. Unſer Meiſter, Polizei Darmſtadt,
muß am Sonntag zum Meiſter des Kreiſes Wiesbaden, der
Spielvgg Haſſia Bingen. Die Darmſtädter erwartet hier ein
ſchwerer Kampf. Bingen konnte ſich am letzten Sonntag beim
SV. Koſtheim mit 0:0 einen Punkt holen, und da jeder
aus=
wärts gewonnene Punkt ſozuſagen doppelt zählt (da jeder der
Bewerber in erſter Linie mit Heimſiegen rechnet), ſo hat Bingen
aſſo bereits einen Aktippoſten für ſich. Jedenfalls muß unſer
Meiſter ſein beſtes Können aufbringen, will er in der
Rhein=
ſtadt erfolgreich bleiben. Schon ein Unentſchieden wäre ein
Er=
folg für die Darmſtädter. Im zweiten Spiel ſtoßen
Starken=
burgia Heppenheim und SV. Koſtheim aufeinander.
Der Ausgang dieſes Spiels iſt abſolut offen.
Der Aufſtiegskampf der 4.=Meiſter ſieht Viktoria
Griesheim und SV. Roßdorf im Kampf. Für Griesheim ſieht
die Sache bedenklich aus. Die Mannſchaft muß gegen Roßdorf
gewinnen, wenn ſie noch leiſe Hoffnungen hegen will.
Aller=
dings iſt dieſe Hoffnung ſehr problematiſch, denn es iſt fraglich,
ob ſich Roßdorf acht Tage ſpäter daheim von Dietzenbach ſchlagen
läßt. Denn nur dieſer Fall würde den Griesheimern nützen
können: ſchon ein Unentſchieden Roßdorfs am Sonntag oder auch
gegen Dietzenbach würde Griesheim endgültig ausſchalten. Das
Vorſpiel endete 6:0 für Roßdorf. Ob Griesheims Revanche
ge=
lingt, iſt wirklich ſehr fraglich.
Im Kampf um den Bezirkspokal, der jetzt
inner=
halb der Gruppen durchgeführt wird, haben unſere beiden
Ver=
treter Gegner aus dem Kreis Südheſſen erhalten.
Fußballver=
ein Sprendlingen empfängt den FV. 1911 Hofheim (Ried),
wäh=
rend Rot=Weiß Darmſtadt in Lampertheim gegen den dortigen
VfL. antreten muß. Nach Lage der Dinge ſollte ſich
Sprend=
lingen durchſetzen, dagegen hat Rot=Weiß in Lampertheim wenig
Ausſichten. Die Gegner der nächſten Runde ſind die Sieger
die=
ſer beiden Spiele, ſowie der ſpielfreie Sportverein Mainz=
Gon=
ſenheim und der Sieger des Spieles FV. Budenheim—SV.
Gins=
heim bei Mainz, der Budenheim heißen dürfte.
Bei den Freundſchaftsſpielen wartet der SV. 98
Darmſtadt mit einem Ereignis beſonderer Art auf, denn der
Gegner gehört der ſüddeutſchen Sonderklaſſe an. „Man wird ſeit
langem wieder einmal ein volles Haus am Böllenfalltor ſehen.
Arheilgen hatte mit der Pokalelf des ſüddeutſchen Meiſters
ab=
geſchloſſen, erhielt aber Mitte der Woche eine Abſage.
Pfung=
ſtadt beſucht den Langener Bezirksligiſten, während Münſter, das
vom letzten Sonntag einen 8:0=Bombenſieg über Kickers
Oberts=
hauſen nachmeldet, den SV. 02 Offenbach empfängt. Weitere
Spiele ſiehe an anderer Stelle.
Der Polizei=SV. Darmſtadt
erinnert nochmals an die günſtige Fahrgelegenheit zum Spiel
des Meiſters des Kreiſes Starkenburg gegen Haſſia Bingen in
Bingen. — Karten bei Sekretär Stiller und Kantine Emich.
Es wird gebeten, wegen der Omnibusbeſtellung ſich noch Karten
his zum Samstag mittag zu beſorgen. Abfahrt 12.15 Uhr,
Wache 24.
Rot=Weiß Darmſtadt — SV. Geinsheim.
Heute abend 5. 30 Uhr empfängt Rot=Weiß auf dem
Platz an der Rheinallee mit dem SV. Geinsheim einen Vertreter
der A=Klaſſe des Gau Bergſtraße. Die Gäſte ſind keine
Unbekann=
ten, denn noch vor zwei Jahren haben ſich beide Teams manch
zähen Kampf um die Punkte in der A=Klaſſe geliefert. Das Spiel
wird zweifellos intereſſant werden, zumal Geinsheim gerade gegen
Rot=Weiß ſtets ſeine beſten Leiſtungen aufbrachte.
V. f. L. Lampertheim — Rot=Weiß Darmſtadt.
Am Sonntag gehen nun auch die Pokalſpiele über den Kreis
hinaus wieder weiter. Während Sprendlingen den Vorteil hat,
Hofheim auf eigenem Platz zu empfangen, trifft es den zweiten
Vertreter des Kreiſes, Rot=Weiß, weit ſchwerer, da die
Darmſtäd=
ter auf dem Platz des Tabellendritten des Südheſſen=Kreiſes V.
f. L. Lampertheim antreten müſſen. Wir hoffen aber trotz allem.
daß es den Rot=Weißen gelingt, den Starkenburg=Kreis würdig
zu vertreten. Die Mannſchaft fährt ab Löffler 12.45 Uhr.
Die Reſerven empfangen nachmittags 3 Uhr die Reſ. der
Vik=
toria Griesheim. Während die Alten Herren vormittags auf dem
Stadion den 98er gegenüberſtehen, tritt die Wolf=Mannſchaft zum
Rückſpiel auf dem Merck=Sportplatz an.
Reichsbahn Darmſtadt — Reichsbahn Mainz.
Wie ſchon im vergangenen Jahr, ſo führt auch heuer die
Reichsbahndirektion Mainz wiederum Bezirkswettkämpfe in
Hand=
ball, Fußball und Leichtathletik durch, die dem Bruderverein
Wiesbaden übertragen würden. Die Spiele in Hand= und Fußball
haben bereits wieder begonnen. Reichsbahn Darmſtadt hat in
bei=
den Sportarten ſeinen Meiſtertitel und damit die Wanderpreiſe
zu verteidigen und empfängt daher am kommenden Sonntag,
nach=
mittags 14 Uhr, den Bruderverein Mainz.
Beide Vereine erreichten im Vorjahre Punktgleichheit, ſo daß
ein Entſcheidungsſpiel notwendig wurde. Schon daraus ergibt
ſich, daß es ſich im kommenden Spiel um ein ſcharfes Rennen
han=
delt, ſo daß guter Sport geboten wird. — Beginn der Spiele:
Handball 14 Uhr. Fußball 15.15 Uhr.
SV. 1898 (Jugend).
