Darmstädter Tagblatt 1933


06. April 1933

[  ][ ]

Einzelmer 10 Pfennige

A4
Mr
Ka
NA
Adrr
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Bezugspreis:
Anzeigenpreis:

Bei wöchentlich Tmaligem Eiſcheinen vom 1. April

Agenturen 2.20 Reſchemark ſrei Haus. Poſbezugspreis
im April ohne Beſtellgeld monatliſch 2,60 Reſchsmark.
Verantwortiſchkeſt für Aufnahme von Anzelgen an
beſimmten Tagen wird nicht übernommen. Nicht=
erſcheinen
einzelner Nummern infolge höherer Gewalt
berechtſgt den Bezſeher nſcht zur Kürzung des Be=
zugspreſes
. Beſtellungen und Abbeſtellungen durch
Femruf obne Verbindſichkeſt für uns. Poſiſcheckonto
Franffurt a. M. 4301

Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * berſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſi. Tagbl. geſfattet.
Nummer 96
Donnerstag, den 6. April 1933.
196. Jahrgang

27 mmi breiie Zeile im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichspfg.
FinanzeAnzelgen 35 Reſchspfg. Reklamezelle (92 mm
breit) 2Reichsmark. Anzeigen von auswärts ssReſchspfg4
Finanz=Anzeigen 50 Reſchspfg. 92 mm brelte Reklames
zeile 3. Reſchsmark. Alle Preiſe in Reſchsmarcl.
(1 Dollar 4.20 Mark). Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Sireik nſtw., erliſcht
ſede Verpſiſchtung auf Erfüſlung der Anzeigenauf=
träg
und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei Konkurs
oder gerſchtiſcher Beltreibung fällt ſeder Rabatt weg=
Banſſonto Deuiſche Bank und Darmſtädter und
Nationalbank.

Die Matponiitt in ver Aamomattontichaft.
Vorſchläge des Deutſchen Landwirkſchaftsrats zur Sicherung der Eriſtenz und des wirtſchaftlichen Forkkom=
mens
des deukſchen Bauern. Die Ankwort des Kanzlers: Nur der gemeinſame Wille beugk die Nol.

Präſidenk Brandes
über Grundlagen und Aufbau der nakionalen
Agrarwirkſchaft.
Berlin, 5. April.
Im Plenarſitzungsſaal des ehemaligen Herrenhauſes in Ber=
lin
fand am Mittwoch die 63. Vollverſammlung des Deutſchen
Landwirtſchaftsrates ſtatt, zu der ſehr zahlreiche Vertreter der
Landwirtſchaftskammern aus dem ganzen Reichsgebiet erſchienen
waren. Auch Vizekanzler von Papen und Reichsminiſter Dr.
Hugenberg mit ihren Mitarbeitern waren anweſend. Im Verlauf
der Tagung erſtattete Dr. Brandes, der Präſident des Deutſchen
Landwirtſchaftsrates, dann ſein Hauptreferat über Aufbau
der nationalen Agrarwirtſchaft Dr. Brandes führte
etwa aus: Welche Art von Wirtſchaftspolitik in Zukunft getrieben
werden ſoll und auf welchen Grundlagen der Aufbau der deut=
ſchen
Wirtſchaft ſich vollziehen ſoll, iſt durch die klaren Kund=
gebungen
des Reichskanzlers feſtgelegt. Die nationaleWirt=
ſchaftspolitik
ſoll jetzt verwirklicht werden. Das
iſt eine Abkehr vom bisherigen Syſtem. Dem deutſchen Bauern
ſoll dadurch Exiſtenzmöglichkeit und wirtſchaft=
liches
Fortkommen gegeben werden. Für eine ſolche Füh=
rung
der Wirtſchaft müſſen die pſychologiſchen Vorausſetzungen
in der Bevölkerung geſchaffen werden.
Die ſtädtiſche Bevölkerung muß erkennen, daß auch ihre Exi=
ſtenz
einen geſunden und kaufkräftigen Bauernſtand bedingt. Die
Wichtigkeit der Nahrungsfreiheit muß ihr klargemacht werden.
In den Händen der ſtädtiſchen Hausfrau liegt es, das vielleicht
wirkſamſte Arbeitsbeſchaffungsprogramm durchzuführen, wenn ſie
deutſche Waren kauft.
Auf der anderen Seite muß ſich das Landvolk klarmachen,
welche großen Aufgaben ihm durch eine nationale Wirtſchafts=
politik
zugewieſen werden. Wir haben jetzt eine Reichsregierung,
die nicht nur guten Willen, ſondern auch Macht und Energie hat,
ihr Programm durchzuführen und den Weg der Nationalwirt=
ſchaft
konſequent weiterzugehen.
Die Wiederherſtellung der Renkabilikät
ein Problem für die geſamke deukſche Landwirkſchafk.
Wenn man an die Sanierung der Landwirtſchaft herangehen
will, muß man ſich ein Bild ihrer jetzigen Lage machen. Nach den
ſehr eingehenden Schätzungen des deutſchen Landwirtſchaftsrates
ergibt ſich, daß die deutſche Landwirtſchaft, wenn man von
Steuern, Zinſen und Soziallaſten abſieht, nicht mit Minus,
ſondern mit Plus wirtſchaftet. Dieſes Plus wird aber nicht nur
aufgezehrt von den Steuern, Soziallaſten und Zinſen, ſondern
darüber hinaus in ein erhebliches Minus verwandelt. Gelingt
es nicht, hier Wandel zu ſchaffen, kippt die ganze deutſche Wirt=
ſchaft
. Nur durch Selbſthilfe läßt ſich die Rentabilität in dieſer
Lage nicht herſtellen. Angeſichts des großen Fehlbetrages der
Landwirtſchaft von jährlich über einer Milliarde Mark iſt es
klar, daß ſich ſeine Beſeitigung nur durch eine Senkung von Laſten
und Zinſen auch nicht erreichen läßt, ebenſowenig iſt es möglich,
den Fehlbetrag nur durch Preiserhöhungen wettzumachen. Es
muß eine Kombination aller drei Methoden eintreten, um das
Ziel zu erreichen.
Nachdem der Redner die Anſicht, daß bald eine landwirt=
ſchaftliche
Ueberzeugung eintreten würde, als falſch gekennzeichnet
hatte, beſchäftigte er ſich ausführlich mit der Sicherſtellung der
deutſchen Futtermittelbaſis. Von Nahrungsfreiheit kann, ſo er=
klärte
er, nicht die Rede ſein, ſolange die Futtermittelbaſis im
Auslande liegt. Selbſtverſtändlich iſt, daß die notwendigen Maß=
regeln
der Wirtſchaftspolitik in der richtigen Reihenfolge erfolgen
müſſe, z. B. erſt beſſere Milch= und Fettpreiſe, dann
erſt kann man an die Futtermittelpreiſe heran=
gehen
.
Handelspolikiſche und binnenwirkſchafkliche
Agrarforderungen.
Was die künftige Handelspolitik betreffe, ſo entſpreche das
bisherige Syſtem unmittelbarer Meiſtbegünſtigung und feſter
Tarifabreden zwar den Anforderungen des Welthandels, natio=
nale
Wirtſchaftspolitik laſſe ſich aber auf der Grundlage dieſes
Syſtems bei der Deſtruktur und Labilität des Weltmarktes und
der Währung nicht mehr treiben. Deshalb fordere die Land=
wirtſchaft
autonome Kontingente und Zölle als die
einzig wirkſame Mittel gegen Ueberſchwemmungen
des deutſchen Marktes, mit Auslandswaren.
Neben den handelspolitiſchen müßten binnenwirtſchaftliche Maß=
nahmen
getroffen werden. Zur Verfügung ſtänden Mono=
pole
, Verwendungs=Abnahme=, Beimiſchungs=
zwänge
, verſchiedene Beſteuerungsarten, Kenn=
zeichnung
und Kontingentierung der Erzeu=
gung
. Ein Beiſpiel ſei die Regelung der Butterfrage.
Zins= und Skeuerſenkungen dringliche Forderungen.
In der Zinsfrage ſei eine völlige Uebereinſtimmung zwiſchen
Kabinett und Reichsbank herzuſtellen. Die Regulierung der
Zins= und Entſchuldungsfrage eile, ſonſt komme man nicht zu
einer Rentabilität der Landwirtſchaft. Es gebe zwei Wege da=
für
: Entweder der der Konvertierung und des
Akkords mit den Gläubigern oder die zwangs=
weiſe
Zinsherabſetzung durch Geſetz. Das Reichs=
kabinett
werde zu entſcheiden haben, welcher Weg gegangen
werden müſſe. Ebenſo werde es nötig ſein, an die Steuern

heranzugehen, um das Gleichgewicht herzuſtellen. Aus der
Subſtanz könnten Steuern nicht mehr bezahlt
werden. Hinſichtlich der ſozialen Laſten ſeien dankenswerter=
weiſe
die Anfänge zur Rationaliſierung ſchon gemacht. Un=
entbehrlich
für das Fundament der nationalen Agrarwirtſchaft
ſei ſchließlich der Ausbau und die Vertiefung des ländlichen
und landwirtſchaftlichen Erziehungs=Unterrichts=, Ausbildungs=
und Beratungsweſens ſowie die Förderung und Erweiterung
des landwirtſchaftlichen Forſchungsweſens.
Der Redner ſchloß mit einem Hinweis auf die wilde Propa=
ganda
des Judentums gegen Deutſchland und erklärte, auch dieſe
Erſcheinung zeige, wie notwendig nationale Wirtſchaftspolitik iſt
und wie notwendig es iſt, die Pfeiler deutſcher Wirtſchaft im In=
lande
zu fundieren. (Lebhafter Beifall.)
Während der Ausführungen des Präſidenten Dr. Brandes
wurde das Erſcheinen des Reichskanzlers angekündigt.
Dr. Brandes unterbrach darauf ſeine Rede. Als der Reichskanzler
mit ſeinen Begleitern den Sitzungsſaal betrat, erhoben ſich alle
Anweſenden von ihren Plätzen. Viele von ihnen grüßten den
Kanzler mit erhobenem rechten Arm.
Präſident Dr. Brandes hielt dann die Eröffnungs= und Be=
grüßungsanſprache
, wobei er erklärte, daß der Deutſche Land=
wirtſchaftsrat
heute ſeit 14 Jahren zum erſten Male wieder unter
den Farben ſchwarz=weiß=rot tagen könne. Wenn ſich dazu das
Hakenkreuzbanner geſellt habe, fuhr er fort, ſo wollen wir es dank=
bar
begrüßen und achten als das Sturmzeichen nationaler Er=
hebung
und Vereinigung, ohne welches wir heute nicht unter den
Farben ſchwarz=weiß=rot tagen könnten. Der Deutſche Landwirt=
ſchaftsrat
habe ſich ſeit der Revolution nicht um Haaresbreite von
der nationalen Linie abbringen laſſen. Nachdem die nationale Re=
gierung
entſtanden ſei, ſtehe nicht mehr ein Kampf gegen die Re=
gierung
zur Debatte, ſondern es könne ſich nur noch um Zuſam=
menarbeit
handeln zur Erreichung eines freien ſtarken chriſtlichen
deutſchen Vaterlandes.
Reichskanzler Adolf Hitller
über die Tendenz der nakionalen Regierung.
Reichskanzler Adolf Hitler führte dann u. a. aus:
Wenn wir heute wirklich wieder unter unſeren alten
ſchwarz=weiß=roten Farben und unter dem Symbol der neuen
deutſchen Erhebung tagen können, dann hat an dieſer geſchicht=
lichen
Wendung unſeres Schickſales der deutſche Bauer vielleicht
den weſentlichſten Anteil. Wenn ich für die nationale Regierung
ſpreche, möchte ich von der Tendenz reden, die dieſe
nationale Regierung bewegt. Wir bezeichnen uns
heute als Regierung der nationalen Revolution, der nationalen
deutſchen Erhebung. Wir wollen damit ſagen, daß dieſe Regie=
rung
ſich ganz bewußt als eine Vertretung der deutſchen Volks=
intereſſen
anſieht und fühlt, und zwar nur der deutſchen Volks=
intereſſen
. Damit aber muß dieſe Regierung auch eine Ver=
tretung
des deutſchen Bauerntums ſein, denn ich kann nicht für
die Intereſſen eines Volkes eintreten, wenn ich am Ende nicht
in dem Stand die wichtigſte Stütze ſehe, der nun tatſächlich die
Zukunft der Nation an ſich bedeutet. Wenn ich über alle wirt=
ſchaftlichen
Einzelerſcheinungen, über alle politiſchen Wandlungen
hinweggehe, dann bleibt am Ende doch weſentlich die Frage der
Erhaltung des Volkstums an ſich, und dieſe Frage wird nur
günſtig beantwortet werden können, wenn die Frage der Er=
haltung
des Bauerntums gelöſt iſt. Denn daß unſer Volk ohne
Städter beſtehen könnte, wiſſen wir aus der Geſchichte; daß
es ohne Bauern beſtehen kann, iſt unmöglich. Alle Schwankungen
ſind am Ende zu ertragen, und alle Schickſalsſchläge zu über=
winden
, wenn ein geſundes Bauerntum vorhanden iſt. Dieſe
Erhebung wäre überhaupt nicht möglich geweſen, wenn wir nicht
einen beſtimmten Prozentſatz unſeres Volkes auf dem Lande
gehabt hätten. Wenn wir ganz nüchtern die Erhebung über=
ſehen
, müſſen wir feſtſtellen, daß von den Städten dieſe Er=
hebung
nicht möglich geweſen wäre. In den Städten hätten wir
nicht dieſe Ausgangsſtellung erobern können, die uns auch das
Gewicht der Legalität in unſeren Handlungen gegeben hat. Das
ſind die in manchen Gebieten bis zu 95 v. H. für den nationalen
Gedanken eintretenden Bauern geweſen. Die allgemeine Geſun=
dung
hat auch diesmal wieder ihren Ausgang genommen von
der deutſchen Erde und vom deutſchen Bauern. Eine Regierung,
die die Bedeutung eines ſolchen tragenden Fundaments nicht
erkennt, kann einige Jahre hauſen, aber ſie wird unter keinen
Umſtänden dauernden Erfolg haben. Wenn man ſolche Grund=
erkenntnis
gewonnen hat, bedingt ſie das Handeln auf zahl=
reichen
Gebieten und das Weſen zahlloſer Einzelentſchlüſſe. Ich
glaube daher, daß, indem
die nakionale Regierung ihre Miſſion in der
Erhalkung des deukſchen volkskums ſieht
und dieſes deutſche Volkstum ſich auch der Pflicht zur Erhaltung
des deutſchen Bauerntums bewußt iſt, ſie niemals grundſätzlich
falſche Entſchlüſſe treffen kann. Sie kann ſich vielleicht in den Mit=
teln
irren, in den Grundſätzen wird ſie ſich nicht irren. Es iſt das
ſelbſtverſtändlich auch eine Frage des Mutes, die Dinge auch ſo zu
benennen, wie ſie ſind, und damit auch der Mut zu einer gewiſſen
Unpopularität. Man wird naturgemäß mit vielen
übernommenen auch langfriſtigen Ueberliefe=
rungenbrechen
müſſen. Wenn dieſe Regierung für die Er=
haltung
des deutſchen Volkstums und Bauerntums eintritt, dann
muß umgekehrt auch gerade dieſes deutſche Volksgut ſich unbedingt
hinter die Regierung ſtellen. Das gibt dann auch der Regierung
die Stabilität, die ſie braucht, um Entſchlüſſe zu treffen, die im
(Fortſetzung ruf Seite 2, 3. Spalte.)

* Abebben der Greuelpropaganda
in England.
Von unſerem (D=Korreſpondenten.
London, 5. April.
Die jüdiſche Greuel=Propaganda in England iſt zum
Glück bereits merklich im Abebben begriffen. Man hat alle Ur=
ſache
, anzunehmen, daß ſie bald gänzlich erloſchen ſein wird.
Und man möchte hoffen, daß in Zukunft alles getan werden
wird um das Wiederaufleben einer ſolchen, nur der Vergiftung
der Beziehungen zwiſchen beiden Ländern dienenden Hetze in
Zukunft ein für allemal unmöglich zu machen. Bevor die Welt
jedoch, nach Abſchluß dieſer unerfreulichen Epiſode zur Tages=
ordnung
übergeht, dürfte es vielleicht nicht überflüſſig ſein, mit
etwas Information in jene Tiefen hinabzuleuchten,
aus denen das aus der Kriegszeit genügſam
bekannte Ungeheuer der Hetzpropaganda ſo
plötzlichwieder hervorgekrochen iſt. Wir ſind natür=
lich
, da wir nicht aus Deutſchland, ſondern aus England berich=
ten
, von hier aus nicht in der Lage zu beurteilen, ob und welch
ein Teil von all den, in der engliſchen Preſſe erwähnten Einzel=
fällen
wahr und was ſchamlos erlogen iſt. Wir ſind aber ſehr
wohl in der Lage, mitzuteilen, wie die Berichterſtattung von
Deutſchland aus erfolgt und wie ſie hier aufgenommen, reſp.
verarbeitet und ausgenutzt wird. Da iſt es nun in erſter Linie
erforderlich, feſtzuſtellen, daß die Berichte der in Deutſchland
anſäſſigen engliſchen Korreſpondenten äußerſt verſchieden geartet
und untereinander äußerſt widerſprechend ſind. Es iſt ganz offen=
ſichtlich
, daß die engliſchen Berichte, je nach der nach der natio=
nalen
Zugehörigkeit und politiſchen Einſtellung der Korreſpon=
denten
entſprechend gefärbt und aufgemacht ſind. Hierfür gibt es
eine ganze Reihe eklatanter Beiſpiele. Miß Ellen Wilkinſon beiſp.
berichtet in den Time and Tide, daß ſie in der Lage ſei, die
Namen und Adreſſen von 15 Juden und Sozialiſten anzugeben,
deren Körper von zahlreichen Kugeln durchlöchert, mit Meſſern
aufgeſchlitzt und noch ſchlimmer bearbeitet worden ſeien. Der
Korreſpondent des Evening Standard dagegen berichtet, daß
er Berlin nach allen Windesrichtungen durchforſcht habe, ohne
daß es ihm gelungen ſei, nauch nur einen einzigen Fall von
Gewalttätigkeit feſtzuſtellen und ſelbſt die Gerüchte, die ihn
hier und da erreichten, erwieſen ſich bei ſorgfältigem Nachprüfen
als gänzlich erfunden. Aehnlich widerſprechend lauten die Be=
richte
über den Verlauf des Boykott=Tages. Der Berliner Korre=
ſpondent
der Sunday Times beginnt ſeinen Bericht mit dem
Satz: Nachdem dieſer Tag nun zu Ende gegangen iſt, kann feſt=
geſtellt
werden, daß der eintägige Boykott der jüdiſchen Läden
ein vollkommenes Fiasko geweſen iſt‟ Der Korreſpondent des
Sundah Expreß dagegen erklärt am gleichen Tag: Der Bohkott iſt
der allerwirkſamſte geweſen, den die Welt je geſehen hat Solche
Beiſpiele laſſen ſich in beliebiger Zahl anführen. Die hier aufge=
zählen
dürften genügen. Sie zeigen, wie ſehr die ausländiſche
Berichterſtattung über die derzeitige Lage in Deutſchland von
der Gewiſſenhaftigkeit und perſönlichen Einſtellung der betref=
fenden
Korreſpondenten abhängt und mit welcher Vorſicht vieles
aufgenommen werden muß.
Daß ferner Nachrichten, die bluttriefenden Mordgeſchichten
ſchildern, von den Blättern in ſenſationellerer Aufmachung
wiedergegeben und vom Publikum aufmerkſamer geleſen werden,
als die ſachlicheren und ruhigeren Berichte der ſich mehr an die
Wahrheit haltenden Reporter, wird für jeden der nur einiger=
maßen
mit dem Weſen der anglo=ſächſiſchen Preſſe bekannt iſt,
ohne weiteres verſtändlich ſein. Jeder nutzt die Greuelſtim=
mung
auf ſeine Weiſe aus. Die operettenhafte, entſetzlich auf=
gebauſchte
Geſchichte des Offiziers im Tower, der der Spionage
zugunſten Deutſchlands angeklagt war, hat den Blättern
begreiflicherweiſe Anlaß gegeben wieder
lange Seriengeſchichten über. Deutſche Spione
in England während des Weltkriegs zu brin=
gen
. Einen patriotiſchen Film der die britiſchen Männer an
ihre Pflicht gegenüber ihrem Vaterlande im Falle eines kom=
menden
Krieges gemahnt, kündigt das größte Londoner Kino in
allen Blättern mit folgendem Satz an: Was würdeſt du tun,
falls Hitler mit einer Rieſenarmee in Eſſex landen würde?"
Und daß endlich all dieſe zum Teil bewußte, zum Teil gewiß
unbewußte Mache von jenen Elementen, die an einer Hetz=
propaganda
und einer Vergiftung der guten Beziehungen zwi=
ſchen
den Völkern beſonders intereſſiert ſind, vor allem von den
im Verborgenen und Geheimen wühlenden Kommuniſten und
Agenten der Moskauer Internationale, voll ausgenutzt und von
ihnen nur noch mehr angefacht wird, dürfte ſich von ſelbſt ver=
ſtehen
. Die auch in England recht zahlreichen Kreiſe der Salon=
bolſchewiſten
und Intellektuellen, die im Laufe von 15 Jah=
ren
jede Knebelung des Wortes und der Gedankenfreiheit in
Rußland wunderbar und herrlich gefunden haben, beteiligen ſich
jetzt an der Hetze gegen Deutſchland natürlich beſonders laut
und gehäſſig. Und die britiſche kommuniſtiſche Partei und die
mit ihr verbundene Unabhängige Labour Party haben die aus
Deutſchland kommenden Greuelnachrichten ſofort dazu benutzt,
um zu Demonſtrationen und Meetings aufzurufen und eine
großangelegte Agitation gegen den Weltfascismus in die Wege
zu leiten.
Nachdem wir auf diejenigen Quellen hingewieſen haben aus
denen die Greuelpropaganda zum Teil ihren Urſprung nimmt
und von wem ſie hauptſächlich genährt wird, wollen wir nun
auch auf einige pſychologiſche Momente aufmerkſam machen, die,
unſeres Erachtens nach, in dieſer Angelegenheit ebenfalls eine
nicht geringe Rolle ſpielen. Lieſt jemand, der England und
Deutſchland gleich gut kennt, die Aeußerungen der öffentlichen
Meinung beider Länder zum Thema Judengreuel, ſo wird er
ſich nur ſchwer des Eindrucks erwehren können, daß die Par=
teien
in dieſer Sache oft in fatalſter Weiſe aneinander vorbei=
reden
. Heute, 15 Jahre nach Kriegsende, nach=
dem
ſoviel zur Förderung einer internationa=
len
Verſtändigung getan worden iſt verſtehen
die Völker Europas ſich anſcheinend weniger
denn je. Mehrzahl der engliſchen Blätter bezeichnet noch
immer die nationalſozialiſtiſche Bewegung als eine Gegen=
revolution‟
. Das iſt ſie nun ganz gewiß nicht. Die britiſche
Oeffentlichkeit hat es noch nicht mit genügender Klarheit erfaßt.
daß das, was zur Zeit in Deutſchland vor ſich geht, nicht eine
Gegenrevolution, ſondern eine Revolution im vollſten Sinne

[ ][  ][ ]

Seite 2 Nr. 96

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 6. April 1933

des Wortes iſt, die vorausſichtlich noch lange nicht zu Ende iſt
uind deren Manifeſtationen keineswegs mit dem gewöhnlichen
Maß des politiſchen Alltags beurteilt werden dürfen. Die meiſten
engliſchen Beurteiler der deutſchen Vorgänge meſſen noch immer
diel zu viel Bedeutung den an der Oberfläche der Dinge ſich
ereignenden Einzelfälle bei und überſehen nur zu leicht das in
der Tiefe vorſichgehende Ringen des deutſchen Volkes um die
Grundlagen einer neuen Zukunft. Wobei überhaupt die prin=
zipielle
Frage entſteht, ob England, das ſeine Revolution, ebenſo
wie ſeine Periode des Antiſemitismus und alle anderen natio=
nalen
Emotionen bereits Jahrhunderte früher als die meiſten
europäiſchen Nationen überſtanden und ſich nun in einen Zu=
ſtand
eines über alles erhabenen Phlegmas kriſtalliſiert hat,
heute überhaupt noch in der Lage iſt, genügendes Verſtändnis
für die Pſychoſe anderer, von revolutionären Leidenſchaften
erfüllten Nationen aufzubringen. Manchmal iſt man faſt ver=
ſucht
, dieſe Frage zu verneinen. Ein großes vielgeleſenes Lon=
doner
Blait verſah beiſpielsweiſe die den deutſchen Märzvor=
gängen
gewidmeten Betrachtungen mit folgendem kindlich=naiven
Schlußkommentar: Falls die Deutſchen erklärte es, ſich ebenſo
intenſiv wie die Engländer für Rudern, Fußball, Pferderennen
und andere Sportarten intereſſieren würden, ſo hätten ſie es
nicht nötig, all die aufregenden Ereigniſſe durchzumachen, die
ſie heute durchmachen müſſen ." Hierin zeigt ſich ſchon nicht
nur ein Mangel an Verſtändnis für den wahren Sinn der
gegenwärtigen deutſchen Vorgänge, ſondern auch ein völliges
Verkennen von deſſen tieferen Urſachen überhaupt.
England iſt eben ein Land, das den Krieg gewonnen hat,
das aus der Weltkataſtrophe von 1914/18 mit verhältnismäßig
heiler Haut davongekommen iſt, und es iſt daher unvermeidlich,
daß es Deutſchland gegenüber die heiter=harmloſe Mentalität
eines mit einem Krauken redenden geſunden Mannes an den
Tag legt. Dieſes Aneinandervorbeireden zeigt ſich auch bei der
Auslegung des Begriffes Greul. In England und in
Deutſchland verſteht man anſcheinend unter
Greuel zwei vollkommen verſchiedene Dinge.
In Deutſchland betrachtet man eine wirtſchaftliche Benachtei=
ligung
von Leuten, die der antideutſchen Hetzpropaganda über=
führt
worden ſind, als eine durchaus legale Abwehrmaßnahme.
In England dagegen iſt man ſchon geneigt, die Tatſache, daß
einem jüdiſchen Gelehrten als Repreſſalie für ſeine antideutſche
Aktivität ſein Bankkonto mit Beſchlag belegt worden iſt, als
Greuel zu bezeichnen. Und ſo gehen die Auffaſſungen in vielen
Fällen auseinander. Es wird alſo noch ein nicht geringes Maß
von Aufklärungsarbeit geleiſtet werden müſſen, um der engliſchen
Oeffentlichkeit zu einem größeren Maß von Verſtändnis für die
gegenwärtigen Vorgänge in Deutſchland und für die gegenwär=
tige
Mentalität der deutſchen Volksmaſſe zu verhelfen. Vor
allem iſt von größter Wichtigkeit, daß wie Reichskanzler
Hitler und Reichsminiſter Goering das in ihren Erklärungen
zur Bohkottbewegung betont haben die Regierung die ganze
Aktion, falls ſie je wieder aufleben ſollte, weiter in der Hand
behält und daß Beläſtigungen perſönlicher Art und Gewalttätig=
keiten
unter allen Umſtänden vermieden werden. Dieſe Erklärun=
gen
des Reichskanzlers und manche andere vernünftige Maß=
nahme
, die von deutſcher Seite zur Aufklärung des Auslandes
in den letzten Wochen unternommen worden iſt, wie zum Bei=
ſpiel
die zahlreichen ans Ausland gerichteten Briefe von Privat=
perſonen
und Firmen, haben bereits in England viel zu einer
ruhigeren und nüchterneren Beurteilung der deutſchen Ereigniſſe
beigetragen, und die geſamte Greuelpropaganda iſt, wie geſagt,
in England bereits merklich im Abebben begriffen. Die weitere
Abwehr wird ſich in der gleichen Richtung zu bewegen haben.
Nur auf dieſe Weiſe wird man in England jene verſtändnis=
vollere
Atmoſphäre ſchaffen, die für Deutſchland bei den kom=
menden
Reviſionsverhandlungen vorausſichtlich von ſo großer
Bedeutung ſein wird.

Vom Tage.

Der Reichspräſident empfing am Mittwoch vormittag den
Staatspräſidenten von Heſſen Dr. Werner ſowie den Senatspräſi=
denten
von Lübeck Dr. Völtzer.
Der Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft hat angeordnet, daß
leichtverderbliche Konditorware an Sonntagen während höchſtens
zwei Stunden hergeſtellt werden dürfen. Gleichzeitig iſt das Aus=
tragen
dieſer Waren an Sonntagen während höchſtens zwei Stun=
den
geſtattet.
Die Preußenfraktion der SPD. hat einen neuen Vorſtand ge=
wählt
und den bisherigen Fraktionsvorſitzenden Heilmann nicht
wieder aufgeſtellt.
Der neue Stadtkämmerer von Berlin teilt mit, daß die Stadt=
verwaltung
alle unrentablen ſtädtiſchen Betriebe auflöſen werde.
Verhandlungen über die Uebernahme einzelner Betriebszweige mit
privaten Firmen ſind eingeleitet.
Am Mittwoch früh beſetzte die Hitlerjugend unter Führung
von Mitgliedern der Reichsjugendführung die Geſchäftsſtelle des
Reichsausſchuſſes der deutſchen Jugendverbände in Berlin. Der
Reichsjugendführer der NSDAP., Baldur von Schirach, übernahm
die Führung in dieſer Spitzenorganiſation der deutſchen Jugend=
verbände
.
Der deutſche Generalkonſul in Danzig, Dr. Freiherr v. Ther=
mann
, hat ſich nach der geſtrigen Rückſprache beim Danziger Senat
nach Berlin begeben, um der deutſchen Reichsregierung über die
Zuſpitzung der politiſchen Lage in Danzig Bericht zu erſtatten.
Polniſche Aufſtändiſche ſprengten am Dienstag in Orzegow
eine Paſſionsveranſtaltung der deutſchen katholiſchen Jungmänner
und Jugendvereine. Der Vorſitzende des Vereins wurde bewußt=
los
geſchlagen. Auch eine Anzahl der Zuſchauer hat Verletzungen
erlitten. Die Hetze gegen die deutſche Preſſe nimmt ihren Fortgang.
Der deutſche Generalkonſul in Kattowitz, Graf Adelmann, der
bereits Anfang der Woche Vorſtellungen wegen der antideutſchen
Ausſchreitungen in Kattowitz erhoben hat, hat ietzt nach der Rück=
kehr
des Woiwoden Graczynſki erneut einen Proteſtſchritt unter=
nommen
. Graczynſki hat ſein tiefſtes Bedauern über die Vorfälle
ausgeſprochen.

Berlin, 5. April.
Die Direktoren der Inſtitute für Leibesübungen an den deut=
ſchen
Hochſchulen ſind zur Zeit zu einem Ausbildungslehrgang an
der Geländeſportſchule Döberitz zuſammengezogen. Gelegentlich
der Anweſenheit des geſchäftsführenden Präſidenten des Reichs=
kuratoriums
, Herrn v. Neufville, fand eine eingehende Ausſprache
ſtatt, in der völlige Uebereinſtimmung dahin zum Ausdruck kam,
daß der Geländeſport zu einem weſentlichen Be=
ſtandteil
der akademiſchen Ausbildung gemacht
werden müſſe, und daß hierfür die unbedingt erforderliche
Zeit ſeitens der Hochſchulen ſowie der ſtudentiſchen Verbände ver=
fügbar
gemacht werden müſſe. Die Inſtitutsleiter ſagten ihrer=
ſeits
in der Ueberzeugung, daß die geſamte Studentenſchaft erfaßt
werden müſſe, ihre vollſte Mitarbeit zu.

