Seite 2 — Nr. 94
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 4. April 1933
Schalbäücker werden revidierk.
Ausſchaltung jüdifcher und marriſtiſcher Lehrkräfte
vom Geſchichksunkerrichk.
Der heſſiſche Miniſter ſür Kultus= und Bildungsweſen hat
unter dem 30. März 1933 u. a. angeordnet:
Vom Beginn des neuen Schuljahres an wird allen jüdiſchen
Lehrperſonen, ebenſo auch allen übrigen international= pazifiſtiſch
und atheiſtiſch eingeſtellten Lehrern und Lehrerinnen für immer
unterſagt, in Geſchichte Deutſch Heimatkunde,
Geographie und Staatsbürgerkunde zu
unter=
richten.
In einer weiteren Anordnung wird beſtimmt, daß für das
neue Schuljahr neue Lehrbücher nicht einge
führt werden dürfen. Soweit Buchhandlungen ſchon
Beſtellun=
gen der Schulen entgegengenommen haben, ,wird daran nichts
geändert, Leſe= und Geſchichtsbücher ſowie ſolche für die
Staatsbürgerkunde werden einer Reviſion
unter=
zogen. Um einerſeits den Schülereltern, andererſeits den
Lehr=
buchbeſchaffungsſtellen Schwierigkeiten und überflüſſige
Aus=
gaben zu erſparen, wird das Miniſterium für Kultus= und
Bil=
dungsweſen die Lehrbücherfrage einheitlich für das
ganze Land, den Schulgattungen angepaßt,
bal=
digſt regeln.
Der Verſailler Verkrag in den Schulen.
Vom Tage.
Die kommiſſariſche preußiſche Regierung hat dem Landtage
eine Ueberſicht von den Staatseinnahmen und =ausgaben für das
Rechnungsjahr 1931 zugehen laſſen. Gegenüber dem
Haushalts=
voranſchlag, der ſich mit 3 926 348 760 RM. im Gleichgewicht hielt,
hat das Rechnungsjahr 1931 mit einem Fehlbetrag von
147 149 968,17. RM. abgeſchloſſen.
Neben Geheimrat Caſtl haben weitere fünf Herren der
höheren Beamtenſchaft des Reichsverbandes der Deutſchen
In=
duſtrie, die insgeſamt aus 35 Köpfen beſteht, ihren Poſten
nieder=
gelegt.
Der gegenwärtige Münchener Polizeipräſident Himmler iſt
zum politiſchen Polizeikommandeur für Bayern ernannt worden.
Als Nachfolger für den zum Chef des Stabes beim
Gruppen=
kommando 2 ernannten bisherigen Infanterieführers V General
Geyer wurde Oberſt Oswald. bisher Abteilungsleiter im
Reichs=
wehrminiſterium, zum Infanterieführer ernannt und nach Kaſſel
verſetzt, wo er gleichzeitig die Geſchäfte des Standortsälteſten
führt.
Der bekannte Frankfurter Rechtsanwalt Profeſſor Dr.
Sinz=
heimer iſt aus der Schutzhaft entlaſſen worden.
Der deutſche Generalkonſul in Katowitz. Graf Adelmann, hat
wegen der antideutſchen Ausſchreitungen in Kattowitz, wo deutſche
Zeitungen und eine Puppe, die deutſche Hoheitszeichen trug.
ver=
brannt wurden, einen Proteſtſchritt beim Woiwoden
unter=
nommen.
Ueber Siam iſt der Ausnahmezuſtand verhängt worden. Der
König hat die Regierung aufgelöſt und die Verfaſſung für
aufge=
hoben erklärt
Greuelpropaganda gefkoppk.
die amerikaniſche Regierung gegen die Greuelheße.
* Berlin, 3. April. (Priv.=Tel.)
An Berliner amtlicher Stelle herrſcht der Eindruck vor, daß
die Hetz= und Greuelpropaganda gegen Deutſchland im weſentlichen
ihr Ende gefunden hat. In einigen Zeitungen werden natürlich
nach wie vor die üblichen Greuelmärchen verzapft. Es handelt ſich
dabei aber um Winkelblätter, die ja von jeher unangenehm
auf=
gefallen ſind.
Die Berliner Abendblätter bringen folgende Reutermeldung
aus New York: Entſprechend den Wünſchen des amerikaniſchen
Staatsdepartements und der führenden Kongreßmitglieder haben
die amerikaniſchen Juden ſich zum Stillſchweigen gegenüber der
Lage der Juden in Deutſchland entſchloſſen. — Staatsſekretär Hull
hatte eine telephoniſche Unterredung mit dem Berliner
amerikani=
ſchen Botſchafter, in deren Verlauf ſich der Staatsſekretär über die
Boykottbewegung gegen die Juden vom letzten Samstag
unterrich=
tete. Hull gab nach Schluß dieſes Geſpräches bekannt, daß die Lage
keineswegs alarmierend und die Bewegung in ruhigen Bahnen
verlaufen ſei.
Jüdiſcher Prokeſt gegen Lügenmeldung des
Straßhurger Rundfunkſenders.
In einigen Ländern, zuletzt in Bayern, iſt angeordnet
ſvor=
den, daß die bisher übliche Verteilung eines Abdrucks der
Reichsverfaſſung an die ausſcheidenden Schüler am Ende des
Schnljahres diesmal zu unterbleiben hat. Wie wir erfahren, iſt
in den nächſten Wochen eine reichsrechtliche Regelung dieſer
Frage zu erwarten, die allerdings wegen der vorgeſchrittenen
Zeit auf das jetzt zu Ende gehende Schuljahr keine Anwendung
mehr findet, ſondern erſt für das nächſte Schuljahr gilt. Die in
Vorbereitung befindliche Verordnung wird beſtimmen, daß in
Zukunft ſtatt der Verfaſſung in allen deutſchen
Schulen am Schluß der Schulzeit eine
aufklä=
rende Broſchüre über die Bedeutung des
Ver=
ſailler Vertrages für das deutſche Volk zur
Verteilung gelangt. Im letzten Halbjahr vor dem
Schul=
abgang ſollen dieſe Fragen auch im Unterricht behandelt werden.
Plakalverboke in Heſſen.
Die amtliche heſſiſche Preſſeſtelle teilt mit:
Der Staatskommiſſar für das Polizeiweſen in Heſſen hat am
Montag das vom Reichsbund jüdiſcher
Frontſolda=
ten verbreitete Plakat, beginnend mit den Worten: „Unſer
Führer in Krieg und Frieden, Herr Reichspräſident,
Generalfeld=
marſchall von Hindenburg” und ſchließend mit den Worten: „
Un=
ter denen, die für Deutſchland fielen, waren 12000 Juden. Wollt
ihr ſie vergeſſen?” auf Grund des § 1 der Verordnung des
Reichspräſidenten zum Schutze von Volk und Staat vom 28.
Fe=
bruar 1933 verboten und die Einziehung angeordnet.
Weiter hat der Staatskommiſſar auf Grund der gleichen
Ver=
ordnung das im Verlag von H. Sierakowſky in Hamburg V
er=
ſchienene Plakat, das eine Eingabe des Vorſtandes und
des Ausſchuſſes des Zentralverbandes deutſcher
Konſumvereine E. V. an den Herrn Reichskanzler
wiedergibt, verboten und ebenfalls ſeine Einziehung
an=
geordnet.
Aus dem Landwirkſchaftskommifſariak.
Wie die Preſſeſtelle der Staatsregierung mitteilt, hät auf
Antrag des Staatskommiſſars für Landwirtſchaft der Miniſter
der Finanzen mit ſofortiger Wirkung den
Oberlandewirtſchafts=
rat Dr. Schül am Landwirtſchaftsamt in Heppenheim und den
Oberlandwirtſchaftsrat Direktor Grimm am
Landwirtſchafts=
amt Büdingen beurlaubt.
Maßnahmen gegen unbefagkes Uniformkragen.
Die amtliche heſſiſche Preſſeſtelle teilt mit:
Zur Durchführung der Verordnung des Reichspräſidenten zur
Abwehr heimtückiſcher Angriffe gegen die Regierung der
natio=
nalen Erhebung vom 21. März 1933, die das unbefugte Tragen
der Uniformen nationaler Verbände unter Strafe ſtellt, erſucht der
Staatskommiſſar für das Polizeiweſen in Heſſen, die Führung der
SA.=Untergruppe Heſſen in Darmſtadt, der SS.=Standarte 33 in
Darmſtadt und des Stahlhelm in Darmſtadt, Streifendienſte
zur Kontrolle aller Uniformträger zu organiſieren.
Wer die Berechtigung zum Tagen der Uniform nicht nachweiſen
kann, iſt feſtzunehmen und unvezüglich der nächſten
Polizeidienſt=
ſtelle zu übergeben. Die mit dem Streifendienſt Beauftragten
haben einen Ausweis, der ihnen vorgeſetzten Verbandsdienſtſtellen
zu führen.
Die Auswirkungen des Gleichſchalkungsgefekzes
für die Länderparlamenke.
Das Geſetz über die Gleichſchaltung der Volksvertretungen von
Reich und Ländern hat für alle Landtage eine erhebliche
Vermin=
derung der Geſamtmandate zur Folge.
So wird ſich der Sächſiſche Landtag nur noch aus 70
Abgeord=
neten zuſammenſetzen während er bisher 96 Sitze aufwies. Es
ent=
fallen auf die Nationalſozialiſten 38 (bisher 13) Sitze, auf die
Deutſchnationalen 6 (10), auf die DVP. 1 (8), auf die Chriſtlich=
Sozialen 1 (2), auf die Staatspartei 1 (3), auf das Zentrum 1 (0)
und auf die Sozialdemokraten 22 (32) Sitze.
Der Württembergiſche Landtag wird ſich wahrſcheinlich wie
folgt zuſammenſetzen: Nationalſozialiſten 26 (23), Zentrum 10 (17),
Sozialdemokraten 9 (14), Kampffront Schwarz=Weiß=Rot 3 (3),
Chriſtlich=Sozialer Volksdienſt 2 (3), Deutſche Demokratiſche
Par=
tei 1 (4), Bauern= und Weingärtnerbund 3 (9). Die Geſamtzahl
der Abgeordneten des Landtags, die bisher einſchließlich der
Kom=
muniſten 80 betrug, wird demnach im neuen Landtag nur noch 54
betragen.
Der Anhaltiſche Landtag wird in Zukunft nur noch 30 ſtatt
bisher 36, und der Bückeburgiſche nur noch 12 ſtatt 15 Mandate
zählen. In den beiden mecklenburgiſchen Landtagen, dem Heſſiſchen
und Oldenburgiſchen Landtag ſowie in Lippe=Detmold haben die
Nationalſozialiſten die Mehrheit.
Wie ſiehl der Heſſiſche Landtag jetzt aus?
Nach dem Gleichſchaltungsgeſetz werden die Mandate im
Heſſiſchen Landtag bei einer angenommenen Sitzzahl von 50
Ab=
geordneten wie folgt verteilt:
NSDAP.
25 Sitze (bisher 32)
SPD.
17)
KPD.
8)
10)
Zentrum
Schwarz=Weiß=Re
1)
DVP.
Landvolk".
„ (
1)
Das eine Mandat der DVP. kommt nur bei einer
Liſten=
verbindung zwiſchen DVP., Chriſtl. Sozialen und der
Bauern=
partei zuſtande. Beim Wegfall einer Liſtenverbindung erhält die
DVP. kein Mandat, dieſes wird vielmehr noch der NSDAP.
zu=
fallen.
Eine Entſchließung des Berbandes der Deutſchen
Hochſchalen.
Der Verband der Deutſchen Hochſchulen erläßt folgende
Kundgebung:
Der Verband der Deutſchen Hochſchulen, der die ſämtlichen
Univerſitäten und anderen Hochſchulen Deutſchlands umfaßt,
wendet ſich voll Entrüſtung und mit ſchärfſtem Proteſt gegen die
jede Grundlage entbehrende Greuelpropaganda im Ausland; er
wird alle ihm zur Verfügung ſtehenden Kräfte zur Aufklärung
und zur Abwehr ausnutzen.
Der Verband fordert die Hochſchulen aller Kulturländer auf,
auch ihrerſeits ſich einzuſetzen für die Widerlegung der uns in
den Augen der Welt herabſetzenden Unwahrheiten. gez. Proſ.
Tillmann, Bonn. Prof. Schlink, Darmſtadt.
WTB. Karlsruhe 3. April.
Der Synagogenrat der badiſchen Stadt Bruchſal hat folgendes
Telegramm veröffentlicht: Straßburger Rundfunkſender hat
Sonn=
tag abend Nachricht verbreitet, wonach uniformierte
National=
ſozialiſten in Gottesdienſt in unſerer Synagoge eingedrungen und
Beter beläſtigt hätten. Proteſtieren gegen dieſe Nachricht, an der
kein wahres Wort iſt. Erbitten Richtigſtellung in deutſcher und
ausländiſcher Preſſe. Synagogenrat Bruchſal.
Unveränderte Abgabe zur Arbeiksloſenhilfe.
Beibehaltung der Ledigenſteuer.
Der Reichsfinanzminiſter und der Reichsarbeitsminiſter haben
eine Verordnung zur Durchführung der Abgabe zur
Arbeitsloſen=
hilfe im Rechnungsjahre 1933 erlaſſen. Die Verordnung beſtimmt,
daß die Vorſchriften für die Abgabe zur Arbeitsloſenhilfe auch für
das Rechnungsjahr 1933 gelten ſollen. Die Verordnung über die
Vergütung der Krankenkaſſen, der Reichsknappſchaft und
Reichs=
anſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung für
ihre Mitwirkung bei der Verwaltung der Abgabe bleibt über den
31. März 1933 hinaus bis auf weiteres in Kraft. Die
Ledigen=
ſteuer ſoll nach der neuen Verordnung wie bisher auch im
Rech=
nungsjahr 1933 erhoben werden.
Prüfung der Eigenbekriebe der Krankenkaſſen
und neue Kommiſſare des Reichsarbeiksminiſters.
Der Reichsarbeitsminiſter hat die Sozialminiſterien der
Län=
der gebeten, alsbald eine eingehende Prüfung der Eigenbetriebe
der Krankenkaſſen vorzunehmen. Die Prüfung ſoll ſich insbeſondere
auf Wirtſchaftlichkeit und Zweckmäßigkeit der Unternehmungen
er=
ſtrecken. Der Reichsarbeitsminiſter hat ferner neue
Reichskommiſ=
ſare beſtellt für die Allgemeinen Ortskrankenkaſſen Magdeburg=
Stadt, Wuppertal, Lichtenfels (Bayern), Braunſchweig und die
ſämtlichen Allgemeinen Ortskrankenkaſſen des, Freiſtaats
Thürin=
gen. Der Kommiſſar für die Allgemeine Ortskrankenkaſſe
Braun=
ſchweig übernimmt zugleich die Aufgaben der Kaſſenorgane.
Polizei bei der Derop.
* Berlin, 3. April. (Priv.=Tel.)
Die deutſch=ruſſiſche Petroleumgeſellſchaft (Derop genannt)
ſteht ſeit langem ſchon in dem Verdacht, eine der Hauptſtützen
für den Kommunismus in Deutſchland abzugeben. Es iſt
be=
kannt, daß die Derop in ihren Zweigniederlaſſungen in den
letzten Jahren ausſchließlich Kommuniſten angeſtellt hat und daß
alle nicht kommuniſtiſchen Angeſtellten nach und nach entlaſſen
wurden. Die Vermutung war nicht unberechtigt, daß die Derop
im Falle von inneren Unruhen und bei einem eventuellen
Generalſtreik kommuniſtiſche Kraftwagenkolonnen mit
Betriebs=
ſtoff ausrüſten wollte, während gleichzeitig die Gefahr beſtand,
daß die einzelnen Zapfſtellen im ganzen Reich in kommuniſtiſche
Stützpunkte umgewandelt würden. Der Kampf gegen die Derop
geht ſchon ſeit Jahren. Jetzt hat die Politiſche Polizei den
Berliner Geſchäftsräumen der Derop einen Beſuch abgeſtattet,
da der Verdacht kommuniſtiſcher Umtriebe unter den
Angeſtell=
ten beſtand. 11 Perſonen wurden feſtgenommen.
Griechiſche Mufik.
Im allgemeinen kennt und ſchätzt man die alten Griechen
als das Volk der bildenden Künſtler, der Dichter und
Philo=
ſophen. Ihre Muſik aber iſt den meiſten Gebildeten ein Buch mit
ſieben Siegeln und ſelbſt philologiſchen Fachleuten oft nur
un=
vollkommen vertraut. Und doch bildet die griechiſche Muſik einen
ungemein wichtigen Beſtandteil der griechiſchen Kultur, war viel
unmittelbarer als bei uns mit der Dichtkunſt verbunden, ja
ſo=
gar nach Anſicht der großen Philiſophen für die Ethik und
Jugenderziehung von größter Bedeutung. Dieſe unſere
mangelnde Kenntnis von der griechiſchen Muſik hat ihre Urſache
in zwei Gründen. Einmal ſind nur ganz wenige und ſtark
ver=
ſtümmelte Original=Kompoſitionen aus dem Altertum auf uns
gekommen, und außerdem iſt die antike Muſikpraxis und Theorie
von der unſerigen ſehr verſchieden geweſen. Es war daher zu
begrüßen, daß die „Vereinigung der Freunde des humaniſtiſchen
Eymnaſiums” in ihrer letzten dieswinterlichen Veranſtaltung
durch einen Vortrag des Geh. Rats Dr. Marx aus Bonn über
die „Muſik der griechiſchen Tragödie” ein breiteres Publikum
über dieſes intereſſante und problematiſche Kapitel der alten
Muſikgeſchichte Aufklärung zu geben ſuchte. Profeſſor Marx
führte in tiefſchürfenden, ſtreng fachwiſſenſchaftlichen
Ausführun=
gen vor allem den Nachweis, daß die Wurzeln der
abendlän=
diſchen Muſik ebenſo wie die der anderen Künſte bei den alten
Griechen ruhen, daß unſer heutiges Muſikſyſtem von den
Grie=
chen geſchaffen wurde. Die orientaliſchen, beziehungsweiſe die
aſiatiſchen Muſikkulturen unterſcheiden ſich von dieſem Syſtem
grundſätzlich.
Der Redner ging davon aus, wie ſchon am Ende der
klaſſi=
ſchen Zeit, alſo nach dem Zuſammenbruch Athens im
Pelopon=
neſiſchen Krieg das Verſtändnis für die muſikaliſchen
Schöpfun=
gen der großen Lyriker oder Dramatiker geſchwunden war, und
daß z. B. die große alexandriniſche Bibliothek kein: Exemplar,
der bekanntlich mit Muſik (Chören, Arien, Melodramen) reich
ausgeſtatteten Euripideiſchen Tragödie ſamt dem nötigen
Noten=
material beſeſſen haben dürfte. Da verſuchten griechiſche
Theo=
retiker, vor allem der berühmte Ariſtoxenos von Tarent, ein
Schüler des Ariſtoteles (geb. 354 v. Chr.), die untergegangene
klaſſiſche Muſik dem Verſtändnis wieder näher zu bringen. Er
führte den Kampf gegen den Verfall der Muſik ſeiner Zeit, die
er einen Tummelplatz der Barbarei, Pöbelmuſik nannte. Er
verfocht gegenüber der eindringenden aſiatiſchen (ſyriſchen)
Muſik mit ihren vielſaitigen Inſtrumenten das altgriechiſche
Ideal der Einfachheit und ſchlichten Feierlichkeit einer ausge
ſprochen ethiſchen Muſikkultur. Und zwar auf dem Gebiete der
Melodik ebenſo wie auf dem Gebiete der Metrik.
Die Grundlage der griechiſchen Muſik, die keine
Mehrſtim=
migkeit, Akkorde in unſerem Sinne kennt, iſt der Tetrachord, die
Folge von 4 Tönen (g—c), Zwei miteinander verbundene
Tetrachorde ergeben die ſiebenſtufige Tonleiter, die dann
kano=
niſch geworden iſt. Daß wirklich urſprünglich der Tetrachord,
all, die Quarte, dem natürlichen Stimmausdruck angemeſſen iſt,
beweiſen die Ausrufe der Straßenverkäufer u. a., die auch heute
noch faſt ſtets im Quartenintervall ſich bewegen. Dieſen
Ton=
umfang weiſen dann in gleicher Weiſe die wenigen bei den
Griechen gebräuchlichen Muſikinſtrumente auf, die Saitenſpiele
(Lyra und Kithara) die Doppelflöte, eine Art Oboe, und die
Syrinx, die Pansflöte, wie ſie noch beiſpielsweiſe Papageno in
der „Zauberflöte” trägt.
Die große Entdeckung aber von menſchheitsgeſchichtlicher
Be=
deutung haben die Pythagoräer geleiſtet, die nämlich, daß die
Muſik Zahl iſt, daß alle muſikliſchen Verhältniſſe zahlenmäßig
beſtimmt werden können, ganz im Sinne der modernen
Wiſſen=
ſchaft. Es folgt daraus die Beſtimmung der Teilungsverhältniſſe
der Saite und der Intervalle.