1. Junioren—Junioren Union, dort, 9.45 Uhr. 2. Junioren
— Junioren Dieburg hier, 9.45 Uhr 1. und 2. Jugend
ſpiel=
frei. 1. Schüler—2. Schüler Pfungſtadt, hier 1.45 Uhr 2
Schü=
ler—1. Schüler Griesheim, dort, Abfahrt mit Straßenbahn 9.30
Uhr von Feſthalle.
Kreisliga Südheſſen.
Im Zeichen der Aufſtiegſpiele.
Bei den Spielen um den Aufſtieg zur Bezirksliga
treffen ſich:
Starkbg. Heppenheim — Spv. Koſtheim,
Haſſia Bingen — Polizei, Darmſtadt,
Diesmal wird Heppenheim vorausſichtlich ſeine erſten beiden
Punkte holen. Natürlich muß das Spiel mit dem unbedingt
not=
wendigen Ernſt beſtritten werden, der bei dieſer Serie der Spiele
ſehr ins Gewicht fällt. In Bingen auch nur einen Punkt zu holen.
ſcheint uns nach Lage der Dinge nicht leicht, doch die Polizei hat
ja das Zeug in ſich.
Bei den Aufſtiegſpielen zur Kreisliga geht es
für Biebesheim um die letzte Hoffnung in der Begegnung:
Spv. Abenheim — Olympia Biebesheim.
Gelingt es den Riedleuten, auch nur einen Punkt zu ergattern,
dann rücken ſie ohne weiteres zur Kreisliga auf. Im anderen
Falle müſſen ſie tatenlos das letzte Spiel abwarten, das dann evtl.
eine Neuaufnahme dieſer Spiele bringt. Die Biebesheimer wiſſen,
um was es geht — — ſie werden ſich wohl danach einſtellen.
Bei den Spielen um den Bezirkspokal ſind unſere
bei=
den Vertreter mit den „Uebriggebliebenen” aus dem
Starkenburg=
kreis gepaart worden. Es ſpielen:
in Lampertheim: V. f. L. Lampertheim — Rot=Weiß Darmſtadt.
in Sprendlingen: Sportverein Sprendlingen — F.=V. Hofheim.
Wir glauben, daß wenigſtens einer unſerer Vertreter,
näm=
lich V. f. L. Lampertheim im Rennen bleibt, ohne damit das gute
Können der Darmſtädter zu unterſchätzen. In Sprendlingen wird
für die Hofheimer ſicherlich keine Hoffnung auf einen Sieg
be=
ſtehen.
An Freundſchaftsſpielen ſind bis jetzt wenig
Ter=
mine bekannt. Es treffen ſich in Biblis:
FV. Fiblis — Haſſia Dieburg.
Man hofft hier auf ein nettes Freundſchaftsſpiel und endlich
einmal wieder auf einen Erfolg der Riedleute, die der Ehre ihrer
Vereine und ihren Anhängern allerhand ſchuldig ſind.
Arb.=TSV. Weiterſtadt — FV. Eberſtadt.
Weiterſtadt, das trotz einzelner Spielerabgänge in letzter Zeit
eine gewaltige Formverbeſſerung aufzuweiſen hat, wird ſich gegen
den Meiſter der 2. Gruppe ſchon anſtrengen müſſen, um ehrenvoll
zu beſtehen. Die bis jetzt ausgetragenen Spiele verliefen alle
recht harmoniſch, hoffen wir, daß ſich das kommende würdig
an=
reiht. Beginn der Spiele 1.30 bzw. 3 Uhr.
Handball.
Rot=Weiß Darmſtadt—Sportvgg. 04 Arheilgen.
Am Sonntag, 10.30 Uhr, treffen ſich zwei altbekannte
Geg=
ner auf dem Sportplatz an der Rheinallee zum fälligen Rückſpiel.
Die Arheilger haben in letzter Zeit ſehr beachtliche Siege gegen
ſtarke Gegner erzielt. Rot=Weiß muß leider noch auf einige
gute Spieler verzichten, ſo daß die Mannſchaft ſich ſchon anſtrengen
muß, um ein günſtiges Reſultat zu erzielen. Auf jeden Fall iſt
mit einem intereſſanten, fairen Spiel zu rechnen.
TSV. Braunshardt — FSV. Mainz 05.
Kommenden Sonntag bringt der TSV. Braunshardt ſeine
diesjährigen Vereinswettkämpfe im Turnen und in
Leichtathletik zur Durchführung. Das Turnen findet
vor=
mittags ſtatt, während die leichtathletiſchen Wettkämpfe am
Nach=
mittag, um 1.30 Uhr beginnend, auf dem Sportplatz zum Austrag
kommen. Daran anſchließend trägt die erſte Mannſchaft ein
Hand=
ballſviel gegen Mainz 05 aus. Mainz iſt bekanntlich ein äußerſt
ſpielſtarker Gegner, ſo daß mit einem ſchönen und ſpannenden
Treffen gerechnet werden kann. Abends findet zum Abſchluß der
Veranſtaltung im Vereinslokal „Zum Adler” Tanzmuſik ſtatt.
Kanuſpork.
Paddelabteilung des SC. „Jung=Deutſchland‟ Darmſtadt.
Das Meldeergebnis zu dem am Sonntag, den 14. Mai 1933,
in Frankfurt ſtattfindenden Klubkampf zwiſchen Frankfurter
Kanu=Club, Rot=Weiß und Jung=Deutſchland Darmſtadt iſt ſehr
gut. Im Durchſchnitt ſind zu den zehn Rennen je vier Boote
ge=
meldet. Die Abfahrt von Jung=Deutſchland findet vormittags
9 Uhr auf dem Ludwigsplatz ſtatt. Wir bitten unſere Mitglieder
um recht zahlreiche Beteiligung. Einzeichnung zur Mitfahrt bei
L. Müller, Ludwigsplatz 1.
Das Stadtamt für Leibesübungen teilt mit:
Allen Turn= und Sportvereinen von Darmſtadt kann der
Be=
ſuch des ah Samstag im Reſidenztheater laufenden „deutſchen
Olympia’=Werbefilms: „Der Läufer von Marathon” nur
empfohlen werden. Das nationale Moment kommt ſtark und warm
zum Ausdruck. Es ſind deutſche Menſchen, die im Film um die
Palme ringen, ſo daß dieſer Großfilm ein packendes Erlebnis auch
für jeden Nichtſportsmann iſt. Amt für Leibesübungen.
Heule Horfſchzeſchenefſug.
Der Sportwart des Kreiſes Starkenburg, Lindner=Darmſtadt.
nimmt heute, Samstag, auf dem Platz des SV. 98 am
Böllenfall=
tor eine Sportabzeichenprüfung ab. Bewerber treffen ſich um
14.30 Uhr vor dem Umkleidehaus. Leiſtungshefte mit Lichtbild
ſind mitzubringen. Die Prüfung kann abgelegt werden im Lauf
über 400 Meter, 1500 Meter, 3000 Meter, 10 000 Meter, im
Weit=
ſprung und im Kugelſtoßen. Auch Jugendliche können Uebungen
für das Reichsjugendabzeichen erledigen.