Berlin, 5. April.
Die Verlängerung des am 4. März fällig gewordenen ſoge=
nannten
Rediskontkredites der Reichsbank von 70 Millionen
Dollar iſt inſofern auf Schwierigkeiten geſtoßen, als die Gläu=
bigerbanken
anläßlich der kürzlich beobachteten Bewegungen des
Dollarkurſes eine beſondere Währungsſicherung durch eine ver=
ſtärkte
Goldklauſel verlangten, deren Annahme wiederum
Schwierigkeiten begegnete. Die Reichsbank hat deshalb den
Gläubigerbanken angeboten, von der Aenderung der Währungs=
klauſel
abzuſehen oder die Rückzahlung des Kredites entgegen=
zunehmen
. Nachdem eine der Gläubigerbanken ſich für die Rück=
zahlung
entſchieden hat, iſt damit zu rechnen, daß in den nächſten
Tagen die entſprechenden Goldbewegungen ſtattfinden werden.
* Dieſer Rediskontkredit ſtammt aus den Tagen der 1931er
Bankenkriſe. Er hatte urſprünglich eine Höhe von 100 Millionen
Dollar, wovon inzwiſchen 30 Millionen zurückgezahlt worden
ſind. Er wurde uns ſeinerzeit von der Bank von England, der
New York Federal=Reſervebank, der Bank von Frankreich und
der B.J.Z. als Ueberbrückungskredit zur Verfügung geſtellt, um
einen Damm gegen die Gold= und Deviſenabzüge jener Tage
zu ſchaffen. Unter Teilrückzahlungen iſt der Kredit wiederholt
verlängert worden. Dabei haben es aber die Gläubiger nie an
Verſuchen fehlen laſſen, aus dieſem Kredit ein politiſches Druck=
mittel
zu machen.
Es iſt ſchon ſeit einiger Zeit bekannt, daß der neue Reichs=
bankpräſident
kein Freund dieſes Rediskontkredites iſt, eben
weil er der Reichsbank nicht mehr Bewegungsfreiheit ver=
ſchaffte
, ſondern wie eine Feſſel wirkte. Um künftige Entwick=
lungen
vorzubereiten, hat Dr. Schacht in dem letzten Ausweis
ſchon die Deckung dieſes Kredites ebenſo wie für den Bereit=
ſchaftskredit
der Golddiskontbank in Höhe von 45 Millionen
nicht mehr zur Friſierung unſeres Goldbeſtandes benutzt, ſon=
dern
ihn beſonders aufgeführt, ſo daß die Deckung unſerer Noten
durch Gold und Deviſen wenig mehr über 10 Prozent liegt.
Inzwiſchen haben wir aber alle an dem engliſchen und amerika=
niſchen
Beiſpiel gelernt, daß die Stabilität einer Währung nicht
von der Höhe der Golddeckung abhängig iſt, daß wir alſo die
Abbuchung der Beſtände, die uns nicht gehören, nicht zu ſcheuen
haben, zumal man in England und im Ausland in der Per=
ſönlichkeit
des Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht eine ſichere
Gewähr für die Feſtigkeit der deutſchen Währung erblickt.

Die Kanzler-Rede.
(Fortſetzung von Seite 1, 2. Spalte.)
Augenblick ſchwer zu verteidigen ſind, die aber getroffen werden
müſſen, und deren Erfolg im erſten Moment vielen Volksgenoſ=
ſen
nicht gleich ſichtbar wird, von denen man aber weiß, daß ſie
einmal doch die Rettung der Nation ermöglichen. Wenn der
deutſche Bauer wieder glücklich einen ſo großen Zuſammenſchluß
gefunden hat, wird er auch gerade dadurch in Zukunft das Han=
deln
der Regierung unerhört erleichtern, indem er dieſe gewalti=
gen
Volksmaſſen hinter ſie ſtellt. Ich glaube, daß in dieſer natio=
nalen
Regierung kein Mann ſitzt, der nicht von dieſem aufrichtigen
Wunſch nach engſter Zuſammenarbeit erfüllt iſt. Wir ſehen in der
Erfüllung dieſer Aufgabe zugleich die Rettung
des deutſchen Volkes für die Zukunfk.
und zwar nicht nur für das Jahr 1933 und 1934, ſondern für die
fernſten Zeiten.
Wir möchten heute diejenigen Entſchlüſſe treffen und in den
nächſten Jahren durchführen, von denen wir wiſſen, daß auch
ſpätere Generationen ſie als grundſätzlich richtig anerkennen
werden, daß ſpätere Generationen einmal feſtſtellen: Es war
höchſte Zeit, daß man den Mut bekam, dieſe Entſchlüſſe zu treffen,
denen wir die Rettung der deutſchen Nation überhaupt ver=
danken
. (Lebh. Beifall.) Wir ſind bereit, dieſen ſchweren Kampf
auf uns zu nehmen, wir haben die allgemeinen politiſchen Vor=
ausſetzungen
geſchaffen.
Durch das Ermächtigungsgeſetz iſt zum erſten Male Vernunft
entſprechend die Rettungsaktion für das deutſche Volk gelöſt
worden von den nur parteimäßig eingeſtellten Abſichten und Rück=
ſichten
des Parlamentes. Es iſt aber notwendig, daß an dieſem
Handeln das Volk ſelbſt lebendigen Anteil nimmt.
Das deutſche Volk muß ſich auf ſich ſelbſt beſinnen
und hinter die Regierung treten. Wenn wir in vier Jahren
wieder an die deutſche Nation appellieren, dann wollen wir uns
nicht an ein Volk wenden, das vier Jahre geſchlafen hat, ſondern
das in dieſer Zeit endlich aus ſeiner parlamentariſchen Hypnoſe
erwacht iſt. (Beifall.)
Ich glaube, daß die Arbeit, die vor uns liegt, die ſchwerſte
iſt, weil man nach einer mindeſtens 15jährigen Zeit des Außer=
achtlaſſens
der natürlichen Lebensvorausſetzun=
gen
nun wieder mit ganz primitiven Vernunftgrundſätzen be=
ginnen
muß, weil in dieſer Zeit eine unerhörte Inter=
eſſenverflechtung
vorgenommen worden iſt, und man
kaum einen Schritt tun kann, ohne auf geiſtige und
materielle Korruption zu ſtoßen. Es iſt eine ungeheuere
Aufgabe, allein gelöſt werden muß ſie und wird ſie, denn, wenn
das deutſche Volk Jahrtauſende in wechſelvollem Schickſal über=
ſtanden
hat, dann kann es nicht der Wille der Vorſehung ſein,
daß es ſich plötzlich ſelbſt den Lebensfaden abſchneidet. Das ganze
Ringen der Vergangenheit wäre zwecklos geweſen, wenn plötzlich
das Ringen für die Zunkunft aufgegeben würde. Jede Generation
muß ihrerſeits ihre Pflicht erfüllen. Wir haben 15 Jahre lang
uns ſchwer verſündigt, ausnahmslos bewußt oder unbewußt, aktiv
oder durch Duldung, und müſſen insgeſamt zuſammen bewußt
dieſe Zeit überwinden. Es gilt auch hier dieſer ewige Grundſatz,
daß dort, wo ein Wille iſt, der durch gar nichts ge=
beugt
werden kann; daß dort der Wille abſolut
die Not beugen wird.
Die Rede des Reichskanzlers wurde mit lebhaftem Beifall
aufgenommen.
Präſident Brandes dankte dem Kanzler für ſeine Aus=
führungen
, mit denen er neue Zuverſicht geweckt habe, und gab
ie Verſicherung ab, daß der Deutſche Landwirtſchaftsrat ſich
hinter ihn ſtellen und ihm folgen werde. (Lebhafter Beifall.)
Auflöſung des Allgemeinen Deutſchen
Beamkenbundes.
Der Bundesausſchuß des Allgemeinen Deutſchen Beamten=
bundes
hat, nachdem eine Reihe der angeſchloſſenen Verbände
ihren Austritt erklärt hat, in ſeiner Sitzung vom 3. April 1933
beſchloſſen, die Auflöſung des Allgemeinen Deutſchen Beamten=
bundes
ſatzungsgemäß durchzuführen.
Wie wir erfahren, iſt dieſer Beſchluß erſt heute der Oeffent=
ichkeit
übergeben worden, da man erſt die Mitglieder in einem
internen Schreiben benachrichtigen wollte.

11

Die Lufttüchtigkeit der Zeppeline‟.

Kataſtrophen amerikaniſcher Luftſchiffe. Die Fehler der ameri=
kaniſchen
Luftſchiffe. Es mangelt die große Erfahrung.
Die Acron Amerikas fliegendes Hotel, iſt nach Zeitungs=
meldungen
havariert. Die amerikaniſchen Luftſchiffe haben ſchon
mehrfach ſchwere Kataſtrophen zu verzeichnen gehabt. Im Jahre
1921 wurde das Luftſchiff Z. R. II zerſtört. Es ging in der
Luft in Flammen auf, ähnlich dem engliſchen Starrluftſchiff
R. 101. Dabei kam die ganze Beſatzung in Stärke von 42 Mann
um. Ein Jahr ſpäter verunglückte das Marineluftſchiff Roma
bei Hampton. In aller Erinnerung dürfte noch die furchtbare
Kataſtrophe der Shenandoa ſein, die ſich am 3. September 1925
ereignete. Die Urſache lag darin, daß die Heliumzellen platzten,
da das teure Heliumgas nicht abgeblaſen werden durfte und bei
ſeiner Ausdehnung in größen Höhen zum Untergang des Schiffes
führte.
War die Acron luftuntüchtig?
Die amerikaniſchen Luftſchiffe zeichnen ſich durch Rekordgrößen
aus. Die Acron übertraf den Graf Zeppelin mit ihren
184 000 Kubikmetern Inhalt beträchtlich an Größe. Trotzdem das
Luftſchiff der amerikaniſchen Marine nach dem Syſtem der Zeppe=
line
erbaut wurde, begegneten Fachkreiſe ihm mit Mißtrauen. Als
die Acron im Jahre 1932 einen Unfall erlitt, wurden Befürch=
tungen
laut, daß das Luftſchiff fluguntüchtig ſei. Dazu hatten die
Lehren der erſten Verſuchsfahrten Veranlaſſung gegeben. Das
Luftſchiff konnte nämlich nicht die erforderliche Höhe erſteigen.
Aber ſowohl der Kommandant des Luftſchiffes, Charles E. Roſen=
dahl
, als auch der Luftſchiffadmiral erklärten, daß die Acron
allen Anforderungen entſpreche. Geringere Leiſtungen bei Ver=
ſuchsfahrten
ſeien auf Zufälle zurückzuführen. Tatſächlich ſind in
der Zukunft bei den Flügen Beanſtandungen nicht mehr zu ver=
zeichnen
geweſen.
Die lufttüchtigen Zeppeline‟.
Die Welt hatte ſich inzwiſchen infolge der großartigen Lei=
ſtungen
der Zeppeline daran gewöhnt, die Luftſchiffe als ganz
ſichere Fahrmittel zu betrachten. Der Luftverkehr mit Zeppelinen
hob ſich und ſoll in Zukufnt eine große Ausweitung erfahren. Es
beſteht nun die Möglichkeit, daß die Havarie der Acron Miß=
trauen
gegen die Sicherheit der Luftſchiffe verbreitet. Darum ſei
in dieſer Beziehung ein aufklärendes Wort geſprochen. Jedes
Luftſchiff kann in Sturmgefahren kommen, die auch von gewöhn=
lichen
Schiffen nicht ferngehalten werden können. Es fragt ſich
nur, wie das Luftſchiff dieſe Gefahren beſteht. Auch der Graf

Zeppelin hat ſchon manch ſchweres Wetter aushalten müſſen. Aber
niemals war das deutſche Luftſchiff auch nur einen Augenblick lang
bedroht. Die Zeppeline ſind eben lufttüchtig. Die amerikaniſchen
Starrluftſchiffe ſind nicht Original=Zeppeline, ſondern nur Nach=
ahmungen
. Mit dieſen Nachahmungen iſt es ſtets eine eigene
Sache. Auch Frankreich hat den Verſuch gemacht, in dem Luft=
ſchiff
Spieß die deutſchen Zeppeline zu imitieren, ebenſo wie
die engliſchen Starrluftſchiffe R. 100 und R. 101 ziemlich ge=
naue
Kopien unſerer Zeppeline waren. Beide Syſteme haben ſich
nicht bewährt. Die Amerikaner ſind bedeutend fähigere Inge=
nieure
, darum ſind die amerikaniſchen Luftſchiffe auch beſſer als
die franzöſiſchen und engliſchen. Aber es fehlt auch den Ameri=
kanern
die 30 Jahre lange Erfahrung. Wenn auch der leitende
Ingenieur der Goodyear=Zeppelin=Co., Dr. Arnſtein, aus der
Schule Friedrichshafen ſtammt, ſo ſind doch die Arbeiter nicht ſo
gut vorgebildet, wie die deutſchen, die an faſt 130 Luftſchiffen eine
wundervolle Schulung erhalten haben. Die Erfahrung, die ſich auf
die kleinſten Dinge bezieht, ſpielt eine große Rolle. Sie ſtammt
aus tauſend guten und ſchlechten Erlebniſſen, die die Mannſchaf=
ten
mit ihren Luftſchiffen gehabt haben, und die bei jedem Neu=
bau
eines Luftſchiffes verwendet worden ſind. So kam es, daß die
deutſchen Zeppeline allmählich eine Lufttüchtigkeit erlangt haben,
die das Luftſchiff zu einem ſicheren Verkehrsinſtrument gemacht
haben. Die Weltreiſen, die unſere Zeppeline in der jüngſten Ver=
gangenheit
gemacht haben, und die durch die fahrplanmäßige
Sicherheit die Bewunderung der ganzen Welt erregt haben, ſind
der beſte Beweis für die Zuverläſſigkeit der deutſchen Luftver=
kehrszeuge
. In den vorhergehenden Ausführungen ſind nur die
Gründe dafür dargelegt worden, warum grade die deutſchen Er=
zeugniſſe
des Luftbauweſens ſich ſo großer Vorzüge erfreuen.
Nicht Rekordbauten, ſondern Sicherheitsbauten!
Die Amerikaner errichten, auch auf dem Gebiete des Luft=
ſchiffweſens
Wolkenkratzer, Rekordbauten, die ſchon durch ihre
Größe die Bewunderung der Welt erregen ſollen. Auf dem Ge=
biete
des Verkehrs iſt aber die Sicherheit das oberſte Gebot. Der
neue amerikaniſche Luftrieſe, der ſich im Bau befindet, ſoll alles
bisher Dageweſene weit übertreffen. Darum muß auch einmal zu
der Frage der Rieſenluftſchiffe Stellung genommen werden, um
nicht durch Fehlkonſtruktionen das Vertrauen der Welt zu ver=
ſpielen
. Es hat ſich tatſächlich gezeigt, daß Luftſchiffe größeren
Ausmaßes den Gewalten der Elemente beſſeren Widerſtand leiſten
können, da dadurch die Kraft der Motoren erheblich größer wer=
den
kann. Auch die deutſche Zeppelinwerft iſt darum dazu über=
gegangen
, Luftſchiffe größeren Ausmaßes herzuſtellen. Die Haupt=
ſache
iſt aber nicht die Größe, ſondern die aus der geſteigerten
Größe ſich ergebende höhere Leiſtungsfähigkeit und Sicherheit. Alle
Einzelheiten in dem Luftſchiffkörper müſſen zuſammenwirken, um

dieſe Leiſtungen und Sicherheiten zu erzeugen. Bei der verhält=
nismäßig
geringen Erfahrung der Amerikaner iſt zu befürchten,
daß nicht alle Elemente der Luftſchiffe genügend gegeneinander
abgewogen ſind, um einen harmoniſchen und organiſchen Arbeits=
gang
zu gewährleiſten. Die engliſchen Rieſenluftſchiffe R. 100
und R. 101 haben gezeigt, daß die Größe allein nur wenig be=
deutet
. Augenblicklich verfügt nur die Luftſchiffwerft in Fried=
richshafen
über die genügend große Erfahrung, um auf Grund der
bisherigen Feſtſtellungen ein Luftſchiff von ſo großen Ausmaßen
zu erbauen, daß ein völlig ungeſtörter, fahrplanmäßiger Luftver=
kehr
über die Ozeane gewährleiſtet iſt, der nach Menſchenmöglich=
keit
jede Sicherheit bietet. Das Experimentieren ſollte bei der
Bedeutung der Luftſchiffe unterbleiben. Die amerikaniſche Werft
ſcheint doch nicht völlig ſicher arbeitende Erzeugniſſe zu liefern, wie
ſchon die Beanſtandungen bei den Probefahrten und jetzt das Un=
glück
der Acron zu beweiſen geeignet ſind.
Der Sieg des Luftſchiffes.
Der Aufbau des Luftſchiffweſens kann nicht in der Art vor=
gehen
, wie in anderen Techniken, weil hier zu große internatio=
nale
Werte des ſchnellen Weltverkehrs auf dem Spiele ſtehen. Der
Sieg des Luftſchiffes iſt gewiß, wenn die Erfahrungen der deut=
ſchen
Luftſchiffkonſtrukteure und Arbeiter für die Welt nutzbar ge=
macht
werden. Es wird ſich von ſelbſt ergeben, daß bei einem der=
artigen
Zuſammenarbeiten der Völker Deutſchland die Führung
wird haben müſſen, da nur die deutſche Luftſchiffwerft über die
erforderliche Sachkenntnis verfügt.

* Berliner Premieren.

Ein Deutſcher und ein Engländer geben ſich, jeder auf ſeine
Art, mit dem ungelöſten (vielleicht unlösbaren!) Problem ab.
wie das Fronterlebnis auf den Frontmenſchen im Frieden aus=
wirkt
, vielmehr unauslöſchhar nachwirkt. Der deutſche Dramatiker
Maxim Zieſe ſagt in ſeinem Drama Siebenſtein ( Schau=
ſpielhaus
) als Motto: Ueberall, wo etwas für Deutſchland getan
werden muß dort liegt Siebenſtein. Zieſe hat zweifellos den
ehrlichen Willen, deutſche Nachkriegszeit lebendig zu geſtalten.
Ehrlicher Wille iſt aber mit dramatiſcher Geſtaltungskraft nicht
gleichbedeutend, und verträumte Symboliſtik gehört nicht zum
Zeittheater, wenigſtens nicht im Zuſammenhang mit dieſem
Stoff. Der Engländer Somerſet Maugham beſchränkt ſich
wiederum darauf, in ſeinem W. k Für geleiſtete Dienſte‟
den Verfall einer Familie zu zeigen, ohne die tieferen Gründe
und Zuſammenhänge des Kriegsopfers zu an=lyſieren.
Beide Stücke Halbheiten; keine Zeitdokumente und keine
Bühnenwerke von großem Format. Spielleiter und Schauſpieler
retteten, was zu retten war
Die übrigen Neuheiten der letzten zwei Wochen ſind noch
nicht einmal Halbheiten, ſondern lediglich Nieten. Als ſolche
A. v. K.
harmlos, aber keineswegs kritikwürdig.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 96

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 6. April 1933

OM

Heute früh hat Gott der Herr meinen lieben, guten
Mann, unſeren treuen Vater und Schwiegervater
Franz Schulz
Spenglermeiſter
plötzlich und unerwartet im 71. Lebensjahre durch Herz=
ſchlag
zu ſich gerufen.
In tiefem Schmerz:
Eliſe Schulz, geb. Beringer
Ferdinand Schulz
Käta Schulz, geb. Krug

Darmſtadt, den 5. April 1933.
Karlsſtr. 104½

(4619

Die Beerdigung findet Freitag, den 7. April, nach=
mittags
3½ Uhr, vom Portale des Beſſunger Friedhofes
aus ſtatt.

Todes=Anzeige.
Heute vormittag 9 Uhr verſchied
nach kurzem, ſchwerem Leiden
unſere liebe Mutter, Großmutter
und Urgroßmutter
Frau Margarethe Vetter
im Alter von80 Jahren 10 Monaten.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Philipp Veiter
nebſt Kinder u. Enkelkinder.
Darmſtadt, Fränkiſch=Crumbach, Detroit,
Michigan (1I. S. A.).
Die Beerdigung findet Freitag
nachmittag 3½= Uhr auf dem Wald=
friedhof
ſtatt.

Todes=Anzeige.
Heute entſchlief nach kurzem,
ſchweren Leiden meine gute Frau,
unſere liebe, gute Mutter und
Großmutter
Frau Eva Heyl
im 85. Lebensjahr.
In tiefer Trauer:
Frau Charlotte Plaum, geb. Hehl
Adolf Heyl und Frau
Enkel und Urenkel.
Darmſtadt, den 5. April 1933,
Erbacherſtr. 12.
REfs
Die Beerdigung findet am Frei=
tag
, den 7. April 1933, nachm.
4 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.

Einheirak!
Tücht. Landw.= od.
Geſchäftst. iſt Gele=
genheit
geboten, in
15 ha gr. ſchuld.=fr.
ſchön. Anweſ. Nähe
Darmſt. einzuheir.
Bin 27 J., evgl. u.
v. ſtattl. Erſchein.
Zuſchr. u. M. 185
a. d. Geſch. (4614

Frauringe

in allen Prels-
lagen
, eigene
Anfertigung
Gottl. Storck
Juwelier
Schulstr. 12

Darmstädter
Lesezirkel.
Lesemappen ill. Zeit-
schriften
, von 25H an
Prospekte kostenlos.
Valentin Roeder
Alicestr. 10, Tel. 2512
Annahmestelle auch
Roeder’sche
Leihbibliothek
Ernst-Ludwigstr. 17,
Ecke Schuchardstr.
(3309a)

Vernickeln! Erb
Pankratiusſtr. 31.
(4557a)

Statt beſonderen Karten.
Dankſagung.
Für die vielen, wohltuenden Beweiſe liebevoller Teil=
nahme
beim Heimgang unſeres lieben Entſchlafenen
ſagen wir allen Freunden und Bekannten unſeren
herzlichſten Dank.
Frau Margarete Reifenrath
Martha Reifenrath
Ernſt Reifenrath.
Griesheim b. Darmſtadt, den 5. April 1933.

aber nicht glatt
ist die mit
Tappar
gepflegte Treppe
(farblos od. braun)
Liter Mark 1.40
Friedften Beideler
Ludwigsplatz 7 . Telefon 45

Schuhmacherei
Rhönring 31.
H.=Sohl. u. Fl. 3.20,
D.=Sohl. u. Fl. 2.20,
geklebt oder genäht
30 Pf. mehr. Keine
Maſchinenarb.

Alke Damen-u.
Herrenhüfe
von 52 64 Kopf=
weite
werden in
moderne Formen
umgearbeitet.
Hutzentrale Wenzel
Rheinſtraße 3:

chreibmaſehinen
Friedmann
Luiſenplatz 1
liefert die billigſten.
Neue u. gebrauchte
von Mk. 25. an.
(2017a)

Großer Herrſchaftsgarten
3450 qm. inmitten der Stadt, mit maſ=
ſivem
, im Sommer bewohnbar. Garten=
haus
, einem Gewächshaus, Miſtbeet=
fenſtern
, einem weiteren klein. Garten=
haus
, ertragreicher Obſtanlage, ſofort
zu vermieten. Eignet ſich beſonders für
Gärknerei-Bekrieb mit Berkauf.
Näh. bei A. Wegerth. Rheinſtraße
Seitenbau, 2. Stock.
(4628

Durch die D.B.S.
erbautes

Haus
in Jugenheim mit
zwei 3=Zim.= Woh=
nungen
mit Ueber=
nahme
ein. zinsloſ
Hypoth. z. verkauf
od. eine Wohnung
möbl. f. 50 mon
zu verm. Schriftl.
Anf. an Hr. Schröer
Darmſtadt.
Eliſabethenſtr. 69,p.
(4615)

Kinder-
Schuhe
schöne Modelle,
gepaart mit ersten Oua-
litäten
. So richtig
Freudebringer für Sie
und Ihre kleinen
Lieblinge.
4626)

Alle fehlenden Artikel sind wieder
eingetroffen, Es istwichtig unsere
Schaufenster zu beachten. Wir
werden jetzt auch den verwöhn-
testen
Ansprüchen gerecht.

SatoT

Seit 70 Jahren das führende christliche
Schuhhauc
Darmstadt Schillerplatz

Empfehlenswerte Bücher

Wilhelm Diehl: Der gefangene Pfarrer. Eine ge=
ſchichtliche
Erzählung aus der Zeit des Dreißigjährigen
Krieges. 7. Taufend. 1926. 238 Seiten in 8. In Ganz=
leinen
: 1.80 RM.
Formal wie inhaltlich mit geſtaltendem Geſchick geſchrieben und
hat vor allem, was ſo vielen hiſtoriſchen und modernen Geſchichten
mangelt eine Seele. Tägliche Rundſchau. 1926.
Bis in die derbe Sprache hinein kernig und echt. Didaskalia, 1926.
Hermann Bräuning=Oktavio: Silhouetten aus der
Wertherzeit. Ein Silhouettenbuch mit 60 Silhouetten
aus dem Nachlaß von Joh. Heinrich Voß und dem
Silhouettenbuch von Carl Schubert herausgegeben.
Xll und 57 Seiten und 1.X Tafeln in gr. 89 (27X
19,5 cm). 1926. In Halbleinen: 10 RM.
Die Wiedergabe in Originalgröße auf Bütten wird höchſten An=
ſprüchen
gerecht. Der Text iſt ſympathiſch durch eine warme Ver=
teidigung
Mercks und durch manches anregende Wort, Bücher=
tvurm
. 1921, S. 21.
Werner Gent, Dr. phil. et med.: Weltanſchauung.
Eine ſyſtematiſche und problemgeſchichtliche Unter=
ſuchung
. Erläutert am Beiſpiel der Weltanſchauung
Leſſings. 1931. VIII und 216 Seiten in gr. 8. Bro=
ſchiert
: 10 RM.
Infolge ihrer Gediegenheit, namentlich wegen ihrer philologiſchen
Gründlichkeit und ihrer philoſophiegeſchichtlichen wie literatur=
geſchichtlich
kenntnisreichen Umſicht von hervorragender Bedeu=
tung
. Prof. J. E. Heyde in der Grundwiſſenſchaft, Bd. XI.
Zu haben in jeder guten Buchhandlung, in der Geſchäfts=
ſtelle
des Darmſtädter Tagblatts und vom
L. C. Wittich Verlag / Darmſtadt

Kleiner Laden
bill. zu vermieten.
Mühlſtraße 54.

Moſerſtraße 9, II.

ſtändig neu herge=
richtet
. Ausk. Herd=
weg
71, I. (*md

Neuzeitliches, herrſchaftlich. Liebigſtr. 14, 1. St.
Einfännnen Haus
7 Zimmer, reichl. Zubehör, Zentr.=Heiz.
u. ſchöner Garten per ſofort od. ſpät. zu
vermiet. Näh.: Heinheimerſtr. 3, I. *d. Schöne 6-Zim.
Wohnung
mit Zubehör
Ireneſtraße 12, II.
1. Juli z. verm.
Näh. Erdgeſchoß. Zu vermieten:
Sonnige
5-Zim.-Wohn.
Garten,
eventl.
1. Stock, Herdweg,
per 1. 6. ev. früher. 5-Zimmer=
Wohnung
m. Bad, 1 Bodenk.,
1 Keller, neuherge=
richt
., 2. Stck. Ernſt=
Ludwig=Str. 1, per
ſofort oder ſpäter
zu vermiet. (4646b

Bismarckſtr. 18, I.
6 Zim. m. Bad per
1. Juli z. vm. Näh.
Darmſt. Hausbeſitz.=
Verein. Rheinſtr. 1,
Telef. 560. (4620a

Kauft Lebensmittel

in
den

ſchöne
5-Zim.-Wohn.
mit Balk. u. allem
Zub, z. 1. 7. 33 zu
vm. Näh. Erdgeſch.
*id)

Scentent Sie
eu Rovonhagehrleß Okeuigaié
O O

Besonders stark und erkeischend!

Nr. Taschenflasche .
Nr. 4 Reiseflasche .."
Nr. 13 ½Originalflasche
Nr. 16 ½ Literflasche .
Nr. 204 Reiseflasche .
Nr. 217 1Liter ..

. 90vol%6 nur 0.10
1.25
0.35

5.00

0.85
70v0
4.75

Geschenk-Kasten schon von Mk. 0.60 an
Larlüinerie Ih. Frauk
Slisabethenstraße 9.
(4611

Mod. große 4=Zim.=
Wohnung mit Bad
(evtl. mit Garage)
in gut., ruh. Lage,
ab ſofort z. ver=
mieten
. Näheres:
A. Schuchmann.
Artillerieſtr. 10, II."

3-Zim.=Wohn.
z. 1. Mai z. v. Näh.
Mauerſtr. 2

Schöne 3=Zimmer=
Wohnung zu verm.
Näh. Geſchäftsſt.

2 kl. Manſd.=Zim.
nebſt 1 ſchrägen für
25 an Einzelp.
zut verm. Südoſt.
Ang. u. M. 201 an
d. Gſchſt. erb. (4638

aufkinderwagen
schon von 9.50 an (4641
Größte Auswahl, nur bei
B. OR1O, Karlstr. 14118

Aelt. Herr findet
gukes Heim
m.. Penſ. b. Witwe.
Ang. u. M. 186 Gſch.*

Aelt. Herr o. Dame
find. behagl. Heim,
möbl. od. unmöbl.*
Ang. u. M. 177 Gſt.

Groß, ſonn. Zimm.,
ſehr reichl. ausge=
ſtattet
, zu verm.
Wittmannſtr. 14, I.

Herderſtr. 16, I.
i. gt. ruh. Hauſe u.
frei. Lage gut möb.
Zimmer z. vm. (*idi

Ludwigſtr. 17, II.
mbl. Z. z. v. (ev. 2)
(4204a)

E.=Ludwigſtr. 3, III.
möbl. Zim., ſepar.
Eing., 3. vm. (4404a

Gut möbl. Zimmer
per ſofort zu verm.
Hügelſtr. 15, Laden
(4366a)

Bismarckſtr. 82, pt.
möb. Z., ſep. Eing.,
el. L., Schreibt. z. v.

Wienerſtr. 72, pt.
einf. möb. 3. z. v.

Einfam.-Haus
67 Zim., Garage,
Gart., mon. 100.
Nur durch
Wohnungsnachweis
A. & J. Monnard,
Möbeltransport,
Feldbergſtraße 38.
(4609)

In ruhigem, ge=
pflegtem
Hauſe,
im 2. Stock
ſchöne
Wohnung
beſtehend aus
geräum. Zimm.
Loggia, Bad und
Nebenräumen, z.
1. Juli zu verm.
Beſichtigung
1012 Uhr Nd.=
MRamſtädterſtr. 87, II.

Frankf.=Str. 16½, II.
gut möbl. Z., ſchör
geleg., bill. z. vm.

zügelſtr. 4,II., g. möb
im. m. el. L. z. vm.
(4610b)

2 ger., ſonn. Zim
m. Balk. in gut. H
möb. od. leer z.
Näh. Gſchſt. (4621a

4=Zimm.=Wohnung
in guter Lage zun
1 7. 33 geſ. Miete
bis 80 . Ang. u
M. 190 a. d. Gſch.

Reichsbeamt. (led.
ſof. od. ſp. 2= ev.
3=Zim.=Wohn. Off.
u. M. 174 Geſchſt.

Jung. Ehepaar oh.
Kind. ſucht 12=3
Wohnung. Off. u.
M. 178 a. d. Gſch.

Geb. ält. Herr ſuch=
abgeſchl
. 23=Zim
Wohn. m. Zub. in
gt. Hſe. Ang. m. Pr.
u. M. 180 Geſchſt.

Entfernung von Pickeln, Warzen
Sommersprossen
-sowe -aller anderen Schönheitsfehler-
Hanny Six, Wissensch. Kosmetiks
Elisaheihenstr. 28, II. Sprechsf. V. 919½ Uhr.*

Brkläruns!
In letzter Zeit wurde vor einem
Schwindler gewarnt, der eine
Edelpolitur vertritt. lch
gebe hierdurch den verehr-
lichen
Haustrauen zur Kennt-
nis
, daß dieser Herr mit meiner
Firma und mit meinem Produkt
nicht das geringste zu tun hat.
Ich bitte daher die verehrlichen
Hausfrauen, meine Vertreter
nach wie vor zu empfangen.
Polifix-Vertrieb Heidelberg
Geschäftsstelle Darmstadt
H. Mittelstädter, Schuknechtstr. 57

Beſſ. Ehep. (pünktl.
Mietzahler) ſucht
abgeſchloſſ. 2=Zim.=
Wohng. Miete ei=
nige
Mon. voraus
Off. u. M. 137 Gſch

Für 2 Perſ., pktl.
Zahler, 3=Z.=Wohn
in gut. Hauſe ge
(am lbſt. Manſ.)
Ang. u. M. 195 Gſe

2 Damen (Mutter
u. Tochter) ſuchen
in gutem Hauſe
23=Zim.=Wohng.,
evtl. Tauſch gegen
5=Zim.=Wohnung,
ſof. od. ſpäter. Ang.
unt. M. 194 Gſch.

