Darmstädter Tagblatt 1933


25. Februar 1933

[  ][ ]

Ginzelnummer 10 Pfennige

A
Ptt
A

Dt

P
u
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Bezugspreis:
Anzeigenpreis:
Bel wöchentlich 2maligem Erſcheinen vom 1. Februar

bis 28 Februar 2. Reichsmark und 20 Pfenn g
Abtragegebühr abgeholt 2. Relchsmark, durch die
Agenturen 2.20 Reichsmarf frei Haus. Poſibezugspreis
im Febr. ohne Beſtellgeld monatiſch 2,60 Reichemart.
Verantwortlichtelt für Aufnahme von Anzeigen an
beſtimmten Tagen wird nicht übernommen. Nicht=
erſcheinen
einzelner Nummern infolge höherer Gewalt.
berechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung des
Bezugspreiſſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen durch
Fernruf ohne Verbindlichkeit für uns. Poſiſcheckonto
Franfurt g. M. 4301.

Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſi. Tagbl. geſtattet.
Nummer 56
Samstag, den 25. Februar 1933.
196. Jahrgang

21 mm breite Zeille im Kreiie Oarmitad/ 23 Reichepfg.!
Finanz=Anzeigen 35 Reichspfg. Reilamezelle (92 mm
breitt 2 Reichsmark. Anzeigen von auswärte 35 Reſchspfg.
Finanz=Anzeigen 350 Reichspfg. 92 mm breite Rellamee,
zelle 300 Reichsmart Alle Preiſe in Reichemaik,
(1 Dollar 4.20 Markt. Im Falle höberer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr. Strel uſw erliſchel
ſede Verpfſchtung au Erfüllung der Anzeigene
aufträse und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei)
Konkurs oder gerichtlicher Beireibung äll eder
Rabatt weg. Bankonto Deutſche Banl und Darm=
ſtädter
und Nationalbant.

Pölkerbund entſcheidet gegen Japan.
Die außerordenkliche Vollverſammlung des Völkerbundes billigk einſtimmig die Vorſchläge des Neunzehner=
Ausſchuſſes im Fern=Oſt=Konflikk. Japan lehnt die Vorſchläge des Bundes kakegoriſch ab.

Eine hiſkoriſche Entſcheidung.
WTB. Genf. 24. Februar.
Die außerordentliche Völkerbundsverſammlung trat heute
vormittag unter dem Vorſitz des belgiſchen Außenminiſters
Hymans zuſammen, um ihre letzten Entſcheidungen im chineſiſch=
japaniſchen
Konflikt zu treffen. Es waren diesmal beſondere Maß=
nahmen
getroffen, um den ungeheueren Andrang des Publikums
und der Preſſe zu dieſer denkwürdigen Sitzung zu regeln. Deutſch=
land
iſt durch den Geſandten v. Keller vertreten.
Der Präſident eröffnete die Sitzung, an der 44 Staaten teil=
nehmen
, mit der Bekanntgabe der Zuſammenſetzung des Ver=
handlungsausſchuſſes
, der in dem der Verſammlung vorliegenden
Bericht für die Regelung der einzelnen Streitfragen im chineſiſch=
japaniſchen
Konflikt vorgeſehen iſt. Sodann gab der Präſident
eine Erklärung ab, in der er betonte, daß die Bemerkungen, die
die japaniſche Delegation zu dem Bericht eingereicht habe, vom
19er Ausſchuß zur Kenntnis genommen worden ſeien, daß der 19er
Ausſchuß den Bericht aber nicht ändern könnte. In der Beurtei=
lung
der Lage ſeien die Mitglieder des 19er Ausſchuſſes vollkom=
men
einer Meinung, und ſie hätten ihn deshalb beauftragt, zu
erklären, daß ſie darauf verzichteten, in den Verhandlungen das
Wort zu ergreifen.
Der Präſident erteilte zuerſt dem
Berkreler Chinas, Botſchafter Dr. hen
das Wort. Dr. Yen führte aus, er ergreife mit einem Gefühl der
Erleichterung das Wort, weil der Völkerbund jetzt endlich dazu
gekommen ſei, die Verletzung des Völkerbundspaktes, die durch ein
hervorragendes Mitglied des Völkerbundes begangen worden ſei,
zu verurteilen. Es erfülle ihn mit großer Genugtuung, daß die
Sache und die Politik ſeines Landes gerechtfertigt worden ſeien.
Er wies darauf hin, daß in dem Bericht des 19er Ausſchuſſes die
Mandſchurei als ein integrierender Beſtandteil Chinas anerkannt
werde. Die chineſiſche Delegation ſtelle mit beſonderer Genug=
tuung
feſt, daß der Völkerbund in der Frage der Nichtanerken=
nung
des neuen Mandſchureiſtaates feſt bleibe. Der Vertreter
Chinas ſchloß ſeine Ausführungen mit folgender feierlicher Er=
klärung
:
Die chineſiſche Regierung wird für den Bericht ſtimmen. Ich
kündige zu gleicher Zeit an, daß gemäß den Inſtruktionen, die ich
erhalten habe, die chineſiſche Delegation nach der Annahme des
Berichtes durch die Verſammlung dem Generalſekretär des Völker=
bundes
unterrichten wird, daß die chineſiſche Regierung ohne Vor=
behalte
die Empfehlungen, die der Bericht enthält, annimmt.
Wenn dagegen Japan den Bericht nicht annimmt, ſondern den Be=
richt
und ſeine Empfehlungen ablehnt, ſo würden dadurch die
Rechte Chinas als Streitpartei, die ſich aus dem § 6 des Artikels
15 der Völkerbundsſatzung ergeben, in keiner Weiſe berührt.
Dann nahm der
Berkreker Japans, Botſchafter Makſuoka
das Wort. Matſuoka erklärte zu Beginn ſeiner Rede, daß Japan
bereits mitgeteilt habe, daß es den Bericht nicht annehmen könne
und ſchloß ſeine Ausführungen damit, daß er nochmals den Emp=
fehlungen
des 19er Ausſchuſſes ein kategoriſches und entſchloſſenes
Nein entgegenſetze. Er richtete an die Verſammlung einen letzten
Appell, die Haltung Japans zu würdigen und forderte ſie auf,
gleichfalls den Bericht abzulehnen.
Der Vertreter Japans erklärte, daß die Mitglieder des 19er
Ausſchuſſes die gegenwärtige Situation im Fernen Oſten und die
Schwierigkeiten, in denen Japan ſich befinde, nicht begriffen hät=
ten
. Matſuoka beſchäftigte ſich eingehend mit den inneren Wirren
in China und erklärte, daß der Zuſtand ſtändiger Anarchie, in dem
ſich China befinde, der Hauptgrund für die Wirren im Fernen
Oſten ſei. Die Chineſen ſeien auf den Gedanken gekommen, daß
es notwendig ſei, die Japaner aus der Mandſchurei zu vertreiben
und daß Japan nicht mehr an der Entwicklung dieſes Landes teil=
nehmen
dürfe. Dieſe für die japaniſchen Intereſſen unmögliche
Haltung ſei die Urſache für die Unruhen, deren Ergebnis man
heute ſehe.
Es ſei ſicher wahr, daß der internationale Friede auf der
Grundlage gegenſeitiger Zugeſtändniſſe beruhe. Es gebe indeſſen
für jede Nation gewiſſe Fragen, die für ihre Exiſtenz ſo notwen=
dig
ſeien, daß keine Konzeſſion und keine Kompromiſſe möglich
ſeien. Das ſei in der ganzen Mandſchureifrage der Fall. Japan be=
ſtehe
auf der Aufrechterhaltung der mitgeſchaffenen Unabhängig=
keit
der Mandſchurei. Wenn die Völkerbundsverſammlung den
Bericht annehme, ſo würde dadurch China ermutigt, ſeine trotzige
Haltung gegenüber Japan fortzuſetzen. Das japaniſche Volk werde
ſich jedem Verſuch widerſetzen, in der Mandſchurei die Verhält=
niſſe
zu ändern.
Die Völkerbundsverſammlung
hat den Schlußbericht, der die Praktiken für die Regelung des
chineſiſch=japaniſchen Konflikts enthält, einſtimmig angenommen.
Der Vertreter Japans hat als einziger gegen den Bericht ge=
ſtimmt
. Sein Einſpruch hat aber keine Wirkung, da für die An=
nahme
des Berichtes die Zuſtimmung der Parteien nicht erforder=
lich
iſt. China hat ſich für den Bericht ausgeſprochen, Siam als
einziger Staat der Stimme enthalten. Sämtliche anderen Völker=
bundsſtaaten
, die in der Sitzung anweſend waren, haben für den
Bericht geſtimmt. Präſident Hymans ſtellte nach Erledigung der
Abſtimmung die einſtimmige Annahme des Berichtes durch die
Völkerbundsverſammlung feſt.
Nach der Abſtimmung gab der Vertreter Japans eine
Erklärung ab, die damit endete, daß Matſuoka und die japaniſche
Delegation ſowie ſämtliche Japaner, die ſich im Zuhörerraum be=
fanden
, geſchloſſen den Sitzungsſaal verließen.

Der Nachmittag brachte dann noch die Abſchluß=Sitzung der
außerordentlichen Vollverſammlung, in der ein beratender
Ausſchuß eingeſetzt wurde, welcher die weitere Entwicklung des
Streitfalles überwachen und berechtigt ſein ſoll, dem
Präſidenten Hymans die Einberufung einer neuen Völkerbunds=
verſammlung
vorzuſchlagen. Der beratende Ausſchuß wird aus
den Mitgliedern des Neunzehner=Ausſchuſſes, ſowie Holland und
Kanada beſtehen, und ſoll die Vereinigten Staaten und Rußland
zur Teilnahme an ſeinen Beratungen einladen.
Der japaniſche Delegierte Matſuoka verläßt am Samstag Genf
und reiſt über Holland und die Vereinigten Staaten nach Japan
zurück. Seinen Aufenthalt in Holland wird er dazu benutzen, um
mit der holländiſchen Regierung über einen Nichtangriffspakt zwi=
ſchen
den beiden Ländern zu verhandeln.
Der japaniſche Untergeneralſekretär Sugimura, der Lei=
ter
der politiſchen Abteilung des Völkerbundes, hat ſein, Rück=
trittsgeſuch
eingereicht.
Die Japaner beſehen Kailu.
EP. Tokio, 24. Februar.
Nach einer heute veröffentlichten Meldung gelang es man=
dſchuriſchen
Truppen am Freitag mittag, in die wichtige Stadt
Kailu in der Provinz Jehol einzudringen.
In der Mandſchurei ſind in Lupei weitere 10 000 chineſiſche
Freiſchärler zu den Japanern übergegangen. Ihr Führer Schang=
Kwei=Liu erhielt ein Kommando in der mandſchuriſchen Armee.
Die Ausſprache im Haupkausſchuß
der Abrüſtungskenſerenz.
Der franzöſiſche Vorſchlag angenommen.
BP. Genf, 23. Februar.
Der Hauptausſchuß der Abrüſtungskonferenz hat heute nach=
mittag
eine Abſtimmung über die vorliegenden franzöſiſchen, ita=
lieniſchen
und deutſchen Anträge zur Behandlung der Effektiven=
Frage vorgenommen, nachdem der Zwiſchenfall, der am Schluß
der geſtrigen Sitzung zwiſchen dem Präſidenten Henderſon und
dem deutſchen Vertreter Nadolny entſtanden war, beigelegt wor=
den
war. Präſident Henderſon hat in Beantwortung eines Schrei=
bens
Nadolnys erklärt, daß er die nochmalige Wortmeldung Na=
dolnys
am Schluß der Sitzung nicht bemerkt habe, ſonſt hätte er
Nadolny ſelbſtverſtändlich das Wort noch einmal erteilt.
Botſchafter Nadolny ſetzte ſich in der heutigen Sitzung noch
einmal für den deutſchen Antrag ein, der bekanntlich für die Schaf=
fung
eines defenſiven Heerestyps Maßnahmen ſowohl auf dem
Gebiet der Truppenbeſtände wie demjenigen des Materials ver=
langt
. In der Abſtimmung blieb jedoch Deutſchland allein, da
außer der deutſchen Stimme keine weiteren Stimmen für dieſen
Antrag abgegeben wurden.
Für den italieniſchen Entwurf, der in ähnlichem Sinne wie
der deutſche eine Berückſichtigung der Materialfrage ſchon bei den
jetzigen Beratungen verlangt, ſtimmten fünf Delegationen, dar=
unter
Rußland und die Türkei, während für den franzöſiſchen Ent=
wurf
zur Vereinheitlichung der Heeresſyſteme im Sinne der Schaf=
fung
von Milizarmeen 21 Stimmen abgegeben wurden, womit
der franzöſiſche Vorſchlag angenommen war.
* Das Abſtimmungsergebnis hat berechtigtes Aufſehen her=
vorgerufen
, Eine Berliner Zeitung verlangt bereits, daß eine
andere Perſönlichkeit an die Spitze der deutſchen Delegation ge=
ſtellt
werden ſoll. Wir glauben, daß dieſe Zeitung die deutſche
Taktik nicht richtig erkannt hat, die dahin geht, jetzt durch
Abſtimmungen klare Verhältniſſe zu ſchaffen.
Durch dieſe Abſtimung über das Wehrſyſtem hat ſich die Gegen=
ſeite
nicht nur ins Unrecht geſetzt, es iſt vielmehr klar heraus=
geſchält
worden, daß die Franzoſen und ihre
Freunde keine Abrüſtung, ſondern nur eine Zer=
ſchlagung
der Reichswehr wünſchen. Deutſchland
wird ſeine Taktik fortſetzen, um zu erreichen, daß Punkt für
Punkt durch Abſtimmung die eigentlichen Ziele der Franzoſen
und ihrer Mitſpieler ganz ſcharf herausgearbeitet werden und
alle Welt erkennt, daß die Verſailler Mächte in Genf
nicht auf eine Abrüſtung, ſondern auf die Auf=
rechterhaltung
des Verſailler Diktates und
die Sicherung der eigenen Rüſtungsfreiheit
hinwirken.
Auslieſerung der ſudekendeutſchen nakional=
ſozialiſtiſchen
Abgeordneken beſchloſſen.
TU. Prag, 24. Februar.
Nach einer zehnſtündigen Redeſchlacht, die oft von ſtür=
miſchen
Zuſammenſtößen zwiſchen deutſchen und tſchechiſchen
Abgeordneten unterbrochen wurde, hat das Prager Abgeord=
netenhaus
am Donnerstag abend die Auslieferung der vier
ſudetendeutſchen nationalſozialiſtiſchen Abgeordneten Jung,
Krebs, Kaſpar und Schubert an die tſchechiſchen Gerichte mit
120 gegen 44 Stimmen beſchloſſen. Sie werden ausgelieſert
wegen angeblichen Verbrechens gegen die Sicherheit des tſchechi=
ſchen
Staates, begangen durch Organiſation militäriſcher Kräfte
im Zuſammenhang mit der SA. Hitlers, um die ſudetendeutſchen
Gebiete von der Tſchechoſlowakei loszureißen.

Handwerk und Landwirkſch
in der Kriſis.
Von
Friedrich Derlien=Hannover,
Vorſitzenden des Reichsverbandes des deutſchen Handwerks.
Wechſelſeitige Beziehungen verbinden Handwerk und Land=
wirtſchaft
auf das engſte miteinander. So hat ſich auch jetzt die
Notlage der Landwirtſchaft in einem ſtarken Rückgang des Beſchäf=
tigungsgrades
beim Handwerk ausgewirkt. Die Verkaufserlöſe
der Landwirtſchaft fielen von 10,29 Milliarden RM. 1928/29 auf
7,26 Milliarden 1931/32, ein Rückgang alſo um 29,5 Prozent. Auch
im Handwerk iſt der Umſatz in den Jahren 1928 bis 1931 um etwa
30 v. H. zurückgegangen.
Erſchwerend fällt bei dem Rückgang der landwirtſchaftlichen Ver=
kaufserlöſe
ins Gewicht, daß einer verminderten Nachfrage ein
vermehrtes Angebot gegenüber ſteht. Der Ausfall an Kaufkraft
eines Heeres von rund 6 Millionen Arbeitsloſen erſtreckt ſich
naturgemäß auch auf landwirtſchaftliche Produkte. Gerade hierin
liegt aber eine der weſentlichſten Urſachen, warum bislang faſt
alle ergriffenen Schutzmaßnahmen wirkungslos bleiben mußten.
Auf der anderen Seite haben wir im Jahre 1932 eine Rekord=
ernte
erzielt. Früher brachte eine reiche Ernte Gewinn und Segen.
Heute ſcheint ſie von Fluch begleitet zu ſein. Seit Jahrzehnten
iſt es der deutſchen Landwirtſchaft zum erſten Male wieder gelun=
gen
, den Eigenbedarf an Brotgetreide zu decken. Auch die Kar=
toffelernte
geht weit über den Bedarf der menſchlichen Ernährung
hinaus. Selbſt in der Fleiſcherzeugung wurden Steigerungen er=
zielt
, die man früher nicht für möglich hielt. Dieſes Ueberangebot
mußte aber bei der immer mehr geſunkenen Kaufkraft weiteſter
Kreiſe preisdrückend wirken.
Der Notlage der Landwirtſchaft ſuchte man durch beſondere
Schutzmaßnahmen zu begegnen. Von beſonderer Wichtigkeit bleibt
hier der Vollſtreckungsſchutz. Dieſer urſprünglich nur für das Oſt=
hilfegebiet
vorgeſehene beſondere Schutz der Landwirtſchaft iſt im=
mer
weiter ausgedehnt worden. In ſteigendem Maße mußte er
ſich aber auch gegen das Handwerk richten, ſoweit es als Gläubiger
der Landwirtſchaft in Frage kommt. In einer vor kurzem an den
Reichspräſidenten gerichteten Eingabe hat der Reichsverband des
deutſchen Handwerks nach einer Aufnahme vom September des
vorigen Jahres die eingefrorenen Forderungen des Handwerks
bei der oſtdeutſchen Landwirtſchaft mit einem Geſamtbetrage von
über 20 Millionen RM. angegeben. Das iſt naturgemäß für das
Handwerk in der gegenwärtigen Notzeit eine ungeheure Summe,
die es einfach nicht entbehren kann. Um weitere ſich aus dem land=
wirtſchaftlichen
Vollſtreckungsſchutz ergebende Schwierigkeiten für
die Handwerkswirtſchaft zu vermeiden, hat das Handwerk den
gleichen Vollſtreckungsſchutz für Handwerker gefordert, ſoweit dem
Handwerker die Erfüllung ſeiner Verbindlichkeiten infolge des
beſonderen Vollſtreckungsſchutzes der Landwirte unmöglich gemacht
wird. Die Forderungen des Handwerks an die Landwirtſchaft
ſtehen nunmehr bereits zwei Jahre aus und es muß außerordent=
lich
niederdrückend wirken, wenn dieſe Forderungen nur ganz
ſpärlich und z. T. nur mit 30 Prozent der urſprünglichen Schuld
zurückbezahlt werden. Ich glaube, daß auch die Landwirtſchaft
eine Sanierung auf Koſten des Handwerks, das doch beſtimmt
nicht weniger ſchutzbedürftig iſt als die Landwirtſchaft ſelbſt,
nicht will.
Das Bäckerhandwerk fühlt ſich durch den Verwendungszwang
für Kartoffelſtärkemehl beſchwert. Bei dieſer Verfälſchung des
Brotes weiſt es mit Recht darauf hin, daß angeſichts der reichen
Ernte ein großer Teil des Getreides für Schweine und Hühner
verfüttert wird. Andererſeits gilt dieſes Gebot nicht für Land=
wirte
, die ſelbſt Brot backen, obwohl es doch eine Maßnahme zu=
gunſten
der Landwirtſchaft iſt. Von der geſamten Kartoffelſtärke=
mehlproduktion
werden eineinhalb bis höchſtens 2 Prozent der
Kartoffelernte verarbeitet. Wie das bei einer Rekordernte von 46
bis 47 Millionen Tonnen irgendwie ins Gewicht fallen ſoll, wird
im Handwerk nicht verſtanden.
Bei den jüngſten Zollerhöhungen für lebendes Vieh, Fleiſch
und Schmalz iſt ſich das Schlachterhandwerk mit der Landwirt=
ſchaft
vor allem darin einig, daß eine Abwehr der ausländiſchen
Speck= und Schmalzeinfuhr dringend geboten war. Kein Intereſſe
hat jedoch der Fleiſcher daran, wenn infolge der getroffenen Maß=
nahmen
ein verringertes Viehangebot teurer bezahlt werden
müßte und wenn einem etwaigen hierdurch bedingten Anziehen
der Preiſe mit Zurückhaltung der Käufer begegnet werden ſollte.
Damit wäre naturgemäß auch der Landwirtſchaft nicht gedient.
Welche Folgen in Auswirkung der jüngſten Maßnahmen eintre=
ten
werden, bleibt noch abzuwarten. Ob nicht auch die Länder,
die von den neuen Zollerhöhungen betroffen werden, ſich einer
weiteren deutſchen Einfuhr induſtrieller Erzeugniſſe verſchließen,
iſt ebenfalls eine Frage, die zurzeit noch nicht beantwortet werden
kann. Eintretendenfalls könnte das aber auch bedeuten, daß der
auf der einen Seite gewährte Schutz für die Landwirtſchaft zu
einer Brotlosmachung weiterer induſtrieller Arbeiter und damit
wieder zu einer verminderten Nachfrage auch für Fleiſch führen
könnte. Eine ſolche evtl. Auslöſung bleibt in ihrem Enderfolg
auch für die Landwirtſchaft ſchädlich.
Wir ſind damit bei der grundſätzlichen Bedeutung landwirt=
ſchaftlicher
Zölle angelangt. Soweit in ihrer Folge in einem er=
träglichen
Maße die landwirtſchaftliche Ertragsfähigkeit geſichert
und damit der Landwirtſchaft eine geſunde Preiswirtſchaft ge=
währleiſtet
werden ſoll, wird das Handwerk in ſeiner Geſamtheit
geneigt ſein, ſolchen Zollerhöhungen ſeine Zuſtimmung zu geben.
Aber auch in der Schutzzollpolitik muß es ein Maß und ein Ziel
geben. Sie darf jedenfalls nicht dazu führen, daß auf dem Um=
wege
über ausländiſche Vergeltungsmaßnahmen die deutſche
Volkswirtſchaft völlig vom Weltmarkt abgeſchnitten wird. Sowohl
für die Zölle wie auch für etwaige Kontingentierungen muß unter
Berückſichtigung aller Auswirkungen auf die Geſamtwirtſchaft ein
gerechter Ausgleich vorgenommen werden. Gegen eine Einſchrän=
kung
der Einfuhr überflüſſiger Luruswaren hat das Handwerk
keine Bedenken, wie es auch grundſätzlich auf dem Standpunkt
ſteht, dem deutſchen Erzeugnis in allen Zweifelsfällen den Vor=
zug
vor dem Auslandserzeugnis zu geben.
Nach der Auffaſſung des Handwerks muß der Schutz für die
Landwirtſchaft in einer eifrigen Pflege der bäuerlichen Siedlung
ſeine natürliche Ergänzung finden. In jedem Menſchen wohnt der

[ ][  ][ ]

Seite 2 Nr. 56

Wunſch nach einer geſicherten Zufluchtsſtätte, nach einem Stück=
chen
Land, das er ſein eigen nennen darf. Gerade jetzt, wo auch
für beſſere Zeiten kaum damit gerechnet werden kann, das Heer
der Arbeitsloſen in den gewerblichen Produktionsprozeß wieder
voll einzugliedern, ſollte man hier die geeigneten Kräfte in das
Siedlungswerk einſchalten, um ſo mehr, als die energiſche Durch=
führung
eines großzügigen Siedlungsprogramms nur von günſti=
gen
Auswirkungen auf die geſamte Wirtſchaft begleitet ſein wird.
Insgeſamt betrachtet das Handwerk, das ſich in mehr als
einer Hinſicht mit der deutſchen Landwirtſchaft ſchickſalsverbunden
fühlt und mit ihm eine geſunde Preiswirtſchaft als Vorausſetzung
und Grundlage einer jeden Produktion bejaht, den Schutz der
bäuerlichen Wirtſchaft als eine der weſentlichſten Gegenwarts=
aufgaben
. Ihre Durchführung kann aber nur unter Ausgleich aller
Intereſſen vor ſich gehen.
Muſfolinis deukliche Ankwork
zum Bündnis der Kleinen Enkenke
und dem Fall Hirkenberg.
TU. Rom, 24. Februar.
Am Freitag nachmittag fand in der italieniſchen Abgeord=
netenkammer
in Anweſenheit Muſſolinis und des geſamten
Miniſteriums die Behandlung der Interpellation des Abgeord=
neten
Bacci wegen der franzöſiſch=engliſchen Note an Oeſter=
reich
und des neuen Vertrages der Kleinen Entente ſtatt.
Was den neuen Vertrag zwiſchen den Mächten der Kleinen
Entente betreffe, erklärte Suvich, ſo könne man ein endgültiges
Urteil nicht abgeben, weil die Grundlagen fehlten. Zweifellos
habe das Bekanntwerden des neuen Vertrages in der Welt=
meinung
manches Mißtrauen hervorgerufen, und das ſei klar,
denn die Art dieſer politiſch=militäriſchen Ver=
träge
gehöre überwundenen Syſtemen an, die
als im Gegenſatz mit dem Geiſt des Völkerbun=
des
empfunden würden. Immerhin dürfe man die An=
gelegenheit
keineswegs überſchätzen, denn dieſe drei Staaten
ſeien ja ſchon ſeit Jahren durch eine Kette von Abkommen ver=
bunden
geweſen. Im übrigen ſei es nicht die italieniſche Re=
gierung
, die beſondere Beſorgniſſe empfinden müſſe, vielmehr
eher der Völkerbund, der ähnliche Abkommen nicht
zulaſſen könne, ohne ſeine eigenen Ziele un=
widerruflich
kompromittiert zu ſehen.
Was die Sache von Hirtenberg anbelange, ſo ſei die
Anſicht der Regierung ſehr einfach. Viel Lärm um nichts. Eine
Anzahl alter Gewehre verdiene eigentlich gar nicht die Ehre, daß
ſoviel Geſchrei über Vertragsverletzung und Friedensbedrohung
gemacht würde. Offenbar müſſe nach Anſicht gewiſ=
ſer
Kreiſe das Territorium der öſterreichiſchen
Bundesſtaaten ausſchließlich reſerviert blei=
ben
für die nun ſeit Jahren andauernden Durch=
reiſen
jener Züge, die mit den furchtbarſten
und modernſten Kriegsinſtrumenten beladen
ſind und zwiſchen den Ländern verkehren, aus
denen ſich ausgerechnet die lauteſten Proteſte
erhoben hätten. Immerhin gebe die Epiſode von Hirten=
berg
Anlaß zu mancher ernſthaften Betrachtung. Aus dem
Ton der franzöſiſch=engliſchen Note gehe hervor,
daß die Teilung Europas in zwei Kategorien
von Staaten, nämlich jene, denen alles erlaubt ſei und die
anderen, denen nichts erlaubt ſei, den politiſchen Blick der=
artig
getrübt habe, daß man glaube, ſich im internationalen
Verkehr mit den Ländern der erwähnten zweiten Kategorie eines
Tones und einer Form bedienen zu dürfen, die für einen
freien und ſouveränen Staat einfach unsr=
träglich
ſind. (An dieſer Stelle brach die Kammer in ſpon=
tanen
, anhaltenden Beifall aus.)
Die Lehre aus all dem ſei, daß die heikle und ernſte Lage
in Europä möglichſt ſchnell verſchwinden müſſe. Solche Zuſtände
ließen ſich nicht auf die Dauer ertragen und dürfen nicht über
gewiſſe Grenzen hinaus angeſpannt werden.
Der Generaldirekkor der öfkerreichiſchen
Bundesbahnen enrlaſſen.
Eine ſenſakionelle Begründung.
TU. Wien, 23. Februar.
Die Beurlaubung des Generaldirektors der öſterreichiſchen
Bundesbahnen, der auf ſeinen Poſten nicht mehr zurückkehren
wird erhält eine ſenſationelle Erklärung. Maßgebend für den
plötzlichen Beſchluß der Bundesregierung war ein ſelbſtändiges
Vorgehen in der Hirtenberger Waffenangelegenheit.

* Techniſche Rundſchau.
Gigankiſche Pläne für den Wellverkehr.
Von Dr. Helmut Thomaſius.
Die Hinderniſſe, die die Verteilung von Waſſer und Land
dem Verkehr in den Weg legt, werden um ſo ſchwerer empfun=
den
, je mehr dieſer anwächſt und je mehr er aus wirtſchaftlichen
Gründen einer Beſchleunigung bedarf. An manchen Stellen der
Erde machten ſich dieſe Schwierigkeiten in derart unangenehmer
und nachteiliger Weiſe geltend, daß man ſich zur Ausführung
großer und koſtſpieliger techniſcher Anlagen entſchließen mußte.
Kanäle entſtanden, die zur Verbindung von Meeren dienen. Es
ſind ihrer nur wenige, Sicherlich gäbe es bereits eine größere
Anzahl, würde ihr Bau nicht die ungeheuerſten Anforderungen
nach der finanziellen wie nach der techniſchen Seite hin ſtellen.
Daher kommt es, daß viele oft erörterte Pläne zur Errichtung
von Kanälen nicht zur Ausführung kamen. Zu dieſen Kanälen
gehört auch einer, der die
Verbindung des Mittelländiſchen Meeres
mit dem Atlantiſchen Ozean
bezwveckt. Wenn wir uns die Karte Frankreichs anſehen, erkennen
wir ſofort, daß jedes Schiff, das von Marſeille oder einem
anderen am Mittelmeer gelegenen Hafen nach dem Atlantiſchen
Ozean gelangen will, den ungeheuren Umweg um ganz Spanien
herum und durch die Straße von Gibraltar machen muß. Er
würde wegfallen, wenn man vom Golf du Lion einen Kanal
nach der Garonne, und zwar bis dahin bauen würde, wo ſie für
große Seeſchiffe ſchiffbar wird. Das iſt erſt kurz vor ihrer Mün=
dung
der Fall, und zwar dort, wo von rechts die Dordogne zu=
fließt
und von wo ab ſie den Namen Gironde führt. Hier be=
komimt
der Fluß eine Breite von vier bis ſieben Kilometern.
Der Kanal müßte eine Länge von vierhundert Kilometern
haben. Teilweiſe finden ſich auf der Strecke bereits Kanäle, aber
dieſe müßten verbreitert werden und ebenſo würde es nötig ſein,
den Flußlauf in ein Kanalbett umzuwandeln. Wenn man be=
denkt
, daß der Panama=Kanal 78 und der Suez=Kanal 160 Km.
lang ſind, kann man ermeſſen, was es bedeuten würde, einen
Kanalbau von 400 Kilometern auszuführen. Die Verbindung er=
weiſt
ſich aber immer dringender als notwendig. Deshalb wurde
jetzt ein neuer Plan ausgearbeitet, der die Löſung dieſer für
Frankreichs Handel und Verkehr ſo hochwichtigen Frage auf
einem techniſch ganz anderen Wege bringen ſoll. Wenn man
hört, was dieſer Plan bezweckt, wird man vielleicht zunächſt

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Aus der amtlichen Verlautbarung ergibt ſich, daß einem
führenden Funktionär der ſozialdemokratiſchen Eiſenbahner=
gewerkſchaft
eine Vergütung von 150 000 Schilling für die Ge=
werkſchaft
angeboten worden ſei, durch die die in Hirien=
berg
lagernden Waffen nach Ungarn abtrans=
portiert
werden ſollten. Angeblich hätten die Waggons
nach Ungarn die Deklarierung leere Waggons bekommen ſol=
len
, während die wirklich leeren Waggons mit der Deklarierung
Waffen nach Italien geleitet werden ſollten. Es hätte alſo
dann die Erklärung abgegeben werden können, daß ſo und ſo
viel Waggons nach Italien zurückgeſandt worden ſeien, während
die Waffen tatſächlich nach Ungarn geſchickt wären.
Dr. Seefehlner wurde heute offiziell ſeines Amtes als
Generaldirektor der Bundesbahnen enthoben. Zum Nachfol=
ger
wurde Direktor Schöpfer ernannt.
Innenminiſter Dr. Frick
drohl den Länderregierungen
Neue Eingriffe nach dem 5. März angekündigt.
Hamburg, 23. Februar.
Auf einer großen Wahlkundgebung der NSDAP. bei Sage=
biehl
ſprach Reichsinnenminiſter Dr. Frick vor etwa 10 000 Zu=
hörern
. Der Miniſter führte u. a. aus: Die Reichsregierung hat
das Vertrauen zu dem deutſchen Volke, daß es die entſcheidende
Bedeutung dieſer Wahl erkannt hat, und mit überwältigender
Mehrheit der Führung Adolf Hitlers zuſtimmt, und ſeine Politik
billigt. Wenn aber wider Erwarten die Wahl am 5. März der
heutigen Reichsregierung nicht mit mindeſtens 51 v. H. das Ver=
trauen
ausſpricht, dann wird ſie trotzdem auf ihrem Platz aus=
harren
(Beifall) und das eingeleitete Rettungswerk unbeirrt bis
zum Ziele durchführen.
Die Reichsregierung hat es für notwendig gehalten, daß end=
lich
mit der ſogenannten Hoheitsregierung in Preußen aufge=
räumt
wird. Auch der Staatsgerichtshof, der ſich
ja noch mit dieſen Dingen beſchäftgen muß, wird
ſich über die Staatsnotwendigkeiten des deut=
ſchen
Volkes nicht hinwegſetzen können. Ein Zu=
rückkannes
niemals mehr geben. (Stürmiſcher Beifall.)
Wir haben nun, ſo fuhr der Miniſter fort, die Tatſache zu
verzeichnen, daß gewiſſe Länderregierungen den Sinn der
neuen Zeit noch nicht recht verſtanden haben und der Politik der
Reichsregierung Widerſtand leiſten. Das iſt ſowohl in ſüd= als
auch in norddeutſchen Ländern der Fall.
Ich als Reichsinnenminiſter möchte dieſe
Länder dringend warnen, auf dieſem gefähr=
lichen
Pfade weiter zu wandeln. Für die Reichs=
regierung
gibt es keine Mainlinie. Sie iſt viel=
mehr
entſchloſſen, auch ſüdlich des Mains ihre
Autorität durchzuſetzen.
Was ich hier von ſüddeutſchen Ländern geſagt habe, gilt auch
für die Freie und Hanſeſtadt Hamburg. Wenn die jetzigen
Machthaber in Hamburg glauben, die Berechtigung zu haben, noch
weiterhin im Amte zu bleiben, ſo möchte ich ihnen ſagen, ſie wer=
den
nach dem 5. März noch mehrlernen müſſen, ſich
den Richtlinien der Reichsregierung anzu=
paſſen
.
Staalspräſidenk Dr. Bolz gegen die Bedrohung
Süddeutſchlands.
CNB. Stuttgart, 24. Februar.
Staatspräſident Dr. Bolz wandte ſich geſtern abend in einer
Zentrumsverſammlung in Feuerbach dagegen, daß von Angehöri=
gen
der Reichsregierung gegenüber Süddeutſchland wieder Worte
gebraucht wurden, hinter denen man ſchwere Gefahren auftauchen
ſehe. Man ſuche förmlich nach Gründen, um gegen Württemberg
vorgehen zu können, obwohl dieſes in jeder Beziehung ſeine Pflicht
gegenüber dem Reich erfüllt habe und obwohl es jetzt und auch in
Zukunft gewillt ſei, dies zu tun. In ſolchen Frage ſcheide Partei=
politik
aus. Sei es politiſch klug und überhaupt zu verantworten,
daß die Reichsregierungg ihre ſchweren politiſchen Aufgaben mit
neuen Schwierigkeiten belaſte, indem ſie Auseinanderſetzungen
mit Süddeutſchland heraufbeſchwöre? Warum komme Reichskanz=
ler
Hitler nicht einmal mit einer Erklärung, die Süddeutſchland
beruhigen könnte? Warum rücke er als verantwortlicher Staats=
mann
nicht von dem unverantwortlichen Gerede ab, durch das
ganz Süddeutſchland in ſo ernſte Unruhe verſetzt werde? Statt
deſſen höre man nur Drohungen. Was unſer Volk brauche, ſei
Ruhe, Brot und Arbeit. Die Vorausſetzungen dafür ſchaffe man
aber nicht dadurch, daß man einen Volksteil mit Ausrottung be=
drohe
, daß man die Länder zum Widerſpruch herausfordere und
alle vorhandenen Schwierigkeiten noch erhöhe.

etwas ungläubig den Kopf ſchütteln und an ſeiner Ausführbar=
keit
zweifeln. Es ſoll nämlich
eine Eiſenbahn
gebaut werden, auf der die Schiffe vom Ufer des Mittellän=
diſchen
Meeres quer durchs Land hindurch nach dem des Atlan=
tiſchen
Ozeans gefahren werden. Das klingt etwas abenteuer=
lich
. Es hat aber ſchon mehr abenteuerlich geklungen, und es
wurde ſchon viel als unmöglich bezeichnet, was ſpäter doch aus=
geführt
wurde. Jedenfalls wird dieſer Plan gegenwärtig in tech=
niſchen
Kreiſen Frankreichs und in der Fachpreſſe ernſthaft er=
örtert
. Als vollkommen abwegig läßt ſich der ihm zugrunde
liegende Gedanke ſchon deshalb nicht bezeichnen, weil es der=
artiger
Schiffseiſenbahnen, auf denen man ganze Schiffe über
Land befördert, bereits mehrere gibt. Der Plan bedeutet alſo
weiter nichts, als ein ſchon vorhandenes und ſeit Jahrzehnten
im Betriebe ſtehendes bewährtes techniſches Verfahren weiter
auszubauen, es in bezug auf die von ihm verlangten Leiſtungen
zu ſteigern. Eine dieſer
Schiffseiſenbahnen
befindet ſich in Deutſchland am Oberländiſchen Kanal in Oſt=
preußen
, der Elbing und das Friſche Haff über den Drauſen=,
Röthloff= und Geſerich=See mit Deutſch=Eylau verbindet, von wo
Abzweigungen durch den Drewenzſee nach Oſterode und durch den
Ewingſee nach Saalfeld gehen. Der Kanal wurde im Jahre 1860
fertiggeſtellt. Fünfmal werden hier die Schiffe über Land auf
Schienenſträngen befördert und es wird mit Hilfe dieſer ge=
neigten
Ebenen ein beträchtlicher Höhenunterſchied überwunden.
Aehnlich wie bei Seilbahnen fahren gleichzeitig ſtets zwei Züge
von denen der eine als Gegengewicht dient. Außerdem iſt noch
ein beſonderer Antrieb vorhanden. Die Schiffe ſtehen während
der Fahrt auf Wagen, alſo auf einer Art von auf Rädern
ſtehendem Trockendock. Aber auch Schiffseiſenbahnen ſind be=
kannt
, wo der Wagen als Schwimmdock eingerichtet iſt. Sie
ſtehen in England und in Amerika in Betrieb. Das Schiff
ſchwimmt während der Fahrt in einem großen mit Waſſer ge=
füllten
Trog, der auf einem auf Schienen laufenden Eiſen=
bahnwagen
angebracht iſt. Der Gedanke der Schiffseiſenbahn ſ.
alſo bereits mehrfach ausgeführt. Er iſt durchaus nicht neu,
denn die erſte derartige Anlage wurde bereits im Jahre 1788
in England durch William Reynolds erbaut. Allerdings kommen
bei allen dieſen Bahnen nur kleinere Strecken und kleinere
Schiffe in Betracht, dagegen ſtets die Ueberwindung von oft
ziemlichen Höhenunterſchieden. Auch bei neueren Kanalplinen
iſt man wieder auf den Gedanken verfallen, Höhenunterſchiede
in der Waſſerhaltung dadurch zu überwinden, daß man, anſtatt
Schleuſen zu bauen, eine geneigte Ebene einſchaltet, als eine
Strecke des Landes, auf der die auf einen Wagen geladenen

Samstag, 25. Februar 1933

Hinler in Munchen
übet das Problem Reich und Süddeutſchland.
Auf der nationalſozialiſtiſchen Kundgebung im Münchener
Ausſtellungspark am Freitag ging Reichskanzler Hitler, näch=
dem
er über das Syſtem der letzten vierzehn Jahre geſprochen
hatte, auch auf das Problem Reich und Länder ein.
Wenn die deutſchen Länder leben wollen, erklärte er u. a.,
dann können ſie das nur, indem ſie ſich einfügen als Rute in
das Rutenbündel und gemeinſam durch die Kraft der Nation
ſich ſelbſt ſtärken. In München haben wir unſere Bewegung
ins Leben gerufen. Wir haben damit für den Ruhm und die
Ehre Bayerns mehr getan, als diejenigen, die in Haß und
Feindſchaft gegen das andere Deutſchland ihre einzige Lebens=
aufgabe
erblicken. Unſere Bewegung wird, auch wenn ſie ein=
mal
das ganze deutſche Volk frei gemacht haben wird, ihren
Sitz in München behalten. Ich bin nach meiner ganzen
Herkunft Bajuware. Ich meine, daß nur ein Wahn=
ſinniger
es unternehmen kann, uns in die Rolle des Oeſter=
reichers
etwa hineinzubringen. Angeſichts der Millionen, die
dieſe Rede hören, ſage ich: Wenn auch der eine und
andere meint, uns eine Mainlinie androhen
zu können, ſo antworte ich: Sie können überzeugt ſein,
Bayern und Süddeutſchland haben damit nichts
zu tun. Im Gegenteil. Wenn je dieſe Frage auf=
tauchen
ſollte, dann wird aus Bayern ſelbſt
ein ſolcher Verſuch zerbrochen und zerſchlagen
werden. (Stürmiſcher Beifall.) Seit Bismarck iſt jetzt zum
erſten Male die Reichskanzlerwürde einem Bayern übertragen
worden. Ich fühle mich um ſo mehr dafür verant=
wortlich
, daß nicht unter der Kanzlerſchaft
eines Bayern die Einheit Deutſchlands jemals
zerfällt. Es iſt gerade unſere Pflicht als Bayern, daß wir
nunmehr die Einheit des Reiches wahren. Ich will keinen
Krieg mit den Ländern, aber, wennmanmirden
Krieg anſagt, dann anworte ich den Herren: Ich
habe jahrelang in der Oppoſition gezeigt, daß
ich mich nicht unterkriegen laſſe und daß ich nun
als Träger der ſtaatlichen Gewalt die Einheit
des Reiches in Schutz nehmen werde. (Lebhafter
Beifall.)
Der Acfſhauferdund zum 3. Mürz.
Der Präſident des Deutſchen Reichskriegerbundes Kyff.
häuſer wendet ſich in einem Aufruf an die Mitglieder des Bun=
des
und fordert ſie auf, am 5. März im Sinne ſeiner Ausfüh=
rungen
bei der Reichsgründungsfeier am 15. Januar im Ber=
liner
Sportpalaſt zu handeln und dafür zu ſorgen, daß jeder
Wahlberechtigte auch wirklich ſeiner Pflicht nachkomme. In der
Anſprache des Präſidenten hieß es: Wir wollen geſinnungs=
mäßigen
Zuſammenſchluß unabhängig von allen Partei=
bindungen
aller derer, die deutſch fühlen, deutſch denken und
deutſch handeln wollen, die willens ſind, wirkliche nationale,
ſittliche und kulturelle Aufbauarbeit zu leiſten, die von der Ueber=
eugung
durchdrungen ſind, das in der jetzigen Gefahrenzeit das
Notwendigſte und Vordringliche iſt: Die Herſtellung eines ein=
heitlichen
geſchloſſenen Volks= und Selbſterhaltungswillens in
erſter Linie in den großen Lebens= und Schickſalsfragen der
Nation. Der Kyffhäuſer bläſt heute abermals zum Sammeln.
Er ruft namentlich alle alten Soldaten und alle, die des Par=
teihaders
müde ſind, einzurücken in die große deutſche Front,
in die größere Volksgemeinſchaft, die zuſammengehalten werden
ſoll durch das Band des Deutſchbewußtſeins.

