Einzelnummer 10 Pfennige
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 131
Freitag, den 12. Mai 1933.
196. Jahrgang
27 mm breiie Zeiſe im Kreiſe Darmſtadi 23 Reichspfg.
Finanz=Anzelgen 35 Reichspfg. Rellamezelle (92 mm
breit)/ 2Reſchsmark Anzeigen von auswärts 3sReiſchepfg.
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(1 Dollar — 4.20 Mark). — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
jede Verpſichtung auf Erfüllung der
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träge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei Konkurs
oder gerſchtiſcher Beſtreibung fällt jeder Rabatt weg.
Banſkonto Deutſche Bank und Darmſtädter und
Nationalbank.
Franzöſiſcher Porſtoß gegen die Wehrberbände
Trommelſeuer gegen Deukſchland. — Alle deutſchen Wehrverbände in Genf als „Verbände militkäriſchen
Charakkers” erklärt. — Anerhörte Hehe der franzöſiſchen Skaakengruppe.
lands vorgebrachten „Beweiſe” vom angeblich militäriſchen
Cha=
rakter dieſer Wehrverbände erweiſen ſich bei jeder Nachprüfung
Böllig unhalkbare und kendenziöſe
als Fälſchungen und Entſtellungen.
Ebenſo wenig treffen die Behauptungen zu, daß der
Stahl=
helm eine militäriſche Reſervearmee darſtelle. Es muß aus=
Angriffe
gegen die deutſchen Wehrverbände.
In dem täglichen Auf und Nieder des diplomatiſchen Kampfes
um die Abrüſtung iſt in Genf jetzt wieder ein neues Faktum zu
verzeichnen: Der Effektivausſchuß der
Abrüſtungs=
konferenz hat in einer erſten vorläufigen Abſtimmung mit 9:2
Stimmen — allerdings bei 8 Enthaltungen, alſo nicht mit
ab=
ſoluter Mehrheit! — beſchloſſen, alle deutſchen
Wehr=
verbände als Verbände militäriſchen
Charak=
ters zuerklären. Damit ſollen alſo die Verbände in
irgend=
einer Form unſerer Effektivſtärke zugerechnet werden. In welcher
Höhe, wäre noch abzuwarten. Der Ausſchuß ſelbſt muß zugeben,
daß die deutſchen Verbände über keinerlei Waffen verfügen und
keinerlei Uebungen mit Waffen ſtattfinden. Die Beweisführung
der Gegenſeite gegen die deutſchen Wehrverbände ſtützte ſich im
weſentlichen auf die Organiſation, die Benennung von
Sturmab=
teilungen, die Führung alter Regimentsnummern, die
Geſchloſſen=
heit und den Zuſammenhalt des Auftretens, das Führen von
Fah=
nen, Muſik uſw. Der Eindruck geht dahin, daß die franzöſiſche
Staatengruppe mit allen Mitteln dieſen Beſchluß herbeigeführt
hat, um in ihrer maßlos betriebenen Hetzpropaganda gegen
Deutſch=
land neues Material zur Verfügung zu haben.
England im Schlepptau Frankreichs.
Kennzeichnend iſt, daß mit Deutſchland nur Ungarn gegen den
Antrag ſtimmte, während zu Frankreich, Polen, die
Tſchechoſlowa=
kei, Jugoſlawien und Belgien ſich noch England, Holland und
Por=
lugal fanden.
Die Abſtimmung iſt noch nicht endgültig. Sie bedarf einer
Ueberprüfung durch die Konferenz ſelbſt. Aber ſie zeigt noch
deut=
licher wieder einmal, welche Taktik Frankreich verfolgt.
Schließ=
lich kommt es noch dahin, daß Deutſchland nach der Auffaſſung der
Konferenz als einziger Staat abrüſten muß und es würde uns
nicht wundern, wenn zuletzt noch allerlei Taſchenmeſſer als
tech=
niſche Bewaffnung erklärt würden. Deutſchland gibt immer
wie=
der zu verſtehen, daß es zu weitgehendem Entgegenkommen bereit
iſt. Aber ebenſo ſelbſtverſtändlich iſt, daß den Möglichkeiten
un=
ſerer Zugeſtändniſſe eine Grenze gezogen iſt. Denn man darf die
Dinge doch nicht auf den Kopf ſtellen. Wir ſind nun einmal die
Gläubiger der Konferenz und warten darauf, daß die
Signarar=
mächte von Verſailles nach vierzehn Jahren die von ihnen
frei=
willig gegebene Zuſage erfüllen.
Deutſchland bleibt feſt. — Fünfmächte-Beſprechung
ſoll „helſen”.
Herr von Neurath hat ſoeben in der „Leipziger Illuſtrierten
Zeitung” einen Artikel veröffentlicht (Siehe heutigen Leitartikel!
Die Schriftleitung), worin er noch einmal die Bilanz der
bis=
herigen Verhandlungen zieht und zu dem Ergebnis gelangt, daß,
wenn es zu keinem Abkommen über die allgemeine Abrüſtung
käme und die völlige Rüſtungsſouveränität der Staaten damit
zum Prinzip erklärt würde, das in gleicher Weiſe auch für
Deutſch=
land zu gelten hat. Wir entnehmen daraus den Beweis, daß die
bisherigen Bemühungen, Deutſchland unter
Druck zu nehmen, geſcheitert ſind. Herr Henderſon hat
als Vorſitzender der Konferenz die Vertreter der fünf Großmächte
zu einer Beſprechung einberufen, in der darüber beraten werden
ſoll, ob und wie die Abrüſtungskonferenz noch fortgeſetzt werden
kann. Auch hier wird es nicht an Verſuchen fehlen, Deutſchland
die Schuld an dem bisherigen negativen Ausgang der
Beſpre=
chungen zuzuſchieben. Aber alle Kunſtſtückchen werden auf die
Dauer eine derartige Verfälſchung des Tatbeſtandes doch nicht
er=
zielen.
über die deutſchen Wehrverbände.
Angeſichts des Beſchluſſes des Effektivausſchuſſes der
Ab=
küſtungskonferenz über die Wehrverbände iſt es angebracht, den
Dingen auf den Grund zu gehen und ſich mit dem Weſen der
deutſchen Wehrverbände näher zu befaſſen.
In Wirklichkeit verfügen ſämtliche deutſchen Wehrverbände
weder über eine militäriſche Ausbildung noch
Uber eine militäriſche Organiſation, von einer
mili=
käriſchen Bewaffnung ſchon gar nicht zu reden. Sie
wären daher im Kriegsfalle in keiner Weiſe im Rahmen der
na=
klonalen Armee verwendbar. Die SA.= und SS.=
Organi=
ſationen ſind aus der Notwendigkeit entſtanden, die Anhän=
Ber der Nationalſozialiſtiſchen Partei gegen innenpolitiſche
Geg=
ner zu ſchützen. Neben dieſer innerpolitiſchen Kampfaufgabe
wurden die SA.= und SS.=Organiſationen zwangsläufig zu einer
193’alen Einrichtung, die infolge des großen Elends in
Deutſch=
tand allmählich immer mehr verſucht, die Arbeitsloſigkeit durch
Lemeinſame Fürſorge zu überwinden und Millionen von Ar=
Beltsloſen von der Straße durch Bildung von
Arbeitsgemein=
lSaften und durch ſportliche Ausbildung in die nationale Volks=
Vemeinſchaft wieder einzugliedern. Ein weſentliches Ziel der
Deutſchen Wehrverbände beſteht in dem Kampf gegen den
„ommunismus. Die wahren Aufgaben der nationalen
Lerbände ſind alſo die innerpolitiſche Sicherung des
Sigutes, ſoziale Fürſorge, Bekämpfung des Kommunis=
Nus, ſportliche Ertüchtigung und Ueberwindung
der Arbeitsloſigkeit. Die von den Gegnern Deutſch=
Deukſchlands Polikik
auf der Abrüfkungskonferenz.
Von
drücklich feſtgeſtellt werden, daß der Stahlhelm ſich niemals mit
militäriſcher Ausbildung beſchäftigt hat, keine militäriſche
Aus=
rüſtung und Organiſation beſitzt und nach dem Weltkriege
ledig=
lich als ein reiner Frontſoldatenbund mit dem Ziele gebildet
wurde, durch Zuſammenſchluß der Frontſoldaten die ſittlichen
Eigenſchaften des Frontgeiſtes im deutſchen Volke zu erhalten.
Bei den kommenden Verhandlungen des Effektivausſchuſſes wird
daher auf deutſcher Seite auf das entſchiedenſte allen Verſuchen,
die deutſchen Wehrverbände als militäriſche
Kampforganiſatio=
nen darzuſtellen, entgegengetreten werden.
Auffehenerregende Erklärung des
engliſchen Kriegsminiſters.
Drohnng mit dem Berſailler Berkrag und mit
Sankkionsmaßnahrgen.
WTB. London, 11. Mai.
Im engliſchen Oberhaus ergriff im Verlauf einer
Ab=
rüſtungsdebatte der engliſche Kriegsminiſter Lord
Hailsham das Wort zu einer aufſehen erregenden
Er=
klärung. Für den Fall, daß Deutſchland die Abrüſtungskonferenz
verlaſſen oder den engliſchen Konventionsentwurf nicht annehmen
werde, kündigte er als ſeine private Meinung an, daß
Deutſch=
land dann an die Beſtimmungen des Verſailler Vertrages
ge=
bunden ſei und jeder Verſuch einer Aufrüſtung ein Bruch dieſes
Vertrages wäre und alle im Vertrag vorgeſehenen Maßnahmen
in Wirkſamkeit ſetzen würden
Dann würde es für die Nachbarſtaaten Deutſchlands äußerſt
ſchwierig, irgendeiner Abrüſtungsmaßnahme von Belang
zu=
zuſtimmen. Zweifelhaft ſei, was die anderen Mächte und
be=
ſonders die an Deutſchland angrenzenden Staaten für die
Ab=
rüſtung zu tun geneigt ſeien wenn Deutſchland erkläre:
Wir rüſten nicht ab, wir halten uns nicht für gebunden und
ſchließen keinen Vertrag ab, den ihr aufzuſtellen beliebt, ſondern
wir werden unſere eigenen Wege gehen.
Lord Hailsham kam dann auf die franzöſiſchen Vorfchläge
in der Sicherheitsfrage zu ſprechen und erklärte, der engliſche
Vorſchlag enthalte den ſubſtantiellen Verſuch dieſe
Sicherheits=
forderungen zu befriedigen. England wünſche aber lebhaft in
der Sicherheitsfrage keine falſchen Hoffnungen zu erwecken,
in=
dem es Verpflichtungen auf ſich nehme, die zu erfüllen es im
Augenblick nicht in der Lage ſei.
Zum Schluſſe erklärte Lord Hailsham, es ſei nicht die
Ab=
ſicht Großbritanniens, daß die Gleichheit Deutſchlands zur
Hälfte durch deſſen Wiederaufrüſtung, zur Hälfte durch Abrüſtung
der übrigen Mächte, verwirklicht werden könne.
Eine nolwendige Klarftellung.
Gegen die unerhörte Heuchelei der Großmächke
in Genf.
Aus dem aus engliſchen und franzöſiſchen Quellen verbreiteten
Lauf der Fünf=Mächte=Konferenz geht klar hervor, daß nunmehr
die auf dieſer Seite ſeit einigen Tagen beſtehenden Tendenzen, die
Abrüſtungsverhandlungen zum Scheitern zu bringen, konkrete
Ge=
ſtalt gewinnen. Wenn gar von dieſer Seite jetzt der Verſuch
ge=
macht werden ſollte, Deutſchland mit dem Scheitern zu belaſten, ſo
ſtehen ſolche Verſuche im kraſſen Widerſpruch zu den Tatſachen.
Die deutſche Delegation hat in den letzten Tagen und gerade im
Verlauf der Beſprechungen Nadolnys mit dem engliſchen Vertreter
Eden ſo viele Beweiſe ihrer Verſtändigungsbereitſchaft gegeben,
daß es eine unerhörte Heuchelei iſt, wenn die Abrüſtungsgegner ſich
jetzt ſo ſtellen, als ob dieſer deutſche Verſtändigungswille
über=
haupt nicht vorhanden geweſen ſei.
Die deutſche Delegation hat das Haupthindernis, das ſich der
weiteren ſachlichen Abwicklung der Verhandlungen in letzter Zeit
entgegenſetzte, dadurch beſeitigt, daß ſie ſich zum Prinzip der
Ver=
einheitlichung des kontinental=europäiſchen Heeresſyſtems bekannte
und den engliſchen Entwurf als Verhandlungsbaſis angenommen
hat. Dieſe Maßnahme war keineswegs, wie jetzt von engliſcher
Seite behauptet wird, techniſcher Natur, ſondern hing von der
ſelbſtverſtändlichen Vorausſetzung ab, daß die Einzelheiten, die ja
auch nach dem engliſchen Plan noch vollkommen unklar ſind, in den
weiteren Verhandlungen geklärt werden.
Entſcheidend iſt aber, daß die Gegenſeite ſich bis jetzt geweigert
hat, an die Fragen des Kriegsmaterials, insbeſondere an die
Be=
ſeitigung der ausgeſprochenen Offenſivwaffen, die eine beſondere
Bedrohung für diejenigen Staaten darſtellen, die ſie nicht beſitzen,
heranzugehen. Es kann von niemand geleugnet werden, daß die
hoch=
gerüſteten Staaten ſich bis heute einer Diskuſſion über dieſe für
die Abrüſtungskonferenz entſcheidende Frage entzogen haben. Mit
allem Nachdruck muß nochmals darauf hingewieſen werden, daß
zur Frage des Materials Anträge von Deutſchland vorgebracht
worden ſind, deren reiner Abrüſtungscharakter klar iſt, zu denen
ſich die Gegenſeite bis zum Augenblick aber geweigert hat, ſich zu
äußern. Dieſe Tatſachen können auch durch eine noch ſo große
Stimmungsmache die Schuld nicht von denen wegnehmen, die ſie
zu tragen haben. Deutſchland iſt nach wie vor bereit, alles zu tun,
um ein poſitives Ergehnis der Konferenz zu ermöglichen.
Freiherrn von Neurath, Reichsminiſter des Auswärtigen.
Die Abrüſtungskonferenz dauert nunmehr ſchon länger als
15 Monate. Die Zahl der auf ihr vorgebrachten
Abrüſtungs=
pläne, Vorſchläge und Gegenvorſchläge, iſt erheblich. Der
Konferenzapparat hat eine Unzahl von Dokumenten und
Sitzungs=
berichten produziert, die nur noch wenige Spezialiſten wirklich
überſehen können. Wie ſo oft bei den Verhandlungen des
Völkerbundes droht die Abrüſtungsfrage eine Art
Geheim=
wiſſenſchaft für Sachberater zu werden. Darin liegt die Gefahr,
daß die im Grunde einfachen grundſätzlichen Fragen, um die es
ſich auf der Abrüſtungskonferenz handelt, verdunkelt und unklar
werden, und daß die Sache der Abrüſtung, die in der erſten Zeit
der Abrüſtungskonferenz von einem breiten Strom der
öffent=
lichen Meinung aller Länder getragen zu werden ſchien, zu
einer Angelegenheit der in Genf verſammelten
Abrüſtungs=
ſpezialiſten wird. Da kein Volk ein größeres Intereſſe an
prak=
tiſchen Ergebniſſen der Abrüſtungskonferenz beſitzt als das
deutſche, iſt es notwendig, daß von deutſcher Seite immer wieder
das Grundſätzliche der Abrüſtungsfrage und die Intereſſenlage.
Deutſchlands mit aller Deutlichkeit klargemacht werden.
Es handelt ſich bei der Abrüſtungskonferenz im weſentlichen
um zwei Fragen, von denen die zweite gleichſam eine
Unter=
frage der erſten iſt.
Die erſte lautet: Iſt es möglich durch eine auf alle Staaren
der Welt ausgedehnte Begrenzung und Herabſetzung der
Rüſtun=
gen dem Wettrüſten Einhalt zu gebieten und damit eine
ent=
ſcheidende Sicherung des Weltfriedens zu erzielen, oder werden
auch in Zukunft die Völker das Maß ihrer Rüſtungen ſouverän
beſtimmen und ohne völkerrechtliche Bindung aufs höchſte
ſteigern?
Die zweite Frage lautet: Wie ſoll die Rüſtungsfrage für.
diejenigen Staaten in Zukunft geregelt werden, die auf Grund
der Friedensverträge bereits abgerüſtet ſind?
Dieſe Staaten haben einen unlengbaren Rechtsanſpruch auf
die allgemeine Abrüſtung nach den auf ſie angewandten
Maß=
ſtäben und Grundſätzen. Wird die Abrüſtungskonferenz zur
Befriedigung dieſes Anſpruchs führen, d. h. werden die
an=
deren Völker bereit ſein, ihrer Verpflichtung nachzukommen?
Wenn man die bisherigen Verhandlungen der
Abrüſtungs=
konferenz überblickt, ſtellt man feſt, daß in den zahlreichen, von
den verſchiedenen Regierungen vorgelegten
Abrüſtungsvorſchlä=
gen und =plänen eine vielfach ſehr weitgehende Bereitſchaft zum
Ausdruck gekommen iſt, völkerrechtliche Bindungen hinſichtlich der
eigenen Rüſtungen zu übernehmen, ſowohl in der Form des
Verzichts auf gewiſſe Kriegsmittel und =methoden als auch
hin=
ſichtlich des künftigen Ausmaßes der anderen Rüſtungselemente
und einer etwaigen Kontrolle hierüber. Wenn auch bei näherem
Zuſehen manche dieſer Pläne in der praktiſchen Durchführung
einen ſehr viel geringeren Abrüſtungseffekt haben würden, als
dies bei oberflächlicher Lektüre ſcheinen mag, ſo iſt doch die
Bereitwilligkeit zu völkerrechtlichen Bindungen auf dem
Wehr=
gebiet auf der Abrüſtungskonferenz ſtark zum Ausdruck
ge=
kommen. Die Schwierigkeiten, zu praktiſchen Ergebniſſen zu
ge=
langen, hatten hauptſächlich zweierlei Urſachen. Einmal waren
die von den einzelnen Regierungen vorgelegten
Abrüſtungs=
pläne ſehr weſentlich von dem Geſichtspunkt diktiert, den anderen
ein möglichſt hohes Maß praktiſcher Abrüſtung zuzuſchieben bei
möglichſter Schonung der eigenen Rüſtung. Zum andern
er=
hoben ſich ſtarke Widerſtände gegen die theoretiſche Anerkennung
und die praktiſche Durchführung des von den bereits
abge=
rüſteten Staaten erhobenen ſelbſtverſtändlichen Anſpruchs auf
Gleichberechtigung.
Die deutſche Theſe war während des ganzen Verlaufs der
Konferenz ſtets dieſelbe. Sie lautete: Abrüſtung der
hoch=
gerüſteten Staaten und deutſche Gleichberechtigung. Von
Au=
fang an wurde mit aller Deutlichkeit von den deutſchen
Ver=
tretern zum Ausdruck gebracht, daß das Ziel der deutſchen
Ab=
rüſtungspolitik der Rüſtungsausgleich zwiſchen den abgerüſteten
und den nicht abgerüſteten Staaten ſei, und daß Deutſchland
dieſen Ausgleich möglichſt durch die Verminderung der
Rüſtun=
gen der noch nicht abgerüſteten Staaten herbeigeführt ſehen
wolle, um der Notwendigkeit der eigenen Rüſtungsvermehrung
ſoweit wie irgend möglich zu entgehen. Die deutſche
Abrüſtungs=
theſe befand ſich ſomit im Einklang mit der Zielſetzung der
Konferenz und mit den finanzielen, wirtſchaftlichen und
poli=
tiſchen Bedürfniſſen der Welt, die weſentliche
Rüſtungsvermin=
derung, finanzielle Entlaſtung, Stärkung des Vertrauens und
eine Beſſerung der politiſchen Geſamtlage bringen würde. Die
deutſche Politik iſt ihrer von Anfang an eingenommenen Haltung
während der ganzen Dauer der Verhandlungen treu geblieben.
Sie hat alle Vorſchläge und Anträge, die auf wirkliche
Rüſtungs=
verminderung zielten, unterſtützt und derartige Vorſchläge ſelbſt
vorgelegt. Sie iſt allen Verſuchen, der Abrüſtung auszuweichen,
entgegengetreten. Sie hat gleichzeitig immer wieder die
For=
derung auf Gleichberechtigung erhoben und in zunehmendem
Maße konkretiſiert.
Welches iſt nun das Ergebnis der bisherigen
Verhand=
lungen, ſowohl bezüglich der allgemeinen Frage des Abſchluſſes
einer die Rüſtungen der Welt begrenzenden und herabſetzenden
Abrüſtungskonvention als auch der Frage der Gleichberechtigung
der abgerüſteten Staaten auf dem Wehrgebiet? Trotz der ſo
vielfach zum Ausdruck gebrachten Bereitwilligkeit ſo ziemlich
aller Staaten zu völkerrechtlichen Bindungen hinſichtlich ihrer
Rüſtungen, iſt nur in wenigen und keineswegs entſcheidenden
Punkten eine ſo weitgehende Uebereinſtimmung erzielt worden,
daß die Möglichkeit einer artikelweiſen Formulierung des
In=
halts der Einigung vorliegt. In den entſcheidenden Punkten
des Abrüſtungsproblems, z. B. den qualitativen
Rüſtungs=
verboten und =begrenzungen (Flugwaffe, ſchweres
Landkriegs=
material, Unterſeeboote uſw.) iſt man von einer Verſtändigung
noch ebenſoweit entfernt wie bei der quantitativen Begrenzung
und Herabſetzung. Wenn die Vertreter der bereits abgerüſteten
Staaten immer wieder die rechtlich und moraliſch gleich
be=
gründete Forderung auf die Abrüſtung der anderen nach den
*) Wir entnehmen dieſe Ausführungen der „Leipziget
Illuſtrierten Zeitung” vom 11. Mai.
Seite 2 — Nr. 131
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 12. Mai 1933
Maßſtäben ihrer bereits vollzogenen Abrüſtung vertreten haben,
ſo iſt im Laufe der Verhandlungen klar geworden, daß die
hoch=
gerüſteten Staaten, vor allem Frankreich und ſeine
Bundes=
genoſſen, nicht gewillt ſind, dieſer Forderung nachzukommen, ja,
daß der Wille zu einer wirklich weſentlichen
Rüſtungsvermin=
derung trotz aller ſchönen Reden bei ihnen offenbar nicht
vor=
handen iſt. Dieſe Tatſache kann nicht deutlich genug
unter=
ſtrichen werden. Sie iſt entſcheidend für die Frage nach der
Verantwortlichkeit für einen poſitiven oder negativen oder für
einen, wenn auch nicht negativen, ſo doch vom Standpunkt der
Abrüſtung unbefriedigenden Ausgang der Konferenz. Sie iſt
gleich entſcheidend für die Frage, wie dem Anſpruch der
ab=
gerüſteten Staaten auf Gleichberechtigung Rechnung getragen
werden ſoll. Die Gleichberechtigung iſt durch das Fünf=Mächte=
Abkommen vom 11. Dezember v. J. in aller Form anerkannt
worden. Kein Abkommen über allgemeine Begrenzung und
Herabſetzung der Rüſtungen, das dieſe Gleichberechtigung nicht
praktiſch zur Verwirklichung bringen würde, wäre für
Deutſch=
land annehmbar.
Als letzter Abrüſtungsplan ſteht zur Zeit der von Macdonald
ſelbſt in Genf eingebrachte engliſche Plan auf der
Abrüſtungs=
konferenz zur Diskuſſion. Er verſucht bereits aus der von
mir im vorſtehenden gekennzeichneten Sachlage die Konſequenzen
zu ziehen. So ſehr er als energiſcher Verſuch, die Konferenz
endlich zu einem praktiſchen Abſchluß zu bringen, von uns
be=
grüßt werden muß, ſo wenig iſt er im einzelnen für uns
be=
friedigend, weder was das Maß praktiſcher Abrüſtung angeht,
das er vorſieht, noch hinſichtlich der Verwirklichung unſerer
Forderung auf Gleichberechtigung. In beiderlei Hinſicht bedarf
der engliſche Plan noch ſtarker Ergänzungen.
Will man das Ergebnis der bisherigen 15 Monate
Ab=
rüſtungskonferenz für Deutſchland ganz kurz zuſammenfaſſen, ſo
muß man leider feſtſtellen, daß unſere Forderung auf
Durch=
führung der Gleichberechtigung durch die Abrüſtung der anderen
am mangelnden Abrüſtungswillen der hochgerüſteten Staaten
geſcheitert iſt, und daß, wie auch immer im Rahmen des
eng=
liſchen Plans die allgemeine Beſchränkung und Herabſetzung der
Rüſtungen, wenn es überhaupt zu ihr kommt, ausſehen wird,
wir durch ſie zu Rüſtungsergänzungen genötigt ſein werden.
Kann man noch hoffen, daß die Flugwaffe, oder auch nur, daß
Bombenflugzeuge künftig allgemein verboten und die
beſtehen=
den Luftflotten beſeitigt werden? Sicherlich nicht. Das bedeutet,
daß Deutſchland zu ſeiner eigenen Sicherheit ſich eine Militär=
und Marineluftfahrt aufbauen muß. Kann man hoffen, daß
Geſchütze über 10,5 cm allgemein verboten und die vorhandenen
zerſtört werden? Zweifellos nicht. Wenn es überhaupt zu einem
Verbot gewiſſer Geſchützkaliber der Landartillerie kommt, wird
die Verbotsgrenze erheblich über 10,5 cm liegen. Das bedeutet
für Deutſchland den Zwang, ſich Geſchütze höheren Kalibers
ebenfalls zuzulegen. Aehnliches gilt hinſichtlich der
Perſonal=
beſtände.
Es iſt bereits der Verſuch gemacht worden, Deutſchland
wegen ſeiner Forderung auf Gleichberechtigung in der
Wehr=
frage in der Welt anzuſchwärzen und des Willens zur
Auf=
rüſtung zu verdächtigen. Wer ſich weigert, die im Verſailler
Vertrag Deutſchland auferlegten Rüſtungsbeſchränkungen für ſich
ſelbſt zu übernehmen, hat kein Recht, gegen Deutſchland ſolche
Vorwürfe zu erheben. Dieſe Vorwürfe fallen auf alle
die=
jenigen zurück, die es während der langen Verhandlungen der
Abrüſtungskonferenz immer wieder abgelehnt haben, die
Maß=
ſtäbe der deutſchen Abrüſtung auf ſich ſelbſt anzuwenden. Die
deutſche Politik wird ſich von ſolchen Verdächtigungen auch
keineswegs beeinfluſſen laſſen. Ihr Standpunkt iſt moraliſch
und rechtlich völlig einwandfrei. Was den anderen recht iſt, iſt
Deutſchland billig. Was die anderen an Waffen und Rüſtungen
für ihre Sicherheit für nötig halten, iſt auch für Deutſchlands
Sicherheit nicht länger entbehrlich. Wenn es zu keinem
Ab=
kommen über allgemeine Abrüſtung käme und die völlige
Rüſtungsſouveränität der Staaten damit zum Prinzip erklärt
würde, fo müßten ſie in gleicher Weiſe auch für Deutſchlaud
gelten. Lebensrecht und Freiheit des deutſchen Volkes können
nicht mit anderem Maß gemeſſen werden als bei anderen
Völkern.
Das Pariſer Echo des Arkikels Neuraths.
Der Artikel des Reichsaußenminiſters v. Neurath hat hier
wie eine Bombe eingeſchlagen. Die Abendblätter bringen lange
Auszüge aus dem Artikel, den der „Intranſigeant” mit den
Worten überſchreibt: „Deutſchland will aufrüſten” — Auf die
deutſche Forderung an die anderen, ſchwer gerüſteten Völker,
end=
lich einmal abzurüſten, gehen die Blätter nur ſehr kurz ein. Die
Genfer Korreſpondenten ſchreiben, daß dieſer Artikel in Genf
große Senſation hervorgerufen habe. — Der „Temps” betont, daß
der Artikel den deutſchen Willen bezeuge, auf der einmal
ein=
genommenen Haltung mit dem Ziel der Erlangung der
militäri=
ſchen Gleichberechtigung zu beſtehen. Dieſes Blatt verzeichnet
das Gerücht, wonach die Kleine Entente beabſichtige, die
Ver=
tagung der Konferenz bis Oktober vorzuſchlagen. — Der „
Pa=
ris Soir” erklärt, dieſer Artikel falle gerade mit dem Zeitpunkt
zuſammen, wo man ſich bemühe, Deutſchland zum Nachgeben in
der Frage der Feſtſetzung der Effektivſtärken der einzelnen
Ar=
meen zu bewegen.
Vom Tage.
Der Reichsrat hielt am Donnerstag nach längerer Pauſe
wieder eine Vollſitzung ab. Die Sitzung fand zum erſten Male
nach dem Reichstagsbrand wieder in dem eigentlichen
Reichs=
ratsſitzungsſaal im Reichstagsgebäude ſtatt. Reichsinnenminiſter
Dr. Frick, der die Verhandlungen leitete, ſtellte die
neuernann=
ten Vertreter der preußiſchen Provinzen und der Stadt Berlin
vor und begrüßte ſie aufs herzlichſte, wobei er ſeiner Freude
darüber Ausdruck gab, daß damit die Gleichſchaltung auch in
die=
ſer Körperſchaft nahezu vollkommen vollzogen ſei.
Der Deutſche Beamtenbund hat der Stiftung für die Opfer
der Arbeit 50 000 RM. überwieſen.
Der Miniſterpräſident Göring hat dem Dr. rer. pol.
Diplom=
ingenieur Waldemar Baron v. Dazur die Verwaltung der
Auf=
gaben eines Rundfunkkommiſſars der preußiſchen
Staatsregie=
rung übertragen, der die geſamten preußiſchen Belange im
Rund=
funkweſen wahrzunehmen hat.
Die Hitlerjugend Rheinland und Weſtfalen veranſtaltet am
28. Mai auf den Rheinwieſen in Düſſeldorf anläßlich der 10.
Wiederkehr des Todestages von Schlageter eine Gedenkfeier. Der
Führer und Volkskanzler Hitler wird ſprechen.
Am Mittwoch abend wurde durch den Kampfausſchuß der
Studenten „wider den undeutſchen Geiſt” gegen Mitternacht auf
dem Berliner Opernplatz die Verbrennung von etwa 20 000
poli=
tiſch und moraliſch undeutſchen Schriften vorgenommen. Nach
einem großen Fackelzug fand der feierliche Akt ſtatt, in deſſen
Verlauf Reichsminiſter Goebbels erklärte, daß dieſe Handlung
aller Welt kundtun ſollte, daß die geiſtige Grundlage der
Novem=
berverbrecher verſchwunden ſei.
Die Strafkammer beim Landgericht Königsberg in
Oſt=
preußen hat richterliche Haftbefehle gegen den früheren
General=
landſchaftsdirektor v. Hippel ſowie gegen Graf Eulenburg=
Traſ=
ſen wegen des Verdachts der Untreue erlaſſen. Auch
Oberregie=
rungsrat Hintz, der Syndikus der Generallandſchaft, wurde
we=
gen des Verdachts der Beihilfe zur Untreue verhaftet.
Auf der elſäſſiſchen Seite der Dreiländerecke, unmittelbar
an der Schweizer und der deutſchen Grenze, finden zurzeit größere
Uebungen der franzöſiſchen Garniſonen ſtatt. Die Generäle
Weygand und Hirſchauer ſind mit einem Stabe höherer Offiziere
eingetroffen.
Der von Alfred Roſenberg im Namen des Reichskanzlers
und des deutſchen Volkes am engliſchen Gefallenendenkmal
nie=
dergelegte Kranz iſt geſtohlen worden. Als Täter wurde das
Mitglied der engliſchen Arbeiterpartei Sears ermittelt und mit
einer Geldſtrafe von 40 Schilling belegt.
Die japaniſchen Truppen haben die vor kurzem geräumten
Städte Tſchanglin, Jungping und Tſchienan wieder beſetzt. Die
75 Kilometer nordöſtlich von Peiping gelegene Stadt Mijün
wurde von japaniſchen Flugzeugen bombardiert.
Engliſch=amerikaniſche Einigung
über den Zollfeiertag.
London, 11. Mai.
Zwiſchen der engliſchen und amerikaniſchen Regierung iſt eine
Einigung über den Zollfeiertag zuſtande gekommen. Amerika hat
die engliſchen Abänderungsvorſchläge für den amerikaniſchen
Ent=
wurf angenommen. Der Zollfeiertag ſoll während der
Weltwirt=
wirtſchaftskonferenz in Kraft ſein. England hat ſich gewiſſe
Siche=
rungen wegen ſeiner Stellung als Land mit niedrigen Zollſätzen
verſchafft. Es hat ſich das Recht geſichert, die laufenden
Handels=
verhandlungen mit anderen Staaten zum Abſchluß bringen zu
können. Eine Verletzung der Ottawaer Abmachungen iſt
ausge=
ſchaltet worden. Der endgültige Entwurf wird nunmehr dem
Or=
ganiſationsausſchuß für die Weltwirtſchaftskonferenz vorgelegt
werden, der, wenn möglich, am Donnerstag nachmittag in London
zuſammentreten ſoll.
