Mittwoch, 3. Mai 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 122 — Seite 3
Unhaltbarer Genfer Beſchluß.
Die deuliche Bereikſchaftspolizei ſoll milikäriſchen Charakker haben. — Franzöſiſcher Ankrag, auch die deutſche
Hilfspolizei auf die deutſche Effekkivſkärke anzurechnen, abgelehnk.
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Das Genfer Komödienſpiel.
* Der ſogenannte Effektivausſchuß der Abrüſtungskonferenz
macht ſeltſame Bockſprünge. Die Franzoſen haben einen großen
Erfolg zu verzeichnen gehabt, dadurch, daß ihr Antrag auf
An=
rechnung der deutſchen Bereitſchaftspolizei auf unſere
Effektiv=
ſtärke, gegen den deutſchen Proteſt, angenommen wurde, obwohl
der deutſche Vertreter darauf aufmerkſam machte, daß die
tech=
niſche Bewaffnung der Polizei vom militäriſchen Standpunkt aus
bedeutungslos und die Polizei eine Angelegenheit der
Län=
der ſei.
Die Franzoſen haben ſich dieſes Erfolges gefreut. Aber die
Engländer und Amerikaner haben doch immerhin dafür geſorgt,
daß die franzöſiſchen Bäume nicht in den Himmel wachſen. Der
franzöſiſche Antrag, auch die deutſche Hilfspolizei anzurechnen, iſt
immerhin mit 7 zu 6 Stimmen im Ausſchuß abgelehnt worden.
In politiſchen Kreiſen glaubt man daraus ſchließen zu können,
daß die Vereinigten Staaten die Verſchärfung nicht auf die
Spitze treiben wollen. Man macht auch darauf aufmerkſam, daß
gerade von amerikaniſcher Seite feſtgeſtellt worden iſt, wie
Frankreich in demſelben Augenblick die Methoden wechſelte, wo
über die deutſche Polizei beraten wurde. In dieſem Falle haben
ſich die Engländer den Vereinigten Staaten angeſchloſſen,
woraus — vielleicht — der Rückſchluß gezogen werden kann, daß
die beiden Länder ſich noch eine Hintertüre offen halten wollen,
um noch zu einer Verſtändigung zu kommen. Wir verzeichnen es
aber nur als eine Möglichkeit. Mehr iſt es nicht.
Der Ausſchuß unterhielt ſich ferner über die militäriſchen
Eigenſchaften der deutſchen Zoll= Forſt= und
Waſſerpolizei=Beamten ſowie des deutſchen
Bahnſchutzes. Nachdem der franzöſiſche Delegierte
meh=
rere Fragen an den deutſchen Vertreter, General Schönheinz,
über die Ziffern der in dieſen verſchiedenen Formationen
tätigen deutſchen Beamten gerichtet hatte, ſtellte der amerikaniſche
Delegierte Strong, feſt, daß es nach den Erklärungen des deutſchen
Mitgliedes nicht angängig erſcheine, ſich weiter über dieſe Frage
zu unterhalten, da niemand mehr an einen militäriſchen
Charak=
ter dieſer Formationen glauben könne. Zudem ſeien die
Tages=
durchſchnittsziffern dieſer verſchiedenen Polizeiformationen ſo
geringfügig, daß ſich eine Anrechnung auf die militäriſchen
Streit=
kräfte gar nicht verlohne.
Der franzöſiſche Vertreter entgegnete darauf, es komme ihm
nicht auf die Ziffern, ſondern auf das Grundſätzliche an, worauf
General Schönheinz unter dem Gelächter des Ausſchuſſes meinte,
er ſtimme ſeinem franzöſiſchen Kollegen zu, begreife aber nicht,
warum dieſer ihn dann überhaupt ſo eingehend nach den Zahlen
ausgefragt habe.
Schließlich lehnte der Ausſchuß mit großer Mehrheit die
Ein=
beziehung der vorher genannten Polizeiformationen in die deutſche
Armee ab.
Die Behandlung der deutſchen Polizeifragen iſt mit der
heu=
tigen Sitzung abgeſchloſſen worden. Für die militäriſchen
Streitkräfte ſollen nach den Beſchlüſſen des Ausſchuſſes, gegen
die Deutſchland bekanntlich einen allgemeinen Vorbehalt eingelegt
hat, die Mannſchaften der Polizeiſchulen und des
Bereitſchaftsdienſtes angerechnet werden, während alle
übrigen deutſchen Polizeiformationen nicht einbezogen werden
ſollen.
*
Mäntteichs
rückſichtsloſer Imperialismus
in der Abrüſtungsfrage.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 2. Mai.
Die Kommentare, die man in der Pariſer Preſſe über die
Waſhingtoner Beſprechungen lieſt, ſcheinen ſamt und ſonders durch
die Gehäſſigkeit gegen Deutſchland entſtellt zu ſein. Man legt auf
die Verhandlungen über die Abrüſtungsfrage ein viel zu großes
Gewicht; es kommt darin zum Ausdruck, daß Herriot in
Waſhing=
ton vor allem nach außenpolitiſchen Preſtigeerfolgen haſchte und
iſt beſtimmt nicht kennzeichnend für den deutſchen Bürger, dem
man wohl mangelnde Fähigkeit zum Lebensgenuß, vielfach auch
Fehlen des eigentlich Schöpferiſchen, nirgends aber den Trieb
zur Arbeit abſprechen kann.
Wer den Marxismus ausmerzen will, muß zuerſt die
An=
ſicht von einem weſentlichen Gegenſatz zwiſchen Arbeiter und
Bürger ausmerzen. Wo eine Feindſchaft zwiſchen dieſen eng
ver=
wandten Ständen beſteht, handelt es ſich um einen künſtlich
an=
gefachten Bruderkrieg. Aber es iſt die gemeinſame Taktik aller
Bürgerfeinde, daß ſie den Bürger mit Zügen belaſten und für
das Vorhandenſein ſolcher Züge im Bilde der Geſellſchaft
ver=
antwvortlich machen, die ſeinen eigenen und urſprünglichen gerade
entgegengeſetzt ſind. So muß man ſich fragen, wie die
Behaup=
tung aufkommen konnte, daß es eine bürgerliche Periode geweſen
ſei, unter die in dieſen Tagen ein Strich gezogen wird? Was
wir erlebt haben an wirtſchaftlicher Verantwortungsloſigkeit, an
geſellſchaftlicher Auflöſung, an Zerſetzung aller Bindungen und
Geſetzlichkeiten — das war ſo unbürgerlich wie möglich.
Wer einen Begriff vom Bürgertum echter Art hat, der weiß,
daß es beim Neubau des Reiches nicht zu entbehren iſt. Der
greift bürgerliche Werte nicht an, ſondern verteidigt ſie gegen die
Kräfte, die von allen Seiten und aus der eigenen Mitte heraus
mit Zerſetzung drohen.
*
Heſſiſches Landeskheater.
Kleines Haus. — 2. Mai.
Tanzabend von Ilſe Meudkner.
Daß man unſere erſte Solotänzerin nunmehr ſchon zum
drit=
ken Male in dieſer Spielzeit mit Intereſſe und Genuß ſehen
kbnnte, wobei ihr der Erfolg immer treu blieb, iſt wohl das
beſte Zeugnis für ihr vielſeitiges Können und die Anerkennung
des Publikums, das auch heute ausgiebig das Kleine Haus
füllte.
Ilſe Meudtner beſitzt alle bereits oft gerühmten
Eigen=
ſcaften, die ſie zur Tänzerin wie geboren erſcheinen laſſen, die
Aeichwohl aber, wie viele nicht wiſſen, bei keiner noch ſo
Be=
nagten genügen, ſondern mit eiſernem Fleiß, unermüdlicher
eduld und Ausdauer bei unausbleiblichen Rückſchlägen und
Zlderſtänden techniſch unterbaut, geiſtig belebt, ſeeliſch
durch=
blutet ſein wollen. All” dies iſt bei ihr zur Neife gebracht, und
„halt auf Grund großer Muſikalität und ſtarken Raumgefühls
ſhalt und künſtleriſche Geltung. Das rein Tänzeriſche und das
Weibliche, jetzt ſchon glücklicherweiſe überwiegend, ſollte ihr feſtes
Ziel ſein, nicht das Intellektuelle, das Groteske, Satiriſche, das
Eine gottlob vergangene Epoche bevorzugte. Auch könnte ich mir
eine der Variation mehr aufgeſchloſſene Raumbenutzung freier,
ionenloſex denken. Die für dieſe Ziele bereits fühlbgre
ihnen die für ganz Europa ſo wichtige finanz= und
wirtſchafts=
politiſche Entſcheidung opferte.
Bei aller offizieller Zufriedenheit über die Waſhingtoner
Reiſe ſpricht man viel mehr über die günſtige Atmoſphäre als über
reale Tatſachen. Selbſt in der Frage der interalliierten Schulden
gab es noch im letzten Augenblick eine Enttäuſchung —
nichtsdeſto=
weniger verſichert man hier, daß alles auf dem beſten Wege ſei.
Die Finanzkreiſe können allerdings mit ſo allgemein
gehal=
tenen Zuſicherungen nicht viel anfangen; ſie ſind viel kleinlauter,
als man es auf Grund der Preſſeberichte vermuten könnte. Es
wird auch vielerorts die Befürchtung geäußert, daß der
Waſhing=
toner Senat dem Präſidenten Rooſevelt noch ſehr große
Schwie=
rigkeiten bereiten wird. Das könnte insbeſondere alles, was
Herriot in der Abrüſtungsfrage erreichte, zunichte machen. Und
dieſes alles iſt ſowieſo nicht viel. Nichtsdeſtoweniger hat die
fran=
zöſiſche Diplomatie in Genf ſehr ſcharfe Töne angeſchlagen. Die
energiſche Sprache des deutſchen Delegierten Nadolny hat
Frank=
reich gezwungen, die Maske fallen zu laſſen. Und es erwies ſich,
was man ſchon auf Grund der Rede Daladiers wiſſen konnte, daß
Frankreich entſchloſſen iſt, ſeine rückſichtsloſe
imperia=
liſtiſche Politik in der Abrüſtungsfrage weiter zu betreiben.
Das einzige, was Frankreich in Genf etwas zur Vorſicht ſtimmt,
iſt der Druck der angloſächſiſchen Mächte. Und dieſer Druck ſoll
vorübergehend ſchwächer ſein.
Es iſt bemerkenswert, daß man hier behauptet — mit kaum
verhüllter Freude —, die Poſition Italiens in Waſhington ſei
unter Rooſevelt nicht ſo ſtark, wie ſie unter ſeinem Vorgänger war.
Inwieweit das zutrifft, kann man von hier aus ſelbſtverſtändlich
nicht feſtſtellen. Vielleicht handelt es ſich nur um einen frommen
Wunſch; man ſieht aber daraus, daß das franzöſiſch=italieniſche
Verhältnis ſich wieder einmal verſchlechterte. Die italieniſche
Preſſe ſchlägt gegenüber Frankreich wieder einen ſcharfen Ton an.
Das ſoll nicht zuletzt auf die franzöſiſchen Verſuche, in der Türkei
den italieniſchen Einfluß zu ſchwächen, zurückzuführen ſein.
Ge=
legenheit dazu ſollen die Verhandlungen über die türkiſchen
Schul=
den, die am 23. April in Paris ihren Abſchluß fanden, geliefert
haben.
Deutſcher Prokeft
gegen eine Rede des ſchwediſchen Handelsminiſters.
WIB. Berlin, 2. März.
Der ſchwediſche Handelsminiſter Frithjof Ekman hat am
1. Mai bei einer Demonſtration in Linköping Preſſemeldungen
zufolge eine Rede gehalten, in der er die ſtärkſten Angriffe gegen
die Reichsregierung, vor allem gegen Reichskanzler Hitler und
Reichsminiſter Göring richtete.
Der deutſche Geſchäftsträger in Stockholm hat im Auftrage
der Regierung ſofort bei dem Außenminiſter gegen die Rede des
Handelsminiſters und die unerhörten Vorwürfe und Anwürfe,
welche gegen die deutſche Regierung, gegen den Herrn
Reichs=
kanzler und Reichsminiſter Göring und andere Mitglieder der
Regierung erhoben worden ſind, Proteſt erhoben und um
Aus=
kunft gebeten, ob der Herr Handelsminiſter eine derartige Rede
tatſächlich gehalten hat und wie ſich die ſchwediſche Regierung
dazu ſtellt.
*
In Lüttich und Esbierg (Jütland) ſowie den ſkandinaviſchen
Orten Haugeſtend (Rorwegen), Koldina (Dänemark) und
Hor=
ſens (Dänemark) wurden von den dortigen Konſulaten die
Haken=
kreuzfahnen von marxiſtiſchen Demonſtranten heruntergeholt. Auch
in Dorpat wurde von einem eſtniſchen Studenten die
Hakenkreuz=
fahne des deutſchen Konſulates herabgeriſſen. Aehnliche
Zwiſchen=
fälle ereigneten ſich auf franzöſiſchen Grenzgebiet. In Amſterdam
kam es zu Deutſchen=Mißhandlungen.
In dieſem Jahre beginnen die Litauer mit beſonderen
Schi=
kanen gegen den Beſuch der memelländiſchen Nehrungsbäder zu
arbeiten Sie haben die Gebühren für die Bäder=Sichtvermerke
verzehnfacht.
Das neue engliſch=argentiniſche Handelsabkommen wurde am
Montag im engliſchen Außenminiſterium endgültig unterzeichnet.
Der Präſident von Peru, Sanohez Cerro, iſt am Sonntag das
Opfer eines Mordanſchlages geworden.
An der fernöſtlichen Grenze Sowjetrußlands werden Ende
Mai große Uebungen der Roten Armee ſtattfinden.
Erkenntnis dürfte noch deutlicher in der Wahl ihrer
Begleit=
muſiken zum Ausdruck kommen, in der Abwendung von
Atonali=
tät, der Bevorzugung deutſcher Komponiſten.
Ihr Vorrat an Schritt= und Formveränderungen iſt
über=
reich. Sie verſteht die Kunſt der fließenden Uebergänge ebenſo,
wie die der plötzlichen feſten Brücken. Ein naiver, oft kindlicher
Humor entſpringt ihrem unmittelbaren Weſen.
Das heutige Programm war faſt ganz neu, im erſten Teil
nach Muſikſtücken von Beethoven, Bartok, Meudtner, Milhaud ernſt,
im zweiten nach Weiſen von Schubert, Milhaud, Mouſſorgſki,
Debuſſy und Volksweiſen heiter. Der nächtliche Spuk draſtiſch,
das Männlein im Walde fein=komiſch, Wenn ich ein Vöglein
wär” voll zarter Poeſie. Der Jäger aus Kurpfalz in Maske und
Ausdruck vergriffen. Das Wirkungsvollſte — hierbei auch ihre
berühmten Ueberſchläge auf einer Hand —, der letzte Kakewalk.
Die von Axel Bopp entworfenen Koſtüme gefielen zum
größ=
ten Teile gut. In Guſtav Beck hatte die gefeierte Tänzerin
einen virtuoſen Begleiter, der über Rhythmik hinaus viel Farbe
v. H.
zu geben verſtand.
Liederabend Hellmuth Paktenhauſen.
Vor geladenen Gäſten ſang im Hauſe Dr. Karl Merck die
So=
praniſtin Suſanne Michel=Dresden Lieder von Hellmuth
Patten=
hauſen, die der Komponiſt ſelbſt am Flügel begleitete. Der Abend
begann mit drei Geſängen auf Dichtungen von Shakeſpeare, von
denen zwei in anderer Ueberſetzung Franz Schubert ſchon vertont
hat. Pattenhauſen leitet zu all dieſen Geſängen, für deren
Beglei=
tung er ein Orcheſter verlangt, mit breitem Inſtrumentalvorſpiel
ein, das zuweilen ganz ſelbſtändige Bedeutung hat wie in dem
ſchönen „Geſang an Sylvia”, wo nach ſehr nachdenklicher
Einlei=
tung dann das dreiteilige Lied richtig liedhaft graziös einſetzt,
oder in „Erzählung Imogens und Klage”, wo ein Trauermarſch
die deklamatoriſche Erzählung von der mehr liedhaften Klage
trennt und das Ganze einleitet und ſchließt.
Der Kompoſitionsſtil iſt in Harmonik und Melodik nicht eigentlich
neuartig und doch darin originell, als ein ſtarkes
Einfühlungs=
vermögen die muſikaliſche Erfindung der Dichtung abſolut
unter=
ordnet und die Deklamation dem dichteriſchen Rhythmus keinerlei
Zwang aus muſikaliſchen Gründen antut. Noch ſtärker tritt dies in
den drei Geſängen auf Verſe Platens hervor, da hier die antiken
Metren aufs genaueſte muſikaliſch nachgebildet wurden. Die
um=
fangreiche 12. Ode wird dadurch intereſſant geformt, daß einzelne
Strophen ſich gleicher oder eng verwandter Muſik bedienen, während
andere als Gegenſätze dazwiſchengeſchoben ſind. Die „Letzte Hymne‟
deren Dichtung plötzlich abbricht, wird muſikaliſch in ſehr
glück=
licher Weiſe ergänzt, indem die Muſik, die vorher das Unglück
des Hektor ſchilderte, nun zum Schluß die gleichen Partien ohne
Text als die Leiden, die dem Odyſſeus drohen, benutzt.
Ueber=
aus ſchlicht und ſehr ſchön iſt als Lied der „Fiſcherknabe‟,
Heſſiſcher Sparkaſſen= und Giroverband
der Mautstcktänfter gr. Manet.
Keine unberechtigken Eingriffe in
Sparkaſſen=
verwalkungen.
*
Die Staatspreſſeſtelle teilt mit:
Staatsminiſter Dr. Müller empfing am Samstag den
Vorſitzenden des Heſſiſchen Sparkaſſen= und Giroverbandes,
Herrn Juſtizrat Dr. Reh. Dieſer gab die Erklärung ab, daß
die in dem Verband zuſammengeſchloſſenen, von ihm vertretenen
heſſiſchen öffentlichen Sparkaſſen tatkräftig an dem nationalen
Wiederaufbau mitarbeiten würden. Das Ziel der
heſſi=
ſchen Sparkaſſen ſei von jeher geweſen, den
Spar=
gedanken zu pflegen, die Kapitalbildung zu fördern und
damit die Wirtſchaft zu heben und dem Vaterland zu dienen=
Unberechtigte Eingriffe in die Sparkaſſen=
Ver=
waltungen müßten unterbleiben, das Sparer=
Publikumbrauche Ruhe und Vertrauen.
Der Staatsminiſter dankte Juſtizrat Dr. Reh für ſeinen
Be=
ſuch. Er wiſſe als Finanzmann genau, welch hohe Bedeutung
dem Sparkaſſenweſen zukomme. Gern werde er die heſſiſchen
Sparkaſſen in ihrer Aufgabe, den Sparſinn zu pflegen, in jeder
Weiſe unterſtützen. Daß unberechtigte Zwangsmaßnahmen
gegen=
über den Sparkaſſen unterbleiben müßten, ſei ſelbſtverſtändlich,
7I
Heſſiſche Perſonalveränderungen.
Enklaſſene Polizeioffiziere.
