Darmstädter Tagblatt 1933


26. Januar 1933

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſirierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 26
Donnerstag, den 26. Januar 1933.
196. Jahrgang

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Annahme des Abkommens über inkernakionale Räſtungskonkrolle mit Inveſtigakionsverfahren gegen
deutſchen Widerſtand im Büro der Abrüſtungskonferenz. Ungewiſſes Schickſal der Welkwirtſchafts-
konferenz
infolge der engliſch=amerikaniſchen Schuldenverhandlungen.

Die Rüfkungskonkrolle.
Deutſche Borbehalfe angemeldei.

Deukſchland kündigt Vorſchläge für die Lufffahrt an.

Genf, 25. Januar.
Das Präſidium der Abrüſtungskonferenz hat, wie ſchon kurz
von uns gemeldet, das Abkommen über die internationale Kon=
trolle
der Rüſtungen mit dem darin vorgeſehenen Inveſtigations=
verfahren
gegen vertragsbrüchige Staaten angenommen. Die Ver=
treter
von Deutſchland, Italien, Japan und England meldeten den
Generalvorbehalt gegen das geſamte Kontrollabkommen an. Bot=
ſchafter
Nadolny machte ausdrücklich die endgültige Stel=
lungnahme
Deutſchlands zur internationalen
Kontrollfrage von dem Ausmaß desallgemeinen
künftigen Abrüſtungsabkommen und damit von
dem geſamten endgültigen Ergebnis der Ab=
rüſtungskonferenz
abhängig.
In der abſchließenden Durchberatung des Kontrollabkommens
wurde vom Präſidium auf amerikaniſchen Wunſch eine Beſtim=
mung
angenommen, nach der eine Regierung gegen ſich
ſelbſt ein Inveſtigationsverfahren an Ort
und Stelle beantragen kann.
Botſchafter Nadolnylehnte dieſe Beſtimmung
als zwecklos ab und wies auf die damit gegebene Möglichkeit
hin, durch unkontrollierbare Preſſefeldzüge eine Regierung unter
den moraliſchen Zwang zur Beantragung eines Inveſtigations=
verfahrens
gegen ſich ſelbſt zu ſetzen. Das Präſidium lehnte jedoch
die deutſchen Bedenken gegen die Stimmen von Deutſchland und
Italien ab.
Weiter nahm das Präſidium das im Abkommen vorgeſehene
Inveſtigationsſyſtem an, nach dem im Falle der Klage einer Re=
gierung
wegen Bruches oder drohenden Bruches des Abrüſtungs=
abkommens
ein
Inveſtigakionsverfahren an Ork und Skelle in dem
verklagken Skaake ducch einen inkernglionalen
Konkrollausſchuß
ſtattfinden muß. Von deutſcher Seite wurden gegen die=
ſes
neue Inveſtigationsſyſtem die weitgehend=
ſten
Bedenken geäußert und verlangt, daß das Inveſti=
gationsverfahren
als eine außerordentlich ernſte ſchwerwiegende
Maßnahme nur nach Erſchöpfung aller anderen Mittel und nur
unter Einſtimmigkeit des geſamten Kontrollausſchuſſes mit Aus=
nahme
des klagenden und des beklagten Staates beſchloſſen wer=
den
dürfe. Die von England und Italien geforderte Einſtimmig=
keit
des Völkerbundsrats im Falle eines Inveſtigationsverfahrens
wurde gleichfalls abgelehnt. Das Inveſtigationsverfah=
ren
kann nach dem Abkommen, mit Zweidrittel=
mehrheit
der anweſenden Mitglieder des Kon=
trollausſchuſſes
beſchloſſen werden. Auf deutſche For=
derung
wurde die urſprünglich vorgeſehene ſofortige uneinge=
ſchränkte
Veröffentlichung der Ergebniſſe der Unterſuchung von
dem Beſchluß des Kontrollausſchuſſes abhängig gemacht.
Die allgemeine Tendenz der Verhandlungen des Präſidiums
über das Inveſtigationsſyſtem war offenſichtlich auf Deutſchland
abgeſtellt. Die Vertreter Englands, Frankreichs und der Vereinig=
ten
Staaten gaben ihre Zuſtimmung in der ſichtlichen Erwägung,
daß für die von ihnen vertretenen Großmächte ein ſolches Inveſti=
gationsverfahren
niemals Anwendung finden würde.
Die Deutſchland gegebene allgemeine Zuſicherung, ſämtliche
Mächte würden ſich ausnahmslos einem Inveſtigationsverfahren
unterwerfen, erſcheint angeſichts der vorherrſchenden Stimmung als
eine leere unehrliche Phraſe. Die deutſche Abordnung vertrat in
den Verhandlungen den grundſätzlichen Standpunkt, daß die
deutſche Regierung bereit ſei, im Rahmen der allge=
meinen
Abrüſtung jeglichen Maßnahmenzuzuſtimmen,
jedoch nur unter der Vorausſetzung der gleichen
ausnahmsloſen Anwendung auf ſämtliche
Mächte.
* Der Genfer Beſchluß hat, wie nicht anders zu erwarten war,
allergrößtes Aufſehen erregt, weil ſich die gefundene Formel mit
den Inveſtigationsabſichten der Franzoſen deckt. Der franzöſiſche
Vertreter hat auch mit den übrigen Verbündeten Frankreichs für
dieſen Beſchluß geſtimmt, während Deutſchland, Italien, Japan
und England generelle Vorbehalte angemeldet haben. In der Wil=
helmſtraße
empfindet man es ebenfalls als peinlich, daß die Ab=
rüſtungskonferenz
ausgerechnet ihre Arbeiten mit der Inveſtiga=
tionsfrage
begonnen hat. Es wird aber hinzugefügt, daß nach den
Genfer Dispoſitionen die vorliegenden Berichte der Unterkommiſ=
ſionen
aufgearbeitet werden ſollten. Der Bericht der Kontrollkom=
miſſion
lag vor, ſeine Verabſchiedung war alſo unvermeidlich. In
Berlin wird aber Wert auf die Feſtſtellung gelegt, daß Deutſch=
land
ſich der Abſchlußabſtimmung über die Konvention mit der
Kontrolle nur dann einverſtanden erklären könne,
wenn die Konvention dem Grundſatz der Gleich=
berechtigung
100prozentig Rechnung trägt, die
Kontrolle alſo auch für Frankreich gilt.

In ſeiner Mittwochsſitzung hat ſich das Büro der Abrüſtungs=
konferenz
mit den bisher geleiſteten Vorarbeiten für ein Verbot
des chemiſchen und bakteriologiſchen Kriegs beſchäftigt. Zu Be=
ginn
der Sitzung teilte Präſident Henderſon ein Schreiben
der deutſchen Regierung mit, worin dieſe ſich mit der
Verlängerung des Rüſtungsfeierjahres bis zum
28. Februar d. J. einverſtanden erklärt. Der Vorſitzende
gab außerdem ein weiteres Schreiben der deutſchen Regierung
bekannt, worin dieſe ankündigt, daß die deutſche Delegation hin=
ſichtlich
der Luftfahrtfragen weitergehende Vorſchläge, als ſie in
der Entſchließung der Abrüſtungskonferenz vom 23. Juli ent=
halten
ſind, machen werde.
Gifigas=Debakte in Genf.
Die Debatte, die namentlich der Vorbereitung zum chemiſchen
Krieg galt, zeigte die hinlänglich bekannten gegenſätzlichen Auf=
faſſungen
. Die franzöſiſche Delegation beharrte auf der Ein=
führung
von Sanktionen. Sie wurde hierbei insbeſondere von
dem Vertreter Polens unterſtützt. Von den Vertretern Englands
und Amerikas wurden zum erſten Mal Einwendungen gegen eine
zu weitgehende Ausdehnung der Beſtimmungen des Verbots des
Giftgaskrieges erhoben.
Gegen die Inkernakiongliſierung der Zivillufkfahrt.
Berlin, 25. Januar.
Die Teilnehmer der zum zweiten Male in Berlin tagenden
(34.) Internationalen Luftfahrtkonferenz waren am Mittwoch zu
einem Frühſtück Gäſte des Reichsverkehrsminiſters. In ſeiner Be=
grüßungsrede
unterſtrich Staatsſekretär Königs als Vertreter des
erkrankten Miniſters, daß dieſe Konferenzen ſich nicht in theore=
tiſchen
Fragen verloren, ſondern ſtets ein praktiſches Ziel im Auge
gehabt und deshalb wertvolle Arbeit geleiſtet hätten. Die in die=
ſen
Verhandlungen getroffenen zahlreichen Vereinbarungen auf
dem Gebiete des Luftverkehrsbetriebes, der Streckenbefeurung,
funkentelegraphiſcher und meteorologiſcher Fragen hätten der
Sicherheit des Luftverkehrs wertvolle Dienſte geleiſtet und dadurch
den Beweis für die fruchtbringende enge Koopera=
tion
zwiſchen den Regierungsſtellen und den
Luftverkehrsgeſellſchaften erbracht.
Es bedürfe keiner neuen gekünſtelten Organiſation. Während
die Reichsregierung ſich auch für die Zukunft bereit erkläre, die
bisherige Art der Entwicklung auf dem internationalen Luftfahrt=
gebiet
jederzeit zu fördern, würde ſie ſich ebenſo ſicher den Experi=
menten
, wie ſie z. B. die Gründung einer Internationalen Geſell=
ſchaft
darſtellen würde, fernhalten. Nicht Internationaliſation,
ſondern Kooperation müſſe die Parole ſein. Die Reichsregierung
würde mit Freuden bereit ſein, Vereinfachungsmaßnahmen zuzu=
ſtimmen
, wenn ſie nicht vom Ziele abbringen. Eine ſolche Mög=
lichkeit
hielt der Redner für gegeben, wenn eine anerkannte inter=
nationale
Organiſation, wie die CJNA., ſoweit ſich ihr die jetzt
noch abſeits ſtehenden Staaten angeſchloſſen hätten, auch dieſe in=
ternationalen
Luftfahrtkonferenzen in ihre Regie übernehmen
würde.
Der Staatsſekretär ſchloß in der Hoffnung, daß die praktiſchen
Auswirkungen der nunmehr durch die Genfer Fünfmächteverein=
barung
für Deutſchland anerkannten Gleichberechtigung auch hier=
bei
fördernd wirken würden.
Abſchluß der Arbeitszeitkonferenz.
Die Arbeitszeitkonferenz hat am Mittwoch ihre Arbeiten mit
der Annahme eines Berichts an den Verwaltungsrat des Inter=
nationalen
Arbeitsamts über den Konferenzverlauf abgeſchloſſen.
Der Bericht enthält die Stellungnahmen, der verſchiedenen Grup=
pen
der Arbeitnehmer, der Arbeitgeber und der Regierungen ſo=
wie
die Ergebniſſe der Einzelabſtimmungen zur Frage der Vierzig=
ſtundenwoche
. Die weitere Behandlung der Frage liegt jetzt bei
dem Verwaltungsrat des Internationalen Arbeitsamtes, und es
iſt anzunehmen, daß der Plan der internationalen Arbeitszeitver=
kürzung
auf die Tagesordnung der ordentlichen Arbeitskonferenz
im Mai 1933 geſetzt wird.
Macdonald als Vorſihender der Weltwirtſchafts=
konferenz
in Ausſicht genommen.
Der Organiſationsausſchuß für die Weltwirtſchaftskonferenz
hat nach einer zweiſtündigen Sitzung heute beſchloſſen, dem engli=
ſchen
Miniſterpräſidenten Macdonald den Vorſitz auf der Londoner
Weltwirtſchaftskonferenz anzubieten. Dagegen konnte man ſich
nicht über ein beſtimmtes Datum für die Einberu=
fung
dieſer Konf erenz ſchlüſſig werden, und zwar haupt=
ſächlich
wegen der Einwendungen von engliſcher
Seite, wo man zunächſt durch die bevorſtehenden
Kriegsſchuldenverhandlungen mit Amerika für
längere Zeit in Anſpruch genommen ſein wird. Der
Ausſchuß hat beſchloſſen, ſich innerhalb der nächſten drei
Monate nochmals zu verſammeln, um dann erſt ein end=
gültiges
Datum für die Konferenz zu vereinbaren.

Der Weg der Arbeitsbeſchaffung.
Von
Dr. Gauß, Darmſtadt.
Am 3. Dezember des vergangenen Jahres noch vor der
Bildung des Kabinetts Schleicher und noch vor der Betrauung
des Landrats a. D. Dr. Gereke mit dem Amt eines Reichs=
kommiſſars
für Arbeitsbeſchaffung iſt an dieſer Stelle auf die
Bedenken hingewieſen worden, die gegen den urſprünglichen
Gerekeplan, das ſogenannte Arbeitsbeſchaffungsprogramm des Land=
gemeindeverbands
zu erheben waren, Bedenken, die die Finanzie=
rungsart
aufdem Weg zinsloſer Kreditſchöpfung Herpelſcher Prägung
betrafen, Bedenken wegen des phantaſtiſchen Umfangs des beabſich=
tigten
und Bedenken hinſichtlich der Funktion des Plans, nämlich
der Beſchaffung von Arbeit um jeden Preis, ohne Rückſicht auf
Rentabilität, auf selfliquidating und Inflationsgefahr. Es iſt da=
mals
geſagt worden, daß nur eine ſcharfe Begrenzung von Ziel
und Umfang des Plans die Bedenken zerſtreuen könne. Es iſt
ſchon damals die Abzweigung von 500 Millionen aus dem Fonds
der Steuergutſcheine für Mehrbeſchäftigung befürwortet worden.
Das Konklave, das der Reichsfinanzminiſter, der Reichswirt=
ſchaftsminiſter
und der Reichsbankpräſident mit dem Reichskom=
miſſar
für Arbeitsbeſchaffung abgehalten haben, hat ein Ergebnis
gezeitigt, das den damals geäußerten Bedenken in weitem Maße
Rechnung trug und faſt genau dem entſprach, was an dieſer Stelle
als vertretbar bezeichnet worden war.
Das Sofortprogramm des Reichskommiſſars hat mik
dem alten Gerekeplan in der Tat nicht mehr viel gemein. Herr
Gereke hat ſchnell umgelernt, was keinen Tadel, ſondern nur An=
erkennung
verdient. Die Wandlung ſeiner Auffaſſungen fand ihren
Niederſchlag in den Durchführungsbeſtimmungen zur
Arbeitsbeſchaffung vom 6. Januar 1933. Dort iſt vor
allem niedergelegt, daß es ſich um volkswirtſchaftlich wertvolle
Arbeiten handeln muß, für welche die Darlehen gegeben werden.
Die Arbeiten müſſen möglichſt im Jahre 1933 beendet ſein, ſie
müſſen ſich vorwiegend auf Inſtandſetzung, Verbeſſerung und Voll=
endung
vorhandener Anlagen, oder auf die Förderung von Boden=
kultur
erſtrecken. Beſonders zu beachten iſt die Bedingung, daß die
Arbeiten die durch den Kapitalaufwand erſtehenden Zukunfts=
laſten
rechtfertigen müſſen und daß der Träger der Arbeit, alſo
der Darlehensnehmer auch in der Lage ſein muß, die aus der
Darlehensaufnahme und der Ausführung der Arbeit entſtehende
künftige Beläſtung zu tragen. Die Gewährung der Darlehen iſt
außerdem noch an eine ganze Anzahl anderer recht vernünftiger
Vorausſetzungen geknüpft. Die eigentlichen Darlehensbedingungen
ſind ſo geſtaltet, daß die Laufzeit der Darlehen der vorausſicht=
lichen
Lebensdauer der Arbeiten angepaßt wird, jedoch 25 Jahre
nicht überſchreiten ſoll. Um dem Darlehensnehmer erſt eine gewiſſe
Atempauſe einzuräumen, ſind für die Amortiſationen zwei Frei=
jahre
eingelegt. Wo beſonders ſchwierige Verhältniſſe vorliegen,
kann ein weiteres Freijahr eingeſchaltet werden. Der Tilgungs=
betrag
iſt je nach der Art des Arbeitsobiektes verſchieden. Bei
einer Tilgungszeit von 20 Jahren ſind 6 Prozent des urſprüng=
lichen
Darlehensbetrages als Rente zu zahlen. Bei längerer oder
kürzerer Tilgungszeit tritt eine entſprechende Verminderung oder
Erhöhung der Rente ein. Sehr weſentlich iſt, daß die übrigen
Laſten aus der Darlehensgewährung vom Reich
getragen werden. Eine beſondere Stellung nehmen Anlagen
ein, die noch angemeſſene Einnahmen haben. Das ſind vor allem
die gemiſchtwirtſchaftlichen Unternehmungen, alſo Gas= Waſſer=
und Elektrizitätswerke. Sie haben die vollen Zins= und Tilgungs=
laſten
zu tragen. Wo dies nicht möglich iſt, kann eventuell eine
andere Regelung getroffen werden, wenn damit der Verfall volks=
wirtſchaftlich
unentbehrlicher Anlagen verhindert wird. Die Dar=
lehen
ſind, ſoweit erforderlich, in geeigneter Weiſe ſicher zu ſtellen.
Für das Verfahren der Darlehensgewährung iſt ein etwas um=
ſtändlicher
Inſtanzenweg vorgeſehen. Wichtig iſt, daß über die
Darlehensgewährung nicht der Reichskommiſſar, ſondern die bei=
den
kreditgebenden Stellen, nämlich die Deutſche Geſellſchaft für
öffentliche Arbeiten, oder die Deutſche Rentenbankkreditanſtalt
entſcheidet. Dem Reichskommiſſar ſteht lediglich ein Einſpruchsrecht
gegen ablehnende Beſcheide an die Reichsregierung zu.
In einem Rundſchreiben vom 6. Januar an die Sozialmini=
ſterien
der Länder macht der Reichskommiſſar darauf aufmerkſam,
daß der größte Wert auf die beſchleunigte Durchführung der
Arbeitsbeſchaffung gelegt werde. Er weiſt darauf hin, daß eine
Kontingentierung der Mittel, d. h. eine Zurückhaltung von Mit=
teln
für beſtimmte Bezirke nicht in Frage komme. Es ſei deshalb
bei den Anträgen Eile geboten, weil bei einer Verſpätung der
Antragſtellung der Darlehensſucher Gefahr laufe, mit ſeinen An=
trägen
auszufallen. Im Intereſſe der Vereinfachung und Be=
ſchleunigung
will der Reichskommiſſar unmittelbar durch die
Reichsregierung Anordnungen treffen laſſen, durch welche etwaige
Beſchränkungen der Gemeinden oder Gemeinde=
verbände
bei der Darlehensaufnahme und bei
der wechſelrechtlichen Verpflichtung für die Arbeits=
beſchaffung
aufgehoben werden ſollen. Insbeſondere ſollen
anſtelle der zuſtändigen Beſchlußkörperſchaften (Gemeinderat,
Stadtrat, Kreis= oder Provinzialtag uſw.) die Verwaltungs=
organe
treten.
Betrachtet man den jetzt vorliegenden Geſamtumfang
der Arbeitsbeſchaffung, ſo kann man ſagen, daß nun=
mehr
in der Tat alles geſchehen iſt, was durch wirtſchaftspolitiſche
Maßnahmen des Staates überhaupt geſchehen kann. Neben dem
500 Millionenprogramm laufen ja noch die Arbeitsbeſchaffungs=
maßnahmen
des Papenprogramms, nämlich 342 Millionen RM.
für Land= und Waſſerſtraßen, landwirtſchaftliche Meliorationen
und ähnliche Zwecke, ferner 280 Millionen für das Sonder=
programm
der Reichsbahn, 60 Millionen für das der Reichspoſt.
Dazu kommen noch die Beträge für bäuerliche Siedlung Stadt=
randſiedlung
, Eigenheimbau, insgeſamt auch über 120 Millionen
RM., weiterhin die Reichszuſchüſſe für Wohnungsinſtandſetzung
im Geſamthetrage von 100 Millionen.
Man ſieht, es ſind annähernd 1,5 Milliarden Mark. ganz ge=
waltige
Beträge, die dem großen Zweck der Entlaſtung des
Arbeitsmarktes dienen ſollen. Natürlich können auch dieſe Mittel
nicht das ganze große Heer der Arbeitsloſen wieder in den Wirt=
ſchaftsprozeß
eingliedern. Man muß vor der Illuſion warnen, als

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Seite 2 Nr. 26

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 26. Januar 1933

ob wirtſchaftspolitiſche Maßnahmen des Staates Wunder voll=
bringen
könnten. Die öffentliche Arbeitsbeſchaffung iſt und bleibt
ein Hilfsmittel, deſſen Wirkungsgrad und Reichweite vom
organiſchen Verlauf der wirtſchaftlichen Entwicklung beſtimmt
werden. Wirkliche Hilfe gegen die Arbeitsloſigkeit kann nur die
natürliche Geſundung der Geſamtwirtſchaft bringen,
Was augenblicklich nötig iſt, iſt das, daß nunmehr an die
beſchaffte Arbeit herangegangen wird und daß man die Probe
aufs Exempel macht. Erſte Vorausſetzung iſt dabei, daß man die
einmal feſtgelegten Richtlinien ſtreng einhält. Es wäre
kein Wunder, wenn das 500 Millionenprogramm, wenn man ſo
ſagen ſoll, durch die eingehenden Anträge alsbald mehrfach über=
zeichnet
wäre, d. h. es werden beim Reichskommiſſar und bei den
Ländern höchſtwahrſcheinlich Darlehensanträge in Höhe eines
Vielfachen von 500 Millionen RM. eingehen. Wenn daraufhin
etwa, wie geſtern von einer Seite gemeldet wurde, der Reichs=
kommiſſar
oder die Regierung Anlaß nehmen ſollte, weitere Hun=
derte
von Millionen für Arbeitsbeſchaffung auszuwerfen, ſo wäre
das ſoziemlich das Verkehrteſte, was geſchehen könnte.
Dann hätten wir wieder, ganz abgeſehen von allen ſchädlichen
Folgen der Ueberſteigerung des Programms, den Primat des Be=
darfs
vor der Deckung. Wenn die Anmeldungen die vorhandenen
Mittel überſteigen, ſo mögen die vorgeſehenen Inſtanzen die An
träge nach den gegebenen Richtlinien doppelt ſcharf prüfen und
eine Ausleſe der geeignetſten Arbeiten treffen. Den öffentlichen
Körperſchaften aber kann man nur raten, trotz aller gebotenen
Eile, ihre Anträge vor der Einreichung genau durchzudenken und
dabei aus den Erfahrungen der Vergangenheit zu lernen, Zurück=
haltung
zu üben. Das Arbeitsbeſchaffungsprogramm bedeutet
noch keine Sanierung der Gemeindefinanzen. Das hat mit Recht
erſt vor wenigen Tagen der Präſident des Reichsſtädtebundes,
Dr. Haekel=Berlin, auf der Tagung des Vereins für Kom=
munalwirtſchaft
und Kommunalpolitik in Erfurt ausgeſprochen.
Man möge daran denken, daß die Entlaſtung der Gemeinde=
finanzen
durch die Arbeitsbeſchaffung nur ſolange dauert, als
die Arbeiten laufen. Die aufgenommenen Kredite aber werden
noch viele Jahre nach Abſchluß der Arbeiten auf den Schultern der
Arbeitsträger ruhen.

Der Mandſchurei=Konflikk.
Hein Nachgeben Japans gegenüber dem Völkerbund.
EP. Tokio, 25. Januar.
In der am Mittwoch abgehaltenen Kabinettsſitzung berichtet
Außenminiſter Graf Uſchida über die Verſchlech=
terung
der japaniſchen Poſition in Genf, die in
den Verhandlungen über die Mandſchurei zutage getreten iſt.
Graf Uſchida führte weiter aus, Japan werde ſeinen
bisherigen Standpunkt, der die Anerkennung der in
der Mandſchurei geſchaffenen Lage verlangt, nicht aufgeben.
Die Kabinettsmitglieder traten einſtimmig der Meinung des
Grafen Uſchida bei.
Ankündigung weiterer japaniſcher Verſtärkungen
für Nordching.
Von ſeiten des japaniſchen Kriegsminiſteriums wird mit=
geteilt
, daß trotz der Warnungen der japaniſchen Regierung, die
chineſiſche Regierung weitere Truppen zuſammenziehe. Die
Chineſen hätten im Laufe der letzten vier Wochen über 100 000
Mann aller Waffengattungen in der Nähe der Grenze von
Dſchehol zuſammengezogen. Der chineſiſchen Armee ſtehe bei
Tſchanhaikwan eine japaniſche Armee mit nur 21000 Mann
gegenüber. Die japaniſchen amtlichen Stellen hätten deshalb er=
wogen
, weitere Verſtärkungen aus Mukden und
der Nordmandſchurei nach Tſchanghaikwan zu
entſenden.
Unkerſtühung des chineſiſchen Boykokts gegen Japan
durch Rußland?
Die japaniſche Zeitung Niſchiniſchi berichtet in einer Mel=
dung
aus Tientſin über eine angebliche Unterſtützung des
chineſiſchen antijapaniſchen Boykotts durch
Rußland. Danach habe am 25. Dezember in Peking der ruſ=
ſiſche
Handelsdelegierte Salaman mit dem chineſiſchen Präſiden=
ten
der Tientſiner Handelskammer, Tſchanpinti, einen
ruſſiſch=chineſiſchen Geheimvertrag unterzeichnet,
der die Erſetzung japaniſcher Waren durch ruſ=
ſiſche
Waren und die energiſche Durchführung des anti=
japaniſchen
Bohkotts vorfehe. Gerade der verſchärfte Boykott
Japans durch China habe aber bereits eine Kriſe der chineſiſchen

Handelskreiſe bewirkt.
Kunſtſchäße wandern wieder
Nach Euroda zardg.
Franzöſiſche Experten fahren zum Einkauf. Ein Syndikat
erhofft ein großes Geſchäft.
Mehr als 400 amerikaniſche Millionäre ſind von
der ſtolzen Höhe ihres Reichtums geſtürzt worden.
Knapp 75 Amerikaner bleiben übrig, die ſich eines
Dollar=Reichtums, rühmen können. Und auch dieſe
wenigen haben bitter zu kämpfen. Die Zertrümme=
rung
der Millionenreichtümer hat eine intereſſante
Folge: die Schätze dieſer Millionäre, die heute keine
mehr ſind, löſen ſich auf. Jene Kunſtwerke, die einſt
nach den Staaten wanderten, kehren zum Teil nach
Europa zurück.
Man brauchte früher nicht Millionär zu ſein, um ſich in
dent ausgepowerten Europa eine kleine Kunſtſammlung zu=
zulegen
, die man in New York oder Philadelphia, in Chicago
oder San Francisco den ſtaunenden und neidiſchen Freunden
vorführen konnte. Dieſen Sammlern ſteht heute vielfach das
Waſſer bis an die Kehle. Sie haben an der Börſe ihren Reich=
tum
und bei den Banken ihren Kredit verloren. Gerettet haben
ſie vielleicht noch das Renommé . .
Sie betrachten mit traurigem Blick ihre Bilder, die an den
Wänden herumhängen, ihre Teppiche, ihre Wandbehänge. Bares
Geld war das alles einmal. Wenn man dieſes Geld nur wieder
in der Hand hätte.
In Paris und in anderen Kunſtzentren Europas hörte man
von dieſer Neigung, jene Kunſtwerke wieder abzugeben, die man
einſt im Ramſch auf Europas Auktion zuſammenraffte. Prompt
hat ſich ein Syndikat gebildet, eine Gruppe von europäiſchen
Kunſthändlern hat ſich zuſammengetan, um von dieſer Neigung
zu drofitieren. Es iſt nach den böſen Zuſammenbrüchen in
Amerika wirklich ſo, daß Europa in mancher Hinſicht aufnahme=
fähiger
geworden iſt, als man annehmen ſollte. Wenn auch zu
beträchtlich herabgeſetzten Preiſen. Der Ausverkauf wiederholt
ſich jetzt in den USA. Aber man hält ſcharfe Ausleſe ,..
Ich kenne Leute ..."
Auf dem Dampfer Shamplain iſt einer der beſten Pariſer
Experten nach den Staaten gefahren, Edouard Jonas, der Ver=
trauensmann
des Syndikats, von dem eben ſchon die Rede
war. Jonas führt nur kleines Gepäck, aber ein großes Scheck=
blich
bei ſich. Und einen großen Füllfederhalter, um viele kleine
Schecks auszufüllen. Für 10 Millionen Mark hat er Deckung.
Und außer dieſem Scheckbuch hat er noch ein Büchlein in
Taſche. Ein Verzeichnis der ehemaligen Millionäre, die

Vom Tage.
Der Reichspräſident empfing am Mittwoch vormittag den
Reichsbankpräſidenten Dr. Luther, der über die Arbeit der Reichs=
bank
im letzten Jahre Bericht erſtattete.
Der Sozialpolitiſche Ausſchuß des Reichstages nahm einen
Antrag an, wonach die an Renten= und ſonſtigen Bezügen aus der
Sozialverſicherung vorgenommenen Kürzungen ſofort aufgehoben
werden ſollen.
Wie der Deutſche Städtetag mitteilt, iſt für den Stichtag des
31. Dezember 1932 für das Reichsgebiet mit 2,8 Millionen Wohl=
fahrtserwerbsloſen
zu rechnen.
Der Leiter der Luftfahrtabteilung im Reichsverkehrsminiſte=
rium
, Miniſterialdirigent Dr. Brandenburg, iſt als deutſcher Dele=
gierter
für die Abrüſtungskonferenz nach Genf berufen worden.
Der Präſident des Reichsverſicherungsamtes i. R. und frühere
Reichsarbeitsminiſter Hugo Schäffer iſt zum Präſidenten des
Reichsverſicherungsamtes und des Reichsverſorgungsgerichts er=
nannt
worden.
Das Reichsgericht verurteilte den Druckereiarbeiter Koch
wegen Vorbereitung zum Hochverrat und Sprengſtoffverbrechen
zu vier Jahren Zuchthaus, den Linoleumleger Thiele wegen Vor=
bereitung
zum Hochverrat zu drei, den Hausdiener Gnadt zu
anderthalb und den Bauarbeiter Krüger zu zweieinhalb Jahren
Gefängnis. Den Angeklagten wurde ein Jahr der Unterſuchungs=
haft
auf die Strafe angerechnet.
Der Verband preußiſcher Polizeibeamter wählte den ehe=
maligen
Kommandeur der Berliner Schutzpolizei Heymannsberg
zum 1. Vorſitzenden.
Die Dienstag=Nummer der führenden Tageszeitung der
deutſchen Minderheit in Polen, der Deutſchen Rundſchau, iſt auf
Anordnung der polniſchen Behörden, wegen eines Artikels, der
ſich mit lebenswichtigen Fragen der deutſchen Minderheit in
Polen befaßte, beſchlagnahmt worden.
Der kommuniſtiſche bulgariſche Abgeordnete Fraikoff iſt in
Sofia von zwei Unbekannten ermordet worden. Den Tätern ge=
lang
es zu entfliehen.
Obwohl die endgültigen Ergebniſſe der am Dienstag durch=
geführten
iriſchen Parlamentswahlen nicht vor Donnerstag nacht
zu erwarten ſind, ergibt ſich aus den Teilergebniſſen der Haupt=
ſtadt
Dublin, daß die Partei des Präſidenten de Valera einen
Stimmenzuwachs zu verzeichnen hat.
Die ſüdamerikaniſchen Staaten haben an Peru und Colum=
bien
eine Note gerichtet, worin ſie die beiden Länder auffordern,
den durch die Beſetzung der kolumbiſchen Stadt Leticia vom Zaun
gebrochenen Konflikt auf gütlichem Wege zu regeln.