Vom Tage.
Zum neuen öſterreichiſchen Geſandten in Berlin
iſt nach einer amtlichen Meldung vom Bundespräſidenten der Ab=
geordnete
zum Nationalrat, Ingenieur Stephan Tauſchitz er=
nannt
worden. Tauſchitz iſt ein führendes Mitglied der Landbund=
Partei im Oeſterreichiſchen Nationalrat, war wiederholt Vizeprä=
ſident
des Nationalrats und iſt im Jahre 1889 als Sohn eines
kärntner Landwirts geboren.
Prälat Kaas hat im Auftrage der Zentrumspartei den An=
trag
geſtellt, den Rundfunk vor der Reichstagswahl auch für
eine Rede des früheren Reichskanzlers Brüning freizu=
geben
. Eine Entſcheidung über dieſen Antrag liegt noch
nicht vor.
Daily Expreß und Daily Herald bringen weitere Sen=
ſationsmeldungen
über ſtarke Zunahme der Arbeit in
den engliſchen Munitionsfabriken und ſtellen die
Frage, wohin die Munitionslieferungen gingen, da angeblich nur
ein kleiner Teil nach Japan und China gehe.
Die kanadiſche Polizei hat einen Dynamitanſchlag ver=
hindert
, durch den ein Teil des Welland=Kanals in die Luft ge=
ſprengt
werden ſollte.

oder in einem darauf befindlichen Trog ſchwimmenden Schiffe
auf Bahnſtrecken über Land und dabei zugleich in die Höhe
oder hinabgefahren werden, von wo ſie dann oben oder unten
weiter an ihr Ziel gelangen. Der franzöſiſche Plan ſieht letzten
Endes alſo nur eine
Vergrößerung und Ausweitung von ſchon Vorhandenem
vor. Er wurde von dem Ingenieur Mahl bis in alle Einzel=
heiten
durchgearbeitet. Von zwiſchengeſchalteten Kanalſtrecken
will man abſehen. Es würde die Unkoſten allzu ſehr erhöhen,
wollte man das Schiff jedesmal aus dem Schwimmdock auf den
Kanal abſetzen und es ſpäter wieder an einer anderen Stelle
aus ihm aufnehmen. Es iſt auch keineswegs beabſichtigt, Schiffs=
rieſen
von beliebiger Größe zu befördern. Dieſe werden nach
wie vor durch die Straße von Gibraltar fahren müſſen. Des=
halb
ſollen die Abmeſſungen aller Einrichtungen und die Lei=
ſtungsfähigkeit
auf Schiffe einer Größe abgeſtellt werden, bei
der man auch auf einen wirtſchaftlichen Erfolg wird rechnen
können. Es wäre zwecklos, rieſige Anlagen zu ſchaffen, die nur
ſelten einmal von einem Dampfer beträchtlicher Größe benutzt
werden. Die Schiffseiſenbahn ſoll an der Mündung der Gironde
beginnen und bei Porte Vendreß im Mittelmeer endigen. Auf
dem Bahnkörper ſollen in entſprechendem Abſtand von einander
und parallel zu einander zwölf Schienenſtränge gelegt werden
Ein beſonderer Wagen, auf dem der Schwimmtrog liegt, iſt nicht
vorgeſehen. Dieſer ſoll vielmehr unmittelbar auf die Räder ge=
ſtellt
werden, die in zwölf Längsreihen unter ihm angeordnet
werden. Jede Reihe ſoll etwa vierzig Räder enthalten, die zu
Gruppen vereint an Drehgeſtellen angeordnet ſind. Zur Fort=
bewegung
des Wagens iſt elektriſcher Antrieb vorgeſehen. Der
Schwimmtrog
unterſcheidet ſich eigentlich nur dadurch von einem Schwimmdock
daß er auch auf dem Meeresboden auf Schienen ſteht. Das
Schiff fährt in ihn hinein, worauf die Schleuſentore hinter ihm
geſchloſſen werden. Sodann, fährt der Wagen auf ſchiefer Ebene
auf das Land hinauf und von hier auf dem Schienwege weiter.
Um nicht allzuviel Schwimmtröge zu brauchen, ſollen auf der
Strecke Ausweicheſtellen angeordnet werden. Der Plan bildet
gegenwärtig den Gegenſtand eingehender techniſcher Erörterun
gen. Er gewinnt für uns ſchon deshalb beſonderes Intereſſe, weil
es ſich bei ihm um eine Beförderungsart handelt, wie ſie ähn=
lich
für größere Binnenſchiffe auch in Deutſchland ſchon von her=
vorragenden
Technikern nach allen Richtungen hin durchgearbei
tet wurde. Ob er je zur Ausführung gelangen wird, läßt ſich
heute deshalb nicht beurteilen, weil außer rein techniſchen Fra=
gen
auch zahlreiche wirtſchaftliche mitſprechen. Jedenfalls iſt er
ſo gigantiſch und bietet er in ſeinen Einzelheiten derart viel
Bemerkenswertes, daß wir glaubten, unſeren Leſern jedenfalls
davon Kenntnis geben zu ſollen.

[ ][  ][ ]

Samstag, 25. Februar 1933

Unſer Weg und Ziel.
Unter dieſer Ueberſchrift veröffentlicht der Führer der Deut=
ſchen
Volkspartei, Rechtsanwalt Dingeldey, M. d. R., nach=
ſtehende
Ausführungen:
Der Reichspräſident von Hindenburg hat das Volk zu Neu=
wahlen
aufgerufen. Der 5. März ſoll eine Art von Volksentſcheid
darüber ſein, wie ſich die deutſche Wählerſchaft zu der neuen Reichs=
regierung
ſtellt. Zwar fehlen zurzeit noch die programmatiſchen
Darlegungen der Reichsregierung, die uns einen klaren Einblick
in die wirtſchaftlichen und finanziellen Abſichten des neuen
Kabinetts geben können. Trotzdem hat die Deutſche Volksparlei
den Ruf des Reichspräſidenten aufgenommen und iſt ent=
ſchloſſen
, an den Zielen der Schaffung einer
nationalen Mehrheit mit ihren beſten Kräften
mitzuwirken. Das nationale Deutſchland hat ſich in dieſen
Wochen oftmals gefragt, warum die Erringung dieſes Kampf=
zieles
nicht im Zeichen einer vollen nationalen Konzentration
vor ſich geht, warum ſtatt deſſen wieder eine Vielheit von Par=
teien
auf dem Plan erſcheint. Es iſt bekannt, daß der
Führer der Deutſchen Volkspartei ſchon bei
den Wahlen im Juli und für die Novemberwahl
dieſelbe Forderung geſtellt hatte und daß es
ihm deshalb auch jetzt nicht ſchwer wurde, der
bekannten Anregung des Vizekanzlers von
Papen eine bejahende Antwort zu geben. In der
Tat, wenn irgendein Augenblick geeignet war, parteipolitiſche
Preſtigefragen im nationalen Lager zurückzuſtellen und alle
Kräfte auf das große Geſamtziel hinzulenken, ſo war dieſer Zeit=
punkt
jetzt gekommen. Am 8. Februar iſt durch eine
Erklärung der Deutſchnationalen der bürger=
lich
=nationale Wahlblock aus techniſchen Grün=
den
abgelehnt worden. Nun ſind andere, aber nicht
das ganze nationale Lager umfaſſende Parteibündniſſe ent=
ſtanden
. Der Begriff der Kampffront ſchwarz=weiß=rot umfaßt
nur einen Teil der rechtsſtehenden Kräfte, denn die Deutſche
Volkspartei, die mit Stolz das gleiche Panier für ſich in An=
ſpruch
nimmt, iſt daran nicht beteiligt. Dieſe Teile der natio=
nalen
Bewegung werden ſich aber mit nicht geringerem Rechte
darauf berufen, daß ſie dem vaterländiſchen Gedanken mit tätiger
Hingabe und in verantwortlicher Leiſtung durch viele Jahre
gedient haben, und insbeſondere erfüllt es mit ſtolzer Genug=
tuung
, daß die Deutſche Volkspartei niemals an
einer anderen Stelle zu finden war, als im
Lager Hindenburgs, das ſchon zu einer Zeit,
wo andere große Parteien dasſelbe noch nicht
von ſich ſagen konnten. Um alle nationalen Kräfte für
den Wahltag zuſammenzuſchließen, um jede bürgerliche Stimme
in ihrer Auswertung zu ſichern, iſt dann nach der deu ſch=
nationalen
Ablehnung ein Wahlbündnis der chriſtlich=
nationalen
Parteien entſtanden, an dem ſich neben der
Deutſchen Volkspartei, der Volksdienſt, die Deutſche Bauein=
partei
und andere Gruppen beteiligten. Selbſtverſtändlich trägt
dieſes Wahlabkommen nur einen techniſchen Charakter, denn die
beteiligten Parteien gehen in den Wahlkreiſen durchaus mit
eigenen Liften vor, aber ſie haben in den Wahlkreisverbänden
die Zuſammenzählung ihrer Reſtſtimmen veranlaßt, ſie haben
auch eine gemeinſame Reichsliſte geſchaffen. Durch dieſes
Verfahren, das manchem Fernſtehenden nicht
ganz durchſichtig erſcheinen mag, wird bezweckt,
daß möglichſt viele Grundmandate zu den bis=
her
ſchon vorhandenen Stammſitzen der ge=
nannten
Parteien gewonnen werden. Damit er=
weitert
ſich die Grundlage für die Verwertung
aller Reſtſtimmen auf der Reichsliſte. So wie wir
bei früheren Wahlbündniſſen die Sicherheit ſchufen, daß jeder
Wähler mit gutem Gewiſſen für die Deutſche Volkspartei ſtim=
men
konnte, ohne Gefahr zu laufen, ſeine Stimme ergebnislos
zu ſehen, ſo haben wir auch das jetzt wieder durchgeführt. In=
ſofern
hat dieſes Wahlbündnis eine Bedeutung, weil dadurch
die in vielfacher Zerſtreuung der weiten Wahlbezirke vorhande=
nen
Wahlziffern der gemäßigten Parteien dennoch zur Aus=
wirkung
kommen und für die Geſtaltung einer nationalen Mehr=
heit
erhalten werden. Darüber hinaus haben aber die Be=
ſprechungen
zwiſchen den Parteien der chriſtlich=nationalen Rich=
tung
ergeben, daß ſie auch in der politiſchen Betrach=
tung
der heutigen Lage ſich in weitgehender Uebereinſtimmung
befinden. Sie ſtellen ſich zu der jetzigen Regierung poſitiv und
nicht negativ. Die chriſtlich=nationalen Parteien wollen keine
Oppoſition, ſondern tätige Mitarbeit. Sie wollen nicht, daß die
neue nationale Regierung an inneren Schwierigkeiten zu
Grunde geht, ſondern ſie wollen das Ihrige dazu beitragen,
daß ſich eine parlamentariſche Mehrheit findet und daß ſie
bei der Geſtaltung ihres Programms Wege einſchlägt, die zur
nationalen Rettung, aber nicht zur Kataſtrophe führen. Wie
die Mehrheitsverhältniſſe in Deutſchland bisher waren und bei
der Erſtarrung der politiſchen Fronten, von der man auch heute

Ueber chineſiſche Grenzkunſt
ſprach am Donnerstag abend auf Einladung des China= In=
ſtituts
, Frankfurt, Herr Dr. Salmony, Kuſtos am Muſeum
für Oſtaſiatiſche Kunſt in Köln. Dr. Salmony hat ſich durch meh=
rere
Reiſen zu einem vortrefflichen Kenner der Kunſt an der nord=
chineſiſchen
Grenze ausgebildet; den Freunden aſiatiſcher Kunſt
iſt er durch ſeine Veröffentlichungen ſeit langem bekannt. Sein
Vortrag bot, unterſtützt von vielen, zum Teil unveröffentlichten
Lichtbildern, in gedrängteſter Darſtellung eine Fülle bedeutſam=
ſter
Einzelheiten. Nicht weniger intereſſant, ja für die meiſten
Hörer wahrſcheinlich noch wichtiger waren die großen Tatſachen,
die aus ſolchen Einzelunterſuchungen abgeleitet werden können.
Es handelt ſich dabei, im Großen geſehen, um die kunſt=
geſchichtlichen
Beziehungen, die viele Jahrhunderte
lang ſich vom Schwarzen bis zum Gelben Meer, alſo
über das rieſige Steppengebiet des aſiatiſchen Erdteils in ſeiner
größten Ausdehnung geſponnen haben. Die Erſtreckung dieſer
geſchichtlichen und frühgeſchichtlichen Verbindungen, die Weite des
Zuſammenhanges wird noch erſtaunlicher, wenn man hinzunimmt,
daß vom Schwarzen Meer ebenſo Ausſtrahlungen nach dem Weſten
hin über den Balkan und bis nach Ungarn hinein ſtattgefunden
haben. In den vorchriſtlichen und bis ins dritte nachchriſtliche
Jahrhundert ſind es, wie wir von Herodot und Strabo wiſſen, die
Skythen geweſen, die die Umgegend des Schwarzen Meeres und
das Kuban=Gebiet innehatten; ſpäter folgten ihnen die Sarma=
ten
. Eine Zeitlang hat man denn auch in der Wiſſenſchaft unter
dem Geſamtbegriff ſkythiſcher Kunſt alles zuſammenfaſſen wollen,
was ſich nach der Entdeckung der angedeuteten Zuſammenhänge nur
als euraſiſche Kunſt bezeichnen läßt. Es hat nämlich in dieſem
Steppengürtel Euraſiens noch an andere kulturelle oder wenig=
ſtens
künſtleriſche Zentren gegeben, Orte, die für die damalige
Metallinduſtrie ſich unſerem Eſſen oder Pittsburg vergleichen laſ=
ſen
; dazu gehören insbeſondere Minuſſinſk am Jeneſſei und in
Sibirien die Gegend um den Baikal=See. Es iſt nun hochintereſ=
ſant
, was die Wiſſenſchaft durch Verfolgung von Mythen= und
Künſtparallelen und durch Vergleichung von Ornamenten und
Gebrauchsgegenſtänden feſtſtellen kann: daß nämlich im Laufe von
Jahrhunderten die verſchiedenſten Motive, Techniken uſw. über
den Steppengürtel oſtwärts wandern und dann oft ein halbes
Jahrtauſend ſpäter an den Nordgrenzen Chinas
auftauchen. Dieſes Grenzgebiet, in dem ſich China immer
wieder gegen barbariſche Nomadenvölker (Tunguſen, Türken,
Mongolen) zu verteidigen hatte, bekommt dadurch kunſthiſtoriſch
einen beſonderen Charakter, daß hier die verſchiedenſten Elemente
der Steppenkunſt ſtrandeten und, teils aus Sibirien, teils vom

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
noch ſprechen muß, wird es weſentlich darauf ankommen, daß
die Kräfte der nationalen Mitte und der gemäßigten Rechten eine
achtungsvolle Vertretung finden. Der Reichskanzler Hitler hatte
davon geſprochen, daß ſeine Regierung 52 Prozent aller Wähler
hinter ſich bringen wolle, ſicherlich ein großes Ziel, aber mit
Fragezeichen umgeben. Bisher hatten Nationalſozialiſten und
Deutſchnationale im Reichstage rund 250 Abgeordnete; zur
Mehrheit brauchten ſie, falls der Reichstag die bisherige Abge=
ordnetenzahl
behält, noch 45 Mandate. Selbſt wenn es den
jetzigen Regierungsparteien gelingen würde, ein oder zwei
Dutzend neuer Sitze zu erobern, dann würden ſie immer noch
auf die Stimmen der chriſtlich=nationalen Gruppen insgeſamt
angewieſen ſein. Deren Bedeutungkann alſo imkom=
menden
Reichstage weit über ihre Zahlhinaus=

Nr. 56. Seite 3

reichen und für den Kurs der Politik eine be=
ſtimmende
Rolle gewinnen. Wünſchenswert iſt auf alle
Fälle, daß eine ſolche Mehrheit geſchaffen wird, die nicht auf
das Zentrum angewieſen iſt. So bedauerlich es iſt, daß das von
uns geforderte Ziel der großen nationalen Front auch in dieſem
Zeitpunkt nicht erreicht wurde, ſo gewiß dürfen wir ſein, daß
die Deutſche Volkspartei mit heißem nationalen Wollen in dieſe
Wahlbewegung eingetreten iſt. Der Wahlkampf wird geführt
für die alten Ziele, um aus wirtſchaftlicher Verarmung und
nationaler Hoffnungsloſigkeit herauszuſteigen zu einem neuen
Deutſchland. Dieſes Ziel im Kampf gegen Marxismus und
Radikalismus zu erreichen, iſt unſer Wille, und deshalb ſtehen
wir auch jetzt wieder, wie in früheren Tagen, feſt und treu zu
der Führung Hindenburgs.

Hilfspolizei in Preußen.
Reichskommiſſar Goering beſtellk Hilfspolizei zur Enklaſſung der ordenklichen Polizei.
Hilfspolizei-Armbinde auf Parkeiuniformen.

Der Aufgabenkreis der Hilfspolizei.
Berlin, 24. Februar.
Der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt teilt mit:
Ueber die Einberufung und Verwendung von Hilfspolizei
iſt unter dem 22. Februar 1933 vom Kommiſſar des Reiches für
das preußiſche Miniſterium des Innern, folgender Erlaß er=
gangen
:
Die zunehmenden Ausſchreitungen von linksradikaler, ins=
beſondere
kommuniſtiſcher Seite, haben zu einer unerträglichen
ſtändigen Bedrohung der öffentlichen Sicherheit, wie des Lebens
und Eigentums der ſtaatsbewußten Bevölkerung geführt. Die
vorhandenen Polizeikräfte, deren ausreichende Vermehrung zur
Zeit nicht angängig iſt, werden ſeit langem über ihr Leiſtungs=
vermögen
beanſprucht und durch die häufige Notwendigkeit des
Einſatzes außerhalb der Dienſtorte, ihrem eigentlichen Tätig=
keitsgebiet
oft zur Unzeit entzogen. Auf die freiwillige Unter=
ſtützung
geeigneter als Hilfspolizeibeamter zu verwendender
Helfer kann daher im Notfalle nicht mehr verzichtet werden.
Die Aufgabe der nur unter Führung der ordentlichen
Polizei einzuſetzenden Hilfspolizei wird insbeſondere ſein:
1. Die Entlaſtung der ordentlichen Polizei
a) durch Unterſtützung bei dem Schutz politiſcher
Verſammlungen und Aufzüge, ſowie b) bei der
Sicherung von Lokalen und anderen Einrichtun=
gen
politiſcher Organiſationen, e) bei Abſperrungen und
Hnterſtützung der Landjägereiſtreifen;
2. Im Falle von Unruhen oder eines anderen
polizeilichen Notſtandes, a) die allgemeine
Unterſtützung der ordentlichen Polizei, b) die Ueber=
nahme
des Schutzes lebenswichtiger Be=
triebe
ſowie wichtiger im öffentlichen Eigentum ſtehen=
der
oder im öffentlichen Nutzen dienender Gebäude, Ein=
richtungen
und Anlagen.
Ergänzend ſei noch bemerkt, daß zu Hilfspolizeibe=
amten
nur ehrenhafte, wahlberechtigte, auf
nationalem Boden ſtehende Deutſche verpflich=
tet
werden dürfen. Die Hilfspolizeibeamten führen einen
polizeilichen Ausweis und tragen an ihrer eigenen
Kleidung, die auch die Uniform von Verbänden
ſein kann, als Abzeichen eine weiße, amtlich geſtempelte
Armbinde mit dem Aufdruck: Hilfspolizei.
Sie ſtehen unter Führung von Polizeioffizieren und haben
während der Dauer ihres Dienſtes die Befugniſſe und Pflichten
von planmäßigen Polizei= und Landjägereibeamten.
Die Beſtellung von Hilfspolizeibeamten bedarf mit Aus=
nahme
von Berlin, wo der Miniſter des Innern entſcheidet
der Beſtätigung des Regierungspräſidenten.
In der Verordnung Goerings wird nicht geſagt, bis zu
welcher Grenze Einſtellungen in die Hilfspolizei vorgenommen
werden dürfen. Darüber werden noch interne Anweiſungen an
die Polizeiführer und Polizeipräſidenten ergehen. Mit Rückſicht
auf die finanzielle Begrenzung der Mittel, iſt aber nicht an eine
große Zahl von Einſtellungen gedacht. Die Hilfspolizei wird
vor allem in den Städten mit meiſt linksgerichteten Einwohnern
eingerichtet werden. Hier will der Kommiſſar die ordentliche
Polizei nicht vorzeitig einſetzen und ſie für den wirklichen Ernſt=
fall
reſervieren. Der Sinn der Hilfspolizei, die nur vorüber=
gehend
amtieren ſoll, iſt, die Arbeit der ordentlichen Polizei zu
erleichtern.

Ural und vom Schwarzen Meer kommend, ſich ein manchmal
wunderliches Stelldichein gaben.
Es war dabei von hohem Reiz, zu verfolgen, wie es der
Wiſſenſchaft durch Beobachtung der Formenabwandlungen, der
Degeneration und des Formperfalls gelingt, die Abhängigkeit ein=
deutig
feſtzulegen, die urſprünglichen von den nachgeahmten For=
men
zu unterſcheiden und insbeſondere zu annähernd genauen
Zeitbeſtimmungen zu kommen. Dieſe Vorliebe des Kunſtge=
ſchichtlers
für Datierungen brachte der Vortragende am Schluß
ſelbſt zu ſcherzhafter Erwähnung durch eine Anekdote von Schnüt=
gen
, dem Begründer des Kölner Muſeums für Chriſtliche Kunſt.
Dieſer, der bekanntlich Domkapitular war, nahm eines Tages
einem Bäuerlein die Beichte ab, das ihm zaghaft geſtand, aus
einer Dorfkirche ein Madönnchen geſtohlen zu haben, worauf
Schnütgen in die Worte ausbrach: Menſch, welches Jahr=
hundert
?"
Dr. Nette.
* Heſſiſches Landeskheaker.
Großes Haus. 24. Februar.
Der Freiſchütz.
Romantiſche Oper von C. M. v. Weber.
Suſanne Heilmann, die heute das Aennchen ſang,
hat ihrer allerliebſten Darſtellung des Blondchens in der Ent=
führung
heute eine ausgezeichnete Leiſtung hinzugefügt, die er=
kennen
läßt, daß in ihr eine gute Opernſoubrette heranwächſt,
die mehr beſchäftigt werden ſollte. Sie hat das naive jugendliche
Temperament, die ſilberhelle Stimme und eine bereits erſtaun=
liche
geſangstechniſche Sicherheit, mit der ſie eine warme Kau=
tilene
und eine blitzſaubere Koloratur zu erfreulichem Gehör
bringt. Ihr Spiel hat den Charme der Jugend Flüſſigkeit und
Humor. Sie ſtand ſtimmlich auch ſehr gut im Einklang mit der
Agathe Charlotte Kraußens und echt Weberiſch in dem ſchlichten
deutſchen Singſpiel am rechten Platz. Erwin Palm diri=
gierte
. Wie iſt doch dieſer junge Kapellmeiſter an Ruhe, Um=
ſicht
, Sicherheit gewachſen.
v.H.
Welt in Waſfen
Die beiden Autoren dieſes ausgezeichneten Buches, dem es
von Herzen zu wünſchen wäre, daß es Eingang fände in jede
deutſche Familie, geben Berichte, Photos, Zahlen zur
Debatte über Sicherheit und Abrüſtung. Die dem Buch voran=
geſtellte
Antwort der Alliierten vom 16. Juni 1919 auf

*) Drei Masken Verlag A.=G., Berlin.

Neuaufbau der polikiſchen Polizei
in Preußen.
CNB. Berlin, 24. Februar.
Die Berufung des Oberregierungsrats Dr.
Diels vom preußiſchen Innenminiſterium zum Leiter der
politiſchen Polizei in Berlin gehe weit über den
Rahmen einer einfachen Perſonalveränderung hinaus. Oberregie=
rungsrat
Diels, der ſein Referat in der politiſchen Abteilung des
Innenminiſteriums beibehält, und den Auftrag erhalten hat, eine
völlige Umorganiſierung der Abteilung I ( poli=
tiſche
Polizei) durchzuführen, und zwar in der Form einer
allmählichen Angliederung an das Innenminiſterium, ſoll dar=
über
hinaus auch die geſamten politiſchen Abteilungen der preußi=
ſchen
Polizeiverwaltungen in die Neuorganiſierung hineinbe=
ziehen
. Dieſer Umbau liegt in der gleichen Linie wie die in Aus=
ſicht
ſtehende Neuordnung der uniformierten Poli=
zei
, die bereits in der Berufung eines höheren Polizeioffiziers
Weſt zum Teil ihren Ausdruck gefunden hat.
Was den Neuaufbau der politiſchen Polizei
ſelbſt betrifft, der zunächſt in der Reichshauptſtadt ſelbſt durch=
geführt
werden ſoll, ſo iſt vor allem an eine Ausgeſtaltung
dieſes Polizeizweiges mit den modernſten tech=
niſchen
Mitteln gedacht. Die weſentlichſte Neuerung beſteht
daneben in der Bildung beſonderer Schutzpolizei=
bereitſchaften
, die den Exekutivdienſt leiſten
ſollen. Auch darin liegt eine Vereinfachung der Verwaltung;
denn das bedeutet, daß die umfangreichen, in das politiſche Gebiet
hineinſpielenden Aufgaben, vor allem der Sicherungs= und
Ueberwachungsdienſt, die jetzt zu einem erheb=
lichen
Teile von der allgemeinen Schutzpolizei
mitgeleiſtet werden, einheitlich einer für dieſe
Zwecke beſonders zur Verfügung ſtehenden Poli=
zeiabteilung
überwieſen werden.
Wie wir erfahren, dürften insgeſamt drei ſolcher Bereitſchaf=
ten
aufgeſtellt werden. Führer der Bereitſchaften wird Polizei=
major
Wecke, der Vorſitzender der nationalſozialiſtiſchen Schutz=
polizeibeamten
iſt und von Miniſter Goering ins Innenminiſte=
rium
berufen wurde. Sein Adjutant wird Polizeioberleutnant
Zölling von der Polizeiinſpektion Berlin=Schöneberg. Die Polizei=
beamten
für die Bereitſchaften zur beſonderen Verwendung wer=
den
von den Bereitſchaftsführern aus den verſchiedenſten Forma=
tionen
der Schutzpolizei ausgewählt. Sie müſſen ganz beſonderen
Anforderungen entſprechen.

Rechksanwalk Lütgebrune Sonderkommiſſar
im preußiſchen Miniſterium des Innern.
Der aus zahlreichen Prozeſſen bekannte Rechtsanwalt Lütge=
brune
aus Göttingen iſt zum Kommiſſar zur beſonderen Verwen=
dung
ins Preußiſche Miniſterium des Innern berufen worden. Er
wird den Reichsminiſter Goering, Reichskommiſſar für das preußi=
ſche
Innenminiſterium, in allen wichtigen Rechtsfragen beraten.
Seine Tätigkeit iſt ehrenamtlich.
Der Chefjuſtitiar im Preußiſchen Miniſterium des Innern,
Oberregierungsrat Kempner, der ſeit Jahren die Prozeſſe der
preußiſchen Staatsregierung führte, iſt ſoeben beurlaubt worden.
Er wird auf ſeinen Poſten nicht mehr zurückkehren.

die Note der deutſchen Friedensdelegation iſt ſo wichtig, daß ſie
immer wieder ins Eedächtnis zurückgerufen werden ſollte, auch
und beſonders derjenigen, die ſie inzwiſchen längſt vergeſſen
haben, oder doch immer wieder verſuchen, ſie zu negieren. Wir
geben ſie hier wieder:
Die alliierten und aſſoziierten Mächte legen Wert darauf,
beſonders hervorzuheben, daß ihre die Rüſtungen Deutſchlands
betreffenden Bedingungen nicht nur den Zweck hatten, Deutſch=
land
die Wiederaufnahme ſeiner kriegeriſchen Angriffspolitik un=
möglich
zu machen. Die Bedingungen ſtellen vielmehr gleichzeitg
den erſten Schritt zu der allgemeinen Beſchränkung
und Begrenzung der Rüſtungen dar, welche die be=
zeichneten
Mächte als eines der beſten Mittel zur Verhinderung
von Kriegen zu verwirklichen ſuchen, und die herbeizuführen, zu
den erſten Pflichten des Völkerbundes gehören wird.
Wie es demgegenüber in Wirklichkeit ausſieht, wiſſen wir
zwar, aber in dieſem Buche wird es durch Bild und Wort mit
einer Eindringlichkeit geſchildert, die kaum zu übertreffen iſt.
Im Textteil ſprechen der General, der Diplomat, der Politiker
und die militäriſchen Fachleute. Und die Bildtafeln zeigen die
Landrüſtungen, die Seerüſtungen und die Luftrüſtungen äller
Mächte, die unſer ungeſchütztes Deutſchland umlagern. Wir ſehen
das in Waffenrüſtungen faſt erſtickende Frankreich mit ſeinen
Kolonialvölkern, ſehen Italien und Polen beſtens und modernſt
ausgerüſtet, ſehen Rußland und Jugoſlawien, Japan, England
und USA. und ſehen die deutſche Wehrmacht, zur Ohn=
macht
verdammt, bei aller Tüchtigkeit zahlenmäßig und in der
Ausrüſtung ſo klein gehalten, daß es ihr unmöglich iſt, auch
nur die Grenzen zu ſchützen, die künſtlich ungemein vergrößert
wurden, trotz der Verkleinerung Deutſchlands.
Da iſt keine romanhaft erfundene Darſtellung. Aus dieſem
Buche ſprechen rein ſachliche Tatſachen. Aber ſie reden eine
Sprache, die erſchüttert und Wut entfacht.
M. St.

Unparteilichkeit iſt eine ebenſo ſeltene wie wertvolle Eigenſchaft.
Für die Verfaſſer von Iſrael in New York iſt der Jude weder
verfluchter noch auserwählter als andere Menſchen. Wie ſie alle,
iſt auch er mit ſeinen Fehlern und Vorzügen das Ergebnis der
beſonderen geſchichtlichen Bedingungen, unter denen ſein Volk ſich
in zwei Jahrtauſenden entwickelte. Und dieſes wahrhafte Werk
führt uns in das jüdiſche New York, in dieſes neue Land Kanaan,
dieſes moderne Judäa, in dem zwei und eine halbe Mill Ju=
den
wohnen, arbeiten und ein intereſſantes Leben führen. Alle Ge=
ſtalten
und alle Epiſoden dieſes Buches ſind authentiſch und nach
dem Leben gezeichnet. Jeder, der das jüdiſche New York der letz=
ten
dreißig Jahre gut kennt, wird in den Hauptcharakteren dieſes
Romans alte Bekannte wiederfinden.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 56

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 25. Februar 1933

STATT KARTEN Ihre VERMAHLUNG be-
ehren
sich anzuzeigen Dr. Ing. Rudolf Vogel
u. Frau Tilla, geb. Göbel Barkhausstraße 66 Die kirchliche Trauung findet
Sonntag nachmittag 3 Uhr
In der Martinskirche stait.

Ano Oanß
Tilli Ganß, geb. Uhrhan
Vermählte
Mauerstr. 26 25. Februar 1933 Thylmannweg 9
Kirchliche Trauung in der Martinskirche Sonntag, den
26. Februar, nachmittags 2 Uhr.
(2821

Todes=Anzeige.
Am 22. Februar entſchliet
fanft meine liebe gute
Schweſter
Fräulein
Mätie kieineu
Inſtitutsvorſieherin.
Für die Hinterbliebenen:
Auguſte Reineck.
Hohe Mark (Lehrerinnenheim).
Die Beerdigung fand in aller
Stille ſtatt.

5-8-3.-Wohng.
mit Zubehör
Wilhelminenſtr. 31
1. Stock per 1. 4. 33
zu vermiet. (2592b
Hachenburger.

Gaſtwirte=Innung Heſſen
Sitz Darmſtadt.

70. Geburtstag.
Am 26. Februar begeht Herr Eisenbahnobersekretär i. R.
Otto Cramer hier, Alicestraße 41, ein geborener
Darmstädter und langjähriger Beamter der vormaligen

Main-Neckar-Bahn‟, seinen 70 Geburtstag. (2873

Todes=Anzeige.
Heute abend 7 Uhr entſchlief ſanft nach langem, ſchweren,
mit großer Geduld ertragenem Leiden meine innigſt=
geliebte
Gattin, unſere herzensgute Mutter, Schwieger=
mutter
, Tante und Schwägerin
Frau Lina Beſt
geb. Gerſtenſchläger
im Alter von 48 Jahren.
In tiefer Trauer:
Guſtav Beſt
Mariechen Beſt
Guſtav Beſt jr.
Eliſabeth Beſt, geb. Pacholski.
Darmſtadt, den 23. Februar 1933.
Dſe Beerdigung findet Montag, den 27. Februar,
nachmittags 3 Uhr, vom Portale des alten Friedhofes
(Nieder=Ramſtädterſtraße) aus ſtatt.

Statt beſonderer Anzeige.
Nach Gottes unerforſchlichem Ratſchluß verſchied am
Donnerstag, den 23. Februar nach ſchwerem Leiden
mein innigſigeliebter Gatte, der treuſorgende Pater,
Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel
Raipar Mutim Bon
Gaſtwirt
nach einem arbeitsreichen Leben, geſtärkt durch die hl.
Sakramente, im Alter von 55 Jahren.
Die tieſtrauernden Hinterbliebenen:
Frau Johanna Döll, geb. Belzner
und Kinder.
Darmſtadt, Bleichſtr. 41.
Die Beerdigung findet am Montag, den 27. Febr.,
um ½3 Uhr, auf dem alten Friedhof ſtatt.
Das Seelenamt findet ſtatt am Montag, den 27. Febr.
in der St. Fideliskirche um 7 Uhr früh.
Beileidsbeſuche dankend verbeten.

Todes=Anzeige.
Nach Gottes unerforſchlichem Ratſchluß ſtarb heute
früh nach langem, mit großer Geduld ertiagenem
Leiden im Alter von 53 Jahren meine liebe Frau,
unſere gute Mutter, Schweſter, Schwägerin u. Tante
Frau Eliſabeth Krämer, geb. Kloß.
In tiefem Schmerz:
Adam Krämer und Kinder
Bäckermeiſter.
Roßdorf b. Darmſtadt, den 24. Februar 1933, (2839
Die Beerdigung findet Sonntag nachmittag 3 Uhr
(2839
vom Sterbehaus aus ſtatt.

Mutc WlliRG

die Königin
derHeinschreibmaschinen S
Einfache Umschaltung
Um

bei

Carl Winkel

Hämorrhoiden
sind lästig und vornichten alle Lebensfreude
H
10000 Gratisproben
*
vorsenden wir, um leden von der Wirkung unseres Anuvalin
zu überzeugen. Täglich gehen Dankschrelben von Ueberglücklichen ein, de-
non
geholfen wurde, Sie erhalten Probe, med. Aufklärungsschrift, ärztliches
Gutachten, alles umsonst und portofr, durch die Versandapoth. Schrelben
Sie deshalb heute noch an Anuvalin, Borlln S0 36, Abtellung Zl.

Den Mitgliedern zur Kenntnis,
daß unſer lieber Kollege und lang=
jähriges
Inuungsmitglied
Kaſpar Döll
verſchieden iſt.
Die Beerdigung findet am Mon=
tag
, den 27. Februar 1932, nach=
mittags
2½ Uhr, auf dem alten
Friedhof an der Nd.= Ramſtädter=
ſtraße
ſtatt.
Wir bitten die Kollegen, dem Ver=
ſtorbenen
recht zahlreich die letzte
Ehre zu erweiſen.
Gaſtw rte=Jnnung Heſſen
Sltz Darmſtadt
Mund, 1. Vorſitzender.

Geräumige 5=Zim.
Wohng. Roßdörfer=
traße
. Erdgeſchoß,
Halteſtelle Inſelſtr.,
p. 1. April od. ſpät.
zu verm. Angeb. u.
G. 100 Gſch. (2861

Roßdörferſtraße 78
5=Zim.=Wohnung
zu vermieten. Nah.
Nr. 76. 2. Stock.

Herdweg 99
herrſchaftl. 6=Zim.=
Wohnung, 1. Stock,
Bad. Balk., gr. Ve=
randa
, 2 hzb. Manſ.
z. 1. April o. ſpät.
zu vermieten. Näh.
1. Stock daſelbſt.
(2822a)

Eine Möbel-Einrichtung!
die unbedingt Ihren Beifall findet, können Sie ſetzt
bei meinem gegenwärtigen Verkauf
außerordentlich billiger Möbel
günstig erstehen gegen bar oder in Raten. Es han-
delt
sich hierbei um Möbel von hervorragender
Güte, deren niedrige Preise nicht mehr lange
bestehen bleiben können.
Besuchen Sie mich bitte unverbindlich
Sie werden sicher erstaunt sein.
(2824
Ludwig Stritzinger
Heinrichsstraße 67Ecke Martinsstraße
Haltestelle der Straßenbahn-Linie 5

Bismarckſtr. 56, II.
ſchö. 6=Zim.=Wohn.
nit 2 Balk. u. all.
Zubeh. p. 1. 5. pr. zu verm. Zu
beſicht. zwiſch. 111
Uhr. Näheres im 1.
Stock. Tel. 829.

