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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtiattet.
Nummer 35
Samstag, den 4. Februar 1933.
196. Jahrgang
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichepfg.)
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ſädter und Natlonalban.
Antiterror=Perordnung in Ausſicht.
Reichskabinekt beräf weitere Maßnahmen gegen Kommuniſten. — Vor Einſchränkungen der Preſſefreiheil.
„Vorwärks” wegen SPd.-Wahlaufruf verboken. — Keine verfaſſungswidrigen Maßnahmen
zwecks Parlamenksauflöſung in Preußen geplank.
Das Reichskabinekk und die Linke.
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
Die Reichsregierung hat auch am Freitag abend wieder
ſtun=
denlang beraten. Leider funktioniert der amtliche
Informations=
dienſt immer noch nicht ſo, daß man ſich ein ungefähres Bild
von den Abſichten machen kann, die die Reichsregierung auf
innerpolitiſchem Gebiet verfolgt.
Sie hat, wie feſtzuſtehen ſcheint, in ihrer Freitagsſitzung eine
ganze Reihe von Perſonalfragen zum Abſchluß
gebracht, ſo daß wohl nunmehr der Verkehr zwiſchen den
Mi=
niſterien und der Preſſe künftig beſſer klappen wird. Das gilt
vor allem auch für die Dinge, die ſich auf die Bekämpfung des
Kommunismus beziehen.
Seit Tagen wird bereits von einer
neuen Ankikertor-Berordnung
geſprochen, die eine Reihe ſcharfer Maßnahmen enthalten ſoll.
Die Reichsxegierung hat am Freitag mittag dieſes Gerücht
dementieren laſſen. Das Dementi bezog ſich aber auf eine
be=
ſtimmte Meldung, wonach die Sondergerichte wieder eingeſetzt
werden ſollen und auch die Möglichkeit der Verhängung der
Todesſtrafe wieder gegeben werden ſoll. Nach unſerer
Infor=
mation iſt aber richtig, daß im Reichsinnenminiſterium bereits
eine Verordnung ausgearbeitet wird, die ſich zunächſt nur auf
die Preſſe bezieht und gewiſſe Preſſefreiheiten, wie ſie unter
Schleicher wieder gewährt worden waren, aufheben, ſoll. Die
Richtung dieſer Verordnung bewegt ſich im
weſentlichen wohl in der Bekämpfung von
hetze=
riſchen Aufrufen und Artikeln der
kommuniſti=
ſchen Preſſe. Einen ungefähren Vorgeſchmack dieſer
Ver=
ordnung erhält man durch einen Vorgang in Berlin, der
aller=
dings das ſozialdemokratiſche Zentralorgan betrifft. Der „
Vor=
wärts hatte den Wahlaufruf der
ſozialdemokra=
tiſchen Partei in großer Aufmachung abgedruckt
und iſt deswegen für drei Tage verboten
wor=
den. In dieſem Aufruf findet ſich der Paſſus, aus dem die
Re=
gierung die Aufforderung zur Auflehnung gegen
Regierung und Staatsgewalt herauslieſt. Die Folge
des Vorgangs in Berlin wird ſein, daß nun in ganz Preußen
die Veröffentlichung dieſes Aufrufs Zeitungsverbote in großer
Zahl nach ſich ziehen und die SPD. gezwungen ſein wird,
ihren Wahlaufruf einer Korrektur zu
unter=
ziehen. Die Antiterror=Verordnung wird aber am Samstag
noch nicht der Oeffentlichkeit übergeben werden. Sie wird
wahr=
ſcheinlich erſt am Montag dem Reichspräſidenten zur Unterſchrift
vorgelegt werden. Vielleicht iſt ſogar vorher noch
nalen Wahlen zum 12. März durchzudrücken. Ob
dieſe Abſicht gelingt, bleibt abzuwarten. Die Kommuniſten haben
zwar ebenfalls ſchon ähnliche Wünſche geäußert, ob ſie aber unter
dem ſtarken nationalſozialiſtiſchen Druck auf ihre Organiſation
den „Nationalſozialiſten Vorſpanndienſte leiſten, bleibt
abzu=
warten.
Für die Aenderung der Auffaſſung im Reichskabinett war
auch vielleicht die Wahlrede des bayeriſchen Miniſterpräſidenten
Held ein Anlaß, in Verfaſſungsfragen recht vorſichtig zu operieren.
Herr Held hat jedenfalls wegen der Reichstagsauflöſung recht
ſcharfe Worte gewählt, die auch im Reichspräſidentenpalais
ſicher=
lich nicht unbeachtet geblieben ſind.
Die Zuſammenſtöße am Freitag
haben, ſoweit bis zum Abend bekannt war, keine Todesopfer
ge=
fordert. Allerdings werden wieder einige Schwerverletzte
ge=
meldet.
In Berlin wurden die Räume der RGO., der
Revolutionä=
ren Gewerkſchafts=Organiſation, und der Rotſportler durchſucht
und zahlreiche Schriften beſchlagnahmt. Auch in Köln endeten
die polizeilichen Hausſuchungen in den kommuniſtiſchen Büros,
die zum Teil geräumt waren, mit Materialſicherungen. In
Er=
furt wurde in einem Hauſe der Altſtadt eine illegale
Literatur=
ſtelle für Großthüringen ausgehoben. 40 000 verbotene Schriften
wurden abtransportiert. Auch in Frankfurt wurden an 25
ver=
ſchiedenen Stellen Hausſuchungen vorgenommen. Die
Frankfur=
ter kommuniſtiſche „Arbeiterzeitung” iſt bis zum 17. Februar
ver=
boten worden.
Wegen der letzten Zuſammenſtöße in Offenbach iſt für
das geſamte Stadtgebiet bis auf weiteres ein allgemeines
Demonſtrationsverbot ergangen.
Die KP9. einer geheimen Leikung
unkerſtellt?
TU. Kowno, 3. Februar.
Wie aus Moskau berichtet wird, hat das weſteuropäiſche
Büro der Komintern im Zuſammenhang mit den letzten
Maß=
nahmen der Reichsregierung gegen die KPD. der Partei neue
Richtlinien gegeben. Danach ſoll die Arbeit der KPD. ſich
haupt=
ſächlich auf illegale Tätigkeit erſtrecken. Die Leitung der KPD.
wird einem gemeinſamen Kampfkomitee aus drei Perſonen
über=
tragen, dem die offizielle Parteileitung unterſtellt wird. Dieſes
geheime Komitee ſoll vor allen Dingen verhüten, daß die
Schlag=
kraft der KPD. durch die Maßnahmen der Reichsregierung leidet.
eine Konferenz der Länderpräſidenken.
Im Ausſchuß des Reichsrats iſt jedenfalls eine derartige
Länderkonferenz angeregt worden, damit die
Mini=
ſterpräſidenten der Länder unter dem Vorſitz des Reichskanzlers
über alle aktuellen Fragen der Innenpolitik ſich unterhalten
könnten. Eine derartige Ausſprache wäre ſicherlich zu begrüßen,
ſchon um ein einheitliches Vorgehen zur
Bekämp=
fung des Bürgerkrieges, der ſich allerdings, wie üblich,
am ſchärfſten in Preußen auswirkt, und zur
Wiederherſtel=
lung der öffentlichen Ruhe und Ordnung zu
er=
reichen. Der Reichskanzler hatte ſich eine
Stellung=
nahme zu dieſer Anregung noch vorbehalten.
Im Reichskabinett iſt dann weiter über
die Polikik in Preußen
geſprochen worden. Die Regierung ſcheint ſich jetzt dazu
durch=
gerungen zu haben, keinerlei Mittel anzuwenden,
die mit der preußiſchen Verfaſſung nicht im
Einklang ſtehen und dazu führen könnten, daß
die Parteien oder andere Länder mit Ausſicht
auf Erfolg den Staatsgerichtshof anrufen.
In nationalſozialiſtiſchen Kreiſen war davon geſprochen
wor=
den, daß der Landtag, wenn er ſich nicht ſelbſt auflöſen ſollte,
durch das ſogenannte Drei=Männer=Kollegium für
aufgelöſterklärt werden ſollte. Um das zu erreichen, war
daran gedacht, an Stelle des preußiſchen Miniſterpräſidenten
Otto Braun den Reichskommiſſar v. Papen in das
Kolle=
gium zu ſchicken, der dann mit dem nationalſozialiſtiſchen
Landtagspräſidenten Kerrl den Zentrumsmann Adenauer hätte
iberſtimmen können. Ein Verfahren, das nach dem vorliegenden
Leipziger Urteil allerdings nicht ungefährlich erſcheint.
Man hat daher einen anderen Weg gefunden, der
aller=
dings erſt auf weitere Sicht zur Landtagsauflöſung führen kann.
Man will nun die Veränderung im Drei=Männer=
Kollegium durch Neuwahlen in den
preußi=
ſchen Gemeinden und Provinziallandtagen und
Kreistagen herbeiführen. Dieſe Körperſchaften ſind
für die Zuſammenſetzung des preußiſchen Staatsrates maßgebend.
Augenblicklich ſitzt an der Spitze des Staatsrates der Kölner
Oberbürgermeiſter Dr. Adenauer. Würde es, wie die
Reichs=
regierung hofft, bei den Neuwahlen der kommunalen
Körperſchaf=
ten zu einem Rechtsruck kommen, dann, wäre mit Sicherheit auch
ein rechtsgerichteter Präſident des Staatsrats zu erwarten, ſo daß
dann auf legalem Wege im Drei=Männer=Kollegium eine
Mehr=
heit gegen Otto Braun zuſtande kommen könnte. Wie verlautet,
ſtarten nun die Nationalſozialiſten, wenn der
Landtag ſeine Selbſtauflöſung nicht beſchließt,
darauf, mit Hilfe der Kommuniſten dieſe kommu=
Liſtenverbindung zwiſchen Deutſcher Volksparkei
und Chriſtlich=Sozialem Volksdienſt.
Im Reichstag fand am Freitag zwiſchen Vertretern der
Deut=
ſchen Volkspartei und des Chriſtlich=Sozialen Volksdienſtes, deren
Gruppen im bisherigen Reichstag bekanntlich zu der Fraktion
der Techniſchen Arbeitsgemeinſchaft zuſammengeſchloſſen waren,
eine gemeinſame Beſprechung über das Vorgehen der Parteien
im bevorſtehenden Wahlkampf ſtatt. Wie wir hören, iſt ein
ge=
meinſamer Vorſchlag nicht geplant. Sowohl die D.V.P., als auch
der Volksdienſt werden eigene Wahlvorſchläge einreichen.
Da=
gegen iſt beabſichtigt, um techniſche Stimmenverluſte nach
Mög=
lichkeit zu vermeiden, Liſtenverbindungen einzugehen.
Wahlaufruf der SPd.
Der Vorſtand der Sozialdemokratiſchen Partei veröffentlicht
den Aufruf für die bevorſtehende Reichstagswahl.
Der Aufruf macht der Regierung zum Vorwurf, daß ihr
Wahlaufruf keinen einzigen klaren Gedanken enthalte, aber von
„Verunglimpfungen aller politiſch Andersdenkenden” geradezu
ſtrotze, polemiſiert dann ſehr ausführlich gegen die einzelnen
Perſönlichkeiten der Regierung und wendet ſich vor allem gegen
die Aeußerung „Novemberverbrecher”.
Daß wir die Republik ſchufen, ſo heißt es dann weiter, allen
Staatsbürgern, Männern und Frauen, gleiche Rechte gaben, das
allgemeine, gleiche Wahlrecht für Staat und Gemeinde
einführ=
ten, die Sozialverſicherung verbeſſerten, die
Arbeitsloſenverſiche=
rung durchſetzten, den Arbeitslohn tariflich gegen
Unternehmer=
druck ſicherten, daß wir den Beamten das Koalitionsrecht gaben,
die Mieter gegen die Hausbeſitzer ſchützten, daß wir den
Achtſtun=
dentag proklamierten, Volksbuhnen ſchufen, Arbeiterſiedlungen
einrichteten mit Licht und Luft und Grünflächen und Spielplätzen
— das iſt unſer Novemberverbrechen! Und das iſt das
Novem=
berverbrechen, das wieder rückgängig gemacht werden ſoll. Dafür
wollen ſie die Mehrheit.
Gegen ſolche Pläne rufen wir zum Kampf! Für die
Ent=
eignung des Großgrundbeſitzes und die Aufteilung des Landes an
Bauern und Landarbeiter! Für die Enteignung der
Schwer=
induſtrie, für den Aufbau einer ſozialiſtiſchen Plan= und
Bedarfs=
wirtſchaft.
Der Reichsminiſter des Innern weiſt darauf hin, daß die
Friſt zur Einreichung der Kreiswahlvorſchläge am 16. Februar
abläuft.
Der Reichstagsausſchuß zur Wahrung der Rechte der
Volks=
vertretung iſt von ſeinem Vorſitzenden, dem Abg. Löbe (Soz.), für
Dienstag, den 7. Februar, 11 Uhr, einberufen worden. Auf der
Tagesordnung ſtehen die Punkte: Sicherung der Wahlagitation
und Oſthilfe.
Englands Wirkſchafkslage Anfang 1933.
Vorboken einer kommenden Beſſerung.
Von unſerem (O=Korreſpondenten.
(Schluß.)
London, im Februar.
„Neben dieſen hauptſächlichſten, auf eine leichte Beſſerung
mancher Wirtſchaftszweige hinweiſenden Tatſachen möge noch
eine Reihe anderer Momente genannt werden, die vielleicht von
geringerer Bedeutung ſind, jedoch das Bild der gegenwärtigen
Lage in England noch weiter verdeutlichen dürften. Es hat
zum Beiſpiel in England und Irland die Zahl
der Automobile nicht unweſentlich zugenommen:
die Geſamtzahl der in Großbritannien regiſtrierten
Privat=
automobile, Laſtautos und ſonſtigen Motorwagen betrug im
Jahre 1932 2 239 567 Stück gegenüber 2 213 722 Stück im Jahre
1931. Auch ſämtliche Geſellſchaften, denen die Einrichtungen der
öffentlichen Wohlfahrt, wie Gas, Elektrizität, Telephon uſw.,
unterſtehen, melden gute Geſchäftsabſchlüſſe für das vergangene
Jahr. Beiſpielsweiſe hat allein in London im vergangenen
Jahre die Zahl der Telephonämter von 154 auf 232 und die
Zahl der Abonnenten von 420 000 auf 432000 zugenommen.
Einen gleich günſtigen Abſchluß für das Jahr 1932 meldet die
BBC., die Londoner Rundfunkgeſellſchaft: die Zahl der
Rund=
funkabonnenten beträgt zur Zeit in England 5 113 183 und hat
ſich im Laufe des letzten Jahres um über 700 000 Abonnenten
vermehrt. Im Laufe des vergangenen Jahres ſind in England
etwa 80 neue Großkinos mit insgeſamt 100 000 Sitzen erbaut
worden, bedeutend mehr als im Vorjahre, und eine große
An=
zahl weiterer Kinos ſind überall im Lande im Bau begriffen.
Ueberhaupt iſt in ganz England im vergangenen Jahre, ſowie
im erſten Monat dieſes Jahres die Bautätigkeit ziemlich rege
geweſen. Es ſind keineswegs weniger, eher mehr Häuſer als
im Jahre 1931 gebaut worden. Die National Aſſociation of
Building Societies hat ſoeben ihren Bauplan für 1933
ver=
öffentlicht; es iſt in vielen Städten ein großzügiges Aufräumen
mit den „slums”, den Elendsquartieren geplant und für den
Bau von Kleinhäuſern hat dieſe Geſellſchaft allein ſoeben die
Summe von 4 Millionen T ausgeworfen. Auch die Zahl der
Großbauten, die zur Zeit in London errichtet werden, iſt
be=
merkenswert. Die Shell=Mex=Geſellſchaft hat ſoeben ihren neuen,
für 6000 Angeſtellte berechneten Geſchäftspalaſt bezogen. Und
an der Oxford=Street iſt zur Zeit ein neuer Hotelpalaſt, das
„Cumberland=Hotel” im Bau, das über 3000 Zimmer aufweiſen
wird, und deſſen Bau gewiß als ein guter Beweis deſſen gelten
kann, daß die engliſchen Unternehmer feſt mit beſſeren Zeiten
rechnen und das Riſiko derartiger Rieſenausgaben vollauf
recht=
fertigen zu können glauben.
Indeſſen, ſo erfreulich die letzgenannten Erſcheinungen auch
ſein mögen und ſo deutlich ſie von der enormen
Widerſtands=
kraft der engliſchen Wirtſchaft Zeugnis ablegen, ſo vermögen
ſie dennoch nicht die Tatſache zu verſchleiern, daß auch
Eng=
land heute, ebenſo wie alle übrigen Länder,
die Auswirkungen der Weltkriſe ſehr ſtark zu
ſpüren hat. Die Lage iſt, es iſt wahr, lange nicht ſo
kata=
ſtrophal wie anderswo. Doch von einem Anziehen der
Groß=
handelspreiſe, dieſer erſten Vorausſetzung einer jeden
wirt=
ſchaftlichen Geſundung, iſt bisher noch keine Spur zu verzeichnen.
Ja, die Großhandelspreiſe ſind im vergangenen Jahr im
Ver=
gleich zu 1931 noch weiter zurückgegangen, und der engliſche
Preisindex für 1932 ſteht zu demjenigen von 1931 in einem
Verhältnis von 76,9 zu 100. Aus all dieſen Gründen iſt es
nur zu begreiflich, daß die Diskuſſion der engliſchen
Wirtſchafts=
führer und der Preſſe ſich intenſiver denn je mit dem Problem
der Warenpreiſe beſchäftigt. Auch iſt in dieſem Zuſammenhange
in letzter Zeit in England die Strömung immer ſtärker geworden,
die eine gemäßigt inflationiſtiſche Währungspolitik verbunden
mit einer bedeutenden Herabſetzung der Steuern befürwortet,
und die Weisheit predigt, daß England ſich noch vor
Zuſammen=
tritt der Weltwirtſchaftskonferenz „ſelbſt helfen ſolle”. Beſonders
beachtet wurde eine Rede des ehemaligen Schatzkanzlers
Regi=
nald McKennas, der auf der letzte Woche abgehaltenen
Jahres=
verſammlung der Midland Bank unumwunden folgendes
er=
klärte: „Es iſt”, ſagte er, „zweifellos möglich das Niveau der
Warenpreiſe durch eine zielbewußte Währungspolitik zu heben.
Der Staat hat es in ſeiner Macht die Warenpreiſe durch
Ver=
mehrung oder Verminderung der im Umlauf befindlichen
Geld=
menge zu regulieren. Eine Politik der kontrollierten Inflation
und der Kreditgewährung für produktive Zwecke würde
Eng=
land bald die Wege zu Wohlſtand und Proſperität weiſen..."
Neben dieſer Schule, die anſcheinend in die Möglichkeit
einer Abſchnürung Englands von der übrigen Welt und in
eine „wirtſchaftliche Selbſthilfe” gläubt, ſteht jedoch die andere
und mächtigere Richtung, die ſich eine wirkliche Beſſerung der
engliſchen Lage lediglich von einem engen
wirtſchaft=
lichen Zuſammenarbeiten Englands mit der
übrigen Welt verſpricht und die allen neuen
finanz=
techniſchen Experimenten entſchieden abgeneigt iſt. Zu ihr
ge=
hören die einflußreichſten Mitglieder der gegenwärtigen
Regie=
rung. Der Schatzkanzler Neville Chamberlain erteilte erſt vorige
Woche den Inflationiſten die Antwort, indem er in einer Rede
in Birmingham erklärte: „England iſt nicht geſonnen das mit
ſo großer Mühe vollbrachte Werk der Ausbalancierung des
Budgets durch zweifelhafte Finanzexperimente wieder zunngke
zu machen. Die kranke Wirtſchaft kann nicht einfach durch
Ver=
abreichen immerer größerer und größerer Doſen der gleichen
Arznei gerettet werden. Kein intelligenter Engländer kann
heute im Ernſt glauben, daß England ohne der Mitarbeit jener
Länder auskommen kann, mit denen England Handel treibt
und von denen es zu einem großen Teil abhängig iſt. Ohne
internationaler Zuſammenarbeit iſt eben auch für England
keine Hoffnung auf eine dauernde Beſſerung ſeiner
Wirtſchafts=
lage gegeben. Und wenn es auch feſtſteht, daß das Jahr 1933
für England unter weſentlich günſtigeren Auſpizien, als das
Jahr 1932 begonnen hat, ſo kann doch ebenſo kein Zweifel darin
beſtehen, daß dieſe günſtigen Anfänge ſich zu einer wirklichen
wirtſchaftlichen Geſundung nur dann entwickeln können, falls in
der übrigen Welt ein gleicher Prozeß einſetzen ſollte.
Seite 2 — Nr. 35
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 4. Februar 1933
Oaladier vor der Kammer.
„Sicherheit” vor allem. — Allgemeines Schiedsgerichtsverfahren, die „einzige Mekhode zur friedlichen
Enkwicklung Europas und der Welt”. — Appell an die Frankreich befreundeken Nakionen.
Das Programm Daladiers.
WIP. Paris, 3. Februar.
Die Regierungserklärung, die heute nachmittag im Parlament
verleſen wurde, betont eingangs, daß die Regierung den
mate=
riellen und moraliſchen Schwierigkeiten, die die Wirtſchafts= und
Finanzkriſe in Frankreich wie in allen anderen Ländern
herauf=
beſchworen habe, energiſch begegnen müſſe. Loyale Handhabung
des parlamentariſchen Regimes bleibe die Bedingung für die
not=
wendige Umſtellung. Aber unter Kontrolle der Volksvertretung
müſſe die Regierung kraftvoll und ſchnell handeln. Deshalb ſei
ſie entſchloſſen, unverzüglich ein notwendiges Mindeſtmaß von
Re=
formen durchzuführen. Ein proviſoriſches Budgetzwölftel ſei
ver=
abſchiedet worden, das Budget aber nicht. Eine derartige Lage
könne nicht andauern, ohne ernſte Gefahren zu bringen. Die
Re=
gierung ſchlage deshalb dem Parlament folgende drei
Etap=
pen zur „Befreiung des republikaniſchen
Staa=
tes” vor:
Sofortiger Plan einer Angleichung der Staatsausgaben an
die Einnahmen, reguläres Budget, Plan zur Förderung der
Na=
tionalwirtſchaft.
Der Finanzſanierungsplan werde der ſteuerlichen
Fähigkeit der Produzenten Rechnung tragen und den von den
vor=
ausgegangenen Regierungen durchgeführten Einſparungen
weſent=
lich neue hinzufügen. Das Streben nach ſteuerlicher Gerechtigkeit
und nach Ausgabeneinſchränkung mache jedoch notwendig, daß die
Staatsbürger ihren gerechten Anteil an den Laſten übernähmen.
Die Regierung werde bereits am Dienstag einen Sanierungsplan
einbringen. Für die beſchleunigte Annahme der
darin enthaltenen Maßnahmen, werde ſie die
Vertrauensfrage ſtellen. Wenn die unmittelbaren
Schwierigkeiten behoben ſeien, glaube die Regierung, das Recht
zu haben, an eine Kontrolle der Nation bei den Unternehmungen
allgemeinen Intereſſes zu denken.
Auf internationalem Gebiet wolle die Regierung
ebenfalls ſo ſchnell wie möglich vorangehen. Sorge um das
repu=
blikaniſche Vaterland, Sorge um den internationalen Frieden;
auf dieſe Formel laſſe ſich die Außenpolitik der Regierung bringen.
„Wir wollen die Sicherheit, unſere ganze Sicherheit, die
Sicher=
heit aller Völker, die, wenn ſie gleiche Rechte haben wollen, auch
gleiche Pflichten übernehmen müſſen. Ohne die Sicherheit iſt kein
Vertrauen in der Welt, kein wirtſchaftlicher Wiederaufbau, nicht
einmal ein gültiger Abrüſtungsplan möglich und noch weniger ein
Plan des allgemeinen Schiedsgerichtsverfahrens, der einzigen
Methode, die die friedliche Entwicklung Europas und der Welt
ermögliche.”
Die Regierung werde an der
Weltwirtſchaftskon=
ferenz teilnehmen und nach den Bedingungen eines
Wirtſchafts=
friedens ſuchen, der mit möglichſt geringem Schaden für jeden
ver=
bunden ſei, wie auch nach den Modalitäten eines wahrhaften
Frie=
dens, der einen möglichſt geringen Rüſtungsaufwand erfordere.
Auf dieſe Weiſe werde Frankreich ſich den Wünſchen der
befreun=
deten Großmächte anſchließen, mit denen Frankreich mehr noch als
Tradition und Erinnerungen die Hoffnung auf das gleiche Ideal
verbinde. Die Regierung wünſche, mit den befreundeten
Mäch=
ten, ja mit allen Mächten guten Willens immer engere und
ver=
trauensvöllere Beziehungen zu knüpfen oder wieder anzuknüpfen,
und zwar unter gegenſeitiger Reſpektierung der Verfaſſungen.
Da die Regierungserklärung auf die einzelnen Fragen nicht
näher eingeht, vielmehr ſich in Allgemeinheiten hielt, machte ſie
auf die Mehrzahl der Abgeordneten wenig Eindruck. Sie wurde
daher nur von den Radikalen, deren Ehrenvorſitzender Daladier
iſt, lebhaft beklatſcht, während die übrigen Parteien ſich
zurück=
haltend verhielten, auch die Sozialiſten, die den Aufruf zur
Mit=
arbeit an die „Parteien der Demokratie” mit ironiſchen
Zwi=
ſchenrufen begleiteten.
Nach längerer Debatte ſtellte die Regierung die
Vertrauens=
frage. Die Kammer ſprach ſich mit 370:200 Stimmen für die
Regierung aus. Die Sozialiſten haben mit der Nadikalen
Linken und den Radikalen für Daladier geſtimmt.
Franzöſiſche Sicherungen im Mikkelmeer
Ausbau Korſikas zu einer Feſtung allererſten Ranges
London, 3. Februar.
Die Befeſtigung der Inſel Korſika iſt nach einem ſenſationell
aufgemachten Bericht des Pariſer Korreſpondenten des „Daily
Expreß” von den franzöſiſchen Militär= und Flottenbehörden in
Angriff genommen worden. Während die Regierung den neuen
Botſchafter de Jouvenel nach Rom ſende, um den Verſuch zu
machen, die italieniſch=franzöſiſche Spannung zu beſeitigen,
wür=
den andererſeits Vorkehrungen getroffen, um die franzöſiſchen
Intereſſen im Mittelmeer zu verteidigen, falls Jouvenels
Be=
mühungen ſcheitern ſollten. Korſika ſolle ein zweites Helgoland
werden, in „eine mit Stahl umgürtete Feſtungsinſel”
umge=
wandelt werden. Auf dieſe Art verlängere Frankreich die „
unter=
irdiſche Chineſiſche Mauer”, die ſich bereits vom Aermel=Kanal
bis Nizza erſtrecke, noch auf das Meer hinaus. Gegenwärtig
ſeien ſchon Truppenabteilungen mit der Anlage ſtrategiſcher
Straßen im Innern der Inſel beſchäftigt.
Engliſche Krikik
am franzöſiſchen Abrüſtungsplan.
EP. Genf, 3. Februar.
Im Hauptausſchuß der Abrüſtungskonferenz wurde heute die
allgemeine Ausſprache über den franzöſiſchen Sicherheitsplan
fort=
geſetzt. Der engliſche Vertreter Eden ſetzte ſich mit
dem franzöſiſchen Plan kritiſch auseinander und
be=
mängelte dabei, daß auf der ſtändigen Suche nach neuen
Sicher=
heiten die ſchon beſtehenden Sicherheiten, wie z. der
Völkerbunds=
pakt, der Kelloggpakt und der Locarnovertrag, in Vergeſſenheit
gerieten. Im übrigen habe auch England inzwiſchen ſein
prak=
tiſches Arbeitsprogramm für die Abrüſtungskonferenz eingereicht.
Die weiteren Redner, Beneſch=Tſchechoſlowakei und
Bourquoin=Belgien, bekannten ſich rückhaltlos zu
dem franzöſiſchen Plan, da er vor allem eine praktiſche,
kontinental begrenzte und nicht undurchführbare univerſelle
Löſung vorſehe. Der belgiſche Delegierte ließ hierbei die
Mög=
lichkeit offen, daß der franzöſiſche Plan noch durch andere Pläne
ergänzt werden könne.
Die weitere Ausſprache im Hauptausſchuß wurde hierauf auf
Montag nachmittag verſchoben, wo u. a. der ruſſiſche
Außenmini=
ſter Litwinow, der holländiſche Außenminiſter Balaerts van
Blokland, der jugoſlawiſche ſpaniſche, polniſche, griechiſche und
ungariſche Delegierte das Wort ergreifen werden. Hierauf wird
Paul=Boncour auf die im Verlaufe der Ausſprache geäußerten
Kritiken an dem franzöſiſchen Plan zuſammenfaſſend antworten.
Der Verwaltungsrat des Internationalen Arbeitsamts hat
beſchloſſen, das Datum der Internationalen Arbeitskonferenz vom
31. Mai auf den 8. Juni zu verlegen.
In einer ſtreng vertraulichen Sitzung hat der
Völker=
bundsrat nach längerer Debatte den Direktor der Minderheiten=
Abteilung, der Spanier Askarate, zum
ſtellvertreten=
den Generalſekretär und den bisherigen Kabinettschef
Drummonds Kapitän Walter, zum Unter=Generalſekretär
und Direktor der politiſchen Abteilung gewählt.
Macdonald hat in einem Schreiben an den Völkerbundsrat
mitgeteilt, daß er die Einladung des Völkerbundsrates zur
Ueber=
nahme des Vorſitzes der Weltwirtſchaftskonferenz in London
an=
nehme.
Der Völkerbundsrat hat nach einer längeren Debatte
be=
ſchloſſen, die Regierungen von Bolivien und P=raguay in einem
Telegramm aufzufordern, die Feindſeligkeiten ſofort einzuſtellen
und einen Waffenſtillſtand zu beſchließen.
Der engliſche Handelsminiſter Runciman richtete in einer
Rede in St. Jves einen ſcharfen Angriff gegen das deutſche Syſtem
der Einfuhrkontingente. Er ſagte u. a.: Alles, was wir verlangen,
iſt ein faür play in Deutſchland, wie wir den Deutſchen ein
fair play in England geben wollen.
* Der Maler der Gemüklichkeit.
Zum 125. Geburtstag Karl Spikwegs
am 5. Februar.
Von Richard Eckhardt.
Karl Spitzweg iſt ohne Zweifel einer unſerer
volkstüm=
lichſten Maler. Billige und teure Drucke, aber auch nette Kopien
oder gefällige Nachahmungen ſeiner Bilder ſind überaus weit
verbreitet. Und ſo iſt ſeine Beliebtheit immer im Wachſen
be=
griffen. Erſt ſeit es in allerjüngſter Zeit faſt verpönt wurde,
Bilder überhaupt, geſchweige denn Drucke an die vier ſachlich
kahlen Wände des gemütlichen Heims zu hängen, ſeit damit die
Gemütlichkeit von uns ausgekehrt iſt, hat auch Karl Spitzwegs
maleriſcher Humor viel von ſeinem großen Herrſchaftsgebiet über
uns und unſere lieben Nächſten abgeben müſſen.
