Darmstädter Tagblatt 1933


17. März 1933

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort

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Nummer 76

Freitag, den 12. März 1933.

196. Jahrgang

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zelle
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(4 Dollar 4.20 Markl. Im Falle höherer
Gewall, wie Krſeg, Aufruhr, Strel uſw., erliſcht
ſede Verpſliſchtung auf Erfüllung der Anzeigen=
aufträge
und Leiſiung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchtiſcher Beltreibung fäll ſeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Banl und Darme

Vor der Entſcheidung in Genf.
Macdonalds Plan: Deukſchland ſoll unker keinen Umſkänden aufräſten. Gemeinſames Borgehen
von England und Italien?
punkten einrichten doch die vorhandenen Geſchütze bis zu einem
Kaliber von 15,5 Zentimeter aufbrauchen. Die Höchſtgrenze für
Macdonalds Kompromißvorſchlag.
Tanks ſoll 16 Tonnen ſein.

Uebergangszeit
für die bewaffneten und enkwaffneken Skaaken.
Genf, 16. März.
Der engliſche Miniſterpräſident Macdonald hielt im Haupt=
ausſchuß
der Abrüſtungskonferenz vor einem bis auf den letzten
Platz gefüllten Saal die angekündigte große Rede, die 1½ Stun=
den
dauerte. Im Saal ſah man Daladier, Paul=Boncour, Simon,
Gibſon, Nadolny und Beck.
Macdonald führte u. a. aus: Die Konferenz iſt jetzt in die
letzte entſcheidende Phaſe eingetreten. Entweder wird Deutſch=
land
Gerechtigkeit und Freiheit gewährt, oder Europa bricht du=
ſammen‟
. Deutſchland würde aber nur als fordernde Macht in
eine falſche Lage geraten. Alle Staaten müßten zur Sicherung
des Friedens beitragen. Die entwaffneten Mächte verlangten
heute Gerechtigkeit und Freiheit, die bewaffneten Mächte müßten
in der Herabſetzung ihrer Rüſtungen ihren Beitrag zum Werk
des Friedens erblicken.
Macdonald baute ſeine weitere Rede ſodann auf der Erklä=
rung
der fünf Großmächte vom 11. Dezember auf und erklärte,
die Gleichberechtigung könne nur in Etappen durch=
geführt
werden. Durch die Erklärung vom 11. Dezember ſeien
zwei entſcheidende Punkte geregelt worden: 1. Die Sicherheit
durch den Gewaltverzicht, 2. die Gleichberechti=
gung
in Etappen.
Das Problem des Friedens ſei heute pſychologiſcher Natur,
beruhe zum größten Teil auf Furcht, Argwohn und Verdacht, die
er vergeblich zu zähmen verſuchte. Die Konferenz müſſe daher
die Vorausſetzungen für eine Klärung der Atmoſphäre ſchaffen.
Die engliſche Regierung habe daher einen neuen Vorſchlag aus=
gearbeitet
, der eine Uebergangszeit für die bewaff=
neten
und entwaffneten Staaten vorſehe. Er ergreife
für niemanden Partei, ſondern liege in der Mitte. Die Kon=
ferenz
ſei eine Abrüſtungskonferenz, nicht eine
Aufrüſtungskonferenz. Macdonald erklärte ſodann, die
Konferenz müſſe ſich endgültig entſchließen, die Ziffern für die
Herabſetzung der Rüſtungen feſtzuſtellen. Sechs Jahre lang habe
man ſich geſcheut, an dieſe entſcheidende Frage heranzugehen.
Einige Nationen lehnten es ab, offen miteinander zu reden. Da=
mit
müſſe jetzt endlich Schluß gemacht werden.
Wenn die Konferenz zuſammenbreche, wenn
der engliſche Planabgelehnt werde, ſowerde die
geſamte Entwicklung mit größter Beſchleunigung
Kataſtrophen zueilen. Es ſei eine Feigheit, Riſiken nicht
übernehmen zu wollen. Opfer müßten gebracht werden. Vernei=
nung
heiße Entſcheidung gegen die Abrüſtung, heiße die Verant=
wortung
für eine dunkle Zukunft übernehmen. Ein Zuſam=
menbruch
der Konferenz würde Leidenſchaften
entfachen, die Krieg bedeuten könnten. Hat die
Welt noch nicht genug an Agonie und Kriegsgefahr? Der Damm
des Friedens muß errichtet werden. Macdonald ſchloß ſeine Rede
mit einem Appell an die Konferenz, den Forderungen der Stunde
Rechnung zu tragen und Vernunft walten zu laſſen und die Ver=
antwortung
zu übernehmen.
Keine Gleichberechtigung.
Enlgegenkommen gegenüber Frankreich
in der Sicherheitsfrage.
Der von Macdonald der Konferenz überreichte Entwurf eines
allgemeinen Abrüſtungsabkommens umfaßt folgende fünf Haupt=
geſichtspunkte
:
1. Es wird ein Abrüſtungsabkommen für die Dauer von fünf
Jahren abgeſchloſſen.
2. Das Abkommen enthält im weſentlichen auf der Grundlage
des Hooverplanes eine Herabſetzung und Begrenzung der Rüſtun=
gen
mit ziffernmäßiger Feſtſetzung der Heere und Flotten der ein=
zelnen
Länder, einſchließlich Deutſchland.
3. Schaffung einer internationalen Kontrolle der Rüſtungen.
4. Ein ſtändiger Abrüſtungsausſchuß, der die weitere Herab=
ſetzung
der Rüſtungen prüfen und Löſungen für die bisher unge=
löſten
Schwierigkeiten vorſchlagen ſoll.
5. Auf dem Gebiet der Sicherheit eine politiſche Zuſammen=
arbeit
der Regierungen und Einberufung einer Konferenz der
Mächte im Falle des Bruches, oder des drohenden Bruches des
Kelloggpaktes.
Einfährung des Milizſyſtems von 8 bis 12monakiger
Dienſtzeit.
Der Entwurf enthält eine Tabelle für die Zahl der den ein=
zelnen
Ländern zuſtehenden Effektiven als europäiſche Grundform
für die Wehrſyſteme und ſieht die Einführung des Milizſyſtems
von 8 bis 12monatiger Dienſtzeit vor. Die Tabelle ſieht als Höchſt=
zahl
der auf Grund der Berechnungsmethode der Vorbereitenden
Abrüſtungskommiſſion berechneten Effektiven für Deutſchland
200 060 Mann, für Frankreich 400 000 Mann, Polen 200 000, Ita=
lien
250 000. Sowjetrußland 500 000, Belgien 75 000, Tſchechoſlo=
wakei
100 000 Mann vor. Dagegen enthält der Plan nicht die Ver=
einheitlichung
der Heeresſyſteme für England und für die außer=
europäiſchen
Länder. Als Höchſtgrenze für die bewegliche Ar=
tillereie
wird ein Geſchützkaliber von 10,5 Zentimeter vorgeſehen.
Die Staaten ſollen ihre weitere Fabrikation nach dieſen Geſichts=

Für die Seerüſtungen wird eine Ausdehnung des Londoner
Flottenabkommens für Frankreich und Italien angeregt. Der
beſtehende
Rüſtungswaffenſillſtand für Seeräſtungen
ſoll auf alle Flottenmächte ausgedehnt werden.
Lediglich Italien ſoll, da Frankreich die Dünkirchen ge=
baut
, die Möglichkeit erhalten, ein ähnliches Schiff zu bauen.
Deutſchkand ſoll ſeine Flotten=Neubauten le=
diglich
auf Erſatzbauten beſchränken. Die qualita=
tiven
und quantitativen Berechnungen, denen Deutſchland auf dem
Seerüſtungsgebiet durch den Vertrag von Verſailles unterworfen
wurde, ſollen in Wegfall kommen. Im Jahre 1935 ſoll eine neue
Konferenz der Seemächte ſtattfinden.
Auf dem Gebiet der Luftrüſtungen ſieht der engliſche Plan
die Abſchaffung des Luſtbombardements vor, mit
Ausnahme gewiſſer polizeilicher Notwendig=
keiten
. Die Zahl der Militärflugzeuge ſoll für
Frankreich, Japan, Rußland, Italien, die Ver=
einigten
Staaten und England auf 500 beſchränkt
werden, während
Deutſchland keine Milikärluftfahrk ethalken ſoll.
Kein Militärflugzeug darf mehr als drei Tonnen Leergewicht
haben, und kein lenkbares Luftſchiff für die Zeit der Konvention
konſtruiert werden. Zugleich werden Maßnahmen im Sinne der
früheren engliſchen Vorſchläge vom Juni 1932 vorgeſehen, um
eine Verwendung von Zivilflugzeugen zu verhindern.
Der letzte, dritte Teil der Konvention ſieht u. a. das Verbot
des chemiſchen Krieges und die Schaffung einer ſtändigen Abrü=
ſtungs
=Kommiſſion vor, und eine fünfjährige Laufzeit der Ab=
machungen
, mit Ausnahme derjenigen über die Seerüſtungen, die
am 31. Dezember erlöſchen werden. Zu dieſem Datum ſoll, wie
ſchon erwähnt, eine neue Konferenz zuſammentreten.
Durch dieſe Konvention und alle weiteren Abkommen ſollen
die militäriſchen Klauſeln des Verſailler Vertrages als aufge=
hoben
betrachtet werden.
Nadolnys Ankwork an Macdonald.
Botſchafter Nadolny gab im Namen der Reichsregierung im
Hauptausſchuß zu der großen Rede Macdonalds und dem neuen
engliſchen Abrüſtungsplan folgende Erklärung ab:
Die deutſche Abordnung dankt dem engliſchen Miniſterpräſi=
denten
aufs wärmſte für ſein perſönliches Auftreten auf der Kon=
ferenz
, die ihm einen Eindruck von der Konferenzlage ermöglicht
hat. Der Konferenz iſt ein neuer Impuls in der
Richtung praktiſcher Ergebniſſe gegeben. Die
deutſche Regierung begrüßt aufs wärmſte den Entſchluß, der Ab=
rüſtungskonferenz
jetzt einen praktiſchen Plan vorzulegen. Dies
iſt der einzige Weg, um die Konferenz aus dem Netz der Aus=
ſchüſſe
und Unterausſchüſſe zu befreien, in das ſie ſich hoffnungs=
los
verſtrickt hat. Die Konferenz tritt damit in eine
neue, hoffentlich letzte Phaſe ein.
Es erübrigt ſich, auf die entſcheidende Bedeutung praktiſcher
Ergebniſſe der Konferenz gerade für Deutſchland hinzuweiſen. Auf
der Grundlage der Fünf=Mächte=Erklärung vom 11. Dezember
wünſcht Deutſchland auf das dringendſte die Annahme eines Ab=
rüſtungsabkommens
und eines gleichen Sicherheitsregimes für alle
Staaten. Dieſes Regime kann nach deutſcher Auffaſſung vor
allem durch eine entſcheidende Abrüſtung und durch eine gerechte
Angleichung der Rüſtungen erzielt werden. Die deutſche Regie=
rung
ſtellt mit Befriedigung feſt, daß der engliſche Abkommens=
entwurf
eine wahrhafte und weſentliche Abrüſtung anſtrebt. Sie
hofft, daß die allgemeine Zuſtimmung der Konferenz zu einem
ſolchen Abkommen erzielt wird und daß der entſcheidende Schritt
in dieſer Richtung auch die Löſung der anderen politiſchen Fra=
gen
, insbeſondere der Gleichberechtigung, erleichtern wird.
Die deutſche Regierung behält ſich eine eingehende
Prüfung des engliſchen Vorſchlags vor.
Botſchafter Nadolny betonte weiter, er lege beſonderen Wert
darauf, nochmals zu unterſtreichen, daß das Ziel Deutſchlands auf
der Abrüſtungskonferenz geweſen ſei, gemeinſam mit den übrigen
Staaten ein Element des Friedens zu bilden. Deutſchland halte
daran weiter feſt. Die deutſche Regierung behalte
ſich im übrigen eine eingehende Prüfung des eng=
liſchen
Vorſchlages vor. Sie hoffe, daß die Ausführungen
des engliſchen Miniſterpräſidenten von der ganzen Welt gehört
wurden und gute Aufnahme gerade bei denjenigen finden werden,
die die Verantwortung für den Frieden der Welt tragen.
Nach höflichen, aber nichtsſagenden Erklärungen des franzö=
ſiſchen
Miniſterpräſidenten Daladier, des amerikaniſchen Bot=
ſchafters
Gibſon und des italieniſchen Vertreters wurden die
Verhandlungen des Hauptausſchuſſes dann bis zum
nächſten Donnerstag vertagt, um den einzelnen Abord=
nungen
Zeit zur eingehenden Prüfung des engliſchen Vorſchlages
zu geben.
*
Die volniſche Verſtärkung der Wachtmannſchaft auf der Dan=
ziger
Weſterplatte hat Donnerstag. 22,45 Uhr, mit dem polniſchen
Transportdampfer Wilna die Weſterplatte verlaſſen.
Der ungariſche Außenminiſter von Kanya traf am Donners=
tag
zu einem zweitägigen Aufenthalt in Rom ein. Am Freitag
früh wird er vom König empfangen werden und dann Muſſolini
ſeinen Beſuch abſtatten.

Grundſähliches zur amerikaniſchen
Bankenkriſe.
X An demſelben Tage, an dem der Präſident Hoover das Amt
ſeinem Nachfolger Rooſevelt übergeben hatte, erreichte die Kriſe
in den Vereinigten Staaten von Amerika einen Höhepunkt, der
in der Geſchichte des Landes noch nicht zu verzeichnen geweſen
war. Dieſer Höhepunkt zeigte ſich in der notwendig gewordenen
Schließung aller Banken und als Folge davon aller Wertpapier=
börſen
und Warenmärkte. Für denjenigen, der ſeit dem Zuſam=
menbruch
der New Yorker Börſe im Herbſt 1929, dem Ausgangs=
punkt
der über die Weltwirtſchaft hereingebrochenen Kriſe, die Art
der Kriſenbekämpfung in Amerika beobachtet hat, konnte die ein=
getretene
Zuſpitzung der Verhältniſſe in Amerika und die drohende
Gefährdung der amerikaniſchen Währung keine Ueberraſchung be=
deuten
. Als nämlich an der Jahreswende 1931/32 die Ereigniſſe
in Amerika bereits einmal eine bedrohliche Wendung genommen
hatten und es ſich dabei herausſtellte, daß die amerikaniſchen
Banken infolge des Feſtfrierens ihrer Kredite in gefährſiche Illi=
quidität
geraten waren, wurde die Rechtsconſtruction Finance
Corporation nach dem Muſter der in der deutſchen Bankenkriſe
gegründeten Garantie= und Akzeptbank AG. errichtet, die aus
Staatsmitteln Stützungskredite bis zum Betrage von 2 Milliar=
den
Dollar bewilligte. Gleichzeitig wurden die Federal Reſerve=
Banken ermächtigt, zur Deckung des Notenumlaufs auch Staats=
anleihen
zu benutzen. Durch dieſe Maßnahmen konnte aber nur,
wie ſich jetzt herausgeſtellt hat, eine vorübergehende Beruhigung
erreicht werden, die letzten Endes nur dazu diente, daß ſich der
verzögerte Ausbruch der amerikaniſchen Kriſe um ſo wuchtiger
einſtellte. Mit untauglichen Mitteln hat man in Amerika ver=
ſucht
, eine Kriſe, die ſchon längſt fällig geweſen war, zu verdecken,
und auf dieſe Weiſe gehofft, ſich den Notwendigkeiten des nach der
Periode der Proſperity eingetretenen Schrumpfungsprozeſſes ent=
ziehen
zu können. Genau ſo wie in Frankreich verſuchte man, die
Kriſe mit öffentlichen Mitteln zu bekämpfen, und anſtatt die An=
paſſung
an die veränderten Verhältniſſe auf der Koſtenſeite vor=
zunehmen
, wurde der öffentliche Kredit in einem ſolchen Maße
ausgeweitet, daß in der inneren Verſchuldung eine Zunahme von
125 Milliarden Dollar Ende 1921 auf 182 Milliarden Dollar 1929
eingetreten iſt. Angeſichts dieſer Entwicklung mußten einmal die
vorhandenen Spannungen ſich an einem beſtimmten, beſonders
ſchwachen Punkt konzentrieren, und das iſt in Amerika der Punkt,
an dem den amerikaniſchen Banken aus den eigenen Effekten und
vor allem aus dem Hypothekarkredit rieſige Verluſte erwachſen
ſind. Die Illiquidität großer Teile, der amerikaniſchen Bank=
organiſation
, auf deren Boden die Bankenkriſe überhaupt nur
nöglich geweſen iſt, war die Vorausſetzung dafür, daß der In=
lands
=Run in Amerika ſehr ſchnell zu einem allgemeinen Banken=
moratorium
geführt hat. Nur bei der amerikaniſchen Bankver=
faſſung
läßt es ſich auch erklären, daß die Kriſe ihren Ausgang
von der Zahlungseinſtellung einiger kleinerer Provinzbanken ge=
nommen
hat, während im Unterſchied dazu in Deutſchland die Banken=
kriſe
, hervorgerufen durch einen Auslands=Run, der einen Inlands=
Run zur Folge hatte, bei den Großbanken (Darmſtädter Bank) ihren
Ausgang genommen hat. Imamerikaniſchen Bankweſeniſt das Prinzip
der freien Konkurrenz durchgeführt, noch immer gibt es in den Ver=
einigten
Staaten nicht weniger als 20 000 Banken, die größten=
teils
nur lokale Bedeutung haben und über geringes Eigenkapital
verfügen. Es liegt auf der Hand, daß ſich im Fall einer Kriſe
ſtärkſten Ausmaßes ſofort die großen Unvollkommenheiten eines
ſolchen Syſtems zeigen müſſen, die noch dadurch verſtärkt werden,
daß ſich die Vielzahl dieſer Banken über 48 Staaten verteilt, wo=
durch
Durchſchlagskraft und Einheitlichkeit der Maßnahmen gegen
die Kriſe leiden mußten. Zu dieſem Manko des amerikaniſchen
Bankweſens tritt dann noch die Unzulänglichkeit in der Entwick=
lung
des amerikaniſchen Hypothekarkredits, für den es ſowohl an
einer rechtlichen Grundlage wie bei uns, als auch an der Grund=
lage
für eine vernünftige Organiſation (kein Pfandbrief) erman=
gelt
. Der Hauptgrund für die Illiquidität der amerikaniſchen
Banken, und vornehmlich der in den landwirtſchaftlichen Diſtrik=
ten
liegenden kleineren Inſtituten, iſt aber der notleidend gewor=
dene
Realkredit, dem ſchon längſt durch eine Sonderaktion hätte
geholfen werden müſſen. Iſt ſomit die techniſche Vorausſetzung für
die amerikaniſchen Vorgänge die Illiquidität der Banken geweſen,
ſo kam noch, und zwar mit kriſenverſchärfender Wirkung, die Be=
unruhigung
des amerikaniſchen Publikums über die Zukunft des
Dollars hinzu, die auch in internationalen Finanzkreiſen um ſich
gegriffen hatte. Man glaubte Zweifel daran hegen zu können, ob
die Vereinigten Staaten an dem Goldſtandard feſthalten würden,
und hortete infolgedeſſen Gold oder flüchtete in die Sachwerte,
ſolange die Banken auszahlten. Da ſchließlich von den amerikani=
ſchen
Notenbanken auch vom Ausland her große und immer ſtei=
gende
Beträge an Gold abgefordert wurden, die Abhebungen bei
den Banken einen immer größeren Umfang annahmen, dadurch
die Währungsfrage nun tatſächlich akut wurde, mußten Bankfeier=
tage
eingelegt werden, um grundſätzliche Entſcheidungen vorberei=
ten
zu können, die die Wiederherſtellung des Zahlungsverkehrs
zwecks Sicherung einer ausreichenden Liquidität der Banken, vor
allem aber die zur Sanierung des amerikaniſchen Bankweſens
notwendigen Maßnahmen betreffen
Wenn bereits heute von einer Entſpannung in Amerika ge=
ſprochen
werden kann, ſo iſt dies einmal der Energie der
amerikaniſchen Regierung, mit der ſie raſche und zweckent=
ſprechende
Maßnahmen, z. T. nach den Erfahrungen bei der
Bekämpfung der deutſchen Bankenkriſe, durchgeführt hat, und
der ſchließlich doch die Oberhand gewinnenden Diſzipliniertheit
des amerikaniſchen Publikums zu verdanken, vor allem aber
auch dem trotz der Bankenkriſe unverändert fortbeſtehenden
internationalen Vertrauen zum Dollar, das ſich beſonders auf
die erfahrene Auffaſſung engliſcher Finanzkreiſe, dann aber auch
in realer Hinſicht auf die ungeheuren Goldreſerven Amerikas
und die der amerikaniſchen Regierung verfügbaren Mittel ſtützt.
Wäre nämlich zu dem amerikaniſchen Inlands=Run auch noch
ein Auslands=Run wie in umgekehrter Zeitfolge in der deut=
ſchen
Juli=Kriſe des Jahres 1931 getreten, hätte es niemals zu
dieſer verhältnismäßig raſchen Entſpannung der Lage kommen
können. Zur Wiederherſtellung des Zahlungsverkehrs auf dem
Wege über das Federal=Reſerve=Syſtem wird gegenwärtig mit
Hochdruck eine Ausweitung des Zahlungsmittelumlaufes vor=
genommen
, und bisher ſind bereits 2 Milliarden Dollar neues
Hilfsgedd gedruckt worden. Dabei handelt es ſich im Grunde

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Seite 2 Nr. 76

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Freitag, 17. März 1933

um nichts anderes als um eine Konvertierung von Bankeinlagen
in Zahlungsmittel, und wenn man berückſichtigt, daß der Ge=
ſamtbetrag
der Depoſiten ſich in den Vereinigten Staaten auf
41 Milliarden Dollar ſtellt, während der Zahlungsmittelumlauf
bis vor kurzem nur 7,5 Milliarden Dollar im Vergleich hierzu
betragen hat, ſo läßt ſich ermeſſen, um welche Summen es ſich
bei dieſer Ausweitung des Zahlungsmittelumlaufes dreht. Die
Anlage= und Deckungsbeſtimmungen des Federal Reſerve=
Syſtems ſind zu dieſem Zwecke gelockert worden, außerdem
druckt die Notenpreſſe neue Bundesreſerve=Banknoten, die im
Namen des amerikaniſchen Schatzamtes ausgegeben werden, da=
her
als Hilfswährung zu bezeichnen ſind, und deren Ausgabe,
Einlöſung und Außerverkehrsſetzung allein von dem Finanz=
miniſter
, alſo nicht von der oberſten Federal Reſerbe=Bank=
Behörde feſtgeſetzt wird. Selbſtverſtändlich werden ſich an dieſe
Maßnahmen, je nach Bedarf, Zug um Zug, noch eine Reihe
anderer knüpfen, um die Liquidität des amerikaniſchen Banken=
ſyſtems
auf jeden Fall ſicherzuſtellen und ſo einer Wieder=
holung
der Vorgänge vorzubeugen. Daß es dabei in erſter
Linie, wie bei allen dieſen Dingen, des Vertrauens des
Publikums bedarf, daß es auf dieſes mehr als auf Gold an=
kommt
, iſt wohl ſelbſtverſtändlich. Dieſes Vertrauen kann aber
nür dann erhalten werden wenn es der neuen amerikaniſchen
Regierung gelingt, neben der Sicherſtellung einer ausreichenden
Liquidität der Banken, vor allem, was weit ſchwieriger ſein
dürfte, den amerikaniſchen Kreditapparat bzw. das Banken=
ſyſtem
an Haupt und Gliedern zu reformieren und dabei auch
den Hypothekarkredit auf eine neue, rechtlich einwandfreie und
den Erforderniſſen einer hochkapitaliſtiſchen Wirtſchaftsführung
entſprechende Grundlage zu ſtellen. Da die neue Regierung ſich
auf eine für vier Jahre ſtabiliſierte Majorität ſtützen kann,
ſo wird ſie dieſes Ziel erreichen unter der Vorausſetzung, daß
ſie energiſch eine Unterſuchung aller Banken auf ihre Bonität
durchführt und die kranken Banken liquidiert. Starke Kapital=
abſchreibungen
, wie ſie auch bei den deutſchen Banken vor=
genommen
worden ſind, werden notwendig ſein, um die Be=
reinigungsaktion
der Regierung zu unterſtützen. Gemeinſam iſt
nämlich den Bankſchwierigkeiten Deutſchlands und Amerikas der
Tatbeſtand der Ueberſchuldung der Banken, dadurch entſtanden,
daß ſich im Verlauf der Wirtſchaftskriſe der Wert faſt ſämt=
licher
Aktiven im Vergleich zu den Paſſiven verſchoben hat. Da
die Maßnahmen, die in Amerika zur Bekämpfung der Bank=
ſchwierigkeiten
getroffen worden ſind, nicht gerade ungefährlich
für die Stabiliſierung der Währung ſind, ſo hängt die Zukunft
des Dollar auch von der Beſeitigung der Ueberſchuldung der
amerikaniſchen Banken indirekt ab. Dies wird ohne ſchmerzliche
Eingriffe nicht möglich ſein, zumal die Mittel, die die Banken
jetzt zur Sicherſtellung ihrer Liquidität und zur Beruhigung des
Einlegerpublikums erhalten haben, eine zuſätzliche Emiſſion von
Banknoten darſtellen, die nur zur Ueberwindung einer akuten
Kriſe dienen und daher ſehr bald wieder ſyſtematiſch zurück=
gezogen
werden müſſen, um inflationiſtiſche Wirkungen auf die
Warenpreiſe auszuſchalten. Alle Stützungsmaßnahmen für die
amerikaniſchen Banken und über ſie für alle Wirtſchaftszweige
ſind alſo nur dann gerechtfertigt, wenn ſie mit durchgreifenden
Sanierungsmaßnahmen verbunden werden, die dem fort=
ſchreitenden
Entwertungsprozeß Rechnung tragen. Das gilt eben
genau ſo wie für Deutſchland auch für Amerika. Vorläufig geht
aus der Aufhebung der Goldeinlöſungspflicht der Federal
Reſervenoten und dem Verbot der Goldausfuhr nur hervor,
daß die amerikaniſche Regierung beabſichtigt, für den
Dollar an der Goldparität feſtzuhalten; ſie hat nicht den Aus=
weg
der Aufgabe der Währungsparität gewählt, was übrigens
auch nichts genutzt hätte, da es ſich bei der amerikaniſchen
Bankenkriſe um die direkte Folge eines Inlands=Runs handelt.
Dje deutſche Deviſengeſetzgebung hat es verhindert, daß Deutſch=
lands
Währung und die deutſche Wirtſchaft durch die ameri=
kaniſchen
Vorgänge in Mitleidenſchaft gezogen worden ſind;
wir werden auch in Zukunft der weiteren Entwicklung in
Amerika mit Ruhe entgegenſehen können, zumal durch das
amerikaniſche Beiſpiel die Erkenntnis wachſen muß, daß die
Problemſtellung für die Ueberwindung der Kreditkriſe in der
ganzen Welt dieſelbe iſt und daß die Auseinanderſetzung
zwiſchen Gläubiger und Schuldner, die Beendigung des Gläu=
biger
= und Schuldnerkrieges kommen muß, wenn das Gold die
Baſis für das internationale Währungsſyſtem bleiben ſoll.
Dieſen Zuſammenhang werden wir in einem zweiten Artikel,
der weitere grundſätzliche Folgerungen aus der amerikaniſchen
Bankenkriſe zieht, behandeln.
E. B.

Beamlenſchaft für Laukerkeik und Sauberkeit.
Das Landeskartell Heſſen des Deutſchen Beamtenbundes hat
Kenntnis genommen von den Zeitungsnachrichten über die Ver=
fehlungen
des Poſtſekretärs Franz Kugler zu Berlin= Charlotten=
burg
, ſtellvertretenden Bundesvorſitzenden des Deutſchen Beamten=
bundes
. Mit Empörung und Abſcheu rückt die Beamtenſchaft ab
von ſolchen unlauteren Machenſchaften und ihren Trägern. In
Telegrammen an die Bundesleitung hat das Landeskartell rück=
ſichtslos
entſchloſſenes Handeln und ſofortige Entfernung Küglers
aus allen Aemtern im Deutſchen Beamtenbund verlangt.