Weilgehende Uebereinſtimmung
zwiſchen Dr. Schacht und Rooſevell.
Waſhington, 11. Mai.
Die Beſprechungen des Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht mit
Präſident Rooſevelt haben nunmehr ihren Abſchluß gefunden. In
unterrichteten Kreiſen verlautet, daß weitgehendſte
Uebereinſtim=
mung zwiſchen der deutſchen und der amerikaniſchen Auffaſſung
über die großen wirtſchaftspolitiſchen Fragen erzielt worden iſt.
Die Auswertung dieſer Verſtändigung in Form von greifbaren
Ergebniſſen ſoll der Londoner Konferenz vorbehalten bleiben. Der
Zeitpunkt für die Abreiſe Schachts nach New York iſt noch
unbe=
ſtimmt.
Die Fünfmächte-Beſprechung.
Die Vertreter der fünf Mächte: Deutſchland, Italien,
Eng=
land, Amerika und Frankreich waren am Donnerstag
nachmit=
tag um 17 Uhr unter dem Vorſitz des Präſidenten der
Abrü=
ſtungskonferenz Henderſon zu einer Beſprechung
zuſammengetre=
ten. Sie dauerte etwa 2 Stunden und wurde um 9 Uhr abends
fortgeſetzt. Ueber den Verlauf und das Ergebnis wird von allen
Seiten Stillſchweigen bewahrt.
Neue Gearſche Aublandsvernterr.
Wechſel in der deutſchen Gefandtſchaft in Bern.
* Berlin, 11. Mai. (Priv.=Tel.)
Der deutſche Geſandte in Bern, Adolf Müller, iſt ſoeben
ver=
abſchiedet worden. Das iſt jedoch keine politiſche Maßregel.
Müller hat die Altersgrenze ſchon überſchritten und iſt nur
aus=
nahmsweiſe noch länger im Amt geblieben — auch unter den
letzten Regierungen — obwohl er als Sozialdemokrat, als
baye=
riſcher Landtagsabgeordneter und Chefredakteur der
ſozialdemo=
kratiſchen Zeitung in München, der „Münchener Poſt”, in die
Diplomatie hinübergewechſelt war. Nebenbei bemerkt, als der
erſte Juriſt, der in die Auslandsvertretung berufen wurde, der
aber durch die Art ſeiner Amtsführung und ſeinen politiſchen
Scharfblick bei allen Parteien ſich Achtung erworben hatte. Er
iſt einer der entſchiedenſten Gegner der ganzen Locarnopolitik
und vor allem des Eintritts in den Völkerbund geweſen und hat
mit großem Freimut der Reichsregierung gegenüber ſeine
Auf=
faſſung vertreten. Daß er trotzdem auf ſeinem Berner Poſten
blieb, iſt der beſte Beweis dafür, wie hoch ſeine Fähigkeiten
ge=
ſchätzt wurden. An ſeine Stelle iſt der bisherige Geſandte in
Oslo, Freiherr von Weizäcker, nach Bern berufen worden, der
in erſter Linie Spezialiſt für den Völkerbund iſt und lange
Jahre hindurch den deutſchen Vertretungen bei den Genfer
Ta=
gungen angehört hat.
Der deutſche Generalkonſul in New York,
Schwarz, iſt auf Grund des Beamtengeſetzes
ſei=
nes Amtes enthoben und dienſtentlaſſen. Als
Nachfolger des kürzlich verſtorbenen Generalkonſuls v. Keßler iſt
der Legationsrat 1. Klaſſe Wiehl zum deutſchen Generalkonſul
in Pretoria ernannt. An Stelle des aus Geſundheitsrückſichten
ausſcheidenden Generalkonſuls Dr. Breitling in Barcelona tritt
der Legationsrat 1. Klaſſe Köcher.
Romreiſe Dr. Goebbels”.
Reichsminiſter Dr. Goebbels, äußerte ſich gegenüber dem
Schriftleiter der NSK. über ſeine bevorſtehende Reiſe nach Rom.
Der Miniſter wird ſeine Reiſe vorausſichtlich am 27. Mai, abends,
antreten und etwa fünf Tage in Italien weilen. Ueber den Zweck
ſeiner Reiſe erklärte Dr. Goebbels: Meine Reiſe gilt vor allem
der Aufnahme von perſönlichen Beziehungen zu den italieniſchen
Regierungs= und Parteiſtellen und einer engeren Knüpfung der
freundſchaftlichen Verbindungen. Zu dieſem allgemeinen Zweck
kommt allerdings noch eine Reihe von ſpeziellen Aufgaben. So
werde ich mich mit der Klärung einer Reihe von Filmfragen
be=
ſchäftigen. Dr. Goebbels beabſichtigt ferner, auf die Organiſation
eines Gaſtſpielaustauſches deutſcher und italieniſcher Opern
zwi=
ſchen Rom und Berlin und anderer Maßnahmen im Sinne einer
geiſtigen Annäherung der beiden Nationen hinzuwirken.
Dr. Goebbels erklärte weiter, daß er ſich im Hinblick auf das
in nächſter Zeit in Deutſchland zu erwartende Preſſegeſetz ganz
beſonders auch über die Erfahrungen unterrichten werde, die mit
dem italieniſchen Preſſerecht geſammelt wurden.
Trok allem BDA.- Tagung in Klagenfurk.
Zur Pfingſtkagung des Bereins für das
Deutſchkum im Ausland.
Die Verſuche, die über den innerpolitiſchen und
außen=
politiſchen Spannungen ſtehende alljährlich ſtattfindende
Haupt=
verſammlung des VDA. in den Tagesſtreit hineinzuziehen, ſind
von der VDA.=Führung ruhig und entſchieden zurückgewieſen
worden. Veranſtaltungen, die, wie die kommende VDA.=Tagung,
von hoher Warte einer geſamtdeutſchen Lebensanfchauung dienen
und auf der Perſönlichkeiten wie Geheimrat Penck und
Pro=
feſſor Schüßler=Roſtock zu dem Thema „Nation im Werden”
Stellung nehmen, auf der hohe kirchliche Würdenträger wie
der Fürſtbiſchof von Gurk, Dr. Hefter und Biſchof
Glon=
dys=Hermannſtadt, ſich mit den hervorragendſten Vertretern
des geiſtigen und volkspolitiſchen Geſamtdeutſchland und der
Ausleſe der deutſchen Jugend zu einer Morgenfeier
zuſammen=
finden, auf der Perſönlichkeiten wie der Führer der deutſchen
Studentenſchaft und der Vorkämpfer der ſiebenbürgiſchen
Selbſt=
hilfebewegung, Dr. Fabrieius, das Wort ergreifen, ſollten
ſelbſt von den parteipolitiſchen Auseinanderſetzungen und den
außenpolitiſchen Umtrieben einer aufgeregten Zeit verſchont
werden. Der beſonders von ſozialdemokratiſcher Seite in
Klagen=
furt ausgehende Verſuch der Zurückziehung einer ſeit 8 Monaten
ergangenen Einladung iſt kein Ruhmesblatt in der Geſchichte des
neuen Oeſterreichs, zumal wenn man bedenkt, daß die VDA.=
Leitung in erfolgreich fortſchreitenden Verhandlungen durchaus
die Möglichkeit hat, die noch beſtehenden parteipolitiſchen
Span=
nungen beizulegen. Die Anweſenheit des VDA.=Führers Dr.
Steinacher in Klagenfurt dürfte zu einer Bereinigung dieſer
beſchämenden Vorfälle führen. Der VDA. geht doch nach
Klagenfurt!
Begründungen.
Von Waldemar Bonſels.
Der bekannte nationalſozialiſtiſche Dichter
und Schriftſteller Waldemar Bonſels hält ſich
nach einer längeren Auslands=Studienreiſe
zur=
zeit in Capri auf. Wir geben ſeinen
folgen=
den, von hohem ſittlichen Ernſt getragenen
Ausführungen als wertvollen Beitrag zur
Klärung der Judenfrage gerne Raum. D. R.
Es iſt über den Antiſemitismus als geiſtige Forderung des
deutſchen Menſchen ein allgemeinverſtändliches Wort zu ſagen, da
eine Fülle ſo falſcher Einſtellungen, ſo entſtellter Begriffe und
kleinlicher Forderungen die Gemüter bewegt oder verletzt, daß
manches allzu raſche und unvorſichtige Urteil des Auslandes
ver=
ſtändlich wird. Spricht man hier, in Paris oder London mit
ge=
bildeten Juden, ſo hört man Einſchätzungen des Deutſchtums und
der neuen Regierung, die weit unüberlegter und voreiliger ſind,
als ſie in Berlin in Kreiſen der gebildeten Deutſchen jemals über
das Judentum gehört worden ſind. Was aber ärger und
ärger=
licher berührt, als dieſe beiläufigen und raſch vergänglichen
Aeußerungen entflammter Temperamente, iſt die beziehungsloſe
und troſtlos äußerlich orientierte Einſtellung der eigenen
Lands=
leute, die die deutſche Bewegung gegen den überhandnehmenden
Einfluß jüdiſchen Weſens verteidigen.
Die Disputationen enden zuweilen oder gewöhnlich damit,
daß ein empörter oder beleidigter Fremdſtämmiger, mit
Leiden=
ſchaft und Ueberzeugung behauptet, ſeine Stammesgenoſſen
wür=
den einzig ihrer Tugenden wegen verfolgt, und ihre Bedränger
ſeien eine Horde beſitzgieriger Barbaren, die ſich in blinder Wut
auf florierende Warenhäuſer ſtürzten. Etwas anders liegen die
Dinge in Deutſchland.
Die Begleiterſcheinung der Straße und Gaſſe,
unvermeidlich=
bei ſtarken Umwälzungen eines Volkes, und jeden Volkes, ſind
von gebildeten deutſchen Menſchen und der Regierung weder
ge=
wollt, noch veranlaßt worden; ſie zum weſentlichen Merkmal der
ganzen Bewegung zu machen, entſpräche etwa dem Urteil eines
Bibelforſchers, der Chriſtus für einen notoriſchen Trinker erklärte,
weil er bei der Hochzeit zu Kana Waſſer in Wein verwandelt
hat. Die entſcheidenden Urſprünge der ganzen leidenſchaftlichen
Erhebung gegen die Uebermacht, fremden Einfluſſes wirkt ſich
naturgemäß als Lärm auch auf der Gaſſe aus, aber ſie ruhen und
wirken in ganz anderen Tiefen und ſuchen ganz andere Höhen
der Läuterung.
Zunächſt geht es uns durchaus nicht um einen Rangſtreit, die
Betonung von beſſer oder geringer, von wertvoller oder wertloſer
als Vergleich zwiſchen Deutſchen und Juden ſollte gleichmütiger
verklingen; aufrecht erhalten läßt ſich jedoch unentſtellbar der
einfache Begriff der Verſchiedenheit, und darum geht es
weſent=
lich. Der Jude iſt anders als wir, und dieſer Unterſchied wird
zunächſt in einer oft überſehenen Tatſache deutlich, und zwar in
der Altersverſchiedenheit der Völker. Die Juden haben ſchon vor
etwa dreitauſend Jahren eine außerordentlich ausgeſprochene
völ=
kiſche Lebensform, eine Religionsgemeinſchaft und eine Kultur
beſeſſen, die Deutſchen dagegen beſitzen erſt ſeit etwa fünfhundert
Jahren eine feſtgelegte Schriftſprache. Von dieſem Standpunkt
aus, der unter vielen anderen Gültigkeit haben mag, läßt ſich
vielleicht ruhiger und ſachlicher betrachten, was zunächſt
entſchei=
dend auf den weiten Gebieten der Geiſteskultur und des
Seelen=
lebens trennt, ſo ausſchlaggebend und ſogar vernichtend trennt,
daß die Regionen des Erwerbs und Handels, der Temperamente
und Gewohnheiten darüber ins Nichtige abſinken, denn es
han=
delt ſich hier nicht mehr um das tägliche Brot, ſondern um das
ſeeliſche und geiſtige Brot des Daſeins ſelbſt, um die organiſche
Entfaltung und um das Wachstum dieſes Lebens in völkiſcher
und religiöſer Gemeinſchaft.
Der alte geklärte, überhelle, und kritiſch überſpitzte Intellekt
des jüdiſchen Menſchen iſt, immer weit und allgemein
völkerent=
wicklungsgeſchichtlich betrachtet, ein viel zu penetrantes Element
der Einwirkung auf ein jüngeres Volk, da es den in natürlichem
Bedürfnis und im eigenen Rhythmus fortſchreitenden Prozeß des
Werdens und Seins in eine ganz fremde überhitzte
Aufgelichtet=
heit reißt. Um ein Bild für den Vorgang zu brauchen, den es mir
deutlich zu machen gilt: Jede Blüte des Seelenlebens und der
geiſtigen und religiöſen Forderung, des Herkommens und der
Ideenwelt wird gewaltſam aufgezerrt, ſie wird dem höchſten, dem
heiligſten Element ihres Wachstums, ihres Daſeins entriſſen, dem
Geheimais.
Im Geheimnis ruhen und wirken, walten und gedeihen die
Kräfte eines Volkes, das ſeine Zeit der Kultur und Blüte noch
nicht hinter ſich hat, wie alles Wachstum im Geheimnis atmet.
Mit ihm, den Geheimnis, verbinden ſich die Empfindſamkeit des
Keimens, Befangenheit und eine Verletzbarkeit der Gemütskräfte,
ſowie der Wille auch zum eigentümlichen Unwert und der
Frei=
heitsdrang, auf die Klänge des eigenen Gewiſſens zu lauſchen.
Der tödliche Feind nun, der Andacht und Glauben verwirrt,
iſt der Vorwitz, der Witz im Sinne geiſtiger Ueberhellichkeit oder
Endgültigkeit, da er an Stelle des Humors tritt, das heißt an
Stelle der liebevollen, artzugehörigen Verſtändniskraft für die
Beſchaffenheit und Notwendigkeit auch der beſonderen Schwächen
und Fehler. Goethe ſagt einmal den prachtvollen Satz: „Es iſt
leicht, witzig zu ſein, wenn man vor nichts Reſpekt hat.‟ Dieſe
Reſpektloſigkeit iſt bei allem Intellekt und aller Sentimentalität
der jüdiſchen Natur, offenkundig oder latent, das zehrende Gift
an der Unbefangenheit des deutſchen Gemüts.
Wer geſchärften Sinnes, auf rechte Art empfindlich,
zeiter=
fahren und herzlich beteiligt, den Klang des letzten Wortes
ge=
hört hat, wird daran erinnert worden ſein, wieweit dieſer
ein=
fache und hohe Begriff, der Begriff des „deutſchen Gemüts”, in
die Regionen des Fragwürdigen und Lächerlichen gezerrt worden iſt.
Damit iſt das Weſentliche berührt, der tiefe, dunkle Klang
der Ablehnung, die verbergene Vorſicht, der Gegenwille, die die
Völker vor dem Judentum warnen, und wahrlich nicht nur oder
zuerſt das deutſche Volk. Hier liegen die Wurzeln der
Wider=
ſtände, geboren aus dem Unterbewußtſein für die Gefährdung der
eigenen Natur als Mutter des Geiſtes und ſeiner Entwicklung.
Hier trübt das jüdiſche Weſen jedes klare Wäſſerchen ſchon an
der Quelle. Die Wirkung iſt um ſo gefährlicher, als ſie
atmoſpha=
riſch iſt, im Beginn für die Unbefangenen kaum nachweisbar, und
in der Entfaltung oft von ſcheinbarem Vorteil.
Die Gegner unſerer Bewegung haben in den meiſten Fällen
keine richtige Vorſtellung davon, wie weit dieſer Einfluß in
Deutſchland gegangen iſt. Ich laſſe die im Praktiſchen erkennbaren
Tatſachen, den Handel, die Bank oder die Börſe hier aus dem
Spiel, es geht mir nicht um die Verteidigung vergänglicher
Güter=
aber in Deutſchland beſtimmten in den letzten Jahrzehnten die
Juden, welcher Maler, Bildhauer oder Muſiker Beachtung zu
finden habe. Sie entſchieden darüber, welche Schriftſteller und
Dichter eines Verlegers würdig ſeien, und die Preſſe bot zum
überwiegenden Teil im Inland und Ausland das Tages=Angeſicht
Deutſchlands im Spiegel der jüdiſchen Auffaſſung. Sie
beherrſch=
ten die Kritik, und wir erfuhren durch ſie, wieviel Achtung wir
verdienten.
Dem unpolitiſch eingeſtellten Staats= oder Kleinbürger ſind
dieſe Tatſachen auch in Deutſchland bis vor kurzem noch zum
guten Teil unbekannt geweſen, wie den meiſten Ausländern, und
ich betone noch einmal, in ernſter Sorge um den Ruf meiner
Sac=
lichkeit: Kein Werturteil ſoll dieſe Ausführungen rechthaberilc
oder einſeitig in das zweifelhafte Licht voreiliger Parteinahme
drängen, und der unwürdige Ton bleibe fern, wohl aber ſoll die
Frage Gültigkeit behalten: Iſt es das Recht eines Volkes, ſeine
Weſensdinge in der Wahrheit oder im Geiſt ſeiner eigenen
Be=
ſchaffenheit zu führen, zu lieben, zu verwerfen und zu pflegen:
Gefragt haben wir oft, mit viel heimlichem Leid und manche"
Enttäuſchung nach dieſem Recht, jetzt wird es behauptft und 9e‟
nommen, und ich ſehe nirgends, daß mehr genommen worden in=
Freitag, 12. Mai 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 131 — Seite 3
1,5 Milläiarden fär Arbeitsbeſchaffung.
Das Arbeiksbeſchaffungsprogramm Seldkes. — 1933 ſollen 100000 Siedlerſtellen errichket werden.
Arbeit für 700 000 Arbeitslofe vorgeſehen. — Mikkellandkanal und Oder=Regulierung vor dem Ausbau.
entſcheidenden Belebung der Wirtſchaft
beitra=
gen müſſe.
Die Finanzierung der nakionalen
Arbeitsbeſchaffung.
CNB. Berlin, 11. Mai.
Das Bundesorgan des Stahlhelms bringt ausführliche
Mit=
teilungen über die Vorſchläge des Reichsarbeitsminiſters Seldte
für ein Arbeitsbeſchaffungsprogramm, mit dem noch im Jahre
1933, dem erſten Jahre des Vierjahresplans, ein entſcheidender
Angriff gegen die Arbeitsloſigkeit unternommen werden ſoll. Zur
organiſatoriſchen Seite wird betont, daß es auf dem Gebiete der
Arbeitsbeſchaffung eines einheitlichen Planes und einer
einheit=
lichen Leitung bedürfe. Wenn eine Vielzahl von Behörden und
Bankinſtituten an der Vorbereitung, Prüfung und Ausführung
der Maßnahmen mitwirke, gebe es zwangsläufig Reibungen und
Hemmungen. Natürlich könne die Mitwirkung der techniſchen
und wirtſchaftlichen Fachbehörden ebenſo wenig entbehrt
wer=
hen, wie die der Arbeitsämter. Um ſo notwendiger ſei es aber,
f haß eine Zentralſtelle den Ueberblick über die geſamte
Maß=
nahme behalte und für eine gerechte Verteilung der Mittel
ſorge. Für dieſe Aufgabe käme das Reichsarbeitsminiſterium
in Frage. Grundſätzlich wird zu dem
Reichsarbeitsbeſchaffungs=
programm des Reichsarbeitsminiſters bemerkt, daß bei einem
Aufwand von eta 1,5 Milliarden RM. in dieſem
Jahre bis 700 000 Arbeitsloſe ein Jahr lang
be=
ſchäftigt werden können.
An der Spitze der Arbeitsbeſchaffungsmaßnahme müſſe die
Siedlung im Vordergrund ſtehen. Deshalb ſchlägt der
Arbeits=
miniſter vor, für 1933 mindeſtens 100 000
Siedler=
ſtellen und Eigenheime vorzuſehen. An
Schwie=
rigkeiten der Landbeſchaffung dürfe dieſe
Frage nicht ſcheitern. An zweiter Stelle ſteht die
Belebung des Wohnungsbaues. Um den nach
Auf=
hebung des Wohnungsmangelgeſetzes in den Gemeinden
einge=
tretenen Notſtand zu beſeitigen, müßten Mittel für den Bau
von Behelfswohnungen bereitgeſtellt werden. Auch die
Inſtandſetzungszuſchüſſe müßten weiterhin gegeben
werden. Ebenſo müſſe für die Inſtandhaltung der
öffentlichen Gebäude endlich wieder etwas getan
wer=
den. Dabei gelte es auch, Kulturdenkmäler der
deut=
ſchen Vergangenheit von hohem künſtleriſchem
Wert zu retten. Von beſonderer Wichtigkeit ſeien die
Ar=
beitsbeſchaffungsmöglichkeiten auf dem Gebiete des
Verkehrs=
weſens, bei der Reichsbahn und im Straßenbau. Beim Ausbau
der Reichswaſſerſtraßen werde Zurückhaltung nötig ſein.
Ange=
fangene und fortgeſchrittene Bauten ſeien natürlich zu
voll=
enden. Dazu gehöre der Mittellandkanal und die
Re=
gulierung der Oder.
Die Arbeitsbeſchaffungspläne.
Für den Donnerstag nachmittag war eine Chefbeſprechung
unter dem Vorſitz des Reichskanzlers in Ausſicht genommen, die
ſich im weſentlichen mit den Geſetzentwürfen des
Reichsarbeits=
miniſters über die Arbeitsbeſchaffung befaſſen ſollte. Sie iſt im
letzten Augenblick wegen anderweitiger Dispoſitionen des
Reichs=
kanzlers abgeſagt worden, vielleicht auch, weil eine endgültige
Entſcheidung vor der Rückkehr des Reichsbankpräſidenten aus
Waſhington ja doch nicht getroffen werden kann. Wir teilten
ſchon mit, daß Miniſter Seldte ein ſehr umfangreiches
Programm dem Kabinett vorgelegt hat, das ſich auf
alle Gebiete der Wirtſchaft, auch auf die
Un=
ternehmungen der öffentlichen Hand
aus=
dehnt. Es verlangt aber ſo erhebliche Mittel, daß die Frage
der Finanzierung nicht ganz einfach iſt. Daher hat ſich auch der
Gedanke einer Anleihe für die Arbeitsbeſchaffung
in den Vordergrund gedrängt, der aber vorher noch mit dem
Reichsbankpräſidenten durchgeſprochen werden muß, auch wenn
dafür Sorge getragen iſt, daß die einzelnen Projekte, die
durch=
geführt werden, die Möglichkeit einer Verzinſung durch
Wertſtei=
gerung in ſich tragen. Hand in Hand damit müſſen auch noch
organiſatoriſche Umſchaltungen gehen, um die Arbeitsbeſchaffung
praktiſch nach Möglichkeit zu zentraliſieren und zu vermeiden,
daß die einzelnen Inſtanzen nebeneinander oder gar
gegenein=
ander arbeiten.
Bei allen Reichsreſſorts beſtand Uebereinſtimmung darüber,
daß ein ſolches Arbeitsbeſchaffungsprogramm nicht nur zur
Entlaſtung des Arbeitsmarkts, ſondern auch zu einer
Unter dieſen Geſichtspunkten iſt das Programm aufgeſtellt.
Es ſetzt ſich zuſammen aus volkswirtſchaftlich
wert=
vollen Arbeiten, die gleichzeitig für die Entlaſtung
des Arbeitsmarkts beſonders geeignet ſind
Es umfaßt in der Hauptſache Arbeiten auf folgenden
Ge=
bieten: Landwirtſchaftliche Siedlung, vorſtädtiſche Kleinſiedlung,
Eigenheimbau, landwirtſchaftliche Meliorationen, Straßen= und
Waſſerſtraßenbau, Flußregulierungen, Eindeichungen,
Inſtand=
ſetzung von Wohnraum und öffentlichen Gebäuden, Reichsbahn
und Reichspoſt, Gas=, Waſſer= und Elektrizitätsverſorgung ſowie
Kanaliſation, und endlich Seeſchiffahrt und Luftfahrt.
Die Arbeitsloſenfürſorge.
* Berlin, 11. Mai. (Priv=Tel.)
Wie erſt jetzt bekannt wird, hat vor einigen Tagen unter der
perſönlichen Leitung des Reichskanzlers eine Beſprechung über
die Neugeſtaltung der Arbeitsloſenfürſorge ſtattgefunden. In
die=
ſer Beſprechung waren die Leiter der kommunalen Spitzenverbände
zugegen, die erhebliche Bedenken gegen die vom
Reichsarbeits=
miniſterium in Ausſicht genommene Neuregelung geltend
mach=
ten. Das Arbeitsminiſterium will das jetzt in drei Teile
geglie=
derte Hilfswerk für die Arbeitsloſen, alſo die eigentliche
Arbeits=
loſenverſicherung, die Arbeitsloſenfürſorge und die
Wohlfahrts=
fürſorge, zu einem einheitlichen Apparat zuſammenfaſſen, der den
Arbeitsämtern angegliedert werden ſoll. Die Gemeinden ſind mit
einer ſolchen Zuſammenfaſſung einverſtanden, wollen ſie aber in
Verbindung mit den Wohlfahrtsämtern zur Ausführung bringen.
Als Ergebnis der Beſprechungen iſt feſtzuſtellen, daß der
kommu=
nale Spitzenverband ſich bereit erklärt hat, ſeine Gegenvorſchläge
zu formulieren und auf der Grundlage des jetzigen vorläufigen
Entwurfs des Arbeitsminiſteriums einen eigenen Geſetzentwurf
auszuarbeiten, der die geſamte Fürſorge den Wohlfahrtsämtern
angliedert. Dieſer Vorſchlag ſoll dann im
Reichsarbeitsmini=
ſterium noch einmal geprüft und unter Umſtänden mit dem
Refe=
rentenentwurf ausgeglichen werden. Doch ſind darüber noch
wei=
tere Beſprechungen vorgeſehen.
*
Zugendergs Entſchatondgspeogramnt.
Beſprechungen über die Zinsſenkung.
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
Für den Freitag iſt eine Kabinettsſitzung anberaumt, auf
deren Tagesordnung auch wieder der vom
Reichswirtſchafts=
miniſter ausgearbeitete Entwurf ſteht. Ob aber in dieſer Sitzung
ſchon eine Entſcheidung darüber fallen wird, iſt auch diesmal
wieder zweifelhaft. Reichsminiſter Hugenberg hat mit dem
Leiter des natſoz. Amtes für Agrarpolitik Darré am
Donners=
tag vormittag eine eingehende Beſprechung gehabt, über die
zwei verſchiedene Berichte verbreitet werden. Einer von Herrn
Darré und einer von dem Miniſter ſelbſt.
In ihren Inhaltsangaben decken ſich dieſe Berichte inſoweit,
als die Natſoz, die Forderung aufgeſtellt haben, daß die
land=
wirtſchaftliche Entſchuldungsaktion auf der Grundlage von
2 Prozent und einer Amortiſation von 3 Prozent durchgeführt
werden ſollte, während Miniſter Hugenberg auf eine Verzinſung
von 4 Prozent bei einer ½prozentigen Amortiſation kommt Herr
Hugenberg hat die Natſoz. auf die ſchweren wirtſchaftlichen
Folgen der von ihnen angeregten Maßnahme hingewieſen, die
ja nicht gegen den Kapitalismus, ſondern gegen den Sparer
geht und hat demgegenüber darauf hingewieſen, daß die von
ihm verfolgte Fett= und Milchpolitik der Landwirtſchaft
weſent=
lich höhere Summen einbringen würde, als die von den Natſoz.
geforderte Einzahlung von einem halben Prozent.
Eine Einigung iſt inzwiſchen zwiſchen Hugenberg und
Darré bis jetzt nicht erfolgt. Die Beſprechungen werden in der
nächſten Zeit fortgeſetzt. Sie zeigen jedoch deutlich, wie weit
die Meinungen noch auseinandergehen.
Neuregelung der landwirtſchafklichen
Zwangsverwalkung.
Die Kriſis der Landwirtſchaft hat die Zahl der
landwirt=
ſchaftlichen Zwangsverwaltungen erheblich
an=
ſteigen laſſen und dazu geführt, daß in großem Umfang auch
ſolche landwirtſchaftlichen Grundſtücke der Zwangsverwaltung
unterſtellt werden mußten, deren Inhaber ihren Betrieb in
jeder Weiſe ordnungsmäßig geführt haben. Dieſe
Entwicklung macht es erforderlich, auf der einen Seite dem
Betriebsinhaber während der Dauer der
Zwangsver=
waltung den notwendigen Unterhalt für ſich und ſeine
Familie zu ſichern, auf der andern Seite Vorſorge zu treffen,
daß eine Erhöhung der Koſten der Wirtſchaftsführung
durch die Ausgaben für den Zwangsverwalter ſoweit wie irgend
möglich vermieden werde. Das unter dem 4. Mai erlaſſene
Geſetz trägt dem durch folgende Beſtimmung Rechnung:
Grundſätzlich iſt der landwirtſchaftlicheSchuldner
zum Zwangsverwalter zu beſtellen. Von ſeiner
Beſtellung kann nur abgeſehen werden, wenn er dazu nicht
be=
reit iſt, oder wenn eine ordnungsmäßige Führung der Wirtſchaft
durch ihn nicht zu erwarten iſt. Die Abberufung des bei
dem Inkrafttreten des Geſetzes vorhandenen Verwalters
und ſeine Erſetzung durch den Schuldner hat aber dann zu
unterbleiben, wenn der Wechſel in der Betriebsführung
erhebliche Nachteile für den Betrieb mit ſich bringen
würde. Iſt ein fremder Zwangsverwalter beſtellt, ſo hat der
Gläubiger den Teil der Vergütung dieſes Zwangsverwalters zu
zahlen, der dadurch zu erſparen wäre, daß die
Zwangsverwal=
tung durch einen vom Schuldner vorgeſchlagenen, ſeitens der
unteren Verwaltungsbehörde für geeignet befundenen
Zwangs=
verwalter mit geringerer Vergütung erfolgen würde.
Gleich=
zeitig iſt beſtimmt, daß der Zwangsverwalter aus den
Erträg=
niſſen des Grundſtücks oder deren Erlös dem Schuldner die
Mittel zur Verfügung zu ſtellen hat, die zur Befriedigung ſeiner
und ſeiner Familie notwendigſten Bedürfniſſen erforderlich ſind.
Neues Präſidium des Deutſchen Induſtrie=
und Handelstages.
Der frühere demokratiſche Reichswirtſchaftsminiſter Dr. h. c.
Eduard Hamm hat ſeinen Urlaub als geſchäftsführendes
Präſi=
dialmitglied des Deutſchen Induſtrie= und Handelstages erbeten
und erhalten. Für das bisherige geſchäftsführende Präſidium iſt
eine Erweiterung beſchloſſen worden, und zwar durch Zuwahl von
acht Herren, die der NSDAP. angehören bzw. naheſtehen. Die
Namen dieſer Herren ſind: Kommerzienrat Haenſel=Berlin,
Ge=
neraldirektor Hecker=Hannover, Dr. Kilpper=Stuttgart, Direktor
Kuebarth=Königsberg, Generaldirektor Dr. Kurt Schmitt (Allianz),
Berlin, Dr. Freiherr v. Schroeder=Köln, Dr. Luer=Frankfurt a. M.,
Generaldirektor Dr. Tengelmann=Eſſen.
Skreik im Mecklenburg=Skreliter Landtag.
In der erſten Sitzung des Mecklenburg=Strelitzer Landtages
wurde am Donnerstag das Präſidium gebildet. Zum Präſidenten
wurde der Nationalſozialiſt Schernau gewählt. In einer
an=
ſchließenden zweiten Sitzung ernannte dieſer, um die Exekutive
mit der Legislative gleichzuſchalten, den bisherigen
nationaſozia=
liſtiſchen Staatsrat Dr. Stichtenoth zum mecklenburg=ſtrelitzſchen
Staatsminiſter. Der bisherige deutſchnationale Staatsminiſter
Dr. v. Michael erklärte, daß nach dem Gleichſchaltungsgeſetz die
Ernennung von Miniſtern durch die Landesparlamente
ungeſetz=
lich ſei. Daher betrachte er ſich nach wie vor als Staatsminiſter.
Umſtellung der Miekeinigungsämker.
Durch Verordnung des Herrn Staatsminiſters Dr. Müller
als Innen= und Juſtiz=Miniſter, vom 9. Mai 1933, werden die
Aufgaben der Mieteinigungsämter mit Wirkung vom 1. Juni
1933 ab auf die Amtsgerichte übertragen. Die bisherigen
Vor=
ſitzenden und ſtellvertretenden Vorſitzenden, der
Mieteinigungs=
ämter ſcheiden im gleichen Zeitpunkt aus ihren Aemtern aus.
*
Die Staatspreſſeſtelle teilt mit: Für den ſeines Amtes
ent=
hobenen Bürgermeiſter Kreuter von Vockenrod (Kreis
Als=
feld) wurde aus Verſehen H. Schlitt als kommiſſariſcher
Bürger=
meiſter benannt. Es wird nun dahin berichtigt, daß als
kom=
miſſariſcher Bürgermeiſter von Vockenrod der ſeitherige
Bei=
geordnete Otto Fey in Frage kommt. An Stelle des ſeitherigen
Beigeordneten Otto Fey tritt nunmehr Anton Georg.
