Einzelnummer 10 Pfennige
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Tadter A
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Franffurt a. M. 4301
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 117
Freitag, den 28. April 1933.
196. Jahrgang
27 mm breite Zelle im Kreiſe Darmſtadti 23 Reichspfg.
Finanz=Anzelgen 35 Reichspfg. Rellamezelle (92 mm
breit) 2Reichsmartk. Anzelgen von auswärts 35Reichepfg.
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr Streit uſw., erliſcht
jede Verpſiſchtung auf Erfüllung der
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oder gerichtlicher Beltreibung fällt ſeder Rabatt weg.
Bankionto Deutſche Bank und Darmſfädter und
Nationalbank.
Stahlhelm unterſtellt ſich Adolf SHitler.
Das Ergebnis der wochenlangen Beſprechungen: Einkrikt Heldtes in die NSDAP. — Der Stahlhelm
als geſchloſſene ſoldakiſche Einheit der Führung Adolf Hiklers unkerſtellk. — Freundſchaftsbündnis
zwiſchen Stahlhelm und NSDAB. vor dem Abſchluß.
*
MaMlyemeeinfag
im Rahmen der nakionalen Revolukion.
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
Die Kaltſtellung des bisherigen zweiten Stahlhelm=Führers
Düſterberg hat noch eine Reihe von weiteren
Perſonalverände=
rungen in der Bundesleitung zur Folge gehabt. Der
Bundes=
kanzler Wagner, der Preſſechef v. Olberg und vier
andere Herren ſind zunächſt beurlaubt worden, was
prak=
tiſch wohl auf eine dauernde Ausſchaltung hinausläuft. Damit
ſind alle Einflüſſe, die ſich in der Richtung Düſterbergs innerhalb
der Bundesleitung des Stahlhelm geltend machten, beſeitigt.
Raſcher als erwartet, haben dann die Verhandlungen
zwiſchen dem Bundesführer des Stahlhelm. Arbeitsminiſter
Seldte, und dem Reichskanzler Adolf Hitler über das
Ver=
hältnis zwiſchen Stahlhelm und NSDAP. zum Abſchluß
ge=
führt. Man hofft anfangs der nächſten Woche bereits auch die
letzten Einzelheiten über das gemeinſame
Wir=
ken der SA. und des Stahlhelms geſchaffen zu haben.
Reichsarbeitsminiſter Seldte hat bereits am Donnerstag abend im
Rundfunk ſeine Politik verteidigt und erklärt, daß er der
NSDAP. beigetreten iſt, und daß er die Kameraden,
die ſeinem Beiſpiel nicht folgen wollen, von
ihrem Fahneneid entbinde.
Damit hat der Stahlhelm=Bundesführer auch nach außen
hin ſichtbar den Anſchluß an die NSDAP. vollzogen. Durch
dieſen Prozeß hat ſich die nationale Revolution einen großen
ge=
ſchloſſenen Stoßtrupp geſchaffen, der unter der einheitlichen
Füh=
rung des Reichkanzlers Adolf Hitler ſteht.
Seldke im Rundfunk
über die Beweggründe des Stahlhelm=Anſchluſſes
an die NSDAP.
Berlin, 27. April. .
Der Gründer und Bundesführer des Stahlhelm,
Reichs=
arbeitsminiſter Seldte, ſprach am Donnerstag abend im
Rund=
ſunk und erklärte u. a.:
Meine Abſicht, wie alljährlich in Dresden in einer großen
Verſammlung der Stahlhelm=Bewegung am 27. April zu ſprechen,
mußte ich leider im letzten Augenblick aufgeben, weil wichtige,
für die Zukunft des Bundes des Stahlhelm
ent=
ſcheidende Beſprechungen, deren Bedeutung für den
geſchloſſenen Einſatz der nationalen
Bewe=
gungen im Rahmen der nationalen Revolution
wegweiſend ſein werden, mich in Berlin feſthielten. Wenn dieſe
Beſprechungen heute auch noch nicht beendet
wer=
den konnten, weil die Formgebung eines innigen
Freundſchaftsbündniſſes, das in der heutigen
Beſprechung des Kanzlers Adolf Hitler mit mir
vertieft und beſiegelt wurde, Zeit beanſprucht
— denn es ſoll ja für alle Zeiten gelten —, ſo ſteht doch eines
feſt: Der Geiſt, auf den es ankommt, der Sinn iſt
unabänderlich!
So wie ich um der Einheit der Führung willen und um den
einheitlichen Einſatz des Stahlhelms willen als Gründer dieſes
Bundes die Führung allein übernommen habe, ſo ſehe ich
in der Zukunft nicht mehr Parkeien.
ſondern nur noch eine große Einheit,
gegen die eine Oppoſition ebenſowenig möglich
iſt, wie ein Nebenherlaufen. Denn darin ſehe ich den
großen Sinn der deutſchen Revolution von 1933, daß die
Zei=
ten in Deutſchland vorbei ſind, in denen
ſtaat=
liches politiſches Leben ſich nur entwickelte aus
der Wechſelwirkung zwiſchen Regierungs= und
Oppoſitionsparteien. Soldatenart iſt es, aus
Erkennt=
niſſen die Folgerungen zu ziehen. Das wird mir um ſo leichter
und iſt mir andererſeits ein tiefes inneres Wiſſen
ge=
worden, was ich in den letzten, wochenlangen
Be=
ſprechungen und in Zuſammenarbeit mit dem
Führer Adolf Hitler erlebte, daß dieſer Mann
nicht nur der Führer der deutſchen Revolution,
ſondern Führer der deutſchen Zukunft iſt!
Ich, der ich frei bin von Parteizugehörigkeit, erkläre hiermit
meinen Eintritt in die NSDAP., weil ſie die Bewegung iſt, die
als Einheit das ganze deutſche Volk umfaſſen will. Deshalb
unter=
ſtelle ich mich, und damit den von mir gegründeten Stahlhelm,
B. d. F., als geſchloſſene ſoldatiſche Einheit dem Führer Adolf
Hitler.
Wer von meinen alten Kameraden auf dieſem Wege mir nicht
zu folgen vermag, den entbinde ich hiermit von ſeinem Fahneneid.
Ich aber will den Weg der Freiheit mitbereiten helfen!
Für meine Stahlhelm=Kameraden verleſe ich folgenden
Aufruſ:
Kameraden des Stahlhelm!
Ueber 14 Jahre habt Ihr als Kampftruppe in der großen
Front der nationalen Geſamtbewegung gegen das November=
Syſtem eure ſoldatiſche Pflicht erfüllt und Opfer an Gut und
Blut in dieſem Kampfe für Deutſchlands Freiheit dargebracht,
wo immer ich ſie von euch gefordert habe. Ihr habt in dieſem
dem Stahlhelm zugewieſenen Kampfabſchnitt die Straßen
frei=
gemacht zu dem politiſchen Umſchwung des 30. Januar, an dem
an eurer Seite ſich die nationalſozialiſtiſche Bewegung die Macht
im Staat erſtürmt hat. Aus der Tiefe der gewaltigen
national=
ſozialiſtiſchen Volksbewegung brach am 30. Januar die
national=
ſozialiſtiſche Revolution ſich Bahn, die der Entwicklung des neuen
Deutſchland zu innerer und äußerer Freiheit von Staat und
Nation ihren Stempel aufdrückt.
Kameraden vom Stahlhelm! Wir bekennen uns zu der
deut=
ſchen Revolution, der unſer Herz, unſer Willen und unſere
Ge=
folgſchaft gehört. Wir bekennen uns zu dem Führer der Deutſchen
Revolution, Adolf Hitler, deſſen Regierung ich als Miniſter
an=
gehöre.
Die von mir, eurem Führer, mit dem Führer der
national=
ſozialiſtiſchen Bewegung beſiegelte Freundſchaft iſt die Erfüllung
unſeres alten Herzenswunſches. Deutſche Soldaten gehören immer
zuſammen. Es geht um Deutſchlands Freiheit, um Deutſchlands
Ehre, es geht um das Reich!
Frontheil Stahlhelm! Frontheil Hitler! Frontheil
Deutſch=
land!
Immer noch Meinungsverſchiedenheiken
Zwiſchen Deutſchnakionalen und Nakionalſozialiſten.
* Berlin, 27. April. (Priv.=Tel.)
Die deutſchnationale Reichstagsfraktion iſt am Donnerstag zu
einer zweitägigen Beratung zuſammengetreten, die zunächſt eine
ſehr ausgedehnte politiſche Ausſprache gebracht hat. Die
Deutſch=
nationalen ſtehen vor der für ſie entſcheidenden
Frage, ob die Reichsregierung wie bisher auf
dem Prinzip der Plucalität aufgebaut ſein ſoll
oder ob der natſoz. Totalitätsanſpruch weiter
verfolgt wird. Im Mittelpunkt ſtehen dabei die 4 Miniſterien,
die Hugenberg im Reich und in Preußen verwaltet und deren
ein=
heitliche Leitung er zur Durchführung ſeiner Wirtſchaftspolitik für
erforderlich hält. Die Nationalſozialiſten fordern
unter Hinweis auf die Strömung aus ihren eigenen Reihen eine
Auflöſung des Wirtſchaftsminiſteriums. Bei den
Deutſchnationalen wird immer noch angenommen, daß ſchließlich
eine Löſung gefunden wird, die die Gleichberechtigung der
verſchie=
denen Parteien anerkennt. Die Stimmung bei den
Deutſchnatio=
nalen iſt nach wie vor recht zuverſichtlich, trotz der
Abbröckelungs=
erſcheinungen, die ſich in ihren eigenen Reihen an einigen Stellen
bemerkbar gemacht haben. Sie glauben, daß es ſpäteſtens in den
erſten Mai=Tagen gelingen wird, eine für alle Teile befriedigende
Löſung zu finden.
3
Klärung der Skakthalkerfrage.
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
Der Reichskanzler hat im Laufe des Donnerstag wieder
eine ganze Reihe von Empfängen gehabt. U. a. ſind die
Bürger=
meiſter von Hamburg, Bremen und Lübeck bei ihm geweſen.
Er hat ſich mit dieſen Herren über die Statthalterfrage
unterhalten, ſoweit ſie ſich auf die Hanſeſtädte bezieht. Es iſt
bekannt, daß von einzelnen Ländern die verſchiedenſten Wünſche
vorgetragen worden ſind. Sie ſind einmal perſönlicher Natur,
zum anderen handelt es ſich um die Abgrenzung der
Statthalterbezirke. Verſchiedene Namen über die in
Frage kommenden Perſönlichkeiten ſind in letzter Zeit ſchon in
die Oeffentlichkeit gedrungen. Die Entſcheidung iſt aber vom
Reichspräſidenten noch nicht getroffen worden.
Man nimmt allgemein an, daß die endgültige Liſte der
Statthalter dem Präſidenten im Laufe des Freitag vom
Reichs=
kanzler unterbreitet werden wird ſo daß dann noch am gleichen
Tage mindeſtens der größte Teil der Statthalter durch den
Reichspräſidenten beſtellt wird.
Das Reichskabinett wird am Freitag nachmittag erneut
zuſammentreten. Vorher wird eine Miniſterbeſprechung
ſtatt=
finden, die ſich mit der politiſchen Lage beſchäftigt. Die
Tages=
ordnung der Kabinettsſitzung iſt nicht allzu umfangreich. Neben
einigen weniger bedeutungsvollen Vorlagen ſteht ein
Geſetz=
entwurf zum Schutze des Gartenbaues zur Debatte. Die
Vor=
lage will vor allem den Frühgemüſebau gegen die ausländiſche
Konkurrenz nach Möglichkeit ſchützen.
Geheimes Staatspolizeiamt in Preußen.
Berlin, 27. April.
Der preußiſche Miniſterpräſident Göring hat die bisher dem
Polizeipräſidium in Berlin angegliederte Zentrale der Politiſchen
Polizei abgetrennt und zu einer ſelbſtändigen Behörde
ausgeſtal=
tet. Das ſo geſchaffene Geheime Staatspolizeiamt, deſſen
Tätig=
keit durch ein Geſetz vom 26. April 1933 geregelt und bas dem
Miniſter des Innern unmittelbar unterſtellt iſt, hat die Aufgabe,
alle ſtaatsgefährlichen politiſchen Beſtrebungen im geſamten
Staatsgebiet zu erforſchen und zu bekämpfen. Hierzu ſind ihm
nicht nur die anderen Polizeibehörden unterſtellt, ſondern auch
eigene Exekutivkräfte zugeteilt.
Das Geheime Staatspolizeiamt hat ſeinen Sitz in Berlin
SW 11.
* Das ſudekendeutſche Drama.
Von unſerem =Korreſpondenten.
Prag, Ende April.
In dieſen Tagen hat ſich ein junger deutſcher Lehrer, deſſen
Name in der ſudetendeutſchen nationalſozialiſtiſchen Bewegung
beſten Klang hatte, in einer Zelle des Karlsbader
Gerichts=
gefängniſſes unter Umſtänden erhängt, die beträchtliches Aufſehen
nicht nur in der deutſchen Bevölkerung der Tſchechoſlowakei
hervorgerufen, ſondern auch im Deutſchen Reiche die
Aufmerkſam=
keit der Oeffentlichkeit auf den Fall hingelenkt haben. Der Name
des Unglücklichen war vor etwa Jahresfriſt in der deutſchen
Preſſe oft genannt worden: denn er gehörte zu den zahlreichen
jungen Sudetendeutſchen, denen wegen ihrer Betätigung im
nationalſozialiſtiſchen „Volksſport”=Verband vor einem
tſchechi=
ſchen Gerichte der Prozeß gemacht wurde und hinter denen
ſchließlich die Türen der Kerker von Pankraz, der größten
tſchechiſchen Strafanſtalt für politiſche Häftlinge, zufielen, weil
der öffentliche Ankläger (die tſchechiſche politiſche Polizei) in der
Tätigkeit der Jünglinge im Rahmen der nationalſozialiſtiſchen
Sportorganiſation eine Bedrohung der Sicherheit der
tſchecho=
ſlowakiſchen Republik erblickte. Ueber ein Jahr verbrachten die
Verurteilten, die keine andere Schuld hatten, als daß ſie
Turn=
übungen, Ausflüge in Gruppen unternommen hatten, die von
tſchechiſcher Seite als „militäriſche Ausbildung” ängeſehen
wur=
den, hinter Kerkermauern, bevor ſie gegen Kaution und
Gelöb=
nis wieder auf freien Fuß geſetzt und ihnen der Reſt der
Strafe bedingt erlaſſen wurde. Zu ihnen gehörte der junge
Lehrer, der nach ſeiner Entlaſſung eine Stellung bei einem
deutſchen Prager Rechtsanwalt fand und ſeine freie Zeit zur
Fortſetzung des juriſtiſchen Studiums verwendete, das er in der
Einſamkeit ſeiner Zelle mit Erfolg aufgenommen hatte. Auf
einer Erholungsfahrt in die deutſch=böhmiſche Provinz, nach
Karlsbad, ereilte ihn ſein Schickſal: er kam im Eiſenbahnabteil
mit einigen Leuten in ein politiſches Geſpräch, und weil er
die Bitterkeit über die unſchuldig verbüßte Haft nicht ganz
zurückzudrängen vermochte, geſchah das in der Tſchechoſlowakei
in ſolchen Fällen Uebliche: von der nächſten Bahnſtation aus
ſchon ſpielte der Telegraph und gab die Meldung eines
tſchechi=
ſchen Spitzels nach Karlsbad weiter, daß ein deutſcher
Zug=
paſſagier die Tſchechoflowakei geſchmäht habe . mit dem
Er=
folg, daß auf dem Karlsbader Bahnhof Beamte der
Staats=
polizei den jungen Mann in Empfang nahmen und dem
Gefäng=
nis einlieferten. Keinen Augenblick darüber im Zweifel, daß
dieſe neuerliche Verhaftung dazu führen mußte, daß die ihm
bedingt erlaſſene reſtliche Strafe von zwei Jahren wieder in
Kraft treten würde, hat der Unglückliche den Tod der Qual
einer neuen Haft in tſchechiſchen Kerkern vorgezogen und ſich
in der Nacht erhängt.
Die Anteilnahme des ſudetendeutſchen Volkes an dieſem
er=
ſchütternden Schickſal eines in vorderſter Reihe des deutſchen
Kampfes in der Tſchechoſlowakei ſtehenden Mannes iſt groß
und aufrichtig. Sie iſt um ſo größer, als das Ende des jungen
Lehrers in ergreifender Form das Schickſal der geſamten
ſudetendeutſchen Jugend verſinnbildlicht, einer Jugend,
der keine andere Wahl als der Tod oder der
Kerker bleibt.
Dieſe Behauptung mag übertrieben erſcheinen, aber ſie iſt es
nicht. Denn das in der rückſichtsloſeſten Bekämpfung des
Deutſchtums im Staate verankerte Syſtem der Prager Regierung
hat ſchon ſeit Jahresfriſt das Todesurteil über den deutſchen
Nachwuchs in der tſchechiſchen Republik ausgeſprochen: bei keiner
ſtaatlichen Behörde, bei keinem öffentlichen Amte, in keinem
unter ſtaatlicher Kontrolle oder tſchechiſchem Einfluß ſtehenden
Induſtrie= oder Handelsunternehmen wird noch ein Deutſcher
angeſtellt, im Gegenteil: dort, wo ſie ſich auf Grund ihrer
Fähig=
keiten und ſprachlichen Qualifikation bisher erhalten konnten,
dort drängt man ſie mit allen möglichen Mitteln auf die Straße,
in das Heer der Arbeitsloſen, und an ihre Stelle ſetzt man
Tſchechen, Leute, die ihre Eignung unter keinen Beweis zu ſtellen
haben, bei denen es genügt, daß ſie Tſchechen ſind. Auf dieſe
Weiſe hat das deutſche Sprachgebiet in der Tſchechoſlowakei
Poſt= Steuer= und Bahnbeamte erhalten, die Schneider, Schuſter
und Schloſſer geweſen ſind, gewiß ehrenwerte Berufe, aber doch
wohl nicht die geeignete Vorbildung für Beamtenſtellungen
ge=
währleiſten. Hinter den Schaltern in den im ſudetendeutſchen
Gebiete befindlichen Poſt=, Bahn= und Zollämtern befinden ſich
Leute, die der deutſchen Sprache faſt gar nicht mächtig ſind,
ſogenannte Beamte, die beim Kauf von fünf Stück
Zwanzig=
hellermarken mit Papier und Bleiſtift rechnen, Telephondamen,
die falſche Verbindungen herſtellen, weil ſie nicht deutſch
ver=
ſtehen und die ſudetendeutſche Jugend, die unter ſchweren
Opfern der Angehörigen ſtudiert und ſich auf die
Beamten=
laufbahn vorbereitet hat, dieſe Jugend iſt gezwungen, in den
Straßen herumzulungern, die Zeit mit nutzloſer Suche nach
Poſten zu verbringen, ſie iſt der fürchterlichſten ſozialen
Ver=
elendung, der Proletariſierung ausgeliefert, weil dieſer Staat
ſie ſyſtematiſch ihrer ſtaatsbürgerlichen Rechte beraubt, ohne ſie
indes ihrer ſtaatsbürgerlichen Pflichten zu entbinden . . .
Man muß ſich in die Lage, in das Empfinden dieſer vor
dem abſoluten Nichts ſtehenden jungen Menſchen verſetzen, um
das Maß der Verbitterung der Verzweiflung und der
berechtig=
ten Auflehnung gegen dieſe tſchechiſchen Methoden verſtehen zu
können. Aus alledem aber wächſt der Zorn, wächſt die Empörung,
wächſt der Widerſtand der jungen Generation gegen das Land,
in deſſen Grenzen ſie die Friedensverträge gezwungen haben.
Wer die tieferen Urſachen der Tragödie der jungen
Sudeten=
deutſchen, dieſer Menſchen ohne Zukunft, erkannt hat, wer um
die Ausſichtsloſigkeit eines nervenzerrüttenden Kampfes gegen
das zyniſche Prager Entrechtungsſyſtem weiß, der wird auch
verſtehen und begreifen, daß dieſe deutſche Jugend mit einer
von Tag zu Tag brennender werdenden Sehnſucht über die
Grenzen dieſes Landes hinausblickt ins Deutſche Reich, dem
Vaterlande aller Deutſchen, auf deſſen Wiederaufſtieg ſie gläubig
vertrauen; denn auf den Wiederaufſtieg des Reiches bauen ſie
ihre Hoffnung auf, die Hoffnung, ihrem Leben Sinn und Zweck
geben zu können, Tſchechiſche Willkür und Unterdrückung hat
dieſe Sehnſucht der jungen Sudetendeutſchen entfacht, tſchechiſche
Gewalt ſucht ſie hinter Kerkermauern wieder zum Verlöſchen
zu bringen. Es wird ihr nicht gelingen, ſolange wenigſtens
nicht gelingen, bevor den deutſchen Bürgern der Tſchechoſlowakei
nicht Recht und Gerechtſamkeit widerfährt!
Seite 2 — Nr. 117
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Kein Kriegsſchulden=Morakorium.
Rooſevelk zur Reviſion der Kriegsſchulden nach der
Weliwirtſchaftskonferenz bereit.
Waſhington, 27. April.
Wie von zuſtändiger Seite verlautet, bereitet Rooſevelt eine
Entſchließung an den Kongreß vor, durch die er ermächtigt wird,
bis nach der Weltwirtſchaftskonferenz ein
Kriegsſchulden=
moratorium zu gewähren. Der Antrag Rooſevelts iſt jedoch,
wie verlautet, nur von der Erzielung eines franzöſiſch=
amerika=
niſchen Abkommens abhängig, wonach Frankreich die rückſtändige
Rate vom 15. Dezember 1932 zahlen würde. Ferner forderte
Rooſevelt klar und eindeutig die effektive Abrüſtung der
euro=
päiſchen Staaten, die bisher noch nicht abgerüſtet haben.
Nach einer Meldung der Aſſociated Preß aus Waſhington
iſt Präſident Rooſevelt bereit, die Frage einer
Reviſion der Kriegsſchulden nach der
Weltwirt=
ſchaftskonferenz in Erwägung zu ziehen. Im
Weißen Hauſe ſei jedoch von gut unterrichteter autoritärer Seite
betont worden, daß der Präſident in ſeinen Beſprechungen mit
Macdonald und Herriot auf keinerlei Vereinbarungen
einge=
gangen ſei, die einen Aufſchub der Ratenzahlungen vom 15. Juni
zum Gegenſtand gehabt hätte oder irgendeinen Plan zur
Rege=
lung der Schuldenfrage feſtgelegt hätte.
Rooſevelts Abrüſtungsvorſchlag.
Wie aus Waſhington verlautet, bewegt ſich Rooſevelts
Ab=
rüſtungsvorſchlag in folgendem Rahmen: Rooſevelt iſt nicht nur
gewillt, einen Konſultativpakt mit den europäiſchen Nationen
ein=
zugehen, ſondern befürwortet auch den Beitritt der Vereinigten
Staaten zur ſtändigen internationalen Kommiſſion zwecks
Ueber=
prüfung der militäriſchen Tätigkeit aller Nationen. Als
Gegen=
leiſtung des Beitritts von USA. zu dieſer Kommiſſion will
Rooſe=
velt einen eindeutigen Rüſtungsabbau verlangen. Vorausſetzung
hierfür ſei jedoch, daß den Vereinigten Staaten völlige
Handlungs=
freiheit gewahrt bleibe. Der Zweck der interalliierten
Kom=
miſſion werde eine Vornahme periodenweiſer Unterſuchungen der
Rüſtungen der führenden Mächte ſein, um einen Rüſtungsausbau
über die Vertragsſtärke hinaus zu verhindern. Rooſevelt iſt
be=
müht, eine Formel zu finden, wie man eine derartige
Kontroll=
kommiſſion den europäiſchen Nationen ſchmackhaft machen könne.
Das Unterſuchungskomitee werde ſeine Feſtſtellungen der ſtändigen
Abrüſtungskommiſſion zu unterbreiten haben.
Der Nachrichtenkrieg gegen Ikalien.
UNB. Rom, 27. April.
In letzter Zeit ſieht ſich die italieniſche Regierung immer
wieder genötigt, die hartnäckig auftretenden Tendenznachrichten
zu dementieren, wie z. B. über angebliche italieniſche
Aſpirationen aufportugiſche Kolonien und auf.
den Hafen von Saloniki ſowie über italieniſche
Waffenſendungen nach Ungarn. Man hat hier den
Eindruck, daß ein ſyſtematiſcher Feldzug im Gange iſt, um die
italieniſche Außenpolitik zu verdächtigen. Das „Giornale
d’Italia” weiſt heute auf dieſen Nachrichtenkrieg hin, der zeige,
daß, obwohl man in Genf von der Abrüſtung der Geiſter
ge=
ſprochen habe, man noch keinen Schritt auf dem Wege der
Auf=
richtigkeit und der Loyalität in den internationalen Beziehungen
weitergekommen ſei. Die Urheber der falſchen Nachrichten, die
immer neues Mißtrauen unter den Nationen hervorrufen ſollen,
ſeien, die üblichen Agenten der Geſchichtsfabrikanten und der
Politik, die darauf abzielt, Frieden und Vertrauen unter den
Völkern unmöglich zu mächen.
Eine Erklärung des Reichskanzlers.
Die Reichspreſſeſtelle der NSDAP. gibt folgende Erklärung
des Führers bekannt:
„In letzter Zeit werden in zahlreichen Orten und Städten
Straßen und Plätze umgetauft, So ſehr ich mich über die Ehrung
freue, die man mir durch die Verbindung ſolcher Plätze und
Stra=
ßen mit meinem Namen erweiſt, ſo ſehr bitte ich aber doch, davon
abſehen zu wollen, hiſtoriſche Bezeichnungen zu verändern. Wir
dürfen nicht in den Fehler der Putſchiſten des Jahres 1918
ver=
fallen. Jede Generation ſoll nur das auf ſich beziehen, was ſie
ſelbſt geſchaffen hat. Es iſt unſere Ehrenpflicht, die Namen der
Novemberverbrecher von unſeren öffentlichen Straßen und Plätzen
zu entfernen. Sie ſollen dann aber wieder ihre alten
Bezeich=
nungen erhalten. Nur das, was die nationale Revolution für die
Zukunft ſelbſt aufbaut, darf ſie mit ihren und dem Namen ihrer
führenden Männer verbinden. Adolf Hitler.”
Schloß und Muſeum.
Von Wolfgang Federau.
ap. Eingebettet in den Kranz ſanftgeſchwungener,
waldbe=
deckter Hügel im Weſten, in eine weite und fruchtbare Ebene, die
ſich bis an den weißen Strand der Bucht hinſtreckt, im Oſten —
ſo liegt das ſogenannte königliche Schloß in Oliva da und breitet
ſeine ſchlichte und ſchön gegliederte Faſſade vor den Augen der
entzückten Beſchauer aus. Ein kunſtſinniger Abt erſchuf es einſt,
vor bald zwei Jahrhunderten, umgab es mit einer Parkanlage,
die noch heute an jedem lichten Sommer=, an jedem klaren
Win=
tertag Tauſende von Beſuchern herbeilockt. Kunſtvoll geſchnittene
Hecken und Alleen, die Romantik engliſcher Parklandſchaften,
träu=
mende Weiher, über deren ſpiegelndes Waſſer weiße Schwäne
majeſtätiſch und hochmütig ihre Bahn ziehen, rauſchender
Waſſer=
fall und zärtliches Bachgemurmel, all dies vereinigt ſich zu einem
Geſamtbilde, das dem Park, immer neue Freunde wirbt. Hier
ſchweift, durch eine kunſtvoll geſchaffene Trugperſpektive, der Blick.
zwiſchen einer ſauber geſchnittenen Allee hinaus bis in die
Un=
endlichkeit des Meeres, dort eratmet man den Duft blühender
Roſen oder verſinkt in der Farbenpracht der Rhododendren, die den
Sommer künden, der Dahlien, die den nahenden Herbſt erahnen
laſſen.
Lange ſtand das äbtliche Schloß, ſeines früheren und
eigent=
lichen Zweckes beraubt, faſt verwaiſt da. In ſeinem öſtlichen
Flüg=
gel lebte der Gelehrte und liebevolle Pflege dieſes — in des
Wor=
tes eigentlichſter Bedeutung — Königlichen Gartens, in einigen
der nach Norden gerichteten Räume hatte ſich einer der jüngſten
und talentierteſten Danziger Maler, der jetzt in Berlin lebende
und ſchaffende Julius Zellmann, Wohnung und Atelier
einge=
richtet. Aber die ſchönen und hochfenſtrigen Zimmer und Säle
nach Süden, in der einfachen und zärtlichen Linienführung des
ſpäten Rokoko, ſie blieben leer, ſie lagen brach, wie wohl ein Acker
jahrelang brach liegt, dem das Auge und die Hand des Herrn
fehlt, der vergeſſen wurde mitſamt der Kraft und der
Fruchtbar=
keit, die ungehoben in ſeinem Schoß ruhten.
