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Kinzelnummer 15 Pfennige
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Tagblaf
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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„Den, ohne Beſtellgeld mon
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wird, nicht übernommen.
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nicht zur Kürzung des
ſarigspreſes. Beſſellungen und Abbeſſellungen durck
mmf ohne Verbindlichkeit für uns. Poſiſcheckonie
Franfſurt a. M. 41301.
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Sonntag
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1.900
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwarte, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit verſebeuen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet
Nummer 331 Sonntag, den 18. Dezember 1932.
195. Jahrgang
Darmſtiadt 23 Reichsplg
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gen von auewärtess Reſchepſ
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fg. 92 mm breite Rellan
inanz=Anzelgen 50:
eile 2.00 Reſchsmarf. Alle preſe in Reichemart
m Falle höber
(1 Dollar —
20 Mark).
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streil uſw., erliſcht
ng der Anzeiger
ede Verpflichtung auf. Erf
Schadener
aufträge und Leiſtung von
*0
mturs oder gerſchtliſcher Beit
Bant und Dame
Nobat wes. Banſionio Deufſt
Kädier und Natonaban.
15 Ergebnis der Kabinektsberakungen. — Neue Verordnung zur politiſchen Beruhigung in der kommenden
Woche. — Ausnahmegeſekgebung ſoll verſchwinden. — Nichlverlängerung des Republikſchuhgeſetzes.
Milderungen für Parkeien und Preſſe.
* Berlin, 17. Dez. (Priv.=Tel.)
Die heutige Sitzung des Reichskabinetts dauerte über zwei
tenden. Im Vordergrund der Beratungen ſtand die Aufhebung
* Notverordnungen gegen den Terror, über die Sondergerichte
die Preſſe. Dieſe Verordnungen werden nach der heutigen
dershYmſchließung des Reichskabinetts zum größten Teil aufgehoben.
erſti=H’ls noch an allgemeinen Beſtimmungen in Kraft bleiben muß,
gusgu Eſiid in eine neue Verordnung eingebaut, die in den erſten Tagen
er nächſten Woche veröffentlicht werden wird. Gleichzeitig wird
ſalltor 6ap in dieſe neue Verordnung vorausſichtlich auch gewiſſe
Beſtim=
eichneie ärſungen des Republikſchutzgeſetzes übernehmen, das mit Ende
die=
s Jahres abläuft. Dabei handelt es ſich in erſter Linie um die
ſchutzbeſtimmungen für den Reichspräſidenten. Die
Strafbeſtim=
ber 199 ſungen gegen Ausſchreitungen dieſer Art ſollen verſchärft
wer=
imt Daryſi en, da die Würde und Ehre der Nation es verlangen, daß das
ſeichsoberhaupt unter allen Umſtänden aus der Gehäſſigkeit des
ageskampfes herausgenommen wird. Die weiteren
Beſtimmun=
in, die aus dem Republikſchutzgeſetz übernommen werden, ſind die
Melllbin Schutze der Wehrmacht, der Staatsform und der
Reichs=
rben.
ſer Veilſu) In der angekündigten Notverordnung zur „Förderung des
heinem 9 neren Friedens” werden gewiſſe Sicherungen für im
öffent=
hen Leben ſtehende Perſönlichkeiten, alſo Miniſter uſw.,, die
traße
gen Verleumdungen und Beſchimpfungen beſonders geſchützt
neue Ymen, nicht mehr enthalten ſein. Die Beleidigten werden nur
zu i
dem ordentlichen Gerichtswege ihre Angreifer faſſen können.
Verſteigt
Mts, wiſ! Es iſt außerdem beabſichtigt, den am 2. Januar
ab=
ſtafenden Burgfrieden nicht zu verlängern. Die
rahnſ arteien werden alſo mit Beginn des neuen Jahres ihre alte
udſewegungsfreiheit wieder erlangen. Die Reichsregierung unter=
Herelie
wimmt alle dieſe Schritte nur in der beſtimmten Erwartung, Laß
m. 26
Filit den bisherigen Methoden des politiſchen Kampfes gänzlich
K00
brochen wird. Sollte ſich allerdings im Laufe des Januar und
Nads ebruar herausſtellen, daß durch die Aufhebung der
Sonder=
e gbrichte und beſonderen Strafbeſtimmungen die Unruheelemente
Klyſoh ſieder aktiv werden, ſo wird Herr Schleicher nicht zögern, ſeine
Gasher) /erordnung zur Förderung des inneren Friedens zu verſchärfen
ſinzelbüttz/4d die angekündigten drakoniſchen Strafen, von denen er in
ſei=
gel aller 197 Rundfunkrede ſprach, in Kraft zu ſetzen.
dezembet
Schließlich hat ſich das Reichskabinett auch noch mit der
jonshalslſinterhilfe beſchäftigt. Die Beratungen hierüber ſind ziemlich
ſna gufeit gediehen. Das Kabinett wird alle Anſtrengungen machen,
n die Winterhilfe ſo ſchnell wie möglich zu verwirklichen.
1
K
Der angebliche Kaiſerparagraph und die nene
Nolverordnung.
In der ausländiſchen Preſſe iſt im Zuſammenhang mit den
a inettsbeſprechungen über die Aufhebung der politiſchen
Not=
ſordnungen davon die Rede, daß mit dem Ablauf des
Repu=
ſitſchutzgeſetzes auch der ſogenannte Kaiſerparagraph falle, der
die neue Notverordnung nicht wieder aufgenommen werden
Dieſe Darſtellung iſt völlig abwegig, da der „
Kaiſer=
iragraph”, wonach dem früheren Kaiſer die Rückkehr nach
ertſchland verboten war, überhaupt nicht mehr beſteht. Bei
* Verlängerung des Republikſchutzgeſetzes im März 1930 iſt
ſeſer Paragraph bereits geſtrichen worden, da im Reichstag
ſcht die notwendige Zweidrittelmehrheit vorhanden war.
An=
ſichts dieſer Tatſache gehen alle Erörterungen, die auch in der
nAländiſchen Preſſe über die Rückkehr des früheren Kaiſers an
e angeblich beabſichtigte Streichung des Paragraphen geknüpft
o den ſind, völlig fehl.
10 Jahre Zuchkhaus
ür Ueberläufer Jäger wegen Kriegsverrakes.
Leipzig, 17. Dezember.
In dem Verfahren wegen Kriegsverrats gegen den
Laſtkraft=
genführer Aug. Jäger aus Erfurt verkündete der 4.
Straf=
nat unter dem Vorſitz des Reichsgerichtsrats Dreves am
Sams=
nachmittag folgendes Urteil:
Wegen Verbrechens nach 8 58 Abſatz 8 des
Militärſtrafgeſetz=
ſches, begangen in der Zeit vom 13. bis 14. April 1915, wird
Angeklagte zu zehn Jahren Zuchthaus und zehn Jahren
hienrechtsverluſt verurteilt.
Es handelt ſich dabei darum, daß der Angeklagte in der
ſcht zum 14. April 1915 aus der Stellung der 5. Kompagnie
JR. 234 zu den Franzoſen übergelaufen iſt und dort auf die
Ehn gerichteten Fragen Antwort gegeben hat, namentlich in
Richtung, daß aus der deutſchen Stellung heraus für die
ernächſte Zeit ein Gasangriff den Franzoſen drohe. Dieſer
sangriff war der erſte im Blasverfahren, der von den
deut=
r Stellungen aus unternommen werden ſollte.
DDas Gericht erklärte begründend, der Artikel des franzöſi=
E Generals Ferry in der „Revue des Vivants”, in dem der
Rgeklagte als Verräter gebrandmarkt wurde, ſei für das Urteil
ae maßgeblich geweſen. Entſcheidend aber ſei für das Gericht
2 Verhalten des Angeklagten in der Stellung 6.,/234 und ſpä=
En franzöſiſcher Gefangenſchaft. Wenn man die eigenen
Aus=
eei des Angeklagten über ſein Verhalten, über ſeine
Beweg=
unde und über ſein Tun zuſammenhalte mit den Ausſagen der
eien Zeugen, ſo müſſe ſich die Ueberzeugung aufdrängen, daß
Angeklagte bewußt zu den Feinden übergelaufen ſei, und daß
Een Verrat, der ihm zur Laſt gelegt wird, dort auch begangen
be.
Konſolidierung des deutſchen
Fekkmarkkes.
Zugunſten der Siedler u. Kleinbauern:
Beimiſchungs=
zwang von Bukker zur Margarineherſtellung.
Keine Erhöhung der Margarine=Zölle und Preiſe.
* Berlin, 17. Dezember. (Priv.=Tel.)
Wahrſcheinlich ſchon in der neuen Woche werden im
Reichs=
ernährungsminiſterium endgültige Beſchlüſſe über die Beimiſchung
von deutſchen Fetten zur Margarineherſtellung fallen. Die Frage
der deutſchen Fettproduktion iſt in den Auseinanderſetzungen
zwi=
ſchen dem Reichswirtſchaftsminiſter Profeſſor Warmbold und dem
Reichsernährungsminiſter v. Braun vor der Kabinettsbildung
grundſätzlich geklärt worden. Der Reichskanzler hat ſich zugunſten
der Kleinbauern und Siedler für die raſcheſte Erledigung dieſes
Problems eingeſetzt.
Die Pläne gehen dahin, den deutſchen Fettmarkt in Ordnung
zu bringen. Gegenwärtig laufen ſich Butter, Schmalz und
Mar=
garine den Rang ab. Die Margarine=Induſtrie hat von jeher das
Ziel gehabt, ihre Erzeugniſſe möglichſt butterähnlich zu geſtalten.
Aus dieſem Grunde hat ſie für die beſſeren Sorten von ſich aus
ſchon eine Butterbeimiſchung vorgenommen. In der letzten Zeit
ſind die Preiſe für die Grundſtoffe der Margarine ganz erheblich
gefallen. Gegenüber 1930 iſt der Tranpreis um 60 Prozent, der
Oelpreis um 45 Prozent zurückgegangen, die Margarinepreiſe
weiſen dagegen nur einen Rückgang um 15 bis 20 Prozent auf.
Im Reichsernährungsminiſterium vertritt man den Standpunkt,
daß angeſichts dieſer Spanne deutſche Fette beigemiſcht werden
können, ohne daß deswegen die Margarinepreiſe hinaufzuſetzen
ſind. Bisher habe die Margarineinduſtrie nur die allerbeſten
Roh=
ſtoffe bezogen und auch weiterhin ſollen dieſe Rohſtoffe aus dem
Ausland nicht mit höheren Zöllen belegt werden.
Ziel der ganzen Aktion iſt die Hilfe für die kleinen Landwirte
und Siedler. Vom Butterpreis iſt der Milchpreis abhängig, der
Schmalzpreis iſt von ſtärkſtem Einfluß auf den Schweineabſatz.
Sobald es gelingt, Butter, Schmalz und Margarine im Preiſe in
ein einheitliches Syſtem zu bringen, hofft man automatiſch für die
kleinen Landwirte, die nur wenige Schweine oder 1 bis 2 Kühe
halten, eine fühlbare und dauernde Entlaſtung herbeizuführen.
Gerade die Preiſe der Veredlungsprodukte, der Milch, Butter und
Käſe, haben ja zu der ungeheueren Verbitterung der
Landwirt=
ſchaft geführt. Zwei Drittel aller Milchkühe ſtehen bei kleinen
Landwirten. Im Jahre 1931/32 iſt der Erlös aus der Milch= und
Viehwirtſchaft auf 4.3 Milliarden gefallen, im Jahre 1928/29
be=
trug er noch 6,4 Milliarden. Dieſer Einnahmerückgang um 2.1
Milliarden iſt ein realer Untergrund für die bäuerliche Erregung.
Aus dieſem Grunde will der Ernährungsminiſter die Frage der
Fettbewirtſchaftung raſcheſtens einer Löſung zuführen, ohne daß
die Margarinepreiſe für die ärmeren Volksſchichten erhöht werden.
Ausführungsverordnung
zum Hypokheken=Morakorium und zur
landwirt=
ſchaftlichen Zinsſenkung.
Zu der Hypotheken=Moratoriumsverordnung vom 11.
Novem=
ber 1932 und zur Verordnung über landwirtſchaftliche Zinsſenkung
vom 27. September 1932 hat die Reichsregierung unter dem 16.
Dezember 1932 jetzt eine Durchführungs= und
Ergänzungsverord=
nung erlaſſen. Die Verordnung erläutert zunächſt die
Voraus=
ſetzungen, unter denen ein ſäumiger Schuldner durch Nachzahlung
rückſtändiger Beträge ſeine Schulden noch dem Moratorium
unter=
ſtellen kann. Während dies bisher nur dann geſchehen konnte,
wenn eine Hypothek vorzeitig fällig geworden war, weil ſie ſelbſt
unpünktlich befriedigt worden war, eröffnet die
Durchführungs=
verordnung auch für die Fälle die Möglichkeit einer Nachzahlung,
in denen der Grund der vorzeitigen Fälligkeit darin lag, daß ein
aus einer anderen privaten oder öffentlichen Grundſtückslaſt
ge=
ſchuldeter Betrag nicht pünktlich bezahlt worden war.
Die Durchführungsverordnung regelt ferner die Einſetzung
des Moratoriums bei Tilgungs= und
Abzah=
lungshypotheken. Eigentliche Tilgungshypotheken, bei
denen Zinszuſchläge zur endgültigen Tilgung der Kapitalſchuld
vereinbart worden ſind, werden von dem Moratorium überhaupt
nicht berührt. Umgekehrt unterliegen Abzahlungshypotheken, bei
denen die Jahresrate über 5 v. H. der urſprünglichen
Kapital=
ſchuld hinausgeht, in vollem Umfange dem Moratorium. Bei
ge=
ringeren Raten iſt wegen der wirtſchaftlichen Verwandtſchaft
ſol=
cher Abzahlungshypotheken mit Tilgungshypotheken die
Verpflich=
tung zur Weiterbezahlung bis zu 3 v. H. der urſprünglichen
Kapi=
talſchuld für ein Jahr vorgeſehen worden.
Schließlich erläutert die Durchführungsverordnung die im
8 14 Buchſtaben „” enthaltene Vorſchrift über die
Nichtgel=
tung des Moratoriums für kurzfriſtige
Kredit=
gewährung dahin, daß es nicht Darlehensforderungen zu ſein
brauchen, ſondern daß auch andere Forderungen außerhalb des
Moratoriums bleiben, wenn den Umſtänden zu entnehmen iſt, daß
eine langfriſtige Kreditgewährung nicht beabſichtigt war,
nament=
lich gilt dies für gewiſſe Arten von
Sicherungs=
hypotheken, bei denen für einen Gläubiger ein Recht an
einem Grundſtück entſteht, ohne daß es ſich hierbei um einen
Vor=
gang des Realkredits handelt, ſo beſonders bei
Zwangsvollſtrek=
kung an Grundſtücken.
* Die Woche.
Es ſcheint ſich bei uns allmählich einzubürgern, und das
iſt immerhin bezeichnend für unſere innerpolitiſchen Verhältniſſe,
daß die großen Programmreden der Regierung nicht mehr von
der Tribüne des Parlaments herab, ſondern im Rundfunk
ge=
halten werden. Am Donnerstag hat ſich Herr v. Schleicher auf
dieſem Wege an das deutſche Volk gewandt, und man mag über
die Zweckmäßigkeit ſo ausführlicher Rundfunkanſprachen noch ſo
ſehr verſchiedener Meinung ſein, dieſe Programmrede des neuen
Reichskanzlers hat in ihrer ſchlichten Klarheit ganz offenſichtlich
überall ſtarken Eindruck ausgelöſt. Dafür ſpricht das Echo des
Ju= und Auslandes, die überwiegend zuſtimmenden
Aeußerun=
gen aus den verſchiedenſten Lagern. Dabei kann man im
einzel=
nen ſehr wohl Kritik üben, denn Herr v. Schleicher hat ja
immerhin einige Theſen aufgeſtellt, von denen er ſich wohl ſelbſt
ſagen mußte, daß ſie nicht überall ungeteilte Zuſtimmung finden
würden.
In wirtſchaftlichen Kreiſen kritiſiert man vor allem die
Stelle der Rede, die davon ſpricht, daß man der Arbeitsloſigkeit
im Notfalle auch mit Maßnahmen begegnen müſſe, die nicht
hundertprozentig den Geſetzen der wirtſchaftlichen Vernunft
ent=
ſprächen, und man iſt nicht ſehr erfreut über das Bekenntnis des
Kanzlers, daß er weder ein Anhänger des Kapitalismus noch
des Sozialismus ſei, weil es dieſe Begriffe in abſoluter
Rein=
heit im Wirtſchaftsleben gar nicht mehr gäbe. Auch über die
Feſtſtellung, daß die Arbeitsbeſchaffung, die Linderung der
wirt=
ſchaftlichen Not das einzig Weſentliche ſei, daß alles Andere
„nicht intereſſiere, am wenigſten die Verfaſſungsreform” wird
man zum mindeſten diskutieren können. Es iſt
abſolutrich=
tig und ſelbſtverſtändlich, daß in dieſem
Augen=
blick, in dem Millionen unſerer Volksgenoſſen
wirtſchaftliche Not leiden, die Frage der
Ar=
beitsbeſchaffung unbedingt im Vordergrund
des Intereſfes ſtehen müſſen. Es iſt aber doch
immer=
hin — leider — durchaus möglich, daß bei einem Verſagen des
Parlaments eine Verfaſſungsreform unerläßlich wird, weil
ohne ſie die notwendigen Maßnahmen
aufwiri=
ſchaftlichem und ſozialpolitiſchem Gebiet nicht
durchgeführt werden können. Gerade aus dieſen
Er=
wägungen heraus hat ja die Regierung Papen überhaupt eine
Verfaſſungsreform in Angriff genommen. Herr v. Schleicher hat
zwar im Dezember dem Reichstag gegenüber ſeinen Willen
durch=
geſetzt. Es wäre aber doch immerhin denkbar, daß ihm dies im
Januar nicht nochmals gelingt und er unter Umſtänden unter
politiſchem und insbeſondere wirtſchaftlichem Zwang dann ebenſo
unvorbereitet wie ſein Amtsvorgänger an die Verfaſſungsreforin
herangehen muß.
Trotz alledem iſt aber das Programm der neuen Regierung
als ganzes genommen überaus klar und vernünftig. Es
ver=
meidet alle Ausblicke in eine fernere Zukunft, es vermeidet alle
Verſprechungen und beſchränkt ſich darauf, unmißverſtändlich
dar=
zulegen, was die Regierung in den nächſten Wochen und
Mona=
ten zu tun gedenkt, und wie ſie ihre Pläne durchzuführen
be=
abſichtigt. Ein Arbeitsprogramm im beſten Sinne des
Wortes. Um ſo unverſtändlicher iſt es, wenn die
Nationalſozia=
liſten gerade dieſes nüchterne Arbeitsprogramm mit dem Motto
„Worte, nichts als Worte” abtun möchten. Es iſt
ſelbſtverſtänd=
lich, daß eine Regierung, die gerade vor rund 14 Tagen die
Führung der Geſchäfte übernommen hat, noch nicht auf Taten
verweiſen kann. Es liegt nun einmal auch in der Natur der
Sache, daß eine Programmrede ſich mit einem Programm, d. h.
mit dem, was man zu tun gedenkt, beſchäftigt, und nicht mit dem,
was man ſchon getan hat. Auf alle Fälle wird auch der
Miß=
trauiſchſte aus dem ganzen Ton der Rede unſchwer die
Ent=
ſchloſſenheit herausleſen können, dieſes Programm ohne Zögern
in die Tat umzuſetzen. Man mag über die neue Regierung, man
mag über Herrn v. Schleicher denken wie man will, es würde
unſerer Meinung nach von einer geradezu ungewöhnlichen
natio=
nalen Verantwortungsloſigkeit zeugen, wenn man etwa den
Verſuch unternehmen würde, einer Regierung bei der
Durch=
führung eines ſolchen ausgeſprochenen Notprogramms in den
Arm zu fallen, ſo lange man dieſem Programm nicht etwas
ganz offenſichtlich Beſſeres gegenüberzuſtellen vermag. Man wird
ſich auch keinen Täuſchungen darüber hingeben dürfen: das
deutſche Volk iſt der Streitereien um Worte müde. Es hat
er=
kannt, daß bei den ewigen parteipolitiſchen
Auseinanderſetzun=
gen nichts anderes herauskommt als eine Steigerung unſerer
Nöte, und es verlangt nach einer ſtraffen Führung, nach
ent=
ſchloſſener Tat. Der vom ganzen deutſchen Volk verehrte
Reichs=
präſident hat Herrn v. Schleicher auf den Poſten des
Reichs=
kanzlers berufen. In allen Lagern wird anerkannt, daß der neue
Mann über eine ganz außergewöhnliche Befähigung verfüge. Ein
feſt umriſſenes konkretes Arbeitsprogramm liegt jetzt vor, und es
iſt nicht mehr wie ein Akt der Selbſterhaltung, wenn das
deutſche Volk nunmehr verlangt, daß zunächſt einmal abgewartet
werden muß, wie ſich die zu erwartenden Maßnahmen der neuen
Regierung in der politiſchen Praxis auswirken.
Daß wir endlich Schluß machen mit unſerem innerpolitiſchen
Gezänk, verlangt auch gebieteriſch unſere außenpolitiſche Lage.
Am 11. Dezember iſt in Genf jenes Abkommen getroffen worden,
das Deutſchland die Wiederteilnahme an der
Abrüſtungskon=
ferenz ermöglicht, deren Verhandlungen am 31. Januar beginnen
werden. Man hat ſich in Deutſchland ſchon heftig darüber
ge=
ſtritten, ob dieſes Abkommen vom 11. Dezember einen Erfolg
oder einen Mißerfolg für uns bedeute. Dieſer öffentliche Streit,
der ſich vor den Augen des Auslandes abſpielt, iſt ein
aber=
maliger bedauerlicher Beweis für das geringe Verſtändnis, das
man in der deutſchen Oeffentlichkeit außenpolitiſchen
Notwendig=
keiten entgegenbringt. Wir haben doch wahrlich kein Intereſſe
daran, die franzöſiſche Argumentation unſererſeits nochmals zu
unterſtreichen, nur um beſſer einen Mißerfolg der deutſchen
Außenpolitik daraus zu konſtruieren. Tatſächlich iſt in dem
Ab=
kommen vom 11. Dezember doch die deutſche Gleichberechtigung
von England, Frankreich und Italien grundſätzlich anerkannt
worden, und das dürfte von unſerem Standpunkt aus geſehen,
doch das Weſentliche ſein. Auf der anderen Seite enthält
aller=
dings das Abkommen vom 11. Dezember auch den Paſſus, daß
die Gleichberechtigung zu gewähren iſt „in einem Syſtem, das
allen Nationen Sicherheit bietet‟. Dieſe etwas vage Formel
ſtammt aus der Küche des jetzt zurückgetretenen franzöſiſchen
Premierminiſters, und nach den Erfahrungen, die wir mit der
Seite 2 — Nr. 351
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 18. Dezember 1932
franzöſiſchen Politik im letzten Jahrzehnt gemacht haben, iſt es
nur zu verſtändlich, wenn man bei uns allen derartigen
franzö=
ſiſchen Formeln mit äußerſtem Mißtrauen gegenüberſteht. Die,
wenn auch lockere, Verknüpfung der deutſchen Gleichberechtigung
mit der Sicherheitsfrage, die, ſo wie die Dinge nun einmal
liegen, wohl kaum zu vermeiden war, kann ſelbſtverſtändlich im
weiteren Verlauf der Dinge noch zu erheblichen Schwierigkeiten
führen. Es iſt deswegen auch durchaus verfrüht, von einem
hundertprozentigen großen Erfolg Deutſchlands zu ſprechen
Immerhin ſind wir ein weſentliches Stück weitergekommen, und
es iſt insbeſondere verhindert worden, daß man ſich in Genf
ohne uns auf den bekannten Vorſchlag des Amerikaners einigte
Die Verhandlungen zu Beginn des neuen Jahres werden
die deutſche Außenpolitik vor neue ſchwierige Aufgaben ſtellen,
insbeſondere, da die Zuſpitzung der Schuldenfrage die ganze
internationale Lage außerordentlich kompliziert. Es wäre
durch=
aus verfehlt, wenn wir die Auseinanderſetzungen Englands und
Frankreichs mit den Vereinigten Staaten mit einer gewiſſen
Schadenfreude verfolgten, verfehlt, auch wenn Frankreich jetz
ungefähr mit den gleichen Argumenten arbeitet, die es bei der
früheren deutſch=franzöſiſchen Auseinanderſetzungen über das
gleiche Thema niemals anerkennen wollte. Wir dürfen bei der
Betrachtung dieſer Vorgänge nicht überſehen, daß wir in mehr
wie einer Beziehung, wenn auch nicht unmittelbar, ſo doch
mittelbar, ſtark intereſſiert ſind. Nicht nur politiſch, ſondern
auch wirtſchaftlich. Die Ueberwindung der Weltwirtſchaftskriſis
iſt die dringende Forderung der Stunde. Die kommende
Welt=
wirtſchaftskonferenz ſoll zu dieſer Ueberwindung der Weltkriſis
weſentlich beitragen. Bei nüchterner Betrachtung der Dinge
erhebt ſich dann aber doch eine ſehr ernſte Frage: Wer will
ernſthaft von einer Weltwirtſchaftskonferenz poſitive Ergebniſſe
erwarten, wenn man nicht einmal imſtande iſt, ſich vorher über
M.
die Schuldenfrage zu einigen?
Genfer Einigungsformel
klar und eindeukig.
Landbundpräſidenk Graf Kalckreuth
zur Regierung Schleicher.
Hannover, 17. Dezember.
In einer von 60 Kreislandbünden beſuchten
Vertreterver=
ſammlung des Hannoverſchen Landbundes äußerte ſich der
geſchäftsführende Präſident des Reichslandbundes, Graf
Kalck=
reuth, über die Haltung des Reichslandbundes gegenüber der
Regierung Schleicher, die in keiner Weiſe von irgendwelchen
Ver=
ſprechungen, die bisher jede Regierung der Landwirtſchaft
gege=
ben habe, beeinflußt werden könne. Die Stellung des
Reichs=
landbundes zur Regierung werde einzig und allein von ihren
Taten beſtimmt.
Die Ausführungen Kalckreuths fanden ihren Niederſchlag in
einer Entſchließung, in der es heißt; „Von der Reichsregierung
fordern wir nunmehr, allen Widerſtänden zum Trotz, den Weg
einer nationalen, die bodenſtändigen Kräfte am Leben
erhalten=
den Wirtſchaftspolitik zu beſchreiten. Verhallt auch dieſer
Not=
ruf der Bauern, der des Vaterlandes treueſter Sohn ſein ſoll
und bleiben will, ungehört, ſo werden ſeine inneren und
äuße=
ren Feinde einen zum Endkampf gerüſteten deutſchen Bauern
antreffen, der ſich dem Untergang kämpfend entgegenſtellt, weil
er weiß, daß Bauerntod zugleich auch Volkstod iſt.”
Berlin, 17. Dezember.
Von franzöſiſcher Seite iſt in den letzten Tagen ſyſtematiſch
verſucht worden, die Genfer Einigungsformel in einer Weiſe
auszulegen, die eine völlige Entwertung des Genfer Abkommens
bedeuten würde. Deutſcherſeits iſt bereits vor zwei Tagen darauf
hingewieſen worden, daß die ſeinerzeit in Genf veröffentlichte
und von allen beteiligten Mächten unterzeichnete
Einigungs=
formel vollkommen klar und eindeutig ſei.
Die Auslegungsverſuche der Franzoſen könnten nichts an der
Tatſache ändern, daß die deutſche Gleichberechtigung anerkannt
worden ſei. Sämtliche Mächte hätten in der Ausſchußſitzung die
Abmachungen der Fünfmächte=Beſprechungen gebilligt, mit
Aus=
nahme der Polen, die gewiſſe Vorbehalte gemacht hätten. Daß
der Franzoſe Maſſigli, der Urheber der Havas=Erklärung, ſich
gegen die in Genf gefundene Einigungsformel wende, ſei
ver=
ſtändlich, wenn man bedenke, daß die Einigungsformel den bis
zu dem Abſchluß der Genfer Beſprechungen aufrechterhaltenen
ranzöſiſchen Standpunkt nicht mehr entſpreche. Das gehe auch
aus der Havas=Erklärung ſelbſt hervor, die ausdrücklich beſtätige,
daß Teil V des Verſailler Vertrages durch die neuen
Abrüſtungs=
abmachungen erſetzt werden ſolle. Wenn ſich dieſe Zuſage nicht
erfülle, werde natürlich für Deutſchland eine völlig neue Lage
entſtehen. Der Artikel 53 des Abkommens der vorbereitenden
Abrüſtungskonferenz hatte bekanntlich die Aufrechterhaltung des
Rüſtungsſtandes der beſiegten Mächte nach dem Verſailler
Ver=
trag als Vorausſetzung für ein Abrüſtungsabkommen der übrigen
Mächte vorgeſehen. Dieſer Artikel iſt, wie von keiner Seite zu
beſtreiten war, und auch nicht beſtritten wird, durch die Genfer
Gleichberechtigungsformel endgültig gefallen.
Neuer Schrikt des Völkerbundes
im Gran=Chaco=Konflikt.
Urkeil im Göllinger Hochvertaksprozeß.
Leipzig, 17. Dezember.
Das Reichsgericht verkündete heute das Urteil in dem
Pro=
zeß gegen den Göttinger Studenten Deutelmoſer und Genoſſen.
Den drei Angeklagten war zur Laſt gelegt worden, daß ſie in
der Nacht zum 4. Dezember 1931 das Munitionsdepot in
Göt=
tingen gemeinſam ausrauben wollten. Deutelmoſer, der den
rechtsradikalen „Eidgenoſſen” in führender Stellung angehört,
wurde wegen verſuchten Verrats militäriſcher Geheimniſſe zu
einem Jahr drei Monaten Gefängnis verurteilt, Karl Thieß
aus Hannover=Münden, Mitglied der KPD., zu 2½ Jahren
Ge=
fängnis, der 24jährige Techniker Heinz Klapproth aus Göttingen,
der der NSDAP. angehört, zu acht Monaten Gefängnis.
Vor der internalionalen Konſerenz über die
40-Slunden-Woche.
Zur Vorbereitung der Sonderkonferenz für die Einführung
der 40=Stunden=Woche in der Induſtrie, die am 10. Januar in
Genf beginnt, hat das Internationale Arbeitsamt den
Regie=
rungen einen Bericht überſandt, worin die verſchiedenen
Geſichts=
punkte dieſer Frage dargelegt werden. Der Bericht geht auch
auf die Zuſammenhänge zwiſchen Arbeitszeit und
Arbeitsloſig=
keit ein. Die Zahl der Arbeitsloſen in der Welt wird
gegen=
wärtig auf 30 Millionen geſchätzt.
EP. Genf, 17. Dezember.
In ſeiner Sitzung am Samstag nachmittag, die dem Chaco=
Streit zwiſchen Bolivien und Paraguay gewidmet war, genehmigte
der Rat den Text von zwei Telegrammen, die ihm der
Ratsaus=
ſchuß für den bolivianiſch=paraguayiſchen Konflikt vorlegte. Der
Ratsausſchuß hat am Vormittag getagt und den
Vermittlungs=
vorſchlag der Neutralen=Kommiſſion von Waſhington gutgeheißen.
Das erſte der beiden Telegramme, mit deren Abſendung der
Generalſekretär des Völkerbundes beauftragt wurde, iſt an die
Regierungen von Bolivien und Paraguay gerichtet und empfiehlt
ihnen dringend, den von der Neutralen=Kommiſſion in
Waſhing=
ton vorgeſchlagenen Abkommensentwurf, der bekanntlich
ſofor=
tige Einſtellung der Feindſeligkeiten,
Zurück=
ziehung der Truppen innerhalb 48 Stunden und Bildung
eines Schiedsgerichtes zur endgültigen Regelung des Chaco=
Kon=
fliktes vorſieht, anzunehmen. Zugleich erinnert das Telegramm
die beiden Regierungen daran, daß ſie durch ihren Beitritt zur
Völkerbundsſatzung die feierliche Verpflichtung übernommen
haben. friedliche Beziehungen zu allen Staaten zu unterhalten.
Der Abkommensvorſchlag der Neutralen=Kommiſſion ſcheint dem
Völkerbundsrat eine ehrenhafte und gerechte Löſung der Frage zu
ermöglichen.
In dem zweiten Telegramm dankt der Völkerbundsrat der
Neutralen=Kommiſſion in Waſhington für ihre Bemühungen und
ſichert ihr ſeine weitgehende Unterſtützung zu.
Die Ratsvertreter Frankreichs, Englands, Italiens,
Deutſch=
lands und Spaniens drückten ſodann ihre Genugtuung über den
Vorſchlag der Neutralen=Kommiſſion aus und verſprachen, daf
ihre Länder durch ihre diplomatiſchen Vertreter in La Paz und
Aſuncion auf die Annahme des Vorſchlages hinwirken würden.
Heute abend ſoll, wie der Generalſekretär zum Schluſſe der
Sitzung erklärte, der Völkerbunds=Sender zum erſten Male in
einer derartigen Angelegenheit alle Mitglieds=Staaten des
Bun=
des über den Verlauf der Ratsſitzung unterrichten und ſie bitten
durch diplomatiſche Vorſtellungen in den beiden Hauptſtädten der
ſtreitenden Länder im gleichen Sinne zu wirken.
„Weihnachten muß gearbeitet werden!“
TU. Moskau, 17. Dezember,
Der Arbeitskommiſſar der Sowjeiunion hat Anweiſung
ge=
geben, daß der 25. und 26. Dezember Arbeitstage ſind und daß
in den Betrieben voll gearbeitet werden muß. Alle nicht zur
Arbeit Erſchienenen werden friſtlos entlaſſen.
Kabinekkskriſe und Schuldenproblem.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
* Paris, 17. Dezember.
Der Umſtand, daß der Sturz der Regierung Herriot aus Mo=
1n
tiven erfolgte, die weder mit der Innenpolitik noch mit der Peres „30
ſönlichkeit Herriots in direktem Zuſammenhang ſtanden, ſcheint
auf eigenartige Weiſe die Situation zu beeinfluſſen. Es gibt näm== ſ
lich eine ganze Reihe von Fragen, die eine Kabinettskriſe öfterss Fou
nahelegten, man hält aber den Augenblick nicht für gekommen, ſie= „a /weil
ge
9
anzuſchneiden. Formell iſt das vollkommen richtig, dadurch wird=
90
aber die neue Regierung nicht ſtärker.
Den Kern der Kriſe bildet die Frage der interalliierten Schul== nug auszuhe
rM6 18h
den, es handelt ſich darum, eine Formel zu finden, welche ſowohl
freiMt
ſcher dent
iten angel
die Kammer, wie auch Herriot, deſſen Poſition durch die Kriſe= Reſol io
nicht gelitten hat, befriedigt. Denn, wie die Dinge liegen, iſt jede
Regierung auf die Unterſtützung Herriots angewieſen. Die neus=
Regierung wird alſo in der Schuldenfrage eine Haltung einneh= s. ſchen und
men müſſen, die ein Kompromiß darſtellt zwiſchen den beidem
in erlan
Richtungen, des Zahlens und des Nichtbezahlens. Auch dadurch
uig bei
wird zum Ausdruck kommen, daß Frankreich die Verſchiebung der
30
Zahlungen an Amerika nicht als das letzte Wort betrachtet, ſon= nwüligen 9
dern mehr als je an die Notwendigkeit von Verhandlungen glaubt. fedlunz!
Wie dieſe Verhandlungen angeknüpft werden, iſt allerdings eine= / die Entwal
ſehr heikle Frage, trotzdem die Stimmung ſowohl in Waſhington,, ſp ſinden
wie in Paris relativ günſtig ſcheint. Die franzöſiſche Oeffentlich= ſſterlichen
keit war jedenfalls auf eine heftigere Reaktion in Amerika ge= im lönnen
faßt, als ſie erfolgte und es iſt charakteriſtiſch, daß noch heute dier niten ihr Brol
Schuldenfrage im Mittelpunkt des Intereſſes ſteht. So ſehr, daßs i, Laher we
man alle ausländiſchen Stimmen — und die aus Deutſchland gans u ſe in 9.
beitsdi
beſonders — genau regiſtriert.
Die Nichtbezahlung der Dezemberfälligkeiten bedeutet darum moausbau
eine beſondere Schwierigkeit in den künftigen Verhandlungen min m Abeitslat
Amerika, weil, wenn nicht eine ganz beſonders nachgiebige Rich== Rieung in
tung im auswärtigen Departement in Waſhington eingeſchlager: mr Einſetzer
wird, Frankreich mit der Forderung rechnen muß, vor den eigent= m mbei
lichen Verhandlungen die Dezemberfälligkeiten zu bezahlen.
Es iſt noch nicht klar, in welchem Maße die Geſte Frankreichs
Amerika gegenüber die notwendige und unaufſchiebbare
finan=
zielle und wirtſchaftliche Sanierung der Welt verzögert. Von denn
neuen franzöſiſchen Kabinett kann man aber eine unmittelbar=
Löſung nicht erwarten, trotzdem bei ſeiner Bildung die Schulden / Auf Giund
frage die Hauptrolle ſpielt. Ueberhaupt erwartet man in Paris Mgen Aibeſt
von dem neuen Kabinett in keiner Richtung etwas Beſonderes, es mit iſ ime
üſtrge zurückkeh
ſoll ihm ein proviſoriſcher Charakter anhaften.
fiüt auf die geri
ud weil man
Paul=Boncour will Regierung bilden.
ſhalten wollte
Paul=Boncour hat, trotz der Weigerung der Sozialiſten, in ſ ſic verels
ſein Kabinett einzutreten, dem Präſidenten der Republik heut? ung BeſeKi,
abend erklärt, daß er das Angebot, die neue Regierung zu bildem e0 Arbelisd
eiſehen läßt,
annehme.
Das Kabineki de Brocqueville gebildef.
c ſie ſich der
indlichen, ſof
niens 4 Stund
EP. Brüſſel, 17. Dezember.
ein war
Trotz den in letzter Minute aufgetretenen Schwierigkeite: nozuführen, h
iſt es de Brocqueville gelunigen, ein Kabinett zu bilden. E. 4wjänden zur
ſetzt ſich folgendermaßen zuſammen: Miniſterpräſident de Broc.
hiüsarbeit=
queville: Aeußeres: Hymans; Juſtiz: Janſon; Oeffenu werſes auch d
licher Unterricht: Lippens; Verkehr: Forthomme: Nationale Ver
teidiung: Devéze; Finanzen: Jaſper; Soziale
Verſiche=
rung: de Wiart; Inneres: Poulet; Kolonien: Tſchoffen; Acker Wehiche
bau und Oeffentliche Arbeiten: Sap; Induſtrie und Arbeit: va
Iſaeker.
der Landes
Aufdeckung eines Komplokkes in Buenos Aires. Macht uns=
Vie wir hö
E. Buenos Aires, 17. Dezember.
erneut n
Einem ausgedehnten Komplott zum Sturze der argentin5 Midenden m
ſchen Regierung iſt die Polizei auf die Spur gekommen. Da=/ Einheitsbrei=
Kabinett beſchloß, den Kongreß um die Genehmigung zur Aus ſ0 die Baberi
rufung des Belagerungszuſtandes zu erſuchen. Die beiden fru ſch Regierun
heren Präſidenten von Argentinien, Irrigoyen und Alvear, ſo zu gewandt
wie zahlreiche Führer der Radikalen Partei wurden verhafte: F8 erlaſſene
Sie wurden an Bord eines Kriegsſchiffes gebracht und ſollen veA A msbeſonde
bannt werden. Die Tageszeitung „Tribuna Libera wurde ve7Mgeſch
ten i.
boten.
der
Oe
Die Entdeckung der revolutionären Vorbereitungen hat d2
Regierung einem Zufall zu verdanken. In dem Hauſe eines Ar ARſ ahn
fen
hängers Irrigoyens explodierte infolge Unvorſichtigkeit eir Ahſter fo
Bombe. Die Polizei drang in die Wohnung ein und fand dark Agenden Ein
ein Arſenal mit nicht weniger als tauſend weiteren. Bomben ſioſt der mitte
Die Bewohner des Hauſes flohen, vergaßen aber, eine Liſte mi
en, daß
60 Namen mitzunehmen, wodurch es der Polizei ermöglich
er bedr
wurde, ſofort mit zahlreichen Verhaftungen gegen die Verſchwo
9 ſicher!
rer einzugreifen.