Kdrloſ. Ehep.,Penſ.
ucht ſof. 12 Zim.,
auch Manſ. Prs. b.
30 . Angeb unter
M. 193 a. d. Gſch.*

z=Zim.=Wohng. mit
Etg.=Heiz., Balkon
Bad, Manſ.=Z. z. 1.7.
geſ. Ausf. Ang. m.
Pr. u. M. 164 Gſch.

Aelt. Dame ſucht z.
1. 5. ein möb. heiz=
bar
. Zimmer n. d
Straße pt., 1. od. 2.
St., mit Küchenb.,
nahe Halteſt. Freie
Lg. erw., nicht Be=
ding
. 1820 mo=
natl
. Ang. M. 184
.. d. Geſchſt. (461

Berufst. ruh. Frl.
mögl. ſof. ſchöne
2=Zim.=Wohn. i. gt.,
ruh. Hſe. Preisang.
erb. u. M. 146 Gſch.*

Berufstätige Dame
ſucht z. 15. 4. 33
ein ſchönes ſepar
leeres Zimmer.
Ang. mit Preis u
M. 100 a. d. Gſch.*

billiges,
Pand, Barzahlg
geſucht. Preis=Off.
u. M. 189 Geſchſt.*

Damenrad,
uch rep.=bedürftig.
zu kaufen geſucht.
Ang. mit Preis u.
M. 191 a. d. Gſch

Haare
ausgekämmte
und abgeſchnittene,
kauft laufend:
Kanzler,
Schulſtraße 12.
2695

Dipl.=Schreibtiſch
mit Seſſel zu kauf.
geſucht. Angeb. u.
M. 183 a. d. Gſch.*

Kl. Plattofen oder
Herd zu kauf. geſ.*
Ang. u. M. 199 Gſch.

1 braunwoll. Hrn.=
Handſchuh verloren.
Geg. Belohn. abz.
Zeitungstorhalle,
Ludwigsplatz 2.

Gold. Armbd. verl.
20 Mk. Belohng.
Wittmannſtr. 19, II.

Grün. Wellenſitti
a. d. Nam. Fi=
hör
., entflog. G
Belohng. abz. Be
ſungerſtr. 206,
(4622)

ehälten!

[ ][  ][ ]

Donnerstag, 6. April 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 96 Seite 5

Aus der Landeshaupkftadk.
Darmſtadt, den 6. April 1933
Zum 70jährigen Jubiläum der Ernſt= Ludwig=Skraße.
* Die nach dem Landgrafen Ernſt Ludwig, der von 1668 bis
1739 regierte, benannte Ernſt=Ludwigsſtraße kann am 8. April
ihr 70jähriges Beſtehen feiern.
Ehedem lag hier inmitten der Stadt, die in dieſer Umgebung
ſchon ſtark bebaut war, noch ein großes Gartengelände, das durch
Umzäunung abgeſperrt war. Die Häuſer am Ludwigsplatz waren
bereits als Eckhäuſer gebaut, aber zwiſchen ihnen ſperrte ein Bret=
terzaun
den Durchgang. Auf der anderen Seite, zwiſchen dem ehe=
maligen
Schwab’ſchen Hauſe, heute Rothſchild, und dem Weißen
Turm war noch ein Stück von der alten Stadtmauer, und rechts
herüber zog ein zweiſtöckiges Gebäude, die Gaſtwirtſchaft von
Georg Schmidt, ehemalige Alte Poſt‟. Das Kametzkyſche Gut,
mit ſeiner weiten Gartenanlage und einer auserleſenen Orangerie
nahm die Flächen der Ludwigſtraße, Schulſtraße, Ludwigsplatz und
Ernſt Ludwigſtraße ein, und erſt mit Abbruch des Neuen Tores
am Schwab’ſchen Hauſe, um die Mitte des 18. Jahrhunderts,
gab es etwas Luft hier. Aber der Durchgang zwiſchen dem Ernſt=
Ludwigsplatz und dem Ludwigsplatz blieb noch lange verſperrt.
Im Adreßbuch von 1863 erſcheint die Ernſt=Ludwigsſtraße
zum erſten Male, 1865 hat ſie 13 Häuſer, und unter der alten
Bezeichnung Lit. E. nur 7.
Die offizielle und feierliche Eröffnung der Straße fand am
8. April 1863 ſtatt. Nachmittags 5 Uhr ward ein kleiner Feſtzug
errangiert An der Spitze ritt ein Feſtmarſchall, dann folgten Feſt=
ordner
und zwei Trabanten in Koſtümen aus der Zeit des Land=
grafen
Ernſt=Ludwig, weiter folgte das Stadtbanner die Muſik
des Großherzoglichen Artilleriekorps, der Stadtvorſtand nebſt
Stadtbaumeiſter die Bauunternehmer: Schreinermeiſter Johann
Peter Geuter, Zimmermeiſter Karl Juſtus Rückert. Weißbinder=
meiſ
=er Friedrich Voigt und Maurermeiſter Johannes Klump. Es
waren die Handwerker, welche die erſten Häuſer in der Straße
erbaut hatten. Den Beſchluß des Feſtzuges bildeten die Bewoh=
ner
. Die Häuſer waren mit Fahnen und Guirlanden geſchmückt.
Reden und Trinkſprüche wechſelten, und manches donnernde Hoch
auf Fürſt und Vaterland und Baumeiſter uſw. wurde während
des Feſteſſens in der Alten Poſt ausgebracht.
Ein Feſtgedicht verherrlichte den Akt mit folgenden Worten:
Glückauf zum Durchbruch dieſer Straße,
Ernſt=Ludwigs Denkmal ſoll ſie ſein.

Ein Hoch trink ich aus dieſem Glaſe,
Gefüllt mit ächtem Landeswein.
Dem allverehrten Großherzog.
Der ſtets der Bürger Wohl evwog
Die Bauherrn, die wir hier umgeben
Sie ſchreckte kein Prophetenwort
Drum ſollen hoch die Wackern leben
Und was uns wohl will, da und dort.
Mit reichem Segen wolle lohnen,

Der Himmel, die hier rundum wohnen.

Reichsſchächtverbot. Unter dem tiefen Eindruck der wunder=
baren
nationalen Erneuerung Deutſchlands iſt ſoeben amtlich be=
kannt
geworden, daß die Reichsregierung nun in gleicher Weiſe
wie die heſſiſche Regierung die Frage des Schächtverbots geregelt
hat, für das der Heſſiſche Tierſchutzverein ſich ſeit Jahren vergeb=
lich
bemühte. Aus Anlaß dieſer befreienden edlen Tat im In=
tereſſe
der leidenden Tierwelt hat der Vorſtand des Tierſchutzver=
eins
für Heſſen beim Reichsverband der Deutſchen Tierſchutzvereine
beantragt, den Reichskanzler Adolf Hitler zum Ehren=
vorſitzenden
des Reichsverbandes zu ernennen und ihm die Gol=
dene
Perner=Medaille zu verleihen.
N. Kratz.
Heſſiſches Landestheater.

Großes Haus

Donnerstag, Anf. 19½, Ende 23 Uhr. C.20*
Figaros Hochzeit.
Preiſe 0.705.50 Mk. Fretag. 7. April Anf. 20. Ende nach 22½ Uhr. D18,
Die Freier.
Preiſe 0.504.50 Mk. Samstag. 8. April Anf. 20, Ende n. 22½ Uhr. B.19 u,. Dſt. V. M.13
Rigoletto.
Preife 0.705.50 Mk.

Mieinte Haue

Dee
6. April 2022½4 Uhr. Außer Miete.
Der Gwiſſenswurm. Preiſe 0.703.80 Mk. Anf. 20 Ende nach 22½ Uhr. Dſt. Vlksb. G,1 u. 2
Freitag.
7. April Der Wildſchütz.
Preiſe 0.804.50 Mk. Gae
8. April 2022½ Uhr. Zuſ.=Miete VI11.
Der 18. Oktober.
Preiſe 0.703.80 Mk.

Heſſiſches Landestheater. Figaros Hochzeit. Im
Großen Haus wird heute abend die Mozartſche Oper Figaros
Hochzeit unter der muſikaliſchen Leitung Karl Maria Zwiß=
lers
gegeben. Es ſind beſchäftigt die Damen Krauß, Harre,
Jacobs, Heilmann, die Herren Drath, Herrmann,
Kuhn, Vogt, Möbus, Schlüter. Miete C 20. Der
G wiſſenswurm. Im Kleinen Haus wird das Anzen=
gruberſche
Volksſtück Der Giwiſſenswurm wiederholt.
Der zu jeder neuen Aufführung ſich ſteigende Kartenverkauf be=
weiſt
, wie großen Anklang dieſe Neuinſzenierung Arthur Maria
Rabenalts beim Publikum gefunden hat. Der 18. Ok=
tober
. Am Samstag, dem 8. April wird im Kleinen Haus
zum erſten Male das nationale Schauſpiel Der 18. Oktober von
Walter Erich Schäfer aufgeführt. Inſzenierung: Arthur Maria
Rabenalt. Es wirken mit die Herren Faber, Keim,
Weſtermann, Baumeiſter. Grüters a. G., Linde
a G., Maletzki, Kutſchera, Peters, Rießland,
Goebel, Worret, Lohkamp. Zuſatzmiete UI, 11.
Achtes Sinfoniekonzert des Landestheaters. In=
folge
einer Abſage Adolf Buſchs wird im 8. Sinfoniekonzert am
Montag, dem 10. April, der bekannte Geiger Profeſſor Dr. h. c.
Guſtav Havemann das Violinkonzert mit Orcheſter=
begleitung
von Johannes Brahms ſpielen. Unter
der muſikaliſchen Leitung von Karl Marja Zwißler bringt das
Landestheaterorcheſter die Cis=Moll=Sinfonie von Hans
Pfitzner zur Erſtaufführung. Kaum zwei Wochen liegen
zwiſchen der Uraufführung in München und der hieſigen Erſtauf=
führung
. Karl Maria Zwießler ergriff freudig die Gelegenheit,
ſeinen verehrten Lehrer und Meiſter zu ehren. Die Sinfonie
iſt keine neue Kompoſition, ſondern eine Uebertragung ſeines
Cis=Moll=Streichquartetts für großes Orcheſter. Der Aufführung
ſieht man mit großem Intereſſe entgegen.

Kundgebung des heſſiſchen Handwerks.
Die Programmrede des neuen Handwerkskammerpräfidenken. Einmükigkeik der heſſ. Handwerksverkreker.

Für geſtern nachmittag war eine Kundgebung des Heſſiſchen
Handwerks in den großen Saal des Städtiſchen Saalbaus ein=
berufen
, zu der die Obermeiſter und ſtellvertretenden Obermeiſter
ſämtlicher Fachvereine, die Vorſitzenden und ſtellvertretenden
Vorſitzenden der Ortsgewerbevereine und Bezirksverbände ein=
geladen
waren. Daß der große Saal, trotz des abgegrenzten
Kreiſes der Eingeladenen, die jeder Einzelne hunderte von Mit=
gliedern
vertreten, überfüllt war, iſt ein Beweis, daß an der
Kundgebung das geſamte Handwerk teilnahm. In der Tat waren
auch die Handwerksmeiſter aus ganz Heſſen erſchienen, ſo daß
die Kundgebung außerordentlich eindrucksvoll und machtvoll war.
Die Verſammlung wurde geleitet und eröffnet durch den
Kreiskampfbundführer Schreinermeiſter Schaefer, der in
ſeiner Begrüßungsanſprache zunächſt des Mannes gedachte, der
am 30. Januar das Steuer des Staatsſchiffes in die Hand ge=
nommen
hat. Er betonte, daß gerade die Nationalſozialiſten
fanatiſche Kämpfer für ihren Führer Adolf Hitler waren.
Der neue Präſident der Handwerkskammer, Metzgermeiſter
Müller=Mainz rief dem Handwerk zu: Wir werden ſtets uns
treu bleiben, wir wollen ſiegen oder ſterben. Die Zeit des Redens,
des Kritiſierens iſt vorbei, heute gilt es, die Arbeit aufzunehmen
auf der ganzen Linie. Dem Syſtem, das geſtorben iſt, ſagen wir.
ſchlechter wie dieſes kann es niemand machen. Wer heute nicht
mitkämpfen will, hat kein Recht zu reden, noch zu nörgeln. Schon
in der Vorkriegszeit iſt der Handwerkerſtand zu Boden gedrückt
worden. Der Marxismus hat dem Handwerk das Abſterben
prophezeit, aber trotz aller Vorausſage iſt das Handwerk nicht
geſtorben, und es lebt. Die Schuld an der ſchlechten Lage des
Handwerks lag vor allem an der Führung. Wie kann das Hand=
werk
leben, wenn es nicht darauf aufbaut, was ſeine Geburts=
ſtätte
iſt. Für das Handwerk kommt erſt Deutſchland, dann
die Welt. Und wir haben erkannt, erſt wenn die Landwirt=
ſchaft
leben kann, kann der Mittelſtand leben. Der Marxismus
und Liberalismus differenzierte den Menſchen nur nach Geld.
Dem Handwerk wurde der Beſitz genommen, er wurde proletari=
ſiert
. Man hat dem Handwerk alles verſprochen, und alle Ver=
ſprechungen
wurden zu ſchanden. Die Nationalſozialiſten erklärte
man als Utopiſten. Trotzdem, wie es der Führer vorausſagte,
ſo trat es ein. Es war in Deutſchland nichts mehr vorhanden,
wie der Rahmen, was dazwiſchen war, war ausgepovert. Auch in
den Berufsorganiſationen iſt der Rahmen vorhanden, aber der
Inhalt wurde erſt von Adolf Hitler geſchaffen. Das Größte wurde
in der kurzen Zeit ſchon erreicht, das Volk wurde auf einen
Nenner gebracht, daß es heute ſagt Wir wollen leben. Vor
allem iſt es Aufgabe, die Sicherheit des Volkes zu gewährleiſten.
Das Volk iſt das Primäre, nicht die Wirtſchaft, und die Mit=
glieder
in der Organiſation ſind das Primäre, nicht die Organi=
ſation
. Der Marxismus war Verdiener am Volk. Wie es dort
war, war es in vielen Berufsorganiſationen, deren Führer
nur für ſich ſorgten, nicht für die Mitglieder. Dieſen Führern
fehlten die Qualitäten. Mit der Wirtſchaftskriſe konnten
ſie ſich nicht entſchuldigen. Aufgabe iſt heute, nicht zurückzufallen
in das Vergangene, maßgebend iſt, was kommt.
Vor allem iſt der Liberalismus am Ende, denn letzten Endes
iſt er Marxismus. Die Wirtſchaft, die Wiſſenſchaft die Sittlichkeit
diente nicht, wie es ſein ſollte, dem Volk. Die Wirtſchaft diente
dem Geld. Aber nicht Kapital ſchafft Arbeit, ſondern Ar=
beit
ſchafft Beſitz Und wer fleißig arbeitet, ſoll entſprechend be=
zahlt
werden, und nicht wie es ſeither war, wer gearbeitet hatte,
mußte die hohen Steuern bezahlen. Die Kammer der Vergangen=
heit
verſäumte die Aufklärung über die Verwendung der Steuern.
Die Mittelſtandsbewegung hat ſehr wenig an der Geſchichte ge=
ſernt
. Auch in Deutſchland kamen Leute mit dunkelſter Vergangen=
heit
an die Spitze.
Er betone, daß das nationalſozialiſtiſche Präſidium der Kam=
mer
heute genau das Gegenteil wolle, was unter dem früheren
Präſidium gewollt wurde. Dem Handwerk wurde ſtets alles Schöne,
Gute verſprochen, aber eine Staatsführung, die auf das Schild
Vernichtung des Mittelſtandes geſchrieben hatte, konnte ja nichts
für den Aufbau tun. Da war alles Lüge. Der Marxismus und das
ewige Judentum hatte nur die Vernichtung des Mittelſtandes im
Auge. Das Volk wurde ſyſtematiſch vergiftet, ſturmreif für den
Kommunismus gemacht. Heute verwahrt ſich der Nationalſozialis=
mus
dagegen, parteipolitiſch genannt zu werden, das war er ein=
mal
. Heute will er nur im Sinne des Volkes ſich betätigen. Na=
tional
ſein heißt, ſein Leben nicht ſich, ſondern ſeinen Vorfahren
verdanken und ſeinem Volke dienen, nicht ſich perſönlich. Der
Menſch müſſe auch wieder Herr über die Technik werden. Auch
in der Innung dient alles der Geſamtheit. Man kann nicht ver=
ſtehen
, daß dem Handwerk immer Ruhe und Frieden gepredigt
wurde, aber es ging dauernd abwärts mit ihm. Das Handwerk
aber will leben, und der Mittelſtand geht heute ebenſo auf die
Straße, daß Deutſchland leben kann, wie früher der Marxismus
auf die Straße ging, um Deutſchland zu vernichten. Die National=
ſozialiſten
bekennen ſich als Revolutionäre, denn für ſie heißt es,
heraus aus dem Verſteck zum Aufbau und zur Verbeſſerung. Man
muß bereit ſein, denn eine Revolution, die nur dem Volk dienen
will, muß und wird Erfolg haben. Früher hieß es nur keine
Politik, das war unſer Nachteil, wir könnten heute ſchon mitten
im Aufbau ſein. Der Nationalſozialismus iſt bereit und trägt die
Verantwortung. Er verſpricht nichts, aber er hält alles, was für
Deutſchland iſt.
Der Nationalſozialismus wird einſtehen für das, was er tut.
Früher hat es an der Führung gefehlt. Und dem Syndikus ſei ge=
ſagt
, daß ſie Anwälte des Handwerks ſind. Der Geiſt des Hand=
werks
iſt gut und das, was das Handwerk will, ſollen die Anwälte
des Handwerks ausführen. Wenn die von den Nationalſozialiſten
gewünſchte Verordnung kommen ſoll, muß er die Mitwirkung aller
Kräfte haben. Die Ausbildung des Nachwuchſes muß beſonders
gepflegt werden, und zwar muß man den jungen Menſchen aus
Idealismus helfen. In den Innungen muß eine Neubildung Platz
greifen. Gegenſeitiges Herabſetzen muß aufhören. Vergangenes ſoll
vergeſſen werden, Mißtrauen ausgemerzt werden. Geſunde Kritik
iſt anzuerkennen, aber keine Nörgelei. Wir wollen keine Zwangs=
innung
, aber in einer Innung wollen wir uns eintragen, in der
der große Befähigungsnachweis zu liefern iſt. Bei jeder Kammer
wird ein Ehrengericht eingeführt, das ſittlich hochſtehende Männer
ſchützt. Für Zucht, Ordnung und Sitte wird dieſes Ehrengericht
ſorgen. Jeder muß ſich eingliedern, ſonſt hat er kein Recht teilzu=
nehmen
an den Segnungen des Staates. Primär iſt das Mitglied
und die Innung, ſekundär iſt die Spitze. Mehr Macht der In=
nung
, heißt es von nun an; die Meiſter und Obermeiſter haben
von nun an für Ordnung zu ſorgen. Auch an Enttäuſchungen wird
es vielleicht nicht fehlen, aber vor allem muß Deutſchland leben.
Redner befaßte ſich dann mit Sozialismus und Berufs=
organiſation
Intereſſengemeinſchaften für die Geſamtheit, für
die Lebensgemeinſchaft ſollen gegründet werden, nicht für

die eigene Taſche. Menſchenwürdige Behandlung dem Lehrling
gegenüber iſt Hauptſache. Dem Lehrling müſſen die Eltern erſetzt
werden. Und der bekommt nur den Meiſterbrief, der bewieſen hat.
daß er die Lehrjungen erziehen kann. Arbeitsbeſchaffung und hin=
aus
in die Fremde iſt beſſer wie alles Schulmäßige. In der Zunft=
ordnung
findet ſich vieles von dem. was der Nationalſozialismus
will. Je mehr Kleinexiſtenzen geſund ſind, deſto geſünder iſt das Volk.
Die Handwerksſchullehrer ſollten das wahre Handwerk erſt kennen
lernen. Der Nationalſozialismus will das Handwerk ſchützen und
formen. Sozialismus iſt eine ſeeliſche Veranlagung eines Volkes.
Aus dem Innern muß das Richtige gefühlt werden.
Heute gelten keine Kompromiſſe heute gilt nur das Handeln.
Wenn der Mittelſtand immer ſo raffiniert geweſen wäre, wie die
Großbetriebe, wäre das frühere Syſtem längſt abgewirtſchaftet
Der Kampf gegen den Juden wird geführt, da er nur leben will
ohne zu arbeiten. In Kleinbetrieben ſitzt kaum ein Jude, aber im
Geldweſen. Der Jude wird bekämpft, weil er kein Deutſcher iſt
und kein Deutſcher werden kann. Daher hat ſich auch raſſenpolitiſch
eine Berufsorganiſation zu betätigen. Die Berufsorganiſation
muß alſo von Grund auf erneuert werden. Und in Kürze werde
es auch Einzelhandelskammern geben, genau wie das Handwerk
ſeine Kammern hat. Die Gewerkſchaft wird nicht abgelehnt, aber
die Bonzen, die darin ſitzen. Die Innungen ſollen das Primärſte
ſein, dann kommt der Landesverband und ſchließlich die Kammer,
die aber nicht ein notwendiges Uebel ſein will, ſondern der oberſte
Anwalt ihres Willens. Die Kammer wird für das Handwerk ſor=
gen
, ſie läßt die Innungen beſtehen. Der Liberalismus iſt ver=
geſſen
, der Marxismus wird ausgebrannt mit Stumpf und Stil.
Die Organiſation wird kämpfen. Der Kampfbund iſt keine Kon=
kurrenz
gegen die Berufsorganiſation, er wird nur dafür ſorgen,
daß der neue Geiſt alle erfaßt. In kurzem wird nichts getan, ohne
das Mitwiſſen des Kampfbundes. Der Kampfbund, die Innungen
und der Ortsgewerbeverein, jeder wird ſeine Arbeit tun. Die
Geſchäftsſtelle des Gaues wird in die Kammer einziehen, aber
beide Stellen werden ſelbſtändig arbeiten und bleiben. Der
Kampfbund wird ſich erſt dann auflöſen, wenn alle Deutſche ſind
und wenn alle Deutſche ſind Nationalſozialiſten. Beweiſen
Sie der Bewegung und dem Führer das durch freiwillige Zur=
verfügungsſtellung
zur Mitarbeit; dann erfolgt eine Neueinſtel=
lung
oder Ablehnung, es muß gleichmäßig am Wiederaufbau
Deutſchlands gearbeitet werden. Das Wollen und der Geiſt iſt
maßgebend, nicht das Alter. Es werden ſechstägige Führerkurſe
demnächſt gehalten, an dem alle, ob an Jahren alt oder jung ob
arm oder reich, teilnehmen können. Keiner in der Innung. dem
es ſchlecht geht, ſoll ſchief angeſehen werden, im Gegenteil, es muß
ihm geholfen werden. Der Arbeit gehört die Krone dem Faulen=
zer
die Strafe. Der Arme muß gegen Ausſaugung geſchützt werden.
Stein auf Stein muß aufgebaut werden, ein neuer Führer=
typ
muß das Volk zum Aufſtieg führen. Ein neues Reich der
Größe, der Sauberkeit durch freiwillige Unterordnung aller muß
erſtehen. Wo die Führung iſt, iſt die Maſſe. Aber komme keine
Organiſation, in deſſen Vorſtand ein Jude iſt. Gemeinſam muß
gekämpft werden.
Eine Minute ſtillen Gedenkens wurde dann all denen ge=
widmet
, die für Volk und Nation, und für die Bewegung ge=
fallen
ſind. Mit einem begeiſtert aufgenommenen Heil Hitler
ſchloß der Präſident ſeine Programmrede. Spontan wurde ihm
während ſeiner Anſprache Beifall zuteil, der ſich am Schluſſe zu
lang anhaltender Zuſtimmung ſteigerte.
Schreinermeiſter Schaefer erklärte, Reſolution zu verfaſſen,
ſei nicht Sache der neuen Männer, ſondern die Tat. Ein drei=
faches
Sieg Heil brachte er auf Deutſchlands Führer, auf den
Volkskanzler Adolf Hitler und das Handwerk aus. Mit dem
Horſt=Weſſel=Lied, das ſpontan angeſtimmt wurde, ſchloß die Kund=
gebung
, die eine erhebende Einmütigkeit im Handwerk zeigte.

Beiträge für die Winterhilfsküchen.
Es wird uns geſchrieben‟ Die für die Winterhilfsküchen ge=
zeichneten
monatlichen Beiträge, die in der Wohnung
abgeholt werden ſollen, werden in dieſen Tagen einkaſſiert. Es
wird gebeten, die gezeichneten Beiträge bereitzulegen, damit den
Sammlern die Arbeit erleichtert wird. Die Sammler ſind ver=
pflichtet
, für jeden Beitrag den Spendern die entſprechende Quit=
tungsmarke
auszuhändigen. Es wird gebeten, ohne Quittung kein
Geld abgeben zu wollen. Die Winterhilfsküchen bleiben voraus=
ſichtlich
bis zum 1. Mai geöffnet und nach dieſem Termin werden
wir nur bei ſolchen Spendern noch Beiträge kaſſieren, die ſich hier=
zu
ausdrücklich bereit erklärten. Allen Spendern ſei herzlich für
die Unterſtützung des Hilfswerkes gedankt. Spenden für die Küchen
können auf Sparkaſſen=Scheckkonto Nr. 5500 eingezahlt oder auf
Poſtſcheckkonto Frankfurt a. M. Nr. 59 400 überwieſen werden.

Johannesgemeinde. Am morgigen Freitag, dem 7. April,
abends um 8 Uhr, werden die beiden Kameradſchaften unſeres
am 31. März abgeſchloſſenen Notwerks der deutſchen Jugend im
Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26, ihren Eltern und der Gemeinde
einen Abſchlußabend bieten, an dem alle Gemeindeglieder und
ſonſtigen Freunde dieſer wirklich ſchönen Arbeit herzlich einge=
laden
ſind. Die jungen Leute werden ſelbſt erzählen, ſingen,
tanzen und ein Märchenſpiel ſpielen, ſo daß alle Beſucher einen
Eindruck bekommen können von dem Geiſt dieſer Gemeinſchaft,
Der Eintritt iſt frei. Mit dem Abend iſt eine Ausſtellung ſelbſt=
gefertigter
Arbeiten verbunden. Gleichzeitig bitten wir noch
dringend um freiwillige Gaben zur Deckung der reſtlichen Aus=
lagen
an Pfarrer Goethe, Kahlertſtr. 24, Poſtſcheckkonto 67236
Frankfurt a. M.
Geiſtliches Konzert in der Karwoche, Für das dritte ordent=
liche
Konzert des Muſikvereins am Mittwoch, den 12. April,
in der Stadtkirche ſind als Geſangsſoliſten zwei beim Darmſtädter
Publikum beſonders beliebte Künſtler, Anny von Stoſch und Jo=
hannes
Drath, gewonnen worden. Das Konzert darf ferner noch
mit beſonderer Spannung erwartet werden, da Dr. Hans Schmidt=
Iſſerſtedt dabei zum erſten Male als Geigenkünſtler vor die Darm=
ſtädter
Oeffentlichkeit treten wird. Er wird ein Grave von Friede=
mann
Bach und ein Largo von Reger für Violine ſpielen und
Frau von Stoſch bei zwei Arien von Joh. Seb. Bach und von Hän=
del
mit obligater Violine begleiten. Dr. Schmidt=Iſſerſtedt hat als
Künſtler ſeinen Ausgang von der Violine genommen; er galt
früher als Wunderkind auf dieſem Inſtrument. Entgegen der
erſten Meldung wird am 12. April, mittags 12 Uhr. eine Haupt=
probe
zu dem Konzert ſtattfinden, zu dem die Mitglieder des Ver=
ins
Zutritt haben.

So erschütterungstrei trägt Sie IhrWagen

Ar 48

auf den schlechtesten Straßen dahin,wenn Sie
TADTO Ballonreien jahren

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 96

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 6. April 1933

Deutſcher Abend beim Bund Königin Luiſe.
Bekennknis zur nakionalen Regierung. Mahnung zur Einigkeit und äußerſter Pflichkerfüllung.
Einmülkige

Ich dien!"

Dem Gedächtnis des Eiſernen Kanzlers.
Zu einem Deutſchen Abend hatte geſtern die Ortsgruppe
Darmſtadt des Bundes Königin Luiſe in den mit der ſchwarz=
weiß
=roten Flagge und Blumen wirkungsvoll geſchmückten großen
Saal der Vereinigten Geſellſchaft eingeladen. Neben den zahlreich
erſchienenen Kameradinnen und Freundinnen des Bundes hatte
auch eine beträchtliche Zahl von Stahlhelmkameraden in Uniform
der Einladung Folge geleiſtet. Nachdem die Kapelle mit dem
flott geſpielten Marinemarſch die Feier eingeleitet hatte trug
Fräulein Voßhag einen, dem erſten Kanzler des d. n Reichs
gewidmeten Vorſpruch vor, dem der Fridericus=Rex=Marſch folgte.
Darauf nahm Frau Major Stiebler das Wort zur Begrü=
ßungsanſprache
, in der ſie allen Kameradinnen und Freunden des
Bundes, den Kameraden vom Stahlhelm und vor allem der Red=
nerin
des Abends, Frau Kapgeſſer=Worms für ihr Erſcheinen
dankte. Sie betonte dann, daß vor allem das Gedenken an den Ge=
burtstag
des großen Kanzlers und Schmiedes des Reiches Anlaß
zu dieſer Feierſtunde gegeben habe, das Gedenken an Bismarck,
deſſen Erbe von der Nationalen Regierung übernommen und für
das ſich einzuſetzen uns allen heiligſte Pflicht ſein müſſe. Nachdem
ſie ſich eingehend mit dem Wollen des Bundes beſchäftigt hatte,
deſſen ganze Arbeit unter dem Motto ich dien ſtehe, ermahnte
ſie zur Einigkeit und äußerſter Pflichterfüllung und zeigte als
leuchtendes Vorbild für jede Kameradin und jede deutſche Frau,
die Frau, von der der Bund ſeinen Namen ableitet, die große
Königin Luiſe. Nach dem ſpontan von den Kameradinnen geſun=
genen
Bundeslied hielt Frau Hanna Kapgeſſer=Worms einen
Vortrag über. Vom erſten in des dritte Reich. Ausgehend von
den großen Zeiten deutſcher Geſchichte, wie ſie mit den Namen
Karl der Große, Friedrich Barbaroſſa verbunden ſind, ſprach die
Rednerin mit überzeugenden Worten und aufbauend auf gründ=
liche
Geſchichtskenntnis von deutſcher Koloniſationsarbeit im Oſten,
und der daraus erwachſenen Gründung des preußiſchen Staates.
Ueber das Werden dieſes Staates, über die Verdienſte des Großen
Kurfürſten und Friedrichs des Einzigen, ſeines titaniſchen Ur=
enkels
, wandte ſich die Rednerin zu den Zeiten tiefſter deutſcher
Schmach in den Jahren 18061812 und dem hoffnungsvollen Ge=
ſchehen
von 1813 dem die Erfüllung, die deutſche Einheit verſagt
blieb. Wie in den fruchtloſen akademiſchen Erörterungen des
Bundestages zum erſtenmal der preußiſche Vertreter Otto v. Bis=
marck
ſeine Farben ſtandhaft vertrat, und wie dann dieſer Bis=
marck
aus dem Nebeneinander von Bundesſtaaten ein Deutſches

Reich ſchuf, als deſſen erſter Kanzler er auch innenpolitiſch allein
neben ſeinem Kaiſer gegen ungezählte Feinde ſtand, das alles ver=
ſtand
Frau Kapgeſſer den geſpannt lauſchenden Zuhörern mit
ſtarker Geſtaltungskraft und großer Eindringlichkeit und Klarheit

zu vermitteln. Dann erſtanden vor uns die beiden unvergeßlichen
Tage deutſcher Geſchichte, der 18. Januar 1871 und der 1. Auguſt
1914 und die Zeit, die zwiſchen ihnen lag. Die Zeiten, in denen
man Bismarcks Vermächtnis vergeſſen hatte, in denen die zer=
ſetzenden
Kräfte des Marxismus ſich erhoben, um dann, in dem
Augenblick als unſer Vaterland vom überlegenen Feind
aufs äußerſte bedrängt der größten Einigkeit bedurft hätte,
zum Schlage auszuholen, an deſſen Folgen wir vierzehn Jahre
darniederlagen. Dieſe Folgen aber gilt es zu beſeitigen,
nachdem das große Geſchehen vom 5. März 1933 die Macht in
die Hände der nationalen Regierung gelegt hat, nachdem nach
langer dunkler Nacht ein Gefühl der Erlöſung das Volk er=
griffen
hat. Noch iſt der Marxismus, der in breiten Schichten
unſres Volkes bodenſtändig, vielen zur Religion geworden, nicht
endgültig zerſchlagen, noch huldigen Millionen dieſen Wahn=
ideen
noch iſt dieſer Irrglaube nicht tot. Es gilt den Ernſt der
Stunde nicht zu verkennen, und ſich darüber klar zu werden, daß
es nur eine Möglichkeit gibt, dieſen furchtbaren Feind auf die
Dauer niederzuringen. Einigkeit und nocheinmal Einigkeit. Die
Zeiten müſſen vorbei ſein, wo die einzelnen Glieder der natio=
nalen
Front mit ihr und wir ſich gegenüberſtehen. Wenn die
Führer es fertig gebracht haben, ſich zum gemeinſamen einheit=
lichen
Vorgehen zu finden, dann darf es auch in der Gefolgſchaft
nur Kameraden geben. Einmal muß die Stunde kommen, wo
dieſes deutſche Volk ſeine Miſſion erkennt, wo es nach einem
Ziel hinſtrebt, das nicht durch Haß, ſondern nur durch Liebe zu
erreichen iſt, die Ewigkeitsaufgabe des Staates: eine ge=
einte
, ſittlich hochſtehende Nation zu werden. So
haben wir die Pflicht, uns hinter den von allen Deutſchen be=
wunderten
, greiſen Generalfeldmarſchall, den getreuen Ekkehart
des deutſchen Volkes, und hinter den von Millionen erſehnten
Führer, den unbekannten Soldaten des Weltkrieges, Adolf
Hitler, zu ſtellen, der nun nicht mehr nur der Führer einer
Partei iſt, der an dem Platz ſteht, an dem Bismarck geſtanden,
der deſſen Vermächtnis aufgenommen hat, um das Dritte Reich
zu bauen. Wenn wir das tun, dann arbeiten wir auch im Sinne
Franz Seldtes, der ſich zum Wohle unſres Vaterlandes ohne
Zögern zu dieſem Kanzler bekannt hat.
Den mit lebhaftem Beifall und immer ſich wiederholenden
Heil=Rufen aufgenommenen, von ſtarkem vaterländiſchen Geiſt
getragenen. Worten folgte das gemeinſam geſungene Deutſch=
landlied
, das den offiziellen Teil dieſer wahrhaften Feierſtunde
würdig beſchloß.