Der ſeither von d.
Firma Bügelfix
bewohnte
Lüden
mit Zimmer iſt ab
1. April zu verm.
Behrmann
Schützenſtraße 10.
(2826b)

Batt
aufkinderwagen
Größte Auswahl, nur bei (2864
B. ORlO, Karlstr. 14116

rein und wohlbekömmlich
per Liter ohne Glas Mt. 2.60
auch loſe ausgemeſſen. (2.64b
Adler=Drogerie Anton Fiſcher
Telefon 186
Frankfurt rſtraße 12-14
Die hieſige Geſchäftsſtelle altangeſeh.
Verſicherungsgeſellſchaft ſucht z. bald.
Eintritt
aus guter Fami=
einen
Lehkllng lie mit Mittel=
ſchulbildung
. Bewerbungen unter
G. 85 an die Geſchäftsſtelle d. Bl.

für den Verkauf
von

Todes=Anzeige.
Am 23. Februar ſtarb plötzlich und
unerwirtet unſer langjähriges,
hochgeſchätztes Bundesmitglied
eett Nuſpur Sou.
Die Ortsgruppe verliert in dem
Verſtorbenen eines ſeiner treuſten
und verdienſtvollſten Mitglieder.
Sein Andenken werden wir ſtets
in Ehren halten.
Bund der Hotel=, Reſtaurant=
und Kaffee=Angeſtellten U.=G.
Ortsgruppe Darmſtadt.
Der Vorſtand.
Die Beerdigung findet am Mon=
tag
, den 27. Februar, nachmi tags
2½ Uhr, auf dem alten Friedhof
Nieder=Ramſtädterſtraße) ſtatt.
Wir bitten unſere Mitglieder um
zahlreiche Beteiligung. (285

Von der Reise zurück
Dr. H. Vaubel
Aerztin
(2838
Heinrichstraße 100
Sprechstunden: 910 u. 24 Uhr
außer Donnerstag nachmittag

Mathildenplatz 7,
Hinterhaus, part.,
2 leere Räume/4= od. 5=Zim.=Wha.
auch als Werkſtatt a. Bahnhofspl. 23, I.
oder Lagerraum zuſzu vermiet. (2591a
vm. Dintelmann. *Näheres Ruf 204.

uhige

m Zentra heizun=
per
1. April
in gutem Hauſ
zu vermieten.
Näh. Sandſtr. 10
parterre.

2798

Geſchäftsräumt
Büro, Lager od.
Werkſtatt geeignet.
Wilhelminenſtr. 31
Seitenb., für ſofor
zu vermiet. (2593b
Hachenburger.

Rheinſtr. 14, III. lk.
Eing. Grafenſtraße,
Dresdn. Bank. gut
möbl. Zim, el. L.,
1. 3. z. v., a. vorüb.

Billige Kerzen!
1 St. 8er nur 7.5
3 St. 8er nur 20.J
Neu: Jed. Stück iſt
mit einem Patent=
Fuß verſehen und
ſteht ohne Leuchter.
Seiſen=Lehner
Waldſtr. 9. Tel. 215.
(176a)
Einf. möbl. Manſ.,
grß. Zim. m. Kabi=
nett
, kl. Küche, 3.
Stock. p. April an
ruh. Mieter. Eliſa=
Nd. Ramſt. Str. 36,III.
ſch. Zim. m. 2 B. z. v.
(*ids)
Grafenſtr. 35, III. I.
möbl. Zim. z. vm. *
Wohn= u. Schlafz.
kl. u. beh. mbl. Herd= Stell. z. 1. 4. o. ſp.
weg 98, T. 2026. (*si
Möb. Manſ. z. vm.
Ernſt=Ludwigſt. 8 II*
Möbl. Zimmer
mit Kaffee, 15 Mk.
Näh. Geſchäftsſt. (*

A.

WrieLten
Anfängerin i. Sten.
u. Maſchinenſchr. m.
gt. Schulbild. u. a.
gt. Fam. ſ. Stellg.,
ev. auch ½ Tage, z.
15. 3. oder 1. 4. bei
beſch. Anſpr. Offert.
erbet. u. G. 67 Gſch.
*fs)

Herren u. Damen
Seifen, Oele und Fekke
allerorts ſofort geſucht.
Fr. K. Achenbach, Seifengroßhandl.
Rodheim v. d. H. (Ts.) (2825

Dame
32 J., ſucht Stelle
in frauenloſ. Haus=
halt
. Angeb. unter
bethenſtraße 14. I.* G. 91 a. d. Geſch.

Suche f. mein tücht.
ſolides
Mädchen
das ich w. Todesf.
entlaſſen muß, gute
Gute Zeugn. vorh.
Frau Eckler,
Heinrichſtr. 143.

Sichere Exiſtenz.
Ich ſuche tücht. Kaufmann od.
Ing. z. gemeinſamen Uebern.
eines ſolid., ſehr gewinnbring.
Unternehm., das in d. Haupt=
ſache
Staatsaufträge ausführt,
als tät. Teilhab. Kein Lager.
Keine Fabrikation od. dergl.
Erford. Kapital, w. ſichergeſt.
wird, RM. 25 000. Offerten
unter G. 74 a. d. Geſchäftsſt.*

Amtl. zugelaſſene Bauſparkaſſe
ſucht für dortigen größeren
Bezirk
(IV. 2660

Kaſinoſtr. 26, pt.
Zimmer, tlw. möb.,
ev. leer z. verm.*sg

Alexanderſtr. 4, I.
3. ev. m. Penſ. z. v.
*sg)

Viktoriaſtr. 42, pt.
möb. 3., el. L., z. v.
Möbl. Zim. z. vm
Wenckſtraße 8, pt.

Alleinſteh. beſſere
Dame wünſcht Stelle
als Hausdame bei
alt. Herrn oder in
frauenloſ. Haushalt,
evtl. ohne gegenſeit.
Vergütung. Angeb.
unt. G. 106 Gſchſt.
(2869)

R

WElBLICM

Tüchtigen Herrn

zur Uebernahme unſerer Be=
zirks
=Agentur. Angebote u.
G. 77 an d. Geſchäftsſt. d. Bl.

Lagerhausſtr.
26, pt.. frdl. möbl.
Zimmer z. vermiet.
(*sgi)

Zum 1. 3. freundl.
Zim., ſep., zu vm.
Reus. Eliſabethen=
*
ſtraße 43.

Hübſch möb. 3. z. v.
Riegerplatz 12. II.

Aelt. Dame ſucht
beſſ. Alleinmädchen,
das kochen und gut
nähen k. Nur ſolche
mit gut. Empfehlg.
mögen ſich melden.
Off. mit Z.=Abſchr.
u. G. 17 Gſch. (*ds

Verlobungskarten

Vermählungsanzeigen, Geburtsanzeigen,
Familiendruckſachen jeder Art, Ahnentafeln, Stamm=
bäume
, Familiengeſchichten; Chroniken, Zeitſchriften in
einfacher Ausführung und für verwöhnten Geſchmack
druckt die
L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei
Darmſtadt, Rheinſtraße 23, 1. Stock, Zimmer 1
Fernruf 1, 2389, 2390, 2391, Nebenſtelle 44 oder 14

Fleiß. u. zuverläſſ.
Mädchen
ſofort geſucht
Näh. Geſchäftsſt.
Ehrliches, fleißiges,
evangeliſches
Mädchen
für alle Hausarb.
einſchl. Waſchen bis
n. d. Spül. geſucht.
Fuchs.
Hügelſtraße 8, II.
Zuverl. jüng. Mäd=
chen
v. Lande mit
gt. Zeug. in kl. Ge=
ſchäftshaush
. z. 1. 3.
geſ. Näh. Geſchſt.

Schuhbranche!
Jg. Mann mit Dekor.=Kenntniſſ. u.
jüngere Verkäuferinnen werden ge=
ſucht
. Offerten unter F. 207 an
die Geſchäftsſtelle dſs. Blattes.
Sactige Berrauſer

Zeſäct.

von führendem Unter=
nehmen
zum Beſuch von
Privaten für Darmſtadt
und einige Landbezirke bei
höchſter, ſofort auszahlbar.
Proviſion

Ang. u. G. 76 a. d. Geſch.

A4
Bheinstraße
28:

Leere Zimmer

2 leere, ſehr gl.
heizb. Zimmer
ineinandergeh., etw.
Küchenben. (ev. ſehr
ſchön möbl. Wohnz.,
Klav., beſt. Haus, a.
Einzelmiet. (in) od.
ält. kinderloſ. Ehep.
ſofort z. vm. Ang.
unt. G. 104 Geſchſt
(2877b)

2 leere Zimmer
m. Kochgelegh. an
einz. Dame z. verm.
Z. Hauſe v. 2-4 Uhr.
Beckſtraße 76, I. (*

Mod. 3=Zim.=Wohn.
Bad. Balk., Heizg.
heiß. Waſſ. u. Gar=
ten
. Mietpr. 65
inkl. Heizg., ſofort
z. vm. Sprendlingen
bei Frankfurt a. M.
Leſſingſtraße 17.

2 Zim. u. Küche
alsbald zu vermiet.
Wittmannſtr. 4. *

Zim. m. Küche
Licht u. Zubeh.
Stb., ſof. zu verm
Joh.=V. Pr. 28
Ang. u. G. 84 Gſch

Schöne 3-Zim.-Wohnung
in Eberſtadt m. gr. Gartenanteil (Nähe
Wartehalle) alsb. zu verm. Näh. Geſch.
M Senkrunn der Maut
geräum. 3-Zim.-Wohnung
mit 2 Werkſtatt= od. Lagerräumen
ſof. zu vermieten. Näh. Büro des
Einzelhandels, Ludwigsplatz 8. * Arbeit. Keine Vor=

Gewandkes
Hausmädch.
tagsüber z. 1. März
geſucht.
Frau Fritz Boßel=
mann
, Annaſtr. 23.

:

2I

Herr oder Dame
(IV2818
der Geſellſchaft mit guten Be=
ziehungen
am Platze Darmſtadt
hat die Möglichkeit,
täglich RM. 20. bis 60.
zu verdienen. Vorausſetzung:
Akquiſitoriſche Fähigkeiten. An=
ſchriften
u. L. A. 2076 beförd.
Süweg Ann.=Exp., Stuttgart.

Führende

Kranken=Verſicherungs=Akt.= Ge=
ſellſchaft
ſucht bei guten Be=
zügen
rührige
(2820
Hertreter

welchen zur Ausübung ihrer
Tätigkeit ein Fahrzeug z. Ver=
fügung
ſteht. Bewerbungen w.
vertraulich behandelt. Angeb.
unter G. 78 an die Geſchäfts=
ſtelle
d. Blattes.

Schulſtraße 15, II
a. Berufst. ſch. mb
Zim., el. L., 16

Eliſabethenſtr. 62,
Vdh. I, möbl. Zim.
an berufst. D. od
Herrn zu vermiet.*

Gut möbl. Zimmer
billig zu vm. Kirch=
ſtraße

Gt. Koſt u. Wohng
f. jung. Mann bill.
(2857b)

Geſuchk ſofort
Perſonen jed. Stan=
des
z. Uebernahme
einer Maſchinen=
ſtrickerei
, auch neb.. Dauer= Ein=
kommen
, denn wir
verkaufen d. fertige
kenntn. nötig. Ent=
fernung
kein Hin=
dernis
. Verlangen
mit od. oh. Penſion Sie noch heute Pro=
ſpekt
unverbindl. u.
koſtenlos von Firma
Guſt. Niſſen & Co.,
Hamburg 6. Zoll=
Heinrichſtraße 69, ſvereinsniederlage,
(TN 2730)

Bedeut. Fabrik, die bek. Sommer=
u
. Winterartikel herſt., ſucht einen
Vertreten
dem ein Motor= od. Fahrrad zur.
Verfüg, ſteht u. der die Detailliſten
in dem dort. Land= u. Stadtkreis
regelmäß. beſucht. Gute Proviſion
u. Speſenzuſchuß werden bezahlt.
Herren die Markenartikel bereits
verkauft haben, erhalten d. Vor=
zug
. Für Lager u. evtl. Inkaſſo
iſt Sicherheit erwünſcht. Ausf.
Angeb. von nur ſeriöſen Herren,
denen daran liegt, zu verdienen,
unt. gleichzeit. Aufgabe v. Refe=
renzen
u. L. W. 4329 dch. Rudolf
Moſſe, Leipzig, erbeten. (I. L. 2837

[ ][  ][ ]

Samstag, 25. Februak 1933

Aus der Landeshaupkftadt.
Darmſtadt, den 25. Februar 1933
Die hieſigen Arbeitgeberorganiſationen haben in Gemein=
ſchaft
mit der Heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammer Darmſtadt
ein neues Formular für kaufmänniſche Lehrverträge herausge=
bracht
, das der derzeitigen Rechtsgeſtaltung und Rechtſprechung
auf dieſem Gebiet Rechnung trägt. Es dürfte ſich für alle Firmen,
die kaufmänniſche Lehrverträge abſchließen, dringend empfehlen,
nur dieſe neuen Formulare zu benutzen. Auskunft erteilt die
Heſſiſche Induſtrie= und Handelskammer Darmſtadt.
Lohnſteuerabzugsbelege 1932. Von den Finanzämtern
Darmſtadt=Stadt und Land wird uns geſchrieben. Alle Arbeitgeber
oder Arbeitnehmer, die ſich im Beſitze einer Steuerkarte für
1932 oder eines Steuermarken=Blattes mit verklebten Lohnſteuer=
marken
für das Jahr 1932 befinden ſind verpflichtet, dieſe Steuer=
karte
mit ausgefüllter Lohnſteuerbeſcheinigung bzw. das Lohn=
ſteuer
=Markenblatt umgehend an das für den Arbeitnehmer
zuſtändige Finanzamt abzuliefern. Gleiches gilt für die Arbeit=
geber
bezüglich der Lohnſteuerüberweiſungsblätter der im Jahr
1932 bei ihnen beſchäftigt geweſenen Arbeitnehmer. Die Nicht=
ablieferung
kann für die Beſitzer inſofern unliebſame Folgen
haben, als das Finanzamt die Vorlage durch Geldſtrafen erzwin=
gen
kann. Nähere Auskunft erteilt jedes Finanzamt.
Verordnung des Reichspräſidenten zur Milderung von Här=
ten
in der Sozialverſicherung und in der Reichsverſorgung vom
18. Februar 1933. Durchführungsbeſtimmungen: Der Anſpruch auf
Kindergeld und Waiſenrenten erliſcht nach den bisherigen Vor=
ſchriften
mit Vollendung des 15. Lebensjahres für ein in der Zeit
vom 2. April 1917 bis einſchließlich 1. April 1918 geborenes Kind
alſo ſpäteſtens mit dem 31. März 1933. Soweit der Anſpruch hier=
nach
erloſchen iſt, lebt er mit Wirkung vom 1. April 1933 bis zur
Vollendung des 16. Lebensjahres wieder auf. Ich genehmige, daß
die Kinderzulage und Waiſenrenten von Amts wegen vom
1. April 1933 wieder zahlbar gemacht wird, falls ſie nicht bereits
wegen Gebrechlichkeit oder Berufsbildung in voller Höhe be=
willigt
iſt. Iſt die Wiederbewilligung unterblieben, und wird ſie
erſt nach dem 30. September 1933 beantragt, ſo können Kinder=
zulagen
und Waiſenrenten erſt mit Wirkung vom Antragsmonat
(R. V. G., 88 55. 56) wieder bewilligt werden (Art. 3. Abſ. 2. der
Verordnung). Wiederbewilligung iſt alſo ausgeſchloſſen, wenn
das 16. Lebensjahr vor dem 1. Oktober 1933 vollendet und der
Antrag erſt nach dem 30. September 1933 geſtellt worden iſt. Aus=
kunft
erteilt die Geſchäftsſtelle des Reichsverbandes deutſcher
Kriegsopfer e. V., Geſchäftsſtelle Darmſtadt, Rheinſtr. 47, wo
auch alle Anträge koſtenlos bearbeitet werden.
Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Unſere Klubgenoſ=
ſen
werden darauf aufmerkſam gemacht, daß die Märzwanderung,
wie urſprünglich beſtimmt Sonntag den 5. März, ſtatt=
findet
. Der Beginn der Wanderung iſt ſo gelegt, daß die Teil=
nehmer
vorher ihrer Wahlpflicht nachkommen können. Näheres in
der Nummer vom 28. d. Mts., in der auch die Anzeige erſcheint.
Skiläufer, ſchultert die Bretteln! Zur Winterfahrt nach dem
herrlichen Rohrbrunn im Speſſart mit der Darmſtädter Reiſever=
einigung
im geheizten Heag=Omnibus: Sonntag, den 26. Februar,
vormittags 7.30 Uhr, ab Heaghaus. Winter herrſcht im Speſſart,
gute Fahrbahn, pulvriger Schnee. Auf flinken Bretteln durch den
verſchneiten Wald, über Hänge und Höhen hinab ins Tal. Ski=
läufers
Sonntagswunſch findet Erfüllung. Aber auch der Wan=
derer
kommt auf ſeine Rechnung. Der Fahrpreis iſt beſonders
niedrig, außerdem ſteht ein geprüfter Skilehrer und Führer zur
Verfügung. (Näheres ſiehe Anzeige.)
Darmſtädter Künſtler auswärts. Albert Seibert
ſang in einer Feſtaufführung der Züricher Oper an. Wagners
Todestag mit größtem Erfolg den Triſtan‟. Die Preſſe ſchreibt
uber ihn u. a folgendes: Albert Seibert ſang den Triſtan in
dieſer Feſtaufführung zum erſtenmal in ſeinem Leben. Und doch
weiß er im Spiel durch ruhige, würdige Haltung imponierend
zu wirken. Seine geſangliche Leiſtung die wie immer bei
Seibert aus intenſivſtem innerem Erleben einer Rolle erwach=
ſen
iſt, verdient höchſte Anerkennung. Die ſehr ſubtile, dabei
kraft= und lebensvolle ſtimmliche Haltung im zweiten Aufzug,
aber auch die edle und durch plaſtiſche Diktion ſehr vorteilhaft
ausgezeichnete Geſtaltung der Fiebermonologe zeigten den Künſt=
ler
auf der vollen Höhe ſeines bedeutenden Könnens, ja, der Tri=
ſtan
iſt zweifellos die Meiſterleiſtung dieſes vornehmen, das Hel=
diſche
niemals mit Stimmprotzerei verwechſelnden Sängers. Sei=
bert
hat den Triſtan zum erſtenmal geſungen, er wird ihm
fürderhin, wenn er uns in der nächſten Saiſon verläßt, gewiß
auch an großen deutſchen Bühnen Anerkennung eintragen.
Heſſiſches Landestheater.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 56 Seite 5

D Samstag,
25. Februar Anf. 19½/ Ende gegen 22½ Uhr. B 16
Die Blume von Hawai. Pr. 0.705.50 Mk.
Anfang 23 Uhr.
Preiſe 0.502.00 Mk.
Faſchings=Konzert. Sonntag,
26. Februar
1518 Uhr. Außer Miete.
Im weißen Rößl. Kl. Preiſe 0.503.00 Mk.
Anf. 20, Ende geg. 2234 Uhr. C 15.
Die Blume von Hawai. Pr. 0.705.50 Mk.
Montag,
27. Februar
Anf. 19½, Ende geg. 22½ Uhr. T Gr. 18
Die Blume von Hawai. Preiſe 0.705.50 Mk.
Anfang 23 Uhr.
Faſtnachts=Konzert. Preiſe 0.502. Mk. Dienstag.
28. Februar 19½22½ Uhr. A 15
Die Blume von Hawai. Preiſe 0.705.50 Mk. Mrtwoch,
1. März Anf. 20, Endev. 22½ Uhr. Dſt. Volksb. W7Gr. 1-4
Preiſe 0.504.50 Mr.
Katharina Knie. Dee
2. März 2022½ Uhr. C 16
Der Richter von Zalamea. Pr. 0.504.50 Mk Me
3. März 19½22½4 Uhr. D 15
Preiſe 0.705.50 Mk.
Fidelio. Ge
4. März Anf. 19, Ende v. 23½ Uhr. Bühn.=Vlksb. K. 12
Preiſe 0.504.50 Mr.
Maria Stuart. Gatace
5. März Anf. 19, Ende geg 22 Uhr. Heſſenland=M. 1;9
Die Blume von Hawai. Preiſe 0.705.50 Mt. Kleines Haus Samstag,
25. Februar Anf. 19½ Uhr. Außer Miete.
Die Marquiſe von S. Preiſe 0.804.50 Mk. Sonntag,
Hraße Anf. 19, Ende geg. 2134 Uhr. Heſſ=Miete 1V
Pr. 0.703.80 Mk.
Marius ahvi! Dienst.1g.
Wrnſa Anf. 20, Ende geg. 23 Uhr. Außer Miete
Piſtole und Tabakspfeife. Preiſe 0.60 u. 0.30 Dae
2. März 3022 Uhr.
Tanzabend Ilſe Meudtner. Pr. 0.502.50 Mk. Freitag,
3. März Anf. 19½z, Ende geg. 22 Uhr. Zuſ.=Miete V10
Die Marquiſe von H. Preiſ. 0.703.80 Mk. Gaee
4. März 122½ Uhr. Dſt. Volksb. F 8. Vorſt. Gr. 1
Der Barbier von Sevilla. Pr 0.804,50 Mk. Sonntag,
5. März Anf. 19½, Ende geg. 22 Uhr. Zuſ.=M. IV. 7
Die Marquiſe von H. Preiſe 0.703.80 Mk.

Landestheater. Heute Bruckneraufführung in
Anweſenheit des Dichters. Die Marquiſe von O.
Ferdinand Bruckners Schauſpiel, wird heute abend im Kleinen
Die
Haus in Anweſenheit des Dichters uraufgeführt.
Blume von Hawai und Faſtnachtskonzert. Die
ſchlagerreiche, in der ganzen Welt bekannte Operette Die Blume
von Hawai von Paul Abraham wird heute im Großen Haus als
Faſtnachtsoperette in der Inſzenierung von A. M. Rabenalt
(Bühnenbild Wilhelm Reinking) zum erſtenmal aufgeführt.
Die zündenden Schlager dieſer Operette beherrſchen alle deutſchen
und ausländiſchen Tanzkapellen. Heute um 23 Uhr gro=
ßes
Faſtnachtskonzert. Unter Leitung von K. M. Zwiß=
ler
gibt das Landestheaterorcheſter unter Mitwirkung der Damen
Hoffarth, von Georgi, Palmer, v. Spengler und
der Herren Drath, Herrmann Kuhn, Ritzhaupt,
Sattler, Schlüter ein großes Faſtnachtskonzert mit kabaret=
tiſtiſchen
Einlagen. Zu den Geſangsnummern kommen Tänze von
Guſtav Blank, Karl Metze und Ilſe Neudtner.

Darmſtädter Verkehrs=Erziehungswoche.
trauensmann der Deutſchen Verkehrswacht, Sachs=Mannheim, in
deſſen Händen die Vorbereitungen und die Durchführung ähnli=
Augen auf!
cher Wochen in anderen Städten, wie Frankfurt a. M. Mann=

Außer allem Zweifel ſteht, daß überall beſſere Verkehrs=
diſziplin
und größere Verkehrsſicherheit Platz greifen muß. Sta=
tiſtiſch
iſt nachgewieſen, daß gerade auch in Darmſtadt infolge
Unachtſamkeit eine große Zahl von Menſchen an ihrer Ge=
ſundheit
geſchädigt werden oder gar zu Tode kommen. Und es
iſt in der Tat erſtaunlich, mit welcher Unachtſamkeit oft Männ=
lein
und Weiblein wie Kinder durch die belebteſten Verkehrs=
ſtraßen
wandeln, umbekümmert wie der bekannte Hans Guck in
die Luft, die Straßen überqueren und nicht merken, wie ſie es
nur ihrem guten Schutzengel verdanken, daß ſie nicht mit irgend
etwas in gefährliche Kolliſion geraten. Aber nicht allein, die
Fußgänger ſündigen gegen die feſtſtehenden Regeln des Verkehrs,
ſondern auch zahlreiche Fahrer aller Vehikel=Gattungen. Die
Heſſiſche Verkehrswacht hat, um allen den eindringlichen Ruf

Das Abzeichen der

Heſſiſchen Verkehrswacht

Augen auf! einzuprägen, ſich entſchloſſen ähnlich, wie in an=
deren
Städten bereits geſchehen iſt
eine Verkehrs=
erziehungswoche
, wahrſcheinlich in der Zeit vom 25. März
bis 2. April, in Darmſtadt durchzuführen, mit der eine Ver=
kehrsausſtellung
verbunden ſein ſoll. Eine ſolche Ver=
kehrserziehungswoche
iſt keineswegs überflüſſig, wie vielleicht
einer oder der andere denken mag, denn es iſt immer beſſer vor=
zubeugen
.
Die Verkehrswacht, Ortsgruppe Darmſtadt, hat bereits
ihre erſte vorbereitende Sitzung in der Vereinigten Geſellſchaft
abgehalten, an der unter Leitung des Vorſitzenden der Verkehrs=
wacht
, Schmitt Vertreter der Stadt, des Polizeiamts, des
Einzelhandels, der Heag und der Preſſe teilnahmen. Der Ver=

heim uſw., lag und der auch die hieſige Woche mitankurbeln
wird, ſprach über den Sinn und die Form der geplanten Ver=
kehrserziehungswoche
.
Folgende 12 Punkte ſind als Richtlinien für das Programm
der Verkehrserziehungswoche aufgeſtellt: 1 Die Belehrung durch
Polizeibeamte auf der Straße. 2. Umherfahren von beſchrifteten
Straßenbahnwagen. 3. Verteilung eines Verkehrs= Preisaus=
ſchreibens
Haltet die Augen offen durch Polizeibeamte auf der
Straße. 4. Aufſtellung von ein oder mehreren Obelisken. 5. Auf=
hängen
von Plakaten in den Straßenbahnwagen. 6. Aufſtellung
von Unfallverhütungsplakaten an den wichtigſten Knotenpunkten
der Stadt durch Funktionäre der Verkehrswacht oder Mitglieder
von Radfahrvereinen, 7. Aufklärender Unterricht durch die Schu=
len
in den hierfür geeigneten Fächern, wie Heimatkunde Zeich=
nen
, Turnen und Ausflügen. 8. Vorführung von Lehrfilmen
in Schulen und Hochſchulen mit Vorträgen, wie in Chemnitz.
9. Eine Verkehrsſchutz=Ausſtellung der Deutſchen Verkehrswacht
Berlin. 10. Vorführung von Diapoſitiven und kurzen Verkehrs=
filmen
in den wichtigſten Lichtſpieltheatern. 11. Beſprechungen im
Rundfunk. 12. Artikel und aufklärende Berichte in der Preſſe.
Es iſt in Erwägung gezogen, auch die Umgebung Darmſtadts,
etwa die Bergſtraße, mit in die Woche einzubeziehen. Die viel=
ſeitigen
, oben erwähnten Darbietungen können nur dann erfolg=
reich
durchgeführt werden, wenn alle Kreiſe der Bürgerſchaft den
Ernſt und die Bedeutung des Problems unter ideellen wie unter
wirtſchaftlichen Geſichtspunkten voll würdigen. Die Verkehrs=
erziehungswoche
bezweckt alſo innerhalb ihrer Dauer die zuſali=
menfaſſende
Anwendung aller zu Gebote ſtehenden Mittel, um
der Bevölkerung die Notwendigkeit einer einwandfreien Ver=
kehrsdiſziplin
vor Augen zu halten und ſie außerdem zu einem
verkehrsmäßigen Verhalten zu führen. Alle in Frage kommen=
den
Stellen haben ihre Mitarbeit zugeſagt, an jeden einzelnen
ergeht, namentlich auch in der Verkehrserziehungswoche, die ein=
dringliche
Mahnung: Helft Verkehrsunfälle ver=
hüten
!

Preisverkeilung für den Berufswetkampf des GDA.
Die Preisverteilung für den Berufswettkampf des Jugend=
bundes
im Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten (GDA.) vereinigte
nochmals alle Teilnehmer im GDA.=Heim.
Die Jugendgrupe des GDA. hatte für die Preisverteilung
einen ſchönen Rahmen geſchaffen. Volkslieder wechſelten mit
Muſikvorträgen und Rezitationen ab dazu kamen noch kleine
Szenen aus dem kaufmänniſchen Berufsleben. Der Jugendobmann
Feldmann ſagte, daß die Jugendgruppe mit dieſen Darbietungen
ein Bild aus dem Leben und Treiben der Jugendgruppe zeigen
wolle. Die Jugend des GDA. wolle keine Kopfhänger ſein, da=
mit
ſie ſich ihrer Berufsarbeit mit voller Kraft widmen kann.
Das Mitglied des Ehrenausſchuſſes Handelsſtudiendirektor
Dr. Zeiger ſagte, das heutige Wirtſchaftsleben bedeute Kampf.
Die Jugend in dieſem Kampf zu ſtählen und für den Beruf zu
bilden, ſei eine ernſte und wichtige Aufgabe. Auf dem Felde des
Arbeitskampfes zu kämpfen, ſei wichtiger für die Jugend. als
parteipolitiſchen Zielen nachzujagen. Zu der allgemeinen Wirt=
ſchaftskriſe
iſt eine große Geiſteskriſe getreten. Die kommende
Generation muß deshalb geſund an Geiſt und Körper ſein. Die
Jugend dürfe ſich nicht durch Haß vergiften laſſen, vielmehr muß
ſie Kämpfer für die deutſche Einheit ſein. Der deutſche Kauf=
mann
hat einſt die Welt erobert, denn wo er ſich niederließ, ent=
wickelten
ſich unſere Kolonien. Handelt nach dieſer Tradition
und ſeid edeldenkende Menſchen. Stärkt euer Wiſſen und Kön=
nen
, damit ihr den kommenden Aufgaben gewachſen ſeid. Herz=
lichen
Dank dem GDA., der euch zu dieſem Kampfe des Berufes
aufgerufen hat.
Der Vorſitzende W. Bernhardt nahm dann die Preisvertei=
lung
vor 38 Preiſe kamen zur Verteilung, ein Beweis dafür,
daß die Arbeiten ſehr gut waren. Es kamen allein vier erſte
Preiſe zur Verteilung G. Goſenheimer, Elſe Streb. Erika Din=
geldey
und H. Merkel errangen den erſten Preis. Es wurden
verteilt: Rundflüge, Füllfederhalter, Bücher des kaufmänniſchen
Wiſſens uſw., kurzum alles Preiſe, die große Freude bereiten.
Handelsſtudiendirektor Dr. Diehl beglückwünſchte die Ju=
gend
, daß es Verbände gebe, die ſich einer ſolch ernſten und ſchö=
nen
Arbeit widmen würden. Die ſchönen und wertvollen Preiſe
ſeien der Jugend gegeben worden, um ſie zu weiterer Arbeit an=
zuſpornen
, denn die Anforderungen an den kaufmänniſchen An=
geſtellten
ſind heute außerordentlich groß.
Geſchäftsführer H. Weinberg wies darauf hin, daß das
deutſche Volk ſchon Schweres erduldet habe. Aber auch dies ſei
überwunden worden. Eine Jugend, die ſich mit Freude dem
Beruf widme, gebe die Hoffnung, daß das deutſche Volk auch wie=
der
geſunden werde.

Delikale Salgke.

Hausfrauen, Augen auf!
Vottang
Deutsche Eier!

Der gesetzich wgesshriebene Kennzel
gvetlangt. daßl al an den Mm
land aingeführten Eier nach dem Ursgnungsland gekennsetehnet und Joder gra
Deutsche fragt nach dem deutschen Guelftätsel, für dessen Güte und Gröde nach
den gesetzlichen Handelsklasson der kreisförmige Stempel mit dem WorteDeutsch-
und dem Gewichtszelchen (S. A. B. C oder D)in Verbindung mit der vorgeschrlebenen
Beschilderung im Laden bürgt

Orpheum. Heute Samstag, den 25. Februar, abends 8 15
Uhr, findet die Premiere der Porza=Revue ſtatt. Das Enſemble
der Porza, das in Originalbeſetzung gaſtiert, iſi in Darmſtadt zu=
folge
ſeines Gaſtſpiels im Herbſt vorigen Jahres im Kleinen
Haus noch in beſter Erinnerung. Im Rahmen dieſer Revue
gaſtiert die Humoriſtin und Parodiſtin, Attraktionsnummer aller
Welthäuſer, Claire Feldern erſtmals in Darmſtadt. Einem
glücklichen Zufall iſt es zu verdanken, daß dieſe Künſtlerin von
Weltruf, ſtets auf Monate hinaus vorverpflichtet, für das Gaſt=
ſpiel
in Darmſtadt zu gewinnen war. (Siehe Anzeige.)
Im Union=Theater läuft ab heute in Erſtaufführung der
neueſte Harry=Piel=Film Das Schiff ohne Hafen (Das Geſpen=
ſterſchiff
), ein Film voller Abenteuer und Senſationen aus dem
Leben der Seepolizei. Neben Harry Piel, der die Hauptrolle
ſpielt, erſcheinen in tragenden Rollen: Hans Lorenz, Trude Ber=
leiner
, Ingeborg Lindſtröm, Eugen Rex, Friedrich Kayßler und
Philipp Manning. Die umfangreichen Freiaufnahmen wurden
auf der Nordſee bei Bremerhaven gedreht.
In den Helia=Lichtſpielen ſieht man heute und folgende
Tage Conrad Veidt, Mady Chriſtians. Urſula Grabley und Wolf
Albach=Retty in dem neuen Ufa=Großtonfilm Der ſchwarze
Huſar.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen ab heute in Erſtaufführung
ein ſenſationelles Doppelprogramm,, und zwar den ſpannenden
Tonfilm Wer hat hier recht . . .? mit George Bancroft, dem
Helden der New Yorker Unterwelt, und im zweiten Teil das
atemberaubende Urwaldabenteuer aus den Dſchungeln Sumatras
Rango, ein Film, der von dem bekannten Forſcher Ernſt B.
Schoedſack gedreht wurde.
Helia=Film=Morgenfeier. Vielſeitigen Wünſchen entſpre=
chend
, wird der mit ſo großem Intereſſe aufgenommene hervor=
ragende
Ufa=Kulturfilm Inſtinkt und Verſtand, ein gewaltiges
Werk von den Myſterien der Tierwelt, ein ungeheuer packender
Film von den rätſelhaften Problemen der Natur, am Sonntag,
vormittags 11.15 Uhr, nochmals wiederholt. Eine weitere Wieder=
holung
iſt anderweitiger Dispoſitionen halber nicht mehr möglich.

Man ſchreibt uns: Das war wirklich ein hübſcher und pikan=
ter
5=Uhr=Tee, zu dem der Hausfrauenbund ſeine Mitglieder
eingeladen hatte. Die Aufforderung hatte ſo lebhaften Zuſpruch
gefunden, daß die freundlichen Räume des Speiſehauſes Eden
faſt nicht ausreichten, die große Schar der Gäſte zu faſſen. Frl.
de Weerth begrüßte die erſchienenen Hausfrauen mit herzlicher
Freude und hieß beſonders die Rednerin, Frau Johanna Kalb=
fleiſch
, die Vorſitzende des Hausfrauenbundes Gießen, willkom=
men
. Delikate Salate, ſo hieß das Thema des Nachmittags.
Das große Intereſſe, das ihm entgegengebracht wurde, iſt ſehr
begreiflich in einer Zeit, in der die moderne Ernährungslehre
zu neuen wertvollen Ergebniſſen gekommen iſt und gerade der
vegetariſchen Koſt und der zumeiſt ungekochten Zubereitung be=
ſonders
wichtige und geſundheitsfördernde Beſtandteile zuſpricht.
In dieſer Hinſicht bedeutet der Salat eine geradezu vollkommene
Bereicherung unſerer Mahlzeiten, und es iſt deshalb notwendig,
zu lernen, ihn in möglichſt vielfältiger und abwechſelungsreicher
Form auf den Tiſch zu bringen. Die deutſche Küche hat die
Salatzubereitung lange vernachläſſigt, und dieſer Erkenntnis ent=
ſprach
die Abſicht von Frau Kalbfleiſch, durch erläuternden Vor=
trag
und praktiſche Vorführungen hier neue Wege und Möglich=
keiten
zu zeigen. Nach einem kurzen geſchichtlichen Ueberblick
ging Frau Kalbfleiſch auf die praktiſche Arbeit und auf die be=
ſonderen
Feinheiten, die zur Herſtellung eines ſchmackhaften und
bekümmlichen Salates nötig ſind, ein. Trotz der an Friſchgemü=
ſen
jetzt beſonders kargen Zeit war es ihr gelungen, ohne Zu=
hilfenahme
von Konſerven und aus faſt ausſchließlich deutſchen
Erzeugniſſen 15 prächtige Salatſchüſſeln zu bereiten, die in ihrer
Farbenpracht und geſchmackvollen Aufmachung die Bewunderung
der Beſucher eregten. Als beſonderer Leckerbiſſen erwies ſich der
Feinſchmeckerſalat in ſeiner ſorgfältig durchdachten Zuſammen=
ſtellung
und der zum Schluß gereichte Obſtſalat mit der feinen
Miſchung verſchiedener Obſtſorten mit Nüſſen. Aus dieſen kurzen
Andeutungen geht ſchon hervor, wie ungemein anregend die Vor=
führung
war und welch weites Feld ſich hier dem Geſchmack und
der Erfindungsgabe der mit Liebe und Sorgfalt kochenden Haus=
frau
eröffnet. Es wurden Koſtproben gereicht, die zu Tee und
Brötchen vorzüglich mundeten. Ein Salatkochbüchlein, von Frau
Kalbfleiſch verfaßt und herausgegeben, mit über 200 verſchiede=
nen
Rezepten wurde den Hausfrauen als willkommener Berater,
und Helfer mit auf den Weg gegeben. Fräulein de Weerth faßte
den Dank aller Erſchienenen in herzlichen Worten zuſammen, der
neben der Vortragenden auch der Inhaberin der Gaſtſtätte
Eden, Frau Maria Hölzlein, für die freundliche und gute Be=
wirtung
galt.
Elternabend der Städtiſchen Handelslehranſtalt Darmſtadt.
Im Rahmen eines Elternabends ſprach Handelsſtudiendirektor Dr.
Zeiger über das Thema: Notwendigkeit wirtſchaftlicher Bil=
dung
. Der Vortragende, deſſen Ausführungen die erſchienenen
Eltern, vor der Berufswahl ſtehende Schüler und Angehörige der
kaufmänniſchen Angeſtelltenverbände mit Intereſſe folgten, ver=
ſtand
es, in anſchaulicher Weiſe in das Kernproblem wirtſchaft=
liches
Arbeiten und wirtſchaftliches Denken einzuführen. Für
junge Kaufleute iſt es heute einfach notwendig, das viel=
ſeitige
Wiſſen in den kaufmänniſchen Fachſchulen ſich
anzueignen. Wiſſen iſt Macht. Das gilt heute mehr denn je. Wir
brauchen Perſönlichkeiten und Leiſtungen in allen Be=
rufen
. Anſchließend wurde von dem Redner Auskunft erteilt über
den Aufbau der hieſigen Städtiſchen Handelslehranſtalt, die
Pflichtfächer und die freiwilligen Zuſatzfächer (z. B. Spaniſch) bei
den einzelnen Schultypen, die Lehrmethoden und dergleichen. Das
Ziel der Handelsſchulen beſteht in gründlicher Ausbildung in den
wirtſchaftlichen Fächern, in Verbindung mit ſtaatsbürgerlicher Er=
ziehung
und gemeinwirtſchaftlichem Denken. Neben den als kauf=
männiſche
Kernfächer betonten Fächern: Handelskunde,
Schriftverkehr, Buchhaltung und kaufmänniſches Rechnen und den
Fächern der kaufmänniſchen Fertigkeiten: Kurzſchrift und Ma=
ſchinenſchreiben
ſtehen die Fremdſprachen als weſentliches Erfor=
dernis
in dem Stoffplan. Beſonderes Intereſſe zeigte ſich für die
Berechtigung der mittleren Reife, die nunmehr erſtmalig
den mit Erfolg abgehenden Schülern und Schülerinnen der zwei=
jährigen
Handelsſchulklaſſen verliehen wird, ſowie für den im
Rahmen der Höheren Handelsſchule errichteten einjährigen Abi=
turientenlehrgang
. Eine Ergänzung der durch die Reife=
prüfung
abgeſchloſſenen Allgemeinbildung durch eine wirt=
ſchaftlich
orientierte theoretiſche Berufsaus=
bildung
iſt den Abiturienten und Abiturientinnen vor ihrem
Eintritt in die kaufmänniſche Praxis ſehr zu empfehlen. Auch den
zukünftigen Beſuchern der Handelshochſchule und der wirtſchafts=
und ſozialwiſſenſchaftlichen Fakultät der Univerſitäten iſt auf
Grund der vorliegenden Erfahrungen eine derartige Fachausbil=
dung
dringend anzuraten. Der Beſuch der Handelsſchulen ergänzt
die allgemeine Schulbildung fachlich und iſt für Schüler, die in
Wirtſchaft und Verwaltung eintreten wollen, eine Notwendigkeit.
Anmeldungen für das neue Schuljahr werden bald erbeten.
Auskünfte werden jederzeit von der Direktion während der
Sprechſtunden oder nach vorheriger Vereinbarung erteilt (bis
1. April Hermannſtr. 21, alsdann Hermannſtr. 47).
Mainzer Karneval. Die Reichsbahndirektion Mainz läßt
auf der Strecke DarmſtadtMainz am kommenden Mon=
tag
aus Anlaß des großen Roſenmontagszuges zwei Sonder=
züge
verkehren. Der erſte Zug verläßt Darmſtadt=H. 10.56 und
kommt, mit Zwiſchenhalten an allen Stationen, in Mainz=Süd
11.41. in Mainz=H. 11.47 an. Der zweite Sonderzug verläßt
Darmſtadt=H. 12.12; er hat nur Zwiſchenhalte in Groß=Gerau
und Nauheim und kommt Mainz=Süd 12.52. Mainz=H. 12.58 an.
Für ausreichende Rückfahrgelegenheitea ſind umfaſſende Maß=
nahmen
getroffen. Zu den zahlreichen fahrplanmäßigen Zügen
werden zwei Sonderzüge: Mainz=H. ab 18.20, Mainz=Süd 18.25,
Darmſtadt an 19.10. und Mainz=H. ab 20.45. Mainz=Sud 20.50,
Darmſtadt an 21.40, mit Halt an allen Zwiſchenſtationen beför=
dert
. Für die Veranſtaltung werden Sonntagsrückfahr=
karten
mit einer Preisermäßigung von 33½ Prozent ausge=
geben
. Die Sonntagsrückfahrkarten ſind auch im Vorverkauf im
Verkehrsbüro. Luiſenplatz 4, erhältlich.
Deutſche Geſellſchaft für Kreislaufforſchung. Im Rahmen
der in Würzburg ſtattfindenden 6. Tagung wird Dr. Enoch,
Darmſtadt=Bad=Nauheim, über Bedeutung nervöſer Faktoren
für die Pathophyſiologie des Kreislaufs und für die Therapie
organiſcher Kreislaufſchäden referiere.