Ein ſinnentſtellender Druckfehler iſt geſtern
in der Mitteilung über die Ernennung des Stabsleiters Abg.
Heyſe zum ſtellv. Gauleiter der NSDAP. Heſſen unterlaufen.
Herr Heyſe war nicht im „Gaſt”wirtſchaftsamt beſchäftigt, ſondern
als Volkswirt im Gauwirtſchaftsamt tätig.
Panik in Peking.
Die ſeit Tagen in Peking herrſchende Panik erhielt durch das
Erſcheinen japaniſcher Flugzeuge über der Stadt neuen Auftrieb.
Nachdem die Flieger Flugblätter abgeworfen hatten, in denen die
Japaner der Bevölkerung die Befreiung von der chineſiſchen
Herr=
ſchaft verſprechen, beſchoſſen ſie mit Maſchinengewehren die vor der
Stadt lagernden chineſiſchen Truppen. Später bewarfen ſie das
Rockefeller=Krankenhaus in Tſchingtau öſtlich von Peking mit
Bomben, wobei fünf Inſaſſen getötet wurden.
Und um noch einmal aus den Niederungen der Tagesfragen
die Heiligkeit und rechte Güte des Willens zur Eigen=Art zu
ge=
winnen: Es iſt uns mit einiger Erkenntlichkeit nicht unwillkommen
geweſen, in der Ratio der überlichteten Vorgeſtoßenheit
man=
cherlei zu erfahren und zu wiſſen, was wir im Grunde nicht haben
glauben können, aber in Wahrheit tragen wir doch Verlangen
danach, nur das zu wiſſen, was wir glauben köngen, das heißt,
was wir ſind.
Man beginnt Sinn für dieſe Tatſachen und Einſtellungen zu
gewinnen, aber es iſt wichtig für ſich und andere, die Gründe
da=
für aus weiterer Einſicht und Tiefe zu erhalten, und die
Dis=
putation aus den Gefilden gewöhnlicher Intereſſen zu
verdrän=
gen. Was aus ſolchen Niederuagen an Widerſpruch aufſteht, iſt
ohne Belang für die heraufdrängende Freiheit neuer Kräfte. Was
darüber verloren gehen mag, ſoll ertragen werden. Es iſt immer
noch beſſer, auf eigene Art ein Geſcholtener zu ſein, als auf fremde
Art ein Gelobter.
*
Zeintſches Lundestdraer.
Kleines Haus. — Donnerstag, den 11. Mai.
3. Abend im Brahms=Zyklus.
An dem zweiten Kammermuſikabend im Brahms=Feſt
ge=
langten zwei der herrlichen Violinſonaten des Meiſters durch
Otto Drumm und Guſtav Beck zur Aufführung. Zuerſt die
mildeſte und freundlichſte unter den dreien, die in A=Dur, deren
Eckſätze eine bei Brahms faſt ungewohnte nur ſelten getrübte
Behaglichkeit ausſtrahlen während der Mittelſatz eine
Ver=
bindung von langſamem Satz und Scherzo in mehrfachem Wechſel
darſtellt, dann die düſtere ſpäte D=Moll=Sonate, deren
Leiden=
ſchaftlichkeit durch das ganz abgeklärte Adagio und das
geiſt=
bolle raſche Intermezzo unterbrochen wird. Drumm und Beck
berſtanden ſich ausgezeichnet, denn beide geſtalten gleichſam
analytiſch, heben auch innerhalb der Sätze die Gegenſätze
über=
aus ſtark voneinander ab, wobei auch das Tempo ſich dem
Inhalt gemäß vielgeſtaltig modifiziert. Beſonders intereſſant
war in dieſer Beziehung die Wiedergabe der Außenſätze, die
eine innere Entwicklung zeigen, als ob Brahms noch einmal all=
Stappen ſeines Lebens durchdenkt. Vor allem verblüfft die
Schumann=Nähe des Hauptgedankens im Finale, dem dann als
zweites Thema eine echt Brahmſche liedhafte Melodie folgt.
Deck war ausgezeichnet im Ausdeuten der Thematik und perlend
kar im ſcherzoartigen, ſein Höhepunkt war der 3. Satz der
D=Moll=Sonate, der fabelhaft leicht, graziös und klar erſtand
trotz der erheblichen Schwierigkeiten, bei Drumm bewunderten
wir am meiſten den zweiten Satz der gleichen Sonate, in dem
die Violine beſonders hervortritt und klanglich und inhaltlich
ganz meiſterhaft geſtaltet wurde. Dieſe Hervorhebung ſoll die
übrige Leiſtung nicht in der Wertung mindern, ſondern nur
das unſerer Meinung nach Eigenſte der Künſtler nennen.
Zwiſchen beiden Sonaten erklang das herrliche Horntrio
Opus 40, das der Hausmuſik gut zugänglich iſt, wenn man ftatt
des Horn die Viola ſpielen läßt. Brahms weiß die verſchiedenen
Klangfarben genial zu miſchen, und gibt dem Horn bald
bedeut=
ſame Thematik, bald Begleitmotive oder liegende Töne zur
Bereicherung der Farbe. Der Hornpart iſt überaus ſchwierig
zu ſpielen und fand in Rud. Klemand einen ſehr guten Bläſer,
der anfangs oft zu zurückhaltend an thematiſchen Stellen blieb,
vor allem im Scherzo nicht immer deutlich die Thematik
her=
ausholte, dann aber im langſamen Satz prachtvoll mit Drumm
duettierte und im Finale trotz des tollen Tempos überaus
ehrenvoll beſtand. Wir dachten lebhaft an eine Aufführung des
ſchönen Werkes in Darmſtadt vor über 20 Jahren, als
Kammer=
muſiker Rohde, der auch heute als Zuhörer anweſend war, das
Hornſolo ſo hervorragend blies, daß wir kurz darauf eine
Berliner Wiedergabe als weniger vollkommen empfanden. Auch
dieſer zweite Kammermuſikabend ließ wieder bedauern, daß dieſe
herrlichen Werke von Brahms ſo ſelten zu Gehör kommen. Aber
leider ſcheint das Intereſſe des Publikums für Kammermuſik
von Jahr zu Jahr ſich zu mindern, ſo daß die Weiterexiſtenz
unſerer Kammermuſikkonzerte geradezu in Frage geſtellt wird.
Heute fiel es auf, daß die Hörer, die wohl zum Teil nicht
ge=
wohnt waren, ſolche Konzerte zu hören, erheblich unruhig ſi.h
verhielten. Der Beifall, der den Künſtlern geſpendet wurde,
F.N.
war überaus herzlich und wohlverdient.
Die Goethe-Medaille für Mar von Schillings.
Reichspräſident von Hindenburg hat dem Präſidenten der
Preußiſchen Akademie der Künſte und Intendanten der Städtiſchen
Oper, Prof. Dr. Max von Schillings, die Goethe=Medaille mit
folgendem Anſchreiben überreichen laſſen:
„In Anerkennung Ihrer Verdienſte um die deutſche Kunſt
überreiche ich Ihnen hiermit die von mir geſtiftete Goethe=
Me=
daille für Wiſſenſchaft und Kunſt.” gez. von Hindenburg.
Reichsinnenminiſter Dr. Frick übermittelte die Medaille und
die Urkunde mit dem Ausdruck des perſönlichen Glückwunſches an
Max von Schillings.
Konzert der Vereinigung Darmſtädker Holiſtinnen.
Der Zehſche Frauen=Kammerchor, unter Leitung von Günther
Simony, hat uns verwöhnt, in ſeinen ſparſamen Darbietungen
geſangliche Delikateſſen hören zu laſſen, in der Auswahl,
Vor=
bereitung und Durchführung in gleichem Maße beachtlich und
an=
erkennenswert. Es entſpricht dem Sinn dieſer nach Qualität und
Kultur ausgewählten Stimmen=Vereinigung, ſelten zu Hörendes
und ſchwer zu Beherrſchendes einem naturgemäß kleinen,
gebil=
deten Zuhörerkreis zugänglich zu machen. So auch heute mit dem
Ergebnis eines ſeltenen Genuſſes und ſchönen Erfolges.
Der Chor brachte drei Geſangsgruppen zu Gehör, deren Texte
jedesmal von Frau Achatz=Kraft angeſagt wurden. Die fünf
Mädchenlieder aus des Knaben Wunderhorn von Karl
Gerſt=
berger, die das Konzert eröffneten, ſind virtuos gearbeitete,
jedoch rein aus dem Verſtand und allzu inſtrumental erdachte
Gebilde, die dem naiven Inhalt der Verſe nicht entſprechen. In
der Chorſuite Nippon, nach altgermaniſchen Dichtungen, hat ſich
der Komponiſt Erwin Lendvai eine Aufgabe geſetzt, deren
Pro=
blematik jede befriedigende Löſung ausſchließt. Denn je mehr er
ſich japaniſch geben will, deſto untreuer wird er ſich ſelbſt, und
komponiert er aus ſich, iſt Altjapan entſchwunden. So bleibt bei
der Unmöglichkeit wirklicher Einfühlung dem Zuhörer nur die
Wirkung der Mache und der Erfindung, die ſchwach iſt. Den
Schluß machten drei ernſte Geſänge von Walter Rein nach
Tex=
ten von Angelus Sileſius, Mörike, Herder. Hier wird gut
muſi=
ziert, polyphon etwa nach alten Muſtern, aber mit voller
Sicher=
heit für klingende Stimmen, friſch und packend.
Zwiſchenhinein ſang die nun zu voller geſanglicher Reife
ge=
diehene ſympatiſche Clara Herber je zwei ſehr ſchöne, etwas an
Hugo Wolf erinnernde Lieder von Joſeph Haas nach Texten voy
Cäſar Flaiſchlen, die ausgezeichnet vorgetragen wurden.
Der Chor, vortrefflich geführt, zeigte ſich in beſter
Ver=
faſſung. Vielleicht iſt der Alt im Verhältnis zum dünneren
zwei=
ten und ſehr hellen erſten Sopran etwas zu dick und dunkel.
Lei=
der wurde die Wirkung der Geſänge durch die ſchlechten akuſtiſchen
Saalverhältniſſe, zumal die vordere Hälfte ſchwach beſetzt war,
aufs unangenehmſte beinflußt. Nur langſames Einſingen und
kleine Schwankungen vermehrten das Uebel. Aber bitte auch nicht
mehr ein Programm, das, nur aus ſchweren, ernſten, düſteren
Sätzen beſtehend, eintönig und ermüdend wirken muß! Der große
Erfolg der einzigen Ausnahme, des heiteren Regenliedes von
Haas, das wiederholt werden mußte, ließ deutlich erkennen, wie
v.H.
dankbar die Abwechſlung empfunden wurde.
Kafen
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, am 11. Mai
ds. Js., 9 Uhr vorm. meine herzensgute Frau und
treueſten Lebenskamerad, unſere liebe Schweſter,
Schwägerin. Tante und Großtante
Eliſabeth Nagel,geb. Rößling
nachlangem, ſchweren Leiden, im beinahe vollendeten
69. Lebensjahr, zu ſich in die Ewigkeit zu nehmen.
Beiſetzung findet am Samstag, den 13. ds. Mts.,
3½ Uhr nachm., von der Kapelle auf dem Friedhof
an der Nieder=Ramſtädterſtraße aus ſtatt. (6132
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Heinrich Nagel, Oberſteuerſekretär
Darmſtadt, New=York (U. S. A.)
Hanau, den 11. Mai 1933.
I
Seite 4 — Nr. 131
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 12. Mai 1933
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(Statt jeder beſonderen Mitteilung.)
Gott dem Herrn hat es gefallen, nach ſchwerem
Leiden unſere treue, herzensgute Mutter,
Großmutter, Schweſter, Schwägerin u. Tante
Mite Beringer
geb. Würtenberger
zu ſich in ſein himmliſches Reich abzurufen.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Pfarrer Beringer und Familie
Johannette Würtenberger
Karl Würtenberger und Familie.
Darmſiadt, den 11. Mai 1933. (6125
Dſe Beerdigung findet ſtatt: Samstag, den 13. Mai,
vormittags 11 Uhr, vom Portale des alten Friedhofes
aus.
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Telefon 461. (4887a
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme, die uns von allen
Seiten entgegengebracht wurden,
danken wir aus vollem Herzen.
Ganz beſonders danken wir der
Krankenſchweſter, Herrn Dr.
Bau=
mann für ihr unermüdliches
Kommen während der Krankheit
unſeres Entſchlafenen. Herrn Pfarrer
Berk für ſeine überaus troſtreiche
Grabrede, ſowie für die vielen
Kranz= und Blumenſpenden und
den Vereinen, die ihm die letzte
Ehre erwieſen haben.
(6108
Im Namen
der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Eliſe Fleckenſtein, geb. Schenkel.
Freitag, 12. Mai 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte=Nachrichten
Nr. 131. — Seite 5
Aus der Landeshaupkftadt.
Darmſtadt, den 12. Mai 1933
Dor dem Mukkerkag.
Die Vorbereitungen zum Muttertag am Sonntag. den 14. Mai,
ſind in vollem Gange. Bemerkenswert iſt beſonders ein Vorſchlag
des Reichsmutterdienſtwerkes, nach dem Beiſpiel des Evangeliſchen
Mutterdienſtwerkes ein „Deutſches Mütterdienſtwerk” zu ſchaffen
und den Muttertag dieſes Jahres als Auftakt für dieſes
ver=
größerte Werk zu bezeichnen. Es wird der Hoffnung Ausdruck
ge=
geben, daß die Reichsregierung dieſer Anregung des
Reichsmutter=
dienſtwerkes der evangeliſchen Kirche, das faſt 1½ Millionen
Müt=
ter umfaßt, ſtattgeben möge.
Zur Vorbereitung des diesjährigen Muttertages veranſtaltet:
das Mutterdienſtwerk der evangeliſchen Kirche in zahlreichen
Städten Preſſeempfänge.
Der Muttertag wird, wieder im Zeichen eines Opfertages
ſtehen. Die Sammlungserlaubnis iſt dem evangeliſchen
Mutter=
dienſtwerk vom Staatskommiſſar für die Regelung der
Wohl=
fahrtspflege bereits erteilt worden. Die NS.=Frauenſchaft und der
Rund Deutſcher Mädels wird ſich in großzügiger Weiſe an dem
Sammlungswerk beteiligen.
Am Samstag, um 18.30 Uhr, wird die Leiterin des
Mutter=
dienſtwerkes der evangeliſchen Kirche, Frau Schlößmann=Lönnies,
über den Deutſchlandſender aus der großen Erfahrung der für das
Mutterwerk bereits geleiſteten Arbeit ſprechen.
Am Muttertag ſelbſt werden vom Mutterdienſtwerk in einer
großen Anzahl von Städten Kundgebungen zur deutſchen
Mutter=
frage veranſtaltet. In Berlin findet unter Leitung der
Glaubens=
bewegung „Deutſche Chriſten” im Ufa=Palaſt am Zoo, mittags
12 Uhr eine Mutterkundgebung ſtatt, bei der auch der Film „Der
große Strom, ein Film von Mutter und Volk” zur Aufführung
gelangt.
Der Schutzherr des Muttertages in Heſſen iſt Herr
Staats=
präſident Dr. Werner.
In Darmſtadt beſteht ein Ortsausſchuß für den Muttertag,
de in der Hauptſache den Blumentag durchführt, der vom Herrn
Miniſter des Innern unterm 26. April 1933 — M. d. J.
9269 — für den 13. und 14. Mai genehmigt iſt. Der
Rein=
etrag iſt für bedürftige und kinderreiche Mütter beſtimmt. Im
Vorjahre konnten aus dem Erträgnis der gleichen Sammlung
eiwa 200 Mütter unterſtützt werden. Die Bevölkerung wird
dher gebeten, auch in dieſem Jahre die Sammlung nach
Kräf=
in zu unterſtützen. Insbeſondere werden freiwillige Helfer.
ſwie Sammler und Sammlerinnen über 12 Jahre für die
Durchführung des Blumentages noch benötigt. Alle, die
mitar=
beiten wollen, werden gebeten, ſich am 13. Mai, nachmittags
11 Uhr, im Heſſiſchen Hof, Wilhelminenſtraße einzufinden.
Dem Ortsausſchuß gehören an: Reichsbund der Kinderreichen,
GGeſchäftsführung), faſt alle Frauenvereine Darmſtadts, die
Hei=
denreich von Sieboldſche Stiftung, die Stadtverwaltung,
vertre=
ten durch den kommiſſariſchen Herrn Oberbürgermeiſter Dr.
Barth, und das Wohlfahrtsamt.
Am Muttertag werden eine Reihe Platzkonzerte ſtattfinden.
Zum Tode von Dr. Dr. Stephan Kekule von Stradonitz
ſchreibt uns die Heſſiſche Familiengeſchichtliche Vereinigung: Die
Kekule ſind eine böhmiſche Adelsfamilie, die im 17.
Jahrhun=
dert nach Heſſen kam. Noch der Vater des Verſtorbenen, der
berühmte Bonn=Poppelsdorfer Chemieprofeſſor, iſt in Darmſtadt
geboren. Er ſelbſt hatte von Jugend auf große Anhänglichkeit
an die heſiſche Heimat, ſowie durch die Bande des Blutes
be=
gründetes hervorragendes Intereſſe an der heſſiſchen
Familien=
kunde bezeugt, wie ſich aus ſeiner langjährigen Mitgliedſchaft
bei unſerer Vereinigung ergibt. Außerdem war er ein
Fami=
lienforſcher, der durch beſondere Fähigkeiten und Erfolge andere
weit überragte. Dies hat ihm mit Recht den Namen. „Altmeiſter
der Genealogie” eingetragen. Die Heſſiſche
Familiengeſchicht=
liche Vereinigung ernannte Kekule daher zur Feier ſeines 70.
Geburtstages am 1. Mai d. J. zu ihrem Ehrenmitglied.
Hohes Alter, Frau Maria Bernhardt. Witwe,
Schloß=
gartenſtraße 53, begeht heute, am 12. Mai, in geiſtiger und
kör=
verlicher Friſche ihren 81. Geburtstag.
Goldene Hochzeit. Eduard Geyer und deſſen Ehefrau
Katharina, geb Schaaf, Taunusſtraße 53, begehen am 14. Mai
das Feſt der Goldenen Hochzeit in voller Friſche. Herr Geyer iſt
I. a. Inhaber der Rettungsmedaille und der Medaille für Rettung
aus Lebensgefahr.
Heſſiſches Landestheater.
12 Mai Anf. 20. Ende 22 Uhr. B 23
Wenn der junge Wein blüht. Pr 0.50—4.50 Eonstag,
13. Mai 19—2334 Uhr. Bühn.=Volksbund K16
Preiſe 0.70—5.50
Lohengrin. Sonntag.
14. Mai Anf. 19½, bis vor 22½ Uhr. T. Gr. 1—8
Kl. Preiſe 0.40—4.—
Der Freiſchütz. Kleines Haus Freitag.
12. Mai Anf. 20. Ende n. 22½ Uhr. Zuſ.=Miete 1V 12
Pr. 0.80—4.50
König für einen Tag. Samstag,
13. Mai 191—221, Uhr. Zuſatz=Miete Vl13
Preiſe 0.70—3.80 Mk.
Die Fournaliſten. auf
14. Mai 20—22 Uhr. Tanz=Abend: Milli Reiß, Aenne
Pr. 0.50—2.50
Reiß und Guſtav Blank.
Sonntag, 14. Mai: In Bad Nauheim: Der Widerſpenſtigen Zähmung.
— Heſſiſches Landestheater. „Wenn der junge Wein
blüht” Björnſons Komödie wird heute abend im Großen
Haus, 20 Uhr, wiederholt. Miete B. 23. — Königfüreinen
Tag‟. Die anmutige Spieloper „König für einen Tag”, in der
Neuinſzenierung Hans Strohbachs (Bühnenbild: Elli Büttner),
wird heute zum erſtenmal wiederholt. Die muſikaliſche Leitung hat
(Dr Schmidt=Iſſerſtedt. Die Aufführung hat bei der Premiere den
ſtärkſten Beifall des vollen Hauſes gefunden. Beginn 20 Uhr
Zu=
ſatzmiete TV 12. — Morgen, Samstag,
Schauſpiel=
dremiere im Kleinen Haus. Guſtav Freytags „
Jour=
naliſten” eines der beſten deutſchen Luſtſpiele, das noch
nie=
mals ſeine Wirkung auf das Publikum verfehlt hat, wird morgen.
1930 Uhr, in der Neuinſzenierung von Arthur Maria Rabenalt
zum erſtenmal gegeben. Das Bühnenbild entwarf Elli Büttner.
Es ſind beſchäftigt die Damen: Teichen, Hoffart, Gothe, Corinth,
Jacobſen; die Herren: Baumeiſter, Faber, Lohkamp Keim.
Rieß=
land Kutſchera, Göbel I. Ritzhaupt, Peters, Keßler, Sieber,
Weſtermann, Lindt, Maletzki. — „Lohengrin‟. Die morgige
Aufführung der Oper, „Lohengrin” von Richard Wagner dirigiert
Generalmuſikdirektor Bruno Vondenhoff a. G. Beginn 19 Uhr.
Niete: Bühnenvolksbund K 16 — Die muſikaliſche Leitung der
Sonntags=Aufführung des „Freiſchütz” hat
Generalmuſik=
direktor Hugo Balzer a. G. Miete U, Gruppe 1—8.
— Tanzabend im Kleinen Haus, am Sonntag. den 14. Mai.
Aenne Reiß, Milly Reiß und Guſtav Blank bringen im
Teil ihres Programms u a. das klaſſiſche Ballett „Der Geiſt der
Noſe” Muſik von Weber. Tänze von Bach, Schumann, Strauß; im
zweiten Teil gelangen deutſche ſpaniſche= ungariſche, ruſſiſche und
franzöſiſche Volkstänze zur Aufführung.
m
78 Jahre evangeliſche Diakonie in Heſſen.
Am nächſten Sonntag, dem 14. Mai, begeht das
Diakoniſſen=
haus Eliſabethenſtift in Darmſtadt das 75jährige Jubiläum
ſei=
nes Beſtehens. Da mag es angebracht ſein zurückzuſehen auf
die Entſtehung dieſer größten Anſtalt der chriſtlichen
Liebestätig=
keit in unſerem Heſſenlande.
Die Zeit der Entſtehung des Hauſes war gekennzeichnet
durch die ganze politiſche und kirchliche Lage unſeres Volkes. Die
Revolution von 1848 war mit mächtigem Sturme durch unſer
Land gebrauſt und dann niedergeſchlagen worden. Das
reaktio=
näre Miniſterium Dalwigk regierte in Heſſen. Wie in den
an=
deren deutſchen Landen ſuchte man auch in Heſſen den Zuſtand
vor der Revolution herzuſtellen, ſo, als wenn nichts geſchehen
wäre.
Chriſtlich bewußte Kreiſe der Kirche ſahen die Lage anders
an. Man hatte in der Revolutionszeit erſchreckend deutlich
ge=
ſehen, wie die wirkliche Lage in unſerem Volke war, wie äußere
und innere Not einander die Hand reichten. Wichern hatte ſeine
Botſchaft ausgehen laſſen, die die Kirche aufrief zur werktätigen
Hilfe an der Seele des Volkes. Und überall in deutſchen
Lan=
den waren Kräfte lebendig geworden, um nun Hand anzulegen
an das Werk, und vor allem zu chriſtlichem Dienſte anzuleiten
und anzuregen. In Heſſen war es der Kreis um die Prinzeß
Carl. die vor allem in dieſem Sinne zu wirken ſuchte. In
die=
ſem Kreiſe wurde auch der Gedanke erwogen, in Heſſen ein
Dig=
koniſſenhaus zu errichten, ſo wie es in anderen Ländern ſchon
geſchehen war. Durch beſondere Umſtände wurde dann die Bahn
frei gemacht.
Eine Skandalgeſchichte im Städtiſchen Krankenhaus in
Darm=
ſtadt, das damals von einem Ehepaar geleitet wurde, lenkte die
Blicke der Oeffentlichkeit auf die unhaltbaren Zuſtände in der
Krankenpflege hin. Perſönliche Erfahrungen hatten den
Mini=
ſter von Dalwigk die Tätigkeit von Diakoniſſen ſchätzen gelehrt.
An einzelnen Orten, wie in Worms, in Schlitz, in Erbach, waren
ſchon Diakoniſſen aus anderen Ländern eingezogen und hatten
ihre Tätigkeit begonnen. So kam die Bitte an Prinzeß Carl,
daß ſie helfend eingreifen möchte. Sie tat es mit der ganzen
Hingabe ihres Herzens. Sie ſcheute vor keiner Bemühung und
nicht vor perſönlichem Opfer zurück. So entſtand im Jahre 1858
das Diakoniſſenhaus. Vor dem Jägertor, vor der Stadt wurde
es erbaut in dem damals beſonders geliebten gotiſchen Stil. Es
ſollte enthalten das Heim für die Digkoniſſen und zugleich einige
Krankenſäle, in denen Frauen und Kinder unentgeltlich oder
gegen ganz geringes Entgelt aufgenommen werden ſollten. In
die Mitte der Anſtalt war eine Kapelle gelegt, die der geiſtliche
Mittelpunkt der erweckten Gemeinde werden ſollte. Die erſten
Schweſtern ſandte das Central=Diakoniſſenhaus Bethanien in
Berlin; vor allem die Oberin, Schweſter Johanna Sucrow — die
dann dem Hauſe 34 Jahre lang vorſtand, bis ſie in hohem Alter
verſtarb — und mit ihr 4 junge Diakoniſſen und Probeſchweſtern.
Bald kamen auch junge Schweſtern aus dem Heſſenlande,
beſon=
ders aus den Kreiſen, die ebenfalls von der
Erweckungsbewe=
gung jener Tage erfaßt worden waren. Das junge Werk blühte
auf. Im Jahre 1859 trat der neugegründete Heſſiſche
Johanni=
terorden hinzu und half dem jungen Hauſe mit ſeinen Mitteln
bei der Erfüllung ſeiner Aufgabe. Freibettſtiftungen
erleichter=
ten die Aufnahme von unbemittelten Patienten. Die
Standes=
herren, die meiſt dem Johanniterorden angehörten, riefen die
Schweſtern in die ſtandesherrlichen Liebesanſtalten, die hin und
her im Lande beſtanden. Auch die Städte wurden aufmerkſam
auf die Arbeit. Es konnten in das Städtiſche Krankenhaus in
Darmſtadt und in Worms Diakoniſſen einziehen, und dieſe haben
durch Jahrzehnte hindurch dort den Dienſt getan. So entwickelte
ſich das Haus unter dem Präſidenten Freiherrn von Dörnberg
und Oberappellationsgerichtsrat Draudt, ſo daß 1883 der erſte
Vorſteher, Pfarrer Werner, der ſpätere Generalſuperintendent
in Kaſſel, berufen werden konnte. Unter ihm nahm das Haus
einen neuen Aufſchwung. Die Zahl der Schweſtern wuchs. Die
Kliniken in Gießen wurden übernommen; der Kreis der
Statio=
nen erweiterte ſich jedes Jahr. Dem Mutterhaus ſelbſt wurde
nun ein eigentliches Krankenhaus hinzugefügt. Als im Jahre
1889 Pfarrer Werner ſein Amt niederlegte, war das Werk zu
dem Mittelpunkt chriſtlicher Liebestätigkeit im ganzen Lande
geworden. Unter ſeinen Nachfolgern, Pfarrer Steiner und
Deg=
gau, blühte das Haus weiter auf, insbeſondere nachdem das
Haus in der Oberin Julie Spannagel eine tatkräftige Mutter
gefunden hatte, die auch ihre großen Mittel ganz in den Dienſt
des Hauſes ſtellte. Es wurde die Kinderſchularbeit im ganzen
Lande in Angriff genommen, die Gemeindepflegen entſtanden
von Ort zu Ort; dem Krankenhaus wurde eine Männerſtation
hinzugefügt, die Kirche wurde gebaut. Das Mutterhaus wurde
durch das Schweſternhaus erweitert, in dem die alten und
in=
validen Schweſtern ihre Heimat finden.
Nachdem ſchon in den Kriegen von 1866 und 1870 das Haus
in die Verwundetenpflege tatkräftig eingegriffen hatte, ſowoh?
durch Entſendung von Schweſtern in das Feld, wie durch
Auf=
nahme der Verwundeten in das Mutterhaus, ſtellte der
Welt=
krieg das Haus vor beſondere Aufgaben. Im ganzen ſind
wäh=
rend des Krieges 161 Schweſtern in den Dienſt der
verwunde=
ten und kranken Soldaten getreten. In der Heimat wie auf dem
Felde, in Frankreich, in Flandern, in Kurland, in Siebenbürgen,
in Rumänien ſtanden die Schweſtern im Dienſte. Nach dem
Friedensſchluß galt es, das ganze Werk neu aufzubauen. Noch
während der Kriegszeit wurde die Arbeit der Mädchenerziehuns
in der Eliſabethenſchule in Darmſtadt begonnen, die heute von
372 Kindern beſucht wird. Die Zufluchtsarbeit ſuchte den
ge=
fährdeten und verlorenen Mädchen nachzugehen in Darmſtadt. in
Gießen, in Mainz. Das Mädchenheim „Glauburg” in Nieder=
Erlenbach wurde gemeinſam von dem Diakoniſſenhaus und der
Landeskirche errichtet als Erziehungsheim für junge Mädchen,
die dem Leben wiedergegeben werden ſollen. Die Altersheime
Eliſabethenhaus und Hölzelſtift in Darmſtadt traten hinzu. Im
Jahre 1930 konnten wir das neue chirurgiſche Krankenhaus bauen.
und ebenſo die Innere Station neu herrichten.
So iſt das Senfkorn zu einem mächtigen Baume geworden.
Heute ſteht das Mutterhaus in der Arbeit mit 417 Schweſtern
und 89 Hilfskräften. Es arbeitet im ganzen Lande 16
Kranken=
häuſer, 87 Gemeindepflegen, 53 Kinderſchulen, 5 Zufluchtsheime
und Rettungshäuſer ſind von ihm beſetzt. Die Zahl derer, die
in irgendwelcher Weiſe vom Dienſte der Schweſtern erreicht
wer=
den, geht in jedem Jahre in die Zehntauſende.
So bedeuten die 75 Jahre des Beſtehens des Hauſes für
unſer ganzes Land ein Großes, und wir haben Urſache, des
gan=
zen Werkes am Jubiläum mit Dank zu gedenken!
Neuordnung in der evangeliſchen Frauenbewegung.
EPH. Der Präſident des Deutſchen Evangeliſchen
Kirchen=
ausſchuſſes hat dem Reichsverband der Epangeliſchen
Frauenhilfe (in Heſſen: „Der Verband
Evange=
liſch=Kirchlicher Frauenvereine”) als die kirchliche
Frauen=Gemeindeorganiſation im Geſamtgebiet des Deutſchen
Evangeliſchen Kirchenbundes anerkannt. Er wird von dieſer
Anerkennung alle Landeskirchen verſtändigen und um ihre
ſach=
liche Förderung bitten. Für alle Fragen und Aufgaben der
kirchlichen Frauengemeindearbeit wird der Reichsgeſchäftsführer,
Paſtor Lic, Hermenau=Potsdam, von der verantwortlichen
kirchlichen Führung herangezogen. Die Abteilung Mütterdienſt
von der evangeliſchen Reichsfrauenhilfe unter der Fachleitung
von Frau Schloßmann=Lönnies wird damit zugleich als
Mütter=
dienſtwerk der Kirche anerkannt.
Sommer-Ausgabe 1933
Siersehienen
Preis 70 Pfennig
Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken,
Bahnhofs-
buchhandlung und Geschäftsstelle, Rheinstraße 25.
VV. Der vielen Darmſtädtern bekannte Mathildentempel
(am Fuße des Bordenberges gegen Eberſtadt zu) ſollte, wie
kürz=
lich hier kundgetan, ein neues Schindeldach erhalten. Eine
vor=
herige Unterſuchung hat nun ergeben, daß die eichenen
Holz=
pfoſten, ſoweit ſie in der Erde ſtecken, von Ameiſen total
zer=
freſſen ſind und der Tempel demzufolge nicht mehr zu halten iſt.
Ungezählte Scharen dieſer Inſekten teilweiſe ganz große mit
Flügeln wurden aufgedeckt. In kunſtvoller Weiſe ſchufen ſie ſich
eine Wohnung, damit aber den Bau dem Untergang weihend:
Da er bereits ſich bedenklich geneigt hat und ein plötzliches
Ein=
ſtürzen zu befrüchten iſt, mußte ſeine ſofortige Niederlegung
ver=
fügt werden. Er iſt vor etwa 100 Jahren zu Ehren der
Gemah=
lin von Großherzog Ludwig III. errichtet worden, und es beſteht
daher ein geſchichtliches Intereſſe, dort wieder einen Waldtempel
aufzurichten. Aber nicht nur das, die Spaziergänger werden
das ſchützende Obdach fernab jeder menſchlichen Behauſung ſehr
vermiſſen, wenn Gott Pluvius plötzlich ſeine Gaben in
überreich=
lichen Maße ſpendet. Man wird freilich ſchon 1000 Mark
auf=
wenden müſſen, einen paſſenden Erſatz zu ſchaffen, und der
Ver=
ſchönerungsverein hat trotz ſeiner Rührigkeit eine ſolche Summe
nicht zur Verfügung. Es iſt alſo Gelegenheit geboten, edlen
Bürgerſinn zu betätigen durch freiwillige. Gaben. Ein Stück
dieſer eigenartigen Inſektenwohnung iſt für einige Tage, im
Schaufenſter der Firma Heinrich Lautz, Rheinſtraße, ausgeſtellt.