Seit etwa ſechs Jahren iſt das nun anders. Hat man für
die=
ſes Schloß einen Zweck, eine neue und große Aufgabe gefunden,
beherbergt es das neu ins Leben gerufene Landesmuſeum für
Danziger Geſchichte. Einem ſchönen und glücklichen Einfall wurde
ſo das ſeltene Schickſal raſcher Erfüllung zuteil. Denn wahrlich:
kaum anderswo im Umkreis Danzigs hätte ſich eine geeignetere
und würdigere Möglichkeit für die Unterbringung eines ſolchen
Muſeums finden laſſen. Dieſe Mauern, überweht vom Rauſchen
uralter Baumrieſen, von dem trunkenen Duft ungezählter
Blu=
men und Sträucher, erhellt von den Kerzen, die jahrzehntealte
Kaſtanien in jedem Frühling neu auf ihre dicken, knorrigen Aeſte
Vom Tage.
Im Laufe des Mittwoch empfing Staatspräſident Dr. Werner
Vertreter des Heſſiſchen Kleingarten=Bauvereins, des
Verban=
des evangeliſch=kirchlicher Frauenvereine für Heſſen und Vertreter
der Lederwareninduſtrie des Offenbacher Bezirks.
Im Einverſtändnis mit dem Reichsminiſter der Juſtiz haben
die Landesregierungen eine Vereinbarung getroffen, durch die
einer bevorzugten Behandlung ſogenannter „Ueberzeugungstäter”
im Strafvollzug ein Ende gemacht wird.
Der „Völkiſche Beobachter” veröffentlicht folgende Verfügung
Adolf Hitlers: Den Leiter der politiſchen Zentralkommiſſion
Pg. Rudolf Heß ernenne ich zu meinem Stellvertreter und erteile
ihm Vollmacht, in allen Fragen der Parteileitung in meinem
Namen zu entſcheiden.
Der Gruppenführer der ſchleſiſchen SA.. Polizeipräſident
Hei=
nes, iſt zum Obergruppenführer ernannt worden.
Das inländiſche Vermögen des früheren preußiſchen
Finanz=
miniſters Klepper wurde auf Veranlaſſung der
Generalſtaatsan=
waltſchaft beſchlagnahmt.
Auf Grund des bisherigen Ermittelungsergebniſſes hat der
Polizeipräſident in Berlin die vorläufige Feſtnahme des
Ober=
bürgermeiſters Böß verfügt. Seine Penſion wurde bis auf
wei=
teres in voller Höhe geſperrt.
Gerüchte, daß der frühere Reichskanzler und Zentrumsführer
Dr. Brüning ſein Reichstagsmandat niederlegen werde,
entſpre=
chen nicht den Tatſachen. Dasſelbe gilt von den Gerüchten, daß
Dr Brüning beabſichtige. Deutſchland zu verlaſſen, um eine
Pro=
feſſur in England anzunehmen.
Das deutſch=niederländiſche Wirtſchaftsabkommen iſt am
Don=
nerstag nachmittag unterzeichnet worden.
Das Zuſatzabkommen mit den Auslandsgläubigern der
öſter=
reichiſchen Kreditanſtalt wurde in London paraphiert. Das
Zuſatz=
abkommen gewährt Stillhaltung bis zum 1. 3. 35 für
Barleiſtun=
gen des Bundes.
Der Verband der polniſchen Aufſtändiſchen veröffentlicht am
Donnerstag einen Befehl. in dem die am 21. April angeordnete
ſchärfſte Alarmbereitſchaft aufgehoben wird
Im Hinblick auf die Neuwahlen zur 2. Kammer hat die
hollän=
diſche Regierung ihre Demiſſion angeboten.
Das Präſidium der Abrüſtungskonferenz hat nach längerer
bewegter Ausſprache grundſätzlich beſchloſſen, die weiteren
Ver=
handlungen über den erſten Teil des engliſchen
Abrüſtungsabkom=
mens (Sicherheit) einzuſtellen, da eine ſachliche Entſcheidung
ange=
ſichts der geſamten Lage gegenwärtig nicht zu erzwingen ſei.
Die japaniſchen Truppen am Loan=Fluß wurden plötzlich aus
den vorderſten Linien zurückgezogen. Gerüchten zufolge wird ein
großer Teil der japaniſchen Truppen in großer Eile nach der
ruſſiſch=mandſchuriſchen Grenze befördert.
Gipfel der ausländiſchen Heke.
Schärfſter Prokeſt der Reichsregierung in Moskan
und London.
* Berlin, 27. April. (Priv.=Tel.)
Wir würden uns einer ſchweren Täuſchung hingeben, wenn
wir annehmen wollten, daß die im Ausland gegen uns
ent=
feſſelte Lügenhetze etwas an ihrer Kraft verloren habe. Sie hat
nur ihre Formen geändert. Man findet nicht mehr tagein
tag=
aus ſenſationell aufgebauſchte Nachrichten. Dafür wird aber in
der uns feindlichen ausländiſchen Preſſe eine intenſive
Klein=
arbeit geleiſtet, für die, wie in den letzten Tagen eine
polizei=
liche Unterſuchungsaktion bewies, teilweiſe das Material aus
kommuniſtiſchen Kreiſen in Deutſchland geliefert worden iſt. Den
Gipfel der ausländiſchen Hetze hat aber auzweifelhaft der „
Man=
cheſter Guardian” erreicht, der in der Vergangenheit durch
ſeine Unparteilichkeit und ſein ſachliches Urteil in Deutſchland
einen guten Namen hatte. Seit Monaten erſchöpft ſich aber die
Tätigkeit ſeiner Redaktion darin, der Hetztätigkeit neue
Nahrung zu liefern.
Jetzt bringt er es fertig, folgendes zu behaupten, daß die
Brandſtifter des Reichstagsbrandes in der deutſchen
Reichsregie=
rung ſäßen, und kündigt für morgen ins einzelne gehendes
Ma=
terial darüber an.
Von maßgebender deutſcher Seite wird dazu erklärt, die
Reichsregierung ſtehe auf dem Standpunkt, daß ein derartiger
Vorwurf gegen die Regierung eines Landes in der Geſchichte
bei=
ſpiellos iſt. Die Reichsregierung wird gegen dieſe ungeheuerlichen
Verunglimpfungen den ſchärfſten Proteſt einlegen.
Auch die Ruſſen leiſten ſich allerhand. Jetzt iſt im
Mos=
kauer Staatsverlag Ogis eine Hetzſchrift gegen
Deutſchland erſchienen, die von dem Mitglied des
Zentral=
komitees der Kommuniſtiſchen Partei, Hekkert, ſtammt. Die
Hetz=
ſchrift bringt Greuelmärchen über die Lage in Deutſchland und
iſt an verſchiedenen Stellen für das nationale Empfinden
ver=
letzend. Da dieſe Hetzſchrift für die Maſſen beſtimmt iſt, ſteht zu
erwarten, daß der deutſche Botſchafter in Moskau bei der
Re=
gierung der Sowjetunion Vorſtellungen erheben wird, um die
Verbreitung dieſer Hetzſchrift zu verbieten.
ſtecken — dieſe Mauern ſind ja ſelbſt ſteingewordene Geſchichte.
Dieſe Räume, deren edle Maße, deren lichte Farben und Tönungen
beſinnliche Harmonie ausſtrömen, haben ja ſelbſt bereits die
wech=
ſelnden Geſchehniſſe von Jahrhunderten geſchaut.
So wird, wer heute das Schloß und damit das Muſeum
be=
tritt, ſchon rein äußerlich auf das vorbereitet, was ihm hier
ge=
boten werden ſoll. Längſt ſchon ſind wir ja dazu gekommen, in
einem Muſeum mehr zu ſehen, mehr von ihm zu verlangen, als
nur die Aufſtapelung von überkommenem Gut, den Laien
er=
drückend durch die Fülle, an der er bald müde und gleichgültig
vorüberſchleicht, als genüge er einer läſtigen Pflicht. Ein Muſeum
wie das Landesmuſeum in Oliva hat von Anbeginn an weitere
Ziele gehabt. Nicht nur Sammelſtelle ſollte es ſein für
Gegen=
ſtände der Forſcher=, der Wiſſenſchaftler=Arbeit, ſondern ſein Ziel
war nach dem Willen des Leiters von Anfang an darauf gerichtet,
in erſter Linie in den breiten Schichten der inländiſchen Beſucher,
unter den einfachen und unverbildeten Bewohnern Danzigs den
Sinn zu wecken für ihre eigene Herkunft und Vergangenheit, für
die geſchichtliche Vergangenheit zugleich des Landes, denen ſie
ent=
ſtammen. Aus dieſem Wiſſen und Verſtehen um die Quellen
un=
ſeres Werdens ſoll ſo die Liebe zu unſerer Heimat geweckt und
vertieft werden, ſoll dieſe Liebe aus der Ebene des nur
Gefühls=
mäßigen, des oft zur Phraſe und glatten Scheidemünze des
All=
tags Entwerteten herausgehoben werden in jene höheren — und
tieferen — Bezirke, wo Erkenntnis erwächſt von dem, was das
Heute dem Geſtern, was unſere lärmende Gegenwart der
keines=
wegs koten Vergangenheit an lebendigem und unvergänglichem
Gut verdankt. Will man den Fremden über das Werden
unter=
richten, daß er nur um ſo beſſer das Sein verſteht und begreift,
dieſe Stadt, dieſes Land und ſeine Bewohner mit anderen,
wiſſen=
deren Augen erſchaut. In klarer Erkenntnis dieſer Aufgaben und
Ziele hat der Muſeumsleiter von Anfang an neue und vom
Ueb=
lichen abweichende Wege betreten. Hat das Muſeum mit den
Be=
ſuchern, ſozuſagen in Tuchfühlung gebracht. Die Menge des
je=
weils zur Schau geſtellten hält ſich in überſehbaren Grenzen. Aber
immer wieder wird, bald in jenen, bald in dieſen Räumen, eine
geſchloſſene Sonderſchau veranſtaltet, die dem Beſucher einen
tie=
feren Eudruck in beſtimmte Vorgänge, Einrichtungen oder das
Leben und Wirken einzelner hervorragender Perſönlichkeiten
ver=
mittelt. Danziger Dichter wie Joſeph von Eichendorff, Robert
Reinick, Paul Scheerbart, Johannes Trojan, Danziger
Wiſſen=
ſchaftler wie der Aſtronom Hevelius. Danziger Künſtler wie etwa
der Radierer Hellingrath wurden ſo dem Publikum erneut und
anders nahe gebracht, als es auf dem Wege über das Buch
mög=
lich iſt. Oder man erfuhr Weſentliches über das Danziger
In=
nungsweſen, Danziger Bauten und ihre Beſonderheiten, über das
Handwerk des Mittelalters, die Methoden unſerer Imkerei vom
früheſten Mittelalter bis heute und vieles andere mehr. Man ex=
Freitag, 28. April 1933
Die Enklohnung
am Tag der nationalen Arbeit.
WTB. Berlin, 27. Aprik.
Zur Klärung von Fragen, die ſich bezüglich der Entlohnung
von feiernden Arbeitnehmern am Tag der nationalen Arbeit
ergeben haben, wird amtlich verlautbart:
Vorausſetzung für die Bezahlung der feiernden
Arbeitneh=
mer iſt, daß für ſie am 1. Mai tatſächlich Arbeitszeit ausfällt.
Dieſe Arbeitnehmer ſollen nach der Verordnung vom 20. April
d. J. ſo geſtellt werden, als ob ſie am 1. Mai gearbeitet hätten.
Fällt auf den 1. Mai planmäßig eine Feierſchicht, ſo entfällt
die Bezahlung; würde jedoch der Arbeitgeber auf den 1. Mai
außerplanmäßig eine Feierſchicht legen, ſo würde eine ſolche
Arbeitsverteilung dem Sinne der Verordnung widerſprechen; in
dieſem Falle würde alſo der regelmäßige Arbeitsverdienſt zu
zahlen fein. Hinſichtlich der Höhe der Bezahlung beſtimmt die
Verordnung, daß der regelmäßige Arbeitsverdienſt für die
aus=
fallende Arbeitszeit zu zahlen iſt. Ueberſtunden ſind hiernach
regelmäßig nicht zu zahlen, weil nicht damit gerechnet werden
darf, daß ſie über die normale Arbeitszeit hinaus geleiſtet
wor=
den wären. Den Akkordarbeitern iſt der durchſchnittliche
Akkord=
verdienſt ihrer Gruppe zu zahlen, damit ſie den regelmäßigen
Arbeitsverdienſt im Sinne der Verordnung erhalten. Die
vor=
ſtehenden Grundſätze greifen nicht Platz, ſoweit tarifliche
Be=
ſtimmungen eine andere Bezahlung ausfallender Arbeitszeiten
an Wochenfeiertagen vorſehen.
Für Arbeitnehmer, die am 1. Mai notwendige Arbeiten zu
machen haben, wird folgendes zu gelten haben: Iſt im
Arbeits=
oder Tarifvertrag für Arbeit an Wochenfeiertagen ein Zuſchlag
vorgeſehen, ſo iſt dieſer Zuſchlag auch für die Arbeit am 1. Mai
zu zahlen. Sind für die Wochenfeiertage Zuſchläge in
ver=
ſchiedener Höhe vorgeſehen, ſo iſt der für den Neujahrstag
vor=
geſehene Zuſchlag zu zahlen.
Weitere Bürgermeiſter-Ernennungen.
Die Staatspreſſeſtelle teilt mit:
Die Amtszeit nachſtehender Bürgermeiſter und
Beigeord=
neter wurde für beendet erklärt. Als Erſatz wurden ernannt:
Schneppenhauſen, Krs. Darmſtadt: Bürgermeiſter
Jakob Schmidt durch Johann Reiß, Landwirt, in
Schneppen=
hauſen. Für den bereits zurückgetretenen Beigeordneten
Klap=
pich iſt Wilhelm Rückert, Werkmeiſter, in Schneppenhauſen
ein=
zuſetzen.
Braunshardt, Krs. Darmſtadt: Beigeordneter Johann
Klink 3. hat bereits ſein Amt niedergelegt. Als Erſatz iſt Georg
Schuchmann einzuſetzen.
Flonheim Krs. Alzey: Beigeordneter Roos durch
Land=
wirt Heinrich Kleila.
Dintesheim, Krs. Alzey: Bürgermeiſter Schloſſer durch
Landwirt Auguſt Feudner.
Ober=Klingen, Krs. Dieburg: Beigeordneter Krämer
durch Georg Rauch.
Viernheim Krs. Heppenheim: Bürgermeiſter Lamperth
durch Dipl.=Ing. Hanns Bechtel.
Dortelweil: Bürgermeiſter Opper durch Hugo Frauke.
Nieder=Eſchbach: Bürgermeiſter Heinrich Becker durch
Karl Setterie.
Ober=Beerbach: Zum kommiſſariſchen Bürgermeiſter
iſt Johannes Beutel, Landwirt, in Ober=Beerbach, eingeſetzt. Nicht
wie irrtümlicherweiſe mitgeteilt Johann Peter. Johann Peter
bleibt Beigeordneter.
Sonderkommiſſar zur Unkerſuchung bei der „Embe‟
(Mainz).
Die Staatspreſſeſtelle teilt mit: Um die in der
Oeffentlich=
keit umlaufenden Gerüchte über unſachgemäße Verteilung und
Verwendung der Reichs= und Staatsdarlehen bei den
Genoſſen=
ſchaften „Embe”=Mainz und „Moguntia”=Gonſenheim
nachzu=
prüfen, hat der Herr Miniſter der Finanzen den
Diplom=
volkswirt Glahn, volkswirtſchaftlicher Referent bei dem
heſſ. Landbund (Provinz Rheinheſſen), Mainz zum
Sonder=
kommiſſar beſtellt. Der Sonderkommiſſar iſt dem Staatskommiſſar
für Landwirtſchaft in Heſſen unterſtellt.
Keine eigenmächkigen Eingriffe gegen Kaſſenärzke.
Der Kommiſſar der ärztlichen Spitzenverbände gibt bekannt,
daß alle beteiligten Stellen, insbeſondere auch die von ihm
ein=
geſetzten Kommiſſare und Beauftragten, ausſchließlich nach den
neuen geſetzlichen Vorſchriften des Reichsarbeitsminiſters über
die Neuzulaſſung von nichtariſchen und kommuniſtiſchen
Kaſſen=
ärzten und über die Beendigung der Zulaſſung ſolcher Aerzte zu
verfahren haben. Er unterſage dementſprechend eigenmächtige
Eingriffe gegenüber einzelnen Kaſſenärzten oder den
kaſſenärzt=
lichen Vereinigungen.
fuhr, wie unſere Großväter und Ahnen gelebt haben, man erlebt
ſelbſt plaſtiſch das langſame Werden unſerer Kultur.
Die ſtändig anwachſende Beſucherzahl des Muſeums beweiſt
ſchon heute, nach wenigen Jahren ſeines Beſtehens, die Richtigkeit
des eingeſchlagenen Weges. Die reizvolle, unvergleichliche
land=
ſchaftliche Lage des Schloſſes wird zu dieſem Ergebnis gewiß
eini=
ges beigetragen haben. Aber ob man das Muſeum aufſucht, um
mit dem Angenehmen das Nützliche zu verbinden, ob man nur
vor einem plötzlichen Regenguß aus dem Park in die
Ausſtellungs=
räume flüchtet, oder ſchließlich mit dem ausgeſprochenen Vorſatz
hinausfährt, das Muſeum zu beſichtigen — nicht darauf kommt
es an. Auf das Ziel kommt es an, und dies Ziel heißt:
Vertie=
fung der Heimatliebe. Wird es erreicht, ſoll man über die Wege,
die dahin führten, nicht rechten. Es gibt ja immer der Wege
viele, die nach Rom führen.
8. Skädtiſches Symphoniekonzert in Mainz.
Das letzte Konzert dieſes Winters ſah wieder den Gothaer
Generalmuſikdirektor Heinz Bongartz am Pult. Er betreut
be=
kanntlich in den Sommermonaten unſer Städtiſches Orcheſter in
Bad=Nauheim und hat ſich damit wertvolle Verdienſte indirekt
auch um das Mainzer Muſikleben erworben. Man hatte erneut
ſeine Freude an der hohen Treue, mit der er an jedes Muſikwerk.
herangeht und es in der allerletzten Nuance, in Dynamik und
Klang werkgetreu herausbringt. Andererſeits iſt jedoch nicht zu
leugnen, und wurde in dieſem letzten Konzert noch deutlicher als
im erſten, daß dieſe bis zum Aeußerſte getriebene Werktreue
zu=
weilen reichlich akademiſch und der großen geiſtigen Linie
ab=
träglich wirkt. Der Analyſe der Partitur fehlte das Gegengewicht
einer großangelegten Syntheſe. Das wurde beſonders fühlbar bei
dem zuerſt geſpielten Werke, Schuberts herrlicher Symphonie in
C=Dur, deren tonliche Struktur ungemein durchſichtig ausgebreitet
wurde, die im ganzen aber doch wohl zu ſchwer, faſt beethoveniſch
genommen wurde. Auch über die Tempi des erſten Satzes mag
man verſchiedentlich anderer Meinung ſein. Beethovens Coriolan=
Ouvertüre, die den zweiten Teil eröffnete, kam in heroiſcher Größe
zur Wiedergabe. Den Höhepunkt des Abends, aber bildete
un=
zweifelhaft das Brahmsſche Klavierkonzert in B=Dur, geſpielt von
Hermann Pillney=Köln. Der Pianiſt, der unſeres Wiſſens
hier zum erſten Male in Mainz ſpielte, ſtand bereits anſangs des
Winters auf dem Programm, wurde dann aber durch eine
Schü=
lerin erſetzt, die uns das prachtvolle Klavierkonzert von Pfitzner
vermittelte. Pillney iſt ein Brahmsinterpret von
außergewöhn=
lichem Format, der nicht nur den techniſch ſehr ſchweren Anteil
der Tondichtung meiſterhaft beherrſcht, ſondern vor allem, und
das iſt bei Brahms immer noch die Hauptſache, ſein Spiel mit
tiefſter Durchgeiſtigung erfüllt Seine Auffaſſung von Brahms iſt
ſtark und herb und erhebt ſich oft zu monumentaler Größe. Das
Celloſolo in dem wundervollen Andanteſatz ſpielte W.
Wunder=
lich mit ſchlichter Schönheit des Tones und ſeeliſcher Wärme.
De= Zuhörerraum hatte bedenkliche Lücken aufzuweiſen. Dr. B.
Seite 4 — Nr. 117
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 28. April 1933
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Darmſtadt, den 27. April 1933.
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Darmſiadt, den 26. April 1933.
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beſuchten. — Schriftliche
An=
gebote mit Zeugn.=Abſchriften
unter P. 83 a. d. Geſchſt.
Von einer deutſchen
Kurzwaren= und Wollgarne=
Großhandlung
wird für den Bezirk Odenwald und
Heſſen (Starkenburg) ein beſtens
eingeführter, tüchtiger
Reiſevertreter
mit Fixum und Speſen per ſofort
geſucht. — Lichtbild, Lebenslauf,
Reſerenzen und Umſatznachweiſe
er=
beten unter F. M. 5041 an ALA
Haaſenſtein & Vogler,
Frank=
urt am Main. (II.K6.5569
Freitag, 28. April 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 117 — Seiteß
Aus der Landeshaupkftadt.
Darmſtadt, den 28. April 1933.
Glückwunſchſchreiben des Skaaksminiſters Dr. Müller
an Segelflieger Riedel.
Die Staatspreſſeſtelle teilt mit:
Der Staatsminiſter Dr. Müller ſchickte dem Segelflieger Dipl.=
Ing. Peter Riedel folgendes Schreiben:
„Von Ihrem prachtvollen Segelflug in das Saargebiet habe
ich mit beſonderer Freude erfahren. Es iſt ein neuer Beweis für
die Pflege der vorzüglichen fliegeriſchen Ueberlieferung des
Darmſtädter Flugſports. Möge dieſe beſondere Leiſtung neben den
zahlreichen anderen Erfolgen Ihrer ſelbſt und anderer
Kame=
raden, beſonders von Heinrich Dittmar, aus der letzten Zeit ein
Anſporn für alle unſere deutſchen Jungflieger ſein. gez. Dr.
Müller.” — Eine Abſchrift dieſes Schreibens ging an den
Jung=
flieger Heinrich Dittmar.
Darmſtadts Fremdenverkehr im Jahre 1933.
Das Städtiſche Verkehrs= und Preſſeamt teilt mit: Nach einem
vorläufigen Ergebnis des Statiſtiſchen Reichsamts ergibt ſich aus
der Zuſammenſtellung, daß Darmſtadt unter den typiſchen
deut=
ſchen Fremdenverkehrsorten nach Zahl der Fremdeneunmeldungen
mit 3822 an fünfter Stelle ſteht. Vor ihm rangieren:
Freiburg mit 5893. Würzburg mit 5417, Heidelberg mit 5000,
Regensburg mit 4489. Es folgen u. a. Konſtanz mit 3260.
Koblenz mit 2971. Weimar mit 2927, Bamberg mit 2295. Eiſenach
mit 2106 uſw. Unter dieſer Zahl ſind 177 Ausländer, womit
Darm=
ſtadt an 6. Stelle einrückt. Mit der Zahl der Fremden überſteigt
Darmſtadt die Großſtädte Münſter i. W. 3635, Braunſchweig 3566,
Plauen 2860, Lübeck 2074.
Arbeitsjubiläum. Am 15. April konnte Herr Techniker
Auguſt Gunkel aus Gundernhauſen ſein 25jähriges
Arbeits=
jubiläum bei der Firma Donges, Stahlbau. G. m. b. H..
Darm=
ſtadt, begehen. — Der Maurer=Polier Georg Storm,
Weiterſtadt, kann morgen im Baugeſchäft Herrn Dipl.=Ing Georg
Hinkel, Frankfurter Straße 18—20, in Darmſtadt, ſein 25jähriges
Arbeitsjubiläum feiern.
— Hohes Alter. — Treue Mieterin. Frau Sophie Münch,
Witwe, begeht am 28. April ihren 82 Geburtstag und wohnt
60 Jahre im Hauſe Langgaſſe 33, bei Frau Witwe Lied.
Inländiſcher verbilligter Weizen für Hühnerhalter Der
Termin zur Abgabe von Bezugsſcheinen auf verbilligten
Eoſin=
weizen iſt bis einſchließlich 28. April verlängert worden. Anträge
werden bis dahin bei der ſtädtiſchen Güterverwaltung im
Stadt=
haus, Zimmer Nr. 46, entgegengenommen.
Hundertjahrfeier des Hiſtoriſchen Vereins. Zu der
Aka=
demiſchen Feier am 29. April, abends 8 Uhr, im Städt. Saalbau
liegen zahlreiche Anmeldungen vor. Staatspräſident Dr. Werner
wird erſcheinen, mit ihm die Spitzen der ſtaatlichen und
ſtädti=
ſchen Behörden. Unter den Mitgliedern wird an erſter Stelle
wahrſcheinlich Großherzog Ernſt Luwig ſtehen, der ſeit über 40
Jahren dem Verein als ſein hoher Schutzherr naheſteht. Gelehrte
Körperſchaften und Vereine werden ihre Vertreter entſenden.
Ar=
chivdirektor i. R. Dr. Dieterich wird ſprechen über „Der
Hiſto=
riſche Verein, Rückblick und Ausblick‟. Die Madrigalvereinigung
wird unter Leitung von Profeſſor Dr. Noack mehrere Chöre
ſingen. Der Eintritt iſt frei. Die Meldungen zu der Fahrt nach
Oppenheim am 30. April ſind ſehr zahlreich. Neben den
Führun=
gen durch die Katharinenkirche und die Stadt (Führungen Prof.
Dr. Zeller aus Breslau) wird dort im Mittelpunkt ſtehen der
Vortrag von Dr. P. Krauſe „Oppenheim im Pfälziſchen Kriege
1687/88‟. Der Vortrag findet im Weſtchor der Katharinenkirche
ſtatt und wird pünktlich 11 Uhr beginnen.
Märchen=Sondervorſtellung des „Darmſtädter Tagblatts”
Kommenden Sonntag, den 30. April, 16 Uhr, veranſtaltet das
Tagblatt” für die Kinder der Leſer des „Tagblatt” eine
Son=
dervorſtellung im Orpheum. Zur Aufführung gelangt das
deutſche Kindermärchen „Rotkäppchen und der böſe
Wolf” in 3 Akten, von H. Gruber. Eintrittspreiſe
allerbil=
ligſt: 20 Pfg. für nichtnumerierte und 40 Pfg. für numerierte
Plätze. (Siehe Anzeige!)
Heſſiſches Landestheater.
28. April Der Widerſpenſtigen Zähmung. Pr. 0.50—4.50 Samstag, 20—22½ Uhr. Bühn.=Volksbund K15
Mk.
Pr. 0.60—5.
29. April Madame Butterfly. Sonntag.
30. April 18—22.15 Uhr. 4.20
Preiſe 0.70—5.50 Mk.
Lohengrin. Kleines Haus Samstag,
29 April T Gruppe 1—8
Anf. 20—22 Uhr.
Preiſe 0.60 bis 3.50 Mk.
Der 18. Oktober. Sonntag.
30. April 2 Uhr. Zuſatz=Miete 1V,10
Preiſe 0.60—3.50 Mk.
Der 18. Oktober.