Innerhalb dieſer Beſchränkung aber, die nicht verwundern
darf, da die Muſik für den Griechen keine Beluſtigung, ſondern
Andachtsübung, Weihgeſchenk für die Gottheit bedeutete, war
das griechiſche Tonſyſtem von einer heute kaum noch
verſtänd=
lichen Vielfältigkeit. Während der tiefſte und höchſte Ton des
Tetrachords, der Quarte nämlich, unverändert blieb, war die
Stellung der dazwiſchen liegenden Töne dem Belieben des
Komponiſten anheimgeſtellt, d. h. er konnte ſich die Tonart ſelbſt
wählen. Wir kennen heute bekanntlich deren nur noch zwei,
Dur und Moll. Der Grieche aber beſaß eine größere Anzahl
von Tongeſchlechtern, je nach der Stelle nämlich, wo der
Halb=
tonſchritt eingeſetzt wurde (g aheoder g as heoder g ab
uſſ.). Ja, mit der ſogenannten Enharmonik drang ſogar das
Vierteltonweſen in die griechiſche Muſik ein, ein Verſuch, der wie
man weiß, in der allerneueſten Muſik auch zur Erörterung ſteht.
Schließlich kannte man ebenſo wie bei uns auch die Chromatik,
wo die Tonfolge ſich jeweils in Halbtonſchritten bewegt. Von
all dieſen Syſtemen hat allein die ſogenannte Diatonik, die
lydiſche Tonart, (e defg abc) ſi bis heute erhalten und iſt
zum Ausgangspunkt unſeres Muſikſyſtems geworden. Als
Be=
weis führte der Redner das bekannte Lied der Wolgafchlepper
an, das als echtes Zeugnis byzantiniſcher, alſo griechiſcher
Muſik ſich bis an die Wolga gerettet hat. Die melodiſche Analyſe
der ruſſiſchen Faſſung dieſes Liedes ergab nämlich einen ganz
ſymmetriſchen Aufbau in Tetrachorden, inſofern die einzelnen
Melodieteile ſich niemals über den Umfang einer Quarte
hinausbewegen. Die deutſche Faſſung des Liedes aber zeigt an
einer Stelle eine augenſcheinliche Verderbnis mit der
Ausdeh=
nung des Tonumfangs auf eine Quinte, die modern iſt und
dem altgriechiſchen Syſtem widerſpricht.
Dieſelbe Beſchränkung auf den Tonumfang zeigt auch die
griechiſche Metrik. Das alte etiſche Maß, eine ausgeſprochene
Tanzzeile, iſt das Urmaß unſeres modernen Walzers, und es
ſcheint kein Zufall zu ſein, ſo ſchloß der Redner, daß hier ebenſo
24 Einheiten verwendet werden wie im griechiſchen Hexameter,
Hier beſtehen wohl Zuſammenhänge, die tief in der
menſch=
lichen Natur begründet ſind, die aber erſtmalig künſtleriſch
ge=
formt und wiſſenſchaftlich bearbeitet zu haben, der einzigartige
Genius des griechiſchen Volkes berufen war, bei dem, wie dieſe
Unterſuchung zeigte, auch die Wiege der geſamten heutigen
Muſikkultur ſteht.
HI. K.
Europäiſcher Süden und Aſiakiſcher Notden.
Italien und Sibirien, das ſind die gegenſätzlichen Themen der
neuen Lieferungen 52—56 des Handbuchs der geographiſchen
Wiſ=
ſenſchaft „(Akademiſche Verlagsgeſellſchaft, Athenaion, m. b. H.,
Potsdam), das ſchon durch dieſe Zuſammenſtellung ſeine
Reichhal=
tigkeit und Vielgeſtaltigkeit offenbart. Helmut Kanter
Ham=
burg, behandelt Italien, und es iſt erſtaunlich, wie ganz neu und
von Grund auf klar und überſichtlich ſich dieſes ſchon tauſendfach
beſchriebene und von allen Seiten beleuchtete Land darbietet.
Was es heißt, ein Land vom Geographiſchen her zu erleben, es
auf Grund ſeiner erdkundlichen Bedingungen und Verhältniſſe zu
erkennen, mit ſeinen Landſchaften und Menſchen, mit Tier= und
Pflanzenwelt, Klima und Bodenbeſchaffenheiten, das lehrt aufs
beſte dieſe Darſtellung, die in ihrer konzentrierten Form Genuß
und Belehrung vorbildlich verbindet. Wie gerade dieſer Beitrag
mit Bildmaterial, farbigen Tafeln, Textabbildungen und
ſchema=
tiſchen Karten ausgeſtattet iſt, verdient als Muſter der
Anſchau=
lichkeit beſonders hervorgehoben zu werden. — Daneben dann die
Schilderung Sibiriens aus der Feder Helmut Angers=
Königsberg. Das iſt faſt alles neu, denn was wiſſen wir ſchon
über dieſes ungeheure Land, das wie keines ein Land der
Zu=
kunft, mit kaum abſchätzbaren Möglichkeiten iſt. Da Anger
be=
reits die allerneueſten politiſchen und wirtſchaftlichen
Verände=
rungen berückſichtigt, erhalten wir das hochintereſſante Bild des
modernen Sibirien, erfahren von ſeinen 180 Völkerſchaften, von
ſeinen unbegrenzten Naturreichtümern, von ſeiner Beſiedlung und
Kultur, kurz, ein feſſelndes Kapitel der Erd= und
Menſchheits=
kunde wird aufgeſchlagen und uns mit allen Hilfsmitteln moder
ner Wiſſenſchaft, vor allem wieder durch ein erleſenes und
inſtruk=
tives Bildmaterial nahegebracht. — Man kann unmöglich mit
wenig Worten den inhaltlichen Reichtum einer Publikation,
wie ſie das „Handbuch der geographiſchen Wiſſenſchaft” darſtellt,
ſchildern. Da heißt es für jeden, der wiſſen will, wie es auf
unſerem Planeten zugeht: Komm ſelbſt und ſieh, ſtaune und lerne.
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Seite 4 — Nr. 94
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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[ ← ][ ][ → ]Dienstag, 4. April 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 94 — Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, den 4. April 1933.
Heſſiſcher Richkertag 1933.
Bei zahlreicher Beteiligung fand die
Hauptverſamm=
lung des Heſſiſchen Richtervereins in Frankfurt a. M. ſtatt. Das
Miniſterium der Juſtiz war durch Miniſterialrat Dr. Maltzahn
vertreten, der die Verſammlung im Namen des Herrn Miniſters
der Juſtiz begrüßte. Der Vorſitzende Landgerichtspräſident Dr.
Schneider berichtete über die Tätigkeit des Vorſtandes im
verfloſ=
ſenen Jahr. Auf ſeinen Vorſchlag faßte die Verſammlung
einſtim=
mig folgende Entſchließung:
Die Hauptverſammlung des Heſſiſchen Richtervereins
be=
grüßt die neue heſſiſche Regierung als die „Vertreterin eines
geeinten nationalen Willens und als die Hüterin einer
unab=
hängigen deutſchen Rechtspflege.”
Nach Entlaſtung des bisherigen Vorſtandes fand die
ſatzungs=
mäßige Neuwahl des Geſamtvorſtandes ſtatt. An Stelle des
bis=
herigen Vorſitzenden, der wegen Ueberſiedlung nach Mainz ſein
Amt niederlegte, wurde Landgerichtsrat Dr. Friedrich=Darmſtadt
zum Vorſitzenden gewählt. Dem neuen Vorſtand gehören ferner
an: die Amtsgerichtsräte Lemſer=Worms, Dr. Eiſe=Offenbach, Dr.
Lang=Mainz, die Landgerichtsräte Dr. Sack=Mainz, Dr. Kräll=
Darmſtadt, die Oberamtsrichter Brauns=Lorſch, Holzinger=
Orten=
berg und Staatsanwalt Dr. Freiherr Schenck zu Schweinsberg in
Darmſtadt. Der bisherige Vorſitzende wurde zum
Ehrenvorſitzen=
den gewählt. Im weiteren Verlauf der Verſammlung wurde eine
Reihe ſtandespolitiſcher Fragen erörtert. Als Tagungsort für 1934
wurde wiederum Frankfurt beſtimmt.
Feierliche Leberreichung der Geſellenbriefe in Darmſtadt
— Verſetzt wurde am 30. März der Kanzleiaſſiſtent Ludwig
Schneucker zu Ulrichſtein vom 1. April 1933 an in gleicher
Dienſteigenſchaft in das Forſtamt Gießen.
— In den Ruheſtand verſetzt wurde am 31. März der Lehrer
an der Volksſchule zu Gettenau, Kreis Büdingen Konrad
Hil=
debrand, auf ſein Nachſuchen vom 1. April 1933 an.
4a. Oſtern naht. Am Sonntag Judika fand hier in ſechs
evangeliſchen Kirchen, und zwar in der Stadtkirche, Schloßkirche,
Stadtkapelle, Martinskirche, Pauluskirche und Johanneskirche, die
Konfirmation eines Teils der diesjährigen Konfirmanden und
Konfirmandinnen ſtatt, während ein anderer Teil in den
Nach=
mittagsgottesdienſten vorgeſtellt und geprüft wurde. — Auch auf
dem Lande fand vorgeſtern vielfach die Prüfung und Vorſtellung
der Konfirmanden ſtatt.
— Evang. Beamtenverein Heſſen, Ortsgruppe Darmſtadt.
Hauptverſammlung. Nach der Begrüßung durch den
Vor=
ſitzenden wurde der im letzten Jahr verſtorbenen Mitglieder
ge=
dacht und deren Andenken durch Erheben von den Sitzen geehrt.
Der Schriftführer erſtattete den Jahresbericht, aus dem
hervor=
ging, daß man vor allem beſtrebt war, den Ausbau der
Orts=
gruppe durch intenſive Mitgliederwerbung ſowie durch die
Schaf=
fung einer Satzung zu fördern. Im Vordergrund ſteht immer noch
die Frage der Reformationstagsfeier, deren vorläufige Regelung
als unzureichend erkannt wurde, die alſo noch einer gerechten
Löſung entgegenzuführen iſt, und wobei ſich gerade die
evange=
liſchen Beamtenvereine zu betätigen haben. Der Mitgliederbeitrag
wurde ab 1. Januar 1934 auf jährlich 2 RM. feſtgeſetzt; die durch
das Los ausgeſchiedenen 5 Vorſtandsmitglieder wurden
einſtim=
mig wieder= und zwei Vertrauensmänner neu hinzugewählt. Die
Verſammlung bekundete an der lebhaften Ausſprache großes
In=
tereſſe, und beſonders nahmen u. a. die Herren Landeskirchenrat
D. Waitz. Profeſſor Wentzel, Oberregierungsvat Kadel
und Hauptwachtmeiſter Kuhnhenn teil. Zum Schluß wurde
dann noch kurz auf den Regierungswechſel eingegangen; der
Vor=
ſtand wurde beauftragt, in einer Entſchließung dem Herrn
Staats=
präſidenten zum Ausdruck zu bringen, daß der Evangel.
Beamten=
verein Heſſen den Umſchwung begrüßt, ſich voll und ganz hinter
die Regierung ſtellt und das Vertrauen hat, daß der
Wiederauf=
bau Deutſchlands gelingen wird.
Die evangeliſche Jugend ſowie deren Eltern und die
Ge=
meindeglieder werden nochmals hingewieſen auf den von der
Martinsgemeinde veranſtalteten Elternabend der
Jugendvereini=
gung Stamm Langemark im B.D.J., heute abend, 8,30 Uhr, im
Gemeindehaus, Liebfrauenſtraße 6. Nach Darbietungen der Jugend
ſpricht der beſtens bekannte Jugendführer, Pfarrer Mampel, über
Grenzlandfahrten in Ungarn, Rumänien, Italien und Tixol.
— Muſikverein, Geiſtliches Konzert in der
Kar=
woche. Der Muſikverein hat in dieſem Jahre aus zwingenden
Gründen davon abgeſehen, am Karfreitag, wie bisher üblich eine
der beiden großen Paſſionen von Joh. Seb. Bach aufzuführen.
Statt deſſen veranſtaltet er am Mittwoch, dem 12. April, in
der Stadtkirche ein Soliſtenkonzert mit auserleſenem, der
Kar=
woche angenaßtem Programm. Zur Aufführung kommen geiſtliche
Werke von Stradella Bach Händel, Beethoven Hugo Wolf Reger
und Bodo Wolf. Als Soliſten wirken mit: Anny von Stoſch
(Sopran), Joh. Dratb (Bariton), Dr. Hans Schmidt=
Iſſerſtedt (Violine) Studienrat Borngäſſer (Orgel). Das
Konzert gilt für die Mitglieder als drittes ordentliches Konzert
des Vereins; eine Hauptprobe findet nicht ſtatt. (Näheres ſieh=
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ein Muſikant — Kurt Weſtermann, Viktor, ein Jäger —
Walter Rießland, Friedmann, ein Gärtner — Hans
Bau=
meiſter, ſeine Tochter Marie — Mine Corinth, Knoll, ein
Weinſchenk — Franz Kutſchera, ein Bote — Karl Heinz
Peters. — Im Kleinen Haus wird Mozarts komiſche Oper
„Die Entführung aus dem Serail” gegeben. Die
muſikaliſche Leitung hat Dr. Schmidt=Iſſerſtedt.
Morgen, Mittwoch, den 5. April, 20 Uhr, findet im Kleinen Haus
der Zweite Kammermuſikabend des Drumm=
Quartetts, ein Brahmsabend, ſtatt. Das Programm: 1.
Quintett für Streichquartett und Klarinette Opus 115: 2. Sextett
für zwei Geigen, zwei Bratſchen und zwei Celli Opus 36. —
Samstag, den 8. April, „Rigoletto” im Großen Haus.
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8. April. wird Walter Erich Schäfers nationales Schauſpiel. Der
18. Oktober” zum erſtenmal aufgeführt. Inſzenierung: Arthur
Maria Rabenalt. Bühnenbild: Hans Strohbach.
Der Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung
Darm=
ſtadt veranſtaltete am Sonntag im feſtlich geſchmückten. großen
Saale des Städtiſchen Saalbaues ſeine Frühjahrs=Geſellenbrief=
Ueberreichungsfeier Von der Bühne her grüßten die alten
Reichs=
farben Schwarz=Weiß=Rot und das Hakenkreuzbanner. Zu Ehren
Richard Wagners, deſſen Gedenktag wir in dieſem Jahre
began=
gen haben, war ſeine Büſte aufgeſtellt worden. Eine dichtgedrängte
Menge von Junggeſellen und Junggeſellinnen, Eltern,
Lehrmei=
ſtern und Organiſationsführern des Handwerks. füllten den
ſtatt=
lichen Raum einſchließlich der Galerien bis auf den letzten Platz.
Unter den Ehrengäſten bemerkte man u. a. den neuernannten
Staatskommiſſar für Mittelſtandsfragen in Heſſen. Herrn
Friſeur=
obermeiſter Renz, den neugewählten Präſidenten der Heſſiſchen
Handwerkskammer, Herrn Metzgermeiſter Müller, und den
Kreisleiter des Kampfbundes für den gewerblichen Mittelſtand.
Herrn Schreinermeiſter Schaefer.
Die Feier wurde eröffnet mit dem Nibelungenmarſch zum
Ge=
dächtnis Richard Wagners. vorgetragen von der Kapelle der
Darmſtädter Berufsmuſiker unter Leitung von Herrn
Obermuſik=
meiſter Mathias Weber
Der erſte Vorſitzende des Ortsgewerbevereins und der
Hand=
werkervereinigung. Herr Malermeiſter Georg Kraus. übertrug
nach kurzen Worten der Begrüßung dem Vorſitzenden des
Geſellen=
prüfungsausſchuſſes. Herrn Inſtallateurmeiſter Adolf Kling. die
weitere Leitung der Veranſtaltung.
Ein Vorſpruch, verfaßt von Frau Auguſte Kraus, den Herr
Schauſpieler Eduard Göbel zum Vortrag brachte, führte in
pak=
kender, dichteriſcher Form in das große Geſchehen der Gegenwart
und die Bedeutung des Tages ein. Der Schluß klang in einem
be=
geiſterten Bekenntnis zu unſerem deutſchen Vaterlande aus.
wo=
bei die Kapelle in eindrucksvoller Weiſe mit dem Deutſchlandlied
begleitete.
Herr Kling verband mit herzlichen Worten des Dankes
an die Dichterin und der Ueberreichung einer Blumenſpende,
zeit=
gemäße Gedanken an Richard Wagner und Altmeiſter Hans
Sachs, wobei er betonte, daß Kunſt und Handwerk wie früher
wieder verbunden ſein müßten.
Es folgte das Steuermannslied und der Matroſenchor aus
dem „Fliegenden Holländer”.
In der anſchließenden Anſprache führte der Vorſitzende des
Geſellenprüfungs=Ausſchuſſes. Herr Inſtallateurmeiſter Adolf
Kling, etwa folgendes aus: Aus dem Frühling dieſes Jahres
möge ein neuer deutſcher Frühling erwachen und ein
Wieder=
erſtarken des Handwerks bringen. In die Herzen der Junggeſellen
und Junggeſellinnen möge neue Hoffnung einziehen. Ein jeder
von ihnen ſolle durch Unterordnung und Gehorſam ſich darauf
vorbereiten, ſpäter auch einmal Führer ſein zu können. Die
uner=
hörten Leiſtungen unſeres Heeres im Weltkriege ſeien ohne dieſe
Unterordnung unter einen Führerwillen undenkbar geweſen.
Heute bilde das ganze deutſche Volk eine Schickſalsgemeinſchaft.
Die Junggeſellen und Junggeſellinnen ſollten auf ihr Handwerk
ſtolz ſein. Einzig und allein entſcheidend ſei der Menſch und ſeine
Leiſtung. Man müſſe geſchloſſen dafür kämpfen, daß eine geſunde.
ehrliche Wirtſchaft ſich wieder in einem ſauberen und ſtarken
Staate entfalten könne. Seine Rede klang aus in den Ruf. der
bereits im Jahre 1863 gelegentlich der Eröffnung des 1. Deutſchen
Turnfeſtes in Coburg erſcholl: „Das ganze Deutſchland ſoll
es ſein.”
Anſchließend ſang die Feſtverſammlung den dritten Vers des
Deutſchlandliedes.
Es folgten die Anſprachen der Ehrengäſte.
Als erſter überbrachte Herr Staatskommiſſar Renz die
Grüße und Glückwünſche der heſſiſchen Staatsregierung. Er führte
aus, daß ſchon in der Tatſache der Beſtellung eines
Staatskommiſ=
ſars für den gewerblichen Mittelſtand klar zum Ausdruck komme,
daß die neue heſſiſche Regierung die hohe Bedeutung dieſes
wich=
tigen Berufsſtandes erkannt habe und gewillt ſei, ihn nach
Kräf=
ten zu fördern. Auch auf der heranwachſenden deutſchen Jugend
ruhe eine ungeheure Verantwortung. In eindringlicher Weiſe
wies der Staatskommiſſar auf den inneren Sinn der politiſchen
Neugeſtaltung hin, wie er in der nationalen Erhebung ſich ſo
über=
wältigend gezeigt habe. In wenigen Wochen habe ſich eine
groß=
artige Umwälzung vollzogen. Mit beherzigenswerten Worten
wandte er ſich an die Junggeſellen und Junggeſellinnen. Lehr=
meiſter und Eltern. Neue Hoffnungen ſeien in dieſen Tagen
er=
wachſen. Es würde in Zukunft dafür geſorgt werden, daß gerade der
Nachwuchs des Handwerks, ſein Können und ſeine Fertigkeiten
im praktiſchen Leben auch verwerten könne. Die Regierung wiſſe
ſehr wohl, daß der Staat nur dann ſtark ſei, wenn er ſich auf
zahl=
reiche geſunde, ſelbſtändige Exiſtenzen ſtützen könne. Es müſſe aber
dafür geſorgt werden, daß nur der Beſte und Tüchtigſte ſich Bahn
brechen dürfe. Der Wert der Qualitätsarbeit, die immer im
Handwerk früher hoch in Anſehen geſtanden hätte, könne kaum
überſchätzt werden. Das „Made in Germany” ſei ein Ehrenzeichen
für Wert und Leiſtung geweſen. Seine mit großer Begeiſterung
aufgenommenen Worte klangen aus in die Mahnung Fichtes:
„Und handeln ſollſt du ſo, als hinge
Von dir und deinem Tun allein.
Das Schickſal ab der deutſchen Dinge
Und die Verantwortung ſei dein.”
Für die Heſſiſche Handwerkskammer ſprach deren Präſident,
Herr Metzgermeiſter Müller. Er rief den Junggeſellen und
Junggeſellinnen zu, daß ein neuer Frühling in Deutſchland
einge=
zogen ſei. Das Handwerk habe böſe Zeiten durchzumachen gehabt.
aber jetzt ſolle es wieder aufwärts gehen. Lehrlinge. Geſellen und
Meiſter hätten im Handwerk ihren beſonderen Platz und ihre
be=
ſondere Bedeutung. Man habe oft geſagt: wer die Jugend hat,
der hat die Zukunft; er wolle demgegenüber behaupten, daß uns
die Jugend gehöre, weil wir die Zukunft hätten. — Reicher
Bei=
fall bezeugte Herrn Präſidenten Müller einmütige Zuſtimmung.