Rechnun
* Krippenſpiele und Weihnachtskrippen.
Von Paul Bergenholt.
Die Verheißungen des alten Teſtaments, ihre Gipfelung in
der Geburt Chriſti, die Ausbreitung ſeiner Lehre und ihres
Heils= und Erlöſungsgedankens, deren Berührung mit den
alt=
germaniſchen Gedanken der Lichtwende und Lichtbringung,
das alles, als Wahrheit und Symbol in Eins genommen: Es iſ.
der Ausdruck älteſter Menſchheitsſehnſucht aus Dunkel ins Licht,
aus tragiſcher Weltbelaſtung in Befreiung, aus
Menſchenver=
ſtrickung in erſehnte Reinheit und Unſchuld durch Opferung und
Erlöſung.
Damit aber ergibt es ſich ganz von ſelbſt, daß Chriſtus als
der Träger ſeiner Heils= und Erlöſungslehre auch zugleich
höch=
ſter Träger dieſer großen Menſchheitsſehnſucht iſt, und daß ſeine
Geburt zum Beginn dieſer Erlöſung, zum Erfüllungsbeginn
dieſer Sehnſucht wird; und daraus wieder ergibt es ſich von ſelbſt,
daß bei fortſchreitender Chriſtianiſierung Bethlehem im
Germa=
niſchen an die Lichtwende und Lichtbringung ſich bindet, und daß
das Myſterium aller Menſchheitswerdung gerade in den dem
Myſtiſchen an ſich aufgeſchloſſeneren deutſchen Menſchen ſinkt und
in ſeiner Seele nach Formung und Geſtaltung drägnt
Daß dieſe Formung zunächſt eine des Wortes iſt, liegt an
den chriſtianiſierten Bildungskräften, die in der Karolingerzeit
breit aus klöſterlichen Horten (Fulda, Aachen, Hildesheim,
Reichenau, Freiſing, St. Emmeran in Regensburg, St. Gallen
uſw.) vorgetragen werden, ſo daß faſt gleichzeitig eine „Heliand”=
Dichtung und Otfrieds „Evangelienbuch” entſtehen können.
Wo=
bei die Kraft deutſchen Geiſtes zu bewundern iſt, die, trotz der
klöſterlichen „Latiniſierungsbeſtrebungen”, nicht nur das
Myſte=
rium der Geburt Chriſti, ſondern auch die Heilslehre im
Menſch=
lichen und Landſchaftlichen völlig „eindeutſcher
An die Wortformungen ſchließen ſich ſehr bald die
primi=
tiven Bühnenformungen klöſterlicher und auch laienhafter
Myſte=
rienſpiele, die z. T. zu „Krippenſpielen” werden und ſich im
Volklichen verankern, um über Hans Sachs hinweg bis heute
etwa in Röttger und Mell dichteriſch weiter zu klingen, oder um
im ganz einfachen Spieltrieb bodenſtändiger Menſchen ſich zu
manifeſtieren.
So begegnet man auch heute noch dem „Krippenſpiel” in
den deutſchſprachigen Landen, und da das Myſterium aus
Kos=
miſchem her allgemein=menſchlich iſt, ſo findet man es ſowohl im
mehr proteſtantiſchem Norden, wie vorwiegend natürlich im
katholiſchen Süden. Es gibt ebenſowohl „Krippenſpiele” in der
Weſermarſch und der ſchleswigholſteinſchen Geeſt, im
Lüne=
burgiſchen und Mecklenburgiſchen, wie in Oſtpreußen, oder am
Rhein und im ſächſiſchen Erzgebirge; man findet ſie in einzelnen
oberbayeriſchen Gebirgsdörfern, mehr aber noch im Tiroliſchen,
ſo im Kaunſer= und Oetztal, im Tefereggental uſw.
Das Charakteriſtiſche dieſer Spiele iſt immer, ob im
Ober=
oder Niederdeutſchen, die völlige Einmenſchung, ein
Hinein=
ragen Bethlehems in die jeweilige Landſchaft und in die
Sprache und Kleidung ihrer bodenverwachſenen Menſchen,
ſo=
daß man geradezu von einer Verbäuerlichung dieſer Spiele
ſprechen kann. Dahinter ſteckt aber alle Glaubens= und
Sehn=
ſuchtskraft dieſer naiven und beinahe kindlich=primitiven Spieler;
und gerade darin wieder birgt ſich dann jene bluthafte Kraft
eines Mimos, dem man ſich nicht entziehen kann.
Neben dieſen „Krippenſpielen” drang dann auch die figür
liche Formung der Krippe ſelbſt und der bildhaft überlieferten
Vorgänge bei der Geburt Chriſti in den volklichen
Geſtaltungs=
bereich. Man ging an langen Winterabenden, die früh dunkeln
und den bäuerlichen Menſchen aus der Betätigung im Freien
mehr ans Haus feſſeln, daran, die Figuren der Maria, Joſefs,
des Chriſtuskindes, der Könige, der Tiere im Stall uſw. nach
eigener Erfindungs= und Geſtaltungskraft nachzubaſteln; das
ge=
ſchah wohl zumeiſt kleinformig und ſehr primitiv und faſt ſtets
in irgendeinem Holz, das man ja reichlich zur Hand hatte.
Wer aber einmal die wundervolle Krippenſammlung des
Bayeriſchen Nationalmuſeums in München, einzelne Krippen
des Germaniſchen Muſeums in Nürnberg, oder die
hausgewerb=
lichen Arbeiten in den kleinen erzgebirgiſchen Muſeen in
Sonne=
berg und Marienberg geſehen hat, wer einmal ſah, wie ſie in
früheren Jahren während der Chriſtmette im Kölner Dom oder
St. Urban in Neuß z. B. zu ſehen waren, der weiß, daß dieſe
Krippenkunſt die hier noch ſehr kindlich und primitiv wiril,
dort unter Künſtlerhand zu wirklichen Kunſtwerken geworden
iſt. Meiſt ſind deren Meiſter unbekannt; bei einigen vermutet
man die Autorſchaft des Oberpfälzer Bildhauers Frz. Jgnaz
Günthers (1725—75); bei anderen möchte man an
Riemen=
ſchneider zurückdenken, und zwar an ſeine reifſte Würzburger
Zeit (nach 1500), und da deſſen Autorſchaft nicht gerade
wahr=
ſcheinlich iſt, ſo doch zum mindeſten an ſtiliſtiſche Beeinfluſſungen
durch ihn. Glaubens= und Erlebnisinhalt dieſer oft in natürlicher
Größe geſchaffenen Figuren decken ſich mit der Vollendung des
Handwerklich=Künſtleriſchen tatſächlich zum Kunſtwerk!
Wenn man dieſe Sammlungen und Einzelwerke ſieht, wenn
man zurückdenkt, daß man vor noch nicht ſehr weit
zurückliegen=
der Zeit erſt dann die rechte Vorweihnachtsſtimmung hatte, wenn
die Kinder begannen, ihren kindlichen Krippenbau zu baſteln,
dann muß man es ſchmerzlich bedauern, daß dieſe ebenſo ſchöne
wie liebenswürdige Volkskunſt mehr und mehr einer
gleichgül=
tigen Induſtrialiſierung und damit Uniformierung zum Opfer
gefallen iſt; gewiß, wenn man hier einmal durch die Straßen
geht, ſieht man ab und an noch in den Schaufenſtern hübſche
Krippen; oder auch fertige Zubehörteile, aus denen die Kleinen
die Krippe ſelbſt zurechtſchneiden und leimen ſollen.
Sicher werden auch im Hauptgebiet weihnachtlicher „
Fabri=
kation” im Erzgebirge, noch „Weihnachtsberge” hergeſtellt, d. ſ.
Krippen, die die heilige Geburt in einen bergwerklichen Erz=
ſtollen verlegen, und der glitzert vor lauter Bleiglanz und gol d
gelbem Fahlerz und Schwefelkies und füllt eine ganze Zimme
*
ecke aus. Neuerdings auch haben ſich Prof. Guntermann=Biel.
feld und Ad. Muhs=Oldenburg das Ziel geſetzt, die frühe
Krippenkunſt wieder neu anzubahnen, der eine in künſtleriſche
Holzſchnitzereien, der andere in Papierplaſtik von entzückend 4 W AMlli
Wirkung; ſie ſchufen Krippen, die auf kunſtgewerblichen
Au=
ſtellungen in Leipzig, Berlin, Wien, Köln geradezu „Senſatior?! Die die Tiern
machten!
Mirbelierte
Aber das ſind vorerſt Neuanfänge, und man kann heu?ngen und m
noch nicht ſagen, wieweit dieſe Beiſpiele befruchtend wirkel
werden; daß ſie ſo wirken möchten, daß dieſe liebe ſchöne „Kri”
penkunſt” wieder mehr ins Volk dringt, daß vor allem die Kiw” on Braunko
der wieder ſelbſi zum „Krippenbau” angeregt und gefüht eeſeltal ei,
werden, — das iſt etwas, woran Elternhaus und Schule gFſ,/chen End
meinſam mitarbeiten könnten und mitarbeiten ſollten! . . .
deheure 9
9 Brau
beDußte
Flurnamenbuch des Volksſtaats Heſſen, herausgegeben im Auftrd
ſtitt
der Heſſiſchen Vereinigung für Volkskunde, a) Heft 3: Han15” Veigeſt.
Kraft. Die
Namen der Gemarkung Beſſungen. Darmſtadt 193.Weſſo
86 Seiten mit Plan.) 3.40 RM. b) Heft 4: Walter von Hah=,Eün der
Die Namen der Gemarkung Darmſtadt. 1932. (121 Seiten n=Ede
Plan.) 4 RM. — Beide Werke werden beſtellt bei Herrn Bib !29 Rhocen /
Mit
hoen
othekar Dr. W. Rehmann, Gießen, Univerſitätsbibliothek. Mitgl i
der haben Ermäßigung.
Die g
Beide Arbeiten enthalten zuſammen, in jedesmal alphabetiſch kigſchen
Anordnung alle Flur= und Gewannamen, dazu die Namen d
Reſt.
Wege, Straßen und Plätze der jetzigen Landeshauptſtadt Darmſta
ionen
und ihrer ganzen Gemarkung, wie ſie ſich aus den beiden 1888 ve‟
ſchmolzenen Gemeinden und Gemarkungen von Darmſtadt un
Beſſungen zuſammenſetzt. Sämtlichen Namen ſind immer die in De.
Mundart gebräuchlichen Formen und die hiſtöriſchen Belege be‟‟
jefügt. Es leuchtet ein, daß die vorliegende vollſtändige und übe‟
ſichtliche Sammlung von Namen, deren urſprünglicher Sinn u.DN
Bedeutung auch erklärt wird, mannigfache Rückſchlüſſe auf Oe
hiſtoriſchen und geographiſchen Verhältniſſe der Vorzeit geſtatt” 0 , die ße
Jeder Freund der Heimat und ihrer Geſchichte wird daher ſer
Dar
helle Freude an dieſen beiden Werken haben, die auch zu Geſcher
ent
zwecken vorzüglich geeignet ſind.
Krofta, Kamil: Geſchichte der Tſchechoſlowakei. Erich Reiß=Ve‟!)
lag, Berlin.
Kamil Krofta, der frühere tſchechoſlowakiſche Geſandte in Be‟
lin und jetzige Staatsſekretär des Auswärtigen Amtes in
Pra=
hat eine in vielem wiſſenswerte Geſchichte der Tſch cheſlan
geſchrieben, in der er ſich um den geſchichtlichen Nachweis ver
gebens bemüht, daß das Gebiet der heutigen Tſchechoſlowakei ſch?
früh nach Chriſti von Slawen beſiedelt war. Er leitet daraus ebern"
vergeblich einen hiſtoriſchen Rechtsanſpruch für den tſchechoſlon
kiſchen Staat ab. Von Intereſſe ſind auch die Kapitel über 2
revolutionären Umtriebe der Slawen in dem ehemals rein der
ſchen Gebiet, ihre Teilnahme am Weltkrieg und die Anfänge O
Tſchechoſlowakiſchen Redublik.
n großen und ganzen ein a.
ſchlußreiches Werk über die tſchechiſche Mentalität.
Volksdienſt der Jugend.
Der Reichskanzler hat in ſeiner Rundfunkrede zu einem
Not=
ml der deutſchen Jugend aufgerufen und bereits in großen
zgen die Grenzen dieſes Notwerkes abgeſteckt. In der nächſten
ſiche werden ſich die zuſtändigen Reſſorts über die Ausführung
Schleicherſchen Planes beſprechen. Vor Weihnachten wird
einer auf dem Verordnungsweg erfolgenden geſetzlichen
melung nicht zu rechnen ſein. Die Arbeiten ſollen jedoch ſo
cheunigt werden, daß im Frühjahr ein möglichſt großer Teil
erwerbsloſen Jugend eine wenn auch nur vorübergehende
hätigung erhält.
Man denkt daran, das Reichskuratorium für
Jugendertüch=
ſung auszubauen und den Freiwill
U U iſeheſche zintäliſe geit ie
reiwillige Bauernhilfe verwirklicht werden.
sleicher denkt ſich die Sache ſo, daß junge Männer aus allen
sichten und Berufen in gemeinſamen Lagern zu beſtimmten
Yeiten angehalten werden, damit ſie eine gewiſſe
Arbeits=
zſiplin erlangen. Daneben ſoll die ſportliche und körperliche
cüchtigung beſondere Beachtung finden. Neu iſt der Plan der
ſwilligen Bauernhilfe. Sie wird notwendig mit der
zedlungverbunden werden, und zwar denkt ſich
Schlei=
g die Entwicklung folgendermaßen: In Weſt= und
Süddeutſch=
lo finden ſich zahlreiche Bauernſöhne, die auf dem
iterlichen Gut nicht mehr untergebracht
wer=
zn können, die aber keine Luſt zeigen, bei fremden
Land=
pten ihr Brot zu verdienen, ſondern lieber ſiedeln wol=
Daher wird man dieſe Bauernſöhne zuſammenfaſſen,
da=
ſie in gemeinſamer Weiſe im Freiwilligen
beitsdienſt ſich ihre Siedlungen vorbereiten
d ausbauen, wozu dann noch Jugendliche aus den übri=
Arbeitslagern treten könnten. Auch hier beabſichtigt die
gierung in ſchnellſtem Tempo an die Tat zu gehen, damit mit
Einſetzen des milden Wetters die Organiſationen ſtehen
arbeiten können.
Die Bekreuung der ausſcheidenden
Arbeitsdienſtwilligen.
Auf Grund der bisherigen Beſtimmungen über den
Frei=
ligen Arbeitsdienſt mußten die ausſcheidenden Jugendlichen
in ihre früheren Verhältniſſe, alſo in die
Wohlfahrts=
vorge zurückkehren. Dieſe Regelung war getroffen mit
Rück=
auf die geringe Höhe der zur Verfügung ſtehenden Mittel
weil man möglichſt viele Jugendliche in den Arbeitsdienſt
ſchalten wollte. Der neue Reichsarbeitsminiſter Dr. Syrup
ſich bereits mit den Verbänden aller Richtungen in
Ver=
pung geſetzt, um mit ihnen zu überlegen, was aus den
ent=
inen Arbeitsdienſtwilligen werden ſoll. Soweit ſich bis jetzt
rſehen läßt, will die Regierung auf die Verbände einwirken,
ſie ſich der Entlaſſenen annehmen und dafür ſorgen, daß die
ſuendlichen, ſofern ſie keine feſte Beſchäftigung finden, täglich
min=
eens 4 Stunden zu ſportlicher Arbeit zuſammengefaßt werden
ein warmes Eſſen erhalten. Ob es möglich iſt, dieſen Plan
uhzuführen, hängt von den Mitteln ab, die das Reich den
böänden zur Verfügung ſtellen kann. Jedenfalls hat der
ſehsarbeitsminiſter die feſte Abſicht, im Rahmen des
Jugend=
werkes auch die entlaſſenen Freiwilligen zu betreuen.
rbeit.
W1teſekzliche Maßnahmen gegen die Einheitspreis=
Geſcie.
Der, Landesverband, des,Heſſiſchen Finzelhandels Darmſtadt
Arkl ygeibt uns:
Wie wir hören, wird ſich in dieſen Tagen die Reichsregie=
Rt
erneut mit Maßnahmen beſchäftigen, die zum Schutze des
argewhfr oeidenden Mittelſtandes gegenüber den Schädigungen durch
mmen Fi i Einheitspreisgeſchäfte dringend notwendig erſcheinen.
So=
pl die Bayeriſche als auch die Württembergiſche und
Thürin=
g zur
aiße Regierung haben ſich in Denkſchriften an die Reichsregie=
Alvea /r ur gewandt, um die durch die Notverordnung vom 9. März
n veilt: 4.Js. erlaſſenen Vorſchriften wirkſam zu ergänzen. Es dreht
dſollen4f ginsbeſondere um das Verbot der Errichtung von
Einheits=
wurd 41 vsgeſchäften in Städten über 100 000 Einwohner, um die
Ver=
ierung der Umgehung des Verbotes durch dem
Einheits=
gen hu /lnsgefchäft ähnliche Betriebstypen, die Beſchränkung der Zahl
eins /1 Preisſtufen u. ä. m. Der Württembergiſche
Wirtſchafts=
ſigkeit ᛋr nſiſter fordert ſogar die allmähliche Liquidation der bereits
fand /1 ehenden Einheitspreisgeſchäfte. Auch Baden hat ſich in die
n Bo/” int der mittelſtandsfreundlichen Regierungen geſtellt. Es iſt
e Aſt 47 Uhoffen, daß hierdurch den nur allzu berechtigten Wünſchen
ermö/1! 4 ſchwer bedrohten Mittelſtandes gegenüber den
volkswirt=
je Veiſt” f hitlich ſicherlich entbehrlichen Einheitspreisgeſchäften endlich
imal Rechnung getragen wird.
und
inze 3i
* Ein glücklicher Zufall
41M4 funfundzwanzig Mtillionen Jähtet.
ſichen X Lie die Tierwelt aus Deutſchlands Urzeit erhalten blieb.
„Se 119 Wirbeltiere geborgen. — Das Urpferd. — 6 Krokodile,
jam 4 angen und Molche. Eine der bedeutſamſten Funde der Welt
bei Merſeburg.
end
ne
Im Braunkohlenlager, das ſich um Leipzig gruppiert, wurde
m dt 7nBeiſeltal ein Fund gemacht, der zu den bedeutendſten
wiſſen=
öitlichen Entdeckungen der Welt gehört. Man fand nämlich
ungeheure Lager von Tieren aus der Urzeit Deutſchlands,
0Eſich Braunkohle bildete. Die Ausgrabungen wurden durch
zielbewußten Forſchungsarbeiten des geologiſch=
paläontolo=
iſten Inſtituts der Univerſität Halle unter Leitung von Prof.
9 Weigelt gefördert, der über dieſe unermeßlichen Schätze
3.Nimreſſante Mitteilungen in der „Umſchau” macht. In den
hen der Erde, die vor ungefähr 25 Millionen Jahren ſich
Gldet haben, wurden bisher Tierreſte nicht gefunden, weil
gnochen durch die Huminſäuren der Braunkohle zerſtört
Mu 1 hen. Die Rieſenwälder in der Urzeit Deutſchlands ſchienen
Aommen tot geweſen zu ſein — denn nirgends fand ſich ein
habſt 2 ſcher Reſt. Ein ungewöhnlich glücklicher Umſtand, der vor
MNillionen Jahren eingetreten war, bewirkte nun, daß ſich in
ir natürlichen Falle Reſte von 1400 Wirbeltieren erhalten
mten. Die Braunkohlenſchicht, die ſich über Schichten von Ton
Steinſalz und Gips befand, iſt damals zuſammengeſtürzt,
W durch Waſſer Teile der darunter befindlichen Steinſalze
Bele 1M Gipsſchichten ausgelaugt worden waren. Es entſtanden auf
M Weiſe Höhlen und auf der Landoberfläche tellerartige
Ver=
lngen, die ſich als Tierfallen bewährten. Aus der Tiefe
auf=
en de kalkhaltige Waſſer wirkten den zerſtörenden Kräften der
” ta 4 Minſäure entgegen und ermöglichten die Erhaltung der Tier=
Ate, die hier bei einer Ueberſchwemmung ſich geſammelt
W
en. Ueber dieſer Schicht lagerten ſich ſpäter weitere Braun=
Menmaſſen, die die Leichenfelder zudeckten. Darüber bildete
Mdann im Laufe der Jahrmillionen allmählich die heutige
Mfläche der Erde. Nun gelang es bei der Bearbeitung der
Tunkohle, einige dieſer Tierfallen zu entdecken, und jetzt konnte
D feſtſtellen, daß die Wälder in Europas Urzeit, die ein
Mſches Klima hatten, ungeheuer reich an Lebeweſen aller Art
Men. Die Grabungen führten zu überraſchenden Erfolgen. In
In einzigen Leichenfeld wurden 1400 Wirbeltierreſte gefunden.
inem anderen Leichenfeld fand man 6 Krokodile, 220 Fiſche,
Nolche, 22 Schlangen, 2 Schildkröten und viele andere Tiere.
ein Urpferd wurde hier gefunden. Zu den intereſſanteſten
Hen gehören zwei kleine Säuger, von denen man die Skelette
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 351 — Seite 2
AmgruppierungeninderNODAP.
Nach Straſſers Abſagebrief. — Mißerfolg des Feder’ſchen Vorſtoßes. — Hiklers Nolverordnungen auf
organiſatoriſchem Gebiel. — Wirkſchaftspolikiſche Klärung? — Finanznöke und Polikik.
*
Hiklers Reformen.
* Am Donnerstag der vergangenen Woche hat Gregor
Straſſer an ſeinen Parteiführer Hitler jenen Brief geſchrieben,
deſſen Folgen heute noch nicht klar zutage getreten ſind und
wohl noch für abſehbare Zeit die allgemeine Politik, wie
insbe=
ſondere die der nationalſozialiſtiſchen Partei, bewegen werden.
Gregor Straſſer iſt für 3. Wochen in einen Krankheitsurlaub
gegangen und hat ſeine ſämtlichen Parteiämter zur Verfügung
geſtellt. Herr Hitler hat eine konſequente Folgerung aus dem
Straſſerſchen Brief bisher nicht gezogen, er will vielmehr
zwi=
ſchen den Jahren mit Straſſer unterhandeln. Mittelsmänner
haben bereits mit ihrer Ausgleichstätigkeit begonnen. Denn Herr
Hitler mußte feſtſtellen, daß Gregor Straſſer, der vom
Zentrum bereits als Miniſterpräſident in
Preußen akzeptiert und auch vom Kanzler Schleicher
nicht abgelehnt worden war — als preußiſcher
Miniſter=
präſident wäre Straſſer vorausſichtlich als Vizekanzler in das
Reichskabinett eingetreten — nicht einfach durch den
Reichs=
tagspräſidenten Goering erſetzt werden konnte. Dieſe
Tat=
ſache dürfte den nationalſozialiſtiſchen Parlamentspräſidenten
Goering und Kerrl in ihrer Unterredung beim
Reichspräſiden=
ten in dieſer Woche deutlich geworden ſein.
Aber auch aus anderem Grunde dürfte Adolf Hitler auf
ſeinen alten Mitkämpfer, der ihm willensmäßig ſicher überlegen
iſt, nicht einfach verzichten wollen. Sraſſer hat die
ent=
ſcheidende Frage nach dem Weg der NSDAP. vor
12 Millionen Anhängern aufgeriſſen, es wird
trotz aller Bemühungen, die Sache nach außen zu bagatelliſieren,
unmöglich ſein, die Eutſcheidung hinauszuſchieben oder, nach der
bisherigen Taktik des Führers, entgegenſtehende Meinungen
ſeiner engſten Mitarbeiter einfach durch Zuſammenkoppeln zu
neutraliſieren. Trotz aller Treuſchwüre, die, wie immer, geleiſtet
wurden, bleibt es nicht verborgen, daß die Frage Straſſer auch
die Parteimitglieder bewegt, ſo bewegt, daß es an einigen
Stellen im Ruhrgebiet in Mitgliederverſammlungen
bereits zu lebhafteſten Auseinanderſetzungen
kam. Auch der Vizepräſident des Heſſiſchen Landtages, Lehrer
Kloſtermann, mußte in Alsfeld beruhigende Worte ſprechen. Nach
einem Preſſebericht führte er dabei u. a. aus: „Die NSDAP.
habe organiſiert und dabei vergeſſen, die Macht zu erobern. Die
Wirtſchaftsabtlg. beſchäftige allein in München 240 ausgezeichnete
Köpfe. Eine Rieſenzahl von Kämpfern ſei im Geſamtausbau
der Organifation, wie ſie ausgebreiteter kein Staat habe,
lahm=
gelegt”, und er konnte nur ſchließen mit der Aufforderung zu
verſtärktem Kampf.
Der Druck dieſer „lahmgelegten” Kräfte, die poſitive Arbeit
leiſten wollen, kann nach den letzten Wahlergebniſſen, die jene
abſolute Mehrheit der Partei in Deutſchland endgültig als Fata
Morgana feſtſtellten, nicht wie bisher gebändigt werden. Herr
Hitler hat die Amtsniederlegung ſeines Organiſationsleiters
Straſſer daher geſchickt benutzt, Ventile zu öffnen. Sowohl in
der rein politiſchen, als in der wirtſchaftlichen Organiſation
ſeiner Partei. Er hat am Freitag verfügt: „Um die höchſte
Ein=
heitlichkeit in der Durchführung des politiſchen Kampfes
ſicher=
zuſtellen, wird bei der Reichsleitung eine politiſche
Zen=
tralkommiſſion gebildet”. Zu ihrem Vorſitzenden wurde
Rudolf Heß ernannt. Dieſe Zentralkommiſſion gliedert ſich in
drei Unterkommiſſionen, eine zur Beratung und
Ueber=
wachung der nationalſozialiſtiſchen Arbeit in
den Länder= und Kommunalparlamenten, die
zweite zur Kontrolle der nationalſozialiſtiſchen
Preſſe und in die dritte Kommiſſion für Wirtſchaftsfragen.
Während der Neuaufbau der politiſchen Führung mit ſeinem
verſtärkten Zentralismus kaum überraſcht, abgeſehen vielleicht von
der Einſetzung neuer Kommiſſare, die Adolf Hitler direkt
unter=
ſtehen, ſo iſt die Neugliederung der
Wirtſchafts=
abteilung der NSDAP. recht bemerkenswert.
Bisher waren Walter Funk und Gottfried Feder „
gleichberech=
tigt” in der Führung dieſer Abteilung. Am Freitag der
ver=
gangenen Woche hat Gottfried Feder ſeinen von uns inhaltlick
mitgeteilten Brief an Adolf Hitler geſchrieben und gleichfalls
einen „Krankheitsurlaub” angetreten. Zweck der
Feder=
ſchen Demonſtration war, die Auflöſung der
Hauptabteilung IV zu verhindern, weil dieſe
Maßnahme nach Feders Anſicht in den nationalſozialiſtiſchen
Mitglieder= und Wählerkreiſen als „Verzicht der NSDAP. auf
ihr wichtigſtes Gegenwartsziel „Arbeit und Brot” angeſehen
und eine ungeheure Abwanderung der Wählermaſſen ſowie eine
Gefährdung der Stoßkraft der Partei zur Folge haben werde‟.
Am 15. 12. 32 hat jedoch Adolf Hitler verfügt: „Die
Wirtſchaftspolitiſche Abteilung (Hauptabtlg. IV A.
und IV B) wird aufgelöſt, ebenſo der
Reichswirt=
chaftrat der NSDAP. Meine Berater in
Wirtſchafts=
fragen bleiben: Pg. Walter Funk, der für die Bearbeitung
wirtſchaftlicher Fragen innerhalb der Partei die
notwen=
digen Anweiſungen gibt und im Einverſtändnis mit
mir Wirtſchaftsbeauftragte der Reichsleitung ernennt. — Pg.
Gottfried Feder für wirtſchaftstechniſche Fragen
und Fragen der Arbeitsbeſchaffung ...
Damit ſcheint ein langer Kampf zwiſchen zwei Männern
und zwei Wirtſchaftsauffaſſungen entſchieden worden zu ſein.
Walter Funk, der frühere Wirtſchaftsredakteur der „
Börſen=
zeitung”, gilt als Vertreter der „privatkapitaliſtiſchen” Auffaſſung
und Vertrauensmann der Wirtſchaftsverbände, Feder gehört mit
Straſſer zu der „national=ſozialiſtiſchen” Richtung. Welche
Konſequenzen ſich aus der Herausſtellung Walter Funks ergeben,
bleibt abzuwarten, insbeſondere ob in ihr eine „
Demonſtra=
tion” nach Nordweſten zu erblicken iſt, für die man
in München eine „Anerkennung” erhofft.
Das iſt keine leere Kombination: denn ein Grund für die
im Laufe der Woche von Adolf Hitler
dekretier=
ten Aufhebungen von Organiſationszweigen
und Untergruppierungen iſt die finanzielle
Lage der Partei. Ein Blick in die amtlichen
Bekannt=
machungen der nationalſozialiſtiſchen Preſſe ſchließt bei faſt allen
Gliederungen mit der dringlichen Bitte: „. .. ſofort
abzurech=
nen . . .", „die Gelder ſofort zu überweiſen . . .". „
Vorauszah=
lung der Beiträge ab 1. Januar 1933 . . .", „
Propagandamate=
tial muß im Voraus bezahlt werden . . ." In gut
unter=
richteten Kreiſen beziffert man, trotz der
par=
teiamtlichen Dementis, die Schuldenlaſt der
NSDAP. gegenwärtig aufca. 12 Millionen RM.
Daß dieſe finanzielle Belaſtung für die politiſche Führung der
Partei ein Bleiklotz iſt, braucht nicht betont zu werden. Und die
Ereigniſſe der letzten Woche laſſen erkennen, daß dieſe Tatſache
ein realer Faktor der Politik geworden iſt. Herr Schleicher hat
den nationalſozialiſtiſchen Parteiführer unterrichten laſſen, daß
im Falle einer Kriſe Neuwahlen ſofort erfolgen würden. Was
dies für die NSDAP. bedeutet hätte, braucht nicht ausgeführt
zu werden. Herr Dr. Goebbels hat zwar ſofort für Januar die
„Feldſchlacht angekündigt. Herr Hitler ſpricht heute jedoch von
dem Entſcheidungskampf im März. Er will offenſichtlich auch auf
dieſer finanziellen Ebene Luft gewinnen, fragt ſich nur, ob er die
Zeit dafür ohne ſchwere Verluſte ſchaffen kann.
Herr Hitler hat in ſeiner Freitagrede vor der
Preußen=
fraktion ſeiner Partei bedauert, daß ſoviele ſich von dem
Papenſchen Wirtſchaftsprogramm hätten
ein=
fangen laſſen. Man kann darin die Feſtſtellung erblicken,
daß auch in den Kreiſen der NSDAP.=Wähler eigene
Ueberlegungen Heimſtätte genießen und, dieſem Umſtand
Rechnung tragend, hat Herr Hitler angeordnet, daß der
Kampf=
bund des gewerblichen Mittelſtandes
neuorga=
niſiert und bis auf weiteres Walter Funk in der
wirtſchafts=
politiſchen Kommiffion unterſtellt wird.
Auch in der heſſiſchen NSDAP. hat das Revirement
bereits Ausdruck gefunden. „Krankheitshalber” hat der bisherige
Gau= und Fraktionsführer Karl Lenz ſein Amt und Mandat
niedergelegt. In den eigenen Reihen hat Herr Lenz durch ſein
ſelbſtherrliches Regiment viele Verſtimmungen ausgelöſt, in der
Politik Heſſens vieles, das er gewiß zum Guten führen wollte,
ins Böſe gelenkt. Da ein heſſiſcher Gauführer immer noch nicht
gefunden wurde, hat der benachbarte Frankfurter Gauführer
Sprenger kommiſſariſch die Leitung der Heſſiſchen NSDAP.
übernommen. Sprenger iſt Leiter der Beamtengruppe der Partei
und u. a. Mitglied des Verwaltungsrates der Reichspoſt. Wie
feſtſteht, wird es in der heſſiſchen Organiſation bei der Erſetzung
des Gauführers nicht bleiben. Auch andere Parteifunktionäre
ſollen befördert oder ausgewechſelt werden.
Alle die perſönlichen und organiſatoriſchen Reformen mögen
zwar intereſſant ſein und für die Zukunft der NSDAP. von
Bedeutung werden, — für uns erſcheint der Richtungskampf in
der NSDAP. dann wertvoll, wenn er zu einer Klärung der
Abſichten und zu poſitiver Mitarbeit der Bewegung für Volk
und Staat, am kommenden Deutſchland in ſeiner Totalitiät, führt.
gefunden hat, die ohne Schwanz und nur 4 Zentimeter lang
ſind und offenbar Uebergangsformen zwiſchen Inſektenfreſſern
und primitiven Halbaffen darſtellen. Die Säugetiere ſind
ver=
treten mit Beuteltieren, Fledermäuſen, Fleiſchfreſſern,
Halb=
affen und primitiven Paar= und Unpaarhufern. Ein primitiver
Vorläufer der Schweine iſt in 13 mehr oder minder guten
über=
lieferten Exemplaren geborgen worden. Prächtig ſind die
einzig=
artig ſchönen Reſte von tapirartigen Lebeweſen, die aber keine
Rüſſel beſaßen und dementſprechend eine geſchloſſene knöcherne
Naſe aufweiſen. Knochenfiſche ſind prächtig erhalten. Insgeſamt
iſt hier ein Fund gemacht worden, der für die Kenntnis der
Entwicklung unſerer Erde von allergrößter Bedeutung iſt.
* Das humaniſiſche Bildungsideal und die
geiſtige Lage der Gegenwark.
Profeſſor Richard Meiſter, der auf dem letzten
Vortrags=
abend der Vereinigung der Freunde des
humani=
ſtiſchen Gymnaſiums über grundſätzliche Fragen der
huma=
niſtiſchen Bildung ſprach, gehört zu den führenden
Perſönlich=
keiten des deutſchen Humanismus. An der Umgeſtaltung des
humaniſtiſchen Bildungsideals in den letzten Jahrzehnten, deren
Geſchichte er in ſeinem Vortrag zeichnete, hat er ſelbſt
bedeuten=
den Anteil.
Der Humanismus, der ſich mit den geiſtigen Strömungen
und den Forderungen der Gegenwart auseinanderzuſetzen hat,
ſo führte der Wiener Gelehrte aus, unterſcheidet ſich von dem
Neuhumanismus, wie er ſich im Kampfe gegen mancherlei
Geg=
ner das
19. Jahrhundert hindurch behauptet hatte, einerſeits
durch die Ueberwindung der Idee der normativen Geltung des
griechiſchen Altertums und andererſeits durch einen veränderten
Perſönlichkeits= und Kulturbegriff.
Die Preisgabe des normativen Klaſſizismus vollzog ſich in
einer Kriſe, die am Anfang des 20. Jahrhunderts innerhalb des
Humanismus ausbrach. Die Lehre von der inhaltlichen
Vor=
bildlichkeit der Antike wurde durch die Altertumswiſſenſchaft
ſelbſt bekämpft. Im Jahre 1900 erklärte U von Wilamowitz:
„Die Antike als Einheit und als Ideal iſt dahin; die
Wiſſen=
ſchaft ſelbſt hat dieſen Glauben zerſtört.” An die Stelle des
Klaſſi=
zismus trat der Hiſtorismus. Welche erzieheriſche
Bedeu=
tung konnte aber die Beſchäftigung mit der griechiſchen Antike
im Rahmen dieſer Auffaſſung noch haben? Der Hiſtorismus
glaubte die überwiegende Stellung der Antike in unſerem
Er=
ziehungsſyſtem durch zweierlei Erwägungen rechtfertigen zu
kön=
nen. Das Studium der Antike gilt einmal der Ausbildung des
hiſtoriſchen Sinnes. In der Antike ſehen wir nicht mehr ein
Vorbild, ſondern ein Gegenbild unſerer eigenen Kultur. Wir
lernen unſere eigene Kultur beſſer verſtehen, indem wir ſie an
dieſer fremden Kultur meſſen, die den Vorzug hat abgeſchloſſen
vor unſeren Augen dazuliegen. Zum anderen iſt für den
Hiſto=
rismus die Antike deshalb von ſo großer Bedeutung, weil ſie ja
die geſchichtliche Grundlage unſerer eigenen Kultur darſtellt.
Gegen dieſe Gedankengänge ließen ſich aber ſchwer zu wider=
legende Einwände machen. Warum ſollte ſich die Ausbildung
des hiſtoriſchen Sinnes gerade nur durch die Beſchäftigung mit
der antiken und nicht durch die Beſchäftigung mit
irgend=
einer anderen Kultur erreichen laſſen? Es iſt kaum möglich, auf
dem Boden des Hiſtorismus die beſondere Stellung der
griechi=
ſchen Kultur zu verteidigen. Gegenüber der Forderung aber,
daß das Griechentum als die geſchichtliche Grundlage unſerer
eigenen Kultur uns immer wieder gegenwärtig ſein müſſe, läßt
ſich einwenden, daß das deutſche Volk im Laufe ſeiner
Entwick=
lung auch Teile anderer Kulturen in ſich aufgenommen hat, und
daß man durchaus nicht verlangen kann, daß alles, was je auf
die deutſche Kultur eingewirkt hat, nun auch immer bewußt
vorhanden ſein müſſe. So mußte der Hiſtorismus doch
ſchließ=
lich zu einem Verzicht auf die Anerkennung der Einzigartigkeit
und Unerſetzlichkeit der Antike als Bildungsgut führen.
Gegen dieſe Gefährdung der Grundlagen des Humanismus
entſtand in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts eine
Grundgedanken dieſes erneuerten
Die
Gegenbewegung.
Humanismus hat Werner Jäger im Jahre 1925
ausge=
ſprochen. Die einzelnen Menſchheitsgedanken können nicht in
jedem Volke beliebig gefunden werden. Die Einzigartigkeit des
Griechentums beruht darauf, daß es die Grundformungen des
geiſtigen Lebens gefunden hat. Die griechiſche Kultur hat
proto=
ypiſchen Charakter. Wir finden bei den Griechen die erſte
Prägungsform geiſtiger Bildung, die formend weiter wirkt.
Dem erneuerten Humanismus iſt die Antike nicht mehr
Norm wie ſie es dem Neuhumanismus geweſen iſt, ſondern
for=
mende geiſtige Kraft. Wir übernehmen um ein
Bei=
ſpiel zu gebrauchen, nicht den Inhalt der platoniſchen
Welt=
anſchauung als etwas Verpflichtendes, aber das Philoſophieren
ſuchen wir von Platon zu lernen, wie es die abendländiſche
Menſchheit immer von Sokrates und Platon gelernt hat.
Der erneuerte Humanismus gibt den normativen
Charak=
ter der Antike preis, er hält aber feſt an dem neuhumaniſtiſchen
Glauben an die perſönlichkeitsformende Kraft des Griechentums.
Allerdings vermeidet er dabei die individualiſtiſche und äſthetiſche
Verengerung des Perſönlichkeitsbegriffs. Ein Humanismus, der
die Bildung einer äſthetiſch ſich ſelbſt genießenden,
individuali=
ſtiſchen Perſönlichkeit als ſein Ziel anſähe, könnte den ſtarken
univerſaliſtiſchen Strömungen unſerer Tage, für die
die großen Ganzheiten Kultur, Volk und Staat im
Vorder=
grund ſtehen nicht ſtandhalten. Für den Perſönlichkeits= und
Kulturbegriff, zu dem ſich der erneuerte Humanismus bekennt,
ſind Perſönlichkeit und Kultur Korrelate. Als Totalität wird
Kultur nur in der menſchlichen Perſönlichkeit verwirklicht. Die
Perſönlichkeit iſt das Zentrum, das ſich für die Geſamtheit der
Kultur verantwortlich fühlt. In dieſem Sinne iſt die
Perſön=
lichkeit das Allerobiektiyſte, deſſen der einzelne Menſch fähig iſt.
