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Oen und Abbeſſellungen durch
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit / verſebenen Orioinal=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet
Nummer 336
Samstag, den 3. Oezember 1932. 195. Jahrgang.
2mm breite Zelle im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichspfg
Finanz=Anzeigen 25 Relſchepfg. Reſſamezelle (92 mm
breich 2Reſchsmart Anzelgen von auswärts3s Reſchspfg.
Finanz=Anzelgen 50 Reſchspfg. 92 mm breite Nellames
ſelle 200 Reſchemart. Alle preſſe in Reichemare
ſ4t Dollar — 420 Marl. — Im Falle höberer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr., Strell uſw erliſcht
ſede Verpſliſchtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Leſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchlicher Beitreiſbung fähl ſeder
Nabatt weg. Banklonto Deutſche Banl und
Darm=
ſtädter und Naſſonalbank.
Remafstatinter d.ectescfer.
Aeichers Abſichken: Bildung eines Kabinekks der Enkſpannung. — In erſter Linie Beſeikigung der Arbeitsloſigkeik durch
mittlere Wirtſchaftslinie und Ausräumung der ſozialpolikiſchen Differenzen in Uebereinſtimmung
mit dem Reichsbankpräfidenken. — Schleicher will ſich dem Reichskag ſtellen.
Das Ende der Kriſe.
Papen ordnek ſeine Perſon der Sache unker. — Er bilkek, von ſeiner Wiederbeauftragung abzuſehen.
Hindenburg beauftragk General von Schleicher mit der Kabinektsbildung.
Schleicher bleibk gleichzeikig Wehrminiſter.
Berlin, 2. Dezember. (Priv.=Tel.)
Der Reichspräſident v. Hindenburg erteilte am Freitag General von Schleicher den Auftrag
zur Neubildung der Reichsregierung. Schleicher hat den Auftrag angenommen.
Von unſerer Berliner Schriftleitung erhalten wir hierzu folgenden Drahtbericht:
Geſtern abend und heute früh hat der Kanzler v. Papen dem Reichspräſidenten ausführlich
über ſeine Ausſichten zur politiſchen Lage Bericht erſtattet. Er hat dabei den Vorſchlag gemacht,
von einer Wiederbeauftragung ſeiner eigenen Perſon abzuſehen und den General von Schleicher
mit der Bildung des Kabinetts zu betrauen. Der Kanzler v. Papen hat das aus dem Grund
getan, weil er geglaubt hat, ſeine Perſon ſelber zurückſtellen zu müſſen hinter die Erforderniſſe
der politiſchen Lage. Er erwartet eine Entſpannung, wenn Herrn v. Schleicher die
Regierungs=
bildung gelingen ſollte. Er hat der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß man dann ohne einen
Konflikt mit dem Reichstag auskommen würde.
Der Herr Reichspräſident hat erſt nach längerer Erwägung und ſehr ſchweren Herzens dem
Vorſchlag des Herrn Reichskanzlers v. Papen zugeſtimmt, ſich von ihm zu trennen. Er hat ihn
ſeines Vertrauens verſichert und hat ihm ſeinen wärmſten Dank ausgeſprochen. Er hat aber ſelber
geglaubt, ſich den Erwägungen nicht verſchließen zu dürfen, die Herr v. Papen ihm unterbreitet
hat. Aus dieſem Grunde hat er den General v. Schleicher mit der Kabinettsbildung beauftragt.
Schleicher wird ſich mit den Perſönlichkeiten in Verbindung ſetzen, die für das Kabinett in
Aus=
ſicht genommen ſind.
General v. Schleicher behält auch als Reichskanzler das Reichswehrminiſterium.
* Wie es kam.
Die Regierungskriſe, die an — höchſt wenig
erfreu=
n — Ueberraſchungen ſo reich war, hat auch mit einer
bſenüberraſchung geſchloſſen: Der Reichspräſident
Herrn v. Schleicher am Freitag vormittag mit der
Kabinetts=
ung beauftragt, nachdem am Donnerstagabend noch — auch in
lichen Kreiſen — als feſtſtehend angeſehen wurde, daß die
Be=
ung Papens unmittelbar bevorſtände. Die Waage hat ja die
e Woche hindurch nur zwiſchen den beiden Männern
ge=
fankt.
Man erlebte in dieſen Tagen das eigenartige Schauſpiel, daß
bei Kandidaten gleichzeitig nebeneinander
handelten, daß aus dieſem Nebeneinander zeitweiſe auch
Gegeneinander wurde, daß ſie ſich aber ſchließlich wieder
zu=
knenfanden und mit einem gemeinſamen Programm vor den
Abspräſidenten traten.
Herr v. Papen verhandelte eigentlich ohne
Auf=
g, nur aus der Zuverſicht heraus, daß zwangsläufig nach dem
Kitern der Bemühungen, die Nationalſozialiſten in die
Regie=
aufzunehmen, die Kriſe wieder bei ihm enden müßte.
Aleicher hat auf Grund eines
Präſidialauf=
ges gearbeitet, der etwa ſo formuliert war, zu prüfen.
he Möglichkeiten ſich für ein Kabinett Papen ergeben oder ob
ein Kabinett unter anderer Führung größere Ausſichten,
viel=
iht auch nur geringere Reibungsflächen gegeben ſeien. Am Don=
Btag abend ſind beide Männer gemeinſam beim Reichspräſi=
Aen geweſen und haben ihm ſachlich das gleiche Programm
Geſchlagen. Der Unterſchied lag in der Perſon und ihren Aus=
Aen Der Reichspräſident hat denn auch kaum Zweifel darüber
ſſen, daß er ſich für den bisherigen Kanzler v. Papen entſchei=
A würde. In der Nacht iſt dann
der Umſchwung
getreten. Die Beratungen in der Reichskanzlei haben bis tief
den Abend hinein gedauert. Für Freitag früh hatte der
Kanz=
eine Kabinettsſitzung einberufen und er hat ſich unmittelbar
an überraſchend beim Reichspräſidenten anmelden laſſen.
For=
wird die Entſcheidung in dieſer Kabinettsſitzung gefallen
als Papen vor der Tatſache ſtand, daß die Mehrheit ſeiner
herigen Miniſter es entweder ablehnte, unter ihm weiter tätig
ſein, oder jedenfalls eine Kandidatur Schleicher vorzog. Das
nte für Papen, nach allem, was in den letzten Tagen bekannt
ſorden war, nicht überraſchend kommen. Er hatte bei ſeinen
Alhandlungen. Abſagen von Neurath, von Graf
werin=Kroſigk, und dem Preußenkommiſſar
lacht erhalten. Indeſſen, er hatte darauf bisher kein aus=
Naggebendes Gewicht gelegt, weil er es ſchließlich als ſelbſtver=
Mdlich anſah, daß dieſe Widerſtände mehr perſönlicher Art durch
M Machtwoyt des Präſidenten gebrochen werden konnten, da ſich
Genannten einem direkten Wunſch Hindenburgs ſicher nicht
iderſetzt hätten. Auf dieſes Machtwort Hindenburgs
Mit es Papen dann doch nicht ankommen laſſen
wollen. Das kann man ihm menſchlich und politiſch
hoch anrechnen. Es bedeutet ja kein Ausweichen
vor der Entſcheidung und dem Kampf, ſondern
Unterordnen der Perſon unter die Sache.
Die Bedeukung der Kandidakuren Papen
und Schleſher.
Für den Reichspräſidenten lag die Situation ſo: er wußte,
daß die Neuernennung Papens als
Kriegserklä=
rung auf die Parteien wirken mußte, und zwar auf alle
Par=
teien außer der Deutſchnationalen Volkspartei und den
bürger=
lichen Reſtſplittern. Er wußte, daß dann der Konflikt mit
dem Reichstag ſofort da war und der Sprung aus
der Verfaſſung heraus nur noch eine Frage
ganz kurzer Friſt ſein konnte. Auch Papen iſt ſich
darüber klar geweſen, und wenn er für Freitag mit ſeiner
Be=
trauung rechnete, dann ſtanden die Vorſchläge, die er dem
Präſidenten machen, und die Vollmachten, die er erbitten
wollte, feſt. Sie waren ſehr weitgehender Art und verlangten
die ſofortige Auflöſung des Reichstages ohne
An=
beraumung von Neuwahlen, bedeuteten alſo
Fſolie=
rung des Präſidialkabinettes, deſſen einzige
Rückendeckung die Reichswehr bildete. Es iſt ſicher
mehr als leeres Gerede geweſen, wenn von verſchiedenſten
Seiten, auch aus dem Lager der ſozialdemokratiſchen
Gewerk=
ſchaften, als Antwort auf ein Kabinett Papen der politiſche
Generalſtreik angekündigt wurde, eine Drohung, die
man nicht überſchätzen, aber auch gewiß nicht unterſchätzen darf.
Auf der anderen Seite hat Herr von Schleicher bei
ſeinen Bemühungen um die Nationalſozialiſten
einen vollen Mißerfolg erlitten. Er hatte gewiſſe
be=
dingte Zugeſtändniſſe von den Gewerkſchaften,
die ihm eine — allerdings keineswegs kugelſichere —
Flanken=
deckung geben. Die Mitgift, die er dem Reichspräſidenten brachte,
war alſo ziemlich mager. Hätte Herr von Papen ſich zur
Ver=
fügung geſtellt, dann würde der Reichspräſident, das wiſſen wir
beſtimmt, nicht eine Minute gezögert haben, ihn von neuem mit
der Bildung des Kabinetts zu betrauen. Herr von Papen hat
jedoch den Kampf gegen ſeine eigene Kandidatur zum Sieg
ge=
führt mit dem Hinweis, daß Schleicher beiweitemnicht
ſo mit Hypotheken und perſönlichen
Abneigun=
gen belaſtet iſt wie er, daß Schleicher auch noch andere
parlamentariſche taktiſche Verhaltungsmöglichkeiten hat und daß
deshalb auch bei dem gleichen Programm ein Kabinett
Schleicher ein Kabinett der Entſpannung
gegenüber einem Kampfkabinett Papen ſein
würde. Herr von Papen hat die geſchichtliche
Ver=
antwortung nicht übernehmen wollen, den
Reichspräſidenten in eine Zwangslage
hinein=
zubringen, die uns mindeſtens hart an den
Nand des Bürgerkrieges und vielleicht ſehr
raſch in eine Präſidentſchaftskriſe
hineinge=
führt hätte.
Schleichers außergewöhnliche Laufdaßn.
Der Schatten Schleichers hat eigentlich ſchon ſeit dem Sturz
Hermann Müllers ſichtbar hinter allen Regierungskriſen der
letzten Jahre geſtanden. Es iſt alſo auch politiſch nützlich, wenn
der General aus dem Zwielicht jetzt endlich in den Vordergrund
trit. Er iſt viel angefeindet, aber auch gelegentlich bewundert
worden. Den „Bürogeneral” haben ihn die einen verſpottend
genannt, weil er faſt nie
an der Front war, den
Mann mit der
märchenhaf=
ten Karriere die anderen,
und ſie haben recht. Der
künftige Kanzler war vor
acht Jahren noch ein
klei=
ner Major im
Reichswehr=
miniſterium. In der
Revo=
lutionszeit iſt er ein enger
Mitarbeiter ſeines
Vor=
gängers Groener geweſen,
wurde dann der
Verbin=
dungsoffizier zwiſchen der
Reichswehr und dem
Reichs=
tag ſowie Vertreter des
Heeresetats. 1926 iſt er
Oberſt, zwei Jahre ſpäter
Groeners Vertrauensmann,
Leiter des eigens für ihn
geſchaffenen Miniſteramtes,
das etwa dem
Staatsſekre=
tariat der anderen
Mini=
ſterien entſpricht. Mit 46.
v. Schleicher.
Jahren ſchon
Gene=
ral, heute General.
der Infanterie. — Ein „Springer” alſo, dem aber
auch ſeine Gegner große perſönliche Qualitäten nicht ab=
ſprechen können. Er iſt an dem Aufbau der Reichswehr
maß=
gebend beteiligt geweſen und darf für ſich den Ruhm in
An=
ſpruch nehmen, wenn die Reichswehr trotz der Verſailler Feſſeln
ein vollwertiges militäriſches Inſtrument geworden iſt. Dabei
hat die Art ſeines Auftretens ihm bei allen Parteien, von den
Nationalſozialiſten bis zu den Sozialdemokraten gewiſſe
Sym=
pathien geſchaffen. Auch die Gewerkſchaften haben Vertrauen zu
ihm. Er hat alſo immerhin gewiſſe Ausſichten, die Bildung
eines ſtarken einheitlichen Oppoſitionsblockes im Reichstag zu
verhindern.
Das Programm des neuen Kanzlets.
General von Schleicher will durch ſein Programm dazu
beitragen, die Reibungsflächen zu verhindern:
des=
wegen verzichtet er auf die Verfaſſungsreform
und will ſich auf die Durchführung innerwirtſchaftlicher und
ſozialpolitiſcher Maßnahmen beſchränken, alſo ein Kabinett des
Waffenſtilſtandes bilden, deſſen Kampf in erſter Linie der
Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit gilt.
Schlei=
cher will deshalb auch einen Teil der
wirt=
ſchaftspolitiſchen und ſozialpolitiſchen
Beſtim=
mungen der letzten Notverordnung opfern, vor
allem, ſoweit ſie ſich auf die Senkung der Tariflöhne bei
Neu=
einſtellungen beziehen. Ob das in Form einer Aufhebung der
bisherigen Notverordnung geſchieht oder dadurch, daß die
Lauf=
zeit bereits auf Ende des Jahres vorverlegt wird, iſt eine
untergeordnete Frage. Jedenfalls iſt Schleicher bereit,
den Wünſchen der Gewerkſchaften ſehr weit
ent=
gegenzukommen und dadurch die eigentlichen
ſozialpolitiſchen Differenzen in der
Haupt=
ſache auszuräumen. Auch in der
Wirtſchafts=
politik will er die mittlere Linie ſuchen. Er hat ſich
dafür beſtimmte Richtlinien aufgeſtellt, die er in
Ueberein=
ſtimmung mit dem Reichsbankpräſidenten
auszu=
geſtalten gedenkt, um daraufhin die Miniſterien der
Arbeit, der Wirtſchaft und der Ernährung zu
beſetzen mit Perſönlichkeiten, die ſich auf dem Boden dieſes
Programms finden. Er will alſo die Wiederholung ähnlicher
interner Reibungen, wie ſie wegen der Kontingentspolitik unter
Papen entſtanden, vermeiden. Schleicher hofft in zwei bis drei
Tagen, ſpäteſtens am Sonntag, dem Reichspräſidenten die Liſte
ſeines Kabinetts vollſtändig vorlegen zu können, ſo daß
Außen=
miniſter Neurath noch rechtzeitig bei den Genfer Verhandlungen
zur Stelle iſt.
Schleichers Einſtellung zum Reichskag.
Ungewiß freilich bleiben die Ausſichten
Schlei=
chers. Er hat vom Reichspräſidenten irgendwelche
Vollmach=
ten noch nicht erhalten, eben weil er hofft, daß er
die Oppoſitionsparteien trennen und ein
Zu=
ſammengehen zwiſchen Nationalſozialiſten und
Kommuniſten verhindernkann, und die endgültige
Ab=
ſtimmung bis Januar vertagt wird. Er rechnet aber auch
da=
mit, daß ſeine Fäden zu den Nationalſozialiſten
nicht endgültig abreißen und Hitler den Winter über
zunächſt Gewehr bei Fuß ſtehen bleibt, um dem neuen
Kabi=
nett eine Bewährungsfriſt zu geben.
Reichstagspräſi=
dent Goering befindet ſich bereits auf dem Wege nach
Berlin, ſo daß möglicherweiſe ſchon am Samstag die erſten Be=
Seite 2 — Nr. 336
ſprechungen mit ihm ſtattfinden können. Nach den erſten
Weußerungen aus dem nationalſozialiſtiſchen
Lager allerdings, ſcheint dieſe Rechnung
Schlei=
chers nicht zu ſtimmen. Dann bleibt allerdings
auch Schleicher nichts anderes übrig, als den
Reichstagwieder heimzuſchicken, wobei allerdings
in=
nerhalb der verfaſſungsmäßigen Friſten Neuwahlen erfolgen ſollen.
Schleicher macht ſeine Einſtellung zum Reichstag und zu den
Parteien abhängig von der Reſonanz, die er dort findet. Das
Kabinett Schleicher bedeutet deshalb die Hoffnung, daß der
Konflikt doch noch vermieden wird und früher oder
ſpäter der Verſuch eines Brückenſchlages zu den Nationalſozialiſten
hin gelingt. Inwieweit dieſe Rechnung ſtimmt, kann erſt die Zeit
erweiſen. Im Augenblick iſt allerdings das Kabinett
Schleicher eine ſtarke innenpolitiſche
Erleich=
terung gegenüber der Konfliktsgewißheit, die
ſich bei Papen ſofort ergeben mußte.