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 56

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 25. Februar 1933

* 15 Jahre als Forſcher und Jäger
ine Afeiräntfchen Baſch.
Borkragsabend im Heſſiſchen Jagdklub.
In Gemeinſchaft mit dem Landesverein Heſſen des A.D. J.V.,
des Heſſ. Automobilclubs, des Starkenburger A.C. und der Priv.
Schützengeſellſchaft veranſtaltete geſtern der Heſſiſche Jagdklub
einen Vortragsabend, der ſo ſtarkes Intereſſe fand, daß der Feſt=
ſaal
der Krone überfüllt war. Redner war der bekannte Afrika=
forſcher
. Hauptmann a. D. Steinhardt=Berlin, der über ſeine
Erlebniſſe als Forſcher und Jäger im afrikaniſchen Buſch, den er
anderthalb Jahrzehnte durchquerte, berichtete.
Im Auftrage der Vereine begrüßte Herr Miniſterialrat
Katſch die Erſchienenen und begründete kurz die Wahl des
Themas und des Redners. In bezug auf das Thema war es im
Weſentlichen der Gedanke, daß wir Deutſche uns nicht ſelbſt auf=
geben
, nicht das Volk ohne Raum bleiben wollen, daß wir un=
ſere
Kolonien wiederhaben wollen. (Lebh. Beifall.) Darum
das Thema und darum dieſer Redner, der Afrika beſſer kennt, als
irgend einer.
Der Vortragende, herzlich begrüßt, gab ſeiner Freude darüber
Ausdruck, über Afrika ſprechen zu können und damit dem Kolo=
nialgedanken
im Vaterland neuen Auftrieb zu geben. Unſere
Kolonien vor dem Kriege waren achtmal ſo groß als Deutſchland.
falſche Kolonialpolitik aber war Schuld, daß unſere Kolonien in
ihrem Wert nicht erkannt wurden. Zu Beginn des Krieges lebten
35 Millionen im Ausland. davon nur 28 000 in unſeren Kolonien.
25 Milliarden deutſchen Kapitals waren im Ausland angelegt.
davon nur einige 100 Millionen in unſeren Kolonien. Engländer
und Franzoſen arbeiteten mit Lügen gegenüber den Eingeborenen.
weil Deutſchland immer wieder unterließ den Eingeborenen
Macht zu zeigen (Kriegsſchiffe)). Unzählige Eingeborene ſind
von tiefer Religioſität und von beiſpielloſem Nationalismus. Es
gibt aber heute noch viele, die noch keinen Miſſionar geſehen haben.
daher immer noch eigene Geſetze und Gebote, die aber durch=
weg
von Nationalismus diktiert ſind. Der Buſchmann, in Afrika
weit verbreitet geweſen, iſt heute im Ausſterben. Dieſe Halbtiere
haben einen unerhörten Glauben, der dem Chriſtentum die Wege
glänzend geebnet hätte. Es iſt unbeachtet geblieben Trotz aller
trüben Erfahrungen und Erkenntniſſe aber, trotz aller Kritik muß
anerkannt werden, daß die Deutſchen die beſten Koloni=
ſatoren
ſind. Daß ſie das einzige Volk ſind, das wirkliche Ar=
beit
in den Kolonien geleiſtet hat. Es hat als einziges aller kolo=
niſierenden
Völker den Weg zum Herzen der Einge=
borenen
gefunden. Hunderte von Belegen könnten dafür
beigebracht werden, daß heute noch die Eingeborenen die Deut=
ſchenmit
allen Faſern ihres Herzens als Herren
zurückſehnen Dar=es=Salaam haben die Eingeborenen ſelbſt
den Hafen des Friedens genannt. Er liegt in wahrhaft para=
diſiſcher
Schönheit der Landſchaft; die deutſche Miſſion und die
deutſche Kirche liegen wunderbar. Heute ſteht dieſe Kirche den
Deutſchen nur einmal im Monat eine Stunde zur
Verfügung. Auf Befehl Englands! Heute noch wehren ſich
auch die Eingeborenen gegen Englands Herrſchaft, halten feſt an
ihrem Nationalismus. Soweit ſie deutſch waren, am Deutſchtum.
das beſonders die Askari heute noch treueſt lieben, trotz Zucker=
brot
und Peitſche, das die Engländer den Eingeborenen gegen=
über
in Erwartung der Abſtimmung anwenden.
Wir brauchen die Kolonien! (Lebh. Bravo)) Allein in
einem Fünftel von Deutſch=Südweſt könnten wir
800000 Bauernſtellen ſchaffen. Was heißt, daß
3 Millionen Deutſche Brot finden würden. Ein
Bruchteil der Milliarden für Arbeitsloſenunterſtützung würde für
dieſe Koloniſierung genügen. Unerſchöpflich iſt das Land an Boden=
ſchätzen
und Rohſtoffen. Nutznießer der Kolonien iſt
in allererſter Linie die breite Maſſe der Ar=
beiterſchaft
, Siedlung und Arbeit allein können dem Raſſen=
ſelbſtmord
der Deutſchen Einhalt gebieten. In letzter, allerletzter
Stunde muß geſagt werden, daß nur währungs= und hoheitseige=
nes
Siedlungsland in Ueberſee uns Rettung bringen kann.
Kolonialpolitik iſt keine Parteipolitik. Wenn ein
einziges Mal das deutſche Volk einig wäre und ſeine Kolonien
zurückverlangen würde, wäre vielleicht in letzter Stunde noch Er=
folg
zu erreichen. (Lebh. Bravo!)
Nach dieſen einleitenden Ausführungen begann die Vorfüh=
rung
einer Reihe ungeheuer inſtruktiver Bilder und mit dieſen
der jagdliche Teil des Vortrages, der verknüpft war mit köſtlichen
Landſchaftsſchilderungen, in denen der Vortragende bewies, daß
er nicht nur Forſcher und Jäger, daß er auch Poet. Dichter,
Schriftſteller und gläubig und gottesfürchtig iſt. Ein Menſch.
der erfüllt iſt von tiefer Ehrfurcht vor den Geſchöpfen und dem
Schöpfer all der Wunder, von denen Afrika erfüllt iſt. Intereſſier=
ten
den Jagdliebhaber in erſter Linie ſeine Ausführungen über
weidgerechtes Jagen, auch jagdfachlicher Art, ſo den Naturfreund
ſeine poetiſchen Schilderungen von Landſchaft und Tier der weiten
afrikaniſchen Steppe mit ihrem ungeheuren Reichtum der Flora und
Fauna. Und immer verſtand der Vortragende, ſeine Ausführungen
mit feinem Humor, treffender Satire zu würzen, ſo daß man ihm
gern noch länger gelauſcht hätte, trotzdem der Vortrag mit Ein=
ſchluß
der Bildvorführungen faſt 21. Stunden in Anſpruch nahm.
Was aber das Intnreſſe an der Schönheit der Bilder, an den
Schilderungen der Natur weit übertraf und den Vortrag zu
einem Erlebnis geſtaltete, war das rein Menſchliche ſeines
Gehalts, die tiefe Liebe zur Natur, die rückhaltlos verdammte,
daß das Wild Afxikas von Leuten, die es ſich leiſten können, wegge=
knallt
wird. So, daß das Urtier der gewaltige Büffel, daß
der wandelnde Berg, der rieſige Elefant er iſt der weitaus
größte der Erde, es iſt falſch, daß der indiſche größer iſt, wäh=
rend
dieſer nur etwa 3½ Meter hoch wird, erreicht der afrika=
niſche
eine Schulterhöhe von über 5 Metern und ein Gewicht von
250 Zentnern! ebenſo wie Giraffe und andere Tiere dem
Ausſterben anheimfallen. Sein entſchiedenes Eintreten für
Tierſchutz in Afrika.
Intereſſant übrigens die Feſtſtellung, daß Afrika im Grunde
ein tierarmes Land iſt. Wohl trifft man Herden von 30000
Stück und mehr, aber unermeßliche Strecken Landes ſind ohne
Getier. Mit einem warmen Eintreten für die Feſtigung des
Kolonialgedankens im deutſchen Volk, aus reinem Selbſt=
erhaltungstrieb
, ſchloß der Vortragende. Der Ruf. Heraus
mit den geſtohlenen Kolonien! heißt für einen Afri=
kaner
nichts anderes als ein unerſchütterliches Glau=
bensbekenntnis
an die Zukunft des deutſchen
Volkes und Vaterlandes. (Lebh. Beifall.)
Im Namen der eingangs genannten Vereinsvorſtände ſprach
Herr Oberſt Schröder dem Vortragenden herzlichſten Dank aus
und gab der Hoffnung Ausdruck, die zu einem Gelöbnis wurde,
daß ſein Appell für das Eintreten zur Rückgabe unſerer Kolo=
nien
ſicher Widerhall gefunden habe Ein Telegramm in die=
ſem
Sinne wurde an den Reichspräſidenten im Namen der Ver=
U. St.
eine geſandt.
Petrusgemeinde. Wege zur Ueberwindung der religiöſen
und ſozialen Nöte von heute lautet das Thema, über das uns
auf dem Gemeindeabend am nächſten Sonntag Privatdozent Dr.
Wendland=Heidelberg einen Vortrag bieten wird. Die Gedan=
ken
des auch in Fachkreiſen ſehr geſchätzten Redners werden zwei=
fellos
mancherlei Aufſchluß und Anregung bringen Außerdem
iſt es gelungen, zur Mitwirkung an dem Abend Frau Maria
Maſer=Schilling zu gewinnen, die durch ihre trefflich geſchulte und
fein kultivierte Stimme einem größeren Kreis hier bereits
beſtens bekannt iſt. Am Flügel wird die Künſtlerin von Herrn
Kapellmeiſter Simon begleitet ſein. Wir laden zu dem Ge=
meindeabend
, der wieder in Form eines Teeabends ſtattfinden
wird, herzlich ein Anfang 7.30 Uhr pünktlich. Karten bei

Herrn Kropp im Gemeindehaus.

Tageskalender für Samstag, den 25. Februar 1933.
Union=Theater: Das Schiff ohne Hafen; Helia=Lichtſpiele: Der
ſchwarze Huſar; Palaſt=Lichtſpiele: Wer hat hier recht und
Rango Reſi=Theater: Die, oder keine‟. Orpheum:
Gaſtſpiel Porza=Bühne. Städt. Saalbau: Faſchingsball des
Mozartvereins. Woogsturnhalle: Maskenball des Geſang=
vereins
, Frohſinn. Rummelbräu: Maskenball des Schmet=
terlingsklub
05. Krone: Karneval des Geſangvereins Lieder=
kranz
. Karnevaliſtiſche Konzerte mit Tanz: Café Ernſt=
Ludwig, Herrngarten=Café, Reſt. Bender, Hotel Bender, Hotel
zur Traube, Hotel Darmſtädter Hof Café Oper Gold, Krone,
Ratskeller, Gaſthaus Knauf, Perkeo, Schlachthof=Reſtaurant,
Haverkaſten Kaiſerſaal=Fürſtenſaal Café Schütz, Café Brähler,
Hotel zur Poſt, Schillereck. Alte Poſt. Reſt. Rehberger, Span.
Weinſtube (Karlsſtr.), Café Graf, Barths, Weinſtube, Café
Monopol, Rheingauer Weinſtube, Bahnhofshotel, Bockshaut,
Reichskrone, Theater=Reſtaurant.

Das Werkhalbjahr für Abiturienten.
Sinn und Aufgabe des Berkhalbjahres. Die Tageseinkeilung im Freiwilligen Arbeiksdienftlager.

Ein Informakionsabend
des Ausſchuſſes der Studenkenſchaft für Abikurienken.
* Der Ausſchuß der Darmſtädter Studentenſchaft hatte, für
geſtern abend in den Hörſaal 138 der Techniſchen Hochſchule zu
einem Vortrags= und Informationsabend über das Werk=
halbjahr
für Abiturienten eingeladen. Der 2. Vor=
ſitzende
des Ausſchuſſes der Studentenſchaft, cand. Elbers, be=
grüßte
die Redner des Abends den Vertreter der Hochſchule und
die erſchienenen Abiturienten. Er gab dann in großen Zügen einen
geſchichtlichen Rückblick über die Entſtehung des Werkhalbjahr=
gedankens
, in dem Studenten, Arbeiter und Bauern zu gemein=
ſamem
Schaffen zuſammengefaßt werden ſollten. Ueber Sinn und
Aufgabe ſei zu bemerken: das Werkhalbjahr ſoll nicht dazu dienen,
die Abiturienten von der Hochſchule fernzuhalten und ſo der aka=
demiſchen
Berufsnot zu ſteuern, ſondern es will die Funktion
übernehmen, die in Zeiten beſſerer Beſchäftigung der induſtriellen
und kaufmänniſchen Betriebe hatten, nämlich die Abiturienten, mit
Hilfe der praktiſchen Tätigkeit in dieſen Betrieben mit anderen
Volksgenoſſen und Kreiſen zuſammenzubringen und ſo das Ver=
ſtändnis
und Verſtehen für die Mentalität und die Nöte anderer
Volksſchichten zu wecken und zu fördern, um dadurch dem inneren
Zwiſt und dem Bruderkampf im deutſchen Volke ein Ende zu be=
reiten
. Gleichzeitig will das Werkhalbjahr einem Uebelſtand ab=
helfen
, der bei der früheren Fabrikantentätigkeit leicht entſtand,
dem ſogenannten Volontärtum. In den Arbeitslagern ſoll ein
kameradſchaftlicher Geiſt herrſchen, Dorf und Stadt, arm und reich,
Kopf= und Handarbeiter ſollen ſich hier verſtehen und achten ler=
nen
, und ſo zu einer wahren Volksgemeinſchaft geführt werden,
die für den geiſtigen und materiellen Neubau unſeres Vaterlandes
von allerhöchſter Wichtigkeit und Dringlichkeit iſt. Außerdem ſoll
in dem Werkhalbjahr noch der Geländeſport gepflegt werden, um
die jungen Menſchen zu aufrechten und wehrhaften Männern zu
erziehen. Dieſer Gedanke des Wehrhaftſeins, des Wehrbewußtſeins,
iſt heute in unſerer jungen Generation nötiger denn je. Wenn
jeder einzelne von dieſem Gedanken durchdrungen iſt, dann wird er
mit ganz anderen Augen ſeine Pflichten als Staatsbürger er=
kennen
und ausüben. Nicht der Krieg ſoll mit dieſem Geländeſport
propagiert werden, ſondern der Gedanke, daß nur Menſchen mit
einer geſunden Lebensauffaſſung einen geſunden und ſtarken Staat
aufbauen und leiten können. Zum Schluß verlas Herr Elbers noch
einige Stellen aus dem Aufruf der Reichsregierung zum Werk=
halbjahr
und rief den Abiturienten die Mahnung zu: Verſteht
Eure Zeit! Entſcheidet Euch richtig!
Oberſchulrat Haſſinger erinnerte anſchaulich an frühere
Jahre, in denen noch unbeſchwert die Zukunft vor den Abiturien=
ten
lag. Es iſt wie ein Märchen! Heute erſt leben wir in einer
Zeit der Nüchternheit. Aber trotz allem beſteht auch heute Ver=
trauen
auch bei der Jugend. Die Wirklichkeit werde von ihr be=
jaht
, Jugend ſagt immer ja zum Leben, zum Geſtalten und
Werden. Jugend ſtehe im Wandlungsprozeß und helfe ihn durch=
führen
. Redner äußerte ſich dann über Zweckmäßigkeitsfragen bei
Durchführung des Werkhalbjahres. Auch der Abiturient, niemand,
könne heute Zeit verlieren, und deshalb wäre die Frage geprüft,
ob mit dem Werkhalbjahr nicht doch koſtbare Zeit verloren gehe.

Aber bei nüchterner Betrachtung müſſe man ſagen, daß das Werk=
halbjahr
keineswegs Zeitverluſt zu bedeuten brauche im Gegenteil
habe er die Ueberzeugung, daß es nicht nur auf die menſchliche
und perſönliche Entwicklung der Studenten, ſondern auch auf das
Studium günſtige Einflüſſe ausübe Poſitive Werte ſollten ge=
geben
werden. Auf dem Wege der Selbſtbehauptung unſerer Ju=
gend
müſſe dieſe auch in irgendeiner Form zum Dienſt am Vater=
land
herangezogen werden. Es werde, auch wenn das Arbeits=
dienſtjahr
kommen ſollte, von Vorteil ſein, wenn das Werkhalb=
jahr
freiwillig mitgemacht wurde.
Redner gab dann Richtlinien im einzelnen über die Durch=
führung
des Werkhalbjahres. In Oberheſſen würden im Früh=
jahr
etwa 1000 Abiturienten aus Berlin erwartet. Das Werk=
halbjahr
ſehe zunächſt 4 Monate freiwilligen Arbeitsdienſtes im
geſchloſſenen Lager vor. Neben körperlicher, erdnaher Arbeit
werde ſinnvolle geiſtige und ſportliche Arbeit geleiſtet und ſinn=
volle
Geſelligkeit und Kameradſchaft innerlich bedingter Zuſam=
menarbeit
gepflegt. Anſchließend an die 4 Monate freiw. Ar=
beitsdienſt
ſollen Geländeſportkurſe (etwa 1½ Monate lang) im
Rahmen des Werkhalbjahres veranſtaltet werden. Die Teil=
nahme
am Werkhalbjahr iſt für alle Abiturienten freigeſtellt.
Mit dem Dienſteintritt verpflichtet ſich der Abiturient, vom 19.
April bis 30. September im Werkhalbjahr tätig zu ſein. Die
einzelnen Richtlinien ſtehen den Abiturienten zur Verfügung.
Das Werkhalbjahr hat, ſo erklärte der Redner, einen tiefen
ſtaats= und volkswirtſchaftlichen Sinn, Zweck ſei, alle Deutſchen
zuſammenzuführen.
Anſchließend ſprach der Lagerleiter des Führerlagers Gries=
heim
, Dr. Schellenberg, der eine Tageseinteilung im Gries=
heimer
Arbeitslager gab. Im Arbeitslager finde keine Vorbe=
reitung
auf den ſpäteren Beruf ſtatt, ſondern es werde prak=
tiſche
Arbeit geleiſtet im Dienſt am ganzen Volke. Vor allem
aber lernen ſich alle Volksſchichten kennen. Der Weg zu neuer
Gemeinſchaft werde geſchaffen und eine Brücke von Menſch zu
Menſch werde geſchlagen. Meliorationen, Wege, Straßenbau,
Hilfsarbeiten im Baufach uſw., alſo mannigfache Arbeiten wer=
den
im freiwilligen Arbeitsdienſt geleiſtet, aber auch ſinnvolle
geiſtige und ſportliche Schulung finde ſtatt. 6 Stunden prak=
tiſcher
Arbeit ſind vorgeſehen, die Freizeitgeſtaltung ſehe geiſtige
Betreuung (Vorträge, Unterricht Arbeitsgemeinſchaft) und ſport=
liche
Betätigung vor. Die Führerausbildung werfe eine Un=
menge
praktiſcher Fragen auf, ſie rege zur Arbeitsgemeinſchaft an
und führe zur Kameradſchaft. In der Freizeit werden u. a. auch
Singſpiele, bunte Abende, Leſeabende uſw. veranſtaltet. Die
Unterbringung richte ſich nach den gegebenen Verhältniſſen. Be=
ſondere
Sorgfalt ſei auf die Verpflegung zu verwenden und auf
die Auswahl der Küchenarbeitskräfte. Zuſammenfaſſend könne
geſagt werden, daß der FAD. jedenfalls Wegbahner zu neuer
Volksgemeinſchaft ſei, wobei nur rege Mitarbeit aller im frei=
willigen
Arbeitsdienſt tätigen Kräfte zum Erfolg führe.
In einem Schlußwort faßte eand. Elbers nochmals kurz alle
Ausführungen der Referenten, denen er Dank ausſprach, zuſam=
men
und betonte, daß Hauptzweck des Werkhalbjahres der ſei,
mitzuhelfen, daß ſtaatsbewußte Männer heranwachſen. Er ver=
wies
auf die Schrift Das Werkhalbjahr von Eberhard Wolfi,
in der alle Informationen gegeben ſeien. Anmeldung zur Teil=
nahme
am Werkhalbjahr habe bis ſpäteſtens 1. April 1933 beim
Ausſchuß der Studentenſchaft zu erfolgen.

* Aus dem Gerichksſaal.
Aw. Wegen Verbrechens im Amt erhielt am Freitag
der ehemalige Gemeinderechner von Hetſchbach
von der Großen Strafkammer unter Zubilligung mildern=
der
Umſtände 10 Monate Gefängnis. Der Angeklagte war
ſeit 1923 Gemeinderechner und führte dieſes Amt die erſten Jahre
zu allgemeiner Zufriedenheit. Erſt im letzten Jahre fielen Unregel=
mäßigkeiten
auf, und bei genauerer Reviſion ergab ſich ein Defizit
von annähernd 10 000 RM. Die Anklage legt ihm Unterſchlagun=
gen
von 1929 ab zur Laſt, doch der Sachverſtändige bekundet, daß
wahrſcheinlich ſchon ſeit 1924 Unregelmäßigkeiten vorgekommen ſeien.
In den letzten Jahren führte dann der Angeklagte, offenſichtlich,
um ſeine Unterſchlagungen zu verſchleiern, die Bücher ſo nachläſſig,
daß kaum mehr etwas draus zu erſehen war. Der Angeklagte
leugnet alles. Doch das Gericht hält ſeine Schuld für einwandfrei
erwieſen und erkennt außer der Strafe auch noch auf eine fünf=
jährige
Aberkennung der Fähigkeit, öffentliche Aemter zu be=
kleiden
. Der Angeklagte iſt voller Empörung über dieſes Urteil
und will Reviſion verfolgen.
Es wird dann gegen einen Kaufmann aus Ludwigs=
hafen
wegen Betrugs verhandelt. Der Angeklagte
hatte ein internationales Kreditvermittlungsinſtitut aufge=
macht
, auch in der Zeitung inſeriert, und ſo etliche Kunden er=
halten
, die ihm Vorſchüſſe anvertrauten und nun, gemäß ſeinen
Verſprechungen, in zwei Monaten das Darlehen erwarteten. Der
Angeklagte machte es dann einfach ſo, daß er die Vorſchüſſe der
nachfolgenden Einzahler ſammelte und dem erſten auszahlte uſw.
Außerdem nahm er auch von dem Geld zu Geſchäftsſpeſen, Druck=
ſachen
uſw. Der mediziniſche Sachverſtändige, ein Obermedizinal=
Rat aus Ludwigshafen, der den Angeklagten ſchon einige Zeit
kennt, iſt der Anſicht, daß dem Angeklagten der 8 51 zugebilligt
werden müſſe er wurde bereits einmal aus demſelben Grund
freigeſprochen , da er geiſtig nicht ganz normal, an ſogenannter
Pseudologia phantastica leide. Er iſt der Anſicht, daß der Ange=
klagte
, der ſeine oft geradezu kindlichen Ideen auch im Gerichts=
ſaal
entwickelte, feſt an dieſe Ideen glaubte, und ſo weder die
Abſicht, noch das Bewußtſein irgendwelchen Betrugs hatte. Der
Staatsanwalt macht darauf aufmerkſam, daß er dann wegen Ge=
meingefährlichkeit
des Angeklagten, ſeine dauernde Internierung
in einer geſchloſſenen Anſtalt beantragen müſſe. Das Gerich
kammt auf Grund des Sachverſtändigengutachtens zu einem
Freiſpruch des Angeklagten.
Das Amtsgericht verurteilte den früheren, jetzt ſtellungs=
loſen
Verſicherungsdirektor Georg Bickelhaupt von hier wegen
Erregung öffentlichen Aergerniſſes in Tatein=
heit
mit Beleidigung und Hausfriedensbruch zu
vier Wochen Gefängnis. Der Angeklagte, der bereits ein=
ſchlägig
vorbeſtraft iſt, wurde erſt vor etwa 14 Tagen vom Be=
zirksſchöffengericht
wegen Urkundenfälſchung und ganz raffinier=
ter
Schwindeleien in hieſigen Apotheken mit vier Monaten Ge=
fängnis
beſtraft und in dem damaligen Urteil als geradezu ge=
meingefährlich
bezeichnet. Diesmal hatte er in einem Hausflur
am Mathildenplatz in Gegenwart von zwei Frauen unzüchtige
Handlungen vorgenommen. Es gelang, ihn bei der Tat feſtzu=
nehmen
, und bezeichnend iſt dann wieder ſein Verhalten. Dreimal
entwiſchte er, ſogar von der Schloßwache, wohin man ihn nach
dem zweiten Mal gebracht hatte, um dann nach einiger Zeit, wenn
er niemand von ſeinen Verfolgern mehr vermutete, wieder un=
geniert
, als wiſſe er von nichts aus irgendeinem Hauseingang
aufzutauchen.
Reſi=Theater. Gitta Alpar, die Königin der Stimme,
feiert mit ihrem Partner Max Hauſen in dem großen Tonfilm=
erfolg
Die oder keine neue Triumphe. Sonntag mittag
Jugendvorſtellung eines Abenteuers aus den Rocky Mountains
Der weiße Wildling und Die oder keine‟.
Lokale Veranſtalkungen.
Die Memter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinwelſe auf Anzeigen zu bcch
im keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritf.
Hotel zur Traube weiſt noch einmal auf ſeine gedie=
genen
Faſtnachtsveranſtaltungen in ſämtlichen Par=
terre
=Räumen hin. Um die Hauptveranſtaltung, die nach alter
geſellſchaftlicher Tradition der Roſenmontag iſt, gruppie=
ren
ſich ähnliche Arrangements am Samstag und Dienstag. Die
Feſträume ſind ganz neu farbenfroh und originell dekoriert und
ausgemalt. Den Beſuchern ſtehen, wie immer Scherzartikel aller
Art zur Verfügung. Erſtklaſſige Jazzmuſik ſpielt zum Tanz.
Städtiſcher Saalbau. Faſtnacht=Sonntag, = Mon=
tag
und =Dienstag, abends 8.11 Uhr, großes Faſchingstreiben,
karnevaliſtiſches Konzert und Tanz, feenhafte Dekoration, ver=
ſtärktes
Orcheſter, neue Tanz=Kapelle, Leitung Kapellmeiſter
Willy Schlupp.

Barths Weinſtuben. Von Faſtnacht=Samstag bis
einſchließlich Faſtnacht=Dienstag findet großes Konzert in den
feenhaft dekorierten Räumen ſtatt. (Siehe Anzeige.)
Im Herrngarten=Kaffee findet Sonntag, Mon=
tag
und Dienstag Kinder=Maskenball mit allerlei Ueberraſchun=
gen
für die Kleinen ſtatt. Ab heute bis Aſchermittwoch täglich
großes Faſchingstreiben. Nachts geöffnet.
Ratskeller=Gaſtſtätte, Marktplatz Heute Sams=
tag
bis einſchließlich Faſtnachtdienstag dezente Faſchingsunter=
haltung
, karnevaliſtiſches Künſtlerkonzert und diverſe Ueber=
raſchungen
. Montag und Dienstag Tanz. (Siehe heutige Anz.)
Wohin Faſching? Natürlich ins Hotel zur Poſt!
Dort amüſieren Sie ſich, tanzen, höxen die neueſten Schlager, vor
allem aber vergeſſen Sie einmal Ihre Sorgen. Am Samstag,
Sonntag und Dienstag dauert unſer fröhlicher Trubel bis 2 Uhr.
(Siehe Anzeige.)
In der Bockshaut iſt auch für dieſes Jahr für beſte
volkstümliche Faſtnachtsſtimmung geſorgt. Der traditionelle Wei=
zenbierfrühſchoppen
bringt die nötige Auffriſchung.
Faſching bei Rehberger. Heute nehmen die mit
ſo großem Beifall aufgenommenen Faſchingsveranſtaltungen bei
Rehberger unter Leitung von Richard Hinz ihren Fortgang. Der
Eintritt iſt an allen vier Faſtnachtstagen trotz der guten Dar=
bietungen
frei. (Siehe Anzeige.)

Gewinnauszug
5. Klaſſe 40. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotierie.
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten

Auf fede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen 1 und II

14. Ziehungstag
23. Februar 1933
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
6 Gewinne zu 8000 M. 49335 201409 273229
16 Gewinne zu 3000 M. 2331 11580 57238 104165 260723 292598
Minte Mir6
48 Gewinne zu 2000 M. 34687 45476 45768 47889 74742 100402
114932 120893 140293 182711 193176 197233 218908 268988 289758
325714 337721 339620 34 7215 352276 356676 367967 371584 387904
126 Gewinne zu 1000 M. 1623 20265 21818 35459 35928 37426 40693
42071 54313 62942 65172 66433 68904 70507 80423 98727 102636
120485 196297 127917 1298007 129184 130855 142303 142762 158050
161394 172323 174481 187606 188618 197781 197888 303203 218583
232776 236333 240841 243644 244869 260064 262792 263318 281866
282019 286192 590160 296610 306 181 312630 324269 327588 331417
334139 342969 346345 363030.375869 379914 381286 387366 387968
398912
210 Gewinne zu 500 M. 8738 18978 20471 24334 29822 31096 32542
33856 33924 38397 39272 43216 44668 45118 48004 49908 56669
67552 66765 66563 66628 68722 71306 77117 80727 82502 86721
87068 87824 89833 90445 96450 98749 99678 109644 116818 113726
118869 121617 121706 124785 126632 134630 135452 138656 138688
155320 155984 156630 171166 174108 189042 189431 192108 195175
200627 207436 213486 219960 226738 006749 206837 236932 240644
541457 244210 254664 255256 262080 271165 272349 273742 2805365
280891 582076 284839 285169 303270 311860 312328 317777 321059
322283 323268 324833 326566 329982 332607 333579 336994 345637
347489 351031 351914 352952 363688 364390 366834 370480 376462
378361 382749 394328 397048 398527
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen

2 Gewinne zu 10000 m. 98006
6 Gewinne zu 5000 M. 118808 123791 351811
19 Gewinne zu 3000 M. 28962 33343 116080 132359 183818 336276
58 Gewinne zu 2000 M. 6044 10963 43388 66938 67197 88649
119401 142660 145559 147052 179723 180007 194328 906979 207007
223789 536196 236373 248019 267740 269968 278872 317221 338136
343870 357680 366701 370874 379128
76 Gewinne zu 1000 M. 18114 40871 50441 68061 92869 106018
122268 123703 124183 136120 136058 149491 151842 174332 185006
266816 206660 216800 218226 233236 264553 264790 165632 967656
269713 272399 586349 297421 315680 316298 322301 322996 331817
356888 375287 381688 392231 393228
154 Gewinne zu 500 M. 17 2680 8078 9580 17802 19436 31932 35008
35076 36653 39750 40626 43616 45088 46379 61813 53186 53733
60458 72467 72663 74591 75769 103258 112712 119874 120765
122697 123351 127107 127600 197524 129603 130789 132903 137609
144906 157657 158206 161766 163289 167643 179773 182068 186439
187436 197261 197746 199357 213581 232787 240244 240822 26526417
258582 269252 262762 263687 270660 275175 281218 289603 304386
319628 334195 341669 344178 347244 347295 35 1487 375235 378439
364814 386074 394416 394753 397244

Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien zu je 500000, 2 Gewinne
zu je 200000, 4 Gewinne zu je 100000, 4 zu je 77.300, 6 zu
je 50000, 18 zu je 25000, 98 zu je 10000, 252 zu je 5000, 522
zu je 3000, 1490 zu je 2000, 3000 zu je 1000, 4988 zu je 500
14726 zu je 400, und 100 Schlußprämien zu 3000 Mark.

[ ][  ][ ]

Samstag, 25. Februar 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 56 Seite 7

Aus Heſſen.
* Landwirkſchaftliche Tagung in Waldmichelbach i. 9.
Dk. Waldmichelbach, 24. Februar.
Das Landwirtſchaftsamt Heppenheim hielt in Verbindung
mit dem Landw. Bezirksverein für den Kreis Heppenheim bei
Gaſtwirt Heid einen Vortragskurſus ab. Nach der Eröff=
nung
durch den Ortsvorſitzenden Landwirt Heid, ſprach Ober=
landwirtſchaftsrat
Dr. Schül=Heppenheim über die Bedeutung
landwirtſchaftl. Kurſe für die Landwirte gerade in der heutigen
Zeit. Danach hielt Dr. Schül ein Referat über: Die Landwirt=
ſchaft
und die Steuergutſcheine‟. Der Steuergutſchein iſt eine
40prozentige Rückvergütung für die vom 1. Oktober 1932 bis 30.
September 1933 fällige und tatſächlich bezahlte Umſatz=, Grund=
und Gewerbeſteuer, der auch ausgehändigt wird, wenn Steuer=
rückſtände
aus der Zeit vor 1. Oktober 1932 vorhanden ſind. Die
Ausführungen wurden mit großem Intereſſe aufgenommen und
ſchafften Klarheit über den Steuergutſchein und ſeine Verwen=
dung
Landwirtſchaftsrat Rabenau=Heppenheim ſprach an
Hand von Ergebniſſen vieler Fütterungsverſuche, die von dem
Landwirtſchaftsamt Heppenheim in der letzten Zeit durchgeführt
worden ſind, über die Fütterung in der bäuerlichen Praxis. Die
Verſuche ergaben, daß viele Landwirte zu wenig Grundfutter und
70 Prozent der Landwirte zu wenig Eiweiß gefüttert hatten. Der
Redner verſtand es, in aller Schärfe an Hand dieſer Verſuchs=
ergebniſſe
die Fehler und Nachteile falſcher und überlebter Füt=
terungsmethoden
aufzudecken und wertvolle Anregungen über
zweckmäßige und nutzbringende Fütterung zu geben. In der ſich
anſchließenden Ausſprache wurden noch manche Irrtümer klar=
geſtellt
. Danach ſprach Tierarzt Dr. Schrauth= Waldmichel=
bach
über die anſteckende Blutarmut bei Pferden. Dieſe Krankheit
wurde durch den Krieg und die fremde Beſatzung in Deutſchland
eingeſchleppt und gewinnt von Jahr zu Jahr mehr an Boden. Die
Ausführungen zeigten in aller Deutlichkeit, wie notwendig es im
Intereſſe der Landwirtſchaft iſt, daß jeder Pferdebeſitzer dieſer
Krankheit ſeine erhöhte Aufmerkſamkeit zuwendet und den An=
ordnungen
der zuſtändigen Behörden Folge leiſtet, um der Ver=
breitung
der unhaltbaren Seuche wirkſam entgegenzuarbeiten
Anſchließend ſprach Diplomlandwirt Grünewald=Gießen über
die Bedeutung der Kalkdüngung für die Rentabilität der ſonſtigen
Düngung. Der Kalk iſt nicht nur ein wichtiger Pflanzennährſtoff,
ſondern er iſt auch in hohem Maße an der Bodenverbeſſerung und
der Erſchließung der anderen Nährſtoffe beteiligt. Der landwirt=
ſchaftlich
genutzte Boden in Deutſchland verliert alljährlich durch
die Ernte ungefähr 50 Millionen Zentner Kalk und durch die
Auswaſchung ungefähr 150 Millionen Zentner Kalk. Zum Schluß
wurde ein Film Kalk tut not vorgeführt. Die lehrreichen
Ausführungen ſämtlicher Referenten wurden mit großem Inter=
eſſe
verfolgt und aufgenommen. Mit herzlichen Worten des Dan=
kes
an die Veranſtalter und Referenten ſchloß Landwirt Heid die
intereſſante Tagung.
Eberſtadt, 24, Febr. Grundſtücksver ſteigerung.
Am Donnerstag, den 2. März nachmittags 6 Uhr, werden auf dem
Rathaus hier auf freiwilligen Antrag der Franz Simon
Witwe in Eberſtadt die in der Bekanntmachung der heu=
tigen
Zeitung verzeichneten Grundſtücke öffentlich meiſtbie=
tend
verſteigert. Zur Reichstagswahl. Die
Bürgermeiſterei weiſt wiederholt darauf hin, daß das Bemalen
und Beſchreiben von Häuſern, Mauern. Straßen und Bürgerſtei=
gen
allgemein, insbeſondere aber vor den Wahlen, ferner auch
das unbefugte Plakatieren verboten und ſtrafbar iſt. Die Polizei=
beamten
ſind angewieſen. Perſonen, die gegen dieſes Verbot ver=
ſtoßen
, rückſichtslos zur Anzeige zu bringen.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 24. Febr. Gemeindejagd. Der
Jagdpachtvertrag mit dem bisherigen Pächter, der hieſigen Ge=
meindejagd
wurde aus gewiſſen Gründen vorzeitig gelöſt. Die
Jagd wird daher zur Neuverpachtung frei.
An. Groß=Zimmern, 24. Febr. Nachdem in der letzten Zeit
die Einbrüche hier ſehr überhand nahmen, iſt es der Polizei
nunmehr gelungen, die Täter zu ermitteln. Ihr letzter Ein=
br
.ch in die Werkſtatt, eines Zimmermanns wurde ihnen zum
Verhängnis. Hierbei verlor einer von ihnen einen Holzabfuhr=
ſchein
, der Licht in die dunkle Sache brachte. Eine daraufhin poli=
zeilich
angeſtellte Hausſuchung förderte allerlei Diebsgut zutage,
ſo daß die Täter leicht zu überführen waren. Beide werden ſich
nun wegen mehrfachen Einbruchsdiebſtahls vor Gericht zu ver=
antworten
haben. Schulſpeiſung. Die allgemeine hier
durchgeführte Schulſpeiſung mußte die Gemeinde ſchon voriges
Jahr aus finanziellen Gründen aufgeben. Nunmehr wurden durch
den Kreisarzt und die Lehrerſchaft ungefähr 70 bedürftige Kin=
der
ermittelt, denen täglich ein warmes Milchfrühſtück verabreicht
wird.
r. Babenhauſen. 22. Febr. Die Obſt= und Gemüſe=
abſatzgenoſſenſchaft
für Babenhauſen und Um=
gebung
. Zu Beginn der von Herrn Jakob Spiehl geleiteten
Generalverſammlung gedachte Herr Altbürgermeiſter Krapp=
Sickenhofen der Verdienſte des arbeitsreichen ſeitherigen Rechners.
Herrn Dir. Willand. Dann erſtattete Herr H. Henkel den
Geſchäftsbericht, aus dem nur das Wichtigſte hier mitgeteilt ſei:
Die Genoſſenſchaft hatte auch im vergangenen Jahre einen erfreu=
lichen
Aufſchwung, von Verluſten blieb ſie verſchont. Man befaßte
ſich nur mit dem Abſatz von Spargeln. Für den geſamten Ab=
ſatz
wurde ein Betrag von 57 685 RM. erzielt. Die Güte der Spar=
gel
wurde allgemein anerkannt. Bei der landwirtſchaftlichen Aus=
ſtellung
in Mannheim wurde der Genoſſenſchaft ein zweiter Preis
zuerkannt. Nach einem Bericht des H. Löw über die Bilanz=
prüfung
wurde die Bilanz genehmigt und der Reingewinn der
Betriebsrücklage zugeſchrieben. Zum Rechner wurde einſtimmig
Herr Hans Henkel gewählt. Die ausſcheidenden Vorſtands= und
Aufſichtsratsmitglieder werden wiedergewählt. Unter Hinweis
darauf, daß getreu dem genoſſenſchaftlichen Prinzip es der Ver=
waltung
fernliege hohe Gewinne herauszuwirtſchaften, ſtellt
Herr Krapp eine Droſſelung der Verwaltungsgebühren und der
Packerlöhne in Ausſicht. Mit der Verwertung von Obſt und Ge=
müſe
ſoll ebenfalls begonnen werden, wenn größere Mengen in
entſprechender Güte geliefert werden können.

der hieſigen Ortsſammlung für die Winterhilfe liegt nunmehr
vor. Es iſt im Vergleich zum Vorjahr geringer, aber immerhin
befriedigend. Als erſte Hilfsmaßnahme wurden an 140 Bedürf=
tige
je 1 Zentner Briketts zur Verteilung gebracht. 100 Zentner
davon hatte wieder in dankenswerter Weiſe der Pächter der hieſi=
gen
Gemeindejagd. Herr Direktor Brune aus Mannheim, dem
Ortsausſchuß zur Verfügung geſtellt. Die Verteilung der geſpen=
deten
Lebensmittel und Kleidungsſtücke wird demnächſt erfolgen.
Notgemeinſchaft des Neuhausbeſitzes. Wie in
anderen Orten, fand auch hier eine Verſammlung der Neuhaus=
beſitzer
ſtatt, in welcher Rechtsanwalt Dr. Neuſchäffer=Darmſtadt
über die Ziele der Notgemeinſchaft einen eingehenden, aufklären=
den
Vortrag hielt und die ſchwierige Lage vieler Neuhausbeſitzer
infolge der hohen Zinslaſten und des geſunkenen Einkommens
darlegte. In der Ausſprache wurde die Notwendigkeit der Grün=
dung
einer Ortsgruppe auch in der hieſigen Gemeinde mit ver=
ſchiedenen
Nachbarorten zuſammen anerkannt.
Bh. Weſchnitz i. Odw.. 21. Febr. K. K.=Schützenverein
Familienabend. Das Programm war äußerſt reichhaltig und
die humorvollen Luſtſpiele boten einige frohe Stunden. Die Jah=
resüberſicht
der Schießleiſtungen zeigte beachtliche Erfolge und
ſportliches Können, beſonders bei der Jungſchützenabteilung.
Freiw. Arbeitsdienſt. Um die Gemeindekaſſe von den har=
ten
und untragbaren Wohlfahrtslaſten etwas zu erleichtern, wird
behördlicherſeits die Errichtung eines Freiw. Arbeitsdienſtes hier
geplant, der zugleich auch die Jugend der Nachbarorte erfaſſen
ſoll. Zwecks Schaffung von Arbeitsmöglichkeit wurde bereits
vorige Woche durch das Heſſ. Kulturbauamt Darmſtadt ein grö=
ßeres
Wieſengelände hier beſichtigt und abgemeſſen zur Trocken=
legung
. Gelingt die Durchführung, dann wird vielen Jugendlichen
der hieſigen Gegend Betätigungsmöglichkeit gegeben.
d. Rimbach i. Odw., 22. Febr. Theaterabend der
Freiwilligen Sanitätskolonne vom Roten
Kreuz. Der Erbe von Schnobelvitſch, Robert und Bertrams
neueſte Streiche, in 3 Aufzügen. Luſtſpiel von Hans Engler, kam
zur Aufführung. Der erſte Vorſitzende der Kolonne. Herr Dentiſt
Abrecht, ließ in längeren Ausführungen das Entſtehen und den
Werdegang des Roten Kreuzes folgen, die von dem Publikum mit
großem Intereſſe aufgenommen wurden. Alle Rollen des
Theaterſtückes waren in guter Weiſe verteilt. Sämtliche Spieler
gaben ihr Beſtes, ganz beſonders gefielen die Darſteller von Ro=
bert
und Bertram. Die Dekoration war geſchickt ausgeführt
Hirſchhorn, 24 Februar, Waſſerſtand des Neckars
(Pegel) am 23. d. M.: 1,.48 Meter. am 24. d. M.: 1.52 Meter
jeweils morgens 5.30 Uhr.
Gernsheim, 24. Februar. Waſſerſtand des Rheins
(Pegel) am 23. d. M.: 0,79 Meter, am 24. d. M.: 0,87 Meter,
jeweils morgens 5.30 Uhr.