Je mehr der Einzelne Perſönlichkeit iſt, in deſto höherem Maße
geht er in univerſaliſtiſchen Ordnungen auf.
So löſt der erneuerte Humanismus zwei der brennendſten
Probleme der Gegenwart. Er überwindet die drohende Mecha
niſierung und Spezialiſierung durch die Forderung der Totalität
des Anteils an der Kultur, und er verbindet die Erfüllung der
Anſprüche, die Staat. Volk und Kultur an den Einzelnen ſtellen
dürfen, mit der Erhaltung der geiſtigen Eigenwerte der
Perſön=
lichkeit.
H.
Seite 4 — Nr. 351
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
tag, 18. Dezember 1932
DoTatd deD Delbtadla terdeng
(Darmſtädter Tagblatt 2.— 4. Dezember 1932).
7
Morr Demmagtbleſgäd
Die Löſung: Der Weihnachtswunſch des Darmſtädier Tagblatt: Möge das Chriſikind im neuen Jahr allen Deutſchen Friede und Arbeit bringen.
Da ſich unter den ca. 2000 Einſendungen mehr als 240 richtige Löſungen befanden, mußte, It. Ausſchreibung vom 2. Oezember 1932, bei
gleich=
wertigen Einſendungen das Los eniſcheiden. Die Ausloſung fand am 17. Dezember 1932 ſiatt.
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Dieſe Preiſe ſind den Gewinnern bereits durch die Poſt zugegangen. Die Gewinner der 200 Troſipreiſe werden direkt von uns benachrichtigt.
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Sonntag, 18. Dezember 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 351 — Seite 5
Aus der Landeshaupkſtadt.
Darmſtadt, den 18. Dezember 1932.
Wohlfahrisbriefmarken in der Weihnachtswoche.
Es iſt in vielen Ländern eine ſchöne Sitte geworden, in der
Weihnachtszeit Briefe und Poſtkarten mit Wohlfahrtsbriefmarken
zu frankieren. In Deutſchland geben die Wohlfahrtsbriefmarken
der Reichspoſt für die Deutſche Nothilfe die Möglichkeit, mit
enigen Pfennigen denen zu helfen, die unter der bitteren Not der
Gegenwart leiden. Auch für den Weihnachtstiſch ſind die
Wohl=
fahrtsbriefmarken mit den Bildern von fünf der ſchönſten deutſchen
Burgen eine hübſche, nützliche und zugleich wohltätige Gabe.
— Seine Königl. Hoheit der Erbgroßherzog hat in Gießen
an der philoſophiſchen Fakultät zum D.
I. mit dem Prädikat
neagna cum laude promoviert. Die Doktor=Arbeit behandelt ein
ſtratswiſſenſchaftliches Thema.
— Ruheſtandsverſetzung. Am 13. Dezember 1932 wurde der
Werkmeiſter bei dem Heſſiſchen Staatsbad Bad Nauheim, Ernſt
Genzel zu Bad Nauheim, auf Grund des § 1 des Geſetzes über
die Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli / 19. Dezember
1923 in Verbindung mit Artikel 2 des Geſetzes über die
Einſtel=
ſung des Perſonalabbaues in Heſſen und zur Aenderung des
Heſſiſchen Perſonalabbaugeſetzes vom 8. Oktober 1925 vom 1.
Ja=
nuar 1933 ab in den Ruheſtand verſetzt.
— Evangeliſch=kirchliche Nachrichten. Durch die
Kirchen=
regierung wurde dem Pfarrer Guſtav Hoffmann zu Mainz=
Mombach die evangeliſche Pfarrſtelle des Matthäusbezirks der
Chriſtuskirchengemeinde zu Mainz. Dekanat Mainz, übertragen.
— Geſchäftsjubiläum. Die Firma Gg Heim Faßfabrik,
Arheilger Straße 53—55, kann in dieſen Tagen auf ihr 60
jäh=
ges Beſtehen zurückblicken. Der Vater des jetzigen Inhabers
mußte 1872 ſein gutgehendes Geſchäft in Marſeille (
Südfrank=
reich) aufgeben und ließ ſich in ſeiner alten Heimatſtadt
Darm=
ſtidt nieder. Zunächſt wurde eine Werkſtatte in dem Anweſen
Rheinſtraße 49 errichtet. Im Jahre 1907 mußte das Anweſen
auf=
gegeben werden, worauf das heutige Grundſtück Arheilger
Straße 53—55 mit geräumigen Lagerplätzen erworben wurde.
Mit tatkräftiger Unterſtützung ſeines Sohnes hat es Herr Gg.
Heim in kurzer Zeit verſtanden, ſeine Werkſtätten modern
auszu=
bruen und mit neuzeitlichen Maſchinen zu verſehen, ſo daß die
firma heute in der Lage iſt, allen Anforderungen zu entſprechen.
Während in den Vorkriegsjahren die Firma als beſondere
Spe=
zialität die Fertigung der großen Lager= und Transportfäſſer für
die Brauereien vornahm iſt in den letzten Jahren auch die
Maſſenanfertigung von Weinfäſſern, Waſchbütten. Blumenkübeln
uw. hinzugekommen.
— Ihren 80. Geburtstag feiert heute bei guter Geſundheit
Frau Thereſe Koch, Kl. Kaplaneigaſſe 1.
— Greiner=Ausſtellung, Gewerbemuſeum. Wir machen
noch=
nals auf die an dieſer Stelle bereits angekündigte Führung
Dr. Greigers durch ſeine Ausſtellung heute Sonntag, den
18. Dez., vormittags 11 Uhr, aufmerkſam. Als Unkoſtenbeitrag
werden 30 Pfg. erhoben.
Heſſiſches Landestheater.
Goldener Sonntag.
Die Geſchäftsſtraßen in ſtrahlendem Licht. — Die Vorbereikungen zum Weihnachtsfeſt die größte Freude
für alt und jung. — Kinder in Erwarlung des Chriſtkindes.
Grün. Hoffnung und Verheißung dringt in uns ein als Geſchenk
des Goldenen Sonntags, und ein Gefühl der Dankbarkeit iſt in
Frohe Vorweihnachtsſtimmung.
uns: wohl uns, wenn wir noch hoffen können!
Großes Haus
Witche18. Dezember 19—21.,45 Uhr. D 9.
Der Troubadour. Mreſe 3.0-3.0. 70 M. Mieghe
21. Dezembe= 19½—22 Uhr. B 9.
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18. Dezember
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Preiſe 0.70—3.80 Mk.
20. Dezember ! Der Muſtergatte.
15—171 Uhr.
Nittwoch,
Jans Wunderhündchen. Preiſe 0.40—2.00 Mk.
21. Dezember / 20—22½, Uhr. T Gr. 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 und 8
Preiſe 0.80—4.50 Mk.
Martha,
— Heſſiſches Landestheater. Gaſtſpiel Roſe Landwehr
„Der Troubadour”
heute abend 19 Uhr im Großen
Haus. Verdis beliebte Oper „Der Troubadour” kommt heute
ſrbend im Großen Haus des Landestheaters in der Inſzenierung
von Rabenalt und Reinking zur Aufführung. Die Partie der
Leonore ſingt für die erkrankte Elſa Kment Roſe Landwehr als
haſt. In den übrigen Hauptrollen ſind beſchäftigt: Inger Karen
Azucena), Dr. Allmeroth (Manrico), Johannes Drath (Graf
una). Die muſikaliſche Leitung hat Karl Maria Zwißler. —
Wunderhünd=
Nachmittagsvorſtellung „Jans
hen”. Das Weihnachtsmärchen von Erika Mann: „Jans
Wunder=
ündchen”, wird heute nachmittag 15 Uhr im Kleinen Haus wie=
Der große Luſtſpielerfolg des Kleinen Hauſes,
Hop=
erholt.
voods „Muſtergatte”, gelangt heute abend 19.30 Uhr im
Aleinen Haus zur Aufführung.
— Das Weihnachtsprogramm des Landestheaters. Am erſten
Veihnachtsfeiertag wird Carl Maria von Webers romantiſche
Oper „Der Freiſchütz” in neuer Inſzenierung in den
Spiel=
lan aufgenommen. Die Regie führt Hans Strohbach, die
Büh=
enbilder entwarf Profeſſor Delavilla a. G., der auch die
Bühnen=
üder zum „Weißen Rößl” gemacht hatte. Die muſikaliſche
Lei=
ung liegt in Händen von Karl Maria Zwißler. — An beiden
Feiertagen finden Nachmittagsaufführungen von „Jans
Wun=
rhündchen” im Kleinen Haus ſtatt. Am zweiten Feiertag
pird das erfolgreiche Luſtſpiel „Der Muſtergatte” im Kl.
daus gegeben. — Im Großen Haus wird am zweiten Feiertage
Ferdis „Don Carlos” wiederholt."
Ungewohntes Leben herrſcht in den Straßen; während an
den anderen Sonntagen, des Jahres die Auslagen ſtumm und
dunkel hinter den Scheiben aufgebaut ſind, bisweilen noch durch
Vorhänge den Blicken entzogen, prangen ſie heute, am Goldenen
Sonntag, in ſtrahlendem Licht. Es iſt, als bemühten ſie ſich, alle
Blicke auf ſich zu ziehen. Jedes Schaufenſter iſt ſo ſchön geſchmückt,
wie ſein Beſitzer es nur irgend fertig bringen konnte; und biegen
wir von den Hauptverkehrsſtraßen ab und gehen durch die
dunkle=
ren, ſtilleren Nebenſtraßen, ſo iſt es faſt rührend, wie auch das
beſcheidenſte Fenſter ſich noch bemüht, weihnachtlichen Glanz zu
zeigen — hier und da ſteht ein Lichterbäumchen mit Kerzen, deren
Schein die Gegenſtände im Fenſter geheimnisvoll verſchönt. Wir
wollen den Ruf an unſer Herz nicht ungehört verklingen laſſen:
wir wollen den Menſchen die ſich ſo viel Mühe gaben, um auch
mit von dem Segen des Goldenen Sonntags berührt zu werden,
etwas abkaufen. Ein wenig Umſatz iſt allen zu gönnen.
Spaß macht es an dieſem Goldenen Sonntag
einzu=
kaufen; die allgemeine frohe Vorweihnachtsſtimmung iſt geradezu
anſteckend, und tut uns eine Ablenkung aus Alltagsgrau und
sſorge not, ſo brauchen wir nur in einen Spielwarenladen zu
gehen — da werden wir gleich anderen Sinnes. Im
Spielzeug=
land kommt die Weihnachtsfreude zu jedem. Oder iſt das etwa
nicht herrlich, hier mitten unter all dieſen drolligen Tieren und
Puppen zu ſtehen
d kaum zu wiſſen, wem man den
Schönheits=
preis erteilen ſoll"
Die Puppen bewähren ihre alte
Anziehungs=
kraft. Die Baukäſten, die Zinnſoldaten, die Eiſenbahnen für die
Jungens werden auch mit jedem Jahre vollendeter und damit
be=
gehrenswerter. Und gar erſt die Puppenhäuſer .. wirklich, es
überkommt einen ein Gefühl des Neides, daß man nicht mehr
ſelber mit dieſen himmliſchen Dingen ſpielen kann. Wie glücklich
müſſen ſich dieſe Puppenfamilien fühlen, die in dieſen „mit allem
Komfort” eingerichteten Häuſern leben dürfen! Und dann die
Bilderbücher — eines iſt immer ſchöner als das andere: die Wahl
iſt wirklich ſchwer. Und mitten durch all die Herrlichkeiten tönt
das Jauchzen der Kinder, und neben den Puppen ſehen wir die
leuchtenden Kinderaugen und fühlen uns zurückverſetzt in das
Jugendland. Goldener Sonntag, eine ſeltſame Zauberkraft iſt
ihm eigen, er durchleuchtet und wärmt uns, er füllt uns mit lie
ben, weichen Erinnerungen an unbeſchwerte Tage, und er iſt
be=
ſonders wertvoll, weil er uns alle aneinander bindet.
Dieſe Menſchenmengen, die ſich in ſchwarzem Strom durch die
Straßen winden, ſind alle von dem gleichen Gefuhl und Willen
beſeelt: ſie wollen Freude verbreiten, ſie wollen gütig ſchenken und
frohe Feiertage bereiten helfen. Das Trennende zwiſchen den
Menſchen verſinkt, und an ſolchem Tage erfüllt uns beglückend das
Gefühl, in dem allgemeinen Strom mitzuſchwimmen, nicht abſeits
zu ſtehen, ſondern teilzuhaben an einer allgemeinen Freude.
In wenigen Tagen iſt Weihnachten . . . erſehnt von vielen,
mit Herzklopfen erwartet von allen, die Erfüllung ſehnlicher
Wünſche erhoffen. Das Feſt froher Gemeinſchaft der Familie, das
lange Getrennte zuſammenführt, das neue Bande knüpft und uns
aufhorchen läßt auf ſeine beſeligende Botſchaft: Friede auf Erden
und . . . . den Menſchen ein Wohlgefallen!
In den Häuſern brennen die Adventskränze und =bäumchen;
drei Kerzen ſenden ihren feinen warmen Strahl aus; es duftet
nach Wachs und Tanne, und feine Silberfäden flimmern im
Vor dem Weihnachts=Schaufenſter.
Das Kreiswohlfahrtsamt Darmſtadt läßt bekannt machen,
daß in letzter Zeit wiederholt bei ihm anonyme Schreiben
eingehen, in denen dargelegt wird, daß darin beſtimmt bezeichnete
erſonen zu Unrecht Unterſtützung beziehen. Es macht darauf
aufmerkſam, daß anonyme Schreiben grundſätzlich unbeachtet
blei=
ben und daher auf dieſe Weiſe eine Anregung zur Nachprüfung
von Unterſtützungen nicht gegeben werden kann. Wer nicht den
Mut hat, eine Angabe mit ſeinem Namen zu decken, ſpart
zweck=
mäßig das Briefvorto für anonyme Schreiben.
Bücherſtube Alfred Bodenheimer. Die Filet=
Aus=
ſtellung Lotti Jochheim wird heute und Montag zum
letzten Male gezeigt. Bis Weihnachten werden Piper=,
Hanf=
ſtengel= und Bruckmanndrucke ausgeſtellt. — Für die zweite
Januarhälfte iſt eine intereſſante Ausſtellung des
Bühnenbild=
ners Sigfrid Sebba vom Heſſiſchen
Landesthea=
ter in Vorbereitung.
Gerade zu Weihnachten
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bruck. Es iſt noch nicht zu ſpät, ſich an der Winterſportfahrt
Oberbayern und Tirol zu beteiligen. Vom 25.
nach München,
Dezember bis 2. Januar iſt man unterwegs. München, Murnau,
Garmiſch=Partenkirchen. Mittenwald und Innsbruck mit dem
Stubaital ſind Ziele, deren Auswahl ins Belieben der
Reiſe=
teilnehmer geſtellt ſind. Alles, Unterkunft, Verpflegung iſt aufs
billigſte geſtellt, ohne einen berechtigten Wunſch außer acht zu
laſſen. Die Schneelage auf den Höhen iſt einwandfrei. Die
Fahrkartenausgaben und amtlichen Reiſebüros geben Auskunft
und Proſpekte. Sportgeräte ſind mit Namen und Reiſeziel zu
verſehen und werden koſtenlos im Packwagen des Sonderzuges
befördert. Der Fahrkartenverkauf wird ſpäteſtens am Heiligen
Abend um 8 Uhr geſchloſſen.
Zum Wohlkäkigkeikskonzerk in der Ev. Markiuskirche.
Wie im Vorjahre haben ſich der Kirchen=Geſangverein der
Martinsgemeinde und die Madrigal=Vereinigung zu einer
Auf=
führung zum beſten der Winterhilfe der Gemeinde
zuſammenge=
ſchloſſen. Das Hauptwerk, das am Sonntag, den 18. Dezember,
abends 8 Uhr, zur Aufführung gelangt, iſt die Weihnachtskantate
von Friedrich Noack, die im Vorjahre zum erſten Male erklang
und ſo großen Eindruck hinterließ, daß ſie bald danach ein zweites
Mal aufgeführt wurde. Einmütig ſtellte die Kritik feſt, daßl hier
ein Werk von beſonderer gottesdienſtlicher Haltung vorliegt, dem
es zum Vorteil gelangt, daß auf alles lyriſche und ſentimentale
Beiwerk verzichtet wurde, und das in enger Geſchloſſenheit aus
Bibelworten und Chorälen zuſammengeſtellt wurde. Auch der
Um=
ſtand, daß die Orgel nicht als Begleitinſtrument benutzt iſt,
ſon=
dern ihr nur drei kurze Choralvorſpiele anvertraut ſind, während
ein Violoncell und eine Violine die erzählenden Sologeſänge
be=
gleiten, trägt dazu bei, das Wort in ſeiner Bedeutung
hervorzu=
heben und die Deklamation flüſſig zu geſtalten. Außer der
Ein=
flechtung von Choralmelodien, die eng auf das Geſchehen Bezug
nehmen, glaubte der Verfaſſer ſich berechtigt, an einigen Stellen
Händel und Bach zitieren zu dürfen, da deren Kunſt gerade in
Verbindung mit der Weihnachtserzählung in Meſſias und
Weib=
nachtsoratorium derart feſt mit einigen Bibelworten im
Bewußt=
ſein des muſikaliſch Gebildeten zuſammenhängt, daß man beides
kaum voneinander trennen kann.
Die übrigen Werke, die bei dem Konzert zum Vortrag
ge=
langen, ſind nicht dieſelben wie im Vorjahr. Als Einleitung ſpielt
Fräulein Lieſel Jäger, die kürzlich die ſtaatliche Prüfung als
Or=
ganiſtin und Orgellehrerin mit der beſten Note beſtanden hat, die
Phantaſie in G=Moll von J. S. Bach, ſpäter ſingen beide Chöre
gemeinſam ein wundervoll geſetztes Weihnachtslied von Max
Reger,, dem ſich das großartige, ſeit einigen Jahren in Darmſtadt
nicht mehr zu Gehör gebrachte „hodie CNristus natus est” von
J. P. Sweelinck anſchließt, eine der begeiſtertſten und jubelndſten
Weihnachtshymnen der geſamten Muſikliteratur. Der überaus
nie=
drig gehaltene Eintrittspreis von 20 Pfg. ermöglicht es allen
Muſikfreunden, der Feier beizuwohnen und ihr Scherflein zur
Lin=
derung der Not auf dieſem Weg beizutragen. . . .
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Sonntag, 18. Dezember 1932
Seite 6 — Nr. 351
*Stahlhelm=Abend in Anweſenheit des Landesführers
Die Ortsgruppe Darmſtadt des Stahlhelm B.f.F. hatte am
geſtrigen Pflichtabend die Freude, den Landesführer Kamerad
Ka=
pitän Weiſe in ihren Reihen zu ſehen. Der Landesführer wurde
herzlichſt in der im Stahlhelm üblichen Art begrüßt, von der
Wehrſportabteilung mit Paradeaufſtellung und Trommelwirbel.
Herzliche Begrüßungsworte ſprach der Ortsgruppenführer
Kume=
rad v. Geldern, der im Anſchluß an die feierliche Begrüßung
kurz über die letzten Veranſtaltungen im Stahlhelm und
Scharn=
horſtbund berichtete, deren Verlauf ſo war, daß die Bewegung
hoffnungsfroh in die Zukunft blicken kann. Dank wurde geſagt dem
Herrn Grafen von Hardenberg für ſeine treffliche Führung
durch das Schloßmuſeum, ferner den Kameraden Dillmann und
Müller für die ausgezeichnete Vorbereitung des Scharnhorſt=
Abends. Im Landesbefehl wurde dem Stahlhelm=Heim Offenbach
Anerkennung ausgeſprochen, auf die Kurſe in Ohrdruf
hinge=
wieſen, die am 22. Januar und 26. Februar 1933 wieder beginnen.
Alle Teilnehmer der bisherigen Kurſe ſind begeiſtert und ſchätzen
die Teilnahme wie ein Erlebnis ein, Beſonders die Pflege der
Kameradſchaft und damit des Gemeinſchaftsgedankens. — Weiter
wird hingewieſen auf die am 14. Januar 1933 ſtattfindende
Weih=
nachtsfeier, die den Rahmen eines deutſchen Abends haben
wird. Da der Ertrag des Abends und der Tombola der
Winter=
hilfe des Stahlhelm zugute kommt, werden die Kameraden erſucht,
eifrig für den Abend zu werben. Auch auf den zu Pfingſten
ſtattfin=
denden Uebungsmarſch zum Bodenſee wird jetzt ſchon
hingewieſen. Für die Wehrſportler hat ein Kamerad eine wertvolle
künſtleriſche Statuette geſtiftet, die als Wanderpreis ſehr
umwor=
ben ſein dürfte.
Ein Vortrag über die Staatsform, ihre Vor= und
Nach=
teile unter beſonderer Berückſichtigung der geopolitiſchen Lage
Deutſchlands gab Gelegenheit, die Unhaltbarkeit des Verſailler
Diktats eindringlich zu demonſtrieren.
Danach nahm der Landesführer, Kapitän Weiſe,
Gelegen=
heit, in der ihm eigenen herzhaft=kernigen Art die Kameraden der
Saf. 2. LaSäände ſia Sehteie Se. di
ſen Außenpolitik. Eine Regierung, ganz gleich welche, kämpft nach
außen ſtärker und ausſichtsvoller, wenn nicht nur das Parlament,
ſondern eine umfaſſende Volksbewegung hinter ihr ſtehe. Dazu
kommt, daß gerade vom Stahlhelm eine unvergleichbare Kraft der
inneren Einigung ausgeht, der Volksgemeinſchaft,
die, ſtark gefügt, allein uns wieder hoch bringen kann. Seit dem
13. Stahlhelmtag, der den Aufmarſch der 200 Tauſend brachte, hat
die Zahl der aktiven Stahlhelmer ſich um 50000vermehrt
Das iſt der beſte Beweis dafür, daß Gedanke und Idee des
Stahl=
helms ſieghaft vorwärtsſchreiten.
Zu den ſozialen Aufgaben des Stahlhelm B.d.F. gehört in
erſter Linie der Freiwillige Arbeitsdienſt. Hierüber
hielt, fußend auf dem Grundſatz „Mit dem Möglichen das
Möglichſte erreichen”, Kamerad Neuerburg einen
hoch=
intereſſanten und inſtruktiven Vortrag. Für die zahlloſen
Arbeits=
loſen Arbeit zu ſchaffen, trotz Darniederliegens von Wirtſchaft
und Induſtrie, iſt eines der beſten und möglichen Mittel der
Frei=
willige Arbeitsdienſt im Arbeitslager. Ueber 500 000
Arbeits=
loſe aller Schichten ſind ſchon erfaßt und weiteren 750 000 kann
noch die Möglichkeit der Arbeit gegeben werden. Das iſt
immer=
hin auch bei einer Geſamtzahl von 6 Millionen ſchon ein
fühl=
barer Prozentſatz Der Stahlhelm BdF. iſt inder Lage
über=
all noch Stellen in Arbeitslagern nachzuweiſen.
bzw. zu beſetzen. Zugehörigkeit zum Bund iſt durchaus nicht
erforderlich, wenngleich naturgemäß die Stahlhelmkameraden in
erſter Linie vom Bund betreut werden. Man wende ſich im
Be=
darfsfalle an den zuſtändigen Ortsgruppenführer. Es muß
Ehren=
pflicht für jeden aufrechten Arbeitsloſen ſein. Arbeit zu
neh=
men im Freiwilligen Arbeitsdienſt (durch die kein anderer
ver=
drängt wird!), anſtelle der Unterſtützung aus öffentlichen
Wohl=
fahrtsmitteln. —
Kamerad Krimmel ergänzte die Ausführungen noch um
einiges und ſprach im Anſchluß daran noch kurz über den
Stahl=
helm und den Sinn der Volksgemeinſchaft. Er zog wichtige und
tiefwurzelnde Parallelen zwiſchen der Arbeit des
Stahlhelmbun=
des und den Parteikämpfen, die es für den Stahlhelm nicht gibt.
weil er nicht bekämpfen und trennen, ſondern ſammeln und
einen will. Weil er in jedem Deutſchen den Deutſchen ſieht
— Die ſchlich=
und politiſche Ueberzeugungen keine Rolle ſpielen.
ten und eindringlichen Ausführungen des alten Frontkämpfers
bewieſen, daß es ihm ernſt iſt mit ſeiner Feſtſtellung, die
Stahl=
helm=Idee geht vom Herzen aus. Nur wer ſo ſprechen
kann, trägt ſie wirklich im Herzen.
Ortsgruppenführer Kamerad von Geldern, ſchloß nach
einer lebhaften inoffiziellen Ausſprache den Abend mit herzlichen
Weihnachts= und Neujahrswünſchen für die Kameraden und mit
einem „Front Heil” auf die Bundesführer Seldte und Düſterberg.
Kanarien=Ansſtellung.
Wenn im Winter draußen in Feld und Wald eine beklemmende
Ruhe das Singen und Jubilieren unſerer einheimiſchen
Vogel=
welt abgelöſt hat, wenn all die fröhlichen Sänger ihr munteres
Treiben in wärmere Zonen verlegt haben, und nur das Krächzen
der Krähen und das Geſchimpfe frecher Spatzen die Monotonie der
erſtorbenen Natur unterbricht, dann zaubext uns mitten in der
Vorweihnachtszeit der Kanarien=Klub ein Stück Frühling mitten
in unſere Stadt. So hat man es ſeit Jahren gehalten, und ſo hat
auch heuer wieder ſeine Mitglieder zu einer Ausſtellung in den
Bürgerhof eingeladen, und die Reichhaltigkeit dieſer tönenden
Schau beweiſt, wie gern und freudig man dem Rufe Folge geleiſtet
hat. — In zahlreichen dunkel verhängten Käſten ſind die
quick=
lebendigen Vögel in Gruppen zu vier, jeder in ſeinem eigenen
niedlichen Käfig untergebracht, und der zufällige Beſucher würde
nur ſchwer über die Objekte der Ausſtellung ins Klare kommen.
wenn ihm nicht ſchon beim Betreten des Saales das heitere
Ge=
wirr rollender und klingender Kehlen erfreut aufhorchen ließe.
Aber was ihm im Anfang unentwirrbar erſchien, das löſt ſich nach
kurzer Zeit, und der erſtaunte Nichtfachmann, läßt ſich ein wenig
beſchämt ob ſeiner Unkenntnis vom Züchter und Kenner in die
Geheimniſſe der „Touren” (das iſt der Fachausdruck für die von
Vogel zu Vogel verſchiedene Geſangstechnik) einweihen. Was hat
er bisher von „Hohlrolle” und „Knorrer”, was von „Koller” und
„Schockeln” gehört, was weiß er der Uneingeweihte von
Gluk=
ken” und „Hohlklingeln” von „Waſſerrollen” und „Pfeifen‟? Oder
hat ihm etwa ſchon jemand davon erzählt, daß der Züchter
keines=
wegs erbaut iſt, wenn ſein Liebling ſeiner Vogelſtimmung in
Form von „Schwirren” „Aufzug” und Naſentouren” Ausdruck
ver=
leiht? Kennt er den Kummer des Liebhabers, der in ſeiner
Samm=
lung einen „Schnarrer” oder gar „Schnatterer” und Schnetterer”
entdeckt? In dieſer kleinen Auswahl können wir dem
Wißbegieri=
gen nur einen unvollkommenen Eindruck von den Mühen und
Schwierigkeiten der Zuchtwahl und Aufzucht, aber auch
ebenſo=
wenig von der Freude an erfolggekrönter Arbeit vermitteln.
Da=
zu iſt die Ausſtellung berufen, die erſtklaſſiges Material. zum
gro=
ßen Teil Ergebniſſe eigner Aufzucht der Klubmitglieder, enthält.
Aber neben der Belehrung kommt Auge und Ohr nicht zu kurz,
denn obwohl die Zucht im weſentlichen auf Hochleiſtung im
Ge=
ſang gerichtet iſt, wird auch der Farbe Aufmerkſamkeit geſchenkt:
ſo ſieht man
zwei entzückende Goldkanarien und einige
zier=
liche weiße. E
mplare. In einer beſonderen Voliere hat Herr
Erdmann eine Kollektion bunter exotiſcher Vögel neben
Vertre=
tern der einheimiſchen Vogelwelt Unterkunft gewährt. Dazu regen
verſchiedene Futtermiſchungen den Kanarienfreund zum Kauf an.
Auf einem großen Tiſch ſind als bemerkenswerte Sonderſchau die
Preiſe der glücklichen Sieger aufgebaut, die beim Unbeteiligten
ein bischen Neid und Traurigkeit um verpaßte Gelegenheiten
er=
wecken können.
Kurz und gut, eine Ausſtellung, die für jeden Beſucher eine
kleine Freude bereit hält, und deren gut beſchickte Tombola den
einen oder anderen ſogar zum glücklichen Beſitzer eines kleinen
Sängers machen wird.
Die Ausſtellung, die nur noch heute zugänglich iſt, bietet
nach=
mittags um 5 Uhr ein Konzert der beſten Sänger mit Erklärung
der verſchiedenen Touren.
— Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Die
außerordent=
liche Generalverſammlung ſtand unter der Leitung des 1.
Vor=
ſitzenden. Herrn Prof, Dr. Köſex, und war überaus ſtark
be=
ſucht. Der Wanderplan für das Jahr 1933, für den auch
dies=
mal der Wanderausſchuß unter dem Vorſitz des Klubgenoſſen
Prof. Dr. Wentzel eine große und ſachkundige Vorarbeit
ge=
leiſtet, fand Annahme. Er wird die Klubgenoſſen nach nahen
und fernen Gebieten des Odenwaldes und des Taunus führen,
er wird ihre Schritte lenken an den Rhein, an den Neckar bis
hin zur Rhön, die im Verbande der Ortsgruppe zum allererſten
Male beſucht werden wird. Der Verſammlung wurde ein
beſon=
derer Genuß durch Klubgenoſſen Muſik=Oberlehrer Volz
berei=
tet der unter Vorführung prächtigen Bildmaterials vom alten
und neuen Wimpfen erzählte. Er zeigte die Landſchaft um
Wimpfen, das alte und das neue Stadtbild intereſſante
Kunſt=
denkmäler und vor allem auch das Kurmittelhaus und die
moder=
nen Badeeinrichtungen, die den heutigen Ruf Wimpfens
begrün=
den Die Aufnahme der Bilder und die Herſtellung der
Dia=
poſitive verdankt man der hieſigen Kunſtanſtalt.
Ger=
ling. Die hervorragenden Arbeiten ſind über jedes Lob erhaben.
Den Vorführungsapparat hatte dankenswerterweiſe die
Schiller=
ſchule zur Verfügung geſtellt. Zum Schluß ſei noch feſtgeſtellt,
daß das alte Jahr wiederum eine erfreuliche Zunahme der
Teil=
nehmer an den Klubwanderungen brachte. An 13 Wanderungen
beteilgten ſich zuſammen 2329 Klubgenoſſen, das ſind im
Durch=
ſchnitt 179 Wanderer. An den ſogenannten
Familienwanderun=
gen deren man 3 im Jahre veranſtaltet, beteiligten ſich in
ſtei=
gendem Maße auch die Frauen. So konnte die Verſammlung
mit froher Zuverſicht für die weitere Entwicklung der
Orts=
gruppe um Mitternacht geſchloſſen werden.
Wie klein Elschen das Chriſtkind ſuchen ging”, ein
deut=
ſches Märchenſpiel in 6 Bildern, gelangt als erſte
Märchenvor=
ſtellung heute nachmittag im Orpheum zur Aufführung Knecht
Rupprecht verteilt in den Pauſen wieder Geſchenke an die Kinder.
Jedes artige Kind bekommt heute nachmittag zum
Abſchiedsmär=
chen im Orpheum ein Geſchenk. (Siehe Anzeige.)
Lokale Veranſtalkungen.
Aus den Parkeien.
Heſſiſcher Aukomobil=Club. — Skifkungsfeſt.
Zur Feier des 23jährigen Stiftungsfeſtes kamen die Herrer
des HAC. zu einem Eſſen recht zahlreich im weihnachtlich ge
ſchmückten Clubraum zuſammen.
Der Präſident, Herr Fabrikant Wilhelm Merck, begrüßt
die Anweſenden und dankt für deren Erſcheinen, im beſonderei
den Gäſten. Er erwähnt außerdem die Anweſenheit des
Grür=
ders des Clubs, Herrn Max Kienzle. Dem Clubſekretär, Herrt
Darmſtädter, wird für ſeine außerordentliche Tätigkeit beſonder
Dank ausgeſprochen; es wird ihm eine Gratifikation gewährt.
Der Redner erwähnt dann, daß es nicht leicht war, de
Club durch alle Schwierigkeiten hindurchzubringen, daß es aba
der uneigennützigen Arbeit einiger Herren des Vorſtandes gelun!
gen iſt, auch dieſes zu überwinden. Sie wurden hierbei mor
liſch unterſtützt durch den Zuſammenhalt der Mitglieder. C.
kann feſtgeſtellt werden, daß der Club die Kriſe nicht nur
unbe=
ſchädigt überſtanden hat, ſondern er ruht heute auf einer äußeat
gefeſtigten Unterlage, auf der er allen Gefahren widerſteheil
kann. Es iſt erfreulich, in dieſem Zuſammenhang zu hören, do
die Mitgliederzahl ſich ſeit einem halben Jahre ſtändig erhök,
Die Arbeit des Clubs geht den geſamten Kraftfahrerſtand ar.
da er doch dieſen bei den maßgebenden Behörden vertritt ur
ſeine Intereſſen wahrnimmt. Die Erfolge in dieſer Richtuyg
dürfen der beſte Beweis für die Lebensberechtigung des
Cluy=
ſein.
Der Sportpräſident, Herr Fabrikant Ludwig Nungeſſe
ging auf die ſportlichen Erfolge des vergangenen Jahres eint
und konnte nicht nur berichten, daß einige Mitglieder als Einzc.
fahrer manch ſchönen Erfolg hatten, ſondern auch, daß der Elac
in ſeiner Geſamtheit der erfolgreichſte AvD.=Club wurde. An fo
allen ſportlichen Veranſtaltungen konnte er erſte Preiſe mit net
Hauſe bringen. Der bemerkenswerteſte iſt wohl der anläßl;
des größten Automobilrennens, des „Großen Preiſes von Deutſ9
Hierbei konnte der Club im Wettbewerb mit ſämtlichin
land”
deutſchen Automobil=Clubs den Sieg in der Zielfahrt erringe
Als Weihnachtsgeſchenk hat der Club jedem Fahrer, der zu di
ſer Fahrt gemeldet hatte, einen ſilbernen Becher mit Cluf
wappen gegeben.
Hierauf dankte Herr Baurat Nallinger=Mannheim im Nam/
der Gäſte für den Empfang und betonte die Wichtigkeit des Zr
ſammenhaltes aller Kraftfahrer und deren Verbände.
Aus den Darmſtädter Lichtſpieltheakern.
U. T.
Der Film „Nachtkolonne” verdient Lob und eine gewiſſe
Her=
vorhebung; nicht weil er ſo ſehr viel beſſer, ſondern weil er
endlich einmal wieder anders iſt als der Durchſchnitt der
gegen=
wärtigen Filme. Nun erwartet man vielleicht etwas Ausgefallenes
und beſonders Originelles, in Wirklichkeit liegt der Wert dieſes
Films aber in einer (für den heutigen Film) nebenſächlichen
Kleinigkeit: in der Handlung. Und auch die iſt äußerlich gar nicht
ſo ungewöhnlich, aber ſie hat einen ſelten gewordenen Vorzug, ſie
erweckt und verdient eine gewiſſe menſchliche Anteilnahme. Gerade
das fehlt heute in den meiſten Filmen, ſie ſind mehr oder weniger
ſpannend, mehr oder weniger geſchickt inſzeniert und filmtechniſch
durchgeführt. Aber die Spannung, die ſie beſtenfalls erregen, iſt
gewöhnlich ohne jede pfychologiſche Begründung, iſt aufgebaut auf
einer Zufallskonſtruktion und ſtellt im Grunde einen Mißbrauch
unſerer Neugierde oder Aufmerkſamkeit dar. Dieſer Film nun
ver=
zichtet zwar keineswegs auf die Spannung durch Aeußerlichkeiten,
aber im Kerne enthält ſie ſo etwas wie einen ſeeliſchen Vorgang.
das Verhältnis eines Gewohnheitsverbrechers zu einem zarten,
intelligenten Knaben, den er bei einem Hoteleinbruch entführt hat
und der nur durch ſein Geigenſpiel und ſeine ungewöhnliche Art
Einfluß auf dieſen primitiven, weichherzigen Kerl gewinnt. Man
kann nicht mehr zum Lob dieſer beiden Hauptperſonen Oskar
Homolka und Wolfgang Lohmeyer, der viel
ſympathi=
ſcher wie etwa Jackie Coogan ſpielt, ſagen, als wenn man feſtſtellt,
daß es ihnen gelungen iſt, das Ungewöhnliche eines ſolchen
ſee=
liſchen Vorgangs glaubhaft zu machen. Auch das Drumm und
Dran, das Milieu des Verbrecherkellers uſw., iſt gut herausge=
*
bracht, ſo daß der Film recht ſehenswert iſt.
zum letzten Male den
Die Helia=Lichtſpiele zeigen heute
entzückenden Wiener Tonfilm „Johann Strauß, K. u. K.
Hof=
ball=Muſikdirektor”. Dazu das erſtklaſſige Beiprogramm.
Jugend=
liche haben Zutritt.
Die Palaſt=Lichtſpiele bringen nur noch heute und morgen
eines der größten Filmereigniſſe ſeit Beſtehen der
Kinemato=
graphie in Neuaufführung, nämlich E. A. Duvonts „Atlantik”,
ein Filmwerk, das die Kataſtrophe des Paſſagierdampfers „
Tita=
nic” zeigt, bei der Tauſende von Paſſagieren ums Leben kamen.
Dazu das gute Beiprogramm.
Aerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötzlicher
Erkran=
kung ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der Hausarzt
zu rufen. Wenn dieſer nicht erreichbar iſt, dann ſind am
Sonn=
tag, den 18. Dezember 1932, folgende Aerzte zu deſſen Vertretung
bereit: Dr. med. Andres. Rheinſtraße 33. Telephon 3016: Dr.
med. Hein, Hermannſtraße 25. Telephon 281: Dr. med.
Hof=
mann. Lauteſchlägerſtraße 16. Telephon 3069.
Es verſehen den Sonntagsdienſt und in der darauf ſich
an=
ſchließenden Woche den Nachtdienſt vom 18. bis 25. Dezember; die
Apotheke am Juſtizpalaſt, Bismarckſtraße 9. und die
Einhorn=
apotheke, Kirchſtraße 10½.
—Der Odenwaldklub „Frankonia‟ Darmſtadt
hält am Sonntag 18. Dezemher, nachmittags 4 Uhr, ſeine
Weih=
nachtsfeier im „Rummelbräu” ab. Wie in früheren Jahren, hat
auch dieſes Jahr der Vorſtand keine Mühe geſcheut, um den
Mit=
gliedern und Freunden des Klubs einige frohe Stunden zu
be=
reiten. Außer Theateraufführungen und ſonſtigen Darbietungen
hat auch der Nikolaus ſein Erſcheinen zugeſagt. (Siehe heutige
Anzeige.)
verrngarten=Café. Heute die ganze Nacht geöffnet.
Jeden Abend Unterhaltungsmuſik.
— Adventsfeier des Deutſchnationalen
Frauen=
ausſchuſſes. Die Vorſitzende Frau Walz, konnte eine
feſt=
lich geſtimmte Zuhörerſchaft begrüßen. Der Gedanke habe uns
zuſammengeführt, die Adventszeit zu einem gemeinſamen
Er=
leben zu geſtalten. Wir dürfen hoffen und uns deſſen freuen, daß
das bevorſtehende neue Jahr den begonnenen Aufſtieg
weiter=
führen wird. Nach der Verleſung einer Begrüßung des leider
immer noch nicht völlig geneſenen Vorſitzenden der Ortsgruppe.