Das Verbok.
Der Staatskommiſſar für das Polizeiweſen, Reg.=Rat Dr.
Beſt, hat folgende Verordnung mit dem Datum des 16. März
erlaſſen:
8 1.
Mit ſofortiger Wirkung werden folgende marxiſtiſche Ver=
bände
verboten und aufgelöft:
1. Der Verband der Eiſernen Front.
2. Das Reichsbanner Schwarz=Rot=Gold.
3. Der Kampfbund gegen den Fascismus.
4. Der Rote Maſſenſelbſtſchutz.
5. Die Rote Gewerkſchafts=Oppoſition (RGO.).
6. Die Rote Hilfe Deutſchlands.
7. Die Internationale Arbeiterhilfe.
8. Die Kampfgemeinſchaft für rote Sporteinheit.
9. Der Bund der Freunde der Sowjetunion.
10. Das Kampfkomitee für Kirchenaustritte.
11. Der kommuniſtiſche Jugendverband Deutſchlands.
12. Die roten Jungpioniere.
8 2.
Wer ſich an einem in 8 1 bezeichneten aufgelöſten Verband
als Mitglied beteiligt oder ihn auf andere Weiſe unterſtützt
oder den organiſatoriſchen Zuſammenhalt weiter aufrecht erhält,
wird ſoweit nicht die Tat nach anderen Vorſchriften mit
einer ſchwereren Strafe bedroht iſt mit Gefängnis nicht unter
1 Monat oder mit Geldſtrafe von 150 bis 15 000 RM. beſtraft.
Waffenablieferungsfrift bis 21. März
erſtreckk.
Der Staatskommiſſar für das Polizeiweſen in Heſſen,
Dr. Beſt, hat geſtern abend folgende Anordnung, betreffend
Ablieferung und Anmeldung von Schußwaffen, erlaſſen:
Ich verweiſe auf meine Anordnung über die Ablieferung
und Anmeldung von Schußwaffen vom 13. d. M., Ziffer 3, und
vom 14. d. M. Ich ſetze eine letzte Frift zur Ab=
lieferung
bzw. Anmeldung von Schußwaffen
bei den Ortspolizeibehörden bis zum Diens=
tag
, dem 21. März 1933.
Zugleich ergänze ich meine Anordnung wie folgt:
1. Weder abgeliefert noch angemeldet zu wer=
den
brauchen Schußwaffen, die ſich im Beſitze von Per=
ſonen
befinden, denen die Erlaubnis zur gewerbs=
mäßigenHerſtellungoder
zumgewerbsmäßigen
Handel mit Schußwaffen und Munition nach Maß=
gabe
des Reichsgeſetzes über Schußwaffen und Munition vom
12. April 1928 erteilt iſt.
2. Die Ortspolizeibehörden ſind ermächtigt, abgelie=
ferte
Schußwaffen auf Verlangen ſolchen Per=
ſonen
zurückzugeben; gegen deren Zuverläfſig=
keit
keine Bedenken beſtehen, wenn Sicherheit dafür
beſteht, daß eine mißbräuchliche Benutzung der Waffe aus=
geſchloſſen
iſt. Dagegen ſind abgelieferte Schußwaffen ein=
zuziehen
, die ſich im Beſitze von ſolchen Perſonen
befunden haben, gegen deren Zuverläſſigkeit
Bedenken beſtehen. Dies iſt der Fall bei Angehö=
rigen
marxiſtiſcher Verbände, insbeſondere der Ver=
bände
, die durch meine Verordnung vom 16. März 1933 auf=
gelöſt
worden ſind, oder bei Perſonen, die ſich in der
Oeffentlichkeit immarxiſtiſchen Sinne betätigt
haben.
3. Ich ermächtige die Polizeibehörden, Schußwaffen im
Beſitze ſolcher Organiſationen zu belaſſen, die auf
nationalem Boden ſtehen (Schützenvereine,
Kriegervereine), wenn Gewähr dafür beſteht, daß jede
mißbräuchliche Benutzung der Waffen, insbeſondere auch durch
unbefugte Dritte, ausgeſchloſſen iſt.
4. Anträge einzelner Angehöriger der SA., S.S.
unddes Stahlhelms auf Erteilung von Waffen=
ſcheinen
ſind abzulehnen, und den Antragſtellern iſt
anheimzugeben, auf dem Dienſtweg ihrer Organiſation ihre An=
träge
unmittelbar an mich gelangen zu laſſen. Das Weitere
wird ſodann von mir veranlaßt werden.

Aufruf des Polizeikommiſſars Dr. Beſt
an die Beamkenſchaft.
Nuhloſigkeil von Denunzialionen.
Der Staatskommiſſar für das Polizeiweſen, Reg.=Rat
Dr. Beſt, hat folgenden Aufruf an die Beamtenſchaft gerichtet:
Nachdem die neue Staatsregierung mir die Leitung des ge=
ſamten
Polizeiweſens in Heſſen übertragen hat, begrüße ich alle,
mit denen ich von jetzt an dieſen wichtigen Teil des Staats=
apparates
zu verwalten habe, der mehr als alle anderen Ver=
waltungszweige
unter den Folgen der letzten Vergangenheit zu
leiden hat. Uns iſt gemeinſam die ſchwere Aufgabe geſtellt, die
durch das überwundene Syſtem verſchuldeten Schäden wieder
gut zu machen und insbeſondere das Vertrauen innerhalb des
Polizeikörpers und das Vertrauen der Bevölkerung zur Polizei
wieder herzuſtellen. Weiter ſollen die Reformen durchgeführt
werden, die aus der heſſiſchen Polizei das wirk=
ſame
Inſtrument des Volksſchutzes gegen Ge=
fahren
jeder Art und den ſtaatlichen Kern der
ſoldatiſch=nationalen Erneuerung in unſerem
Lande machen ſollen. Die alten Beamtentugenden, Sauber=
keit
, Pflichttreue und Gerechtigkeit, und die Soldatentugenden,
Diſziplin, Kameradſchaft und Hingabe für die Sache, ſollen dieſe
Aufbauarbeit beherrſchen.
Die Maßnahmen, die zu dem geſteckten Ziele
führen, werden einige Zeit in Anſpruch nehmen,
mit der die Ungeduld der Eiferer ſich abfinden
muß. Andererſeits verſichere ich, daß nichts vergeſſen werden
wird, was der Reinigung und Ordnung bedarf. In der
Polizei werden mehr perſönliche Verände=
rungen
notwendig werden, als in anderen Ver=
waltungszweigen
, und Härten werden ſich nicht
vermeiden laſſen. Ich bitte aber um das Vertrauen,
daß ich im Rahmen des Notwendigen mit unbeirrbarer
Gerechtigkeit verfahren und nicht kleinlichen
Rachegefühlen folgen werde. Insbeſondere ſind
Denunziationen aus der Beamtenſchaft nicht
geeignet, mein Handeln zu beeinfluſſen oder
den Denunzianten als beſonders verdienſtvoll
erſcheinen zu laſſen.
Im Vertrauen, daß die heſſiſche Polizei ſich gern und auf=
richtig
als wichtiger Teil in die Reihe der Träger der natio=
nalen
Erneuerung ſtellen wird, reiche ich jedem meiner Mit=
arbeiter
in kameradſchaftlicher Geſinnung die Hand. Und nun
ans Werk!

die Beamken hinker den nakionalen Regierungen!

Die im Landeskartell Heſſen des Deutſchen Beamtenbundes
zuſammengeſchloſſenen Reichsbahn=, Reichspoſt=, Reichsfinanz= und
ſonſtigen Reichsbeamten, ſowie die Landes= und Gemeindebeamten
bekennen ſich aufrichtig und eindeutig zur nationalen Er=
hebung
. In treuer berufsſtändiſcher und vaterländiſcher Pflicht=
erfüllung
wollen und werden ſie den nationalen Regierungen
mithelfen, den Weg zu ebnen, der führen ſoll zu Wiederauf=
bau
und Größe ihres heißgeliebten Deutſchen
Vaterlandes.
Die neue Verwalkungskommeiſſion
des Heſſiſchen Landestheakers.
Amtlich wird mitgeteilt:
Die Verwaltungskommiſſion des Heſſiſchen Landestheaters
beſteht für die Folge aus den Herren:
Staatspräſident und Miniſter für Kultus und Bildungsweſen
Dr. Werner (Vorſitzender); Miniſter des Innern, der Finan=
zen
und der Juſtiz Dr. Müller (ſtellvertretender Vorſitzender);
Landtagsabgeordneter Abt und Kammermuſiker Fichtmüller
(als Vertreter des Staates)
und aus den Herren Oberbürgermeiſter Mueller, Stadt=
ratsmitglied
Dr. Stroh und Stadtratsmitglied Schneider
(als Vertreter der Stadt Darmſtadt).

Die Hiſſung der neuen Reichskriegsflagge auf den Kriegs=
ſchiffen
erfolgte im Rahmen einer großen Flaggenparade.
Die im Zuſammenhang mit den Auguſtvorgängen erfolgten
Haftbefehle ſind aufgehoben worden. Das gilt auch für die Ver=
haftung
von vier Oſtpreußen, die nach der Wahl über die deutſch=
öſterreichiſche
Grenze zurückgekehrt ſind
Wie verlautet, wird das Reichspoſtminiſterium demnächſt eine
Friderieus=Marke herausbringen.

Hefſiſches Landestheaker.
Großes Haus. Donnerstag, den 16. März.
Die Walküre‟
Von Richarb Wagner.
Richard Wagner wird in dieſem ſeinem Ehrenjahre in
Darmſtadt wahrlich ſchlecht behandelt. Ein ſchöpferiſches Genie,
ein Muſiker, Dichter, Denker, wie er der Welt nur alle Jahr=
hunderte
einmal geſchenkt wird, ſoll nicht die gleiche Ehrung
finden, wie Goethe im vorigen Jahre. Das entſpricht nicht den
Wünſchen des Publikums. Es gilt nicht etwa, die ſogenannte
Wagner=Gemeinde zu befriedigen, wir alle wollen unſeren
großen beutſchen Meiſter geehrt ſehen! Was iſt bisher geſchehen
und was ſteht in Ausſicht?
An ſeinem Todestag ſchweigt das Landestheater zu Gunſten
des Konzerts eines italieniſchen Stars! In Konzerten er=
ſcheinen
verzettelt die C=Dur=Sinfonie, das Albumblatt, das
Siegfriedidyll. Kein Verſuch einer Vereinigung unter den
muſikpflegenden Verbänden, ein einheitliches Programm auf=
zuſtellen
. Im Landestheater wird mitten im Karneval mit nur
einer Orcheſterprobe Parſifal mit einem Gaſt nur eben recht
geſpielt. Vorher der Holländer mit Gaſt, Tannhäuſer und
Meiſterſinger, die ohnehin wären gegeben worden, mit je zwei
Gäſten. Als einzige Bemühung, die immer wieder verſchobene
Neu=Einſtudierung des Rheingolds. Wir bedauern nicht, daß
ſie nunmehr kaltgeſtellt ſein wird. Denn dieſes, lediglich als
Vorſpiel verſtändliche. Stück hätte doch nur bei einer Auf=
führung
des ganzen Zyklus Sinn; der ganze Ring wird uns
aber ſchon ſeit Jahren vorenthalten.
An allen deutſchen Bühnen, auch viel kleineren als Darm=
ſtadt
, werden in dieſem Jahre entweder ſämtliche Werke
Wagners oder Zyklen gebracht, faſt überall der Ring mit
vollen Häuſern, vielfach die weniger gehörten Rienzi, Feen,
Liebesverbot oder Bruchteile von dieſen. Dort hat man ſelbſt=
verſtändlich
vorſorglich und planmäßig ein Enſemble geeigneter
Kräfte angeſtellt. Solche Vorausſicht und planmäßiges Arbeiten
gibt es bei unſerer Oper nicht, wo man von der Hand in den
Mund lebt, und Neu=Anſtellungen ſo verfehlt gemacht hat, daß
kaum ein einziges Wagner=Werk ohne Gaſt aufführbar iſt.
Heute erſchien die Walküre. Nicht etwa als lang vorbereitete,
würdige Feſtvorſtellung, ſondern hauptſächlich, um zwei Gäſte
auszuprobieren; eine Arbeit, die im vorigen Jahre am Platz
geibeſen wäre. Ausgeglichenheit der Leiſtungen und Einheitlich=
keit
des Stils konnte ſomit kaum erwartet werden. Zu be=

wundern war Dr. Schmidt=Iſſerſtedt, der ſich als äußerſt
geſchickter Dirigent bewährte, indem es ihm gelang, das Ganze,
trotz vieler Schwierigkeiten, zuſammenzuhalten und zu Höhe=
punkten
zu führen, die in erſter Linie ſein und unſeres Orcheſters
Verdienſt ſind. Schmidt=Iſſerſtedt iſt ein Wagner=Dirigent, der
Zukunft hat, und darf auf ſeinen Erfolg ſtolz ſein.
Von unſerem Enſemble iſt mit aufrichtiger Anerkennung der
Siegmund Joachim Sattlers zu nennen. Stiliſtiſch und
techniſch, wie verſtändlich, noch nicht fertig, in der Anlage richtig
und ausſichtsreich, bewies er auf dem ihm zweifellos am beſten
liegenden Gebiet als Wagner=Held, daß er nach perſönlicher Ein=
ſtellung
, geiſtiger Durchdringung und muſikaliſcher Beherrſchung
ſeiner Aufgabe nunmehr in das große Format hineinzuwachſen
im Begriffe iſt. Ein Siegmund von erfreulicher Friſche des Tem=
peraments
und gewinnender Kraft der ſtrahlenden ſtimmlichen
Mittel.
Auch Elſa Kment ſetzte mit Ernſt und Energie die ihr
zu Gebote ſtehenden großen ſtimmlichen und darſtelleriſchen Mit=
tel
ein. Aber ſie wirken nicht überzeugend. Die Sieglinde be=
darf
artgleicher Einſtellung, die E. Kment nicht eingeboren iſt.
Der muſikdramatiſche Stil widerſpricht ihrem perſönlichen Weſen,
ihrem muſikaliſchen Empfinden, ihrer geſangstechniſchen Ausbil=
dung
. Wagner=Rollen werden nie ihr Feld ſein können.
Ein darſtelleriſch und geſanglich hervorragender Hunding iſt
Theo Herrmann, der mit ſtarkem künſtleriſchem Gewicht in
ſeiner Rolle ſtand. Als Frika gab Inger Karen eine neue,
ſtarke Probe ihrer dramatiſchen und geſanglichen Begabung, ſtil=
echt
und ſicher in Geſte und Ausdruck.
Damen Harre, Domek, Karen, Bertholdt, Heil=
mann
, Gerhardt, Liebel, Toubart geſtützt, hielt ſich, großem Geſchick bis zum Schluſſe des Stückes hinausgezögert wird
tapfer.
Die Mutzenbecherſche Inſzenierung, die, oft genug beanſtandet, des Stückes entſcheidend iſt.
und ſo gut es eben geht brauchbar gemacht, übernommen werden
mußte, wird bei gelegenerer Zeit zu erneuern ſein.
Nun die Gäſte!
Als Brünhilde gaſtierte aushilfsweiſe Eliſabeth De=
lius
aus Zürich. Ihre äußere Erſcheinung iſt ungünſtig, ja
illuſionsraubend. Selbſt die ſchöne, ausgeglichene, vortrefflich
geführte Stimme, die ſie beſitzt, und die geſanglich feine Durch=
führung
vermochten dieſen Mangel nicht wettzumachen.
Den Wotan ſang Ernſt Fiſcher als Gaſt, der früher an
der Wiener Staatsoper tätig, in den letzten Jahren glänzend be=
urteilte
Gaſtſpiele in den Großſtädten Europas gab. Sein Auftreten
kennzeichnet, die Kultur der großen Bühnen. Eindrucksvolle äußere
Erſcheinung, großzügige Geſtaltungskraft geben ihm das Format.

Er iſt im Beſitz einer großen, jedem Ausdruck gefügigen Stimme,
eines ſchönen, warmen, kultivierten Materials. Ein Wotan von
großer darſtelleriſcher Geſchloſſenheit und Würde. Ein Helden=
bariton
beſter Qualität.
Trotz der zwei noch nicht immer ſicheren Neueinſtudierungen
und zwei unſerer Bühne ungewohnten Gäſte, wodurch manche
ſogenannte Schmiſſe vorkamen der ganze zweite Akt litt an
ſtarker Nervoſität , verſetzte das lange entbehrte, wundervolle
Werk das vollbeſetzte Haus in Begeiſterung.
Mehr Wagner, mehr deutſche Opern: das iſt die Forderung
des Tages!
v. H.

* Märchen von heufe.
Ein heiteres Volksſtück von Heinrich Rüthlein.
Von der Heſſ. Spielgemeinſchaft wird uns geſchrieben: Das
neue Bühnenwerk Heinrich Rüthleins, das am kommenden Sams=
tag
durch die Heſſ. Spielgemeinſchaft zur Uraufführung gelangt,
bedeutet in dem künſtleriſchen Schaffen unſeres beliebten Heimat=
dichters
einen neuen Schritt. Er verläßt damit ſeine bisherige
unbeſtrittene Domäne, das Kleinbürgertum Darmſtadts, in der
er Meiſterhaftes geſchaffen, indem er die Handlung in eine länd=
liche
Dorfgemeinde in der Umgebung Darmſtadts verlegt und
diesmal ländliches Kleinbürgertum in wirkſamen Gegenſatz ſtellt
zu Kreiſen der Großinduſtrie und techniſcher Akademiker, die hoch=
deutſch
ſprechen. Rüthlein hat ein modernes Märchen geſchaffen,
das in einem Vorſpiel angekündigt wird und dann als Handlung
ſich abſvielt mit Auto. Radio und Flugzeug, alſo den ſtolzeſten Er=
Das Walküren=Enſemble, durch die tragfähigen Stimmen der rungenſchaften unſerer modernen Technik, durch welche die drama=
tiſche
Geſtaltung der Vorgänge bedingt wird, wie auch ſchließlich
ein ganz modernes techniſches Problem die Löſung bringt, die mit
und da erſt die Frage löſt, die in der dramatiſchen Entwicklung
Als Vertreter alles Edlen Guten und Schönen, wie er zu
jedem Märchen gehört, iſt der junge lyriſche Dichter Krollenkopf
gegenübergeſtellt dem Vertreter des Böſen in dem ſkrupelloſen
Handelsvertreter Schanz, und wie es im Märchen alter Brauch
iſt, ſiegt endlich das Gute über die Schurkereien des Böſewichtes,
der mit Schimpf und Schande davongejagt wird. Mehr ſoll über
den Inhalt des Stückes zunächſt nicht verraten werden, um die
Spannung des Premierenpublikums nicht zu beeinträchtigen Köſt=
liche
Szenen ſpielen ſich ab bei den Honoratioren in dem Dorf=
wirtshauſe
, mehr noch aber in dem Schlafzimmer der Wirtsleute.
Dies alles um ſo mehr, da die Spielgemeinſchaft durch ſorgfäl=
tigſte
Vorbereitung und geeignete Rollenbeſetzung für einen wir=
kungsvollen
und glatten Ablauf des bühnentechniſch nicht leichten
Stückes Sorge getragen hat, um dem neuen Sprößling der Rüth=
leinſchen
Muſe zu erfolgreichem Bühnenleben zu verhelfen. H.

[ ][  ][ ]

Freitag, 17. März 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 76 Seite 3

Wechſel in der Reichsbankleitung.

Rückkrikt des Reichsbankpräfidenken Dr. Lukher. Dr. Schacht zum Nachfolger gewählk.

Die amtliche Mitkeilung.
Berlin, 16. März.
In der heutigen Sitzung des Generalrats der Reichsbank
hat der Vorſitzende, Reichsbankpräſident Dr. Luther
unter eingehender Begründung den Antrag geſtellt, ihn
von ſeinem Amt als Reichsbankpräfident zu
entbinden. Der Generalrat hat von dieſem Entſchluß mit
allergrößtem Bedauern Kenntnis genommen und zum Ausdruck
gebracht, daß unter der Führung von Dr. Luther die Inter=
eſſen
der deutſchen Währung und die damit zuſammenhängenden
Wirtſchaftsintereſſen gewahrt ſind. Nach ſorgfältiger Prüfung
alles Für und Wider hat der Generalrat dennoch geglaubt, der
Beurteilung der Sachlage durch den Präſidenten zuſtimmen zu
müſſen, und hat demzufolge das Rücktrittsgeſuch an=
genommen
. Dem ſcheidenden Präſidenten wurde dabei vom
Generalrat herzlichſt gedankt für die hervorragenden Verdienſte,
die ſich Herr Dr. Luther in ſchwerſter Kriſenzeit um die deutſche
Wirtſchaft und Währung erworben hat.
Um keine Vakanz in der Leitung der Reichsbank eintreten
zu laſſen, ſchritt der Generalrat ſofort zur Wahl des Nach=
folgers
, und wählte einſtimmig den früheren
Reichsbankpräſidenten Dr. Hjalmar Schacht mit
Wirkung vom 17. März ab zum Präſidenten des
Reichsbankdirektorium. Um Beſtätigung des Herrn
Reichspräſidenten iſt nachgeſucht.

* Drei Jahre hat der frühere Eſſener Oberbürgermeiſter
und ſpätere Reichskanzler Dr. Hans Luther die Geſchäfte der
Reichsbank verwaltet. Jetzt hat er ſeinen Platz jenem Mann
überlaſſen, der faſt ein Jahrzehnt hindurch vor ihm an der
Spitze der Reichsbank ſtand.
Beide Männer ſtehen im beſten Alter, beide ſind voller
Arbeitseifer und Schaffensdrang, nur unterſcheiden ſie ſich durch
ihre Herkunft und Laufbahn. Während Dr. Schacht niemals
aus dem Bankgewerbe herausgetreten iſt, kam Luther aus der
Kommunalverwaltung in die Leitung des Reiches hinein.
Dr. Luther war ein kluger Beamter, der durch die Art ſeines
perſönlichen Umganges viele Menſchen gewann. Es hat ihm
auch an perſönlichem Mut nicht gefehlt, wie ſein Verhalten
beim Einbruch der Franzoſen in das Ruhrgebiet zeigte, wie er
es verſtand, als Reichsfinanzminiſter und Reichskanzler Vor=
bildliches
zu leiſten.
Am 12. März 1930 folgte Dr. Luther ſeinem Vorgänger
Dr. Schacht in der Leitung der Reichsbank. In dieſen drei
Jahren erwies er ſich als ein wahrer und echter Hüter der
Währung. Nun hat Dr. Luther freiwillig ſein Amt niedergelegt,
um eine Gleichſchaltung der Reichsbankpolitik mit der Regie=
rungspolitik
zu ermöglichen, um ſeinen Platz freizumachen für
Dr. Schacht, der das volle Vertrauen Adolf Hitlers genießt.
Wir möchten annehmen, daß Dr. Schacht, wie Dr. Luther in
ſeinem Rücktrittsſchreiben an den Reichspräſidenten zum Aus=
druck
gebracht hat, ſich auf keine Pläne einlaſſen wird, die unſere
Währung in Mitleidenſchaft ziehen könnten. Auf der anderen
Seite bleibt ihm die ſchwere Aufgabe ohne Antaſtung der
Währung der Reichsregierung die Hilfe zu leiſten, die von
ſeiten der Reichsbank im Intereſſe der Bekämpfung der Arbeits=
loſigkeit
=nptwendig iſt.
Die Gründe für Dr. Lukhers Rückkrikk.
Ueber die Gründe, die zum Rücktritt Dr. Luthers von der
Reichsbankleitung geführt haben, wird man am beſten unter=
richtet
durch einen Brief Dr. Luthers an den Reichs=
präſidenten
von Hindenburg, indem es u. a. heißt:
Bei der durch die jüngſten politiſchen Ereigniſſe bevor=
ſtehenden
Neuordnung vieler Verhältniſſe ſei es eine dringende
Staatsnotwendigkeit, daß die Reichsbank in allen Fragen von
Belang, die Währung, Kredit, öffentliche Finanzen und Wirt=
ſchaftspolitik
betreffen von Anfang an zugezogen wird, und in
enger Zuſammenarbeit mit der Reichsregierung die Autorität
ihrer Erfahrung und Sachkunde zur Geltung bringen kann. Eine
beſondere und ſogar vornehmliche Aufgabe des Reichsbankpräſi=
denten
ſei es, dieſe Verbindung durch ſeine Perſon herzuſtellen.
Aus den Erörterungen mit dem Herrn Reichskanzler habe Dr.
Luther entnehmen müſſen, daß bei der Reichsregierung gegen
eine derartige Ausübung des Reichsbankpräſidentenamts durch
ihn Hemmungen vorliegen. Beſtände aber in einer Stunde wie
der gegenwärtigen nicht auch von ſeiten der Reichsregierung
die Bereitwilligkeit zu enger und vertrauensvoller Zuſammen=
arbeit
, ſo müſſe die Sache ſelbſt darunter ſchweren Schaden
leiden. Dem wolle Dr. Luther vorbeugen, indem er den Poſten

des Reichsbankpräſidenten zu anderweitiger Beſetzung durch die
hierfür im Bankgeſetz vorgeſehenen Organe freimacht.
Daß die Reichsregierung keinerlei Währungs=
experimente
zu machen gedenkt, ginge nicht nur aus ihren
bisherigen Erklärungen hervor, ſondern ſei ihm vom Herrn
Reichskanzler ausdrücklich verſichert worden.

Dr. Luther.
Dr. Schacht.
Hindenburgs Dank an Dr. Lukher.
Auf das Schreiben Dr. Luthers gedachte Reichspräſident
von Hindenburg in einem ſehr herzlich gehaltenen Schreiben
mit Dankbarkeit und Anerkennung der vielfachen Verdienſte, die
Dr. Luther ſich in ſchickſalsſchweren Jahren als Reichsfinanz=
miniſter
und Reichskanzler wie auch als Reichsbankpräſident
um Deutſchland erworben habe. Seine Mitarbeit bei der Ueber=
windung
der Inflation und die Ueberleitung der geſamten
öffentlichen Wirtſchaft Deutſchlands in geordnete Verhältniſſe
würden als ſein beſonderes Verdienſt in der harten Geſchichte
der Nachkriegszeit weiterkeben. Ebenſo würden die Verdienſte
unvergeſſen bleiben, die Dr. Luther ſich als Leiter der Deutſchen
Reichsbank in der gefahrvollen Kriſenzeit der letzten Jahre um
die deutſche Währung erworben habe. Zum Schluß ſeines
Schreibens gibt Hindenburg der Hoffnung Ausdruck, daß die
großen Erfahrungen und die unermüdliche Schaffenskraft
Dr. Luthers auch künftig für unſer Vaterland nutzbringende
Verwendung finden mögen.
Brechung des Gewerkſchaftsmonopols
Schaffung einer zenkralen Arbeitsgemeinſchaft
der Berufsſtände.
Von unſerer Berliuer Schriftleitung.
Die Sozialdemokraten haben unmittelbar nach dem No=
vemberumſturz
dafür geſorgt, daß nur ſogenannte anerkannte
Gewerkſchaften zum Abſchluß von Tarifverträgen zugelaſſen
wurden. Damit wurde ein Gewerkſchaftsmonopol aufgerichtet,
das mehr als einmal in der ſchädlichſten Weiſe zu politiſchen
Zwecken benutzt wurde und zum Nachteil der Arbeiterſchaft als
Ganzes ausſchlug.
Kürzlich hat nun der Leiter der Siemenswerke, Friedrich
v. Siemens, den Vorſchlag gemacht, eine zentrale Ar=
beitsgemeinſchaft
zwiſchen den Unternehmern
und den Gewerkſchaften herzuſtellen. Seine Anregung
iſt beim DHV., dem Deutſchnationalen Handlungsgehilfen=
Verband, auf fruchtbaren Boden gefallen. Wir haben Grund zu
der Annahme, daß in der kürzlichen Unterhaltung zwiſchen dem
Reichskanzler Hitler und den Vertretern des DHV. das Problem
der Zentralen Arbeitsgemeinſchaft behandelt worden iſt. Wenn
nicht alles trügt, dürfte ſchon binnen kurzem mit der Schaffung
dieſer Arbeitsgemeinſchaft zu rechnen ſein in die aber die
verſchiedenen Organiſationen getrennt hineingehen ſollen, d. h.
daß auch die Gewerkſchaften ſich vorher in die einzelnen Berufs=
organiſationen
aufgliedern müſſen. Das gleiche gilt auch für die
Unternehmerverbände. In der zentralen Arbeitsgemeinſchaft

würden dann alle Gruppen gleichberechtigt ſein, alſo auch die
bisher nicht anerkannten Gewerkſchaften, die politiſch rechts
ſtehen, würden die gleichen Rechte wie die Gruppen der Freien

Gewerkſchaften beſitzen.
Bei den Freien Gewerkſchaften iſt übrigens ſchon ſeit
längerer Zeit das Beſtreben vorhanden, ſich von den partei=
politiſchen
Bindungen an die SPD. freizumachen, um als
Berufsverband geſicherter zu arbeiten. Daher iſt auch der Kampf
innerhalb der Sozialdemokratie in ein verſchärftes Stadium
getreten und hat zur Vertagung des Parteitages geführt.

