Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 76
Freitag, den 12. März 1933.
196. Jahrgang
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(4 Dollar — 4.20 Markl. — Im Falle höherer
Gewall, wie Krſeg, Aufruhr, Strel uſw., erliſcht
ſede Verpſliſchtung auf Erfüllung der
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aufträge und Leiſiung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchtiſcher Beltreibung fäll ſeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Banl und Darme
Vor der Entſcheidung in Genf.
Macdonalds Plan: Deukſchland ſoll unker keinen Umſkänden aufräſten. — Gemeinſames Borgehen
von England und Italien?
punkten einrichten doch die vorhandenen Geſchütze bis zu einem
Kaliber von 15,5 Zentimeter aufbrauchen. — Die Höchſtgrenze für
Macdonalds Kompromißvorſchlag.
Tanks ſoll 16 Tonnen ſein.
Uebergangszeit
für die bewaffneten und enkwaffneken Skaaken.
Genf, 16. März.
Der engliſche Miniſterpräſident Macdonald hielt im
Haupt=
ausſchuß der Abrüſtungskonferenz vor einem bis auf den letzten
Platz gefüllten Saal die angekündigte große Rede, die 1½
Stun=
den dauerte. Im Saal ſah man Daladier, Paul=Boncour, Simon,
Gibſon, Nadolny und Beck.
Macdonald führte u. a. aus: Die Konferenz iſt jetzt in die
letzte entſcheidende Phaſe eingetreten. „Entweder wird
Deutſch=
land Gerechtigkeit und Freiheit gewährt, oder Europa bricht
du=
ſammen‟. Deutſchland würde aber nur als fordernde Macht in
eine falſche Lage geraten. Alle Staaten müßten zur Sicherung
des Friedens beitragen. Die entwaffneten Mächte verlangten
heute Gerechtigkeit und Freiheit, die bewaffneten Mächte müßten
in der Herabſetzung ihrer Rüſtungen ihren Beitrag zum Werk
des Friedens erblicken.
Macdonald baute ſeine weitere Rede ſodann auf der
Erklä=
rung der fünf Großmächte vom 11. Dezember auf und erklärte,
die Gleichberechtigung könne nur in Etappen
durch=
geführt werden. Durch die Erklärung vom 11. Dezember ſeien
zwei entſcheidende Punkte geregelt worden: 1. Die Sicherheit
durch den Gewaltverzicht, 2. die
Gleichberechti=
gung in Etappen.
Das Problem des Friedens ſei heute pſychologiſcher Natur,
beruhe zum größten Teil auf Furcht, Argwohn und Verdacht, die
er vergeblich zu zähmen verſuchte. Die Konferenz müſſe daher
die Vorausſetzungen für eine Klärung der Atmoſphäre ſchaffen.
Die engliſche Regierung habe daher einen neuen Vorſchlag
aus=
gearbeitet, der eine Uebergangszeit für die
bewaff=
neten und entwaffneten Staaten vorſehe. Er ergreife
für niemanden Partei, ſondern liege in der Mitte. Die
Kon=
ferenz ſei eine Abrüſtungskonferenz, nicht eine
Aufrüſtungskonferenz. Macdonald erklärte ſodann, die
Konferenz müſſe ſich endgültig entſchließen, die Ziffern für die
Herabſetzung der Rüſtungen feſtzuſtellen. Sechs Jahre lang habe
man ſich geſcheut, an dieſe entſcheidende Frage heranzugehen.
Einige Nationen lehnten es ab, offen miteinander zu reden.
Da=
mit müſſe jetzt endlich Schluß gemacht werden.
Wenn die Konferenz zuſammenbreche, wenn
der engliſche Planabgelehnt werde, ſowerde die
geſamte Entwicklung mit größter Beſchleunigung
Kataſtrophen zueilen. Es ſei eine Feigheit, Riſiken nicht
übernehmen zu wollen. Opfer müßten gebracht werden.
Vernei=
nung heiße Entſcheidung gegen die Abrüſtung, heiße die
Verant=
wortung für eine dunkle Zukunft übernehmen. Ein
Zuſam=
menbruch der Konferenz würde Leidenſchaften
entfachen, die Krieg bedeuten könnten. Hat die
Welt noch nicht genug an Agonie und Kriegsgefahr? Der Damm
des Friedens muß errichtet werden. Macdonald ſchloß ſeine Rede
mit einem Appell an die Konferenz, den Forderungen der Stunde
Rechnung zu tragen und Vernunft walten zu laſſen und die
Ver=
antwortung zu übernehmen.
Keine Gleichberechtigung.
Enlgegenkommen gegenüber Frankreich
in der Sicherheitsfrage.
Der von Macdonald der Konferenz überreichte Entwurf eines
allgemeinen Abrüſtungsabkommens umfaßt folgende fünf
Haupt=
geſichtspunkte:
1. Es wird ein Abrüſtungsabkommen für die Dauer von fünf
Jahren abgeſchloſſen.
2. Das Abkommen enthält im weſentlichen auf der Grundlage
des Hooverplanes eine Herabſetzung und Begrenzung der
Rüſtun=
gen mit ziffernmäßiger Feſtſetzung der Heere und Flotten der
ein=
zelnen Länder, einſchließlich Deutſchland.
3. Schaffung einer internationalen Kontrolle der Rüſtungen.
4. Ein ſtändiger Abrüſtungsausſchuß, der die weitere
Herab=
ſetzung der Rüſtungen prüfen und Löſungen für die bisher
unge=
löſten Schwierigkeiten vorſchlagen ſoll.
5. Auf dem Gebiet der Sicherheit eine politiſche
Zuſammen=
arbeit der Regierungen und Einberufung einer Konferenz der
Mächte im Falle des Bruches, oder des drohenden Bruches des
Kelloggpaktes.
Einfährung des Milizſyſtems von 8 bis 12monakiger
Dienſtzeit.
Der Entwurf enthält eine Tabelle für die Zahl der den
ein=
zelnen Ländern zuſtehenden Effektiven als europäiſche Grundform
für die Wehrſyſteme und ſieht die Einführung des Milizſyſtems
von 8 bis 12monatiger Dienſtzeit vor. Die Tabelle ſieht als
Höchſt=
zahl der auf Grund der Berechnungsmethode der Vorbereitenden
Abrüſtungskommiſſion berechneten Effektiven für Deutſchland
200 060 Mann, für Frankreich 400 000 Mann, Polen 200 000,
Ita=
lien 250 000. Sowjetrußland 500 000, Belgien 75 000,
Tſchechoſlo=
wakei 100 000 Mann vor. Dagegen enthält der Plan nicht die
Ver=
einheitlichung der Heeresſyſteme für England und für die
außer=
europäiſchen Länder. Als Höchſtgrenze für die bewegliche
Ar=
tillereie wird ein Geſchützkaliber von 10,5 Zentimeter vorgeſehen.
Die Staaten ſollen ihre weitere Fabrikation nach dieſen Geſichts=
Für die Seerüſtungen wird eine Ausdehnung des Londoner
Flottenabkommens für Frankreich und Italien angeregt. Der
beſtehende
Rüſtungswaffenſillſtand für Seeräſtungen
ſoll auf alle Flottenmächte ausgedehnt werden.
Lediglich Italien ſoll, da Frankreich die „Dünkirchen”
ge=
baut, die Möglichkeit erhalten, ein ähnliches Schiff zu bauen.
Deutſchkand ſoll ſeine Flotten=Neubauten
le=
diglich auf Erſatzbauten beſchränken. Die
qualita=
tiven und quantitativen Berechnungen, denen Deutſchland auf dem
Seerüſtungsgebiet durch den Vertrag von Verſailles unterworfen
wurde, ſollen in Wegfall kommen. Im Jahre 1935 ſoll eine neue
Konferenz der Seemächte ſtattfinden.
Auf dem Gebiet der Luftrüſtungen ſieht der engliſche Plan
die Abſchaffung des Luſtbombardements vor, mit
Ausnahme gewiſſer polizeilicher
Notwendig=
keiten. Die Zahl der Militärflugzeuge ſoll für
Frankreich, Japan, Rußland, Italien, die
Ver=
einigten Staaten und England auf 500 beſchränkt
werden, während
Deutſchland keine Milikärluftfahrk ethalken ſoll.
Kein Militärflugzeug darf mehr als drei Tonnen Leergewicht
haben, und kein lenkbares Luftſchiff für die Zeit der Konvention
konſtruiert werden. Zugleich werden Maßnahmen im Sinne der
früheren engliſchen Vorſchläge vom Juni 1932 vorgeſehen, um
eine Verwendung von Zivilflugzeugen zu verhindern.
Der letzte, dritte Teil der Konvention ſieht u. a. das Verbot
des chemiſchen Krieges und die Schaffung einer ſtändigen
Abrü=
ſtungs=Kommiſſion vor, und eine fünfjährige Laufzeit der
Ab=
machungen, mit Ausnahme derjenigen über die Seerüſtungen, die
am 31. Dezember erlöſchen werden. Zu dieſem Datum ſoll, wie
ſchon erwähnt, eine neue Konferenz zuſammentreten.
Durch dieſe Konvention und alle weiteren Abkommen ſollen
die militäriſchen Klauſeln des Verſailler Vertrages als
aufge=
hoben betrachtet werden.
Nadolnys Ankwork an Macdonald.
Botſchafter Nadolny gab im Namen der Reichsregierung im
Hauptausſchuß zu der großen Rede Macdonalds und dem neuen
engliſchen Abrüſtungsplan folgende Erklärung ab:
Die deutſche Abordnung dankt dem engliſchen
Miniſterpräſi=
denten aufs wärmſte für ſein perſönliches Auftreten auf der
Kon=
ferenz, die ihm einen Eindruck von der Konferenzlage ermöglicht
hat. Der Konferenz iſt ein neuer Impuls in der
Richtung praktiſcher Ergebniſſe gegeben. Die
deutſche Regierung begrüßt aufs wärmſte den Entſchluß, der
Ab=
rüſtungskonferenz jetzt einen praktiſchen Plan vorzulegen. Dies
iſt der einzige Weg, um die Konferenz aus dem Netz der
Aus=
ſchüſſe und Unterausſchüſſe zu befreien, in das ſie ſich
hoffnungs=
los verſtrickt hat. Die Konferenz tritt damit in eine
neue, hoffentlich letzte Phaſe ein.
Es erübrigt ſich, auf die entſcheidende Bedeutung praktiſcher
Ergebniſſe der Konferenz gerade für Deutſchland hinzuweiſen. Auf
der Grundlage der Fünf=Mächte=Erklärung vom 11. Dezember
wünſcht Deutſchland auf das dringendſte die Annahme eines
Ab=
rüſtungsabkommens und eines gleichen Sicherheitsregimes für alle
Staaten. Dieſes Regime kann nach deutſcher Auffaſſung vor
allem durch eine entſcheidende Abrüſtung und durch eine gerechte
Angleichung der Rüſtungen erzielt werden. Die deutſche
Regie=
rung ſtellt mit Befriedigung feſt, daß der engliſche
Abkommens=
entwurf eine wahrhafte und weſentliche Abrüſtung anſtrebt. Sie
hofft, daß die allgemeine Zuſtimmung der Konferenz zu einem
ſolchen Abkommen erzielt wird und daß der entſcheidende Schritt
in dieſer Richtung auch die Löſung der anderen politiſchen
Fra=
gen, insbeſondere der Gleichberechtigung, erleichtern wird.
Die deutſche Regierung behält ſich eine eingehende
Prüfung des engliſchen Vorſchlags vor.
Botſchafter Nadolny betonte weiter, er lege beſonderen Wert
darauf, nochmals zu unterſtreichen, daß das Ziel Deutſchlands auf
der Abrüſtungskonferenz geweſen ſei, gemeinſam mit den übrigen
Staaten ein Element des Friedens zu bilden. Deutſchland halte
daran weiter feſt. Die deutſche Regierung behalte
ſich im übrigen eine eingehende Prüfung des
eng=
liſchen Vorſchlages vor. Sie hoffe, daß die Ausführungen
des engliſchen Miniſterpräſidenten von der ganzen Welt gehört
wurden und gute Aufnahme gerade bei denjenigen finden werden,
die die Verantwortung für den Frieden der Welt tragen.
Nach höflichen, aber nichtsſagenden Erklärungen des
franzö=
ſiſchen Miniſterpräſidenten Daladier, des amerikaniſchen
Bot=
ſchafters Gibſon und des italieniſchen Vertreters wurden die
Verhandlungen des Hauptausſchuſſes dann bis zum
nächſten Donnerstag vertagt, um den einzelnen
Abord=
nungen Zeit zur eingehenden Prüfung des engliſchen Vorſchlages
zu geben.
*
Die volniſche Verſtärkung der Wachtmannſchaft auf der
Dan=
ziger Weſterplatte hat Donnerstag. 22,45 Uhr, mit dem polniſchen
Transportdampfer „Wilna” die Weſterplatte verlaſſen.
Der ungariſche Außenminiſter von Kanya traf am
Donners=
tag zu einem zweitägigen Aufenthalt in Rom ein. Am Freitag
früh wird er vom König empfangen werden und dann Muſſolini
ſeinen Beſuch abſtatten.
Grundſähliches zur amerikaniſchen
Bankenkriſe.
X An demſelben Tage, an dem der Präſident Hoover das Amt
ſeinem Nachfolger Rooſevelt übergeben hatte, erreichte die Kriſe
in den Vereinigten Staaten von Amerika einen Höhepunkt, der
in der Geſchichte des Landes noch nicht zu verzeichnen geweſen
war. Dieſer Höhepunkt zeigte ſich in der notwendig gewordenen
Schließung aller Banken und als Folge davon aller
Wertpapier=
börſen und Warenmärkte. Für denjenigen, der ſeit dem
Zuſam=
menbruch der New Yorker Börſe im Herbſt 1929, dem
Ausgangs=
punkt der über die Weltwirtſchaft hereingebrochenen Kriſe, die Art
der Kriſenbekämpfung in Amerika beobachtet hat, konnte die
ein=
getretene Zuſpitzung der Verhältniſſe in Amerika und die drohende
Gefährdung der amerikaniſchen Währung keine Ueberraſchung
be=
deuten. Als nämlich an der Jahreswende 1931/32 die Ereigniſſe
in Amerika bereits einmal eine bedrohliche Wendung genommen
hatten und es ſich dabei herausſtellte, daß die amerikaniſchen
Banken infolge des Feſtfrierens ihrer Kredite in gefährſiche
Illi=
quidität geraten waren, wurde die Rechtsconſtruction Finance
Corporation nach dem Muſter der in der deutſchen Bankenkriſe
gegründeten Garantie= und Akzeptbank AG. errichtet, die aus
Staatsmitteln Stützungskredite bis zum Betrage von 2
Milliar=
den Dollar bewilligte. Gleichzeitig wurden die Federal Reſerve=
Banken ermächtigt, zur Deckung des Notenumlaufs auch
Staats=
anleihen zu benutzen. Durch dieſe Maßnahmen konnte aber nur,
wie ſich jetzt herausgeſtellt hat, eine vorübergehende Beruhigung
erreicht werden, die letzten Endes nur dazu diente, daß ſich der
verzögerte Ausbruch der amerikaniſchen Kriſe um ſo wuchtiger
einſtellte. Mit untauglichen Mitteln hat man in Amerika
ver=
ſucht, eine Kriſe, die ſchon längſt fällig geweſen war, zu verdecken,
und auf dieſe Weiſe gehofft, ſich den Notwendigkeiten des nach der
Periode der Proſperity eingetretenen Schrumpfungsprozeſſes
ent=
ziehen zu können. Genau ſo wie in Frankreich verſuchte man, die
Kriſe mit öffentlichen Mitteln zu bekämpfen, und anſtatt die
An=
paſſung an die veränderten Verhältniſſe auf der Koſtenſeite
vor=
zunehmen, wurde der öffentliche Kredit in einem ſolchen Maße
ausgeweitet, daß in der inneren Verſchuldung eine Zunahme von
125 Milliarden Dollar Ende 1921 auf 182 Milliarden Dollar 1929
eingetreten iſt. Angeſichts dieſer Entwicklung mußten einmal die
vorhandenen Spannungen ſich an einem beſtimmten, beſonders
ſchwachen Punkt konzentrieren, und das iſt in Amerika der Punkt,
an dem den amerikaniſchen Banken aus den eigenen Effekten und
vor allem aus dem Hypothekarkredit rieſige Verluſte erwachſen
ſind. Die Illiquidität großer Teile, der amerikaniſchen
Bank=
organiſation, auf deren Boden die Bankenkriſe überhaupt nur
nöglich geweſen iſt, war die Vorausſetzung dafür, daß der
In=
lands=Run in Amerika ſehr ſchnell zu einem allgemeinen
Banken=
moratorium geführt hat. Nur bei der amerikaniſchen
Bankver=
faſſung läßt es ſich auch erklären, daß die Kriſe ihren Ausgang
von der Zahlungseinſtellung einiger kleinerer Provinzbanken
ge=
nommen hat, während im Unterſchied dazu in Deutſchland die
Banken=
kriſe, hervorgerufen durch einen Auslands=Run, der einen Inlands=
Run zur Folge hatte, bei den Großbanken (Darmſtädter Bank) ihren
Ausgang genommen hat. Imamerikaniſchen Bankweſeniſt das Prinzip
der freien Konkurrenz durchgeführt, noch immer gibt es in den
Ver=
einigten Staaten nicht weniger als 20 000 Banken, die
größten=
teils nur lokale Bedeutung haben und über geringes Eigenkapital
verfügen. Es liegt auf der Hand, daß ſich im Fall einer Kriſe
ſtärkſten Ausmaßes ſofort die großen Unvollkommenheiten eines
ſolchen Syſtems zeigen müſſen, die noch dadurch verſtärkt werden,
daß ſich die Vielzahl dieſer Banken über 48 Staaten verteilt,
wo=
durch Durchſchlagskraft und Einheitlichkeit der Maßnahmen gegen
die Kriſe leiden mußten. Zu dieſem Manko des amerikaniſchen
Bankweſens tritt dann noch die Unzulänglichkeit in der
Entwick=
lung des amerikaniſchen Hypothekarkredits, für den es ſowohl an
einer rechtlichen Grundlage wie bei uns, als auch an der
Grund=
lage für eine vernünftige Organiſation (kein Pfandbrief)
erman=
gelt. Der Hauptgrund für die Illiquidität der amerikaniſchen
Banken, und vornehmlich der in den landwirtſchaftlichen
Diſtrik=
ten liegenden kleineren Inſtituten, iſt aber der notleidend
gewor=
dene Realkredit, dem ſchon längſt durch eine Sonderaktion hätte
geholfen werden müſſen. Iſt ſomit die techniſche Vorausſetzung für
die amerikaniſchen Vorgänge die Illiquidität der Banken geweſen,
ſo kam noch, und zwar mit kriſenverſchärfender Wirkung, die
Be=
unruhigung des amerikaniſchen Publikums über die Zukunft des
Dollars hinzu, die auch in internationalen Finanzkreiſen um ſich
gegriffen hatte. Man glaubte Zweifel daran hegen zu können, ob
die Vereinigten Staaten an dem Goldſtandard feſthalten würden,
und hortete infolgedeſſen Gold oder flüchtete in die Sachwerte,
ſolange die Banken auszahlten. Da ſchließlich von den
amerikani=
ſchen Notenbanken auch vom Ausland her große und immer
ſtei=
gende Beträge an Gold abgefordert wurden, die Abhebungen bei
den Banken einen immer größeren Umfang annahmen, dadurch
die Währungsfrage nun tatſächlich akut wurde, mußten
Bankfeier=
tage eingelegt werden, um grundſätzliche Entſcheidungen
vorberei=
ten zu können, die die Wiederherſtellung des Zahlungsverkehrs
zwecks Sicherung einer ausreichenden Liquidität der Banken, vor
allem aber die zur Sanierung des amerikaniſchen Bankweſens
notwendigen Maßnahmen betreffen
Wenn bereits heute von einer Entſpannung in Amerika
ge=
ſprochen werden kann, ſo iſt dies einmal der Energie der
amerikaniſchen Regierung, mit der ſie raſche und
zweckent=
ſprechende Maßnahmen, z. T. nach den Erfahrungen bei der
Bekämpfung der deutſchen Bankenkriſe, durchgeführt hat, und
der ſchließlich doch die Oberhand gewinnenden Diſzipliniertheit
des amerikaniſchen Publikums zu verdanken, vor allem aber
auch dem trotz der Bankenkriſe unverändert fortbeſtehenden
internationalen Vertrauen zum Dollar, das ſich beſonders auf
die erfahrene Auffaſſung engliſcher Finanzkreiſe, dann aber auch
in realer Hinſicht auf die ungeheuren Goldreſerven Amerikas
und die der amerikaniſchen Regierung verfügbaren Mittel ſtützt.
Wäre nämlich zu dem amerikaniſchen Inlands=Run auch noch
ein Auslands=Run wie in umgekehrter Zeitfolge in der
deut=
ſchen Juli=Kriſe des Jahres 1931 getreten, hätte es niemals zu
dieſer verhältnismäßig raſchen Entſpannung der Lage kommen
können. Zur Wiederherſtellung des Zahlungsverkehrs auf dem
Wege über das Federal=Reſerve=Syſtem wird gegenwärtig mit
Hochdruck eine Ausweitung des Zahlungsmittelumlaufes
vor=
genommen, und bisher ſind bereits 2 Milliarden Dollar neues
Hilfsgedd gedruckt worden. Dabei handelt es ſich im Grunde
Seite 2 — Nr. 76
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 17. März 1933
um nichts anderes als um eine Konvertierung von Bankeinlagen
in Zahlungsmittel, und wenn man berückſichtigt, daß der
Ge=
ſamtbetrag der Depoſiten ſich in den Vereinigten Staaten auf
41 Milliarden Dollar ſtellt, während der Zahlungsmittelumlauf
bis vor kurzem nur 7,5 Milliarden Dollar im Vergleich hierzu
betragen hat, ſo läßt ſich ermeſſen, um welche Summen es ſich
bei dieſer Ausweitung des Zahlungsmittelumlaufes dreht. Die
Anlage= und Deckungsbeſtimmungen des Federal Reſerve=
Syſtems ſind zu dieſem Zwecke gelockert worden, außerdem
druckt die Notenpreſſe neue Bundesreſerve=Banknoten, die im
Namen des amerikaniſchen Schatzamtes ausgegeben werden,
da=
her als Hilfswährung zu bezeichnen ſind, und deren Ausgabe,
Einlöſung und Außerverkehrsſetzung allein von dem
Finanz=
miniſter, alſo nicht von der oberſten Federal Reſerbe=Bank=
Behörde feſtgeſetzt wird. Selbſtverſtändlich werden ſich an dieſe
Maßnahmen, je nach Bedarf, Zug um Zug, noch eine Reihe
anderer knüpfen, um die Liquidität des amerikaniſchen
Banken=
ſyſtems auf jeden Fall ſicherzuſtellen und ſo einer
Wieder=
holung der Vorgänge vorzubeugen. Daß es dabei in erſter
Linie, wie bei allen dieſen Dingen, des Vertrauens des
Publikums bedarf, daß es auf dieſes mehr als auf Gold
an=
kommt, iſt wohl ſelbſtverſtändlich. Dieſes Vertrauen kann aber
nür dann erhalten werden wenn es der neuen amerikaniſchen
Regierung gelingt, neben der Sicherſtellung einer ausreichenden
Liquidität der Banken, vor allem, was weit ſchwieriger ſein
dürfte, den amerikaniſchen Kreditapparat bzw. das
Banken=
ſyſtem an Haupt und Gliedern zu reformieren und dabei auch
den Hypothekarkredit auf eine neue, rechtlich einwandfreie und
den Erforderniſſen einer hochkapitaliſtiſchen Wirtſchaftsführung
entſprechende Grundlage zu ſtellen. Da die neue Regierung ſich
auf eine für vier Jahre ſtabiliſierte Majorität ſtützen kann,
ſo wird ſie dieſes Ziel erreichen unter der Vorausſetzung, daß
ſie energiſch eine Unterſuchung aller Banken auf ihre Bonität
durchführt und die kranken Banken liquidiert. Starke
Kapital=
abſchreibungen, wie ſie auch bei den deutſchen Banken
vor=
genommen worden ſind, werden notwendig ſein, um die
Be=
reinigungsaktion der Regierung zu unterſtützen. Gemeinſam iſt
nämlich den Bankſchwierigkeiten Deutſchlands und Amerikas der
Tatbeſtand der Ueberſchuldung der Banken, dadurch entſtanden,
daß ſich im Verlauf der Wirtſchaftskriſe der Wert faſt
ſämt=
licher Aktiven im Vergleich zu den Paſſiven verſchoben hat. Da
die Maßnahmen, die in Amerika zur Bekämpfung der
Bank=
ſchwierigkeiten getroffen worden ſind, nicht gerade ungefährlich
für die Stabiliſierung der Währung ſind, ſo hängt die Zukunft
des Dollar auch von der Beſeitigung der Ueberſchuldung der
amerikaniſchen Banken indirekt ab. Dies wird ohne ſchmerzliche
Eingriffe nicht möglich ſein, zumal die Mittel, die die Banken
jetzt zur Sicherſtellung ihrer Liquidität und zur Beruhigung des
Einlegerpublikums erhalten haben, eine zuſätzliche Emiſſion von
Banknoten darſtellen, die nur zur Ueberwindung einer akuten
Kriſe dienen und daher ſehr bald wieder ſyſtematiſch
zurück=
gezogen werden müſſen, um inflationiſtiſche Wirkungen auf die
Warenpreiſe auszuſchalten. Alle Stützungsmaßnahmen für die
amerikaniſchen Banken und über ſie für alle Wirtſchaftszweige
ſind alſo nur dann gerechtfertigt, wenn ſie mit durchgreifenden
Sanierungsmaßnahmen verbunden werden, die dem
fort=
ſchreitenden Entwertungsprozeß Rechnung tragen. Das gilt eben
genau ſo wie für Deutſchland auch für Amerika. Vorläufig geht
aus der Aufhebung der Goldeinlöſungspflicht der Federal
Reſervenoten und dem Verbot der Goldausfuhr nur hervor,
daß die amerikaniſche Regierung beabſichtigt, für den
Dollar an der Goldparität feſtzuhalten; ſie hat nicht den
Aus=
weg der Aufgabe der Währungsparität gewählt, was übrigens
auch nichts genutzt hätte, da es ſich bei der amerikaniſchen
Bankenkriſe um die direkte Folge eines Inlands=Runs handelt.
Dje deutſche Deviſengeſetzgebung hat es verhindert, daß
Deutſch=
lands Währung und die deutſche Wirtſchaft durch die
ameri=
kaniſchen Vorgänge in Mitleidenſchaft gezogen worden ſind;
wir werden auch in Zukunft der weiteren Entwicklung in
Amerika mit Ruhe entgegenſehen können, zumal durch das
amerikaniſche Beiſpiel die Erkenntnis wachſen muß, daß die
Problemſtellung für die Ueberwindung der Kreditkriſe in der
ganzen Welt dieſelbe iſt und daß die Auseinanderſetzung
zwiſchen Gläubiger und Schuldner, die Beendigung des
Gläu=
biger= und Schuldnerkrieges kommen muß, wenn das Gold die
Baſis für das internationale Währungsſyſtem bleiben ſoll.
Dieſen Zuſammenhang werden wir in einem zweiten Artikel,
der weitere grundſätzliche Folgerungen aus der amerikaniſchen
Bankenkriſe zieht, behandeln.
E. B.
Beamlenſchaft für Laukerkeik und Sauberkeit.
Das Landeskartell Heſſen des Deutſchen Beamtenbundes hat
Kenntnis genommen von den Zeitungsnachrichten über die
Ver=
fehlungen des Poſtſekretärs Franz Kugler zu Berlin=
Charlotten=
burg, ſtellvertretenden Bundesvorſitzenden des Deutſchen
Beamten=
bundes. Mit Empörung und Abſcheu rückt die Beamtenſchaft ab
von ſolchen unlauteren Machenſchaften und ihren Trägern. In
Telegrammen an die Bundesleitung hat das Landeskartell
rück=
ſichtslos entſchloſſenes Handeln und ſofortige Entfernung Küglers
aus allen Aemtern im Deutſchen Beamtenbund verlangt.