Herrn Oberſtleutnant Barth, ergriff Herr Dr. Grünewald
das Wort, in ſeiner Anſprache betonend, daß Weihnachten nicht
nur ein chriſtliches, ſondern beſonders ein deutſches Feſt iſt. Der
Aufbau unſeres Volkes kommt nicht nur von der Materie her,
ſondern er muß getragen werden von den geiſtigen, religiöſen
Kräften. Wehe, wenn der Staat vergißt, daß ein Volk
unter=
gehen muß, wenn die ewigen Ordnungen verletzt werden, die die
Welt erhalten. Herr Profeſſor Kramer, ſtellv. Vorſitzender
der Ortsgruppe, dankte der Frauengruppe für die namhafte Hilfe,
die ſie in der Wahlzeit der Ortsgruppe geleiſtet habe. Fräulein
Selzams lieblicher Sopran umrahmte die Anſprachen durch
einige Weihnachtslieder von Cornelius und ſang als Zugabe das
Regerſche „Maria am Rocken”, die alle mit inniger Empfindung
vorgetragen wurden. Reicher Beifall bewies den Dank der
Zu=
hörer. Frau Pfarrer Walz ſprach auch den Rednern herzlichen
Dank aus.
J. K.
Der Finanzausſchuß der Evangeliſchen Landeskirche tri
am kommenden Montag, den 19. d. M., im Gebäude des
Land=
kirchenamtes unter dem Vorſitz von Freiherrn Dr. D. Corneli=
Heyl zu Herrnsheim zu einer Sitzung zuſammen. Wichti
durch den Ernſt der Zeit gegebene finanzielle Fragen der Lands
kirche werden hierbei Gegenſtand der Ausſprache ſein, ſo vor all
der Stand der Leiſtungen von Staatszuſchuß und Staa
darlehen durch den Heſſiſchen Staat an die Evangeliſche Lon
deskirche, ferner der Stand des Schiedsverfahrens
dem Staat. Es wird weiter dem Finanzausſchuß ein Bild d.
Entwicklung des Voranſchlages in Einnahme und Ausgabe
Jahre 1932 gegeben werden, wobei die für den kirchlichen Vorg
ſchlag wichtigſten Poſten der Einnahmen an Steuern und Pach
im Vordergrund ſtehen. Schließlich wird der Finanzausſchuß
eine Erörterung über die Lage der Finanzen einer Anzahl
Kirchengemeinden eintreten und zu einer von ſeiten des Reiche
(Landesfinanzamt Darmſtadt) vorgeſehenen Neuregelung in
Steuererhebung Stellung nehmen.
— Advents= und Weihnachtsmuſik in der Stadtkapelle. Es w
noch einmal auf die heute abend 8,15 Uhr in der Stadtkapelle ſtat
findende Abendmuſik der Vereinigung Darmſtädter Soliſtin:
hingewieſen.
Ueber Weihnachten mit den Heſſen=Skikurſen. Die Wel
nachtsferien ſtehen vor der Tür, und mit ihnen beginnen
erſten Kurſe. Als Hauptziel ſind in Oeſterreich, Riezlern un
Neſſelwängle, beide Plätze bieten dem Skiläufer ſowie C
holungſuchenden gleichviel. Der Aufenthalt von 12 vollen
Tag=
iſt im richtigen Verhältnis zur Anreiſe und hat den Vorte
nicht nur den Sportler zu befriedigen, ſondern auch den Köry
und Geiſt zu geſunden. Die Preiſe ſind das Aeußerſte, was
an dieſen Plätzen erreichen läßt. Fahrten in geheizten Omt
buſſen in den Schwarzwald ſollen auch den finanziell wenig
Hochgeſtellten eine Woche reiner Winterfreude vermitteln.
beachten iſt, daß alle Fahrten gegen einen kleinen Zuſchlag au
ſpäter angetreten und beliebig lang ausgedehnt werden könn!
(Siehe Anzeige.)
Die Ortsgruppe Darmſtadt des Hypothekengläubiger= un
Sparer=Schutzverbandes (Sparerbund) hielt im weißen Saale 1
Reſtauration Chriſt eine Mitgliederverſammlung ab. Nach (
öffnung durch den Vorſitzenden Dr. Schnerr ſprach der R
ner des Abends, der Vorſitzende des Landesverbandes. Juſtiz”
Lindt, zunächſt über die Reform des heſſiſchen Spat
kaſſegeſetzes. Er zeigte, wie bei Schaffung des Sparka
geſetzes vom 8. Auguſt 1902, das notwendig geworden war,
die Sparkaſſen in die Verhältniſſe des Bürgerlichen Geſetzbuch
überzuführen, als die erſte Aufgabe der Sparkaſſen die Annahl
und ſichere Verwaltung der Spareinlagen bezeichnet und
Forderung erhoben wurde, und die bankmäßige Entwickelung 9
Geſchäfts zu vermeiden ſei. Trotzdem wurde infolge der En
wickelung der Kriegs= und Nachkriegszeit der Aufgabenkreis
Sparkaſſen nach der bankmäßigen Seite hin erweitert. Dadu
aber wurde das Weſen der Sparkaſſen verändert, was nur dur
ein neues Geſetz und nach Anhörung des Landtags hätte
ſchehen dürfen. Verſchiedene gegen Sparkaſſen verübte und n.
durch Scheck= und Wechſelgeſchäft ermöglichte Schädigungen laſſ
Bedenken gegen dieſe Entwickelung aufkommen und begründen
Forderung einer Reform des Sparkaſſegeſetzes, damit dieſe u
der ihrem eigentlichen Zweck zugeführt werden und ihnen
wieder das durch Inflation und Aufwertungsgeſetz erſchütter
Vertrauen zuwenden kann. Auch der Landesverband Heſſen
Sparerbundes hat in einer Eingabe an die heſſiſche Regieru
und den Landtag eine Reform des Sparkaſſegeſeßes auf ge
geberiſchem Wege gefordert. Ferner wurde beſchloſſen, in ei
weiteren Eingabe die Regierung zu erſuchen, von den Sparkaſ
die Aufwertungsſätze bekannt zu geben, da bereits 7½ Ja
ſeit dem Erlaß des Aufwertungsgeſetzes verfloſſen ſind und
Jahre 1932 eigentlich die Rückzahlung der abgewerteten
S=
kaſſegelder hätte erfolgen ſollen. Des weiteren berichtete
Redner über die 2. internationale Sparertagung, die am 4. D
J. in Paris ſtattgefunden hat, und von der man in Deut
land ſo wenig hört. Allgemeiner Beifall dankte dem Red
für ſeine gedanken= und lehrreichen Ausführungen, an die
noch eine Ausſprache anſchloß, in der eine Reihe Fragen bea
wortet wurden und Prof. Axt noch über die Aufgaben"
Sparerbundes und ſeine bisher geleiſtete Arbeit ſprach.
Dankesworten an den Haupt= und die Diskuſſionsredner und
Mahnung an die Teilnehmer, in ihren Bekanntenkreiſen auf.
rend zu wirken, damit die Betroffenen erkennen, wer wirklich
die Sparer und Rentner arbeitet, ſchloß der Vorſitzende die h
moniſch verlaufene Verſammlung.
Brieſkaſten.
M. D. Durch den im Aufwertungsgeſetz vom 18.
1925 als Grundlage des aufzuwertenden Verſicherungsanſpr
normierten genehmigten Teilungsplan iſt die Auszahlung für
feſtgeſetzten Termin endgültig feſtgelegt. Daran iſt ni
geändert. Nur eine Verordnung iſt inzwiſchen ergangen,
betrifft aber nur die Auszahlung des
Rückkaufswert=
gewerteter Verſicherungsanſprüche, dieſe Verordnung trifft a
auf Ihren Fall nicht zu.
Tageskalender für Sonntag, den 18. Dezember 1932.
Union=Theater: „Nachtkolonne‟: Helia=Lichtſpiele: Johe
Strauß”; Palaſt=Lichtſpiele: „Atlantik”.
Orpheum.
Uhr: „Wie Klein=Elschen das Chriſtkind ſuchen ging”
zerte: Café Ernſt=Ludwig, Reſtaurant Bender. Hotel=Reſtau:
zur Poſt, Rheingauer Weinſtube, Schillereck. Reichshof. W.
ſchlößchen. Herrngarten=Café. — Orpheum. 19 Uhr: Weihna9”
feier der Turngeſellſchaft 1875. — Rummelbräu, 16 Uhr: W
nachsfeier des Odenwaldklub „Frankonia”,
Sonntag, 18. Dezember 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 351 — Seite 7
Aus Heſſen.
vorkrag des Reichskommiſſars für Arbeitsbeſchaffung
Dr. Gereke abgejagi.
Der für Dienstag. den 20. Dezember, angeſetzte Vortrag
Reichskommiſſars für Arbeitsbeſchaffung. Dr. Gereke,
ankfurt a. M. iſt wegen Verhinderung des Redners
ab=
ſagt worden. Der Vortrag findet im Laufe des Monats
ſa=nuar ſtatt. Die heſſiſchen Landgemeinden werden
be=
oders darauf aufmerkſam gemacht.
Aus den Gemeinderaksſihungen.
Cr Semd, 17. Dez. Ratsſitzung. Der Satz der
Gemeinde=
zurdeſteuer für das Jahr 1933 wird wie ſeither auf 6 RM.
feſt=
getzt. Die Einnahme für Gemeinde und Staat wird immer
ge=
ger. Die Arbeiten am Faſelſtall wurden dem Maurermeiſter
wor /F ſcchannes Schneider für 242.90 RM., abzüglich 10 Prozent. zuge=
Der KU
ligt. Das Projekt der Wegeverbeſſerung in hieſiger Gemarkung
Rahmen der Arbeitsdienſtpflicht ſoll jetzt ausgeführt werden.
r Bürgermeiſter ſoll verſuchen. zu dieſem Zweck ein Meliora
umsdarlehen mit unbeſchränkter Tilgung zu erhalten. Ferner
rde beſchloſſen. ab 1. Januar das Streuen des Faſelſtalls zu
ver=
gern.
Ct. Heubach, 15. Dez. Aus dem Gemeinderat. Zur
Izhauerei werden aus der Liſte der Gemeldeten die
Bedürftig=
en, 31 an der Zahl, ausgeſucht. —Die vom Kreisamt Dieburg
osliegenden Bemerkungen zum diesjährigen Voranſchlag gibt der
Zurgermeiſter bekannt: der Gemeinderat nimmt zu den einzelnen
nkten Stellung. — Die Hundeſteuer wird auf 6 Mk. feſtgeſetzt.
g des
Das Aufziehen von Parteifahnen an Gemeindehäuſern wird
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egiynel 2(dizember kann eines der älteſten Induſtrieunternehmen
Eber=
liezlein Uiadots, das Pavierverarbeitungswerk Gebr. Bickelhaupt. auf ein
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ür die Zukunft unterſagt.
Ch. Hainſtadt, Kr. Erbach, 14. Dez. Ausdem Gemeinde=
Zu Beginn der Gemeinderatsſitzung wurden die
Holz=
ungsarbeiten öffentlich vergeben. Die vom Forſtamt Höchſt
Oow.) mitgeteilten Holzhauerlöhne kommen ohne Kürzung zur
iszahlung. Die Arbeitnehmer, welche ſich zu den obigen
Ar=
eicken angemeldet haben, werden mit Ausnahme der zurzeit
einn freiwilligen Arbeitsdienſt beſchäftigten Perſonen zugelaſſen.
Hundeſteuer für das Kalenderjahr 1933 bleibt in Höhe von
RM. für den einfachen Hundebeſitz beſtehen. Die
Stundungs=
uſen für das im Frühjahr dieſes Jahres verkaufte Nutz= und
jennholz wurden auf 5 Prozent feſtgeſetzt; dieſe werden ab
Januar 1933 berechnet.
Rimbach i. Odw., 17. Dez. Gemeinderatsſitzung
Bier Antragſtellern werden unter Berückſichtigung ihrer
wirt=
chnftlichen Notlage die auf Grund der Notverordnung berechneten
drzugszuſchläge erlaſſen. —
Auf einen Antrag der Holzhauer
zchließt der Rat, das Holzſetzen in dieſem Jahre wiederum dem
D., 5. zu überlaſſen. Im nächſten Jahre ſoll es. dem Antrag
mſprechend, verſucht werden, daß die jeweiligen Rottmänner das
hilzſetzen mit ausführen. Der Antrag auf Uebernahme der
gan=
ſozialen Verſicherungsbeiträge auf die Gemeindekaſſe muß aus
finanziellen Gründen abgelehnt werden. Als Entſchädigung für
in dieſem Jahre aufs äußerſte geſenkten Tariflöhne ſoll jedem
vilzhauer 1 Rm. Kiefern=Scheiter koſtenlos zugewieſen werden
J. Griesheim. 17. Dez. Einbruch. Hier verſuchten
Ein=
ſtecher in der Lagerhalle des landwirtſchaftlichen Konſumvereins
in zubrechen. Die Einbrecher gelangten über das Dach der Halle
den Innenraum. Am Büroraum ſchlugen ſie den Schalter ein.
aber kein Geld zu finden war, zogen ſie wieder ab. Durch den
der Nacht eingetretenen Reif war es der Gendarmerie nicht
ſiglich, die Spuren der Einbrecher weiter zu verfolgen. —
Auto=
fall. Zwiſchen Groß=Gerau und Nauheim verunglückte
in=
ge des dichten Nebels ein hieſiges Laſtauto. Das Auto wurde
ſchädigt und die Inſaſſen aus dem Wagen geſchleudert, wobei
Der
tfavelle n79 Inſaſſin am Kopfe leichte Verletzungen davontrug.
Saale
faunenchor veranſtaltet am Sonntag abend im
SdlNNE) Zuum grünen Baum” einen Familienabend. beſtehend aus
Muſik=
tücken und Theater=Aufführungen.
42 Eberſtadt, 17. Dez. Geſchäftsiubiläum. Am 19.
0ähriges Beſtehen zurückblicken.
P. Eberſtadt. 17. Dez. Bund der Kinderreichen. Der
ſend der Kinderreichen (Ortsgruppe Eberſtadt) veranſtaltet am
inntag (18. Dezember), abends 8 Uhr, im Saale „Zum
Berg=
träßer Hof” (Peter) einen Wohltätigkeitsabend, bei dem das
zchauſpiel „Mag auch die Liebe weinen” zur Aufführung gelangt.
ſchmittags um 3 Uhr findet im ſelben Saale die
Weihnachts=
ſeſcherung für die Kinder der Mitglieder ſtatt. — Aerztliche
onntagsdienſt. Am Sonntag, den 18. Dezember, verſieht
fläulein Dr. Meyer den ärztlichen Sonntagsdienſt. — Die
uszahlung der Klein= und Sozialrentner=
Un=
ſerſtützung für den Monat Dezember findet nur am
Diens=
ag. den 20. Dezember, von 8—12 Uhr, durch die Gemeindekaſſe
Cp. Pfungſtadt. 17. Dez. Am kommenden Montag nachmittag
indet eine Weidenverſteigerung an der Torfgrube ſtatt
Cp. Pfungſtadt. 17. Dez. Annähernd 1000
Unter=
kützungsbedürftige. Die Gemeinde Pfungſtadt zählt
ſegenwärtig annähernd tauſend Unterſtützungsbedürftige.
ſahl der Wohlfahrtserwerbsloſen beträgt allein 756.
Einſchließ=
la der Zuſchlagsempfänger und ungefähr 25 Ortsarmen hat die
Hemeinde für ſie, die Krankenkaſſenbeiträge mit einbegriffen,
ſchentlich rund 7513. RM. aufzubringen. — Die Eheleute Mich.
Cambold und Frau. geb. Engelhardt, begehen an
Weihnach=
er das ſeltene Feſt der Diamantenen Hochzeit.
Cp. Eſchollbrücken. 16. Dez. Die Arbeiten am
Sand=
chdamm. der bekanntlich eine Erhöhung erfährt, ſind jetzt
ſct Rückſicht auf den eingetretenen Froſt eingeſtellt worden.
Op. Dieburg. 17. Dez. Hohes Alter. Am kommenden
ienstag kann Lehrer Georg Weber, langjähriges Mitglied des
dieße rF5 vangeliſchen Kirchenvorſtandes und Organiſt der evangeliſchen
rche. ſeinen 80. Geburtstag begehen.
Db. Oberroden, 17. Dez. Sonntagsrückfahrkarten.
Begiecchdem den an der Bahnſtrecke Oberroden—Buchſchlag liegenden
auf 9etſchaften ſchon meiſtenteils auf Erſuchen Sonntagskarten zu dem
ge Samstagvormittags 11.14 Uhr ab Oberroden nach Frankfurt
Main geſtattet waren, haben hieſige Intereſſenten ebenfalls
Erſuchen eingereicht. Die Reichsbahndirektion Mainz hat nun
er Bitte ſtattgegeben. Damit iſt den hieſigen Reiſenden dieſer
recke Samstags ſchon frühzeitig Gelegenheit geboten, auf
bil=
ee Art und Weiſe nach Frankfurt a. M. uſw. zu kommen.
Cg. Reinheim. 16. Dez. Odenwaldklub. Die Ortsgruppe
uchſielt ihre Hauptverſammlung unter der Leitung des Vorſitzenden,
otheker Scriba, im Klublokal ab. Aus dem Bericht des
Hriftführers. Rektor Adelberger, ging hervor, daß die
Nuppe infolge der allgemeinen Wirtſchaftslage erneut einen
lernen Rückgang in der Mitgliederzahl zu verzeichnen hat. Um ſo
xeulicher aber iſt das Bild, das die Wandertätigkeit des
ab=
eſehloſſenen Jahres bietet. Sowohl die durchſchnittliche Teilneh=
Tzahl an den einzelnen Wanderungen wie auch die Zahl der
Aanderer, die mit dem goldenen Abzeichen geehrt werden, iſt
Sen das Vorjahr, das an ſich ebenfalls ſchon einen weſentlichen
AAtſchwung gebracht hatte, erneut um 50 Prozent geſtiegen. Das
Aegeſchlagene Wanderprogramm für 1933 fand Zuſtimmung. Im
Mimenden Jahre ſoll dem Heimat= und Vogelſchutz beſonder
Au fmerkſamkeit gewidmet werden; für Pflege und Erhaltung
e Landſchaftsbildes ſetzte ſich beſonders Bürgermeiſter Dr.
om /FlVebel ein. Das Wandererauszeichnungsfeſt findet am 21. Ja=
Nar im „Schwanen” im üblichen Rahmen unter Mitwirkung des
Elborcheſters ſtatt. Die Vorſtandswahl ergab nur geringfügige
ſenderungen. — Am vergangenen Sonntag weilte zur Schlußraſt
befreundete Ortsgruppe Groß=Bieberau im „Darmſtädter
N hier und wurde von einer Anzahl Reinheimer Klubmitglie=
In unter Führung von Sattlermeiſter Gottwald begrüßt.
*
Mörlenbach. 17. Dez. Evangeliſcher Kirchenbau.
e evangeliſche Diaſporagemeinde Mörlenbach plant den Bau
er evangeliſchen Kirche. Aus dieſem Grunde ſoll in
verſchiede=
en Nachbargemeinden ein Krippenſpiel. „Chriſtus Geburt”.
rer Leitung des Herrn Dentiſten Willy Dochtermann auf=
Uhrt werden. Der Reinerlös dieſer Aufführungen ſoll den
Geu
Aundſtein für den Kirchenbau bilden. Am Sonntag, den 18.
De=
ider abends 8 Uhr, erfolgt im „Kronenſaale, in Mörlenbach
erſtmalige Aufführung des Krippenſpiels. Weitere
Auffüh=
igen ſind an den Weihnachtstagen in Zotzenbach. Rimbach uſw.
Egeſehen. Es ſei auch an dieſer Stelle auf die Darbietung dieſes
F erſprechenden Stückes in der Kirche beſonders hingewieſen.
Skraßenbau Gütkersbach-Airlenbach.
Endlich ſcheint ein ſchon Jahrzehnte alter.
dringender Wunſch der Einwohner von
Gütters=
bach und Airlenbach ſowohl, wie all der Intereſ.
ſenten, die einen direkten Weg ins Neckartal. bis
Eberbach. bisher vergeblich anſtrebten. in
Erfül=
lung zu gehen. Wenn die zuſtändigen Behörden
ſich nicht ganz ablehnend verhalten, dürfte nun
mehr endlich der Straßenbau Güttersbach
Airlenbach in Angriff genommen werden und
da=
mit ein direkter Verkehrsweg erſtehen.
Am Donnerstag abend hatten die Intereſſenten, voran die
Bürgermeiſter der beiden Orte, die Herren Helm und
Reb=
ſcher, zu einer Verſammlung in den „Bären” in Beerfelden
ein=
geladen, in der das Projekt eingehend durchgeſprochen und in der
beſchloſſen wurde, die Verwirklichung nunmehr mit aller Energie
zu fordern. Es handelt ſich um den ſeit vielen Jahren notwendigen
Ausbau einer Strecke, die nur 1800 Meter lang iſt, deren
Nicht=
vorhandenſein aber den geſamten Verkehr außerordentlich
um=
ſtändlich, zeit= und geldraubend geſtaltet, und die vor allen
Din=
gen den ſchönen Ort Güttersbach ganz abſeits der großen
Ver=
kehrsader liegen läßt
Zahlloſe Intereſſenten und Einwohner der beiden Orte hatten
ſich zu der Verſammlung eingefunden. Auch die Herren
Oberför=
ſter Roß=Metzler und Rohde, Straßenbauinſpektor Degen=
Beerfelden, nahmen an der Verſammlung teil. Der Ausſprache
und Beſchlußfaſſung wurde das ſeit langem vorliegende
Pro=
des Herrn Baurat Rumpf=Darmſtadt zugrunde gelegt, das die
Verbindung zum Neckartal und damit die unbedingt notwendige
Entlaſtung der Verkehrswege des Marbach= und Mümlingtales in
hervorragender Weiſe löſt.
Selbſtverſtändlich waren ſich alle Intereſſenten darüber klar,
daß zurzeit große Geldmittel nicht aufgewendet werden können.
Ebenſo einig war man in der Ueberzeugung, daß der Straßenbau.
auch unter Aufwendungen erſtellt werden kann, die in der
heuti=
gen Notzeit aufgebracht werden können. Die Arbeit ſoll im
Frei=
willigen Arbeitsdienſt ausgeführt werden. Das Material kann
aus den Findlingen, die in reicher Fülle in nächſter Umgebung
vorhanden ſind. gewonnen werden. Eine Anzahl von Arbeitsloſen
ann die langerſehnte Beſchäftigung finden, ſo daß auch die
Wohl=
fahrtslaſten ſich herabmindern ließen, und eine Reihe von
Einwoh=
nern ſich ſchon bereit erklärten. Fuhren in großer Zahl koſtenkos
im Intereſſe des Straßenbaues auszuführen, ſo daß auch die
Ge=
meinden nur mit einem Bruchteil der notwendigen Koſten
be=
laſtet zu werden brauchen.
Entſprechende Eingaben an die zuſtändigen Behörden wurden
beſchloſſen. Hoffentlich find ſie ein offenes Ohr und eine offene
Hand. Zahlreichen Einwohnern dieſes ſchönen Tales unſeres
Odenwaldes wäre damit, wie geſagt, ein lang gehegter Wunſch
erfüllt.
Bd. Hähnlein. 17. Dez. Am Sonntag, den 18. d. M., findet
eine Abendunterhaltung der Schuljugend unter Leitung
des Herrn Lehrers Seitz im Saale des Gaſtwirts Becht ſtatt. Zur
Aufführung gelangen Märchenſpiele. Geſangsſtücke und vor allen
Dingen werden wieder eine Anzahl neuer Muſikſtücke vom
Schü=
ler=Mundharmonikaorcheſter zu Gehör gebracht. Der Abend dürfte
für jeden Beſucher genußreich werden.
8. Lampertheim. 17. Dez. Werbelotterie. Um die
Ein=
uohner zum „Kauf am Platze” zu veranlaſſen und der
Winter=
hilfe einen Betrag zuführen zu können, hat der Verein
ſelbſtän=
diger Kaufleute während der Weihnachtszeit eine Werbelotterie
veranſtaltet. Bei Einkauf von 3 RM. an erhält jeder Käufer ein
Los in dem betreffenden Geſchäft ausgehändigt. —
Geflügel=
ausſtellung. Am 17. und 18. d. M. hält der
Geflügelzucht=
verein Phönix” ſeine Ausſtellung ab. Der Verein bringt ſtets
auserleſenes Material zur Schau, deshalb finden ſich immer auch
von auswärts Kaufliebhaber raſſereinen Geflügels ein.
Neuige Rückkehr. In einer öffentlichen Erklärung in der
hieſigen Zeitung gibt die kommuniſtiſche Rathausfraktion bekannt.
daß ſie die ſeitens der Partei an ihr geübte Kritik als berechtigt
anſieht und ihren falſchen Standpunkt bei Beratung der
Winter=
hilfsanträge im Gemeinderat revidiert. Auch gelobt ſie, in
Zu=
kunft immer in enger Fühlung mit der Parteileitung zu bleiben
und für rückſichtsloſe Intereſſenvertretung der Werktätigen auf
dem Rathaus beſorgt zu ſein.
Siraßenberichk
für die Woche vom 18. bis 24. Dezember 1932.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Fernverkehrsſtraßen in Heſſen:
40 Alzey—Mainz (zwiſchen Wörrſtadt und Ensheim. Km. 225
bis 23,75) vom 9. 12. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Rommersheim
45 Heldenbergen—Windecken bis auf weiteres für allen Verkehr
geſperrt. Umleitung für den Durchgangsverkehr: Friedberg,
Vilbel, Bergen, Mainkur, Hanau; für den Lokalverkehr:
Eichen, Oſtheim, Windecken.
49 Gießen—Fulda (zwiſchen Alsfeld und Renzendorf) bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung: Eifa. Rainrod.
Hauptſtraßen in Heſſen:
Hersfeld—Selters (zwiſchen Hartmannshain und Gedern) vom
9. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Richtung
Hart=
mannshain—Gedern über Volkartshain, Ober=Seemen;
Rich=
tung Schotten über Eichelſachſen—Glashütten bzw. Burkhards
Sichenhauſen.
Sonſtige Straßen in Heſſen:
Eberſtadt—Seeheim-Jugenheim-Zwingenberg (alte Bergſtraße)
vom 8. 9. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Seeheimer
Tanne. Bichenbach.
Langgöns—Holzheim vom Abzweig Grüningen bis Holzheim vom
9. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Grüningen.
Kirchgöns—Bahnhof vom 7. 11. bis auf weiteres geſperrt.
Oert=
liche Umleitung.
Gießen—Alten=Buſeck (Ortsdurchfahrt Wieſeck) von der
Gemar=
kungsgrenze Gießen—Grabenſtraße vom 12. 12. bis auf
wei=
teres geſperrt. Umleitung: Marburgerſtraße (Gießen—
Mar=
burg).
Bd. Zwingenberg a. d. B., 17. Dez. Chriſtbaum für
alle! Auch dieſes Jahr ſoll wieder vor der ev. Kirche auf dem
Berg ein „Baum für alle!” in den Tagen vor Weihnachten in
hellem Lichterglanz erſtrahlen. — Am Montag, den 19. d. M.,
werden auf dem Rathaus drei der Gemeinde gehörige
Ziegen=
böcke öffentlich meiſtbietend verſteigert. — Von der
Bürgermei=
ſterei wird erneut darauf hingewieſen, daß das Ausgießen von
Waſſer in den Ortsſtraßen bei Froſtwetter bei Strafe verboten
iſt und Zuwiderhandlungen unnachſichtlich zur Anzeige zu
brin=
gen ſind.
Ca Lorſch. 17. Dez. Hohes Alter. Am Sonntag
voll=
endet Frau Marg. Schuſter ihr 75. Lebensjahr.
Die
Klein=
kinderſchule veranſtaltete eine gutgelungene
Weihnachts=
feier. —
Die Notgemeinſchaften des Heſſiſchen
Neu=
hausbeſitzes ſollen auch hier Zuwachs erhalten durch
Grün=
dung einer Ortsgruppe Lorſch. Die Gründungsverſammlung wird
im Gaſthaus „Zum Goldenen Stern” ſtattfinden.
— Groß=Gerau, 15. Dez. Die Ortsgruppe vom Bund
Kö=
nigin Luiſe hatte eine ſchöne Adventsfeier mit
Ver=
pflichtung von zehn neuen Kameradinnen, anſchließend
Nikolaus=
feier und gemütliches Zuſammenſein. Der Stahlhelm von Groß=
Gerau hatte ſich der Adventsfeier angeſchloſſen und war auch ſehr
zahlreich erſchienen. Die Ortsgruppenführerin Frau Metzger
begrüßte die Anweſenden. Gedichte und
gemeinſamer Geſang
leitete den Abend ein; hierauf folgte die Verpflichtung der Ka
meradinnen unter dem Weihnachtsbaum. Eine kurze Anſprache
der ſtellvertretenden Gauführerin: Worte über die tiefe Not im
Vaterland, über unſer Beſtreben, alles zu tun, um das
Vater=
land zu retten. In echter Kameradſchaft ſollen wir
Kamera=
dinnen vom Bund Königin Luiſe zuſammenhalten und alles tun,
um unſere Kinder zu echten Chriſten zu erziehen. Geſang, ſowie
ein Melodrama und Gedichtvortrage umrahmten den ſchönen
Adventsabend. Als Schluß kam der Nikolaus und brachte
haupt=
jächlich den Stahlhelmkameraden eine kleine Weihnachtsgabe.
Oberheſſen.
Gießen. 16. Dez. Eine landwirtſchaftliche
Vor=
ragswoche wird durch die Landwirtſchaftskammer, das
land=
wirtſchaftliche Inſtitut und die landwirtſchaftlichen Verbände vom
3. bis 5. Januar abgehalten.
Die schönste
Weihnachts-Überraschung
für Ihre Familie, wenn im Lichte des Christbaums
aus einem
BSABA-SUPERHETR
festlich die Weihnachtsglocken läuten.
Machen Sie lhren Lieben diese Freude — der
Fachmann wird Ihnen gerne behilflich sein,
den Saba-Apparat heimlich im
Weihnachfs-
zimmer aufzustellen.
SABA 520 WL für Wechselstrom mit eingebautem
elektro=
dyngmischem Saba-Lautsprecher mit Röhren RM 314.90
SABK 520 Gl wie 520 W., jedoch für Gleichstrom
RM 320.80
2rSaba-Superhet
ist in Trennschärfe, Tonreinheif und
Preiswiraigkert niont zu ubertreiten.
Sonntag, 18. Dezember 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Echt silberne
Statt Karten.
Alfred van de Poll
Anneliese van de Pol
geb. Lo)
geben ihre am 17. Dezember vollzogene Vermählung
bekannt.
C
Darmstadt, Krefeld, Uerdingerstr. 192.
Dankſagung.
Für die zahlreiche aufrichtige
Teil=
nahme, ſow. für die reichen
Blumen=
penden bei dem Heimgange unſerer
lieben Entſchlafenen
Unſere Helga Wilhelmine Marie iſt
an=
gekommen Ernſt Schneider und Frau
Elſe, geb. Rühl.
Saarbrücken 1
Saarwerderſtr. 13 pt.
(*
sowie 12 versilberte
Sestecke
Ihre Vermählung geben bekannt
Achim v. Peterh, Dipl. Ing
Jutta v. Peterh
geb. v. Vietſch
Jugenheim a. d Bergſir.
18. Dezember 1932.
(17579)
geb. Hergo
agen wir Allen, beſonders Herrn
8farrer Junker für die troſtreichen
Worte, den Schweſtern des Alice=
Hoſpitals, ſowie der aufopfernden
Pflege unſerer Gemeinde=Schweſter
und dem Mütter=Verein der Wald=
Kolonie, auf dieſem Wege unſeren
herzlichſten Dank
Die trauernden Hinterbliebenen:
Jean Volk nebſt Kinder
und Enkel.
Darmſtadt, den 18. Dezember 1932
(Illigweg 21, Waldkolonie.) (17650
Stets vorrätig
C. Fischer
Kegch
1 Blüthn., 1 Berdux
Statt Karten.
Juwelier Fernruf 4211
Schulstraße Ecke Kirchstr.
W
Hans Fertig
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[ ← ][ ][ → ]Seite 10 — Nr. 351
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Reich und Ausland.
Skarker Nebel über Frankfurk.
Königſteiner Omnibus fährt auf einen
Polizei=
wagen auf.
Frankfurt a. M. Am Freitag nachmittag
wurde auch Frankfurt in einen dichten Nebel
eingehüllt, der alle Fahrzeuge zwang, mit großer
Vorſicht zu fahren.
Infolge des Nebels war auf der Chauſſee von
Höchſt nach Bad Soden am Taunus ein Wagen
der Darmſtädter Schutzpolizei in den
Straßen=
graben geraten. Der fahrplanmäßige Omnibus
Königſtein—Frankfurt, der über Bad Soden
um=
geleitet wird, fuhr infolge des dichten Nebels
auf einen Laſtkraftwagen auf, der das in den
Straßengraben geratene Auto herausziehen
wollte. Alle drei Fahrzeuge wurde beſchädigt.
Glücklicherweiſe kamen Perſonen nicht zu Schaden.
Feſtnahme eines inkernalionalen
Taſchen= und 2=Zug-diebes.
Frankfurt a. M. Am Donnerstag wurde
hier in der Langeſtraße ein ſeit langem geſuchter
internationaler Dieb, der ſich hier in einem
Heim aufgehalten hatte, feſtgenommen. Es
han=
delt ſich um den 48jährigen in Lynn geborenen
David Stroymann, der auch auf den Namen
Gardner reiſte und auch unter dem Namen Finch
auftrat. Kurz nach ſeiner Feſtnahme verſuchte er,
ſeinen falſchen Paß auf den Namen Gardner zu
beſeitigen, doch konnte er noch rechtzeitig daran
gehindert werden. Stroymann erſchwindelte ſich
u. a. Unterſtützungen, handelte mit Brillanten
und goldenen Uhren, die vermütlich aus D=Zug=
Diebſtählen herrühren. Vielfach hat er ſich auch in
Baſel aufgehalten. Den gefälſchten Paß will er
ſich angeblich von London haben ſchicken laſſen
Kürzlich iſt er unter dem Namen Gardner in
Karlsruhe aufgetreten. Er logierte ſich in einem
Hotel ein, ſtahl aus einer Kaſſette Geld und
be=
ging außerdem Zechbetrug. Stroymann iſt ſchon
mehrfach vorbeſtraft.
Tödlicher Unfall auf dem Höchſter Rangierbahnhof.
Frankfurt a. M. Geſtern vormittag 8:40
Uhr wurde auf dem Güterbahnhof in Frankfurt
a. M.=Höchſt der in Frankfurt a. M.=Rödelheim
wohnhafte Oberſchaffner Karl Meyer tot
auf=
gefunden. Meyer, dem beide Unterſchenkel
über=
fahren waren, war einem Leerwagenzug als
Schlußſchaffner zugeteilt und iſt anſcheinend vom
letzten Wagen dieſes Zuges überfahren worden.
Feſtnahme des zweiten Räubers von
Aßmanns=
hauſen.
Koblenz. Der Kriminalpolizei in Koblenz
gelang es geſtern, in der Perſon des 22. Jahre
alten Arbeiters Peter aus Düſſeldorf den
zwei=
ten der Straßenräuber zu verhaften, die am
8. April d. J. auf der Straße Aßmannshauſen—
Rüdesheim einem Holländer die Piſtole auf die
Bruſt ſetzten und ihn ſeiner hohen Barſchaft
be=
raubten. Während der eine der Räuber ſofort
feſtgenommen werden konnte, trieb ſich Peter ſeit
dieſer Zeit ziellos im Rheinland umher, bis ihn
jetzt ſein Schickſal erreichte.
Im Eis eingebrochen!
Selters (Wſtw.). Zwei hier wohnende
Brüder hatten ſich zu weit auf das dünne Eis
des Strandbades gewagt und brachen plötzlich
ein. Der ältere der Brüder verſuchte den
jünge=
ren zu retten, was ihm aber infolge ſeiner
eige=
nen Erſchöpfung nicht gelang. Der zufällig
an=
weſende Schüler Joſef Heibel erkannte ſofort die
große Gefahr, in der beide ſchwebten und machte
ſich mit Hilfe von Holzſtangen an die Rettung
der Brüder, die ihm auch ſchließlich glückte.
Hei=
bel hat ſich damit zum 5. Male als Lebensretter
erwieſen, was beſondere Anerkennung verdient.
Ein Führer der deukſchen Technik
ſeierk ſeinen 70. Geburkskag.
Geheimrat Prof. Dr. Ing. George de Thierry,
der langjährige Vorſitzende des deutſchen
Ver=
bandes techniſch=wiſſenſchaftlicher Vereine, beging
am 17. Dezember ſeinen 70. Geburtstag.
Die Wahl des Kronhükers, ein ſeierlicher Skaaksakk in Ungarn
Der Wahlakt in der Budapeſter Burg unter dem Vorſitz des Reichsverweſers Horthy (links).
Eines der höchſten Ehrenämter in Ungarn, zu dem nur Mitglieder der allererſten Adelsfamilien
zugelaſſen ſind, iſt das Amt des Kronhüters. Ihm iſt zuſammen mit einem anderen Amtsgenoſſen
die Bewachung der Krone des Heiligen Stephan übertragen, und ihnen unterſtehen die Soldaten
der Kronwache, die in ihren prunkvollen Uniformen bei allen feierlichen Anläſſen ſtets ein
ein=
drucksvolles Bild bieten.
Das erſte Bild von dem Eiſenbahnunglück bei Würzburg.
Die Trümmer der entgleiſten Güterwagen.
Vor der Einfahrt in den Würzburger Hauptbahnhof fuhr der D=Zug Breslau—Saarbrücken auf
einen Güterzug auf. In demſelben Augenblick paſſierte ein Güterzug in entgegengeſetzter
Rich=
tung die Unfallſtelle, von deſſen Wagen gleichfalls mehrere entgleiſten. 21 Perſonen, darunter die
Führer der Güterzüge, wurden verletzt.
Zugentgleiſung in Frankreich.
Schon wieder eine folgenſchwere Eiſenbahn=Kakaſtrophe. — Sieben Toke.
Rcch darunker drei Deutſche, dreißig Berletzte.
Die Duplizikäk der Ereigniſſe.
Paris, 17. Dezember.
In den Abendſtunden des Freitag hat ſich bei
Eaudy in der Nähe von Perpignan ein ſchweres
Eiſenbahnunglück ereignet. Infolge von
Ueber=
ſchwemmungen mußte der von Paris kommende
Eilzug auf ein Nebengleis umgeleitet werden,
das ſich als nicht haltbar genug für den Eilzug
erwies. Der Zug entgleiſte, wobei ein Wagen
vollkommen zertrümmert wurde. Nach den bisher
vorliegenden Meldungen kamen dabei ſieben
Perſonen ums Leben, darunter der Heizer, der
Lokomotivführer und ein weiterer
Eiſenbahn=
beamter. Von den vier getöteten Reiſenden
ſol=
len drei deutſche Staatsangehörige ſein, und
zwar ein Ehepaar namens Gerber und ein
Fräu=
kein Charlotte Bremer. 30 Perſonen erlitten zum
Teil ſchwere Verletzungen.
Zu dem Eiſenbahnunglück in der Nähe von
Perpignan wird ergänzend gemeldet, daß es ſich
um einen Hilfszug handelt, der die Reiſenden des
bei Carcaconee durch die Ueberſchwemmung
auf=
gehaltenen D=Zugs übernommen hatte. Die
Ent=
gleiſung des Hilfszugs wurde durch einen Kraft=
wagen verurſacht, der die geſchloſſene
Bahn=
ſchranke durchfuhr, ſo daß die Schienen voller
Holz= und Eiſenteile lagen. Der Streckenwärter
konnte die Ueberfahrt nicht mehr rechtzeitig
ſäu=
bern und verſuchte vergebens den herannahenden
Zug durch Signale zum Stehen zu bringen. An
der Bahnüberführung entgleiſte der Zug. Zwei
Lokomotiven ſtürzten um und ein Wagen dritter
Klaſſe wurde zerſchmettert.
