Darmstädter Tagblatt 1933


06. März 1933

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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierie Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Montag, den 6. März 1933.
Nummer 65
196. Jahrgang

irmma beliesele in geſe Danſodl zu Recgeich.
FinanzAnzelgen 38 Reſchepfg. Relamezelle (92 mm
breit/2 Reſchtmark Anzelgen von auswärte 3s Reſchspfg.
FnanzAlnzeigen 80 Reſchepfg. 92mm breite Rellemes
eite 300 Mſchemat. Ae Preiſe in Reſchenar
ſt Dollar 4.20 Mark). Im Falle, höherer
Gewall, wie Krieg, Auffuhr, Sireil uſw. erſiſcht
ſede Verpfiſchtung auf Erfüllung der Anzelgene
aufträge und Leſtung von Schadenerſatz. Beil
Konhurs oder gerſchtiſcher Belireibung fäſlt ſeder
Nabatt weg. Bankkonto Deuiſche Bank und Darme

Mehthen ſar die Maonnie Momſemtation.
Ueber 53 Prozent des deutſchen Volkes für Hindenburgs Kabinett der Nationalen Sammlung.
Außerordentlich hohe Wahlbeteiligung. Starker Erfolg der Nationalſozialiſten. Katholiſche
Parteien behauptet. Rückgang der Linken. Der Weg frei zu ſachlicher Arbeit.

Das vorläufige amkliche Endergebnis.
Um 3.25 Uhr nachts wurde ein vorläufiges amk=
liches
Endergebnis bekannk gegeben. Danach
wurden insgeſank 39 316 873 güllige Stimmen ge=
genüber
35 379 011 bei der lehten Reichskagswahl
von 6. November 1932 abgegeben. Die Skimmen
und Mandake verkeilen ſich auf die einzelnen Par=
keien
wie folgl:

5. 3. 33. 6. 11. 32. Mandate: Naſtz. 17 205 823 (11 705 250 ze 10g Kau. 1 176 505 ( 7231 4 4041 tanfil znd. 4845 379 (5970 833) 81 (100) Zellun 121 161 ( 4228 322). 13 70) Schwwk. 3 132 595 ( 3061 626) 52( 52) Bayr. Bpl. 1072 893 (1081 595) 19(. 20) OpP. 432 105 ( 659 1a9 Cht. 50z. 384 116 ( 412 79 Staalsp. 333 481 ( 331 871) 51 2) 9k. Bauern 114 231 ( 124. 154) Hannov. 47 723 ( 63 39 Würkk. W9. 83 828 ( 105 1e 1(. 2).

Die Deutſche Volksparkei, Chriſtlich=Sozial. Volks=
dienſt
und Hannoveraner erkalten zuſammen 8 Man=
dake
gegenüber 20 im leklen Reichskag.
Der neue Reichslag wird insgeſamt 647 (584)
Abgeordneke aufgeiſen.
Die Regierung der Nationalen Konzentration, die der Reichs=
präſident
am 30. Januar berufen hat, und der er die Auflöſungs=
vollmacht
für den alten Reichstag mit auf den Weg gegeben, hat
die Wahlſchlacht gewonnen. 52 Prozent aller Stimmen ſind für
die Nationalſozialiſten und die Kampffront Schwarz=Weiß=Rot ab=
gegeben
, und da ja auch Deutſche Volkspartei und Chriſtlich=
Sozialer Volksdienſt über 2 Prozent der abgegebenen Stimmen
auf ſich vereinigten, ſo weiſt der neue Reichstag eine ſtarke aus=
geſprochen
nationale Mehrheit auf. Wir haben kaum jemals einen
Reichstag mit ſo klaren Mehrheitsverhältniſſen gehabt, ein Er=
gebnis
, das im Intereſſe einer ruhigen politiſchen Entwicklung
unbedingt erfreulich iſt. Solange die gegenwärtigen Regierungs=
parteien
zuſammenhalten, ſind alle die parlamentariſchen Kunſt=
ſtückchen
, die wir in den letzten Jahren immer wieder exerzieren
mußten, nicht mehr nötig. Das Wahlergebnis des 5. März iſt
ſomit in erſter Linie ein ſtarker Erfolg des Reichspräſidenten,
deſſen Politik vom deutſchen Volk ein ſehr deutliches Vertrauens=
votum
erhielt. Auch in nationalſozialiſtiſchen Kreiſen wird man
ohne weiteres zugeben, daß der ſtarke Auftrieb, den die nationäl=
ſozialiſtiſche
Bewegung abermals erhielt, in erſter Linie auf die
Berufung Hitlers zum Reichskanzler zurückzuführen iſt. Die rund
17 Millionen nationalſozialiſtiſcher Stimmen bedeuten einen ganz
außerordentlichen, wohl über die meiſten Erwartungen hinaus=
gehenden
Erfolg. Weniger hat die Kampffront Schwarz=Weiß=Rot

die Erwartungen erfüllt, die man auf ſie geſetzt hat. Sie hat trotz
der außerordentlich populären Kandidatur Herrn v. Papens nur
etwa den alten deutſchnationalen Beſtand gehalten. Die Deutſche
Volkspartei hat gegenüber den November=Wahlen wieder erheb=
lich
verloren, iſt aber immerhin doch noch nicht ganz wieder auf
dem Tiefſtand vom Juli v. J. angekommen. Aber die Verſchie=
bungen
im Kräfteverhältnis der Parteien der Nationalen Kon=
zentration
zueinander ſollten kaum eine weſentliche Rolle ſpielen,
nachdem vor den Wahlen ja immer wieder betont worden iſt,
daß es ſich diesmal nicht darum handele, für die eine oder andere
Partei einen Wahlerfolg davonzutragen, ſondern einzig und allein
darum, eine zuverläſſige Mehrheit für die vom Reichspräſidenten
berufene Regierung der Nationalen Konzentration zu bekommen.
Jetzt iſt der Weg für poſitive praktiſche Arbeit frei, nachdem die
parlamentariſchen Hemmungen, die bisher beſtanden, gefallen,
Wir hoffen im Intereſſe des deutſchen Volkes, daß die Männer,
welche die ſchwere Verantwortung für unſer politiſches und wirt=
ſchaftliches
Schickſal übernommen haben, die Erwartungen er=
füllen
, denen ihre Wähler am 5. März mit dem Stimmzettel

Ausdruck gegeben haben. Während wir mitten darinſtehen im
Kampf um unſere außenpolitiſche Freiheit, ringen wir im Innern
mit ſchwerſter wirtſchaftlicher Not, die ja durch Wahlen nicht zu
beſeitigen iſt. Jetzt muß die zielbewußte ſachliche Arbeit einſetzen=
A.
auf die das deutſche Volk ſchon ſo lange hofft.
Das vorläufige
preußiſche Landkagswahl Ergebnis.
Berlin, 6. März.
Die Wahlen zum Preußiſchen Landtag haben nach dem vor=
läufigen
amtlichen Beſcheid folgendes Ergebnis: NS. 10 330 186
Stimmen, 207 (162) Sitze, S. 3952 404, 79 (93), K. 3 131 470, 63
(57), 3. 3 367 696, 67, SWR. 2 158 400, 43 (31), DVP. 241 636,
3 (7), SP. 164 520, 3 (2), Ch. 215 286, 4 (2), Hann. 50 559, (1),
Sonſtige 444 900; insgeſamt 23 643 683 Stimmen, 475 Sitze.

Das beſſiſche Ergebnis.

Kreiſe,
Provinzen,
Heſſen. Nation.. SPD. KPD.
3 Zentr.
4 Lapf=
front
.
Schwarz=
Weiß=
Rot
5 DBP. Deutſche
Staats=
Partei
8 Chriſtl.
ſozialer
Volksd.
(Ev.)
9 Deutſche
Bauern
10. Sonſtige Darmſtadt . 18 078 27 683 10 170 4863 3 502 2987 888 1713 23 38 022 27 929 11532 4610 4227 4608 647 1883 Bensheim.. 20 166 6 843 6 229 9993 1024 518 194 563 * 15 033 7154 6 819 8 950 928 906 141 682 Dieburg. . . . 20 150 8 119 1272 7118 156 274 111 283 20 16 928 8 004 5 244 6 620 464 438 80 229 Erbach.. 19 101 5 787 2 535 1053 541 310 185 134 16 210 6014 3 160 959 492 526 114 216 Groß=Gerau". 17 387 10 615 8859 2670 582 616 269 382 31 13382 9744 10 084 2577 614 859 266 370 Heppenheim. 11016 1206 5286 10 152 357 227 168 184 21 8061 3 785 5832 9 166 331 430 1924 182 Offenbach 37 036 36 633) 22 055 20 028 2 066 1710 1246 1011 25 627 34 499 24 254 18 686 2371 3 059 910 1327 Gießen ... 37 315 15 844 3885 1227 3122 1457 510 830 29 628 16 277 5075 1282 3248 2149 492 910 Alsfeld. 18 646 2683 461 961 662 334 89 92 16 123 3 365 955 951 573 515 120 Büdingen .. 19 343 4139 1708 313 715 184 z 117 16 256 4 662 2 752 277 674 671 105 159 Friedberg 2223 15 832 1287 5 538 1960 972 405 634 21861 15 107 66688 5 764 2057 1514 389 738 Lauterbach 14998 1618 281 681 728 667 31 13 154 1665 601 704 714 1024 70 Schotten .. 11836 1 769 407 107 519 139 61 12 896 2114 778 77 493 223 132 Mainz.... 41531 25 014 15 585 25 063 3 528 1513 131 1208 29 191 24 193 16 603 24 458 3 204 2551 1163 1331 Alzey 11592 4093 1098 1387 1207 328 514 155 12 111 4 391 1445 4199 815 566 471 222 Bingen. 10 789 3 540 1670 10113 1245 188 173 413 7015 3 703 2050 9 623 840 766 384 229 Oppenheim. 16 874 1374 970 6 418 1149 220 266 135 14 136 4894 1380 6 337 753 379 248 223 Worms. 30 201 13291 6 725 9811 1904 2080 916 560 z0 24 089 13 389 109 9122 1922 2957 453 982 Starkenburg .... 173 231 99 946 59 406 55 877 8538 6672 2 775 4556 175 133 261 97 129 66 925 51 571 9 433 10 826 2 282 4880 Oberheſſen.. 133 361 42 185 11024 8827 7 706 1053 1213 1805 109 713 43 190 16 829 9057 7 759 6 098 1083 2119 Rheinheſſen". 113 987 50 312 26 048 55 762 9033 4629 2884 2581 74 86 542 50 480 28 580 53 739 514 7212 2719 2 987 Heſſen: Geſamt. 120582 192 143 96178 120 466 25 267 15 354 6 872 8942 334 329 521 190 799 112334 114 365 24 726 24 134 6084 9995

Als Vergleichsziffern darunter die Ergebniſſe vom 6. November 1932.
Am 6. 11. 32 zählte man in Heſſen insgeſamt etwa 4800 zerſplitterte Stimmen.

Groß=Mainz: NS. 33 262 (23 185), S. 21805 (20928). K. 13 512
(14 152), 3. 18 790 (17 993) SWR. 3001 (2803), DVP. 1423
(2388), SP. 1061 (4100), Ch. 1144 (1251).
Worms: NS 13655 (10473), S. 7574 (7008), K. 5186 (5255).
3. 3560 (320), SWR. 912 (1034) DBP. 1435 (048), SP. 376
(288), Ch. 655 (698), DB. 3 ().
Gießen: NS. 11571 (8905), S. 4353 (4529), K. 1700 (1970),
3. 1036 (1074), SWR. 1932 (2095), DBP. 331 (1478), SP. 370
(333), Ch. 373 (434), DB. 11 (22).

Bad=Nauheim: NS. 3075 (2363), S. 892 (951), K. 392 (540),
3. 495 (547), SWR. 438 (546), DVP. 142 (263), Ch. 137.
(194, SP. 72 (66.
Friedberg: NS. 3322 (2358), S. 1603 (1633), K. 598 (844), 3. 539
(526), SWR. 413 (412), DVP. 304 (448), Ch. 205 (190),
SP. 166 (139).
Alsfeld: NS. 2134 (1879), S. 754 (882). K. 156 (190), 3. 98
(91), SWR. 198 (134), DBP. 113 (211), Ch. 18 (40),
DB. 1 0).

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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 6. März 1933

Wahlkreis Nation.. SPD. KPD. Zentr.
und
Bahr.
Volkspt. Kampf=
front

Schwarz=
Weiß=
Rot DVP. Deutſche
Staats=
partei
Chriſtl.
ſozialer
Volksd.
(Ev.) Deutſche
Bauern Sonſtige 3 4 5 9 10 Oſtpreußen 697 600 179 978 107 087 80 794 139 283 8 827 5 209 15 604 568 Berlin ..
.. 423 372 211 957 148 276 79 902 153 551 14 886 5924 15 299 397 652 286 950 383 115 60 060 115 839 6 761 16 454 6 383 Potsdam II .. 269 294 284 459 450 793 49 603 105 397 6 493 12 917 5 117 485 164 260 977 225 419 65 727 177 605 15 536 30 796 7 724 143 301 Potsdam I. 341 901 267 563 272 214 53 700 179 243 20 157 22 457 6 222 383 969 272 739 239 962 37 260 154 070 10 282 11 220 7 249 243 Frankfurt an der Oder .... 414 189 285 661 287 154 32751. 155 391 12 387 11 188 6 547 549 838 185 579 74 102 59 303 110 087 6 951 5 367 5 049 Pommern. 389 043 207 611 104 197 56 606 118 973 12 652 5 902 5 301 602 398 176 376 82 442 12 453 184 614 7 153 5 254 6 351 Breslau". 424 877 195 190 119 204 12 042 203 730 10 779 5 655 7 030 587 496 225 419 96 255 155 912 83 526 3 904 8 857 9 258 407 Liegnitz 440 743 251 723 114 808 163 599 84 185 6 908 5 833 9 934 407 710 161 440 50 353 48 654 68 750 4 606 4 419 8 317 Oppeln 290 397 181 578 68 065 49 183 68 318 7 965 5 861 8 746 337 075 53 819 72 097 252 016 58 469 1897 2 655 1840 Magdeburg". 178 319 60 727 112 354 238 613 53 429 2 818 1 314 2 085 197 824 290 692 111 200 19 271 112 087 12 368 6 337 3 027 11 Merſeburg 383 507 305 119 130448 18 458 104 146 20 465. 7 755 3090 417 666 147 541 193 465 13 810 106 677 11 056 5 810 3 999 523 Thüringen 281 284 157 208 220 755 12 229 100 892 17 224 6 887 3 670 668 237 272 161 214 439 58 268 162 984 21 468 10 041 6 388 768 601 13 Schleswig=Holſtein .. 472 813 275 206 248 106 56 086 91 948 35 315 9 957 6 604 533 493 222 631 107 415 10 274 101 624 13 208 7 897 7 118 237 270 Weſer=Ems. 431 989 233 530 125 353 9717 96 954 20 294 11 449 7 799 382 434 180 855 72 819 148 636 97 473 20 458 8 134 8 998 222 3 272 1. Oſt=Hannover.. 268 916 183 091 86 785 150 745 91 388 30 372 9 592 9399 354 812 128 709 49 028 8 327 73 616 7 902 3 607 262 27 136 Südhann.=Braunſchweig .. 251 432 136 950 60 836 7775 70 906 12 149 4 316 16 616 821 353 491 94 710 57 869 96 766 16 663 8 195 6 119 253 15 818 Weſtfalen=Nord. . . . 484 845 369 823 127 528 55 968 88 825 26 290 7984 7 363 527 896 236 664 162 355 434 524 103 523 18 684 4124 25 511 609 302 18 Weſtfalen=Süd.. 307 871 233 528 218 086 439 631 98 474 26 899 3 529 27 075 529 541 259 644 264 251 352 257 102 170 15 921 7 908 36 736 416 19 Heſſen=Naſſau ... 357 484 240 470 333 598 332 010 89 907 21 170 6 455 40 763 775 974 294 613 141 258 219 087 76 309 26 215 16 523 21 621 468 241 Köln=Aachen ... 596 200 291 848 194 446 202 849 72 411 42 425 12 753 21 502 396 216 158 736 188 051 472 824 74 921 18 251 3 715 5 272 625. Koblenz=Trier. 199 102 168 289 221 122 449 879 59 888 26 075 3 588 5 153 283 065 52 118 44 298 301 020 44 571 7 091 1 476 2 311 712 Düſſeldorf=Oſt.. 166 154 60 848 60 987 291 648 37 492 11 418 1448 2 816 505 737 142 345 303 941 265 674 91 556 17 685 5 110 19 220 183 1118 Düſſeldorf=Weſt. 324 505 138 473 340 571 247 030 85 988 29 034 3 388 19 459 397 021 102 003 174 641 343 086 90 192 9931 2 452 8 269 12 793 Oberbayern=Schwaben . . . 244 270 96 661 227 620 331 336 70 291 15 523 1841 8 561 632 705 216 005 108 154 448 798 66 765 6 472 4 130 6 346 56 078 Niederbayern" . 321 646 194 711 152 741 463 645 57 252 9 997 3 843 6 553 281 072 67 113 37 192 269 902 14 208 3 270 1 425 964, 41 981 Franken 110 305 63 374 56 009 281 447 13 576 5 673 2 130 1 678 719 692 305 876 78 798 354 193 85 366 5 201 9 608 14 952 3 474 27 Pfalz. 521 884 289 202 121 103 349 505 94 825 11055 7 326 17 827 273 581 98 404, 53 150 133 402 14 542 7 696 12 116 4 187 207 228 124 86 544 69 1I: 120 876 9 828 3 102 Dresden=Bautzen= 538 330 350 683 164 997 24 103 94 656 30 639 14 784 16 295 547 417, 378 825 328 952 189 909 21 486 90 850 45 702 16 877 14 370 Leipzig 364895 274/137 158 880 9 489 57 149 18 144 18 805 7 845 300 420 263 027 273 008 175 865 8 997 60 969 28 151 11 033 7 335 A Chemnitz=Zwickau". 614 084 260 888 203 050 7 750 66 353 11001 7 648 25 411 375 649 493 239 253 313 242 604 7 019 57 922 15 898 6 977 24 590 Württemberg. 661 631 231 674 144 266 279 627 80 218 10 888 33 409 48 928 1683 83 556 344 840 200 142 190 765 268 765 69 917 19 515 39 353 55 865 Z. Baden 627 276 164 965 134 722 350 495 50 387 14 389 20 696 18 500 404 542 154 383 169 137 329 614 47 417 23 574 26 914 21 079 Heſſen=Darmſtadt . 420 582 192 413 96 478 120 466 25 267 15 354 6 872 8 942 334 329 521 190 799 112 334 114 365 24 726 24 134 6 084 9 995 34 Hamburg .." 317 649 220 533 144 088 15 655 65 300 19 663 28 433 6 752 207 057 218 078 166 748 13 316 71 067 25 199 41 136 7 193 Mecklenburg ......." 267 633 147 974 41 439 4450 83 016 7 181 2 872 2 307 191 498 157 940 60 529 4852 78 975 12015 3 683 3 209