Nur die beglückten Mieter eines möblierten Zimmers, ſie
ſtoßen öfter auf den humorvollen alten Spitzweg. Noch immer
halten da die Stadtgardiſten ihre bierehrliche Wache, gehen die
Nachtwächter mit der Zipfelmütze und der Laterne be m
on=
denſchein durch die traulichen Kleinſtadtſtraßen und rufen ihren
Singſang.
„Hört ihr Leute, laßt Euch ſagen,
die Glocke hat ſchon zwölf geſchlagen . . ."
obgleich doch die Zwölfuhr=Glocke ſchon längſt ihre
Daſeins=
berechtigung hat abgeben müſſen an die Bahnzeit 0 Uhr.
Es gibt eine ganze Reihe Erkennungszeichen an den Bildern
Spitzwegs, die überhaupt gar nicht daran vorbei ſehen laſſen.
daß Spitzweg ein Apotheker geweſen iſt, ehe er ſich 1835 vollends
der Malerei zuwandte. Eine Vorliebe für Salbentöpfe, für eine
Fülle von Kleinigkeiten, aus denen ſich eine große
umfang=
reiche Kleinwelt aufbaut. Gelehrte Stubenhocker, Klausner,
Sonderlinge, alte Tanten und wunderliche Magiſtratsperſonen
wohnen darin, hypochindriſch und gutmütig, weltabgewandt und
menſchenfreundlich. Voller Widerſprüche, in denen ſich eine
unendlich liebevolle Charakteriſtik ihre zarten Feinheiten mit dem
Pinſel herausgeholt hat. Eine Kleinwelt, aber doch eine Welt!
Auf kleinen Bildern und Bildchen feſtgebannt. Es iſt die Welt
des gemütlichen Spießbürgertums, deſſen Kenner, überlegener
humorvoller Schilderer der Münchener Spitzweg geworden iſt.
Der Gaſſenklatſch — nicht der Klatſch und Tratſch von
Groß=
ſtadtſtraßen, den uns andere Humoriſten des Pinſels und der
Feder wie Meiſter Zille vor Augen führen —, nein die
Tragi=
komödie eines verbotenen Briefwechſels, der mit dem
Bind=
faden am Fenſter des Hausdrachens vorbeigeleitet wird; das iſt
ſo recht ein Begebnis nach dem Herzen Karl Spitzwegs. Da
kann er ſich nie genug tun, alle Einzelheiten der Menſchen und
ihrer Umwelt mit Zeichenſtift und Pinſel feſtzuhalten.
Gewiß auch ſo wie Spitzweg die Landſchaft ſieht und
dar=
ſtellt und wie ſeine Gemütsmenſchen leben, iſt ſie ja in
Wirklich=
keit nicht vorhanden. Ebenſo wenig auf ſeinen kleinen Bildern
wie etwa auf den großen Gemälden Moritz von Schwinds,
Es iſt alles romantiſch ausſtaffiert bis zum Phataſtiſchen
zu=
ſammenfabuliert . . ., aber doch immer auf der Grundlage deſſen,
Selbſtporträt Karl Spitzwegs.
(1808—1885).
was er geſehen, erſchaut, erfühlt hatte. Der Schalk von
Apo=
theker kommt bei dem Maler Spitzweg überall zum Durchbruch.
Auch in der Sorgfalt, der ungemein detaillierten
Einzelcharak=
teriſtik der Bilder und Figürchen iſt noch etwas von der
beruf=
lichen Pedanterie des ſalbentöpferiſchen Apothekers zu ſpüren.
Uns Heutige muten Spitzwegs Bilder, ſeine Serenaden, und
melancholiſchen Poetenſtückchen doch immer an wie ein
harm=
loſer Mitternachtsſpuk. Dazu trägt ja auch bei, daß er ſelten
eine Landſchaft ohne Mondſcheinbeleuchtung gemalt hat. Man
Schwerer amerikaniſcher Angriff
gegen Japan.
Verlekung des amerikaniſch=japaniſchen Berkrages
durch Befeſtigungsbauken.
CNB. Waſhington, 3. Februar.
„Waſhington Star” behauptet, von den zuſtändigen
amerika=
niſchen Behörden erfahren zu haben, daß Japan entgegen ſeinen
vertraglichen Verpflichtungen heimlich die Marianen=, die
Karolinen= und Marſhal=Inſeln, ſämtlich frühere
deutſche Kolonien, befeſtigt habe und fremden Kriegsſchiffen
unter allerlei Vorbehalten die Beſichtigung verweigere. Japan
ſei entſchloſſen, dieſe zwiſchen den Philippinen
und Hawai gelegenen, ſtrategiſch wichtigen
In=
ſeln auch im Falle ſeines Austritts aus dem
Völ=
kerbund zu behalten. Das Staatsdepartement hat jeden
Kommentar zu der Meldung abgelehnt und auf den Vertrag
zwi=
ſchen Japan und USA. verwieſen, deſſen Artikel IV
Befeſtigun=
gen der Mandatsgebiete ausdrücklich unterſagt.
Der engliſch=perſiſche Oelſkreit
vom Rak verkagk.
TU. Genf, 3. Februar.
In dem Oelſtreit zwiſchen England und Perſien iſt ein
vor=
läufiges Abkommen zuſtande gekommen, das im Völkerbundsrat
heute beſtätigt wurde. Nach dem Abkommen wird das von
Eng=
land angeſtrebte Klageverfahren vor dem Völkerbundsrat
vor=
läubig bis zur Mai=Tagung aufgeſchoben. Die engliſch=perſiſche
Oelgeſellſchaft nimmt unverzüglich Verhandlungen mit der
per=
ſiſchen Regierung zum Abſchluß eines endgültigen Abkommens
auf. Falls die Verhandlungen ergebnislos bleiben ſollten, ſoll
das Verfahren vor dem Völkerbundsrat wieder aufgenommen
werden.
Gehorſamsverweigerung
auf holländiſchen Kriegsſchiffen.
TU. Amſterdam, 3. Februar.
Nachdem erſt am Montag dieſer Woche europäiſche
Unter=
offiziere und Matroſen auf im Hafen von Soerabaja liegenden
Kriegsſchiffen ſich der Gehorſamsverweigerung ſchuldig gemacht
hatten, was zur Verhaftung von 40 Mann führte, haben ſich am
Freitag weitere Fälle von Gehorſamsverweigerung ereignet. Es
handelt ſich hierbei um etwa 425 eingeborene Matroſen, die zur
Beſatzung von Kriegsſchiffen ſowie des Marineflugzeughafens in
Soerabaja gehören.
Sämtliche Dienſtverweigerer wurden verhaftet und unter der
Bedeckung von Gendarmen nach dem Quarantänelager von
Ma=
doera übergeführt. Sie ſollen vor ein Kriegsgericht geſtellt
wer=
den. Der Grund der Gehorſamsverweigerung dürfte wie am
Montag in der Unzufriedenheit über eine weitere Soldkürzung
liegen.
Großer Waffenfund im Wiener ſozialdemokrakiſchen
Aeſenen.
U. Wien, 3. Februar.
In Wiener Neuſtadt nahmen Polizei und Gendarmerie mit
Unterſtützung des Militärs eine Durchſuchung des Arbeiterheims
und der darin untergebrachten ſozialdemokratiſchen Druckerei vor.
Es wurden gefunden ſieben Maſchinengewehre, dazu je zwei
Ge=
ſtelle, 39 Karabiner, 39 Infanteriegewehrläufe, 74 Bajonette,
31 000 Schuß Infanteriemunition und 145 Maſchinengewehrgurte.
Die ſozialdemokratiſche Druckerei Gutenberg, eine Filiale der
Druckerei, das ſozialdemokratiſche Arbeiterheim und das ehemalige
Kaſernengebäude, in dem ſich ein ſozialdemokratiſches Parteilokal
befindet, wurden durch Polizei mit aufgepflanzten Bajonetten
um=
ſtellt. Da ſich vor dem Gebäude Arbeitsloſe in großer Zahl
anſam=
melten, wurde eine Abteilung des Bundesheeres herangezogen,
die zwei ſchußbereite Maſchinengewehre vor dem Parteiheim
auf=
ſtellte. Dje Waffenſuche in Wiener=Neuſtadt ſcheint im
Zuſam=
menhang mit den Waffenfunden in der burgenländiſchen Gemeinde
Wappersdorf zu ſtehen, wo am Donnerstag und Freitag zwei
Ma=
ſchinengewehre, dreißig Gewehre, 30 Karabiner und zweitauſend
Schuß Munition beſchlagnahmt wurden. Außerdem wurden dort
fünf Perſonen in Haft genommen. Wie es heißt, ſollen auch in
anderen burgenländiſchen Gemeinden Hausſuchungen nach Waffen
durchgeführt werden.
zweifelt nie daran, daß dies alles eine humorvolle Traveſtie
einer echten Liebe zur kleinen Stadt, zu ihrer gemütvollen Enge,
zu ihrer lauſchigen Winkelabenteuerlichkeiten, ja gleichſam eine
ſüddeutſche Illuſtration zu des Norddeutſchen Wilhelm Raabe
Memoiren aus einer kleinen Stadt ſind. Zuweilen wird ſein
Humor ſo ſpitz und ſcharf, daß er von der Satire nicht mehr
weit entfernt iſt. Aber wie Honoré Daumier, der Satiriker der
Zeichnung, verliert ſich doch Spitzweg, dieſer ausgeſprochene
Humoriſt des Pinſels, niemals in die bloße Karikatur, obgleich
ſeine Tätigkeit als Mitarbeiter der „Fliegenden Blätter” von
1844 an ihn ſehr leicht dazu hätte verführen können.
Seine Beliebtheit war immer groß; ſchon zu ſeinen
Leb=
zeiten haben ſich die bedeutenden Galerien liebevoll ſeiner Bilder
angenommen. Seine Hauptwerke finden ſich deshalb auch in
allen öffentlichen Bildergalerien und Muſeen von Rang.
Spitz=
weg, der am 5. Februar 1808 in München geboren wurde, ſtarb
ebendort am 23. September 1885.
* Eine inkereſſanke Enkdeckung.
Bei Arbeiten an der Faſſade des Potsdamer Stadtſchloſſes
zur Beſeitigung von allerlei Schäden wurde feſtgeſtellt, daß die
Pfeilerkapitäle nicht aus Stein gemeißelt, ſondern aus Holz
geſchnitzt ſind. Während Wind und Wetter im Laufe der Jahre
alle ſonſt verwendeten Baumaterialien wie Sandſtein Eiſen und
Zink zum Teil böſe mitgenommen haben, ſind dieſe Holzkapitäle
vorzüglich erhalten.
Die Entdeckung, ſo intereſſant ſie iſt, bringt an ſich nichts
Neues. Den tauſendfältigen Beweiſen, daß der Bauſtoff Holz,
richtig verwendet, ſelbſt Eiſen und Stahl überdauert, wird nur
ein neuer Beweis hinzugefügt.
Griebens Reiſeführer „Wohin zum Winterſport?” 1933, mit
17 Kartenſkizzen, 295 Seiten. 2,50 RM.
Mit jedem Jahr wächſt die Zahl derer, die ihren Urlaub oder
einen Teil ihres Urlaubs im winterlichen Gebirge verbringen. Sie
alle werden vor die ſchwierige Frage geſtellt: „Wohin zum
Win=
terſport?” Von der richtigen Beantwortung dieſer Frage hängt
viel ab. mehr noch vielleicht als bei der Wahl des Reiſeziels im
Sommer, denn nur der wird von ſeinem Aufenthalt mit wirklicher
Befriedigung zurückkehren, der den weißen Sport zu einem ſeinen
Fähigkeiten entſprechenden Maß ausüben konnte und zugleich in
der Lage war, die Aufenthaltskoſten in Einklang mit ſeinem
Geld=
beutel zu bringen. Der neue Grieben=Band (Nr. 118) will dazu
beitragen, den Unſchlüſſigen die Wahl ſeines Reiſeziels zu
erleich=
tern. Auf zirka 300 Seiten gibt er eine umfaſſende Charakteriſtik
aller Winterſportgebiete und Höhenkurorte in Deutſchland,
Oeſter=
reich und Südtirol, in der Schweiz, der Tſchechoſlowakei und in
Skandinavien.
Samstag, 4. Februar 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 35 — Seite 3
Heſſiſcher Proteſt bei der Reichsregierung.
Bei der Berkeilung des Arbeitsbeſchaffungsprogramms bleiben die ſchweren Beſahungslaſten
unberück=
ſichkigk. — Aus dem 500-Millionen=Soforkprogramm ſoll Heſſen nur 4—8 Millionen erhalken.
Eine berechkigte Beſchwerde.
Der Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtages befaßte ſich am
Freitag auf Anregung der Regierung ſehr eingehend mit den
Plänen der Reichsregierung auf Arbeitsbeſchaffung, insbeſondere
mit der Beteiligung Heſſens am 500=Millionen=Sofortprogramm
des Reichsarbeitskommiſſars Dr. Gereke.
Staatsrat Karcher
teilte mit, daß von den Gemeinden die Anträge auf
Ein=
beziehung ihrer Projekte in das Arbeitsbeſchaffungsprogramm
noch nicht reſtlos vorliegen. Er führte dann weiter aus:
Das Sofortprogramm zur Arbeitsbeſchaffung, das
ſogenannte Gereke=Programm, das rund 500 Millionen RM.
umfaßt, war als ein Anfang eines großen Arbeitsprogramms
gedacht, das etwa 2,7 Milliarden RM. umfaſſen ſollte. Die
Finanzierung des Sofortprogramms iſt für alle Maßnahmen
landwirtſchaftlicher Art der Rentenbank=Kreditanſtalt
übertragen, der ein Betrag von 200 Millionen RM. zur
Verfügung ſteht. Alle übrigen Maßnahmen werden, durch die
Deutſche Geſellſchaft für öffentliche Arbeiten
finanziert, wofür dieſe Geſellſchaft ebenfalls über 200 Millionen
RM. verfügt. Von dem Reſt von 100 Millionen ſind 40
Mil=
lionen für Stadtrandſiedlungen und etwa 20—25 Millionen für
Arbeiten der Reichsbahn vorgeſehen; in den Reſt teilen ſich das
Reichsarbeitsminiſterium und das Reichsverkehrsminiſterium.
Der heſſiſche Anteil beläuft ſich bei der Rentenbank=
Kreditanſtalt und der Oeffa auf je etwa 3,7 bis 4 Millionen,
zuſammen alſo höchſtens 7½—8 Millionen RM.
Daß bei dieſer ſchmalen Baſis all die
Hoff=
nungen nicht erfüllt werden können, die etwa
auf Grund der Verlautbarungen erweckt
wor=
den ſind, iſt ſelbſtverſtändlich. Die auszuführenden
Arbeiten müſſen volkswirtſchaftlich wertvoll, ſofort
begonnen und im Rechnungsjahr 1933 beendet werden können.
Dabei müſſen die durch den Kapitalaufwand entſtehenden
Zu=
kunftslaſten gerechtfertigt ſein. Es iſt klar, daß bei dieſen engen
Bindungen die eingehenden Anträge ſehr genau insbeſondere
auch daraufhin geprüft werden müſſen, ob der Träger der Arbeit
auch in der Lage iſt, den Zins= und Tilgungsdienſt zu tragen.
Zur Zuſammenfaſſung und Vereinfachung des Verfahrens
hat die heſſiſche Regierung, wie das ähnlich auch in anderen
Ländern geſchehen iſt, eine Miniſterialkommiſſion
geſchaffen. Die Anträge werden von den einzelnen Reſſorts
fachlich und ſachlich vorgeprüft. Anträge von Gemeinden, Städten
und Gemeindeverbänden werden beim Miniſter des Innern
vor=
geprüft.
Das Arbeitsprogramm ſoll ſich ſo auswirken, daß bei der
Vergebung der Aufträge mittlere und kleinere
Betriebe ausreichend berückſichtigt werden. Um
eine Entlaſtung der Gemeinden zu erzielen, iſt vorgeſehen, bei
den Arbeiten in der Hauptſache Wohlfahrtsunterſtützte,
alſo langfriſtige Erwerbsloſe, zu beſchäftigen, und zwar zu den
Bedingungen des freien Arbeitsvertrages und unter
Einhaltung einer wöchentlichen Arbeitszeit von
40 Stunden.
Die Darlehensbedingungen ſehen vor, daß die
Laufzeit des Darlehens der vorausſichtlichen Lebensdauer der
Arbeit angepaßt wird. Die Laufzeit ſoll 25 Jahre nicht
über=
ſchreiten. Bei einer Tilgungszeit von 20 Jahren iſt eine
An=
nuität (Zins und Tilgung) von 6 Prozent zugrunde gelegt. Der
Prozentſatz der Rente ſteigt entſprechend, wenn die
Tilgungé=
zeit ſich verkürzt oder er wird entſprechend geringer, wenn eine
längere Laufzeit gewährt wird.
Schon jetzt liegen in Heſſen ſoviele Anträge vor, daß die
Kontingente bereits weit überſchritten werden. Es wird alſo
ſorgfältige Ausleſe der beantragten Maßnahmen ſtattfinden
müſſen, und man wird dabei dafür Sorge tragen müſſen, daß
die Gemeinden finanziell nicht zu ſehr belaſtet werden.
Ein Teil der bereits vorliegenden Anträge wird kurz
be=
ſprochen.
Inſoweit der Heſſiſche Staat als Träger auftritt,
begründet der Vertreter des Finanzminiſteriums
Staatsrat Balſer
die einzelnen Maßnahmen und erſucht den Finanzausſchuß, der
erforderlichen Kapitalaufnahme zuzuſtimmen. Was die
Reichs=
bahnaufträge anlangt, ſo ſei es bedauerlich, daß inzwiſchen
*
Friedrich Back zum Gedächknis.
Von Profeſſor Fr. Knapp=Würzburg.
Das nachgelaſſene Werk von Geheimrat Back, dem
hochber=
dienten Geſtalter des Landesmuſeums in Darmſtadt, iſt vor
kurzem im Verlag des Hiſtoriſchen Vereins für Heſſen
er=
ſchienen.*). Allen, die geiſtiges Leben in der Kunſt ſuchen, wird
dies Buch beſonders willkommen ſein. Der Autor geht hier ſeine
eigenen Wege. Nicht eine illuſtrierte Kunſtgeſchichte des Gebietes
gibt er, wie ich es in meinem „Mainfranken” tat, ſondern ein
Widerſpiel der künſtleriſchen Kultur in den großen Förderern
der Kunſt. „Dieſes Buch geht den Beziehungen nach die Kunſt
und Leben ſo vielfältig verbinden. Es rückt die Perſönlichkeiten
von Mäcenen in den Vordergrund und zieht zugleich bei den
Kunſtwerken außer dem Zeitgeiſt die geſellſchaftlichen und
wirt=
ſchaftlichen Bedingungen ihres Entſtehens in Betracht.‟ Es iſt
eine Kulturgeſchichte, wobei der Autor entſprechend neuerlichen
Neigungen den Typus der rein formaliſtiſchen Betrachtung
über=
windet und, geſtützt auf zahlreiches, im Anhang angeführtes
hiſtoriſches Material, eine äußerſt eindringliche Schilderung von
dem Werden der Kunſtwerke und Kunſtſtile unter den
verſchie=
denen großen Mäcenen bringt. So iſt es ein Werk von
weit=
tragender hiſtoriſcher Bedeutung, das uns zugleich den Typus
eines großen Geſchichtsforſchers vorführt in einer
Perſönlich=
keit, deren Ruhm als Kunſtſammler das in jahrzehntelanger,
hervorragender Arbeit geſchaffene und glänzend aufgeſtellte
Darmſtädter Muſeum kündet. In klaſſiſch klarer und lebendig
feſſelnder Darſtellung wird uns eine Perſönlichkeit und eine
Kulturepoche nach der anderen vorgeführt. Oft anknüpfend an
Berichte aus der Zeit oder an Schriften oder Briefe läßt er ſie
in 18 Kapiteln herauswachſen und vor unſerem Auge lebendig
werden.
Einhard vertritt die Karolingerzeit, Willigis die Frühromantik
für Mainz, Eybert für Trier; Kaiſer Heinrich I., die
Hoch=
romantik in Mainz. Dann folgt ein Kapitel über die
Benedik=
tiner mit Tutilo, der heiligen Hildegard und anderen. „Neues
Weltgefühl” wird im 12. Jahrhundert lebendig, und der Dom
von Worms erſteht mit ſeinem Bildhauer Otto. Der Mainzer
Leitner wohl 1239 fertig, kündet eine neue Erregung in der
Zeit, die von den Bettelmönchen herkam, ebenſo eine
Evangelien=
handſchrift in Aſchaffenburg, beide für das Körpergefühl der
Zeit ſichere Dokumente. Erzbiſchof Balduin, weniger als Freund
der Kunſt tätig, wird in ſeiner kulturgeſchichtlichen Bedeutung
gewürdigt. Es folgen zur Charakteriſtik des wenig fruchtbaren
14. und des 15. Jahrhunderts die Kapitel „Liebfrauen in
Ober=
weſel” und „Mainz als freie Stadt”. Im Jahre 1462 mußte
2Ein Jahrtauſend künſtleriſcher Kultur
245 Seiten Text und 42 Tafeln. Preis 6 RM.
am Mittelrhein.
eine erhebliche Reduzierung der zuerſt vorgeſehenen
Beträge für dieſe Zwecke eingetreten ſei. Immerhin könne
feſtgeſtellt werden, daß die von der heſſiſchen
Regie=
rung gemachten Vorſchläge bei den entſcheidenden
Stellen des Reichs und der Reichsbahn beſonders
günſtig aufgenommen worden ſind. Bei Durchführung
auch nur eines Teils dieſer Vorſchläge könnte eine
unmittel=
bare Belaſtung der in Frage kommenden Städte und Gemeinden
wenn nicht ganz, ſo doch wenigſtens teilweiſe vermieden werden.
Nach einer ſehr eingehenden Ausſprache faßte der
Aus=
ſchuß einſtimmig folgende
Enkſchließung:
„Der Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtages nimmt
mit Erſtaunen und Entrüſtung davon Kenntnis, daß bei der
Verteilung der im Sofortprogramm der Reichsregierung vom
Dezember 1932 für Arbeitsbeſchaffung bereitgeſtellten 500 Mill.
RM. das Land Heſſen nur mit etwa 7—8 Mill. RM. bedacht
wurde. Mit dieſer Zuteilung findet die beſondere Lage Heſſens
keineswegs die gebotene Berückſichtigung.
Die Landesregierung wird daher erſucht, bei der
Reichs=
regierung vorſtellig zu werden, daß der dem Lande Heſſen
zu=
gedachte Anteil aus dem Sofortprogramm weſentlich erhöht
wird, um damit der beſonderen Lage Heſſens als
des am längſten und verhältnismäßig
ſtärk=
ſten beſetzt geweſenen Gebietes Rechnung zu
tragen. Ferner wird die Regierung erſucht, auch dahin zu
wirken, daß das Sofortprogramm inſofern erweitert wird,
daß außer den vorgeſehenen Arbeitsmaßnahmen auch die
Hochbauten in die Betreuung einbezogen
werden.”
Der Ausſchuß behandelte dann zuſammen mit den
Referen=
ten der Medizinalabteilung der Regierung die
Parakyphus=Erkrankungen in einzelnen
Bogelsberg=
gemeinden,
insbeſondere in Sichenhauſen und Kaulſtoß. Um eine
Aus=
breitung der Krankheit zu verhindern, war von der
Geſund=
heitsbehörde auch der Verkehr von Milch und Milchprodukten
(Butter, Käſe uſw.) aus den Orten vorübergehend verboten.
Dadurch iſt den Betroffenen wirtſchaftlicher Schaden entſtanden,
der auf Antrag der Kommuniſten aus Staatsmitteln voll
er=
ſetzt werden ſoll. Von Regierungsſeite wurde betont, daß durch
die Geſundheitsbehörde alle Maßnahmen zur Bekämpfung der
Krankheit erfolgt ſind. Mit der Annahme eines
Zentrums=
antrages, die Regierung möge einen Geſetzentwurf zur Regelung
der Bekämpfung anſteckender Krankheiten mit Vorſchriften über
die Handhabung von Entſchädigungsanſprüchen aus Anlaß
medizinalpolitiſcher Maßnahmen vorlegen, wurde der
kom=
muniſtiſche Antrag für erledigt erklärt. Evtl. eingehende
Ge=
ſuche um Schadenserſatz ſoll die Regierung wohlwollend prüfen.
In letzter Zeit hat in Heſſen die
anſteckende Blutarmuk bei Einhufern
eine bedauerliche Zunahme zu verzeichnen. Schwere Verluſte
haben beſonders die Landwirte in Geinsheim und Lauterbach
erlitten. Der Antrag Maurer (Soz.), wonach die Regierung
anordnen ſoll, daß Pferde, bei denen die Krankheit erkannt iſt
oder ſtark vermutet wird, nicht getötet, ſondern an das
Tier=
ſeucheninſtitut in Gießen abgegeben werden, wurde von den
Vertretern der Natſoz. und des Zentrums warm befürwortet.
Dem Inſtitut ſoll dadurch Material zum Studium der
Krank=
heit und ihrer Urſachen zugeführt werden. Weiter ſollen die
Pferdehalter immer wieder eingehend über das Weſen der
Er=
krankung und das Verhalten beim Ausbruch durch die
Veterinär=
ämter unterrichtet werden. Die Regierung wird einſtimmig
er=
ſucht, alle Maßnahmen, die zur Ueberwindung der Seuche führen,
anzuwenden, ſoweit dies ohne finanzielle Mehrbelaſtung der
durch die Krankheit ſchon geſchädigten Tierhalter geſchehen kann.
Vom Ausſchuß wurde der Wunſch ausgeſprochen, das
Tier=
ſeucheninſtitut möge ſich gerade dieſer Krankheit beſonders
an=
nehmen, da dem Staat durch Schadenserſatzleiſtung alljährlich
erhebliche Laſten entſtehen.
Mainz Adolf II. von Naſſau ſeine Freiheit und die Herrſchaft
der Zünfte opfern. Das Kapitel „Kloſter Eberbach” führt uns
das Idyll des Rheingaues und des Kloſterfriedens meiſterlich
vor. Auch die Wetterau mit Friedberg erhält ein Kapitel für
ſich. Die beiden Kapitel über Johann von Dalberg und Kardinal
Albrecht von Brandenburg bringen wieder große Mäcenen in
einer politiſch wie künſtleriſch reich bewegten Zeit. In dem
Kapitel „Eine Reſidenz auf dem Hunsrück” ſpüren wir das
Ein=
dringen niederländiſchen Einfluſſes, der in dem Kapitel „
Nieder=
länder am Mittelrhein” näher behandelt wird. Lothar Franz
von Schönborn, Erzbiſchof von Mainz und Biſchof von
Bam=
berg, vielleicht dem größten Gönner, den die Kunſt am
Mittel=
rhein ſah, iſt ein beſonders ausführliches Kapitel gewidmet, in
dem auch deſſen Neffe Cosmos Damian von Speyer vorgeführt
wird. Zum Schluß wird der Radierer Johann Georg Wille als
Sammler und mit ihm der rückwärts blickende Geiſt dieſer Zeit
des Ausgangs der künſtleriſchen Kultur behandelt.
Wer eine nach Muſter und Schema ausgeführte
Kunſtge=
ſchichte oder Kunſttopographie ſucht, wird vielleicht zunächſt
ent=
täuſcht ſein. Das Buch iſt aber mehr als eine
materialiſtiſch=
wiſſenſchaftliche Leiſtung. Aus einem mit viel Sorgfalt und auf
Grund vielfältiger Forſchungen zuſammengebrachten Material
iſt eine literariſch=künſtleriſche Leiſtung geworden. Mit
meiſter=
lichem Geſchick werden uns hiſtoriſche Erlebniſſe übermittelt.
Das iſt einmal nicht das typiſche künſtleriſche Bilderbuch mit
unleſerlichem Text. Fern von ſkizzenhafter Flüchtigkeit oder
romanhafter Breite, aber auch fern von Materialbelaſtung und
wiſſenſchaftlicher Nüchternheit ſind Meiſterſtücke hiſtoriſcher
Dar=
ſtellung gegeben, die weit über die engen Kreiſe der
Kunſtge=
lehrten hinaus gewertet werden ſollen. Das Buch ſollte in den
Schulen am Mittelrhein Verbreitung finden, daß es die geiſtigen
Leiſtungen deutſcher Männer dieſes Gebietes der Jugend
über=
mittele.
* Der Luxus wird abgebauf.
Entſchwundene Pracht an Amerikas Pazifikküſte. — Inſelſchlöſſer
der Millionäre ſtehen leer. — Der Friedhof der Luxusjachten.
Nirgendwo vollzieht ſich der Uebergang von Luxus zu
Be=
dürftigkeit in dieſer Notzeit ſo radikal wie in Amerika. Nicht
etwa, weil die Not dort jetzt plötzlich mit beſonderer Heftigkeit
einbricht, ſondern weil der Luxus der oberſten Schicht während
der Proſperität Formen angenommen hatte, die eben nur in
Zeiten höchſten Wohlſtandes aufrechtzuerhalten ſind. So iſt es
zu erklären, daß der Abbau von Luxuseinrichtungen ſich in
Amerika augenblicklich weit ſichtbarer und erſchreckender vollzieht
als in den anderen Ländern der Welt.
Vor fünf Jahren, als die Proſperität in den Vereinigten
Staaten auf höchſter Höhe ſtand, kamen die größten der Zehn=
Heraſenung der Wgenrinelenzahlt
Die Nationalſozialiſten verlangen gleichzeitig mit der
Landtagsauflöſung die Verminderung der Abgeordnetenzahl
von 70 auf 48. Angeſichts der Haltung der übrigen Parteien
bei früheren Debatten über den gleichen Gegenſtand ſollte ſich
diesmal eine Mehrheit im Landtag ergeben. Allerdings bleibt
dann noch abzuwarten, wann das verkleinerte Parlament
ge=
wählt wird.
Von ſeiten der NSDAP. war in einer Gr. Anfrage kritiſiert
worden, daß Polizeibeamte angeblich aus politiſchen
Ab=
ſichten verſetzt worden ſeien. In ſeiner Antwort betont der
Innenminiſter, daß für Verſetzungen uſw. lediglich dienſtliche
Gründe maßgebend waren.
Auf die natſoz. Anfrage, ob es richtig ſei, daß das
Kreis=
amt Bensheim eine von Natſoz, untereinander veranſtaltete
Winterhilfeſammlung verboten habe und die
ge=
ſammelten Lebensmittel beſchlagnahmt wurden, erwidert der
Innenminiſter, daß dieſe Sammlung ſich nicht auf Natſoz.
be=
ſchränkt habe und daher genehmigungspflichtig war. Die
be=
ſchlagnahmten Lebensmittel ſeien an Wohlfahrtsunterſtützte,
vor=
zugsweiſe an notleidende Mitglieder der NSDAP. in Hofheim
ſelbſt verteilt worden.
Die Kommuniſten verlangen Kommunal=Neuwahlen.
Die Kommuniſten haben den Antrag eingebracht, am 26.
März in Heſſen Neuwahlen der Stadt= und Gemeinderäte, Kreis=
und Provinzialtage, ſtattfinden zu laſſen, weil die
Zuſammen=
ſetzung dieſer Parlamente nicht mehr dem Willen des Volkes
ent=
ſpreche. Wahlberechtigt ſollen alle Perſonen ſein, die das 20.
Le=
bensjahr vollendet haben und am 25. März 1933 im Volksſtaate
Heſſen wohnen.
Hitler über die deutſch=italieniſchen
Beziehungen.