Der G9A. zur nakionalen Mikarbeit bereik.
In einem Rundſchreiben an ſämtliche Berufs= und Ehren=
amtlichen
Mitarbeiter im Reiche ſchreibt der Bundesvorſtand
des GDA. u. a.:
Der Vizekanzler, Herr von Papen, hat am 4. März in
Mülheim a. d. Ruhr davon geſprochen, daß die Gewerkſchaften
ſtarke Pfeiler in der Volksbewegung ſein könnten. Wir be=
grüßen
dieſes Bekenntnis. Es entſpricht unſerer Auffaſſung
vom Weſen der Gewerkſchaftsarbeit. Das Ziel iſt, die Ueber=
brückung
der ſozialen Gegenſätze. Wir haben die Theſe vom
unüberbrückbaren Klaſſengegenſatz ſtets verworfen und in Wort
und Schrift unermüdlich um größeres Verſtändnis für den
Abwehrkampf der deutſchen Angeſtellten, wie gegen die zu=
nehmende
Proletariſierung geworben.
Die moderne Wirtſchaft kann nur beſtehen, wenn ſie den
Arbeitnehmer als Ausgleich für die auferlegten Opfer kulturell
höherſteigen läßt. Mit einer in Hoffnungsloſigkeit geſtoßenen
Arbeitnehmermaſſe kann kein Volk den Befreiungskampf aus
innerer und äußerer Not erfolgreich führen. Wir haben uns nie
als einſeitige Intereſſenvertretung empfunden. Wir wollen
Dienſt am Ganzen leiſten. Nur was der Geſamtheit dient, wird
auch für Einzelne und Gruppen nützlich ſein.
Die Regierung verfügt im neuen Reichstage über eine klare
arbeitsfähige Mehrheit, die es ihr ermöglicht, den ſeit Jahren
beſchrittenen Weg der Notverordnungen zu verlaſſen und die
wirtſchaftlichen Vereinigungen wieder zu ſtärkerer Mitarbeit
heranzuziehen. Das würde am ſchnellſten zu einer Verſöhnung
der Gegenſätze führen, die unſer Volk zerklüften. Manche Maß=
nahme
würde leichter getragen werden, wenn ihre Unabwend=
barkeit
in gemeinſamer Ausſprache vorher geklärt würde.

Die chriſtlichen Gewerkſchaften über das zukünfkige
Schickſal der deutſchen Gewerkſchaftsbewegung.
Der Gewerkverein Chriſtlicher Bergarbeiter Deutſchlands hielk
in dieſen Tagen in Königswinter ſeine 21. Generalverſammlung
ab, auf der der Vorſitzende des Geſamtverbandes der Chriftlichen
Gewerkſchaften, Otte, auf der Tagung u. a. folgendes ausführte:
Nichts iſt törichter als von Verboten der Gewerkſchaften zu
reden. Auch die neuen Machthaber haben erkannt, daß man Ein=
richtungen
, die organiſch aus dem Volksleben herausgewachſen ſind
nicht ausrotten kann. In der gegenwärtigen Revolution kommt
nicht allein die Unzufriedenheit, mit den ſtaatspolitiſchen Ver=
hältniſſen
zum Ausdruck, ſondern auch der Wille von Millionen
zu einer beſſeren Wirtſchafts= und Sozialordnung zu kommen. Daß
bei der Zukunftsgeſtaltung gerade die Gewerkſchaftsbewegung maß=
gebenden
Anteil haben wird und muß, iſt klar. Die deutſche Ge=
werkſchaftsbewegung
, vor allem die chriſtliche Gewerkſchaftsbewe=
gung
, haben ſich unvergängliche Verdienſte erworben in den Re=
volutionsjahren
, im Ruhrkampf und in der Zeit der Separatiſten=
herrſchaft
; und heute, wo in deutſchen Grenzlanden (z. B. Saar=
gebiet
) um deutſches Schickfal gerungen wird, ſtehen unſere Leute
mit im Vordertreffen.
Wir wollen auch in Zukunft mitarbeiten an der Neugeſtal=
tung
der wirtſchaftlichen und ſozialen Verhältniſſe. Unſer Ziel
bleibt: Zu arbeiten an der wirtſchaftlichen, geiſtigen und ſitt=
lichen
Hebung des Arbeiterſtandes, aber auch dem Volksganzen
und unſerem Vaterland zu dienen. Die nationale Konzentra=
tion
wird erſt dann Früchte tragen zum Segen des ganzen Volkes
wenn Arbeiter und Arbeitgeber zu gemeinſamer aufbauender
Arbeit zuſammentreten.
Miniſterpräſidenk Dr. Held zurückgekreken.
Miniſterpräſident Dr. Held hat ſeine Amtsgeſchäfte als ge=
ſchäftsführender
Staatsminiſter und Vorſitzender des Miniſter=
rates
niedergelegt. Reichskommiſſar von Epp hat daher eine Ver=
ordnung
erlaſſen, wonach die Befugniſſe des Geſamtminiſteriums
von jetzt ab ausſchließlich dem kommiſſariſchen Miniſterrat zuſtehen.
Die Befugniſſe des Miniſterpräſidenten und des Miniſters
des Aeußeren übernimmt als kommiſſariſcher Miniſterpräſident
General von Epp. Er ernannte zu kommiſſariſchen Miniſtern: Für
das Miniſterium des Innern den Staatskommiſſar Adolf Wagner,
für das Finanzminiſterium den Staatskommiſſar Siebert, für das
Juſtizminiſterium den Staatskommiſſar Dr. Frank, für das Kul=
tusminiſterium
den Reichstagsabgeordneten Schemm. Die Staats=
kommiſſare
zur beſonderen Verwendung. Hermann Eſſer und Ernſt
Rohm, ſowie der Staatskommiſſar Georg Luber bleiben im Amt.

Menſchen im Hokel.
(Union=Theater.)
Der ungewöhnliche Erfolg, den dieſer, von Hollywood mit
einer Bombenreklame geſtartete Film überall zu verzeichnen hat,
iſt hauptſächlich darin begründet, daß hier nicht ein Star,
ſondern gleich ein halbes Dutzend auftreten. Neben der Garbo,
die, ohne ſich vorzudrängen, durchaus die Vorherrſchaft führt,
werden ſo weltbekannte Darſteller geboten wie Joan Craw=
ford
. Wallace Beery, die beiden Barrymores,
Lewis Stone. Mit einem Wort; jede Rolle ein Star!
Dadurch iſt zweifells darſtelleriſch eine bemerkenswerte Höhe
erreicht, durch die der Wert des Films überhaupt erſt geſichert
wird; aber der Reichtum an wirklich guten Darſtellern hat auch
eine für den Geſamtfilm nachteilige Folge: die Perſonen ſind
alle etwas zu ſtark gezeichnet, ſie ſtehen alle miteinander zu ſehr
im Vordergrund und laſſen zu wenig Abſtand zwiſchen ſich,
ſie verdecken den Raum, in dem ſie ſich bewegen müßten.
Dadurch bringt ſich der Film ſelbſt um eine hübſche und
intereſſante Möglichkeit, die er gehabt hätte: die Atmoſphäre
des internationalen Hotels, in dem er ſpielt, als ſolche auf
die Leinwand zu bringen. Einige Anſätze die die Kamera in
dieſer Richtung macht, läßt die ganzen Möglichkeiten, die man
hier überging, ahnen; aber dann ſtehen immer wieder die
Stars ſelbſt vor der Linſe und wollen ihre gewiß vorzüg=
lichen
Leiſtungen zeigen.
Um von dieſen Einwänden, die der Film gerade wegen
ſeiner Qualität herausfordert, auf das Poſitive und Vorhandene
zu kommen. Da iſt zunächſt der ſehr wirkungsvolle Stoff, dem
vielgeleſenen Roman Vicky Baums entnommen. Erzählen läßt
ſich die Handlung nicht, da ſie aus einem Nebeneinander von
Einzelepiſoden beſteht, die hier auf eine ſehr gekonnte Weiſe
durcheinandergewirbelt ſind, wie überhaupt die Regie Edmund
Gouldings eine ſehr ſichere Hand und den untrüglichen
amerikaniſchen Inſtinkt für Reißer zeigt. Da ſind weiter die
ſehr gelockerten, ſchmiſſigen Dialoge, die vergeſſen laſſen, daß
wir hier ja nicht die Originale, ſondern ihre in deutſcher
Sprache nachgeahmten Stimmen hören. Gewiß keine ideale
Sache, ſo gut ſie techniſch gemacht iſt.
Greta Garbo ſpielt die ruſſiſche Tänzerin Gruſinskaja; ſie
beherrſcht die Uebergänge von kindlicher Verliebtheit und An=
mut
zu nervöſer Altersangſt, die Stufen zwiſchen zärtlichem
Glück und einſamer Enttäuſchung mit unerhörter ſeeliſcher Fein=
heit
, die am ſtärkſten in ſtummen Szenen hervortritt, wo ſich in
ſekundenſchnellen Geſten eine ganze Skala von Gefühlen ſicht=

bar abſpielt, winzige Dramen, dargeſtellt in einem Zucken des
Auges, einer leiſen Bewegung des Mundes. Joan Crawford,
ſchön und kalt, ſich verkaufend mit reſignierter Sachlichkeit, den
leuchtenden Augen zum Trotz, zeigt eine große und energiſche
Schärfe der Zeichnung, neben der die Garbo faſt ſchwebend
wirkt. Der emporgekommene Generaldirektor. Wallace

Greta Garbo.

Beerys gibt ein Zuviel, nicht an Brutalität, ſondern an
ſchlechten Manieren. Ebenſo trägt ſein Gegenſpieler, der kleine
totkranke Buchhalter Lionel Barrymore, der ſich noch einen
kümmerlichen Reſt von Lebensgenuß erjagen will, zu ſtark auf
und nimmt für ſeine, an ſich ſehr dankbare, Rolle zuviel Platz
ein. Dem hochſtapleriſchen, aber gutherzigen öſterreichiſchen
Baron endlich werden von John Barrymore ſympathiſche Züge
verliehen, ohne daß die Figur hinter einer gewiſſen unmoti=
vierten
Verhaltenheit lebendig hervorträte.

Im Ganzen: ein darſtelleriſch ausgezeichneter, regielich
virtuos gemachter Film, der ſeiner Wirkung auf ein breites
Publikum ſicher ſein kann.
n.

* Zum Tode Anni Ahlers.
Eine große und von ihrem Beruf und von ihrer Berufung
reſtlos erfüllte Künſtlerin iſt, wie wir geſtern bereits meldeten,
mit Anni Ahlers dahingegangen. Ja, es kann ruhig geſagt
werden, daß die Leidenſchaft, mit der ſie wirkte, an ihrem=
frühen
Tod ſie wurde nur 27 Jahre ſchuld iſt. Die Ahlers=
ſtammte
aus kleinſten Hamburger Verhältniſſen. Früh ſpürt ſie
in ſich das tänzeriſche und ſchauſpieleriſche Blut. Es gelingr
ihr, in einer Schule unterzukommen. In einem weſtdeutſchen:
Ballett macht ſie ſich mit den Brettern, die die Welt bedeutens
vertraut. Dann wird ſie im Breslauer Schauſpielhaus in der
Rolle der Lady Hamilton entdeckt. 1928 ſingt ſie zum erſten
Male die Barberina im Großen Schauſpielhaus unter der Regie
von Charell. Ein Sturm der Begeiſterung umbrauſt ſie, als ſie
an dieſem Abend nach unzähligen Vorhängen von der Bühne
abtritt. Der Erfolg bleibt ihr treu, als ſie ſpäter die Haupt=
rolle
in der Operette Viktoria und ihr Huſar übernimmt. Im=
Film hat ſie gleichfalls großen Erfolg. Vor einem Jahre ver=
ließ
ſie die Reichshauptſtadt und folgte einem Rufe an das
His Majeſtie Theatre in London. Viktoria und ihr Huſan
werden gegeben, ſpäter die Dubarry. Die Londoner ſind genau
ſo von ihr begeiſtert wie die eigenen Landsleute. Jeden Abend
dasſelbe Toben des Publikums, dasſelbe Rauſchen des nicht=
endenwollenden
Beifalls.
Dann aber kommt es zu Nervenkriſen. Kürzlich ſoll die
Künſtlerin, wie Londoner Blätter mitteilen, nachts im Schlaf
gewandelt und aus dem Fenſter geſtürzt ſein . . . Nun iſt ſie
hinter den großen Vorhang getreten, vor dem in Ergriffenheit
ſtehen all die Menſchen, die das Glück hatten, dieſe begnadete
Sängerin zu hören.

Handels=Hochſchule Leipzig. Das Vorleſungsverzeichnis
für das Sommerſemeſter 1933 iſt vom Sekretariat zu beziehen,
das auch weitere Auskunft erteilt. Außer der Angabe der Vor=
leſungen
und Uebungen über Volkswirtſchaftslehre und verwandte
Wiſſensgebiete enthält das Verzeichnis Näheres über die Zulaſ=
ſungsbedingungen
zum kaufmänniſchen und Handelslehramts=
ſtudium
, Prüfungen Promotion uſw. Die Immatrikulationsfriſt
läuft vom 19. April bis 16. Mai; die Vorleſungen beginnen in
der letzten Aprilwoche. (Siehe auch Anzeige in der Sonntags=
Nummer.)

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 76

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Freitag, 17. März 1938

L

In dankbarer Freude zeigen wir die Ankunft
unſerer Ellen an.
Emma Nicklas, geb. König
Georg Nicklas.
Darmſtadt, am 16. März 1933.

Hans Stammler
Hilde Stammler
geb. Bleek
Vermählte
Eſſen, 18. März 1933.
4
Köln=Kletienberg
Oelbergſtr. 79
()

Eſſen=Ruhr
Alfredſtr. 81

Für die uns zur Vermählung erwieſene Auf=
merkſamkeit
ſagen wir herzlichen Dank.
Anton Weigand u. Frau
Maria, geb. Treuſch

Darmſtadt, im März 1933.

(3721

Karl Markwort
EEmmi Markwort, geb. Lang
Vermählte
Steinackerſtr. 2 Rhönring 73
Kirchliche Trauung: Samstag, 18. März,
nachm. 3 Uhr, in der Martinskirche.
Dankſagung.
(Statt Karten.)
Für die zahlreichen Beweiſe herzlicher
Teilnahme beiunſerem ſchweren Ver=
luſt
ſagen wir auf dieſem Wege un=
ſeren
aufrichtigen Dank. (3723
Marie Thurm
und Kinder.
Darmſiadt, den 15. März 1933.

Fräulein,
blond, kath., g. Ver=
gangenh
., ſucht an=
ſtändigen
, ſoliden

Auserwählte
Edelobſtbäumchen,
Beerenſträucher,
Roſenbäumchen und

Herrn zwecks Heirat Edelroſen ſow. Blu=
kennen
zu lernen. men aller Art weg.

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Am 12. März wurde meine liebe Frau, Schwiegermutter, Schwägerin
und Tante
Frau Marie Daum
geb. Seehaus
im 76. Lebensjahr von ihrem ſchweren Leiden durch den Tod erlöſt.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Konrad Daum.
Darmſtadt, den 16. März 1933.
Schützenſtr. 9.
Die Beerdigung fand in der Stille ſtatt.

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Unſere liebe
Oberſchweſter Berti Sepſen
iſt heute vormittag von ihrem ſchweren Leiden
erlöſt worden.
Der Hauptvorſtand des Alice=Frauenvereins.
Oberin und Schweſtern des Alice=Hoſpitals.
Darmſiadt, den 16. März 1933. (3730
Die Beerdigung findet Samstag, den 18. März, vor=
mittags
11½ Uhr, von der Kapelle des alten Friedhofes
aus ſtatt.

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Abonnenten nicht mehr mit Zeit=
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von meiner Firma verſehen
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die Lieferung durch den Wechſel
eine Stockung erleidet bitte ich
höflichſt, ſich ſchriftlich an mich
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 76 Seite 5

Freitag, 17. März 1933
Aus der Landeshaupkftadt

Darmſtadt, den 17. März 1933
Polizeidirekkor-Wechſel in Darmſtadt.

Polizeidirektor Reg.=Rat
Dr. Jvers.
Dr. Otto Ivers iſt am 12.
Januar 1895 in Neumünſter
(Holſtein) geboren. Er ſtudierte
in Kiel und trat am 1. April
1914 als Einjährig= Freiwilli=
ger
in die Armee ein. Als ak=
tiver
Offizier, machte er den
Krieg mit und wurde mehr=
mals
verwundet. Nach Kriegs=
ende
ſetzte er ſein Studium
fort Kiel, Münſter, Frei=
burg
. Dr. Jvers gehörte
dann eine Weile der Marine=
brigade
Kapitän Ehrhardt an.
1923 trat er als Chemiker in
die hieſige Fa. Merck ein. Seit
etwa 4 Jahren gehört er der
NSDAP. an, war Führer der
Standarte 115 und leitete als
ſolcher in der vergangenen
Woche die Beſetzung des
Innenminiſteriums bei der
Einſetzung des Reichspolizei=
kommiſſars
.

Polizeidirektor Dittmar.
Der bisherige Darmſtädter
Polizeidirektor Dittmar, der
zur Dienſtleiſtung ins Innen=
miniſterium
berufen wurde, iſt
am 17. Januar 1884 in Gießen
geboren. Die Jugendjahre ver=
brachte
er in Darmſtadt, ſtu=
dierte
ſpäter die Rechte in
Berlin. Heidelberg und Gießen.
Der Ausbruch des Krieges ſah
ihn an der Front, wo er faſt
ohne Unterbrechung bis zum
Kriegsende weilte. Im Krieg
hat er ſich mehrfach ausgezeich=
net
und erhielt u. a. das
Ritterkreuz des Hohenzollern=
ordens
. Nach dem Kriege war
er Regierungsrat im Innen=
miniſterium
, ſpäter Polizei=
direktor
in Offenbach. Vor
etwa 1½ Jahren wurde er als
Nachfolger Dr. Uſingers nach
Darmſtadt berufen und mit
der Leitung der Polizeiverwal=
tung
der Hauptſtadt betraut.

Epangeliſcher Landeskirchenkag.
EPH. Wie man uns mitteilt, wird der Heſſiſche Evangeliſche
Landeskirchentag Mitte Mai zu einer mehrtägigen Sitzung zu=
ſammen
eten.
Vor der Ausgabe neuer Briefmarken. Die Deutſche Reichspoſt
hat die notwendigen techniſchen Vorarbeiten eingeleitet, um in
nächſter Zeit die Pfennigwerte der Freimarken allgemein mit dem
neuen, reliefartigen Bildnis des Herrn Reichspräſidenten von
Hindenburg herauszugeben. Die diesjährigen, wie immer im
Herbſt erſcheinenden Wohlfahrtsmarken werden Bilder aus den
Werken Richard Wagners tragen. Ferner plant die Deutſche
Reichspoſt ſpäter auch Sondermarken mit den Bildniſſen großer
deutſcher Perſönlichkeiten in beſchränkter Anzahl herzuſtellen und
ſie neben den Marken der Hindenburgausgabe in den Verkehr. zu
ſetzen
Heſſiſche Spielgemeinſchaft. Für die Uraufführung von
Ruryleins heiterem Volksſtück Märchen von heute, am
Samstag, dem 18. März, für die ſich auch auswärtige Bühnen
intereſſieren, hat der Vorverkauf ſo lebhaft eingeſetzt, daß recht=
zeitige
Kartenbeſchaffung unbedingt zu empfehlen iſt. Um auch
den Geſchäftskreiſen den Beſuch der Vorſtellung zu ermöglichen,
iſt der Beginn auf 20 Uhr angeſetzt worden. Es gelten die Ein=
heitspreiſe
.
Ausſtellung von Schülerarbeiten aus dem Modellier= Unter=
richt
von Frau L. Federn=Staudinger. In der Alice=Eleonoren=
Schule ſind im Anſchluß an die Frühjahrsausſtellung der Schule
(ſiehe Anzeige Dienstag, den 13. März) keramiſche Arbeiten aus=
geſtellt
, entworfen und ausgeführt von Kindern vom 6. Lebens=
jahre
an und von Erwachſenen. Köpfe, Akte, Tiere nach dem
Leben und aus dem Gedächtnis, Weihnachtskrippen nach eigenen
Entwürfen der Schüler. Doſen, Schalen uſw. Nähere Auskunft
über den Unterricht daſelbſt. Die Ausſtellung iſt geöffnet vom
19. bis 23. März.

Sefſiſches Landestheater.

Großes Haus Freitag.
17. März 19½428½ Uhr. D. 16.
Die Blume von Hawai.
0.605.00 Mk. Samstag,
18. März 2023 Uhr
Dſt. Volksb. C. 12 Gr. 1
Die Blume von Hawai. Preiſe 0.605.00 Mk. Sonntag.
19. März 1722 Uhr
Parſifal.
Preiſe 0.705.50 Mk. Kleines Haus. Samstag,
18. Anf. 20, Ende nach 22 Uhr.
Märchen von heute.
Preiſe 0.600.90 Mk Sonntag.
19. März 22¾ Uhr. Zuſ.=Miete IV 8
Marius ahoi!
1.703.80 Mk.

Heſſiſches Landestheater. Die weltberühmte Revueoperette
Die Blume von Hawai, deren Schlager heute von allen
Tanzkapellen geſpielt werden, wird heute abend unter der muſika=
liſchen
Leitung von Karl Maria Zwißler wiederholt. Am
Sonntag den 19. März, wird Richard Wagners Bühnenweihfeſt=
ſpiel
Parſifal unter der muſikaliſchen Leitung von Karl
Maria Zwißler wiederholt. Beſetzung: Parſifal: Joachim Sattler,
Kundry: Inger Karén. Gurnemanz: Theo Herrmann, Klingſor:
Heinrich Kuhn. Gaſtſpiel Paul Wegener. Heute be=
ginnt
der allgemeine Vorverkauf für das einmalige Gaſtſpiel Paul
Wegeners am 21. März mit John Gabriel Borkmann, von
Ibſen. (Preiſe 0.804.50 RM.) Im Enſemble: Irene Trietſch,
Hedwig Wangel.
Siebentes Sinfonie=Konzert des Heſſiſchen Landestheaters.
Am 27. März findet das 7. Sinfoniekonzert unter Leitung von
Generalmuſikdirektor Erich Kleiber ſtatt. Es gelangen Werke
von Weber. Schubert, Mozart und Joh Strauß zur Aufführung.

Die Induſtrie im Wirtſchaftskampf.
Jahreshaupkverſammlung der Darmſtädter Induſtriellen=Bereinigung E. V., Darmſtadt.

Hoffnungen der hefſiſchen Induſtrie
auf eine beſſere Zukunfk.
Am Donnerstag fand die Jahrehauptverſammlung der Darm=
ſtädter
Induſtriellen=Vereinigung E. V., Darmſtadt, ſtatt, die
mit einer Anſprache des Vorſitzenden, Herrn Fabrikdirektor Fr.
May i. Fa. Motorenfabrik Darmſtadt AG., eröffnet wurde.
Der Redner führte aus: Der Rückblick auf den Wirtſchafts=
ablauf
des Jahres 1932 erweckt keine erfreulichen Erinnerungen.
Wie anderwärts im Deutſchen Reich ſtanden auch unſere Mit=
gliedsfirmen
in einem ſchweren Kampf um die Erhaltung ihrer
Exiſtenz. Die fortdauernde Kriſe ermöglichte keine weſentliche
Entlaſtung des Arbeitsmarktes, ſie zwang vielmehr zu weiteren
Einſchränkungen. In der deutſchen Maſchineninduſtrie die
mir am nächſten ſteht betrug z. B. der Beſchäftigungsgrad nur
noch etwa 31 Proz. der Normalbeſchäftigung. Der Auftragseingang
ging gegenüber dem ſchon ſehr ſchlechten Stand von 1931 noch
um weitere 40 Prozent zurück. Für den deutſchen Maſchinenbau
war das Jahr 1932 das ſchlechteſte Wirtſchaftsjahr in der Reihe
der ſchweren Kriſenjahre überhaupt. Die Geſamtproduktion er=
reichte
kaum den an und für ſich niedrigſten Stand der Erzeu=
gung
des Jahre 1895. In anderen Induſtrien dürfte die Ent=
wicklung
der Verhältniſſe nicht viel beſſer geweſen ſein. Erfreu=
lich
war lediglich die Tatſache, daß die deutſche Maſchinenausfuhr
im Herbſt des Jahres 1932 ſo hoch war, wie diejenige der Ver=
einigten
Staaten und England zuſammen.
Dieſe Feſtſtellungen würden Veranlaſſung geben, ſehr peſſi=
miſtiſch
in die Zukunft zu blicken, wenn nicht in der zweiten
Hälfte des Jahres 1932 ſich Anzeichen für eine Beendigung des
wirtſchaftlichen Niedergangs bemerkbar gemacht hätten. Dieſe
Anſicht findet in dem kürzlich veroffentlichten Bericht des Inſti=
tuts
für Konjunkturforſchung ihren Niederſchlag in den Worten:
Mit dem Jahre 1932 hat Deutſchland die Kriſis, die ſeine
Wirtſchaft bis in die Grundfeſten erſchütterte, im weſentlichen
überwunden. Der Konjunkturumſchwung wurde beendet und
jene Talſohle erreicht, nach deren Durchführung ein neuer Auf=
ſtieg
, der Konjunkturaufſchwung, beginnen kann.
In der Zwiſchenzeit iſt in Deutſchland der ſich ſchon im Jahre
1932 immer ſtarker andeutende Umſchwung der politiſchen Ver=
hältniſſe
eingetreten. Die Unſicherheit der innerpolitiſchen Lage,
die zur Verſchlechterung des Geſamtwirtſchaftsablaufs nicht un=
weſentlich
beigetragen hatte, iſt beſeitigt. Wenn die Entwicklung
auch keineswegs abgeſchloſſen iſt, ſo kann zunächſt als ganz bedeut=
ſamer
Faktor feſtgeſtellt werden, daß dem Neben= und Gegen=
einanderarbeiten
zwiſchen Reich und Ländern entſchloſſen und
entſchieden ein Ende bereitet iſt. Das Vertrauen, das der neuen
Reichsregierung durch den Ausgang der Reichstagswahl ausge=
ſprochen
worden iſt, läßt die Annahme zu, daß nunmehr die
Bahn frei iſt für eine ſtetige Entwicklung der allgemeinen poli=
tiſchen
und auch der wirtſchaftlichen Dinge. Gerade das Vor=
handenſein
des Vertrauens iſt für alle im Wirtſchaftsprozeß
Tätigen die weſentliche Grundlage für ein erfolgreiches und er=
ſprießliches
Zuſammenarbeiten. So hoffen wir, daß die Zeit der
Erſchütterungen der Volkswirtſchaft von der politiſchen Seite her,
die ſich für Arbeitgeber und Arbeitnehmer in gleichem Maße un=
heilvoll
ausgewirkt haben, vorüber iſt.
Die auf allen Gebieten unſeres volklichen Lebens notwendige
Aufbauarbeit kann nunmehr einſetzen. Bei ihrer Inangriffnahme
werden Reichsregierung und Länderregierungen auf die Beach=
tung
wirtſchaftlicher Grundgeſetze hohen Wert legen müſſen. Eine