Seite 2 Nr. 65

Berlin, 5. März.
Nach den aus dem ganzen Reich vorliegenden Meldungen
ſtand der Wahltag überall im Zeichen ſtärkſter Wahlbeteiligung.
Die Zahlen der Abſtimmenden gingen teilweiſe über 90 Pro=
zent
hinaus. Im Durchſchnitt dürfte die Wahlbeteiligung er=
heblich
über 80 Prozent betragen. In
Berlin
war das Straßenbild, wie ſchon in den ganzen letzten Tagen,
beherrſcht von den Hakenkreuz= und ſchwarz=weiß=roten Fahnen.
Im übrigen ſtand das Berliner Straßenbild, das ſich nur un=
weſentlich
von dem üblichen Sonntagsbilde unterſchied, im Zei=
chen
des verſtärkten Polizeiſchutzes. Ein ſtarkes Intereſſe bei
dem Publikum fand, wie immer, das Wahllokal in der Kano=
nierſtraße
, in dem der Reichspräſident und mehrere Miniſter
wählten. Aehnlich wie in Berlin iſt der Wahltag auch im
übrigen Reichsgebiet verlaufen. Im einzelnen liegen
darüber folgende Meldungen vor:
Im rheiniſch=weſtfäliſchen Induſtriegebiet
haben ſich, wie das Büro des höheren Polizeiführers Weſt mit=
teilt
, heute vormittag keinerlei Zwiſchenfälle ereignet. Der Tag
und die vergangene Nacht ſind ohne weſentliche Störungen
verlaufen, die Kundgebungen und Veranſtaltungen der natio=
nalen
Verbände konnten ſich überall reibungslos abwickeln. Bei
ſchönem Wetter zeigten die Straßen das übliche Straßenbild.
Am Rathaus in Düſſeldorf hatten die Nationalſozialiſten
ein Rieſenbildnis des Reichskanzlers angebracht. In einer gan=
zen
Reihe von Orten im Regierungsbezirk Düſſeldorf ſind
geſtern noch zahlreiche Durchſuchungen vorgenommen worden.
Man fand in Düſſeldorf eine vollſtändige Ge=
heimdruckerei
der Kommuniſten und zahlreiches
Druckſchriftenmaterial weiter wurden Schuß= Hieb=
und Stichwaffen beſchlagnahmt. Insgeſamt wurden 40
Perſonen feſtgenommen. Auch in Duisburg=
Hamborn wurden bei einer Durchſuchungsaktion verbotene
Flugſchriften und Waffen beſchlagnahmt. In
Homberg (Kreis Moers) wurde eine Perſon durch den Schuß
eines Polizeibeamten leicht verletzt. In Eſſen=Schiederhof wur=
den
geſtern abend 40 Nationalſozialiſten beſchoſſen. Zwei der
Angreifer konnten feſtgenommen werden. Wie überall, haben ſich
im ganzen rheiniſchen Gebiet keinerlei weſent=
liche
Zwiſchenfälle am Wahltag ereignet. Auch in

bietet der heutige Wahltag kein außergewöhnliches Bild. Ledig=
lich
die Beflaggung, bei der die Farben der Regierungspar=
teien
weitaus überwiegen, und der verſtärkte Polizeidienſt wei=
ſen
auf die Bedeutung des Tages hin. Die Wahlbeteiligung
iſt auch dort durchweg ſtärker als bei der letzten Wahl. In
Baden iſt der Wahlſonntag, abgeſehen von geringfügigen
Reibereien in Karlsruhe, dank der umfaſſenden Sicherungs=
maßnahmen
der Polizei vollkommen ruhig verlaufen. Die Wahl=
beteiligung
war auch hier bereits in den Vormittagsſtunden
rege. Aehnlich wird aus Württemberg und Stuttgart
berichtet. Wenn auch in ganz Bayern überall die Wahl=
beteiligung
bereits in den erſten Stunden der Wahl ſehr rege
war, ſo iſt der Vormittag doch ohne nennenswerte Zwiſchen=
fälle
verlaufen. Das Straßenbild war vor allem von der Haken=
kreuzflagge
beherrſcht, vereinzelt ſah man auch ſchwarz=weiß=rofe
und blau=weiße Flaggen. In vielen Wahllokalen hatten in den
erſten Nachmittagsſtunden bereits 80 Prozent der Wähler ab=
geſtimmt
, ſo daß mit einer Wahlbeteiligung gerechnet wird, die
erheblich über derjenigen der früheren Wahlen liegt.

Faſt überall war ein verſtärkter Sonderverkehr für die Her=
beiholung
der Abſtimmungswilligen nach den Grenzgebieten ein=
gerichtet
worden. Beſonders lebhaft war die Wahlbeteiligung der
aus der Tſchechoſlowakei kommenden Reichsdeutſchen. Man rechnet
damit, daß mindeſtens 15 bis 20 Prozent der 31000 Deutſchen in
der Tſchechoſlowakei gewählt haben. Die Deutſchen Konſularver=
tretungen
haben in den letzten Tagen zahlreiche Anträge auf
Stimmſcheine zu bearbeiten gehabt. Sehr ſtark war die Beteili=
gung
der ausländiſchen Reichsdeutſchen auch aus den Schwei=
zer
und Elſäſſer Bezirken. In der Hauptſache wählten
dieſe in Lörrach, Waldshut, Säckingen, Rheinfelden, Weil am
Rhein, Neuenburg und Kehl. Die deutſchen Konſulate in der
Schweiz haben gegen 10 000 Stimmſcheine ausgeſtellt. In Aachen,
wo ein beſonderer Sicherheitsdienſt an der Grenze eingerichtet
worden iſt, war man ebenfalls auf den Zuſtrom der Wahlberech=
tigten
aus den holländiſchen und belgiſchen Gebieten eingerichtet.

Am Sonntagnachmittag gegen 4 Uhr kam es im Brigittental
in Breslau zu einer Schießerei, bei der ein Hilfspoliziſt getötet
und mehrere Perſonen verletzt wurden. Eine Polizeiſtreife wurde
aus Häuſern beſchoſſen, worauf die Polizei das Feuer erwiderte.
Die Polizei iſt durchaus Herr der Lage. Vereinzelte Schüſſe fal=
len
immer noch. Die Häuſer werden durchſucht. Etwa einhundert
Perſonen wurden feſtgenommen.

In Ober=Ramſtadt kam es in der Nacht zum Wahl=
ſonntag
zu Schießereien zwiſchen Nationalſozialiſten und Links=
gerichteten
. Dabei erhielt ein Eiſerne=Front=Mann einen ſchweren
Lungenſchuß und mußte in hoffnungsloſem Zuſtand ins Darm=
ſtädter
Krankenhaus eingeliefert werden. Ein Reichsbannermann
wurde ebenfalls mit einem Seitenſchuß ins Krankenhaus ge=
bracht
, während ein weiterer Reichsbannermann einen Steckſchuß
erhielt. Bei dem letzteren beſteht keine Lebensgefahr. Außerdem
gab es noch mehrere Leichtverletzte.
Auch in Griesheim bei Darmſtadt kam es zwiſchen
Nationalſozialiſten und Kommuniſten ſowie Mitgliedern der
Eiſernen Front zu Schießereien. Der SA.=Führer Engel wurde
durch einen Streifſchuß verletzt, ebenſo der KPD.=Funktionär
Körner. Er erhielt einen Steckſchuß in den Oberſchenkel.
In Pfeddersheim bei Worms wurde ein SA=Mann
durch einen Revolverſchuß ſchwer verletzt, ſo daß an ſeinem Auf=
kommen
gezweifelt wird. Dort hatten ſich 11 Kommuniſten in
einem Turm der alten Stadtmauer feſtgeſetzt und eine SA=Streife
beſchoſſen. Nach dem Ueberfall wurden neun Kommuniſten feſtge=
uommen
.
In Offenbach am Main kam es am Sonntag nachmittag,
kurz nach 16 Uhr, in der Nähe des Offenhacher Hauptbahnhofes,
zu einem ſchweren politiſchen Zuſammenſtoß zwiſchen Angehörigen
des Reichsbanners und Nationalſozialiſten. Dabei wurde ein
Reichsbannermann erſchoſſen, ein anderer liegt mit einer ſchweren
Stichverletzung im Krankenhaus. Die übrigen Verletzten konnten
nach Anlegung eines Notverbandes entlaſſen werden.

Als Vergleichsziffern darunter die Ergebniſſe vom 6. November 1932.

Die Staatliche Preſſeſtelle teilt mit: Der Reichsminiſter des
Innern hat angeordnet, die Polizei unverzüglich dem national=
ſozialiſtiſchen
Bürgerſchaftsabgeordneten Richter zu übergeben.
Der Senat hat ſich unter Einlegung einer Rechtsverwahrung die=
ſer
Anordnung gefügt. Bürgermeiſter Dr. Peterſen hat ſeinen
Rücktritt erklärt. Kurz vor 22 Uhr marſchierten etwa 200300
SA.=Leute unter Geſang in das Rathaus ein.
Maßnahmen zur Enkkaftung des Weizen=
und Hafermarktes.
Für die Durchführung des bereits bekanntgegebenen Pro=
gramms
zur verſtärkten Pflege des Getreidemarktes werden vom
Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft Dr. Hugen=
berg
jetzt weitere Ausführungsvorſchriften erlaſſen. Es handelt
ſich um Maßnahmen zur Entlaſtung des Weizen= und Hafer=
marktes
. Am Weizenmarkt macht die gute Ernte des letzten
Jahres die Erſchließung neuer zuſätzlicher Abſatzmöglichkeiten
erforderlich. Zu dieſem Zwecke iſt zunächſt die Verfütterung von
ausländiſchem Futtergetreide unterbunden worden. Während
den Schweinehaltern als Erſatz hierfür inländiſche Kartoffel=
flocken
und eoſinierter Inlandsroggen zur. Verfügung geſtellt
werden, ſoll nunmehr der nationalwirtſchaftlichen Grundeinſtel=
lung
der Reichsregierung entſprechend auch die Geflügelwirt=
ſchaft
auf eine ſolche Futtergrundlage geſtellt werden. Da es
ſich hierbei vor allem um den Erſatz von Auslandsmais durch
Inlandsweizen handelt, tritt gleichzeitig die erwünſchte Ent=
laſtung
des Weizenmarktes ein.
Hühnerhalter, die im Jahre 1932 keinen oder bis zu einem
Hektar Weizen und Sommergerſte (zuſammengerechnet) angebaut
haben, erhalten die Berechtigung zum Bezuge von 7 Kilogramm
verbilligten Weizens je Tier. Hühnerhalter, die 1932 mehr als
einen Hektar Weizen und Gerſte angebaut haben, ſind zum
Bezuge des verbilligten Weizens nur für eine über 100 hinaus=
gehende
Zahl von Hühnern im gleichen Verhältnis berechtigt.
Die Bedarfsfeſtſtellungen haben auf Grund der Viehzählung
vom 1. Dezember 1932 zu erfolgen.
Der Weizen wird gegenüber dem Marktpreis um 70 RM.
je Tonne durch Reichszuſchüſſe verbilligt. Die Verbilligung iſt
ſonach ſtärker, als vielfach erwartet wurde. Dadurch iſt die
Aktion wirkſamer geſtaltet worden, als wenn die dem einzelnen
Hühnerhalter zugeteilte Menge etwas höher feſtgeſetzt worden
wäre.
Anträge auf Ausſtellung von Bezugsſcheinen ſind an die
Gemeindebehörden zu richten. Der Bezug des Weizens ſelbſt
kann durch jeden Händler und jede Genoſſenſchaft erfolgen.

Zur Förderung der Standardiſierung von Eiern ſind bisher
für je 100 ſtandardiſierte Eier 20 Kilogramm Mais bereitgeſtellt
worden. Es lag nahe, auch inſoweit das ausländiſche Ge=
treide
durch inländiſchen Weizen zu erſetzen. Das geſchieht in
der Weiſe, daß für je 20 Kilogramm Mais 25 Kilogramm
eoſinierter, ebenfalls um 70 RM. je Tonne verbilligter in=
ländiſcher
Weizen gegeben werden.
Der deutſche Hafermarkt leidet ſowohl unter dem Abſatz=
rückgang
, der durch die Verminderung des Pferdebeſtandes be=
dingt
iſt, als auch darunter, daß im vergangenen Kalenderjahr
trotz großer eigener Ernte Futtergetreide aus dem Auslande
hereingekommen iſt. Um für dieſe früheren überflüſſigen Futter=
zufuhren
in der erſten Hälfte des Wirtſchaftsjahres einen Aus=
gleich
in deſſen zweiter Hälfte zu ſchaffen, wird zur Entlaſtung
des deutſchen Hafermarktes das bekannte Ausfuhrſcheinſyſtem
für Hafer eingeführt und für Hafererzeugniſſe auf eine neue
Grundlage geſtellt. Es würde mit der Abſicht, die Lage auf
dem Hafermarkt zu entſpannen, nicht vereinbar ſein, wenn der
Markt für die Haferausfuhrſcheine ſich ſelbſt überlaſſen werden
würde. Es ſind deshalb die finanziellen Möglichkeiten geſchaffen
worden, um den Haferausfuhrſcheinmarkt in Zukunft ähnlich
pflegen zu können, wie es an den Märkten für Roggen= und
Weizenausfuhrſcheine ſchon bisher geſchehen iſt.

EP. Athen, 5. März. (Europapreß.)
Auch in Griechenland fanden am Sonntag Wahlen zu dem
Parlament ſtatt. Es ſtanden ſich nur zwei wichtigere Liſten gegen=
über
, nämlich die vereinigte Liſte der Regierungsparteien ( Veni=
ſelos
) und die vereinigte Liſte der Oppoſition unter Führung von
Tſaldaris. Die Wahlbeteiligung war ſehr ſtark. In Regierungs=
kreiſen
wird der Ueberzeugung Ausdruck gegeben, daß die Regie=
rungsliſte
einen bedeutenden Sieg davontragen werde. Die
Gerüchte von einem beabſichtigten Putſch der Oppoſition haben
ſich nicht bewahrheitet.

Aus Anlaß der Leipziger Frühjahrsmeſſe ſind zahlreiche Ver=
treter
des Berliner diplomatiſchen Korps nach Leipzig gekommen.
Zu ihren Ehren fand auf dem Ausſtellungsgelände der großen
Techniſchen Meſſe ein Empfana ſtatt.
Der Polizeipräſident von Berlin hat mit ſofortiger Wirkung
die linksgerichtete Wochenſchrift Die Welt am Montag auf die
Dauer von vier Wochen verboten
Der Reichsminiſter des Innern hat die Verbreitung der in
Kattowitz erſcheinenden polniſchen Zeitung Polska Zachodnia im
Inlande auf Grund der Verordnung des Reichspräſidenten zum
Schutze des deutſchen Volkes vom 4. März 1933 bis einſchließlig
31. Mai verboten.
Der ſtellvertretende Berliner Funkintendant Richard Kolb bal
angeordnet, daß Jazzmuſik, ſoweit ſie als Negermuſik bekannt iſh.
künftig auf Welle Berlin nicht geſendet wird.

[ ][  ][ ]

Montag, 6. März 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 65 Seite 3

Ruhiger Wahlkag in Darmſtadt.

In Darmſtadt iſt der Wahlſonntag auffallend ruhig verlaufen.
Ruhig allerdings nicht zu verwechſeln mit Teilnahmsloſigkeit.
Es war im Gegenteil ungewöhnlich lebhaft in den Straßen, und
zwar während des ganzen Sonntags. Das ſchöne Wetter hatte
eine Menge von Spaziergängern auf die Straßen gelockt und
Neugierige verſammelten ſich naturgemäß an den Stellen, wo es
etwas zu ſehen gab, das war vor den Wahllokalen, wo überall
ein Doppelpoſten der Schutzpolizei mit übergehängtem Karabiner
poſtiert war, die allerdings nirgends in Tätigkeit zu treten
brauchten. Weiter an den Stellen, wo ſich das Hauptintereſſe aus
politiſchen Gründen konzentrierte, wo die braunen Hemden und
Grünhemden ſtark Wache hielten und wo vor allem ein reger
Verkehr auch mit Automobilen und Krafträdern herrſchte. Zahl=
loſe
Automobile mit Fähnchen und Abzeichen der verſchiedenen
Parteirichtungen ſauſten durch die Straßen, um Säumige zur
Wahlurne zu bringen oder Nachrichten zu übermitteln. Stunden=
lang
kreiſte über der Stadt ein ſchnittiges Flugzeug mit der Auf=
ſchrift
Heil Hitler unter den Flügeln, und Mannſchaftswagen
der Schutzpolizei, beſetzt mit Schupo im Stahlhelm und Kara=
biner
, durchfuhren ſtändig die Straßen und tauchten alle Augen=
blick
an beſonders begangenen Stellen der Stadt auf. Auch ſie
wurden nirgends eingeſetzt. Man war auf beiden Seiten in Darm=
ſtadt
, im Gegenſatz zu vielen anderen Städten und Orten, vor=
bildlich
diſzipliniert. Vielleicht iſt das dem geſchickt organiſierten
Einſatz der Schutzpolizei zu danken. Man ſah doch überall, daß
gegebenenfalls Ernſt gemacht wird.
In den Wahllokalen herrſchte ſtundenweiſe koloſſaler An=
drang
, was von vornherein auf eine ungewöhnlich ſtarke Wahl=
beteiligung
ſchließen ließ. Tatſächlich ſtellte ſich eine Beteiligung
von 92 Prozent heraus.

Ergebniſſe aus dem Heſſenlande.

Die Abkürzungen bedeuten: NS. Natſoz., S. Soz.,
K. Kom., Z. Zentrum, SWR. Kampffront Schwarz=Weiß=
Rot, DVP. Deutſche Volksp., SP. Staatspartei, Ch. Chriſt=
lich
=Sozialer Volksdienſt. DB. Deutſche Bauern.
Arheilgen: NS. 1726 (1276), S. 2416 (2335), K. 646 (781), 3. 140
(111), SWR. 43 (74), DVP. 106 (137), SP. 10 (13), Ch. 210
(252), DB. 2 (10).
Auerbach: NS. 1505 (1284), S. 302 (340), K. 112 (136), 3. 50
(50), SWR. 190 (183), DVP. 43 (84), SP. 11 (13), Ch. 35
(49), DB. 1 ().
Babenhauſen: NS. 1134 (880) S. 367 (372), K. 27 (52), 3. 59
(61), SWR. 69 (70). DVP. 40 (57). SP. 10 (11), Ch. 17
(49), DB. 3 (7).
Beerfelden: NS. 876 (684), S. 306 (362), K. 41 (51), 3. 12 (11),
SWR. 54 (52), DVP. 55 (89), SP. 7 (5), Ch. 12 (7), DB. 0.
Bensheim: NS. 2235 (1588), S. 963 (1044), K. 665 (768), 3. 2138
(2063), SWR. 195 (195). DVP. 115 (170), SP. 67 (40),
Ch. 58 (59). DB. 0 (2).
Biblis: NS. 968 (279), S. 164 (161), K. 274 (289), 3. 744 (827),
SWR. 40 (22), DVP. 12 (10), SP. 2 (3), Ch. 9 (1), DB. 2 (12).
Birkenau: NS. 691 (639), S 191 (172), K. 418 (409), 3. 248
(234), SWR. 9 (11), DVP. 3 (9), SP. 4 (4), Ch. 12 (11).
Crumſtadt: NS. 539 (499), S. 323 (350), K. 75 (78), 3. 23
(15), SWR. 28 (20), DVP. 9 (16), SP. 7 (4), Ch. 11
(12), DB. (13).
Dieburg: NS. 913 (598), S. 682 (480), K. 635 (870), 3. 1603
(1468) SWR. 25 (40), DVP. 25 (38), SP. 10 (10), Ch. 5
(9), DB. 1 (
Eberſtadt: NS. 2661 (2195), S. 1869 (1860), K. 545 (662), 3. 186
(170), SWR. 118 (126), DVP. 113 (180), SP. 35 (32),
Ch. 78 (82), DB. 3 (6).
Erbach: NS. 1260 (1099), S. 615 (594), K. 222 (265), 3. 67
(50), SWR. 65 (58). DVP. 45 (60), SP. 25 (25), Ch. 26
(23), DB. 1 ().
Erfelden: NS. 420 (352), S. 253 (283), K. 76 (88), 3. 3 (2),
SWR. 1 (9), DVP. 10 (7), SP. 5 (6), Ch. 6 (6), DB. (8).
Ernſthofen: NS. 200 (173), S. 32 (52), K. 2 (1), 3. ()
SWR. 7 (6), DVP. 2 (5), SP. 0 (0), Ch. 2 (0). DB. 0 (3).
Eſchollbrücken: NS. 249 (204), S. 150 (144), K. 23 (24), 3.
(0). SWR. 4 (7). DVP. 10 (10), SP.. 0. (0), Ch. 2 (3),
DB. (4).
Fränkiſch=Crumbach: NS. 786 (712), S. 249 (273), K. 26 (33),
3. 6 (1), SWR. 4 (5), DVP. 8 (10), SP. 3 (7), Ch. 2
(4), DB. (2).
Fürth: NS. 320 (218) S. 55 (59), K. 335 (308), 3. 412 (385),
SWR. 1 (4), DVP 4 (12), SP. 1 (5), Ch. 4 (3), DB. 0 (0).
Gernsheim: NS. 723 (433), S. 378 (331), K. 469 (627) 3. 1131
(1050), SWR. 48 (71), DVP. 12 (18), SP. 18 (9), Ch. 9 (5),
DB. 7 (9),
Goddelau: NS. 564 (504), S. 361 (376), K. 57 (86), 3. 44 (57),
SWR. 25 (26), DVP. 13 (22), SP. 9 (8), Ch. 9 (3), DB. 1.
Gräfenbauſen: NS. 376 (332), S. 456 (425), K. 95 (127), 3. 7
(5), SWR. 3 (8), DVP. 11 (13), SP. 7 (4), Ch. 7 (2),
DB. 2 (5).
Griesheim: NS. 1875 (1450), S. 2040 (1934), K., 882 (948),
3. 78 (69), SWR. 63 (52), DVP. 76 (153), SP. 11 (12),
Ch. 36 (31), DB. 2 (10).
Groß=Bieberau: NS. 689 (675), S. 353 (376), K. 89 (87), 3. 6
(5), SWR. 35 (27), DVP. 16 (20), SP. 2 (1), Ch. 17 (19),
DB (3).
Groß=Gerau: NS. 1919 (1560), S. 808 (818), K. 768 (828),
3. 159 (154), SWR. 79 (114), DVP. 94 (135), SP. 91 (80),
Ch. 112 (71), DB. 1 (9).
Groß=Umſtadt: NS. 1504 (1369), S. 467 (518), K. 284 (284),
3. 129 (130), SWR. 39 (39), DVP 24 (35), SP. 33 (13),
Ch. 20 (19), DB. 2 (2).
Groß=Zimmern: NS. 723 (495), S. 302 (274), K. 1057 (1119),
3. 532 (459), SWR. 15 (34), DVP. 12 (38), SP. 17 (6),
Ch. 110 (73), DB. 1 (4).
Gundernhauſen: NS. 410 (385), S. 202 (209), K. 78 (84), 3. 0
(0), SWR. 3 (1), DVP. 1 (7); SP. 3 (0), Ch. 9 (6), DB. 0 (4).
Hähnlein: NS. 456 (373), S. 271 (257), K. 158 (176), 3. 0 (0),
SWR. 0 (5), DVP. 3 (4), SP. 0 (1), Ch. 7 (10), DB. 2 (4).
Heppenheim: NS. 1305 (833), S. 653 (577), K. 853 (931), 3. 1960
(1925), SWR. 62 (82), DVP. 59 (139), SP. 33 (22), Ch. 34
(30). DB. 5 (5).
Hetzbach: NS. 260 (260), S. 75 (75), K. 7 (7), 3. 1 (1), SWR.
16 (16), DVP. 9 (9), SP. 1 (1), Ch. 1 (1), DB. 0 (0).