Das Verbok.
Der Staatskommiſſar für das Polizeiweſen, Reg.=Rat Dr.
Beſt, hat folgende Verordnung mit dem Datum des 16. März
erlaſſen:
8 1.
Mit ſofortiger Wirkung werden folgende marxiſtiſche
Ver=
bände verboten und aufgelöft:
1. Der Verband der Eiſernen Front.
2. Das Reichsbanner Schwarz=Rot=Gold.
3. Der Kampfbund gegen den Fascismus.
4. Der Rote Maſſenſelbſtſchutz.
5. Die Rote Gewerkſchafts=Oppoſition (RGO.).
6. Die Rote Hilfe Deutſchlands.
7. Die Internationale Arbeiterhilfe.
8. Die Kampfgemeinſchaft für rote Sporteinheit.
9. Der Bund der Freunde der Sowjetunion.
10. Das Kampfkomitee für Kirchenaustritte.
11. Der kommuniſtiſche Jugendverband Deutſchlands.
12. Die roten Jungpioniere.
8 2.
Wer ſich an einem in 8 1 bezeichneten aufgelöſten Verband
als Mitglied beteiligt oder ihn auf andere Weiſe unterſtützt
oder den organiſatoriſchen Zuſammenhalt weiter aufrecht erhält,
wird — ſoweit nicht die Tat nach anderen Vorſchriften mit
einer ſchwereren Strafe bedroht iſt — mit Gefängnis nicht unter
1 Monat oder mit Geldſtrafe von 150 bis 15 000 RM. beſtraft.
Waffenablieferungsfrift bis 21. März
erſtreckk.
Der Staatskommiſſar für das Polizeiweſen in Heſſen,
Dr. Beſt, hat geſtern abend folgende Anordnung, betreffend
Ablieferung und Anmeldung von Schußwaffen, erlaſſen:
„Ich verweiſe auf meine Anordnung über die Ablieferung
und Anmeldung von Schußwaffen vom 13. d. M., Ziffer 3, und
vom 14. d. M. Ich ſetze eine letzte Frift zur
Ab=
lieferung bzw. Anmeldung von Schußwaffen
bei den Ortspolizeibehörden bis zum
Diens=
tag, dem 21. März 1933.
Zugleich ergänze ich meine Anordnung wie folgt:
1. Weder abgeliefert noch angemeldet zu
wer=
den brauchen Schußwaffen, die ſich im Beſitze von
Per=
ſonen befinden, denen die Erlaubnis zur
gewerbs=
mäßigenHerſtellungoder zumgewerbsmäßigen
Handel mit Schußwaffen und Munition nach
Maß=
gabe des Reichsgeſetzes über Schußwaffen und Munition vom
12. April 1928 erteilt iſt.
2. Die Ortspolizeibehörden ſind ermächtigt,
abgelie=
ferte Schußwaffen auf Verlangen ſolchen
Per=
ſonen zurückzugeben; gegen deren
Zuverläfſig=
keit keine Bedenken beſtehen, wenn Sicherheit dafür
beſteht, daß eine mißbräuchliche Benutzung der Waffe
aus=
geſchloſſen iſt. Dagegen ſind abgelieferte Schußwaffen
ein=
zuziehen, die ſich im Beſitze von ſolchen Perſonen
befunden haben, gegen deren Zuverläſſigkeit
Bedenken beſtehen. Dies iſt der Fall bei
Angehö=
rigen marxiſtiſcher Verbände, insbeſondere der
Ver=
bände, die durch meine Verordnung vom 16. März 1933
auf=
gelöſt worden ſind, oder bei Perſonen, die ſich in der
Oeffentlichkeit immarxiſtiſchen Sinne betätigt
haben.
3. Ich ermächtige die Polizeibehörden, Schußwaffen im
Beſitze ſolcher Organiſationen zu belaſſen, die auf
nationalem Boden ſtehen (Schützenvereine,
Kriegervereine), wenn Gewähr dafür beſteht, daß jede
mißbräuchliche Benutzung der Waffen, insbeſondere auch durch
unbefugte Dritte, ausgeſchloſſen iſt.
4. Anträge einzelner Angehöriger der SA., S.S.
unddes Stahlhelms auf Erteilung von
Waffen=
ſcheinen ſind abzulehnen, und den Antragſtellern iſt
anheimzugeben, auf dem Dienſtweg ihrer Organiſation ihre
An=
träge unmittelbar an mich gelangen zu laſſen. Das Weitere
wird ſodann von mir veranlaßt werden.
Aufruf des Polizeikommiſſars Dr. Beſt
an die Beamkenſchaft.
Nuhloſigkeil von Denunzialionen.
Der Staatskommiſſar für das Polizeiweſen, Reg.=Rat
Dr. Beſt, hat folgenden Aufruf an die Beamtenſchaft gerichtet:
Nachdem die neue Staatsregierung mir die Leitung des
ge=
ſamten Polizeiweſens in Heſſen übertragen hat, begrüße ich alle,
mit denen ich von jetzt an dieſen wichtigen Teil des
Staats=
apparates zu verwalten habe, der mehr als alle anderen
Ver=
waltungszweige unter den Folgen der letzten Vergangenheit zu
leiden hat. Uns iſt gemeinſam die ſchwere Aufgabe geſtellt, die
durch das überwundene Syſtem verſchuldeten Schäden wieder
gut zu machen und insbeſondere das Vertrauen innerhalb des
Polizeikörpers und das Vertrauen der Bevölkerung zur Polizei
wieder herzuſtellen. Weiter ſollen die Reformen durchgeführt
werden, die aus der heſſiſchen Polizei das
wirk=
ſame Inſtrument des Volksſchutzes gegen
Ge=
fahren jeder Art und den ſtaatlichen Kern der
ſoldatiſch=nationalen Erneuerung in unſerem
Lande machen ſollen. Die alten Beamtentugenden,
Sauber=
keit, Pflichttreue und Gerechtigkeit, und die Soldatentugenden,
Diſziplin, Kameradſchaft und Hingabe für die Sache, ſollen dieſe
Aufbauarbeit beherrſchen.
Die Maßnahmen, die zu dem geſteckten Ziele
führen, werden einige Zeit in Anſpruch nehmen,
mit der die Ungeduld der Eiferer ſich abfinden
muß. Andererſeits verſichere ich, daß nichts vergeſſen werden
wird, was der Reinigung und Ordnung bedarf. In der
Polizei werden mehr perſönliche
Verände=
rungen notwendig werden, als in anderen
Ver=
waltungszweigen, und Härten werden ſich nicht
vermeiden laſſen. Ich bitte aber um das Vertrauen,
daß ich im Rahmen des Notwendigen mit unbeirrbarer
Gerechtigkeit verfahren und nicht kleinlichen
Rachegefühlen folgen werde. Insbeſondere ſind
Denunziationen aus der Beamtenſchaft nicht
geeignet, mein Handeln zu beeinfluſſen oder
den Denunzianten als beſonders verdienſtvoll
erſcheinen zu laſſen.
Im Vertrauen, daß die heſſiſche Polizei ſich gern und
auf=
richtig als wichtiger Teil in die Reihe der Träger der
natio=
nalen Erneuerung ſtellen wird, reiche ich jedem meiner
Mit=
arbeiter in kameradſchaftlicher Geſinnung die Hand. Und nun
ans Werk!
die Beamken hinker den nakionalen Regierungen!
Die im Landeskartell Heſſen des Deutſchen Beamtenbundes
zuſammengeſchloſſenen Reichsbahn=, Reichspoſt=, Reichsfinanz= und
ſonſtigen Reichsbeamten, ſowie die Landes= und Gemeindebeamten
bekennen ſich aufrichtig und eindeutig zur nationalen
Er=
hebung. In treuer berufsſtändiſcher und vaterländiſcher
Pflicht=
erfüllung wollen und werden ſie den nationalen Regierungen
mithelfen, den Weg zu ebnen, der führen ſoll zu
Wiederauf=
bau und Größe ihres heißgeliebten Deutſchen
Vaterlandes.
Die neue Verwalkungskommeiſſion
des Heſſiſchen Landestheakers.
Amtlich wird mitgeteilt:
Die Verwaltungskommiſſion des Heſſiſchen Landestheaters
beſteht für die Folge aus den Herren:
Staatspräſident und Miniſter für Kultus und Bildungsweſen
Dr. Werner (Vorſitzender); Miniſter des Innern, der
Finan=
zen und der Juſtiz Dr. Müller (ſtellvertretender Vorſitzender);
Landtagsabgeordneter Abt und Kammermuſiker Fichtmüller
(als Vertreter des Staates)
und aus den Herren Oberbürgermeiſter Mueller,
Stadt=
ratsmitglied Dr. Stroh und Stadtratsmitglied Schneider
(als Vertreter der Stadt Darmſtadt).
Die Hiſſung der neuen Reichskriegsflagge auf den
Kriegs=
ſchiffen erfolgte im Rahmen einer großen Flaggenparade.
Die im Zuſammenhang mit den Auguſtvorgängen erfolgten
Haftbefehle ſind aufgehoben worden. Das gilt auch für die
Ver=
haftung von vier Oſtpreußen, die nach der Wahl über die
deutſch=
öſterreichiſche Grenze zurückgekehrt ſind
Wie verlautet, wird das Reichspoſtminiſterium demnächſt eine
Friderieus=Marke herausbringen.
Hefſiſches Landestheaker.
Großes Haus. — Donnerstag, den 16. März.
„Die Walküre‟
Von Richarb Wagner.
Richard Wagner wird in dieſem ſeinem Ehrenjahre in
Darmſtadt wahrlich ſchlecht behandelt. Ein ſchöpferiſches Genie,
ein Muſiker, Dichter, Denker, wie er der Welt nur alle
Jahr=
hunderte einmal geſchenkt wird, ſoll nicht die gleiche Ehrung
finden, wie Goethe im vorigen Jahre. Das entſpricht nicht den
Wünſchen des Publikums. Es gilt nicht etwa, die ſogenannte
Wagner=Gemeinde zu befriedigen, wir alle wollen unſeren
großen beutſchen Meiſter geehrt ſehen! Was iſt bisher geſchehen
und was ſteht in Ausſicht?
An ſeinem Todestag ſchweigt das Landestheater zu Gunſten
des Konzerts eines italieniſchen Stars! In Konzerten
er=
ſcheinen verzettelt die C=Dur=Sinfonie, das Albumblatt, das
Siegfriedidyll. Kein Verſuch einer Vereinigung unter den
muſikpflegenden Verbänden, ein einheitliches Programm
auf=
zuſtellen. Im Landestheater wird mitten im Karneval mit nur
einer Orcheſterprobe Parſifal mit einem Gaſt nur eben recht
geſpielt. Vorher der Holländer mit Gaſt, Tannhäuſer und
Meiſterſinger, die ohnehin wären gegeben worden, mit je zwei
Gäſten. Als einzige Bemühung, die immer wieder verſchobene
Neu=Einſtudierung des Rheingolds. Wir bedauern nicht, daß
ſie nunmehr kaltgeſtellt ſein wird. Denn dieſes, lediglich als
Vorſpiel verſtändliche. Stück hätte doch nur bei einer
Auf=
führung des ganzen Zyklus Sinn; der ganze Ring wird uns
aber ſchon ſeit Jahren vorenthalten.
An allen deutſchen Bühnen, auch viel kleineren als
Darm=
ſtadt, werden in dieſem Jahre entweder ſämtliche Werke
Wagners oder Zyklen gebracht, faſt überall der Ring — mit
vollen Häuſern, vielfach die weniger gehörten Rienzi, Feen,
Liebesverbot oder Bruchteile von dieſen. Dort hat man
ſelbſt=
verſtändlich vorſorglich und planmäßig ein Enſemble geeigneter
Kräfte angeſtellt. Solche Vorausſicht und planmäßiges Arbeiten
gibt es bei unſerer Oper nicht, wo man von der Hand in den
Mund lebt, und Neu=Anſtellungen ſo verfehlt gemacht hat, daß
kaum ein einziges Wagner=Werk ohne Gaſt aufführbar iſt.
Heute erſchien die Walküre. Nicht etwa als lang vorbereitete,
würdige Feſtvorſtellung, ſondern hauptſächlich, um zwei Gäſte
auszuprobieren; eine Arbeit, die im vorigen Jahre am Platz
geibeſen wäre. Ausgeglichenheit der Leiſtungen und
Einheitlich=
keit des Stils konnte ſomit kaum erwartet werden. Zu be=
wundern war Dr. Schmidt=Iſſerſtedt, der ſich als äußerſt
geſchickter Dirigent bewährte, indem es ihm gelang, das Ganze,
trotz vieler Schwierigkeiten, zuſammenzuhalten und zu
Höhe=
punkten zu führen, die in erſter Linie ſein und unſeres Orcheſters
Verdienſt ſind. Schmidt=Iſſerſtedt iſt ein Wagner=Dirigent, der
Zukunft hat, und darf auf ſeinen Erfolg ſtolz ſein.
Von unſerem Enſemble iſt mit aufrichtiger Anerkennung der
Siegmund Joachim Sattlers zu nennen. Stiliſtiſch und
techniſch, wie verſtändlich, noch nicht fertig, in der Anlage richtig
und ausſichtsreich, bewies er auf dem ihm zweifellos am beſten
liegenden Gebiet als Wagner=Held, daß er nach perſönlicher
Ein=
ſtellung, geiſtiger Durchdringung und muſikaliſcher Beherrſchung
ſeiner Aufgabe nunmehr in das große Format hineinzuwachſen
im Begriffe iſt. Ein Siegmund von erfreulicher Friſche des
Tem=
peraments und gewinnender Kraft der ſtrahlenden ſtimmlichen
Mittel.
Auch Elſa Kment ſetzte mit Ernſt und Energie die ihr
zu Gebote ſtehenden großen ſtimmlichen und darſtelleriſchen
Mit=
tel ein. Aber ſie wirken nicht überzeugend. Die Sieglinde
be=
darf artgleicher Einſtellung, die E. Kment nicht eingeboren iſt.
Der muſikdramatiſche Stil widerſpricht ihrem perſönlichen Weſen,
ihrem muſikaliſchen Empfinden, ihrer geſangstechniſchen
Ausbil=
dung. Wagner=Rollen werden nie ihr Feld ſein können.
Ein darſtelleriſch und geſanglich hervorragender Hunding iſt
Theo Herrmann, der mit ſtarkem künſtleriſchem Gewicht in
ſeiner Rolle ſtand. Als Frika gab Inger Karen eine neue,
ſtarke Probe ihrer dramatiſchen und geſanglichen Begabung,
ſtil=
echt und ſicher in Geſte und Ausdruck.
Damen Harre, Domek, Karen, Bertholdt,
Heil=
mann, Gerhardt, Liebel, Toubart geſtützt, hielt ſich, großem Geſchick bis zum Schluſſe des Stückes hinausgezögert wird
tapfer.
Die Mutzenbecherſche Inſzenierung, die, oft genug beanſtandet, des Stückes entſcheidend iſt.
und ſo gut es eben geht brauchbar gemacht, übernommen werden
mußte, wird bei gelegenerer Zeit zu erneuern ſein.
Nun die Gäſte!
Als Brünhilde gaſtierte aushilfsweiſe Eliſabeth
De=
lius aus Zürich. Ihre äußere Erſcheinung iſt ungünſtig, ja
illuſionsraubend. Selbſt die ſchöne, ausgeglichene, vortrefflich
geführte Stimme, die ſie beſitzt, und die geſanglich feine
Durch=
führung vermochten dieſen Mangel nicht wettzumachen.
Den Wotan ſang Ernſt Fiſcher als Gaſt, der früher an
der Wiener Staatsoper tätig, in den letzten Jahren glänzend
be=
urteilte Gaſtſpiele in den Großſtädten Europas gab. Sein Auftreten
kennzeichnet, die Kultur der großen Bühnen. Eindrucksvolle äußere
Erſcheinung, großzügige Geſtaltungskraft geben ihm das Format.
Er iſt im Beſitz einer großen, jedem Ausdruck gefügigen Stimme,
eines ſchönen, warmen, kultivierten Materials. Ein Wotan von
großer darſtelleriſcher Geſchloſſenheit und Würde. Ein
Helden=
bariton beſter Qualität.
Trotz der zwei noch nicht immer ſicheren Neueinſtudierungen
und zwei unſerer Bühne ungewohnten Gäſte, wodurch manche
ſogenannte Schmiſſe vorkamen — der ganze zweite Akt litt an
ſtarker Nervoſität —, verſetzte das lange entbehrte, wundervolle
Werk das vollbeſetzte Haus in Begeiſterung.
Mehr Wagner, mehr deutſche Opern: das iſt die Forderung
des Tages!
v. H.
* Märchen von heufe.
Ein heiteres Volksſtück von Heinrich Rüthlein.
Von der Heſſ. Spielgemeinſchaft wird uns geſchrieben: Das
neue Bühnenwerk Heinrich Rüthleins, das am kommenden
Sams=
tag durch die Heſſ. Spielgemeinſchaft zur Uraufführung gelangt,
bedeutet in dem künſtleriſchen Schaffen unſeres beliebten
Heimat=
dichters einen neuen Schritt. Er verläßt damit ſeine bisherige
unbeſtrittene Domäne, das Kleinbürgertum Darmſtadts, in der
er Meiſterhaftes geſchaffen, indem er die Handlung in eine
länd=
liche Dorfgemeinde in der Umgebung Darmſtadts verlegt und
diesmal ländliches Kleinbürgertum in wirkſamen Gegenſatz ſtellt
zu Kreiſen der Großinduſtrie und techniſcher Akademiker, die
hoch=
deutſch ſprechen. Rüthlein hat ein modernes Märchen geſchaffen,
das in einem Vorſpiel angekündigt wird und dann als Handlung
ſich abſvielt mit Auto. Radio und Flugzeug, alſo den ſtolzeſten Er=
Das Walküren=Enſemble, durch die tragfähigen Stimmen der rungenſchaften unſerer modernen Technik, durch welche die
drama=
tiſche Geſtaltung der Vorgänge bedingt wird, wie auch ſchließlich
ein ganz modernes techniſches Problem die Löſung bringt, die mit
und da erſt die Frage löſt, die in der dramatiſchen Entwicklung
Als Vertreter alles Edlen Guten und Schönen, wie er zu
jedem Märchen gehört, iſt der junge lyriſche Dichter Krollenkopf
gegenübergeſtellt dem Vertreter des Böſen in dem ſkrupelloſen
Handelsvertreter Schanz, und wie es im Märchen alter Brauch
iſt, ſiegt endlich das Gute über die Schurkereien des Böſewichtes,
der mit Schimpf und Schande davongejagt wird. Mehr ſoll über
den Inhalt des Stückes zunächſt nicht verraten werden, um die
Spannung des Premierenpublikums nicht zu beeinträchtigen
Köſt=
liche Szenen ſpielen ſich ab bei den Honoratioren in dem
Dorf=
wirtshauſe, mehr noch aber in dem Schlafzimmer der Wirtsleute.
Dies alles um ſo mehr, da die Spielgemeinſchaft durch
ſorgfäl=
tigſte Vorbereitung und geeignete Rollenbeſetzung für einen
wir=
kungsvollen und glatten Ablauf des bühnentechniſch nicht leichten
Stückes Sorge getragen hat, um dem neuen Sprößling der
Rüth=
leinſchen Muſe zu erfolgreichem Bühnenleben zu verhelfen. H.
Freitag, 17. März 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 76 — Seite 3
Wechſel in der Reichsbankleitung.
Rückkrikt des Reichsbankpräfidenken Dr. Lukher. — Dr. Schacht zum Nachfolger gewählk.
Die amtliche Mitkeilung.
Berlin, 16. März.
In der heutigen Sitzung des Generalrats der Reichsbank
hat der Vorſitzende, Reichsbankpräſident Dr. Luther
unter eingehender Begründung den Antrag geſtellt, ihn
von ſeinem Amt als Reichsbankpräfident zu
entbinden. Der Generalrat hat von dieſem Entſchluß mit
allergrößtem Bedauern Kenntnis genommen und zum Ausdruck
gebracht, daß unter der Führung von Dr. Luther die
Inter=
eſſen der deutſchen Währung und die damit zuſammenhängenden
Wirtſchaftsintereſſen gewahrt ſind. Nach ſorgfältiger Prüfung
alles Für und Wider hat der Generalrat dennoch geglaubt, der
Beurteilung der Sachlage durch den Präſidenten zuſtimmen zu
müſſen, und hat demzufolge das Rücktrittsgeſuch
an=
genommen. Dem ſcheidenden Präſidenten wurde dabei vom
Generalrat herzlichſt gedankt für die hervorragenden Verdienſte,
die ſich Herr Dr. Luther in ſchwerſter Kriſenzeit um die deutſche
Wirtſchaft und Währung erworben hat.
Um keine Vakanz in der Leitung der Reichsbank eintreten
zu laſſen, ſchritt der Generalrat ſofort zur Wahl des
Nach=
folgers, und wählte einſtimmig den früheren
Reichsbankpräſidenten Dr. Hjalmar Schacht mit
Wirkung vom 17. März ab zum Präſidenten des
Reichsbankdirektorium. Um Beſtätigung des Herrn
Reichspräſidenten iſt nachgeſucht.
* Drei Jahre hat der frühere Eſſener Oberbürgermeiſter
und ſpätere Reichskanzler Dr. Hans Luther die Geſchäfte der
Reichsbank verwaltet. Jetzt hat er ſeinen Platz jenem Mann
überlaſſen, der faſt ein Jahrzehnt hindurch vor ihm an der
Spitze der Reichsbank ſtand.
Beide Männer ſtehen im beſten Alter, beide ſind voller
Arbeitseifer und Schaffensdrang, nur unterſcheiden ſie ſich durch
ihre Herkunft und Laufbahn. Während Dr. Schacht niemals
aus dem Bankgewerbe herausgetreten iſt, kam Luther aus der
Kommunalverwaltung in die Leitung des Reiches hinein.
Dr. Luther war ein kluger Beamter, der durch die Art ſeines
perſönlichen Umganges viele Menſchen gewann. Es hat ihm
auch an perſönlichem Mut nicht gefehlt, wie ſein Verhalten
beim Einbruch der Franzoſen in das Ruhrgebiet zeigte, wie er
es verſtand, als Reichsfinanzminiſter und Reichskanzler
Vor=
bildliches zu leiſten.
Am 12. März 1930 folgte Dr. Luther ſeinem Vorgänger
Dr. Schacht in der Leitung der Reichsbank. In dieſen drei
Jahren erwies er ſich als ein wahrer und echter Hüter der
Währung. Nun hat Dr. Luther freiwillig ſein Amt niedergelegt,
um eine Gleichſchaltung der Reichsbankpolitik mit der
Regie=
rungspolitik zu ermöglichen, um ſeinen Platz freizumachen für
Dr. Schacht, der das volle Vertrauen Adolf Hitlers genießt.
Wir möchten annehmen, daß Dr. Schacht, wie Dr. Luther in
ſeinem Rücktrittsſchreiben an den Reichspräſidenten zum
Aus=
druck gebracht hat, ſich auf keine Pläne einlaſſen wird, die unſere
Währung in Mitleidenſchaft ziehen könnten. Auf der anderen
Seite bleibt ihm die ſchwere Aufgabe ohne Antaſtung der
Währung der Reichsregierung die Hilfe zu leiſten, die von
ſeiten der Reichsbank im Intereſſe der Bekämpfung der
Arbeits=
loſigkeit=nptwendig iſt.
Die Gründe für Dr. Lukhers Rückkrikk.
Ueber die Gründe, die zum Rücktritt Dr. Luthers von der
Reichsbankleitung geführt haben, wird man am beſten
unter=
richtet durch einen Brief Dr. Luthers an den
Reichs=
präſidenten von Hindenburg, indem es u. a. heißt:
Bei der durch die jüngſten politiſchen Ereigniſſe
bevor=
ſtehenden Neuordnung vieler Verhältniſſe ſei es eine dringende
Staatsnotwendigkeit, daß die Reichsbank in allen Fragen von
Belang, die Währung, Kredit, öffentliche Finanzen und
Wirt=
ſchaftspolitik betreffen von Anfang an zugezogen wird, und in
enger Zuſammenarbeit mit der Reichsregierung die Autorität
ihrer Erfahrung und Sachkunde zur Geltung bringen kann. Eine
beſondere und ſogar vornehmliche Aufgabe des
Reichsbankpräſi=
denten ſei es, dieſe Verbindung durch ſeine Perſon herzuſtellen.
Aus den Erörterungen mit dem Herrn Reichskanzler habe Dr.
Luther entnehmen müſſen, daß bei der Reichsregierung gegen
eine derartige Ausübung des Reichsbankpräſidentenamts durch
ihn Hemmungen vorliegen. Beſtände aber in einer Stunde wie
der gegenwärtigen nicht auch von ſeiten der Reichsregierung
die Bereitwilligkeit zu enger und vertrauensvoller
Zuſammen=
arbeit, ſo müſſe die Sache ſelbſt darunter ſchweren Schaden
leiden. Dem wolle Dr. Luther vorbeugen, indem er den Poſten
des Reichsbankpräſidenten zu anderweitiger Beſetzung durch die
hierfür im Bankgeſetz vorgeſehenen Organe freimacht.
Daß die Reichsregierung keinerlei
Währungs=
experimente zu machen gedenkt, ginge nicht nur aus ihren
bisherigen Erklärungen hervor, ſondern ſei ihm vom Herrn
Reichskanzler ausdrücklich verſichert worden.
Dr. Luther.
Dr. Schacht.
Hindenburgs Dank an Dr. Lukher.
Auf das Schreiben Dr. Luthers gedachte Reichspräſident
von Hindenburg in einem ſehr herzlich gehaltenen Schreiben
mit Dankbarkeit und Anerkennung der vielfachen Verdienſte, die
Dr. Luther ſich in ſchickſalsſchweren Jahren als
Reichsfinanz=
miniſter und Reichskanzler wie auch als Reichsbankpräſident
um Deutſchland erworben habe. Seine Mitarbeit bei der
Ueber=
windung der Inflation und die Ueberleitung der geſamten
öffentlichen Wirtſchaft Deutſchlands in geordnete Verhältniſſe
würden als ſein beſonderes Verdienſt in der harten Geſchichte
der Nachkriegszeit weiterkeben. Ebenſo würden die Verdienſte
unvergeſſen bleiben, die Dr. Luther ſich als Leiter der Deutſchen
Reichsbank in der gefahrvollen Kriſenzeit der letzten Jahre um
die deutſche Währung erworben habe. Zum Schluß ſeines
Schreibens gibt Hindenburg der Hoffnung Ausdruck, daß die
großen Erfahrungen und die unermüdliche Schaffenskraft
Dr. Luthers auch künftig für unſer Vaterland nutzbringende
Verwendung finden mögen.
Brechung des Gewerkſchaftsmonopols
Schaffung einer zenkralen Arbeitsgemeinſchaft
der Berufsſtände.
Von unſerer Berliuer Schriftleitung.
Die Sozialdemokraten haben unmittelbar nach dem
No=
vemberumſturz dafür geſorgt, daß nur ſogenannte anerkannte
Gewerkſchaften zum Abſchluß von Tarifverträgen zugelaſſen
wurden. Damit wurde ein Gewerkſchaftsmonopol aufgerichtet,
das mehr als einmal in der ſchädlichſten Weiſe zu politiſchen
Zwecken benutzt wurde und zum Nachteil der Arbeiterſchaft als
Ganzes ausſchlug.