Vom heſſiſchen Heimakwverk.
Zu der Meldung in unſerer Montag=Ausgabe, daß der ge=
ſamte
Vorſtand des Heſſiſchen Heimatwerks auf Grund der ver=
änderten
politiſchen Verhältniſſe und der grundlegenden Ver=
änderung
auf dem Gebiete des Arbeitsdienſtes ſeine Aemter
niedergelegt habe, teilt uns Regierungsrat Dr. Schmahl=
Groß=Gerau, mit, daß er als Vorſtandsmitglied des Heſ=
ſiſchen
Heimatwerkes ſein Amt nicht niedergelegt habe,
da er auf Grund der veränderten politiſchen Verhältniſſe dazu
keinerlei Veranlaſſung habe. Es ſei auch niemand mit einem
diesbezüglichen Wunſch an ihn herangetreten. Die uns zuge=
gangene
Mitteilung des Heſſiſchen Heimatwerkes iſt alſo inſoweit
unrichtig.
Wanderklub Falke 1916, Darmſtadt. Wanderung am
Sternhimmel war angeſagt. Wir hatten damit Glück, ine
überaus milde Frühlingsnacht und ein wunderbarer klarer Stern=
himmel
ſtanden zur Verfügung. Beim Abmarſch vom Viehbrunnen
grüßte der Mond ſilberhell vom Himmelsrand herüber. Die
Nieder=Ramſtädter Straße entlang zum Steinberg, dabei auf=
wärtskommend
, fanden wir bei Herrn Jung, Gaſtſtätte zum
Stadion, freundliche Aufnahme. Ein Wandermarſch des Klampf=
orcheſters
ſetzte ein. Wer recht in Freuden wandern will, folgte
als gemeinſames Lied mit Klampforcheſter=Begleitung, der Vor=
ſitzende
, Herr H. Dauven, fand herzliche Begrüßungsworte für
den liebenswürdigen Führer und Vortragenden, Herrn Ober=
ſtudienrat
Pickert, ſowie auch die Teilnehmer, dann begann
der eigentliche Vortragsabend. Mit verblüffend einfachen Hilfs=
mitteln
wußte der Vortragende die wiſſenſchaftliche Gradeinteilung
von Himmel und Erde, deren Wichtigkeit und Wechſelwirkung
für den Erdbewohner herauszuarbeiten, das Sonnenſyſtem und
den geſtirnten Himmel aufgeſpannter Regenſchirm mit ein=
geſteckten
weißen Sternbildern klarzulegen. Den geſpannt lau=
ſchenden
Zuhörern aus dem Herzen geſprochen, zollte der Ehren=
vorſitzende
des Vereins, Herr Oberreallehrer Schäfer, Herrn
Oberſtudienrat Pickert warmen Dank. Sehr lebhafte Ausſprache
mit Frage und Antwort hin und her ſetzte nun ein, bei der ſich die
Herren Heinrich Eymann, Gg. Ballweg, Ad. Friedrich, Wilh. =
mann
u. a. hervorragend beteiligten. Der Wiſſensdurſt der
Jugend wurde von dem Herrn Vortragenden hierbei reſtlos be=
friedigt
. Mit dem gemeinſamen Lied Was die Welt morgen
bringt unter Orcheſterbegleitung ſchloß die Tagung in der Gaſt=
ſtätte
und heraus gings zu beinahe mitternächtlicher Stunde ins
freie Gelände, die Probe aufs Exempel zu machen und das Ge=
lernte
in großen Zügen mit Aufblick zum funkelnden Sternenhim=
mel
in Frage und Antwort nachzuprüfen und feſter zu ſetzen.
Alles in allem: Der Abend bleibt ein Ereignis, die dankenswerte
Hingabe aller Teilnehmer dieſer Sternwanderung uns unver=
geßliches
Erlebnis.
Evangeliſche Jugendgemeinſchaft. Wir laden unſere Mit=
glieder
in den Bünden, ſowie alle Freunde der Jugend ein zu
unſerem diesjährigen Paſſionsgottesdienſt, der am kommenden
Samstag, dem 8. April, abends 8,15 Uhr, in der Schloßkirche
ſtattfindet. Prediger iſt Herr Pfarrer Goethe.
Heſſenbund. Es war ein Erlebnis beſonderer Art, das
die Vorträge des Herrn Generalſekretärs Müller vom Reichs=
verband
Evang. Jungmännerbünde Deutſchlands den Heſſenbünd=
lern
Darmſtadts geboten haben. Was war das für ein gewaltiger,
bis in die Tiefen aufrüttelnder Abend am Sonntag, als Redner
über das Thema: Was tut unſerem Volke am meiſten not?
ſprach. Man glaubte faſt in der Gegenwart zu ſtehen, als er von
dem Kampfe jener wackeren 30 jungen Männer ſprach, die es
wagten, in der Rieſenſtadt London im Jahre 1883 auf eigene Fauſt
eine große Lutherverſammlung einzuberufen. Der Hofprediger
Stöcker=Berlin war gebeten worden. Aber als er in dem von
über 4000 Menſchen überfüllten Saale das Wort ergreifen wollte,
da wurde er von den Nachkommen jener aus Deutſchland ge=
flohenen
48er Revolutionäre durch den Geſang der Internationale
niedergebrüllt und mit faulen Eiern beworfen. Trotzdem mächtig
das Lutherlied dazwiſchen klang, konnten ſie die Verſammlung
ſprengen, und Polizei mußte den Saal räumen. Stöcker kam nicht
zu Wort, ja man wollte ihn ſogar totſchlagen. Aber das deutſche
London hatte aufgehorcht. Mochte man dieſe 30 Mann nun auch
bei ihren öffentlichen Verſammlungen in einem der größten Park=
anlagen
Londons bei ihren erſten allſonntäglichen Verſammlun=
gen
niederſchlagen und mit Fäuſten bearbeiten Gottes Werk
kann niemand hindern .. .!. Müller wurde Leiter eines der
größten, ſegensreichſten Werke nach Art der Anſtalten des Paſtor
von Bodelſchwingh, einer deutſchen Arbeiterkolonie, der er bis zu
ſeiner Ausweiſung 1920 vorſtand. Ueberall, wo er die Jugend
unter das Wort zwang, zeigte es ſich, daß ein Mann mit Gott
immer eine Majorität iſt. Friſch und feſſelnd, wie ein Jüngling
ſprach der 74jährige Mann, der ein lebendiger Beweis für die
Wahrheit des Wortes iſt: Die Gott ſuchen, denen wird das Herz
leben!. Auch die Montagsverſammlung in der Kiesſtraße war
von gleichem Geiſt getragen und hinterließ einen tiefen Eindruck.

Briefkaſten.

G. Da Sie nach der gegebenen Darſtellung mit der Bank in
Geſchäftsverbindung ſtanden, werden wegen der Verrechnung in
erſter Linie die Bedingungen derſelben bezüglich lau=
fender
Rechnung oder Kontokorrentverkehr maßgebend ſein. Auf
Grund deren Prüfung würde die Antwort zu lauten haben.

Aus den Darmſtädker Lichtſpieltheakern.
Helia.
Wie ſag ich’s meinem Mann? iſt, wie der Titel
ahnen läßt, natürlich eine Ehekomödie. Zu einer ſolchen gehört
ein krankhaft eiferſüchtiger Mann, eine Frau mit viel weiblichen
Vorzügen und liebenswürdigen Schwächen, ein kleiner Anlaß zur
Eiferſucht und eine Menge ſchwierigſter und luſtigſter Verwicklun=
gen
. Ganz ſo iſt es auch in dieſem Film der ſich aber trotzdem
ſehr erfreulich aus dem Durchſchnitt ähnlicher Luſtſpiele heraus=
hebt
. Das iſt nicht erſtaunlich bei zwei ſo beliebten Hauptdarſtel=
lern
wie Renate Müller, die wieder durch friſches, natür=
liches
manchmal kapriziöſes Spiel gefällt, und Gg. Alexander,
dem die Rolle des Haustyrannen zwar nicht ganz leicht fällt, der
aber daneben reichlich Gelegenheit hat, ſeinen komiſchen Charme
zu entfalten. Nicht zuletzt muß auch die Regie Reinh. Schün=
zels
gelobt werden der mit leichter und ſicherer Hand und net=
ten
Kompoſitionseinfällen dies hübſche Luſtſpiel wirkungsvoll ge=
*
fügt hat.
* Palaſt=Lichtſpiele
bringen ein aus dem Rahmen der üblichen Filmhandlungen her=
austretendes
Geſchehen: das Erlebnis eines Weißen mit einer
Hawaierin. Luana, die Trägerin der Hauptrolle, wird von Do=
lores
del Rio, einer eigenartigen Filmſchönheit, glänzend
charakteriſiert. Wenn man ſich auch in die etwas exotiſch an=
mutende
Umwelt, in der der Film ſpielt, zunächſt hineinfinden
muß, ſo erreicht doch die recht geſchickte Regie von King Vidor,
bei Vermeidung von Uebertreibungen, daß ein auch für europäiſche
Begriffe verſtändiges Erleben ſich abrundet, dem man mit Span=
nung
folgt. Die dem Volke geweihte Eingeborene, für jeden Frem=
den
und Einheimiſchen unantaſtbar: Ta bu, die in Liebe zu
einem Weißen entflammt, geht ihren vorgeſchriebenen Schickſals=
weg
. Bilder von Naturkataſtrophen auf Hawai, von einem Vul=
kanausbruch
und fließenden Lavamaſſen ſind in den Film einge=
flochten
und erhöhen die dramatiſche Handlung. Sehr hübſch iſt
aus dem reichhaltigen Beiprogramm ein Kulturfilm von Kindern
und jungen Tieren.
*
Union=Theater. .... und es leuchtet die Pußta, das iſt
der Titel des heute und folgende Tage laufenden neuen Uſa= Ton=
films
mit Roſe Barſony, der bekannten begabten Tänzerin, Wolf
Albach=Retty. Tibor v. Halmay u. a., welcher unter der Regie von
Heinz Hille entſtanden iſt. Das tönende Beiprogramm enthält
u. a. die Ufa=Wochenſchau mit dem Tag von Potsdam.
Reſi=Theater. Ein ganz neues Filmgemiſch, ein Kriminal=
film
voller Spannung, Witz, Liebe und Muſik, Heute Nacht
geht’s los (Zigeuner der Nacht). In den Hauptrollen die reizend
groteske Jenny Jugo mit Hans Brauſewetter. Sie hören u. a.
den bekannten Schlager Eins zwei drei und vier, glücklich bin
ich nur bei dir‟ Dazu das gute Beiprogramm.
Die Beſſunger Lichtſpiele, Heidelberger Straße 89, bringen
ab heute Greta Garbo in. Mata Hari und die beiden Grotesk=
Komiker Dick und Dof in Hinter Schloß und Riegel, einem herz=
erfriſchenden
Luſtſpiel.
Der Ausſchuß für Leibesübungen e. V., Darmſtadt, hält
heute abend, 8,30 Uhr, im Reſtaurant Kaiſerſaal (Weißer Saal),
Grafenſtraße 20, ſeine diesjährige ordentliche Hauptverſammlung
ab. Die beteiligten Vereinsvertreter werden erſucht, die Ver=
ſammlung
zu beſuchen.
Winterhilfe=Konzert des Heſſ. Landestheater=Orcheſters. Das
von dem Heſſiſchen Landestheater=Orcheſter unter Mitwirkung
erſter Solokräfte des Landestheaters veranſtaltete Konzert er=
brachte
einen Reingewinn von 659 RM., der ohne Abzug der
Darmſtädter Winterhilfe überwieſen wurde. Durch uneigennütziges
Mitwirken jedes einzelnen konnte der ſchöne Betrag erzielt wer=
den
, er hätte ja noch höher ſein können, wenn das große Haus das
Schild Ausverkauft hätte aushängen können, hoffentlich im
nächſten Jahre.
Neue Kurſe. Vom Gabelsbergerſchen Stenographenverein,

beginnen. Alles weitere geht aus den geſtrigen Anzeigen des Ver=
eins
hervor.
Unglücksfall. Bei der Bahnbedarf A.G. ſtürzte der
Schloſſer Peter Hechler aus Hähnlein ſo unglücklich, daß er ſich
einen Oberſchenkelbruch zuzog, der ſeine Ueberführung ins Städt.
Krankenhaus notwendig machte.

Darmſtädker Pferdemarkk u. Hengſtſchau
am 24. April.
Der traditionelle Darmſtädter Pferde=
markt
mit Prämiierung findet in dieſem Jahre am Montag,
den 24 April 1933, auf dem Pferdemarktplatz Holzhofallee
ſtatt. Die Landwirte und Pferdehändler brauchen auch in dieſem
Jahre nicht die mit beſonderen Unkoſten verbundenen kreistier=
ärztlichen
Geſundheitszeugniſſe vorzulegen. Es findet lediglich eine
tierärztliche Beſichtigung beim Auftrieb ſtatt, die koſtenlos er=
folgt
. Selbſtverſtändlich muß Wert darauf gelegt werden, daß
Tiere aus verſeuchten Gehöften nicht aufgetrieben werden.
Die Vorführung der Hengſte aus der Umgebung
Darmſtadts findet beſtimmt ſtatt, ſo daß ſämtlichen Intereſſenten
die Beſichtigung bei dieſer Gelegenheit ermöglicht iſt.
Die damit verbundene Lotterie iſt, den heutigen Verhält=
niſſen
Rechnung tragend, umgeſtaltet worden. Der Reingewinn
wird reſtlos der heſſiſchen Pferdezucht wieder zugeführt. Die Lot=
terie
iſt deshalb eine Sache der Allgemeinheit, nicht etwa einer
kleinen Intereſſenten=Gruppe. Die Loſe werden in allen ein=
ſchlägigen
Geſchäften zu 50 Rpfg. verkauft. Auch die Vertrauens=
männer
in den einzelnen Orten und die Hengſtſtationen, ſowie die
Reitervereine geben Loſe ab.
Jahreshaupkverſamiglung des Bereins ehemaliger
Angehöriger des Großherzoglichen Arkilleriekorps.
Der erſte Vorſitzende des Vereins. Kamerad Oberpoſtinſpektor
Schweitzer führte zu Beginn der Verſammlung aus, daß jetzt
die Zeit der Frühlingsſtürme ſei, die alles Morſche und Brüchige
hinwegfegen, um der erwachenden Natur zur Entfaltung Raum
zu ſchaffen. So ſei es auch dem von Beginn an morſchen Syſtem
von 1918 jetzt ergangen. Am 21. März dieſes Jahres hat der greiſe
Generalfeldmarſchall des Weltkrieges und der junge Kanzler des
Deutſchen Reiches, Adolf Hitler, den Akt vollzogen. Er wies dar=
auf
hin, daß wir Kameraden von den Regimentsvereinen mit
dem Ziel zufrieden ſein können, denn es war ja auch unſer Ziel.
Mit den Worten des Altkanzlers: Wir Deutſche fürchten Gott
und ſonſt nichts auf der Welt und den Worten von Ernſt Moritz
Arndt: Der Gott, der Eiſen wachſen ließ, der wollte keine
Knechte, eröffnete er die von 145 Kameraden beſuchte Jahres=
hauptverſammlung
. Dann wies der erſte Vorſitzende darauf hin.
daß der Vorſtand auf der Hauptverſammlung Rechnung abzulegen
habe darüber, was er geleiſtet habe. Er gab einen Ueberblick über
das Vereinsleben und dankte allen Kameraden für ihre Unter=
ſtützung
. Hierauf erteilte er den einzelnen Berichterſtattern
(Schießleiter, Schriftführer, Kaſſen= und Bücherwart) das Wort.
Alle Berichte wurden mit großem Beifall aufgenommen. Die ge=
mäß
der Satzung ausgeſchiedenen Mitglieder des Vorſtandes wur=
den
einſtimmig wiedergewählt. Drei Kameraden wurden mit dem
Ehrenkreuz der Deutſchen Feldartillerie, 25 Kameraden mit der
Ehrennadel des Vereins für beſondere Dienſte für das Vereins=
leben
ausgezeichnet. Da die Tagesordnung erſchöpft war, gedachte
S. Exzellenz Generalleutnant von Müller der großen Taten
unſeres Altkanzlers und wies darauf hin, daß ſich das Reich unter
ſeiner Führung zu voller Blüte entfaltet habe und dies angehal=
ten
habe. bis es 1918 durch innere Zerſetzung in Schmach und
Schande verfallen ſei. Durch die Einigung nationaler Männer ſei
nun wieder eine Regierung von vaterländiſcher Geſinnung. Ehr=
lichkeit
und Sauberkeit gebildet, die zu ſtützen die Aufgabe der
Regimentsvereine ſei. Anſchließend ſang die Verſammlung das
Deutſchlandlied.
Nun erhielt Kamerad Hauptmann Bickel das Wort. Er führte
u. a. aus: Für die Verleihung des Ehrenkreuzes der Deutſchen
Feldartillerie ſage ich im Namen der Kameraden Gunſt. Dehus
und in meinem eigenen herzlichen Dank. Es wird uns, wie auch
den bisher ausgezeichneten Kameraden eine hohe Ehre ſein, bei
feſtlichen Gelegenheiten dieſes Ehrenkreuz zu tragen. Er ſchloß
ſeine von ſtarker Begeiſterung getragene Rede mit dem Ruf:
Unſer verehrungswürdiger Generalfeldmarſchall von Hindenburg,
der Soldat dreier Kriege, der Vater des Vaterlandes, und der erſte
Kanzler des neuen Deutſchen Reiches. Adolf Hitler, der Rufer und
Kämpfer. Hurrah, Hurrah. Hurrah! Nach dem Horſt=Weſſel=Lied
ſchloß der erſte Vorſitzende um 11 Uhr die in echtem Soldatengeiſte
verlaufene Verſammlung.

Aus dem Gerichksſaal.

Aw. Bis 11.30 Uhr verhandelte das Bezirksſchöffen=
gericht
am Mittwoch vergeblich, d. h., die erſte Verhandlung
mußte abgeſetzt werden, weil die eine Zeugin, die unumgänglich
nötig war, nicht rechtzeitig erſchienen war. Und die zweite Ver=
hnadlung
mußte zwecks weiterer Klärung vertagt werden.
Die dritte Verhandlung endlich gegen einen aus Keskaſtl im
Elſaß gebürtigen Kaminbauer und gegen einen aus Hep=
penheim
gebürtigen Tüncher konnte zu Ende geführt
werden. Die beiden waren im Januar zuſammen in einer Gemein=
ſchaftszelle
im hieſigen Landgerichtsgefängnis und haben da zu=
ſammen
einen Ausbruchsverſuch unternommen. Der eine nimmt
die Sache auf ſich. Er allein habe fortgewollt. Das Gericht erkennt
wegen Meuterei auf die Mindeſtſtrafe von ſechs
Monaten Gefängnis. Es iſt ſelbſt der Ueberzeugung, daß
die Strafe etwas reichlich hoch ſei, und ſtellt den beiden anheim,
auf dem Gnadenwege eine Kürzung der Strafe zu erlangen.
Die Große Strafkammer verurteilt unter anderem
einen Invaliden aus Pfungſtadt wegen fahrläſſigen
Falſcheides zu ſechs Wochen Gefängnis, abzüglich
einer Woche Unterſuchungshaft. Der Angeklagte hatte in einer
Verhandlung wegen Körperverletzung vor dem hieſigen Amtsgericht
unwahr zugunſten des Angeklagten ausgeſagt. Es werden ihm aber
weitgehendſt Milderungsgründe zugebilligt, da er nach dem Gut=
achten
des mediziniſchen Sachverſtändigen Epileptiker, ſehr ſchwach
von Gedächtnis und leicht beeinflußbar ſei.

Vorausſichtliche Zuſammenſetzung des Darmſtädter Stadt=
rats
. Zu unſerer geſtrigen Meldung wird uns noch mitgeteilt,
daß zum Unterſchied zur Ländergleichſchaltung, wo die kom=
muniſtiſchen
Stimmen ausfallen, werden die Stimmen der Kom=
muniſten
bei der Sitzverteilung der kommunalen Körperſchaften
auf die Stadträte der einzelnen Parteien verhältnisgemäß der
Stärke der Parteien aufgeteilt. Danach wird der Darmſtädter
Stadtrat bei nunmehr 37 Sitzen (gegenüber früher 48) folgender=
maßen
ausſehen: Nationalſozialiſten 21 (5) So 9 (16), Zen=
trum
3. (3), Kampffront Schwarz=Weiß=Rot 2 (3) Vereinigte
Liſte (DVP. und Volksdienſt) 2 (9). Poſitive Arbeitsgemeinſchaft
und Handwerker gehen leer aus, da für dieſe Parteien bei der
Reichstagswahl keine Liſten vorlagen.

Kunffnokizen.

(eber Werke, Künſtier oder künſileriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſiehenden Erwähnung
geſchieht, behält ſich die Redakion ihr Urteil vor.
Am Dienstag, den 11. April, abends 20 Uhr, findet im
Hauſe Schwab, Hobrechtſtr. 20, ein Konzertabend von Arla
Renz (Violine), Elſe Hofmann=Althen (Klavier) und
Hans Ziegler=Tübingen (Komponiſt) ſtatt. Es werden Werke
von Hans Pfitzner, Richard Strauß und Hans Ziegler geſpielt
werden. Eintrittskarten zu 1,50 Mk. bei Chriſtian Arnold, Ernſt=
Ludwigſtraße, und an der Abendkaſſe.

Lokale Veranſtalkungen.

Der Chriſtlich=ſoziale Volksdienſt weranſtaltet
morgen abend im Feierabend eine religiöſe Feier, die der Paſ=
ſionszeit
angepaßt iſt (Siehe Anzeige.)
Tageskalender für Donnerstag, den 6. April 1933.
Union:
und es leuchtet die Pußta; Helia: Wie ſag ichs
meinem Mann; Palaſt: Luana. Reſi: Heute Nacht gehts
los Beſſunger Lichtſpiele: Mata Hari und Hinter Schloß
und Riegel.

AWürfel (aStange) nur 1RPfg.
mit Butschein

[ ][  ][ ]

Donnerstag, 6. April 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 96 Seite 7

Aus Heſſen.
Eingaben an die zuſtändige Skelle richken!
Der Staatskommiſſar für das Polizeiweſen in Heſſen, Dr Beſt.
teilt mit: Es gehen mir aus der Bevölkerung ſehr zahlreiché
Anfragen und Anträge in polizeilichen Ange=
legenheiten
zu, zu deren Beſcheidung die ört=
lichen
Polizeibehörden in der Lage, und vielfach
nach Lage der geſetzlichen Beſtimmungen zunächſt zuſtändig
ſind. Ich empfehle, ſich mit ſolchen Anträgen und Anfragen, ſoweit
ſie nicht grundfätzlicher Art ſind, zunächſt an die örtlich zuſtändige
Polizeibehörde zu wenden, da durch die unmittelbare Vorlage
bei mir vielfach nur eine Verzögerung in der Erledigung der
Angelegenheit eintreten wird.

Eberſtadt 4. April. Im Schützenhof fand die Hauptver=
ſammlung
des Obſt= und Gartenbauvereins ſtatt, die ſich, wie
immer, eines guten Beſuches erfreute. Der alte Vorſtand wurde
wiedergewählt und durch zwei neue Mitglieder ergänzt. Zwei
verdienſtvolle, ſeit Gründung dem Verein angehörende Mitglieder.
Herr Zimmermeiſter Ludwig Dächert 5. und Herr Seilermeiſter
Georg Neuſel. wurden zum Ehrenvorſtandsmitglied bzw. Ehren=
mitglied
ernannt. Es wurde beſchloſſen eine verſuchsweiſe Be=
ſpritzung
von Obſtbäumen mit Kupferkalkbrühe gegen den Befall
von Schorfpilz vorzunehmen. Zwecks endgültiger Regelung des
Obſtabſatzes durch die Bezugs= und Abſatzgenoſſenſchaft des Obſt=
und Gartenbauvereins ſoll eine Verſammlung ſtattfinden. Zum
Schluſſe, hielt Herr Lehrer Grimm=Darmſtadt, einen außer=
ordentlich
anſchaulichen und ſehr lehrreichen Lichtbildervortrag
über den Baumſchnitt Reicher Beifall lohnte den Redner mit dem
Wunſche auf Wiederſehen im Vereine zu ähnlichen Anläſſen.
Ak. Nieder=Ramſtadt. 4. April. Heſſiſcher Sänger=
bund
Gau Darmſtadt=Land. Gauvorſtand und Gau=
muſikausſchuß
waren zu einer Sitzung nach Weiterſtadt einberufen.
um die Vorbereitungen für das am 18. Juni d. J. ſtattfindende
Gauwertungsſingen zu treffen. Der Gauvorſitzende. Herr Bürger=
meiſterei
=Sekr. Steuernagel=Nieder=Ramſtadt, ſtellte bei
ſeiner Begrüßungsanſprache feſt, daß die heſſiſche Sängerſchaft. ge=
treu
ihrem Grundſatz, das deutſche Lied zu hegen und zu pflegen,
und damit die Liebe zu Heimat und Vaterland zu heben, es be=
grüße
, daß jetzt eine nationale Einigung erfolgt ſei, und daß ſie
die Beſtrebungen der neuen Regierung in dieſer Beziehung voll
und ganz unterſtütze. Er gab weiter Kenntnis von der Amtsnie=
derlegung
des ſtellvertretenden Gauchormeiſters des inzwiſchen
zum Kreisſchulrat ernannten Lehrers. Herrn Adam Born= Darm=
ſtadt
. In Erledigung der eigentlichen Tagesordnung wurden als=
dann
folgende Beſchlüſſe gefaßt: Das Gauwertungsſingen findet
wiederum in einem Saale, und zwar in demienigen des Gaſt=
hauſes
Zum Darmſtädter Hof in Weiterſtadt ſtatt. Der Beginn
iſt auf vormittags 9 Uhr feſtgeſetzt. Pflichtchor für ſämtliche Gau=
vereine
iſt der von der Bundesleitung herausgegebene Chor
Maienſchein der gleichzeitig auch als Maſſenchor für die
anſchließende Kundgebung beſtimmt iſt. Als weiterer Maſſenchor
wurde beſtimmt der Chor Sonnenaufgang von Cornelius.
Anſchließend an das Kritikſingen findet eine Maſſenchorprobe ſtatt,
zugleich auch die mündliche Kritik durch den Wertungsrichter.
Herrn Prof. Dr. Noack=Darmſtadt. Das Wertungsſingen wird be=
ſchloſſen
mit einer Nachmittagskundgebung.
Cr. Semd, 5. April. Die Gemeindekaſſe hier iſt nach
entſprechender Nachprüfung durch einen Beamten des Kreisamts
Dieburg an den neuen Gemeinderechner Herrn Gg. Seibert 20.
hier übergeben worden. Während der Uebergabetage war die
Kaſſe geſperrt. Der ſeitherige Rechner Johann Heil 2. und nach
deſſen Ableben deſſen Tochter hatten, dieſes Amt in 22jähriger
Tätigkeit mit größter Gewiſſenhaftigkeit und Treue verſehen.
Im Gaſthaus Zur Untermühle fand am letzten Sonntag eine
ſtark beſuchte Verſammlung der Nationalen Front=
und Notgemeinſchaft ſtatt, in der eine Reihe jetzt brennen=
der
Fragen behandelt wurde. Nächtliche Radaubrüder
von auswärts verſuchten durch allerlei Vorwände ſich in der Nacht
von Samstag auf Sonntag Zutritt in eine hieſige Wirtſchaft zu
verſchaffen, nachdem das Lokal längſt geſchloſſen war, und verlang=
ten
unter anderem die Herausgabe einer dort beſchäftigten Kell=
nerin
. Als der Wirt beides verweigerte, gaben ſie etliche Schüſſe
auf die Wirtſchaft ab. Die inzwiſchen herbeigeeilte Ortspolizei
konnte noch die Autonummer feſtſtellen.
Kleeſtadt, 4. April. Hier fand durch die Ortsgruppe Richen
der NSDAP. eine vaterländiſche Kundgebung mit
Fackelzug ſtatt. Hauptredner war Eidmann=Richen. Die Schluß=
feier
unſeres Frauenvereins verlief bei Kaffee und Kuchen
in ſchönſter Harmonie. Frauen und Mädchen hatten ſich bereit=
willigſt
zur Verfügung geſtellt und führten ein ſchönes Theater=
ſtück
auf und trugen hübſche Gedichte vor. Ein großer Teil
unſerer arbeitsloſen Jugend hat im Freiw Arbeitsdienſt
wieder Arbeit gefunden. Zurzeit ſind ſie mit Brechen von Steinen
beſchäftigt, die zum Straßenbau benutzt werden. Die ſportliche und
geiſtige Betreuung übernahmen die beiden Lehrer.
Cg. Reinheim. 4. April. Aprilwanderung des Oden=
waldklubs
. Die Ortsgruppe fuhr nach Ober=Ramſtadt. mar=
ſchierte
über die Ludwigseiche und über eine neugeſchaffene Mar=
kierung
auf herrlich ſchönen Waldwegen nach dem Einſiedel, wo
die Frühſtücksraſt ſtattfand.. Am nächſten Ziel. in Darmſtadt.
wurden öfters kleine Pauſen an den ſchönen Neubauten der Außen=
bezirke
und an gut gepflegten Schrebergärten eingelegt. Allgemein
fiel auf, daß an den Darmſtädter Gebäuden oft noch die Wahl=
reklamen
Wählt Kommuniſten, ſo u. a. an der Infanteriekaſerne.
zu ſehen war, während dieſe Anſchriften hier durch Mitglieder der
betr. Parteien entfernt werden mußten. Bismarckfeier
des Bundes KöniginLuiſe‟. Die Leitung hatte zu einer
Feier zu Ehren des großen Kanzlers in den Darmſtädter Hof ein=
geladen
, die guten Beſuch zu verzeichnen hatte. Den Hauptteil
bildete eine Beſchreibung von Bismarcks Leben und Wirken. Ge=
meinſame
Lieder, ſowie muſikaliſche Darbietungen, unter denen
die Stücke für Bratſche und Klavier (von unſerer Bratſchenkünſt=
lerin
Frau Kramer= Büche ausgeführt), ſtärkſten Beifall
ernteten, belebten die Feier.