Unmittelbar nach der Betrauung des Wehrminiſters mit der
Kabinettsbildung hat Schleicher nach den verſchiedenſten
Rich=
tungen weiterverhandelt. Er hat im Laufe des
Nachmit=
tags mit den Gewerkſchaftsvertretern geſprochen, und zwar mit
Leipart von den Freien Gewerkſchaften, Otte von den
Chriſt=
lichen Gewerkſchaften, und Habermann vom
Deutſchnationa=
len Handlungsgehilfenverband. Die Unterhaltungen haben ſich
vornehmlich auf den ſozialpolitiſchen Teil des
Regierungspro=
gramms bezogen. Schleicher will ſein Kabinett auf das
weſent=
lichſte beſchränken auf verſtärkte
Arbeitsbe=
ſchaffung. Die zur Verfügung geſtellten Mittel ſollen eine
Milliarde erreichen, wobei allerdings die 700 Millionen
Steuergutſcheine miteinberechnet werden. Durch die vermehrte
Beſchäftigung entſteht eine Entlaſtung der Gemeinden
von Wohlfahrtslaſten. Sie ſollen mit 200 Millionen
her=
angezogen werden, während der Reichsbankpräſident
Luther, der ſich dem Schleicherſchen
Arbeitsbe=
ſchaffungsprogramm gegenüber poſitiv
einge=
ſtellt hat und weitgehendes Entgegenkommen zeigt, bereit
iſt, Wechſel im Betrage von 200 Milionen zu
dis=
kontieren, wenn ſie für direkte Aufträge
ausge=
ſtellt ſind.
Wer an die Stelle des ausgeſchiedenen Arbeitsminiſters
Schäffer tritt, ſteht noch nicht feſt. Als Favorit wird der
Schlich=
ter Joetten genannt, die Ernennung des Arbeitsminiſters ſoll
allerdings erſt nach Abſchluß der Beſprechungen mit den
Gewerk=
ſchaften erfolgen. Wahrſcheinlich alſo erſt am Montag.
Neben dem Arbeitsminiſter wird ein Reichskommiſſar
für Siedlung und Arbeitsbeſchaffung als neue
Er=
rungenſchaft in Erſcheinung treten, wofürLandratGerecke,
der Präſident des Landgemeindetages, vorgeſehen iſt, dem
auch die Oſtſtelle übergeben werden ſoll, die unter
Papen dem Landwirtſchaftsminiſter von Braun angegliedert
wor=
den war.
Wichtig für die Zuſammenſetzung des Kabinetts war noch eine
Ausſprache zwiſchen Prof. Warmbold und
Frei=
herrn von Braun. Schleicher hat die Abſicht, beide Herren
zu übernehmen unter der Bedingung, daß ſie ſich auf dem Boden
ſeines Wirtſchaftsprogramms einigen, ſonſt will er beide Herren
erſetzen. Sollte v. Braun gehen, dann iſt es nicht ausgeſchloſſen,
daß Knebel=Döbberitz ſein Nachfolger wird, Freiherr von
Flemming kommt nicht mehr in Frage, da er ſich
inzwiſchen auf die Fortſetzung der vollen
Kon=
tingentspolitik feſtgelegt hat. Wer für den Fall des
Ausſcheidens Warmbolds in das Wirtſchaftsminiſterium einzieht,
iſt noch offen, da zahlreiche Anwärter vorhanden ſind,
Ke
Die vorausſichtliche Miniſterliſte.
Das Kabinett würde alſo folgendes Ausſehen haben: Kanzler
und Wehrminiſter General v. Schleicher der gleichzeitig
Preußenkommiſſar wird; Außenminiſter bleibt Freiherr v.
Neu=
rath; Innenminiſter und Stellvertreter des
Preußenkommiſ=
ſars, gleichzeitig preußiſcher Innenminiſter Dr. Bracht. Um
ihn zu entlaſten, iſt allerdings die Ernennung eines neuen
kom=
miſſariſchen Innenminiſters für Preußen in Ausſicht genommen.
Im Juſtizminiſterium verbleibt Dr. Gürtner, bei Poſt und
Verkehr Elz v. Rübenach, im Finanziminiſterium Graf
Schwerin=Groſigk und als Miniſter ohne Portefeuille der
preußiſche Finanzminiſter Prof. Popitz. Neu kommt
Land=
rat Gerecke als Siedlungs= und
Arbeitsbeſchaf=
fungskommiſſar. Wenn Braun=Warmbold ebenfalls
blei=
ben, dann könnte ſchon am Samstag vormittag die Ernennung
Schleichers und die Bekanntgabe der Miniſterliſte erfolgen. Am
Samstag wird Schleicher dem Reichspräſidenten Bericht erſtatten.
III.
Die ſchönſten Stücke des Deutſchen Ledermuſenms.
6000 Jahre alte Leder=Tanzſchuhe. — Geheimniſſe, die
Grab=
öffnungen enthüllten. — Kunſtgewerbe aus Jahrtauſenden. — Der
Buchbinder wahrt Jahrtauſende alte Kunſtgewerbe=Tradition.
Wundervolle Kunſt der Naturvölker. — Kunſtgewerbe der
Kopf=
jäger und Eskimos.
Zum Abſchluß der Jubiläumsfeierlichkeiten der Techniſchen
Lehranſtalten veranſtaltet Profeſſor Dr. Eberhardt eine
Sonderſchau ſeiner wertvollſten und intereſſanteſten Schöpfungen
und zeigt die Schätze ſeines Ledermuſeums. Des reichſt
ausge=
ſtatteten und Stücke von unſchätzbarem, weil einmaligen Wert, ſein
eigen nennenden Muſeums des Kontinents, vielleicht der Welt.
Man hat Profeſſor Eberhardt für dieſes Muſeum eine Villa
zur Verfügung geſtellt, die der Stadt durch Erbſchaft zufiel. Die
Räume ſind dicht gefüllt, trotzdem gelingt es nur, den kleinſten
Teil der Sammlungen — das Ergebnis 15jähriger Tätigkeit — zeigen. Die weitaus größte Zahl der Stücke mußte magaziniert
bleiben. Die Sammlungen umfaſſen tatſächlich Erzeugniſſe der
Kunſt und des Kunſtgewerbes aus Jahrtauſenden und faſt aller
Völker der Erde. Schätze aus ägyptiſchen Gräbern, deren Alter
und Herkunft wiſſenſchaftlich beſtimmt ſind, bis zur Lederkleidung
und Gebrauchsgegenſtand der jüngſten Epochen. Dieſe allerdings
nur, ſoweit ſie künſtleriſch wertvolle Handarbeit zeigen oder von
volkskundlichem Wert und Intereſſe ſind. —
Unmöglich, auch nur annähernd aufzuzählen, was in den
Vitrinen ſteht und an Wänden hängt. Eine einzige aus Leder
ge=
fertigte buntfarben=transparente Lederfigur, beweglich, aus einer
Sammlung von 2900. Schattenſpielfiguren aus China oder Japan
oder Siam, ein einziges Käſtchen, oder eine Truhe, oder etwa die
Lederhülle oder der Griff eines Meſſers oder Beiles, oder eines
Eßbeſteckes, reizen zu eingehender Beſprechung, die räumlich weit
das überſchreitet, was mir für die Schilderung des Beſuches zur
Verfügung ſteht.
Minnekäſtchen und Kleinodien=Schatullen, figürliche Plaſtik,
Reliquienſchränkchen, Meßgewänder, Bucheinbände, Lederkleidung
und Waffen, Tanzmasken und Helme, Waffenſchilde und
Muſik=
inſtrumente, Tapeten und Pferdeausrüſtungen, Bilder und
Re=
liefs, und ungezähltes andere umfaßt die Sonderſchau, die —
unter Berückſichtigung der räumlichen Einſchränkung — wohl
ge=
ordnet iſt und der in erſchöpfender Kürze belehrende Angaben in
Druckſchildchen beigegeben ſind. — Bewundernswert immer wieder
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Reichspräſident v. Hindenburg empfing geſtern nachmittag
den Führer der DNVP. Dr. Hugenberg zu einer Beſprechung über
die politiſche Lage.
Auf Antrag der Staatsanwaltſchaft iſt durch Beſchluß des
Amtsgerichts Berlin=Mitte die Nr. 48 der Arbeiter=Illuſtrierten=
Zeitung (A.J.3.) vom 27. 11. 32 wegen Beleidigung der
Reichs=
wehr beſchlagnahmt worden. Die Beleidigung wird in dem
Ge=
dicht „Der von der höheren Warte” von Erich Weinert erblickt.
Der Potsdamer Kreisleiter der NSDAP. Jäne iſt beurlaubt
worden. Er wird aus dieſem Urlaub auf ſeinen Poſten nicht
zu=
rückkehren. Dieſe Maßnahme iſt von einem Beauftragten der
Reichsleitung der NSDAP., der ſich nach Potsdam begeben hatte.
durchgeführt worden.
Beamte der Landeskriminalſtelle Bielefeld haben im
benach=
barten Steinhagen eine geheime Zuſammenkunft von
Mitglie=
dern der Kommuniſtiſchen Partei in einem Kellerraum
ausge=
hpben. Die Zuſammenkunft hatte den Zweck, Parteimitglieder
im Gebrauch von Waffen zu unterweiſen. Sieben Beteiligte
wurden wegen Vorbereitung des Hochverrats feſtgenommen.
Am 6. Dezember werden in Berlin Sonderverhandlungen mit
Vertretern der engliſchen Regierung über verſchiedene
Wirtſchafts=
fragen ſtattfinden.
Die Warſchauer Polizei hob am Mittwoch eine
Kommuniſten=
verſammlung aus; 195 Perſonen wurden feſtgenommen.
Die am 1. Januar fällige öſterreichiſche Schuldenzahlung an
Amerika, die 287 556 Dollar beträgt, werde aufgeſchoben, da der
Treuhänder für die öſterreichiſche Völkerbundsanleihe gegen die
Zahlung dieſer Summe durch Oeſterreich Einſpruch erhoben hat.
Der ſchweizeriſche Bundesrat hat einen Beſchluß gefaßt, wonach
alle kommuniſtiſchen Beamten, Angeſtellten und Arbeiter aus dem
Bundesdienſt ausgeſchloſſen werden ſollen. Der Beſchluß tritt
ſo=
fort in Kraft.
Die franzöſiſche Kammer hat den Vorſchlag des
Finanzaus=
ſchuſſes, die von dem Abgeordneten Louis Marin beantragte
ſo=
fortige Debatte über die Frage der am 15. Dezember fälligen
franzöſiſchen Zahlung an Amerika zu vertagen, gemäß dem Wunſch
der Regierung, die die Vertrauensfrage geſtellt hatte, mit 425
gegen 166 Stimmen angenommen.
Das japaniſche Marineminiſterium hat beſchloſſen, das
Marine=
luftſchiff VII, das einzige japaniſche Luftſchiff, abzuwracken. Als
Grund werden die hohen Reparaturkoſten und Schwierigkeiten im
Zuſammenhang mit der Nachfüllung von Gas angegeben.
Der Fehlbetrag im amerikaniſchen Haushaltetat beträgt für
die erſten fünf Monate des gegenwärtigen Haushaltsjahres, das
am 1. Juli begann, 751 311 422 Dollar.
Der Finanzausſchuß des Hefſiſchen Landtags
befaßte ſich in ſeiner Freitagsſitzung mit einem
nationalſozialiſti=
ſchen Antrag auf Sonderregelung der Arbeitszeit und des
Peti=
tionsrechtes für ſchwerkriegsbeſchädigte Beamte und
Angeſtellte. Die Regierung ſagt zu, für ſie ſtatt der durch
eine Mittagspauſe geteilten Arbeitszeit die durchgehende
Arbeits=
zeit zu wählen, ſofern es die Erforderniſſe des Dienſtes geſtatten.
Der Ausſchuß erklärt ſich ferner damit einverſtanden, daß die
Re=
gierung ſofort alle Behörden anweiſt, Anträge kriegsbeſchädigter
Beamten, Angeſtellten und Arbeiter direkt den zuſtändigen
Mini=
ſterien vorzulegen. Die zuſtändigen Dienſtſtellen haben ſich zugleich
mit Begründung zu äußern. Die Heſſiſche Hauptfürſorgeſtelle ſoll
möglichſt in jedem Falle gehört werden.
Ein weiterer nationalſozialiſtiſcher Antrag, betr. die
Ruhe=
ſtandsverſetzung und Einſtufung der
kriegsbe=
ſchädigten Beamten, Angeſtellten und Arbeiter, wird
zu=
rückgeſtellt, weil die Regierung dem Ausſchuß noch beſonderes
Material über die Verhältniſſe der Kriegsbeſchädigten und über
die Entlaſſung aus dem Staatsdienſt vorlegen will.
Ein Landbundantrag auf dringende Inſtandſetzung der
Straße Hofheim — Worms wurde einſtimmig
angenom=
men. Eine Eingabe des Vorſitzenden des Provinzialausſchuſſes
Oberheſſen, erhöhte Mittel für die Inſtandſetzung der
Propin=
zialſtraßen in Oberheſſen bereitzuſtellen, wurde für den
Staatsvoranſchlag 1933 zurückgeſtellt.
Auf Anregung des Abg. Heinſtadt (Zentr.) wurde ein
Aus=
ſchreiben des Finanzminiſteriums betr. Neufeſtſetzung der
Pachtſätze für fiskaliſches Gelände einer eingehenden
Ausſprache unterzogen. Hierzu hatte ſeinerzeit der Landbund den
Antrag geſtellt, die Pachtſätze möglichſt in Höhe der Friedensſätze
feſtzuſetzen. Abg. Glaſer betont, nach ſeinen inzwiſchen angeſtellten
Unterſuchungen habe ſich ergeben, daß die Pachtſätze zurzeit höher
ſind wie 1931 und 1930. Ein Zentrumsantrag, die Pachtregelung
ſo vorzunehmen, daß die Sätze für die Jahre 1932/33 keinesfalls
höher ſind wie 1931, fand einſtimmige Annahme.
die Verſchiedenartigheit der Bearbeitung des Leders und ſeine
Fär=
bung und Ornamentierung in unerſchöpflichen Variationen, die
zu Reſultaten führen, vor denen man heute im Zeitalter der
Tech=
nik und der feinſt ausgetüftelten Hilfsmaſchinen und Werkzeuge
nur ſtaunend ſtehen kann; wenn gleichzeitig das primitve
Werk=
ſtück, meiſt nur ein Meſſer, gezeigt wird, mit dem dieſe
Wunder=
werke gefertigt wurden, deren Schöpfer Handwerker und Künſtler,
Maler und Plaſtiker zugleich waren, und — denen keine Schulen
und Hochſchulen zur Verfügung ſtanden. Wie arm an Können iſt
die Menſchheit heut!
Wir beginnen den Rundgang an den Vitrinen mit Früh=
Leder=Schnittarbeiten Minnekäſtchen, Liebes= oder
Freundſchaftsbeweiſe, deren Schenken vornehmlich
Jagdfreund=
ſchaften ſich angelegen ſein ließen und in deren figürlichem oder
ornamentalem Schmuck meiſt die Gefühle der Freundſchaft oder
Liebe dargeſtellt wurden. Kunſtwerke außen und Kunſtwerke in
der Innenausſtattung, für die oft Intarſia oder Malerei gewählt
wurde. Bei denen aber, wie bei allem anderen —
natur=
gemäß — die Be= und Verarbeitung der verſchiedenſten Leder
frappiert. Von Käſtchen in Stempeltechnik aus dem 14.
Jahr=
hundert führen dieſe Stücke durch 4 Jahrhunderte und enthalten
ſolche auch von hiſtoriſchem Wert, die aus der
Hohenzollernſamm=
lung überkommen ſind. Etuis für den Probierſtein der
Gold=
ſchmiede führen hin zu Futteralen für Beſtecke. Es war
bekannt=
lich in vergangenen Jahrhunderten nicht üblich, dem Gaſt ein
Beſteck vorzulegen, er brachte ſein eigenes mit.. Die große
Kollektion dieſer Beſtecke zeigt, wie das zum Mitführen wahrer
Punkſtücke führte, die teilweiſe ſo pompös wurden, daß ſie
um=
gehängt werden mußten. — Auch Biſchofsmytren wurden in
Lederhüllen aufbewahrt, die an ſich Kunſtwerke von
unſchätz=
barem Wert darſtellen. Und immer wieder auch im Zeitraum
nebeneinander die Verſchiedenartigkeit der Lederbehandlung.
Geſchnitten und gepunzt, gehämmert und bedruckt, bemalt und in
all dieſen Techniken zuſammen wurden Wirkungen erzielt, die
immer wieder Bewunderung auslöſen. Die
Gebrauchsgegen=
ſtände ſowohl wie die Reliefs oder Gemälde auf Leder und in
Leder, die als Schmuck des Wohnraumes dienten.
Beſonders intereſſant und auch für heute noch lehrreich die
Technik der Ledervergoldung, beſonders durch die
Japa=
ner, die das Gold nicht direkt auf das naturfarbene Leder
auf=
trugen, ſondern den Gold tragenden Stellen zunächſt eine
braun=
ſchwarze Färbung gaben, mit dem Erfolg, daß gerade durch
Ge=
rauchsabnutzung ungemein weiche und bildwirkſame
Reliefwir=
kung (Patina!) erreicht wurde. Hier ſieht man, daß tatſächlich
heute nur noch der Buchbinder Träger einer Tradition iſt, die
Ueberliefertes zum mindeſten weiter überliefert. Eine
Fund=
grube für Kunſtgewerbler und Künſtler. — Die Sammlung der
Schmuckkäſtchen zeigt ein ſolches der Königin Maria von Medici
in reichſtem Kunſtſchmuck und trefflich erhalten.
In großen Glasſchränken hängen Meßgewänder in
Leder, ornamental und figürlich mit Tauſenden von Stempel=
Samstag, 3. Dezember 197
in der deutſchen Preſſe.
CNB. Berlin, 2. Dezembr
Obwohl die Betrauung des Generals v. Schleicher” mit=
Kabinettsbildung kurz vor Redaktionsſchluß der Abendblätten
kanntgegeben wurde, nimmt eine ganze Anzahl von ihnen be /
in kurzen Kommentaren zu dieſer politiſchen Entwicklung S5t
lung.