EPH. Freiwilliger Arbeitsdienſt und evangeliſche
Lebens=
kunde. In den Arbeitsdienſtlagern Griesheim, Homberg v. d. H.
und Hachenburg nehmen an einem mehrwöchigen Kurſus 6
Kan=
didaten der evangeliſchen Theologie des Friedberger Seminars
und ein im aktiven Pfarrdienſt ſtehender Pfarraſſiſtent teil, um das
Lagerleben kennen zu lernen. Sie befinden ſich in engſter
Lebens=
gemeinſchaft mit den Arbeitsdienſtfreiwilligen und beteiligen
ſich durch Erteilung von lebenskundlichem Unterricht an der
Er=
ziehungsarbeit. Es iſt dankenswert, daß das Landeskirchenamt
durch die Beurlaubung der Genannten die Möglichkeit zu
die=
ſer Beteiligung gegeben hat.
SV. Darmſtadk 1898— Panzerſchiff „Ddeutſchland”.
Wie bereits aus den Ankündigungen im Sportteil zu erſehen
war, wird am Freitag, Samstag und Sonntag eine Abordnung
des Panzerſchiffes Deutſchland”, nämlich die Handballmannſchaft
dieſes Schiffes, in Darmſtadt bei dem Sportverein 1898, e. V., zu
Gaſt ſein. Dieſe Angelegenheit wird in allen Kreiſen der
Bevöl=
kerung Widerhall finden. Iſt doch das Panzerſchiff „Deutſchland”
nicht nur das neueſte, ſchönſte und ſtärkſte Kriegsſchiff der
Reichs=
marine, es iſt gleichzeitig das Wahrzeichen des Wiedererſtarkens
der deutſchen Flotte. Das Panzerſchiff „Deutſchland”, das in der
ganzen Welt als eine unerreichte Leiſtung deutſcher Tatkraft und
deutſcher Tüchtigkeit bezeichnet wurde, iſt am 1. April 1933
feier=
lich in Dienſt geſtellt worden. Zwölf unſerer blauen Jungens unter
Führung eines Oberfähnrichs zur See, werden in unſerer
Vater=
ſtadt weilen. „Um auch die Bevölkerung an dieſem Ereignis in
weitem Umfang teilnehmen zu laſſen, wird nicht nur auf die
ſport=
lichen Veranſtaltungen, die, am Sonntag mittag 2.30 Uhr
begin=
nend. auf dem Sportplatz des Sportvereins Darmſtadt 1898 am
Böllenfalltor ſtattfinden, hingewieſen, ſondern es wird auch
auf=
gefordert, ſich an den ſonſtigen Veranſtaltungen anläßlich des
Be=
ſuches der Mannſchaft des Panzerſchiffes „Deutſchland” zu
betei=
ligen. Die Mannſchaft wird von dem Herrn Staatspräſidenten,
ſowie von der Stadtverwaltung offiziell empfangen werden. Sie
wird mit einem von der Heag freundlichſt zur Verfügung geſtellten
Omnibus am Samstag vormittag eine Stadtrundfahrt
unter=
nehmen. Der Starkenburger Automobilklub, unter dem Vorſitz
des Herrn Oberregierungsrat Dr. Bernheim, hat ſich
liebenswür=
digerweiſe ebenfalls in den Dienſt der Sache geſtellt und wird mit
Wagen, die von den Mitgliedern des Klubs zur Verfügung geſtellt
werden, am Samstag nachmittag die Mannſchaft des Schiffes in
einer kurzen Rundfahrt durch den Odenwald und die Bergſtraße
führen. Die Bevölkerung der hierbei berührten Ortſchaften ſei
ausdrücklich aufgefordert, die Mannſchaft bei der Durchfahrt zu
begrüßen, wir geben zu dieſem Zweck nachſtehend den Verlauf der
Fahrt an: Darmſtadt, Ober=Ramſtadt. Rohrbach, Rodau
Lichten=
berg, Niedernhauſen, Billings. Neunkirchen. Neunkircher Höhe,
Winterkaſten. Lindenfels, Schönberger Tal. Bensheim Auerbach,
Bergſtraße, Darmſtadt. Die Fahrt wird ungefähr um 5.30 Uhr in
Darmſtadt beendet werden. Am Samstag abend findet in der
Turnhalle am Woogsplatz veranſtaltet von dem gaſtgebenden
Ver=
ein, Sportverein Darmſtadt 1898, e. V. zu Ehren der Mannſchaft
des Panzerſchiffes „Deutſchland” ein Deutſcher Abend mit Tanz
ſtatt, bei dem ebenfalls zahlreiche Beteiligung der Bevölkerung
erwartet wird. Es darf Darmſtadt, und insbeſondere der
Initia=
tive des Sportvereins 1898, hoch angerechnet werden, daß es ihm
gelungen iſt, als erſte deutſche Stadt eine Abordnung dieſes großen
und für unſere Marine ſo bedeutenden neuen Panzerſchiffes zu
empfangen. Wegen der ſportlichen Veranſtaltungen ſei noch
ein=
mal auf die beſondere Nachricht im Sportteil verwieſen. Allen,
die, wie ſchon oben erwähnt, freundlicherweiſe zur Ausgeſtaltung
des Beſuches der Mannſchaft beitragen, insbeſondere dem Herrn
Stnatspräſidenten, der Stadtverwaltung, der Heag und dem
Star=
kenburger Automobilklub, ſowie auch dem Marineverein, der die
Gäſte am Freitag abend empfängt, muß herzlicher Dank geſagt
werden. Schließlich ſei noch verraten, daß die Mannſchaft am
Freitag vormittag 10 Uhr in Darmſtadt=Hauptbahnhof eintrifft.
— Konzert. Es ſei nochmals auf das am morgigen
Samstag, den 13. Mai, abends 8 Uhr, in der
Johannes=
kirche, ſtattfindende Konzert des Röthigſchen Solo=
Quartetts aus Leipzig aufmerkſam gemacht. Das
Quar=
tett befindet ſich auf einer Konzertreiſe, auf der es wieder überall
mit großem Beifall und Dank aufgenommen, worden iſt. Wer
eine Stunde der Beſinnung miterleben will, der kann nur
drin=
gend zum Beſuch der Veranſtaltung eingeladen werden. Karten
ſind noch am Eingang zu haben.
— Sängerluſt 1849. Das für Samstag, den 13. Mai.
vorge=
ſehene Konzert der Sängerluſt findet wegen Mitwirkung des
Chors bei der Lohengrin=Aufführung des Landestheaters am
Mittwoch, den 17. Mai, 20.15 Uhr. ſtatt.
Veranstaftungen des Sportgerein 98 Barmstadt
Samstag, den 13. Mai, abends 8 Uhr,
Woogsturnhalle
Beutscher Abend
(mit Tanz)
Sonntag, den 14. Mai: Stadion am Böllenfalltor
2.30 Uhr Fußball: Phönix-Ludwigshafen
4 Uhr Handball: Panzerschiff Deutschland
Ein den Pausen: Leichtathletik-Vorführungen)
Platzkonzert iler 8A-Kapelle unter Leitung des Musikmeisters Buslau;
Seite 6 — Nr. 131
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 12. Mai 1933
Zum Reit= und Fahrturnier am Sonntag.
Ueber 130 Rennungen. — Große Schaunummern. — Milikärkonzert der Kapelle Buslau.
Der Nennungsſchluß für das bevorſtehende große Darmſtädter
Frühjahrs=Reit= und Fahrturnier hat mit über 130
Mel=
dungen ein überaus günſtiges Ergebnis gebracht. Alle
Kon=
kurrenzen werden äußerſt ſtark beſetzt ſein, und man wird
inter=
eſſante Kämpfe beſter Turnierpferde zu ſehen bekommen. Der
„Preis vom Rhein”, eine Materialprüfung für Reitpferde,
ſchließt mit 8 Nennungen, vorwiegend beſte Trakehner Pferde und
2 Vollblüter. Der „Hindenburg=Preis” als ſchwere
Dreſſurprüfung, welche von Herrenreitern, Damen und Offizieren
zu reiten iſt, brachte 16 Meldungen. Der „Adolf=Hitler=
Preis” als ſchwerſtes Jagdſpringen des Tages wird die
ſtatt=
liche Bewerberzahl von 21 Pferden am Start ſehen, für die ein
beſonders komplizierter klippenreicher Hindernis=Kurs geplant iſt.
Auch die übrigen Dreſſur=Prüfungen und Jagdſpringen werden
ſtark umſtritten ſein. Die ländlichen Wettbewerbe, die in einer
Vielſeitigkeitsprüfung um den Wanderpokal des
Heſſi=
ſchen Staatsminiſteriums gipfeln, haben ebenfalls
Nennungen von je über 20 Pferden. Wie bereits mitgeteilt,
kommt diesmal auch der Fahrſport zu ſeinem Recht, und zwar
in einem Schaufahren für Einſpänner und Zweiſpänner, die
elegantes Fahren und vorzügliches Pferdematerial bringen
werden.
Die Schaunummern.
Bei unſeren neuzeitlichen großen Reit= und Fahrturnieren
ſind die Schaunummern die beſonderen Zugſtücke der Veranſta
tungen geworden. Für den Sonntag hat der Darmſtädter
Reitet=
verein nichts unverſucht gelaſſen, um auch in dieſer Beziehung
den Publikums=Anforderungen in jeder Hinſicht gerecht zu
wer=
den. Eine Schaunummer, wie ſie in dieſem Umfang bisher noch
auf keinem Turnier in Darmſtadt gezeigt worden iſt, wird von
der berittenen Abteilung der heſſiſchen Landespolizei gezeigt
wer=
den. Das Darmſtädter Publikum hätte auch bei früheren
Tur=
nieren gerne das gute Pferdematerial unſerer Landespolizei und
auch das reiterliche Können in größeren Schaunummern in Augen=
ſchein genommen. Doch unter der Aera der früheren Regierung
nahm man bedauerlicherweiſe andere Standpunkte ein. Um ſo
mehr wird es von den Darmſtädter Kreiſen und auch von den
Be=
ſuchern des Landes begrüßt werden, daß Herr Polizeihauptmann
Spatz ſein beſtes Material von 20 der beſten Reiter und Pferde
zu einer Schaunummer herausbringen wird. Die Schutzpolizei,
welche dem großen Publikum im allgemeinen als Hüterin der
Ordnung bekannt iſt, wird damit auch im geeinten nationalen
Heſſenlande mit einer öffentlichen repräſentativen Darſtellung
hervortreten. Ausbildungsgrad und reiterliches Können werden
in einer einheitlichen und geſchloſſenen Weiſe, am kommenden
Sonntag in der Polizei=Schaunummer zur Geltung kommen.
Ein weiteres intereſſantes Schaubild wird die Hengſtparade
einnehmen. 8 der beſten heſſiſchen Staatshengſte „werden eine
Fahr=Schaunummer bieten. Wurden die prächtigen Tiere
gele=
gentlich des Darmſtädter Frühjahrs=Pferdemarktes an der Hand
gezeigt, ſo werden ſie diesmal im Geſchirr ihre Eignung und
Lei=
ſtungsfähigkeit zeigen. Es wird im Hinblick auf dieſe
Hengſt=
parade und die Ausnutzungsmöglichkeit der Sonntags=Fahrkarten
mit ſtarken Beſucherzahlen vom Lande gerechnet. — Die
dritte Schaunummer führt die Bezeichnung „Jung=
Darm=
ſtadt‟. Der bekannte Reitlehrer Schubert wird die
Kinder=
abteilung in einem Reiter=Schaubild und einer Voltige=Nummer
am lebenden Pferd vorführen.
Eine beſondere Verſchönerung findet ſchließlich das
Sonn=
tags=Turnier durch das Platzkonzert der Polizeikapelle in
voller Beſetzung und unter perſönlicher Leitung des Herrn
Ober=
muſikmeiſters Buslau. — Abends 8 Uhr findet im großen
Saale des Rummelbräu in der Rheinſtraße Militärkonzert ſtatt,
ebenfalls unter dem Taktſtock des bekannten Obermuſikmeiſters
Buslau. Nach der Preisverteilung iſt deutſcher Tanz bei
einem Eintrittspreis von 30 Rpf. Die Einnahmen fließen
reſt=
los der Notküche zu. — Turnierkarten=Vorverkauf zu
niedrigſtem Eintrittspreis mit 50 Rpf. und 2.— RM. in den
Zi=
garrengeſchäften Meder und de Waal in der Rheinſtraße und
Buchhandlung Herzberger, Karlſtraße.
Die hefſiſchen Arkilleriſten kreffen ſich!
Die Tage vom 1. bis 3. Juli werden in Darmſtadt ein
Zuſammentreffen aller ehemaligen heſſiſchen Artilleriſten ſehen.
Gleichgültig, ob der Betreffende Mitglied des Bundes iſt oder
nicht, iſt jedermann aufgefordert, an dieſem kameradſchaftlichen
Zuſammentreffen teilzunehmen. Mehr noch als in vergangenen
Jahren gilt es, die Reihen zu ſchließen und einig zu helfen am
Aufbau unſerer Nation. Die Anmeldungen laufen bereits
zahl=
reich ein. Man rechnet mit einer Beteiligung von mindeſtens
10 000 Menſchen. Das Protektorat haben übernommen:
Staats=
präſident Prof, Dr. Werner, Miniſter des Innern, der Finanzen
und Juſtiz Dr. Müller, Staatskommiſſar für die Stadt Darmſtadt
Dr. Barth, eine Königliche Hoheit der Großherzog von Heſſen
und Seine Exzellenz Generalleutnant a. D. v. Müller.
Anfragen ſind zu richten an: Zahnarzt Dr. Stroh, Darmſtadt,
Sandſtraße 20.
— Evangeliſche Markusgemeinde. Der großen
vaterländi=
ſchen Umwandlung der letzten Wochen trug unſer Gemeindeabend
in mehrfacher Weiſe eindringlich Rechnung. In ſeiner
Begrü=
ßung wußte der Vorſitzende, Herr Studienrat Gräber, ſelbſt
Kriegsbeſchädigter, mit Erinnerung an die Potsdamer Tagung
des neuen Reichstages tiefempfundene Worte für das junge
Deutſchland, für die Wünſche an die neuen Leiter des Staates
in ihrer Verantwortung gegenüber Volk und Kirche zu finden.
Herrn Pfarrer Vogel wurden die Glückwünſche zu ſeinem vor
kurzem gefeierten 70. Geburtstag von der Geſamtheit nochmals
mündlich dargebracht mit Anerkennung, wie er in ſteter
geiſti=
ger Regſamkeit während vieler Jahre die Seele des
Gemeinde=
körpers geworden ſei. Mit dem folgenden Vortrage unſeres
ver=
ehrten Pfarrers über. Deutſche Lebensweisheit in Richard
Wag=
ners „Meiſterſingern” wurde dieſe herzliche Anerkennung
ge=
wiſſermaßen unmittelbar unter Beweis geſtellt. Vor nahezu 60
Jahren erlebte der Vortragende zum erſten Male eine
Auffüh=
rung der „Meiſterſinger” in Weimar. In ſpäteren Jahren durfte
er dieſes deutſcheſte Werk wiederholt in ſich aufnehmen. Von
dieſen Erlebniſſen ausgehend, brachte der Redner Richard
Wag=
ner und ſein Werk dem Vexſtändnis der Zuhörer anſchaulich
nahe. Die Geſtalt des Hans Sachs erwuchs in beſonderer Weiſe
aus ſeinem großen Monologe im Anfang des 3. Aktes als
Einzel=
darſtellung und Beiſpiel für die große Kunſt Richard Wagners,
als des Dichters, Komponiſten und Lebensphiloſophen.
Einge=
hend wurde auf die Bedeutung Richard Wagners als deutſchen
Dichters von tiefſter Welteinſicht hingewieſen, deren Würdigung
ihm die Nachwelt noch vielfach ſchuldig ſei. Gerade die „
Meiſter=
ſinger” gäben in Wort und Ton eine Verherrlichung des
deut=
ſchen Volksgeiſtes in Frömmigkeit in Wiedergeburt und
Um=
wandlung des inneren Menſchen, in entſagender Kraft, in
hel=
fender Liebe und in demütigem Glauben als höchſtes Gut,
wie es unſerer neuen Zeit angemeſſen ſei. Wie ein Abglanz von
dem Genius des großen Künſtlers lag es über dem aus tiefſtem
Mitempfinden quellenden Vortrage, für den der Herr Vorſitzende
an Herrn Pfarrer Vogel wärmſten Dank ausſprach.
— Paulusgemeinde. Der kommende Sonntag wird als
„Muttertag” in unſerer Gemeinde durch einen Gemeindeabend
würdig begangen werden. Herr Pfarrer Wolf ſpricht über
„Mutterdienſt”, Frau Profeſſor Kloos wird mit einigen
fei=
nen Gedichten und einer Roſegger=Erzählung den tiefen Sinn
des Tages künſtleriſch deuten. Alle Gemeindeglieder ſind
herz=
lichſt eingeladen. Der Eintritt iſt frei. Freiwillige Spenden
beim Ausgang zum Beſten der Müttererholungs=Fürſorge
wer=
den erbeten.
— Verſammlung der Warteſtandsbeamten. Dieſer Tage fand
im Saale des Gaſthauſes „Zur Stadt Coburg” eine gut beſuchte
Verſammlung der Warteſtandsbeamten und Lehrer ſtatt. Der
1. Vorſitzende, O.=Mat.=Vorſt. Weitz, hielt einen Vortrag über
das Geſetz vom 7. 4. 1933. betr. Maßnahmen zum Schutze des
Berufsbeamtentums, bzw. der 3. Durchführungsverordnung vom
6. 5 1933, und ihre vorausſichtliche Auswirkung auf die Lage
der Warteſtandsbeamten. Es wurde eine Entſchließung gefaßt, in
der die Erwartung ausgedrückt wurde, daß der Reichsverband
ſeine ganze Kraft einſetzt, daß ſich die Notverordnung vom 7. 4.
1933 — Verordnung zum Schutze des Berufsbeamtentums und die
hierauf ergangene 3. Durchführungsverordnung vom 6. 5. 1933
nicht zum Nachteil der Warteſtandsbeamten auswirkt. — Die
Warteſtandsbeamten, die auf Grund der Perſonal=Abbau=
Verord=
nung vom 3. 11. 1923 in den einſtweiligen Ruheſtand verſetzt
wur=
den, dürfen nicht unter die Beſtimmungen für die jetzt entlaſſenen
und noch zu entlaſſenden Parteibuchbeamten des alten Syſtems
fallen.
— Im 1. großen nationalen Ringfriſieren um die Süddeutſche
Meiſterſchaft in Heidelberg am 7. Mai 1933 errang Herr
Ro=
bert Mehrings in der Firma Hans Müller, Beſſunger Straße 79.
unter großer Konkurrenz in Ondulation den 4. Preis, in
Phan=
taſie=Poſtich den 9. Preis.
— Das 1. Darmſtädter Mundharmonika=Quartett „
Konzer=
tia”, muſikaliſcher Leiter Hch. Pullmann, hielt ſein zweites
Stif=
tungsfeſt ab. Der Prolog, geſprochen von Frl. A. Dietz, zeigte
die Richtlinien, in denen ſich der Verein bewegt, um auch den
Hüchiſ die iderf helengfe nd eid. Gende de chericde
des Mundharmonika=Orcheſters waren gut eingeſchult und
zeug=
ten von großem Verſtehen und Eingehen auf das
Mundharmo=
nikaſpiel, das unſere Vorfahren ſich zu eigen machten. Des
wei=
teren trugen folgende Perſonen zum Gelingen des Feſtes bei
Frl. Werkmann, die Herren Gg. Rettich und. B. Meiſter, Frl.
M. Rettig. Zum Schluſſe wurde das Theaterſtück „In einem
kühlen Grunde” von den Damen Parr, Flauaus, den Herren
Poſch, Reeg und Götz flott und mit großem Verſtändnis
ge=
ſpielt. Durch den Klub wurden der muſikaliſche Leiter. Herr
Pullmann, der erſte Vorſitzende. Herr M. Poth, die Damen, die
mitwirkten, durch Geſchenke geehrt.
Geſchäftsſtenographenprüfung. Die Heſſiſche Induſtrie=
und Handelskammer Darmſtadt teilt mit, daß die am Sonntag,
um 9 Uhr, ſtattfindende Geſchäftsſtenographenprüfung nicht,
wie vorgeſehen, in der Städtiſchen Handelslehranſtalt,
Hermannſtraße 47, ſondern, wie früher, in der
Morneweg=
ſchule, Hermannſtraße, ſtattfindet.
Radfahrer beachtet die Verkehrsbeſtimmungen!
Mit Beginn der warmen Jahreszeit hat auch der
Radfahr=
verkehr wieder ſtark eingeſetzt. Nicht unberechtigt werden aber
ſchon wieder Klagen laut über das rückſichtsloſe Fahren auf den
Gehbahnen und an den Straßenkreuzungen, an denen die
Fuß=
gänger die Fahrbahn überqueren. Von einem großen Teil der
Radfahrer werden vielfach die Beſtimmungen nicht beachtet, daß
die Ein= und Ausfahrt von Grundſtücken Toreinfahrten und
der=
gleichen, ſowie das Schieben der Fahrräder auf den Gehbahnen
verboten iſt. Beim Paſſieren von unüberſichtlichen Stellen, wie
Straßenkreuzungen, Kurven und dergleichen, haben die Radfahrer
ein Glockenzeichen zu geben. Wie jeder andere Fahrzeugführer,
hat auch der Radfahrer anderen Perſonen die Abſicht des
Stillhal=
tens durch ſenkrechtes Hochhalten des Armes die Abſicht des
Um=
wendens und des Verlaſſens der bisher verfolgten Fahrtrichtung
durch wagerechtes Halten des Armes in der Richtung des
Wech=
ſels rechtzeitig zu erkennen zu geben. Zum Abgeben des Zeichens
kann auch eine mechaniſche Einrichtung benutzt werden. Im übrigen
müſſen die Radfahrer langſam fahren und erforderlichenfalls
ſo=
fort abſteigen, wenn durch das Vorbeifahren mit dem Fahrrad
Menſchen oder Tiere
Welche Überraschung!
üissen Sie schon 2
Das beliebte Elida Shampoobringt jetztnoch zwei
Extrafreuden: einen Reisegutschein und ein
hüb-
sches Sammelbild-und alles für nur 20 Pfennig!
NMiee Mi He Mee
Im Kreis steht jeden Freitag ein anderes Wort. Schneiden
Sie es aus. Schicken Sie die 12 Worte — zum Vers
geord-
net — an die Elida Berlin C2. Sie erhalten dafür ein
Album mit 36 hübschen Bildern aus der Elida Reise-Serie:
Das schöne Deutschland.
ELIDA SHANAP00
MIT PERFEKTA
Vorkehrungen gegen Beſchädigungen der
Skraßen=
paſſanken bei Vornahme von Dachdeckerarbeiten.
Bei der Vornahme von Dacharbeiten haben wir
wie=
derholt die Wahrnehmung gemacht, daß die Dachdecker, nachdem
ſie an beiden Enden des betreffenden Gebäudes die üblichen
Warnungszeichen (quer ausgelegte Latten) aufgeſtellt haben,
ohne weiteres Ziegel= und Schieferſtücke auf die Straße
herunter=
werfen. Die hierdurch hervorgerufene erhebliche Gefährdung der
Vorübergehenden veranlaßt uns, die betreffenden Handwerker
darauf aufmerkſam zu machen, daß ſie bei Vornahme von Dach=
und Hausreparaturen verpflichtet ſind, alle Vorkehrungen zu
treffen, um das Herabfallen von Ziegel= und Schieferſtücken zu
verhindern. Die Polizeibeamten ſind angewieſen, die
Beach=
tung obiger Vorſchriften genau zu überwachen und gegen
Zu=
widerhandelnde Anzeige zu erheben.
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen bis auf weiteres den
Monu=
mentalfilm in deutſcher Sprache „Im ZeichendesKreuzes”,
ein gigantiſches Werk aus der Zeit des Kaiſers Nero deſſen
deutſche Faſſung unter Mitwirkung einer Reihe Darſteller und
Darſtellerinnen, ſowie des Orcheſters des „Kampfbundes für
deutſche Kultur” entſtanden iſt.
— Anläßlich des Muttertages veranſtalten die Helia=
Licht=
ſpiele zuſammen mit dem Deutſchen Paritätiſchen
Wohlfahrtsver=
band am Sonntag vormittag 11.15 Uhr, im Rahmen einer Film=
Morgenfeier eine einmalige Sondervorſtellung des pſychologiſchen
Films „Das Erwachen der Seele” („Mutter und Kind”),
mit Aufnahmen aus der Univerſitäts=Frauenklinik, im
Mütter=
heim und im ungeſtellten Milieu. Jede Mutter, alle deutſchen
El=
tern. Lehrer und Erzieher ſollten dieſen Film ſehen, zumal der
Reinertrag der Mutterfürſorge des deutſchen Paritätiſchen
Wohl=
fahrtsverbandes überwieſen wird. Jugendliche haben Zutritt,
Vorverkauf an der Helia=Kaſſe.
— Das Union=Theater bringt nur noch heute das reizende
Tonfilm=Luſtſpiel „So ein Mädel vergißt man nicht”
mit den beiden Publikumslieblingen Dolly Haas und Willy Forſt
in den Hauptrollen
— Im Union=Theater werden ab heute die von der Ufa
an=
läßlich des Tages der Arbeit am 1. Mai in Berlin und im
Reich gedrehten Tonfilmaufnahmen gezeigt. Der ganze Inhalt der
heute neu erſcheinenden Ufa=Wochenſchau iſt ausſchließlich der Feier
des Tages der nationalen Arbeit gewidmet.
— In den Palaſt=Lichtſpielen ſieht man heute und folgende
Tage den neuen und unerhört ſpannenden Kriminaltonfilm „Die
Nacht im Forſthaus” („Der Fall Roberts‟). Dazu das
reichhaltige Beiprogramm.
— Reſi=Theater. Heute letztmalig die Königin der Stimme,
Gitta Alpar, in ihrem Großfilm „Gitta entdeckt ihr Herz”. Ab
morgen die Erſtaufführung von Format, Brigitte Helm in. Der
Läufer von Marathon‟. Dieſer wahrhaft deutſche Meiſterfilm
mit unerhörten Aufnahmen von der Olympiade gibt dieſer
Spielwoche „1 Jahr Reſi=Theater” feſtliches Gepräge.
Zum 10jährigen Beſtehen des Bundes Königin Luiſe
Der Bund Königin Luiſe, die größte Frauenbewegung in
Deutſchland, mit über 130 000 Mitgliedern, wurde im Mai 192:
von Frau Elſe Sonnewald gegründet. Sechs Kameradinnen ſchar
ten ſich zuſammen, um den Grundſtein zu legen zu dieſer großer
Frauenbewegung. Sorgen der volksbewußten Frau und Mutte
um den deutſchen Nachwuchs laſteten auf unſeren deutſchen Frauen
Ohne jede Geldhilfe, ganz aus ſich heraus, wuchs der Bund imme
mehr. Die deutſche Frau kämpfte Schulter an Schulter mit den
vaterlandstreuen Manne, um die Wiederaufrichtung unſeres dar
niederliegenden Vaterlandes zu erreichen. Außer dem ritterlicher
Beiſtand des Stahlhelms hatte der Bund keinen Gönner, im Ge
genteil, Regierung und marxiſtiſche Weltanſchauung, damals herr
ſchend, ſtanden im erbitterten Kampfe gegen ihn. Der Bun
Königin Luiſe iſt ein Zuſammenſchluß deutſcher Frauen un
Mädchen, der chriſtlich=deutſche Art und Sitte pflegen und erhal
ten will und, über Partei ſtehend, alle Stände umfaßt zu gemein
ſamer Arbeit im Dienſt an unſerem Vaterland. Der Bund wil
unſere heiligſten Güter wie Gottesglauben Sitte, deutſche Art
deutſche Geiſtesarbeit für die kommenden Geſchlechter erhalten
unſerem deutſchen Frauentum ruhen unendlich viele, ſtarke ſeeliſch
Kräfte, die es im Dienſt unſeres Volkstums zu wecken und zu ent
wickeln gilt.
Seit Frühjahr 1932 übernahm die Bundesführung
Freifra=
v. Hadeln, ein Vorbild in Treue, Pflichterfüllung, als
Redneri=
wohl die Beſte unter den Frauen.
Wir ſollen neben unſeren anderen Pflichten auch Dienſt ar
Volke tun, und wollen immer unſerem Motto: „Ich dien” treu ſeir
Unſer Bund hat 1500 Bundeshelferinnen im Sanitätsdien
und Gasſchutz ausgebildet, über 35 geſchloſſene Lager im freiwi!
ligen Arbeitsdienſt. Auf unſerer ſtolzen Burg Wettin bei Hall
finden in der Jugendherberge viele Kameradinnen Ruhe und Er
holung. Im Harz, im Erholungsheim Wernigerode, findet ma
neue Kräfte und neuen Lebensmut. Wie manche Ortsgruppe ha
ihr eigenes Heim, in dem die Abende ſich ganz beſonders gemütlie
geſtalten, ſo ganz mit ſich zu ſein, echte Kameradſchaft zu pflegenr
gibt den Abenden eine beſondere Weihe.
Am 13. und 14. Mai findet in Potsdam und in Berlin zur
zehnjährigen Beſtehen des Bundes eine große Kundgebung ſtat
zu der wohl 20 000 Kameradinnen aus allen Teilen Deutſchland
herbeieilen werden.
EHP. Zuſammenarbeit der evangeliſchen Kirchen Heſſen”
und Frankfurts. Ein wichtiger Schritt auf dem Wege der enge
ren kirchlichen Verbindung von Heſſen und Frankfurt iſt in de
vergangenen Woche getan worden. Drei Kandidaten der Frank
furter Kirche wurden zum Abſchluß ihrer wiſſenſchaftlichen Vor
bereitung in das Friedberger Predigerſeminar aufgenommen
Aus dieſem Anlaß fand im Seminargebäude in Friedberg ein
Feier ſtatt, an der der Referent des Landeskirchenamts, Ober
kirchenrat Dr. Müller=Darmſtadt, Kirchenrat Trommershauſen
Frankfurt und die 31 Kandidaten des Seminars teilnahmen. Di
beiden genannten Vertreter der benachbarten Kirchen grüßter
in deren Namen und wieſen auf die Bedeutung der gemein
ſamen Ausbildung der Pfarrer für den engeren Zuſammenſchlu
der evangeliſchen Kirchen hin.
— Photographiſche Ausſtellung im Heſſiſchen Landesmuſeun
Lebhafter Beſuch und reges Intereſſe für die im Landesmuſeur
ſtattfindende Ausſtellung des Vereins von Freunden der Photo
graphie zu Darmſtadt, veranlaſſen dieſen, ſeine Photoſchau mi
neuen Bildern zu beſchicken. Am Sonntag, den 14. Mai, wir
dieſe zweite Serie erſtmalig aufliegen und der Oeffentlichkeit bi
zum 5. Juni zugängig ſein. Allen Liebhabern der Photographi
und Heimatfreunden iſt die Beſichtigung auch dieſer neue
Reihe ſehr zu empfehlen.
— Sprecherziehung. In der Volkshochſchule (Kom Leite
Stud=Nat Dr. Heldmann) beginnt am 18. Mai ein Lehrgan
für Sprecherziehung. Er bedeutet für Angehörige aller Beruf
Anleitung zum mundartfreien Sprechen, Förderung der red
neriſchen Anlagen, damit eine Steigerung der geſamtperſönliche
Werte. Erziehung zur ſtimmlichen Hygiene und pfleglichen Be
handlung der Sprechorgane kann vorzeitige Stimmerkrankung ver
hüten und Hemmungen beim Sprechen beſeitigen. Anmeldunge
umgehend in der Geſchäftsſtelle der Volkshochſchule. Neckarſtr.
Zimmer 25.
— Deutſcher Abend des Sportvereins 1898. Wie mitgeteilt
findet zu Ehren der in Darmſtadt weilenden Handballmann
ſchaft des neuen Panzerſchiffes „Deutſchland”, am kommender
Samstag, abends 20 Uhr, in der Turnhalle am Woogsplatz ein
Deutſcher Abend ſtatt. Trotz der Kürze der Zeit iſt
e=
gelungen, eine Veranſtaltung aufzuziehen, die in allen Bevölke
rungskreiſen unſerer Vaterſtadt ſtärkſten Widerhall erwecker
dürfte. Auf Einzelheiten an dieſer Stelle näher einzugehen
dürfte ſich exübrigen; es ſei nur darauf hingewieſen, daß außer
namhaften Solokräften der Bayernverein Darmſtadt, die Turn
gemeinde 1846 ſowie der hieſige Marineverein ihre Mitwirkung
zugeſagt haben. Eine ſtarke SA.=Kapelle wird fleißig deutſche
Tänze aufſpielen. Da mit einem ſtarken Anſturm an der
Abend=
kaſſe zu rechnen iſt, wird gebeten, möglich die
Vorverkaufs=
ſtellen in Anſpruch zu nehmen (Sport=Joſt, Hut=Herold und
Stadion=Gaſtſtätte). Der Beſuch ſoll jedermann ermöglicht
wer=
den; aus dieſem Grunde ſind die Preiſe derart gehalten, daß
nur die reinen Unkoſten gedeckt werden ſollen, und zwar
Mit=
glieder 50 Pf. Nichtmitglieder 70 Pf. Schon aus dieſem Grunde
dürfte dieſer Abend, der gleichzeitig den Auftakt für die am
kommenden Sonntag ſtattfindenden ſportlichen Veranſtaltungen
auf dem Stadion bildet, ein erhöhter Anreiz für alle Kreiſe ſein.