Beſſerung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe wird nur eintreten
können, wenn ſich die in den Rahmen der nationalwirtſchaftlichen
Belange eingliedernde Initiative des Unternehmers frei und
von Feſſeln ungehemmt auszuwirken vermag. Hierzu gehört
neben der Stärkung der Verantwortungsfreudigkeit und des Ver=
antwortungsbewußtſeins
des Einzelnen die Herbeiführung ein=
facher
, klarer und geſunder Verhältniſſe auf dem Gebiete des
Steuerweſens und der geſamten ſozialen Verſicherung. Die Mil=
derung
der Steuerlaſten für Arbeitgeber und Arbeitnehmer iſt
ebenſo nötig, wie die Senkung der ſozialen Abgaben, die in ihrer
ſeitherigen Höhe nicht mehr getragen werden können.
Die Induſtrie erkennt die Notwendigkeit an, daß der zuſam=
mengebrochenen
Landwirtſchaft geholfen wird; nur bei Vorhan=
denſein
eines lebensfähigen Bauernſtandes iſt für den Innen=
markt
eine Belebung und Geſundung zu erwarten. Jedoch muß
vermieden werden, daß die Herbeiführung beſſerer Verhältniſſe
in der Landwirtſchaft nicht eine weitere Einſchränkung und Ver=
nichtung
der Exportwirtſchaft nach ſich zieht. Die deutſche In=
duſtrie
und das deutſche Volk ſind, um leben zu können, auf den
Export angewieſen. Nur bei ausreichenden Exportmöglichkeiten
iſt die Induſtrie in der Lage, ihren Arbeitnehmern auskömmliche
Beſchäftigungsmöglichkeiten zu geben. Deshalb würde eine Be=
ſchränkung
der Ausfuhr die Zahl der Arbeitsloſen vermehren,
die Konſumkraft ſchwächen und ſich zum Schaden der Landwirt=
ſchaft
auswirken.
So notwendig die Inangriffnahme von Arbeiten zur Beſei=
tigung
und Milderung der Arbeitsloſigkeit iſt, ſo wird für die
öffentliche Arbeitsbeſchaffung als Grundlage zu beachten ſein, daß
nur ſolche Objekte zur Ausführung gelangen, die wirklich volks=
wirtſchaftlich
nützlich ſind und bei denen das aufgewendete Ka=
pital
aus dem Zukunftsvertrag verzinſt und getilgt werden kann.
Die Ausführung dieſer Arbeiten nuß dem freien Unternehmer
übertragen werden
Der Herr Reichskanzler hat namens der Reichsregierung alle
aufbauwilligen Kräfte zur Mitarbeit aufgerufen. Die deutſche
Induſtrie wird ſich dem Ruf zur Erneuerung des Staats= und
Wirtſchaftslebens nicht entziehen. Die Darmſtädter Induſtriellen=
Vereinigung wird an ihrem Platze und im Rahmen ihres Auf=
gabenberei
des mitwirken an der Neugeſtaltung der Dinge zum
Beſten unſeres Volkes, ſeiner Wirtſchaft und den in ihr tätigen
Unternehmer und Arbeitnehmer.
Meine Ausführungen möchte ich nicht abſchließen, ohne der
neuen heſſiſchen Landesregierung die Grüße und Glückwünſche der
Darmſtädter Induſtrie ausgeſprochen zu haben. Die neue Regie=
rung
, die von dem Vertrauen weiter Volkskreiſe getragen iſt,
hat durch den Herrn Staatspräſidenten den Ruf rgehen laſſen,
ſie in ihrer Aufbauarbeit rückhaltlos zu unterſtützen. Ich darf
zum Ausdruck bringen, daß die Darmſtädter Induſtrie bereit ſein
wird. an einer Beſſerung und Feſtigung der politiſchen und wirt=
ſchaftlichen
Verhältniſſe im Intereſſe des Geſamtwohls poſitiv
mitzuarbeiten. Ich verbinde hiermit zugleich die Bitte, daß die
neue Regierung den Nöten und Schwierigkeiten der induſtriellen
Unternehmungen weitgehendes Verſtändnis entgegenbringen und
ſich bei den zuſtändigen Reichsbehörden für eine Förderung der
Belange der heſſſichen Induſtrie nachhaltig einſetzen möge.
Die Verſammlung erledigte die Regularien. Als Vorſi ende
wurden die Herren Direktor Fr. May und Dr. e. h. A. Kle=
fenz
wiedergewählt. Im Anſchluß hieran ſprach Herr Rechts=
anwalt
Dr. Hermann Neuſchäffer, Fachanwalt für Steuer=
recht
, über das Thema Das Gebot der Rechtsſicherheit in der
ſteuerlichen Rechtſprechung‟. Die gut verlaufene Veranſtaltung
ſchloß der Vorſitzende mit dem Wunſche, daß das Jahr 1933 für
die deutſche Wirtſchaft und für die Darmſtädter Induſtrie ſich
günſtiger geſtalten möge als die Vorjahre.

Oberſchweſter Berli Jepſen vom Alice=Hoſpikal F.
Am 16. März iſt die langjährige Oberſchweſter des Alice=
Hoſpitals Berti Jepſen nach ſchwerem Leiden heimgegangen.
Schweſter Berti kam 1903 in das Alice=Hoſpital, war zunächſt
mit Unterbrechungen daſelbſt tätig, gehörte ſeit 1914 dauernd dem
Alice=Frauenverein als Schweſter an und wurde am 1. 4. 1922
vom Hauptvorſtand zur Oberſchweſter im Alice=Hoſpital ernannt.
Mit der Treue, die ihrem Charakter in beſonderem Maße zu
eigen war, hat ſie in all dieſen Jahren ihre ganze Kraft dem
Alice=Hoſpital gewidmet und war in ſteter Sorge um ſein Ge=
deihen
bemüht. Ausgeſtattet mit vorzüglichen geiſtigen Fähig=
keiten
und klarem Ueberblick, hat ſie ihre Aufgaben zielbewußt
durchgeführt, und ihr iſt es in erſter Linie mit zu verdanken, daß
das Alice=Hoſpital auch in den ſchweren Zeiten der Nachkriegs=
jahre
und der Inflation ſeine Exiſtenz behaupten konnte.
Bei der Neueinrichtung des Alice=Heims im Jahre 1931
(früher Merckſche Villa) leitete Schweſter Berti, obwohl ſchon
länger leidend, die Arbeiten, und war unermüdlich tätig, bis ſie
im März vorigen Jahres aufs Krankenlager geworfen wurde,
von dem ſie nicht wieder aufſtehen ſollte. Das letzte halbe Jahr
wurde ſie noch in dem ihr lieb gewordenen Alice=Heim gepflegt,
und ein ſanfter Tod erlöſte ſie nun von ihren Leiden.
Ihr Gedächtnis wird aber in allen, die mit ihr zuſammen=
kamen
, fortleben, und ihr Wirken unvergeſſen bleiben. R. 1. P.

Sammlung für das Neunkirchener Hilfswerk.
In der Geſchäftsſtelle des Darmſtädter Tagblatts, liegt
während den Geſchäftsſtunden eine Liſte auf zum Einzeichnen
von Spenden für die durch das Neunkirchener Exploſionsunglück
in Not geratene Bevölkerung. Der Stammtiſch Alte Weinheimer
Corpsſtudenten hat durch Herrn Oberbaurat Becker 70. RM.
gezeichnet.

Löſung der Oſtfrage iſt das Aufreißen der Tore in die
deutſche Zukunft! Jeder gute Deutſche muß wünſchen, ſich zu
unterrichten über deutſches Oſtland, deſſen Koloniſation Heinrich
von Treitzſchke als die größte Tat der deutſchen Geſchichte bezeich=
nete
. Direktor Dipl.=Ing. Fricke, Frankfurt a. M., wird in den
nächſten Wochen an zwei Abenden über den deutſchen Oſten
ſprechen. Der erſte Vortrag findet am Sonntag abend, im Für=
ſtenſaal
, ſtatt. Die Deutſchnationale Volkspartei, Darmſtadt,
bittet ihre Mitglieder um zahlreiche Beteiligung
Deutſcher Oſtmarkenverein. Darmſtadt. Wir empfehlen un=
ſeren
Mitgliedern und Freunden dringend, alle Vorträge zu be=
ſuchen
, welche die brennende Frage der deutſchen Oſtmark be=
rühren
. So ſpricht auf Veranlaſſung des Deutſchen Oſtbundes
Direktor Fricke am Sonntag, den 19. März, abends 8.15 Uhr, im
Fürſtenſaal, über Die deutſche Oſtmark, wie ſie wurde und war.
Orpheum. Heute Freitag, 17. März, abends 8.15 Uhr,
beginnt das Gaſtſpiel des Meiſter=Illuſioniſten Kaſifikis, der
mit ſeinen 20 verſchiedenen Zauberattraktionen das Publikum
in nie gezeigter Art ins Staunen verſetzt. Im vorausgehenden
Varietéteil bietet das Programm erklaſſige Varietéakte, u a.
hervoragende Tanzdarbietungen. Man ſichere ſich rechtzeitig Kar=
ten
im Vorverkauf. (Siehe Anzeige.)

Kundgebung der Behörden=Angeſtellkten.
Anläßlich ſeines diesjährigen Bezirkstages veranſtaltet der
Bezirk Heſſen/=Heſſen=Naſſau im Reichsverband der Büro=
Angeſtellten und Beamten, e. V., die Berufsorganiſa=
tion
der Behördenangeſtellten, in Darmſtadt, am Sonntag, den
19. März, vormittags 10.30 Uhr, im großen Saale der Krone‟
eine Kundgebung. Das Leitwort der diesjährigen Tagung iſt:
Der Rufnach Gerechtigkeit. Als Angeſtellte in den
Behörden, zum Teil bereits ſeit 10 und mehr Jahren im öffent=
lichen
Dienſt tätig, tragen ſie in einer Doppelſtellung ſowohl die
zermürbende Unſicherheit ihrer Stellung, gleich den Angeſtellten
der freien Wirtſchaft die hohen Soziallaſten und werden ſeit
langen Monaten dazu noch in gleicher Höhe wie die Beamten=
ſchaft
den Gehaltskürzungen unterworfen. Die Behördenange=
ſtellten
im R.D.B. glauben daher gerade heute, nachdem ihnen
für ihre verantwortungsbewußte und langjährige Dienſtleiſtung
immer wieder die Anerkennung gezollt wurde, das Recht zu haben,
mit Stolz auf dieſe Anerkennung ihre Verbundenheit mit Staat
und Regierung, und auch ihre Dienſtbereitſchaft fernerhin zu be=
kunden
. Bei voller Anerkennung des Berufsbeamtentums wollen
ſie nach wie vor ihre volle Arbeitskraft in den Dienſt der öffent=
lichen
Verwaltung ſtellen, um Schulter an Schulter mit der Beam=
tenſchaft
am Auf= und Ausbau des deutſchen Vaterlandes teil=
zutragen
.
Seit Beſtehen des Verbandes war ſeine Verbandsdeviſe
chriſtlich=national war ſeine Arbeit die berufsſtändiſche Ar=
beit
. Nach mehr als zehnjährigem Wirken für die Behördenange=
ſtellten
in dieſem Sinne, hat das deutſche Volk ſich in ſeiner
überwiegenden Mehrheit für ſeine künftige politiſche Geſtaltung
zu der gleichen Anſchauung bekannt. Ohne hieraus jetzt ein be=
ſonderes
Vorrecht für ſich herleiten zu wollen, erwarten aber die im
RDB zuſammengeſchloſſenen Behördenangeſtellten, daß ſie als die
langjährigen Mitarbeiter auch weiterhin in ihrer Stellung ge=
ſichert
, entſprechend ihrer Leiſtungsfähigkeit zum öffentlichen Dienſt
herangezogen werden. Von den Behördenangeſtellten erwarten
ſie, daß ſie nunmehr geſchloſſen den Weg zum RDB., ihrer Berufs=
organiſation
, finden, um gemeinſam an dem Ausbau ihres Stan=
des
mitzuarbeiten: chriſtlich=national und berufsſtändiſch!

Evangeliſche Gemeinſchaft: Frühlingsfeier. Zu der am
Sonntag, den 19. März, abends 8 Uhr, ſtattfindenden Frühlings=
feier
werden die Mitglieder, Freunde und Gönner der Evangeli=
ſchen
Gemeinſchaft, Schulſtraße 9, freundlichſt eingeladen. Die
Chöre (Gem.=Chor. Streichorcheſter und Gitarrenchor) werden zur
Verſchönerung der Feier ihr möglichſtes tun. Im Mittelpunkt
des Abends ſteht die Anſprache: Geiſtesfrühling im Menſchen=
herzen
von Herrn Prediger Veihelmann. Ein abwechſlungsreiches
Programm wird jedem Zuhörer einige Freudenſtunden bieten.
Die Turngemeinde Darmſtadt 1846 lädt die Mitglieder
zur Wanderjahresſchlußfeier am Samstag, dem 18. d. M., ein.
die abends um 8.30 Uhr im Kneipſaal des Turnhauſes abge=
halten
wird. Gleichzeitig weiſt ſie darauf hin, daß am Sonntag,
dem 19. d. M., ein Nachmittagsſpaziergang nach Roßdorf ſtatt=
findet
, zu dem der Abmarſch auf 2 Uhr an der Odenwaldbahn=
brücke
in der Dieburger Straße feſtgeſetzt iſt. Auch hierzu ſind die
Mitglieder herzlichſt eingeladen.

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[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 76

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Der Polksbankprozeß.

Weitere Zeugenvernehmung
über Konſorkial= und Spekulakionsgeſchäfte.
Nach zweitägiger Unterbrechung begann die Verhandlung am
Donnerstag mit einer 2. Vernehmung des Bankbeamten Wiede=
mann
als Zeuge. Seine Bekundungen betreffen vorwiegend die Kon=
ſortialgeſchäfte
die Effektenabwicklungskonten und die Spekula=
tionsgeſchäfte
Beckers, ſoweit ſich dieſe auf dem Konto pro diverse
abſpielten. Ein Teil der Konſortialgeſchäfte kam dem Zeugen erſt
im Verlauf der Unterſuchung zur Kenntnis. Die Anweiſung
zur Teilung des Kontos Weiler und Becker, ſoweit der Zeuge ſich
erinnert, war zuerſt von Becker ausgegangen, wie dieſer auch die
Vorſchriften über die Bewertung der von den Direktoren an die
Volksbank gegebenen Papiere angeregt hatte. Ferner bekundet
der Zeuge, daß die beiden Vorſtandsmitglieder zwar die Abrech=
nungen
und Korreſpondenz der beiden Abwicklungskonten nicht
angenommen, die Schuld aber als die ihre anerkannt hätten. Von
der Haltung, die der Aufſichtsrat zu der Frage der Effektenabwick=
lungskonten
einnahm, iſt dem Zeugen nichts bekannt, auch kann
er nichts darüber ſagen, wie weit die Zuſchreibung der Dividenden
und der Tantieme geeignet war, den Zinſendienſt zu regulieren
nder gar zur Amortiſation beizutragen. Aus den Ausſagen des
Zeugen über das Konto pro diverse iſt zu entnehmen, daß es ſich
bei den Transaktionen Beckers auf dieſem Konto im weſentlichen
um Termingeſchäfte handelte. Er glaubt nicht, daß der Angeklagte
das Konto zu Hilfe nahm, um Steuerhinterziehung zu ermöglichen
yder ſeine übrigen Konten zu entlaſten, er nimmt vielmehr an,

daß Becker habe vermeiden wollen, daß man Anſtoß daran nahm,
wenn er auf ſeinen Konten mit vergleichsweiſe hohen Schuldſalden
Barabhebungen vornahm. Nach Anſicht des Vorſitzenden liegt ein
auffallender Widerſpruch darin, wenn der Angeklagte Becker
einerſeits behauptet, daß ſeine Name nur irrtümlicherweiſe in
dem Konto verbucht ſei und daß er das immer wieder moniert
habe, daß aber auf der anderen Seite der Name immer wieder
erſcheine. Die Vernehmung des Zeugen ſchließt mit der Erörte=
rung
der Art der Depotbuchungen.
Nach der Verleſung und Beſprechung zweier Spekulationskon=
ten
ehemaliger Aufſichtsrats=Mitglieder geht der Vorſitzende zu
den Spekulationsgeſchäften der Angeſtellten über und ſtellt im
Zuſammenhang damit feſt, daß die Inanſpruchnahme von Bank=
geldern
für Spekulationszwecke durch Verwaltung und Beamten=
ſchaft
ſich auf die Summe von über 400 000 RM. belaufen hat,
dabei ſei bemerkenswert, daß, wie die Vorſtandsmitglieder bei der
Verwaltung, ſo die Bevollmächtigten bei der Beamtenſchaft hin=
ſichtlich
des Engagements weitaus an der Spitze marſchiert ſeien.
Die ſich anſchließende Beſprechung einer Reihe von wirtſchaftlichen
Konten ehemaliger Aufſichtsrats=Mitglieder zeigt in Einzelfällen
weſentliche Ueberſchreitung der genehmigten Kredite und mangel=
hafte
Rückſichtnahme auf die oft zweifelhaften Sicherheiten. Für
das Konto Kalbfuß wird vom Vertreter der Anklage als erwieſen
unterſtellt, daß es gut und einbringlich, für das Konto Schneider,
daß ſeine Führung anſtändig iſt Für die am Freitag vor=
mittag
9 Uhr beginnende Sitzung iſt die Behandlung des Kon=
tos
des ehemaligen Aufſichtsrats=Vorſitzenden Nohl vorgeſehen, der
ſich dagegen verwahrt, daß ſein Konto mit den Spekulationskon=
ten
des Vorſtandes in einen Topf gewörfen wird, und die Feſt=
ſtellung
macht: die Volksbank werde an ihm nichts verlieren.

Landesverband Hefſen, Reichsverband DeutſchePreſſe
Eine wichtige Entſcheidung.
Eine für das Verſicherungsweſen, und namentlich
die Mitglieder der Deutſchen Preſſe wichtige Streitfrage
iſt ſoeben an dem Heſſiſchen Oberverſicherungsamt zur Entſchei=
dung
gekommen. Ein heſſiſcher Redakteur war früher bei einer
badiſchen Verſicherungsgeſellſchaft verſichert. Infolge der Infla=
tion
ſtellte er die Entrichtung der Beiträge ein. Später trat er
einer anderen Verſicherungsgeſellſchaft bei und wurde Mitglied
der Verſorgungsanſtalt der Deutſchen Preſſe. Da die Verſicherung
nicht bei der früheren Verſicherungsgeſellſchaft fortgeſetzt war, for=
derte
die Reichsverſicherungsanſtalt für Ange=
ſtellte
in Berlin von dem Redakteur Zahlung von Beiträgen
zur Reichsverſicherung. Der Beſchlußausſchuß des Verſicherungs=
amtes
Darmſtadt erklärte den Redakteur zur Leiſtung von Bei=
trägen
für verpflichtet. Da die Frage von grundſätzlicher Bedeu=
tung
iſt, gewährte der Heſſiſche Landesverband der
Deutſchen Preſſe ſeinem Mitglied für den Beſchwerdeweg
Rechtsſchutz. In dem Verfahren vor der Beſchlußkammer des
Heſſiſchen Oberverſicherungsamts legte Rechtsanwalt
Dr. E. E. Hoffmann II.. Darmſtadt, als Syndikus des Heſſi=
ſchen
Landesverbandes der Deutſchen Preſſe ausführlich dar, daß
die ſpätere Verſicherung des Redakteurs wenn auch nicht rechtlich,
ſo doch wirtſchaftlich als Fortſetzung der früheren Verſicherung
anzuſehen iſt, und daß derſelbe daher von Beiträgen bei der
Reichsverſicherungsanſtalt freizuſtellen iſt. Die Beſchlußkammer
des Oberverſicherungsamtes hob die Entſcheidung der erſten In=
ſtanz
auf und ſtellte den Redakteur von Beiträgen frei, zumal da
auch das Reichsverſicherungsamt, ſich mit einer Aenderung der
früheren Verwaltungsübung jetzt einverſtanden erklärt hat.

Sektion Darmſtadt des Deutſchen und Oeſterreichiſchen
Alpenvereins. Der Vortrag des Herr Dr. W. Gg. Wolff über
Eine Fahrt nach den Atlantiſchen Inſeln im Feſtſaal des Lud=
wig
=Georgs=Gymnaſiums heute abend beginnt pünktlich um 8.15
Uhr. Die Mitglieder der Sektion Starkenburg und eingeführte
Gäſte ſind willkommen.
Turngeſellſchaft Darmſtadt Wanderabteilung. Am kom=
menden
Sonntag findet die dritte Wanderung Um Darmſtadt
ſtatt. Treffpunkt iſt um 2 Uhr an der Odenwaldbrücke. Diebur=
ger
Straße, und geht es von hier durch den Oberwald Park
unter Berückſichtigung der Eichen und Brunnen. Die Führung
hat Turner Halmel und die geſchichtliche Bedeutung der Brun=
nen
und Eichen wird der 1. Vorſitzende, Turner Matthes, er=
läutern
.
Hundeausſtellung. Die am Sonntag, den 19. März, in der
Städtiſchen Feſthalle, Darmſtadt, ſtattfindende Hundeausſtellung
ſcheint eine Senſation erſten Ranges zu werden, da nicht nur
einige hunderte der ſchönſten und edelſten Vertreter aller Hunde=
raſſen
vertreten ſind, ſondern auch das Vollendetſte bei der am
Nachmittag ſtattfindenden Polizeihunde=Vorführung ( Raubüber=
fälle
uſw.) gezeigt wird, ſo daß ein Beſuch ſich bei niedrigſt ge=
haltenen
Eintrittspreiſen lohnen wird. Alles Nähere durch An=
zeige
und Plakate erſichtlich.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen nur noch einige Tage zu er=
mäßigten
Preiſen den neuen, ſenſationellen Kriminaltonfilm in
deutſcher Sprache Arſen Lupin, der König der Diebe‟.
Ein Film nach Hermann Löns! Soeben iſt ein Film er=
ſchienen
, der zum erſtenmal Motive von Hermann Löns, dem un=
ſterblichen
Sänger der deutſchen Heide, verwendet, und zwar hat
die R.=N.=Produktion nach dem Kleinen Roſengarten von Her=
mann
Löns einen Film Grün iſt die Heide hergeſtellt, der jetzt
in den Helia=Lichtſpielen zur Aufführung gelangt. Das
Schickſal der Heidemenſchen, die Schönheit der blühenden Heide,
der eigentümliche, herbe Reiz dieſes Stückchens deutſcher Erde
werden durch eine konfliktreiche Liebeshandlung und Wilderer=
Geſchichte nahegebracht. In den Hauptrollen des von Hans Beh=
rendt
inſzenierten Films erſcheinen Camilla Spira Peter Voß,
Theodor Loos, Fritz Kampers, Paul Beckers, Karl Blume, Hugo
Werner=Kahle, Gerhard Bienert und Fritz Odemar. Der Film
bringt neben dem bereits in den Volksliederſchatz übergegangenen
Grun iſt die Heide noch zwei weitere populäre Löns=Lieder,
die alle der Komponiſt Karl Blume ſelbſt ſingt.
Reſi=Theater. Heute ſehen Sie letztmalig Kreuzer Emden.
die heldenhafte Siegesfahrt des Schreckens des Indiſchen Ozeans,
ein Heldenepos der deutſchen Marine. Ab morgen, in Erſtauf=
führung
, ein tolles Luſtſpiel rund um das Sechstagerennen Um
eine Naſenlänge, mit Siegfrid Arno, ein Komiker mit eigener
Note, der vielen Kollegen um mehr als eine Naſenlänge vor=
aus
iſt. Ferner Luiſe Engliſch und Ernſt Verebes. Jugendliche
zugelaſſen.
Im Städtiſchen Leihamt findet am Mittwoch, 22. März,
und Donnerstag, 23. März, jeweils nachmittags von 3 bis
5 Uhr, Verſteigerung verfallener Pfänder ſtatt. (Siehe
heutige Bekanntmachung.)
Vorſicht! Das Gras iſt trocken! Ecke Weber= und Alfred=
Meſſel=Weg entſtand geſtern mittag ein Raſenbrand, der mit zwei
T=Leitungen der Feuerwehr gelöſcht wurde.
Aw. Schwurgericht. Die auf Donnerstag angeſetzte Ver=
handlung
des Schwurgerichts wurde auf Freitag
vormittag vertagt.

Schulungswoche für Männer.
EPH. In Griesheim bei Darmſtadt findet vom 2. bis 8.
April eine Schulungswoche für Männer ſtatt, veran=
ſtaltet
vom Heſſiſchen Landesverein für Innere Miſſion. Dazu ſind
alle Männer, insbeſondere Arbeitsloſe, die mindeſtens 20 Jahre
alt ſind herzlich eingeladen. Um möglichſt allen Gelegenheit zur
Weiterbildung zu geben, wird die Veranſtaltung offen gehalten
für Männer, ohne Rückſicht auf ihre kirchliche Einſtellung. Der
Aufenthalt iſt frei. Es werden behandelt: Die geiſtige Kriſis
der Gegenwart und der evangeliſche Mann, ſowie beſondere Ab=
ſchnitte
aus der Auseinanderſetzung mit dem Freidenkertum.
Anmeldungen bis zum 25. März beim Heſſiſchen Landesverein
für Innere Miſſion. Darmſtadt, Bismarckſtraße 55.

Sonderzug nach Berlin fällt aus! Der für den 18. März
in Ausſicht genommene Verwaltungsſonderzug zum Beſuche des
Fußball=Länderſpiels DeutſchlandFrankreich, im Stadion zu
Berlin, kann wegen unzureichender Beſetzung nicht gefahren wer=
den
. Soweit Fahrkarten und Gutſcheine gelöſt ſind, werden dieſe
an den Schaltern gegen Erſtattung der erhobenen Beträge zurück=

genommen.

Aus den Parkeien.

Der Chriſtlich=Soziale Volksdienſt hat
viel höhere Aufgaben und Ziele, als Abgeordnete in die Volks=
vertretungen
zu ſchicken. Er wird deshalb auch zukünftig Ver=
ſammlungen
, Vorträge und Kundgebungen veranſtalten, um die
Oeffentlichkeit beſſer zu unterrichten. Wie in unſerem Blatte an=
gezeigt
, findet heute abend im Feierabend ein Vortrag von
Dr. Georgi ſtatt Der Volksdienſt nach der Wahl, zu dem alle
Evangeliſchen herzlich eingeladen ſind. Der Eintritt iſt frei.

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Lokale Veranſtallungen.

Die hierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinwelſe auf Anzeigen zu beir
in keinem Falle irgendwie als Beiprechung oder Kritſt.
Städtiſcher Saalbau. Sonntag, den 19. März, ein
Abend deutſcher Muſik unter perſönlicher Leitung von Obermuſik=
meiſter
Matthias Weber. Es kommen hauptſächlich Werke deut=
ſcher
Meiſter und Armeemärſche zur Aufführung. (Siehe heutige
Anzeige.)
Vereinskalender.
Ehem. Lützower (J. R. 25). Von der Vereinigung
ehem. Lützower (J.=R. 25) Ortsgruppe Darmſtadt wird am
Sonntag, den 19 März, nachmittags 3 Uhr, im Reſtaurant Sitte,
in Darmſtadt, Karlsſtraße 15, eine Hauptverſammlung mit an=
ſchließender
Gründungsfeier abgehalten. Alle Lützower, die un=
ſerer
Vereinigung noch fernſtehen, werden mit ihren Angehörigen
aufs herzlichſte eingeladen. Anſchrift: Friedel Fiſcher, Darm=
ſtadt
, Wienerſtraße 58.
Tageskalender für Freitag, den 17. März 1933.
Union: Menſchen im Hotel. Helia: Grün iſt die Heide‟
Palaſt: Arſene Lupin, der König der Diebe‟ Reſi: Kreu=
zer
Emden Beſſunger Lichtſpiele: Nie wieder Liebe und
Buſter hat nichts zu lachen. Orpheum: Zauber=Revue
Kasfikis.

Gokkesdienſt der Iſrgelikiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße 2).
Freitag, 17. März: Vorabendgottesdienſt 6.15 Uhr.
Samstag, 18. März: Morgengottesdienſt 8,45 Uhr. Sabbataus=
gang
7.20 Uhr.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr, abends 6 Uhr.
Gebetszeiten der Iſraelikiſchen Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 18. März: Vorabend 6 Uhr. Morgens 8 Uhr. Nach=
mittags
4,30 Uhr. Sabbatausgang 7.20 Uhr.
Wochentags: Morgens 6,15 Uhr. Nachmittags 6 Uhr.