Der Preſſeſtelle der Staatsregierung teilt mit:
„Auf Grund des Reichsgeſetzes zur Wiederherſtellung des
Berufsbeamtentums vom 7. April 1933 (RGBl. I. VIII 175)
wurden folgende Polizeioffiziere entlaſſen:
Standort Darmſtadt: Pol.=Major Dr. Hamberger; Pok. Ahl, Bellof, Faber, Flechſenhaar und
Seeger; Polizeioberleutnante: Bert, Grebenſtein,
Knapp, Knierim und Müller. — Standort Mainz:
Poli=
hauptleute Kumpa und Moter; Polizeioberleutnante Götz,
Johe und Klingelhöfer. — Standort Worms:
Polizei=
hauptmann Eſter. — Standort Butzbach: Polizeihauptmann
Brommer; Polizeioberleutnante Jopel und Judith.
Die Entlaſſung von 20 Offizieren, zu der noch einige
Ver=
ſetzungen in den Ruheſtand treten bedeutet die Entfernung faſt
eines Drittels des Offizierskorps der Landespolizei — eine
Säuberungsquote, die kaum in einem anderen Zweige des
Staatsapparats erreicht werden wird.”
*
Am Tag der nationalen Arbeit wurden in dem heſſiſchen
Komzentrationslager Oſthofen 115 politifche
Häftlinge freigelaſſen, meiſt Handarbeiter.
Mit ſofortiger Wirkung beurlaubt wurden: Direktor
Pro=
feſſor Arno Koernig, die Profeſſoren Otto Arpke und Walter
Köppen, ſämtlich an der Kunſt= und Gewerbeſchule zu
Mainz; der Rektor Auguſt Holler zu Lauterbach;
Leh=
rer Albert Schmidt zu Lauterbach. — Mit der
kommiſſa=
riſchen Wahrnehmung der Dienſtgeſchäfte des Direktors der
Kunſt= und Gewerbeſchule zu Mainz beauftragt wurde mit
ſofor=
tiger Wirkung Studienrat Profeſſor Richard Throll zu Mainz.
Mit ſofortiger Wirkung wurde entzogen dem Rektor Johann
Graffert zu Biebesheim die Leitung der Volksſchule, ebenſo
dem Lehrer Ernſt Martin die Leitung der Volksſchule zu
Crumſtadt.
Beauftragungen. Mit der kommiſſariſchen Wahrnehmung der
Dienſtgeſchäfte des Rektors an der Volksſchule zu Alzeh Lehrer
Wilhelm Weiskopf zu Alzeh. Mit der kommiſſariſchen
Lei=
tung der Volksſchule zu Crumſtadt Lehrer Hugo Eckſtein zu
Crumſtadt; mit der kommiſſariſchen Wahrnehmung der
Dienſt=
geſchäfte des Rektors an der Volksſchule zu Biebesheim, Lehrer
Hugo Maurer zu Biebesheim.
*
Im Zuſammenhang mit der letzten Führerbeſprechung in
Ber=
lin iſt der Führer des Landesverbandes Hannover im Stahlhelm,
General von Henning auf Schönhoff von ſeinem Amt
zurückge=
treten.
In einem Telegramm an den Bundesführer des Stahlhelm
Reichsarbeitsminiſter Franz Seldte, bittet der
Reichstagsabgeord=
nete Dr. Eduard Stadtler um Enthebung von ſeinen Pflichten
als Bundesvorſtandsmitglied und Führer des Stahlhelm=
Studen=
tenringes Langemark.
Der erſte Vorſitzende und Gründer des Chriſtlichen
Metall=
arbeiterverbandes, Franz Wieber, iſt im Alter von 75 Jahren
ge=
ſtorben.
Dazwiſchen erklangen zwei Lieder auf Worte des Komponiſten,
beide völlig liedhaft gehalten und reizvoll in ihrem reinen und
ſchlichten Ausdruck. In Suſanne Michel lernten wir eine
Sän=
gerin von großen muſikaliſchen und künſtleriſchen Gaben kennen,
die umfangreiche und große Stimme iſt beſonders in Höhe und
hoher Mittellage ſehr wohlklingend, während in der tieferen Lage
die Tongebung zuweilen ein wenig flach wird. Vorzüglich iſt die
Sprachbehandlung. Hellmuth Pattenhauſen begleitete ausgezeichnet
und regte ſeine Hörer zu innerer Mitarbeit und Einfühlung an.
Vielleicht veranlaßte ihn der Wille, alle künſtleriſchen Gedanken
recht eindringlich wirken zu laſſen, dazu, bei einigen der Geſänge
ein langſameres Tempo zu wählen, als uns dem Charakter der
Kompoſitionen zu entſprechen ſchien, wenigſtens empfanden wir ſo
bei den beiden großen „Platen=Geſängen‟. Der überaus herzliche
Beifall, den beide Künſtler fanden, veranlaßte die Wiederholung
der auf eigene Gedichte komponierten Lieder „Wiegenlied auf der
Flucht nach Aegypten” und „Gruß an einen Heimkehrenden”. Möge
dies Beiſpiel privater Initiative zur Pflege der Kunſt und
För=
derung produktiven Schaffens, wie in früheren Zeiten, recht oft
Nachahmung finden, um die ſchwer ringenden deutſchen
Komponi=
ſten zu ermutigen und bekannt zu machen.
F. N.
Kriegs= und Induſtrie=Spionage. Von Ronge, Max,
General=
major, leitender Chef der Nachrichtenabteilung des öſterr.=ung.
Armeeoberkommandos und des Evidenzbureaus des
General=
ſtabes.
In kaum einem Werke der ſich immer mehr anhäufenden
Kriegsliteratur lernt man die wahren Urſachen des Weltkrieges,
ſeine Durchführung und ſein bitteres Ende mit größerer
Anſchau=
lichkeit kennen, als in dem Buche von Ronge. Seine Urteile und
Anſichten ſind deshalb unanfechtbar, weil ſie ſtreng objektiv auf
authentiſchem Material fußen. Wir ſehen den Norden mit dem
Süden in beiderſeitiger Achtung und ergänzender Wertſchätzung
vereint. Keine trockene Abhandlung, ſondern eine lebendige
Schil=
derung dramatiſchen Geſchehens bietet das Werk, ebenſo plaſtiſch
wie eindringlich dargeſtellt. Die einzelnen Akteure des großen
Vernichtungswerkes lernt man kennen, eine Atmoſphäre von
spannungen, Intriguen und ſchärfſter Gegenſätze. Mit zwingender
Beweiskraft trägt der Verfaſſer die Gründe für den
Zuſammen=
bruch vor, deckt die vor keiner Fälſchung und Intriguen
zurück=
ſchreckenden Methoden unſerer Feinde ſchonungslos auf, die
be=
ſonders Oeſterreich in ſeinem innerſten Kern zermürben mußten.
Nicht ohne tiefe Erſchütterung lieſt man das Buch. Mit ſo
man=
cher Unwahrheit wird aufgeräumt, beſonders hinſichtlich der
un=
gerechten Angriffe über die Haltung des öſterr.=ungar. Heeres im
Kriege. Niemals ließen es die der Monarchie treu ergebenen
Truppenteile an Mut, Pflichttreue und Aufopferung bis zum
Aeußerſten fehlen. Was nützte letzten Endes alle Tapferkeit, wenn
die rechtzeitige Abwehr der feindlichen Spionage zum Teil nicht
erkannt wurde. Der Weltkrieg ſchuf für den Spionagedienſt
Auf=
gaben, wie ſie vorher niemals zu bewältigen waren. Darum weiſt
der Verfaſſer auch immer wieder auf die Wichtigkeit des
Spio=
nagedienſtes in den beſonders komplizierten Staatengebilden
Oeſterreich und Deutſchland hin.
Seite 6 — Nr. 122
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 3. Mai 1933
Sie Darmſtädter Lokaldichtung auf der Bühne.
Meuſchen der Heimak. — Die=Spielgemeinſchaft pflegk den Heimakſinn.
Die mit Boogswaffer Gekauften.
Unſere raſchlebige Zeit gemahnt uns immer wieder daran,
daß wir auch Menſchen der Heimat ſind, und das hier für alle
der Wurzel= und Nährboden iſt. Mit Recht ſchreibt Rudolf
Pres=
ber in Erinnerung an den Frankfurter Lokaldichter Friedrich
Stoltze; „Glücklich die Stadt, der Landſtrich, der ſeinen
„Lokal’dichter von Humor und Tiefe gehabt hat, der dem
aus=
reiſenden Sohn im handlichen Band ſein Stückchen Heimat
mitgibt.”
So gilts für den Frankfurter mit ſeinem Stoltze, er begleitet
ihn über Land und Meer, und immer wieder in ſtillen Stunden
darf er, wo er auch weilt, Zwieſprache mit ihm halten und ſich
der Heimat erinnern.
Was dem Frankfurter ſein Stoltze iſt, das iſt dem Darmſtädter
ſein Ernſt Elias Niebergall, im Schützengraben oder Ruheſtellung,
wo der feldgraue Darmſtädter ſein Zelt aufſchlug, war
Nieber=
gall dabei, und wie oft wurde in den knappen Mußeſtunden da
und dort „Der Datterich” oder „Der tolle Hund” mit verteilten
Rollen geleſen.
Immer wieder haben die Kreiſe des alten Darmſtädter
Kleinbürgertums, die in beiden Stücken vertreten ſind, für den
Beſchauer, auch wenn er gerade nicht mit. Woogswaſſer gedaaft
iß”, etwas Anheimelndes. Der Metzgermeiſter Balſer
Knip=
pelius, der Bierbrauer Puttel, der auf dem Sprung zum
Meiſter ſtehende Schneider Valentin, der Drehermeiſter
Dummbach und ſein Geſelle Karl Schmidt der
Schneider=
meiſter Steifſchächter, der Schuhmachermeiſter Bengler,
Fritz Knippelius. Nachtſchatten, der dicke
Bennel=
bächer, der dürre Spirwes, der ewige Schippenkönig
Knerz, und vor allem der unſterbliche Datterich, ſind
Ge=
ſtalten, die man ſich aus dem alten Darmſtadt nicht
hinweg=
denken kann, und die immer wieder neu auferſtehen.
Daß ſie leben geblieben ſind, daß ſie auch unſerer Zeit
lieb geworden ſind, und daß wir uns immer wieder an ihnen
er=
freuen, verdanken wir den urwüchſigen Darſtellern unſerer Tage,
die ſich in der unermüdlichen „Spielgemeinſchaft” unter
Eduard Göbels Leitung, der ſich im Laufe der Jahre zum „
un=
ſterblichen Datterich” ausgewachſen hat, von Semeſter zu
Semeſter, in rührender Treue zuſammenfinden. Durch die Kreiſe,
in denen beide Stücke ſpielen, iſt auch die Sprache der Heimat
vorgeſchrieben, die hier mit einer unerreichbaren Sicherheit
an=
gewandt wird. Aber für den Dialekt waren dieſe Stücke auch
vorbildlich und wegweiſend geworden. Viele haben verſucht, den
Spuren Niebergalls zu folgen, wie weit mit oder ohne Erfolg,
bleibt der Kritik überlaſſen, jedenfalls aber wurde durch
Nieber=
galls Anregung der Lokaldichtung der Weg zur Bühne gewieſen.
Es ſeien unter den vielen, die ſich auf dieſem Gebiete
ver=
ſuchten, ohne Anſpruch auf Vollſtändigkeit erwähnt: Georg
Büchner
„Der geplagte Familienvadda
„i Karl
Schaff=
nit: „Die Kumideeſitzung”
Robert Schneider: „Der
verwechſelte Brief” (1902), „Lieweshennel”
Heinrich
Hoh=
mann: „Iwwerrumpelt
Joſ. Nerking: „Der
Kaktus=
freund”. Büchner und Robert Schneider: „Der Lumbeowend” uſw.
Zu den unermüdlichſten und unſtreitig fleißigſten auf dieſem
Gebiete, die gerade unſere nach dieſer Seite ſo arme Darmſtädter
Lokaldichtung bereicherten, gehört der in den letzten Jahren
land=
auf und landab anerkannte und immer wieder gut aufgenommene
Lokaldichter Heinrich Rüthlein, ein echter Sohn unſerer
Vaterſtadt, der wie wenige immer wieder den Gedanken
„Volkstum und Heimat” in ſeinen Stücken zum Ausdruck
bringt.
Das Kleinbürgertum kennt er wie wenige, es iſt ſein
ur=
eigenſtes Gebiet. Die Gedankenwelt der Menſchen, die er lebendig
werden läßt, bewegt ſich im kleinen Kreiſe des Alltags, was aber
gerade anſpricht, weil man hier den Menſchen in ſeinen Schwächen
und Abſonderlichkeiten kennen lernt, wie manches köſtliche
Ori=
ginal hat uns hierbei Ruthlein ſchon gezeichnet.
Einfach und ſchlicht, mit Einaktern, beſonders für einfache
Verhältniſſe der Vereinsbühnen begann er von 1910—1913 und
tat dabei manchen glücklichen Wurf. Es ſei nur an „Die Villa”
(1910). „Die Brieftaſche” (1911), „Die Maibowle‟ (1911), „Der
Geburtstagsbraten” (1912), „Der gute Rat” (1913) erinnert. Mit
ſeinem „Glasſchrank” (1914/20), eine ſeiner reifſten Arbeiten, hat
die Spielgemeinſchaft immer wieder einen durchſchlagenden
Er=
folg erzielt. Dann folgten „Liewesleid” oder „Die weißen Schuh”.
ein Stück, echt auf den Darmſtädter zugeſchnitten. Mit ſeinem
Lokalſtück: „Piſtole oder Tabakspfeif
hat er die
Her=
zen vieler erobert. Das flott inſzenierte Stück ſprach bei der
Erſt=
aufführung ſehr an und wird immer wieder neue Beſucher
an=
locken — denn auch hier gilt —: einer ſagts dem andern!
In dieſem Jahre beglückte uns Rüthlein mit einem
Volks=
ſtück: „Märchen von heute‟. Die Uraufführung fand ein
begeiſtertes Publikum und der Stoff, der mitten aus dem Leben
von heute herausgewachſen iſt, iſt voll von Handlung. Herzhaft,
lebensfroh und dabei ein Gemälde des Alltags, an dem ſich
jeder=
mann erfreuen kann.
Wenn das Stück jetzt im Wonnemonat Mai wieder über die
Bühne geht, iſt der rührigen Spielgemeinſchaft mit ihrem
un=
ermüdlichen Spielleiter Eduard Göbel, ſowie dem Autor der
gleiche Erfolg zu wünſchen wie bei der Uraufführung. Das Ganze
ein wirkſames Heimatſtück voll feinem Humor.
h. W.
Aus dem Gerichksſaal.
Aw. Kaum iſt der Volksbankprozeß beendet, beginnt vor der
Großen Strafkammer unter Vorſitz von
Landge=
richtsdirektor Meyer, der ſich auf Genoſſenſchaftsprozeſſe
zu ſpezialiſieren ſcheint, ein neuer, ſachlich gleicher, im Ausmaß
allerdings weſentlich kleinerer Prozeß gegen die früheren
Vorſtands= und Aufſichtsratsmitglieder der
Eberſtädter Vereinsbank. Ebenfalls dreizehn
An=
geklagte, bis jetzt noch vollzählig, ſitzen wiederum auf der
An=
klagebank im Schwurgerichtsſaal und haben ſich wegen der gleichen
Delikte: Vergehen gegen das Genoſſenſchaftsgeſetz, Untreue zum
Nachteil ihrer Genoſſenſchaft zu verantworten. Hauptangeklagter
iſt hier der ehemalige Direktor Georg Bickel, der
ein=
zige Bankfachmann der Genoſſenſchaft. Er arbeitete lange Jahre
auf der Darmſtädter Volksbank und wurde, als die Vereinsbank
ſich im Jahr 1923 vergrößerte dorthin als Direktor berufen. Neben
ihm die zwei anderen Vorſtandsmitglieder, der erſte Wilhelm
Schäfer, gelernter Küfer, der durch die Techniſierung in ſeinem
Beruf kein genügendes Auskommen mehr fand, dann ein paar
Jahre die Rechnerſtelle der Gemeindekrankenverſicherung und der
Ortskrankenkaſſe in Eberſtadt inne hatte und im Jahre 1907 als
Rechner in die Genoſſenſchaft kam; und das dritte
Vorſtandsmit=
glied, der Kaufmann Auguſt Leining, ſeit 1927 im
Vor=
ſtand der Bank. Dieſe drei Angeklagten werden am erſten
Vor=
mittag gehört, und wir erleben genau dasſelbe wie beim vorigen
Prozeß; daß die Genoſſenſchaftsgeſetze für nichts und wieder nichts
da ſind. Es werden die Höchſtkreditgrenzen überſchritten und
Kre=
dite ohne Genehmigung des Aufſichtsrates, oder ohne genügende
Sicherung bewilligt. Der Direktor ſpekuliert mit dem Gelde der
Bank und verleiht Geld an Kunden zu dieſem Zweck und behauptet
heute, er habe nicht gewußt, daß eine Gen=ſſenſchaftsbank keine
Effektengeſchäfte machen dürfe. Der dritte Vorſtand weiß das zwar
ganz genau, will aber nicht gewußt haben, daß Effektengeſchäfte
überhaupt unternommen wurden, und der zweite Vorſtand weiß
über dieſe Dinge nicht Beſcheid und hat ſich in allem auf den
Direktor und Fachmann verlaſſen. „Er war mein A und O‟, ſagt
er treuherzig. Es ſollen außerdem Papiere von Kunden an die
Dresdener Bank Frankfurt verpfändet worden ſein. Direktor Bickel
beſtreitet das, das ſei lediglich auf ein Verſehen zurückzuführen.
Weiter legt die Anklage ihnen zur Laſt, daß ſie Abſchreibungen
unterließen, um die Bilanzen günſtiger erſcheinen zu laſſen. Für
dieſen Prozeß ſind 14 Tage bis drei Wochen vorgeſehen.
Das Amtsgericht verurteilte unter anderem einen jungen
bereits ganz erheblich vorbeſtraften Heizungsmonteur
we=
gen Wäſchediebſtahls zuneunMonaten Gefängnis.
Der Staatsanwalt hatte Zuchthaus beantragt, jedoch läßt der
Amtsrichter noch einmal Milde walten.
Ein anderer ebenfalls ganz nett — zuletzt mit drei Jahren
Zuchthaus — vorbeſtrafter Schuhmacher erhält wegen
Un=
terſchlagung von Maſchinen und Möbeln, die er auf
Eigen=
tumsvorbehalt gekauft und unter der Hand wieder verkauft hatte,
zwei Monate Gefängnis.
Das Sondergericht wird dieſe Woche zweimal, am
Don=
nerstag und Samstag, tagen, da bereits wieder eine ganze Menge
Fälle anſtehen.
— Markusgemeinde. Der Eltern=Abend, den unſere
Mädchen=Vereinigung unter Leitung von Fräulein Hammel
Freitag, 5. Mai, abends 8 Uhr, im Gemeindehaus, Kiesſtraße 17,
veranſtaltet, wird durch ein reichhaltiges Programm ausgezeichnet
ſein. Zu reger Teilnahme werden die neukonfirmierten Mädchen
und ihre Angehörigen aber auch ſonſt die Eltern und Jugend
un=
ſerer Gemeinde herzlich eingeladen. — Am Montag, 8. Mai, ſpricht
Pfarrer Vogel in unſerem Gemeindeverein über „Deutſche
Lebensweisheit in Richard Wagners
Meiſter=
ſingern‟. Das zeitgemäße Thema wird ſicher große
Anziehungs=
kraft haben. Gäſte ſind willkommen.