Weiterhin überbrachten Glückwünſche und Grüße: für das
Kreisamt Darmſtadt Herr Regierungsrat Dr. Eckſtein. für die
Stadtverwaltung Darmſtadt Herr Oberbaurat Hoffmann, für
das Stadtſchulamt Herr Direktor Kübitz, für den Heſſiſchen
Handwerks= und Gewerbeverband deſſen erſter Vorſitzender Herr
Bildhauer Dieter, für die Darmſtädter Volksbank Herr
Direk=
tor Willand, für die Induſtrie Herr Syndikus Dr. Luley,
der gleichzeitig bekannt gab, daß wegen hervorragender
Prüfungs=
leiſtungen die Lehrlinge; Karl Schulz bei der Firma Göbel
A=G. und Ludwig Held bei der Firma Carl Schenck. mit
Prä=
mien ausgezeichnet ſeien.
Anſchließend überbrachte für den Ortsgewerbeverein und die
Handwerkervereinigung Darmſtadt deſſen erſter Vorſitzender. Herr
Malermeiſter Georg Kraus, herzliche Glückwünſche und verband
damit den Dank an die Mitglieder der Prüfungskommiſſionen.
insbeſondere den Vorſitzenden. Herrn Inſtallateurmeiſter, Adolf
Kling, ſowie an alle, die an der Vorbereitung und
Durchfüh=
rung der heutigen Feier beteiligt geweſen ſeien. Zum Schluſſe
ge=
dachte Herr Kraus des Geburtstages des Altreichskanzlers
Bis=
marck, des Ehrenmeiſters des deutſchen Handwerks.
Reichspräſi=
dent von Hindenburg, und brachte ein begeiſtert aufgenommenes
Heil auf den Reichskanzler Adolf Hitler aus. Sodann wurde
ge=
meinſam das Horſt=Weſſel=Lied geſungen
Es folgte die Ueberreichung der Prämien für hervorragende
Leiſtungen. Für das Buchdruckgewerbe durch Herrn
Buch=
druckereibeſitzer Künzel an die Buchdrucker; Reubold
von der L. C. Wittichſchen Hofbuchdruckerei. Beiſel von der
Firma Roetherdruck. Andel von der Herbertſchen Buchdruckerei
und die Schriftſetzer: Eckert von der Firma Heſſendruck
und Heiſt von der Firma Künzel.
Für den verhinderten Herrn Bäckerobermeiſter Fritz Sproß
überreichte Herr Bäckermeiſter Caſtritius Prämien an
fol=
gende Junggeſellen: Bäcker: Kadel bei Firma Hof.
Schuch=
mann bei Firma Schuchmann, Blum bei Firma Jöſt,
Traut=
phäus bei Firma Petri und Steinmann bei Firma Ihrig.
In ſeinem Schlußwort wies Herr Inſtallateurmeiſter Adolf
Kling darauf hin, daß das deutſche Handwerk wußte, was es
dem Erſten Reiche unter ſeiner ruhmreichen ſchwarz=weiß=roten
Fahne ſchuldig war. Wir wüßten aber auch, was wir jetzt dem
Dritten Reiche mit ſeinem altgermaniſchen Heilszeichen ſchuldig
ſeien.
Anſchließend erfolgte die eigentliche Ueberreichung der
Ge=
ſellenbriefe mit Handſchlag an die Junggeſellen und
Junggeſellin=
nen. Unter den Klängen des Deutſchen Flaggenliedes und des
Badenweiler Marſches wurde die eindrucksvolle Feier, die ſich zu
einer machtvollen Kundgebung des Darmſtädter Handwerks
ge=
ſtaltet hatte, geſchloſſen.
Reichsverein der haupkamklichen Lehrerſchaft
deutſcher Berufsſchulen, Landesverein Heſſen.
In Ergänzung unſeres geſtrigen Berichtes wird uns u. a.
noch geſchrieben:
Vor Beginn der Vertreter=Verſammlung am Sonntag trat
auf ſtärkſten Druck der nationalſoz. Berufsſchul= und
Gewerbe=
lehrer, der ſich beſonders gegen den ſeitherigen Vorſitzenden,
Ziegler=Darmſtadt, richtete, der Geſamtvorſtand zurück.
Keines=
falls konnten die ſeitherigen leitenden Männer des Vereins. zu
denen die heſſ. Berufsſchul= und Gewerbelehrer in ſchärfſtem
Kampfe ſtanden, die Vertreterverſammlung eröffnen oder gar
leiten. In einer von Gewerbelehrer Becker=Darmſtadt
ver=
anſtalteten Vorbeſprechung, in der die notwendigen großen
Ent=
ſcheidungen des Tages herausgeſtellt und begründet wurden,
be=
ſtimmte man daher, Berufsſchullehrer Engel=Zwingenberg zum
Verſammlungsleiter. Dank einer ſtraffen, mit natioſozialiſtiſchem
Geiſte durchdrungenen Führung erledigte die Verſammlung in
kürzeſter Zeit die ihr geſetzten Aufgaben, und beſchloß nach den
Ausführungen von Michel=Darmſtadt, Adam=Gießen, Becker=
Darmſtadt u. a. einſtimmig die Auflöſung des
Landes=
vereins zum rechtlich nächſtmöglichen Zeitpunkte, den
Aus=
tritt aus dem Heſſ Beamtenbund und nahm einen
Antrag an, der die Auflöſung des Reichsvereins der hauptamtl.
Lehrerſchaft deutſcher Berufsſchulen zum Ziele hat. Es handelt
ſich in Zukunft aber nicht um die Bildung einer neuen
Lehret=
organiſation, ſondern um die Hinführung der deutſchen Lehrer
aller Schulgattungen in den ſchon beſtehenden
Nationalſoziali=
ſtiſchen Lehrerbund, in den der Eintritt nicht korporativ, ſondern
nur als Einzelmitglied erfolgen kann.
Die Vertreterverſammlung ſprach dem bisherigen Vorſitzenden
noch das Mißtrauen aus im Hinblick auf eine weitere Tätigkeit
im Vorſtand des Reichsvereins und beſtimmte einen Ausſchuß, der
die Aufgabe der Liquidation des Vereins zu löſen hat.
Alle Vertreter — mit einer Ausnahme — verzichteten auf
die ihnen zuſtehenden Tagegelder zugunſten der heſſ. SA. und SS.
Der Landesverein der hauptamtlichen Lehrerſchaft an den
Berufsſchulen hat im Bewußtſein der Größe der Stunde und der
kommenden Aufgaben ſich zuerſt in Heſſen als Teil=
Berufs=
organiſation aufgelöſt, um den Weg zur Eingliedrung ſeiner
Mitglieder unter eine große allumfaſſenden Idee freizumachen.
wie ſie in dem Nationalſozialiſtiſchen Lehrerbund als dem
Lehrer=
bund der Zukunft verkörpert iſt.
V
Reute Dentes und moren Mturoch.
Schlachtlest in Barth’s Weinstuben.
Sammlung für das Neunkirchener Hilfswerk.
In der Geſchäftsſtelle des „Darmſtädter Tagblatts”, liegt
während der Geſchäftsſtunden eine Liſte auf zum Einzeichnen von
Spenden für die durch das Neunkirchener Exploſionsunglück in
Not geratene Bevölkerung. Es wurden weiter nachſtehende
Be=
träge gezeichnet: J. 10 RM., Sommer, Miniſterialrat a D. 10RM.,
Weber 5. RM.. N. N. 2,75 RM., Dr. A. T. 5 RM., Ldwg.
Himmler, Viktoriaſtr. 70., 5 RM., Wilhelm Roth 1 RM. L. P.
3. RM., Knab 1 RM., Müller 2 RM., zuſammen 44,75 RM.
1. Quittung: 144 RM., 2. Quittung 91,20 RM. Insgeſamt bisher
279,95 RM.
— Der Vogelſchutzverein für Heſſen hat Herrn Dr. Karl
Ru=
dolf Fiſcher, Aſſiſtent beim Forſtinſtitut der Univerſität Gießen,
Zoologiſche Abteilung, für heute abend 8 Uhr zu dem Vortrag
über „Pſychologie des Vogelzugs und Aerodynamik des
Reſonanz=
flugs keilförmig geſchloſſener Vogelformationen” gewonnen. Der
Vortrag wird in Hörſaal 140 der Techniſchen Hochſchule —
Ein=
gang Weſtportal — gehalten Eintritt iſt frei. Dr. Fiſcher iſt von
der Wiſſenſchaft als einer der beſten Ornithologen anerkannt. Der
Beſuch des Vortrags iſt ſehr zu empfehlen. Eintritt frei.
— Johannesgemeinde. Wir machen nochmals auf die heut=,
Dienstag, abends 8 Uhr, ſtattfindende Hauptverſammlung unſeres
Frauenvereins aufmerkſam, bei der Herr Studienrat Kaiſer einen
Vortrag über Robert Franz halten und Frau Suſanne Horn=
Stoll Lieder von Franz ſingen wird.
Werbearbeit des Bundes Königin Luiſe.
Der Bund Königin Luiſe tut Dienſt am deutſchen Volk er
ſetzt ſich ein für die Erhaltung deutſche= rt und deutſcher Sitte,
für die Erſtarkung vaterländiſchen Empr fidens. Er ſucht die Kraft
des Verſtehens unter den verſchiedenen Volksſchichten zu
entwik=
keln und zu einer Volksgemeinſchaft aufzubauen. Seine Ziele ſind
die Heranbildung echter deutſcher Frauen und Mütter und die
Er=
ziehung einer gottesfürchtigen und pflichttreuen Volksjugend, die
die große Verantwortung ihrer Zeit ſtolzen Hauptes in
arbeits=
freudigen Händen und ehrfürchtigem Herzen trägt.
In dieſer Zielſetzung unterſcheidet ſich der Bund Königin Luiſe
weſentlich von den übrigen Frauenvereinen; er iſt geboren aus
der deutſchen Notzeit nach 1918; er ſucht in der deutſchen Frau die
Hüterin der deutſchen Seele und des durch Raſſe und Empfinden
ererbten Volksgutes.
Der Bund Königin Luiſe ſteht auf chriſtlicher Grundlage über
Konfeſſionen und Parteien. Die Gemeinſchaft baut ſich auf auf
dem altgermaniſchen Gedanken des Führertums: Kameradinnen
und Führerinnen, nicht Mitglieder und Vorſitzende. Kameradinnen
vom Bunde Königin Luiſe ſind Kämpferinnen, über
Standesunter=
ſchied hinaus geeint.
Das Schickſal eines Volkes, ob es leben ſoll oder untergehen,
iſt in die Hände ſeiner Frauen und Mütter gelegt. Wir Frauen
vom Bunde Königin Luiſe ſollen deshalb mit dem Stahlhelm
zu=
ſammen helfen, das deutſche Volk wieder zu der Höhe zu bringen,
wie es in vergangenen Zeiten geweſen war.
Die nationale Mehrheit hat den Sieg errungen! Wir wollen;
mit Dank auf die Männer blicken, die dieſes große Werk
vollende=
ten. Mit offenen Augen und feſtem Willen müſſen wir alles tun,
was nötig iſt, damit der Weg frei bleibt. Wir Kameradinnen vom
Bunde Königin Luiſe wollen arbeiten und wirken, damit das
be=
gonnene Werk ſeiner Vollendung zuſtreben kann. Wir müſſen die
Frauenkräfte ſammeln in Würde, Reinheit und voller Tatkraft,
den deutſchen Männern zur Seite ſtehen, die dies Werk begonnen.
Die Ortsgruppe Darmſtadt vom Bund Königin Luiſe hat am
Mittwoch, den 5. April, in den Räumen der Vereinigten
Geſellſchaft einen Deutſchen Abend. Alle deutſche Frauen und
Mädchen ſind herzlich eingeladen. Frau Kappeſſer=Worms
ſpricht über das Thema: Das 2. und das 3. Reich. Um recht
zahl=
reiches Erſcheinen wird gebeten. Eintritt frei.
— Hias im Orpheum. Wie uns mitgeteilt wird, werden
S. K.H. der Großherzog mit Familie, ſowie der Herr
Staats=
präſident Prof. Dr. Werner die Abendvorſtellung am
Mitt=
woch beſuchen.
— Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Zur 4. Wanderung
im neuen Wanderjahre. Wir gehen auf Wanderfahrt, dem Lenz
entgegen. Vom Bahnhof Jugenheim ſteigen wir auf
Waldes=
pfaden aufwärts zur Ruine Joſſa. Aus den Zweigen lugt der
junge Frühling, ein geheimnisvolles Raunen iſt es überall, als
ob dieſes Jahr etwas beſonders Schönes geſchaffen werden ſolle.
So geht es in gehobener Stimmung nach Balkhauſen zur
Früh=
ſtücksraſt, wo Gaſtwirt Peter Balß die Wanderer aufs beſte
be=
wirtet. Mit neuer Kraft wird der Aufſtieg zum Melibokus
ange=
treten, und dieſer Teil des Marſches bietet wunderbare Blicke in
die heimiſche Bergwelt. Auf dem Gipfel angekommen, grüßt uns
ſchon in der Ferne das Auerbacher Schloß, dem wir jetzt zuſtreben.
Dort eingetroffen, wird die Burgruine beſichtigt und Ausſchau
von der Zinne gehalten. Ein rauher Frühlingswind ſorgt für
reichliche Abkühlung und deshalb muß eine Taſſe Kaffee den
Wanderern neue Wärme ſpenden. Dann geht es abwärts nach
Auerbach, dem Ziel des Tages. Im Gaſthaus zum Bahnhof wird
Einkehr gehalten, wo Klubfreund Philipp Rechek ein treffliches
Mahl bietet. Für die Ortsgruppe Auerbach richtet der 2.
Vor=
ſitzende, Klubgenoſſe Poſtmeiſter Schmidt, herzliche Worte der
Be=
grüßung an die Darmſtädter Freunde, in deren Namen Herr
Direktor Schäfer erwidert, und den Führer: des Tages, den
Klub=
genoſſen Herrmann und Schembs, den verdienten Dank für die
treffliche Vorbereitung und Durchführung der wohlgelungenen
Wanderung ausſpricht. Eine fleißig ſpielende Kapelle und prächtig
vorgetragene Chöre der Geſangsabteilung, unter ihrem Leiter,
Klubgenoſſe Volz, kürzen die Zeit bis zur Abfahrt des Zuges.
Ein herrlicher Wandertag hat ſein Ende gefunden.
Seite 6 — Nr. 94
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 4. April 1933
21. ord. G.=P. der Darmſtädter Volksbanf.
Biederfehr des Verttauens. — Günſtige Enkwicklung der Volksbank nach der Sanierung.
In dem folgenden Bericht des Aufſichtsrates, den der AR.=
Vorſitzende Rechnungsrat Schneider erſtattete, kam zum Aus=
Biingang der deſtieoigenden Beiicte, druck, daß die Entwicklung der Volksbank nach der Sanierung eine
erfreuliche und geſunde ſei. 18 Aufſichtsratsſitzungen fanden im
ves Vorſtands, Aufſichtsrats, Gläubigerausſchuſſes abgelaufenen Jahre ſtatt. Der AR. iſt allen ſeinen Pflichten
pein=
lichſt nachgekommen. Eine Prüfung der Bilanz wurde durch den
und des Berbandscevifors.
Die 71. ordentliche Generalverſammlung der Darmſtädter
Volksbank wurde geſtern abend im großen Saal des Städt. Saalbau
abgehalten. Es wurde von den verantwortlichen Stellen ein klares
Bild von dem derzeitigen günſtigen Stand der Bank gegeben, das
wiedergekehrte Vertrauen der Mitglieder war am beſten damit
er=
wieſen, daß die Berichte mit Zuſtimmung und Befriedigung
ange=
hört wurden und die Beſchlußfaſſung über die Bilanzgenehmigung,
Entlaſtungserteilung uſw. ohne Debatte einſtimmig erfolgte.
Der Aufſichtsrats=Vorſitzende, Rechnungsrat Schneider, der
die Verſammlung leitete, richtete einige Begrüßungsworte an die
Anweſenden und wies auf den günſtigen Stand der Bank hin.
Direktor Raiß dankte im Namen der Erwerbs= und
Wirt=
eſchaftsgenoſſenſchaftsvertreter des Volksſtaates Heſſen für die
Ein=
ladung. Er gab ſeiner Freude Ausdruck, daß die Sanierung der
Bank gelungen ſei. Das ſei ein Verdienſt der Leitung und des
Aufſichtsrats der Bank. Er hoffe daß nach der nationalen
Er=
hebung nun auch der wirtſchaftl. Wiederaufſchwung kommen wird.
Das deutſche Genoſſenſchaftsweſen werde ſicher eine bedeutungsvolle
Rolle bei dem Geſundungsprozeß haben. Die Gunſt der nationalen
Regierung ſtehe dem Genoſſenſchaftsweſen zur Seite. Er ſchloß mit
dem Wunſche, daß der Wiederaufſtieg der deutſchen Wirtſchaft bald
gelingen möge.
Den Bericht des Vorſtandes erſtattete Direktor Willand
von der Darmſtädter Volksbank. Er wies darauf hin, daß die
Bilanz und die Gewinn= und Verluſtrechnung von dem Herrn
Ver=
bandsreviſor in allen Poſitionen rechneriſch und materiell geprüft
worden ſei, und daß der Herr Verbandsreviſor Richter gebeten
wurde, in der Generalverſammlung über das Ergebnis ſeiner
Bilanzprüfung perſönlich zu berichten. Erfreulicherweiſe ſei die
Ueberwindung aller Schwierigkeiten geglückt. Die Volksbank ſei
nicht tot, ſondern bereits wieder ein ſehr wichtiger notwendiger
Faktor im Darmſtädter Wirtſchaftsleben, ja ein angeſehener
genoſ=
ſenſchaftlicher Führer habe beſtätigt, daß die Darmſtädter
Volks=
bank von allen in Schwierigkeiten geratenen Genoſſenſchaften den
relativ günſtigſten Wiederaufbau im ganzen deutſchen Vaterland
zu verzeichnen habe. (Bravo!) Der Wiederaufbau lege Zeugnis ab
von der geſunden Kraft der genoſſenſchaftlichen Idee, aufgebaut
auf dem Boden der Selbſthilfe, Selbſtverwaltung und
Selbſtver=
antwortung. Redner dankte den Gläubigern für ihr
Entgegenkom=
men, bei der Zinsfeſtſetzung für ihre vergleichsgebundenen
Gut=
haben auf 2 Prozent, wodurch die Gewährung eines verlorenen
Zuſchuſſes durch das Reichswirtſchaftsminiſterium ermöglicht
wurde. Referent beſchäftigt ſich dann mit der Leitung der Bank
und fuhr u. a. fort: Die Grundpfeiler eines jeden Bankinſtituts
ſind: genügende Liquidität, d. h. Zahlungsbereitſchaft, ausreichende
Rentabilität und unbedingte Sicherheit der ausſtehenden
Forde=
rungen. Die geſamten flüſſigen Mittel erſter Ordnung wie Kaſſe,
Guthaben bei der Reichsbank und beim Poſtſcheckamt und Guthaben
bei Banken machen allein 895 400 RM. aus. Hinzu kommen flüſſige
Mittel zweiter Ordnung, wie Wertpapiere und Wechſel mit
wei=
teren 279 500 RM., ſo daß rund 1 175 000 RM. insgeſamt an
flüſſigen Mitteln in der Bilanz am 31. Dezember 1932 verzeichnet
ſind. Dieſen flüſſigen Mitteln ſtehen ſofort fällige
Verbindlich=
keiten von 931 100 RM. gegenüber, das entſpricht einer Liquidität
von 126 Prozent. Selbſt unter Einrechnung der am 1. Juli d. J.
fälligen zweiten Quote mit rund 600 000 RM. iſt die Liquidität
mit rund 70 Prozent als unbedingt ausreichend anzuſprechen. Für
die zweite Quotenzahlung iſt alſo hinreichend Vorſorge getroffen.
Das Verhältnis würde ſich noch günſtiger geſtalten, wenn den
flüſſigen Mitteln der gewährte Reichszuſchuß zugezählt würde.
Mit den Liquiditätsfragen hängt die Kreditpolitik ſehr eng
zuſammen. Grundſätzlich werden wir immer auf eine ausreichende
Zahlungsbereitſchaft bedacht ſein. Solange unſer
Vergleichsver=
fahren aber läuft, iſt eine genügende Flüſſighaltung unſerer Bilanz
eine unbedingte Vorausſetzung. Von der 1. Quote in Höhe von
15 Prozent, die wertmäßig rund 950 000 RM. ausmachte, wurde
ein erheblicher Prozentſatz als freie Einlagen der Bank wieder
zur Verfügung geſtellt. Der Vorſtand der Bank hielt ſich genau
an die Höchſtkreditgrenze die im Jahre 1931 auf 30 000 RM.
feſt=
geſetzt wurde, aber auch Kpredite über annähernd ſolche Beträge
kommen vorerſt auch nicht in Frage. Wir ſind gewillt, in erſter
Linie das Kleinkreditgeſchäft zu pflegen und damit unſere
Außen=
ſtände auf recht viele Schultern zu verteilen.
Die Rentabilität iſt in vollem Umfang hergeſtellt, einmal
durch die Zinsſenkung, zum anderen aber auch durch einen
ener=
giſchen Abbau der Unkoſten. Es beſteht jetzt die Möglichkeit,
jeden=
falls ſchon für das Jahr 1933 aus dem Betriebsüberſchuß einen
Betrag den Reſerven zuzuführen, auch denken wir an die
Ver=
zinſung der Geſchäftsguthaben noch vor Ablauf des Vergleichs.