EP. Rom, 3. Februar.
Reichskanzler Hitler hat den Korreſpondenten der italieniſchen
Zeitungen in Berlin in einer Unterredung u. a. erklärt: „
Wäh=
rend Jahren meiner Kämpfe habe ich immer die Notwendigkeit
engerer und freundſchaftlicherer Beziehungen zwiſchen Italien und
Deutſchland vertreten. Als verantwortlicher Leiter der deutſchen
Politik bin ich feſt entſchloſſen, dieſen Standpunkt mit umſo
grö=
ßerer Entſchiedenheit zu vertreten, da ich überzeugt bin, daß eine
enge Freundſchaft zwiſchen den beiden großen Völkern dem Frieden
Europas nutzen kann.” — Hitler verwahrte ſich gegen die Urteile
einiger ausländiſcher Zeitungen, wonach ſeine Sprache als
Reichs=
kanzler maßvoller geworden ſei als jene des Parteiführers. Das
ſei durchaus nicht der Fall, denn er habe nie Brandreden
gehal=
ten, ſondern immer nur die Anerkennung der Rechte und
Lebens=
notwendigkeiten des deutſchen Volkes verlangt. Italien kämpfe
ebenfalls für einen Platz an der Sonne und die Anerkennung
ſeiner Lebensrechte. Aus dieſem Grunde befänden ſich die beiden
Nationen auf dem gleichen Wege und kämpften für das gleiche
Werk des Friedens und des Gleichgewichts. Daher ſollte eine
Ver=
ſtändigung über die mit gemeinſamen Anſtrengungen zu löſenden
gemeinſamen Lebensfragen leicht erreichbar ſein. Deutſchland
werde alles tun, um zu einer ſolchen Zuſammenarbeit zu gelangen.
die Führerſchein=Rovelle des Reichsverkehrsminiſters
Berlin, 3. Februar.
Der Reichsverkehrsminiſter legte in der Donnerstagsſitzung
des Reichsrates eine Novelle zur Kraftfahrzeugverordnung vor,
die die Zuſtimmung der Ländervertreter fand. Danach werden die
Führerſcheinklaſſen Za und 3b zu einer neuen Klaſſe
zuſammenge=
legt. Die alten Führerſcheine dieſer Klaſſen ſind künftig einander
gleichwertig. Außerdem wird eine neue Kleinwagenklaſſe 4 für
Fahrzeuge bis zu 400 Kubikzentimeter Hubraum geſchaffen, die
unter den gleichen Vorausſetzungen wie der Kraftradführerſchein
erworben werden kann.
Geplanke Enkpolikiſierung des öſterreichiſchen
Bundesheeres.
WTB. Wien, 3. Februar.
Wie verlautet, wird die öſterreichiſche Regierung heute zwei
Geſetzesvorlagen einbringen. Durch die eine ſoll die Verfaſſung
abgeändert und Angehörigen des Bundesheeres im Präſenzdienſt
das ihnen bisher zugeſtandene aktive und paſſive Wahlrecht
ent=
zogen werden. Das zweite Geſetz will Heeresangehörigen
ver=
bieten, politiſche Verſammlungen zu beſuchen und politiſchen
Ver=
einen anzugehören.
tauſende von Millionären auf den Gedanken, ſich an der
Pazifik=
küſte auf den winzigen Inſeln herrliche Luſtſchlöſſer bauen zu
laſſen. Unter Aufwendung ungeheurer Mittel entſtanden
wahr=
hafte Märchenſchlöſſer, die mit geradezu ſträflicher
Verſchwen=
dung ausgeſtattet wurden. Hier fanden die herrlichſten
Feſtlich=
keiten ſtatt, zu denen aus den entlegenſten Gegenden des Landes
die größten Wirtſchaftler und Finanziers gereiſt kamen. Die
Zeitungen brachten ſpaltenlange Berichte über dieſe
märchen=
haften Veranſtaltungen, die Unſummen verſchlangen.
Von dieſem lauten Feſttrubel iſt ſchon ſeit langem, ſeitdem
die große Weltwirtſchaftskriſe auch über Amerika hergefallen
iſt, nichts mehr zu merken. Aber auch die Bewohner der
Inſel=
ſchlöſſer ſind bis auf ganz wenige verſchwunden. Viele haben
aus Gram über den gänzlichen Schwund ihrer Rieſenvermögen
ihrem Leben gewaltſam ein Ende gemacht (einige wählten ihre
Märchenhäuſer als Stätten des Selbſtmordes aus), die anderen
wohnen irgendwo im Lande, zum Teil in dürftigen
Verhält=
niſſen, alle aber in ſchärfſtem Kampf um ihre materielle Exiſtenz.
Eine Zeitlang war ein Heer von Häuſermaklern damit
be=
ſchäftigt, die Inſelſchlöſſer zu verkaufen. Aber wer kann unter
den jetzigen Verhältniſſen die Luxusbauten erwerben? Einige
wurden zu Spottpreiſen von Krankenverſicherungsgeſellſchaften
als Erholungsheime übernommen, wenige fanden auch bei den
noch verbliebenen reichen Leuten Abnehmer, die meiſten
Inſel=
ſchlöſfer jedoch ſtehen verlaſſen da, die luxuriöſen
Uferpromena=
den, die herrlichen Gartenanlagen verrotten und verwildern, die
Mauern der Häuſer bröckeln ab, die Natur kann ungeſtört ihr
ſicheres Vernichtungswerk an den Dokumenten entſchwundenen
größten Reichtums der Neuen Welt vollbringen.
Auf einer der kleinen Märcheninſeln befindet ſich ein kleiner
Hafen. Hier liegen wohl hundert rieſenhafte Luxujachten, die
ebenfalls keine Abnehmer finden können. Die ſchönſten
Luft=
fahrzeuge, die jemals gebaut wurden, befinden ſich darunter,
darunter einige der bekannten Jachten it einem gläſernen
Boden, ſo daß man in ſeichten Gewäſſern den Meeresboden
beobachten kann. Demnächſt ſoll in dieſem Hafen eine große
Auktion ſtattfinden, dann werden die ſchönen Luxusſchiffe zu
jedem Preis fortgegeben werden, und wenn es nur 100 Dollar
ſind.
Eine große amerikaniſche Zeitung macht den Vorſchlag, daß
der Staat alle herrenloſe Inſelſchlöſſer aufkauft und ſie zu
Denk=
mälern einer Zeit machte, als Tauſende und aber Tauſende in.
Amerika nicht wußten, wie ſie ihr Geld ausgeben ſollten, einer
Zeit alſo, die unſere und die folgende Generation kaum wieder
erleben wird. Ein anderes Blatt freilich regt an, dieſe „
Doku=
mente leichtfertiger Verſchwendung” ſamt und ſonders in die
Luft zu ſprengen, damit wir uns vor unſerer Nachwelt, die
ohnehin für unſere Sünden zu zahlen hätte, nicht zu ſchämen
Erich Heffels
branchten.
Seite 4 — Nr. 35
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 4. Februar 1933
Statt Karten.
Ihre Vermählung geben bekannt:
Trutz Balthaſar und Frau
Marie, geb. Achenbach.
Darmſiadt, den 4. Februar 1933.
Hölderlinweg 27, II
Kirchliche Trauung: Samstag nachmittag 2½ Uhr in der
Stadtkapelle.
(1903
Kinderloſe Bramtenwitwe
46 Jahre, in beſter Vermögenslage,
gute Hausfrau, nachdenkliche,
zurück=
gezogene Natur, möchte mit höherem
Beamten, wenn auch in Penſion,
aber nicht unter 50 Jahren, einem
ſtillen, gütigen Menſchen, zwecks
ſpäterer Heirat in Briefwechſel
tre=
ten.
Zuſchriften unter D. 106
an die Geſchäftsſtelle d. Blattes.
Dam.=u. Kinderkleid.
werd. gutſitz.
preis=
wert angef.
Kirch=
ſtraße 19, I. (148
Frl, hath, in den
30er J., w. Herrn,
a. liebſt. v. d.
Poli=
zei, zw. Heirat ken.
zu lern. Zuſchr. m.
Bild u.
Poſtlager=
karte 16 Darmſtadt.
*fsg
Geſiern abend verſchied nach kurzem ſchweren Leiden
mein geliebter Mann, unſer treuer Vater und Großvater
Karl Süffert
Präſident der Heſſ. Oberrechnungskammer
und des Verwaltungsgerichtshofs i. R.
In tiefer Trauer:
Mathilde Süffert, geb. Buchner
Hilde Steinmetz, geb. Süffert
Liſſp Büchner, geb. Süffert
Ludwig Büchner, Dipl.=Ing.
Liſelotte Steinmetz.
Darmſiadt, den 3. Februar 1933.
Alleinſteh. Frau.
evangel.. Mitte 50,
häusl., ſparſ.,
müt=
terl., gemütv., mit
etwas Ausſteuer u.
Erſpartem.
ſucht paſſenden
Ehegefährten.
Würde auch
frauen=
loſen Haushalt
füh=
ren bei beſcheidenen
Anſprüchen. Zuſchr.
unter D. 129 an die
Geſchäftsſt. erbet.
Heintichſtr. 152.
Die Einäſcherung findei in der Stille ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir abzuſehen.
(1918
Foto-
Schramm
Nd.=Ramſt.=Str. 33,
wieder
Friedens=
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Dem Herrn über Leben und Tod haf es gefallen,
meinen geliebten Mann, unſeren treuen Vater,
Groß=
vater, Schwiegervater und Schwiegerſohn
Richard Birkholz
Reichsbahnoberſekretär i. R.
im Alter von 73 Jahren in die ewige Heimat abzurufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:=
Frau Eliſe Birkholz, geb. Schaffner.
Groß=Gerau, den 3. Februar 1933. (TV, 1932
Die Beerdigung findet Sonntag, den 5. Februar,
nach=
mittags 3 Uhr, vom Trauerhauſe, Schulſtr. 15 aus ſtatt.
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Allen Freunden und Bekannten zur Kenntnis,
daß unſere geliebte Tochter, Mutter, Schweſter
Frau Kapitän
Pauline Krebs
geb. Schmitthenner
am 30. Januar 1933 nach kurzer, ſchwerer
Krankheit unerwartet raſch in die ewige Heimat
abberufen wurde.
In tiefem Leid:
Die Hinterbliebenen.
Heidenheim=Brz., Bremen, Seefahrishof.
den 3. Februar 1933.
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a. d. Geſchſt. (596a
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger
Teil=
nahme bei dem Hinſcheiden unſerer lieben
Mutter danken auf dieſem Wege herzlichſt
Elſe Bohnſtädt
Marg. von Münſtermann.
Statt Karten.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Teilnahme und
die zahlreichen Blumenſpenden bei dem Heimgang
unſeres lieben Entſchlafenen ſagen wir unſeren
herz=
lichſten Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Anna Schmitt, geb. Kötting.
Darmſtadt, den 3. Februar 1933.
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(IV 935
Samstag, 4. Februar 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Aus der Landeshaupkfkadk.
Darmſtadt, den 4. Februar 1933.
Neubeſehung des Lehrſtuhls für Luftſchiffahrk
an der Techniſchen Hochſchule.
Als Nachfolger des im März 1932 verſtorbenen Profeſſors
C. Eberhard iſt Herr Dr.=Ing. F. N. Scheubel auf den
Lehr=
ſtuhl für Luftſchiffahrt und Flugtechnik berufen worden. Herr
Dr.=Ing. Scheubel war bisher an der Techniſchen Hochſchule Aachen
als Privatdozent habilitiert und dort als Mitarbeiter von
Pro=
feſſor von Karman am Aerodynamiſchen Inſtitut tätig. Er iſt
durch eine große Reihe von wiſſenſchaftlichen Arbeiten auf dem
Gebiete der Flugtechnik hervorgetreten, und verfügt über
um=
faſſende, im praktiſchen Flugbetrieb geſammelte Erfahrungen auf
ſeinem Fachgebiet.
— Ernannt wurde: Am 28. Jan. der
Gendarmeriehaupt=
wachtmeiſter a. Pr. Gert Böhm zu Erbach i. O. zum
Gendar=
meriehauptwachtmeiſter mit Wirkung vom 1. Februar 1933 an.
p. Bürgerſteuer 1933. Man ſchreibt uns: Nach der
Bürger=
ſteuerverordnung 1933 vom 28. September 1932 darf die Steuer
(8 2 Abſ. 2) nicht erhoben werden von Perſonen, die am
Fällig=
keitstage laufend öffentliche Fürſoxge auf Grund der Verordnung
über die Fürſorgepflicht vom 13. Februar 1924 (Reichsgeſetzbl. I
S. 100) genießen (insbeſondere die Kleinrentner).
Nach der Durchführungsverordnung bezüglich der Bürgerſteuer
1933 tritt die Befreiung der in § 2 Abſ. 2 bezeichneten Perſonen
nur ein, wenn der Steuerpflichtige das Vorhandenſein des
Be=
freiungsgrundes nachweiſt. — Nun iſt aber die
Fürſorgepflicht=
verordnung vom 13. Februar 1924 durch die Verordnung vom
1. Auguſt 1931 weſentlich geändert worden. Bereits in den
Reichs=
grundſätzen vom 4. Dezember 1924 (RGBl. I S. 768) war in § 17
geſagt: „Den Kleinrentnern können alte oder durch geiſtige oder
körperliche Gebrechen erwerbsunfähig gewordene Perſonen
gleich=
geſtellt werden, die trotz wirtſchaftlicher Lebensführung auf die
öffentliche Fürſorge angewieſen ſind. Die oberſte Landesbehörde
kann ſich die Gleichſtellung vorbehalten oder ſie allgemein
vor=
ſchreiben.‟ Dieſer Wortlaut iſt in der neuen Faſſung vom 1. Aug.
1931 beibehalten. Nach Abfaſſung der B.St.V. hat man nun wohl
dieſe mögliche Gleichſtellung anderer Perſonen mit den
Klein=
rentnern überſehen, ſo daß eine authentiſche Auslegung
der B.St.V. dahin erwünſcht iſt, daß auch die im § 17 genannten
Perſonen die Steuerfreiheit in Anſpruch nehmen können.
— Im Schloßmuſeum ſind am Sonntag und an allen
Wochen=
tagen um 11 und 11.30 Uhr vormittags Führungen. Dauer
einer Führung etwa 1½ Stunden. Die Madonna des
Bürger=
meiſters Meyer von Baſel von Hans Holbein dem Jüngeren
kann ſtets geſondert von den Führungen beſichtigt werden.
— Die Ruſſiſche Kapelle, auf der Mathildenhöhe iſt jeden
Sonntag zur Beſichtigung von 10.00—12.30 und von 3—5 Uhr
ge=
öffnet.
— Johanneskirche. Organiſt Niebergall hält morgen
Sonntag, den 5. Februar, ſeine 25. muſikaliſche Abendfeier um
6 Uhr in der Johanneskirche ab. Erleſene Gaben aus dem
rei=
chen Schatz der Kirchenmuſik vokaler und inſtrumentaler Art hat
er in all den erhebenden Stunden einer ſtändig wachſenden
Ge=
meinde vorgeſetzt und vielen Erhebung und Erbauung bereitet.
Künſtler von gutem Rang haben ihm gern dabei geholfen. Am
Sonntag werden ſich Frl. Grete Nies und Arla Renz mit
Herrn Karl Cauer und Walter Pfaff mit Herrn
Nieber=
gall verbinden zu einer Vortragsfolge, die außer
Orgelvorträ=
gen von Bach, Buxtehude und J. G. Walther Soli und Duette
von Vivaldi, Roſenmüller und eine Solokantate von Buxtehude
bringt. Der Eintritt iſt frei.
— Verein zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte. Am
Don=
nerstag, den 9. Febr., findet im Orgelſaal des Neuen Palais (
Ein=
gang Hügelſtraße) der erſte Vortragsabend des Vereins ſtatt.
Herr Dr. med. Happich wird über die Berneuchener Bewegung”
ſprechen. Der Vortrag dürfte unſere Mitglieder lebhaft
inter=
eſſieren. Den Mitgliedern iſt es geſtattet, Familienangehörige
mitzubringen. (Siehe geſtrige Anzeige.)
— Hausfrauen=Nachmittag bei Willy Reichert. Die
Nachmit=
tagsvorſtellung am Sonntag, 5. Februar, nachmittags 4 Uhr. im
Städtiſchen Saalbau, mit ungekürztem Abendprogramm, iſt in
erſter Linie für die Hausfrauen, ſowie für die Fremden und für
die Jugend vorgeſehen. Die Preiſe ſind ſtark ermäßigt, zum
Teil bis zu 50 Prozent. Man verſäume dieſe einmalige
Gele=
genheit nicht, den beſten ſüddeutſchen Humoriſten im Rahmen eines
großen Künſtlerenſembles perſönlich kennen zu lernen. (Näheres
ſiehe Anzeige.)
Heſſiſches Landestheater.
*Denkmalpfiege an Firchlichen Bauten.
wußtſein gekommen, wie die Stellung der Kirche, die Geſtaltung
und Bepflanzung der ſie umgebenden Plätze, der Einfriedigung
30 Jaute Bentmagſiege in Ailen. und ähnliches weſentlich für die Kirche ſelbſt und das ganze Orts=
4. Februar Carmen. 19½—2234 Uhr. Außer Miete.
Kleine Preiſe 0.50—4 Mk. Gatee 17—32 Uhr. Gutſcheine 1, 3 u. 4beſchränkt gült.
5. Februar / Die Meiſterſinger von Nürnberg. 0.70—5.50 M. Merte
7. Februg 20—213 Uhr.
Fünftes Sinfonie=Konzert. Pr. 0.90—5.— Mk. Mi
8 Februa; 19½—22 Uhr, B 14
Tosca.
Pr. 0.60—5.— Mk. Miee
9. Februar 191 —22 Uhr. Darmſt. Volksb. G, Gr. 1—1V
Katharina Knie.
Pr. 0.50—4.50 Mk. Freitag.
10. Februar Anf. 19½, Ende geg. 22½ Uhr. D 13.
Der Richter von Zalamea. Pr 0.50—4,50 Mk. Samstag.
11. Februar Anf. 191. Ende geg. 22½4 Uhr. E15
Der Richter von Zalamea. Pr. 0.50—4.50 Mk. Sonntag.
12. Februar 7½—22 Uhr. Heſſenland=Miete 1V 7
Pr. 0.70—5.50 Mk.
Parſifal. Kleines Haus Gantee Anf. 19, Ende g. 2134 Uhr.
Zuſ.M., III. 6
5. Februar Marius ahoi!
Preiſe 0.70—3.80 Mk. Mantac
6. Februar 20—22 Uhr.
Der tolle Hund.
Pr. 0.60 u. 0.90 Mk. Dienstag.
7. Februar Anf. 19½, Ende nach 22½ Uhr. Außer Miete.
Pr. 0.50—2.50 Mk.
Der Muſtergatte. Mittwoch,
8 Februar Anf. 19½, Ende geg. 22½ Uhr. Zuſ.Miete V9
Pr. 0.70—3.80 Mk.
Marius ahoi! Donnerstag.
9. Februar! Anf. 19½: Ende v. 22 Uhr. Zuſ.=Miete III7.
Die Entführung aus dem Serail. Pr. 0.80—4.50 Mee
10. Februt 19½—22 Uhr. T, Gruppe 1—8
Der Barbier von Sebilla Pr. 0.80—4.50 Mk. Samstag. —221 Uhr. Zuſ.=Miete V19
Pr. 0.80—4.50 Mk.
11. Februar Der Wildſchüitz. Sonntag,
12. Februar Anf. 19, Ende geg. 21/ Uhr. Zuſ.=Miete II7
Pr. 0.70—3.80 Mk.
Marius ahoi!
— Heſſiſches Landestheater. Ausfall der Premiere
Mariusahoi”. Die für heute angeſetzte Premiere von „
Ma=
rius ahoi” muß wegen Grippeerkrankung der beiden
Hauptdar=
ſteller ausfallen. Das Kleine Haus bleibt heute abend geſchloſſen.
— Im Großen Haus wird die Oper „Carmen” von Bizet
unter der muſikaliſchen Leitung von Karl Maria Zwißler
wieder=
holt. Carmen: Inger Karen. Don Joſe: Joachim
Satt=
ler, Escamillo: Johannes Drath. Die Micaela ſingt als
Gaſt Maria Reining, die dem Darmſtädter Publikum ſchon von
ihrem Gaſtſpiel als Agathe her bekannt iſt. (Kleine Preiſe.) —
5. Symphoniekonzert. Das 5. Symphoniekonzert unter
der Leitung von K. M. Zwißler findet am Dienstag,
dem 7. Februar, ſtatt. Der weltbekannte Soliſt Emanuel
Feuermann ſpielt das Konzert für Violoncello und Orcheſter
von Boccherini, und im zweiten Teil des Programms das
Kon=
zert in 4=Moll von Robert Schumann. Beſonderes Intereſſe
dürfte die Erſtaufführung der ſinfoniſchen Skizzen La Mer”
von Debuſſy finden. Er iſt der Führer der impreſſioniſtiſchen
Muſik und ſeine drei Nocturnes ſind hier im letzten Winter
mit großem Erfolg aufgeführt worden. „Iberia”, die „Kleine
Suite” der „Nachmittag eines Faun” ſtanden ſchon früher in den
Vortragsfolgen der Symphoniekonzerte des
Landestheaterorche=
ſter. Von H. H. Hagen, einem jungen Frankfurter Komponiſten,
kommt eine Suite für Orcheſter zur Aufführung.
Die kürzlich anläßlich der Renovierung der evangeliſchen Kirche
in Homberg a. d. O. erfolgte Ehrung eines der Denkmalpfleger
durch die theologiſche Fakultät der Landesuniverſität wegen ſeiner
Verdienſte bei der Wiederherſtellung einer großen Zahl heſſiſcher
Dorf= und Stadtkirchen aus mittelalterlicher und reformatoriſcher
Zeit hat die Aufmerkſamkeit weiterer Kreiſe wieder auf unſere
heſſiſche Denkmalpflege gelenkt. Es iſt bekannt, daß die heſſiſche
Denkmalpflege als erſte in Deutſchland geſetzlich geregelt und von
dem heſſiſchen Staat in dankenswerter Weiſe durchgeführt worden
iſt. Im September 1902, alſo vor rund 30 Jahren, wurden die
erſten Denkmalpfleger ernannt. In der großen Oeffentlichkeit iſt
von der Tätigkeit derſelben — zur Zeit fungieren als
Denkmal=
pfleger die Profeſſoren Meißner und D. Walbe — wenig
Auf=
hebens gemacht worden. Ihr Wirken war ſo gleichmäßig verteilt
über das ganze Land bis in die kleinſten und entlegenſten
Ort=
ſchaften, daß es der Bevölkerung niemals in ſeiner Geſamtleiſtung
zum Bewußtſein kam. Es läßt ſich nicht in Ausſtellungen zur Schau
bringen. Nur ein einziges Mal iſt ein Teil ihrer Tätigkeit gezeigt
worden, als man die durch heſſiſche Kirchenmaler aufgenommenen
mittelalterlichen und ſpäteren Malereien auf der Mathildenhöhe
zuſammenfaßte. Die ſehr leſenswerten Berichte über das, was
ge=
ſchehen iſt, liegen in vier mit vielen Bildern verſehenen Bänden
vor. Sie reichen z. T. bis 1913, z. T. bis 1928. Aber das was in
ihnen berichtet wird, mitſamt den kunſt= und baugeſchichtlichen
Er=
mittlungen, die jeder Pflege und jeder Herſtellung vorausgehen
müſſen, wird in der Regel nur von denen geleſen, die dafür
In=
tereſſe und Verſtändnis haben. Das iſt zu bedauern, denn Jeder
wird aus der Beſchreibung der Denkmäler und aus den
Grund=
ſätzen, die bei ihrer Inſtandſetzung befolgt wurden, eine
Be=
lehrung ziehen können, die gerade deshalb, weil ſie von Fall zu
Fall am einzelnen Gegenſtand erfolgt, von beſonderer
Eindring=
lichkeit iſt.
Sie iſt aber auch deshalb von Wert, weil ſie ſich zum größten
Teil auf die „Denkmäler” allereinfachſter Art erſtreckt, an denen
wir täglich vorübergehen Und den Sinn für dieſe Art von
Denk=
mälern zu wecken — wir denken dabei in erſter Linie an unſere
Landkirchen, an die Kirchhöfe mit ihren Mauern. an
Grabdenk=
mäler in und an den Kirchen und dergleichen — das iſt mindeſtens
ebenſo wichtig, vielleicht noch wichtiger, als ein gelehrtes Wiſſen
über unſere Dome und großen Stadtkirchen zu verbreiten. Denn
für die Erkenntnis der Eigenart unſeres Volkes und ſeiner
Stämme, ſeiner Kirchlichkeit, ſeiner Geſchichte iſt die Art und
Weiſe, wie es ſeine unmittelbare Umgebung geſtaltet hat,
von weſentlicher Bedeutung.
Die evangeliſche Kirche iſt wohl die größte Nutznießerin der
Denkmalpflege in den vergangenen 30 Jahren geweſen. Sie hat im
eigenſten Intereſſe die Begründung der Denkmalpflege auf das
Lebhafteſte begrüßt und ihre Arbeit mit Dank erfahren. Den
kirch=
lichen Organen, den Pfarrern und Kirchenvorſtänden, iſt es in
vielen Fällen erſt durch die Bemühungen der Denkmalpflege um
die einzelnen Gotteshäuſer zum Bewußtſein gekommen, wie ſehr
auch die einfachſte, unſcheinbarſte Kirche durch ihre Geſamtform
und ihre Ausſtattung Zeugnis ablegt für die Kultur und die
Kunſtübung der Zeit, in der ſie entſtanden iſt, es iſt ihnen zum Be=
bild iſt. Sie haben erfahren, wie barbariſch das 19. Jahrhundert
oft mit Kirchen und dem, was darin iſt, umgegangen war und
welche Wirkung durch vernünftige Behandlung und entſprechende
Farbengebung aus ihnen herausgeholt werden kann. Oft waren die
Gemeinden mit den Vorſchlägen der Denkmalpflege zunächſt nicht
einverſtanden. Nachher aber waren ſie freudig überraſcht und
er=
ſtaunt. So war es eigentlich überall, und jetzt iſt es erfreulich zu
ſehen, welch ein Vertrauen von ſeiten aller kirchlichen Organe, auch
der Kirchenvorſtände in den kleinſten Dörfern, der Denkmalpflege
entgegengebracht wird.
Von ſeiten der Denkmalpflege wird oft behauptet, daß ſie ſelbſt
nicht die Veranlaſſerin von Mehrkoſten iſt. Sie will ja erhalten,
was iſt, will im allgemeinen keine Veränderungen. Mehrkoſten,
entſtehen nur, wenn unvernünftige Maßnahmen aus früherer Zeit,
wo es keine Denkmalpflege gab, insbeſondere aus dem 19
Jahr=
hundert beſeitigt werden müſſen. Der Richtigkeit dieſer
Behaup=
tung mögen einige Beiſpiele aus den letzten Jahren dienen: Am
bekannteſten iſt vielleicht die Herſtellung der Stadtkirche zu
Darm=
ſtadt. Hier wurde die Orgel von ihrem ganz unglücklichen Platz
auf der Nordempore wieder an die ihr zukommende Weſtſeite
gerückt, die Steinſäulen wurden von der Berührung der Emporen
wieder befreit, die weſtliche Vorhalle wieder zur Benutzung
geöffnet — alles nur Maßnahmen, die eine Zurückverſetzung in den
Zuſtand vor 100 Jahren bedeuten, ohne daß ſie deshalb eine
ſche=
matiſche Nachahmung der Formen jener Zeit in ſich ſchließen.
Das=
ſelbe ſehen wir in der vor einigen Monaten neu hergeſtellten
Kirche zu Homberg a. d. O., die nach Beſeitigung der übelſten
Ein=
griffe des 19. Jahrhunderts ihre alte Schönheit unter Anpaſſung
an die Bedürfniſſe der Gegenwart wieder erhalten hat, wir
ſehen es an der während der Freiheitskriege gebauten Kirche in
Beerfelden, wo ein kleinliches Geſchlecht der 50er Jahre, das keinen
Sinn mehr hatte für die einfache Größe ihres in armer, aber
gro=
ßer Zeit gebauten Gotteshauſes, die ſchöne Raumwirkung
ver=
nichtet hatte.
Noch eine große Anzahl von Beiſpielen könnte man anführen,
wenn, man die Jahresberichte der Denkmalpflege ausſchöpfen
wollte. Es ſind ſicher weit über 100, vielleicht 200 evangeliſche
Kirchen, die in den letzten 30 Jahren — meiſt unter
verſtändnis=
voller Mitwirkung der Hochbauämter — nach den Angaben der
Denkmalpfleger wiederhergeſtellt oder erweitert wurden, ganz zu
ſchweigen von den zahlreichen Beratungen bei der Einführung von
Luft= oder Dampf= oder elektriſchen Heizungen, bei der
Ein=
richtung von elektriſchen Lichtanlagen, Auswahl der Lampen,
bei Beſchaffung von Altar= und Kanzeldecken, Altargeräten,
Glocken und dergleichen, und vor allem bei der Errichtung von
Denkmälern in Verbindung mit den Kirchengebäuden.
Das Ganze iſt ein Gebiet, auf dem nicht jeder Architekt ohne
weiteres tätig ſein kann. Es gehört eine beſondere Erfahrung dazu.
Und deshalb legen das Landeskirchenamt, ebenſo wie Pfarrer und
Kirchenvorſtände den größten Wert auf das Beſtehen der
amt=
lichen Denkmalpflege, der durch das Geſetz gewiſſe Machtbefugniſſe
gegeben ſind; ſie ſind dankbar für das von ihr Geleiſtete und für
die Art, wie ihre Machtbefugniſſe ausgeübt werden.
Aw. Im Rahmen der Gedock ſprach Frau Dr. Schmidt=
Soeder vorgeſtern abend in der Städtiſchen Akademie über
„Die Aufgabe der Frau in unſerer Zeit der
Wirt=
ſchafts= und Kulturnot”, Frau Dr. Schmidt=Soeder ging
aus vom heutigen, nach ihrer Meinung falſchen Wirtſchaftsſyſtem
der Zinſen und Renten, das von vornherein einen inflatoriſchen
Charakter in ſich trage und zwangsläufig zum Elend führen müſſe,
und umriß dann in klugen und lebendigen Worten die Aufgabe
der Frau, ihre Aufgabe, mitzuhelfen an der Umſtellung zu einer
neuen Kultur — nicht als Konkurrentin des Mannes, ſondern
als ſeine Ergänzung. Mit Geduld und Warten allein ſei nicht
zu helfen, es werde „nicht irgendwie beſſer”, es ſei vielmehr
notwendig, alle geiſtigen Fähigkeiten zuſammenzureißen.