— Die Hanomag=Karawane kommt! Wie die Leſer unſerer
Zeitung aus dem heute in gleicher Nummer veröffentlichten
In=
ſerat erſehen wollen, befindet ſich die Hanomag=Karawane auf
dem „Anmarſch nach Darmſtadt. Die Karawane wird am
4. Mai hier eintreffen und ab 14 Uhr auf dem
Parade=
platz Aufſtellung nehmen. Die Karawane beſteht aus acht
Fahrzeugen, und zwar ſind alle Hanomag=Typen, 18=PS=,
23=PS=Limouſinen, Kabrioletts Lieferwagen und ſogar der neue
3½=Tonner Dieſel=Laſtwagen dabei. Es ſind dieſelben
Fahr=
zeuge, die auf der Internationalen Automobil=Ausſtellung in
Berlin gezeigt und dort von über 500 000 Menſchen beſichtigt
und bewundert wurden. Die Hanomag=Karawane bleibt hier
nur kurze Zeit. (Vergleiche Anzeige.)
— Reſi=Theater. Abenteuer, Senſation Liebe beherrſchen
atemberaubend den Ufa=Großfilm „Die Gräfin von Monte
Chriſto”, das Erlebnis zweier „durchgebrannter”,
Filmkompar=
ſinnen. Im reichen Beiprogramm ein Ufa=Cabarett.
Leichenländung. Die Leiche eines ſeit Donnerstag, den
27. April vermißten 74jährigen Hauſierers aus Meſſel wurde
durch ein Kommando der Bereitſchaftspolizei im Kranichſteiner
Teich geländet. Schwermütigkeit trieb den alten Mann in den
Tod. — Am Samstag wurde an der Guntersblumer Fähre eine
unbekannte männliche Leiche aus dem Rhein geländet.
Beſchrei=
bung: zirka 32 Jahre alt, 1,75 Meter groß, kräftig, braunes
Haar, braune Augen, braunen, geſtutzten Schnurrbart, gut
er=
haltene Zähne (oberer rechter Backenzahn fehlt) trug grauen
Arbeitsanzug, Arbeitsſchuhe, graue Unterhoſen. In der Taſche
befand ſich ein aufgeweichter Brief, auf dem nur noch die Worte
„Alzeyerſtraße” zu entziffern waren. Die Leiche, die auf den
Guntersblumer Friedhof übergeführt wurde, lag etwa 10 bis
12 Tage im=Waſſer. — Die am 25. April 1933 gemeldete, an der
Bunau bei Worms geländete unbekannte Leiche wurde als die
eines Matroſen aus Rotterdam, der von Bord gefallen war, feſt=
R
Orphenm.
Die Tegernſeer: „Die Dorf=Venus”,
die ſein wenig verwickelte Geſchichte mit der Herkunft des feſchen
„Hauzinger Girgl” und dem an allerlei Junggeſellenſtreichen
reichen Vorleben des „Stadtprotzen und
Mädchenhändlervorſitzen=
den Pankratius Schwartenberger” bringt eine Fülle
zwergfeller=
ſchütternder Szenen, in deren Mitte die mit dem Prädikat „
Dorf=
venus” belaſtete und gekennzeichnete „Monika” ſteht. Es iſt da
noch die, nach einem „gutgeſtellten” Schwiegerſohn lüſterne
Mut=
ter der ein bißchen verzogenen „Monika”, die handfeſte Zäzilia
Flinſerer — eine ausgemachte „Beißzange‟
— gerade die,
rich=
tige Partnerin für ihren Mann „Korbinian” den „Depp” und
Pantoffelhelden. Und ſchließlich die weniger ſchöne und
intel=
ligente, als mannstolle Magd „Walli”. Um und mit dieſen ſechs
Typen vollzieht ſich eine Handlung, die an draſtiſchen Auftritten
nichts zu wünſchen übrig läßt. Der „Korbinian” des Oskar
Köhler z. B. kann an Komik kaum noch überboten werden.
Aber auch die Walli” von Mela Lang iſt eine Bombenleiſtung,
die das Publikum nicht aus dem Lachen herauskommen läßt.
Während dieſe beiden Rollen, wohl ſchon vom Autor (Hans
Gunkele) mit Abſicht ins Groteske überſteigert ſind, kann man
ſich eine „Zäzilia” und einen „Schwartenberger” ſehr wohl ſo
vor=
ſtellen, wie ſie von Frieda Oswald und Georg Kurz
wirk=
lich lebenswahr dargeſtellt wurden. Es bleibt noch zu ſagen, daß
Leo Eſterle friſch und liebenswürdig den Girgl” mimte und
Lore Ingerl eine reizende „Moni” war. Mit vornehmer
Zu=
rückhaltung gab Agnes Wüchner die kleinere, aber ſchwierige
Rolle der „Philomena”. Alles in allem, handfeſter Humor, dieſe
„Dorf=Venus”, eine Gelegenheit, einmal ausgelaſſen und
herz=
haft zu lachen — und die brauchen wir ja.
Orpheum=Gaſtſpiel der Tegernſeer. Heute findet letztmalig
eine Aufführung des Lachſchlagers: „Die Dorf=Venus” ſtatt. Wer
ſich einmal kräftig auslachen will, verſäume nicht dieſe
nieder=
bayeriſche Original=Bauernpoſſe mit Geſang und Tanz zu beſuchen.
Morgen, Donnerstag, und Freitag, abends 8.15 Uhr, ſteht
Anzen=
grubers Meiſterkomödie: „Die Kreuzelſchreiber” auf dem
Spiel=
plan. Der Beſucherkreis und alle „Freunde des Bauerntheaters
dürften dieſe Aufführung beſonders begrüßen, zumal die
volks=
tümlichen Preiſe es jedermann ermöglichen, den beſten
Anzen=
gruber kennen zu lernen. (Siehe Anzeige.)
Schulbücher
5751b
bei Buchhändler Ludwig Saeng
Kirchstraße 20
Aus den Parkeien.
Deutſcher Frauenorden
und Frauengruppe
der
Deutſchnationalen. Beide Organiſationen machen
darauf aufmerkſam, daß heute. Mittwoch, nachmittags 4 Uhr,
im Alpenzimmer des Reſtaurants Sitte, in der Karlsſtraße die
Ordensſchweſtern des deutſchen Frauenordens Ihre Durchlaucht
Frau Fürſtin zu Yſenburg=Büdingen im Rahmen einer
Zuſam=
menkunft der deutſchnationalen Frauen über den „Freiwilligen
Arbeitsdienſt”, ſprechen wird. Es wird um zahlreiches
Er=
ſcheinen gebeten.
Aus den Wehrverbänden.
Der Stahlhelm, B.d.F., Kreisgruppe Darm=
Dr ) ſtadt. — 1. Mittwoch, 6 Uhr nachm.: Antreten ſämt=
AStahlheimA licher an den Kämpfen in Bensheim am 7. Mai
2teilnehmenden Kameraden auf dem Wehrſportplatz
Landskronſtraße. Anzug: Kluft
feldmarſchmäßig.
2. Freitag, den 5. Mai, abends 8.30 Uhr: Pflichtappell.
An=
zug: Kluft. Muſik zur Stelle. Vorpflichtung. Vortrag. Ort:
Saalbau. Die Fahnenabteilung tritt zur Abholung der Fahnen
8.10 Uhr vor der Geſchäftsſtelle an. Die zu verpflichtenden
Kameraden treten 8.15 Uhr in der Vorhalle des Saalbaus unter
Abgabe der Benachrichtigungsſchreiben an.
Lokale Beranſtalkungen.
Das Sport=Kaffee am Böllenfalltor hat
heute, ſowie jeden Mittwoch und Samstag, den beliebten Kaffee=
und Kuchentag. (Siehe Anzeige.)
Vereinskalender.
Deutſcher Offizierbund. Donnerstag, den 4. Mai.
8 Uhr im Reichshof Unterhaltungsabend für Damen und Herren.
Eingeführte Gäſte herzlichſt willkommen.
— Schleſierverein e. V. Darmſtadt. Die VDA.=
Frauenortsgruppe hat zu dem am Freitag, den 5. Mai. 17 Uhr,
im Hotel „Traube” ſtattfindenden Vortrag von Bertha Gräfin
Siersdorff=Neunkirchen über „Saarland in Not” eingeladen. Der
Eintritt iſt frei!
Tageskalender für Mittwoch, den 3. Mai 1933.
Union: „Ich und die Kaiſerin”; Helia: „Schwarzhemden”: Palaſt:
Beſſunger Lichtſpiele: „Die Fle=
„Abenteuer im Engadin”.
dermaus” und Gloria” — Reſi: „Die Gräfin von Monte
Chriſto”. — Orpheum: „Die Dorf=Venus”.
Aus Heſſen.
Der Skahlhelm in Griesheim b. 2.
Am Freitag=Abend fand im feſtlich geſchmückten Saale „Zum
grünen Laub” in Griesheim in Anweſenheit des Gauführers von
Starkenburg, Kameraden Oberregierungsrat Kerp, und des
Kreisführers von Darmſtadt=Land, Kam. Major a. D.
Stieb=
ler, die erſte feierliche Verpflichtung der Mitglieder des
Stahl=
helm, B. d. F., Ortsgruppe Griesheim.
ᛋᛋ.
Die Ortsgruppenleitung der NS
P. und die Führer der
SA. waren der Einladung gefolgt, obgleich ſie ſelbſt an dieſem
Abend einen Appell angeſetzt hatten. Hiermit fand wiederum die
im Intereſſe der nationalen Einigung von beiden Seiten lang und
heiß erſehnte kameradſchaftliche Verbundenheit ihren ſichtbaren
Ausdruck.
Der kommiſſariſche Ortsgruppenführer, Kamerad Runge,
begrüßte die Anweſenden und wies kurz auf die Bedeutung des
Abends hin. Der Dienſt am Vaterland ſei die erſte Pflicht. Die
zweite Pflicht ſei die Kameradſchaft. Beides habe unſer verehrter
Bundesführer Franz Seldte ſtets
und beſonders wiederum
geſtern durch ſeinen Uebertritt zur NSDAP. und die Unterſtellung
des „Stahlhelm”, unter die Führung unſeres hochverehrten
Reichskanzlers Adolf Hitler bewieſen.
Hierauf wurden die zu verpflichtenden Kameraden zur
Ab=
legung des Treuegelöbniſſes auf die Bühne gerufen. Der
Kreis=
führer, Kamerade Stiebler, gab in ſeiner knappen ſoldatiſchen
Art nochmals einen kurzen Ueberblick über die Gründung,
Ent=
wicklung und Ziele des „Stahlhelm” und die mit dem Uebertritt
zu ihm übernommenen Verpflichtungen gegen unſer geliebtes
Volk und Vaterland. Die Stahlhelmfahne ſenkte ſich vor dem in
den Reichsfarben feſtlich geſchmückten Altar. Die linke Hand auf
die Fahne gelegt, die rechte Hand zum Schwur erhoben, gelobten
die Kameraden Treue dem Vaterlande und dem „Stahlhelm”
Durch Handſchlag und Anheftung der Stahlhelmabzeichen durch
die Führer wurde das Treuegelöbnis beſiegelt.
31 Kameraden wurden verpflichtet, zahlreiche
Neuanmeldun=
gen liegen vor.
Nunmehr ergriff der Gauführer Kamerad Kerp das Wort,
um die Bedeutung des „Stahlhelm” innerhalb der nationalen
Front darzulegen. Schwer habe die bisherige, wenn auch nur rein
äußerliche Trennung der SA. und SS. vom „Stahlhelm” auf uns
gelaſtet. Mögen, auch bei den verantwortlichen Führern
Mei=
nungsverſchiedenheiten beſtanden haben, im endgültigen Ziele
waren ſie ſich ſtets einig Die Unterſtellung des „Stahlhelm” unter
die Führung unſeres Reichskanzlers Adolf Hitler durch unſeren
Gründer und Bundesführer Franz Seldte war eine nationale Tat,
deren Größe man erkenne, wenn man bedenke, daß nunmehr rund
zwei Millionen Stahlhelmleute zu den SA. und SS.=Leuten
ge=
ſtoßen ſeien und damit eine nationale Front geſchloſſen ſei, die
nicht mehr zu erſchüttern wäre.
Inzwiſchen hatte auch die SA. ihren Appell in Anſehung der
Größe der Stunde beſchleunigt und beendet und trat unter ihrem
Sturmführer Kam. Engel auf den Plan. Wuchtig und hart
dröhnte der Tritt der prachtvollen, überaus zahlreichen
Kamera=
den der SA. durch den Saal denen man bereits eine ſtarke
wehr=
ſportliche Schulung anſah. Die kameradſchaftliche Front war
ge=
ſchloſſen. Grüße wurden ausgetauſcht. Die Muſik ſpielte das
Deutſchlandlied, das Horſt=Weſſel=Lied und das Bundeslied des
„Stahlhelm”
Gegen 11 Uhr rückte die SA. geſchloſſen ab. Der
Ortsgruppen=
führer ſchloß mit einem „Frontheil!” die unter einem glücklichen
Stern verlaufene Feier, die jedem Anweſenden einen tiefen und
unvergeßlichen Eindruck hinterlaſſen hat.
Rge.
Dg. Arheilgen, 1. Mai. Theaterabend. Der
Geſang=
verein „Frohſinn” brachte W. Paniks dreiaktiges Luſtſpiel „Ohne
Geld durch die Welt” zur Aufführung, ein Stückchen, nett und
gefällig, mit zahlreichen köſtlichen Situationen, ohne beſonder
Problematik und ganz auf den Unterhaltungston abgeſtimmt.
Zwei luſtige Vagabunden gelangen in ein kleines Provinzſtä
chen, wo ſie durch Zufall für einen reichen Amerikaner und
nen Sektretär gehalten werden, die auf Grund ihres angebore.
nen Spleens durch Deutſchland vagabundieren. Auf die
Kapi=
talbedürftigkeit zweier in dem Städtchen anſäſſiger
Firmen=
inhaber baut ſich die ganze Handlung auf. aus der ſich zahlreich
Verwicklungen ergeben. Selbſtverſtändlich verſtehen es die
be=
den Landſtreicher, die Situation, in die ſie nun einmal geg
ihren eigenen Willen hineingeraten ſind auch auszunutze
Ebenſo ſelbſtverſtändlich iſt es, daß die Töchter der
Firmeninha=
ber, die für alles Amerikaniſche ſchwärmen, ihr nötiges dazu tun,
um ihren Vätern zu dem ſo notwendigen Betriebskapital zu
verhelfen. Da aber alle Herrlichkeiten einmal ein Ende nehmen,
beſchließt auch hier das Auge des Geſetzes das Angenehme in
Leben der beiden Landſtreicher. Der reiche Beifall am Schluſſ
( S
dürfte gleichwohl den Darſtellern als auch dem Stücke ſelb
gegolten haben. Die Herren Heib und Damm ſtellten a.
Vagabunden zwei köſtliche Typen auf die Bühne, die durch ihre
originelle Spielweiſe die Lacher auf ihre Seite zogen. Aber
auch alle anderen Mitwirkenden gaben ihr Beſtes und verhalfen
dem Stücke zu ſeinem Erfolg.
Ak Nieder=Ramſtadt, 2. Mai. Geſangverein Ei
tracht=Freundſchaft. Das in früheren Jahren ſchon einme
mit großem Erfolg aufgeführte Singſpiel „Das Glücksmädel”,
wurde am letzten Sonntag nochmals wiederholt. Wenn auch die
Rollen zum Teil umbeſetzt werden mußten, ſo klappte doch di
Aufführung des dreiaktigen Stückes ganz vorzüglich. Die
Spiel=
leitung hatte wieder der Vergnügungsausſchußvorſitzende, Herr
Fritz Benecke.
Cp. Dieburg, 2. Mai. Der Ortsgewerbeverein wählte
in einer außerordentlichen Hauptverſammlung Mechanikermeiſter
Georges, den Vorſitzenden des örtlichen Kampfbundes für den
Mittelſtand, zum erſten Vorſitzenden. Der ſeitherige 1. Vorſitzende,
Weißbindermeiſter Gruber, wurde zum 2. Vorſitzenden gewählt.
Wiedergewählt wurde der Rechner Karl Enders. Zum
Schrift=
führer wurde Maurermeiſter Sattig beſtimmt.
Cr. Semd, 2. Mai. Neubildung des Gemeinderats.
Die Zahl der Gemeinderäte für unſer Dorf wird von 12 auf neut
Mitglieder herabgeſetzt. Auf Grund des Gleichſchaltungsgeſetzes
vom 31. März d. J. fallen der Nationalſozialiſten ſieben Sitze und
den Sozialdemokraten zwei Sitze zu, wovon die erſtere 2 neue und
letztere 1 neues Mitglied bringen werden. — Die Geſchäfte des
jetzt infolge angegriffener Geſundheit beurlaubten Bürgermeiſters
Heyl führt jetzt Beigeordneter Georg.
Ce. Seeheim, 2. Mai. Amtsjubiläum. Auf eine
reich=
geſegnete 25jährige Tätigkeit im Dienſte der Jugenderziehung
konnte Herr Rektor Kumpf zurückblicken. Sein gerader,
recht=
licher Sinn und ſeine treue und erfolgreiche Arbeit in Schule und
Gemeinde haben ihm das Vertrauen und die Liebe der ganzen
Gemeinde erbracht. Deſſen gedachte auch der Geiſtliche am letzten
Sonntag, als er Herrn Kumpf in herzlichen Worten dankte für
ſeine treue Mitarbeit in Kirchenvorſtand und Kirchenchor, der
ſei=
nem Mitbegründer zum Dank ein paar ſchöne Bach=Choräle ſang.
Der Familienabend des Kriegervereins, zeigte
einen außerordentlichen Erfolg. Die Säle des Hotels Hufnagel
waren bis auf den letzten Platz beſetzt. Schneidige Marſchmuſik
der hieſigen SA.=Kapelle wechſelten, mit Liedervorträgen des
MGV. 1859. Zwei vaterländiſche Bühnenſtücke umrahmten einen
glänzenden Lichtbildervortrag des Herrn Pfarrer Reith über
den Tag von Potsdam. Im Namen des Vereins fand Herr Hch.
Arras herzliche Worte des Dankes für alle Darbietungen.
Bm. Hofheim (Ried), 1. Mai. Feierliche Einführung
des kommiſſariſchen Bürgermeiſters Geyer. In
feierlicher Weiſe wurde am Samstag vormittag der kommiſſariſche
Bürgermeiſter, Kaufmann und Ingenieur Geyer, aus
Lampert=
heim, eingeführt. Herr Geyer iſt Sturmbannführer des
Sturm=
bannes II/221, und war ihm zu Ehren der geſamte Sturmbann
hier erſchienen. Standartenführer Eichel nahm perſönlich die
Ein=
führung auf dem feſtlich geſchmückten Rathaus vor.