Sportlikerakur.
In Heft 18 von „Motor und Sport” wird eindeutig
feſtge=
ſtellt, welche Bedeutung der Motor für den ſich unaufhaltſam
auf=
wärts entwickelnden Wehrſport hat. Der hiſtoriſche Tag des
deut=
ſchen Automobilismus, die Weihe des Carl=Benz=Denkmals in
Mannheim ſteht im Mittelpunkt eines längeren intereſſanten
Aufſatzes. Daß man in der kommenden Zeit immer mehr darauf
verzichten wird, die Rekordhaſcherei einzelner Rennkanonen zu
begünſtigen, iſt für jeden einleuchtend, der in den letzten
Maß=
nahmen der Regierung das Beſtreben erkennt, den Motorſport
zum Volksſport zu erheben und der ſieht, daß zu dieſem Zwecke,
auf die Zuverläſſigkeit der Fahrer und der Wagen ganz beſonders
ſtark Wert gelegt werden muß. Der bekannte Automobiliſt
Burg=
galler führt den Leſer in die gute Schule des
Zuverläſigkeits=
fahrens ein. Die Notwendigkeit eines geſunden Ausgleiches
zwi=
ſchen den in= und ausländiſchen Treibſtoffpreiſen wird an Hand
von Tatſachenbeiſpielen nachgewieſen. Prüfungsberichte deutſcher
und ausländiſcher Markenwagen, grundlegende techniſche
Abhand=
lungen. Erörterungen wichtiger juriſtiſcher Fragen, die aktuellen
ſportlichen Nachrichten aus aller Welt, das dieſesmal ganz
be=
ſonders reichhaltige und anſchauliche Lildmaterial
vervollſtän=
digen den vorzüglichen Geſamteindruck den man wieder vos
„Motor und Sport” erhält. Erhältlich im Kiosk, im Buchhandel
oder direkt vom Vogel=Verlag, Pößneck (Th.). — 50 Pfg.
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10.10:
12.00:
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15.30:
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18.00:
18.25:
19.00:
20.00:
20.10:
21.00:
22.15:
22.,45:
11.30:
12.05:
15.00:
15.45:
18.00:
17.00:
1730:
18.00:
18.85:
18.30:
19.00:
20.00:
31.15:
22.00:
23.00:
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Samstag, 13. Mai
Choral. — 7.15: Frühkonzert auf Schallplatten.
Köln: Schulfunk. Szenen aus Wilh. Tell. von Schiller.
Köln: Mittagskonzert des Funkorcheſters, Ltg.: J. Breuer
Köln: Mittagskonzert. Ltg.: A. Wolf.
Stunde der Jugend: Ritter des Ordens Pour le merite,
Otto Weddingen. — Wilhelm Bauer, der Erfinder des
U=Bootes.
Nachmittagskonzert des Funkorcheſters. Ltg.: Dr. Merten.
— Alte Tanzmuſik. Ltg.: W. Caſpar.
Oldag Graf Schwerin: Arbeitsfreiwillige u. Bevölkerung.
Pfarrer Matthäus: Bismarcks Glaubensleben.
Stunde der Nation. Römerberg. Ein Spiel vom Leidensweg
zu deutſcher Einheit von H. Heimpel.
Mannheim: Pälzer Gebabbel. (H. Münich).
Donaueſchingen: Süddeutſche Blasmuſik.
Wenn wir uns wiederſehen . . . Ein Volksſtück mit Muſik.
Von H. A. v. Wechmar.
Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport.
München: Nachtmuſik. E. Kloß.
Königswuſterhauſen.
Deutſchlandſender: Sonnabend, 13. Mai
Herm. Haſenauer: Maria Urſula Gött, eine deutſche Mutter.
Schulfunk: Adolf, Hitler, Szenen.
Kinderbaſtelſtunde: Wir brauchen ein Geſchenk für den
Muttertag.
Herybert Menzel: Umſtrittene Erde.
Hamburg: Nachmittagskonzert.
Wochenſchau.
Muſikaliſche Scherze., L. van Beethoven: Ländliche Tänze
für 2 Violinen und Kontrabaß. Duett für Viola und
Violon=
cello mit obligaten Augengläſern.
Das Gedicht.
Lieder und Balladen von Hans Herrmann. A. Eccarius. Am
Flügel: M. Werner
Klara Schloßmann=Lönnies: Gedanken zum Muttertag.
Frankfurt: Stunde der Nation. Römerberg. Ein Spiel vom
Leidensweg zu deutſcher Einheit. Von H. Heimpel.
Köln: Tanzmuſik. Orcheſter. L. Eyſoldt.
Funk=Kabarett: Die Brenneſſel.
Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
München: Nachtmuſik. Lta.: E. Kloß.
Weikerbericht.
Die Wetterlage ſteht weiterhin unter dem Einfluß
ozeani=
ſcher Luft teils aus nördlicheren, teils aus ſüdlicheren Breiten.
Infolgedeſſen wird noch keine Beſtändigkeit der Wetterlage
auf=
kommen, wenn auch zeitweiſe etwas mehr Aufheiterung auftritt.
Ausſichten für Samstag, den 13. Mai: Wolkig mit Aufheiterung,
anfangs noch kühl und leichte Schauer, dann etwas wärmer.
Ausſichten für Sonntag, den 14. Mai: Teils wolkig, teils
auf=
heiternd, wärmer, nur vereinzelt geringe Niederſchläge.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Manve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaff: Rudolf Maupe: für Feuſlleton, Reſch und
Ausland und Heſſiſche Nachrſchten: Max Streeſe” für Sport: Karl Böhmann:
ſür den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdlenſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Neitei.
für den Inſeratentel und geſchäftliche Mittellungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: C. C. Witiſch — ſcmiſch in Darmſſadt.
Für unverlangte Manuſtripte wird Garantle der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
DTA
DAAAIN LA
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[ ← ][ ][ → ] Dienſt am deutſchen Bauern.
Erhalkung und wiedererſktarkung der deutſchen Bauernwirtſchaft für den Neuaufbau der deutſchen Wirtſchaft.
Die Enkfaltung der verankworkungsvollen Perſönlichkeik in den landwirkſchaftlichen Genoſſenſchaften.
Genoſſenſchaft und Handel.
Ein Work zur Klarſtellung.
Von Arnold W. Trumpf, Berlin,
Präſident des Reichsverbandes der deutſchen landwirtſchaftlichen
Genoſſenſchaften — Raiffeiſen — e. V.,
Referent für Genoſſenſchaftsweſen im Amt für Agrarpolitik bei
der Reichsleitung der NSDAP.