Auf=
gabe der Frau ſei es, die Menſchen, insbeſondere die Jugend
— nicht nur im Heim — herauszuführen aus der ewigen
Hetz=
jagd, zurückzuführen zur täglichen Einkehr und Beſinnung, zur
Umſtellung vom Schein auf Sein, von überladenem Flitter zur
Einfachheit, wobei uns ja die Not guter Helfer ſei. Nicht die
Maſchine trage Schuld an unſerem Elend, wie das heute ſo
viel=
fach behauptet werde, ſondern ihr falſcher Gebrauch. Nicht Tag
und Nacht ſoll die Maſchine arbeiten, ſondern ſie ſoll uns getreue
Helferin ſein und uns ſo Zeit erſparen, nicht zu immer weiterem
Hetzen und Jagen, ſondern zur ſteten Beſinnung. Es war eine
Diskuſſion vorgeſehen, doch der Vortrag hatte ſo in alle Winkel
hineingeleuchtet, war ſo aus aller Herzen geſprochen, daß es
kei=
ner Diskuſſion bedurfte. Vielleicht fehlte auch die Dynamik des
Mannes? Es wäre zu wünſchen, daß dieſem von hohem
Verant=
wortlichkeitsgefühl und mütterlicher Wärme getragenen Abend
ein reicherer Beſuch beſchieden geweſen wäre.
Grippe. Erkälkungs=Krankheiken!
(I.Mch. 29
Gegen Grippe und Erkältungskrankheiten ſind Togal=Tabletten
ein hervorragend bewährtes Mittel. Togal iſt ſtark
harnſäure=
löſend und in hohem Maße bakterientötend! Im Anfangsſtadium
genommen, verhindert Togal den Ausbruch der Grippe.
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liche Erfolge! Mehr als 6000 Aerzte=Gutachten! Ein Verſuch
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bildungskurſus für erwerbsloſe jugendliche Verkäuferinnen. Nach
Begrüßungsworten des Leiters der Anſtalt Herrn
Handels=
ſtudiendirektor Dr. Diehl, ſprachen Herr Hirſchhauſen als
Vertreter des Arbeitsamts, Herr Oberſchulrat Haſſinger vom
Heſſiſchen Heimatwerk, Herr Weinberg vom
Gewerkſchafts=
bund der Angeſtellten zu Herzen gehende Worte. Frl.
Studien=
rat Dr. Weppler und Herr Diplomhandelslehrer Metzler,
werden ſich im beſonderen der Durchführung des Kurſus widmen.
Aber das ganze Kollegium ſtellt ſich einmütig mit
Einzelvorträ=
gen uſw. in den Dienſt der Sache. Ebenſo haben Herr
Oberſchul=
rat Haſſinger und Herr Weinberg in dankenswerter
Weiſe ihre Mitarbeit in Ausſicht geſtellt. — Ein zweiter Kurſus
für erwerbsloſe jugendliche Verkäufer wird demnächſt eröffnet
werden.
— Freunde der Darmſtädter Realanſtalten. Die
Liebigsober=
realſchule lädt unſere Mitglieder zu ihrem Konzert auf Dienstag,
den 7. Februar, abends 7.30 Uhr, in ihre Turnhalle ein.
— Frauenverein der Lukasgemeinde. Am Sonntag, dem
5. Februar, abends, veranſtaltet der Frauenverein der
Lukas=
gemeinde im Gemeindehaus, Kiesſtraße 17, einen Familienabend
mit Verloſung zugunſten der Nothilfe der Lukasgemeinde.
Ein=
trittskarten zu 30 Pf. (für Tee und Gebäck) ſind bei Heckmann,
Mühlſtraße, und beim Kirchendiener zu haben.
Das Sommerhalbjahr 1933 der Höheren Landesbauſchule
zu Darmſtadt. Neckarſtraße 3 (Höhere Techniſche Staatslehranſtalt
für Hoch= und Tiefbau mit 5 aufſteigenden Klaſſen) beginnt am
15. März 1933 und ſchließt Ende Juli 1933. — Das Schulgeld
be=
trägt pro Halbjahr 100 RM. Da die Anmeldungen im
Intereſſe der neu eintretenden Studierenden frühzeitig erwünſcht
ſind, werden ſolche ſchon jetzt entgegengenommen. Proſpekte ſind
durch das Sekretariat erhältlich.
„Gewaltmenſchen in der Umwelt Jeſu” iſt das Thema des
Vortrages, den Herr Studienrat Knöpp am Sonntag,
den 5. Februar, abends 8.30 Uhr, im Heim des Chriſtlichen
Ver=
eins Junger Männer (Eliſabethenſtraße 17) halten wird.
Jeder=
mann iſt herzlich dazu eingeladen.
— Alle Zeiten und Zonen. Das große Faſchingsfeſt, das der
Mozartverein, am 25. Februar im Saalbau veranſtaltet zum
Beſten ſeiner Konzertkaſſe und der Darmſtädter Winterhilfe, macht
niemand Mühe mit der Beſorgung eines Koſtüms. Jede Dame,
jeder Herr wird ein Gewand haben, das in irgendeine Zeit oder
Zone paßt. Ausgeſchloſſen ſind nur derbe Typen und
Elendsgeſtal=
ten, weil der Abend gerade einmal aus allen Sorgen wegführen
will. Auch die allzuleichte Kleidung der Tropen kommt nicht in
Frage.
— Orpheum (Märchentheater). Sonntag, den 5. Februar
1933, nachmittags, wird ein der herannahenden Karnevalszeit
entſprechendes, humorgewürztes Märchen. „Die verzauberte
Prin=
zeſſin” in vier Bildern einmalig aufgeführt. Ein Lachen ohne
Ende wird dieſe Neueinſtudierung auslöſen bei alt und jung.
(Siehe Anzeige.)
— Darmſtädter Künſtler auswärts. Rudi Wünzer hatte
als ſeriöſer Baſſiſt der Pfalzoper Kaiſerslautern” in dieſer
Spiel=
zeit ſchönen Erfolg. Wir bringen einige Kritiken aus pfälziſchen
Zeitungen. Zum König Heinrich in „Lohengrin” heißt es: „Mit
R. W. kann man zufrieden ſein. Neben ſatten tiefen Tönen
ver=
fügt er noch über ein gleichmäßig durchgearbeitetes Organ in den
höheren Regiſtern.” — „Als Heinrich der Vogler ſtellte ſich der
neue ſeriöſe Baß R. W. vor, dem die Vornehmheit der
Königs=
erſcheinung keine Schwierigkeiten bereitete. Sein Organ wurzelt
in prachtvoller Tiefe, erreichte aber auch die Höhenlagen der über
Baßumfang hinausgehenden Partie zufriedenſtellend. Die Gewalt
des Gebetes vor dem Zweikampf formte W. ergreifend in Töne.
— Zum Figaro in Mozarts „Figaros Hochzeit‟: Eine
hocherfreu=
liche, ja glänzende Leiſtung ſchuf Rudi Wünzer in ſeinem Figaro.
Der jugendliche Sänger bringt Temperament, Humor und eine
klare, feſtumriſſene Stimme mit, die für Mozart wie geſchaffen iſt.
Gleich ſein erſter Auftritt und die Cavatine trugen ihm Beifall
auf offener Szene ein, und die ihm wohlwollende Neigung des
Publikums hielt an bis zur letzten Note.”
— Jahreshauptverſammlung des Gewerkſchaftsbundes der
An=
geſtellten, G. D. A. Die Ortsgruppe Darmſtadt konnte in ihrer
überaus gut beſuchten Jahreshauptverſammlung darauf hinweiſen,
daß die Arbeit im vergangenen Jahre, trotz den großen
Schwie=
rigkeiten, eine erfolgreiche war. In vielen Veranſtaltungen wurde
zu den großen Tagesfragen Stellung genommen. Zahlreiche
Vorträge dienten der Allgemeinbildung. Alle Veranſtaltungen
er=
freuten ſich eines guten Beſuches. Die Ortsgruppe konnte ihr
neues Heim einweihen. Die Einweihungsfeier war in einem
be=
ſonderen Rahmen abgehalten worden, da zuerſt die ſtellenloſen
Mitglieder in Anweſenheit von Behördenvertretern bei Kaffee und
Kuchen bewirtet wurden. Die Weihnachtsſpende ergab ein gutes
Ergebnis. Zahlreichen ſtellenloſen Mitgliedern wurde eine
Weih=
nachtsfreude bereitet. Daraufhin gab der Geſchäftsführer
Wein=
berg; einen eingehenden Jahresbericht über die ſoziale Lage.
Gleich zu Beginn fand eine Kürzung der Tarifgehälter auf Grund
der Notverordnung ſtatt. Dann fanden im Oktober die
Verhand=
lungen über den neuen Manteltarifvertrag ſtatt, ebenſo über die
Gehaltsſätze. Es gelang, die alten Sätze beizubehalten, während
bei der Regelung des Urlaubs Aenderungen eintraten. Auf dem
Gebiete der Arbeitsloſenverſicherung, der Angeſtelltenverſicherung
uſw. wurde rege mitgearbeitet. Viele Rechtsſtreitigkeiten wurden
geführt, die teilweiſe ohne Eingreifen des Arbeitsgerichts erledigt
werden konnten. Eine große Zahl von Mitgliedern wurde
unter=
ſtützt, die entweder durch Arbeitsloſigkeit oder wegen der
Er=
reichung der Altersgrenze Anſpruch auf Unterſtützung hatten. Trotz
der Stellenloſigkeit und Notlage der Angeſtellten blieb der
Mit=
gliederbeſtand und der Beitragseinzug ein guter, ein Beweis
da=
für, das der Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten. G. D. A., auch
in der Kriſenzeit ſeine Kampfkraft behalten hat. Dann gaben die
Fachgruppenvertreter Berichte über ihre Tätigkeit, ebenſo die
Jugendgruppe und die Scheinfirma. Wie die Scheinfirma
ar=
beitet zeigt ſich am beſten daraus, daß ein erſter Preis des
Berufswettkampfes an ein Mitglied der Scheinfirma fällt. Der
Kaſſenbericht wurde einſtimmig gutgeheißen, ebenſo wurde dem
Geſamtvorſtand einſtimmig Entlaſtung erteilt. Der Geſchäftsführer
ſprach dem Vorſitzenden Adam Jayme, den beſonderen Dank der
Ortsgruppe für ſeine zehnjährige vorbildliche Arbeit als Vorſteher
aus und überreichte ihm das Buch „Aus Darmſtadts
Vergangen=
heit”. Unter lebhaftem Bedauern nahm die Verſammlung davon
Kenntnis, daß der Vorſitzende aus perſönlichen Gründen aus
ſei=
nem Amte ausſcheiden muß. Bewegt dankte Adam Jayme für
dieſen Beweis des Vertrauens und ſtellte ſeine weitere Mitarbeit
zur Verfügung, auch ohne Vorſteher der Ortsgruppe zu ſein, da
er ja ſeine anderen Ehrenämter behalte. Die Wahl ergab dann
die Wahl des Mitgliedes Wilhelm Bernhardt als
Vorſitzen=
den, während die anderen Vorſtandsmitglieder mit einigen
Ver=
änderungen wiedergewählt wurden. Der Vorſitzende Bernhardt
dankte im Namen der ſämtlichen Vorſtandsmitglieder für die
ein=
ſtimmige Wahl und gab der Hoffnung Ausdruck, daß die weitere
Arbeit wie im bisherigen Rahmen verlaufe.
Tagesordnung zur Sitzung des Provinzialausſchuſſes am
11. Febr., vom. 9 Uhr: 1. Klage des Heſſ.
Bezirksfürſorgeverban=
des Stadt Worms gegen den Heſſ. Bezirksfürſorgeverband Kreis
Groß=Gerau wegen Erſtattung von Fürſorgekoſten für die Familie
Chriſtian Kottler und deren Uebernahme in eigene Fürſorge.
— 2. Klage des Immobilienagenten Ludwig Steinius zu
Darmſtadt, Mühlſtraße 56, gegen den Beſchluß des Stadtrates zu
Darmſtadt vom 22. 12. 1931 wegen Rückerſtattung von gewährter
Kleinrentnerunterſtützung an ſeinen verſtorbenen Bruder Friedr.
Steinius. — 3. Klage des Otto Wilhelm Pfänder zu
Darm=
ſtadt gegen den Beſcheid des Kreisamtes Darmſtadt vom 28. 12.
1932 wegen Nichterteilung der Erlaubnis zum Ausſchank
alkoholi=
ſcher Getränke in ſeiner Kaffeewirtſchaft im Hauſe Kirchſtraße 12
zu Darmſtadt. — 4. Klage des Alfred Hammer zu Darmſtadt
gegen den Beſcheid des Kreisamtes Darmſtadt vom 28. 12. 1932
wegen Nichterteilung, der Erlaunis zum Ausſchank alkoholiſcher
Getränke in ſeiner Kaffeewirtſchaft im Hauſe Eliſabethenſtraße 48
zu Darmſtadt.
Kellerbrand. Geſtern abend gegen 5.30 Uhr war am
Luiſen=
platz das Einwinterungsmaterial im Keller einer
Südfrüchte=
handlung in Brand geraten. Die Feuerwehr war durch ſtarke
Rauchentwicklung ſehr behindert, doch gelang es ihr ſehr raſch, das
Feuer abzulöſchen.
Seite 6 — Nr. 35
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 4. Februar 1933
Der Volksbank=Prozeß.
Immer wieder Krediküberſchreikungen. — Ein Prokokoll wird vermißt.
Der fünfte Tag.
Zu Beginn der Freitagsſitzung gibt Rechtsanwalt Dr.
Oppenheimer im Auftrag ſeines Mandanten Dr. Neu=
mann eine Erklärung ab, die beſagt, daß dieſer dem Artikel,
der in der Donnerstagsnummer einer hieſigen Tageszeitung ſich
ſehr perſönlich mit dem Abtrennungsverfahren befaßt, fernſtehe
und die darin enthaltenen Ausführungen lebhaft bedauere.
Dr. Oppenheimer fügt hinzu, daß er ſich dieſer Erklärung für
ſeine Perſon vollinhaltlich anſchließe. Der Vorſitzende bemerkt
zu dieſer Angelegenheit, daß er ſeine Stellungnahme ſich
vorbe=
halten werde, bis die Preſſe vollzählig anweſend ſei.
Darauf verlieſt Nohl als Antwort auf eine Frage des
Vor=
ſitzenden vom vorhergehenden Verhandlungstage eine
Erklä=
rung, in der er ausführlich begründet, warum es
unter=
laſſen worden ſei, die Kreditüberſchreitungen
der GV. mitzuteilen. Es wäre ihm in keinem
Augen=
blick eingefallen, etwa Unterſchlagungen oder ähnliche Vergehen
der GV. vorzuenthalten. Es widerſpreche jedoch allen
Gepflogen=
heiten und bedeute Kreditgefährdung für ein Inſtitut,
Kredit=
überziehungen der GV. mitzuteilen.
Der weitere Verlauf der Verhandlungen iſt dann ausgefüllt
mit der Verleſung der Reviſionsberichte aus den
Jahren 1927 und 1928 und der ſich anſchließenden Diskuſſion.
Aus dem erſteren geht hervor, daß die Zahl der
Ueber=
ſchreitungen der Höchſtkreditgrenze ſeit 1925
von 1 auf 5 angeſtiegen iſt. Auch die einfachen
Kredit=
überziehungen erſcheinen in dieſem Bericht außerordentlich
häu=
fig, der Reviſor weiſt auf die Riſikoanhäufung hin. Eine
Verluſt=
gefahr ſcheine zwar vorläufig noch nicht zu beſtehen, doch
empfiehlt er peinlichſte Beobachtung der hohen Konten und eine
häufigere Betätigung der Reviſionskommiſſion. Die Liquidität
der Bank ſcheint unzureichend.
Der Vorſitzende verlieſt im Anſchluß an dieſen Bericht einen
Brief, den Nohl an Paech im Zuſammenhang mit dem
Revi=
ſionsbericht ſchrieb und in welchem er den Vorſchlag macht,
an=
geſichts der Wichtigkeit des Berichts ſich in der nächſten AR.=
Sitzung damit zu befaſſen. Im Hinblick auf dieſen Brief und
auf die auch von ihm betonte Bedeutung des Berichts vermißt
der Vorſitzende ein Protokoll über eine AR.=
Sitzung, die zu all dieſen Fragen ernſtlich
Stel=
lung nahm. Sowohl Paech als auch Nohl verſichern
nachdrück=
lich, daß eine ſolche Sitzung ſtattgefunden habe, wie man ſich
überhaupt in ſämtlichen Aufſichtsratsſitzungen mit den
Kredit=
überſchreitungen beſchäftigt habe. Die Frage, warum dann ein
Protokoll einer derart wichtigen Sitzung nicht aufzufinden ſei,
erfährt keine ausreichende Klärung.
Vor der Pauſe gibt Landgerichtsdirektor Meyer eine
Er=
klärung zu dem eingangs erwähnten Artikel ab, in der er ſehr
energiſch und innerlich ſichtlich ſtark erregt u. a. ſagt, es ſei ihm in
ſeiner richterlichen Praxis noch nie paſſiert, daß von außen derart
ſkrupellos in ein ſchwebendes Verfahren, dazu aus
offenſicht=
lichen Parteiintereſſen, eingegriffen worden ſei. Er müſſe den
Staatsanwalt bitten, zu prüfen, ob der angezogene Artikel, im
Zuſammenhang mit einem am vorhergehenden Tage erſchienenen
über Spekulationskredite nicht in vollem Umfange die
Voraus=
ſetzungen für ein Eingreifen wegen Begünſtigung enthalte.
Die Verhandlungen nach der Pauſe, die im weſentlichen der
Verleſung von Berichten von Generalverſammlungen und der
Re=
viſion vom 20. November 1928 gewidmet waren, brachten
immer wieder dasſelbe Bild: In vielen Fällen
be=
trächtliche Ueberſchreitungen der genehmigten
Kredite und, wie es ſcheint, eine allzu glimpfliche
Kritik an den Maßnahmen des Vorſtandes von
ſeiten des Aufſichtsrats. — Eine auffallende
Diskrepanz zwiſchen den Reden in Generalverſammlungen
und der tatſächlichen Kreditpolitik der Leitung ſieht der
Vor=
ſitzende darin, daß man zwar verſichert, daß „alle Einlagen
reſtlos zum Wohle des ſchwer um ſeine Exiſtenz
ringenden Mittelſtandes verwandt werden”
während faſt 300 000 RM. von den Herren der Ver=
waltung und den Beamten zu
Effektengeſchäf=
ten in Anſpruch genommen werden.
Ueber einen ausführlichen begründeten Antrag des
Rechts=
anwalts Dr. Oppenheimer auf vollkommene Abtrennung des
Ver=
fahrens gegen ſeinen Mandanten Dr. Neumann wird das
Ge=
richt am Nachmittag entſcheiden.
Nächſte Sitzung Montag, den 6. Februar, vormittags 9 Uhr.
Aw. Das Bezirksſchöffengericht verhandelt am
Freitag, unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit, gegen die
39jährige Witwe eines Majors, von hier, wegen
Kuppelei. Die Angeklagte wird beſchuldigt, daß ſie
gewohn=
heitsmäßig und um ihres eigenen Vorteils willen der Unzucht
ihres Mädchens Vorſchub geleiſtet habe. Den eigenen Vorteil
er=
blickt die Staatsanwaltſchaft darin, daß ſie, wenn ſie dem Mädchen
erlaubte, ihren Liebhaber mit aufs Zimmer zu nehmen, dasſelbe
bei ſich ebenfalls mit einem anderen ungeſtört habe tun können.
Das Gericht kommt nach der ſehr ausführlichen Verhandlung zwar
zu der Anſicht, daß das Verhalten der Angeklagten moraliſch
durch=
aus verwerflich ſei und das Gericht ſich „voll Verachtung davon
abwende”, aber rein objektiv betrachtet, ſei weder die
Gewohn=
heitsmäßigkeit, noch die Gewerbsmäßigkeit nachzuweiſen, und die
Angeklagte müſſe ſtrafrechtlich freigeſprochen werden.
Es wird dann gegen einen jungen
Handlungsgehil=
fen aus Mainz wegen Diebſtahls im Rückfall
ver=
handelt. Der junge Mann, der ſchon ganz erheblich, faſt
aus=
ſchließlich wegen Fahrraddiebſtahls, zuletzt in Mainz mit zwei
Jahren Zuchthaus, vorbeſtraft iſt, war im Anfang vorigen Monats
hierher gefahren. mit der Abſicht. Fahrräder zu ſtehlen. Es gelang
ihm auch, zwei zu erbeuten, doch gelang es anderen, ihn dabei zu
erwiſchen. Er fina ſeine Verteidigungsrede folgendermaßen an:
„Ich gebe die Straftat zu, ich habe in einer gewiſſen Notlage
ge=
handelt. Ich bin verheiratet. Wiſſen Sie, es war eine gewiſſe
Mußſache. Unſer Kind iſt drei Jahre, und jetzt iſt meine Frau
wieder in trächtigem Zuſtand. . . . Der Angeklagte erhält, da
mildernde Umſtände nicht gefunden werden können, ein Jahr
und zwei Monate Zuchthaus, abzüglich 26 Tagen
Unter=
ſuchungshaft. Das Urteil wird rechtskräftig.
Die Große Strafkammer verhandelte ebenfalls am
Freitag vormittag u a. gegen einen Dienſtknecht aus
Ellenbach wegen Straßenraubs. Ein Oelmüller aus
Ellenbach hatte an der Ellenbacher Kerb im Oktober 1932 ein
wenig zuviel des braunen Saftes genoſſen, und war infolgedeſſen,
als er ſich am frühen Morgen auf den Weg nach Fürth machte,
nicht mehr ſo ganz Herr ſeiner Beine. Der Rücken trug ſchwer
an einem Ruckſack, darüber ſchlenkerten ein Paar Schuhe, und um
die ſchmächtige Geſtalt des alten Männchens baumelten und
klap=
perten drei leere Oelkannen. Das war entſchieden zuviel, und
mehr als einmal kam dieſes arme, innerlich und äußerlich ſchwer
beladene Stück Menſch mit Mutter Erde in Berührung; mehr als
einmal wurde er von mitleidigen Paſſanten aufgehoben und
wie=
der gerade auf die Füße geſtellt. Unter ihnen befand ſich auch der
Angeklagte, der ebenfalls am Tag zuvor reichlich mitgefeiert hatte
auf der Kerb. Er wußte, daß der Mann Geld bei ſich hatte, und
beſchloß nun, ihm das Geld abzunehmen. Er begleitete ihn erſt,
gemütlich plauſchend, ein Stück des Wegs. und 100 Meter vor
Fürth ſtieß er ihn plötzlich in den neben der Straße hereilenden
Bach. Mühſelig begann das arme Männlein wieder die Böſchung
emporzuklimmen und verſuchte, da der Angeklagte ihm das Geld
abnehmen wollte, ihn am Bein mit hinabzuziehen, aber der Junge
verſetzte ihm einen Fauſtſchlag ins Geſicht. Der Mann hat darauf
„Feuer gekriſche” wie er ſagt, und der Dieb machte ſich eilends
aus dem Staube, mit einer Beute von 38 RM. Die Schuhe waren
auch verſchwunden, aber es iſt dem Angeklagten nicht nachzuweiſen,
daß er Sie auch mitnahm. Das Gericht erkennt wegen ſchweren
Raubs, in Tateinheit mit gefährlicher
Körper=
verletzung, unter Zubilligung mildernder Umſtände, auf ein
Jahr Gefängnis, abzüglich drei Wochen Unterſuchungshaft.
Das Urteil wird auch hier rechtskräftig.
Heſſenſkikurſe im Schwarzwald — Todtnauberg. Nach dem
Neuſchnee auf dem Feldberg können die Schneeverhältniſſe als ſehr
günſtig bezeichnet werden. Der am Sonntag beginnende Skikurs
führt in dieſes Gebiet. Die Unterbringung iſt in Privat=
Pen=
ſionen, die zwiſchen Feldberg und Todtnauberg liegen, ſo daß beide
Plätze leicht zu erreichen ſind. Die Fahrt wird in einem
luftge=
heizten Reiſeomnibus durchgeführt. (Siehe heutige Anzeige.)
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen mit unvermindertem Erfolg
bis auf weiteres Hans Albers in dem großen Rauſchgift=Film
der Ufa „Der weiße Dämon” mit Gerda Maurus, Trude von
Molo. Peter Lorre und Raoul Aslan und im Beiprogramm eine
hochintereſſante Bild=Reportage von unſerer Reichswehr „Unſere
Hunderttauſend”.
— Im Union=Theater ſieht man heute und folgende Tage
Brigitte Helm in einer ganz neuen Rolle, luſtig und ausgelaſſen
wie noch nie, in dem neuen Tonfilm voll Herz und Humor.
Hoch=
zeitsreiſe zu dritt” mit Oskar Karlweis, Suſi Lanner, Oskar
Sima u. v. a. Dazu das gute Beiprogramm.
— Die Palaſt=Lichtſpiele bringen ab heute einen neuen
deut=
ſchen Senſations= und Abenteuerfilm „Tod über Schanghai”, der
in einer äußerſt ſpannenden Handlung das zügelloſe
Banditen=
unweſen während der letzten chineſiſch=japaniſchen Kriegswirren
behandelt. Theodor Loos, Gerda Maurus. Peter Voß. Elſe
Elſter u. a. ſind die Hauptdarſteller. Dazu ein reichhaltiges,
intereſſantes Beiprogramm.
— Helia=Film=Morgenfeier. Vielſeitigen Wünſchen
entſpre=
chend, gelangt am Sonntag, vorm. 11.15 Uhr, in einer
einmali=
gen Neuaufführung der großartige Berg= und Naturfilm „Im
Lande der Dolomiten” zur Vorführung.
Lokale Veranſtalkungen.
Die hlerunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließſich als Hinwelſe auf Anzeigen m bekrachten,
in keinem Falſe irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
Café Ernſt=Ludwig. Jeden Mittwoch, Samstag
und Sonntag, abends 8.30 Uhr: Geſellſchaftsabend.
Herrngarten=Café. Samstag und Sonntag nacht
durchgehend geöffnet.
— Samstag und Sonntag 2 große Sonderfahrten ins
Re=
ſtaurant Bender, Eliſabethenſtraße 23. zum
karnevaliſti=
ſchen Künſtlerkonzert und Tanz. (Näheres ſiehe Anzeige.)
— Bockshaut. Vielen dürfte noch von früheren Jahren
her die urgemütliche Faſtnachtsſtimmung in Erinnerung ſein. Auch
dieſes Jahr wird die Stimmungskapelle für Humor und frohe
Stunden ſorgen.
Samstag und Sonntag: Weinſtube „Mutter
Krauße”, Taunusſtraße 6.
— Großes Faſchingstreiben mit Tanz veranſtaltet Samstag,
den 4., und Sonntag, den 5. Februar, das Hotel Poſt am
Hauptbahnhof in ſämtlichen hübſch dekorierten Parterreſälen.
Für ausgezeichnete Stimmung ſorgt unſere gute Hauskapelle.
(Siehe heutige Anzeige.)
Rehberger. Heute beginnt unter dem Motto „Mir
ſchwimme immer owwe” bei Rehberger, Ecke Kies= und Nieder=
Ramſtädter Straße, der Karneval mit einer großen närriſchen
Sitzung.
Bei dem morgigen Bunten Abend im Schweizerhaus
wirken u. a. mit: Ted Ambros=Berlin und Kurt Hof mit ſeiner
Kapelle. (Siehe heutige Anzeige.)
Vereinskalender.
Vereinigung früh. Leibgardiſten Darmſtadt.
Morgen Sonntag, den 5. Februar 1933, findet die 2. Wanderung
mit dem Endziel Weiterſtadt ſtatt. Dortſelbſt Einkehr, Geſelliges
Zuſammenſein mit den Kameraden von Weiterſtadt und
Um=
gegend. Abmarſch 2 Uhr pünktlich Sensfelderweg (Bahnübergang
Pallaswieſen= und Blumenthalſtraße)
Tageskalender für Samstag, den 4. Februar 1933.
Helia=Lichtſviele:
Union=Theater: „Hochzeitsreiſe zu dritt”.
„Der weiße Dämon”. — Palaſt=Lichtſpiele: „Tod über
Schang=
hai”. — Konzerte: Herrngartenkaffee, Reſt. Bender, Café Ernſt=
Ludwig, Schillereck. Hotel=Reſt. zur Poſt, Bockshaut, Bayer.
Bierſtube. Bismarckſtr. 100; Roter Löwe, Reichskrone, Alte
Poſt. — Städt. Saalbau. 20.11 Uhr: Koſtümfeſt der Liedertafel.
— Konkordiaſaal, 20.30 Uhr, Wanderklub Falke: Theaterabend
mit Tanz. — Jagdſchloß Kranichſtein: Winterfeſt.
Aus Heſſen.
Die Oppenheimer Fähre wieder in Befrieb.
WSN. Oppenheim, 3. Febr. Seit Donnerstag iſt die fliegende
Brücke in vollem Umfange wieder in Betrieb genommen worden.
Der Rhein iſt hier völlig eisfrei.
Dd. Arheilgen, 3. Febr. Gemarkungsrundgang. Auf
Anregung des Obſt= und Gartenbauvereins fand unter Leitung
von Obſtbauinſpektor Behne aus Darmſtadt ein Rundgang durch
die hieſigen Obſtanlagen ſtatt. Es wurde feſtgeſtellt, daß neben
gutgepflegten Bäumen auch manche ſchlechte Anlagen zu finden
ſind. In der anſchließenden Beſprechung wurde betont, daß man
wohl keine hochgeſpannten Erwartungen auf die heimiſche
Obſt=
erzeugung ſetzen dürfe, daß aber die Hoffnung berechtigt ſei auf
eine beſcheidene Ernte beim Steinobſt und beim Kernobſt. Eine
gemeinſame Schädlingsbekämpfung ſei unbedingt erforderlich.
f. Roßdorf, 2. Febr. Holzverſteigerung. Am
Mon=
tag, den 6. Februar, und Donnerstag, den 9. Februar, findet im
Gemeindewald eine Brenn= und Nutzholzverſteigerung ſtatt.
(Näheres ſiehe Anzeigenteil.)
An. Groß=Zimmern, 3. Febr. Hohes Alter. Herr Karl
Göbel 5., hier, feierte ſeinen 86. Geburtstag in geiſtiger und
kör=
perlicher Friſche. Zugleich ſind 60 Jahre verfloſſen, wo das
Ehe=
paar Göbel den Bund der Ehe ſchloß. Aus dieſem Anlaß feierte
es das ſeltene Feſt der Diamantenen Hochzeit.
Op. Dieburg, 3. Febr. Die Krankenbeſuche im
Rochus=
hoſpital ſind mit Rückſicht auf die große Grippegefahr bis auf
weiteres unterſagt worden.
Ad. Groß=Bieberau, 2. Febr. Diebſtähle. Nachdem die
Einwohnerſchaft von Groß=Bieberau längere Zeit in Unruhe lebte.
indem mehrere Einbrüche und Diebſtähle ausgeführt wurden,
konnte jetzt endlich die Polizei auf die Spur der Täter kommen
und ihrer habhaft werden. Zwei der Täter wurden in
Unter=
ſuchungshaft genommen und werden die Beteiligten hoffentlich
ihrer gerechten Strafe nicht entgehen.
m. Beerfelden, 2. Febr. Freiwillige Feuerwehr
Generalverſammlung. Nach Begrußung durch den
Prä=
ſidenten Herrn Lenz folgte der Jahresbericht und die
Protokoll=
verleſung ſowie die Rechnungsablage. Der ſeitherige Vorſtand
wurde einſtimmig wiedergewählt. Brandmeiſter Herr Bechtold
mahnte zu eifriger Weiterarbeit wie ſeither. Herr
Gendarmerie=
meiſter Müller brachte ein Hoch auf die Wehr aus, mit der beim
Brandfalle die Polizei Hand in Hand arbeiten muß. —
Fackel=
zug. Geſtern abend veranſtalteten die Angehörigen der NSDAP.
anläßlich der Ernennung ihres Führers zum Reichskanzler einen
Fackelzug, an dem ſich auch viele Parteigenoſſen aus der Umgebung
beteiligten. Spielmannszug und Kapelle voran, etwa 300
Fackel=
träger folgend, ſo ging es vom Bahnhof nach dem Metzkeil. Hier
folgten zwei Anſprachen und mehrere Lieder; die weitere Feier
ſpielte ſich im „Schwanen, und im „Ochſen” ab. Alles verlief in
beſter Ordnung und ungeſtört.