Die „D. A. 3.” betont, daß das Kabinett Schlei g
nicht den Charakter eines Kampfkabinetts, ſondern den a
Uebergangslöſung haben wird, an deren Ausgang
Einfügung der Nationalſozialiſtiſchen Bewegung in den S
ſtehen müſſe, die leider in den letzten Wochen geſcheitert ſei
Das „Berliner Tageblatt” meint, die Betrauu
Schleichers müſſe auch von denen mit Genugtu
aufgenommen werden, die dem kommenden Kabinett
Sch=
cher ohne Illuſionen gegenüberſtänden.
Der „Vorwärts” nennt das Kabinett Schleicher ein
gebildetes Kabinett Papen. Trotzdem könne geſagt werden,
der Sturz Papens im Kampfe gegen das herrſchende Syſtem ein!; die in den
ermutigenden Anfangserfolg darſtelle. Die Regierung
kriſe ſei bis auf weiteres beendet, die Staaz,Unbeha
kriſe dauere fort, und die Wirtſchaftskriſe, ᛋ.peauftre
vulkaniſcher Untergrund, beſtehe weiter
d daß die
Der „Lokalanzeiger” würdigt rückſchauend die Peiſt)ng und
lichkeit Papens und ſagt, daß ein Kabinett Schleicher in Miie Schlei
heute ſo entſcheidenden Fragen der Wirtſchaft etwa weſeny= ßeneral
andere Wege als das Kabinett Papen gehen könne und we),ien ſei. ?
ſei trotz des Namens Warmbold kaum vorſtellbar. Dazu ſei/s,nbei eine
zu ausſchließlich auf den Namen Hindenburg geſtellt, ich., hätt
ſich mit dem Wirtſchaftsprogramm Papens ja T/4ſzei
los eins erklärt habe.
Die „Voſſiſche Zeitung” unterſtreicht Schleichers
nung, daß es ihm trotz der abweiſenden Haltung der
Natiol=
ſozialiſten gelingen werde, den Reichstag nach der Konſtituierigk 90hl0.
und der politiſchen Ausſprache zu einer freiwilligen längeren
Ar=
einige
tagung zu bewegen.
Der „Börſenkurier” bezeichnet den Entſchluß!g
Reichspräſidenten als den Entſchluß zum Notwn
digen. Jetzt ſei es an den Parteien, dieſen WllDas amtliche
lenzum Notwendigen gleichfalls zu bekunden. Ehiſſert ihre A
Schleicher ſei ein Präſidialkabinett gekommen, dem das Pacnn und 3
ment um ſeiner ſelbſt willen eine Chance werde geben mü elen werde,
Jeder andere Weg führe in Verworrenheiſnent zu
Kampf und Behinderung des Wirtſchafts aiſlde Wiederbel
ſtieges..
hie Damit
Die „Börſenzeitung” meint, General v. Schleicheiſtnfentrati
nicht um die Aufgabe zu beneiden, vor die er nun geſtellt wo n Reichsy
ſei. Die Hauptſchwierigkeit liege in der Tatſache begründet, Abe und für
in ſeiner Regierung noch nicht die nationale Rechte in ihrer ſ4kmalſozialiſti
ſamtheit zum Ausdruck komme. Alle Beſtrebungen müßten eMl us dem Pa
Ziele dienen, eine Kampfſtellung der neuen ReeAnf erwieſen
rung gegen Rechts unter allen Umſtänden zu v.gvllſten Ste
meiden. Vorausſetzung hierfür ſei natürlich, daß die Natiroh ud was dieſ
ſozialiſten, wenn ſie glauben, zunächſt opponieren zu müſſen, dſeig bönne für
ihrer Oppoſition eine Form geben, die in jedem Augenblicknhenl v. Schlei
dem Ziele der nationalen Einigung vereinbar fei. Dieſes ſzu einer ſch
dürfe weder von den Nationalſozialiſten, noch von den Deuſchcslanzler ſein
nationalen noch von der neuen Regierung, noch von irgendeinnwhr in dem
der auch nur mit dem geringſten Teile der Geſamtverantworugen ganzen Ka
für das deutſche Schickſal belaſtet ſei, in der nächſten Zeit ausſetn, ob Schlei
Augen verloren werden.
Minmſten in
Der „Deutſche” iſt der Anſicht, daß der VerſtänfderLöfun
gungskurs, den Schleicher ſteuern wolle, in ſeinen Grundziselsen fü
klar ſei, die Verhandlungen mit den Führern der Parteien iA ſt.gegeber
Gewerkſchaften hatten genügend Aufſchluß darüber gegeben. Aau zner R
Der „Nachtangriff” führt aus: Wir ſind der Uebe= iem von der
zeugung, daß das Fundament des Schleichercſchder neue
binetts ſehr bald zuſammenbrechen wird. 9i
Herr v. Schleicherden Konflikt mit dem Reichsaf
vermeidenwill, iſtunsgleich ein ungelöſtes Rit
ſel. Die Deutſchnationalen ſind vor die Zwangslage geſtellt,
weder mit dem Zentrum und den roten Gewerkſchaften zuſame
das Kabinett v. Schleicher zu ſtützen oder aber in Oppoſition
gehen.
In der Klage des Vereins Deutſcher Zeitungsverleger enetl.
den „Angriff” auf Unterlaſſung der weiteren Verbreitungde
Parteibefehls vom September d. Js. über den Boykott derſoslitrage
bürgerlich=nationalen Preſſe wurde der „Angriff” verurteilt, ſeſtn Ratlo
Boykottaufforderung bei Vermeidung einer Geldſtrafe für den
einzelnen Fall der Zuwiderhandlung künftighin zu unterlaſſa.
drucken geſchmückt. Ebenſolche Rauchmäntel und Tapeten,
nehmlich in ſpaniſch=mauriſcher Arbeit, die durch die Maxel/
nach Spanien verpflanzt wurde Portugieſiſche Käſtchen m
venezianiſche, Futterale und ſonſtige Dinge neben reinem Ze
rat oder Schmuck aus Leder.
Man ſieht in der Entwicklung der Technik, daß nach den1
Jahrhundert der reine Lederſchnitt aufhört, oder doch nur 00
in marokkaniſchen und ſpaniſchen Ländern in Gebrauch büb=
Man beginnt mit dem Formeiſen das Leder herauszuſchlse!
oder zurückzuhämmern und kommt wieder zu anderer, aber geie
reizvoller und vielgeſtaltener künſtleriſcher Wirkung. Der 1n
fang der Lederverwendung bleibt ſich gleich. Ganze Krigen
ausrüſtungen, Helme und Schilder und ganze Panzer wede
neben der Kleinarbeit hergeſtellt, die immer noch in gleitn!
Umfang das Reich der Frau bleibt, die es faſt uneingeſchmh
beherrſcht. Vom Fingerhütchen oder der Sticknadel oderde
Schmuckes über Schuhwerk, Kopfſchmuck und Gürtel bis u
großen Truhe, alles aus hochkünſtleriſch geſchmückter Ledergzei
deren unbeſchränkter Lebensdauer nur noch die des Edelgeſiſſe
gleich bleibt.
Unter den geſchichtlichen Koſtbarkeiten ſeien erwhlt
eine auf Pergament geſchriebene Bulle von Papſt Gregor, ei ſ*
Arbeit und Modellierung wundervoll geſtellter und erhalme
Elefant aus der Kindheit des XIV. Ludwig, ein ſehr koſthre.?
Spielzeug, ein Koffer des Herzogs Ferdinand II. von MM0 16
(Florenz) mit ſeinem Wappen und Namen, ein Geſchenk, daeſt
des Herzogs Tugenden in Bild und Schrift zeugt.
Das älteſte Stück der Sammlung und vielleicht 06
älteſte bekannte und einwandfrei feſtgeſtellte überhaupt iſten!
Lederbeutel ägyptiſchen Urſprungs, der über 6000 Jahre alt, M0.
prähiſtoriſch iſt. Nur in Aegypten ſind die Vorbedingungen bek
dieſe Haltbarkeit gegeben. Davon zeugen weiter aus Grooſl*
nungen ſtammende Schuhe der Tänzerin des ägyptiſchen Kä?
Amon aus Theben, deren Namen ſogar (durch Prof. Schroe*
Berlin) feſtgeſtellt und der Nachwelt erhalten blieb. Tans
hieß die ſicher anmutige Dame, von deren Kleidern auch 00
Stücke von Achſelbändern und anderes mehr erhalten ſind. Kell
her gehören auch Gegenſtände koptiſchen Urſprungs, vor oen!
Sandalen, Schuhe, Armſchutz für Bogenſchützen uſw.
Von ganz beſonderem Intereſſe und mit die ſchönſten Ei0l”
enthaltend, dann die Erzeugniſſe der Naturvölker in Verbinkne?
mit denen der Völker älteſter Kultur, China und Japan. *
den als Kurioſa zu nennenden tätowierten und bemalten ſ
durch „eigenes Verfahren” in Schrumpfung lächerlich verklee!
ten Kopf=Trophäen der Kopfjäger aus den Südſee=Inſel=GNe.
ten über Jagd= und Kriegsausrüſtungen von NegervölkernM
ſolchen aus Mexiko und den mauriſchen Landen, ganze koſ”."
Reitzeuge auch aus Java und Japan, Tanzmasken und Ledeus!
dungen der Medizinmänner, Kopfputz jeder Art, mit Stückenn
SctetcersTasftchtenins teiaskag
Die Einſkellung der Parkeien.
das Zenkrum: „Die Beauffragung des Generals
ein Fortſchrikl.”
Berlin, 2. Dezember.
eamstag, 3. Dezember 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 336 — Seite 3
Die NSDAP. lehnk jegliche Tolerierung eines Kabinekts Schleicher ab. — Abwarkende Haltung
der Bayeriſchen Volksparkei und des Zenkrums. — Die OBP. für Schleicher.
Die Beauftragung des Generals v. Schleicher mit der
Neubil=
hig des Reichskabinetts hat in politiſchen Kreiſen ganz
allge=
hin das Gefühl einer ſtarken Entſpannung der Situation
aus=
löſt, die in den letzten Tagen durch das dauernde Hin und Her
Stimmungen und Gerüchte bis zum äußerſten von Nervoſi=
und Unbehagen erfüllt war. Bezeichnend iſt der Eindruck
r Beauftragung in Zentrumskreiſen, wo erklärt
d, daß die Partei die perſonelle
Zuſammen=
ung und die ſachliche Zielſetzung eines
Kabi=
ſtts Schleicher abwarte, daß die Beauftragung
s Generals aber doch als ein Fortſchritt zu
ſtiten ſei. Die Gefahr, die ſich aus der pſychologiſchen
Situ=
ſon bei einer Wiederbetrauung des Reichskanzlers v. Papen
er=
ſen hätte, ſind abgewendet, weil der Reichspräſident bei ſeiner
Itſcheidung in Abwägung aller Imponderabilien die ſachlichen
ſichtspunkte allen anderen voranſtellte.
der Staakskriſe.”
ſte Bayern: „In der Löſung Schleicher wenigſtens
einige Chancen für eine Ueberwindung
Das amtliche Organ der Bayeriſchen Volkspartei, die BVC.,
ziſiert ihre Auffaſſung zur Kanzlerernennung dahin, daß der
ſſan und Zweck der Regierung Schleicher darin
ſiehen werde, den äußerſten Konflikt mit dem
Par=
in ent zu vermeiden und ſo allmählich die Atmoſphäre
die Wiederbelebung der parlamentariſchen Arbeitsfähigkeit zu
kffen. Damit allein könne auch jener nationalen
ſinzentration der Weg bereitet werden, wie ſie
tellt vohſn Reichspräſidenten von jeher vorgeſchwebt
ründet,Abe und für die ſich, abgeſehen von der Uebertriebenheit der
in ihrer tionalſozialiſtiſchen Anſprüche und abgeſehen von dem
Gegen=
müßten /tl aus dem Papen=Hugenberg=Kreis heraus, die Zeit noch nicht
n Reſß reif erwieſen habe. Jetzt, wo der General an der
verantwor=
en zu uſtgsvollſten Stelle im Reiche geſtellt ſei, werde ſich ja bald zeigen,
ie Naticſe und was dieſer vielumſtrittene Mann wirklich ſei Dieſe
Klä=
hüſſen dens könne für die deutſche Politik nur von Vorteil ſein, denn
Lgenblick zſeral v. Schleicher im Hintergrund ſei für jede deutſche Regie=
Dieſes Mg zu einer ſchwierigen Belaſtung geworden. Es könne nur einer
den Deuſichskanzler ſein, und es ſei nur zu wünſchen, daß Hindenburg
ſirgendeichmehr in dem ihm ſeit Jahren vertrauten General v. Schleicher
rantworcen ganzen Kanzler finde. Niemand könne in dieſer Stunde
BZeit aushen, ob Schleicher imſtande ſei, das deutſche Volk vor dem
hlimmſten in den bevorſtehenden Monaten zu bewahren. Aber
erſtäuder Löfung Schleicher ſeien wenigſtens einige
Grundzſl ansen für eine Ueberwindung der
Staats=
arteien Yiſe=gegeben. Die Bayeriſche Volkspartei werde ihre Hal=
Ugeben, 4 zu einer Regierung von Schleicher von deren Programm und
Ueſchk allem von deren Taten abhängig machen müſſen, und davon,
ſe ſich der neue Reichskanzler zu Bayern ſtelle.
neig ie NSDAP.: „Kabinekt Schleicher mit dem Willen
ſtes?
des Volkes nicht vereinbar.
zuſerg Die „N. S. K.” ſchreibt:
Nach Ablehnung von Adolf Hitlers klarem Vorſchlag zur
ſſung der Regierungskriſe, der den einzig möglichen Weg
auf=
ſſgte, ein Kabinett der nationalen Konzentration zu bilden, das
erleger Michzeitig durch den Willen des Volkes untermauert und von
breitugl m getragen werde, hat man in der Wilhelmſtraße nach acht=
Fkott der
Lurteiſtiger Ratloſigkeit und Verwirrung der Oeffentlichkeit heute
hie für et Reichswehrminiſter, General von Schleicher, mit der
Kabi=
interlaſſiktsbildung beauftragt.
Obwohl die NSDAP. ihre Haltung zu einem Kabinett
Schleicher in den letzten Tagen wiederholt zum Ausdruck gebracht
und die Tolerierung eines ſolchen Kabinetts durch die
national=
ſozialiſtiſche Bewegung als nicht gegenüber dem Volke
vertret=
bar erklärt hat, nähren gewiſſe, an einem ſolchen Kabinett
inter=
eſſierte Kreiſe und Zirkel immer noch die Hoffnung, daß die
NSDAP. nun in irgendeiner Form eine Unterſtützung geben
würde. Um von vornherein alle Unklarheiten aufzuräumen,
wie=
derholen wir heute: Die NSDAP. lehnt jegliche Tolerierung
eines Kabinetts Schleicher als mit dem Willen des Volkes nicht
vereinbar klar und unzweideutig ab.
Zu dieſer Ablehnung hielt ſie ſich nicht nur berechtigt,
ſon=
dern dem Volk gegenüber verpflichtet, das weitere Experimente
angeſichts der ungeheuren Not nicht mehr erträgt, ſondern
end=
lich einen grundlegenden Wandel der Dinge will, der mit Erfolg
nur unter nationalſozialiſtiſcher Führung in Angriff genommen
werden kann. Die NSDAP., die als größte nationale
Volks=
bewegung der deutſchen Geſchichte heute allein ein Drittel des
ganzen deutſchen Volkes vertritt, iſt nicht nur jederzeit bereit,
die Verantwortung zu übernehmen, ſondern wird ihrerſeits nichts
unverſucht laſſen, damit die verantwortliche Staatsführung, die
ſie zur Rettung des Volkes unumgänglich braucht, in ihre Hand
gelegt wird. Daher wird und muß die NSDAP. jedes Kabinett
bekämpfen, das dieſer einzig möglichen Entwicklung zu
geord=
neten und geſunden Verhältniſſen in Deutſchland den Weg
ver=
ſperrt.
Die 2BP.: „Zür das vom Verkrauen des
Reichs=
piäſenfen eingeſene Kaſnelte.
Die Nationalliberale Korreſpondenz ſchreibt u. a.: Die
Deutſche Volkspartei wird ſich getreu ihrer
Ueberlieferung hinter das vom Vertrauen des
Reichspräſidenten — nicht von den Parteien —
eingeſetzte Kabinett ſtellen, im übrigen aber die
Einzelheiten ſeines Programms abwarten.
Die=
ſes Programm wird als Kernſatz umfaſſen: Brot und
Ar=
beit, Ruhe und Ordnung im Inneren zu ſchaffen und
die nationale Freiheit nach außen zu vertreten.
Wenn die Mehrheit des Reichstages daran mitwirken will, ſo
iſt es gut und erfreulich. — Im anderen Falle ſchaltet ſich das
Parlament ſelber aus.
Der Gewerkſchaftsring erwarket ſchöpferiſche
Wirtſchafts= und Sozialpolikik.
Der Vorſtand des Freiheitlich=nationalen
Gewerkſchafts=
ringes deutſcher Arbeiter, Angeſtellten und Beamtenverbände
er=
wartet, dem Gewerkſchäftlichen Preſſedienſt zufolge, von der
neuen Reichsregierung eine ſchöpferiſche
Wirtſchafts=
politik, die an den Lebensbedürfniſſen des ganzen Volkes
orientiert ſein muß. Mit der Notverordnungspraxis
der letzten Zeit, die einſeitig und unerträglich die
Arbeit=
nehmerſchaft belaſte, müſſe radikal gebrochen werden.