Geſchäftsüber=
nahme, Glückwünſche und Begrüßung waren raſch vollzogen. Auch
die hieſige Ortsgruppenleitung und die Gemeinderatsfraktion der
AP. nahm an der Einführung teil. Vorm Rathaus ſprachen
noch kurz der Standartenführer zur SA. und der neue
Bürger=
meiſter. Nach einem Marſch durch die Ortsſtraßen wurden die
Mannſchaften im „Adler” und „Kaiſerhof” geſpeiſt, wonach ſie
wieder unſeren Ort verließen. Der abgeſetzte Bürgermeiſter
Fer=
bert gehörte der SPD. an.
Gernsheim, 1. Mai. Umbenennung von Straßen.
Der Stadthausplatz und die Riedſtraße ſoll Adolf=Hitler=Platz
bzw. Adolf=Hitler=Straße umbenannt werden, die Schafſtraße in
Hindenburgſtraße.
Gernsheim, 2. Mai. Waſſerſtand des Rheins
(Pegel) am 30. April: —0,82 Meter, am 1. Mai: —0,74 Meter,
am 2. Mai: —0,66 Meter, jeweils morgens 5.30 Uhr.
Mittwoch, 3. Mai 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 122 — Seite 7
Der Tag der nationalen Arbeit auf dem Lande
Landauf — landab läuteten die Kirchenglocken den Tag der
nationalen Arbeit ein. In allen Dörfern unſeres Heſſenlandes
ge=
ſtaltete ſich dieſer Feſttag zu einmütigen Kundgebungen für die
wahre Volksgemeinſchaft: da war auch nicht das kleinſte und ver=
Feiertag der Nation feſtlich und würdig zu begehen. Aus allen
Teilen unſeres Landes kommen uns Berichte, die ohne Ausnahme
verſichern, daß Feſtzüge wie ſie zum erſten Mai zuſammengeſtellt
waren, daß auch die Ausſchmückung der Häuſer und Straßen mit
Fahnen und jungem Grün noch ſelten in dieſem Ausmaß geſehen
der Bevölkerung und ihr Vertrauen zur nationglen Regierung
noch nie einen ſo machtvollen Ausdruck fanden, wie an dieſem
Ehrentag der Arbeit.
nationalen Arbeit waren auch hier umfangreiche
Vorberei=
tungen getroffen worden. Schon am Sonntag zeigten die
Orts=
ſtraßen ein überaus feſtliches Gepräge. Ueberall flatterten die
Fahnen des neuen Deutſchland und die heſſiſchen Farben. Sah Eichen ragen”. Anſchließend hielt der Ortsgruppenführer der
man am Geburtstage des Reichskanzlers noch vorwiegend die
Heſſenfahae, ſo hatte diesmal die Einwohnerſchaft überwiegend
in der alten Reichsfahne Schwarz=Weiß=Rot und in der Haken= ſchluß fand. Bis zur Uebertragung der Rede des Herrn
Reichs=
kreuzfahne geflaggt. Dazu zierten junges Maiengrün, Birken und
Fichten die Häuſer. So ſchuf die von einem neuen Geiſt durchglühte
Bevölkerung ein impoſantes feſtliches Bild, das in den frühen
Morgenſtunden des Feſttages noch vervollſtändigt wurde. Kein
Gebäude, das nicht geſchmückt war, und waren es auch nur in
Er=
mangelung von Fahnen mit Fähnchen beſteckte Kränze und
Gir=
landen. Den Auftakt des feſtlichen Tages bildete ein großes
Wek=
ken der Kapelle, die nach 6 Uhr mit klingendem Spiel durch die
Straßen zog. Nach feſtlichem Glockengeläute verſammelte ſich die
geſamte Einwohnerſchaft, ſoweit ſie nicht zur Feier in den
aus=
wärtigen Betrieben weilte, auf dem Platze vor dem Gaſthaus „Zum
goldenen Löwen”, wo ein Fahnenmaſt errichtet worden war. Bei
der feierlichen Hiſſung der Hakenkreuzfahne hielt
Ortsgruppen=
leiter Birkenſtock eine kurze Anſprache, in der er auf die
Be=
deutung des Tages für das geſamte deutſche Volk hinwies, das
heute geſchloſſen hinter der Regierung ſtehe. Seine eigentliche
Weihe erhielt der Tag durch einen Feldgottesdienſt für die
evan=
geliſche Gemeinde im Schulhof unter Mitwirkung des
Poſaunen=
chors; wobei Herr Pfarrer Grein die Predigt hielt. Für die
katholiſche Gemeinde fand ein entſprechender Gottesdienſt in der
Kapelle ſtatt. Anſchließend wurden im Schulhofe die Feierlichkeiten
vom Tempelhofer Feld in Berlin und dann der Staatsakt der
heſ=
ſiſchen Regierung übertragen. Um 11 Uhr fanden ſich die drei obe= ſtrache hielt. Auf dem ſehr geräumigen Platz fanden ſich immer
ren Jahrgänge der Schulkinder im Schulhofe zu einer Schulfeier
zuſammen, an die Herr Rektor Haſſenzahl beherzigenswerte
Worte richtete. Auch hier wirkte der Poſaunenchor mit, und
zahl=
reiche Einwohaer hatten ſich dazu eingefunden. Am Nachmittag
gruppierte ſich auf der Darmſtädter Straße und in den
Neben=
ſtraßen der Feſtzug. Pünktlich um 4 Uhr ſetzte ſich mit
Böller=
ſchüſſen der Zug in Bewegung. Voran SA.=Leute auf Pferden und
der Reiterverein. Dann kamen die Vereine und Körperſchaften mit
ihren Fahnen, verſchiedene Feſtwagen, die Eiſenbahner des
Bahn=
hofes Kranichſtein, die einzelnen Berufsgruppen, zum Teil in
Be=
rufskleidung und mit Symbolen der Arbeit. Zahlreiche Autos
be=
förderten im Marſchieren behinderte Feſtzugteilnehmer So bot
der Feſtzug ein impoſantes Bild, und alle Vereine und
Organiſa=
tionen ohne Ausnahme beteiligten ſich daran. Es dürfte wohl der
ſchönſte und größte Zug geweſen ſein, den unſer Ort jemals
ge=
ſehen hat. In allen Straßen, durch die ſich der Zug bewegte,
er=
ſchollen begeiſterte Heilrufe. Für die Marſchmuſik ſorgten der
Poſauneachor, die Kavelle Anthes und der ſchneidige
Spiel=
mannszug des Turnvereins. Ausgangspunkt des Feſtzuges war der
Sporplatz „Im Elſee”, wo Herr Beigeordneter Zeidler in
kur=
zen, kernigen Worten die Maſſen zur Einigkeit ermahnte und
auf=
forderte, ſich des großen Führers würdig zu erweiſen. Klar wie
der Himmel ſeien heute die Herzen aller Deutſchen. Des weiteren
wandte ſich Herr Bürgermeiſter Birkenſtock in einer kurzen
An=
ſtrache an die Verſammelten. Umrahmt wurde die Feier von
Ge=
ſangsvorträgen der Geſangvereine und muſikaliſchen
Darbietun=
gen der Kapellen. Nach eingebrochener Dunkelheit veranſtaltere die
A. einen Fackelzug durch die Straßen, in denen die
Einwohner=
ſchaft Spalier ſtand. Die Lokale waren überfüllt, und in den
Sä=
len hatte ſich die Jugend zum Tanze zuſammengefunden. In den
Sälen ſprachen die Herren Bürgermeiſter Birkenſtock,
Beige=
ordneter Zeidler und Kreisleiter Dr. Scheidt=Darmſtadt
über die Bedeutung des Tages und Ziele des Nationalſozialismus.
Bei allen Veranſtaltungen wurde gemeinſam und mit großer
Be=
geiſterung das Horſt=Weſſel=Lied und das Deutſchlandlied
geſun=
gen. Spontan erſchallten die Heilrufe auf den Herrn
Reichspräſi=
denten und den Herrn Reichskanzler, So wurde der feſtliche Tag
feſtlich und gebührend gefeiert. Erwähnt ſei noch, daß die
Eiſen=
bahnerſchaft des Bahnhofs Kranichſtein ſich geſchloſſen an den
Ver=
anſtaltungen in unſerem Orte beteiligte.
E. Wixhauſen, 2. Mai. Anläßlich der Maifeier waren
unſere Ortsſtraßen mit Maiengrün und Flaggen in einem
Aus=
maß geſchmückt, wie es hier noch nicht der Fall geweſen iſt. An
dem Aufmarſch der am frühen Nachmittag ſtattfand, beteiligten
ſich faſt alle hieſigen ſchaffenden Menſchen: Arbeiter, Landwirte
und Handwerker. Letztere trugen die Arbeitskleidung. Auf dem
Verſammlungsplatz hielt Dr. Schmidt eine Anſprache über den
Ehrentag der Arbeit, dem 1. Mai.
J. Griesheim, 2. Mai. Ganz Griesheim feiert den
„Mai. Solch einen Tag hat Griesheim noch nicht erlebt. Durch
die mit friſchem Maigrün geſchmückten Straßen, in denen faſt kein
Haus ohne Fahnenſchmuck war, wogte die feſtfrohe Menge, um den
Feſttag der deutſchen Arbeit zu begehen, der von herrlichſtem
Feſteswetter begünſtigt war. Eingeleitet wurde der Tag durch ein
großes Wecken. Um 8 Uhr begaben ſich die Arbeiter und Beamten
in ihre Betriebe zur Flaggenhiſſung. Die der Gewerbe= und
Hand=
werker=Vereinigung angeſchloſſenen Meiſter begaben ſich mit ihren
Geſellen an die Bürgermeiſterei, woſelbſt, Herr Bürgermeiſter
Feldmann und der Vorſitzende der Vereinigung, Herr
Schmied=
meiſter Nothnagel, zu den Verſammelten ſprachen und dabei
eine Hakenkreuzfahne an dem Fahnenmaſt hißten. Das Horſt=
Weſſel=Lied bei Beginn und das Deutſchlandlied am Schluſſe der
Anſprachen beendeten die Feier. Eine beſondere Feier
pranſtalte=
ten die Beamten des hieſigen Bahnhofs, ſowie die Belegſchaft der
Pasquay=Werke und des Gaswerks in ihren Betriebsſtätten, wobei
durch die Arbeiterſchaft Hakenkreuzfahnen gehißt und Anſprachen
gehalten wurden von den Leitern der Betriebe und dem Pg.
Schrauth bzw. Ley. Zu Ehren des nationalen Feiertages
läu=
teten von 8 bis 8,15 Uhr die Kirchenglocken. Um 9 Uhr fand in der
Turnhalle der neuen Schule die Uebertragung der Morgenfeier
im Luſtgarten zu Berlin ſtatt. Hier hatten ſich die Schulkinder mit
ihren Lehrern, und, ſoweit aoch Platz vorhanden war,
Intereſſen=
ten verſammelt, um die Kundgebung mit anzuhören. Vor Beginn
der Uebertragung richtete Herr Rektor Mak einige Worte an die
Verſammelten. Während dieſer Uebertragung hatte die SA. und
der Stahlhelm im Hofe der Schule Aufſtellung genommen, die den
Schulkindern nach Beendigung des Feſtaktes eine kleine
Ueber=
raſchung bereiteten. Mit klingendem Spiel zog die Meage von hier
nach dem Hofe der alten Schule, wo von 10 bis 11 Uhr ein
Platz=
konzert ſtattfand. Um 1 Uhr formierte ſich in der
Oberndorfer=
ſtraße der Feſtzug, an dem ſich ſämtliche örtlichen Vereine, die
Be=
legſchaften der Betriebe, das Handwerk (unter Mitführung
ſym=
boliſcher Feſtwagen, ſowie handwerklicher und zünftiger Embleme,
die Metzger und Bäcker in ihrer Arbeitskleidung), das Gewerbe,
der Handel, die Schuliugend, die SA. und der Stahlhelm
beteilig=
ten. Um 2 Uhr ſetzte ſich der rieſige Feſtzug durch die mit Fahnen
und Maiengrün überreich geſchmückten Straßen in Bewegung. Es
War dies ein lokaler Feſtzug in ſolchem Ausmaße, wie man ihn
wohl hier noch nicht geſehen hat, an dem aber auch die geſamte
männliche Bevölkerung, ohne Unterſchied, von dem Jüngſten bis
zu den beiden Aelteſten, jetzt noch lebenden 84jährigen Kriegern
aus dern Jahre 1870/71 teilgenommen haben. Von hieſigen
Bür=
gern bereitgeſtellte und mit Blumen geſchmückte Autos nahmen die
Ortsälteſten, Kriegsbeſchädigten und Invaliden auf. Ueberall. wo
der Feſtzug vorbeiging, erſchollen begiſterte „Heil=Hitler”=Rufe.
Wir, die wir mitmarſchierten, ſpürten den Rhythmus der neuen
Zeit und fühlten die Größe des Geſchehens der letzten Wochen und
Monate. Auf die, die nur zuſchauten, machte der Feſtzug einen
ge=
waltigen Eindruck, der ihnen unvergeßlich bleiben wird. Gegen
330 Uhr traf der Feſtzug auf dem jetzt in ſeinem friſchen Grün
ſtehenden und herrlich am Waldrand gelegenen Sportplatz der
Deutſchen Turnerſchaft ein, woſelbſt für Speiſe und Trank und
Unterhaltung reichlich geſorgt war. In einer Kundgebung ſprach
hier der Landtagsabgeordnete Pg. Göbel. Muſikvorträge,
ge=
ſangliche und turneriſche Vorführungen ſorgten für Abwechſelung
um 7 Uhr zogen die Feſtteilnehmer geſchloſſen zurück nach dem
Oofe der alten Schule, woſelbſt ſich der Zug nach einer kurzen
An=
wrache des Herrn Lehrer Schrauth auflöſte. Am Abend
ver=
ſammelte man ſich im Feſtſaal „Zum grünen Laub” und „Rhein=
gauer Hof”, wo ein deutſcher Tanz den feſtlichen Tag beſchloß. In
beiden Sälen ſprach Herr Lehrer Schrauth nochmals über die
wahre Bedeutung des nationalen Arbeitstages.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 2. Mai. Unter Anteilnahme der ganzen
ſteckteſte Dörfchen, das nicht ſeine Ehre darein geſetzt hätte, dieſen Bevölkerung ging hier die Feier vonſtatten. Ueberaus prächtig
war der Fahnenſchmuck, die Straßen waren mit friſchem Grün
(Birkenbäumchen) geſchmückt. Kein Haus fand ſich vor, das nicht
irgendeinen Schmuck angelegt hatte. Beſonders dankbar hat es die
ärmere Bevölkerung empfunden, daß die aus Anlaß der „Hitler=
Spende” geſammelten Geldmittel und Lebensmittel zur
Vertei=
wurden, und — was noch wertvoller iſt, — daß die Einmütigkeit lung kamen. Die Veranſtaltung wickelte ſich programmäßig ab,
ohne jeden Zwiſchenfall. Alle öffentlichen Darbietungen (
Rund=
funkübertragungen, Platzkonzert) waren ſehr gut beſucht, ebenſo
der am Vormittag im „Lohwäldchen” unter Aſſiſtenz des
Poſau=
nenchores abgehaltene Feldgottesdienſt, an dem auch die Schulen
Dg. Arheilgen, 2. Mai. Zur Feier des Tages der mit der Lehrerſchaft teilnahmen. Abends 7 Uhr fand dann die
große Maſſenkundgebung auf dem Marktplatz ſtatt. Sie wurde
er=
öffnet durch den gemeinſamen Chor der beiden Geſangwereine
„Harmonie” und „Eintracht=Freundſchaft” „Wo gen Himmel
NSDAP. eine längere markige Anſprache, die mit dem
gemein=
ſamen Geſang des Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Liedes ihren
Ab=
kanzlers wurden die zahlreichen Zuhörer durch weitere
Geſangs=
vorträge ſämtlicher hieſiger Geſangvereine unterhalten. Den
Ab=
ſchluß der Feier bildete ein Fackelzug, an dem die Einwohnerſchaft
lebhafteſten Anteil nahm.
G. Ober=Ramſtadt, 2. Mai. Tag der nationalen
Ar=
beit. Wenn je ein Feſttag in unſerem als Feſtort bekannten
Ober=Ramſtadt von allen Kreiſen der Bevölkerung ohne Standes=
und Klaſſenunterſchiede in echter, wahrer Volksverbundenheit
ge=
feiert wurde, ſo war es der Tag der nationalen Arbeit. Was man
jahrzehntelang erträumt und doch kaum für möglich gehalten
hätte, iſt hier zum erſtenmale Wahrheit geworden, nämlich, daß
ſich alle eins fühlten und jeder dem anderen wieder offen ins
Auge ſah. Der Tag wurde eingeleitet mit einem
Trompetenweck=
ruf. Gegen 8 Uhr fanden ſich die Arbeiter und Angeſtellten in
ihren Betrieben ein. In Gegenwart von Vertretern der NS
BO.
wurden Hakenkreuzfahnen gehißt und durch Betriebsvertreter
na=
tionale Anſprachen gehalten. Von 8—9 Uhr läuteten die
Kirchen=
glocken. Gegen 9 Uhr bewegten ſich aus allen Richtungen die
Be=
legſchaften der einzelnen Betriebe in Marſchkolonnen nach dem
Sportplatz in der Aue, wo währenddeſſen eine erhebende Feier der
geſamten Schuljugend ſtattgefunden hatte, bei der Herr Rektor
Lehr eine von echtem, nationalem Empfinden durchdrungene
An=
mehr und mehr Beſucher ein und lauſchten den
Rundfunkübertra=
gungen aus der Reichshauptſtadt. Dann fand ein Feldgottesdienſt
ſtatt, den unſer Ortsgeiſtlicher, Herr Pfarrer. Nürnberger,
hielt. Unter Zugrundelegung des Bibelwortes „Ich ſchäme mich
des Evangeliums in Chiſto nicht”, entwickelte er eine
tiefgrün=
dende und alle Herzen packende Predigt und geſtaltete damit den
Feldgottesdienſt zu einer Weiheſtunde ganz beſonderer Art. Bis
zum Abrücken der einzelnen Belegſchaften ſorgten Platzkonzerte für
Unterhaltung. Pünktlich um 13 Uhr gruppierte ſich an der „Liade‟
ein impoſanter Feſtzug. Ehrenreitern, Radfahrervereinen und
einer Reihe von Feſtwagen verſchiedener Handwerks= und
Ge=
werbezweige, folgten eine ganze Anzahl reich geſchmückter
Per=
ſonenkraftwagen mit denienigen als Fahrgäſte, die körperlicher
Gebrechen wegen ſich am Feſtzug ſonſt nicht hätten beteiligen
kön=
nen, dann die einzelnen Vereine und die Belegſchaften der
Be=
triebe, die SA., SS. und HJ. und NSBO.=Abteilungen und die
Schuliugend. In nicht endenwollendem Zuge ging es durch
meh=
rere Ortsſtraßen wiederum nach dem Aue=Sportplatz. Was
über=
haupt noch zu Hauſe war, ſtand an den Straßen Spalier und der
„Heil=Hitler”=Gruß wurde den Feſtzugsteilnehmern zu
hunderte=
malen aus aufrichtigen Herzen geboten. Nach einer ſchneidigen
muſikaliſchen Einleitung und einer Begrüßungsanſprache des
Ortsbetriebswartes Pg. Gerbig brachten die hieſigen
Geſang=
vereine unter bewährter Stabführung des Herrn Lehrer
Adel=
berger zwei Maſſenchöre wohlgelungen zu Gehör. Dem folgten
turneriſche und ſportliche Darbietungen der Jugend und
muſika=
liſche Unterhaltungen. Unſer Lokalpoet, Herr Joſeph Kleber,
ein 80=Jähriger, würdigte den Tag der nationalen Arbeit in einer
markanten Anſprache und Gedichtvorträgen und fand dankbare
Zuhörer. Nachdem Herr Bürgermeiſter Jörgeling, gleichzeitig
als Ortsgruppenleiter der Ne
AP., zu den Feſtteilgehmern in
ſehr packender Weiſe geſprochen und dabei der großen Verdienſte
des Landtagsabgeordneten Pg. Abt, eines Ober=Ramſtädter
Kin=
des, ſowie unſeres Sturmbannführers Heinrich Fiſcher um die
Entwicklung und den Aufſtieg der nationalen Bewegung in Ober=
Ramſtadt in Dankbarkeit gedacht, nahm Herr
Landtagsabgeord=
neter Pg. Abt die Weihe einer NSBO.=Fahne vor. Die
Ausfüh=
rungen dieſes Redners kamen wie imme
er aus vollem Herzen und
wurden mehrfach durch Beifallskundgebungen unterbrochen —
Da=
mit war im weſentlichen die Feſtfolge des Tages abgeſchloſſen.