Ba. Unter=Moſſau, 2. Febr. Turnverein (D. T.) —
Jah=
reshauptverſammlung. Jahresbericht und
Rechnungs=
ablage zeugten von einem Jahr der Arbeit und des Erfolges. Die
Wahlen ergaben Wiederwahl des ſeitherigen 1. Vorſitzenden
Leh=
rer Töppel. Beiſitzer wurde W. Neff. Als Abſchluß hielt
Ehren=
vorſitzender Lehrer Aßmus=Stockheim einen Vortrag über „
Ge=
ſinnung im Sport”,
* Lindenfels, 1. Febr. Der rührige, in ſportlicher Arbeit und
Leiſtung ebenſo wie in ſeinen beliebten geſellſchaftlichen
Veran=
ſtaltungen und Darbietungen anerkannte und bekannte
Segelflug=
verein Lindenfels im DOV. hat in aller Stille eine ganz beſondere
Ueberraſchung für ſeine Mitglieder, für ſeine Freunde und
Gön=
ner von nah und fern vorbereitet: Am kommenden Samstag, den
4. Februar, abends, wird im großen Saale des Hotels „
Oden=
wald” der mit zu den beſten lebenden Illuſioniſten zählende
Zau=
berkünſtle: Herr Wi We einen einmaligen großen Zauberabend
veranſtalten. Es wird ein ſelten genußreicher Abend wieder
ein=
mal bei en Segelfliegern in Lindenfels werden, den keiner
ver=
ſäumen ſollte! Allerkleinſte, der Zeit entſprechende Preiſe!
— Hirſchhorn, 3. Febr. Waſſerſtand des Neckars am
Pegel am 2. Februar 1,52 Meter, am 3. Februar 1,56 Meter.
Aus den Gemeinderaksſihungen.
F. Eberſtadt, 3. Febr. Ratsſitzung. Der Rat befaßte ſich
mit der Durchführung eines Sofort=Programms für den
Gereke=
plan. Es wurde beſchloſſen, im Rahmen dieſes Programms
fol=
gende Arbeiten auszuführen: 1. Erſtellung von ſechs
Familien=
wohnungen; 2. Verlegung einer Waſſerleitung im Bauland=
Um=
legungsgebiet ſowie Anlegung und Befeſtigung einer von der
Neuen nach der Alten Darmſtädter Straße ziehenden
Verbindungs=
ſtraße daſelbſt; 3. Umbauarbeiten an der Kleinkinderſchule; 4.
Befeſtigungsarbeiten in der Marienhöhſtraße und Schirmſchneiſe;
5. Verlegung einer Waſſerleitung in der Neuen Darmſtädter Str.
Soweit alsdann der Gemeinde aus dem Gerekeplan noch Mittel
zur Verfügung ſtehen, ſollen dieſe für Regulierungsarbeiten am
Modaubachbett innerhalb des Ortes Verwendung finden. — Auf
Antrag des Rates Pritſch wird weiter beſchloſſen, in das
So=
fort=Programm auch die Befeſtigung der Luiſenſtraße und auf
An=
trag des Rates Dächert die früher ſchon geplant geweſenen
Herſtellungsarbeiten in der Alten Darmſtädter Straße
einzube=
ziehen. Einem Antrag des Rates Heißt entſprechend wird die
Gemeinde zum Zwecke der Eröffnung der nach dem
Gemeindebau=
plan zwiſchen Jahn= und Georgſtraße feſtgelegten
Verbindungs=
ſtraße mit den in Frage kommenden Anliegern wegen des
erfor=
derlichen Geländeerwerbs erneut in Verhandlungen eintreten.
Cf. Birkenau, 3. Febr. Ratsſitzung. Auf Beſchwerde von
Ratsmitgliedern wegen Störungen in den öffentlichen
Ratsſitzun=
gen wurde angeordnet, daß künftighin nur ſoviel Zuhörer zu den
offentlichen Ratsſitzungen zugelaſſen werden, als ohne Störung
des ordentlichen Verlaufs der Sitzung Platz im Sitzungsſaal
vor=
handen iſt. Die Bürgermeiſterei hat daher angeordnet, daß für
die Folge zu jeder Sitzung an die Ratsmitglieder zwei Karten
ver=
abfolgt werden, die an Intereſſenten weitergegeben werden
kön=
nen. Zutritt zu den Ratsſitzungen haben ſomit in Zukunft nur
noch Perſonen, die im Beſitz einer Einlaßkarte ſind.
Lh. Weſchnitz i. Odw.. 1. Febr. Ratsſitzung. Verſchiedene
Unterſtützungsanträge wurden angenommen. Aus eigenen
Mit=
teln kann aber die Gemeindekaſſe keine Gelder auszahlen, trotz
Bierſteuer, 500proz. Bürgerſteuer und hoher Gemeindeumlagen,
die aber kaum eingehen, da die zumeiſt bäuerlichen Steuerzahler
keine Einnahmen mehr haben. Zudem ſind in unſerem kleinen
Oertchen von den 132 Einwohnern nun 27 als
unterſtützungsbe=
dürftig gemeldet, alſo nahezu jedes 5. Gemeindemitglied! Der
Bürgermeiſter wird daher beauftragt, bei den zuſtändigen Stellen
um Unterſtützungsmittel und Beihilfe nachzuſuchen, damit
wenig=
ſtens in dringenden Fällen geholfen werden kann. Eine geplante
Verdienſtmöglichkeit durch Wieſentrockenlegung im Rahmen des
Reichsarbeitsbeſchaffungsprogramms muß abgelehnt werden, da
die Gemeinde nach genauer Berechnung die
Rückzahlungsverpflich=
tungen und Zinſen nicht eingehen kann. Erneut wird beſchloſſen,
unbedingt darauf zu achten, daß fernerhin jeder
Unterſtützungs=
empfänger die vorgeſchriebene Arbeitsgegenleiſtung ausführen
muß.
Bm Hofheim (Ried), 2. Febr. Ausdem Gemeinderat.
Die Wiegegebühr für Kleinvieh wurde von 75 Pfg. auf 50 Pfg.
herabgeſetzt. — Zu Verhandlungen zwecks Anteilleiſtung zur
Lam=
pertheim=Gernsheimer Dammziſterne wurden Beigeordneter Lameli
und die Ratsmitglieder Hahl und Braun beſtimmt. — Die
Fracht=
ſcheine für verbilligte Briketts ſind neu eingegangen, und die
Lie=
ferung kann erfolgen.
Bo. Bensheim, 3. Febr. Vorgeſtern ereigneten ſich gleich zwei
ſchwere Unfälle in zwei hieſigen induſtriellen Werken. In der
Steinſchleiferei Karl Kreuzer geriet der 21jährige Adam Lulay
in die Transmiſſion, durch die er mehrfach herumgeſchleudert
wurde, wobei ihm beide Füße abgeriſſen wurden. Auch an den
Händen erlitt er ſchwere Verletzungen. Sein Tod trat alsbald
ein. — In den Maſchinenpapierfabriken Euler A.=G. wurde der
Maſchinenſchloſſer Joſef Wenz bei ſeinen Arbeiten am Kopf ſchwer
verletzt, ſo daß ſeine Verbringung nach Darmſtadt notwendig
wurde.
Cm. Wallerſtädten, 3. Febr. Tödl. Unglücksfall. Der
Milchhändler Georg Viſosky von hier, der, wie ſchon berichtet,
in Mainz von einem Auto derart angefahren worden iſt, daß er
mit einer Gehirnerſchütterung und ſchweren Kopfverletzungen in
bewußtloſem Zuſtande in das Krankenhaus eingeliefert werden
mußte, iſt ſeinen Verletzungen erlegen. Der Verſtorbene ſtand im
45. Lebensjahre und war wegen ſeines ruhigen und freundlichen
Weſens ſehr beliebt.
Aus Mainz und Rheinheſſen.
Be. Mainz, 3. Febr. Schließung ſämtlicher
Schu=
len in Mainz. Sämtliche höheren und Volksſchulen der
Stadt Mainz und der Vororte ſowie die Berufsſchulen mußten
wegen Zunahme der Grippeerkrankungen geſchloſſen werden,
Schulbeginn iſt vorausſichtlich am 13. Februar 1933. —
Töd=
licher Unglücksfall. Auf dem Bebelring kam es zu einem
Zuſammenſtoß zwiſchen einer Autodroſchke und dem Handkarren
des verheirateten 45jährigen Milchhändlers Viſoski aus
Waller=
ſtädten bei Groß=Gerau, wobei der Milchhändler einen doppelten
Schädelbruch erlitt, dem er im Mainzer Krankenhaus erlegen iſt.
Die Leiche wurde vorläufig von der Staatsanwaltſchaft bis zur
Aufklärung des Unglücksfalles beſchlagnahmt. — Zwei
Schü=
ler unter der Eisdecke ertrunken. Der 11jährige
Schüler W. Eurich aus Weiſenau und der 12jährige Karl Hoyer
aus Mainz gingen am Mittwoch nachmittag nach Koſtheim, um
Schlittſchuh zu laufen. Sie kehrten nicht mehr nach Hauſe zurück.
Da alle Nachforſchungen ohne Erfolg blieben, iſt anzunehmen, daß
die Jungen eingebrochen und unter die Eisdecke geraten ſind.
Be. Mainz, 3. Febr. GerichtlichesNachſpiel zu dem
kommuniſtiſchen Ueberfall auf das
Lebensmit=
telgeſchäft am Markt. Am 21. Dezember vorigen Jahres
war ſogenannte dicke Luft in der Stadt. Die Kommuniſten
droh=
ten, an dieſem Abend zu demonſtrieren und die
Lebensmittel=
geſchäfte zu ſtürmen. Die Polizei befand ſich in erhöhter
Alarm=
bereitſchaft. Ueberall ſah man erregte debattierende Menſchen in
Trupps beiſammenſtehen. Es war kurz nach 6 Uhr abends, als
plötzlich ungefähr 80—100 weibliche und männliche Kommuniſten,
aus der Rotekopfgaſſe kommend, im Marſchtempo ſich an das
Fein=
koſtgeſchäft von Matzelt auf dem Markt begaben und dort
ſtill=
ſtanden. Ein kurzer Befehl, und ungefähr 15 bis 20. junge
Bur=
ſchen ſtürmten in den Laden, der gerade von Kunden gut beſucht
war, ergriffen Lebensmittel, Südfrüchte und Likörflaſchen und
warfen dieſelben zu Boden oder auf die Straße. Gleichzeitig
wur=
den auch die beiden Schaufenſter zertrümmert. Das Ganze ſpielte
ſich in wenigen Sekunden ab, und ehe man richtig zur Beſinnung
kam, waren die Kommuniſten wieder verſchwunden. Die
herbei=
geeilte Polizei konnte nur noch abſperren und den Tatbeſtand
aufnehmen. Der Schaden betrug 1040 RM., der bis auf 200 bis
300 RM. durch Verſicherungen gedeckt iſt. Auf Grund „
vertrau=
licher” Mitteilungen nahm die Kniminalpolizei 2 Tage ſpäter
die als Mittäter bezeichneten 21= und 27jährigen Arbeiter und
Spengler Heinrich Spangenmacher und Franz Heinrich
Hoß von hier feſt. Die beiden hatten ſich geſtern vor der
Zwei=
ten Großen Strafkammer wegen ſchweren Landfriedensbruchs zu
verantworten. Sie beſtritten, an der Tat beteiligt geweſen und
ebenſo Mitglieder der KPD. zu ſein. Die Beweisaufnahme
er=
gab, beſonders bei dem ſchwer verdächtigen Spangenmacher,
im=
merhin Zweifel über die Täterſchaft der Angeklagten, ſo daß ſie
mangels Beweiſes freigeſprochen werden mußten. Der
Staats=
anwalt hatte gegen Sp. 6 Jahre Zuchthaus beantragt.
Benzin aus Oberheſſen?
Ein Plan der Hefrag für Wölfersheim.
Im Rahmen des Arbeitsbeſchaffungsprogramms werden, wie
wir erfahren, in Heſſen Pläne verfolgt und als ausſichtsreich
be=
trachtet, die auf den Bau einer Krackanlage in dem bekanntlich
aus dem Beſitze Frankfurts und des heſſiſchen Staates an die
Preag übergegangenen Braunkohlen=Schwelkraftwerk Hefrag. A. G.
in Wölfersheim hinzielen. Der Wölfersheimer Betrieb der Preag
iſt gerade durch den gewaltigen Preisverfall des Teeres ſo
un=
rentabel geworden, daß ſchon ſeit langem die Stillegung erwogen
worden iſt. Andererſeits wurden auch ſchon früher Pläne
ver=
folgt, durch eine beſſere Ausnützung des Schwelteers (der im
weſentlichen nach Leuna ging) die wirtſchaftliche Grundlage zu
beſſern; doch ſind ſolche auf eine Benzingewinnung bezügliche
Pro=
jekte nach unſerer Information ſchon vor zwei Jahren fallen
ge=
laſſen worden. Inzwiſchen iſt die Teererzeugung in Wölfersheim
erheblich geſteigert worden; ſie betrug im Jahre 1931 einſchließlich
Leichtöl 44 755 To. gegen 27 333 To. 1930. Die Jahresproduktion
iſt jetzt auf 45 000 To. eingeſtellt. Die Preisentwicklung dagegen
verlief in umgekehrter Richtung, von 9,85 RM. auf einen
Tief=
ſtand von 3,80 und jetzt 4,50 RM. Der Plan des Baues einer
Krackanlage iſt nun aber im Zuſammenhang mit einer
Möglich=
keit der Finanzierung durch die Deutſche Geſellſchaft für öffentliche
Arbeiten wieder aufgenommen worden und wird durch das
Heſſi=
ſche Innenminiſterium verfolgt.
Samstag, 4. Februar 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 35 — Seite 7
Nachrichken des Standesamks Darmſtadt.
Geſtorbene. Am 27. Januar: Einsfeld. Jacob,
Friſeur=
meiſter, 67 Jahre. Große Ochſengaſſe 28; Weber, Friedrich,
Pfarrer i. R., 65 J.. Moſerſtraße 8. — Am 28. Januar: Haack,
Ludwig, Kaufmann, 59 J., Orangerieſtraße 50; Schmitt,
Wilhelm, Kaufmann. 56 J., Müllerſtr. 29. — Am 29. Januar:
Huthmann, Georg, Magazinier, 86 J., Wendelſtadtſtr. 45;
Gaubatz, Suſanne, geb. Heck, 44 J., Ehefr. d. Arbeitsprüfers,
Egelsbach, hier, Stadtkrankenhaus; Rädchen Philipp,
Schrei=
ner, 71 J., Stadtkrankenhaus; Schmidt. Eliſe, geb. Hufnagel,
39 J.. Ehefrau des Gartenbeſitzers in Seeheim, hier,
Martins=
pfad 72: Roß. Taglöhner, 90 J.. Woogsſtr. 3. — Am 30. Jan.:
Schneider Margarete, geb. Haſſenzahl, 30 J.. Witwe des
Hilfsarbeiters, Pfungſtadt, hier Stadtkrankenhaus von Schell,
Louis Ferdinand, Schüler, 10 J., Rhönring 64: Krauße
d Avis. Alfred Georg. Major a. D., Artillerieſtr. 9; Meder,
Johann, Fabrikarbeiter, 69 J.. Blumenthalſtr. 97. — Am
31. Januar: Köbler, Georg, Oberpoſtſchaffner i. R., 61 J.,
Pankratiusſtraße 5; „Weiſſenbruch, Anna Marie, geb.
Rie=
del, 63 J.. Ehefrau des Abteilungspräſidenten i. R.,
Heinrichs=
ſtraße 75: Buſchbaum, Johann Ludwig Friedrich, Ingenieur,
58 J.. Viktoriaſtraße 48. — Am 2. Februar: Pauly Hilda,
geb. Mannheimer, 65 J.. Witwe des Kaufmanns, aus
Gräfenhau=
ſen, Eſchollbrücker Straße 4½: Süffert, Karl Ernſt,
Präſi=
dent i. R. der Oberrechnungskammer und des
Verwaltungs=
gerichtshofs, 69 J.. Darmſtadt, Heinrichsſtr. 152.
Kirchliche Nachrichken.
Evangeliſche Gemeinden.
Samstag (4. Februar).
Stadtkirche. Abends 8,30 Uhr: Abendandacht.
Stiftskirche. Abends 8 Uhr: Beichte.
5. Sonntag nach Epiphanias (5. Februar).
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger. Vorm.
11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger. Nachm. 5 Uhr:
Abendgottes=
dienſt. Pfarrer Wagner. Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 bis 4 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet. Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Vorm. 8,30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer Vogel. Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Vvgel.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Dekan Zimmermann. Vorm. 11,15
Uhr: Kindergottesdienſt. Dekan Zimmermann.
Martinskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls.
Pfarrer Dr. Bergér. Anmeldung von 9,30 Uhr an in der Sakriſtei. Vorm. 11,15 Uhr;
Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Oſt. Pfarrer Beringer, Abends 6 Uhr:
Pfarrer Beringer.
Kapelle des Städt. Altersheims. Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Beringer.
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Marx. Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt. Abends 6 Uhr: 25. Kirchenmuſikaliſche Feierſtunde. Eintritt frei.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7,30 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Junker. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Junker.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Weiß. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt für beide Bezirke. Pfarrer Weiß. Abends
6 Uhr: Abendgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Irle.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wolf. Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarrer Wolf.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit hl. Abendmahl. Pfarrer Hickel,
Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt in der Kinderſchule.
Lutheriſcher Gottesdienſt (ſelbſt. lnth. Kirche), im „Feierabend”, Stiftsſtr. 51.
Sonntag, 5. Febr., 1933 (5. Sonntag nach Epiphanias), vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt.
Superintendent Martin=Marburg.
Donnerstag (9. Februar).
Stiftskirche. Abends 8 Uhr: Betſtunde.
2. Veranſtaltungen.
Stadtgemeinde: Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Sonntag, 5. Febr., abends 8 Uhr:
Familienabend der Lukasgemeinde. — Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. —
Mon=
tag, 6. Febr. abends 8 Uhr: Männervereinigung der Lukasgemeinde:
Monatsver=
ſammlung. — Jugendbund der Markusgemeinde. — Dienstag, 7. Jebr., abends 8 Uhr:
Kirchengeſangverein der Stadikirche. — Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. —
Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde. — Frauenverein der
Kaplaneige=
meinde. — Mittwoch, 8. Febr., abends 8 Uhr: Kirchengeſangverein der Stadtkapelle
und Schloßkirche. — Jugendbund der Lukasgemeinde. — Mädchenvereinigung der
Reformationsgemeinde. — Donnerstag, 9. Febr., abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer
Lautenſchläger. — Freitag, 10. Febr., abends 8 Uhr: Mütterabend der Stadtgemeinde.
— Jugendbund der Kaplaneigemeinde.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 7. Febr., abenbs 8 Uhr:
Mädchen=
vereinigung der Schloßgemeinde. — Mittwoch, 8., und Samstag, 11. Febr., nachm.
2—4 Uhr: Handarbeitsſchule der Stadtgemeinde. — Donnersthg, 9. Febr., abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. — Samstag, 11. Febr., abends 8 Uhr:
Jugend=
vereinigung der Stadtgemeinde. — Poſaunenchor.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Liebfrauenſtr. 6). Montag, 6. Febr., abends
8 Uhr: Hauptverſammlung der Männervereinigung und Nothilfe. — Dienstag, 7. Febr.,
abends 8 Uhr: Jugendvereinigung. — Mittwoch, 8. Febr., nachm. 2 Uhr: Handarbeits=
und Strickſchule. Abends 8 Uhr: Bibelſtunde. — Donnerstag, 9. Febr., abends 8 Uhr:
Mädchenvereinigung (Weſt). — Freitag, 10. Febr., abends 8 Uhr: Mütterabend (Weſt).
— Jugendvereinigung, ältere Abtlg. — Samstag, 11. Febr., nachm. 2 Uhr: Handarbeits=
und Strickſchule.
Martinsſtift (Müllerſtr. 28). Dienstag, 7. Febr., abends 8 Uhr: Kirchenchor.
Mittwoch, 8. Febr., abends 8 Uhr: Bibelſtunde (Pfalm 84). — Donnerstag, 9. Febr.,
abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung (Oſt). — Freitag, 10. Febr., abends 8 Uhr:
Mütter=
abend (Oſt).
Saal der Kleinkinderſchule (Mauerſtr. 5). Donnerstag, 9. Febr., abends 8 Uhr:
Poſaunenchor.
Johannesgemeinde: Gemeindehaus (Kahlertſtr. 26). Montag, 6. Febr., abends
8 Uhr: Kirchenchor und Mütterabend. — Mittwoch, 8 Febr., nachm. 2 Uhr: Strickſchule;
nachm. 2½ Uhr: Nähnachmittag. — Abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Goethe.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Montag, 6. Febr., abends
8,15 Uhr: Kirchenchor. — Dienstag, 7. Febr., abends 8,15 Uhr: Männerabend. —
Don=
nerstag, 9. Febr., abends 8 Uhr: Mütterabend.
Petrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Montag, 6. Febr., nachm.
3 Uhr: Vorſtandsſitzung des Frauenvereins. Abends 7 Uhr: Jugendorcheſter. — Abends
8,15 Uhr: Mädchenvereinigung (Werkabend). Abends 8,15 Uhr: Jugendvereinigung
(Alterenkreis). — Dienstag, 7. Febr., abends 8,15 Uhr: Monatsverſammlung der
Männervereinigung mit Vortrag von Pfarrer Köhler über: „Sekten der Gegenwart”.
Mittwoch, 8. Febr., nachm. 3,30 Uhr: Mädchenjungſchar. Abends 8 Uhr: Bibelſtunde
für den Oſtbezirk über „Jeſaias”. Pfarrer Weiß. — Donnerstag, 9. Febr., abends 8 Uhr:
Mütterabend. Abends 8,15 Uhr: Poſaunenchor. Abends 8,15 Uhr: Mädchenvereinigung
(Kleiner Kreis). — Freitag, 10. Febr., abends 8 Uhr: Mädchenchor. Abends 8,15 Uhr;
Kirchenchor. — Samstag, 11. Febr., abends 7,30 Uhr: Singekreis.
Saal der neuen Trainkaſerne (Eſchollbrücker Str. 44). Mittwoch, 8. Febr.,
abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde für den Weſtbezirk über: Die großen Propheten”. Pfarrer
Irle. — Donnerstag, 9. Febr., abends 8,15 Uhr: Chriſtliche Pfadfinderſchaft.
Panlusgemeinde: Gemeindeſaal unter der Kirche, Sonntag, 5. Febr., abends
8 Uhr: Jugendvereinigung: Vortrag über die Ernſten Bibelforſcher. — Montag, 6. Febr.,
nachm. 5 Uhr: Winterhilfeſitzung. Abends 8 Uhr: Kirchenchor. Abends 8 Uhr:
Jugend=
bund. — Dienstag, 7. Febr., vorm. 10 Uhr: Vorſtandsſitzung des Frauenvereins. —
Mittwoch, 8. Febr., abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Wolf. — Donnerstag, 9. Febr.,
abends 8 Uhr: Mütterabend. — Samstag, 11. Febr., nachm. 4,30 Uhr: Jungſchar. —
Abenss 8 Uhr: Jugendvereinigung.
Eliſabethenſtift. (Erbacher Str. 25). Ev. Sonntagsverein, Sonntag, 5. Febr.,
nachm. 4 bis 7 Uhr: Vereinsſtunden.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. Vorm. 11 Uhr:
Kindergottesdienſt. Nachm. 3,30 Uhr: Bibelſtunde. Herr Bringmann. — Montag, nachm.
4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde, Herr
Bring=
mann. Abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. Herr Weimer. — Mittwoch, abends
8,30 Uhr: Gemiſchter Chor. — Donnerstag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde. Herr
Bring=
mann. — Freitag, abends 8 Uhr: Bibelſtunde in der Beſſunger Mädchenſchule. Herr
Menne. — Samstag, abends 8 Uhr: Poſaunenchor,
Fugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, nachm. 2 Uhr: Treffpunkt an der
Landskronſtraße zum Winterſpaziergang nach Nieder=Beerbach. — Dienstag, abends
8,30 Uhr: Freundeskreis für junge Mädchen: Bibelbeſprechſtunde. Herr Bringmann.
Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Kinderbund und E. C. Jungſchar für Mädchen. Abends 8,30 Uhr
Freundeskreis für junge Männer: Frageabend. — Donnerstag, abends 8 Uhr:
Gebets=
ſtunde für junge Männer. — Samstag, nachm. 3 Uhr: Kinderbund und E. C.=Jungſchar
für Knaben.
Ehriſtlicher Verein junger Männer e. B. (Eliſabethenſtr. 17, I, Ecke Wilhelminenſtr.).
Sonntag, 5. Febr., abends 8 Uhr: Gewaltmenſchen in der Umwelt Jeſu. Studienrat
Knöpp. — Dienstag, 7. Febr., abends 8 Uhr: Jungvolkabend. — Mittwoch, 8. Febr.,
abends 8,30 Uhr: Familienbibelſtunde. — Donnerstag, 9. Febr., abends 8,30 Uhr;
Heimabend. Jeden Mittwoch und Samstag, nachm. 5 Uhr: Jungſcharſtunde.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtr. 24.
Jeben Donnerstag, abends 8,15 bis 10 Uhr: Zuſammenkunft im Freundinnenheim,
Sandſtr. 24. Jeden zweiten und vierten Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden.
Bund deutſcher Bibelkreiſe, Jungenſchaft Darmſtadt (Eliſabethenſtr. 17, I). Samstag
4. Febr., nachm. 4 Uhr: Pflichtkreis. — Mittwoch, 8. Febr., abends 8 Uhr: Heliandkreis.
— Freitag, 10. Febr., abends 8 Uhr: Alterenkreis (Treffen Ecke Heidelberger und
Eſcholl=
brücker Str.). — Samstag, 11. Febr., nachm. 4 Uhr: B.=K. im Heim.
Evangeliſcher Arbeiter= und Handwerkerverein: Feierabend (Stiftsſtr. 51).
Sonntag, 5. Febr., nachm. 3 Uhr: Verſammlung mit Vortrag von Generalſekretär
Lic. Grunz=Berlin.
8. Gemeinbeämter.
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Vorderhaus, 1 Treppe.
Sprech=
ſtunden vorm. von 10 bis 12 Uhr und nachm. (außer Samstags) von 5 bis 6 Uhr.
Fern=
ſprecher 4584.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Str. 21, Fernſpr. 2883.
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17; Martinsſtift, „Müllerſtr. 28;
Gemeindehaus, Liebfrauenſtr. 6; Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26; Gemeindehaus,
Eich=
wieſenſtr. 8; neben der Pauluskirche, Ohlyſtr.
Gemeindeamt für Kirchenſteuerangelegenheiten: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17,
Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm. von 8 bis 12 Uhr und nachm. von 3 bis 5,30
Uhr, außer Dienstag= und Freitagnachmittag. Fernſpr. 2379.
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Hinterhaus, Zimmer 4;
Zahltage: Montag, Mittwoch und Donnerstag vorm. von 9 bis 12 Uhr.
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiftsſtr. 51): Rechtsauskunftsſtellet
Sprechſtunden vorm. von 10 bis 1 Uhr. Fernſpr. 2288.
Die Ehriſtengemeinſchaft, Heidelberger Str. 14 (nächſt Heinrichſtr.). Sonntag,
5. Febr., vorm. 10 Uhr: Menſchenweihehandlung mit Predigt. Vorm. 11,20 Uhr:
Kinderſonntagshandlung. — Mittwoch, 8. Febr., vorm. 7,45 Uhr:
Menſchenweihehand=
lung. — Donnerstag, 9. Febr., vorm. 10,30 Uhr: Menſchenweihehandlung. — Freitag,
10. Febr., abends 20,15 Uhr: Predigtgottesdienſt. Pfarrer Thielemann.
Auswärtige Gemeinden.
Evang. Gemeinde Eberſtadt. Sonntag, vorm. 9,45 Uhr: Hauptgottesdienſt.
An=
ſchließend Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Monatsandacht, Mitwirkung der
Jugend=
gemeinde und Flötengruppe. — Dienstag: Frauenabend, Vortrag Frl. Wahrendorf:
„Unſere Aufgabe im Dienſt der öffentlichen Meinung.” — Mittwoch; Kirchenchor. —
Donnerstag: EJG, Alterenkreis.
Prov. Pflegeanſtalt. Nachm. 1,30 Uhr: Gottesdienſt.
Evang. Gemeinde zu Griesheim. Sonntag, vorm. 10 Uhr: Predigtgottesdienſt.
Pfarrer Mangold. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Abendgottesdienſt.
Pfarraſſiſtent Kern.
Friedenskirche: Vormittags 10 Uhr: Predigtgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Kern.
Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt.
Evang. Gemeinde Traiſa. Sonntag, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr:
Kindergottesdienſt der Gr., 14,30 Uhr: Mädchenjungſchar. — Montag: Jungvolk. —
Mittwoch: Probe der E. J. G. — Freitag, 20 Uhr: Konfirmandengruppe. 20,30 Uhr:
Singekreis der E. J. G.
Evgl. Gemeinde Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 5. Februar, vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Nachm. 4 Uhr: Kinderſchul=Feier im Saale des Darmſtädter Hof. Zur
Deckung der Unkoſten kleines Eintrittsgeld. — Dienstag: Jugendvereinigung. —
Mittwoch: Kirchenchor. — Donnerstag: Frauenverein. — Freitag: Jungmädchenverein.
Evang. Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 5. Febr.: 10 Uhr: Gottesdienſt. 8 Uhr;
Gemeindeabend des Kirchenchores für die Winterhilfe. — Montag, 6 Uhr:
Buben=
jungſchar. 8.30 Uhr: Jagendverein. — Dienstag, 6—7 Uhr: Bücherausgabe. 8.15 Uhr:
Bibelſtunde. — Mittwoch, 5Uhr: Mädchenjungſchar. 8.30 Uhr: Kirchenchor. — Donnerstag,
6 Uhr: Bubenjungſchar. 8.30 Uhr: Mütterabend. Pofaunenchor im Schulſaal.
Helferinnen im Pfarrhaus. — Freitag: Mädchenverein. — Samstag: Jugendverein.
Evang. Gemeinde Roßdorf. Sonntag, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Vorm.
11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Bibelſtunde. — Montag: 8 Uhr:
Frauen=
verein. 5 Uhr; Jungſchar Mädchen ält. Gruppe. — Dienstag, 5 Uhr:
Kirchenſteuer=
ſprechſtunde. 8,30 Uhr: Kirchengeſangverein. — Mittwoch, 3 Uhr: Jungſchar Mädchen
jüng. Gruppe. 5 Uhr: Jungſchar Buben. Halb 9 Uhr: Jugendbund Wartburg. —
Don=
nerstag: Poſaunenchor. — Freitag: Mädchenverein.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtr. Sonntag, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm.