Kürzlich hat nun der Leiter der Siemenswerke, Friedrich
v. Siemens, den Vorſchlag gemacht, eine zentrale
Ar=
beitsgemeinſchaft zwiſchen den Unternehmern
und den Gewerkſchaften herzuſtellen. Seine Anregung
iſt beim DHV., dem Deutſchnationalen Handlungsgehilfen=
Verband, auf fruchtbaren Boden gefallen. Wir haben Grund zu
der Annahme, daß in der kürzlichen Unterhaltung zwiſchen dem
Reichskanzler Hitler und den Vertretern des DHV. das Problem
der Zentralen Arbeitsgemeinſchaft behandelt worden iſt. Wenn
nicht alles trügt, dürfte ſchon binnen kurzem mit der Schaffung
dieſer Arbeitsgemeinſchaft zu rechnen ſein in die aber die
verſchiedenen Organiſationen getrennt hineingehen ſollen, d. h.
daß auch die Gewerkſchaften ſich vorher in die einzelnen
Berufs=
organiſationen aufgliedern müſſen. Das gleiche gilt auch für die
Unternehmerverbände. In der zentralen Arbeitsgemeinſchaft
würden dann alle Gruppen gleichberechtigt ſein, alſo auch die
bisher nicht anerkannten Gewerkſchaften, die politiſch rechts
ſtehen, würden die gleichen Rechte wie die Gruppen der Freien
Gewerkſchaften beſitzen.
Bei den Freien Gewerkſchaften iſt übrigens ſchon ſeit
längerer Zeit das Beſtreben vorhanden, ſich von den
partei=
politiſchen Bindungen an die SPD. freizumachen, um als
Berufsverband geſicherter zu arbeiten. Daher iſt auch der Kampf
innerhalb der Sozialdemokratie in ein verſchärftes Stadium
getreten und hat zur Vertagung des Parteitages geführt.
Der G9A. zur nakionalen Mikarbeit bereik.
In einem Rundſchreiben an ſämtliche Berufs= und
Ehren=
amtlichen Mitarbeiter im Reiche ſchreibt der Bundesvorſtand
des GDA. u. a.:
Der Vizekanzler, Herr von Papen, hat am 4. März in
Mülheim a. d. Ruhr davon geſprochen, daß die Gewerkſchaften
ſtarke Pfeiler in der Volksbewegung ſein könnten. Wir
be=
grüßen dieſes Bekenntnis. Es entſpricht unſerer Auffaſſung
vom Weſen der Gewerkſchaftsarbeit. Das Ziel iſt, die
Ueber=
brückung der ſozialen Gegenſätze. Wir haben die Theſe vom
unüberbrückbaren Klaſſengegenſatz ſtets verworfen und in Wort
und Schrift unermüdlich um größeres Verſtändnis für den
Abwehrkampf der deutſchen Angeſtellten, wie gegen die
zu=
nehmende Proletariſierung geworben.
Die moderne Wirtſchaft kann nur beſtehen, wenn ſie den
Arbeitnehmer als Ausgleich für die auferlegten Opfer kulturell
höherſteigen läßt. Mit einer in Hoffnungsloſigkeit geſtoßenen
Arbeitnehmermaſſe kann kein Volk den Befreiungskampf aus
innerer und äußerer Not erfolgreich führen. Wir haben uns nie
als einſeitige Intereſſenvertretung empfunden. Wir wollen
Dienſt am Ganzen leiſten. Nur was der Geſamtheit dient, wird
auch für Einzelne und Gruppen nützlich ſein.
Die Regierung verfügt im neuen Reichstage über eine klare
arbeitsfähige Mehrheit, die es ihr ermöglicht, den ſeit Jahren
beſchrittenen Weg der Notverordnungen zu verlaſſen und die
wirtſchaftlichen Vereinigungen wieder zu ſtärkerer Mitarbeit
heranzuziehen. Das würde am ſchnellſten zu einer Verſöhnung
der Gegenſätze führen, die unſer Volk zerklüften. Manche
Maß=
nahme würde leichter getragen werden, wenn ihre
Unabwend=
barkeit in gemeinſamer Ausſprache vorher geklärt würde.
Die chriſtlichen Gewerkſchaften über das zukünfkige
Schickſal der deutſchen Gewerkſchaftsbewegung.
Der Gewerkverein Chriſtlicher Bergarbeiter Deutſchlands hielk
in dieſen Tagen in Königswinter ſeine 21. Generalverſammlung
ab, auf der der Vorſitzende des Geſamtverbandes der Chriftlichen
Gewerkſchaften, Otte, auf der Tagung u. a. folgendes ausführte:
Nichts iſt törichter als von Verboten der Gewerkſchaften zu
reden. Auch die neuen Machthaber haben erkannt, daß man
Ein=
richtungen, die organiſch aus dem Volksleben herausgewachſen ſind
nicht ausrotten kann. In der gegenwärtigen Revolution kommt
nicht allein die Unzufriedenheit, mit den ſtaatspolitiſchen
Ver=
hältniſſen zum Ausdruck, ſondern auch der Wille von Millionen
zu einer beſſeren Wirtſchafts= und Sozialordnung zu kommen. Daß
bei der Zukunftsgeſtaltung gerade die Gewerkſchaftsbewegung
maß=
gebenden Anteil haben wird und muß, iſt klar. Die deutſche
Ge=
werkſchaftsbewegung, vor allem die chriſtliche
Gewerkſchaftsbewe=
gung, haben ſich unvergängliche Verdienſte erworben in den
Re=
volutionsjahren, im Ruhrkampf und in der Zeit der
Separatiſten=
herrſchaft; und heute, wo in deutſchen Grenzlanden (z. B.
Saar=
gebiet) um deutſches Schickfal gerungen wird, ſtehen unſere Leute
mit im Vordertreffen.
Wir wollen auch in Zukunft mitarbeiten an der
Neugeſtal=
tung der wirtſchaftlichen und ſozialen Verhältniſſe. Unſer Ziel
bleibt: Zu arbeiten an der wirtſchaftlichen, geiſtigen und
ſitt=
lichen Hebung des Arbeiterſtandes, aber auch dem Volksganzen
und unſerem Vaterland zu dienen. Die „nationale
Konzentra=
tion” wird erſt dann Früchte tragen zum Segen des ganzen Volkes
wenn Arbeiter und Arbeitgeber zu gemeinſamer aufbauender
Arbeit zuſammentreten.
Miniſterpräſidenk Dr. Held zurückgekreken.
Miniſterpräſident Dr. Held hat ſeine Amtsgeſchäfte als
ge=
ſchäftsführender Staatsminiſter und Vorſitzender des
Miniſter=
rates niedergelegt. Reichskommiſſar von Epp hat daher eine
Ver=
ordnung erlaſſen, wonach die Befugniſſe des Geſamtminiſteriums
von jetzt ab ausſchließlich dem kommiſſariſchen Miniſterrat zuſtehen.
Die Befugniſſe des Miniſterpräſidenten und des Miniſters
des Aeußeren übernimmt als kommiſſariſcher Miniſterpräſident
General von Epp. Er ernannte zu kommiſſariſchen Miniſtern: Für
das Miniſterium des Innern den Staatskommiſſar Adolf Wagner,
für das Finanzminiſterium den Staatskommiſſar Siebert, für das
Juſtizminiſterium den Staatskommiſſar Dr. Frank, für das
Kul=
tusminiſterium den Reichstagsabgeordneten Schemm. Die
Staats=
kommiſſare zur beſonderen Verwendung. Hermann Eſſer und Ernſt
Rohm, ſowie der Staatskommiſſar Georg Luber bleiben im Amt.
Menſchen im Hokel.
(Union=Theater.)
Der ungewöhnliche Erfolg, den dieſer, von Hollywood mit
einer Bombenreklame geſtartete Film überall zu verzeichnen hat,
iſt hauptſächlich darin begründet, daß hier nicht ein Star,
ſondern gleich ein halbes Dutzend auftreten. Neben der Garbo,
die, ohne ſich vorzudrängen, durchaus die Vorherrſchaft führt,
werden ſo weltbekannte Darſteller geboten wie Joan
Craw=
ford. Wallace Beery, die beiden Barrymores,
Lewis Stone. Mit einem Wort; jede Rolle ein Star!
Dadurch iſt zweifells darſtelleriſch eine bemerkenswerte Höhe
erreicht, durch die der Wert des Films überhaupt erſt geſichert
wird; aber der Reichtum an wirklich guten Darſtellern hat auch
eine für den Geſamtfilm nachteilige Folge: die Perſonen ſind
alle etwas zu ſtark gezeichnet, ſie ſtehen alle miteinander zu ſehr
im Vordergrund und laſſen zu wenig Abſtand zwiſchen ſich,
ſie verdecken den Raum, in dem ſie ſich bewegen müßten.
Dadurch bringt ſich der Film ſelbſt um eine hübſche und
intereſſante Möglichkeit, die er gehabt hätte: die Atmoſphäre
des internationalen Hotels, in dem er ſpielt, als ſolche auf
die Leinwand zu bringen. Einige Anſätze die die Kamera in
dieſer Richtung macht, läßt die ganzen Möglichkeiten, die man
hier überging, ahnen; aber dann ſtehen immer wieder die
Stars ſelbſt vor der Linſe und wollen ihre — gewiß
vorzüg=
lichen — Leiſtungen zeigen.
Um von dieſen Einwänden, die der Film gerade wegen
ſeiner Qualität herausfordert, auf das Poſitive und Vorhandene
zu kommen. Da iſt zunächſt der ſehr wirkungsvolle Stoff, dem
vielgeleſenen Roman Vicky Baums entnommen. Erzählen läßt
ſich die Handlung nicht, da ſie aus einem Nebeneinander von
Einzelepiſoden beſteht, die hier auf eine ſehr gekonnte Weiſe
durcheinandergewirbelt ſind, wie überhaupt die Regie Edmund
Gouldings eine ſehr ſichere Hand und den untrüglichen
amerikaniſchen Inſtinkt für Reißer zeigt. Da ſind weiter die
ſehr gelockerten, ſchmiſſigen Dialoge, die vergeſſen laſſen, daß
wir hier ja nicht die Originale, ſondern ihre in deutſcher
Sprache nachgeahmten Stimmen hören. Gewiß keine ideale
Sache, ſo gut ſie techniſch gemacht iſt.
Greta Garbo ſpielt die ruſſiſche Tänzerin Gruſinskaja; ſie
beherrſcht die Uebergänge von kindlicher Verliebtheit und
An=
mut zu nervöſer Altersangſt, die Stufen zwiſchen zärtlichem
Glück und einſamer Enttäuſchung mit unerhörter ſeeliſcher
Fein=
heit, die am ſtärkſten in ſtummen Szenen hervortritt, wo ſich in
ſekundenſchnellen Geſten eine ganze Skala von Gefühlen ſicht=
bar abſpielt, winzige Dramen, dargeſtellt in einem Zucken des
Auges, einer leiſen Bewegung des Mundes. — Joan Crawford,
ſchön und kalt, ſich verkaufend mit reſignierter Sachlichkeit, den
leuchtenden Augen zum Trotz, zeigt eine große und energiſche
Schärfe der Zeichnung, neben der die Garbo faſt ſchwebend
wirkt. — Der emporgekommene Generaldirektor. Wallace
Greta Garbo.
Beerys gibt ein Zuviel, nicht an Brutalität, ſondern an
ſchlechten Manieren. Ebenſo trägt ſein Gegenſpieler, der kleine
totkranke Buchhalter Lionel Barrymore, der ſich noch einen
kümmerlichen Reſt von Lebensgenuß erjagen will, zu ſtark auf
und nimmt für ſeine, an ſich ſehr dankbare, Rolle zuviel Platz
ein. Dem hochſtapleriſchen, aber gutherzigen öſterreichiſchen
Baron endlich werden von John Barrymore ſympathiſche Züge
verliehen, ohne daß die Figur hinter einer gewiſſen
unmoti=
vierten Verhaltenheit lebendig hervorträte.
Im Ganzen: ein darſtelleriſch ausgezeichneter, regielich
virtuos gemachter Film, der ſeiner Wirkung auf ein breites
Publikum ſicher ſein kann.
n.
* Zum Tode Anni Ahlers.
Eine große und von ihrem Beruf und von ihrer Berufung
reſtlos erfüllte Künſtlerin iſt, wie wir geſtern bereits meldeten,
mit Anni Ahlers dahingegangen. Ja, es kann ruhig geſagt
werden, daß die Leidenſchaft, mit der ſie wirkte, an
ihrem=
frühen Tod — ſie wurde nur 27 Jahre — ſchuld iſt. Die
Ahlers=
ſtammte aus kleinſten Hamburger Verhältniſſen. Früh ſpürt ſie
in ſich das tänzeriſche und ſchauſpieleriſche Blut. Es gelingr
ihr, in einer Schule unterzukommen. In einem weſtdeutſchen:
Ballett macht ſie ſich mit den Brettern, die die Welt bedeutens
vertraut. Dann wird ſie im Breslauer Schauſpielhaus in der
Rolle der Lady Hamilton entdeckt. 1928 ſingt ſie zum erſten
Male die Barberina im Großen Schauſpielhaus unter der Regie
von Charell. Ein Sturm der Begeiſterung umbrauſt ſie, als ſie
an dieſem Abend nach unzähligen „Vorhängen” von der Bühne
abtritt. Der Erfolg bleibt ihr treu, als ſie ſpäter die
Haupt=
rolle in der Operette „Viktoria und ihr Huſar” übernimmt. Im=
Film hat ſie gleichfalls großen Erfolg. Vor einem Jahre
ver=
ließ ſie die Reichshauptſtadt und folgte einem Rufe an das
„His Majeſtie Theatre” in London. Viktoria und ihr Huſan
werden gegeben, ſpäter die Dubarry. Die Londoner ſind genau
ſo von ihr begeiſtert wie die eigenen Landsleute. Jeden Abend
dasſelbe Toben des Publikums, dasſelbe Rauſchen des
nicht=
endenwollenden Beifalls.
Dann aber kommt es zu Nervenkriſen. Kürzlich ſoll die
Künſtlerin, wie Londoner Blätter mitteilen, nachts im Schlaf
gewandelt und aus dem Fenſter geſtürzt ſein . . . Nun iſt ſie
hinter den großen Vorhang getreten, vor dem in Ergriffenheit
ſtehen all die Menſchen, die das Glück hatten, dieſe begnadete
Sängerin zu hören.
— Handels=Hochſchule Leipzig. Das Vorleſungsverzeichnis
für das Sommerſemeſter 1933 iſt vom Sekretariat zu beziehen,
das auch weitere Auskunft erteilt. Außer der Angabe der
Vor=
leſungen und Uebungen über Volkswirtſchaftslehre und verwandte
Wiſſensgebiete enthält das Verzeichnis Näheres über die
Zulaſ=
ſungsbedingungen zum kaufmänniſchen und
Handelslehramts=
ſtudium, Prüfungen Promotion uſw. Die Immatrikulationsfriſt
läuft vom 19. April bis 16. Mai; die Vorleſungen beginnen in
der letzten Aprilwoche. (Siehe auch Anzeige in der Sonntags=
Nummer.)
Seite 4 — Nr. 76
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 17. März 1938
L
In dankbarer Freude zeigen wir die Ankunft
unſerer Ellen an.
Emma Nicklas, geb. König
Georg Nicklas.
Darmſtadt, am 16. März 1933.
Hans Stammler
Hilde Stammler
geb. Bleek
Vermählte
Eſſen, 18. März 1933.
4
Köln=Kletienberg
Oelbergſtr. 79
()
Eſſen=Ruhr
Alfredſtr. 81
Für die uns zur Vermählung erwieſene
Auf=
merkſamkeit ſagen wir herzlichen Dank.
Anton Weigand u. Frau
Maria, geb. Treuſch
Darmſtadt, im März 1933.
(3721
Karl Markwort
EEmmi Markwort, geb. Lang
Vermählte
Steinackerſtr. 2 Rhönring 73
Kirchliche Trauung: Samstag, 18. März,
nachm. 3 Uhr, in der Martinskirche.
Dankſagung.
(Statt Karten.)
Für die zahlreichen Beweiſe herzlicher
Teilnahme beiunſerem ſchweren
Ver=
luſt ſagen wir auf dieſem Wege
un=
ſeren aufrichtigen Dank. (3723
Marie Thurm
und Kinder.
Darmſiadt, den 15. März 1933.
Fräulein,
blond, kath., g.
Ver=
gangenh., ſucht
an=
ſtändigen, ſoliden
Auserwählte
Edelobſtbäumchen,
Beerenſträucher,
Roſenbäumchen und
Herrn zwecks Heirat Edelroſen ſow.
Blu=
kennen zu lernen. men aller Art weg.
Offert. mit Bildu.
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Am 12. März wurde meine liebe Frau, Schwiegermutter, Schwägerin
und Tante
Frau Marie Daum
geb. Seehaus
im 76. Lebensjahr von ihrem ſchweren Leiden durch den Tod erlöſt.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Konrad Daum.
Darmſtadt, den 16. März 1933.
Schützenſtr. 9.
Die Beerdigung fand in der Stille ſtatt.
1,1 Bronze=Puten.
32er,
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legend.
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Todes=Anzeige.
Unſere liebe
Oberſchweſter Berti Sepſen
iſt heute vormittag von ihrem ſchweren Leiden
erlöſt worden.
Der Hauptvorſtand des Alice=Frauenvereins.
Oberin und Schweſtern des Alice=Hoſpitals.
Darmſiadt, den 16. März 1933. (3730
Die Beerdigung findet Samstag, den 18. März,
vor=
mittags 11½ Uhr, von der Kapelle des alten Friedhofes
aus ſtatt.
la amerik. Garten=
Bromb.=Pfl.
Land=
wehrſtr. 9, II.,vorm.”
Meinen verehrlichen Abonnenten
von Darmſtadt teile ich hierdurch
höflichſt mit, daß der bisherige
Ueberbringer d. Zeitſchriften, Herr
L. Stein in Darmſtadt, meine
Abonnenten nicht mehr mit
Zeit=
ſchriften beliefert. Die Lieferung
wird durch Herrn Rudolf Wenzens
in Darmſtadt, der mit einem
Aus=
weis von meiner Firma verſehen
iſt, beſorgt. Für den Fall, daß
die Lieferung durch den Wechſel
eine Stockung erleidet bitte ich
höflichſt, ſich ſchriftlich an mich
gegen Erſtattung der Portokoſten
zu wenden.
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 76 — Seite 5
Freitag, 17. März 1933
Aus der Landeshaupkftadt
Darmſtadt, den 17. März 1933
Polizeidirekkor-Wechſel in Darmſtadt.
Polizeidirektor Reg.=Rat
Dr. Jvers.
Dr. Otto Ivers iſt am 12.
Januar 1895 in Neumünſter
(Holſtein) geboren. Er ſtudierte
in Kiel und trat am 1. April
1914 als Einjährig=
Freiwilli=
ger in die Armee ein. Als
ak=
tiver Offizier, machte er den
Krieg mit und wurde
mehr=
mals verwundet. Nach
Kriegs=
ende ſetzte er ſein Studium
fort — Kiel, Münſter,
Frei=
burg —. Dr. Jvers gehörte
dann eine Weile der
Marine=
brigade Kapitän Ehrhardt an.
1923 trat er als Chemiker in
die hieſige Fa. Merck ein. Seit
etwa 4 Jahren gehört er der
NSDAP. an, war Führer der
Standarte 115 und leitete als
ſolcher in der vergangenen
Woche die Beſetzung des
Innenminiſteriums bei der
Einſetzung des
Reichspolizei=
kommiſſars.
Polizeidirektor Dittmar.
Der bisherige Darmſtädter
Polizeidirektor Dittmar, der
zur Dienſtleiſtung ins
Innen=
miniſterium berufen wurde, iſt
am 17. Januar 1884 in Gießen
geboren. Die Jugendjahre
ver=
brachte er in Darmſtadt,
ſtu=
dierte ſpäter die Rechte in
Berlin. Heidelberg und Gießen.
Der Ausbruch des Krieges ſah
ihn an der Front, wo er faſt
ohne Unterbrechung bis zum
Kriegsende weilte. Im Krieg
hat er ſich mehrfach
ausgezeich=
net und erhielt u. a. das
Ritterkreuz des
Hohenzollern=
ordens. Nach dem Kriege war
er Regierungsrat im
Innen=
miniſterium, ſpäter
Polizei=
direktor in Offenbach. Vor
etwa 1½ Jahren wurde er als
Nachfolger Dr. Uſingers nach
Darmſtadt berufen und mit
der Leitung der
Polizeiverwal=
tung der Hauptſtadt betraut.
Epangeliſcher Landeskirchenkag.
EPH. Wie man uns mitteilt, wird der Heſſiſche Evangeliſche
Landeskirchentag Mitte Mai zu einer mehrtägigen Sitzung
zu=
ſammen” eten.
Vor der Ausgabe neuer Briefmarken. Die Deutſche Reichspoſt
hat die notwendigen techniſchen Vorarbeiten eingeleitet, um in
nächſter Zeit die Pfennigwerte der Freimarken allgemein mit dem
neuen, reliefartigen Bildnis des Herrn Reichspräſidenten von
Hindenburg herauszugeben. Die diesjährigen, wie immer im
Herbſt erſcheinenden Wohlfahrtsmarken werden Bilder aus den
Werken Richard Wagners tragen. Ferner plant die Deutſche
Reichspoſt ſpäter auch Sondermarken mit den Bildniſſen großer
deutſcher Perſönlichkeiten in beſchränkter Anzahl herzuſtellen und
ſie neben den Marken der Hindenburgausgabe in den Verkehr. zu
ſetzen
Heſſiſche Spielgemeinſchaft. Für die Uraufführung von
Ruryleins heiterem Volksſtück „Märchen von heute”, am
Samstag, dem 18. März, für die ſich auch auswärtige Bühnen
intereſſieren, hat der Vorverkauf ſo lebhaft eingeſetzt, daß
recht=
zeitige Kartenbeſchaffung unbedingt zu empfehlen iſt. Um auch
den Geſchäftskreiſen den Beſuch der Vorſtellung zu ermöglichen,
iſt der Beginn auf 20 Uhr angeſetzt worden. Es gelten die
Ein=
heitspreiſe.
— Ausſtellung von Schülerarbeiten aus dem Modellier=
Unter=
richt von Frau L. Federn=Staudinger. In der Alice=Eleonoren=
Schule ſind im Anſchluß an die Frühjahrsausſtellung der Schule
(ſiehe Anzeige Dienstag, den 13. März) keramiſche Arbeiten
aus=
geſtellt, entworfen und ausgeführt von Kindern vom 6.
Lebens=
jahre an und von Erwachſenen. Köpfe, Akte, Tiere nach dem
Leben und aus dem Gedächtnis, Weihnachtskrippen nach eigenen
Entwürfen der Schüler. Doſen, Schalen uſw. Nähere Auskunft
über den Unterricht daſelbſt. Die Ausſtellung iſt geöffnet vom
19. bis 23. März.
Sefſiſches Landestheater.
Großes Haus Freitag.17. März 19½4—28½ Uhr. D. 16.
Die Blume von Hawai.
0.60—5.00 Mk. Samstag,
18. März 20—23 Uhr
Dſt. Volksb. C. 12 Gr. 1—
Die Blume von Hawai. Preiſe 0.60—5.00 Mk. Sonntag.
19. März 17—22 Uhr
Parſifal.
Preiſe 0.70—5.50 Mk. Kleines Haus. Samstag,
18. Anf. 20, Ende nach 22 Uhr.
Märchen von heute.
Preiſe 0.60—0.90 Mk Sonntag.
19. März —22¾ Uhr. Zuſ.=Miete IV 8
Marius ahoi!
1.70—3.80 Mk.
— Heſſiſches Landestheater. Die weltberühmte Revueoperette
„Die Blume von Hawai”, deren Schlager heute von allen
Tanzkapellen geſpielt werden, wird heute abend unter der
muſika=
liſchen Leitung von Karl Maria Zwißler wiederholt. — Am
Sonntag den 19. März, wird Richard Wagners
Bühnenweihfeſt=
ſpiel „Parſifal” unter der muſikaliſchen Leitung von Karl
Maria Zwißler wiederholt. Beſetzung: Parſifal: Joachim Sattler,
Kundry: Inger Karén. Gurnemanz: Theo Herrmann, Klingſor:
Heinrich Kuhn. — Gaſtſpiel Paul Wegener. Heute
be=
ginnt der allgemeine Vorverkauf für das einmalige Gaſtſpiel Paul
Wegeners am 21. März mit „John Gabriel Borkmann”, von
Ibſen. (Preiſe 0.80—4.50 RM.) Im Enſemble: Irene Trietſch,
Hedwig Wangel.
— Siebentes Sinfonie=Konzert des Heſſiſchen Landestheaters.
Am 27. März findet das 7. Sinfoniekonzert unter Leitung von
Generalmuſikdirektor Erich Kleiber ſtatt. Es gelangen Werke
von Weber. Schubert, Mozart und Joh Strauß zur Aufführung.
Die Induſtrie im Wirtſchaftskampf.
Jahreshaupkverſammlung der Darmſtädter Induſtriellen=Bereinigung E. V., Darmſtadt.
Hoffnungen der hefſiſchen Induſtrie
auf eine beſſere Zukunfk.
Am Donnerstag fand die Jahrehauptverſammlung der
Darm=
ſtädter Induſtriellen=Vereinigung E. V., Darmſtadt, ſtatt, die
mit einer Anſprache des Vorſitzenden, Herrn Fabrikdirektor Fr.
May i. Fa. Motorenfabrik Darmſtadt AG., eröffnet wurde.
Der Redner führte aus: Der Rückblick auf den
Wirtſchafts=
ablauf des Jahres 1932 erweckt keine erfreulichen Erinnerungen.
Wie anderwärts im Deutſchen Reich ſtanden auch unſere
Mit=
gliedsfirmen in einem ſchweren Kampf um die Erhaltung ihrer
Exiſtenz. Die fortdauernde Kriſe ermöglichte keine weſentliche
Entlaſtung des Arbeitsmarktes, ſie zwang vielmehr zu weiteren
Einſchränkungen. In der deutſchen Maſchineninduſtrie — die
mir am nächſten ſteht — betrug z. B. der Beſchäftigungsgrad nur
noch etwa 31 Proz. der Normalbeſchäftigung. Der Auftragseingang
ging gegenüber dem ſchon ſehr ſchlechten Stand von 1931 noch
um weitere 40 Prozent zurück. Für den deutſchen Maſchinenbau
war das Jahr 1932 das ſchlechteſte Wirtſchaftsjahr in der Reihe
der ſchweren Kriſenjahre überhaupt. Die Geſamtproduktion
er=
reichte kaum den an und für ſich niedrigſten Stand der
Erzeu=
gung des Jahre 1895. In anderen Induſtrien dürfte die
Ent=
wicklung der Verhältniſſe nicht viel beſſer geweſen ſein.
Erfreu=
lich war lediglich die Tatſache, daß die deutſche Maſchinenausfuhr
im Herbſt des Jahres 1932 ſo hoch war, wie diejenige der
Ver=
einigten Staaten und England zuſammen.
Dieſe Feſtſtellungen würden Veranlaſſung geben, ſehr
peſſi=
miſtiſch in die Zukunft zu blicken, wenn nicht in der zweiten
Hälfte des Jahres 1932 ſich Anzeichen für eine Beendigung des
wirtſchaftlichen Niedergangs bemerkbar gemacht hätten. Dieſe
Anſicht findet in dem kürzlich veroffentlichten Bericht des
Inſti=
tuts für Konjunkturforſchung ihren Niederſchlag in den Worten:
„Mit dem Jahre 1932 hat Deutſchland die Kriſis, die ſeine
Wirtſchaft bis in die Grundfeſten erſchütterte, im weſentlichen
überwunden. Der Konjunkturumſchwung wurde beendet und
jene Talſohle erreicht, nach deren Durchführung ein neuer
Auf=
ſtieg, der Konjunkturaufſchwung, beginnen kann.”