R. Pfaffen=Beerfurth i. Odw., 4. April. In dem überfüllten
Saale des hieſigen Schulhauſes fand ein Gemeindeabend des evan=
geliſchen
Mädchenbundes Kirch= und Pfaffen=Beerfurths unter
Leitung der hieſigen Krankenſchweſter. Eliſabeth Götz ſtatt. Herr
Pfarrer Hofmann aus Reichelsheim begrüßte die Anweſenden.
hierauf wurde gemeinſam das Deutſchlandlied geſungen. Dann
zeigte Schweſter Götz den Film Königin Luiſe‟. Die einzelnen
Bilder führten immer wieder die Hochherzigkeit und Wohltätig=
keit
dieſer edlen, echt deutſchen Frau dem geringen Volke gegen=
über
vor Augen. Zum Schluſſe der Feier wurden zwei neu auf=
genommene
Mitglieder von Herrn Pfarrer Hofmann mit dem
Kreuz ausgezeichnet. Beſonders der Film wurde von den Ein=
wohnern
mit größtem Intereſſe verfolgt, und nahm die Feier
alles in allem einen ſchönen Verlauf. Der Voranſchlag der hie=
ſigen
Gemeinde liegt auf dem Büro der Bürgermeiſterei offen,
ebenſo der Voranſchlag des hieſigen Waſſerverbandes. Die
hieſige Untererhebſtelle wurde nach Reichelsheim verlegt.
Mümling=Grumbach, 4. April. Am 1. April iſt der erſte
Lehrer der hieſigen Volksſchule, Herr Adam Kadel, in den Ruhe=
ſtand
getreten. Auf ſeine dringende Bitte hin iſt von jeder Form
einer äußerlichen Abſchiedsehrung für den nach Höchſt verziehen=
den
Lehrer Abſtand genommen worden. So begleiten ihn ſicher
manche ſtillen Wünſche aus allen Kreiſen der Gemeinde, die Liebe
und Verehrung einer großen Zahl treuer Schüler und die Dank=
barkeit
der evangeliſchen Jugendvereine, in deren Dienſt er ſich
manchesmal geſtellt. Die Gemeinde verliert durch ſeinen Wegzug
einen Mann, der ſich in ſeiner zwölfjährigen Wirkſamkeit dahier
verdient und beliebt gemacht und in ſtets nationaler Geſinnung
Berufstreue und Hingabe über alles geſtellt hat.
Cd. Michelſtadt, 4. April. Vom Odenwaldklub. Die
auf der im letzten Jahr erſtellten Schutzhütte angebrachte Fahne
mit dem Zeichen des Odenwaldklubs war vor einiger Zeit ent=
wendet
worden. Nun hat diejenigen, die dieſen Bubenſtreich aus=
führten
, ihre Tat ſcheinbar doch gereut, denn die Fahne wurde
dieſer Tage auf halber Höhe befeſtigt wieder vorgefunden.

Tricks bei der Behandlung von Wunden.
Die mißbrauchte eſſigſaure Tonerde. Trockene Behandlung der Wunden. Kein waſſerdichker Stoff.
Wie behandelt man Brandwunden? Inſekkenſtiche.

Wus die Manter loihſen mag.
Die Wundebehandlung gehört zu den Aufgaben der Mutter,
denn wegen einer kleinen Verletzung läuft man nicht ſofort zum
Arzt. Dabei iſt dieſe Behandlung von größter Wichtigkeit, denn
aus den kleinſten Wunden können ſich die ſchwerſten und gefähr=
lichſten
Vergiftungen entwickeln. Auch die Methode der Wund=
behandlung
durch Laien iſt nach Feſtſtellungen des Prof Lexer
von der Münchener chirurgiſchen Univerſitätsklinik, falſch, wie
Stabsarzt Dr. Glaſer in der Zeitſchrift für ärztliche Fortbil=
dung
berichtet.
Vor allen Dingen muß die Wunde möglichſt trocken gehalten
werden. Die Laien lieben es friſche Wunden mit eſſigſaurer Ton=
erde
zu entkeimen; in Wirklichkeit aber wird dadurch das Ein=
dringen
von Krankheitserregern begünſtigt, die Verbandgaze
wird naß und kann Wundabſonderungen nicht ſo gut aufſaugen
wie trockene Gaze. Ein bißchen Jodaufſtrich iſt gut. Darüber
muß dann trockene Jodofarmgaze gelegt werden, und die Wunde
iſt dann ruhigzuſtellen. Auch Blattſilber, das von Prof. Lexer im
Kriege eingeführt wurde, iſt ausgezeichnet, denn es desinfiziert
die Wunde, tötet die Bakterien, fördert die Heilung des Gewebes
und ſchützt die Haut. Dabei iſt dieſes Blattſilber, das auf die
Wunde gelegt werden ſoll, ſehr billig, denn ſchon für fünf Pfen=
nige
kann man ein genügend großes Stück erſtehen, um eine
friſche Wunde damit gut zu verſorgen. Vor allen Dingen ſoll
man nicht an Wunden zuviel herumhantieren, ſondern die Wun=
den
möglichſt in Ruhe laſſen.
Die beginnende warme Jahreszeit bringt auch Inſekten, deren
Stiche nicht nur läſtig, ſondern mitunter auch nicht ungefährlich
ſind. Beſonders die Mücken ſind bald wieder die Plagegeiſter, die
uns den Aufenthalt in freier Natur verleiden können. Darum

ſei darauf hingewieſen, daß nach den Erfahrungen des Prof. Dr.
Lexer die Inſektenſtiche am beſten mit Alkohol (50proz.) zu
behandeln ſind. Man erreicht damit ſofort eine Linderung und
eine möglichſt ſchnelle Heilung. Man gieße etwas Alkohol auf
einen Verband, und man lege darauf eine dünne Schicht Watte,
damit die Verdunſtung der Feuchtigkeit ſehr ſchnell erfolgen kann.
Schon nach kurzer Zeit wird man eine angenehme Erleichterung
verſpüren. Durch die desinfizierende Kraft des Alkohols iſt auch
mit Komplikationen nicht zu rechnen.
Brandwunden gehören zu den häufigſten Verletzungen.
deren Behandlung der Mutter obliegt. Alſo trocken behandeln!
Mit Alkohol betupfen, das ſchnell verdunſtet. Die Brandblaſen
ſollen geſchloſſen eintrocknen. Wenn ſie aber zuviel Feuchtigkeit
enthalten und aufplatzen wollen, dann öffne man die Blaſe von
außen, und zwar durch einen Stich außerhalb des erkrankten Ge=
webes
, um dadurch das Waſſer zu beſeitigen. Wenn die Brand=
blaſe
was bei Kindern häufig der Fall iſt verſchmutzt iſt,
dann muß die offene verſchmutzte Blaſe mit waſſerſtoffgetränktem
Mull abgetupft werden. Zur Vermeidung von Komplikationen
lege man auf die Wunde etwas Blattſilber. Lexer gibt auch Vor=
ſchriften
zur Behandlung ſchwieriger Fälle, die allerdings nur von
einem Arzt durchgeführt werden kann und darf. Darum wende
man ſich bei gefährlich ausſehenden Verletzungen an den Haus=
arzt
und verſchlechtere nicht durch eigene, falſche Maßnahmen den
Zuſtand.
Wenn die leichteren Verletzungen nach dieſen Vorſchriften be=
handelt
werden, dann iſt eine raſche Heilung ohne jede Gefähr=
dung
zu erwarten. Vor allen Dingen meide man Verbände aus
waſſerdichten Stoffen. Sie ſchonen zwar die Wäſche, ſind aber zu
meiden, da die feuchte Wärme, die ſich unter ihnen entwickelt die
Krankheitserregung begünſtigt, die von Wunden ferngehalten
werden müſſen.

Ci Erbach, 3. April. Jahreshauptverſammlung
des Frauenvereins. Der weitaus größte hieſige Verein,
der Frauenverein, hielt im Gemeindehausſaale ſeine ſtark beſuchte
Jahreshauptverſammlung ab. Aus dem Tätigkeitsbericht ging
anſchaulich hervor, welche Fülle von Segen und Hilfe der Frauen=
verein
leiſtet. Die eingehenden Beiträge werden reſtlos zur Be=
hebung
von Nöten mancherlei Art verwendet. Den Höhepunkt des
Vereinslebens im verfloſſenen Jahre bildete die Feier des 25 jäh=
rigen
Beſtehens, die unter Teilnahme aller Bevölkerungsſchichten
ſchlicht und würdig begangen wurde. Den Sommer über treffen
ſich die Mitglieder allmonatlich einmal am erſten Montag. Be=
triebsratswahlen
. Bei den dieſe Woche in der Tuchfabrik
Arzt durchgeführten Betriebsratswahlen erhielt die NSBO. von
ſechs Sitzen zwei. Seither galt die Fabrik in Gewerkſchaftskreiſen
als ſicherer Beſitz der Linken.
Ci. Erbach, 4. April. Im Anſchluß an die am Sonntag in
der Feſthalle ſtattgefundene Kreistagung des Kampfbundes für
das deutſche Handwerk und Gewerbe veranſtaltete die Freie
Schreiner=Innung des Kreiſes Erbach ihre General=
verſammlung
im Kaffee Glenz. Der Vorſitzende und Ober=
meiſter
, Herr Fr. Eckſtein=Michelſtadt, eröffnete die im Zeichen
der allgemeinen nationalen Erhebung ſtehende Verſammlung,
dankte für zahlreiches Erſcheinen und ging nach kurzen Ausführun=
gen
zur eigentl. Tagesordnung über. Herr Fachlehrer Arnold
machte in einem fachwiſſenſchaftlichen Vortrag die Anweſenden
mit der chemiſchen Zuſammenſetzung des für das Tiſchlerhandwerk
ſo wichtigen Materials Leim bekannt und erklärte auf Grund von
ſelbſtangeſtellten Unterſuchungen den wiſſenſchaftlichen Leimpro=
zeß
. In der Ausſprache über die Kreistagung erachtete Herr
Arnold in anbetracht der vollkommenen Uebereinſtimmung der
Ziele des Kampfbundes mit den Wünſchen und Forderungen der
Schreinerinnung dieſe für erledigt und ſtellte feſt, daß die Aus=
führungen
der beiden Redner ſowie das Arbeitsprogramm des
Kampfbundes überhaupt voll und ganz zu unterſtreichen ſeien, ins=
beſondere
, da letzteres einzig die wahren Ziele und Wünſche des
deutſchen Handwerks verkörpere. Dann appellierte Herr Arnold
an die Herren Mitglieder, ganz beſonders an die handwerkliche
Jugend, doch die künftigen Veranſtaltungen der Innung zahlreich
und vollzählig zu beſuchen, damit innerhalb derſelben eine er=
ſprießliche
fachliche Zuſammenarbeit erſtehe. In der Vorſtands=
wahl
wurde auf Antrag des Herrn Schott, M.d.L., Beerfelden,
der ſeitherige Vorſtand einſtimmig wiedergewählt.
* Schmal=Beerbach, 5. April. Wie alljährlich hält die hieſige
Ortsgruppe des J. L. B. am zweiten Oſterfeiertageg ihren
immer von nah und fern gutbeſuchten Jahresball im Saale von
Gaſtwirt Plößer hier ab. Nachmittags findet wie immer Frei=
muſik
ſtatt.
Asbach, 4. April. Der Odenwälder Heimatabend
geſtaltete ſich zu einem vollen Erfolg. Der große Saal des Gaſt=
hauſes
Ruths war überfüllt. Aufgeführt wurde das Odenwälder
Volksſtück s Millerſch Liſſl vunn Mich’lbach, unter der bewähr=
ten
Leitung des Herrn Lehrers Eiſenhauer. Die Spieler gaben
ihr Beſtes und außerordentlicher Beifall belohnte ihre Mühe. Es
iſt eine Wiederholung des Abends in Ausſicht geſtellt.
(. Gras=Ellenbach, 4. April. Vorgeſtern abend fand im Saal
des Hotels Siegfriedsbrunnen hier, ein Deutſcher Abend
ſtatt. Die Leitung lag in den Händen der NSDAP., Ortsgruppen=
verband
Güttersbach=Hüttenthal. Ein Willkommengruß, vorgetra=
gen
von Frl. Glenz=Güttersbach, leitete den Abend ein, und be=
grüßte
im Anſchluß Herr Krumm=Affolterbach ſowie Herr Muth=
Güttersbach die Anweſenden, wobei er denſelben für ihr Erſcheinen
dankte. Die Theaterſtücke Der Schmied von Ruhla (3 Akte)
ſowie Horſt Weſſels Tod (2 Akte) gaben dem Abend ein gutes
Gelingen. Durch volle Hergabe der Spieler zum Stück lauſchten
die Zuſchauer begeiſtert bis zum Schluß. Gut vorgetragene Ge=
dichte
füllten die Lücken des Abends aus, ſo daß die Zeit ſehr
raſch dahinſchwand. Zu Ehren der Gefallenen SA.=Männer er=
hoben
ſich ſämtliche Zuſchauer von den Sitzen und ſangen mit er=
hobener
Hand das bekannte Horſt=Weſſel=Lied. Als Abſchlußlied
wurde, ebenfalls von der Allgemeinheit, das Deutſchlandlied zu
Ehren des deutſchen Volkes geſungen.
W. Heppenheim a. d. B., 4. April. Konteradmiral a. D. Meier
hier, hielt am 31. März, im Gaſthaus Zum Goldenen Anker, bei
ſtarker Beteiligung, einen hochintereſſanten Vortrag über die bis=
herigen
und neuen Reichsfarben. Die Flaggenfragen be=
leuchtete
er mit großer Sachkenntnis von verſchiedenen Geſichts=
punkten
aus, mit einer ſcharfen Objektivität. Allgemein war die
Zuſtimmung, daß die nationale Erhebung dem deutſchen Volke
die alten Farben wieder zurückgab, unter denen Deutſchland groß
geworden war, und unter denen Millionen Deutſche im Weltkrieg
gelitten, geblutet und ihr Leben ließen. Jene Flagge, im Jahre
1867 vom Norddeutſchen Bund gewählt, die als Symbol der Eini=
gung
der deutſchen Stämme, eines ungeheuren Aufſtiegs und eines
ruhmreichen vierjährigen Kampfes gegenüber einer Welt von
Feinden gilt. Warme Worte der Verehrung und Dankbarkeit des
greiſen Feldmarſchalls und des jungen Reichskanzlers, die ſich zum
Wiederaufſtieg die Hände reichten, wären des Redners Schluß=
worte
.
t. Gernsheim, 3. April. Generalverſammlung des
Geſangvereins Sängerluſt. Nach der Begrüßung durch
den erſten Vorſitzenden gedachte derſelben der verſtorbenen Mit=
glieder
im vergangenen Geſchäftsjahr. Aus dem Jahresbericht
war eine rege Tätigkeit des Vereins zu entnehmen. Beſonders er=
wähnenswert
iſt die Aufführung der Operette Der Jäger aus
Kurpfalz, welche ein vollbeſetztes Haus aufzuweiſen hatte. Die
Kaſſe hatte einen kleinen Ueberſchuß aufzuweiſen. Für den aus=
ſcheidenden
2. Vorſitzenden wurde Herr Gewerbelehrer Diehl ge=
wählt
. Dem Chorleiter, Herrn Lehrer Müller, wurde durch den
1. Vorſitzenden für ſeine mühevolle Arbeit gedankt. Umrahmt war
die Generalverſammlung durch einige gut vorgetragene Chöre.

Au. Klein=Gerau, 4. April. Glockenweihe. Am Sonntag
feierte die hieſige evangeliſche Kirchengemeinde die Weihe der
zweiten Glocke. An dem kurzen Weiheakt nahm die geſamte Ge=
meinde
innigen Anteil. Der Singekreis des Frauenvereins Klein=
Gerau und die Sängervereinigung halfen die Feier mit Geſangs=
vorträgen
verſchönern. Nach gemeinſamen Geſängen und Gebe=
ten
hielt Pfarrer Pabſt die Feſtpredigt. Er wies u. a. darauf hin,
daß die Anſchaffung der zweiten Kirchenglocke in erſter Linie dem
Wirken des Evangeliſchen Frauenvereins zu verdanken ſei. Mit
der Weihe dieſer Glocke ſei erſt das Werk der Errichtung einer
neuen Kirche in Klein=Gerau, das im Jahre 1931 begonnen wurde,
vollendet. Die neue Glocke trägt die Aufſchrift: Eine feſte Burg
iſt unſer Gott. Sie iſt beſtimmt, wie Johannes der Täufer, dem
Herrn den Weg zu bereiten; die Glocke ſoll Frieden und Eintracht
in die Herzen der Menſchen tragen.
Au. Groß=Gerau. 3. April Ernennung. Der Sturmbann=
führer
der SA., Feinkoſthändler Philipp En geroff=Groß=
Gerau, wurde zum Gemeindepolizeimeiſter ernannt und verpflich=
tet
. 50jähriges Jubiläum. Der Stenographenverein
Groß=Gerau blickt in dieſem Jahre auf ein fünfzigjähriges Be=
ſtehen
zurück. Aus dieſem Anlaß findet in Groß=Gerau am 6. und
7. Mai ein Bezirkstag der Stenographen des Main=Rhein=Gaues
ſtatt.
Aa. Wolfskehlen, 3. April. Hebammenjubiläum. Der
hieſigen Gemeindehebamme Margarethe Metz, die zu Beginn
dieſes Monats ihr 40jähriges Dienſtjubiläum begehen konnte,
wurden zahlreiche Ehrungen zuteil. Im Namen der Kreisbehörde
überreichte ihr der Kreisarzt des Kreiſes Groß=Gerau ein Dank=
ſchreiben
und ein Ehrengeſchenk. Bürgermeiſter Hofmann er=
ſchien
namens der Gemeinde, um ihr eine Ehrengabe zu über=
weiſen
.
a. Offenbach, 4. April. Der durch das Gleichſchaltungsgeſetz
am 1. April aufgelöſte Stadtrat trat, was vielleicht einzig
im Reiche daſtehen dürfte im Jahre 1933 zu keiner einzigen
Sitzung zuſammen. Es erledigten nur die Ausſchüſſe und Verwal=
tungsausſchüſſe
die dringlichſten Verwaltungsſachen. Die letzte
Sitzung des aufgelöſten Stadtrats fand am 8. Dezember 1932 ſtatt.
Damals dachte wohl keines der Mitglieder der Stadtverwaltung
und der Stadtvertretung, daß der beſtehende Stadtrat nicht im
Dezember 1933, ſondern im Dezember 1932 ſeine letzte Sitzung ab=
halte
. Bei der Zuſammenſetzung des neuen Stadtrats bleiben die
Stimmen unberückſichtigt, die auf Wahlvorſchläge der KPD. ent=
fallen
ſind. Der kommende Stadtrat wird deshalb vorausſichtlich
aus 16 Nationalſozialiſten. 15 Sozialdemokraten, 5 Zentrumsleu=
ten
und 1 Deutſchnationalen beſtehen. Mit der Stadtverwaltung.
dem Oberbürgermeiſter dem beſoldeten und dem unbeſoldeten Bei=
geordneten
wird die Verſammlung 40 Stimmen zählen.
P. Rüſſelsheim. 3. April. Das Notwerk der Jugend iſt hier
beendet. Es nahmen daran 40 junge Leute teil. Die Opelkapelle
und der Geſangverein, Harmonie veranſtalteten am Samstag
abend im Saale des Rüſſelsheimer Hofes ein gemeinſchaftliches
Frühjahrskonzert.
Aus Mainz und Rheinheſſen.
Be. Mainz, 4. April. Vom Notwerk der deutſchen
Jugend in Mainz. In Mainz wurde in engſter Zuſammen=
arbeit
aller in Frage kommenden Stellen das Mainzer Hilfswerk
ins Leben gerufen. Die vereinten Bemühungen zeitigten denn
auch die erfreuliche Tatſache, daß anfangs März im Bezirk des
Arbeitsamtes Mainz zirka 1870 Jugendliche (davon etwa 600
weibliche) durch das Notwerk betreut und täglich faſt 1500 Eſſen
verabreicht wurden. Beſondere Aufmerkſamkeit ließ das Mainzer
Hilfswerk den ungelernten und nicht organiſierten Jugendlichen
zuteil werden, ſchon deshalb, weil ſolchen jugendlichen Menſchen
durchweg jegliche Vorbildung fehlt oder weil ſie infolge längerer
Arbeitsloſigkeit ſo arbeitsentwöhnt ſind, daß zunächſt einmal durch
jugendpflegeriſche Maßnahmen teilnehmendes Intereſſe entfacht
werden muß.:
Be. Mainz, 3 April. 2 Jahre 4 Monate Gefängnis
und 1 737 738 Mk. Geldſtrafe wegen Tabakſchmug=
gel
. Vor dem Bezirksſchöffengericht hatten ſich nicht weniger als
13 männliche Perſonen zu verantworten, die im Laufe des vori=
gen
Jahres ungefähr 810 Zentner holländiſchen Tabak. Fein=
ſchnitt
, unverzollt und unverſteuert eingeführt und größtenteils
verkauft hatten. Ein kleinerer Teil der Ware konnte noch beſchlag=
nahmt
und eingezogen werden. Die Verhandlungen gegen die An=
geklagten
nahmen den ganzen Tag in Anſpruch. Das Gericht ver=
urteilte
die Angeklagten zu hohen Freiheits= und Geldſtrafen, die,
zuſammengerechnet, 2 Jahre und 4 Monate Gefängnis und RM.
1 737 738 Geld= und Werterſatzſtrafen ergaben.
Ad. Nackenheim, 5. April. Nächtlicher Ueberfall.
Nachdem erſt in den letzten Monaten bei dem Handelsmann und
Weinkommiſſionär Heinrich Wolf eingebrochen wurde, wobei
allerhand Gegenſtände geſtohlen worden waren, erfolgte in einer
der letzten Nächte ein Ueberfall auf deſſen Haus. In einem Laſt=
auto
, deſſen Wagennummer verdeckt war, erſchienen etwa ein
Dutzend Männer, die ſich unkenntlich gemacht hatten. Sie forder=
ten
Einlaß in das Wolfſche Haus. Als man ihnen jedoch den Ein=
laß
verweigerte, gaben ſie etwa 80100 Schüſſe auf das Anweſen
ab wobei Kugeln die doppelten Fenſterläden durchſchlugen. Auf
das Erſcheinen des ſofort herbeiggeeilten Nachtwächters, der die
Straßenlaternen wieder anzündete, ergriffen aber die ruheſtören=
den
Rohlinge die Flucht. Bisherige Nachforſchungen nach den
Attentätern blieben erfolglos.
Oberheſſen.
* Langd (Oberheſſen), 4. April. Der Gemeinderat hat
Staatsminiſter Dr. Müller einſtimmig zum Ehrenbürger
ernannt.

Wäsche waschen 2 BURNUS nehmen!
Wäsche hält noch mal solange,
und das Waschen ist so leicht.
Wäschewaschen? BURNUS nehmen!

Die grosse schmutzlösende Wirkung des BURNUS beruht auf seinem
Gehalt an Enzymen id. s. Verdauungssäftel. Diese Enzyme lösen
den Schmutz während des ruhigen liegens im Einweichwasser auf,
verdauen ihn gleichsam, können aber niemals die Wäschefaser
angreifen. BURNUS ist in einschlägigen Geschäften erhältlich
in Dosen zu 20 und 49 Rpf. Interessante Druckschriſten übe
BURNUS kostenlos durch die AUGUST JACOBIA.G., DARMSTADT

[ ][  ][ ]

Die Acron=Kakaſtrophe.
Das Wrack der Acron geſichket.
Das Luftſchiff vermutlich im Gewitter auf die
Waſſerfläche niedergedrückt.
New York. Der amerikaniſche Dampfer
George Waſhington meldete durch Funkſpruch,
daß er auf 39 Grad, 31 Minuten Breite und 74
Grad 12 Minuten Länge die Hülle ſowie andere
Wrackſtücke des verunglückten Luftſchiffes Acron
geſichtet habe.
Die bisherigen Beobachtungen und die Feſt=
ſtellungen
, die bei den Vernehmungen der Ueber=
lebenden
gemacht wurden, ſcheinen zu beſtätigen,
daß die Acron in einem ſchweren Gewitter
von Vertikalböen erfaßt und auf die Waſſer=
fläche
niedergepreßt wurde. Blitzſchlag oder
Brand ſcheidet anſcheinend vollkommen aus. Ob
der Kampf des Luftſchiffes vor dem Aufprall
auf das Waſſer bereits durch die ſtarken Böen
beſchädigt wurde, konnte noch nicht geklärt wer=
den
. Der alte Streit für und wider das Luft=
ſchiff
iſt durch den Verluſt der Acron aufs
Neue in aller Schärfe entbrannt.
Der erſte Offizier der Acron berichtete im
Hoſpital ausführlich über den Hergang der Ka=
taſtrophe
. Seine Ausführungen decken ſich im
weſentlichen mit den bisher bekannt gewordenen.
Wiley hob beſonders hervor, daß Kapitän Dall=
dorf
von dem deutſchen Tankdampfer Phöbus.
alles getan habe, was menſchenmöglich war, um
die Beſatzung des Luftſchiffes zu retten.
Die Opfer der Acron=Kataſtrophe.
New York. Die amtliche Verluſtliſte der
Acron weiſt 77. Namen auf. Elf Offiziere, 59
Mann Beſatzung und elf Paſſagiere, alles hohe
Offiziere, befanden ſich an Bord. Vier Perſonen
konnten gerettet werden. Der Cheftelegraphiſt
ſtarb jedoch wenige Stunden nach ſeiner Rettung.
Immer noch kreuzen Schiffe an der Unglücks=
ſtätte
. Doch konnte bisher keine Leichen gebor=
gen
werden. Der ums Leben gekommene Admiral
Moffet hinterläßt eine Witwe und ſechs Kinder.
Auch ein Waſſerflugzeug wird vermißt.
New York. Ein Waſſerflugzeug, das am
Dienstag morgen aufſtieg, um an den Rettungs=
arbeiten
bei dem verunglückten Luftſchiff Acron,
teilzunehmen, iſt bisher nicht zurückgekehrt. Man
befürchtet, daß es ebenfalls verloren iſt.
Amerika baut keine lenkbaren Militärluftſchiffe
mehr.
Waſhington. Der Vorſitzende des Ma=
rineausſchuſſes
des Repräſentantenhauſes er=
klärte
, daß Amerika keine lenkbaren Militärluft=
ſchiffe
mehr bauen werde, nachdem er zwei von
den drei bisher gebauten verloren habe. Aehn=
lich
denken zahlreiche Kongreßmitglieder.

Der Dichter Hanns Johſt zum Senakor
der Preuß. Dichkerakademie ernannk.

Reich und Ausland.
Lufthanfa eroberk mit Heinkel- Schnell=
flugzeugen
fünf neue Welkrekorde
für Deutſchland.
Berlin. Noch vor der Uebernahme des
Heinkel=Schnellflugzeuges HE 70 durch die
Deutſche Lufthanſa gelang es dem Chefpiloten
Junck der Heinkelwerke, den Geſchwindigkeits=
weltrekord
über 100 Kilometer mit 500 Kilo=
gramm
Nutzlaſt durch eine Leiſtung von 348,1
Stundenkilometer für Deutſchland zu gewinnen.
Nach der Indienſtſtellung des Schnellflug=
zeuges
durch die Deutſche Lufthanſa haben Flug=
kapitän
Untucht und Oberflugmaſchiniſt Seering
nicht weniger als fünf neue Höchſtleiſtungen mit
der Heinkel=HE 70 aufgeſtellt, die bereits vom
Deutſchen Luftrat als deutſche Rekorde aner=
kannt
ſind und die ſofort zur Anerkennung als
internationale Rekorde bei der oberſten inter=
nationalen
Luftſportbehörde der Féderation
Aéronautique Internationale (FAJ.) ange=
meldet
wurden. Durch einen Flug über 500 Kilo=
meter
mit einer Durchſchnittsgeſchwindigkeit von
348,9 Stundenkilometer bei einer Nutzlaſtmenge
von 500 Kilogramm fiel der bisher mit 308,7
Stundenkilometern von Frankreich (Blériot) ge=
haltene
Rekord an die Deutſche Lufthanſa. Mit
demſelben Flug gelangte der für die gleiche
Strecke ohne Nutzlaſt beſtehende Rekord, an
Deutſchland, der mit 294,1 Stundenkilometern
ebenfalls bisher Frankreich (Potez) gehörte.
Einen weiteren Doppelerfolg brachte der An=
griff
auf die 1000=Kilometer=Strecke mit einer
Leiſtung von 347,4 Stundenkilometern wurde
ſowohl der Rekord für einen Flug mit 500 Kilo=
gramm
als auch der für einen Flug ohne Nutz=
laſt
erobert. Auch hier wird Deutſchland in der
Liſte Frankreich ablöſen. Daß dieſe Rekorde bis=
her
mit 281,2 (Potez) bzw. 286,2 (Devoitine)
Stundenkilometern hielt.
Die hervorragendſte Leiſtung erzielte die
Lufthanſa jedoch mit dem Heinkelflugzeug über
die 2000=Kilometerſtrecke. Hier ſtellte ſich der
Stundendurchſchnitt der Rekordflieger Untucht
und Seering auf 345,3 Kilometer, eine gewal=
tige
Verbeſſerung gegenüber dem bisherigen
franzöſiſchen (Lorrane) Rekord, der auf 263,9
Stundenkilometer ſtand.

Erinnerungs=Poſkkarke an den Tag der Reichskagseröffnung.

30 000 Paar Schuhe verbrannt.
London. In der Nacht zum Mittwoch wurde
eine große engliſche Schuhfabrik in Northampton
durch ein Großfeuer vollkommen zerſtört. 30 000
Paar Schuhe verbrannten. Der Schaden beläuft
ſich auf rund eine Million Mark.
Der neue Vorſikzende
des Deutſchen Muſikerverbandes.

Die Gedenkpoſtkarte,
die die Reichspoſt zu Oſtern zur Erinnerung an die feierliche Eröffnung des Reichtags in der
Potsdamer Garniſonkirche herausbringt. Auf dem linken Feld iſt die Garniſonkirche in Potsdam
mit dem Hinweis auf den hiſtoriſchen Akt abgebildet. Die Freimarke weiſt das Bildnis Fried=
richs
des Großen auf. Dieſe Marke wird auch in den Werten zu 12 und 25 Pfg. herausgebracht.

Verſuchte Enkführung der Gebrüder

Profeſſor Guſtav Havemann,
der ausgezeichnete Geigenkünſtler, Dirigent des
Orcheſters des Berliner Kampfbundes für
Deutſche Kultur, iſt zum Vorſitzenden des
Deutſchen Muſikerverbandes gewählt worden.

Bern. Am Mittwoch nachmittag wurden,
vie die Schweizeriſche Depeſchenagentur aus
Vaduz meldet, der ledige Fritz Rotter, ſein Bru=
der
Alfred Rotter, die beiden früheren Theaier=
direktoren
aus Berlin, die Ehefrau des letzleren,
ſowie eine Frau Wolf bei der Rückkehr von
einem Spaziergang unterhalb des Hotels Gaffei
bei Vaduz von ſieben jungen Männern mit vor=
gehaltenen
Revolvern überfallen. Sie ſollten ent=
führt
werden. In dem ſich entſpinnenden Hand=
gemenge
wurden ſowohl die Gebrüder Rorter
als auch die beiden Damen erheblich verletzt.
Darauf verſuchten die Angreifer die vier Per=
ſonen
in ein Auto zu ziehen. Fritz Rotter wurde
an den Handgelenken gefeſſelt und in das Auto
gebracht, während die drei anderen Perſonen den
Abhang hinunterſprangen, wobei Frau Wolf
ſtürzte und ſich ſchwere Verletzungen zuzog. Sie
mußte in ärztliche Behandlung nach Vaduz ge=
bracht
werden. Alfred Rotter und ſeine Ehefrau
ſtürzten ebenfalls auf der Flucht über den Hang.
Sie wurden von einer nachforſchenden Kolonne
unterhalb Maſeſcha tot aufgefunden. Fritz Rotter
ſprang während der Fahrt aus dem Wagen und
zog ſich einen Schädelbruch zu. Er wurde von
Waldi aus nach dem Gaſthaus Samina bei Trie=
ſenberg
gebracht, wo er verblieb, da er hoffte,
dort mit ſeinem Bruder und den beiden Frauen
zuſammenzutreffen. Das Auto überfuhr ſodann
die Lichtenſteiner Grenze bei Schaanwald, konnte
aber bei Goetzis (Vorarlberg) angehalten wer=
den
. Die Inſaſſen wurden verhaftet und in das
Gefängnis nach Feldkirch eingeliefert. Ueber die
Täter iſt Beſtimmtes nicht bekannt.