Darmſtädter Ergebniſſe.

Ab=
ſtimmungs
ſtimmungs=
bezirk
. Nation..
T SPD. KPD. Zentr. Kampf=
front

Schwarz=
Weiß=
Rot
5 DVP. Deutſche
Staats=
partei
Chriſtl.
ſozialer
Volksd.
(Ev.)
9 Ins=
geſamt
1........ 622 466 256 241 82 116 116 10: 56 74 19 1231 2....... 594 450 267 279 54 101 18 28 4 14 16 1122 1oss 3........" 640 462 251 269 48 149 13 96 10 56 103 28 22 1 1290 4...... 563 492 434 386 59 106 29 20 17 3 22 1237 5.... 562 427 617 612 183 152 152 13 17 37 55 15 39 1622 6.... ." 498 372 382 407 116 134 106 34 39 55 12 23 1210 7.. 687 55 363 381 52 95 63 57 11 15 1343 8.. 707 268 307 78 104 47 45 24 14 1288 9..... .. 929 265 279 23 119 118 119 82 115 32 14 1584 10......." 692 331 356 178 191 102 31 28 40 10 20 1392 11........" 776 582 697 699 206 256 121 27 36 36 1908 12.... 845 664 419 408 113 147 125 125 40 63 17 28 1650 13... 592 431 125 441 174 182 72 35 21 5 11 26 1356 14... 507 399 378 394 140 158 64 16 26 1142 15... 617 465 310 359 116 147 44 20 19 2 30 1188 16... 820 659 310 326 67 94 75 49 51 14 12 1428 17.., 610 439 463 462 122 1441 50 8 37 33 6 39 1360 18.... 660 50 276 2831 129 154 53 30 41 6: 10 24 1223 19... 901 718 254 241 46 74 94 112 102 143 25 36 1532 20... 785 599 228 242 58 81 105 146 73 119 9. 31 1370 21... 719 544 223 228 90 120 61 81 125 46 63 18 27 1265 03 22.... 853 655 260 258 18 64 75 131 156 92 153 24 23 1506 1442 23.. .. 824 6541 180 189 40 61 103 13. 88 101 78 126 18 58 1390 1327 24... 882 674 219 257 50 66 81 86 110 92 137 9 32 1451 1369 25... 733 531 194 218 64 130 150 166 97 151 34 39 1142 1360 26... 717 548 265 291 82 109 108 94 118 71 108 25 32 44 1395 1347 27... 815 5911 122 148 37 91 205 265 121 198 46 45 1182 1443 28... 837 614 158 171 23 141 134 216 246 132 193 34 40 1581 29.... 779 580 213 240 44 62 129 123 170 194 127 20 21 11 1554 30.... 849 257 272 67 78 70 86 118 26 40 1473 31... 466 360 380 162 166 17 12 37 10 1102 1046 32... .. 535 407 388 112 139 52 21 25 12 23 1217 33.. .. 833 856 486 516 151 188 104 26 51 15 39 1705 34... 579 453 255 272 70 107 100 115 10 53 13 11 1203 35. . . 719 560 261 236 69 6 65 72 43 91 10 33 1272 36. . . 659 494 458 507 83 112 120 38 49 60 10 29 1438 37.... 678 464 148 186 36 135 118 188 1. 100 165 33 20 1338 38... 636 4931 237 251 65 191 179 91 103 53 94 55 24 1352 39... 694 506 270 284 145 130 91 106 57 14 13 1323 40.. 751 57 269 268 100 115 121. 100 83 110 56 86 16 12 1408 41... 704 557 237 245 99 124 120 103 44 41 71 16 19 1280 42... 604 471 281 317 167 178 89 90 25 32 46 20 1227 43.... 405 341 321 326 255 239 46 11 1055 44......" 477 356 312 292 151 168 22 28 25 1071 988 45.... . . . . 268 214 393 398 543 527 18 8 6 1242 1187 Gr. 1/A .. IBB .. w I/C.. ID.. 116. 78 35 12 2 IE.. IFF. II/4.. II/B.. II/C .. 193 117 W. IIID .. Summa .. ſ30932 23585/14161 14594 4874 550 /4296 4098/8147 3809 2192 3866 748 534 195 1314 61852 58180

1/4 Städt. Krankenhaus. I/B Klinik Dr. Walter. 1/C Klinik Dr. Roſenthal. I/D Klinik Dr. Altſchüler. I/E. Klinik Dr. Wolf
und Dr. Hoffmann. I/F Ev. Männerheim, Heidelberger Straße, II/4 Alice=Hoſpital. II/B Eliſabethenſtift. II/C Herz=Jeſu=
Hoſpital, II/D Marien=Hoſpital. Ungültig 435 Stimmen. Auf Stimmſcheine wählten 2433 Perſonen.

Heubach: NS. 380 (342), S. 144 (175), K.:32 (37), 3. 87 (90),
SWR. 3 (6), DVP. 2 (3), SP. 0 (0), Ch. 1 (4), DB. 0 (0).
Hirſchhorn: NS. 330 (232), S. 171 (139), K. 123 (180), 3. 535
(541), SWR. 36 (36), DVP. 14 (25), SP 8 (9), Ch. 6 (5).
Höchſt i. Odw.: NS. 897 (861), S. 450 (487), K. 123 (124), 3. 30
(27), SWR. 26 (21), DVP. 13 (27), SP. 4 (2), Ch. 3 (6).
König: NS. 862 (700), S. 335 (344), K. 160 (177), 3. 22 (20),
SWR. 39 (47). DVP. 27 (38), SP. 3 (7). Ch. 28 (14),
DB. 1 (4).
Langen: NS. 2259 (1472), S. 1874 (1834), K. 1196 (1437),
3. 179 (176), SWR. 61 (110), DVP. 112 (153), SP. 41
(71). Ch. 65 (34), DB. 7 (3).
Lengfeld: NS. 570 (494), S. 161 (175), K. 45 (63), 3. 132
(141), SWR. 16 (19), DVP. 6 (25), SP. 3 (4), Ch. 2 (21),
DB. 1 ()
Lichtenberg: NS. 116 (106), S. 45 (39), SWR. 5 (5), DVP. 31
(30), SP. 2 (2), Ch. 2 (2).
Lindenfels: NS. 579 (442), S. 179 (192), K. 81 (102), 3. 85
(90), SWR. 26 (26), DVP. 6 (25), SP. 3 (4), Ch. 14 (21).
Lorſch: NS. 894 (703), S. 492 (556), K. 457 (506), 3. 1591
(1349), SWR. 14 (11), DVP. 11 (15), SP. 1 (2), Ch. 13
(8), DB. (2).
Meſſel: NS. 363 (382), S. 284 (245), K. 57 (117), 3. 1 (4),
SWR. 1 (7), DVP. 2 (9), SP. 3 (5), Ch. 2 (3).
Michelſtadt: NS. 1207 (1070), S. 861 (838), K. 216 (256), 3.80
(80), SWR. 95 (61), DVP.. 58 (108), SP. 19 (35), Ch. 30
(33), DB. (1).
Münſter: NS. 349 (141), S. 438 (303, K. 283 (377), 3. 919
(911), SWR. 7 (4). DVP. 6 (4), SP. 3 (0), Ch. 1 (1),
DB. 1 ()
Nieder=Beerbach: NS. 325 (279), S. 227 (225), K. 29 (32),
SWR. 5 (7), BVP. 6 (0), DVP. 0 (12), SP. 0 (1), Ch. 3
(2), DB. 0 (3).
Nieder=Ramſtadt: NS. 1135 (962), S. 496 (515), K. 88 (114),
3. 23 (23), SWR. 19 (29), DVP. 24 (39), SP. 2 (7), Ch.
61 (80), DB. 1 (4).
Ober=Beerbach: NS. 319 (264), S. 114 (110), K.. 15 (23), 3. 1
(), SWR. 8 (6), DVP. 4 (4), Ch. 4 (0), DB. 0 (5).
Ober=Ramſtadt: NS. 1759 (1629), S. 1050 (1064), K. 467 (477),
3. 18 (14), SWR. 13 (17). DVP. 26 (34), SP. 4 (1), Ch.
19 (14). DB. 1 ().
Pfaffen=Beerfurth: NS. 210 (210), S. 35 (35), K. 27 (37), 3.1
(1), SWR. 4 (4), DVP. 2 (2), SP. 5 (1), Ch. 1 (5), DB. 0 (1).
Pfungſtadt: NS. 2231 (2049), S. 1427 (1446), K. 1026 (1148),
3. 45 (50), SWR. 35 (35), DVP. 35 (42), SP. 42 (21),
Ch. 36 (42), DB. 1 (8).

Reichelsheim: NS. 828 (699), S. 189 (220), K. 218 (249), 3.18
(23), SWR. 10 (10), DVP. 20 (34), SP. 25 (0). Ch. 13
(26), DB. 0 (4).
Reinheim: NS. 981 (852), S. 335 (382), K. 247 (261), 3. 15
(33), SWR. 44 (25), DVP. 23 (73), SP. 9 (5), Ch. 19
(15), DB. 2 ()
Roßdorf: NS. 1340 (1158), S. 517 (501), K. 386 (424), 3..7
(11), SWR. 13 (18), DVP. 12 (18), SP. 9 (1), Ch. 12
(6), DB. 1 ().
Rüſſelsheim: NS. 2353 (1413), S. 1666 (1416), K. 1356 (1564).
3. 467 (446), SWR. 98 (82), DVP. 271 (375), SP. 65 (54),
Ch. 35 (95), DB. 8 (26).
Seeheim: NS. 692 (567), S. 299 (345), K. 297 (269), 3. 7 (8).
SWR. 47 (52), DVP. 17 (24), SP. 4 (4), Ch. 25 (31).
Spachbrücken: NS. 373 (328), S. 215 (217), K. 66 (95), 3.
(1), SWR. 5 (7), DVP. 4 (2), SP. 0 (2), Ch. 5 (1).
Sprendlingen: NS. 1689 (1359), S. 1561 (1440), K. 1410 (1626),
3. 139 (139), SWR. 50 (38), DVP. 88 (102), SP. 38 (43),
Ch. 38 (57), DB. 3 (7).
Steinberg: NS. 348 (321), S. 360 (307), K. 123 (170), 3. 12
(4), SWR. 8 (12), DVP. 16 (19), SP. 7 (1), Ch. 0 (5),
DB. 1 ().
Stockſtadt: NS. 428 (332), S. 269 (231), K. 398 (433), 3. 8 (9),
SWR. 14 (10), DVP. 12 (14), SP. 6 (5), Ch. 6 (1), DB.0 (1).
Traiſa: NS. 470 (406), S. 265 (272), K. 26 (43), 3. 10 (10)
SWR. 16 (8), DVP. 13 (18), SP. 3 (6), Ch. 11 (17).
Ueberau: NS. 317 (300), S. 119 (116), K. 254 (260), SWR.5
(3), DVP. 1 (7), SP. 0 (1), Ch. 4 (2).
Weiterſtadt: NS 681 (548), S. 599 (620), K. 214 (193), Z.,5.
(6), SWR. 7 (12), DVP. 3 (15), SP. 3 (5), Ch. Z (1
DB. 2 (2).
Werſau: NS. 314 (276), S. 101 (110), K. 2 (5), 3. 1 (D),
SWR. 7 (8), DVP. 6 (0), SP. 0 (5), Ch. 2 (1), D.B. 0 (1).
Wiebelsbach und Frau=Nauſes: NS. 322 (260), S. 32 (49), K. 14
(24), 3. 25 (23), SWR. 4 (3), DVP. 2 (0), Ch. 3 (1),
DB. 0 (1).
Wixhauſen: NS. 429 (334), S. 645 (624), K. 379 (436), 3. 16.
(10), SWR. 6 (8), DVP. 0 (26), SP. 3 (5), Ch. 2 (3),
D.B. 0 (0).
Zeilhard: NS. 164 (133), S. 179 (184), K. 14 (25), 3. 2 (0),
SWR. 0 (3), DVP. 5 (5), Ch. 6 (6), DB. 2 (0).
Zwingenberg: NS. 742 (598), S. 213 (209), K. 38 (), 3.38
(35), SWR. 52 (49), DVP. 35 (50), SP. 17 (10), Ch. 20
(37), DB. 1 ().

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Seite 4 Nr. 65

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Montag, 6. März 1933

Aus der kanveshanpiktadt.

Darmſtadt, den 6. März 1933
Techniſche Hochſchule Darmſtadt. Herrn Dr.=Ing. Fritz
Curtis zu Darmſtadt wurde die venia legendi für Sondergebiete
des Wohnbaues an der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt erteilt.
Der Kirchenchor der Stadtkapelle und Schloßkirche wird
als ſein Frühjahrskonzert das längere Zeit hier nicht gehörte
Werk von Rudnick Der verlorene Sohn zur Auffüh=
rung
bringen, und zwar in der Stadtkapelle am Sonntag,
dem 12. März. Von dem leiſtungsfähigen Chor unter der be=
währten
Leitung von Oberreallehrer Pfaff dürfen die Muſik=
freunde
eine äſthetiſch und religiös erhebende Feierſtunde erwar=
ten
. Der verlorene Sohn und ſeine Heimkehr iſt ja auch ein
paſſendes Thema für die Paſſionszeit, in der wir ſtehen.
Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 4. März. 1. Gemüſe:
Erdkohlraben (Pfund) 58 Pfg., Gelbe Rüben 58, Rote Rüben
68, Weiße Rüben 68, Schwarzwurzeln 2025, Spinat 1520,
Rotkraut 815, Weißkraut 710, Wirſing 1520, Grünkohl 8 bis
12. Roſenkohl 2530, Zwiebeln 810 Knoblauch 6080, Feld=
ſalat
, Lattich 120130. Endivienſalat (Stück) 1525, Kopfſalat 25
bis 30, Blumenkohl 3070, Rettich 510. Meerrettich 6070 Pfg.
2. Kartoffeln: Spätkartoffeln Pfund 34 Pfg. 3. Obſt.
Tafeläpfel (Pfund) 1528. Wirtſchaftsäpfel 1020. Apfelſinen
(Stück) 515, Zitronen 410. Bananen (Pfund) 3040 Pfg.
4. Eßwären: Süßrahmbutter (Pfund) 130150, Landbutter
100120. Weichkäſe 2025, Handkäſe (Stück) 312, friſche Eier
911 Pfg. 5. Wild und Geflügel; Hühner (Pfund) 70 bis
80, Enten 90100, Tauben (Stück) 4060, Ziegenlämmer (Pfund)
6070 Pfg. 6. Fleiſch= und Wurſtwaren, friſches Rind=
fleiſch
(Pfund) 56, Kalbfleiſch 70. Hammelfleiſch 60 Pfg.
In den Helia=Lichtſpielen ſieht man bis auf weiteres den
nationalen deutſchen U=Boot=Tonfilm der Ufa mit Rudolf Forſter
und Elſe Knott in den Hauptrollen. Der Film iſt eine künſtleriſche.
dichteriſche, vaterländiſche Tat. eine Spitzenleiſtung deutſcher Kunſt
und Technik. Jeder ſollte ihn ſehen! Jugendliche haben Zutritt.
Das Union=Theater zeigt heute zum letzten Male Willy
Fritſch und Käthe von Nagy in dem luſtigen Ufa=Tonfilm Ich
bei Tag und du bei Nacht‟. Dazu ein erſtklaſſiges Beiprogramm
und die neueſte Ufa=Tonwoche.
In den Palaſt=Lichtſpielen läuft ab heute ein ſpännender
Raubtier=Tonfilm Bring’ ſie lebend heim‟. Der Film iſt auf
einer Tierfang=Expedition in den Urwäldern Sumatras und den
maleriſchen Dſchungeln gedreht, und zeigt die wilden Tiere in der
Urkraft ihres Daſeins und bei ihren Kämpfen auf Leben und Tod.
Man ſieht, wie ein Panther, ein Tiger, eine Rieſenſchlange und
andere Tiere lebend eingefangen werden. Dazu das gute Bei=
programm
.,
Heſſiſches Landestheater.

Großes Haus Montag, Anf. 20, Ende gegen 22 Uhr.
6. März / Sechſtes Sinfonie=Konzert. Pr. 0.804.50 Mk. Dienstag, 7. März Anf. 191 Ende vor 22½ Uhr. Bühn.=V. H 8
Pr. 0.705.50 Mk.
Der Freiſchütz. Mittwoch, 8. März Anf. 19½, Ende gegen 22½ Uhr. B 16.
Die Blume von Hawai. Pr. 0.705.50 Mk. Kleines Haus Dienstag, 7. März 19½22½ Uhr. Zuſ.=Miete 18. Zum 1. Male
Zu wahr um ſchön zu ſein. Pr. 0.703.80 Mk.