Das Urteil gegen Generalkonſul
Torſten Kreuger.
Stockholm. In dem aufſehenerregenden
Prozeß gegen den bekannten ſchwediſchen
Groß=
induſtriellen und früheren polniſchen
General=
konſul Torſten Kreuger, den Bruder des
Zünd=
helzkönigs Ivar Kreuger, wurde aach langen
Verhandlungen das Urteil verkünde:. Torſten
Kreuger wurde wegen Konkursbetruges und
wegen Betruges gegen die Käufer der
Obliga=
tionen zu drei Jahren ſechs Monaten
Zwangs=
arbeit und zum Schadenerſatz an die geſchädigten
Beſitzer der Obligationen verurteilt; hierbei
dürfte es ſich um einen Betrag von eiwa einer
halben Million Kronen handeln.
Sonntag, 18. Dezember 1934
Raf ine
Der neue Führer des Schnelldampfer
„Europa”
Am 16. Dezember trat Schnelldampfer „Ew. / 99!"0
Jaehe n
ropa” des Norddeutſchen Lloyd ſeine erſte Au.
reiſe unter neuer Führung nach New York aru ſe0 ohl.
Dem Kapitän Oskar Scharf iſt das Kommans, 930
teſtets
dieſes Dampfers übertragen worden.
ünfit
dre
Der neue Schnelldampfer=Kapitän des Llor=
iſt kein Unbekannter. In ſeiner faſt 25jährige= Nonwein
a
dere 27
Tätigkeit beim Norddeutſchen Lloyd, die lediglug,
A.2
durch Kriegsdienſte auf exponiertem Poſten um
(ℳUM Ne
durch ein vorübergehendes Ausſcheiden nach ABk. a, 3chn und
lieferung der deutſchen Handelsflotte, unterbrus m die beide
niaſſend
chen wurde, hat Scharf auf den verſchiedenſte=
AA
Schiffen als Offizier aller Grade alle Meern / ſnien Fuß 9e
der Welt befahren.
Fenten Weſt
Der jetzt im 46. Lebensjahre ſtehende neuu 4 M Beſitzer ?
Führer der „Europa” wandte ſich bereits imm erſte
Pae
jugendlichen Alter von 15 Jahren dem ſeemäu ſex Nichsie
niſchen Beruf zu. In ſeiner Offizierslaufbam an
hat ſich Scharf vor allem in der wichtigen Norxd /y Zieuerhinter
amerikafahrt große Fähigkeiten und Erfahrum aun
gen aneignen können. Schon als 1. Offizie, ſtrreſung einge.
wurde ihm, der ſich ſtets des beſonderen Veri
trauens ſeiner Reederei zu erfreuen hatte, ven
tretungsweiſe das Kommando großer Paſſtgier MeMtt M0dA
dampfer übertragen.
Lattowik.
Unter ſeinem verſtorbenen Vorgänger, Konn m Freitag ein
modore Johnſon, iſt Kapitän Scharf, melrerl pirena im Wall
Jahre auf Dampfer „Columbus” als 1. Offizie
beraubt. Der
tätig geweſen. Auch der Bauaufſich! des Schnel.” nm Knüppel
dampfers „Europa” war neben Kommodor, , einem Meſſe
Johnſon auch Kapitän Scharf zugeteilt. Hier cu note er die Ge
warb er ſich gute Kenntniſſe von den Einrickk znden und flück
tungen des nunmehr unter ſeinem Kommand” meinem Mann
ſtehenden Schiffes. Scharf iſt alſo wie mit Recks miahm. 20
behauptet werden darf, aus der Schule Johnſon” zur war, warf
hervorgegangen.
ſät. Die Poliz
Als Kapitän großer Paſſagierdampfer, wär
Uhmen. Der
„Madrid” und „Stuttgart”, hatte Scharf dan me ins Lazare
ſpäter Gelegenheit, ſeine beſondere Eignun: aui ſeinen ſchr
für dieſes verantwortungsvolle Amt länger
Zeit hindurch unter Beweis zu ſtellen. Der vorn
Norddeutſchen Lloyd gefaßte Entſchluß, gerzd
dieſem bewährten Mann, eines ſeiner beſte
Schiffe anzuvertrauen, dürfte lebhaften Widen
hall in der internationalen Reiſewelt finden, 1
der ſich Scharf eines ausgezeichneten Rufes un
großer Beliebtheit erfreut.
Feuerſprike völlig zerkrümmert.
Gemünden (Oberweſterwaldkreis).
Feuerſpritze der Freiwilligen Feuerwehr Ge
münden, die an der Bekämpfung eines Schader
feuers in Winnen teilgenommen hatte, geris
unweit von Winnen auf der glatten, abſchüſſigen
Straße ins Rutſchen. Da die 36 Zentner ſchwer.
Spritze von den Löſchmannſchaften gezoge:
wurde, fuhr ſie, obwohl die Bremſen feſt
ang=
zogen wurden, in immer ſchnellerem Tempo d5
Straße hinunter. Zwei Feuerwehrleute hatte
die Geiſtesgegenwart, ihren Platz an der Wagern
deichſel erſt im letzten Moment zu verlaſſen, nachh
dem ſie das Fahrzeug, um Unheil zu vermeider
auf eine nahegelegene Böſchung geleitet hattetn
Die Feuerſpritze kam zwar an der Böſchung zur=
Stehen, überſchlug ſich aber und ging vollſtändi
in Trümmer.
Die Parſenn=Bahn vollendel.
Blick auf die Strecke der Parſenn=Bahn
bei Davos,
die nach zweijähriger Bauzeit vollendet wurde
Die Bahn, die für die Winterſportgäſte von
Dävos erbaut wurde, führt von Davos=Dor
bis zu einer Höhe von 2663 Meter. Die Sin
fahrer haben dadurch Gelegenheit, ohne vorhern
gen beſchwerlichen Aufſtieg eine Abfahrt übe
das Weißfluhjoch über 1800 Meter zu genießeis.
Die Bahn braucht von Davos=Dorf bis zum
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 351 — Seite 11
MBe Brannkweinſteuerhinkerziehung
aufgedeckt.
Dortmund. Der Dortmunder
Zollfahn=
mosſtelle iſt es in Zuſammenarbeit mit dem
ſamzamt gelungen, eine langjährige
Brannt=
unfteuerhinterziehung auf dem Gute des
Rit=
utsbeſitzers Paul Schulze=Gahmen in
Künen=
chrien aufzudecken. In der Gutsbrennerei iſt
ga vier Jahre lang in großem Umfange heim=
Brantwein erzeugt und der Verſteuerung
gogen worden. Der dem Staat zugefügte
Scha=
z geht in die Hunderttauſende. Der Beſitzer,
Sohn und ein Brenner ſind feſtgenommen
pden. Die beiden Letztgenannten wurden,
nach=
de ſie umfaſſende Geſtändniſſe abgelegt hatten,
afreien Fuß geſetzt. Der Fall erregt weit über
Grenzen Weſtfalens um ſo größeres Aufſehen,
der Beſitzer Vorſitzender des Reichsverbandes
miſcher Korn=Branntweinbrennereien,
ehema=
ſier Reichstagsabgeordneter und Mitglied der
Mnopolverwaltung iſt. Im Zuſammenhang mit
Steuerhinterziehungsangelegenheit dürften
gen mehrere der Beteiligten Verfahren wegen
breſſung eingeleitet werden.
Neder Mord an einem Geldbriefträger
Kattowitz. In der Nähe von Uſtron wurde
mFreitag ein Geldbriefträger auf einem
Be=
ngang im Wald von einem Manne überfallen
m beraubt. Der Täter ſchlug den Beamten mit
ſim Knüppel nieder und ſchnitt ihm darauf
E einem Meſſer den Hals durch. Darauf
wdte er die Geldtaſche, in der ſich 2100 Zloty
nden und flüchtete. Der Räuber wurde jedoch
weinem Manne bemerkt, der die Verfolgung
mahm. Da dem Räuber die Geldtaſche zu
her war, warf er ſie von ſich und entkam
zu=
rüſt. Die Polizei konnte ihn aber kurz darauf
behmen. Der überfallene Geldbriefträger
ue ins Lazarett geſchafft, wo er eine Stunde
muf ſeinen ſchweren Verletzuagen erlag.
Der König von Dänemark beſiehl ſich London.
König Chriſtian X. von Dänemark (grüßend) beſichtigt den Tower.
Das däniſche Königspaar iſt gegenwärtig zu einem Beſuch des engliſchen Königshauſes in London
eingetroffen und hat im Buckingham=Palaſt Wohnung genommen. Auch in London verzichtet der
däniſche König auf allen äußeren Prunk und beſieht ſich die Stadt wie ein gewöhnlicher Reiſender.
Der London-Kapſtadk=Flieger Smith
abgeſtürzt.
London. Der von London zu einem neuen
Rekordflug nach Kapſtadt geſtartete 19jährige
ſüdafrikaniſche Flieger Victor Smith hatte am
Freitag bei St. Benoit de Sobdes (Bretagne)
einen ſchweren Flugunfall. Seine Maſchine ſtürzte
ab, als er in niedriger Höhe flog. Wie durch ein
Wunder entkam Smith unverletzt. Die Maſchine
wurde ſchwer beſchädigt.
Ein Schüler in der Chemieſtunde
tödlich verletzt.
Paris. In einer ſtädtiſchen Schule in
Nan=
tes explodierte während der Chemieſtunde ein
Probierglas, mit dem der Lehrer einen Verſuch
unternahm. Durch die Glasſplitter wurden zwei
zwölfjährige Knaben verletzt. Einem von ihnen
drangen die Glasſplitter in die Schlagader. Trotz
ärztlicher Hilfe konnte der Knabe nicht gerettet
werden. Sein Kamerad kam mit leichten
Ver=
letzungen davon.
Schweres Unglück bei einer franzöſiſchen
Felddienſtübung.
Paris. Eine Abteilung des 305. in
Be=
ſangon liegenden Artillerieregiments war mit
dem Legen von Telephonleitungen bei einer
Felddienſtübung beſchäftigt, als plötzlich,
wahr=
ſcheinlich infolge Berührung mit einem
Hoch=
ſpannungskabel, eine ſtarke Entladung erfolgte,
durch die ein Mann getötet wurde, während
drei weitere mit ſchweren Brandwunden ins
Krankenhaus eingeliefert werden mußten.
Drei Eingeborenenhäuſer in Marokko eingeſtürzt.
Paris. Nach einer Meldung aus Caſablanca
ſtürzten in Marokko=Stadt drei
Eingeborenen=
häuſer ein und begruben die Bewohner unter
den Trümmern. Die Zahl der lebendig
Begra=
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Der deukſche Turnierſpork 1932.
Erfolgreiche Reiter und Reiterinnen.
Zum zweiten Male in ununterbrochener Folge errang Axel
ſt, der ſchneidige und überaus populäre Deutſchſchwede, das
arnrionat der deutſchen Springreiter. Trotz einiger ſchwerer
Eze glückte ihm der große Wurf aufs neue. Erſt beim
un=
giſt beendeten Turnier in Hamburg ſtellte er mit dem 27. Sieg
Enderfolg ſicher. Nicht weniger als 26 Siege im
Jagdſprin=
brachte der nächſte in der Liſte Lt. Brandt von der
Ka=
ile rieſchule Hannover, auf ſein Konto.
Sein Erfolg iſt um
is geringer zu veranſchlagen, war er doch u. a. ſechsmal im
slande gegen ſtärkſte Konkurrenz ſiegreich. Den dritten Platz
mnt Oblt a. D Sahla mit 13 Siegen ein vor dem
be=
giten Münchener Springreiter Guſtav Lange, der es auf
Erfolge brachte. In der Liſte folgen dann: S. v. Sydow (8),
Fick, Oblt. Frhr. v. Nagel, Oblt. Haſſe (je (). Lt. Schlickum
Erfolgreichſte Springreiterin war — wer ſollte es
ders ſein? — Frau Käthe Franke, die 17 Jagdſpringen
wann. In weitem Abſtande folgen Frl. Broſcheck mit 9.
au Thea Schulte=Stemmerk mit 5. Frau T. Molt=
„at mit 4 und Frau Irmg. v. Opel mit 3 Siegen. Im ſog.
Vord= oder Hochweitſpringen konnten Frau Irmg v. Opel,
olr. Haſſe, Lt. Brandt, Hptm. Hamann. Rittm. v. Hülſen. H.
(aupendahl und der italieniſche Capt. Olivieri je einen Sieg
tin.
Als Dreſſurreiter war A. Staeck mit 20 Siegen am
col greichſten.
In der Liſte folgen Major Bürkner (11). O
Eie (10), R. Wätien, Rittm. Gerhard (ie 8), Andreae jr. (7),
ölr. v. Scheliha (6), Hptm. a. D. Schuſter (5 Erfolge). Frau
ſthe Franke war mit 13 Siegen auch die erfolgreichſte
feſſurreiterin. Je ſechs Siege feierten Frau v. Becker
d Frl. Irmg. Brauns. Auf 5 Erfolge kam Frl. A. Boner.
In den Eignungsprüfungen für Reit= und
Jagd=
de konnte Stallm. A. Linneweber acht Sieger ſteuern.
ſhr v. Langen kam auf ſechs Erfolge. Je viermal wurden
ſerde unter Major Bürkner, Rittm. Frhr. v. Lüttwitz und A.
n ck mit der Goldenen Schleife ausgezeichnet. Unter den
Rei=
ſinnen ſtand, Frau Käthe Franke auch auf dieſem Gebiete
einſamer Höhe. Nicht weniger als 25mal erſchien ihr Name
der Siegerliſte. Es folgen Frau v. Becker mit 11. Fräulein
Ing. Brauns mit 9. Frau M. Heckmann und Frau Iwa Wanja
je fünf Siegen
Von den ſtattgefundenen Geländeritten gewannen
Itim. v. Bülow, Oblt v. Koßmag, Lt. v. Salviati und H.
Hmidt je zwei. In Vielſeitigkeitsprüfungen war
ölt. v. Buſſe von der Kavallerieſchüle Hannover mit zwei
Sie=
am erfolgreichſten.
Im Fahrſport teilen ſich die Fahrer des bekannten Stal=
W. Klopp. Rittm. Stein und A. Gömann. mit je 12 Siegen
Championat. Major Weingart vom Fahrausbildungs=
Kom=
undo Hannover fuhr neun Sieger, Frhr. v. d. Birſch war ſechs=
Hans Andreae fünfmal erfolgreich. Bei den Fahrerinnen
ſerte ſich Frl. Helga Biſchoff mit zwei Siegen die Spitze.
Handball.
ing.
TV. Hahn—Reichsbahn Darmſtadt.
Zum vorletzten Verbandsſpiel muß die Reichsbahn nach
Ehn. Obwohl das Vorſpiel hoch mit 15:3 Toren von den
äumſtädtern gewonnen wurde, ſo ſind die Rückſpielausſichten
ihr die beſten. Reichsbahn iſt nämlich gezwungen. mit
reich=
hErſatz antreten, da noch mehrere Spieler an im Spiel gegen
Turngeſellſchaft erlittenen Verletzungen leiden. Aber trotzdem
ſte es der Mannſchaft gelingen, gegen die flinken und eifrigen
hner einen Sieg herauszuholen. Die Abfahrt erfolgt 12.45 Uhr
1 Auto ab Sportplatz Dornheimerweg.
age geil
be erlech
desthen
Fußball.
A9
ei,
Nr. 4
Union Darmſtadt — Germania Oberroden.
Das Ligaſpiel zwiſchen Union Darmſtadt und Germania
Ober=
den ſteigt bereits Sonntag vormittag 11 Uhr auf der
lennbahn.
Sportverein 1922 Roßdorf.
Am heutigen Sonntag empfängt der SV. Roßdorf die
be=
mte Erſatzliga des SV. 98 Darmſtadt zum
Freund=
ſaftsſpiel. Da die Gäſteelf durch gut durchgebildete Spieler ein
trklich ſolides Können beſitzt, darf man auf den Spielausgang
ſpannt ſein. Spielbeginn nachm. 2.30 Uhr. 2. Mſch. tritt in
zrmſtadt gegen die Junioren der 98er zum Rückſpiel an.
Tiſchkennis.
TTC. Jung=Heſſen — TTC. Blau=Weiß.
Am kommenden Montag, abends 8 Uhr, treffen ſich im
Ha=
der Hof, Heinheimerſtraße 8, die genannten Vereine zum fälligen
erbandsſpiel. Blau=Weiß iſt eine der ſtärkſten Mannſchaften der
etbandsrunde und hat noch berechtigte Ausſicht, die Meiſterſchaft
erringen. Jung=Heſſen, das in veränderter Aufſtellung antritt,
uß ſich ſchon ſehr anſtrengen, wenn es gegen dieſen ſtarken Gegner
renvoll beſtehen will.
SV. 98—Palmengarten Frankfurt 12:3.
Die Spiele der Meiſterklaſſe hatten bisher einen vielleicht
was unerwarteten Erfolg des Tennisclubs 1914 Palmengarten
kankfurt a. M. über Bar Kochba Frankfurt a. M. ergeben.
tztere wiederum waren am Mittwoch gegen Weiß=Blau
Darm=
ſidt mit 10:5 Sieger geblieben. SV. 98 Darmſtadt war am
keitag abend bei Palmengarten zu Gaſt, und es gelang in der
gegen
uiſtellung Schardt, Wöbke, Ploch, Keller, Keil. Bayerl
Frankfurter, die ihre Mannſchaft durch den an 3. Stelle
ſielenden Stein verſtärkt hatten, ein zahlenmäßig hoher Sieg
vn 12:3 Spielen. Die Mannchaft, die bereits 2 Jahre
hinter=
nander unbeſtritten als ſtärkſte ſüddeutſche Vereinsmannſchaft
it, dürfte auch in dieſem Jahre nur ſehr ſchwer zu ſchlagen
ds. Mts.,
Ihr nächſtes Verbandsſpiel wird ſie am 28
des
Uhr, im großen Saale des Rummel
Eankfurt a. M. austragen.
räu gegen Bar Kochba
Der Wiener S. C. wird vorausſichtlich in den erſten
Ta=
en des neuen Jahres im Maingebiet drei Spiele austragen und
par am 1. Januar gegen eine Frankfurter Stadtelf. am 6.
Ja=
lar in Aſchaffenburg und am 8. Januar in Wiesbaden oder Worms.
Sporkkalender.
Sonntag, den 18. Dezember 1932.
Fußball.
Rennbahn; Union — Germania Oberroden.
Stadion: SV. 98 — SV. Münſter.
Exerzierplatz: Polizei — FV. Sprendlingen.
Müllersteich: Fr. Tgde. — Fr. T. Dietzenbach.
Handball.
Exerzierplatz: Polizei — SVgg. Arheilgen.
Rheinallee: Rot=Weiß — Polizei Worms
Kranichſteinerſtraße: Tgeſ. 75 —
V. Seeheim.
Woogswieſe: Tgde. 46 — TV. Wallerſtädten.
Kraftſport.
Eſchollbrückerſtr. 24: Polizei 1. — Eiche Hanau.
Waldlauf=Staffeltag.
Stadion: Kreisoffene Waldlauf=Staffelkonkurrenz.
1. Waldlaufſtaffelkag in Darmſtadt.
Eine neuartige Veranſtaltung, die bisher in Deutſchland noch
nicht zur Durchführung kam, wird heute vormittag um
0 Uhr im Stadion des Sportvereins 1898 geſtartet werden: der
Waldlaufſtaffeltag! Der Gedanke einer Waldlaufſtaffel, der von
Sportwart Lindner=Darmſtadt ſtammt, hat in der Tat für unſere
Leichtathleten bei aller Eigenart vieles für ſich. Heute ſoll nun zum
erſtenmal in der Praxis ein Waldlaufſtaffeltag ſtattfinden, deſſen
Meldeergebnis in Anbetracht der Tatſache, daß dieſe Veranſtaltung
zunächſt einmal nur „kreisoffen” ausgeſchrieben war, als recht gut
zu bezeichnen iſt. In 4 Klaſſen werden im weſentlichen unſere
be=
kannten Darmſtädter Vereine mit mehreren Mannſchaften
ver=
treten ſein, die jeweils aus 6 Läufern bzw. Läuferinnen beſtehen.
Der Akademiſche Sportclub wird dabei u. a. mit Schilgen und
Stepp antreten, der SV. 98 mit Haag, Habich. Blind u. a., die
Sportabteilung Merck, Rot=Weiß und Polizei=SV. ſind ebenfalls
vertreten. In der Klaſſe der Aktiven wird es beſtimmt zu
feinen Kämpfen kommen. In der Frauen=Klaſſe wird
einen ſpannenden Zweikampf zwiſchen den Damen des SV. 98 und
denen der Polizei geben. Auch die Alten Herren ſind mit von
der Partie, und endlich ſtartet auch die Jugend, diesmal ohne
Altersklaſſentrennung, ſo daß den Vereinen dadurch die
Gelegen=
heit gegeben iſt. Beſtmannſchaften zum Kampf zu ſtellen.
Die Laufſtrecken ſind heute für jeden Staffelläufer in ihrer
Länge gleich, d. h., etwa 1500 Meter. Da eine Rundſtrecke
von etwa 3 Kilometer Länge durchlaufen wird
liegen demnach außer Start und Ziel auch der
und 4. Wechſelaufder Laufbahn des Platzes! Jedem
Beſucher iſt daher ohne weiteres die Möglichkeit gegeben, den
Ver=
lauf der Kämpfe unmittelbar immer wieder perſönlich zu
ver=
folgen. Intereſſant wird dieſer Verlauf auch um deswillen, als
Aktive, Alte Herren und Jugendliche gleichzeitig ſtarten. Die
Frauen durchlaufen eine etwa 2 Kilometer lange Rundſtrecke ſo
daß jede Läuferin etwa 1 Kilometer zurückzulegen hat. Die
Ver=
anſtaltung ſelbſt wird demnach auch in einer guten halben
Stunde abgewickelt ſein. Wer von dem ſportlichen
Darm=
ſtadt will dieſen 1. Waldlaufſtaffeltag miterleben? Beginn:
10 Uhr! Eintritt frei.
Ihrerſtes Uebungsſpiel gewann die für das
Länder=
ſpiel gegen Italien in Catania vorgeſehene deutſche Studenten=
Fußballelf am Samstag in Worms gegen die einheimiſche Elf von
Olympia=Alemannia mit 3:2.
In Worms endete ein Amateur=Boxklubkampf zwiſchen
Ale=
mannic=Olympia Worms und VfR. Mannheim mit 12:3
zugun=
ſten der Wormſer.
Ende Januar wird der Vorſtand des Deutſchen Fußball=
Bundes in Berlin zu einer Sitzung zuſammentreten, von der man
die endgültige Regelung der Berufsſvielerfrage erwartet.
Wenig überzeugend ſchlug ſich in Berlin der
Halb=
ſchwergewichtler Hartkopp, der an Weihnachten in Hamburg mit
Witt um die deutſche Meiſterſchaft kämpfen ſoll. Härtkopp wurde
von dem behäbigen Franzoſen Screves nach Punkten geſchlagen.
In der Vorſchlußrunde zum Amateur=Boxpokal des
D.R.f.A. ſiegte am Freitag Bayern in München mit 11:5 Punkten
über Weſtdeutſchland, obwohl Ausböck und Ziglarski erſetzt werden
mußten.
Vent=Schöneberg, einer der beſten Sprinter der DT.,
iſt jetzt endgültig zu T.u. S. Bochum übergeſiedelt. Mit Jonath.
Borchmeyer, Buthe=Pieper und Vent dürften die Bochumer eine
kaum ſchlagbare Staffel beſitzen, die vielleicht auch berufen iſt,
Rekord zu laufen.
Zum ſportlichen Leiter der Kölner Rheinlandhalle
wurde anſtelle des ausgeſchiedenen Fritz Ruſt der frühere
Schritt=
macher Gedamke berufen.
Die wichtigſten Tennismeiſterſchaften des
Jah=
res 1933 wurden jetzt terminlich feſtgelegt. Die internationalen
franzöſiſchen Meiſterſchaften werden vom 22. Mai bis 5. Juni in
Paris abgewickelt, während die allengliſchen Meiſterſchaften in
Wimbledon vom 26. 6. bis 8. 7. ſtattfinden.
Arſenal und Aſton Villa führen kurz vor Abſchluß der
Vorrunde in der engliſchen Profeſſionalliga mit 32:6 bzw. 27:11
Punkten die Tabelle an.
Sporklikerakuk.
Während im Sommer für den Kraftfahrer Sport und
Tou=
riſtik im Vordergrunde ſtehen, ſind es jetzt Technik und
Wirt=
ſchaft, die vor allem intereſſieren. Nr. 51 von „Motor und Sport”.
dem Fachblatt für alle, enthält eine bunte Reihe wertvoller
Bei=
träge auf den verſchiedenen Gebieten. Konſtruktionen der
Zu=
kunft, ein Wagen= und ein Motorradteſt, der Motor mit
Zylinder=
ſtern, ſeien nur aus dem reichhaltigen, techniſchen Teil genannt.
Eine Arbeit „Patente — Pioniere — Piraten” wird als
Aus=
einanderſetzung mit dem Weſen der Sperrvatente ſehr eifrige
Leſer finden. Ein Aufſatz über die Automobilfabrikation in
Ruß=
land wird Beachtung finden Schließlich ſei Steuer und Recht”
nicht übergangen. mit Feſtſtellungen über die Einſtellung des
Reichsgerichts zum Kraftfahrer. — „Motor und Sport” in jeder
Buchhandlung oder Kiosk, ſowie direkt vom Vogel=Verlag,
Pöß=
neck i. Thür. Heft 50 Pfg.
Die beutige Nummer hat 22 Geiten
Nr. 351 — Seite 13
Geſchäftliches.
Aus der Radio=Induſtrie.
Die Welt im Viereck. — Der optiſche Stationsmelder der AEG.,
eine wichtige Neuerung am Rundfunkempfänger.
Der optiſche Staionsmelder beſteht aus einem viereckigen,
harmoniſch in das Gerät eingevaßten Rahmen mit vier ſchmalen
Mattglasfenſtern. auf denen die verſchiedenen durchſichtigen
Sta=
tionsſchildchen eingeſetzt ſind. Durch Betätigung eines Drehknopfes
führt man über dieſe Schildchen einen Leuchtlichtſtreifen, der mit
ihrem Umriß übereinſtimmt. So oft man nun eines der
Stations=
ſchildchen mit dieſem Leuchtlichtſtreifen genau überdeckt, wird die
betreffende Station vollkommen klar und ſtörungsfrei hörbar
Man hat alſo nicht mehr ein mit Stationsnamen bedrucktes
Ab=
leſefeld vor ſich, das man gegen eine feſte Einſtellmarke bewegt
oder einen Zeiger, den man über die Skala führt, ſondern ein
Vereinigungsfeld aller ſelbſtgewünſchten Stationen, das man
„Radiothek” nennen könnte, ähnlich wie die Bibliothek, in der
man ſeine Lieblingsbücher aufbewahrt. (Siehe Anzeige.)
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Gleichbleibende Werktags=Vortragsfolge. 6.15: Welter, Gymnaſtik.
O 6.45: Gymnaſtik e 7.15: Wetter. Nachrichten. — anſchl.:
Konzert O 8.00: Waſſerſtand 11.45: Zeit. Programm.
Nach=
richten. Wirtſchaftsmeldungen, Wetter. O 12: Konzert. O 13.15:
Nachrichten. Wetter. O 13.30: Mittagskonzert. o 14: Nachtichten,
O 14.10: Werbekonzert außer Sa.). 0 15: Gießener Wetterbericht
(außer Sa.). o 15.10: Zeit. Wirtſchaftsmeldungen (außer Sa.)
16.50 und 18.15: Wirtſchaftsmeldungen außer Sa.). o 19.15
(außer Sa.): Zeit. Programm, Wetter, Wirtſchaftsmeldungen,
Sonntag, 18. Dezember
6.15: Hamburg: Hafenkonzert. Glocken vom Großen Michel.
8.15: Nachrichten.
8.30: Morgenfeier der freireligiöſen Gemeinde Offenbach a. M.
9.30: Stunde des Chorgeſangs. Ausf.: Saarbrücker Liederkranz,
Saarbrücker Lehrergeſangverein.
11.00: Weihnachtsgeſpräch, von Wally Baumann u. O. W.
Studt=
mann.
11.30:
Leipzig: Bach=Kantate Süßer Troſt. mein Jefus kommt.
12.00:
Stuttgart: Mittagskonzert. Trompeterkorps der 5. Nachr=
Abteilung.
13.00: Köln: Mittagskonzert.
14.00: Zehnminutendienſt der Landwirtſchaftskammer Wiesbaden.
14.10: Johanna Bopp: Zweckmäßige Ernährung aus
wirtſchafts=
eigenen Erzeugniſſen im ländlichen Haushalt.
Anſchl.
Dr. André: Das Lehrlingsweſen auf dem Lande.
15.00: Stunde der Jugend: Püppchens Reiſe mit dem Zeppelin.
Ein Weihnachtsſpiel.
16.00: Wiesbaden: Konzert des Städt. Kurorcheſters.
18.00: Aus dem Buch Hiob. vorgeleſen von Hugo Firmbach.
18.25: Vergnügliches Zwiſchenſpiel.
18.45: Die heilige Nacht und die Tiere. Ein Weihnachtsſpiel von
R. Billinger
19.30: Sportnachrichten.
19.40: Konzert, Ausf.: Funkorcheſter. V. Orſin (Tenor). Werke
von Roſſini. Donizetti, Leoncavallo u. a.
20.45: Wien: Heimat Oeſterreich Wien. Eine Hörfolge,
22.00: Das Märchen von der Nachtigall. Ein Melodram nach
Anderſen von A. Winternitz.
Zeit. Nachrichten. Wetter, Sport.
22.30:
22.45: Wien: Abendkonzert des Orcheſters Joſei Holzer.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Gleichbleibende Werktags=Vortragsfolg
„ 6.15:
Gymnaſtil. o 6.30: Wetter für die Landwirtſchaft
anſchl.s
Frühlonzert. e 10: Neueſte Nachrichten
11: Deutſcher See=
Wetterbericht o 12: Wetter für den Landwirt. —
anſchl.:
Kon=
zert. — Wiederholung des Wetterberichts O 12.55: Nauener Zeit.
13.35: Nachrichten o 14: Konzert. O 15.30: Wetter. Börſe
außer So.: S 18.55: Wetter für die Landwirtſchaft.
Kurz=
bericht des Drahtloſen „Dienſtes (außer So., o 22.45: Deutſcher
See=Wetterbericht.
6.15:
6.35:
8.0
8.10:
8.35:
10.00:
11.00
11.10:
11.30:
12.00
14.00:
14.30;
15.00;
15.30:
16.30:
17.45:
18.00:
18.45:
19.30:
20.00
20.45:
22.15:
22.45:
Anſchl.
Deutſche Welle: Sonntag, 18. Dezember
Funk=Gymnaſtit
Hamburger Hafenkonzert.
Für den Landwirt: Aus der Fachpreſſe
Landwirt. Scholle und Nährſtoffvorrat. Geſpräch.
A. Kraemer: Rückblick der Woche
Nowawes: Gottesdienſt in der Bethlehemkirche.
Deutſcher See=Wetterbericht
A Artur Kuhnert lieſt aus eigenen Werken.
Leipzig: Bach=Kantate: Süßer Troſt. mein Jeſus kommt.
Leipzig: Mittagskonzert des Sinfonieorcheſters
Wir jeiern Advent. Hörbericht aus einem Kinderheim.
F. Herzfeld: Der Klavierauszug. Anregungen f. d. Laien.
Kyſer: Der Lebenskampf der Oſtmark. Sprache der
Städte.
Stuttgart. Auf der Hütte. Eine Stunde Lieder und
Volks=
muſik.
Pforzheim: Nachmittagskonzert des Symphonie=Orcheſters.
Pfarrer Uhlig: Winter im Erzgebirge.
Maria und das Kind Eine Hörfolge: Geburt.
Junge Generation ſpricht. Wie bin ich zu meinem Beruf
gekommen?
Pfarrer Hauck: Weihnachten, das deutſche: Feſt.
Köln: Eine Stunde Kurzweil.
Orcheſterkonzert Orcheſter der Notgememſchaft Berlin.
Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Deutſcher See=Wetterbericht.
Tanzmuſit der Kapelle Marek Weber.
Wekterberichl.
Mit der herannahenden ozeaniſchen Luft geht der Einfluß des
kontinentalen Hochs immer weiter zurück und die Temperaturen
ſteigen weiter an. Dabei wird dunſtiges wolkiges Wetter
vor=
herrſchen. Niederſchläge treten aber nur in geringem Maße auf.
Ausſichten für Sonntag: Neblig und bewölkt, Temperaturen des
nachts in Gefrierpunktnähe, jedoch im ganzen milder,
verein=
zelt leichter Nebelregen.
Ausſichten für Montag: „Meiſt bewölkt und mildes Wetter mit
einzelnen Niederſchlägen.
Hauptſchriſtleltung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Politik und Wirtſchafft: Rudolf Maupe; für Feuilleten, Reſch und
Sport: Karl
Böhmann=
lusland und Heſſiſche Nachrichten: Max Str
(‟
Schlußdienſt: Andreae Baueri für
3. Quetſch; für de
für den Handel: Dr
Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr Herbert Neite;
die Gegenwart
für den Inſeratentel und geſchäftliche Mittellungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämilich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſtripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
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Nummer 351
Sonntag, 18. Oezember=
Der Zenkralverband des Bank= und Bankiergewerbes kagk.
Dr. Holmſſen über die Lage der Banken. — Zür Reinheit im Wirkſchaftsleben.
Bege Jum Bieveräufftieg.
Käitede, Duic SeKeindfeeuiſen Wbeicke ſaideikriſ
kenfeindlichkeit wandte. Vielfach habe ſich die Auffaſſung ein=
geniſtet, daß die Banken und Bankiers diejenigen ſeien, welche
zuletzt bezahlt zu werden brauchten. Die Banken und Bankiers
ſtünden dauernd zwiſchen der Scylla und Charybdis ihrer
Kredi=
toren und Debitoren und ſeien diejenigen, die, wenn die Wirtſchaft
rückwärts gehe, unfehlbar leiden müßten. Wenn von einer
Sozia=
liſierung der Verluſte geſprochen werde, ſo dürfe man nicht
ver=
geſſen, daß ihr die Sozialiſierung der Gewinne vorangegangen ſei.
Weit entfernt ſeien wir noch davon, daß die Offenlegung der
Ver=
hältniſſe der Debitoren eine Selbſtverſtändlichkeit ſe
der
Red=
ner wies mit Nachdruck darauf hin, daß das deutſche Bank= und
Bankiergewerbe mit aller Energie für Reinheit im
Wirtſchafts=
leben eintrete. Immer klarer breche ſich im Bewußtſein aller
Kulturnationen die Ueberzeugung Bahn, daß die Weltwirtſchaft
ein Ganzes bilde. Die leidende Menſchheit blicke in Geſtalt von
Millionen Arbeitsloſen voll Erwartung auf die
Weltwirt=
ſchaftskonferenz. Dr. Solmſſen vertrat die Forderung nach unbe=
dingter internationaler Achtung des Privateigentums. Es müſſe
alles getan werden, um der Disparität der Währungen ein Ende
zu machen, da dieſes jeden internationalen Verkehr zum
Still=
ſtand bringe. Hiervon ausgehend, ſei nach einer weiteren
Ver=
ſtändigung über alle Maßnahmen zu ſtreben, die das Hin= und
Herfluten der Kapitalsſtröme von einem Lande in das andere zu
gegenſeitiger befruchtender Tätigkeit ermöglichen. Der
Vortra=
gende ſchloß mit dem Wunſche, die deutſche Regierung möge die
Beſtrebungen unterſtützen, die darauf hinauslaufen, dem
Grund=
prinzip jeder kapitaliſtiſchen Wirtſchaft, „nämlich der Erzielung
von Ueberſchüſſen und damit der Ermöglichung der Kapitalbildung,
zu ſeinem Recht zu verhelfen und den Wiederaufſtieg des
gequäl=
ten deutſchen Volkes durch internationale Anerkennung dieſer
Not=
wendigkeiten zu fördern.
In der anſchließenden Diskuſſion traten mehrere Mitglieder
des Verbandes, für das beſonders notleidende
Privatbankier=
gewerbe ein, dem durch die Abwanderung des Depoſitengeſchäfts
beſonderer Schaden erwachſen ſei, da ihm nur noch das
Effekten=
kommiſſionsgeſchäft verblieben ſei. Wenn der Zentralverband
ſich nicht für die Löſung dieſes dringenden Problems einſetze, ſo
könne dieſe Frage den Auftakt für die Sprengung des Verbandes
bilden. Der Zentralverband ſolle ſich für eine wirkliche Reform
des deutſchen Bankgewerbes einſetzen. Von der Verbandsleitung
wurde demgegenüber darauf hingewieſen, daß die Frage einer
Neugeſtaltung des Börſenverkehrs bereits erörtert worden ſei, daß
dieſem Problem aber ſehr große Schwierigkeiten entgegenſtünden.
Neu in den Ausſchuß gewählt wurden: Dr. Erich Fränkel=
Berlin, Fred Geyer=Heilbronn, Anton Hübhe=Hamburg, Dr. W.
Schmidt=Hof, Dr. Richard Heim=Meiningen. Armin Loos=Dresden.
Neu in den Vorſtand wurde gewählt: Franz Belitz=Berlin.
Der Ausweis der Reichsbank.
Befriedigende Enklaſtung.
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 15. Dezember 1932
hat ſich in der verfloſſenen Bankwoche die geſamte Kapitalanlage
der Bank in Wechſeln und Schecks Lombards und Effekten um
57,6 Millionen auf 3157,0 Mill. RM. verringert. Im einzelnen
haben die Beſtände an Handelswechſeln und Schecks um 81.4 Mill.
2606,7 Mill. RM. abgenommen, die Beſtände an
Reichsſchatz=
bechſeln um 14,3 Mill. auf 43,4 Mill. RM. und die
Lombard=
beſtände um 9,3 Millionen auf 110,4 Mill. RM. zugenommen.
An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind
34,2 Millionen RM. in die Kaſſen der Reichsbank zurückgefloſſen,
und zwar hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 38.5 Mill.
auf 3400 4 Mill. RM. verringert derienige an Rentenbankſcheinen
um 4,3 Millionen auf 400,8 Mill. RM. erhöht. Dementſprechend
haben ſich die Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf
6,2 Mill. RM. ermäßigt. Die fremden Gelder zeigen mit 354,0
Millionen eine Zunahme um 1,3 Mill. RM.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen haben ſich
um 1.9 Millionen auf 916,1 Mill. RM. verringert. Im einzelnen
haben die Goldbeſtände um 5,5 Millionen auf 798,5 Mill. RM. ab=
genommen, die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen dagegen um
3,6 Millionen auf 117,6 Mill. RM. zugenommen.
Die Deckung der Noten durch Gold und deckungsfähige Deviſen
betrug am 15. Dezember 1932 26,9 Prozent gegen 26,7 Prozent am
Ende der Vorwoche.
Die Lage am Geld= und Deviſenmarkke.
Am Tagesgeldmarkt macht ſich ſeit Mittwoch eine zunehmende
Verknappung bemerkbar, wobei der Satz von 3,5 auf 3.75
Pro=
zent heraufging. Dieſe Verſteifung iſt einmal auf den Medio
zurückzuführen, weiter auf eine geſteigerte Nachfrage der
Kund=
ſchaft infolge des Weihnachtsgeſchäftes und ſchließlich auf die
Nachwirkungen des Einkommenſteuertermins am 10. Dezember.