11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Predigt: Prediger Veihelmann. — Montag,
abends 8 Uhr: Jugendverein. Abends 9 Uhr: Singſtunde. — Mittwoch, nachm. 5 Uhr:
Katech. Unterricht, abends 8 Uhr: Streichchor. — Donnerstag, nachm. 3,30 Uhr:
Miſ=
ſionsverein. Nachm. 5,30 Uhr: Lichtbilder für Kinder. Abends 8,30 Uhr: Film= und
Licht=
bilderabend für Erwachſene.
Gemeinde gläubig getaufter Ehriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17. Sonntag, 5. Febr.,
vorm. 10 Uhr: Predigt und Feier des heiligen Abendmahls. Um 11 Uhr:
Sonntags=
ſchule. Abends 8,15 Uhr: Lichtbildervortrag. — Mittwoch, 8. Febr., abends 8,15 Uhr:
Bibelſtunde mit Lichtbildern aus der Urgeſchichte.
Methodiſten=Gemeinde (Evang. Freikirche), Wendelſtadtſtr. 38. Sonntag, vorm.
11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Geſangsgottesdienſt, veranſtaltet vom Gem.
Chor, Frankfurt. — Montag, abends 8 Uhr: Jugendbund. — Mittwoch, abends 8 Uhr:
Bibelſtunde. — Freitag , abends 8 Uhr: Frauen=Miſſions=Verein.
Chriſtl. Gemeinſchaft Darmſtadt. (Mollerſtr: 40). Sonntag, 5. Februar, vormitt.
9.30 Uhr: Andacht (Prediger Kruſt). 11.15 Uhr: Sonntagsſchule, 3.30 Uhr:
Jugend=
bundſtunde. Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. — Dienstag, abds. 8.15 Uhr:
Bibelſtunde (Prediger Kruſt).
Adventgemeinde Waldſtraße 18. Samstag, 4. Febr., 9.30—11,30 Uhr:
Gottes=
dienſt. 15 Uhr: Jugendſtunde. — Sonntag, 20 Uhr: Offentlicher Vortrag: „Feſus
als Geſetzgeber”. — Mittwoch, 15 Uhr: Religions= und Erſatzunterricht. —
Donners=
tag, 16 Uhr: Wohlfahrtsfeier der Frauenhilfsgruppe im Saal der Loge, Sandſtr. 10.
— Freitag, 18 Uhr: Gebetsſtunde.
Aus den Amtsverkündigungen
des Kreisamts Darmſtadt und den
Bekanntmachungen des Polizeiamts
Darmſtadt.
Gefunden: 1 Herrenfahrrad. 2
Porte=
monnaies mit Inhalt. 2 einzelne
Hand=
ſchuhe. 1 Brille, 2 wollene
Damen=
unterhoſen. 1 Autodecke. 1 Metall=
Blei=
ſtift. 1 Paar Ohrringe. 1 einz. Schlüſſel.
Zugelaufen: 1 Schäferhund. 1
Wolfs=
hund. 1 Angorakatze, 1 grauer Kater.
* Wir machen wiederholt darauf
auf=
merkſam, daß auch noch
Fundgegen=
ſtände vorhanden ſind, die in früheren
Bekanntmachungen verzeichnet waren.
Intereſſenten können dieſe
Fundgegen=
ſtände während, der Büroſtunden auf
Zimmer Nr. 11 beſichtigen.
Berſteigernng
im Städt. Leihamt, Kirchſtr. 9.
Mittwoch, den 8. Februar, vormittags
von 9—12 Uhr, und Donnerstag, den
9. Februar, nachmittags von 2½—5 Uhr,
Verſteigerung der bis Ende Januar
1933 verfallenen Pfänder:
Brillanten, Gold= und Silberwaren,
Uhren. Herren= und Damenkleider,
Wäſche, Photo=Apparate uſw.
Am Dienstag, den 7. Februar, bleibt
das Amt wegen der Vorarbeiten zur
Verſteigerung nur eine Stunde — von
12—1 Uhr — geöffnet, und zwar für
Auslöſung der verfallenen Pfänder.
Darmſtadt, den 2. Februar 1933.
ſt. 1885)
Städt. Leihamt.
Brenn- und Aukholz=
Berſteigerang.
Montag, den 6. d. Mts., vorm. 9 Uhr,
werden in der Wirtſchaft Steiger aus
dem Roßdörfer Gemeindewald aus den
Abt. 4, 5, 7. 11. 15, 16. 26, 27 u. 28
verſteigert:
Scheiter, Rm.: Buchen 157, Eichen 19,
Kiefern 5, Fichten 30, Birken 5,
Ahorn 2
Knüppel. Rm.: Buchen 46, Eichen 11,
Kiefern 6, Fichten 16. Birken 1.
Stöcke, Rm.: Buchen 49, Kiefern 180
Fichten 23, ſowie 10 Rm. Fichten=
Reiſig=Knüppel.
Ferner: Donnerstag, 9. d. Mts.,
vor=
mittags 9 Uhr, aus Abt. 16, 26, 27, 28
im Gemeindewald:
Kiefernſtämme Kl. 2b 50 St. — 21,26 Fm.
Kl. 3a 77 St. — 43,08 Fm.
Kl. 3b 22 St. — 17,09 Fm.
Kl. 4a 5 St. — 5,23 Fm.
Kl. 4b 3 St. — 2.39 Fm.
Fichtenſtämme Kl. 1a 12 St.— 1.54 Fm.
Kl. 1b 15 St. — 5.09 Fm.
Kl. 2a 8 St. — 4,95 Fm.
Kl. 2b
0,86 Fm.
Lärchenſtämme Kl. 1a 1St.— 0,31 Fm.
Kl. 2a 1 St. — 0,76 Fm.
Fichten=Derbſtangen Kl.
Stück
K
7 Stück
Kl. 3 10 Stück.
Zuſammenkunft am Eingang des
Wal=
des Ecke Hauptſchneiſe und
Brunners=
weg. Bei ungünſtiger Witterung findet
die Verſteigerung in Roßdorf ſtatt. —
Nähere Auskunft erteilt die
Bürger=
meiſterei.
(1902
Roßdorf, den 2. Februar 1933.
Heſſiſche Bürgermeiſterei, Lorenz.
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Holzverſteigerung
aus Diſtrikt Burgwald und Eichwald
am Dienstag, den 7. Februar 1933,
vor=
mittags 9½ Uhr, im Saale des „
Darm=
ſtädter Hofes” zu Griesheim.
Stämme, Kl., Fm.: Ei II 2,32, III 3,52
IV 1,25: Kie lla 13,97, IIb 46,93, IIIa
26,21, IIIb 5.19, IVa 1,63: Fi Ib 0.76
Nutzſcheit, Rm.: Ei 4. Nutzknüppel
Rm.: Ei 5, 2,5 m lg. Stangen, Kl.
Stck.: Nadelholz I 37, II 92, III 310,
IV 172. V 82. VI 90, VII 35. Scheiter,
Rm.: Ei 2. Bu 7. Kie 59. Knüppel,
Rm.: Ei 4, Bu 3. Kie 37. Reiſer,
Wellen: Bu 1180. Kie 3310.
Wir empfehlen, das Holz vor der Ver
teigerung zu beſichtigen. Blau
geſtri=
chene Nummern werden nicht verkauft.
Weitere Auskunft durch Forſtamt und
Förſter, Fernſpr. Nr. Eberſtadt 251 und
Darmſtadt 3678.
(1923
Heſſ. Forſtamt Eberſtadt.
Leer. Part.=Zimm.
mon. 10ℳ z. verm.
Näh. Geſchäftsſt.
Honssernteigerang.
Am Montag, den 6. Februar 1933,
von vorm. 10 Uhr anfangend, werden
im Zeilharder Gemeindewald an Ort
und Stelle verſteigert:
(1896
Scheitholz, Rm.: Buchen 9, Hainbuche 7,
Eiche 36 Erle 2, Kiefern 40.
Knüppel, Rm.: Buchen 58, Hainbuche 12,
Eiche 21, Erle 31. Kiefern 20, Fichte 92.
Knüppelreiſig: 30 Rm. verſchiedene.
Am Dienstag, den 7. Februar 1933,
von vorm. 10 Uhr anfangend, werden
bei Gaſtwirt Heberer, Station Meſſel,
verſteigert:
Eichenſtämme . . . . 4 St. — 5,34 Fm.
Fichtenſtämme . . . 197 St. — 67,97 Fm.
Fichten=Derbſtang. 84 St. — 7.08 Fm.
Zuſammenkunft der Steigerer am erſten
Tag bei Gaſtwirt Heberer, wo auch die
Bedingungen bekannt gegeben werden
und bei ſchlechter Witterung die
Ver=
ſteigerung abgehalten wird.
(1896
Zeilhard, den 3. Februar 1933.
Heſſiſche Bürgermeiſterei Zeilhard.
J. V.: Sauerwein.
Holzverſteigerung Nr. 2
Mittwoch, den 8. Februar, vorm. 9
Uhr, wird in Arheilgen (Zum
Schwanen) aus Forſtort V Nied. Hirth,
Hegſtück 19. 20. Hohes Hirth, Hegſtück
22. Jagen 23, VI Mörsbachergrund 7. 8,
Prinzenſchlag 10. Ramſtadt 12.
Luder=
platte 13, 18, Lichtſchlag 19. 20.
Rau=
ſchen 29. Bernhardsackerſchlag 30. 31.
Dianabg. Hegſtück 32, 33, 34. Stockſchlag
35, 36, 37 38, Viehtrift 49, 50, 51. 52,
53. 54 und Leonhardstanne verſteigert:
Scheitholz, rm: 506 Buche, 26
Hain=
buche, 109,7 Eiche, 45 Birke, 114 Erle,
2 Roßkaſtanie, 18,7 Kiefer, 3 Lärche.
Knüppelholz, rm: 113,5 Buche 25
Hainbuche, 55 Eiche, 34 Birke, 29 Erle,
1 Roßkaſtanie, 63 Kiefer, 1 Fichte,
4 Weymouth. Reiſerholz I. Kl., rm.
92 Buche, 3 Eiche, 3 Birke.
Das Holz iſt vor der Verſteigerung
ein=
zuſehen. Mit H geſchlagene Nummern
ommen nicht zum Ausgebot. Auskunft
urch Förſter Heger, Forſthaus
Kalk=
ofen (Tel. Meſſel 7), Forſtgehilfe
Neu=
mann, Kranichſtein, und uns. (1927
Darmſtadt, den 2. Februar 1933.
Forſtamt Kranichſtein.
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Hauptſtr. 10. (1937
Holzverfkeigerung Nr. 8
Freitag, den 10. Februar, vorm. 9 Uhr,
wird in Arheilgen (Zum
Schwa=
nen) aus Forſtort III Krauſe Buche 8.
Langes Teil 9. Rautenbuſch 10, 15. 16.
Kuhlache 11. 12. 13. 18, V Zacharias
Eck 2. 3, 4. Leimengrund 7. Hinterſte
Wand 8. Brunnershegſtück 11. 12. 13
verſteigert:
(1926
Stammholz, im: Lärche 0,83 2a, 2,58
2b. 1.49 3a: Nutzſcheitholz, rm: 13.,6
Eiche I geſp. Scheitholz. rm: 524
Buche, 8 Hainbuche, 547 Eiche. 2 Birke,
4 Erle, 7 Kiefer 2 Lärche:
Knüppel=
holz, rm: 160 Buche, 19 Hainbuche,
243 Eiche, 1 Birke, 2 Erle, 3 Kiefer:
Reiſerholz I. Kl., rm: 53 Buche.
Das Holz iſt vor der Verſteigerung
ein=
zuſehen. Mit H geſchlagene Nummern
kommen nicht zum Ausgebot. Auskunft
durch Förſter Bayerer, Forſthaus Krauſe
Buche (Tel. Langen 514) und uns.
Darmſtadt, den 2. Februar 1933.
Forſtamt Kranichſtein.
Seite 8 — Nr. 35
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 4. Februar 1933
Die 25-Jahr Beier des Aero=Clubs von Deukſchland.
Innsbruck, die Skätte der 735-Kämpfe 1933.
Reich und Ausland.
Der Reichspräſidenk beim Berliner
Reit- und Fahrkurnier.
Berlin. Die rieſige Halle am Kaiſerdamm,
in der das Reit= und Fahrturnier ſtattfindet,
war am Freitag nachmittag bis auf den letzten
Platz gefüllt. Um 16.15 Uhr erſchien der
Reichs=
präſident in Begleitung ſeines Sohnes, des
Chefs der Heeresleitung v. Hammerſtein und
des Vizekanzlers von Papen in der Ehrenloge.
Die Menſchenmenge empfing den greiſen
Feld=
marſchall ſtehend und begrüßte ihn ſtürmiſch. In
der Arena war die Fridericianiſche Garde
auf=
marſchiert und ſalutierte dem Reichspräſidenten.
In der Ehrenloge und auf der Ehrentribüne ſah
man u. a. den Exkronprinzen Wilhelm,
Reichs=
außenminiſter v. Neurath, Reichswehrminiſter v.
Blomberg und Dr. Sahm. Der Reichspräſident
empfing dann in ſeiner Loge die ausländiſchen
Offiziere und ließ ſie ſich (Norwegen, Iren,
Hol=
länder und Tſchechen) vorſtellen.
Ein Lorbeerkranz
zum Andenken an die „Emden”.
Eine auſtraliſche Anerkennung deutſchen Mutes.
Hamburg. An Bord des aus Auſtralien
zurückgekehrten Hapag=Dampfers „Magdeburg”,
befand ſich in einer Eiskiſte ein Eisblock mit
einem eingefrorenen Lorbeerkranz, der die
Reichsmarine als Empfänger hat. Der Kranz
wurde von der auſtraliſchen Regierung auf den
Weg gebracht und iſt eine großzügige
Anerken=
nung deutſchen Mutes. Urſprünglich wurde der
Kranz am 9. November in Sydney, an dem
Siegesdenkmal, das man dem Andenken an die
Vernichtung der „Emden” einſt errichtete,
nie=
dergelegt, dann aber dort fortgenommen und
über die deutſche Botſchaft nach Deutſchland
ge=
ſchickt. Der Kranz hat die Reiſe im Eis gut
überſtanden. Da der Chef der Reichsmarine
ſeine Entſcheidung noch nicht gefällt hat, wohin
der Kranz gebracht werden ſoll, muß er bis auf
weiteres in einer Lagerhalle warten. Man
ver=
handelt zurzeit noch zwiſchen Berlin und
Wil=
helmshaven, wo man in der Garniſonkirche den
Kranz niedergelegt ſehen möchte.
Zwei Erpreſſer feſtgenommen.
Frankfurt a. M. Eine hieſige angeſehene
Firma erhielt von zwei Erpreſſern in den
letz=
ten Tagen Briefe, worin ſie aufgefordert wurde,
Beträge bis zu 5000 RM. an einem beſtimmten
Ort niederzulegen. Bei Nichtzahlung wurde
mit einem grauſamen Tode gedroht.
Unter=
ſchrieben waren dieſe Erpreſſerbriefe mit „Der
Führer der Bande‟. Als die außerhalb
Frank=
furts wohnenden Täter vorgeſtern an die
vor=
geſchriebene Stelle kamen, wo das Geld
nieder=
gelegt werden ſollte, wurden ſie von der
Krimi=
nalpolizei feſtgenommen. Geld hatten ſie noch
nicht erbeutet, weil die Firma vorſichtig genug
war und ſich beizeiten mit der Kriminalpolizei
in Verbindung geſetzt hatte. Die beiden Täter
im Alter von 23 und 24 Jahren ſind geſtändig.
Das Auto mit den Sprengſtoff=Chemikalien
wiedergefunden.
Frankfurt a. M. Der Laſtkraftwagen mit
Chemikalien zur Sprengſtoffherſtellung, der auf
der Fahrt von Frankfurt nach Hannover
ſpur=
los verſchwunden war, konnte nunmehr in
Witzenhauſen bei Kaſſel ermittelt werden. Der
Chauffeur hatte nicht weiterfahren können, da
eine größere Reparatur ausgeführt werden
mußte.
Direktor Knöpfke wieder in Berlin.
Berlin. Profeſſor Knöpfke, der
ehema=
lige Leiter der Berliner Funkſtunde, der ſich,
wie ſeinerzeit gemeldet, im Januar nach Lugano
begeben hatte, iſt wieder in Berlin eingetroffen.
Sein Gepäck wurde von Beamten der
Zollabfer=
tigung einer eingehenden Reviſion unterzogen.
Brand- und Exploſions=
Unglücke.
Zwei verheerende Großfener.
Eſchwege. In der Modelltiſchlerei der
Maſchinenfabrik und Eiſengießerei Grebeſtein
war Feuer ausgebrochen, das an den großen
Holzvorräten reiche Nahrung fand. Trotzdem
die Feuerwehr bald zur Stelle war, wurde das
Gebäude völlig eingeäſchert. Die Wehr mußte
ſich auf den Schutz der angrenzenden
Fabrik=
gebäude beſchränken. Der Schaden beträgt nach
vorläufiger Schätzung etwa 60 000 RM.
Zahl=
reiche wertvolle Modelle ſind den Flammen zum
Opfer gefallen. Als Entſtehungsurſache wird
Kurzſchluß vermutet. — In Rhünda
gerie=
ten Stall und Scheune des Arbeiters Hohmann
in Brand; nach kurzer Zeit hatten die Flammen
auch auf das Wohnhaus übergegriffen, das faſt
reſtlos niederbrannte. Der Beſitzer wurde beim
Verſuch, die Tiere aus dem Stall zu retten,
er=
heblich verletzt. Auch zahlreiche Vorräte und
Futtermittel wurden ein Opfer der Flammen.
Brand in einer pſychiakriſchen Klinik
in Cleveland.
Zehn Tote.
Cleveland (Ohio). In einer pſychiatriz
ſchen Klinik brach geſtern ein Brand aus, der
bald großen Umfang annahm. Einige
Sta=
tionen waren in ein Flammenmeer gehüllt und
ihre ſämtlichen Ausgänge vom Feuer verſperrt.
Trotz heldenmütiger Anſtrengung der
Kranken=
wärterinnen fanden zehn Patientinnen den Tod.
Die Hilfeſchreie der in dem brennenden Gebäude
Eingeſchloſſenen, waren weithin hörbar. — Die
Stadt Cleveland wurde bereits am 15. Mai
1929 von einem ſchweren Krankenhausbrand
heimgeſucht. Damals kamen 124 Perſonen ums
Leben, zum Teil durch die Flammen, zum Teil
durch giftige Dämpfe, die durch verbrennende
Filmſtreifen entſtanden waren.
Schwere Exploſion in Providence.
Vier Tote, mehrere Verletzte.
New York. In Providence (Rhode=Island)
wurden die Kühlanlagen der großen
Gummi=
firma United States Rubber Co, durch eine
ſchwere Exploſion zerſtört. Bisher wurden vier
Tote und mehrere verletzte Perſonen feſtgeſtellt.
Die Exploſion war ſo ſtark, daß die
Fenſterſchei=
ben im weiten Umkreis zerſprungen ſind.
An=
ſchließend entſtand ein Brand, der jedoch ſchnell
gelöſcht werden konnte.
Ein keures Medium.
Paris. Ein Reeder aus La Rochelle glaubte
feſt an okkulte Kräfte, und ſeine Söhne nutzten
das weidlich aus. Sie führten ihrem Vater ein
Medium zu, das dem Reeder unter dem
magne=
tiſchen Einfluß eines ſeiner Söhne längere Zeit
Ratſchläge aus der Geiſterwelt für die Anlage
von Kapitalien gab. In zahlreichen Fällen
be=
auftragte das Medium die Söhne des Reeders
mit der Durchführung dieſer Anlagegeſchäfte.
Der Reeder, in blindem Glauben an die
Wei=
ſungen der Geiſter, hat mit der Zeit fünf bis
ſechs Millionen Frauken in derartig geſpenſtige
Anlagen geſteckt. Das Geld wurde von ſeinen
Söhnen in Gemeinſchaft mit dem Medium in
fröhlichen Nächten in Paris durchgebracht, bis
dem Vater eines Tages die Augen aufgingen
und er gegen das Medium Anklage wegen
Un=
terſchlagung von 3 150 000 Franken erhob.
Die Grippeſterblichkeit in England.
London. In der vergangenen Woche ſind
in den Großſtädten in England und. Wales
1934 Perſonen an Grippe geſtorben, darunter
641 in Groß=London, gegen 1589 in der
ver=
gangen Woche.
Reichsminiſter Göring, der neue Luftfahrtkommiſſar, bei ſeiner Anſprache.
An der Tiſchmitte Major Kehler, der Präſident des Aero=Clubs.
Der Aero=Club von Deutſchland, die große deutſche Organiſation zur Förderung des jungen
Luftſports, konnte nun auf ein ſchon 25jähriges Beſtehen zurückblicken. Unter ſeiner Obhut hat
ſich der deutſche Luftſport immer wieder neuen Ruhm durch neue Großtaten geholt.
Der Flugzeug=Abſturz über dem See von Sk. Morik.
Die Trümmer des Flugzeuges.
Der bekannte engliſche Marineflieger Rodd und der Schweizer Schaer führten über dem St. Moritzer
See Kunſtflüge aus, als plötzlich ihre Maſchine auf das Eis niederſtürzte. Rodd wurde getötet,
Schaer ſchwer verletzt.
Wild=Weſt=Szene in Pankow.
Berlin. In einer der neuen
Siedlungs=
kolonien in Berlin=Pankow iſt ein
Feuerüber=
fall auf einen Geldtransport verübt worden, der
ſich durch die Unbedenklichkeit, mit der die
Ban=
diten vorgingen, von ähnlich gelagerten
Raub=
taten unterſcheidet. Den Tätern fielen rund
12000 RM. in die Hände. Das weitere
Ergeb=
nis der Wild=Weſt=Szene iſt: ein Toter, ein
Schwerverletzter, der kaum mit dem Leben
da=
vonkommen wird. Die Tat ging
folgender=
maßen vor ſich. In dem Häuſerblock, der einer
gemeinnützigen Baugeſellſchaft gehört, wurden
am erſten Tag des Monats jeweils die Mieten
durch zwei Vertrauensleute kaſſiert, die das
Geld auch zur Bank zu bringen hatten. So
ge=
ſchah es auch diesmal. Die Männer fuhren in
einem Kleinauto vor dem Gebäude, in dem ſich
das Kaſſiererzimmer befindet, vor und rechneten
ab. Das Geld ſteckten ſie in ihre mitgebrachten
Aktentaſchen. Als ſie vor das Haus traten und
auf ihren Wagen zugingen, erſchien ein Auto,
das kurz bremſte und aus dem zwei Männer
herausſprangen, während der dritte am Steuer
ſitzen blieb. Das folgende wickelte ſich
blitz=
ſchnell ab. Die Räuber ſchoſſen faſt zur gleichen
Zeit. Die Angeſtellten der Siedlungsgeſellſchaft
brachen im Feuer zuſammen. Die Banditen
entkamen unerkannt. Der Wagen, der ſich zur
Zeit der Tat in ihrem Beſitz befand und deſſen
Nummer von Paſſanten notiert wurde, war
ge=
ſtohlen worden. Die Polizei arbeitet fieberhaft,
um der Verbrecher habhaft zu werden.
Raubmord in München.
München. Als der Metzgermeiſter
Rein=
hardt geſtern vom Schlachthaus heimkehrte,
fand er ſeine 68jährige Frau an Händen und
Füßen gefeſſelt, mit einem Knebel im Munde,
tot auf. Die Frau hatte mehrere Hiebwunden
am Kopf. Die Wohnung war durchwühlt. Die
Polizei ſtellte feſt, daß Raubmord vorliegt. Der
Tat verdächtig ſind zwei Handwerksburſchen.
Brukaler Ueberfall auf Schupo=Offizier
Berlin. Auf einem Kontrollgang wurde
in der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag,
in der Rothenburger Straße, ein
Polizeileut=
nant von unbekannten Tätern niedergeſchlagen
und auf eine fürchterliche Weiſe zugerichtet.
Politiſche Tatgründe ſind augenſcheinlich nicht
vorhanden, da man neben dem bewußtlos
ge=
wordenen Offizier einen Dietrich und eine
Kneifzange fand. Die Kriminalpolizei
kombi=
niert, daß der Offizier verdächtigen Geſtalten
begegnete, die er mit der Piſtole in der Hand
ſtellte. Einer der Kerle muß flinker geweſen
ſein und dem Offizier einen Hieb über den
Schädel verſetzt haben. Die Aerzte hoffen, den
Schwerverletzten, der durch mehrere, mit voller
Wucht geführte Fußtritte eine Anzahl
Rippen=
brüche erlitten hat, im Laufe des Tages wieder
zu Bewußtſein zu bringen.
Familie durch Gas vergiftet.
Holzminden (Weſer). Die aus fünf
Köpfen beſtehende Familie des
Schlächtermei=
ſters. Ellner wurde geſtern mittag in ihrem
gemeinſamen Schlafzimmer mit Gas vergiftet
aufgefunden. Die ſofort aufgenommenen
Wie=
derbelebungsverſuche hatten jedoch nur bei dem
Schlächtermeiſter und dem 13jährigen
Töch=
terchen Erfolg. Die Mutter, ſowie die beiden
drei= und ſiebenjährigen Söhne waren bereits
tot. Die Urſache des furchtbaren Unglücks iſt
vermutlich auf das Platzen eines Gasrohrs
zu=
rückzuführen.
Jugendliche Ausreißer.
Preßburg. Zweiundzwanzig Schüler des
hieſigen ungariſchen Realgymnaſium, im Alter
von ungefähr 13 Jahren, haben wegen ihrer
ſchlechten Semeſterzeugniſſe aus Furcht vor
Strafe die Flucht ergriffen und ſind vermutlich
nach Ungarn geflohen. Sechs von ihnen konnten
in einer Grenzgemeinde aufgegriffen werden.
Sie erzählten, daß ſie unterwegs mit ihren
Ka=
meraden unter Hunger und Kälte gelitten
hät=
ten. — Ueber das Schickſal der noch nicht
auf=
gefundenen übrigen Schüler konnten ſie keine
Auskunft geben.
Blick auf eine Hauptſtraße von Innsbruck,
auf die die ſchneegekrönten Berghäupter ringsum niederſchauen.
Ab 5. Februar werden in der Umgebung der Tiroler Hauptſtadt die großen internationalen
Skirennen abgehalten werden, die eine überaus ſtarke Beteiligung aufweiſen werden.
Samstag, 4. Februar 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 35 — Seite 9
OAü.STp desAdt
Zußball im Kreis Skarkenburg
Die Kreisliga am 5. Februar.
Germania Eberſtadt—Germania Oberroden (Vorſp. 0:2),
SV. Mörfelden—Union Darmſtadt (2:5),
FC. 03 Egelsbach—SpVgg. 04 Arheilgen (3:5),
FV. Sprendlingen—Rot=Weiß Darmſtadt (3:1),
Germania 03 Pfungſtadt—SV. Münſter (1:5),
Viktoria Walldorf—FV. Eppertshauſen (3:4).
Die Paarungen des kommenden Sonntags verſprechen recht
intereſſante Spiele, deren Ausgang für Meiſterſchaft und Abſtieg
weiter klärend wirken dürfte. Das Spiel der Polizei in
Die=
burg fällt wegen Alarmbereitſchaft der Polizei am Sonntag aus.
Dem Tabellenzweiten darf man gegen Rot=Weiß eine ganz klare
Gewinnchance einräumen. Es kann alſo eine weitere
Verkleine=
rung des Abſtandes zwiſchen Erſtem und Zweitem durchaus zur
Tatſache werden. Geht es bei dieſen Begegnung um den Titel,
ſo ſtehen die anderen Treffen mehr oder weniger im Zeichen des
Kampfes gegen den Abſtieg und werden deshalb an zähem und
erbittertem Ringen nichts zu wünſchen übrig laſſen. Hoffentlich
wird es nicht zu viel des Guten! Das könnte vor allem für die
Begegnung der beiden punktgleichen Germaniamannſchaften in
Eberſtadt zutreffen. Wie man hört, muß Eberſtadt noch auf die
Mitwirkung des verletzten Kaiſer 1. verzichten, welcher Umſtand
keine unweſentliche Rolle ſpielen dürfte. Trotzdem ſich Ob=rroden
in letzter Zeit in eine ganz gute Form hineingeſpielt hat,
hal=
ten wir einen Sieg der Gaſtgeber auf Grund des Platzvorteils
für wahrſcheinlich. Auch Egelsbach geht ſehr ausſichtsreich in
den Kampf gegen die weſentlich beſſer placierten Leute vom
„Mühlchen”, da der dortige Platz bekanntlich ſchon manchem
Ver=
ein zum Verhängnis geworden iſt. Dagegen iſt nicht gut
anzu=
nehmen, daß die Beſſunger in Mörfelden etwas erben werden,
ſie müßten denn eine ganz große Leiſtung vollbringen. Münſter
tritt gegen die Pfungſtädter Germanen auf deren Gelände an,
und wenn der einheimiſche Angriff den nötigen Mumm gegen
die gute Hintermannſchaft der Gäſte aufbringt ſo ſollte an
einem Pfungſtädter Sieg kaum zu zweifeln ſein. In Walldorf iſt
Eppertshauſen zu Gaſt und dürften die Neulinge hier nach Kampf
den Kürzeren ziehen. SV. 98 Darmſtadt iſt ſpielfrei.
Die A=Klaſſe am 29. Januar:
Gruppe Bergſtraße: SV. Weiterſtadt—SV. Groß=Gerau
4:1 (2:1), Eintracht Darmſtadt—SV. Geinsheim 3:2 (1:0),
Reichsbahn Darmſtadt-Viktoria Griesheim 0:4 (0:3), Boruſſia
Dornheim—FSV. Jugenheim 3:1 (1:0).
Hier entſprechen alle Reſultate ungefähr den derzeitigen
Kräfteverhältniſſen.
Gruppe Odenwald: SV. Lengfeld—SV. Roßdorf 0:3 (0:0),
Germania Babenhauſen—SC. Ober=Ramſtadt 8:2 (5:0),
Vik=
toria Schaafheim—SV. Höchſt 2:0 (1:0), FSV. Groß=Zimmern
—VfR. Beerfelden 4:1 (3:0), SpVgg. Groß=Umſtadt-Viktoria
Kleeſtadt 2:2 (1:2), VfL. Michelſtadt—VfR. Erbach 3:1 (2:0).
Am bemerkenswerteſten iſt in dieſer Gruppe der haushohe
Sieg des Neulings Babenhauſen über die gewiß nicht ſchlechten
Ober=Ramſtädter und der Achtungserfolg von Kleeſtadt in Groß=
Umſtadt.
Gruppe Dreieich: SC. 06 Dietzenbach—Union Wixhauſen
2:1 (2:0).
Nur ein knapper Sieg gelang dem Gruppenmeiſter über die
junge Wixhäuſer Elf, die ſich ſchön herausgemacht hat.
Die Spiele am 5. Februar:
Gruppe Bergſtraße: Poſt=SV. Darmſtadt—SV.
Weiter=
ſtadt. SV. Groß=Gerau—Eintracht Darmſtadt, Viktoria
Gries=
heim-Boruſſia Dornheim.
Gruppe Odenwald.: SV. Roßdorf—SC. Ober=Ramſtadt.
SV. Höchſt—Germania Babenhauſen, FSV. Groß=Zimmern—
Viktoria Schaafheim, VfR. Beerfelden—SpVgg. Groß=Umſtadt.
VfR. Erbach—SV. Lengfeld.