(Siehe Anzeige.)
— Muſikverein. Heute, Freitag, 12. Mai, abends 8 Uhr. finde
im Vereinshaus eine Geſamtprobe zur 9. Sinfonie von L. v.
Beet=
hoven ſtatt. Es wird um vollzähliges Erſcheinen gebeten.
— Rot=Weiß, V. f. R., Eltern=Nachmittag. Am Sonntag
nachmittags 3 Uhr veranſtaltet der Verein für Leibesübungen
Rot=Weiß, in der Krone Schuſtergaſſe, einen Eltern=Nachmittag
Die Veranſtaltung ſoll den Eltern der 150 Mitglieder ſtarken
Schülerinnen= und Schülerabteilung zeigen, was ihre Jüngſten bei
Rot=Weiß lernen und erleben. Herr Dr. Fr. Rechel wird im
Rahmen der Veranſtaltung einen Vortrag über die Jugendarbeit
des Vereins halten.
— Die heimatgeologiſche Wanderung unter Leitung von Dr.
H. Diehl führt am Sonntag, dem 14. Mai, von der
Mathil=
denhöhe zum Böllenfalltor, Herrgottsberg, Donnersberg,
Stein=
buckel bei Traiſa, Nieder=Ramſtädter Hartſteinbruch. Die
Teil=
nehmer treffen ſich um 9 Uhr am Hochzeitsturm. Gebühr
50 Pf. Die folgenden Wanderungen führen nach dem Roßberg,
nach Meſſel und nach Oppenheim=Nierſtein.
— Die Turngemeinde Darmſtadt 1846 beteiligt ſich am
kom=
menden Sonntag, den 14. d. M., an der Frühjahrs=
Gauwande=
rung, die nach dem Auerbacher Schloß führt. Die Teilnehmer
treffen ſich um 6.15 Uhr auf dem Adolf=Hitler=Platz und fahren
mit der Elektriſchen bis zum Frankenſtein. Rückfahrt von
Bens=
heim oder Auerbach.
— Turngemeinde Beſſungen 1865, e. V. Wie alljährlich,
be=
teiligt ſich die Turngemeinde am Sonntag. den 14. Mai, wiederum
an der Gau= der ſog Goetzwanderung. Die Durchführung dieſer
Wanderung iſt der Wanderabteilung übertragen worden. — In
dieſem Jahre iſt der Gau=Treffpunkt das „Auerbacher Schloß”. Aus
dieſem Anlaß haben die Führer angeordnet, daß um 8.02 Uhr
vor=
mittags die Abfahrt von Darmſtadt=Süd erfolgt. Sonntagskarten
nach Bensheim zum Preiſe von 1.10 RM. ſind zu löſen.
— „Die Dorf=Venus”, morgen im Orpheum. Die Nachfrage
nach Eintrittskarten für unſere morgige Sondervorſtellung iſt
be=
reits ſehr rege und beweiſt, wie ſehr wir den Wünſchen unſerer
Leſer entſprochen haben. Das zur Aufführung kommende Stück,
eine niederbayeriſche Original=Bauernpoſſe, die überaus erheiternd
wirkt, hatte in allen Städten einen rieſigen Erfolg. Drei
Stun=
den lang kommt das Publikum vor Lachen kaum zur Beſinnung,
dieſes geſunde, befreiende Lachen hört auch noch nicht auf nach
Fallen des Vorhanges. Ueberall kann man hören: „Nein, ſo habe
ich ſchon lange nicht mehr gelacht! Unſere Leſer ſollen es ſich
nicht entgehen laſſen, ſich rechtzeitig noch Eintrittskarten an
un=
ſeren Schaltern zu den fabelhaft günſtigen Preiſen von nur 30 bis
70 Pfg. zu beſorgen, um ſo mehr, als ſich dieſe günſtige
Gelegen=
heit nicht ſo leicht wieder ergibt.
Brieſkaſſen.
Jdrr Anfrage iſt die letzte Bezugsgulttung beizufügen. Anonyme Anfragen wirde
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechteverbindlſchkelt.
B., hier. Fragen Sie beim Reichswehrminiſterium in
Ber=
lin an.
R. C. 99. Wir halten eine
ſolche nachträgliche Berichtigung
ſolche nur kommen, wenn ſich aus ſachlichen Gründen
(Ueberholung der Maſchine, erſt ſpäter zutage getretene Mängel
des Materials z. B.) eine andere Abſchreibung rechtfertigen
ließe.
Freitag, 12. Mai 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 131 — Seite 7
* Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. Der Vorſitzende des Betriebsrats einer
Offen=
hacher Firma gleichzeitig der Obmann des
Metallarbeiter=
verbandes, hatte ſich am Donnerstag vor der Großen
Straf=
kammer wegen Unterſchlagung zu verantworten. Der
Ange=
klagte hatte als Vorſitzender des Betriebsrats für ſeine
Arbeits=
kollegen die verbilligte Lieferung von Arbeitsanzügen, von
Koh=
len uſw. übernommen. Er führte die Beſtellungen aus und
ver=
mittelte die Zahlungen. Von dieſen Geldern ſeiner Kollegen
hat er im Laufe der Jahre 1928—33 Beträge in Höhe von
ins=
geſamt rund 2500 Mark unterſchlagen. Der Angeklagte iſt
be=
reits in erſter Inſtanz vom Offenbacher Bezirksſchöffengericht
wegen fortgeſetzter erſchwerter Untreue in
Tat=
einheit mit Unterſchlagung in ſechs Fällen und
wegen fortgeſetzter Unterſchlagung in
Tatein=
heit mit Urkundenfälſchung in zwei weiteren Fällen
zu insgeſamt zwei Jahren und ſechs Monaten Gefängnis
ver=
urteilt worden. Der Angeklagte hatte gegen dieſes Urteil
Be=
rufung eingelegt. Er behauptete heute, er habe die
Unterſchla=
gungen angefangen, lediglich aus großer Not. Er habe ſeinerzeit
Kurzarbeit gehabt und habe ſich ſchlechter geſtanden als ein
Er=
werbsloſer, außerdem ſei ſeine Frau ſtändig ſchwer krank
ge=
weſen. Mit der Zeit, als er merkte, daß das ſo leicht ging, hat
er die Gelder dann allerdings auch ohne direkte Not an ſich
ge=
nommen. Das Gericht ſetzt die Strafe heute auf zwei Jahre
Gefängnis herab, da es der Anſicht iſt, daß der Angeklagte
ſich einer Urkundenfälſchung nicht ſchuldig gemacht
habe.
Die Kleine Strafkammer verhandelte gegen einen
Offenbacher Schneider, der in anonymen Briefen ſchwere
Beleidigungen ausgeſprochen und außerdem einen Schuldiener
ſchwer mißhandelte, weil er feſt glaubte, der Mann habe ſein
Kind mißhandelt. Ein mediziniſcher Sachverſtändiger bekundet
heute in ſeinem Gutachten, daß der Angeklagte, der übrigens
ſchon ſchwer vorbeſtraft iſt, an ſogenanntem Querulantenwahn
leide und daß ihm für ſeine Taten unbedingt der § 51 StGB.
zuzuſprechen ſei. Das Gericht ſpricht infolgedeſſen den
Ange=
klagten frei.
Es erhält dann noch ein kleiner Fabrikbeſitzer aus
dem Odenwald, der Beiträge zur Sozialverſicherung ſeiner
Angeſtellten nicht bezahlt hatte, eine Gefängnisſtrafe von
zwei Monaten und zwei Wochen. Der Angeklagte war
bereits in erſter Inſtanz zu dieſer Strafe verurteilt worden. Das
heutige Gericht billigt ihm aber eine dreijährige
Bewährungs=
friſt zu, da der Angeklagte in einer gewiſſen Notlage handelte
und bemüht iſt, den Schaden wieder zu erſetzen.
Zum Schluß wird das Urteil des Amtsgerichts gegen einen
Ober=Ramſtädter Arbeiter beſtätigt, der mit einem
Freund vom Feldſchützen erwiſcht wurde, als ſie eine Tanne aus
dem Walde herausſchleiften, und der den Beamten beſchimpfte
und Prügel androhte, wenn er ihn anzeige. Der Angeklagte
behauptet, er ſei ganz ruhig und anſtändig geweſen, benimmt
ſich jedoch gegen den Beamten, der als Zeuge erſcheint, und
ſo=
gar gegen das Gericht derart ausfallend, daß kein Zweifel an
ſeinem damaligen Benehmen beſtehen kann und das Gericht
aber=
mals auf einen Monat Gefängnis erkennt.
Das Bezirksſchöffengericht hatte am Mittwoch
einen ſeltſamen „Naturfreund, vor, der es liebt, immer
nächt=
licherweile, ganz leiſe und heimlich, den Naturfreundehäuſern
Beſuche abzuſtatten, und ſich dann bei der Gelegenheit von den
dort vorgefundenen Dingen, die anſcheinend ſein großes
Wohl=
gefallen erregen, etliches mitzunehmen. Der Angeklagte, ein
aus Gotha gebürtiger Pennbruder und Gannove, war Anfang
des Jahres 1930 aus dem Wiesbadener Gefängnis, wo er eine
Strafe verbüßte, ausgebrochen, und ſchon im Februar erhielt
das Naturfreunde=Haus in Billings i. O., nachdem er etliche
Tage im Ort gaſtiert hatte, einen nächtlichen Beſuch, bei dem
60 Bettüberzüge und Eß= und Rauchwaren verſchwanden. Erſt
jetzt konnte der Angeklagte ermittelt werden, der allerdings jede
Täterſchaft leugnet. Die Zeugen vermögen ihn heute auch nicht
wieder zu erkennen. Es gelang jedoch, Fingerabdrücke am
Tat=
ort feſtzuſtellen, die den Angeklagten einwandfrei überführen.
Das Gericht verurteilte den ſchwer Vorbeſtraften wegen
ſchwe=
ren Diebſtahls im Rückfall zu zwei Jahren
Zucht=
haus und drei Jahren Ehrverluſt.
Polizeibericht.
Verkehrsunfall. Ecke Frankfurter= und Pallaswieſenſtraße
wurde ein Fußgänger auf dem Fahrdamm von einem aus
Frank=
furt kommenden Motorradfahrer umgefahren, wodurch beide zu
Fall kamen. Der Motorradfahrer mußte mit einer ſchweren
Kopf=
verletzung, der Fußgänger mit Prellungen am Bein in das
Kran=
kenhaus eingeliefert werden.
Fahrradiebſtahl. Vor dem Hauſe Ludwigsſtraße 2 in
Arheil=
gen wurde am 5. Mai zwiſchen 19.45 und 23 Uhr ein
Herrenfahr=
rad geſtohlen. Marke Alemannia Nummer 85 888 ſchwarzer
Rahmen, gelbe Felgen, ſchwarze Schutzbleche, gelber Sattel, Bim=
Bam=Glocke. Vor Ankauf wird gewarnt.
Unglücksfall? Am 10. Mai wurde bei Worms eine männliche
Leiche geländet. Es wird angenommen, daß es ſich um den vor
kurzem als vermißt gemeldeten 14jährigen Schiffsjungen handelt,
der bei Speyer von einem Amſterdamer Motorſchiff in den Rhein
fiel, jedoch ſteht dies noch nicht einwandfrei feſt.
Vermißt. Der 14jährige Schüler Philipp Aßmann aus Mainz=
Kaſtell hat ſich am 4. Mai aus der elterlichen Wohnung entfernt
und treibt ſich anſcheinend umher Beſchreibung: 1.40 Meter groß,
blondes Haar ſchielt, auffallend ſtarrer Blick. Er iſt bekleidet mit
hellblauem Flanellſweater, grauer Tuchkniehoſe, beigen
Knie=
ſtrümpfen mit weißen Blumen, ſchwarzen Schnürſchuhen, weißem
Hemd und brauner Sportmütze. Er iſt in Schutzhaft zu nehmen.
Kaninchendiebſtahl. Wo ſind die Kaninchen oder
Kanin=
chenfelle mit untenſtehender Beſchreibung zum Kauf angeboten
worden?: Ein männlicher blauer Wiener, in den Ohren
gezeich=
net f 241 157, ein weiblicher blauer Wiener, in den Ohren
ge=
zeichnet Y 511a5, ein weibliches Haſenkaninchen, in den Ohren
gezeichnet Y 621a3, ein großes männliches Chinchilla, in den
Ohren gezeichnet Y 321a1, ein kleines Chinchilla männlich,
ge=
zeichnet 221a15, fünf kleine Chinchilla, weiblich, gezeichnet
9521a3, Y 521a4, Y 521a5, Y 521a6, ein grauer belgiſcher Rieſe,
weiblich, ein weißer Wiener, männlich, ein blauer Wiener,
weib=
lich, und ein blauer Wiener, männlich.
Wem gehören die Sachen? Auf Grund einer bei dem
Poli=
zeiamt erſtatteten Anzeige wurden bei Studenten in Darmſtadt
Durchſuchungen vorgenommen, wobei eine große Menge
wert=
loſer, aber auch wertvolle Schilder vorgefunden wurden. Die
Schilder ſind zum Teil von Häuſern gewaltſam abgeriſſen und
zum Teil in Wirtſchaften von der Wand abgehängt und
mit=
genommen worden. Die Geſchädigten werden erſucht, bei der
Kriminalabteilung, Hügelſtraße 31—33, Zimmer 12.
vorzu=
ſprechen.
Bürgerſteuer. Das 2. Ziel der durch braunen
Steuer=
beſcheid angeforderten Bürgerſteuer 1933 iſt nach der heutigen
Bekanntmachung bei Meidung der Beitreibung und
Koſtenberech=
nung bis zum 27. Mai 1933 an die Stadtkaſſe, Grafenſtr. 28,
zu zahlen.
Die ſtädtiſche Berufsfeuerwehr wurde im Monat April
1938 15mal alarmiert, und zwar zu zwei Mittelfeuern, vier
Kleinfeuern, drei Schornſteinbränden, vier Waſſerrohrbrüchen
und zwei ſonſtigen Fällen. Der Sanitätsdienſt erſtreckte ſich auf
107 Transporte. Die hierbei zurückgelegte Fahrtſtrecke betrug
1115 Kilometer. Auf der Wache Kirchſtraße 13 (Fernſprecher
600 und 3500) wurde in 9 Fällen erſte Hilfe geleiſtet.
Vereinskalender.
— Heſſiſche familiengeſchichtliche
Vereini=
gung. Monatsverſammlung: Dienstag, den 16. Mai. Es
wer=
den neuere familienkundliche Schriften und Forſchungsergebniſſe
der Mitglieder vorgelegt.
Tageskalender für Freitag, den 12. Mai 1933.
Anion: „So ein Mädel vergißt man nicht”. — Helia: Im
Zei=
chen des Kreuzes”. — Palaſt: „Die Nacht im Forſthaus”.
Reſi: „Gitta entdeckt ihr Herz”,
Gofkesdienſt der Iſrgelitiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße 2).
Freitag, 12. Mai: Vorabendgottesdienſt 7.30 Uhr.
Samstag, 13. Mai: Morgengottesdienſt 8.45 Uhr.
Sabbatausgang 8.55 Uhr.
Hottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7.00, abends 8.55 Uhr.
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CF. 5987
[ ← ][ ][ → ]Seite 8 — Nr. 131.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 12. Mai 1933
Aus Heiſen.
Dg. Arheilgen, 11. Mai Werbeaufmarſch der SA.
Geſtern abend veranſtaltete die SA. einen Werbeabend, der ſich
eines überaus großen Zuſpruchs erfreuen konnte. Schon in den
frühen Abendſtunden kamen zahlreiche Kolonnen von auswärts
anmarſchiert, die ſich am „Löwen” mit den hieſigen SA.=Leuten
zu einem Werbeumzng formierten. Unter Beteiligung der
hie=
ſigen Kapelle Anthes (künftige SA.=Kapelle), des
Spielmanns=
zuges des hieſigen Turnvereins ſowie, der ehemaligen
Reichs=
bannerkapelle und der ehemaligen Kapelle der KPD. (beide
Darmſtadt) bewegte ſich der große Werbeumzug durch
verſchie=
dene Ortsſtraßen nach dem geräumigen Löwenſaale, der mit
ſei=
nen vielen Nebenräumen die gewaltigen Maſſen nicht faſſen
konnte. Die Werbeanſprache hielt Sturmbannführer Unger=
Darmſtadt. Die Werbearbeit fand ihren Erfolg darin, daß ſich
über 100 Mann in die SA. und Reſerve anmeldeten. —
Er=
folgreiche Stenographen. Bei dem Wettſchreiben des
Kurzſchriftbezirks Darmſtadt am Sonntag in Groß=Gerau
betei=
ligte ſich auch die hieſige Stenographen=Vereinigung mit 12
Mit=
gliedern und konnte außer einem Ehrenpreis, den Herr Karl
Seipp in der Klaſſe für 120 Silben errang, noch weitere 11
Er=
folge erzielen, und zwar 8 erſte Preiſe, 1 zweiten und 1 dritten
Preis.
Cp. Eſchollbrücken, 11. Mai. Ausbruch der
Schweine=
rotlaufſeuche. Hier iſt unter dem Schweinebeſtand des
Land=
wirts Wilhelm Steuerwald die Rotlaufſeuche feſtgeſtellt worden.
Die erforderlichen Schutzmaßnahmen wurden ſofort verhängt.
An. Groß=Zimmern, 11. Mai. Die Generalverſammlung des
Turnpereins 1863 hatte den Zweck, über grundſätzliche Fragen zum
bevorſtehenden Gauturnfeſt eine Entſcheidung zu treffen und
ge=
mäß den Richtlinien der Deutſchen Turnerſchaft eine
Gleichſchal=
tung in der Vereinsleitung vorzunehmen. Zu den Vorarbeiten der
einzelnen Kommiſſionen gab die Verſammlung ihre Zuſtimmung
und zollte den Ausſchüſſen für ihre ſeitherige Arbeit den
gebühren=
den Dank. Nach einleitenden Worten des 2. Vorſitzenden über die
Aufgaben der DT. im neuen Staate wurde der Vereinsvorſitzende
gewählt. Da keine Bedenken gegen den ſeitherigen 1. Vorſitzenden,
Herrn Oberſekretär Göbel, beſtanden, wurde er einſtimmig
wieder=
gewählt. Er bedarf noch der Beſtätigung durch den Gauvertreter.
In. Harpertshauſen, 11. Mai. Am 12. Mai darf die
zweit=
älteſte Einwohnerin, Barbara Lautenſchläger, ihren 83.
Geburtstag feiern
In. Groß=Umſtadt, 11. Mai. Schulanfang. An der
hie=
ſigen Oberreal= und Höheren Landwirtſchaftsſchule begann das neue
Schuljahr mit einer von Pfarrer Hartmann gehaltenen Andacht.
Gleichzeitig wurde die miniſterielle Genehmigung zur
Umbenen=
nung der Doppelanſtalt in „Adolf=Hitler=Oberreal= und Höheren
Landwirtſchaftsſchule” mitgeteilt. Die Taufrede hielt Studienrat
Schüler. Sein Sieg=Heil galt dem Führer Adolf Hitler. Die
über=
wiegende Mehrheit der Lehrer, der Schüler und des Stadtrats war
im Braunhemd erſchienen. Oberſtudiendirektor Dr. Kern übernahm
den Namen für ſeine Anſtalt mit dem Gelöbnis, daß ſich die Schule
des nunmehr erhaltenen Ehrennamens würdig erweiſen ſolle. Sein
Heilruf galt dem deutſchen Vaterland und ſeinen Führern
Hinden=
burg und Hitler, der in dem Deutſchlandlied ſeinen würdigen
Aus=
klang fand, Bürgermeiſter Magſaam überbrachte die Grüße und
Glückwünſche der Stadt, indem er auf die enge Verbindung die
von jeher zwiſchen der Stadt, der Schule und den früheren
Schü=
lern beſteht, hinwies. — Gott und Vaterland ſei auch in unſerer
Schule der Leitſtern im neuen Schuljahr.
m. Beerfelden, 9. Mai. Mit der Errichtung eines
Arbeits=
lagers am hieſigen Platze iſt man nunmehr einen Schritt weiter
gekommen. Letzte Woche fand hier auf Einladung des hieſigen
Forſtamts eine Sitzung ſtatt, in der die Beſchaffung des Materials
für die Einrichtung eines Arbeitslagers beraten wurde. — Der
geſtrige Viehmarkt war mit 280 Läufern und Ferkeln befahren.
Für Ferkel wurden 20 bis 30 RM., für Läufer 30 bis 55 RM. pro
Paar bei flottem Abſatz bezahlt. — Vorgeſtern feierte Frau E.
K. Keller ihren 89. Geburtstag. Die Hochbetagte erfreut ſich noch
guter körperlicher und geiſtiger Rüſtigkeit und bekundet ſtets reges
Intereſſe für die engere und weitere Heimat.
O. Reichenbach, 9. Mai. Selten mag es einem Geiſtlichen
ver=
gönnt ſein, 40 Jahre lang in einer Gemeinde mit dem gleichen
Erfolg zu wirken, wie es unſerem allverehrten Herrn Pfarrer
Scheid beſchieden war. Beim Abſchiedsgottesdienſt
war die Kirche bis zum letzten Platz gefüllt. Auch die
Mit=
glieder des Fürſtenhauſes von Erbach=Schönberg, die
Patronats=
herren unſerer Kirche, waren anweſend. Seiner Abſchiedspredigt
hatte Herr Pfarrer Scheid die Worte aus dem Johannesevang.
Kav. 7, 33 zugrunde gelegt: „Ich bin noch eine kleine Zeit bei
euch und dann gehe ich hin zu dem, der mich geſandt hat.” Es
würde zu weit führen, die ſinnvolle Anſprache hier wiederzugeben.
Sie kam von Herzen und ging zum Herzen! Mit Dankesworten an
Gott und alle diejenigen, die ihm bei ſeiner verantwortungsvollen
Arbeit zur Seite ſtanden, gab Herr Pfarrer Scheid einen
Ueber=
blick über ſeine 40jährige Tätigkeit in unſerer Gemeinde. Mit
dem Gefühl tiefer Wehmut gedachte er aller derer, die mit ihm
gearbeitet, die aber inzwiſchen abgerufen wurden in eine beſſere
Welt. Und mit der Hoffnung für eine beſſere Zukunft unſerer
Gemeinde nahm er Abſchied mit den Worten: „Vergelts Gott,
be=
hüt Euch Gott, gedenket mein!” Mit dem Lied „Gott ſei mit dir”,
vorgetragen vom Kirchenchor (Ltg. Herr Rektor Keil) und dem
Choral „So nimm denn meine Hände”, geſpielt vom
Poſaunen=
chor (Lta. Herr W. Mink), fand der Feſtgottesdienſt ſeinen
Ab=
ſchluß. In den nächſten Tagen wird Herr Pfarrer Scheid aach
ſeinem Geburtsort Darmſtadt überſiedeln.
Schweres Straßenbahnungläck in Mainz.
1 Toker und 16 Schwer= und Leichkverlehke.
Be. Mainz, 12. Mai. Als Donnerstag vormittag um 7.25
Uhr ein Straßenbahnzug mit zwei Anhängerwagen, der
haupt=
ſächlich mit Schulkindern aus Gonſenheim und Finthen beſetzt
war, aus dem benachbarten Gonſenheim kommend, in der
Rich=
tung nach Mainz den ſteilen Schützenweg an der Waggonfabrik
paſſierte, verſagte anſcheinend plötzlich die Strombremſe, ſo daß
der Straßenbahnzug nicht mehr zum Halten zu bringen war. Mit
großer Schnelligkeit überfuhr der Straßenbahnzug die Kurve an
der Ecke der Waggonfabrik und ſprang aus den Schienen. Der
Motor=
wagen ſtieß mit ungeheurer Wucht gegen einen auf dem
gegenüber=
liegenden Bürgerſteig befindlichen ſchweren eiſernen
Leitungs=
maſt der Straßenbahn, der wie ein Streichholz umgeknickt wurde.
Die vordere Plattform des Motorwagen wurde durch den
An=
prall vollſtändig eingedrückt und der Wagen auf den Bürgerſteig
geſchleudert, wo er umſtürzte. Die im Motorwagen befindliche
15jährige Schülerin Hartung aus Finthen wurde heraus= und
unter den umſtürzenden Wagen geſchleudert, wo ihr der Kopf
zer=
malmt wurde. Die beiden Anhängerwagen hatten ſich abgeriſſen
und waren quer über die Mombacher Hauptſtraße geraſt.
Wäh=
rend der erſte Anhänger durch einen Lattenzaun auf den
Lager=
platz der Wagenhalle der Waggonfabrik fuhr und dort in dem
durch den Regen aufgeweichten Boden aufgehalten wurde, blieb
der zweite Anhängerwagen auf der Mitte der Mombacher
Haupt=
ſtraße ſtehen, ohne Schaden zu nehmen. Die Inſaſſen des erſten
Anhängers kamen glimpflich davon, indem ſie nur durch
Glas=
ſplitter leicht verletzt wurden. Die Paſſagiere des umgeſtürzten
Motorwagens dagegen, in der Mehrzahl Schulkinder, wurden
größtenteils ſchwer verletzt. Herbeieilende Sanitäter und
Fabrik=
feuerwehrleute der Waggonfabrik, Polizeibeamte und Paſſanten
bemühten ſich um die Verletzten und brachten ſie aus dem
um=
geſtürzten Wagen heraus. Aerzte und Sanitäter legten
Notver=
bände an und bemühten ſich um die Ueberführung der ungefähr
16 verletzten Perſonen und der Toten mittels Sanitätsautos ins
Städtiſche Krankenhaus.
Der Unglücksplatz, der von der Polizei ſofort abgeſperrt
wurde, bietet mit dem zertrümmerten Motorwagen uſw. ein Bild
der Verwüſtung.
Den Fahrbeamten war es gelungen, im letzten Augenblick
ab=
zuſpringen, und kamen ſo mit dem Schrecken davon. — Der
Dezer=
nent für das Straßenbahnweſen. Herr Hilfskommiſſar
Saur=
mann, war ſofort an der Unfallſtelle erſchienen.
Das Straßenbahnamt gibt über das Unglück folgenden
Be=
richt: Donnerstag morgen ereignete ſich an der Waggonfabrik in
Mombach ein ſchweres Straßenbahnunglück dadurch, daß der 7.06
Uhr von Finthen und 7.15 Uhr von Gonſenheim abfahrende Zug,
der aus Trieb= und Beiwagen beſtand, entgleiſte, wobei der
Motorwagen umkippte. Dabei wurde ein Mädchen aus Finthen
getötet und 15 Perſonen mehr oder weniger verletzt. Soweit der
Fall bisher aufgeklärt iſt, iſt das Unglück darauf zurückzuführen,
daß nach Ausſage des Wagenführers die Strombremſe, die am
Kleinen Sand noch richtig funktionierte, verſagte. Dem Führer
gelang es nicht, mit Handbremſe und Sandſtreuer die
Geſchwin=
digkeit zu verlangſamen, ſo daß an der Kurve die Entgleiſung
erfolgte.
Beileidskelegramm
des Miniſterpräſidenken Dr. Werner.
Anläßlich des ſchweren Straßenbahnunglücks in Mainz hat der
Herr Staatspräſident folgendes Telegramm an die
Stadtverwal=
tung Mainz übermittelt.
An den Herrn Staatskommiſſar Jung, Mainz.
In ſchmerzlicher Anteilnahme übermittle ich der
Stadtver=
waltung Mainz Ausdruck herzlichſten Beileids anläßlich heutigen
ſchweren Straßenbahnunglücks. Bitte meine aufrichtige
Teil=
nahme den Angehörigen des tödlich verunglückten Kindes ſowie
mein warmes Mitgefühl den Verletzten und ihren Angehörigen
mit beſten Wünſchen für baldige Geſundung zu übermitteln.
Miniſterpräſident Dr. Werner.
S., Lampertheim, 10. Mai. Gau=Kritikſingen mit
vorausgehender Kundgebung. Der Heſſiſche
Sänger=
bund, Gau Ried, veranſtaltete am Sonntag ſein Kritikſingen. und
war die Durchführung dem hieſigen Verein „Liedertafel”
über=
tragen. Die großen Säle des „Reichsadlers” und „Rheingoldes”
nahmen die in zwei Abteilungen getrennten, Konkurrenzvereine
auf. Ein düſterer Regenmorgen wich am Nachmittag der ſieghaften
Sonne. Die 2=Uhrzüge brachten 15 Vereine mit über 800 Sängern
hierher, welche von den hieſigen beteiligten Vereinen „Cäcilia”
„Sängerroſe‟, Euterpia” und „Liedertafel” am Bahnhof freudigſt
empfangen wurden. Unter Leitung von Lehrer Steffen, dem
Diri=
genten der „Euterpia”, begrüßten die 4 Vereine die auswärtigen
Sänger mit dem Sängergruß, worauf der Geſamtchor „Gott grüße
dich” ertönte. Nun ging es unter Führung der hieſigen
Muſikver=
einigung Bauer=Roth mit klingendem Spiel durch die ſchön
ge=
ſchmückte Ernſt=Ludwig= und Kaiſerſtraße auf die breite
Römer=
ſtraße nach dem Rathaus. Hier hatte ſich Lampertheim ziemlich
vollzählig eingefunden Die feierliche Kundgebung ward zu einem
ſchönen Erlebnis. Unter der trefflichen Stabführung des Herrn
Gauchormeiſters Fridel Fiſcher aus Darmſtadt ſang der
Maſſen=
chor zunächſt den deutſchen Sängergruß, darauf „Wo gen Himmel
Eichen ragen”. Zweiter Beigeordneter Göbel begrüßte vom
Bal=
kon herab die Sänger, insbeſondere den Gauvorſitzenden. Herrn
Alles=Groß=Gerau, in herzlichen Worten. Heil=Ruf auf den
deut=
ſchen Sang endeten deſſen Worte. Darauf antwortete Herr Alles
in freudig bewegten, echt vaterländiſchen Worten, wobei er ſeiner
Freude über den herzlichen Empfang Ausdruck verlieh. Er betonte
den politiſchen Umſchwung, die Stellungnahme des Deutſchen
Sän=
gerbundes von jeher und heute und die Sangeskultur hier und in
Deutſchland. Einen beſonderen Nachdruck legte er auf die
Prokla=
mation der Kundgebung des Deutſchen Sängerbundes. Auch
ge=
dachte Redner des 100 Geburtstages von Joh. Brahms. Mit
Heil=
rufen auf Reichspräſident von Hindenburg, Reichskanzler Hitler
und Vaterland ſchloß der begeiſterte Volksredner ſeine
tiefemp=
fundenen Worte, worauf das Deutſchlandlied einſetzte. Herr Alles
berief nun einen verdienſtvollen Gauſänger, Herrn Schäfer=
Wolfs=
kehlen, auf den Balkon des Rathauſes. Hier heftete er dieſem für
40jährige Treue im deutſchen Geſang die ſilberne Sänger=
Ehren=
nadel an die Bruſt. In treudeutſchen Worten ſprach Herr Schäfer
ſeinen Dank aus. Mit dem „Sonnenaufgang” von Cornelius als
Maſſenchor ſchloß die ſchöne erhebende Feier. Der Zug ging dann
mit Muſik in die beiden Sängerſäle, wo beſte Beſetzung herrſchte.
An auswärtigen Vereinen waren vertreten: Berkach, Erfelden,
Goddelau, Wolfskehlen, Wallerſtädten, Geinsheim, Groß=Gerau,
Gernsheim, Groß=Rohrheim Bobſtadt und Bürſtadt. Die Herren
Muſikdirektor Döbert=Bensheim und Muſikoberlehrer Samper=
Darmſtadt wirkten als berufene Kritiker
— Gernsheim, 11. Mai. Waſſerſtand des Rheins am
Pegel am. 10. Mai 0,04 Meter, am 11 „Mai 0.40 Meter.
Au. Groß=Gerau, 8. Mai. Geſtern fand hier aus Anlaß des
50jährigen Beſtehens des Stenographenvereins Gabelsberger Groß=
Gerau der 28. Bezirkstag des Kurzſchriftbezirks Darmſtadt ſtatt.