Der Sinn des Geſchehens ſeit dem 30. Januar 1933 liegt in
der geiſtigen Wandlung des deutſchen Lebens. Dieſe Wandlung
im Geiſte geſchah nicht über Nacht, ſondern wurde ſeit Jahren
planmäßig vorbereitet. Doch in dem Augenblick, in dem dieſer
Wille nach außen und vor aller Welt durch die Regierungsbildung
offen dokumentiert und durch die Stimme des Volkes eindeutig als
Wille der Nation in Erſcheinung trat, war die Vorbedingung
da=
für zu ſchaffen, daß alle Einrichtungen unſeres politiſchen,
kul=
turellen und wirtſchaftlichen Lebens ihre Arbeit nur noch darauf
richten, den Willen zur geiſtigen Wandlung in die Tat umzuſetzen.
Ihre Arbeit hat nur noch das eine Ziel zu kennen und auf dies
Ziel hinzuarbeiten: Neugeſtaltung des deutſchen Lebens bis in
ſeine letzten Faſern. Das iſt der Sinn deſſen, was man heute als
Gleichſchaltung bezeichnet. Sie bedeutet die Gleichrichtung des
Willens, in allen politiſchen und wirtſchaftlichen Einrichtungen auf
das vom Kanzler gewieſene Ziel. Dieſer Wille zur Neugeſtaltung
bedeutet keineswegs den Bruch mit allem, was geſtern war,
ſon=
dern nur mit dem, was überlebt iſt, und mit allem, was ſich an
Fremdem und Unſauberem eingeniſtet hat.
Mit der Neubildung des Präſidiums des Reichsverbandes der
deutſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften — Raiffeiſen —
e. V. iſt dieſe Entwicklung auch im deutſchen landwirtſchaftlichen
Genoſſenſchaftsweſen angebahnt. Die Zuſammenſetzung dieſes
Präſidiums bietet die volle Gewähr dafür, daß der Wille zur
Neu=
geſtaltung nach jeder Richtung hin vollſtreckt wird. Das deutſche
Bauerntum, das in einer überragenden Mehrheit wie kein
ande=
rer Berufsſtand dem Kanzler das Mandat zur Neuordnung
be=
ſtätigt hat, ſieht damit Männer an die Spitze ihrer
genoſſenſchaft=
lichen Einrichtungen geſtellt, die das Vertrauen des Kanzlers wie
des deutſchen Bauerntums genießen und ſich zu erhalten wiſſen.
Ihre Berufung bekundet zugleich den Willen, dieſe Einrichtungen,
die durch bäuerliche Selbſthilfe in jahrzehntelanger Arbeit
ge=
ſchaffen wurden, nicht nur zu erhalten, ſondern tatkräftig
weiter=
zuentwickeln, um ſie als ſchlagkräftiges Inſtrument im Dienſte des
deutſchen Bauerntums zu erhalten. Sie werden damit zugleich
ein weſentlicher Beſtandteil im neuen Aufbau der deutſchen
Bauernwirtſchaft ſein.
Erhaltung und Wiedererſtarkung der deutſchen
Bauernwirt=
ſchaft iſt der erſte Leitſatz, den der Kanzler für den Neuaufbau der
deutſchen Wirtſchaft verkündet hat. Dieſe Arbeit für die deutſche
Bauernwirtſchaft iſt zugleich Arbeit an der Wiedererſtarkung des
deutſchen Mittelſtandes deſſen mächtigſten Teil das deutſche
Bauerntum darſtellt: Hieraus ergibt ſich ohne weiteres, daß die
deutſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften, nichts mit jenen
kapitaliſtiſchen Konzern= und Großbetriebsgebilden gemein haben,
die zum Ruin des gewerblichen Mittelſtandes maßgebend
bei=
getragen haben. Die deutſchen landwirtſchaftlichen
Genoſſen=
ſchaftsorganiſationen werden vielmehr von dem Grundgedanken
getragen, der für den neuen Präſidenten des Reichsverbandes der
deutſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften, R. Walther
Darré, bei der Schöpfung ſeines Amtes für Agrarpolitik in der
Reichsleitung der NSDAP. maßgebend war, nämlich, daß die
Organiſation der Entfaltung der Perſönlichkeit zu dienen hat,
niemals aber ſoll ſie das perſönliche Verantwortungsgefühl töten.
In dieſem Sinne wird das neue Präſidium dafür Sorge zu tragen
wiſſen, daß die deutſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften das
bleiben, was ſie ſein ſollen. Einrichtungen im Dienſte und
aus=
ſchließlich zum Wohl des deutſchen Bauerntums.
Wenn ſomit Gewähr dafür geboten iſt, daß der
genoſſenſchaft=
liche Geiſt gewahrt bleibt, dann verſteht es ſich von ſelbſt, daß die
Führung der Genoſſenſchaften allein das Recht hat, darüber zu
entſcheiden, ob und wie die einzelnen Unterorganiſationen und
deren Leiter ihre Aufgabe erfüllen. Selbſtverſtändlich bleibt es
Außenſtehenden unbenommen, Kritik zu üben und Uebergriffe
ab=
zuwehren, und nichts wird von der Leitung der
Genoſſenſchafts=
organiſation unterbleiben, um begründeten Vorwürfen
nachzu=
gehen und erforderlichenfalls rückſichtslos für Abhilfe zu ſorgen,
von welcher Seite auch dieſe Vorwürfe ihr unterbreitet werden.
Es dürfte aber eine gründliche Verkennung und Mißachtung
des vom Kanzler verkündeten Grundgedankens der Gleichſchaltung
ſein, wenn ſich unter Berufung auf dieſe Gleichſchaltung und unter
Berufung auf die Fahne des neuen Deutſchland eine Organiſation
bildet, die es zum erſten und offenbar bisher einzigen
Programm=
punkt erhebt: Kampf den landwirtſchaftlichen Viehverwertungs=
Genoſſenſchaften. Es dürfte auch ein nicht zu rechtfertigendes
Vorgehen ſein, wenn Verhandlungsberichte über die
Gründungs=
verſammlung in die Oeffentlichkeit gelaſſen werden, die den
Ein=
druck erwecken müſſen, als ſeien die landwirtſchaftlichen
Viehver=
wertungsgenoſſenſchaften ein einziger Korruptionsherd. Das
Präſidium des Reichsverbandes der deutſchen landwirtſchaftlichen
Genoſſenſchaften hat inzwiſchen die neue Bundesleitung der
Vieh=
händler empfangen. Bei der Ausſprache iſt feſtgeſtellt, daß ein
Vorwurf über Schiebungen und Korruption in den
landwirt=
ſchaftlichen Viehverwertungs=Genoſſenſchaften der Grundlage
ent=
behrt. Die Bundesleitung der Viehhändler hat betont, daß ſie
ihrerſeits ſich die in der Gründungsverſammlung erhobenen
ein=
zelnen Vorwürfe nicht zu eigen gemacht hat, und daß daher die
diesbezüglichen Verhandlungen in der Preſſe völlig entſtellt
wie=
dergegeben ſind. Die Bundesleitung hat demgegenüber die
ſelbſt=
verſtändliche Verſicherung erhalten, daß Einzelvorwürfe
nach=
geprüft und verfolgt werden, wenn ſich ihre Richtigkeit erweiſen
ſollte. Im übrigen kann für eine neue, an ſich begrüßenswerte
Verbandsbildung der Viehhändler das Wort Adolf Hitlers von
der Außenpolitik im übertragenen Sinne angewendet werden:
Man ſchafft’s nicht mit der Stirn nach außen, ſondern mit dem
Willen nach innen”.