Fünf Jahre Zuchthaus für den Schulbrandſtifter.
Berlin. Das Schwurgericht beim Land=
gericht
I verurteilte am Mittwoch den 21jähr.
Kraftwagenführer Alfred Möller wegen ver=
ſuchter
einfacher und ſchwerer Brandſtiftung in
22 Fällen zu fünf Jahren Zuchthaus und fünf
Jahren Ehrverluſt. Der Brandſtifter hatte in
den Sommermonaten des vorigen Jahres in 22
Berliner Schulen verſucht, größere Brände zu
entfachen. Auf die Schultafeln in den Klaſſen=
zimmern
ſchrieb er mit Kreide: Rot Front,
alles muß brennen.

In zehndreivierkel Skunden von Berlin
nach Konſtankinopel.
Ein Rekordflug Elly Beinhorns.
Berlin. Wie der Lokal=Anzeiger mitteilt,
unternimmt die deutſche Fliegerin Elly Bein=
horn
, die in dieſen Tagen bekanntlich den Hin=
denburg
=Pokal erhalten hat, im Auftrage des
Berliner Lokal=Anzeigers einen auf mehrere
Monate berechneten Flug, der ſie in verſchiedene
Erdteile führen wird. Elly Beinhorn iſt am
Montag um 6,10 Uhr von Berlin geſtartet und
hat in der Rekordzeit von zehndreiviertel Stun=
den
Konſtantinopel erreicht. Die Fliegerin hat
aus Konſtantinopel berichtet, daß ſie vorausſicht=
lich
am Donnerstag nach Aleppo weiterfliegen
wird.
Schwediſches Kriegsſchiff auf Grund
geraken.
Stockholm. Der Kreuzer Guſtaf, V., der
mit 7900 Tonnen das größte Fahrzeug der ſchwe=
diſchen
Flotte iſt, geriet am Dienstag nachmittag
im Verlauf von Landungsmanövern zwiſchen
Malmö und Saltholm=Inſel auf Grund. Die
Lage des Kreuzers ſoll nicht gefährdet ſein.
Spaniſcher Dampfer mit 100 Fahrgäſten
ſendet SOS.=Rufe.
Miami. Der ſpaniſche Dampfer Marques
de Camillas, der ſich mit 100 Fahrgäſten an
Bord auf der Fahrt von Barcelona nach Ha=
vanna
befand, iſt an der Küſte von Florida auf=
gelaufen
. Der Dampfer ſandte SOS.=Rufe aus.
Seine genaue Poſition iſt noch nicht bekannt.
Küſtenwachtſchiffe der Marinebaſis von Fort
Lauderdale ſind zur Rettung des Dampfers aus=
gelaufen
.
Wertvolle kanadiſche Gemäldeſammlung
durch Brand vernichket.
New. York. In Montreal (Kanada) zer=
ſtörte
ein Großfeuer den ſchloßartigen Beſitz der
Lady Vanhornes, der Witwe des bekannten ka=
nadiſchen
Eiſenbahnkönigs. Bei dem Brand
wurde die wertvollſte kanadiſche Gemäldeſamm=
lung
, die auf zwei Millionen Dollars geſchätzt
wird, vernichtet.

Hanns Johſt,
der bekannte Dichter und neue Dramaturg des
Berliner Staatsſchauſpielhauſes, wurde zum
Senator der Dichterakademie berufen.,

Seite 8 Nr. 96

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 6. April 1333

Jugendliche Kurſus=Teilnehmer werden über die Bedienung des Sauerſtoff=Apparates unterrichtet.
Dem Vorbild anderer Länder folgend, hat jetzt auch der öſterreichiſche Luft= und Gasſchutzverband
in Wien Kurſe eingerichtet, in denen die Teilnehmer über alle Abwehrmaßnahmen gegen Luft=
und Gasangriffe unterrichtet werden.

Das amerikaniſche Kleinluftſchiff U 3
(Aufnahme nach einer früheren Unglückslandung, bei der das Fahrzeug ſchwer beſchädigt wurde.)
Die J 3 hatte eine Fahrt angetreten, um an der Untergangsſtelle der Acron nach Ueber=
lebenden
zu ſuchen. Es ſtürzte in die Fluten ab, wobei zwei Mann der Beſatzung ertranken.

Das abgeftürzke amerikaniſche Kleinluftſchiff.

ler Luft= und Gas
Aus dere

[ ][  ][ ]

Donnerstag, 6. April 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 96 Seite 9

*Der Mount Evereſt überſiogen!
Die Bedeulung des Evereft=Zluges. Rekordleiſtung groß, wiſſenſchaftlicher Wert nichk etheblich.
Der Flughöhenrekord nichk erreicht.

Wie der höchſte Berg der Welt
bezwungen wurde.
Der Mount Evereſt iſt überflogen. Der höchſte Berg der Erde
iſt nunmehr wenigſtens in der Luft bezwungen worden. Der Berg,
der in der ſüdlichen Hauptkette des Himalaja liegt, an der Grenze
von Nepal und Tibet, wird im Lande die Göttinmutter genannt,
weil ſein Gipfel ſo hoch in die Wolken ragt, daß die Eingeborenen
annehmen, hier ſei die Mutter der Götter ſelbſt zu Hauſe. Der

dition von Lord Clydesdale mehr als drei Stunden. Er wurde in
einer Höhe von ungefähr 9000 Metern zurückgelegt. Obwohl der
Welthöhenrekord nicht wieder erreicht wurde, ſtellt der Flug doch
eine ſenſationelle Rekordleiſtung dar, denn es iſt der weiteſte Flug
unter ſo ungünſtigen Bedingungen. Welche Bedeutung hat nun
dieſes Unternehmen, das Hunderttauſende gekoſtet hat? Wenn man
von der Rekordleiſtung abſieht, bleibt nur die Frage nach dem wiſ=
ſenſchaftlichen
Wert des Fluges zu beantworten. Eine Beſteigung
des höchſten Gebirges der Welt hat in geographiſcher, meteorologi=
ſcher
und botaniſcher Beziehung erhebliche Bedeutung, weil man
die Lebensverhältniſſe in ſo großen Höhen beobachten kann. Bei
den bisherigen Expeditionen wurden tatſächlich ganz eigenartige
Feſtſtellungen gemacht. Man fand Tiere und organiſches Leben

Die beiden Piloten Lord Clydesdale (links) und
Leutnant Mac Intyre, die jetzt den Mount Evereſt,
den höchſten Berg des Himalaja und der Welt
überhaupt, überflogen.

Solche Berggiganten waren zu überwinden. Unſer Bild zeigt eines der engliſchen Flugzeuge vor der Kette der Himalaja=Berge,
deren erſtmalige Ueberfliegung ihnen im Dezember letzten Jahres gelang.

Berg hat eine Höhe von ungefähr 8800 Metern, nach anderen
Meſſungen iſt er nur 8400 Meter hoch. Schon zu wiederholten
Malen wurde der Verſuch gemacht, dieſen Bergrieſen zu bezwingen,
ohne daß es völlig gelang. Im Jahre 1922 kam die Expedition
von Bruce und Finch bis zu 8321 Meter, und im Jahre 1924 ge=
langte
ſogar am 8. Juni die Expedition von Mallory und Irvine
bis zu einer Höhe von faſt 8400 Meter. Dieſe kühnen Bergſteiger
ſahen ſich bereits vor dem endlichen Siege, aber die letzten Meter
waren unbezwingbar. So kam man auf den Gedanken, den Rieſen
mit dem Flugzeug zu bezwingen. Seitdem kühne Flieger einen
Höhenrekord von 12000 Meter aufgeſtellt haben, ſchien auch die
Ueberfliegung des Mount Evereſt nicht mehr im Bereich des Un=
möglichen
zu liegen. Nur die unwirtlichen Verhältniſſe des Ge=
ländes
erforderten ſorgfältige Vorbereitungen, da es ſich nicht um
einen H=ahenrekord, ſondern auch um einen Weitflug in ſo ge=
waltigen
Höhen handelte. Tatſächlich dauerte der Flug der Expe=

in Höhen, in denen man es nicht vermutete. Man ſah, wie ſich
die Tiere der großen Kälte anpaßten, denn man fand Schmetter=
linge
mit Pelzbeſatz. Man ſtudierte die meteorologiſchen Umſtände
in ſolchen Höhen. Im Flugzeug fällt aber ein großer Teil dieſer
Forſchungsmöglichkeiten fort. Nur die Photographen und Film=
leute
, kommen auf ihre Rechnung, denn ihnen wird es zu ver=
danken
ſein, wenn wir in Zukunft genau wiſſen werden, wie der
Gipfel dieſes Bergrieſen genau verläuft. Bis heute hat man
ſelbſtverſtändlich davon nur unklare Vorſtellungen. Alſo ein wiſ=
ſenſchaftlicher
Erfolg iſt mit dem Ueberfliegen des Mount Evereſt
unter allen Umſtänden zu verbuchen, wenn auch dieſer nicht allzu
hoch einzuſchätzen ſein dürfte, zumal nach telegraphiſchen Mel=
dungen
die Sicht nicht gut war. Ein Briefmarken=Unikum wurde
aber geſchaffen. Ueber dem höchſten Berg der Erde wurden Mar=
ken
auf Briefen abgeſtempelt. Sie werden einzigartig ſein und
ſicher bald hohen Sammelwert erlangen.

Spoct, Spiel und Jucnen

Fußball.
Polizei Darmſtadt FC. 03 Egelsbach 5:1 (3:0).
Der Sieg, den die Polizeimannſchaft zuhauſe über den FC.
Egelsbach errang, wird in ſeinem Ausmaße überraſchen. Es ſei
gleich geſagt, daß, dem Spielverlauf entſprechend, die hohe Tor=
quote
für Polizei keineswegs entſpricht. Im Gegenteil, das Feld=
ſpiel
der Egelsbacher war mindeſtens ebenbürtig; der Sturm ver=
lor
ſich in Ueberkombination und zog im entſcheidenden Augenblick
gegen die Polizeihintermannſchaft immer den Kürzeren. Egels=
bachs
Läuferreihe hielt ſich gut. Nur müßte ſie den Ball flacher
halten. Der Sturm kombinierte recht nett, jedoch vermißte man
den nötigen Nachdruck.
Die Stärke der Polizeimannſchaft war wieder die Verteidi=
gung
. Das Angriffs= und Kombinationsſpiel der Stürmer ließ
beſonders in der zweiten Hälfte zu wünſchen übrig.
Zu Beginn des Spieles iſt Polizei tonangebend. Wunderbare
Angriffe werden eingeleitet. Eine Vorlage Seipps verwandelt
Pfeiffer zum erſten Treffer. Das 2. Tor war eine Prachtleiſtung
der geſamten Mannſchaft. Der Ball wanderte, in wundervollen
Kombinationen, ohne daß ihn ein Egelsbacher Spieler berührte, von
der Verteidigung bis zum Sturm. Der abſchließende placierte
Schuß Manebergers war unhaltbar. Das 3. Tor war ein von
Seipp verwandelter Elfmeter. Nach dem Wechſel forciert Egels=
bach
das Tempo ſtark. Es erzielt auch nach Fehlſchlag den Ehren=
treffer
. Nachdem der Egelsbacher Torwächter wegen Tätlichkeit
des Feldes verwieſen wurde, erzielten Göbel und Müller noch zwei
weitere Tore. Schiedsrichter Schneider konnte nicht überzeugen.
Rot=Weiß Darmſtadt,Hota‟ Darmſtadt.
Heutenachmittag 5 Uhr ſpielt die neu zuſammengeſtellte
dritte Mannſchaft von Rot=Weiß auf dem Platze an der Rhein=
allee
gegen die hieſigen Hotelangeſtellten. Eintritt frei.
Darmftädter Winkerrunde im Schwimmen.
Am Donnerstag, abends 8,30 Uhr, nimmt die
Darmſtädter Winterrunde ihren Fortgang. Es iſt der vorletzte
Wettkampfabend, der zur Durchführung kommt. Folgendes Pro=
gramm
iſt vorgeſehen: 1. 100=Meter=Rücken, Klaſſe 1. 2. 100=
Meter=Rücken. Klaſſe II. 3. 100=Meter=Rücken. Damenklaſſe.
4. 4X100=Meter=Kraul, Klaſſe I 5. 4X100=Meter=Kraul, Klaſſe II.
6. 4X100=Meter=Kraul, Damenklaſſe.
Der Abend bringt alſo die Vorentſcheidung über die end=
gültige
Placierung der Mannſchaften. Beſonders in der Klaſſe I
wird die Turngeſellſchaft durch ihre guten Rückenſchwimmer
Gelegenheit haben, den am letzten Abend an Rot=Weiß abge=
gebenen
Vorſprung wieder einigermaßen aufzuholen, wenn es
ihr gelingt, vor Jungdeutſchland anzuſchlagen, was bei der Vor=
gabe
durchaus möglich ſein ſollte.
Einen harten Kampf wird es wieder in den 4X100=Meter=
Kraulſtaffeln geben, zumal die Vorgaben ſo bemeſſen ſind, daß
eine Vorausſage nicht möglich iſt, was beſonders für die Klaſſe II
zutrifft.

Schwerathlekik.

Erſter Kreiskampf des DASV. in Mainz.
Von den für den Monat April vorgeſehenen Vorbereitungs=
und Ausbildungskämpfen ging am Samstag abend der erſte vom
Stapel. Die Leiſtungen ſtanden mit wenig Ausnahme auf hoher
Stufe. Es mußten in letzter Minute infolge Erkrankung zwei Er=
ſatzleute
eingeſtellt werden. Der Beſuch hätte in Anbetracht der
gezeigten Leiſtungen beſſer ſein können. Als erſtes Paar betrat
Dotter=Dieburg mit dem Erſatzmann Zöller die Matte. Dotter,
dem bei dieſem Kampf der richtige Gegner fehlte, konnte ſich nicht
entfalten und legte in der 8. Minute ſeinen Gegner durch Arm=
zug
am Boden auf die Schultern. Lebhafter ging es bei Schnau=
ber
Mattes, Seb. zu. Erſterer bedrängte ſeinen Gegner gleich
von Anfang und ledgte ihn in der 5. Minute durch Hüftzug auf
die Schultern. Nicht minder lebhaft greift in dem H=Schwergewicht
Ditt ſeinen Gegner Liebfeld an. Einen gleich bei Anfang ausgeführ=
ten
Untergriff von der Seite konnte der Poliziſt noch parieren,
einem zweiten unterlag er jedoch in der 3. Minute. Das Feder=
gewicht
mit Schunk=Arheilgen und Hübner=Koſtheim beſetzt, legt
auch mächtig los und bringt Schunk Vorteile. Weitere ſchöne Griff=
kombinationen
bringen jedoch eine Wendung. Schunk unterliegt
in der 8. Minute einem Aufreißer. Siebert gegen Horn zeigen
nicht viel, da alle Angriffe Sieberts an der Kraft des Mainzer
Horn zerſchellen. Eine Ueberraſchung von Horn, je ihm eine
kleine Wertung brachte, ſetzte Siebert die Führung entgegen die
ihm auch den Punktſieg brachte. Das Leichtgewicht bringt Fayl
und Mattes, A. auf die Matte. Der zum größten Teil am Boden
ausgetragene Kampf endete unentſchieden. Hirſchmann=Frankfurt
gegen den Erſatzmann Steglitz=Koſtheim beginnt mit lebhaftem
Tempo und endigt in der 6. Minute durch Aufreißer zugunſten
Hirſchmanns. Eine Delikateſſe des Abends bildete der letzte
Kampf zwiſchen Haberberger und Heukeroth Herrliche Boden= und
Brückenarbeit zeigten Ringkampfkunſt in ſeltener Vollendung, die
bei den Zuſchauern helle Begeiſterung entfachten und durch einen
Schulterſieg von Haberberger in der 15. Minute (für den Zu=
ſchauer
zu früh) beendet wurde.
Der zweite Kreiskampf ſteigt am Samstag abend 8 Uhr im
Hauſe des Turnvereins in Kreuznach. Hier iſt eine Mannſchafts=
umſtellung
vorgeſehen. Im H.=Schwergewicht ringt Siebert ſtatt
Schnorrenberger gegen Fritz Bräun. Dieſe Begegnung dürfte ganz
beſonders intereſſant werden, da ſich Schüler und Lehrer in ihrer
früheren Heimat im Kampfe meſſen. Am 22. April in Nieder=
Ramſtadt rinat an Stelle von Börner=Mainz Kracker=Hanau,
wie auch an Stelle von Kraus in Hanau ein anderer Ringer ge=
ſtellt
wird.
Radſpork.
Velociped=Club Darmſtadt.
Am kommenden Sonntag, 8 Uhr, Henkelsgärtnerei, ſtartet
die Rennmannſchaft des Club im erſten Rennen der Saiſon=
dem
Frühjahrsrennen auf der bekannten Strecke: Henkels=
gärtnerei
(Start) Roßdorf Gundernhauſen Dieburg
Einſiedel Oberwaldhaus (Ziel). Dieſes Rennen iſt zugleich
der 1. Lauf zur Clubmeiſterſchaft des V. C.D., und da dieſe in
dieſem Jahre beſonders ſtark umworben iſt, ſind ſchon bei dieſem
Rennen äußerſt ſcharfe Kämpfe zu erwarten.

Süddeukſche Waldlaufmeiſterſchaften.
Am 9. April in Heilbronn. Glänzendes Meldeergebnis.
Durch die Umgeſtaltung der Termine kommen in dieſem Jahr
die Süddeutſchen Verbands=Waldlauf=Meiſterſchaften unmittelbar
nach den Grupvenmeiſterſchaften, aber noch vor den Kreismeiſtet=
ſchaften
zum Austrag. Austragungsort iſt Heilbronn, ausrichten=
der
Verein der V.f.R. 1896 Heilbronn. Ueberraſchenderweiſe iſt
das Meldeergebnis mit 70 Teilnehmern aus 23 Ver=
einen
ſehr gut ausgefallen und übertrifft das des Vorjahres bei
weitem. In der Hauptklaſſe über 10 Kilometer wird alles an den
Start gehen, was in Süddeutſchland einen Namen hat. Zunächſt
iſt der vorjährige Meiſter Bertſch (VfB. Stuttgart), ſowie der
Mannſch sſieger des Vorjahres, den ebenfalls der VfB Stutt=
gart
ſtellte, in der Beſetzung=Bertſch, Helber II, Wieder und
Räuſchle am Start. Die Stuttgarter haben wieder, wie im Vor=
rrſten
Gegner. Mit Oſtertag, dem
ſüdbayeriſchen Gruppenmeiſter Schäfer und Zoller ſtellt München
eine ſehr ſchlagkräftige Mannſchaft ins Feld. Für den erſten Platz,
insbeſondere in der Mannſchaftsbewertung, werden aber S. V.
Darmſtadt 98, der mit drei Mannſchaften antritt, Reichsbahn
und Poſt Stuttgart, Stuttgarter Kickers. Nürnberger SC. und der
1. L.V. Illingen=Saar ein gewichtiges Wort mitreden.
Für die Einzelmeiſterſchaft wird beſonders Schilgen vom
A. S. C. Darmſtadt als ſchärfſter Konkurrent in Erſcheinung treten,
und auch der ſüddeutſche Bahnmeiſter Werner=Raſtatt geht nicht
ohne Ausſichten auf den erſten Platz in den Kampf. Als weitere
Einzelläufer, die für die vorderen Plätze in Betracht kommen, ſind
zu nennen: Lauſer (MTG. Mannheim), Reinel=Nürnberg, Kopf=
Nürnherg, Kolz=Illingen und ſicher der eine oder der andere der
vier Darmſtädter Läufer: Gellweiler. Haag, Habich,
Lindner. Auch Helber I=Stuttgart, Lang=Heilbronn, Ackermann=
Salem, Baumann (Stuttgarter Kickers), Lukas=Nürnberg, oder
Schwarz II=Ulm könnten eine Ueberraſchung bieten.

Zum Vorſitzenden des Reichskuratoriums für Jugend=
ertüchtigung
wurde jetzt Reichsminiſter Seldte beſtimmt. Geſchäfts=
führender
Vorſitzender bleibt Major a. D. von Neufville.
Zurückgetreten iſt Lansgerichtsrat Cordes, der dem Vor=
ſtand
des Deutſchen Ruderverbandes über 21 Jahre angehörte und
früher ſelbſt ein erfolgreicher aktiver Rennruderer beim Mainzer
Ruderverein war. Vorgänge beim Verbandstag in Hamburg ſind
die Urſachen des Rücktritts.
Ungarns Waſſerball=Nachwuchs eröffnet ſeine
Deutſchlandreiſe am 23. April, mit einem Start in Nürnberg;
München (25. 4.), Augsburg (26.), Ludwigsburg (27.), Stuttgart
(29. April) ſind die weiteren ſüddeutſchen Startorte der Ungarn.
Die weiteren Starts werden in Weſt= und Norddeutſchland, Ber=
lin
und Mitteldeutſchland abſolviert.
Anerkannt wurde der von dem Göppinger Bruſtſchwim
mer Paul Schwarz am 5. März in Bremen aufgeſtellte 200 Meter=
Rekord mit 2:44,6 Minuten.
14 Mannſchaften, darunter der Titelverteidiger Weißen=
ſee
96, und die beiden bayeriſchen Mannſchaften Bayern 07 Nürn=
berg
und München 99 haben zur Deutſchen Waſſerball=Meiſterſchaft
gemeldet.
Für den ſchnellſten deutſchen Rennwagen beim
ADAC.=Avusrennen am 21. Mai hat Senator Willi Vogel=Berlin
einen wertvollen Preis geſtiftet.
Ein Flugzeugrennen von London nach Melbourne
findet im nächſten Jahre aus Anlaß des 100jährigen Beſtehens der
Stadt Melbourne ſtatt.

Geſchäftliches.

Wenn das Eſſen ſchmecken ſoll, muß es auch ſorgfältig und
richtig gewürzt ſein. Die ideale Würze zur augenblicklichen Ver=
beſſerung
und Verfeinerung noch nicht vollkommener Suppen,
Soßen, Fleiſch= und Gemüſegerichte iſt die altbewährte Maggi=
Würze. Wenn dieſe in Millionen Haushalten ſchon ſeit über
40 Jahren ſtändig gebraucht wird, ſo war und iſt dabei für die
Hausfrau der alte Erfahrungsſatz ausſchlaggebend: Nimm Gutes,
um Gutes zu machen

Rundfunk=Programme.

15.30:
17.00:
18.25
18.50:
19.30
19.45:
20.00:
21.00:
GA.

15.00
15.45:
16.00:
16.30:
17.10:
17.30:

18.00:
18.30.
19.00:
19.30:
19.35:
20.,00:
20.40:
21.20

RR.
23.00:

Frankfurt a. M.
Donnerstag, 6. April
Stunde der Jugend: Kurts erſtes Motorrad. Eine luſtige
Jungengeſchichte. Von der Ente mit der guten Ver=
dauung
zum Fahrſtuhl. Etwas über Automaten). Fünf
Minuten Berufsberatung: Die Metallographin.
Darmſtadt: Akademie=Konzert der Städt. Akademie für
Tonkunſt. Beethoven. Egmont=Ouvertüre. Klavierkonzert
Nr. 1 op 15 in C=Dur. Ltg.: Muſikdir. Prof. Schmitt.
Soliſtin: Elſe Gohr (Klavier).
Hans Rosbaud: Max Reger.
Dr. Stickler u. H. Nieth: Reklame als Mittel zur Be=
lebung
der Wirtſchaft.
Selbſtanzeige: Hans Heya.
Oberregierungsrat Fahr: Welch äußeren Schutz genießen
in Preußen die Sonn= und Feiertage?
Mannheim: Johann=Strauß=Stunde, Ausf.: Philharm. Or=
cheſter
Mannheim.
Max Reger=Gedächtnisfeier. Zum 60. Geburtstag. Ausf.:
H. Walcha (Orgel). Elly Schaefer=Ratazzi (Sopran),
Zeit, Nachrichten. Wetter. Sport.
Königswuſterhauſen.
Deutſchlandſender: Donnerstag, 6. April
Kinderſtunde: Die Dideldums ſingen Kinderlieder. Wir
ſingen mit.
E T. A.Hoffmann: Die Geſellſchaft im Keller, Sprecher:
R. Buſe.
Für die Frau: Mein Kind wird eingeſegnet.
Berlin: Nachmittagskonzert.
Prof. Dr. Dietrich: Nietzſche über das Preußentum.
Tägliches Hauskonzert. (Beethoven): Sonate für Violine und
Klavier, A=Dur, op. 12 Nr. 2. (Schubert): Sonatine D=Dur,
op. 137. Nr. 1.
F. Arnhövel u. P. Solari: Deutſchland und Italien.
: 5 Geſänge für eine Altſtimme von Otto Frickhoeffer, op. 15
nach Dichtungen von Hölderlin.
Deutſch für Deutſche: Kanzleideutſch muß das ſein? Dr.
Günther und ein Verwaltungsbeamter.
Das Gedicht.
Rittergutsbeſitzer Heumann: Tagesfragen des Kartoffelbaues,
Unterhaltungskonzert. Kapelle Baſtian.
Alfred Roſenberg: Der deutſche Mythos.
Haydn: Symphonie in D=Dur mit dem Hornſignal. Volk=
mann
: Serenade für Streichorcheſter F. Niemann: Rheiniſche
Nachtmuſik für Streicher und Hörner, Kammerorcheſter des
Deutſchlandſenders.

Wetter= Tages= und Sportnachrichten.
Köln: Nachtmuſik. Ltg.: L. Eſyoldt.

Wetkerbericht.

Mit dem Abzug der Polenſtörung kommt der hohe Druck auf
dem Feſtlande mehr zur Geltung, ſo daß das Wetter zunächſt
trocken bleibt und auch mehr Aufheiterung eintritt. Dabei werden
tagsüber die Temperaturen höhere Werte erreichen als in den
letzten Tagen. Die Hochdruckwetterlage ſcheint aber nicht für
längere Zeit geſichert zu ſein, da von Nordſkandinavien her eine
kräftige Störung ſüdwärts dringt, und ſpäter wieder mehr
maritime Luft nach dem Feſtland dringen wird.
Ausſichten für Donnerstag: Noch wechſelnd wolkig, aber mehr
aufheiternd. Tagsüber milde und trocken.
Ausſichten für Freitag: Stellenweiſe Frühnebel, ſonſt teils be=
wölkt
, teils aufheiternd, im ganzen milde und meiſt trocken.

Haupiſchriftleitung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Politſk und Wirtſchaff: Rudolf Mauve; für Feuiſleton, Reſch und
Ausland und Heſſiſche Nachrſchten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdſenſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Neite;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämilich in Darmſfadt
Für unverlangte Manuſkripie wird Garantſe der Rückſendung nicht übernommen.

Die heutige Nummer hat 12 Seiten.