In der Zwiſchenzeit iſt in Deutſchland der ſich ſchon im Jahre
1932 immer ſtarker andeutende Umſchwung der politiſchen
Ver=
hältniſſe eingetreten. Die Unſicherheit der innerpolitiſchen Lage,
die zur Verſchlechterung des Geſamtwirtſchaftsablaufs nicht
un=
weſentlich beigetragen hatte, iſt beſeitigt. Wenn die Entwicklung
auch keineswegs abgeſchloſſen iſt, ſo kann zunächſt als ganz
bedeut=
ſamer Faktor feſtgeſtellt werden, daß dem Neben= und
Gegen=
einanderarbeiten zwiſchen Reich und Ländern entſchloſſen und
entſchieden ein Ende bereitet iſt. Das Vertrauen, das der neuen
Reichsregierung durch den Ausgang der Reichstagswahl
ausge=
ſprochen worden iſt, läßt die Annahme zu, daß nunmehr die
Bahn frei iſt für eine ſtetige Entwicklung der allgemeinen
poli=
tiſchen und auch der wirtſchaftlichen Dinge. Gerade das
Vor=
handenſein des Vertrauens iſt für alle im Wirtſchaftsprozeß
Tätigen die weſentliche Grundlage für ein erfolgreiches und
er=
ſprießliches Zuſammenarbeiten. So hoffen wir, daß die Zeit der
Erſchütterungen der Volkswirtſchaft von der politiſchen Seite her,
die ſich für Arbeitgeber und Arbeitnehmer in gleichem Maße
un=
heilvoll ausgewirkt haben, vorüber iſt.
Die auf allen Gebieten unſeres volklichen Lebens notwendige
Aufbauarbeit kann nunmehr einſetzen. Bei ihrer Inangriffnahme
werden Reichsregierung und Länderregierungen auf die
Beach=
tung wirtſchaftlicher Grundgeſetze hohen Wert legen müſſen. Eine
Beſſerung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe wird nur eintreten
können, wenn ſich die in den Rahmen der nationalwirtſchaftlichen
Belange eingliedernde Initiative des Unternehmers frei und
von Feſſeln ungehemmt auszuwirken vermag. Hierzu gehört
neben der Stärkung der Verantwortungsfreudigkeit und des
Ver=
antwortungsbewußtſeins des Einzelnen die Herbeiführung
ein=
facher, klarer und geſunder Verhältniſſe auf dem Gebiete des
Steuerweſens und der geſamten ſozialen Verſicherung. Die
Mil=
derung der Steuerlaſten für Arbeitgeber und Arbeitnehmer iſt
ebenſo nötig, wie die Senkung der ſozialen Abgaben, die in ihrer
ſeitherigen Höhe nicht mehr getragen werden können.
Die Induſtrie erkennt die Notwendigkeit an, daß der
zuſam=
mengebrochenen Landwirtſchaft geholfen wird; nur bei
Vorhan=
denſein eines lebensfähigen Bauernſtandes iſt für den
Innen=
markt eine Belebung und Geſundung zu erwarten. Jedoch muß
vermieden werden, daß die Herbeiführung beſſerer Verhältniſſe
in der Landwirtſchaft nicht eine weitere Einſchränkung und
Ver=
nichtung der Exportwirtſchaft nach ſich zieht. Die deutſche
In=
duſtrie und das deutſche Volk ſind, um leben zu können, auf den
Export angewieſen. Nur bei ausreichenden Exportmöglichkeiten
iſt die Induſtrie in der Lage, ihren Arbeitnehmern auskömmliche
Beſchäftigungsmöglichkeiten zu geben. Deshalb würde eine
Be=
ſchränkung der Ausfuhr die Zahl der Arbeitsloſen vermehren,
die Konſumkraft ſchwächen und ſich zum Schaden der
Landwirt=
ſchaft auswirken.
So notwendig die Inangriffnahme von Arbeiten zur
Beſei=
tigung und Milderung der Arbeitsloſigkeit iſt, ſo wird für die
öffentliche Arbeitsbeſchaffung als Grundlage zu beachten ſein, daß
nur ſolche Objekte zur Ausführung gelangen, die wirklich
volks=
wirtſchaftlich nützlich ſind und bei denen das aufgewendete
Ka=
pital aus dem Zukunftsvertrag verzinſt und getilgt werden kann.
Die Ausführung dieſer Arbeiten nuß dem freien Unternehmer
übertragen werden
Der Herr Reichskanzler hat namens der Reichsregierung alle
aufbauwilligen Kräfte zur Mitarbeit aufgerufen. Die deutſche
Induſtrie wird ſich dem Ruf zur Erneuerung des Staats= und
Wirtſchaftslebens nicht entziehen. Die Darmſtädter Induſtriellen=
Vereinigung wird an ihrem Platze und im Rahmen ihres
Auf=
gabenberei des mitwirken an der Neugeſtaltung der Dinge zum
Beſten unſeres Volkes, ſeiner Wirtſchaft und den in ihr tätigen
Unternehmer und Arbeitnehmer.
Meine Ausführungen möchte ich nicht abſchließen, ohne der
neuen heſſiſchen Landesregierung die Grüße und Glückwünſche der
Darmſtädter Induſtrie ausgeſprochen zu haben. Die neue
Regie=
rung, die von dem Vertrauen weiter Volkskreiſe getragen iſt,
hat durch den Herrn Staatspräſidenten den Ruf rgehen laſſen,
ſie in ihrer Aufbauarbeit rückhaltlos zu unterſtützen. Ich darf
zum Ausdruck bringen, daß die Darmſtädter Induſtrie bereit ſein
wird. an einer Beſſerung und Feſtigung der politiſchen und
wirt=
ſchaftlichen Verhältniſſe im Intereſſe des Geſamtwohls poſitiv
mitzuarbeiten. Ich verbinde hiermit zugleich die Bitte, daß die
neue Regierung den Nöten und Schwierigkeiten der induſtriellen
Unternehmungen weitgehendes Verſtändnis entgegenbringen und
ſich bei den zuſtändigen Reichsbehörden für eine Förderung der
Belange der heſſſichen Induſtrie nachhaltig einſetzen möge.
Die Verſammlung erledigte die Regularien. Als Vorſi ende
wurden die Herren Direktor Fr. May und Dr. e. h. A.
Kle=
fenz wiedergewählt. Im Anſchluß hieran ſprach Herr
Rechts=
anwalt Dr. Hermann Neuſchäffer, Fachanwalt für
Steuer=
recht, über das Thema „Das Gebot der Rechtsſicherheit in der
ſteuerlichen Rechtſprechung‟. Die gut verlaufene Veranſtaltung
ſchloß der Vorſitzende mit dem Wunſche, daß das Jahr 1933 für
die deutſche Wirtſchaft und für die Darmſtädter Induſtrie ſich
günſtiger geſtalten möge als die Vorjahre.
Oberſchweſter Berli Jepſen vom Alice=Hoſpikal F.
Am 16. März iſt die langjährige Oberſchweſter des Alice=
Hoſpitals Berti Jepſen nach ſchwerem Leiden heimgegangen.
Schweſter Berti kam 1903 in das Alice=Hoſpital, war zunächſt
mit Unterbrechungen daſelbſt tätig, gehörte ſeit 1914 dauernd dem
Alice=Frauenverein als Schweſter an und wurde am 1. 4. 1922
vom Hauptvorſtand zur Oberſchweſter im Alice=Hoſpital ernannt.
Mit der Treue, die ihrem Charakter in beſonderem Maße zu
eigen war, hat ſie in all dieſen Jahren ihre ganze Kraft dem
Alice=Hoſpital gewidmet und war in ſteter Sorge um ſein
Ge=
deihen bemüht. Ausgeſtattet mit vorzüglichen geiſtigen
Fähig=
keiten und klarem Ueberblick, hat ſie ihre Aufgaben zielbewußt
durchgeführt, und ihr iſt es in erſter Linie mit zu verdanken, daß
das Alice=Hoſpital auch in den ſchweren Zeiten der
Nachkriegs=
jahre und der Inflation ſeine Exiſtenz behaupten konnte.
Bei der Neueinrichtung des Alice=Heims im Jahre 1931
(früher Merckſche Villa) leitete Schweſter Berti, obwohl ſchon
länger leidend, die Arbeiten, und war unermüdlich tätig, bis ſie
im März vorigen Jahres aufs Krankenlager geworfen wurde,
von dem ſie nicht wieder aufſtehen ſollte. Das letzte halbe Jahr
wurde ſie noch in dem ihr lieb gewordenen Alice=Heim gepflegt,
und ein ſanfter Tod erlöſte ſie nun von ihren Leiden.
Ihr Gedächtnis wird aber in allen, die mit ihr
zuſammen=
kamen, fortleben, und ihr Wirken unvergeſſen bleiben. R. 1. P.
Sammlung für das Neunkirchener Hilfswerk.
In der Geſchäftsſtelle des „Darmſtädter Tagblatts”, liegt
während den Geſchäftsſtunden eine Liſte auf zum Einzeichnen
von Spenden für die durch das Neunkirchener Exploſionsunglück
in Not geratene Bevölkerung. Der Stammtiſch Alte Weinheimer
Corpsſtudenten hat durch Herrn Oberbaurat Becker 70.— RM.
gezeichnet.
— „Löſung der Oſtfrage iſt das Aufreißen der Tore in die
deutſche Zukunft!” Jeder gute Deutſche muß wünſchen, ſich zu
unterrichten über deutſches Oſtland, deſſen Koloniſation Heinrich
von Treitzſchke als die größte Tat der deutſchen Geſchichte
bezeich=
nete. Direktor Dipl.=Ing. Fricke, Frankfurt a. M., wird in den
nächſten Wochen an zwei Abenden über den deutſchen Oſten
ſprechen. Der erſte Vortrag findet am Sonntag abend, im „
Für=
ſtenſaal”, ſtatt. Die Deutſchnationale Volkspartei, Darmſtadt,
bittet ihre Mitglieder um zahlreiche Beteiligung
— Deutſcher Oſtmarkenverein. Darmſtadt. Wir empfehlen
un=
ſeren Mitgliedern und Freunden dringend, alle Vorträge zu
be=
ſuchen, welche die brennende Frage der deutſchen Oſtmark
be=
rühren. So ſpricht auf Veranlaſſung des Deutſchen Oſtbundes
Direktor Fricke am Sonntag, den 19. März, abends 8.15 Uhr, im
Fürſtenſaal, über „Die deutſche Oſtmark, wie ſie wurde und war.”
— Orpheum. Heute Freitag, 17. März, abends 8.15 Uhr,
beginnt das Gaſtſpiel des Meiſter=Illuſioniſten „Kaſifikis”, der
mit ſeinen 20 verſchiedenen Zauberattraktionen das Publikum
in nie gezeigter Art ins Staunen verſetzt. Im vorausgehenden
Varietéteil bietet das Programm erklaſſige Varietéakte, u a.
hervoragende Tanzdarbietungen. Man ſichere ſich rechtzeitig
Kar=
ten im Vorverkauf. (Siehe Anzeige.)
Kundgebung der Behörden=Angeſtellkten.
Anläßlich ſeines diesjährigen Bezirkstages veranſtaltet der
Bezirk Heſſen/=Heſſen=Naſſau im Reichsverband der Büro=
Angeſtellten und Beamten, e. V., die
Berufsorganiſa=
tion der Behördenangeſtellten, in Darmſtadt, am Sonntag, den
19. März, vormittags 10.30 Uhr, im großen Saale der „Krone‟
eine Kundgebung. Das Leitwort der diesjährigen Tagung iſt:
„Der Rufnach Gerechtigkeit”. Als Angeſtellte in den
Behörden, zum Teil bereits ſeit 10 und mehr Jahren im
öffent=
lichen Dienſt tätig, tragen ſie in einer Doppelſtellung ſowohl die
zermürbende Unſicherheit ihrer Stellung, gleich den Angeſtellten
der freien Wirtſchaft die hohen Soziallaſten und werden ſeit
langen Monaten dazu noch in gleicher Höhe wie die
Beamten=
ſchaft den Gehaltskürzungen unterworfen. Die
Behördenange=
ſtellten im R.D.B. glauben daher gerade heute, nachdem ihnen
für ihre verantwortungsbewußte und langjährige Dienſtleiſtung
immer wieder die Anerkennung gezollt wurde, das Recht zu haben,
mit Stolz auf dieſe Anerkennung ihre Verbundenheit mit Staat
und Regierung, und auch ihre Dienſtbereitſchaft fernerhin zu
be=
kunden. Bei voller Anerkennung des Berufsbeamtentums wollen
ſie nach wie vor ihre volle Arbeitskraft in den Dienſt der
öffent=
lichen Verwaltung ſtellen, um Schulter an Schulter mit der
Beam=
tenſchaft am Auf= und Ausbau des deutſchen Vaterlandes
teil=
zutragen.
Seit Beſtehen des Verbandes war ſeine Verbandsdeviſe
„chriſtlich=national” war ſeine Arbeit die „berufsſtändiſche”
Ar=
beit. Nach mehr als zehnjährigem Wirken für die
Behördenange=
ſtellten in dieſem Sinne, hat das deutſche Volk ſich in ſeiner
überwiegenden Mehrheit für ſeine künftige politiſche Geſtaltung
zu der gleichen Anſchauung bekannt. Ohne hieraus jetzt ein
be=
ſonderes Vorrecht für ſich herleiten zu wollen, erwarten aber die im
RDB zuſammengeſchloſſenen Behördenangeſtellten, daß ſie als die
langjährigen Mitarbeiter auch weiterhin in ihrer Stellung
ge=
ſichert, entſprechend ihrer Leiſtungsfähigkeit zum öffentlichen Dienſt
herangezogen werden. Von den Behördenangeſtellten erwarten
ſie, daß ſie nunmehr geſchloſſen den Weg zum RDB., ihrer
Berufs=
organiſation, finden, um gemeinſam an dem Ausbau ihres
Stan=
des mitzuarbeiten: „chriſtlich=national und berufsſtändiſch”!
— Evangeliſche Gemeinſchaft: Frühlingsfeier. Zu der am
Sonntag, den 19. März, abends 8 Uhr, ſtattfindenden
Frühlings=
feier werden die Mitglieder, Freunde und Gönner der
Evangeli=
ſchen Gemeinſchaft, Schulſtraße 9, freundlichſt eingeladen. Die
Chöre (Gem.=Chor. Streichorcheſter und Gitarrenchor) werden zur
Verſchönerung der Feier ihr möglichſtes tun. Im Mittelpunkt
des Abends ſteht die Anſprache: „Geiſtesfrühling im
Menſchen=
herzen” von Herrn Prediger Veihelmann. Ein abwechſlungsreiches
Programm wird jedem Zuhörer einige Freudenſtunden bieten.
— Die Turngemeinde Darmſtadt 1846 lädt die Mitglieder
zur Wanderjahresſchlußfeier am Samstag, dem 18. d. M., ein.
die abends um 8.30 Uhr im Kneipſaal des Turnhauſes
abge=
halten wird. Gleichzeitig weiſt ſie darauf hin, daß am Sonntag,
dem 19. d. M., ein Nachmittagsſpaziergang nach Roßdorf
ſtatt=
findet, zu dem der Abmarſch auf 2 Uhr an der
Odenwaldbahn=
brücke in der Dieburger Straße feſtgeſetzt iſt. Auch hierzu ſind die
Mitglieder herzlichſt eingeladen.
Jetzt auch WNEA
Mlild, leicht schäumend,
ganz wundervoll im
Ce=
schmack. Ein spontanes
Urteil: „lch gebe meine
Zahnpasta, die ich ein
Jahrzehnt benutzte, auf
und nehme nur noch
NIVEA=Zahnpasta.
Qualität: NIVEA
Preiswert und gut!
Mür Aocch.
Oade Witen.
Woher diese Wirkung? Vom
Euzerit — und das ist in keiner
anderen Hautcreme enthalten.
Sie wissen’s ja selbst: Nivea-
Creme gibt der Haut jenes
feine, weiche, frisch-gesunde
Aussehen, das wir alle so gern
haben, und um das wir die
Jugend so sehr beneiden.
15, 24, 40, 54, 60 Pf. und RM 1.
[ ← ][ ][ → ]Seite 6 — Nr. 76
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Der Polksbankprozeß.
Weitere Zeugenvernehmung
über Konſorkial= und Spekulakionsgeſchäfte.
Nach zweitägiger Unterbrechung begann die Verhandlung am
Donnerstag mit einer 2. Vernehmung des Bankbeamten
Wiede=
mann als Zeuge. Seine Bekundungen betreffen vorwiegend die
Kon=
ſortialgeſchäfte die Effektenabwicklungskonten und die
Spekula=
tionsgeſchäfte Beckers, ſoweit ſich dieſe auf dem Konto pro diverse
abſpielten. Ein Teil der Konſortialgeſchäfte kam dem Zeugen erſt
im Verlauf der Unterſuchung zur Kenntnis. — Die Anweiſung
zur Teilung des Kontos Weiler und Becker, ſoweit der Zeuge ſich
erinnert, war zuerſt von Becker ausgegangen, wie dieſer auch die
Vorſchriften über die Bewertung der von den Direktoren an die
Volksbank gegebenen Papiere angeregt hatte. Ferner bekundet
der Zeuge, daß die beiden Vorſtandsmitglieder zwar die
Abrech=
nungen und Korreſpondenz der beiden Abwicklungskonten nicht
angenommen, die Schuld aber als die ihre anerkannt hätten. Von
der Haltung, die der Aufſichtsrat zu der Frage der
Effektenabwick=
lungskonten einnahm, iſt dem Zeugen nichts bekannt, auch kann
er nichts darüber ſagen, wie weit die Zuſchreibung der Dividenden
und der Tantieme geeignet war, den Zinſendienſt zu regulieren
nder gar zur Amortiſation beizutragen. Aus den Ausſagen des
„Zeugen über das Konto pro diverse iſt zu entnehmen, daß es ſich
bei den Transaktionen Beckers auf dieſem Konto im weſentlichen
um Termingeſchäfte handelte. Er glaubt nicht, daß der Angeklagte
das Konto zu Hilfe nahm, um Steuerhinterziehung zu ermöglichen
yder ſeine übrigen Konten zu entlaſten, er nimmt vielmehr an,
daß Becker habe vermeiden wollen, daß man Anſtoß daran nahm,
wenn er auf ſeinen Konten mit vergleichsweiſe hohen Schuldſalden
Barabhebungen vornahm. Nach Anſicht des Vorſitzenden liegt ein
auffallender Widerſpruch darin, wenn der Angeklagte Becker
einerſeits behauptet, daß ſeine Name nur irrtümlicherweiſe in
dem Konto verbucht ſei und daß er das immer wieder moniert
habe, daß aber auf der anderen Seite der Name immer wieder
erſcheine. Die Vernehmung des Zeugen ſchließt mit der
Erörte=
rung der Art der Depotbuchungen.
Nach der Verleſung und Beſprechung zweier
Spekulationskon=
ten ehemaliger Aufſichtsrats=Mitglieder geht der Vorſitzende zu
den Spekulationsgeſchäften der Angeſtellten über und ſtellt im
Zuſammenhang damit feſt, daß die Inanſpruchnahme von
Bank=
geldern für Spekulationszwecke durch Verwaltung und
Beamten=
ſchaft ſich auf die Summe von über 400 000 RM. belaufen hat,
dabei ſei bemerkenswert, daß, wie die Vorſtandsmitglieder bei der
Verwaltung, ſo die Bevollmächtigten bei der Beamtenſchaft
hin=
ſichtlich des Engagements weitaus an der Spitze marſchiert ſeien.
Die ſich anſchließende Beſprechung einer Reihe von wirtſchaftlichen
Konten ehemaliger Aufſichtsrats=Mitglieder zeigt in Einzelfällen
weſentliche Ueberſchreitung der genehmigten Kredite und
mangel=
hafte Rückſichtnahme auf die oft zweifelhaften Sicherheiten. Für
das Konto Kalbfuß wird vom Vertreter der Anklage als erwieſen
unterſtellt, daß es gut und einbringlich, für das Konto Schneider,
daß ſeine Führung anſtändig iſt — Für die am Freitag
vor=
mittag 9 Uhr beginnende Sitzung iſt die Behandlung des
Kon=
tos des ehemaligen Aufſichtsrats=Vorſitzenden Nohl vorgeſehen, der
ſich dagegen verwahrt, daß ſein Konto mit den
Spekulationskon=
ten des Vorſtandes „in einen Topf” gewörfen wird, und die
Feſt=
ſtellung macht: die Volksbank werde an ihm nichts verlieren.
Landesverband Hefſen, Reichsverband DeutſchePreſſe
Eine wichtige Entſcheidung.
Eine für das Verſicherungsweſen, und namentlich
die Mitglieder der Deutſchen Preſſe wichtige Streitfrage
iſt ſoeben an dem Heſſiſchen Oberverſicherungsamt zur
Entſchei=
dung gekommen. Ein heſſiſcher Redakteur war früher bei einer
badiſchen Verſicherungsgeſellſchaft verſichert. Infolge der
Infla=
tion ſtellte er die Entrichtung der Beiträge ein. Später trat er
einer anderen Verſicherungsgeſellſchaft bei und wurde Mitglied
der Verſorgungsanſtalt der Deutſchen Preſſe. Da die Verſicherung
nicht bei der früheren Verſicherungsgeſellſchaft fortgeſetzt war,
for=
derte die Reichsverſicherungsanſtalt für
Ange=
ſtellte in Berlin von dem Redakteur Zahlung von Beiträgen
zur Reichsverſicherung. Der Beſchlußausſchuß des
Verſicherungs=
amtes Darmſtadt erklärte den Redakteur zur Leiſtung von
Bei=
trägen für verpflichtet. Da die Frage von grundſätzlicher
Bedeu=
tung iſt, gewährte der Heſſiſche Landesverband der
Deutſchen Preſſe ſeinem Mitglied für den Beſchwerdeweg
Rechtsſchutz. In dem Verfahren vor der Beſchlußkammer des
Heſſiſchen Oberverſicherungsamts legte Rechtsanwalt
Dr. E. E. Hoffmann II.. Darmſtadt, als Syndikus des
Heſſi=
ſchen Landesverbandes der Deutſchen Preſſe ausführlich dar, daß
die ſpätere Verſicherung des Redakteurs wenn auch nicht rechtlich,
ſo doch wirtſchaftlich als Fortſetzung der früheren Verſicherung
anzuſehen iſt, und daß derſelbe daher von Beiträgen bei der
Reichsverſicherungsanſtalt freizuſtellen iſt. Die Beſchlußkammer
des Oberverſicherungsamtes hob die Entſcheidung der erſten
In=
ſtanz auf und ſtellte den Redakteur von Beiträgen frei, zumal da
auch das Reichsverſicherungsamt, ſich mit einer Aenderung der
früheren Verwaltungsübung jetzt einverſtanden erklärt hat.
— Sektion Darmſtadt des Deutſchen und Oeſterreichiſchen
Alpenvereins. Der Vortrag des Herr Dr. W. Gg. Wolff über
„Eine Fahrt nach den Atlantiſchen Inſeln” im Feſtſaal des
Lud=
wig=Georgs=Gymnaſiums heute abend beginnt pünktlich um 8.15
Uhr. Die Mitglieder der Sektion Starkenburg und eingeführte
Gäſte ſind willkommen.
Turngeſellſchaft Darmſtadt — Wanderabteilung. Am
kom=
menden Sonntag findet die dritte Wanderung „Um Darmſtadt”
ſtatt. Treffpunkt iſt um 2 Uhr an der Odenwaldbrücke.
Diebur=
ger Straße, und geht es von hier durch den Oberwald — Park
unter Berückſichtigung der Eichen und Brunnen. Die Führung
hat Turner Halmel und die geſchichtliche Bedeutung der
Brun=
nen und Eichen wird der 1. Vorſitzende, Turner Matthes,
er=
läutern.
Hundeausſtellung. Die am Sonntag, den 19. März, in der
Städtiſchen Feſthalle, Darmſtadt, ſtattfindende Hundeausſtellung
ſcheint eine Senſation erſten Ranges zu werden, da nicht nur
einige hunderte der ſchönſten und edelſten Vertreter aller
Hunde=
raſſen vertreten ſind, ſondern auch das Vollendetſte bei der am
Nachmittag ſtattfindenden Polizeihunde=Vorführung (
Raubüber=
fälle uſw.) gezeigt wird, ſo daß ein Beſuch ſich bei niedrigſt
ge=
haltenen Eintrittspreiſen lohnen wird. Alles Nähere durch
An=
zeige und Plakate erſichtlich.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen nur noch einige Tage zu
er=
mäßigten Preiſen den neuen, ſenſationellen Kriminaltonfilm in
deutſcher Sprache „Arſen Lupin, der König der Diebe‟.
Ein Film nach Hermann Löns! Soeben iſt ein Film
er=
ſchienen, der zum erſtenmal Motive von Hermann Löns, dem
un=
ſterblichen Sänger der deutſchen Heide, verwendet, und zwar hat
die R.=N.=Produktion nach dem „Kleinen Roſengarten” von
Her=
mann Löns einen Film „Grün iſt die Heide” hergeſtellt, der jetzt
in den Helia=Lichtſpielen zur Aufführung gelangt. Das
Schickſal der Heidemenſchen, die Schönheit der blühenden Heide,
der eigentümliche, herbe Reiz dieſes Stückchens deutſcher Erde
werden durch eine konfliktreiche Liebeshandlung und Wilderer=
Geſchichte nahegebracht. In den Hauptrollen des von Hans
Beh=
rendt inſzenierten Films erſcheinen Camilla Spira Peter Voß,
Theodor Loos, Fritz Kampers, Paul Beckers, Karl Blume, Hugo
Werner=Kahle, Gerhard Bienert und Fritz Odemar. Der Film
bringt neben dem bereits in den Volksliederſchatz übergegangenen
„Grun iſt die Heide” noch zwei weitere populäre Löns=Lieder,
die alle der Komponiſt Karl Blume ſelbſt ſingt.
Reſi=Theater. Heute ſehen Sie letztmalig Kreuzer Emden”.
die heldenhafte Siegesfahrt des Schreckens des Indiſchen Ozeans,
ein Heldenepos der deutſchen Marine. Ab morgen, in
Erſtauf=
führung, ein tolles Luſtſpiel rund um das Sechstagerennen „Um
eine Naſenlänge”, mit Siegfrid Arno, ein Komiker mit eigener
Note, der vielen Kollegen — um mehr als eine Naſenlänge
vor=
aus iſt. Ferner Luiſe Engliſch und Ernſt Verebes. Jugendliche
zugelaſſen.
Im Städtiſchen Leihamt findet am Mittwoch, 22. März,
und Donnerstag, 23. März, jeweils nachmittags von 3 bis
5 Uhr, Verſteigerung verfallener Pfänder ſtatt. (Siehe
heutige Bekanntmachung.)
Vorſicht! Das Gras iſt trocken! Ecke Weber= und Alfred=
Meſſel=Weg entſtand geſtern mittag ein Raſenbrand, der mit zwei
„T=Leitungen der Feuerwehr gelöſcht wurde.
Aw. Schwurgericht. Die auf Donnerstag angeſetzte
Ver=
handlung des Schwurgerichts wurde auf Freitag
vormittag vertagt.
Schulungswoche für Männer.
EPH. In Griesheim bei Darmſtadt findet vom 2. bis 8.
April eine Schulungswoche für Männer ſtatt,
veran=
ſtaltet vom Heſſiſchen Landesverein für Innere Miſſion. Dazu ſind
alle Männer, insbeſondere Arbeitsloſe, die mindeſtens 20 Jahre
alt ſind herzlich eingeladen. Um möglichſt allen Gelegenheit zur
Weiterbildung zu geben, wird die Veranſtaltung offen gehalten
für Männer, ohne Rückſicht auf ihre kirchliche Einſtellung. Der
Aufenthalt iſt frei. Es werden behandelt: Die geiſtige Kriſis
der Gegenwart und der evangeliſche Mann, ſowie beſondere
Ab=
ſchnitte aus der Auseinanderſetzung mit dem Freidenkertum”.
Anmeldungen bis zum 25. März beim Heſſiſchen Landesverein
für Innere Miſſion. Darmſtadt, Bismarckſtraße 55.