— Heſſiſches Landestheater. „Der Widerſpenſtigen
Zähmung‟ Die mit großem Erfolg aufgeführte
Shake=
ſpeareſche Komödie „Der Widerſpenſtigen Zähmung” wird in der
Neuinſzenierung von Arthur Maria Rabenalt und Wilhelm
Reinking heute abend zum erſtenmal wiederholt. Die Beſetzung
iſt die der Premiere. Hauptmiete D, 20. Vorſtellung. —
Tanz=
abend Ilſe Meudtner. Der für das Kleine Haus
ange=
ſetzte Tanzabend der Solotänzerin Ilſe Meudtner iſt auf
Diens=
tag, den 2. Mai verſchoben worden. Ilſe Meudtner, deren beide
erſte Abende nahezu ausverkaufte Häuſer brachten, wird in dieſer
letzten Veranſtaltung der Spielzeit mit einem faſt völlig neuen
Programm hervortreten. Der Vorverkauf beginnt Samstag, den
29 April — „Madame Butterfly”, Morgen. Samstag,
wird im Großen Haus, nach längerer Pauſe Puccinis Oper „
Ma=
dame Butterfly” wiederholt. Muſikaliſche Leitung: Dr. Schmidt=
Iſſerſtedt. Die Titelrolle ſingt Regina Harre. In den übrigen
Rollen: Grete Berthold. Dr. Heinrich Allmeroth. Johannes
Drath. Eugen Vogt. Heinz Schlüter. —
Spielplanände=
rung. Am 1. Mai, dem Feiertag der nationalen Arbeit,
blei=
ben beide Häuſer und auch die Kaſſen geſchloſſen. Die
angekündigte Aufführung „Die Meiſterſinger von Nürnberg”
fin=
det demnach nicht ſtatt. Der Ausfall dieſer Vorſtellung am
Mon=
tag bedingt eine Spielplanänderung am
Sonntag=
den 30 April. An dieſem Tage wird im Großen Haus ſtatt
„Der Widerſpenſtigen Zähmung” für die Hauptmiete A, 20.
Vor=
ſtellung, Richard Wagners romantiſche Oper „Lohengrin
gegeben. Beginn der Vorſtellung: 18 Uhr. Im Kleinen
Haus wird ſtatt der angekündigten Premiere von König für
einen Tag”, für die Zuſatzmiete IV Walter Erich Schäfers
natio=
nales Drama „Der 18. Oktober” geſpielt. Dieſe
Auffüh=
rung beginnt um 20 Uhr. Die Premiere „König für einen Tag‟
findet nunmehr Mittwoch, den 3. Mai, ſtatt. — Für die Miete .
wird am Dienstag, den 2. Mai, im Großen Haus „Der Wider=
Schauſpielpremiere.
ſpenſtigen Zähmung”, gegeben.
Als nächſte Premiere für das Schauſpiel wird Björnſens „Wenn
der junge Wein blüht” vorbereitet.
Das Arteil im Volksbankprozeß.
Gefängnisſtrafen für die beiden Direkkoren und den An.-Vorſikenden, im übrigen Geldſtrafen.
Nach 36 Sitzungen, die ſich mit mehreren Zwiſchenpauſen auf
faſt ein Vierteljahr verteilten, konnte am Donnerstag vormittag
Landgerichtsdirektor Meyer das Urteil verkünden. Es wurden
verurteilt, unter Freiſpruch im übrigen:
1. Becker: wegen a) Vergehen nach §§ 146 Gen.Geſ (
Un=
treue), 74 St. G.B. in zwei Fällen. b) Vergehens nach § 147 Gen.=
Geſ. (wiſſentlich falſche Berichterſtattung), teilweiſe in Tateinheit
mit Vergehen nach 88 163 Abſ. 1. 2. 408. 418 Abſ. 1. S. 2 RAO.,
73 St. G. B., c) Vergehens nach S8 163 Abſ. 1. 2, 408 RAO.. zu einer
Geſamtſtrafe von einem Jahr 10 Monaten Gefängnis ſowie zu
840 RM. Geldſtrafe: 2. Habicht: wegen a) Vergehens nach
§8 146 Gen.=Geſ. 74 St G.B. in zwei Fällen. b) Vergehens nach
§§ 163 Abſ. 1. 2. 408 RAO.. zu einer Geſamtſtrafe von drei
Mo=
naten Gefängnis ſowie zu 320 RM. Geldſtrafe: 3. Nohl: wegen
a) Vergehens nach §S 146 Gen.=Geſ., 74 St.G.B. in zwei Fällen.
b) Vergehens nach §§ 147 Gen.=Geſ.. 74 St. G.B. in fünf Fällen,
zu einer Geſamtſtrafe von 8 Monaten Gefängnis ſowie zu 2400
RM. Geldſtrafe: 4. Paech; wegen a) Vergehens nach § 146. Gen.=
Geſ.. b) Vergehens nach §§ 147 Gen.=Geſ.. 74 St.G.B in fünf
Fällen, zu einer an die Stelle einer an ſich verwirkten
Gefängnis=
ſtrafe von 1 Monat tretenden Geldſtrafe von 300 RM. ſowie zu
300 RM. Geldſtrafe: 5. Werner: wegen a) Vergehens nach
§ 146 Gen.=Geſ., b) Vergehens nach §S 147 Gen.=Geſ.. 74 St. G.B.
in vier Fällen, zu einer an die Stelle einer an ſich verwirkten
Ge=
fängnisſtrafe von 1 Mogat tretenden Geldſtrafe von 300 RM.
ſowie 275 RM. Geldſtrafe: 6. Emmerich: wegen a) Vergehens
nach § 146 Gen.=Geſ. b) Vergehens nach 8S 147 Gen.=Geſ., 74
St. G. B., in vier Fällen, zu einer an die Stelle einer an ſich
ver=
wirkten Gefängnisſtrafe von 1 Monat tretenden Geldſtrafe vog
300 RM ſowie zu 275 RM. Geldſtrafe: 7. Kalbfuß; wegen a)
Vergehens nach § 146 Gen.=Geſ.. b) Vergehens nach 88 147 Gen.=
Geſ.. 74 St. G.B., in vier Fällen, zu einer an die Stelle einer an
ſich verwirkten Gefängaisſtrafe von einem Monat tretenden
Geld=
ſtrafe von 300 RM. ſowie zu 275 RM. Geldſtrafe: 8. Mayer
wegen 2) Vergehens nach § 146 Gen.=Geſ.. b) Vergehens nach 88
147 Gen.=Geſ., 74 St. G.B., in vier Fällen, zu einer an die Stelle
einer an ſich verwirkten Gefängnisſtrafe von zwei Wochen
treten=
den Geldſtrafe von 150 RM. ſowie zu 225 RM. Geldſtrafe: 9.
ochneider: wegen a) Vergehens nach § 146 Gen.=Geſ. b)
Ver=
gehens nach 88 147 Gen.=Geſ., 74 St. G.B. in drei Fällen, zu einer
in die Stelle einer an ſich verwirktea Gefängnisſtrafe, von zwei
Wochen tretenden Geldſtrafe von 200 RM. ſowie zu 175 RM.
Geldſtrafe: 10. Klump: wegen a) Vergehens nach 8 146 Gen.=
Geſ. b) Vergehens nach 88 147 Gen.=Geſ.. 74 St.G.B., in vier
Fällen, zu einer an die Stelle einer an ſich verwirkten Gefängnis=
ſtrafe von ſechs Wochen tretenden Geldſtrafe von 600 RM. ſowie
zu 375 RM. Geldſtrafe.
Soweit Verurteilung erfolgt, tragen die Angeklagten die
Koſten des Verfahrens, im übrigen fallen die Koſten der
Staats=
kaſſe zur Laſt.
Zur Urteilsbegründung führte der Vorſitzende aus, es ſei ihm
dank der gründlichen und gewiſſenhaften Vorarbeit des
Vertre=
ters der Anklage möglich, ſich kurz zu faſſen. Nur durch ſie ſei eine
nahezu reſtloſe Aufklärung, wie ſie im Intereſſe der
Oeffentlich=
keit notwendig ſei, überhaupt möglich geweſen. Beſonderer Dank
gebühre auch dem Anklagevertreter für die Obiektivität, der er
ſich bei ſeiner neunſtündigen Anklagerede befleißigt habe, die
zu=
ſammen mit der temperamentvollen Replik ihm. dem Vorſitzenden.
eine allzu eingehende Begründung erſpare. Man habe der
Pro=
zeßführung Pedanterie vorgeworfen. Das ſei ein Lob. denn was
man Pedanterie nenne, ſei im Intereſſe der Geſchädigten und der
Klärung aller Umſtände notwendig geweſen. Von der ſubiektiven
Seite betrachtet, liege es dem Gericht fern, den Angeklagten
un=
lautere Motive unterzuſchieben, ſubjektiv ſeien ſie als ehrenwerte
Männer durchaus anzuerkennen. Zur Sache ſelbſt ſei
ſchlagwort=
artig etwa das folgende zu ſagen: Wohl könnten wirtſchaftliche
Erwägungen in einen Prozeß hineinſpielen, in einem Strafprozeß
hätten ſie keinen Platz. Man könne nicht dulden, daß ein
Miß=
brauch Geſetz werde. Becker müſſe ſich darüber klar ſein, daß das.
was dem Direktor einer Aktiengeſellſchaft geſtattet ſei, dem
Direk=
tor einer Genoſſenſchaft noch lange nicht erlaubt ſein könne. Auch
ſei es einem Direktor nicht erlaubt, ſein Handeln mit dem zu
vergleichen, was ein Kunde oder ein Genoſſe tue. Spekulationen
des Vorſtandes ſeien ein Verbrechen gegen den Geiſt der
Genoſſen=
ſchaft, wenn ſie ſatzungswidrig ausgeführt würden. Man habe
ſich auf Seiten der Angeklagten bewußt über die Satzungen
hin=
weggeſetzt und wenn Becker ſage, er habe ſie ſinngemäß angewandt.
dann müſſe dieſe Art als offenſichtlicher Bruch der Satzungen
an=
geſehen werden. Es liege ein Satzungsbruch darin, daß der
Effek=
tenhandel bevorzugt worden ſei. Dem Aufſichtsrat müſſe der
Vor=
wurf gemacht werden, daß er dem Vorſtand in dieſer Beziehung
Blankovollmacht erteilt habe. — Die Sicherung der
Höchſtkredit=
grenze ſei eine Sicherung der Gemeinnützigkeit der Genoſſenſchaft.
aber man habe ſich an dieſe Grenze nicht gehalten. Zu den
Groß=
kreditnehmern habe man ſo wenig Vertrauen gehabt, daß man
nicht einmal gewagt habe, ihnen eine Krediturkunde zur
Unter=
ſchrift vorzulegen. Nachdem Landgerichtsdirektor Meyer auf die
einzelgen Anklagepunkte, wie Sicherheiten. Liquidität uſw.,
ein=
gegangen war und noch einmal einzelne Effekten, und die großen
Wirtſchaftskonten herangezogen hatte, ſchloß er ſeine
Ausführun=
gen mit einer Betrachtung der Verantwortlichkeit der einzelnen
Angeklagten und der ſich daraus ergebenden Höhe des Strafmaßes.
Chöre der Darmſtädter Hängerſchaft
beim ſeierlichen Skaaksakk am 1. Mai.
Bei dem feierlichen Staatsakt der Heſſiſchen Regierung ſingt
die Darmſtädter Sängerſchaft zwei Maſſenchöre, und zwar:
1. „Wo gen Himmel Eichen ragen” und 2. „Jungarbeiterlied”
Letzteres iſt einſtimmig und von allen Sängern einzuſtudieren.
Die Notenblätter werden von der Gauleitung zur Verfügung
geſtellt und können ſofort beim Vorſitzenden G. F. Roth.
Lud=
wigshöhſtraße 1½ in Empfang genommen werden. Die
Maſſen=
chorprobe für beide Chöre iſt am Samstag, abends 8 Uhr, in
der Rundeturmſchule.
Auf Anordnung des Sonderkommiſſars ſammeln ſich die
Sänger nach Schluß der einzelnen Betriebsfeiern auf dem Platz
der Staatsfeier. Ort und Zeit werden noch bekannt gegeben. Im
Feſtzug nachmittags marſchieren die Sänger geſchloſſen. Alle,
Fahnen werden mitgeführt.
Die Technikergewerkſchaff zum Nalionalfeierkag
der deutſchen Arbeit.
Von dem Bund der techniſchen Angeſtellten und
Beamten wird uns geſchrieben: Der Vorſtand des Bundes
der techniſchen Angeſtellten und Beamten begrüßt in dem Beſchluß
der Reichsregierung, den 1. Mai zum Nationalfeiertag der
deut=
ſchen Arbeit zu erheben, die Erfüllung eines ſeit vielen Jahren
von der arbeitenden Bevölkerung gehegten Wunſches Die
Reichs=
regierung hat damit kundgetan, daß im neuen Staate den
ar=
beitenden Meuſchen aller Berufe die volle Gleichberechtigung und
der ihnen gebührende Lebensraum geſichert ſein ſoll.
Gemäß ſeinem Beſchluſſe vom 2. April 1933, ſich mit aller
Kraft der Reichsregierung zur Mitarbeit zur Verfügung zu
ſtellen, fordert der Bundesvorſtand die Mitgliedſchaft im ganzen
Reiche auf, ſich an den amtlichen Feiern zu beteiligen.
Ausſchneiden!
Arbeiter-Lied.
Aufheben!
Es pfeift von allen Dächern den Feierabend aus.
Es ruhen die Maſchinen wir gehen müd’ nach Haus.
Daheim iſt Not und Elend, das iſt der Arbeit Lohn.
Geduld, verrat’ne Brüder, ſchon wanket Judas Thron.
Geduld und ballt die Fäuſte, ſie hören nicht den Sturm.
Sie hören nicht ſein Brauſen und nicht die Glock vom Turm,
Sie kennen nicht den Hunger und hören nicht den Schrei:
Gebt Raum der deutſchen Arbeit, für uns die Straße frei.
Ein Hoch der deutſchen Arbeit, voran die Fahne rot,
Das Hakenkreuz muß ſiegen, vom Freiheitslicht umloht.
Es kämpfen deutſche Männer für eine neue Zeit.
Wir wolln nicht ruh’n noch raſten, bis Deutſchland iſt befreit!
Dieſes Lied wird beim Staatsakt am 1. Mai gemeinſam
geſungen.
— Der Darmſtädter Bicycle=Club 1883 kann in dieſem Jahre
ſein 50jähriges Stiftungsfeſt begehen. Er wurde
ge=
gründet am 10. Auguſt 1883, gehört dem Bund Deutſcher
Rad=
fahrer ſeit deſſen Gründung im Jahre 1884 an. Der Darmſtädter
Bicycle=Club iſt ſomit der älteſte Radfahrerverein in Darmſtadt
und mit einer der älteſten im Bund Deutſcher Radfahrer. In
Anerkennung der Beſtrebungen und Leiſtungen des Clubs
über=
nahm vom 27. Juli 1898 S. K.H. Großherzog Ernſt Ludwig das
Protektorat über den Darmſtädter Bicycle=Club und iſt Seine
Königliche Hoheit noch heute Schirmherr des Clubs. — Am
Sonntag, den 30. April, eröffnet der D.B.C. ſeine diesjährigen
Clubfahrten mit einer Jubiläums=Anfahrt, die unter bewährter
Leitung ſeiner Fahrwarte über den Einſiedel nach dem Endziel
Roßdorf führt. Damen und Herren, die Intereſſe am Radſport
und an gemeinſchaftlichen Fahrten haben, ſind freundlichſt
einge=
laden. Abfahrt erfolgt um 8 Uhr früh am Juſtizgebäude,
Ma=
thildenplatz.
Zugverkehr am 1. Mai 1933. Nachdem der 1. Mai als
ge=
ſetzlicher Feiertag feſtgeſetzt iſt, verkehren die Reiſezüge an dieſem
Tage wie an Sonn= und Feiertagen. Die im Fahrplan ab 1. Mai
vorgeſehenen Sonntagszüge werden ebenfalls befördert.
der deutſche 1. Mal.
Die zur Einleitung der mächtigen Kundgebung für den
An=
bruch einer neuen deutſchen Volksgemeinſchaft vom Starkenburger
Automobilklub (ADAC.), Sitz Darmſtadt. am Sonntag, den
30. April veranſtaltete Schwerkriegsbeſchädigtenfahrt hat eine
ſehr ſtarke Beteiligung von Kraftwagen aufzuweiſen. 70
Kraft=
wagen werden 250 Kriegsbeſchädigte aus Darmſtadt und
länd=
lichen Umgebung als Ausdruck der Schickſalsverbundenheit mit
Stadt und Land und den Volksgenoſſen aus allen Berufen und
Ständen, in den Frühling fahren.
Um auch der Bevölkerung von Darmſtadt die Möglichkeit zu
geben, ihre Verbundenheit mit den Opfern des Krieges zu
be=
weiſen, wird gebeten, die Durchfahrtſtraßen vom Marktplatz.
Schillerplatz, der Straßenbahn entlang zum
Oſt=
bahnhof — Richtung Roßdorf — bereits am Sonntag
farbenfroh zu ſchmücken.
Ab 12.45 Uhr konzertiert die Geſamtkapelle früherer
Militär=
muſiker auf dem Marktplatz, die auch auf der Fahrt durch die
Durchfahrtſtraßen alte Militärmärſche erklingen läßt.
Um auch ihrerſeits ihre innige Verbundenheit mit den
Kriegs=
beſchädigten in gleicher Weiſe wie die Bewohner der Stadt
zei=
gen zu können, werden die Einwohner der Ortſchaften, die
lang=
ſamſt unter den Klängen der Militärmuſik durchfahren werden,
herzlichſt gebeten, in den Durchfahrtſtraßen Flaggenſchmuck mit
Maiengrün anzulegen.
Die Schwerkriegsbeſchädigten werden eintreffen in Roßdorf
145 Uhr Spachbrücken 1.55 Uhr, Reinheim 2.00 Uhr,
Groß=Bieberau 2.05 Uhr, Brensbach 2.20 Uhr,
Rei=
chelsheim 2.45 Uhr, Lindenfels 3.00 Uhr, Bensheim
400 Uhr Auerbach 4.10 Uhr, Zwingenberg 4.20 Uhr,
Bickenbach 4.25 Uhr, Eberſtadt 445 Uhr, Pfungſtadt
5.00 Uhr, dort Bewirtung. Abfahrt von Pfungſtadt 7.30 Uhr,
begleitet von der dortigen Bevölkerung, SS., SA. und SA.=
Spielmannszug.
Ankunft in Darmſtadt auf dem Marktplatz um 8 Uhr
abende.
(Nachdruck erbeten!)
— Vereinigung heſſiſcher Wohnungsämter. Die im Jahre 1920
gegründete Vereinigung heſſiſcher Wohnungsämter hielt am
22. April d. J. in Darmſtadt ihre letzte Tagung ab. Zweck der
Vereinigung war, ihre Mitglieder bei der Durchführung ihrer
ge=
ſetzlichen Aufgaben zu unterſtützen und zu fördern. Nachdem
nun=
mehr das Wohnungsmangelgeſetz aufgehoben wurde, ſind dieſe
Aufgaben hinfällig geworden. Es wurde deshalb beſchloſſen, die
Vereinigung aufzulöſen. Weiter wurde der einſtimmige Beſchluß
gefaßt, das vorhandene reſtliche Vereinsvermögen der vom
Un=
glück ſchwer heimgeſuchten Gemeinde Neunkirchen (Saar) zur
Ver=
teilung an die Opfer des Exploſionsunglücks zu überweiſen.
Orpheum. — Gaſtſpiel des Tegernſeer Bauerntheaters.
Heute, Freitag, abends 8½ Uhr, geht letztmalig das
oberbaye=
riſche Volksſtück mit Geſang und Tanz „Jägerblut” in vier
Akten, von B. Rauchenegger, in Szene. — Morgen, Samstag.
ge=
langt zum erſten Male das reizende Luſtſpiel „Der Suſi ihr
Gſpuſi” zur Aufführung. Eine überaus heitere Begebenheit von
braven Soldaten und böſen Mägdelein hat der bekannte
Mün=
chener Schriftſteller Richard Manz mit dieſem Stück für die
Bau=
ernbühne bearbeitet. Drei Stunden Lachen und jubeln . . . vier
Akte köſtlichen Soldatenhumors ziehen an uns vorüber, und
ver=
ſetzen uns in die gute alte Zeit — Die Pauſen werden durch
Zither=Vorträge und Schuhplattler=Tänze ausgefüllt. (Siehe
An=
zeige.)
Das Deutſchlandlied, im Berliner Rundfunk. Vom 1. Mai
ab bringt die Funkſtunde in ihrem Programm eine
bemerkens=
werte Neuerung. Bisher wurde zum Abſchluß des
Tagespro=
grammes jedesmal das Deutſchlandlied geſpielt. Auf
Veranlaſ=
ſung des Intendanten der Berliner Funkſtunde, Friedrich
Aren=
höfel, wird vom 1. Mai ab die deutſche Nationalhymne zu einer
anderen Zeit im Berliner Rundfunkprogramm geſpielt, werden.
Es iſt die Zeit der Flaggenparade gewählt worden, zu der jetzt
ſchon die Loſung von der Funkſtunde gebracht wird, alſo die
frühen Abendſtunden, in denen erfahrungsgemäß der größte Teil
der Hörerſchaft am Lautſprecher iſt. Anſchließend an die Loſung
erklingt vom 1. Mai ab das Deutſchlandlied. Je nach dem
In=
halt der Loſung wird das Deutſchlandlied in verſchiedener
Wie=
dergabe, alſo als Chorlied oder in verſchiedenen
Inſtrumentie=
rungen zum Vortrag kommen. Das Tagesprogramm ſelbſt ſchließt
vom 1. Mai ab mit einem Abendlied, einem deutſchen Volkslied,
das je nach dem Stimmungsgehalt des Abendprogramms
ausge=
wählt wird.
Deutſche
Wertarbeit
Oantnße
Schuhgesellschaft m.b. H.
Darmstalt
Rheinstraße6
Frankfurt a. M., Steinweg 8
Gieden, Seilersweg(Waldichmid))
Worms, Kämmererſir. 33/Schmitll
Beſſer gehen,—beſſerftehen
durch
den eleganten fußgerechten Schuh
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 28. April 1933
Diebſtähle und Robeitsdelikte.
Gegenſkände, die von Langfingern geſuchk ſind. —Werkſachen, Wäſche, Mokorräder. — Alles wird gebraucht
Aus dem Polizeiberichk.
Was alles geſtohlen wird. In der Nacht vom 27 zum 28.
März 1933 wurden aus einem Garten in der Büchnerſtraße
fol=
gende, zum Trocknen aufgehängten Wäſcheſtücke geſtohlen: 2 Paar
graugrüne, ganz neu angeſtrickte Herrenſocken. 1 Paar
Sport=
ſtrümpfe (graumeliert) 1 Paar Sportſtrümpfe (
braunweiß=
meliert). — Aus einer Bauhütte, die Alfred=Meſſel=Weg 39
auf=
geſtellt iſt, wurde in der Nacht zum 5. April eine Schaufel
ent=
wendet. — In der Nacht zum 6. April wurde ein am Rathaus
angebrachtes Schild mit der Aufſchrift „Anſtellen von Fahrrädern
verboten” mutwilliger Weiſe abgeriſſen und entwendet. — Am
10. April 1933 wurde ein im Schloßgraben aufgeſtellter
zweiräd=
riger Handwagen geſtohlen. — Geſtohlen wurde am 7. April.
ge=
gen 18.30 Uhr, in dem Kaiſers Kaffeegeſchäft in der Marktſtraße,
ein aus weißen Weiden geflochtener, länglicher Henkelkorb. worin
ſich eine beige Damenſtrickweſte mit brauner Borte und zwei voll
geklebte Rabattſparbücher der erwähnten Firma befanden — In
der Nacht zum 4. April wurde am Eingang des Geſchäfts der
Firma Olitzſch, in der Eliſabethenſtraße, eine freihängende
elek=
triſche Lampe (Milchglasglocke) mit etwa 50 Zentimeter langer
Meſſingkette und 200 Watt Glühbirne. — Am Samstag
vormit=
tag, den 1. April, wurde von einem Rollwagen der Firma
Mon=
nard u. Schäffler, in der Eliſabethenſtraße oder Saalbauſtraße ein
Paket entwendet. Das Paket enthielt: 3 Paar ſchwarze
Herren=
ſtiefel, Größe unbekannt. 1 Paar ſchwarze Herrenſtiefel mit
ein=
gebauter Einlage. 1 Paar rotbraune Herrenſtiefel. Größe 8½,
6 Paar braune Herrenhalbſchuhe. Größe 7½. 9. 9½ d. 1 Paar
Knabenlackſchuhe, Größe 3½ oder 4½ in breiter Form. Die
Marke „Salamander” mit Preis iſt in der Sohle eingeſtempelt.
Im Futter iſt ebenfalls die Marke Salamander eingedruckt.
Motorraddiebſtahl. Am 3. April wurde in der Riedeſelſtraße,
gegenüber vom Saalbau, ein D=Motoxrad mit dem polizeilichen
Kennzeichen V 8 9834, Motor= und Fahrgeſtell Nr. 9990,
ent=
wendet.
Einbruchsdiebſtähle. In der Nacht zum 20. April wurde in
einen Neubau in der Ohlyſtraße eingebrochen und nachſtehende
Gegenſtände geſtohlen: 1 Waſſerhöhenanzeiger aus gepreßtem
Meſſing. 15 Zentimeter Waſſerſäule: 1 Winkelthermometer für
Heizung aus Meſſing mit roter Füllung, zirka 20 Zentimeter
lang; 1 Dreiweghahn mit ſchwarzem Griff (Meſſing): 1
Entlee=
rungshahn mit anhängender Verſchlußkappe und
Schlauchver=
ſchraubung; 1 Verbandskaſten aus Blech mit rotem Kreuz auf
dem Deckel; 1 Metallſtab von 2 Meter Länge, 1 Gasanzünder,
1 Blitzange, 1 Beißzange, 1 Feſtſtellblock, 1 Lederriemen für
eine Feldſchmiede. — In derſelben Nacht wurde von den gleichen
Tätern, das Verkaufshäuschen an der Nieder=Ramſtädter
Straße, am Eingang zum Flugplatz aufgebrochen und ein
Fläſch=
chen Limonade, ein Fläſchchen Apfelſüßmoſt und Orangen
geſtoh=
len. Hier haben die Täter die in dem Neubau geſtohlene
Blitz=
zange beim Aufbrechen benutzt. Alle Perſonen, die zu
vorſtehen=
dem Diebſtahl ſachdienliche Beobachtungen gemacht haben, werden
dringend erſucht, bei der Kriminal=Abteilung vorſprechen zu
wol=
len. Vor Ankauf wird gewarnt.
Großer Wertſachendiebſtahl. Aus Plauen wird gemeldet, daß
in der Nacht zum 11. April Bleiſtreifeneinbrecher in einen Uhren=
und Goldwarenladen eindrangen und eine Menge Gold= und
Silberwaren erbeuteten. Geſtohlen wurden: 11
Silbertaſchen=
uhren mit Gehäuſe — Nr. 46 115, 61571. 55 405 — 15
Damen=
armbanduhren am Ripsband. 60 goldene Herrenuhren
Damen=
ringe mit Steinen, darunter auch Siegelringe 10
Zigaretten=
etuis in Silber und Alpakka, 15 ſilberne Bleiſtifte, 100 Paar gol=
dene Ohrringe verſchiedener Ausführungen, 35 Paar
Manſchet=
tenknöpfe in Gold=Doublee und Silber, rund und eckig 20 goldene
Kolliers mit Anhänger, 20 goldene Halsketten in Panzer und
Ankermuſter 20 ſilberne Halsketten in Panzer und Ankermuſter,
1 Paar Hirſchgrandelohrringe mit Goldfaſſung und
Eichenblatt=
verzierung, 3 Hirſchgrandeluhrkettenanhänger, 60 verſchiedene,
reparierte Uhrketten, 2 Ringe, darunter ein Siegelring und einer
mit grünem Stein, gez. W. A. u. J. S. 30 zur Reparatur
abge=
gebene Taſchen= und Armbanduhren, Ohrringe und Halsketten.
Das Diebesgut wurde mit einem dunkelbraunen, alten
Vulkan=
fiberkoffer, etwa 70:60:20 Zentimeter groß, fortgeſchafft.
Per=
ſonen, die über die Täter oder über den Verbleib der geſtohlenen
Gegenſtände ſachdienliche Angaben machen können, werden
gebe=
ten, der nächſten Polizeibehörde hiervon Mitteilung zu machen.
Vor Ankauf wird gewarnt.
Rohheitsdelikte. In der Nacht zum 13. April wurde von dem
Hoftor des Hauſes Eichbergſtraße 8 ein Aufſatz von einem
Tor=
pfoſten mit Gewalt heruntergeſtoßen. — In der gleichen Nacht
wurden von den Anweſen Wilhelmſtraße 21 und
Wilhelminen=
ſtraße 59 die Aufſätze von den Pfeilern der Gartenumzäunung
be=
ſchädigt. Der oder die Täter haben gewaltſam die Aufſätze
her=
untergeriſſen. Perſonen, die Angaben über die Täter machen
können, werden gebeten, auf Zimmer 12 des Polizeiamts
vorzu=
ſprechen. — Am Hauſe Mühlſtraße 7 wurde in der Nacht zum
7. 4. eine Scheibe von einem Transparent (Lichtreklame)
gewalt=
ſam zertrümmert. Als Täter kommen drei junge Leute in Frage,
die Fahrräder bei ſich führten.