Landestheater. Shaws neueſte Komödie. Zu wahr, um
ſchön zu ſein, die ſich mit allen Problemen der letzten Jahre aus=
einanderzuſetzen
verſucht, wird am Dienstag, den 7. März. zum
erſtenmal in Darmſtadt aufgeführt. Das Stück iſt dadurch beſon=
ders
intereſſant, daß ſeine Figuren in der bei Shaw bekannten
witzigen und geiſtreichen Weiſe aktuelle und alle Menſchen inter=
eſſierende
Probleme aufgreifen und darüber debattieren. Die
Hauptrolle des Aubrey. des Gentlemendiebs, ſpielt Karl Pa=
ryla
, die Krankenſchweſter Mauſi Beſſie Hoffart. die Patien=
tin
Deli Maria Teichen, die Mutter der Patientin Käthe
Gothe, den Oberſt Joſef Keim. den Infantriſten Freundlich
Ernſt Ginsberg. den Feldwebel Hans Baumeiſter, den
älteren Herrn Paul Maletzki, den Ungetüm Hugo Keßler, den
Arzt Franz Kutſchera. Inſzenierung: Kurt Hirſchfeld. Bühnen=
bild
: Sigfrid Sebba.
Sechſtes Symphoniekonzert heute abend im Großen
Häus. Zum Gedächtnis Arnold Mendelsſohns ſpielt das
Landestheaterorcheſter unter der Leitung von Dr. Hans Schmidt=
Iſſerſtedt das Andante ſoſtenuto aus der Es=Dur=Symphonie
von Arnold Mendelsſohn. Die Uraufführung dieſer Symphonie
fand am 18. Oktober 1920 unter Michael Balling ſtatt. In einem
der nächſten Symphoniekonzerte ſoll auch die hier noch nicht ge=
hörte
Dritte Symphonie des Darmſtädter Meiſters zur Auffüh=
rung
gebracht werden. Als Erſtaufführung kommt die Sinfonia
Concertante von Hans Schmidt=Iſſerſtedt unter der Lei=
tung
des Komponiſten zu Gehör. Die Solovioline ſpielt Konzert=
meiſter
Otto Drumm. die Solobratſche Rudolf Sprenger.
Im zweiten Teil des Konzerts gelangt Tſchaikowskys große
Fünfte Symphonie, die ſog, pathetiſche, zur Wiederaufführung.
Konzert des Heſſiſchen Landestheater=Orcheſters zum Beſten
der Darmſtädter Winterhilfe. Die Generaldirektion des Heſſiſchen
Landestheaters hat dem Orcheſter für ſeine Winterhilfe= Veranſtal=
tung
nunmehr am Freitag, den 10. März, das Große Haus des
Landestheaters freigegeben. Ein ungemein reichhaltiges Pro=
gramm
, das in ſeinem geſanglichen Teil Lieder, Arien und Duette
aus älteren klaſſiſchen Operetten bringt, bürgt für einen beſon=
ders
unterhaltenden Abend. Neben dem Orcheſter, das unter der
Leitung von Otto Drumm Dr. Schmidt=Iſſerſtedt und
Karl Maria Zwißler ſteht, haben in liebenswürdiger Weiſe
zugeſagt: Erna von Georgi, Regina Harre Suſanne Heil=
mann
, Charlotte Kraus Dr. Allmeroth, Heinrich Kuhn.
Joachim Sattler und Eugen Vogt. Aus Zigeunerbaron. Bet=
telſtudent
, Opernball, Fledermaus, Eine Nacht in Venedig u. a. m.
hören wir bekannte und beliebte Weiſen. Außerdem ſpielt das
Orcheſter noch Tänze, Märſche uſw. von Wiener Meiſtern. Die
Eintrittspreiſe bewegen ſich zwiſchen 0,50 bis 2,50 RM. Der Vor=
verkauf
an der Tageskaſſe des Großen Hauſes iſt am Montag, den
ſ. März, für Theater= und Konzertmieter, am Dienstag, den 7.
März, beginnt der allgemeine Vorverkauf.

* Verwalkungsgerichtshof.
p. Vorbereitendes Verfahren gegen den Po=
lizeihaupkwachtmeiſter
Meſſer in Worms wegen
Korperverletzung.
Am 16. Juli 1932 gab es in Worms eine politiſche Streite=
rei
, die zur Folge hatte, daß gegen einen Zeitungsträger F. An=
zeige
wegen Widerſtands erhoben wurde. Der Zeitungsträger
hat dann am 27. Juli 1932 Anzeige gegen Meſſer wegen Körper=
verletzung
im Amt erhoben mit der Behauptung, Meſſer habe
mit Fäuſten auf ihn dreingeſchlagen, dann ſei er mißhandelt und
gefeſſelt in die Zelle gebracht worden. Gegen den Zeitungsträ=
ger
dürfte ein Verfahren noch in Ausſicht ſtehen. Der Polizei=
hauptwachtmeiſter
beſtreitet jede Mißhandlung auf dem Wege zur
Zelle und in dieſer, ebenſo die Feſſelung. Nach den vorliegen=
den
ärztlichen Zeugniſſen handelt es ſich bei dem Zeitungsträger
F. um einen kranken Mann. Die Ausſage des F. weicht ſtark
von den Angaben Meſſers ab. Die ärztlichen Zeugniſſe wider=
ſprechen
ſich.
Der Vertreter des Polizeihauptwachtmeiſters Meſſer will die
Ausſagen des F. mit größter Vorſicht aufgenommen wiſſen an=
geſichts
der Wahrnehmungen der übrigen Polizeibeamten; Meſſer
habe im Rahmen ſeiner Dienſtpflichten gehandelt.
Das Urteil verneint eine Ueberſchreitung
der Amtsbefugniſſe.

Jagd im März in Heſſen.
Mitgeteilt vom Heſſ. Jagdklub. Darmſtadt.
Der März iſt ein Monat der Hege, nur ganz wenige Felder
des Jagdſcheines zeigen Schußzeiten. Faſanenhähne können da, wo
die Hahnenzahl überwiegt, noch abgeſchoſſen werden.
Der Strich der Waldſchnepfe beginnt. Der abendliche Anſtand
mit ſeiner hohen Poeſie iſt ein ganz beſonderes Jagdvergnügen.
Gegen Ende des Monats ſollte der ſorgſame Jäger ſchon die
Kleefelder mit dem Hunde abſuchen, in denen die Brut der Hüh=
ner
wegen der frühen Mahd gefährdet wäre.
Dem Schalenwild, das allzu viel von der jungen Saat auf=
nimmt
, wird der März leicht gefährlich und Eingänge ſind zu be=
fürchten
. Deshalb iſt es dringend notwendig, genügend Salzpfan=
nenſteine
auszulegen.
Die Balz des Auer=, Birk= und Haſelwildes und des Faſans
beginnt gegen Ende des Monats.
Jetzt iſt die beſte Zeit zum Ausſetzen von Hühnern und Fa=
ſanen
zur Ergänzung des vorhandenen Beſtands bzw. zur Blut=
auffriſchung
. Der Bezug kann durch den Heſſ. Jagdklub vermittelt
werden.
Die Reihzeit der Wildenten geht zu Ende. Von Schwarzwild
dürfte infolge des Abſpürens durch den letzten Schnee noch man=
ches
Stück zur Strecke genommen ſein. Bachen, die vor dem Friſchen
ſtehen. ſollte man jetzt unbedingt Ruhe gönnen, und führende
Bachen ſelbſtverſtändlich ſchonen, wenn auch der Abſchuß eines
Keilers oder Ueberläufers. wo dieſe zu Schaden gehen. erlaubt iſt.
Zur Beſſerung unſerer Niederwildbeſtände die geringen
Ergebniſſe im letzten Jahre haben gezeigt, daß unbedingt etwas
geſchehen muß iſt die Vernichtung der Krähen mittelſt vergif=
teter
Eier zu empfehlen. Es ſteht feſt, daß die bei uns brütenden
Krähen die größten Schädlinge für die Niederwildjagden ſind.
während die im Winter umherziehenden Saatkrähen weniger in
Betracht kommen. Die beſte Zeit zum Auslegen vergifteter Eier
iſt Ende März. Anfang April. Durch die Geſchäftsſtelle des Heſſ.
Jagdklubs kann ſich jeder Revierbeſitzer die notwendigen Vor=
ſchriften
und die Gifteier beſchaffen.
Des Hegers Sorge muß es ſein, unter keinen Umſtänden ſtreu=
nende
Hunde und Katzen zu dulden. Die Ueberwachung der Re=
viere
erfordert gerade im März beſondere Sorgfalt. Die Fütte=
rungen
der Faſanen dürfen nicht vernachläſſigt werden, weil ſonſt
die Faſanen verſtreichen.
Evangeliſche Männervereinigung der Petrusgemeinde. Wir
möchten nochmals eindringlichſt hinweiſen und einladen zu dem
kulturhiſtoriſchen Lichtbildervortrag über Die Zerſtörung des
Inka=Reiches (Peru) vor jetzt 400 Jahren, den Herr Profeſſor
Dr. Münch am Dienstag, 7. März 1. J.. in der Monatsverſamm=
lung
der Männervereinigung im Gemeindehaus halten wird.
Warnung vor ſpaniſchen Schatzſchwindlern. Trotz verſchie=
dener
Warnungen fallen Perſonen immer noch auf die ſpaniſchen
Schatzſchwindler herein. Dieſe ſind ſchon vor dem Kriege in Er=
ſcheinung
getreten, und ſeit Monaten werden wieder eine große
Zahl von Perſonen mit den Schwinelbriefen aus Barcelona be=
dacht
. Der Trick. mit dem die Schwindler arbeiten, iſt immer der
gleiche. Der Abſender teilt mit, daß er bankrott gegangen ſei und
daher in Spanien in Haft ſitzt. Es ſei dem Schreiber gelungen,
einen Teil des Geldes beiſeite geſchafft zu haben, und es handle ſich um
einen ſehr großen Betrag. Das Geld befinde ſich in einem bahn=
lagernd
aufgegebenen Koffer mit Gepäckſchein zur Auslöſung
des Koffers mit dem Schatz. Die Empfänger der Briefe werden
aufgefordert. Hilfe zu leiſten, indem ſie ſich telegravhiſch bereit
erklären, nach Spanien zu kommen und die Gerichtskoſten zu be=
zahlen
. Als Beweis für die Richtigkeit der Angaben werden Ur=
teilsausfertigungen
überſandt, die gefälſcht ſind. Angeblich ſoll
der Helfer einen hohen Anteil an dem Schatz erhalten. Vor die=
ſem
Schwindel wird erneut ausdrücklich gewarnt.
Vereinskalender.
Kam. Vereinigung ehem. Heſſ. Garde=Drag.
23, Hauptgruppe Darmſtadt. Dienstag, den 7. d. M.
18.50 (6.50) Uhr, wird im Rundfunk ein Geſpräch der ehem. Heſſ.
Garde=Dragoner Oertel und Koeſter über die Gefechte bei Brandé=
ville
und Kruiſeik ſowie einer Brückenſprengung übertragen. Das
Geſpräch kann im Vereinslokal mit angehört werden.
Tageskalender für Montag, den 6. März 1933.
Union: Ich bei Tag, und du bei Nacht. Helia: Morgenrot.
Palaſt: Bring ſie lebend heim".

Hkeuars)
MALZ-EXTRAKT-
HUSTENBONBONS
wirksam und wohlschmeckend V

Aus Heſſen.
Griesheim, 5. März. Das Notwerk der deutſchen Jugend
hat in hieſiger Gemeinde am 28. Februar d. J. ſein Ende er=
reicht
. Die Teilnehmerzahl, die zu Beginn 48 betrug, war beim
Abſchluß bis auf 30 zurückgegangen. Nach der Beendigung des
Notwerkes iſt mit dem 1. März d. J. die zweite Auflage des
Freiwilligen Arbeitsdienſtes in die Erſcheinung getreten. Für die
Erledigung der Vorarbeiten ſind vorerſt drei junge Leute einge=
ſtellt
, die Teilnehmerzahl erhöht ſich indeſſen im Laufe der nach=
ſten
Woche auf 80. Das weitere Arbeitsfeld des Freiwilligen
Arbeitsdienſtes erſtreckt ſich auf die Fortſetzung und Beendigung
der durch den erſten Arbeitsdienſt begonnenen Grabenherſtellungs=
arbeiten
im weſtlichen Gemarkungsteil. Die Dauer iſt auf 16
Wochen begrenzt. Die Anzahl der zu bewältigenden Tagewerke
beträgt 7500. Die Vergütung der Teilnehmer iſt auf 1,60 RM.
pro Tag feſtgeſetzt worden.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 4. März. Obſt=und Gartenbau=
verein
. Die Generalverſammlung findet am Samstag, den
11. März, im Vereinslokal (Gaſthaus Zum Löwen) ſtatt. Mit
derſelben iſt ein Lichtbildervortrag des Hermann Schulz jr., Darm=
ſtadt
, über Anlegung und Bepflanzung von Hausgärten verbun=
den
, der zweifellos größtem Intereſſe begegnen durfte. Die an=
weſenden
Mitglieder nehmen an der Gratisverloſung teil.
O. Reichenbach i. Odw. 5. März. Jugendnotwerk. Mit
50 Jugendlichen, darunter 5 von Gadernheim wurde das Jugend=
notwerk
hier aufgenommen. Die praktiſche Betreuung zur beruf=
lichen
Weiterbildung haben die Deutſche Steininduſtrie, ſowie
die Herren Weißbindermeiſter Gg. Mink und Schloſſermeiſter
Weyrauch übernommen. Es ſtehen in dieſen Betrieben geeignete
Werkſtätten zur Verfügung. Die theoretiſch=berufliche Weiterbil=
dung
übernimmt Herr Oberingenieur Bröſel aus Darmſtadt, dem
auch die Geſamtleitung übertragen wurde. Allgemeinbildende
Vorträge werden gehalten von den Herren Dr. Römer, Lehrer
Rapp und Lehrer Schlörb. Weiterhin ſind vorgeſehen Beſichti=
gungen
des Gaswerkes, der Papierfabrik und eine gemeinſame
Wanderung zu belehrendem Zweck. An den Unterrichtstagen er=
halten
die Jugendlichen des Notwerkes in der Gaſtwirtſchaft Hof=
mann
ein gemeinſames Mittageſſen.
Cji. Erbach, 5. März. Odenwälder Jugendwerk. Dem
Notwerk der Deutſchen Jugend, das nunmehr in den größten Ge=
meinden
des Kreiſes eingerichtet iſt, geſellt ſich jetzt auch wieder
die geiſtige und ſportliche Fortbildung der Arbeitsfreiwilligen
hinzu, die mit ihren Arbeiten demnächſt in etwa 20 Gemeinden
des Kreiſes neu beginnen. Um die bei ihnen eingeführte Be=
treuung
auf längere Sicht durchführen zu können, wurde nun
unter dem Vorſitze des Herrn, Regierungsrates Dr. Rindfuß das
Odewwälder Jugendwerk ins Leben gerufen, das bei allen Ar=
beiten
im freiwilligen Arbeitsdienſt des Kreiſes Erbach als Trä=
ger
des Dienſtes tätig werden kann. Durch die Bereitwilligkeit
weiter Kreiſe wurde die Aufſtellung von Arbeitsplänen für die
verſchiedenen Orte und Bezirke für ein halbes Jahr ermöglicht.
Be. Hirſchhorn, 5 März. Schweres Autounglück bei
Hirſchhorn. Am Samstag nachmittag gegen 2 Uhr ereignete
ſich auf der Nechartalſtraße oberhalb Hirſchhorn ein ſchweres
Autounglück. Der aus Richtung Eberbach kommende, von dem Be=
ſitzer
Meyerhöfer aus Heidelberg ſelbſt geſteuerte Perſonenwagen
kam aus bis jetzt noch ungeklärter Urſache ins Schleudern und
fuhr mit voller Wucht gegen die Stützmauer der Neckartalbahn.
Der Fahrer ſelbſt trug Hautabſchürfungen ſowie Armverletzungen
davon. Der Mitfahrer Joſef Engeſſer aus Heidelberg. Vertreter
des Molkereiverbands Kempten im Allgäu, erlitt durch die Wucht
des Anpralls einen ſchweren doppelten Schädelbruch und wurde
in ſchwerverletztem Zuſtande von der hieſigen freiwilligen Sani=
tätskolonne
in das hieſige St. Bonifatiuskrankenhaus verbracht.
Seine Verletzungen ſind derart ſchwer, daß wenig Hoffnung be=
ſteht
, ihn am Leben zu erhalten. Der Wagen mußte in ſtark be=
ſchädigtem
Zuſtand abgeſchleppt werden. Wie verlautet, ſollen
weder Fahrzeug noch Fahrer verſichert ſein.
Aus Mainz und Rheinheſſen.
Bc. Mainz, 4. März. Neuer Volkspark in Mainz.
Wieder wird ein Stück des alten Feſtungswerkes friedlichen
Zwecken zugeführt werden: das Gelände des ehemaligen Forts
Hertenberg. Die ſtädtiſche Gartenverwaltung hat einen Plan
vorgelegt, der das 180 000 Quadratmeter große Gelände in einen
Volkspark umgeſtalten will mit Spazierwegen, Spielplätzen,
Lagerwieſen, Schießſtänden, Freiluftſchulen, Turnanlagen uſw.
Die Arbeiten ſollen durch den Freiwilligen Arbeitsdienſt aus=
geführt
werden. Es werden etwa 2 Jahre hindurch 350 junge
Menſchen in paritätiſcher Zuſämmenarbeit beſchäftigt werden.
Die Umgeſtaltungskoſten ſind auf 320 000 RM. veranſchlagt, da=
von
würde auf das Reich ein Betrag von 250 000 RM. entfallen,
den Reſt ſoll die Stadt Mainz tragen.
Ah. Worms, 4. März. Romaniſche Säule frei=
gelegt
. An einem der älteſten Teile der Wormſer Stadtmauer,
in unmittelbarer Nähe des Raſchitores, wurde eine guterhaltene
Säule feſtgeſtellt, die aus der Zeit um 1100 ſtammen ſoll. Der
Fund wurde an einem vermauerten rechteckigen Fenſter durch Be=
ſeitigung
der Mörtelbedeckung freigelegt. Es handelt ſich um eine
romaniſche Säule von 70 Zentimeter Höhe. Das einfache Würfel=
kapitäl
mißt 12,5 mal 13 Zentimeter und zeigt auf der freigeleg=
ten
Seite einfache Riemenverzierung. Säulen gleicher Art, aller=
dings
bedeutend größer befinden ſich an den gekuppelten Fenſtern
des Eſelsturmes vom Dom.
Ah. Bingen a. Rh., 5. März. Schwerer Einbruchs
diebſtahl in ein Binger Konfektionsgeſchäft. Im
Laufe der letzten Nacht wurde hier in das Konfektionsgeſchäft der
Firma Gebrüder Hallgarten, das ſich im Zentrum der Stadt be=
findet
, eingebrochen. Die Täter entwendeten aus dem Laden und
Lager 50 Ballen Anzugsſtoffe von 13 Anzügen aus Tuch= und
Buxkinſtoffen, etwa 15 Ballen Mancheſter (blau, grau, ſchwarz,
braun), 6 Ballen Cordſtoffe (braun und ſchwarz) ſowie einige
Cheviotſtoffe und fertige Herren=Anzuge. Der Geſamtwert der
geſtohlenen Waren beziffert ſich auf etwa 3000 RM. Da unter den
verſchiedenen Stoffen immer nur die beſten Sachen geholt wurden,
muß man ſchon annehmen, daß es ſich bei den Tätern um ſolch=
handelt
, die einige Fachkenntniſſe beſitzen. Die Polizei hat die Er=
wittlungen
ſofort aufgenommen. Ein weiterer Diebſtahl wurd
in einem hieſigen Lagerhauſe verübt. Ebenfalls fand dieſer in
der letzten Nacht ſtatt. Geſtohlen wurden 3 Doppelzentner Zucker.