[ ][  ][ ]

Nummer 96

Cagblatte

Donnerstag, 6. April

Der Einfluß des Reichsbankberichtes auf die Börſe.
Feſte Tendenz, aber ruhiges Geſchäf. Publikumsinkereſſe für Spezialwerke.
Der Pfandbriefumlauf im Februar.
Berliner und Frankfurker Effokkenbörfe.
Die Statiſtik der Boden= und Kommunal=Kreditinſtitute für

Nach den Befeſtigungen der vorgeſtrigen Berliner Abend=
börſe
und den etwas hochgeſpannten Erwartungen des geſtrigen
Vormittagsverkehrs lagen die erſten offiziellen Notierungen, zum
Teil enttäuſchend. Die Grundſtimmung war aber weiter durchaus
freundlich. Eine gewiſſe Anregung ging neben den ſchon vorgeſtern
bekannten Momenten (Boykotteinſtellung, Reichsbank= Jahresbe=
richt
, Holzmann=Sanierung uſw.) von der freundlichen Veranlag=
ung
der Auslandsbörſen und den nach dem Ultimo jetzt ſchon wie=
der
entſpannteren Geldmarkt aus. Allerdings ſind die Hoffnun=
gen
auf eine Diskontſenkung der Reichsbank kaum begründet, da
es ſich bei der für Freitagnachmittag einberufenen Zentralaus=
ſchußſitzung
nur um die übliche Sitzung nach der Generalverſamm=
lung
handelt. Das zweifellos ſtärker vorhandene Publikumsinter=
eſſe
erſtreckte ſich in erſter Linie auf Spezialwerte. Das Geſchäft
war in dieſen Papieren etwas lebhafter als an den Vortagen, und
Kursgewinne von 23 Prozent waren daher keine Seltenheit.
Arbeitereinſtellungen regten deutſche Erdölaktien an; die geplante
Uebernahme weiterer Braunkohlenaktien durch das R.W.E. wirk=
ten
ſich in der Kursgeſtaltung dieſer beiden Unternehmungen aus;
aber auch Papiere wie Hamburg=Süd, Reichsbank, Hoeſch. Kali=
Nebenwerte, Conti=Gummi, Akkumulatoren. Orenſtein, Schubert
u. Salzer und Holzmann waren bis zu 3 Prozent gebeſſert. Elek=
trizitätswerk
Schleſien zogen auf eine Nachfrage von 4 Millionen
um 4 Prozent an. Aber auch am Markt der feſtverzinslichen Werte
war heute etwas größeres Kaufintereſſe feſtzuſtellen, kursmäßig
waren die Veränderungen aber nicht ſo erheblich. Die Altheut=
anleihe
ereöffnete mit minus 1½ Prozent etwas ſtärker gedrückt,
holte aber dieſen Verluſt im Verlauf wieder auf. Die übrigen
deutſchen Anleihen lagen eher feſter. Bei, den Induſtrieobliga=
tionen
und bei den ſpäten Reichsſchuldbuchforderungen traten,
Kursbeſſerungen bis zu 0,5 Prozent ein. Von Ausländern fielen
türkiſche Werte unter dem Eindruck der Verhandlungen über eine
Neuregelung des Auslands=Schuldendienſtes mit Beſſerungen bis
zu 30 Pfg. auf. Auch im Verlaufe blieb die Stimmung freundlich.
Kursveränderungen von Belang waren nicht feſtzuſtellen. Am
Geldmarkt machte die Entſpannung weitere Fortſchritte. Der Satz
für Tagesgeld ermäßigte ſich auf 4½ Prozent. Die Abdeckung der
Lombardkredite bei der Reichsbank nach dem Ultimo ſcheint ziem=
lich
beendet zu ſein. Am Wechſelmarkt traten keine Vereänderun=
gen
ein.
Die Frankfurter Börſe lag zwar außerordentlich ruhig,
aber weiterhin freundlich. Die Bankenkundſchaft hält an ihrem
Beſitz feſt, tritt aber auch nicht in beſonders größerem Umfang als
Käufer auf, ſo daß von der rein markttechniſchen Seite her wenig
Anregung vorlag. Die Feſtigkeit rührt von den Hoffnungen auf
die Arbeitsbeſchaffung her, wohei beſonders Nachrichten über wei=
tere
Neueinſtellungen bei verſchiedenen großen Firmen beachtet
werden. Auch die Tatſache, daß der Boykott nunmehr endgültig
vorüber iſt, beruhigte in Börſenkreiſen allgemein, da Wirtſchafts=
ſtörungen
dadurch ausgeſchaltet bleiben. Der Abſchluß der Reichs=
bank
mit wieder 12 Prozent Dividende wurde günſtig aufgenom=
men
, wenngleich die Ausführungen im Berichte, daß noch zahl=
reiche
wirtſchaftliche Schwierigkeiten und Aufgaben zu überwinden
ſind Berückſichtigung fanden. Am Farbenmarkt haben die Ver=
käufe
eines weſtlichen Bankinſtituts zum großen Teil aufgehört.
Außerdem erwartet man aus der Hilanzſitzung am Freitag gün=
ſtige
Mitteilungen. JG. Farben zogen auf 130,5 (129½) Prozent
an. Auch Erdöl auf Neueinſtellungen etwas befeſtigt. Am Elektro=
markt
war die Tendenz nicht ganz einheitlich. Schuckert lagen 1,5
Prozent höher Bekula Siemens und Licht u. Kraft gut behauptet,
aber A. E. G ½. Geſfürel 0,75, Lahmeyer 0,5 Prozent ſchwächer.
Durchweg befeſtiat waren dagegen Montanwerte, von denen Man=
nesmann
0,25. Phönix 0,25, Rheinſtahl 1,25, Rheinbraun 1,50,
Stahlverein 0,75 Prozent anzogen, während Gelſenkirchen und
Harpener gut behauptet lagen. Am Schiffahrtsmarkt regt die alte
Erwartung auf beſondere Hilfsſtellung weiter an. Hapag 0,25,
Nordd. Lloyd 8 Prozent höher. Kaliwerte waren angeregt durch
die höheren Frühjahrsabſatzziffern. Aſchersleben 2. Salzdetfurth
0,75 Prozent höher. Zellſtoffwerte ruhig Waldhof 0,75 Prozent
niedriger. Am Kunſtſeidenmarkt Aku 1 Prozent höher. Von Ein=
zelwerten
gewannen Holzmann 2,5, Metallgeſellſchaft 0.5. Tietz auf
die Umbeſetzung des A R. 0,5 Prozent. Zement Heidelberg gaben
1 Prozent nach. Am Rentenmarkt waren bei kleinem Geſchäft die
Eröffnungskurſe etwas ſchwächer.
An der Abendbörſe war die Geſchäftstätigkeit ſehr klein.
Immerhin war jedoch die Grundſtimmung freundlich. Anregend
wirkten die etwas feſteren Auslandsbörſen. JG. Farben zogen im
Verlauf bis 1 Prozent an. Montan= und Elektrowerte waren gut
behauptet. Deutſche Erdöl lagen 0,5 Prozent niedriger. Holzmann
waren 1.25 Prozent höher. Der Rentenmarkt zeigte ebenfalls
kleines Geſchäft, aber freundliche Grundſtimmung. Neubeſitz ½ Pro=
zent
freundlicher.
Wirtſchafliche Rundſchau.
Neue Preiſe für Kupfer= und Meſſing=Halbzeug. Der Zentral=
verband
der deutſchen Metall=Walzwerks= und Hütten=Induſtrie
e V. gibt folgende ab 4. April geltenden Preiſe (in RM. je 100
Kilo für Abſchlüſſe auf 100 Kilo) bekannt: Kupfer: Bleche 76.
(bisher 77), Rohre 105,50 (105 75), Drähte und Stangen 72.15
(72,40), Schalen 166 (168); Meſſing: Bleche, Bänder, Drähte 99
(100) Stangen 80 (81), Rohre 113 (114), Kronenrohre 121 (122).
Die Preiſe für Alumnium=Halbzeug bleiben unverändert.
r. Ihre 60, ordentliche Generalverſammlung hielt am Montag=
abend
die Volksbank Babenhauſen im Saale des Gaſt=
hauſes
Zum Löwen ab. Sie war ſehr gut beſucht und von dem
Aufſichtsratsvorſitzenden, Herrn Göhrig, geleitet. Einen groß=
zügig
angelegten Bericht über das abgelaufene Geſchäftsjahr er=
ſtattete
das Vorſtandsmitglied Herr H. Henkel. Nach Eingehen
auf die Weltkriſenzuſtände ſeit 1931 und den Widerſinn des Ver=
ſailler
Vertrags mit ſeinen verheerenden wirtſchaftlichen Auswir=
kungen
führte er, in Kürze zuſammengefaßt, etwa folgendes aus:
Die Volksbank war ſtets auf eine günſtige Zahlungsbereitſchaft
bedacht. Ihre Bilanzſumme hat eine Verminderung von 3,27 Proz.
erfahren. Der Spareinlagerückgang von 6,6 Prozent iſt durch die
wirtſchaftlichen Verhältniſſe bedingt. Die ausſtehenden Kredite
in laufender Rechnung betrugen 861 130,40 RM. Nach internen
Rückſtellungen bleibt ein Reingewinn von 8104,01 RM. Die Ge=
neralverſammlung
genehmigte die Verteilung dieſes Reingewinns
nach dem Vorſchlag der Verwaltung, die Ausſchüttung einer Divi=
dende
zu 4 Prozent. Zu Aufſichtsratsmitgliedern werden durch
ſchriftliche Abſtimmung gewählt die Herren Fr. Richter, Hch. Spiel
von Babenhauſen und H. J. Schweinsberger von Hergershauſen.
G.V. Frankfurter Bank. Die G.V. der Frankfurter Bank,
Frankfurt a. M., erledigte ohne Widerſpruch die Regularien für
1932 und beſchloß, aus dem Reingewinn von 210 516 RM. eine
Dividende von 6 Prozent auf die Vorzugsaktien und von 5 Prozent
auf die Stammaktien auszuſchütten. Die ſatzungsmäßig ausſchei=
denden
A. R.=Mitglieder wurden wiedergewählt.
Teilerfolg der Anfechtungsklagen gegen die Favag=GV.= Be=
ſchlüſſe
. Nach der Entſcheidung des Landgerichts Frankfurt a. M.
in den Anfechtungsklagen des R.=A. Dr. Salomon und einer durch
R.=A. Dr. Roſenberg vertretenen Aktionärin gegen die Beſchlüſſe
der Favag=GV. vom 28. Juli 1932 wurden für nichtig erklärt:
1. der Beſchluß über den Antrag Dr. Salomons auf Einſetzung
einer Reviſionskommiſſion: 2. der Beſchluß über Entlaſtung der
Vorſtandsmitglieder und Liquidatoren, ſowie der Mitglieder des
Aufſichtsrats. Die Koſten ſind von den Klägern als Geſamtſchuld=
nern
zu einem Sechſtel, von der Beklagten zu fünf Sechſtel zu tra=
gen
. Das Gericht nahm eine Reihe von Gründen an, die dazu
führten, das Stimmrecht von Dr. Hirſchfeld zu verneinen, und
zwar nicht nur bezüglich der Aktien, die auf Grund des Vergleichs
aufgekauft wurden, ſondern auch bezüglich der Aktien, die ſeit Sep=
tember
1929 aufgekauft worden ſind. Die Klage eines Schweizer
Aktionärs auf Nichtigkeitserklärung der GV.=Beſchlüſſe vom März
1931 wurde abgewieſen.

Februar 1933 umfaßt unverändert 104 Anſtalten. Im Februar
dieſes Jahres verminderte ſich der Geſamtumlauf an Pfand=
briefen
und Kommunalobligationen (alles in Mill. RM.) weiter
auf 11831 (31. 1. 33: 11 860, am 29. 2. 32: 12 380), und zwar be=
trug
der Bruttozugang 34,29 (Januar 1933: 39,10), der Abgang
64,09 (91,09), ſo daß ſich für Februar 1933 ein Reinabgang von
29,80 (51,99) ergibt: dabei haben die Pfandbriefe einen reinen
Abgang von 27,68 (36,71) und die Kommunalobligationen einen
ſolchen von 2,12 (15,28) zu verzeichnen.
Im einzelnen belief ſich der Bruttozugang bei den Pfand=
briefen
(Inland) im Februar 1933 bei einem Umlauf von
6598 (6611) auf 26,35 (32,33), der Abgang auf 39,19 (49,33), ſo daß
ſich ein Reinabgang von 12,84 (17,00) ergibt.
Bei den Kommunalobligationen Inlandsumlauf
1952 gegen 1956 ſtellte ſich der Bruttozugang auf 1,82 (3,15),
der Abgang auf 5,39 (10,65), ſo daß ſich im Februar d. Js. ein
Reinabgang von 3,57 (7,50) ergibt.
Der Umlauf an Auslands=Pfandbriefen und
=Kommunglobligationen ging weiter auf 1035 (1045)
zurück; der reine Abgang betrug 9,50 (10,09).
Liquidationspfandbriefe und Aufwertungs=
ſchuldverſchreibungen
(Umlauf 2163 gegen 2167) wur=
den
5,86. (10,02) neu in den Verkehr gebracht; der Abgang betrug
8,89 (20,37).
Die Geſamtſumme des Beſtandes an Hypotheken, Kom=
munaldarlehen
und ſonſtigen Darlehen hat ſich mit 13 820 (Jan.
1933: 13 839) Mill. RM. gegen den Vormonat um rund 19 (43)
Mill. RM. weiter vermindert; von dieſem Rückgang entfallen 14
(31) auf das Neugeſchäft, deſſen Umfang auf 11 407 (11 421) Mill.
RM. geſunken iſt. Hierunter haben ſich landwirtſchaftliche Hypo=
theken
um 4,51 (9,79) Mill. RM. auf 2654 (2658) Mill. RM. ver=
mindert
, ſtädtiſche Hypotheken um 7.,71 (16,82) Mill. RM., ſo daß
der Beſtand auf 5518 (5526) Mill. RM. zurückging. Kommunal=
darlehen
gingen weiter um 3,58 (5,95) auf 3016 (3020) Mill. RM.
zurück, während ſonſtige Darlehen um 1,97 (1,32) auf 219 (217)
zunahmen. Die Aufwertungsbeſtände ſind um 4,83 (4,06) Mill.
RM. auf 2381 (2386) Mill RM. zurückgegangen und die Teilungs=
maſſe
um 0,23 (7.25) auf 31,40 (31,63) Mill. RM.
Produkienmärkte.
Frankfurter Produktenbericht vom 5. April. Die Zurückhal=
tung
aller Kreiſe hat ſich noch mehr verſtärkt, ſo daß Umſätze kaum
zuſtande kamen. Das Angebot blieb gering, ebenſo auch die Nach=
frage
. Die Preiſe blieben gegen den Montag unverändert, bis auf
Futtermittel, die erneut etwas abbröckelten. Weizen 210, Roggen
(71,5 Kilo) 171,50172,50, Gerſte 180 Hafer 145147,50, Weizen=
mehl
ſüdd, und niederrhein. Spezial Null 29,5031, Roggenmehl
23,5024,50, Weizenkleie 7,50, Roggenkleie 8,25.
Süddeutſche Induſtrie= und Handelsbörſe. Baumwollgarne
Nr. 20, engliſche Troſſels, Warbs und Pincobs 1,271,31 RM.,
Nr 30: 1,651,69, Nr. 36: 1,731,76. Nr. 42 Pincobs 1,82 bis
1,86 RM. je Kilo. Baumwollgewebe, echte ſüddeutſche Qualität:
88 Zentimeter Cretonnes 18:18 pro 0.25 franz Zoll aus 20:20 25,2
bis 26,2 Pfg.. 88 Zentimeter Renforce 18:18 pro 0,25 franz. Zoll
aus 30:30 24,725,7 Pfg., 86 Zentimeter glatt Kattune 19:18 pro
0,25 franz. Zoll aus 36:42 19,520,5 Pfg. Die Tendenz war be=
hauptet
. Nächſte Börſe am 19. April.
Berliner Produktenbericht vom 5. April. Das Hauptkennzei=
chen
des Produktenmarktes bleibt die zunächſt weiter geringe Um=
ſatztätigkeit
. Die verhältnismäßig günſtigen Ziffern über den
Saatenſtand in Preußen vermochten ſich preismäßig nicht auszu=
wirken
, und auch ſonſt fehlte es an Anregungen, da der Mehlabſatz
in der Hauptſache auf Abrufen aus alten Schlüſſen beſteht. Das
erſthändige Offertenmaterial bleibt mäßig und in den Forderun=
gen
hochgehalten; andererſeits kaufen die Mühlen nur zögernd,
und auch die Staatliche Geſellſchaft disponiert ſehr vorſichtig, ſo
daß am Promptmarkt geſtrige Preiſe knapp behauptet waren. Im
Lieferungsgeſchäft eröffnete Juli=Weizen unverändert, während
die anderen Sichten ſchwächer lagen, wobei Juli=Roggen 1 Mark
einbüßte. Neue Abſchlüſſe in Weizen= und Roggenmehlen kommen
nur ganz vereinzelt zuſtande. Hafer und Gerſte liegen weiter ruhig.

Der Saakenſtand in Preußen Anfang April 1933.
Nach dem erſten Saatenſtandsbericht des Preußiſchen Statiſti=
ſchen
Landesamts für das Jahr 1933 haben die Winterſaaten das
verhältnismäßig milde Winterwetter gut überſtanden. Die Aus=
wirkungen
der Kahl= und Nachtfröſte der letzten Zeit laſſen ſich im
ganzen noch nicht überſchauen.
In den Gebieten mit leichten Böden wird im allgemeinen über
geringe Winterfeuchtigkeit geklagt. Die Frühjahrsbeſtellung hat
überall begonnen. In den Gegenden mit ausgeſprochenem Früh=
kartoffelbau
hat man ſchon mit dem Setzen des vorgekeimten Kar=
toffelſaatgutes
begonnen. Die Kartoffeln haben in den Winter=
lagern
gut überwintert. Der Schaden, der bisher durch Pflanz=
krankheiten
und Schädlinge am Wintergetreide verurſacht worden
iſt, hält ſich in normalen Grenzen.
Biehmärkke.
Be. Mainzer Viehmarkt vom 5. April. Tatſächlich auf dem
Markte zum Verkauf: 28 Ochſen, 16 Bullen, 383 Kühe oder Fär=
ſen
, 232 Kälber, 782 Schweine. Preis pro 50 Kilo Lebendgewicht
in RM.: Ochſen a) 1. 2530, b) 2 1621: Bullen c) 1824;
Kühe a) 2025, b) 1619, c) 1416: Färſen a) 2632; Käl=
ber
c) 2937, d) 2428: Schweine b) 4042, c) 4042, d) 37
bis 39. Marktverlauf: Bei Schweinen ſchleppend Ueberſtand;
bei Großvieh mäßig belebt, langſam geräumt; bei Kälbern mäßig
belebt, langſam geräumt.

Mekallnokierungen.

Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kilogramm am
April ſtellten ſich für Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg
Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die
Deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 46,50 RM. Die Notierungen
der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe
verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte Lieferung und
Bezahlung) ſtellten ſich für Original=Hüttenaluminium. 98 bis 99
Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren, auf 160 RM., des=
gleichen
in Walz= oder Drahtbarren, 99 Prozent, auf 164 RM.,
Reinnickel, 98 bis 99 Prozent, auf 350 RM., Antimon=Regulus auf
3941 RM., Feinſilber (1 Kg.) fein, auf 36,5040 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 5. April ſtellten ſich für
Kupfer: April 37,75 (38.25) Mai 38 (38.50), Juni 38.25 (38.75).
Juli 38.50 (38,75), Auguſt 38.50 (39), September 38,75 (39), Okto=
ber
39 (39.25), November 39 (39.50) Dezember 39.25 (39,75), Ja=
nuar
39.50 (40), Februar 39.75 (40.25) März 40 (40.50). Tendenz:
ſtetig. Für Blei: April 14 (15), Mai, Juni 14 (14.75), Juli
14 (15), Auguſt 14.25 (15.25), September, Oktober 14.50 (15.50),
November 14,75 (15.75) Dezember 15 (16), Januar 15.50 (16.50,
Februar 15.50 (16.50), März 15.50 (17). Tendenz: luſtlos. Für
Zink: April 19.25 (20) Mai 19.50 (20), Juni 19.50 (20.25),
Juli 20 (20.50) Auguſt 20,25 (20.75), September 20.50 (21.25),
Oktober 20.75 (21,75), November 21 (21,75) Dezember 21.25 (22),
Januar 21.25 (22.25), Februax 21.25 (22.50), März 21.50 (22.75),
Tendenz ſtetig. Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klam=
mern
beigefügten Brief.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Wie wir erfahren, iſt der Zentralausſchuß der Reichsbank für
Freitag, den 7. April, nachmittags 16 Uhr, einberufen worden. Es
handelt ſich um die übliche Sitzung, die nach der Generalverſamm=
lung
der Reichsbank ſtattfindet.
Die Kautſchukvorräte in Großbritannien ſind die vergangene
Woche um weitere 661 To. auf 94 834 To. geſtiegen, und zwar be=
tragen
die Vorräte in London 40 845 To und in Liverpool 53 989
To. Vor einem Jahre betrugen die Vorräte 124 823 To.
Der Vorſtand des Vereins Berliner Getreide= und Produkten=
händler
e. V. hat einſtimmig den Beſchluß gefaßt, daß unter den
gegebenen Verhältniſſen ſämtliche Vorſtandsmitglieder einer in=
nerhalb
Monatsfriſt einzuberufenden außerordentlichen Mitglie=
derverſammlung
ihre Aemter zwecks Neuwahl des Vorſtandes zur
Verfügung ſtellen.
Die Rumäniſche Nationalbank ſetzt ab 5. April den Diskontſatz
von 7 auf 6 Prozent und den Lombardſatz von 8 auf 7 Prozent
herab.
Der Präſident der Republik Kuba, Machado, hat ein Dekret
unterzeichnet, demzufolge er ermächtigt wird, im Falle der drin=
genden
Notwendigkeit ein Moratorium für die Auslandsſchulden
zu erklären.

Berliner Kursbericht
vom 5. April 1933

Deutſche Bank und Disconto=Geſellſchaft

Oeviſenmarkt
vom 5. April 1933

Me He
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban1
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw. 1
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
DeutſcheCont. Gas

uic
70.
61.50
21.375
35.875
22.125
29.75
128.75
50.
19.
44.125
144.
112.50

Me
Elektr. Lieferung

F. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ.f.elektr. üntern.
Harpener Bergbau / 84.50
Hoeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann 58.75
Kali Aſchersleben
Rlöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Orenſtein & Koppe

99.50
82.50
128.75
63.625
90.25
69.
131.75
61.875
76.125
68.375
56.50
48.50

Mee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kaln
Leonh. Tietz
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali 1
Agsb.=Nnrb. Maſch
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werie
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke

37.
52.50
199.50
28.50
44.
132.50
74.875
28.
87.125
10.25
90.50
34.
76.

Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſ.

Sofia.

Holland
Lslo
Kopenhagen
Stockholm
London.
Buenos=Aire?
New Yor=
Belgien.
Italien
Paris

Währung
oo finn. Mk.)
100 Schilling
100 Tſch. Kr.
100 Pengö
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1 2.Stg.
1 Pap. Peſo
1 Dollar
100 Belgo
100 Lire
100 Franes.

Gelt
6.349
46.95

D
6.361
47.05

3.047
70.08
12,63
6t. 19
76.02
14.37
0.818
4.209
58.84
21.54
18.54

3.053
170.42
73.77
64.31
76.18
14.41
0.322
4.217
58.76
21.58
16.58

Schweiz

Spanien
Danzig
Japan
Rio de Janero
Zugoſlawien

Portugal
Athen
Iſtambu
Kairo
Kanado
uruguany
Island.
Tallinn (Eſtl.)
Riga

Währung Meft. 100 Franken 91. 22 100 Peſetas 35.46 100 Gulden 62,07 1 Yen 0.899 1 Milreis 0.2391 100 Dinar 5.145 100 Escudo= 313.08 100 Drachm. 2.359 türk. 2 2.00 ägypt. 8 14.75 lcanad. Doll. 3.47 Goldpeſo 1.648 100 isl. Kr. e 64.93 100 eſtl. Kr. 110.59l 100 Lais 73.931

Brief
B1.38
35.54
82.23
0.301
(.241
5.155
13.10
2.362
2.012
14.79
3.483
1.e59
65.071
110.8
74.07

Darmſtädter und Rationalbank Darmſtadt, Silale der Aregdner Bank
Frankfurter Kursbericht vom 5. April 1933.

Ge
Gr.IIp. 1934
1935
.. 1938
19371
1938
Gruppe
6% Dtſch. Reichsan!
. v.27
5½% Intern.,v. 30
69 Baden ... b.27
83o Bahern ..b.27
6% Heſſen ...v. 29
6% Preuß. St. v. 28
6% Sachſen v. 23
6% Thüringen v. 27
Dtſch. Anl. Auslo=
ſungsſch
. PI= Ab=
löſungsanl
.. . .
Dtſche. Anl. Ablö=
ſungsſch
. (Neub.)
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
....
6% Vaden=Baden.
69Berlin ...v. 241
6% Darmſtadt ..
69 Dresden. v. 26
62 Frankfurt a.M.
Schätze. v. 29
6%
v. 2
6% Mainz.
% Mannheimb. 27
%0 München v. 29
9 Wiesbaden v. 28
6% Heſſ. Landesbk.
68 Goldoblig.
5 ½% Heſſ. Landes=
Hhp.=Bk.=Liquid.

95.25
89.25
83
78.5
75.5
84.3
97
85
88.5
88
99.25
87
83

74.5
13.4

8.35
2
*.
1s
79.75
74.25
87.5
77.5
88.5

Pe
Hhp. =Bk. Ligu.
Kom. Obl. . ...
5% Preuß. Landes=
Pfd.=Anſt. G. Pf.
6% Goldoblig.
6% Landeskomm.=
Bk. Girozentr. für
HeſſGldobl. R.11
z R.12
6% Kaſſeler Land.
kredit Goldpfbr.
6%Naſſ. Landesbk.
5½% Liqu. Obl.
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
AuslSer.
AuslSer.II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
% Berl. Hyp.Bk.
%0Lign.=Pfbr.
62 Frkf.Hyp.=Bk.
½%0 Lig.Pfbr.
Goldoblig.
8% Frkf. Pfbr.=Bk.
% n Lig.=Pfbr
8%Mein.Hhyp.=Bk.
g Lig. Pfbr.
62 Pfälz, Hyp.=Bk.
30 Lig.Pfbr.
8% Rhein.=Hyp. Bk.
5½% Lig. Pfbr.
Goldoblig.
Süidd. Bod.=
Cred.=Bank.
Lig. Pfbr.
3 Bürtt. Hyp.=B.

78.5

90
85

75.5
75.5
90.5
89.5
88.75

722.
90
11.5
87
88.5
89.25
89
79.5
892),
90¾
89
88
92
90.25
90
89.5
81.5
93
30
92.5

Daimler=Ben=
8%Dt. Linol.Werke
6% Mainkrw. v. 2/
6% Mitteld. Stahl.
6% SalzmannckCo.
6% Ver. Stahlwerke
6% Voigt & Häffner
J. 6. Farben Bonds
5% Bosn. L. E. B.
L.Inbeſt
5% Bulg. Tab.v. 02
4½2% Oſt. Schätze
42, Oſt. Goldrente
5 %vereinh.Rumän
4½%
4% Türk. Admin.
% 1. Bagdad
48 Zollanl.
2% Ungarn 1913
41½% 1914
Goldr.
48
1910
4½Budp. Stadtanll
420 Liſſabon
420 Stockholm
Aktien
Rlg. Kunſtzüdeunie
A. E. G. .......
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtoff
Bemberg, J. P. ./ 50
Berl. Kraft u. Licht!;
Buderus Eiſen....
Eement Heidelberg! 68
Karlſtadt. 60
G. Chemie, Baſell,

a
88.5
90
80.5
51
75.5
80.5
108.5
36.
13.8
14.25
13.5
10
4I.

34
80

38
30
103
26.25
111.5
58.5
149,25

Mee
Chade ........."
Contin. Gummiw.
Contin. Linoleum.
Daimler=Benz..
Dt. Atl. Telegr.
Erdöl".
...
Dt. Gold=u. Silber=
ſcheide
=Anſtalt!.
Linoleum. . ..
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoffe Widm
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Krat
Eſchw. Berawerk
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
3.6. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt. & Guillegume
Frankfurter Hof..
Gelſenk. Bergwerk.
Geſ.felektr. Untern.
Goldſchmidt Th.
Gritzner=Kahſer..
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbrauh.
Hanfwerke Füſſen.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer.
Hochtief Eſſen
Holzmann, Phil.
Ilſe Bergb. Stamn
Genüſſel114
Junghans ......

I

39
30.75
123
100
168
Z
18.5
66
81.5
103
26.5
37
128.5
30.5
34
63.75
91.5
57

34
84I.

A

M
Aſchersleben.
glein, Schanzlin
Klöcknerwerke ..
Knorr C. H......
Lahmeher & Co. .
Saurahütte .....
Lech, Augsburg:
Löwenbr. Münch.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz. Akt.=Br.
Mannesm.=Röhrer
Mansfeld. Bergb.
Metallgeſ. Frankf.
MMiag. Mühlenbau.
MotorenDarmſtadtl
Reckarwerk Eßling.
fSberbedart".
Phönix Bergbau.
Reiniger, Gebbert
Rh. Braunkohlen..
Elektr. Stamm
Stahlwerle.
Riebeck Montan.
Roeder, Gebr.
Rütgerswerke ..
Salzdetſurth Kali 1200.5
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind. 1149
Schramm, Lackfbr.
Schuckert, Elektr. /100.5
Schwartz Storchen
Siemens & Halske.

133
s0
61½,

219
73.5
68.5
35.75

12.75
44.75
54
so
82
84
50
52.5
76
153.5
155
29

Wer Ku
Ver, Ultramarin
Boigt & Haeffner:
Weſteregeln Kali.
Zellſtoff Waldho
Allg. Dt. Creditanuſ.
Badiſche Bank.. ..
Bk. f. Brauinduſtr
Baher. Hyp. u. M
Berl. Handelsgeſ.
Hypothekbk.
Comm. u. Privatb.
Dt. Ban und Disc.
Dt. Eff. u. Wechſel
Dresdner Ban1.
Franlf. Ban)...
Hyp.=Ban1.
Mein. Hyp.=Ban1.
Pfälz. Hhp.=Ban
Reichsbank=Ant. .
Rhein. Hyp.=Bank 11
Südd. Bod.=Cr. Bk
Württb. Notenbank
A.=G.f. Verkehrsw.
Allg. Lokalb. Kraftn
720 Dt. Reichsb. Vzo
Hapag ....."
Nordd. Lloyzd..
Südd. Eiſenb.=Gef.
Allianz. u. Stuttg.
Verſicherung.
Verein. Verſ./219
Frankona Rück=u. Ml
Mannheim.Verſich.
Otavi Minen
SchantungHandelsl

a
30
133.5
50*
52.25
117.
84
S0
971,
53
70
71
61.5
70
82.5
82.5
152,75
102.75
2s

821,
99.75
21.5
22

205

16.5
36.,5

[ ][  ][ ]

Donnerstag, 6. April 1933

Darmſtädter Tagblatt./Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 96 Seite 11

Roman von
Das Kätsel Chorander / Seofg on der Gabelents.
2)
Copyright by Verlag L. Staackmann, Leipzig, durch Dr. Präger Preſſedienſt, Wien.

Der Spieler ſchloß den Flügel. Er wandte ſich mir zu.
Wie ſonderbar es hier nach Roſen riecht, meinte er.
Ich habe ihm nichts geſagt. Aber ich bin an jenem Abend
mit einem Umweg an der Oper vorbei nach Hauſe geſchlendert.
Das Bild der Verſtorbenen, ſo deutlich es geſchienen, und der
Duft der weißen Roſen in ihren gefalteten Händen, ſo wunder=
bar
er geweſen, hatten mich nicht erſchreckt, nein, faſt beglückt.
Wir können nur denken, was in der Welt irgendwo zu finden,
wir können nur ſehen, was irgendwo iſt. Etwas völlig außer=
halb
der Natur, kann uns nie Erlebnis werden. Aber die Natur
iſt ein Zauberkaſten mit vielen Böden.
Wie ich die Maximilianſtraße hinaufging, blieb ich einen
Augenblick am Opernhaus ſtehen. Ich mußte einen ſonderbaren
Gedanken in mir ausklingen laſſen: Die Welt ſchafft nichts, um
es ſpurlos zu verlieren. Die Muſik, die hier allabendlich tönt,
verrauſcht nur dem Ohr; ihre Spuren aber bleiben, ſtärker als
die Spuren eines Wortes, in die Seelen der Hörer gedrückt,
wie das Siegel ins Wachs. Irgendwo ruhen in uns auch die
Klänge, die ſchon nicht mehr tönende Wellen ſind, denn ſie ge=
hören
einer Welt an jenſeit des Tages.
Melodien ſind Hände, die uns ergreifen, tragen, zur Sonne
heben, oder ins Dunkel ſchleudern. Wir ſehen ſie nicht, aber ſie
ſind, berauſchende Tropfen aus einem unentdeckten Meere.
So ſind unſichtbar auch um uns die Toten, wie die Fernen,
Geſtirne ſelbſt unſrer Seele nah ſein können.
Aber es ſcheint den meiſten Menſchen fremd, unfaßlich ja,
es durchſchauert ſie, wenn ihnen einmal ein Luftzug den Vor=
hang
vor dieſen Dingen beiſeite ſchiebt, die doch auch irgendwo
in der menſchlichen Pſyche gegründet ſind.
Mich lockt es, mich feſſelt es.
Ich hab’ es nicht ungern, ſetzt ſich Mutter Natur mir gegen=
über
und zupft ſie mit befreienden Fingern die Fäden ihres
Gewebes auseinander, daß ich gewahre, wie unendlich verwickelt
und im Grunde ach, undurchſichtig das Bild gewoben iſt, das
wir mit einem Blick zu verſtehen meinen und unſer Denken zu
erleuchten glaubt.
Die ganze Schrift Doktor Wendlows zeigte eine ſeltſame
Miſchung von nüchterner Unterſuchung und phantaſtiſchem Bei=
werk
und wurde gleichſam über dem Grund ſicher hingelegter
Geſchehniſſe ein Aufbau in Wolkendunkel hinein. Sie hatte teil=
nehmende
Leſer, wohlwollende Beurteiler gefunden, und manche
ſuchten dem Verfaſſer näherzukommen. Ein Kreis jüngerer
Mediziner ſcharte ſich bald um ihn. In vielen Münchener und
Berliner Kreiſen war er ein gern geſehener Gaſt.
Baron Karl von Schwarzenfeld und ſeine junge Frau lern=
ten
Wendlow auf dem Lloyddampfer kennen. Die Gefälligkeit
des menſchenkundigen Oberſtewards wies ihnen in einer Ecke

des Saales den gleichen Tiſch zu, und ſie waren ſchon nach
wenig Tagen gute Freunde geworden.
Robert Wendlow, ſo ging es von Mund zu Mund, habe
ſich aus Laune und einem auf der Zeitſtrömung ſchwimmenden
Forſchungstrieb ſeit einiger Zeit allerlei pſhchiſchen Unter=
ſuchungen
hingegeben.
Da gab es manches, vieles zu entdecken. Schwer erklärbare
Erſcheinungen tauchten wie unbekannte Inſeln aus Nebeln, und
da ſich der Doktor in der glücklichen Lage befand, dank einer
amerikaniſchen Mutter ſeine Kenntniſſe nicht zum Gelderwerb
anſpannen zu müſſen, ſo ſtellte er ſie ausſchließlich in den Dienſt
eigener Forſchung und Unterhaltung. Er reiſte gern und viel
und hatte trotz ſeiner dreißig Jahre ſchon einen Teil der Welt
kennengelernt, obgleich ihn bis zum fünfundzwanzigſten Jahre
die Studien an die Univerſität gefeſſelt hatten.
Der Zufall oder die Kleinheit der Welt ließen Baron
Schwarzenfeld in Windlow den Sohn eines um mehrere Jahre
älteren Jugendfreundes und Korpsbruders finden. Das knüpfte
ein Band, und die Beziehungen der beiden Herren gewannen
trotz eines Altersunterſchiedes von über zwanzig Jahren raſch
an Wärme. Auch Frau von Schwarzenfeld, um deren Geſund=
heit
willen der Baron die Mittelmeerreiſe machte, fand Gefallen
an der Geſellſchaft Wendlows, an ſeiner friſchen Art, der Leb=
haftigkeit
, mit der er alles angriff, und der allem Abenteuerlichen
zugeneigten Seite ſeines Weſens.
Doktor Wendlow bezeichnete dieſe als Erbteil des Vaters,
der ſich manche Jahre im amerikaniſchen Weſten einem roman=
tiſchen
Lager= und Trapperleben in die Arme geworfen hatte,
ehe er ſeine Frau gefunden und mit ihr nach Europa an ein
friedlicheres Herdfeuer zurückgekehrt war.
Wera von Schwarzenfeld liebte es, ſtundenlang vom Liege=
ſtuhl
an Deck auf das ewig wechſelnde und doch immer gleiche
Wellenſpiel des Meeres zu ſchauen oder dem Fluge ſchreiender
Möwen zu folgen und, während ihr Mann Karten ſpielte, den
Erzählungen des Doktors zu lauſchen.
Auch ſonſt rückte ſich gern der eine oder andere Gaſt des
Schiffes ſeinen Seſſel heran, ihm zuzuhören, und bald raunte
man ſich zu, dem Doktor ſei die Gabe eigen, Dinge zu ſehen,
die den meiſten verſchloſſen blieben. Das Gerede ſteigerte ſich
zum feſten Glauben, alles anderen Menſchen Furcht, ja Grauen
Einflößende zöge ihn geradezu an, und man wußte allerlei zu
erzählen, verſuchte, dieſe Eigentümlichkeit zu beweiſen.
Das war immerhin eine nicht gewöhnliche Eigenſchaft.
Die Damen mit alleiniger Ausnahme der Baronin Schwarzen=
feld
, betrachteten den Doktor darum faſt mit ſcheuen Blicken,
ſuchten aber ſeine Bekanntſchaft und fanden ſolch Weſen höchſt
anziehend.