Abends fand ſich jung und alt in den beiden großen Sälen „
Eliſen=
bad” und „Schützenhof” ein, um der Rede des Führers auf dem
Tempelhofer Feld zu lauſchen und den Feſttag dann mit einem
flotten Tanz zu beſchließen. Beſondere Erwähnung verdient das
überaus reiche Beflaggen und Schmücken der Häuſer, das dem
nationalen Feiertaa auch äußerlich das rechte Gepräge agb.
Cg. Reinheim, 2. Mai. Feierdes Tagesder Arbeit!
Die Feier wurde am Sonntagabend einggeleitet mit einem Höhen=
feuer auf dem Forſtberg. In drei Säulen marſchierten die SA.=
Abteilungen von Ueberau, Reinheim und Groß=Bieberau
ſtrahlen=
artig nach dem Forſtberg. Sobald die Zügge oben
zuſammentra=
fen, wurden die drei großen aufgeſchichteten Holztürme, die in
frei=
willigen Spenden zuſammengebracht waren, entzündet, in ihrer
Glut weithin ſichtbar. Vor dem brennenden Feuer erhielt
PSBO. ihre neue Fahne, die feierlichen Worte des Pg. Pfr.
die Ne
Blankerts=Brensbach, die jeden Zuhörer mitriſſen, werden
wohl noch lange in Erinnerung bleiben. Um 6 Uhr früh weckten
Böllerſchüſſe, Kirchenglocken die Einwohnerſchaft; außerdem
durch=
zog der Spielmannszug der SA. in flottem Spiel zum Weckruf
durch Reinheim und wurde Trompetenſignal gegeben. Die Häuſer
reich mit friſchem Grün geſchmückt, mit Fahnen in den Reichs=
und Landesfarben, ſowie Hakenkreuzbannern verſehen boten ein
lange Jahre nicht geſchautes Bild. Um 8 Uhr ſammelten ſich die
Zugteilnehmer am Volkshaus, wo Pg. Pfr. Sehrt= Ueberau
gegen Kommunismus, undeutſche Geſinnung und den
Kapitalis=
mus treffliche Worte fand. Kurz vor dem Schluß der Anſprache
war das Hakenkreuzbanner hochgezogen worden. Anſchließend fand
auf dem Sportplatz Feldgottesdienſt ſtatt, wo der Reinheimer
Geiſtliche Pfr. Dr. Meiſinger über den Text Eph. 4 V. 3 ff.
dem Tag die paſſenden Worte widmete: „Ein Leib, ein Geiſt, ein
Herr ein Glaube, eine Taufe uſf.”. Mit dem Niederländiſchen
Dankgebet ſchloß die Andacht. Um 2 Uhr ſammelten ſich die
Teil=
nehmer des Feſtzuges in der Bismarckſtraße und den
angrenzen=
den Straßen. Dem Spielmannszuge und der Muſik folgten die
Führer, die NSBO., die Reinheimer Beamtenſchaft, die
Kraft=
wagen mit den Kriegsbeſchädigten und Veteranen, die Reinheimer
und Ueberauer Vereine, drei Wagen der Landwirtſchaft, ſodann
das Handwerk mit vielen Feſtwagen; „Gewerbeverein,
Odenwald=
klub, Jungvolk, Hitlerjugend und Bund deutſcher Mädel, dann die
SA. mit ihren Führern, und zwar der Sturm 1/186 Reinheim und
Sturm 5/186 Ueberau. Seit Kriegsbeginn hatte Reinheim einen
ſolchen Zug nicht mehr geſehen; es mögen wohl über 2000
Men=
ſchen im Zuge ſelbſt geweſen ſein. Ueberall vor und in den
Häu=
ſern das frohe Publikum, zum Teil neben dem Zug
mitmarſchie=
rend. Die Straßen Reinheims wurden durchquert, dann gings
nach Ueberau, wo Pfr. Blankerts in humorgewürzten
Wor=
ten über. „Ehre der Arbeit” ſprach. Dann ging es wieder zurück
nach Reinheim, wo Bürgermeiſter Dr. Goebel am
Kriegerdenk=
mal über „Achtet den Arbeiter!” ſprach. Anſchließend fand
Platz=
konzert am Kriegerdenkmal ſtatt. Als Abſchluß fand um 9.20 Uhr
im Anſchluß an die Rede des Reichskanzlers vom Rathausturm ein
Feuerwerk ſtatt.
As. Erbach, 2. Mai. Maifeier. Der 1. Mai wurde in der
Kreisſtadt in würdigſter Weiſe und unter Beteiligung faſt der
geſamten Bevölkerung gefeiert. Die Straßen und Gaſſen trugen
reichen Schmuck. Das dunkle Grün der Tannen mit dem hellen
friſchen Grün der Birken, die unzähligen Fahnen und Fähnchen
verliehen der altehrwürdigen Stadt ein wahrhaft feſtliches
Ge=
präge. Am frühen Morgen verkündeten Böllerſchüſſe den
anbre=
chenden Frühlingstag. Kurze Zeit daxauf ſetzte der Weckruf des
Spielmannzugs des Sturmes 23 der SA. ein. In den Straßen
herrſchte bald reges Leben und Treiben. Der letzte Schmuck zur
Feier des Tages wurde noch angelegt. Auf dem Adolf=Hitlerplatz
hatten ſich in früher Morgenſtunde, ſämtliche Erbacher
Jugend=
gruppen eingefunden. Herr Stadtpfarrer Hahn hatte ſich
wie=
derum zur Verfügung geſtellt und mit der Jugend eine wahre
Feierſtunde gehalten. Auch Herr Beigeordneter Lenz ſprach
beherzigenswerte Worte an Deutſchlands Zukunft. Anſchließend
marſchierten die Gruppen geſchloſſen zur Jugendherberge, wo die
Hakenkreuzfahne gehißt wurde. Herr Fachlehrer Frölich hielt
hier eine Anſprache und betonte, daß durch das Aufziehen der
Hakenkreuzfahne auch nach außen hin die Verbundenheit der
Ju=
es
gend mit dem Führer des Reichs zum Ausdruck kommen
ſoll=
ſoll aber auch weiterhin gezeigt werden, daß die Jugend bereit iſt,
am Aufbau des Vaterlandes mitzuhelfen. Die Beamten und
An=
geſtellten des Kreisamtes, der Bürgermeiſterei, der Schulen und
anderer Behörden nahmen an der Flaggenhiſſung des Kreisamts
teil. Nach dem gemeinſamen Geſang des Horſt=Weſſel=Liedes
hielt Herr Baurat Nodnagel von der Freitreppe aus eine
ker=
nige, von echtem deutſchen Geiſt getragene Anſprache. Er verſtand
es, die Maifeiern der letzten Jahre ins rechte Licht zu rücken
und mit der heutigen Feier zu vergleichen. Mit einem dreifachen
Sieg Heil” auf das geliebte Vaterland und ſeine Führer wurde
die Feier beſchloſſen. — Gleichzeitig verſammelten ſich auch die
Be=
legſchaften in den verſchiedenſten Betrieben zur Hiſſung der
Ha=
kenkreuzfahne. Die Lehrerſchaft verſammelte ſich mit den
Schul=
kindern in den einzelnen Klaſſen, um auf die Bedeutung des Tags
der nationalen Arbeit hinzuweiſen — Um 9 Uhr fand die
Ueber=
tragung des Staatsaktes der Reichsregierung im Berliner
Luſt=
garten durch Lautſprecheranlagen auf dem Adolf=Hitlerplatz ſtatt.
Hieran beteiligten ſich die einzelnen Fachſchaften, ebenſo an der
Uebertragung des Staatsaktes der Heſſiſchen Regierung. —
Nach=
mittags von 2.30 bis 3.15 Uhr fand ein Platzkonzert ſtatt,
aus=
geführt von der Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr. Um 4 Uhr
ſetzte ſich der impoſante Feſtzug in Bewegung. Dies war ein Zug,
wie ihn die Bevölkerung Erbachs und der Umgebung ſeit dem 100 Erbacher Wieſenmarkt nicht mehr geſehen hat. In etwa
50 Gruppen waren die einzelnen Berufe, Fachſchaften. Vereine
und Verbände untergebracht. Ueberall herrſchte eitel Freude über
die Verbundenheit der Erbacher Bevölkerung. Der Zug wurde
durch die verſchiedenſten Straßen der Stadt nach dem Sportplatz
geleitet, wo Kreisdirektor Dr. Braun als Vertreter der
Staats=
regierung und Ortsgruppenleiter Wilhelm Heim in feſſelnder
und meiſterhafter Weiſe über Sinn und Bedeutung der Arbeit,
der Volksgemeinſchaft und der Maifeier ſprachen.
Gemeinſchaft=
liche Chöre der Erbacher Geſangvereine und muſikaliſche
Darbie=
tungen umrahmten die mit großer Begeiſterung aufgenommenen
Anſprachen.
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Seite 8 — Nr. 122
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 3. Maf 1933
Bilder vom Tag der nationalen Arbeit am 1. Mai in Berlin.
Ankunft der Arbeikerdelegakionen im Flughafen Tempelhof
Bergknappen vor einem der Flugzeuge.
10 Flugzeuge brachten aus allen Teilen des Reiches Arbeiterabordnungen nach Berlin, die dem
Feſtakt auf der Ehrentribüne beiwohnen durften.
Das grandioſe Zeuerwerk auf dem Tempelhofer Feld.
Schwere Bookskakafkrophe
im Swinemünder Hafen.
Dier Perſonen erkrunken.
Swinemünde. Ein mit fünf Perſonen
beſetzter Ankerprahm der Tiefbaufirma Mitzlaff
u. Beitzker Nachfolger (Stettin), die im Rahmen
des Arbeitsbeſchaffungsprogramm Bagger
ar=
beiten in der Swine ausführt, fuhr am
Sams=
tag auf dem Strom, um Anker zu heben. In
dieſem Augenblick paſſierte der ausfahrende
Mo=
torſegler „Niederſachſen” (Heimathafen Bremen),
von Stettin nach Memel beſtimmt, die Höhe des
Hohenzollernbollwerkes. Der Ankerprahm wurde
von dem Motorſchiff ſo heftig gerammt, daß er
in zwei Teile zerſchnitten wurde, kenterte und
in wenigen Minuten ſank.
Auf die Hilferufe der Beſatzung eilten
Bag=
gerleute und Marinemannſchaften von den im
Hafen liegenden Kriegsſchiffen mit
Rettungs=
booten an die Unfallſtelle. Es gelang, den
Bag=
gerführer Labbow in ein Boot zu ziehen. Die
vier übrigen Angehörigen der Beſatzung des
Ankerprahms waren aber ſchon in den Wellen
verſunken. Sonntag vormittag ſuchten Taucher
die Gewäſſer ab, doch iſt bis zur Stunde noch
keine Leiche geborgen worden. Die vier
Ertrun=
kenen ſind der Schiffsführer Wilhelm Gieſe aus
Podejuch bei Stettin und die Baggerleute
Stege=
mann aus Swinemünde Schultz aus Seebad
Ahl=
beck und Klieſe aus Lebbin.
Serum=Inſtituk in Neapel geſchloſſen.
Rom. Das nationale Inſtitut für
Serum=
forſchung in Neapel iſt geſchloſſen und ſein
Di=
rektor, Prof. Terni. und ein Aſſiſtent verhaftet
worden. Die Aufſehen erregende Maßnahme
hängt, mit ſchweren Erkrankungserſcheinungen
zuſammen, die ſich bei zahlreichen mit einer
Schutzimpfung verſehenen Kindern in den
Pro=
vinzen Venedig und Rovigo zeigten. Zehn
Kin=
der ſind nach der Impfung geſtorben. Das
In=
nenminiſterium hat ſofort die Einſtellung der
Schutzimpfungen und eine Unterſuchung gegen
das Seruminſtitut in Neapel, aus dem der
ver=
wendete Impfſtoff ſtammt, angeordnet. Es ſtellte
ſich nämlich heraus, daß bei der Herſtellung des
Serums ſchwere Nachläſſigkeiten vorgekommen
waren.
Neuer folgenſchwerer Wirbelſtarm
in den Werelicfen Kalfen.
New York. Nachdem am Montag ein
Tor=
nado großen Schaden im Miſſiſſippi=Gebiet
ange=
richtet hatte, wurden nunmehr die Staaten
Miſ=
ſouri, Arcanſas und Louiſiana heimgeſucht.
Bis=
her wurden 65 Tote feſtgeſtellt; es handelt ſich
meiſt um Neger. Der Mittelpunkt des Tornados
befand ſich bei der Ortſchaft Minden im Staate
Louiſiann, wo allein 55 Perſonen getötet
wur=
den. Das Mindener Negerwohnviertel wurde
dem Erdboden gleichgemacht. Miliz, Aerzte und
Rotes Kreuz begannen ſofort nach der
Kata=
ſtrophe mit den Rettungsarbeiten. Die Zahl der
Verletzten dürfte wenigſtens 300 betragen.
Die Tornadokakaſtrophe in Amerika.
Shreveport (Louiſiana). Nach den
neue=
ſten Meldungen aus den von einem Tornado
heimgeſuchten Gebieten hat ſich die Zahl der
Toten auf 68 erhöht. Der größte Teil der Opfer
beſteht aus Negern. Fünf Städte ſind von der
Naturkataſtrophe in Mitleidenſchaft gezogen
worden.
Senſationeller Gemäldediebſtahl.
New York. Aus der Gemäldegalerie des
Brooklyner Kunſtmuſeums ſind acht der
wert=
vollſten Gemälde geſtohlen worden. Darunter
befinden ſich van Dycks, Porträt de Senior
Mioſa”, „Fra Angelicos”, „Ankündigung”,
Ber=
nardino Linis „Chriſtuskopf”. Sir Thomas
La=
wrences „Porträt der Miß Mingay‟. Die
übri=
gen Werke ſtammen von Cranach, van der
Weg=
den und Romney. Der Wert der geſtohlenen
Ge=
mälde iſt unſchätzbar. Sie ſind gegen Diebſtahl.
nicht verſichert. Von den Dieben fehlt bisher je)e
Spur.
Reich und Ausland.
Oberſtagksanwalk
wnesgen Zeiſeiſchienung erhafet.
Stuttgart Am Samstag vormittag
wurde der Oberſtaatsanwalt Dr. Tafel
ver=
haftet, als er ſein Dienſtzimmer im
Landge=
richtsgebäude aufſuchte. Ihm wird Beteiligung
an den Deviſenſchiebungen des flüchtigen
Stutt=
garter Rechtsanwaltes Dr. Schwarzkopf
vorge=
worfen. Dr. Schwarzkopf hatte vor etwa einem
Jahre umfangreiche Deviſenſchiebungen nach der
Schweiz vorgenommen; der Fall konnte
ſeiner=
zeit nicht reſtlos geklärt werden, weil Dr.
Schwarzkopf ſeitdem flüchtig iſt und ſich in der
Schweiz aufhält. In der Zwiſchenzeit haben ſich
neue Anhaltpunkte ergeben, die die erneute
Ver=
folgung der Angelegenheit zur Folge hatten. Die
Erhebungen der Zollfahndungsſtelle führten jetzt
zur Verhaftung des Oberſtaatsanwaltes Dr.
Tafel. Außerdem wurde auch der Verlagsinhaber
Dr. Kohlhammer verhaftet, der ebenfalls an
die=
ſen Deviſenſchiebungen beteiligt ſein ſoll.
Ober=
ſtaatsanwalt Dr. Tafel beſtritt bei ſeiner
Ver=
nehmung jede Schuld. Die gegen ihn
vorliegen=
den Verdachtsgründe ſind jedoch ſo ſtark, daß eine
vorläufige Feſtnahme notwendig war.
Inzwi=
ſchen iſt auch richterlicher Haftbefehl gegen
Ober=
ſtaatsanwalt Dr. Tafel ergangen.
Schauvorführung der Reichsmarine
nHel.
Kiel. Im Rahmen der Veranſtaltungen am
Feiertag der nationalen Arbeit hatte die
Reichs=
marine zu einer Schauvorführung eingeladen. Es
waren rund 40 000 Zuſchauer, darunter
Vertre=
ter aller Kieler Behörden, erſchienen. Die
Vor=
führungen begannen mit einem
Geſchicklichkeits=
wettbewerb. der Kraftfahrſtaffeln der
Reichs=
marine, der SA., SS., des Stahlhelms und der
Schutzpolizei, bei der beſonders die SA.=Staffel
eine ausgezeichnete Fahrkunſt bewies. Nach der
Preisverteilung wurden Kampfbilder aus
frühe=
rer und neuer Zeit gezeigt, die ſich in ihrer faſt
wirklichkeitsgetreuen Durchführung
außerordeni=
lich feſſelnd geſtalteten.
Ehemaliger Rittergutsbeſitzer erſchoſſen.
Berlin. Der „B.=L.” meldet aus Schwerin:
Der frühere Rittergutsbeſitzer Andreas von
Flo=
tow=Stuer wurde ſeit einiger Zeit ſteckbrieflich
verfolgt. Nachdem es nunmehr gelungen war,
den Aufenthalt von Flotows ausfindig zu
ma=
chen, machte dieſer bei ſeinem Abtransport in
die Schutzhaft in Teſchow einen
Fluchtver=
ſuch. Die ihn begleitende Hilfspolizeimannſchaft
ſandte dem Fliehenden einige Schüſſe nach, durch
die von Flotow auf der Stelle getötet wurde.
von Flotow war früher Oberführer der SA. in
Mecklenburg, iſt jedoch vor einiger Zeit aus der
NSDAP. ausgeſchloſſen worden.
Vor dem Stapellauf des neuen Segelſchiffes
„Gorch Fock”=Vizcadmiral Raeder, in Hamburg.