Der Gewerkſchaftsring ſordere ein poſitives Regierungsprogramm
für Wirtſchaftsaufbau und Sozialreform. Notwendig ſei u. a.:
Verſtärkung der Arbeitsbeſchaffung: Die
Steuergutſcheine wirkten über die Privatwirtſchaft hinweg nur
langſam und bisher unzulänglich im Sinne einer Entlaftung
des Arbeitsmarktes. Das durch Nichtausnützung der
Steuergut=
ſcheine für Mehreinſtellungen freigewordene Kontingent müſſe die
finanzielle Grundlage eines erweiterten öffentlichen
Arbeitsbe=
ſchaffungsprogramms bilden. Für die großzügige
Bauernſied=
lung müſſe der Arbeitsmarkt entlaſtet und eine geſunde
Neuauf=
teilung und Bewirtſchaftung des deutſchen Bodens angeſtrebt
werden.
Aufhebung der Lohnkürzungsverordnung
vom 5. September: Die völlige Unabdingbarkeit der
Tarifver=
träge müſſe wieder hergeſtellt werden.
Beſeitigung der ſozialpolitiſchen
General=
vollmacht in der Notverordnung vom 4.
Septem=
ber: Jeder Verſuch, durch bürokratiſch=diktatoriſche Maßnahmen
das in jahrzehntelanger Aufbauarbeit geſchaffene Sozialgebäude
auszuhöhlen, müſſe aufgegeben werden.
Verbeſſerung der Sozialleiſtungen: Die
Not=
verordnung vom 14. Juni habe die Arbeitsloſenunterſtützung
und die Sozialrenten über jedes tragbare Maß hinaus
beſchnit=
ten. Durchgreifende Verbeſſerungen ſeien angeſichts des
bevor=
ſtehenden dritten Kriſenwinters unbedingt nötig.
Endgültige Aufgabe der handelspolitiſchen
Abriegelungs=
politik.
Ehrungen für Major Schweiber,
den Schöpfer der Berliner Preſſekonſetenz.
Berlin, 2. Dezember.
Zu Ehren ihres Vorſitzenden, des Majors a. D. Schweitzer,
der nach 18jähriger Tätigkeit aus ſeinem Amte ſcheidet,
veran=
ſtaltete die Preſſekonferenz heute eine Sonderſitzung. In
Vertre=
tung des durch eine dringende dien liche Beſprechung
verhin=
derten Reichspreſſechefs Miniſterialdirektor Marcks ſprach der
Leiter des Inlandreferats der Preſſeabteilung,
Oberregierungs=
rat Dr. Heide, dem ſcheidenden Vorſitzenden, Herrn Major
Schweitzer, den Dank für ſeine in vorbildlicher Treue durch 18
Jahre hindurch bewährte Leitung der Berliner Preſſekonferenz
aus. Mäjor Schweitzer hat ſich mit der
Einrich=
tung und dem Ausbau der Berliner
Preſſekon=
ferenz ein unvergängliches Verdienſt
erwor=
ben, das ihm Regierung und Preſſe ſtets danken werden.
Als beſondere Ehrung überreichte Oberregierungsrat Dr.
Heide ein Bild des Herrn Reichspräſidenten mit eigenhändiger
Unterſchrift in einem ſilbernen Rahmen, den die Mitglieder der
Preſſekonferenz geſtiftet hatten.
Nach 17 Jahren vor ſeinen Richkern
wegen Verrals des erſten denkſchen Gasangriffs
bei Langemarck.
Leipzig, 2. Dezember.
Dem Vierten Strafſenat des Reichsgerichts wurde heute
vor=
mittag der 42jährige Kraftfahrer Auguſt Jäger aus Erfurt zur
Aburteilung vorgeführt, der am 29. Dezember 1931 auf der Straße
verhaftet worden war.
Dem Angeklagten wird zur Laſt gelegt, in der Nacht zum 14.
April 1915 in der Stellung vor Langemark übergelaufen zu ſein
und den Franzoſen den erſten an dieſem Frontabſchnitt geplanten
deutſchen Gasangriff verraten zu haben. Jäger wurde in dieſer
Nacht von einer franzöſiſchen Patrouille gefangen genommen. Er
beſtreitet ſehr entſchieden, irgendwelche verräteriſchen Ausſagen
ge=
macht zu haben. Es ſei lediglich ein Gaspäckchen bei ihm gefunden
worden, von dem er angegeben habe, daß dies zum Schutz der
deutſchen Soldaten gegen Gasgerüche diene.
Gegen Jäger, der im November 1919 aus der Gefangenſchaft
nach Deutſchland zurückkehrte, war bereits im Jahre 1920 ein
Ver=
fahren wegen Kriegsverrats eingeleitet worden, das jedoch bald
eingeſtellt wurde, da man Jäger damals nicht überführen konnte.
Zehn Jahre ſpäter, im Juli 1930, erſchien eine franzöſiſche
militä=
riſche Veröffentlichung über den erſten deutſchen Gasangriff, in
welchem der Verfaſſer ausführte, „daß ein deutſcher Ueberläufer,
Auguſt Jäger, vom 234. Reſerve=Infanterie=Regiment, ſich den
franzöſiſchen Jägern ergeben habe und unverzüglich vernommen
worden ſei.‟ Der Artikel behauptet weiter, daß Jäger alle
Einzel=
heiten des geplanten Gasangriffs, wie den Einbau der
Gas=
flaſchen, die Stellung der Geſchütze uſw., dem Dolmetſcher
mitge=
teilt habe.
In dem Tagebuch eines franzöſiſchen Oberſten, der ſeiner Zeit
in deutſche Hände fiel, war angeführt, daß in der Nacht zum 14.
April ein Gefangener des 234. Regiments verraten habe, daß die
deutſchen Soldaten kurz vorher in Roulers Unterricht im
Gas=
angriff erhalten hätten und daß ein Angriff im Abſchnitt
Lange=
marck=Poelkapelle geplant ſei. Schon damals kam Jäger in
Ver=
dacht, denn er war der einzige in Gefangenſchaft geratene
Ange=
hörige vom Regiment 234 bei dieſem Angriff. Sein ſpäter
gefalle=
ner Kompagnieführer hat ihn kurz vorher als einen feigen
Deſer=
teur bezeichnet. Jäger war vorher Kraftwagenführer bei der
Bri=
gade und ſoll dort wegen ſeiner zu engen Beziehungen zur
Zivil=
bevölkerung abgelöſt worden ſein. Bei ſeinen Kameraden war
Jäger, der ſich wiederholt im Schützengraben krank gemeldet hatte,
nicht beliebt.
Zur Verhandlung ſind 11 Zeugen und 3 Sachverſtändige
er=
ſchienen, darunter ein Vertreter des Reichswehrminiſteriums. Zu
Beginn erklärte der Reichsanwalt, daß er im Intereſſe der
Lan=
desverteidigung die Ausſchließung der Oeffentlichkeit von Fall zu
Fall beantragen müſſe.
peten Mer Arbeit, deren peinlich akurate Ausführung und deren oft
die Mlketreicher Kopfſchmuck und Zierat immer wieder zu
Bewun=
äſtchen kung zwingt, über eine komplette Ausſtattung eines
Indianer=
einem Muptlings im Kriegsſchmuck, über Kopfſchmuck und
Barong=
ſasken der Tänzerinnen aus Bali und dem reichgezierten
Dop=
hder lioch eines Stiergeſpannes zu den Frühlingsfeſten auf Bali,
nur A den ſchon erwähnten, nach Tauſenden zählenden beweglichen
hildern für Schattenſpiele aus Japan, China, Bali, Siam uſw.,
ſchußkückende Arbeiten in farbig=transparentem Leder, endlich eine
Wllektion ungariſcher Kleidungsſtücke, vor allem Jacken und
der lſſttenmäntel aus vielfach aufgenähtem Leder in den verſchieden=
rM
Krleſn Techniken, ſieht man eine ebenſo reiche wie ſchöne Gürtel=
Rmlung und noch eine große Anzahl von Stücken, die ebenfalls
glecſich Transparentbearbeitung verſchiedenſter Leder zu
über=
ſchenden Farbwirkungen kommen. Die Fülle iſt ebenſo ſtau=
Mewert wie die Ausführung im einzelnen oft märchenhaft
ſör. — Zahlreiche Buchwerke, Zeichnungen und Photos ergän=
W das volkstümlich Lehrhafte. Die Neuerwerbungen reichen
in die jüngſte Zeit. Herr Emil Klein gab teils leihweiſe
lachtvolle Mäntel aus dem Leder der Sumpfgiraffe vom
Bang=
veeAl o=See, Trophäen der letzten Schomburgk=Expedition.
Eines nur iſt bedauerlich: daß dieſes Muſeum nicht in
armſtadt iſt. Unſer Gewerbemuſeum wäre ihm ein treff=
Mis Ayl.
U. St.
Anläßlich der 100=Jahrfeier der Techniſchen Lehranſtalten
4 Offenbach a. M., an der Oberbürgermeiſter Mueller wegen
Eiſr gender dienſtlicher Inanſpruchnahme nicht teilnehmen konnte,
Aote er an Herrn Profeſſor Hugo Eberhardt folgendes Feſt=
Relegramm:
„Den hervorragenden Künſtler und berufenen Lehrer und
Führer auf wichtigſten Kulturgebieten beglückwünſcht herzlichſt
M Fum heutigen Jubeltage‟.
baelcke, der Menſch, der Flieger, der Führer der deutſchen
Jagd=
jegerei. Herausgegeben von Johannes Werner. Leivzig 1932.
K. F. Koehler. Verlag. 228 Seiten mit 25 Abbildungen. Ganz=
9 leinenband 4.,50 Mk.
Ein Buch über den Mann, deſſen Namen im deutſchen
Heeres=
eEcht während des Weltkrieges immer und immer wieder ge=
Aent wurde, über den Mann, deſſen Heldentaten die Bewun=
22 Ruung der ganzen Welt erregten. Und doch iſt dieſes Buch nicht
Mientlich ein Kriegsbuch, auch wenn Boelckes Luftkämpfe im Mit=
A Apunkt ſtehen. Es befaßt ſich mit der Perſönlichkeit Boelckes,
ſei=
en Werden und Wachſen. Es ſchildert den Dienſt und das
ge=
geie y chaftliche Leben des Fahnenjunkers und jungen Offiziers der
Arkriegszeit, ſchildert wie er die Anfänge der Fliegerei erlebte,
G2 Alldert, wie aus Boelcke ſchließlich der Organiſator und Schöpfer
er neuen Lufttaktik wurde. Es iſt ein Buch, das in ſeiner
an=
eulichen und lebendigen Darſtellung bei weiteſten Kreiſen des
DEu iſchen Volkes und insbeſondere der heranwachſenden deutſchen
8Send Intereſſe finden wird.
Heſſiſches Landeskheaker.
Großes Haus. — Freitag, den 2. Dezember.
Katharina Knie.
Ein Seiltänzerſtück von Carl Zuckmayer.
Man ſollte die Aufführung nicht „Katharina Knie‟
überſchreiben, ſondern Konſtanze Menz!
Die Erſchütterungen, die der Abend hinterließ, ſind nicht
dem Stück, ſondern allein der Darſtellung zu verdanken.
Als Berlin im „Fröhlichen Weinberg” und im „
Schinder=
hannes” den „Erdgeruch rheiniſchen Bodens” entdeckte, ſpürte
der eingeborene Heſſe und Rheinländer in ihnen nur die
Ge=
wandtheit des fixen Literaten. Die weitere Entwicklung
Zuck=
mayers hat der letzteren Anſchauung Recht gegeben. Er hat
im „Hauptmann von Köpenik” ebenſo „urwüchſig verwurzelt”
den Berliner Jargon wiedergegeben wie vorher rheiniſche Art
und Sprache. So hat auch „Katharina Knie” mit Dichtkunſt
nichts zu tun. Wohl aber iſt es ein techniſch geſchickt gebautes
Theaterſtück, — wirkungsvoll namentlich dann, wenn es von
einer tüchtigen Darſtellung getragen wird.
Konſtanze Menz war als „Katharina Knie” ſchon am
Frankfurter Schauſpielhaus das Urbild herrlicher Urwüchſigkeit
und Echtheit. In die Technik Zuckmayers ſtellt ſie ein Stück
reizender und ergreifender Menſchlichkeit.
Wie ſcharmant ſpielte ſie die junge Seiltänzer=Tochter, um
die ſie alle Lichter ihres abenteuerlichen Berufes ſpielen ließ!
Wie entzückend war der Vortrag des Wanderliedes, der zu
Bei=
fall auf offener Szene begeiſterte! Wie ergreifend gab ſie den
inneren Widerſtreit zwiſchen der Treue zum väterlichen Beruf.
und dem Zug zur Seßhaftigkeit und der Neigung zu dem
bewährten Manne! Bei Konſtanze Menz iſt jeder Augenblick
bewegt, erlebt, durchlebt. Als ſie das „Katharinchen” in
Frank=
furt zum erſten Male ſpielte, begrüßte ich ſie als heranwachſende,
junge Lucie Höflich. Es wäre ſchön, wenn die Darmſtädter
Bühne ihr, die ſeitdem im Spiel noch gelöſter und freier
ge=
worden iſt, zu dieſer Entwicklung freie Bahn gäbe!
Ausgezeichnet ſtand Joſef Sieber als Vater Knie ihr zur
Seite. Mehr als Toni Impekoven es tat, löſte Sieber den Vater
Knie von dem Mantel des Komödianten los und führte ihn auf
einfache Menſchlichkeit zurück. Ergreifend war der Abſchied
zwi=
ſchen Vater und Tochter, Sieber und Menz, — vielleicht
die ergreifendſte Szene, die bis jetzt in dieſem Winter das
Schauſpiel bot.
Ein bunter Zirkus tat ſich um die Familie Knie auf: Käthe
Gothe als Bibbo „früher Stemm= und Kraftakte, jetzt Kaſſe,
Kochen, Waſchen” Franz Kutſchera und Karl Paryla als
tolle Akrobaten, Hermann Gallinger, der Vertreter für
vor=
nehme Luftarbeit, Hugo Keßler, der melancholiſch=komiſche
Clown, Walter Rießland, ein lebhafter Italiener. Das
ſeß=
hafte Dorf war durch die Herren Keim, Maletzki, Baumeiſter und
Göbel charakteriſtiſch vertreten.
Abgeſehen von dem vierten Aufzug, der offenbar nicht
ge=
nügend durchgeprobt war und in einen noch zu ordnenden
Tumult auslief, hatten A. M. Rabenalt und W.
Rein=
king ein famoſes Zirkusbild geſchaffen. Wohnwagen, Brücken,
Fangnetz, alle Zirkusgeräte, Zirkusmuſik, das phantaſtiſche
Lichterſpiel der abendlichen Vorſtellung: man bekam geradezu
Luſt, wieder einmal einen abenteuerlichen Dorfzirkus zu ſehen,
— aber dieſer bunte Rahmen erhielt doch erſt ſeinen Inhalt
durch die ergreifende Menſchen=Darſtellung, wie ſie in Menz und
Sieber verkörpert war!
Der Erfolg der Aufführung war daher mit Recht ſtark. Z.
* „Ju 60”, das erſte deulſche Schnellflugzeug.
Reiſegeſchwindigkeit von 300 Stundenkilometer. — Einziehbares
Fahrgeſtell. — Ein Haubenmotor. — Metallflugzeug
mit Schleiflack.
Junkers erſtes deutſches Schnellflugzeug iſt ſoeben vollendet
wvorden und hat die Werksbezeichnung „Iu 60” erhalten. Es
bedeutet einen ganz neuen Typ, denn es zeichnet ſich durch
Kon=
ſtruktionseinzelheiten aus, die bisher im Flugzengbau völlig
un=
bekannt ſind und der Erhöhung der Geſchwindigkeit durch
Ver=
ringerung des Luftwiderſtandes dienen. Das Fahrgeſtell kann
großenteils während des Fluges vom Führerſitz aus eingezogen
werden, um auf dieſe Weiſe den ſtarken Luftwiderſtand
herab=
zumindern, der gerade vom Fahrgeſtell beim Fliegen ausgeht.
Die Form des Flugzeuges hat eine glatte und gerundete
Füh=
rung, die ſich bei Verſuchen im Laboratorium als beſonders
günſtig erwieſen hat. Bemerkenswert iſt auch die eigenartige
Ausgeſtaltung des Motors, der mit einer ziemlich ovalen,
feſt=
ſchließenden Kappe verſehen iſt, ſo daß das ganze Flugzeug von
der Spitze bis zum Ende den Eindruck einer völlig einheitlichen
Konſtruktion macht. Das Flugzeug, das eine Länge von 13
Metern hat, und Flügel von eine Spannweite von 15 Meter
aufweiſt, iſt ganz aus Metall erbaut und mit rötlichem
Schleif=
lack überzogen. Es ſieht dadurch nicht nur ſehr ſchön aus, ſondern
hat auch auf dieſe Weiſe eine völlig glatte Außenhaut, die
gleich=
falls zur Erhöhung der Fluggeſchwindigkeit beitragen dürfte.
Insgeſamt können mit dem Probeflugzeug 6 Perſonen befördert
werden, nämlich zwei Führer und 4 Fahrgäſte. Das Gewicht des
Flugzeuges beträgt ungefähr 2000 Kg. Da ein Ladungsgewicht
von ungefähr 1000 Kg. möglich iſt, ſo wird das geſamte
Flug=
gewicht rd. 3000 Kg. aufweiſen können. Die Geſchwindigkeit, die
„Ju 60” durch ſeine neue Bauweiſe und den ſtarken Motor
er=
reichen will, wird auf 300 Km. in der Stunde geſchätzt. Die
Probeflüge werden ergeben, welche Aenderungen noch getroffen
werden müſſen, um einen Idealtyp des Schnellverkehrs zu
ſchaffen.
Seite 4 — Nr. 336
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 3. Dezember 193.