Samstag nachmittags fand bereits eine Sitzung des
Wettſchreibe=
ausſchuſſes unter dem Vorſitz von K. Gerſt=Darmſtadt ſtatt, in der
der Vorſitzende den Jahresbericht des Bezirks erſtattete. Der
Kurz=
ſchriftbezirk Darmſtadt zählte am 1. April 1932 1683, am 1. April
1933 1505 Mitglieder. Der verhältnismäßig ſtarke
Mitglieder=
ſchwund wird nicht allein auf die wirtſchaftliche Lage, ſondern auch
darauf zurückgeführt, daß die Kurzſchrift als Pflichtfach in den
Schulen eingeführt iſt. Das Verbandswettſchreiben in Bingen war
gut beſucht. Die geſamte ſtenographiſche Organiſation wird dem
nationalſozialiſtiſchen Lehrerbund unterſtellt werden, wonach eine
ſtraffere Organiſation Platz greift. — Samstag abends fand ein
Feſtkommers ſtatt, bei dem Vorſitzender Mahr=Groß=Gerau einen
Rückblick auf die Geſchichte des Groß=Gerauer Vereins gab.
Glück=
wünſche überbrachten Regierungsrat Dr. Straub für das Kreisamt
Groß=Gerau, Bürgermeiſter Dr. Lüdecke für die Stadtverwaltung
Groß=Gerau, Bezirksvorſitzender Gerſt für den Kurzſchriftbezirt
Darmſtadt u. a. m. Glückwunſchreiben gingen ein von
Staats=
präſident Dr. Werner, Innenminiſter Dr. Müller,
Bundesvorſitzen=
der Dr. Blauert u. v. a. Der Vorſitzende des feſtgebenden Vereins
Mahr wurde für ſeine Verdienſte für den Kurzſchriftverband vom
Bezirksvorſitzenden mit dem Ehrenbrief des Deutſchen
Stenogra=
phenbundes und der Ehrennadel ausgezeichnet. Zu
Ehrenmitglie=
dern ernannt wurden Georg Alles, Phil. L. Fink und Willy Ewald
Das große Bezirkswettſchreiben wurde Sonntag vormittag
aus=
getragen. Nachmittags fand ein Empfang der auswärtigen Gäſte
im alten Rathauſe durch Bürgermeiſter Dr. Lüdecke ſtatt. Für
ſeine herzlichen Willkommensgrüße dankte Verbandsvorſitzender
Landtagsamtsdirektor Werner mit einer kurzen Anſprache. Die
Feſtverſammlung fand am Sonntag nachmittag in der Turnhalle
ſtatt. Sie ſchloß mit der Preisverteilung. Den Abſchluß des Feſtes
bildete ein Feſtball, der Gaſtgeber und auswärtige Gäſte bis in
die Morgenſtunden des Montags vereinte.
— Stockſtadt, 9. Mai. Turngemeinde e. V..
Mitglie=
der=Verſammlung. Zu Beginn der Verſammlung teilt der
Vorſitzende, Turner Nold, mit, daß der Vorſtand geſchloſſen
zurück=
getreten iſt. Die Verſammlung wählte darauf einſtimmig Turner
Nold zum vorläufigen Vorſitzenden. Die übrigen Mitglieder
wer=
den von ihm ſpäter ernannt. Es wurde ferner einſtimmig
be=
ſchloſſen, den Arierparagraphen in die Satzungen aufzunehmen.
Das Wehrturnen wird eingeführt. Desgleichen ſoll der Grundſatz
des Führerprinzips, in den Satzungen verankert werden.
Ober=
turnwart Merz gab die neuen Richtlinien über die Geſtaltung und
den Sinn der DT. bekannt. — Die Hitlerjugend veranſtaltete am
letzten Sonntag hier ein Treffen. Nahezu 350 braune Jungens
durch=
zogen mit ſchneidiger Muſik unſeren Ort. Im Parteilokal L. Roth
wurden alle von der hieſigen NS. Frauenſchaft verköſtigt.
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Darmſtädter Tagblatt /Heſſiſche=Neueſte Nachrichten
Nr. 131 — Seite 9
Freitag, 12. Mai 1933
Panderungen durch Odenwald, Bergſtraße und Neckartal.
ſogleich dem Walde das eigentümliche Gepräge: da iſt jede
Ein Frühlingsausflug.
Farbe und jeder Ton gedämpfter, da wird des Waldes
Schwei=
weinheim und die ſüdliche Bergſtraße.
gen noch größer und ſchwerer, da weicht die — ich möchte
Von Adolf Calgan.
Von Hemsbach an der badiſchen Bergſtraße mit ſeiner
barocken Simultankirche, alſo einer für die evangeliſche und die
katholiſche Kirchengemeinde gemeinſame Kirche, will uns heute
unſer Weg auf den Höhenzug hinaufführen, der hier des
Oden=
waldgebirges Rand bildet. Droben ragt ein einſamer
Ausſichts=
turm mitten im Felde auf: der Waldnerturm. Südwärts geht
die Wanderung nun. Ein Höhenweg, der mitunter
abwechſlungs=
reiche Fernblicke, beſonders auf das anmutige Weſchnitztal, links
unten, gewährt, geleitet uns. Feld wechſelt mit Wald, kleine
talförmige Einſchnitte wechſeln mit geringen Erhebungen.
Dann kommt lange Wald und nur Wald, und es geht noch
ein Stücklein höher hinauf, bis der Gipfel des Hirſchkopfs
erreicht iſt. Ein ſteinerner Ausſichtsturm lockt zum Beſteigen.
Droben hat man einen überraſchenden Ausblick auf die Stadt
Weinheim, die am Fuße des Berges liegt und aus der zwei
Türme aufragen: der eine gehört dem Schloſſe des Grafen
Berckheim, der andere der ſtolzen katholiſchen Stadtkirche an.
Aber man ſieht da noch mehr: die alte Ritterburg Windeck, die
ganz nahe an die Stadt heranreicht, auf ſteilem Bergvorſprung
die moderne Wachenburg, die der Weinheimer Seniorenkonvent
ſtudentiſcher Korps errichtet hat, und eine Reihe anderer
Berg=
gipfel und Höhenzüge, die im Halbkreis um die alte und die
neue Burg gelagert ſind.
Dann kommt der Abſtieg ins Birkenauer Tal. Der Berg fällt
ſteil ab. und der Pfad geht in Zickzacklinien. Noch mancher
Ausblick auf die Stadt Weinheim und das romantiſch zu
nennende Weſchnitztal bei Birkenau bietet ſich dabei dem Auge
dar. In kurzer Zeit iſt die Talſtraße nahe den erſten Häuſern
der Stadt erreicht. Die Weſchnitz in breitem Bette rauſcht an
uns vorbei, und wir gelangen über eine eiſerne Brücke in das
Zentrum Weinheims mit ſeiner engen Hauptſtraße und den
vielen Verkaufsläden. Am einen Ende des Marktplatzes, da wo
die Gaſſen nach dem Geiersberg zu ſteil anſteigen, ſteht die große
hochtürmige katholiſche Stadtkirche; eine breite Freitreppe führt
zu ihr empor. An der gegenüberliegenden Seite des
Mark=
platzes befindet ſich die viel kleinere ebangeliſche Stadtkirche in
beſcheidenem grauen Gewande und mit einfachem Dachreiter;
ſie ſteht ganz in der Häuſerzeile drin und macht nicht viel
Auf=
hebens von ſich, und dabei iſt Weinheim doch zum größten
Teil evangeliſch!
Man muß dies Land der ſüdlichen Bergſtraße von
Wein=
heim bis Heidelberg einmal durchwandert haben, wenn der
Frühling ſeine Blüten in ſo verſchwenderiſch reicher Fülle
aus=
ſtreut, daß es faſt wie ein Märchen anzuſchauen iſt. Da
ſchim=
mert es dir weiß und roſa von allen Bäumen entgegen, da
wetteifern Gebirge und Ebene miteinander, den ſchönſten
Lenzes=
ſchmuck aus dem Nichts hervorzuzaubern, und wenn dann die
Ebene einen größeren Reichtum von weißer und roter
Blüten=
pracht hat, ſo hat dafür der Bergwald droben eine Ueberfülle
von erſtem zarten Buchengrün. Und dann iſt Weinheim
rings=
um lieblich umſchloſſen von blendendem Weiß und leuchtendem
Rot, und von allen Berghängen grüßt blaßſchimmerndes Grin
herab zu der alten Stadt: ein wunderbar feiner
Farbendrei=
klang. Und wenn du dann die ſteilen Gaſſen emporſteigſt und
auf leiſen Pfaden bis zu dem Bergvorſprung dort oben, dann
wird dein Herz jauchzen vor Frühlingsjubel: Im Weſten die
Rheinebene iſt wie ein großes Blütenmeer anzuſchauen, gar
lieblich ſieht ſie in ihrem leuchtenden Feſtgewande aus und iſt
gar nicht eintönig und melancholiſch wie ſonſt, nein, wie ein
unermeßlicher Wundergarten, der bis zu den blauen Bergen des
Hardtgebirges drüben reicht, liegt ſie dann zu unſeren Füßen.
Unter dir breitet ſich das maleriſche Weinheim aus, überragt
Sonntagskarte nach Weinheim: 2.— RM. — Von Weinheim
auf Hauptlinie 1 (roter Strich, durch die Altſtadt ſüdwärts) nach
dem Geiersberg. Von da Nebenlinie 10 (weißes K) über
Hohen=
ſachſen — 1½ Std. — Leutershauſen — 33 Std. — nach der
Strahlenburg. Von da Hauptlinie 20 (liegendes gelbes
Rhom=
bus) nach Schriesheim — 6 Std. Von Schriesheim Rückfahrt
mit der Nebenbahn nach Weinheim und weiter mit der
Reichs=
bahn.
von den grauen Mauern und dem Bergfried der Windeck und
dem ſteilen Wachenberg mit ſeiner modernen Burg. Und du
tuſt einen Blick in das liebliche wieſengrüne Gorxheimer Tal,
das ſich vor dir öffnet, und dein Auge kann ſich nicht ſatt ſehen
an all dieſem Reichtum eines geſegneten Landes. —
Aber weiter! Der gepflegte Stadtwald geht zu Ende: nun
wechſelt dämmerſtiller Wald mit blühendem Feld oder
Wein=
bergen, die an die Berghänge ſich anſchmiegen. Dann kommt das
ſtille Lützelſachſener Tal. Und nun geht es bald bergauf, bald
bergab; hier wird ein Bergvorſprung umgangen, und dort führt
der Weg tief in ein kleines Gebirgstälchen hinein, deſſen
Wäſſer=
lein in munterem Lauf der Ebene zueilen; aber er kehrt doch
immer wieder an den Rand des Gebirges zurück. So wechſelt
die Fülle der Bilder, und das Auge vermag kaum alles in ſich
aufzunehmen, was es zu ſchauen gibt.
Ein ſtilles Dörfchen mit einem ſchlichten Kirchlein kommt
heran, dann geht es in einem friedlichen Waldtal eine Weile
weiter, Lärchen ſtehen am Bachesrand, und gar einſam iſt es da.
Weiter! Bei den erſten Häuſern von Großſachſen nimmt uns
die wieſenumſäumte Talſtraße ein Stück Wegs mit, überläßt
uns aber bald einem Feldweg. Am Ackerrain grünt und blüht
es, und das friſche Saatengrün der Felder tut dem Auge gut.
Hinter einem kleinen Feldhügel taucht eine ſtattliche Kirche auf,
und nach wenigen Schritten liegt das freundliche Dorf
Leutershauſen vor uns.
Eine Weile geht es durch das Staudenbachtal weiter. Steile
Höhen zu beiden Seiten, und in der Mitte fließt der Bach
zwiſchen hindernden Steinen zu Tal. Junge Fichtenwaldungen
decken die Hänge der Berge erſt ganz oben auf den Gipfeln iſt
Hochwald. Als die Höhe des Schanzenköpfle erreicht iſt, geht es
auf breitem Fahrweg langſam bergab zum Pranig mit ſeiner
Schutzhütte. Auch hier wieder überraſcht uns eine prächtige
Ausſicht wie ſchon oft an dieſem Wandertage, in den
mannig=
fachſten Variationen kehrt das gleiche Bild immer wieder: die
weite Ebene und die erſten Berge des Odenwaldes, das
Land=
ſchaftsbild der Bergſtraße.
Nun wieder abwärts! Bald liegt drunten am Eingang
eines Tales Schriesheim mit der Ruine der Strahlenburg. Das
anmutige Ludwigstal iſt bald erreicht; weit hinein ins Tal
dehnt ſich das Dorf Schriesheim aus, und ein ſteiler
Wald=
pfad, der am Hang des Oelbergs hinführt, geleitet zur
Strahlen=
burg hinauf, die gleichſam über dem Dorfe drunten hängt. Der
breite Turm grüßt über die hohen Bäume hinweg, die im
Burghof ſtehen, und auf der Turmſpitze flattert luſtig die
badiſche Landesflagge im Wind. Das dunkle wehmutvolle Grün
des Efeus breitet ſich über die verfallenen Mauern.
Der Weg führt immer höher hinan. Er iſt ſteil und ſteinig,
und auf beiden Seiten wächſt nur niedriges Geſtrüpp. Die
Strahlenburg, die mit ihrem Bergfried in die Bläue des
Mit=
tagshimmels hineinragt, ſinkt tiefer und tiefer, und die Häuſer
von Schriesheim werden immer winziger. Und nun nimmt der
Wald wieder unſeren Wanderpfad auf, Dorf und Burg ſind in
verſchwimmende Ferne gerückt. Lange zieht der Weg einſam
durch den ſchweigenden Wald. Die helle, freundliche Buche ſehen
wir nicht mehr darin, die bisher die Wälder beherrſcht hat;
die ernſte, ſchwere Eiche iſt an ihre Stelle getreten, und ſie gibt
ſagen — weibliche Anmut des Buchwalds einer herben
männ=
lichen Schöne. Da iſt der Waldboden nicht von feinen
Blüm=
chen und grünen Blattpflanzen überzogen wie dort, nein, da iſt
ſchlichtes Gras und höchſtens ein weicher Teppich aus Moos;
aber darauf läßt es ſich fein ausruhen, und da kannſt du
träumend über die leiſe hin= und herſchwankenden
Baum=
wipfel über dir und in das ruhige Blau des Himmels ſchauen,
das die Sonnenſtrahlen mit einem eigentümlichen weichen Glanz
überhauchen.
Steil fällt der Pfad ins Doſſenheimer Feld hinab. Die
Berghänge zur Linken ſind kahl und mit kleinen gelben Steinen
überſät: das Gebiet des ſtaatlichen Porphyrwerks Doſſenheim.
Wie ein Bild der Verwüſtung mutet es den Wanderer an, der
vorbeigeht: zweifellos waren in früheren Jahren da, wo jetzt
kahle Hänge voll ungeheurer Steinmaſſen ſind, grünende Wälder.
Man ſieht, wie die Wege da oben jählings abbrechen und ein
tiefer Abgrund ſich vor ihnen auftut, wie das Bergſtück vor
ihnen weggeſprengt iſt und ſie gleichſam in der Luft hängen.
Ein düſteres Bild menſchlicher Naturzerſtörung!
Hinter uns von der Bergeshöhe grüßt die einſame
Schauen=
burg hernieder, und bald liegt Doſſenheim vor uns. Der Weg
biegt in das liebliche Mühltal ein, und an einer Wegſcheide
geht es ſodann rechts im Walde ſteil hinauf auf die Höhe des
Bergvorſprungs. Droben ſchreitet es ſich auf grasbewachſenem
Waldweg geruhig weiter. Rechts dehnt ſich ein dichter
Kiefern=
wald aus, der dem Auge den Ausblick auf die Ebene wehrt.
Dann führt der bisher ebene Weg bergab zu dem in
fried=
licher Waldeinſamkeit talwärts fließenden Höllenbachquell, der
in einen Brunnen gefaßt iſt. Unter hochgewachſenen Fichten
wandern auch wir dem Tale zu. Fortwährend ändert ſich das
Geſicht der Landſchaft, aber immer bleibt es voll Anmut und
ſchlichter Schönheit, und manchmal öffnet ſich der Wald und
läßt uns einen Blick auf die Bergſtraße unten tun; aber es muß
im blütenprangenden Frühling ſein, daß du des Wegs wanderſt,
dann wirſt du Bilder von nie gedachter Schönheit ſchauen!
Das Schönfte aber kommt dann, wenn der Wald zu Ende
geht und du ins Freie hinaustrittſt. Dann hemmſt du
über=
raſcht deine Schritte; denn aus dem Süden grüßt das liebe alte
Heidelberg herüber, über das der Sonne Frühlingsſtrahlen
ſchimmerndes Gold gebreitet haben. „Alt=Heidelberg, du Feine!”,
es klingt uns in den Ohren wie von begeiſterungsfrohen
Jung=
ſtudenten geſungen, neue Kraft wächſt uns, und frohgemut ſteigen
wir zwiſchen duftenden Gärten in das wunderbar ſchöne
Sieben=
mühlental hinab. Handſchuhsheim haben wir nun erreicht, das
alte Dorf, das jetzt ein Stadtteil Heidelbergs iſt, ſtädtiſche
Häuſer in freundlicher Sachlichkeit begegnen unſerem Blick; wir
aber laſſen das alles hinter uns und ſtapfen auf der anderen
Talſeite wieder bergan. Auf breitem, wohlgepflegten Wege geht
es der Neckarſtadt entgegen. Viele, viele Spaziergänger kommen
nun an uns vorbei; ſie hat der warme Frühlingsſonnenſchein
aus der Stadt in die ſchönen Eichwälder herausgelockt.
Nun taucht die Bismarckſäule vor uns auf; wir ſind
ober=
halb des Stadtteils Neuenheim, und wenn wir von der
Platt=
form des Turmes Ausſchau halten, liegt unter uns Alt=
Heidel=
berg, von grünen Bergen umrahmt, umſchmiegt, umfriedet. Der
ſilberglänzende Neckar, der zwiſchen trotzigen Bergen ſich
hervor=
windet, zieht ruhig und ſtolz an der poeſieverklärten, vom
Zau=
ber der Romantik umwehten Stadt vorbei in die weite Ebene
hinein. Wundervoller faſt noch wie im Spätlenz und Sommer
iſt der Anblick Heidelbergs, wenn all die Bäume drunten ihr
ſchimmerndes Blütengewand angelegt haben und in den Wäldern
ringsum das erſte zarte Grün erwacht. Doch das läßt ſich nicht
mit Worten beſchreiben; du mußt das alles ſelbſt geſchaut und
in innerſter Seele erlebt haben. —
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Seite 10 — Nr. 131
Reich und Ausland.
Deutſcher Tag in Obernburg a. Main.
Das diesjährige Apfelblütenfeſt in
Obernburg wird in Bezug auf Ausgeſtaltung
ſeine beiden Vorgänger übertreffen. Die
Kreis=
leitung und die hieſige Ortsgruppe der NSDAP.
haben es unternommen, das Feſt zu einem
Deut=
ſchen Tag am 13. und 14. Mai d. J.
auszuge=
ſtalten. Den Auftakt bildet am Samstag, den
13. Mai, nachmittags 4 Uhr, die Einweihung
der zurzeit auf der Buchhölle erſtehenden „
Hit=
lerwarte”, worauf dann um 6 Uhr die feierliche
Taufe der umbenannten „Adolf=Hitler=” und
„Horſt=Weſſel=Straße” erfolgt. Abends 8 Uhr
wird in der Stadthalle ein „Deutſcher Abend”
mit einem reichhaltigen Programm erfolgen.
Der Sonntag wird ganz im Zeichen des „
Deut=
ſchen Tages” ſtehen. Nach erfolgter Verpflegung
der ſchon am Vormittag eintreffenden SA.= und
SS.=Stürme wird zum Aufmarſch durch die
Straßen Obernburgs angetreten. An ihm
be=
teiligen ſich alle Formationen der SA. und
SS., der Hitlerjugend, Feuerwehren,
Sanitäts=
kolonnen und die Fahnenabordnungen der
Ver=
eine. Die große Kundgebung findet darnach auf
dem Feſtplatz ſtatt. Sie wird zu einer
machtvol=
len väterländiſchen Weiheſtunde ausgeſtaltet.
Nicht nur Bewohner des Bezirks werden in dem
alten Römerſtädtchen am Main ſich treffen,
ſon=
dern auch aus Nachbarbezirken, aus Heſſen,
Ba=
den und Preußen liegen zahlreiche Zuſagen zur
Beteiligung vor. An alle ergeht auch hiermit
freundliche Einladung zum Beſuch dieſes großen
Tages.
Die Schmuggelbeuke im Monak April.
Düſſeldorf. Im Landesfinanzamtsbezirk
Düſſeldorf ſind im April d. J. bei der
Schmug=
gelbekämpfung von Grenzaufſichts= und
Zollfahn=
dungsbeamten 969 Schmuggelfälle aufgedeckt
worden. Es wurden dabei insgeſamt 200 000
Zigaretten, 760 Heftchen Zigarettenpapier,
4300 Kilogramm Tabak, 3100 Kilogr. Kaffee,
6000 Kilogr Getreide, 1200 Kilogr.
Müllerei=
erzeugniſſe, 2000 Kilogr. Kartoffeln, 1900
Kilo=
gramm Ammoniak, 4500 Eier und 300 Kilogr.
ſonſtige Waren beſchlagnahmt. Ferner wurden
den Schmugglern 122 Fahrräder und 19
Kraft=
wagen, die zur Beförderung der
Schmuggler=
ware dienten und deshalb der Entziehung
unter=
liegen, abgenommen.
Feſtnahme einer Schmugglerbande im Saar=
Gebiet.
Saarbrücken. Der hieſigen
Kriminal=
polizei iſt es in den beiden vorletzten Tagen
gelungen, eine fünfköpfige Schmugglerbande
feſt=
zunehmen. Der Beſchlagnahme verfielen
insge=
ſamt 10 000 Paar ſeidene Strümpfe deutſchen
Fabrikates, die einen Verkaufswert von 200 000
Franken haben. Schon ſeit längerer Zeit war
von Kriminalbeamten beobachtet worden, daß
zwei ganz beſtimmte Kraftwagen in
regelmäßi=
gem Kurs aus der Pfalz ins Saargebiet, mit
dem Ziel Saarbrücken kamen und ebenſo
wie=
der über die Grenze zurückfuhren. Die Wagen
waren wie richtige Möbelwagen friſiert und faſt
durchweg ohne Beladung. Vorgeſtern nun
be=
ſchlagnahmte man die beiden Wagen, als dieſe
in Saarbrücken in der Garage untergeſtellt
wer=
den ſollten. Die Beſatzung wurde feſtgenommen.
Es ſtellte ſich dabei heraus, daß die Wagen auf
der vorderen Schmalſeite eine doppelte Wand
hatten, in der die Strumpfpakete untergebracht
waren. Als Auftraggeber dürfte eine
Saar=
brücker Firma in Frage kommen, doch iſt man
ſich noch nicht klar, um welche es ſich handelt.
Die beſchlagnahmte Ware wurde ſichergeſtellt.
Bürgermeiſter Heck
mit dem „Hohenzollern” ausgezeichnet.
Diez. Anläßlich des 400. Geburtstags
Wil=
helms von Oranien fand in Haus Doorn eine
Gedenkfeier ſtatt, zu der auch Bürgermeiſter Heck
aus Diez geladen war. Der Kaiſer, der aus der
oraniſchen Erbſchaft der Kurfürſtin Luiſe
Hen=
riette auch den Titel eines Prinzen von Oranien
führt, verlieh Bürgermeiſter Heck in
Anerken=
nung der treuen Pflege, die er den hiſtoriſchen
Beziehungen ſeiner Stadt zum angeſtammten
Fürſtenhaus und zu dem Kaiſer als dem Erben
oraniſcher Tradition angedeihen läßt, aus
An=
laß der Gedenkfeier für den „großen Schweiger”,
das Ritterkreuz des Hausordens von
Hohenzol=
lern, ſowie ein Bild des Kaiſerpaares mit
handſchriftlicher Widmung.
Großfeuer auf dem Hochwald.
Bernkaſtel. In dem Anweſen eines
Land=
wirts in Hammerbirkenfeld (Hochwald) brach
nachts ein Brand aus, der raſch alle
Gebäulich=
keiten erfaßte und Wohnhaus, Stall und Scheune
einäſcherte. Die in tiefem Schlaf liegenden
Be=
wohner des Hauſes wurden erſt von dem hellen
Feuerſchein geweckt, der aus dem Hof und den
Stallungen in die Räume drang. Es gelang den
Leuten nicht mehr, die Möbel vor den Flammen
zu retten. Das Vieh konnte in letzter Minute
aus den Ställen herausgeführt werden, das
Federvieh jedoch verbrannte. Da das Gehöft
außerhalb des Dörfchens liegt, kamen die
Orts=
bewohner erſt ſpät mit den Löſchgeräten an,
ſo daß das Anweſen bis auf die Grundmauern
ausbrannte.
Deutſche Geſellſchaft zur Rettung Schiffbrüchiger
ehrt die Phoebus=Beſatzung.
Hamburg. Die Deutſche Geſellſchaft zur
Rettung Schiffbrüchiger hat in Anerkennung der
von dem deutſchen Tankmotorſchiff „Poebus”.
beim Untergang des amerikaniſchen Luftſchiffs
„Akron” geleiſteten Hilfe Kapitän Dalldorf für
die umſichtige, verantwortungsvolle Führung
ſeines Schiffes bei der Rettungsaktion die Große
ſilberne Medaille mit Ehrenurkunde, dem Erſten
Offizier Richard Ceglarſki für die tatkräftige
und opfermutige Führung des Rettungsbootes
die gleiche Auszeichnung und den bei der
Ret=
tung beſonders hervorgetretenen weiteren
Mit=
gliedern der Beſatzung eine namhafte
Geldbeloh=
gung aus der Lae ſz=Stiftung überreichen laſſen.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichken
„Graf Zeppelin” in Rio de Janeiro.
Hamburg. Die Hamburg—Amerika=Linie
teilt mit, daß das Luftſchiff „Graf Zeppelin”,
nach planmäßigem Start in Pernambuco, um
11 Uhr M.E.3., anfänglich 82, ſpäter 120
Stundenkilometer zurücklegte. Um Mitternacht
überflog es Caravalhas im braſilianiſchen Staat
Minas Geraes. Wie vorgeſehen, hat es
Don=
nerstag in den Vormittagsſtunden Rio de
Ja=
neiro erreicht. Nach kurzem Aufenthalt dort
wird das Luftſchiff noch am Donnerstag ſeine
Rückfahrt über Pernambuco nach Europa
an=
treten.
Oberlandſtallmeiſter Gatermann
tödlich verunglückt.
Wittſtock. Am Mittwoch früh wurde der
preußiſche Oberlandſtallmeiſter und
Miniſterial=
direktor im Preußiſchen
Landwirtſchaftsminiſte=
rium Wilhelm Gatermann auf ſeinem
Jagd=
grundſtück in Eichwalde bei Wittſtock tot
aufge=
funden. Die gerichtliche Unterſuchung ergab
einwandfrei, daß der im 43. Lebensjahr ſtehende
Miniſterialdirektor, der ſich auf einem
Jagd=
ausflug befand, einem Unglücksfall zum Opfer
gefallen iſt.
Das einprägſame Plakat,
das für die 39. Deutſche Landwirtſchaftliche
Wanderausſtellung wirbt, die vom 20.—28. Mal
in der Reichshauptſtadt ſtattfindet. Sämtliche
ſechs großen Berliner Ausſtellungshallen ſowhle
450 000 qm Freiflächen werden, für die Schau
benötigt, die an Umfang alle Ausſtellungen
uber=
treffen wird, die jemals in Berlin ſtattfandeſ
Eingang und Denkmal auf der deutſchen Kriegsgräberſtätte Montaigu II, Oep. Aisne,
Frankreich; ausgebaut durch den Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorge e. V.
In dieſen Tagen der Begeiſterung und des
nationalen Aufbruchs in dieſem Frühling des
Hoffens und Glaubens an eine Wiedergeburt
unſeres Volkes in Echtheit, Kraft und
Herrlich=
keit, wandern unſere Gedanken in vertiefter
Liebe und Ehrfurcht hin zu den deutſchen
Kriegsgräberſtätten, die unſere Heimat wie ein
heiliger Wall der Treue umgeben. Nun iſt die
geiſtige und ſeeliſche Verbindung mit unſeren
Toten, ihrer Tat und ihrem Opfer, die in den
zurückliegenden Jahren unterbrochen war,
wie=
der geknüpft. — In unermüdlicher Treue und
Hingebung an ſeine große, heilige Aufgabe hat
der Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorge
im verfloſſenen Jahre den Ausbau unſerer
Kriegsgräberſtätten weitergeführt. Beſonders in
Frankreich wurde eine große Anzahl neuer
An=
lagen fertiggeſtellt. Wir nennen hier u. a. nur
die Namen: Aubérive, Bligny, Chambry,
Har=
ville, Le Cateau, Montaigu II, Origny=Ste.
Benoit, Parcy=Tigny, Sailly ſur la Lys und
Thiescourt. In dieſem Frühjahr, als der
Hauptarbeitszeit für die gärtneriſche Geſtaltung,
wird der Ausbau mit unverminderter Tatkraft
fortgeſetzt. Im Sektor um Lille, dem Gebiete
der franzöſiſchen Flandernſchlacht, werden
fol=
gende Kriegsgräberſtätten ausgebaut:
Bous=
becque, Billy=Berclau, Meurchin, Quesnoy ſur
Deule, Salomé; im Gebiete der Somme: Villers
au Flos; in den Ardennen: Auſſonce; im
Bo=
gen von St. Mihiel: Bouillonville und in
franzöſiſch Lothringen: Briey. So ſchließt ſich
nach und nach der Wall unſerer
Kriegsgräber=
ſtätten. In ſeiner einfachen, ſchlichten
Geſtal=
tung kündet er von deutſcher Treue und
Dank=
barkeit gegenüber unſeren Toten.
Die Verbrennung der undeukſchen Schrifken in Berlin.
Reichspropagandaminiſter Dr. Goebbels ſpricht zu den Studenten.
Der Scheiterhaufen lodert.
Vor der Berliner Univerſität wurden in mitternächtlicher Stunde 20 000 Bücher verbrannt, die
undeutſchen Geiſt enthalten und die in mühſeliger Kleinarbeit in den Inſtituten, Bibliotheken und
bei Privatleuten geſammelt wurden.
Freitag, 12. Mai 1933.
Reichskagsabgeordneter zwiſchen den
Bahngleiſen kok aufgefunden.
Mord oder Selbſtmord?
Hamburg. Die Polizeipreſſeſtelle Hambur
teilt mit: Am Donnerstag, gegen 6.30 Uhr
wurde vom Fahrdienſtleiter des D=Zuges 9
Köln-Hamburg ein Herrenmantel, ein Jackett
ein Hut, ein Paar Halbſchuhe und ein verſchloſ
ſener Koffer bei der Kriminalpolizei in Ham
burg abgeliefert. Dieſe Gegenſtände waren in
einem Abteil 1. Klaſſe des Zuges gefunden wor
den. Nach dem im Jackett vorgefundenen Fahrt
ausweis Nr. 53 für Reichstagsmitglieder, han
delt es ſich um Kleidungsſtücke des Mitgliedes
des Reichtage Adolf Biedermann, der der Sozial
demokratiſchen Fraktion angehört und in Ham
burg wohnhaft iſt. Auf fernmündlichem Wege
wurde feſtgeſtellt, daß Biedermann den Zug in
Köln beſtiegen hatte, und bis Hamburg durch
ſchlafen wollte, wie er ſich dem Zugſchaffner ge
genüber geäußert hatte. Zwiſchen
Recklinghau=
ſen und Münſter war dem Zugſchaffner
aufge=
fallen, daß die Abteiltür offen ſtand und der
Fahrgaſt nicht in ſeinem Abteil war. Eine Ab
ſuchung des Zuges nach ihm war ergebnislos
Inzwiſchen hat die Bewachungsſtelle der
Reichs=
bahn durch telephoniſche Rückfrage feſtgeſtellt
daß die Leiche des Abgeordneten Biedermann
kurz hinter Recklinghauſen zwiſchen den Gleiſen
liegend gefunden wurde. Ob Selbſtmord oder
Mord vorliegt, ſteht noch nicht feſt.
Die Preſſeſtelle des Polizeipräſidiums
Reck=
linghauſen teilt zu dem aus Hamburg
gemelde=
ten Tod des ſozialdemokratiſchen
Reichstags=
abgeordneten Biedermann u a. mit: Die
Mord=
kommiſſion des Polizeipräſidiums Recklinghauſen
ſtellte feſt, daß, nach den Umſtänden zu ſchließen,
Selbſtmord in Frage kommt. Es liegt die
Ver=
mutung nahe, daß Biedermann die
Zugverhält=
niſſe genau kannte, einen aus der
entgegengeſetz=
ten Richtung kommenden Zug abwartete und im
gegebenen Augenblick aus dem Zug geſprungen
iſt, um ſich von dem anderen Zuge überfahren zu
laſſen.
Für 4 Millionen Franken Skeuermarken
geſtohlen.
Paris. In der Nacht zum Donnerstag
wurde in das Steuerbüro von Evreux ein
Ein=
bruch verübt, wobei über 4 Millionen Franken
Steuermarken entwendet wurden. Der Direktor
des Steuerbüros, der mit ſeiner Frau in einem
neben dem Büro gelegenen Zimmer ſchlief, war
von den Einbrechern eingeſchloſſen worden, ſo
daß er den Einbruch nicht verhindern konnte.
Die Diebe haben mit Hilfe eines Kraftwagens
die Flucht ergriffen, ohne daß bisher die
ge=
ringſte Spur entdeckt wurde.