In dieſem Sinne werden jedenfalls die deutſchen
landwirt=
ſchaftlichen Genoſſenſchaften fortfahren, an ſich zu arbeiten. Das
iſt Dienſt am deutſchen Bauern!
Der Amtsleiter des Amts für Agrarpolitik bei der
Reichs=
leitung der NSDAP., R. Walther Darré, hat dazu folgende
parteiamtliche Bekanntmachung erlaſſen:
Die in neuerer Zeit von ſeiten des Handels gegen die
land=
wirtſchaftlichen Viehverwertungs=Genoſſenſchaften gerichteten
An=
griffe, Verdächtigungen und Einzelaktionen geben mir
Veranlaſ=
ſung, folgendes bekanntzugeben:
Das unter meiner Führung neugebildete Präſidium des
Reichsverbandes der deutſchen landwirtſchaftlichen
Genoſſenſchaf=
ten — Raiffeiſen —e V. dem auch die landwirtſchaftlichen
Vieh=
verwertungs=Genoſſenſchaften unterſtehen, bietet die Gewähr
da=
für, daß die landwirtſchaftlichen Viehverwertungs=Genoſſenſchaften
dienende Einrichtungen des landwirtſchaftlichen Berufsſtandes
bleiben. Ich werde dafür Sorge zu tragen wiſſen, daß dieſe
Ein=
richtungen im genoſſenſchaftlichen Geiſte geführt werden. Damit
entfällt jeder Grund für ein eigenmächtiges Vorgehen unbefugter
Stellen gegen die genoſſenſchaftlichen Einrichtungen.
Ich verbiete daher jegliche Eingriffe in die beſtehenden
ge=
noſſenſchaftlichen Einrichtungen im Lande ſowohl als auch
ins=
beſondere auf den Märkten.”
Bernner anv Hrantfärier efferiendotft.
Wie man ſchon vorbörslich erkennen konnte, neigte die
Ten=
denz an der Berliner Börſe zur Schwäche. Die Situation bei
den Genfer Abrüſtungsverhandlungen hat natürlich eine gewiſſe
Verſtimmung hervorgerufen, und die Folge waren Realiſationen
der Spekulation und auch Abgaben der Bankenkundſchaft, die trotz
ihres nicht erheblichen Umfanges doch überwiegend Kursverluſte
von 1 bis 2½ Prozent, bei Spezialwerten ſogar bis zu 4 Prozent,
zur Folge hatten. Lebhaft diskutiert wurde die Beſprechung
zwiſchen Hugenberg und Darré ſowie das
Arbeitsbeſchaffungspro=
gramm der Reichsregierung. Im Vordergrund des Intereſſens
ſtanden im Zuſammenhang hiermit „natürlich die Fragen der
Finanzierung und die Preſſemitteilungen über eine eventuelle
Auflegung einer Arbeitsbeſchaffungsanleihe. Die aus der
Wirt=
ſchaft vorliegenden günſtigen Nachrichten, wie die Belebung am
Weißblechmarkt, der erhöhte Autoabſatz, der Rückgang der
Zah=
lungseinſtellungen, größere Auftragsvergebung maßgebender
In=
duſtriewerke ſowie die feſte Tendenz der vorgeſtrigen New Yorker
Börſe wirkten ſich kaum aus. Eine Ausnahme von der
Allgemein=
tendenz machten nur Kunſtſeidewerte, für die recht befriedigende
Nachrichten über Abſatzbelebung ſowie ein angebliches Abkommen
zwiſchen den Amerikanern und Japanern, durch das der
Preis=
krieg zwiſchen Seide und Kunſtſeide beendet werden ſoll, vorlagen.
In Farben kam ziemlich viel Material heraus, ſo daß der Kurs
faſt 4 Prozent zurückging, recht ſchwach lagen noch BMW., Deutſche
Atlanten Siemens und Conti Gummi, die über ihren
Dividenden=
abſchlag hinaus noch 5 Prozent einbüßten. Der Anleihemarkt lag
recht ruhig und zeigte kaum behauptete Tendenz. Altbeſitz gingen
um ½. Reichsſchuldbuchforderungen um 1 Prozent zurück. Im
Verlaufe konnte ſich, obwohl das Geſchäft ziemlich ruhig blieb,
doch eine Erholung durchſetzen, vor allem für die anfangs ſtärker
gedrückten Werte. Am Berliner Geldmarkt blieb die Situation
im allgemeinen noch unverändert. Tagesgeld ſtellte ſich an der
unteren Grenze auf 4½ bzw. 4½ Prozent.
Nachdem der vorbörsliche Frühverkehr ſich abwartend
ver=
hielt, eröffnete die Frankfurter Börſe zum amtlichen Beginn
allgemein ſchwächer. Beſonders verſtimmend wirkte ſich die
zu=
geſpitzte Lage der Abrüſtungskonferenz aus. Innenpolitiſch iſt es
die Diskuſſion über den Plan einer Anleihe zur
Arbeitsbeſchaf=
fung, die etwas zur Zurückhaltung beitrug. Die Börſe hat noch
kein genaues Bild über die Einzelheiten und kennt infolgedeſſen
nicht die unmittelbaren Rückwirkungen auf den Aktien= oder
Rentenmarkt. Die Börſe glaubt, daß, wie bei früheren
Anleihe=
emiſſionen, eine zu frühzeitige Auflegung einer großen Anleihe
dem Rentenmarkt Mittel entziehen werde, wodurch aber die
wei=
ſere Kursbewegung zur Parigrenze hin zum Zwecke einer
frei=
willigen Zinsherabſetzung vorläufig geſtört werde. Schließlich
lie=
gen auch die internationalen Börſen ſchwächer, wodurch ſich die
Abgabeneigung allgemein verſtärkte. JG. Farben verzeichneten
einen Rückſchlag von 3½, Goldſchmidt 2½, Erdöl 1½,
Scheide=
anſtalt 1 Prozent. „Montanwerte ebenfalls ziemlich matt
Stahl=
verein gaben um 2. Phönix 1½, Mannesmann 1½, Gelſenkirchen 2.
Harpener 3½ Klöckner 1½, Rheinſtahl 1½ Prozent nach.
Schiff=
fahrtswerte folgten der allgemeinen Bewegung bei
Kursrück=
gängen um 1 Prozent. Auch der Rentenmarkt war ſchwach, wobei
die Diskuſſionen über die Arbeitsbeſchaffungsanleihe mitſprachen.