Die Verlobung unſerer Tochter
Geni mit Herrn
Regierungs=
aſſeſſor Eugen Grolman geben
wir bekannt.
Wirklicher Geheimer Oberbergrat
und Berghauptmann a D.
Franz Liebrecht und Frau
Gerda, geb. Haniel.
Jugenheim an der Bergſir.
Meine Verlobung mit Fräulein
Geni Liebrecht gebe ich bekannt.
Eugen Grolman.
Düſſeldorf, Feldſtr. 74.
EEnde November 1932.
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meinem neuen Hause
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Ihre Verlobung geben bekannt
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geben bekannt
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Samstag, 3. Dezember 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 336 — Seite 5
Aus der Landeshaupkſtadk.
Darmſiadt, den 3. Dezember 1932.
Nikolausfeft des Roken Kreuzes.
Heute Samstag nachmittag 5 Uhr beginnend, findet, wie
ſetrfach mitgeteilt, nunmehr das Nikolausfeſt des Roten
Kreu=
im Städtiſchen Saalbau ſtatt. Lange Wochen der Vorbereitung
gien notwendig, um das Feſt ſo ſchön zu geſtalten und ſo
viel=
ſitig auszuſtatten, wie es in Wahrheit werden wird.
Es ſei nochmals beſonders darauf hingewieſen, daß die
5truwwelpeter=Aufführung” auf der Saalbaubühne
uurch Darmſtädter Kinder nach ſorgfältiger Einſtudierung um
Uhr beginnt. Im Rahmen wirkungsvoller Bühnenbilder wird
Struwwelpeter=Handlung den kleinen Beſuchern eindrucksvoll
d luſtig verlebendigt werden. Die Stunde des Stillſitzens beim
iſchauen wird nach der Aufführung belohnt werden durch den
ſeſuch des Nikolaus, aus deſſen unerſchöpflichem Sack allen
Kin=
hrn eine freudige Ueberraſchung bereitet werden wird.
Ueberraſchungen in anderer Art, aber nicht weniger anziehend
nd unterhaltend, werden den erwachſenen Beſuchern in den
bendveranſtaltungen geboten werden. Außer dem Bazar=Betrieb,
ner reich ausgeſtatteten Tombola uſw., wird den
Hauptanziehungs=
hunkt des Feſtes am Abend das intereſſante
Tanz=
ſabaret bilden. Die beſten Kräfte unſeres Landestheaters
wer=
en im Rahmen dieſes Cabarets unter der Oberleitung des Herrn
Napellmeiſters Zwißler mit beſten und neueſten
unterhalten=
m Kunſtdarbietungen aufwarten. Namen werden abſichtlich nicht
bnannt. Sowohl der Rahmen des Tanz=Cabarets wie die
mit=
ſtkenden Künſtler ſind auf Ueberraſchungen eingeſtellt. Es wird
ingend angeraten, Eintrittskarten auch zu dieſem Tanz=Cabaret
Vorverkauf zu löſen (Verkehrsbüro und Papierhandlung
uthner.) Die Nachfrage nach Karten iſt jetzt ſchon ſo ſtark, daß
e Vorſtellungen, es können vorausſichtlich nur drei ſtattfinden,
intlich überfüllt ſein werden.
Es wird beſonders darauf hingewieſen, daß den Zeiten
iſprechend die Preiſe für Wein uſw. ſtark herabgeſetzt, und
Auß die Möglichkeit der Konſumierung von Wein uſw. auch im
abarett möglich iſt.
— 5. Akademie=Konzert. In allen Städten, in denen
Be=
eridge Webſter, der Soliſt des 5. Akademie=Konzertes
Dezember. 17 und 20 Uhr im Städt Saalbau), bisher
auf=
rreten iſt, wird der junge Künſtler als Klavierſpielex
außer=
wöhnlicher Art gefeiert. Beſeelung und klangliche Feinheit,
lyflegtes Piano einerſeits, großes Temperament bis zum
Drauf=
ſingeriſchen andererſeits werden ſeinem Spiel nachgerühmt.
ſurch das Auftreten dieſes Künſtlers iſt daher ein Kunſtgenuß
nz beſonderer Art zu erwarten. Karten im Sekretariat der
tädt. Akademie für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße, Fernſpr. 3500.
Siehe morgige Anzeige.)
Heſſiſches Landestheater.
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Anf. 19½ Ende vor 22 Uhr.
Preiſe 0.60 u. 0.90 Mk.
11 Dezember Der tolle Hund.
Drittes Sinfonie=Konzert. Unter Leitung von Karl Maria
wißler ſpielt im dritten Sinfonie=Konzert am Montag, den
Dezember, das Heſſiſche Landestheater=Orcheſter die Sinfonien
Dur Nr. 7 von Franz Schubert und C=Moll Nr. 7. von
Goh Brahms. Um die Einheitlichkeit der Vortragsfolge nicht
ſtören und eine übergroße Länge des Programms zu
vermei=
hat man bei dieſem Konzert von der Mitwirkung eines
euliſten abgeſehen. Eine große und dankbare Aufgabe haben ſich
brigent und Orcheſter geſtellt, gehören doch beide Werke zu den
Gönſten und gewaltigſten der ganzen Orcheſterliteratur.
* Städte, die vom Spielzeug leben.
Das Glück der bayeriſchen Skadt Zurkh im Walde. — Sonneberg, der Mikkelpunkt der Spielwareninduſtrie.
Harburg macht Gummipuppen. — Ruhla und Ilmenau fabrizieren Karufſells. — Worbis und Lauſcha ſtellen
Weihnachtskugeln und Baumbehang her. — Der „Nürnberger Tand‟
39-30 ſchafft eine deutſche Skadt
ohne Arbeitsloſe.
„Die „Spielzeug=Städte”, d. h. die Städte, die von der
Her=
ſtellung des Spielzeugs leben, haben jetzt zu Weihnachten
Hoch=
konjunktur. Unabhängig von dem Weihnachtsgeſchäft hat die
Stadt Furth im Walde in Bayern ſeit vielen Monaten das Glück,
keinen Arbeitsloſen mehr in ihren Mauern zu beherbergen. Die
Urſache hierfür liegt darin, daß in dieſer kleinen Stadt die Jo=
Jo=ſpiele hergeſtellt werden. Viele Millionen dieſer auf und ab
tanzenden Rollen ſind hier bereits angefertigt worden, um in die
ganze Welt exportiert zu werden. In Furth im Walde iſt groß
und klein damit beſchäftigt, die notwendigen Materialien für Jo=
Jo bereitzuſtellen, und die Aufträge ſind ſo ungeheuer groß, daß
noch die ganze dörfliche Umgebung beſchäftigt wird. Eine Mode.
die ganz plötzlich auftauchte hat einer ganzen Stadt Arbeit
ge=
bracht. So war es ſchon vor Jahren, daß alle Welt Diabolo ſpielte.
Furth im Walde iſt nicht die einzige Stadt. die in Deutſchland vom
Spielzeug lebt, denn Deutſchland iſt überhaupt das Land der
Spielzeuginduſtrie. Ihr Mittelpunkt befindet ſich in Sonneberg.
einem kleinen Städtchen in Sachſen=Meiningen, Hier werden
Pup=
pen und Attrappen ſowie Bonbonieren in Maſſen aus Holz und
Papiermaſchee angefertigt. Die Hausinduſtrie iſt ſchon vielfach
durch Fabrikation erſetzt worden, und der Umkreis der Waren iſt
ſtark erweitert worden. Man macht jetzt auch hier Masken. Glas
und Porzellanwaren und zahlreiche andere Artikel, die in das
Ge=
biet des Spielzeugs fallen. Aehnlich iſt das Arbeitsgebiet einiger
umliegender Kleinſtädte wie Neuſtadt und Waltershauſen ſowie
zahlreicher Dörfer in der Umgegend. Auch in Ilmenau und Ruhla
lebt man hauptſächlich vom Spielzeug. Obwohl alle Gattungen
Spielzeug hier verarbeitet werden, hat man ſich in der Hauptſache
hier auf Holzſpielzeug ſpezialiſiert. Hier werden hauptſächlich
Karuſſells gebaut, ſowie Holzpuppen und Holztiere.
Schaukel=
pferde und ähnliche Spielzeuge. Die Produktion wird faſt das
ganze Jahr gebraucht, wenn auch ſelbſtverſtändlich der größte
An=
ſturm in den Wochen vor Weihnachten zu verzeichnen iſt. Man
arbeitet das ganze Jahr für den Weihnachtsbedarf, der ſonſt gar
nicht zu befriedigen wäre. Die Beſtellungen kommen in den letzten
Wochen in ſo ungeheuren Mengen, daß bedeutende Vorräte
vor=
handen ſein müſſen, um der Nachfrage genügen zu können. Ein
Drittel der Produktion wird während des ganzen Jahres
ver=
kauft und Zweidrittel des Umſatzes entfallen auf die
Weihnachts=
wochen. Eine reine Weihnachtsinduſtrie haben die beiden Städte
Worbis und Lauſcha. In Worbis werden hauptſächlich die ſchönen
Chriſtbaumkugeln angefertigt, ebenſo wie in Lauſcha. Ein anderer
Zweig der Fabrikation wird von den anderen Sorten des
Weih=
nachtsbaumbehanges in Anſpruch genommen. Daneben gibt es
noch zahlreiche Städte, die nicht allein vom Spielzeug leben, aber
auch an der Spielzeugfabrikation Deutſchlands ſehr bedeutend
be=
teiligt ſind. Die Gummiſtadt Harburg liefert die berühmten
Gummivuppen. Gummibälle und die jetzt beſonders beliebten
Gummitiere, die beim Baden eine Rolle ſpielen und viel
Ver=
gnügen bereiten. Liegnitz fabriziert Stofftiere Krefeld iſt die
Stadt der Zelluloidpuppen, die in herrlichen Exemplaren heute
das Entzücken der Kinder bilden. Naturlich iſt dieſe Fabrikation
nur ein kleiner Teil der Erzeugniſſe in dieſer berühmten
In=
duſtrieſtadt. München und Charlottenburg ſind die Mittelvunkte
des kunſtgewerblichen Spielzeuges, der modernen Puppen, die ſich
allmählich auch eingebürgert haben. Selbſtverſtändlich darf man
nicht Nürnberg vergeſſen, die klaſſiſche Stadt der
Spielzeugfabri=
kation. Hier hat ſich zuerſt die Heiminduſtrie auf dem Gebiete der
Spielzeugherſtellung in Deutſchland entwickelt und iſt allmählich
zur Großfabrikation geworden. Von hier ſtammen die berühmten
Bleiſoldaten und tauſend andere Spielzeuge, die ſogar in Muſeen
Aufnahme gefunden haben. Der „Nürnberger Tand” — was
ſo=
viel bedeutet wie Spielzeug — war ſchon im Mittelalter in der
Welt berühmt, als es einen Export im heutigen Sinne uoch
nicht gab.
3. Dezember 14½—18 Uhr. Außer Miete.
Wilhelm Tell.
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Anf. 20, Ende geg. 22½4 Uhr. E 9
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4. Dezember Der Troubadour. Watag.
5. Dez 20—2174 Uhr,
Drittes Sinfonie=Ko
zember
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6. Dezember Der fliegende Holländer, Preiſe 0.60— Seicht=
eu Heit
L.a. Fttwpch,
7. Dezember 14½—17½4 Uhr. Anßer Miete.
Wilhelm Zell.
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Anf. 20, Ende geg. 2234 Uhr. A 9
Preiſe 0.50—4.50 Mk.
Katharina Knie. durnnerstag,
3. Dezember Anf. 19, Ende geg. 2237 Uhr. B 8.
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Don Carlos. Fritag,
2. Dezember 19½—22 Uhr. D 8.
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10. Dez 19½—221 Uhr. Außer Miete.
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11. Dezember Anf. 18, Ende vor 22 Uhr. Heſſenl.=Miete IV,4
Preiſe 0.70—5.50 Mk.
Don Carlos.
Proſeſſor 2r. Wilhelm Hergeus 70 Jahre alt.
Am 4. Dezember vollendet Prof. Dr. Wilhelm Heraeus ſein
70. Lebensjahr in Offenbach a. M., wo er von 1891 bis 1928 am
Gymnaſium tätig war. Er iſt zwar in Hamm in Weſtfalen
ge=
boren, entſtammt aber einem dorthin verſchlagenen Zweig einer
alten heſſiſchen Familie. Dem Beruf ſeines Vaters folgend der
ſich als Altphilologe einen Namen ſchuf und deſſen
wiſſenſchaft=
liche Arbeit er ſpäter fortführte, ſtudierte er zuerſt in Marburg
und dann in Berlin, wo Mommſen und Treitſchke. Dilthey und
Scherer ſowie die Altphilologen Vuhlen und Kirchhof ſeine
Leh=
rer waren. Nach kurzer Vorbereitungszeit im preußiſchen
Staats=
dienſt trat er in den heſſiſchen Staatsdienſt über. Seine
wiſſen=
ſchaftliche Tätigkeit, in der er neben dem Lehrberuf völlig
auf=
ging, trug ihm bald einen Ruf an die in Frankfurt a. M.
be=
ſtehende Akademie für ſoziale und Handelswiſſenſchaften ein; als
aus dieſem Inſtitut im Jahre 1914 die Univerſität hervorging,
wurde er dort zum ordentlichen Honorarprofeſſor ernannt. Das
Spezialgebiet ſeiner Vorleſungen iſt die vulgärlateiniſche Sprache
und Literatur, von der er eine Sammlung ausgewählter Texte
herausgibt. Daneben hat er ſich auch durch Forſchungen über
Livius, Petronius, Martial und andere römiſche Klaſſiker
Ver=
dienſte erworben, die ihre Anerkennung fanden durch die
Er=
nennung des Gelehrten, zum korreſpondierenden Mitglied der
Geſellſchaft der Wiſſenſchaften zu Göttingen und der
nordameri=
kaniſchen Medigeval Academy.
Heute
Fortſetzung des Preisausſchreibens
„Der Weihnachtsfeſtzug‟
(Siehe geſtrige Ausgabe)
Mozart=Verein. In 26 Bildern zeigt die neue Egelaſa=
Revue „Wohlerworbene Rechte‟ Darmſtadt, wie es weint
und lacht im Jahre 1932. Neben den genannten Gäſten wird
das gut eingeſpielte Mozart=Enſemble ſein Können zeigen.
Ge=
nannt ſeien Tilly Amelung. Heinrich Gutkäſe. Grete Gutkäſe, E.
L. Grün, Herbert Görner, Rudolf Fey. Die überraſchenden
De=
korationen hat Herbert Görner erſonnen und gemalt. Karten für
den vielverſprechenden Abend des 10. Dezember bei O. Titze,
Eliſabethenſtraße 4.
Hiſtoriſcher Verein. Wir möchten nicht verfehlen unſere
Mitglieder aufmerkſam zu machen auf die Jahresverſammlung der
uns befreundeten Heſſiſchen Vereinigung für Volkskunde, beſonders
auf den Vortrag von Herrn Profeſſor Dr. Maurer aus Erlangen
über „Zeitliche, räumliche und ſchichtmäßige Betrachtung in der
neueren Sprach= und Volkskundeforſchung‟. Der Vortrag findet am
Montag, den 5. Dezember, im Hörſaal 326 der Techniſchen
Hoch=
ſchule ſtatt und wird durch Lichtbilder erläutert. Nächſter Vortrag
des Hiſtoriſchen Vereins am 12. Dezember: Pfarrer Dr. Kunze
(Nieder=Modau) über „Neue Forſchungen über die Dome zu Mainz
und Speyer”.
Vortrag über Kärnten und ſeine Abwehrkämpfe. Die hieſige
akademiſche Ortsgruppe und der Schulgruppenverband
Darm=
ſtadt des VDA. veranſtalten am Freitag, den 9. Dezember,
abends einen Vortragsabend im Hörſaal 326 der Techniſchen
Hochſule. Herr cand med. Eberl aus Innsbruck wird dabei über
Kärnten ſprechen. Nähere Mitteilungen folgen demnächſt.
Die Weihnachtsausſtellung der Heag iſt vor Weihnachten
auch Samstags und Sonntags nachmittags geöffnet.
Kunſthalle am Rheinkar.
Die derzeitige Weihnachtsmeſſe wird von den Darmſtädter
Kunſtfreunden ſehr beifällig aufgenommen, was im Intereſſe der
heſſiſchen Künſtler nur freudig begrüßt werden kann. Der Beſuch
iſt um deswillen wohl ein beſonders ſtarker, weil der Kunſtverein,
einem Wunſch des Reichsverbands der bildenden Künſtler
ent=
ſprechend ausnahmsweiſe von Erhebung eines Eintrittsgeldes
ab=
geſehen hat, um weiteſten Kreiſen der Bevölkerung die
Möglich=
keit zu geben, ſich die Schau anzuſehen und dort etwas für den
Weihnachtstiſch zu erwerben. Das künſtleriſche Niveau der
Aus=
ſtellung iſt auch ein derart gutes, und jedem Geſchmack Rechnung
tragendes, daß bei den angeſetzten erſchwinglichen Preiſen jeder
etwas Schönes finden wird. Erfreulicherweiſe iſt auch bereits ein
gutes Verkaufsreſultat zu verzeichnen. Da der Kunſtverein die
Abſicht hat, alle ihm aus der Weihnachtsmeſſe zufließenden
Ein=
nahmen wieder zugunſten der Künſtlerſchaft zu verwenden, hat er
auch für die ihm aus dieſen Verkäufen zukommende Proviſion
ſo=
fort einige der ausgeſtellten Arbeiten als Gewinne für ſeine
Weih=
nachtsverloſung erworben. Es ſind dies die Kunſtwerke: „
Land=
ſchaft” „Einſamer Weg” „Bäume”. „Häuſer in Riaux”, „Raſt”
und „Alter Hof‟ Die gleiche Verwendung werden auch weitere
ſich aus Verkäufen ergebende Proviſionsbeträge finden. An dieſer
Stelle ſoll noch darauf hingewieſen werden, daß die ſämtlichen
Ge=
winne der diesjährigen Weihnachtsverloſung des Kunſtvereins. an
der jedes Mitglied ohne weiteres teilnimmt, in dem an den
Ober=
lichtſaal anſtoßenden Kabinett ausgeſtellt ſind. Unter den zur
Ver=
loſung kommenden Oelbildern, Aquarellen und Handzeichnungen,
ſind Originalwerke von Prof. K. Bantzer, Prof. A. Beyer. Prof.