Gruppe Dreieich: T.=u.SV. Meſſel—FC. Dreieichenhain,
SC. 06 Dietzenbach—SV. Erzhauſen.
FC. Union Darmſtadt.
Die Ligamannſchaft begibt ſich am kommenden Sonntag nach
Mörfelden, um das fällige Verbandsſpiel auszutragen.
Vor=
her Liga=Erſatzmannſchaften. Abfahrt ½ vor 12 Uhr mit
Omni=
bus ab Chauſſeehaus.
Am kommenden Sonntag begeben ſich die Junioren nach
Stock=
ſtadt a. Rh., um gegen die in der 4=Klaſſe ſpielende Mannſchaft
des Tv. Stockſtadt — welcher übrigens in der Gruppe Ried den
Mittelplatz einnimmt — ein Freundſchaftsſpiel auszutragen. Die
1. Jugend benützt die Fahrt zu einem Freundſchaftsſpiel gegen
die Jugend des Tv. Stockſtadt a. Rh. Abfahrt 12 Uhr per Auto
ab Vereinslokal (Chauſſeehaus). — 1b=Jugend — 1. Jugend SC.
Viktoria Griesheim, Rennbahn, 10 Uhr; 1. Schüler — 1. Schüler
FC. Germania Eberſtadt, Rennbahn, 11 Uhr.
FV. Sprendlingen—Rot=Weiß Darmſtadt.
Zum nächſten Verbandsſpiel muß Rot=Weiß am Sonntag in
Sprendlingen antreten. Dies iſt ohne Zweifel wohl der ſchwerſte
Gang für jede Mannſchaft, da der Tabellenzweite gerade in der
Rückrunde zu einer Form auflief, die ihn in dieſer Periode zur
beſten und ſchlagkräftigſten Mannſchaft ſtempelt. Erſt letzten
Sonntag wieder das 5:1 in Mörfelden ſagt genug, und da
Sprendlingen zu Hauſe bekanntlich ja faſt allen Gegnern, hohe
Niederlagen austeilte, wird man ſich ungefähr die Chancen der
Rot=Weißen am Sonntag ausmalen können. Mag es ſein, wie
es will — die Darmſtädter werden kämpfen um ein ehrenvolles
Reſultat. Die Mannſchaft fährt um 1 Uhr wiederum mit
Omni=
bus ab Löffler, Waldſtraße. Für bequemen Platz einer Anzahl
Schlachtenbummler iſt beſtens geſorgt.
Sportverein 1898 (Jugend).
Junioren — Junioren Dieburg, dort, Abfahrt 9.00 Uhr;
1. Jugend — 2. Jugend 98 Stadion, 14.15 Uhr; 3 Jugend
1. Jugend Arheilgen, hier, 11 Uhr; 1. Schüler — 1. Schüler
Poli=
zei, dort, 10.15 Uhr; 2. Schüler — 1. Schüler Pfungſtadt, dort,
Abfahrt 13.15 Uhr (Hauptbahnhof).
SV. 1922 Roßdorf — SC. 1928 Ober=Ramſtadt.
Nachdem Roßdorf am letzten Sonntag in Lengfeld einen
kla=
ren 3:0=Sieg erringen konnte, empfängt man am kommenden
Sonntag auf heimiſchem Platze den SC. Ober=Ramſtadt. Wie in
den Vorjahren, dürfte es zu einem hochintereſſanten Treffen
kom=
men, da Ober=Ramſtadt wie alljährlich, bei ſeinen Spielen gegen
den Nachbarrivalen Roßdorf in ſtärkſter Beſetzung antreten wird.
Obwohl Ober=Ramſtadt in ſeinen letzten Spielen recht unglücklich
gekämpft hat, wird die Elf am Sonntag alles daranſetzen, um in
Roßdorf günſtig abzuſchneiden. Für die Einheimiſchen heißt es
daher, mit allem Ernſt und Eifer bei der Sache zu ſein, um mit
dem tatſächlichen Können auch dieſes Treffen erfolgreich zu
be=
enden. Damit ein einwandfreier Spielverlauf gewährleiſtet iſt,
wünſchen wir noch einen korrekten Schiedsrichter. Spielbeginn
pünktlich 2.30 Uhr nachmittags, um 12.45 Uhr die 2. Mannſch.
Germania Eberſtadt—Germania Oberroden.
Die Leute von der Bergſtraße empfangen morgen ihren
Namens=
vetter aus Oberroden. Beide Mannſchaften ſchweben ſtark in
Ab=
ſtiegsgefahr. Die Vorſtädter haben noch einmal eine günſtige
Gelegenheit, ſich etwas mehr aus der Gefahr zu bringen. Aber
auch Oberroden will geſchlagen ſein. Zudem beſtreiten die
Platz=
herren das Spiel ohne Kaiſer, der ſich verletzt im Krankenhaus
befindet, und ohne Göttmann 1. Der Platzvorteil ſpricht für die
Vorſtädter, aber ihre ausgeſprochen ſchwache Stürmerreihe gibt
doch zu denken. Vielleicht ſorgt Weizenmüller für eine beſſere
Stürmerarbeit. Es wird zwiſchen beiden Mannſchaften zu einem
erbitterten Kampfe kommen, auf deſſen Ausgang man ſehr
ge=
ſpannt ſein wird. Reſerven—Union Junioren, 1. Jgd.—
Germa=
nia Pfungſtadt 1. Jgd., 10 Uhr, dort.
Fr. Tgde. Darmſtadt—Gräfenhauſen.
Dieſes Freundſchaftsſpiel ſteigt am kommenden Sonntag,
nachmittags 3.15 Uhr, am Müllersteich. Gräfenhauſen hat das
Vorſpiel mit 1:0 für ſich gebucht und wird verſuchen, den Sieg
zu wiederholen, der angeſichts der guten Form der Gäſte auch
nicht ausgeſchloſſen erſcheint.
Die hieſige Elf muß Sonntag für Sonntag, bedingt durch
Krankheit und Sperre, in anderer Aufſtellung antreten, und es
iſt nicht zu viel geſagt, wenn man behauptet, daß die Mannſchaft
ſich in einer Kriſe befindet. Daß dem ſo iſt, beweiſen die
Reſul=
tate der letzten Spiele, die alle verloren gingen. Man darf
da=
her auf den Ausgang des Treffens geſpannt ſein, der hoffentlich
für die heimiſche Elf einen Umſchwung und zugleich eine
auf=
ſteigende Form anzeigt
Weitere Spiele: Darmſtadt 1b—Gräfenhauſen 2., 1 Uhr.
Darmſtadt Jgd.—Gräfenhauſen Jgd., 10 Uhr. Darmſtadt
Schü=
ler—Gräfenhauſen Schüler, 2,30 Uhr.
Handball.
Wer wird Handball=-Bezirksmeiſter?
SV. 98 Darmſtadt — VfR. Schwanheim.
Das morgige Treffen auf dem Platz am Böllenfalltor, das zwiſchen
VfR. Schwanheim als Mainmeiſter und SV. 98 als Heſſenmeiſter
zum Austrag gelangt, wird darüber entſcheiden, welche von
bei=
den Mannſchaften ſich Meiſter des Bezirkes Main=Heſſen für die
Spielzeit 1932/33 nennen darf. Nach dem Verlauf des Vorſpiels
in Schwanheim, das die Darmſtädter mit 5:4 verloren, muß man
damit rechnen, daß dieſer Endkampf um die Bezirksmeiſterſchaft
ſich zu einem äußerſt hartnäckigen, ausgeglichenen Spiel geſtalten
wird, in welchem die Einheimiſchen nur den Vorteil des eigenen
Platzes haben werden. Ob dieſer Vorteil ausreicht, um auch für
dieſes Jahr den 98ern den Bezirksmeiſtertitel zu ſichern, iſt
aller=
dings recht ungewiß. Gerade auch in dieſem Jahre haben es ja die
Schwanheimer wieder fertiggebracht, eine ſehr ſtabile Mannſchaft
mit ſolchem Können heranzubilden, alſo eine Mannſchaft, die über
dieſelben Vorzüge verfügt, die die Schwanheimer Elf ſchon ſeit
Jahren aufweiſt. Nach wie vor ſtützt ſich das Können der Elf
auf ihren vorzüglichen Torwächter Bender, der nach
vorübergehen=
der Formverſchlechterung zurzeit wieder ſeinen Poſten vorzüglich
verſieht, und auf ſeinen ausgezeichneten repräſentativen Stürmer
Pabſtdorf, der allerdings bei ſeinen übrigen Stürmern eine
außer=
ordentlich gute Unterſtützung findet. Zweifellos wird der
Main=
meiſter den 98ern ſchwer zu ſchaffen machen. Da von der
Gäſte=
elf ein großer Widerſtand zu erwarten iſt, erhoffen wir von den
98ern ein Spiel, in welchem ſich jeder Einzelne mit ganzer Kraft
für den Enderfolg und damit für die erneute Erringung des
Be=
zirksmeiſtertitels einſetzt. Spielbeginn 2.30 Uhr.
Weitere Spiele: 98 Reſerve—Tgſ. 75 1., 1.15 Uhr. 98 3.—
Tgſ. 75 2.. 1.15 Uhr, 98 Schüler—Tgſ. 75 Schüler, dort, 11 Uhr.
Rol=Weiß Darmftadl.
Sonntag nachmittag 3 Uhr begibt ſich Rot=Weiß nach
Arheil=
gen und trägt dort ein Freundſchaftsſpiel gegen Arheilgen 04 aus.
Mit Spannung darf man den Ausgang dieſes Treffens erwarten,
denn Rot=Weiß wird die in den Verbandsſpielen erlittene 5:0=
Niederlage wettzumachen ſuchen. Treffpunkt mit Rad um 2.30
Uhr am Gaswerk.
TV. 1885 Nieder=Ramſtadt.
Zum vorletzten Aufſtiegſpiel fährt Nieder=Ramſtadt am
Sonntag nach Auerbach. Das Vorſpiel ging für Nieder=
Ram=
ſtadt auf eigenem Platze 3:1 verloren. Die Chance auf einen
Punktgewinn in Auerbach iſt nicht die beſte, zumal die
Auer=
bacher erſt am vergangenen Sonntag ihre derzeitige
ausgezeich=
nete Form bewieſen, indem ſie auf dem gefürchteten Ober=
Ram=
ſtädter Platz mit 3:1 die beiden Punkte holen konnten. — Für
die Nieder=Ramſtädter iſt dieſes Spiel die letzte Möglichkeit, durch
einen Sieg noch mit in den Wettbewerb um den 2. Platz zu
kom=
men. Dies zu erreichen, bedarf es der Hergabe des ganzen
Kön=
nens jedes einzelnen. Vorher 2. Mannſchaften. Autoabfahrt
pünktlich 12.30 Uhr bei Fiſcher. Für erwünſchte
Schlachtenbumm=
ler Fahrpreis äußerſt niedrig.
TV. Bickenbach—TV. Aſchaffenburg.
Durch ſeine beiden Siege über den Odenwaldzweiten Kirch=
Brombach hat Bickenbach Gelegenheit, in die zweite Runde der
Kreisendſpiele der 2. Gaugruppe einzugreifen. Der Gegner iſt
kein Geringerer als der „Altmeiſter” TV. Aſchaffenburg 1860,
der ſich in der Pflichtſpielreihe 1932/33 hinter Tgſ. Obernburg
mit an die Spitze der Tabelle ſetzen konnte. Der Gegner iſt hier
eine unbekannte Größe, ſo daß man auf ſein Gaſtſpiel gegen die
Bickenbacher geſpannt iſt. — Betrachtet man die Tabelle des
Main=Speſſart=Gaues, ſo findet man Tgſ. Obernburg mit 21
Punkten bei 12 Spielen und einem Torverhältnis von 68:33
Toren an der Spitze, gefolgt von TV. Aſchaffenburg 1860 mit 19
Punkten und einem Torverhältnis von 85:471! 85 Tore in 12
Spielen, alſo ſchießen können die Bayern! Bickenbach hat ein
Torverhältnis von 85:37 Toren ebenfalls bei 12 Spielen.
Dem=
nach müßten die beiden Sturmſeiten ebenbürtig ſein. Während
der Pflichtſpiele konnte Aſchaffenburg, genau wie Bickenbach,
mehrere zweiſtellige Reſultate aufſtellen. So gewann TV.
Aſchaffenburg gegen TV. Obernburg 12:3 und gegen Klein=
Wall=
ſtadt 10:4 und 12:3. Trotzdem ſcheint der Altmeiſter im
Ver=
bandsjahr eine kleine Kriſe durchgemacht zu haben. Gegen Schluß
der Verbandsſpiele hat Aſchaffenburg wieder eine erhebliche
Formverbeſſerung aufzuweiſen. Die Bayern beſitzen einen ſchnellen
und ſchußgewaltigen Sturm. der ein vorzügliches
Kombinations=
vermögen ſein eigen nennt. Das Innentrio iſt die Stütze des
Sturmes. Die Läuferreihe iſt gut beſetzt, insbeſondere auf dem
Mittelläuferpoſten. Die Abwehr ſcheint auch ſehr ſolid zu ſein,
und Torwart Ritter iſt eine „Kanone”. Bickenbach beſitzt
eben=
falls einen ſchnellen und durchſchlagskräftigen Sturm, eine gute
Läuferreihe und eine ſtarke Abwehr, mit einem Torwart, der ſich
in ſchweren Kämpfen bewährt hat. — Alle Vorausſetzungen für
einen ſpannenden Handballkampf ſind alſo gegeben, ſo daß jeder
Handballfreund und Anhänger nicht verſäumen ſollte, ſich dieſes
Meiſtertreffen anzuſehen. Das Spiel beginnt am Sonntag um
15 Uhr.
Der Gauvorſitzende des Odenwaldgaues des ASV. 1891 Karl
Heckmann=Dieburg ſpricht heute abend 22, 20 Uhr im
Rah=
men des Sportfunks im Südweſtfunk über Kraftſport.
Bienert (VfB. Karlsruhe) ſpielt an Stelle des erkrankten W.
May (FSV. Frankfurt) in der ſüddeutſchen Elf gegen Ungarn
linker Verteidiger.
Der Fußball=Länderkampf Deutſchland — Frankreich, der
urſprünglich am 5. März in Berlin ſtattfinden ſollte, wird nun
mit Rückſicht auf die für dieſen Tag angeſetzten Reichstagswahlen
um 8 Tage verſchoben, er wird entweder am 26. Februar oder am
12. März in Berlin zur Durchführung kommen.
Geſchäftliches.
Eine ernſte Mahnung zur rechten Zeit!
Anſteckungsgefahren ſind Sie überall ausgeſetzt: auf der
Straße, Eiſenbahn, Arbeitsſtätte, in der Schule, im Theater, Kino
uſw. Beugen Sie vor mit Panflavin=Paſtillen. Sie
ſchützen ſich dadurch gegen Grippe, Halsentzündung und Erkältung.
Schönheitspflege durch Beſtrahlung.
Bekanntlich iſt die künſtliche Höhenſonne ſeit vielen Jahren
ein in der ärztlichen Praxis allgemein angewandtes Heilmittel
für die verſchiedenartigſten Leiden. Neuerdings haben die guten
Erfahrungen mit der Quarzlampenbeſtrahlung zu ihrer
allge=
meinen Anwendung in den Schönheitsinſtituten geführt. Auf den
verſchiedenſten Gebieten der Kosmetik wurden auf einfache und
völlig gefahrloſe Weiſe ganz hervorragende Reſultate erzielt. Eine
Schälkur der Haut vermittels der Höhenſonne ergibt z. B. ſchnelle
Beſeitigung von Pickeln und Miteſſern. Eine mehrfache
Beſtrah=
lung von wenigen Minuten führt zur Teintverbeſſerung durch die
ſo beliebte natürliche Bräunung der Haut, zur Abdeckung von
Sommerſproſſen und ähnlichen Schönheitsfehlern. Die
Quarzlam=
pengeſellſchaft in Hanau hat für den Privatgebrauch eine kleinere
Ausführung ihrer künſtlichen Höhenſonne auf den Markt gebracht,
die nicht nur für alle Zwecke der Kosmetik, ſondern auch für die
allgemeine Anwendung in der häuslichen Geſundheitspflege
durch=
aus genügt. Die Firma gibt Intereſſenten gern jede gewünſchte
Auskunft und weiſt überall Bezugsquellen nach.
Bruchleidende werden auf das heutige Inſerat der
Firma Eugen Frei, Stuttgart, aufmerkſam gemacht.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Samstag, 4— Februar
10.10: Schulfunk: Wie die Chineſen leben. Ein Hörbild.
15.30: Worms: Platzkonzert.
16.55: Nachmittagskonzert.
18.25: Dr. Villinger: Filmaufnahmen in der Arktis.
18.50: O. Misbach: Wie werden die Betriebsrätewahlen
durchge=
führt?
19.30: Die großen Redner: Fichte. Einführende Worte: Enderling.
20.00: München: Bunter Abend. — Bei der Wirtin: Zum
weiß=
blauen, Kranzl. Kurzoperette.
22.20: Zeit. Nachrichten, Wetter, Sport.
22.45: Nachtkonzert des Philharm. Orcheſters. Tänze aus zwei
Jahrhunderten.
Königswuſterhauſen.
Deutſchlandſender: Sonnabend, 4. Februar
12.05: Schulfunk: Händel=Konzert.
15.00: Kinderbaſtelſtunde: Herrn Pims Reiſebericht.
15.45: Die Tanziungfer, von Hermann Löns.
16.00: Dr. Dora Zuntz: Chriſtliches Aegypten.
16.30: Hamburg: Nachmittagskonzert.
17.10: Wochenſchau.
18.00: Mozart. Kleine Nachtmuſik. Ausf.: Kammerorcheſter des
Deutſchlandſenders.
18.35: Prof. Dr. Biermann: Große deutſche Maler: Albrecht Dürer,
19.00: Stille Stunde.
19.30: Das Gedicht.
19.35: Die Kindheit Jeſu. Oratorium von Bach.
20.00: München: Bunter Abend.
22.10: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Anſhl. Stuttgart: Tänze aus zwei Jahrhunderten. Ausf.: Philh.
Orcheſter Stuttgart.
Weiterbericht.
Der von Weſten herkommende höhere Druck hat vorübergehend
Einfluß auf unſere Wetterlage gewonnen. Bei Aufklaren werden
nachts die Temperaturen etwas unter Null fallen. Im Weſten iſt
aber bereits eine neue Störung erkennbar, die mildere maritime
Luft vorſchiebt.
Ausſichten für Samstag, den 4. Februar: Teils wolkig, teils
aufklarend, nachts Temperaturen etwas unter Gefrierpunkt.
Ausſichten für Sonntag, den 5. Februar: Milder, meiſt wolkig,
zeitweiſe Niederſchläge.
R
Redegewandte
Vertreter(innen)
(Arbeitsloſe)
z. Beſuch von
Vieh=
haltern geſucht. —
Proviſion wird
ſo=
fort ausgezahlt.
Offerte Düſſeldorf.
Poſtſchließfach 566.
(IV.65)
Iſr. Familie ſucht
Mädchen m. guten
Zeugn. bis nachm.
Off. u. D. 131 Gſch. *
Schulentl. Mädchen
f. Ladengeſchäft
ge=
ſucht. Angeb. unter
D. 141 a. d. Gſchſt.*
Tüchtiges
Aleinnädchen
im Kochen u. allen
Hausarb ſelbſtänd.,
m langjähr.
Zeug=
niſſen, in gut.
Pri=
vathaushalt z. 1. 3.
33 geſucht. Ang. u.
D. 158 a. d. Geſch.
(1946)
V
Mädchen
18 Jahre alt, ſucht
Stellung. Angeb. u.
D. 152 a. d. Geſch.*
Kaufmann!
ungekündigt, ſeit faſt 15 Jahr. nur
in Vertrauensſtellung, tätig, beſte
Referenzen, ſucht ſich p. bald oder
ſpäter zu veränd. Zuſchr erbet. u.
D. 146 an die Geſchäftsſtelle.
Die Ultraviolokten Strahlen der „Künstlichen
Höhen-
sonne‟ — Origigel Hanau — zind in der Wirkung Doch in dem engen Nebeltel,
denen im Hochgebirge völlig gleich. Sie führen eine intensive Durchblutung des
Körpers horbei, besoitigen die Trägheitsstoffe und orsefzen longe teure Sommer- Vom Dunstkreis eingefangen,
frschen und Bodekuren. Durch Bräunung der Haut, gesunde Gesichlsforbe und Kann nie ihr heilger Wunderstrahl 2
leuchtende Augen kommt die Wirkung der „Künztliche Höhensonne‟ — Originel Zur vollen Kraft gelangen.
Hanau — auch schon äußerlich zum Ausdruck.
Interessante Literatur: 1. „Duu Ailem, 2ine Ursachen und Behandlung” w D. A. Lorsd, Verzagt drum nicht! Es gibt Ersotz,
kart. RM 8. 10, 2. „Vorüngungskumst von Zarattuuttz bis Stinsch” von Dr. A. v. Borosini, kat. RM 3.30.
Echältlich durch den Sollu-Veriag Hanau z. M. Fatiach 574 Vorsand fwi Hans mte Nachnahme. Der strahlt zu allen Stunden,
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlſich für Polſtik und Wirtſchaff: Rudolf Maupe; für Feuiſſeton, Relch und
Ausland und Heſſiſche Nachrſchien: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdlenſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Neite;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Miſtellungen: Willy Kuhle;
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Nummer 35
Samstag, 4. Februar
Dezember=Amſätze des Porjahres.
Der Umſah des Texkileinzelhandels 85,4 Prozent des Jahres 1931. — Die Umſähe der Warenhäuſer
rund 10 Prozenk unler Borjahrshöhe.
Der Abſchluß der Reichs=Kredik-Geſelſchaff.
Beeineinzeißander uns Barengäufer.
Der Umſatz des Textileinzelhandels betrug im Dezember 1932
wertmäßig im Geſamtdurchſchnitt 85,4 Prozent des
Dezember=
umſatzes 1931. Ueber den Lebenshaltungsindex umgerechnet,
er=
gibt ſich ein relativer Umſatz von 98 Prozent und über den
Groß=
handelsinder ein ſolcher von 999 Prozent. Im Dezember iſt
wie=
der ein leichtes Abſinken der Konjunkturentwicklung feſtzuſtellen.
Der wertmäßige Umſatz des Jahres 1932 iſt gegenüber dem
Vor=
jahr auf 77,3 Prozent, gegenüber 1925 auf 58,3 Prozent,
gegen=
über 1928 auf 56,5 Prozent zurückgegangen. Die kleinſten
Ge=
ſchäfte (bis 60 000 RM. Jahresumſatz) bleiben umſatzmäßig
er=
heblich hinter dem allgemeinen Durchſchnitt zurück. Den beſten
Umſatz erzielten die Betriebe mit einem Jahresumſatz zwiſchen
200 000 und 1 Mill. RM. Die Umſätze der deutſchen Warenhäuſer
lagen im Dezember 1932 um rund 10 Prozent unter
Vorjahres=
höhe, im November war der Ausfall gegenüber dem Vorjahre
ungefähr ebenſo hoch. Es zeigt ſich, daß der Umſatzrückgang mehr
und mehr zum Stillſtand kommt. Die Umſätze der
Lebensmittel=
abteilungen waren im Dezember 1932 ca. 17 Prozent unter
Vor=
jahresſtand, in den anderen Gruppen, Bekleidung, Hausrat,
Mö=
bel und Sonſtiges ca. 8 bis 9 Prozent. Im geſamten Jahr 1932
lagen die Warenhausumſätze um rund 18 Prozent unter dem
Stand von 1931, um rund 30 Prozent unter dem von 1930.
Aus der Bewegung von Umſatzwerten und Preiſen während der
letzten Monate kann man ſchließen, daß der Rückgang des
mengen=
mäßigen Abſatzes allmählich zum Stillſtand kommt.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Die geſamte innerpolitiſche Lage und die vorwiegend
ſchwä=
cheren Auslandsbörſen riefen an der Berliner Börſe eine
ge=
wiſſe Nervoſität hervor. Die Kursgeſtaltung für Aktien war
völ=
lig unregelmäßig. Das Geſchäft war nicht ſehr groß, da allſeitig
Zurückhaltung herrſchte. Die ſchwächere Haltung der
Renten=
märkte verſtimmte etwas. Gerüchte von einer Vertagung der
Berliner Stillhalteverhandlungen bewahrheiteten ſich nicht.
Mon=
tane zeigten Rückgänge bis zu 1 Prozent. Hoeſch und Dt. Erdöl
waren anfangs ſtärker gedrückt, während Harpener freundlicher
einſetzten. Später glichen ſich all dieſe Papiere dem etwa 1
Pro=
zent niedrigeren Niveau an. Von Banken gaben Reichsbank nach
und nach um 2½ Prozent nach. Weiter ſind Tietz mit einem
Ver=
luſt von 2½ Prozent zu erwähnen. Dt. Anleihen lagen ſchwächer.
Altbeſitz verloren insgeſamt 1½ Prozent. In
Reichsſchuldbuch=
forderungen beſtand größeres Angebot, ſo daß interveniert
wer=
den mußte. Die Kurſe ſtellten ſich um 1 Prozent ſchwächer. Auch
in den übrigen Rentenwerten beſtand Angebot. Die Verluſte
gingen beſonders bei variablen Induſtrieobligationen bis zu 2
Prozent. Von Ausländern waren Bosnier je ½ Prozent
ge=
drückt. Am Berliner Geldmarkt machte die Entſpannung weitere
Fortſchritte, und der Tagesgeldſatz ging an der unteren Grenze
ſchon wieder auf 4½ bzw. 4½ Prozent zurück. Dem kleinen
An=
gebot am Privatdiskontmarkt ſtand auf der anderen Seite regere
Nachfrage gegenüber Reichswechſel per drei Monate waren
gleichfalls gefragt. In Reichsſchatzanweiſungen iſt die Tranche
per 17. Juli ausverkauft und eine neue per 15. Auguſt ausgegeben
worden, für die ſich lebhaftes Intereſſe zeigte.
Die Frankfurter Börſe hatte ſo gut wie kein Geſchäft.
Unter dem Eindrucke des Beginns eines heftigen Wahlkampfes
hält ſich vor allem die Bankenkundſchaft von jeglichen
Börſen=
transaktionen fern. Bemerkenswert bleibt dabei, daß das
Publi=
kum auch kaum irgendwelche Verkaufsaufträge erteilt hat. Die
Spekulation iſt naturgemäß eher geneigt, mit Blanko=Abgaben
den Kursdruck an der Börſe zu verſchärfen, doch ſcheitert dies eben
an der Unluſt und Geſchäftsloſigkeit des Börſenverkehrs.
Beſon=
ders beachtet iſt der Rückgang am Rentenmarkte, wo ſich die
Speku=
lation in erhöhtem Maße durch Leerabgaben betätigt. Man will
hier auf das angebliche Mißtrauen bezüglich von
Zwangseingrif=
fen am Kapitalmarkte verweiſen, doch liegt hierfür abſolut keine
ſachliche Grundlage vor. Altbeſitzanleihe ging um 1½,
Neu=
beſitz um ¼, ſpäte Schuldbücher um 1 Prozent zurück. Auch am
mart jeigte abbröckelnde Kurſe, wohei die ſchwächere Haltung
der Auslandsbörſen und beſonders der deutſchen Werte im
Aus=
lande mitſprach. Auch die in den letzten Tagen etwas beſſer
ge=
haltenen Montanaktien folgten der Allgemeinabſchwächung. Ein
Zeichen für die Geſchäftsloſigkeit der Börſe war die lange
Ver=
zögerung in der Feſtſetzung des amtlichen Kurſes der JG.
Farben=
induſtrie, die ſchließlich ½ Prozent niedriger einſetzten.
Scheide=
anſtalt um 1. Erdöl um ½ Prozent gedrückt, während Rütgers auf
die günſtige Verwaltungserklärung gut behauptet waren. Am
Montanmarkt lagen Gelſenkirchen um 1. Rheinſtahl /,
Stahlver=
ein 2, Phönix ½ Prozent niedriger. Kaliwerte 1 Prozent
ſchwä=
cher. Beſſer gehalten waren Transportaktien, ſo A.=G. für
Ver=
kehrsweſen, die einen Reingewinn von etwa 1 Mill. RM.
ent=
ſprechend der letzten Börſenkundmachung für das letzte
Geſchäfts=
jahr ausweiſen werden. Am.Elektromarkt hält die Kurserholung
für AEG. an, die 1 Prozent höher eröffneten. Dabei ſpricht die
Verwaltungserklärung über den Stand der
Sanierungsnotwen=
digkeit und vor allem über die etwas beſſere Beſchäftigung und
Verdienſtlage des Konzerns mit. Im weiteren Verlauf zeigte
die Börſe keinerlei Geſchäftsbelebung, ſie blieb ſtill und unter dem
Eindrucke der ſchwächeren Rentenbewegung unſicher und kaum
er=
holt. Tagesgeld 4 Prozent.
Die Abendbörſe lag ohne Anregung und war ſowohl, am
Aktien= wie am Rentenmarkte erneut abgeſchwächt. Vor allem
Reichsanleihen unter Kursdruck, wobei die Altbeſitzanleihe mit
63½, alſo ½ Prozent unter Mittagsſchluß, angeboten war.
Neu=
beſitz mit 8, ſpäte Schuldbuchforderungen mit 71 gehandelt. Am
Aktienmarkt beſonders Reichsbankanteile matt und erneut 2½
Prozent gedrückt, ſo daß der Tagesverluſt 9 Prozent beträgt.
Man vermutet große Verkäufe aus dem Ausland. Montanaktien
gaben ½ Prozent nach, JG Farben ½ Prozent. Nur Siemens 1
Prozent höher. Auch Schiffahrtswerte ½ Prozent höher gefragt.
Nachbörslich hörte man JG. Farben mit 104.
Berliner Produktenbericht vom 3. Februar. An der
Produk=
tenbörſe war nach den geſtrigen nervöſen Schwankungen heute
eine merkliche Entſpannung zu verzeichnen, die allerdings weniger
auf eine ruhigere Beurteilung der kommenden Entwicklung, als
vielmehr auf die völlige Zurückhaltung breiter Käufer= und
Ver=
käuferſchichten zurückzuführen war. Das Inlandsangebot hält ſich
nach wie vor in engen Grenzen, und die Abgeber ſind kaum zu
Preiskonzeſſionen bereit, andererſeits fehlt es an beſonderen
An=
regungen zu Neuengagements. Das Mehlgeſchäft iſt nach den
Preiserhöhungen der letzten Tage wieder auf die Deckung des
notwendigſten Bedarfes beſchränkt und auch die Preibewegung
am Lieferungsmarkte bietet kaum Anlaß zu größeren
Anſchaffun=
gen. Außerdem erwartet man infolge des milderen Wetters
ver=
ſchiedentlich eine Erleichterung der Binnen=
Schiffahrtsverhält=
niſſe. Am Promptmarkte lauteten die Gebote für Brotgetreide
zumeiſt 1.— RM. niedriger. Im Lieferungsgeſchäft eröffnete
Wei=
zen bis 1,25 RM., Roggen 0,75 RM. niedriger: die Staatliche
Geſellſchaft brauchte nur in mäßigem Umfange Material
aufzu=
nehmen. Weizen= und Roggenmehle haben kleines Bedarfsgeſchäft
bei unveränderten Preiſen. Am Hafermarkte disponiert der
Kon=
ſum nach wie vor ſehr vorſichtig, und Forderungen und Gebote
ſind ſchwer in Einklang zu bringen. Gerſte hatte unveränderte
Marktlage.