Die Altbeſitzanleihe gab 1½, Neubeſitz ½, ſpäte Schuldbücher 1½
Prozent nach. Schutzgebiete waren ½ Prozent ſchwächer
Stahl=
vereinsbonds gaben 1½ Prozent nach. Im weiteren Verlaufe kam
ſowohl am Aktien= wie am Rentenmarkt eine gewiſſe Beruhigung
und leichte Kurserholung auf. Tagesgeld 3½ Prozent.
Nachdem die Mittagsbörſe ſich im Verlaufe etwas erholt hatte,
war die Abendbörſe wieder gedrückt und ohne Geſchäft. Beſonders
wirkte ſich die Nachricht von der Dividendenkürzung im
Salzdet=
furthkonzern aus nachdem man allgemein mit einer
Aufrechterhal=
tung der vorjährigen Dividendenſätze gerechnet hatte, Kalipapiere
verloren dadurch durchſchnittlich 5 Prozent; Salzdetfurth wurden
193, Aſchersleben 134, Weſteregeln 135½ genannt. Die
Abwärts=
bewegung zog die übrigen Werte mit, die im Durchſchnitt 1
Pro=
zent nachgaben. Nur Kunſtſeidewerte, konnten ſich behaupten.
Der Rentenmarkt lag ebenfalls geſchäftslos.
Erhöhung des Schmalzzolles.
Im Reichsanzeiger vom 12. Mai wird eine Verordnung über
Erhöhung des Schmalzzolles, der bisher je Doppelzentner 50.—
RM. betrug, auf 75.— RM. veröffentlicht. Der Grund für dieſe
Zollerhöhung iſt, wie an zuſtändiger Stelle erklärt wird, zunächſ
darin zu ſuchen, daß nach dem Einfuhrergebnis des April das
Ausland in weſentlichem Umfang den bisherigen Zoll getrager
hatte, alſo noch eine umfangreiche Einfuhr möglich war. In der
erſten Tagen des Monats März hatten wir eine
Schmalzeinfuh=
von 8422 Doppelzentnern, in den letzten 10 Tagen des April da
gegen von 22 969 Doppelzentnern. Es war alſo die Gefahr in
Verzuge, daß bei einer weiteren derartigen Entwicklung der Ein
fuhr die Fettverordnung wieder gefährdet wurde. Das wäre un
ſo bedenklicher geweſen, als ſich ſonſt die poſitiven Wirkungen der
Fettregelung zur Förderung der landwirtſchaftlichen Rentabilitä=
und Kaufkraft immer mehr fühlbar machen, wie die am Freitag
in Berlin erfolgte Erhöhung der Butterpreisnotierung um 8.
RM. je Zentner zeigt. Außerdem findet die Zollerhöhung im
Rahmen der Verteilung des geſamten Fettverbrauchs ihre Begrün
dung darin, daß durch Verringerung der Schmalzausfuhr ein
Aus=
gleich für die Speckeinfuhr auf Grund des mit Holland abgeſchloſſe.
nen Handelsvertrages gefunden werden mußte.
Franzöſiſch=kanadiſches Handelsabkommen.
Wie Havas berichtet, wird der franzöſiſche Geſandte in
Ka=
nada mit der kanadiſchen Regierung ein Handelsabkommen und
einen Niederlaſſungs= und Schiffahrtsvertrag unterzeichnen.
Die kanadiſche Regierung hatte das franzöſiſch=kanadiſche Han
delsabkommen gekündigt, um ihre Tariffreiheit wieder zu erlan
gen. Durch das neue Abkommen erhält Frankreich die Meiſt
begünſtigung für innerfranzöſiſche und für kolonialfranzöſiſche Er
zeugniſſe, die es nach Kanada ausführt, außerdem Zollermäßigun
gen für eine Reihe ausgeſprochen franzöſiſcher Erzeugniſſe.
Frankreich gewährt kanadiſchen Ausfuhrerzeugniſſen entweder
den Mindeſttarif oder Abſtriche vom franzöſiſchen allgemeinen
Zoll=
tarif.
Wenn das Abkommen vom kanadiſchen Parlament gebilligt
iſt, wird es bis zur Billigung durch das franzöſiſche Parlament
proviſoriſch in Kraft treten.
Der Niederlaſſungs= und Schiffahrtsvertrag ſieht
ebenfall=
die gegenſeitige Meiſtbegünſtigung vor.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Am Samstag vor Pfingſten, dem 3. Juni 1933, bleiben nack
einer Bekanntmachung des Börſenvorſtandes die Börſenräume für
jeden Verkehr geſchloſſen. Gemäß 8 5 der Bedingungen für die
Geſchäfte an der Wertpapierbörſe findet an dieſem Tage eine
Lie=
ſerung nicht ſtatt.
Nach dem im „Reichsanzeiger” veröffentlichten Abſchluß der
Kodak A.=G. Berlin, hat das Geſchäftsjahr 1932 einen weiteren
Verluſt von 802 525 (im Vorjahre 1 176 375) RM. gebracht, ſo daß
ſich der Geſamtverluſt nunmehr auf 2 748 686 RM. ſtellt.
Wie wir hören, hat die Deutſche Bau= und Bodenbank A.=G.
bereits ab 8. ds. Mts. den Zinsſatz für ihre ſämtlichen Kredite um
½ Prozent herabgeſetzt. Die Habenzinſen blieben unverändert.
Die Vereinigte Glanzſtoff=Fabriken A.=G. teilt, wie Berliner
Blätter aus Eſſen melden, mit, daß die Herren Dr. Blüthgen,
Benrath und Dr. Springorum mit Rückſicht auf das gegen ſie
ge=
richtete Verfahren bis zur Aufklärung des Sachverhalts ihre
ge=
ſamten Aemter bei den Geſellſchaften des Konzerns im In= und
Auslande freiwillig zur Verfügung geſtellt haben, um die
rei=
bungsloſe Fortführung der Geſchäfte der Geſellſchaften zu
er=
leichtern.
Der Londoner Goldpreis betrug am 12. Mai 1933 für eine
Unze Feingold 123/3 sh — 87,5999 RM., für ein Gramm Feingold
demnach 47,5509 Pence — 2,81640 RM. Zu dieſem Preiſe wurden
120 000 Lſt. Gold nach dem Kontinent verkauft.
Die Bank von Frankreich hat geſtern insgeſamt 1989
Kilo=
gramm Gold im Werte von 31 Millionen Franken abgegeben, und
zwar 1047 Kilogramm an Londoner Banken, 668 Kilogramm an
Amſterdamer und 174 Kilogramm an Baſler Banken. Dagegen
traf aus Amſterdam Gold im Werte von 11 Millionen Fr. ein.
Der Interventor des Staates Para beabſichtigt, nach dem
Muſter der verſchiedenen Verteidigungsinſtitute zur Belebung des
Gummimarktes ein Gummi=Inſtitut zu gründen. Er hat ſich
des=
halb bereits mit dem Staat Amazonas und dem Territorium
Acre in Verbindung geſetzt, um die Mitarbeit der dortigen
Be=
hörden zu erreichen. In welcher Form das Inſtitut organiſiert
werden ſoll, iſt noch nicht bekannt.