Sonderzug nach Berlin fällt aus! Der für den 18. März
in Ausſicht genommene Verwaltungsſonderzug zum Beſuche des
Fußball=Länderſpiels Deutſchland—Frankreich, im Stadion zu
Berlin, kann wegen unzureichender Beſetzung nicht gefahren
wer=
den. Soweit Fahrkarten und Gutſcheine gelöſt ſind, werden dieſe
an den Schaltern gegen Erſtattung der erhobenen Beträge zurück=
genommen.
Aus den Parkeien.
— Der „Chriſtlich=Soziale Volksdienſt” hat
viel höhere Aufgaben und Ziele, als Abgeordnete in die
Volks=
vertretungen zu ſchicken. Er wird deshalb auch zukünftig
Ver=
ſammlungen, Vorträge und Kundgebungen veranſtalten, um die
Oeffentlichkeit beſſer zu unterrichten. Wie in unſerem Blatte
an=
gezeigt, findet heute abend im „Feierabend” ein Vortrag von
Dr. Georgi ſtatt „Der Volksdienſt nach der Wahl”, zu dem alle
Evangeliſchen herzlich eingeladen ſind. Der Eintritt iſt frei.
unübertroffen bei
Rheuma = Gicht
Kopfschmerzen
Ischias,Hexenschuß u. Erkältungskrankheiten.
Stark harnsäurelösend, bakterientötendl
Ab-
solut unschädlich! Ein Versuch überzeugt!
Lokale Veranſtallungen.
Die hierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinwelſe auf Anzeigen zu beir
in keinem Falle irgendwie als Beiprechung oder Kritſt.
— Städtiſcher Saalbau. Sonntag, den 19. März, ein
Abend deutſcher Muſik unter perſönlicher Leitung von
Obermuſik=
meiſter Matthias Weber. Es kommen hauptſächlich Werke
deut=
ſcher Meiſter und Armeemärſche zur Aufführung. (Siehe heutige
Anzeige.)
Vereinskalender.
— Ehem. Lützower (J. R. 25). Von der Vereinigung
ehem. Lützower (J.=R. 25) — Ortsgruppe Darmſtadt — wird am
Sonntag, den 19 März, nachmittags 3 Uhr, im Reſtaurant Sitte,
in Darmſtadt, Karlsſtraße 15, eine Hauptverſammlung mit
an=
ſchließender Gründungsfeier abgehalten. Alle Lützower, die
un=
ſerer Vereinigung noch fernſtehen, werden mit ihren Angehörigen
aufs herzlichſte eingeladen. Anſchrift: Friedel Fiſcher,
Darm=
ſtadt, Wienerſtraße 58.
Tageskalender für Freitag, den 17. März 1933.
Union: „Menſchen im Hotel”. — Helia: Grün iſt die Heide‟
Palaſt: „Arſene Lupin, der König der Diebe‟ — Reſi: „
Kreu=
zer Emden” — Beſſunger Lichtſpiele: „Nie wieder Liebe” und
„Buſter hat nichts zu lachen”. — Orpheum: Zauber=Revue
„Kasfikis”.
Gokkesdienſt der Iſrgelikiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße 2).
Freitag, 17. März: Vorabendgottesdienſt 6.15 Uhr.
Samstag, 18. März: Morgengottesdienſt 8,45 Uhr.
Sabbataus=
gang 7.20 Uhr.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr, abends 6 Uhr.
Gebetszeiten der Iſraelikiſchen Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 18. März: Vorabend 6 Uhr. Morgens 8 Uhr.
Nach=
mittags 4,30 Uhr. Sabbatausgang 7.20 Uhr.
Wochentags: Morgens 6,15 Uhr. Nachmittags 6 Uhr.
Aus Heſſen.
Dd. Arheilgen. 16. März. Gemeinderatsſitzung. Die
Gemeinderechnung für 1931 wird unter dem Vorſitz des
Gemeinde=
rats Benz 1. genehmigt und verabſchiedet. Der Kaſſenverwaltung
ſowie der Geſamtverwaltung wird Entlaſtung erteilt. Der
Vor=
ſitzende erkennt die muſtergültige Buchführung und die
gewiſſen=
hafte Kaſſenverwaltung unter einſtimmiger Zuſtimmung des
Ge=
meinderates an. Zu Punkt 2 der TO. werden die verſchiedenen
Holzverſteigerungen, die im ganzen einen Ueberſchuß über den
vorgeſehenen Tarif ergeben haben, nachträglich genehmigt. Zu 3.
wird die Unterbringung einer Aſchenurne auf dem Friedhof für
eine geborene Arheilgerin, die z. Zt. im Ausland wohnt, zu den
Sätzen, die in der Friedhofsordnung vorgeſehen ſind, genehmigt.
Ein Pachtvertrag für ein Gemeindegrundſtück wird freihändig um
18 Jahre verlängert. Die Waſſerzuführung zu dem
Gemeinde=
ſchwimmbad ſoll im Einverſtändnis mit den beteiligten Parteien
vorläufig auf ein weiteres Jahr in der ſeitherigen Weiſe
erfol=
gen. Für zwei exmittierte Familien ſollen Notwohnungen in
einem leerſtehenden Schulſaal errichtet werden. Die erforderlichen
Mittel hierzu werden bewilligt.
P. Eberſtadt, 14. März. Hohes Alter. Der Invalide
Jakob Fiſcher 2., wohnhaft Hügelſtraße 56, feierte heute ſeinen
75. Geburtstag.
r. Babenhauſen, 15. März. Martin=Luther=Eiche.
Auf Veranlaſſung des Geſchichts= und Verkehrsvereins wurde die
ſchöne Pyramideneiche vor der evangeliſchen Stadtkirche mit einem
geſchmackvoll hergeſtellten Schild verſehen, das den ſtolzen Namen
„Martin=Luther=Eiche” trägt. Anläßlich der 400=Jahrfeier des
großen Reformators wurde am 12. November des Jahres 1883 die
Eiche, ein Ableger der berühmten Schönen Eiche” zu
Harres=
hauſen. gepflanzt und feierlich unter Mitwirkung der Schuljugend
durch Herrn Pfarrer Hof damals auf den Namen Luther=Eiche
ge=
tauft. Es iſt ein Verdienſt des Geſchichts= und Verkehrsvereins,
daß er den von vielen ſchon vergeſſenen Namen der Eiche wieder
hervorholte und zu Ehren brachte.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 16. März. Obſtbaumſpritzen.
Nachdem in der Generalverſammlung des Obſt= und
Gartenbau=
vereins der einſtimmige Beſchluß gefaßt wurde, zu Beginn des
Frühjahrs eine ſyſtematiſche Beſpritzung der Obſtbäume
vorzuneh=
men, wird mit dieſer Maßnahme am kommenden Montag
begon=
nen. Beſpritzt werden alle Obſtbäume, ohne Rückſicht darauf, ob
die Beſitzer dem Obſt= und Gartenbauverein als Mitglied
ange=
hören oder nicht, und zwar auf Grund der für die hieſige
Ge=
meinde geltenden Polizeiverordnung. Die geringen Koſten
wer=
den alsdann auf die Baumbeſitzer ausgeſchlagen. Für die
Mit=
glieder des Obſt= und Gartenbauvereins beſteht inſofern eine
Ver=
günſtigung, als ſie das benötigte Quantum Karbolineum von
ſei=
ten des Vereins nicht berechnet bekommen. Beſitzern von größeren
Obſtbaumſtücken kann auf Anſuchen durch die Bürgermeiſterei
ge=
ſtattet werden, daß ſie ihre Obſtbäume ſelbſt beſpritzen.
F. Dieburg. 16 März. Freiwillig in den Tod durch
Er=
hängen ging ein in der Steinſtraße wohnhafter Metzgermeiſter.
Wirtſchaftliche Sorgen haben den mit einem beſonderen Humor
ausgeſtatteten 72jährigen Mann zu dieſem Schritt veranlaßt. —
Obſt=und Gartenbauverein. In ſeiner
Generalverſamm=
lung ernannte der Verein ſeinen Gründer und ſeitherigen
Vor=
ſitzenden. Herrn Lehrer i. R. Weber. zum Ehrenmitglied. Viele
Garten= und Obſtanlagenbeſitzer verdanken ihm ihre Erfolge auf
dieſem Gebiete. — Von der Hilfspolizei. Da der Dienſt
der Hilfspolizei ehrenamtlich iſt, und der Staat nur 40 Pfg. für
Beköſtigung leiſtet, iſt die Küchenverwaltung der im Arbeitshaus
untergebrachten Ausbildungstruppe auf freiwillige Spenden
an=
gewieſen. In einem Aufruf wird die hieſige Bevölkerung
aufge=
fordert, helfend einzugreifen, was von den umliegenden Orten
vorher ſchon geſchehen war.
Bz. Reinheim, 16 März. Wie die Reichsbahndirektion Mainz
mitteilt, werden zu dem am 18. März 1933 hier ſtattfindenden
Zuchtviehmarkt Sonntagsrückfahrkarten (auch Blanko=
Sonntags=
rückfahrkarten) von allen heſſiſchen Bahnhöfen im Umkreis von
50 Kilometern um Reinheim von Samstag, 18. März, ab 0 Uhr,
ausgegeben. Die Reichsbahn bekundet damit ihren Willen,
ihrer=
ſeits die Belange der Landwirtſchaft auch in der Wiederbelebung
der Zuchtviehmärkte zu fördern. Trägt ſchon dieſe Maßnahme zur
Hebung des Marktes, der als einziger Fruhjahrs=Zuchtviehmarkt
des vorderen Odenwaldes bekannt iſt, bei, ſo darf auch mit einem
belebteren Geſchäft als in den vergangenen Jahren gr echnet
werden. Mehr als 200 Gemeinden, die als Käufer von Zuchwwieh
in Frage kommen, wurden beſonders eingeladen, ihren Bedarf an
Faſelvieh in Reinheim zu decken. Neben Vieh aus den beſten
Ställen des vorderen Odenwaldes wird auch das Ried, das im
letzten Jahre als Ausſteller faſt ganz ausfiel, wieder ſtärker
ver=
treten ſein. Anläßlich des Marktes wird eine Reihe einheimiſcher
Gewerbetreibender ihre Erzeugniſſe ausſtellen, als Vorbereitung
einer zukünftigen Verbindung des Zuchtviehmarktes mit einer
Gewerbeausſtellung.
A3. Neuſtadt i. O. mit Burg Breuberg, 16. März. Singe=
Freizeit. Vom 8. bis 13. März fand auf der Burg Breuberg
unter der Leitung des Landesjugendpfarrers v. d. Au in dieſem
Jahre die 3. Freizeit für Mädchen ſtatt. Es waren 47
Teilneh=
merinnen aus 3 Provinzen. An Mitarbeitern ſind zu nennen:
Frl. Lindeholz. Verbandsjugendleiterin, Dekan Bernbeck=
Darm=
ſtadt, Lehrer Schmitt (Burgführung). Die tägliche Arbeitszeit
hielt ſich genau im Rahmen angegebener Zeitpunkte. Mit
Kör=
perſchule begann der Morgendienſt. Burgdienſt ſchloß ſich an.
Während der Morgenfeier ſtand Bibelarbeit im Vordergrunde.
Religiöſe Lieder bildeten den Abſchluß. Nach dem Mittagsmahl,
das reichlich und gut geweſen war, ſchloſſen ſich Späziergänge oder
Volkstänze an. Auf der alten Turnierwieſe ging es dann lebhaft
her. Nachmittags legte man das Hauptgewicht auf das Einüben
alter Volkslieder. Im „Fürſtenſaal” ſang es und klang es voll
munterer Weiſen. Um 7 Uhr wurde das Abendeſſen bei froher
Stimmung eingenommen. Anſchließend wurde noch geſungen.
Bisweilen ſtanden auch Fragen aus dem Fragekaſten zur
Beſpre=
chung. Abends waren manchmal auch Gäſte aus Sandbach und
Neuſtadt i. O. anweſend. Am letzten Sonntag unterſtützten Herr
Oberförſter Kalbhenn, mit Bruder unter der „Sophien=Linde‟
den Singchor mit Hörnern. — Die Verpflegung wurde erleichtert
durch freundliche Unterſtützung aus den Gemeinden König,
Müm=
ling=Grumbach und Höchſt i O. Zur organiſatoriſchen
Durch=
führung hatte ſich Pfarrer Strack=Neuſtadt in bekannter
liebens=
würdiger Weiſe zur Verfügung geſtellt.
Dp. Zwingenberg. 16. März. Schützenabteilung des
Soldaten= und Kriegervereins — Generalverſammlung. An Stelle
des Herrn Wendel wurde Herr Leonhard Maul zum Schießleiter
gewählt. Die Verſammlungen werden künftig vom Vorſitzenden
des Geſamtvereins. Herrn Dickler, geleitet. Das Rechner= und
Schriftführeramt wurde Herrn Peter Mohr übertragen. Als
Kaſſier wurde Herr Karl Maul beſtimmt. Die Erneuerung des
Schießſtandes wurde dem Mitglied Herrn Philipp Fieberling
übertragen.
Cp. Oberroden. 16. März. Der Gemeinderat beſchloß,
die Brücke an der Wenzelwieſe in Beton ausführen zu laſſen. Das
Dach des Seitenſchiffes der Kirche ſoll ausgebeſſert werden. Beide
Arbeiten ſollen in Submiſſion zur Vergebung gelangen. Die
ſeit=
herigen Nachtwächter wurden wiedergewählt. Etwas neues war
der Antrag eines Einwohners auf Erſatz ſeiner Brille, die er im
Laufe einer politiſchen Schlägerei verloren hatte. Der Antrag
wurde abgelehnt.
O AAOOT
[ ← ][ ][ → ]Freitag, 17. März 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 76 — Seite 7
von der Schweinezuchk=Lehranſtalt Weſchnitzmühle.
Zotzenbach, 16. März. In der letzten Woche wurde
wie=
derum ein dreitägiger Lehrkurſus auf der hieſigen Lehranſtalt für
Schweinezucht und =haltung Weſchnitzmühle zur Durchführung
gebracht. Der Kurſus erfreute ſich wiederum eines recht guten
Beſuches von intereſſierten Landwirten und Landwirtsfrauen.
Die verſchiedenen intereſſanten und lehrreichen Vorträge wurden
gehalten von den Herren Dr. Denker, Dr. Rothert
Kreis=
veterinärrat Dr. Schmidt=Heppenheim, der die Fragen der
Schweinezuchtkrankheiten, Aufzuchtkrankheiten und Seuchen
ein=
gehend behandelte, ſowie von den Herren Dr. Schönfeld und
Lehrſchweinemeiſter Strehle.
Vor Oſtern findet noch ein dreitägiger Lehrkurſus ſtatt, und
zwar in den Tagen von Montag den 27.. bis Mittwoch,
den 29. Marz 1933. Dieſer Kurſus wird auch von Baden
eine Anzahl Teilnehmer aufweiſen, die bereits ihre Beteiligung
angemeldet haben. Intereſſenten an dem Lehrkurſus können ihre
Anmeldung bis zum 23. März ds. Js. bei der
Landwirtſchafts=
kammer, Darmſtadt, Rheinſtraße 62, einreichen.
At. Goddelau, 15. März. Lichtbildervortrag des
Odenwaldklubs. Im hieſigen Odenwaldklub hielt Herr
Bahnhofsinſpektor Tritſch nunmehr ſeinen 2. Vortrag über die
Hausrebe, nachdem er vor 4 Wochen über die Rebſchädlinge
ge=
ſprochen hatte. An Hand ſehr vieler intereſſanter Lichtbilder
führte der Redner in die Pflanzung, Pflege und den Schnitt der
Hausrebe ein, die leider in den letzten Jahrzehnten an den
Süd=
ſeiten der Häuſer vollſtändig verſchwunden iſt. Hierbei wurde auf
manchen falſchen Rebenſchnitt hingewieſen, andererſeits aber auch
wieder gezeigt, wie geſchnitten werden ſoll und warum dies
ge=
ſchieht. Daß der Redner aus der Erfahrung geſprochen hat, das
zeigte er mit Bildern ſeiner eigenen Rebenanlagen mit ihrem
herrlichen Ertrage, um den man ihn wohl beneiden konnte. Zum
Schluſſe erklärte ſich Herr Tritſch bereit, den Rebſchnitt an
hieſi=
gen Rebenanlagen praktiſch vorzuführen. Zu dem praktiſchen
Lehrgang fanden ſich 8 Gartenbeſitzer und zahlreiche
Intereſſen=
ten für kommenden Montag bereit. Im Namen des
Odenwald=
klubs und der Gäſte dankte der Vorſitzende, Lehrer König, dem
Redner für ſeine Ausführungen.
Ca. Lorſch, 16. März. Gedenkfeier und
Kundge=
bung. Da infolge widriger Umſtände am Volkstrauertage hier
die Totengedenkfeier nicht ſtattfinden konnte hatte man dieſe auf
Mittwoch verſchoben. Unter ſtarker Anteilnahme der
Bevölke=
rung ſprach am neuen Kriegerehrenmal Lehrer Siebert warme
Worte des Dankes an die Toten des Weltkrieges und der
Bewe=
gung. Ortsgruppenleiter Degen legte als außeres Zeichen des
Dankes am Ehrenmal einen mit ſchwarz=weiß=roter Schleife
ge=
ſchmückten Kranz nieder. Die Feier wurde von Muſikſtücken
würdig umrahmt. Anſchließendfand auf dem Marktplatze eine
macht=
volle Kundgebung ſtatt, bei der wiederum Lehrer Siebert begeiſterte
Worte an die Maſſen richtete, die den geräumigen Marktplatz
füllten. Redner ſchildert die Geſchehniſſe der letzten Tage, die einen
Abſchluß der ſchweren Kampfzeit gebracht hätten und
die Zeit der ernſten Arbeit gekommen ſei und die dahin führen
ſolle, daß unſere Generation wieder erkennen kann, daß wir in
einem freien und ſauberen Staat leben, und daß die ſpätere
Ge=
neration wieder mit tiefgefühltem Stolz das alte heilige Lied
ſingen kann: Deutſchland, Deutſchland über alles. Begeiſtert
ſtimmt die Menge in das Lied ein, die am Rathauſe gehißten
Fahnen werden währenddeſſen feierlich eingeholt. Zum Schluß
gedenkt Degen des greiſen Reichspräſidenten Generalfeldmarſchalls
von Hindenburg und des Reichskanzlers Adolf Hitler mit einem
dreifachen Heil.
— Hirſchhorn. 16. März. Waſſerſtand des Neckars am
15. März 1.60 Meter. am 16. März 1,63 Meter.
— Gernsheim. 16. März. Waſſerſtand des Rheins am
15. März —0.39 Meter, am 16. März —0.46 Meter.
P. Rüſſelsheim. 16. März. Ein Gaunerſtreich. In einem
hieſigen Geſchäft ſprach ein unbekannter Fremder vor und
pro=
bierte ein Paar neue Schuhe an. Dann erklärte er, er wolle ſich
auch einen Hut kaufen und ſeine auf der Straße wartende Frau
zur Mitauswähl rufen. Als der Gauner die Straße betrat, ſetzte
er ſich auf ein Fahrrad und verſchwand mit den neuen Schuhen,
ohne ſie bezahlt zu haben. Die alten Schuhe ließ er zurück.
Der Geſangverein „Harmonie” und die Opelkapelle veranſtalten
im 1. April ein gemeinſames Frühjahrskonzert. — Hier iſt das
Storchenpaar eingetroffen und hat auf ſeinem alten Neſt auf dem
hoben Schornſtein des früheren Elektrizitätswerks Beſitz
ge=
nommen
Oberheſſen.
Schotten, 16. März. Nächtliche Unruhen in einem
Vogelsbergdorf. In dem Kreisorte Eſchenrod kam es im
Verlaufe der vorletzten Nacht zu Unruhen einer Anzahl
Orts=
bewohner gegen eine Familie Hahn, bei denen der Vater und
der Sohn der Familie durch Schüſſe an den Beinen und ein
wei=
terer Familienangehöriger durch Verletzungen am Kopfe
erheb=
lich verwundet wurden. Die Urſache zu dem Konflikt erblickt man
in einer über ein Jahr zurückliegenden Fehlbetrags=Angelegenheit
der örtlichen Raiffeiſengenoſſenſchaftskaſſe, wegen der ein Glied
der Familie ſich wiederholt vor Gericht zu verantworten hatte
und auch rechtskräftig verurteilt wurde, die Strafe bisher aber
nicht verbüßte. Bei jener Angelegenheit hatten zahlreiche
Orts=
inwohner erheblichen Schaden erlitten. Der nächtliche Sturm
auf das Haus, für den keinerlei politiſche Hintergründe vorliegen,
ſtellt unter dieſen Umſtänden wohl lediglich den Ausbruch einer
Verbitterung über den wirtſchaftlichen Schaden der betroffenen
Leute dar. Wegen der Vorgänge wurde bisher eine Perſon als
Täter verhaftet, drei weitere Perſonen kommen aber ebenfalls
noch in Betracht. Die polizeilichen Unterſuchungen ſind im Gange.
Ein Erfinder von Weltruf.
* Rudolf Dieſel.
Zum 75. Geburkskag des Erfinders am 18. März.
Geboren am 18. März 1858 in Paris, wo ſein Vater eine
kleine Lederhandlung betrieb, durchlebte Rudolf Dieſel unter den
abſonderlichen Erziehungsgrundſätzen des Vaters und der im
Elternhaus niemals abreißenden materiellen Not, eine düſtere
Kindheit, die ſich erſt aufhellte, als der Zwölfjährige nach
Augs=
burg zu einem Onkel kam, da die Eltern während des Krieges
1870 nach England flohen. Frühzeitig prägt ſich in dem Knaben
der Wunſch aus, Mechaniker zu werden. Er kommt auf die
Polytechniſche Schule nach Augsburg und ſtudierte ſpäter auf
Grund eines Stipendiums an der Techniſchen Hochſchule in
München. Er beſchäftigt ſich hier mit der Konſtruktion eines
Ein Rieſen=Dieſel,
der für den Schiffsantrieb Verwendung findet.
Ammoniakmotors und wird Direktor eines Pariſer Eiswerkes.
Bis 1890 hält er dieſe Stelle inne und arbeitet ſich aus anfangs
kümmerlichen Verhältniſſen zu ſteigendem Wohlſtand empor. 1890
beruft ihn der berühmte Kältetechniker Linde nach Berlin als
Geſchäftsführer einer ſeiner Unternehmungen. Aus dem
urſprünglichen Ammoniakmotor hat ſich inzwiſchen das Prinzip
des Wärmemotors ſelbſt herausgeſtellt. Dieſem Problem geht er
mit dem ganzen theoretiſchen Rüſtzeug ſeiner Zeit zu Leibe und
entwickelt dabei das Arbeitsprinzip des nach ihm benannten
Dieſelmotors.
Zwei grundlegende Vorteile verleihen dieſem Motor ſeinen
überragenden techniſchen und wirtſchaftlichen Effekt: der hohe
Wirkungsgrad der Umſetzung von Brennſtoffwärme in
mecha=
niſche Energie, der mit 33 bis 38 Prozent den Wirkungsgrad
des Vergaſermotors um ein Dutzend Prozente und den
Wir=
kungsgrad der Dampfmaſchine ſogar um 20 Prozent und mehr
übertrifft und die Verwendbarkeit von Rohöl, d. h. eines
min=
derwertigen Brennſtoffes. Von den theoretiſchen Erwägungen
bis zum praktiſch brauchbaren Modell war ein weiter Weg. Im
Auguſt 1893 gab der erſte Dieſelmotor die erſten Lebenszeichen
von ſich. Dann vollzog ſich der konſtruktive Aufſtieg und mit ihm
der geſchäftliche Aufſchwung in ungeahnter Schnelligkeit. Man
erkannte überall in der Welt die gewaltige Bedeutung des neuen
Motors, von überall her wurden Dieſel Verträge angeboten,
äußere Ehrungen und finanzielle Erfolge häuften ſich.
Der 29. September 1913 ſetzte Dieſels Daſein ein Ziel. Auf
einer Ueberfahrt nach England, die er gemeinſam mit
Geſchäfts=
freunden unternahm, fand man am Morgen ſeine Kabine leer.
Keines ſterblichen Auge hat ihn ſeither wieder geſehen. Ob
Un=
fall, ob planmäßiges Vorgehen oder eine Anwandlung geiſtiger
Umnachtung des ſchon lange Kranken hier walteten, wird uns
wohl ewig ein Rätſel bleiben.
Seine geniale Schöpfung eroberte ſich in einem
Vierteljahr=
hundert die Welt. Der U=Boot=Krieg wäre ohne dieſen Motor
unmöglich geweſen. Die Umſtellung der Schiffahrt von der
Dampfmaſchine auf den Dieſelmotor iſt auf dieſem Gebiet die
erſte große techniſche Weiterentwicklung ſeit der Ueberwindung
des Segelſchiffes überhaupt. Im Lokomotivbau gewinnt die
Dieſellokomotive für erdölreiche und waſſerarme Länder
zu=
ſehends an Bedeutung. Der erſte Dieſelflugmotor befindet ſich
in der Erprobung. Laſtkraftfahrzeuge mit Dieſelmotorantrieb
bewähren ſich als überaus wirtſchaftliches Transportmittel. Die
ortsfeſte Dieſelmaſchine verſorgt als kleiner Motor induſtrielle
und gewerbliche Einzelbetriebe. Als Großmaſchine hat ſie in der
Elektrizitätsverſorgung Eingang gefunden.
An der Weiterentwicklung der grundlegenden Erfindung
Dieſels wird ſtändig gearbeitet. Unter den erzielten Fortſchritten
iſt insbeſondere das von der Allgemeinen Elektrizitäts=Geſell=
ſchaft entwickelte, ſogenannte Heſſelman=Einſpritzverfahren zu
er=
wähnen, das ſich durch eine Reihe von techniſchen Vorteilen vor
der bisherigen Bauart auszeichnet. Man hat nach dieſem
Ver=
fahren in letzter Zeit in Deutſchland zwei Groß=Dieſelmotoren
gebaut, von denen jeder 7000 PS leiſtet. Dieſe Maſchinen, die
für den Schiffsantrieb Verwendung finden ſollen, gehören zu
den größten je gebauten Dieſelmotoren.
Aus Mainz und Rheinheſſen.
* Mainz. 16. März. Brahms=Liederabend Lore
Schwartz. Seit wir die junge Mainzer Sopraniſtin zum letzten
Male hörten (als Martha in einem „Tiefland”=Gaſtſpiel) hat ſie
erſtaunlich an künſtleriſcher Reife gewonnen. Die umfangreiche
und auch in der Tiefe klangſchöne Stimme wird mit vollendeter
techniſcher Meiſterſchaft gehandhabt, bemerkenswert iſt die
Atem=
technik und das Kopfregiſter. Die Künſtlerin kann ihre Herkunft
von der Oper nicht verleugnen, was in der ſtark dramatiſchen
Auffaſſung vieler Lieder fühlbar wird. Jedes einzelne Werk wurde
mit außerordentlicher Intelligenz wiedergegeben und intereſſierte.
wenn man ſich auch nicht in jedem Falle der Auffaſſung anſchließen
kann. Als anvaſſungsbereiter Begleiter amtierte der Mainzer
Pianiſt Hans Friedrich, der auch eine Reihe von
Klavierwer=
ken zu dem vortrefflich ausgewählten Programm beiſteuerte
Da=
bei geriet ihm das Intermezzo in Es=Moll weitaus am beſten,
während die beiden Rhapſodien (G=Moll Op. 79.2 und Ee=Dur
Op. 119.4) etwas reichlich robuſt angefaßt und dynamiſch nicht
genügend modelliert waren. Im ganzen ein genußreicher und in=
Dr. B.
tereſſanter Abend.
Ad Oppenheim. 16. März. Verhaftet. Aus der Schutzhaft
wurde der ehemalige Vorſitzende der Ortskrankenkaſſe. Fritz
Rüf=
fer, in das hieſige Amtsgerichtsgefängnis überführt, nachdem vom
Amtsgericht Oppenheim ein Haftbefehl erlaſſen worden iſt. — Das
von hier abweſende Stadtratsmitglied Jakob Steffan hat an der
Sitzung des Landtags in Darmſtadt am Montag nicht
teilge=
nommen.