Der dritte Grundpfeiler, die Sicherheit der ausgeliehenen
Forderungen iſt weitgehendſt und voll beachtet. Auf Grund der
ge=
ſamten Unterlagen konnte uns der Reviſionsverband beſtätigen,
daß für alle heute erkennbaren Riſiken Vorſorge getroffen iſt.
Im Geſchäftsbericht wurde bereits ausgeführt, daß ſich der
Wechſel=
beſtand von 257 000 RM. aus über 1300 Abſchnitten
zuſammen=
ſetzt. Die Wechſel können auf Grund ausreichender Liquidität der
Bank im eigenen Beſtand verbleiben.
Die Giroverbindlichkeiten betrugen bei Schalterſchluß im
Auguſt 1931 1,8 Millionen RM., vor einem Jahre 526 000 RM.
und waren zu Ende des Jahres 1932 reſtlos abgewickelt. Kurz vor
und nach Schalterſchluß waren nicht weniger als 500 000 RM.
Wechſel zu Proteſt gegangen.
Ein recht erfreuliches Kapitel ſtellen die Neueinzahlungen auf
die Geſchäftsanteile dar Innerhalb eines Jahres wurden von
den Mitgliedern 343 000 RM. aufgebracht. Hinzukommen die auf
die Geſchäftsanteil=Vorſchußkonten gezahlten 50 000 RM.
Im Intereſſe der pünktlich zahlenden Mitglieder muß immer
wieder erneut an die ſäumigen Mitglieder die dringende Bitte
gerichtet werden, ebenfalls ihren ſatzungsmäßigen Verpflichtungen
nachzukommen.
Die vergleichsgebundenen Guthaben ſind in der Hauptſache
durch Zurverfügungſtellung der 1. Quote im Berichtsjahre um
1,1 Millionen RM. zurückgegangen.
Die freien Einlagen dagegen ſind von 109 000 RM. per 31. 12.
1931 und 440 000 RM. am 31. Mai 1932 auf 931 000 RM. am
Bilanzſtichtag angewachſen. Auch die Bankſchulden haben ſich um
rund 300 000 RM. vermindert. Die Bilanzſumme hat ſich trotz
der großen Rückzahlungen und Abſchreibungen nur um 270000
RM. vermindert und beträgt auch heute noch annähernd 6
Mil=
lionen RM.
Bei den Verhandlungen in Berlin wegen Gewährung des
zweiten Reichszuſchuſſes kam der ſchon im großen Umfang
fort=
geſchrittene Wiederaufbau der Volksbank ſehr zuſtatten.
Es iſt recht erfreulich, daß ſchon die Bilanz des erſten
Wiederaufbaujahres mit einem Ueberſchuß von
15 124, 39. RM. abſchließt. Die Verwaltung ſchlägt der
Generalverſammlung vor, dieſen Betrag auf neue Rechnung
jor=
zutragen.
Den von Verbandsreviſor Richter am Schluſſe ſeiner
vor=
jährigen Ausführungen geſtellten Forderungen wurde weitgehenſt
nachgekommen.
Bei den Gerichtsverhandlungen gegen den früheren
Aufſichts=
rat und Vorſtand kamen faſt täglich Effektengeſchäfte zur Sprache,
die nur mit Verluſt abgewickelt werden konnten. Es konnte
da=
durch zuleicht der Eindruck entſtehen, als wenn von uns
Effekten=
geſchäfte abzulehnen ſeien. Dies trifft natürlich nicht zu. Wenn
irgendein Mitglied mit ſeinem eigenen Geld Effekten,
kaufen will, dann kann er das bei uns nach wie vor.
Als das neueſte Wertpapier iſt der Steuergutſchein zu
be=
trachten. Ich betone, daß durch einen Antrag, der bei uns geſtellt
wird, der Kunde der ganzen Sorge über den Steuergutſchein
be=
hoben wird. Alles erledigt ſich vom Unterſchreiben dieſes
Formu=
lares ab von ſelbſt
Referent ſchloß mit den Worten: Das Jahr 1933 bietet
größere Hoffnungen als alle vorangegangenen Jahre. Einmal iſt
dieſe Hoffnung begründet durch die wiedererſtarkende Stellung der
Darmſtädter Volksbank in ihrem heimiſchen Bezirk ſelbſt, und
dann glauben wir unerſchütterlich feſt an die Zukunft des
deut=
ſchen Volkes und unſeres geliebten deutſchen Vaterlandes.
Reviſor des Erwerbs= und Wirtſchaftsverbandes vorgenommen.
Eine peinliche und ſachgemäße Ueberwachung der Bank ſei
gewähr=
leiſtet. 1931 ſei für die Banken und die Wirtſchaft kataſtrophal
geweſen. 1932 ſei ebenfalls noch ſchwierig geweſen, aber trotz der
Ungunſt der Verhältniſſe ſei eine Steigerung der Umſätze und
eine Belebung der Bank eingetreten. Störungsverſuchen an dem
Wiederaufbau der Bank werde man mit Entſchiedenheit
entgegen=
treten. Der AR.=Voxſitzende wandte ſich dann ſcharf gegen die im
Volksbankprozeß von Rechtsanwalt Neuſchäffer vorgebrachten
An=
griffe. Er ſtreifte dann die Berechtigung der vergleichsweiſen
Re=
gelung zur Sanierung der Bank Vorſtand und Aufſichtsrat der
ſanierten Bank wiſſen, daß im Genoſſenſchaftsweſen die
Gemein=
nützigkeit im Vordergrund zu ſtehen habe; auch eine richtige
Kreditpolitik in der das Kleingeſchäft gepflegt werden müſſe, ſei
zu führen. Nach einem Hinweis auf die Tadelloſigkeit der
Vor=
ſtandsmitglieder und der Aufſichtsratsmitglieder betonte er, daß
wir ſtolz auf unſer deutſches Genoſſenſchaftsweſen ſein können.
Das müſſe aber feſtſtehen, daß das Genoſſenſchaftsweſen vor allem
auf Selbſthilfe. Selbſtverantwortung und Selbſtverwaltung
auf=
gebaut ſei.
Den Bericht des Gläubigerausſchuſſes gab Rechtsanwalt Dr.
Mattern, der darauf hinwies, daß ein Gläubigerausſchuß vor
Ausſcht
1. Aprile
5. April
5. April:
5. April;
5. April:
5. April;
G. April:
10. April
10. April
10. April=
* Steuer= und Wirkſchaftskalender
für die Zeit vom 1. bis 15. April 1933.
Aufbewahren!
neiden!
Letzter Tag für die Entrichtung des
Schulgeldes für die Darmſtädter höheren Schulen
und die gewerblichen Fortbildungsſchulen für den
Mo=
nat März 1933 an die Stadtkaſſe. (Schonfriſt bis
10 Appil 1933
: Abgabe der Beſcheinigung an die
Finanz=
kaſſe, daß die Summe der im März 1933 abgeführten
Steuerabzugsbeträge mit der Summe der im März
1933 einbehaltenen Steuerbeträge übereinſtimmt.
(Keine Schonfriſt.)
Abführung der Lohnſteuer für die in der Zeit vom
16. bis 31. März 1933 erfolgten Lohnzahlungen. Falls
die bis zum 15. März 1933 einbehaltenen Beträge 200
RM. nicht erreicht haben, im Ueberweiſungsperfahren
Abführung der Lohnſteuer für die in der Zeit vom
1. bis 31. März 1933 erfolgten Lohnzahlungen. (Keine
Schonfriſt.)
Abführung der im Steuerabzugsverfahven
einbehal=
tenen Ledigenſteuer.
Entrichtung der Arbeitsloſenhälfe, ſoweit
dieſe an die Finanzkaſſe abzuführen iſt!
Abführung der Bürgerſteuer. (Keine Schonfriſt.)
Im einzelnen beſtehen Sondervorſchriften.
Vorlage der Aufſtellung der Deviſengeſchäfte
die von einem Unternehmen mit genereller
Genehmi=
gung zum Deviſenerwerb im Monat März 1933
ge=
tätigt worden ſind.
8, April: Letzter Tag, an dem bei Meidung der Beitreibung
und Koſtenberechnung an die Stadtkaſſe in Darmſtadt,
Grafenſtraße 28, zu zahlen ſind:
a) Sechſtes und letztes Ziel der endgültigen
Ge=
meinde= Kreis= und
Provinzial=
ſteuern für das Rechnungsjahr 1932/33.
b) Sechſtes und letztes Ziel der Filialſteuer in
Darmſtadt für das Rechnungsjahr 1932/33.
) Sechſtes und letztes Ziel der
Straßenreini=
gung=, Müllabfuhr= und
Kanalbe=
nutzungsgebühren in der Stadt Darmſtadt
für das Rechnungsjahr 1932/33.
(Die Schonfriſt lief für dieſe 3 Steuern bzw. Abgaben
urſprünglich am 5. April 1933 ab. Durch
Bekannt=
machung der Stadtkaſſe Darmſtadt wurde die Friſt bis
zum 8. April 1933 verſchoben.)
: Fälligkeit der Bürgerſteuer (Keine Schonfriſt.)
Näheres iſt aus dem Bürgerſteuerbeſcheid für 1933 bzw.
aus der Steuerkarte zu entnehmen.
1: Anmeldung und Zahlung der
Börſenumſatz=
ſteuer, ſoweit dieſe im Abrechnungsverfahren zu
ent=
richten iſt.
: Ablauf der Schonfriſt für die Entrichtung des
Schulgeldes für die Darmſtädter höheren Schulen
und die gewerblichen Fortbildungsſchulen für den
Mo=
nat März 1933.
10. April; Umſatzſteuer=Voranmeldung und Vorauszahlung
für die monatlichen Zahler, (für den Monat März
1933) und für die Vierteljahreszahler (für das 1.
Quar=
tal 1933). Schonfriſt bis 17. (18.) April 1933.
H. W. Wohmann.
— Heſſiſches Rotes Kreuz. Für die vom 6. Mai bis 6. Juni
d. J. ſtattfindende Knabenkur in dem Kinderheim in
Bingen=
heim (Oberheſſen), zu der Knaben im Alter von 6—12 Jahren
Aufnahme finden können, ſind noch einige Plätze frei.
Anmel=
dungen haben baldigſt bei der Geſchäftsſtelle des Alice=
Frauen=
vereins Dieburgerſtraße 21 (Sprechſtunden vormittags von 10 bis
12 Uhr), zu erfolgen, wo auch die erforderlichen Aufnahmepapiere
erhältlich ſind. Die Kurkoſten betragen für die 30 Tage dauernde
Kur 75.— RM. Im Bedürftigkeitsfalle kann vom Heſſ. Roten
Kreuz ein Zuſchuß bis zur Hälfte des Betrages gewährt werden.
Entſprechende Anträge ſind bei der Anmeldung mündlich oder
ſchriftlich zu ſtellen. Auch geben die Krankenkaſſen auf Antrag
in den meiſten Fällen einen Zuſchuß zu den Kuren.
* Unfall. Geſtern früh ſtürzte im Martinspfad ein älterer
Mann vom Fahrrad. Dabei zog er ſich eine ſchwere
Gehirn=
erſchütterung zu und mußte durch die Rettungswache nach dem
Herz=Jeſu=Hoſpital verbracht werden.
— Kurzſchrift und Maſchinenſchreiben. Die
Kaufmän=
niſche Stenographen=Geſellſchaft, die ſeit dem
Jahre 1898 ſchon Tauſende von Stenographen herangebildet hat,
eröffnet, wie aus dem Anzeigenteil unſers Blattes erſichtlich, am
kommenden Freitag, dem 7. April, und Dienstag, dem
11. April, abends 8,30 Uhr, neue Anfängerkurſe in der
Reichs=
kurzſchrift in ihren eigenen Unterrichtsräumen, Ecke
Zeug=
haus= und Schleiermacherſtraße (Eingang
Schleier=
macherſtraße). Die Kurſe ſtehen unter bewährter Leitung. Kurſe
in Maſchinenſchreiben für Anfänger oder Vorgeſchrittene können
täglich begonnen werden.
Vereinskalender.
— Bund Königin Luiſe, Ortsgr. Darmſtadt, ladet für
Mittwoch, 5. April, abends 8 Uhr, in der Vereinigten
Geſell=
ſchaft, zu einem Deutſchen Abend ein. Frau Kappeſſer aus Worms
ſpricht über das 2. und 3. Reich. Gäſte und Angehörige der
Kameradinnen herzlich willkommen.
Sämtliche nicht wehrſportpflichtige Kameraden haben
Der T an dem Deutſchen Abend, veranſtaltet vom Bund
Stahihelm) Königin Luiſe, am Mittwoch, den 5. April d. J.,
um 20½ Uhr, in den Räumen der Vereinigten
Ge=
ſellſchaft teilzunehmen. Anzug: Kluft.
Train=Vereinigung 18. Mittwoch, den 5. April,
abends 8 Uhr, Mitgliederverſammlung bei Sitte, Kalsſtraße.
Hecher War Daran en ar ui=
Union: „Manolescu, der Fürſt der Diebe‟; Helia: „Kaiſerwalzer”:
Palaſt: „Großſtadtnacht”. — Orphenm, 20 Uhr: „Der Hias”.
allem auf die Erfüllung des Vergleichs zu dringen habe. Ein
Wiederaufbau einer Bank könne nur mit dem Vertrauen der
Gläubiger erreicht werden. Erfreulich ſei, daß alles getan ſei, die
Bank wieder zum Aufſtieg zu führen und die Rentabilität zu
ge=
währleiſten. Die Bilanz wurde auch vom Gläubigerausſchuß
ge=
prüft und in voller Ordnung befunden. Der Weg, den die
Darm=
ſtädter Volksbank bis zum heutigen Tage genommen habe, ſei ein
aufſteigender. Die bereits erfolgte zuverſichtliche Beurteilung der
Lage könne er nur unterſtreichen, zumal eine entſchloſſene
Regie=
rung die Geſchicke in die Hand genommen habe.
Schließlich referierte Verbandsreviſor Richter über die
er=
folgte Nachprüfung der Bilanz. Nach ausführlicher Prüfung der
Bilanz ſei er zu dem Reſultat gekommen, daß die begonnene
Ge=
ſundung der Bank erfolgreich durchgeführt werden könne. Er
ver=
las dann wichtige Stellen ſeines Reviſionsberichtes, woraus
her=
vorging, daß die Entwicklung der Genoſſenſchaft ſeit dem
Ver=
gleichsabſchluß in hohem Maße befriedige und die Hoffnung einer
geſunden Weiterentwicklung als ſicher erſcheinen laſſe.
Nach einer kurzen Ausſprache wurde in der Tagesordnung
fortgefahren. Die Genehmigung der Bilanz nebſt Gewinn= und
Verluſtrechnung ſowie Entlaſtung des Vorſtandes wurde
einſtim=
mig erteilt. Für den aus familjären Gründen freundſchaftlich aus
dem Vorſtande ausſcheidenden Direktor Kluge tritt Herr Zapf
von der Genoſſenſchaftsabteilung der Dresdener Bank als
Direk=
tor in den Vorſtand der Darmſtädter Volksbank ein. Direktor
Zapf führte ſich mit werbenden Worten für die Volksbank in der
Generalverſammlung ein. Durch Zettelwahl wurden dann für die
turnusmäßig aus dem Aufſichtsrat ausſcheidenden Herren
Hart=
mann, Spatz und Welz auf Vorſchlag des
Aufſichtsratsvorſitzen=
den die Herren Dr. Friedr. Hemme=Eberſtadt (für die freien
Be=
rufe), Spenglermeiſter Ludw. Pohl und Metzgermeiſter Wilhelm
Schneider, (für das Gewerbe und Handwerk) neu in den
Aufſichts=
rat gewählt. — Mit Worten des Dankes ſchloß der
Aufſichtsrats=
vorſitzende mit der Hoffnung einer weiteren Aufwärtsentwicklung
im Jahre 1933 die Verſammlung. Durch ein Mitglied der
Volks=
bank wurde dem Vorſtand und Aufſichtsrat Dank für die gelei=
**
ſtete Arbeit ausgeſprochen.
Die nakionale Sendung des Jungbauern
im neuen Deutſchland.
Rede des heſſiſchen Staatskommiſſars für die Landwirtſchaft.
Au. Groß=Gerau, 3. April Der Kreisjunglandbund Groß=
Gerau veranſtaltete hier eine Kundgebung, in deren Mittelpunkt
eine Rede des heſſiſchen Staatskommiſſars für die Landwirtſchaft.
Reichstagsabgeordneten Dr. Wagner, über die nationale Sendung
des Jungbauern im neuen Deutſchland ſtand. Dabei führte der
Staatskommiſſar u. a. aus:
Adolf Hitler hat in ſeinem Buch. Mein Kampf” das Wort
geprägt: Vergeßt nie daß das heiligſte Recht auf dieſer Welt das
Recht auf Erde iſt, die man ſelbſt bebauen will und das heiligſte
Opfer das Blut, das man für dieſe Erde vergießt”. Mit dieſem
Satz hat er klipp und und klar ausgedrückt, daß es in der Welt
nur zwei Faktoren gibt, auf die ſich ein Staat aufbauen kann:
Blut und Boden. Das Blut, das uns durchpulſt, und der
Boden, der dem Menſchen, der auf ihm wohnt, das Leben
ermög=
licht. Dieſer Gedanke vom Blut und Boden iſt der
Staatsgedanke der nationalſozialiſtiſchen
Be=
wegung, und letzten Endes das Ziel der
Revolu=
tion, in der wir ſtehen. Die Politik der letzten 14 Jahre.
eingeleitet durch Kanzler Caprivi, hat in den Mittelpunkt die
einzelne Perſönlichkeit, den Höchſtgewinn des Einzelnen geſetzt
und vollkommen vergeſſen, daß das geſamte Volk leben will. Dieſe
Politik hat Deutſchland in den Abgrund getrieben. Wir müſſen
uns darüber klar ſein, daß wir einen Tiefſtand der
Landwirt=
ſchaft wie nie zuvor erreicht haben, aber auch darüber, daß wir
mit Optimismus und friſchem Mut um der Sache willen an
un=
ſere Aufgabe herangehen müſſen. Unſere Aufgabe iſt es einen
berufsſtändiſchen Staat zu ſchaffen. Die Aufgaben, die der
Bauern=
ſtand zu erfüllen hat, ſind nicht nur politiſcher oder
militärpoli=
tiſcher Art. Die Aufgaben des jungen Bauern gehen weiter. Es
gilt, die Bauernkultur in ein beſſeres Licht zu rücken, die
zunft=
mäßige Zuſammenfaſſung wieder näherzubringen, all die
unge=
heuren Kräfte, die im deutſchen Bauernſtand ſchlummern, wieder
zu neuem Leben zu erwecken. Die Bauerniugend muß
er=
zogen werden im Sinn des Staatsgedankens vom
Blut und Boden. Dazu ſind die Jungbauernorganiſationen
vorhanden, dies alles in Verbindung mit der SA. Die
Jung=
bauern ſollen auch die gleiche Gewandung tragen wie die SA..
das braune Hemd.
Der Nationalſozialismus will den Staat ſchaffen. in dem
jeder Berufsſtand leben und arbeiten kann. Die
Grund=
lage hierzu muß der Bauer ſein.
Dr. Wagner ſprach dann über ſein Amt als Staatskommiſſar
für die Landwirtſchaft und die zu erledigenden Aufgaben. Wir
haben in zwei Jahren eine Organiſation geſchaffen, die auf
An=
hieb das durchführt, was wir wollen, das Amt für Agrarpolitik.
Dieſes Amt hat andere Aufgaben wie der Landbund.
doch muß darauf geachtet werden, daß die Arbeit der beiden
Or=
ganiſationen nicht entgegengerichtet iſt. Es muß aufhören der
ewige Streit zwiſchen Miniſterium und Landwirtſchaftskammer,
Kammer und Innenminiſterium. Finanzminiſterium und Kammer
uſw. Die Ortsgruppenfachberater werden neu erſetzt. Die
Kreis=
landbundführer ſollen in Anbetracht der von ihnen im Intereſſe
der Landwirtſchaft geleiſteten Arbeit bis auf zwei im Amt
be=
laſſen werden. Die Provinzialausſchüſſe werden aufgehoben. —
Staatskommiſſar Dr. Wagner gab weitere Richtlinien bekannt.
die zur Vereinfachung der Verwaltung und zur Erſparung
be=
trächtlicher Summen führen werden. Vereinfacht wird auch das
Vermeſſungsweſen, Beſſerungen ſind in allen Abteilungen und
Arten der Landwirtſchaft vorgeſehen. Die rund 700 000 Mark
be=
tragenden Rückſtände der Landwirtſchaftskammer werden nicht
mehr hereingebracht werden können. Es werden etwa 50 Prozent
geſtrichen werden, das andere muß aufgebracht werden. Wer
zah=
len kann, muß zahlen. Der Widerſtand der Gegner iſt
ge=
brochen worden. Die nationalſozialiſtiſche Bewegung hat den
Feind des Staates in die Knie gezwungen. Sie konnte es nur.
weil ſie durch die innere Idee beſeelt war. Dieſe große Idee
müſ=
ſen Sie kennen lernen. Das iſt das letzte Ziel unſerer
Revolu=
tion, die Nationalſozialiſtiſche Partei nicht mehr nennen zu
müſ=
ſen, ſondern ſagen zu können: Jetzt haben wir ein einiges
deut=
ſches Volk.