Blutige Zuſammenſtöße in Dresden.
8 Toke. 12 mehr oder weniger ſchwer Berletzte.
Dresden, 25. Januar.
Kurz vor Redaktionsſchluß erhalten wir noch folgende Nach=
richt
über einen ſchweren Zuſammenſtoß zwiſchen Kommuniſten
und Polizeibeamten in Dresden:
Zu einem ſchweren Zuſammenſtoß zwiſchen Polizeibeamten
und Kommuniſten kam es in Dresden in der Nacht zum Donners=
tag
gegen 12 Uhr. Von der Polizei wurde eine kommuniſtiſche
Verſammlung im Keglerheim aufgelöſt. Dieſer Auflöſung wider=
ſetzte
ſich die Menge und griff die anweſenden Polizeibeamten
tätlich an, die daraufhin von ihren Schußwaffen Gebrauch machten.
Nach bisher vorliegenden privaten Informationen wurden
8 Verſammlungsteilnehmer getötet und etwa 12 weitere mehr
oder weniger ſchwer verletzt. Die Polizei iſt noch an Ort und
Stelle, um die Unterſuchungen vorzunehmen.
Bekennknis zum Deukſchkum in Böhmen.
Prag, 24. Januar.
Im Budgetausſchuß des tſchechiſchen Abgeordnetenhauſes
gab der deutſchnationale Abgeordnete Dr. Haſ=
ſold
eine politiſche Erklärung ab. Er betonte darin, daß ſich
ſeine Partei gegen die jüngſten Loyalitätserklä=
rungen
der Deutſchen Nationalſozialiſtiſchen
Partei in der Tſchechoſlowakei wenden müſſe.
Wir gehen nicht nach Canoſſa, ſagte er, das muß klipp
und klar ausgeſprochen werden. Wir machen die Schwenkung
der deutſchen Nationalſozialiſten nicht mit und betonen, daß wir
an den grundſätzlichen Forderungen des deutſchen Volkes feſt=
halten
."
Er erklärte ferner, die Prophezeiungen des nattonalſozia=
liſtiſchen
Abgeordneten Jung, wonach Deutſchland in dem
Augenblick, in dem ſich das ganze deutſche Volk in einem Voik
vereinigen würde, in einen Krieg mit 15 europäiſchen Staaten
verwickelt würde, ſeien viel zu weitgehend. Die fortwährenden
Aeußerungen, daß man ſich auf den Boden des Staats ſtelle,
ſeien zwecklos. Die tſchechiſchen Abgeordneten hätten viel mehr
Verſtändnis für eine aufrechte und unerſchrockene Einſtellung.

Liſte der geſtürzten Größen, der armgewordenen Reichen. Sie
will er beſuchen. Nicht um ſie zu tröſten, ſondern um ſich nach
ihren Geldnöten und ihren Kunſtſchätzen zu erkundigen.
Ich kenne in den Vereinigten Staaten von Amerika biele
Leute, ſagte Jonas, als man ihn vor ſeiner Reiſe befragte,
viele Leute, die wundervolle Sammlungen beſitzen. Aber ſie
haben einen großen Geldmangel. Sie dürfen aus Gründen des
Kredits und des Anſehens ihre Kunſtſchätze nicht auf die
Auktion bringen. Sie wollen nicht, daß ihre Freunde erfahren,
wie ſchlecht es ihnen geht. Obwohl es vermutlich mit den
Freunden nicht beſſer geſtellt iſt. So macht einer dem anderen
etwas vor. Ich bin gewiß, daß ich hier ganz vorzügliche Käufe
machen kann!
Zeitalter der Privatſammlungen zu Ende?
Und Kunſthändlern, verrät Jonas weiter, kommt zu=
nutzen
, daß durch die Schwere der Zeit in Amerika die Periode
der Privatſammlungen vorbei iſt. Wofür intereſſieren ſich die
Amerikaner jetzt noch? Das ſind ſtaatliche Muſeen, die man
aber auch nur fördern kann, wenn man Geld hat.
Heute ſteht man vor der eigenartigen Tatſache, daß z. B. Paris
als Kunſtmarkt weit beſſer iſt, als New York. Hier herrſcht eine
größere Nachfrage nach guten Bildern und Kunſtgegenſtänden.
Ja, man behauptet ſogar, daß die Nachfrage im Augenblick
hier größer ſei, als ſonſt irgendwo in der Welt.
Der ewige Kreislauf ſcheint ſich wieder einmal zu voll=
enden
. Was aus Europa nach Amerika wanderte, kehrt nach
Europa zurück. Auf der Auktion der großen Spreckels=
Sammlung in New York wurden Preiſe erzielt, die unter denen
lagen, die in Europa erzielt worden wären. Wann hörte man
je ſo etwas!
Und dennoch: die ganz großen Stücke ..."
Wir haben uns mit erſten deutſchen Kunſthändlern über
dieſe Fragen unterhalten. Der Markt von drüben nach hier
lockert ſich in den verſchiedenſten Kunſtgebieten etwas auf zu=
gunſten
Europas, wo man wieder kauft und nicht nur verkauft.
Aber letzten Endes iſt es doch ſo: wenn ein ganz großes
Stück auftaucht, eine wirkliche Rarität, etwas, was eben nur
einmal da iſt, etwas Unerſetzliches dann taucht doch im
Hintergrund der Auktion auf einmal wieder ein Amerikaner
auf und kauft das Stück für den tollen Preis, bei dem
den Europäern der Atem wegbleibt.
Doch vielleicht ſind das die letzten Anſtrengungen jener
übrig gebliebenen Millionäre, die nicht glauben wollen, daß die
große Zeit vorbei iſt..
Ausnahmeerſcheinungen inztviſchen wandern die Kunſt=
werke
den umgekehrten Weg, den ſie einſt genommen hatten. Mit
Scheckbuch und kritiſchem Blick reiſen nun Europas Experten
über den großen Teich. Es iſt mit der Kunſt, wie mit dem
Golde ...
H. T. Ruk.

Aeintiches aus der Mnänre.
Mißbräuche mit Oſthilſegeldern.
* Berlin, 25. Januar. (Priv.=Vel.)
Der Haushaltsausſchuß des Reichstags hat nach mehrtägiger
Beratung die Ausſprache über die Oſthilfe abgeſchloſſen. Das
Schwergewicht ſeiner Beratungen wird jetzt in den Unterausſchuß
verlegt. Es muß damit gerechnet werden, daß in dieſem Ausſchuß
noch weiteres Material über Mißbräuche mit den Oſthilfegeldern
von den Parteien vorgelegt werden, wie auch ſehr wahrſcheinlich
in der Parteipreſſe noch allerlei unerfreuliche Vorgänge aufgerollt
werden. Die Reichsregierung hat bisher gezögert, auf die ſchweren
Angriffe, die aus den Reihen der Sozialdemokraten und des
Zentrums gegen die Reichsregierung und den Reichsernährungs=
miniſter
ſowie die Landesſtellenleiter erhoben worden ſind, zu
reagieren. Offenbar hat man in der Wilhelmſtraße eingeſehen,
daß eine Oſthilfefehde mit den Parteien die Lage der Regierung
Schleicher nicht gerade verbeſſern würde. Schon jetzt wird aus
dem Zentrum heraus der Kopf des Reichsernährungsminiſters
von Braun gefordert, dem vorgeworfen wird, daß er ſich ver=
ſchiedentlich
zugunſten einiger Großgrundbeſitzer eingeſchaltet habe.
Auf jeden Fall hat ſich ergeben, daß in vielen Fällen mit
der Oſthilfe Mißbrauch getrieben worden iſt. Falſch
wäre es allerdings, dieſe Verſtöße der geſamten Landwirtſchaft
anzukreiden oder gar dem Reichspräſidenten von Hindenburg be=
ſondere
Vorwürfe zu machen. Hindenburg hat dafür geſorgt, daß
für die notleidende Landwirtſchaft eine Stützungsaktion eingeleitet
wurde. Daß aber zahlreiche Perſonen mit erheb=
lichem
Grundbeſitz und angeſehenem Namen die
.Oſthilfe benutzen würden, um ſich perſönliche Vor=
teile
zu verſchaffen, war natürlich nicht vorauszuſehen.
Uns ſcheint aber, daß die Reichsregierung keinen Augenblick mehr
zögern ſollte, eine gründliche Reviſion in die Wege zu leiten und
ausreichende Sicherungen in die Oſthilfe einzubauen.
Ausſprache beim Reichskanzler über Siedlungsfragen:
Wie wir hören, hat Reichskanzler von Schleicher zu einer
grundſätzlichen Ausſprache über Siedlungsfragen am kommenden
Montag eine Reihe ſachverſtändiger Perſönlichkeiten eingeladen.
Unter ihnen befinden ſich neben den zuſtändigen Reichsmini=
ſtern
der Reichsminiſter a. D. Freiherr von Gayl, der Präſident
der Deutſchen Zentralgenoſſenſchaftskaſſe Dr. Helfferich, Univerſi=
tätsprofeſſor
Geh. Rat Dr. Sering. Graf Fink zu Finkenſtein=
Troſſin, Landrat a. D. Freiherr von Wilmowſki ( Reichskurato=
rium
für Technik in der Landwirtſchaft), Sylvi Boederich ( Geſell=
ſchaft
zur Förderung der inneren Koloniſation). Direktor Keun
(Deutſche Zentralbodenkredit A.G.), Regierungsrat a. D. Maß=
mann
(Geſellſchaft zur Förderung der inneren Koloniſation), Fal=
kenberg
=Kublank, Reichstagsabgeordneter Oekonomierat Herbert,
Reichstagsabg. Gg. Schmidt (Deutſcher Landarbeiterverband),
Reichstagsabg. Franz Behrens (Reichsverband ländlicher Arbeit=
nehmer
) und Vorſitzender des Vorſtands der Deutſchen Landwirt=
ſchaftsgeſellſchaft
Webski.
Gegen Borfführung künſtlicher Bollſtreckungsſchuh=
maßnahmen
.
Die Hauptgemeinſchaft des Deutſchen Einzelhandels und der
Reichsverband des deutſchen Handwerks weiſen in einer gemein=
ſamen
Eingabe an den Reichskanzler darauf hin, daß eine volle
Geſundung der Landwirtſchaft nur durch Umwandlung überſchul=
deter
leiſtungsunfähiger großer Getreidebetriebe in bäuerliche
Veredelungswirtſchaften, nicht aber durch Fortführung künſtlicher
Vollſtreckungsſchutzmaßnahmen erreicht werden kann. Jede weitere
Ausdehnung des Vollſtreckungsſchutzes müſſe zu einer Lahmlegung
von Handel und Gewerbe, zugleich aber auch zu einer Kredit=
abſchneidung
für die noch geſunden Landwirtſchaftsbetriebe füh=
ren
. Die Hilfe für die Landwirtſchaft könne nur darin beſtehen,
das Mißverhältnis zwiſchen hohen Geſtehungskoſten und geringen
Erträgen zu beſeitigen. Das wirkſamſte Mittel hierzu ſei eine
Steigerung des Abſatzes landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe. Die Ver=
tretungen
des Handwerks und der Kaufleute der Lebensmittel=
wirtſchaft
erklären ſich zu einer Gemeinſchaftsarbeit mit der Land=
wirtſchaft
bereit, um die Lieferung marktfähiger, den Bedürfniſſen
und der Kaufkraft der Verbraucher angepaßter deutſcher Erzeug=
niſſe
zu vermehren, zu verbeſſern und zu verbilligen. Mit dieſem
Ziele ſeien Beimiſchungsverordnungen und weitere Zollerhöhun=
gen
unvereinbar. Da die Aufgaben der Ernährungs= und Land=
wirtſchaftspolitik
nicht voneinander getrennt werden können, wird
der Reichskanzler gebeten, dafür zu ſorgen, daß auch die Verbrau=
cher
und die ihnen nächſtſtehenden Gruppen der Wirtſchaft vor Er=
laß
entſcheidender Maßnahmen für die Ernährungswirtſchaft ge=
hört
werden.

Münchener Brief.
Der Münchener Kunſtverein beherbergt zur Zeit eine Aus=
ſtellungneuzeitlicher
italieniſcher Kunſt, die von
Prof. Cairati=München und dem Generaldirektor der Biennale
in Venedig, Maraini zuſammengeſtellt wurde, mit der Be=
ſtimmung
, neben München auch in Stuttgart, Köln, Hamburg, Ber=
lin
und Dresden, nach faſt zwanzigjähriger Pauſe, engere kul=
turelle
Bindungen mit Deutſchland anzuknüpfen. Nachdem 1930
eine kleine, aber qualitativ hervorragende Kollektion Mailänder
Künſtler mit dem leider diesmal fehlenden F. Caſorati an
der Spitze dem verheerenden Brande des Glaspalaſtes zum
Opfer fiel, iſt dieſe Initiative der italieniſchen Künſtler um ſo
begrüßenswerter. Den Mittelpunkt der Schau bildet eine größere
Anzahl Bilder des in Italien hochgeſchätzten Alberto Sali=
etti
neben deſſen qualitätsvollen Arbeiten beſonders die deli=
katen
Stilleben des Arturo Dazzi und die ſich an franzöſiſche
Kunſt anlehnenden Landſchaften von Domenico Bernardi
angenehm auffallen.
Ein überragender Zorträtmaler, wie ihn das Italien der
Vorkriegszeit in Maneini beſaß, fehlt diesmal völlig. Ueber=
haupt
läßt ſich nach dieſer modernen und qualitätvollen Auswahl
von Gemälden nur der früher in Venedig ſchon gewonnene Ein=
druck
wiederholen, daß die neuzeitliche italieniſche Kunſt, nachdem
ſie ſtark von ihrer nationalen Eigenart eingebußt, erſt auf dem
Wege iſt, dieſelbe zurückzugewinnen. Während die Künſtler=
namen
um die Jahrhundertwende ich erinnere an G. Faoretto,
Mileſi, Michetti, L. Nono, A. Sartorio und Ettore Tito als
Italianiſſimi der modernen Malerei zu bezeichnen waren, drohte
anſcheinend bis vor kurzem der italieniſchen Kunſt der Neuzeit, in
einem falſch verſtandenen Streben nach Modernität, die Ab=
hängigkeit
von Pariſer Modeſtrömungen. Modigliani, Chirico
u. a. m. die man diesmal abſichtlich wegließ wären als war=
nende
Beiſpiele zu nennen. Die Bildhauer, nur ſchwach ver=
treten
, zeigten, daß man auch in Italien von den exzeſſiven öffent=
lichen
Reiter= und Grabdenkmälern zur einfachen, aber inner=
lichen
Porträtplaſtik zurückgefunden hat. So verlangt dieſe
Schau moderner italieniſcher Kunſt unſere völlige Anerkennung
ohne die Leiſtungen unſerer deutſchen Künſtler in den Schatten
zu ſtellen.
Eine in ihrer Art noch wichtigere Ausſtellung, die ſich aber
an einen kleinen Kreis von Intereſſenten richtet, veranſtaltete
Direktor Weigmann in den Räumen ſeiner graphiſchen
Sammlung. Die wertvollen Münchener Beſtände an Hand=
zeichnungen
der beiden Holbein. A. Dürers u. a. m.
ſind hier mit den zeitlich dazu gehörenden Blättern des H. Bal=
dung
Grien von Coburg, oberdeutſchen Meiſtern
aus Stuttgart vereint. Beſondere Aufmerkſamkeit beanſprucht
das Coburger Porträt eines luſtigen Mannes, das neuerdings
von Winkler und C. Dodyſon dem A. Dürer zugeſchrieben wurde.
ohne hier mit der neuen Zuſchreibung allzuviel Beifall zu finden.
Jedenfalls wird es qualitativ von einer herrlichen Zeichnung
H. Baldungs, einen bartloſen Mann darſtellend, ebenfalls der
wichtigen Coburger Sammlung gehörend, weit übertroffen.
4.G

[ ][  ][ ]

Nr. 26 Seite 3

Donnerstag, 26. Januar 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Neite Mengonnſche Marung vor drenag.
Forkſehung der Beſprechungen zwiſchen Deutſchnakionalen und Nakionalſozialiſten.
Sozialdemokrakiſcher Prokeſt gegen eine Proklamierung des Skaaksnokſtandes.

* Der Kampf um die Machl.
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
Auf dem parteiparlamentariſchen Kriegsſchauplatz hat ſich
innerhalb der letzten 24 Stunden wenig geändert, und es wird
vermutlich auch bis zur Sitzung des Aelteſtenrats am Freitag
nicht allzuviel mehr geſchehen.
Zwiſchen den Deutſchnationalen und den
Nationalſozialiſten gehen zwar die Beſprechun=
gen
weiter, die aber doch mit recht langen Friſten rechnen
müſſen. Die Sozialdemokraten haben einen ſcharfen
Vorſtoß gegen die Proklamierung des Staats=
notſtandes
unternommen. Die Nationalſozialiſten endlich
ſchreiben in ihrer Preſſe nach wie vor gegen den Reichskanzler
von Schleicher, deſſen Stellung ſie als unhaltbar bezeichnen.
Aber man findet nirgends bei ihnen eine Andeutung, daß
ſie von ſich aus jetzt die Initiative ergreifen wollen. Nur
die Deutſchnationalen haben durch ihre öffentliche Ab=
ſage
an den Kanzler etwas Klarheit geſchaffen. Sie gehen
dazu noch einen Kommentar heraus, wonach ihr Vorſtoß ver=
anlaßt
worden iſt wegen der Gefährdung des autoritären
Staatsgedankens und durch vollſtändiges Verſagen auf dem Ge=
biete
einer einheitlichen Wirtſchafts= und Sozialpolitik, Sie
verlangen alſo klar und eindentig die Rückkehr auf die
Papenlinie. Dabei iſt noch offen, welche Folgerungen ſie
daraus ziehen wollen, ob ſie alſo entſchloſſen ſind, unter allen
Umſtänden für eine ſofortige Einberufung des Reichstages und
für ein Mißtrauensvotum gegen das Kabinett Schleicher zu
ſtimmen. Allerdings iſt bei den derzeitigen Verhältniſſen ihre
Haltung nicht ausſchlaggebend.
Regierung und Reichstag.
Der Schlüſſel zur Lage liegt nach wie vor bei den Natio=
nalſozialiſten
, denen freilich durch das Abrücken der Deutſch=
nationalen
ein Tolerieren der Regierung Schleicher nicht gerade
erleichtert wird. Immerhin haben ſie ſchon vor acht Tagen zur
allgemeinen Ueberraſchung die Anregung gegeben, den Reichstag
erſt beim Vorliegen des Etats einzuberufen. Sie könnten einen
ähnlichen Antrag auch diesmal ſtellen und, nachdem das Zen=
trum
ſich davon überzeugt hat, daß die Bemühungen um eine
parlamentariſche Mehrheit hoffnungslos ſind, müßte eigentlich
auch das Zentrum mit den Bayern für einen ſolchen Vorſchlag
ſtimmen, womit dann eine Mehrheit gegeben wäre. Dann aber
entſteht wieder die Frage, wie der Reichskanzler ſich dazu ſtellt.
Offiziös wird von neuem verſichert, daß die Reichs=
regierung
mit einer Vertagung des Reichstags
auf unbeſtimmte Zeit nicht einverſtanden ſei,
ſondern eine baldige Klärung der innerpolitiſchen Lage ver=
lange
. Eine ſolche Klärung könne nur darin erblickt werden, daß
der Reichstag zum Ausdruck bringe, ob er Vertrauen zur Re=
gierung
habe oder nicht. Indeſſen der Kanzler hat am vergan=
genen
Freitag die energiſche Sprache, die man nach allen An=
kündigungen
von ihm erwarten mußte, nicht gefunden. Es
könnte alſo auch jetzt wieder geſchehen, daß er ſich mit einer
mehrmonatigen Vertagung des Reichstages abfindet, ohne zuletzt
auf einer ausdrücklichen Billigung zu beharren. Denn, wenn
ſich der Reichstag bis zur Vorlage des Etats vertagt, dann könnte
die Regierung dieſes Recht auf einige Monate ausdehnen, hätte
praktiſch alſo die von ihr geforderte Zeit zu ruhiger Arbeit.
Ein doppelter Unſicherheitsfaktor.
Wir haben alſo diesmal einen doppelten Unſicherheitsfaktor,
einmal, weil wir nicht wiſſen, ob und wie lange ſich der Reichs=
tag
überhaupt vertagt, und weil zum andern nicht vorauszuſehen
iſt, wie ſich die Reichsregierung mit einer Vertagung abfindet.
Aber ſelbſt wenn die Einberufung erfolgen ſollte, ſcheint das
Spiel für den Kanzler noch nicht endgültig verloren zu ſein.
Auch dann würden ſofort die Beſtrebungen einſetzen, daß nach
der Ausſprache, die auf die Regierungserklärung folgt, ohne Ab=
ſtimmung
eine Vertagung beſchloſſen wird. Wir würden alſo das
merkwürdige Schauſpiel erleben, daß eine große Mehrheit des
Reichstages der Regierung ihr Mißtrauen in Worten ausſpricht,
aber dem parlamentariſchen Zwang, dieſes Mißtrauen auch

durch die Abſtimmung zu dokumentieren, durch Vertagung aus
dem Wege geht. Maßgebend beeinflußt wird das Spiel auch
weiterhin durch
die Vorgänge hinker den Kuliſſen.
Kein Zweifel, daß der Reichskanzler in den letzten
Wochen an Boden verloren hat und daß ihm auch der
deutſchnationale Vorſtoß ſehr unbequem iſt. Aber niemand weiß,
wie weit dadurch ſeine Stellung beim Reichspräſidenten im
Sinne des autoritären Gedankens erſchüttert iſt und ob er
deshalb noch beſondere Vollmachten erhält, die über die Auf=
löſung
des Reichstages hinausgehen. Wir haben alſo eine
Gleichung mit mehreren Unbekannten vor uns und
nicht genügende Anhaltspunkte für ihre Löſung.
Deshalb iſt es theoretiſch immer noch denkbar, daß bei einem
unbefriedigenden Ausgang der Aelteſtenratsſitzung die Auflöſung
des Reichstages ſchon am Freitag erfolgt. Aber vielmehr als
eine theoretiſche Möglichkeit iſt das, ſoweit man die Lage ſtim=
mungsmäßig
beurteilen kann, nicht.
Die Maßnahmen zur Arbeitsbeſchaffung
Die Durchführung der Finanzierung und die
Verkeilung der Mikkel.
Berlin, 25. Januar.
Wie wir von zuſtändiger Stelle erfahren, wird die Ver=
teilung
der Mittel aus dem Sofortprogramm für die Arbeits=
beſchaffung
vorausſichtlich in der Weiſe erfolgen, daß von den in
Ausſicht genommenen 500 Millionen für die Zwecke des
Reiches und der Reichsbahn 100 Millionen ab=
gezweigt
und die reſtlichen 400 Millionen dann den
übrigen Ausgaben des Sofortprogramms zuge=
führt
werden. 40 Millionen davon ſollen der Stadt=
randſiedlung
zugute kommen und einer weiteren Neu=
ſchaffung
von etwa 15 000 Kleinſiedlerſtellen
dienen. Dabei iſt daran gedacht, mehr Aufmerkſamkeit der Stadt=
randſiedlung
in kleineren und mittleren Gemeinden zu widmen.
Für dieſe 40 Millionen aus dem Sofort=Programm ſoll dann ein
Ausgleich in der Weiſe gefunden werden, daß andere Arbeiten
durch Mittel außerhalb dieſes Programms finanziert werden
ſollen.
Aus Kreiſen der Reichsbahnhauptverwaltung wird darauf hinge=
wieſen
, daß die Vorſchläge der Reichsbahn zuſätz=
liche
Arbeitsbeſchaffungspläne zu dem 280=
Millionen=Programm der Reichsbahn dar=
ſtellen
, und daß daraus vor allem die Durchführung von
Elektrifizierungsarbeiten, die nicht im 280= Mil=
lionen
=Programm enthalten iſt, finanziert werden ſoll. Für das
Sofortprogramm des Reichskommiſſars für Arbeitsbeſchaffung hat
die Reichsbahnverwaltung Vorſchläge für Arbeiten bei der
Reichsbahn in Höhe von 150 Millionen RM. gemacht, die den an
die Darlehensgewährung geknüpften Bedingungen Wirtſchaft=
lichkeit
und hoher Anteil der Löhne an den Geſamtkoſten ent=
ſprechen
. Im übrigen wird das 280=Millionen=RM.= Arbeits=
beſchaffungsprogramm
der Reichsbahn zu 180 Millionen RM. aus
Steuergutſcheinen und zu 100 Millionen RM. auf dem Kredit=
wege
finanziert. Vom Oktober bis Dezember 1932 ſind Aufträge
von 146 Millionen RM. vergeben worden. Die reſtlichen 134 Mil=
lionen
RM. ſind den Reichsbahndirektionen voll zugeteilt; ihre
Auftragserteilung iſt in vollem Gange. Soweit es bei Froſt mög=
lich
iſt, wird bereits gearbeitet, die Außenarbeiten werden wieder
einſetzen, ſobald es die Witterung zuläßt.
Unabhängig von dieſen Arbeitsbeſchaffungsplänen ſtehen die
aus Reichsmitteln für Hausreparaturen bereitgeſtellten
50 Millionen. In Zukunft dürfen Inſtand=
ſetzungsarbeiten
von nur 100 RM. finanziert
werden, während bisher die Grenze bei 250 RM. lag. Die
Zuſchüſſe dürfen jetzt auch bei völliger Inſtandſetzung leerer Woh=
nungen
gegeben werden. Vorausſetzung ſoll aber in jedem Falle
ſein, daß die betreffenden Arbeiten ſofort in Angriff genommen
werden.

Amerikas Gegenforderung für
Schuldenreviſion.
Hoover für Rückkehr aller Staaken zur Goldwährung
Waſhington, 25. Januar.
Präſident Hoover hat heute im Weißen Haus die Erklärung
abgegeben, er betrachte eine allgemeine Rückkehr zum Goldſtan=
dard
als einzige Rettung aus dem gegenwärtigen Prozeß der De=
generation
der Weltwirtſchaft.
In den letzten vier oder fünf Monaten habe ſich die Tatſache,
daß viele Staaten von der Goldwährung abgegangen ſeien, in
Amerika durch erhöhte Einfuhr billiger Auslandsprodukte fühl=
bar
gemacht. Dieſes Dumping ſchädige die amerikaniſche Land=
wirtſchaft
und den amerikaniſchen Arbeiter ſo ſtark, daß Maßnah=
men
dagegen getroffen werden müßten. Amerika könnte ſich zwar
durch erhöhte Zölle ſchützen, aber das würde nur bedeuten, daß
auch die Vereinigten Staaten ſich an der wahnſinnigen Jagd der
letzten 18 Monate beteiligten, innerhalb deren Europa ſich ſtändig
mit höheren Zollmauern umgeben und mit Kontingenten einge=
ſchnürt
habe. Die Folge ſei ein immer weiterer Rückgang des Ab=
ſatzes
und eine allmähliche Erdroſſelung des Lebens im Wirt=
ſchaftskörper
der Welt geweſen. Nur ſofortige Rückkehr zur Gold=
währung
könne die Welt vom wirtſchaftlichen Selbſtmord retten.
Die europäiſchen Schuldnerſtaaten, erklärte der Präſidenk
weiter hätten zurzeit Verhandlungen mit Amerika mit dem
Gegenſtand einer Reviſion der Kriegsſchuldenfrage begonnen.
Amerika verlange als Gegenleiſtung, daß eben dieſe Staaten durch
Stabiliſierung der Weltwährung zur Stabiliſierung der Wirtſchaft
beitrügen. Wenn die europäiſchen Staaten dieſe Forderung erfüll=
ten
, ſo würden die Preiſe auf dem Weltmarkt alsbald ſteigen.
Sollten ſie ſich dagegen ablehnend verhalten, ſo würde ein Zoll=
krieg
beginnen, der die ganze Welt ruinieren müßte.
Der Präſident ſchloß ſeine Warnung mit der Bemerkung, daß
die Lage außerordentlich ernſt ſei. Er hoffe dringend, daß Eng=
land
und die übrigen Länder mit entwerteter Währung ſich dieſer
Erkenntnis nicht verſchließen.
Mit wem verhandelk Amerika über Schuldenreviſion?
Lettland und Finnland haben am Mittwoch formell
die Einleitung von Verhandlungen über eine Reviſion der Schul=
den
beantragt und die gleiche Einladung wie England,
Italien, Litauen und, die Tſchechoſlowakei er=
halten
, das Problem mit der amerikaniſchen Regierung zu er=
örtern
. Mehrere Beſuche der Botſchafter Polens und
Belgiens im Staatsdepartement in der gleichen
Angelegenheit verliefen ergebnislos, da Rooſevelt
mit den in Verzug geratenen Schuldnern ſolange nicht zu verhan=
deln
beabſichtigt, ſolange ſie nicht ihre Zahlungen nachgeholt haben.
Eine engliſche Noke an Rooſevell.
London, 25. Januar.
Der engliſche Botſchafter in Waſhington hat am Mittwoch
dem amerikaniſchen Staatsſekretär des Aeußeren Stimſon eine für
den neugewählten Präſidenten Rooſevelt beſtimmte Note über=
reicht
. In dieſer Note erklärt die britiſche Regierung, daß ſie gern
einen oder mehrere Vertreter am 4. März nach Waſhington ent=
ſenden
werde, damit die Schuldenfrage diskutiert werde und mit
Rooſevelt ein Meinungsaustauſch über die anderen Probleme der
Weltwirtſchaft ſtattfinden könne, die für die beiden Regierungen
von beſonderem Intereſſe ſeien. Eine Entſcheidung über Fragen,
die Gegenſtand der Weltwirtſchaftskonferenz und für zahlreiche an=
dere
Staaten von beſonderer Bedeutung ſeien, könne ſo heißt es
in der Note weiter naturgemäß nicht herbeigeführt werden, be=
vor
dieſe Fragen auf der Weltwirtſchaftskonferenz ſelbſt erörtert
worden ſeien.
Der engliſche und amerikaniſche Bokſchafter
bei Paul=Boncour.
Paris, 25. Januar.
Der franzöſiſche Miniſterpräſident Paul=Boncvur hat am
Mittwoch nachmittag den engliſchen und amerikaniſchen Bot=
ſchafter
empfangen. Wie Havas berichtet, ſoll ſich die Unter=
redung
nicht nur auf die Schuldenfrage, ſondern u. a. auch auf
das Abrüſtungsproblem bezogen haben.