Aus Heſſen.

Dd. Arheilgen. 16. März. Gemeinderatsſitzung. Die
Gemeinderechnung für 1931 wird unter dem Vorſitz des Gemeinde=
rats
Benz 1. genehmigt und verabſchiedet. Der Kaſſenverwaltung
ſowie der Geſamtverwaltung wird Entlaſtung erteilt. Der Vor=
ſitzende
erkennt die muſtergültige Buchführung und die gewiſſen=
hafte
Kaſſenverwaltung unter einſtimmiger Zuſtimmung des Ge=
meinderates
an. Zu Punkt 2 der TO. werden die verſchiedenen
Holzverſteigerungen, die im ganzen einen Ueberſchuß über den
vorgeſehenen Tarif ergeben haben, nachträglich genehmigt. Zu 3.
wird die Unterbringung einer Aſchenurne auf dem Friedhof für
eine geborene Arheilgerin, die z. Zt. im Ausland wohnt, zu den
Sätzen, die in der Friedhofsordnung vorgeſehen ſind, genehmigt.
Ein Pachtvertrag für ein Gemeindegrundſtück wird freihändig um
18 Jahre verlängert. Die Waſſerzuführung zu dem Gemeinde=
ſchwimmbad
ſoll im Einverſtändnis mit den beteiligten Parteien
vorläufig auf ein weiteres Jahr in der ſeitherigen Weiſe erfol=
gen
. Für zwei exmittierte Familien ſollen Notwohnungen in
einem leerſtehenden Schulſaal errichtet werden. Die erforderlichen
Mittel hierzu werden bewilligt.
P. Eberſtadt, 14. März. Hohes Alter. Der Invalide
Jakob Fiſcher 2., wohnhaft Hügelſtraße 56, feierte heute ſeinen
75. Geburtstag.
r. Babenhauſen, 15. März. Martin=Luther=Eiche.
Auf Veranlaſſung des Geſchichts= und Verkehrsvereins wurde die
ſchöne Pyramideneiche vor der evangeliſchen Stadtkirche mit einem
geſchmackvoll hergeſtellten Schild verſehen, das den ſtolzen Namen
Martin=Luther=Eiche trägt. Anläßlich der 400=Jahrfeier des
großen Reformators wurde am 12. November des Jahres 1883 die
Eiche, ein Ableger der berühmten Schönen Eiche zu Harres=
hauſen
. gepflanzt und feierlich unter Mitwirkung der Schuljugend
durch Herrn Pfarrer Hof damals auf den Namen Luther=Eiche ge=
tauft
. Es iſt ein Verdienſt des Geſchichts= und Verkehrsvereins,
daß er den von vielen ſchon vergeſſenen Namen der Eiche wieder
hervorholte und zu Ehren brachte.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 16. März. Obſtbaumſpritzen.
Nachdem in der Generalverſammlung des Obſt= und Gartenbau=
vereins
der einſtimmige Beſchluß gefaßt wurde, zu Beginn des
Frühjahrs eine ſyſtematiſche Beſpritzung der Obſtbäume vorzuneh=
men
, wird mit dieſer Maßnahme am kommenden Montag begon=
nen
. Beſpritzt werden alle Obſtbäume, ohne Rückſicht darauf, ob
die Beſitzer dem Obſt= und Gartenbauverein als Mitglied ange=
hören
oder nicht, und zwar auf Grund der für die hieſige Ge=
meinde
geltenden Polizeiverordnung. Die geringen Koſten wer=
den
alsdann auf die Baumbeſitzer ausgeſchlagen. Für die Mit=
glieder
des Obſt= und Gartenbauvereins beſteht inſofern eine Ver=
günſtigung
, als ſie das benötigte Quantum Karbolineum von ſei=
ten
des Vereins nicht berechnet bekommen. Beſitzern von größeren
Obſtbaumſtücken kann auf Anſuchen durch die Bürgermeiſterei ge=
ſtattet
werden, daß ſie ihre Obſtbäume ſelbſt beſpritzen.
F. Dieburg. 16 März. Freiwillig in den Tod durch Er=
hängen
ging ein in der Steinſtraße wohnhafter Metzgermeiſter.
Wirtſchaftliche Sorgen haben den mit einem beſonderen Humor
ausgeſtatteten 72jährigen Mann zu dieſem Schritt veranlaßt.
Obſt=und Gartenbauverein. In ſeiner Generalverſamm=
lung
ernannte der Verein ſeinen Gründer und ſeitherigen Vor=
ſitzenden
. Herrn Lehrer i. R. Weber. zum Ehrenmitglied. Viele
Garten= und Obſtanlagenbeſitzer verdanken ihm ihre Erfolge auf
dieſem Gebiete. Von der Hilfspolizei. Da der Dienſt
der Hilfspolizei ehrenamtlich iſt, und der Staat nur 40 Pfg. für
Beköſtigung leiſtet, iſt die Küchenverwaltung der im Arbeitshaus
untergebrachten Ausbildungstruppe auf freiwillige Spenden an=
gewieſen
. In einem Aufruf wird die hieſige Bevölkerung aufge=
fordert
, helfend einzugreifen, was von den umliegenden Orten
vorher ſchon geſchehen war.
Bz. Reinheim, 16 März. Wie die Reichsbahndirektion Mainz
mitteilt, werden zu dem am 18. März 1933 hier ſtattfindenden
Zuchtviehmarkt Sonntagsrückfahrkarten (auch Blanko= Sonntags=
rückfahrkarten
) von allen heſſiſchen Bahnhöfen im Umkreis von
50 Kilometern um Reinheim von Samstag, 18. März, ab 0 Uhr,
ausgegeben. Die Reichsbahn bekundet damit ihren Willen, ihrer=
ſeits
die Belange der Landwirtſchaft auch in der Wiederbelebung
der Zuchtviehmärkte zu fördern. Trägt ſchon dieſe Maßnahme zur
Hebung des Marktes, der als einziger Fruhjahrs=Zuchtviehmarkt
des vorderen Odenwaldes bekannt iſt, bei, ſo darf auch mit einem
belebteren Geſchäft als in den vergangenen Jahren gr echnet
werden. Mehr als 200 Gemeinden, die als Käufer von Zuchwwieh
in Frage kommen, wurden beſonders eingeladen, ihren Bedarf an
Faſelvieh in Reinheim zu decken. Neben Vieh aus den beſten
Ställen des vorderen Odenwaldes wird auch das Ried, das im
letzten Jahre als Ausſteller faſt ganz ausfiel, wieder ſtärker ver=
treten
ſein. Anläßlich des Marktes wird eine Reihe einheimiſcher
Gewerbetreibender ihre Erzeugniſſe ausſtellen, als Vorbereitung
einer zukünftigen Verbindung des Zuchtviehmarktes mit einer
Gewerbeausſtellung.
A3. Neuſtadt i. O. mit Burg Breuberg, 16. März. Singe=
Freizeit. Vom 8. bis 13. März fand auf der Burg Breuberg
unter der Leitung des Landesjugendpfarrers v. d. Au in dieſem
Jahre die 3. Freizeit für Mädchen ſtatt. Es waren 47 Teilneh=
merinnen
aus 3 Provinzen. An Mitarbeitern ſind zu nennen:
Frl. Lindeholz. Verbandsjugendleiterin, Dekan Bernbeck= Darm=
ſtadt
, Lehrer Schmitt (Burgführung). Die tägliche Arbeitszeit
hielt ſich genau im Rahmen angegebener Zeitpunkte. Mit Kör=
perſchule
begann der Morgendienſt. Burgdienſt ſchloß ſich an.
Während der Morgenfeier ſtand Bibelarbeit im Vordergrunde.
Religiöſe Lieder bildeten den Abſchluß. Nach dem Mittagsmahl,
das reichlich und gut geweſen war, ſchloſſen ſich Späziergänge oder
Volkstänze an. Auf der alten Turnierwieſe ging es dann lebhaft
her. Nachmittags legte man das Hauptgewicht auf das Einüben
alter Volkslieder. Im Fürſtenſaal ſang es und klang es voll
munterer Weiſen. Um 7 Uhr wurde das Abendeſſen bei froher
Stimmung eingenommen. Anſchließend wurde noch geſungen.
Bisweilen ſtanden auch Fragen aus dem Fragekaſten zur Beſpre=
chung
. Abends waren manchmal auch Gäſte aus Sandbach und
Neuſtadt i. O. anweſend. Am letzten Sonntag unterſtützten Herr
Oberförſter Kalbhenn, mit Bruder unter der Sophien=Linde‟
den Singchor mit Hörnern. Die Verpflegung wurde erleichtert
durch freundliche Unterſtützung aus den Gemeinden König, Müm=
ling
=Grumbach und Höchſt i O. Zur organiſatoriſchen Durch=
führung
hatte ſich Pfarrer Strack=Neuſtadt in bekannter liebens=
würdiger
Weiſe zur Verfügung geſtellt.
Dp. Zwingenberg. 16. März. Schützenabteilung des
Soldaten= und Kriegervereins Generalverſammlung. An Stelle
des Herrn Wendel wurde Herr Leonhard Maul zum Schießleiter
gewählt. Die Verſammlungen werden künftig vom Vorſitzenden
des Geſamtvereins. Herrn Dickler, geleitet. Das Rechner= und
Schriftführeramt wurde Herrn Peter Mohr übertragen. Als
Kaſſier wurde Herr Karl Maul beſtimmt. Die Erneuerung des
Schießſtandes wurde dem Mitglied Herrn Philipp Fieberling
übertragen.
Cp. Oberroden. 16. März. Der Gemeinderat beſchloß,
die Brücke an der Wenzelwieſe in Beton ausführen zu laſſen. Das
Dach des Seitenſchiffes der Kirche ſoll ausgebeſſert werden. Beide
Arbeiten ſollen in Submiſſion zur Vergebung gelangen. Die ſeit=
herigen
Nachtwächter wurden wiedergewählt. Etwas neues war
der Antrag eines Einwohners auf Erſatz ſeiner Brille, die er im
Laufe einer politiſchen Schlägerei verloren hatte. Der Antrag
wurde abgelehnt.

O AAOOT

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Freitag, 17. März 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 76 Seite 7

von der Schweinezuchk=Lehranſtalt Weſchnitzmühle.
Zotzenbach, 16. März. In der letzten Woche wurde wie=
derum
ein dreitägiger Lehrkurſus auf der hieſigen Lehranſtalt für
Schweinezucht und =haltung Weſchnitzmühle zur Durchführung
gebracht. Der Kurſus erfreute ſich wiederum eines recht guten
Beſuches von intereſſierten Landwirten und Landwirtsfrauen.
Die verſchiedenen intereſſanten und lehrreichen Vorträge wurden
gehalten von den Herren Dr. Denker, Dr. Rothert Kreis=
veterinärrat
Dr. Schmidt=Heppenheim, der die Fragen der
Schweinezuchtkrankheiten, Aufzuchtkrankheiten und Seuchen ein=
gehend
behandelte, ſowie von den Herren Dr. Schönfeld und
Lehrſchweinemeiſter Strehle.
Vor Oſtern findet noch ein dreitägiger Lehrkurſus ſtatt, und
zwar in den Tagen von Montag den 27.. bis Mittwoch,
den 29. Marz 1933. Dieſer Kurſus wird auch von Baden
eine Anzahl Teilnehmer aufweiſen, die bereits ihre Beteiligung
angemeldet haben. Intereſſenten an dem Lehrkurſus können ihre
Anmeldung bis zum 23. März ds. Js. bei der Landwirtſchafts=
kammer
, Darmſtadt, Rheinſtraße 62, einreichen.

At. Goddelau, 15. März. Lichtbildervortrag des
Odenwaldklubs. Im hieſigen Odenwaldklub hielt Herr
Bahnhofsinſpektor Tritſch nunmehr ſeinen 2. Vortrag über die
Hausrebe, nachdem er vor 4 Wochen über die Rebſchädlinge ge=
ſprochen
hatte. An Hand ſehr vieler intereſſanter Lichtbilder
führte der Redner in die Pflanzung, Pflege und den Schnitt der
Hausrebe ein, die leider in den letzten Jahrzehnten an den Süd=
ſeiten
der Häuſer vollſtändig verſchwunden iſt. Hierbei wurde auf
manchen falſchen Rebenſchnitt hingewieſen, andererſeits aber auch
wieder gezeigt, wie geſchnitten werden ſoll und warum dies ge=
ſchieht
. Daß der Redner aus der Erfahrung geſprochen hat, das
zeigte er mit Bildern ſeiner eigenen Rebenanlagen mit ihrem
herrlichen Ertrage, um den man ihn wohl beneiden konnte. Zum
Schluſſe erklärte ſich Herr Tritſch bereit, den Rebſchnitt an hieſi=
gen
Rebenanlagen praktiſch vorzuführen. Zu dem praktiſchen
Lehrgang fanden ſich 8 Gartenbeſitzer und zahlreiche Intereſſen=
ten
für kommenden Montag bereit. Im Namen des Odenwald=
klubs
und der Gäſte dankte der Vorſitzende, Lehrer König, dem
Redner für ſeine Ausführungen.

Ca. Lorſch, 16. März. Gedenkfeier und Kundge=
bung
. Da infolge widriger Umſtände am Volkstrauertage hier
die Totengedenkfeier nicht ſtattfinden konnte hatte man dieſe auf
Mittwoch verſchoben. Unter ſtarker Anteilnahme der Bevölke=
rung
ſprach am neuen Kriegerehrenmal Lehrer Siebert warme
Worte des Dankes an die Toten des Weltkrieges und der Bewe=
gung
. Ortsgruppenleiter Degen legte als außeres Zeichen des
Dankes am Ehrenmal einen mit ſchwarz=weiß=roter Schleife ge=
ſchmückten
Kranz nieder. Die Feier wurde von Muſikſtücken
würdig umrahmt. Anſchließendfand auf dem Marktplatze eine macht=
volle
Kundgebung ſtatt, bei der wiederum Lehrer Siebert begeiſterte
Worte an die Maſſen richtete, die den geräumigen Marktplatz
füllten. Redner ſchildert die Geſchehniſſe der letzten Tage, die einen
Abſchluß der ſchweren Kampfzeit gebracht hätten und
die Zeit der ernſten Arbeit gekommen ſei und die dahin führen
ſolle, daß unſere Generation wieder erkennen kann, daß wir in
einem freien und ſauberen Staat leben, und daß die ſpätere Ge=
neration
wieder mit tiefgefühltem Stolz das alte heilige Lied
ſingen kann: Deutſchland, Deutſchland über alles. Begeiſtert
ſtimmt die Menge in das Lied ein, die am Rathauſe gehißten
Fahnen werden währenddeſſen feierlich eingeholt. Zum Schluß
gedenkt Degen des greiſen Reichspräſidenten Generalfeldmarſchalls
von Hindenburg und des Reichskanzlers Adolf Hitler mit einem
dreifachen Heil.

Hirſchhorn. 16. März. Waſſerſtand des Neckars am
15. März 1.60 Meter. am 16. März 1,63 Meter.

Gernsheim. 16. März. Waſſerſtand des Rheins am
15. März 0.39 Meter, am 16. März 0.46 Meter.

P. Rüſſelsheim. 16. März. Ein Gaunerſtreich. In einem
hieſigen Geſchäft ſprach ein unbekannter Fremder vor und pro=
bierte
ein Paar neue Schuhe an. Dann erklärte er, er wolle ſich
auch einen Hut kaufen und ſeine auf der Straße wartende Frau
zur Mitauswähl rufen. Als der Gauner die Straße betrat, ſetzte
er ſich auf ein Fahrrad und verſchwand mit den neuen Schuhen,
ohne ſie bezahlt zu haben. Die alten Schuhe ließ er zurück.
Der Geſangverein Harmonie und die Opelkapelle veranſtalten
im 1. April ein gemeinſames Frühjahrskonzert. Hier iſt das
Storchenpaar eingetroffen und hat auf ſeinem alten Neſt auf dem
hoben Schornſtein des früheren Elektrizitätswerks Beſitz ge=
nommen

Oberheſſen.

Schotten, 16. März. Nächtliche Unruhen in einem
Vogelsbergdorf. In dem Kreisorte Eſchenrod kam es im
Verlaufe der vorletzten Nacht zu Unruhen einer Anzahl Orts=
bewohner
gegen eine Familie Hahn, bei denen der Vater und
der Sohn der Familie durch Schüſſe an den Beinen und ein wei=
terer
Familienangehöriger durch Verletzungen am Kopfe erheb=
lich
verwundet wurden. Die Urſache zu dem Konflikt erblickt man
in einer über ein Jahr zurückliegenden Fehlbetrags=Angelegenheit
der örtlichen Raiffeiſengenoſſenſchaftskaſſe, wegen der ein Glied
der Familie ſich wiederholt vor Gericht zu verantworten hatte
und auch rechtskräftig verurteilt wurde, die Strafe bisher aber
nicht verbüßte. Bei jener Angelegenheit hatten zahlreiche Orts=
inwohner
erheblichen Schaden erlitten. Der nächtliche Sturm
auf das Haus, für den keinerlei politiſche Hintergründe vorliegen,
ſtellt unter dieſen Umſtänden wohl lediglich den Ausbruch einer
Verbitterung über den wirtſchaftlichen Schaden der betroffenen
Leute dar. Wegen der Vorgänge wurde bisher eine Perſon als
Täter verhaftet, drei weitere Perſonen kommen aber ebenfalls
noch in Betracht. Die polizeilichen Unterſuchungen ſind im Gange.

Ein Erfinder von Weltruf.

* Rudolf Dieſel.
Zum 75. Geburkskag des Erfinders am 18. März.
Geboren am 18. März 1858 in Paris, wo ſein Vater eine
kleine Lederhandlung betrieb, durchlebte Rudolf Dieſel unter den
abſonderlichen Erziehungsgrundſätzen des Vaters und der im
Elternhaus niemals abreißenden materiellen Not, eine düſtere
Kindheit, die ſich erſt aufhellte, als der Zwölfjährige nach Augs=
burg
zu einem Onkel kam, da die Eltern während des Krieges
1870 nach England flohen. Frühzeitig prägt ſich in dem Knaben
der Wunſch aus, Mechaniker zu werden. Er kommt auf die
Polytechniſche Schule nach Augsburg und ſtudierte ſpäter auf
Grund eines Stipendiums an der Techniſchen Hochſchule in
München. Er beſchäftigt ſich hier mit der Konſtruktion eines

Ein Rieſen=Dieſel,
der für den Schiffsantrieb Verwendung findet.
Ammoniakmotors und wird Direktor eines Pariſer Eiswerkes.
Bis 1890 hält er dieſe Stelle inne und arbeitet ſich aus anfangs
kümmerlichen Verhältniſſen zu ſteigendem Wohlſtand empor. 1890
beruft ihn der berühmte Kältetechniker Linde nach Berlin als
Geſchäftsführer einer ſeiner Unternehmungen. Aus dem
urſprünglichen Ammoniakmotor hat ſich inzwiſchen das Prinzip
des Wärmemotors ſelbſt herausgeſtellt. Dieſem Problem geht er
mit dem ganzen theoretiſchen Rüſtzeug ſeiner Zeit zu Leibe und
entwickelt dabei das Arbeitsprinzip des nach ihm benannten
Dieſelmotors.
Zwei grundlegende Vorteile verleihen dieſem Motor ſeinen
überragenden techniſchen und wirtſchaftlichen Effekt: der hohe
Wirkungsgrad der Umſetzung von Brennſtoffwärme in mecha=
niſche
Energie, der mit 33 bis 38 Prozent den Wirkungsgrad
des Vergaſermotors um ein Dutzend Prozente und den Wir=
kungsgrad
der Dampfmaſchine ſogar um 20 Prozent und mehr
übertrifft und die Verwendbarkeit von Rohöl, d. h. eines min=
derwertigen
Brennſtoffes. Von den theoretiſchen Erwägungen
bis zum praktiſch brauchbaren Modell war ein weiter Weg. Im
Auguſt 1893 gab der erſte Dieſelmotor die erſten Lebenszeichen
von ſich. Dann vollzog ſich der konſtruktive Aufſtieg und mit ihm
der geſchäftliche Aufſchwung in ungeahnter Schnelligkeit. Man
erkannte überall in der Welt die gewaltige Bedeutung des neuen
Motors, von überall her wurden Dieſel Verträge angeboten,
äußere Ehrungen und finanzielle Erfolge häuften ſich.
Der 29. September 1913 ſetzte Dieſels Daſein ein Ziel. Auf
einer Ueberfahrt nach England, die er gemeinſam mit Geſchäfts=
freunden
unternahm, fand man am Morgen ſeine Kabine leer.
Keines ſterblichen Auge hat ihn ſeither wieder geſehen. Ob Un=
fall
, ob planmäßiges Vorgehen oder eine Anwandlung geiſtiger
Umnachtung des ſchon lange Kranken hier walteten, wird uns
wohl ewig ein Rätſel bleiben.
Seine geniale Schöpfung eroberte ſich in einem Vierteljahr=
hundert
die Welt. Der U=Boot=Krieg wäre ohne dieſen Motor
unmöglich geweſen. Die Umſtellung der Schiffahrt von der
Dampfmaſchine auf den Dieſelmotor iſt auf dieſem Gebiet die
erſte große techniſche Weiterentwicklung ſeit der Ueberwindung
des Segelſchiffes überhaupt. Im Lokomotivbau gewinnt die
Dieſellokomotive für erdölreiche und waſſerarme Länder zu=
ſehends
an Bedeutung. Der erſte Dieſelflugmotor befindet ſich
in der Erprobung. Laſtkraftfahrzeuge mit Dieſelmotorantrieb
bewähren ſich als überaus wirtſchaftliches Transportmittel. Die
ortsfeſte Dieſelmaſchine verſorgt als kleiner Motor induſtrielle
und gewerbliche Einzelbetriebe. Als Großmaſchine hat ſie in der
Elektrizitätsverſorgung Eingang gefunden.
An der Weiterentwicklung der grundlegenden Erfindung
Dieſels wird ſtändig gearbeitet. Unter den erzielten Fortſchritten
iſt insbeſondere das von der Allgemeinen Elektrizitäts=Geſell=

ſchaft entwickelte, ſogenannte Heſſelman=Einſpritzverfahren zu er=
wähnen
, das ſich durch eine Reihe von techniſchen Vorteilen vor
der bisherigen Bauart auszeichnet. Man hat nach dieſem Ver=
fahren
in letzter Zeit in Deutſchland zwei Groß=Dieſelmotoren
gebaut, von denen jeder 7000 PS leiſtet. Dieſe Maſchinen, die
für den Schiffsantrieb Verwendung finden ſollen, gehören zu
den größten je gebauten Dieſelmotoren.

Aus Mainz und Rheinheſſen.
* Mainz. 16. März. Brahms=Liederabend Lore
Schwartz. Seit wir die junge Mainzer Sopraniſtin zum letzten
Male hörten (als Martha in einem Tiefland=Gaſtſpiel) hat ſie
erſtaunlich an künſtleriſcher Reife gewonnen. Die umfangreiche
und auch in der Tiefe klangſchöne Stimme wird mit vollendeter
techniſcher Meiſterſchaft gehandhabt, bemerkenswert iſt die Atem=
technik
und das Kopfregiſter. Die Künſtlerin kann ihre Herkunft
von der Oper nicht verleugnen, was in der ſtark dramatiſchen
Auffaſſung vieler Lieder fühlbar wird. Jedes einzelne Werk wurde
mit außerordentlicher Intelligenz wiedergegeben und intereſſierte.
wenn man ſich auch nicht in jedem Falle der Auffaſſung anſchließen
kann. Als anvaſſungsbereiter Begleiter amtierte der Mainzer
Pianiſt Hans Friedrich, der auch eine Reihe von Klavierwer=
ken
zu dem vortrefflich ausgewählten Programm beiſteuerte Da=
bei
geriet ihm das Intermezzo in Es=Moll weitaus am beſten,
während die beiden Rhapſodien (G=Moll Op. 79.2 und Ee=Dur
Op. 119.4) etwas reichlich robuſt angefaßt und dynamiſch nicht
genügend modelliert waren. Im ganzen ein genußreicher und in=
Dr. B.
tereſſanter Abend.
Ad Oppenheim. 16. März. Verhaftet. Aus der Schutzhaft
wurde der ehemalige Vorſitzende der Ortskrankenkaſſe. Fritz Rüf=
fer
, in das hieſige Amtsgerichtsgefängnis überführt, nachdem vom
Amtsgericht Oppenheim ein Haftbefehl erlaſſen worden iſt. Das
von hier abweſende Stadtratsmitglied Jakob Steffan hat an der
Sitzung des Landtags in Darmſtadt am Montag nicht teilge=
nommen
.

Geſchäftliches.
Man iſt ſojung wie man ausſieht! Es gibt ein
Mittel, das ein jugendliches Ausſehen verleiht, und zwar eines,
das ſchon vielen Tauſenden geholfen, ihnen Jugendlichkeit und
Lebensfreude wiedergegeben hat. Es iſt das weltberühmte
20 Jahre jünger (pat. geſch.), auch genannt Exlepäng, gegen
graue Haare, von der Parfümeriefabrik Exlepäng, Berlin.

Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Freitag, 17. März
17.00: Nachmittagskonzert des Frankfurter Funkorcheſters. Leitung:
R. Merten. Soliſt: Auguſt Pfaff (Violoncell). Werke von
Lortzing. Weber, Dorn, Goens.
Anſchl. Alte Tanzmuſik. Leitung: W. Caſpar.
18.25: Pfarrer F. Pelz: Was Verſailles uns im Oſten nahm?
19.00: Deutſchlandſender: Dr. Chriſtians: Einheitsausſprache.
19.30: Worte für Deutſche. Eine Hörfolge von Willi Koch und
Wolfram Brockmeier,
W.05: Richard=Wagner=Feier des Philharm. Orcheſters Stuttgart.
Leitung: Generalmuſikdirektor Leo Blech a. G.
22.00: Zeit. Nachrichten, Wetter, Sport.
22.25: Waſhington: K. G. Sell: Worüber man in Amerika ſpricht,
22.40: Köln: Nacht= und Tanzmuſik. Leitung: L. Eyſoldt.
Königswuſterhauſen.
Deutſchländſender: Freitag, 17. März
10.10: Schulfunk: 25 Minuten Verkehrserziehung.
11.30: Lehrgang für praktiſche Landwirte.
15.00: Jungmädchenſtunde: Jugend hilft der Jugend.
15.45: Hans Grimm: Das Goldſtück.
16.00: Prof. Dr. Zörner: Die Stellung der Landwirtſchaftsſchulen
im ländlichen Bildungsweſen.
16.30: Leipzig: Nachmittagskonzert.
17.10: Prof. Dr. Brugſch: Konſtitution und Schickſal.
17.30: Prof. Dr. Wegener: Die chineſiſche Mauer, ein Weltwunder.
18.00: Tägliches Hauskonzert: Klaviermuſik.
18.30: G. Broſt: Soziale oder pridate Verſicherung.
19.00: Dr. Chriſtians: Wie ſollen fremde Wörter und Namen im
deutſchen Rundfunk ausgeſprochen werden?
19.30: Das Gedicht.
19.45: Waſhington: K. G. Sell: Worüber man in Amerika ſpricht.
20.00: Hamburg: Im weißen Rößl. Singſpiel von Ralph Benatzky.
22.15: Wetter= Tages= und Sportnachrichten.
23.00: Berlin: Unterhaltungsmuſik. Kapelle Gregort Alexander.

Haupiſchriſtleltung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reſch und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C H. Quetſch; für den Schlußdſenſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Neite;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämilich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantle der Rückſendung nich t übernommen.

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[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 76

Neuer Inkendank

Oberregiſſeur Krauß
iſt vom Oberbürgermeiſter Dr. Sahm vorläufig
auf die Dauer von 2 Monaten zum ſtellvertre=
tenden
Intendanten an der Städtiſchen Oper
in Berlin beſtellt worden.