* Ein neues Hormon enkdeckk.
Fortſchritte der Schilddrüſenforſchung.
Die Erforſchung der geheimnisvollen Drüſen mit innerer
Sekretion, der ſog. Blutdrüſen, ſteht im Mittelpunkt des In=
tereſſes
. Hier iſt ein Neuland erſchloſſen worden, deſſen Bedeutung
mit den großen Entdeckungen auf dem Gebiet der Bakteriologie
und Serologie verglichen werden kann. Blutdrüſen ſind verhält=
nismäßig
kleine Organe, die Stoffe (Hormone) ins Blut ergießen,
und dieſe Hormone regeln die Lebensvorgänge im Körper, ſchützen
vor Erkrankungen und ergänzen ſich in ihrer Wirkung gegenſeitig.
Eine der erſten Blutdrüſen, die genauer erforſcht wurde, war die
Schilddrüſe. Das wichtige Hormon dieſer Drüſe, das Tyroxin, ein
an Jod gebundener Stoff, iſt bereits vor einigen Jahren rein
dargeſtellt worden. Wird dieſes Hormon in zu reichlicher Menge
produziert, ſo entſteht eine ſchwere Allgemeinkrankheit, die als
Baſedowſche Krankheit bezeichnet wird. Die wichtigſten Symptome
dieſer Krankheit ſind ſtarkes Vortreten, der Augäpfel, Beſchleu=
nigung
des Pulſes, Händezittern, Schwitzen, erhöhte nervöſe Er=
regbarkeit
. Dabei iſt der Geſamtſtoffwechſel in ſeinem Ablauf be=
ſchleunigt
. Der Grundumſatz iſt erhöht, und es wird vom Körper
mehr verbraucht als aufgenommen werden kann. Die Folge iſt ge=
wöhnlich
Abmagerung und eine bedenkliche Schädigung des Kreis=
laufs
.
In der nächſten Umgebung der Schilddrüſe finden ſich nun
noch einige ſehr kleine Drüſen, die Nebenſchilddrüſen. Auch ſie
enthalten ein Hormon. Werden ſie zerſtört, ſo entſtehen ſchwere
krampfartige Zuſtände, die zum Tode führen können. Führt man
das Hormon dieſer Nebenſchilddrüſen oder Epithelkörperchen künſt=
lich
zu, ſo kann dieſer Krampfzuſtand gemildert oder gebeſſert
werden. Es war nun nicht ſo einfach, das Hormon dieſer Neben=
ſchilddrüſen
in brauchbarer Form darzuſtellen. Aus den Neben=
ſchilddrüſen
von Tieren ließ es ſich nicht in geeigneter Form ge=

winnen, dagegen iſt es im Blut geſunder Tiere reichlich vorhan=
den
. Der Muskel jedoch enthält anſcheinend einen Stoff, der das
Hormon der Nebenſchilddrüſe wieder unwirkſam macht. Um alſo
zu einem wirkungsvollen Erſatz des Nebenſchilddrüſen=Hormons
zu gelangen, war es zunächſt nur möglich, Blut oder Blutpräpa=
rate
zu verabreichen und alle aus Muskelfaſern beſtehende Nah=
rung
, alſo Fleiſch, zu vermeiden. Prof. Blume in Berlin, deſſen
Forſchungen auf dieſem Gebiet bahnbrechend geweſen ſind, hatte
daher zur Ueberwindung von Störungen nach Schädigung der
Nebenſchilddrüſen eine fleiſchfreie Schutzkoſt und die Darreichung
eines Blutpräparates, Hämokrinin, empfohlen, und dieſe Behand=
lung
hat ſich denn auch bei den allerdings ſehr ſeltenen Erkran=
kungen
der Nebenſchilddrüſen als wirkſam erwieſen. Dabei ent=
deckte
man nun, daß dieſes Verfahren auch bei ſolchen Perſonen
günſtig wirkte, die an Baſedow litten, und es zeigte ſich im wei=
teren
Verlauf der Beobachtungen, und in zahlreichen Verſuchen
an Kaulquappen, die ſich als ausgezeichnete Unterſuchungsobjekte
für Schilddrüſenforſchungen bewährt hatten, daß in dem Hormon
der Nebenſchilddrüſen tatſächlich ein Stoff gefunden worden iſt,
der dem Hormon der Schilddrüſe gerade entgegengeſetzt wirkt. Den
Bemühungen Prof. Blumes iſt es nun gelungen, das Hormon der
Nebenſchilddrüſe in reiner und haltbarer Form aus Tierblut zu
gewinnen. Es kann zu Tabletten verarbeitet werden und iſt be=
reits
unter dem Namen Katechin einigen Kliniken zur Ver=
fügung
geſtellt worden. Die dritte Berliner Mediziniſche Univer=
ſitäts
=Klinik, die unter Leitung von Prof. Goldſcheider ſteht, hat
inzwiſchen eine Reihe Schwer=Baſedow=Kranker mit dieſen Tablet=
ten
behandelt und dabei einen ſehr eindrucksvollen Rückgang der
Krankheitserſcheinungen feſtgeſtellt. Es war allerdings notwen=
dig
, gleichzeitig die Blumeſche fleiſchfreie Diät zu verabreichen.
Es handelt ſich nach den Mitteilungen der Aerzte um eine ſog.
Subſtitutionsbehandlung, ähnlich wie ſie bei der Zuckerkrankheit
mit dem Hormon der Bauchſpeicheldrüſe (Inſulin) geübt wird
d. h. der fehlende Stoff wird regelmäßig durch den vom Tier ge=
wonnenen
erſetzt. Hört die Zuführung des Hormons auf, ſo treten

auch nach kürzerer oder längerer Zeit die alten Beſchwerden wieder
auf. Auch die gleichzeitige Verabreichung einer beſonderen Diä
läßt einen Vergleich mit der modernen Behandlung der Zucker
krankheit zu. Wenn die Behandlung der Baſedowſchen Krankhei
mit dem Hormon der Nebenſchilddrüſen ſich ſo bewähren ſollte,
wie es die Inſulinbehandlung getan hat, ſo wäre etwas gant
Großes erreicht, denn bisher läßt ſich die Baſedowſche Krankheil
nur durch Operation und Röntgenſtrahlen behandeln. Es handelt
ſich dabei immer um ernſte Eingriffe, die bei ſehr ſchweren Fällen
oft nicht mehr gewagt werden können, eine Arznei= und Diät=
behandlung
iſt dagegen einfacher, billiger und gefahrlos und wird,
wenn ſie gleiches leiſtet, zweifellos den Vorzug verdienen.
Dr. Georg Kaufmann.
Zur Erſtaufführung der Sinfonia concerkaafe
von Hans Schmidt-Ifſerſtedt
im 6. Sinfoniekonzert des Landestheaters.
Ueber das Formale des Werkes: Die drei Sätze Intrada,
Paſſacaglia, Ballata ſtehen in innerem Zuſammenhange zuein=
ander
inſofern, als im letzten Satze, der Ballata (hier im Sinne
von Tanzſtück zu verſtehen) die Themen der beiden erſten Saße
durchgeführt werden. Die hierdurch entſtandene muſikaliſche Ein=
heitlichkeit
iſt für die Erfolge des Werkes immer mitbeſtimmend
geweſen. Die Partien der Soloinſtrumente, Geige und Bratſche,
ſind nicht in virtuos konzertanter Weiſe behandelt, ſondern ſie
ſind vielmehr Träger des muſikaliſch=thematiſchen Materials und
ſeiner Durchführung, haben alſo mehr die Funktionen von obli=
gaten
Soloinſtrumenten, wie etwa in den Concerti groſſi von
Händel und Corelli. Das Orcheſter der Sinfonia concertante iſt
das ſog. große Orcheſter mit dreifachen Holzbläſern, Hörnern,
Trompeten, Poſaunen, Schlagzeug, einem ſtark beſetzten Streicher=
körper
und Harfen.

[ ][  ][ ]

Süddeutſchland. Süddeutſche Meiſterſchaft.
Abteilung 1: Phönix Ludwigshafen 1. FC. Nürnberg 0:0.
FC. Kaiſerslautern SV. Waldhof 1:1 (0:1). Bäyern
München FK. Pirmaſens 4:2 (3:1). Sppgg. Fürth
1860 München verlegt.
Abteilung 2: FSV. Frankf. Wormatia Worms 3:1 (1:1).
FSV. Mainz 95 Eintracht Frankfurt 1:2 (0:1). Karls=
ruher
FV. Kickers Stuttgart 2:0 (1:0). Union Böckingen
Phönix Karlsruhe verlegt.
Verbandspokal.
Bezirk Main=Heſſen: Fogg. Mombach Kickers Offen=
bach
2:6. Rot=Weiß Frankfurt Union Niederrad 3:3.
Alemannia/Olympia Worms VfL. Neu=Iſenburg 2:1. FC.
Langen Fvgg. Kaſtel 3:1. VfR. Bürſtadt Germania
Bieber 2:2.
Bezirk Bayern: Wacker Teutonia München 2:4. ASV.
Nürnberg Ulm 94 1:1. Germania Nürnberg FC. Bay=
reuth
2:1. FC. Schweinfurt 05 VfR. Fürth 5:2. SSV.
Ulm FV. Würzburg 04 verlegt.
B=zirk Württemberg=Baden: Freiburger FC. Stutt=
garter
SC. 3:1. SV. Feuerbach Germania Brötzingen
(Sa.) 8:1. FC. Pforzheim Frankonia Karlsruhe 7:2.
FC. Mühlburg VfB. Karlsruhe (Sa.) 4:1.
Bezirk Rhein=Saar; FV. Saarbrücken VfR. Mann=
heim
3:3. Boruſſia Neunkirchen Saar Saarbrücken 3:0.
VfL. Neckarau Mannheim 08 2:3. Amicitia Viernheim
Sppgg. Mundenheim 4:2. Spvgg. Sandhofen Sportfr.
Saarbrücken verlegt.
Privatſpiele.
VfB. Stuttgart SC. Cannſtatt (Sa.) 4:1. Union Krefeld
Würzburger Kickers (Sa.) 2:1. Sppgg. Fürth Jahn Regens=
burg
3:1.
Die Tabelle der Abteilung I hat nun folgendes Ausſehen:
1. München 60 12:2 Punkte, 2. 1. FC. Nürnberg 12:6 Punkte,
3. SV. Waldhof 11:9 Punkte, 4. Bayern München 10:6 Punkte,
5. SpVg. Fürth 9:7 Punkte, 6. Phönix Ludwigshafen 9:11,
7. FK. Pirmaſens 5:13 Punkte, 8. FC. Kaiſerslautern 4:16 P.
In der Tabelle der Abteilung II führt die Eintracht mit
13:5 Punkten knapp vor dem FSV. Frankfurt mit 12:6 Punkten.
Es folgen Stuttgarter Kickers mit 10:8, KFV. mit 9:7, Wor=
matia
mit 8:8, Phönix Karlsruhe mit 6:10, Böckingen mit 4:10
und Mainz 05 mit 4:12 Punkten.
Einkracht bleibt vorn.
Mainz 05 Eintracht Frankfurt 1:2 (0:1).
Der Eintracht wurde in Mainz der Sieg nicht leicht gemacht,
ſie mußte hart kämpfen, ehe ſie das Spiel 2:1 (1:0) ſichergeſtellt
hatte. Zur Freude der 6000 Zuſchauer gab es einen techniſch hoch=
ſtehenden
und beſonders in der erſten Halbzeit auch ſehr flotten
und raſſigen Kampf. Da die Stürmerreihe der Frankfurter dies=
mal
etwas zu wünſchen übrig ließ, gab wieder einmal die aus=
gezeichnete
Hintermannſchaft den Ausſchlag. Beſonders der Tor=
hüter
Schmitt bot eine hervorragende Leiſtung. Nach gutem Start
der Mainzer kam die Eintracht erſt ſpät in Fahrt. Sie konnte aber
durch Ehmer in der 30. Minute das Führungstor erzielen, und in
der 15. Minute nach dem Wechſel durch Fernſchuß von Lindner
auf 2:0 erhöhen. Drei Minuten vor Schluß konnte Burkhardt für.
Mainz noch ein Gegentor erzielen. Bauer=Saarbrücken leitete
das Spiel korrekt.

Er ſchlägt Wormatia Worms mit 3:1 (1:1).

Nach drei Niederlagen riß endlich wieder die Pechſträhne des
Fußballſportvereins Frankfurt. In einem harten Kampf konnte er
auf eigenem Gelände die Wormſer Wormatia verdient mit 3:1
(1:1) niederringen. In dem von Becker=Ludwigshafen geleiteten
und von gut 6000 Zuſchauern beſuchten Kampf hatten die Frank=
furter
ſchon in der erſten Halbzeit die größeren Vorteile. Worms
konnte zwar in der 8. Minute durch Fath den Führungstreffer er=
zielen
, aber ſchon in der 17. Minute holte ſich Frankfurt durch
Schlagbauer den Ausgleich. Nach der Pauſe zeigten die Born=
heimer
diesmal ein ſehr gutes Stehvermögen. Sie waren jetzt faſt
dauernd im Angriff und holten ſich zur lebhaften Genugtuung
ihrer Anhänger durch Treffer von Wühler und Henſel (Elfmeter)
auch einen ſicheren Sieg. Beide Mannſchaften traten mit Erſatz
an. Bei Wormatia fehlten Ludwig Müller und der Verteidiger
Völker, beim FSV. wurde der eigentliche Sturmführer Heldmann
ſehr vermißt.

Phönix Ludwigshafen 1. FC. Nürnberg 0:0.

Dieſes Schlußſpiel erfüllte nicht die Erwartungen der etwa
4500 Zuſchauer. Dem Kampf fehlte jegliches Temperament, er
war wenig erhebend. Es mangelte die große Linie vollſtändig.
Namentlich die beiden Stürmerreihen waren außerordentlich
ſchußſchwach. Beide Mannſchaften ſpielten mit Erſatz; bei Phönir=
fehlten
Joos und Hörnle, der Club ſpielte ohne Popp und
Köhl, im Tor ſtand Roſenmüller. Der einzige Lichtblick des Tref=

fens war die Ritterlichkeit, mit der es durchgeführt wurde. Im=
merhin
ſtellte der Club die techniſch beſſere Elf ins Feld, erzielte
aber nur ergebnisloſe Ecken.
Schiedsrichter Schlemmer=Karlsruhe leitete im allge=
meinen
korrekt, überſah jedoch einige Abſeitsſtellungen.

Karlsruher FV. Stuttgarter Kickers 2:0 (1:0).
Der ſtrömende Regen bis eine Stunde vor Spielbeginn machte
dem KFV. einen ganz gewaltigen Strich durch die Rechnung: es
kamen zu dieſem immerhin bedeutungsvollen Treffen nur 2500
Zuſchauer. Dieſe erlebten einen von der erſten bis zur letzten
Spielminute äußerſt ſpannenden und intereſſanten Kampf und
gleichzeitig ein Spiel, das in den Leiſtungen beider Mannſchaften
weit über allen bisherigen Schlußſpielen in Karlsruhe ſtand. Die
Kickers waren dem KFV. ein ebenbürtiger Gegner, das Reſultat
hätte gut und gern am Ende 2:2 lauten können. Die Tore er=
zielten
der Halblinke Schneider und der Halbrechte Müller
(Elfmeter). Schiedsrichter Lauer=Plankſtadt konnte in der
erſten Halbzeit nicht reſtlos überzeugen, er war reichlich unſicher
in ſeinen Entſcheidungen, erſt nach der Pauſe genügte er allen
Anſprüchen.
Bayerns erwarkeker Sieg.
Bayern München FK. Pirmaſens 4:2 (3:1).
Gegen den Saarmeiſter kamen die Münchener Bayern vor
etwa 8000 Zuſchauern zu ihrem erwarteten Sieg. Die Gäſte
ſetzten dem Drängen des deutſchen Meiſters zwar den ſchärfſten
Widerſtand entgegen, ſie mußten aber zum Schluß doch froh ſein,
ſo billig davongekommen zu ſein. Das Treffen wurde von Löch=
ner
=Zuffenhauſen einwandfrei geleitet. Die Bayern hatten noch
das Pech, daß Heidkamp in der 15. Minute verletzt war und ſpäter
kaum mehr als eine Statiſtenrolle ſpielte. Die Gäſte gingen über=
raſchend
durch Wagner in Führung. Bis Halbzeit mußten ſie aber
durch Welker (Elfmeter) und Rohr (zweimal) drei Gegentore
hinnehmen. Nach der Pauſe erhöhte Schmid 2 auf 4:1 und dann
fiel durch Brill der zweite Pirmaſenſer Gegentreffer, nachdem vor=
her
Rohr einen Handelfmeter abſichtlich verſchoſſen hatte.
Nur unenkſchieden aber ein Erfolg!
1. FC. Kaiſerslautern SV. Waldhof 1:1 (0:1).
Auch in Kaiſerslautern vermochte der Rheinmeiſter SV. Wald=
hof
nur ein Unentſchieden zu erzielen. Da aber der ſonſtige Mittel=
läufer
Bretzing nicht mit von der Partie war, Model ihn nur
unzulänglich erſetzen konnte und zudem der rechte Verdeidiger kurz
nach dem Seitenwechſel verletzt auf Rechtsaußen gehen mußte, iſt
auch dieſes Unentſchieden wie ſeine Vorgänger in München und
Fürth als ein beachtlicher Erfolg der Mannheimer anzuſprechen.
2500 Zuſchauer ſahen vor der Pauſe ein ausgezeichnetes Waldhof=
ſpiel
, deſſen wendige und flinke Stürmer durch gute techniſche
Leiſtungen und feine Kombiwationszüge immer wieder vor das
Tor des Gegners kamen. Das einzige Tor dieſer Halbzeit erzielte
Hermann in der 22. Minute. In der zweiten Halbzeit waren die
Kaiſerslautener mehr in Angriff, ihre eifrigen Bemühungen wur=
den
auch belohnt, denn in der 30. Minute konnte Pirzung einen
Strafſtoß zum verdienten Ausgleich verwandeln. Dölker= Stutt=
gart
leitete zufriedenſtellend.

Der Tabellenführer Alemannia=Olympia Worms konnte auch
am Sonntag ſeine Poſition behaupten, wenn auch nur durch einen
nappen Sieg von 2:1 über den VfL. Neu=Iſenburg. Die Offen=
bacher
Kickers konnten ihren Stand durch einen einwandfreien
5:2=Sieg in Mombach weſentlich verbeſſern. Dagegen bleiben
Union Niederrad und Rotweiß Frankfurt durch eine Punkte=
teilung
von 3:3 weiter im Mittelfelde. Der VfR. Bürſtadt mußte
ſich auf eigenem Platze mit einem Unentſchieden von 2:2 gegen
Germania Bieber zufrieden geben, während der 1. FC. Langen in
ſeinem ſiebenten Pokalſpiele zu ſeinem erſten Siege kam; er be=
zwang
die FVg. Kaſtel mit 3:1.
Berliner Fußball.
Meiſterſchafts=Ausſcheidung: Greifswalder SC. Berliner
SV. 92 ausgefallen. Verbandsſpiele: Blauweiß Tennisboruſ=
ſia
1:3. Wacker 04 Wedding 2:1. Bewag BV. Luckenwalde
7:3. Hertha/BSC. Preußen 7:0. Geſellſchaftsſpiele: Vikto=
ria
89 Mineerva 4:3. Union Oberſchöneweide Marcoman=
nia
11:2. Adlershofer BV. Reichskredit 3:2.
Norddeutſche Meiſterſchaft geſtartet.
Von den vorgeſehenen vier Spielen in den einzelnen Grup=
pen
um die norddeutſche Fußball=Meiſterſchaft kamen nur drei
zum Austrag. In allen drei Kämpfen gab es ſehr knappe Er=
gebniſſe
. VfB. Peine ſchlug Werder Bremen nur 2:1. Torlos
ſpielten Hanover 96 und Union Altona. Ein zweites Unenr=
ſchieden
gab es in dem Treffen zwiſchen Komet Bremen und
Algermiſſen 1911, die ſich 1:1 (0:1) trennten. Hamburgs neuer
Fußballmeiſter heißt Altona 93, der im Entſcheidungsſpiel am
Sonntag vor 15 000 Zuſchauern den Hamburger Sportverein mit
2:1 beſiegte. Erſt in der Verlängerung ſchoß Jentſch das ſieg=
bringende
Tor für Atona.