* Kommuniſtiſche Propaganda auf der Bühne.
Auf Grund unſerer geſtrigen Veröffentlichung hat die Zen=
trumsfraktion
des Heſſiſchen Landtages nachſtehende Anfrage
an die heſſiſche Regierung gerichtet:
Nach einem Bericht des Darmſtädter Tagblatt vom 25.
Januar 1933 wird der Vermutung Ausdruck gegeben, daß die
Leitung des Heſſiſchen Landestheaters das Stück Die heilige
Johanna der Schlachthöfe von Bert Brecht zur Uraufführung an=
genommen
hätte. Wir fragen im Intereſſe des Heſſiſchen Landes=
theaters
bei der Regierung an:
1. Hatte das Heſſiſche Landestheater die Abſicht, das Stück von
Bert Brecht Die heilige Johanna der Schlachthöfe zur Ur=
aufführung
anzunehmen?
2. Iſt heute noch beabſichtigt, dieſes Stück aufzuführen?
3. Wenn ja, was gedenkt die Regierung dagegen zu tun?
Mit einer ſchriftlichen Antwort geben wir uns zufrieden.
Darmſtadt, den 25. Januar 1933.
Weſp und Fraktion.

Zur Neuinſzenierung von Berdis Oper Don Carlos
Eine hiſtoriſche Erinnerung.
Von Stadtarchivar Dr. Adolf Müller.
Die Neuinſzenierung der Oper Don Carlos von G. Verdi
iſt von den Muſikfreunden unſerer Stadt mit Beifall aufgenom=
men
worden. Es ſcheint jedoch unbekannt zu ſein, daß der Darm=
ſtädter
Opernbühne der Ruhm gebührt, ſeinerzeit als erſte Bühne
in Deutſchland das Werk des großen Italieners aufgeführt zu
haben.
Dieſe Uraufführung fand am 29. März 1868 ſtatt, die muſi=
kaliſche
Leitung lag in der Hand des Hofkapellmeiſters Joſeph
Nesvadha=Hamäcek, die Dekorationen ſtammten von dem Hofmaler
Schwedler, der von dem genialen Maſchineriedirektor Brandt
trefflich unterſtützt wurde. Die Kritik rühmte beſonders die Aus=
ſtattung
des großen phantaſtiſchen Balletts Die Perlenkönigin,
das damals außer dem Vorſpiel Fontainebleau der Oper einge=
gliedert
war. Die Eliſabeth ſang die Peſchka, die Eboli die Deetz,
die Rollen des Don Carlos, des Königs und des Marquis Poſa
hatten Nachbaur, Greger und Becker übernommen. Die Muſik
lehnte die Kritik ab.
Deutſchland, das einen Gluck, einen Mozart, einen Beethone=
hervorgebracht
habe, könne ſich nicht mehr für die italieniſche
Oper begeiſtern. Verdi gehöre nicht allein zu den wenigen no
lebenden Epigonen der italieniſchen Meiſter, die, wie Bellini
Donizetti, Roſſini auf die alte italieniſche Schule ein neues frucht=
bringendes
Pfropfreis ſetzten, ſondern er ſei geradezu der Proto=

typ der zugeſpitzten neueſten italieniſchen Opernmuſik, welche die
lärmenden Elemente, die grobſinnlichen Effekte in ausgedehntem
Maße zu Hilfe gerufen habe. Eine gewiſſe Begabung für drama=
tiſche
Kompoſition ſei Verdi gewiß nicht abzuſprechen, auch verfüg.
er über einen leicht fließenden Reichtum von Melodien. Leider
habe ihn jedoch der Ruhm Meyerbeers, Wagners und Gounods
verführt, ſich auf dem Gebiete der großen Oper zu betätigen. Die
Verdiſche Muſik ſei ein ganz eigentümliches Gemiſch; Nachbildun=
gen
ſeiner eben genannten Vorbilder wechſelten mit rein italie=
niſchen
Teilen. Verdis Stil verrate viel Studium und Fleiß, doch
ſei ſein Mangel an Originalität mit Händen zu greifen. De
Kritiker ſpricht zum Schluß die Hoffnung aus, Verdi möge ſich
wieder zu der ihm gemäßen italieniſchen Oper zurückfinden,
Soweit die Kritik von 1868! Sie beweiſt, auf welcher Höhe
Oper und Kritik in Darmſtadt damals ſtanden. Sie zeigt ferner,
wieviel mehr unſeren Ahnen zugemutet werden konnte; denn zu
der an ſich ſchon langen Oper kam noch ein Vorſpiel und ein
großes Ballett.

* Dr. Guſtav Schnürer Die Anfänge der abendländiſchen Völker=
gemeinſchaft
(Geſchichte der führenden Völker, Bd. 4I). Mit
8 Tafeln, 320 S., Herder u. Co., Freiburg. Geh. 7,60 RM., in
Leinen 9,40 RM.
Wir haben uns daran gewöhnt, die Zeit der Völkerwanderung
vornehmlich als eine Zeit des Zerfalls und der Zerſtörung zu be=
trachten
. Das römiſche Reich fällt in Trümmer, Italien wird von
den Goten und Hunnen verwüſtet, ſeine Provinzen, Germanien,
Gallien, Spanien und Afrika wurden von Weſtgoten, Vandalen
und anderen Stämmen überſchwemmt, die auch rauchende Ruinen
zurücklaſſen. Der Verf. zeigt nun entgegen dieſer Auffaſſung, daß
jene Zeit auch zugleich Geburtsſtunde einer neuen Kulturgemein=
ſchaft
war, daß aus alten Trümmern ſofort neues Leben ſproßte,
das nach kurzer Zeit die ſchönſten Blüten zeitigte. An dem Ent=
ſtehen
dieſer neuen Kultur hatte die katholiſche Kirche hervor=
ragenden
Anteil.
Der Verf. ſchildert nacheinander das Schickſal der verſchiedenen
Provinzen des röm. Reiches. Italien wird von den Goten ein=
genommen
, die hier verſchiedene Reiche gründen, die aber nur von
kurzer Dauer ſind und beſonders mit Byzanz um die Vorherrſchaft
zu kämpfen haben. Erſt mit Gründung des Langobardenreiches
und des Kirchenſtaates zeigt ſich die Geſtaltung, die durch das Mit=
telalter
ſich erhält. Afrika erlebt unter den Vandalen und Spanien
unter den Weſtgoten eine kurze Blüte; beide fallen den inneren
Kämpfen und dann dem Iſlam zum Opfer. England und Irland,
von den Römern kaum oder gar nicht kulturell beeinflußt, werden
ein Hauptmiſſionsland der röm. Kirche und nach kurzer Zeit ſelbſt
Miſſionar für das Frankenreich; iriſche und angelſächſiſche Mönche
übten auf die Kultur des Reiches Karls des Großen den nachhal=
tigſten
Einfluß aus. In Gallien bildete ſich das fränkiſche Reich
unter den Merowingern, das bald auch Burgund und das nicht von
Slawen beſiedelte Deutſchland in ſeine Sphäre einbezog. Hier war
der entſcheidende Schritt, daß Chlodwig vom arianiſchen zum kath.
Chriſtentum übertrat und dadurch ein Verſchmelzen der eingewan=
derten
Franken mit der aus der Römerzeit verbliebenen Bevölke=

rung ermöglichte. Am Ende der Entwicklung ſteht das Reich
Karls des Großen. Beſonders eingehend wird das Verhältnis
Karls zum Papſttum erörtert, da hier der Ausgangspunkt für die
Konflikte des Mittelalters zu ſuchen iſt. Schließlich wird noch der
Zerfall des Fränkiſchen Reiches berichtet.
Dieſer Band nimmt unter den bisher erſchienenen eine her=
vorragende
Stellung ein. Er verdient ſowohl wegen ſeines Stof=
fes
, der uns beſonders intereſſieren muß, als auch wegen ſeiner
ganz hervorragenden Darſtellung ſtärkſte Beachtung. Dr. W.
Sk'=Taſchenbuch der Alpenvereins=Mitglieder Von Hauptaus=
ſchuß
=Sekretär Dr. v. Schmidt=Wellenburg.
Es bringt eine Liſte ſämtlicher 588 Alpenvereinshäuſer und
der übrigen Schutzhütten mit allen nötigen Angaben für Winter=
beſucher
. Auch der übrige Inhalt des handlichen, über 300 Seiten
ſtarken Buches bringt wertvollen und ſonſt an keiner Stelle ver=
öffentlichten
Stoff, wie die Liſte der Berg= und Ski=Führer der
Ski=Lehrer, eine ſchlagwortartige Schilderung der alpenländiſchen
Winterſportplätze, die bedeutend erweiterte Liſte der den Alpen=
vereins
=Mitgliedern zuſtehenden Begünſtigungen auf Eiſenbah=
nen
, Seilbahnen. Autobusunternehmungen, prachtvolle Bilder aus
Ski=Paradieſen uſw. Das neue Ski=Taſchenbuch erſcheint im Ein=
vernehmen
mit dem Hauptausſchuß des D. u. Oe A.=V. im Alvinen
Verlag. Innsbruck=Wien=München. Es iſt bei den Alpenvereins=
Sektionen erhältlich. Der Vorzugspreis für Mitglieder beträgt
70 Pfg. Das neue Ski=Taſchenbuch iſt als ſkitouriſtiſcher Univerſal=
herater
geeignet. Dutzende von zeitraubenden Anfragen zu er=
ſparen
.
Kakteenbuch. Von M. Marggraf, Garteninſpektor an der
Staatl. Lehr= und Forſchungsanſtalt für Wein=, Obſt= und
Gartenbau zu Geiſenheim a. Rh. Verlag von Rudolf Bechtold
u. Comp., Wiesbaden. Preis 1,60 RM.
Jedem Kakteenfreund und =liebhaber, ſei er nun Laie oder
Fachmann, kann man eine Freude machen mit M. Margarafs
prächtigem Kakteenbuch. Es iſt ein Handbuch für den täglichen
Gebrauch. In kurzer und bündiger Form gibt das Werk zunächſt
alles, was man wiſſen und können muß, um mit Kakteen und ähn=
lichen
Pflanzen umgehen zu können. Auf alle Fragen, die bei der
Pflege dieſer Pflanzen auftauchen, gibt es in prägnanter Weiſe
Antwort. Die Arten= und Sortenüberſicht iſt ſo klar und trotz
ihrer Beſchränkung ſo reichhaltig, daß jeder aus ihr entnehmen
kann, was für ſeine Zwecke geeignet iſt, und wie er die einzelnen
Arten und Sorten zu behandeln hat.
Ein neues Barlach=Buch. Nicht dem Bildhauer, ſondern vornehm=
lich
dem Dichter und Denker Barlach gilt ein im
Bühnenvolksbundverlag Berlin erſchienenes Buch des Roſtocker
Literarhiſtorikers Willi Flemming, das auf rd. 110 Druck=
ſeiten
ein erſchöpfendes Weſensbild des Dichters und Menſchen
und eine feſſelnde Einführung in die Barlachſchen Dramen und
ihre geiſtige Welt gibt. Wie es geſchehen konnte, daß zwar kaum
irgend jemand den hohen Rang der dichteriſchen Werke Barlachs
verkannte, daß aber gleichwohl nur wenigen unſerer heutigen
Bühnen ſich dieſe ſeltſam hintergründige Dichtung erſchloß, wird
durch dieſes Buch, das ein Führer durch die Dichtung vom Welt=
anſchaulichen
her iſt, klar. Und indem Flemming das menſchliche
und dichteriſche Erlebnis Barlachs darſtellt, gibt er zugleich auch
eine hohe Darſtellung des geiſtigen Dramas unſerer Zeit.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 26

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 26. Januar 1933

Statt Karten.

Margareta Sievers
Dr. med. Heinrich Wagner
VERLOBTE

Preetz I. Holstein

im Januar 193.

Lübeck
Hansastr. 88

1542

Todes=Anzeige.
(Statt Karten.)
Am Dienstag, den 24. Januar 1933 verſchied nach
ſchwerem Leiden mein lieber Mann, unſer guter
Vater und Großvater
Peter Weber
Reichsbahnoberſekretär i. R.
im Alker von 63 Jahren,
In tiefer Trauer:
Frau Juſtine Weber, geb. Storck
Famtlie Ludwig Weber.
Darmſtadt, Berlin, den 25. Januar 1933.
Die Beerdigung findet am Freitag, den 27. Januar.
um 2½ Uhr auf dem alten Friedhof (Nd.= Ramſtädter=
ſtraße
) ſtatt.

Statt beſonderer Anzeige.
Heute vormittag wurde meine liebe Frau, unſere
gute Mutter, Großmuiter, und Tante

geb. Engel
im 64. Lebensjahre von ihrem Leiden durch einen
ſanften Tod erlöſt.
In tiefer Trauer:
A Schumacher, Dir. i. R.
Hans und Ilda Schieferdecker,
geb Schumacher, u. 2 Enkel
Karl und Lisbeih Braun,
geb. Schumacher
Tilla Groſſe
Familie Willy Engel
Familie Emil Schäffler.
Darmſtadi. München, Stutzgart, 25. Januar 1933.
Heinrichſtraße 110.
(1548
Die Beerdigung findet ſtatt, Freitag, 27. Januar.
nachmittags 3 Uhr, von der Leichenhalle des alten
Friedhofs an der Nieder=Ramſtädter Straße aus.
Von Beileidsbeſuchen bittet man abzuſehen.

Dankiagung.
Für die aufrichtigen Beweiſe herz=
licher
Antei nahme beim Heimgang
un erer lieben Eniſchlafenen ſagen
wir auf dieſem Wege unſeren herz=
lichſten
Dank, insbeſondere der Ge=
mendekrankenſchweſter
für ihre liebe=
volle
Pflege.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Famille Karl Ruhl
Familie Ludwig Gandſchuch.
Groß=Bieberau,, 22. Jan. 1933. (1507

Dankſagung.
Für die herzliche Teilnahme an=
läßlich
des Heimganges meines
lieben Mannes, unſeres guten Va=
ters
, Großvaters, Schwiegervaters
und Onkels
Herrn Altbürgermeiſter
Peter Karn 4.
herzlichen Dank. Ganz beſonderer
Dank Herrn Pfarrer Götz für die
troſtreichen Worte am Grabe un=
ſeres
lieben Entſchlafenen, ſowie
Heirn Bürgermeiſter Hild, Heirn
Lehrer Schütz und Herrn Pfarrer
Götz für die ehrenden Nachrufe
als Bürgermeiſter Schulvorſteher
und Kirchenvorſteher.
Wlebelsbach, 24. Januar 1933.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Eva Karn
1540)
geb. Rapp.

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und Dr. F. Kleinschmigt, Hügelstt aße 55.

Nach Gottes unerforſchlichem Ratſchluß eniſchlief heute nacht 1 Uhr
ſanft an den Folgen eines Schlaganfalles mein guter Mann, unſer
treuſorgender Vater, Schwiegervater und Großvater, unſer lieber
Bruder.
D. Hed. Sheunnn Seltt
Generaloberarzt a. D.
Namens der Hinterbliebenen:
Hermalina Becker, geb. Martin
Anne=Marie Wagner, geb. Becker
Hermann=Theophil Becker
Lotte Becker, geb. Merkel, München
Dr. Hans Wagner, Hotheim (Taunus).

Lehrersfamilie mit
11jähr. Tochter (3
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Südoſtviertel bev.
Vermittl.erwünſcht.
Ang. u. B 88 Gſch.

Darmſtadt, den 25. Januar 1933.
Hügelſtraße 5.

(1516

Die Einäſcherung findet Samstag, den 28. Januar, vorm. 11½ Uhr,
auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bitien wir gefl. Abſkand zu nehmen.

Statt ſeder beſonderen Anzeige.
Unerwartet wurde uns infolge einer Herzlähmung meine inngigeliebte
Frau, unſere treuſorgende Mutter, unſere liebe Tochter, Schweſter
und Schwägerin
Frau Erna Freund, geb. Lebi
im 39. Lebensjahre entriſſen.
Ihr Leben war Liebe und Pflichterfüllung.
In tiefer Trauer:
Karl Freund
zugleich im Namen der Kinder und
Verwandten.
Darmſiadt, den 26. Januar 1933.
(1528
Landgraf Philipp=Anlage 44.
Die Bei etzung hat im Sinne der Verſtorbenen in aller Stille ſtatt=
gefunden
.
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feſtgeſetzte Prüfungsgebühr von 5 RM.
iſt hierbei zu entrichten. Vor Zuſtel=
lung
des Erlaubnisſcheins darf mit dem
Bau der Antenne nicht begonnen wer=
den
. Der Uebergang der obenbezeich=
neten
Hochantennen, in anderen Beſitz
iſt gleichfalls meldepflichtig. Wider=
rechtliche
Straßenüberquerung uſw. zieht
Entfernung der Anlage auf Koſten des
Beſitzers, eine Strafgebühr von 25 RM.
und gegebenenfalls gerichtliche Anzeige
(St. 1532
nach ſich.
Darmſtadt, den 25. Januar 1933.
Direktion der ſtädtiſchen Betriebe.

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Darmſtadt, den 25. Januar 1933.
Scharmann,
Stellvertreter des Gexichtsvollziehers
Jungermann in Darmſtadt.

[ ][  ][ ]

Donnerstag, 26. Januar 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 26 Seite 5

Ans der Landesgängiftast.
Darmſtadi, den 26. Januar 1933.
In den Ruheſtand verſetzt wurde am 23. Januar der
Oberbibliothekar an der Landesuniverſität, Profeſſor Dr. Robert
Fritzſche, auf ſein Nachſuchen vom 16. April 1933 an.
Evangeliſch=kirchliche Nachrichten. Durch die Kirchenregie=
rung
wurde Pfarrer Karl Lein zu Gonſenheim auf ſein Nach=
ſuchen
aus dem Dienſt der Heſſiſchen Landeskirche entlaſſen.
Die Straßenüberquerung durch Hochantennen iſt anmelde=
und genehmigungspflichtig. Unterlaſſung der Anmeldung zieht
Entfernung der Anlage auf Koſten des Beſitzers, eine Strafgebühr
von 25 RM. und gerichtliche Anzeige nach ſich. Zur Vermeidung
von Unannehmlichkeiten verweiſen wir Intereſſenten auf die
heutige Bekanntmachung der Direktion der Städt. Betriebe.
Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt.
Wie auch aus unſerer heutigen Anzeige hervorgeht, hat ſich unſer
Verein veranlaßt geſehen, außerhalb des eigentlichen Winter=
programms
, am Mittwoch dem 1. Februar, abends, im
Fürſtenſaal bei Chriſt (Grafenſtr.), einen weiteren Vortrag zu
veranſtalten. Herr Oberingenieur Wilh. Groß=Darmſtadt
ſpricht an dieſem Abend über das Thema: Erlebniſſe und
Eindrücke über Arbeitsverhältniſſe und Wirt=
ſchaftslage
im heutigen Rußland‟. Der Redner, der
ſicherlich auf Grund zahlreicher größerer Bauausführungen in
Heſſen vielen unſerer Mitglieder kein Unbekannter iſt, kehrte vor
wenigen Wochen aus Rußland zurück. Er war dort zirka 2 Jahre
als beratender und ausführender Ingenieur in leitender Stel=
lung
beim ruſſiſchen Truſt Glawenergo, wobei es ſich um den Bau
von Waſſerkraftanlagen in den verſchiedenſten Gegenden Ruß=
lands
handelte. Es dürfte erinnerlich ſein, daß gerade dieſe
ruſſiſche Waſſerkraftwerke in zunehmendem Maße das europäiſche
und Weltintereſſe in Anſpruch nehmen. Beſonders wertvoll wird
es daher ſein. aus dem Munde eines Berufenen, hierüber Näheres
zu erfahren. Darüber hinaus beſchäftigen die Fragen über die
allgemeinen Arbeitsverhältniſſe in Rußland und die dortige Wirt=
ſchaftslage
mit Recht breiteſte Kreiſe. Es handelt ſich hierbei um
Fragen von allergrößter Bedeutung, und wir ſind davon über=
zeugt
, daß dieſer Vortrag daher größtem Intereſſe begegnen
wird. Karten für Familienangehörige und Nichtmitglieder
ſind auf unſerer Geſchäftsſtelle, Hügelſtraße 16, I., Fern=
ruf
3855156 erhältlich.
Der Schleſier=Verein e. V. Darmſtadt kann auf ein
40jähriges Beſtehen zurückblicken. Der Gründer, Profeſſor Dr.
Matthäi trat vor 40 Jahren mit etwa 10 Schleſiern zuſammen
und leitete dieſen Klub bis nach Kriegsende mit viel Liebe und
Heimattreue. Als der Kampf um Oberſchleſien begann, der unter
herzlicher Anteilnahme aller hieſigen Bevölkerungskreiſe zu einem
überwältigenden Siege des Deutſchtums führte, entfaltete ſich der
Schleſier=Verein auf breiteſter Grundlage. Gewiſſermaßen als
glücklichen Abſchluß vierzigjähriger Vereinsgeſchichte hält der
Schleſier=Verein e. V. Darmſtadt am nächſten Sonntag ab 11.15
Uhr im Kleinen Haus des Landestheaters eine Schleſiſche
Morgenfeier ab. Nach einer Anſprache des Ehrenvorſitzenden,
Otto Titze, wird das Schnurrbuſch=Quartett, das ſich in den
Dienſt der Sache geſtellt hat, Kompoſitionen des großen Schleſiers
Arnold Mendelsſohn vortragen, der Reichsbund der Schleſier hat
einen ſeiner beſten Redner zur Verfügung geſtellt Pfarrer
Taesler=Frankfurt a. M. ſpricht über das Thema: Schleſien, die
deutſche Wacht an der Oder. Nach einem weiteren Streich=
quartett
läuft ein Film. Das ſchöne Schleſien. Am Sonntag
nachmittag verſammeln ſich die Schleſier mit ihren auswärtigen
Gäſten im Portal des alten Schloſſes zu einer Führung durch die
Landesbibliothek.
Heſſenſkikurs im Schwarzwald! Auf dem Kniebis im Schwarz=
wald
ſind die Schneeverhältniſſe endlich genügend, um einen Ski=
kurs
abzuhalten. Die Schneeverhältniſſe ſind ſo, daß auch Touren
zu laufen ſind. Die Fahrten werden in geheizten Sonderwagen
ausgeführt. (Siehe Anzeige.)
Evangeliſche Jugendgemeinſchaft. Wir erinnern hiermit
nochmals an den heute abend. 8 Uhr, im Konfirmandenſaal im
Schloß ſtattfindenden Ausſpracheabend der Evangeliſchen
Jugendgemeinſchaft Darmſtadt über das Thema Schickſal unſerer
heutigen Jugendgeneration, zu dem alle Gruppenführer und die
Aelteren vom 18. Jahre an eingeladen ſind. Gleichzeitig er=
innern
wir auf dieſem Wege an die morgen, Freitag, 27. Jan.,
nachmittags, im Pfarrhaus, Kahlertſtraße 24, einberufene Ver=
treterverſammlung
.
7. Akademie=Konzert. Es ſei nochmals auf das heute, 17
und 20 Uhr im Städt. Saalbau ſtattfindende 7. Akademie=Konzert
aufmerkſam gemacht. Mit großem Intereſſe ſieht man der unter
Leitung des Komponiſten ſtattfindenden Uraufführung der dra=
matiſchen
Fantaſie Opus 9 für Orcheſter von Hans Simon
durch den Inſtrumental=Verein (Orcheſter der Städt. Akademie
für Tonkunſt) entgegen. Dr. Heinrich Allmeroth vom Heſſ.
Landestheater bringt als Soliſt des Abends, am Flügel von
Hofrat Paul Ottenheimer begleitet, drei Geſänge (Arie des
Max aus Freiſchütz, Liebeslied aus Walküre und Gralserzählung
aus Lohengrin) zum Vortrag. Mit großer Freude begrüßt das
Darmſtädter Publikum dieſes beliebte Mitglied unſerer Bühne
auf dem Konzertpodium. Richard Wagners 50. Todestag wird
weiterhin durch die unter Leitung des Städt. Muſikdirektors
Profeſſor Wilhelm Schmitt ſtehende Aufführung der C=Dur=
Symphonie des Meiſters gedacht.

Hefſiſches Landestheater.

Großes Haus
Donnerstag,
26. Januar Anf= 19½, Ende vor 22½ Uhr. Bühn.=Vbd. K,
Der Freiſchütz.
Preiſe 0.705.50 Mr. Anf. 19, Ende n. 23 Uhr. D 12.
Freitag,
Preiſe 0.605. Mk.
27. Januar Maria Stuart. Samstag,
28. Januar 19½22½ Uhr. Außer Miete.
Preiſe 0.503. Mk
Im weißen Rößl. Kleines Haus Donnerstag,
W. aaſ00 Anf. 191 Ende n. 22 Uhr. Außer Miete.
Der Muſtergatte,
Preiſe 0.603.50 Mk. Freitag,
27. Januar Anf. 191 Ende geg. 22 Uhr. Zuſ.=Miete V 8
Preiſe 0.804 50 Mk.
Der Wildſchütz. Samstag,
28, Januar Konzert des Volkschors
Anfang 20 Uhr.
Darmſtadt. Preiſe 0.50, 1.25 und 1.50 Mk.
Im Vorverkauf 0.40, 0.80 und 1.25 Mk

Landestheater. Morgen Premiere des Wild=
ſchütz
. Morgen wird Lortzings heitere Oper Der Wildſchütz in
der volligen Neuinſzenierung Haus Strohbachs (muſikaliſche Lei=
tung
Dr. Schmidt=Iſſerſtedt) zur Aufführung gebracht. Die Bühnen=
bilder
ſtammen von Lothar Schenck von Trapp. Die Titelrolle, den
verhinderten Wildſchützen, ſingt Heinrich Kuhn.

Maſſage
eine alte heilſame Kunſt.

Die Arken der Maſſage.
Von Dr. Arnold Hahn.
Es gibt verſchiedene kunſtgerechte Arten der Maſſage. Die
mildeſte Art iſt die Streichmaſſage, bei der man über die
Haut mit der flachen Hand ſtreicht, meiſtens immer nach einer
Richtung, nämlich der dem Herzen zu. Man nimmt nämlich an,
daß dadurch die Lymphe und das Blut in die Venen ſchneller
zum Herzen zu bewegt wird.
Eine andere Art der Maſſage iſt das Kneten. Man nennt
es heute auch in Sportkreiſen gern die finniſche Art. Bei dieſer
Maſſage greift man mit einer oder mit beiden Händen gleich=
ſam
tief ins Fleiſch hinein und hebt den Muskel von ſeiner
Unterlage ab und walkt ihn durch Druck durch Eine dritte Art
iſt das Reiben. Dabei reibt man mit den Fingerſpitzen durch
kreisförmige Bewegungen ganz beſtimmte Stellen, um daraus
Stoffe, die ſich da verklumpt haben, etwa zu entfernen. Eine
andere Art iſt das Klopfen. Man klopft mit gebogenen Fin=
gern
wie auf dem Klavier die Taſten oder ſtärker mit der Hand=
kante
. Schließlich auch mit der flachen Hand. Die letzte Art iſt
die Erſchütterungsmaſſage bei der mit ſchnell beweg=
ter
, ſteigender Hand oder auch mit beſonderen Apparaten eine
Schwingung des Gewebes erzeugt wird, die ſich dann recht tief
bis zu den inneren Organen fortpflanzen kann. Nie ohne Gleit=
mittel
, wie Vaſeline, Talk, Fiſſan, maſſieren!
Bei all dieſen Abarten der Maſſage kommt es im Grunde
immer zu ein und demſelben Eingriff. Sie ſind in ihrem End=
effekt
nichts anderes als Quetſchungen der Haut und vor
allem des Muskels. Und damit ſtellt ſich die Maſſage in eine
Linie mit allen Heilmitteln, die wir kennen. Sie ſind, ob es ſich
nun um Maſſage, um Aſpirin oder Chinin handelt, in großen
Mengen gefährliche Gifte, und in kleinen, klug angewendeten
Mengen wohltätige Arzneien. Die Quetſchung iſt eine Ver=
letzung
des Körpers wenn ſie zu ſtark iſt. In kluger Doſie=
rung
regt ſie die Heilkräfte des Körpers an.
Beſondere Wirkungen.
Die die Maſſage faſt nur zum Muskel ſpricht, wird ſie vor
allem dann heilend ſein, wenn es ſich um Erkrankungen des Mus=
kels
handelt. Die Erkrankungen des Muskels beſtehen zum größ=
ten
Teil in einer krankhaften Spannung innerhalb des Muskels,
die Schmerzen und Beſchwerden auslöſt. Der Muskel iſt in die=

ſer Spannung z. B. beim Rheumatismus viel reizbarer, er
reagiert mit ſtarken Schmerzen auf die geringſte Einwirkung.
Die Maſſage des Muskels wird alſo gleichfalls ſchmerzhaft ſein
und Reizungen auslöſen. Aber ſie beſitzt die Eigenſchaft, durch
Wiederholung den Muskel an dieſe Reize zu gewöh=
nen
und ihn alſo unempfindlich zu machen. Um den Muskel
maſſieren zu können, muß man aber wiſſen, wie er verläuft. Und
das weiß nur der Fachmann
Maſſiert man in der Richtung des Muskels, ſo wird er ſich
ſchneller beruhigen, maſſiert man quer dazu, ſo wird er ſtarker
gereizt, aber die Beruhigung iſt nachher vielfach dauerhafter.
Natürlich ſpielt hier ſo manches andere mit. Nach der Maſſage
läuft das Blut längere Zeit ſchneller durch die Venen, das be=
deutet
aber, daß all die vielen Stoffe, die ſonſt träge und vielfach
krankheitserregend darin angehäuft ſind, nunmehr ſchneller weg=
transportiert
werden und durch die Niere den Körper verlaſſen.
So wirkt die Maſſage geradezu wie ein entlaſtender Aderlaß. Da=
bei
beſchränkt ſich dieſe Entlaſtung keineswegs auf den Teil, der
maſſiert wird. Die wirkt auch in der Ferne, weil ja der aanze
Blutkreislauf angeregt wird. So wird das in den verſchiedenen
inneren Organen (Leber, Galle uſw.) geſtaute und belaſtete Blut
gleichſam in die Peripherie des Körpers gepumpt. Die Organe
werden auf dieſe Art von außen her durchſpült und mit
neuen Säften und friſchen Kräften gefüllt.