Aus den Gemeinderatssitzungen

F. Eberſtadt, 24. Febr. Ratsſitzung. Der Bürgermeiſter
teilte dem Rat zwei kreisamtliche Verfügungen vom 31. Januar
1933 mit, nach denen die Genehmigung zu der vom Gemeinderat
beſchloſſenen Herabſetzung des Waſſerpreiſes und
der elektriſchen Zählermiete unter Hinweis auf die
Finanzlage der Gemeinde verſ agt wird. Der Rat glaubt, ſich
damit nicht zufrieden geben zu können und beſchließt, das Kreis=
amt
zu erſuchen, die Verfügungen zurückzunehmen, die Beſchlüſſe
des Rates zu genehmigen und der Gemeinde für den durch die
Preisſenkung eintretenden Einnahme=Ausfall einen Zuſchuß in
entſprechender Höhe aus Reichsmitteln zu gewähren. Bezüglich der
Gewerbeſteuer 1931 beſchloß der Rat, die für einen Erlaß ſolcher
Steuer vom Kreisamt mitgeteilten Grundſätze auch als auf die
Gemeinde= Gewerbeſteuer anwendbar zu erklären. Hiernach
kann Gemeinde=Gewerbeſteuer 1931 auf Antrag inſoweit ermäßigt
werden, als die Minderung der Steuerwerte 20 Proz, überſteigt.
Für die Ausloſung des Ortsbürgerholzes wird eine Kommiſſion,
beſtehend aus den Räten Dächert, Hofmann, Bär und Meidinger
gewählt. In beſonderen Fällen ſoll auf Antrag Stundung des
Ortsbürger=Holzgeldes bis längſtens 1. Juli 1933 gewährt wer=
den
, wenn die Hälfte des in Frage kommenden Betrags bei dem
Empfang des Losholzzettels bezahlt wird. Im übrigen ſoll der
Abfuhrſchein nur dann ausgehändigt werden, wenn feſtgeſtellt iſt,
daß Holzgeldrückſtände aus den Vorjahren nicht mehr beſtehen.
Der Rat beſchloß auf Vorſchlag des Bauausſchuſſes einige neue
Straßenbenennungen.
k. Dieburg, 24 Febr Ratsſitzung. Anſtatt der Wähler=
liſten
wurde eine Kartothek angelegt, die 164 Mark koſtete, welche
Summe auf Antrag des Kreisamtes dem Mobiliar= Erneuerungs=
fonds
entnommen wurde. Die Gewerbeſteuer für 1932 wurde um
20 Prozent ermäßigt. Die Verbreiterung der Straße nach Groß=
Zimmern macht den Ankauf von Gelände nötig, das die Gemeinde
ſtellen muß. Hierzu kommen noch die Koſten für die Herſtellung
der Parallelwege ſowie die Uebergänge und die Herrichtung der
alten Straßenteile zur landwirtſchaftlichen Benutzung. Der Ge=
meinderat
beſchließt, pro Klafter 1,50 Mk. zu zahlen und mit den
Eigentümern deswegen in Verhandlung zu treten. Eine Aende=

rung der Gebühren für die Feldgeſchworenen wurde entgegen dem
Antrag der Verwaltung dahingehend beſchloſſen, daß den Feld=
geſchworenen
, für, ihre Tätigkeit der Tarif für Gemeinde= und
Staatsarbeiter nach dem Antrag des Rates Fuchs zugebilligt
wurde. Der Cäcilienverein erſucht um Nachlaß der Vergnügungs=
ſteuer
für ſeine Veranſtaltung zugunſten armer Erſtkommunikan=
ten
, was einſtimmig angenommen wurde. Verſchiedene Vereine
erſuchten um Ermäßigung der Steuer für karnevaliſtiſche Veran=
ſtaltungen
; es wurde zugeſtimmt vorbehaltlich der miniſteriellen
Genehmigung, da dieſe Steuer in der Ortsſatzung verankert iſt.
Sinngemäße Anwendung ſoll dieſer Beſchluß auch auf die Saal=
beſitzer
finden. Der Verkauf von Nutzholz wurde zu den vorge=
ſchlagenen
Preiſen genehmigt und die Abfuhr nach Zahlung der
Sicherheitsleiſtung geſtattet. Ein bei der Forſtbehörde geſtellter
Antrag auf Fällung von weiterem Nutzholz in der Abteilung
Meſſinger See wurde abgelehnt, da in dieſer Abteilung nur 30
Prozent Nutzholz zu ſchlagen ſei. Der Vorſitzende teilte noch mit,
daß bei den Brennholzverſteigerungen anſehnliche Preiſe erzielt
worden ſeien.
Ed. Winterkaſten, 23. Febr. Gemeinderatsbericht.
Der Gemeinderat beſtimmte als Träger des freiwilligen Arbeits=
dienſtes
, den Verein zur Förderung des freiwilligen Arbeitsdien=
ſtes
in Heſſen e V. in Darmſtadt und ſchloß ſich demſelben an.
Der Bürgermeiſter, ſoll weitere Schritte in dieſer Angelegen=
heit
tun.
A. Gr.=Rohrheim, 24. Febr. Gemeinderatsbeſchlüſſe.
Es wurde beſchloſſen, anläßlich des Zuchtviehmarktes 4000 Loſe zu
je 50 Pfg. zum Verkauf zu bringen. Der Zuchtviehmarkt wird wie=
der
mit dem alljährlich ſtattfindenden Maimarkt zuſammengelegt.
Ferner wurden die Mitglieder der Kommiſſion zur Schweinezucht=
zwiſchenzählung
beſtimmt, die am 3. März ſtattfinden ſoll Da er=
hebliche
Rückſtände an Gemeindeſteuern zu verzeichnen ſind, ſollen
allen ſäumigen Steuerzahlern ab 31. Dezember 1933 die Orts=
bürgernutzungen
geſperrt werden, wenn bis dahin nicht alle Zah=
lungen
geleiſtet ſind. Ferner ſoll vom Finanzamt Heppenheim
ein Sprechtag in Steuerfragen ſtattfinden.

A. Schlierbach, 24. Febr. Goldene Hochzeit. Das lang=
jährige
Mitglied der Kirchengemeindevertretung unſeres Kirch=
ſpiels
Herr Landwixt Georg Bitſch von Scheuerberg feierte das
Feſt der Goldenen Hochzeit mit ſeiner Ehefrau Eliſabeth geb. Bu=
mann
. Der hieſige Ortsgeiſtliche Herr Pfarrer Hartmann, über=
brachte
den Jubilaren ein Gedenkblatt des Evang. Landeskirchen=
amtes
, ein Handſchreiben des Prälaten D. Dr. Diehl und ein
Gedenkbuch des Evang. Dekanats Erbach.
Dp. Zwingenberg, 21. Febr. Ortsgewerbeverein
Zwingenberg=Hähnlein Hauptverſammlung. Der
Jahresbericht zeigte, daß im verfloſſenen Jahr viel Gutes für das
heimiſche Gewerbe getan wurde. Bei der Rechnungsablage und
Kaſſenbericht ergaben ſich keine Anſtände. Die Mitgliedsbeiträge
für 1933 werden etwas ermäßigt. Den Herren Maurermeiſter
Daniel Arnold und Philipp Maul von hier wurde der Ehren=
meiſterbrief
der Handwerkskammer erteilt; ebenſo zwei Meiſtern
aus Hähnlein. Ein Vortrag über das Arbeitsbeſchaffungspro=
gramm
durch den Vorſitzenden der Handwerkskammer Darmſtadt
brachte wertvolle Aufſchlüſſe und Anregungen.
Au. Dornheim, 24. Febr. Einbrecher erwiſcht. In
der Nacht ertappte der hieſige Feldhüter zwei hieſige Einwohner,
die in den Keller der Brauerei Lerch, die außerhalb des Dorfes
nach Wolfskehlen zu liegt, eingedrungen waren und zwei Säcke
Kartoffeln erbeuteten. Die beiden Diebe mußten die Ware wieder
zurückbringen und gelangten zur Anzeige.
Aa. Gräfenhauſen. 24. Febr. Der älteſte Ortsein=
wohner
Landwirt Balthaſar Hamm 1., konnte ſeinen 91. Ge=
burtstag
begehen. Hamm gehörte lange Jahre dem Gemeinde=
und Kirchenvorſtand an. Der Gemeinderat lehnte die Her=
abſetzung
der Gemeindejagdpacht ab. Bedürftige Einwohner ſol=
len
je einen Meter Brennholz aus dem Gemeindewald erhalten.
Au. Geinsheim (Ried), 24. Febr. Verluſte durch an=
ſteckende
Blutarmut der Pferde. Die anſteckende Blut=
armut
die ſeit Jahresfriſt nun ſchon unter den hieſigen Pferde=
beſtänden
graſſiert, hat bereits unerſetzlichen Schaden angerichtet.
Zahlreiche Pferde mußten bereits erſchoſſen werden. In dieſer
Woche gingen wiederum mehrere Tiere ein. Nicht nur der Ver=
luſt
der Tiere, ſondern vor allem die Erſchwerung der landwirt=
ſchaftlichen
Arbeit ſchädigt die Bauern. Obwohl ſich der Staat
bereit erklärte, einen Teil des Wertes der eingegangenen Tiere zu
erſetzen, ſind zahlreiche Landwirte durch die gefährliche Seuche
dem Ruin nahe gebracht worden. Zur endgültigen Feſtſtellung
des Schadens wurden nunmehr Daniel Dörr 4. und Chriſtian
Schulz als Schätzer für die Gemeinde Geinsheim gemäß Art. 9
des heſſiſchen Geſetzes zur Ausführung des Reichsviehſeuchen=
geſetzes
ernannt und verpflichtet.
In. Harpertshauſen, 21. Febr. Unter großem Trauergefolge
wurde die drittälteſte Frau unſerer Gemeinde, Frau Chriſtine
Däſch. zu Grabe getragen. Die Verſtorbene war 82 Jahre alt
und erfreute ſich allgemeiner Beliebtheit in unſerem Dorfe. Bei
der Generalverſammlung des hieſigen Geſangvereins wurde der
Geſamtvorſtand einſtimmig wiedergewählt.
P. Rüſſelsheim, 23. Febr. Aus dem Lehrerzimmer der Park=
ſchule
wurde nachts durch Einbruch ein Radioapparat im Werte
von 500 Mark, aus dem Rektorzimmer eine Schreibmaſchine ge=
ſtohlen
. Die Einbrecher entkamen in einem mitgebrachten Auto.
Ermittelt wurden hier mehrere vorbeſtrafte Burſchen wegen Dieb=
ſtahls
größerer Mengen Kartoffeln aus einer Feldmiete.
Oberheſſen.
Gießen, 24. Febr. Gießen ſchließt ſich der Ruhr=
gasverſorgung
durch die Hekoga an. In nichtöffent=
licher
Sitzung beſchäftigte ſich der Gießener Stadtrat geſtern mit

einer Vorlage der Stadtverwaltung über die Gasfernverſorgung.
Nach einer Mitteilung der Stadtverwaltung hat der Stadtrat
nach eingehender Beratung einem Vorvertrag mit der Heſſiſchen
kommunalen Gasfernverſorgung (Hekoga) wegen Gaslieferung
aus der geplanten Gasfernleitung von Siegen über Gießen, Bad=
Nauheim uſw. zugeſtimmt.

Aus Mainz und Rheinheſſen.
Be. Mainz, 24. Febr. V. D. A.= Wohltätigkeitsver=
anſtaltung
für Neunkirchen. Durch das furchtbare Ex=
ploſionsunglück
in Neunkirchen iſt unſagbares Leid über die ohne=
hin
ſchon ſchwer geprüfte Bevölkerung des Saargebiets gekommen.
Hier nach beſten Kräften zu helfen, hatte der Mainzer V. D.A. mit
Unterſtützung der Direktion des Ufapalaſtes in einer Wohltätig=
keitsveranſtaltung
unternommen. Die ungemein würdige Feier,
deren künſtleriſches Niveau über alle Kritik erhaben war, hatte
trotz des ungünſtigen Zeitpunktes eine zahlreiche Beſucherſchar an=
gezogen
, die zur Linderung der Not der Hinterbliebenen ihr
Scherflein betragen wollten. Für die gute Sache hatten ſich an=
erkennenswerterweiſe
Mitglieder des Stadttheaters, das Kam=
mermuſikquartett
, das Orcheſter erwerbsloſer Muſiker unter der
Leitung des Herrn Flächſenhaar, ſowie der Organiſt der Altmün=
ſterkirche
, Hermann Hüther, zur Verfügung geſtellt. Hildegard
Weigel und Edmund Eichinger, beide vom Mainzer Stadttheater,
kamen mit dem Ernſt der Stunde angepaßten, meiſterhaft vorge=
tragenen
Geſängen zu Gehör. Herbert Sebald rezitierte ſehr ein=
drucksvoll
gut gewählte, beſinnliche Dichtungen von Goethe und
J P. Hebel. Herr Stud. phil. Ollmann ſprach über das Thema
Saarland unter Völkerbund, und gab darin ein plaſtiſches Bild
von den Schikanen, die eine landfremde Regierung der treudeut=
ſchen
Saar=Bevölkerung auferlegt. Anſchließend ſangen die ſaar=
ländiſchen
Studierenden des Mainzer Pädagogiſchen Inſtituts das
ſchöne Saarlied. Die Ufa zeigte Bilder von den entſetzlichen Ver=
heerungen
der Exploſionskataſtrophe und von den Beiſetzungs=
feierlichkeiten
der Opfer. Man muß der rührigen akademiſchen
Ortsgruppe des V. D.A. unter Leitung von Herrn Profeſſor Dr.
Behn Dank ſagen für die aus dem Geiſte echter Volksgemeinſchaft
erſtandene Wohltätigkeitsveranſtaltung, die eine nicht unerheb=
liche
Summe für die bedauernswerten Opfer der Neunkircher Ka=
taſtrophe
gebracht haben dürfte. Wenn es gilt, Not zu lindern iſt
der V.D.A. immer an erſter Stelle zu finden.
Wochenſpielplan des Stadttheaters Mainz
für die Zeit vom 25. Februar bis 5. März 1933.

Samstag, 25. Febr., Anfang 19.33 Uhr Ende etwa 22.33 Uhr:
Auf Allerhöchſten Befehl Sr. Närriſchen Hoheit des Prinzen
Karneval XCV, in Anweſenheit des Näriſchen Miniſteriums
und unter Mitwirkung geſchätzter Narrhalleſen. (zum Beſten
der Mainzer Winterhilfe): Hurra, mir erwe!
Sonntag, 26. Febr., Anfang 15 Uhr: Im weißen Rößl.
Anfang 19.30 Uhr: Im weißen Rößl.
Montag, 27. Febr., Anfang 19.30 Uhr: Im weißen Rößl
Dienstag, 28. Febr., Anfang 19.33 Uhr: Hurra, mir erwe!
Mittwoch, den 1. März, Anfang 19.30 Uhr: Die vier Gro=
biane‟
.

Donnerstag, den 2. März, Anfang 19.30 Uhr: Margarete‟
(Fauſt).
Freitag, den 3. März, Anfang 20 Uhr: Marmor.
Samstag, 4. März, Anfang 19.30 Uhr: Hurra, mir erwe!
Sonntag, den 5. März, Anfang 15 Uhr: Martha oder Der
Markt zu Richmond
Anfang 20 Uhr: Der Kaiſer von Amerika.

AA
N6
77

TArleMmghtt

OBERST.

Wir haben nicht nurden
Namen OBERST in die
3½ Pfg Preislage über=
nommen
, sondern diese
Zigarette auch mit einer
Mischung ausgestaftet,wie
sie früher nur für teure
Marken üblich war. Damit
führten wir den Gyp der
zugleich milden und aro-
matischen
Geschmacks-
richtung
ins Geiehder.
3½3 Pfg-Zigarette ein. Mit
ungewöhnlichem Erfolg,
wie sich jetzt zeigt!
(eute werden nicht we
niger als 3 mal soviel
OBERST geraucht-wie
noch vor einem Jahr!
die 3½ Pf8-Zigarette

bei dernach teurerMarken Art
sichehiede mit ARoMApaart.

A S.TO RT A G-M-B:H MUVCHEN
WA L.. D O R F

[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 56

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 25. Februar 1933

Nachrichten des Skandesamks Darmſtadk.
Geſtorbene. Am 17. Februar: Hegemer, Johannes Peter
Friedrich, Gärtner, 51 J., Arheilgerſtraße 67. Am 18. Februar:
König, Margarete Eliſabeth, geb. Wendel, 82 J., Witwe des
Bergmanns, Gutenbergſtraße 1. Büchler, Emilie, ohne Beruf,
ledig, Lagerhausſtraße 26. Schollenberger, Erna, Schülerin,
6 J., Pfungſtadt, hier, Stadtkrankenhaus. Am 17. Februar: Mül=
ler
, Anna Margarethe, geb. Lutter, 84 J., Witwe des Schuh=
machers
, Lindenhofſtraße 5. Am 19. Februar: Mendelsſohn,
Arnold, Kirchenmuſikmeiſter, Profeſſor Dr., 77 J., Goetheſtraße 4.
Am 18. Februar: Hanſchuh, Eliſe, geb. Palmy, 43 J., Ehefrau
des Taglöhners, Roßdorf, Kreis Darmſtadt, hier Eliſabethenſtift.
Moldenhauer, Wilhelm Emil Adolf, außerordentlicher Pro=
feſſor
an der Techniſchen Hochſchule, hier, Grüner Weg 21. Zwan=
zig
, Auguſt Karl, Zollaſſiſtent i. R., 75 J., Beſſunger Straße 81.
Am 19. Februar: Müller, Johann Alois, Eiſenbahnoberſekretär
i. R., 68 J., Heidelbergerſtraße 130. Am 20. Februar: Wieß=
mann
. Georg Heinrich, Hilfsarbeiter, 31 J. Große Bachgaſſe 21.
Am 19. Februar: Fritſch, Eliſabeth. geb. Meiſer, 68 J. Ehefrau
des Fährmanns, Schwanenſtraße 13. Am 18. Februar: Jacobi,
Johann Conrad, 80 J., Garderobeinſpektor i. R., Pallaswieſen=
ſtraße
4. Am 19. Februar: Wettlaufer, Karl Otto, Landwirt,
51 J., Crumſtadt, hier, Stadtkrankenhaus. Am 20. Februar,
Pfirſching, Katharina, geb. Uebel, 38 J.. Ehefrau des Mau=
rers
, Eberſtadt, Kreis Darmſtadt, hier Stadtkrankenhaus. Am
19. Februar: Wettmann, Maria Magdalena, geb. Drott, 57
J., Ehefrau des Rottenarbeiters, Goddelau, hier. Stadtkranken=
haus
. Becker, Eliſabeth, geb. Gölzenbruſter, 86 I. hier, Stadt=
krankenhaus
. Am 20. Februar: Heß, Gertrud, 3 Mon. alt, Phi=
lipp
=Röth=Weg 34. Freiherr Roeder von Diersburg Egenolf
Karl Chriſtoph Ernſt, Auguſt, Major a. D. Dieburgerſtaße 235.
Volz, Georg, I., Landwirt, 59 J., Groß=Bieberau, hier, Stadt=
krankenhaus
. Am 21. Februar: Eckel, Marie Anna Chriſtine, geb.
Schäfer, 81 J., Witwe des Friedhofsarbeiters, Kranichſteinerſtr. 6.
Zumpf, Genofeva, geb. Blank, 76 J.. Witwe des Schneider=
meiſters
, Uhlandſtraße 8. Am 22. Februar; Kröhle, Karl,
Lehrer, 58 J., Kiesſtraße 101. Reineck, Marie Inſtitutsvor=
ſteherin
i. R., 77 J., Gervinusſtraße 68. Ehrhardt, Ernſt Paul
Hermann, Sattler, 57 J., Crumſtadt, hier, Stadtkrankenhaus. Am
23. Februar: Draiß, Eva, geb. Dörle, 68 J., Witwe des Reichs=
bahnoberſekretärs
i. R., Schwanenſtraße 69. Am 14 Februar:
Vetter, Ottilie, 26 J., ledig, ohne Beruf, Nieder= Ramſtädter=
ſtraße
3. Am 22. Februar: Riedel, Max, Koch, 39 J., Tannen=
ſtraße
1½. Am 23. Februar: Beſt, Karoline, geb. Gerſtenſchläger,
48 J., Ehefrau des Kaſſenboten, Hügelſtraße 39. Nippel, Ar=
thur
, Kaufmann, 63 J., Im tiefen See 40. Döll, Kaſpar Martin,
55 J., Gaſtwirt, Bleichſtraße 41.

Kirchliche Nachrichken.
Evangeliſche Gemeinden.

1. Sottesdienſte.
Samstag (25. Februgr).
Stadtkirche. Abends 8,36 Uhr: Abendandacht.
Sonntag Eſtomiht (26. Gebruar).
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Bogel. Borm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarrer Heß. Nachm. 5 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer F. Müller.
(Thema: Mutige Männer.) Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 bis 4 Uhr zu ſtiller
Andacht geöffnet. Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Vorm. 8,30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer Heß. Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarrer Dr. Bergér. Vorm. 11,15 Uhr: Lindergottesdienſt. Pfarrer
F. Müller.
Schloßkirche. Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte: Borm. 9,30 Uhr:
Beichte und Anmeldung in der Sakriſtei. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier
des heiligen Abendmahls. Pfarrer Lautenſchläger.
Martinskirche, Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Köhler. Vorm. 11 Uhr:
Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Weſt. Pfarrer Dr. Bergér. Abends 6 Uhr:
Abendgottesdienſt. Pfarrer Heß.
Fohauneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Soethe. Borm. 11,15
Uhr: Kindergottesdienſt. Die Johanneskirche iſt wochentags von 7,30 bis 5 Uhr zu ſtiller
Andacht geöffnet.
Baul=Berhardt=Hans (Gemeidehans der Waldkolonie). Vorm. 10 Uhr: Haupt=
gottesdienſt
. Pfarraſſiſtent Junker. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Junker.

Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Irle. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt für beide Bezirke. Pfarrer Irle.
Pauluskirche. (Kollekte für die Oſtaſienmuſſion.) Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Miſſionsinſpektor Roſenkranz. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Miſſionsinſpektor
Roſenkranz. Abends 8 Uhr: Gemeindeabend: Vortrag von Miſſionsinſpektor Roſen=
kranz
: Was geht uns Japan an?"
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Dr. Grünewald. Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt.
Mittwoch (1. März).
Stadtkapelle. Abends 6 Uhr: 1. Paſſionsandacht. Pfarrer Vogel.
Martinskirche. Abends 8 Uhr: 1. Paſſionsandacht. Pfarrer Beringer.
Johanneskirche. Abends 8 Uhr: 1. Paſſionsandacht. Pfarrer Marx.
Beſſunger Kirche (Betrusgemeinde). Abends 8 Uhr: 1. Paſſionsandacht. Pfarrer
Irle.
Panluskirche. Abends 8 Uhr: 1. Paſſionsandacht. Pfarrer A. Müller.
Donnerstag (2. März).
Schloßkirche. Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte: Abends 8 Uhr:
1. Paſſionsandacht. Pfarrer Lautenſchläger.
Stiftskirche. Abends 8 Uhr: 1. Paſſionsandacht.
Amtshandlungen an Answärtigen: Pfarrer Marx, Liebigſtr. 20.
2. Veranſtaltungen.
Stadtgemeinde: Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Sonntag, 26. Febr., abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. Montag, 27. Febr., abends 8 Uhr: Jugend=
bund
der Markusgemeinde. Dienstag, 28. Febr., abends 8 Uhr: Kirchengeſangverein
der Stadtkirche. Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. Mädchenvereinigung der
Reformationsgemeinde. Mittwoch, 1. März, abends 8 Uhr: Kirchengeſangverein der
Stadtkapelle und Schloßkirche. Jugendbund der Lukasgemeinde. Mädchenver=
einigung
der Reformationsgemeinde. Donnerstag, 2. März, abends 8 Uhr: Eltern=
abend
für die Konfirmanden der Markusgemeinde, veranſtaltet vom Jugendbund.
Freitag, 3. März, abends 8 Uhr: Mütterabend der Stadtgemeinde. Jugendbund der
Kaplaneigemeinde.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 28. Febr., abends 8 Uhr: Mädchen=
vereinigung
der Schloßgemeinde. Mittwoch, 1., und Samstag, 4. März, nachm. 2 bis
4 Uhr: Handarbeitsſchule der Stadtgemeinde. Donnerstag, 2. März, abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. Samstag, 4. März, abends 8 Uhr: Jugend=
vereinigung
der Stadtgemeinde. Poſaunenchor.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Liebfrauenſtr. 6). Dienstag, 28. Febr.,
abends 8 Uhr: Jugendvereinigung. Mittwoch, 1. März, nachm. 2 Uhr: Handarbeits=
und Strickſchule. Donnerstag, 2. März, abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung (Weſt).
Freitag, 3. März, abends 8 Uhr: Mütterabend (Weſt). Jugendvereinigung, ältere
Abtla. Samstag, 4. März, nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und Strickſchule.
Martinsſtift (Müllerſtr. 28). Dienstag, 28. Febr., abends 8 Uhr: Kirchenchor.
Donnerstag, 2. März, abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung (Oſt). Freitag, 3. März,
abends 8 Uhr: Mütterabend (Oſt).
Saal der Kleinkinderſchule (Mauerſtr. 5). Donnerstag, 2. März, abends 8 Uhr:
Poſaunenchor.
Johannesgemeinde: Gemeindehaus (Kahlertſtr. 26)., Montag, 27. Febr. nachm.
4 Uhr: Helferſitzung des Nord= und Südbezirks. Abends 8 Uhr: Kirchenchor und
Mütterabend. Mittwoch, 1. März, nachm. 2 Uhr: Strickſchule; nachm. 2,30 Uhr:
Nähnachmittag. Donnerstag, 2. März, abends 8 Uhr: Liederabend von Frau Kuhn=
Liebel zum Beſten unſerer Gemeindenothilfe. Eintritt 50 Pf.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Montag, 27. Febr., abends
8,15 Uhr: Kirchenchor. Donnerstag, 2. März, abends 8 Uhr: Mütterabend.
Petrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Sonntag, 26. Febr., abends
7,30 Uhr: Gemeindeabend mit Vortrag von Dr. Wendland über Wege zur Überwin=
dung
der religiöſen und ſozialen Nöte von heute. Montag, 27. Febr., abends 7 Uhr:
Jugendorcheſter. Abends 8,15 Uhr: Jugendvereinigung (Alterenkreis). Abends 8,15
Uhr: Mädchenvereinigung (Spielabend). Dienstag, 28. Febr., abends 8,15 Uhr:
Poſaunenchor. Abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. Mittwoch, 1. März, nachm. 3 Uhr:
Sitzung der Frauenhilfe. Nachm. 3,30 Uhr: Mädchenjungſchar. Donnerstag, 2. März,
abends 8 Uhr: Mütterabend. Abend 8,15 Uhr: Poſaunenchor. Abends 8,15 Uhr: Mädchen=
vereinigung
(Kleiner Kreis). Freitag, 3. März, abends 8 Uhr: Mädchenchor. Abends
8,15 Uhr: Kirchenchor. Samstag, 4. März, abends 7,30 Uhr: Singekreis.
Saal der neuen Trainkaſerne (Eſchollbrücker Str. 44). Donnerstag, 2. März,
abends 8,15 Uhr: Chriſtliche Pfadfinderſchaft.
Panlusgemeinde: Gemeindeſaal unter der Kirche. Montag, 27. Febr., nachm.
5 Uhr: Winterhilfeſitzung. Abends 8 Uhr: Jugendbund. Dienstag, 28. Febr., abends
8,30 Uhr: Jugendvereinigung: Klampfen. Abends 8 Uhr: Kirchenchor. Donnerstag,
2. März, abends 8 Uhr: Mütterabend. Samstag, 4. März, nachm. 4,30 Uhr; Jungſchar.
Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung: Körperſchule.
Eliſabethenſtift (Erbacher Str. 25). Ev. Sonntagsverein, Sonntag, 26. Febr.,
nachm. 47 Uhr: Vereinsſtunden.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. Borm. 11 Uhr:
Kindergottesdienſt. Nachm. 3,30 Uhr: Bibelſtunde. Herr Pfr. Köhler. Montag, nachm.
4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. Abends 8,30 Uhr: Männerabend. Dienstag, nachm.
4 Uhr: Frauenbibelſtunde. Abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=Familienabend. Anſprache:
Herr Pfarrer Stotz. Mittwoch, abends 8,30 Uhr: Gemiſchter Chor. Donnerstag,
abends 8,30 Uhr: Lichtbildervortrag: Rußlands Kampf gegen Gott. Freitag, abends
8 Uhr: Bibelſtunde in der Beſſunger Mädchenſchule. Samstag, abends 6 Uhr: Eiſen=
bahner
=Vereinigung. Abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, nachm. 2,30 Uhr: Jugendbundſtunde
für junge Männer. Nachm. 4,45 Uhr: Jugendbundſtunde für junge Mädchen. Abends
8 Uhr: Tiſchtennis für junge Männer. Abds. 8,30 Uhr: Gebetsſtunde und Spielkreis für
junge Mädchen. Dienstag, abends 8,30 Uhr: Beteiligung an dem Blaukreuz= Familien=
abend
. Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Kinderbund und E. C.=Jungſchar für Mädchen.
Abends fällt der Freundeskreis für junge Männer aus. Donnerstag, abends 8 Uhr:
Gebetsſtunde für junge Männer. Samstag, nachm. 3 Uhr: Kinderbund und E. C.=
Jungſchar für Knaben.

Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtr. 24,
Jeden Donnerstag, abends 8,15 bis 10 Uhr: Zuſammenkunft im Freundinnenheim,
Sandſtr. 24. Jeden zweiten und vierten Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden.
Sonntag, 26. Febr.: Lichtenberg.
Bund deutſcher Bibelkreiſe, Jungenſchaft Darmſtadt. (Eliſabethenſtr. 17, I.)
Samstag, 25. Febr., nachm. 4 Uhr: B.=K. im Heim. Sonntag, 26. Febr.: Fahrt nach
Waſchenbach. (Treffen vorm. 8,30 Uhr Tierbrunnen.) Freitag, 3. März, abends 8,15
Uhr: Bibelbeſprechung mit Pfr. Köhler. Samstag, 4. März, nachm. 4 Uhr: B.=K.
im Heim.
3. Gemeindeämter.
Ev. Wohlfahrtsdienſt. Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Vorderhaus, 1 Treppe. Sprech=
ſtunden
vorm. v. 1012 Uhr und nachm. (außer Samstags) von 5 bis 6 Uhr. Fernſprecher
Nr. 4584.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Str. 21. Fernſprecher
Nr. 2883
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17; Martinsſtift, Müllerſtr. 28;
Gemeindehaus, Liebfrauenſtr. 6; Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26; Gemeindehaus, Eich=
wvieſenſtr
. 8; neben der Pauluskirche, Ohlyſtr.
Gemeindeamt für Kirchenſteuerangelegenheiten: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17,
Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm. von 8 bis 12 Uhr und nachm. von 3 bis
5,30 Uhr, außer Dienstag= und Freitagnachmittag. Fernſpr. 2379.
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Hinterhaus, Zimmer 4.
Zahltage: Montag, Mittwoch und Donnerstag vorm. von 9 bis 12 Uhr.
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiftsſtr. 51): Rechtsauskunftsſtelle.
Sprechſtunden vorm. von 101 Uhr. Fernſprecher 2288.
Privatpflegeſtation des Heſſiſchen Diakonievereins, Freiligrathſtr. 8, Fernſprecher
Nr. 245.

Die Chriſtengemeinſchaft, Heidelbergerſtr. 14 (nächſt Heinrichſtr.), Sonntag, 26. Febr.
vorm. 10 Uhr: Menſchenweihehandlung mit Predigt. Mittwoch, 1. März, vorm. 7,45
Uhr: Menſchenweihehandlung. Donnerstag, 2. März, vorm. 10,30 Uhr: Menſchen=
weihehandlung
. Freitag, 3. März, abends 20,30 Uhr: Predigtgottesdienſt. Pfarrer
Wetzel, Wiesbaden.
Auswärtige Gemeinden.
Evg. Gemeinde zu Eberſtadt. Sonntag vorm. 9,45 Uhr: Hauptgottesdienſt. An=
ſchließend
Kindergottesdienſt. Montag: EFG., Gemeinſamer Abend. Dienstag:
Frauenabend. Mittwoch: Kirchenchor. Donnerstag: Singekreis.
Prov. Pflegeanſtalt. Nachm. 1,30 Uhr: Gottesdienſt. Lieder: 5, 244, 295.
Evg. Gemeinde zu Traiſa. Sonntag vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr:
Kindergottesdienſt der Gr. Vorm. 13 Uhr: Kindergottesdienſt der Kleinen. Die Zu=
ſammenkünfte
der E. J. G. wie in der letzten Woche.
Evg. Gemeinde zu Nied.=Ramſtadt. Sonntag vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Dienstag: Jugendvereinigung. Mittwoch: Kirchenchor. Donnerstag: Frauenver=
ein
. Abends 8 Uhr in der Epileptiſchen Anſtalt: Vortrag von Pfarrer Köhler Darmſtadt
Das wahre Opfer. Freitag: Jungmädchenverein.
Evg. Gemeinde zu Roßdorf. Sonntag vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Vorm.
11 Uhr: Chriſtenlehre. Montag, nachm. 5 Uhr: Jungſchar Mädchen ält. Gruppe.
Dienstag, nachm. 6 Uhr: Miſſionslichtbildervortrag für Kinder in der Kirche. Abends
8 Uhr: Miſſionsvortrag mit Lichtbildern: China an der Schwelle der neuen Zeit in
der Kirche. Miſſionsinſpektor Roſenkranz aus Oſtaſien. Mittwoch, nachm. 3 Uhr:
Jungſchar Mädchen jüng. Gruppe. Abends 8,30 Uhr: Jugendbund Wartburg.
Donnerstag: Poſaunenchor. Freitag: Mädchenverein.
Evg. Gemeinde zu Ober=Ramſtadt. Sonntag vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Borm.
11 Uhr: Kindergottesdienſt. Montag: 6 Uhr: Bubenjungſchar. 8,30 Uhr: Jugend=
verein
. Dienstag, 67 Uhr: Bücherausgabe. 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Mittwoch
6 Uhr: Bubenjungſchar. 8,30 Uhr: Kirchenchor. Donnerstag, 5 Uhr: Mädchenjung=
ſchar
. 8,30 Uhr: Poſaunenchor. Samstag: Jugendverein.
Evg. Gemeinde zu Dieburg. Sonntag vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt, Borm. 11 Uhr;
Kindergottesdienſt.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Gemeinde gläubig getaufter Ehriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17. Sonntag, vorm.
10 Uhr: Gottesdienſt. Um 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachmittags um 4,30 Uhr: Predigt.
Von Montag, den 27. Febr. bis Freitag, 3. März jeden Abend 8,15 Uhr: Evangeliſa=
tionsverſammlung
. Hierzu iſt jedermann herzlich eingeladen.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtr. 9. Sonntag, vorm. 10 Uhr: Predigtgottes=
dienſt
. Prediger Veihelmann. Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Prebigt.
Prediger Veihelmann. Dienstag, abends 8 Uhr: Jugendabend. Mittwoch, nachm.
4 Uhr: Katech. Unterricht. Abends 8 Uhr: Streichchor. Donnerstag, abends 8 Uhr:
Vortrag: Die heutige Jugend und das Evangelium. Prediger Killinger, Frankfurt.
Methodiſten=Gemeinde (Evangeliſche Freikirche), Bendelſtadtſtr. 38. Sonntag,
vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Lichtbildervortrag: Thema: Auf Jeſu
Spuren durchs heilige Land. Montag, abends 8 Uhr: Jugendbund. Mittwoch,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann iſt herzlich eingeladen!
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt, Mollerſtr. 40. Sonntag, vorm. 9,30 Uhr:
Andacht. Vorm. 11,15 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 3,30 Uhr: Jugendbundſtunde.
Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. Dienstag, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde.
Chriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Christian Science Society) in Darmſtavt,
Anla der Landesbauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden Sonntag, vorm. 10 Uhr
und jeden Mittwoch, abends 8,15 Uhr: Thema am 26. Februar. Chriſtus Feſus; Goldener
Text: Hebräer 1:1,2.
Advent=Gemeinde, Waldſtr. 18. Samstag, den 25. Februar. 9.30 Uhr: Gottes=
dienſt
. 15 Uhr: Jugendſtunde, Sonntag, den 26. Februar, 20 Uhr, öffentl. Vortrag:
Feſus als Prophet. Mittwoch, 1. März, 15 Uhr: Religions= u. Erſatzunterricht,
Freitag, 3. März, 20 Uhr: Gebetſtunde.

KOSMOS BAUSPARKASSE A. G.
STUTTGART IPFIZERSTRASSE 57
Baudarlehen / Hyp.-Ablösung.
Güastige Tarlfe z Bedingungen
Vom Reichsastslchtsamt geprüfte
und don 12. Noronber 192 angelassen. 2

Vertretung:
Darmstadt,

R. F. Grakz
Goorgenstrage 9.

gegen kl. Monatsraten
Hanbſanger zu verkaufen. Unbe=
dingt
unverbindliche Vorführung. Offer=
ten
unter G. 86 an die Geſchäftsſtelle.

HIBmaseniheb
Heinse
Monatsraten 6.65
Hercedes-Vertretung
Heinrich Lanlz, Darmstadt
Ecke Rhein- und Grafenstr. (183a

Einträge in das Handelsregiſter. Ab=
teilung
A: Am 15. Februar 1933 hin=
ſichtlich
der Firma: Wilhelm Stumpf,
Darmſtadt: Die Firma iſt erloſchen.
Am 17. Februar 1933 hinſichtlich der
Firmen: 1. Fried. Dörner Nchf. Otto
Franze, Darmſtadt, und 2. Max Lüde=
mann
. Pfungſtadt: Die Firma wirt
KRfe
von Amtswegen gelöſcht.
Darmſtadt, den 21. Februar 1933
Amtsgericht Darmſtadt.