Unſer Leben iſt bisher Kampf geweſen und wird in
Zu=
kunft Kampf bleiben. Dieſe Revolution wird einſt
Welt=
geſetz werden, dann wird das deutſche Volk die Führung
Europas in die Hand nehmen. Das alles verdanken wir
unſerem Kanzler Adolf Hitler.
Der Redner ſchloß mit einem dreifachen Sieg=Heil auf den
Herrn Reichspräſidenten von Hindenburg und ſeinen Kanzler
Adolf Hitler.
— Heſſiſcher Singkreis. Am Palmſonntag, abends 8,15 Uhr,
gibt der Heſſiſche Singkreis in der Stadtkapelle eine geiſtliche
Abendmuſik. Es werden Chöre und Orgelwerke unſerer größten
Meiſter des 17 und 18. Jahrhunderts aufgeführt. Die Orgel
ſpielt Choralvorſpiele von Johann Pachelbel, dem bedeutendſten
Orgelmeiſter vor Johann Sebaſtian Bach und von J. S. Bach
ſelbſt; der Chor ſingt aus den „12 geiſtlichen Geſängen” (Dresden
1657) von Heinrich Schütz ein Kyrie und die Worte der
Ein=
ſetzung des Abendmahls, einen Paſſionschoral „O Menſch, bewein
dein Sünde groß” von Hans Leo Haßler und eine Motette über
den gleichen Choral von demſelben Meiſter, ſowie eine Fuge
„Chriſtus iſt Auferſtehung und Leben” aus einem Oratorium von
Joh. Chriſtoph Bach, einem Sohn des großen Johann Sebaſtian.
— Union=Theater. „Manolescu der Fürſt der Diebe” läuft
heute zum letzten Male. Hauptrollen: Ivan Petrovich, Mady
Chriſtians. Ellen Richter, Hilde Hildebrandt. Alfred Abel, Fritz
Kampers u. a.
— Der Tag von Potsdam. Die neueſte Ufa=Wochenſchau,
welche in dieſer Woche nicht nur im Union=Theater, ſondern auch
in den Helis=Lichtſpielen in allen Vorſtellungen läuft, bringt den
„Tag von Potsdam”, 21. März 1933.
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen nur noch heute das reizende
neue Tonfilm=Luſtſpiel „Kaiſerwalzer”.
— In den Palaſt=Lichtſpielen ſieht man heute zum letzten
Male das neueſte Tonfilmwerk des genialen Regiſſeurs Fedor
Ozep, des Schöpfers des Karamaſoff=Films, „Großſtadtnacht”.
Seite 8 — Nr. 94
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 4. April 1933
Der Cag der Flotte in Wilhelmshaven.
Die Indienſtſtellung der „Deutſchland”.
Die Beſatzung vernimmt die Worte des Kommandanten, Kapitän zur See Fiſchel.
Frau Beſſerer, die Tochter des Admirals Scheer, vollzieht den Taufakt.
Hinter ihr Vizeadmiral Raeder und Reichswehrminiſter General von Blomberg.
Berlin ſeiert den Geburkskag des Alk=Reichskanzlers.
Die Menſchenmenge bei der Kundgebung am Berliner Bismarck=Denkmal.
Am Berliner Bismarck=Denkmal vor dem Reichstagsgebäude fand anläßlich der Wiederkehr von
Bismarcks Geburtstag eine eindrucksvolle Kundgebung der Deutſchnationalen Volkspartei ſtatt.
Reich und Ausland.
Rückkritt des Rektors der Frankfurker
Univerſikäl.
Frankfurt a. M. Gegen den derzeitigen
Rektor der Johann=Wolfgang=Goethe=Univerſität,
Profeſſor Dr. Gerloff, ſchweben eine ganze Reihe
von Vorwürfen, die innerhalb der
Studenten=
ſchaft zu beträchtlicher Erregung führten. Die
Polizei nahm den Rektor daher in Schutzhaft,
um ihn vor Gewalttätigkeiten zu ſchützen. Am
Samstag ſprach der kommiſſariſche
Oberbürger=
meiſter Dr. Krebs in ſeiner Eigenſchaft als
Mit=
glied des Kuratoriums der Univerſität mit dem
Rektor, der freiwillig von ſeinem Amt
zurück=
trat. Außerdem iſt der Kurator Dr. Riezler
be=
urlaubt worden.
Skarker Schneefall im Rieſengebirge.
Hirſchberg i. Rieſengebirge. In den
höhe=
ren Lagen des Rieſengebirges ſind bis zu 20
Zentimeter Neuſchnee gefallen, der allerdings
verweht iſt. Im Hochgebirge wurden am
Sonn=
tag 8 Grad und geſtern vormittag 5 Grad Kälte
gemeſſen. Auch im Tale gingen vielfach
Schnee=
lauen nieder. Das Gebirge zeigt wieder eine
zu=
ſammenhängende Schneedecke.
Tot geborgen.
Pirmaſens. Sonntag vormittag iſt es
ge=
lungen, die beiden Arbeiter, die am Freitag
abend im Pirmaſenſer Tunnel verſchüttet
wor=
den waren, zu bergen. Man hatte einen Stollen
in den Erdkegel bis zum Arbeitsplatz der beiden
vorgetrieben und fand dieſe als Leichen auf.
Die Aufräumungsarbeiten geſtalten ſich, wie
vorauszuſehen war, ſehr ſchwierig, da die
Ge=
fahr beſteht, daß weitere Erdmaſſen nachſtürzen.
Auf dem Mokorrad von Südafrika
nach Berlin.
Von links nach rechts: Köckler, Hans
Breiten=
ſträter und Poulton bei der Ankunft der
Rad=
fahrer vor den Ausſtellungshallen am
Kaiſer=
damm in Verlin.
Der deutſche Fahrer Köckler und der Bure
Poul=
ton haben die 23 000 Kilometer lange Strecke
von Südafrika nach Berlin unter ungeheueren
Strapazen zurückgelegt. Sie fuhren auf
Klein=
krafträdern, die mit Sachs=Motoren ausgerüſtet
waren. Eine große Menſchenmenge, unter ihnen
viele prominente Sportsleute, hatten ſich zu
ihrer Begrüßung in Berlin eingefunden.
Elly Beinhorn bei Hindenburg.
Berlin. Der Reichspräſident empfing geſtern
die bekannte Fliegerin Elly Beinhorn und
über=
reichte ihr den Hindenburg=Pokal, den das
Preisgericht unter dem Vorſitz des
Miniſterial=
direktors Dr. Brandenburg Fräulein Beinhorn
zuerkannt hatte. Die Zuerkennung erfolgte
hauptſächlich wegen des bekannten Fluges über
Indien nach Auſtralien ſowie quer durch
Nord=
amerika. Mit der Preisverleihung iſt eine
Geld=
prämie von 10 000 RM. verbunden.
Flugzeugunfall.
Berlin. Die Lufthanſa teilt mit: Das
Flugzeug D 534 mußte auf dem Flug von
Dort=
mund nach Hannover aus bisher unbekannten
Gründen gegen 16 Uhr bei Hemperode bei Dettum
zwiſchenlanden. Das Flugzeug iſt nach der
Lan=
dung verbrannt. Der Flugzeugführer v.
Ried=
heim verunglückte hierbei tödlich, während der
Funkermaſchiniſt Schipper mit leichteren
Brand=
wunden davonkam. Paſſagiere befanden ſich nicht
an Bord.
Paul Biensfeld geſtorben.
Berlin. Paul Biensfeld, einer der
belieb=
teſten Berliner Schauſpieler, iſt in der Nacht zum
Sonntag im Alter von 64 Jahren einem Anfall
von Herzſchwäche erlegen. Er litt bereits ſeit
längerer Zeit an Herzbeſchwerden. Noch am
Samstag abend hat der Verſtorbene, der lange
Jahre dem Enſemble des Deutſchen Theaters
an=
gehörte, in der Volksbühne die Rolle des
An=
tonio in „Viel Lärm um nichts” geſpielt.
Generalkonſul unter Verdacht des
Deviſen=
vergehens verhaftet.
Berlin. Wie die „M.=P.” meldet, wurde
der 52jährige Generalkonſul S. Rund, der
In=
haber der Betalag (Berliner Tanklager=G. m.
b. H.) der Aleſſin=Werke, ſowie der Chemiſchen
Rohmaterialien=Geſellſchaft S. Rund u. Co.,
G. m. b. H., in Charlottenburg und Spandau,
auf Veranlaſſung der Berliner
Zollfahndungs=
ſtelle wegen ſchweren Deviſenvergehens
feſtge=
nommen. Der Vernehmungsrichter hat
Haftbe=
fehl erlaſſen, ſo daß Rund ins
Unterſuchungs=
gefängnis Moabit eingeliefert wurde.
Keine Reinhardk-Infzenierungen mehr
in Berlin.
Berlin. Die Direktion Achaz=Neft des
Deutſchen Theaters hat geſtern nach einer
Be=
ſprechung mit dem Kommiſſar z. b. V. Hinkel
vom preußiſchen Kultusminiſterium die
Entſchei=
dung getroffen, daß Max Reinhardt (Goldmann)
nichts mehr mit der künſtleriſchen Leitung des
Deutſchen Theaters zu tun hat. Die Direktion
Achaz=Neft hat jede Bürgſchaft übernommen, daß
das Deutſche Theater den Erforderniſſen der
deutſchen Kultur künftig Rechnung trägt Am
kommenden Dienstag wird im Deutſchen Theater
die Premiere des Stückes „Ewiges Volk” von
Profeſſor Kluge ſtattfinden.
Schweres Brandunglück.
Bad Wilsnack. Aus bisher noch
unbe=
kannter Urſache brach in der Nacht zum Sonntag
in der Stellmacherei Behrend in Degde bei Bad
Wilsnack ein Brand aus, der an den
Holzvor=
räten reiche Nahrung fand. Die Werkſtatt und
die danebenliegende Scheune brannten
vollſtän=
dig nieder. Die beiden Geſellen des Meiſters, die
in einem Raum über der Werkſtatt ſchliefen,
wurden von den Flammen vollſtändig
einge=
ſchloſſen. Der eine, namens Sawatzki, konnte ſich
ſchließlich mit brennenden Kleidern über eine
Leiter retten, die man an das
Schlafſtubenfen=
ſter geſtellt hatte. Der andere, Harand mit
Na=
men, der über die brennende Treppe herablief,
um das Freie zu erreichen, erlitt ſo ſchwere
Brandwunden, daß er auf dem Transport ins
Krankenhaus ſtarb. Sawatzki liegt hoffnungslos
darnieder Ein Arbeitsdienſtfreiwilliger wurde
bei den Löſcharbeiten von einem
herabſtürzen=
den Balken getroffen und erlitt eine
Gehirner=
ſchütterung.
20jährige Flugzeug=Akrobatin abgeſtürzt.
Paris. Eine 20jährige Fallſchirm=
Akro=
batin ſtürzte am Sonntag in dem Augenblick, als
ſie während des Fluges aus dem Flugzeug zu
ſteigen ſich anſchickte, ab. Die Akrobatin ſtarb in
der vergangenen Nacht an den erlittenen
Ver=
letzungen.
Die Urſache des engliſchen
Flugzeug=
unglücks.
Eine ſenſationelle Maßnahme des Coroners.
London. Die Beiſetzung des bei dem
Ab=
ſturz des engliſchen Paſſagierflugzeuges „City of
Liverpool” ums Leben gekommenen Zahnarztes
Albert Voß aus Mancheſter, die am Sonntag
nachmittag ſtattfinden ſollte, wurde im letzten
Augenblick von dem zuſtändigen Coroner
ver=
hindert. Die Leiche des Verunglückten wurde ins
Schauhaus gebracht. Der Coroner gab an, ſeine
Unterſuchung werde ſich auf zwei Möglichkeiten
erſtrecken: 1. lägen Anhaltspunkte dafür vor,
daß Voß während des Flugs Selbſtmord durch
Einnehmen von Gift begangen habe; 2. ſei es
nicht ausgeſchloſſen, daß er das Flugzeug
abſicht=
lich oder zufällig in Brand geſteckt habe. Zur
Aufklärung des Falles ſoll eine Unterſuchung
der inneren Organe des Toten vorgenommen
werden. Voß habe ſchon früher einmal einen
Selbſtmordverſuch unternommen. Auffallend ſei
ferner, daß Voß ſchon 1—2 Meilen vor der
Ab=
ſturzſtelle aus dem Flugzeug geſprungen ſei. Die
Beſchlagnahme der Leiche iſt auf Veranlaſſung
von Scotland Yards erfolgt. — Albert Voß iſt
ein Onkel der gleichfalls ums Leben gekommenen
jungen deutſchen Studentin Lotte Voß aus
Barmen.
Flugzeugzuſammenſtoß im Hochgebirge
Stockholm. Ein eigenartiges und
folgen=
ſchweres Flugzeugunglück ereignete ſich am
Sonn=
tag im Hochgebirge in Jämtland (Nord=
Schwe=
den). Für einen verunglückten Skiläufer hatte
man ein Krankentransportflugzeug angefordert.
Da keine größere Maſchine zur Verfügung ſtand.
wurden zwei kleinere Flugzeuge entſandt. Bei
der Landung wurde die zweite Maſchine von
einer Boe aus der Richtung geworfen und fuhr
auf die erſte bereits gelandete Maſchine auf.
Hierbei wurden der Flugzeugführer, Hauptmann
Kindberg, und der Chefarzt Bodelberg, ſchwer
verletzt. Der Führer der zweiten Maſchine mußte
nun auf Skiern viele Kilometer weit laufen, um
telephoniſch zwei weitere Flugzeuge zum eiligen
Abtransport der Verunglückten heranzuholen.
Unter großen Schwierigkeiten wurden ſchließlich
der Skiläufer und die beiden anderen
Verwun=
deten ins Krankenhaus überführt. Die
Ver=
letzungen von Hauptmann Kindberg, der einen
komplizierten Schädelbruch erlitt, ſind
lebens=
gefährlich.
Probſt-Geſchoßbook.
Das Ende einer Schwindelerfindung.
Zürich. Unter der Anſchuldigung,
Betrüge=
reien im Betrage von etwa einer halben Million
Schweizer Franken verübt zu haben, wurde hier
der angebliche Erfinder Otto Probſt verhaftet.
Probſt hatte vor vier Jahren mit der
Behaup=
tung von ſich reden gemacht, ein Geſchoßboot
er=
funden zu haben, das in der Stunde 450
Kilo=
meter zurücklege und mit deſſen Hilfe es möglich
ſei, ſämtliche Flotten der Welt in kürzeſter Zeit
zu vernichten. Die Erfindung habe bereits das
Intereſſe verſchiedener Großmächte erweckt. Auf
die Nachricht von dieſer Erfindung wurden dem
ſtark verſchuldeten Mann von ſeinen Gläubigern
erneut große Summen zur Verfügung geſtellt.
Zwei der Hauptgläubiger traten mit hohen
Jahresbezügen in den Dienſt Probſts. Um die
Gläubiger ſicher zu machen, legte ihnen Probſt
gefälſchte Dokumente der engliſchen Admiralität
vor und reiſte nach England, und angeblich im
Auftrage der engliſchen Marinebehörden ſogar
nach Amerika, um auch mit der Regierung der
Union Scheinverhandlungen zu führen. Ende
1932 teilte Probſt mit, daß der vereinbarte
Kauf=
betrag von 45 Millionen Franken vom engliſchen
Schatzamt an die Schweizer Nationalbank
über=
wieſen worden ſei. Als die Gläubiger auch jetzt
kein Geld erhielten, erkundigte ſich einer der
Ge=
ſchädigten bei der Nationalbank, wo man von
der ganzen Sache nichts wußte. Daraufhin wurde
Probſt verhaftet.
Dienstag, 4. April 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 94 — Seite 9
geschichten aus adler Welt
Die letzten Büffel.
Der Berliner Zoologiſche Garten, der unter der Leitung
von Dr. Lutz Heck, des würdigen Sohnes ſeines Vaters ſteht,
hat ſich aus Amerika Zuwachs geholt. Eine Schar Biſon=Büffel
iſt nach Berlin gekommen.
Sie waren der Jägertraum unſerer Jugendzeit, denn was
hatten wir nicht bei Karl May, in den Indianergeſchichten von
Copper und in den Jagd= und Abenteuerberichten des Buffalo
Bill oder Texas Jack über die großen Büffelherden der
ameri=
kaniſchen Prärien alles gehört! Rieſige Herden, die das weite
Wieſenland, die Grasſteppen des Chio und des Miſſiſſippi —
und Miſſouri — Gebiets bewohnten, die Jagdbeute erſt der
wild ſtreifenden Rothäute, dann der Trapper und Pfadfinder
und Wildweſtmänner vom Stamme der Bleichgeſichter, die ſich
hier von Sonne und Wind und Wetter in der Prärie die
wilden Geſichter bräunen ließen . . . Seit langem iſt es damit
vorbei, und Buffalo Bill war der letzte Biſon=Jäger, den wir
noch erlebt haben. Wie die letzten Indianer, in ihre Territorien
abgeſondert, gleichſam unter Naturſchutz in USA. leben, ſo auch
die letzten Büffel, die letzten Biſon=Herden, wenige tauſend
Tiere, die aus dem großen Vernichtungsfeldzug amerikaniſcher
Ziviliſierung übrig geblieben ſind.
Bei uns hält man aber die Biſons nicht nur um ihrer
ſelbſt willen als Schauexemplare der Zoologiſchen Gärten, nein,
ſondern ihnen iſt noch eine höhere Bedeutung geworden,
be=
ſonders den weiblichen Biſons. Sie dienen nämlich für
außer=
ordentlich wichtige Kreuzungs= und Zuchtzwecke, die zur
Erhal=
tung der letzten Wiſente, des europäiſchen Büffels, mit ihnen
vorgenommen werden. Unſer europäiſcher Büffel iſt in der
Wildnis, mit Ausnahme ganz weniger Exemplare, die im
Kaukaſus=Gebiet leben, ganz verſchwunden. Und nur wenige
Dutzend dieſer, heute zu einer zoologiſchen Seltenheit erſten
Ranges gewordenen Tiere, leben noch in Tierparks und
Zoo=
logiſchen Gärten, hauptſächlich Deutſchlands. Man zählt ſechzig
Exemplare, und eigentlich iſt nur noch ein einziger von den drei
echten Stämmen, die wir vom europäiſchen Büffel, vom Wiſent,
beſaßen, heute noch erhalten. Der Stamm von Bialeſtok, der
großen Leibjagdgebiete des Zaren bei Wilna, iſt ein Opfer des
Krieges geworden. Der Stamm des Fürſten von Ratibor iſt in
der Revolutionszeit von Wilddieben vernichtet worden. Es
bleibt heute nur noch die Anzahl Tiere im berühmten Tierpark
des Grafen Arnim zu Boitzenburg und in den Zoologiſchen
Gärten von Berlin und Hamburg.
Nun hat man nach den Mendelſchen Vererbungsgeſetzen
Blutauffriſchungszucht erfolgreich eingeleitet, indem man durch
Kreuzung männlicher europäiſcher Büffel mit weiblichen
ameri=
kaniſchen Büffeln, alſo durch Kreuzung von Wiſent und Biſon,
und nachfolgende Rückkreuzung mit den weiblichen
Zucht=
exemplaren aus dieſer Kreuzung im vierten, ſpäteſtens im
ſechſten Wurf wieder „reines” aber aufgefriſchtes europäiſches
Wiſent gezüchtet. In dem Verein, der ſich mit der Wiſent=
Amerikaniſche Büffel in Berlin.
Es gibt von ihnen nur noch wenige Exemplare,
die unter Naturſchutz ſtehen.
Zucht beſchäftigt und dem hervorragenden Zoologen und Züchter
aus ganz Europa angehören, darf der Berliner Zoodirektor als
beſonderer Sachkenner gelten. Neben ſo vielen großen Erfolgen,
die ihm und auch dem Hagenbeckſchen Tierpark in Hamburg=
Stellingen geglückt ſind, gehören dieſe Wiſent=Biſon=Kreuzungen,
zu denen nun wiederum amerikaniſche Tiere angekauft worden
ſind, zu dem Bedeutendſten, was die deutſche Wiſſenſchaft und
Edelwildzucht überhaupt geleiſtet hat.
Zwei Millionen Hunde.