Geſchäftliches.
Man iſt ſojung wie man ausſieht! Es gibt ein
Mittel, das ein jugendliches Ausſehen verleiht, und zwar eines,
das ſchon vielen Tauſenden geholfen, ihnen Jugendlichkeit und
Lebensfreude wiedergegeben hat. Es iſt das weltberühmte
„20 Jahre jünger” (pat. geſch.), auch genannt „Exlepäng”, gegen
graue Haare, von der Parfümeriefabrik Exlepäng, Berlin.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Freitag, 17. März
17.00: Nachmittagskonzert des Frankfurter Funkorcheſters. Leitung:
R. Merten. Soliſt: Auguſt Pfaff (Violoncell). Werke von
Lortzing. Weber, Dorn, Goens.
Anſchl. Alte Tanzmuſik. Leitung: W. Caſpar.
18.25: Pfarrer F. Pelz: Was Verſailles uns im Oſten nahm?
19.00: Deutſchlandſender: Dr. Chriſtians: Einheitsausſprache.
19.30: Worte für Deutſche. Eine Hörfolge von Willi Koch und
Wolfram Brockmeier,
W.05: Richard=Wagner=Feier des Philharm. Orcheſters Stuttgart.
Leitung: Generalmuſikdirektor Leo Blech a. G.
22.00: Zeit. Nachrichten, Wetter, Sport.
22.25: Waſhington: K. G. Sell: Worüber man in Amerika ſpricht,
22.40: Köln: Nacht= und Tanzmuſik. Leitung: L. Eyſoldt.
Königswuſterhauſen.
Deutſchländſender: Freitag, 17. März
10.10: Schulfunk: 25 Minuten Verkehrserziehung.
11.30: Lehrgang für praktiſche Landwirte.
15.00: Jungmädchenſtunde: Jugend hilft der Jugend.”
15.45: Hans Grimm: Das Goldſtück.
16.00: Prof. Dr. Zörner: Die Stellung der Landwirtſchaftsſchulen
im ländlichen Bildungsweſen.
16.30: Leipzig: Nachmittagskonzert.
17.10: Prof. Dr. Brugſch: Konſtitution und Schickſal.
17.30: Prof. Dr. Wegener: Die chineſiſche Mauer, ein Weltwunder.
18.00: Tägliches Hauskonzert: Klaviermuſik.
18.30: G. Broſt: Soziale oder pridate Verſicherung.
19.00: Dr. Chriſtians: Wie ſollen fremde Wörter und Namen im
deutſchen Rundfunk ausgeſprochen werden?
19.30: Das Gedicht.
19.45: Waſhington: K. G. Sell: Worüber man in Amerika ſpricht.
20.00: Hamburg: Im weißen Rößl. Singſpiel von Ralph Benatzky.
22.15: Wetter= Tages= und Sportnachrichten.
23.00: Berlin: Unterhaltungsmuſik. Kapelle Gregort Alexander.
Haupiſchriſtleltung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reſch und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C H. Quetſch; für den Schlußdſenſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Neite;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämilich in Darmſtadt
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Oberregiſſeur Krauß
iſt vom Oberbürgermeiſter Dr. Sahm vorläufig
auf die Dauer von 2 Monaten zum
ſtellvertre=
tenden Intendanten an der Städtiſchen Oper
in Berlin beſtellt worden.
Unverankworklicher Leichkſinn.
Granate ins Feuer geworfen.
Neuwied. Ein aufregender Vorfall ſpielte
ſich in dem Weſterwalddorf Kleinmaiſcheid ab.
Verſchiedene Kinder, die in der Nähe des Dorfes
ſpielten, fanden in einem Gebüſch eine Granate,
die noch aus der amerikaniſchen Beſatzungszeit
ſtammte. Ortseinwohner brachten das Fundſtück
zum Vorſteher, der ſeinen erwachſenen Sohn
be=
auftragte, die Granate in einem nahen
Wäld=
chen zu vergraben. Der Sohn kam der
Auf=
forderung ſeines Vaters jedoch nicht nach,
ſon=
dern zündete mit einem Freund ein großes
Feuer an. Kaum waren beide von dem Feuer,
in das ſie die Granate hineinwarfen,
wegge=
laufen, als dieſe bereits explodierte. Die
Sprengſtücke flogen einer Anzahl in der Nähe
ſpielender Kinder um die Köpfe.
Glücklicher=
weiſe wurde jedoch niemand verletzt.
Der Retter kam zu ſpät.
Kobkenz. In der vorvergangenen Nacht
ſtürzte in den Rheinanlagen ein hieſiger älterer
Einwohner, der ſich in der Dunkelheit verirrt
hatte, durch einen Fehltritt vom Leinpfad in
den Rhein. Ein zufällig des Weges kommender
Schutzpolizeibeamter ſprang dem Ertrinkenden
nach und konnte ihn auch ans Ufer bringen. Die
ofort angeſtellten Wiederbelebungsverſuche
wa=
ren jedoch ohne Erfolg. Der Mann war
be=
reits einem Herzſchlag erlegen.
Unvorſichtigkeit koſtet ein Menſchenleben.
Koblenz. Ein 19jähriger Bäckergeſelle
wurde am Mittwoch in der Stadt durch einen
Schuß tödlich verletzt. Der junge Mann war
mit einem Freund unterwegs, der ihm auf der
Straße ſeinen Revolver erklärte. Hierbei ging
ein Schuß los, der den Geſellen ſo ſchwer
ver=
letzte, daß er an innerer Verblutung bald
dar=
auf ſtarb.
Der letzte Ritter des E. K. I von 1870.
Koblenz. Vor einigen Tagen vollendete
der letzte Ritter des Eiſernen Kreuzes I. Klaſſe
aus dem Kriege 1870, der ehemalige Gefreite
John, Bingerbrück, ſein 85. Lebensjahr. John
iſt gebürtiger Koblenzer, diente in der 1. Komp.
des Rhein. Inf.=Regts. 29 und erhielt für ſein
wiederholt tapferes Verhalten in den
Schlach=
ten des Regiments bei Gravelotte das E. K. II.
und bei St. Quentin das E. K. I verliehen.
Seine Koblenzer Freunde haben dem alten
Vete=
ranen ihre beſten Glückwünſche übermittelt und
hoffen, dem greiſen Regimentskameraden bei der
Einweihung des Ehrenmals auf der
Rheinbroh=
ler Lay am 9. Juli d. J. begrüßen zu können.
Zum 6d. Geburkskag
Der Komponiſt Max Reger,
der vor 60 Jahren, am 19. März 1873, geboren
wurde. Zu ſeinen bekannteſten Werken, die
unverkennbar die Beeinfluſſung von Bach und
Brahms zeigen, gehören ſeine Orgel=
Kompoſi=
tionen und ſeine Orcheſterſtücke. Nicht mindere
Beachtung verdienen ſeine Bearbeitungen älterer
Muſik und ſeine Chorwerke. Er lehrte in jungen
Jahren an der Münchener Akademie, folgte
einer Berufung an das Konſervatorium in
Leipzig und ging ſpäter als Generalmuſik=
Direktor nach Meiningen.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Die neuen
Hoheitszeichen
der Wehrmacht.
Oben: Die Dienſtflagge der
Reichsbehörden zur See mit
den Farben ſchwarz=weiß=rot
und dem Reichsadler in der
Mitte.
Unten: Die Flagge des
Reichswehrminiſters in den
Farben ſchwarz=weiß=rot und
dem Eiſernen Kreuz.
*
Mit dieſer Verordnung und der
Wiedereinführung der alten
ſchwarz=weiß=roten Farben ſoll,
wie es in dem Erlaß des
Reichs=
präſidenten an die Wehrmacht
heißt, den wiedererſtarkten
na=
tionalen Kräften des deutſchen
Volkes ſichtbarer Ausdruck
ge=
geben werden.
Gekreue Nachbarn vor dem Gericht.
In der Privatklageabteilung wurde unter
der Obhut von drei Kriminalbeamten ein zwei
Meter langer Beklagter zwangsweiſe dem
Rich=
ter vorgeführt. Es handelte ſich um einen
Pro=
zeß, an dem jeder Juriſt ſeine Freude haben
konnte. Vier Jahre währte die Sache und hatte
ſiegreich alle Amneſtien und Notverordnungen
überdauert. Kläger und Beklagter waren
Gar=
tenanlieger. Der Streit hatte damit angefangen,
daß man ſich Unliebenswürdikeiten über den
Zaun ſagte; dann wurden gereizte Poſtkarten
und ſchließlich Schriftwechſel ausgetauſcht, die zu
ſtattlichen Bänden anſchwollen. Als die
Kor=
reſpondenz verhandlungsreif geworden war,
er=
gab ſich, daß die beklagte Partei ſich
grundſätz=
lich weigerte, vor Gericht zu erſcheinen, ſo daß
als ultima ratio von dem Richter
Vorführungs=
befehl erlaſſen werden mußte. Der Kern des
langwierigen Federkrieges war die Bezeichnung
des Klägers als „gemeiner und brutaler Kerl”
Der Beklagte ſtand zu ſeiner Behauptung, daß
er vor dem Gebrauch das Grimmſche
Wörter=
buch ſtudiert habe, das „gemein” nicht unbedingt
in abfälligem Sinne verſtanden wiſſen wolle;
vielmehr bedeute das auch ſo viel wie „
allge=
mein, nicht ſehr vornehm”, und war die
Cha=
rakteriſierung „brutal” angehe, ſo verſtehe man
darunter „ungeſchlacht, nicht beſonders
feinfüh=
lig‟ Zur näheren Ausdeutung des „Kerl” kam
der Beklagte nicht mehr, denn der Vorſitzende
regte nunmehr an, einen — mediziniſchen
Sach=
verſtändigen über dieſe philologiſchen
Streit=
fragen zu hören. Der wurde denn auch mit der
Zuſtimmung der Parteien beſtellt und entſchied,
nachdem er mit der Materie bekannt geworden
war, daß, volkstümlich ausgedrückt, bei dem
Be=
klagten „eine Schraube locker ſei‟ Darauf
wurde der Paragr. 51 zugebilligt, was ſämtliche
Beteiligten, einſchließlich des Beklagten mit
ſichtlicher Befriedigung erfüllte. Das Verfahren
hatte damit nach vierjährigem Bemühen ſein
ſchmerzloſes Ende gefunden.
Geheimrat Kayſer 80 Jahre alte.
Bonn. Der bekannte Bonner Phyſiker
Ge=
heimrat Prof. Dr. Heinrich Kayſer beging am
16. März ſeinen 80. Geburtstag. Kayſer, aus
Bingen gebürtig, hat ſich einen beſonderen
Na=
men gemacht durch das erſte deutſche
wiſſenſchaft=
liche Lehrbuch der Spektroſkopie, in dem er
Kenntniſſe dieſes damals emporblühenden neuen
Zweiges der Phyſik erſtmalig zuſammenfaßte.
Prof. v. Schillings als Zeuge im Hintze=Prozeß.
Berlin. In dem Totſchlagsprozeß gegen
Bankier Hintze wurde am Donnerstag Prof.
Dr. v. Schillings als Zeuge vernommen. Prof.
v. Schillings hat die verſtorbene Gertrud
Bin=
dernagel ſtets für ein großes Talent gehalten
und ihre einfache, angenehme Art
außerordent=
lich geſchätzt. Sehr abſprechend äußerte ſich Prof.
v. Schillings über Hintze. Gertrud Bindernagel
hab= unter dem ſtarken, unheilvollen Einfluß
Hintzes geſtanden, der ein laut polternder
Kunſt=
mäzen geweſen ſei, deſſen trotzige Art ſtets
un=
angenehm aufgefallen wäre. Der Zeuge ſchildert
dann einige Fälle, bei denen ihm das Auftreten
Hintzes beſonders unangenehm erſchienen ſei.
Es ſei niemals auch nur ein ungünſtiges Wort
in Künſtlerkreiſen, die er kenne, über Frau
Bin=
dernagel gefallen. Im Gegenteil, man habe ſie
als eine einfache und ſittlich hochſtehende Frau
geſchätzt.
In der Nachmittagsverhandlung des Hintze=
Bindernagel=Prozeſſes ſtellte der frühere
Inten=
dant der Städtiſchen Oper, Karl Ebert, der
Künſtlerin ein hervorragendes Zeugnis aus. Er
bekundete, daß Frau Bindernagel ſchon bei ihrer
Tätigkeit an der Staatsoper in einigen Rollen
ſehr berühmt und als „Hochdramatiſche” eine der
Erſten in Deutſchland war. Ueber ihren
Cha=
rakter äußerte ſich der Zeuge ähnlich günſtig,
wie Prof. v. Schillings. In die häuslichen
Ver=
hältniſſe habe der Zeuge am Abend vor dem
Attentat erſtmalig Einblick gewonnen. Die
Ver=
handlung wurde dann auf Freitag vormittag
vertagt.
John Quincy †.
Wien. Der Wiener Porträtmaler John
Quincy iſt hier im 59. Lebensjahr geſtorben.
Quincy iſt durch ſeine Bilder aus der
Geſell=
ſchaft bekannt geworden.
Die Verhafkung v. Gonkards.
Berlin. Generaldirektor v. Gontard der,
wie wir geſtern meldeten, gemeinſam mit ſeiner
Sekretärin unter der Beſchuldigung, Steuern
hintertrieben und Auslandsguthaben in Höhe
von 1 Million RM. nicht angemeldet zu haben,
feſtgenommen und in das
Unterſuchungsgefäng=
nis Moabit eingeliefert worden iſt, hatte vor
einiger Zeit die Staatsangehörigkeit von
Liech=
tenſtein erworben. v Gontard beſtreitet die
ihm zur Laſt gelegten Vergehen und gibt an,
daß die Guthaben im Ausland nicht ſein
Eigen=
tum ſeien, ſondern ſeiner Frau gehörten, einer
Deutſchamerikanerin, die durch Erbſchaft in den
Beſitz des Geldes gekommen ſei, aber nicht ſelbſt
verwaltete. Der Unterſuchungsrichter hat gegen
v. Gondard und ſeine Sekretärin Haftbefehl
er=
laſſen. Der verhaftete, 68 jährige Geheime
Bau=
rat und ehemalige Generaldirektor der Berlin=
Karlsruher Induſtriewerke, A.=G., Paul v.
Gon=
tard, iſt am Donnerstag vormittag in das
Laza=
rett des Moabiter Unterſuchungsgefängniſſes
eingeliefert worden, da er an einer akuten
Zuckererkrankung leidet. Die Verteidigung des
68jährigen Generaldirektors hat bisher noch
keinen Antrag auf Haftentlaſſung geſtellt, ſodaß
ein Haftprüfungstermin bisher noch nicht
anbe=
raumt worden iſt.
380 Millionen ledige Frauen.
Eine Folgeerſcheinung des Weltkrieges, der
rund 10 Millionen Todesopfer forderte, an denen
Deutſchland allein mit 2 Millionen Toten
be=
teiligt iſt, war, daß der weibliche Teil der
mei=
ſten am Kriege beteiligten Völker zahlenmäßig
den männlichen übertraf und vielfach auch heute
noch übertrifft. Gleichzeitig ſtieg auch die Zahl
der unverheirateten Frauen in dieſen Ländern
erheblich an. Die neueſten Erhebungen weiſen
nach, daß im Laufe der Jahre hierin wieder eine
allmähliche Verſchiebung in der Richtung einer
Abnahme der unverheirateten Frauen
eingetre=
ten iſt. Zugenommen hat die Zahl der ledigen
Frauen nur in Japan und Italien. Während
ſie in Deutſchland ungefähr gleich blieb, iſt ſie in
den Vereinigten Staaten ſtark zurückgegangen,
eine Entwicklung, die auch in den übrigen
großen Ländern mehr oder weniger in
Erſchei=
nung tritt. Die Zahl der unverheirateten
Frauen auf der ganzen Erde wird gegenwärtig
mit 380 Millionen angegeben, von denen auf die
Vereinigten Staaten 14 Millionen, auf
Deutſch=
land 12 Millionen, auf Frankreich 8 Millionen
und auf England 6 Millionen entfallen.
Die Bergung der letzten zehn deutſchen Kriegs=
Schiffe in der Scapa=Flow=Bucht aufgegeben.
London. Die Bergung von zehn deutſchen
Kriegsſchiffen, die noch auf dem Meeresboden
von Scapa=Flow liegen, iſt von dem Leiter, der
Bergungsfirma Cox und Doranks, Cox,
aufge=
geben worden. Die Hebung der 32 deutſchen
Kriegsſchiffe habe ihm einen Verluſt von 20000
engliſchen Pfund gebracht, was auf den
deut=
ſchen Preisſturz des Schrotts zurückzuführen ſei.
Die zuletzt gehobenen Schlachtkreuzer „Von der
Tann” und „Prinzregent Luitpold ſollen im
Laufe des Sommers nach Roſyth zum Abwracken
geſchleppt werden. Cox hat ſich die meiſten
Schiffsglocken der gehobenen Schiffe zum
An=
denken an ſeine Bergungsleiſtung aufbewahrt.
Der Schiffsbrand im Antwerpener Hafen.
Antwerpen. Der geſtern mittag im
Ant=
werpener Hafen in Brand geratene deutſche
Dampfer iſt die „Schwarzenfels” von der
Bre=
mer Hanſa=Linie. Der Brand, der offenbar
durch Funkenflug entſtanden iſt, ergriff das
ganze Hinterſchiff, auf dem ſich etwa 5000 bis
6000 Tonnen Jute=Ballen befanden. Ein Teil
der Terpentinfäſſer war ſchon ausgeladen und
lagerte auf dem Kai. Dicke Rauchwolken ſteigen
aus dem Innern des Schiffes, das die
Feuer=
wehrleute unter Waſſer zu ſetzen verſuchen. Die
Feuerwehr wird mehrere Tage zu tun haben,
um des Feuers Herr zu werden. Auch ein
da=
neben liegender Dampfer geriet durch
Funken=
flug in Brand. Das Schiff wurde an das
an=
dere Schelde=Ufer gebracht, wo der Brand in
kurzer Zeit gelöſcht werden konnte.
Freitag, 17. März 1933
200. Geburtstag
des Forſchungsreiſenden Niehyhr.
Zeitgenöſſiſches Bildnis Karſten Niebuhrs,
deſſen Geburtstag ſich am 17. März 1933 zum
200. Male jährt. Er bereiſte mit mehreren
däniſchen Gelehrten Arabien, Perſien und die
Nachbarländer, veröffentlichte ſeine
Reiſebe=
ſchreibungen und gab den Nachlaß ſeines
Reiſe=
gefährten Forskal heraus. Niebuhr faßte bei
ſeinen Reiſen als Erſter den Gedanken eines
Durchſtiches vom Mittelmeer zum Roten Meer,
der ſpäter mit dem Bau des Suezkanals
verwirklicht wurde.
Der deutſche Fliegerhauptmann von Behrend
an Tropenfieber geſtorben.
New York. Der frühere deutſche
Flieger=
hauptman v. Behrend, der in der kolumbiſchen
Armee, im Gebiet von Leticia, Dienſt tat, iſt
dort an Tropenfieber geſtorben.
Neue Bankierverhaftung in New York.
New York. Der Präſident der Arcadig
Truſt Co., eines in der Vorſtadt Newark
domi=
zilierten Bankinſtitutes, wurde nebſt ſeinem
Sohn auf Anordnung des „Konſervators”
ver=
haftet. Gegen Stellung einer Kaution von je
5000 Dollar wurden beide vorläufig wieder auf
freien Fuß geſetzt.
Neun Jahre Gefängnis gegen zwei New Yorker
Bankiers.
New York. Das Appellationsgericht
beſtä=
tigte das Urteil gegen die beiden
Generaldirek=
toren der Bank of United States, Bernhard K.
Marcus und Saul Singer, die eine
Gefängnis=
ſtrafe von 3 bzw. 6 Jahren wegen Veruntreuung
von über 8,5 Millionen Mk. der
Tochtergeſell=
ſchaft Munizipal, Safe Depoſit Co, erhalten
hatten,,
Zehn Todesopfer
des Brandes in der kanadiſchen Streichholzfabrik,
Hull (Quebec). Bei einem Brand in der
kanadiſchen Streichholzfabrik kamen 10
Arbei=
terinnen ums Leben.
Japaniſcher Dampfer an der auſtraliſchen Küſte
geſunken?
Melbourne. Es wird befürchtet, daß der
japaniſche 4700=Tonnen=Dampfer „Kinſen Maru”
mit der geſamten Beſatzung an der Küſte von
Queensland geſunken iſt. Das Schiff hatte am
Montag Notſignale ausgeſandt. Die zur
Hilfe=
leiſtung geſchickten Fahrzeuge haben aber ihre
Suche aufgeben müſſen, weil ſie keine Antwort
auf ihre drahtloſe Anfrage über den Ort des
Unglücks erhielten und auch ſonſt nichts von dem
Schiff geſehen haben.
Die Reichshaupkſtadt
weihk eine neue Kirche ein.
Blick in den Innenraum der neuen Kirche
am Berliner Hohenzollerndamm.
Der rieſige Bogen, der ſich vor dem Altarraum
erhebt, weiſt ein Gemälde „Die Bergpredigt”
von Prof. Waske auf, das ſich aus 72 einzelnen
Figuren zuſammenſetzt.
Am kommenden Sonntag weiht die evangeliſche
Kirchengemeinde in Berlin=Wilmersdorf ihr
neues ſchönes Gotteshaus ein, deſſen Entwurf
von dem bekannten Hamburger Architekten Fritz
Höger ſtammt. Der Bau wurde nach neuen und
intereſſanten Grundgedanken errichtet und bietet
in ſeinen ſchlichten, aber eindringlichen Formen
ein überaus würdiges Bild.
Freitag, 17. März 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 76 — Seite 9
Ruch du wirſt mich einmal beglücken...
24)
Roman von H. A. von Byern
NNachdruck verboten!)
Himmel! Das alſo war der Eigentümer des Wunderpferdes
dieſer teutoniſche Hüne, dieſer Pruſſien, der irgendwo im
fernen Oſten — (wo? wußte man leider nicht ſo recht) —
mär=
chenhafte Beſitzungen haben ſollte, Leibeigene, eine kleines
Königreich — — ah, das iſt eine blendende Senſation! Und ein
Held, ein Gargantua — — mein Gott — dieſe Bruſt! Dieſe
grauen Augen! Dieſes ſcharſe Profil! Ein Frauenliebling, ein
Mann. ein wirklicher Manu, der einen zerbrechen konnte oder
ſtreicheln — — ah!
Schneller atmeten die Damen und Dämchen vom
Seine=
ſtrand, aus der Provence, der Camargue, von der
Garonne=
mündung und der Cöte dor, ſchloſſen die langbewimperten mit
Violett untermalten Augen und ſpannen glühende
Wunſch=
träume
„Lille” läßt grüßen ebenſo „Max” und „Moritz‟!‟ Der
Dar=
kehmer legte in der erſten, frohen Erregung des Wiederſehens
ſeine braungebrannte Rechie auf Annemaries kleines, weißes
Patſchhändchen: „Denkt euch nur — Wilhelm will heiraten, die
Johanna, die Mamſell, na, das gibt ine geſunde Raſſe!
Pröſtchen!“
„Jetzt erzähl' mal: Du wollteſt doch erſt übermorgen
kommen?"
Er lachte: „Wollte — ja. Aber dann erhielt ich deinen Brief
— übrigens ausnahmsweiſe nicht durch die Butterfrau — und
ſagte mir: Recht hat ſie, warum ſoll ich das „Fürſtenberg=
Rennen” verſäumen? In zwei Stunden war gepackt; Wilhelm
und ich fuhren ohne Unterbrechung durch, Reſultat: Ich ſitze
quietſchvergnügt im hochfeudalen Hotel „Stephanie” und möchte
gern wiſſen, was ihr euch für den Abend vorgenommen habt.”
von Kreuth. „Ein biſſerl Kurmuſik
und dann ſo gegen zehn Uhr ins Bett; denn nun kommen ein
paar ſehr anſtrengende Tage. Du mußt doch todmüde ſein von
der langen Fahrt!”
„Kein Gedanke! Wie ein Dachs habe ich auf Vorrat
ge=
ſchlafen. Alſo abgemacht, nachher wird gebummelt — gebe Gott,
daß wir der Valtier nicht gerade in die Arme laufen!“
Dieſer fromme Wunſch blieb unerfüllt. Denn als die Drei
eine Stunde ſpäter unter den uralten Kaſtanien nach dem
Pavillon wanderten, löſte ſich aus dem flutenden
Menſchen=
ſtrom ein Herr, kam quer über die Promenade auf ſie zu:
„Monſieur de Kreuth! Ich bin entzückt! Gnädige Frau,
Komteſſe — ich lege mich zu Füßen!”
„Tun Sie’s lieber net,” das Annemarietſcherl lächelte
un=
ſchuldsvoll. „Bei dem Staub hätt” Ihr Kammerdiener gut a.
Stund’ lang auszubürſten.”
Uind da war auch ſchon Yvonne Valtier:
„Charmant! Glauben Sie an Telepathie Monſieur de
Kreuth? Ich habe ſo gewünſcht, daß Sie der Entſcheidung des
„Fürſtenberg=Rennen” beiwohnen!“
„Laſſen Sie denn da auch ein Pferd laufen, gnädige Frau?”
fragte er kühl.
„Natürlich! Meine vierjährige Stute „Val damour”,
Sem=
blat reitet ſie, auf jeden Fall unſchlagbar! Und nun?”
„Sehen wir uns heute abend im Cercle privé, Monſieur
de Kreuth.” fragte Yvonne Valtier und legte ihre Hand wie
Halt ſuchend auf ſeinen Arm.
Der Darkehmer ſah ſtarr geradeaus, blieb höflich=kühl:
„Ich bedauere unendlich, gnädige Frau, meine Damen haben
bereits Karten für die Oper „Die Walküre‟.”
„Ach — Wagner ich liebe ihn nicht, es iſt barbariſche Muſik,
zuviel Ho—joto—hol und Wagalaweia — —. Alſo dann morgen,
verſprechen Sie mir, ja? Abendtanz im „Hotel d’Angleterre‟,
werden Sie mit Ihren Damen kommen,”
„Wie Madame befehlen!“
„Pah! Befehlen!” Sie ſuchte ſeinen Blick, er fühlte den
Druck ihrer heißen Hand: „Sie ſollen gern kommen und —
den erſten Walzer reſerviere ich Ihnen!“
*
Eine Flut von Tönen, rein, himmelanſtrebend wie ein
gotiſches Bauwerk! Das Annemarietſcherl hatte ſich zurückgelehnt,
hielt die Hände im Schoß gefaltet, blickte hinunter, dorthin, wo
Siegmund und Sieglinde knieten, ſchloß dann die Augen
„Winterſtürme wichen dem Wonnemond,
In mildem Lichte leuchtet der Lenz —
Eine Offenbarung war das, ein Gottesdienſt! So erdenfern
der Alltag, ſo weltenweit all das Treiben der Herdenmenſchen.
Sie ſchreckte zuſammen, als nichtendenwollender Applaus
aufbrandete und fuhr ſich leicht über die heiße Stirn.
„Kopfſchmerzen?” fragte Kreuth beſorgt.
„Nein, lieber Achim.” Annemarie lächelte verſonnen. „Weißt,
wann i jetzt wieder ins Hotel komm” — — das is mir wie
eine Entweihung!”
Und dann kam der Heimweg durch die hyazinthblaue,
ſternenbeſäte Nacht . .. Glitzernde, glimmernde Fünkchen
leuch=
teten Hanns=Joachim und Annemarie durch das Dunkel.
„Na, Herr Robiczek, immer noch ſo ſiegesgewiß?” fragte
Hanns=Joachim und bot dem Trainer eine Zigarette an.
Der ſtand da, breitbeinig, ganz ſelbſtſichere Ruhe, verzog ein
klein wenig die Mundwinkel:
„Der Toto und die Buchmacher könnten ſchon jetzt
aus=
zahlen.”