Der Vorſchlag des Verbandes Zwölfer=Verbandsliga. Ein
neuer Pokal=Wettbewerb. Abwartende Haltung in der Profi=
Frage.
Eine Tagung des ſüddeutſchen Verbands=Vorſtandes beſchäf=
tigte
ſich mit den Vorſchlägen, die die Spielſyſtem=Kommiſſion des
Verbandes ausgearbeitet und vor acht Tagen in Stuttgart be=
taten
hat. Der Verbands=Vorſtand beſchloß, dieſen Vorſchlag in
den weſentlichen Punkten anzunehmen und dem Verbandstag im
Mai zur Abſtimmung vorzulegen.
Es wird eine Zwölfer=Verbandsliga ohne Ueber=
gangsjahr
eingerichtet, die ſich aus den erſten ſechs Mannſchaften
der beiden ſüddeutſchen Endſpiel=Abteilungen bildet und den
Spielbetrieb ſchon im kommenden Herbſt aufnimmt.
Zweite Klaſſe des Verbandes wird die bisherige Be=
zirksliga
, die in den bekannten acht Gruppen weiterſpielt, aber
auf je 12 Vereine pro Gruppe erhöht wird. In jeder Saiſon ſteigt
aus der Verbandsliga eine Mannſchaft in die Bezirksliga ab. Den
zur Verbandsliga aufſteigenden Verein ermitteln die acht Grup=
penmeiſter
nach einem noch näher zu beſtimmenden Syſtem.
Die dritte Klaſſe wird von der Kreisliga gebildet.
Auch hier ſpielen 12 Mannſchaften in jeder Kreisliga. In jeder
Gruppe ſteigen jährlich zwei Kreismeiſter zur Bezirksliga auf
und dementſprechend müſſen zwei Bezirksliga=Mannſchaften in
jeder Gruppe zur Kreisliga abſteigen. A= und B=Klaſſe bleiben
wie bislang.
An den Endſpielen um die Deutſche Meiſterſchaft nehmen als
Vertreter des ſüddeutſchen Verbandes die beiden Erſten aus der
Verbandsliga, ſowie der Pokalmeiſter teil. Es wird ein neuer
Pokalwettbewerb eingerichtet, der aber nach dem k. o.=
Syſtem ausgetragen wird. Unter Umſtänden wird auch noch
beſtimmt, daß der Pokalmeiſter mit dem Dritten der Verbands=
liga
ein Ausſcheidungsſpiel um die dritte Vertreterſtelle des =
dens
auszutragen hat. Zur Profi=Frage nimmt der Verbands=
Vorſtand zunächſt noch eine abwartende Haltung ein. Unter den
gegenwärtigen Verhältniſſen neigt der V.V. nicht zum Profeſſio=
nalismus
, er iſt vielmehr für die vom Bundes=Präſidenten Linne=
mann
angeregte Lockerung der Amateurbeſtimmungen, wenigſtens
für die Spieler der Verbandsliga. Es ſoll zwar keine regelmäßige
Entlohnung der Spieler ſtattfinden dürfen, aber man will in
Fällen beſonderer Notlage bei den Spielern helfend eingreifen
können.
Sollte es ſich bei den Verhandlungen mit den Behörden jedoch
ergeben, daß im Falle einer Einführung des Berufsſpielertums
die Beſteuerung in erträglichen Grenzen bleibt, ſo will der Ver=
bandsvorſtand
für den Profeſſionalismus ſtimmen. Die endgültige
Haltung des Verbandes wird von der Entwicklung der Dinge im
Reich und von den Verhandlungen mit den Behörden abhängen.
Süddeukſchlands Mannſchaften für den 12. März
gegen Schweiz B und Südweſtfrankreich.
Der Verbands=Fußball=Ausſchuß hat jetzt die beiden Mann=
ſchaften
für die Repräſentativſpiele am 12. März gegen Schweiz B
und Südweſtfrankreich aufgeſtellt. Es iſt allerdings möglich, daß
es nach den Spielen des 5. März noch einige Aenderungen gibt.
In Stuttgart gegen Schweiz B ſollen ſpielen: Jakob
(Jahn Regensburg); Huber (Karlsruher FV.), Baier ( Siuttgar=
ter
Kickers); Seibold (VfB. Stuttgart), Link (Stuttg. Kickers),
Graf (Böckingen); Langenbein (VfR. Mannheim), Müller
(K.F.V.), Förſchler (Feuerbach), Rühr (Schweinfurt), Lindner
(Eintr. Frankfurt). Als Linksaußen kommen auch noch Dürr
Feuerbach) oder Haderer (FSV. Frankfurt) in Frage.
In Mannheim gegen Südweſtfrankreich wird die folgende
Elf die ſüddeutſchen Farben tragen: Giſpert (Wormatia Worms);
Man (FSV. Frankfurt), Haber (SV. Waldhof); Weilhammer
(FK. Pirmaſens), Hergert (FK. Pirmaſens), Größle (VfL. Nek=
karau
); Weidinger (SV. Waldhof), Wagmer (Pirmaſens), Siff=
ling
(Waldhof), Hörnle (Phön. Ludw.) Fath (Wormatia).

Intereſſante Abſtiegskämpfe und beginnende
Klärung am Tabellenende.
Germania Oberroden FV. Sprendlingen 2:3 (2:2).
SV. Münſter Spvgg. 04 Arheilgen 4:0 (2:0).
SV. 1898 Darmſtadt Germania Eberſtadt 6:2 (2:1).
Germania 03 Pfungſtadt Union Darmſtadt 2:0 (0:0).
Viktoria Walldorf SV. Mörfelden 5:0 (2:0).
Haſſia Dieburg FC. 03 Egelsbach 3:6 (1:3).
Das Fazit des geſtrigen Sonntags ſind fünf Siege der als
Favoriten angeſehenen Mannſchaften und eine überraſchende Nie=
derlage
. Dieſe ereignete ſich in Dieburg, wo die dortige Haſſia
ganz unvermutet mit 3:6 gegen Egelsbach den Kürzeren ziehen
mußte. Dabei hatte Dieburg ſchon in Egelsbach gewonnen! Wie=
der
einmal eines jener Ergebniſſe, aus welchen man nicht klug
wird. In Oberroden holte ſich Sprendlingen mit 3:2 einen
recht knappen Sieg. Bereits nach fünf Minuten verloren die Gäſte
ihren Verteidiger Steinmeyer durch Verletzung und ſpielten dann
nur noch mit 10 Mann. Wenn man weiß, daß auch die Polizei
in Oberroden verlor, ſo verſteht man Sprendlingens Leiſtung
beſſer. Pfungſtadt hatte die Beſſunger Union als Gaſt. Die Beſ=
ſunger
, die ſich ſchon vor acht Tagen mit nur 0:1 in Lorſch recht
gun geſchlagen hatten, hielten auch in Pfungſtadt bis zur Pauſe

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Seite 6 Nr. 65

Monkag, 6. März

ihr Tor ſauber; in der zweiten Halbzeit fielen dann aber zwei
Tore für die Einheimiſchen. Einen noch klareren Sieg gab es in
Walldorf, wo SV. Mörfelden mit 0:5 geſchlagen abziehen mußte.
In den beiden anderen Spielen gab es hohe Siege abſtiegsbedroh=
ter
Mannſchaften. Wie erwartet, mußte auch Arheilgen in Mün=
ſter
dran glauben, und zwar mit 0:4 überraſchend hoch. Münſter
hat damit ein gutes Stück zu ſeiner Sicherung gewonnen. Eben=
falls
überraſchend hoch gewann der gut aufgelegte SV. 98 Darm=
ſtadt
gegen Germania Eberſtadt. 6:2 iſt doch recht viel Holz.
Jedenfalls iſt Eberſtadt jetzt in ſtärkſte Abſtiegsgefahr geraten,
denn es hat noch gegen die Polizei und in Mörfelden anzutre=
ten
, wo kaum etwas zu holen ſein wird. Dagegen hat der SV. 98
noch begründete Ausſichten, ſein Punktkonto zu erhöhen. Ueber=
haupt
ſcheint es, daß die anderen Mannſchaften jetzt das
Schlimmſte überſtanden haben. An der Spitze liegt jetzt Sprend=
lingen
in Führung, kann aber von der Polizei wieder überholt
werden. An den nächſten Plätzen wird ſich kaum mehr viel än=
dern
, nur Eppertshauſen dürfte ſeine Poſition noch etwas ver=
beſſern
können.

Die Tabelle nach dem 5. März 1933.

Spiele Gew. Un. Verl. Tore Punkte 1. FV. Sprendlingen 24 16 71:37 35 2. Polizei Darmſtadt 21 14 45:13 33 3. Viktoria Walldorf 24 14 5 53:44 33 4. Haſſia Dieburg 24 14 9 58:42 29 5. Germ. Pfungſtadt 26 11. 56:48 28 6. SV. Mörfelden 25 10 4 11 53:59 2. 7. Sppgg. 04 Arheilgen 24 9 5 10 51:49 25 8. FV. Eppertshauſen 2 6 8 47:47 9. FC. 03 Egelsbach 23 10 11. 58:62 10. Germ. Oberroden 10 13 40:55 11. SV. Münſter 11 34:38 21 12. SV. 98 Darmſtadt 23 6 10 41:43 20 15. Germ. Eberſtadt 26: 14 38:52 20 14. Union Darmſtadt 24 15 29:57 15 15. Rot=Weiß Darmſt. 24 15 27:55 13

SV. 98 Darmſtadt Germania Eberſtadt 6:2 (2:1).
Vor über tauſend Zuſchauern wickelte ſich das für die Ab=
ftiegsfrage
bedeutungsvolle Treffen, dank der vorzüglichen
Schiedsrichterleiſtung in völlig einwandfreiem Rahmen ab. Frei=
länder
(V.f.R. Mannheim) leitete von Anbeginn derart energiſch,
daß jedes unfaire Spiel ſchon im Keime erſtickt wurde. Dies kam
dem Spielniveau ſtark zugute. Wenn auch beide Mannſchaften
zeitweiſe recht nervös ſpielten, ſo gab es doch andererſeits zahl=
reiche
ſchöne Spielmomente, daß das Spiel in ſeiner Geſamtheit
durchaus als befriedigend bezeichnet werden muß. Vor aulen
Dingen gab es auch Tore zu ſehen, die mit wirklich guten Lei=
ſtungen
erzielt wurden und deshalb auch den Beifall des Publi=
kums
fanden.
Die 98er können ohne weiteres für ſich in Anſpruch nehmen,
die beſſere Mannſchaft geweſen zu ſein. Daß ſie verdienter Sie=
ger
wurden, haben ſie in erſter Linie der Durchſchlagsfähigkeit
ihres Sturmes zu verdanken. Faſt immer, wenn die Darmſtädter
Außenſtürmer Vorlagen erhielten, wurde es im Gäſteraum ge=
fährlich
. Allerdings kam den Lilienträgern dabei zuſtatten, daß
die Außenläufer der Gäſte recht ſchwach ſpielten und faſt nie die
gegneriſchen Außenſtürmer halten konnten. Neben dieſem Un=
ſtand
war für den Spielausgang die Unentſchloſſenheit des
Eberſtädter Sturmes, der im Feld recht gefällig zuſammen=
ſpielte
, im Strafraum ausſchlaggebend. Gut dagegen ſchlug ſich
die Gäſteabwehr, während die Verteidigung der 98er mitunter
allzu ſorglos deckte und damit vermeidbare Torchancen herauf=
beſchwor
.
Der Spielverlauf brachte den 98ern ſchon in der 1. Viertel=
ſtunde
eine 2:0=Führung. Zuerſt hatte bei einem ſchnellen Flan=
kenwechſel
Darmſtadts Rechtsaußen in ſchnellem Start den Ball
erwiſcht und flach in die Torecke geſchoſſen. Kurz darauf erhöhte
bei einem Durchſpiel des Innenſturmes Geher durch tadelloſen
Schuß auf 2:0. Unentmutigt kämpften die Gäſte weiter. Offenes
Spiel bis zur Pauſe brachte den Gäſten durch flachen, nicht ge=
rade
unhaltbaren Schuß des Linksaußen den 1. Gegentreffer ein.
Kurz nach’Wiederbeginn glückte den Gäſten bei einer allzu zag=
haften
Abwehr ſogar der Ausgleich durch einen ſaftigen Schuß
des Mittelſtürmers. Die Darmſtädter hatten jetzt bange Minu=
ten
zu überſtehen, bis Hebeiſen bei einem Gedränge aus kurzer
Entfernung wieder für die Einheimiſchen die Führung heraus=
holen
konnte. Von jetzt ab hatten die 98er mehr vom Spiel und
ſtellten in ſchneller Reihenfolge den Sieg ſicher. Im Anſchluß
an einen Strafſtoß hieß es durch Kopfball von Geyer 4:2. Durch
Böhmer fiel in vorbildlicher Weiſe das 5. Tor: Lehr hatte Heb=
eiſen
mit einer weiteren Vorlage auf die Reiſe geſchickt, dieſer
ſchnell zur Mitte geflankt, wo der Halblinke der Lilienträger
mit Direkt=Schuß dem Eberſtädter Hüter das Nachſehen gab. Als
dann Mahr im Strafraum regelwidrig am Torſchuß gehindert
wurde, ergab der durch Böhner geſchoſſene Elfmeter den End=
ſtand
von 6:2, womit die Darmſtädter zwei wichtige Punkte für
ſich buchen konnten.
Im Spiel der Reſerven blieben ebenfalls die 98er Sieger,
und zwar mit 3:2. Die 2. Juniorenelf behielt mit 7:3 gegen
die Junioren von Union Darmſtadt die Oberhand.
Junioren Union Junioren, hier 7:3: 1. Jgd. 1. Jgd.
Eberſtadt, dort, 8:1; 2. Jugend. 1. Jugend. Union, hier, 13:0;
1. Schüler 1. Schüler Polizei, dort, 1:0; 2. Schüler1. Schüler
Eberſtadt, hier, 1:6.
Eintracht Darmſtadt Reichsbahn Darmſtadt 11:1 (6:1).
Leider kam es nicht zu dem erwarteten ſpannenden Kampf.
Reichsbahn war nur mit acht Mann vertreten, und Eintracht hatte
durch das unverſtändliche Verhalten des ſonſt ſo zuverläſſigen
Spielers Hübner zeitweiſe auch nur 10 Spieler zur Stelle. Das
Spiel war natürlich, wie ſchon das Reſultat beſagt, eine recht ein=
ſeitige
Angelegenheit. Die Gäſte waren jedenfalls nicht in der
Lage, Eintracht zu ihrem ganzen Können herauszufordern. Ein=
tracht
, obwohl im ganzen Spiel ſtark zurückhaltend, war ſtändig
überlegen. Bei Eintracht konnte man teilweiſe eine ſehr ſchöne
flüſſige Zuſammenarbeit feſtſtellen, und die erzielten Tore waren
zum Teil ſehr ſchöne Leiſtungen, für die K. Mühlbach, Hoffmann,
Straub, Heilig und Schäfer verantwortlich zeichneten. Herr Bajus=
Rot=Weiß, der für den ausgebliebenen Schiedsrichter einſprang,
befriedigte beide Parteien. 2. Mſch. 3:1 für Eintracht Darmſtadt.
* Fußball im Kreis Südheſſen.
Kreisliga Südheſſen.
FCl. 07 Bensheim Starkenburgia Heppenheim 2:2.
Spp. Horchheim V. f. L. Lampertheim (ausgef.).
FV. Biblis Spv. Weinsheim 7:1.
FV. Hofheim Spv. Hochheim 12:1.
*
Im Fußball=Länderkampf HollandUngarn in Am=
ſterdam
ſiegten die Magyaren vor 30 000 Zuſchauern mit 2:1 (1:1).
Die beiden Tore für die Ungarn erzielten Teleky und Bihamy.
Holland ſpielte ohne ſeinen beſten Stürmer Adam.
Die Hockey=Ergebniſſe.

Süddeutſche Handball=Meiſterſchaft.

Die Handball=Reſulkake.
Süddeutſche Meiſterſchaft.
Abteilung Weſt: VfR. Schwanheim SV. 98 Darmſtadt
10:6 (4:2). SV. Waldhof VfR. Kaiſerslautern 15:3 (5:0).
Damen: Phönix Mannheim Eintracht Frankfurt 2:0 (1:0).
Rückſtändige Verbandsſpiele.
Gruppe Rhein: MTG. Mannheim Pfalz Ludwigshafen 3:7.
Nordbayeriſche Pokalſpiele.
Poſt Nürnberg 1. FC. Nürnberg 4:7. HG. Nürnberg ASV.
Nürnberg 12:7.

Weſtdeutſche Meiſterſchaft.
Runde der Meiſter (Ausſcheidungsſpiel der Gruppe Weſt): RS.
Mühlheim (Ruhr) Alemannia Aachen 14:4 (5:2). Runde
der Zweiten (Vorſchlußrunde): Jahn Werdohl Arminia
Bielefeld 3:6 (1:2). VfB. 08 Aachen Rhenania Düſſel=
dorf
4:5 (2:2).

Vorentſcheidung im Weſten
SV. 98 ausgeſchalket. Waldhof braucht noch
einen Punkk.

In der ſüddeutſchen Handball=Endrunde ſteht die Entſchei=
dung
in der Abteilung Weſt dicht vor der Türe. Der bisher
ungeſchlagene Tabellenführer SV. Waldhof konnte dieſe
Poſition auch am Sonntag behaupten. Er ſchlug, wie erwartet,
den VfR. Kaiſerslautern überlegen mit 15:3 (5:0). In der
Tabelle ſtehen die Waldhöfer mit 8:0 Punkten an der Spitze.
Sie haben die beſten Ausſichten auf den Endſieg in der Abtei=
lung
, da ſie nur noch einen Punkt aus zwei ausſtehenden Spie=
len
benötigen. Die Mannheimer haben noch in Darmſtadt an=
zutreten
und müſſen noch auf eigenem Platze gegen Schwanheim
ſpielen. Der Gewinn eines Punktes aus dieſen beiden Spielen
dürfte für die Waldhöfer nicht allzu ſchwer ſein. Der V.f.R.
Schwanheim drehte am Sonntag den Spieß um und beſiegte
den SV. 98 Darmſtadt im Rückſpiel mit 10:6 (4:2). Darmſtadt
war dem Elan, mit dem Schwanheim diesmal aufwartete, nicht
gewachſen und verlor verdient. Die Darmſtädter begaben ſich mit
dieſer Niederlage praktiſch der Möglichkeit, Waldhof noch ein=
holen
zu können, da auch ſie jetzt zwei Niederlagen haben. Die
Tabelle:

1. S. V. Waldhof. Spiele 43:12 Tore 8:0 Punkte S. V. 98 Darmſtadt . 37:29 4:4 V.f. R. Schwanheim. 25:26 4:4 4. VfR. Kaiſerslautern 4 14:52 0:8

Bei den Damen iſt um die Meiſterſchaft der Abteilung
Weſt ein drittes Spiel notwendig geworden, nachdem ſich Phönix
Mannheim durch einen 2:0=Sieg über den Titelverteidiger Ein=
tracht
Frankfurt für die 0:3=Niederlage im Vorſpiel revanchierte.
Das Spiel wird am 19. März in Darmſtadt ausge=
tragen
.

Darmſtadt 1898 PfR. Schwanheim 6:10 (2:4).

haben die 46er vom Gaumeiſter gelernt, daß man nur durch Eifex
und reſtloſe Hingabe Erfolge erzielen kann. Um am kommenden
Sonntag gegen die Liga des SV. 1898 ehrenvoll abzuſchneiden,
iſt vorerwähntes beſonders nötig. Der Schiedsrichter aus Pfung=
ſtadt
bot eine mäßige Leiſtung. 2. Mſch. fiel infolge Erkran=
kungen
aus.