(br) Sofia. Mit Frühjahrsbeginn werden bei den Sofioter
Geſundheitsbehörden wieder Vernichtungsfeldzugspläne gegen das
Heer der herrenloſen Hunde Bulgariens entworfen. Der letzte
Kongreß der Tierärzte hat die Tollwut als eine Volkskrankheit
des Landes bezeichnet und der großen Zahl der wilden Hunde
Schuld gegeben. Schätzungsweiſe hat Bulgarien zwei Millionen
Hunde, wovon nur 500 000 als Haus= und Hofhunde bezeichnet
werden können. Auf jeden dritten Bulgaren kommt ein Hund,
alljährlich müſſen 4000 Menſchen mit Tollwutſerum behandelt
werden. Die Zahl der Todesfälle iſt nicht gering — häufig gehen
die Gebiſſenen nicht zum Arzt, ſterben unter ſchrecklichen
Krank=
heitserſcheinungen an der Tollwut und bringen ihre Umgebung
ebenſo in Gefahr, wie die tollen Hunde ſelbſt. Da es auch oft
vorkommt, daß die behandelten Kranken ſpäter der Tollwut
ver=
fallen, hat man die Güte des angewandten Serums in Zweifel
gezogen. Die ſtaatlichen Aerzte wehren ſich gegen dieſe
Beſchul=
digung und behaupten, daß die Kranken oft zu ſpät in die
Pa=
ſteurinſtitute gelangen. Auch in dieſem Jahr ſoll ein großes
Hundeſterben veranſtaltet werden, um die Tollwutgefahr
einzu=
ſchränken. Es ſind Belohnungen für eingelieferte, getötete
herren=
loſe Hunde ausgeſchrieben, die Stadtgemeinden legen vergiftetes
Fleiſch aus, an dem natürlich auch verſteuerte Hunde ſterben; die
Zahl der Hundefänger, die meiſt Zigeuner ſind, iſt verſtärkt
wor=
den. Dieſe „Unternehmer” ziehen mit hohen Wagenkäfigen durch
die Stadt und werfen nach allen Hunden Schlingen aus, die an
langen Stangen befeſtigt ſind. Der ſo gefangene Hund wird in
hohem Bogen in den Wagen geſchleudert und binnen drei Tagen
getötet, wenn der Beſitzer ſich nicht meldet. Man hat
vorgeſchla=
gen, die Hundeſteuer, die nur 6 Mark im Jahr beträgt, zu
er=
köhen, doch iſt damit nicht viel geholfen, weil die Bauern, die die
meiſten Hunde beſitzen — oft bis zu einem Dutzend pro Anweſen —
nicht dazu zu bewegen ſind, ihre Hunde anzumelden. Im
Gegen=
teil — es wird berichtet, daß die Steuerbeamten, die zuſammen
mit den Hundefängern auf den Höfen erſcheinen und die
Hunde=
beſitzer vor die Wahl ſtellen, entweder Steuer zu bezahlen, oder
die überzähligen Hunde töten zu laſſen, die Amtsperſon mit dem
Gewehr in der Hand vom Hof vertreibt. So können die zahlloſen
Dorfköter, die oft ſo groß ſind wie Kälber, ungeſtört ihr Unweſen
treiben. Sie machen jeden Ausflug aufs Land zur Qual. Wer
gar zur nächtlichen Zeit ein bulgariſches Dorf durchwandert, muß
immer damit rechnen, von einem Rudel wütender und biſſiger
Dorfhunde angefallen zu werden — wer dieſe Beſtien nicht durch
ein paar Schüſſe ſich vom Leib halten kann, läuft Gefahr, gebiſſen
zu werden, und muß ſchleunigſt das nächſte Seruminſtitut
auf=
ſuchen. In den waſſerloſen Monaten machen die Hunde auch die
Städte unſicher. Bei der dichteren Bevölkerung ereignet es ſich
oft, daß ein toller Hund lautlos eine Straße durchjagt, rechts
und links um ſich beißt und im Nu ein Dutzend Menſchen anſteckt.
Am anderen Tag trifft ſich die ganze Nachbarſchaft vor den Türen
des Paſteurinſtituts, wo die Menſchen im Sommer täglich Schlange
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Sachdienl. Mitteil.
Hermannſtr. 19.
Seite 10 — Nr. 94
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 4. April 1933
Sport, Spiel und Jucnen
Zußball.
Polizei Darmſtadt — FC. 09 Egelsbach.
Das letzte Heimſpiel der Polizei in der diesjährigen
Ver=
bandsſpielſaiſon findet am kommenden Mittwoch, dem
5. April, auf dem Polizeiſportplatz zwiſchen obigen Mannſchaften
ſtatt. Für die Polizei ſteht äußerſt viel auf dem Spiel. Gewinnt
ſie in dieſem Spiel, dann muß ſie aus den zwei noch ausſtehenden
Spielen in Dieburg und Eppertshauſen mindeſtens einen Punkt
holen, um endgültig Meiſter des Kreiſes Starkenburg zu ſein.
Ihr Gegner, die Egelsbacher, haben ſich durch ihren ſonntägigen
Sieg die Kreisliga erhalten. Mit einem ziemlich hohen Sieg
ſchlugen ſie die Arheilger. Sicherlich werden die Egelsbacher
nach ihrem Sieg und damit Verbleib in der Kreisliga das Spiel
jetzt unter weſentlich anderen Geſichtspunkten betrachten.
Spiele=
riſch können ſich beide Mannſchaften ſchon meſſen, ohne daß für
Egelsbach ein Plus herausſpränge. Wir rechnen mit einem
knappen Polizeiſieg. Spielbeginn 16,30 Uhr Polizeiſportplatz.
SV. Weiterſtadt — SV. Offenthal 2:3 (0:0), Ecken 4:4.
Das 2. Pokalſpiel, für das ſich Weiterſtadt 1910 durch ſeinen
hohen Sieg über Erzhauſen qualifiziert hatte, und das wiederum
in Weiterſtadt gegen den SV. Offenthal ſtattfand, wurde mit
einem ſehr knappen Ergebnis von den Gäſten gewonnen. Dieſe traten
mit einer ſehr ſpielſtarken Mannſchaft ins Feld, die ihre
Haupt=
ſtärke in dem Schlußtrio beſitzt. Weiterſtadt ſtellte dagegen eine
Mannſchaft, die aus lauter jungen Spielern ſich zuſammenſetzt und
an Spielſtärke unterlegen war. Das Spiel an ſich ſelbſt wurde von
Anfang bis zu Ende in einem ſehr flotten Tempo durchgeführt.
Die Einheimiſchen zeigten in der 1. Halbzeit eine ſehr ſchöne
Spiel=
weiſe und bewieſen hiermit aufs Neue, daß ſie ſpielen können,
wenn ſie ſich ein klein wenig Mühe geben und Ruhe halten. In
der erſten Halbzeit war Weiterſtadt durchweg tonangebend, aber
nur allzuoft wurden die beſten Torgelegenheiten von den
ein=
heimiſchen Stürmern unausgenützt gelaſſen. Auch fielen ſie oft der
Abſeitstaktik der Gäſte zum Opfer, was aber auch ſeinen Grund
hat, daß die Einheimiſchen den Ball zu lange halten, anſtatt ihn
gleich wieder abzuſpielen. Die Gäſte machten wiederholte
An=
griffe, die aber von der Weiterſtädter Verteidigung ſchon meiſt
abgeſtoppt wurden. Die Seiten wurden mit dem Stande von 0:0
gewechſelt. Das Bild änderte ſich vollſtändig in der 2. Halbzeit.
Die Gäſte drehten gewaltig auf und lagen auch bald mit 1:0 in
Führung. Das Tor hätte unbedingt verhindert werden müſſen.
Die Verteidigung Weiterſtadt rückte zu weit auf, was zur Folge
hatte, daß die Gäſte bald auf 2:0 erhöhen konnten. Der
einhei=
miſche rechte Verteidiger, der in der 1. Hälfte ein feines
Abwehr=
ſpiel zeigte, ließ nun merklich nach Dasſelbe gilt auch für die
Stürmer, die ſich in der 2. Halbzeit nicht zuſammenfinden
konn=
ten. Offenthal erzielte noch ein drittes Tor. Aber jetzt rafften ſich
die Einheimiſchen nochmals kurz auf. und im Anſchluß an einige
recht gefährliche Durchbrüche gelang es auch, das Ergebnis auf
3:1 zu bringen. Zwei Eckbälle brachten nichts ein. Kurz vor Schluß
machten die Einheimiſchen nochmals einen gefährlichen
Durch=
bruch, den der Halbrechte Weiterſtadts mit einem ſchönen Torſchuß
beendete. Es ſchien, als ob Weiterſtadt noch den Gleichſtand
er=
zielen würde, aber der Schlußpfiff des Schiedsrichters der das
Spiel jederzeit in der Hand hatte, machte dem ein Ende.
Viktoria Griesheim — Viktoria Walldorf 3:1 (2:0).
Viktoria Walldorf, der ſeit langer Zeit wieder einmal in
Griesheim weilte, mußte am Sonntag die Erfahrung machen, daß
auch die Griesheimer zu ſpielen verſtehen. Beide Mannſchaften,
mit je einem Erſatzmann, lieferten ſich einen intereſſanten Kampf,
mit zäher Verbiſſenheit wurde um den Sieg gerungen. Die
Ein=
heimiſchen kamen ſofort gut in Fahrt und erzielten in der 15.
Minute das erſte Tor, W. Klippel hatte eine Vorlage
auf=
genommen, leitete dieſe uneigennützig an Becker weiter, der den
Reſt beſorgte. Nr. 2 fiel in der 30. Minute auf genau dieſelbe
Art. Walldorf legt ſich nun mächtig ins Zeug, aber die
Gries=
heimer Hintermannſchaft iſt heute nicht zu ſchlagen. Feuerbach im
Tor und ſeine beiden Vordermänner, die Gebrüder Hauf, laſſen
keinen Gäſteerfolg zu. Pauſe 2:0 für Gr. In der zweiten
Halb=
zeit nahm das Spiel noch an Temro zu, beide Torhüter mußten
wiederholt ihr ganzes Können zeigen. Die 56. Minute bringt
für Gr. den dritten Erfolg und Walldorf wird nun ſehr aufgeregt.
Leider ereignete ſich ein bedauerlicher Unfall. Griesheims
Rechts=
außen fiel beim Kampf um den Ball ſo unglücklich zu Boden,
ſo daß er ſich einen Schlüſſelbeinbruch zuzog. Die Folge iſt, daß
Walldorf überlegen wird, doch gelang der Ehrentreffer erſt kurz
vor Schluß. Das Spiel war anſtändig und fair, und hatte in
Feigk=Darmſtadt einen guten Leiter. Dem kleinen Heiß wünſchen
wir baldige Geneſung, bei den tommenden Aufſtiegsſpielen wird
er ſehr vermißt werden. — Weitere Reſultate: Komb. 2. und
3. Mſchft. — Meſſel ausgef.; Sondermſchft. — Wacker Stockſtadt
0:4; Jugend — Sp. Vgg. 04 Urheilgen 1:2; Schüler — Germania
Pfungſtadt ausgef.
* Kreisliga Südheſſen.
Heppenheim hats gepackt!
Im letzten aller Spiele dieſer Saiſon konnten die
Heppen=
heimer ſchließlich doch noch die Meiſterſchaft erringen, nachdem ſie
im vorletzten Spiel noch einmal von Lampertheim eingeholt worden
waren. Wir gratulieren dem Meiſter und wünſchen, daß er unſeren
Kreis ſo würdig vertreten wird, wie es in den beiden verfloſſenen
Jahren die damaligen Meiſter jeweils fertig brachten. Es war
für Heppenheim nicht leicht, im letzten Spiel in Horchheim vor
einem über tauſendköpfigen Publikum den notwendigen letzten
Punkt zu holen. Die obiektiven Zuſchauer ſahen einen ſchönen
Kampf; der Ausgang entſpricht dem Spielverlauf. Den Bibliſern
wurde in der Sitzung des Gruppengerichts am Samstag abend in
der Brauerei Schul in Darmſtadt zugeſtanden, daß die Platzſperre
ſofort aufzuheben ſei, Leider reichte es nicht mehr, dahingehend
umzrdisponieren, daß das letzte Verbandsſpiel der Bibliſer, wie
es richtig geweſen wäre, auf ihrem Platze ausgetragen werden
konnte. Sie fuhren natürlich mißgeſtimmt nach Lampertheim und
verloren dort ſehr hoch, wodurch ihnen der dritte Platz endgültig
durch die Binſen ging. Die Tabelle:
Spiele gew. un. verl. Punkte
VfL. Lampertheim 2 z 24 FV. Biblis 10 2. Konkordia Gernsheim 10 2. FCl. Bensheim 9 27 Spv. Horchheim 2: Normannia Pfiffligheim 16 Spo. Weinsheim 13 Viktoria Neuhauſen Spp. Hochheim 2i 0 15
Auch Du wirſt mich einmal beglücken...
42)
Neunzehn aufgeregte, nervöſe Vollblüter, neunzehn nervöſe,
aufgeregte Jockeis! Oder nein — gelaſſen, todruhig wie ein
Bronzemonument ſtand „Wiener Blut” vor den Gummibändern
der Startmaſchine, unbewegt, gleich einer ſteinernen Maske,
waren Szäbors faltige Züge.
„Eſtrelin” wendete, kam in Linie ...
„Ab and go!"
„Starlight” hatte einen fliegenden Start erwiſcht, ſchoß
ſo=
fort mit zwei Längen in Front, um im Intereſſe ihres
erklär=
ten Stallgefährten „Lovelac” ein Rennen auf Biegen und
Brechen zu machen. Aber ſchon nach zweihundert Metern war
die Pilotenrolle der Esmondſchen Stute ausgeſpielt, „Hublot”,
und „Advertencia” zogen an die Spitze, um gleich darauf von
„Blenheim” und „Gloire de France” verdrängt zu werden, denen
mit einer Länge Abſtand der Kreuthſche Hengſt vor dem dicht
geſchloſſenen Rudel folgte. —
So kam das Feld an der Tribüne vorbei. — Auf der Höhe
des Pelouſe=Platzes fielen ſchon ein paar Pferde zurück, im
Stallungsbogen ſpannten weitere Konkurrenten aus.
Bullock drückte auf das Tempo nutzte das eiſerne
Steh=
vermögen ſeines Hengſtes bis zur letzten Möglichkeit aus. In
der gegenüberliegenden Seite wurde das Rennen ſehr ſchnell.
Hier konnten „Hublot”, Lovelac”, Vatout” und Advertencia”,
die Fahrt nicht mehr halten. „Caſtel Nuova” verbeſſerte ſeinen
Platz, innen rückte „Kingslove”, ganz außen „Arbaletrier” auf.
Am Bois flaute das Rennen etwas ab, Szäbor gab ſeinem
Hengſt einen Pull, wartete ruhig, daß ſich die Führenden die
Köpfe abliefen.
Die Gerade! — Die mörderiſche, zwölfhundert Meter lange
Gerade von Longchamp! Mit aller Kraft, allem Jockeiſhip ritt
Frank Bullock den Sieger des Epſom=Derbys nach Hauſe,
er=
zwang einen kleinen Vorteil, den er zähe feſthielt, kämpfte
ver=
biſſen Zoll um Zoll —
Winkfield drehte ſich um, hinter ihm galoppierender
Huf=
ſchlag, näher . . . immer näher . . . Das ſchweißüberronnene
Geſicht des Negerjockeis verzerrte ſich zur Grimaſſe, weiß
leuch=
teten die Zähne in der ſchwarzen Fratze — „Damnet it!“
Und dann geſchah es . . Ein einziger, himmelanbrandender
Aufſchrei von Zehntauſenden
Szäbor ſah, wie Winkfield die Hand hob, zum Schlag
aus=
holte . . . zum Schlag mit der Reitpeitſche gegen „Wiener;Blut”.
Ohne auch nur einen Augenblick zu zögern, warf der Ungar
den Oberkörper vor, lag außen neben dem Hals des
Gold=
fuchſes, deckte das ihm anvertraute Pferd mit ſeinem Leib!
Dumpf klatſchend ſauſte der mit aller Wucht geführte Hieb
in Szäbors Geſicht ... hochauf ſpritzte rotes Blut aus
klaffen=
der Wunde.
Und in Schmerzen lächelnd, beugte ſich der Mann zu dem
Ohr des Tieres:
„Mein Seelchen, mein Falke, mein Goldjunge —
Hei!”
Wieder ein Schrei .. . ein einziger, aufbrüllender Schrei
von Zehntauſenden —.=Stille — zirfes, tiefes Schweigen.
Roman von H. A. von Byern
(Nachdruck verboten!)
Mit ſo unwiderſtehlichem Endſpeed ſchoß „Wiener Blut”
nach vorn, daß Blenheim” und „Gloire de France”
buchſtäb=
liſt ſtillzuſtehen ſchienen.
Blitzende Eiſen, trommelnder Hufſchlag, wirbelnde
Raſen=
brocken . . . drei Längen vor den in totem Rennen endenden
Siegern des britiſchen und franzöſiſchen Derbys ging das
Wunderpferd „Wiener Blut” durchs Ziel.
Stille — tiefes, eiſiges Schweigen . . . Nur das Trüpplein
Deutſcher ſchrie ſich heiſer, klatſchte, bis die Handflächen
ſchmerz=
ten, bis
Horch! Da klang es auf, eine hier — hier noch nie gehörte
Weiſe klang zu Ehren des Siegers im „Prix Arc de Triomphe‟.
Das Deutſchlandlied, Alldeutſchlands Lied, machtvoll, begeiſternd,
klang hin über den Erdball vom Sender Toulouſe—
„Entblößten Hauptes ſtand Hanns=Joachim von Kreuth,
grüßte die Heimat, die ferne geliebte Heimat, grüßte ſein Volk
und ſah dann auf das Mädchen an ſeiner Seite .. . Feucht
ſchimmerte es in Annemaries Augen, aber ihr Mund lächelte.
„Komm, du! Du .. Liebſtes!”
Eine Gaſſe bildete ſich, wie vor einer unſichtbaren Gewalt
wich die Menſchenmauer zurück, ſcheu, faſt ehrfurchtsvoll, blickte
nach dem teutoniſchen Hünen mit den wie aus Erz gemeißelten
Zügen, blickte nach dem goldblonden, ſtrahlenden Mädchen an
ſeiner Seite.
„Szäbor! Sie Treueſter der Treuen! Wie ſoll ich das je
gut=
machen?! Wie Ihnen danken?!” Beide Hände ſtreckte der
Dar=
kehmer dem Jockei hin, doch der wehrte ab.
„Ober biete ſchenn! Iſe nix zu donken, gar nix! Hab ich
doch nur maine Flicht geton!“
Und dann, als Szäbor zurückgewogen war, als der Arzt
die zerfetzten, zerſchliſſenen Wundränder nähte, hielt das
Anne=
marietſcherl den Kopf des Reiters in ihren kleinen Händen,
ſagte ſie mit von Mitleid bebender Stimme.
„Lieber Herr Szäbor, gelt, das müſſen S” mir ſchon
er=
lauben, daß i Ihnen an Pflaſterl aufleg” auf die Wund’n, da,
mein: Wettſchein, der is jetzt ſechsunddreißigtaufend Markin
wert .
Du das iſt meine Sache!” Kreuth lachte? „Alſo, Szäbor,
den „Prix Arc de Triomphe” haben Sie gewonnen — den
Geldpreis auch!”
„Fini!” ſagte der Arzt.
Da richtete ſich der Ungar auf, verzog das geſchwollene,
in einem dicken Mullverband ſteckende Geſicht:
„Häd! Hob ich nicht geritten for Gäld, hob ich geritten for
Aehre! Gäld — alſo, biet ſchenn, wäre beſchämend! Hob ich doch
dos Pferd libb — häd! Haber wann ich bleiben darf bei Herrn
Baron
„Sie lieber, treuer Menſch! Ja, Szäbor, wir bleiben
bei=
ſammen, Sie „Wiener Blut” das Annemarietſcherl und ich —
hier, meine Hand darauf! Und was den Geldpreis anbetrifft —
ua ſchön, ich denke, war haben hier keine Portemonnaie=
Inter=
eſſen vertreten, ſondern Deutſchlands Ehre was meinſt du,
Annemarie wollen wir den Mammon für die Kriegsverletzten
verwenden?”
Zahlreiche Kundgebungen werden wieder von deutſchen
Sport=
verbänden erlaſſen, in denen ſich dieſe Verbände geſchloſſen
hin=
ter die nationale Regierung ſtellen und mit Entrüſtung gegen die
in der ausländiſchen Preſſe immer noch andauernde Hetze
Stel=
lung nehmen. Solche Kundgebungen liegen neuerdings vom
Deutſchen Hockey=Bund, vom Deutſchen Sportpreſſe=Verband, vom
Deutſchen Fußball=Bund und der Deutſchen Sportbehörde für
Leichtathletik vor.
Werner Riethdorf, der deutſche Bantamgewichtsboxer,
kam in Paris zu eine mvielbejubelten klaren Punktſieg über den
italieniſchen Fliegengewichtsmeiſter Cavagnoli.
Geſchäftliches.
Heute Dienstag, und morgen, Mittwoch, findet in den
be=
kannten Barths Weinſtuben großes Schlachtfeſt ſtatt. Die
heutige Anzeige wird der Beachtung empfohlen.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Dienstag. 4. April
15.20: Hausfrauen=Nachmittag. Wochenſchau. — Suppen u. Soßen.
1700: München: Nachmittagskonzert. Aus Werken von Leutner,
Kuſche, Wolf=Ferrari u. a.
18,25: Dr. Wolf: Die amerikaniſche Bankenkriſe.
18.50: Dr. Bauer: Oliver Cromwell — Protektor u. Diktator.
19.20: Bericht über den großen Gautag des Gaues Main=Weſer
im DHV.
19.40: Berlin: Rundfunkprobeſchreiben des Deutſchen
Stenographen=
bundes.
20.00: Im bunten Rock. Heitere Schallplattenplauderei v. C. Struve
20.45: Deutſche Meiſter (Haydn. Benda). Ausf.: Das Philharm
Orcheſter Stuttgart. Ltg.: H. v. Benda.