Joh. Lippmann, Prof. F. W. Kleukens, A. Bornemann, G.
Breit=
wieſer, C. Deppert, H. Hohmann, A. Poſch K. Scheld, M.
Sitt=
mann, H. Vielmetter, R. Walter, H. Zernin. Alle Arbeiten ſind
unter Glas gerahmt, ſo daß jeder Gewinner ſeine Freude haben
wird. Als weitere Gewinne kommen noch verſchiedene Exemplare
des intereſſanten Werkes „Ein Jahrtauſend künſtleriſcher Kultur
am Mittelrhein” in Frage, das aus dem Nachlaß des langjährigen
ſtellvertretenden Vorſitzenden des Kunſtvereins Muſeumsdirektor
Geh. Hofrat Prof Dr. F. Back ſtammt und anläßlich des 100.
Ge=
burtstages des Hiſtoriſchen Vereins für Heſſen herausgegeben
wurde. Der Verfaſſer geht in ihm den Beziehungen nach, die Kunſt
und Leben ſo vielfältig verbinden, ſo daß die Schilderungen des
Buches in lebendiger Verbundenheit mit Geſchichte und Gegenwart
entſtanden ſind. Seine Abſicht iſt auch, die Größe der deutſchen
Vergangenheit ſolle in der vaterländiſchen Not unſerer Tage
hel=
fen zum Glauben an die deutſche Zukunft. Es iſt mit Beſtimmtheit
anzunehmen, daß auch dieſem ſchönen mit 42 guten Illuſtrationen
ausgeſtatteten Werk gerne ein Platz auf dem Weihnachtstiſch
ein=
geräumt wird.
—Evang. Jugendgemeinſchaft. Am Montag, den 5.
Dezem=
ber, 20.30 Uhr, bringen die Jugendbünde der Petrusgemeinde im
Gemeindehaus Eichwieſenſtraße 8 die Weihnachtsſpiele. Das
Hir=
tenſpiel” und „Das kleine Weihnachtsſpiel” zur Aufführung.
Num. Karten zu 20 Pfg. ſind an der Abendkaſſe erhältlich. Zu
die=
ſem Abend ſind wir eingeladen und können einen Beſuch nur
empfehlen.
— Die Weihnachtsmeſſe der Jugendbünde der
Johannes=
gemeinde wird heute nachmittag um 2.30 Uhr im Gemeindehaus
Kahlertſtraße 26 eröffnet. Es kommen nur handgearbeitete
Ge=
genſtände aller Art für Erwachſene und Kinder zum Verkauf und
es kann geſagt werden, daß die Meſſe auch in dieſem Jahre
wieder ſehr reichhaltig und mannigfaltig beſchickt iſt. Und die
Hauptſache: Die Preiſe ſind der jetzigen Notzeit angepaßt. Auch
die Kaffeeſtube ſei noch beſonders erwähnt, in der man bei dem
jetzt herrſchenden kalten Wetter ein gemütliches Stündchen bei
einer Schale heißen Kaffees verbringen kann. Die
Märchen=
ſpiele für die Kinder beginnen am Sonntag um 3 Uhr.
Märchentheater Chauſſeehaus. Die Direktion teilt mit,
daß nächſten Sonntag keine Vorſtellung ſtattfindet wegen
Vor=
bereitung des Weihnachtsmärchens.
Seite 6 — Nr. 336
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 3. Dezember 19:7
sind morgen
von 10 din Teerlliet
DieTebdlätte (2. Advent)
Darmſtadt-Rhein.
Der Verein Darmſtadt —Rhein e. V. hatte ſeine
Mitglieder ſowie intereſſierte Stellen zu einer Ausſprache nach
Oppenheim eingeladen. In Anweſenheit eines Vertreters der
Oberpoſtdirektion Darmſtadt gelangte die Verkehrsentwicklung der
Kraftlinien Darmſtadt—Oppenheim-Berggemeinden—
Gunters=
blum zur eingehenden Erörterung. Die allgemeine ungünſtige
Ver=
kehrsentwicklung hat ſelbſtverſtändlich auch vor dieſen
Verbindun=
gen nicht Halt gemacht. Immerhin hat ſich der Verkehr auf einer
Höhe gehalten, die im allgemeinen geſehen nicht als ungünſtig
be=
zeichnet zu werden braucht. Die Ausſprache ergab den einhelligen
Willen ſämtlicher Beteiligten, die Kraftpoſtlinien auch über die
Ungunſt der gegenwärtigen Zeit hinüberzubringen, was allerdings
nicht ohne Opfer der Beteiligten möglich iſt.
Zur Genugtuung der Verſammlung wurde von dem Herrn
Provinzialdirektor der Provinz Starkenburg mitgeteilt, daß die
bisher in befonders unzureichendem Zuſtand befindliche
Straßen=
ſtrecke Geinsheim-Kornſand zum Frühjahr des nächſten Jahres
mit Kleinpflaſter verſehen werden ſolle. Hierdurch wird einem
ebenſo dringenden wie berechtigten Wunſch weiteſter an einer
gedeihlichen Entwicklung des Verkehrs zwiſchen dem mittleren
Rheinheſſen und der Heſſiſchen Landeshauptſtadt intereſſierter
Kreiſe Rechnung getragen. Die Straße Kornſand—Geinsheim iſt
auch um deswillen von ganz beſonders großer Bedeutung, weil ſie
außer dem Verkehr mit der Landeshauptſtadt den Verkehr vom
mittleren Rheinheſſen nach Groß=Gerau und weiter nach
Frank=
furt a. M. vermittelt.
Des weiteren wurde in der Verſammlung dem Wunſch
Aus=
druck gegeben, die Höhe der Ueberfahrtsgebühren der fliegenden
Brücke am Kornſand einer Nachprüfung zu unterziehen
Insbe=
ſondere für Kraftwagen ſeien die derzeitigen Gebührenſätze allzu
hoch und wirkten ſich dahin aus, daß zahlreiche Kraftwagenbeſitzer
auch weite Umwege nicht ſcheuten, um die Gebühren für das
Ueber=
ſetzen zu erſparen. Der Verein Darmſtadt—Rhein wird bei den
zu=
ſtändigen Stellen anregen, in eine Nachprüfung der Gebühren
einzutreten und hierbei womöglich für Hin= und Rückfahrten
in=
nerhalb kürzeſter Friſt verbilligte Ueberfahrtsgebühren
zuzu=
geſtehen.
Schließlich wurden die Möglichkeiten eines Ausbaues der
Schiffsverbindungen auf dem Oberrhein durch die Köln=
Düſſeldor=
fer Rheindampfſchiffahrt in Geſtalt der Einführung neuer
Motor=
bootfahrten von Mainz über Nierſtein—Oppenheim nach dem
Alt=
rhein (Erfelden) mit Anſchlüſſen nach Darmſtadt und der
Berg=
ſtraße erörtert. Die Verſammlung war der Auffaſſung, daß
der=
artige Fahrten eine außerordentlich begrüßenswerte Neuerung
dar=
ſtellen würden, die für alle Beteiligten weſentliche Vorteile zu
bringen geeignet wäre.
Sonderzüge zum Weihnachtseinkanf in Darmſtadk.
Orpheum.
Zur Verbeſſerung der beſtehenden Zugverbindungen werden
nach und von Darmſtadt nachſtehende Sonderzüge befördert:
Sonntag, den 4., 11. und 18. Dezember:
Wiebelsbach—Darmſtadt
3.08 Wab Wiebelsbach
13.33
13.39
13.54
an 4 17.34
17.28
13.13 „ Lengfeld
13.22 „ Reinheim
13.27 „ Zeilhard
Ober=Ramſtadt
Nieder=Ramſtadt
13.46 an Darmſtadt Oſt ab 16.54
—
Darmſtadt Nord —
14.00 V „ Darmſtadt Hbf.
Sonntag, den 11. und 18. Dezember:
Bensheim—Darmſtadt
17.20
17.14
17.08
17.02
Fahrkarten des allgemeinen Verkehrs haben Gültigkeit.
— Ueber das Apoſtolat der Preſſe ſprach im Anſchluß an die
Jahresverſammlung des Frauenvereins der Martinsgemeinde
Pfarrer Dr. Bergér. In dem Thema, ſo wurde angeführt,
ſcheint ein Widerſpruch zu liegen, da „Apoſtolat” eine Sendung
an die Menſchheit im Blick auf die letzten ewigen Werte des
Evangeliums bedeutet, die Preſſe aber ihr Geſicht dem Diesſeits
zugewandt hält. Und doch ſtehen Apoſtolat und Preſſe in
Be=
ziehung zueinander. Denn das Evangelium weiſt nicht nur über
die Welt hinaus, ſondern greift auch in die Welt ein. Umgekehrt
hat die Preſſe zu den Dingen des öffentlichen Lebens Stellung
zu nehmen; aber ſie ſoll es nach den Grundſätzen des
Evan=
geliums im Bewußtſein ihrer gewiſſensmäßigen
Verantwortlich=
keit tun. Hierdurch entſtehen freilich Konflikte für diejenigen,
welche an der Preſſe zu arbeiten haben. Die auf Maſſenwir=
— Kind und Buch. Die Bücherausſtellung wird heute (
Sams=
tag), nachmittags um 3 Uhr, in der Ohlyſchule (Fuchsſtraße=
Friedrichſtraße) eröffnet. Sie dauert bis Montag, den 12.
De=
zember (einſchließlich), und iſt an den beiden Sonntagen
durch=
gehend von 11—6 Uhr, an den Werktagen von 3—6 Uhr,
ge=
öffnet. Der Eintritt iſt frei.
— Deutſcher Altphilologen=Verband. Vortrag (mit
Lichtbil=
dern) von Herrn Studienrat Dr. Karl Kraft aus Büdingen
heute, Samstag, nachmittag 5,30 Uhr, im Realgymnaſium
(Kirchſtraße 22, Phyſikbau) über: „Erlebniſſe einer
Griechenland=
fahrt, 2. Teil: Von Olympia bis Kreta‟. Der Vortrag iſt
öffent=
lich. Kleiner Unkoſtenbeitrag.
— Volkshochſchule Darmſtadt. Wir machen nochmals darauf
aufmerkſam, daß morgen nachmittag um 16 Uhr im Feſtſaal des
Realgymnaſiums die Märchenerzählungen, von Frau Joſie Jacob
wiederholt werden. Der Eintritt iſt frei.
Das kommende Reich. Am Sonntag, den 4. Dezember,
ſpricht über dieſes zeitgemäße Thema Th. Edenweger im
Vor=
tragsſaal Waldſtraße 18. Der Notzeit entſprechend wird kein
Eintritt genommen. (Vgl. Anzeige.)
Die Dienſträume des 1. Polizeibezirks. Ab 1. Dezember
1932 wird die Verwaltung des 1. Polizeibezirks (Mitte),
Kirch=
ſtraße 9, mit der Schloßwache vereinigt. Sämtliche Dienſträume des
1. Polizeibezirks (Mitte) befinden ſich nunmehr im Schloß.
Varieté=Gaſtſpiel des Mannheimer Apollo=Theaters.
* Das Orpheum hat diesmal ein ſehr gutes, abwechſlungsreid
Varietéprogramm. Daß die gute, bunte Attraktionsbühne ir
zieht, bewies der ſtarke Beſuch, den das Haus geſtern aufzuw
hatte. — Die Reihenfolge der Darbietungen tut an ſich nichts
Sache; Hauptſache iſt, daß wie hier, alles Gebotene der ausge zer
neten Varietékünſtler auf beachtenswerter Höhe ſteht.
Erſtaunlich iſt der halsbrecheriſche dreifache Trapez=M
der Gebüder Malmſtröm, der die Zuſchauer in
andauerm=
atemloſer Spannung hält. Es iſt kaum glaublich, was 3 Mär
nervig und ſtark, am ſchwebenden Trapez leiſten. Der anhal
lebhafte Beifall der Zuſchauer war ehrlich, gern geſpendet undt
die fabelhaften Darbietungen wirklich am Platze. — In glei
Richtung gingen die akrobatiſchen „Schlager” der 3 Ellan
Equilibriſten, die auf ihrem Gebiet Hervorragendes leiſten, ſo
der 2 Kolters in ihrem Percheakt.
Büttell
Eine Hauptattraktion des Abends bildet „Aqua,
Wunder=Seelöwe. Vor allem zeigt ſich hier eine fan=
Tierdreſſur, wie ſie in dieſer Vielſeitigkeit ſelten zu ſehen
Nieder=R
Daß Seelöwen ausgezeichnet Bälle zu jonglieren verſtehen, i
kannt, daß aber ein Seelöwe auch tanzt und ſingt — natürlich
Arien — aber auf Kommando wirklich ſingt, das iſt doch
Seltenheit. Und noch andere neckiſche Dinge ſind dieſem klun
Tiere mit Geduld und Liebe beigebracht. — Ein unterhaltſam
Dreſſurakt!
Sehr vielſeitig iſt der Zauberer Schwarz, der vor a9
ſeine Künſte liebenswürdig und originell darbietet und mehr
Batterien Liköre, Wein und Bier aus ſeinem Frack herauszaub=
Wie? — Das iſt die große Frage. — Eine ganze Reihe von 9
mern ſchlagen ins Humoriſtiſche, erfordern aber bei aller Kaf
doch Gewandtheit und Können, ſo der komiſche Jongleurakt m
Solton und Gerdy, die drolligen Radfahrer Maud
Harper auf ihren Rad=„Inſtrumenten”, und die ſpanſen
Meiſterclowns Danti und Fernando, die den Varieteahd
beſchließen. Zuſammengenommen wieder einmal ein Program,
das einige Stunden wirklicher bunter Unterhaltung bringt. .
für jeden Geſchmack etwas Beſonderes!
Das geſtern abend ſehr beifällig aufgenommene Gaſtſpiel
Mannheimer Künſtlertheaters Apollo wird heute und morgen n / No5d
derholt. (Näheres ſiehe Anzeige.)
Schwurgericht.
Kunſknofizen.
kung eingeſtellte Entwicklung des wirtſchaftlichen politiſchen und
geiſtig=kulturellen Lebens droht die Perſönlichkeit zu zerbrechen.
Um ſo ernſter iſt die Forderung der evangeliſchen Kirche und des
deutſchen Proteſtantismus an die Preſſe, nicht nur von dem
evangeliſch=kirchlichen Leben mehr Kenntnis zu geben, ſondern
auch die Fragen des öffentlichen Lebens von dem proteſtantiſchen
Standpunkt aus zu beleuchten. Der evangeliſche Chriſt aber muß
ſich deſſen mehr bewußt werden, daß er nicht nur Objekt, ſondern
auch Subjekt der Preſſe iſt, die er je nach ſeiner wirtſchafts= und
parteipolitiſchen Einſtellung lieſt. An der angeregten Ausſprache,
die ſich an den Vortrag anſchloß, beteiligten ſich außer dem
Vor=
tragenden Pfarrer Beringer, Schriftſteller W. Michel, Fräulein
Weiße und Landeskirchenrat D. Waitz als Leiter der
Verſamm=
lung. Dabei wurde die Frage der evangeliſchen Tageszeitung
grundſätzlich erörtert und die ſchon von dem Redner
vorgetra=
gene Forderung nachdrücklichſt betont: In jedes evangeliſche
Haus neben der Tageszeitung das evangeliſche Gemeinde= und
Sonntagsblatt.
„Des braven Kindes Weihnachtsfeſt” lautet der Titel des
neuen, am morgigen Sonntag nachmittag im Orpheum zur
Aufführung gelangenden Märchens in 4 Bildern mit Knecht
Rupprecht und Engeltänzen mit Illumination. Kleine Preiſe
und Kartenverkauf wie bekannt (Siehe Anzeige.)
— Im Union=Theater läuft bis auf weiteres der
ſenſatio=
nelle Erfolg „Tarzan, der Herr des Urwaldes. Der
gleich=
namige Roman von Edgar Rice Burroughs iſt mit Jonny
Weiß=
müller, dem früheren Schwimm=Weltmeiſter, in der Hauptrolle
verfilmt worden. Der prachtvolle Körperbau Jonny Weißmüllers
prädeſtiniert ihn für dieſe Rolle, die außer an ſeine
Schwimm=
kunſt noch viele andere Anforderungen an ſeine körperliche
Ge=
lenkigkeik ſtellt.
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen heute und folgende Tage die
entzückende Lilian Harvey, zuſammen mit Willy Fritſch und Willi
Forſt, in dem neuen Ufa=Welterfolg „Ein blonder Traum‟. Die
Regie führt Paul Martin und die melodienreichen Schlager
ſtam=
men von Werner R. Heymann. Vorher das bekannt gute und
intereſſante Beiprogramm. Jugendliche haben Zutritt.
— In den Palaſt=Lichtſpielen ſieht man nur noch heute und
morgen Conrad Veidt und Olga Tſchechowa in dem ſpannenden
Tonfilm „Die Nacht der Entſcheidung‟ Dazu das reichhaltige
Beiprogramm.