Hamburg. Der Chef der Marineleitung,
Vizeadmiral Dr. h. c. Raeder, der bekanntlich die
Taufrede beim Stapellauf des neuen
Segelſchul=
ſchiffes „Gorch Fock” halten wird, iſt am Montag
nachmittag mit einem Sonderflugzeug von
Ber=
lin kommend auf dem Hamburger Flughafen
ein=
getroffen und von Staatsrat Ahrens empfangen
worden. — Wie wir hören, iſt geplant, Kapitän
zur See Mewis zum Kommandanten und
Kapi=
tänleutnant K. Weyer zum 1. Offizier des
Segel=
ſchulſchiffes „Gorch Fock” zu ernennen.
Auf dem Nachtflug verunglückt.
Hannover. Dicht bei Hannover
verun=
glückte geſtern nacht ein däniſches Flugzeug, das
dem Poſt= und Frachtverkehr diente. Der Führer
erlag ſeinen Verletzungen, während der Funker
leicht verletzt wurde. Poſt, Fracht und Flugzeug
ſind verbrannt.
Zwei Militärflugzeuge abgeſtürzt.
Rom. Die italieniſche Militärfliegerei iſt
von zwei ſchweren Unglücksfällen betroffen
wor=
den, die vier Tote gefordert haben, und zwar
ſtürzte bei Udine ein Jagdflugzeug ab und bei
Livorno ein Bombenflugzeug ins Meer.
Vom Anmarſch zur Rieſenfeier auf dem Tempelhofer Feld.
Flugzeug=Zuſammenſtoß in der Lufk.
Neutra (Slowakei). Auf dem Uebungsplatz
des 3. Tſchechiſchen Flieger=Regiments ereignete
ſich am 2. Mai vormittags ein ſchweres
Flug=
zeugunglück. Zwei Militärflugzeuge „AB 3274‟
3296” waren zu einem Uebungsfluge
und „AB 3.
aufgeſtiegen, bei dem ſie einen Luftkampf mit
ſo=
genannten, Photographier=Maſchinengewehren
durchführen wollten. Bei einem Angriff ſtießen
beide Flugzeuge zuſammen. Das Flugzeug 3274
ſtürzte ab. Die Beſatzung konnte ſich aus dem
be=
reits brennenden Flugzeug mit dem Fallſchirm
retten. Der Führer erlitt leichte Verbrennungen.
Das zweite Flugzeug geriet ebenfalls in Brand.
Der Führer wurde durch den Zuſammenſtoß
ge=
tötet. Der Beobachter wollte mit dem Fallſchirm
abſpringen. Der Fallſchirm öffnete ſich aber nicht
und der Leutnant fiel mit den Trümmern des
Flugzeuges tot zu Boden.
Die Bühnenkünſtler im Zuge.
Eine Gruppe der Schornſteinfegr=Innung
in einem der 10 gewaltigen Züge, die ſich Vorn Carl Auen, dahinter von links nach rechts:
Joh. Riemann, Carl de Vogt, H. A. v. Schlettow.
zum Feſtplatz bewegten.
„Graf Zeppelins” Deutſchland=Rundflug am 1. Mai.
Das Luftſchiff über den Rieſenmaſſen,
die ſich zur Feier der nationalen Arbeit auf dem Tempelhofer Feld ſin Berlin verſammelten.
Seite 10 — Nr. 122
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sport, Sptel und Jucnen
Das große Schaukurnen
der Tgde. Beſſungen, Tgeſ. Darmſtadt, Tgde. Darmſtadt.
Auf das am Samstag, den 6. Mai, abends 8.45 Uhr, in der
Woogsplatzturnhalle ſtattfindende Schauturnen wird hiermit
hin=
gewieſen.
Die Turnfolge gibt einen Einblick in die vielgeſtaltige
Ar=
beit der Turnvereine. Das Turnen, das von den drei Vereinen
veranſtaltet wird, iſt um ſo intereſſanter, da einer jeden Riege
geſtattet wurde, ſich ihr Gerät ſelbſt zu wählen. Die Beſucher
werden deshalb von Turnerinnen, wie auch von den Turnern
nur erſtklaſſige Darbietungen ſehen. Die Turnerinnen bringen
Rhythmiſche Stabübungen, Tänze und Walzer=Reigen, während
die Turner ihre Kunſt an den Geräten zeigen werden. Den
muſikaliſchen Teil hat das Stadtorcheſter übernommen. Als
Ab=
ſchluß des Turnens findet Tanz ſtatt. Wir empfehlen den
Freun=
den des Deutſchen Turnens den Beſuch, deſſen Erlös den
Stutt=
gart=Fahrern der Vereine zugute kommt. Die Eintrittspreiſe
beginnen bei 30 Pfg. (Siehe heutige Anzeige.)
Kegler=Bereinigung Darmſtadt und AUmgebung.
Sport= und Werbewoche.
Mit einem vollen Erfolg endete am Sonntag die Sport=
und Werbewoche der Darmſtädter Keglervereinigung. Mit
Aus=
nahme einiger Wochennachmittage konnte reges Intereſſe und
gu=
ter Zuſpruch ſowohl bei den Klubwettkämpfen, wie bei den
Kurzſtreckenkämpfen feſtgeſtellt werden. Ein Beweis dafür, daß
der Kegelſport trotz ſchwieriger wirtſchaftlicher Verhältniſſe
ſeine Anziehungskraft nicht eingebüßt hat. Ausgezeichnete
Re=
ſultate ſind zu verzeichnen. Bemerkenswert war, daß auch eine
Damenriege zum erſtenmal es gewagt hat, mit den Männern in
Konkurrenz zu treten. Die Goldene Kugel” ſtellte eine
Fün=
fer=Riege in den Dienſt der Sache. Sie haben ſich ſo tapfer
ge=
halten, daß es ihnen beinahe geglückt wäre, einen Sieg für ſich zu
buchen.
Ergebniſſe, die mit Prämien bedacht worden ſind:
Klubwettkämpfe, Abteilung I, Fünfer=Mannſchaften, 250
Ku=
in: 1. Zwölfer, Tgd. 46, 1402 Holz; 2. Haſſia 1919, 1. Mſch.,
1397 Holz: 3. D. K. 1911, B. V., 1323; 4. Konkordia, 1. Mſch.,
287; 5. Haſſia, 2. Mſch., 1278; 6. L. L. 08
1263 7.
Lokäl=
hen 1258 Holz.
Abteilung II. Fünfer=Mannſchaften,
150 Kugeln: 1 Alle Neun, Meſſel, 769 Holz: 2.
Freitagskegel=
geſellſchaft „Linde Beſſungen” 695 Holz; 2.
Samstagskegelgeſell=
ſchaft „Linde Beſſungen”, 694 Holz.
Prämienbahn,
Abt. I. 4 Kugeln: 1. Ringler=Sportkegelklub 32 Holz: 2. Berg=
Lokälchen 31; 3. Dahlem=Haſſia 31:
4. Rößler=D.K. 1923 30;
Leining. Gut Holz, Eberſtadt, 30
Schild=Konkordia 30;
8. Meier=Korkordia 30; 9. Reichert=Zwölfer 30; 10. Gebhardt=
D.K 1923 29; 11. Schüßler=Haſſia 29; 12. Ganz=Haſſia 29 Holz.
— Abteilung II. 4 Kugeln: 1. Engel. Alle Neun, Meſſel,
30
Holz; 2. Techel=Darmſtadt 29;
Röth=Darmſtadt 28:
4. Kilgus=Auerbach 27
5. Müller, Wilh., Darmſtadt,
6. Müller, Darmſtadt, Stiftsſtraße, 27 Holz; 7. Harres jr. 27.
Abteilung Damenbahn, 4 Kugeln: 1. Frl. Bäumer,
Roll. Glück, 29 Holz; 2. Frau Reichert, Gold. Kugel, 28 Holz;
3. Frau Schwinn, Gold. Kugel, 28 Holz.
Kegler=Gaumeiſterſchaft in Mainz.
Am 6. und 7. Mai werden in Mainz die Gaumeiſterſchaften
des Süddeutſchen Keglergaues ausgetragen. Der Verband
Darmſtadt iſt dabei erheblich intereſſiert. Am Nachmittag des
6. Mai ſtartet die Kampfmannſchaft um die Meiſterſchaft im
Mannſchaftskampf, da ſie in den Vorkämpzen zweiter
Bezirks=
meiſter geworden iſt. Am Sonntag vormittag und ſpäten
Nach=
mittag ſtarten, der Verbandseinzelmeiſter, Senioreneinzelmeiſter
und die Fraueneinzelmeiſterin. Außerdem hat nachmittags noch
der Verbandsklubmeiſter „D. K. 1911— V. 2
um die
Gau=
klubmeiſterſchaft zu ſtarten. Es iſt alſo genügend Gelegenheit
für Sportintereſſenten der Darmſtädter Keglervereinigung
gebo=
ten, die Meiſterſchaftstage in Mainz zu beſuchen und den Starts
der eigenen Sportler Aufmerkſamkeit zu zollen.
Neuer Schwimm-Welkrekord.
Der Start der Berliner Nixen in der däniſchen Hauptſtadt
brachte keinen Erfolg für die Deutſchen. Im Geſamtergebnis
ſiegten die Däninnen knapp mit 34:31 Punkten. Die beſte
Lei=
ſtung des Tages erzielte die däniſche Meiſterin Elſe
Jakob=
en, die im 100=Meter=Bruſtſchwimmen ihren eigenen offiziellen
Weltrekord von 1,26 um zwei Zehntel=Sekunden auf 1,25,8
ver=
beſſerte. Frl. Suchard=Berlin konnte den zweiten Platz belegen.
Im Kraulſchwimmen über 100 Meter entſchied Mily Anderſen in
113,8 mit mehr als zwei Sekunden Vorſprung zu ihren Gunſten.
Gertrud Mörſchel wurde hier Dritte. Den dritten däniſchen Sieg
gab es im 100=Meter=Rückenſchwimmen durch Tove Nielſen in
1,27. Auch in den beiden Staffeln erwieſen ſich die
Einheimi=
ſchen überlegen. In der 4X100=Meter=Kraulſtaffel ſiegten ſie in
der neuen Landes=Rekordzeit von 5,09 vor Nixe in 5,12,1 unb die
Lagenſtaffel 3X100 Meter ſah die Berlinerinnen ebenfalls auf
dem zweiten Platz.
Aus dem Main=Rhein=Gau der 2.T.
Die Gauleitung für Spiele hat ſoeben die Gau=
Meiſter=
ſchaftſpiele im Fauſtball für 1933 ausgeſchrieben. Die
Einteilung ſieht folgende Stufen vor: Turner I von 19 bis 32
Jahre; II. Turner von 33 bis 39 Jahre; III Turner von 40
und älter; Turnerinnen 18 Jahre und älter; Jugendturner von
14—18 Jahren und Jugendturnerinnen von 14 bis 17 Jahren.
Meldungen zur Teilnahme nimmt noch bis zum 7. Mai der
2. Gau=Spielwart Dr. Rudi Schmitt, Sprendlingen, entgegen.
Zum erſten Spieltag der in Walldorf ſtattfindet, iſt der 14.
Mai beſtimmt. Zum zweiten Spieltag in Nauheim iſt der
23. Mai auserſehen. Gleichzeitig ruft die Gau=Spielleitung zur
Teilnahme an einem Lehrgang für Sommer= und
Winterſpiele zum 7. Mai in Pfungſtadt auf.
Für die Volksturner ſind die Uebungen für das
Gau=
ſportfeſt in Griesheim auf Grund der neuen Richtlinien
der DT. wie folgt feſtgeſetzt worden: Turnerklaſſe T (19—32
Jahre) a) Oberſtufe: 100 Meter, 400 Meter Hindernislauf,
Hoch=
ſprung, Kugelſtoß, Handgranatenweitwurf, Schleuderball.
b) Mittelſtufe: 10 Meter, 400 Meter Hindernislauf, Hochſprung,
Weitſprung, Kugelſtoß, Handgranatenweitwurf. — c) Unterſtufe:
100 Meter, Hochſprung, Kugelſtoß, Handgranatenweitwurf. Bei
dem Hindernislauf iſt eine Hürde von 1,05 Meter Höhe zu
über=
ſpringen, ein quergeſtelltes Turnpferd von 1,30 Meter Höhe zu
überwinden, ein Gang von 0,50 Meter Höhe und 3,00 Meter
Länge zu durchkriechen, ein Weitſprung von 3,00 Meter über
0,25 Meter hohe Hinderniſſe. Neu iſt außerdem die Beſtimmung,
daß ein jeder Turner bis zu 25 Jahren einen der Mehrkämpfe
zu turnen hat. Allen Vereinigungen, die hinter der nationalen
Regierung ſtehen und Wehrſport betreiben iſt die Beteiligung
geſtattet.
Kanuſport.
Anpaddeln des Rot=Weiß, V. f. R., Darmſtadt.
Wenn im Frühling die Natur zu neuem Leben aufblüht,
dann erwacht auch der Kanuſport zu neuem Leben und Treiben.
Es iſt bei den Waſſerſportlern eine alte Sitte, den Beginn der
Saiſon mit einem feſtlichen Tage zu begehen. So fanden ſich am
Sonntag über 100 Rot=Weiß=Paddler und Paddlerinnen vor
ihrem feſtlich geſchmückten Bootshauſe in Erfelden zum
ſogenann=
ten „Anpaddeln” ein. Nach einer kurzen Begrüßung durch den
Vorſitzenden der Paddelabteilung Otto Umbreit, der auf die
Be=
deutung des Tages hinwies, ſtieg unter dem Geſang des
Deutſch=
landliedes und des Herſt=Weſſel=Liedes die Wimpelgala am Maſt
empor. Weithin grüßte dabei neben den Flaggen des Vereins
und des Deutſchen Kanuverbandes die Fahne der erwachten
Na=
tion, zum Zeichen dafür, daß die Rot=Weiß=Paddler ſich
inner=
lich und äußerlich mit dem Geiſte der Volksgemeinſchaft und
Kameradſchaft verbunden fühlen.
Alsdann wurden die Boote getauft, die in dieſem Jahre
erſt=
malig vom Stapel liefen, unter anderem ein neuer
Rennkajak=
zweier, der über Winter in ſelbſtloſer Arbeit von dem Mitglied
Erich Herzig für den Verein gebaut wurde. Das Boot erhielt
den Namen „Unkel Drieß”. Hoffen wir, daß es ſeinem
Er=
bauer alle Ehren macht. Nach dem Geſang des Paddlerliedes
beſchloß eine große Auffahrt vor der Erfelder Reede den
offi=
ziellen Teil. Rund 50 Boote gaben der Auffahrt ein
impoſan=
tes Gepräge. In Guntersblum bei dem Fährwirt Blüm, wurde
der Tag bei Humor, Geſang und Tanz beendet.
Fußball
Um den Aufſtieg zur Kreisliga.
SV. Roßdorf 1922 — Viktoria Griesheim 6:0.
Bei leicht regneriſchem Wetter, aber guten Platzverhältniſſen
trafen ſich am Sonntag dieſe Mannſchaften zum Aufſtiegsſpiel in
Roßdorf. Im Spielverlauf wird die einheimiſche Mannſchaft
gleich zu Beginn überlegen, da die Gäſte ſich mit den
Platzver=
hältniſſen nicht abfinden können. Insbeſondere iſt es die
Roß=
dorfer Stürmerreihe, die dauernd gefährliche Angriffe vorbringt,
ohne daß zunächſt ein greifbarer Erfolg zu verzeichnen iſt. Nur
einen Treffer muß der Griesheimer Torwart durchlaſſen,
nach=
dem auch ein Foulelfmeter gegen Griesheim nur an die Latte
getreten wurde. Nach der Pauſe jedoch müſſen die Griesheimer
gleich in der erſten Minute den 2. Treffer hinnehmen. Durch
weitere gute Stürmerleiſtungen fallen dann in der zweiten
Hälfte noch vier Tore, wobei ſich der Roßdörfer Halblinke
beſon=
ders auszeichnete.
In der Kritik kommen die Einheimiſchen weſentlich beſſer
weg wie die Gäſte. Die Mannſchaft hatte einen guten Tag. Der
geſamte Sturm und der Mittelläufer waren ihren Gegnern
deut=
lich überlegen. Das Reſultat von 6:0 Toren entſpricht durchaus
den gezeigten Leiſtungen, es hätte ſogar noch höher ausfallen
können, wenn man bedenkt, daß auch ein in der zweiten Hälfte
gegen Griesheim wegen Foulſpiel verhängter Elfmeter nicht
ver=
wandelt werden konnte.
Das Spiel wurde von dem Schiedsrichter Beck aus
Wies=
baden geleitet. Er hatte das Spiel feſt in der Hand und traf
se
Roman von
Das Rätsel Choeiander / Seorg lon der Gsbelenf:.
26)
Copyright by Verlag L. Staackmann, Leipzig, durch Dr. Präger Preſſedienſt, Wien.
Achtes Kapitel.
Der Traumſpieler.
All das unerklärliche, ja unwahrſcheinliche Begeben, das ſich
damals im Hauſe des Herrn von Schwarzenfeld zugetragen,
ſchien wirklich für einige Zeit weggeblaſen, zerſtreut, wie
Regen=
wolken im Oſt.
Sonnenſchein wärmte die Mauern, ſäte Blüten über Garten
und Wieſe. Die Mädchen ſangen auf Gang und Treppe.
Ge=
rüchte, die ſich im Dorf, ja bis in die Nachbarſchaft ſchon
gebil=
det hatten, verkrochen ſich, weſenloſe, zerflatternde Gebilde.
Schloß Schlehburg ſchien dem friedlichen Hindämmern eines
alten Thüringer Landſitzes verfallen zu wollen.
Klar leuchteten ſeine Fenſter im Scheine eines milden
Him=
mels, und Haus und Garten ſtanden heiter im buntfarbigen
Kleide des beginnenden Herbſtes, gilbenden Laubs, ſpäter Roſen
und flammender Kreſſe.
Herr von Schwarzenfeld hatte, ſelbſt voller Intereſſe für
ſeine Tätigkeit und ohne Ehrgeiz lehrhaft zu wirken, ſich wenig
Mühe gegeben, die um zwanzig Jahre jüngere Wera in
geſchäft=
liche Dinge einzuführen. Er überließ ſie ihren eigenen
Lieb=
habereien.
Seit einigen Tagen aber war er beſorgt, ſeine Frau ſo oft
als möglich zu einem Spaziergang aufzufordern, ſie zu
unter=
halten, zu zerſtreuen.
Seit kurzem hing über Wera wieder eine ahnungsvolle
Un=
ruhe. Schlafloſe Nächte zehrten von neuem an ihrer Kraft,
angſt=
durchzitterte Träume entließen ſie, erdrückt vom Bewußtſein, aus
einem toddunklen Schlunde geſtiegen zu ſein.
Sie verſchwieg das anfangs ihrem Manne, und obgleich ſie
mit Wendlow in angeregtem Briefwechſel geblieben war, mochte
ſie auch ihm nicht klagen. Immer wieder legte ſie die Feder
weg, mit der ſie dem Freunde alles hatte mitteilen wollen.
Die Briefe an ihn waren ihr eine liebe Gewohnheit
geworden.