Unverankworklicher Leichkſinn.
Granate ins Feuer geworfen.
Neuwied. Ein aufregender Vorfall ſpielte
ſich in dem Weſterwalddorf Kleinmaiſcheid ab.
Verſchiedene Kinder, die in der Nähe des Dorfes
ſpielten, fanden in einem Gebüſch eine Granate,
die noch aus der amerikaniſchen Beſatzungszeit
ſtammte. Ortseinwohner brachten das Fundſtück
zum Vorſteher, der ſeinen erwachſenen Sohn be=
auftragte
, die Granate in einem nahen Wäld=
chen
zu vergraben. Der Sohn kam der Auf=
forderung
ſeines Vaters jedoch nicht nach, ſon=
dern
zündete mit einem Freund ein großes
Feuer an. Kaum waren beide von dem Feuer,
in das ſie die Granate hineinwarfen, wegge=
laufen
, als dieſe bereits explodierte. Die
Sprengſtücke flogen einer Anzahl in der Nähe
ſpielender Kinder um die Köpfe. Glücklicher=
weiſe
wurde jedoch niemand verletzt.

Der Retter kam zu ſpät.
Kobkenz. In der vorvergangenen Nacht
ſtürzte in den Rheinanlagen ein hieſiger älterer
Einwohner, der ſich in der Dunkelheit verirrt
hatte, durch einen Fehltritt vom Leinpfad in
den Rhein. Ein zufällig des Weges kommender
Schutzpolizeibeamter ſprang dem Ertrinkenden
nach und konnte ihn auch ans Ufer bringen. Die
ofort angeſtellten Wiederbelebungsverſuche wa=
ren
jedoch ohne Erfolg. Der Mann war be=
reits
einem Herzſchlag erlegen.
Unvorſichtigkeit koſtet ein Menſchenleben.
Koblenz. Ein 19jähriger Bäckergeſelle
wurde am Mittwoch in der Stadt durch einen
Schuß tödlich verletzt. Der junge Mann war
mit einem Freund unterwegs, der ihm auf der
Straße ſeinen Revolver erklärte. Hierbei ging
ein Schuß los, der den Geſellen ſo ſchwer ver=
letzte
, daß er an innerer Verblutung bald dar=
auf
ſtarb.
Der letzte Ritter des E. K. I von 1870.
Koblenz. Vor einigen Tagen vollendete
der letzte Ritter des Eiſernen Kreuzes I. Klaſſe
aus dem Kriege 1870, der ehemalige Gefreite
John, Bingerbrück, ſein 85. Lebensjahr. John
iſt gebürtiger Koblenzer, diente in der 1. Komp.
des Rhein. Inf.=Regts. 29 und erhielt für ſein
wiederholt tapferes Verhalten in den Schlach=
ten
des Regiments bei Gravelotte das E. K. II.
und bei St. Quentin das E. K. I verliehen.
Seine Koblenzer Freunde haben dem alten Vete=
ranen
ihre beſten Glückwünſche übermittelt und
hoffen, dem greiſen Regimentskameraden bei der
Einweihung des Ehrenmals auf der Rheinbroh=
ler
Lay am 9. Juli d. J. begrüßen zu können.

Zum 6d. Geburkskag

Der Komponiſt Max Reger,

der vor 60 Jahren, am 19. März 1873, geboren
wurde. Zu ſeinen bekannteſten Werken, die
unverkennbar die Beeinfluſſung von Bach und
Brahms zeigen, gehören ſeine Orgel= Kompoſi=
tionen
und ſeine Orcheſterſtücke. Nicht mindere
Beachtung verdienen ſeine Bearbeitungen älterer
Muſik und ſeine Chorwerke. Er lehrte in jungen
Jahren an der Münchener Akademie, folgte
einer Berufung an das Konſervatorium in
Leipzig und ging ſpäter als Generalmuſik=
Direktor nach Meiningen.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Die neuen
Hoheitszeichen
der Wehrmacht.
Oben: Die Dienſtflagge der
Reichsbehörden zur See mit
den Farben ſchwarz=weiß=rot
und dem Reichsadler in der
Mitte.
Unten: Die Flagge des
Reichswehrminiſters in den
Farben ſchwarz=weiß=rot und
dem Eiſernen Kreuz.
*
Mit dieſer Verordnung und der
Wiedereinführung der alten
ſchwarz=weiß=roten Farben ſoll,
wie es in dem Erlaß des Reichs=
präſidenten
an die Wehrmacht
heißt, den wiedererſtarkten na=
tionalen
Kräften des deutſchen
Volkes ſichtbarer Ausdruck ge=
geben
werden.

Gekreue Nachbarn vor dem Gericht.
In der Privatklageabteilung wurde unter
der Obhut von drei Kriminalbeamten ein zwei
Meter langer Beklagter zwangsweiſe dem Rich=
ter
vorgeführt. Es handelte ſich um einen Pro=
zeß
, an dem jeder Juriſt ſeine Freude haben
konnte. Vier Jahre währte die Sache und hatte
ſiegreich alle Amneſtien und Notverordnungen
überdauert. Kläger und Beklagter waren Gar=
tenanlieger
. Der Streit hatte damit angefangen,
daß man ſich Unliebenswürdikeiten über den
Zaun ſagte; dann wurden gereizte Poſtkarten
und ſchließlich Schriftwechſel ausgetauſcht, die zu
ſtattlichen Bänden anſchwollen. Als die Kor=
reſpondenz
verhandlungsreif geworden war, er=
gab
ſich, daß die beklagte Partei ſich grundſätz=
lich
weigerte, vor Gericht zu erſcheinen, ſo daß
als ultima ratio von dem Richter Vorführungs=
befehl
erlaſſen werden mußte. Der Kern des
langwierigen Federkrieges war die Bezeichnung
des Klägers als gemeiner und brutaler Kerl
Der Beklagte ſtand zu ſeiner Behauptung, daß
er vor dem Gebrauch das Grimmſche Wörter=
buch
ſtudiert habe, das gemein nicht unbedingt
in abfälligem Sinne verſtanden wiſſen wolle;
vielmehr bedeute das auch ſo viel wie allge=
mein
, nicht ſehr vornehm, und war die Cha=
rakteriſierung
brutal angehe, ſo verſtehe man
darunter ungeſchlacht, nicht beſonders feinfüh=
lig‟
Zur näheren Ausdeutung des Kerl kam
der Beklagte nicht mehr, denn der Vorſitzende
regte nunmehr an, einen mediziniſchen Sach=
verſtändigen
über dieſe philologiſchen Streit=
fragen
zu hören. Der wurde denn auch mit der
Zuſtimmung der Parteien beſtellt und entſchied,
nachdem er mit der Materie bekannt geworden
war, daß, volkstümlich ausgedrückt, bei dem Be=
klagten
eine Schraube locker ſei‟ Darauf
wurde der Paragr. 51 zugebilligt, was ſämtliche
Beteiligten, einſchließlich des Beklagten mit
ſichtlicher Befriedigung erfüllte. Das Verfahren
hatte damit nach vierjährigem Bemühen ſein
ſchmerzloſes Ende gefunden.

Geheimrat Kayſer 80 Jahre alte.
Bonn. Der bekannte Bonner Phyſiker Ge=
heimrat
Prof. Dr. Heinrich Kayſer beging am
16. März ſeinen 80. Geburtstag. Kayſer, aus
Bingen gebürtig, hat ſich einen beſonderen Na=
men
gemacht durch das erſte deutſche wiſſenſchaft=
liche
Lehrbuch der Spektroſkopie, in dem er
Kenntniſſe dieſes damals emporblühenden neuen
Zweiges der Phyſik erſtmalig zuſammenfaßte.
Prof. v. Schillings als Zeuge im Hintze=Prozeß.
Berlin. In dem Totſchlagsprozeß gegen
Bankier Hintze wurde am Donnerstag Prof.
Dr. v. Schillings als Zeuge vernommen. Prof.
v. Schillings hat die verſtorbene Gertrud Bin=
dernagel
ſtets für ein großes Talent gehalten
und ihre einfache, angenehme Art außerordent=
lich
geſchätzt. Sehr abſprechend äußerte ſich Prof.
v. Schillings über Hintze. Gertrud Bindernagel
hab= unter dem ſtarken, unheilvollen Einfluß
Hintzes geſtanden, der ein laut polternder Kunſt=
mäzen
geweſen ſei, deſſen trotzige Art ſtets un=
angenehm
aufgefallen wäre. Der Zeuge ſchildert
dann einige Fälle, bei denen ihm das Auftreten
Hintzes beſonders unangenehm erſchienen ſei.
Es ſei niemals auch nur ein ungünſtiges Wort
in Künſtlerkreiſen, die er kenne, über Frau Bin=
dernagel
gefallen. Im Gegenteil, man habe ſie
als eine einfache und ſittlich hochſtehende Frau
geſchätzt.
In der Nachmittagsverhandlung des Hintze=
Bindernagel=Prozeſſes ſtellte der frühere Inten=
dant
der Städtiſchen Oper, Karl Ebert, der
Künſtlerin ein hervorragendes Zeugnis aus. Er
bekundete, daß Frau Bindernagel ſchon bei ihrer
Tätigkeit an der Staatsoper in einigen Rollen
ſehr berühmt und als Hochdramatiſche eine der
Erſten in Deutſchland war. Ueber ihren Cha=
rakter
äußerte ſich der Zeuge ähnlich günſtig,
wie Prof. v. Schillings. In die häuslichen Ver=
hältniſſe
habe der Zeuge am Abend vor dem
Attentat erſtmalig Einblick gewonnen. Die Ver=
handlung
wurde dann auf Freitag vormittag
vertagt.
John Quincy .
Wien. Der Wiener Porträtmaler John
Quincy iſt hier im 59. Lebensjahr geſtorben.
Quincy iſt durch ſeine Bilder aus der Geſell=
ſchaft
bekannt geworden.

Die Verhafkung v. Gonkards.
Berlin. Generaldirektor v. Gontard der,
wie wir geſtern meldeten, gemeinſam mit ſeiner
Sekretärin unter der Beſchuldigung, Steuern
hintertrieben und Auslandsguthaben in Höhe
von 1 Million RM. nicht angemeldet zu haben,
feſtgenommen und in das Unterſuchungsgefäng=
nis
Moabit eingeliefert worden iſt, hatte vor
einiger Zeit die Staatsangehörigkeit von Liech=
tenſtein
erworben. v Gontard beſtreitet die
ihm zur Laſt gelegten Vergehen und gibt an,
daß die Guthaben im Ausland nicht ſein Eigen=
tum
ſeien, ſondern ſeiner Frau gehörten, einer
Deutſchamerikanerin, die durch Erbſchaft in den
Beſitz des Geldes gekommen ſei, aber nicht ſelbſt
verwaltete. Der Unterſuchungsrichter hat gegen
v. Gondard und ſeine Sekretärin Haftbefehl er=
laſſen
. Der verhaftete, 68 jährige Geheime Bau=
rat
und ehemalige Generaldirektor der Berlin=
Karlsruher Induſtriewerke, A.=G., Paul v. Gon=
tard
, iſt am Donnerstag vormittag in das Laza=
rett
des Moabiter Unterſuchungsgefängniſſes
eingeliefert worden, da er an einer akuten
Zuckererkrankung leidet. Die Verteidigung des
68jährigen Generaldirektors hat bisher noch
keinen Antrag auf Haftentlaſſung geſtellt, ſodaß
ein Haftprüfungstermin bisher noch nicht anbe=
raumt
worden iſt.
380 Millionen ledige Frauen.
Eine Folgeerſcheinung des Weltkrieges, der
rund 10 Millionen Todesopfer forderte, an denen
Deutſchland allein mit 2 Millionen Toten be=
teiligt
iſt, war, daß der weibliche Teil der mei=
ſten
am Kriege beteiligten Völker zahlenmäßig
den männlichen übertraf und vielfach auch heute
noch übertrifft. Gleichzeitig ſtieg auch die Zahl
der unverheirateten Frauen in dieſen Ländern
erheblich an. Die neueſten Erhebungen weiſen
nach, daß im Laufe der Jahre hierin wieder eine
allmähliche Verſchiebung in der Richtung einer
Abnahme der unverheirateten Frauen eingetre=
ten
iſt. Zugenommen hat die Zahl der ledigen
Frauen nur in Japan und Italien. Während
ſie in Deutſchland ungefähr gleich blieb, iſt ſie in
den Vereinigten Staaten ſtark zurückgegangen,
eine Entwicklung, die auch in den übrigen
großen Ländern mehr oder weniger in Erſchei=
nung
tritt. Die Zahl der unverheirateten
Frauen auf der ganzen Erde wird gegenwärtig
mit 380 Millionen angegeben, von denen auf die
Vereinigten Staaten 14 Millionen, auf Deutſch=
land
12 Millionen, auf Frankreich 8 Millionen
und auf England 6 Millionen entfallen.

Die Bergung der letzten zehn deutſchen Kriegs=
Schiffe in der Scapa=Flow=Bucht aufgegeben.
London. Die Bergung von zehn deutſchen
Kriegsſchiffen, die noch auf dem Meeresboden
von Scapa=Flow liegen, iſt von dem Leiter, der
Bergungsfirma Cox und Doranks, Cox, aufge=
geben
worden. Die Hebung der 32 deutſchen
Kriegsſchiffe habe ihm einen Verluſt von 20000
engliſchen Pfund gebracht, was auf den deut=
ſchen
Preisſturz des Schrotts zurückzuführen ſei.
Die zuletzt gehobenen Schlachtkreuzer Von der
Tann und Prinzregent Luitpold ſollen im
Laufe des Sommers nach Roſyth zum Abwracken
geſchleppt werden. Cox hat ſich die meiſten
Schiffsglocken der gehobenen Schiffe zum An=
denken
an ſeine Bergungsleiſtung aufbewahrt.
Der Schiffsbrand im Antwerpener Hafen.
Antwerpen. Der geſtern mittag im Ant=
werpener
Hafen in Brand geratene deutſche
Dampfer iſt die Schwarzenfels von der Bre=
mer
Hanſa=Linie. Der Brand, der offenbar
durch Funkenflug entſtanden iſt, ergriff das
ganze Hinterſchiff, auf dem ſich etwa 5000 bis
6000 Tonnen Jute=Ballen befanden. Ein Teil
der Terpentinfäſſer war ſchon ausgeladen und
lagerte auf dem Kai. Dicke Rauchwolken ſteigen
aus dem Innern des Schiffes, das die Feuer=
wehrleute
unter Waſſer zu ſetzen verſuchen. Die
Feuerwehr wird mehrere Tage zu tun haben,
um des Feuers Herr zu werden. Auch ein da=
neben
liegender Dampfer geriet durch Funken=
flug
in Brand. Das Schiff wurde an das an=
dere
Schelde=Ufer gebracht, wo der Brand in
kurzer Zeit gelöſcht werden konnte.

Freitag, 17. März 1933

200. Geburtstag
des Forſchungsreiſenden Niehyhr.

Zeitgenöſſiſches Bildnis Karſten Niebuhrs,

deſſen Geburtstag ſich am 17. März 1933 zum
200. Male jährt. Er bereiſte mit mehreren
däniſchen Gelehrten Arabien, Perſien und die
Nachbarländer, veröffentlichte ſeine Reiſebe=
ſchreibungen
und gab den Nachlaß ſeines Reiſe=
gefährten
Forskal heraus. Niebuhr faßte bei
ſeinen Reiſen als Erſter den Gedanken eines
Durchſtiches vom Mittelmeer zum Roten Meer,
der ſpäter mit dem Bau des Suezkanals
verwirklicht wurde.

Der deutſche Fliegerhauptmann von Behrend
an Tropenfieber geſtorben.
New York. Der frühere deutſche Flieger=
hauptman
v. Behrend, der in der kolumbiſchen
Armee, im Gebiet von Leticia, Dienſt tat, iſt
dort an Tropenfieber geſtorben.
Neue Bankierverhaftung in New York.
New York. Der Präſident der Arcadig
Truſt Co., eines in der Vorſtadt Newark domi=
zilierten
Bankinſtitutes, wurde nebſt ſeinem
Sohn auf Anordnung des Konſervators ver=
haftet
. Gegen Stellung einer Kaution von je
5000 Dollar wurden beide vorläufig wieder auf
freien Fuß geſetzt.
Neun Jahre Gefängnis gegen zwei New Yorker
Bankiers.
New York. Das Appellationsgericht beſtä=
tigte
das Urteil gegen die beiden Generaldirek=
toren
der Bank of United States, Bernhard K.
Marcus und Saul Singer, die eine Gefängnis=
ſtrafe
von 3 bzw. 6 Jahren wegen Veruntreuung
von über 8,5 Millionen Mk. der Tochtergeſell=
ſchaft
Munizipal, Safe Depoſit Co, erhalten
hatten,,
Zehn Todesopfer
des Brandes in der kanadiſchen Streichholzfabrik,
Hull (Quebec). Bei einem Brand in der
kanadiſchen Streichholzfabrik kamen 10 Arbei=
terinnen
ums Leben.
Japaniſcher Dampfer an der auſtraliſchen Küſte
geſunken?
Melbourne. Es wird befürchtet, daß der
japaniſche 4700=Tonnen=Dampfer Kinſen Maru
mit der geſamten Beſatzung an der Küſte von
Queensland geſunken iſt. Das Schiff hatte am
Montag Notſignale ausgeſandt. Die zur Hilfe=
leiſtung
geſchickten Fahrzeuge haben aber ihre
Suche aufgeben müſſen, weil ſie keine Antwort
auf ihre drahtloſe Anfrage über den Ort des
Unglücks erhielten und auch ſonſt nichts von dem
Schiff geſehen haben.

Die Reichshaupkſtadt
weihk eine neue Kirche ein.

Blick in den Innenraum der neuen Kirche
am Berliner Hohenzollerndamm.
Der rieſige Bogen, der ſich vor dem Altarraum
erhebt, weiſt ein Gemälde Die Bergpredigt
von Prof. Waske auf, das ſich aus 72 einzelnen
Figuren zuſammenſetzt.
Am kommenden Sonntag weiht die evangeliſche
Kirchengemeinde in Berlin=Wilmersdorf ihr
neues ſchönes Gotteshaus ein, deſſen Entwurf
von dem bekannten Hamburger Architekten Fritz
Höger ſtammt. Der Bau wurde nach neuen und
intereſſanten Grundgedanken errichtet und bietet
in ſeinen ſchlichten, aber eindringlichen Formen
ein überaus würdiges Bild.

[ ][  ][ ]

Freitag, 17. März 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 76 Seite 9

Ruch du wirſt mich einmal beglücken...

24)

Roman von H. A. von Byern

NNachdruck verboten!)

Himmel! Das alſo war der Eigentümer des Wunderpferdes
dieſer teutoniſche Hüne, dieſer Pruſſien, der irgendwo im
fernen Oſten (wo? wußte man leider nicht ſo recht) mär=
chenhafte
Beſitzungen haben ſollte, Leibeigene, eine kleines
Königreich ah, das iſt eine blendende Senſation! Und ein
Held, ein Gargantua mein Gott dieſe Bruſt! Dieſe
grauen Augen! Dieſes ſcharſe Profil! Ein Frauenliebling, ein
Mann. ein wirklicher Manu, der einen zerbrechen konnte oder
ſtreicheln ah!
Schneller atmeten die Damen und Dämchen vom Seine=
ſtrand
, aus der Provence, der Camargue, von der Garonne=
mündung
und der Cöte dor, ſchloſſen die langbewimperten mit
Violett untermalten Augen und ſpannen glühende Wunſch=
träume

Lille läßt grüßen ebenſo Max und Moritz‟! Der Dar=
kehmer
legte in der erſten, frohen Erregung des Wiederſehens
ſeine braungebrannte Rechie auf Annemaries kleines, weißes
Patſchhändchen: Denkt euch nur Wilhelm will heiraten, die
Johanna, die Mamſell, na, das gibt ine geſunde Raſſe!
Pröſtchen!
Jetzt erzähl' mal: Du wollteſt doch erſt übermorgen
kommen?"
Er lachte: Wollte ja. Aber dann erhielt ich deinen Brief
übrigens ausnahmsweiſe nicht durch die Butterfrau und
ſagte mir: Recht hat ſie, warum ſoll ich das Fürſtenberg=
Rennen verſäumen? In zwei Stunden war gepackt; Wilhelm
und ich fuhren ohne Unterbrechung durch, Reſultat: Ich ſitze
quietſchvergnügt im hochfeudalen Hotel Stephanie und möchte
gern wiſſen, was ihr euch für den Abend vorgenommen habt.
von Kreuth. Ein biſſerl Kurmuſik
und dann ſo gegen zehn Uhr ins Bett; denn nun kommen ein
paar ſehr anſtrengende Tage. Du mußt doch todmüde ſein von
der langen Fahrt!
Kein Gedanke! Wie ein Dachs habe ich auf Vorrat ge=
ſchlafen
. Alſo abgemacht, nachher wird gebummelt gebe Gott,
daß wir der Valtier nicht gerade in die Arme laufen!
Dieſer fromme Wunſch blieb unerfüllt. Denn als die Drei
eine Stunde ſpäter unter den uralten Kaſtanien nach dem
Pavillon wanderten, löſte ſich aus dem flutenden Menſchen=
ſtrom
ein Herr, kam quer über die Promenade auf ſie zu:

Monſieur de Kreuth! Ich bin entzückt! Gnädige Frau,
Komteſſe ich lege mich zu Füßen!
Tun Sie’s lieber net, das Annemarietſcherl lächelte un=
ſchuldsvoll
. Bei dem Staub hätt Ihr Kammerdiener gut a.
Stund’ lang auszubürſten.
Uind da war auch ſchon Yvonne Valtier:
Charmant! Glauben Sie an Telepathie Monſieur de
Kreuth? Ich habe ſo gewünſcht, daß Sie der Entſcheidung des
Fürſtenberg=Rennen beiwohnen!
Laſſen Sie denn da auch ein Pferd laufen, gnädige Frau?
fragte er kühl.
Natürlich! Meine vierjährige Stute Val damour, Sem=
blat
reitet ſie, auf jeden Fall unſchlagbar! Und nun?
Sehen wir uns heute abend im Cercle privé, Monſieur
de Kreuth. fragte Yvonne Valtier und legte ihre Hand wie
Halt ſuchend auf ſeinen Arm.
Der Darkehmer ſah ſtarr geradeaus, blieb höflich=kühl:
Ich bedauere unendlich, gnädige Frau, meine Damen haben
bereits Karten für die Oper Die Walküre‟.
Ach Wagner ich liebe ihn nicht, es iſt barbariſche Muſik,
zuviel Hojotohol und Wagalaweia . Alſo dann morgen,
verſprechen Sie mir, ja? Abendtanz im Hotel d’Angleterre‟,
werden Sie mit Ihren Damen kommen,
Wie Madame befehlen!
Pah! Befehlen! Sie ſuchte ſeinen Blick, er fühlte den
Druck ihrer heißen Hand: Sie ſollen gern kommen und
den erſten Walzer reſerviere ich Ihnen!
*
Eine Flut von Tönen, rein, himmelanſtrebend wie ein
gotiſches Bauwerk! Das Annemarietſcherl hatte ſich zurückgelehnt,
hielt die Hände im Schoß gefaltet, blickte hinunter, dorthin, wo
Siegmund und Sieglinde knieten, ſchloß dann die Augen
Winterſtürme wichen dem Wonnemond,
In mildem Lichte leuchtet der Lenz
Eine Offenbarung war das, ein Gottesdienſt! So erdenfern
der Alltag, ſo weltenweit all das Treiben der Herdenmenſchen.
Sie ſchreckte zuſammen, als nichtendenwollender Applaus
aufbrandete und fuhr ſich leicht über die heiße Stirn.
Kopfſchmerzen? fragte Kreuth beſorgt.
Nein, lieber Achim. Annemarie lächelte verſonnen. Weißt,

wann i jetzt wieder ins Hotel komm das is mir wie
eine Entweihung!
Und dann kam der Heimweg durch die hyazinthblaue,
ſternenbeſäte Nacht . .. Glitzernde, glimmernde Fünkchen leuch=
teten
Hanns=Joachim und Annemarie durch das Dunkel.
Na, Herr Robiczek, immer noch ſo ſiegesgewiß? fragte
Hanns=Joachim und bot dem Trainer eine Zigarette an.
Der ſtand da, breitbeinig, ganz ſelbſtſichere Ruhe, verzog ein
klein wenig die Mundwinkel:
Der Toto und die Buchmacher könnten ſchon jetzt aus=
zahlen
.
Nun kam auch Szäbor heran. Das Annemarietſcherl drückte
ihm die Hand wie einem alten Bekannten. Gelt ja in der
Freudenau haben S' auch gritten? Alſo wie S‟ geſtern den
windigen Franzoſen abg’fangen haben, das war herrlich!
Ober bittä, gar nicht ſchwer hot ja geſchlofen".
Und morgen? fragte der Darkehmer.
Arpäd Szäbor zuckte die Achſeln, als ob es ſich nicht lohne,
erſt noch über die Angelegenheit ein Wort zu verlieren:
Werd’ ich ſogen dem Herrn Baron: Gleich nach Großem
Preis von Berlin hob, ich Schiebewette gelegt bekommen:
Großer Preis von Baden=Baden
Prix Arc de
Triomphe‟ 10:1, fimftauſend Mark Einſatz, bittä.
Und wie iſt der Kurs jetzt? erkundigte ſich das junge
Mädchen.
Heite noch 6:1 fier Schiebewette morgen abend, bloß
für Paris 1½:1 auf.
Mit einem plötzlichen Entſchluß zog Annemarie ein Päckchen
Banknoten aus ihrer Handtaſche:
Herr Robiczek woll’n S. das bitte für mich bei verſchiede=
nen
Buchmachern unterbringen? Ja? Sechstauſend Markln, is
halt gwonnenes Geld vom geſtrigen Fürſtenberg=Rennen
Und akurat ſo: Schiebewette auf Wiener Blut Großer Preis
von Baden=Baden Prix Arc de Triomphe Sieg!
Man müßte dich von Rechts wegen unter Kuratel ſtellen!
ſagte Kreuth halb im Scherz, halb ernſthaft. Bedenke doch,
ſechs braune Lappen ſind kein Pappenſtiel!
Ah geh, raunz net! J glaub an die Duplizität der Er=
eigniſſe

Das wäre aber eine Triplizität!
Deſto beſſer, aller gut’n Dinge ſind allweil drei. D Bett=
ſchein
hol i ma mogen.
Na, Gott mit uns! ſagte Hanns=Jogchim lächelnd,
Mehr wie ſchiefgehen kann die Sache nicht.
In ſeiner Box ſtand der Derby= und Große Preis=Sieger,
ſchnaubte zärtlich, als ihm ſein Herr den ſchlanken Hals klopfte
und zupfte ſpieleriſch ein paar Hälmchen Kleeheu aus der Raufe.

(Fortſetzung folgt.)

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7u4

Nichtmitglieder machen ſich und ihre Anſlifter durch Einkauf in unſeren Verteilungsſtellen nach
8 132 des Genoſſenſchaſtsgeſeges ſtrafbar. Soweit wir Richtmitglieder beim Einkauf in
unſeren Verkeilungsſtellen ermitteln, werden wir dieſelben bei der Polizei zur Anzeige bringen.