Berliner Kursbericht
vom 12. Mai 1933
Deviſenmarkt
vom 12. Mai 1933
Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u. 1
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd, Lloyzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Geltr.
Berl.Maſch.=Bau
Conti=Gummi
DeutſcheCont. Gas 1
Met
63.—
60.75
18.75
29.—
19.50
26.625
124.75
48.—
16.—
43.375
144.50ex
116.50
Meuteue
Elektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſtf.elektr.Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben.
Klöcknerwerke
Kolzw. Chem. Fabr
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Orenſtein & goppell 49.845
418.375
98.75
130.—
63.875
100.—
98—
77.50
59.875
139.—
64.55
89.125
45
Mee
Rütgerswerke.
Salzdetfurth Kali ſs
Leonh. Tietz
Verein. Stahlwerte
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Drah
Wanderer=Werke.
Jie
57.75
201.50
20.
41.25
139.—
73.50
28.
83.375
9.75
84.50
69.75
98.—
Helſingfors
Wien
Prag
Zudapeſt
Sofig.
Holland
Oslo
Koperhagen
Stocholm.
London
Buenos=Aires
New York.
Belgien.
Italien
Paris
Währung
100 finn.Mk.
100 Schillinglt
100 Tſch. Kr.
100 Pengö
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen e
100 Kronen
1 2.Stg.
1 Pap. Peſo
Dollar.
100 Belgo
100 Lire
100 Franes ſi
Gelds
6.264
45.45
12.64
3.047
189.2311
72.23
63.29
72.93
n4.195
0.253
3.571
5o.59
22.08 2
16.56 1
Riet
Paaé
45.55
12.86
3.053
169.57
72.37
63.41
73.07
14.235
0.95
2.57
59.71
22.12
16.60
Schwei=
Spanien
Danzig
Japan
Rio de Janeiro
Jugoſlawien
Portugal
Athen
Iſtambu
Kairo.
Kanado
Uruguav
Fsland
Tallinn (Eſtl.)
Rigg.
Brief
21.38
36.04
32.43
CRt
0.271
5.205
12.33
2.412
2.032
14.515
3.153
1.652
63.,81
N0,St
72.32
Darmftädter ans Kariokäroant Surikast, Billate Der Bteohher Bünr
Frankfurter Kursbericht vom 12. Mai 1933.
Kenee
Gr.IIp. 1934
„. 1935
„. . 1938
„ 1937
„. 1938
Gruppe I
6% Dtſch. Reichsan!
„ v.23
5½%Intern., v. 30
6%Baden ... v. 27
6% Bahern .. v,27
6% Heſſen .. .v. 29
6% Preuß. St. v. 28
6% Sachſen v. 27
6% Thüringen v. 27
Dtſch. Anl.
Auslo=
ſungsſch. X‟=
Ab=
löſungsanl.. . ..
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
6% Baden=Baden.
6%Berlin ..v. 24
6% Darmſtadt ...
6% Dresden. . v. 26
6% Frankfurt a.M.
Schätze.v. 29
b. 26
88Mainz ......
6% Mannheimv. 27
62 München v. 2‟
2oWiesbaden v.28
6% Heſſ. Landesbk.
6%
Goldoblig.
5½% Heſſ.Landes=
Gyp.=Bk.=Liquid.
96.25
90‟
83.75
79.25
76.5
85:I.
93.25
83.5
81:
85.5
88.75
100
84.5
79.75
76
12.6
7.9
73
67.5
68.25
71
76.5
84.25
74‟
28.5
P
Hyp.=Bk. Liqu.=
Kom. Obl. . . . .
6% Preuß. Landes=
Pfd.=Anſt. G. Pf.
6% Goldoblig.
6% Landeskomm.=
Bk. Girozentr. für
Heſſchldobl. R.11
„ R.12
62 Kaſſeler Land.
kredit Goldpfbr.,
6%Naſſ. Landesbk.
5½% „ Ligu. Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
4AuslSer. I
AuslSer.II
Dt. Komm. Samm.=
Abl.(Neubeſitz).
6% Berl. Hyp.Bk.
5½%„Ligu.=Pfbr.
6% Frkf. Hyhp.=Bk.
5½% Lig. Pfbr.
6% „ Goldoblig.
16% Frkf. Pfbr.=Bk.
5½% „ Lig.=Pfbr.
6% Mein. Hhp.=Bl.
5½%0 Lig.Pfbr.,
%5 Pfälz. Hyp.=Bk.
29 — Lig.Pfbr.
82Rhein. Hyp Bk.
5½%0 „ Lig. Pfbr.
60
Goldoblig.
6% Südd. Bod.=
Ered.=Bank.
3½% „ Lig. Pfbr.
Württ. Hyp.=B.
78
85.5
80
70.5
86.5
85
85.75
69SI.
91
83.5
87.5
84.5
85.25
741,
84.75
86.75
85.5
87"
89
86
85.5
80.5
90
88.5
88.5
Weie Mee
6% Dt. Linol. Werke
6% Mainkrw. v. 26
6% Mitteld. Stahl.
6% SalzmannckCo.
82 Ver. Stahlwerke
62 VoigtE Häffner
J. 6. Farben Bonds
5% Bosn. L. E. B.
2.Imnveſt.
2 Bulg. Tab. v.02
4½2 Oſt. Schätze
42 Oſt. Goldrente
5 %vereinh. Rumän
4½%
475
42 Türk. Admin.
47 „ 1. Bagbadl
Zollanl.
42
4½½ ungarn 1913
1914
4½%
Goldr.
49
1910
42
4½Budp. Stadtan!
42 Liſſabon
42 Stockholm.
Aktien
Alg. KunſtzüideUnie
A. E. G. . .. . . . . . . / 26.5
AndregeNoris Zahn/100
Aſchaffbg. Brauerei
„ Zellſto f! 26.5
Bemberg, J. P... . 49.5
Berl. Kraft u. Licht/110.75
Buderus Eiſen..
Eement Heidelbergl 80.5
Karlſtadt.
J.G.chemie, Baſel:
88.5
84.25
681.
77.5
113.25
6.25
15.25
14.75
S.5
10.75
4.85
41,
35.5
33.1
80
64
76.75
1255
TChem.Werke Abert,
Chade ........"
Contin. Gummiw.
Eontin. Linoleum
Daimler=Benz....
Ot. Atl. Telegr.
Erdöl .......!"
Dt. Gold=u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt
Linoleum. ..
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoffc Widm
Eichbaum=Werger
Elektr. Lieferg.=Geſ.
„ Licht u. Kraft
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
Feinmech. (Jetter)
Felt. & Guilleaume
Frankfurter Ho
Gelſenk. Bergwerl.
Geſ. f.elektr. Untern. 100.5
Goldſchmidt Th.
GrüncBilfinger.
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbrauh.
Hanfwerke Füſſen.
Harpener Bergbau/ 99.5
Henninger, Kempf.
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm. 65
Hirſch Kupfer.