Maſſage für Geſunde.
Allgemeingut, beſonders des Sportlers, iſt die Erfahrung ge=
worden
, daß man durch Maſſage Ermüdung viel wirkſamer be=
ſeitigen
kann als durch kurze Ruhe. Der Blutſtrom führt bei
der Maſſage viel raſcher die angeſammelten Ermüdungsſtoffe aus
dem Körper hinaus. Schließlich darf man auch nicht vergeſſen,
daß die Haut ein wichtiges Organ iſt, um Abfallſtoffe
des Körpers durch die Hautatmung nach außen zu leiten. Man
weiß, daß Katzen, die man mit Firnis angeſtrichen hat, obzwar
ſie atmen, erſticken, weil eben die Hautatmung unterbunden iſt.
Durch die Maſſage wird auch dieſe Hautatmung ſtark angeregt
und reinigt gleichfalls den Körper von Krankheitsſtoffen.
Vor einiger Zeit erzählte ein hundertjähriger franzöſiſcher
Arzt, wie er es gemacht hat, um ſo alt zu werden. Als Haupt=
punkt
erwähnte er, daß er ſich jeden Morgen bei offenem Fenſter
ſtehend maſſiere. Es liegt viel Wahres in dieſer Behauptung,
denn tatſächlich wird durch die tägliche Maſſage jenes Gran
Krankheit, das ſelbſt der Geſündeſte in ſich trägt, und das
ſich immer wieder im Verlaufe von 24 Stunden irgendwo anſam=
melt
, ausgetrieben.

Deukſches Karkell für Jagd= und Sportſchießen.
Abt. Kleinkaliberſchießſport
Landesverband Heſſen und Heſſen=Naſſau e. V.
In Darmſtadt tagte die Delegiertenverſammlung des Landes=
verbandes
Heſſen und Heſſen=Naſſau, wobei drei Gaue mit
29 Vereinen vertreten waren.
Der 1. Vorſitzende, Herr Dr. Badendieck, brachte in ſeinem
Jahresbericht zum Ausdruck, daß dem Kleinkaliberſchießſport durch
ſeine Einbeziehung in die Reihe jener Sportarten, die das Reichs=
kuratorium
für die Jugendertüchtigung als unerläßlich anſieht.
erſt jetzt der Platz eingeräumt wurde, der ihm zuſteht. Die Aus=
wirkung
dieſer Maßnahme zeigt am beſten die Mitglieder=
bewegung
. Die Zahl der im Landesverband zuſammengeſchloſſenen
Mitglieder ſtieg ſeit Anfang 1932 auf das Doppelte. Damit hat
das Kleinkaliberſchießen als Volksſport einen ſehr beachtlichen
Schritt vorwärts getan. Die daraus ſich ergebenden großen Auf=
gaben
für die kommenden Jahre wurden klar herausgeſtellt.
Der Vorſtand ſetzt ſich nach der Neuwahl wie folgt zuſammen:
1. Vorſitzender: Dr. Badendieck=Buchſchlag; 2. Vorſitzender: Schäfer=
Darmſtadt: 1. Schriftführer: Hofmann=Darmſtadt: 2. Schrift=
führer
: Berghöfer=Darmſtadt; 1. Schatzmeiſter: Oblt. Sattig=
Darmſtadt: 2 Schatzmeiſter: Bender=Wiesbaden; 1. Beiſitzer:
Rümpel=Wiesbaden; 2. Beiſitzer: Sonneborn=Wiesbaden 3. Bei=
ſitzer
: Brecht=Wiesbaden; Sportleiter: Grimm=Darmſtadt: Preſſe=
wart
: Väth=Frankfurt a. M. Die Verſammlung beſchloß am
20. 8. 1933 das Landesverbandsmeiſterſchaftsſchießen in Wiesbaden
und am 1. 10. 1933 das Landesverbandsmannſchafts=
ſchießen
in Darmſtadt abzuhalten. Das Schießen um die
Deutſche Meiſterſchaft findet am 3. 9. 1933 in Frankfurt a. M.
ſtatt.

Schaff! Lebensmut und neue Hoffnung
durch die
Winterhilfe!

Martinsgemeinde. Am kommenden Sonntag, 29. Januar,
iſt mit dem Abendgottesdienſt um 6 Uhr eine kirchenmuſikaliſche
Abendfeier verbunden, die ſich der Epiphaniaszeit anpaßt. Es wir=
ken
mit: Suſanne Horn=Stoll (Sopran), Aga Zeh=Landzettel (Alt),
Willy Hannewald, Paul Paluczak (Violine).
Johannesgemeinde. Die Johannesgemeinde beabſichtigt,
nächſte oder übernächſte Woche je eine Mädchen= und
Jungenkameradſchaft des Notwerks der deutſchen Jugend
im Gemeindehaus, Kahlertſtraße 26, einzurichten. Sie lädt junge
Leute der Gemeinde, einſchließlich der Waldkolonie, zwiſchen dem
17. und 25. Lebensjahr ein, ſich heute, Donnerstag, 26. Jan., oder
morgen, Freitag, 27. Jan., bei Pfarrer Goethe, Kahlertſtraße 24,
anzumelden und die Kontrollkarte des Arbeitsamtes mitzubringen
(zu erhalten beim Arbeitsamt).
Generalverſammlung des Kr.= u. Mil.=Vereins Graf von
Haeſeler. Mit einem Hoch auf unſer Vaterland und Begrüßung
der Kameraden eröffnete der 1. Vorſitzende, Kamerad Kämmer, die
Generalverſammlung. Der verſtorbenen Kameraden Gräber, Erff
und Anders gedenkend, erſtattete er den Jahresbericht. Der Verein
hat ſich an allen von der Haſſia, dem Bezirk und den Vereinigten
Kriegervereinen arrangierten Veranſtaltungen zum Teil recht zahl=
reich
beteiligt. Unter der Deviſe: Wir wollen helfen! hat der
Verein 15 ſeiner würdigen und bedürftigſten Kameraden neben noch
zahlreich laufenden Unterſtützungsgeſuchen eine Weihnachtsh=
von
je 15 Maxk bewilligt. Ein weiterer Beſchluß iſt gefaßt worden,
daß das Eintrittsgeld zu der dem Verein angegliederten Sterbe=
kaſſe
eine Ermäßigung erfährt. Die Vorſtandswahl ergab die ein=
ſtimmige
Wiederwahl des alten Vorſtandes und die Zuwahl als
1. Schriftführer den Kamerad Kürſten.

Bom Heſſiſch=Naſſauiſchen Kurzſchriftverband
(Siß Darmſtadk)
wird uns geſchrieben: Der Kurzſchriftunterricht in den Schulen
wird außer in den kaufmänniſchen Berufsſchulen nur wahl=
frei
erteilt, und vielfach richtet die Schulleitung einen ſtunden=
planmäßigen
Kurzſchriftunterricht nur ein, wenn ſich eine genü=
gende
Anzahl von Schülern findet. Dazu kommt, daß die Unter=
richtszeit
meiſt außerhalb des eigentlichen Schulunterrichts liegt.
Trotzdem haben die Erzieher und Jugendbildner an den Schulen
unſeres Verbandes, ſoweit ſie der kurzſchriftlichen Sache mit Luſt
und Liebe zugetan ſind, vorbildlich Wertvolles geleiſtet und er=
reicht
. Die Größe dieſes Erfolges einer dauernden hingebungs=
vollen
Arbeit im wahlfreien Kurzſchriftunterricht läßt ſich er=
meſſen
, wenn man die Schwierigkeiten berückſichtigt. Abgeſehen
von den bereits erwähnten Hemmungen muß der Unterricht oft
mit einem nicht einheitlichen Schülermaterial, ohne die erforder=
lichen
Vorbereitungs= und Uebungsmöglichkeiten und ohne jeden
Zwang durchgeführt werden. Hoch anzuerkennen iſt, daß die Er=
gebniſſe
des Unterrichts recht erfreulich ſind und auch die Schüler
gerne an dem Unterricht teilnehmen.
Mit Rückſicht darauf iſt es Pflicht des Verbandes, zu deſſen
vornehmſten Aufgaben die Pflege der Einheitskurzſchrift gehörr,
dem Kurzſchriftenunterricht in den Schulen ſeine ganz beſondere
Aufmerkſamkeit zu ſchenken und ihm jede Unterſtützung zuteil
werden zu laſſen, denn die Schüler bilden den Nachwuchs der
Vereine.
Deshalb hat der Verband bereits im Jahre 1931 in ein=
gehender
Ausſprache die Mittel zur Verbeſſerung der kurzſchrift=
lichen
Leiſtungen unſerer Schüler erortert. Dabei wurde unter
anderem auch gefordert, daß zur Aneiferung der Schüler und
Schülerinnen und zur Steigerung ihrer kurzſchriftlichen Leiſtungs=
fähigkeit
Schülerwettbewerbe veranſtaltet werden ſollen. Im Ja=
nuar
1932 arbeitete daraufhin ein beſonderer Ausſchuß unter
Leitung des Oberſtudiendirektors Prof, Pfaff die erforderlichen
Richtlinien aus, und Ende Februar bzw. Anfang März 1932
konnten die Schreiben an mehreren Orten des Verbandsgebietes
durchgeführt werden.
Dieſes Wettſchreiben zerfiel in ein Schnellſchreiben,
das für die Schülerinnen und Schüler eines Schulortes gemeinſam=
in
einem Schulhaus an einem Sonntag vormittag ſtattfand und
wobei in den Geſchwindigkeitsſtufen von 60 bis 300 Silben drei
Minuten lang in gleichbleibender Geſchwindigkeit diktiert wurde,
und in ein Schön= und Richtigſchreiben, das während
des Kurzſchriftunterrichts in der Schule unter Aufſicht des Kurz=
ſchriftlehrers
durchgeführt wurde und in dem nach einem vor=
gedruckten
Formblatt ein Stoff von etwa 300 Silben in Kurz=
ſchrift
zu übertragen war.
Insgeſamt beteiligten ſich faſt 1800 Schüler an dieſen Wett=
ſchreiben
. Für ſehr gute Arbeiten wurden Buchpreiſe zur Ver=
fügung
geſtellt, außerdem erhielt jeder Preisträger ein Diplom.
Mit Rückſicht auf das ſehr gute Ergebnis dieſes erſten Schüler=
wettſchreibens
wird nunmehr im Februar/März 1933 im gan=
zen
Verbandsgebiet ein Schülerwettſchreiben durchgeführt wer=
den
. Die beteiligten Regierungen haben ihre Unterſtützung zu=
geſagt
und Genehmigung hierzu erteilt.

Brahmskonzert. Der Akademiſche Chor iſt durch ander=
weitige
Verpflichtungen am Samstag, den 28 Januar, verhindert,
die Männerchorbegleitung der Rhapſodie für Altſtimme auszu=
führen
. An ſeiner Stelle ſind die Herren der Madrigal= Vereini=
gung
ſo liebenswürdig, den Chorpart zu übernehmen.
Vortrag. Am Freitag, den 27. Januar, findet im Fürſten=
ſaal
, abends, Vortrag über Erfahrungen mit der Leica und Leica=
Diskuſſionsabend ſtatt. (Näh. ſiehe Anzeige.)
Sonntagsfahrt in Winterfreuden Endlich iſt richtiger Win=
ter
geworden. Auf den Gebirgen in unſerer Nähe hat die weiße
Winterpracht Einzug gehalten. Die Sehnſucht dies zu ſchauen iſt
allgemein ſo groß, daß ſich die Heſſenfahrt entſchloſſen hat, eine
ſolche Sonderfahrt im geheizten Autobus am kommenden Sonntag
zu veranſtalten. Das durch den Hauffſchen Roman berühmt ge=
wordene
Wirtshaus im Speſſart und das zauberhaft gelegene
Waſſerſchloß Meſpelbrunn ſind die Ziele. (Siehe heutig. Inſerat.)

wie er Sender nach Sender bringt aus ganz
Europa, das müssen Sie beim Telefunken 231"
selber hören! Sonst trauen Sie ihm eine solche
Leistung doch nichtzu, denn der Telefunken 231"
kostet einschl. Röhren nur RM 189,- (für Gleich-
strom
RM 199,-) und mit eingeb. Freischwinger-
Lautsprecher nur RM 218,- bzw. RM 228,-

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 26

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerskag, 26. Januar 1933

Erſchreckende Kriminalität.

Polizeiberichk.
Was in Darmſtadt alles geſtehlen wird.
In der Nacht zum 19. Jan, ſind aus einem Hühner=
ſtall
in der Nieder=Ramſtädter Straße 25 Hühner geſtohlen
worden. Die Tiere wurden an Ort und Stelle abgeſchlachtet.
Von den Tätern wurden vermutlich Fahrräder mitgefülrt.
In der gleichen Nacht wurde in eine Lagerhalle am Atzwinkel=
weg
eingebrochen. Die Täter entwendeten Weißbinderſtricke,
Säcke, ein Gewehr mit achtkantigem Lauf, ſowie einige
Patronen. In der Zeit vom 1. bis 5. Januar wurden aus
einem Schuppen, der ſich auf dem Gelände öſtlich der Firma
E. Merck befindet, 2 Fenſter und 4 Dachſparren entwendet.
Am Dienstag, 10. Jan., gegen 17 Uhr, wurde aus einem Kinder=
wagen
, welcher in der Torhalle des Kaufhauſes Ehape unter=
geſtellt
war, eine kleine roſa Steppdecke, in Größe von 50X80
Zentimeter, und ein Federkiſſen mit weißem Bezug geſtohlen. Das
Kiſſen iſt etwa 40X40 Zentimeter groß. In der Nacht zum
30. Dez. wurde am Sensfelderweg eine Gartenhütte erbrochen
und eine Säge (Fuchsſchwanz), eine Flach=, Beißzange, und ein
Meterſtab entwendet. Ferner wurde eine weitere Hütte er=
brochen
und folgende Gegenſtände geſtohlen: eine Beißzange, ein
Zelt (dieſes iſt zuſammengerollt und in einer grauen Segeltuch=
taſche
verpackt). Die Farbe des Zeltſtoffes iſt außen eremfarbig
und innen hellblau. Am 7. Jan. wurde in einem Hauſe der
oberen Landwehrſtraße eine Manſarde erbrochen. Der Täter ent=
wendete
eine ſilberne Damenuhr mit arabiſchen Ziffern. Die Uhr
trägt das Monogramm A. H. An der Ecke Landgraf=Georg=
und Stiftſtraße wurde am 10. Jan., gegen 7.30 Uhr, von einem
Milchwagen, der dort aufgeſtellt war, folgende Gegenſtände ge=
ſtohlen
: ein dunkelblaues Stoffkleid, eine Stoffhandtaſche mit
Henkel, 2 elektriſche Taſchenlampen, ein Bund Schlüſſel. 2 Paar
braune Stoffhandſchuhe und ein Tragnetz. In der Nacht zum
8. Jan. wurde aus einem Garten zwiſchen Weiterſtädter= und
Gräfenhäuſerſtraße 2 Chaki=Campel=Enten geſtohlen. Aus
einem Garten am Arheilgerweg wurden in der Nacht zum
12. Jan. 4 Hühner geſtohlen. Kleintierhalter ſichert Eure
Ställe, die in Gärten untergebracht ſind. In vielen Fällen iſt
für eine Sicherung der Tiere nicht genügend Sorge getragen
Aus dem Hofe Schulſtraße 2 wurde in der Nacht zum 12. Jan.
ein weißer Kinderwagen entwendet.
Wer kennt den Schwindler? Am 1. Nov. 1932 erſchien in
einem hieſigen Radiogeſchäft ein angeblicher Ludwig Becker und
erſchwindelte unter Vorſpiegelung falſcher Tatſachen eine Radio=
anlage
. Es handelt ſich um einen 2=Röhrenapparat Siemens=
Netzempfänger, Modell 32. mit einem Lorenz=Lautſprecher. Da
die Vermutung naheliegt, daß der Täter den fraglichen Apparat
verkauft hat, werden diejenigen Perſonen, die in letzter Zeit

einen ſolchen Apparat aus Privathand erwarben, erſucht, bei der
Kriminalpolizei, Zimmer 29. vorzuſprechen.
Feſtnahmen. In der Zeit vom 14. bis 16. Jan. wurde
in einem hieſigen Geſchäft ein Einbruch verübt und etwa 300 RM.
entwendet. Der Kriminalpolizei in Verbindung mit dem Erken=
nungsdienſt
gelang es, den Täter zu ermitteln. Es handelt ſich
um einen früheren Geſchäftsführer der beſtohlenen Firma. Der
Täter H. Sch. wurde dem Richter vorgeführt. Er kam in Unter=
ſuchungshaft
. Der gleiche Täter hat ſich mit dem E. H. aus
Darmſtadt am Samstag, 14. Jan., in die Wohnung der S. P. in
der Luiſenſtraße begeben und dort als Kriminalbeamter aus=
gegeben
. Beide nahmen eine Durchſuchung in dem Zimmer der
P. vor. Die Wohnungsinhaberin beſtellten die falſchen Krimial=
beamten
durch ſchriftliche Ladung nach der Landesverſicherungs=
anſtalt
. In Abweſenheit der P. erſchienen dann die beiden und
durchſuchten die Wohnung. Hierbei entwendeten ſie ein Hand=
täſchchen
mit einem kleinen Geldbetrag. Sie müſſen ſich wegen
Amtsanmaßung verantworten. Auch H. kam in Unterſuchungs=
haft
. Außerdem ſchwebt gegen den H. noch ein Verfahren wegen
Notzuchtsverſuch und ſchwerer Körververletzung. Am 20. Jan.
wurde der Kaufmann H. L. aus Mainz feſtgenommen, weil er
ſeine Angehörigen in Darmſtadt, bei denen er zu Beſuch weilte,
beſtohlen hat. Während die Verwandten einer Beerdigung bei=
wohnten
. öffnete er mittels Nachſchlüſſel verſchiedene Behältniſſe
und ſtahl aus 2 Wohnungen einen Betrag von etwa 70 RM.
Das geſtohlene Geld hat er zum größten Teil in Altſtadtwirt=
ſchaften
verjubelt. Der Täter wurde dem Richter zugeführt und
in Haft genommen.
Die Kriminalpolizei verhinderk durch raſches Zugrei=
fen
Mord und Selbſtmord und nimmt den Täker feſt.
Am 23. Jan. wurde der Kriminalpolizei mitgeteilt, daß ſich der
Autoſchloſſer P. J. aus Darmſtadt in einer Wirtſchaft geäußert habe,
er würde ſeine Familie umbringen. Dieſe Aeußerungen wurden für
ernſt aufgenommen und umgehend der Kriminalpolizei zur Kenntnis
gebracht. Auf dieſe Mitteilung hin griff die Kriminalpolizei
ſofort ein. Die Wohnung des I. wurde verſchloſſen vorgefunden
Aus der Wohnung kamen laute Schreie eines Kindes. Ein
herbeigezogener Schloſſer konnte die Türe nicht öffnen. Die
Kriminalbeamten drangen deshalb vom Hofe aus mit einer Leiter
in die im 1. Stock gelegene Wohnung ein. Die Küche war ſchon
ſtark mit Gas gefüllt. Der Gashahn des Gasherdes war geöffnet.
J. ſaß am Tiſch und ſchlief anſcheinend. Er war i angetrunkenem
Zuſtande. Das 3½jährige Kind befand ſich bei dem Vater in der
Küche und ſchrie. Durch raſches Zugreifen wurde Schlimmeres
verhindert. Der Grund zu dieſem Schritt bilden eheliche Zer=
würfniſſe
. Die Ehefrau hielt ſich zur Zeit der Tat bei ihrer
Mutter auf, die auch in Darmſtadt wohnt. I. wurde dem Richter
zugeführt und wegen Mordverſuchs in Unterſuchungshaft ge=
nommen
.

Winkerfahrten im Heag=Großkraftwagen.
Die überaus günſtige Schneelage im Schwarzwald und in der
Rhön geben der Sonderfahrten=Abteilung der Heſſiſchen Eiſenbahn
A.=G. Veranlaſſung, am kommenden Samstag, den 28. Januar,
und Sonntag, den 29. Januar, Sonderfahrten in geheizten Groß=
Kraftwagen nach dem Schwarzwald und der Rhön (Waſſerkuppe)
zu unternehmen. Im Gebiet der Darmſtädter Hütte beim Ruhe=
ſtein
finden am kommenden Sonntag die Gaumeiſterſchaften ſtatt,
und ſind an den bekannten Wettläufen verſchiedene Teilnehmer des
hieſigen Skiklubs beteiligt. Für billige Uebernachtungs=Gelegenheit
iſt ebenfalls geſorgt. Um auch Nichtſportlern die Gelegenheit zu
geben, billig in das Gebiet der Darmſtädter Hütte zu kommen, iſt
der Fahrpreis derart günſtig, daß mit einer ſtarken Beteiligung
gerechnet werden kann.
Am vergangenen Sonntag veranſtaltete die Sonderfahrten=
Abteilung gemeinſam mit einem Frankfurter Reiſebüro eine Fahrt
nach der Rhön zur Waſſerkuppe. Auf beſonderen Wunſch der Teil=
nehmer
dieſer Sonderfahrt und begünſtigt durch die gute Schnee=
lage
findet am Sonntag, den 29. Januar, eine Wiederholungsfahrt
in das genannte Gebiet ſtatt.
Alles Nähere aus der heutigen Anzeige erſichtlich.

Steinleiden. Eine wichtige Gruppe unter den Krankheiten
nehmen die Steinleiden ein, unter denen wir Ablagerungen in
den großen Ausſcheidungs= und Verdauungsdrüſen nebſt Anhangs=
gebilden
, der Leber mit Gallenblaſe und Ausführungsgängen, den
Nieren mit Harnleiter und Blaſe, verſtehen. Um Aufklarung über
dieſe außerordentlich wichtigen Fragen zu bringen, hat der hieſige
Verein für naturgemaße Lebens= und Heilweiſe
(Naturheilverein) E. V. Herrn Dr. med. Piening, Arzt für
Naturheilverfahren, aus Erfurt, zu einem Lichtbildervortrag über
Die Entſtehung von Nieren= Blaſen= und Gallenſteinen ſowie
Maßnahmen zur Verhütung, Linderung und Heilung unter be=
ſonderer
Berückſichtigung einer möglichſt naturgemäßen Lebens=
weiſe
und Behandlung, gewonnen. (Siehe Anz.)
Turngeſellſchaft 1875 Wander=Abteilung. Am Sonn=
tag
, dem 29. Januar, findet die erſte Wanderung der Wander=
Abteilung ſtatt. Es iſt die erſte der drei Serienwanderungen um
Därmſtadt, und führt die erſte in die Südweſtecke von Darmſtadts
Umgebung. Der Abmarſch iſt an der Kunſthalle, Rheinſtraße.
Wir bitten um zahlreiche Beteiligung.
Zimmerbrand. Geſtern brach kurz nach 12 Uhr im Hauſe
Seitersweg 12 ein Zimmerbrand aus. Wegen ſtarker Rauch=
entwicklung
mußte der Angriff der Feuerwehr von außen erfolgen.
Mit zwei O=Leitungen gelang es indeſſen, des Brandes Herr zu
werden und größeren Schaden zu vermeiden.
Sfimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentſichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion keinerſei Ver=
antwortung
; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umfange
der Einſender verantwortlich.) Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht
zurückgeſandt, die Ablehnung nicht begründet werden.
Eisbahn und Stadtverwaltung.
Es iſt geradezu unverſtändlich, daß der mitten in der Stadt
gelegene Herrngartenteich von der Stadtverwaltung als Eisbahn
nicht freigegeben wird. Andere Städte bemühen ſich, irgendwie
verwendbare Flächen innerhalb der Stadt zum Eislauf herzu=
richten
. Hier hat man eine Eisbahn mitten in der Stadt. ſelbſt
elektriſche Beleuchtung iſt für ſie vorgeſehen, aber man umſtellt ſie
mit Verbotstafeln, beſtreut ſie mit Aſche (!) und zwingt die Be=
völkerung
der Stadtmitte und des Nordviertels, entlegene Eis=
bahnen
aufzuſuchen, was nur für ſolche möglich iſt, die viel freie
Zeit und Geld für Straßenbahn haben. Dazu iſt der Herrngarten=
teich
nicht tief im Vergleich zum Woog und Steinbrückerteich; der
Zu= und Abfluß könnte nötigenfalls leicht abgeſperrt werden. Der
Zugang könnte wenn dies notwendig erſcheint, unter Draht=
abſperrung
im übrigen von einer Seite erfolgen, evtl. ſogar,
wie früher ſchon, über Bretter, ſo daß keine Beſchädigung des
Raſens zu erwarten iſt. Dem Vernehmen nach ſoll die zu befürch=
tende
Raſenbeſchädigung die Stadtverwaltung veranlaſſen, dieſe
Eisbahn zu ſperren. Hoffentlich bringen dieſe Zeilen, nachdem in=
zwiſchen
auch die üblichen Bäume auf der Inſel gefällt und über
das Eis abtransportiert ſind, die Stadtverwaltung endlich zur
Einſicht, damit nicht weiterhin einem großen Teil der Be=
völkerung
, insbeſondere der Jugend, die Erholung und Ertüch=
tigung
auf dem Eiſe unmöglich gemacht wird. Selbſtverſtändlich
iſt zunächſt die Verunreinigung zu beſeitigen. Aber bald!
Tageskalender für Donnerstag, den 26. Januar 1933.
Union=Theater: F. P. 1 antwortet nicht: Helia=Lichtſpiele: Im
Bann des Eulenſpiegels; Palaſt=Lichtſpiele: Verhängnis
eines Tages und Der Sprung ins Nichts. Reſi=Theater:
Ein blonder Traum . Städt Saalbau, 17 und 20 Uhr:
7. Akademie=Konzert. Ausſtellungsraum des Gaswerk, Eliſa=
bethenſtraße
, 20 Uhr: Vortrag Die Gaskuche

Heilſtätte Haus Burgwald Mitgliederverſamm=
lung
. Aus den Verhandlungen ergab ſich, wie notwendig auch
heute in der Zeit der Geldknappheit eine ſolche Anſtalt iſt. Im
Laufe des Jahres 1932 wurden in dieſer Anſtalt 76 Pfleglinge be=
handelt
. Die Berichte des Hausvaters Zieſche und des Anſtalts=
arztes
Dr. Georgi ließen erkennen, wie ſchwer und mühſelig die
Behandlung dieſer Kranken iſt und welcher Liebe und Geduld es
bedarf, um Erfolg zu haben, Andererſeits zeigten dieſe Berichte
aber auch, wie dankbar von den Geheilten und ihren Angehörigen
dieſe liebevolle Fürſorge empfunden wird. Die meiſten Entlaſſenen
bleiben auch ſpäter in ſteter Verbindung mit der Anſtalt. Wie in
vorhergehenden Jahren, ſo fand auch 1932 eine Wiederſehensfeier
ſtatt. Etwa 250 Perſonen, frühere Pfleglinge mit ihren Angehöri=
gen
waren zu dieſer Feier erſchienen, um die trauliche Stätte im
Mühltale aufzuſuchen, in der ſie Heilung von ihrer Krankheit ge=
funden
. Gerade die Ruhe und Abgeſchiedenheit von Haus Burg=
wald
in dem waldumgebenen Tälchen iſt ſo recht geeignet. Ge=
neſung
zu finden. Dazu kommt das genaue geregelte Anſtalts=
leben
mit ſeinen Pflichten. Die Inſaſſen beſchäftigen ſich im Garten
oder in der Landwirtſchaft oder als Handwerker in ihrem Berufe,
denn gerade für dieſe gibt es in einem Hauſe immer zu tun. Sie
bilden eine große Familie. Das Sichnützlichmachen in dieſem
Kreiſe, andern eine Freude zu machen, weckt und ſtärkt das Selbſt=
bewußtſein
und vertreibt Langeweile. Wenn die Pfleglinge ihre
Zeit aushalten, mindeſtens ½ Jahr, dann ſind ſie ſo gefeſtigt, daß
ſie zu ihren Lieben und in ihren Beruf wieder zurückkehren kön=
nen
. Ein früherer Pflegling dieſer Anſtalt hat aus Dankbarkeit
für ſeinen Aufenthalt in Haus Burgwald im letzten Jahre ein
Schriftchen Wie ich von der Trunkſucht befreit wurde (Neuland=
Verlag, Berlin W 8) geſchrieben, aus dem hervorgeht, wie er ge=
kämpft
und gelitten hat unter dem Alkoholteufel, und wie er nach
und nach hier in Haus Burgwald geſundet iſt. Mit herzlichen
Dankesworten für die ſegensreiche Arbeit des Arztes und des
Hausvaters ſchloß Herr Geh.=Rat Dr. Balſer die Verſammlung.
Anmeldung zu dem Verein Heilſtätte Haus Burgwald nehmen
entgegen Herr Geh. Rat Dr. Balſer=Darmſtadt und Geſchäftsführer
Herr Weber=Darmſtadt; Jahresbeitrag 3 RM.
Aw. Die Verhandlung gegen die Roßdörfer Zioniſten, die
auf Mittwoch angeſetzt war, mußte wegen plötzlicher Erkrankung
der einen Angeklagten bis auf weiteres verſchoben werden.
Im Union=Theater findet heute der letzte Ausnahmetag
ſtatt, in welchem der größte Ufa=Tonfilm des Jahres F. P. 1
antwortet nicht zu ganz beſonders ermäßigten Preiſen gezeigt
wird.
Die Helia=Lichtſviele zeigen heute zum letzten Male die
entzückende Urſula Grabley und Oskar Karlweis in dem neuen
luſtigen Tonfilm Im Bann des Eulenſpiegels
Im Union=Theater wird am Samstag, dem 28. Januar.
nachmittags um 2 Uhr, der große Märchenfilm Das Wunder
auf Burg Sonnenſtein zum letzten Male wiederholt. Der Film
bietet bei kleinen Preiſen zwei göttliche Unterhaltungsſtunden für
jung und alt und wird in Darmſtadt zum erſten Male gezeigt.
In den Palaſt=Lichtſpielen ſieht man ab heute zwei Erſt=
aufführungen
in einem Doppelprogramm, und zwar den äußerſt
ſpannenden Kriminal=Tonfilm Verhängnis eines Tages mit
mit Clive Brook und Miriam Hopkins, und im zweiten Teil
Cilly Feindt und Aribert Moog in dem ſenſationellen Tonfilm
aus dem Artiſtenleben Der Sprung ins Nichts.
Reſi=Theater. Ab heute läuft der luſtige Ufa=Tonfilm mit
der großen Starbeſetzung Ein blonder Traum. Lilian Harvey,
Willy Fritſch und Willi Forſt bringen die bekannten Schlager Wir
zahlen keine Miete mehr und Irgendwo auf der Welt.
Vereinskalender.
Verein der Pioniere und Verkehrstruppen
Darmſtadt und Umgegend. Die Techniſche Nothilfe,
Ortsgruppe Darmſtadt, hat für Donnerstag, den 26. d. M.,
abends 8.15 Uhr. in den Saal Nr. 234 der Techniſchen Hochſchule
zu einem Vortrag über: 13 Jahre Techniſche Nothilfe, ihr
Wollen und Wirken eingeladen.
Die ehemaligen Angehörigen der Reſerve=
Radfahrer=Kompagnie 76 trafen ſich hier in der Reſtau=
ration
Knauff, Bleichſtraße. Eine weitere Zuſammenkunft iſt vor=
geſehen
für Samstag, den 4. März, im gleichen Lokal. Am 6. bzw.
7. Mai iſt eine Wiederſehensfeier in Darmſtadt geplant, zu der
alle Kameraden eingeladen werden. Nähere Mitteilungen ergehen
noch.
JungdeutſcherOrdene V. Am kommenden Freitag,
den 27. Januar, findet der Konvent ſtatt. Brüder und Schweſtern
nehmen gemeinſam teil. Vortrag: Zwölf Jahre Jungdeutſche
Schweſternſchaft. Männer und Frauen, die ſich über den Jung=
deutſchen
Orden unterrichten wollen, ſind herzlich eingeladen. Der
Vortrag findet ſtatt bei Chriſt, Grafenſtraße.