Konkordia Gernsheim trug ein Freundſchaftsſpiel mit einer
kombinierten Mannſchaft von 08 Mannheim aus, das 1:0 für die
Riedleute endete. Groß=Rohrheim ſiegte über Gimbsheim und der
Spp. Weinsheim gewann knapp mit 6:5 gegen den FV. Mörſch.
Bei dem in Lorſch ſtattfindenden Kreistag waren die
Vereine faſt vollzählig erſchienen. Der erſte Teil der Tagung.
Er=
ſtattung des Jahresberichtes uſw. ging reibungslos vonſtatten.
Ueber einzelne Anträge wurde alsdann heftig debattiert, jedoch
klang die Zuſammenkunft letzten Endes wieder gemütlich
dahin=
gehend aus, daß der geſamte Kreisvorſtand auf ein weiteres Jahr
wiedergewählt wurde.
Handball.
TSV. Braunshardt — Tv. Nauheim 8:8 (6:4).
In dieſem recht intereſſanten und abwechſlungsreichen Spiel
hätte die Braunshardter Elf dem Spielverlauf nach einen Sieg
von 3—4 Toren Unterſchied verdient gehabt. Dadurch aber, daß
der Sturm in ſeinen Aktionen verſchiedentlich großes Pech hatte
und die Nauheimer bei der Ausnutzung von Strafwürfen weit
glücklicher waren, mußten ſich die Braunshardter mit einem
Un=
entſchieden begnügen. Die Braunshardter Erfolge fielen zum
größten Teil aus Kombinationen heraus, an denen der geſamte
Innenſturm Anteil hat. Dagegen kommen alle Treffer der
Gäſte=
elf auf das Konto des Strafwurfſpezialiſten Vogel, der 7 Tore
durch Verwandlung von Strafwürfen erzielte. Die Gäſte ſtellten
eine äußerſt flinke und faire Mannſchaft, die ein auf Sieg
ein=
geſtelltes Spiel zeigte. Ihr Sturm verſtand es glänzend, die
Straf=
wurftaktik auszunutzen. Die Platzelf, immer noch ohne den
Halb=
linken Wagner, mußte diesmal noch die beiden Verteidiger
er=
ſetzen, wodurch es in der Hintermannſchaft nicht recht klappte. Der
Sturm führte ein ſyſtemvolles, weit gefälligeres Spiel vor als der
Gäſteſturm hatte aber viel Schußpech. Beide Mannſchaften
kämpf=
ten, mit Ausnahme eines kleinen Vorfalles, äußerſt fair.
Schieds=
richter Ruhl=Arheilgen leitete recht gut.
22.00: Zeit. Nachrichten Wetter, Sport.
22.20: Nachtmuſik der Tanzkapelle der Stuttgarter Philharmoniker.
Ltg.: Harry, Riſch. Mitw.: W. Maurer (Tenor). Am
Flügel: A. Haagen.
Königswuſterhauſen.
Deutſchlandſender: Dienstag, 4. April
11.30: Dr. Orphal: Was brachte der Lehrgang f. prakt. Landwirte?
15.00: Jugendſtunde. Praktiſches Naturforſchen.
15.45: Eduard Mörike: Der alte Turmhahn. Sprech.: Aſta Südhaus.
16.00: Für die Landfrau.
16.30: Leipzig: Nachmittagskonzert.
17.10: O. Krönke: Dorfkultur im Mittelalter.
17.30: Tägliches Hauskonzert. Flötenmuſik. Werke von: Beethoven,
Kuhlau.
18 00: Wilh. Rehm: Individualismus oder Kollektivismus in der
Wirtſchaft.
18.30: Alte Muſik. Freiburger Kammertrio.
19.00: Prof. Voelker: Wehrausbildung der Jugend in Frankreich.
19.25: Das Gedicht.
19.30: Dr. Bruſt: Einf. Worte zur Oper Electra.
19.40: Kurzſchrift=Probeſchreiben für alle Syſteme.
20.00: Aus der Staatsoper Berlin: Elektra. Tragödie von Hugs
von Hofmannsthal. Muſik von Rich. Strauß.
22.00: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
23.00: Hannover: Spätkonzert. Ltg.: O. E. von Soſ
Welterbericht.
Die ſkandinaviſche Störung befördert ozeaniſche Luft nach dem
Feſtland, welche vereinzelt etwas Regen bringt. Trotz des hohen
Drucks über der Biscaya und Frankreich wird durch die
Weſt=
ſtrömung vorerſt noch etwas Bewölkung auftreten, wenn auch
zwiſchenzeitlich Aufheiterung einſetzt.
Ausſichten für Dienstag: Wechſelnd wolkig mit Aufheiterung,
leichte Auffriſchung, vereinzelt etwas Regen.
Ausſichten für Mittwoch; Wolkig mit Aufheiterung, tagsüber
milde, meiſt trocken.
Hauptſchrifileſtung: Rudolf Mauve
Verantwortich für Poliſt und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feulleton, Reich und
Ausland und Heſſche Nachrſchten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C H. Quetſch; für den Schlußdlenſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mittellungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämilich in Darmſtadt.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantſe der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 12 Geiten.
„Ach — du!” ſagte ſie nur und in ihren Blicken ſtand eine
Verheißung. „Ach — du! Dann nimm auch mein Gerſtl
mit, gelt?”
„Ja, Kind, und nun wollen wir uns wieder der ſtaunenden
Mitwelt zeigen, aber erſt mal zum Helden der Stunde, zu
unſerem „Wiener Blut”!”
Der ſtand abgeſattelt in ſeiner Box, wieherte hell, als er
den Schritt ſeines Herrn hörte, wandte den Kopf mit den
wundervollen, großen, feuchtſchimmernden Augen.
„Mein treues Pferd!” Ganz leiſe, ganz zärtlich ſtreichelte
Kreuth die roſigen Nüſtern des Hengſtes. „Jawoll ja, mein
Kerl=
chen. nun geht’s ins Geſtüt — eia — ja, da ſchnaubſt du, kann
dir ſo paſſen! Und deinen erſten Sohn nennen wir „Triumph”!"
„Monſieur de Kreuth! Ich bin untröſtlich!” Auf dem Gang
ſtanden Yvonne Valtier, Winifred und drei ſehr ſeriös, ſehr
vornehm, ſehr elegant ausſchauende Herren, ſämtlich mit dem
flammenden Ordensbändchen der Ehrenlegion und dem ſilbernen
Abzeichen des Jockei=Clubs im Knopfloch. Der Aelteſte zog den
ſpiegelnden perlgrauen Zylinder.
„De Chapeaurouge!” ſtellte er ſich vor „Monſieur — ich
habe die Ehre, Ihnen zu dem glänzenden Sieg Ihres Pferdes
Glück zu wünſchen und Sie zugleich im Namen des
Rennvor=
ſtandes wegen des unerhörten Zwiſchenfalls um Entſchuldigung
zu bitten! Der ſchuldige Jockei iſt ſofort vor das Klubpräſidium
gerufen, mit dauernder Lizenzentziehung und Verweiſung von
allen franzöſiſchen Rennbahnen beſtraft worden. Wir werden
dafür Sorge tragen, daß auch andere Länder
„Bitte ſehr,” ſagte der Darkehmer und lächelte, „dieſe Sache
iſt erledigt! Ich werde mir geſtatten, den Herrn des
Rennvor=
ſtandes nachher meine Aufwartung zu machen .."
„Sehr wohl, ganz wie es Monſieur beliebt!” Eine korrekte
Verbeugung hüben und drüben ..
Madame Valtier ſtreckte Hanns=Joachim beide Hände hin."
„Cher ami — ich bin zu jeder Genugtuung bereit — ah —
gnädige Frau, Miß Winifred. helfen Sie mir bitten!“
„Wenn ich mir das net g’dacht hab’!” Frau Joſefa trat an
die Gruppe heran: „Alſo nun haſt den „Triumphbogenpreis”
gwonnen, und — — deine Wetten!”
Miß Atkinſon klatſchte in die Hände.
„Lieber Himmel! Die Wette! Sie dürfen ſich etwas
wün=
ſchen — —mein Scheckbuch — — „Blenheim” — — nun?!"
Der Darkehmer lehnte an der Box, in ſeinen hellen, ſcharfen
Jägeraugen blitzte der Schalk.
„Ihr Scheckbuch? „Blenheim”? Nein, ſo unbeſcheiden will
ich nicht ſein . . . Nur um die „Maidenbluſh=Roſe”, die Sie an
Ihrem Gürtel tragen, bitte ich und — gnädige Frau, wenn Sie
mir die Gnade erweiſen und mir die herrliche „Etoile de
France” ſchenken wollen?!“
Mit bebenden Fingern löſte Yvonne die tiefrote Roſe. „Sind
Sie ein ſo großer Blumenfreund?” fragte ſie leiſe, und ihre
Lippen zitterten.
„Ich? Ach nein! Aber meine Braut!”
Hanns=Joachim von Kreuth beugte ſich herab.
„Annemarie! Liebe, ſüße, kleine Annemarie — weißt du
noch, was du mir verſprochen haſt?! — Weißt — du?!"
„Achim! — Ach ..
Sie ſchlang ihre Arme um ſeinen Hals, ſpürte den Schlag
ſeines Herzens, trank mit geſchloſſenen Augen ſeine Küſſe.
Ruhevoll, im ſchönen Bewußtſein treu erfüllter Pflicht
blickte „Wiener Blut” auf die Gruppe — närriſche Menſchen!
Und dann zog der Goldfuchs die Lefzen hoch, er lachte —
lachte wirklich...
— Ende. —
Nummer 94
Diensfag, 4. April
Neueſte Nachrchten
Der Ausweis der Reichsbank.
Reichsbankausweis ſpiegelt die Belebung der Wirkſchaft wider. — Beſſerung der Nokendeckung.
Produkkenmärkke.
Günſtige Enkwicklung.
Zum Vierteljahrswechſel iſt die Inanſpruchnahme der
Reichs=
bank ſehr ſtark geweſen, was umſomehr ins Gewicht fällt, als die
Rückflüſſe zur Reichsbank im Laufe des Monats März
verhältnis=
mäßig gering waren. Insgeſamt betrug die
Kapitalinanſpruch=
nahme 471,4 Millionen, und zwar ſtieg der Beſtand an Wechſeln
und Schecks um 310 auf 2763 Millionen, der Beſtand an
Lombard=
forderungen um 127 auf 210 Millionen und an Reichsſchatzwechſeln
um 34 auf 52,5 Millionen, an Scheidemünzen wurden 112
Mil=
lionen in den Verkehr gebracht. Der Notenumlauf ſtieg um 323
auf 3520 Millionen. Eine Steigerung der ſonſtigen Aktien um 70
Millionen erklärt ſich durch die Inanſpruchnahme des Reichs zum
Vierteljahrswechſel. Da zum Apriltermin erhebliche
Bereitſtel=
lungen von Deviſen für Zinszahlungen notwendig waren und die
Deviſeneingänge infolge Schrumpfung der Ausfuhr zurückgehen,
nahm der Deviſenbeſtand um 25 Mill. ab. Dem ſteht gegenüber
eine Stärkung des Goldbeſtandes um 11.3 Millionen infolge
Ein=
gangs von Ruſſengold. Die Deckungsbeſtände haben ſich demnach
um 13,7 auf 835,6 Millionen vermindert und das
Deckungsverhält=
nis der Noten von 26,6 Prozent auf 23,7 v.H. Nach Abzug der
bekannten kurzfriſtigen Deviſenverpflichtungen ſtellte ſich die
Dek=
kung auf 10 v. H. gegen 11,4 v. H. in der Vorwoche. Der geſamte
Zahlungsmittelumlauf hat ſich gegenüber Ende des vorigen
Mo=
nats um rund 200 Millionen RM. erhöht. Er beträgt 5516
Mil=
lionen gegen 6253 Millionen zur gleichen Zeit des Vorjahres.
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 31. März 1933 hat ſich
in der Ultimowoche die geſamte Kapitalanlage der Bank in
Wech=
ſeln und Schecks. Lombards und Effekten um 471,4 Millionen auf
3426,7 Mill. RM. erhöht. Im einzelnen haben die Beſtände an
Handelswechſeln und Schecks um 310,3 Millionen auf 2762,5 Mill.
RM., die Beſtände an Reichsſchatzwechſeln um 34,2 Millionen auf
52,6 Mill. RM., die Lombardbeſtände um 126,7 Millionen auf
210,3 Mill. RM. und die Effektenbeſtände um 0.2 Millionen auf
401,3 Mill. RM. zugenommen. An Reichsbanknoten und
Renten=
bankſcheinen zuſammen ſind 342,5 Mill. RM. in den Verkehr
ab=
gefloſſen, und zwar hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um
322,9 Millionen auf 3519,7 Mill. RM., derjenige an
Rentenbank=
ſcheinen um 19,6 auf 413,4 Mill. RM. erhöht. Der Umlauf an
Scheidemünzen erhöhte ſich in der Berichtszeit um 112,4 Millionen
auf 1497,4 Mill. RM. Dementſprechend haben ſich die Beſtände an
Rentenbankſcheine auf 13.55 Mill. RM., diejenigen an
Scheide=
münzen auf 176.5 Mill. RM. ermäßigt. Die fremden Gelder
zei=
gen mit 442,9 Millionen eine Zunahme um 80,5 Mill. RM.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen haben ſich
um 15,7 auf 835,6 Mill. RM. vermindert. Im einzelnen haben die
Goldbeſtände um 11,3 Millionen auf 738,6 Mill. RM.
zugenom=
men, die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen um 25,0 auf 97,3
Millionen RM. abgenommen.
Die Deckung der Noten durch Gold und deckungsfähige Deviſen
betrug am Ultimo 23,7 Prozent gegen 26,6 Prozent am 23. März
d. Js. Nach Abzug der beſtehenden kurzfriſtigen
Deviſenverpflich=
tungen in Höhe von 115 Mill. Dollar ſtellt ſich die Deckung auf
10,0 Prozent gegen 11,4 Prozent am Ende der Vorwoche.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Das Frankfurter Präſidium der Induſtrie= und Handelskammer
Frankfurt a. M./Hanau iſt geſtern in ſeiner Geſamtheit
zurückge=
treten. Im Einvernehmen mit dem bisherigen Präſidium
über=
nahmen die Nationalſozialiſten Dr. Luer und Generaldirektor
Proſt kommiſſariſch die Präſidialgeſchäfte und werden dieſe
ehren=
amtlich ſolange führen, bis geſetzlich eine anderweitige Regelung
erfolgt. Dem bisherigen geſchäftsführenden Syndikus Herrn Prof.
Dr. Trumpler tritt der Nationalſozialiſt Diplom=Volkswirt Ringel
mit gleichen Rechten ehrenamtlich zur Seite. Dieſe Tatſache gab
man nach Schluß der Verhandlungen den Beamten und
Angeſtell=
ten der Induſtrie= und Handelskammer zur Kenntnis. Nach kurzen
einleitenden Worten des Beauftragten, der Gauleitung Eckardt
ſprachen Profeſſor Dr. Trumpler und der Kommiſſar Dr. Luer.
Profeſſor Dr. Trumpler führte aus, daß die Umgruppierung in
abſoluter Ordnung und Ruhe und im beſten Einvernehmen
durch=
geführt wurde. Der Redner forderte die Beamten und
Angeſtell=
ten auf den neuen Männern volles Vertrauen zu ſchenken, da er
davon überzeugt ſei, daß man ſachliche Arbeit im Rahmen des
Wiederaufbaus der Wirtſchaft leiſten werde. Der Kommiſſar ſtellte
auch dieſe Gedanken in den Vordergrund ſeiner Betrachtungen und
wies darauf hin, daß es nun, nach der Stabiliſierung der
politi=
ſchen Macht, eine Notwendigkeit ſei, auch den wirtſchaftlichen
Wie=
deraufbau durchzuführen. Der Redner betonte, daß es ſich nur um
eine organiſche Eingliederung der neuen Gedanken handeln könne
und daß jedes Experiment in der Wirtſchaft abgelehnt werden
müſſe. Mit einem „Sieg Heil” auf den Führer des Dritten Reichs
ſchloß die Bekanntgabe.
Auch an der Frankfurter Produktenbörſe Vorſtandsumbeſetzung.
Aehnlich wie an der Frankfurter Effektenbörſe wurde vom
Regie=
rungspräſidenten in Wiesbaden ein Kommiſſar für die
Frankfur=
ter Börſe, Abteilung Getreidehandel, eingeſetzt. Der neue
Börſen=
kommiſſar enthob den bisherigen Vorſtand ſeines Amtes und
be=
ſtellte zur Weiterführung der Geſchäfte einen Beirat, der ſich aus
ſieben Herren zuſammenſetzt. Darunter ſind drei Landwirte. Des
ferneren wurden vom Kommiſſar fünf beeidigte Kursmakler
jüdi=
ſcher Konfeſſion ihrer Aemter enthoben.
Portland=Zementfabrik Karlſtadt a. M. AG., Karlſtadt. In
der auf den 25. April nach Würzburg einberufenen o. GV. wird
die Portland=Zementfabrik Karlſtadt a. M., AG. Karlſtadt a. M.,
vor Genehmigung des Jahresabſchluſſes für 1932 ihren Aktionären
die Herabſetzung des Grundkapitals von 52 RM. durch Einziehung
von 1,2 Mill. RM. erworbener Aktien auf 4 Mill. RM.
vorſchla=
gen zwecks Anpaſſung des Grundkapitals an die
Abſatzmöglich=
keiten. Durch GV.=Beſchluß vom 29. März 1932 wurden bereits
316 400 RM. eigene Aktien eingezogen und damit das AK. auf 6,5
Mill. RM. ermäßigt. Im Juli v. Js. nahm die Geſellſchaft
noch=
mals eine Kapitalherabſetzung um 1,3 Mill. RM. zur Vornahme
von Sonderabſchreibungen von 650 000 RM. des Grundkapitals an
die Aktionäre vor. Bekanntlich befindet ſich ein großer Teil der
Aktien im Beſitz des Dyckerhoff=Wicking=Konzerns und der Firma
Schwenk in Ulm.
Mekallnokierungen.
Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kilogramm am
3. April ſtellten ſich für Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg,
Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die
Deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 46, 75 RM. — Die
Notierun=
gen der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die
Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte
Liefe=
rung und Bezahlung) ſtellten ſich für Original=Hüttenaluminium,
98 bis 99 Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren, auf 160
RM., desgleichen in Walz= oder Drahtbarren. 99 Prozent, auf
164 RM., Reinnickel, 98 bis 99 Prozent, auf 350 RM. Antimon=
Regulus auf 39—41 RM., Feinſilber (1 Kilogramm fein) auf 37
bis 40.50 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 3. April ſtellten ſich für
Kupfer; April 38.25 (38.50), Mai 38,50 (39), Juni 38.75
(39.25), Juli 39 (39.50), Auguſt 39.25 (39.75), September 39.50
(39.75), Oktober 39.75 (40), November 39.75 (40.25), Dezember
40 (40.75). Januar 40,25 (41), Februar 40.50 (41), März 40.50
(41.75). Tendenz: luſtlos. Für Blei: April 14.50 (14.75), Mai
14.50 (1525), Juni. Juli 14.50 (15.50). Auguſt 14.75 (15.75)
Sep=
tember, Oktober, November 15 (16). Dezember 15.25 (16,25),
Ja=
nuar 15.75 (16.50), Februar 15.75 (16,75) März 15.75 (17).
Ten=
denz: luſtlos. Für Zink: April 19.25 (19.50), Mai 19.50 (19.75),
Juni 19.75 (20.25), Juli 20 (20.50) Auguſt 20.25 (20 75).
Sep=
tember 20.50 (21). Oktober 20.75 (21.50), November 21 (21.75),
Dezember 21.25 (22), Januar 21.50 (22), Februar 21.75 (22.50),
März 21.75 (22.75). Tendenz: ruhig. — Die erſten Zahlen
be=
deuten Geld, die in Klammern Brief.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Nach einem recht zuverſichtlichen Vormittagsverkehr lag die
geſtrige Berliner Börſeneröffnung kursmäßig ſehr
uneinheit=
lich, ſtimmungsmäßig aber durchaus freundlich. Die teilweiſe recht
beträchtlichen Steigerungen vom Samstag hatten beim Publikum
noch limitierte Verkaufsaufträge ausgelöſt; andererſeits beſtand
aber auf Grund günſtiger Wirtſchaftsnachrichten und infolge der
innerpolitiſchen Beruhigung neues Kaufintereſſe der Kundſchaft.
Verſchiedene Werte erſchienen mit Plus=Pluszeichen, ſo z. B. A.G.
für Verkehrsweſen, Allgem Lokalbahn, Felten, Ilſe=Genußſcheine,
Junghans und Leopoldgrube. Bei den Papieren, die am Samstag
nicht zur Notiz gekommen waren, ergaben ſich gegen die
Freitags=
kurſe naturgemäß ſtärkere Gewinne. So lagen Goldſchmidt 6,75
Prozent und Schuckert 9½ Prozent höher. Größeres Intereſſe
lenk=
ten Reichsbankanteile auf ſich, bei denen die bevorſtehende
Gene=
ralverſammlung anregte. Schubert u. Salzer gewannen bei
klein=
ſten Umſätzen 5 Prozent, während die 2½prozentige Steigerung in
JG. Farben bei einem Umſatz von 120 Millionen zuſtande kam.