Allerdings hat dieſes letzte Moment gegenwärtig an Bedeutung
verloren, da es ſich herausſtellte, daß wegen der
Geſchäftsſchrump=
fung Steuernachzahlungen nicht oder nur in geringem Umfange
zu leiſten ſind. Am Termingeldmarkt wurden keine größeren
Um=
ätze getätigt, immerhin waren die Sätze etwas höher als bisher;
insbeſondere wurden für Prolongationen über Jahresultimo
Zinskonzeſſionen gemacht. Erſte Adreſſen zahlten 48 Prozent,
zweite und ſpätere Adreſſen bis zu 5.5—6 Prozent. Die
Verknap=
pung am Tagesgeldmarkt wäre noch größer geweſen, wenn ihr
nicht ein beachtliches Angebot an Wechſeln, entgegengeſtanden
hätte. Das Material in Privatdiskonten kam größtenteils bei
der regulierenden Stelle unter, auf dem Markte ſelbſt lag wenig
Nachfrage vor. In Warenwechſeln zeigte ſich etwas Material,
das zu 4 Prozent umging. Bei der Reichsbank iſt der Abſatz
zu=
rückgegangen, insbeſondere die letzten Tage verliefen ruhig. Die
Reichsſchatzanweiſungen per 18. April ſind ausverkauft, die neuen
fälligkeiten lauten bei einem Satz von 4,75 Proz. per 15. Mai.
Für Reichsſchatzwechſel per 10. März zahlte man 3½ Prozent in
der Mitte.
Das intereſſanteſte Moment am Deviſenmarkt in dieſer Woche
war die fortgeſetzte Aufwärtsbewegung des Pfundes, das ſich bis
zirka 13.90 RM. befeſtigen konnte. Dieſe Erholung iſt wohl
dar=
auf zurückzuführen, daß keine Deviſen mehr für die am 15. Dezbr.
fällig gewordene Schuldrate benötigt wurden und ſo mit der
Schrumpfung des Marktes wieder gewiſſe Glattſtellungen möglich
wurden. Bei der Bewertung des Pfundes dürfte wohl auch der
gute Eindruck mitſprechen, den England durch die Innehaltung
ſeiner Verpflichtungen erweckt hat. Die Norddeviſen waren im
Zuſammenhang mit der Pfundbewegung wiederum leicht gebeſſert.
Infolge der Unſicherheit wegen der Schuldenzahlung Frankreichs
an Amerika und der franzöſiſchen Kabinettskriſe konnte ſich der
ranzöſiſche Frank noch immer nicht erholen und verharrte
weiter=
hin am Goldexportpunkt. Die Lira hat ihre bereits in der
Vor=
woche erwähnte Befeſtigung voll behauptet. Bei Schweizer Fr.
und holländiſchen Gulden iſt noch immer keine Erholung
feſtzu=
ſtellen; es ſcheinen in Amerika auch von dieſer Seite kleinere
Goldimporte angekommen zu ſein. Bei dieſer Gelegenheit ſei
er=
wähnt, daß von vielen Notenbanken Deviſenverpflichtungen zu
erfüllen ſind, die ſich in kleineren Goldverſchiffungen nach Amerika
ſichtbar machen. Die Reichsmark war im Ausland weiter gefragt
und damit ſehr feſt. In der abgelaufenen Berichtswoche war eine
Ueberhewertung der Auslandsmark im Vergleich zur inländiſchen
Parität bis über 2,5 pro Mille zu bemerken. In der Bewegung
der übrigen Deviſen hat ſich nichts Erwähnenswertes ereignet.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Auch für einen Samstag war das Geſchäft zu Beginn der
geſtrigen Berliner Börſe außerordentlich gering. Man hatte
im Vormittagsverkehr und auch noch an der Vorbörſe eher
ſchwä=
chere Kurſe genannt. Dem ſchwächeren Verlauf der vorgeſtrigen
New Yorker Börſe maß man dagegen keine Bedeutung bei, da dem
die weitere Aufwärtsbewegung der deutſchen Bonds
gegenüber=
ſtand, die zum Teil Höchſtkurſe erreichten. Zum Börſenbeginn war
die Grundſtimmung als freundlich zu bezeichnen, obwohl die Kurs=
Gasfernleikung Siegen-Darmſtadt
durch öffenkliche Arbeitsbeſchaffung?
Wie wir erfahren, hat die Süddeutſche Fernleitungsgeſellſchaft.
bekanntlich eine Gemeinſchaftsgründung der Hekoga, Ruhrgas AG.
geſtaltung nicht einheitlich war. Im Vordergrund ſtanden
Mon=
tanpapiere unter Führung von Gelſenkirchen, in denen ſich lebhaf=
teres Geſchäft entwickelte. Die Kurſe zogen an dieſem Markt bis
zu 1,5 Prozent an. Auch für Braunkohlenwerte beſtand Intereſſe
und Rhein. Braunkohlen konnten um 5 Prozent anziehen. Es
beruhigte allgemein, daß der Verkaufsdruck in Farben, AEG und
Kunſtſeidewerten nachgelaſſen hat und ſich eher ſogar Nachfrage
zeigte, ſo daß die betroffenen Werte Erholungen bis zu 1½ Proz.
aufweiſen konnten. Am Kalimarkt gingen Salzdetfurth um 2,5.
Prozent zurück obwohl ſich die Ausſichten der Kaliinduſtrie
gebeſ=
ſert haben. Die Spekulation war vorgeſtern in den vorher
er=
wähnten Werten zu Abgaben geſchritten und nahm geſtern
Deckun=
gen und vereinzelt auch Rückkäufe vor, während ſie in den
verſchie=
denen Nebenwerten zu Glattſtellungen ſchritt, ſo daß ſich Rückgänge
von 1—2 Prozent ergaben. Der Rentenmarkt war ziemlich
freund=
lich veranlagt. Reichsſchuldbuchforderungen und deutſche Anleihen
behaupteten ſich. Von Induſtrieobligationen waren Hoeſch und
Vereinigte Stahl gefragt und feſter. Im Verlaufe wurde das
Geſchäft am Montanmarkt und hiervon ausgehend auch an den
anderen Märkten lebhafter, und die Kurſe konnten durchweg um
0,5 bis teilweiſe 2 Prozent anziehen.
Die Frankfurter Wochenſchlußbörſe war nach einem
ruhi=
gen und nicht ganz einheitlichen Beginn im Verlaufe kräftigg
er=
holt, wobei das Nachlaſſen des Angebots für die vorgeſtern ſtark
gedrückten Spezialwerte JG. Farben, Aku und AEG. beruhigte
und die ſeit Tagen feſte Haltung für deutſche Werte an den
Aus=
landsbörſen anregte. Die Kuliſſe ſchritt zu Rückdeckungen, zumal
im Montanmarkte wieder einige Kauforders vorlagen, und bei
für einen Samstag relativ lebhaften Umſätzen ergaben ſich
durch=
ſchnittliche Erholungen von 1 Prozent. Das Hauptintereſſe
kon=
zentrierte ſich auf den Montanmarkt. Gelſenkirchen ſtanden mit
plus 2 Prozent an der Spitze, aber auch die übrigen Papiere
ver=
zeichneten Beſſerungen von 0,5
Frozent. Sehr feſt tendierten,
aber ohne nennenswerten Umſatz, Rhein. Braunkohlen, die von
191 auf 200 Prozent ſtiegen; ſachliche Motive für die ſeit einigen
Tagen anhaltende Steigerung waren nicht zu erfahren. An dem
Elektromarkt eröffneten AEG. mit 29,25 Proz. gut behauptet,
ſpäter zog der Kurs auf 30,75 Proz. an. Geſfürel kamen mit 72,5
Prozent unverändert zur Notiz;
Siemens zogen 1 Prozent an.
Am Chemiemarkt bröckelten JG. Farben und Deutſche Erdöl
zu=
nächſt noch bis zu ½ Prozent ab, im Verlaufe traten aber
Beſſe=
rungen von 1,5 bzw. 2.25 Proz. ein Aku begannen mit 51 Prozent
unverändert, ſtiegen dann auf 52 Proz., um gegen Schluß der
Börſe wieder auf 51 Prozent zurückzufallen. Feſter eröffneten u. a.
noch Reichsbank mit plus 1 Prozent und Zellſtoffwerte, mit plus
,5 Prozent. Matt lagen andererſeits Deutſche Linoleum die zwei
Prozent einbüßten. Im Verlauf war das Geſchäft bei behaupteten
Kurſen zunächſt ſehr ſtill; gegen Börſenſchluß lagen einige
Mog=
tanwerte (Gelſenkirchen und Stahlverein) wieder recht lebhaft
und erneut von 1—1,5 Prozent feſter. Der Rentenmarkt lag ſehr
ruhig und ohne weſentliche Veränderungen. Von
Induſtrieobli=
gationen gewannen Stahlvereins=Bonds 1 Proz., 6prozent.
Salz=
mann, Kaſſel, erneut 2 Proz. Bei Gold= und
Liquidationspfand=
briefen betrugen die Abweichungen nach beiden Seiten etwa 0.25
bis 0,5 Prozent. Kommunal=Obligationen waren meiſt noch
ge=
ſucht und von 0.5—1 Prozent feſter. Tagesgeld war leicht, der
Satz blieb zu 3,75 Prozent unverändert.
Weinheimer Schweinemarkt vom 17. Dezember. Zugeführt
waren 374 Stück, verkauft wurden 211 Tier
und zwar
Milch=
ſchweine das Stück zu 5—9 Mk., Läufer das Stück zu 10—27 Mk.
Marktverlauf: mittel.
und Saargas G.m.b.H., Verhandlungen eingeleitet, den
Ausbau=
der Ferngasleitungen, die von der Ruhrgas bis Siegen beſteht,
zunächſt bis unmittelbar, vor Darmſtadt weiter zu bauen. Die
Mittel ſollen unter Einſchaltung der deutſchen Geſellſchaft für
öffentliche Arbeiten im Rahmen der öffentlichen
Arbeitsbeſchaf=
fung aufgebracht werden. Erforderlich ſind dabei rund 200 000=
Tagewerke mit einem Koſtenaufwand von heute 6—7 Mill. RM.
Eine Fortſetzung dieſer Leitung ab Darmſtadt in das weitere
ſüd=
deutſche Gebiet würde von der Zuſtimmung dieſer ſüddeutſchen
In=
tereſſenten abhängen. An den zuſtändigen Hekogaſtellen liegt. im=
Gegenſatz zu anderweitiger Angabe, noch kein Beſcheid
darüber=
vor, daß bereits die Zuſtimmung des Reichskabinetts und der=
Reichsbank zum Bau dieſer Hekogaleitung gegeben iſt. Der Bau
dieſer Leitung wird beſonders deswegen betrieben, damit die
be=
ſonders hohe Arbeitsloſigkeit der anliegenden kleinen Gemeinden,
die außerordentlich ſtark verſchuldet ſind, zum großen Teil behoben
wird.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Die Indexziffer der Großhandelspreiſe vom 14. Dez. Die vom
Statiſtiſchen Reichsamt für den 14. Dezemher berechnete
Groß=
handelsindexziffer iſt mit 92,5 gegenüber der Vorwoche (92,7) um
92 v.H. zurückgegangen. Die Indexziffern der Hauptgruppen;
lauten: Agrarſtoffe 84,8 (minus 0,4 v. H.), induſtrielle Rohſtoffe=
und Halbwaren 87,3 (unverändert) und induſtrielle Fertigwaren.
113.6 (minus 0.1) v. H.
Berliner Handelsgeſellſchaft-Landes=Bank der Rheinprovinz.
Ueber den Gegenvorſchlag der Gläubigerbanken an die
Landes=
bank der Rheinprovinz erfahren wir von maßgebender Seite, daß
bei einer Leiſtung von 10 Prozent der Landesbank eine 1jährige
Stundung und nach weiteren Abſchlagszahlungen von je 10 Proz.
die Stundungsfriſt auf 2 weitere Jahre verlängert wird, ſobald
dies von der Landesbank in Ausſicht genommen werden ſollte.
Außer dem 4prozentigen Zinsſatz p. a., der in vierteljährlichen
Terminen gezahlt werden ſoll. iſt noch eine Zuſatzverzinſung von
Prozent zu vergüten, die aber erſt mit dem Kapital nach
Ab=
lauf der Stundung fällig wird.
190
Faaft
Hu e
P
chent i
P
Die Regelung der Frankfurter Schatzanweiſungen. Zur
Re=
gelung der fälligen Schatzanweiſungen der Stadt Frankfurt a. M.
erfahren wir, daß die Stadt Frankfurt auf Grund der mit den
zuſtändigen Behörden und den beteiligten Banken geführten
Verhandlungen vorausſichtlich bexeit ſein wird, den wahlweiſe
von dem Gläubigervertreter gemachten Vorſchlag anzunehmen,
nach dem auf die Schatzanweiſungen zunächſt eine Tilgung von
10 Prozent erfolgt und die Fälligkeit des Reſtbetrags bis zum 30.—
September 1934 verlängert wird.
PA Se
Geheimiſat
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Prodakienmärkke.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe. Anfangs der Woche
ent=
wickelte ſich im Frankfurter Eiergroßhandel noch
zufriedenſtellen=
des Geſchäft, im Verlaufe ließ es aber wieder ſtark zu wünſchen
übrig; die erhöhten Preiſe der Vorwoche konnten ſich aber infolg
der knappen Zufuhren behaupten. Die Umſätze beſchränkten ſich
weiterhin nur auf die billigen Sorten, wogegen ſchwere
Qualitä=
ten vernachläſſigt blieben. Es notierten in Pfg. pro Stück loco
Frankfurt a. M.: Bulgaren und Jugoſlawen 9—9,5, Rumänen
3,75—9, Polen 8,5—9, Holländer 8—12,5, Flandern 10—10,5,
deut=
ſche Friſcheier 10—13,5: K
hlhauseier waren weiter knapp
7.
angeboten und notierten
9 Pfg., in= und ausländiſche
Mittel=
chmutzeier 7—7,5 Pfg. das Stück.
und
rankfurter Buttergroßhandelspreiſe. Das Buttergeſchäft
verlief weiterhin ruhig. Vorübergehend neigten die Preiſe etwas
zur Schwäche ſpäter bewirkte das knappe Angebot wieder ein
An=
ziehen der Preiſe. Die Verkaufspreiſe des Großhandels lauten
in 1 Ztr.=To.); holländiſche Butter 129—132, deutſche Butter 128
bis 131 Reichsmark.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
„Am 24. Dezember wird die Börſenzeit um eine halbe Stund4
verkürzt. Es werden feſtgeſtellt: die erſten Kurſe um 11 Uhr, die
Kaſſakurſe um 11.45 Uhr und die Schlußkurſe um 12.30 Uhr.
Die Deutſche Erdöl A.G. Berlin, hat in ihren
Braunkohlen=
werken und Mineralölfabriken durch Maßnahmen verſchiedener
Art die Belegſchaften erheblich vermehren können. Insgeſamt er
gibt ſich eine Vermehrung der planmäßigen Belegſchaft von
bis=
her 774 Mann.
Berliner Kursbericht
vom 17. Oezember 1932
Deutſche Bank und Disconto=Geſelſchaft
Oeviſenmarkt
vom 12. Dezember 1932
Mte
Deutſche Banku.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban:
Hapag
Hanſa Damp
Nordb. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenu
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummt
Deutſche Cont. Gas
Net
75.—
61.75
17.75
24.25
18.375
30.75
63.—
60.50
Rre
35.—
116.—
101.—
Meiſe
Eleltr. Lieferung
G. Farber
Gelſ. Bergw
Geſ.f.elektr. Untern
Harpener Bergbau
ſeſch Eiſen u.
Köch. Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerie.
Mannesm. Röhr.
aſch.=Bau=Untn.
Oberſchleſ. Kolsw.
Orenſtein & Koppell 37.25
84.75
73.1:
95.75
31.75
33.50
85.—
53.625
58.—
110.—
48.25
61.50
45.7
Meuee
Rätgerswerke
Salzbetfurth Koli
Leonh. Tietz
Berein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Lin
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Weike
Lindes Eismaſch.
BogelTelegr. Draht
Wanderer=Werie
Mife
43.75
169.—
39.50
26.50
114
38.7
18.—
51.25
12.50
72.—
31.50
61.—
Helſingſors
Wien
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Köpenhager
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Belgien
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Schweiz
Spanien
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Kanada
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3sland
Tallinn (Eſl.)
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100 Peſetas 180.92
34.35 100 Gulden 81.72 ſ” (.„s5e Milre 0.26 100 Dinar 100 Eseudos 12.7 13 100 Drachm. Jelt= 1 türk. 2 ihpt. 2 4.27 anat
oll. veſo” 9 100 19l. gr 69 62.* 100 eſtl. Kr. 110.s9 N10.st 100 Lat= 79.721 7.04
Durmſtägter and Kärtokaronnr Bureftadt, Flhute Mr otesoner Bunk
Frankfurter Kursbericht vom 17. Dezember 1932.
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fällig 1. 4. 34..
1. 4. 35..
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Deutſche Schutzge.
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6% Berlin ...v. 2
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5% Dresden. .v. 201
6% Frankfurt a.M
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Heſſ. Landesbl.
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Hhp.=Bk.=Liquid.
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Heſſ. Goldobl. R. 1
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12.
[ ← ][ ][ → ]Sonntag, 18. Dezember 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 351 — Seite 15
eſellt
Die Türe ſtand auf. Fritz deutete ſchweigend hinein, oben im
Mu
ſeppenhaus wurden Tritte laut, die beiden Männer
verſchwan=
m. Philipp Spoor hatte es nun bis zum Einbrecher gebracht.
dr ihnen lag in der trüben Dämmerung des Februarmittags
orrmerfelds Lager, das ein rieſiges Stück Kirchenbrokat vom
den ſeparierte. An der Seite des Durchganges ſtand der
Schach=
ich. Katharinas, den Herr Sommerfeld einſt Fräulein Goering
m. Geſchenk machte —, von der hinteren Türe konnte man durch
m Wuſt von Altertümern, die in dem unangenehmen Halbdunkel
ſinahe geſpenſtiſch wirkten, nur eine Seite von ihm ſehen, gerade
, die unter dem Permuttermuſter von exotiſchen Landſchaften
ts Geheimfach barg.
„Los,” kommandierte Fritz, „muß ſchnell gehen. Ich bleib
ich.
dr an der Türe. Beſieh dir das!‟ Er hielt Phil einen kleinen
kowning unter die Naſe, ohne zu bedenken, daß das allzuhäufige
Mk uſtreten dieſer Waffe trotz aufrichtigſter Empfehlungen ihren
(ndruck koloſſal verminderte, „bei der geringſten Bewegung, die
iht in unſern Kram paßt, knall ich dich nieder, merk dir das!
bran, in drei Minuten müſſen wir wieder draußen ſein!“
Es hätte weder der Drohung noch der Ermunterung bedurft.
hil Spoor glitt durch den Duft alten Moders, aber es kam ihm
ar nicht ſo vor, als ob das Phil Spoor ſei. Er dachte nicht im
etfernteſten daran, daß er etwas vollſtändig Sinnloſes tat —
ds hatte ſich ſo entwickelt, das mußte ſo weitergehen, genau ſo
ud nicht anders. Er ſtand vor dem Schachtiſch Katharinas, und
arbas liebevolles Geſicht ſchien ihm zuzuſehen. Er hatte faſt das
ffühl ihrer körperlichen Nähe, ſo ſtark umſtrömte ihn ihr
Flui=
ſum, und es war eine ſeltſame Uebereinſtimmung, daß Barba
ering in dieſem Moment mit ganzer Kraft an den verlorenen
bliebten dachte.
Beim erſten Griff fand er den ſchwach erhabenen
Perlmutter=
hyf im Gefieder eines ſilbrigen Paradiesreihers, der über den
hüzrahmen unter der marmornen Tiſchplatte flatterte — leiſe
ſchappte eine Feder, und die verborgene Klappe, die genau in den
Mriß eines zierlichen Moſaiktempels gearbeitet war, fiel heraus.
Pil drehte ſich um, Fritz, von der Hintertüre herüberſpähend, ſah
n erſtaunt, daß der Burſche nicht gelogen hatte. Mehr konnte er
glerdings nicht ſehen, weil Phil ſich wieder vor die Oeffnung
vb. Jetzt galt es!
Phil hoffte zuverſichtlich, daß das Tüchlein noch in dem Fach
Er hielt in der Manteltaſche einen zuſammengeballten
Hand=
h bereit, den er darin einwickeln wollte, eventuell noch in einen
m Sommerfelds Briefumſchlägen ſtopfen, oder, wenn das Tuch
uht mehr da war, nur in ein Kuvert, damit er Fritz etwas zeigen
knte —, es mußte eben gehen — ſeine Hand faßte in die kleine
Kammer, die gerade Platz bot für ein Bündel verräteriſcher
Liebes=
briefe oder die venetianiſche Phiole eines fremden Giftes — in
dieſem Augenblick erſtarrte er!
Ein Päckchen lag in dem Fach, in lederartige Seide gehüllt
flach, metalliſch ſchwer, Kühle ausſtrömend —
Das Amulett!
Phil wurde es ſchwarz und blau vor den Augen.
Das Amulett! Das war es, was er im Erdhaufen des
Bank=
kellers gefunden hatte, Format, Gewicht, Umhüllung, alles ſtimmte
— das, was im Romantiſchen Café ſo rätſelhaft aus ſeiner
Man=
teltaſche verſchwunden war —, er hielt es in Händen— kein
Zweifel — — aber auch keine Erklärung!
Phil ſtand erſtarrt. Wurde das nicht unheimlach allmählich?
— Barba? —
Er ſammelte ſeine Gedanken, ſtierte den Gegenſtand an, den
das Fach der großen Kaiſerin auslieferte, in ein gelbes Tuch
ge=
hüllt, von dem kaum eine Nachahmung exiſtieren konnte, er hatte
gar kein Intereſſe, es aufzublättern und ſich reſtlos zu überzeugen
Barba? dachte er, dann: Kleine blaue Flamme? — Beides
gleich unfaßbar. Er zweifelte an ſeinem Verſtand, und doch regte
ſich mit einem Male eine Stimme in ſeinem Innern, die das
Ganze ſelbſtverſtändlich nannte. Ein Zufall hatte ihm den Fund
in die Hand geſpielt, ein Zufall hatte ihn wieder entriſſen, ein
Zufall gab ihn zurück — wie hieß Vaughams Gott des Zufalls? —
Ein Name, der komiſch klang, aber eine Vorſtellung, der man ſich
verſchreiben konnte, mit Haut und Haar. Vitzliputzli hatte
ge=
lächelt, Philipp Spoor hatte er zugelächelt.
Phil klappte das Geheimfach zu. ſog nochmals Barbas Duft
ein, der jetzt nicht mehr traurig ſtimmte, eher freudig, er eilte zur
Türe, hielt Fritz den koſtbaren Gegenſtand triumphierend
unter die Naſe —
„Das iſt es,” ſprudelte er heraus, der Rauſch war nun
voll=
ſtändig, „das iſt es, was der Malaie dir geklaut hat! Das iſt es,
was Vaugham und Budda mehr wert iſt als dreißigtauſend Eier.
— Menſch, Fritz, ich bin ja ſo froh, jetzt iſt alles vorbei, verdammt,
war das eine .. ."
Fritz legte ihm hart die Hand auf den Arm, ein jähes Gefühl
des Mitleids mit dem ahnungsloſen Todeskandidaten da vor ihm
verdrängte vorübergehend ſeinen künſtlich genährten Groll, „Ruhe,
Menſch, morgen haſt du Zeit genug, zu jubeln
Phil achtete nicht auf das, was Fritz ſagte, nicht auf das, was
er tat — Einbruch? — einfachſte Sache der Welt! — Er hielt die
Hand feſt um das koſtbare Stück geſchloſſen, zum zweiten Male
ſollte es ihm nicht geklaut werden, die Hintertüre von
Sommer=
felds Lager ſchlug vorſichtig zu, zwei Männer verließen das Haus,
Kälte umfing ſie, Leute begegneten ihnen, ſahen ſie nicht an —
Phil empfand alles ſo, als ob er es durch die rote Wunderſcheibe
der Magazine betrachtete, die das, was überflüſſig oder häßlich
war, entfernte und nur zeigte, was man ſehen ſollte, und das
er=
ſchien ihm in dem kalten und mürriſchen Grau der Straße
über=
aus roſig!
Und der Willys Knight ſechs Zylinder, der Wagen, der es
in ſich hat, rollt von dannen, der zweiten Etappe dieſer Route
entgegen, an deren Ende eine betriebſame Mittelſtadt liegt, und
vor ihren Toren ein einſames weißes Haus.
34.
Falle.
Kaum jemand hatte die kleine Szene vor dem Portal des
Stadtbahnhofes beachtet. Das Geſicht der Dame, die gerade heute
nicht in der Lage war, ſich zu legitimieren, gewann ſchnell ſeine
natürliche Farbe zurück. Kühl blickte ſie den ironiſch lächelnden
Kriminalbeamten an. „Sie wiſſen, daß Sie hiermit Ihre
Befug=
niſſe überſchreiten”, ſagte ſie geſchäftsmäßig, „aber ich folge Ihnen.
Nur mache ich Sie darauf aufmerkſam, daß jede Verzögerung
Ihrerſeits ein Menſchenleben koſten kann.”
Der Mann lächelte weiter. „Das kennen wir, Fräulein, Sie
werden ſich gedulden müſſen, bei uns geht eins nach dem andern,
und gleich Menſchenleben! Nanu!“
„Erörterungen ſind überflüſſig! — Ich verlange ſofort zu
Herrn Polizeirat Dr. Obermayr geführt zu werden, der jetzt wohl
noch im Dienſt iſt
Der Beamte ſtutzte, aber er war ein zu gewiegter Kriminaliſt
um ſich durch das Nennen von Vorgeſetztennamen irritieren zu
laſſen. Oft waren ſie den Hochſtaplern geläufiger als den
Be=
amten ſelbſt. Immerhin fuhr er ſofort mit der Verdächtigten zum
Alexanderplatz, und dank ihrem feſten und ſicheren Auftreten
wurde ſie unverzüglich dem Kommiſſar vorgeführt.
Der Kriminalbeamte hatte den Dienſttuenden bereits
inſtru=
iert, ſeine vagen Verdachtspunkte erwieſen ſich beim Rapport als
überaus fadenſcheinig, und der Kommiſſar fürchtete leicht
ver=
ärgert einen Mißgriff.
„Sie heißen?” fragte er mit größerer Höflichkeit als
ge=
wöhnlich.
„Mein Name iſt Ino Beß,” antwortete die Dame knapp,
„Kaiſerallee 215, Telephon Bismarck 3221. Wenn Sie anrufeu,
wird meine Zofe ſofort meine Ausweiſe hierherbringen. Ich
brauche wohl nicht zu betonen, daß unberechtigte Amtshandlungen
die unangenehmſten Folgen ..."
(Fortſetzung folgt.)
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[ ← ][ ][ → ]Seite 16 — Nr. 351
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 18. Dezember 1932
Ein praktisches
Weihnachts=Geschenk!
Beiträge der Biehbeſiker
n denKäifen ier Eiſchäſcnung
für Biehverluſte in 1932.
Die Hebliſte über die Beiträge der
Viehbeſitzer zur Deckung der gezahlten
Entſchädigungen auf Grund des
Reichs=
viehſeuchengeſetzes und der Heſſiſchen
Geſetze über Entſchädigungen für an
Maul= und Klauenſeuche gefallene
Rin=
der und Ziegen ſowie für an
anſtecken=
der Gehirn=, Rückenmarksentzündung
und Anämie gefallene Pferde liegt von
19. bis 24. Dezember 1932 einſchließlich
während der Dienſtſtunden im
Stadt=
haus, Zimmer 24, zur Einſicht offen.
Einwendungen ſind daſelbſt während
der Offenlage vorzubringen. (St. 17639
Darmſtadt, den 17. Dezember 1932.
Bürgermeiſterei.
Skeuerkarken 1933.
Die Zuſtellung der Steuerkarten für
1933 iſt bendet. Soweit Arbeitnehmer
noch keine Steuerkarte für 1933
erhal=
ten haben, müſſen ſie deren
Ausferti=
gung im Stadthaus, Rheinſtr. 16 u. 1
(St.17637
Zimmer 23, beantragen.
Gleichzeitig wird darauf hingewieſen,
daß der Erſatz für verlorene oder
un=
brauchbar gewordene Steuerkarten nur
gegen eine Gebühr von 1. RM. erfolgt.
Darmſtadt, den 15. Dezember 1932.
Bürgermeiſterei.
Einträge in das Handelsregiſter
Ab=
teilung 4: Am 10. Dezember 1932 hin=
Techniſches
ſichtlich der Firmen
Büro Ingenieur Wilhelm Kraetzinger,
Darmſtadt: Die Firma iſt erloſchen.
Moritz Löb, Darmſtadt: Emilie Löb
geb. Fuldheim. Ehefrau des Kaufmanns
Moritz Löb in Darmſtadt, und Irm
Löb geb. Fuldheim, Ehefrau des
Kauf=
manns Otto Löb in Mannheim, ſind
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Pankratiusſtr. 2½4.
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zu Einzelprokuriſten beſtellt. — Ludwig
Leopold, Kaufmann in Darmſtadt, iſt
aus der Geſellſchaft ausgeſchieden, die
von den übrigen Geſellſchaftern
fort=
geſetzt wird.
— Am 13. Dezember 193‟
hinſichtlich der Firma: Carl Winkel,
ſarmſtadt: Die offene
Handelsgeſell=
ſchaft iſt aufgelöſt. Geſchäft ſamt Firma
iſt auf den bisherigen Geſellſchafter
Carl Winkel als Einzelkaufmann
über=
gegangen.
Abteilung B: Am 12. Dezember 1932
hinſichtlich der Firma; Motorenfabrik
Darmſtadt Aktiengeſellſchaft, Darmſtadt:
Durch Beſchluß der
Generalverſamm=
lung vom 24. November 1932 iſt die
Beſtimmung des Geſellſchaftsvertrags
über Einberufung von
Aufſichtsrats=
ſitzungen (5 15) geändert. Durch
glei=
chen Beſchluß ſind die Beſtimmungen
des Geſellſchaftsvertrags über
Zuſam=
menſetzung und Beſtellung des
Aufſichts=
rats ſowie Vergütung an ſeine
Mitglie=
der (88 14, 16 und 17) wieder
bei=
behalten worden.
Am 16. Dezember!
1932 hinſichtlich der Firma: Leonhard
Tietz, Aktiengeſellſchaft,
Hauptniederlaſ=
ſung Köln, Zweigniederlaſſung Darm= mannſtr. 30, I. (271a
ſtadt: Siegmund Lazarus, Kaufmann
in Berlin, und Ernſt Pintus,
Kauf=
mann in Chemnitz, ſind als Vorſtand
mitglieder ausgeſchieden.
(17638
Darmſtadt, den 17. Dezember 1932.
Amtsgericht Darmſtadt.
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Mathemat., reine u
angew., d. akad. geb.
Lehrer. Vorber. a. alle
Ziele. Nachh. Witt=
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erteilt.
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Weih-
nachten muß jeder ein kleines Geschenk für liebe
Menschen bereit halten. Für solche Kleinigkeiten ist
auch immer Geld vorhanden.
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tigen Anzeigenteil — beweisen Ihnen, wie wenig dazu
gehört, um gute Geschenke erstehen zu können. Lesen
Sie alle Anzeigen mit doppelter Aufmerksamkeit, Sie
werden ohne Zweifel manche gute Anregung erhalten.
Nicht die Größe des Geschenkes ist entscheidend. Daß
man liebe Menschen beglückt, darauf kommt es an.
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Hieſenſchnauzer Miniſters des Innern wird die ſtädtiſchs
ſchw. m. Stammb., Hundeſteuer für 1933 mit den gleiche
koupiert, bill. abz. Sätzen wie im Vorjahre erhoben, d.h. mi=
30.— RM., wenn der Hundebeſitz vor
dem 1. Juli, und
15.— RM., wenn der Hundebeſitz nach
dem 1. Juli beginnt.
Bei mehrfachem Hundebeſitz gelangt eir
Zuſchlag von je 20.— RM. für jeder
weiteren Hund zur Erhebung. — In
Intereſſe aller derjenigen, die im Laufe
des Jahres 1932 ihren Hund abgeſchafft- noch nicht abgemeldet haben, lieg
es, dieſe Abmeldung noch vor
Jahres=
ſchluß im Stadthaus, Zimmer Nr. 17
vorzunehmen, weil im
Unterlaſſungs=
falle — geſetzlicher Beſtimmung gemäß —
die ſteuerliche Heranziehung auch für
das Jahr 1933 erfolgen muß. (St. 1763
Darmſtadt, den 16. Dezember 1932.
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Im Bordergrund: Nahanfnahme des Wetterflugzeugs. Der Meteoro=
formen. Er gibt dabei ſtändig, je nach dem auf
findlichen Piloten die Fahrtroute an.
Nach der Landung bearbeitet der Meteorologe ſofork die
Ergebniſſe des Fluges nach den objektiven Aufzeichnungen
der Inſtrumente und nach ſeinen eigenen Beobachtungen. Sie
gehen dann per Celephon an die Nadioſtationen weiker, von
dort an die Wetterdienſtſtellen.
Der Stereogrammapparat, der Cemperatur, Höhenlage,
Luftdruck und Feuchtigkeitsgehalt der Luft ſelbſtätig
auf=
zeichnet, wird unter einer Cragfläche angebracht.
Das Urbild der Wetterkarte: Ein fertig aufgezeichnetes
Stereogramm, deſſen Kurven ein Spezialapparat
ſelbſt=
regiſtrierf. Nach ihm werden die Wetterkarten angefertigt.
Der Meteorologe beobachtet vor dem Aufſtieg die Wolken
mit einem beſonderen Wolkenfernrohr.
Flugzeug im Dienſte der Wetterkunde
Der Wunſch, das Wetter voraus zu wiſſen, iſt ſo alt wie die
Menſchheit überhaupt. Er reicht zurück bis ins graue
Alter-
tum, wo man durch genaue Beobächtung der Natur bereits ſo
etwas wie ein „Syſtem” feſtlegte, er erbte ſich fort in
zahl=
reichen Negeln und Sprichwörtern, deren Sinn wir
noch heute gereimt und ungereimt in den ſogenannten
Bau=
ernweisheiten wiederfinden. Und ſo oft man ſich über
dieſe auch luſtig gemacht und ihren Inhalt durch mehr oder
weniger ſpöttiſche Nachbildungen „außer Kurs” geſetzt hat, ſie
enthalten, in ihrem Kern Wahrheiten, denn ihr Ergebnis
gründete ſich auf enges Verbundenſein mit der Natur, auf
langjährige Beobachtung und Erfahrung.
Und dieſe Momente ſind auch heute noch die Grundlage für
eine Wektervorausſage. Nicht umſonſt hat man
Wet=
terſtationen auf den höchſten Bergſpitzen, auf Schiffen uſw.
eingerichtet, kurzum auf ſolchen Punkten und an ſolchen
Stel=
len, die eine möglichſt intenſive und enge Verbindung
mit den afmoſphäriſchen Vorgängen und
Su=
ſtänden von ganz allein mit ſich bringen. Dieſe Wetterſtationen
ſind es, die im Dienſte der Wetterkunde ſtehen und auf Grund
regelmäßiger Beobachtungen über Luftdruck, Cemperatur,
Windrichtung und -Stärke, Bevölkung, Niederſchlag,
Sonnen=
ſtrahlung uſw. die ſchnell wechſelnden Zuſtände der Natur, die
wir Wetter nennen, erfaſſen. Die Bemühungen darum, ſind
nicht nur das Privatvergnugen von Wiſſenſchaftlern, ſondern
der Wetterdienſt wird durch ſtaatlich organiſierte
Sentralinſti=
tute durchgeführt, die die meteorologiſchen Beobachtungen von
mehreren hundert Stationen und von Meeresſchiffen viermal
täglich empfangen und zu Wetterkarten und
Vor=
ausſagen verarbeiten.
Dieſe mehr oder weniger an einen Ort gebundenen
Wetter=
tationen haben beſonders in den letzten Jahren eine
Unter=
ſtützung erhalten, die ihre Arbeit auf eine viel breitere Baſis
ſtellt und ihre Ergebniſſe nach vielen Nichtungen hin wertvoll
ergänzt. Wir erinnern uns wohl an die ſenſationellſten
Be=
mühungen, etwa an den Aufſtieg Piccards, deſſen
Strato=
ſphärenflugergebniſſe mittelbar und unmittelbar auch den
Meteorologen und Wettervorausſagen zugute kommen, aber
wir gedenken in den ſeltenſten Fällen der harten Arbeit
der Piloten, die täglich und oft unter den ſchwierigſten
Bedingungen Cauſende von Metern im Flugzeug aufſteigen und
hier mit Hilfe von Inſtrumenten ihre Beobachtungen machen.
Erſt dann, wenn wir ſelbſt einmal vor dem Ereignis eines
Flu=
ges ſtehen und ein wenig beſorgt in die Wolken ſehen, kommt
uns zum Bewußtſein, welche wichtige Arbeit der
Flugwet-
terdienſt zu leiſten hat.
Der Meteorologe war bisher der Begriff des
Wetter=
machers, der in ſeinem Inſtitut ſitzt und einlaufende
Wetter=
berichte bearbeitet. Jetzt aber ſtellt ſich heraus, daß dieſer ſtille
Wiſſenſchaftler Cag für Cag eine große und nicht ungefährliche
Entdeckungsreiſe unternehmen muß, damit er die
Un=
terlagen für ſeine Arbeit zuſammenbringt. Er wartet nicht ab,
bis die Wettererſcheinungen zu ſeinen Apparaten kommen, er
fährt dem Wetter entgegen. Sehr häufig iſt ſein Unternehmen
einer langwierigen Entdeckungsreiſe gleichzuſtellen, denn dieſer
Meteorologe, der in ſeinem ſchwebenden Obſervatorium die
Luftſchichten durchſchneidet, der Hoch= und Ciefdruckgrenzen
er=
forſcht, verrichtet ſeine Arbeit in einer Höhe von etwa
ſechs-
tauſend Metern, oft in einer eiſigen Atmoſphäre, wie ſie nur
der Polarforſcher kennt.
Deshalb hat der fliegende Wettermacher auch eine
ent=
ſprechende Ausrüſtung. Er ſteckt in dicken Pelzen, die elektriſch
geheizt ſind, in großen Pelzſtiefeln, wie ſie etwa die
Eisbär=
jäger tragen, hat dicke Handſchuhe an und vermummt ſein
Ge=
ſicht mit Cüchern. So ſteigt er mit ſeinem geronautiſchen
Obſer=
vatorium in die Wolken und ſogar über die Wolken, um die
Wetteranzeichen an Ort und Stelle zu ſtudieren.
Gewiß beruhen die Berichte des fliegenden Wettermachers
nicht lediglich auf ſeinen eigenen Beobachtungen, ſondern auf
den Aufzeichnungen der verſchiedenen
Appa=
rate, die er in ſeinem Flugzeug mitführt und die Höhe,
Feuch=
tigkeitsgehalt und Cemperaturen ſelbſtändig regiſtrieren.
Sehr viel arbeitet der fliegende Meteorologe auch mit dem
Photoapparat. Er photographiert die Wolken und auch die
Luftſchichten. Das photographiſche Bild über die
Beſchaffen=
heit und Sorm läßt Schlüſſe auf ihre Suſammenſetzung zu, und
dieſe wieder beſtimmt den Feuchtigkeitsgehalt der Atmoſphäre.
Nach der wiſſenſchaftlichen Cour beginnt der Meteorologe dann
ſchon im Flugzeug ſein Material zuſammenzuſtellen und beendet
dieſe Arbeit in der Wetterdienſtſtelle des Flugplatzes. In einer
Viertelſtunde iſt er mit ſeinem Bericht fertig und gibt ihn dann
an das Meteorologiſche Inſtitut weiter, von wo aus er an
ſämt-
liche Flugſtationen und Wetterdienſtſtellen durch Nadio
ver=
breitet wird.
Wenn wir dann im Nadio die neueſten Wettermeldungen
hören oder in der Seitung die Wetterkarte ſtudieren, mit den
kurzen, prägnanten Mitteilungen darunter über die Witterung
von morgen und übermorgen — über den zu erwartenden
Neu=
ſchnee —, dann ſei innerhalb der Vorfreude für den
Wochen=
endausflug auch der Arbeit im Dienſte der Wetterkunde und
=Vorausſage ein kleiner Platz gegönnt.