Briefkaſten.

Aus Heiſen.

Ortskrankenkaſſe. Bitte geben Sie doch Ihre Adreſſe an.
Wir müſſen die Angelegenheit nachprüfen.

Dg. Arheilgen, 25. Jan. Notwerk der deutſchen Ju=
gend
. Wie allerorten ſollen auch in hieſiger Gemeinde im Rah=
men
des Notwerks der deutſchen Jugend alle jugendlichen Er=
werbsloſen
und wohlfahrtserwerbsloſen Handwerker, ſoweit ſie
beim Arbeitsamt angemeldet ſind, während der Wintermonate
durch beruflich=fachliche Vorträge und ſpörtliche Betätigung be=
treut
werden. In Frage kommen Jugendliche im Alter von 14
bis 25 Jahren. Geplant iſt, die auf dieſe Art zuſammengezogenen
erwerbsloſen jungen Leute täglich vier Stunden zu betreuen bzw.
das Wiſſen durch Vorträge und Kurſe in beruflicher und allgemein
bildender Hinſicht weiter zu fördern. Auch ſoll ihnen nach Möglich=
keit
täglich ein warmes Mittageſſen gewährt werden. Ueber die
Durchführung dieſer Aktion im einzelnen wird man ſich in den
nächſten Tagen noch ſchlüſſig werden. Berichtigung. Bei
dem Bericht in der heutigen Nummer über Generalverſammlung
darf es nicht heißen Liederkranz ſondern Liederzweig
Im Schlußſatz bei Maskenball muß es anſtatt Faſtnachtsſonntag
Faſtnachtsſamstag heißen.
Dd. Arheilgen, 25. Jan. Vortrag. Geſtern abend hielt
Herr Dr. Deuker einen äußerſt intereſſanten Vortrag über Pferde=
haltung
und Pferdefütterung im Gaſthaus Zur Sonne", der ſehr
gut beſucht war. Nach einleitenden Bemerkungen über die Bedeu=
tung
des Pferdes und den Pferdebeſtand in Heſſen, ſprach der
Vortragende ausführlich über ſachgemäße Fütterung, insbeſon=
dere
bei der Aufzucht. Das wichtige Kapitel der Pflege und der
Stallhaltung wurde eingehend erörtert und zum Schluß folgten
noch einige Ausführungen über die häufigſten Pferdeerkrankungen,
ihre Behandlung und ihre Kennzeichen.
J. Griesheim, 24. Jan. Geburtstagsfeier der 55=
Jährigen. Die 55=Jährigen hielten am Samstag abend im
Gaſthaus Zum Treffpunkt ihre Geburtstagsfeier Eingeleitet
wurde die Feier durch einen flott geſpielten Marſch des Muſik=
vereins
, dem eine der Feier entſprechende Anſprache des Alters=
genoſſen
Valentin Müller 7. folgte. Für den humoriſtiſchen Teil
der Veranſtaltung waren die Eheleute Heinrich Merker gewonnen.
Es berrſchte von Anfang bis zu Ende eine durchaus angeregte
Stimmung.
Nieder=Beerbach, 25. Jan. Generalverſammlung
der Freiw. Feuerwehr. Kommandant Schneider begrüßte die
anweſenden Kameraden. In ſeinem Bericht gab er bekannt, daß
im verfloſſenen Jahr 7 Uebungen, verbunden mit Brandangriffen,
und eine Alarm=Uebung ſtattgefunden haben. Der Kaſſenbericht
zeigte ein erfreuliches Bild. In Anbetracht der Verhältniſſe wird
in dieſem Jahre Abſtand genommen von Abhaltung eines Balles,
insbeſondere, weil die Wehr in dieſem Jahre auf ihr 50jähriges
Beſtehen zurückblicken kann. Die Verſammlung beſchließt, dies am
Samstag, dem 17., und Sonntag, dem 18. Juni, zu feiern.
G. Ober=Ramſtadt, 25. Jan. Obſt= und Gartenbau=
verein
. Lehrer Röſch hielt einen Lichtbildervortrag über
Tieriſche und pflanzliche Schädlinge als Fruchtverderber . Der
Referent betonte eingangs, daß unſere einheimiſchen Obſtertrage
weit hinter den Durchſchnittsernten im Deutſchen Reiche zurück=
blieben
. Die Urſache hierfür läge im Anbau ungeeigneter Obſt=
ſorten
, mangelnder Pflege und beſonders in der unzureichenden
Bekämpfung, der tieriſchen und pflanzlichen Obſtbauſchädlinge.
Außer den Fruchtverderbern ließ er auch andere Obſtbauſchädlinge
in ſchönſter Weiſe im Lichtbild mit zweckentſprechenden Begleit=
worten
auf der Leinwand erſcheinen. Eine lebhafte Ausſprache
über weitere Bekämpfungsmaßnahmen und Steigerung der Obſt=
erträge
in hieſiger Gemeinde ſchloß ſich an.
Ao. Altheim, 25. Jan. 60jähr Jubiläum des Krie=
gervereins
. Nach gemeinſchaftlichem Kirchgang am Vormit=
tag
hatte der Verein für den Abend zu einer ſchlichten Feier ins
Gaſthaus Zum Löwen eingeladen. Nach einigen Armeemärſchen
der Lautzſchen Kapelle (Babenhauſen) begrüßte der Vorſitzende,
Kam. Reuling, die Erſchienenen und gedachte mit ehrenden
Worten der verſtorbenen und gefallenen Vereinsmitglieder. Oberſt=
leutnant
Henrici=Darmſtadt überbrachte die Grüße und Glück=
wünſche
des Haſſia=Präſidiums und ſprach über die Bedeutung der
Kriegervereine einſt und jetzt. Die Grüße und Glückwünſche des
Bezirks übermittelte der Bezirksvorſitzende Kam. Krapp= Baben=
hauſen
und nahm die Ehrung perdienter Mitglieder vor. Es er=
hielten
das Haſſia=Ehrenkreuz die Kam. Adam Kurz und Peter
Schiller, ferner die Haſſia=Ehrenmünze die Kam. Phil. Willmann,
Heinrich Appel, Gg. Wilh. Roth, Hch. Kaiſer. Gg. Koch, Ad. Hepp.
Ad. Phil. Appel und Adam Reuling. Anſchließend überbrachten
auch die Vertreter der Ortsbehorden und Ortspereine ihre Glück=
wünſche
. Am Schluſſe der ſchlichten, aber eindrucksvollen Feier,
die umrahmt war von herrlichen Konzertſtücken der Kapelle Lautz
und paſſenden Chören des Männergeſangvereins, dankte Kam.
Reuling allen für die dargebrachten Wünſche und Ehrungen.
Ct. Wiebelsbach, 25. Jan. Nach kaum zweiwöchigem Kranken=
lager
verſtarb am 20. Januar Herr Altbürgermeiſter Peter Karn
im Alter von 75 Jahren. Ein Leben, ausgefüllt mit Arbeit und
Sorgen, die zum größten Teil der Allgemeinheit gewidmet war,
iſt erloſchen. 33 Jahre lang, alſo faſt ein Menſchenalter hindurch,
waren die Geſchicke der Einwohnerſchaft der Gemeinden Wiebels=
bach
, Ober=Nauſes, Schloß=Nauſes und Frau=Nauſes in ſeiner
Hand gelegen. Und faſt ein Menſchenalter hindurch hat Bürger=
meiſter
Karn dieſe Geſchicke geleitet mit ſeltener Tatkraft ſeltenem
Fleiß und ſeltenem Geſchick. Die meiſten Jahre ſeiner Amtstätig=
keit
fielen in eine Zeit, die ſo ſchwer war, daß viele in gleicher
Stellung ſie nicht überſtanden: Krieg Revolution Nach=
kriegszeit
mit Inflation ſtellten die Gemeinden vor ſchwere Auf=
gaben
, und ſeiner Umſicht verdankt die Gemeinde Wiebelsbach
eine geſunde finanzielle Lage. Seine Beiſetzung fand am Sonntag
nachmittag unter großer Beteiligung dahier ſtatt.
Bk. Schaafheim, 25. Jan. Unfall. Der hieſige Beigeordnete
Philipp Ludwig Hauck rutſchte auf der vereiſten Goſſe vor dem
Gemeindebackhaus neben dem Heſſiſchen Hof aus und brach ein
Bein. Vor 2 Jahren hatte Hauck das Unglück einen Arm zu
brechen.
D. Langen=Brombach i. Odw., 24. Jan. Theaterauffüh=
rung
des hieſigen Männergeſangvereins. Es gelangte zur Auf=
führung
Der Erntekranz von Löffler=Roßdorf. Zur Einleitung
ſang der Verein das ſchöne Lied Deutſchland, dir mein Vater=
land
, Friedrich Bock hieß alle herzlich willkommen. Jeder Spieler
verſah ſeine Rolle muſtergültig.
As. Erbach, 24. Jan. Stenographenverein Gabels=
berger
Generalverſammlung. Aus dem Jahres=
bericht
war zu erſehen, daß ſich der Verein trotz der ungünſtigen
wirtſchaftlichen Verhältniſſe recht zahlreich am Gauwettſchreiben
beteiligte und auch, wie beim Vereinswettſchreiben, ſehr gute
Reſultate erzielte. Für gute Leiſtungen und regelmäßigen Beſuch
der Uebungsſtunden konnten auch dieſes Jahr wieder Leiſtungs=
prämien
verteilt werden Der Vorſtand wurde einſtimmig wieder=
gewählt
. Nur in der Leitung des Diktatkurſes tritt ab Oſtern
eine Aenderung ein; die endgültige Regelung bleibt dem Vor=
ſtand
überlaſſen. Der Vorſitzende teilt weiter mit, daß der Ein=
tritt
des Verbandes der Jugend im Deutſchen Stenographenbund
als Mitglied in den Reichsausſchuß der deutſchen Jugendverbände
vollzogen ſei.
m. Beerfelden i. Odw., 24. Jan. Kirchenkonzert der Orts=
gruppe
des Evangel. Bundes. Die Soliſten waren dieſelben wie
letztesmal: Violine Herr Oberpfarrer Colin von hier und Muſiker
Schwinn=Hetzbach, die Orgelpartie hatte an Stelle des zur Zeit
verhinderten Herrn Pfarrer Knodt Herr Lehrer Krämer über=
nommen
; an Vereinen wirkten mit von hier die Männergeſang=
vereine
Sängerkranz und Sängerriege, der Kirchenchor und der
Schülerchor, ferner die Männergeſangvereine Sängerluſt Ober=
Sensbach, Sängerluſt Gammelsbach, Einigkeit Airlenbach, Ein=
tracht
Falken=Geſäß. Sängerkonzert. Der Männergeſang=
verein
Sängerriege verſammelte auch ſeine Paſſiven am
Samstag zu einem Familienabend. Ein reichhaltiges Programm:
Männerchöre, Duette für Männerſtimmen, zwei Schwänke, ein
Liederſpiel, zwei Damenaufführungen, eine humoriſtiſche Duoſzene
uſw. Mehrere Nummern mußten wiederholt werden. Beſonderen
Jubel löſte die chineſiſche Nationalhymne aus, die durch entſpre=
chende
Koſtümierung der Sänger und desgleichen Inſtrumental=
begleitung
an Eindrucksfähigkeit noch gewonnen hatte.,
Hirſchhorn, 25. Januar. Waſſerſtand des Neckars
(Pegel) am 24. d. M.: 1.46 Meter, am 25.. d. M.: 1.58 Meter
jeweils morgens 5.30 Uhr.
Gernsheim, 25. Jan. Waſſerſtand des Rheins am
24. Januar: 1,52 Meter; am 25. Januar: 1.49 Meter.

Aädle läAA!

schnell und
PM
zuverlässig

[ ][  ][ ]

Donnerstag, 26. Januar 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 26 Seite 7

Aus den Gemeinderaksſikungen.
Cp. Pfungſtadt, 25. Jan. Der Gemeinderat befaßte ſich
erneut mit der Senkung des Licht= und Kraftſtrompreiſes, da ſein
Ende Dezember gefaßter Beſchluß auf Herabſetzung der Strom=
preiſe
nicht die Genehmigung des Kreisamtes gefunden hat. Das
Kreisamt hatte die Ablehnung der Strompreisſenkung, abgeſehen
von einer dadurch bedingten Erhöhung des Fehlbetrages des Ge=
meindevoranſchlages
1932, damit begründet, daß die Gemeinde
Pfungſtadt wöchentlich genötigt ſei, zur Erfüllung ihrer Unter=
ſtützungsverpflichtungen
auf dem Gebiete der Erwerbsloſenfür=
ſorge
die Hilfe des Reiches oder des Landes in Anſpruch zu neh=
men
. Nach ausgedehnter Ausſprache beharrte der Gemeinderat
einſtimmig unter Proteſt auf Durchführung ſeines Beſchluſſes auf
Senkung des Licht= und Kraftſtrompreiſes. Mit der Regulierung
der Modau vom Pfungſtädter Wehr bis zur Gemarkungsgrenze
BiebesheimStockſtadt, erklärte ſich der Gemeinderat einverſtan=
den
, erhob jedoch gegen die Profilierung Einſpruch, um das Fäl=
len
dort ſtehender Obſtbäume zu vermeiden. Auch erhob der Ge=
meinderat
gegen die Einführung des Waſſers durch den Hinter=
graben
in die Torfgrube Einſpruch. Die Regulierungsarbeiten
ſollen übrigens im Rahmen des Arbeitsbeſchaffungsprogramms
durchgeführt werden. Die Schilfrohrverſteigerung wurde geneh=
migt
. Eine ausgedehnte, ins Einzelne gehende Ausſprache ent=
ſtand
auch über die Herabſetzug der Pachtbeträge für Gemeinde=
grundſtücke
. Man ſchloß ſich dabei im weſentlichen den Beſchlüſſen
des Feldausſchuſſes an, der Pachtnachläſſe von annähernd 3000
Reichsmark in Vorſchlag gebracht hatte.

be. Büttelborn, 25. Jan. Gemeinderatsſitzung. Die
Abänderung des Ortsbauplanes wird beſchloſſen. Das Arbeitsamt
Frankfurt hat Mittel zum Freiwilligen Arbeitsdienſt für ein ge=
ſchloſſenes
Lager genehmigt. Bürgermeiſter Barthel wurde beauf=
tragt
, mit dem Heſſiſchen Heimatwerk noch einmal in Verbindung
zu treten. Da die Gemeinde die Möglichkeit hat, vom Staate
Geld zur Schaffung von Arbeitsmöglichkeiten zu bekommen, wurde
beſchloſſen, 10 000 RM. anzufordern. Das Geld ſoll in 20 Jahren
wieder zurückgezahlt werden. Der Zinsfuß beträgt 6 Prozent.
Es wurde beſchloſſen, die 17. und 18. Gewann, Kühbruchwieſen,
auf neun Jahre zu verpachten. Die Finanzkommiſſion nimmt die
Taxation vor.

f. Roßdorf, 25. Januar. Gemeinderat. Die Sozial=
demokratiſche
Ratsfraktion hat rückwirkende Auszahlung der zur
Zeit zur Auszahlung gelangenden Ausgleichsſätze für Alu= und

Kru=Empfänger beantragt, was mit 8 Stimmen Genehmigung
fand. Der Bürgermeiſter erklärt jedoch, daß er den Beſchluß nicht
zur Ausführung bringen könne, da hierzu die Mittel fehlten.
Ferner wurde auf Antrag der gleichen Antragſteller beſchloſſen,
daß die Unterſtützungsmindeſtgrenze, die ſeither 1 RM. betrug,
jetzt 50 Pfg. beträgt. Eine Reihe Jugendliche, die keine Unter=
ſtützung
erhalten, bitten um Arbeitsbeſchaffung oder Gewährung
von Unterſtützung. Der Antrag ſoll durch den Fürſorgeausſchuß
erledigt werden. Hierzu ſtellt die Verwaltung den Antrag, den
Viehtriebsweg bis zur Kubig im Wege des Freiwilligen Arbeits=
dienſtes
auszubauen. Der Rat genehmigt dies. Außerdem bean=
tragt
die Verwaltung Anforderung von Mitteln aus dem
Arbeitsbeſchaffungsprogramm der Reichsregierung zur Herſtellung
von Kanaliſation und Straßen, was vom Rat ebenfalls gebilligt
wird. Ein Antrag der Arbeitsloſen um Gewährung einer
Winterhilfe in Bargeld oder Gutſcheinen, ſowie Ermäßigung
des Waſſergeldes und der Pacht für Kleingärten verfällt der
Ablehnung. Dagegen ſollen jedem Arbeitsloſen 2 Rm. tannenes
Stockholz zum Hauerlohn verabfolgt werden. Außerdem wünſchen
die Arbeitsloſen bei der Heag Schritte einzuleiten, wegen Er=
mäßigung
des Strompreiſes und der Zählermiete. Der Antrag
ſoll mit allen Mitteln unterſtützt werden. Der Vertragsentwurf
mit der Odenwälder Hartſtein=Induſtrie A.=G. in Darmſtadt über
die Ausbeutung des Gemeindeſteinbruchs auf dem Roßberg, auf
die Dauer von 10 Jahren, findet nach vorausgegangenen Be=
ratungen
Annahme. Zum Schluſſe bringt die Sozialdemokratiſche
Ratsfraktion noch einen Dringlichkeitsantrag ein, wonach die
Verwaltung ſofort mit dem Präſidenten des Landesarbeitsamts
wegen Erhöhung des Stundenlohnes bei den Feldbereinigungs=
arbeiten
von 50 auf 65 Pfg. in Verhandlung treten ſoll. Der
Antrag wird anerkannt und ſoll unterſtützt werden.

r. Babenhauſen, 25 Jan. Dringliche Gemeinderats=
ſitzung
. Es wurde über den Voranſchlag 1932/33 beraten, da
der infolge Ausbleibens der Kaſernenmiete zunächſt einen Fehl=
betrag
von 50 000 RM. aufwies, wovon jedoch ſpäter rund
13 200 RM. geſtrichen werden konnten, ſo daß immer noch ein
reſtlicher Fehlbetrag von 36800 RM. blieb. Miniſterium und
Kreisamt hatten der Verwaltung die Erhöhung der Ausſchlag=
ſätze
und evtl. die Erhebung der Bürgerſteuer empfohlen. Der
Gemeinderat iſt jedoch der Anſicht, daß man in der gegenwärtigen
Notzeit eine Steuererhöhung nicht verantworten könne. Nach
einer nochmaligen Prüfung und Gegenüberſtellung von Ein=
nahmen
und Ausgaben konnte ſchließlich der Fehlbetrag auf
1000 RM. vermindert werden. Der Rat beſchloß, im Rahmen
des Arbeitsbeſchaffungsprogramms ein Reichsdarlehen anzufor=
dern
. Die Rechnung der Realſchule, die einen ſtädtiſchen Zu=
ſchuß
von 9127 RM. erfordert, wird genehmigt.

Cp. Epvertshauſen, 25. Jan. Der Gemeinderat be=
ſchloß
im Rahmen des Arbeitsbeſchaffungsprogramms die Reno=
vierung
des alten und des neuen Rathauſes, die Inſtandſetzung
des Schulhauſes, die Kanaliſierung der Erzbergerſtraße und die
Pflaſterung mehrerer Ortsſtraßen.

Dp. Zwingenberg, 25. Jan. Gemeinderat. Der Gemeinde=
rat
hat das Geſuch der Gartenbeſitzer mit Waſſerleitungsanſchluß
um Herabſetzung des Waſſergeldes der hierfür beſtimmten Kom=
miſſion
zur Erledigung übergeben. Das Geſuch der Fa. Zucker=
rübenkontor
Worms um Herabſetzung der Wiegegebühren für die
hier verwogenen Zuckerrüben wird abgelehnt. Bezüglich der
Herſtellung eines Wegs im Weidental und einer Straße im Orbis
im Freiwilligen Arbeitsdienſt ſoll noch eine örtliche Beſichtigung
in Gemeinſchaft mit der zuſtändigen Baubehörde ſtattfinden.

Bn. Hirſchhorn, 25. Januar. Von der Stauſtufe. Die
ſeit Sonntag, dem 22. Jan., im Gange befindliche Probeſtauung
mußte durch die infolge der ſtarken Kälte eingetretene vollſtändige
Vereiſung wieder unterbrochen werden. Den Eis= und Waſſer=
maſſen
wurde über die mittlere Wehrwalze durch Umlegen eines
an dieſer zu dieſem Zwecke angebrachten Klappſchildes der Weg
ſtromabwärts freigegeben. Sämtliche hier befindlichen Fahrzeuge
wurden vor einigen Tagen innerhalb der Schleuſenanlage in
Sicherheit gebracht. Die im Freien ſtattfindenden Arbeiten wurden
infolge des ſtarken Froſtes ebenfalls vorläufig eingeſtellt.

Bt, Auerbach, 25. Jan. Freizeit in der Waldruhe.
Zur Zeit findet im idylliſch im Hochſtädter Tal gelegenen chriſt=
lichen
Erholungsheim Waldruhe eine Freizeit für Männer und
Jungmänner ſtatt, an der auch eine größere Anzahl Erwerbsloſer
teilnimmt, wofür die chriſtliche Nächſtenliebe die Mittel zur Ver=
fügung
ſtellte. Es finden täglich zwei bibliſche Vorträge ſtatt
Königin=Luiſe=Bund. Die hieſige Ortsgruppe des Bun=
des
Königin Luiſe hielt ihren 2. Verpflichtungsabend. Sieben
Kameradinnen konnten ihr Treugelöbnis zum Bunde ablegen. In
feierlichen Worten wurde Frau Roſa Dürr, die neue Landesfüh=
rerin
von Heſſen, von Fräulein Mager begrüßt. Auch wurde der
Reichsgründungsfeier gedacht.
t. Gernsheim, 25. Jan. Die hieſige fliegende Fähre
wurde wegen Eisgang bis auf weiteres eingeſtellt. Die Fähre
wurde abgefahren. Fuhrwerks= und Autoverkehr muß eingeſtellt
werden. Perſonen werden nur tagsüber bei günſtigen Treibeis=
verhältniſſen
befördert. Bei Dunkelheit fällt der Nachenverkehr
ebenſo aus. Der Tarif iſt erhöht. Der Waſſerſtand iſt zur Zeit
niedriger als wie im Jahre 1929 als der Rhein zugefroren r.
Cm Wallerſtädten, 24 Jan. Generalverſammlung
des Rhein=Main=Gaues vom Mitteldeutſchen
Kleinkaliberſchützenverband. Die angeſchloſſenen Ver=
eine
Tell Groß=Gerau. Tell Walldorf. Tell Raunheim hat=
ten
ihre Delegierten recht zahlreich entſandt. Die Verſammelten
wählten den ſeitherigen Vorſtand wieder. Nach der Erledigung
weiterer Vereinsangelegenheiten kam man überein, daß das dies=
jährige
Gauſchießen in Wallerſtädten ſtattfinden ſoll.

Aus Mainz und Rheinheſſen.
Be Mainz, 25. Jan. Freiwilliger Arbeitsdienſt
für Jungakademiker. Von der Errichtung eines beſonderen
Arbeitsdienſtes für Jungakademiker hat das Arbeitsamt Mainz
mit dem Erfolg Gebrauch gemacht, daß ſeit Wochen 50 Jung=
akademiker
unter 25 Jahren und auch ältere, die nicht länger als
ein Jahr ihr Studium beendet haben, mit Arbeiten wiſſenſchaft=
licher
Art beſchäftigt werden, und zwar: Ingenieure, Volkswirt=
ſchaftler
, Philologen, Turn= und Sportlehrer, Junglehrer. Medi=
ziner
und Architekten. An Arbeitsſtätten ſtehen zur Verfügung:
die Inſtitute für Arbeitspädagogik und für Völkerpädagogik, das
Pädagogiſche Inſtitut, das ſtädtiſche Geſundheitsamt, das Stadt=
ſchulamt
ſowie das Römiſch=germaniſche Zentralmuſeum.
WSN. Alzey, 25. Jan. Entführung einer Frau? Seit
20. Jan. wird die 38jährige Ehefrau, Frieda Leonhard, geb.
Zimmermann, zuletzt wohnhaft in Albig bei Alzey, vermißt. Frau
Leonhard hatte ihre Eltern in Alzey beſucht und iſt dann zu Fuß
wieder nach Hauſe gegangen. Dort iſt ſie nicht eingetroffen. Die
Polizei glaubt, daß ſie unterwegs von einem Kraftwagen auf=
genommen
und nach Frankfurt oder Mainz verſchleppt worden iſt.
Die Vermißte iſt 1,58 bis 1,60 Meter groß, kräftig, hat rundes,
blaſſes Geſicht, dunkelblondes Haar und künſtliches Obergebiß.
Sie war mit graugrünem Uebergangsmantel, dunkelgrauem Woll=
ſchal
, braunem Kleid, roſenholzfarbiger Strickweſte und ſchwarzen
Schnürſchuhen bekleidet.

Gelehrte, Technik und
Neuts Teden.