Brenngelzeerkeigereng
Nr. 13.
Donnerstag, den 2. März 1933, vor=
mittags
9½ Uhr, werden in der Keller=
ſchen
Gaſtwirtſchaft zu Wembach aus
Dornbach 4. Seckenhain 3b. Steinkopf
6a. Neuer Schlag 21a und 23 der För=
ſterei
Koloniewald verſteigert:
Scheiter, rm: 188 Buche, 42 Eiche,
58 Kiefer. Knüppel, rm: 74 Buche,
20 Eiche, 5 Birke 20 Kiefer. Stamm=
reiſig
. 100 W.: 13.5 Buche 61,6 Eiche,
3,4 Eſche, 8,9 Birke. Aſtreiſig. 100 W.:
17,6 Buche, 1.0 Birke, 3,3 Kiefer.
Die Stammwellen Nr. 1809 bis 1992
lagern in Neuer Schlag 21a und 23.
Unterſtrichene Nummern kommen nicht
zum Ausgebot. Nähere Auskunft
durch unterzeichnetes Amt und Herrn
Förſter Schneider zu Rohrbach. (2827
Ober=Ramſtadt, den 23. Februar 1933.
Heſſ. Forſtamt Ober=Ramſtadt.

Hieſ. Geſchäftsmann
30 J., ev., wünſcht
ehrl. nett. Mädel k.
z. I. zw. ſpät. Hei=
rat
. Ang. m. Bild,
welch. zurückgeſ. w.,
unt. G. 71 an die
Geſchäftsſtelle

Holzsitze
von 35 Pfg. an
Stuhlrohr
Pfd. Mk. 1.20
Wickelrohr,1 Pfd.
Mk. 1.70,
Bunter Baft, bill.
Kord-Weinschenk
Schustergasse 10
(2621a)

Frankfurt a. M.
Pferde-Märkte
27. Febr., 27. März, 8. Mai,
12. Juni, 10. Juli, 14. Aug.
Durchſchnittl. Auftrieb 400 Pferde
aller Raſſen, auch Schlachtpferbe;
größte Auswahl und beſte Gelegen=
heit
für Kauf oder Tauſch. Ein Be=
ſuch
dieſer Märkte iſt zuempfehlen.
Der Handel Sonntags verboten!

Radio-
Apparate
Accn laden
billigſt nur bei
Radio-Pfeiffer
Erbacherſtraße 1.
(2740a)

A

3000. RM.
v. Selbſtgeb. gegen
la Sicherheiten und
gt. Verzinſ. geſucht.
Off. u. G. 101 Gſch.*

Beamte u. Feſt=
angeſt
. erh. Darleh.
vorſchußfrei v. ein=
wandfrei
. Selbſtgeb
Anfragen u. W. 106
a. d. Geſchſt. (596a

8000 Mark
a. 1. Stelle auf 1. Ge=
ſchäftshaus
nahe d.
Stadt geſ. Ang. u
G. 64 Geſchſt.

Hyp., Bangeld
Kaufgeld, Darlehen.
Koſtenloſe Ausk.
Fa. F. H. Thyſſen,
Frankfurt a. M.,
Bahnhofsplatz 2.
Rückporto erbeten
(TV. 60)

250. Mk.
jeg. gute Sicherh. u.
inſ. nur v. Selbſt=
geb
. a leihen geſ.*
ing. u. G. 58 Geſch.

Jetzt wird es Zeit, daß Sie
für Ihre Werbung
die neuesten Adressen

(2784b

benutzen.
Aus unserer
AUTO-KARTEI
die lanfend auf den neuesten Stand gehalten wird, schreiben wir für
Sie m kurzer Zeit
entweder in Listenform
oder auf Ihre Briefmschläge, Dr
Kartelkarten
dle Adressen
aller Kraftfahrzeugbealtzer Im Volksstaat Hessen.
Die Kartei enthält folgende Angaben:
a)Name, Stand und genaue Anschrift des Kraftfahrzengberitzen
b) Polzeierkennungmummer, Type, Motomunner, PS, Hubraum,
Nutzlast bei Lastkraftwagen, Art des Fahrzeugs; Angabe, ob
fabriknen.
Wir befern:
1. Die Angaben mter a Zr
zum Preise von
RM. 0,01 in Listenform geschrieben,
RM. 0,015 auf Karteikarten oder Umschläge des Bestellers ge-
schrieben
.
2. Die Angaben unter a und b also Adressen- und
Fahrzeugbeschrelbung zum Preise von
RM. 0,02 in Listenform geschrieben,
RM. 0,025 auf Karteikarten geschrieben.
NB. Briefumschläge und Karteikarten können durch us gegen
Sonderberechnung geliefert werden.
Verlangen Sie Prospekt und Angebot!
L. C. WITTICH VERLAG •DARMSTADT

Aelteren
Bauſp.-Verkrag
ſeit 1926 üb. 11000
RM. der Deutſchen
Bau= u. Siedlungs=
gemeinſchaft
Darm=
ſtadt
zu verk. Karl
Strauch, Kelſterbach
a. M., Stegſtraße 11.
(2872)

4000 RM. gegen 1.,
Hyp. auszuleihen.
Vermittl. verbeten.
Ang. u. G. 102 Gſch.

10000..
gegen 1. Hypothek
v. Beamt. geſucht.
Ang. u. G. 103 Gſch.

Beamter
ſucht 800 Mark zu
leihen. Hohe Zinſ.,
gute Sicherheit.
Angeb. unt. G. 9
an die Geſchäftsſt.

Venkauen Sie uns

Ihze Schwlerigkelten an. Wir heifen
innen und gewähren Darlehen
unkUndbar, langtristig, vorkostenlos
bel beauamer monatlich. Tilgung.
Westdeutscher
Mobillar-Spar-Verband
e- G. m. b. H.
Sitz Köln.
Landesdtrektion Hessen, Frankturt/M.
(IV 935
Malnzerlandstr. 19.
Seriöse Mitarbeiter gesucht.

Hanomag
der beſte Kleinwagen der
Welt. Neueſte Modelle
eingetroffen.
Müller & Ober

Rheinſtraße 39.

Kafe

Am Donnerstag, den 2. März 1933, nachm. 6 Uhr
werden auf dem Rathaus dahier, auf freiw. Antrag der Franz
Simon Ww. geb. Leithäuſer in Eberſtadt die nachverzeich=
neten
Grundſtücke durch den unterzeichneten Ortsgerichtsvor=
ſteher
öffentlich verſteigert:
(2848
Grundbuch für Eberſtadt.
Nr. 1642 o Bauplatz im Waſſerloch
Fl.
1295 qm
719 Acker über den Hermannhäuſeäcker 1307
49 die Mittelgewann
1031
4422 ,ow Bauplatz im Waſſerloch
29
175ſy Acker a. d. alten Seeheimerftr. 1267
459 Acker am Dautenberg
2651
481
1656

IX
XI
Xl
Xl
X.

482
483
485
486
45¾ſ,o Str. in den neuen Weingärten
die Mittelgewann
16‟vo
165
70 Acker über der Dieburgerſtraße
gegen den Strohweg
68 Acker am Schloßweg
686
Hahnweg

687
688
689
690
176½), Straße a. d. alten Seeheimerſtr. 112
460 Acker am Dautenberg
142 Nadelholz im Waſſerloch
144
78 Acker am Schloßweg
493 Acker am Dautenberg
143 Nadelholz im Waſſerloch
484 Acker am Dautenberg
492
489
137 Nadelholz im Waſſerloch
138
458 Acker am Dautenberg
Heſſ. Ortsgericht Eberſtadt a. d.
Der Vorſteher: Dr. Uecker.

1481
794
1550
662
312
64
21
1437
1075
1244
1412
437
1094
412
840
756
938
613
819
869
725
1819
850
638
650
675

*

An Selbſtfahrer 2
4/16 Lim. z. vm.,
Km. 12.5. Tel. 2362
(ism)

BMW.-Limouſ.
3/15 PS. Schwing=
achswag
., Mod. 31.
wenig gefahren, in
la Zuſt. bill. abzug.
J. Donges & Wieſt,
Heinrichſtraße 52.
(2859b)

Gebr., guterhalt.
Vierſiker=
Perſonen-
Kraftwagen
zu kaufen geſucht.
Angeb. unt. G. 105
a. d. Geſchſt. (2870

Gebr. Adler=
Perſonenwag
6/25 PS., offen,
ſpottbill. abzugeb.*
Pallaswieſenſtr. 160

Guz
Mülorra.
2 Zylinder,
R 42 500 ccm.
ſehr gut erhalten.
äußerſt billig!
J. Donges & Wieſt,
Heinrichſtraße 52.

(2860b)

Schreibmaſchinen
Wir tauſchen Alte gegen Neue evtl. auch
ohne Aufzahlung. Erfragen Sie näheres
chriftl. von Poſtfach 192 Darmſtadt. (2323b

Dtſchr. Schäferhund
(Rüde), 2 J. alt,
ſchuß= u. mannfeſt.
abz. Griesheim b. D.
Frankfurterſtr. 4.

3 Belg. Rieſen
Häſinnen
8 Mon. alt. 11 Pf
Illigweg 50. *

Gitarre oder Laute
geg. Kaſſe zu kauf.
geſucht. Angeb. unt.
G. 79 Geſchſt.

Damenfahrrad
gut erh. geg. bar z.
kauf. geſ. Ang. unt.
G. 44 Geſchſt. (*sg

Guterhaltene Bade=
wanne
zu kauf. ge=
ſucht
. Angeb. unt.
(*5
G. 73 Geſchſt.

Kleiderſchr., Waſch=
tiſch
zu kauf. geſ. *

ſchwer bill. z. verk. Emaill. Kohlenherd
zu kauf. geſucht. ev.
gegen weiß em. 4fl.
Gasherd, Syſt. Jun=
ker
& Ruh. z. tau=
ſchen
. Kellner,
Ang. u. G. 93 Gſch. Aliceſtraße 43.

[ ][  ][ ]

Samstag, 25. Februar 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 56 Seite 9

Läüderik erwirbk Angra Pequena.
Von B. Klipſtein.
Wenn Deutſchland erſt als letzte europäiſche Großmacht in die
Reihe der Kolonialmächte trat, ſo war daran keineswegs eine
ſeither etwas mangelnde Koloniſationstätigkeit der Deutſchen
ſchuld deutſche Koloniſation hatte ſeit Jahrhunderten hervor=
ragenden
Anteil an der Erſchließung fremder Erdteile , ſondern
einzig die außenpolitiſche Ohnmacht des deutſchen Volkes vor der
Reichsgründung. Sie hatte immer wieder die Früchte deutſcher
Arbeit draußen anderen Nationen in den Schoß fallen laſſen.
Von den Vorwürfen, die der ſo verſpätet einſetzenden Kolo=
nialpolitik
Deutſchlands gemacht worden ſind, iſt keiner ungerech=
ter
als der, militäriſcher Ehrgeiz oder Machtdünkel hätten bei
der Erwerbung der Kolonien irgendeine Rolle geſpielt. Mag das
für die Kolonialtätigkeit mancher anderer Völker zutreffen, für
Deutſchland gewiß nicht! Es wollte nichts anderes als das, was
ſelbſt die kleinſten Staaten Europas als eine Selbſtverſtändlich=
keit
anſahen, nämlich die Arbeit ſeiner Anſiedler und Kaufleute
draußen ſchützen. Bismarck hob vor dem Reichstage ausdrücklich
hervor: Wir wollen nicht eine Art franzöſiſcher Kolonialpolitik
treiben, Länder in Beſchlag nehmen, Feſtungen und Städte an=
legen
, Garniſonen und Beamte ſchicken, und dann abwarten, ob
auch Kaufleute und Anſiedler kommen; wir wollen nur der
Tätigkeit des deutſchen Unternehmers nachgehen, ihn ſchützen, ſo=
viel
anwenden, um ihm europäiſche Gerichtsbarkeit zu ſichern und
Schutz, ſoviel das möglich iſt, ohne Garniſonen halten zu müſſen.
Daß die hier ausgeſprochene Begründung für die Erwerbung
der Kolonien mit den tatſächlichen geſchichtlichen Vorgängen im
weſentlichen übereinſtimmt, tritt ſchon bei der Erwerbung un=
ſerer
erſten Kolonie Südweſtafrika klar hervor. Sie iſt dem Bre=
mer
Kaufmann Adolf Lüderitz zu danken, der im Jahre 1882 von
Lagos, wo er eine Faktorei beſaß, nach Südweſt kam, um das
Land auf Koloniſationsmöglichkeiten zu unterſuchen. Er war
keineswegs der erſte Deutſche, der ins Land kam. Zwei deutſche
Miſſionare, Johann und Chriſtian Seidenfaden, waren vielmehr.
ſchon im Jahre 1806 von Kapſtadt her auf holperigen Ochſenwagen
über den Oranje gezögen und hatten in Warmbad die erſte Miſ=
ſionsſtation
gegründet. Ihnen waren ſpäter verſchiedene Miſ=
ſionsgeſellſchaften
gefolgt, vor allem die Rheiniſche Miſſion, die in
zahlreichen Orten Stationen gründete. Die Rheiniſche Miſſion
brachte auch deutſche Handwerker mit und deutſche Anſiedler. Die
erſten Deutſchen waren demnach nicht im Verfolg eigener Inter=
eſſen
gekommen, ſondern getrieben von reiner und edler Men=
ſchenliebe
! Das, vom europäiſchen Standpunkt aus geſehen, da=
mals
noch herrenloſe Land ſtand alſo bei Landung des Kauf=
manns
Lüderitz ſchon weit über ein halbes Jahrhundert lang un=
ter
deutſchem Einfluß!
Auch Lüderitz war ein Idealiſt. Auch er hatte ein warmes
Herz für die Eingeborenen, aber er wußte auch, daß die unab=
läſſigen
blutigen Kriege zwiſchen Hereros und Hottentoten, um
deren Beilegung ſich die Miſſionare mit meiſt zweifelhaftem Er=
folge
bemühten, nur durch eine europäiſche Macht beendet werden
konnten. Als Bremer Kaufmannsſohn, der ſeinen Blick von jeher
in die Weite gerichtet hatte, waren ihm aber auch nicht minder
die Auswanderungsprobleme Deutſchlands, und zugleich die ganze
Dringlichkeit des Kolonialproblems überhaupt, aufgegangen. Er
hatte bereits erkannt, daß das Kolonialproblem nicht nur eine
Frage der Siedlung war, ſondern, daß es ſich für Deutſchland
darum handele, ein Austauſchland zu beſitzen, in dem es ſeine
Induſtrieerzeugniſſe gegen Rohſtoffe umtauſchen könne. In ſeinen
Beſtrebungen war er noch beſtärkt worden durch das 1880 er=
ſchienene
Buch des Miſſionsinſpektors Fabri: Bedarf Deutſch=
land
der Kolonien? und durch die Schrift des Kaufmanns Hüb=
ben
=Schleiden: Deutſche Kolonialpolitik, ſowie durch den Ende
1882 gegründeten Kolonialverein.
So ſah er alſo ſeine Hauptaufgabe darin, Südweſt auf ſeinen
Kolonialwert zu unterſuchen. Er errichtete zunächſt in Angra
Pequena ein Warengeſchäft und trieb von dort aus Tauſchhandel
mit den Eingeborenen. Aber das war ihm nur Nebenſache. Sein
Lebenszweck hieß; Forſchen, Verſuche anſtellen, Expeditionen aus=
rüſten
! In Bethanien ſchuf er Bewäſſerungsanlagen und bohrte
er Brunnen. Er machte Kreuzungsverſuche und führte Zuchttiere
ein. Er legte eine Kakteenplantage an, um Cochenilleläuſe zu
züchten, aus denen man den Purpur gewinnt, und verſuchte unzäh=
liges
mehr. Er leiſtete alle jene undankbaren Erſchließungs=
arbeiten
, die von zahlloſen Fehlſchlägen begleitet ſind und deren
Früchte im günſtigſten Falle erſt der nachfolgenden Generation in
den Schoß fallen. Er durchforſchte die waſſerloſe Namib, bohrte
Stollen in die Berge, brachte Schächte nieder, durchwühlte wieder
und wieder den Sand . . . aber er fand nichts als etwas Kupfer,
deſſen Vorkommen aber auch ſchon anderweitig bekannt war.

Trotzdem entſchloß er ſich Anfang 1883, alſo jetzt vor gerade
50 Jahren, zu dem Schritt, der von grundlegender Bedeutung für
die deutſche Kolonialgeſchichte wurde: Er beauftragte Heinrich
Vogelſang, von den Hottentotten in Bethanien die Bucht von
Angra Pequena mit fünf Meilen im Umkreis zu erwerben.
Hundert Pfund Sterling, alſo etwas über 2000 RM., die in
Gold an Joſeph Frederik von Bethanien, den Kapitän der Hot=
tentotten
, gezahlt wurden, und 60 Gewehre waren der Kaufpreis,
und die fünffache Summe wurde dann einige Monate ſpäter noch
einmal bezahlt für den ganzen Wüſtenſtrich, der ſich in einer
Breite von 20 Meilen bis hinunter zog an den Oranje. Das er=
worbene
Gebiet war ſo groß wie Baden und Heſſen zuſammen,
aber es war nicht ſoviel Waſſer darin, um ein Pferd zu tränken,
geſchweige denn einem Menſchen hier das Leben zu ermöglichen!
Die weitere Entwicklung iſt bekannt: Der Engländer Red=
ford
machte Lüderitz die Erwerbung ſtreitig. Lüderitz rief den
Schutz des Reiches an und veranlaßte ſo das Eingreifen Bismarcks.
Dr. Göhring und Dr. Nachtigall kamen 1884 bzw. 1886 im Auftrag
des Reiches nach Südweſt und ſchloſſen mit den Eingeborenen, die
von ſich aus um den Schutz des Deutſchen Reiches baten, Ver=
träge
ab. Zunächſt mit Frederik von Bethanien, dann mit Piet
Habib. Jan Jonker Afrikaner, Cornelius Zwartboy und den üb=
rigen
Häuptlingen der Hottentotten, dann mit Samuel Maharero
und weiteren Häuptlingen der Hereros, ſchließlich auch mit den
Häuptlingen der volkreichen Ovamboſtämme im Norden. Alle
dieſe Verträge beruhten auf freien Willens=
akten
der Eingeborenen! Sie waren in keiner Weiſe
durch irgendeine Machtenfaltung von deutſcher Seite dazu ver=
anlaßt
worden. Die erſte Polizeitruppe, die wegen der dauern=
den
Kriege zwiſchen Hottentotten und Hereros notwendig war,
kam überhaupt erſt im Jahre 1886 in der völlig unzulänglichen
Stärke von ſage und ſchreibe 25 Mann ins Land!
Die Gründe, die die Eingeborenen Südweſts veranlaßten,
willig die Oberhoheit Deutſchlands anzuerkennen, lagen einmal
darin, daß ſich die Deutſchen durch die langjährige ſegensreiche
Wirkſamkeit ihrer Miſſionare, durch die Zuverläſſigkeit ihrer
Kaufleute und die Fähigkeiten ihrer Handwerker und Siedler be=
reits
ſeit Jahrzehnten das Vertrauen der Eingeborenen erworben
hatten. Dann aber ſpielte eine Rolle, daß die beiden ſich gegen=
ſeitig
als Todfeinde gegenüberſtehenden Völkerſchaften der Hotten=
totten
und Hereros glaubten, die deutſche Macht einſeitig für ihre
Intereſſen gewinnen und gegeneinander ausſpielen zu können. Die
unparteiiſche Rechtſprechung der deutſchen Beamten mußte dann
ſpäter ſich notwendig mit beiden verfeinden. Hierin und in einer
unverantwortlichen Hetze des Engländers Lewis, der mit Brannt=
wein
= und Waffenverteilung die Gemüter der Eingeborenen ver=
giftete
, lagen die Urſachen zu den unheilvollen ſpäteren Aufſtän=
den
. Die unbeſtechliche und ritterliche Haltung der Deutſchen hat
aber trotz aller Aufſtände ihre Wirkung auf die Eingeborenen auf
die Dauer nicht verfehlt. Noch heute genießen die Deutſchen in
Südweſt bei den Eingeborenen eine ganz andere Achtung als die
Buren, die jetzt im Auftrage des Völkerbundes das Land als
Mandatsgebiet verwalten.
Der Erwerbung Südweſts folgte damals ſehr raſch die Er=
werbung
mehrerer anderer Kolonien, die alle unter ganz ähn=
lichen
Umſtänden gewonnen wurden. So hat keine Nation auf
einwandfreiere Weiſe ſeine Kolonien erworben wie Deutſchland!
Das fünfzigjährige Jubiläum, das wir heute feiern iſt darum
Anlaß genug, das unanfechtbare Recht Deutſchlands auf ſeine
Kolonien wieder und wieder zu betonen.

*
Bollsjagd aus uei 9-3ug Seuner.
Blutgierige Beſtien in rumäniſcher Winternacht. Meiſt ſind die
Ueberfallenen verloren. Prinz Nicolais ſeltſame Jagd.
Von Berthold Kipping.
Faſt jeden Tag treffen Meldungen aus Rumänien und an=
deren
Balkanſtaaten ein, die von dem rudelweiſen Auftreten von
Wölfen zu erzählen wiſſen. Auch Menſchen werden öfters von
Wölfen angegriffen. So wurde unlängſt in der Nähe von Temes=
par
ein Schlitten, in dem ſich drei Männer befanden, von einem
Rudel Wölfe überfallen. Zwei Männern gelang es, auf die Bäume
zu klettern. Sie mußten zuſehen, wie ihr Gefährte von den Beſtien
zerriſſen wurde.
Wie iſt es nun mit dieſen Wölfen? Sind ſie wirklich ſo ge=
fährlich
? Wie erwehrt man ſich ihrer am beſten?
Ein Wolf allein kann einem Mann nie gefährlich werden.
Auch zwei und drei kaum, denn in dieſer geringen Anzahl greifen

Bei 440 Kilomeker Skundengeſchwindigkeit
ſchrumpfen alle Enffernungen zuſammen.

Unſere Skizze zeigt, wie ſchnell man von Berlin an jeden Punkt
Mitteleuropas gelangte, wenn man einen Wage beſäße, der die
phantaſtiſche Weltrekordgeſchwindigkeit von Campbells Blauen
Vogel durchhalten könnte. Während man von Berlin nach Paris
ſelbſt im modernſten Verkehrsflugzeug heute noch faſt 6 Stunden
gebraucht, würde dieſes Auto die Entfernung zwiſchen beiden
Hauptſtädten in rund 2 Stunden durchraſen.

Wölfe nur außerordentlich ſelten Menſchen an. Rudelweiſe hin=
gegen
ſind die Wölfe die gefährlichſten und tückiſchſten Feinde, die
man ſich denken kann. Mit einem Gewehr iſt da wenig, faſt gar
nichts zu machen.
Wenn, wie in dem oben wiedergegebenen Fall, ein Schlitten
in einſamer, nächtlicher Landſchaft von Wölfen überfallen wird,
dann iſt guter Rat teuer. Mit dem Schießen auf verfolgende
Wölfe iſt es nämlich nicht weit her. Man trifft, auch dann, wenn
man ein ſehr guter Schütze iſt, nur ſehr ſelten, und das Schießen
wie es in vielen Jagdgeſchichten heißt zwiſchen die funkeln=
den
Lichter iſt von einem fahrenden Schlitten aus ein Unſinn.
Auch wenn man Glück hat und einen oder mehrere Wölfe trifft,
dann bedeutet das nur eine kleine Gnadenfriſt, denn die getroffe=
nen
Wölfe ſind im Handumdrehen von ihren Genoſſen zerriſſen
und der Reſt des Rudels jagt weiter dem Schlitten nach. Wenn
man zwei Pferde vorgeſpannt hat, kann man immerhin noch ſein
Heil in der Flucht verſuchen, denn ein friſches Pferd ſchlägt alle=
mal
einen Wolf im Wettlauf. Ein rumäniſcher Bauer, der von
Wölfen verfolgt wurde, ſpannte einſt kurz entſchloſſen ſein Pferd
aus, überließ es ſeinem Schickſal, warf den Schlitten um, ſo daß
er von dieſem völlig bedeckt war und wartete ſo bis zum Tages=
anbruch
.
Eine in Rumänien berühmte Wolfsgeſchichte geht auf das
Jahr 1921 zurück. In dieſem Jahre blieb in der Nähe von Grai=
jova
ein Schnellzug im Schnee ſtecken und konnte viele Stunden
nicht weiter. Viele Hunderte von Wölfen ſammelten ſich vor den
hellerleuchteten Fenſtern des Zuges und ſprangen heulend und
gierig daran hoch. Im Zug befand ſich der Prinz Nicolai, der
Bruder des jetzt regierenden Königs, ein berühmter Schütze, der
auf dem Weg zu einem ſeiner Jagdſchlöſſer in Muntenien war.
Prinz Nicolai ließ die Lichter des Waggons löſchen, in dem er
ſich befand, holte ſeine Büchſe hervor und ließ eines der Fenſter
ein wenig nieder unter dem Angſtgeſchrei der anweſenden
Damen. Nachdem er ſich ein paar Minuten an die Dunkelheit ge=
wöhnt
hatte, hob der Prinz die Büchſe und ſchoß. Schuß um
Schuß ging hinaus, über zwei Stunden lang, bis die ganze Mu=
nition
verſchoſſen war. Der Adjutant des Prinzen zählte getreu=
lich
die abgegebenen Schüſſe, während draußen das Aufheulen der
getroffenen Wölfe ertönte.
Früh am Morgen, als ſich endlich die Schneepflüge von bei=
den
Seiten an den Zug herangearbeitet hatten und ihn aus ſeiner
Lage befreiten, ging man daran, die Wölfe zu zählen. Es ergab
ſich die wahrhaft erſtaunliche Tatſache, daß genau ſo viel tote
Wölfe im Schnee lagen, wie Schüſſe abgegeben worden waren.
Jeder Wolf war genau zwiſchen die Augen getroffen, denn die
funkelnden Augen waren das einzige Ziel, das der Prinz hatte.
Aber das geht, wie eingangs erwähnt, nur von einem ruhigen
Standort aus. nie auf der Flucht vor den Beſtien.

(Nachdruck verboten)
Nachläſſig ſpielte Winifred mit einem Sträußchen tiefvioletter
wveilchen.
Könnte man den Derbyſieger nicht einmal bewundern?
Er tritt morgen früh die Reiſe nach Hoppegarten an ."
Schade! Ich hätte ſo gern ein Geſtüt geſehen, einen deutſchen
itz ... haben Sie ein Schloß?
Nur ein beſcheidenes, einſtöckiges Herrenhaus im Stil alt=
ſiſcher
Sparſamkeit. Jochen lächelte. Aber dieſer alte Kaſten
eine Heimat, an der ich hänge, iſt für mich der ruhende Pol
er Erſcheinungen Flucht. Vielleicht können Sie, die Welt=
erin
, die Amerikanerin, das nicht ſo verſtehen, dieſes innige
ſundenſein mit der Scholle, die wir bebauen ſeit Generationen,
ins trägt und ernährt, das Bewußtſein: Hier, wo deine Ur=
ſchlummern
, wirſt auch du einſt ruhen in deutſcher Erde
Miß Winifred Atkinſon warf ein paar Roſinen in ihre Sekt=
e
, ſah dem Spiel der aufſteigenden Perlen zu.
Halten Sie mich für ſo oberflächlich?
Aber ich bitte! Ganz erſchreckt ſah er ſie an: Es iſt doch
natürlich, daß ein Landjunker anders empfindet als eine
jie von Welt
Das junge Mädchen lehnte ſich zurück.
Sie werden mir Ihre Heimat zeigen! Werden Sie? Ja!
Es würde mir eine ganz beſondere Ehre und Freude ſein!

Pa! Herr von Kreuth hat uns eingeladen, ſein Geſtüt zu be=
ſichtigen
. Ich ſchreibe Ihnen noch
Pröſtchen, Hanns=Joachim! Graf Holm trank dem alten Re=
gimentskameraden
zu und nickte aufmuternd Donnerwetter ja,
der ging forſch ins Zeug gleich eine Einladung für das kleine
Goldfiſchchen, na . . . da konnte man dann alljährlich bei dem
Herrn Schwager ein paar ſtarke Hirſche und brave Böcke auf die
Decke legen!
Und wieder ſangen die Geigen ganz leiſe und zärtlich:
Im Roſengarten von Sansſouci,
Da küßte ich Marie, Marie.
Die erſten Küſſe vergaß ich nie,
Es war im Frühling! Es war im Frühling ...
Faſt unhörbar kreiſten die blitzenden Ventilatoren, ſogen den
Duft der Speiſen, vereinzelt emporſteigenden Zigarettenrauch auf.
Blutrot ſchimmerte der alte Wein in den hauchzarten Kriſtallkel=
chen
, die Kellner boten Torten und Eis an. Miſter Elias Atkinſon
fingerte ſchon ungeduldig nach ſeiner Zigarre, Graf Holm gab ſei=
ner
Frau einen unauffälligen Wink. Sie verſtand ſofort.
Wollen wir den Mokka drüben nehmen?
Dort foxten ſchon die Paare, der kurz abgehackte Rhythmus
hatte etwas Aufreizendes, Prickelndes, Mitreißendes.
Gnädiges Fräulein? fragte Kreuth.
Winifred legte die Hand auf ſeinen Arm, folgte ihm zu der
ſpiegelglatten Tanzdiele. Neugierige Blicke, gereckte Hälſe, halb=
laut
geflüſterte Bemerkungen. Hanns=Joachim beugte ſich nieder.
Sie werden Nachſicht mit mir haben müſſen, ich tanze nur
ſelten, namentlich die neueren Tänze, bei uns in Oſtpreußen ſind
immer noch Walzer, Polka, Rheinländer oder, wenns hoch kommt,
eine Mazurka Trumpf.
Die Amerikanerin blickte lächelnd auf.
Oh, ich glaube, wir werden ein ſehr gutes Paar machen!
Werden wir nicht? Ich denke ſo. Zu lieb war dieſer teutoniſche
Rieſe mit ſeiner altmodiſchen Galanterie und den kindguten Augen,
ein Mann ein wirklicher Mann, kein Spielzeug, um die Lang=
weile
einer müßigen Stunde zu übertändeln. Nun, man würde
ſehen, würde vorerſt nur ein bißchen, ein ganz kleines bickchen
das glimmende Feuer ſchüren und dann . . ah, man hielt die
Schickſalsfäden in feſten, kleinen Mädchenhänden, war jung, ſchön,
reich, begehrenswert und wollte genießen, dieſe eine, unwieder=
bringliche
Stunde genießen!
Schwirrende Geigentöne, lockende Pikkoloflöten, Schlagzeug
und Saxophon, das alles ſchmolz zu einer prickelnden, mitreißen=
den
Melodie, einem Foxtrott.
Winifred tanzte mit leicht zurückgebogenem Köpfchen, die
Augen weit offen. Hanns=Joachim ſpürte das Pulſen ihres jun=

gen, heißen Blutes, ſah ihre halbgeöffneten Lippen ein Fluidum
ſprang auf ihn über, wie eine Wolke umhüllte ihn ſchwüler,
ſchwerer Duft.
Mit greller Diſſonanz ſchloß die Melodie.
Hochaufatmend hing Winifred an Kreuths Arm, ſah ihn von
der Seite an:
Schade, daß der Trott ſchon zu Ende iſt! Wie lange bleiben
Sie in Hamburg?
Mein Zug fährt zwei Uhr vierzehn, gnädiges Fräulein.
Oh.
Eine ganze Skala von Bedauern und Enttäuſchungen lag in
dieſem Oh! Unwillkürlich mußte er lächeln.
Tanzen Sie ſo gern?
Das kommt auf den Partner an.
Dann müßten Sie einmal ein Tanzturnier während der
Badener Rennwoche mitmachen.
Wird Ihr Pferd auch dort ſtarten?
Vielleicht, wenn der Hengſt den Großen Preis von Berlin
gewinnen ſollte. Im Oktober ſoll er in Saint Cloud den Prix
Arc de Triomph beſtreiten.
Ah im Oktober. Ich glaube, daß Pa und ich dann auch
in Paris ſein werden.
Alſo ſehen wir uns vielleicht wieder, aber erſt werde ich die
große Freude haben. Ihnen meine Heinat zeigen zu dürfen".
Wie zufällig drückte ſie ſeinen Arm, daß er die Wärme ihres
Körpers fühlte:
Freuen Sie ſich wirklich?
Wiſſen Sie das nicht Winifred? fragte er leiſe.
Ja jetzt weiß ich es kommen Sie, der nächſte Tanz!
Ein wiegender Slow=Fox. Kreuth führte ruhig und ſicher,
ſeine hellen, ſcharfen Jägeraugen blickten gleichgültig über die
Paare hin, blickten in weite Fernen. Er ſah die von Geweihen
und Rehkronen ſtarrende Halle des Darkehmer Herrenhauſes mit
dem gedeckten Kaffeetiſch, dem Altmeißener Porzellan, ſah ein
blondes zärtliches Dingelchen im weißen Hauskleid, einen rot=
roten
Mund:
Es war im Frühling! Es war im Frühling!
Im Roſengarten von Sansſouci!
Graf Holm beugte ſich zu ſeiner Frau hinüber. Der dritte
Tanz ohne Pauſe ich lege eine Wette zehn zu eins, daß Wini
heute in einem Jahr Frau von Kreuth heißt!
Warum auch nicht? Frau Daiſy nahm eine Zigarette aus
dem flachen, goldenen Etui. Er macht eine brillante Figur,
iſt von gutem, altem Adel, leidlich ſituiert, gehört zur aller=
beſten
Geſellſchaft .
(Fortſetzung folgt.)

[ ][  ][ ]

Seite 10 Nr. B

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 25. Februar 198

Die Ankunft der Danzig=Flieger in Magdeburg.

Tauſende jubeln den Fliegern nach ihrer Landung in der Elbeſtadt zu.
Die Danziger Piloten, die auf ihrer 4000 Kilometer langen Fahrt durch Deutſchland überall das
Treue=Gelöbnis der Oſtſeeſtadt: Danzig bleibt deutſch verkünden, ſind auf ihrem großen Rundflug
nun auch in Magdeburg, im Herzen des Reiches, eingetroffen.

Wieder kiefer Winker in Berlin.

Einſam liegt der Berliner Luſtgarten inmitten des großſtädtiſchen Verkehrs.
Dem Beſchauer bietet ſich von der Freitreppe des Alten Muſeums bis hinüber zum Schloß ein Bild
tiefſten Friedens. Der Roſſebändiger im Vordergrund wirkt gegen das weite Schneefeld faſt wie eine
gigantiſche Silhouette. Maleriſch nehmen ſich die Baudenkmäler und öffentlichen Anlagen der Reichs=
hauptſtadt
unter der weißen Decke aus, mit der der Schneefall der letzten Tage Berlin überzogen hat.

Mokor=Triebwagen kriumphierk über die Bimmelbahn

Ein Motortriebwagen allerneueſten Syſtems

wurde nun auf der Kleinbahnſtrecke StendalTangermünde eingeſetzt, deren Verkehr bisher mit
Zügen vom Typ der alten gemütlichen Bimmelbahn bewältigt wurde. Die modernen Triebwagen,
die bei verhältnismäßig geringen Betriebsſpeſen eine raſche Beförderung ermöglichen, dürften das
baldige Ende der Kleinbahnzüge bedeuten, die faſt ſchon zur romantiſchen Reliquie des Zeitalters
der Technik wurden.

Reich und Ausland.
Schiffsunkergang auf dem Rhei.
Ein Kahn mit 6000 Zentnern Briketts geſunken.
Niederheimbach. Als der Schleppdamp=
fer
Kanngießer V auf der Bergfahrt Nieder=
heimbach
paſſierte, erhielt ſein im Anhang be=
findlicher
Schleppkahn Samara ein Leck. Der
Kahn war auf Grund geraten und hatte ſich
mehrere Räume aufgeriſſen. Der Kapitän brachte
das beſchädigte Schiff ſchnell in die Nähe des
Ufers, während die Matroſen den Kahn flucht=
artig
verließen, da das Waſſer in alle Schiffs=
räume
drang und mit dem Sinken gerechnet
werden mußte. Kurz vor dem Binger Loch, als
der Kahn nahe ans Ufer gekommen war, ſank
er innerhalb weniger Minuten. Er hatte 6000
Zentner Briketts geladen. Eine Bergung wird
überaus ſchwierig ſein, da die Strömung an der
Unfallſtelle ſehr ſtark iſt.

Ein Offizier der Leipzig
im Kanal ertrunken.
Wilhelmshaven. Der Kreuzer Leip=
zig
hat, wie berichtet, zuſammen mit dem Kreu=
zer
Emden die Atlantikfahrt angetreten, um
Artillerieſchießen durchführen zu können. In der
Nacht vom 22. bis 23. iſt im engliſchen Kanal
der Oberleutnant Bey vom Kreuzer Leipzig
bei ſtarker Dunkelheit und Windſtärke 5/7 un=
bemerkt
über Bord gefallen. Er konnte nicht
mehr gerettet werden.
Deutſcher Dampfer in Seenot.
Riga. Der deutſche Dampfer Marta Ruß,
iſt auf der Fahrt von Hamburg nach Riga durch
den Druck der Treibeismaſſen aus dem Kurſe
gedrückt und etwa vier Seemeilen von Zerel an
der Südſpitze der Inſel Oeſel auf eine Untiefe
geraten.
D=Zug=Lokomotivführer während der Fahrt
tot zuſammengebrochen.
Allenſtein. Auf der Lokomotive des von
Berlin kommenden D=Zuges brach kurz nach der
Abfahrt von Deutſch=Eylau der Lokomotivführer
auf dem Führerſtand infolge eines Herzſchlages
zuſammen. Der dienſttuende Heizer ſprang ſofort
hinzu und führte den Zug in langſamer Fahrt
nach Oſterrode.

86 Meker geſprungen und geſtanden!

Siegmund Ruud,
der Bruder des Olympia=Siegers, führte auf der
Namut=Schanze von Villars (Weſt=Schweiz)
sinen neuen Rekordſprung. aus. Er erreichte
bei vorbildlicher Haltung die phantaſtiſche Weite
von 86 Metern.

60. Geburkskag des Luftſchiff=Pioniers
Geheimral Schütke.

Geheimrat Dr. h. c. Johann Schütte,
Profeſſor für Schiffbau und Luftſchiffbau an der
Techniſchen Hochſchule Berlin, der Konſtrukteur
der einſtmals ſo bekannten Schütte=Lanz= Luft=
ſchiffe
, vollendet am 26. Febr. ſein 60. Lebensjahr.

Sechs Skifahrer geraten unter eine Lawine.
Lenzerheide (Kanton Graubünden). Am
Donnerstag wurde auf der Staetzalp eine Ko=
lonne
, von ſechs Skifahrern von einem ſich löſen=
den
Schneebrett überraſcht. Drei von ihnen, zwei
Herren und eine Dame, wurden von den Schnee=
maſſen
zugedeckt. Während die beiden Herren
nur etwa 40 bis 50 Zentimeter unter dem Schnee
lagen und bald geborgen werden konnten,
wurde die 24jährige Marie Grashorn aus Ham=
burg
erſt nach zweiſtündigem Suchen und nach
dem Eintreffen von Bergführern gefunden. Die
Verunglückte lag 1½ m tief im Schnee und war
bereits tot. Die auf ſo tragiſche Weiſe ums Le=
ben
Gekommene war Vorſteherin eines Jugend=
heimes
in Hamburg und hatte ſich ſeit einigen
Tagen zu Studienzwecken in einer Jugendher=
berge
in Valbella=Lenzerheide aufgehalten.

Zwei Falſchmünzerwerkſtäften
ausgehoben.
Schonach. Den Bemühungen der Gendar=
merie
iſt es am Donnerstag gelungen, zwei
Falſchmünzerwerkſtätten in Schonach zu ent=
decken
, die Einrichtungen zu beſchlagnahmen und
die Falſchmünzer feſtzunehmen. Im ganzen wur=
den
vier Perſonen in das Amtsgerichtsgefängnis
Triberg verbracht. Der hier ſtationierte Gen=
darmeriewachtmeiſter
Landes erwiſchte einen
Einheimiſchen bei der Verausgabung eines fal=
ſchen
Fünfmarkſtückes. Zur Rede geſtellt, behaup=
tete
dieſer, daß er das Geld ſelbſt vereinnahmt
habe und nicht wiſſe, daß es ſich um ein Falſch=
ſtück
handle. Im Laufe des Verhörs gab er
ſchließlich zu, daß das Geldſtück aus Schonach
ſelbſt ſtamme und daß er es in den Verkehr brin=
gen
wollte. Die ſofort vorgenommene Haus=
ſuchung
förderte eine komplette Falſchmünzer=
anlage
zutage. Außerdem konnten ſechs fertige
und fünf angefangene Falſchſtücke beſchlagnahmt
werden. Bei der Vernehmung der verhafteten
Perſonen ſtellte ſich dann heraus, daß in einer
Wohnung noch eine zweite Falſchmünzerwerk=
ſtätte
untergebracht war. Die Ausführung der
Falſchſtücke, von denen nicht ſehr viele in den
Verkehr gebracht worden ſein dürften, iſt außer=
ordentlich
plump. Es handelt ſich um einen
ſchlechten Bleiguß, der verſilbert wurde.