In der Zeit vom 15. bis 18. April wurde in einem Neubau
an dem Paulusplatz eine eingebaute Emaillebadewanne von roher
Hand beſchädigt. Perſonen, die ſachdienliche Angaben, machen
können, werden gebeten, dies der Kriminalpolizei, Hügelſtr. 31/33,
Zimmer 27. zu melden.
Diebſtähle. Feſtgenommen und dem zuſtändigen Richter
zu=
geführt wurde ein 38jähriger Arbeiter, der gemeinſam mit zwei
Jugendlichen fortgeſetzt Diebſtähle bei Wirten verübte, wo die
Diebe Eisſchränke und Keller erbrachen und Getränke und
Lebens=
mittel entwendeten. Der Zufall, daß einer der Täter einen
Re=
volver beſaß, führte zur Aufklärung der Straftaten. Am 25. April
wurde von einer Spediteur=Rolle in der Rheinſtraße ein Paket
und ein Koffergrammophon von einem unbekannten Täter
ent=
wendet. In der Nacht vom 26. auf 27. April wurden aus einem
Garten am Südbahnhof von unbekannten Tätern 21 Haſen
ge=
ſtohlen, darunter ein weißes trächtiges Muttertier mit roten
Augen, ein dunkelbraunes mit 11 und ein hellbraunes mit
7 Jungen.
*
Verkehrsunfall Am Sonntag, den 23. April. gegen 21 Uhr,
wurde ein in Richtung Bickenbach—Eberſtadt fahrender
Motor=
radfahrer von einem überholenden Motorradfahrer mit Beiwagen
angefahren, auf die Seite geſchleudert und verletzt. Der Täter
iſt unerkannt entkommen. Der Beiwagen der auf der rechten
Seite war, muß durch den Anprall beſchädigt ſein. Vermutlich
handelt es ſich um eine Standardmaſchine. Der Beiwagen war
rot lackiert. Wer kann Angaben über den Fahrer machen? Wo
wurde ein ſolches Fahrzeug in Reparatur gegeben? Sachdienliche
Nachricht an die Kriminal=Abteilung Darmſtadt, Hügelſtraße 31
bis 33, Zimmer 2.
Zeugen geſucht. Am 23 März gegen 6.15 Uhr, wurde in der
Hoffmannſtraße, vor der Viktoriaſchule, von einem
Perſonenkraft=
wagen ein Gaskandelaber umgefahren. Perſonen, die
ſachdien=
liche Angaben machen können, werden gebeten, dies bei der
Kri=
minalpolizei des Polizeiamts, Hügelſtraße 31/33, Zimmer 8, zu
melden.
Sondergerichk.
Aw. Da die Sitzung der Großen Strafkammer für geſtern
wieder abgeſagt wurde, konnte das Sondergericht unter Vorſitz
von Landgerichtsdirektor Schmidt am
Donners=
tagwieder im Großen Strafkammerſaal tagen. Das Gericht
ver=
handelte ausſchließlich gegen Verbreiter, von Greuelnachrichten.
Zuerſt kommt ein jüdiſcher Kaufmann aus Alzey an
die Reihe, der in der Nacht vom 1. April in einer Wirtſchaft
be=
hauptet hatte, in Dolgesheim hätten die Nationalſozialiſten einen
Juden aufgehängt, und nachher behauptet, er habe ſich ſelber
auf=
gehängt. Der Angeklagte behauptet, er ſei ſchwer betrunket
ge=
weſen und wiſſe nicht mehr, was er geſagt habe. Der Gaſtwirt
als Zeuge beſtätigt das und bekundet außerdem, daß der
Ange=
klagte gerne über den Durſt trinke, und dann babbelt er”. Auch
die anderen beſtätigen, daß der Angeklagte an jenem Abend
reich=
lich betrunken war. Der Staatsanwalt führt aus, daß an dieſem
Gerücht um den erhängten Dolgesheimer Juden ſoviel wahr ſei,
daß die Nationalſozialiſten den ſehr übel beleumdeten Wormſer
Juden Frank lediglich deshalb in Schutzhaft genommen und ſogar
aus Worms rausgenommen hätten, weil ſie für ſein Leben
fürch=
teten. Es ſei ihm aber von ihrer Seite kein Härchen gekrümmt
worden. Dieſe Affäre habe allerdings, insbeſondere im
Rhein=
land, viel Staub aufgewirbelt und uns im Ausland viel geſchadet,
und es ſei deswegen auf eine ganz erkleckliche Strafe zu erkennen.
Das Gericht iſt ebenfalls der Anſicht, daß der Angeklagte
keines=
falls ſinnlos betrunken war, und verurteilt ihn zu drei
Mona=
ten Gefängnis.
Es erhält dann ein junger Metzger aus
Parten=
heim, der behauptet hatte, er ſei in Sprendlingen von
National=
ſozialiſten ohne jeden Grund mißhandelt worden, fünf Monate
Gefängnis. Der Angeklagte gibt ſelber zu daß er einen
Mo=
torradunfall gehabt habe und ſich dabei eine Gehirnerſchütterung
und etliche Kopfverletzungen zugezogen habe, daß die Erzählung
aber eine reine Erfindung ſei. Es könne ſein, daß er ſich ein
biſſel damit habe aufſpielen wollen.
Ein anderer junger Mann, ein 20jähr Schuhmacher aus
Mühlheim a. M., hat den Dienſt im Arbeitslager herabgeſetzt
und gröblich gegen die Nationalſozialiſten geſchimpft. In der
Ver=
handlung ſtellt ſich heraus, daß er alles fein ſäuberlich aus einem
kommuniſtiſchen Flugblatt gelernt und faſt, wörtlich vorgetragen
hatte. Er erhält dafür eine Gefängnisſtrafe von ſieben
Monaten.
Die ſämtlichen Strafen ſind rechtskräftig. Zwei andere auf
heute angeſetzte Sachen werden zwecks weiterer Klärung vertagt.
— Helia=Lichtſpiele („Schwarzhemden” Unter dieſem Titel
hat Italien zur Feier der zehnjährigen Herrſchaft des Fascismus
einen großen Film hergeſtellt, der die Entwicklung des
Fascis=
mus von den erſten Anfängen, über den gigantiſchen Marſch auf
Rom bis zum heutigen Tage im Rahmen einer menſchlich
ergrei=
fenden Spielhandlung zeigt. Den abſchließenden Höhepunkt des
Films bildet eine gewaltige Rede Muſſolinis und ein
imponie=
render optiſcher Querſchnitt durch die kulturellen, wirtſchaftlichen
und ſozialen Errungenſchaften der zehnjährigen Herrſchaft des
Fascio in Italien. Der Film läuft ab heute in den Helia=
Licht=
ſpielen in Uraufführung, gleichzeitig mit Berlin. In der
Abend=
vorſtellung, die als Feſtvorſtellung aufgezogen iſt, wird der
Gau=
ſchulungsleiter Karl Wilhelm Trefz ſprechen. Für dieſe
Vor=
ſtellung iſt über die Logenplätze, ſowie über einen Teil der
Rang=
plätze bereits verfügt. Jugendliche haben nur zur
Nachmittags=
vorſtellung Zutritt.
Aus den Wehrverbänden.
Der Stahlhelm, B. d. F., Kreisgruppe Darmſtadt.
Freitag den 28. 4. 33, 8,30 Uhr, im Reſtaurant
Sitte, Karlsſtraße, Vortrag für die nicht wehr=
Stahlhamſ ſportpflichtigen Kameraden für die Bezirke 7—9
innerhalb der Grenzen nördl. der Rheinſtraße, Ernſt=
Ludwig=Platz, Marktplatz, Schloßgraben. Alexanderſtraße.
Die=
burger Straße, Zur Vorführung gelangt ein Film über den Tag
von Potsdam. Rege Teilnahme der Kameraden erwartet.
Am Samstag, den 28. April 1933, nimmt die Kreisgruppe
an einer Veranſtaltung in Dieburg und Groß=Zimmern teil.
Sämtliche Kameraden, die Kluft beſitzen, treten um 17.15 Uhr
vor der Geſchäftsſtelle an. Abfahrt mit Laſtauto um 17.30 Uhr.
a) Sonntag, den 30. April 1933 um 8 Uhr: Antreten der
Teilnehmer an den Wehrſportkämpfen in Bensheim auf dem
Wehrſportplatz Landskronſtraße. Anzug für alle feldmarſchmäßig
(Touniſter, Kochgeſchirr, Decke, Spaten, Brotbeutel, Feldflaſche).
b) Alle übrigen Kameraden, auch die nicht
wehrſportpflich=
tigen älteren Kameraden (auch die noch nicht verpflichteten)
tre=
ten um 8 Uhr auf dem Cav. Sand an. Anzug Kluft, ſonſt Zivil.
Außerorden tlicher Appell.
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ELIDA SHAND00
MIT PERFEKTA
— Das Union=Theater zeigt heute unwiderruflich zum letzten
Male den gewaltigen vaterländiſchen Tonfilm „Der Choral von
Leuthen” mit Otto Gebühr als König Friedrich der Große.
Jugendliche haben Zutritt.
— Die Palaſt=Lichtſpiele bringen nur wenige Tage zu
bedeu=
tend ermäßigten Preiſen den ſpannenden Tonfilm in deutſcher
Sprache „Vollblut‟. Dazu das gute Beiprogramm. Jugendliche
haben Zutritt.
Berichtigung. Die Plakette des Herrn Reichskanzlers Adolf
Hitler, die bei dem Feſtakt in der Hitler=Bauſchule aufgeſtellt
war, wurde von Herrn Bauſchul=Oberlehrer Scheich entworfen
und ausgeführt. Der Name war infolge eines Druckfehlers in
unſerem geſtrigen Bericht verſtümmelt.
— Die Beſſunger Lichtſpiele, Heidelberger Straße 89, haben
heute ein neues Programm. Der Großfilm „Mutter” iſt ein
Do=
kument der Mutterliebe, wie es bisher nur einmal in ſo
über=
aus eindringlicher Form der ganzen Jugend bekanntgegeben wird.
— „Die große Fahrt”, der zweite Großfilm des Programms, zeigt
die Gefahren der Frühbeſiedlung Amerikas. Beide Filme ſind für
Jugendliche zugelaſſen. Erſte Vorſtellung werktags 3,30 Uhr.
Der Klubabend des Heſſiſchen Jagdklubs
in der „Krone” erfreute ſich eines zahlreichen Beſuchs, denn es
war eine Einladung vorausgegangen, die einen ganz beſonderen
Anziehungspunkt enthielt.
Herr stud. forest. Heſſe, der Sohn des Herrn
Landforſt=
meiſters, Staatsrat Heſſe hatte ſich in liebenswürdiger Weiſe
bereit erklärt, darüber zu ſprechen, wie es ihm gelungen iſt. einen
Fuchs vollkommen zahm und leinenführig zu machen.
Sehr angenehm war die Art, wie Herr Heſſe ſeine Methoden
zur Erreichung ſeines Zieles in angeregter Weiſe erläuterte,
rei=
zend die prächtigen Lichtbilder, die zeigten, wie manierlich ſich
Meiſter Reinecke im Hauſe benimmt, wie er ſich auf den Arm
nehmen läßt, „Männchen” macht, Zucker von den Lippen ſeines
Herrn nimmt und wie ein folgſamer Hund an der Leine
geht u. a. m.
Als außerordentlich intereſſant und ſelbſt für viele erfahrene
Jäger ganz neuartig war aus den Ausführungen des Redners
zu entnehmen, daß ihm der Fuchs einen auf Schweiß geführten
Hund erſetzt, hat er doch im vergangenen Jahre eine 300 bis
400 Meter lange Schweißfährte eines krank geſchoſſenen Stückes
Rehwild tadellos gearbeitet und ſeinen Herrn an das Stück
ge=
bracht. Beweis: die feine Naſe des Tieres, die ihm die Natur
verliehen hat. Auch die vielen erfolgreichen Verſuche, die der
Beſitzer des jetzt 6 Jahre alten Fuchſes auf künſtlicher
Schweiß=
fährte machte, zeigen, daß Meiſter Reinecke nicht nur ein
Raub=
tier iſt, ſondern daß er in gezähmtem Zuſtand ein recht
brauch=
barer Gehilfe ſein kann.
Dazu gehört aber von ſeiten des Abrichters ein großes
Ver=
ſtändnis für die Tierſeele, eine unendliche Liebe zu dem
betref=
fenden Geſchöpf, ſowie eine aufopfernde Behandlung und Pflege.
Daß die Vorausſetzungen bei Herrn. Heſſe als einem Jünger
der grünen Farbe und einem großen Tierfreund gegeben ſind,
bewieſen die mit ſtarkem Beifall aufgenommenen Ausführungen
des Redners, dem der geſchäftsführende Vorſitzende des Klubs
herzlichſt dankte und den Dank durch ein kräftiges Horrido zum
Ausdruck brachte.
Marionekkenvorſtellungen Adam =Mikkenwald.
Im Feſtſaal der „Adolf=Hitler=Bauſchule” iſt für kurze Zeit
ein kleines, buntes und lebendiges Marionettentheater
einge=
kehrt, das nur noch heute abend (8 Uhr) ſpielt. Geſtern abend
ſah ein leider kleines, aber freudig mitgehendes Publikum zwei
moderne Märchen für Erwachſene, die Dank der Einheit von
Verfaſſer, Puppenführer, Sprecher und „Bühnenbildner” zu einer
Aufführung kamen, die auf beachtenswerter künſtleriſcher Höhe
ſtanden.
Der Werklehrer Ernſt Oskar Adam aus Mittenwald hat
mit ſeiner Frau der früheren Darmſtädter Kunſtgewerblerin,
Waltraute Mohr dieſes ſchöne Kunſtwerk ſamt
Marionet=
ten und Ausſtattung geſchaffen und die Stücke geſchrieben, welche
die beiden Künſtler nun gemeinſam ſpielen.
Man kann die Wiederbelebung des Puppenſpieles
insbeſon=
dere des Marionettenſpiel, in Haus, Schulen und Oeffentlichkeit
im Intereſſe der Volkserziehung und als Gegenmittel gegen
Ver=
flachung und Ueberbetonung von Sport und Technik nur
be=
grüßen. In dieſem Sinne iſt die Arbeit Adams aller Anerkennung
wert. Nicht ganz einverſtanden ſein kann man mit ſeiner
deko=
rativen Ausgeſtaltung, die, ſo einheitlich ſie wirkt, ſo ſchön die
Farben mit dem ſilbernen Grundmotiv übereinſtimmen, zu ſehr
nach Kunſtgewerbe ſchmeckt und einen ſtiliſierten, plaſtiſchen
Kurbismus pflegt, den die darſtellende und geſtaltende Kunſt
auf anderen Gebieten ſchon längſt überwunden hat.
Die Puppen ſind hervorragend gut geſchnitzt, ihre Führung
gut, zum Teil verblüffend wirkungsvoll. Handlung. Text und
Sprechweiſen in den gezeigten Stücken ſind ſo, daß höhere
An=
ſprüche erfüllt werden. Die kleine Bühne, hinter deren Kuliſſen
und Geheimniſſe wir einen Blick tun durften, iſt von dem
Künſt=
lerpaar ohne Vorbild geſchaffen worden, exakt und doch
phantaſie=
voll. Die heutige letzte Vorſtellung verdient ein volles Haus.
Nachgetragen ſei, daß die Vorſtellungen nur für Erwachſene und
ältere Kinder ihrer Struktur nach geeignet ſind.
— Die Maikäfer kommen! Wie ſollte es dem gehetzten
Zei=
tungsſchreiber möglich ſein, dem intereſſierten Leſer pflichtgemäß
zu berichten, daß der erſte Maikäfer oder ein vorwitziger
Schmet=
terling den nahen Frühling ankündigte, wenn nicht eifrige
Natur=
freunde mit lobenswertem Eifer ihre ſeltenen Funde
uneigen=
nützig und pflichteifrig alsbald auf die Redaktionen einlieferten.
Wenn nun heute das ebenſo ſchreibgewandte wie reizende
acht=
jährige „Fräulein” Beate ihren am Fenſter entdeckten
Erſtlings=
maikäfer zuſammen mit der ſelbſtgeſchriebenen, ſatzfertigen Notiz
perſönlich bei uns abliefekte, ſo halten wir es für unſere Pflicht,
dieſes Ereignis unſerm Leſerkreis geziemend zu berichten.
Aus den Parkeien.
Die Ortsgruppe der Deutſchen Volkspartei
in Darmſtadt hielt am Mittwoch eine
Mitgliederverſamm=
lung ab, die einen überaus ſtarken Beſuch aufwies. Der bisherige
Generalſekretär der D.V P. in Heſſen, Herr Welkow, der die
Geſchäfte der Partei als geſchäftsführendes Vorſtandsmitglied
ehrenamtlich bis auf weiteres führt, berichtete über die
Zentral=
vorſtandsſitzung in Berlin, in der die Aufrechterhaltung der
Deut=
ſchen Volkspartei beſchloſſen wurde. Die Ausführungen fanden
den begeiſterten Widerhall der Verſammlung, aus deren Mitte
verſchiedene Mitglieder ſich zur aktiven Mitarbeit bereit
erklär=
ten. Es wurde folgende Entſchließung gefaßt:
Die aus rund 1000 Mitgliedern beſtehende Ortsgruppe
Darmſtadt der Deutſchen Volkspartei begrüßt in einer ſehr
zahl=
reich beſuchten Mitgliederverſammlung den Entſchluß des
volks=
parteilichen Zentralvorſtandes, auf Aufrechterhaltung der Partei.
Denn auch die Ortsgruppe iſt der Ueberzeugung, daß gerade jetzt
eine politiſche Organiſation aufrecht erhalten bleiben muß, die
bei voller Unterſtützung der nationalen Erhebung ſich ein
ſelbſtän=
diges, ſachliches Urteil gegenüber der praktiſchen politiſchen
Ar=
beit, die jetzt geleiſtet werden muß, vorbehält. Wenn die
ſegens=
reichen Wirkungen der nationalen Erhebung von Dauer ſein
ſol=
len, dann können die von unſeren Vätern erkämpften Freiheiten
der Perſönlichkeit und des Geiſtes nicht entbehrt werden.”
An den Parteiführer Dingeldey wurde folgendes
Tele=
gramm geſandt: „Eine glänzende Verſammlung der Deutſchen
Volkspartei begrüßt begeiſtert den Beſchluß des
Zentralvorſtan=
des und ſtellt ſich einmütig in treuer Gefolgſchaft hinter ihren
Führer mit den herzlichſten Wünſchen baldigſter Geneſung.”
Lokale Veranſtaltungen.
Die bierunter erſchelnenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten,
in keinem Falle ſrgendwie als Beſprechung oder Kritik.
Odenwaldklub. Ein vaterländiſcher Verband wie der
Oden=
waldklub darf erwarten, daß alle ſeine Mitglieder ſich am
Feſt=
zug des 1. Mai beteiligen. Wer nicht in ſeiner
Berufs=
gruppe marſchiert, folgt dem grünen Banner des Klubs im
Wan=
deranzug. Treffpunkt: „Krone”, um 13 Uhr.
Tageskalender für Freitag, den 28. April 1933.
Union: „Der Choral von Leuthen”. — Helia: Schwarzhemden”
— Palaſt: „Vollblut”. — Beſſunger Lichtſpiele: „Mutter” und
„Die große Fahrt”. — Orpheum: „Jägerblut”. — Hanauer Hof:
Maibockfeſt.
Gokkesdienſt der Iſraelikiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße 2).
Freitag, 28. April; Vorabendgottesdienſt 7.15 Uhr.
Samstag, 29. April: Morgengottesdienſt 8,45 Uhr.
Schrift=
erklärung. Sabbatausgang 8,35 Uhr.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7.00, abends 8.35 Uhr.
Glücksklee Sllileb..- verkeinert den
Geschmack eines jeden Kaffees und gibt
ihm die wunderbare goldbraune Farbe.
VEREDELTE VOLLMILCH
VON EDLEN HOLSTEINER RUHEN
Freitag, 28. April 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 117 — Seite 7
Aus Heſſen.
Kirchengemeindekag zu Rüfſelsheim.
EPH. Es wird nochmals darauf hingewieſen, daß der
Feſt=
gottesdienſt bei dem am nächſten Sonntag, den 30. April,
ſtatt=
findenden Gemeindetag der Superintendent der Provinz,
Ober=
kirchenrat Dr. Müller, halten wird, der während der
Nach=
kriegsgzeit dem Leben der evangeliſchen Gemeinde Rüſſelsheim
einen neuen Aufſchwung geben konnte, ſchon um 9.30 Uhr
begin=
nen wird. Die Verhandlungen beginnen nachmittags 2 Uhr im
Gemeindehaus. Schriftſteller Wilhelm Michel wird über
Per=
ſönlichkeit und Gemeinde‟. Direktor Röhricht wird über „Recht
und Pflicht der evangeliſchen Kirchengemeinde zur Liebestätigkeit”
reden. Auch hat der Herr Prälat ſeine Mitwirkung zugeſagt. Nach
dieſen Vorträgen werden den Teilnehmern, im Gemeindehauſe
ſelbſt bei billigſter Berechnung Erfriſchungen angeboten. Es iſt
Tradition geworden, daß die Kirchenvorſtände, die
Kirchen=
gemeindevertretungen und die kirchlichen Gemeindevereine ihre
Abordnungen zu den Gemeindetagen entſenden. So iſt zu
erwar=
ten daß ein reicher Austauſch der Wünſche und Hoffnungen für
unſere evangeliſchen Kirchengemeinden in dieſer
entſcheidungs=
vollen Zeit ſtattfinden wird.
Cp. Hahn bei Pfungſtadt, 27. April. Hohes Alter.
Orts=
gerichtsmann und Feldgeſchworener Philipp Merſchroth 11.
beging heute ſeinen 81. Geburtstag.
k. Roßdorf, 26. April. Der neue Gemeinderat ſetzt
ſich aus 9 Nationalſozialiſten und 3 Sozialdemokraten — alſo
ins=
geſamt 12 Mitgliedern gegen ſeither 15 — zuſammen. —
Schna=
kenbekämpfung. Zur wirkſamen Bekämpfung der läſtigen
Schnakenplage fordert die Bürgermeiſterei auf, Tümpel,
Waſſer=
fäſſer und dal. des öfteren zu entleeren und die Jauchegruben alle
1 bis 2 Wochen mit Saprol zu übergießen.
Gundernhauſen, 27. April. Am 1. Mai ſind es 30 Jahre,
daß Georg Weygandt 3 ſein Amt als Kirchendiener in großer
Treue und Gewiſſenhaftigkeit verſieht. Möge es ihm vergönnt
ſein, ſein Amt noch viele Jahre zu verſehen.
Cp. Dieburg, 27. April. Der neue Kreistag des
Krei=
ſes Dieburg beſteht aus 11 Nationalſozialiſten, 4
Sozialdemokra=
ten und 3 Vertretern des Zentrums. Der Kreisausſchuß ſetzt ſich
aus 4 Nationalſozialiſten, 1 Sozialdemokraten und 1
Zentrums=
mitglied zuſammen.
Bf. Brensbach i. O., 26. April. Kreis=Kampfbundführer
Wiesner=Groß=Umſtadt hielt einen Vortrag über Zwecke und
Ziele des Kampfbundes. Seine Ausführungen fanden reichen
Beifall, ſo daß auch die Gründung einer Ortsgruppe
vorgenom=
men werden kann.
R. Kirch=Beerfurth i. Odw., 27. April. Unglücksfall.
Die Ehefrau des hieſigen Polizeidieners kam auf dem Burgweg,
unweit ihrer Wohnung, derartig unglücklich zu Fall, daß ſie ſich
inen Armbruch zuzog.
Ct. Heubach, 27. April. Am Sonntag, den 30. April 1933,
findet hier eine Gautagung der Reichsvereinigung ehem.
Kriegs=
gefangener, Gau Südweſtdeutſchland, ſtatt. Der Gauvorſtand wird
ſchon im Laufe des Samstags eintreffen. Eine große Anzahl
Ka=
meraden haben als Delegierte ihr Erſcheinen zugeſagt, ſo daß
mancher ehem. Kriegsgefangene mit einem überraſchenden und
daher freudigen Wiederſehen früherer Kameraden und
Schickſals=
genoſſen rechnen darf. An Stelle des leider verhinderten
Bun=
desvorſitzenden und Kameraden Freiherrn von Lersner wird
Ka=
merad Dr. Givens von Berlin als Vertreter des Bundesvorſtandes
zugegen ſein. Als Abſchluß der Tagung veranſtaltet dann die
hie=
ſige Ortsgruppe der REK. einen Gedenk= und Erlebnisabend. In
einem Vortrag mit Lichtbildern, betitelt: „Kriegsgefangene
Deutſche in aller Welt”, wird Kamerad Dr. Givens die
Schick=
ſalsjahre deutſcher Kriegsgefangener an allen ehemaligen
Schlacht=
fronten in einer feſſelnden und ergreifenden Weiſe ſchildern und
ſo einen echt deutſchen Abend ſchenken. Erinnerungen und
Erleb=
niſſe werden aufgefriſcht; Bande treuer Kameradſchaft werden
neu geknüpft. Der Vortrag wird für jeden Deutſchen ein
herr=
liches Erlebnis werden. Die hieſige Ortsgruppe lädt nun die
ge=
ſamte Bevölkerung Heubachs wie der Umgegend zu dieſem Abend
ein, der abends 8.30 Uhr im Kurhaus Waldesruh, dem
Tagungs=
lokal, beginnt. Da der Reinerlös nur vaterländiſchen Zwecken
dient, hofft man auf einen außerordentlich ſtarken Beſuch.
Ce. Mümling=Grumbach. 26. April. Der neue Gemeinderat
beſteht aus 7 Mitgliedern der NSDAP. und 2 SPD.=Leuten. Die
Amtseinführung fand am Montag, den 24. April. ſtatt.
4i Vielbrunn, 26. April. Die neun Sitze im neuen
Gemeinde=
rat fielen ſämtlich der NSDAP. zu. — Was dein iſt, das iſt mein!,
dachte geſtern ein Wanderburſche und hieß bei Schneidermeiſter
Straub, hier, einen Geldbeutel mit Inhalt mitgehen, doch Straub
bemerkte den Vexluſt ſofort und verfolgte ihn.
4s. Erbach, 27. April. Der Tag der nationalen
Arbeit. Zur Vorbereitung und Durchführung der Feier des
Tages der nationalen Arbeit wurde für den Kreis Erbach ein
Arbeitsausſchuß gebildet, der geſtern im Sitzungsſaale des
Kreis=
amts in Erbach zuſammentrat. Den Vorſitz führte der Kreisleiter
der NSDAP., Landtagsabgeordneter Wilhelm Schwinn,
Spreng. Dem Ausſchuß gehören als Mitglieder an:
Kreisdirek=
tor Dr. Braun, Erbach, Karl Franzmann,
Kreisbetriebs=
zellenleiter, Michelſtadt, Kreispropagandaleiter Chr. Delp,
Pfaffen=Beerfurth, Standartenführer Weyrauch, Michelſtadt,
SS.=Führer Karl Seibert, Ebersberg, Gefolgſchaftsführer der
HJ. Backöfer, Michelſtadt. Landtagsabgeordneter Schott,
Beerfelden, als Leiter des Kampfbundes für den gewerblichen
Mittelſtand, Lehrer Nebeling, Ober=Moſſau, als Vorſitzender
des NS.=Lehrerbundes im Kreiſe Erbach, Beigeordneter Lenz,
Erbach, Gendarmeriekommiſſar Wagner Erbach Reg.=Baurat
Nodnagel, Erbach, und Ortsgruppenleiter Wilhelm Heim,
Erbach. Die Feiern im Kreiſe ſollen in der Hauptſache den
Ver=
anſtaltungen der Landes= und Reichshauptſtadt angepaßt werden,
um den einheitlichen Charakter ſichtbar zum Ausdruck zu bringen.
Größere Feiern finden ſtatt in Beerfelden, Erbach, Michelſtadt,
König, Höchſt und Neuſtadt. Seitens des Kreisamtes ergehen noch
Verfügungen an die Bürgermeiſtereien. Zum Schmücken der
Häu=
ſer und Straßen mit friſchem Grün ſollen die ſtaatlichen und
kom=
munalen Forſtverwaltungen das erforderliche Material zur
Ver=
fügung ſtellen.