* Wettlauf mik einem Baby.
(Von unſerem ſtändigen Wiener Mitarbeiter)
Wien, Mitte Januar.
Das Baby, von dem hier die Rede iſt und das in der zuletzt
doch noch ſehr glücklich abgelaufenen Geſchichte gewiſſermaßen die
Hauptrolle ſpielt, iſt das erſtgeborene Töchterchen der Königin
Jovanna von Bulgarien, und der Hofbericht ſpricht davon, daß es
ein ſehr kräftiges und geſundes Mädchen ſein ſoll. Es hat am
Freitag gegen die Mittagsſtunde in Sofia das Licht der Welt er=
blickt
, und zu ſeinem Empfang wurden, wie das ſo üblich iſt, ein=
undzwanzig
Kanonenſchüſſe abgegeben und die Kinder aus den
Schulen nach Hauſe geſchickt, damit auch ſie ſich dieſes freudige Er=
eignis
einprägen. Die Sache verlief alſo offenbar ganz programm=
gemäß
, und da ſich Mutter und Kind durchaus wohl befinden,
wäre darüber zunächſt alſo nichts mehr zu berichten. In Wirklich=
keit
liegen die Dinge aber anders, und es hat ſehr viel Aufregung
um dieſes Baby gegeben. Die kleine Erdenbürgerin iſt nämlich
um einen Tag früher dageweſen als man erwartet hatte, und ſie
hat die Aerzte, die ihr bei dieſem erſten Schritt ins Leben helfen
wollten, gar nicht mehr gebraucht. Obwohl die tatſächlich alles
verſucht hatten, um noch zurecht zu kommen und in einem wahn=
ſinnigen
Wettlauf mit dem königlichen Baby beinahe den Kragen
riskierten.
Die beſagten Aerzte ſind zwei berühmte deutſche Gynäkologen,
die Profeſſoren Dr. Mayer und Dr. Baltzer aus Stuttgart, die in
der Nacht vom Donnerstag auf Freitag von der bulgariſchen Ge=
ſandtſchaft
in Berlin telephoniſch verſtändigt wurden, daß die
Königin Jovanna in ihrer ſchweren Stunde ihren Beiſtand er=
warte
. Dieſes Aviſo war natürlich nicht ganz plötzlich gekommen.
Die beiden Gelehrten waren auf ihre Berufung nach Sofia längſt
vorbereitet geweſen, und Profeſſor Mayer hatte ſogar ſchon eine
Woche vorher ſeinen erſten Aſſiſtenten nach der bulgariſchen Haupt=
ſtadt
geſchickt, damit er ihn nur ja rechtzeitig benachrichtige. Als
dann in der Nacht der telephoniſche Anruf der Berliner Geſandt=
ſchaft
kam, der allerdings die Dringlichkeit der Reiſe bereits ſehr
nachdrücklich unterſtrich, ging zuerſt alles wie am Schnürchen. Die
Stuttgarter Klemm=Werke hatten ein Flugzeug bereitgeſtellt, das
ihr Chefpilot Kirſch ſteuerte und das ohne Zwiſchenlandung bis
nach Sofia fliegen ſollte. Es ſtieg ſchon vor Tagesgrauen mit den
beiden Aerzten auf, und bis in die Nähe von Wien ſchien auch
alles in beſter Ordnung. Im Donautal war freilich ein bißchen
Gegenwind geweſen, der die Geſchwindigkeit der kleinen Sport=
maſchine
etwas verminderte, aber dieſen Zeitverluſt hoffte man
ſpäter wieder leicht einzubringen, und man konnte noch immer
damit rechnen, in der Dämmerung in Sofia zu landen. Sicherlich
noch früh genug, um dem erwarteten königlichen Baby zu helfen,
wenn es zur Welt kommt.
Knapp vor Wien geſchah nun das erſte Malheur. Ueber
Korneuburg verſagte plötzlich der Motor den Dienſt, und der Pilot
mußte ſich zu einer Notlandung entſchließen, die auch ſehr ſchnell
und ganz glatt vonſtatten ging. Nur brach leider bei dem An=
prall
auf dem hartgefrorenen Sturzacker das Traggeſtell, und ſo
war an einen Weiterflug vorläufig nicht zu denken. Am nächſten
Tag, wenn man bis dahin den geringfügigen Schaden ausbeſſern
konnte, hätte man vielleicht wieder ſtarten können. Aber ſo viel
Zeit wollten die beiden deutſchen Profeſſoren lieber nicht verſtrei=
chen
laſſen, weil ſonſt am Ende das Baby doch früher dageweſen
wäre als ſie. Sie erinnerten ſich, wie dringlich in der verfloſſenen
Nacht der telephoniſche Anruf der Berliner bulgariſchen Geſandt=
ſchaft
war, und ſie liefen jetzt quer über die verſchneiten Aecker in
die kleine Stadt, um von dort telephoniſch bei der öſterreichiſchen
Luftverkehrsgeſellſchaft in Wien ein Sonderflugzeug nach Sofia zu
beſtellen. In ſpäteſtens einer Stunde mußte es ſtartbereit ſein,
und als ſie in einem Auto in raſender Fahrt auf dem Flugfeld ein=
trafen
, ſtand die Maſchine wirklich ſchon bereit und erhob ſich
wenige Minuten ſpäter in die Lüfte.
Aber der Pilot hatte gleich beim Abflug ſeine Vorbehalte ge=
macht
. Die Wettermeldungen waren nämlich außerordentlich un=
günſtig
, und in der beginnenden Dämmerung ſollte der Flug nur
dann fortgeſetzt werden, wenn keine beſonders ſchweren atmo=
ſphäriſchen
Hinderniſſe auftreten. Bis zur ungariſchen Grenze
verlief noch alles halbwegs glimpflich. Aber dort empfing dann
die Luftreiſenden ein derart undurchdringliches Gemiſch von Schnee

und Nebel, daß der Pilot die Verantwortung für den Weiterflug
nicht mehr tragen wollte. Er kehrte um und landete eine Stunde
ſpäter wieder in Aſpang, wo die über ihr Mißgeſchick enttäuſchten
Profeſſoren reſigniert für dieſen Tag den Wettlauf mit dem Baby
aufgaben. Sie wollten ihn am anderen Tag zeitlich früh wieder
fortſetzen, und der Pilot ſollte die Maſchine noch vor Sonnen=
untergang
bereithalten.
Das königliche Baby hat aber nicht ſolange gewartet und war
inzwiſchen ohne die Hilfe der Stuttgarter Gelehrten zur Welt ge=
kommen
. Es hatte dieſes Wettrennen ſogar ſpielend gewonnen,
denn als Profeſſor Mayer nach ſeiner unfreiwilligen Rückkehr vom
Aſpanger Flughafen aus der Wiener bulgariſchen Geſandtſchaft
telephoniſch ſein Leid klagte, war dort gerade das Telegramm von
der glücklichen Niederkunft der Königin eingetroffen. Es konnte
alſo auch das öſterreichiſche Flugzeug wieder abbeſtellt werden, und
es genügte der fahrplanmäßige Orientexpreß. Zu gewinnen war
nichts mehr. Es war nur noch am Reiſegeld etwas zu erſparen,
was immerhin als ein kleiner Troſt gelten durfte. R. W. L.

der Boppeigänger bey Miasd.
Ein Irrſinniger inſpiziert die Truppen. Feſtnahme nach der
Anſprache. Die Kaiſerin beſucht den falſchen Mikado.
Der junge japaniſche Kaiſer erfreut ſich im Volke einer außer=
ordentlich
großen Beliebtheit, die darauf zurückzuführen iſt, daß er
es verſchmäht, ſich mit einer Sphäre der Unnahbarkeit zu umgeben,
vielmehr erweiſt er ſich möglichſt vertrauten Beziehungen zu ſei=
nen
Untertanen als ſehr zugänglich. Nicht ſelten taucht der Mikado
unvermutet an irgend einem Ort auf, inſpiziert Schulen und
andere öffentliche Einrichtungen und unterhält ſich lange mit
mancherlei Leuten. Meiſtens pflegt er dann nur von wenigen
Adjutanten begleitet zu ſein.
Kürzlich tauchte der Mikado auch wieder unvermutet in einer
mitteljapaniſchen Stadt auf, begleitet von nur einem Adjutanten.
Er begab ſich zu dem Militärkommandanten und befahl, die Trup=
pen
in Paradeformation Aufſtellung nehmen zu laſſen. Vor ver=
ſammelter
Mannſchaft hielt der hohe Gaſt dann eine lange An=
ſprache
, in der er erklärte, er bange in Tokio um ſeine Sicherheit
und habe deshalb beſchloſſen, ſich eine eigene Sicherheitswache zu=
ſammenzuſtellen
. Dann erging er ſich in wüſten Ausfällen gegen
die Regierung und die oberſten Generäle, die ihm alle nach dem
Leben trachteten.
Der Militärkommandant betrachtete ſeinen Monarchen voller
Beſtürzung, er ſetzte ſich heimlich mit dem Generalkommando in
Tokio in Verbindung und ſetzte es von den Maßnahmen des Mi=
kado
in Kenntnis. Er erfuhr, daß der Mikado ſich in Tokio befinde
und daß der merkwürdige Kaiſer ein Irrſinniger ſei, der in den
letzten Tagen in einer täuſchenden Maske des Monarchen in ver=
ſchiedenen
Orten aufgetaucht ſei.
Es gelang nunmehr, den Irrſinnigen nach der Anſprache, die
kein Ende nehmen wollte, ohne Aufſehen feſtzunehmen. Im Mili=
tärlazarett
erlitt der Irrſinnige dann einen Tobſuchtsanfall. Es
handelt ſich um den Sohn eines bekannten japaniſchen Parlamen=
tariers
, der in einem Privatſanatorium untergebracht war und
ſich ſchon ſeit längerer Zeit für den Mikado hielt. Sein Adjutant
iſt ebenfalls ein Irrſinniger, der mit ihm zuſammen im Sana=
torium
war.
Es iſt noch unaufgeklärt, wo ſich der Irre die täuſchende Maske
des Mikado verſchafft hat, ebenſo iſt ihr Verſchwinden aus dem
Sanatorium, der vornehmſten japaniſchen Nervenheilanſtalt, noch
in ein Geheimnis gehüllt.
Obgleich die japaniſchen Behörden alles daranſetzen, um den
Vorfall geheim zu halten, konnte es doch nicht ausbleiben, daß hie
und da etwas durchſickerte, zumal der falſche Mikado ſeine An=
ſprache
vor tauſenden Soldaten hielt.
In der ganzen japaniſchen Preſſe wird übkigens die Tatſache
vermerkt, daß die Kaiſerin, die durch ihre Liebe zu Kranken be=
kannt
iſt, dem Irrſinnigen bereits eine Beſuch abgeſtattet hat. In
dem Bericht ſteht, die Monarchin ſei nach dem Zuſammentreffen
mit dem falſchen Monarchen tief erſchüttert geweſen, da der Geiſtes=
kranke
nach wie vor ſich für den japaniſchen Kaiſer halte. Der
Mikado ſelbſt hat Anweiſung gegeben, dem Irren jede nur mög=
H. II.
liche Pflege angedeihen zu laſſen.

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[ ][  ][ ]

Zur Enkſcheidung des Preisgerichkes über
kalkung
des Reichsehrenmals.

Der Dambachgrund bei Berka (Thüringen),
wo das Reichsehrenmal errichtet werden wird. Unten rechts: Profeſſor Kreis=Dresden, einer
von den drei Architekten, deren Entwürfe jetzt in die engſte Wahl geſtellt und mit einem Preis
von 3000 Mark ausgezeichnet wurden.

Reich und Ausland.
Zunahme des Rheineiſes.
Ergebnisloſe Sprengverſuche.
Den ganzen Mittwoch Nachmittag über wurde
verſucht, das Eis auf dem Mittelrhein wieder
in Bewegung zu bringen. Zahlreiche Sprengun=
gen
wurden vorgenommen, hatten aber keinen
Erfolg. Bis zum Einbruch der Dunkelheit hat
das Eis bereits Oberweſel erreicht, alſo eine
Strecke von ungefähr zwei Kilometern. Bis
Donnerstag früh wird das Eis bis Caub oder
Bacharach ſtehen. Das Stellen des Eiſes geſchah
genau an der gleichen Stelle, an der der Rhein
am 10. Februar 1929 einzufrieren begann. Da=
mals
hat es vier Tage gedauert, bis das Eis
den Rheingau erreicht hatte.

Schneeverwehungen in Würktemberg.
Stuttgart. In Teilen des Württembergi=
ſchen
Oberlandes, beſonders in der Gegend von
Ravensburg, haben große Schneeverwehungen
zum Teil jeden Verkehr unmöglich gemacht. Auf
einzelnen Verkehrsſtraßen lag der Schnee meter=
hoch
aufgetürmt. Die Kraftdroſchken blieben
ſtecken und erlitten erhebliche Verſpätungen. Ein
den Verkehr zwiſchen zwei Ortſchaften aufrecht=
erhaltender
Poſtkraftwagen mußte regelrecht aus
dem Schnee ausgeſchaufelt werden.

Sämkliche Schulen Kölns
wegen Grippegefahr geſchloſſen.
Köln. In der Stadt Köln haben die Er=
krankungen
Schulpflichtiger an Grippe zugenom=
men
, wenngleich ſie noch keinen Epidemiecharak=
ter
angenommen haben. Um weiteren An=
ſteckungsmöglichkeiten
vorzubeugen, iſt beſchloſſen
worden, ſämtliche Volks=, Mittel=, Höhere= Be=
rufs
= und Fachſchulen ſowie Kindergärten vom
25. Januar bis einſchließlich 31. Januar zu
ſchließen.

Mißglückte Sprengung.
Das verſchuldete Haus ſollte in die Luft fliegen.
Andernach. Ein etwa 40 Jahre alter Jung=
geſelle
, im benachbarten Obermendig verſuchte,
ſein zur Zwangsverſteigerung ſtehendes Haus in
die Luft zu ſprengen. Um das unmittelbar an
ſein Grundſtück angefügte Nachbargebäude nicht
zu beſchädigen, hatte er die Dachbalken an der
entgegengeſetzten Seite abgeſägt, damit der Gie=
bel
nach der anderen Seite fallen ſollte. Er
bohrte nunmehr von innen zwei Sprenglöcher,
die er mit Schwarzpulver füllte. Nachdem er eine
Zündſchnur in Brand geſetzt hatte, verließ er das
Haus. Die Sprengwirkung des Pulvers war
nur gering und der Sachſchaden unbedeutend.
Als der Mann die Erfolgloſigkeit ſeines Begin=
nens
ſah, holte er eine Axt und zerſchlug die
Fenſter.
Eiſenbahnunglück im Korridor.
Dirſchau. In der Nähe des Dirſchauer
Güterbahnhofes Liebenhof fuhr am Dienstag ein
aus Bromberg kommender Kohlenzug mit voller
Kraft auf einen Eilgüterzug, der auf dem glei=
chen
Gleiſe ſtand. Von dem Kohlenzug wurden
ſieben, von dem Eilgüterzug drei Waggons zer=
trümmert
. Der Bremſer des Eilgüterzuges wurde
auf der Stelle getötet, ein Schaffner ſchwer ver=
letzt
. Der Schaden iſt bedeutend.
Die Kälte in Rußland.
Moskau. Infolge der großen Kälte ſind in
16 ruſſiſchen Städten die Schulen geſchloſſen wor=
den
. Der geſamte Verkehr leidet ſchwer. Die
Züge kommen mit großen Verſpätungen an. In
Tſcheljabinſk (Weſt=Sibirien) iſt das Thermo=
meter
auf 39 Grad unter Null geſunken. Wegen
ſtarker Schneefälle mußte der Bahnverkehr teil=
weiſe
ganz eingeſtellt werden.
Bankerotterklärung des Kgl. Theaters in Lüttich.
Lüttich. Das Königliche Theater in Lüttich
iſt in Bankerott erklärt worden. Das Paſſivum
beträgt 350 000 Franken.
Franzöſiſche Ehrung
für einen Berliner Muſeumsdirektor.

Profeſſor K. Th. Preuß,

Direktor am Muſeum für Völkerkunde, wurde
von der Jury des Angrand=Preiſes zum Mit=
glied
gewählt, der alle fünf Jahre von der
Nationalbibliothek in Paris für das beſte Werk
über die Ethnographie der eingeborenen ameri=
kaniſchen
Raſſen verliehen wird. Gleichzeitig
hat der 25. Internationale Amerikaniſtenkongreß
Profeſſor Preuß eine Begrüßungsadreſſe über=
mittelt
, um dadurch in ausdrücklicher Form
ſeine ſehr hohen Verdienſte auf dem Gebiet der
amerikaniſchen Studien anzuerkennen.

Berlin. In dem Wettbewerb für das Reichs=
ehrenmal
in Berka hat das Preisgericht nach
einer nochmaligen gemeinſamen Beſichtigung des
Geländes in Berka nach mehrtägiger Verhand=
lung
ſeinen Spruch gefällt. Es wurden drei
gleiche erſte Preiſe mit je 3000 RM. dotiert zu=
erkannt
:
Dem Entwurf von Prof. Wilhelm Kreis= Dres=
den
, dem Entwurf von Bildhauer Prof. Ulfert
Janßen und Prof. H. Wetzel, Architekt, beide in
Stuttgart und dem Entwurf von Prof. Oswald
Bieber und Bildhauer Prof. J. Wackerle, Mün=
chen
. Für zwei weitere Entwürfe, in denen

Deutſcher U-Book=Kommandank
wird von Amerikauern geehrk.

Kapitän Wilhelm Meyer,

der im Weltkrieg mit ſeinem U=Boot den ameri=
kaniſchen
Truppentransportdampfer Tuscania
torpedierte, wurde von den Ueberlebenden des
Schiffsunterganges eingeladen, als Ehrengaſt an
ihrer Zuſammenkunft teilzunehmen. Bei dem
Untergang fanden 225 Amerikaner damals den
Tod. Ihre Kameraden wollen jetzt mit der
Einladung bezeugen, daß ſie keine feindlichen
Gefühle gegen den Gegner von einſt mehr emp=
finden
, und daß ſie in ihm nur den Kämpfer
ſehen, der ſeine Pflicht gegenüber ſeinem Vater=
lande
tat.

Funkdirektor Knöpfke in Lugano.
Berlin. Der Direktor der Berliner Funk=
ſtunde
A.=G., Knöpfke, hatte am vergangenen
Samstag der Staatsanwaltſchaft mitteilen laſ=
ſen
, daß er an einer Grippe erkrankt und bett=
lägerig
ſei. Inzwiſchen iſt bekannt geworden, daß
Knöpfke es vorgezogen hat, nach Lugano zu
fahren. Wie der Verteidiger Knöpfkes, Dr. Frey,
der Staatsanwaltſchaft erklärt hat, handelt es
ſich bei Knöpfke um einen Nervenzuſammenbruch.
Nach vier Wochen ſtehe Knöpfke der Staatsan=
waltſchaft
zu jeder Zeit zur Verfügung. Die
Staatsanwaltſchaft hat jedoch mehrere Haus=
ſuchungen
in der Villa Knöpfkes vorgenommen
und verſchiedenes Material beſchlagnahmt. Bei
den Finanzämtern wird jetzt nachgeprüft, inwie=
weit
ſich Knöpfke außer den ihm zur Laſt gelegten
Delikten hat Steuervergehen zuſchulden kommen
laſſen.

Hotelbrand in der Schweiz.
Genf. In dem früheren Hotel Byron, in
dem jetzt das engliſche Gillon College unterge=
bracht
iſt, brach, wie aus Villeneuve am Genfer
See gemeldet wird, infolge eines Kamindefekts
Feuer aus. Das ganze Gebäude brannte mit
ſämtlichem Mobiliar nieder. Die Schüler und
Lehrer konnten ſich rechtzeitig in Sicherheit
bringen. Der Sachſchaden beläuft ſich auf rund
eine Million Franken.

verwertbare Ideen enthalten ſind, wurden Geld=
beträge
zugeſprochen, und zwar 1500 RM. dem
Entwurf von Regierungsbaumeiſter H. Blecken,
H. Bräuhäuſer und Architekt H. H. Holborn in
Duisburg und 1000 RM. dem Entwurf von
Diplomingenieur Karl Pfeiffer=Harrdt=München,
mit Glockenvorſchlag von Otto Schilling=Apolda.
Das Preisgericht hat ferner in einem aus=
führlichen
Gutachten der Stiftung für das Reichs=
ehrenmal
eine Beurteilung an die Hand gegeben,
in der empfohlen wird, mit den Bearbeitern der
drei jetzt mit einem erſten Preis ausgezeichneten
Entwürfe zum Zwecke von Verhandlungen über
die Ausführung in Verbindung zu treten.

Deutſche Archikekkur=Ausſtellung
in Leningrad eröffnei.
Leningrad. Am Dienstag abend wurde
vor einem großen Publikum in den Räumen des
ruſſiſchen Muſeums in Leningrad die von Dr.
Alfred Kuhn zuſammengeſtellte Bauausſtellung
der Deutſchen Kunſtgeſellſchaft Berlin eröffnet,
der eine Muſterſchau der Leipziger Baumeſſe an=
gegliedert
iſt. Es handelt ſich um die Bauten von
126 deutſchen Architekten und um deutſche Bau=
ſtoffe
. Die insgeſamt 233 Bauten werden durch
602 gerahmte Photographien dargeſtellt, ferner
wird eine Reihe von Originalmodellen gezeigt.
Folgende Abteilungen werden gezeigt: Bauten
der Induſtrie, des Handels, der Verwaltung, des
Verkehrs, der Volksgeſundheit, der Volkser=
ziehung
, der Erholung ſowie Bauten der ſtädti=
ſchen
Wohnung. Die Leipziger Baumeſſe zeigt
Bauſtoffe für ſtärkſte Beanſpruchung, Glasbau=
ſteine
, Leichtbauprofile, neueſte Dachdeckungs=
materialien
, Mörteldichtungsmittel uſw.

Raubüberfall im Bahnhof Oldenburg.
Oldenburg. Auf dem Bahnſteig 1. des
Oldenburger Bahnhofes wurde in der Nacht zum
Mittwoch ein frecher Raubüberfall ausgeführt.
In der Nähe des Poſtaufzuges wurden zwei,
einen Poſttransport begleitende Poſtbeamte von
maskierten Räubern überfallen, niedergeſchlagen
und mit Piſtolen bedroht. Die Täter raubten
darauf zwei mit Eiſenblech beſchlagene Holz=
kiſten
mit 8200 Reichsmark Inhalt, darunter
viel Silbergeld im Gewicht von je 20 Kilo=
gramm
. Die Täter ſind unerkannt entkommen.
Die Oberpoſtdirektion hat eine Belohnung von
500 Reichsmark ausgeſetzt.

Wölſe überfallen einen Perſonenzug.
Bukareſt. Infolge des außerordentlich
ſtarken, ſeit Tagen andauernden Schneefalles
mußte auf etwa 20 Eiſenbahnlinien der Verkehr
eingeſtellt werden. In der Dobrudſcha ſind meh=
rere
Dörfer und Städte vollkommen vom Ver=
kehr
abgeſchnitten. Die Lebensmittelverſorgung
iſt aufs äußerſte gefährdet. Mehrere Güterzüge
und zwei Perſonenzüge ſind auf der Strecke im
Schnee ſtecken geblieben und konnten trotz aller
Bemühungen nicht freigemacht werden. Ein im
Schnee ſteckengebliebener Perſonenzug wurde von
einem Rudel Wölfe angegriffen. Die Fahrgäſte
hatten es ſchwer, ſich der Raubtiere zu erwehren.

Bergwerksunglück. Sechs Tote.
Johannesburg. Durch Abſturz eines
überhängenden Felſen wurden geſtern in einem
Bergwerk zwei Europäer und vier Eingeborene
getötet. Sechs Eingeborene wurden ſchwer
verletzt.
Mady Baily auf dem Rückfluge.
Paris. Wie Havas aus Oran meldet, iſt
die engliſche Fliegerin Mady Baily, die mehrere
Tage in Tasna am Niger krank gelegen hat,
auf dem Rückfluge nach Europa begriffen. Sie
traf geſtern in Oran ein und wird heute weiter=
fliegen
.

Das Gohliſer Schlößchen
foll Goethe=Schiller=Muſeum werden.

Das Schlößchen in Leipzig=Gohlis,
ein anmutiger Barockbau, ſoll zu einem Goethe=
Schiller=Muſeum umgeſtaltet werden. Das
Schlößchen, das bisher in Privatbeſitz war, ſteht
zurzeit völlig leer.

Ein merkwürdiges Preisausſchreiben!
München. Der Vorſtand der Landesgemein=
ſchaft
der bayeriſchen Preſſe faßte in ſeiner
Sitzung vom 24. d. M. folgenden Beſchluß:
Die von dem Landstagsabgeordneten Adolf
Wagner herausgegebene nationalſozialiſtiſche
Sonntag=Morgenpoſt Nummer 3 gibt bekannt,
ſie betrachte ſich als das öffentliche Gewiſſen der
Landeshauptſtadt und wolle deshalb alle ihr zu
Gehör kommenden öffentlichen Mißſtände einer
ſchonungsloſen Kritik unterziehen. An dieſer
Willenskundgebung iſt auch vom Standpunkt der
Landesarbeitsgemeinſchaft aus nichts einzuwen=
den
. Die Sonntag=Morgenpoſt fährt aber
fort: Darüber hinaus wird ſie aber auch unſo=
ziales
und ſittenwidriges Verhalten von Einzel=
perſonen
in das rechte Licht rücken. Die Schrift=
leitung
der Sonntag=Morgenpoſt veranſtaltet
deshalb vom 14. bis 31. Januar einen Wettbe=
werb
, der den Beobachtungsſinn der Münchnerin=
nen
und Münchner ſchärfen ſoll. Für die Mit=
teilung
von Beobachtungen vorerwähnter Art
werden 50 Prämien im Werte von 5 bis 50 RM.
ausgeſetzt. Herausgeber und Redaktion be=
kennen
ſich in Nummer 4 der Sonntag= Morgen=
poſt
ausdrücklich zu dieſem Preisausſchreiben.
Die Sonntag=Morgenpoſt begibt ſich damit auf
ein Gebiet, das bisher den übelſten Erzeugniſſen
der Druckpreſſe vorbehalten blieb, denn das Ein=
dringen
in die Privatverhältniſſe als Voraus=
ſetzung
zur Beurteilung des Verhaltens von
Einzelperſonen iſt im allgemeinen Aufgabe der
dazu aufgeſtellten Behörden. Uebernehmen aber
private Einrichtungen das Aufſichtsamt über
Privatperſonen und wollen dabei auch unſoziales
und ſittenwidriges Verhalten, das nicht unter
die Strafvorſchriften zu fallen braucht, kritiſieren,
ſo wird die Gefahr einer unbegründeten oder
doch einſeitig parteipolitiſch beleuchteten Kritik
nur ſchwer zu vermeiden ſein. Wenn aber gar
von der Sonntag=Morgenpoſt ein Wettbewerb
zur Ausforſchung privater Verhältniſſe veran=
ſtaltet
wird, ſo gewinnt dieſes Gebahren den
Charakter der Gemeingefährlichkeit und ſtellt in
ſeiner Art einen eignen Rekord der Unſittlich=
keit
auf. Es wird hier mit nackten Worten eine
Erziehung zur Schnüffelei und zum Angabepunkt
getrieben. Der Vorſtand der Landesarbeitsge=
meinſchaft
der bayeriſchen Preſſe proteſtiert
gegen ein ſolches Verhalten und rückt von dieſer
unwürdigen und verantwortungsloſen Abart der
Preſſe weit ab."

Blinder Meiſterpianiſt kriumphierk
in den europäiſchen Konzerkſälen.

der erblindete ungariſche Klavierſpieler
Imre Ungar,

der im letzten Jahre den internationalen Chopin=
Preis in Warſchau gewann, gibt jetzt nach gro=
ßen
Erfolgen in Paris und London in Berlin
ſein Debut.

Mund-und Rachenhöhle
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[ ][  ][ ]

Donnerstag, 26. Januar 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 26 Seite 9

SstSssAüTAät

Boken.
Rot=Weiß, V. f. R. ASV. Oberurſel.
Obiger Boxabend findet am Samstag, dem 28. Jan. abends
8,30 Uhr, im Konkordiaſaale, Waldſtraße, ſtatt. Eingeleitet wird
das Treffen von 2 Schaukämpfen. Wagner 1. Wagner 2, im
Papiergewicht und Lehr Brandau im Fliegengewicht. Sämt=
liche
Jugend und erſtmalig im Ring ſtehende. Im Mannſchafts=
kampf
ſtehen ſich im Fliegengew. Ruhn=D. und Marx=O.=U.
gegenüber. Erſterer wird ſeine gute Abwehrtechnik voll brauchen,
um M., der ein ſtürmiſcher Angreifer iſt, ſchlagen zu können.
Ruhn, der in Oberurſel Sieger blieb, wird hier hoffentlich nicht
enttäuſchen. Es folgen im Bantamgew. Blum=D. und
Röhm=O.=U. Hier hat Blum Gelegenheit, die Niederlage die
er beim Vorkampf hinnehmen mußte wett zu machen. Eiſen=
berg
=D. und Helfmann=O.=U. im Federgew. haben ſich
beim Vorkampf in Oberurſel einen ſehr ſpannenden Kampf ge=
liefert
, den E., trotz Größen= und Kraftplus H.’s, für Rot=Weiß
entſchied. Bei tüchtigem Angreifen und bei Ausnutzung der Vor=
kampferfahrung
dürften dem Darmſtädter die Siegespunkte gewiß
ſein. Im Leichtgew. ſteht Staudt zum erſten Male in der
Rot=Weiß=Kampfſtaffel. Er trifft auf den im Vorkampf ſieg=
reichen
Oberurſeler Dröll. Sich hier in Prophetie zu ergehen
iſt nicht am Platze, da der Kampf völlig offen iſt. Als nächſtes
Paar ſtehen Jährling=D. und Kaiſer=O.=U. im Ring.
Gaubatz=D. Rohde=O.=U. lautet die Paarung im Welter=
gewicht
. Der Oberurſeler, der den Vorkampf in der 2. Runde auf=
gab
, wird wohl alles daran ſetzen, um Revanche zu nehmen, ſo
daß G. vor einer ſchweren Aufgabe ſteht, will er ſeinen Sieg
wiederholen. Einen ungemein harten Kampf lieferten ſich im
Mittelgew. Köhler=D. und Schmidt=O.=U., der mit einem
Ueberraſchungsſieg des vorher zweimal verwarnten Sch. endete.
K. hat Gelegenheit, durch geſchloſſenere präziſere Kampfweiſe,
das Treffen für ſich günſtig zu entſcheiden Halbſchwergew.
Walther=D. Kramer=O=U. Der Darmſtädter hat hier
die Möglichkeit, das Vorkampf=Unentſchieden durch Umſtellung
ſeiner Taktik in einen Sieg zu verwandeln. Da Oberurſel
keinen Schwergewichtler hat, wird dieſer Kampf im Schwergew.,
um ihn nicht ausfallen zu laſſen, zwiſchen zwei Darmſtädtern als
Schaukampf ausgetragen. Es kreuzen die Handſchuhe Bauer
und Woltmann.
Der in Oberurſel ausgetragene Vorkampf endete 8:8 Unent=
ſchieden
. Hoffen wir, daß die Rot=Weißen auf heimatlichem Boden
ein günſtigeres Ergebnis erzwingen.

Kraftſpork.

Odenwaldgau=Mannſchaftskämpfe im Ringen (4=Klaſſe).
Auch der vorletzte Kampfſonntag verlief genau wie die Vor=
hergehenden
ruhig und einwandfrei.
Es ſiegten am letzten Sonntag:
Bensheim Werſau 12:7 P. Fürth Roßdorf 21:0 P.
Beim Kampfe Bensheim Werſau, der in gewiſſem Sinne
eigentlich ſchon die Vorentſcheidung der 4=Meiſterſchaft bedeutete.
wäre in erſter Linie das einwandfreie ſportliche Verhalten der
Bensheimer, Ringer zu loben, während das fortwährende
Reklamieren der Werſauer Ringer bei dem Kampfe ſelbſt
unbedingt zu rügen iſt. Es wäre ſehr zu wünſchen, daß dies bei
den weiteren Kämpfen unbedingt unterbleibt, andernfalls die
Behörde eingreifen muß. Im Kampfe Roßdorf Fürth hatte
Roßdorf das Pech, die Wartezeit zu überſchreiten, wodurch der
Kampf ſelbſtverſtändlich ſchon 21:0 verloren war. Bei dem aus=
getragenen
Freundſchaftskampf ſiegte dennoch Fürth mit 15:6 P.

Das ſonntägliche Hockeyſpiel Darmſtädter SV. 98 Ruder=
verein
Rüſſelsheim war 0:0 ausgegangen.
In 28 Stunden von Berlin nach Monte Carlo,
dieſe ausgezeichnete Leiſtung vollbrachten Kappler=Gernsbach und
OtteBerlin bei der jetzt beendeten Sternfahrt unter offizieller
Kontrolle.