Nun kam auch Szäbor heran. Das Annemarietſcherl drückte
ihm die Hand wie einem alten Bekannten. „Gelt ja in der
Freudenau haben S' auch gritten? Alſo wie S‟ geſtern den
windigen Franzoſen abg’fangen haben, das war herrlich!”
„Ober bittä, gar nicht ſchwer hot ja geſchlofen".
„Und morgen?” fragte der Darkehmer.
Arpäd Szäbor zuckte die Achſeln, als ob es ſich nicht lohne,
erſt noch über die Angelegenheit ein Wort zu verlieren:
„Werd’ ich ſogen dem Herrn Baron: Gleich nach „Großem
Preis von Berlin” hob, ich Schiebewette gelegt bekommen:
„Großer Preis von Baden=Baden”
„Prix Arc de
Triomphe‟ 10:1, fimftauſend Mark Einſatz, bittä.”
„Und wie iſt der Kurs jetzt?” erkundigte ſich das junge
Mädchen.
„Heite noch 6:1 fier Schiebewette — — morgen abend, bloß
für Paris 1½:1 auf.”
Mit einem plötzlichen Entſchluß zog Annemarie ein Päckchen
Banknoten aus ihrer Handtaſche:
„Herr Robiczek woll’n S. das bitte für mich bei
verſchiede=
nen Buchmachern unterbringen? Ja? Sechstauſend Markln, is
halt gwonnenes Geld vom geſtrigen „Fürſtenberg=Rennen”
Und akurat ſo: Schiebewette auf „Wiener Blut” „Großer Preis
von Baden=Baden” — „Prix Arc de Triomphe” Sieg!”
„Man müßte dich von Rechts wegen unter Kuratel ſtellen!“
ſagte Kreuth halb im Scherz, halb ernſthaft. „Bedenke doch,
ſechs braune Lappen ſind kein Pappenſtiel!”
„Ah geh, raunz net! J glaub an die Duplizität der
Er=
eigniſſe —
„Das wäre aber eine Triplizität!”
„Deſto beſſer, aller gut’n Dinge ſind allweil drei. D
Bett=
ſchein hol” i ma mogen.”
„Na, Gott mit uns!” ſagte Hanns=Jogchim lächelnd,
Mehr wie ſchiefgehen kann die Sache nicht.”
In ſeiner Box ſtand der Derby= und Große Preis=Sieger,
ſchnaubte zärtlich, als ihm ſein Herr den ſchlanken Hals klopfte
und zupfte ſpieleriſch ein paar Hälmchen Kleeheu aus der Raufe.
(Fortſetzung folgt.)
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Seite 10 — Nr. 76
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 17. März 1933
Short, Spiel und Jurnen
Der Spork des Sonnkags.
Großbetrieb auf den Fußballfeldern.
Den Höhepunkt des umfangreichen ſonntäglichen
Sportpro=
gramms ſtellt das zweite Fußball=Länderſpiel
zwi=
ſchen Deutſchland und Frankreich im Deutſchen
Sta=
dion zu Berlin dar. Trotz dieſes Großereigniſſes erfährt der
übrige Fußballbetrieb in Süddeutſchland und im Reich keinerlei
Einſchränkung, und auch in den übrigen Raſenſportarten wird auf
breiteſter Front geſpielt.
Fußball.
Zum zweiten Male gegen Frankreich.
Das Deutſche Stadion zu Berlin iſt der Schauplatz des
zwei=
ten Fußball=Länderkampfes zwiſchen Deutſchland und Frankreich;
den erſten haben wir am 15. März 1931 in Paris mit 0:1
ver=
loren, und zwar durch ein Selbſttor; der Aachener Münzenberg
war der „Unglücksrabe‟. Diesmal rechnet man in Deutſchland
auf einen Sieg, wenn auch die vom DFB. aufgeſtellte Elf nicht
un=
geteilten Beifall im Reich finden konnte. Jakob=Regensburg;
Haringer=Bayern München, Wendl=1860 München: Gramlich=
Ein=
tracht Frankfurt, Hergert=Pirmaſens, Mantel=Eintracht
Frank=
furt; Fiſcher=Pforzheim, Lachner=München 60, Rohr=Bayern
Mün=
chen, Lindner=Eintracht Frankfurt und Kobierſki=Fortuna
Düſſel=
dorf wurde die deutſche Vertretung anvertraut. Auch die
franzö=
ſiſche Mannſchaft iſt inzwiſchen aufgeſtellt worden. Sie ſpielt mit:
Defoſſé=Lille; van Dooren=Lille, Mattler=Sochaux; Chantrel=Red
Star Paris, Kaucſar=Montpellier, Delfour=Racing Paris:
Libe=
rati=Roubaix, Gerard=Montpellier, Nicolas=Rouen, Rio=Rouen,
Langillier=Roubaix. Schiedsrichter iſt der Engländer Crew.
Die ſüddeutſchen Endſpiele
werden zwar mit Vollprogramm durchgeführt; es gibt aber dabei
zahlreiche ſogenannte „Vorbehaltsſpiele”, und zwar dort, wo
be=
teiligte Vereine Spieler nach Berlin abſtellen. Die Terminliſte
zeigt folgende Treffen in der Abteilung 1: Bayern München —
Phönix Ludwigshafen, Sppg. Fürth — 1860 München. FC.
Kai=
ſerslautern — FK. Pirmaſens, SV. Waldhof — 1. FC. Nurnberg.
Während der deutſche Meiſter auch ohne Haringer und Rohr gegen
Ludwigshafen gewinnen kann, wird es den Münchener „Löwen”
ſchwerer fallen, in Fürth Wendl und Lachner vollwertig zu
er=
ſetzen. In Kaiſexslautern hat Pirmaſens ohne Hergert ebenfalls
einen ſchweren Stand. In Mannheim rechnen wir mit einem
knappen Erfolge des „Klub.. In Abteilung 2 ſpielen: Union
Böckingen — FSV. Frankfurt, FSV. Mainz — Karlsruher FV.,
Phönix Karlsruhe — Wormatia Worms Eintracht Frankfurt —
Stuttgarter Kickers. Union Böckingen iſt ſeit ihrem Siege gegen
Eintracht ſtark zurückgegangen, ſo daß der Mainmeiſter den Gang
nach Heilbronn kaum zu ſcheuen braucht. In Frankfurt wird
Ein=
tracht ohne Mantel Gramlich und Lindner ſchwer gegen die
Stutt=
garter kämpfen müſſen. Mainz müßte zu Hauſe den KFV.
be=
zwingen können, und in Karlsruhe erwarten wir die
Einheimi=
ſchen über Worms als Sieger.
Um den ſüddeutſchen Pokal
wird wieder in allen vier Bezirken geſpielt. Das Programm für
Main=Heſſen: SV. Wiesbaden — Union Niederrad VfL.
Neu=Iſenburg — FVg. Kaſtel, A.=O. Worms — 1. FC. Langen,
Kickers Offenbach — Germania Bieber, Rot=Weiß — Sportfreunde
Frankfurt.
Die Aufſtiegsſpiele werden vorerſt nur in
Württem=
berg=Baden fortgeſetzt; in den übrigen drei Bezirken haben ſie
noch nicht begonnen. In den Landesverbänden des DFB.
werden die Endſpiele fortgeſetzt. — Aus dem Ausland
ver=
dient das Länderſpiel zwiſchen Ungarn und der Tſchechei in
Bu=
dapeſt beſondere Erwähnung.
Süddeutſche Handball=Entſcheidung?
In der Abteilung Weſt der ſüddeutſchen Handball=Endſpiele
kann am Sonntag die Entſcheidung fallen, und zwar dann, wenn
Waldhof in Darmſtadt nur 1 Punkt gutmacht. Dann ſind die
Mann=
heimer nicht mehr einzuholen. Fällt aber der Sieg an
Darm=
ſtadt, ſo hängt die Entſcheidung am letzten Spiele zwiſchen
Mann=
heim und Schwanheim. Am Sonntag ſollten die Schwanheimer
gegen Kaiſerslautern zu Hauſe ſicher ſiegen. Im
Entſcheidungs=
ſpiel der Damen treffen ſich in der Abteilung Weſt der
Titelver=
teidiger Eintracht Frankfurt und Phönix Mannheim. Die
Ab=
teilung Oſt der Herren bringt in Stuttgart ihr Vorſpiel zwiſchen
Kickers Stuttgart und Spielvgg. Fürth zum Austrag.
Hockey/Rugby.
An dieſem Sonntag gibt es in beiden Sportarten nur
Freund=
ſchaftsſpiele.
Radſport.
Seit Donnerstag läuft in der Breslauer Jahrhunderthalle
das letzte deutſche Sechstagerennen dieſes Winters. Die Pariſer
Winterbahn veranſtaltet ihren letzten Renntag vor dem
Sechstage=
rennen, wobei die Deutſchen Möller, Sawall und Richter an den
Start gehen.
Turnen.
Zum 25. Male wird am Sonntag in Berlin der
Kunſt=
turn=Dreiſtädtekampf Berlin — Hamburg — Leipzig
ausgetragen.
Reichsregierung für Olympiſche Spiele.
Dr. Lewald und Oberbürgermeiſter Dr. Sahm beim Reichskanzler.
Der Reichskanzler empfing am Donnerstag im Beiſein des
Staatsſekretärs in der Reichskanzlei, Dr. Lammers, den
Vorſitzen=
den des Organiſationskomitees für die 11. Olympiade 1936,
Ber=
lin, Staatsſekretär a. D. Exz. Dr. Lewald, und den
Oberbürger=
meiſter von Berlin, Dr. Sahm. Dr. Lewald gab eine kurze
Dar=
legung über das Weſen und die Bedeutung der Olympiſchen
Spiele 1936. Der Reichskanzler bezeichnete den Sport als ein
inentbehrliches Mittel für die Ertüchtigung der deutſchen Jugend
und bekundete lebhaftes Intereſſe für die Olympiſchen Spiele. Er
verſprach, ſie und die ſportlichen Intereſſen Deutſchlands in jeder
Hinſicht zu fördern.
Mit dieſer Meldung dürften die in den letzten Tagen
ver=
breiteten Gerüchte, die neue Reichsregierung ſtehe der
Veranſtal=
tung der Olympiſchen Spiele 1936 auf deutſchem Boden und
all=
gemein den internationalen Wettkämpfen des deutſchen Sportes
ablehnend gegenüber, entkräftet ſein.
* Zußball im Kreis Skarkenburg.
Wieder einmal Großkampftag am 19. März.
FV. Sprendlingen — Viktoria Walldorf,
Germania Eberſtadt — Polizei Darmſtadt.
Haſſia Dieburg — FV. Eppertshauſen,
SV. Mörfelden — Sportvgg. 04 Arheilgen,
Germania Ober=Roden — SV. Münſter,
FC. 03 Egelsbach — SV. 98 Darmſtadt.
Union Darmſtadt — Rot=Weiß Darmſtadt.
Das Spielprogramm der Starkenburger Kreisliga zeigt am
kommenden Sonntag wieder einmal Hochſpannung. Sowohl am
Tabellenende wie an der Spitze haben ſich die Dinge ſo zugeſpitzt,
daß Löſungen bald zu erwarten ſind. An der Spitze kämpfen noch
Sprendlingen und die Polizei um den Meiſtertitel, und ſo wird
jedes Ergebnis der beiden Favoriten diesmal beſonders beachtet;
am Tabellenende geht der Abſtiegskampf noch zwiſchen Germania
Eberſtadt und SV. 98 Darmſtadt, und auch hier kann das
Ergeb=
nis eines einzigen Spiels ſchon Klarheit bringen. Sprendlingen
erwartet daheim Viktoria Walldorf. Im Vorſpiel trennten ſich
die Gegner mit 3:3. Diesmal ſpricht mehr für einen knappen
Sieg der Sprendlinger, aber auch ein neuerliches Unentſchieden
wäre keine eigentliche Ueberraſchung. — Die Polizei muß nach
Eberſtadt. Bei der derzeitigen Spielſtärke Eberſtadts eigentlich
kein allzuſchwerer Gang, bedenklich aber deshalb. weil Eberſtadt
noch gegen den Abſtieg kämpft. Die reine Papierform ſpricht für
die Polizei die ſchon im Vorſpiel mit 5:1 gewann. Immerhin
wäre der Verluſt eines Punktes auch hier keine Ueberraſchung.
Zwiſchen Dieburg und Eppertshauſen ſteigt das Rückſpiel. Im
Vorſpiel trennte man ſich mit 1:1 unentſchieden; diesmal halten
wir mehr zu Dieburg. Auch im Treffen Ober=Roden — Münſter
halten wir mehr zu den Platzbeſitzern, die im Vorſpiel mit 0:0
einen Punkt erzwangen. Sportvgg Arheilgen muß nach
Mör=
felden. Dieſes Spiel iſt abſolut offen (Vorſpiel 3:1 für A.). —
In Egelsbach erwartet man den SV. 98. Rein ſpieleriſch ſind die
Darmſtädter in der Lage, ſich in Egelsbach zu behaupten (
Vor=
ſpiel 1:1), doch kommt es darauf an, wie ſich die Gäſte mit dem
Platz abfinden. Der Ausgang dieſes Spieles iſt für die 98er von
großer Bedeutung und durfte ſie zu beſonderen Leiſtungen
anſpor=
nen. Das letzte Spiel ſieht an der Heidelberger Straße Union
und Rot=Weiß Darmſtadt im Kampf. Im Vorſpiel unterlagen die
Beſſunger mit 0:1. Vielleicht drehen ſie am Sonntag den Spieß
um.
Germania Pfungſtadt hat eine Einladung nach Bingen
erhal=
ten, wo ſie gegen den dortigen Kreismeiſter Haſſia Bingen
an=
tritt. Die Binger ſuchen ſcheinbar „Tuchfühlung” mit den
Ver=
einen der Starkenburger Spitzengruppe, um Anhaltspunkte für
den Aufſtiegskampf zu erhalten. Da die Germanen gerade in
Privatſpielen meiſt Beſſeres zeigen wie im Punktekampf, ſo darf
man damit rechnen, daß ſie den Kreis gut vertreten werden.
Die A=Klaſſe am 12. März 1933.
Gruppe Bergſtraße: Eintracht Darmſtadt — FSV. Jugenheim 6:3
(1:3).
Gruppe Odenwald: VfR. Erbach — Spielvgg. Groß=Umſtadt 3:2
(2:1), Viktoria Schaafheim — SC. Ober=Ramſtadt 0:3 (0:3),
Germania Babenhauſen — SV. Roßdorf 1:1 (0:1), SV. Höchſt
— Viktoria Kleeſtadt 6:3 (2:2). Roßdorf muß jetzt ſein letztes
Spiel gegen Ober=Ramſtadt gewinnen, um Meiſter zu werden.
Privatſpiele: VfR. Nierſtein — Viktoria Griesheim 2:1 (0:0),
Union Wixhauſen — Germania Bieber Reſerve 2:1 (0:0), SV.
98 Darmſtadt Reſerve — Reichsbahn Darmſtadt 7:4.
Die A=Klaſſe am kommenden Sonntag.
Gruppe Bergſtraße: SV. Groß=Gerau — Eintracht Darmſtadt,
FSV. Jugenheim — Reichsbahn Darmſtadt.
Gruppe Odenwald: SV. Roßdorf — SC. Ober=Ramſtadt. VfR.
Beerfelden — SV. Höchſt.
Privatſpiele: Viktoria Griesheim — Kickers Offenbach Junioren,
Spielvgg. Groß=Umſtadt — Union Wixhauſen, Viktoria
Schaaf=
heim — SV. Groß=Wallſtadt.
SV. 1922 Roßdorf — Germania Babenhauſen 1:1 (0:0).
Bei herrlichem Frühjahrswetter traf man ſich in Babenhauſen,
Da der Vorſprung Roßdorfs durch die Niederlage in Groß=
Umſtadt auf ein Minimum beſchränkt wurde und Babenhauſen
die übrigen ſpielſtarken Mannſchaften der Gruppe in den letzten
Wochen ſämtlich ſchlagen konnte, ſo war man auf den Ausgang
dieſes Spiels ſehr geſpannt, um ſo mehr, da eine Niederlage der
Gäſte denſelben zum Verhängnis hätte werden können. Vor einer
ſtattlichen Zuſchauerzahl beginnt das Spiel mit einem unheimlich
ſchnellen Tempo, wobei die beiderſeitigen Hintermannſchaften oft
mit Glück klären können. Der ſichere Führungstreffer Roßdorfs
wird nach zirka 15 Minuten durch den Rechtsaußen vergeben, als
er einige Meter frei vom Tor im Uebereifer darüberſchießt. Bei
wechſelvollem Spiel verläuft die 1. Halbzeit torlos. Nach
Halb=
zeit ſpielen die Gäſte mehr und mehr überlegen und können nach
10 Minuten den Führungstreffer erzielen. Man glaubt ſchon,
daß die Gäſte das Spiel mit 1:0 für ſich entſcheiden, doch zirka
2 Minuten vor Schluß gleicht Babenhauſen durch Strafſtoß aus.
Müller=Griesheim leitete dieſes intereſſante Treffen zur
Zufrie=
denheit beider Mannſchaften.
SV. 1898 (Jugend).
Der Spielbetrieb ruht dieſen Sonntag. Die Teilnehmer am
Waldlauf in Meſſel fahren 13.15 Uhr mit Autobus vom
Mar=
ſtall ab.
Handball.
Poſt Darmſtadt—TV. Pfaffen=Beerfurth.
Am Sonntag, 10.15 Uhr, empfängt Poſt auf eigenem Platze,
Dornheimer Weg. Gäſte aus dem Odenwald, die in Darmſtadt
noch nicht aufgetreten ſind. Die Gäſte verfügen über eine äußerſt
kräftige, wendige Mannſchaft, deren Hauptſtützen der
durchſchlags=
kräftige Sturm und der ſehr gute Tormann ſind. Die Poſt konnte
in letzter Zeit ſchöne Siege erlangen, aber ſie wird bei dieſem
Spiel kämpfen müſſen. Poſt tritt mit Jöckel; Delp. Dingeldein;
Kögel, Stephan, Krämer; Müller, Lorenz. Geßer, Spalt,
Boß=
ler an.
Merck Darmſtadt—Turnerſchaft Griesheim.
Abermals haben die Merck=Handballer eine Mannſchaft
ver=
pflichtet, die im Turnerlager einen ſehr guten Ruf hat. Die
Griesheimer ſind in der DT.=Kreisklaſſe ſehr gefürchtet; ihre in
letzter Zeit erzielten Reſultate zeugen von großer Kampfkraft,
ſo daß die Chemieleute alle Regiſter ihres Könnens ziehen
müſſen, um günſtig abzuſchneiden. Man wird alſo ein
ſpannen=
des Spiel zu ſehen bekommen. Beginn 15 Uhr. Vorher 2. Mſch.
Beide Spiele finden auf dem Mercks=Sportplatz ſtatt.
SVgg. Arheilgen—TV. Pfungſtadt.
Auf dieſes Spiel am kommenden Sonntag, 15.30 Uhr, am
Arheilger Mühlchen iſt man ſehr geſpannt, da es jedenfalls ein
Maßſtab für die Beurteilung des Spieles gegen den Turnverein
Arheilgen, das acht Tage ſpäter auch am Arheilger Mühlchen
ausgetragen wird, ſein wird. Beide Vereine, Pfungſtadt und
Turnverein Arheilgen, ſpielen in der gleichen Klaſſe bei DT. Die
Pfungſtädter ſind ein nicht zu verachtender Gegner, ſo daß die
Handballer der Sportvereinigung die Sache hölliſch ernſt nehmen
müſſen.
Vor dieſem Spiel trägt die AH.=Mannſchaft der Fußball=
Ab=
teilung, verſtärkt durch einige Spieler aus der Sondermannſchaft,
ein Freundſchaftsſpiel gegen Dreieichenhain 1. aus.
Darmſtädter Winkerrunde im Schwimmen.
Am Samstag abend 19.30 Uhr nimmt die Winterrunde
der Darmſtädter Schwimmer mit dem 6. Wettkampfabend ihren
Fortgang. Es finden folgende Wettkämpfe ſtatt: 100 Meter
Bruſt, Klaſſe 1 und 2, 100 Meter Bruſt, Damenklaſſe, und 10X100
Meter Kraul, Klaſſe 1. Die Kampfleitung hat es ohne Zweifel
verſtanden, die Wettkämpfe ſo einzuteilen, daß die Spannung
mit jedem Abend mehr geſteigert wird. Auch dieſes Programm
bringt wieder ſportliche Delikateſſen für alle Schwimmerherzen.
Es beginnt um ſo intereſſanter zu werden, als die Art der
Punkt=
wertung und der Vorgaben die einzelnen Vereine zur Hergabe
ihres ganzen Könnens veranlaßt.
Beſonders intereſſant wird der Kampf um den zweiten Platz
in der Klaſſe 1, den die Turngeſellſchaft 75 knapp vor Rot=Weiß
hält. Bei den kommenden Wettkämpfen ſollten die Rot=Weiß=
Schwimmer Gelegenheit haben, Punkte zu ſammeln und den
Vor=
ſprung aufzuholen.
Einen zweifelhaften Punktſieg errana im Berliner
Spichern=
ring der Krefelder Schwergewichtler Hans Schönrath über den
jungen Berliner Arno Kölblin. Kölblin war meiſt im Angriff,
während Schönrath nur in den beiden letzten Runden zu
Vortei=
len kam.
Weikerberichk.
Das ozeaniſche Tief hat ſich auch bis auf das Feſtland
aus=
gebreitet und den hohen Druck zurückgedrängt. Weiterhin wird
maritime Luft heranbefördert, ſo daß ſich das Wetter
veränder=
lich, vielfach bewölkt und zeitweiſe auch regneriſch geſtalten wird.
Ausſichten für Freitag, den 17. März: Meiſt bewölkt, im ganzen
mild und zeitweiſe Regenfälle.
Ausſichten für Samstag, den 18. März: Wechſelnd wolkig mit
vorübergehender Aufheiterung. Temperatur ſchwankend, doch
noch milde, einzelne Niederſchläge.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 76
Freitag, 12. März
latte
eſNeueftel
Franzöſiſcher Wirtſchaftsbrief.
Rückkehr zum Syſtem der ſtaaklichen Anleihen in Frankreich. — Krifiſche Lage in einzelnen Induſtriezweigen
Benig veränderkes Bild
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
in Handel und Induſirie Frankreichs.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 15. März.
Es iſt bemerkenswert, daß in den Wirtſchaftskreiſen — trotz
einer alles überbietenden Preſſekampagne — der Sieg der
natio=
nalen Parteien in Deutſchland keineswegs als ein wirtſchaftlicher
Unſicherheitsfaktor gewertet wird. Der Preſſefeldzug gegen
Deutſcland findet in dieſen Kreiſen wenig Widerhall.
Die amerikaniſche Währungskriſe hält hier noch immer alles
in Atem. Die große Beſtürzung hat ſich aber etwas gelegt, der
Glaube bricht immer mehr durch, daß die Kriſe in Amerika
über=
wunden iſt und jetzt eine Beſſerung erfolgen wird. Die Auffaſſung
ſcheint auch die Effektenbörſe zu beeinfluſſen, wo die Feſtigkeit
vorzuherrſchen beginnt.
Die Weltwirtſchaftskonferenz wird hier recht hoffnungsfreudig
begrüßt. Man erwartet von der Konferenz die unmittelbare
Be=
lebung des Außenhandels.
Die Ausgabe von 10 Milliarden Schatzamtsobligationen
be=
ſiegelt die endgültige Rückkehr zu dem ſo lange bekämpften Syſtem
der ſtaatlichen Anleihen. Sie wird daher vielfach heftig kritiſiert.
Ob aber in den jetzigen Verhältniſſen ein anderer Weg offenſtand.
um das Defizit zu eliminieren, iſt ſehr fraglich. Man beruft ſich
übrigens in den Regierungskreiſen darauf, daß es ſich nur um
eine proviſoriſche Situation handelt, die nur durch die
Weltwirt=
ſchaftskriſe hervorgerufen wurde. Zu denken gibt die Verteuerung
des Geldes, der Zinsfuß von 4½ v. H. wird nur durch den abnorm
niedrigen Einführungskurs aufrechterhalten. Das war ſchon
übrigens bei all den letzten Emiſſionen der Fall.
Die Stagnation in Handel und Induſtrie dauert weiter; die
Lage des Kleinhandels iſt kritiſch.
Der Rohſtoffmarkt weiſt Zeichen, der Beſſerung auf;
eine Linderung in der amerikaniſchen Finanzkriſe wird wohl an
der ganzen Linie Preiserhöhungen hervorrufen.
Die Lage des Kohlenmarktes bleibt nach wie vor
kri=
tiſch. Die Preiſe können ſelbſt mit den größten Anſtrengungen
nicht gehalten werden. Die Zechen gewähren die verſchiedenſten
Formen von Rabatt, um den Schein einer offenen Baiſſe zu
ver=
meiden. Die Konkurrenz der ausländiſchen Kohle erweiſt ſich
im=
mer erdrückender, es ſoll daher wieder eine neue Taxe auf die
importierte Kohle feſtgeſetzt werden; ähnliche Taxen wurden ſeit
Jahren und ſtets mit geringem Erfolg angewendet.
Die Lage der Schwerinduſtrie iſt ungünſtig. Der
Zu=
ſammenbruch der „Loxraine Miniere et Métallurgique” iſt ein
charakteriſtiſches Zeichen für, die ernſte Lage der franzöſiſchen
Schwerinduſtrie. Selbſt die widerſtandsfähigſten Betriebe konnten
kaum die Hälfte des Vorjahresertrages erzielen. Das Jahr 1932
war eines der ſchlechteſten, das die franzöſiſche Schwerinduſtrie
bisher erlebte. Der größte Teil der Betriebe bringt, nur mit
Mühe die Herſtellungskoſten ein. Auf einen Aufſchwung iſt
vor=
läufig nicht zu rechnen. Es müßten vorher die allgemeinen
Finanz= und Wirtſchaftsverhältniſſe eine Aenderung erfahren.
Die Kupferpreiſe ſind immer noch ſehr niedrig, die
Preisſchwankungen haben keine Bedeutung. Der Konkurrenzkampf
zwiſchen afrikaniſchen (d. h. belgiſchen) und amerikaniſchen
Produ=
zenten iſt ſchärfer als je. Es iſt offenſichtlich, daß in dieſem Kampfe
die Amerikaner den kürzeren ziehen werden, es könnte vorkommen,
daß New York ſeine Bedeutung als Mittelpunkt des
Kupferhan=
dels verlieren könnte.
Die Zinkpreiſe hauſſieren, nachdem ſie wochenlang eine
große Feſtigkeit erwieſen, was bei der äußerſt kritiſchen Lage
be=
merkenswert iſt. Die Wiederherſtellung des internationalen
Zink=
kartells übte eine günſtige Wirkung auf den Markt aus. Die
bis=
her feſtgeſtellten Modalitäten des Kartells ſind in großen Zügen
den vorherigen ähnlich.
Die Bleipreiſe befinden ſich in ſtarker Hauſſe. Es iſt
in=
tereſſant, daß die rieſigen japaniſchen Käufe ſich erſt jetzt
auswir=
ken. Man glaubt, daß die Hauſſe ſich dauerhaft erweiſen und den
geſamten Metallmarkt günſtig beeinfluſſen wird.
Ebenſo hauſſieren die Zinnpreiſe. Die Zinnvorräte
ver=
minderten ſich im Laufe des Februar um mehr als 1000 Tonnen.
„Nach einer langen Stagnierung erfuhr der franzöſiſche
Kali=
markt eine bemerkenswerte Wiederbelebung. Preisänderungen
ſind zwar noch nicht erfolgt, aber eine ſtarke Erhöhung der
Nach=
frage iſt ſchon bemerkbar.
Die Lage des Nitratenmarktes iſt wenig günſtig. Die
Unſicherheit mit den verſchiedenen Währungen übt eine lähmende
Wirkung auf die Geſchäftstätigkeit aus, die ſchon einen Aufſchwung
zu nehmen ſchien.