As. Erbach, 27. April. Gemeinderatsſitzung. Am
Freitag, den 28. ds. Mts. abends 8 Uhr, findet die erſte Sitzung
des neuen Gemeinderats ſtatt. — Konzert. Die Freiwillige
Feuerwehr Michelſtadt gibt am kommenden Sonntag nach dem
Gottesdienſt auf dem Marktplatz zu Erbach unter Leitung des
Herrn Kapellmeiſters J. Reubold ein Konzert.
Stahlhelm=Aufmarſch und Wehrſport=Treffen
an der Bergſtraße am 6. und 7. Mai 1933.
Noch knapp zwei Wochen trennen uns von dem großen
Stahlhelm=Aufmarſch und Wehrſport=Treffen an der Bergſtraße.
Unter den Flaggen des alten und des jungen nationalen
Deutſchland werden die feldgrauen, Kolonnen des Stahlhelms
aufmarſchieren und der Bevölkerung der Bergſtraße Einblick
geben in den Geiſt und in die Arbeit des Stahlhelm, Bund der
Frontſoldaten.
Dieſer Tag ſoll und muß aber auch weiter dazu dienen,
Mißverſtändniſſe und Spannungen, wie ſie leider innerhalb der
gewaltigen Front der Kämpfer für das neue Deutſchland
ent=
ſtanden ſind, zu beſeitigen. Uebereifrige und Urteilsloſe wollen
einen Keil treiben in die geſchloſſene Phalanx, die ſich gebildet
hat, um unter der Führung Adolf Hitlers die erſt begonnene
nationale Revolution weiter= und durchzuführen. Und da ſoll
es wieder und wieder geſagt ſein: Der Stahlhelm bekennt ſich
rückhaltlos zum nationalen, wehrhaften Volksſtaat. Schulter
an Schulter mit der SA. und SS. kämpft der Stahlhelm mit
allen nationalgeſinnten Männern und Frauen weiter für
Deutſchlands innere und äußere Befreiung. In den Jahren des
völligen Zuſammenbruchs des Vaterlandes hat der
ſchwerkriegs=
beſchädigte Frontſoldat Seldte den Stahlhelm gegründet; heute
arbeitet er mit dem großen Führer der NSDAP., dem
Front=
ſoldaten Adolf Hitler kameradſchaftlich am Neubau des Reiches;
dies Beiſpiel ſollte für den letzten und jüngſten Mitkämpfer,
gleich wo er innerhalb der nationalen Front ſteht,
Richt=
ſchnur ſein.
Darum rufen wir allen national geſinnten Volksgenoſſen
zu: nehmt in Maſſen teil an unſerem Wehrſport=Treffen, erkennt
den Wert der Erziehungs= und Ertüchtigungsarbeit des Stahl=
Abzeichen für das Stahlhelm=Wehrſporttreffen.
Entwurf von Dipl.=Ing. Wolfgang Grotowſky. Auerbach/Bergſtr.
helms und geſtaltet den Tag zu einem Bekenntnis der
Gemein=
ſamkeit aller, die mit heißem Herzen ſingen: Deutſchland,
Deutſchland, über alles!
Front Heil!
Die vorläufige Zeiteinteilung iſt folgende:
Samstag, den 6. Mai 1933:
Eintreffen der auswärtigen Kameraden bis 19 Uhr.
18—19 Uhr: Platzkonzert in Bensheim, Auerbach, Jugenheim.
19,15 Uhr: Ausgabe des Abendeſſens.
20,30 Uhr: Manöverball oder andere Veranſtaltungen in den
verſchiedenen Unterkünften.
Anſprache des Kameraden Landesführer in Bensheim,
Deutſches Haus.
Sonntag, den 7. Mai 1933:
6 Uhr: Großes Wecken.
7 Uhr: Antreten der Wehrſportgruppen zum Gepäckmarſch auf
dem Sportgelände nördl. der Aufbauſchule.
7.30 Uhr: Abmarſch der 1. Gruppe zum Gepäckmarſch.
In der Marſchſtrecke iſt eine Teilſtrecke bezeichnet, die vom
Gegner einzufehen iſt. Gegner iſt im Gelände aufgeſtellt
und hat nach Beendigung des Marſches zu melden, was
er von den Gruppen geſehen hat.
11 Uhr: Feldgottesdienſt beider Konfeſſionen auf dem
Sport=
gelände.
12 Uhr: Verpflichtung der ſeit 5. März Eingetretenen des
Kreiſes Bensheim.
12,30 Uhr: Mittageſſen, Feldküche.
14 Uhr: Beginn der Wehrſportkämpfe.
16,30 Uhr: Propaganda=Marſch durch Bensheim und Auerbach.
18 Uhr: Vorbeimarſch an dem Kameraden Landesführer (Städt.
Anlage).
20,30 Uhr: Konzert im Hotel Weigold, Auerbach und im
Deut=
ſchen Haus, Bensheim. Im Hotel Weigold Siegerehrung.
Während der Wehrſportwettkämpfe findet auf dem
Sport=
platz, im Deutſchen Haus in Bensheim und im Hotel Weigold=
Auerbach Konzert ſtatt.
Das Stahlhelm=Feſtabzeichen (ſiehe Abbildung) iſt ab heute
erhältlich, und zwar für Kameraden und Angehörige des Bundes
Königin Luiſe bei den Ortsgruppen=Führern, für die
Bevöl=
kerung in nachſtehenden Vorverkaufsſtellen:
Bensheim: Geſchäftsſtelle des Bergſtr. Anzeigeblattes,
Kaffee Ehret,
Zigarrenhaus Cubana, Hauptſtr.,
Lehrmittel=Anſtalt.
Auerbach: Hotel Weigold,
Gaſthof „Zur Linde‟.
Jugenheim: Gaſthof „Zum grünen. Baum”.
Für verpflichtete Kameraden koſtet das Abzeichen 70 Pfg.
Dafür erhalten die Kameraden: Unterkunft, Verpflegung am
Samstag abend, Sonntag früh und mittag (Feldküche=. Freier
Eintritt zu ſämtlichen Veranſtaltungen.
Für die Bevölkerung koſtet das Abzeichen 1 RM. und
be=
rechtigt zum freien Beſuch ſämtlicher Veranſtaltungen in
Bens=
heim=Auerbach, Jugenheim und Heppenheim an beiden Tagen.
Von den auswärtigen Kameraden wird erwartet, daß ſie
möglichſt ſchon am Samstag nachmittag eintreffen. Weitere
Nachrichten folgen in den nächſten Tagen.
m. Beerfelden, 27. April. Todesfall. Der Senior der
Odenwälder Schmiedemeiſter, Herr H. Kumpf, wurde geſtern zu
Grabe getragen. Ein Schlaganfall fällte den noch rüſtigen
Sechs=
undſiebzigjährigen in ſeiner Schmiede, wo er ſich eben nach der
Mittagspauſe wieder an die Arbeit begeben wollte. Der
Krie=
gerverein ehrte ſein langjähriges Mitglied durch die übliche
Ehrenſalve.
42. Zell bei Bensheim 27. April. Derälteſte
Ortsein=
wohner, Philipp Volk, begeht Freitag ſeinen 80. Geburtstag.
Cp. Erfelden, 27. April Der neue Gemeinderat
ſetzt ſich aus 9 nationalſozialiſtiſchen Mitgliedern zuſammen.
Ca. Lorſch, 27. April. Herr Valentin Rhein1. Bahnwärter
i. R., feierte geſtern in körperlicher und geiſtiger Friſche ſeinen
70. Geburtstag.
— Gernsheim, 27. April. Waſſerſtand des Rheins am
Pegel am 26. April — 1,03 Meter, am 27. April — 1,04 Meter,
morgens 5.30 Uhr.
— Hirſchhorn, 27. April. Waſſerſtand des Neckars am
Pegel am 26. April 1,52 Meter, am 27. April 1,50 Meter, morgens
5.30 Uhr.
4a. Seligenſtadt, 27. April. Todesfall. Drechslermeiſter
Franz Schmitt erlitt auf dem Heimweg von einer
Vorſtands=
ſitzung des Ortsgewerbevereins einen Schlaganfall, dem er bald
darauf erlag. Der Verſtorbene, war Mitbegründer des
Orts=
gewerbevereins. Außerdem bekleidete er lange Jahre das Amt
eines Stadtrates und eines Aufſichtsratsmitgliedes in der
Seli=
genſtädter Volksbank.
Aus Mainz und Rheinheſſen.
Be Mainz, 27. April. Gleichſchaltungin der
Main=
zer Gaſtwirte=Innung. Die Mainzer Gaſtwirte=Innung
hielt eine außerordentliche Generalverſammlung ab, um die
Gleichſchaltung in der Innung vorzunehmen. Hotelier Richter
wies in einer Anſprache auf die Bedeutung der Tagung hin und
betonte u. a. die Bereitwilligkeit, die Bedingungen der
Gleich=
ſchaltung zu erfüllen. Nachdem der alte Vorſtand in ſeiner
Ge=
ſamtheit zurückgetreten war, nahm der Vorſitzende des Innungs=
Verbandes von Groß=Mainz, Karl Wolz, Vorſtandsmitglied des
Kampfbundes für den gewerblichen Mittelſtand, die
Gleichſchal=
tung vor. Er ernannte zum kommiſſariſchen Innungsführer der
Mainzer Gaſtwirte=Innung Hotelier Martin Schuſter, zum 2.
Vor=
ſitzenden Wilhelm Richter und zu weiteren Vorſtandsmitgliedern
Auguſt Barth, Joſef Fuchs, Joh. Haberſtock, Michel Hofmann,
Wil=
helm Illian, Jakob Kirſch. Heinrich Klein. Otto Schott, Franz
Seyfried und Anton Ziegelmeier. Zum Abſchluß der
Ernennun=
gen verpflichtete der Redner den kommiſſariſchen Innungsführer,
die Geſchäfte der Innung in rein nationalem Sinne zu führen.
Die Verſammlung wurde mit einem dreifachen „Sieg Heil” auf
den Reichspräſidenten von Hindenburg und den Reichskanzler
Adolf Hitler geſchloſſen. — Romreiſe des Mainzer
Bi=
ſchofs Dr. Hugo. Der Mainzer Biſchof Dr. Ludwig Maria
Hugo hat ſeine in dieſem Jahr für die deutſchen Biſchöfe fällige
Romreiſe angetreten. In ſeiner Begleitung befindet ſich der
geiſt=
liche Rat Heiſer, Pfarrer in Biblis. — Ein wohnungsloſer 21
Jahre alter Burſche ging am Dienstag vormittag über den
Leich=
hof. Dort umſtanden mehrere Leute einen Verkäufer, der ſeine
Ware anbot. Der Burſche geſellte ſich zu den Schauluſtigen und
bemerkte dabei, daß ein alter Invalide ſein Portemonnaie in der
Manteltaſche ſtecken hatte. Der Burſche konnte der Verlockung
nicht widerſtehen, entwendete die Geldbörſe und entfernte ſich über
die Johannisſtraße in Richtung Biſchofsplatz. Der Beſtohlene der
den Verluſt ſeines Portemonnaies bemerkt hatte, holte den Dieb
in der Johannisſtraße ein. Der Täter, der das Portemonnaie
dem Beſtohlenen auf der Straße zurückgab wurde feſtgenommen.
Es handelt ſich um einen gewohnheitsmäßigen Taſchendieb. der
erſt vor einigen Wochen aus der Strafanſtalt Butzbach entlaſſen
worden war. — Eine weitere Verhaftung in der
Beſtechungsaffäre beim Städt.
Elektrizitäts=
werk. Im Verlaufe des geſtrigen Tages wurde auch der zweite
Inhaber der Firma Gebrüder Becker in der Bahnhofſtraße, der
Kaufmann Vinzenz Becker, in der Beſtechungsaffäre gegen den
Bau=Inſpektor Schneider vom Städt. Elektrizitätswerk in
Un=
terſuchungshaft genommen. Anſcheinend nimmt die Angelegenheit
noch einen größeren Umfang an. Außerdem ſollen ſich, wie man
hört, verſchiedene mit dem Submiſſionsweſen betraute Beamte
dadurch Nebenverdienſte beſchafft haben, daß ſie, trotzdem die
Oef=
fentlichkeit bei Eröffnung der Angebote ſtreng ausgeſchloſſen war,
jahrelang die Reſultate und Vergebungen an Fachzeitungen gegen
Bezahlung weitergegeben haben.
Darmstadt, Ludwigstraße 1a Markt-Ecke.
[ ← ][ ][ → ]Seite 8 — Nr. 117
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 28. April 1933
Zueſterberg krikt vom Bundesvorſik
des Skahlhelms zurück.
General von Hammerſtein=Ecquordt
nimmt die Parade des Berliner Wachtregiments ab, das ſich aus Kompagnien der einzelnen
Reichsteile zuſammenſetzt.
Ikalien will das Holzaas=Auko einführen.
Ein Alfa=Romeo=Wagen mit einem rieſigen Gastank,
der auf der kommenden Mailänder Automobil=Ausſtellung gezeigt werden wird. Die italieniſche
Regierung fördert mit allen Mitteln die Verſuche, Automobile mit Holzgas=Betrieb herzuſtellen,
um Italien von der Benzin=Einfuhr, die in ſeiner Außenhandelsbilanz eine ſo weſentliche Rolle
ſpielt, unabhängig zu machen. Die Verſuche ſind bereits überaus weit gediehen, ſo daß mit dem
oben abgebildeten Wagen demnächſt Autorennen beſtritten werden ſollen.
Dr. Achim Gercke=München,
der vom Reichsminiſter des Innern Dr. Frick
als Sachverſtändiger für die Nachprüfungen bei
Zweifelsfällen beauftragt wurde, die ſich bei
der Auslegung des Arier=Paragraphen im
Reichsgeſetz zur Wiederherſtellung des
Berufs=
beamtentums ergeben könnten.
Auflöſung der Rhön=Rofſitten=
Geſellſchaft.
Frankfurt a. M. In den Räumen der
Frankfurter Geſellſchaft für Handel, Induſtrie
und Wiſſenſchaft vollzog ſich Mittwoch abend,
unter dem Vorſitz ihres Präſidenten, Geheimrat
Konen=Bonn, der Auflöſungsakt der Rhön=
Roſ=
ſitten=Geſellſchaft. Dieſe Geſellſchaft iſt in
Ver=
folg der Neuordnung des deutſchen
Luftſport=
weſens mit dem 1. Juni d. J. aus dem
Vereins=
regiſter zu löſchen, der von ihr bisher betreute
Segelflug wird als beſondere Dienſtſtelle dem
Deutſchen Luftſportverband angegliedert. Das
Forſchungsinſtitut der Rhön=Roſſitten=Geſellſchaft
auf der Waſſerkuppe und in Darmſtadt lebt
un=
ter dem Namen Deutſches Forſchungsinſtitut für
Segelflug weiter und wird auch in Zukunft
ſei=
nem bisherigen Leiter, Prof. Georgii, unterſtellt
bleiben, dem zugleich die Oberaufſicht über den
ganzen Segelflug innerhalb des Deutſchen
Luft=
ſportwerbandes übertragen wird. Das ganze
Perſonal wird übernommen, insbeſondere wird
auch die Pflege der Beziehungen im Auslande
und die Vertretung in der Fédération
Aeronau=
tique Internationale wie ſeither durch die
lei=
tenden Perſönlichkeiten, Prof. Georgii und Dr.
Graf Yenburg, wahrgenommen.
Feſtnahme von Falſchmünzern.
Frankfurt a. M. Der aus Regensburg
ſtammende, 27jährige Student Alois Heider
wurde bei der Verausgabung eines falſchen
Fünf=Reichsmarkſtückes feſtgenommen. In ſeiner
Begleitung befand ſich die 24jährige
Oeſterreiche=
rin Cäcilie Fröſchl, die bei der Feſtnahme
flüch=
tig. ging. Heider iſt geſtändig in Regensburg
das Falſchgeld hergeſtellt zu haben. Nach ſeinen
Angaben hat die Fröſchl noch 40 falſche Stücke
in Beſitz. — Weiter wurden die Gebrüder
Her=
mann und Paul Kirn aus Stuttgart in Hochſtadt
bei Hanau a. M. bei der Verausgabung von
falſchen 50=Pfg.=Stücken feſtgenommen. Beide
ſind geſtändig. Sie gaben weiter an, daß ſie in
Gemeinſchaft mit dem 25jährigen Joſef Schaufler
aus Karlsruhe dieſe Falſchſtücke hergeſtellt haben.
Die Werkſtatt befand ſich hier in der Hafenſtraße,
woſelbſt auch das Herſtellungsmaterial
ſicherge=
ſtellt werden konnte Nach eigenen Angaben
ha=
ben ſie bis jetzt falſche Stücke im Werte von
500 RM. in den Verkehr gebracht. Schaufler
wurde ebenfalls feſtgenommen.
Neubau für den Glaspalaſt in München.
„München. Zum Bau eines
Kunſtausſtel=
lungsgebäudes an Stelle des durch Großfeuer
vernichteten Glaspalaſtes hat der Stadtrat
Mün=
hen am Mittwoch nachmittag den Betrag von
400 000 RM. zur Verfügung geſtellt. Die
Mit=
tel werden aus dem Fonds zur Anſchaffung von
Werken der bildenden Kunſt entnommen.
Das erſte Hikler=Denkmal.
Das Hitler=Denkmal, das in der Frankenſtadt
Gunzenhauſen durch alle Schichten der
Bevölke=
rung im Freiwilligen Arbeitsdienſt errichtet
wurde und in dieſen Tagen feierlich enthüllt
wird.
„Gtaf Zeppelin” fliegl wieder.
Friedrichshafen. Geſtern, um 7.45 Uhr,
iſt „Graf Zeppelin” nach gründlicher
Ueberho=
lung während der Wintermonate zu ſeiner
er=
ſten diesjährigen Werkſtättenfahrt unter
Füh=
rung von Kapitän Lehmann aufgeſtiegen. An
der Fahrt, die etwa 3 Stunden dauerte und
über das Bodenſeegebiet führte, nahmen
fünf=
zehn Fahrgäſte teil.
Ab 1. Mai Luftverkehr in vollem Bekrieb
Berlin. Ab 1. Mai iſt der europäiſche
Luft=
verkehr wieder in vollem Betrieb. Der
Sommer=
flugplan der Deutſchen Lufthanſa zeigt eine
An=
zahl neuer internationaler und innerdeutſcher
Linien und bringt zum Teil eine
bemerkens=
werte Verkürzung der Flugzeiten. Beſonders
hervorzuheben iſt die neue Expreßlinie Berlin—
Rotterdam (bzw. Amſterdam)-London durch die
bei nur fünfſtündigem Fluge eine zweite
aus=
gezeichnete Schnellverbindung zwiſchen der
deut=
ſchen, holländiſchen und engliſchen Hauptſtadt
ge=
ſchaffen wird. Die Reiſezeit verringert ſich
zwi=
ſchen Berlin und Paris um 20 Minuten,
ſchen Berlin und Kovenhagen
volle
Berlin München.
Stunde. Auf
Venedig —9
er Geſamtreiſezeit von
9 Stunden 25 Minuten zurückgelegt wird,
er=
folgt z. B. der Abflug in Berlin jetzt erſt um
9 Uhr, ſo daß in München neue Anſchlüſſe aus
Weſtdeutſchland, Schleſien und der
Tſchechoſlowa=
kei hergeſtellt werden. Der Abflug von Paris
nach Köln-Berlin wird auf 14 Uhr verlegt, ſo
daß wertvolle Tagesſtunden gewonnen werden.
Die Deutſche Lufthanſa wird im
Sommerflug=
dienſt auf einer Reihe von Strecken die
Flug=
preiſe gegenüber dem Vorjahr weſentlich
er=
mäßigen. So koſtet z. B. ein Flug von Berlin
nach Paris nur noch 115 RM. (ſtatt 140 RM.),
Berlin—Rom 130 RM. (180 RM.).
Die Taufe des neuen Segelſchulſchiffes
der Reichsmarine.
Berlin. Bei dem am 3. Mai
ſtattfinden=
den Stapellauf des Segelſchulſchiffes „Gorch
Fock” wird der Chef der Marineleitung,
Admi=
ral Dr. h. c. Raeder, die Taufrede halten. Die
Taufe ſelbſt wird von der erſten Vorſitzenden
des Flottenbundes deutſcher Frauen, Frau
Marie Fröhlich, vollzogen werden.
Raubüberfall auf einen Landwirt.
Diez. In der vergangenen Nacht wurde der
Landwirt Wilhelm Maencher in Altendiez in
ſeinem Anweſen überfallen, gefeſſelt und
gekne=
belt, ſo daß er ſich nicht zur Wehr ſetzen konnte.
Der Räuber nahm an Bargeld etwa 30. RM.
an ſich und flüchtete. Als Täter kommt nach den
bisherigen Feſtſtellungen der 21jährige
land=
wirtſchaftliche Arbeiter Fritz Henſel in Frage,
der bis vor wenigen Tagen bei=Maencher
gear=
beitet hat.
Ergebnis der „Volksſpende Niobe‟.
Berlin. Die Ende Auguſt 1932, nach dem
tragiſchen Untergange des Segelſchulſchiffes
„Niobe” eingeleitete Sammlung einer „
Volks=
ſpende Niobe” iſt jetzt in einem Schlußergebnis
von über 250 000 RM. abgeſchloſſen worden. An
dieſer Sammlung haben ſich ſchätzungsweiſe 1½
dis 2 Millionen Einzelſpender mit kleinen und
kleinſten Zuweiſungen beteiligt. Das Ergebnis
der Sammlung wird in ſeinem Hauptteil als
eigentlicher Grundſtock für den Neubau eines
Schulſchiffes dem Reich zur Verfügung geſtellt.
Laſtauko einen Abhang hinabgeraft.
Drei Tote, ein Schwerverletzter.
Prag. Am 27. April kam es in den frühen
Morgenſtunden in Niederujezd bei Leipnik zu
einem furchtbaren Autounglück, dem drei
Men=
ſchenleben zum Opfer fielen. Eine Perſon
wurde ſchwer verletzt. Ein Laſtauto war mit
einer Ladung von Zinn und anderen Metallen
auf dem Weg nach Mähriſch=Oſtrau, als der
Wa=
gen, der von einem 18jährigen Chauffeur
ge=
ſteuert wurde, gegen 4 Uhr früh die
ſteilab=
fallende Straße bei Niederujezd herunterfuhr,
Der Chauffeur verlor die Herrſchaft über den
Wagen. Das Auto ſauſte den Abhang hinunter
und überſchlug ſich mit der ſchweren Laſt. Die
drei Arbeiter und der Chauffeur wurden unter
dem Wagen begraben. Der Wagen iſt
vollſtän=
dig zertrümert. Nach dem Gutachten der
Sach=
verſtändigen muß der Wagen in dem Augenblick
des Unglücks mit 100 Kilometer Geſchwindigkeit
gefahren ſein.
Eſchweiler Gymnaſiaſt auf der Ferienreiſe
verunglückt.
Andernach. Vier aus Eſchweiler
ſtam=
mende Gymnaſiaſten machten zu Rad eine
Ferien=
reiſe. Auf der Heimfahrt hingen ſie ſich auf der
Landſtraße zwiſchen Andernach und Brohl an
den Anhänger eines Laſtkraftzuges. Dabei
rutſchte einer der Gymnaſiaſten, der einzige Sohn
eines Beamten aus Eſchweiler aus, wobei ihm
ein Rad des Anhängers über den Körper ging.
Vorbeifahrende Kraftfahrer leiſteten die erſte
Hilfe und brachten den Schwerverletzten in ein
Krankenhaus, wo er nach kurzer Zeit ſtarb.
Ein Erdbeben in Jena regiſtriert.
Jena. Am Donnerstag, 3.47 Uhr, wurde
von den Inſtrumenten der Reichsanſtalt für
Erd=
bebenforſchung ein ſtärkeres Fernbeben
aufge=
zeichnet. Die Herdentfernung betrug etwa 7700
Kilometer. Soweit ſich aus den Aufzeichnungen
beurteilen läßt, liegt der Herd am Nordoſtrand
von Aſien, vermutlich in der Nähe der
Halb=
inſel Kamtſchatka.
Exploſion auf einem Unterſeeboot.
Rom. Im Hafen von Tarent ereignete ſich
auf dem in Reparatur befindlichen italieniſchen
Unterſeeboot „Serpente” eine Exploſion, bei der
ein Arbeiter getötet und ſieben verletzt wurden.
Parade der Berliner Wachkruppe vor dem Chef der Heeresleikung.
Oben: Die neue Standarte des
Reichspräſi=
denten, die den ſchwarzen Adler, auf gelbem
Grunde mit ſchwarz=weiß=roter Umrandung
zeigt. — Unten: Die neue ſchwarz=weiß=rote
Reichsdienſtflagge, die den Reichsadler auf
weißem Kreisgrunde zeigt.
Reich und Ausland.
Als Sachverſkändiger für Raſſeforſchung
vom Reichsinnenminiſter beruſen.
Oberſtleutnant Dueſterberg,
der langjährige zweite Bundesvorſitzende des
Stahlhelms, hat ſein Amt niedergelegt.
Ein Nakionalpreis
für den beſten deutſchen Film.
Reichsminiſter Dr. Goebbels bei der Ufa
in Neubabelsberg.
Berlin. Reichsminiſter Dr. Goebbels
ſtat=
tete am Mittwoch abend dem Ufa=Atelier in
Neubabelsberg einen Beſuch ab. Nach einer
ein=
gehenden Beſichtigung der geſamten Betriebe
ſprach Dr. Goebbels zur NSBO. Neubabelsberg,
ſowie Delegierten der NSBO. der Ufa=Zentrale
und des Tempelhofer Betriebes der Ufa. Durch
die nationale Revolution werde das deutſche
Filmſchaffen nicht beeinträchtigt und geſtört
wer=
den. Gerade die Männer der deutſchen
Revo=
lution hätten der deutſchen Filmproduktion ganz
neue und große ethiſche Impulſe gegeben. Aus
tiefſtem und begeiſterten Herzen bekannte ſich der
Miniſter als Fürſorger des deutſchen
Filmſchaf=
fens. Vorausſetzung dieſes Schaffens ſei
aller=
dings die abſolute Gleichſchaltung mit den Ideen
des neuen Stagtes. Dr. Goebbels ſchloß ſeine
mit großem Beifall aufgenommenen
Ausfüh=
rungen mit der Ankündigung, daß am 1. Mai
für das kommende Jahr ein Nationalpreis für
den beſten deutſchen Film ausgeſetzt werde.
Verbrechen im Eiſenbahnzug.
Paris. Im Schnellzug Paris—St. Etienne.
wurde in der vorvergangenen Nacht eine
fünf=
zigjährige Kaufmannsfrau ermordet. Es liegt
Raubmord vor. Die Täter gingen mit
unglaub=
licher Kühnheit zu Werk. Sie ſchlugen ihr Opfer
in einem Wagenabteil 2. Klaſſe während der
Fahrt halbtot und warfen es darauf auf die
Schienen, wo die Frau bald verſchied. Der
Tä=
ter bzw. die Täter, ſind anſcheinend auf einer
der nächſten Stationen, wo der Zug hielt,
aus=
geſtiegen und verſchwunden.
Moloch Verkehr. — Londoner Unfalls=Statiſtik.
London. Auf den Londoner Straßen
wur=
den in den letzten ſechs Monaten bei
Automo=
bilunfällen 625 Perſonen getötet und 18 577
ver=
letzt, wie ein Unterſtaatsſekretär des
Innen=
miniſteriums im Unterhaus mitteilte. Die Zahl
der Kraftwagenunfälle in den letzten 12
Mo=
naten betrug 99 540, gegenüber 111 170 im
ver=
gangenen Jahre.
Wirbelſturm über den Bermudas=Inſeln.
New York. Die Bermudasinſeln wurden
am Mittwoch morgen, von einem Wirbelſturm
heimgeſucht, der 200 Stundenkilometer
zurück=
legte. Von mehreren Häuſern wurden die Dächer
abgehoben und durch die Luft getragen. Der
Eiſenbahn= und Schiffsverkehr wurde ſchwer
be=
einträchtigt.
Dieſe neuen Flaggen werden jehzt
über den Reichsgebäuden wehen.
des
dels
ſtat=
felier in
iner ein=
Betriebe
belsberg,
Zentrale
ſen
Freitag, 28. April 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 117 — Seite 9
Edinnie, der ſchwarze Filmſtar.
Das Buch zum Congorilla-=Film.
Die Nakur macht Lärm.
Von Martin Johnſon.