Fußball.
SV. LengfeldViktoria Kleeſtadt 2:1 (1:1).
Dieſes Spiel ſtand auf einer ſehr niedrigen Stufe. Lengfeld
hatte das Vorſpiel in Kleeſtadt 5:1 gewonnen und ſpielte im Vor=
gefühl
eines ſicheren Sieges ohne Eifer und Siegeswillen. Klee=
ſtadt
ging in der 10. Min, durch Foul=Elfmeter in Führung und
Kleeſtadt zog ſofort ſeine geſamte Mannſchaft in die Verteidigung
zurück, um ſeinen Sieg oder doch wenigſtens ein Unentſchieden zu
halten. Von ſeiten Lengfelds begann jetzt ein wildes Aufs=,
Uebers= und Neben=das=Tor=ſchießen. Stürmer und Läufer nah=
men
daran teil und überboten ſich in Fehlſchüſſen: ſelbſt ein Elf=
meter
wurde verſchoſſen. Trotz dieſes grotesken Pechs wurden zwei
Tore erzielt, die den Sieg ſicherſtellten.
Am nächſten Sonntag gaſtiert SV. Roßdorf in Lengfeld.
Im Intereſſe der Lengfelder Mannſchaft wäre zu wünſchen, daß
ſie wieder einmal den Zuſchauern und dem Gegner beweiſt, daß ſie,
wenn es ſein muß, auch kämpfen und Spitzenmannſchaften ein
ebenbürtiger Gegner ſein kann.
Sp.Cl. 1928 Ober=Ramſtadt Sp.V. Höchſt 1:0.
Die Einheimiſchen, die zu dieſem Spiele mit zwei Erſatzleuten
antreten mußten und außerdem ſchon während der 1. Halbzeit
ihren guten Rechtsaußen infolge plötzlicher Grippeerkrankung ver=
loren
, fanden ſich nie richtig zuſammen. Trotzdem iſt ihr Sieg
perdient, denn ſie waren die weitaus beſſere Mannſchaft. Höchſt,
das in der Hintermannſchaft ſeine beſten Kräfte hatte, kämpfte
mit großem Eifer bis zum Schluß um ein ehrenvolles Ergebnis.
Heil=Sprendlingen war ein ſehr guter Spielleiter Kommenden
Sonntag begibt ſich Ober=Ramſtadt nach Babenhauſen um der
dortigen Germania im Verbandsſpiel gegenüher zu treten. Daß
Bahenhauſen über eine ſehr kampfkräftige Mannſchaft verfügt,
mußten ſo gute Mannſchaften wie Groß=Zimmern. Michelſtadt
und Erbach erfahren, die von dem Neuling geſchlagen wurden.
Sport=Club Hota Sport=Club 1928 Sonderm. Ober=Ramſtadt.
Nach ſechswöchentlicher Pauſe trifft am Sonntag um 3 Uhr
auf dem Stadion in dieſem Jahre zum erſten Male der Sport=
Club Hota‟ Darmſtadt mit dem Sport=Club Ober=Ramſtadt 1928
zu einem Freundſchaftsſpiel zuſammen. Da ſich beide Mann=
ſchaften
noch nicht gegenüber ſtanden, iſt ein ſchöner Kampf zu
erwarten.
Handball.
Oberrealſchule Gießen Realgymnaſium Darmſtadt.
Umſtändehalber muß das für heute angeſetzte Vorentſchei=
dungsſpiel
zwiſchen den beiden obigen Provinzmeiſtern um
8 Tage, alſo auf den 2. Februar, verſchoben werden.

Paddelabteilung des Rot=Weiß. V.f.R.
Am kommenden Freitag findet, abends 8.30 Uhr, im Oden=
waldzimmer
der Krone, die diesjährige Jahreshauptverſammlung
der Paddelabteilung ſtatt. Gleichzeitig wird auf die am kommen=
den
Sonntag ſtattfindende 3. Winterwanderung der Abteilung
hingewieſen. Abfahrt um 7,50 Uhr ab Oſtbahnhof nach Groß=
Bieberau. (Wanderweg; Groß=Bieberau Böllſteiner Höhe
Spreng Vierſtöck Pfaffen=Beerfurth Groß=Bieberau.)

Haupiſchriftleitung: Rudolf Mauve
Veranwortlch für polit und Wirtſchaff: Rudolf Magpe: für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Mas Streeſe: für Sport: Karl Böhmann=
ſür
den Handel: Dr C. H. Quetſch: für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; füe
Dle Gegenwart Tagesſpiegel in Btld und Wort: Dr Herbert Nette;
für den Inſeraienteil und geſchäftliche Mittellungen: Willy Kuhle:
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämilich in Darmſfadt.
Fär unverlangte Manuſtripie wird Garantie der Rückſendung nicht Übernommen.

Die heutige Nummer hat 12 Seiten.

Geſchäfliches.
Schuhſohlen iſt Vertrauensſache. Wenn auch die Qualitäts=
bezeichnungen
1 und UI geſetzlich vorgeſchrieben ſind, ſo kann doch
die Tragdauer bei gleicher Qualitätsbezeichnung verſchieden ſein,
je nach der Gerbung des Leders. Die Firma Sohlen= Wag=
ner
, Alexanderſtraße 10, verwendet unter Qualität II grünes
Sohlenleder mit 6 Monaten Garantie. Die Firma iſt bekannt
durch reelle und gute Arbeit.

Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Donnerstag, 26. Januar
15.30: Stunde der Jugend: Ein Nachhilfelehrer verrät ſeine Ge=
heimniſſe
. Landſturm in der Gibſon=Wüſte. Ich fahre
mit Schwammtauchern aufs Meer. Verſunkene Millionen,
1700: Darmſtadt: Siebentes Akademie=Konzert. Ausf.: Städtiſche
Akademie für Tonkunſt.
18.25: Wozu eigentlich Regiſſeure? Geſpräch zwiſchen Dr. Arnheim
und Robert Siodmak.
18.50: Verhandlungen vor dem Tarffausſchuß. Ein Hörbericht.
19.35: Wird noch bekanntgegeben.
20.00: Blaubart. Operette von J. Offenbach.
21.35: Streichquartett op 67. B=Dur von Joh. Brahms. Ausf.:
Das Wendling=Quartett.
22.05: Menſchen in Not Geſpräch zwiſchen Wally Baumann und
O. W. Studtmann.
22.25: Zeit, Nachrichten. Wetter, Sport.
Königswuſterhauſen.
Deutſchlandſender: Donnerstag, 26. Januar
10.10: Breslau: Schulfunk: Die Breslauer Dom=Inſel. Staffel=
hörbericht
.
15.00: Muſikaliſche Kinderſtunde.
15.45: Paul Ernſt: Das alte Bild.
16.00: Manna Copony: Schickſal und Beruf der auslandsdeutſchen
Frau.
16.30: Berlm: Nachmittagskonzert.
17.10: Ob.=Ing. Nairz: Viertelſtunde Funktechnik.
17.30: Lieder und Arien von Gluck.
1800: Prof. Dr. Klein: Auslandsdeutſche Dichter u. Schriftſteller
18.25: Die Bratſche in der heutigen Muſik.
19.00: Dr. Günther: Deutſch für Deutſche.
19.30: Das Gedicht.
19.35: Stunde des Landwirts.
20.00: Leipzig: Jphigenie in Aulis, Lyriſche Tragödie von Gluck.
22.00: Wettere, Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Berlin: Tanzmuſik der Kapelle Sam Baskinf.

Weklerberichk.
Die Verlagerung des Hochs nach Polen und Rußland hin be=
wirkt
für unſer Gebiet noch eine Luftzufuhr aus Oſten bzw. aus
dem Südoſten. Obwohl über dem Baltikum durch die nördliche
Störungstätigkeit ſchon kräftige Erwärmung ſtattgefunden hat,
wird ſich bei uns doch noch die kontinentale Kaltluft auswirken.
Ausſichten für Donnerstag, den 26. Januar: Starker Froſt, meiſt
heiter, aber auch zeitweiſe etwas bewölkt.
Ausſichten für Freitag, den 27. Januar: Weiterhin Froſt jedoch
in ſeiner Strenge etwas ſchwankend, zeitweiſe ſtärker Bewölkt,
trocken.
Süddeutſche Schneeberichte.
Taunus: Großer Feldberg: 12: Eisbahn gut.
Rhön: Waſſerkuppe: 10: 20 Zentimeter: Neuſchnee; Ski und
Rodel gut; bewölkt.
Vogelsberg: Hoherodskopf: 18: Schneedecke ſtark verweht; Hänge
meiſt ſchneefrei; heiter.
Schwarzwald: Schauinsland: 15; 25 Zentimeter; Nordoſtwind;
Skiſport gut, aufheiternd. Feldbergerhof: 17: 45 Zeuti=
meter
, an freien Hängen verweht, leichter Schneefall: Ski=
bahn
gut. Herzogenhorn: 17. 40 Zentimeter, teils ver=
weht
. teils gut: Nordoſt, leichter Schneefall. Hinterzarten:
13: 15 Zentimeter, verweht: Nordoſtwind, bewölkt, Eisbahn
gut. Titiſee: 15; leichte Schneedecke, Nordoſtwind, bewölkt,
Eisbahn gut.

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auf dem Kühkopf bei Schröder.
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Darmſtadt, den 25. Januar 1933.
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Aſchaffenburg zu verkaufen. (1533
Angebote unter B 111 Geſchäftsſtelle.

Bekannkmachung.
Die Brennholzverſteigerung vom 23
Januar 1933 iſt genehmigt. Ueberwei=
ſungs
= und erſter Fahrtag Freitag, den
27. Januar 1933, mit Zuſammenkunft
vormittags 9 Uhr am Forſthaus
Schlichter. Ablauf der Barzahlfriſt den
14. Februar 1933.
(1505
Mörfelden, den 23. Januar 1933.
Heſſ. Forſtamt Mörfelden.

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Erdbeeren.
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Einträge in das
teilung 4: Am 16. Januar 1933 hin=
ſichtl
. der Firma: Carl Martens & Cie.,
Ober=Ramſtadt: Die Firma iſt erloſchen.
Am 19. Januar 1933 hinſichtlich der
Firma: Max Ranis, Darmſtadt: Die
offene Handelsgeſellſchaft iſt aufgelöſt.
Geſchäft ſamt Firma iſt auf den ſeit=
herigen
Geſellſchaften Kaufmann Ma=
Ranis in Darmſtadt als Einzelkaufmann
übergegangen.
Abteilung B: Am 20. Januar 1933
hinſichtlich der Firma: Deutſche Bank
und Disconto=Geſellſchaft Filiale Darm=
ſtadt
, Darmſtadt: Die Prokura des Dr.
Peter Brunswig iſt grloſchen. Dr.
Franz A. Boner und Dr. Werner Kehl
ſind aus dem Vorſtand ausgeſchieden.
Bankdirektor Dr. Peter Brunswig zu
Berlin iſt zum Vorſtandsmitglied beſtellt.
Darmſtadt, 21. Januar 1933. (1534
Amtsgericht Darmſtadt.

Nuß-u. Brennholz=Verſkeigerung
Montag, den 30. Januar 1933, vor=
mittags
9 Uhr, im Gaſthaus Darm=
ſtädter
Hof in Griesheim aus Forſt=
ort
Trieſch, Abt. 12 und 16, ſowie Dürr=
holz
aus verſchiedenen Abteilungen,
Abzähl=Nummern 780 bis 1013.
Nutzſcheiter, rm: 155 Kiefer II. Kl.,
Nutzknüppel, rm: 22 Kiefer ( Schweine=
ſtallegner
), Scheitholz. rm: 17 Eiche,
118 Kiefer Knüppelholz rm: 1Buche,
1 Eiche, 371 Kiefer, Reiſerholz I. Kl.,
rm: 26 Kiefer.
Blau unterſtrichene Nummern kommen
nicht zum Ausgebot: Auskunft durch
Herrn Förſter Ahlheim, Forſthaus
Harras.
(1510
Heſſ. Forſtamt Dornberg.

Außholz=Verſteigerung.
Montag, den 30. Januar 1933, vorm.
10 Uhr beginn, werden aus dem Eber=
ſtädter
Gemeindewald, Diſtrikt Klings=
ackertanne
(Abtlg. 71 u. 75), die nach=
verzeichneten
Holzſortimente, meiſtbie=
tend
an Ort und Stelle verſteigert:
22 St. Kiefernſtämme Kl. 2b 8,40 fm
40
N1. 3a 21.39 fm
22
Kl. 3b 16.99 fm

Kl. 4a 3.35 fm

Kl. 4b
257 fm
Kl.5
1,59 fmr

Zuſammenkunft der Steigerer an der
Hefefabrik Pleſer (Induſtrieſtraße).
Näh. Auskunft ert. Herr Förſter Mohr.
Neue Darmſtädter Straße.
(1531
Eberſtadt, den 24. Januar 1933.
Heſſ. Bürgermeiſterei Eberſtadt/Bergſtr,

[ ][  ][ ]

Nummer 26

Donnerstag, 26. Januar

Der Ausweis der Reichsbank.
Befriedigende Enkwicklung der Deckungslage. Leichte Bermehrung der Noken.
Guke Enklaſtung.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.

Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 23. Januar 1933 hat
ſich in der verfloſſenen Bankwoche die geſamte Kapitalanlage der
Bank in Wechſeln und Schecks. Lombards und Effekten um 113,1
Millionen auf 2762,6 Mill. RM. verringert. Im einzelnen haben
auf 2287,3 Mill. RM., die Beſtände an Reichsſchatzwechſeln um
12,9 auf 8,6 Mill. RM. und die Lombardbeſtände um 5,5 Mill.
auf 67,9 Mill. RM. abgenommen. Die Effektenbeſtände dagegen 29,3 Prozent angeſtiegen. Montane eröffneten bis zu 1,25 Proz.,
haben um 0,6 Millionen auf 398,8 Mill. RM. zugenommen.
An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind
132,7 Millionen RM. in die Kaſſen der Reichsbank zurückgefloſſen,
und zwar hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 127.1 Mill
auf 385,7 Mill. RM. verringert. Dementſprechend haben ſich die
Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf 41,3 Mill. RM.
erhöht. Die fremden Gelder zeigen mit 387,2 Mill. RM. eine
Zunahme um 33,8 Mill. RM.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen haben ſich
um 0.2 Millionen auf 921,1 Mill. RM. erhöht. Im einzelnen
haben die Goldbeſtände um 5,4 Mill. auf 806,5 Mill. RM. zuge=
nommen
und die Beſtände an, deckungsfähigen Deviſen um 5,2
Millionen auf 114,6 Mill. RM. abgenommen: Die Deckung der
Noten durch Gold und deckungsfähige Deviſen betrug am 23. Jan.
29,3 Prozent gegen 28,2 Prozent am Ende der Vorwoche.
Die Reichsbank hat für 5 4 Mill. RM. Gold gekauft und an=
dererſeits
5,2 Mill. RM. Deviſen abgegeben, ſo daß bei den Dek=
kungsmitteln
ein kleines Plus zu verzeichnen iſt. Der Beſtand an
Scheidemünzen, der am Ende der dritten Monatswoche immer
hoch zu ſein pflegt, hat mit 351 Mill. RM. eine Rekordhöhe er=
reicht
. Es ſind 68 Mill. RM. Scheidemünzen innerhalb einer
Woche an die Reichsbank zurückgefloſſen. Der geſamte Zahlungs= erwähnen. Maſchinenfabriken eröffneten vorwiegend etwas ſchwä=
mittelumlauf
betrug am 23 Januar 5031 Mill. RM. gegenüber
5789 Mill. RM. am 23. Januar 1932.

Wirtſchaftliche Rundſchau.

Luftpoſt=Beförderung DeutſchlandSüdamerika durch die
Aeropoſtale. Die am Samstag, den 14. Januar, nach Südamerika
abgeſandten Luftpoſtſendungen ſind eingetroffen in Rio de Janeiro
am Sonntag, den 22. Jan., in Buenos Aires und in Santiago de
Chile am Montag, den 23. Jan. Letzte Verſandmöglichkeit für
Luftpoſtſendungen nach Südamerika einmal wöchentlich; für
Darmſtadt Samstags: Zug D 2. Richtung Weinheim, ab
Darmſtadt 7.40 Uhr. Nähere Auskunft bei den Poſtämtern!
Zinn=Bergwerksproduktion 1932. Nach Angaben der Stati=
ſtiſchen
Abteilung der Metallgeſellſchaft A. G., Frankfurt a. Main,
ſtellte ſich die Zinn=Bergwerksproduktion im Jahre 1932 auf ins=
geſamt
96 672 metr.=To. (im Vorj. 140 185). Davon entfielen
21940 metr.=To. auf Amerika, 65 405 auf Aſien und 1750 auf
Europa. Im Tagesdurchſchnitt betrug die Produktion 1932 rund
264 metr.=To. gegen 409 in 1931 und 488 in 1930, wobei in 1932
der niedrigſte Satz im Juli mit 178 metr.=To. erreicht wurde.
Martin May Lederwerke A.G., Frankfurt a. M. Die Geſell=
ſchaft
, die bekanntlich Ende vorigen Jahres in Zahlungsſchwierig=
keiten
geriet und einen außergerichtlichen Vergleich erſtrebt ver=
zeichnet
für 1931/32 einen Rohgewinn von rd. 86 000 (182000)
Mark, ſo daß ſich nach Abzug von rd. 184 000 RM. Handlungsun=
koſten
ſowie 68 000 RM. Abgaben und außerordentlichen Aufwen=
dungen
von 151 000 RM. ein Verluſt von 264 000 RM. (69 000)
ergibt, wodurch ſich der Geſamtverluſt auf 330 000 RM. erhöht.
Neue Ruſſenaufträge für die deutſche Induſtrie. Wie wir
hören, ſollen zu dem bereits abgeſchloſſenen ruſſiſchen Röhrenauf=
trag
im Betrage von 40 Millionen weitere Beſtellungen von den
Ruſſen kommen, die mit den Röhrenlieferungen im Zuſammen=
hang
ſtehen und gewiſſe Maſchinen, Bohrgeräte, Stähle und Bleche
umfaſſen. Damit wird ſich der als Globalgeſchäft anzuſehende
Auftrag der Ruſſen, bei dem beſondere Bedingungen vorgeſehen
ſind, auf 5060 Millionen RM. ſtellen. Das Geſchäft, an dem die
Firma Otto Wolff=Köln führend beteiligt iſt, iſt zwar noch nicht
in allen Einzelheiten abgeſchloſſen, doch iſt an ſeinem Zuſtande=
kommen
nicht zu zweifeln.
Rückgang des Getreideanbaues in der Sowjetunion. Nach einer
amtlichen Mitteilung der Regierung der Sowjetunion an das
Internationale Landwirtſchaftsinſtitut in Rom beträgt, die im
Herbſt 1932 mit Wintergetreide beſtellte Fläche für Weizen rund
11 354 600 Hektar, für Roggen 25 497 600 Hektar und für Gerſte
287 990 Hektar. Insgeſamt wurden ſomit 37 140 100 Hektar bebaut,
d. h. 90,7 Prozent der im Regierungsprogramm vorgeſehenen An=
baufläche
von 90 498 900 Hektar. Für die einzelnen Getreidearten
ſtellt ſich der Prozentſatz bei Weizen auf 77.7, bei Roggen auf 98,7
und bei Gerſte auf. 56,5. Im Herbſt 1931 betrug die geſamte An=
baufläche
der drei vorerwähnten Getreideſorten 39 501 000 Hektar.
Im Vergleich zu 1931 ergab ſich im Jahre 1932 bei Weizen eine
Verringerung der Anbaufläche um 13.2 Proz., bei Roggen um 2,2
und bei Gerſte um 18,4 Proz. Die Geſamtanbaufläche hat ſich um
6 Prozent vermindert. Am 1. Januar wurde der Stand aller
Wintergetreidearten im Regierungsbezirk als mittel bezeichnet.

Produktenmärkke.

Frankfurter Produktenbericht vom 25. Januar. Die Getreide=
börſe
verlief auch heute ſehr ruhig bei nur wenig veränderten
Preiſen. Weizen war vom Lande etwas mehr angeboten und gab
erneut um 12 Mark nach; Roggen war beſſer gefragt und gut
behauptet. Von Mehlen wurden die Forderungen für Weizenmehl
um 0.25 RM. ermäßigt; trotzdem trat keine Belebung des Geſchäf=
tes
ein. Roggenmehl hatte etwas beſſeren Abſatz, Am Futtermit=
telmarkt
trat die erwartete Belebung nicht völlig ein, die letzten
Preiſe blieben aber gut behauptet, teilweiſe wurden ſie etwas er=
höht
, beſonders für die Ware, die faſt ausſchließlich auf dem
Schiffsweg nach hier kommt. Es notierte (Getreide je To., alles
übrige je 100 Kilo) in RM.: Weizen 198199 Roggen 162,50,
Sommergerſte für Brauzwecke 180182,50, Hafer inl. 130135,
Weizenmehl ſüdd. Spezial Null mit Austauſchweizen 28 28,75,
desgl. niederrhein. 2828,75 Roggenmehl 60proz. Ausmahlung
22,2523,25, Weizenkleie 7,50. Roggenkleie 7,858, Leinſaat 14
RM. je 100 Kilo ab Frankfurt. (Nichtamtlich.)
Berliner Produktenbericht vom 25. Januar. Auf die Ab=
ſchwächung
der letzten Tage folgte an der heutigen Produktenbörſe
eine leichte Reaktion. Das Inlandsangebot zur Waggonverladung
hat ſich etwas verringert, während ſich anſcheinend im Hinblick auf
das ſcharfe Froſtwetter, vereinzelt Deckungsbegehr geltend macht.
Andererſeits wird die Kaufluſt aber durch die teilweiſe ſchwieri=
gen
Einlageverhältniſſe in den binnenländiſchen Waſſerſtationen
und die Verknappung des Lagerraums beeinträchtigt. Am Prompt=
markt
wurden immerhin für Weizen und Roggen 1 Mark höhere
Preiſe als geſtern bezahlt. Im Lieferungsgeſchäft lagen die erſten
Notierungen 1,5 Mark über geſtrigem Schluß, wobei die Stcatliche
Geſellſchaft nur in mäßigem Umfange Material aufnahm; im Ver=
laufe
kam es wieder zu leichten Abbröckelungen. Weizen= und Rog=
genmehle
haben weiter nur kleines Bedarfsgeſchäft bei unverän=
derten
Preiſen. Hafer iſt in mäßigem Umfange offeriert und die
Forderungen ſind behauptet. Gerſte iſt vereinzelt ſtärker ange=
boten
, da die Preiſe für gute Qualitäten über dem Niveau der
Weizenpreiſe liegen; geringe Sorten ſind allerdings kaum äbzu=
ſetzen
.
Diebmärkke.
Be. Mainzer Viehhof=Marktbericht. Auftrieb: 33 Ochſen,
11 Bullen. 480 Kühe oder Färſen, 240 Kälber. 810 Schweine.
Marktverlauf: Bei Schweinen ruhig, Ueberſtand: bei Großvieh
ruhig, langſam geräumt; bei Kälbern mäßig belebt. ausverkauft.
Preis pro 50 Kg. Lebendgewicht in Reichsmark: Ochſen a) 23
bis 28. b) 1520: Bullen b) 1822: Kühe a) 1722. b) 1316,
c) 1113. Färſen a) 2229. Kälber c)2230, d) 1721. Schweine
b) 3739. c) 3640. d: 3537.

Die nach wie vor undurchſichtige innerpolitiſche Situation
wurde an der Berliner Börſe nicht mehr ſo wichtig genommen.
Die Geſchäftsunluſt des Publikums hielt an, und nur für Spezial= Beiriebe.
werte beſtand einiges Intereſſe. Man beurteilte die Arbeitsloſen=
die
Beſtände an Handelswechſeln und Schecks um 97,3 Millionen ziffern nicht ungünſtig, vor allem trug aber der über Erwarten
gute Reichsbankausweis für die dritte Januarwoche zu einer
freundlicheren Grundſtimmung bei. Die Notendeckung iſt jetzt auf
da Nachrichten über angeblich bevorſtehende franzöſiſche Kohlen=
käufe
auf Stillhaltegeldern ſowie Verlautbarungen, daß der letzte
ruſſiſche Röhrenauftragg insgeſamt etwa 60 Millionen RM. aus=
mache
, anregten. Braunkohlenwerte tendierten uneinheitlich; Ilſe
auf 3143,8 Mill. RM., derjenige an Rentenbankſcheinen um 5,6 fielen durch einen Gewinn von 4 Prozent auf. Kalipapiere, Kabel=
und Drahtwerte, Papier= und Zellſtoffwerte, ſowie Gummi= und
Linoleumwerte lagen geſchäftslos und ziemlich unverändert, nur
Conti=Gummi waren im Verlaufe mehr als 1 Prozent befeſtigt.
Von chemiſchen Werten fielen beſonders Farben durch lebhafteres
Geſchäft und feſtere Haltung auf. Gegen 13 Uhr lag dieſes Papier
1,75 Prozent über dem Vortage. Elektrowerte zogen aus den ge=
planten
Elektroaufträgen des Arbeitsbeſchaffungsprogramms, die
ſich auf 42 Millionen RM. belaufen ſollen, Nutzen Nur Elektriſche
Werke Schleſien waren auf kleines Angebot 2,25 Prozent gedrückt.
Gasaktien, Metallwerte, Bauwerte und die Banken, mit Aus=
nahme
der 1 Prozent ſchwächeren BE.W. waren etwas freund=
licher
. Autoaktien, Kunſtſeide= und Textilwerte, Brauereien und
Verkehrswerte tendierten uneinheitlich. Stärker gedrückt waren
von dieſen Werten Stöhr und HamburgSüd, die bis zu 1,75 Pro=
zent
verloren. Unter Waſſerwerkanteilen fielen Charlottenburg
Waſſer durch einen Gewinn von 1,5 Prozent auf. Im übrigen
ſind Polyphon, Südd. Zucker und Tietz mit 1proz. Beſſerungen zu
cher, konnten ſich dann aber erholen. Ueberhaupt ergaben ſich im
Verlaufe unter Schwankungen leicht kleine Beſſerungen.
An der Frankfurter Börſe war die Grundſtimmung wei=
ter
feſt, wenn auch der Geſchäftsverkehr außerordentlich klein
blieb, da aus Publikumskreiſen nur verſchwindend wenig Auf=
träge
vorlagen. Dabei mag die Tatſache mitwirken, daß die inner=
politiſchen
Verhandlungen bis jetzt ohne ſichtbaren Erfolg geblie=
ben
ſind. Wenn trotzdem die Börſe wieder feſt lag, ſo hat das
ſeine Urſache in einer Reihe günſtiger Meldungen aus der Indu=
ſtrie
. Man hegt hinſichtlich des Berichts der Berliner Handels=
geſellſchaft
, die nach Informationen der Börſe eine Dividenden=
erhöhung
vornehmen wird, optimiſtiſche Erwartungen. Bevorzugt
blieben JG. Farben, die bis 105,5 anzogen. Man erwartet hier,
daß in den nächſten Tagen ein günſtiger Quartalsbericht des Un=
ternehmens
zur Veröffentlichung kommt. Am Elektromarkte
glaubt man aus der beporſtehenden Bilanzſitzung des Siemens=
Konzerns keine peſſimiſtiſchen Auslaſſungen erwarten zu brauchen, ſchloſſen. Die Baſis der Konventionspreiſe ſei äußerſt niedrig, ſo
Der Kurs für Siemens lag 1, 5Prozent höher. Auch A.E. G. 0,75
Prozent gebeſſert, im Zuſammenhange mit den 42 Millionen Elek=
troaufträgen
aus dem Arbeitsbeſchaffungsprogramm, wodurch
auch die übrigen Elektrowerte angeregt waren, ſo Lech 0,5, Lah=
meyer
2, Bekula 0,25 Proz. freundlicher. Montanwerte lagen
ruſſiſchen Röhrenauftrag, der ſich durch Nebenmaterialaufträge auf
etwa 60 Millionen erhöhen wird. Im einzelnen gewannen Stahl=
perein
1. Rheinſtahl 0,5, Mannesmann 2, Buderus 0,75 Prozent,
nur Gelſenkirchen waren leicht gedrückt. Kunſtſeidewerte unein=
heitlich
, Aku 0,5 Prozent ſchwächer. Bemberg dagegen 0,75 Proz.
höher. Schiffahrtsaktien und die übrigen Verkehrswerte gut be=
hauptet
, desgleichen Zellſtoffwerte. Kaliaktien lagen zu Beginn
der Börſe ohne weſentliche Veränderung. Von Einzelwerten hörte
man Holzmann 0,25, Scheideanſtalt 1,5 Prozent höher. Der Ren=
tenmarkt
zeigte gleichfalls ziemlich ruhiges Geſchäft bei gut be=
haupteten
, meiſt etwas freundlicheren Kurſen.
An der Abendbörſe war das Geſchäft äußerſt klein. Die
Kurſe gaben teilweiſe leicht nach. Montanwerte waren auf Baſis
der ermäßigten Mittagsſchlußkurſe knapp gehalten. J.G. Farben
78 Prozent ſchwächer, die übrigen Werte waren nur wenig ver=
Liquidationspfandbriefe kaum verändert.