Wendlow ſchien das nicht zu bemerken. Er pflegte von ge=
hörten
oder erlebten Geſchehniſſen ohne Uebertreibung oder
außergewöhnliche Erregung zu ſprechen. Er berichtete rein ſach=
lich
, packte die Dinge aus wie der Kurioſitätenſammler ſeinen
Wunderkram zeigt, voll Verſtändnis für die alte Luſt der Welt
am phantaſtiſchen Schaffen.
Eines Tages taumelte der Wind in unfreundlichen Stößen
daher und jagte Regenſchauer vor ſich hin. Murrend vertauſch=
ten
die Schiffsgäſte das Deck mit dem Rauchſalon. Die Unter=
haltung
ſprang von dieſem zu jenem. In dem geſchloſſenen
Kreis um den großen Mitteltiſch kamen die Reiſenden auf
Hinterindien und den malaiiſchen Archipel zu ſprechen. Der Ka=
pitän
war auf einem Oſtaſiendampfer des Lloyd mehrfach in jenen
Gegenden geweſen und ſchwärmte für deren Naturſchönheiten.
Kennt einer der Herren Singapore? fragte er ſo beiläufig.
Ich, entgegnete Wendlow. Aber ich habe es nicht gerade
in beſter Erinnerung.
Warum?
Ich erlebte dort eine beängſtigende Sache mit einer Be=
kannten
.
Die Gäſte ſchauten geſpannt auf. Die Unterhaltung brach ab.
Eine Dame? Ein Abenteuer? Unheimlich gar? Oh, das
müſſen Sie erzählen!"
Wendlow lächelte über die offenbarte Neugier des Kreiſes.
Er ſchwankte einen Augenblick und ſah ſich die Hörer an. Am
Ende würden ſie ihn für einen Märchenerzähler und Aufſchneider
halten. Aber was verſchlug’s? Auch dieſe Dinge waren im
Garten unſerer Welt gewachſen, und man würde ſie eines Tages
in die Liſten der Erkenntniſſe eintragen, wenn man ſie auch heute
noch mit nebelhaften Namen umhüllte. Er blickte lebhaft auf.
Nun denn, warum nicht? Aber ich bitte nur, zum Schluß
keine Erklärung von mir zu verlangen. Ich ſuche nämlich bis
heute ſelbſt noch nach einer ſolchen.
Und Wendlow begann, während das dumpfe Stampfen der
Maſchine aus dem Bauche des Schiffes und das Ziſchen der Wellen
draußen ſeine Worte begleiteten.
Bei meiner Reiſe nach Indien und Japan lernte ich auf der
Ueberfahrt von Bombay nach Singapore eine junge Engländerin
kennen, Mrs. Blackhunt. Ihr Mann war noch in Indien zurück=
gehalten
worden und ſollte ihr erſt ſpäter nachfolgen. Mrs.
Blackhunt war eine ebenſo hübſche als nette Frau, ſonſt hätte ich
ihr auch nicht ein wenig den Hof gemacht, dazu ſelbſtändig und
unternehmend, wie die Frauen in den Kolonien zu ſein pflegen.
Ich muß auch hinzufügen, daß ich an ihr niemals irgendwelche,
Neigung zu Phantaſtereien oder Aberglauben bemerkt hatte.
Unweit Singapore, etwa eine Wegſtunde von der Stadt, am
Rohurfluß, beſaß Mrs. Blackhunt ein Landhaus, und da wir uns
angefreundet hatten, ſo lud ſie mich ein, ſie draußen zu beſuchen.
Ich war in einem Hotel unweit des Hafens abgeſtiegen. Schon
an einem der nächſten Tage mietete ich einen Gaul und ritt zu ihr.
(Fortſetzung folgt.)

Torml Aasverkäut
wegenGeschäftsaufgabe.
Die günstigste Einkaufs- Gelegen-
heit
in Glas, Porzellan, Emaille,
Aluminium, sämtliche Haus- und
Küchengeräte, Kristall, Marmor-
Schreibzeuge.
20.50 o Rabaft!
Küchenmagazin
AOTSUAMANI
Ernst-Ludwigstraße 19. (4624


Konkursverfahren.
Ueber das Vermögen der offenen
Handelsgeſellſchaft Firma Gebrüder
Trier. Eiſengroßhandlung in Darm=
ſtadt
, Kirſchenallee 54, iſt am 4. April
1933, vormittags 11 Uhr, das Konkurs=
verfahren
eröffnet worden. Konkurs=
verwalter
: Rechtsanwalt Kling in
Darmſtadt Rheinſtr. 12½4, Telefon 512
Konkursforderungsanmeldungen ſowie
offener Arreſt und Anzeigepflicht bi=
zum
10. Mai 1933.
Erſte Gläubigerverſammlung findet
ſtatt: Mittwoch, den 10. Mai 1933, vor=
mittags
11 Uhr, Zimmer 118, und all=
gemeiner
Prüfungstermin: Mittwoch,
den 14. Juni 1933, vormittags 11 Uhr,
Zimmer 118, vor dem unterzeichneten
Gericht.
(4625

Darmſtadt; den 4. April 1933.
Heſſiſches Amtsgericht.

Brennholzverſteigerung
Montag, den 10. April, vorm. 9 Uhr,
im Gaſthaus Zum Darmſtädter Hof
in Griesheim aus Forſtorten Har=
ras
Abt. 1, 6. 7. 8, 10. 11, 13 u. 14,
Trieſch Abt. 14, 15 u. 16 (Abzähl.=Nrn.
1014 bis 1541):
Scheitholz. rm: 12 Buche I. Kl., 50
Eiche I., 2 Erle, 18 Ulme, 173 Kief. I.,
15 Fichte. Knüppelholz. rm: 29 Buche,
27 Eiche 6 Birke, 4 Ahorn, 4 Ulme
5 Kirſchbaum. 643 Kiefer, 9 Fichte.
Reiſerholz 1. Kl., rm: 7 Buche, 17 Eiche,
34 Ahorn, 120 Kiefer.
Auskunft durch Herrn Förſter Ahlheim.
Forſthaus Harras.
(4612
Dornberg, den 4. April 1933.
Heſſ. Forſtamt Dornberg.

Pferdedung=Berſteigerung.
Am Samstag, den 8. April 1933, um
10 Uhr werden in der ehemaligen Ar=
tilleriekaſerne
61, Beſſungerſtraße 125
ca. 25 Loſe Pferdedung (Matratze)
gegen Barzahlung verſteigert. (4630
Heſſiſches Polizeiamt Darmſtadt.

Verzinnen und
Verzinken! Erb
Pankratiusſtr. 31

4 PS. Opel=Lim.,
neu überh. u. lack.
für 350 zu verk.
Ph. Lutz.
Niederklingen.

Guitarre=Unterricht
f. einige Stunden
geſ. Zuſchr. m. Prs.
u. M. 182 Geſchſt.*

Kurſe f. Anfänger
u. Vorgeſchrittene.
Beginn laufend!
Kaufm. Stenogr.=
Geſellſchaft,
Schleiermacherſtr.
(3895a)

Oet

7000 Mk. auf erſte
Hypoth. v. Selbſtg.
geſucht. Offerten u.
M. 179 a. d. Gſch.*

Starkes Einlege=
ſchwein
z. verkauf.*
Kirſchenallee 106

5. Wochen
alte
abz. Nd.=Ramſtadt.
Kirchſtraße 5.

Vf

HäNNLICH

Stadtkundigen
Jungen
nachmittags nach d.
Schule z. Kleider=
austragen
ſuchen
Thiele
& Boettinger,
Heidelbergerſtr. 11.

Das Oeffnen der Kleingarken=
Waſſerleikungen u. der Wieder=
einbau
der Garkenwaſſermeſſer
iſt bei uns, Frankfurterſtraße 100 ( Zim=
mer
3) ſchriftlich oder mündlich zu be=
antragen
. Der Antrag iſt auf einem
Vordruck zu ſtellen, der koſtenlos ab=
gegeben
wird.
Wir machen die Kleingartenbeſitzer
darauf aufmerkſam, daß die Waſſer=
meſſerſchächte
in Kleingärten mit Stei=
nen
ausgemauert oder mit Holz ver=
ſchalt
und mit einem Deckel verſehen

ſein müſſen.
Der Einbau der Waſſermeſſer kann
erſt erfolgen, nachdem ſämtliche Ver=
pflichtungen
aus dem vergangenen Jahr
uns gegenüber erfüllt und die Waſſer=
meſſerſchächte
ordnungsgemäß hergeſtellt
ſind.
(St. 4629
Direktion der ſtädtiſchen Betriebe.

Verſteigerungs=Anzeige.
Am Freitag, den 7. April 1933, ab
15 Uhr verſteigere ich Hügelſtraße 27
verſchied. Gegenſtände öffentl. zwangs=
weiſe
gegen Barzahlung. Vorausſichtl.
verſteigert werden: Möbel, Einxichtgs.=
Gegenſt.. 1 Herd. 1 Motorrad. 1 Schreib=
tiſch
. 1 Singer=Nähmaſch., 1 Notenſchrk.,
1 Schreibmaſch., 1 Automagnet, 1 Dy=
namo
, 1 Stehpult, 1 Klavier, 1 Kaſſen=
ſchrank
, 1 Lieferwagen. 1 Standuhr, 1
Grammophon, 1 el. Kaffeekocher Schuhe
aller Art u.a.m. Ferner an Ort und
Stelle (Näh. Lokal): 1 Partie Milch=
glas
, 234 Zigarrenformen. 1 Arbeits=
tiſch
1 Preſſe, 3 Kaſten, 5 Schemel.

Darmſtadt, den 6. April 1933.
Craß, Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.

Darmſtädter Volksbank
eingetragene Genoſſenſchaft mit beſchränkter Haftpflicht

Aktiva
Bilanz per 31. Dezember 1932
Paſſiva

7 7 7 Kaſſe, fremde Geldſorten und Zins= 53,543 Geſchäftsguthaben ſcheine . . . . . . ...." 24) a) der verbleibenden Mitglieder 338.422 81 Guthaben bei der Reichsbank und b)der durch Tod ausſcheidenden beim Poſtſcheckamt. . . . . . 128.118 04 Mitglieder ......." 4236 48 342,659 29 Wechſel ... . . . . . . .. 256.969 64 Reſervefonds (Eintrittsgelder) 20 Wertpapiere . .. .. . .... 22.645 10 Spareinlagen Guthaben bei Banken ..... 713.753 81 a)durch den Vergleich gebunden 1.015.038 6o Forderung algewährtem Reichs= b)freie Einlagen . . . .. 189.938 43 1.204,972 03 zuſchuß . . . . . . . . . .. 230.000 Depoſiten Forderungen a/Lombardierung
börſengäng. Wertpapiere". 7,094 40 a) durch den Vergleich gebunden
b)freie Einlagen . . . . ." 1.453.319
43 142 45
40 1.496.461 85 Vorſchüſſe Kontokorrenteinlagen a) a/Geſchäftsanteilbelaſtungen a)durch den Vergleich gebunden 1.340.081 2.038.050 68 abzügl. Rückſtellungen . . 25.194 26 b)freie Einlagen . . . . . . 697.968 90 b)ſonſtige Vorſchüſſe...". 193.052 18 218.246 44 Bankſchulden(alteVerpflichtungen) 625.441
224 699 34
20 Kontokorrentforderungen . . . .
Mobilien .... . . .. . .. 14041.737 11. a)durch den Vergleich gebunden
b) geſicherte Vankſchulden 850.140 54 Forderungen a/Bürgſchaften
R./. 98.767. Forderungen a/Bürgſchaften
ReMt 98 767. Grundſtücke Hypotheken aſübernommene a) Bankgebäude
150.000 Grundſtücke . . . . . . .. 17.500 b) ſonſtige

Beteiligungen .. . ..... 140 000 290,000 Ueberſchuß .. . . . ...." 15.124 39 2.820 5 964 926 964 328 Giro=Verbindlichkeiten . . . keine
Effekten=Termin=Verbindl. keine

Die Mitgliederzahl betrug am 31. Dezember 1932 . . . . . . 2328
während des Geſchäftsjahres neu eingetreten . . . .

2335
während des Geſchäftsjahres durch Tod ausgeſchieden . . . ."

W5
Die Haftſummen haben ſich im Laufe des Jahres um RM. 59 000. ermäßigt. Sie betrugen am Jahresſchluß
RM. 2.508.000. (Wegen Bedeutung der Haftſummen für die alten Gläubiger wird auf den Vergleich verwieſen). Die Ge=
ſchäftsguthaben
haben ſich im Laufe des Jahres um RM. 341.519,94 erhöht und betrugen am Jahresſchluß RM. 342,659.29.
Darmſtadt, den 4. April 1933.
Darmſtädter Volksbank
eingetragene Genoſſenſchaft mit beſchränkter Haftpflicht.
4623
Wiedemann
Willand

Am Freitag, den 7. April 1933,
vorm. 10 Uhr, ſollen im Verſteige=
rungslokale
Luiſenſtr. 32/34 folgende
Pfänder zwangsweiſe, meiſtbietend gegen
ſofortige Barzahlung verſteigert werden,
insbeſondere:
15 Vogelkäfige, 10 Kanarienvögel mit
Käfig, 1 Büfett, 1 Kredenz, 1 Truhe,
1 Ausziehtiſch mit 6 Stühlen, 1 Zier=
tiſchchen
, 1 Oelgemälde, 1 Waſchtiſch,
1 Sofa, 1 Conſervator, 1 Partie Keks,
Schokolade, Bonbons, Möbel aller Art
u. a. m., 1 antiker Bücherſchrank.
Darmſtadt, den 5. April 1933. (4649
Scharmann
Stellvertr, des Gerichtsvollziehers
Jungermann Darmſtadt.

a
Redegeſ. Kaufleute
für lohnende Beſuchstätigkeit gegen Fixum
und Proviſion geſucht.
(4633b
Angebote mit Angaben früherer Tätig=
keiten
und Zeugnis=Abſchriften erbeten
unter B. G. 648 a. d. Geſchäftsſt. d. Bl.

Tücht. Fahrad=Reparateurel
ſofort geſucht. Vorſtellen zwiſchen
Kae
12 und 1 Uhr.
BENZ Grafenstraße 20.

Führende
Zeitſchriften=-Großhandlung
Süddeutſchlands
ſucht noch einige Herren und
Damen, die ſich für Außen=
dienſt
eignen und über Rede=
gewandtheit
und Ausdauer
verfügen. Keine Zwiſchen=
verdiener
, höchſte Proviſion,
ſofort Geld. Angebote unter
M. 192 an die Geſchäftsſt. *

Lehrling mit gut.
Schulzeugn. v. Le=
bensmittelgroßhdlg
.
f. ſof. geſucht. Ang.
unt. M. 197 Gſch.

Br. Mädch. f. Haush.
geſ. Mühlſtr. 37.

WelBLich

Haushilfe 4mal
Std. wöch. geſucht
Südoſt. Ang. unt
M. 200 Gſch. (463

Ehrl. Mädchen
mit gut. Empfehl.,
mögl. vom Lande
tägl. bis n. d. Spü=
len
z. 1. 5. 33 geſ.
Ang. mit Alter u.
Lohnangabe unter
M. 181 a. d. Gſch.*

Braves Mädchen
v. Lande ſucht bis
15. April Stellg. i. WeißLlck Lehrſtelle
(Schneiderin) f. 16. fortbildungs=
ſchulfreies
Mädchen
mit la Zeugniſſ. in dem Hauſe. Näh. i.
Schneiderei. Hand= gut. Hauſe. Angeb.
unt. M. 136 Gſch.* empf. ſ.
Stickerinin u. auß.
d. Geſchäftsſt. (*ds arb geſucht. Ang.
u. M. 175 Geſchſt.* Mit Aelt. Mädchen
ſucht Stelle
in klein. o. frauen=
loſ
. Haushalt zum
Angeb. unt.
M. 187 a. d. Gſch.* Junger Mann
Spengl. u. Inſtall.,
ſelbſtändig, ſucht
Beſchäftigung. Ang.
u. M. 188 Geſchſt.* Suche für meinen
Sohn, der ſchon ein
Jahr d. kaufmänn.
Lehre genoſſ. hatte.
paſſ. Stelle. Off. u.
M. 172 a. d. Geſch.
(4608) [ ][  ]

Gefest, die naß wischbare, nicht kle-C
bende,ausgiebige Wachsbeize, bringt
herrlichen Dauerglanz und ist in Gelb, Ze
Braun und Rotbraun überall erhältlich.
Gefest-Bohnerwachs gibt’s in Weiß und Gelb
für 40 Pfennig ¼ Kilo

Hersteller: 140
Thompson-Werke G. m. b. H.
Düsseldorf

igaros Hochzeit
Oper von Mozart
Preise 0.705.50 Mk

Der G'wissenswurm
Volksstück von Anzengruber
Preise 0.703.80 Mk.

Außer Miete

Kleines Haus 2022.15 Uhr

Morgen Freitag, den 7. April 1933, abends 8 Uhr, findet
HEAGHAUS, Luisenstr. 12, ein

ortrag

Hess. Eisenbahn A.-G.
V 463
Darmstadt

Hente
und folgende Tage

Hente und folgende Tage

Heute und folgende Tage

ROSE BARSONT
und WolF Albach-Retty
in dem neuen Ufa-Tonfilm:
und esleuchtet
die Pußta

Dolores del Rio
in dem sensationellen,
spannenden Tonfilm:

und Georg Alexander
in dem reizenden Ufa-Lustspiel

Eine Schreckensnacht auf
Hawai. (V.4618
Dazu das gute Beiprogramm
und die Fox-Woche

Im tönenden Beiprogramm:
Der Tag von Potsdam.
Jngendliche haben Zutritt

Im tönenden Beiprogramm:
Der Tag von Potsdam
Der Watzmann und seine Kinder

Anfangszeiten: 3.45, G.00 und 8.20 Uhr

Seite 12 Nr. 96

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 6. Kurtt 193

hat viel höhere Anfgaben und Ziele, als
nur Abgeordnete in die Volksvertretungen
zu entſenden. Er veranſtaltet deshalb
Freitag, den 7. April, 20 Uhr 15, im
Feierabend‟, Stiftſtraße 51
eine Stunde der Beſinnung.
Der Veg des deutſchen Bolkes
im Lichte der Paſſion. 4ses
wird in Vorträgen der Herren Pfarrer
Schumacher=Frankfurt und Pfarrer
zur Nieden=Offenbach dargeſtellt.
Muſikaliſche und andere Darbietungen
werden geboten. Alle lebendig Evange=
liſchen
ſind herzlich eingeladen. Eintritt frei.

An

Neue Kurse
in der Reichskurzschrift beginnen:
Freitag, den 7. April
Dienstag, den 11. April
bends 8½ Uhr in unseren eigenen
Interrichtsräumen (kein Schulhaus)
cke Zeughaus- und Schleiermacherstraße
(Eingang Schleiermacherstraße)

Laten

Tägl. Beginn der Kurse
für Anfänger und Vorgeschrittene!
Tages- oder Abend-Unterricht
20 jährige Unterrichtserfahrung
uskunft von 1012, 24 u. 710 Uhr
abends dortselbst.
Einziger Verein Darmstadts, der seinen
esamten Unterricht nicht in einem
Schulhause abhält.

Alle Fiſchwaren im
Erſtklaſſigen Spezialgeſchäft
Reitinger & Blechſchmidt
Inhaber: Jakob Lautenſchläger
Telephon 543
Eliſabethenſtraße 19

Konfumſiſche ab Lader
Cabliau o. Kopf . . . 20
Goldbarſch o. Kopf .. 40
Bratſchellfiſche . . . 25
Grüne Heringe . .2:

Küchenf. Ausſchn.=Fiſch
Nordſee=Scelachs pfd. 40
Island=Cabliau Pfd. 4,
Veißm. Schellfiſch Pfd. 55
fiſchfilet Pfd 45 u. 55

Blütenw. Heilbutt im Schnitt 1.20
Echter Rheinſalm im Schnitt nur 2.50

Silberſalm i. Sch. 1.20 ) Heilbutt, 2-3pf. 80

M
Nordſee=Cabliau, ff. Schellfiſch im Schnitt
Für die kommenden Feiertage:
Lebende Spiegelkarpfen . . . . Pfd 90.5
Schleien, Rheinhecht, Rheinzander.
Große Breſem 50 u. 69 H, Rheinbackſiſche 35 O
Freundl. zugedachte Beſtellungen
erbitten möglichſt frühzeitig.
Räucherwaren, Marinaden, Fiſchkonſerven
Oelſardinen . . Doſe 189, 3 Doſen 50.9
Monikendamer Bratbücklinge ½ Pfd. 40.9
Prompter Stadt= u. Fernverſand. (*

immer
am
billigsten!
Decken 0.85, Schläuche v. 459 an
Rabaft auf
15/0 Wiktorla-Fahrräder,
Heue Fahrräder, mit Freilauf
und Garantie schon
für . ... .. . . . 48.80
nur bei 4642
B.Orie, Karlstr. 14/16.
Das führende Fahrradhaus Hessens.

Schnellwaagen
von 0,5 bis 2000 kg. in ca. 100 Modellen.
Preisſkala, Beſchalung und Farbe nach
Wunſch. Kurzfriſtig lieferbar von der
berühmten
Bizerba Waagenfabrik, Balingen / Württbg.
Gen. Vertreter Ing. Werth, Darmſtadt,
Landwehrſtraße 2/38.
Erfolg=Mitteilungen werden vergütet.
Vertreter in den Kreisbezirken Starken=
burgs
geſucht.

Sie rasieren sich wundervoll
mit dieser la hauchdünnen
Neu!
St Like. M2
2,10 mm
SGECKLRUNGE
10 Stück
Blau-Weiß
nur O.45
0 Stück
Rot- Weiß
nur O.95
Schwarz-Weiß 10 Slück
nur 1.50
und dem neuen
Bakelit-Rasierapparat zu 0.50
Parfümerie ERANK
nur Elisabethenstraße 9.
Wfo

DER GUTE EILM
DER REINE TON

Einlaß 2.30 Uhr.
Eins, zwei, drei und vier,
zlücklich bin ich nur bei Dir
esen bek. Schlager, singen
HENNV JU20 und
HANS BRAUSEMETTER
Heute Nacht geht’s los!
(Zigeuner der Nacht)
Ein lustiger Kriminalflm voll
Spannung und Deberraschung

Herrenwäſche
z. Stärk. u. Bügeln
wird angenommen,
Petri
Rhönring 35, II.

Faſt neues modern.
Matken=Piang
u. moderne wenig
geſp. ſpottbill. bei
Fiſcher, Rhönring 7

Herrenzimmer
billig z. verkaufen.
Näh. Geſchäftsſt.

Beichromenlerb
Pankratiusſtr. 31.
(4557a)

Die ſchönſten

Grammophon
. 8 z. vk. Ang.
u. M. 173 Geſchſt.*

Guterhalt. Schuhe,
Frauenkl. u. =wäſche
(Gr. 44, kl. Figur)
abzugeb., Donners=
tag
. 1012 u. 4
Gervinusſtr. 95.

Herrenrad Victoria
Damenrad
Opel 25 zu verk.
Karlſtr. 14. Laden.
(4643)

in naturlaſiert und
farbig, m. reichlich.
Innenausſtattung
.85-bis 280.
Stets 30 Küchen
auf Lager, nur bei
ich
10r
3 Alexanderſtraße 3
Hinger-Berſenk
Nähmaſchine
neueſtes Modell,
wie neu, zu halbem
Preis. Georg Moll,
Grafenſtr. 4. (4644
Gehrock u. Frack=
anzug
ſow. 2 Da.=
Frühjahrsmäntel
verk. Nd.= Ram=
ſtädterſtr
. 89, III.
Faſt neu. Treppen=
läufer
(Bouclé)
16½ m lg., preisw.
verk. Anz. vorm.
Viktoriapl. 9, pt.
Soderſtraße 93, I.
Eisſchrank z. verk.*

R
9
PUM

Ecke Zeughaus- und Schleiermacherstraße
(Eingang nur Schleiermacherstr.) 4522b

Pädagogium

Heidelberg

Das führende Fiſchſpezialgeſchäft
Eliſabethenſtr. 42.
Telefon 367
vom Fachmann!
Fil
Dieſe Woche größte Auswahl in
allen Fluß- u. Feinfischen wie:
Lbde. Karpfen . . . . . Pfund nur 90
Hechte, Breſem. Backfiſche, Schleien
echter Rhein=Salm i. Schn. . . . 2.50
Rhein=Zander
Beſonders preiswert:
ff.Ndſ.=Kabliau i. Schn. 55, Rotzungen 75
ſowie alle weiteren Sorten in feinſter
Nordſee=Ware.
Billige Konſum= n. Ausſchnittfiſche:

Eigene Reiſeprfg. (Abitur). Mittlere Reife an d.
Anstalt. Umschulung, Gute Verpflegung. Eigene
Landwirtschaft. Einzelzimmer.
I.38

Ab Heute
Greta Garbo
Mätäfie!

Dick und Dof
Hinter Schtod And Kleger
Baroda
ein Lehrfilm von Indien.
SSUNGEK
HISDIEIE
AMSTADT

ONM

Geſchäfts=Eröffnung und
=Empfehlung.
Meinen werten Gäſten, Freunden und Bekannten
ſowie meiner geſchätzten Nachbarſchaft zur gefl.
Kenntnis, daß ſich ab heute mein Wirtſchaftsbetrieb
Kranichſteinerſtraße 8
befindet.
Hochachtungsvoll
Johann Dreja und Frau.

Bratſchellfiſch 25 Ia Seelachs.
Goldbarſch o.K.
Kablian o. K.

Grüne geringe 22/Ia Filets ...!4
3 Pf. 60 Ja Fsl. Kabliau . 45
Scheufiſch o. K.40 f1a 5sl. Schelfiſch 5
. . nur 20
Räncherwaren, Marinaden, Konſerven
Samstag und Montag treffen alle
Sorten Flussflsche ein.
Prompter Stadt und Fernverfand. /*

KIRCHO RÜAL

Kiesſtr.
41

Telefon
2599

Lebendfrische, billige Seefische!
Friſcher Kabliau ohne Kopf, Pfd. 0.20 Schellſiſche Pfd. 0.40
Feinſte Bratſchellfiſche
. . Pfund 0.25
....
Feinſter Goldbarſch ohne Kopf. . . . . . . . . . Pfund 0.40
Blütenweißer, gewäſſerter Stockfiſch . . . . . . . . Pfd. 0.40
Feinſter Nordſee=Seelachs, geputzt, im Schnitt . . . Pfd. 0.40
I. Sorte feinſter Kabliau, geputzt, im Schnitt . . . . Pfd. 0.45
I. Sorte feinſter Schellfiſch, geputzt, im Schnitt . . . Pfd. 0.60
extra feiner Pfund 0.70
Feinſtes Edel=Filet ...
Pfund 0.35, 0.50 u. 0.60
Lebendfriſche Nordſee=Schollen, große, Pfd. 0.55 Rotzungen Pfd. 0.65
Friſch gebackene Fiſchkoteletts, heiß aus der Pfanne . Pfund 0.40
Alle i. Ltr.=Doſ. Marinaden 0.60, 3 gr. Doſ. Oelſardinen 0.70
Alle Räucherwaren, Salz=,Matjesheringe und Filets ſowie alle
Delikateſſen.
(4634

1 vierflügl. Fenſter
90/190 cm.,
2 zweiflügl. Fenſter
60/190 cm. Licht,
ſo gut w. neu, abz.
Roquetteweg 10, I.
Tel. 1821

Mod., ſehr gut erh.
Kinderwagen
zu verk. Beſſunger=
ſtraße
81, II. lks.*

Damenfahrrad
ſehr gut erh., billig
zu vk. Fahrradrep.
vill. u. fachgemäß.*
Liebfrauenſtr. 67.

Gut erh. Kinder=
wagen
z. verk. Hei=
ſelbergerſtr
. 120,II.

Gebr. Hr.=Rad zu
vk. Bleichſtr.

Schreibkiſch
Eiche od. Eiche mit
Nußb., prima Arb.,
mit 4 engl. Zügen,
RM. 65. u.
RM. 72.
L. J. Menger,
Möbel= u. Betten=
haus
. Darmſtadt,
Bleichſtr. 17. (1:

Mifak

zu verkauſen:
Milchzentrifuge,
ſteu. Stundenleiſtg.
140 Ltr., m. unmit=
telbar
. el. Antrieb.
Angeb. u. M. 198
an die Gſchſt. (4631

Aus Nachlaß z. vk.,
gut erh.: 3 Somm.=
Anz., Cut, Gehrock,
Smoking, Überzieh.
etc f. korpul. Fig.
Aliceſtraße 19, pt.*

Bücherſchrank
(Eiche) 2teilig, m.
Schubladen u. grß.
Gefach. Größe 340
X275, prsw. vk.
Näh.: Annaſtr. 38.
(4613)

Caodch
von 75. Mk. an.
Nehme altes Sofa in Zahlung. (4542b
Magdalenenstraße 11
RoTh Telephon 1084.

Hinu Haskännte

über Veröffentlichungen der Presse
aus den einschlägigen Ge-
bieten
, wie Internationale Po-
litik
, Politik des Deutschen
Reiches, der Länder und Ge-
meinden
, Parteipolitik, Rechts-
pflege
, Kulturpolitik, Frauen-
bewegung
, Handel, Industrie,
Handwerk und Gewerbe, Bo-
denpolitik
, Finanzwesen,
Verkehrswesen, Zollwesen,
Sozialpolitik, Versicherungs-
wesen
usw. finden Sie im
Lentral-Krobir für
Politik u. Wirkschaft
(161a
München 34.
Verlangen Sie Probenummer!

Ve

Markt 4
Karlſtr 47
Fischhausrertig rief. 41.
Aus ſtets friſchen Zufuhren empfehle:
Fiſchfilet, küchenfertig zubereitet Pfd. 0.55, 0.40
Allerfeinſter Schellfiſch im Schnitt Pfd. 0.65, 0.55
Prima Kabliau im Ausſchnitt . . . . . . . . Pfd. 0.50

Lebende Spiegelkarpfen alle Größen . . . Pfd. 0.30
Lebende Schleien, ½¾pfündig . . . . . Pfd. 1.20

Ia Stockfiſche Pfd. 0.40
Seelachs i. Schnitt Pfd. 0.40
Goldbarſch, kopflos Pfd. 0.40
Billige Konſumfiſche
Pfd. 0.20
Kabliau
Pfd. 0.35
Schellfiſch
1 Pfd. 0.20
Grüne Heringe /3 Pfd. 0.55
Bratſchellfiſche . Pfd. 0.24
Rollmops /4 Liter=
Bismarckheringe/ Doſe 2.80
Große Matjesfilet St. 0.18

Heilbutt i. Schn., Pfd. 1.20
Heilbutti. gz. Fiſch Pfd.0.70
Ia Salmi. Schn. . Pfd. 1.80
Große Schollen Pfd. 0.48
Ia Bratſchollen . Pfd. 0.40
Große Rotzungen Pfd. 0.80
Große Breſem Pfd. 0.69,0.50
Rheinbackfiſche . Pfd. 0.35
Ia Tafelzander . Pfd. 0.75

TaSüßrahmbutter! Pf.0.55
Ia Filderſauerkraut 0.18
Große Salzgurken Stück 0.10