— Helia=Lichtſpiele. Im Rahmen einer Film=Morgenfeier
läuft am Sonntag vormittag 11.15 Uhr der hervorragende
Kul=
turfilm der Ufa. Wunder der Tierwelt unter Waſſer”, ein Film
von den Lebeweſen der Weiher und Weltmeere, Ströme und
Bäche vom Werden und von der Wandlung gewaltiger Koloſſe,
von Erhabenem und Grauſigem, ein Dokument vom Daſeinskampf
im Waſſerreich. Jugendliche haben Zutritt. Vorverkauf an der
Helia=Kaſſe.
Ueber Werke, Künſtler oder künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden Erwähnung
geſchlebt behält ſich die Redaktion ihr Urtell vor.
Die muſikaliſche Senſation Darmſtadts
iſt zweifelsohne das am Montag und Dienstagim
Saal=
bau ſtattfindende Gaſtſpiel des Dajos Bela=Orcheſters,
verbunden mit einer hervorragenden Bühnenſchau. Die
nachfol=
genden Informationen ſind anläßlich des Gaſtſpiels in Frankfurt
a. M. aus der „Frankfurter Zeitung” vom 2. Dezember
ent=
nommen:
Dajos Bela — einer der bekannteſten muſikaliſchen
Schall=
platten=Helden — gaſtiert zur Zeit in Café Sacher=Wien. Vorige
Nacht um zwei Uhr iſt er mit ſeinen Jungen in Zürich abgefahren,
um fünf Uhr nachmittags war er in Frankfurt und ging ſofort
aufs Podium, um vor dem überfüllten Lokal mit einem teufeliſchen
Schwung zu ſpielen. Man merkte ihm die lange Autoreiſe nicht an.
Das ganze Orcheſter befand ſich ſozuſagen in der Spitze ſeines
Bogens. Wie Dajos Bela ſpielt? Das weiß jeder — eine ganze
ungariſche Pußta hat er auf der G=Saite. Soviel Melodik, ſoviel
Wehmut und gleichzeitig ſoviel Charme und Wärme — und dann
die Jazz=Stücke ... Bela hat den Ehrgeiz, der Jazz=Muſik ſeine
perſönliche Note zu geben. Gibt es ſymphoniſche Jazz=Muſik? Bela
ſagt ja: bei ihm.
Das Orcheſter macht Pauſe. Dajos Bela geht zu einem Tiſch
und trägt ſeine Geige mit ſich: eine echte Amati von großem
Wert ein Familienerbſtück. Er lacht und gibt Autogramme. Was
die Backfiſche nicht alles haben wollen! Es gibt eben nicht nur
Filmhelden — auch die Schallplatten haben, wie geſagt, ihre
Hel=
den. Dajos Bela iſt einer. Er erzählt, daß er 10 000
Schall=
platten=Aufnahmen „auf dem Gewiſſen” habe, die in
einer Millionenauflage in der ganzen Welt verbreitet ſind.
Ob er wirklich Ungar ſei? Nein, er iſt ein gebürtiger
Ruſſe — die Mutter iſt allerdings Ungarin. Bela iſt der Name
ſeiner Mutter. Mit ſechs Jahren hat er angefangen, Violine zu
ſpielen, ſpäter ſtudierte er in Kiew die Rechtswiſſenſchaft
— und nur ſo nebenbei auch Muſik. In Rußland gab er einige
Amateur=Konzerte — dann kam die Revolution, Bela flüchtete nach
Berlin, und dort wurde er von einer großen Schallplattenfabrik
entdeckt. Vor elf Jahren ſpielte er ſeine erſte Schallplatte, deren
Auflage in kurzer Zeit vergriffen war. Dann fuhr er nach Spanien,
um die Tango=Muſik zu ſtudieren. Er nimmt für ſich in Anſpruch,
die Tango=Muſik „verdeutſcht” zu haben.
Was hat er nun vor? Er hetzt ſich zur Zeit mit einer Europa=
Tournee ab. Von hier fährt er nach Mannheim, Darmſtadt, dann
nach Wiesbaden, nach London, nach Paris und Amſterdam. Und
hat überall volle Häuſer.
Das Gaſtſpiel einer ſolch prominenten — aber auch
ungewöhn=
lich koſtſpieligen Künſtlergruppe, ſollte bei dem muſikliebenden
Darmſtädter Publikum den der Veranſtaltung gebührenden
Zu=
ſpruch finden.
Der Kartenverkauf iſt im Verkehrsbüro und bei Hugo de
Waal, Rheinſtraße 14. Preiſe äußerſt zeitgemäß. —
Aw. Am 15. Juli ds Js. verhandelte das
Bezirksſchöfn=
ſen d
gericht gegen einen Eberſtädter Nationalſozialiſten wegen Beei
digung des Innenminiſters Leuſchner. Hauptbelaſtungszeoe
war damals der Ortsgruppenführer der Eberſtädter SPD.,
behauptete, im Hausflur der Wirtſchaft habe der damalige i
geklagte, als er, der Zeuge, aus ſeiner Wohnung heruntergekm (ie
men ſei, die Beleidigung ausgeſprochen. Die Verteidigung /)u
ſuchte damals durch den heutigen Angeklagten, den 27jährien üadt ei
Jakob Hechler, ebenfalls aus Eberſtadt, den Zeugen unglab= Under Fr
würdig zu machen, denn Hechler behauptete, er habe den Zeuen gu Groß=3i
ſtändig im Auge gehabt, er könne nicht längere Zeit, wie er W Au bieſigen
gab, in ſeiner Wohnung geweſen ſein. Vor dem Schwurgen//; M. aus
am Freitag unter der Anklage des Meineids gibt Hechler), Lch in dieſ
daß ſeine Ausſage nicht ſo ganz richtig war, er habe ſie aberwſausſte
mals für richtig gehalten. Der Staatsanwalt beantisſtmtiſtn
wegen Meineids 1½ Jahre Zuchthaus: 5 Jahre Gr=
Haingrun
verluſt und dauernde Eidesunfähigkeit. Der Verteidiger
ben=
tragt Freiſpruch, da noch nicht einmal fahrläſſige Eidesverketzn)
erwieſen ſei. Das Gericht veurkeilt den Angekle
ten gegen 6.30 Uhr abends wegen fahrläſſigen
Falſ=
eides zu 6 Monaten Gefängnis abzüglich zwei Moncen
Unterſuchungshaft. Es iſt der Anſicht, daß der Angeklagte inn
damaligen Verhandlung nicht mehr ſo recht wußte, was er ſetelll Pfaffen=
4. d.
daß er es aber an der genügenden Aufmerkſamkeit und Vorch
in ſeinen Ausſagen habe fehlen laſſen. Der Haftbefehl un
aufgehoben.
Spitzbubenfrechheit Die Hausbettelei nimmt beſondis
in der Kaſinoſtraße und Umgegend zurzeit einen Umfang an, ſe
zur Unerträglichkeit wird und die Bitte an die Polizei rechter
tigt, auf dieſe Straßen einmal beſonderes Augenmerk zu richen
Zumal es beim Betteln nicht bleibt, das übrigens oft mit boit
loſer Frechheit ausgeübt wird. Geſtern wurde von einem
artigen Beſucher am hellen Vormittag ein rumäniſcher had
gewebter Läufer geſtohlen, der vorübergehend für kurze
im Treppenhaus lag Vor Ankauf ſei gewarnt.
Die Ladengeſchäfte am kommenden Sonntag geöffnet!
wird darauf hingewieſen, daß an den drei Adventsſonntagen
Ladengeſchäfte nachmittags in der Zeit von 1 bis 6 Uhr zum
Lr=
kauf geöffnet ſind und daß ſomit das Publikum während diſe
Zeit ſeine Weihnachtseinkäufe eindecken kann.
Lokale Beranſtallungen.
— Der Verein ehem Landwirtſchaftsſchüſ
Darmſtadt veranſtaltet am Sonntag, den 4. d. M., in H
bei Pfungſtadt im Gaſthaus „Zum Schützenhof”. Inh. Raab, ein
Vortragsnachmittag. Referate ſind: „Landwirtſchaftsſchule
Verein Ehemaliger im heutigen Exiſtenzkampf” von Dir. Seel
Darmſtadt und „Freiwilliges Tuberkuloſetilgungsverfahren
Heſſen” von Oberveterinärrat Dr. Roßkopf=Gießen. Anſchliefn
Vorführung des Filmes „Die Tuberkuloſe des Rindes und /
Bekämpfung”.
Vereinskalender.
Starkenburger Automobil=Club, Samstag,
3. Dezember, abends, im Reſtaurant Sitte, Karlſtraße, Herr
Zuſammenkunft mit Vortrag über Wiſſenswertes.
Al=
zähliges Erſcheinen erwünſcht.
Tageskalender für Samstag, den 3. Dezember 1932.
Union=Theater: „Tarzan”; Helia=Lichtſpiele: „Ein bloner
Traum”; Palaſt=Lichtſpiele: „Die Nacht der Entſcheidung”
Orpheum: Varieté. — Konzerte: Café Oper, Hotel zur Pſt.
Schillereck. Reichshof. Café Monopol.
rustag, 3. Dezember 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 336 — Seite 7
Aus Heſſen.
. Griesheim, 2. Dez. Seinen 80 Geburtstag beging
te in geiſtiger und körperlicher Friſche Herr Bäckermeiſter
antin Poſeiner 11. — 50jähriges Beſtehen der
iw. Feuerwehr. Der Vorſtand der hieſigen Freiwilli=
Feuerwehr beſchloß in ſeiner letzten Sitzung, das im nächſten
ſte ſtattfindende 50jährige Beſtehen am 2. Juli 1933, dem
ündungstage der Wehr, im größeren Rahmen abzuhalten. —
ſa=Volksturnfeſt der D. T. 1933 hier. Bei dem in
rmſtadt abgehaltenen Vertretertag der Turnvereine des
Main=
ſeingaues der Deutſchen Turnerſchaft wurde das Gau=
Volks=
mfeſt 1933 der Turnerſchaft Griesheim übertragen. —
Flug=
ortverein Griesheim. Gelegentlich der erſten
Mit=
ververſammlung des neugegründeten Flugſportvereins hat
ſelbe weiteren Mitgliederzuwachs erhalten, ſo daß der Verein
ſeits über eine ſtattliche Mitgliederzahl verfügt. Es erfolgte
Einteilung der aktiven Mitglieder in Baugruppen, die ſich an
Abenden in der Woche — vorläufig in der Werkſtätte eines
ſigen Gewerbetreibenden — zum praktiſchen Bauunterricht
zu=
himenfinden.
br. Büttelborn, 2. Dez. Geflügelzuchtverein. Zu der
riammlung des Geflügelzuchtvereins im Gaſthaus „Zur Krone‟
ſten ſich zahlreiche Züchter eingefunden. Nachdem der
Vor=
nde Reiß die Ergebniſſe der Ausſtellung von Kelſterbach
antgegeben hatte, ſprach man über die geplante Ausſtellung
vergab die Vorarbeiten. — Der Evangel. Frauenverein und
Jungſchar halten nächſte Woche ihre Adventsfeiern ab;
Jugendbund folgt am Freitag abend.
nk. Büttelborn, 2. Dez. Unfall. Dem Schloſſer Johannes
jedmann fiel in den Opelwerken ein ſchweres Spanneiſen
die linke Hand, wodurch er erheblich verletzt wurde.
Nieder=Ramſtadt. 2. Dez. Wie wir Nr. 40 des laufen=
Jahrgangs der „Süddeutſchen Schuh= und Lederzeitung”
ent=
hmen, wurden die von der Schuhmacherlehrwerkſtatt des
Krüp=
lheims der Nieder=Ramſtädter Anſtalten
ange=
tigten Schuhe mit den dazu gehörigen Zeichnungen auf der
leutſchen Maßſchuh= und Orthopädieſchuh=Ausſtellung 1932” in
inberg durch eine „Ehrenvolle Anerkennung für hervorragende
üiſtungen” prämiiert. Dieſe lediglich für Lehrinſtitute beſtimmte
szeichnung erhält dadurch eine beſondere Bedeutung, daß ſie
ſen der hervorragendſten deutſchen Schuhmacherfachſchule
Sie=
leben nur noch der Gewerbe= und Maſchinenbauſchule Gießen
ſeil wurde.
G. Ober=Ramſtadt, 2. Dez. Zur Bekämpfung des
Bettlerun=
ſens hat nun auch die hieſige Gemeinde ſogen.
Bettlergut=
ſteine eingeführt Die Gutſcheine können in Blocks zu 50 Stück
Mark bei der Gemeindekaſſe an Zahltagen gelöſt werden. —
ſilitärverein „Germania‟. Der Verein hält Sonntag,
4. Dez., abends 8 Uhr, im Deutſchen Haus” (Fiſcher) eine
haſtſviel Migliederverſammlung mit wichtiger Tagesordnung ab.
f. Roßdorf, 2. Dez. Am Sonntag, 4. Dez., abends, findet im
kale Krämer ein Gemeindeabend des Evg. Bundes
d der Jugendvereine unter Mitwirkung des Poſaunenchors ſtatt.
* Abend ſoll dem Gedächtnis des Schwedenkönigs Guſtav Adolf
ſu dmet ſein. Im Mittelpunkte der Feier wird der Vortrag
hen: „Guſtav Adolf — unſer Held”, den Pfarrer Berck halten
üirksſchöflrd. Weiſen des Poſaunenchors und zwei Bühnenſpiele: „Guſtav
ſegen Büſokf” und „Die Salzburger” ſollen die Feiex umrahmen. — Am
ſontagabend hält in der Verſammlung des Frauenvereins
ſraßer Gemeindeſaal) Pfarrer Anthes=Rimbach einen
Vor=
atg über das zeitgemäße Thema: „Irrglaube und Aberglaube
inſerer Zeit”‟. — Dienstag, den 6., Mittwoch und Donnerstag,
7. und 8. Dez. jedesmal abends, hält Arbeiter Frickel aus
YährAtnſtadt einen öffentlichen Volksvortrag über „Eigene
Erleb=
ſe in der Fremdenlegion im Lichte des Evangeliums”
An. Groß=Zimmern, 2. Dez. Am kommenden Sonntag wird
der hieſigen evangeliſchen Kirche Pfarrer Lange aus
Frank=
ſt a. M. aus ſeiner Erfahrung in der Miſchehenpflege ſprechen.
Auch in dieſem Jahre veranſtaltet die evangel. Gemeinde eine
ſuchausſtellung, welche von kommendem Montag an täglich
höfnet iſt und bis zum dritten Advent dauert.
P. Haingrund i. Odw.. 2. Dez. Seit einigen Wochen wird
ſer. Dorf ſehr ſtark von umherziehenden Zigeunern heimgeſucht.
zu riätd
Jährend ſie ſich früher mehr aufs Betteln verlegten, treiben ſie
te einen regelrechten Hauſierhandel in Kurzwaren. Dadurch
ulten ſie eher Einlaß in die Wohnungen und es iſt oft recht
wer, ſich ihrer Zudringlichkeit zu erwehren.
R. Pfaffen=Beerfurth i. Odw.. 2. Dez. Am kommenden
Sonn=
den 4. d. M., vormittags um 8 Uhr, findet die diesjährige
bſchlußübung der hieſigen Feuerwehr ſtatt. Es haben hierzu die
anſchaften der Freiwilligen ſowie die Mannſchaften der
flicht=Feuerwehr vollzählig zu erſcheinen.
— Zell i. Odw. 2. Dez. Der Stahlhelm im
Oden=
ald. Zu einer ſchlichten Verpflichtungsfeier fanden ſich die
ſameraden der Ortsgruppe Zell=König in Zell bei Kamerad
oſef zuſammen. Durch die Wehrſporttage in König vor einigen
mit hogochen hat ſich auch im Odenwald wieder das Intereſſe für den
einem ſtahlhelm in verſtärktem Maße gezeigt und alle Prophezeiungen
hM Gegner des großen Bundes wurden damit glänzend widerlegt.
icher, ſegen 9 Uhr traf der Kreisführer mit Stab und
Fahnenabord=
me ung der Ortsgruppe Erbach. mit Kameraden aus Michelſtadt
n0 Bullau ebenfalls in Zell ein, um ſelbſt die Verpflichtung
vor=
köffnet! Anehmen. Mit klaren Worten ſchilderte der Kreisführer,
Kame=
bnntagen Kd Erbgraf, zu Erbach, Zweck und Ziele des Stahlhelms.
hr zum 9mahnte die neuen Kameraden zu den ernſten
Stahlhelmpflich=
d dchn Nach dieſen ernſten Worten konnte er 7 neue Kameraden auf
ſe Fahne verpflichten. Die Ortsgruppe Zell=König kann jeden=
As ſtolz auf ihren neuen Erfolg ſein und es wird dieſer Abend
in Anſporn ſein. im Stahlhelmgeiſt weiter im Odenwald zu
wir=
y damit die übrigen Ortsgruppen ebenfalls nach wie vor im
ſtachlhelmgeiſt für die große Sache wirken. Ein Frontheil galt den
hü euen Kameraden. Nach dem feierlichen Akt der Verpflichtung
2hlr es nun zu arbeiten. Ein Vortrag des Kameraden Waſſum
gab. e Ger Wehrſport fand regen Beifall. Verſchiedene wichtige
Bundes=
ule Nagen wurden noch beſprochen, und herrſchte bis zum Schluß der
Seſlſit ung eine rege Ausſprache. Vor Beendigung konnte der
Kame=
erfahren h) Kreisführer noch des Kameraden Oberſtleutnant v. Stein=
Au=Steinrück gedenken, der am 1. Dezember 1932 auf ſein
und Wihriges Militärjubiläum zurückblicken kann. Er unterſtrich be=
Aders die treue Anhänglichkeit des bewährten Kameraden an
En Bund, Kamerad von Steinau hat trotz ſeines hohen Alters
Mit eine Veranſtaltung verſäumt und war immer ein treuer und
errſſellender Kamerad. Ein Frontheil wurde ihm zu Ehren für ſein
Aſibiläum ausgebracht. Möge es ihm vergönnt ſein, mit dem
Gü hlhelm noch an Deutſchlands Wiederaufſtieg mithelfen zu
kön=
zum Wohle aller Volksgenoſſen, Frontheil!