Berliner Kursbericht
vom 25. Januar 1933

Verlängerung des Inkernakionalen Waggonkarkells
noch nichk entſchieden.
Entgegen den Nachrichten einiger franzöſiſcher und reichsdeut=
ſcher
Blätter, die von der bereits vollzogenen Verlängerung des
Internationalen Waggonkartells zu berichten wußten, erfährt der
Prager Korreſpondent des Fwd., daß eine Prolongation des Kar=
tellvertrags
bisher nicht erfolgt iſt. Dem Kartell gehören die
Tſchechoſlowakei Frankreich, Belgien, Italien Oeſterreich, Ungarn,
Polen und die Schweiz an. Das ausſchließliche tſchechiſche Kartell=
mitglied
ſind die im Ringhoffer=Konzern zuſammengeſchloſſenen
Bekanntlich gehört die deutſche Waggoninduſtrie dem Inter=
nationalen
Verband ſeit Anfang vorigen Jahres nicht mehr an,
zumal die Geſchäftslage und die Wettbewerbsverhältniſſe, vor
allem auf den internationalen Märkten, keinen Anreiz bieten, ſich
wieder kontingentmäßig zu binden. Die Reichsbahnaufträge für
das laufende Jahr ſind im übrigen noch geringer als im Vorjahr.
Freie Aufträge, vor allem ſeitens der Kommunen, kommen wegen
der ſchwierigen Finanzlage dieſer Kreiſe kaum zur Vergebung, ſo
daß die Lage nach wie vor als ziemlich kritiſch bezeichnet wird.
Melallnokierungen.
Die Metagnotierungen in Berlin für je 100 Kilogramm am
25. Januar ſtellten ſich für Elektrolytkupfer, prompt cif Hamburg,
Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die
Deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 47,25 RM. Die Notierungen
der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe
verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte Lieferung und
Bezahlung) ſtellten ſich für Original=Hüttenaluminium, 98 bis 99
Prozent, in Blöcken. Walz= oder Drahtbarren, auf 160 RM., des=
gleichen
in Walz= oder Drahtbarren. 99 Prozent, auf 164 RM.,
Reinnickel, 98 bis 99 Prozent. auf 350 RM., Antimon=Regulus
auf 3739 RM., Feinſilber (1 Kg. fein) auf 3639,50 RM.
Die Berliner Metallgtermine vom 25. Januar ſtellten ſich für
Kupfer: Januar 37 (38,50), Februar 37,25 (38), März 37,75
(38 25). April 38,25 (38.50) Mai 38,50 (38,75), Juni 38,75 (39,25),
Juli 39 (39,50), Auguſt 39,50 (39.50), September 39,50 (39,75),
Oktober 40 (40,25), November 40 (40,50) Dezember 40.50 (40,75)
Tendenz: ſtetig. Für Blei: Januar 13,75 (14,75), Februar 14
(15). März 14,25 (15.25). April, Mai 14.50 (15.50). Juni 14.75
(15,75), Juli 14,75 (16), Auguſt 15 (16) September 15,25 (16.25),
Oktober 15,50 (16,50), November 15.50 (16,75), Dezember 15,75
(17). Tendenz: luſtlos. Für Zink: Januar 19 (19,75), Februar
19.25 (19.50) März 19.50 (19,75), April 19,75 (20.25), Mai 20
(20,50), Juni 20 (20,75). Juli 20,25 (20.75) Auguſt 20,50 (21),
September 20.75 (21), Oktober 21 (21,50), November 21,25 (22),
Dezember 21,50 (22,25), Tendenz: ſtetig. Die erſten Zahlen
bedeuten Geld, die in Klammern beigefügten Brief.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Innerhalb des Reichsverbandes der deutſchen Aluminium=
induſtrie
hat die Fachgruppe für Haus= und Küchengeräte, welche
ſämtliche etwa 40 Erzeuger umfaßt, eine Preiskonvention abge=
daß
im Durchſchnitt eine Preiserhöhung nicht erfolgt ſei.
Die Süddeutſche Zinkblechhändler=Vereinigung hat mit Wir=
kung
ab 25. Jan, ihre Preiſe um 1,5 Prozent erhöht, nachdem dieſe
am 20. d. M. um 1,5 Prozent ermäßigt worden waren.
Die mit dem Ablauf der Amtsperiode des bisherigen Vor=
ebenfalls
durchweg weiter feſt. Man verweiſt auf den bekannten ſitzenden der Hauptgemeinſchaft des deutſchen Einzelhandels am
1. Jan. 1933 aufgetauchten Vermutungen über die Nachfolgerſchaft,
die in verſchiedenen Zeitſchriften ihren Niederſchlag finden, können
den Tatſachen nicht entſprechen, da der Vorſtand der Hauptgemein=
ſchaft
über keinerlei Kandidaturen für das Amt des 1. Vorſitzen=
den
einen Beſchluß gefaßt hat.
Lt. Mitteilung der Badiſchen Staatsſchuldenverwaltung wird
die diesjährige Ausloſung unterbleiben, da der planmäßig zu til=
gende
Betrag von 855 000 RM. nom. bereits durch freihändigen
Ankauf erworben wurde.
Die Notierungen der Süddeutſchen Induſtrie= und Handels=
börſe
, Stuttgart, ſind gegenüber der letzten Börſe vom 11. d. M.
unverändert. Nächſte Börſe am 8. Februar.
Nach dem vorgeſtrigen bedeutenden Goldkauf der Bank von
nannte man 0,5 Prozent niedriger. Am Elektromarkt Geffürel England wurden geſtern Umſätze nicht bekannt. Der Preis betrug
nom. 121,1½ s pro Unze fein. Der vorgeſtrigen Transaktion bringt
ändert Am Rentenmarkt lagen Altbeſitz 0,25 Proz, ſchwächer. man beſonderes Intereſſe entgegen, da es ſich hierbei um die erſten
Neubeſitzanleihe bei 910 Prozent gut gehalten. Pfandbriefe und größeren Goldzufuhren bei der Bank von England ſeit dem 15. 8.
1932 handelte.

Oeviſenmarkt
vom 25. Januar 1933

Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Banku. 1
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban;
Hapag
Hanſa Damp
Nordd. Llohzd
A. E. G.
Bayr. Motorenn
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gumm
Deutſche Cont. Gas

eee
72.75
61.75
17.50
31.
18.
30.625
76.25
44.625
20.75
33.50
118.75
111.75

Meeuch
Elektr. Lieferun
7. G. Farbe: ..!4
Gelſ. Bergw.
Geſ.f.elettr.Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöchnerwer
Kolsw Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Orenſtein & Koppel

9675
80.
105.75
60.375
80.25
82.375
53.625
49.875
114.50
45.
70.
61.75
40.56
41.125

Meee
Rütgerswerte
Salzdetfurth Koll
Leonl. Tietz
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali /4
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſal: Lin
Berl. Karlsr. Ind
Hirſch Aupfer
Hohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch.
BogelTelegr. Traht
Wanderer=Wer

41.
42.75
173.
43.
34.50
116.50
40.50
16.
58.25
12.875
73.50
30.375

Helſingfor?
Wien
Prag
Budapeſt
Sofig
Holland
Lslo
Kopenhager
Stockholm.
London
Buenos=Air
New Yor
Belgien
Italien
Paris

Währung Ge Brieft Währung ſGeld 1o0 finn.M.I. 6. 294/ 6.306 Schwen 100 Franken! 81.37 100 Schilling 351.95 52.,05 Spanien 100 Pejetas 34.45 100 Tſch. Kr. 12.465 12.485 Danzig 100 Gulden 81.92 100 Pengö Japan Yen 0.889 100 Leva 3,o57 2.063 Rio de Janerro 1 Milre 0.239 100 Gulden 169.23 189.57 Zugoſlawien 100 Dinar 5.554 100 Kronen 73.28 173.42 Portugal 100 Escudosl= 12.99 100 Kronen 71.53 71.67 Athen 100 Drachm. 2.328 100 Kronen ſ77.52 77.68 Iſtambu ſt türt. 2 2.008 1 L=Stg. 14.28 14.32 Kairo. 1 ägnpi 2 14.66 1 Pap. Peio G.85 0.862 Kanada tcanad. Doll. 3.656 1 Dollar 4.209 277 uruguah t Goldpeſo 1.648 100 Belge 68.38 58.50 Jsland 100 isl. Kr 64.44 100 Lire ſei.52 21.56 Tallinn (Eſtl. 100 eſtk. 81 110.59 100 Francs 116.44 18.48
Rigg. 100 Ja 79.72

Bref.
au.58
34.51
22.08
0.891
(.241
5.566
13.01
2.332
2.C12
14.70
3.e64
1.e52
64.56
177.81
S.s0

Burmftäuter ans Kartonatoant Surmktadt, Binnt orr Steioher Sant
Frankfurter Kursbericht vom 25. Januar 1933.

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6
v.27
0 Intern..
62Baden :..:..!
6% Bahern ....."
6% Heſſen ...v. 291
6% Preuß. St. v. 28
62 Sachſen v. 27
6% Thüringen b. 27
Dtſch. Anl. Auslo=
ſungsſch
. 4= Ab=
löſungsanl
.. . ...
Dtſche. Anl. Ablö=
ſungsſch
. (Neub.
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
....
6% Baden=Baden
6%Berlin ...v. 24
68 Darmſtadt.
6% Dresben. v. 20
62 Frankfurt a.M.!
Schätze.v. 29
v.26
68 Mainz .....
6% Mannheimv. 27
63 München v. 29
6% Wiesbaben v. 28
6% Heſſ. Landesbi.
6% Golboblig.
½ % Heſſ. Landes=
Shp.=Bk.=Liquid.
47. %., Kom.=Obl.

94I.
88.25
817.
77.5
74.75
95.5
80.5
88
822,
85.5
78.5
95.5
81.5
73.75

68I=
8.9
6.6
66
30.5
6
63
65
691,
73
677I.
85
75

73.

W Me
Pfb.=Anſt. G. Pf.
Golboblig.
6 Landeskomm..
Bk.Girozentr. für
Heſſ. Goldobl. R.11
R.12
82 Kaſſeler Land. Goldpfbr.,
6%Naſſ. Landesbk.
5½2%0 Liqu. Obl.
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
tAuslSer.
.. Serrk
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)..
% Verl. Hyp. Bk.
12%0 Ligu.=Pfbr.
20 Frkf. Hyp.=Bk.
5½% Lig. Pfbr.
Goldoblig.
62 Frkf. Pfbr.=Bk.
2 %0 Lig.=Pfbr.
6% Mein. Hyp.=Bk.
½%0 Lig. Pfbr..
82 Pfälz. Hyp.=Bl.
Lig. Pfbr.
8% Rhein. Hyp.B
5½%0 Lig. Pfbr.,
Goldoblig
89 Sübd. Bod.e
Cred.=Bant ..
5½% Lig. Pfbr.
6% Württ. Hyp.=B.
596 Daimler=Benz
37 Dt. Linol. Werkel
½ Mainkrw. v .261

85.5
77

71
84.5
85
87.25

63
83
8
84.5
87
86.75
87.25
86.75
90.25
89
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88.5
88.25
86.25
87.25
78.5
88.5
88
68.5
86.9

1%o Mittelo. Stahl.
82 Ver. Stahlwerke
62 Voigté Häffner
3. 6. Farben Bonds
5% Bosn. L. E. B.
O Inveſt.
530 Bulg. Tab.v.02
41s2. Sſt. Schätze
4%0 Oſt. Goldrente
5%vereinh.Numän
4½%
48 Türk. Admin
1. Bagdad
Bollanl.
42 Ungarn 1913
1914
Goldr.
1910
4½Budp. Stadtanl
420 Liſſabon
42 Stockholm
Aßtien
Aig.Kunſtztideunie
A. E. G.
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R.25
76.75
78.5
97.25
16.25

10.75
5.7705
4.8

30.25

80

37.25
31:2
88
57
28.5
44
11825
47.75
52

61.75

Ma u 4
Daimler=Benz...
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88
154.75
94
19
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19.5
35.5
108
61.5
E0
38.5
31
56
98
83.5
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35
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51
20
58.5
76.5
96
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ſo
159.75
25
93
1.
12.5

210
22.5

32

[ ][  ][ ]

Donnerskag, 26. Januar 1933

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 26 Seite 11

Ein Roman
Die vom Neunerhof uden Bersen.

Von Paul Be
17)
So ruhig und ſo anteilnehmend das ſcheinbar geſagt iſt, ſo
viele heimliche Haken ſind darin, die ſich in die Seele des
Neuner bohren. Und wenn in dem auch ein Zorn aufſchwelt, daß
er am liebſten dem Jager mit den Fäuſten zuleibe ginge, ſo
weiß er doch, daß das ſinnlos iſt: Laßt die Theres und meinen
Namen aus dem Spiel, Krug! . . Das iſt etwas, das wir halt
alleinig mit uns ausmachen müſſen, wann’s ſoweit iſt! . . Und
mit Zeit kommt Rat!
Ach, es iſt eine nur ſchwache Abwehr; denn der Neuner
weiß ja ſelbſt, wie die Unehr dieſer furchtbaren Sache auf den
Neutnern haften bleiben wird!
Der Jäger tut, als habe er die Zurückweiſung gar nicht
bemerkt und er ſchaut ſo treuherzig drein, daß er ſich gleichſam
an dieſer Treuherzigkeit ſelbſt berauſcht:
Ich weiß ja, Neuner, daß das hart iſt! . . Und drum will
ich ja, .. wie ſoll ich das nun ſagen? . . . alſo: drum will ich
Euch und der Theres ja helfen! . . Wirklich und ehrlich helfen!
Der Bauer horcht auf. Da iſt etwas in den Worten, das
ihm nicht gefällt. Etwas Schleichendes oder Unwahrhaftiges
und Unechtes! .. . Etwas, das ihn warnt! . . . Aber er.
horcht:
Helfen?. Mir und der Theres helfen?! . . Ihr wollt
das Krug? . . Aber wie ſoll ich das auffaſſen?
Der Rethl=Jäger iſt womöglich noch treuherziger:
Wann’s ein Mord iſt, verſteht mich recht: einfach ein
Mord, dann iſt das eine Sach zwiſchen dem Moeſer und dem
Ripffl geweſen, und die Theres bleibt heraußen, mag auch ein
Schatten auf ihr ſein! . . . Darüber wachſt dann ein Gras, wie
man ſo ſagt!
Da der Neuner dazu nichts ſagt, fährt er fort:
Wanns aber eine Eiferſuchtstat wegen der Theres war, an
der die Theres nit ganz unſchuldig iſt, weil ſie nit nur dem
Moeſer, ſondern auch dem Ripffl Augen gemacht hat, dann
wird eine größere Unehr auf ihr ſein, . . und auf dem Neuner=
namen
!
Das iſt zuviel für den Neuner! . . Er fährt auf:
Das iſt nit wahr, Krug! Das iſt ein Lug und Trug!.
Und wann Ihr das nochmals ſagt, dann ſteh ich für nix ein!
Der Rethl=Jäger bleibt ruhig: Waß Gott ich verſteh Euren
Zorn, Neuner! . . . Und wann ich unrecht hätt, tät ich ſagen:

rgenholt.
Wocbdenek verboten.
Da, ſchlagt’s zu! . . Aber im Recht bin ich! . . Und wann’s der
eine nit ausſagen kann, weil er ſtumm für immer iſt, und der
andre nit, weil er ſich dann ſelbſt ausliefert, und die Theres
nit, um die Unehr nit ewig mit ſich zuſchleppen: Wahr bleibt’s
eh doch! . . Einen Eid könnt ich drauf geben!
So überzeugend klingt das, daß der Neuner völlig irre
wird; iſt es wirklich ſo, wie der Jäger es ſagt, dann iſt die Ehr
der Theres, iſt die Neunerehr in deſſen Hand gegeben.
Woher wißt Ihr das dann? fragt er zögernd. In den
Augen des Jägers glimmt ein Licht:
Weil ich ſelbſt Euer Theres lieb hab; über alles lieb,
Neuner! Und weil meine Augen in dieſer Lieb ſcharf waren,
daß ihnen nix entging! . . . Und was ich ſah, weiß ich halt! . . ."
Das Licht in den Augen des Jägers iſt wie eine Flamme,
die ganz von innen heraus brennt, als er ſagt:
S wär eh uns allen geholfen, wann Ihr mir die Theres
zur Frau gebt, Neuner! . . . Mein ehrlicher Nam tät ſich vor
die Theres ſtellen, daß keiner ſie ſchief anſehen dürft! . . . Ver=
ſteht’s
Ihr jetzt, warum ich da herin bin und warum ich helfen
möcht?! Und da er bisher ganz ruhig dageſeſſen iſt, ſteht er auf,
geht auf den Neuner zu und hält dem die Hand hin. Der
zögert, ob er ſie nehmen ſoll. Seine Gedanken gehen unabläſſig
um das was er da vernommen hat. Schnelle Gedanken hat der
Neunerkopf nicht. Aber ſie ſind gründlich in ihrer Langſamkeit.
Auf einmal werden in dem Neuner trotz allem, was der Jäger
ſagte, Zweifel wach; und ſo ſehr es hier um Neunernam und Ehr
geht, ſo ſehr will er über dieſe Zweifel erſt mit ſich ſelbſt ins Reine
kommen. Er muß das! .. . Er kann nicht Ja und Amen ſagen!...
Drum wendet er ſich offen an den Krug:
Das überfällt mich ſo, Jäger, daß ich jetzt kein Ja und kein
Nein weiß! .. . Und ich mein, du ſollſt mir Zeit laſſen! .. . Siſt
ja, ſo drängend es ſein mag, nit ſo, daß es in dieſer einen Minut
entſchieden werden muß! .. . Leicht könnteſt auf den Abend noch=
mals
kommen! ... Bis dahin wirds wohl klarer in mir ſein!
Der Krug ſagt, daß er alſo nochmals hereinſchauen wird.
Dann geht er. Und auch der Neuner geht. Er muß ja an die drän=
gende
Arbeit! So wenigſtens ſagt er zu ſich ſelbſt!
Aber inwendig iſt da etwas, was noch viel dringlicher als
dieſe Arbeit iſt. Das wühlt ihn um und um. Der Neuner geht
vornübergeneigt. So ſchwer iſt ſein Kopf und ſo wirr! . . . Schwei=

gend geht er an der Mutter vorbei, die ihn fragend und ſorgen=
voll
anſchaut. Der Krugjäger iſt ſchon hoch über ihm im Berg=
hang
...
II.
Freilich drängt ſeine Arbeit zur Eile, denn oben zwiſchen den
Bergen werden ſchon wieder zugige Wolkenſchleier ſichtbar, die
darauf deuten, daß das jetzt noch einigermaßen ſonnige Wetter
bald umſchlagen wird. Aber das andere, was der Neuner vorher
hörte, erſcheint ihm wichtiger als die Goldhafer= und Grummet=
mahd
, wichtiger als Holzſchlag und alles!
Gewiß: Zunächſt wegen dieſer unabſehbaren Verſtrickung ſei=
nes
Namens und ſeiner Ehr in einer Sache, die das bisher Un=
antaſtbare
in den Schmutz des Rinnſteins zerrt! Dann aber auch,
und dieſer Gedanke niſtet ſich immer feſter in ſeinem Hirn ein,
wegen der Theres und dem Moeſer! .. . Steht für das Madl
die Ehr auf dem Spiel, die ja wie ſeine eigene Ehr iſt, dann geht
es bei dem Burſchen vielleicht um deſſen Leben!
Alſo läßt er Arbeit Arbeit ſein! Und er geht den Schmalpfad,
den er zuvor heimkehrte, zurück bis zu der Stelle, wo der Almbach
ihn quert. Wie man in einem Steinſpiel jeden Stein ſo fügen
muß, daß er zum anderen genau paßt, ſo wendet er dann jedes
Wörtl nochmals hin und her, knaupelt an deſſen Sinn, ob er echt
ſei oder einen Hinterſinn habe, und will, daß alles ſich füge! Und
um ſeiner Gedankenprüfung Herr zu bleiben, faßt er ſie in Worte,
ſo, als ſpräche er wirklich mit einem Gegenüber;
Wann das ſtimmt, was der Jager von einer Eiferſucht geſagt
hat, dann müßt alſo der Moeſer eiferſüchtig geweſen ſein! ...
Stimmt das? Nein, das ſtimmt nit! . . . Die Lieb, die er zwi=
ſchen
der Theres und dem Franzl geſehn und zu der ſich der ein
wie die andere bekannt hat: Die iſt ſo ſicher, daß das was andres
nit in Frag kommt!
Jenun, wenn der Ripffl halt ein Eiferſucht auf den Franzl
gehabt hätt, was dann? . . . Dann wärs wohl ſo, daß der Ripffl
angreift und der andere in Notwehr iſt! ... Und die hätt der
Moeſer dann ja zugeben können, zumal er da keine Strafe, oder
nur eine geringe Strafe zu erwarten hatte!
Der Neuner ſchüttelt ſeinen Kopf:
Alſo ſtimmt das wohl kaum! ... Bleibt mithin das große
Fragezeichen in dieſer dunklen Sach, wer den zweiten Schuß ab=
gegeben
haben könnte! Wer löſt dies Rätſel?
Der Neuner ſinnt und ſinnt: Weiß nit jeder in der Leutaſch,
daß die Meilerhüttn ſtark beſucht iſt? . . Daß da Touriſten Unter=
ſtand
ſuchen, über die man keinerlei Kontrolle hat?
Und weiter: Jedeiner weiß doch auch, daß öfter, als man
meint, bayeriſche Wilderer vom Schachen aus über die Dreitörl=
ſchart
ins Oeſterreichiſche wechſeln! .. . Nit wahr.
(Fortſetzung folgt.)

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Große, blutfriſche, grüne Heringe Pfund 188 3 Pfund 508
Bratſchellfiſche Pfund 28 Goldbarſch ohne Kopf Pfund 40
Blütenweißer Stockſiſch Pfd. 40 8 Nordſee=Schollen Pfd. 602
Nordſee=Seelachs, geputzt, im Schnitt . . . . . . Pfund 45
I Sorte feinſter Schellfiſch, geputzt, im Schnitt . . Pfund 60
I. Sorte nſter Kabllau, geputzt, im Schnitt . . . Pfund 50
Feinſter W. Stöhr oh. Haut u. Gräten, wie Filet. Pfd. nur 60
Edel=Fllet. Pfund 55 n. 60 Lebendfr. Fluß=Hechte. Pfund 80
Hochfelner rotfleiſchiger Salm. gepuikzt. im Schnitt, Pf) nur 1.40
Friſchgebackene Fiſchkoteleits, heiß aus der Pfanne. Pfund 50 3
Jeden Tag friſch! Süße Makrelen=Bücklinge . . . . Pfund 288
geräuch. Scheulniſche Koteletts, Seeaal, Kleler Sprotten /4Pfund 158
Große ſchneeweiſe Rleſenrollmops und Bismardheringe
ſowie alle Marinaden.
(1528

[ ][  ]

Seite 12 Nr. 26

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donuerstag, 26. Januar 1933

Achtung!

Achtuns!

Heute

Hetzter AusnahmeeTag!
bedeutend ermäßigten
O Eintriftspreisen! 6
antwortet
MRg Anicht ....

Saal vordere Häikte ........ 40 Pfg.
hintere Hälfte
einschlleglieh Sperrsiiz 60 Pfg.

Nur noch heute Donnerstag
Rang und Logen .... 1.- Mk.
Erwerbslose, Saal vordere Hälfte 30 Pfg.
Wir geben somit zahlreichen Anregungen Folge, diese bedentendste
dieejährige Filmschöpfung der Ufa
allen Bevölkerungsschichten
in einem erstrangigen, bestventilierten Theater mit einer wirklich
unübertrefflichen Tonwiedergabe zu besonders ermäßigten
Eintritts-Preisen zugängig zu machen.

Jugendliche haben Zutritt.

(V.1515

Die drei letzten Vorstellungen:
3.00, B.30 und B.20 Uhn

(1543
Freitag und Samstag
Schlachtfest
in Gasthaus Knauf.

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der leistungsfähigste Schnellsohler in Darmstadt wel-
cher
gelernter Fachmann ist. Da er die Leitung des
Betriebes wieder persönlich übernommen hat, habe)
Sie die Garantie für Oualität in Material und Aus-
führung
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Alexanderstraße 10
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dem KDiebis sportplats i. Schwarzwald
Kurpreis Pension, Skiunterricht usw.)
und Fahrt in geheiztem Spezial-Omnibus
nur Rk. 49.50
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Samstag/Sonntag
2 Tage Kriebis den 28,29 Bebruar
Fahrt 8.-. Pension ℳ/ 4.80. Anmeldung:
W. K. D. Hessenskikursverlag, Darmstadt
Erust-Lndwigstr. 11, Tel. 2191. (1555

Ab heute

Zwei Erstaufführungen im
Doppelprogramm.
Ein änßerst spannender
Kriminal-Tonfiilm:
Verhängnis
eines Tages
mit
Glive Brook, Kay Francis,
Miriam Hopkins u. a.
Im II Teil:
Cilly Feindt und Aribert Mog in dem
sensationellen Ton-Film aus dem
Artistenleben
Ber Sprung
ims Michts
Regie: Leo Mittler.
Dazu das gute Beiprogramm

Beginn: 3.00, 5.30 und 8 20 Uhr.

Heute frisch!

Kabliau ohne Kopf,
im Ganzen Pfund 0.30
Feinste Fischfilet
küchenkertis, Ptund 0.50
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FÜLLORABE
Filialen in allen Stadti eilen.
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Heute letzter Tag

Ursula Grabley
und Oskar Karlweis
in dem neuen. lustigen Tonfilm
Im Bann des
Eulenspiegels
Regie: Frank Wysbar.
Im reichhaltigen Beiprogramm:
Die neueste Fox-Tonwoche.

Beginn: 3.45. 6.00 und 8.20 Uhr

Ortsgewerbeverein u.
Handwerkervereinigung
Darmſtadt.
Vortrag.
Am Mittwoch, den 1. Februar 1933,
abends 8 Uhr.
ſpricht im Fürſtenſaal bei Chriſt
(Grafenſtraße)
Herr Ober=Ing. Groß=Darmſtadt
über:
Erlebniſſe und Eindrücke über
Arbeitsverhältniffſe und Birt=
ſchaftslagem
heutigen Rußland
Unſere Mitglieder und deren Ange=
hörigen
, ſowie ſonſtige Freunde von
Handwerk und Gewerbe ſind freund=
lichſt
eingeladen.
(1544
Unkoſtenbeitrag für Nichtmitglieder:
50 Pfg., für engere Familienangehö=
rige
unſerer Mitglieder: 20 Pfg; Mit=
glieder
frei.
Kartenverkauf ab Donnerstag in un=
ſerer
Geſchäftsſtelle, Hügelſtraße 16, I,
Zimmer 3, Fernruf 3855,56.
Der Vortrags=Ausſchuß.

Speisehaus
Faularathn F2c. Miltagtischaß. 659
Ludwigspl. 2, I A. 320.I Einzeleſſen 75 1552
Kalbsbraten man dir heut ſerviert,
Mit Rotkraut oder Kopfſalat verziert.
Auch Rahmkartoffeln gibts zu Tiſch
Und eine Bratwurſt knuſperig!

Schlodkeller, Hlexanderstr. 5
Heute Donnerstag abend
Großes
Karnelal Kappenfest
IdtdtdlfdufdufdfdAfff
Kapelle: Bert Borries
mit seinen neun Solistinnen.
Schlobkeller, Hiexanderskr.5

Die frohe Botschaft
von Christo
wird verkundigt
von Herrn Fritz Feldhoff aus Dulsburg
Donnerstag, den 26.bis Sonntag,
den 29. Januar, abends 8½ Uhr,
im Saale: Zimmerstr. 4, part.
(Haus Alter).
Jedermann herzlich eingeladen!
Eintritt frei! Keine Kollekte!
Themen:
Donnerstag abend:
Religiöse Leute, aber ohne Gott.
Freitag abend:
Wahre Freude und unzerbrech-
liches
Glück.
Samstag abend:
Die Christenheit am Ende der
Tage.
Sonntag abend:
Der ewige Zustand.
(1522
Sonntag nachm. 4 Uhr: Bibelstunde.

Großes Haus 19.30 bis vor 22.30
Hessisches
K9
Landestheater

Donnerstag
25. Januar 1933

Berein für naturgemäße Lebens=
und Heilweiſe
(Naturheilvereinſe. V. Darmſtadt
Lichtbilder=Vortrag
über Steinleiden
Nieren=, Blaſen=, Gallenſteine
(Urſachen ihrer Entſtehung Maß=
nahmen
zur Beſeitigung)
des Dr med. Piening, Arzt für Natur=
heilverfahren
aus Erfurt (1512
am Samstag, 28. Jan. 1933, 20.15 Uhr,
in der Aula des Real=Gymnaſiums
Eintritt: für Mitglieder frei!
Nichtmitglieder 50 Pfg.

Der Freischütz
Romantische Oper von Weber
Preise 0.705.50 Mk.

Außer Miete

Kleines Haus 1930 bis nach 22

Der Mustergatte
Lustspiel von Avery Hopwood
Preise 0.603.50 Mk

Heag=Winkerfahrken
Da fahren wir mik!
zum
Sonderfahrt im geheizt. Autobus durch

tiefverſchneite Wälder am Sonntag, den
29. Jan., Abf. 9 Uhr am Ludwigsplatz: Ruheſtein lSchwarzwaldl:

Samstag, 28.1.33, Abf.13.30, ab Heaghaus
Sonntg.,29. 1.33, Rückf. 18.00. ab Ruheſtein
Winkerfreuden aur Speſſarthöhen
Fahrpreis Mk. 9.50.
Waſſerſchloß Meſpelbrunn Raubrunn
(Skiſport, Tanz)). Fahrpreis 3.20 Mk. Ablsroda (Rhön/ Baſſerkuppe):
Vorverkaufsſtellen der Heſſenfahrt= Sonntag, 29. 1. 33, Abfahrt 5.00 vorm.,
a) Müller u. Sohn, Ludwigsplatz 1, ab Heaghaus. Fahrpreis Mk. 9.50
b) Zigarren=Becher. Rheinſtraße 5. Auskunft über Unterkunft und Verpfle=
c
) Gummi=Mörs Schulſtraße
* gung, Karten und Anmeldung: (V1536
4) Parfümerie Müller a. Weiß. Turm.
Heaghaus, Telefon 3330.

Erust-Ludwigstraße 1
5O BELIEBT?
WElL es die Tönende Lein-
wand
und daher die beste
Tonwiedergabe in Darmstadt
hat uach dem einstimmigen
Lob der Besucher.
WElL es die Spitzenfilme
der guten deutschen Pro-
duktionen
besonders ptlegt.
WElL es die Wänsche der
Kinofreunde erfüllt.
ALsO

EUTE ZU
Willa Fritsch
Lilian Karuen
Widli Forst
in dem großen übermätigen,
Ufa-Tonfilm voll bek. Schlager:
Ain
BLONDER TRRUM
den izten Filw. den Lilian
Harvey mit Willi Fritsch drehte
bevor sie nach Amerika fuhr.
Jugendliche zugelassen.

Elkern von
Konfirmanden und
Kommunikanten!
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Einkauf der Einsegnungs-
Anzüge bietet Ihnen
Stegmüller’s Inventur-Verkauf
Eilen Sie sich aber, denn am
Samstag ist Schluß!

Bei kleiner Anzahlung hängen wir den Anzug
zwecks späteter Abholung bis Ende März zurück

Zum Schlaß
unseres großen Inventur-Verkaufes
bringen wir
Hunderte von Anzügen
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