Demgegenüber ſind Rheinſtahl mit einem Kursverluſt von 4,75
Prozent, Elektr. Lieferungen mit einem ſolchen von 4,5 Prozent,
RWE. mit minus 3 Prozent, Süddeutſche Zucker mit minus 4,5
Prozent, Muag mit minus 2,25 Prozent und Chadeaktien mit min.
4 Mark zu nennen. Von unnotierten Werten zeichneten ſich
Win=
tershall und Linke Hofmann durch feſtere Haltung aus. Das
Ge=
ſchäft war aber auf allen Marktgebieten verhältnismäßig klein.
Auch am Rentenmarkt hielten ſich die Umſätze in engen Grenzen.
Reichsbahnvorzugsaktien gewannen 0,5 Prozent,
Reichsſchuldbuch=
forderungen wurden zirka 1 Prozent über Samstag gehandelt.
Von Auslandsrenten ſetzten Liſſaboner Stadtanleihe ihre
Ab=
wärtsbewegung um 1 Prozent auf 32,5 Prozent fort. Auch die
Schwankungen des Verlaufs waren an den Aktienmärkten klein;
der Grundton blieb durchaus freundlich. Am Metallmarkt war
immer noch keine weitere Entſpannung feſtzuſtellen. Der
Tages=
geldſatz blieb mit 5 Prozent, für erſte Adreſſen mit 47 Prozent
un=
verändert. Reichsſchatzanweiſungen werden weiter per 15. Nov.
ausgegeben; für Reichswechſel ſoll heute eine neue Tranche per
5. Juli aufgelegt werden.
Vor Beginn der amtlichen Frankfurter Börſe hat der
neu ernannte Frankfurter Sonderbeauftragte für die Börſe davon
Mitteilung gemacht, daß der Börſenvorſtand ſeines Amtes
ent=
hoben iſt und daß ein Beirat deſſen Geſchäfte vorläufig
weiter=
führt. Ferner wurde die Umbeſetzung der Maklerſchaft
bekannt=
gegeben, wo von 33 nur 8 jüdiſche Makler verblieben und der
Er=
ſatz aus 19 chriſtlichen geſchaffen wurde. Mit Sieg Heil für
Reichs=
kanzler Hitler wurde die Börſe neuer Ordnung eröffnet. Die Börſe
lag wieder recht freundlich. Die Wiederaufnahme des Boykotts, läßt
ſich nach Annahme der Börſe infolge des Abflauens der
ausländi=
ſchen Greuelpropaganda vermeiden. Das Hauptaugenmerk gilt
aber dem Arbeitsbeſchaffungsprogramm der Regierung. Man
rech=
net damit, daß im Zuſammenhang mit der Frühjahrsbelebung ſich
monatlich etwa eine Viertemillion Menſchen wieder in den
Wirt=
ſchaftsprozeß eingliedern werden. Einen guten Eindruck hinterließ
die kräftige Erholung der deutſchen Werte im Ausland. Auch die
Einigung in der internen Rohſtahlgemeinſchaft gab einen
Rück=
halt. Wie bereits am Samstag ſo überwogen auch geſtern die
Kauforders. JG. Farbeninduſtrie gewannen 2 Prozent.
Elektro=
aktien waren, nach dem ſtarken Kursgewinn am Samstag leicht
nachgebend. Durchweg feſter waren Montanaktien, von denen
Bu=
derus 0,5, Harpener 2. Mannesmann 1,25, Phönix 0.5 Prozent
an=
zogen. Von Schiffahrtswerten waren Hapag 0,5 Prozent höher,
Nordd, Lloyd 0,75 Prozent ſchwächer, wodurch ſich die Kurſe für
beide Werte anglichen. Reichsbankanteile gewannen 1,5 Prozent.
Kaliwerte bis 0,5 Prozent höher. Von Einzelaktien waren Zement
Heidelberg geſucht und plus angeſchrieben. Metallgeſellſchaft 0,5,
Daimler 1 Prozent höher. Auch der Rentenmarkt zeigte weiter
feſte Kurſe. Altbeſitz behauptet. Neubeſitzanleihe 0,25 Proz, höher.
Im weiteren Verlauf war die Börſe ruhig.
An der Abendbörſe war das Geſchäft ſehr klein bei
größ=
ter Zurückhaltung. Nach dem allgemein etwas ſchwächeren
Mit=
tagsſchluß waren die Kurſe meiſt rückgängig, wenn auch ſtärkere
Abſchwächungen nicht zu verzeichnen waren. JG Farben gaben 1½
Prozent nach. Elektroaktien waren knapp gehalten. Montanwerte
nicht einheitlich. Am Rentenmarkt waren Alt= und Neubeſitz
etwas freundlicher.
Berliner Kursbericht
vom 3. April 1933
Be. Mainzer Produktenbericht vom 3. April.
Großhandels=
preiſe per 100 Kilo loko Mainz in RM.: Weizen 76Kilo=
Hektoliter=
gewicht 20,75—21: Roggen rheinh. 16,5—17: Braugerſte 18—18,50;
Induſtriegerſte 17—17,25, Futtergerſte 15,50—15,75. Malzkeime 11.
bis 11,50, ſüdd. Weizenmehl Spezial Null 30,90—31,15,
Roggen=
mehl 60prozent, 23,50—24, Biertreber 12,25—12,50, feine
Weizen=
kleie 7,80—8, grobe Weizenkleie 8,30—8,50, Roggenkleie 9—9,50.
Tendenz: Geſchäftslos Preiſe nur nominell.
Mannheimer Produktenbericht vom 3. April. Weizen inländ.
(75—76 Kilo) 21,50; Roggen, inländ. (72—73 Kilo) 17—17,25;
Hafer, inländ., 15,25—15,50; inländ Sommergerſte 19—19,75;
Futtergerſte 17,50; La Plata=Mais 21,00: Soyaſchrot 10.10—10,25;
Biertreber 12—12.20: Trockenſchnitzel, loſe 7,75—7,90; Wieſenheu,
loſes 4,70—5.00; Rotkleeheu 4,80—5,20; Luzernekleeheu 5.60—6,10;
Preßſtroh, Roggen=Weizen 2,70—2,90, desgl. Hafer=Gerſte 2,30—
2,70, geb. Stroh Roggen=Weizen 260—2,80; desgl. Hafer=Gerſte
2,20—2,40; Weizenmehl Spezial Null mit Auslandsweizen 30,25
bis 31; Roggenmehl, —70prozent Ausmahlung, nordd. und ſüdd.
22—24; Weizenkleie 7,50; Erdnußkuchen 11—11,25. — Tendenz:
ruhig. Der Markt nahm bei größter Zurückhaltung einen lebloſen
Verlauf.
Frankfurter Produktenbericht vom 3. April. Bei kaum
ver=
änderten Preiſen gegenüber der Vorwoche blieb das Geſchäft an
der heutigen Produktenbörſe äußerſt klein. Das Angebot ſeitens
der erſten Hand iſt nur gering, doch auch die Nachfrage iſt nur
ſpo=
radiſch. Etwas rückläufig lagen nur Futtermittel. Es notierten
(Getreide je To., alles übrige je 100 Kilo) in RM.: Weizen 210
Roggen 171,5—172,5. Gerſte 180 Hafer 145—147,5, Weizenmehl
ſüdd. und niederrhein. Spezial Null 30—31. Roggenmehl 60proz.
Ausmahlung 23,50—24,50, Weizenkleie 7,60, Roggenkleie 8,40,
Soyaſchrot 10—10,60. Palmkuchen 9 25. Erdnußkuchen 11,70—11,80,
Treber 12,25 Brief, Heu 4,30—4,50. Das Naturalgewicht von
Rog=
gen wurde auf 71,5 Kilo (bisher 70,5 Kilo) erhöht. — Kartoffeln:
Induſtrie hieſiger Gegend 1,60 RM. pro 50 Kilo bei Waggonbezug.
Viehmärkke.
Me He
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban)
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl.Maſch.=Bau
Conti=Gummi
DeutſcheCont. Gas 1
Meue
Elektr. Lieferung
7. 6. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben 1
Klöcknerwerke
Korsw. Chem. Fabr
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Orenſtein & Koppel
Mice
82.—
129.50
64.25
93.50
85.75
67.50
53.50
132.875
62.125
77.—
69.875
57.50
50.875
Meee
Rütgerswerke.
Salzdetfurth Kal=
Leonh. Tietz
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Akali
Agsb.= Nnrb. Maſch
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer.
Hohenlohe=Werle
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
Ve
54
203.50
29.—
45.50
134.25
72.—
28.—
88.—
10.50
22.50
92.75
35.
74.50
Mannheimer Viehmarkt vom 3. April. Aufgetrieben waren:
152 Ochſen, 122 Bullen, 238 Kühe, 230 Färſen, 697 Kälber, 7 Schafe
und 2245 Schweine; ferner 5 Läufer und 10 Ziegen. Bezahlt
wurde pro Zentner Lebendgewicht, in RM.: Ochſen a) 30—32,
b) 24—26 C) 25—27: Bullen a) 24—28, b) 22—24 C) 20—23:
Kühe a) 22—25. b) 19—22, c) 15—18; Färſen a) 30—33, b) 20
bis 28, c)) 23—25; Kälber b) 44—47. c) 40—43, d) 37—39, e) 31
bis 34; Schafe b) 20—27: Schweine a) 39—41, b) 38—41, c) 38
bis 39, d) 35—38, e) 33—35: Läufer koſteten pro Stück 10—19 Mk.,
Ziegen 15—255 Mk. Marktverlauf: Großvieh ruhig, Ueberſtand;
Kälber mittel, geräumt: Schweine ruhig.
Frankfurter Viehmarkt vom 3. April. Aufgetrieben waren:
Rinder 1436, darunter 76 ſeit dem letzten Markt. 442 Ochſen, 124
Bullen, 419 Kühe und 375 Färſen. Ferner 687 Kälber 73 Schafe
und 5208 Schweine. Bezahlt wurde pro Zentner Lebendgewicht
in RM.: Ochſen a) 1. 28—31, 2. 25—27, b) 1. 22—24: Bullen
a) 26—29 b) 22—25: Kühe a) 23—26, b) 19—22, c) 15—18, d) 12
bis 14: Färſen a) 29—32, b) 25—28, c) 22—24; Kälber b) 39
bis 43, C) 35—38, d) 28—34: Schafe nicht notiert: Schweine b) 34
bis 38, C) 34—38, d) 33—37 e)32—36. Marktverlauf: Rinder
ſchleppend. Ueberſtand; Kälber und Schafe rege, geräumt;
Schweine ſchleppend, geringer Ueberſtand. Der Rindermarkt war
erheblich ſtärker als in der Vorwoche beſchickt. Bei ſchleppendem
Geſchäft verblieb Ueberſtand. Die Preiſe für Kühe zogen etwas
an, für die übrigen Großviehgattungen bewegten ſie ſich auf der
Höhe der Vorwoche. Etwa 48 Prozent des aufgetriebenen Viehes
wurde wiederein die umliegenden Verſorgungsgebiete ausgeführt.
Auch der Schweinemarkt war erheblich ſtärker als der vorwöchige
Hauytmarkt beſchickt. Bei ſchleppendem Geſchäft, gegenüber der
Vorwoche rückläufigen Preiſen, verblieb geringer Ueberſtand.
Käl=
ber und Schafe wurden bei regem Geſchäft geräumt.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Wie wir hören hat Dr. Silverberg ſein A. R.=Mandat beim
R.W.E., bei der Roddergrube und den Vereinigten Stahlwerken
zur Verfügung geſtellt.
Die 21000 Arbeiter der Pariſer Citroen=Automobilfabriken
ſind noch immer im Ausſtande.
Der Londoner Goldpreis betrug am 3. April 1933 für eine
Unze Feingold 120/4½ d gleich RM. 86,5496, für ein Gramm
Fein=
gold demnach 46,4417 bls gleich 2,78 263 RM. Zu dieſem Preis
wurden 1 500 000 Lſtrl. Gold verkauft: 200 000 Lſtrl. gingen nach
dem Kontinent, während der Käufer des Reſtbetrages ungenannt
blieb. Die Bank von England hat ihren Beſtand an Barrengold
um 1 342 404 Lſtrl. erhöht.
vom
Brieff
6.351/ Schweiz
47.55 Spanien
Danzig
Japan
3.053 Nio de Janerol
189.77 Jugoſlawien 100 Dinar
73.87 Portugal
64.28 Athen
76.18 Iſtambu=
14.40. Kairo 8
0.322 Kanada
4.204 Uruguah
58,83 Fsland
21.57 Tallinn (Eſtl.)
16.52 Riga
Prag 100 Tſch. Kr. Budapeſt 100 Bengö Sofia. 100 Leva 3.047 Holland 100 Gulden 169.43) Oslo 100 Kronen 73.53 Kopenhagen 100 Kronen (e4.14 Stocholm. 100 Kronen 76.02 London 1 E=Stg. 14.36 Buenos=Aires 1 Pap.Peſo 0.8i9 New Yort. 1 Dollar. 4.198
Beloien. 100 Belga s8.51
Italien 100 Lire a1.53
Paris 100 Franes 16.48 Oeviſenmarkt
3. Apxil 1933 Währung Reit Brief 100 Franken
100 Peſetas a0.96 81.72 35.36 35.44 100 Gulden 81.97 82.13 1 Yen 0.899 0.301 1 Milreis 0.239 (.241 5.145 5.155 100 Escudos 313.07 13.09 100 Drachm. 2.353 2.362 t türk. 2 2.008 2.072 tägypt. 2 14.74 19.78 teanad. Doll, 3.48: 3.493 1 Goldpeſo 1.648 1.C52 100 isl. Kr. 64.84 e4.98 100 eſtl. Kr. 110.5s 10.81 100 Lais 74.43 74.57
Furaftägter und Harioharbanr Buriktaut, Winaite bie Ateigker Sunt
Frankfurter Kursbericht vom 3. April 1933.
Steuergurſcheine
„Gr.II p. 1934
„ „ „ 1935
„.. 193e
„. 193
.. 1938
„ Gruppe I
6%Dtſch. Reichsanl
„ v.2:
5½% Intern. v. 30
6% Baden ... b. 27
69 Bahern .. v,27
% Heſſen ...b. 29
6% Preuß. St. v. 28
6% Sachſen v. 27
6%½ Thüringen v.27
Dtſch. Anl.
Auslo=
ſungsſch. 4=
Ab=
löſungsanl.. .
Otſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
6%Baden=Baden.
6½ Berlin ...v. 24
6% Darmſtadt .
6% Dresden. „p. 26
68 Frankfurt a. M.
Schätze.v. 29
K
v. 26
6%Mainz.......
6% Mannheimv. 27
69München v. 29
*Biesbaden v.28
6% Heſſ. Landesbk.
Goldoblig.
5 ½2% Heſſ. Landes=
Hyp.=Bk.=Liquid.
86
98.75
88.5
81.25
74
13
8.4
76
76
72
76.5
87.5
77
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We
Hyp.=Bk. Liqu.=
Kom. Obl. ... . .!
60 Preuß. Landes
Pfd.=Anſt. G. Pf.
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72.75
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79.5
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80.25
89.75
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81.75
75.5
80
13
5.75
4.8
4.75
34.75
33
80
31.
28.5
10.25
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Stahlwerke.
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Roeder, Gebr.
Rütgerswerke ....
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Baher. Hyp. u. W./ 80.25
Berl. Handelsg
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Comm. u. Privatb./ 53.5
Dt. Banl und Disc.
Dt. Eff. u. Wechſel
Dresdner Bank.
61.5
Frankf. Bank.
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Pfälz. Hyp.=Ban
Reichsbank=Ant. 1149
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Innen- und Aitſtadt.
Einladung z. Haupkverſammlung
am Dienstag, 11. April, abends 8,30
Uhr, im „Prinz Karl”, Karlſtraße 1.
Tagesordnung:
1. Jahres= und Kaſſenbericht.
2. Neuwahl des Vorſtandes und der
Vertreter im Ausſchuß der
Bezirks=
vereine.
3. Beſprechung ſtädtiſcher
Angelegenhei=
ten und der politiſchen Lage.
4. Beſprechung geſtellter Anträge.
Wir bitten um zahlreiches Erſcheinen.
Der Vorſtand.
4538)
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 4. April 1933
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Karten nur an der Orpheumskasse ab 2 Uhr
Abends 8 Uhr
Haupt-Vorstellung
Es spricht zur Eröffnung Standarienführer Reg.-Rat
Dr. Jvers. Ferner wirken mit, die gesamte
Stan-
darten u. Polizeikapelle mit d. gesamt. Spielmannszug
Karten nur noch in geringer Anzahl in den
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Zigarren-Meder, Rheinstr. 12½ und Verkehrsbüro,
(4020a
Ernst-Ludwigsplätz.
Um Iriümmer vorzubeugen, wird nochmals darauf
hingewiesen, das sämtliche Darsteller Mitglieder
des Sturmes 1/115 sind.
Hessisches Landestheater
(Kleines Haus) —
Mittwoch, den 5. April 1955
II. Kammermusik-Abend
Drumm-Quartett
Brahms-Abend
Mitwirkende die Herren: Mäyer (Klarinette)
Horn (Bratsche), Andrä, Hans (Cello). (V.4549
Masikgerein
Mittwoch, 12. April 1933, 20 Uhr, in der Stadtkirche
Geistliches Kenzert
in der Karwoche
Werke von Stradella, Bach, Händel,
Beethoven, Hugo Wolf, Reger, Bodo Wolf
Mitwirkende: Anny von Stosch, Joh. Draht,
Dr. Schmidt-Isserstedt (Violine) Studienrat Borngässer
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Preise 1—4 RM.
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des Herrn Dr. K. R. Fischer über
„Psychologie d. Vogelzugs u. derodynamik d.
Reso-
nanzilngs keilförm. geschloss. Vogelformationen”
am Dienatag, den 4. April 1933,
abends 8.00 Uhr
im Hörsaal 140der Technischen Höchschule Darmstadt
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Zwangsverſkeigerung.
Termin: Mittwoch, den 26. April 1933, vorrtittags 9½ Uhr,
Saal 118. Neues Gerichtsgebäude Darmſtadt.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bez. 3. Bd. 11, Bl. 516.
Flur 3, Nr. 1, Hofreite Nr. 3, Ballonplatz, 760 qm.
Schätzung: 30 000.— RM.
Eigentümer: 1. Recha Strauß geb. Strauß, Königſtein i. T.
2. Hedwig Heilbrunn geb. Strauß.
3. Wilhelm Strauß — als Geſamtgut der
Er=
rungenſchaftsgemeinſchaft.
Darmſtadt, den 2. März 1933.
(V.4527
Heſſiſches Amtsgericht.
ſteigerung.
Zwangst
Termin: Mittwoch, den 3. Mai 1933, vormittags 9½ Uhr,
Saal 118. Neues Gerichtsgebäude Darmſtadt.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bez. 5, Bd. 27, Bl. 1839.
Flur 7. Nr. 442 Hofreite Martinsſtraße Nr. 34,
Herd=
weg, 713 qm. Schätzung: 28 000.— RM.
Eigentümer: 1. Elias Anna, geb. Oppenheimer, Ehefrau des
Michael Elias, zu
2. a) Elias Anna, geb. Oppenheimer, Witwe
von Michael Elias;
b) Elias Hans;
c) Elias Magdalene:
Geſamtgut der Erbengemeinſchaft zu ½.
Darmſtadt, den 9. März 1933.
(V.4526
Heſſiſches Amtsgericht.
Zwangsverſteigerung.
Termin: Mittwoch, den 3. Mai 1933, vormittags 934 Uhr,
Saal 118. Neues Gerichtsgebäude Darmſtadt.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bez. 6. Bd. 13. Bl. 616.
1. Flur 13. Nr. 6. Acker bei dem Alandsbirnbaum,
749 qm. Schätzung: 1600.— RM
Bezirk 2, Band 4, Blatt 333:
2. Flur 2, Nr. 418, Grabgarten, Dieburgerſtraße, 257
gm. Schätzung: 2000.— RM. Grasgarten, / / am.
Schätzung: 500.— RM.
3. Flur 2, Nr. 419, Hofreite Nr. 60 daſelbſt, 356 qm.
Schätzung: 21 500.— RM
Eigentümer: Eheleute Georg Schleidt und Barbara geb.
Schneider in Darmſtadt. Dieburgerſtr. 60.
Darmſtadt, den 10. März 1933.
(V.4525
Heſſiſches Amtsgericht.
Zwangsverſkeigerung.
Termin: Mittwoch, den 10. Mai 1933, vormittags 9½ Uhr,
Saal 118 Neues Gerichtsgebäude in Darmſtadt.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt. Bez. 5, Bd. 34, Bl. 2220.
1. Flur 5, Nr. 872, Grasgarten. Wittmannſtraße, 188
Schätzung: 1 500.— RM.
qm.
2. Flur 5, Nr. 873, Hofreite Nr. 7
da=
ſelbſt, 235 qm.
Schätzung: 23 000.— RM.
3. Flur 5, Nr. 873‟/00, Grasgarten (
Vor=
garten) daſelbſt, 50 qm. Schätzung: 500.—
M.
Sa.: 25 000.— RM.
Eigentümer: Theodor Heuſer, Opernſänger, Stettin,
Paſe=
walkerchauſſee 10, III.
(V.4528
Darmſtadt, den 15. März 1933.
Heſſiſches Amtsgericht.