Der Baron gönnte ſeiner Frau das Vertrautſein mit einem
ihm ſelbſt ſo ſympathiſchen Menſchen; ſchmunzelnd neckte er ſie
zuweilen, ſie hätte ſich ausgerechnet mit jemand angefreundet,
der die Geiſter anzuziehen ſchien.
An einem goldenen Tage, wie ſie der beginnende Herbſt
ſchenkt, ſaß. Werg über einem Buch, ließ s aber bald ermüdet
aus der Hand fallen und nickte auf dem bequemen Stuhl, den
ſie in der Kaſtanienlaube zu benützen pflegte, etwas ein.
Ueber dem Tal blaute die Kuppel des Himmels. Die Sonne
ſtand noch hoch und fuhr mit leuchtenden Strahlenſtäben durch
das Laubgitter der Bäume. Blätter glühten wie geglättetes
Metall.
Mit einmal ſchreckte die Schläferin aus ihren Träumen
empor.
Jemand hatte nach ihr gerufen. Zweimal. Sie ſchaute
um ſich, ſprang auf.
Niemand? Der Rufer war nicht zu ſehen, der Platz bis zur
Schloßtür leer, auch unter den Bäumen und an den Fenſtern
zeigte ſich niemand, nur die alte Chriſtel jätete in einem
Roſen=
beet Unkraut. Sie fragte. Doch die Gartenfrau war halb taub
und hatte nichts gehört.
Nein. Nicht ihr Gatte, keiner ihrer Leute, es war die
Stimme eines Unbekannten geweſen.
Da erſchrak ſie ſo, daß ſie, ohne ſich umzuſehen, ins Haus
lief. Hinter ſich zog ſie die Tür ihres Salons ins Schloß. Ihre
Blicke flogen durch den Raum, als könne eine Bewegung der
Vorhänge oder etwa das Knacken eines Seſſels anzeigen, daß
der unſichtbare Beſucher mit ihr hereingetreten ſei und ihr
Geſellſchaft leiſte.
Sie ſchalt ſich: „Wie kann ich nur ſo nervös ſein! Mir
ſo etwas einbilden?”
Ihr Mann kam, warf ſich ermüdet auf einen Seſſel. Sie
ſetzte ſich ihm auf den Schoß, lehnte ihren Kopf an ſeine
Schulter, umſchmeichelte ihn, und dann, ſie wußte, er würde es
nicht gern hören, brachte ſie verſchämt ihre Aengſte, ihre Bitte vor:
„Wollen wir nicht etwas verreiſen, Es iſt wieder das
Fremde im Haus.”
„Ach was! Schüttle ſolche Gedanken ab wie der Pudel
das Waſſer!“
Schwarzenfeld drückte ſeine Frau an ſich, lachte, nannte ſie
Träumerin. Abreiſen? Das ſei leider jetzt nicht möglich. Geſchäfte
lägen vor. Er müſſe das Dreſchen überwachen. In einigen
Wochen vielleicht.
Der Förſter wurde in einer dringenden Sache gemeldet,
Schwarzenfeld ſchob Wera mit einem Kuſſe von ſich und eilte
hinaus in ſein Arbeitszimmer.
Aber Zureden, Neckereien und gelindes Schelten ihres
Mannes befreiten Werg nicht.
Mittwoch, 3. Mai 1933
ſeine Entſcheidung energiſch und durchaus einwandfrei; daran
kann auch die Zurücknahme eines von Griesheim mit der Hand
erzielten und fälſchlicherweiſe gegebenen Tores nichts ändern.
Fr. T. Mühlheim — Fr. Tgde. Darmſtadt 5:8 (0:5).
Ein ſelten ſchönes und auch ausgezeichnetes Spiel, das nur
durch die etwas kalten Aprilputzen zum Teil ſtark beeinträchtigt
wurde. Immerhin wohnten dem Treffen eine große Zahl
Zu=
ſchauer bei, die für ihr Aushalten in dem fein niedergehenden
Regen auch belohnt wurden. Beide Mannſchaften zeigten
wirk=
lich ſchönes und faires Spiel. Die zweiten Garnituren lieferten
ſich ebenfalls ein gutes Spiel, bei dem die Gaſtgeber durch
beſ=
ſeres Angriffsſpiel und auch mehr Eifer mit 5:2 verdient
ge=
wannen. Schiedsrichter Strohl leitete ſicher. Von dieſer Woche
ab iſt das Fußball=Training wieder wie üblich angeſetzt, muß
aber pünktlich begonnen werden. Nähere Anweiſungen durch den
Uebungsleiter.
Bei der Veröffentlichung „Gruppenmeiſterſchaft der heſſiſchen
Waldläufer” in der Montagausgabe iſt bei der Frauen=
In dieſer Klaſſe muß die
laſſe ein Irrtum unterlaufen
fuchs. Pol. Darmſtadt, 4:18 Min.;
Reihenfolge lauten: 2. 7
3. Fey, Pol. Darmſtadt, 4:23 Min.
Rundfunk=Programme.
7.10:
10.10:
12.00:
13.30:
15.20:
16.45:
18.00;
18.25:
19.00:
20.00:
20.45:
21.00:
22.15:
22.45:
Frankfurt a. M.
Mittwoch, 3. Mai
Choral. — 7.15: Frühkonzert auf Schallplatten.
Schulfunk: Eine Kreisgeſchichte und wie ſie gemacht wird,
Mit einem Preisausſchreiben.
Mittagskonzert des Funkorcheſters. Ltg.: G. Görlich. Mitw.3
Gerda Hanſi (Sopran).
Köln: Mittagskonzert. Ltg.: L. Eyſoldt.
Stunde der Jugend: Es iſt micht alles Gold was glänzr.
Von allerlei Fälſchungen. — Als ich in Wiesbaden ein
Theater gründete.
München: Nachmittagskonzert. Ltg.: K. Liſt. Soliſten:
Re=
nate von Aſchoff (Sopran), Herm. Hoenes (Violoncello),
Werke von Brahms, Weber, Lortzing, Haydn Beethoven u. a.
Dr. Lic. Dr. Hartmann: „Ballila”.
Zeitfunk.
Stunde der Nation. Die Schwäbiſche Alb. Die Heimat
der Hohenſtaufen und Hohenzollern.
Reformation in Frankfurt. Hörfolge von Hans Heimpel.
Ausf.: Die St. Peter=Spielſchar.
Zehn Minuten Deutſcher Almanach.
Brahms=Konzert. Ltg.: Dr. Merten. Ausf.: Das Funkorch.
Soliſt: G. Knieſtädt.
Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport.
tg.: E. K
Königswuſterhauſen.
Deutſchlandſender: Mittwoch, 3. Mai
9.00: Schulfunk: Märkiſche Heimat. Nach Oſtland wolln wir reiten.
10.00: Hamburg: Stapellauf des Schulſchiffes der Reichsmarins
„Erſatz Niobe‟.
10.10: Schulfunk: Scharnhorſt. Ein Hörbild.
15.00: Kinderſtunde: Erlebnis unſerer Zeit.
15.45: Georg Rendl: Die Bienen=Kugel.
16.00: Studienrat Dr. Uſadel: Deutſcher Geiſt auf Deutſchlands
höheren Schulen.
16.30: Hamburg: Nachmittagskonzert.
Jugendſtunde: Deutſche Arbeiterfungen unter Hitlers Fahnen,
17.10:
17.30:
Dr. Weber: Muſſolini und Nietzſche.
18.00: Das Gedicht.
18.05: Lebende Tonſetzer. Werke von Alfred Bortz. Geſang: Agnes
Schulz=Lichterfeld. Am Flügel: Der Komponiſt.
18.2:
Zeitfunk.
18.43:
Ober=Ing. Nairz: Viertelſtunde Funktechnik.
19.00: Stuttgart: Stunde der Nation: Die ſchwäbiſche Alb. Die
Heimat der Hohenſtaufen und Hohenzollern.
20.00: Volistümliches Konzert. Die Funk=Kapelle. Ltg.: F.
Mars=
zalei. Mitw.: H. W. Bachmann (Bariton).
21.00: Zeitfunk.
21.10: Breslau: Hab mein Wagen voll geladen. Heiteres Hörſpiel
nach alten deutſchen Motiven, von O. Thiemer.
22.10: Wetter= Tages= und Sportnachrichten.
23.00: Königsberg: Tanzmuſik.
Le
Wetterbericht.
Flacher, hoher Druck über Nord= und Oſtſee bedingt in
Deutſchland Zufuhr kontinentaler Luft, ſo daß im ganzen mitz
freundlicher und recht warmer Witterung zu rechnen iſt. Ueber
Frankreich dringt jedoch eine Störung öſtlich vor, die ſpäterhin
lokale Gewitterbildungen veranlaſſen dürfte.
Ausſichten für Mittwoch: Teils heiter, teils wechſelnd
wol=
kig, ſehr warm und meiſt trocken.
Ausſichten für Donnerstag: Warm und wechſelnd wolkiges
Wetter, mit vorübergehender Aufheiterung, Neigung zu lokalem
Gewitterbildungen.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Polliik und Wirtſchaff: Rudolf Mauve; für Feuilleten, Reich mß
für Sport: Karl Böhmann=
Ausland und Heſſiſche Nachrſchten: Max Streeſe
für den Handel: Dr. C.
H. Quetſch; für den Schlußdlenſt: Andreas Bauer; ſu8
„Die Gegenwart”,„ Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette;
für den Inſeraienteil und geſchäftliche Mittellungen: Willy Kuhle;
R
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämilich in Darmſtat
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Räckſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.
Nachts, ſobald er einmal nicht daheim war, lag ſie meiſt
wach, mit Abſicht das Licht nicht löſchend, und ließ das
Stuben=
mädchen im Nebenzimmer ſchlafen.
Sie fürchtete ihre Träume, fuhr zuſammen, wenn irgendein
Geräuſch der Nacht ihr Ohr traf, das Knacken in einem alten
Möbel, das Schlagen einer Tür, das Aufkreiſchen der
Wetter=
fahne, ſobald der Wind über den Giebel fegte.
Wenn ſie auch den Riegel ihrer Tür vorſchob was half’s?
Der konnte vielleicht einen Dieb fernhalten, aber nicht Dinge, die
tief in die Natur verwoben uns entſetzten, weil unſer
Schul=
wiſſen vor ſolchem Unerklärlichen ſchaudernd ſteht wie der
Berg=
wanderer vor der dunklen Tiefe einer Gletſcherſpalte.
Sie zitterte davor, ſich einmal wieder durchs Haus irrend
zu finden, gerufen von den Klängen aus dem alten Flügel.
Und in dieſen Tagen feſtete ſich in ihr der Entſchluß, unter
allen Umſtänden abermals Schlehburg für einige Zeit mit einem
anderen Orte zu vertauſchen.
Eines Abends trat ſie zu ihrem Mann, legte ihm die Hände
auf die Schulter, küßte ihn und entlockte ihm die Erlaubnis.
Man einigte ſich auf eine Reiſe nach der Schweiz. Wera
ſchrieb dem Doktor, daß ſie bald durch München kommen würden,
ihr Freund möchte ſich ihnen anſchließen. Schließlich könnte er
an ſeinem Werk ja auch an den Ufern des Genfer Sees
ſchreiben; er dürfe ihnen keinen Korb geben, auch habe ſie ſein
Verſprechen.
Wendlow empfing den Brief vier Wochen nach ſeiner
Rück=
kehr vom Beſuch bei Profeſſor Virenius, als er eben die Treppe
ſeiner Wohnung hinabging.
Freudig riß er den Umſchlag auf und überflog die Zeilen.
Ja, er würde Schwarzenfelds begleiten. Seine Arbeit war noch
nicht weit gediehen, weil er auf ſeinem Pfade immer neue
Ge=
biete entdeckte. Und wenn er ſeine Studien einige Wochen
unterbrechen würde, was war ſchließlich dabei zu befürchten?
Der Stoff rann ihm ja nicht davon.
An der nächſten Straßenecke kehrte er um, Weras Brief
ſogleich zu beantworten.
Wie zögerten die Tage! Endlich erſchien der rechte. Wenlow
erwartete Schwarzenfelds an der Bahn. Schon eine
Viertel=
ſtunde vor Einfahrt des Zuges trieb ihn die Ungeduld auf dem
Bahnſteig hin und wider. Zu ſeiner Ueberraſchung entſtieg nur
Wera dem Wagen.
Ihr Mann ſei im letzten Augenblick leider durch einen
Gerichtstermin und andere dumme, geſchäftliche Dinge abgehalten
worden, er laſſe indeſſen Wendlow bitten, da man in Montreug
bereits im Hotel die Zimmer beſtellt hätte, mit ihr
vorgus=
zufahren. In wenigen Tagen hoffe er nachzukommen.
(Fortſetzung folgt.)
Mmmer 122
llatte
Mittwoch, 3. Ma
Die deutſch=engliſchen Handelsbeziehungen.
die für Deutſchland ungünſtigen Zollpoſikionen im engliſchen Schuhzollprogramm.
Un die wirkſchafkliche Zuſammenarbeit. Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
In den Beſprechungen über den Abſchluß des deutſch=engliſchen
Wirtſchaftsabkommens in der engliſchen Oeffentlichkeit wird
be=
heuptet, die deutſchen Intereſſen ſeien bei dieſem Abkommen viel
ſtärker gewahrt worden als die engliſchen und weiter ausgeführt,
daß keinerlei Herabſetzungen der deutſchen Zölle vorgenommen
worden ſeien. Von maßgebender Stelle wird dieſen Behauptungen
gegenüber darauf hingewieſen, daß auf Grund des deutſch=
eng=
liſchen Protokolls vom Jahre 1924 beide Länder verpflichtet
wa=
ren, keinerlei für die beiderſeitige Ausfuhr beſonders abträgliche
Zollerhöhungen durchzuführen, ohne ſich mit dem Vertragspartner
ins Benehmen zu ſetzen. Auf Verlangen des Vertragspartners
ſoll=
ten etwaige Zollerhöhungen entweder aufgehoben oder doch
minde=
ſtens auf ein erträgliches Maß zurückgeführt werden. Dieſen
ein=
deutigen Beſtimmungen entgegen hat die engliſche Regierung in
ihrem großen Schutzollprogramm vom Jahre 1931 eine ganze
Reihe von für Deutſchland ungünſtige Zollpoſitionen eingeſetzt.
Nach dem Sinn des Protokolls wären die Engländer verpflichtet
geweſen, dieſe Zölle auf Antrag Deutſchlands ohne beſondere
Gegenleiſtung aufzuheben oder mindeſtens aber auf ein
vernünf=
tiges Maß zurückzuführen. Da dies nicht geſchah, war es der Sinn
der jetzt beendeten Verhandlungen, den deutſchen Forderungen
Geltung zu verſchaffen. Man muß aber feſtſtellen, daß dieſes Ziel
nur ſehr unvollkommen erreicht worden iſt. Die deutſchen
Beſchwer=
den ſind nur zu einem kleinen Teil abgeſtellt worden. Bei
einer ganzen Reihe von Exportartikeln, vor allem Trikotagen,
Glas= und Korbwaren, ſind die deutſchen Wünſche nicht
berückſich=
tigt worden. Darüber hinaus aber hat England für andere
Ex=
vortwaren entgegen den Beſtimmungen des Protokolls
Gegen=
leiſtungen verlangt, und zwar in Form einer Erhöhung der
Kohleneinfuhr nach Deutſchland. Angeſichts der ernſten Lage des
deutſchen Bergbaues iſt der deutſchen Regierung dieſes
Zugeſtänd=
nis keineswegs leicht gefallen. Es muß aber erwartet werden, daß
die bei den letzten Verhandlungen nicht berückſichtigten deutſchen
Beſchwerden bei den kommenden Handelsvertragsverhandlungen
vollen Ausgleich finden. Wenn die deutſche Regierung ſich
ſchließ=
lich mit der jetzt getroffenen Vereinbarung abgefunden hat, ſo war
dafür die Erwägung maßgebend, daß eben bei der gegenwärtigen
ſchwierigen Lage in beiden Ländern größere Zugeſtändniſſe nicht
durchzuſetzen waren. Es muß aber betont werden, daß es wenig
Werk hat, immer von der Notwendigkeit wirtſchaftlicher
Zuſam=
menarbeit zu ſprechen, wenn man nicht gewillt iſt, im gegebenen
Falle dafür eigene praktiſche Opfer zu bringen und damit ſeine
Bereitwilligkeit zu dieſer wirtſchaftlichen Zuſammenarbeit zu
be=
kräftigen.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die Reichsinderziffer für die Lebenshaltungskoſten im April.
Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltungskoſten (Ernährung,
Wohnung, Heizung, Beleuchtung, Bekleidung und „ſonſtiger
Be=
darf”) beträgt für den Durchſchnitt des Monats April 1933 116,6:
ſie hat ſich gegenüber dem Vormonat nicht verändert. Im einzelnen
lauten die Indexziffern für Ernährung 106,3 (gegen März plus
0,1 v. H.), Bekleidung 110,6 (gegen März minus 0,5 v. H.),
Hei=
zung und Beleuchtung 135,7 (gegen März minus 0,7 v. H.), „
ſon=
ſtigen Bedarf” 161,8 (gegen März minus 0,1 v. H.). Die
Inder=
ziffer für Wohnung iſt mit 121,3 unverändert geblieben.
Eiſengroßhandlung Trier, K.a.A., Darmſtadt=Frankfurt a. M.
Nachdem die Eiſengroßhandlung Trier, o. H. G., vor etwa vier
Wochen in Konkurs gegangen iſt, iſt nunmehr auch die
Grund=
ſtücksgeſellſchaft der Firma, die in Form einer K.a.A. geführt
wurde, in Konkurs gegangen. Die beiden Verfahren werden
ver=
einigt, Konkursverwalter iſt R.=A. Kling=Darmſtadt. Die erſte
Gläubigerverſammlung wurde auf den 10. Mai nach Darmſtadt
einberufen.
Die Kursentwicklung des Pfundes. Bei Börſenſchluß in
Lon=
don notierte der Dollar 3,89 gegen 3,87½ gegenüber dem Pfund.
Der franzöſiſche Franken notierte 84,75 gegen 83½ die Reichsmark
14,30 (unverändert) und der Schweizer Franken 17,25 gegen 17.10.
Einſchränkungen im amerikaniſchen Gold=Zahlungsverkehr.
Die Agence Economique et Financiere meldet aus New York, daß
das amerikaniſche Schatzamt keine Erlaubnis mehr geben werde,
Gold zur Rückzahlung der im Ausland fällig werdenden
amerika=
niſchen Obligationen oder zur Bezahlung des Zinſendienſtes
aus=
zuführen. Das Schatzamt habe mitteilen laſſen, daß keine Lizenz
mehr für dieſe Zwecke gegeben werde. Dieſer Beſchluß ſtehe in
offenem Widerſpruch zu der Entſcheidung der franzöſiſchen
Regie=
rung, die den Zinſen= und Amortiſationsdienſt der Dollar=
Obli=
gationen in Gold auszahlen laſſe.