Die Wiſſenſchaft weiß über den größten Menſchenaffen, den
Gorilla, nur ſehr wenig. Ueber ſeine Lebensweiſe in den
Dſchungeln Aequatorial=Afrikas hatten wir bisher ſo gut wie
keine Angaben. Dieſe Mitteilungen ſind, wie ſich jetzt
heraus=
ſtellt, obendrein zum Teil nicht einmal richtig. Dem
ameri=
kaniſchen Forſchungsreiſenden Martin Johnſon iſt es auf
ſei=
ner letzten Expedition in das Kongo=Gebiet gelungen, viele
neue überraſchende Einzelheiten aus dem Leben der großen
Affen in Erfahrung zu bringen. Er hat die größten
Men=
ſchenaffen, die das menſchliche Intereſſe von jeher in hohem
Grade beanſpruchen, in der grauen kalten Bergwildnis des
Mikeno und Alumbongo unter tauſend Gefahren belauſcht und
gefilmt und dabei feſtgeſtellt, daß die Wiſſenſchaft in vielem
irrt, was den Gorilla betrifft. Das Buch, in dem Martin
Johnſon ſeine neuen epochemachenden Forſchungen ſchildert.
erſchien ſoeben im Verlag F. A. Brockhaus. Leipzig. Es dürfte
beträchtliches Aufſehen erregen. Als wiſſenſchaftliche und
lite=
rariſche Ergänzung zu Martin und Oſa Johnſons
gleichnami=
gem Tonfilm wird es den Titel „Congorilla” führen. Wenn
man in dem Buche von den Schwierigkeiten lieſt. mit denen
der Forſcher zu kämpfen hatte, verſteht man übrigens die
Gründe unſerer bisherigen Unkenntnis vom Leben der
Go=
rillas. Martin Johnſon konnte in dem Dſchungelgeſtrüpp nicht
etwa aufrichten Ganges auf die Kamerajagd gehen ſondern
war oft gezwungen, auf dem Bauche kriechend, die
Hand=
kamera angeſchnallt, ſeiner Forſcherarbeit nachzugehen. In
Sumpf und Moraſt und zwiſchen Gras und Blättern verſteckt.
kreuzte manches Mal der Tod in Geſtalt von Giftſchlangen
und giftigen Lianen ſeinen Weg. Es ſcheint faſt ein Wunder,
daß der Forſcher die ungeheuren Strapazen, die er erdulden
mußte, überlebt hat. Mit Genehmigung des Brockhaus=
Ver=
lages drucken wir aus dem „Congorilla”=Buch ein Kapitel
ab, das die kleinſten Menſchen der Erde, die Bambuti des
Ituri=Urwaldes, als Filmſchauſpieler zeigt. Das
unterneh=
mungsluſtige Ehepaar Martin und Oſa Johnſon hat auf
ſeiner letzten Forſchungsreiſe nämlich nicht nur Affen,
ſon=
dern auch Zwerge gefilmt.
Der feſſelndſte Abſchnitt unſerer Filmerlebniſſe war die
Ar=
beit im Aufnahmedorf. Die 500 Zwerge, die wir dort
zuſammen=
brachten, waren wohl die ſeltſamſte Filmtruppe, die je geſpielt hat.
Da war Edinnje, das kohlſchwarze Mädel, die wir zum Stern
unſerer Geſellſchaft erwählt hatten. Sie erwies ſich als glänzend
geeignet für ſtumme Aufnahmen, aber als ein furchtbarer
Herein=
fall beim Tonfilm. Hatten wir ihr ſtundenlang geduldig
einge=
peukt, wie ſie eine Unterhaltung mit ihren Freundinnen führen
ſollte, dann erſchrak ſie vor dem Klang ihrer eigenen Stimme,
ſobald ſie vor der Kamera ſtand. Von Schüchternheit überwältigt,
ſchlug ſie die Hände vors Geſicht und hockte ſich völlig verwirrt zu
Boden; ihre Sprechrolle erſtarb in einem ängſtlichen Gemurmel;
„Ewah, Ewuh. Eeee.”
Die anderen Zwerge waren geradezu geborene Schauſpieler.
Sie ſchienen den Geiſt der Sache zu begreifen und ſtürzten ſich wie
Kinder — das waren ſie ja auch — mit ganzem Herzen hinein.
Sie machten uns alles vor, was wir verlangten; das Spielen
ihrer kleinen Muſikinſtrumente, Tanzen, Singen, Sprechen und
Gebärden.
Nur eins hatten ſie nicht und konnten ſie nicht haben:
Ver=
ſtändnis für die verwickelte Ausrüſtung, die wir brauchten, und
Schweigen war bei unſerer Urwaldhorde nicht nur Gold, ſondern
eine Seltenheit. Zum Beiſpiel brauchten wir den Klang einer
Anzahl gleichzeitig ſprechender Stimmen. Wir ließen die Zwerge
in ihrer natürlichen Art reden; was herauskam, glich aber in
kei=
nar. Weiſe den natürlichen Lauten vor unſeren Ohren, wie Lew,
der mit einem Kopfhörer abhörte, feſtſtellte. Er hielt uns ſofort
an. Er bekäme nichts heraus als ein unverſtändliches Brüllen.
Daraufhin ſuchten wir aus den kleinen Schauſpielern ein paar
her=
aus, deren Stimmen ſich in der Tonhöhe unterſchieden, und ließen
ſie reden. Das ging zunächſt ſehr ſchön, aber dann wurden die
Leut=
chen erregt, wodurch ſich der Stimmton änderte, in dem ſie
ge=
ſprochen hatten, ſo daß wieder ein Wirrwarr auf dem Film
entſtand.
Oder wir hatten gerade die Bühne aufnahmefertig und mit
allem rur möglichen Nachdruck klargelegt, daß völlige Stille
herr=
ſchen müßte. Wenn Sie ſich einen Begriff machen wollen, was wir
ausrichteten, dann holen Sie ſich doch eines Tages 500 Kinder
unter zehn Jahren in einem Park zuſammen und verſuchen Sie,
ſie zur Ruhe zu bringen. Still war für die Zwerge nur ein
unge=
fährer Begriff. Während die Kurbel ſich drehte, flüſterten oder
kicherten ſie, oder ſie fuhren mit ihren Füßen durchs Gras. Alle
dieſe Geräuſche nahm das Mikrophon natürlich mit auf. Ging
tatſächlich einmal alles gut, dann fing ſicher ein Säugling an zu
ſchreien oder ein Hund an zu bellen, und der ganze Eindruck war
verdorben.
Bei den Tonaufnahmen bediente Lew das Hilfsgerät, Dick
ſtand an der Kamera, und mir fiel die Rolle des Aufnahmeleiters
zu. Sobald bei einem von uns dreien etwas nicht klappte, gab
die=
ſer das Zeichen zum Aufhören. Ein paarmal iſt das mir nicht
rechtzeitig gelungen. Das merkte ich erſt, als die Filme entwickelt
waren und ich ſtaunend meine eigene Stimme hörte: „Was zum
Teufel macht Ihr denn da drüben?” Und an anderer Stelle:
„Hört endlich mit dieſem verfluchten Lärm auf!“ — Ausdrücke, die
ſchlecht zu den Ausſchnitten aus dem Leben der Wilden paßten,
die unſere Bilder zu geben ſich bemühten.
Ein andermal verlief alles glatt, als Lew plötzlich das
Zei=
chen zum Einhalten gab. Einer von der Unzahl Drähte hatte ſich
gelockert und erzeugte ein ſingendes Geräuſch im Film. Lew mußte
ſeinen Lötkolben heranholen und den Schaden beheben. Dann
ver=
kündete er: „Allright, weiter!"
Zum 1. Mai, dem Ehrenkag der deutſchen Arbeik.
Hochburgen deutſcher Arbeit und Wirtſchaft.
Oben links: Die rieſigen Getreideſpeicher in Königsberg. — Daneben: Kokerei=Anlage im weſtlichen Induſtriegebiet.
Unten links: Das Verwaltungsgebäude der J.G. Farben in Höchſt am Main. — Daneben: Rieſen=Schmiedepreſſe in den
Borſigwerken.
Wieder ein paar Meter Film, dann ertönte eine Stimme;
„Einen Augenblick!‟ Das war Dick, der mit einem verquollenen
Stück Film im Kampf lag. Sobald er: „O. K.” ſchrie, ging die
Aufnahme weiter. „Anhalten!‟ Diesmal war ich dran; die
Schau=
ſpieler waren mit ihren Rollen durcheinandergekommen. So ging
das Tag für Tag, Woche für Woche.
Dieſes ganze bunte Durcheinander hinterließ bei den
Zwer=
gen, ſoweit ich feſtſtellen konnte, keinerlei Eindruck. Sie nahmen
alles als eine Selbſtverſtändlichkeit hin, zeigten keine Neigung,
unſere ſeltſamen Geräte zu betrachten, und ſtellten keine Fragen
darüber. Selbſt unſere elektriſche Beleuchtung war nicht imſtande,
ihre Neugier zu reizen.
Während Tonaufnahmen gemacht wurden, drehte ich oft
den=
ſelben Auftritt gleichzeitig mit meiner ſtummen Kamera. Dieſe
Filme konnte ich im Lager entwickeln. Ich machte auch Stehbilder,
von denen ich den Zwergen verſchiedene zeigte. Sie nahmen die
Abzüge in die Hand, hielten ſie verkehrt herum, drehten ſie hin
und her, kurz, ſie hatten nicht die leiſeſte Ahnung, was ſie
dar=
ſtellten. Ich verſuchte einer Gruppe klarzumachen, daß verſchiedene
von ihnen ganz ſcharf und deutlich zu ſehen ſeien, aber nicht einer
der Zwerge konnte einen Menſchen auf dem Bild erkennen. Mit
Gegenſtänden war es nicht anders. Ich konnte die Aufnahme einer
Eingeborenenhütte vornehmen, einem Zwerg die wirkliche Hütte
zeigen und das Bild daneben halten, er gewann keine
Vorſtel=
lung davon, was eine Aufnahme darſtellt, und konnte ſie nicht
in Beziehung zu dem Gegenſtand bringen. Es war manchmal
ge=
radezu ſpaßig, die Zwerge mit einer Aufnahme ſpielen zu ſehen.
Sie begriffen, daß wir ihnen etwas zeigen wollten, aber es hätte
ebenſogut ein Stück weißes Papier ſein können, was ihr
Verſtänd=
nis anbetraf.
Dieſe Unfähigkeit, Bilder zu erkennen, iſt ein Weſensmerkmal
aller Wilden, mit denen ich irgendwo in der Welt in Berührung
gekommen bin. Ich habe Schwarzen, die ihr Leben unter
Elefan=
ten und Giraffen zugebracht hatten, Aufnahmen dieſer Bewohner
des Urwaldes gezeigt, aber ſie vermochten den Sinn der Bilder
nicht zu begreifen, ganz gleich, wieviel Erklärungen ich ihnen gab.
Einmal beſprach ich dieſe Frage in der Südſee mit einem
Miſ=
ſionar. Er erzählte mir ein Erlebnis mit einem ſeiner Schüler,
obwohl es auf ihn kein gutes Licht warf. Nachdem er einer Klaſſe
drei Monate lang Leſeunterricht gegeben, hätte er verſchiedene
Schüler zum Vorleſen aufgerufen. Während die Schüler laſen,
ging er in dem Schulraum auf und ab. Da bemerkte er, daß ein
Junge zwar ganz richtig las, aber ſein Buch verkehrt herum in der
Hand hielt. Durch ſeine Fragen bekam er heraus, daß dieſer
Ein=
geborene von Anfang an das Buch genau ſo gehalten, und ſo leſen
gelernt hatte. Ich dachte bei mir, daß der Herr ein ſehr wenig
ſorgfältiger Lehrer geweſen ſein müßte; denn er behauptet, die
Geſchichte ſei wahr.
Die Eingeborenen Afrikas ſind imſtande, Filmbilder zu
be=
greifen, aber ſie zeigen wenig Neigung dazu. Von unſerer Safari
aus ſandten wir die belichteten Filme laufend nach Amerika, und
ich gab der Eaſtman=Companie Auftrag, ſechs Filme für uns
vor=
zubereiten, darunter einige der am beſten und der am ſchlechteſten
gelungenen Aufnahmen. Die Ergebniſſe waren überraſchend gut,
und ich war hocherfreut darüber. Da die Lichtſpielhäuſer in
Nai=
robi Sonntags geſchloſſen ſind, mietete ich eines für einen Sonntag
und ſagte ſämtlichen Schwarzen, die uns begleitet hatten, ſie
ſoll=
ten um 2 Uhr 30 nachmittags ſich dort einfinden. Dieſe Leute
wa=
ren während der ganzen Reiſe mit uns zuſammen geweſen und
die meiſten kamen im Film vor. Schweigend ließen ſie die Bilder
an ſich vorüberziehen. Nach der Vorſtellung ſchlenderte ich zwiſchen
ihnen herum, in der ſtillen Hoffnung, etwas über den Film zu
hören.
Die Schwarzen ſtanden in einer Gruppe zuſammen und
unter=
hielten ſich halblaut. Keiner machte Miene zum Fortgehen.
Viel=
leicht hatte der Film ſie ſo gefeſſelt, daß ſie ihn gern noch einmal
ſehen wollten? Dieſer Gedanke machte mich froh. Schließlich löſte
ſich einer aus der Schar und ſchritt auf mich zu: „Bwana, wann
bekommen wir unſer Geld?” fragte er ſachlich. — „Geld!” ſchrie
ich auf, „was meinſt du damit, Geld?” — „Ja, Sie haben uns doch
hierher beſtellt.‟ Dieſen Gedanken alſo hatte meine gute Abſicht,
den Kindern der Wildnis ein Vergnügen zu bereiten, bei ihnen
ausgelöſt! Ich ging wütend auf ſie los, ſo daß ſie eilends
davon=
ſtoben.
Hauptſchriſtleitung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr C. H. Quetſch; für den Schlußdlenſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nettei
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mittelungen: Wiliy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämilſch in Darmſſadt
Für unverlangte Manuſkripie wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
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Seite 10 — Nr. 117
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 28. April 1933
Sport, Splel und Jurnen
Der Spork des Sonnkags.
Im Mittelpunkt des ſonntäglichen Sportprogramms ſteht die
Ermittelung der noch fehlenden acht Teilnehmer an den
Endſpie=
len um die deutſche Meiſterſchaft, die am 7. Mai geſtartet wird. Im
Fußball
ermittelt Süddeutſchland ſeinen Meiſter und ſeinen dritten
Vertreter für die DFB.=Endſpiele. Um die Meiſterſchaft kämpfen
im Frankfurter Stadion München 1860 und Fußballſportverein
Frankfurt, und um den dritten Platz liefern ſich Spielvgg. Fürth
und Eintracht Frankfurt den Entſcheidungskampf in Saarbrücken.
Die beiden Finaliſten um die Meiſterſchaft haben bisher noch
nie dieſen Titel getragen, obwohl beide Mannſchaften ſchon im
Endſpiel um die deutſche Meiſterſchaft ſtanden. Sie ſind aber
immer als ſüddeutſcher Dritter in die Endſpiele gekommen. Die
Ausſichten für den Frankfurter Kampf, der ein volles Haus
fin=
den wird, neigen auf Grund des heimiſchen Bodens zugunſten der
Frankfurter, wenn auch das große Können der Münchener „
Lö=
wen” durchaus nicht zu unterſchätzen iſt. Praktiſche Bedeutung hat
der Ausgang des Spieles nicht, da beide Mannſchaften bereits als
Vertreter Süddeuſchlands in den DFB.=Endſpielen feſtſtehen. Der
dritte Vertreter wird in Saarbrücken ermittelt. Die
Be=
reitwilligkeit von Eintracht und Fürth. in Saarbrucken zu
ſpie=
len, hat dort große Begeiſterung ausgelöſt. Die Ausſichten für
den Kampf ſind völlig offen. Die Frankfurter haben das geringe
Plus, daß ihnen Saarbrücken näher erreichbar liegt als den
Klee=
blättlern, dieſe ſind aber augenblicklich in der Spielſtärke etwas
beſſer, ſo daß der Kampf unter ziemlich gleichen Bedingungen vor
ſich gehen kann und wird. Wir geben den Fürthern die beſſeren
Ausſichten. Rückſtändige Meiſterſchaftsſpiele werden
außerdem noch im Süden ausgetragen, und zwar: FK. Pirmaſens
Phönix Ludwigshafen und Wormatia Worms — Mainz 05.
Sie haben ebenſo, wie die rückſtändigen Pokalſpiele: FC.
Pforzheim — VfB. Karlsruhe, Freiburger FC. — FC.
Birken=
feld. Germania Bieber — Rot=Weiß Frankfurt noch irgend welche
praktiſche Bedeutung. Im Kampf um den Aufſtieg ſind alle
Gruppen bis auf Heſſen und Saar beſchäftigt und von der großen
Zahl der Privatſpiele bringen wir folgende Ausleſe:
Offen=
bacher Kickers — Spvg. Köln=Sülz. VfB. Stuttgart —
Stuttgar=
ter Kickers. VfR. Mannheim — FSV. Mainz 05. Auswahlelf
Südbaden — Karlsruher FV. (in Offenburg), das Städteſpiel
Stuttgart — Augsburg und die Gaſtſpiele des deutſchen Meiſters
Bayern München in Halle und Erfurt. — In den anderen D SB.=
Landesverbänden werden, wie eingangs ſchon erwähnt.
ebenfalls weitere Teilnehmer an der DSB.=Endrunde ermittelt.
Weſtdeutſchland, ſucht ſeinen Meiſter im Treffen zwiſchen
Schalke und Fortuna Düſſeldorf in Duisburg und ſeinen dritten
Vertreter zwiſchen VfL. Benrath und Schwarzweiß Eſſen in
Elber=
feld. Die mitteldeutſche Pokalmeiſterſchaft zwiſchen Polizei
Chemnitz und Dresdener SC. in Chemnitz iſt praktiſch
unbedeu=
tend, da beide Mannſchaften ſchon als Vertreter feſtſtehen. Zwei
Endſpiele finden noch im Norden ſtatt. und zwar: Hamburger
Sportverein — Holſtein Kiel und Eimsbüttel — Arminia
Han=
nover. Die Sieger beider Treffen werden Endſpielteilnehmer. In
Brandenburg ſpielen: Hertha=BSC. — Berliner SV. 92.
Stettiner SC. Viktoria Berlia. Hertha=BSC. iſt ſchon
Teil=
nehmer, der BSV. 92 dürfte der zweite Vertreter ſein. Im
Süd=
oſten genügt dem VfL. Gleiwitz gegen STC. Görlitz ein
Unent=
ſchieden zur zweiten Vertreterſtelle — Im Baltenverband ſteigen
am Sonntag die letzten Spiele. Hier ſind allerdings noch
Ver=
wicklungen möglich. Aus dem Ausland ſind zwei Länderſpiele
zu regiſtrieren, und zwar: Ungarn — Oeſterreich in Budapeſt und
Jugoſlawien — Spanien in Belgrad.
Handball.
Zwiſchen dem SV. Mannheim=Waldhof und der Spielvgg.
Fürth wird in Mannheim die ſüddeutſche Meiſterſchaft
entſchie=
den bzw. ſie ſoll entſchieden werden. Augenblicklich iſt nämlich
durchaus damit zu rechnen, daß die Mannheimer diesmal das
Treffen gewinnen — im Vorſpiel ſiegte Fürth 6:2 — und ſo ein
drittes Spiel um den ſüddeutſchen Titel erzwingen, wie es
üb=
rigens in den letzten Jahren überhaupt, immer der Fall war.
Nachdem inzwiſchen auch die deutſche Meiſterſchaft geſtartet wurde.
in der ſich Waldhof behauptete, während Fürth ausſchied, iſt das
Treffen der beiden Mannſchaften beſonders reizvoll. Wir rechnen
mit der Möglichkeit eines Mannheimer Sieges und damit einem
dritten Spiel.
Rugby.
Ein zweites Zwiſchenrundenſpiel führt hier Elite Hannover
und VfR. Hannover, den norddeutſchen Meiſter und Zweiten
zu=
ſammen und erſt der Sieger dieſes Treffens beſtreitet das
End=
ſpiel gegen den ſüddeutſchen Meiſter, die Rudergeſellſchaft
Hei=
delberg.
Hockey.
In den ſüddeutſchen Hockeyzentren Fraakfurt. Mannheim.
München und Nürnberg herrſcht ein äußerſt lebhafter
Freund=
ſchafts=Spielverkehr.
Radſport.
Im Bahnrennſport iſt das Programm nicht ſehr groß. Die
weſtdeutſche Grenzbahn in Herzogenrath öffnet am Samstag
ihre Pforten. Im Mittelpunkt ſteht ein 100=Klm.=
Mannſchafts=
rennen mit internationaler Beſetzung. Der erſte Renntag in
Hannover verzeichnet als Hauptnummer einen Länderkampf
Deutſchland — Belgien mit Sawall. Möller, Rauſch. Köther und
Bernhardt als deutſchen Vertretern. In Zürich=Oerlikon gehen
deutſche Fahrer an den Start, und Paris bringt den erſten
Vor=
lauf zur franzöſiſchen Stehermeiſterſchaft. Den Ereigniſſen auf
der Landſtraße kommt beſondere Bedeutung zu, da ſich erſtmals
Mitglieder der verſchiedenen Radſportverbände gemeinſam um
den Sieg bewerben. Die wichtigſten Rennen ſind: Rund um das
Stettiner Haff, Großer Straßenpreis, von Sachſen. Straßenpreis
von Weiden. Aus dem Ausland, nennen wir beſonders die
Fern=
fahrt Paris—Tours über 248 Klm. mit deutſcher Beteiligung.
Leichtathletik.
Die ſüddeutſchen Gruppen Baden und Heſſen holen in
Offen=
burg bzw. Mainz=Gonſenheim ihre Waldlaufmeiſterſchaften nach.
Die Jahnſtaffel der Turner in Berlin und ein Gepäckmarſch in
Hildesheim ergänzen das Programm der Leichtathleten, die
außer=
dem noch in zahlreichen anderen Wald= und Geländeläufen
Be=
ſchäftigung finden.
Motorſport.
Die Rennbahn des Frankfurter Stadions iſt der Schauplatz
eines Motorradrennens, das als erſter Lauf zur deutſchen
Motor=
rad=Bahnmeiſterſchaft zählt. Bekannte deutſche Fahrer wie
Frentzen. Kohfink. Klein u a. m. erſcheinen am Start. Auf der
Betonſchleife des Nürburgringes wird der Preis der Romryke=
Berge ausgefahren.
Pferdeſport.
Von den deutſchen Galoppbahnen veranſtalten am Sonntag
Grunewald. Mühlheim=Duisburg. Dresden und Mannheim. Mit
Mannheim wird die ſüddeutſche Rennſaiſon eingeleitet. Paris
iſt der Schauplatz des ſonntäglichen franzöſiſchen Rennens.
Her=
vorzuhebn iſt noch das internationale Reitturnier, in Rom. wo
Deutſchland mit einer ſtarken Streitmacht von Reiteroffizieren
um den endgültigen Gewinn des zweimal errungenen Muſſolini=
Pokals ſtreiten wird.
Verſchiedenes.
Leipzig iſt der Schauplatz des großen Kunſtturn=Kampfes
zwiſchen Leipzig. München und Frankfurt, der erſtmals
ausgetra=
gen wird und in ſeiner Bedeutung den traditionellen Kampf
Hamburg—Berlin—Leipzig mit der Zeit erreichen kann. Der
weſt=
deutſche Verbandstag des WSV. geht in Dortmund in
Szene. Ebenfalls in Dortmund wird ein Amateur=
Boxtur=
nier abgehalten, bei dem alle neuen deutſchen Meiſter ia den
Ring gehen.
Zum neuen Präſidenten der Boxſport=Behörde
Deutſchlands wurde Rechtsanwalt und Notar Dr. jur. Hans
Joachim Heyl=Berlin gewählt.
Paavo Nurmi. Finnlands Meiſterläufer.
be=
findet ſich wieder in großer Form. Bei einem Geländelauf über
4 Klm. in Abo. an dem er ſich außer Konkurrenz beteiligte,
er=
zielte er mit 13:05 die weitaus beſte Zeit.
Zußball im Kreis Skarkenburg.
Nach dem Abſchluß der Kreisliga=Verbandsſpiele.
Am letzten Sonntag ſind die Kämpfe in der Starkenburger
Kreisliga mit dem Spiel Walldorf — Eppertshauſen
abgeſchloſ=
ſen worden. Das Spiel wurde, wie bereits am Montag gemeldet,
kurz vor der Pauſe beim Stande 2:0 für Walldorf wegen
Tätlich=
keit eines Gäſteſpielers abgebrochen. Nach Lage der Dinge iſt
nichts anderes zu erwarten, als daß die Punkte an Walldorf
fallen; immerhin wäre es ſchöner geweſen, wenn auch der
Ab=
ſchluß der an ſich recht befriedigend verlaufenen Saiſon ein
beſ=
ſerer geweſen wäre. Nachdem in den letzten Wochen die Tabelle
wegen der ja nur noch belangloſen Aenderungen weggelaſſen
wurde, bringen wir heute den
Schluß=Tabellenſtand der Kreisliga:
1. Polizei Darmſtadt 64:19 2. FV. Sprendlingen 87:40 41 3. Viktoria Walldorf 64:47 39 4. Haſſia Dieburg 10 74:50 34 5. Germ. 03 Pfungſtadt 11 10 56:54 29 6. SV. Mörfelden 11 13 58:70 26 7. Germania Oberroden 12 14 47:58 26 8. Spvgg. 04 Arheilgen 10 13 59:61 25 9. FV. Eppertshauſen 28 12 57:63 25 10. FC. 03 Egelsbach 11 14 70:79 11. SV. Münſter 12 40:44 12. SV. 98 Darmſtadt 12 45:53 13. Germania Eberſtadt 14 47:55 14. Union Darmſtadt 17 36:70 15. Rot=Weiß Darmſtadt 28 5 18 33:74 15. Im großen ganzen iſt alles ſo eingetroffen, wie man es
er=
wartete. Die Darmſtädter Polizei hat ſich auch dieſes Jahr
wie=
der durchgeſetzt, nachdem die Mannſchaft die größeren
Kraft=
reſerven zeigte. Spielt die Elf wieder in Normalform, ſo darf ſie
getroſt in die Aufſtiegskämpfe gehen; allerdings wird man ſich
ſpeziell gegen Bingen und Koſtheim vorſehen müſſen. Auch die
Rangordnung an der Spitze entſpricht etwa den Erwartungen.
Man hätte vielleicht Arheilgen, Eberſtadt, Münſter und auch den
SV. 98 Darmſtadt weiter vorn erwartet; aber auf der anderen
Seite zeigt die Differenz von nur zwei Punkten, die zwiſchen
Sechſten und Dreizehnten der Tabelle beſteht, daß auch das Glück
eine gewiſſe Rolle im Kampf geſpielt hat. Hier iſt z. B. auf das
faſt ausgeglichene Torverhältnis Münſters hinzuweiſen. Nach den
jetzt gültigen Beſtimmungen müßten drei Mannſchaften abſteigen.
Rot=Weiß und Union Darmſtadt wären ſicher davon betroffen,
während SV. 98, Münſter und Eberſtadt ſich Ausſcheidungsſpiele
um den „Dritten” zu liefern hätten. Ob es dazu noch kommt, iſt
eine andere Frage, da ja die bevorſtehende Eingliederung des
Sportes in den Staat möglicherweiſe auch hier Aenderungen
brin=
gen kann, falls nicht eine Aenderung des Spielſyſtems ſchon
Neue=
rungen bringt. Wir kommen zur gegebenen Zeit darauf zurück.
Der Aufſtiegkampf der A=Meiſter
ſah am letzten Sonntag den SC. 06 Dietzenbach mit 3:1 über den
SV. Roßdorf ſiegreich. Dietzenbach führt nun mit vier Punkten
vor noch keinem ſeiner beiden Rivalen. Aber — Dietzenbach muß
nun auch auf den Plätzen der Konkurrenten antreten, und das
iſt die ſchwerere Aufgabe. Am kommenden Sonntag allerdings
darf Dietzenbach zuſehen, wie ſich SV. Roßdorf und Vikt.
Griesheim in Roßdorf das Leben ſchwer machen werden.
Nach Lage der Dinge halten wir mehr zu Roßdorf.
Die Vorſchlußrunde um den Bezirkspokal
hat am letzten Sonntag die erwarteten Siege von Urberach,
Sprendlingen, Rot=Weiß und Ober=Ramſtadt gebracht. Am
30. April ſteigt nun die Schlußrunde, welche folgende
Ver=
eine gegeneinanderführt:
FV. Sprendlingen — SC. Ober=Ramſtadt,
Rot=Weiß Darmſtadt — Viktoria Urberach.