Die Phosphatenausfuhr iſt im Steigen begriffen. Die
Lage der geſamten nordafrikaniſchen Phosphateninduſtrie, wäre
günſtig, wenn nicht eine ſcharfe Konkurrenz zwiſchen den
algeriſch=
tuneſiſchen und marokkaniſchen Unternehmungen herrſchen würde.
Die marokkaniſchen Phosphate ſind von beſſerer Qualität, daher
auch mehr geſucht. Man will eine Einigung zwiſchen den
Geſell=
ſchaften von Algier und Tunis und dem Office cherifien des
phos=
phates erzielen.
Auf dem Petroleummarkte herrſchte Verſtimmung. Die
Lage iſt durchaus ungünſtig. Der Mißerfolg der Londoner
Kon=
ferenz — er wird vielfach geleugnet und der Abbruch der
Konfe=
renz mit der amerikaniſchen Finanzkriſe begründet — erhöhte noch
die Verſtimmung. Es ſoll aber nicht ſtimmen, daß wegen der
For=
derungen der rumäniſchen Produzenten, eine Spaltung in der
Konferenz entſtand. Man plant eine neue Konferenz in Paris;
ihre Auſpizien mögen etwas günſtiger ſein, aber die Einſchränkung
der Produktion wird ſie auch kaum herbeiführen können.
Mannheimer Produktenbericht vom 16. März. Weizen
in=
länd., gut. geſund und trocken (76—77 Kilo) 21,75—21,90 Roggen
inländ. (72—73 Kilo) 17,25—17,50, Hafer inländ. 15,00—15,50,
Sommergerſte 19,25—20,25 Futtergerſte 17,75—18,00, La=Plata=
Mais 21.00, Soyaſchrot (Mannheimer Fabrikat) prompt 10.25,
Biertreber mit Sack 12,50 Trockenſchnitzel loſe 790.
Rohzucker=
melaſſe 5,20—5,40, Wieſenheu loſe 4,80—5,20 Rotkleeheu 4.80 bis
Sic Oerſene i. iun Sc e e Dealenicht
nord=ſüdd. (0—60prozentige Ausmahlung je nach Fabrikat) 2300
bis 25,00, feine Weizenkleie mit Sack 8,00, Erdnußkuchen 11,75 bis
12,00. Tendenz ruhig. Die fortgeſetzte Zurückhaltung des
Kon=
ſums beeinflußt das Geſchäft.
Berliner Produktenbericht vom 16. März. Die
Produkten=
börſe zeigte heute eine gut behauptete Tendenz. Die
Angebotsver=
hältniſſe haben ſich kaum verändert, und nennenswerte Anregungen
lagen nicht vor; ſoweit die Mühlen aber Bedarf zeigten, mußten
die etwas höheren Forderungen bewilligt werden. Am
Prompt=
markte nannte man 0,50— 1.00 RM. höhere Preiſe als geſtern, auf
dieſem Niveau war die Umſatztätigkeit aber weiter gering.
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 16. März ſtellten ſich für
je 100 Kilogramm für Elektrolytkupfer, prompt cif Hamburg,
Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die
deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 48.50 RM. — Die Notierungen
der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe
verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland, für prompte Lieferung und
Bezahlung) ſtellten ſich für Originalhüttenaluminium. 98= bis
99proz., in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren auf 160 RM.,
des=
gleichen in Walz= oder Drahtbarren 99proz. 164 RM., Reinnickel,
98= bis 99proz. 350 RM., Antimon Regulus 39—41 RM.,
Fein=
ſilber (1 Kilogr, fein) 37.50—41 RM.
Obwohl zwar auch zu Beginn der geſtrigen Berliner
Börſe einige Martkgebiete unter Angebot litten und die
Kurs=
geſtaltung als unregelmäßig zu bezeichnen war, herrſchte doch im
großen und ganzen ein freundlicher Grundton. Die feſte
Wieder=
eröffnung des New Yorker Börſenverkehrs machte, einen guten
Eindruck und löſte bei der hieſigen Spekulation zweifellos
Deckungsbedürfnis aus. Die Depoſitenkaſſenkundſchaft war
eben=
falls weiter Käufer, der Ordereingang war aber nicht ſo groß wie
in den letzten Tagen und erſtreckte ſich nur auf Spezialgebiete. Zu
dieſen gehörten im Zuſammenhang mit den Reichsbahnaufträgen
die Montanwerte, außerdem waren aber auch Tarifpapiere
kräf=
tiger erholt, da man neuerdings glaubt, keine Beſorgniſſe betreffs
einer Reviſion der Tarife hegen zu müſſen. Sehr feſt waren
außer=
dem Schubert u. Salzer mit plus 4½ Prozent, bei denen ſich
be=
kanntlich eine Oppoſition gebildet hat, die ſtatt des 5prozentigen
einen 25prozentigen Bonus fordert. Dortmunder Union
gewan=
nen 3 Prozent. Niederlauſitzer Kohle 3½ Prozent und
Kunſt=
ſeidenwerte bis zu 2½ Prozent. BEW. ſetzten, ihre
Aufwärts=
bewegung um 2 Prozent fort. Mit Minus=Minus=Minus=Zeichen
erſchienen andererſeits Daimler und Berlin=Karlsruher
Indu=
ſtriewerte. Bei erſteren gingen Zuſammenlegungsverſionen im
Verhältnis von 4:1 um, bei letzteren wirkte die Meldung von der
Dividendenloſigkeit nach und führte zu, einem Abſchlag von 4½
Prozent. Aus demſelben Grunde büßten Kali=Chemie 2½
Pro=
zent ein. Bei einem Umſatz von 48 Mille gingen
Reichsbank=
anteile um 3 Prozent zurück der Wechſel im Reichsbankpräſidium,
der erwartet wurde und wobei die Börſe mit der Ernennung Dr.
Schachts rechnete, war hierfür aber nicht der Grund. Bei den
Verkäufen an den Aktienmärkten handelt es ſich häufig auch um
Tauſchoperationen gegen Renten, die mehr und mehr in den
Vor=
dergrund rücken. Hoffnungen auf eine baldige Diskontſenkung der
Reichsbank nach dem Amtsantritt Dr. Schachts ſcheinen hierbei
auch eine Rolle zu ſpielen. Im Vordergrunde ſtanden deutſche
Anleihen und Reichsſchuldbuchforderungen.
Bei lebhafter Geſchäftstätigkeit herrſchte an der
Frank=
furter Börſe eine ausgeſprochen feſte Tendenz. Beſonders
an=
regend wirkte die feſte New Yorker Börſe und vor allem die feſte
Haltung der deutſchen Bonds in USA. Beſonders am
Renten=
markt ergab ſich eine ſtärkere Belebung des Geſchäfts, vor allem in
Reichsanleihen; ſo gewannen Altbeſitz bei lebhaften Umſätzen bis
1½ Prozent, auch Neubeſitz ½ Prozent höher, Schutzgebiete um
0.15 Prozent anziehend ſpäte Schuldbuchforderungen über 1
Pro=
zent gebeſſert. Am Aktienmarkt eröffneten JG. Farben ½
Pro=
zent höher, gaben jedoch infolge Realiſationen raſch wieder um
dieſen Gewinn nach. Die übrigen Chemiewerte waren
ausgeſpro=
chen freundlich. Stärker belebt waren wieder Montanwerte, da
man aus den Arbeitsbeſchaffungsplänen der Regierung günſtiges
für ſie erwartet. So gewannen Gelſenkirchen / Klöckner ½,
Man=
nesmann ½, Phönix ¼, Rheinſtahl ½, Stahlverein 1 Prozent.
Transportwerte ½ Prozent höher. Am Kunſtſeidenmarkt
Bem=
berg 3. Aku 13 Prozent gebeſſert. Elektrowerte befeſtigten ſich
unter Führung von Siemens, die 23 Prozent anzogen, auch
Bekula wieder 2 Prozent höher, ferner Felten 1½, Gesfürel und
AEG. je ½, Schuckert 1 Prozent höher. Der Markt für
Einzel=
werte war etwas ruhiger, aber gleichfalls freundlich. Holzmann
1½, Metallgeſellſchaft 11 Prozent höher. Im Verlaufe der Börſe
blieb die Tendenz freundlich. Tagesgeld 4 Prozent. — Am
Pfandbriefmarkt waren Frankfurter Hyp. 1. Frankfurter
Pfand=
briefbank 9, Meininger Hyp. ½ und Rhein. Hyp. ½ Prozent
freundlicher.
Im Zuſammenhang mit dem bevorſtehenden Wechſel in der
Reichsbankleitung war der Rentenmarkt weiter feſt, wobei man
eine baldige Diskontſenkung erwartet und der Ueberzeugung
Ausdruck gibt, daß eine Annäherung der Rentenkurſe an den
Pariſtand bald erfolgen werde. Anregend wirkte auch die feſte
New Yorker Börſe, ſowie die Befeſtigung für deutſche Anleihen
in USA. Altbeſitz und Neubeſitz /4 Prozent höher. Pfandbriefe
und Stadtanleihen, ſowie Induſtrieobligationen teilweiſe ½ bis
Prozent freundlicher. Am Aktienmarkt war die Kursbildung
nicht einheitlich, JG. Farben im Verlaufe 1 Prozent höher. Von
Montanwerten lagen Harpener, Buderus und Rheinſtahl etwas
höher, dagegen die übrigen teilweiſe ½ Prozent niedriger.
Reichs=
bankanteile gut behauptet.
Berliner Kursbericht
vom 16. März 1933
Mee
Deutſche Ban zu. 1
Disconto=Geſ.
Dresoner Ban1
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordb. Llohzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gumm
Deutſche Cont. Gas
Ne
70.25
61.50
17.50
29.25
18.—
32.62:
1o8.5o
43.25
43.25
138.25
114.50
e
Elektr. Lieferung
7. 6. Farbe
Geli. Bergw.
Geſ. f.elektr. Untern
Harpener Bergbau
Soeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kalt Aſchersleben 1
alöcnerwerke
Ko lsw. Chem. Fabr,
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Orenſtein & Koppell
Vee
90.375
124.—
68.375
88.75
93.875
71.855
54.25
136.—
64.25
82.
75.625
A.36
52.50
„Maee
Rütgerswerte
Salzderfurtk Kal
Leonl. Tiet
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.,Nrnb. Maſch.
Baſa l/Lin
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfe:
Hohenlohe=Werte
Lindes Eisma ſch.
VogelTelegr. Draht
Banderer=Werke
Weinverfteigerung in Koblenz.
Die Vereinigung von Weingütern der Mittelmoſel mit dem
Sitz in Uerzig und die Vereinigung von Weingütern der Ruwer,
mit dem Sitz in Trier, hielten in der Koblenzer Stadthalle eine
Weinverſteigerung ab. Von den 24 Fudern verbeſſerter 1931er
Ruwerweine wurden 7 Funder bei einem Fuderpreis von 610 bis
760 RM. zurückgezogen, während bei 5 Fudern kein Gebot erfolgte.
Die übrigen zum Verkauf, kommenden Weine erzielten einen
Durchſchnittspreis von 793 RM. Von 14½ Fudern 1931er
ver=
beſſerter Mittelmoſelweine wurden 4 Fuder zum Durchſchnittspreis
von 777 RM. abgeſetzt, während bei 3 Fudern kein Gebot erfolgte.
Ein Fuder 1930er verbeſſerter Mittelmoſelwein wurde bei 710
RM. zurückgezogen. Von 16 Fudern 1931er naturreiner
Mittel=
moſelweine erhielten 4 Fuder kein Gebot, 1 Fuder fiel aus. 6 Fuder
wurden zurückgezogen, und die übrigen 5 Fuder erzielten einen
Durchſchnittspreis von 1115 RM. Der Tageserlös der Auktion
ſtellte ſich auf 21000 RM.
Piehmärkte.
Darmſtädter Viehmarkt vom 16. März. Aufgetrieben waren
10 Ochſen, 14 Schweine, 146 Kälber, 1 Schaf. Die Preiſe ſtellten
ſich für Kälber auf a) 31—36, b) 25—30, c) 20—24 Pfg. pro Pfd.
Spitzentiere über Notiz. Marktverlauf: Ueberſtand.
Mannheimer Viehmarkt vom 16. März. Aufgetrieben waren
82 Kälber, 44 Schafe, 58 Schweine, 1046 Ferkel und Läufer,
zu=
ſammen 1230 Tiere. Preiſe: Kälber b) 38—40, c) 35—37, d) 30
bis 33; Schafe b) 18—26; Schweine nicht notiert; Ferkel bis 4
Wochen (Stück) 13—17, Ferkel über 4 Wochen 19—22, Läufer 23
bis 26. Marktverlauf: Kälber ruhig, Ferkel und Läufer ruhig,
Schweine nicht notiert.
Frankfurter Viehmarkt vom 16. März. Aufgetrieben waren:
95 Rinder ſeit dem letzten Markt, 855 Kälber, 182 Schafe 498
Schweine. Bezahlt wurde pro Zentner Lebendgewicht: Kälber
b) 36—40, c) 30—35, d) 25—29: Schafe a1) 24—27, b) 20—23:
Schweine c) 37—41, d) 36—40 e) 35—38. Marktverlauf: Kälber
und Schafe mittelmäßig, geräumt; Schweine mittelmäßig, zum
Schluß abflauend nahezu ausverkauft. —
Fleiſchgroßhandels=
preiſe: Ochſenfleiſch 1) 48—55, dito 2) 46—50; Bullenfleiſch 46—50:
Kuhfleiſch 2) 35—40 dito 3) 26—32: Kalbfleiſch 2) 60—70;
Ham=
melfleiſch 55—62: Schweinefleiſch 58—62. Geſchäftsgang ruhig.
Eingebracht waren: 760 Viertel Rinder, 94 Kälber, 25 Hämmel
und 410 halbe Schweine.
Kleine Wiriſchaftsnachrichken.
Im Februar 1933 belief ſich die Roheiſenerzeugung im
Deut=
ſchen Zollgebiet auf 339 888 Tonnen gegen 402 798 Tonnen im
Vormonat. Arbeitstäglich wurden im Februar 1933
durchſchnitt=
lich 12 139 Tonnen erblaſen, d. h. 6,6 Prozent mehr als im
Februar 1932. Im Februar 1933 waren von 153 (im Januar
153) Hochöfen 45 (46) in Betrieb und 39 (37) gedämpft.
Zu den Gerüchten, daß die BEW. (Bank elektriſcher Werte)
ihr geſamtes ELG.= (Elektrizitätslieferungsgeſellſchaft) Paket
ver=
kaufen will, wird uns von der BEW. erklärt, daß dieſe
Nach=
richten nicht den Tatſachen entſprechen. Es werden weder
Ver=
handlungen in dieſer Richtung geführt, noch iſt beabſichtigt, ſolche
Verhandlungen einzuleiten.
Der AR. der Rheiniſchen AG. für Braunkohlenbergbau und
Brikettfabrikation, Köln, nahm geſtern zu dem Angebot der AG.
Roddergrube auf Abſchluß eines Dividendengarantievertrages
Stellung und ſchlug noch einige Aenderungen vor. Die Mehrheit
beſchloß der ao. GV. am 31. März die Annahme des Angebots zu
empfehlen.
Die Vereinsbank Worms e G. m. b. H. erzielte im
abge=
laufenen Geſchäftsjahr einen Reingewinn von 81 311 (108 689)
Reichsmark. Abſchreibungen auf Mobiliar und Hauskonto
wur=
den in Höhe von 4649 (7689) RM. vorgenommen. Zur
Vertei=
lung gelangt eine Dividende von 4 (5) Prozent. GV. am
23. März.
Die GV. der Eichbaum=Werger=Brauereien AG., Worms,
ge=
nehmigte den Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1931/32 und
ent=
laſtete die Verwaltung. Aus 311 324 RM. Reingewinn gelangen
3 (5) Prozent Dividende zur Verteilung. Neu in den AR.
ge=
wählt wurden Dir. Kamert=Mannheim und Bankdir. Jüdel=
Mannheim.
Bankdirektor Dr. h. c. Wilhelm Kleemann wird in
abſeh=
barer Zeit aus dem Vorſtande der Dresdener Bank ausſcheiden.
Er dürfte jedoch der Genoſſenſchaftsabteilung der Dresdener Bank
dadurch erhalten bleiben, daß Dir Kleemann vorausſichtlich den
Vorſitz im genoſſenſchaftlichen Beirat der Dresdener Bank
über=
nehmen wird.
Deviſenmarkt
vom 16. März 1933
Mie
g1.53
35.16 25.24
62.21 (82,43
(. So1
(.241
5.66
13.182
2.268
2.01
14.84 19.883
3.503
1.65
65.321
110.98
77.0
Wien 33.50
Prag e 42.— Budape
Sofig. 138.— Solland
54.50 Eslo 29.375 Kopenhagen 83.— 9. London 25. Buenos=Aires 11 Pap. Peſv New York 85.— Belgien 32.50
Stalien 78.—
Paris
Währung
100 finn.M.)
100 Schilling
100 Tſch. Kr.
100 Pengö
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
Stocholm 100 Kronen
1 L.Stg. „
1 Dollar
100 Belga
100 Lire
100 Franes
Rridt
348.45
2.047
76.42
0.82.
4.181
58.74
21.48
16.535
Schweiz 100 Franken!
100 Peſetas f 1.37 48.55 Spanien
Danzig 100 Gulden Japan 1 Yen 0.899 2.053 Rio de Janerolt 1 Milre. 0.239 169.58 189,92 Jugoſlawien 1 100 Dina: 5.554 73.98 74.12 Portuga!
00 Esendos 13.16 64./4 64.56 Athen 100 Drachm. 2.3581 76.58 Iſtambu t türk. s 2.00e 14.46 14.50 Kairo. lägypt. 4 ſt 0.827 Kangdo 1eanad. Doll. 3.49 4.1891 Uruguay Goldpeſo 1.643 58.86 Jsland. 100 isl. Kr ſe 65.18 21.52 Tallinn (Eſtl. 100 eſtl. Kr. 11o.59l* 16.575
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Darmſtädter und Nationalbank Darmſtadt, Süagle
Frankfurter Kursbericht vom 16. März 1933.
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fällig 1. 4. 34...
1. 4. 35...
1. 4. 36....
1. 4. 37...
1.4. 38...
6% Dtſch. Reichsanl
b.271
½2%Intern.
60 Baden ..
69Bahern....
62 Heſſen „.v. 29
6% Preuß. St. v. 28
6% Sachſen v. 2‟
62 Thüringen v.2
Dtſch. Anl.
Auslo=
ſungsſch. F,
Ab=
löſungsanl..
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe
6% Baden=Baden.
68Berlin ...v. 24
6% Darmſtadt
68 Dresden.„v. 2e
8 Frankfurt a.M.
Schätze v. 2.
62Main;
68 Mannh ziv. 27
690 Münche .„v. 291
6% Wiesbaoen v. 28
6% Heſſ. Landesbi.
2. „ Goldoblig.
2 % Heſ.Landes=
Hhb.=Bk.=Liquid.
47 %, Kom.=Obl.
79.5
82.5
82.25
98.5
811,
75
7.15
75
69.5
76
85.5
73.5
DMee
Pfd.=Anſt. G. Pf.
Goldoblig.
60 Landeskomm.,
Br. Girozentr. für
Heſſ. Goldobl. R.11
R.12
6% Kaſieler Land. Goldpfbr.
6%Naſ. Landesbk.
5½% Liqu. Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
AuslSer. 1
„ SerIfl
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
6% Berl. Hyp.Bk.
4 %0 „Ligu.=Pfbr.
2 Frkf. Hhp.=Bk.
Lig. Pfbr.
„ Golboblig.
30 Frki. Pfbr.=Bk.
Lig.=Pfbr.
62Mein, Hhp=Bi.
. Lig. Pfbr.,
6% Pfähz.Hyp.=Bi.
„ Lig. Pfbr
GSRhein.Hyp.B
½%o Lig. Pfbr.
Goldoblig.
Südd. Bod.=
Cred.=Bank
% Lig. Pfbr.
62 Württ. Ghp. B.
6% Daimler=Benz
% Dt. Linol.Werke
8%0 Mainkrw. v 281
76
39.5
86.5
88
G7
N.5
9.25
W
6%Ver.Stahlwerke
8% Voigte Häffner
J. G. Farben Bond=
5% Bosn. L. E.B.
L.Inbeſt.
5% Bulg Tab. b.02
20. Oſt. Schätze
42 Oſt. Goldrente
5% vereinh. Rumän
42 Türk. Admin.
1. Bagdadl
Bollanl.
% ungarn 1913
1914
Goldr.
1910
½Budp. Stadtan!
4½ Liſſabon
4 22 Stockholm
Aktien
Alg. Kunſtziideunn
A. E. G.
AndregeNoris Bahn
Aſchaffba. Brauereil
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Karlſtadt.
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Chem.Werke Albert
Chade ........."
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73.75
78.5
107.75
*
6.8
10.25
5.5
4.5
A.
38
80
38.75
32‟
2r
44.25
117
59.75
62.5
1a8
130.25
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.„
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36.5
68.25
89.5
32
66
32
44
8.75
54
415.75
25
95
135.5
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Siem. Glasinduſtr.
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Thür. Liefer.=Geſ.
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82.75
168
132.75
222.5
5s
27.5
40.5
1 20
42.5
54
97.5
86.35
41.75
54
201.75
163
35
50
86.75
71
154.,5
160
Wie
Boigt & Haeffner. 29.25
Bahß & Frehztag.. 3.8
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5
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112
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SchantungFantels 37
Seite 12 — Nr. 76
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Heute Freitag Erstaufführung
Ein Ton-Film von der deutschen Heide, dem deutschen
Menschen, ein wahrer deutscher Heimat-Film.
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Der König der Diebe
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man ihr Erwachen, in Mittagsglut liegt ihre Schönheit und im Abenddämmern ziehen ganze
Rudel Hochwild vorüber, sieht man kämpfende Hirsche, sich ihren Platz streitig machen.
Vor diesem herrlichen Hintergrund spielt eine ergreifende Handlung, die ins Jägerleben spielt.
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Mittwoch, den 22. März, u.
Donners=
tag, den 23. März d. J., jeweils
nach=
nittags von 3—5 Uhr, Verſteigerung
der bis Ende Februar verfall. Pfänder:
Brillanten, Gold= und Silberwaren,
Uhren, Herren= und Damenkleider,
Wäſche, Photoapparate, 1 Schreib=
(3710
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Darmſtadt, den 16. März 1933.
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Rad verk. billig:
Dongesborngaſſe 3.
der Berufsorganiſation der Behördenangeſtellten
am Sonntag, den 19. März 1933, vormittags 10½ Uhr,
im großen Saale der „Krone”, Schuſtergaſſe 18.
Es ſpricht Verbandsleiter Dr. Imhof=Berlin:
„Der Ruf nach Gerechtigkeit”
Zur Teilnahme ladet alle Behördenangeſtellten ein
Reichsverband der Büroangeſtellten und Beamten e. B.
(chriſtl. national/ Ortsgruppe Darmſtadt. (3708
Wieder frisch eingetroffen
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3 Pfund 659
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Luisenplatz 1 3740) Telephon 2941
Zwangsverſkeigerung.
Termin: Freitag, den 24. März 1933, nachmittags 3½ Uhr,
auf dem Ortsgericht in Roßdorf.
Hrundſtücke: Grundbuch für Roßdorf, Band 5, Blatt 586:
Flur 1 Nr. 680, Grabgarten Kiesgaſſe, 62 qm.
Schätzung: 90.— RM.
Flur 1 Nr. 679: vo, Hofreite daſelbſt, 104 qm.
Schätzung: 4000.— RM.
Eigentümer:
1. Dorothea Koop, geb. Friedrich, Ehefr. d. Georg Koop,
2. Hermann Koch,
3. Georg Koch III.,
4. Margarete Seidel, geb. Koch, Ehefrau des Joſef
Seidel, als Geſamtgut der beendeten
Errungen=
ſchaftsgemeinſchaft vor der Auseinanderſetzung,
auch Geſamtgut der Erbengemeinſchaft.
Die Verſteigerung erfolgt zum Zwecke der
Aus=
einanderſetzung.
Die Bekanntmachung vom 7. März 1933 iſt ungültig.
Darmſtadt, den 12. Oktober 1932.
16. März 1933.
Heſſiſches Amtsgericht.
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Kiesſtr. 15
Einträge in das Handelsregiſter,
Ab=
teilung A: Am 6. März 1933 hinſicht
lich der Firmen: 1. Bahnhofhotel
Eli=
ſabeth Maaſſen, Darmſtadt: Die Firma
iſt erloſchen. — 2. Johannes Benz Xl.,
Arheilgen: Geſchäft ſamt Firma iſt auf
Karl Johann Auguſt Benz in
Arheil=
gen übergegangen. — Am 7. März 1933
hinſichtlich der Firma: Jacob
Eyſen=
bach, Eberſtadt: Geſchäft ſamt Firma iſt
nach dem Tode des Kaufmanns
Hein=
rich Eyſenbach auf deſſen Erben
über=
gegangen, nämlich unter anderen:
deſſen Witwe Gertrude geborene
Seibel in Eberſtadt, 2. Heinrich
Eyſen=
bach, Kaufmann daſelbſt, beide als
per=
ſönlich haftende Geſellſchafter. — Die
Geſellſchaft (Kommanditgeſellſchaft) hat
am 13. Januar 1932 begonnen. Zur
Vertretung der Geſellſchaft ſind die
bei=
den perſönlich haftenden Geſellſchafter
nur gemeinſchaftlich befugt. — Es ſind
zwei Kommanditiſten vorhanden.
Die Prokura der Heinrich Eyſenbach
Ehefrau Gertrude geborenen Seibel iſt
erloſchen. — Am 13. März 1933
hin=
ſichtlich der Firma: Zigarren=Schmidt,
Inh. Wilhelm Schmidt, Darmſtadt:
Ge=
ſchäft ſamt Firma iſt auf Ludwig
See=
ger in Darmſtadt übergegangen. — Die
Firma iſt geändert in: Zigarren=
Schmidt, Inh. Ludwig Seeger. —
Neu=
eintrag am 13. März 1933: Firma:
Schuhhaus Mercedes Julie Traub,
Darmſtadt. — Paul Traub, Kaufmann
in Darmſtadt, iſt zum Prokuriſten
be=
ſtellt. — Inhaber der Firma: Julie
geborene Hirſchheimer, Ehefrau von
Kaufmann Paul Traub in Darmſtadt.
Darmſtadt, den 15. März 1933.
Amtsgericht Darmſtadt. (3725
S. gut erh. Kinder= G. erh. Kinderwag.
Erbacher
wagen zu verkauf.* zu verkf. OReilly.
LLudwigshöhſtr.
Aus den Amtsverkündigungen
des Kreisamts Darmſtadt und den
Bekanntmachungen des Polizeiamts
Darmſtadt.
Gefunden: 2 Portemonnaies mit
In=
halt, 1 Herrenmantel. 1 Herrenfahrrad,
1 Doublé=Trauring 1 Handtaſche mit
Inhalt, 1 Karton Oſterhaſen, 1 goldene
Damen=Armbanduhr, 2 woll.
Basken=
mützen 1 leeres Portemonnaie 2
ein=
zelne Handſchuhe, 2 Taſchenmeſſer eine
Zahnbürſte, 1 Broſche 1 ſchw. lackierter
Blechkaſten 4 Handtaſchen. 1 Armband,
1. Gummiknüppel. 1
Perlenhandtäſch=
chen, 1 Bund Schlüſſel. — Zugeflogen:
1 Kanarienvo; I.
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bevorstehende Gastspiel
Ruttermittel
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800 Tiere.
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Stroh, Rüben, Kleie, altes
Brot, Pferdefleisch usw.
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stellung werden berücksich-
Atigt. Telefonische Bestel-
Jungen seitens des Zirkus
be-
dürfen schriftl. Bestätigung
Die Aufnahme und
Ver-
rechnung von Inseraten
für das Zirkus-Programm
erfolgt selbständig durch
Herrn P. Pfläging ohne
Haftung der Direktion.