Käubepgeschichten
von Anno Dazumal
Wie die Räuber in Hessen hausten
— je ritterliche Landplage des
16. Jahrh. wurde durch
eine andere, nicht minder
gejährliche und hartnäckige,
9— ) der Näuberbanden, die im
R
ganzen Rheinland, beſon=
4C 2½ders auch im Naſſauiſchen
und in Heſſen ihr Unweſen
trieben, abgelöſt. Seinen Höhepunkt erreichte
das Brigantentum und Näuberunweſen von
1713 bis 1815. Obwohl mit den ſchärfſten
Maßnahmen, wie das Swicken mit glühenden
Sangen, Berſtümmeln und Brandmarken,
vor=
gegangen wurde, war eine ernſthafte
Bekämp=
fung der Landplage unmöglich. Ja, man konnte
ſogar Syſtem in dieſen Banden finden. Meiſt
hatte den Oberbefehl ein Hauptmann, der fein
gekleidet, oft mit uniformierten Näubern
er=
ſchien, zu deſſen Attributen außer Flinte, Dolch
und Sederhut ein gewaltiger Schnurrbart und
Sahlreiche Einbrüche verübte der
Krämer=
niklas in Frankfurt, Viereck, Eppſtein, in
Hom=
burg und Höchſt. Sein Anhang wird auf dreißig
Köpfe geſchätzt, unter ihm befand ſich auch die
berüchtigte „Schwarze Anna”, Anna Maria
Löber aus Elz. Kurz nach der Lichtenburger
Flucht wurde Niklas mit ſeinen Geſellen in
einem Wirtshaus bei Crebur, wo er würfelte
und zechte, am 25. November 1725
feſtgenom=
men. Jaſt 20 Monate ſaß er in
Unterſuchungs=
haft, an Armen und Füßen gefeſſelt. Am
4. Auguſt wurde er zum Code verurteilt und
ihm eine beſondere Stube angewieſen. Der
Geiſtliche hatte den Sünder noch zur
reumü=
tigen Einſicht gebracht, denn ſein letzter Wille
beſtimmte, daß für ihn Meſſen in der
Gim-
bacher Kirche, in Marienborn bei Mainz und
in Königſtein geleſen würden. Am 16. Auguſt
1727 wurde Niklas morgens um 8 Uhr mit
fünf ſeiner Geſellen „bei einer unglaublichen
Ke
2 Lworbe ind diebeßathdtens
Leise
Kn. PräR 1.9
Wrraud 5ius8 Mordichit Köfe n5ſt *7
aßdernt vebedguigsn.
Aaf
Rrmalis aich geſefen
Bert gefaugeſt
Ackeier Haf Aektrut, d3ß auch vom
irchten Eauihene
Mn känen oriſte Mch1” hors 1hy
Wuk8 beehynden *
Druin Rachtie nafn d6 3 Dän,
Kodk eigen ſſſt
B5 taie Ihn ſ6 Nart int ziſEen uud
in Eſfel!
Doch dennoch brach g Juc jud
Kichte Nc 3u Fetienl !
chuf dekant e Rit bif
ſhioGren keiten:
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Kein minder iſt isnich daßdeſer
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Bieb hier hncket=
Werilde ſen Vater mal all Au ge 4
unſch gedeinket.
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Zidwit die Tochter auch haf mis.
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Daß Bitr., Sohnf glaick nit z
ſie exſtrickt wird ſehchi.
Einmalzer Wbeite ſcharu, Rif Kuß
dr Camkaben
tündütr ſich Daße nicht kamnnt.
zukößzn Fcen.
Bis ins r9. Jahrhundert war es üblich, über Prozeſſe und Hinrichtungen in unſerer Stadt durch Flugblätter
zu berichten. (Original im Stadtmuſeum.)
ein kleiner Harem gehörte, in um ſo größerer
Surcht und Bewunderung, je mehr „Caten” er
vollbracht hatte.
Dio T unden dieſes Brigantentums waren
über ganz Naſſau und Heſſen verbreitet. Der
Pönalſanktion wie zum Crotz begannen dieſe
in den Caunusgebieten ſeit 1723 etwa ein
leb=
haftes Wirken. 1725 erreichte es den Gipfel in
der Ermordung des Pfarrers Heinz und ſeiner
Frau zu Dörsdorf und der eines
heſſen=
darmſtädtiſchen Landleutnants bei
Glas=
hütten. In Naſſau hatten beſonders die
Bauern unter Johannes Bördel, gen. Krämerhannes
zu leiden. Das gefährlichſte Mitglied der
Näuber=
familie Bördel war aber des Krämerhannes Sohn
Niklas Bördel, gen. Breitfuß,
der es meiſterhaft verſtand, auszubrechen, wenn
mon glaubte, ihn glücklich hinter Schloß und
Niegel zu haben. Groß iſt die Sahl der
Naub=
anfälle und Diebſtähle.
Menge zuſchauenden Volkes” das Urteil auf
dem Marktplatz zu Darmſtadt
ver=
leſen und der Stab über ihn gebrochen. Er
betete auf ſeinem letzten Gang und bat, am
Galgen angelangt, ſeine Mitmenſchen laut um
Verzeihung. Um ½12 Uhr mittags war das
Urteil vollſtreckt.
Johannes Bückler, gen. Schinnerhannes,
trieb lange Seit ſein Unweſen im Hunsrück, und
wenn ihm dort der Boden zu heiß wurde,
wech-
ſelte er auf das rechte Rheinufer, um dort ſein
räuberiſches Handwerk fortzuſetzen. Seine
Ca=
ten ſind namentlich durch das bekannte
Bühnen=
ſtück wieder populär geworden. Noch heute
be=
zeichnet ein Kreis von 19 Pappeln, deſſen
Mit=
telpunkt ein beſonders ſtattlicher Baum
ein=
nimmt, das Grab des Schinnerhannes und
ſei=
ner Spießgeſellen, inmitten der Mainzer
An=
lagen.
Mord im Vorortzug.
Kriminalnovelle von Erwin Cheelen.,
Juſtizrat B., der berühmte Verteidiger,
Spezialiſt in ſchweren Strafſachen, erzählte:
Es iſt wahr, ich bin ein Gegner der
In=
dizienbeweile, aber dieſe meine prinzipielle
Einſtellung geht auf den Anfang meiner
Praxis zurück, auf inen kraſſen Sall, der
da-
mals berechtigtes Aufſehen erregte. Es
han=
delte ſich, wie ich gleich vorausſchicken will,
um einen ſogenannten lückenloſen
Indizien-
beweis, das heißt, es fehlte nicht ein einziges
Glied in der Beweiskette. Der Sall iſt ſehr
lehrreich.
Es war vor etwa 25 Jasren, als ein Mann
bei mir klingelte, der ſich mit dem Hinweis auf
die abgeſchloſſene Sprechzeit durchaus nicht
abweiſen laſſen wollte, wahrend ich wiederum
zögerte, den ſpäten Klienten, der, verſchmutzt
und verſtört wie er ausſah, gerade kein
Ver=
trauen erweckte, einzulaſſen. Ich hatte in
die=
ſer Beziehung gerade eine üble Erfahrung
hinter mir, die mich veranlaßt hatte, in bezug
auf ſolche unangemeldeten ſpäten Beſucher
etwas vorſichtiger zu ſein. Aber der Mann
ließ ſich nicht abweiſen, ſo daß ich mich
ent=
ſchloß, ihn anzuhören. Außerdem ſtellte ich feſt,
daß er im Grunde genommen einen gut
bür=
gerlichen Eindruck machte. Er war
unverkenn=
bar der Cyp des mittleren kaufmänniſchen
Angeſtellten. Wie recht ich mit dieſer
An=
nahme hatte, bewies mir der erſte Satz, den
er ſprach.
„Mein Name iſt Heinz Arenſen. Ich bin
erſter Lohnbuchhalter der W. . . er=Werke.”
Ich ſtutzte, als ich den Namen hörte, und
fragte mit einem Blick auf die Abendzeitung,
die ich eben durchflogen hatte:
„Heinz Arenſen, der Mörder aus dem
Vorortzug?‟
Er nickte.
„a, Heinz Arenſen — aber nicht der
Mörder, obwohl es in der Seitung ſteht. Ich
habe es nicht getan, ich bin unſchuldig. Ich bin
unſchuldig”, wiederholte er noch einmal
ſchreiend. „Helfen Sie mir, Herr Doktor, ich
bin unſchuldig!”
„Ich werde Ihnen helfen, wenn ich es
ver=
mag, aber Sie müſſen ruhig bleiben. In der
Seitung ſteht, daß Sie ein junges Mädchen auf
der Fahrt nach N. in einem Abteil des
Vor=
ortzuges ermordet haben.”
„Ich habe es nicht ermordet, ich war nur
Seuge der Cat.”
„Man hat Ihre blutbeſpritzte Aktentaſche
neben dem Opfer gefunden”
Er blickte verzweifelt auf.
„Ich habe ſie bei der Verfolgung des
Cäters liegen laſſen.
„Erzählen Sie mir den Vorgang genau ſo,
ſpielt hat. Uebrigens: — ſind
wie er ſich abgel
Sie vorbeſtraft?
„Nein — das heißt —” er zögerte —
„eine Kleinigkeit — — vor 15 Jahren”
„Um was handelte es ſich damals?”
„Um eine Kuß=Attacke im Bierrauſch.
Ich erhielt eine geringe Geldſtrafe — eine Be=
— —
langloſigkeit.”
„Gewiß — damals, aber heute eine Indizie
von ſchwerwiegender Bedeutung. Aber
erzäh=
len Sie erſt mal. Wie kamen Sie in den
Vor=
ortzug?‟
„Ich benutze ihn jeden Morgen, um zu
meiner Arbeitsſtelle zu gelangen. Die W. .. er
Werke liegen außerhalb der Stadt. Heute
morgen benutzte ich einen ſpäteren Sug als
ſonſt; mein Wecker hatte verſagt. Der
Wa=
gen leerte ſich, als der Sug das Weichbild der
Stadt verlaſſen hatte. Schließlich blieb ich
allein in dem Eckabteil des Durchgangswagens
zurück. Es war zwei Stationen vor meinem
Siel, als ich einen ſchrillen Schrei hörte, der
aus dem gegenüberliegenden Eckabteil zu
kom=
men ſchien. Eine Frau hatte gellend um Hilfe
geſchrien. Ich tat ohne Beſinnen das, was ein
Der Tod des Näubers: Schinderhannes Hinrichtung in Mainz r8o3.
Aehnlich wie die Bande des
Schinner=
hannes verbeiteten die Spießgeſellen
Damian Heſſels
Schrecken und Surcht in Heſſen. Damian Heſſel
entſtammte einer angeſehenen Samilie in
Pa=
derborn, wo er am 3. Mai /774 geboren wurde.
Da er das Gymnaſium beſucht hatte, hatte ihm
leine Bande den Beinamen Bacherle,
Stu=
dentgen, zugelegt. Gelegentlich einer Prozeſſion
mißhandelten die Gymnaſiaſten unter Führung
Damian Heſſels einen Juden und ſteckten ſein
Haus in Slammen. Um ſich der Strafe zu
ent=
ziehen, begab er ſich auf die Wanderſchaft. Hier
geriet er mit Dieben, Bettlern und
Hochſtap=
lern zuſammen, durchſtreifte die Niederlande,
um ſich ſchließlich beim Regiment
Wittgen=
ſtein anwerben zu laſſen, wo er im Jahre 1795
zu Marienborn bei Mainz im Quartier lag.
Aber auch das Soldatenleben ſagte ihm nicht zu.
Er deſertierte ſchließlich und floh nach Hanau
zu einem Vetter, einem verarmten Baron, der,
da er ihn nicht unterſtützen konnte, zum Stehlen
und Betteln verleitete. Heſſel verliebte ſich in
die 20jährige, bildhübſche Cochter des Barons.
Als er bei ſeinem erſten Diebſtahl ertappt
wurde, ſperrte man ihn in dasſelbe Gefängnis,
von welchem er ſpäter zum Blutgerüſt ſchritt.
Beim Eintritt in das Gefängnis ſagte er mit
prophetiſchem Geiſt: Hier iſt mein Alpha und
Omega. Crotz der guten Vorſätze, die er im
Gefängnis gehabt hatte, ſann er nach ſeiner
Entlaſſung, die ihm ſeine Couſine durchſetzte,
auf Mittel und Wege, ſeiner Couſine die
Reiſe=
koſten durch neue Gaunerſtreiche ju erſetzen. Er
machte Neiſen bis Düſſeldorf und zurück, bei
welchen er immer viel Geld und Schmuckſachen
erbeutete. Im Jahre 1793 plünderte er nach
ſeinen eigenen Aufzeichnungen mit den Soldaten
und dem Pöbel die Klubiſtenhäuſer in Mainz;
einem öſterreichiſchen Diplomaten ſtahl er auf
der Reiſe deſſen Kaſſe. Endlich fiel es ihm ein,
dem Weinwirt Schubert in Hanau einen
Be=
ſuch abzuſtatten und deſſen Kaſſenſchrank zu
leeren. Dieſer Diebſtahl wurde entdeckt und
Heſſel kam ins Gefängnis, aus dem er aber bald
ausbrach. Bei dieſem Ausbruch wäre er
bei=
nahe ums Leben gekommen. Er verſuchte, durch
einen Kanal zu entkommen. In der Mitte
des-
ſelben blieb er jedoch ſtecken, wurde durch die
Gaſe betäubt und ſchwebte zwei Stunden in
Ohnmacht. Durch eine zufällige Bewegung
wurde er aus ſeiner mißlichen Lage befreit. Ei
floh nach Frankfurt, wo er ſich von ſeinen Ver
letzungen heilen ließ. Als er die Polizei au
einen Spuren glaubte, zog er es vor, nac
Mainz zu gehen. Aber das Glück war Damia
Heſſel nicht hold. Er fiel einem ehemalige
Freund, einem preußiſchen Offizier, in di‟
Hände, der den Nichtsahnenden der Polizel
auslieferte.
Nochmals gelang es ihm, zu entflieher
Nach dieſer Flucht reiſte Heſſel in die Nieder
lande, wo er, wie er ſich ſelbſt ausdrückte, er
in das große Geſchäft kam durch die Näuber
Bayer und Matthias Efferich. Von dieſern
Seitpunkt an iſt das Leben Damian Heſſels ein.
Reihe von Abſcheulichkeiten, Morden, Naub.
viehiſcher Wolluſt, ſchlauer Entweichungen au
a beiteres.
Aiunde,
nichigt unt
müer, Böbil
HSitesurteil r.
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anat,
Das Darmſiädter Richtſchwert, der Sündenhund (aus
Eiſen, um Fluchtverſuche zu verhindern, an der Feſſel
befeſiigt) und die Schandfibel mit Löchern für Hals und
Hände. (Aus dem Stadtmuſeum.)
Phot. Pauser
ſeder Mann in einem ſolchen Fall tut, aber ich
kam zu ſpät. Der Cäter, ein großer, kräftiger
Menſch, ſein Geſicht kann ich nicht beſchreiben
da ſich alles blitzſchnell abſpielte, ſtieß mich zur
Seite, ſo daß ich auf das blutige Opfer ſtürzte.
Während ich mich aufraffte, ſprang der Menſch
aus dem fahrenden Zug. Ich zog die
Not=
bremſe und ſprang auf den Bahndamm. Der
Menſch verſchwand gerade in den Büſchen, die
den Bahndamm einſchloſſen. Ich folgte ihm
ohne Beſinnen, nur von dem Gedanken
be=
herrſcht, den Cäter feſtzunehmen; aber er war
ſchneller als ich, ſo daß ich die wilde Jagd, die
kreuz und quer durch unüberſichtliches
Lauben=
gelände geführt hatte, ſchließlich aufgeben
mußte.”
„Und während Sie den Cäter verfolgten,
haben Sie nicht bemerkt, daß Sie ſelbſt
ver=
folgt wurden?
„Ich bin verfolgt worden?”
Ich deutete auf das Abendblatt und los
ihm die Stelle vor: „ — Das Zugperſonal
nahm die Verfolgung des flüchtenden Cäters
auf, konnte aber ſeiner nicht habhaft werden,
da er in dem angrenzenden Laubengelände
verſchwand.”
„Man hat alſo nur mich allein geſehen?”
„Es ſcheint ſo. Uebrigens deckt ſich ja das
mit Ihrer Darſtellung; der flüchtende Zäter
hatte eben ſchon die rettenden Büſche crreicht,
als das Bahnperſonal die Verfolgung
auf=
nahm. Wie iſt übrigens die Beſchaffenheit des
Geländes?”
„Schötter, baumbeſtandenes
Wieſenge=
lände, und dann die Lauben.”
„Alſo keine Spuren. Schade.”
„Und Sie glauben, daß man mich für den
Cäter halten wird?
„Ich fürchte es. Was taten Sie dann
weiter?"
„Ich kehrte in einer kleinen Wirtſchaft ein,
um mich über den Weg nach der nächſten
Sta=
tion zu orientieren.”
„Und das Nächſtliegende, das erſte beſte
Polizeirevier aufzuſuchen und Meldung zu
er=
ſtatten, unterließen Sie?"
„Es war mein erſter Gedanke, aber dam
verſchob ich es.
„Warum?
„Weil mir die Aktentaſche einfiel, die ich,
in dem Abteil zurückgelaſſen hatte. Der
Ge=
danke: man wird dich vielleicht für den Cäter
halten, ſchoß mir blitzartig durch den Kopf.
„Und darum taten Sie das Dümmſte, was
Sie in Ihrer Lage tun konnten. Mann,
be=
greifen Sie denn nicht, daß jede Minute
Ver=
zögerung Ihre an und für ſich nicht roſige Lage
verſchlimmern mußte? Iſt es Ihnen nicht klar,
daß Sie ſich in ein Netz verſtrickt haben, deſſen
Maſchen Sie ſelbſt geknüpft haben?”
„Ich war kopflos —
„Sie taten jedenfalls alles, um es zu
wer=
den. Stellen Sie ſich Ihre Situation einmal
genau vor, und zwar ſo, wie ſie ein
unbe=
fangenes Gericht ſehen muß: Da iſt zunächſt
die Vorſtrafe. Sie iſt harmlos, gewiß, aber
im Nahmen der Anklage wird, muß man ſie
aus einem anderer Blickfeld ſehen; ſie wird,
deſſen können Sie ſicher ſein, das Sundament
werden, auf dem ſich die Anklage aufbauen
wird. Dann: Sie erſtatten keine Meldung,
un=
terlaſſen es, Ihre Arbeitsſtelle aufzuſuchen,
meiden Ihre Wohnung, irren einen Cag lang
in der Stadt umher, Sie haben alſo alles
ge=
tan, um die Arbeit des Staatsanwalts zu
er=
leichtern.
„Was ſoll ich tun?”
„Was Sie tun ſollen? Ueberflüſſige Frage
es gibt in Ihrer Lage nur einen Weg, und
der führt ins Polizeipräſidium! Vielleicht iſt es
noch nicht zu ſpät. Es liegt ja nur der erſte
Catſachenbericht vor. Die eingehende
Unter=
ſuchung kann andere Verdachtsmomente
er=
geben, neue Spuren, die vielleicht zur Ergreis
fung des wirklichen Cäters führen. Wollen
Sie dieſen Weg gehen?”
„Ja.
e— Gefangenſchaft uſw. Heſſel leugnete zwar
gergiſch ſeine Mitwirkung am Morden und
dem Brande in Duttlingen und anderen
Schandtaten, die ihm zur Laſt gelegt wurden.
1 enn auch hie und da vielleicht etwas zuvie
uF ſein Konto geſetzt worden ſein mag, ſo
be=
hiäſen doch mancherlei Umſtände, daß mehr als
n Mord auf ſeiner Seele laſtete. Dieſer
hin=
tliſtige und heimtückiſche Menſch hatte keiner
don Grundzug. Dies bewies die
Gerichtsper=
arrdlung, in welcher er damit prahlte, daß er
wenigen Jahren mehr als 6o Diebſtähle be=
ungen habe und mehr als 100 andere, von
echen kein Menſch etwas wiſſe. Er verlachte
ine Mitgeſellen und ſchonte nur die, von
Uchen er wußte, daß ſie ihm gefährlich wer=
er könnten. Im Gefängnis ſtudierte er genar
Geſetzbücher und glaubte ſeiner Sache ſicher
urch ſein Verhalten der Codesſtrafe entgehen
konnen. Als er aber den Urteilsſpruch
ver=
ohm war es mit ſeiner Haltung zu Ende. Auf
em Wege in ſeinen Kerker brach er
ohnmäch-
zuſammen und verbrachte die Nacht unter
Verwünſchungen, Slüchen und vereitelten
Selbſt=
urdverſuchen. Betäubt und faſt bewußtlos
be=
rat er das Blutgerüſt, feig und kläglich endete
as Leben des Näubers.
Bedeutend gefaßter verhielt ſich dagegen
weiteres, ſehr bekanntes Mitglied ſeiner
Zande,
Sranz Streittmatter,
7T,
er
erüchtigt unter den Namen: Sreu, Schweizer=
Miller, Böbiker=Müller und Weiler, der das
odesurteil ruhig hinnahm und den tobenden
ſeſſel darauf verwies, daß er, Streittmatter,
ſch nicht beklage und den Spruch des Nichters
grecht und notwendig finde, obgleich er ſich
ſeine von den Greueln vorzwerfen habe, die
ſeſſel in den früheren Jahren ſchon begangen
Bbe.
M
teM
Streittmatter, der viele edle Charakterzüge
uweiſt und in vielen Punkten Aehnlichkeit
1t Schinnerhannes beſitzt, iſt auf tragiſche
Heiſe auf die Bahn des Verbrechens gedrängt
ſorden. Mit 16 Jahren hatte er als Sohn
ges Müllers in Surzach in der Schweiz
ge=
eiratet, beſchäftigte ſich bald nach ſeiner
Hoch=
ü mit Sauberei und Muſtik, wobei er ſein
unzes Hab und Gut verlor. Er verließ ſeine
Amat, wurde Spion, ſchließlich Dieb und
„äuber. In Frankreich war er das Haupt einer
pitzbubenſchule. Aus mehr als 12 Gefängniſſen
er entwichen auf die kühnſte und ſinnreichſte
Art. Nichts kühneres läßt ſich denken, als der
der Nacht vom 19. auf 20. Dezember 1805
Longwy begangene Diebſtahl, wobei die
iebe auf mehreren aneinandergebundenen
eitern und Balken die eisglatten Wälle, zehn
chritt weit von einer Schildwache, erklommen.
ſei ſolchen Gelegenheiten war Streittmatter
ſeinem Element. Nie verlor er die
Geiſtes=
genwart und den Mut. Bei der Ausübung
erließ er die Vorbereitung und Verteilung
Beute ſeinen Geſellen und wurde daher
ſcht ſelten übervorteilt. Hatte er Geld, ſo
ſatten alle ſeine Freunde Geld, einen ihm
ge=
ſteten Dienſt vergaß er nie. Sein Geld
zer=
unn ebenſo raſch, wie er es erbeutete. Seine
pießgeſellen verließ er nie, wenn ſie ſich in
ſtot befanden. So rettete er bei einem
Flucht-
erſuch ein Mitglied der Heſſelſchen Bande
amens Eiſig Brunſchwig, auch bei einem
Poſt=
ebſtahl in Mainz, wo Schön=Meyer durd
inen Schuß verwundet wurde, ließ
Streittmat=
der den Sreund nicht im Stich, wie dies Heſſel
etan hätte. Er war ſchon um die Ecke
ent=
ommen, ſprang aber trotz des Lärms zurück
etkete den Freund und brachte ſich erſt dann
N
Das Ja kam ſo überzeugt und feſt heraus
aß ich den Mann gehen ließ. Leider. Eine
Dolizeiſtreife fand ihn am nächſten Morgen au
ner Parkbank. Er hatte ſich erſchoſſen. Wie
in den Beſitz eines Nevolvers gelangt war.
onnte nicht aufgeklärt werden. Neben dem
oken lag ein Settel, der letzte Aufſchrei eines
Verzweifelten: „Ich habe es nicht getan.”
Der wirkliche Cäter wurde nach einem
chr gefaßt, ein ſchwer vorbeſtrafter Sittlich
eitsverbrecher, der ſich im Rauſch ſelbſt
ver=
gten hatte. Im Kreuzverhör geſtand er die
ſat ein. Seine Darſtellung deckte ſich
haar=
enau mit der Schilderung, die mir der
Cot=
egeben hatte.
Der Brunkenhofbauer.
ſon Paul Damms.
int
Dem Brunkenhofbauern ging jeder im
orfe aus dem Wege. Man ſagte ihm nach,
habe ein zweites Geſicht und lei ein
Hell=
her.
Das zweite Geſicht ſollte der Bauer ſeiner
ſeburtsſtunde verdanken.
Unter den Leuten ging der Volksglaube
e
daß Kinder, die in der 12. Stunde der
Aveſternacht geboren werden, das zweite
Ge=
hk bekämen und ſpäter, in der
Mitternachts=
ude, alle die Menſchen erblicken, die in
ab resfriſt ſterben.
Einmal hatte der Brunkenhofbauer mit
alle
nem Nachbarn, mit dem Spindler=Friedrich,
i6
ſten Streit. Der Nachbar war aufgebracht
9 jähzornig, kam ſchnurſtracks zum
Brun=
ehofbauern gelaufen, ſchlug mehrmals mit
ig Ke.
* Jauſt auf den Ciſch und rief „Saubauer”
nd „Sauwirtſchaft‟. Darüber wurde der
drunnkenhofhauer auch ſehr erregt und rie
em Spindler in ſeinem unbedachten Sorn die
Varte zu: „Neg” dich nicht auf, Spindler, du
lebſt doch nicht mehr lange!”
ſelbſt in Sicherheit. Bei der
Gerichtsverhand=
ung ſchonte er alle ſeine Genoſſen, nur ſich
ſelbſt nicht. Wenn er auch alles zugab, was
das Gericht gegen ihn vorbrachte, nur den
Mord und die Brandſtiftung in der Schweiz
ſtellte er energiſch in Abrede, indem er ſagte:
„Nie haben meine Hände Blut vergoſſen, wenn
ein Kind weinte, wenn ein Hündchen bellte,
ent=
agte ich der vorteilhafteſten Unternehmung
weil ich die Möglichkeit ahnte, durch unver
höffte Gegenwehr in Umſtände zu kommen, wo
ich wider Willen Menſchen verletzen müßte.”
Bei ſeiner Abführung zum Blutgerüſt war
kein Auge trocken. Er gab ſeiner Geliebten die
herzlichſten und rührendſten Lehren und
War=
nungen, als ſie von ihm ewig Abſchied nahm.
Noch auf dem Schaffot erklärte er mit feſter
Stimme, ſein Cod ſei verdient, aber ſeine Hände
rein vom Blut.
Heſſel, Streitmatter und Netter wurden
durch einen Juden, der mit den Verhältniſſen
der Näuber vertraut war und durch einen dem
Staat geleiſteten Dienſt Verzeihung für ſeine
Gaunerſtreiche zu erhalten glaubte, verraten
Am 12. Dezember 1809 wurde gegen die
An=
führer der Bande Heſſels die Unterſuchung er=
öffnet, am 12. Dezember 1810 konnte ihnen der
Prozeß gemacht werden. Dreihundert
Land=
ſtreicher wurden des Landes verwieſen und in
Bettelhäuſern und Polizeigefängiſſen
unterge=
bracht. Von der Bande Heſſels wurden
58 Näuber zum Ceil zu ſchweren Strafen
ver=
urteilt, 11 freigeſprochen und 35 in
Abweſen=
heit verurteilt, davon Abraham Hetker, Jeko
Nagel oder Nage und Mayer Wettelsheim
zum Code und die übrigen zu langjährigen
Eiſenſtrafen.
Im April 1810 konnte noch eine andere
Bande unter Führung eines gewiſſen Anton
Keil unſchädlich gemacht werden, wobei 42
Per=
ſonen gefangen genommen, 35 davon zu
chweren Eiſenſtrafen und 2 zum Code
ver=
urteilt wurden.
Bis 1815 haben ſich zwar noch einige
kleinere Banden im Lande herumgetrieben,
wurden aber von den Cruppen verſcheucht und
einzelne Näuber hingerichtet. Dann kehrte
all=
mählich Nuhe ein, und mit der Seit bekamen
die „Näubergeſchichten” nur noch traditionelle
Bedeutung, wie dies auch in anderen Gegenden
des Reiches der Sall war.
Georg Friedel.
OSSIP DVMOW:
Hine giste Waad
APandl Gelohgat.
Ich ſaß in einem Café in New York, in der
Broadway=Gegend, und ſah durch das rieſige
Schaufenſter ſchon gekleidete Menſchen hin= und
hereilen. Ihr inhaltloſes Lächeln, das jeden zu
begrüßen bereit war und der verborgene
Schau=
der des Hungers in den Augen verrieten ſofort
wer ſie waren: Schauſpieler ohne Engagement
Broadwau iſt voll von ihnen. Eigentlich ſind
auf Broadway nur ſolche zu finden, weil
die=
jenigen, welche arbeiten, entweder zu Hauſe oder
in den Klubs ſitzen, oder in Autos herumfahren
. . . bis auch ſie herumzulaufen beginnen.
Ein elegantes Auto hielt beim Eingang des
Cafehauſes und ein blauäugiger Miſter, etwas
auffallend gekleidet, trat ein. Er warf mir
einen Blick zu, betrachtete mich aufmerkſam,
und — wie es ſtets der Fall iſt — nicht er
er=
kannte mich, ſondern ich ihn.
Da hatte der Spindler dageſtanden wie
eine Grabſäule, hatte große Augen gemacht
war weiß im Geſicht geworden und hatte auf
einmal das Empfinden, als ſähe er plötzlich
das zweite Geſicht von dem Brunkenhofbauer.
Das Grauen packte ihn beim Kopfe und drehte
ihn herum. Und dann war er wie ein
Beſeſ=
ſener zum Haus hinaus, lief über den dunkler
Hof und rannte mit der Bruſt gegen die
Deich=
ſel des großen Auſtwagens. Als er in ſeiner
Stube war, brach er zuſammen. Er mußte ine
Bett getragen werden. In der Nacht ſchrie e;
in wilden Phantaſien hell auf: „Der
Brun=
kenhofbauer hot’s gſogt! Der
Brunkenhof=
bauer hot’s g’ſogt!“
Und ehe der Doktor zur Stelle war, hatte
der Spindler=Friedrich ſchon ausgelitten.
Seit jenem Cage gingen die Leute im Dorf
dem Brunkenhofbauer aus dem Wege.
Die Brunkenhofbäuerin, die von dem
Ge=
ſchwätz gehört hatte, glaubte dem nicht. Aber
ſie traute ſich auch nicht, den Brunkenhofba ie
um Aufklärung zu bitten. Sie ertrug alles
ge=
duldig, in banger Sorge. Doch der
Brunken=
hofbauer wurde von Cag zu Cag ſeltſamer. Er
ging frühzeitig einſam aufs Feld, arbeitete der
wie ein Pferd, ſchaffte für drei. Wenn aber
Leute in ſeine Nähe kamen, dann packte o
ſchon ſelber Hacke, Gabel oder Senſe auf die
Schulter und ging heim. Er ſcheute nun auch
die Menſchen und mied jede Begegnung mit
ihnen.
Als eines Cages auch die
Brunkenhof=
bäuerin daniederlag, weil etwas mit ihrem
Herzen nicht in Ordnung war, da fühlte ſie,
wie der Mann hilfreich und beſorgt um ſie war,
wvie er aus ihren Augen jeden Wunſth abla=
und ihn erfüllte.
Die Brunkenhofbäuerin wurde
nachdenk=
lich. Und plötzlich hatte ſie eine unheintliche
Ahnung.
Mit ihren großen, tiefliegenden Augen ſal
ſio feſt in des Brunkenhofbauern Augen. Der
aber hielt den Blick nicht aus. Er wurde ver=
„Kiſchkol Sriedrich! Du?!‟
Ein Schulkamerad, den ich eine lange Reihe
von Jahren nicht geſehen habe. Wende, der in
Nußland geboren und erzogen war. Im
Symna=
ſium ſaßen wir nebeneinander auf der gleichen
Bank, und meine Pflicht war es, wenn er von
Lehrer zur Wandkarte gerufen war, ihm aus
dem Labyrinth der Geographie herauszuhelfen
Jeder hat ſeine Achillesferſe, und Geographie
war nämlich die ſeine. In mir aber hatte er
einen ſtets bereiten Soufffleur, und das half
Wie gehts dir, was treibſt du, wo kommſt
du her? Erzähle doch, Menſch.
Er komme ſoeben aus Hollywood und zwar
geſchäftlich, im Auftrage der großen
Filmgeſell=
ſchaft X; er ſoll eine ihrer New Yorker
Silia=
len beſuchen. Halb Urlaub, halb Ehrenaufent
halt. Er iſt ſeit einem Monat erſt der
Lieb=
ling der Sirma geworden — —
„Wie bitte? Der was — geworden?”
„Der Liebling. Habe vor einem Monat
einen Scheck über 5000 Dollar als Geſchenk
erhalten.
„Das iſt aber nett. Biſt du Film-Star?”
„Ach wol Stars bekommen von der Sirma
doch keine Geſchenke. Ich bin ſo etwas wie ein
künſtleriſcher Berater bei den Negieſitzungen.
35 Dollar Gage pro Woche.”
„Ja, aber der Scheck
„Das iſt die Belohnung dafür, daß ich der
Firma 100 000 Dollar erſpart habe.”
„Auf welche Weiſe denn
„Ich habe der Direktion klargemacht
daß — —
Da werden ſeine hellblauen Augen ganz
groß und lieblich das Geſicht erſtrahlt und er
ſchreit wie ein Wilder:
„Ja, richtig! Oſſip, das habe ich dir ja zu
verdanken. Na, ja! Natürlich dir, lieber
Freund!
Und er erzählt eine höchſt amüſante
Ge=
ſchichte.
Die Geſellſchaft, bei welcher er als
Kunſt=
berater — 35 Dollar pro Woche — angeſtellt
wirrt, riß ſich von dem Stuhle hoch und brach
in die Knie, preßte ſein Geſicht in die Nechte
des Weibes und ſchluchzte tief auf: „Marie‟.
Nun war es der Brunkenhofbäuerin klar,
daß die Ahnung nicht trüge, ſie begriff, ſie
wollte ſich ermannen, aber die furchtbare
Er=
regung zitterte zu ſtark durch ihren Körper, ſie
ſcämpfte mit dem Atem und ſtieß hauchend die
Worte hervor: „Serdinand . . . du . . . du ...
weißt mehr . . . ! Sie nahm all ihre
verſie=
gende Kraft zuſammen, raffte ſich auf und ſank
dann mit einem leiſen Aufſchrei in die Kiſſen
zurück.
Die Brunkenhofbäuerin lebte nicht mehr.
Nun war der Brunkenhofbauer ganz
Ein=
ſiedler und Grübler
Die alte Cante Jule beſorgte hinfort beim
Brunkenhofbauer den Haushalt. Und die
wvußte genau Beſcheid, wie es um der
Brunkenhofbauer ſtand. Sie erzählte ſpäter
einmal, was ſie von ihm erfahren hatte.
Dem Brunkenhofbauer bangte vor den
Nächten, die die Landſchaft in eine geheim
nisvolle Dunkelheit hüllten. In gewiſſen
Seit=
abſtänden gab es in manchen Nächten, wenn
die Mitternachtsſtunde kam, für den
Brunken=
hofbauer kein Halten. Dann hatte er ſein
weites Geſicht. Eine unbezähmbare Macht lie
hm keine Ruhe. Naubte ihm den Schlaf und
päckte, zerrte und riß ihn ſolange, bis er
wil=
lenlos aufſtand, ſich in aller Heimlichkeit
an=
kleidete und hinaus auf die dunkle Straße
ging, auf der kein Menſch um dieſe Seit war.
Hier wurden ſeine Sinne auf etwas
Unheimt=
liches, Grauenvolles gelenkt. Aus dem Dunkel
der Straße löſte ſich plötzlich ein
näherkommen=
der Sug Menſchen in ſchwarzen Kleidern, denen
voran ein Leichenwagen gefahren wurde. Und
hiuter dem Wagen erkannte der
Brunkenhof=
bauer die Leidtragenden, die dem Sarge
folg=
ten. Und ſo wüßte er ſtets, wer der Nächſte
unter den Leuten im Dorfe iſt, den ſie nach den
Sriedhof tragen. Erſt wenn der Leichenzug
autlos, an ihm vorüber war, gewann der
war, hatte beſchloſſen, einen Gala=Sili zu
drehen. Die Handlung ſollte nach Spanien,
nach Barcelona, verlegt werden, und der Held,
der ein berühmter Matador iſt, ſoll ein
unbe-
kanutes Mädchen, die Cochter des Dogen, vor
einer Schar wilder Stiere retten. Später; au
dem Karneval, erkennt er das Mädchen in
oiner vorüberfahrenden Gondel uſw.
Vortrefflicher Stoff”, wandte ich ein.
„Ja, nicht wahr? Aber, ſehr teuer. — Nach
langem Hin und Her war die Sache perfekt. Es
wurde eine ſpezielle Inſel gepachtet, und man
war ſchon drauf und dran, die Kanäle
aus=
heben zu laſſen.”
„Was für Kanäle?‟
„Die für die Gondolas, für den Karneval
in Barcelona. Aber, da erinnerte ich mich
an dich.
„An mich?"
„Das heißt: jetzt verſtehe ich, daß du es
warſt. Damals aber in Hollywood, auf einer
der letzten Negieſitzungen, kam mir plötzlich die
Erinnerung, daß die Sondolas und die Kanäle
und die Dogen eigentlich nicht in Barcelona,
ſondern in Venedig ſich befinden. Das hatteſt
du mir hinter dem Nücken des Lehrers einmal
zugeflüſtert und mich vor einer ſchlechten
Sen=
ſur gerettet.”
„Ich erinnere mich nicht.”
„Aber beſtimmt! Das war vor dreißig
Jah=
ren, aber eine gute Cat, die ſitzt, die ſitzt im
Gehirn. Und ſie bringt ihre Früchte. Ja, mein
Oſſip
„Ja, mein Friedrich!”
„Ich war aber noch nicht ganz ſicher mit
den Kanälen da. Ich verlor kein Wort,
ſon=
dern begab mich in die Stadtbibliothek, ließ mir
die Enzyklopädie geben, und ſiehe da: es war
Venedig, das Gondolas benutzt. Du hatteſt
da=
mals recht.”
„Es freut mich.”
„Ich benachrichtigte ſofort die Direktoren,
Die Freude kannſt du dir vorſtellen. Nein, dr
kannſt es nicht. Umarmt haben ſie mich. Geküßt!
Meine Kenntniſſe bewundert, meine Intelligenz,
und ſofort den Scheck ausgeſchrieben. Jetzt
ſtehe ich bei Ihnen felſenfeſt. Und das alles habe
ich dir zu verdanken. Warte, du mußt auch
etwas dafür bekommen.
Er griff eilig in ſeine Bruſttaſche und
ſchenkte mir eine Sigarre — keine
ausge=
ſprochen ſchlechte, doch rauche ich beſſere.
Brunkenhofbauer wieder Gewalt über ſich
und konnte zurückkehren in ſein Haus.
Und ſo hatte er auch einmal hinausgemußt
und unter dem Corweg geſtanden und
willenlo=
gewartet. Aber es kam niemand die Straße
heraufgezogen. Bis endlich neben ihm die Core
ſich öffneten und ſchwarze Männer einen weißen
Sarg an ihm vorbeitrugen. Und er fühlte, wis
von ſeinem Selbſt ein Schatten ſich löſte und
dem Sarge folgte. Als er dann wieder die
Stube betreten hatte, ging ein Stich durch ſein
Herz, denn jetzt wußte er, daß die nächſte die
Brunkenhofbäuerin iſt. . . . Das waren nun
die ſchwerſten Cage, die der Brunkenhofbauer
in ſeinem Leben hat durchmachen müſſen. Die
waren ſchwerer als die Seit, die er nachdem
noch erlebte, als er wieder einmal zu
nächt=
licher Stunde draußen ſtand und ein ſchwarzer
Sarg von ſeinem Hof getragen wurde, hinter
dem niemand anders als die Cante Sule ging.