Tornado vernichket mehrere hundert
Häuſer. — Bisher 75 Toke.
New York Wie aus Tompkinsville (
Ken=
tucky) berichtet wird, vernichtete ein ſchwerer
Tornado mehrere hundert Häuſer Bisher ſind
75 Tote und mehrere hundert Verletzte geborgen
worden
Rückkehr der Gruppe deutſcher Kraftfahrer
aus Italien.
Rom. Die Grupe deutſcher Kraftfahrer, die
unter Führung des Herzogs von Koburg=Gotha
Italien bereiſt hat, beſichtigte am Mittwoch
Vincenza und begab ſich dann nach Bozen, um
nach Deutſchland zurückzukehren. Der Herzog von
Koburg=Gotha ſandte an den italieniſchen
Mini=
ſterpräſidenten ein Telegramm, in dem er für
die wundervolle Aufnahme dankte, die die
deut=
ſchen Kraftfahrer in Italien gefunden hätten.
Sie ſeien ſtolz, das fasciſtiſche Italien und das
Werk der Regierung Muſſolinis kennen gelernt
zu haben.
Kriegsgräber=Fürſorge.
Werbung für die rieſige
Landwirk=
ſchaftsausſtellung in Berlin.
Freitag, 12. Mai 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 131 — Seite 11
Soe. SalorTad Sadliehe
Der Spork des Sonnkags.
Gegenüber dem Mammutprogramm des letzten Sonntags
rimmt ſich die Liſte der ſportlichen Veranſtaltungen für das
be=
ſorſtehende Wochenende etwas beſcheidener aus. Vor allen Dingen
ehlen die großen und bedeutenden Ereigniſſe, die dem letzten
vonntag als Großkampftag im Sport den Stempel aufdrückten.
Fußball.
Das achte Vorrundenſpiel um die deutſche
Fußball=
neiſterſchaft zwiſchen dem weſtdeutſchen Meiſter Schalke 04
nd dem erſt am letzten Sonntag ermittelten Berliner Zweiten,
Ziktoria 89 Berlin, in Dortmund, hat für uns im Süden
uch großes Intereſſe. Trifft doch der Sieger dieſes Spieles acht
age ſpäter in Eſſen oder Berlin auf den ſüddeutſchen Meiſter,
ußballſportverein Frankfurt. Aller Vorausſicht nach dürfte
ſchalke der Gegner des ſüddeutſchen Meiſters werden, denn die
Knappen” ſind ſpieleriſch beſtimmt beſſer als Berlins Zweiter.
ſie alte Berliner Viktoria wird alſo nicht allzu lange in der
lunde verweilen können. Allerdings muß man nach den
Ereig=
iſſen des letzten Sonntags auch mit Vorausſagen vorſichtig ſein,
enn in dieſer Runde ſcheint überhaupt nichts unmöglich zu ſein.
nSüddeutſchland verfolgt man jetzt nach der Beendigung
er Meiſterſchafts= und Pokalſpiele die Spiele um den Aufſtieg
ur Bezirksliga mit beſonderem Intereſſe. Alle acht
Grup=
m ſind jetzt an den Spielen beteiligt. Heſſen meldet
Star=
nb. Heppenheim — SV. Koſtheim. Haſſia Bingen — Polizei
Parmſtadt. Recht lebhaft ſetzt jetzt der Privatſpielbetrieb
n. Die drei ſüddeutſchen Vertreter im Kampf um die „Deutſche‟
nternehmen vor den Spielen der zweiten Ruade ſämtlich noch
nen Probegalopp, allerdings durchweg gegen nicht allzu ſchwere
egner FSV. Frankfurt ſpielt zu Hauſe gegen Turu
Düſſel=
nf München 1860 hat den VfB. Leipzig zu Gaſt, der am
amstag gegen die Spvg. Fürth antritt, und Eintracht
rankfurt beſucht ihren zur Kreisliga gehörenden
Namens=
itter in Bad=Kreuznach. Weitere Privatſpiele: Stuttgarter
Kik=
rs — Spvg. Fürth, Spfr. Eßlingen — Spvg. Schramberg, Ulm
— Union Böckiagen, SSV. Ulm — FC. Pforzheim. Das
wich=
gſte Ereignis aus dem Ausland iſt das Länderſpiel zwiſchen
alien und England am Samstag in Rom, das von
Schiedsrich=
r Dr. Bauwens geleitet wird. Es iſt das erſte der beiden
dies=
hrigen Kontinentſpiele der engliſchen Nationalelf, das zweite
viel ſteigt acht Tage ſpäter in Bern gegen die Schweiz. Dem
usgang des Kampfes ſieht man mit großer Spannung entgegen.
Leeuwarden (Holland) wird der traditionelle Kampf zwiſchen
ordholland und Norddeutſchland ausgetragen und in Frankreich
ird acht Tage nach der Vergebung des „Cuv” die Meiſterſchaft
iſchen Olymp. Lille und Antibes Ol entſchieden.
Hockey.
Zum zehnten Male kreuzen die Hockey=Ländermannſchaften
n Deutſchland und Holland am Sonntag die Schläger
Länderſpiel. Schauplatz der zehaten Begegnung zwiſchen
bei=
n Nationen iſt Amſterdam. Von den bisherigen neun Treffen
t Deutſchland fünf, Holland nur eines gewonnen, und zwar bei
n Olympiſchen Spielen 1928. Die deutſche Mannſchaft wird in
(gender Aufſtellung ſpielen: Pfaffenholz=Köln: Dr.
Harenberg=
onn. Zander=Berlin: David=Hannover, Kleingeiſt=Berlin,
Kier=
rg=Marienburg: Mehlitz=Berlin, Jakob, Lockemann (beide
Han=
ver), Weiß=Berlin, Katzenſtein=Hamburg. Neben dem
Länder=
el gibt es noch ein intereſſantes Sonntagstreffen zwiſchen einer
rrländiſchen und einer weſtdeutſchen Mannſchaft in Neunkirchen.
Handball.
Im Handballſport iſt es diesmal ſehr ruhig. In Darmſtadt
fft „Panzerſchiff Deutſchland” auf den SV. 98.
Motorſport.
Mit dem Lückendorfer Bergrennen findet eine der
bedeutend=
n alljährlichen Prüfungen für Wagen und Motorräder ſtatt.
is in dieſem Jahre zum neunten Male ausgetragene Rennen
ährt eine beſondere Bedeutung dadurch, daß diesmal, der
be=
hmte Franzoſe Louis Chiron an den Start geht. Der dritte
uf zur deutſchen Motorrad=Bahnmeiſterſchaft wird in Aibling
sgefahren. Eine große motorſportliche Veranſtaltung findet im
utſchen Stadion in Berlin ſtatt, und daneben iſt der Abſchluß
r ADAC.=Oſtpreußenfahrt das wichtigſte Ereignis.
Tennis.
Von den Spielen der zweiten Runde um den Davispokal
irden am Wochenende vier Kämpfe erledigt, und zwar treffen
1: Griechenland — Rumänien in Athen. Tſchechoſlowakei
onaco in Prag, Englagd — Finnland in London und Norwegen
Auſtralien in Oslo. Von den verſchiedenen Turnieren
ver=
ent das „Internationale” des Düſſeldorfer Rochusclubs
beſon=
re Erwähnung. Das Ausland hat außer den Davisvokalſvielen
ne wichtigſten Ereigniſſe in den Landesmeiſterſchaften von
eſterreich und Italien in Wien und Mailand.
Radſport.
Dresden veranſtaltet das „Goldene Rad” mit recht guter
ſetzung. Weitere Bahnrennen giebt es noch auf der neu
erſtell=
n Bahn in Mannheim. In Zürich (Hille) und Paris
lichter, Möller, Sawall) gehen deutſche Fahrer an den Start.
ichtige Straßenrennen im Reich ſind: Großer Straßenpreis von
elefeld (185 Klm.), Rund ums Saaletal (200 Klm.), Cottbuſer
eiecksrennen (230 Klm.) Von den Straßenrennen des
Auslan=
s intereſſieren die Italien=Rundfahrt und „Bordeaux—Paris”
gen der deutſchen Teilnehmer.
Pferdeſport.
Eines der ſpannendſten Rennen der Saiſon geht am Sonntag
ſt dem Henckel=Rennen in Hoppegarten, das mit
500 Mark dotiert iſt, in Szene. Hannover, Neuß und Paris
d die weiteren Rennplätze des Sonntags.
Zußball.
Haſſia Bingen —Polizei Darmſtadk.
Das vorausſichtlich entſcheidende Aufſtiegsſpiel in der Gruppe
Heſſen ſteigt am kommenden Sonntag in Bingen. Hier treffen
ſich zwei Mannſchaften, die auf Grund ihrer vorſonntägigen
Spiele die meiſten Ausſichten haben, in die Bezirksliga
aufzu=
rücken. Beide Mannſchaften verfügen über eine gleich gute
Spiel=
weiſe. Die Darmſtädter Polizei hat in den letzten Wochen
er=
ſtaunlicherweiſe eine Formverbeſſerung durchgemacht, die in den
letzten Ergebniſſen gegen führende Bezirksligamannſchaften und
in dem neuerlichen Siege gegen Heppenheim Ausdruck fand. Zur
Verteidigung muß man unbedingtes Vertrauen haben. Auch die
Läuferreihe enttäuſchte in den letzten Spielen nicht, ſo daß man
auch hier keine Bedenken hat. Lediglich die Form des Sturms
wird die Spielgeſtaltung entſcheidend beeinfluſſen. Bringt er
nur einigermaßen die Schießſtiefel mit, ſo kann man auf einen
Sieg, mindeſtens ein Unentſchieden rechnen. Die Binger haben
auch einen guten Start hinter ſich. Sie zwangen den Koſtheimern
auf eigenem Platze ein Unentſchieden ab. Sie werden auch in
die=
ſem Spiele nichts verſchenken. Auf jeden Fall iſt mit einem
har=
ten Kampf zu rechnen, den der Beſſere als Sieger ſehen ſoll.
Der Polizei=SV. beabſichtigt, Sonderwagen zu bedeutend
er=
niedrigten Preiſen laufen zu laſſen. Anmeldungen umgehend bei
der Vereinsleitung, Rufnummer 4720. Karten bei Kaſſierer, Sekr.
Stiller, und Kantine Emich. Abfahrt 12,15 Uhr Wache 24.
FC. Eintracht — Union Wixhauſen
Union Wixhauſen weilt am kommenden Sonntag auf dem
Exert als Gaſt. Nach den letzten Reſultaten beider Mannſchaften
ſollte es zu einem ſchönen Treffen kommen, dem eig guter Beſuch
zu wünſchen wäre. Spielbeginn vorm. 11 Uhr. Vorher 9.30 Uhr
2. Mannſch, gegen Eberſtadt Reſ. — Heute abend
Mitgliederper=
ſammlung bei Bernius.
SV. Weiterſtadt—SC. Ober=Ramſtadt.
Kommenden Sonntag. 15 Uhr, empfängt SV. Weiterſtadt
den Sportclub Ober=Ramſtadt zu einem Freundſchaftsſpiel. Das
Pokalſpiel am 23. April in Ober=Ramſtadt, das zugleich
Vor=
ſpiel war, konnte Ober=Ramſtadt 5:0 etwas hoch für ſich
ent=
ſcheiden. Die Gäſte ſtellen eine junge und tüchtige Mannſchaft,
die einen geſunden Torſchuß hat und ein gutes Abwehrtrio
be=
ſitzt, in welchem beſonders der Torwächter durch ſeine guten
Lei=
ſtungen hervorragt. Die Einheimiſchen müſſen ſich ſchon ins
Zeug legen, um die Vorſpiel=Niederlage wettzumachen. Man
darf daher auf den Ausgang des Spieles geſpannt ſein.
Vorher (13.30 Uhr) 2. Mannſchaften. Da Weiterſtadt in
ſeiner 2. Elf neue Spieler eingeſtellt hat, dürfte es auch hier ein
ſchönes Spiel geben.
Handball im Odenwaldgau der 9.T.
Die Ergebniſſe vom 7. Mai 1933:
Langſtadt 1.—Heubach 1. 6:2, Semd 1.—Lengfeld 2. 3:9,
Zell 1.—Böllſtein 1. 6:5, Hergershauſen—Altheim 1:2.
Heubach, das nur mit 10 Mann ſpielte. ging mit 2:0 in
Füh=
rung. Nachdem ſich aber Langſtadt gefunden hatte, mußten ſich
die Gäſte dem beſſeren Können des Gegners beugen. — Bei
Semd klappte das Zuſammenſpiel ſchlecht, auch fehlte es dem
Sturm an Durchſchlagskraft, ſo daß Lengfeld zum Siege ſeine
Kräfte nicht allzu ſehr anzuſtrengen brauchte.
Der
vormit=
tags niedergegangene Regen hatte den Platz in Zell. beſonders
vor den Toren, ausgiebig mit Pfützen bedeckt; die Schönheit des
Spiels litt arg darunter. Böllſtein holte kurz vor Schluß noch
ſtark auf, zum Ausgleich reichte es aber nicht wehr. — Bei dem
Treffen in Hergershauſen waren die Altheimer ſtets im Vorteil
und gewannen verdient. Ein Lob gebührt der unermüdlichen
Arbeit des Gäſte=Mittelläufers, ein Tadel dem ſteten
Beſſer=
wiſſen des einheimiſchen Tormannes.
Am kommenden Sonntag ſpielen:
Klein=Zimmern—Groß=Bieberau, 3.15 Uhr 2 Mſch. 2 Uhr.
Gundernhauſen—Tv. Eberſtadt, 3.15 Uhr 2. Mſch. 2 Uhr.
Stein=
buch—Momart, 2 Uhr, Böllſtein—Mümling=Grumbach, 2.30 Uhr.
Spachbrücken—Klein=Umſtadt 3 Uhr. Groß=Umſtadt—Ober=
Ram=
ſtadt, 3.30 Uhr 2 Mſch. 2.30 Uhr Reichelsheim—Lengfeld 2.,
3 Uhr Fränkiſch=Crumbach-Kirch=Brombach 2., 2.30 Uhr. König
SV. 98 Reſ. Darmſtadt, 3.30 Uhr.
Radfahren.
Zweiter Lauf zur Klubmeiſterſchaft des Velocived=Clubs
Darmſtadt 1899 E. V.
Am kommenden Sonntag, vorm. 7.30 Uhr, ſtartet die geſamte
Rennmannſchaft des Clubs im zweiten Lauf zur Klubmeiſterſchaft
auf der bekannten Rundſtrecke „Rund um Kranichſtein”, (12
Run=
den zu 4,5 Klm.) Dieſer Lauf wird bereits ſcharfe Kämpfe um
die Führung in der Wertungstabelle bringen, da die
Tabellen=
führer des vergangenen Jahres im 1. Lauf nicht günſtig
abge=
ſchnitten haben und nun mit aller Energie verſuchen werden, die
Führung an ſich zu reißen oder aber mindeſtens aufzuſchließen.
Ferner ſind einige neue Kräfte im Rennen, die bei der
Feuer=
taufe ebenfalls nicht ſchlecht abſchneiden möchten.
Es iſt deshalb ein ſchöner Sport zu erwarten, deſſen
beſon=
derer Reiz in der Rundſtrecke liegt, da hier auch die Zuſchauer den
Stand des Rennens und die Fahrweiſe der einzelnen Fahrer
ge=
nau verfolgen können.
Preſſereferent des Reichsſportkommiſſars wurde Pg.
Breit=
meyer, bisher Schriftleiter beim „Völkiſchen Beobachter”.
Dr. Otto Peltzer wurde zum Gemeinderatsvorſitzenden von
Wickersdorf, wo er bekanntlich an der „Schulgemeinde” als
Leh=
rer tätig iſt, gewählt.
Schwimmen.
Rot=Weiß Darmſtadt—SV. Mannheim 6:4.
* Der geſtrige Schwimmabend, in dem Rot=Weiß den
Rück=
kampf gegen den Schwimmverein Mannheim zum Austrag
brachte, war leider — infolge der Meſſe? — nicht ſo gut beſucht,
wie es der gebotene Sport verdient hätte. Alle Staffeln
brach=
ten ausgeglichene und harte Kämpfe bis zum Anſchlag, wie man
ſie bei einem ſolchen Vereinsduell nur wünſchen kann. Rot=
Weiß hat erneut gezeigt, daß es trotz der ſtarken Schwächung
ſeiner Wettkampfmannſchaft durch politiſche Abgänge immer noch
eine beachtliche Leiſtungshöhe aufzuweiſen hat. Für die
Zu=
unft ſind die ſtarken Felder der Mädchen und Jugendlichen, die
alle Zwiſchenpauſen ausfüllten, eine Gewähr, daß Rot=Weiß
ſeine achtunggebietende Rolle im hieſigen Schwimmſport
weiter=
ſpielen wird. Die ausgetragenen Staffeln gingen alle nur knapp
an die Sieger; aber der Geſamtſieg der Rot=Weißen ſtand auch
im Rückkampf trotz der geſagten Umſtände nie in Frage. Die
Waſſerball=Spiele wurden allerdings von den Gäſten in einer
für Freundſchaftsſpiele zu harten Weiſe zur Durchführung
ge=
bracht.
Im Geſamtergebnis blieb Rot=Weiß mit 6:4 erfolgreich.
Die 5X100=Meter=Kraulſtaffel riß Rot=Weiß in einem ſehr
gefälligen Stil in 6:01,3 Min. (mit Fr. und Erich Hanſt,
Vogel=
mann, Schmalbach und Jakob) an ſich. M. ſchlug nach 6:06 Min.
am Balken an.
Mit ganz knappem Vorſprung holte ſich Mannheim in
5:49,3 Min. vor Rot=Weiß (5:52,9 Min.) die 4X100=Meter=
Bruſt=
ſtaffel.
Nach der von 2 Rot=Weiß=Schülermannſchaften beſtrittenen
10X50=Meter=Staffel ſiegte Rot=Weiß’ erſte
Garni=
tur über die gleiche Diſtanz in 5:20,2 Min (mit Trinkaus,
Vogel, Uhland, Rech, Roßkopf, E. Hanſt. Eiland, Schmalbach,
Fr. Hanſt und Jakob) vor M. in 5:24,1 Min.
Im Waſſerball=Spiel der 2. Garnituren behielt Rot=Weiß
mit 3:1 (2:1) die Oberhand, dagegen blieben die Gäſte in der
Begegnung der 1. Mannſchaft 1:4 (1:2) erfolgreich.
Nach den Kämpfen blieb man noch eine Weile gemütlich in
ö.
der „Krone” zuſammen.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Freitag, 12. Mai
7.15: Frühkonzert auf Schallplatten.
7.10: Choral.
10.10: Leipzig: Schulfunk: Zwei Geſchichten in Volksliedern. Von
Kurt Arnold Findeiſen.
12.00: Mittagskonzert auf Schallplatten.
13.30: Köln: Mittagskonzert.
16.30: München: Nachmittagskonzert. Ltg.: E. Kloß.
18.00: Aerztevortrag: Wohnungshygiene.
18.25: Regierungsrat Dr. Dr. Heißmann: Zur Umgeſtaltung des
Dienſtſtrafrechts in Preußen.
19.00: Vom Deutſchlandſender: Stunde der Nation. Blut und
Boden. Eine Hörfolge aus d. Kämpfen um die dt. Oſtmark.
20.00: Atomzertrümmerung. Aus dem Arbeitsraum der Wiſſenſchaft.
Ein Hörbericht.
20.30: Unterhaltungskonzert des Funkorcheſters. Ltg.: Dr. Merten.
22.00: Deutſcher Almanach.
22.10: Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport
22.30: Nachtkonzert des Funkorcheſters. Ltg.: Dr. Merten.
9.45:
10.10:
11.30:
15.00:
15.45:
16.00
17.00:
17.25:
17.50:
18.05:
18.30:
22.00:
22.25:
23.00:
Königswuſterhauſen.
Deutſchlandſender: Freitag. 12. Mai
Franz Karl Ginzkey: Die Fahne.
Schulfunk: Aus der Arbeit der Hitlerjugend.
Zeitfunk.
Jungmädchenſtunde: Die Maibraut.
Friedrich Huch: Das Requiem. Zum 20. Todestag.;
Leipzig: Nachmittagskonzert,
Aktuelle Schulfragen.
Prof. Dr. Dietrich: Nietzſche und das Preußentum.
Zeitfunk. — 18.00: Das Gedicht,
Hauskonzert. Muſik für Harmonium.
Dr. Eckhardt u. Dr. Petertil: Bonzentum u. Fälſcherunweſen
im deutſchen Kunſtbetriebe und ihre Bekämpfung.
Stunde der Nation: Das Leben der deutſchen Landſchaft.
„Pommern.” Ein Hörbericht.
Stuttgart: Mai und Minnegeſang zur Laute. Ausf.: Ed.
Barczyk.
Frankfurt: Konzert. Das Funkorcheſter. Ltg.: Dr. Merten.
Soliſt: W. Wörle (Tenor).
25 Minuten vor Redaktionsſchluß — eine Hörfolge aus der
Berliner Schriftleitung und Setzerei des: Völk. Beobachters.
Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Waſhington: K. G. Sell: Worüber man in Amerika ſpricht.
(Aufnahme.)
Leipzig: Kammermuſik beim Erfurter Stadthalter v.
Dal=
berg. Ein Collegium muſicum.
Weiterbericht.
Durch die Zufuhr kühler Luft ſteigt zwar das Barometer
an, jedoch wird keine weſentliche Beſſerung der Wetterlage
ein=
treten, denn erneutes Vordringen ozeaniſcher Luft wird, den
Witterungscharakter noch wechſelhaft geſtalten.
Ausſichten für Freitag, den 12. Mai: Wechſelnd wolkig mit
Auf=
heiterung, kühl, einzelne, zum Teil gewitterige Schauer.
Ausſichten für Samstag, den 13. Mai: Noch wechſelnd wolkig
mit Aufheiterung, etwas wärmer, vereinzelte Niederſchläge.
Hauptſchriſtleitung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Polſtik und Wirtſchaff: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdlenſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. HerbertNette:
für den Inſeratentell und geſchäftliſche Mittellungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripie wird Garantie der Rückſendung n icht übernommen.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
Ptetgl!
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*
SOrn
Llawigstraße 18
Meß-Sonntag von 1—6 Uhr geöffnet.
Dar
Rar
Ludwigstraße 13
[ ← ][ ][ → ]Zum deutſch=belgiſch=luxemburgiſchen Handelsabkommen
Löſung verſchiedener Zollbindungen. — Auftakt für ein kommendes Kohlenabkommen.
Eine Zuſahvereinbarung.
Zwiſchen dem deutſchen Geſandten in Brüſſel und dem
bel=
giſchen Außenminiſter iſt geſtern ein Zuſatzabkommen zu dem
vor=
läufigen Handelsabkommen vom Jahre 1925 zwiſchen Deutſchland
und der Belgiſch=Luxemburgiſchen Wirtſchaftsunion unterzeichnet
worden. Ueher die in dieſem Abkommen gelöſten Bindungen
ver=
ſchiedener Poſitionen des deutſchen Zolltarifs, die das Deutſche
Reich in dem vorläufigen Abkommen auf ſich genommen hatte,
wird noch in Erfahrung gebracht, daß die Bereinigung dieſer
Fra=
genkomplere bereits in Berlin durchgeführt werden konnte. Es
handelt ſich um Löſung der Zollbindungen, für Lithovone und
Zinkweiß, während die Zollſätze für Zichorienwurzel heraufgeſetzt
werden. Infolge der Meiſtbegünſtigung konnten holländiſche
Wünſche in der Eierfrage befriedigt werden. Die Unterzeichnung
dieſes Abkommens bildet den Auftakt für den Abſchluß eines
wei=
teren vorläufigen deutſch=belgiſchen Kohlenabkommens, das zwar
für lange Sicht geplant war, aber nur für die Dauer von einigen
Monaten unterzeichnet werden dürfte. Die Beſprechungen im
bel=
giſchen Induſtrieminiſterium werden wahrſcheinlich am 12. Mai
zu Ende geführt werden können, ſo daß aller Vorausſicht nach an
dieſem Tage der Abſchluß des Vertrages erfolgen dürfte.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Getreidekonferenz in Genf. In Genf begannen geſtern
Vor=
beſprechungen von Sachverſtändigen der wichtigſten Getreide
ex=
portierenden Länder. Die Beratungen gelten der Vorbereitung
der Wirtſchaftskonferenz, auf der die Getreidefrage im großen
Rahmen zur Verhandlung kommen ſoll. Die Sachverſtändigen
wollen gewiſſe Empfehlungen prüfen, die ſie z. B. über die
Fra=
gen des Gleichgewichts zwiſchen Produktion und Verbrauch, die
Flüſſigmachung der Beſtände, die Handelsbeziehungen, den
Trans=
port und Verkauf von Getreide der Weltwirtſchaftskonferenz
unter=
breiten wollen. An den Beſprechungen nehmen teil
Sachverſtän=
dige Kanadas, Auſtraliens und der Vereinigten Staaten. Die
Vereinigten Staaten werden durch verſchiedene Experten
vertre=
ten, darunter der Attaché der Berliner Botſchaft, Lloyd Steere.
Zur Neuregelung des heſſiſchen landwirtſchaftlichen
Genoſſen=
ſchaftsweſens. Zu der Meldung, daß eine Vereinheitlichung in der
beſſiſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaftsbewegung in der
Weiſe vorgenommen worden ſei, daß künftig alle
genoſſenſchaft=
lichen Belange durch die Genoſſenſchaftsorganiſation in Darmſtadt
betreut werden, hören wir aus Kreiſen der oberheſſiſchen
Ge=
noſſenſchaften, daß dieſe Darſtellung den Sachverhalt nicht trifft.
Eine ſolche Regelung mag in Darmſtadt gewünſcht werden jedoch
iſt eine Entſcheidung bisher nicht getroffen worden. Die Belange
der oberheſſiſchen Genoſſenſchaften, die bekanntlich dem
Frankfur=
ter Verband angeſchloſſen ſind, liegen jedenfalls nicht unbedingt
in dieſer Richtung, weil ſie viel mehr nach Frankfurt als nach
Darmſtadt tendieren.
Eiſen=Rieg Kom.=Geſ., Darmſtadt. Unter dieſer Firma wurde
an Stelle der im Februar, zuſammengebrochenen Firma Gebr.
Trier ein neues Unternehmen unter vollſtändig neuer Leitung ins
Leben gerufen. Die Geſellſchaft wurde mit einem Barkapital von
200 000 RM. errichtet.
Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk
Darm=
ſtadt. Neue Konkurſe. Alzey: Kfm. Paul Oppenheimer.
Anmeldefriſt 12. 5. Wahltermin und Prüfungstermin 20 5.
Groß=Gerau: Volkshausverein Rüſſelsheim e. V. Anmeldefriſt
7. 6., Prüfungstermin 7. 6. Neue Vergleichsverfahren.
Mainz: Rudolf Eugen Dornhöfer. Elektroinſtallationsmeiſter,
Alleininh. der Fa. Rudolf Dornhöfer, Radio= und
Inſtallations=
geſchäft. Vergleichstermin 27. 5.
Von der Frankfurter Börſe. Die Zulaſſung der nom. 9900 000
RM. auf den Inhaber lautenden Stammaktien, der Bank für
Brau=Induſtrie, Berlin, zum Handel und zur Notierung an der
Frankfurter Börſe wurde genehmigt.
Bayeriſche Aktienbrauerei, Aſchaffenburg. Der
Hauptver=
ſammlung am 31. Mai wird vorgeſchlagen, das Stammkapital im
Verhältnis 4:3 auf 1,5 Mill. RM. zuſammenzulegen und den
Re=
ſervefonds um 50 000 RM. zu kürzen. Im Geſchäftsjahr 1930/31
hatte die Geſellſchaft bekanntlich bereits eine Dividendenkürzung
von 15 auf 6 Prozent vorgenommen, während für das laufende
Geſchäftsjahr ein Verluſtabſchluß vorgelegt wird.
Münchener Lichtſpielkunſt A.=G., München. In der
General=
verſammlung waren nur drei Aktionäre vertreten, von denen zwei
mit 71 000 Stimmen eine Minderheit bildeten. Der dritte
Aktio=
när verfügte mit 155 000 Stimmen über die Mehrheit. Der
Ab=
ſchluß für 1931/32 wurde nach einer Meldung aus Konſtanz
ge=
nehmigt. Dem Vorſtandsmitglied Schach wurde gegen die
Stim=
men der Minderheit Entlaſtung erteilt. Der Vorſtand ſchlug die
Zuſammenlegung des Kapitals von 5 Mill. RM. auf 50 000 RM.
vor. Die Minderheit ſtimmte für die Auflöſung der Geſellſchaft,
die Mehrheit war für die Fortführung. Der Geſamtverluſt
be=
trägt 4,9 Mill. RM. bei einem Aktienkapital von 5 Mill. RM.
Mannheimer Produktenbericht vom 11. Mai. Weizen inländ.
(76—77 Kilo), gut, geſund und trocken 21,60—21,85, Eoſinweizen
15,75, Roggen inländ. 17,35, Hafer inländ. 14,75—15,00,
Sommer=
gerſte inländ. 19,00—19,50, Futtergerſte 17,50, La=Plata=Mais
20,50—21,00, Soyaſchrot (Mannheimer Fabrikat) prompt 10.40
bis 10,60, dito per Juni=Juli 10.00, Biertreber mit Sack 11,80 bis
12,00, Trockenſchnitzel loſe 7,75, Wieſenheu loſe 4,80—5,10,
Rotklee=
heu 490—5,30. Luzernkleeheu 5,80—6.60, Stroh: Preßſtroh
Rog=
gen=Weizen 2,80—3,00, Hafer=Gerſte 2,40—2 80, geb. Stroh
Rog=
gen=Weizen 2,70—2,90, Hafer=Gerſte 2,30—2,50, Weizenmehl
Spe=
zial 0 (neue Mahlart mit Austauſchweizen) mit Sack 31,25—31,50,
Roggenmehl nordd. (60—70prozentige Ausmahlung je nach
Fabri=
kat) mit Sack 22,50—23,75, dito pfälz. und ſüdd. 23,75—25.00, feine
Weizenkleie mit Sack 7,75 Erdnußkuchen 11,50—11,65. Tendenz:
ſtetig. Die Preiſe für ölhaltige Futtermittel verſtehen ſich
ein=
ſchließlich Monopolabgabe. Der Konſum iſt nach wie vor im
Ein=
kauf zurückhaltend.
Viehmärkke.
Darmſtädter Viehmarkt vom 11. Mai. Aufgetrieben waren
8 Ochſen, 16 Schafe, 125 Kälber. Die Preiſe ſtellten ſich für
Käl=
ber auf a) 32—36, b) 27—31, c) 22—26 Pfg. pro Pfund,
Spitzen=
tiere über Notiz. Marktverlauf ſchleppend.
Friedberger Schweinemarkt. Der Auftrieb zum
Schweine=
markt am 11. Mai ſtellte ſich auf 217 Ferkel, für die folgende
Preiſe bezahlt wurden: bis 6 Wochen alte Tiere 12—15 RM.,
6—8 Wochen alte Tiere 15—20 RM., 8—12 Wochen alte Tiere
20—28 RM. Der Markt wurde geräumt.
Mannheimer Viehmarkt vom 11. Mai. Aufgetrieben waren
4 Kälber, 44 Schafe, 166 Schweine, 920 Ferkel und Läufer. Die
Preiſe ſtellten ſich: Kälber, Schafe und Schweine nicht notiert.
Ferkel bis 4 Wochen 14—16 RM., Ferkel über 4 Wochen 17—19
RM. und Läufer 20—25 RM. pro Stück. Marktverlauf; für
Läufer und Ferkel lebhaft.
Frankfurter Viehmarkt vom 11. Mai. Aufgetrieben waren:
Rinder ſeit dem letzten Markt 65, Kälber 1089, Schafe 48, Schweine
551. Bezahlt wurde pro Zentner Lebendgewicht: Kälber b) 38
bis 41, c) 33—37, d) 25—32: Schafe a1) 25—28, b) 20—24;
Schweine b) 34—36, c) 34—36, d) 33—35. Marktverlauf: Kälber
ſchleppend, Schafe ruhig, geräumt; Schweine ſchleppend,
ausver=
kauft. — In der Woche vom 21. bis 27. Mai wird wegen der Ver=
anſtaltung der Maſtviehausſtellung nur ein Geſamtmarkt am
Mon=
tag, den 22. Mai, abgehalten. — Fleiſchgroßhandelspreiſe:
Ochſen=
fleiſch 1) 50—55, dito 2) 49—54: Bullenfleiſch 48—53; Kuhfleiſch
2) 38—44, dito 3) 26—35; Kalbfleiſch 2) 68—76; Hammelfleiſch
60—65: Schweinefleiſch 1) 52—56. Geſchäftsgang ruhig.
Einge=
bracht waren: 710 Viertel Rinder, 142 Kälber, 2 Hämmel und
444 halbe Schweine.
Bernner and Franefatier efferienvorſe.
Die Kursgeſtaltung an der Berliner Effektenbörſe war
geſtern nach unregelmäßiger Eröffnung eher nach unten gerichtet.