Die Reichs=Kredit=Geſellſchaft A.=G., Berlin, deren
Aktien=
kapital von 40 Mill. RM. ſich bekanntlich im Beſitz der
reichs=
eigenen Viag befindet, erhöht für das Geſchäftsjahr 1932 ihre
Dividende von 4 auf 5 Prozent. Einnahmen aus Zinſen, Deviſen
und Sorten weiſen infolge Verringerung der Zinsſpanne und
Wegfalls des Deviſengeſchäftes einen Rückgang auf 6,72 (6.76)
Mill. RM. auf während Proviſionen ſich durch Zunahme der
Ver=
mittlungsgeſchäfte und insbeſondere auch durch Belebung des
Börſengeſchäftes auf 4,00 (2,67) Mill erhöhten.
Handlungs=
unkoſten zeigen einen Zuwachs auf 5,90 (5.84) Mill., Steuern auf
1.92 (1,82) Mill. Nach Abſchreibungen auf Immobilien und
Mo=
bilien von 0,65 (—) Mill. wird einſchließlich des Gewinnvortrags
von 1,39 (1,37) Mill. ein Reingewinn von 3 642 176 (3 139 025)
RM. ausgewieſen. Vorgetragen werden 140 Mill. RM. Die
Uebernahme der Geſchäfte des Bankhauſes Goldſchmidt=Roihſchild
u. Co. brachte eine beſondere Ausdehnung der Abteilung für
Privatkunden=Vermögensverwaltung. In 1932 ging die
Ein=
räumung von Krediten zunächſt weiter zurück, das
Emiſſions=
geſchäft ruhte faſt vollſtändig, der Effektenhandel nahm aber in
der zweiten Jahreshälfte mehr und mehr zu. — Die heutige
Ge=
neralverſammlung genehmigte den Abſchluß.
Wirtſchaftliche Rundſchan.
Die Preisindexziffer der „Metallwirtſchaft
Metallwiſſen=
ſchaft, Metalltechnik” ſtellte ſich am 1. Februar 1933 auf 46,9 gegen
46,9 am 25. Januar 1933 (Durchſchnitt 1909/13 — 100)), blieb alſo
unverändert. Für die einzelnen Metalle wurden nach dem
Preis=
ſtande vom 1. Februar 1933 folgende Einzelindexziffern errechnet:
Kupfer 35,0 (am 25. Januar 1933: 35,4), Blei 47,7 (46,1), Zink
40,1 (40,6), Zinn 57,2 (572) Aluminium 111,1 (111,1), Nickel
107,7 (107,7) Antimon 56,8 (56,8).
Mehlpreiserhöhung der ſüddeutſchen Großmühlen. Die
ſüd=
deutſchen Großmühlen haben infolge der in den letzten Tagen für
Brotgetreide eingetretenen, nicht unerheblichen Preisſteigerungen
ihre Mehlpreiſe mit dem heutigen Tage um 0,50 RM. pro Sack
erhöht. Die Forderungen für Weizenmehl. Spezial Null mit
Aus=
tauſchweizen, erhöhen ſich ſomit auf 29,25 bis 29,50 RM., für
ſüd=
deutſches Weizenauszugsmehl mit Austauſchweizen auf 32,25 bis
32,50 RM. und für ſüddeutſches Weizenbrotmehl mit
Austauſch=
weizen auf 21,25 bis 21,50 RM. ab ſüddeutſche Mühlenſtation.
Jahreshauptverſammlung des Vereins Deutſcher Fahrrad=
Induſtrieller. Die Jahreshauptverſammlung befaßte ſich mit der
Frage der Senkung des Kaſſen=Skontos, die gerade im
Fahrrad=
teile= und Zubehörfach im Laufe der letzten Jahre zu
unerträg=
lichen Zuſtänden geführt hatte. Es iſt damit zu rechnen, daß in
Kürze die geſamte Fahrradinduſtrie zu einem Höchſtſkontoſatz von
5 Prozent zurückkehrt. Zur Hebung des Abſatzes von Fahrrädern
iſt die Abhaltung einer Reichswerbewoche beabſichtigt. Die
Ver=
handlungen wegen Schaffung eines ausgedehnten
Radfahrwege=
netzes über ganz Deutſchland ſollen in verſtärkter Form,
insbeſon=
dere durch perſönliche Verhandlungen mit dem Reichskommiſſar
für Arbeitsbeſchaffung ſowie dem Reichverkehrsminiſterium,
fort=
geführt werden. Die bereits früher gefaßten Beſchlüſſe zur
Ein=
führung einer Propaganda zur Abſatzförderung von Fahrrädern
bei Jugendlichen fanden ihren Abſchluß durch die Einführung des
Deutſchen Radſport=Jugend=Abzeichens in Gold, das erſtmalig im
Jahre 1933 zur Verleihung gelangt.
Mekaluokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 3. Februar ſtellten ſich
für je 100 Kilogramm für Elektrolytkupfer, prompt cif Hamburg,
Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die
deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 46,75 RM. — Die Notierungen
der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe
verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland, für prompte Lieferung und
Bezahlung) ſtellten ſich für Originalhüttenaluminium. 98= bis
99proz, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren auf 160 RM., desgl.
in Walz= oder Drahtbarren 99proz. 164 RM., Reinnickel, 98= bis
99proz. 350 RM.. Antimon Regulus 37—39 RM., Feinſilber
(1 Kilogr. fein) 35.50—39 RM.
Die Reichsbahn im Dezember 1932.
Nach dem Bericht der Reichsbahn trat im Dezember 1932 im
Güterverkehr, der Jahreszeit entſprechend, ein Verkehrsrückgang
ein. Das Ausmaß dieſes Verkehrsrückgangs gegenüber November
belief ſich im Jahre 1932 auf 16.36 v. H., im Jahre 1931 auf 20,2
v. H. Wie alljährlich, war der Perſonenfernverkehr in den erſten
Dezemberwochen ſchwach. Er verſtärkte ſich erſt mit dem Beginn
der Geltungsdauer der Feſttags=Rückfahrkarten. Der
Weihnachts=
verkehr erreichte nicht die Stärke des Jahres 1931. Die
Geſamt=
einnahmen im Dezember betrugen 246,4 Mill. RM. der
Ein=
nahmerückgang für 1932 beträgt bei den Geſamteinnahmen
gegen=
über 1931: 958,9 Mill. RM. — 24,9 v. H. und gegenüber 1929
2464,1 Mill. RM. — 46 v. H. Der Perſonalbeſtand im Dezember
1932 betrug insgeſamt 562 938 Köpfe gegenüber 591 725 Köpfe im
November 1932.
Weſtwaggon. — Ein Aufkrag für das Mainzer Werk.
Das Werk Gaſtell in Mainz der Vereinigten Weſtdeutſchen
Waggonfabriken A.=G. lag wegen Auftragsmangels ſtill. Es
drohte die Gefahr des völligen Abbruchs. Nunmehr hat das
Deutſche Reichsbahnzentralamt Berlin der Kreisverwaltung des
Metallarbeiterverbandes mitgeteilt, daß dem Werk 61
Gepäck=
wagen in Auftrag gegeben worden ſind, wodurch 400 Arbeiter
ein=
geſtellt werden können.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Der Volkswirtſchaftliche Ausſchuß des Reichswirtſchaftsrates,
der das Gutachten über die Zwangskartellpläne in der
Zement=
induſtrie erſtatten ſoll, hat, der Bauwelt zufolge, zu ſeinem
Vor=
ſitzenden Staatsſekretär a. D. Auguſt Müller gewählt.
Bericht=
erſtatter iſt Generaldirektor Piotrkowſki (chemiſche Induſtrie). Das
Gutachten ſoll noch vor dem 15. Februar, der Ablaufsfriſt des
Weſtfäliſchen Zementverbandes, vorliegen.
Die Abſatzverhältniſſe der Papier= Pappen=, Zellſtoff= und
Holzſtoffinduſtrie haben nach dem Bericht des Zentralausſchuſſes
für die Papier=, Pappen=, Zellſtoff= und Holzſtoffinduſtrie im
Ja=
nuar, verglichen mit den Vormonaten, einen ausgeſprochenen
Rückgang aufzuweiſen, der teils auf Saiſoneinflüſſe, teils aber
auch auf die unſichere politiſche Lage zurückzuführen ſein dürfte.
Am Rohhäutemarkt war das Geſchäft ſehr ruhig, da die
Käu=
fer ſehr vorſichtig waren und ſich ſtark zurückhielten. Bei den
leich=
ten Großviehhäuten waren die Gebote ſo niedrig, daß die Loſe
meiſt wieder zurückgezogen wurden. Kalbfelle verloren gegenüber
der Vorwoche 5—10 Prozent.
Die diesjährige Tagung der Arbeitsgemeinſchaft der
Lager=
halter Deutſchlande E. V. findet am 10. ds. Mts. in Frankfurt
a. M. ſtatt. Im Rahmen dieſer Tagung werden Vorträge
gehal=
ten werden über „Treuhandgeſellſchaften und Orderlagerſcheine‟,
„Die wirtſchaftliche Lage der Lagerhalter”, „Organiſation des
Selbſtſchutzes gegen Brandſchaden und deſſen Rückwirkung auf die
Feuerverſicherung”.
Die Vertreter der Metallinduſtrie der verſchiedenen Länder
ſind in Brüſſel zuſammengetreten, um die Verteilung der jährlich
zu erzeugenden Stahlmengen auf jedes einzelne der Länder
vor=
zunehmen, die an einer Wiederherſtellung des Internationalen
Stahlkartells teilzunehmen bereit ſind.
Die holländiſche Regierung hat beſchloſſen, die
Einfuhrkontin=
gente für Porzellan, feines Steingut, ſanitäres Steingut. Mauer=
und Sandziegel, Fahrrad=Reifen und Fahrrad=Schläuche ſowie für
Glühlampen, für welche Artikel die Kontingentierungsmaßnahmen
am 31. Januar 1933 ablaufen würden, zu verlängern.
Die ſeit einiger Zeit zwiſchen den öſterreichiſchen
Kaltwalz=
werken ſchwebenden Zuſammenſchlußverhandlungen ſind kürzlich”.
mit der Gründung eines bis zum Jahre 1935 befriſteten Kartells
erfolgreich beendet worden.
Unter dem Vorſitz des Gouverneurs der Banca d’Italia wurde
ein Konſortium gegründet, dem die bedeutendſten italieniſchen
Finanzinſtitute angehören. Dieſes Konſortium hat die Aufgabe,
eine Milliarde Nominalkapital in Obligationen auszugeben und
unterzubringen. Die Amortiſation erfolgt in 20 Jahren durch
jährliche Ausloſung. Die neuen Obligationen werden dem
Publi=
kum vom 6. Februar an zum Kauf angeboten.
Der Fehlbetrag im amerikaniſchen Staatshaushalt beträgt
nach den Berechnungen des Schatzamtes nach Beendigung der erſten
ſieben Monate des laufenden Rechnungsjahres insgeſamt 1271
Millionen Dollar. Der Fehlbetrag wird, damit 241 Millionen
Dollar niedriger ſein als am 31. Januar 1932. Die öffentliche
Schuld hat ſich von 17,8 auf 20,8 Milliarden Dollar erhöht. Die
Geſamteinnahmen der Regierung betragen 1138 Millionen und
die Ausgaben 2410 Millionen Dollar.
Berliner Kursbericht
vom 3. Februar 1933
Deviſenmarkt
vom 3. Februar 1933
Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Banin.
Disconto=Gef.
Dresdner Ban
Hapag
Hanſa Damp
Nordd. Llohzd
A. E.6.
Bahr. Motorenn
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gumm
Deutſche Cont. Gas
Mict
72.75
61.75
17.50
30.75
18.125
26. 625
78.75
46.—
20.875
32.75
119.—
112.625
Me
Elektr. Lieſerun”
3. 6. Farbe:
Gelſ. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann. 50.—
Kalt Aſchersleben
Klödnerwei
Kolsw. Chem. Fabr. 68.375
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Lrenſtein & Koppell 41.50
Bish
105.—
58.125
79.75
79.—
51.75
114.75
44.—
60.50
39.25
Meee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kal=
Leon l. Lietz
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.-Nrnb. Maſch.
Baſal, Lin
Berl. Karlsr. Ind
Hirſch Kupfe:
Hohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Wer
„Mife
42.
36.25
33.125
118.
41.25
16.—
62.875
12.—
22.
75.
31.125
58.50
Helſingfor
Wien.
Prag
Budapeſt
Sofia
Sollant
Sslo
Kopenhager
Stocholm.
London.
Buenos=Ait”
New Yor=
Belgie:
Italien
Paris
Währung
100 Schillingls0. 25
100 Tſch. Kr. 12.465
100 Pengö
n00 Levo
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
1 2=Sta.
1 Pap. Peiv / 0.848
1 Dollar
ſ100 Lire
100 Francs 16.425
Gel
100 finn.M.,/ 6.304/ 6.316
2.057
169.28
3.18
63.74
100 Kronen 77.42 77.58
4.29
4.209
00 Belg” 58.51 58.63
21.50
Brief
51.05
12.485
3.0ßs
3169.62
73.32
63.86
14.33
0.85.
4.217
21.54
16.465
Schwe
Spanien
Danzig.
Japan
Nio de Janerro
Jugoſlawien
Portugal
Athen.
Iſtam b!
Kairo
Kanada
Uruquar
3sland
Tallinn (Eſtl. 100 eſtl.
Rigo
Darmſtädter and Käriokatoadt Sürmngst, Bitlae orr Artstget Bank
Frankfurter Kursbericht vom 3. Februar 1933.
Kene
tällig 1. 4. 34...
1. 4. 35 ...
1. 4. 36 ...
„ 1. 4. 37...
1. 4. 38...
6%Dtſch. Reichsan!
„ v.25
5½2%Intern.,
62 Baden ....."
68 Bahern ......
6% Heſſen ..v. 29
6% Preuß. St. b. 28
68 Sachſen v. 27
82 Thüringen v.27
Dtſch. Anl.
Auslo=
ſungsſch. *,
Ab=
löſungsanl.. ....
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
6% Baden=Baden
6%Berlin ...v. 24
6% Darmſtadt ..
6% Dresden. „v. 26
6% Frankfurt a. M.
Schätze.v. 29
v. 38
6% Mainz.......
6% Mannheimv. 27
6% München „v. 29
6% Wiesbaden v. 28
6% Heſſ. Landesbl.
688 „ Goldoblig.
5½% Heſſ. Lanbes=
Hyp.=Bk.=Liquid.
4¾ %., Kom.=Obl.!
94:1,
88.25
81/.
341,
93.25
782),
78.25
83.25
76
94.5
81
6411,
8.2
6.15
63.5
66
62
61.5
Gn
72
85.5
76.75
Pi
Pfd.=Anſt. G. Pf.
6% Goldoblig.
62 Landeskomm.
Bk. Girozentr. für
Heſſ. Goldobl. R.11
R.12
68.
68 Kaſſeler Land.
kredit Goldpfbr.
62 Naſſ. Landesbk.
5½% Ligu. Obl
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
tAuslSer. I
„ „ Ser,III
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
6% Berl. Hyp.Bk.
½s%0 „ Liqu.=Pfbr.
6% Frkf. Hhp.=Bk.:
5½% Lig. Pfbr.
16% „ Goldoblig.
16% Frkf. Pfbr.=Bk.
5½% Lig.=Pfbr
6% Mein. Hhp.=Bk.
5½%o „ Lig. Pfbr.,
6% Pfälz. Hhp.=Bk.
5½%0 Lig. Pfbr.
6% Rhein. Hyp.B.
5½%0 Lig. Pfbr..
Golboblig.
16% Südd. Bod.=
Ereb.=Bonk.
2 „ Lig. Pfbr.
6% Württ. Hyp.=B.
6% Daimler=Benz
6% Dt. Linol. Werke
6% Mainkrw. v 26
84
76
69
81.5
84
857),
57.5
82.5
81.75
84.5
81.5
87.5
85
85
85.5
86.5
82
85
74.5
86.5
s6
6!
83
83
% Mitteld. Stahl.
82o Ver. Stahlwerke
6% Voigt & Häffner
5. 6. Farben Bonds
5% Bosn. L. E. B.
L.Inbeſt.
5% Bulg. Tab. v.02
4½,2 Oſt. Schätze
4% Oſt. Goldrente
5% vereinh. Rumäul
4½%
48 Türk. Admin.
1. Bagdad
Zollanl.
1220 Ungarn 1919
1914
Goldr.
1910
4½Budp. Stadtanl
14% Liſſabon
4% Stockholm
Aktken
Rig. Kunſtzideunie
A. E. 6. .....
AndregeNorisBahn
Aſchaffba. Brauerei
Zelſto 27
Bemberg, J. P....
Berl. Kraft u. Licht /118.5
Buderus Eiſen....
Eement Heidelberg
Karlſtadt.
F. G.Chemie, Baſell
Chem.Werke Albert!
Chabe ..........
Contin. Gummiw. 119
775
62.5
63.25
95
5.9
4.75
30.5
z0
36
267
93
46
51
122.5
Me Hucch
Daimler=Benz
Dt. Atl. Telegr
Erdö.
Dt Gold= u. Eilber
cheide=Anſtalt
Linolwer,Berl
Dortm. Ritterbräu
Oyckerho & Widm
Eichbaum=Werger.
Elettr. Lieferg.-Geſ.
Licht u. Kraft
Eſchw. Berawe.
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
J. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter
Felt. & Gui legume
Frankfurter Ho)
Gelſent. Bergwer.
Geſ.f.elektr. Untern.
Goldſchmid: Th.
Gritzner=Kachſer..
Grün & Bilſinger.
Hafenmühle Frift.
Hammerſen (Ten.)
Hanauer Hofbrauh.
Hanfwerke Füſſen.
Harpener Bergbau
Henninger Kempf.
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer..
Hochtief Eſſen.
Honzmann, Phi), I.
Slfe Bergb. Stamm/149.5
Genüfſelzo2.5
Junghans
Kali Chemie
Aſchersleben.
21.5
87
150
38
93
53
198
20
36.5
104.75
22.5
5s
59
80.5
38.5
30.5
*
13.4
78
50
113
Miei Kuch
Klöcknerwerte.
Knorr C. H.......
Lahmener & Co.
lLaurahütte..
Lech, Augsburg.
Löwenbr Münch.
Lutz, Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Köchſt
MMainz. Akt.=Br.
Mannesm.=Röhren
Mansfeld. Bergb.
Metalge; Frankf.
fMiag. Mühlenbau.
MontecatiniMaild.
Motoren Darmſtadt
Sberbedar
Bhön „Bergbau=
37 IReiniger, Gebbert.
Rh. Braunkohlen. 1192
Elettr. Stamm
Stahlwerte.
Niebeg Montan.
Roede: Gebr..
(Rütgerswerle
(Salzdetfurtl Ke
Salzw. Heilbronn /260
Schöfferhof=Bind. /1
Schramm. Lackfbr.
Schriftg. Stempel.
Schucker:, Clektr.
Schwarz=Storchen. 66
Siem. Glasinduſtr.
Siemen: & Halske: 1126
Südd. Bucker=A. G.1147
FTellus Bergbau.
Thür. Liefer.=Geſ./ 70
Tietz Leonhard.
hunterfranken ... ..
Ber. Stahlwerfe..
183
22.25
81
264
70
37
33,
98
40
42.75
170
155
86
„Ver. Uramarin
Voigt & Haeffner
Bahß & Freytag.
Weſteregeln Kali.
Zellſtof/ Waldho
Memel
Allg. Dt. Creduuan;
Badiſche Bank.. .!=
Bk. f. Brauinduſt
Baher. Hyp. u. W.
Berl Han elsge
Sypothelbl.
Comm. Privatb.
Dt. Ban und Disc
Dt. Eff. u. Wechſel
Dresdner Ban
Frantf. Bant.
Hyp.=Bant.
Mein Hyp.=Bar
Pfälz. Hyp.=Bar
Reichsbant=An 1
Rhein Hyp.=Bant.
Südd. Bod.Cr. Bl.
Württt Notenban
A..G. Verehrsw.
Allg. Lokalb. Kraftn
7%0 Dt. Reichsb. Vze
Hapag.
Nordd. Llotzd.
Südd Eiſenb.=Gei
Autanz u. Stung
Verſicherung...
Verein. Verſ.
Frankona Rück=u. Ml119
Mannheim Verſich. 25
— Otavt Minen.
16
SchantungHandels
30
113.75
20
54.5
112
77
96
72.75
61.75
61
75.5
75.5
150
99
25.5
74
9271
17.5
18
Samstag, 4. Februar 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten.
A5
10 Vom
26)
2 eeherkGT
Von Paul Bergenholt.
Ein Roman
aus den Bergen.
Wachdruck verboten.
VIII.
Die Leutaſch iſt ſo groß, daß man ſelbſt die vielen Häuſer
der Wiener=, gar auch der Berliner=Stadt hinein placieren
könnte. Und doch iſt ſie auch wieder ſo klein, daß eine Kleinſtadt
nicht kleiner ſein könnte, in der das eine Haus weiß, was im
anderen geſchieht.
So iſt das auch an dieſem Frühmorgen, und man kann
nicht einmal gewiß ſagen, wie das alles ſo ſchnell aus den
Wänden des Neunerhofes hinausdrang, was ſich drin
zugeträ=
gen hat. Wer weiß denn, was in ſolch einer Sommernacht ſich
tut?! ..
Kaum lugt nun das erſte Taglicht über die Ahrenköpf und
die Reiterſpitz, und der dünne Morgennebel beſinnt ſich noch,
was er für ein Wetter machen ſoll, und die erſten kleinen
Vogel=
ſtimmen grüßen aus den tieferen Blauſchatten hinauf ins Hohe,
wo hinter klärenden Schleiern der Mond blaßt und die Sterne
ſchwinden: Da iſt die Kunde vom Geſtern auch ſchon in der
Leutaſch herin! Und kaum läuten die Glocken im Ober= und
Unterkirchl, da weiß es auch die Theres!
Uebrigens ſo ziemlich in allen Einzelheiten. Erſt erſchrickt ſie
gar ſehr; aber dann iſt ſie ruhiger, als ſie hört, daß dem Vater und
der Groß nichts geſchehen iſt; und danach kommt eine
unſag=
bare Freude über ſie, daß ſie faſt weinen möcht vor Glück!
Wenn die Flucht des Krug=Jägers ja auch noch kein
endgül=
tiger Beweis für die Unſchuld des Franzl iſt, ſo iſt das alles
doch eine große Entlaſtung für ihn! Und wenn ſie weiß, daß
er’s nicht geweſen ſein kann, ſo wird nun das Gericht wiſſen,
daß er’s nicht geweſen zu ſein braucht; und das iſt ſehr wichtig!
So wichtig, daß ſie am liebſten gleich jetzt nach Innsbruck
laufen möcht, um als erſte dem Liebſten die frohe Nachricht zu
bringen! Indes geht das nicht ſo flugs, wie man’s ausdenkt!
Aber es iſt auch ſo ſchon wie ein Wunder, daß man weiß:
Dem Franzl wird nun nicht viel Schlimmes mehr begegnen
können! . . Alſo muß man erſt einmal genug an dieſer Freude
und an dieſem Glück haben!
Das wieder heißt, daß nun neben dieſer Herzensfreud auch
der neue Tag ſein Recht haben will. Alſo geht ſie leiſe, um die
Rauthin nicht zu wecken, die erſt um Sechs aufſteht, über den
kleinen Hofraum zum Stall, wo ſchon die aus der Almnacht
heimgekehrten Rinder warten und muhen, was bedeutet: „Nun
möcht ich eini!“
Sie öffnet die Stalltür und läßt die Tiere ein, und jedes
ſucht von ſelbſt ſeinen altgewohnten Stand auf. Die Theres
hat für alles vorgeſorgt und braucht jetzt nur noch zu melken:
Erſt die Bleß, dann die Braune, dann das Einhörnl, das
ſon=
derbarerweis nur ein einziges Horn hat. So kommen ſie alle
fünf der Reihe nach daran; als letzte und ungeduldigſte di
Franzi!.
S” iſt keine leichte Arbeit. Aber die Hände der Theres ſind
in den Wochen bei der Rauth=Tante hart und griffig geworden;
und doch maſſieren ſie die Milch ſo weich und ſicher aus dem
Euter in den warm aufſchäumenden Zober, daß die Arbeit faſt
zu einer kleinen Zärtlichkeit wird. Nur die Franzi hält nicht ſo
recht ſtill.
Nun das getan iſt, läßt die Theres die Milch erſt ein wenig
auskühlen, und zwiſchendurch muß der Herd gerichtet werden,
und als der brennt, wird das Waſſer zugeſetzt und ein
Gerſten=
kaffee gemahlen. So, — und der kommt in die braune Tonkanne.
Nur ein biſſel gut ziehen muß er, ſonſt ſieht man den
Taſſen=
boden gar zu ſehr!
Eine Arbeit reiht ſich an die andre. Herrje! . . Was ſolch
ein Häufl für eine Arbeit macht, wenn es darin wirklich akkurät
beim Hauſen zugehen ſoll! . . Aber heut fliegt die Arbeit der
Theres nur ſo von der Hand!
Und als die Rauthin dann herunter in die Kuchl kommt,
wird ſie von der Theres in einen frühen Tanz gewirbelt, daß
ſie atemlos fragt, ob ein narriſcher Teufel in ſie gefahren ſei?!“
„Dazu iſt bei allem Leid eh kein Grund!”, ſagt ſie.
Als ſie aber hört, was ſich alles zugetragen hat, da verſteht
ſie doch die Freude der Theres. Indes iſt ſie nicht umſonſt die
Neunerſchweſter; und die gibt dann dem Madl zu bedenken:
„S wär eh an der Zeit, daß du wieder einmal heimſchauſt,
Theres! Was auf hart ging, braucht nit hart zu bleiben; und
der Vater iſt und bleibt halt der Vater! . . Ich mein, leicht
hat er auch ein Einſehen und es kommt nun alles wieder zu
einem guten End!”
Kaum aber ſagt ſie das, da verſchwindet vom Geſicht der
Theres alles Frohe und Helle, und ſie fragt bedrückt:
„Willſt mich eh los werden? Dann ſag’s frei heraus; ich
müßt mir dann halt ein andres Platzl ſuchen gehn!“
Sie ſteht, obzwar ſie der Tante nicht ſo ganz unrecht geben
kann, ſo entſchloſſen da, und der Sinn ihrer Worte iſt ſo klar
verneinend, daß die Rauth=Bäuerin vorſichtiger wird:
Nr. 35 — Seite 11
„Da geh her: So hab ich das doch nit geſagt, Theres! ..
Natürlich kannſt da herin bleiben, ſolang du magſt! Nur
denkt hab ich mir, daß grad jetzt ein gute Zeit wär, wieder
ein=
zulenken!“
Die Theres ſcheint das gar nicht zu verſtehen. Das heißt:
Natürlich verſteht ſie’s, aber ſie iſt anderer Anſicht:
„S Einlenken ſteht halt nit bei mir, Tant!” ſagt ſie hart:
„Der Vater hat mich eh fortgewieſen, als ich bittend daſteh;
wie eine Verſtoßene, die Sünd und Schand auf ſich geläden hat!”
In der Rauthin wird eine Milde wach, und alles
Frau=
liche, das nach dem jähen Tod ihres Mannes einer verſchloſſenen
Herbheit wich, wandelt ſich nun in eine ſchöne Mütterlichkeit
zu=
rück, die begütigen und glätten und ausgleichen will;
„Schau, Theresl, man muß das halt auch mit den Augen
vom Vater anſehn! . . S kann ihm doch nit egal ſein, mit wem
du da herkommſt und wem du dich zur Frau gibſt! . . Nit
wahr . .
Aber wenn ſie auf ein Verſtehen gerechnet hat, ſieht ſie ſich
enttäuſcht. Die Augen der Theres ſind angriffsluſtig:
„Das laß ich nit gelten! Wann der Franzl einer von den
großkopfeten Burſchen wär, wär’s dem Vater halbert ſo ſchlimm
geweſen! . . So aber iſt’s halt nur der Franzl!”
„Nanana” bremſt die Rauthin; „hat der Vater da gar ſo
unrecht? . . Ich mein, ein Eh öhne Hab und Gut iſt wie ein
Geſchäft ohne Garantie, und die Lieb fliegt wie ein Rauch umſo
ehnder aus dem Kamin, wann er gar nit raucht! .. S: iſt eh
nur Sorg um dich!”
Die Theres aber klappert ſo heftig mit den Taſſen, die ſie
grade wegſpült, als liege darin ſchon ihre Antwort:
„Redſt eh wie der Vater; ihr Alten ſeid’s alle gleich: Immer
zuerſt denkt’s ihr auf einen Beſitz, ein Geld, eine Garantie!
Aber, Tante: die gibts gar nit!” und ſie fährt gleich fort:
„S‟ Häuſl brennt ab, eine Krankheit und ein Tod reißt
alles um und weg iſt’s! .. Ein Eh, die darauf gebaut iſt, mein
ich, geht hält noch ehnder entzwei als jedeine andere!”
Die Rauthin ahnt, daß ſich hier zwei Welten ſcheiden: Hier
eine, die das Ich im Beſitz zu oberſt ſtellt; da die andere, die
davon nichts wiſſen mag, weil ſie das Ich ans Wir gibt, das
Einzelne ans All, und den Beſitz mehr an die Rückſicht auf’s
Gemeinſame!
So in Worte faſſen kann die Rauth=Bäuerin das nicht. Aber
ſie ſpürt, daß das ſo wohl den letzten Sinn trifft; und damit
ahnt ſie auch, daß es zu einem Verſtehen zwiſchen dem Neuner
und der Theres noch weite Wege hat. — Drum fragt ſie beſorgt:
„Was ſoll dann nacha draus werden, Theres?”
„Garnix, Tant! Man muß das der Zeit überlaſſen!” ſagt
das Mädchen: „S' könnt ſein, daß der Vater jetzt mit dem
Franzl und mir ein Einſehn hat: freuen tät’s mich, denn ich
hab den Vater ja lieb! . . Aber zuerſt hingehn zu ihm: Nein,
das tu ich nit!“
(Fortſetzung folgt.)
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Stimmungskapelle „Indra‟, Leitg.: Heinz Jäger
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und Vorträge, Stimmung, Humor.
„Alles lacht, und Lachen ist die beste Medizin in
insrer miesen Zeit
Die Leitung der Veranstaltung liegt in den Händen
von Rich. Hinz. — Eintritt: Ein fröhliches Gesicht
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Schlossgasse
Samstag und Sonntag
Metzelsuppe
Ersles Reinheimer Lichtspielhaus
Samstag. Nur 2 Tage läuft
Sonntag,
4. Februar der große Tonflm-Schwank 5, Februar
Ein fröhlicher Tonfilm aus Vorkriegs-Tagen
Die Mutter der Kompagnie
Hauptdarsteller:
Weiß Ferdl, Betty Bird, Paul Heidemann, Gritt Haid.
Dieser Film übertrifft den Film 3 Tage Mittelarrest.
Beiprogramm:
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ein Wild-West-Drama in 6 Akten.
Sonntag 2 Vorstellungen! (1894
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Samstag und Sonntag
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Abends 8 Uhr: Eröffnungsfeier mit Konzert.
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Seite 12 — Nr. 35
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Seele des fernen Ostens in einer
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im Hexenkessel China während der
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