Zweimal zum Tode verurteilt.
Münſter (Weſtfalen). Nach dreitägiger
Verhandlungsdauer verurteilte das große Mün=
ſterſche
Schwurgericht am Freitag nachmittag
den 26jährigen Theodor Beiſemann aus Nordick
bei Herbern wegen Mordes in zwei Fällen, be=
gangen
an dem Ehepaar Sudhoff, zweimal zum
Tode und wegen Totſchlags, begangen an der
Maria Schlüter, zu 15 Jahren Zuchthaus. Außer=
dem
wurden ihm die bürgerlichen Ehrenrechte
auf Lebenszeit aberkannt und die bei der Tat
benutzten Waffen eingezogen. Beiſemann hatte
in der Nacht zum 2. September 1932 verſucht,
den Bauern Sudhoff, bei dem er als Knecht län=
gere
Zeit bedienſtet war, um einen größeren
Geldbetrag, von deſſen Vorhandenſein er durch
die Hausangeſtellte Maria Schlüter Kenntnis
erhalten hatte, zu berauben. Dabei hat er zu=
erſt
die Maria Schlüter, dann die Frau Sud=
hoffs
und ſchließlich nach einem heftigen Kampf
den Bauern Sudhoff durch zahlreiche Meſſer=
ſtiche
und Schüſſe getötet.

2as Flugzeng ohne Pilok.
Berlin. Auf dem Flughafen Tempelhof
führten die Verſuchswerkſtätten der Siemens u.
Halske AG. vor einem kleinen Kreis von Herren
des Reichsluftamtes und Intereſſenten aus Luft=
fahrtinduſtrie
und der ſportlichen und beruflichen
Luftfahrt ein neues Inſtrument vor, das dazu
angetan iſt, den Piloten während der Fluges
vollkommen zu erſetzen. Der neue Autopilot
hat einen Grad von Vollkommenheit erreicht, der
erſtaunlich erſcheint. Alle Einflüſſe des Windes,
Böen uſw. werden ſelbſttätig ausmanövriert.
Bei Einſtellung auf eine gewiſſe Höhe wird das
Flugzeug, ohne daß jemand am Steuer ſitzt,
automatiſch in der gleichen Höhe gehalten.
Ebenſo iſt es möglich, Kurven zu fliegen, ohne
daß ein Flugzeugführer die Steuer bedient.
Das neue Inſtrument, das auf eine jahrelange
Entwicklung zurückgeht, dürfte ſich vor allen
Dingen bei Nebelflügen und bei Flügen über
lange Strecken, wie beiſpielsweiſe die Trans=
atlantikſtrecke
nach Südamerika, als beſondere
Entlaſtung für den Piloten bewähren.
Dynamikanſchlag auf den Welland=
Kanal verhinderk.
Montreal. Die kanadiſche Polizei iſt
einem großangelegten Anſchlag auf die Spur ge=
kommen
, durch den der im vergangenen Auguſt
eröffnete Welland=Kanal, der den Erie= mit
dem Ontarioſee verbindet, in die Luft geſprengt
werden ſollte. Die Polizei fand zwiſchen zwei
Brücken, die über den Kanal führen, 39 Dyna=
mitſtücke
, deren Exploſion den Kanal auf meh=
rere
Kilometer vollkommen dem Erdboden
gleichmacht und eine ungeheure Ueberſchwem=
mung
mit ſich gebracht hätte.

Sfürme und Schneefälle in ganz Ikalien
Rom. Am Donnerstag haben in Mittel= und
Süditalien ſchwere Stürme und Gewitter ge=
wütet
, die Hagelſchauer und Schneefälle mit ſich
brachten. Auch in Norditalien hat ſtellenweiſe
wieder ſtarker Schneefall eingeſetzt. Im Hafen
von Neapel verurſachte der Sturm an einigen
Dampfern erhebliche Schäden.

Die neueſte Mode Amerikas.

Amerikaniſches Mannequin mit Herrenhoſe
und Smoking=Jacke,

einer Mode, die ſich in USA. immer mehr aus=
breitet
. Eine ihrer eifrigſten Propagandiſtinnen
iſt Marlene Dietrich, die deutſche Filmſchauſpie=
lerin
, die ſchon ſeit mehreren Jahren in Holly=
wood
lebt.

[ ][  ][ ]

Spoct, Sptel und Jucnen

Der Spork des Sonnkags.

um die Monatswende FebruarMärz in erſter Linie von den
Fußballſpielen in allen Landesverbänden beherrſcht, da man über=
all
zur letzten Ausſiebung, der Ermittelung der Verbandsmeiſter,
rüſtet. Im
Fußball
ziehen zunächſt die ſüddeutſchen Endſpiele alle Inter=
eſſenten
in ihren Bann. In der Abteilung Iſpielen: München
1860SpVg. Fürth, 1. FC. NürnbergFK. Pirmaſens. SV.
Waldhof-Phönix Ludwigshafen. 1. FC. Kaiſerslautern-Bayern
München. Alle Paarungen ſind ſehr intereſſant, am wichtigſten
das Münchener Treffen zwiſchen 1860 und Fürth. Das Treffen
kann man als Vorentſcheidung anſehen, da 1860 im Falle eines
Sieges die beſten Chancen auf den Endſieg hat. Zu Hauſe er=
wartet
man den 1. FC. Nürnberg über die Pfälzer in Front. Die
Münchener Bayern haben ſich im Sturm wieder gefunden, ſo daß
man ihnen einen Sieg in Kaiſerslautern zutrauen darf. Offen
iſt das Mannheimer Treffen zwiſchen den beiden Vertretern der
Gruppe Rhein, die ſich bisher überraſchend gut ſchlugen. In der
II. Abteilung kann ein Führungswechſel eintreten. FSV.
Frankfurt muß nach Stuttgart zu den Kickers, während Eintracht
zu Hauſe die Böckinger zu Gaſt hat. Die beiden Platzvereine des
Sonntags ſinnen auf Revanche, und es iſt durchaus möglich, daß
die Bornheimer in Stuttgart verlieren, während Eintracht ſieg=
reich
bleibt. Phönix Karlsruhe muß ſich zu Hauſe ſehr vor einer
Revanche der Mainzer vorſehen, während die Ausſichten für den
Wormſer Kampf gegen den KFV. wieder offen ſind.
Um den ſüddeutſchen Pokal, wird in allen vier Bezirken ge=
ſpielt
. Die Terminliſte verzeichnet im Bezirk Main/Heſſen:
V.f.L. Neu=IſenburgKickers Offenbach, Sportfreunde Frankfurt
gegen Germania Bieber, SV. WiesbadenFC. Langen, FVgg.
Kaſtel A.O. Worms, V.f.R. BürſtadtRotweiß Frankfurt. In
den übrigen Landesverbänden des D. F. B. reifen auch
die Entſcheidungen heran. In Südoſtdeutſchland ſind bereits die
Endſpiele im Gange in Mitteldeutſchland gehen die Pokalſpiele
ihrem Ende zu, in Weſtdeutſchland ſind bereits einige Bezirks=
meiſter
ermittelt, und in den übrigen Verbänden ſteht der End=
ſpielbeginn
dicht bevor. In Heſſen=Hannover gehen die
Fuldaer Boruſſen einen ſchweren Gang zu Kaſſel 03. Germania
Marburg empfängt Heſſen Hersfeld. Von beſonderer Bedeutung
iſt das Düſſeldorfer Repräſentativſpiel Weſtdeutſchland
Diables Rouges, dem man mit großer Spannung ent=
gegenſieht
. Die Belgier haben eine Niederlage gutzumachen, was
ihnen nicht ohne weiteres gelingen dürfte, denn die weſtd
Mannſchaft marſchiert mit ſtärkſtem Geſchütz auf. Das Fußball=
programm
wird noch durch einige intereſſante Geſellſchafts=
ſpiele
ergänzt.
Handball.
Die ſüddeutſche Meiſterſchaftsrunde bringt in
der Abteilung Weſt den dritten Spieltag, wobei die Mannſchaften
beider teilnehmenden Bezirke unter ſich ſind. Kaiſerslautern hat
Waldhof zu Gaſt, wobei die Waldhöfer die Vorrunde ungeſchlagen
beenden dürften. Schwanheim beſucht den SV. 98 Därmſtadt.
Vor drei Wochen endete dieſer Kampf zugunſten der Schwanhei=
mer
und brachte ihnen die Bezirksmeiſterſchaft. Diesmal wird das
Glück wohl auf ſeiten Darmſtadts ſein, wenn ſich die Elf von der
ſchweren Niederlage in Mannheim erholt hat. Mit einem Sieg
über TSV. Fellbach ſichern ſich die Stuttgarter Kickers die Mei=
ſterſchaft
von Württemberg. Ein rückſtändiges Treffen
der Gruppe Rhein hat keine Bedeutung mehr. Mit Gäſten aus
Oeſterreich, Schweden und Dänemark veranſtaltet der V.B.A.V.
in Berlin ein internationales Hallenturnier.
Winterſport.
Die verſchiedenen Ski=Rennen in Deutſchland treten am
Wochenende hinter die Bedeutung der Deutſchen Skimei=
ſterſchaften
in Freudenſtadt=Baiersbronn zuruck. Am Sonntag
wird der Damen=Abfahrtslauf und der Sprunglauf durchgeführt,
und abends findet die Preisverteilung ſtatt. Die Meiſterſchaften
ſind mit über 400 Teilnehmern ausgezeichnet beſetzt; ſie begannen
bereits am Freitag vormittag. In einigen deutſchen Mittelgebir=
gen
gibt es noch kleinere Wettkämpfe, ſo in Altenberg, Schierke
uſw. Auch das Ausland meldet noch einige Veranſtaltungen. Die
Eishockey=Weltmeiſterſchaften, in Prag werden am
Sonntag beendet. Das Winterſportprogramm verzeichnet dann
noch die Deutſchen Meiſterſchaften im Viererbob in Hahnen=
klee
und einige ausländiſche Veranſtaltungen der Eis=Kunſtläufer.
Radſport.
Der Berliner Sportpalaſt veranſtaltet am Samstag ſeine
zweite Nacht, ein Neunſtunden=Mannſchaftsrennen. Weitere
Rennen gehen in Köln und Dortmund vor ſich. In Paris
treffen Sawall und Möller auf Paillard und Graſſin. Sonſt iſt
es im Radſport diesmal ruhig.
Boxen.
In Hamburg ſoll Hartkopp an Stelle des erkrankten Witt
gegen Seelig um die deutſche Halbſchwergewichtsmeiſterſchaft
kämpfen. In Brüſſel geht Hein Domgörgen gegen den Belgier
Guſtave Roth in den Ring.
Verſchiedenes.
Das Programm der Motorſportler verzeichnet das Eisrennen
auf dem Titiſee und den Großen Auto=Winterpreis von Schweden
mit deutſchen Teilnehmern. Der Verband Mitteldeutſcher Ball=
ſpielvereine
hält in Leipzig eine Tagung ab und in Beaulieu geht
wieder ein Tennisturnier vor ſich.
Eishockey=Welkmeiſterſchaft.
Deutſchland nur in der Troſtrunde. Oeſterreich ſiegt 2:0.
Die Zwiſchenrunde zur Eishockey=Weltmeiſterſchaft iſt am
Donnerstag abend im ausverkauften Prager Eisſtadion mit zwei
Spielen beendet worden. Im erſten Spiel des Abends ſtanden
ſich Amerika und die Tſchechoſlowakei gegenüber. Die
Tſchechen enttäuſchten ihre Landsleute ſehr, ſie wurden mit 6:0
11:0, 4:0, 1:0) glatt geſchlagen. Im zweiten Spiel gab es dann
ſehr ſchönen Sport. Die deutſche Mannſchaft lieferte
gegen Oeſterreich ein außerordentlich gutes Spiel, wurde
aber durch zwei im letzten Drittel erzielte Treffer geſchlagen.
Damit ſind nun alle vier Teilnehmer für die am Samstag
beginnenden Endſpiele ermittelt. Als Vertreter Europas
treten Oeſterreich und die Tſchechoſlowakei gegen die überſeeiſchen
Mannſchaften Amerika und Kanada an. Deutſchland beteiligt
ſich an der Troſtrunde, die die Unterlegenen der Zwiſchenrunde
vereinigt. Das erſte Spiel bringt die deutſche Mannſchaft be=
reits
am Freitag abend mit Polen zuſammen.

Fußball.

Haſſia DieburgPolizei Darmſtadt.
Dieſes Spiel wurde wegen dienſtlicher Beanſpruchung der
Polizei behördlicherſeits abgeſetzt.
Olympia Lorſch Union Darmſtadt.
Der pflichtſpielfreie Sonntag wird von der Union ausgenutzt,
einer ehrenvollen Aufforderung des Sp.Cl. Olympia Lorſch nach=
zukommen
. Es ſollen alte Freundſchaften aufgefriſcht und neue
angebahnt werden. Die alten Fußballer werden ſich ſicher der
alten Zugkraft der Olympia entſinnen und der ſchönen ſcharfen
Spiele erinnern, die beide Vereine miteinander austrugen. Das
Glück hat auch die Olympia in dieſem Jahre im Stich gelaſſen.
Aber der Tabellenſtand zeigt nicht das richtige Können der Mann=
ſchaft
. Jedenfalls ſind jedem Fußballintereſſenten die Reſultate der
Olympia aus dem vorigen Jahre noch in ſicherem Gedenken. Wir
hoffen, daß die Mannſchaft der Union aus dieſem Spiele etwas
lernt, und erwarten ein ehrenvolles Abſchneiden. Mit Eigen=
bröteleien
iſt noch nie ein Spiel gewonnen worden; nur kraft=
volles
Einſetzen und gegenſeitiges Verſtehen führt zum Sieg. Ab=
fahrt
der Mannſchaft 13.30 Uhr am Chauſſeehaus. Schlachten=
bummler
wollen ſich pünktlich einfinden. Die Sondermannſchaft
trägt um 3 Uhr ein Freundſchaftsſpiel gegen den Sp.Cl. Ober=
Ramſtadt dort aus.
Sppgg. 04 Arheilgen FV. Eppertshauſen.
Zu dem vorletzten Heimſpiel in der diesjährigen Verbands=
ſaiſon
empfängt Arheilgen den FV. Eppertshauſen zum fälligen
Rückſpiel. Im Vorſpiel mußte ſich Eppertshauſen mit 2:1 ge=
ſchlagen
bekennen, alſo war die Sportvereinigung der einzige Ver=
ein
, der dorten gewinnen konnte. Inzwiſchen kämpfen beide Ver=
eine
mit wechſelndem Erfolg, nur mit dem Unterſchied, daß Ar=
heilgen
fünf Platzſpiele immer nur mit einem Tore Unterſchied
verloren hat und Eppertshauſen zu Hauſe nur das eine Spiel
gegen die Arheilger. Es wird deshalb interſſant ſein, beim Spiel
am kommenden Sonntag, das um 2.30 Uhr am Arheilger Mühl=
chen
beginnt, feſtzuſtellen, wie ſich beide Mannſchaften entwickelt
haben. Die Gäſte ſind ſehr flink und ſchnell und verſuchen ſtets zu
Beginn des Spieles Tore zu erzielen, um dann den Vorſprung zu
halten. Arheilgen, deſſen Sturm in den letzten Spielen ſehr
ſchwache Leiſtungen vollbracht hat, muß ſehr auf der Hut ſein, um
nicht überrumpelt zu werden. Obwohl man damit rechnet, daß die
Arheilger ſich endlich aufraffen und einen Sieg erringen, kann
man über den Ausgang des Spieles nichts ſagen.

Kreisliga Südheſſen.

Bei den wieder ſehr ſpannend gewordenen Spielen um die
Meiſterſchaft ſowohl als auch in bezug auf die Abſtiegsfrage iſt
diesmal nur ein kleines Programm vorgeſehen: mit anderen
Vereinen ſetzt diesmal auch Heppenheim aus. Die Paarungen
lauten:
Norm. PhiffligheimFV. Biblis.
Olympia Lampertheim-Konk. Gernsheim,
Spp. WeinsheimFV. Hofheim,
FCl. Bensheim-Vikt. Neuhauſen.
Die Bibliſer konnten in letzter Zeit wenig imponieren, da
ſie wieder einmal zu ſehr auf junge Reſerviſten eingeſtellt waren.
Nunmehr iſt ſicher wieder das alte Mannſchaftsgefüge beiſammen
und man hofft, in Pfiffligheim günſtig abzuſchneiden. An einen
Sieg wird allerdings nicht zu denken ſein, denn die Normannen
ſind zurzeit gut in Form, demzufolge als abſtiegbedrohter Geg=
ner
auf eigenem Gelände wohl nicht unterzukriegen. Nach ihrem
ſchönen Erfolg ſieht man die Gernsheimer mit einer gewiſſen
Spannung nach Lampertheim reiſen. Auch in dieſem Spiel wird
für die Gäſteelf wenig zu erobern ſein, doch rechnet man mit
einem ſchönen Spiel. Im übrigen erhofft man auch bei den
übrigen beiden Spielen die Platzbeſitzer als unbedingte Sieger.
Für die Pokalſpiele zeigten die Vereine dieſes Jahr
herzlich wenig Intereſſe. Um nun trotzdem die lange Zeit bis
zur nächſten Saiſon nicht nutzlos verſtreichen zu laſſen, wurde von
Bibliſer Seite ein Modus gefunden, indem zwiſchen den Ver=
einen
VfR. Bürſtadt, Voxwärts Bobſtadt, Olympia Lorſch. Star=
kenburgia
, Heppenheim, FCl. Bensheim. Sppgg. Kleinhauſen,
Olympia Lampertheim, VfL. Lampertheim, FV. Biblis, FV. Hof=
heim
, Alem. Groß=Rohrheim. Konk. Gernsheim und Olympia
Biebesheim ſozuſagen eine Intereſſengemeinſchaft für
Freundſchaftsſpiele ins Leben gerufen wurde. Die Ver=
treter
dieſer Vereine werden ſich am Samstag, dem 4. März. in
Biblis im Gaſthaus zum Deutſchen Haus, abends 8 Uhr, dies=
bezüglich
treffen.
Deutſche Ski=Meiſterſchafken.
Der 18=Km.=Langlauf am Freitag. Leupold=Breslau
überlegener Sieger.
Was der Vorabend verſprach, bat der heutige erſte Renn=
tag
bei den Deutſchen Skimeiſterſchaften in Freudenſtadt= Baiers=
bronn
in vollem Umfange gehalten. Nach dem übereinſtimmen=
den
Urteil aller Läufer war die Schneelage auf dem Kniebis
ausgezeichnet. Bei Beginn der Rennen brach die Sonne durch
und nach einer Stunde lag die ganze Gegend in herrlichem
Sonnenſchein. Der Start vollzog ſich reibungslos. Als Erſter
wurde in der Altersklaſſe der im Schwarzwald wohnende 70
Jahre alte Norweger Blankvantsbraaten auf die Reiſe geſchickt.
Als Zweiter folgte der dreifache Deutſche Meiſter Guſtl Müller=
Bayriſch=Zell, deſſen ſchlechte Startnummer allgemein bedauert
wurde. Müller überholte den Norweger bald und behielt auch
während des ganzen Rennens die Spitze. Da er als Erſter den
reichlich gefallenen Neuſchnee zu ſpüren hatte, lag er von vorn=
verein
ausſichtslos im Rennen. Trotzdem überſchüttete man ihn
am Ziel mit Beifall. Seine Zeit von 1:29 44 Stunden war um
rund neun Minuten ſchlechter als die des Siegers Leupold= Bres=
lau
der in 1:20,52 ein großartiges Rennen lief und wie ſchon
in Innsbruck erneut bewies, daß er zur erſten internationalen
Klaſſe gehört. Es muß noch geſagt werden, daß die Kanonen,
mit Ausnahme von Guſtl Müller, ſämtlich im Hinterfelde ge=
ſtartet
waren und ſo natürlich einen großen Vorteil hatten. Die
Ergebniſſe des 18=Km.=Langlaufes waren:
1. Leupold=Breslau 1:20,52 Std., 2. Motz=München 1:23,15.
3. Ponn=Berchtesgaden 1:24,18, 4. Bogner=Traunſtein 1:24.40,
5. Hieble=Scheeldorf 1:24,42, 6. Friedl Däuber=Berchtesgaden
1:25,40, 7. Reiſſer=Partenkirchen 1:25,46. 8. Steinhauſer= Mün=
chen
1:26,12. 9. Ewald Scherbaur=Aſchberg 1:26,44, 10. Heinle=
Schelldorf 1:26,45 11. Warg=Aſchberg 1:26,46, 12. Erich Marx=
Friedrichsroda 1:26,54 Stunden.

umt die BeitgruppeneMeiſterlchäft.
Sb. Darmſtadt 1898 VfR. Schwanheim.
Zweifellos iſt das morgige Treffen am Böllenfalltor, das den
Heſſenmeiſter im Kampf gegen den Mainmeiſter ſieht, von gro=
ßer
Bedeutung. Nur diejenige Elf, die das bevorſtehende Spiel
für ſich entſcheidet, hat noch Ausſicht, dem SV. Waldhof, dem
derzeitigen Tabellenführer, die Meiſterſchaft ſtreitig zu machen.
Deswegen ſteht zu erwarten, daß man gerade in dieſem Spiel
um den Süddeutſchen Meiſtertitel große Leiſtungen zu ſehen be=
kommen
wird. Wer das beſſere Ende für ſich behalten wird, iſt
nicht vorauszuſagen. Die Schwanheimer haben es erſt vor drei
Wochen verſtanden, den Darmſtädtern auf eigenem Platze eine
Niederlage beizubringen. Was damals der Mainmeiſter zeigte,
war wirklich gut. Die Gäſte werden ſich ſicherlich mit größtem
Ehrgeiz darum bemühen, ihren Erfolg zu wiederholen. Die Sport=
vereinself
iſt daher von vornherein gewarnt. Nur dann können
die Leute um Bender und Pabſtdorf bezwungen werden, wenn
die Lilienträger voll und ganz bei der Sache ſind und vor allen
Dingen auch das Spiel mit dem taktiſchen Verſtändnis beſtrei=
ten
, das vor Ueberumpelungen und Ueberraſchungen ſchützt, Spiel=
beginn
3 Uhr.
Die Reſerveelf ſpielt in Mainz gegen den dortigen Reichs=
bahn
=SV., der in dieſem Jahre die Meiſterſchaft der A=Klaſſe
erkämpft hat. Die übrigen Mannſchaften ſpielfrei. Die 2. Jgd.
ſpielt um 14 Uhr gegen die 1. Jgd. der Tgde 46. 1. Schüler
gegen Schüler des TV. Eberſtadt (1.20 Uhr) beſchäftigt.
Rot=Weiß DarmſtadtASC. Darmſtadt.
Am kommenden Sonntag empfängt Rot=Weiß zum Freund=
ſchaftsrückſpiel
den Akademiſchen Sport=Club Darmſtadt vormit=
tags
11 Uhr auf dem Sportplatz an der Rheinallee. Der ASC.
ſtellt eine äußerſt flinke, ſtabile Mannſchaft ins Feld und muß
ſich Rot=Weiß ſehr anſtrengen, um zum Siege zu gelangen. Das
Vorſpiel endete unentſchieden.
Tgſ. 1875 DarmſtadtMerck Darmſtadt.
In einem Freundſchaftsſpiel ſtehen ſich die genannten Ver=
eine
am kommenden Sonntag, 11 Uhr. auf dem Sportplatz
an der Kranichſteiner Straße gegenüber. Die Spielſtärke der
Mercks=Elf iſt zur Genüge bekannt. Sie vermochte in der letzten
Verbandsrunde die Meiſterſchaft der A=Klaſſe der DSB. zu er=
ringen
und ſpielt nun in der Liga=Klaſſe. Man iſt mit Recht
geſpannt, wie ſich die 75er gegen dieſen Gegner halten. In den
letzten Spielen zeigten die Platzbeſitzer eine ſtetige Formverbeſſe=
rung
, die erhoffen läßt, daß ſie den Gäſten einen gleichwertigen
Gegner abgeben.
Piinenburg/Richli Sieger im Stuttgarter Sechstagerennen.
1. Richli/Piinenburg 3315,400 Km. 929 Punkte. Eine
Runde zurück: 2. Kilian/Pützfeld 658 P. Zwei Runden zurück:
3. Tietz/Preuß 479 P. Drei Runden zurück: 4. Hürtgen/Göbel
416 P., 5. Funda/Umbenhauer 339 P. Vier Runden zurück: 6.
Jan van Kempen/Reſiger 431 P. Sechs Runden zurück: 7. Gil=
gen/Bühler
230 P.. 8. Oeſtreich/Altenburger 136 P.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Samstag, 25- Februar

1700:
18.25:
18.50:
19.30:
20.00:
22.00:
22.25.
23.30:

10.10
12.05:
15.00:
15.45:
16.00:
16.30:
17.10:
18.00:
18.30:
19.00:
19.30:
19.35:
20.00:
22.00
23.00:

emnes Frankfurters in den Urwäldern Amerikas. Aus alten
Briefen.
München: Blasmuſik. Orcheſtergemeinſchaft Münchener Be=
rufsmuſiker
.
Kammerſyndikus Bouveret: Die Forderungen von Handwerk
und Gewerbe zum neuen Entwurf der Zivilprozeßordnung.
Prof. Dr. Pribram: Arbeitslöhne in den verſchiedenen Län=
dern
.
Pforzhem: Die Melodians ſingen.
Köln: 111 Jahre Faſching.
Zeit. Nachrichten, Wetter, Sport.
Rheiniſcher Frohſinn
London: Tanzmuſik. Ambroſe und ſein Orcheſter.
Königswuſterhauſen.
Deutſchlandſender: Sonnabend, 25. Februar
Frankfurt: Schulfunk: Szenen aus: Herzog Ernſt. Herzog
von Schwaben. Trauerſpiel von Ludwig Ugland.
Schulfunk: Lieder aus dem Dreißigjährigen Krieg.
Kinderbaſtelſtunde: Der Karnevalszug in Köln.
Otto Frhr v. Taube: Der Geiſterblick.
Oberleutnant a D. Seeliger: Durch Arbeitsdienſt zu neuer
Zukunft.
Hamburg: Nachmittagskonzert.
Wochenſchau.
Tägliches Hauskonzert. Afrika=Songs. Neue afro= amerika=
niſche
Lyrik
Dr. Biehle. C. Bronsgeeſt: Probleme der Geſangskunſt.
Stille Stunde: Niederdeutſche Beſinnlichkeit.
Das Gedicht.
Virtuoſe Violinmuſik. Liſa Minghetti (Violine). Arpad
Sandor am Flügel).
Köln: 111 Jahre Kölner Karneval.
Wetter= Tages= und Sportnachrichten.
Berlm: Tanzmuſit der Kapelle Otto Kermbach.

Wekterberichl.
Durch die britiſche Störung, die ſich weiter ſüdlich ausdehnt
und Frankreich erfaßt hat, wird auch unſer Gebiet etwas berührt.
Es dürfte außer leichten Temperaturſchwankungen. Bewölkung
und einzelnen Schneefällen vorerſt keine weitere Beeinfluſſung des
winterlichen Wetters erfolgen.
Ausſichten für Samstag, den 25. Februar: Stärkerer Nachtfroſt.
tagsüber Temperaturen um Null, vielfach dunſtig, wolkig mit
einzelnen Schneefällen.
Ausſichten für Sonntag, 26. Februar: Mehr wechſelnd bewölkt und
aufheiternd, vereinzelte Schneefälle.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Veranwwortlich für Polltik und Wirtſchaſt: Rudolf Maupe; für Feullleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr C H. Quetſch; für den Schlußdlenſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart Tagesſplegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Neite;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mittellungen: Wilty Kuhle;
Druck und Verlag: C. C. Wittich ſämilich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſtripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.

Die heutige Nummer hat 14 Seiten.

Briefordner Marke Pol

mit Hebelmechanik. in verſchied. For=
maten
, breiter Rücken 60 3, ſchmaler
Rücken 50 J, nur ſolange Vorrat,
wegen Aufgabe dieſes Fabrikats.
Bürobedarf. Darm=
Leonhard Luß, ſtadt. Rheinſtraße 22
(früh. Danatbank), Tel. 3409. (2394a

Das gute

Brikett aber nur be
Kohlen-Schmit?
Schwanenstr. 15, Tel. 2660
(243a)

2 Dam. (Lehrerin.
ſuchen ſchöne 3=Zi.=
Wohnung in guter
Wohnlage. Off. u.
G. 82 a. d. Geſch.

4-Zim.-Wohn.
m. all. Zub., mögl
Heiz., in d. Nähe d.
Waldes ev. i. Villa
(neuzeitlich) v. 1. 4.
von höh. Beamten
(ält. Ehepaar ohne
Kinder) geſucht.
Alter’s Wohnungs=
nachweis
, G.m.b. H.
Eliſabethenſtr.
4.*

Einf., bill., möb. Z.
geſ. Off. u. G.95Gſch.

12=Zim.=Wohng.
m. Zub. geſ. Prs.=
Ang. u. G. 92 Gſch.

Günslige Transporlgelegenheil
nach
FerI In
BtettIn
Leipzig
Dresden
(2875
Kassel
München-Gladbach (Rhld.)
Albert Vogt, Möbeltransport
Darmstadt, Gutenbergstr 3//39, Tel. 2050.

Jung, kinderl. Ehe Ja. Mann, alleinſt.,
paar ſucht z. 1. 4., ſucht ſof. leer. Zim.
a. früh. Zimm. mit m. Küche o. Neben=
Küche, ev. 2 3. Ang. raum. Angeb. unt.
u. G. 50 Geſchſt. (* G. 80 Geſchäftsſt. (*

2=Zim=Wohnung
Geſucht: 23=Zim.. ruh. kdrl. Ehep.,
Wohng., Nähe Nd.. Vorauszah= Ramſt.=Str. Preis=
ler
, p. 1. 4. geſucht. ang. u. G. 99 Gſch.*
Ang. u. G. 94 Gſch.*

Dictoria dasbeste Rad
1Bſo
0 T Winter-kabaft
Es kostet ein Viktoria-Rad mit gemufftem Rahmen
und 3 Jahre Garantie 65. Mk, zb 15%, Rabatt
nur Mk. 55.25
Sie ünden in unseren Schaufenstern Fahrräder mit Ga-
. . schon für 29.80 Mk.
rantie . . . .
Ballonräder.
..... . . für 39. Mk.
ertl. Teilzahlung nur bei
B.ORlO Karlst. 14/16
Größtes Fahrrad- und Kinderwagen-Spezialhaus Hessens
Günstige Einkaufsquelle für Fahrradhändler. (2865

Haus mit Leben=
mittelgeſchäft

in gut. Lage, vor=
gerückt
. Alters weg.
zu verkaufen. Nur
Selbſtreflekt. woll.
ſich meld. unt. G. 81
Geſch

Bergſtraße!
Einfam.-Haus
4 Zimmer. Küche,
Bad u. Zubehör,
Terraſſe, Balkon,
700 qm Garten,
Preis 7500.
Anzahlung:
2500. z. ver=
kaufen
durch:
Wolff. Moos & Co.
Immobilien,
Bensheim/Heſſen.
Afſt 6

Sonn. 34-Zim.-Wohn.
mit Zubehör (kein Parterre) v. kinder=
loſem
Beamtenehepaar bis 1. 7. geſucht.
Angebote unter G. 72 a. d. Geſchäftsſt.*

Zugelaufen:
Hell=getig. Kätzchen
m. weißem Geſicht.
Liebigſtr. 24, I.

Kätzchen
entlaufen Nähe In=
ſelſtr
. /Heinrichſtr.
Wiederbr. gute Bel.
Inſelſtr. 30. Erdg.

verordnen die grste Aum Gurgein
bei Heiserkzeit katarrhe der Schleimhäute,
des Rachens und des Mundes bei Mandelentzündung
(ängina) und Erkältungen. Ein Vorbeugungsmittel ge

Beutel 2 Pifg, Dose 72 Pfg. O Mas Eilb, 9.0., Dregden.
u

[ ][  ][ ]

Nummer 56

Samstag, 25. Zebruar

AdterCagblatte

Die induſtrielle
Induſtrielle Ferkigwarenpreiſe weniger
Die Preiſe für die induſtriellen Fertigwaren ſind in den letzten
Monaten ſowohl im Großhandel als auch im Einzelhandel weiter
geſunken. Seit Mitte 1932, dem Zeitpunkt, zu dem der Umſchwung
in der Bewegung der Rohſtoffpreiſe einſetzte, iſt die Indexziffer
der Fertigwarenpreiſe laut Wochenbericht des Inſtituts für Kon=
junkturforſchung
noch um 3,3 Prozent zurückgegangen und zwar
ſind die Preiſe für Konſumgüter um 4 Prozent und die für Pro=
duktionsmittel
um 2,5 Prozent geſunken. Die Indexberechnung
zeigt, daß die Widerſtandsfähigkeit der Rohſtoffpreiſe ſeit Mitte
1932 (Rückſchläge ſind dabei nicht ausgeblieben) ſich noch kaum in
der Preisgeſtaltung der Fabrikate ausgewirkt hat. Das iſt ein
Zeichen dafur, daß die Verarbeitungs= und Verteilungsſpannen
weiter nachgegeben haben. Bereits Anfang 1932 waren dieſe
Spannen infolge der Preisherabſetzungen, die die 4. Notverord=
nung
vom 8. Dezember 1931 mit ſich gebracht hatte, erheblich ge=
ſunken
. Seit Juli 1932 hat ſich aber die Spanne, zwiſchen den
Fabrikatpreiſen und den Rohſtoffkoſten (gerechnet nach den Wie=
derbeſchaffungspreiſen
) bei den Konſumgütern nochmals um rd.
6 Prozent ermäßigt. Sie iſt gegenwärtig nur etwa dreiviertel ſo
große wie 1928. Wenn ſich die Bewegung der Fertigwarenpreiſe
der Bewegung der Rohſtoffpreiſe bisher noch nicht angeſchloſſen
hat, ſo wohl in der Hauptſache deshalb, weil der niedrige Sta
der Einkommen und damit der Nachfrage dies nicht zuläßt; dies
gilt vor allem bei allen Waren des ſogenannten elaſtiſchen Be=
darfs
,
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Die Preisindexziffer der Metallwirtſchaft. Metallwiſſenſchaft,
Metalltechnik‟. Die Preisindexziffer der Metallwirtſchaft, Metall=
wiſſenſchaft
, Metalltechnik ſtellte ſich am 22. Februar 33 auf 46,9
gegen 47,2 am 15. Februar 33 (Durchſchnitt 190913: 100), fiel
alſo um 0,6 Prozent der Ziffer vom 15. Februar 1933. Für die
einzelnen Metalle wurden nach dem Preisſtande vom 22. Februar
d. Js. folgende Einzelindexziffern errechnet: Kupfer 35,0 (am 15.
Februar 1933: 35,6), Blei 46,9 (46,1), Zink 40.6 (40.6), Zinn 58,6
(59,4) Aluminium 111,1 (111,1), Nickel 107,7 (107,7). Antimon
56,8 (56,8).
Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Darm=
ſtadt
. Neue Konkurſe. Darmſtadt: Kaufm. Henry Morbotter,
alleiniger Inhaber, der Fa. Fries u. Co., Spezial=Gürtelfabrik.
Af. 8. 3., GlV. 8. 3., Pft. 5. 4. Bad=Nauheim: Kaufm. Konrad
Breitbach. Af. 3. 4., GlV. 6. 3., Prft. 24. 4.
Eichbaum=Werger Brauereien A. G., Worms. Nach Infor=
mationen
findet die Bilanzſitzung für 1931/32 am nächſten Montag
ſtatt. Dem Vernehmen nach wird für das letzte Geſchäftsjahr eine
Dividende von 3 (5) Prozent auf das Kapital von 6,5 Mill. RM.
vorgeſchlagen werden. Der Ausſtoß litt, wie bei den übrigen
Brauereien im Notſtandsgebiet, unter der ſtarken Konkurrenz von
Obſt= und Traubenwein und verzeichnet infolgedeſſen einen ſtär=
keren
Rückgang.
Rheiniſche Hypothekenbank in Mannheim. Das Inſtitut konnte
auch die Wirtſchaftskriſe des Jahres 1932 ungefährdet überwinden.
An ein Neugeſchäft war allerdings nicht zu denken. Die Vor=
ſchriften
der Verordnung vom Dezember 1932 bezüglich der Land=
wirtſchaft
haben vom Standpunkt der Realkreditinſtitute aus An=
laß
zu ſchwerſten Befürchtungen gegeben. Erſt mit der Wieder=
kehr
des Vertrauens in die Rechtsſicherheit könne ein Kursſtand
der Pfandbriefe erreicht werden, der die Gewährung neuer Dar=
lehen
zu erträglichen Bedingungen ermögliche. Der Umlauf an
Pfandbriefen und Kommunalobligationen verminderte ſich nicht
unerheblich. Die Zinsrückſtände haben ſich merklich erhöht. Die
günſtige Liquidität blieb aufrecht erhalten. Der Geſamtumlauf
an Pfandbriefen und Kommunalobligationen beträgt 328 007 513
(344 915 034) RM. Der bilanzmäßige Reingewinn beträgt (nach.
Abzug des Vortrages) 1 283 587 (1 209 861) RM. Der auf den
10. März einberufenen GV. wird vorgeſchlagen, den Rückſtellungs=
konten
0.44 Mill. RM. und dem Beamten=Unterſtützungsfonds
18 587 (40 000) RM. zuzuführen. Auf die Vorzugsaktien ſollen
unverändert 6 Prozent Dividende und auf die Stammaktien eine
ſolche von 7 (6) Prozent ausgeſchüttet werden. Zum Vortrag auf
neue Rechnung verbleiben 184 728 (172715) RM.
Elektrizitäts=A. G. vorm. W. Lahmeyer u. Co., Frankfurt a. M.
Wie von der Verwaltung beſtätigt wird, hat die zum Konzern ge=
hörende
Kraftwerk Alt=Württemberg A. G. in Ludwigsburg vor
etwa drei Wochen einen Kredit von drei Millionen Schweizer Fr.
an die Muttergeſellſchaft zurückgezahlt. Unter den vier Millionen
RM. Debitoren der Kraftwerk Alt=Württemberg A.G. waren in
der Hauptſache Konzernſchulden enthalten. Die jetzige Zurückzah=
lung
wurde dadurch möglich, daß die Geſellſchaft ein Drei= Mill=
ſfr
.=Valutadarlehn, das mit 6,5 Proz. zu verzinſen iſt und auf acht
Jahre gegeben iſt, erhielt, und zwar von der Elektrobank und
von der Eidgenöſſiſchen Bank in Zürich. Die Lahmeyer A.G.
wollte durch dieſe Umſchuldung aus Stillhaltegeldern ihre eigene
Liquidität verbeſſern, um für die ſchwebenden zahlreichen Projekte Verl. Handels=Gei

gerüſtet zu ſein.
Die Lokomotivfabrik Arn. Jung G.m.b.H. in Jungenthal bei
Kirchen a. d. Sieg hat von der Deutſchen Reichsbahn wiederum
einen Auftrag auf insgeſamt 35 Motor=Verſchiebelokomotiven er= Kapag.
halten. Die Firma Jung beſteht ſeit nahezu 50 Jahren. Seit 1898
beliefert ſie die Deutſche Reichsbahn. Sie war es auch die den
erſten Dieſeltriebwagen herausgebracht hat der als Vorläufer z
für die im Verſchiebe= und Feldbahnbetrieb eingeführten Dieſel=
lokomotiven
anzuſehen iſt. Die von ihr hergeſtellten Dieſelmoto=
ren
eigener Konſtruktion erfreuen ſich überall der beſten Beurtei=
lung
. Die Firma Jung iſt ein Privatunternehmen, deſſen In=
haber
es gelungen iſt, nicht allein die Wirtſchaftskriſe bisher zu
überwinden, ſondern auch das Werk weiter leiſtungsfähig und in
finanzieller Unabhängigkeit zu erhalten.
Ilſe Bergbau A.G. 6 (7) Prozent Dividende. Wie wir von
zuſtändiger Seite erfahren, wird der Bilanzſitzung am 28. d. M.
auf das dividendenberechtigte Stammkapital eine Dividende von 6
(7) Prozent vorgeſchlagen. Demnach erhalten auch die 32 Mill.
RM. Genußſcheine eine Dividende von 6 Prozent. Mit dieſem
Dividendenvorſchlag verteilt die Ilſe Bergbau AG. auf die To.
Brikettförderung von den bisher bekannt gewordenen Dividenden= Steuergutſcheine
vorſchlägen die höchſte Dividende der Braunkohleninduſtrie, zumal ſällig 1. 4. 34
das Kapital der Ilſe auf zwar wertvolle, aber heute zum Teil
ſtilliegende Kohlenfelder entfällt.
Mekallnokierungen.
Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kilogramm am 51,20 Intern.
24. Februar ſtellten ſich für Elektrolytkupfer, prompt cif Hamburg, 895Baden
Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die 6%Bayern ...
Deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 46 75 RM. Die Notierun= 68 Heſſen .v. 29
gen der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die 6½ Preuß. St. v.2
Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte Liefe= 8½ Sachſen. v.*
rung und Bezahlung) ſtellten ſich für Original=Hüttenaluminium,
98 bis 99 Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren, auf 160 Dtſch. Anl. Auslo=
RM., desgleichen in Walz= oder Drahtbarren, 99 Prozent, auf
164 RM., Reinnickel, 98 bis 99 Prozent auf 350 RM., Antimon=
Regulus auf 3739 RM., Feinſilber (1 Kg. fein) auf 36,50 bis
40 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 24. Februar ſtellten ſich für
Kupfer; Februar 37 (37.50), März 37 (37.25), April 37.50 K94Raden=Gaden
(37.75), Mai 37.75 (38), Juni 38 (38.50). Juli 38,25 (38.75), 6%Berlin ...v 24
Auguſt 38,75 (39) September 39 (39 25), Oktober 39.25 (39.50), 6% Darmſtadt
November 39.50 (39.75) Dezember 39.50 (40), Januar 40 (40.25) 6% Dresden, v. 26
Tendenz: ſtetig. Für Blei; Februar, März 14.25 (14.50), April
14.25 (14 75), Mai 14.25 (15), Juni 14.50 (15 25), Juli 14.50
(15.50), Auguſt 14.75 (15,75), September 14.75 (16), Oktober No= 620 Mainz
vember 15 (16), Dezember 15.25 (16.25). Januar 15.50 (16.50) 6% Mannheimb. 27
Tendenz: luſtlos. Für Zink: Februar 19 (19.50), März 19.25 6oo Wiesbadennss
(19.50), April 19.50 (19.75), Mai 19.75 (20). Juni 20 (20.25) Juli
20.25 (20.50), Auguſt 20.50 (20.75). Sevtember 20.50 (21), Oktober 6% Hefl. Landesbi.
20,75 (21.25) November 21 (21.50), Dezember 21.25 (21.75), Ja=
nuar
21.25 (22), Tendenz; luſtlos. Die erſten Zahlen bedeuten
Geld, die in Klammern Brief.