Gegenüber der durch den AEG.=Abſchluß und der erhöhten Umlage
des Ruhrkohlenſyndikats ausgelöſten leichten Verſtimmung ſtellten
das feſte New York. Meldungen über Neueinſtellungen und
Neu=
beſtellungen ſowie die anhaltend ſteigenden Eiſenpreiſe
Anregun=
gen aus der Wirtſchaft dar. Publikum und Spekulation
beteilig=
ten ſich allerdings nur ſehr wenig am Geſchäft, ſo daß die Märkte
allgemein ziemlich ruhig lagen. Montane büßten bis zu 2
Pro=
zent ein. Gelſenkirchen ſetzten ſogar 3½ Prozent niedriger ein.
Braunkohlenwerte lagen bei Veränderungen bis zu 2 Prozent
völlig uneinheitlich Kali= und Chemiepapiere waren, mit
Aus=
nahme von Chem. Heyden, bis zu 1½ Prozent feſter. Gummi= und
Linoleumwerte tendierten, ebenſo wie Gas= und Elektroaktien.
völlig uneinheitlich. Als ſehr feſt ſind Lahmeyer mit plus 8¾
Prozent zu erwähnen. Akumulatoren und Chadeaktien gewannen
ebenfalls mehr als 2 Prozent. Die Abſchwächungen gingen über
2 Prozent nicht hinaus, Kabel=, Draht=, Metall= und
Waſſer=
werkanteile waren bei kleinen Veränderungen nicht ganz
einheit=
lich. Das gleiche gilt von Maſchinenfabriken. Bei Autoaktien
fielen BMW. durch einen Rückgang von etwa 3 Prozent auf. Bei
Bauwerten waren Berger anfangs 2½ Prozent feſter, während
Holzmann 1½ Prozent niedriger eröffneten. Von
Kunſtſeide=
aktien ſetzten Bemberg 2 Prozent höher ein. Die übrigen
Textil=
werte ſowie Papier= und Zellſtoffaktien hatten kaum
Veränderun=
gen aufzuweiſen. Brauereien lagen freundlicher, Dortmunder
Union gewannen 5 Prozent. Von ſonſtigen Induſtriepapieren
waren Deutſche Atlanten. Eiſenbahnverkehr und Südd. Zucker je
2 Prozent feſter. Verkehrswerte, Schiffahrtsaktien und Banken
gewannen teilweiſe bis zu 1 Prozent. Im Verlaufe ergaben ſich
allgemein Rückgänge, die bis zu 1 Prozent, vereinzelt bis zu 2
Prozent, gingen. Deutſche Anleihen lagen uneinheitlich.
Ein kürkiſcher 20=Millionen=Aufkrag für die
deutſche Induſtrie.
Die Verhandlungen zwiſchen dem unter Führung der Fried
Krupp A.=G. ſtehenden Türken=Konſortiums der deutſchen
Ind=
ſtrie und der türkiſchen Regierung über Lieferung von Oberbau
und rollendem Material für die türkiſche Eiſenbahn ſind nunmel
ſo gut wie abgeſchloſſen, wenn auch zurzeit noch Verhandlunge
wegen weiterer Ausgeſtaltung des Vertragswerkes ſchweben. De
Geſamtwert des Auftragsobjektes beläuft ſich, wie ſchon mitgeteil
auf rund 20 Mill. RM. Neben der Friedr. Krupp A.=G. ſind a
dem Konſortium beteiligt u. a. die Gutehoffnungshütte, die Ve
Stahlwerke, die Firma Otto Wolff, Linke=Hofmann=Buſch=Laug
hammer, Friedrich Hentſchel. Dagegen hat die Julius Berge
Tiefbau A.=G. an dieſem Auftrag keinen unmittelbaren Antei
Innerhalb des Konſortiums erfolgt die Aufteilung der Aufträg
auf Grund beſonderer Abmachungen, deren Inhalt noch nicht b.
kannt iſt.
Spedikionsfragen im Reichsverkehrsminiſterium.
Die Frankfurter Börſe war im Gegenſatz zur
vorbörs=
lichen Bewegung uneinheitlich Renten lagen ziemlich lebhaft
und ausgeſprochen feſt, während der Aktienmarkt im Verlaufe
ab=
geſchwächte Kurſe brachte. Für Renten liegt das Intereſſe an=
geſichts der Zinsſenkungsmaßnahmen der Regierung für die am
Markte der feſtverzinslichen Werte die Vorausſetzungen geſchaf=
fen werden müſſen, weiter zu. In dieſe Richtung fallen auch
An=
nahmen, daß bald mit der Auflegung einer neuen großen
Reichs=
anleihe zu rechnen ſei. Am Aktienmarkte wirkte ſich dieſes
Mo=
ment durch gewiſſe Abgabeneigung aus. Trotzdem war zu
Be=
ginn auch hier die Haltung noch widerſtandsfähig wobei die
Preiserholung an der Brüſſeler Eiſenbörſe und verſchiedene
Mel=
dungen über Geſchäftsbelebung auf tatſächlich konjunktureller
Grundlage mitſprachen. Sollte eine Reichsanleihe aufgelegt
wer=
den, ſo vermutet man gleichzeitig die Einführung der ſchon öfter
erwähnten Sonderſteuer für hohe Dividenden, wodurch ſich im
Verlaufe die Verkaufsneigung für Aktien verſtärkte. Am
Renten=
markte war die Altbeſitzanleihe bevorzugt bei einem Kursgewinn
von ¼ Prozent. Reubeſitz dagegen nur unverändert, ſpäter ½
Prozent leichter. Späte Schuldbücher, die nur geringen Umſatz
hatten, fielen nach anfänglich behaupteten Kurſen ſpäter um ½
Prozent zurück. Am Aktienmarkt bröckelten JG. Farben um 8,
Rütgers ½, Scheideanſtalt 1½ Prozent ab. Montanwerte lagen
ſtärker unter Kursdruck. Es verloren Gelſenkirchen 3½, Harpener
1½, Mannesmann 3, Klöckner 1, Rheinſtahl 2½, Phönix 1 Prozent.
Schiffahrtswerte waren kaum verändert. Kaliwerte mit Rückſicht
auf die heutige Bilanzſitzung noch etwas freundlicher, ſo
Aſchers=
leben 1½ Prozent. Am Elektromarkte wirkte ſich der überraſchend
ungünſtige Abſchluß von AEG. aus. AEG. verloren 1½
Sie=
mens 2½, Gesfürel 2 Prozent. Nur Lahmeyer erneut feſt, und
zwar 24 Prozent höher. Zellſtoffwerte auf Grund der Beſſerung
in der Zelluloſeinduſtrie ¼ bis ½ Prozent freundlicher. Ziemlich
unverändert lag der große Markt der Einzelwerte.
Bei allgemein abgeſchwächten Kurſen lag der Aktienmarkt faſt
vollſtändig geſchäftslos. Nur am Kunſtſeidemarkt beſtand etwas
Nachfrage. Aku waren 1½ Prozent freundlicher und konnten mit
37½, Bemberg mit 49 notiert werden. Die übrigen Werte
ver=
loren bis zu 1 Prozent. Farben waren 133½, Siemens 158½,
Schuckert 112½, Klöckner 166, Buderus 78½, Conti Gummi 157.
Der Rentenmarkt lag aus den bekannten Gründen weiter etwas
freundlicher. Späte Schuldbücher 81½ bis 82 genannt.
Ueber die Beſchwerden des Speditionsgewerbes im Zuſan
menhang mit dem Bahnſpeditionsvertrage wurde geſtern unte
dem Vorſitz des Miniſters Freiherrn v. Eltz=Rübenach und unte
Beteiligung des Generaldirektors Dorpmüller und leitender
He=
ren der Reichsbahn, des Vereins deutſcher Spediteure, des
Reich=
verbandes des Allgemeinen Deutſchen Spediteurvereins, de
Reichsverbandes der Fuhr= und Kraftwagenunternehmer und de
Reichsverbandes der Bahnſpediteure verhandelt. Nach eingeher
der Ausſprache wurde von den beteiligten Stellen ein engere
Ausſchuß gebildet, der in weiteren Verhandlungen die Neureg”
lung des Speditionsgeſchäftes vorbereiten ſoll.
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metalltermine vom 11. Mai ſtellten ſich fü
Kupfer: Mai 47.50 (47.75), Juni 48 (48.25), Juli 48,5
(48.50), Auguſt 49 (49), September 49.50 (49.75). Oktober 5
(50.25), November 50.50 (50.50) Dezember 50,75 (51), Janua
51 (51.50), Februar 51.25 (51,75), März 51.,50 (51.75). Aprt
51.50 (52). Tendenz: ſtramm. — Für Blei; Mai. Juni un
Juli 16.50 (17.50) Auguſt 16.75 (17.75), September 17 (18), O1
tober 17.25 (18.25) November und Dezember 17.50 (18.50), Jar
17.75 (18.75), Februar. März und April 18 (19). Tendenz
feſter — Für Zink: Mai 21 (22), Juni 21.75 (22), Juli 21.7
(22.25) Auguſt 22,25 (22,50) September 22,50 (22.75) Oktobe
22.50 (23). November 22,75 (23.25), Dezember 23 (23,50). Janua
23.25 (23.75), Februar 23,50 (24). März 23 (23.25), April 23,5
(24.50), Tendenz: feſter. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, di
in Klammern Brief.
Der Reichswirtſchaftsminiſter hat angeordnet, daß der Grund
betrag der allgemeinen Genehmigungen für die Wareneinfuh
im Monat Juni 1933 nur bis zur Höhe von 50 Prozent in An
ſpruch genommen werden darf.
Nach Feſtſtellungen des Inſtituts für Konjunkturforſchun
blieb der Abſatz fabrikneuer Kraftwagen im April 1933 nur noc
um rund 10 Prozent hinter den Zulaſſungen im April 1931 zu
rück. Die arbeitstägliche Zulaſſung betrug im letzten Monat 31
gegen 148 und 349 Fahrzeugen in den beiden Vorjahren. Der Ab
ſatz in Nutzfahrzeugen iſt gleichfalls, wenn auch nur langſam, ge
ſtiegen.
Bei der Epa (Einheitspreis A.=G.), die in Berlin 13. Ein
zelgeſchäfte unterhält, hat das Geſamtperſonal als Proteſt geger
die jüdiſche Leitung die Arbeit eingeſtellt. Die Geſchäftsleitung
hat daraufhin die Geſchäfte geſchloſſen. Ob ſich die Bewegung aud
auf die übrigen Geſchäfte der Epa im Reich — im ganzen 58
ausdehnen wird, konnte noch nicht feſtgeſtellt werden.
Die bisherigen ſtellvertretenden Vorſtandsmitglieder E. Freeſe
Dr. Lemcke Jonas, Prof, Rachel und Baurat Spennrath ſind zu
ordentlichen Vorſtandsmitgliedern der Allgemeinen Elektrizitäis
geſellſchaft, Berlin, ernannt worden. Die Herren
Oberregierungs=
rat Dr. Boden, Koehn und Prof. Ramſauer ſind zu
ſtellvertreten=
den Vorſtandsmitgliedern beſtellt.
Infolge der Gewährung von Beihilfen für Reparaturen an
den Wohnhäuſern iſt eige große Nachfrage nach Schiefer
aufge=
treten. Die Schieferbruchbeſitzer im Hunsrück haben mehrfach ihre
ganze Vorkriegsbelegſchaft einſtellen können. Verſchiedene
Schie=
ferbrüche konnten darüber hinaus ſogar noch mehr. Arbeiter
be=
ſchäftigen, da die Nachfrage nach Dachſchiefer aus dem Rheinland
und beſonders aus dem Induſtriegebiet an der Ruhr ſehr ſtark iſt.
Berliner Kursbericht
vom 11. Mai 1933
Oeviſenmarkt
vom 11. Mai 1933
Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Llohzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P.Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau.
Conti=Gummi.
DeutſcheCont. Gas
Me
63.—
60.75
19.125
31.—
20.—
27.
127.75
47.—
15.25
44.25
157.50
115.50
Deutſche Erdöl ſ
Elektr. Lieferung 101.—
J. 6. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ.f.elektr.Untern./ 100.75
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann.
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Nöhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Agke
134.50
65.875
103.—
Orenſtein & Koppell 50.50
79.625
60.—
142.50
66.75
89.625
78.875
55.50
Meee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali /=
Leonh. Tietz
Verein. Stahlwerkel
Weſteregeln Akali 1
Agsb.=Nnrb.Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch aupfer
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Drah
Wanderer=Werke
ic
59.125
209.—
22.75
43.625
144.50
72.625
28.75
84.75
9.
20.
86.—
70.—
99.50
Helſingfors
Wien
Prag
Rudapeſt
Sofig.
Holland
Oslo.
Koverhagen
Stockholm.
London
Buenos=Aires
New York.
Belgien
Italien
Paris
Währung
100 finn.Mk.)
100 Schillinglt
100 Tſch. Kr.
100 Pengö
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1 2.Stg.
1 Pav. Peſo
Dollar.
100 Belgo
100 Lire
100 Francs
Geld
6.254
45.45
12.64
Rie
6.a66
45.55
12.66
3.047
169.23
2.23
63.24
73.03
14.17
0.853
3.581
58.59
22.15
16.58
3.053
169.57
72.37
63.36
73.17
14.21
0.857
3.589
5a.71
22.19
16.60
Schwei=
Spanien
Danzig
Japan
Jugoſlawien
Portugal
Athen
Iſtambu
Kairo.
Kanado=
Uruguar
Fsland
Tallinn (Eſtl.) /100 eſtl. Kr.
Riga
Brief
81.43
36.04
82.38
6.571
1
12.33
2.412
2c42
14.59
3.58
1.652
63.81
10.61
73,32
Suriftadter and Karienetbant Barmkabt, Finate oer Aresoher Bun
Frankfurter Kursbericht vom 11. Mai 1933.
Kee
„ Gr.IIp. 1934
„ . „ 1935
„ 1936
„ 1937
„ 1938
Gruppe I
6%6 Dtſch. Reichsanl
„ v.27
5½% Intern.,v. 3
6% Baden ... v. 2
6% Bahern .. v.2
6% Heſſen ...v. 29
6%0 Preuß. St. v. 28
6% Sachſen v. 27
6% Thüringen v.2
Dtſch. Anl.
Auslo=
ſungsſch. 4/,
Ab=
löſungsanl. . ..
Dtſche. Anl.
Ablö=
jungsſch. (Neub.)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
6% Baden=Baden.
68 Berlin ...v. 24
6% Darmſtad. ...
6% Dresden. . v. 26
6% Frankfurt a.M.
Schätze v. 29
v. 26
62 Mainz ....
6% Mannheimb. 27
68 München v. 29
Z Wiesbaden v.28
6% Heſſ. Landesbk.
Goldoblig.
1% Heſſ. Landes=
Hhp.=Bk.=Liquiſ
96.25
80
83.75
79.25
76.5
85:),
93.9
88‟
80.1
85.5
89
83.75
99
85
80.5
77I.
12.95
8.1
70
67.575
68.25
71.25
68
68
m
84.5
74.5
87
43.% Heſ. Landes=,
Hyp.=Bk. Ligu.=
Kom. Obl. . ...
6 %0 Preuß. Landes=
Pfd.=Anſt. G. Pf.
6% — Goldoblig.
62 Landeskomm.=
Bk. Girozentr. für
HeſſGldobl. R.11
32lo
R.12
6% Kaſſeler Land. Goldpfbr.,
6%Naſſ. Landesbk.
5½% „ Liqu. Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
AuslSer.
tAuslSer. II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)..
6% Berl. Hyp.Bk.
5½%„Ligu.=Pfbr.
6% Frkf. Hyp.=Bk.
5½% „ Lig. Pfbr
„ Goldoblig.
62 Frkf. Pfbr. Bk
% „Lig.=Pfbr.
6% Mein.Hhp.=B.
½ %0 Lig. Pfbr.
6% Pfälz. Hyp.=Bk
2%0 n Lig.Pfbr.
62 Rhein. Hhp.Bk
5½% „ Lig. Pfbr.
„ Goldoblig.
83 Südd. Bod.,
Cred.=Bank
5½% Lig. Pfbr.
2 Würt. Hyp.=B
77.75
85.5
8o
71
86.5
85.5
87
71:.
91
84.5
85.25
882),
74.75
85
85
86
85
89.5
88.5
86.75
86.75
81
91
89
88,75
%. Daimler=Benz
69 Dt. Linol. Werke
68 Mainkrw. v. 20
680 Mitteld. Stahl.
6% SalzmanncCo.
162 Ver. Stahlwerke
62 Voigt & Häffner
475
3. G. Farben Bondsl115.5
5% Bosn. L. E. B.
L.Inveſt.
20
53 Bulg. Tab.v.02 6.25
4½2 Oſt. Schätze
425 Oſt. Goldrente 14.75
5 %vereinh. Numänl, Sl.
4½%
4% Türk. Admin.
4½ „ 1. Bagdadl
„ Zollanl.
2% ungarn 1913
1% „ 1914
Goldr.
1910
So
4½Budp. Stadtanll 35.5
420 Liſſabon
34.5
42 Stockholm 80
Aktien
Rla. KunſtziideUniel 35
A. E. G. . . . . . . . . . 26.5
AndregeNoris Bahnl101
Aſchaffbg. Brauereil 63
Zellſtoft 26.75
Bemberg, J. P... / 48.5
Berl. Kraft u. Lichtl118
Buderus Eiſen...
Eement Heidelbere 82.75
Karlſtadt
J. 6. chemie, Baſel 4355
76
88.5.
85‟
78.5
72
66.25
78
Chem.Werke Albert
Chade
Contin. Gummiw.
Contin. Linoleum.
Daimler=Benz....
Dt. Atl. Telegr. I.
„ Erdöl .......!"
Dt. Gold=u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt!
Linoleum. .
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoffe Widm
Eichbaum=Werger.
Hlektr. Lieferg.=Geſ.
„ Licht u. Kraft!:
Eſchw. Bergwert. .!
Eßling. Maſchinen:
Faber & Schleicher
J. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Fetter)
Felt. & Guillegume
Frankfurter Ho..
Gelſenk. Bergwerk
Geſ.f.elektr. Untern.
Goldſchmidt Th.
Gritzner=Kayſer...
Grünc Bilfinger.
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbrauh.
Hanfwerke Füſſen
Harpener Bergbaul1
Henninger, Kempf
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
dirſch Kupfer.
Hochtief Eſſen
Holzmann, Phil. „I.
Ilſe Bergb. Stamm/!
„ Genüſſelu
Dunchans .....!
Vaff
43.5
33.25
129.,5
119.25
51.25
102.75
K
100.25
112.25
230
38
33
71.5
32
100.5
54
27
78.25
88
34
103.5
93
45
9.5
1100.25
60.5
169
121
29
iee
Aſchersleben
156.75 glein, Schanzlin
Klöcknerwerke.
Knorr C. H.
NLahmeher & Co.
Laurahütte
Lech, Augsburg.
165 Löwenbr. Münch.
Mainkr.=W. Höchſt.
MMainz.Akt.=Br.
Mannesm.=Röhren
Mansfeld. Bergb.
Metallgeſ. Frankf.
Miag. Mühlenbau
Motoren Darmſtadt
Reckarwerk Eßling.
134 ſSberbedar
Phönix Bergbau..
(Reiniger, Gebbert.
66 (Rh. Braunkohlen.
Elektr. Stamm
Stahlwerle..
Riebeck Montan.
Roeder, Gebr.
Rütgerswerle
Salzdetfurth Kalu.!
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind.,)
Schramm, Lackfbr.
Schuckert, Elektr. .I.
Schwartz Storchen
Siemens & Halske.
Südd. Zucker=A. G.1170
Khür. Liefer.=Geſ.
Tietz Leonhard ...
Anterfranken.
143.5
41.5
66:25
198‟
22
225
69
7.75
38
11
44.25
99
93.5
54
59
209
165.5
32.5
114
84
75
We de
Ver. Ultramarin.
Boig: & Haeffner.
Weſteregeln Kali.
Zellſtof! Waltlo
Allg. Dt. Creditanf.
Badiſche Bank.
Bk. f. Brauinduſtr.
Baher, Hyp. u. W.
Berl. Handelsgeſ.
„ Hhpothekbi.
Comm. u. Privatb.
Dt. Ban lund Dise
Dt. Eff. u. Wechſel
Dresdner Bank
Franlf. Bank.
„ Hyp.=Bank.
Mein. Hhp.=Bank
Pfälz. Hhp.=Bank
Reichsbank=Ant. .I
Rhein. Hyp.=Bank. 1
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Württb. Notenbank
A.-G. 1. Verkehrsw.
Allg. Lokalb. Kraſtw
72 Dt. Reichsb. Vzg
Hapag ....
Nordd. Lloyd.
Südd. Eiſenb.=Ge
Allianz. u. Stuttg.
Verſicherung :
„ Verein. Ver
Frankona Rück=u. A
Mannheim. Verſich.
Otavi Minen
Schantungs ondels
D
118
144.75
s5
52.25
98.25
51.75
63
72
60,75
90
80
133
101.5
54.75
982.
19
20.5
51
*
[ ← ][ ][ → ]Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichter
Da Rätsel Chorander / Georglon der Gsbelent.
Roman von
Copyright by Verlag L. Staackmann, Leipzig, durch Dr. Präger Preſſedienſt, Wien.
Da lag dſt Fehdehandſchuh. Hohn ſpielte um Wendlows
Ziopen. Achſe zuckend hob er ſein Glas gegen die Scheite des
Tamins, daß der Wein erglühte.
„Man baut nicht auf etwas ſo Fließendem. Sie wollen eine
Zeiter erklimmen, die Sie in Wolken lehnten. Die Leiter fällt,
feben Sie acht.” Er ſchlürfte langſam den Wein und ſchlug
inen Ton kalter Wiſſenſchaftlichkeit, ja überlegenen Hohnes an,
Is er fortfuhr: „Herr Profeſſor, ich erkenne heute in Ihnen
in intereſſantes Objekt pſychologiſcher Forſchung und ſehe auch
ſen Teufel, der Sie bald wie ſein Spielzeug zerbrechen wird.”
„Es gibt keinen Teufel. Es ſei denn der Dämon, der in
edem von uns ſitzt.”
„Den gerade meine ich.”
Läſſig erhob ſich Wendlow, ſteckte die Hände in die Taſchen,
eckte ſich: „Alſo, Teufel oder Dämon! Wenn der nun eines
kages Ihr eigner, gefährlichſter Feind würde?”
„Mein gefährlichſter Feind? Das andere Ich? Pah! Bin
hnicht ſein Meiſter.”
„Einmal wird er eines jeden Feind” widerſprach Wendlow.
Da warf Virenius die Decke von den Knien und lief, die
zände auf dem Rücken, im Zimmer her und hin. Jäh ſchlug
eine Stimmung um. Mißtrauiſche Blicke warf er mit einmal auf
Lendlow. Dann ließ er ſich plötzlich mit einem Seufzer in den
ſehnſtuhl vor den ſchwarzen Pforten der drei Fenſter fallen.
Zeine Geſtalt ſank in ſich zuſammen. Er glich einem Greiſe,
eſſen Andlitz von einem mittelalterlichen Holzſchnitzer gearbeitet
hien.
„Mein gefährlichſter Feind?” ſtieß er hervor. Und er
mur=
ielte vor ſich hin. „Ja, ja! Wenn er freikommt!“
Wohl eine halbe Stunde noch ſaßen die Männer
beieinan=
er, ſchoben mühſam an einer Unterhaltung, die doch nicht mehr
rechten Gang kommen wollte. Wendlow und Konrad warfen
ſech von Zeit zu Zeit nur eine Bemerkung zu, ſuchten den Alten
nſeinem Erker ins Spiel zu bekommen. Vielleicht hinderten das
iniſtern des Feuers, das Knallen im glühenden Holz und der
bind, der in Stößen um das Schloß fauchte, ihre Worte, beim
ſchloßherrn zu zünden. Hineingedrückt in den Stuhl lag der, als
abe man eine Wachsfigur hierher geſetzt und vergeſſen.
Der Profeſſor ſchien ermüdet, oder war er krank? Eine
un=
chtbare Hand ſchien auf ihm zu laſten. Die Herren hielten es für
eſſer, das Zuſammenſein abzubrechen.
Virenius bat ſie nicht, zu bleiben. Er geleitete ſeine Gäſte
ur bis zur Treppe: „Ich muß wachſam ſein; ich darf nicht ruhen.
is ich die Pforte geöffnet habe, zu der ich ſchon den Schlüſſel in
ur Hand fühle.”
Diesmal lagen die Zimmer der beiden nebeneinander im
un=
teren Geſchoß eines Seitenflügels. Während der Alte wieder
hin=
ter der Tür der Bibliothek verſchwand, leuchteten ſich die Herren
mit Lichtern, die ihnen das Mädchen draußen auf einer Truhe
bereitgeſtellt, die Holzſtiege hinab.
„Ein merkwürdiger Kauz, dieſer Profeſſor,” meinte Konrad,
ehe er ſich an der Tür, die von Wendlows Zimmer zu dem ſeinen
hinüberführte, vom Freunde trennte.
„Was er ſagt, klingt verrückt, und doch denkt man manchmal,
es könnte am Ende ein Teil Wahrheit darin liegen.”
„Wenn einer erſt mal gewiſſe Dinge aus den Winkeln der
Nacht hervorzog, dann hat er es ſchwer, ſie wieder beiſeite zu tun.”
Der Maler hatte angefangen, ſich zu entkleiden. Plötzlich hielt
er inne und wendete ſich dem Freunde zu, der an einer Kommode
lehnte.
„Mit guter Laune oder im Scherz”, fuhr er fort, „kommen
wir aus der Geſchichte nicht heraus. Ich habe das Grauen vor
dem was jenſeits unſeres Daſeins iſt, nie ſo ſtark empfunden, wie
heute. Dieſer Mann, dieſer Phaataſt, dieſer Wahnſinnige, der ſich
den Eingang in dunkle Fernen erzwingen will, indem er das
Leben junger Frauen verzehrt, dieſer abſonderliche Vampir, fürchte
ich, iſt uns überlegen. Du, am Ende ſind wir hier in eine böſe
Falle geraten.”
Wendlow lächelte. „Aus der wir herauskommen werden.”
„Wer weiß. Ich ſchwöre dir, daß ich morgen mit dem eheſten
abreiſe.”
„Tu es. Vielleicht iſt ja bis dahin auch alles entſchieden.
Uebrigens, geh du nur ruhig zu Bett. Ich bleibe wach. Ich fühle
merkwürdigerweiſe vor dieſem nicht alltäglichea Typus eines
Menſchenopferers, um den Ausdruck ſeines Schülers zu
wieder=
holen, weder Haß, noch Groll, noch Angſt, auch keine Wut,
ledig=
lich Begierde, ihm die Macht zu ſeinen hölliſchen Künſten zu
nehmen.”
„Sollte er ſie ſich leichten Kaufes entreißen laſſen?”
„Vielleicht nicht. Aber ich weiß, daß der Mann fortan auch
hinter mir her ſein wird, wie er den armen Schwarzenfeld
be=
ſeitigte, er oder ſein Spiegelbild. Iſt er ſelbſt ſo was wie ein
Dämon, oder treibt ihn die Macht eines in ihm. Ich weiß es nicht.
Wir ſind alle mehrgeſtaltig als die Hülle, die der Tag ſieht.”
Während der Maler zu Bett ging, blieb Wendlow angekleidet.
Er würde doch nicht ſchlafen. Deutlich ſah er vor ſich des
Pro=
feſſors lederfarbenes Geſicht.
Dieſer traurige Spukgeiſt hatte ſich einem abenteuerlichen
Unterfangen verſchrieben, kämpfte nun um den verglimmenden
Nr. 131 — Seite 13
Reſt des Lebens, glaubte, ein gieriger Lebensſucher, ſich Jugend
zu trinken am Borne junger Frauenlippen.
Die brennende Zigarre zwiſchen den Lippen, ſtreckte ſich
Wend=
low im Stuhl. Irgendwo drunten im Inntal ſchlug die Uhr eines
Kirchturms. Er ſchloß die Augen, blieb aber bereit, wie man auf
einem von Klippen oder Eisbergen bedrohten Schiff ſich nicht
nie=
derlegen mag.
Wieder leuchtete ihm Weras lichtes Bild in die Düſterkeit
der ringenden Nacht. Er dachte an ſie. Ihre Augen ſchauten ihn
an, als wollte ſie ihn anflehen: Nimm das Geheimnisvolle von
mir, dem ich erliege.”
Der feſte Wille, ſie zu befreien, ſtraffte alle ſeine Sinne.
Wenn er je gemeint hatte, das Nahen eines jener ſeltſam
er=
regenden Geſchehniſſe zu fühlen, die ihm Beweis des
vielfäl=
tigen und hintergründigen Daſeins waren, ſo geſchah es ihm jetzt.
Wie er in die Dämmerung des nur von einer Kerze
durch=
ſchienenen Zimmers ſchaute, Weras Leben überdachte, fah er
im Geiſte die norwegiſche Klippe, von der ſie ihm erzählt. Und
auf dem kahlen Gipfel, halb niedergeſunken ſah er ſie; über ihr
bleiches Geſicht aber bog ſich mantelumweht Choriander. Seine
Arme umſchloſſen ihren Leib; und ihre Kraft verglühte in den
Flammen ſeines Kuſſes.
Mühſam und raſſelnd, als ſtrenge es ihre Lunge an, holte
nun auch die alte Stundenuhr in der Ecke Atem und kündete
die elfte Stunde. Im Schloſſe blieb alles ruhig. Nur eine Maus
nagte in der Ecke unter der Diele,
Nach einiger Zeit erhob ſich Wendlow, trat ans Fenſter,
öffnete es und horchte hinaus. Drunten breitete ſich der Garten,
in tiefe Schatten getaucht. Nach links, über ſich ſah er die Fenſter
der Bibliothek noch immer erleuchtet. In kalter Höhe blinkten
die Sterne. Hinter einer gelben Wolke ſchaute die Mondſichel
vor, und um die fernen Schneegipfel floß ein kühles und herbes
Licht.
Einen Augenblick atmete er in tiefen Zügen die friſche Luft,
Da klang etwas hinter ſeinem Rücken.
Raſch kehrte er ſich um. Nein, nichts. Täuſchung. Oder
doch? Ja, jetzt ſchwangen ſich deutlich Akkorde zu ihm, das Spiel
eines Inſtrumentes. Das riß ihn vom Fenſter zurück.
Er eilte der Türe zu, einer alten, geſchnitzten Tür, wie man
ſie vielfach in Tiroler Schlöſſern findet. Leiſe klinkte er ſie auf.
Vor ihm gähnte der Gang nach der Halle. Allein das Licht des
ſternenhellen Himmels durchfloß ihn, leckte an der gekalkten
Wand hin.
Er horchte. Die Töne kamen aus dem Dunkel von oben.
Nur Virenius konnte das ſein. Der Profeſſor ſpielte, wollt:
am Ende von neuem ein Opfer an ſich locken.
Jetzt war ſeine Stunde da!
Wendlow ſchlich hinaus, huſchte durch den Gang, querte die
Halle, taſtete ſich am Geländer die Treppe hinauf. Ein
brennen=
der Leuchter droben wies ihm den Weg. So gewann er die Tür
des Eßzimmers; er fand ſie nur angelehnt.
(Fortſetzung folgt.)
Jochnie hat ed enttäudcht
Manchen Versuch mit anderen
Waschmitteln habe ich gemacht,
immer wieder kam ich auf
Schwanpulver zurück.
Schwan-
pulver wäscht leicht und
scho-
nend. Meine Wäsche ist stets
frisch und duftig. Sparsam ist
vorallem das Doppelpaket. Auch
für alle Abseif- und
Scheuerar-
beiten ist Schwanpulver vor-
„Züglich. Darum für die Wäsche,
für den Haushalt nur:
D. Ihompsons
Choan=Polger
Achkung! Hausſchlachkung!
Schweinefleiſch
Pfund 70 Pfg.
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(3077a)
Mahnung.
Das 2. Ziel der durch braunen
Steuer=
beſcheid angeforderten Bürgerſteuer 1933
iſt bei Meidung der Beitreibung und
Koſtenberechnung bis zum 27. Mai 1933
an die unterzeichnete Kaſſe zu zahlen,
Darmſtadt, den 12. Mai 1933.
Stadtkaſſe. (St.6144
Geſucht.: Auslaufer
Behn=
auch Hauſierer für
Koſtbr. (Zwieback).
mädch. Ang. S. 53 Gſchſt. *
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nationalen Arbeit am 1. Mai in Berlin und im Reich gedrehten Tontilm-Aufnahmen
gezeigt. Der ganze Inhalt der heute neu erscheinenden Ufa-Wochenschau ist
ausschließ-
lich der Feier des Tages der nationalen Arbeit gewidmet. Im reichhaltigen Bildwechsel
sieht und hört man die Versammlung der Jugend im Beiliner Lustgarten und die Rede
des Herrn Reichsministers Dr. Göbbels, dann die Rede des Herrn Reichspräsidenten v.
Hindenburg, weiter den Aufmarsch und die Riesenversammlung auf dem Tempelhofer
Feld, ferner einen Teil der großen Rede des Herrn Reichskanzler Hitler, das große,
im-
posante Feuerwerk auf dem Tempelhofer Feld und zum Schluß die Rede des Herrn
Reichsminister Göring im Lustgarten um 12 Uhr nachts.
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