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[ ][  ][ ]

Seite 10 Nr. 76

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Freitag, 17. März 1933

Short, Spiel und Jurnen

Der Spork des Sonnkags.
Großbetrieb auf den Fußballfeldern.
Den Höhepunkt des umfangreichen ſonntäglichen Sportpro=
gramms
ſtellt das zweite Fußball=Länderſpiel zwi=
ſchen
Deutſchland und Frankreich im Deutſchen Sta=
dion
zu Berlin dar. Trotz dieſes Großereigniſſes erfährt der
übrige Fußballbetrieb in Süddeutſchland und im Reich keinerlei
Einſchränkung, und auch in den übrigen Raſenſportarten wird auf
breiteſter Front geſpielt.
Fußball.
Zum zweiten Male gegen Frankreich.
Das Deutſche Stadion zu Berlin iſt der Schauplatz des zwei=
ten
Fußball=Länderkampfes zwiſchen Deutſchland und Frankreich;
den erſten haben wir am 15. März 1931 in Paris mit 0:1 ver=
loren
, und zwar durch ein Selbſttor; der Aachener Münzenberg
war der Unglücksrabe‟. Diesmal rechnet man in Deutſchland
auf einen Sieg, wenn auch die vom DFB. aufgeſtellte Elf nicht un=
geteilten
Beifall im Reich finden konnte. Jakob=Regensburg;
Haringer=Bayern München, Wendl=1860 München: Gramlich= Ein=
tracht
Frankfurt, Hergert=Pirmaſens, Mantel=Eintracht Frank=
furt
; Fiſcher=Pforzheim, Lachner=München 60, Rohr=Bayern Mün=
chen
, Lindner=Eintracht Frankfurt und Kobierſki=Fortuna Düſſel=
dorf
wurde die deutſche Vertretung anvertraut. Auch die franzö=
ſiſche
Mannſchaft iſt inzwiſchen aufgeſtellt worden. Sie ſpielt mit:
Defoſſé=Lille; van Dooren=Lille, Mattler=Sochaux; Chantrel=Red
Star Paris, Kaucſar=Montpellier, Delfour=Racing Paris: Libe=
rati
=Roubaix, Gerard=Montpellier, Nicolas=Rouen, Rio=Rouen,
Langillier=Roubaix. Schiedsrichter iſt der Engländer Crew.
Die ſüddeutſchen Endſpiele
werden zwar mit Vollprogramm durchgeführt; es gibt aber dabei
zahlreiche ſogenannte Vorbehaltsſpiele, und zwar dort, wo be=
teiligte
Vereine Spieler nach Berlin abſtellen. Die Terminliſte
zeigt folgende Treffen in der Abteilung 1: Bayern München
Phönix Ludwigshafen, Sppg. Fürth 1860 München. FC. Kai=
ſerslautern
FK. Pirmaſens, SV. Waldhof 1. FC. Nurnberg.
Während der deutſche Meiſter auch ohne Haringer und Rohr gegen
Ludwigshafen gewinnen kann, wird es den Münchener Löwen
ſchwerer fallen, in Fürth Wendl und Lachner vollwertig zu er=
ſetzen
. In Kaiſexslautern hat Pirmaſens ohne Hergert ebenfalls
einen ſchweren Stand. In Mannheim rechnen wir mit einem
knappen Erfolge des Klub.. In Abteilung 2 ſpielen: Union
Böckingen FSV. Frankfurt, FSV. Mainz Karlsruher FV.,
Phönix Karlsruhe Wormatia Worms Eintracht Frankfurt
Stuttgarter Kickers. Union Böckingen iſt ſeit ihrem Siege gegen
Eintracht ſtark zurückgegangen, ſo daß der Mainmeiſter den Gang
nach Heilbronn kaum zu ſcheuen braucht. In Frankfurt wird Ein=
tracht
ohne Mantel Gramlich und Lindner ſchwer gegen die Stutt=
garter
kämpfen müſſen. Mainz müßte zu Hauſe den KFV. be=
zwingen
können, und in Karlsruhe erwarten wir die Einheimi=
ſchen
über Worms als Sieger.
Um den ſüddeutſchen Pokal
wird wieder in allen vier Bezirken geſpielt. Das Programm für
Main=Heſſen: SV. Wiesbaden Union Niederrad VfL.
Neu=Iſenburg FVg. Kaſtel, A.=O. Worms 1. FC. Langen,
Kickers Offenbach Germania Bieber, Rot=Weiß Sportfreunde
Frankfurt.
Die Aufſtiegsſpiele werden vorerſt nur in Württem=
berg
=Baden fortgeſetzt; in den übrigen drei Bezirken haben ſie
noch nicht begonnen. In den Landesverbänden des DFB.
werden die Endſpiele fortgeſetzt. Aus dem Ausland ver=
dient
das Länderſpiel zwiſchen Ungarn und der Tſchechei in Bu=
dapeſt
beſondere Erwähnung.
Süddeutſche Handball=Entſcheidung?
In der Abteilung Weſt der ſüddeutſchen Handball=Endſpiele
kann am Sonntag die Entſcheidung fallen, und zwar dann, wenn
Waldhof in Darmſtadt nur 1 Punkt gutmacht. Dann ſind die Mann=
heimer
nicht mehr einzuholen. Fällt aber der Sieg an Darm=
ſtadt
, ſo hängt die Entſcheidung am letzten Spiele zwiſchen Mann=
heim
und Schwanheim. Am Sonntag ſollten die Schwanheimer
gegen Kaiſerslautern zu Hauſe ſicher ſiegen. Im Entſcheidungs=
ſpiel
der Damen treffen ſich in der Abteilung Weſt der Titelver=
teidiger
Eintracht Frankfurt und Phönix Mannheim. Die Ab=
teilung
Oſt der Herren bringt in Stuttgart ihr Vorſpiel zwiſchen
Kickers Stuttgart und Spielvgg. Fürth zum Austrag.
Hockey/Rugby.
An dieſem Sonntag gibt es in beiden Sportarten nur Freund=
ſchaftsſpiele
.
Radſport.
Seit Donnerstag läuft in der Breslauer Jahrhunderthalle
das letzte deutſche Sechstagerennen dieſes Winters. Die Pariſer
Winterbahn veranſtaltet ihren letzten Renntag vor dem Sechstage=
rennen
, wobei die Deutſchen Möller, Sawall und Richter an den
Start gehen.
Turnen.
Zum 25. Male wird am Sonntag in Berlin der Kunſt=
turn
=Dreiſtädtekampf Berlin Hamburg Leipzig
ausgetragen.

Reichsregierung für Olympiſche Spiele.
Dr. Lewald und Oberbürgermeiſter Dr. Sahm beim Reichskanzler.
Der Reichskanzler empfing am Donnerstag im Beiſein des
Staatsſekretärs in der Reichskanzlei, Dr. Lammers, den Vorſitzen=
den
des Organiſationskomitees für die 11. Olympiade 1936, Ber=
lin
, Staatsſekretär a. D. Exz. Dr. Lewald, und den Oberbürger=
meiſter
von Berlin, Dr. Sahm. Dr. Lewald gab eine kurze Dar=
legung
über das Weſen und die Bedeutung der Olympiſchen
Spiele 1936. Der Reichskanzler bezeichnete den Sport als ein
inentbehrliches Mittel für die Ertüchtigung der deutſchen Jugend
und bekundete lebhaftes Intereſſe für die Olympiſchen Spiele. Er
verſprach, ſie und die ſportlichen Intereſſen Deutſchlands in jeder
Hinſicht zu fördern.
Mit dieſer Meldung dürften die in den letzten Tagen ver=
breiteten
Gerüchte, die neue Reichsregierung ſtehe der Veranſtal=
tung
der Olympiſchen Spiele 1936 auf deutſchem Boden und all=
gemein
den internationalen Wettkämpfen des deutſchen Sportes
ablehnend gegenüber, entkräftet ſein.

* Zußball im Kreis Skarkenburg.
Wieder einmal Großkampftag am 19. März.
FV. Sprendlingen Viktoria Walldorf,
Germania Eberſtadt Polizei Darmſtadt.
Haſſia Dieburg FV. Eppertshauſen,
SV. Mörfelden Sportvgg. 04 Arheilgen,
Germania Ober=Roden SV. Münſter,
FC. 03 Egelsbach SV. 98 Darmſtadt.
Union Darmſtadt Rot=Weiß Darmſtadt.
Das Spielprogramm der Starkenburger Kreisliga zeigt am
kommenden Sonntag wieder einmal Hochſpannung. Sowohl am
Tabellenende wie an der Spitze haben ſich die Dinge ſo zugeſpitzt,
daß Löſungen bald zu erwarten ſind. An der Spitze kämpfen noch
Sprendlingen und die Polizei um den Meiſtertitel, und ſo wird
jedes Ergebnis der beiden Favoriten diesmal beſonders beachtet;
am Tabellenende geht der Abſtiegskampf noch zwiſchen Germania
Eberſtadt und SV. 98 Darmſtadt, und auch hier kann das Ergeb=
nis
eines einzigen Spiels ſchon Klarheit bringen. Sprendlingen
erwartet daheim Viktoria Walldorf. Im Vorſpiel trennten ſich
die Gegner mit 3:3. Diesmal ſpricht mehr für einen knappen
Sieg der Sprendlinger, aber auch ein neuerliches Unentſchieden
wäre keine eigentliche Ueberraſchung. Die Polizei muß nach
Eberſtadt. Bei der derzeitigen Spielſtärke Eberſtadts eigentlich
kein allzuſchwerer Gang, bedenklich aber deshalb. weil Eberſtadt
noch gegen den Abſtieg kämpft. Die reine Papierform ſpricht für
die Polizei die ſchon im Vorſpiel mit 5:1 gewann. Immerhin
wäre der Verluſt eines Punktes auch hier keine Ueberraſchung.
Zwiſchen Dieburg und Eppertshauſen ſteigt das Rückſpiel. Im
Vorſpiel trennte man ſich mit 1:1 unentſchieden; diesmal halten
wir mehr zu Dieburg. Auch im Treffen Ober=Roden Münſter
halten wir mehr zu den Platzbeſitzern, die im Vorſpiel mit 0:0
einen Punkt erzwangen. Sportvgg Arheilgen muß nach Mör=
felden
. Dieſes Spiel iſt abſolut offen (Vorſpiel 3:1 für A.).
In Egelsbach erwartet man den SV. 98. Rein ſpieleriſch ſind die
Darmſtädter in der Lage, ſich in Egelsbach zu behaupten ( Vor=
ſpiel
1:1), doch kommt es darauf an, wie ſich die Gäſte mit dem
Platz abfinden. Der Ausgang dieſes Spieles iſt für die 98er von
großer Bedeutung und durfte ſie zu beſonderen Leiſtungen anſpor=
nen
. Das letzte Spiel ſieht an der Heidelberger Straße Union
und Rot=Weiß Darmſtadt im Kampf. Im Vorſpiel unterlagen die
Beſſunger mit 0:1. Vielleicht drehen ſie am Sonntag den Spieß
um.
Germania Pfungſtadt hat eine Einladung nach Bingen erhal=
ten
, wo ſie gegen den dortigen Kreismeiſter Haſſia Bingen an=
tritt
. Die Binger ſuchen ſcheinbar Tuchfühlung mit den Ver=
einen
der Starkenburger Spitzengruppe, um Anhaltspunkte für
den Aufſtiegskampf zu erhalten. Da die Germanen gerade in
Privatſpielen meiſt Beſſeres zeigen wie im Punktekampf, ſo darf
man damit rechnen, daß ſie den Kreis gut vertreten werden.

Die A=Klaſſe am 12. März 1933.

Gruppe Bergſtraße: Eintracht Darmſtadt FSV. Jugenheim 6:3
(1:3).
Gruppe Odenwald: VfR. Erbach Spielvgg. Groß=Umſtadt 3:2
(2:1), Viktoria Schaafheim SC. Ober=Ramſtadt 0:3 (0:3),
Germania Babenhauſen SV. Roßdorf 1:1 (0:1), SV. Höchſt
Viktoria Kleeſtadt 6:3 (2:2). Roßdorf muß jetzt ſein letztes
Spiel gegen Ober=Ramſtadt gewinnen, um Meiſter zu werden.
Privatſpiele: VfR. Nierſtein Viktoria Griesheim 2:1 (0:0),
Union Wixhauſen Germania Bieber Reſerve 2:1 (0:0), SV.
98 Darmſtadt Reſerve Reichsbahn Darmſtadt 7:4.
Die A=Klaſſe am kommenden Sonntag.

Gruppe Bergſtraße: SV. Groß=Gerau Eintracht Darmſtadt,
FSV. Jugenheim Reichsbahn Darmſtadt.
Gruppe Odenwald: SV. Roßdorf SC. Ober=Ramſtadt. VfR.
Beerfelden SV. Höchſt.
Privatſpiele: Viktoria Griesheim Kickers Offenbach Junioren,
Spielvgg. Groß=Umſtadt Union Wixhauſen, Viktoria Schaaf=
heim
SV. Groß=Wallſtadt.

SV. 1922 Roßdorf Germania Babenhauſen 1:1 (0:0).
Bei herrlichem Frühjahrswetter traf man ſich in Babenhauſen,
Da der Vorſprung Roßdorfs durch die Niederlage in Groß=
Umſtadt auf ein Minimum beſchränkt wurde und Babenhauſen
die übrigen ſpielſtarken Mannſchaften der Gruppe in den letzten
Wochen ſämtlich ſchlagen konnte, ſo war man auf den Ausgang
dieſes Spiels ſehr geſpannt, um ſo mehr, da eine Niederlage der
Gäſte denſelben zum Verhängnis hätte werden können. Vor einer
ſtattlichen Zuſchauerzahl beginnt das Spiel mit einem unheimlich
ſchnellen Tempo, wobei die beiderſeitigen Hintermannſchaften oft
mit Glück klären können. Der ſichere Führungstreffer Roßdorfs
wird nach zirka 15 Minuten durch den Rechtsaußen vergeben, als
er einige Meter frei vom Tor im Uebereifer darüberſchießt. Bei
wechſelvollem Spiel verläuft die 1. Halbzeit torlos. Nach Halb=
zeit
ſpielen die Gäſte mehr und mehr überlegen und können nach
10 Minuten den Führungstreffer erzielen. Man glaubt ſchon,
daß die Gäſte das Spiel mit 1:0 für ſich entſcheiden, doch zirka
2 Minuten vor Schluß gleicht Babenhauſen durch Strafſtoß aus.
Müller=Griesheim leitete dieſes intereſſante Treffen zur Zufrie=
denheit
beider Mannſchaften.
SV. 1898 (Jugend).
Der Spielbetrieb ruht dieſen Sonntag. Die Teilnehmer am
Waldlauf in Meſſel fahren 13.15 Uhr mit Autobus vom Mar=
ſtall
ab.
Handball.
Poſt DarmſtadtTV. Pfaffen=Beerfurth.
Am Sonntag, 10.15 Uhr, empfängt Poſt auf eigenem Platze,
Dornheimer Weg. Gäſte aus dem Odenwald, die in Darmſtadt
noch nicht aufgetreten ſind. Die Gäſte verfügen über eine äußerſt
kräftige, wendige Mannſchaft, deren Hauptſtützen der durchſchlags=
kräftige
Sturm und der ſehr gute Tormann ſind. Die Poſt konnte
in letzter Zeit ſchöne Siege erlangen, aber ſie wird bei dieſem
Spiel kämpfen müſſen. Poſt tritt mit Jöckel; Delp. Dingeldein;
Kögel, Stephan, Krämer; Müller, Lorenz. Geßer, Spalt, Boß=
ler
an.
Merck DarmſtadtTurnerſchaft Griesheim.
Abermals haben die Merck=Handballer eine Mannſchaft ver=
pflichtet
, die im Turnerlager einen ſehr guten Ruf hat. Die
Griesheimer ſind in der DT.=Kreisklaſſe ſehr gefürchtet; ihre in
letzter Zeit erzielten Reſultate zeugen von großer Kampfkraft,
ſo daß die Chemieleute alle Regiſter ihres Könnens ziehen
müſſen, um günſtig abzuſchneiden. Man wird alſo ein ſpannen=
des
Spiel zu ſehen bekommen. Beginn 15 Uhr. Vorher 2. Mſch.
Beide Spiele finden auf dem Mercks=Sportplatz ſtatt.
SVgg. ArheilgenTV. Pfungſtadt.
Auf dieſes Spiel am kommenden Sonntag, 15.30 Uhr, am
Arheilger Mühlchen iſt man ſehr geſpannt, da es jedenfalls ein
Maßſtab für die Beurteilung des Spieles gegen den Turnverein
Arheilgen, das acht Tage ſpäter auch am Arheilger Mühlchen
ausgetragen wird, ſein wird. Beide Vereine, Pfungſtadt und
Turnverein Arheilgen, ſpielen in der gleichen Klaſſe bei DT. Die
Pfungſtädter ſind ein nicht zu verachtender Gegner, ſo daß die
Handballer der Sportvereinigung die Sache hölliſch ernſt nehmen
müſſen.
Vor dieſem Spiel trägt die AH.=Mannſchaft der Fußball= Ab=
teilung
, verſtärkt durch einige Spieler aus der Sondermannſchaft,
ein Freundſchaftsſpiel gegen Dreieichenhain 1. aus.
Darmſtädter Winkerrunde im Schwimmen.
Am Samstag abend 19.30 Uhr nimmt die Winterrunde
der Darmſtädter Schwimmer mit dem 6. Wettkampfabend ihren
Fortgang. Es finden folgende Wettkämpfe ſtatt: 100 Meter
Bruſt, Klaſſe 1 und 2, 100 Meter Bruſt, Damenklaſſe, und 10X100
Meter Kraul, Klaſſe 1. Die Kampfleitung hat es ohne Zweifel
verſtanden, die Wettkämpfe ſo einzuteilen, daß die Spannung
mit jedem Abend mehr geſteigert wird. Auch dieſes Programm
bringt wieder ſportliche Delikateſſen für alle Schwimmerherzen.
Es beginnt um ſo intereſſanter zu werden, als die Art der Punkt=
wertung
und der Vorgaben die einzelnen Vereine zur Hergabe
ihres ganzen Könnens veranlaßt.
Beſonders intereſſant wird der Kampf um den zweiten Platz
in der Klaſſe 1, den die Turngeſellſchaft 75 knapp vor Rot=Weiß
hält. Bei den kommenden Wettkämpfen ſollten die Rot=Weiß=
Schwimmer Gelegenheit haben, Punkte zu ſammeln und den Vor=
ſprung
aufzuholen.

Einen zweifelhaften Punktſieg errana im Berliner Spichern=
ring
der Krefelder Schwergewichtler Hans Schönrath über den
jungen Berliner Arno Kölblin. Kölblin war meiſt im Angriff,
während Schönrath nur in den beiden letzten Runden zu Vortei=
len
kam.

Weikerberichk.
Das ozeaniſche Tief hat ſich auch bis auf das Feſtland aus=
gebreitet
und den hohen Druck zurückgedrängt. Weiterhin wird
maritime Luft heranbefördert, ſo daß ſich das Wetter veränder=
lich
, vielfach bewölkt und zeitweiſe auch regneriſch geſtalten wird.
Ausſichten für Freitag, den 17. März: Meiſt bewölkt, im ganzen
mild und zeitweiſe Regenfälle.
Ausſichten für Samstag, den 18. März: Wechſelnd wolkig mit
vorübergehender Aufheiterung. Temperatur ſchwankend, doch
noch milde, einzelne Niederſchläge.

Die heutige Nummer hat 12 Seiten.

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[ ][  ][ ]

Nummer 76

Freitag, 12. März

latte

eſNeueftel

Franzöſiſcher Wirtſchaftsbrief.
Rückkehr zum Syſtem der ſtaaklichen Anleihen in Frankreich. Krifiſche Lage in einzelnen Induſtriezweigen
Benig veränderkes Bild
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.

in Handel und Induſirie Frankreichs.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 15. März.
Es iſt bemerkenswert, daß in den Wirtſchaftskreiſen trotz
einer alles überbietenden Preſſekampagne der Sieg der natio=
nalen
Parteien in Deutſchland keineswegs als ein wirtſchaftlicher
Unſicherheitsfaktor gewertet wird. Der Preſſefeldzug gegen
Deutſcland findet in dieſen Kreiſen wenig Widerhall.
Die amerikaniſche Währungskriſe hält hier noch immer alles
in Atem. Die große Beſtürzung hat ſich aber etwas gelegt, der
Glaube bricht immer mehr durch, daß die Kriſe in Amerika über=
wunden
iſt und jetzt eine Beſſerung erfolgen wird. Die Auffaſſung
ſcheint auch die Effektenbörſe zu beeinfluſſen, wo die Feſtigkeit
vorzuherrſchen beginnt.
Die Weltwirtſchaftskonferenz wird hier recht hoffnungsfreudig
begrüßt. Man erwartet von der Konferenz die unmittelbare Be=
lebung
des Außenhandels.
Die Ausgabe von 10 Milliarden Schatzamtsobligationen be=
ſiegelt
die endgültige Rückkehr zu dem ſo lange bekämpften Syſtem
der ſtaatlichen Anleihen. Sie wird daher vielfach heftig kritiſiert.
Ob aber in den jetzigen Verhältniſſen ein anderer Weg offenſtand.
um das Defizit zu eliminieren, iſt ſehr fraglich. Man beruft ſich
übrigens in den Regierungskreiſen darauf, daß es ſich nur um
eine proviſoriſche Situation handelt, die nur durch die Weltwirt=
ſchaftskriſe
hervorgerufen wurde. Zu denken gibt die Verteuerung
des Geldes, der Zinsfuß von 4½ v. H. wird nur durch den abnorm
niedrigen Einführungskurs aufrechterhalten. Das war ſchon
übrigens bei all den letzten Emiſſionen der Fall.
Die Stagnation in Handel und Induſtrie dauert weiter; die
Lage des Kleinhandels iſt kritiſch.
Der Rohſtoffmarkt weiſt Zeichen, der Beſſerung auf;
eine Linderung in der amerikaniſchen Finanzkriſe wird wohl an
der ganzen Linie Preiserhöhungen hervorrufen.
Die Lage des Kohlenmarktes bleibt nach wie vor kri=
tiſch
. Die Preiſe können ſelbſt mit den größten Anſtrengungen
nicht gehalten werden. Die Zechen gewähren die verſchiedenſten
Formen von Rabatt, um den Schein einer offenen Baiſſe zu ver=
meiden
. Die Konkurrenz der ausländiſchen Kohle erweiſt ſich im=
mer
erdrückender, es ſoll daher wieder eine neue Taxe auf die
importierte Kohle feſtgeſetzt werden; ähnliche Taxen wurden ſeit
Jahren und ſtets mit geringem Erfolg angewendet.
Die Lage der Schwerinduſtrie iſt ungünſtig. Der Zu=
ſammenbruch
der Loxraine Miniere et Métallurgique iſt ein
charakteriſtiſches Zeichen für, die ernſte Lage der franzöſiſchen
Schwerinduſtrie. Selbſt die widerſtandsfähigſten Betriebe konnten
kaum die Hälfte des Vorjahresertrages erzielen. Das Jahr 1932
war eines der ſchlechteſten, das die franzöſiſche Schwerinduſtrie
bisher erlebte. Der größte Teil der Betriebe bringt, nur mit
Mühe die Herſtellungskoſten ein. Auf einen Aufſchwung iſt vor=
läufig
nicht zu rechnen. Es müßten vorher die allgemeinen
Finanz= und Wirtſchaftsverhältniſſe eine Aenderung erfahren.
Die Kupferpreiſe ſind immer noch ſehr niedrig, die
Preisſchwankungen haben keine Bedeutung. Der Konkurrenzkampf
zwiſchen afrikaniſchen (d. h. belgiſchen) und amerikaniſchen Produ=
zenten
iſt ſchärfer als je. Es iſt offenſichtlich, daß in dieſem Kampfe
die Amerikaner den kürzeren ziehen werden, es könnte vorkommen,
daß New York ſeine Bedeutung als Mittelpunkt des Kupferhan=
dels
verlieren könnte.
Die Zinkpreiſe hauſſieren, nachdem ſie wochenlang eine
große Feſtigkeit erwieſen, was bei der äußerſt kritiſchen Lage be=
merkenswert
iſt. Die Wiederherſtellung des internationalen Zink=
kartells
übte eine günſtige Wirkung auf den Markt aus. Die bis=
her
feſtgeſtellten Modalitäten des Kartells ſind in großen Zügen
den vorherigen ähnlich.
Die Bleipreiſe befinden ſich in ſtarker Hauſſe. Es iſt in=
tereſſant
, daß die rieſigen japaniſchen Käufe ſich erſt jetzt auswir=
ken
. Man glaubt, daß die Hauſſe ſich dauerhaft erweiſen und den
geſamten Metallmarkt günſtig beeinfluſſen wird.
Ebenſo hauſſieren die Zinnpreiſe. Die Zinnvorräte ver=
minderten
ſich im Laufe des Februar um mehr als 1000 Tonnen.
Nach einer langen Stagnierung erfuhr der franzöſiſche Kali=
markt
eine bemerkenswerte Wiederbelebung. Preisänderungen
ſind zwar noch nicht erfolgt, aber eine ſtarke Erhöhung der Nach=
frage
iſt ſchon bemerkbar.
Die Lage des Nitratenmarktes iſt wenig günſtig. Die
Unſicherheit mit den verſchiedenen Währungen übt eine lähmende
Wirkung auf die Geſchäftstätigkeit aus, die ſchon einen Aufſchwung
zu nehmen ſchien.
Die Phosphatenausfuhr iſt im Steigen begriffen. Die
Lage der geſamten nordafrikaniſchen Phosphateninduſtrie, wäre
günſtig, wenn nicht eine ſcharfe Konkurrenz zwiſchen den algeriſch=
tuneſiſchen
und marokkaniſchen Unternehmungen herrſchen würde.
Die marokkaniſchen Phosphate ſind von beſſerer Qualität, daher
auch mehr geſucht. Man will eine Einigung zwiſchen den Geſell=
ſchaften
von Algier und Tunis und dem Office cherifien des phos=
phates
erzielen.
Auf dem Petroleummarkte herrſchte Verſtimmung. Die
Lage iſt durchaus ungünſtig. Der Mißerfolg der Londoner Kon=
ferenz
er wird vielfach geleugnet und der Abbruch der Konfe=
renz
mit der amerikaniſchen Finanzkriſe begründet erhöhte noch
die Verſtimmung. Es ſoll aber nicht ſtimmen, daß wegen der For=
derungen
der rumäniſchen Produzenten, eine Spaltung in der
Konferenz entſtand. Man plant eine neue Konferenz in Paris;
ihre Auſpizien mögen etwas günſtiger ſein, aber die Einſchränkung
der Produktion wird ſie auch kaum herbeiführen können.

Mannheimer Produktenbericht vom 16. März. Weizen in=
länd
., gut. geſund und trocken (7677 Kilo) 21,7521,90 Roggen
inländ. (7273 Kilo) 17,2517,50, Hafer inländ. 15,0015,50,
Sommergerſte 19,2520,25 Futtergerſte 17,7518,00, La=Plata=
Mais 21.00, Soyaſchrot (Mannheimer Fabrikat) prompt 10.25,
Biertreber mit Sack 12,50 Trockenſchnitzel loſe 790. Rohzucker=
melaſſe
5,205,40, Wieſenheu loſe 4,805,20 Rotkleeheu 4.80 bis

Sic Oerſene i. iun Sc e e Dealenicht
nord=ſüdd. (060prozentige Ausmahlung je nach Fabrikat) 2300
bis 25,00, feine Weizenkleie mit Sack 8,00, Erdnußkuchen 11,75 bis
12,00. Tendenz ruhig. Die fortgeſetzte Zurückhaltung des Kon=
ſums
beeinflußt das Geſchäft.
Berliner Produktenbericht vom 16. März. Die Produkten=
börſe
zeigte heute eine gut behauptete Tendenz. Die Angebotsver=
hältniſſe
haben ſich kaum verändert, und nennenswerte Anregungen
lagen nicht vor; ſoweit die Mühlen aber Bedarf zeigten, mußten
die etwas höheren Forderungen bewilligt werden. Am Prompt=
markte
nannte man 0,50 1.00 RM. höhere Preiſe als geſtern, auf
dieſem Niveau war die Umſatztätigkeit aber weiter gering.
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 16. März ſtellten ſich für
je 100 Kilogramm für Elektrolytkupfer, prompt cif Hamburg,
Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die
deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 48.50 RM. Die Notierungen
der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe
verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland, für prompte Lieferung und
Bezahlung) ſtellten ſich für Originalhüttenaluminium. 98= bis
99proz., in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren auf 160 RM., des=
gleichen
in Walz= oder Drahtbarren 99proz. 164 RM., Reinnickel,
98= bis 99proz. 350 RM., Antimon Regulus 3941 RM., Fein=
ſilber
(1 Kilogr, fein) 37.5041 RM.