Preisgeſtaltung.
widerſtandsfähig als die Rohſtoffpreiſe.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Die Aktienkurſe an der Berliner Börſe lagen vielfach
etwas ſchwächer, da ſich die Meldungen über die Ausdehnung der
Bankſchwierigkeiten in Amerika und die Vorgänge auf der Genfer
Abrüſtungskonferenz ſtimmungsmäßig in wenig günſtigem Sinne
auswirkten. Von ſtärkerem Angebot konnte nicht die Rede ſein,
lediglich die Spekulation ſtellte einige Hauſſeengagements in Spe=
zialwerten
glatt. Außerdem kam im Hinblick auf die Prämien=
erklärung
etwas Material heraus. Die Feſtſetzung der Kurſe er=
folgte
bei kleinſten Umſätzen. 12 Prozent gedrückt waren Vogel
Telegraph, Hoeſch, Rheinſtahl. Ilſe Genüſſe, Aſchersleben, Salz=
detfurth
, R.W. E., Siemens und Reichsbank. Darüber hinaus ver=
loren
Chadeaktien 3,75, Rheag 3,75 Proz. und Schubert u. Salzer
ſogar 4 Prozent. Andererſeits ſetzten Deſſauer Gas, Kunſtſeide=
aktien
, einige Elektropapiere, Stolberger Zink und Leopoldsgrube
freundlicher ein. Die beiden letztgenannten Werte waren ſogar
mehr als 1 Prozent, nämlich je 1,75 Prozent, geſteigert. Am un=
notierten
Markt gewannen Wintershall erneut 2,5 Prozent. Im
Verlauf ergaben ſich bei anhaltendem kleinen Geſchäft vielfac=
Kursrückgänge: Kunſtſeideaktien waren auf Arbitrageabgaben im
Zuſammenhang mit der ſchwächeren Veranlagung Amſterdams bis
zu 2 Prozent rückgängig. BMW. büßten ſogar 3 Prozent ein;
hier nahm wohl ein Teil der Mitläufer die erzielten, nicht un=
beträchtlichen
Gewinne mit, zumal die Berliner Autoausſtellung
nunmehr vorbei iſt. Im übrigen betrugen die Abbröckelungen nur
bis zu etwa 1 Prozent. Deutſche Anleihen gaben nach ſchwächerer
Eröffnung weiter leicht nach. Variable. Induſtrieobligationen
verloren bis zu etwa 1 Prozent. Reichsſchuldbuchforderungen zeig=
ten
ebenfalls etwas ſchwächere Veranlagung. An den übrigen
Rentenmärkten machte ſich die Orderloſigkeit ſtärker bemerkbar,
ſo daß die vorgeſtrigen Kurſe ſich nicht voll behaupten konnten.
Die Frankfurter Börſe lag außerordentlich ruhig und
ohne Anregung. Durch den verſchärften Wahlkampf iſt die Zu=
rückhaltung
des Publikums, das allerdings nach wie vor auch nicht
als Verkäufer auftritt, beſonders aber der Spekulation noch grö=
ßer
geworden. Vorübergehend herrſchte völlige Geſchäftsſtille, wo=
durch
im Börſenverlauf das Abbröckeln der Kurſe erleichtert
wurde. Auch die etwas ſchwächere New Yorker Börſe dämpfte die
Unternehmungsluſt. Obwohl im Laufe des März mit der Dis=
kontſenkung
zu rechnen iſt, gaben auch Renten etwas nach. Am
Aktienmarkt beſtand vorbörslich für JG. Farben, die bis 110 an=
zogen
, etwas Intereſſe, daneben auch weiterhin für AEG. Die
amtlichen Eröffnungskurſe zeigten überwiegend Rückgänge, ſo ſetz=
ten
Farben 10928 (109½) Prozent ein. Von Montanwerten ver=
loren
Gelſenkirchen 1½. Mannesmann 1½, Rheinſtahl 1, Harpener
1.5, Stahlverein 0,25 Prozent. Am Elektromarkt gaben nach Geſ.
für El. 0,75 Proz. A. E.G. 0,75 Siemens um 1.,5. Schuckert 0,5
Prozent; nur Kunſtſeide etwas freundlicher, ſo Aku und Bemberg
um je 0,25 Proz. Ziemlich matt lagen Reichsbankanteile, welche
2 Prozent verloren. Von Einzelaktien Metallgeſellſchaft 1 Proz.
freundlicher, die übrigen Werte ſtill und eher etwas nachgebend.
Am Rentenmarkt gaben Altbeſitzanleihe ½, ſpäte Schuldbücher 1,
Neubeſitz 0.1 Prozent nach. Auch hier war das Geſchäft ſehr klein.
Der weitere Börſenverlauf blieb ſehr ſtill und unſicher. Tages=
geld
3,5 Prozent.
Abendbörſe. Mit dem Herannahen des Wahltermins
nimmt die Geſchäftsloſigkeit der Börſe immer mehr zu. Die Ten=
denz
blieb jedoch gut behauptet, teilweiſe etwas freundlicher. JG.
Farben eröffneten ½ Prozent höher. Am Montanmarkt waren
Gelſenkirchen 0,25, Harpener 0,5 Prozent gebeſſert. Mansfeld 0,5
Prozent niedriger. Von Elektrowerten lagen Siemens 0,25, Geſ.
für El ½ Prozent freundlicher, dagegen AEG. leicht gedrückt.
Reichshank lagen 1 Prozent ſchwächer. Am Rentenmarkt war das
Geſchäft ſtill bei behaupteten Kurſen. Stahlbonds etwas ſchwächer.
Piehmärkke.
Ferkelmarkt in Groß=Gerau. Auftrieb: 392 Ferkel. Bezahlt
wurden 1218 RM. pro Stück. Der nächſte Ferkelmarkt findet
am Mittwoch, den 8. März, vorm. 8.30 Uhr, auf dem Marktplatz

zu Groß=Gerau ſtatt.

Deutſch=engliſche Firmenkombingkion
für den Ban eines Euphral=Staudamms.
Bei einer Ausſchreibung für die Vergebung eines Auftrages
auf die Errichtung der großen Bewäſſerungsanlagen im Irak, bei
denen es ſich hauptſächlich um die Errichtung eines Staudammes
im Euphrat ſowie ſonſtige Regulierungen handelt, hat eine eng=
liſch
=deutſche Firmenkombination, an der Lie Dyckerhoff u. Wid=
mann
A. G., Wiesbaden, beteiligt iſt, das niedrigſte Angebot ab=
gegeben
.
Es handelt ſich um ein Objekt von 1,25 Millionen Lſtrl. Bis
zur Auftragserteilung dürfte allerdings noch einige Zeit vergehen.
Insbeſondere wird es darauf ankommen, wie die Finanzierung
geregelt werden kann.
Wie wir weiter hören, liegt das Angebot eines franzöſiſch=
engliſch
=deutſchen Konſortiums, dem die Jul. Berger Tiefbau AG.,
Berlin, und die Ph. Holzmann AG., Frankfurt a. M., angehören,
einige Millionen höher als das deutſch=engliſche.
Produkkenmärkke.
Berliner Produktenbericht vom 24. Februar. In Erwartung
günſtigerer Verwertungsmöglichkeiten iſt die Landwirtſchaft bei
der Herausgabe von Offertenmaterial, für Brot= und Futter=
getreide
weiter zurückhaltend; dagegen hat ſich die Nachfrage der
Mühlen angeſichts der Wiederbelebung des Mehlabſatzes gebeſſert.
ſo daß am Promptmarkte für Weizen und Roggen 1,52. Mark
höhere Preiſe durchzuholen waren. Weizen= und Roggenexport=
ſcheine
wurden auch wieder höher bewertet. Der Handel kauft
allerdings nur vorſichtig. Ohne daß die Staatliche Geſellſchaft in=
terpenierte
, waren die Lieferungspreiſe etwa im gleichen Ausmaß
wie am Promptmarkt erhöht. Weizen= und Roggenmehle haben
ſeit geſtern nachmittag wieder etwas beſſeren Abſatz; die heute
erhöhten Mühlenofferten waren aber ſchwer durchzuholen. Hafer
liegt bei knappem Angebot und anhaltender Kaufluſt auch weiter
feſt. Die Getreidepreiſe zogen im Einklang mit der Allgemein=
tendenz
an.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
In der weſtdeutſchen Dachziegelinduſtrie ſind, wie verlautet,
die Verhandlungen zur Gründung einer Preiskonvention erneut
aufgenommen worden. Es heißt, daß die Vorverhandlungen gün=
ſtig
verlaufen ſind. Mit dem Zuſammenſchluß der Werke wird in
aller Kürze gerechnet.
Das zum Lahmeyer=Konzern gehörende Kraftwerk Alt= Würt=
temberg
, A.=G., Ludwigsburg, hat kürzlich an die Muttergeſell=
ſchaft
den nicht benötigten Reſt von 3 Mill. ſfr. eines größeren,
für Inveſtitionen im Kraftwerk beſtimmten Betrages zurückge=
geben
. Die Ueberweiſung der für beſondere Zwecke vorgeſehenen
Summe erfolgte auf Sperrkonto.
Die GV. der Feiſt Sektkellerei AG. Frankfurt a. M. geneh=
migte
den bekannten Abſchluß für 1931/32 mit einem Geſamtver=
luſtvortrag
von 442 525 RM. Die Bilanzbereinigung durch Zu=
ſammenlegung
des Kapitals von 1,4 Millionen ſoll erſt in einiger
Zeit erfolgen, ſobald eine beſſere Ueberſicht der Wirtſchaftslage
möglich iſt. In den letzten Monaten habe das Geſchäft angezogen.
Der bisherige AR. wurde wiedergewählt.
Die GV. der Waggonfabrik H. Fuchs AG. Heidelberg, bei der
das AK. von 2,0 Mill. RM. mit 1 972 000 RM. (19 727 Stimmen)
vertreten war, genehmigte einſtimmig die Regularien und erteilte
Vorſtand und Aufſichtsrat Entlaſtung. Der Verluſt von 136 651
RM. wird auf neue Rechnung vorgetragen. Zum Bilanzprüfer
wurde wieder die Rheiniſche Treuhand AG., Mannheim, beſtimmt.
In der GV. der Oberbayeriſchen Zellſtoff= und Papierfabriken
A. G., Aſchaffenburg, wurden die Regularien für das am 30. Juni
1932 beendete Geſchäftsjahr (5018 RM. nach 4060 RM. Verluſt)
einſtimmig genehmigt. Der A.R. wurde in ſeiner Geſamtheit wie=
dergewählt
.
Die ungariſche Staatsbahn erteilte der Metropolitan Vickers
Electrical Cy Aufträge auf Materiallieferungen von 800 To. im
Werte von 250 000 Pfund. Die Beſtellung umfaßt u. a. 26 Moto=
ren
von je 2500 PS. und die Inſtrumente für 26 elektriſche Loko=
motiven
.
Die Außenhandelsziffern der Vereinigten Staaten, für den
Monat Januar weiſen einen weiteren Rückgang auf. Die Aus=
fuhr
hatte im Januar einen Wert von 120 Millionen Doll. gegen=
über
150,022 Mill. Doll, im Januar 1932. Die Einfuhr betrug 96
Millionen Doll. gegenüber 135,5 Mill. Doll. zur gleichen Zeit des
Vorjahres.

Berliner Kursbericht
vom 24. Februar 1933

Oeviſenmarkt
vom 24. Februar 1933

Deutſche Ban 1u..
Disconto=Geſ.
Dresdnei Ban!
Hanſa Dampfſch.
Nordd, Llohzd
A.E. 6
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr
Berl. Mäſch.=Bau 32.
Conti=Gumm
Deut che Cont. Gas 11

Ne
71.75
61.50
17.
30.
17.25
28.375
87.75
38.875
20.75
125.75
112.

Mue
Eleftr Lieſerung
3. G. Farbe

Gelſ. Bergw.
Geſ. f. eleftr. Untern.
Harpener Bergbau
Soeſch Eiſen u.
Köln=Neuefſen
Phil, Holzmant.
Kali Aſchersleber
Klöcnerwerke
Ko sw Chem. Fakr.
Mannesm Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Orenſtein & Koppel

Me
81.
109.
58.25
76.875
86.25
53.75
48.75
114.
44.125
68.25
58,625
38.50
40.

Meiee
Rürgersweri
Salzdeifurtk Kali
Leon l. Tiet
Verein. Stahlwerte
Weſteregeln Alkali
Agsb.-Nrnb.Maich.
Baſal: Lin
Berl. Karlsr Ind.
Hirich Kupfe!
Hohenlohe=Weite
Lindes Eisma ſch
Boge Telegr. Draht
Wonderer=Werke

35.
42.75
470
36.
34.625
114.50
38.75
17.25
70.
12.25
76.
27.50
59.

Helſingfors

Wien.
I.
Prag
Budapeſt.

Sofig.
Solland
Eslo
Kopenhagen
Stocholm.
London
Ruenos=Atres
New York.
Belgien


Italien

Parie

Währung Raid Brief Bährung GeldBr4 100 finn.M. 6.3541 6.3e6l Schweiz
100 Frankenle
100 Pefetas ; 62.02 e2.18 00 Schillinglt 48.45 48.55 Spanien 34.32 34.58 1o0 Tſch. Kr. h2. zes 12.uos Danzig. 100 Gulden 62.35 82.53 100 Pengö
Javan Yen 0.259 (.c61 ſ100 Levo 2,05, 2.06s Rio de Janero Milre 0.239 (.241 ſ100 Gulden I 70.38 170.72 Zugoflawien 1
1
Portuga! 100 Dina= 5.554 5.r66 100 Kronen 2,58 73.72 100 Escuvo 13.06 13.08 100 Kronen 63.99 84.11 Athen 100 Trachm 2.348 2.352 100 Kronen 76.07 76.23 Iſtambu 1 türt. 2 2.004 2.012 1 L.Stg. 14.35 14.39 Kairo
1 ägypi 4 14.73 14.77 1 Pap. Peio 0.333 0.937 Kanade teanad. Doll. 3.506 2.514 1 Dollat. 4.269 4.217 Uruguah 1 Goldpeic 1.648 C52 100 Belgo Is 59,09 59.21 Zsland.
100 isl. K: 54.89 64.81 1o0 Lire ſ21.53 21.57 Tallinn (Eſtl. t 100 eftl. Kr. 110.591 110.81 100 Francs S.S0 18.64 Rigo 10 Lats 79.721 9.00

Duriftädter und Hartondroant Surikabt, Miilan Mi Pttscher Sunt
Frankfurter Kursbericht vom 24. Februar 1933.

95 1. 4. 35 88:1, 1. 4. 36 81:1, 1.4.37... 1. 4. 38.. 74. 6% Dtſch. Reichsanl 93.5 62g
v.27 78.25 3. 94.5 82.5 58 Thüringen v.2 74 ſungsſch. *P, Ab=
öſungsanl
.. 67". Diſche. Anl. Ablö=
ſungsſch
. (Neub. 8.75 Deutſche Schutzge=
biefsanleihe
.. 8.1750 63.5 68 66 6% Franffurt a. M.
Schätze v. 29 75.5 . 9e 65.5 67 62 München v. 2 71.5 83.25 Golboblig. 72 ½% Heſſ.Landes.
Hyp.=Bk.=Liquid 87.25 4¾ %. Kom.:Obl 78.5

16%- Preuß. Landes,
Pfd.=Anſt. G. Pf.
6%. Goldoblie
6% Landeskomm.
Br. Girozentr. für
Heſſ. Goldobl. R. 11/
R.12
8
62a Kaſieler Land. Goldpfbr.
6SNaſſ. Landesbk.
5½% Liau. Obl
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.-Anl.
*AuslSer.
Ser.I1
Dr. Komm. Samm.,
Abl. (Neubeſitz);
6% Berl. Hyp.Bi.
5½%6 Ligu.=Pfbr.
6% Frkf. Hyp.=Bl.
5½% Lig. Pfbr.
Goldoblig.
83 Frli. Pfbr.=Bk.
Lig.=Pfbr.
22 Mein=Hyp.=Bi.
5½% Lig. Pfbr.
6% Pfälz. Hyp.=B!
5½% Lig. Pfbr.
625 Rheim. Onp.B.
5½% Lig. Pfbr.
Goldoblig.
Südd. Bod.=
Cred.=Ban!
5½% Lig. Pfbr
62, Württ. Hhp.=B.
6% Daimler=Benz
82 Dt. Linol=Werke
0 Mainkrw. v 2e

A.
74

83.5
82.75
87.

60.75
81

A
88.5
89.25
86.9
84
88:),
85=
85.75
88
88.25
83,
86.25
74.25
8
86,
87
68.5
85.25
84

16% Mtteld Stahl.
6% Vel, Stahlwerke
16% Voigt c Häffner
3. 0. Farben Bond
5% Bosn. L. C.B.
L.Inpeſ
5%
15% Bulg. Tab.v.02
4½% Oſt. Schätze
42 Oſt. Goldrente
5%o vereinh. Rumän
4½%
4%
420 Türk. Admin
1. Bagdad
Zollanl.
4½% ungar 191
1914
4½%
Goldr.
1910
*
4½=Budp. Stadtanl
4%0 Liſſabon
42 Stockholm
Abtien
210. Kunſtzudeun=
A. E.G.
AndregeNoris Bahn
Aſchaffbo Brauere!!
Zelſto.
Bemberg. J. P.. .
Berl. Kraft u. Lich:!
Buderus Eiſen.
Cement Heidelbers
Karlſtadi
3. G.Chemie, Baſe!
Chem.Werke Alber
Chade ..........
Contin. Gummiw

74.75
G.
77.
99
12.25
13.25
14.
13.5
10.1
5.5
5.8

31
80

34.25
28
93
50
38.25
120.25
26.25
51.5
58
127,
57

Contin. Linoleum
Daimler=Ben;
Dt. Atl. Telcg!
(rdd
..
Di Gold= u. Eilber=
ſcheide
=Anſtalt
Linolwert.Berl
Dortm. Ritterbräu
Onckerho! & Widm
Sichbaum=Werger.
Eleur.Lieferg.=Gei.
Licht u. Kraf=
Eſchw. Beraw".
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicke=
7. G. Jarbeninduf a.
Feinmech. (Sette
Fel1. & Gut legume
Fran /furte Hot.
Gelſen! Berawer.
Geſ.f.eleltr. Unterr
Goldſchmid 2k.
Gritzner=Kah ei.
Grün c Bilüinger.
Hafenm ühll Frift
Hammerſen Ten.)
Hanaue; Hofbrauh.
Hanfwerke Füſſen=
Karpener Vergbau
Henninger Kempt
HilvertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer.
Kochtie‟Cſſ.
Kormann Ph.
3lie Berab. Stamm
Genüffelr
Jungbans
Kali Chemie
Achers ehen

122
86

u56

16.5
51

2o5
19.5
179
23.25
37.5
53

25.75
69.5
41
4:
42.55
103.5

m

Mei eche
lälödcknerwerte.
Knorr C. H......
Lahmeyer & Co.
Laurahütte.
/Lech. Augsburg.
Löwenb: Münch.
1Lutz, Gebr. Darmſt.
(Maink.=W. Köchſt.
Mainz. Akt.=Br.
Mannesm.=Röhren
Mansfeld. Berab
Metallge) Franki.
Miag. Mühlenbau=
33.5 (Montecatin Maild.
Motoren Darmſtad
leberbedar
hön ; Bergbau
MReiniger, Gebbert,
Rh. Braunkohlen.
Eleftr. Stamm
Stählwerte
25.5 Riebe Montan. ..
(Roede Gebr.
Rütgerewerie
lSalzdetfurzl Kalt. 4
Salzm. Feilbronn
Schöf erhof=Bind
Schramm Lacft:
Schrifta. Stempel
Schucker, Elelty
Schwarz=Storcker
Siem Glasinduſtr.
Siemen & Salste /138
Südb. Lucker=A. G.
FEellus Beraban,
Thür. Liefer.=Geſ.
Tietz Leonhard.
lunterfranken
er. Stakin

50.25
185
118
20.75
210
ee.5
61
23

27
11.75
50

65s

42.9
170

159
33.25

s5
69

69.25

A
34.5

Mie Mſch
Voig: & Haeffner.
Wanß & Freytag.
Weſteregeln Kali.
Zellſt. 1 Waldhof
Memel
Alig. Dt. Crediler
Badiſche Bant.
Bt. 1. Braunduſi
Bayer, Hyp. u. W.
Ber Han elsa‟
Shpothelbi.,
Comm. Privatt
D1 Ban und Disc.
Dt. Eff. u. Wechtell
Dresdner Ban!
Frantſ. Ban
Ghp.=Ban;
Mein Hyp.=Ban!
Pfälz. Hyp.=Ban1
Reichsbant=An
Rhein, Hyp.=Bant
Südd. Bob.Cr.Bt
Würti!. Notenban
A..G. Ver ehrsn
Allg. Lokalb. Krafi
72 Dt. Reichsb. Vze
Hapag
Nordd Lloyd
Südd Eiſenb.=Ge
Atltan= u. Stun
Verſicherung
Verein. Verſ./203
Franfona Rück=u. M
Mannheim Verſich

Otant Minen.
chantuncckantels! 34

85
28.5
4.25
48
20
52.25
74.5
97.5
53
71.75
70
61.5
59.5
80
79
80.25
1481,
99.75
76.5
25

73
94.25
16
41.25

20

[ ][  ][ ]

Seite 17. Nr. 56

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 25. Februar 1933

Aunblänas
Samstag u. Sonntag
großes
karnevalistisches
Konzert!
ALTE POST

Am weißen Turm

Sh

Oberwaldhaus
Eisbahn
Siraß nb, nachm. 10Min.=Verkehr. (2844b
R
Samstag, Sonntag und
AFastnacht-Dienstag
Große
karnevalistische
Konzerte
2rso B
Im
Lascddshadar
Neue Kapelle

Aufruf an die Lieben guten Mütter!
Onkel Robert May, der Kindertreund
als Münchhausen, wer kennt nicht diesen großen Aufschneider‟!
unterhält und spielt mit Ihren lieben Kleinen
u. a. Kasperltheater, Sahne-Wettessen, Schneebalitoben,
Ballon-Schlacht
Prämiierung schönster Kindermasken
deshalb bereiten Sie Ihren Kindern diese Freude u. kommen Sie zum
Kinder-Masken-Treiben
von Samstag bis Dienstag täglich nachmittags ab 2.30 Uhr
Ufermann’s Solisten spielen u. a. Kinder-Potpourri
Großer Faschings-Rummel
von Samstag bls Dienstag, abends ab 811 Uhr
2 Tanzflächen!
2 Tanzflächen!
Im Café: Dekoration Ein Abend im modernen Schlagerland"
Im Restaurant: Dekoration Ein Abend im japanischen Dorf
Für Stimmung und echt kölschen Humor
verbürgen
Die 5 Ulermänner
Darmstadt’s bestes Stimmungs-u. Tanz-Orchester

AM LANDESTHEATER

BOCKSHAUT
Samstag Sonntag Montag Dienstag
sorgt die beliebte Hanskapelle für
Stimmung und Humor.
An allen 4 Tagen der traditiovelle
Weizenbierfrühschoppen.

Kaffee Schütz
Samstag Montag und Dienstag
* Die ganze Nacht geötfnet
SSimmng ! Konzert Simmag !s

Großes Haus 130-3430 Uhr

Hessisches
Landestheater
Samstag
24. Februar 1933

23030 Uhr

KleinesHaus 19.3022 Uhr

Die Blume von Hawai
Operette von Abraham
Prese 070-5,50 u4
Fastnachts Konzert
Leitung: Karl Marta Zwissler
Das Orchester spielt u. a.:
Ein bischen L.ebe far mich (Foxtrott)
Acn Annemary (Tango)
Tangolita
Dorkmusik
Refrains gesungen und getanzt von
Georgi, Meudtner, Sattler, Hlerrmann,
Schläter, Ritzhaupt.
Dazwischen mit Orehesterbegleitung
Lieder: Georgi, Herrmann, Sattler,
Schlater.
Chansons; Hoffart, Palmer, Spengler.
Kylophonsolo: HansGustav Roßmann,
Tänzer Meudtner, Blank.
Preise 0.502 Mk.
Die Marguise von O
Schauspiel von Ferd. Bruckner
Preise 0.804.50 Mk.

Dam.=u. Kinderkleid.
werd. gutſitz, preis=
wert
angef. Kirch=
ſtraße
19, 1. (148a
jütututututuntuf

Heute SAMSTAG, 8.11 Uhr
PREMIERE
PORZA-
REVUE: 18 Bilder

DEUTSCHLANDS
beste PARODISTIN

PREISE: von 80 Pfg. an
VORVERKAUF:
VERKEHRSBURO UND
H. DE WAAL (2847

Telefon
1646

Telefon
1646

on
Faslnacht-
Samstag
bis einschließllch
Fastnacmt.- Mienstag
großes
Ka

Restaurant Schillereck
Samstag, Sonntag, Rosenmontag und Fastnacht
Großer Karneval
mit der bellebten Stlmmungs-Kapelle
Wohin an Karneval?
Ins Café Express, Café-, Bier-, Weinstube
Woogsplatz 6. Karnevalztlmmung, Nachtz geöffnet.

Heieiskrene

Mühlstraße 5. Inh. Theo Kümmel.
Heute Samstag u. morgen
Sonntag ab 8 Uhr Karneral. Konzerts

Faschingstreiben im Herrngarten- CafélFASCHINGSTREIBEN bie Mittwoch früh im

Samstag bis Ascherwittwoch nachts geöffnet.
Kinder-Masken-Ball
Sonntag-, Montag- u. Dienstag-Nachmittag ab 3 Uhr

Tägl. karnevalist. Stimmungs-Musik
Walzerpreistanzen der Kleinen.
Lustige Spiele u. sonstige Ueberraschungen. (*

nur

Hotelm Post

Samstag, Sonntag, Dienstag
ab 7 Uhr
2842)
Tanz?

Samstag
Slimmungs-Konzert
Riegger
Schloßgartenstraße 21. (2858

Rheingauer Weinstabe
luh, ki. N0ge
Telefon 2474
Luisenplatz 1
Großer Rheinischer Karneval
in den sehenswerten dekorierten Räumen.
Tischbestellungen gegen Entgegennahme von Gutscheinen rechtzeitig
erbeten. Dieselben werden voll in Zahlung genommen.
(2854
Die beliebte Stimmungs- und Tanz-Kapelle Raab-Hee.
Fastnacht-Sonntag u. Fastnacht-Dienstag 4 Uhr, TANZ-TEE

von Kamstas 8 Uhr
Durchgehend
seölfnet, 3911 THEATER-RESTAURANT
(riesheim bei Darmstadt
Waldsohiossohen jden Samstag
230a1 u. Sonntag 1aNZ

z7

Café Ott

Taſtnacht-Samstag, Sonntag, Montag und
Dienstag
de ganse Nacht geöffnet.
autsch

Heute Samskag:

Café Monopof
MANNNNSRTTA

Harner.-Sümmang
Durchgehend von
Samstag bis Mittwoch
geöffnet! (2248

Frauen-Ortsgruppe
des V.PA
Bei der Röß 4=Wictin!
Fasching
für groß u. klein!
Sonntag, 26. Februar,
15 Uhr, Städt. Saalbau (2s15
Vorverkauf bei J. Ph. Leuthner am
Weißen Turm. Erwachsene 1.-Mk.,
Kinder in Begleitung Erwachs. 50 Pfg.

Ofto Rau. Heidelbergerft. 40.

Mit geheiztem Heag=Omnibus nach

Hauerkasten

Elisabethenstr. 8e Ecke Saalbaustraße P
Fastnacht-Samstag ab 7.11 Uhr
Bunter Abend
Mitwirkende Männerduartett Eintracht
Luswig Roch

Spaniſche Wein=Stuheg
rlstraße
Karlstraße 5
Heute
appen Abend

Stimmung
Aumor

Schlachthof-Restauration
Eröffnungs-Abend.
Samstag, den 25. Februar
Fastnacht-Sonntag ab 4 Uhr
großes Konzert m. Faschingstreiben
Gute Küche, geptlegte Getränke, aufmerksame Bedienung
Es laden höflichst ein
KarlDreste und Frau

Rohrbrunn/Speffark
Werbe-Woche der

vw Ludwigs-
Honditorei Sch War2 platsNr.4
verlängert bis zume28. Februar
Selhstgelerligten Praliner
APfd. statt 1 Mk 0. 60, abw. bis zu 0.25
Muß-Schmelz-Schokolade, 100 gr 0.25
Muß-Milch-Schokolade, 100 gr 0.30
Darmstädter Heiner, ges. geschützt
Stüetz 0.15 4 Siüek 0.50
Kaffee, Kuchen und Torten in be-
kannter
Güte und Preiswürdigkeit.

Café Brählen
O

Fastnacht-
Samstag-Dienstag
die ganze Nacht
geölfnet!

A
CHA

Stiefel u. Zubehör 10-15% Rabatt
solange Voriat bei

Sport-Jost
Telefon 1938
Walistraße 16

zum Schilaufen zum Wandern. Gepr.
Schilehrer und Führer koſtenlos. Fahr=
preis
RM. 3.30. Abfahrt Heaghaus. am
26. Febr. 33, vorm. 7.30 Uhr. Veranſtal=
ter
: Darmſt. Reiſevereinigung. Karten:
Sport=Kolb, Wilhelminenſtr., Tel. 3139.
(2868)
u. Frholungsheim Kümmel=
Fenslon baeherhof bei Heidelbers.
bietet ernolungsuchenden Gästen behagl.
Aufenthalt auch tür dieWintermonate Un=
mittelbare
Waldesuäne, erhöhte Lage am
Neckar, herrt. Spaziergänge. Zentralh. Liege-
jalle
,4 Mahls.,a. W Diät. Bensionspr. 4.-an,
p. äng Aufentnn Vereinb. Prosp a Wonsch

Bensheim an der ſchonen Vergſitraſſe.
Pension Schottenburg
neu eröffnet.
Möbl. u. unmöbl. Zimmer, Tagespeuſion
v. 3:50 an. Ideal. Dauerheim von 90. an,
Zentralheiz., fließ, kaltes u. warm. Waſſer,
i. jed. Stock Bad. Wiener od. veget. Küche.

[ ][  ]

Seite 14 Nr. 56
El. Mask. bill. z. vl.
Rheinſtr. 41 Sb. Ir.
Ci04b).
Kindermasken z. v.
Rheinſtr. 41, Stb. I
(*so)

Ot

Zwangsverkauf
Mod. Edelholz pol.
Schlafzimmer,
Speiſezimmer,
Herrnzimmer
direkt ab Fabrik zu
jed. annehmbaren
Preis an ſchn. ent=
ſchloſſ
. Käuf. Eiloff.
u. G. 31 Geſchſt.
Verſch. Möbel, wie
Schrke., Zeichentiſch.
Tiſche, Bett Stühle
u. Hausrat bill. z. vk.
Anzuſeh. von 2.
Gutenbergſtr. 43,I.r.
zu ver=
Klavier kaufen.
Wendelſtadtſtr. 38.
2745a)
Gr.Gobelinklubſeſſel
Pfeilerſpieg., Kopf=
hör
. z. verk. Beſicht.
Sonnt. vorm. Ham=
burger
. Friedrich=
ſtraße
22.
Dauerbrenner
g. brenn., bill. z. vk.
Hobrechtſt. 8, I. Csg
Geleg.-Kauf!
Schöner . neuer
Herd
billig zu verkaufen.
Ballonplatz 4.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 25. Februar 1933

Janzplallen
und
Tanzalben
immer
das
Neueste
Chrlstian
Arnold.
am weißen Turm
Ernst-Ludw. Str. 5
(2884)

Hotel,Prinz Karl

Telefon 937

Fastnacht=Sonntag und =Dienstag
in sämtl. Räumen
Karneval
M. Schnellbacher.

V
Zehwarze Husar
(Ein Liebesroman der Prinzessin
Marle Luise von Baden.)
mit
Wolf Albach-Retty Ursula Grabley
und Otto Wallburg,
Regie: Gerhard Lamprecht.
Die Schlager von Künnecke:
Liebe kommt einmal
von irgendwoher. .
Blonde Husarenbraut,
wie schlägt dein Herz so laut .."
Dazu das reichhaltige Beiprogramm.
Jugendliche haben Zutritt.

Beginn: 3.45. 6.00 und 8.20 Uhr

ee arichl che .
Heuke Skimmungskonzerk
der beliebten Schrammelkapelle
Franzl & Seppl.

Mod. Kinderwagen,
2 St. Räder, 50 cm.
groß, mit Achſe zu
verkaufen. Luiſen=
ſtraße
38, UI.
S. gut erh. Sofa
oval. pol. Tiſch
Waſchkiſch
(kl. Schubl.) Marm=
Pl. u. a. zu verk.
Roßdörferſtr. 52, II.
Deckbett . . . 13
Kiſſen .... 5
Chaiſelonque 20.
Sofa 20 z. verk.
Magdalenenſtr. 11,I.
Naumann Verſenk=

durch Rücknahme
ſpottbillig abzugeb.
Georg Moll,
Grafenſtr. 4. (2855
Gutes Herrenrad
Victoria (gemufft.
Rahmen) 23. .
Damenrad, w. neu.
mit Gar. 32.
zu verk. Karlſtraße
Nr. 14, Lad. (2866b

Wer wirkllche Fastnachtsfreude erieben wli, geht zu Rehbergen
(Ecke Niederramst.-u. Kiesstr.) Die hervorragende
* Stimmungskapelle,Indra‟
Leitung Heinz Jäger sowie erstklassige Vortragskünstler sorgen für echte
9 Fastnachtsstimmung
Stimmungs-Musik, aktuelle
Lieder, humoristische Vorträge,
Büttenreden und vieles andere. Samstag,Sonntag, Montag( Rosenmontags-
zauber
) und Bienstag, jewells 7 Uhr 711 Eintritt: Eln fröhliches Gesicht.
(2843

(Das despensterschiff)
Eine ganz geheimnisvolle Geschichte aus den Geheimakten der Küsten-
polizei
eines Welthafens, voll spannender Uberraschungen u. Sensationen.
HARRV PIEL
als Klaus Hansen, der beste Mann der Seepolizei, der das Geheimnis
des fliegenden Holländers läftet.
Im tönenden Beiprogramm:
Die neueste Ufa-Tonwoche
(F.2832
u. a. enthaltend: Die Katastrophe von Neunklrchen und die
Eröffnung der Berliner Aufo-Ausstellung.

HSHOR
PRheinstt.
Sonnabend, Sonntag,
Montag, Dienstag
Paſehings-Rummel

Haisersaal-Restaurant-Fürstensaal
Fernsprecher 276 Grafenstraße 1820
Großes
Fasennasheiben
Fastnacht-Samstag, Sonntag und -Dienstag

Beginn 3.45. 6.00 und 8.20 Uhr

HELIA

HELIA

Mi Mesgce
Morgen Sonntag, vormittags 11.15 Uhr.
Unwiderruflich letzte Wiederholung.
Ufa-Kutur-Film Instinkt und Verstand!
Ein Film von den Mysterien der Tierwelt, ein ungeheuer packendes Werk
von den Problemen der Natur. Iugendliche haben Zutritt.
Vorverkauf an der Heliakasse.
Kleine Preise.

Ein gewaltiger

Brauerei Grohe
w Ab heute
F. Lagerbien
(dunkel) Rünchener Brauart
im Ausschank
Flaschenbier-Versand
Telephon 2355 (*) Telephon 2355

RatskellerOaststatte Marktplatz
2831

Natürlich können Sie
mich sehen und hören -

denn ich singe ja mit
Max Kansen in der
Jonlilm=Operette:
DIE ODER KEINE
im
RESl-THEATER
Ihre Gitta Alpar."
SONNTAG EINLASS 1.30
UUGENDVORSTELLUNg
EinAbenteuer aus denRockymountains
DER WElSSE WLDLINS
rund
DIE ODER KEINE 2878

Fastnacht- Samstag bis einschl. Dienstag
Karneval. Künstler-Konzert
Div. Uberraschungen. Feenhafte Dekoration. Anfang 8 Uhr=
Eintritt fre i! Tischbestellung rech zeitig erbeten. Tel. 2419

Ab Fastnacht-Samstag bis -Dienstag
täglich nachmittags 4 Uhr und abends 8.00 Uhr
Karneval im Kaffeehaus
Anerkannt beste Stimmungs-Kapelle
Sehenswerte Dekoration / Ueberraschungen
2800b
Lustlges Karnevalstreiben

Sonntag und Montag nachmittag 4 Uhr
Karnevalistisches Kinderfest

Bahuhof-Holel

Vorzügl. Küche e Mäßige Preise

Samstag, Sonntag abend von 7½ Uhr ab
Künstler-Konzert-Tanzeinlagen
Sonntag nachmittag von 47 Uhr
TANZ-TEE a8ß1
Salonorchester Wagner.

Café Ganßmann
(an dor Hochschule)
Der bekannt stimmungsvolle Betrieb

von

Fastnacht-Samstag Aschermittwoch
Großer Faschings-Rummel
Wein-, Café-, Likör- und Sektstube
(2863
Die ganze Nacht geöffnet.

Grß. 2tür. . Klei=
derſchrk
., 1 Plüſch=
ſofa
b. z. vk. Herd=
weg
95. Gartenhs.*

Hühnerſtall. Syſt.
Gräff f. ca. 30 H.
mit Kükenſtall u.
Volierengitt 50
Schülerpult, dunkel,
neu. 15 zu ver=
kaufen
Alfred=
Meſſel=Weg 32. *

Städt. Saalbau Morgen Sonntas
grobes karnevalistisches Jreiben
Konzert d. Tanz bis einschl. Dienstag
Neue Tanzkapelle! Leitung Kapellmeister Willy Schlupp. (2830

Eriies Reinheimer Tonfilm-Thealer
Samstag, läuft das große stumme Sonntag,
25. Febr. Doppel-Programm:
26. Febr.
Hogelfrei
mit TOM MIK
der König der Gowboys! Der größte Wild-West-
Darsteller, in einem Film voller Gefahr, Aufruhr und
Sensationen.
Beiprogramm:
Aufruhr im Junggesellenheim
In der Hauptrolle: Siegfried Arno, Käthe von Nagy,
Adele Sandrock, Albert Paulig.
(2828
Sonntag 2 Uhr Vorstellung.

Gebr. Roederherd
(rechts) bill. abzug
Schützenſtraße 12.

Weiß. Kinderwagen
z. vk. Karlſtr. 3, I.

Hrr.= u. Knb.= Fahr=
rad
, gt. erb. b. z. vk.
Eliſabethenſtr. 35.*

Sonntag, den

Verkeo=Feſtſäle. 26. Februar 1933:
Der große Maskenball
der Concordia"
Anf. 7.11. Sehr mäßige Eintrittspreiſe.
(2862)