Die Sieger dieſer beiden Spiele vertreten den Kreis in den
nun innerhalb der Gruppe Heſſen durchzuführenden Spielen, zu
denen jeder Kreis zwei Vertreter ſtellt. Es iſt mit Erfolgen von
Sprendlingen und Urberach zu rechnen.
Privatſpiele für den 30. April:
Germania 03 Pfungſtadt VfB. Friedberg,
Sportverein Münſter — SV. 02 Offenbach,
Sportvgg. 04 Arheilgen — FV. Biblis.
Am 1. Mai finden keine Spiele ſtatt. Die Vereine beteiligen
ſich, dem Aufruf der Verbandsleitung folgend, geſchloſſen an den
Feſtlichkeiten anläßlich des Feiertags der nationalen Arbeit.
Rot=Weiß Darmſtadt — Viktoria Urberach.
Das Pokalſpiel beider Mannſchaften findet nicht, wie
ur=
ſprünglich bekannt war, in Urberach, ſondern am kommenden
Sonntag, nachmittags 3 Uhr, in Darmſtadt auf dem Rot=
Weiß=Platz ſtatt. Näheres folgt.
SV. 98 Darmſtadt — Schwimmklub Jung=Deutſchland.
Alter Tradition nachkommend, und um die zwiſchen beiden
Vereinen beſtehenden guten Beziehungen weiter zu pflegen,
tref=
fen ſich auch in dieſem Jahre beide Mannſchaften in einem
Fuß=
ballſpiel. Die Leute vom Schwimmklub haben bei den in den
vorigen Jahren ſtattgefundenen Begegnungen bewieſen, daß ſie
verſtehen, auch recht geſchickt mit dem Fußball umzugehen. Jung=
Deutſchland ſtützt ſich in der Hauptſache auf ſeine bewährten
Schwimm= und Waſſerballkanonen, während die 98er eine
kombi=
nierte Mannſchaft ſtellen. Das Spiel findet morgen Samstag. um
5½ Uhr, auf dem Stadion am Böllenfalltor ſtatt.
FC. Eintracht — Germania Guſtavsburg.
Für kommenden Sonntag, 11 Uhr, wurde zum
Freundſchafts=
ſpiel die bekannte Elf der Germania Guſtavsburg gewonnen. Die
Mannſchaft ſpielte in ihrem Kreis die gleiche Rolle wie Eintracht
und kam auch durch Pech um die Meiſterehren. Das Spiel ſelbſt
wird ein intereſſantes und daher der Beſuch lohnend ſein. Vorher:
2. Mannſchaften, Sportplatz hinter der Feſthalle.
Union Darmſtadt 1913.
Am 1. Mai (Tag der nationalen Arbeit) beteiligt ſich unſer
Verein an den Veranſtaltungen. Jedes Mitglied iſt verpflichtet,
hierzu anzutreten. Entſchuldigung gilt nur bei Krankheit.
Treff=
punkt, Kleidung uſw. wird noch bekanntgegeben. Der 1.
Vor=
ſitzende, Dr. E. Nahm hat den ſeitherigen Jugendleiter P. Hinze
zum kommiſſariſchen Fußball=Ausſchußvorſitzenden für den
geſam=
ten Fußballbetrieb des Vereins beſtellt. Hiermit dürfte ſich das
verantwortungsvolle Amt in fachkundigen und zielbewußten
Hän=
den befinden. Möge es dem neuen Leiter gelingen, den alten
Verein wieder zu ſeiner früheren Blüte zu bringen.
Poſt=SV. Darmſtadt.
Am Sonntag vormittag 10 Uhr empfangen die Poſtfußballer
die Sondermannſchaft der Union Darmſtadt zum Rückſpiel am
Dornheimerweg. Im Vorſpiel unterlag die Poſt, allerdings nur
mit acht Mann antretend, 5:0. Da ſie am Sonntag wieder voll
ſteht, wird ſie verſuchen, das Reſultat anders zu geſtalten.
Nachmittags 15 Uhr empfangen die Poſthandballer den TV.
Stock=
ſtadt.
Germania Pfungſtadt — V. f. B. Friedberg.
Mit der Verpflichtung der Bezirksligiſten aus dem
oberheſſi=
ſchen Kreisſtädtchen Friedberg ſtehen die Pfungſtädter Germanen
einem ſtarken Gegner gegenüber. Die Friedberger/ ſpielten in
der letzten Verbandsſpielſaiſon in der Bezirksliga der Gruppe
Main und konnten auch gute Reſultate erzielen. U. a. gegen
Eintracht Frankfurt 1:1. In letzter Zeit ſcheint ſich die
Spiel=
ſtärke der Oberheſſen noch verbeſſert zu haben, denn an Oſtern
konnten die Friedberger im weſtdeutſchen Verbandsgebiet zwei
ſchöne Siege gegen weſtdeutſche Oberliga erzielen. Ein Beſuch des
ſchön gelegenen Pfungſtädter Waldſportplatzes wird ſich lohnen.
Spielbeginn: 3 Uhr. Vorher Reſerve gegen Union Darmſtadt,
Reſerve..
Ungarns Waſſerball=Nachwuchsſpieler
ſieg=
ten im erſten Spiel ihrer Deutſchlandreiſe in München gegen den
Münchener SV. 99 hoch mit 8:1.
Schaukurnen
der Vorturnerſchaften der Tgde. Darmſt. 1846, Tgde. Beſſ. 1865
und Tgeſ. Darmſt. 1875.
Mit einem fein zuſammengeſtellten Schauturnen warten am
Samstag, den 6. Mai, um 8,30 Uhr, Turnhalle, Woogsplatz die
drei genannten Darmſtädter Turnvereine auf. Zum erſten Male
will man der Oeffentlichkeit in gemeinſamer Arbeit einen
Ein=
blich vermitteln in die Vielſeitigkeit des Deutſchen Turnens So
werden an dieſem Abend die Turnerinnen in verſchiedenen
Dar=
biteungen auf der Bühne zu ſehen ſein. Rhythmiſche Frei= und
Handgerätübungen ſowie Tänze wurden in die Programmfolge
aufgenommen. Sie werden den Beweis erbringen, daß das
Frauenturnen in ſeiner jetzigen Geſtaltung und Form für das
weibliche Geſchlecht nur empfohlen werden kann. Die Turner
ſehen wir an den Geräten. Jeder Verein hat ſich ſein Gerät ſelbſt
wählen können, damit iſt die Gewähr geboten, daß die Beſucher
nur erſtklaſſiges Geräteturnen zu ſehen bekommen. Aber auch in
Frei= und Handgerätübungen werden die Turner ihren Mann
ſtellen. Als Abſchluß turnt eine gemeinſame Riege am Hochreck.
Daß man dieſes Gerät an den Schluß ſetzte und die Beſten der
drei Vereine dazu verpflichtete, hat ſeine beſondere Bedeutung.
Gerade das Hochreck bietet die beſte Gelegenheit, das deutſche
Turnen in ſeiner Vollendung zu zeigen, denn die Programmfolge
iſt in ihrer Zuſammenſtellung dem Grundſatz treu geblieben „Das
Deutſche Turnen im Anfang und ſeiner Vollendung”. Den
muſika=
liſchen Teil hat Kapellmeiſter Schlupp mit ſeinem Orcheſter
übernommen. Eintrittskarten ſind in den Turnhallen zu haben.
Darmſtädter Turner und Sporkler
am Tage der Nationalen Arbeit.
Für die nationale Feier am 1. Mai wird wie folgt
be=
ſtimmt:
Antreten der Darmſtädter Turn= und
Sport=
vereine auf dem Woogsplatz, da die Aufſtellung des
Feſtzugs auf dem Mercksplatz erfolgt. Es iſt ſofort an das Amt für
Leibesübungen. Landgraf=Georgsſtraße 120, zu melden, mit
wie=
viel Fahnen, Spielleuten oder Muſik die Vereine antreten, ebenſo
die ungefähre Stärke, da dieſe Meldung bis Freitag abend der
Kreisleitung der N. S.D A. P. weitergegeben ſein. muß. Antreten
13½ Uhr, auf dem Woogsplatz. Für die Darmſtädter
Turnerſchaft iſt Anzug wie bereits feſtgelegt.
Es wird nochmals darauf hingewieſen, daß für alle Turn=
und Sportvereine der Woogsplatz als Sammelplatz
be=
ſtimmt iſt und alle früher ergangenen Mitteilungen hierdurch
auf=
gehoben ſind.
Jeder Verein führt außer ſeiner Vereinsfahne noch
min=
deſtens eine ſchwarz=weiß=rote und eine Hakenkreuzfahne mit.
Rot=Weiß, Darmſtadt.
Der Verein beteiligt ſich geſchloſſen an dem Feſtzug am
Tag der nationalen Arbeit. Treffen auf dem Spotrplatz, 1 Uhr.
Abmarſch von dort pünktlich 1.15 Uhr. Aktive und Jugendliche:
Rote Hoſen, weißes Trikot oder Sporthemd mit Abzeichen, leichte
Schuhe: Vorſtand, Ehrenmitglieder und Inaktive; blauer Anzug,
blaue Mütze mit ſilbernem Eichenlaub, ſchwarz=weiß=roter
Ko=
karde und Vereinsnadel. Mitglieder, die in ihren Fachgruppen
mitgehen müſſen, werden dringend erſucht, ihre Sportkleidung
an=
deren Vereinskameraden zur Verfügung zu ſtellen. Grüne Zweige
mitbringen.
Kraft=SV. Darmſtadt 1910.
Der Verein beteiligt ſich geſchloſſen am „Tag der
natio=
nalen Arbeit”. Nähere Informationen erfolgen in der am
Sonntag, den 30. April, vormittags 11 Uhr in der Turnhalle
(Soderſtr. 30) ſtattfindenden Beſprechung, zu der alle Mitglieder
(Aktive, Paſſive, Jugend und Schüler) zu erſcheinen haben.
Gleich=
zeitig wird auf die am 3. Mai ſtattfindende außerordentliche
Ge=
neralverſammlung hingewieſen.
Handball.
TSV. Braunshardt — Tgſ. 1875 Darmſtadt.
Kommenden Sonntag, nachm. 3 Uhr haben die
Brauns=
hardter die Tgſ. 1875 zu Gaſt. Die „75er”, die hiermit einer alten
Rückſpielverpflichtung nachkommen ſind eine der ſpielſtärkſten
Darmſtädter Turnermannſchaften. Sie treten erſtmals in
Brauns=
hardt an. Bei dem guten Können beider Mannſchaften darf
wie=
der mit einem ſchönen Spiel in Braunshardt gerechnet werden.
— 2 Uhr: 2. Mannſchaften beider Vereine.
Spv. 98, Reſerve — Tgeſ. Ober=Ramſtadt.
Am kommenden Sonntag, 15 Uhr, hat die Reſerve die
Turn=
geſellſchaft Ober=Ramſtadt zu Gaſt. Ober=Ramſtadt konnte die
Meiſterſchaft der A=Klaſſe erringen und durch ſeine Erfolge in
den Aufſtiegſpielen zur Meiſterklaſſe aufrücken. Weitere Spiele:
98, 3 — Ober=Ramſtadt, 2., 2 Uhr, Stadion; 98, 1. Jgd. — 2. Jgd.
11 Uhr, Stadion; 98 Schüler — Griesheim, 3 Uhr, dort.
Unſere Mitglieder treffen ſich am 1. Mai, nachmittags
1 45 Uhr, im Realgymnaſium zum Umkleiden und zur Aufſtellung.
Am nächſten Mittwoch, 9 Uhr, Stadion:
Handballabteilungsver=
ſammlung.
Einen franzöſiſchen Sieg gab es bei dem erſten
klaſſi=
ſchen Dreijährigen=Rennen dieſer Saiſon in England. In
New=
market ſiegte Redoſtro in dem über 1600 Meter führenden „2000
Guineen”=Rennen.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Freitag, 28. April
7.10: Choral.
7.15: Frühkonzert. (Schallplatten).
12.00: Mittagskonzert. (Schallplatten).
13.30: Köln: Mittagskonzert. Ltg.: L. Eyſoldt.
16.30: München: Nachmittagskonzert. Werke von Mozart. Haydn,
Wagner, Strauß. u. a. Ltg.: E. Kloß.
18.00: Prof. Dr. Weigelt: Die Halleſchen Ausorabungen im Geiſeltal=
18.25: Kapitän z. See a. D. Weiſſe: Die Aufgaben des
Stahl=
helmers.
19.00: Vom Deutſchlandſender: Stunde der Nation. Wir rufen
zum 1. Mai auf.
20.00: Der Freiſchütz. Romantiſche Oper.
22.15: Zeit, Nachrichten, Wetter Sport.
22.30: Nachtmuſik. Ltg.: Dr. Merten.
Königswuſterhauſen.
Deutſchlandſender: Freitag, 28. Apru
9.00: Schulfunk: Berliner Licht leuchtet in der ganzen Welt. Ein
Hörbericht.
10.10: Schulfunk: Auf Schneeſchuhen von Oslo zum Nordkap.
15.00: Jungmädchenſtunde: Jugend hilft der Jugend.
15.45: Anderſen: Bilderbuch ohne Bilder. Sprecher: Traute Hugin.
16.00: Prof. Dr. Krukenberg: Landnahe Lehrerbildung.
16.30: Leipzig: Nachmittagskonzert.
17.10: General Schlee Paſcha: Generalfeldmarſch. v. d. Goltz Paſcha
zum Gedächtnis.
17.30: Dr. Günther: Deutſch für Deutſche.
18.00: Das Gedicht.
18.05: Hauskonzert. R. Zeiler (Violine), Wilh. Scholz (am Flügeh.
18.30: Dr. med. Conti: Raſſenhygieniſche Politik.
19.00: Stunde der Nation. Wir rufen auf zum 1. Mai.
20.00: Waſhington: Kurt. G. Sell: Worüber man in Amerika
ſpricht.
2.15: Stuttgart: Der Freiſchütz. Romantiſche Oper von C. M.
von Weber.
22.15: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
23.00: Frankfurt: Zeitgenöſſiſche Komponiſten. Werke von: Schaub,
Volbach. Blumer, Klaas, Zilcher. Das Funk=Orcheſter, Ltg.:
Dr. Merten.
Wekkerbericht.
Eine weſentliche Umgeſtaltung der Wetterlage dürfte nicht
eintreten, jedoch werden durch Zufuhr mehr ozeaniſcher Luft die
Temperaturen etwas zurückgehen.
Ausſichten für Freitag: Gewitterdrohende Bewölkung und
aufheiternd, etwas kühler, meiſt trocken.
Ausſichten für Samstag: Unter mehr öſtlichen Winden
et=
vas auffriſchend, teils leicht wolkig, teils aufheiterndes Wetter,
im weſentlichen trocken.
Freitag, 28. Aprü
Nachrichten
Die Induſtriebeſchäftigung im März.
Anſteigen der Zahl der beſchäfkigken Arbeiter. — Belebung der Produkkionsgüker=Induſtrien.
Weſenkliche Beſſerung!
Die Beſchäftigung der Induſtrie iſt im März nach der
In=
duſtrieberichterſtattung des Statiſtiſchen Reichsamts bedeutend
ſtärker als im Vorjahr geſtiegen. Die Zahl der beſchäftigten
Ar=
beiter hat ſich von 40,3 Prozent auf 42,0 Prozent der
Arbeiter=
platzkapazität (d. i. die Höchſtzahl der Arbeiter, die bei voller
Ausnutzung aller Betriebseinrichtungen beſchäftigt werden
kön=
nen) erhöht. Die Zahl der geleiſteten Arbeiterſtunden iſt etwas
ſtärker geſtiegen, nämlich von 34,0 Prozent auf 35,8 Prozent der
Arbeiterſtundenkapazität (d. i. die Stundenzahl, die bei Beſetzung
aller Arbeitsplätze in der tariflichen Arbeitszeit geleiſtet werden
kann). Die durchſchnittliche tägliche Arbeitszeit hat ſich leicht
er=
höht und beträgt ſieben Stunden.
In den Produktionsgüterinduſtrien hat die Beſchäftigung faſt
doppelt ſo ſtark zugenmmen wie in den
Verbrauchsgüter=
induſtrien. In den Inveſtitionsgüterinduſtrien, die in ſtarkem
Maße Träger der konjunkturellen Entwicklung ſind, iſt die
Be=
ſchäftigung leicht geſtiegen, ſo in der Großeiſeninduſtrie, in den
Eiſengießereien, in den Metallhütten und Walzwerken, im
Dampf=
keſſel= und Waggonbau und in einzelnen Zweigen der
Elektro=
induſtrie. Auch in der Maſchineninduſtrie hat ſich die Zahl der
geleiſteten Stunden leicht erhöht.
Im Baugewerbe hat die Beſchäftigung freilich auf ſehr tiefem
Stande bedeutend ſtärker zugenommen als im Vorjahr. Im März
beträgt hier die Zahl der beſchäftigten Arbeiter rund 12 Prozent
der Höchſtbeſchäftigung gegen rund 7 Prozent i. V. In einer
Reihe von Bauſtoffinduſtrien iſt die Beſchäftigung weiter
ge=
ſtiegen, ſo vor allem in den Zweigen, die Ziegel, Pflaſterſteine
und Schotter Dachpappe. Gips und Betonwaren herſtellen.
Ziem=
lich beträchtlich war auch die ſaiſonmäßige Belebung bei den
Sägewerken. Im Fahrzeugbau hat ſich die ſeit Monaten zu
be=
obachtende Zunahme verſtärkt fortgeſetzt, vor allem in der
Kraft=
wagen= und Fahrradinduſtrie und im Karoſſeriebau. In der
Tex=
tilinduſtrie iſt die Beſchäftigung trotz der Belebung in der
Sei=
den=, Samt= und Baumwollinduſtrie und in Teilen der
Wirk=
wareninduſtrie im ganzen unverändert geblieben. In der
Woll=
induſtrie und in den Teppich= und Möbelſtoffwebereien iſt der
Rückgang noch ziemlich beträchtlich. In der Bekleidungsinduſtrie
hat ſich die ſaiſonmäßige Belebung in allen Zweigen fortgeſetzt.
Auch in den Branchen, die Hausrat, Wohn= und Kulturbedarf
herſtellen, hat die Beſchäftigung teilweiſe ziemlich
zugenom=
men vor allem in folgenden Induſtriezweigen: Möbel,
Stühle, Oefen und Herde, Geſchirrſteingut Uhren=
Metall=
waren, Photogpparaten und Rundfunkgeräte. Innerhalb der
Nah=
rungs= und Genußmittelinduſtrie iſt die Beſchäftigung aus
Sai=
ſongründen in der Stärke= und Zuckerinduſtrie in den
Fiſch=
räuchereien und in der Zigarreninduſtrie geſunken; in den
Oel=
mühlen und in der Süßwareninduſtrie iſt ſie dagegen
verhältnis=
mäßig ſtark geſtiegen.
Die Zahl der beſchäftigten Angeſtellten iſt gegenüber dem
Vor=
monat faſt unverändert geblieben und beträgt 58,2 Prozent der
Angeſtelltenkapazität.
Wirkſchaffliche Rundſchau.
Gläubigerverſammlung der Heidelberger Schatzanweiſungen.
Die Gläubigerverſammlung der Heidelberger Schatzanweiſungen
von 1931 war nicht beſchlußfähig, da von 4,8 Mill. RM.
umlaufen=
den Schatzanweiſungen nur 2,6 Mill. RM. vertreten waren. Es
mußte aber trotzdem eine Abſtimmung über die Anträge des
Gläu=
bigervertreters ſtattfinden, da nur ſomit die Einberufung einer
neuen Verſammlung möglich war, die dann ohne Rückſicht auf die
geſetzliche Höhe der vertretenen Schatzanweiſungen beſchlußfähig
ſein wird. Angenommen wurden u. a. zwei Anträge, die eine
Stundung der Anleihe von zwei Jahren bei baldiger Auszahlung
einer 10prozentigen Quote ſowie eine Umtauſchmöglichkeit in
lang=
friſtige 6prozentige, Schuldverſchreibungen der Stadt Heidelberg
von 1928, wobei für je 450 RM. kurzfriſtige Schatzanweiſungen
500 RM. langfriſtige Schuldverſchreibungen geboten werden,
vor=
ſehen. Am Schluß erfolgte noch die grundſätzliche Zuſtimmung der
Verſammlung zu einer vorläufigen Stundung der
Anleihefällig=
keit bis 1. Juli, um einer geſetzlichen Vorſchrift zu genügen. Die
dritte Gläubigerverſammlung wird durch den Heidelberger
Ober=
bürgermeiſter ſo bald wie möglich einberufen werden.
Frankfurter Börſe. Nachdem die Zulaſſungsſtelle die
Zulaſ=
ſung für nachfolgende Wertpapiere zurückgenommen hat, wird die
Notierung der Aktien der Deutſchen Baumwoll A.=G., Osnabrück,
Geſellſchaft für Spinnerei und Weberei, Ettlingen, Siegener A.=
G=
für Eiſenkonſtruktion, Brückenbau und Verzinkerei, Geisweid,
Lüdenſcheider Metallwerke A.=G. Lüdenſcheid, mit Ablauf des 28.
April 1933 an der Frankfurter Börſe eingeſtellt.
Frankfurter Hof A.=G., Frankfurt a. M. Die Frankfurter
Hof A.=G., Frankfurt a. M., ſtellt in ihrem Geſchäftsbericht für
1932 eine weitere ſtarke Minderung des Reiſeverkehrs feſt.
Ob=
wohl im Frankfurter Hof und im Engliſchen Hof der
durchſchnitt=
liche Prozentſatz der Uebernachtungen um ca. 8 Prozent gegenüber
dem Vorjahre zurückging, lag die Frequenz dieſer beiden Hotels
noch immer über dem Reichsdurchſchnitt. Der Reſtaurationsbetrieb
erfuhr eine Belebung durch Eröffnung des „Frankhof Grills‟. Die
Weingroßhandlung konnte ihren Kundenkreis erweitern, beſonders
das letzte Quartal brachte gute Ergebniſſe. Das Zigarren=Engros=
Geſchäft entwickelte ſich zufriedenſtellend. Das Pachtverhältnis
betr., das Hotel „Engliſcher Hof” läuft am 31. 7. 1933 ab, der aus
der Abwicklung des Pachtverhältniſſes entſtehende Verluſt wurde
im Abſchluß für 1932 ſchon berückſichtigt. Die Erfolgsrechnung
weiſt einen Verluſt von 478 571 (401 013) RM. aus, zu ſeiner
Deckung und zu Sonderabſchreibungen auf Mobiliareinrichtung
ſoll die Grunderwerbsſteuerrücklage von 30 000 RM. aufgelöſt und
das nach Einziehung von nom 264 000 RM. eigenen Aktien
ver=
bleibende Stammkapital i. e. F. durch Zuſammenlegung 4:3 ſowie
durch Einziehung von 2000 RM. unentgeltlich zur Verfügung
ge=
ſtellter Aktien auf 2,50 (3,60) Mill. RM. herabgeſetzt werden. Das
Stimmrecht für die 32 000 RM. Vorzugsaktien wird von 15 auf
3 Stimmen vermindert. In der Erfolgsrechnung ſtehen (in Mill.
RM.)): Löhne und Gehälter 0,36. Soziale Abgaben 0,04 (im
Vorjahre nicht geſondert ausgewieſen), Abſchreibungen 0.15 (0,31).
Zinſen 0,02 (0,05), Beſitzſteuern 0,08 (0.15), Generalunkoſten 0,37
(0.97), außerordentliche Aufwendungen 0.15. Sonderabſchreibung
0,32, Einſtellung in die geſetzliche Reſerve 0,06, dagegen Ertrag
0,69 (Betriebskonto 1,21), Gewinn aus der Kapitaltransaktion
0,87. In der Bilanz ſind u. a. ausgewieſen: Anlagevermögen 2,85
(3,24), Vorräte 0,36 (0.45), Effekten 0,16 (0,01). Bankguthaben,
das durch den Kauf von Reichsſchuldbuchforderungen und eigenen
Aktien in Anſpruch genommen wurde, 0.25 (0,68), auf der anderen
Seite Hypotheken 0,78 (0,83), Warengläubiger 0.10 (0,08). — Die
Geſamteinnahmen des erſten Quartals 1933 zeigen im Frankfurter
Hof ein etwas günſtigeres Bild als im Vorjahre, was vor allem
auf den neuen „Frankhof Grill”, zurückzuführen iſt. Auch die
Weinhandlung hat im gleichen Zeitraum beſſer abgeſchloſſen als
im Vorjahre. Generalverſammlung 29. April.
Metallnokierungen.
Die Berliner Metalltermine vom 27. April ſtellten ſich für
Kupfer: April 44 (45), Mai 44.25 (44.50), Juni 44.50 (44.75),
Juli 44.50 (45), Auguſt 44,75 (45), September 44.75 (45.25).
Oktober 45.50 (45.75), November 45.75 (46). Dezember 46.25
(46.50), Januar 46.50 (46.75), Februar 46.75 (47), März 47
(47.50). Tendenz: kaum ſtetig. — Für Blei: April 15 (16),
Mai und Juni 15.25 (16.25), Juli und Auguſt 15.50 (16.50),
September 15.75 (16.75), Oktober 16 (17), November 16 (1725),
Dezember 16.25 (17.25), Januar und Februar 16.50 (17.50) März
16.75 (17.75). Tendenz: luſtlos. — Für Zink; April und Mai
21 (21.50), Juni 21.25 (22). Juli 21.50 (22.25), Auguſt 21.50
(22.50). September und Oktober 21.75 (22.75) November 22 (23),
Dezember 22.25 (23.25), Januar 22.50 (23.50), Februar 22.75
(23.50) März 22,75 (23. 75) Tendenz: ſtetig. — Die erſten
Zah=
len bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Berliner und Frankfurker Effektenbörſe.
Wie man ſchon in den geſtrigen Vormittagsſtunden an der
Berliner Börſe angenommen hatte, verlief die
Prämienerklä=
rung ziemlich glatt. Es kam von dieſer Seite kaum noch Ware an
die Märkte, ſo daß ſchon kleine Nachfrage des Publikums und das
immer noch vorhandene Anlagebedürfnis aus Stillhaltegeldern
genügten, um bei der Mehrzahl der Aktienkurſe Kursbeſſerungen
bis zu 1½ Prozent hervorzurufen. Die Spekulation ſelbſt ſcheint
ziemlich glatt zu ſein und beteiligt ſich nur zögernd am Geſchäft,
ſo daß der Umfang desſelben als weiter ſehr klein zu bezeichnen iſt.
Einheitlich feſter lagen aber nur Montanpapiere, während ſonſt
auch Rückgänge bis zu 1½ Prozent eintraten. Kunſtſeideaktien
büßten bis zu 1½ Prozent ein, obwohl die Beſchäftigungslage bei
Aku nach den letzten Preſſemeldungen als nicht unbefriedigend zu
bezeichnen iſt. Trotz des zurückgezogenen Holland=Auftrages ſetzten
AEG. ½ Prozent höher ein, waren aber im Verlaufe etwas
ge=
drückt. Als ausgeſprochen feſt ſind wieder Brauereiaktien (
Schult=
heiß plus 2½ und Engelhardt=Brauerei plus 3 Prozent) zu
nen=
nen, und im Zuſammenhang damit konnten auch Braubank 19
Prozent gewinnen. Angeblich auf guten Geſchäftsgang ſetzten die
Aktien des Deutſchen Eiſenhandels ihre Aufwärtsbewegung um
1½ Prozent fort. Auch Tarifwerte blieben etwas ſtärker beachtet.
Nach den erſten Kurſen war die Tendenz vorübergehend etwas
leichter, da ein Kursrückgang in Siemens, AEG. und Reichsbank
etwas verſtimmte, ſpäter wurden dieſe Verluſte größtenteils aber
wieder ausgeglichen, wobei die Bewegung ihren Ausgangspunkt
am Farbenmarkt hatte. Rentenwerte eröffneten etwas
enttäu=
ſchend. Selbſt Schutzgebiete konnten ihren Vorbörſenkurs von 8½
Prozent nicht behaupten. Induſtrieobligationen waren bis zu 1
Prozent rückgängig, Reichsſchuldbuchforderungen büßten bis ½
Prozent ein. Auslandsrenten hatten keine einheitliche Tendenz.
Der Bericht des Statiſtiſchen Reichsamts über die weſentlich
ge=
beſſerte Induſtriebeſchäftigung im März führte dann ſpäter zu
einer Geſchäftsbelebung.