Seitdem hatte der Brunkenhofbauer ſtill
mit ſeinem Schickſal abgeſchloſſen.
Als bald darauf der Schreiner Drews auf
einem Gehöft war, und ihm ſagte, daß er nun
endlich Seit habe, des Brunkenhofbauern
Wunſch zu erfüllen und den Staketenzaun im
Gemüſegarten wieder in Ordnung zu bringen,
da tachte der Brunkenhofbauer ſo ſeltſam und
meinte, daß er ſich dann hölliſch beeilen müſſe
denn am Samstag nachmittag könne er ſich
nicht mehr freuen, da wäre er ſchon eine
Leiche. Er möge lieber erſt einen Sarg bauen.
Der Schreiner riß den Mund weit auf, und
er fand ſchnell einen Vorwand, um von dem
unheimlichen Gehöft des Brunkenhofoauern zu
verſihwinden
Als die Caute Jule am Samstag
nachmit=
tag in den Stall ging, den Brunkenhofbauern
zu rufen, da fand ſie ihn in dem Mittelgange,
wiſihen dem Vieh liegend auf. Der
Brunken=
hofbauer war tot
In dem Dorfe aber erzählen die Leute noch.
heute von dem Brunkenhofbauern und ſeinem
zweiten Geſicht.
Sunndags Noochmiddags=Bedrachdunge
Jetzt, alſo däß is eichendlich noch
ammiſan=
der, wann emol Sunndags nix drinn ſteht,
odder vielmehr, wann ſich uff meim ageſtammte
Blatz was anneres braad macht. Dann do wärd
nadierlich geſucht, un die Zeidung wärd
rum=
didumm gedreht; un wer ſe de erſt geläſe hott,
krickt vorgeſchmiſſe, er hedd „die Hälft” devo
ver=
ſchlaaft, woraus ſich dann de ſcheenſte
Famillie=
krach endwiggelt. — Odder es wärd in de
Nach=
barſchaft erum gefrogt: „war bei ihne heit aach
kaa Bienche drinn?‟ — No. un wann ſich’s
dann ſo langſam erum gebabbelt hott, dann
geht’s a’ns Reedſelrade, warum, wäshalb, wiſſo;
un wer aam kennt, der bringt unufffellich des
Geſpräch druff, un freegt daalnahmsvoll: „No,
gäll ihne hawwe ſe die Biebſer genumme?”
An=
nern, wo aam unnnerwähks begäjene, gucke aam
a, als wann mer was verbroche hett, odder dhun
allerhand Mudmaßunge maßmude, un ſage ſich
am End gar: „Gottlob, daß däre mol des
Hand=
werk gelegt is”
— odder ſoge ſe: „Die is
jedenfalls, korz vor dem’s ablaaft, noch emol mit
dem Rebublikſchutzgeſetz ins Gewärr kumme‟
woruff e beſunners gut Imformierter ſich ſofort
vernemme leßt: „Freilich, ich hab ſe miteme
Schutzmann geſähe, die ſitzt ſchun!” — Noch
an=
nern denke in ihrm herzliche Mitgefiehl ſogar
an’s Schlimmſte, un ſage: „Noja, warum ſoll an
die net aach emol was kumme; däß war jo
vor=
aus zu ſähe, dann wie dies gedriwwe hott!
— „Ich hab’s gleich geſagt!” — „Wann is
dann die Beerdichung?”
Noja, unſoweider, unſoweider, unſoweider
un=
ſoweider! — Mer kennt däß, un ſo is es äwe
bei allem un jedem, es is die Uniferſalkrankheit,
an däre ganz Deitſchland leide dhut, die „
Un=
keridis”. — Un die aißert ſich ſo, daß die,
die wo devo befalle ſin, bloß immer an’s Schlechte
an an’s Schlimmſte denke, un immer de Deiwel
an die Wand mole, un wo bei jeder baſſende un
unbaſſende Geläjenheit ſich als Kaſſandra
uff=
ſpiele, un ihr Unglicksunkerei an de Mann bringe,
odder an die Frag, jedenooch.
Un leider muß mer nu aach ſage, daß ſich die
Unke ſchneller vermehrn, wie die Spatze, un aach
bei jedem Fudder brächdich gedeie. Awwer mer
waaß aach, daß nir aſteckender is, wie die
Schwazſäherei, die is noch gefehrlicher, wie die
Kollera, die Maul= un Klauenſeich un die Gribb.
Awwer während mer dodegäje mit allerhand
Drobbe, un Spritze, un Schutzimfunge ageh.
od=
der broffilackdich vorbeige kann, is leider gäje
die „Unkeridis” noch kaa Kraut gewaxe, un noch
kag erfindericher Schemicker hott dodegäje en
heilſame Saft, e wirkſam Pillwerche, odder ſunſt
e Sehrumm erfunne, wo mer als
Präſſerwa=
diefſchutzmiddel gäje die „Unkeridis” erfolgreich
awende kennt. Däß liggten ſcheints net. .
Dann warum? — Eijano, ganz klar, do helfe
Azzeneimiddel net, denn der Unkeridisbackzillus,
däß is äwe nix annerſter, als wie, daß die Leit
immer nor ans Schlechſte un Schlimmſte denke,
was ſei kennt. Mit aam Wort, es is die
Angſt, die pure Angſt. Un do gibts kaa
Mid=
del dagäje, als wie, daß mer ſich ſe abgewehnt.
No un es is doch e altbekannt Dadſach, dus die,
wo ſich beiſpielsmeßich vor ſo=ere Aſteckung am
meiſte färchte, daß die am eh’ſte dro glaawe
miſſe. Ja, mer kann diräckt ſage, es gibt Leit,
die vor lauder Angſt wäjem Krankwärrn ewich
an ihre Geſundheit erum docktern, un erum
law=
weriern. Un ſie wärrn drum ihres Läwens
gor=
net froh. Däß ſin die geborene Unke, die fiehle
ſich net wohl, wann ſe net immer was zu kräxe
un zu klage hawwe. —
Un es gibt annerſeiz widder welche, die
färchte ſich for kaaner Krankheit, un vor kaaner
Aſteckung, un vor kaam Backzillus, ſundern lache
all dene ins Geſicht, die wo ſe mit ihre „
Unke=
ridis” aſtecke wolle. Die ſin immer freehlich, net
weil=ſen gut geht, ſundern es geht en gut, weil
ſe freehlich ſin.
Ja, was haaßt eichendlich „gud=geh” in dem
Sinn. Nemlich däß haaßt nix annerſter, als daß
mer ſich net unnerkrieje leßt. Als daß mer ſich
vun dene Angſtmeier net aſtecke leßt. Mer brauch
däßhalb noch net de Kobb in Sand zu ſtecke, dann
wie’s bei uns, wie’s bei de annern, un in de
ganze runde Wält äwe ausſieht, däß is nir
we=
nicher wie gemiedlich. Un wie’s erſt aus geht,
däß kann noch kaa Menſch mit Gewißheit ſage.
Awwer däßhalb vorzeidich de Kobb verliern, wo
mern ſpeter um ſo needicher brauche kann?! —
Sich Dag vor Dag mit de Angſt
erum=
ploge, was effenduwäll noch kumme kann, was
wärd?! — Sich ewich vun dene
gewerbs=
meßiche Unke däß bißche Zuverſicht verſaue
loſſe? —
Naa, ich ſag mir, wann die Krankheit
aſteckend is, muß aach die Geſundheit aſteckend
ſei; wann es Mießmache aſteckend is, muß aach
es Freehlichmache aſteckend ſei, un wann es
Greine aſteckend is, muß aach es Lache aſtecke.
Un däßhalb maan ich, ſoll mer der „
Unke=
ridis” vun ſich aus emol ärnärſchich zu Leib geh;
un wer’s kann, un an ſich hott, ſoll ſähe, daß er
die Leit e bißche uffheitert, un daß er ſe lache
leßt, dann däß is beſſer, wie die deierſt un
bid=
derſt Azzenei, un ſchmeckt aach ſchenner. Un mer
ſoll ſich net devo abhalte loſſe, wann aach die
Leit grad es Gäjedaal vun dem dhu, was en
nitzlich un bekömmlich is, un gud dhut. Un wann
ſe’s aach in ihre Unkeridisſucht genau ſo mache,
wie die Herrn Dockter, die wo aam
bekannter=
maaße immer grad däß verbiede, wo mer am
gernſte mag, un wann ſe aam mit ihre ewiche
Schwazſäherei aach noch ſo aſch bloge un
vie=
ſacke, erſtrecht, ſoll mer e freehlich Mien
uff=
ſtecke, un ſoll es bißche Freid un e bißche
Freeh=
lichkeid um ſich verbreide. Der Erfolch bleibt net
aus, un dann nimmt die Krankheit, die
bidder=
erdebees „Unkeridis” vun ſällwert ab.
No, un die beſte Zeit, un die beſt Geläjenheid
zu ſoseme Verſuch, däß is jo grad die
Weihnachts=
zeit. Un do bin ich nu ganz beſunners geſpannt,
wie ſich unſer neier Herr Reichskanzler als
„Kriſtkindche” aleßt. Als „Nickeloos” hott er jo
im Reichsdag bereits e ganz gut Fiſchur gemacht:
jedenfalls, ohne daß er verſeenlich do war, er hott
doch „gewirkt”, un ſie hawwe ſei Ruhd (läſe:
Reichsdagsuffleeſung!) gefärcht, un ſin folchſam
gewäſe, un brav, bis uff aan annziche klaane
Familliezwiſt. Noja, daß ſe ſich gleich als „
Mu=
ſterknawe” ufffiehrn, däß kann mer nu aach net
vun=en verlange; awwer immerhie, gebeſſert
hawwe ſe ſich, däß wolle mer gärn gelte loſſe.
Un wie geſagt, jetzt kimmt’s alſo druff a,
was uns de Herr Reichskanzler unnern
Weih=
nachtsbaum legt. Er is jo bekanntlich kaa
Schwazzfäher, un däßhalb hab ich die Hoffnung,
daß er valleicht der aanziche is, der wo däre
verfluchte „Unkeridis” mit Erfolch uff de Leib
ricke kann. Mein Säje hott=er, un ich will gärn
die Daume eiſchlage daß ſeſem gelingt. Heechſte
Zeit wers.
Schwazzſäher, däß hott mer die Woch aus ſeim
Radiovordrag eraus geheert, wo er ganz
bletz=
lich, un ſozuſage als „Mädchen aus der
Fremde” uffgedaucht is — „un teilte jedem eine
Gabe, dem Blumen, jenem Früchte aus..."
un wo er zu gleicher Zeit geſprächsweis aach
e kräffdich Wörtche gäje die gewärbsmeßich
„Unke” baader Obbſerwanze vum Stabbel
ge=
loſſe hott, die wo aach bei jeder Maßnahme zu
Beſſerung gleich vun vornerei mit der Redens
art bei de Hand ſin: „Schun faul! —
Jedenfalls, er will alſo äwenfalls der
verfluchte „Unkeridis” ärnärſchich uff de Les
ricke. Mein Säje hott=er, un ich will gärn
Daume eiſchlage, daß=ſes=em gelingt. Heechſt
Zeit weer’s.
Bienche Bimmbernell.
Das Ia.
Deithng!
Di wiriſchaftl!
Uksgenoſen Dir
nezu ſein, den
Poſtſchkribbdumm: Ich hab vor bärt, , ßohen brechen
zeh Dag dorch die Blumm die Bevölkerun
zum „Kaafe” uffgeſtachelt, un ſoweit me ſfllsz iu 20
heert, is däß net erfolglos gebliwwe. Ich haf ſeheut verzicht
awwer leider vergäſſe, die Menſchheit aach zur ſna dienen derl
„Bezahle” uffzureize! — Noja, ich hab *.
meine kindliche Unſchuld agenumme, daß ſich 6owud vo 2
däß vun ſällwert verſteht. Awwer ich hab me to denen. Es
ſage miſſe loſſe, daß däß leider dorchaus no ſedn Herrn eil
ſo is, ſundern ganz im Gäjedlaal, un daß diſd weiſt gar nic
Geſchäftsleit net ſo ſehr wäjem Kaafe zu
klage (1— —1) braichte, ſundern haubtſächlic Rna ſch 94t 2
wäjem Bezahle. — Un daß däß Moddo w der Weihna)
„Kaufe gleich, un zahle ſpäder!” e hechlinſt bildet an d
zweifelhaft Geſchäftsgebahren weer, indem Di0z4 einiger
es Bezahle zu leicht ganz vergäſſe gingt ——
—ſuen der Schöpf
Beſunners awwer ſin’s do unſer Hand/ ſewahl paſſendern
werksmagſter, die wo in Punkto „Br//Verlobte zuſa
zahle” als die reine Stiefkinner behannel btatzung ſoll i
wärrn, un mer hert nor dauernd den StoFiſinde Hndäſgl
ſeifzer: „Kaa Menſch bezehlt!“
Gewiß, es hott ſich ſo zur liewe Gewohrtſung bis zur
heit eraus gebild, die Handwerker worte zu we Seidenſtürm
loſſe, monatelang un noch lenger. Awwer di ſthe Schals, die
miſſe nu leider aach bezahle, 8 is doch nCiclung und F
alles Verdienſt wie manche a zunemme ſchein
ſundern do gehn Unkoſte ab, for’s Maddria/iu Scuſchnallen,
die Löh, die Kranke= und InvaliddekaſſeMl dinge die
beidräg (die ſe meiſtens vorleie miſſe, eh
tei erfreuen un
s Gäld devor hawwe!), un net zuletzt die
Steiern. — Mit aam Wort, 8 kann hez/ 6ed zu.
niemand mehr uff ſei Geld worte. Däßhalu
will ich gärn dem Wunſch aus Handwerker
kreiſe noochkumme, un richt alſo an die, die iſnanſentüch
ageht, die herzliche Weihnachtsbitte: „Ver
geßt die arme HandwerksmagſteM narkantes M
net, un bezahlt eier Rächnunge1”—K vr kurzem v
Dann es gilt ſchließlich noch immer der altch es eigte ſich
Grundſatz: „Wer ſei Schulde bezehlt, verdl ſanden und
greeßert ſei Vermeeche!” ...
hwdlichen Unhi
Küchenzettel vom 19. bis 25. Dezember 1932.
Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.
Montag: Gelbe Rübenſuppe, Kalbsragout
(Reſte), Spätzle.
Dienstag: Haferflockenſuppe, Rotkraut mit
Kartoffelpfannkuchen.
Mittwoch: Getr. Gemüſeſuppe, ſaure Nieren
im Reisrand.
Donnerstag; Brotſuppe, Hackbraten, gelbe
Rüben, Kartoffeln.
Freitag: Legierte Apfelweinſuppe, Fiſch (
ge=
backen) mit Kartoffelſalat.
Samstag: Linſengemüſe mit Blutwurſt.
Sonntag: Blumenkohlſuppe, Gänſebraten
ge=
füllt mit Kaſtanien und Grünkohl, Roſa
Schaumſpeiſe.
Roſa Schaumſpeiſe. 3 Eiweiß, 6
Ta=
feln rote Gelatine in 1 Taſſe heißem Waſſer
auf=
gelöſt, 4 Liter Himbeerſaft, Zucker nach
Belie=
ben. Tags zuvor zubereiten. Die Gelatine in
reichlich kaltem Waſſer eine Stunde wäſſern. Das
Eiweiß wird zu ſehr ſteifem Schnee geſchlagen,
dann nach und nach den Schnee und die
aufge=
löſte Gelatine dazugeſchlagen, bis die Maſſe ganz
ſteif iſt. Von den 3 Eigelb Vanilletunke dazu.
man den Pudding im Waſſerbad 3—4 Stunden
langſam kochen und bringe ihn mit Rum
über=
goſſen brennend auf den Tiſch.
Maronenſuppe für die Feiertage.
½ Pfund von der harten Schale durch
Ueber=
brühen mit heißem Waſſer befreite Maronen
drehe man durch die Fleiſchhackmaſchine und ſetze
ſie mit 1 Liter Knochenbrühe zum Kochen auf.
Streiche ſie durch ein Sieb und laſſe ſie mit einer
Mehlſchwitze von 50 Gramm Butter und 1
Eß=
löffel Mehl 20 Minuten ausquellen, um ſie mit
Salz, wenig Zucker und Kochwein abzuſchmecken.
La5—07
8e0—8
Sparſam, kurz und gut. Ein kleines Kochbuch
für Leute, die wenig Zeit und Geld haben.
Von Herma Weichardt. 380 Rezepte auf
80 Seiten. Mit 29 Kunſtdruckbildern. (
Ver=
lag von Ernſt Reinhardt in München, Kart.
1.80 RM.)
Dieſes Kochbuch will dem kleinen Haushalt.
der berufstätigen Frau und der Junggeſellin
eine Auswahl von Rezepten bieten, die vom
Guten das Beſte bringen, aber gleichwohl billig
und leicht herzuſtellen ſind. Die Kochzeit iſt nie
länger als eine halbe Stunde, der Preis für
zwei Perſonen iſt bei jedem Rezept angegeben.
Die Darſtellung iſt bei aller Genauigkeit doch
leicht und humorvoll, ſie möchte der Zubereitung
des Eſſens den Ernſt nehmen, der die
Haus=
arbeit für die moderne Frau mit ihrem
erwei=
terten Intereſſenkreiſe ſo drückend macht.
nt
fes294
2.
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Le7—a8
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Nicht 22.., I. Ke5 wegen 23, 1. Xe5 T xa7 24. Ia6 nebſt
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Am einfachſten.
A
2. a.
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35. 5g6 Ft4
K17—h8
34. g5—a6
35. a6—a1
II5—
35. Ta1—gs
Tas—3
ub Schwarz gab anf.
37. Ab7 ss21,
(Nach den Deutſchen Schachblättem.)
Auflöſung der Rätſel aus Nr. 50.
Umbruchrätſel.
E R E U D E 18 T. E M 1I M , W E T E R E / 8 E O H W E G A T 4 A U S
Weihnachtskerzen.
Heringsſalat für—
Weihnachtsabend. 1½ Pfund gekochte
Salatkartoffeln, ſowie 2—3 Heringe, 1 kleine
ſaure Gurke, 1 gekochte Möhre, /4 Pfund
gekoch=
ten Schinken ſchneide man feinſtreifig,
des=
gleichen einen ſäuerlichen Apfel, füge 1 Zwiebel
feingerieben dazu und miſche das Ganze mit
Eſſig, Oel, ſowie 2 Eßlöffel Mayonnaiſe. Eine
kleine Beigabe von etwas geriebenem Meerrettich
und ½ Teelöffel Zucker verfeinern den Salat
weſentlich.
Weihnachts=Puterbraten auf
Wiener Art. 1 Pfund geſchälte, in Butter
gedünſtete Maronen, ½ Pfund ſäuerliche in
Achtel geſchnittene Aepfel, 2 Taſſen
Semmel=
mehl, 34 Pfund Butter, Salz, Pfeffer, Muskat
und 1 Teelöffel Zucker werden mit zwei bis drei
Eigelb verrührt und in Kopf und Bauch des
Puters gefüllt. Dieſer mit reichlich Butter bei
Mittelhitze unter fleißigem Begießen gebraten
und die mit ſaurer Sahne und wenig
Kartoffel=
mehl verdickte Soße mit einem Glas Madeira
abgeſchmeckt.
Vorzüglicher Weihnachtspudding.
3 Pfund Butter rühre man ſchaumig, geben 180
Gramm Zucker, 1 Weinglas Rum, ½ Teelöffel
Salz, ebenſoviel feingewiegte Orangeſchale und
je 14 Pfund roh geriebene Möhren, verleſene
Korinthen, Roſinen und zuletzt genügend Mehl.
In eine ausgebutterte Puddingform gefüllt, laſſe Argen liegt. Es folgen mtereſſante Berwichlungen.
Nummer 498.
Partie Nr. 96.
Geſpielt im Hamburger Meiſterturnier, Oktober 1932.
Sizilianiſch.
S Brinkmann: R. 1. s- Re 2. Sa1—kz 8b8—og 45—44 4. Sfs 304 Sas
*te 3. 8b1.—68 *35 2.
6.If1— g7- 7. Te1- Li8-es 0—0 Te8—47 10. Jes—tg D08—g8
Heine 2 Leben, 3 Bohne 4 Freude 5 Liſte
6 Mine, 7 Weite, 8 Reiſe 9 Ohne, 10 Gaſthaus
Der Spruch lautet: „Ein Leben ohne Freudt
iſt eine weite Reiſe ohne Gaſthaus.
Luei
Eine Verräterin.
Un Bei
Mund, Finger, Gehirn. Zehe. Magen, Bein Mn griginen
Wade, Hals Rücken, Schläfe, Arm. Niere, Kopl) Gwarteweit
„Die Handſchrift”.
Bruſt. —
Dien Mere eI
Unſere lieben Prominenten.
Hans Albers kann ſich vor Verehrern
und Bewunderern kaum retten. Manche ſind.
wirklich frech. Einer kommt plötzlich auf Hans
iche 2
Albers zu und ſtreckt ihm die Hand entgegen
Albers nimm” ,40fen Uo
„Tag, Hans, na, wie gehts??
die Hand und ſagt: „Danke, ſehr gut, wie heißſt! Nen m
du denn?”
iede Aif
Max Pallenberg ſitzt in München bei9 Mſche di.
guten Freunden im Hotel. Die Weinmarke iſt ſo
Dden Nanſ
Wagn”
ilianers — wie
geht in dieſer Verteidigung de
*
rfreulich oft in der C
ch ſo
einen eigene
*
ol ds Feh is bernl. c4
9.9
Turm räumen. Sämiſch
fultibiert den Aufbau Tes, Deß nebſt 1bs
11. b41—
Se6—ab
N
Zu frühl 74
ofort war geboten.
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4—05!
Dieſe
Abwicklung bringt Weiß unter allen Umſtänden in
Forteil. So z. B. läge nach
4. D Xu5 505 (14..
z.
5. I. 805 b6 16. 8 xe8!)
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Tad
1 in der Schwäche des
Dauern 45 der Keim des Todes für Schwarz
ef—d8
13....
14 bet sa5
15. 8d5—e7
9—h.
16. So7 3es
Bellagenswert, aber notwendig, denn auf 18. ...T4e8
folgt 17. I.3b7 Tb8 18. Leg.
17. 504—b5!
en Bauer, ba 17. „dxe5 18.k xe5 wegen de
der
Gewin
irfe
inktes k7 und der furchtbar nach dem ſchwarzen
Damenflügel dräuenden Läufer aus der 2
ausſcheidet.
dicht, feld, ge, ge, helm, hün, ke, mus, richt, ſend,
ſonn, tag, tau, te, wil.
Obige Silben ſchreibe man buchſtabenweiſe in
die Quadrate der 7 Kerzen, ſo daß die
waage=
rechten Reihen Wörter vog fo’gender Bedeuzung
enthalten:
1 Männername: 2. Stadt in Heſſen=
Naſſau: 2
Tag: 4. Zahl: 5. Behörde; 6.
litera=
riſches Erzeugnis: 7. alte Waffe — Die
Diagonal=
reihe verrät, was ganz beſonders Weihnachten
auslöſt.
Carl Deubel.
Das verwandelte Eiſen.
(Streichholzrätſel.)
ausgezeichnet, daß er den Zug nach Berlin
ver=
paßt, wo ihn ſeine Gattin, Fritz: Maſſary, mit
Faße de)
Sehnſucht erwartet. Mar wird in ſein Zimmer
Dies Aa
gebracht, die Freunde beſchließen, die Gattin
* MN
Nähr
benachrichtigen. Sie kommen auf den Einfall
MMütig
man habe Max die Stiefel vor der Zimmertür ge dchießt
geſtohlen, und telegraphieren: Max verhinder: Kkucen fſt=
Sie
er=
heimzukehren, da Stiefel geſtohlen!“
halten umgehend ein Antworttelegramm aus
Berlin: „Faſſungslgs, nehmt beſten Anwalt, be= h. / 10e(
n=
zeugt, daß er es in Trunkenheit getan. Max dar
Une
nicht ins Gefängnis!”
*
Straßenauflauf.
Disku
17...
18. 5b5 5a7
les—45
19.n2—94
Ffog
Sehr richtig! Her mit der Taktik, wenn die Strategie im
Durch Umlegung der vier ſtarken Hölzchen
und Verſchiebung des Buchſtaben e an andere
Stelle wird das Eiſen zum Laubbaum.
Zwei Leute auf der Straße beginnen ſich zu „lge AiMſend
beſchimpfen. Im Umſehen iſt ein mächtiger Kreis
von Neugierigen ringsum entſtanden. Plötzlich
ertönt eine Stimme aus der hinterſten Reihe des
Waie
Auflaufs: „Bitte lauter ſchimpfen, man verſteht
*.
ja kein Wort!”
liegen
Zeitgemäß.
„Als ich ihm einen Scheck anbot, warf er mit
der Tiſchlampe nach mir!”
War denn keine Deckung da?"
„Doch, ich bin hinter den Ofen geſprungen!“
Druck, Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 23. — Verantwortl. für die Redaktion: Dr. H. Nette. Darmſtadt. Fernſpr. 1, 2389—2392. — Alle Rechte vorbehalten. Nachdr. verboten.
[ ← ][ ][ → ] Pas ſchenke ich zu
Peihnachten?
Die wirtſchaftliche Lage faſt aller unſerer
Nel/ Aksgenoſſen wird in dieſem Jahr nicht danach
or u getan ſein, den Weihnachtstiſch von der Fülle
ltew p Gaben brechen zu laſſen. Auch wird man
gifellos in den meiſten Fällen auf alle ſolche
ſchenke verzichten, die nicht einem praktiſchen
zeck dienen oder doch wenigſtens der
Vervoll=
ſüädigung von Kleidung und ſonſtiger
Ausſtat=
ug dienen. Es gibt wohl für die Dame wie
den Herrn eine ſolche Unzahl von kleinen
meiſt gar nicht koſtſpieligen Gegenſtänden,
aaf
ubtſät)ſ man ſich oft gewünſcht hat, und für die ge=
Moc ue der Weihnachtsabend den richtigen
Zeit=
ukt bildet, an dem man ſie ſchenken könnte.
ind
ingt - Bei einiger Aufmerkſamkeit wird es den
ſſeren der Schöpfung nicht ſchwer fallen, eine
er Hanf lüswahl paſſender Geſchenke für die Gattin oder
zunkto
Verlobte zuſammenzuſtellen. Unſere heutige
V
Gerachtung ſoll ihm dabei helfen. Da gibt es
den 6c
iende Handtäſchchen, von der einfachſten Aus=
Gemi fürung bis zur luxuriöſeſten, elegante
Hand=
vort / ſähe, Seidenſtürmpfe in ſpeziellen Feſtpackungen,
bwe ſute Schals, die einem einfachen Kleid
Ab=
doch
ſchnt wllung und Farbe verleihen, Straßketten
Schuhſchnallen, Parfüms und Anſteckblumen,
Is Dinge, die jedes Frauenherz ſtets aufs
we erfreuen und die meiſt ja auch ſchon für
ent
ges Geld zu haben ſind.
Wenn jeder Weihnachtstiſch ſo ausſehen könnte!
Aber auch ein paar Kleinigkeiten aus der Fülle des hier Gezeigten dürften jedem Herrn
will=
kommen ſein: Eine modiſche Krawatte oder ein Seidentuch für die Bruſttaſche, ein hübſcher
Aſchenbecher oder eine bequeme Hausjoppe.
Umgekehrt wird es auch der Dame nicht
ſchwer fallen, bei gelegentlichen Schaufenſter=
Spaziergängen für den geſtrengen Eheherrn
einige Kleinigkeiten auszuwählen, die ihm
Freude machen und ſicherlich einem
langgeheg=
ten Wunſch entgegenkommen. Ein ſchöner
Spa=
zierſtock aus dickem Rohr fehlt ſicherlich manchem
Herrn ebenſo, wie ein geſchmackvoller Anhänger
für die Taſchenuhr, ein bunter Wollſchal wird
ihm im Winter manche Erkältung erſparen, ein
ſchmales Zigarettenetui aus Silber oder Holz
trägt in der Taſche weniger auf als die
unför=
migen Schachteln. Und ſo findet wohl jeder und
jede einen oder den andern Gegenſtand, mit dem
man eine ebenſo ſchöne wie praktiſche
Feſtüber=
raſchung bereiten kann.
Für unſere kleinen Lieblinge ſchließlich bieten
die Spielwaren=Ausſtellungen der Warenhäuſer
und Spezialgeſchäfte eine ſolche Fülle der
Herr=
lichkeiten, daß die Wahl für Vater und Mutter
direkt eine Qual ſein müßte. Puppen und
Stoff=
tiere werden ja heute faſt allgemein mit ſo
voll=
endet künſtleriſchem Geſchmack hergeſtellt, daß
auch die Erwachſenen ihre Freude daran haben.
Aber es ſei in dieſem Zuſammenhang auch auf
die praktiſche Wollkleidung für Kinder
hin=
gewieſen, die gerade vom mediziniſchen
Stand=
punkt aus beſonders empfohlen wird.
So wird wohl auch in dieſer Not=
Weihnachts=
zeit jeder für jeden ein hübſches Geſchenk finden,
das nicht nur dem Bedürfnis des Beſchenkten,
ſondern auch dem Geldbeutel entſpricht.
ſanſentücher
markantes Motiv der Biedermeierzeit=
fan=
vor kurzem wieder Eingang in die Mode,
es zeigte ſich bald, daß ſie allgemeinen
Bei=
fanden und gerne anſtelle einer anderen
idlichen Umhülle getragen wurden.
Ni
leberdies ſah man, daß auch die
Zuſammen=
eing von zwei verſchiedenfarbigen Franſen=
1üern originell und maleriſch wirkt.
Schwarz=weiß, Lila mit Heliotrop,
Smaragd=
m mit einem hellen Oliv, Weinrot mit einem
mabgeſtimmten Roſa ſind. Zuſammenſtellun=
Mdie für ſich ſprechen ..."
Vie entzückend die wiedererſtandene Mode
ESchultertücher unſere Damen kleiden wird,
mögen unſere Skizzen anzudeuten.
Für Seine Majeſtät das Kind!
Puppen, Tiere, Bilderbücher, Soldaten und
Wägelchen — wieviel Glück vermag dieſes
Spiel=
zeug bei unſeren Kleinen zu erwecken.
A
Lanche
Paktiſche Winke.
Htopfen kleiner Riſſe in
Regen=
enit.
Armen mit Haar. Hat man ſich im
wie Behrm kleine Riſſe zugezogen, ſo kann man dazu
Nähſeide, die ſtets die defekte Stelle
ver=
lünchel. 5 Aſondern menſchliches Haar verwenden. Je
ark, züch der Farbe des Bezuges wähle man ent=
Bei” zü)ſter helles oder dunkles Haar, das man in
2feine Nähnadel zieht und nun, die Reiß=
Gattill / Y7 ſorgfältig aneinandergepaßt, in dichten
Eiſ” Ten durchzieht. Nur vermeide man zu ſtraf=
immel 11 AAnziehen beim „Wenden” damit es nicht
3 kbißt.
die zweckmäßige Reinigung
wol=
lser Damen=Hemdhoſen. Mit dem
Mor? Achetzen kälterer Tage vertauſchen ſehr viele
iſen und Mädchen die leinene Unterwäſche
der wärmenden halb= oder reinwollenen
T,hoſe, die zumeiſt ſehr feinmaſchig geſtrickt
* gewebt iſt. Die ihr eigene Schmiegſamkeit
Höe dert allerdings, daß ſie eine Sonderreinigung
t, alſo nicht bis zur ſogenannten „großen
Ahe” liegen bleibt. Das gefürchtete Filzig=
Icen des Gewebes, das jedoch nur durch zu
ßes Waſchen verurſacht wird, kann man
Auten, wenn man dazu nur laues Waſſer ver=
* Ahet, in dem man auf je 2 Liter 1 Eßlöffel
il verrührt. Darin nun ohne jedes Reiben
den Händen gut durchgedrückt, darauf in
n. lauen Waſſer mehrmals gründlich ge=
A, wickle man nun das betr. Stück am beſten
recht ſorgſam in ein dickes Bade= oder
Frottier=
tuch, das die meiſte Näſſe aufſaugt. Erſt dann
laſſe man es ausgebreitet gründlich austrocknen,
Praktiſche Rutſchgamaſchen für
Kleinkinder. Wenn ſich dieſe Rutſchen im
Zimmer fortbewegen, bringen ſie Strümpfe und
Schuhchen vorzeitig zum Zerreißen. Dieſem Uebel
kann jede Mutter vorbeugen, wenn ſie von
wei=
chem, innen aufgerauhtem Flanell ſogen.
Ga=
maſchen arbeitet, die wie Strümpfe aus einem
Stück gefertigt, am beſten gleich in ein Höschen
übergehen. Die Sohlen der Füßlinge polſtere
man mit Wollwatte aus, die mit größeren
Stichen durchheftet werden. So ſitzt das
Klein=
chen bei kaltem Fußboden zugleich auch mollig
warm.
Der Spiegelſchützer am
Waſch=
tiſch. Welche Hausfrau hätte ſich nicht ſchon
darüber geärgert, daß der Spiegel bei der
täg=
lichen Morgenwäſche ihrer Familie mehr oder
minder beſpritzt wurde und ſtändiges Putzen
nötig macht. Dieſem Uebel kann ſie vorbeugen,
wenn ſie ein ſogenanntes Schutztuch anfertigt, das
ihn zur halben Höhe deckt und mit Bändern oder
kleinen Oeſen an unſichtbaren. Häkchen befeſtigt
werden kann. Dieſe Hülle iſt raſch wieder
ent=
femt und kann leicht ſeitlich am Waſchtiſch mit
Henkeln befeſtigt werden.
Hellfarbige Baskenmützen ſelbſt
zu waſchen. Weiße und zart paſtellfarbige
Baskenmützen bedürfen bei ſtändigem Gebrauch
öfterer Reinigung, wenn ſie wirklich als
Kopf=
ſchmuck dienen ſollen. Damit ſie weder an Form
und Weichheit, noch an Farbenfriſche einbüßen,
unterziehe man ſie einer Kaltwäſche, zu der man
kaltes Waſſer mit 1 Eßlöffel Perſil auf 2 Liter
verquirlt. In dieſem drücke man die Mütze leicht
durch, wobei man jedes Reiben oder Dehnen
ver=
meidet. Darauf in öfter gewechſeltem Waſſer, und
zuletzt in Eſſigwaſſer geſpült, lege man ſie auf
ein dickes Tuch, rolle dieſes zuſammen und
ent=
ferne durch Klopfen mit den Händen die meiſte
Näſſe. Darauf auf ein trockenes Tuch gelegt,
wo=
bei man die Mütze vorſichtig in Form zieht, laſſe
man ſie trocknen. Rauhhaarige Baskenmützen
aus ſogenannter Angorawolle bürſte man erſt
leicht nach einer Seite, um ſie dann mit den
Bor=
ſten wieder aufzutupfen, wodurch die feinen
Wollhaare ſich wieder lockern.
Knopfannähen mit Gegenknopf.
An Mänteln und Koſtümen, wo an die
Trag=
feſtigkeit der Knöpfe hohe Anforderungen
ge=
ſtellt werden, kann man ſich das öftere Annähen
abgeriſſener Knöpfe erſparen, wenn man auf der
Innenſeite des Mantels beim Durchſtechen einen
kleineren, flachen Knopf mit feſtnäht. Verwendet
man zum Annähen Irisgarn, ſtatt Zwirn oder
Nähſeide, alſo gedrehtes Stickgarn, ſo erzielt
man nahezu unverlierbare Knöpfe.
Das Auffriſchen vonaltem
Spiel=
zeug. „Kinderhand iſt leicht gefüllt”,., daran
ſollten alle jene Eltern denken, die ihrem noch
im Spielalter befindlichen Kinde den Gabentiſch
am Weihnachtsabend decken wollen. Wo für
Mädchen Puppe und Puppenſtube vorhanden iſt,
da ſind einige Ergänzungen mit wenig Koſten
ſehr ſchnell ſelbſt anzufertigen. Eine neue Perücke
erſetzt das zerzauſte Haar der alten Puppe, das
Material für neue Schuhchen ergeben
ausge=
diente Lederhandſchuhe, Kleidchen, Hut uſw.,
ebenſolche Sommerkleider und =Bluſen. Die
Pup=
penſtube oder =Küche erhält durch Reſte von
Zimmertapeten ein verändertes Ausſehen. Die
„veralteten” Zimmermöbel werden entweder
durch „moderne” ergänzt, oder die Puppenſtube
wird durch angebaute Teile: alſo zu einer
kom=
pletten Puppenwohnung erweitert. Auf die
gleiche Weiſe kann auch die Puppenküche durch
einige Ergänzungsſtücke vervollſtändigt werden,
ebenſo der Kaufladen durch neu
hinzugekom=
mene „Waren”. Der Pferdeſtall durch Anbau
eines Heubodens oder einer Wagenremiſe. Das
Material dazu iſt meiſt im Haushalt
vorhan=
den, wie z. B. Pappkartons und Kiſtchen. Reſte
von Linoleum oder Wachstuch, die nach
Verar=
beitung je nach Wunſch auf einfachſte Weiſe
ver=
arbeitet werden können. Die wenigen
Arbeitsſtun=
den, die dazu notwendig ſind, verwendet ſicher
mancher Vater gern dazu, wenn er bedenkt, daß
durch dieſes Selbſtbaſteln die „Weihnachtskaſſe‟
entlaſtet wird und dadurch Anſchaffungen
ermög=
licht werden, die andernfalls, trotz ihrer
Not=
wendigkeit unterbleiben müßten, wenn alles
Spielzeug für Kinder neu beſchafft werden ſollte.
Weinflecke in Tiſchwäſche beſeitige
man vor der „großen Wäſche” durch Eintauchen
in eine heiße Burmollöſung, ein Verfahren, das
auch evtl. entſtandene Flecke von anilinfarbigen,
bunten Papiertiſchläufern oder roten Kerzen,
mühelos beſeitigt, ohne das Gewebe zu ſchädigen.
Harzflecke durch Dekorationen mit
Tannenzweigen entſtanden, entferne man mit
reinem Terpentin.
Likörflecke durch Auswaſchen mit heißem
Seifenwaſſer.
I.
Kaffee= und Ceegeſchirr
das mit ſachlicher Art und mit moderner
Farb=
kompoſition dem modernen Wohnraume angepaßt
wird, in dem es in Verwendung kommt, iſt nicht
etwa als exzentriſche Modelaune, ſondern als
eines der Gebote individueller Einrichtungskunſk
zu werten.
Im allgemeinen pflegt man das Geſchirr für
den „5=Uhr=Tiſch” in weiß zu halten, aber durch
eine grelle Farbe (die für die Traghenkel und
für die Griffe der Deckel verwendet wird) zu
be=
leben. Unſer Bild macht mit dieſer neueſten
Rich=
tung vertraut und deutet darauf hin, wie ſchick
ſich bei weißem Porzellan die brandroten,
gift=
grünen oder ſcharf=ockergelben Akzente
aus=
nehmen.
Buntes Laub
iſt ſicherlich eine ſehr eigenartige Abwechſlung
gegenüber den herkömmlichen Garnierungen und
als überaus reizvoller Aufputz des neuen Kleides
zu werten.
Man bindet die einzelnen Blätter zu einem
nicht allzu großen Tuff, der — da ja faſt alle
Farben darin enthalten ſind — zu jedwedem
Kleide zu tragen iſt, welche Schattierung es auch
immer haben möge ...
Auch kommen die neuen „Blätter=Sträußchen”
nicht nur auf Stoffkleidern vorzüglich zur
Gel=
tung, ſondern ſehen auch auf ſeidenen
Beſuchs=
modellen außerordentlich intereſſant aus. (Skizze.)
Seite 22 — Nr. 351
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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