Obwohl zwar auch zu Beginn der geſtrigen Berliner
Börſe einige Martkgebiete unter Angebot litten und die Kurs=
geſtaltung
als unregelmäßig zu bezeichnen war, herrſchte doch im
großen und ganzen ein freundlicher Grundton. Die feſte Wieder=
eröffnung
des New Yorker Börſenverkehrs machte, einen guten
Eindruck und löſte bei der hieſigen Spekulation zweifellos
Deckungsbedürfnis aus. Die Depoſitenkaſſenkundſchaft war eben=
falls
weiter Käufer, der Ordereingang war aber nicht ſo groß wie
in den letzten Tagen und erſtreckte ſich nur auf Spezialgebiete. Zu
dieſen gehörten im Zuſammenhang mit den Reichsbahnaufträgen
die Montanwerte, außerdem waren aber auch Tarifpapiere kräf=
tiger
erholt, da man neuerdings glaubt, keine Beſorgniſſe betreffs
einer Reviſion der Tarife hegen zu müſſen. Sehr feſt waren außer=
dem
Schubert u. Salzer mit plus 4½ Prozent, bei denen ſich be=
kanntlich
eine Oppoſition gebildet hat, die ſtatt des 5prozentigen
einen 25prozentigen Bonus fordert. Dortmunder Union gewan=
nen
3 Prozent. Niederlauſitzer Kohle 3½ Prozent und Kunſt=
ſeidenwerte
bis zu 2½ Prozent. BEW. ſetzten, ihre Aufwärts=
bewegung
um 2 Prozent fort. Mit Minus=Minus=Minus=Zeichen
erſchienen andererſeits Daimler und Berlin=Karlsruher Indu=
ſtriewerte
. Bei erſteren gingen Zuſammenlegungsverſionen im
Verhältnis von 4:1 um, bei letzteren wirkte die Meldung von der
Dividendenloſigkeit nach und führte zu, einem Abſchlag von 4½
Prozent. Aus demſelben Grunde büßten Kali=Chemie 2½ Pro=
zent
ein. Bei einem Umſatz von 48 Mille gingen Reichsbank=
anteile
um 3 Prozent zurück der Wechſel im Reichsbankpräſidium,
der erwartet wurde und wobei die Börſe mit der Ernennung Dr.
Schachts rechnete, war hierfür aber nicht der Grund. Bei den
Verkäufen an den Aktienmärkten handelt es ſich häufig auch um
Tauſchoperationen gegen Renten, die mehr und mehr in den Vor=
dergrund
rücken. Hoffnungen auf eine baldige Diskontſenkung der
Reichsbank nach dem Amtsantritt Dr. Schachts ſcheinen hierbei
auch eine Rolle zu ſpielen. Im Vordergrunde ſtanden deutſche
Anleihen und Reichsſchuldbuchforderungen.
Bei lebhafter Geſchäftstätigkeit herrſchte an der Frank=
furter
Börſe eine ausgeſprochen feſte Tendenz. Beſonders an=
regend
wirkte die feſte New Yorker Börſe und vor allem die feſte
Haltung der deutſchen Bonds in USA. Beſonders am Renten=
markt
ergab ſich eine ſtärkere Belebung des Geſchäfts, vor allem in
Reichsanleihen; ſo gewannen Altbeſitz bei lebhaften Umſätzen bis
1½ Prozent, auch Neubeſitz ½ Prozent höher, Schutzgebiete um
0.15 Prozent anziehend ſpäte Schuldbuchforderungen über 1 Pro=
zent
gebeſſert. Am Aktienmarkt eröffneten JG. Farben ½ Pro=
zent
höher, gaben jedoch infolge Realiſationen raſch wieder um
dieſen Gewinn nach. Die übrigen Chemiewerte waren ausgeſpro=
chen
freundlich. Stärker belebt waren wieder Montanwerte, da
man aus den Arbeitsbeſchaffungsplänen der Regierung günſtiges
für ſie erwartet. So gewannen Gelſenkirchen / Klöckner ½, Man=
nesmann
½, Phönix ¼, Rheinſtahl ½, Stahlverein 1 Prozent.
Transportwerte ½ Prozent höher. Am Kunſtſeidenmarkt Bem=
berg
3. Aku 13 Prozent gebeſſert. Elektrowerte befeſtigten ſich
unter Führung von Siemens, die 23 Prozent anzogen, auch
Bekula wieder 2 Prozent höher, ferner Felten 1½, Gesfürel und
AEG. je ½, Schuckert 1 Prozent höher. Der Markt für Einzel=
werte
war etwas ruhiger, aber gleichfalls freundlich. Holzmann
1½, Metallgeſellſchaft 11 Prozent höher. Im Verlaufe der Börſe
blieb die Tendenz freundlich. Tagesgeld 4 Prozent. Am
Pfandbriefmarkt waren Frankfurter Hyp. 1. Frankfurter Pfand=
briefbank
9, Meininger Hyp. ½ und Rhein. Hyp. ½ Prozent
freundlicher.
Im Zuſammenhang mit dem bevorſtehenden Wechſel in der
Reichsbankleitung war der Rentenmarkt weiter feſt, wobei man
eine baldige Diskontſenkung erwartet und der Ueberzeugung
Ausdruck gibt, daß eine Annäherung der Rentenkurſe an den
Pariſtand bald erfolgen werde. Anregend wirkte auch die feſte
New Yorker Börſe, ſowie die Befeſtigung für deutſche Anleihen
in USA. Altbeſitz und Neubeſitz /4 Prozent höher. Pfandbriefe
und Stadtanleihen, ſowie Induſtrieobligationen teilweiſe ½ bis
Prozent freundlicher. Am Aktienmarkt war die Kursbildung
nicht einheitlich, JG. Farben im Verlaufe 1 Prozent höher. Von
Montanwerten lagen Harpener, Buderus und Rheinſtahl etwas
höher, dagegen die übrigen teilweiſe ½ Prozent niedriger. Reichs=
bankanteile
gut behauptet.

Berliner Kursbericht
vom 16. März 1933

Mee

Deutſche Ban zu. 1
Disconto=Geſ.
Dresoner Ban1
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordb. Llohzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gumm
Deutſche Cont. Gas

Ne
70.25
61.50
17.50
29.25
18.
32.62:
1o8.5o
43.25
43.25
138.25
114.50

e
Elektr. Lieferung
7. 6. Farbe

Geli. Bergw.
Geſ. f.elektr. Untern
Harpener Bergbau
Soeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kalt Aſchersleben 1
alöcnerwerke
Ko lsw. Chem. Fabr,
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Orenſtein & Koppell

Vee
90.375
124.
68.375
88.75
93.875
71.855
54.25
136.
64.25
82.
75.625
A.36
52.50

Maee
Rütgerswerte
Salzderfurtk Kal
Leonl. Tiet
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.,Nrnb. Maſch.
Baſa l/Lin
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfe:
Hohenlohe=Werte
Lindes Eisma ſch.
VogelTelegr. Draht
Banderer=Werke

Weinverfteigerung in Koblenz.
Die Vereinigung von Weingütern der Mittelmoſel mit dem
Sitz in Uerzig und die Vereinigung von Weingütern der Ruwer,
mit dem Sitz in Trier, hielten in der Koblenzer Stadthalle eine
Weinverſteigerung ab. Von den 24 Fudern verbeſſerter 1931er
Ruwerweine wurden 7 Funder bei einem Fuderpreis von 610 bis
760 RM. zurückgezogen, während bei 5 Fudern kein Gebot erfolgte.
Die übrigen zum Verkauf, kommenden Weine erzielten einen
Durchſchnittspreis von 793 RM. Von 14½ Fudern 1931er ver=
beſſerter
Mittelmoſelweine wurden 4 Fuder zum Durchſchnittspreis
von 777 RM. abgeſetzt, während bei 3 Fudern kein Gebot erfolgte.
Ein Fuder 1930er verbeſſerter Mittelmoſelwein wurde bei 710
RM. zurückgezogen. Von 16 Fudern 1931er naturreiner Mittel=
moſelweine
erhielten 4 Fuder kein Gebot, 1 Fuder fiel aus. 6 Fuder
wurden zurückgezogen, und die übrigen 5 Fuder erzielten einen
Durchſchnittspreis von 1115 RM. Der Tageserlös der Auktion
ſtellte ſich auf 21000 RM.
Piehmärkte.
Darmſtädter Viehmarkt vom 16. März. Aufgetrieben waren
10 Ochſen, 14 Schweine, 146 Kälber, 1 Schaf. Die Preiſe ſtellten
ſich für Kälber auf a) 3136, b) 2530, c) 2024 Pfg. pro Pfd.
Spitzentiere über Notiz. Marktverlauf: Ueberſtand.
Mannheimer Viehmarkt vom 16. März. Aufgetrieben waren
82 Kälber, 44 Schafe, 58 Schweine, 1046 Ferkel und Läufer, zu=
ſammen
1230 Tiere. Preiſe: Kälber b) 3840, c) 3537, d) 30
bis 33; Schafe b) 1826; Schweine nicht notiert; Ferkel bis 4
Wochen (Stück) 1317, Ferkel über 4 Wochen 1922, Läufer 23
bis 26. Marktverlauf: Kälber ruhig, Ferkel und Läufer ruhig,
Schweine nicht notiert.
Frankfurter Viehmarkt vom 16. März. Aufgetrieben waren:
95 Rinder ſeit dem letzten Markt, 855 Kälber, 182 Schafe 498
Schweine. Bezahlt wurde pro Zentner Lebendgewicht: Kälber
b) 3640, c) 3035, d) 2529: Schafe a1) 2427, b) 2023:
Schweine c) 3741, d) 3640 e) 3538. Marktverlauf: Kälber
und Schafe mittelmäßig, geräumt; Schweine mittelmäßig, zum
Schluß abflauend nahezu ausverkauft. Fleiſchgroßhandels=
preiſe
: Ochſenfleiſch 1) 4855, dito 2) 4650; Bullenfleiſch 4650:
Kuhfleiſch 2) 3540 dito 3) 2632: Kalbfleiſch 2) 6070; Ham=
melfleiſch
5562: Schweinefleiſch 5862. Geſchäftsgang ruhig.
Eingebracht waren: 760 Viertel Rinder, 94 Kälber, 25 Hämmel
und 410 halbe Schweine.
Kleine Wiriſchaftsnachrichken.
Im Februar 1933 belief ſich die Roheiſenerzeugung im Deut=
ſchen
Zollgebiet auf 339 888 Tonnen gegen 402 798 Tonnen im
Vormonat. Arbeitstäglich wurden im Februar 1933 durchſchnitt=
lich
12 139 Tonnen erblaſen, d. h. 6,6 Prozent mehr als im
Februar 1932. Im Februar 1933 waren von 153 (im Januar
153) Hochöfen 45 (46) in Betrieb und 39 (37) gedämpft.
Zu den Gerüchten, daß die BEW. (Bank elektriſcher Werte)
ihr geſamtes ELG.= (Elektrizitätslieferungsgeſellſchaft) Paket ver=
kaufen
will, wird uns von der BEW. erklärt, daß dieſe Nach=
richten
nicht den Tatſachen entſprechen. Es werden weder Ver=
handlungen
in dieſer Richtung geführt, noch iſt beabſichtigt, ſolche
Verhandlungen einzuleiten.
Der AR. der Rheiniſchen AG. für Braunkohlenbergbau und
Brikettfabrikation, Köln, nahm geſtern zu dem Angebot der AG.
Roddergrube auf Abſchluß eines Dividendengarantievertrages
Stellung und ſchlug noch einige Aenderungen vor. Die Mehrheit
beſchloß der ao. GV. am 31. März die Annahme des Angebots zu
empfehlen.
Die Vereinsbank Worms e G. m. b. H. erzielte im abge=
laufenen
Geſchäftsjahr einen Reingewinn von 81 311 (108 689)
Reichsmark. Abſchreibungen auf Mobiliar und Hauskonto wur=
den
in Höhe von 4649 (7689) RM. vorgenommen. Zur Vertei=
lung
gelangt eine Dividende von 4 (5) Prozent. GV. am
23. März.
Die GV. der Eichbaum=Werger=Brauereien AG., Worms, ge=
nehmigte
den Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1931/32 und ent=
laſtete
die Verwaltung. Aus 311 324 RM. Reingewinn gelangen
3 (5) Prozent Dividende zur Verteilung. Neu in den AR. ge=
wählt
wurden Dir. Kamert=Mannheim und Bankdir. Jüdel=
Mannheim.
Bankdirektor Dr. h. c. Wilhelm Kleemann wird in abſeh=
barer
Zeit aus dem Vorſtande der Dresdener Bank ausſcheiden.
Er dürfte jedoch der Genoſſenſchaftsabteilung der Dresdener Bank
dadurch erhalten bleiben, daß Dir Kleemann vorausſichtlich den
Vorſitz im genoſſenſchaftlichen Beirat der Dresdener Bank über=
nehmen
wird.

Deviſenmarkt
vom 16. März 1933

Mie
g1.53
35.16 25.24
62.21 (82,43
(. So1
(.241
5.66
13.182
2.268
2.01
14.84 19.883
3.503
1.65
65.321
110.98
77.0

e 54.375 Helſingfors 203.50
Wien 33.50
Prag e 42. Budape

Sofig. 138. Solland
54.50 Eslo 29.375 Kopenhagen 83. 9. London 25. Buenos=Aires 11 Pap. Peſv New York 85. Belgien 32.50
Stalien 78.
Paris

Währung
100 finn.M.)
100 Schilling
100 Tſch. Kr.
100 Pengö
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
Stocholm 100 Kronen
1 L.Stg.
1 Dollar
100 Belga
100 Lire
100 Franes

Rridt
348.45

2.047
76.42
0.82.
4.181
58.74
21.48
16.535

Rie Währung GeId‟ 6.3991 6.411
Schweiz 100 Franken!
100 Peſetas f 1.37 48.55 Spanien
Danzig 100 Gulden Japan 1 Yen 0.899 2.053 Rio de Janerolt 1 Milre. 0.239 169.58 189,92 Jugoſlawien 1 100 Dina: 5.554 73.98 74.12 Portuga!
00 Esendos 13.16 64./4 64.56 Athen 100 Drachm. 2.3581 76.58 Iſtambu t türk. s 2.00e 14.46 14.50 Kairo. lägypt. 4 ſt 0.827 Kangdo 1eanad. Doll. 3.49 4.1891 Uruguay Goldpeſo 1.643 58.86 Jsland. 100 isl. Kr ſe 65.18 21.52 Tallinn (Eſtl. 100 eſtl. Kr. 11o.59l* 16.575
Riga 100 Lats 76.921

Darmſtädter und Nationalbank Darmſtadt, Süagle
Frankfurter Kursbericht vom 16. März 1933.

wrätticher Bank

Steuergutſcheine
fällig 1. 4. 34...
1. 4. 35...
1. 4. 36....
1. 4. 37...
1.4. 38...
6% Dtſch. Reichsanl
b.271
½2%Intern.
60 Baden ..
69Bahern....
62 Heſſen .v. 29
6% Preuß. St. v. 28
6% Sachſen v. 2
62 Thüringen v.2
Dtſch. Anl. Auslo=
ſungsſch
. F, Ab=
löſungsanl
..
Dtſche. Anl. Ablö=
ſungsſch
. (Neub.
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe

6% Baden=Baden.
68Berlin ...v. 24
6% Darmſtadt
68 Dresden.v. 2e
8 Frankfurt a.M.
Schätze v. 2.
62Main;
68 Mannh ziv. 27
690 Münche .v. 291
6% Wiesbaoen v. 28
6% Heſſ. Landesbi.
2. Goldoblig.
2 % Heſ.Landes=
Hhb.=Bk.=Liquid.
47 %, Kom.=Obl.

79.5
82.5
82.25
98.5
811,
75

7.15

75

69.5
76

85.5
73.5

DMee
Pfd.=Anſt. G. Pf.
Goldoblig.
60 Landeskomm.,
Br. Girozentr. für
Heſſ. Goldobl. R.11
R.12
6% Kaſieler Land. Goldpfbr.
6%Naſ. Landesbk.
5½% Liqu. Obl.
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
AuslSer. 1
SerIfl
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
6% Berl. Hyp.Bk.
4 %0 Ligu.=Pfbr.
2 Frkf. Hhp.=Bk.
Lig. Pfbr.
Golboblig.
30 Frki. Pfbr.=Bk.
Lig.=Pfbr.
62Mein, Hhp=Bi.
. Lig. Pfbr.,
6% Pfähz.Hyp.=Bi.
Lig. Pfbr
GSRhein.Hyp.B
½%o Lig. Pfbr.
Goldoblig.
Südd. Bod.=
Cred.=Bank
% Lig. Pfbr.
62 Württ. Ghp. B.
6% Daimler=Benz
% Dt. Linol.Werke
8%0 Mainkrw. v 281

76

39.5

86.5
88

G7
N.5

9.25

W
6%Ver.Stahlwerke
8% Voigte Häffner
J. G. Farben Bond=
5% Bosn. L. E.B.
L.Inbeſt.
5% Bulg Tab. b.02
20. Oſt. Schätze
42 Oſt. Goldrente
5% vereinh. Rumän
42 Türk. Admin.
1. Bagdadl
Bollanl.
% ungarn 1913
1914
Goldr.
1910
½Budp. Stadtan!
4½ Liſſabon
4 22 Stockholm
Aktien
Alg. Kunſtziideunn
A. E. G.
AndregeNoris Bahn
Aſchaffba. Brauereil
Zellſto
Bemberg, J. P....
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen.
Cement Heidelberg
Karlſtadt.
J. G.Chemie Baſel
Chem.Werke Albert
Chade ........."
Contin. Gummiw.

73.75
78.5
107.75

*
6.8
10.25
5.5
4.5

A.
38
80

38.75
32

2r
44.25
117
59.75
62.5
1a8
130.25

NContin. Linoleum.
Daimler=Benz..
Dt. Atl. Telegr.
Erbö
.
Dt. Gold= u. Silber
ſcheide=Anſtalt!
Linolwert.Berl
Dortm. Ritterbräu
Dhckerho) & Widm
Eichbaum=Werger
Eleltr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Eſchw. Berawe!
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
7.6.Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter
Felt. & Gui legume
Frankfurter Hof.
Gelſenk. Bergwert.
Geſ.f.elektr. Untern
Goldſchmid Th..
Gritzner=Kahler...
Grün SBilſinger.
Hafenm ühle Frlft.
Hammerſen (Osn.)
Hanaue: Hofbrauh.
Hanfwerke Füſſen=
Harpener Vergbau
Henninger Kempf.
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer..
Hochtief Eſſen 89.75
Horzmann, Ph.
3lſe Bergb. Stamm
Genüſſe
60J. Junghans .....
1Kali Chemie .....
Aſchersnehen

28.5
104,5
1171.75

38

36.5
68.25
89.5

32
66

32
44
8.75
54
415.75
25
95
135.5

36.5 ſKlein, Schanzlin
Klöcknerwerke ....
128 Knorr C. H..... ..
Lahmeyer & Co. ..
Laurahütte .....
Lech, Augsburg..
Köwenbr. Münch.
Lutz,Gebr. Darmſt.
Maink.=W. Höchſt.
Mainz.Akt.=Br.
MMannesm.=Röhren
(Mansfeld. Bergb.
Metallge), Franki
Miag. Mühlenbau.
MontecatiniMaild.
124.25 MotorenDarmſtadt
lSberbedar
BhönxBergbau.
Reiniger, Gebbert.
Rh. Braunkohlen.
Glektr. Stamm
Stahlwerte.
Riebeg Montan.
Roede: Gebr.
MRütgerswerle.
Salzbetfurtl Kali
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind.
Schramm, Lackfbr.
lSchrifta, Stempel
Schucker:, Elektr.
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemen? & Halske.11
Südd Zucker=A. 6.
Tellus Bergbau...
Thür. Liefer.=Geſ.
Tietz Leonhard ...
lunterfranken .....
Ber. Stahlwerfe:

82.75
168
132.75

222.5
5s
27.5
40.5

1 20
42.5
54
97.5
86.35
41.75
54
201.75
163
35
50
86.75
71
154.,5
160

Wie
Boigt & Haeffner. 29.25
Bahß & Frehztag.. 3.8
Weſteregeln Kali
Zellſtoit Waldhof
Memel.
5
Allg. Dt. Crediran/ 52.25
Badiſche Bank.
112
Bk. f. Brauinduſtt
Baher. Hyp. u. 2
Berl. Han=elsge 92.5
Shpothelb!
Comm. Privatb.) 53
Dt. Ban jund Disc.! 70.25
Dt. Eff. u. Wechſ
Dresdner Bant. 61.5
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Reichsbank=An 137,75
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Allg. Lokalb. Kraftn
726 Dt. Reichsb. Vzgl 97.5
Hapag.
187,
Nordd. Llohzd:
181,
Südd Eiſenb.:G
41
Allianz u. Stuug
Verſicherung.
Verein. Verſ.
Frankona Rück=u. Wl120
Mannheim. Verſich.! 20
11
Otavi Minen..
SchantungFantels 37

[ ][  ]

Seite 12 Nr. 76

Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Heute Freitag Erstaufführung

Ein Ton-Film von der deutschen Heide, dem deutschen
Menschen, ein wahrer deutscher Heimat-Film.

M iok

Hente und folgende Tage
Greta Garbo
in

Noch einige Tage
zu bedeutend ermäßigten Preisen
Lische Hauin
Der König der Diebe

Ein sensationeller und spannender
Kriminal-Tonfilm
Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr

Freitag, 17. März 1933
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Das populärste Lied von Hermann Eöns,
dem unsterblich. Sängerder Heide, als Leitmotiv

Die Welt der Heide, die nur wenige kennen, wird lebendig. Im Morgensonnenschein sieht
man ihr Erwachen, in Mittagsglut liegt ihre Schönheit und im Abenddämmern ziehen ganze
Rudel Hochwild vorüber, sieht man kämpfende Hirsche, sich ihren Platz streitig machen.
Vor diesem herrlichen Hintergrund spielt eine ergreifende Handlung, die ins Jägerleben spielt.

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Sämtliche Vergünstigungen, Ehren-
und Freikarten aufgehoben.
Man bittet nach Möglichkeit die
Nachmittagsvorstellungen zu
berücksichtigen.

Ein herrlicher Film, dessen Zauber sich niemand entziehen kann.
In den Hanptrollen:
Camilla Spira Peter Voss Th. Loos Fritz Kamperz
Paul Beckers Karl Blumme u. a.
Dazu das hervorragende Beiprogramm.
Beginn: 3.45, 6.00, und 8.20 Uhr.
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17. März 1933

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ruht
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1½ Stunden Lachen ohne
Unterbrechung über:
Siegfr. Arno. Lueie Englisch
Um eine Hasenlänge
Was tut man nicht alles aus
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Heute Freitag, den 17. März Premiere
der großen Zanber-Revue
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Karten von 0.80 zu. Vorverk.: Verkelrs.
büro und de Waal, Tel. Bestell. 389.

Freitag, 24. März,20 Uhr

Violin-Abend
Elisabeth Dieffenbach
am Flügel:
Elsbeih Fink
Karten: Mk. 2.00, 1.50, 1.00,
Schüler Mk. 0.50
Chr. Arnold, Musikhaus
am weißen Turm. (3700

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Rheinstr. 22 (früher Danatbank). Tel. 340

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Mittwoch, den 22. März, u. Donners=
tag
, den 23. März d. J., jeweils nach=
nittags
von 35 Uhr, Verſteigerung
der bis Ende Februar verfall. Pfänder:
Brillanten, Gold= und Silberwaren,
Uhren, Herren= und Damenkleider,
Wäſche, Photoapparate, 1 Schreib=
(3710
maſchine (Adler) uſw.
Darmſtadt, den 16. März 1933.

Städtiſches Leihamt.

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der Berufsorganiſation der Behördenangeſtellten

am Sonntag, den 19. März 1933, vormittags 10½ Uhr,
im großen Saale der Krone, Schuſtergaſſe 18.
Es ſpricht Verbandsleiter Dr. Imhof=Berlin:
Der Ruf nach Gerechtigkeit
Zur Teilnahme ladet alle Behördenangeſtellten ein
Reichsverband der Büroangeſtellten und Beamten e. B.
(chriſtl. national/ Ortsgruppe Darmſtadt. (3708

Wieder frisch eingetroffen
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1 Pfund 25
Blut
1 Pfund 25 3
Doppeiblut
1 Pfund 30
Ohne Kerne
1 Pfund 359

3 Pfund 50
3 Pfund 659
3 Pfund 659
3 Pfund 809
3 Pfund 95

Citronen

1 Stück . . . . . . . . von 2d an
Valenciagarten MIR
Luisenplatz 1 3740) Telephon 2941

Zwangsverſkeigerung.
Termin: Freitag, den 24. März 1933, nachmittags 3½ Uhr,
auf dem Ortsgericht in Roßdorf.
Hrundſtücke: Grundbuch für Roßdorf, Band 5, Blatt 586:
Flur 1 Nr. 680, Grabgarten Kiesgaſſe, 62 qm.
Schätzung: 90. RM.
Flur 1 Nr. 679: vo, Hofreite daſelbſt, 104 qm.
Schätzung: 4000. RM.
Eigentümer:
1. Dorothea Koop, geb. Friedrich, Ehefr. d. Georg Koop,
2. Hermann Koch,
3. Georg Koch III.,
4. Margarete Seidel, geb. Koch, Ehefrau des Joſef
Seidel, als Geſamtgut der beendeten Errungen=
ſchaftsgemeinſchaft
vor der Auseinanderſetzung,
auch Geſamtgut der Erbengemeinſchaft.
Die Verſteigerung erfolgt zum Zwecke der Aus=
einanderſetzung
.
Die Bekanntmachung vom 7. März 1933 iſt ungültig.
Darmſtadt, den 12. Oktober 1932.
16. März 1933.
Heſſiſches Amtsgericht.
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Einträge in das Handelsregiſter, Ab=
teilung
A: Am 6. März 1933 hinſicht
lich der Firmen: 1. Bahnhofhotel Eli=
ſabeth
Maaſſen, Darmſtadt: Die Firma
iſt erloſchen. 2. Johannes Benz Xl.,
Arheilgen: Geſchäft ſamt Firma iſt auf
Karl Johann Auguſt Benz in Arheil=
gen
übergegangen. Am 7. März 1933
hinſichtlich der Firma: Jacob Eyſen=
bach
, Eberſtadt: Geſchäft ſamt Firma iſt
nach dem Tode des Kaufmanns Hein=
rich
Eyſenbach auf deſſen Erben über=
gegangen
, nämlich unter anderen:
deſſen Witwe Gertrude geborene
Seibel in Eberſtadt, 2. Heinrich Eyſen=
bach
, Kaufmann daſelbſt, beide als per=
ſönlich
haftende Geſellſchafter. Die
Geſellſchaft (Kommanditgeſellſchaft) hat
am 13. Januar 1932 begonnen. Zur
Vertretung der Geſellſchaft ſind die bei=
den
perſönlich haftenden Geſellſchafter
nur gemeinſchaftlich befugt. Es ſind
zwei Kommanditiſten vorhanden.
Die Prokura der Heinrich Eyſenbach
Ehefrau Gertrude geborenen Seibel iſt
erloſchen. Am 13. März 1933 hin=
ſichtlich
der Firma: Zigarren=Schmidt,
Inh. Wilhelm Schmidt, Darmſtadt: Ge=
ſchäft
ſamt Firma iſt auf Ludwig See=
ger
in Darmſtadt übergegangen. Die
Firma iſt geändert in: Zigarren=
Schmidt, Inh. Ludwig Seeger. Neu=
eintrag
am 13. März 1933: Firma:
Schuhhaus Mercedes Julie Traub,
Darmſtadt. Paul Traub, Kaufmann
in Darmſtadt, iſt zum Prokuriſten be=
ſtellt
. Inhaber der Firma: Julie
geborene Hirſchheimer, Ehefrau von
Kaufmann Paul Traub in Darmſtadt.
Darmſtadt, den 15. März 1933.
Amtsgericht Darmſtadt. (3725

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Erbacher

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des Kreisamts Darmſtadt und den
Bekanntmachungen des Polizeiamts
Darmſtadt.
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halt
, 1 Herrenmantel. 1 Herrenfahrrad,
1 Doublé=Trauring 1 Handtaſche mit
Inhalt, 1 Karton Oſterhaſen, 1 goldene
Damen=Armbanduhr, 2 woll. Basken=
mützen
1 leeres Portemonnaie 2 ein=
zelne
Handſchuhe, 2 Taſchenmeſſer eine
Zahnbürſte, 1 Broſche 1 ſchw. lackierter
Blechkaſten 4 Handtaſchen. 1 Armband,
1. Gummiknüppel. 1 Perlenhandtäſch=
chen
, 1 Bund Schlüſſel. Zugeflogen:
1 Kanarienvo; I.

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bevorstehende Gastspiel
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werden berücksich-
Atigt. Telefonische Bestel-
Jungen seitens des Zirkus be-
dürfen
schriftl. Bestätigung
Die Aufnahme und Ver-
rechnung
von Inseraten
für das Zirkus-Programm
erfolgt selbständig durch
Herrn P. Pfläging ohne
Haftung der Direktion.