Mannheimer Produktenbericht vom 2. Mai. Weizen, inländ.,
gut, geſund, trocken, 76—77 Kilo, 21,60—21,83: Eoſinweizen 15,60
bis 15,75; Roggen inländ., 72—73 Kilo, 17,00; Hafer, inländ.,
15—15,25; inländiſche Sommergerſte 19—19,50; La Plata=Mais
20,25—20,50; Soyaſchrot 10,60—10,75: Biertreber 12—12,25;
Trockenſchnitzel, loſe 7,75—7,80; Wieſenheu, loſes 4.80—5,10;
Rot=
kleeheu 4,90—5,30; Luzernekleeheu 5,60—6,20; Preßſtroh, Roggen=
Weizen 2,80—3, desgl. Hafer=Gerſte 2.40—2,80; geb. Stroh
Rog=
gen=Weizen 2,70—2,90, desgl. Hafer=Gerſte 2,30—2,50;
Weizen=
mehl Spezial Null mit Austauſchweizen 31.25—31.,50; desgl. mit
Auslandsweizen 31,25—31,50; Roggenmehl, 60—70 Proz
Aus=
mahlung 22—23,50; desgl. pfälz. und ſüdd. 23,50—25;
Weizen=
kleine, feine 7,60—7,75: Erdnußkuchen 11,75—12. Tendenz: ruhig.
Der Konſum iſt zurückhaltend, Geſchäft ſehr klein.
Berliner Produktenbericht vom 2. Mai. Nach der zweitätigen
Verkehrsunterbrechung kam das Geſchäft am Getreidemarkte nur
ſchleppend in Gang. Gegenüber dem ſtetigen, Vormittagsverkehr
war die Stimmung an der Börſe recht ruhig. Am
Zeithandels=
markt etgaben ſich nur unbedeutende Preisveränderungen. Die
Samstagpreiſe waren im allgemeinen knapp behauptet. Am
Promptmarkte hat ſich das erſthändige Angebot nicht nennenswert
verſtärkt und die Forderungen lauteten kaum nachgiebig,
anderer=
ſeits disponieren die Mühlen und der Handel mangels beſonderer
Anregungen ſehr vorſichtig. Weizen= und Roggenmehle werden
nur für den laufenden Bedarf aufgenommen. Hafer liegt bei
mäßi=
gem Angebot ſtetig. Das Gerſtengeſchäft hat ſich leicht belebt.
Mekallnokierungen.
Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kilogramm am
2. Mai ſtellten ſich für Elektrolytkupfer, prompt cif Hamburg,
Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die
Deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 50.50 RM. — Die Notierungen
der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe
verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte Lieferung und
Bezahlung) ſtellten ſich für Original=Hüttenaluminium, 98 bis 99
Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren. auf 160 RM.,
des=
gleichen in Walz= oder Drahtbarren, 99 Prozent, auf 164 RM.,
Reinnickel 98 bis 99 Prozent, auf 350 RM., Antimon=Regulus
auf 39—41 RM., Feinſilber (1 Kg. fein) auf 43—46 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 2. Mai ſtellten ſich für
Kupfer: Mai 43 (43.50), Juni 43.25 (43.50). Juli 43.75 (43.75),
Auguſt 43.75 (44.25), September 44 (44.50), Oktober 44.25 (44.75),
November 44.50 (45). Dezember 44,75 (45.25). Januar 45.50
42.75) Februar 45.75 (46.25), März 46 25 (46.50), April 46.:
47), Tendenz: ſtetig. Für Blei: Mai, Juni. Juli 14.75 (15.75).
Auguſt, September 15 (16) Oktober 15.25 (16.50). November 15.25
10 50) Dezember 15.50 (16,75), Januar 15,75 (17), Februar 16
12) März. April 16 (17.25), Tendenz; luſtlos. Für Zink: Mai,
Juni 20
50 (21.50), Juli 21 (22). Auguſt 21.25 (22), September
21.25 (2
22.25), Oktober, November 21.50 (22.50). Dezember 21.50
23). Januar 22 (23.25). Februar 22 (23.50), März 22.50 (23.50),
April 22.50 (23.75), Tendenz: ſtetig. — Die erſten Zahlen bedeuten
Geld, die in Klammern Brief.
Den Erwartungen des Vormittags entſprechend eröffnete die
geſtrige Berliner Börſe zwar in überwiegend freundlicher
Hal=
tung, das Geſchäft ließ aber im allgemeinen noch etwas zu
wün=
ſchen übrig. Bei den bei den Banken vorliegenden Orders handelte
es ſich nämlich teilweiſe nur um Limitserneuerungen, doch
über=
wog ſeitens der Kundſchaft zweifellos das Kaufintereſſe. Da
an=
dererſeits beſonders bei Spezialwerten keine größere
Verkaufs=
neigung beſteht, genügte ſchon relativ kleine Nachfrage, um
Kurs=
ſprünge zu verurſachen. Beſondere Beachtung fanden naturgemäß
nach der geſtrigen Kanzlerrede die ſogenannten Aufbauwerte, da
dieſe von dem Arbeitsbeſchaffungsprogramm der Regierung in
erſter Linie profitieren dürften. Spezialwerte wie Holzmann,
Berger, Rütgerswerke erſchienen mit Plus=Plus=Zeichen und
wur=
den bis zu 10 Prozent höher daxiert. Auf Meldungen von einem
beſſeren Geſchäftsgang waren auch Linoleumwerte ſtärker gefragt
und mehrprozentig höher. Für Chadeaktien, die ebenfalls mit
Plus=Plus=Zeichen erſchienen, regten feſtere Schweizer
Kursmel=
dungen an. Eine Nachfrage von 6 Mille führte bei Südd. Zucker
zu einem 4,5prozentigen Kursgewinn, Braubank lagen 3,5 Prozent
höher, A. G. für Verkehr plus 4 Prozent, Schuckert in Nachwirkung
der Dividendenerklärung plus 2,5 Prozent. Von Montanpavieren
ſind Buderus, Dt. Erdöl und Hoeſch als ſtärker gebeſſert zu
nen=
nen. Andererſeits waren Kunſtſeideaktien, Bemberg und
Schiff=
fahrtswerte bis zu 2,5 Prozent gedrückt, wobei zweifellos das
Feh=
len von Limiten eine Rolle ſpielten. Wegen Dividendenloſigkeit
büßten Goldſchmidt erneut 3,25 Prozent ein. Der Farbenkurs
ver=
ſteht ſich heute erkluſive Dividende von 6.3 Prozent. Auch im
Ver=
lauf war die Tendenz an den Aktienmärkten nicht ganz einheitlich.
Die Frankfurter Börſe eröffnete nach der zweitägigen
Unterbrechung zwar in weiter befeſtigter Tendenz, das Geſchäft
war aber zunächſt nicht nennenswert belebt, da die Kundſchaft
nahezu fehlte und ſich die Umſatztätigkeit lediglich auf kleine Käufe
der Kuliſſe und der Arbitrage beſchränkte. Die Auslaſſungen des
Reichskanzlers über das Arbeitsbeſchaffungsprogramm machten
einen guten Eindruck und regten beſonders die Werte an, die von
der Arbeitsbeſchaffung den meiſten Nutzen ziehen dürften,
näm=
lich Bau= und Bauſtoffunternehmungen. So waren vornehmlich
Zement Heidelberg, Ph. Holzmann und Rütgerswerke ſtark geſucht
und mit Plus=Plus=Zeichen angeſchrieben, und kamen ſchließlich
um 6—6,5 Prozent feſter zur Notiz. Auch AG für Verkehrsweſen
zogen ſpäter um 6 Prozent an. Daneben zeigte ſich infolge der
internationalen Dollarſchwäche einiges Intereſſe für ſogen
Roh=
ſtoffwerte. Ueber den Durchſchnitt von 1—1,5 Prozent hinaus
lagen noch Deutſche Linoleum mit plus 5,5 Prozent, Scheideanſtalt
und Kali Salzdetfurth mit je plus 3,75 Prozent und Conti
Lino=
leum Zürich mit plus 3 Prozent ſtärker erhöht. Am Chemiemarkt
eröffneten JG. Farben unter Berückſichtigung des
Dividendenab=
ſchlages von netto 6,3 Prozent 1,25 Prozent höher. Deutſche
Erd=
öl gewannen 2 Prozent und Metallgeſellſchaft 1 Prozent, wogegen
Th. Goldſchmidt infolge des ſchlechten Abſchluſſes angeboten waren
und nach Minus=Minus=Zeichen mit 6 Prozent niedriger notiert
wurden. Am Montanmarkt betrugen die Beſſerungen von 0,50
bis 1,5 Prozent, Harpener lagen 1,75 Prozent und Gelſenkirchen
2 Prozent höher. Elektrowerte lagen überwiegend von 1—2 Proz.
höher” nur Bekula waren etwas angeboten und um 1,5 Prozent
ſchwächer. Niedriger eröffneten außerdem Schiffahrtsaktien (bis
minus 1 Prozent), Allgemeine Lokal und Kraft (minus 1,5 Proz.)
und Reichsbank (minus 2 Proz.). Von Einzelwerten zogen Gebr.
Junghans 2,5 Proz., Conti Gummi 1,75 Proz., Zellſtoff Waldhof
1,5 Proz. und Daimler Motoren 1 Proz., ſowie Bank für
Brau=
induſtrie 1,5 Proz. an. Im Verlaufe blieb die Stimmung unter
kleinen Schwankungen feſt, und die Umſatztätigkeit war etwas
leb=
hafter, da zahlreiche kleine Kundenorders zur Ausführung kamen.
Nach dem feſten Schluß der Mittagsbörſe iſt auf
Glattſtellun=
gen hin an der Abendbörſe eine leichtere Lockerung der Kurſe
zu bemerken. Geſchäfte kamen nur wenig zuſtande. Farben
ver=
loren 0,25, Rütgers ½8 Prozent. Bauaktien konnten weiter
ge=
winnen, ſo wurden Holzmann mit 2,25 Prozent höher notiert.
Ebenſo waren Zement Heidelberg 1 Prozent freundlicher. AG. für
Verkehrsweſen war 0,75 Prozent ſchwächer. Der Montanmarkt
war gegenüber den Kurſen der Mittagsbörſe unverändert.
Schiff=
fahrtswerte erholten ſich etwas.
Berliner Kursbericht
vom 2. Mai 1933
Vom Holzmarkk.
Unſer Mitarbeiter ſchreibt uns: Die Lage iſt feſt. Die Umſätze
ſind ein wenig kleiner als in der Vorwoche. Trotzdem beſtand in
den Reihen des Platzholzhandels Kaufluſt, weil die Läger klein
und auffüllungsbedüxftig ſind. Das iſt beſonders in Mittel= und
Weſtdeutſchland der Fall. Hier macht ſich allmählich die Tatſache
bemerkbar, daß der Import ausländiſcher Hölzer, auch exotiſcher
Furniere, ſchon durch die Erſchwerung der Deviſenbeſchaffung,
mehr und mehr zurückgeht. Das mag für die Holzfirmen an der
Waſſerkante, die von jeher auf dieſes Geſchäft zugeſchnitten ſind,
bedauerlich ſein, es iſt aber unvermeidbar, wenn der geſamten
Holzwirtſchaft, voran dem Waldbeſitz, aufgeholfen werden ſoll. Die
nordiſchen Dielungen ſind überdies durch die am 23. Februar
ein=
getretene Zollerhöhung um rund 9 Mark je Kubikmeter ſo teuer
geworden, daß die Einſtellung vieler Verbraucher, die ſich
allmäh=
lich an dieſes Material gewöhnt hatten, ganz automatiſch
ge=
wechſelt und dem Wunſch Platz gemacht hat, ſich allmählich wieder
der Verwendung des inländiſchen Dielungsholzes zuzuwenden.
Nordiſche Dielungen aus 1 Zoll hergeſtellt, die bis zu der
Zoll=
erhöhung etwa 1,55 Mark im Großhandel frei norddeutſchen
Sta=
tionen koſteten, ſind heute nicht unter 1,83—1,84 RM. je
Quadrat=
meter Federmaß zu haben. Auch das ruſſiſche Holz beginnt
all=
mählich aus dem deutſchen Verbrauch ausgeſchaltet zu werden. Die
Ruſſen verlangen heute frachtfrei Berlin im Großhandel durch
ihre Vertreterfirma etwa 52 Mark für die ſogenannte Bauware,
die ſich zum Hobeln eignet, während 1. Klaſſe etwa 10 Mark je
Kubikmeter mehr koſtet. Dieſe Preiſe überſteigen die inländiſchen
Notierungen um ein Geringes, und weil ſie das tun, liegt keine
Veranlaſſung vor, das Ruſſenholz dem Inlandsmaterial
vorzu=
ziehen. Die Hobelwerke ſind gut beſchäftigt, ſie verarbeiten auch
inländiſche Fichte und Tanne, die ſich allmählich auch in Gegenden
einzuführen beginnt, die früher auf das Kiefernholz
eingeſchwo=
ren waren. Geſucht waren Schalbretter 20 Millimeter ſtark, auch
Blockware, 26 Millimeter. Eiche lag feſter.
Diehmärkke.
Mannheimer Viehmarkt vom 2. Mai. Aufgetrieben waren!
193 Ochſen, 188 Bullen, 324 Kühe, 408 Färſen 810 Kälber, 25
Schafe, 2077 Schweine, 120 Wagenpferde, 244 Arbeitspferde 120
Schlachtpferde, 6 Ziegen, zuſammen 4515 Tiere. Marktverlauf:
Großvieh mittel, geräumt; „Kälber mittel, geräumt; Schweine
mittel, geräumt; erſtklaſſige Wagen= und Arbeitspferde mittel;
Pferde mittlerer Preislage geſucht: Schlachtpferde mittel.
Prä=
miierte Tiere aller Gattungen über Notiz. Bezahlt wurde pro 50
Kilo Lebendgewicht in RM.: Ochſen a) 1. 29—31, 2. 25—27. b) 25
bis 28;
Bullen a) 25—27, b) 22—24, c) 20—22: Kühe a) 22—24,
b) 20—22. c) 15—18, d) 12—14: Färſen a) 30—32, b) 26—28,
—25; Kälber a) 66—72,
c) 24—
b) 44—46, c) 38—41. d) 35—37.
e)
30—32: Schafe a) 26—30; b) 20—27: Schweine b) 37—39, c)
37—39, d) 36—38, e) 34—35. Es koſtete pro Stück in RM.
Wagen=
pferde 900—1500, Arbeitspferdde 500—1500, Schlachtpferde 40 bis
140; Ziegen 17—1
Frankfurter Viehmarkt vom 2. Mai. Aufgetrieben waren:
Rinder 1655, davon 52 ſeit dem letzten Markt, Ochſen 455. Bullen
124, Kühe 550, Färſen 474, ferner Kälber 408, Schafe 32, Schweine
3824, davon 170 vor Marktbeginn ausgeführt. Bezahlt wurde pro
Zentner Lebendgewicht: Ochſen a1) 28—31. a2) 24—27, b) 20—23,
Bullen a) 25—30, b) 22—25, Kühe a) 24—26, b) 20—23, c) 16—19,
d) 12—15, Färſen a) 28—31, b) 25—27, c) 22—24. Kälber b) 42
bis 45, c) 37—41, d) 30—36, Schafe nicht notiert, Schweine b) 75
bis 38, c) 35—38,5, d) 34—38, e) 32—35. Marktverlauf: Rinder
ſehr gedrückt, Ueberſtand, Kälber und Schafe ruhig geräumt,
Schweine ruhig, nahezu ausverkauft.
Der Rindermarkt war
außergewöhnlich ſtark beſchickt. Das Geſchäft war deshalb ſehr
ge=
drückt. Die Preiſe gaben nach.
tfoß.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Nach Mitteilungen des Statiſtiſchen Reichsamtes wurden im
April ds. Js. durch den „Reichsanzeiger” 373 neue Konkurſe.
ohne die wegen Maſſemangels abgelehnten Anträge auf
Konkurs=
eröffnung — und 144 eröffnete Vergleichsverfahren
bekanntge=
geben. Die entſprechenden Zahlen für den Vormonat ſtellen ſich
auf 467 bzw. 221.
Auf Grund eines Vorſtandsbeſchluſſes hat der Reichsverband
des Deutſchen Groß= und Ueberſeehandels e. V. eine
außerordent=
liche Mitgliederverſammlung zu Mittwoch, den 3, Mai,
einberu=
fen, um verſchiedene für die Gleichſchaltung des Groß= und
Ueber=
ſeehandels wichtige Entſchließungen herbeizuführen.
Der Zinkwalzwerkverband GmbH., Berlin, hat den
Grund=
preis für Zinkbleche mit Wirkung ab geſtern in einigen Gebieten
um RM. 0,51 für 100 Kilo ermäßigt.
Deviſenmarkt
vom 2. Mai 1933
Verl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u. 1
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordb. Llotzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw. 1
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
DeutſcheCont. Gas 1
Meke
67.—
61.25
18.625
33.75
19.25
29.25
137.50
47.75
18.75
46.50
160.975
116.—
Mee
Elektr. Lieferun
J. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ. f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
oksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=untn.
Orenſtein & Koppell
Mef
96.50
143.625
74.—
103.—
113.—
85.75
66.75
150.75
70.875
91.
*,
81
56.355
53.125
Meee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Ka ſei1.—
Leonh. Tietz
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Wer 1e
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke 1107.75
Vuee
63.—
26.—
48.25
153.50
70.25
88.625
10.75
18.50
97.—
73.75
Helſingfors
Bien
Prag
Budape
Sofia
Holland
Sslo
nhagen
olm
London
Buenos=Aire?
New Yo=
Belgien.
Italien
Paris
Währung
100 finn. Mk.
100 Schilling
100 Tſch. Kr.
00 Pengö
100 Leva
to0 Gulben
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1 2.Stg.
1 Pap. Peſo
1 Dollar
100 Belga
100 Lire
100 Francs
Rt
6.244
45.45
12.70
3.047
169.5
2.38
4.015
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58.34
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Japan
Rio deJaneirol=
Jugoſlawien
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Athen
Iſtambul
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Tallinn (Eſtl.)
Riga
Währung
100 Franken”
100 Peſeta!
100 Gulden
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100 Drachm.
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1canab. Doll.
1 Goldpeſo
100 isl. Kr.
100 eſtl. Kr.
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Surüſtägter und Karlokalbanr Barngfrast, Hiaute dir Stessher Bunk
Frankfurter Kursbericht vom 2. Mai 1933.
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Lahmeher & Co. ..
Laurahütte ......
Lech, Augsburg.
Löwenbr. Münch.
Mainkr.=W. Höchſt.
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Mannesm.=Röhre
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Miag. Mühlenbau.
MotorenDarmſtadt
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Bhönix Bergbau ..
Reiniger, Gebbert.
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Elektr. Stamm
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Roeder, Gebr. ...
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Salzdetfurth Kai.
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Boigt & Haeffner.
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Berl. Handelsgeſ.
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Comm. u. Privatb.
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Dt. Eff. u. Wechſe
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Mein. Hyp.=Ban1,
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Südd. Bod.Cr.
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Frankona Rück=u. M
Mannheim. Verſich.,
Otavi Minen.
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60
Mittwoch, 3. Maf 1331
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nacheichten
Dampfkesse
(2063a
jeder Art.
Behälter und
Rohrleitungen
der Heſſ. Autobus=Verkehrs=Geſellſchaft
Darmſtadt, Adolf=Hitler=Platz
Tel. 3673 (Deutſche Auto=Reiſebüro).
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Bergſtraße, Kirſchhäuſertal,
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brunn, Weinheim.
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(5757
11 bis 13 Uhr.
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Heute unwlderruflich
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