Die Frankfurter Börſe lag zu Beginn uneinheitlich und
ohne nennenswerte Umſätze. Im Verlaufe ging vom JG.
Farben=
markte aus, wohl in Exwartung von Ausführungen in der
Ge=
neralverſammlung am Freitag, eine größere Geſchäftsbelebung
für den ganzen Aktienmarkt aus, der verſchiedene Spezialgebiete,
beſonders Montanwerte, mit erfaßte. Seitens der
Bankenkund=
ſchaft liegen nur in geringem Ausmaße Meinungskäufe vor auch
werden wieder Anlagekäufe aus Stillhaltegeldern beobachtet. Die
Grundſtimmung blieb freundlich und ſtützte ſich dabei auf
Mittei=
lungen über die weſentliche Beſſerung der Induſtriebeſchäftigung,
über die erhöhten Walzwerks= und Roheiſenleiſtungen im März.
Schließlich wird mit Spannung auf die Ankündigung des erſten
Programmjahres des Reichskanzlers anläßlich des 1. Mai
gewar=
tet. Dadurch ließ ſich die Spekulation zu Meinungskäufen
veran=
laſſen, ſo daß die Geſamtbörſe ſpäterhin einen Rückhalt und
freund=
liche Tendenz hatte. JG. Farben ſetzten mit 143½ (142½) ein und
zogen auf 144½ Prozent bei größeren Umſätzen an. Zu Beginn
lagen bereits auch Rütgers 1½, Goldſchmidt ½, Erdöl ½ Prozent
feſter. Elektrowerte ruhig, aber durchweg freundlicher, beſonders
Verſorgungswerte, dabei ſetzten Gesfürel 3, Lahmeyer 1. Bekula
½ Prozent höher ein, Siemens und Licht u. Kraft waren
unver=
ändert. Von Montanwerten lag die Hauptbewegung bei
Harpe=
ner, die ihren Anfangsverluſt von 1½ Prozent ſpäter vollkommen
ausglichen. Gerüchtweiſe verlautet, daß bei den Harpener=
Um=
ſätzen gewiſſe Paketveränderungen mitſpielen ſollen, da
Minder=
heitsbeteiligungen einen günſtigen Kurs für den Verlauf ihres
Beſitzes vorbereiten. Neben Harpener lagen Buderus ½,
Gelſen=
kirchen ½ Klöckner ½, Stahlverein ½ Prozent feſter. Anfangs
zeigten Phönix eine geringe Abſchwächung um ½ Rheinbraun um
1 Prozent. Kaliwerte ſehr ruhig, aber gut gehalten.
An der Abendbörſe waren die Kurſe gegenüber dem
freund=
lichen Mittagsſchluß gut gehalten, teilweiſe überwogen noch leichte
Kursſteigerungen, ſo u. a. für Holzmann, Lahmeyer,
Metallgeſell=
ſchaft und Scheideanſtalt. Auch Farbeninduſtrie ½ Prozent höher,
Aku blieben auf dem flauhen Schluß von 34½ Prozent gehalten.
Renten waren faſt ohne Geſchäft und vollkommen unverändert.
Altbeſitzanleihe 72. Neubeſitz 13,2. Schutzgebiete 8,45 Prozent. Von
Kurſen nannte man: Deutſche Bank 67 Harpener 106½ Phönix
47½, Farben 145½, Scheideanſtalt 173½, Gesfürel 97. Nordlloyd
205, Südd. Zucker 175.
Das Pfund weikerhin ſchwach.
Das Pfund war an der geſtrigen Londoner Börſe weiter
aus=
geſprochen ſchwach. Bei Schluß notierte der Dollar 3,73½, der
franzöſiſche Franken 86½, die Reichsmark 14,80 und der Schweizer
Franken 17,60.
Produktenmärkke.
Mannheimer Produktenbericht vom 27. April. Weizen inländ.
(76—77 Kilo), gut, geſund und trocken 21,65—21,85, Eoſinweizen
15,60—15,75, Roggen inländ. (72—73 Kilo) 17.00—17,15, Hafer
inländ. 15,00—15,25, Sommergerſte inländ 19,00—19,50.
Futter=
gerſte 17,25—17,50, La=Plata=Mais 20,25—20,50, Soyaſchrot
(Mannheimer Fabrikat) prompt 10,60, Biertreber mit Sack 12.25,
Trockenſchnitzel loſe 7,75, Wieſenheu loſe 4,80—5.10, Rotkleeheu
490—5,30 Luzernkleeheu 5,60—6,20, Stroh: Preßſtroh Roggen=
Weizen 280—3,00, Hafer=Gerſte 2,40—2,80 geb. Stroh Roggen=
Weizen 2,70—2,90, Hafer=Gerſte 2,30—2,50, Weizenmehl Spezial 0
(neue Mahlart mit Austauſchweizen) 31,25—31,50, Roggenmehl
nordd. (60—70prozentige Ausmahlung je nach Fabrikat) mit Sack
22,25—23,75, dito pfälz. u. ſüdd. 23,75—24,75, feine Weizenkleie
mit Sack 7.,50—7,75, Erdnußkuchen 12 00. Tendenz ſtetig. Die
For=
derungen für in= und ausländiſchen Weizen ſind unverändert. Die
Stimmung iſt ruhig, der Konſum bleibt zurückhaltend. Die Preiſe
für ölhaltige Futtermittel verſtehen ſich ausſchließlich
Monopol=
abgabe.
Be. Südweſtdeutſche Zentral=Häute=Auktion in Mainz. Im
Kaſino „Hof zum Gutenberg” in Mainz fand die 141.
Südweſt=
deutſche Zentral=Häute=Auktion ſtatt. Zur Verſteigerung
gelang=
ten 6210 Großviehhäute, 8022 Kalb= und Freſſerfelle und 228
Ham=
melfelle. Unter gutem Beſuch wurden gegenüber der Märzauktion
teils kleinere Preisaufſchläge erzielt, teils die damaligen Preiſe
notiert. Die Angebote erfolgten ſehr langſam und vorſichtig.
Diehmärkke.
Darmſtädter Viehmarkt vom 27. April. Aufgetrieben waren
8 Ochſen, 1 Kuh, 26 Schweine, 134 Kälber. Die Preiſe ſtellten ſich
für Kälber auf a) 36—41 b) 31—35, c) 26—30 Pfg. pro Pfund.
Spitzentiere über Notiz. Marktverlauf: geräumt.
Mannheimer Viehmarkt vom 27. April. Aufgetrieben waren
39 Kälber, 20 Schafe, 179 Schweine, 1046 Ferkel und Läufer, 1
Ziege, zuſammen 1285 Tiere. Preiſe: Kälber c) 36—40, d) 34 bis
37, e) 30—33: Schafe nicht notiert; Schweine nicht notiert; Ferkel
bis 4 Wochen (Stück) 13—15, Ferkel über 4 Wochen 16—19, Läufer
20—24 RM. Marktverlauf: Kälber mittel, geräumt; Ferkel und
Läufer mittel.
Frankfurter Viehmarkt vom 27. April. Aufgetrieben waren
175 Rinder ſeit dem letzten Markt, 938 Kälber, 86 Schafe und 690
Schweine. Bezahlt wurde pro Zentner Lebendgewicht: Kälber
b) 41—44, c) 36—40, d) 28—35: Schafe a) 25—28, b) 20—24:
Schweine b) 33—36. c) 33—37, d) 32—35. Marktverlauf: Kälber
und Schafe ruhig; Schweine ſehr ſchleppend ausverkauft.
Fleiſch=
großhandelspreiſe: Ochſenfleiſch 1) 50—58, dito 2) 42—54;
Bullen=
fleiſch 50—54; Kuhfleiſch 2) 38—44, dito 3) 26—35: Hammelfleiſch
58—65; Kalbfleiſch 2) 68—78: Schweinefleiſch 1) 55—58.
Ge=
ſchäftsgang: ruhig. Eingebracht waren: 911 Viertel Rinder, 64
Kälber, 7 Hämmel und 376 halbe Schweine. Wegen des
Feier=
tages der nationalen Arbeit wird der Markt vom Montag, den
1. Mai, auf Dienstag, den 2. Mai, verlegt.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Die Rohſtahlerzeugung im deutſchen Zollgebiet belief ſich im
März 1933 auf 587 804 Tonnen gegen 463 668 Tonnen im Februar
1933. Arbeitstäglich wurden im März durchſchnittlich 21 771
Ton=
nen gegen 19 320 Tonnen im Vormonat hergeſtellt, d. h. 12,7.
Pro=
zent mehr.
Die Herſtellung von Walzwerksfertigerzeugniſſen im deutſchen
Zollgebiet belief ſich im März 1933 auf 430 702 Tonnen gegen
317 870 Tonnen im Vormonat. Die durchſchnittliche
arbeitstäg=
liche Herſtellung betrug 15 952 Tonnen gegen 13 251 Tonnen im
Februar 1933, d. h. 20,4 Prozent mehr. Außerdem wurden im
März 1933: 43 242 Tonnen „Halbzeug zum Abſatz beſtimmt”
her=
geſtellt, im Februar waren es 39 234 Tonnen.
Die Süddeutſche Zinkblechhändler=Vereinigung hat mit
Wir=
kung ab geſtern ihre Preiſe um 3 Prozent ermäßigt, nachdem dieſe
am 20. ds. Mts. um 1½ Prozeit erhöht worden waren.
Der Londoner Goldpreis betrug am 27. April 1933 für eine
Unze Feingold 121 sh 4 4 — 87,4813 RM., demnach für ein Gramm
Feingold 46,8114 Pence — 2,81259 RM. — 60 000 Pfund Gold
wurden zum Preis von 121/4 sh pro Unze fein nach dem Kontinent
verkauft. Die Bank von England hat ihren Beſtand von
Barren=
gold um 49 638 erhöht.
Berliner Kursbericht
vom 27. April 1933
Deviſenmarkt
vom 27. April 1933
Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban
Hapag.
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyzd
A. E. 6.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Eleltr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Me
67.—
61.25
19.75
33.—
20.125
28.75
134.875
48.—
17.—
45.—
158.75
114.75
Deutſche Erdöl.
Elektr. Lieferun
7. G. Farben
Geli. Bergw.
Geſt.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau =
Hoeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben 1
Klöcknerwerke
Korsw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Orenſtein & Koppell
Af
92.50
145.—
69.—
96.—
105.50
77.875
56.—
145.—
66.50
80.875
37.375
56.75
49.—
Bolhphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Ka
Leonh. Tietz
Verein. Stahlwerle
Weſteregeln Alkali
Agsb., Nnrb. Maſch 68.—
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind. 86.50
Hirſch Kupfer 10.—
Hohenlohe=Wer
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Drah.
Wanderer=Werke 1102.25
Vf
53.50
203.50
25.25
46.75
146.—
26.50
20.—
91.25
11 65.—
Helſingfore
Wien
Prag
Budape
Sofig.
Holland
Lslo
Kovenhagen
Stockholm.
London.
Buenos=Aire
Neuv Yor
Belgien.
Italien
Paris
Währung
100 finn. Mk.
100 Schilling!”
100 Tſch. Kr
00 Pengö
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1 L. Sta.
1 Pap. Peio
1 Dollar
100 Belgo
100 Lire
100 Francs
Rad
6.394
45.45
12.70
3.047
170.59 1
73.53
64.24
74.53
4.30
0.853
3.946
s8.39 5
ai.98
1S.82
Riit
6.a06
45.55
12.72
3.05:
170.32
73.67
64.36
74.67
14.44
0.857
3. 8541
59.11
22.02
18.68
Schweiz
Spanien
Danzig
Japan
Rio de Janerro
Jugoſlawien 100 Dinar
Portuigal
Athen
Iſtamb
Kairo
Kanado
Uruguav
Fsland
Tallinn Eſtl.)
Rigg
Burektäuter ano Kariokaldänt Barmiradr, Mant drt Steshner Bunt
Frankfurter Kursbericht vom 27. April 1933.
Mee
„ Gr.II p. 1934
„. 1931
„. 1938
.. 1937
„ „ 1938
„ Gruppe I
6% Dtſch. Reichsan!
„ b.27
6%
5½2% Intern. v.30
68 Baden .. b.27
62 Bahern ..v.27
68 Heſſen ...v. 29
6% Preuß. St. v. 28
6% Sachſen v. 27
6% Thüringen v. 2
Dtſch. Anl.
Auslo=
ſungsſch. 4½,
Ab=
löſungsanl.. ..
Dtſche, Anl.
Ablö=
ſungsſch. Neub.)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
6% Baden=Baden.
6% Berlin ...v. 24
6% Darmſtad:
6% Dresden. . v. 26
6% Frankfurt a.M.
Schätze v. 29
v. 26
82Mainz
62Mannheimp. 27
80 München v. 29
2 Wiesbaden v. 28
6% Heſſ. Landesbk.
6% Goldoblig.
512% Heſſ.Landes=
Hyp.=Bk.=Liquid.
957
89.75
83.5
*=
84),
977,
85.3
82.5
83.5
88.75
98
84
80.75
71.75
13.2
8.55
75.25
68.75
71 *
71.75
K.
78
86.5
76.5
88’I.
/494% beſſ. Landes=,
Hyp.=Bk. Ligu.=
Kom. Obl. .....
6% Preuß. Landes=
Pfd.=Anſt. G. Pf
6% — Goldoblig.
6% Landeskomm.=
Bk. Girvzentr. für
Heſſchldobl. R.11
„ N.12
62 Kaſſeler Land. Goldpfbr.
62 Naſſ. Landesbk.
5½% „ Liqu. Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
=AuslSer.
4AuslSer.I
Dt. Komm. Samm.,
Abl. (Neubeſitz).
1% Berl. Hyp.Bk.
5½%0 „Ligu.=Pfbr.
6% Frkf. Hhp.=Bk.
5½% „ Lig. Pfbr.
60.
Goldoblig.
62 Frkf. Pfbr.=Bk
5½%0 „ Lig.=Pfbr.
6% Mein. Hhp.=B
5½% Lig. Pfbr.
6% Pfälz. Hyp.=Bk.
5½%0 „ Lig. Pfbr.
62 Rhein=Hyp.Bk.
5½ %0 „ Lig. Pfbr.
„ Goldoblig.
2 Südd. Bod.=
Cred.=Bank
5½% n Lig. Pfbr.
6% Württ. Hhp.=B.
89.5
83"
74
88.5
90.25
67.25
90
12
86
87.25
90.25
85.25
89:f
87.5
87.5
91
894,
88
89.25
82.75
92
89
91.25
Weie e
6% Dt. Linol. Werke
6% Mainkrw. v. 26
16% Mitteld. Stahl.
6% Salzmanncco.
62 Ver. Stahlwerke
62 Voigt & Häffner
J. 6. Farben Bonds
5% Bosn. L. E.B
L.Inbeſt.
5% Bulg. Tab.v.02
4½2 Oſt. Schätze
420 Oſt. Goldrente
5 %vereinh. Rumän
41,%
420 Türk. Admin.
1. Bagdad
„ Zollanl.
12% Ungarn 1913/
1914
½%
Goldr.
1910
4%
4½Budp. Stadtan!
42 Liſſabon
42 Stockhölm
Aktien
Alg. KunſtziideUnie
A. E. G. .........
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Vef
87.5
805
78.25
825
117.75
1.25
5.5
9.75
3.9
5.67
33.5
24.5
80
35.25
28.5
56
25:,
49
13
7
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3lſe Bergb. Stamml1
„ Genüſſel.
Junghans
R
38
341,
125
42
39
16.25
91.75
1106.5
216
38
69
95
60
32.75
3
43.25
10
93.5
55.25
178
117
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69
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50
209
93.75
89.5
50‟
53.75
204
30
164
173
75.75
97
Me Ke
Ver. Ultramarin..
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7% Dt. Reichsb. Vza
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46.25
1o5
32
145.5
54
52.25
75
52.5
70.5
61.25
90
93.5
93
82
136
106.5
51.75
90
100
19.25
20
60
19.5
37
Freitag, 28. April 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 117 — Seite 13
Roman von
Jas Rätsel Choriander / Geofg lon der Gabelent.
Copyright by Verlag L. Staackmann, Leipzig, durch Dr. Präger Preſſedienſt, Wien.
Siebentes Kapitel.
Die roten Zeilen.
Die Herren gingen unruhig zur Nacht, wie Vögel, die den
ſchleichenden Marder fürchten. Selbſt Virenius: Schüler war
begierig, was der nächſte Tag bringen würde. Im Schloß waren
alle Lichter gelöſcht.
Nur die Natur gab ſich ſchweigender Ruhe hin Zwiſchen
goldumränderten Wolken blickte lächelnd der Mond herab. Mit
Nebeltüchern verhangen dehnte ſich das Inntal.
Es ging dem Morgen zu.
Die Tänzerin lag von einem Bleigewicht niedergedrückt auf
ihrem Bette. Dennoch war ihr Schlaf voll ſchweren Traums.
Ihr Mund ſtammelte zuweilen irre Worte. Ihr Geſicht hatte
die weiße Farbe des Lakens und ruhte im Rahmen der dunklen
Haare wie ein Alabaſterkopf auf weichem Samtkiſſen.
Lautlos ſtahl ſich ein Mondſtrahl ins Zimmer und traf ihr
Antlitz, ſchien auf die eingeſunkenen, dunkel=umränderten Augen.
Sie erwachte, ſtieß mit den bloßen Armen die Decke zurück und
ſetzte ſich auf. Neuen Schlaf fürchtend und die Hände um die
Knie gefaltet, ſtarrte ſie nach der Wand, dem Fußende ihres
Bettes gegenüber.
Wo war ſie doch eben geweſen? Ein Haus mit tauſend
irre=
führenden Gängen, und überall verfing ſie ſich in zähen Netzen,
von großen, weißen, auf und ab laufenden Spinnen gewoben.
Ach, der Traum quälte ſie nicht zum erſtenmal. Er trank ihren
Leib, ſchlürfte ihre Seele. Aus ihren Händen rann das Leben.
Was iſt das? dachte ſie, ich ſitze hier, und das Träumen macht mich
zu einer welkenden Blume? Und ich kann doch nicht fort.
Für heute war der Traum vorbei. Gott ſei Dank! Sie atmete
befreit und ſtrich ſich das Haar aus der Stirn.
Ihre Angſt war Torheit, gewiß. Man mußte mutig . . . Dort!
Glühte dort nicht ein rundes Auge?
Grete Kollen riß unwillkürlich die bloßen Knie an ſich, ſchob
die Schultern in die Höhe, reckte den Hals. Ihr Herz klopfte.
Nein. Torheit! Das war natürlich kein Auge. Ihre
Mus=
keln entſpannten ſich; ſie mußte über ſolch alberne Einbildung
lächeln; nur ein blanker Meſſingknopf am Fach des alten
Schreib=
ſekretärs. Sie beſann ſich auf das Ding, ein merkwürdig
geform=
tes Biedermeiermöbel.
Und daneben ſtand ja der Ohrenſtuhl; richtig, und der helle
Schein dort kam vom Spiegel über dem Waſchtiſch. Alles ganz
natürlich.
Um Platz zu machen für die Ankunft von Doktor Wendlow
und Will Konrad, hatte der Profeſſor ſie geſtern hier in dies
Zim=
mer geführt. Sie hatte noch nicht Zeit gehabt, ſich darin
einzu=
gewöhnen. Der blanke Meſſingknopf war ihrem Gedächtnis
ent=
glitten.
Die Beine aus dem Bett hebend, löſte ſie ſich aus den letzten
Banden ihrer Schlaftrunkenheit und ſaß Auge in Auge mit dem
Meſſingding.
Ein armſeliges Menſchenkind, ſaß ſie da, und dies im Mond
aufleuchtende Metallſtück rief ihre Gedanken an ſich heran. Davor
ſich fürchten?
Nein. Nein. Sie lächelte. Streckte gähnend die Arme. Wie
man ſich ſo etwas einbilden konnte! Das dumme Geſtirn war
ſchuld.
Grete Kollen entzündete das Licht auf dem Nachttiſch, ſah nach
der Uhr und erhob ſich vollends. Es war Zeit, die notwendigen
Sachen mußten eilig gepackt werden.
Doch nur heimlich durfte das geſchehen, geräuſchlos, ehe man
im Hauſe erwachte.
Auf dem Nachttiſch lag noch der letzte Brief ihrer Mutter. Die
alte Frau berichtete in unbeholfener Breite von der Wahrſagung
einer Kartenlegerin, von eigenen Ahnungen. Sie mahnte, bat,
flehte, die Tochter möchte endlich, ſofort heimkehren. Sei ſie auch
eben ohne Anſtellung, ja gerade darum, wäre es doch beſſer, in
München zu ſein. Und wenn ſie ſich nicht wohl fühle, nun, in der
Stadt könne ſie jederzeit einen Arzt fragen. Da draußen in Tirol
muß es ja ſehr ſchön ſein, die Natur, die Berge, die reine Luft,
ge=
wiß, alles ſehr wahr; aber ſie fände da ſicher keinen guten Doktor,
und ebenſowenig könne ihr dort ein neuer Abſchluß angeboten
werden. Und man brauche doch Geld. Das Leben ſei teuer, und
ſum Herbſt müßten Kohlen angeſchafft werden.
Die gute Mutter! Da empfahl ſie nun, ſich an einen Arzt zu.
wenden? Würde der helfen können? Sie glaubte kaum daran.
Ihre Leiden beſeitigte wohl niemand.
Mit ihrer Mutter ſprechen? Die alte Frau würde ſie nicht
verſtehen, würde zu Tode erſchrecken, ſchelten, weinen, die
Nach=
barn rufen.
Zögernde Hände zerriſſen den Brief. Gott, wie müde ſie war!
Vielleicht legte ſie ſich wieder ins Bett, bliebe noch auf dem
Schloſſe. Der Profeſſor wollte es ja. Und er war ein ſo
frei=
giebiger Mann, er verwöhnte ſie, brachte ihr Geſchenke, machte ihr
geradezu den Hof. Manchmal freilich jagte er ihr Grauen ein.
So geſtern abend, da er ſie zärtlich an ſich gedrückt und geküßt.
Sie begann ſich anzukleiden, nahm eine Handtaſche und warf
allerlei hinein, unterbrach ſich aber und ſank wieder erſchöpft auf
den Rand des Bettes zurück.
Wenn nur nicht immer dies bange Herzklopfen geweſen wäre!
Als ſie einmal aufſchaute, hing ihr Blick von neuem ſich an den
leuchtenden Meſſingknopf.
Er glühte ſie im Mondlicht an, wie ein wimpernloſes Auge.
Noch immer. Ein klobiges, einäugiges Weſen, lehnte der alte
Sekretär hinten in der Tiefe des Zimmers.
Grete Kollen näherte ſich dem Möbel. Jener Knopf öffnete
das oberſte Fach. Vermutlich fand ſie es leer. Sie hatte noch
nicht Zeit gehabt, die Fächer zu unterſuchen, nur die beiden
unter=
ſten hatte ſie flüchtig vorgezogen, Wäſche hineinzulegen.
Aber wozu jetzt, vor Morgengrauen, ein altes Möbel
durch=
ſtöbern?
Nun, ein Blick war ſchnell getan. Die Tänzerin faßte den
Knopf. Doch, als wolle ſich das Fach zur Wehr ſetzen und ſein.
Inneres nicht preisgeben, ſo klemmte es ſich wider Erwarten feſt.
Sie zerrte daran, die Zähne zuſammenbeißend.
Plötzlich gab es nach, wie ein Untier knirſchend den Rachen
aufſperrt. Grete Kollen war zu klein, um hineinzuſehen. Sie hob
ſich auf die Zehen, langte mit der Hand ins Innere. Einige
Stoff=
reſte ertaſtete ſie. Weiter nichts? Sie warf es heraus, und
weiter wäre nichts drin?
Ha, ganz hinten ein Buch! Die Tänzerin, reckte ſich, ihre
ſuchenden Finger faßten ein Heft. Sie zog es hervor und ſchlug
den Deckel auf.
Es waren Tagebuchblätter, zweiundvierzig Seiten, bedeckt von
einer zierlichen Handſchrift, die letzten Zeilen mit roter Tinte, wie
mit Blut geſchrieben.
Was mochte der Schreiber dieſen Seiten anvertraut haben,
und warum hatte er ſie, unter Stoffreſten verſteckt, ganz hinten in
das Schubfach gelegt?
Die Kleine rannte neugierig ans Licht auf dem Nachttiſch und
ſchlug das Buch auf. Nur einen Blick hineinwerfen! Dann fort!
Dann fliehen!
Aufzeichnungen einer unbekannten Dame? Mit der
Ueber=
ſchrift: Mein Tagebuch, darunter: Ellinor Remten.
Der Name? Dunkle Reden ſchlichen im Hauſe, im Dorfe um;
dies Fräulein Remten ſei vor etwa zwei Jahren unter
merkwür=
digen Umſtänden im Schloſſe geſtorben. Nur der Profeſſor ſei bei
ihrem Tode zugegen geweſen.
(Fortſetzung folgt.)
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Seite 14 — Nr. 117
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 28. April 1933
Heute unwiderrufich
letzter Tag!
Der Choral
vonleuthen
mit
OTT0 GEBÜHR
als König Friedrich der Große
Jugendliche zugelassen.
Die leizten 3 Vorstellungen.
Heute Freitag Uraufführung
gleichzeitig mit Berlin
Der aktuellste Film der Zeit
Das historische Filmdokument des neuen Italien!
(In deutscher Sprache)
Nur einige Tage
Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr
Odenwaldklub!
nsenvelcktg. Wir erwatten, daß
alle Mitglieder ſich
am
Feſtzug
am 1. Mai
beteiligen. Wernicht
in ſeiner
Berufs=
gruppe marſchiert,
begleitet unſer
grü=
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nes Banner im Wanderanzug. Treffpunkt:
13 Uhr im Klublokal „Krone‟. (5595
Der Vorftand.
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Ein spanvender Tonflm in dentscher
Sprache, ein Werk mit sensationellen
Bildern vom amerikanischen Derby.
Vollblut
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Glark Gable, Magda Evanz u.
Ernst Torrenee.
Jugendliche zugelassen.
Beginn: 3.45. 6.00 und 8.20 Uhr.
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Hanader Hof
Heinheimerſtraße 8
Ab Freitag, den 28. April, abends 8 Uhr
und fo’gende Tage findet in ſämtlichen,
feſtlich dekorierten Räumen, das diesjährige
Maibackfest
nach echt Münchner Art ſtatt.
Zum Ausſchank gelangt ein 179iges Bockbler
aus der Brauerei zum Hanauer Hof.
Münchner Wurſiſpezialitäten
Bockwürſcht, Dünng’ſelchte, Weißwürſcht,
G’ſchwollene ſowie die ſonſtige reichh. Küche
Jeden Abend Konzert der
Oberlandler Kapelle
„Die Wurmſtichigen”
Abſingen urfideler Bockbierlieder. (5580
Reichsbund d. Kriegsbeſchädigten
Zum Feiertag der nationalen Arbeit
am 1. Mai werden die Mitglieder der
Ortsgruppe Darmſtadt gebeten, ſich an
der für ſie in Betracht kommenden Stelle
an den behördlich angeordneten Feiern
(5601
zu beteiligen.
Der Vorſtand.
Am 30. April Wiedereröffnung der
Mraumorenſchaft
des Wallok’ſchen Weingukes
in Oppenheim a. Rh.
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Von heute
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Kampf und Sieg des Taschiskus
Anfangszeiten: 3.45, 6.00 und 8.30 Uhr.
Nachmittags haben Ingendliche Zutritt.
Abends 8.30 Uhr
Festadorstelluns
unter frdl. Mitwirkung der Polizeikapelle
Leitung: Obermusikmeister Buslau.
Es sprlcht der Gauschulungsleiter Herr Karl Wliheim Trefz.
Zur Abendvorstellung ist über die Logenplätze und einen
Teil der Rangplätze bereits verfügt.
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Gastspiel 20 Tegernseer.
Heute letztmalig „Jägerblut‟
Morgen Samstag
„Der Susi ihr Gspusi”
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am Verk.-Büro und Hugo de Waal.
Der Widerspenstigen Zähmung Hessisches D 20 Lustspiel von Shakespeare Landestheater Preise 0.50—4.50 Mk. Freitag
28. April 1933 Keine Vorstellung. Kleines Haus
ar0ue MarCgen-sonder Vor Lor-add
für die Kinder der Leser des „Darmstädter Tagblatt‟
Sonntag, den 30. April, 16 Uhr
im ORPHEUA
zur Aufführung gelangt durch das Ensemble der Tegernseer:
Rotkäppchen
und der Böse Woff!
Deutsches Kindermärchen in 3 Akten von H. Gruber
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