23. Main=Rheingau=Turnkag.
Geſtern hielt der Main=Rhein=Gau der DT. in Arheilgen ſei=
nen
73. ordentlichen Gauturntag ab. Gleichwie der Wahltag über
die Geſchichte des Volkes zu entſcheiden hatte, ſo entſchied wieder=
um
dieſe Turntagung über die Turngemeinſchaft und gab den
Führern des Gaues Richtung und Ziel zum weiteren Schaffen.
Obwohl die Turner nicht über ein Vermögen verfügen, ſo iſt
man bereit, den Turnbrüdern an der Saar, die durch
die Kataſtrophe von Neunkirchen in Not geraten ſind,
den Betrag von 100 Mark aus der Gaukaſſe zu übermitteln,
Die Tätigkeitsberichte der Gaufachwarte zeugten von einem ſteten
Fortſchreiten auf allen Gebieten der Leibesübungen, die im Main=
Rhein=Gau betrieben werden. Durch ſtrenge Sparmaßnahmen hat
man wiederum das Schiff an manchen Klippen vorbeigeſteuert und
insbeſondere die Lehrarbeit aufrecht erhalten. Die gute Kaſſen=
führung
iſt Turner J. Wandel (Tgde. Darmſtadt), der aber mit
dem geſtrigen Tage aus dem Amte ſchied, zu danken. An ſeiner
Stelle wählte der Gauturntag A. Berger (Tgde. Darmſtadt). Zum
Gaufechtwart wurde Gg. Kurz (Tgde. Darmſtadt) gekürt, der
nun an Stelle des ausſcheidenden Fechtwartes A. Kaiſer (Tgde.
Darmſtadt) tritt. Erfreulich iſt der zu verzeichnende Zuwachs an
Mitgliedern.
Aus der Gauſtatiſtik iſt folgendes zu erwähnen: Die
drei größten Vereine ſind Turngemeinde Darmſtadt mit 1182,
Turngemeinde Beſſungen mit 687 und Tv. Groß=Gerau mit 597
Mitgliedern. Die ſtärkſten Frauenabteilungen haben Tgde. Darm=
ſtadt
, Tv. Groß=Gerau und Tgde. Beſſungen. Mit der größten
Kinderturnabteilung ſteht ebenfalls die Tgde. Darmſtadt an der
Spitze, an zweiter Stelle ſteht Beſſungen, während die drittſtärkſte
Abteilung Bensheim beſitzt. Volksturnen betreiben 43 Vereine,
Fechten 7. Schwimmen 28, Waſſerfahren 18, Schneelauf 9, Wan=
dern
31 Vereine. Segelfliegen haben 2. Schießen 5 Vereine auf=
genommen
. Den Chorgeſang pflegen 9 Vereine, und 30 Vereing
verfügen über je einen Spielmannszug.
Allgemein forderten die zum Gauturntag geſtellten Anträge
einen Abbau der Verbandsſteuern, was die Notlage der Turnver=
eine
beſonders bezeichnet, die inſonderheit durch die im Uebermaß
hohe Beſteuerung der Turnhallen und Sportplätze hervorgerufen
wird. Die Turnerſchaft, die dem Volksganzen dient, wird daher
bei dem heſſiſchen Miniſterium ſowie der Reichsregierung vor=
ſtellig
werden mit dem Erſuchen, die außerordentlichen Laſten zu
mildern. Dies dürfte im Intereſſe der Jugenderziehung und Er=
tüchtigung
gerechtfertigte Forderungen darſtellen. Nach Erledi=
gung
interner Gauangelegenheiten konnte der Gauvertreter die
anregend verlaufene Tagung beſchließen mit dem Appell, alles
für den Beſuch des Deutſchen Turnfeſtes in Stuttgart einzuſetzen,

Kreistag der füddeutſchen Schwimmer.

Auch ihr zweites auswärtiges Spiel um die Handball=
weſtgruppenmeiſterſchaft
verloren die Handball=Ligiſten des
SV. 98. In Schwanheim verloren ſie die wichtigen Punkte, ſo
daß Waldhof wohl nicht mehr einzuholen iſt.
Schwanheim ſtellte eine ſchnellere, kräftiger und entſchloſſener
ſpielende Mannſchaft ins Feld, die gleichmäßig beſtrebt war, ihr
Tor rein zu halten und die ihre Angriffe doch mit größter
Wucht vorſtieß. Auf Kampf eingeſtellt, ohne unfair zu ſpielen
ließen ſich die Schwanheimer auf keine Tändeleien ein. Der
Schwanheimer Sturm entſchied das Spiel. Darmſtadt hatte viel
weniger vom Spiel und ließ beſonders den großen Zug zum
Tor vermiſſen, doch wurde die Deckung zu häufig nur der etat=
mäßigen
Hintermannſchaft überlaſſen, es wurde zu wenig aus=
geholfen
. Schwanheim geht bald nach Beginn in Führung und
gibt dieſe nicht mehr ab. 0:1, 1:1, 1:2, 1:3, 2:3, 2:4 (Pauſe) 3:4,
4:4, 4:5, 4:6, 5:6 5:7, 5:8, 5:9, 5:10, 6:10. Dieſe Zahlenreihe
gibt am beſten den Kampf wieder. In die Darmſtädter Tore
teilen ſich Freund (2), Spalt (1), Feick (2), Ploch (1:1). Schieds=
richter
Bauer (Biebrich) hatte das Spiel in der Hand.
SV. Waldhof VfR. Kaiſerslautern 15:3 (5:0).
Die Pfälzer, die ſchon im Vorſpiel eine empfindliche Nie=
derlage
erlitten hatten, mußten auch in Mannheim gewaltig
Federn laſſen. Sie erlitten erneut eine zweiſtellige Niederlage,
obwohl diesmal der Waldhöfer Sturm, wenigſtens in der erſten
Halbzeit, nicht einmal in beſter Form war. Erſt nach dem Wech=
ſel
, als auch der Gegner etwas mehr ins Spiel kam, gingen die
Mannheimer mehr aus ſich heraus und erreichten die von ihnen
gewohnten Leiſtungen. Die fünfzehn Treffer fielen in faſt regel=
mäßigen
Abſtänden. Spengler, Engelter und Herzog teilten ſich
in die Erfolge. Kaiſerslautern kam nach Halbzeit beim Stande
von 5:0, 7:1 und 10:2 zu ſeinen drei Gegentoren, die Hochwerder
erzielte. Müller=Wiesbaden leitete den Kampf einwandfrei.
Handball der 9.T.
Zwei weitere Endſpielteilnehmer im Mittelrheinkreis ermittelt.
Im Mittelrheinkreis wurden am Sonntag die beiden reſt=
lichen
Teilnehmer für die dritte Hauptrunde um die Kreis=
meiſterſchaft
ermittelt. Die beiden Wiederholungsſpiele nahmen
einen recht knappen Ausgang. Die Turngeſellſchaft
Obernburg gewann 3: 2 über den TV. Großzim=
mern
, während der TV. Biebrich der Tgd. Rüdesheim
mit 2:4 unterlag. Damit ſind jetzt alle zehn Teilnehmer für die
nächſte Runde feſtgeſtellt.
Rot=Weiß Darmſtadt TV. Arheilgen 4:4 (1:1).
Rot=Weiß war am Sonntag Gaſt des TV. Arheilgen. Rot=
Weiß ging ohne große Hoffnungen nach Arheilgen, da das Vor=
ſpiel
ſchon verloren wurde. Um ſo angenehmer war man über=
raſcht
über das eifrige und gute Spiel der Rot=Weißen, die
mit völlig umgeſtellter Mannſchaft antraten. Sehr gut war der
Tormann, Verteidigung und Läuferreihe, die den ſchnellen
Sturm der Arheilger ziemlich kalt ſtellten. Auch mit den Leiſtun=
gen
der Stürmer konnte man zufrieden ſein. Das Spiel war
ſehr fair. Rot=Weiß ging nach verteiltem Spiel in Führung,
Arheilgen glich auf dieſelbe Weiſe aus. In der zweiten Halb=
zeit
ſtellt dann Arheilgen das Reſultat auf 3:1, worauf Rot=
Weiß in kurzer Zeit durch 3 Tore wieder in Führung ging.
Gegen Ende des Spiels erzielte dann Arheilgen den verdienten
Ausgleich.

Zu dem am Samstag und Sonntag in Augsburg abge=
haltenen
Kreistag der ſüddeutſchen Schwimmer (Kreis 5, Süd=
deutſchland
des Deutſchen Schwimmverbandes) waren aus allen
Teilen Süddeutſchlands zahlreiche Vertreter erſchienen.
Die Vollſitzung brachte zunächſt die Berichte der Vorſtands?
mitglieder. Aus dem Referat des 1. Vorſitzenden, Dr. Frieds
rich=Darmſtadt, konnte man entnehmen, daß die Verhältniſſe
des Kreiſes wohlgeordnet ſind, daß er aber auch unter der Notz
der Zeit zu leiden habe. Sein Aufruf galt namentlich der Jugend,
die ähnlich wie in Japan ſportlich erfaßt werden müßte, damit
für die Olympiade 1936 in Berlin auch wirklich die beſte Aus=
leſe
an den Start gehen könne. In dem Bericht des Kreisſchwimm=
warts
Bertſch=Frankfurt kam zum Ausdruck, daß die Mitglie=
derbewegung
faſt unverändert geblieben iſt. Die Einführung des
obligatoriſchen Schwimmunterrichts in Süddeutſchland habe ſchöne
Fortſchritte gemacht, nur ſei die Schaffung und Bereitſtellung von
Uebungsplätzen zu erträglichen Mitteln immer noch die Haupt=
aufgabe
. Im abgelaufenen Jahre ſeien nur ſechs Schwimmfeſte
abgehalten worden, ſo hätte der Länderkampf Deutſchland-
Schweiz wegen der neuen Notverordnung ausfallen müſſen, ſeine
Austragung ſtehe für 1933 in Ausſicht. Dagegen findet ein Länder=
kampf
Süddeutſchland Oeſterreich in Oeſterreich ſtatt. Die Gau=
vergleichskämpfe
innerhalb Süddeutſchlands und die Kreismeiſter=
ſchaften
ergaben, daß bei den Damen Württemberg vor Süd=
bayern
, Baden und Heſſen ſteht, bei den Herren halte ebenfalls
Württemberg vor Heſſen und Baden die Spitze. Als beſter Herren=
verein
erwies ſich wiederum der VfvS. München, bei den
Damen Bayern 07. Nürnberg. Den größten Aufſchwung habe das
Waſſerballſpiel genommen, wo der Bayr. SV. 99 München die
Spitze hält. Der Bericht des Kaſſierers ergab ein finanziell gün=
ſtiges
Bild.
Die Neuwahlen ergaben die einſtimmige Wiederwahl der
geſamten Vorſtandſchaft und des Schiedsgerichts. Von den ein=
zelnen
Vereinen waren 28 Anträge geſtellt. Ein Antrag von Frau
Eibel=München, Mittel zur Verfügung zu ſtellen, um alljährlich
einen Zuſammentritt der Kreisvertreterinnen Deutſchlands zu er=
möglichen
, verfiel der Ablehnung. Die übrigen Anträge befaßten
ſich hauptſächlich mit ſchwimmtechniſchen Fragen. Das Damen=
turmſpringen
ſoll in Deutſchland ebenfalls eingeführt werden. Der
vorgelegte Haushaltsplan des Kreiſes und die Feſtſetzung der Bei=
träge
für 1933 und 1934 wurde einſtimmig genehmigt. Das ſüd=
deutſche
Kreisſchwimmfeſt findet am 16. Juli in Heſſen
ſtatt, das Kreisjugendfeſt am 21. Mai in Pforzheim, der Kreistag
1934 wird Nordbayern übertragen, das alte Herren=Kreisfeſt 1933
hat Offenbach übernommen. Das Waſſerballturnier zur Ermitt=
lung
des Süddeutſchen Meiſters wird am 19. und 20. Auguſt von
Bayern 07 Nürnberg durchgeführt. Die Bayriſchen Meiſterſchaften
der Herren finden am 25. und 26. März in München ſtatt. Die
Tagung nahm einen harmoniſchen Verlauf.
Leichkakhlekik.
Jugend=Waldläufe des SV. 1898.
Am Samstag brachten die Jung=Leichtathleten des SV. 1898
Darmſtadt die vereinsinternen Frühjahrswaldlaufmeiſterſchaften
zum Austrag. In den vier Altersklaſſen ſtellten ſich insgeſamt
53 Jung=Leichtathleten dem Starter. Von der A=Jugend (1915/16)
erwies ſich L. Held als Beſter. In der Jugendklaſſe B (1917/18)
ſiegte A. Raab. Von der C 1=Jugend (1919/20) kam W. Ludwig
als Erſter ein, während bei den Jüngſten (1921 ff.) H. Boßler
ſich den Meiſtertitel erlief. Die Ergebniſſe:

Poſt Frankfurt TV. 57 Sachſenhauſen Reſerve 1:2. Offen=
bacher
Kickers Allianz Frankfurt 3:2. Eintracht JG.=SV.
Frankfurt 1:0. TGS. 01 Höchſt Wiesbadener THC. 0:5. ( Da=
men
1:4.) Damen: TV. 57 Sachſenhauſen Poſt Frankfurt 2:1.
T. u. HC. Hanau TV. Fechenheim 2:2. Weißblau Aſchaffen=
burg
Frankfurter TV. 1860 0:1. (Damen 1:4.) TG. 78 Hei=
delberg
TV. 57 Sachſenhauſen 2:4. Heidelberger HC. SC.
Frankfurt 1860 5:1. (Damen 1:2.) TV. 46 Nürnberg HG.
Nürnberg 1:3. (Damen 2:2.)
Süddeutſche Rugby=Meiſterſchaft.
RG. Heidelberg Frankfurter TV. 1860 6:0 (0:0).
2

Tgde. 46 Darmſtadt TV. Lorſch (Gaumeiſter) 3:9 (2:5).
Vor ungefähr 500 Zuſchauern entwickelte ſich in der erſten
Halbzeit ein ſpannendes Spiel, bei dem es der Lorſcher Straf=
ſtoßſpezialiſt
Gärtner verſtand, für ſeine Mannſchaft die Führung
zu erringen. Durch dieſe ſchnelle Torfolge glaubten einige Spie=
ler
der 46er durch Kritiſieren mehr zu erreichen als durch eifrige
Hingabe. Jedoch auch unglückliche Spielweiſe und Lattenſchüſſe
verhinderten weitere Torerfolge der 46er. Nach Halbzeit kommt
der Gaumeiſter noch beſſer in Fahrt und ſchoß noch weitere vier
Tore, deren die 46er nur ein Tor entgegenſetzen konnten. Die
Spielweiſe beider Mannſchaften war ſehr anſtändig. Hoffentlich

Jugend A 4 Kilometer: 1. Held 16,52 Min. 2. Schrauth 16,59.
Min. 3. Kleinſchmidt 17,03 Min. 4. Schulze 17,34 Min.
5. Maul I 17,49 Min.
Jugend B 2,5 Kilometer: 1. Raab 1 10,25 Min. 2. Stumpf
10,26 Min. 3. Weidemann 10,48 Min. 4. Levi 10,55 Min.
5. von Davidſon 10,55 Min.
Jugend C 1 1,7 Kilometer: 1. Ludwig 8,21 Min. 2 Falter
8,25 Min. 3. Seitz 8,30 Min. 4. Cloos II 8,37 Min. 5.
Marquard 8,40 Min.
Jugend C 2 1,7 Kilometer: 1. Boßler 9,09 Min. 2. Raab II
9,13 Min. 3. Schütz und Senft 9,26 Min. 4. Schmidt 9,41
Min. 5. Schaffner 10,03 Min.

[ ][  ][ ]

Montag, 6. März 1933

Kegler=Bereinigung Darmſtadk und Umgebung.
Bezirksmeiſterſchaftskämpfe.
Der 3. Kampftag im 3. Bezirke ſpielte ſich in Hanau a. M.
ab. Gelnhauſen eröffnete den Reigen und brachte es auf das
gute Ergebnis von 2654 Geſamtholz. Hanau ſtieg auf 2717 Holz.
Aſchaffenburg enttäuſchte mit nur 2594 Holz. Eine noch geringere
Leiſtung wurde von Neu=Iſenburg mit 2553 Holz gezeigt. Von
Offenbach a. M. hatte man mehr als 2608 Holz erwartet. Von
Darmſtadt nahm man an, daß es Hanau überflügeln würde. Es
wäre wohl auch geſchehen, wenn nicht ſein Verbandsmeiſter von
Pech verfolgt geweſen wäre. Während des Kegelns erlitt er
einen Bluterguß und Sehnenzerrung im rechten Arm, was ihm
ein geringes Ergebnis eintrug. Das Geſamtergebnis war 2681
Holz; im einzelnen: Grün 557, Rößler 556, Reichert 532,
Bangert 530, Becher 506.
Tabellenſtand: 1. Hanau 8015, 2. Aſchaffenburg 8014,
3. Darmſtadt 7999, 4. Gelnhauſen 7982, 5. Offenbach 7848, 6. Neu=
Iſenburg 7806.
Die Verbandsklubmeiſterſchaft erreichte ihr Ende. Die im
Schlußſtart erzielten Ergebniſſe ſind: 1: D. K. 1911 BV. 1.
Mannſchaft 2759, was als ausgezeichnet bezeichnet werden muß;
2. D.K. 23 2595; 3. Kranz Darmſtadt 2592; 4. Konkordia 2577;
5. Haſſia II. Mannſchaft 2576; 6. D.K. 1911 BV. II. Mann=
ſchaft
2567; 7. Chattia 2565: 8. Muntere Dinger 2510; 9. Kranz
Eberſtadt 2485: 10. Sportkegler 2419. Das Geſamtergebnis ſtellt
ſich wie folgt: 1. Ligaklaſſe: 1. D.K. 1911 BV. I. Mſchft.
5426 (Meiſter); 2. Zwölfer Tgde. 46 5180; 3. Kranz Darmſtadt
5122: 4. L. L. 08 5112; 5. Kranz Eberſtadt 4938. A.=Klaſſe:
1. Haſſia I. Mſchft. 5305 (Meiſter); 2. D.K. 23 5057: 3. Kon=
kordia
5021; 4. Muntere Dinger 5003; 5. Sportkegler 4711.
B=Klaſſe: 1. Chattia 5119 (Meiſter); 2. Haſſia II. Mſchft.
5083: 3. D.K. 1911 BV. II. Mſchft. 5054.
Tiſchkennis.
SB. 98 Darmſtadt zum 3. Male Verbandsmeiſter.
Gegen den in ſeiner ſtärkſten Aufſtellung Stein, Schwarz=
ſchild
, Friedmann, Salinger, Schäfer, Möller antretenden Ten=
nisklub
14 Frankfurt errang der SV. 98 Darmſtadt mit Schardt,
Wöbke, Ploch, Bayerl, Keller, Keil im entſcheidenden Spiel wie=
derum
einen glatten 9:6 Sieg, der ihm auch die diesjährige Ver=
bandsmeiſterſchaft
ſicherte. Das ſchönſte Spiel des Abends, das
zeitweiſe das Niveau ungariſcher Klaſſe erreichte, war das Spitzen=
doppel
Stein=Salinger gegen Wöbke=Ploch, das letztere nach här=
teſtem
Kampf 21:18, 18:21, 21:14, 21:17 für ſich entſchieden. Ueber=
raſchend
kam der Sieg Bayerls über Salinger mit 21:18, 16:21,
21:17 24:22.
Nunmehr folgt am Donnerstag dieſer Woche im großen Saale
des Rummelbräu das Endſpiel um die Bezirksmeiſterſchaft gegen
den Meiſter des badiſch=württemberger Verbandes, den TTCl.
Agilitas Mannheim. Die Hauptſtärke des Gegners liegt
in der Ausgeglichenheit der Spieler, ſo daß der Sieg wohl hart
umſtritten ſein wird, wenn nicht die Spitzenſpieler des SV. zu
ganz beſonderer Form auflaufen. Der Bezirksmeiſter erhält die
Berechtigung zur Teilnahme an der deutſchen Vereinsmeiſterſchaft.
Am 12. März findet die Austragung der ſüddeutſchen Einzel=
und Doppelmeiſterſchaften in Heidelberg ſtatt. Da gleichzeitig auch
ein Turnier für die A= und B=Klaſſe, auch mit Vorgabeſpielen,
ſtattfindet, hat ſich die J. G. Darmſtädter T. T.=Vereine entſchloſ=
ſen
, einen Autobus dorthin laufen zu laſſen. Die Meldegebühren
ſind äußerſt niedrig, ebenſo die Fahrtkoſten. Meldungen bis
Dienstag abend an Machwirth, Gervinusſtraße 58, Darmſtadt.
Dorkmunder Reitkurnier.
Weſtfalen ſiegt im Mannſchaftskampf vor Rheinland und Holland.
Am Sonntag, dem letzten Tage des Dortmunder Reitturniers,
war die Weſtfalenhalle mit 6000 Perſonen wieder ausgezeichnet
beſucht. Im Vordergrund des Intereſſes ſtand die Entſcheidung
des internationalen Mannſchaftskampfes der ländlichen Reiter,
bei dem die weſtfäliſchen Gruppen erwartungsgemäß die beiden
erſten Plätze vor der erſten Gruppe des Rheinlandes belegen
konnten. Der letzte Wettbewerb dieſes Mannſchaftskampfes war
ein Jagdſpringen der Klaſſe L. an dem jedes Land
mit vier Bewerbern teilnahm, von denen die drei Beſten gewertet
wurden. In der abſchließenden Dreſfurprüfung gab es eine
kleine Ueberraſchung, da Alp vor Draufgänger placiert wurde.
Unter dem Beifall des Publikums abſolvierte Alp am Schluß
nochmals die geſamte Prüfung. Die große Schaunummer fand
ebenſo wie die Vorführungen der Voltigierabteilungen von Dort=
mund
und Bodelſchwingh wieder den ungeteilten Beifall des
Publikums. Ergebniſſe:
Länderwettkampf: Jagdſpringen: 1. Holland 11 Punkte;
2. Weſtfalen 15 P., 3. Rheinland 32 P. Geſamt: 1. Weſtfalen
1. Gruppe Wertzahl 5,65, 2. Weſtfalen 2. Gruppe 7,1. 3. Rhein=
land
1. Gruppe 7.1. 4. Holland 1. Gruppe, 5. Holland 2. Gruppe,