Hochtief Eſſen
Holzmann, Phil. / 58.5
Ilſe Bergb. Stamml
„ Genüfſel4
Sunghans .......
171.5
42.25
31.25
117.5
1164
158
Nadt
75
Eſchw. Bergwer: 1228 MMiag. Mühlenbau.
F. G. Farbeninduſtr. 130.25 (Oberbeda
33
69.75
32
63.5
Gritzner=Kahſer... 28 Riebeck Montan.
78.25
34
44
10
117.25
Wr Miteeeue
„ Aſchersleben
145 glein, Schanzlin
Klöcknerwerke ...
Knorr C. H....
2ahmeyer & Co.
Laurahütte .....
Lech, Augsburg...
lLöwenbr. Münch.
Mainfr.=W. Höchſt
(Mainz=Akt.=Br.
MMannesm.=Röhren
Mansfeld. Bergb.
Metallgeſ. Frankf.
Motoren Darmſtadt
38 Meckarwerk Eßling
Phönix Bergbau.
Reiniger, Gebbert.
Rh. Braunkohlen. /203
Elektr. Stamm
Stahlwerle ..! 91.5
Roeder, Gebr.
Rütgerswerke ... .! 58
88 Salzdetfurth Kalt :!
Salzw. Heilbronn.
Schöfferhof=Bind..
Schramm, Lackfbr.
Schuckert, Elektr. 1112‟
Schwartz Storchen
Siemens & Halske. 1157.5
100.5 Süöd. Zucker=-A. 6./1
(hür. Liefer.=Geſ..
Tietz Leonhard ...
29 lunterfranken .. . ..
7
139
41.5
64.5
22.5
224
69.25
76.5
36.5
30.5
37,
34
11.5
42
97.75
53
204
30
84
168
Me Kee
Ver, Ultramarin..
Boigt & Haeffner
Beſteregeln Kali.
Zellſtof! Walt!*
Allg. Dt. Creditanf
Badiſche Bank. .
Bk. f. Brauinduſtr.
Baher, Hyp. u. B.
Berl. Handelsgeſ.
Hypothekbl.
Comm. u. Pribatb.
Dt. Ban und Dise
Dt. Eff. u. Wechſel
Dresdner Bank.
Franlf. Bank.
„ Hyp.=Bank.
Mein. Hyp.=Bank
Pfälz. Hyp.=Bank
Reichsbank=Ant. . .
Rhein. Hyp.=Bank.
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Bürttb. Notenbon
A.-G.. Verkehrsw.
Allg. Lokalb. Kraftw
72 Dt. Reichsb. Bze
Hapag .....
Nordd. Llohzd.:
Südd. Eiſenb.=Geſ
Allianz. u. Stuttg.
Verſicherung
.„ Verein. Verſ
Frankona Rücku. M
Mannheim.Verſich.
Otavi Minen
Schantungs andelsl
41
118
35
139.5
N c
93
73
51.75
63
66,5
n8
R=
131
103.5
98.5
52
86
97.
19.75
53
*
*
[ ← ][ ]Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Männergeſangver=
ein e. V. Dieburg
90 Sänger
ſucht tüchtigen,
erfahrenen (6187b
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sowie das beliebte Bier der
Fürstlich Löwenstein-Wertheim
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(617
Samstag
Sonntag Aohzeri
HELIA
Morgen Sonntag vormittag 11.15 Uhr. Zum Mutteriaß
Einmalige Sonder-Film-Horgenfeler
der ſchon größere
Vereine mit Erfolg
Nur noch kurze Zeit
Hente und folgende Tage
Die heutige Premiére
zählt zu den schönsten Eindrücken
seit langer Zeit.
am Hauptbahnhof
Heute Samstag u. Sonntag ab 7
Der Hillionenfilm der
Sensationen.
gigantische Tonfilmwerk:
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Ein spannender Kriminal-
Tonfilm
mit allen Tricks u. Ueberraschungen
Anton, Mühlſtr. 23.
Kfßa
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Fidele Mus k
Schrammel, Jazz, Saxophon, Klarne
Harmonika, Violine u. Klav. Verst. Kap
In allen fest. geschmückten Part.-Sälen
Sudermann-Figuren tauchen auf!
Ein Film, hervorragend durch die Kunst der
Darstellung.
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verk. Grafenſtr. 22,
Regie: Georg Jacoby.
Dieser zeitgenössische Film zeigt ein
erschütterndes Stück Wirklichkeit.
Spargel-Saison
Fak
Seehein
Ein Honumental-Gemälde auz
der Zeit der
Christenverfolgungen
unter der Herrschaft des Nero, dem
grausamsten aller Caesaren!
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Her-
stellungszeit — 8 Millionen Mark
Herstellungskosten.
(Der Fall Roberts)
mit
Samilla Spira und H. Speelmanns.
Wer ist der Täter?
Diese Frage wird in diesem Film
bis zum letzten Meter offen
ge-
lassen. Spannung bis zum
letzten Homent.
Dazu das reichhaltige Beiprogramm.
soll hier behandelt werden.
Im Beiprogranm:
(V. 619
Dle Tonfilm-Aufnahmen vom „Tag der Arbeit
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Griesheim b. Dſtdt.
Heute
Sondervorstellung
Cale Kauptpost
für die Leser des
Darmstädter Tagblatt
„ORPHEUM
abends 8.15 Uhr.
Ein ganz großer Lachschlager
Die Borf-Henus
Niederbayerische Original-Bauernposse mit Musik,
Gesang und Tanz in 3 Akten von Hans Hunkele.
Abschiedsvorstellung des Tegernseer
Bauerntheaters.
Die Konditorei der Dame,
das Café des Herrn
Vor und nach dem Theater, die
reichhaltige
6170
Delikateß-Imbißkarte
Gespannt wartete Darmstadt auf diesen Tag!
Nun steht das RESl-THEATER im Festkleid
und feiert seinen Geburtstag.
In dieser Spielwoche:
1 YAHR RESL-THEATER
Guterh.
Zinkbade=
wanne m. Ablf. zu
verk. Näh. Gſchſt.
DAS BEDEUTET. 1 MANIR GUITEN DEUTSOEN
ElL-M BEI GUTER WIEDERGABE.
Es startet eine Erstaufführung von Format:
BIE OLVMPIADE DES TONFILMS
DIE OLYMPIADE DES SPORTS
DIE OLYMPIADE DER LIEBE
Wem reichen Sie den Lorbeer?
BRIGITTE HFLM 2 HANS BRAUSEWETTER?
DERLADFER VONHARATHOK
Unerhörte Aufnahmen von der letzten Ohmpiade
in Los Angeles — geben, vereint mit einer
schlichten spannenden Liebeshandlung, diesem
Film den großen Preis des Außergewähnlichen.
(941a
Heute
Samstag
Tanz
Herrenrad, Opel, w.
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24 Mk., Herrenrad,
neu, mit Gar. nur
39 Mk., desgl.
Da=
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Knabenrad, w. neu,
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(6214)
O
u