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

6. Rheinland 2. Gruppe. Preis des Preußiſchen Miniſteriums
für Landwirtſchaft, Domänen und Forſten, Eignungsprüfung für
Jagdpferde: 1. Leichte Pferde: 1. Stall Weſtens Tegethoff (Frau
Franke); 2. Fritz Vörſters Ovation (Stallmeiſter Günther).
Schwere Pferde: 1. Stall Georgens Nurmi (A. Holſt), 2. Frau
Thorers Ingo (Frau Franke) Eignungsprüfung für Ge=
ſpanne
: Mehrſpänner: 1. W. Klopps Pauker, Ocko, Herold, Haſſo,
Hamilkar und Baron (Goemann) und Stab. Fahr=Abt. 6: Hektor,
Herzog, Gerd und Minkar (Major Weingart), totes Rennen.
Preis der Stadt Dortmund: Dreſſurprüfung für Reitpferde:
1. Deutſche Ol. Komitee Alp (Oberleutnant Stubbendorf), 2. Stall
Weſtens Draufgänger (Staeck), 3. Turnierſtall der Kav.=Schule
Gimpel (Oblt Viebig).
Der 17-Kilomeker-Langlauf auf Holmenkollen.
Die Norweger auf den erſten Plätzen. Willi Bogner als beſter
Deutſcher auf dem 28. Platz.
Bei den Jubiläums=Skirennen auf dem Holmenkollen bei
Oslo wurde am Samstagmorgen der 17 Km.=Langlauf zur Kom=
bination
ausgetragen. Wie in früheren Jahren, ſo hatte es ſich
das norwegiſche Königspaar nicht nehmen laſſen, auch diesmal
wieder den Wettkämpfen beizuwohnen. Die Veranſtaltung war
von beſtem Wetter begünſtigt, es herrſchten nur 5 Grad Kälte
bei herrlichem Sonnenſchein und ausgezeichneten Schneeverhält=
niſſen
.
Die mit einer Streitmacht von 69 Läufern vertretenen Nor=
weger
hatten nur in dem einzigen Finnen Ilvonen einen gefähr=
lichen
Gegner zu fürchten, aber ſie beſtätigten erneut ihren Ruf als
beſte Skination der Welt und ſtellten die erſten neun Preisträger,
Ilvonen war als 10. noch der beſte ausländiſche Läufer.
Ueberlegener Sieger des Laufes wurde Odbjorn
Hagen in 1,09,50 Stunden vor dem neuen norwegiſchen Meiſter
Olav Lian. Von den 78 gemeldeten Teilnehmern fehlten nur der
bekannte Norweger Ruſtadtſtuen und der Japaner Kuriyagawa,
Die Strecke ſtellte an die Ausländer beſonders hohe Anforde=
rungen
. In der Kunſt, ſich bei den kurzen Abfahrten auf waldi=
gen
Strecken in unverminderter Fahrt zwiſchen den Bäumen hin=
durchzuſchlängeln
, konnten ſie mit den Norwegern nicht Schritt
halten.
Als Erſter ſtartete der außer Wettbewerb teilnehmende Bayer
Max Bogner=Traunſtein, der die undankbare Aufgabe hatte, den
Schnee zu ſpuren. Er wurde auch bereits nach dem 6. Km. von dem
Norweger Lundby (Nr. 1) überholt und mußte im Verlaufe des
Rennens noch weitere ſieben Norweger an ſich vorbeiziehen laſſen.
Von den vier gemeldeten Deutſchen ſchnitt Willi Bog=
ner
=Traunſtein am beſten ab, der allerdings aus den Erfahrun=
gen
von ſeinem früheren Aufenthalt in Norwegen Vorteile ziehen
konnte. Er belegte in 1:16,15 Stunden nur ſechs Minuten lang=
ſamer
als der Sieger Hagen den 28. Platz. Leupold= Bres=
lau
, der mit Nr. 80 als Letzter auf den Weg geſchickt wurde, lief
abermals das erwartete gute Rennen und placierte ſich in 1:16,49
als 34. Der 65. Platz des Sachſen Otto Warg=Aſchberg in
1:23,10 muß noch als recht gut bezeichnet werden, da er mit ſeinem
12. Startplatz ſchlecht weggekommen war. Der Berchtesgadener
Stoll, deſſen Stärke eigentlich das Springen iſt, kam in 1:26,26
nur auf den 73. Rang.
Die Deutſchen im Sprunglauf unplaciert. Vinjarengen ſiegt
in der Kombination.
Einen wirkungsvollen Abſchluß fand die Jubiläums= Veran=
ſtaltung
des norwegiſchen Ski=Verbandes mit dem großen
Sprunglauf am Sonntag. Zu dieſem bedeutenden Ereignis
waren über 40 000 Zuſchauer zur Holmenkollen=Schanze gepil=
gert
. Als Punkt 13 Uhr das norwegiſche Königs= und Kron=
prinzenpaar
erſchien, nahm die Veranſtaltung ihren Anfang.
230 Springer gingen in raſcher Folge über die Schanze, jeder
Springer einer neuen Nation wurde mit der Nationalhymne
ſeines Landes begrüßt, Leider herrſchte ein heftiges Schnee=
treiben
, ſo daß die erwarteten Leiſtungen ausblieben. Die Ueber=
legenheit
der Norweger trat auch hier wiederum klar zutage,
denn von den 40 gewerteten Konkurrenten konnte ſich kein ein=
ziger
Ausländer placieren.
Sieger des Sprunglaufes und damit Eewinner
des Pokals der Königin, wurde Arne B. Chriſtianſen mit Note
225,9 (42,5 und 48,5 Meter) vor dem bekannten Reidar Ander=
ſen
und Sperre Ruud. In der Kombination ging Hans Vinja=
rengen
mit Note 435,48 vor dem norwegiſchen Meiſter Lian und
Martin P. Vangli als Sieger hervor, Vinjarengen fiel damit
der Pokal des Königs zu. Im Sprungwettbewerb brachte man
auch den vier Deutſchen großes Intereſſe entgegen, aber mit
Ausnahme von Stoll=Berchtesgaden waren die Leiſtungen wenig
überzeugend. Stoll konnte für ſeine Sprünge von 39,5 und 41
Meter ſchönen Beifall einheimſen. Willi Bogner=Traunſtein kam
bereits im erſten Gang zu Fall und erreichte ſpäter 36 Meter.
Der Sachſe Otto Warg,Aſchberg, der als Erſter über die Schanze
ging, ſtand 36,5 und 32,5 in guter Haltung. Am ſchlechteſten
ſchnitt Herbert Leupold=Breslau ab, der ſehr vorſichtig ſprang
und nur 33 und 32 Meter erreichte.

Nr. 65 Seite 7

Der Südoſtdeutſche Fußball=Verband lehnte die
Einführung des Berufsſpielertums ab.
Südbayerns Meiſter im Amateurboxen heißen vom
Fliegen= bis Schwergewicht: Schiegl=Regensburg, Ziglarkſi= Mün=
chen
, Kaſtl=Landshut, Sedlmayer=München, Kugler=München,
Lang=München, Lachner=München.
Hornfiſcher=Nürnberg qualifizierte ſich bei Aus=
ſcheidungskämpfen
in Nürnberg als deutſcher Vertreter im Schwer=
gewicht
für die Europameiſterſchaften der Amateurringer in Hel=
ſingfors
.
Maurice Griſells, Frankreichs Schwergewichtsmeiſter
im Boxen; ſchlug in Paris den Argentinier Bianchi in der erſten
Runde k. o.
Bera Komjadi, der Kapitän der ungariſchen Waſſerball=
Weltmeiſtermannſchaft, iſt geſtorben.
Das Nürnberger Hallenſportfeſt des ſüddeutſchen
Verbandes wurde vom 25. März auf den 8. April verlegt.
Abgeſagt wurden wegen des Tauwetters die Ski= und
Eishockey=Veranſtaltungen im Schwarzwald.
Das Berliner Sechstagerennen iſt, da ſich mit
Breslau eine Einigung in der Terminfrage nicht erzielen ließ,
endgültig abgeſagt worden.
Das New Yorker Sechstagerennen wurde von der
belgiſch=franzöſiſchen Mannſchaft G. Debaets=Letourneur vor Hill=
Binda gewonnen. Die deutſche Mannſchaft Dülberg=Wiſſel belegte
mit zwei Runden Abſtand den ſechſten Platz.

Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Montag, 6. März
15.20: Dr. Leonore Kühn: Autorität und Freiheit.
17.00: München: Nachmittagskonzert. Leitung: E. Kloß.
18.25: Die Frau im Lebensraum des Mannes. Geſpräch,
18.50: Engliſcher Sprachunterricht.
19.20: Lorenz Eismayer: Zehn Minuten Verkehrserziehung.
19.30: Die Schleier fallen. Funkhörſpiel von Dr. Klinghardt.
20.10: Trier: Brahms=Konzert. Mitw.: Städt. Muſikverein.
Emmi Leisner (Alt).
21.35: Otto Gmelin ſpricht über ſein Buch: Sommer mit Cordelia=
21.55: Deutſche Balladen. Geſprochen von Lotte Doerner=Ueberle.
22.20: Zeit. Nachrichten. Wetter, Sport.
22.30: Budapeſt: Zigeunermuſik. Kapelle Karl Beua.
Königswuſterhauſen.
Deutſchlandſender: Montag, 6. März
10.10: Schulfunk: Deutſche Dichtungen in ſprechkünſtleriſcher Geſtal=
tung
: Theodor Storm: Vers und Proſa,
12.05: Schulfunk: Engliſch für. Fortgeſchrittene.
Anſchl. Brandenburgiſches Konzert Nr. 2 in F=Dur von Bach (auf
Schallplatten).
15.00: Künſtleriſche Handarbeiten: Ausblick auf die kommende Mode.
15.45: Bücherſtunde: Der deutſche Dom. Eine Sammlung von
Myſtikertexten.
16.00: Pädagogiſcher Funk.
16.30: Berlin: Nachmittagskonzert.
17.10: Dr. Pechel: Wie hat das deutſche Volk gewählt ſeit 19122
17.30: Tägliches Hauskonzert: Lieder von Robert Franz,
18.00: Dr. Ing. Kletzl: Oſtwege deutſcher Kunſt.
18.30: Dr. Juſt: Muſizieren mit unſichtbaren Partnern
19.00: Franzöſiſcher Sprachunterricht.
19.30: Das Gedicht.
19.35: Berlin: Unterhaltungskonzert der Kapelle Die Boheme.
20.30: Prof. Dr. Schmitt: Machtpoſitionen des modernen Staares.
1.10: Zeitgenöſſiſche Muſik für Kammerorcheſter.
22.10: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
23.00: Budapeſt: Zigeunermuſik. Kapelle Karl Bura,

Weiterbericht.
Nach Vorüberzug eines kräftigen Niederſchlagsfeldes hat von
der Biskaya her Luftdruckanſtieg eingeſetzt. Somit wird die Stö=
rungstätigkeit
bei uns zunächſt etwas eingeſchränkt. Da aber durch
den tiefen Druck über dem Atlantik immer noch ozeaniſche Luft
nach dem Feſtland gelangt, bleibt die Wetterlage vorerſt noch nicht
beſtändig.
Ausſichten für Montag, den 6. März: Teils dunſtig und bewölkt,
teils aufklarend, Temperaturen wenig verändert, vereinzelt
noch etwas Niederſchlag.
Ausſichten für Dienstag, den 7. März: Noch kein beſtändiges
Wetter.

Haupiſchriffleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polliik und Wiriſchaff: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reſch und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart Tagesſpiegel in Btld und Wort: Dr. Herbert Neite;
für den Inſeraienteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripie wird Garantle der Rückſendung nicht übernommen.

Die heutige Nummer hat 8 Seiten.

Todes=Anzeige.
Am Samstag nachmittag entſchlief unerwartet an
Folgen eines Herzſchlages mein lieber Gatte, unſer
lieber Vater, Großvater, Bruder, Schwager und
Onkel
Leonhard Pollack
im 42. Lebensjahre.
Im Namen der trauernd Hinterbliebenen:
Katinka Pollack, geb. Färber.
(3256
Darmſtadt, Holzſtraße 13.
Die Beerdigung findet Dienstag, 7. März 1933,
nachmittags 2 Uhr, von der Kapelle des Wald=
friedhofes
aus ſtatt.

8 Jahretaberkulös
beide Lungen u. Kehl-
kopf
, 2 Jahre lang
bettlägerig, Stimme
verloren. 14Tage nach
Beginn einer Kur im
Hause konnte ich
schon täglich 2 Stun-
den
ausgehen. Seit-
dem
bessert sich der
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[ ][  ]

Seite 8 Nr. 65
Monkag, 6. März 193
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Ah hier rlechts akrat ſo gut, wie in an Fichtennadel=
bad
!
Das ſind die jungen Triebe der Kiefern, erklärte Kreutg
Nacf ou Bieſt uinnig einmat bealdcen... ſchmunzelnd. Davon kannſt du hier genug haben.
Sie griff nach dem Kutſcherſitz, über den Kopf und Träger
des Bockes herunterhingen, fuhr mit den Fingerchen über die
Roman von H. A. von Byern
13)
Nachdruck verboten) klobigen Stangen.

Ah. i glaub gar! Sie ſprang aus dem Wagen, bot Jochen
die Hand, ſtand neben ihm, rank, ſchlank Gräfin! Wär
noch ſchöner! Na willſt ma net a Patſcherl geben?
Da lachte der Darkehmer, ließ den Bock zu Boden gleiten.
Sogar beide Patſcherln! Und herzlichſt willkommen, liebe
Annemarie!
Haſt du dich aber ausgewachſen! Sie ſah an ihm hinauf.
Na a, das Kompliment kann ich dir mit Zinſeszins zu=
rückgeben
, ich hatte dich weſentlich anders in Erinnerung!
Gelt ja! Das Annemarietſcherl Rechberg lachte, daß alle
zweiunddreißig kerngeſunden Mauſezähnchen blitzten: Weißt,
damals bin i noch ſo a grupfter Spatz gweſen, oh! Sie beugte
ſich nieder, als der Schein der Wagenlaterne, die der Kutſcher
glücklich angezündet hatte, auf den Bock fiel: Mar und Joſef,
is dös a Trumm=Bock Weidmannheil, Achim!
Weidmannsdank! Uebrigens Achim klingt wunderhübſch
woher haſt du denn den Namen?
Halt ſo, 8 Mutterl und i, haben di immer ſo gnennt,
wann man von dir und der Tant Seferl gſprochen ham. Aber
geh, ſteig ein! Habt’s denn net gwußt, daß i heut komm?
Kein Gedanke! Du wollteſt doch drahten.
Was hab i woll’n? Ah ſo, depeſchieren, aber das hab i
doch, von Königsberg!
Weiß der Himmel, was das wieder mal für eine Bum=
melei
iſt! He, Blodowski, haben Sie noch Platz. Auch für den
Bock?

Aber ja, trauteſter Harr Baron, werden wir gleich
machen, nur ein Minutchen!
Der Darkehmer kletterte vorſichtig hinter dem jungen Mäd=
chen
her in das nicht ſehr vertrauenerweckend ausſehende Ge=
fährt
.
Hoffentlich hält die Karre meine hundertachtzig Pfund aus!
Wo haſt du denn dieſen Wagen aufgetrieben?
Weißt, den hat mir der Herr Stationsvorſteher vermittelt,
nur zwei Stundn hab i warten müſſen.
So, nur dann iſt das ja koloſſal fir gegangen. Hatteſt
du eine leidliche Fahrt?
A biſſerl heiß is es gweſin, no, macht nix, beſſer als wenn
ma frieren tät, und von Schneidemühl an ſan zwa Herrn mit=
greiſt
, a Viehhändler und a Tierarzt, die haben mir allweil zu
eſſen angeboten. Kirſchen und Weck mit Käſ drauf und Likör.
Um Gottes willen!. Du haſt doch nicht etwa?
Aber freilich hab i! Denkſt i laß mi nötigen?
Hanns=Joachim ſchwieg überwältigt. An die Vorſtellung, daß
ſeine leibliche Kuſine, die Komteſſe Annemarie Rechberg=
Eckartsau, mit einem Viehhändler und einem Tierarzt ge=
wiſſermaßen
aus einer Pulle getrunken hatte, mußte er ſich erſt
gewöhnen. Doch dabei betrachtete er verſtohlen das Profil des
Mädchens: Die runden Wangen, das feine, ganz leicht gebogene
Näschen, die weiche Kinnlinie und das winzige Oehrlein unter
einer Flut goldblonden Haares.
Annemarieiſcherl ſchnüffelte:

So an hat net mal der Papa in den Karpathen gſchoſſen!
Haſt du auch Jagdpaſſion?"
Aber Achim, ſo a Frag! Jagen und Reiten, dafür laſſet 1
mei Leben!
Sieh mal . . . na dann . . ." Was der Darkehmer ſagen
wollte blieb unausgeſprochen, ganz leiſe pfiff er die erſten Takte
des Siebenbürgiſchen Jägerliedes vor ſich hin, ein ſicheres An=
zeichen
dafür, daß der Stimmungsbarometer auf andauernd
gut Wetter ſtand.
Feine, ferne Lichtpünktchen blitzten durch das Dunkel der
Sommernacht.
In fünf Minuten ſind wir daheim.
Daheim, ja, ſagte ſie verſonnen, wie lieb das klingt!
Ein Hund ſchlug an, die erſten Häuschen tauchten auf, klap=
pernd
und holpernd kuckerte der Wagen über die von der Hitze
zementhart getrockneten, tief ausgefahrenen Geleiſe. Und hielt
dann vor dem Herrenhaus.
In der Halle wurde es hell.
Wilhelm! rief Hanns=Joachim.
Herr Rittmeiſter befehlen?
Iſſt ein Telegramm angekommen?
Nein, Herr Rittmeiſter!
Verdammte Zucht! Ach, Muttchen, du kommſt wie ge=
rufen
! Rate mal, wen ich da bringe, richtiger, wer mich mit=
bringt
!
(Fortſetzung folgt.)

Kaufleute u. Beamte

ohne Kurzschrift-Kenntnisse und
die Fähigkeit, die Schreibmaschine
zu bedienen, sollte es eigentlich
nicht mehr geben. Wieviel Nutzen
bringen doch diese beiden Hilfs-
mittel
dem deistesarbeiter und wie-
viel
Zeit wird durch sie gewonnen.
Im Nn sind Verngespräche und Dik-
tate
aufgenommen, Konzepte ent=
worken
und anf der Maschine über-
tiagen
. Darum müssen Sie sieh die
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