P. Breitenbrunn i. Odw., 2. Dez. Am Montag, den 28
No=
enber, begannen die Holzarbeiten in den Waldungen vom Schutz=
Nrk Hengmantel, Kommenden Montag, den 4. Dezember,
be=
imen auch die Holzarbeiten im Gemeindewald. Bei der
Aus=
wihl ſoll die Bedürftigkeit ſoviel als möglich berückſichtigt werden.
Aus den Gemeinderatssitzungen-
Traiſa, 2. Dez. Ratsbericht. Die Wohnung im alten
Schulhaus wurde dem L. Bock zugeſprochen. Auf Gewerbeſteuer
für Gemeinde, Kreis und Provinz kann auf Antrag und bei dem
Nachweis erheblicher Minderung des Gewerbekapitals und
Ge=
werbeertrags ein Nachlaß, mindeſtens aber eine Stundung
ge=
währt werden. Für 1933 wird die Erhebung der Bürgerſteuer mit
500 Prozent des Landesſatzes verfügt. Die Sanitätskolonne
Nie=
der=Ramſtadt—Traiſa gibt in den nächſten 14 Tagen abends von
8—10 Uhr im unteren Rathausſaal Unterricht, zu dem
Intereſſen=
ten Zutritt haben.
k. Dieburg, 2. Dezbr. Ratsſitzung. Die Rechnung des
Städtiſchen Elektrizitätswerkes für 1930, welche in Einnahme mit
129 679,26 Mk. und in Ausgabe mit 107 314,14 Mk. abſchließt, alſo
einen Ueberſchuß von 22 365,12 Mk. ausweiſt, wurde einſtimmig
genehmigt. Bei der Feſtſetzung der Hundeſteuer für 1933 blieb es
auf Vorſchlag der Stadtverwaltung bei den bisherigen Sätzen. Der
Losholzpreis wurde auf 6 Mk. feſtgeſetzt. Der Frauengruppe der
Arbeiterwohlfahrt wurde die Vergnügungsſteuer für die letzthin
abgehaltene Wohltätigkeitsveranſtaltung erlaſſen. Ebenſo wurde
den Geſangvereinen auf ihren gemeinſamen Antrag hin eine
Saal=
veranſtaltung als ſteuerfrei genehmigt; ausgenommen von der
Befreiung ſind die Maskenbälle. Eine ausgedehnte Debatte
ent=
ſpann ſich über die Holzhauerlöhne. Schließlich blieb es bei dem
Vorſchlag der Stadtverwaltung. Ein Antrag der
ſozialdemokrati=
ſchen Fraktion, den Strompreis für elektriſches Licht auf 25 Pfg.
für die vier Wintermonate für alle Hilfsbedürftige herabzuſetzen,
wurde der El.=Kommiſſion überwieſen, die gleichzeitig eine
Her=
abſetzung des geſamten Tarifs beraten ſoll. Eine Kommiſſion aus
fünf Mitgliedern aller Parteien ſoll beim Kreisamt vorſtellig
wer=
den, damit die Richtſätze für Wohlfahrtsempfänger die
Winter=
monate hindurch erhöht werden. Ein Geſuch um Inſtandſetzung
eines öffentlichen Brunnens wurde, nach Prüfung der Sachlage
gutgeheißen. Einem Antrag des Kreisamts, bei Barzahlung von
Kaufholz innerhalb eines Monats 4 Proz. Rabatt zu gewähren,
wurde zugeſtimmt. Die Winterhilfe, die der Staat an die
Ge=
meinde leiſtet, ſoll in bar ausbezahlt werden. Um halb 11 Uhr
wurde die öffentliche Sitzung geſchloſſen und in der anſchließenden
geheimen Sitzung verſchiedene Unterſtützungsgeſuche behandelt.
Cf. Birkenau, 2. Dez. Ratsſitzung. Wegen der
Beſchaf=
fung der für die Holzhauerei 1932/33 erforderlichen Geldmittel
ſoll an die Ortsbürger herangetreten werden wegen
Vorauszah=
lung der Bürgerholz=Auflage. Dem Verkauf des Buchenſtamm=
B Breitenbrunn i. Odw., 30. Nov. Auf Anregung des
Kreis=
amts Erbach ſoll ein altes Projekt aus den Jahren 1885 und 1889
— das auch für unſer Dorf von großer Bedeutung iſt — endlich in
die Tat umgeſetzt werden. Es handelt ſich um den Ausbau
einer Verkehrsſtraße, von Bad König über den
Heng=
mantel oberhalb Breitenbrunn nach der Windlücke, wo die
Haupt=
verkehrsſtraße nach dem Maintal vorbeiführt. Dadurch iſt eine
nähere Verbindung zwiſchen Mümling und Main hergeſtellt. Für
die Breitenbrunner kommt in erſter Linie der kürzere Weg nach
König in Frage. Das Projekt iſt um ſo mehr zu begrüßen, als bei
ſeiner Durchführung nur Arbeitsloſe aus den daran beteiligten
Ortſchaften verwendet werden. Wie man hört, ſollen die
Arbei=
ten noch in dieſem Winter beginnen. Größere Schwierigkeiten
beſtehen eigentlich nicht mehr, nachdem ſich das Arbeitsamt
Darm=
ſtadt zu einem Zuſchuß von 43 000 Mark bereit erklärt hat. Der
Reſt von 17 000 Mark verteilt ſich prozentual auf die in Frage
kommenden Ortſchaften.
— Michelſtadt i. Odw., 1. Dez. Der landw.
Hausfrauen=
verein für Michelſtadt und Umgebung, der es ſich zur Aufgabe
gemacht hat, ſeine Mitglieder wirtſchaftlich und kulturell zu
för=
dern, veranſtaltet am Sonntag, den 4. Dez., nachmittags halb 2
Uhr, in Schmerkers Garten zu Michelſtadt einen
Lehrfilmngch=
mittag. Der erſte Teil zeigt den Lehrfilm der Kochkunſt. Der
zweite Teil bringt den Lehrfilm „Fleißige Hände‟. Hier
ſind die verſchiedenen Techniken der Handarbeiten unterrichtlich
vorgezeigt. Ergänzend hierzu eine Ausſtellung verſchiedener
Fir=
men. Wie ſchon öfter bei beſonders wichtigen Anläſſen, fühlt
ſich der L.H.V. verpflichtet, dieſe Veranſtaltung der Allgemeinheit
zugängig zu machen.
30. Ialionale Deulsche Kellügel- Aussiellung
Frankfurt a. M. — Festhallengelände, (l.16314
2. bis 4. Dezember 1932
ca. 8000 Tiere.
Cd. Michelſtadt, 2. Dez. Segelfliegergruppe
Michel=
ſtadt. Der Einladung zur Gründungsverſammlung der
Segel=
fliegergruppe Michelſtadt war eine ſtattliche Anzahl Intereſſenten
für den hier neuen Sport des Segelfliegens gefolgt. — Der Leiter
der Gewerbeſchule Michelſtadt, Herr Gewerbelehrer Lehr.
be=
grüßte die Anweſenden, beſonders auch die anweſende
Segelflieger=
gruppe König, und gab in kurzen Zügen ein Bild, warum gerade
der Segelflugſport in letzter Zeit ſo hervorgehoben und gefördert
wird. Herr Dr. med. Zimper=König ſprach ſodann über
Ent=
wicklung der Segelfliegerei von ihren Anfängen durch Lilienthal
bis zu den Größen der Jetztzeit: Kronfeld, Groenhoff uſw., von
den einfachen ſogenannten Hängegleitern, wie ſie Lilienthal
be=
nutzte, bei denen ein Flug von einzelnen Sekunden und 100 Metern
ſchon eine Leiſtung war, bis zu den modernen Hochleiſtungs=
Flug=
zeugen der Jetztzeit, mit denen ſchon Flüge von mehreren Stunden
und faſt 200 Kilometern erreicht wurden. Nach dieſen ſehr
inter=
eſſanten Ausführungen von Herrn Dr. Zimper gab Herr Lehr
dann bekannt, wie man ſich die Tätigkeit, Organiſation uſw. der
neuen Gruppe gedacht habe. Danach ſtellt die Gewerbeſchule für
den Bau der Flugzeuge die Räume und die nötigen Werkzeuge —
ſoweit vorhanden — zur Verfügung und übernimmt die techniſche
Kontrolle bei der Erbauung der Flugzeuge. In den Liſten, die
zwiſchenzeitlich in Umlauf gegeben worden, waren, hatten ſich 32
als aktipe und 10 als paſſive Mitglieder eingezeichnet; gewiß ein
ſchöner Start für einen Flugſport. Als vorläufiger Vorſtand bis
zur demnächſt einzuberufenden Generalverſammlung wurden
be=
ſtimmt: als 1. Vorſitzender Herr Lehr, als Schriftführer Herr
Ing. L. Künzel und als Rechner Herr Karl Geitz; eine
Beiſitzer=
ſtelle wurde für die Stadtverwaltung freigehalten, eine weitere
für die Oberrealſchule, ſowie von den Mitgliedern noch Herr
Schreinermeiſter Wilhelm Eckſtein beſtimmt.
Cb. Gras=Ellenbach. 28. Nov. Wanderer=
Ehrungs=
feſt. Wie alljährlich, fand im Klublokal des Hotels „
Siegfried=
brunnen” das Wanderer=Ehrungsfeſt des Odenwaldklubs.
Orts=
gruppe Gras=Ellenbach, ſtatt. Ein Prolog, der durch Frl.
Stein=
mann zum Vortrag gebracht wurde, gab die Einleitung zum
ge=
mütlichen Abend. Sodann begrüßte der 1. Vorſitzende, Herr Adam
holzes an die Fa. Mechan. Bürſtenfabrik Weinheim wurde
zuge=
ſtimmt. Alle Hauptunterſtützungsempfänger ſollen 1. Rm. Holz
gegen Erſtattung der Erntekoſten als Winterbeihilfe erhalten.
Die Ausführung des Straßenprojektes am Binſenberg wurde
mangels der erforderlichen Mittel abgelehnt. — Der
Geſamt=
gemeinderat hat in einer Beſchwerde an das Heſſiſche Miniſterium
und an das Heſſ. Kreisamt Heppenheim gegen die unzulänglichen
Ueberweiſungen von Reichsmitteln zur Unterſtützung der
Wohl=
fahrtserwerbsloſen Stellung genommen.
d. Rimbach, 2. Dez. Gemeinderatsſitzung. Der Rat
beſchließt, ſämtliche Perſonen, die die Liſte „Anmeldung zur
Ar=
beit” unterſchrieben und damit die ſtaatlichen Tariflöhne
aner=
kannt haben, zur Holzhauerei zuzulaſſen. Falls noch einzelne
Per=
ſonen bei der Holzhauerei beſchäftigt werden wollen, können dieſe
noch nachträglich zugelaſſen werden. — Weiter beſchließt der Rat
einſtimmig, bei Barzahlung des Holzgeldes aus den
Holzverſteige=
rungen des Wirtſchaftsjahres 1933 einen Rabatt von 4 Prozent
zu gewähren. — Die Abtretung von Privathypotheken für ein von
der Gemeinde aufgenommenes und verwendetes kurzfriſtiges
Dar=
lehen an die Landeskommunalbank—Girozentrale für Heſſen in
Darmſtadt wird abgelehnt. Es werden nur die Hypotheken
abge=
treten, die tatſächlich als kurzfriſtige Darlehen von der Gemeinde
weiter verliehen wurden. Die Gemeinde iſt jedoch bereit, eine
Sicherungshypothek auf gemeinheitliche Gebäude, zur Sicherung
der Landeskommunalbank, eintragen zu laſſen.
D. Biblis, 2. Dez. Zuſtimmung zur
Riedentwäſſe=
rung im Bibliſer Mönch unter gewiſſen Bedingungen! Zu
dem Projekte der Riedentwäſſerung in der Gemeinde Biblis
ver=
las Herr Bürgermeiſter A. Kärcher eine gut zuſammengeſtellte
Beantwortung als Stellungnahme. Man einigte ſich nach
län=
gerer Debatte auf folgenden Vorſchlag, der Herrn Miniſterialrat
Heyl übermittelt werden ſoll: Jeder Beſitzer ſoll als Koſtenbeitrag
pro Morgen Land höchſtens 15—20 Mk. zu zahlen haben und
zwar auf 20 Jahre. Die Arbeiten ſollen durch den Freiwilligen
Arbeitsdienſt übernommen werden, und zwar ſoll die zuſtändige
Behörde bei der Größe und jahrelangen Dauer der Ausführung
des Projektes dafür garantieren, daß das Werk beſtimmt ohne
jegliche weitere Inanſpruchnahme der Gemeinde Biblis
durchge=
führt wird. Man darf geſpannt ſein, ob die Regierung unter den
Bedingungen des von dem Ortsvorſtand der Gemeinde Biblis
geſtellten Vorſchlages nunmehr nochmals die Beſitzer hört und
dann zur Inangriffnahme des Projekts ſchreitet.
Feſtagsrückfahrkarken zur Weihnachtszeit.
Zu Weihnachten und Neujahr 1932/33 werden
Feſttagsrückfahrkarten mit einer Geltungsdauer
vom 21. Dezember 1932 bis zum 10. Januar 1933
ausgegeben. Auch wird die Geltungsdauer der
Arbeiterrückfahr=
karten auf die gleiche Zeit ausgedehnt. Die
Feſttagsrückfahrkar=
ten gelten: Zur Hinfahrt vom 21. Dezember, 0 Uhr an
allen Tagen bis zum 1. Januar. 24 Uhr (die Hinfahrt muß am
1. Januar, um 24 Uhr, beendet ſein), zur Rückfahrt vom
23. Dezember. 12 Uhr, an allen Tagen bis zum 10. Januar,
24 Uhr (die Rückfahrt muß am 10. Januar, um 24 Uhr beender
ſein). Bisher war der 9. Januar 1933 als äußerſter
Rückfahr=
termin vorgeſehen.
Die Reichsbahn hat die Ausgabe der Feſttagsrückfahrkarten
zu Weihnachten durch eine längere Verkaufsfriſt erleichtert.
Be=
reits von Montag, den 12. Dezember, ab ſind die
Feſttagsrück=
fahrkarten in den Fahrkartenausgaben und den MER.=Büros zu
haben. Auch Platzkarten ſind von dieſem Tage an in den
MER.=Stellen zu erhalten. Sie ſind um 33½½ v. H.
gegen=
über den normalen Fahrpreiſen ermäßigt und werden für alle
Verkehrsverbindungen der Reichsbahn ausgegeben, für die die
Ausgabe von Fahrkarten des gewöhnlichen Verkehrs möglich iſt.
Bei Benutzung von Eil= und Schnellzügen iſt der volle
tarif=
mäßige Eil= oder Schnellzugszuſchlag zu zahlen.
Helm 2., die Anweſenden. Zur Ausgeſtaltung des Abends brachten.
einige junge Leute ein kleines Theaterſtück: „Eine Spritztour nach
Tirol”. Schwank in 2 Aufzügen, zur Aufführung. Unter Leitung
des Herrn Samer gelang es, dieſes kleine Stückchen ſinnvoll
auszugeſtalten, ſo daß die Zuſchauer begeiſtert miterlebten.
Dp. Zwingenberg, 2. Dez. Die ehemalige landwirtſchaftl.
Bezugs= und Abſatzgenoſſenſchaft iſt jetzt endgültig
aufgelöſt. Die nach Abzug aller Verbindlichkeiten
verbleiben=
den Barmittel von rund 80 RM, wurden dem Denkmalbaufonds
überwieſen.
— Bensheim, 1. Dez. Stahlhelm (B. d F.), Kreis
Bens=
heim, teilt uns mit, daß bei der am 3. Dezember, 20.30 Uhr, in
Auerbach bei Kamerad Weigold (Hotel Weigold) ſtattfindenden
Weihnachtsfeier die Stahlhelm=Kapelle Worms unter
Leitung ihres bekannten Muſikmeiſters Adolf Peters=Worms,
frü=
her Muſikmeiſter des Inf.=Regts. 118, ſpielt. Ebenſo wird dieſe
Kapelle die Begleitmuſik zu den vom Stahlhelm aufgenommenen
Filmen „13. Reichsfrontſoldatentag Berlin 1932” und „Ueber den
Parteien” ausführen.
— Bad Wimpfen. 2. Dez. Der Tod an der
Strom=
leitung. In der Saline Ludwigshalle in Bad Wimpfen
er=
eignete ſich ein tödlicher Unfall. Der 34jährige Arbeiter Joſeph
Kühner von Duttenberg machte ſich an der Stromleitung im
Siedehaus zu ſchaffen, wobei er einen Schlag erhielt, der zum
ſo=
fortigen Tod führte. Der Verunglückte hinterläßt Frau und ein
Kind.
Bad=Wimpfen. 2. Dezbr. Generalverſammlung
der Sam.=Kolonne. Herr Wacker begrüßte die
Anweſen=
den, insbeſondere den Kolonnenarzt Dr. Engel. Aus dem
Ge=
ſchäftsbericht ging hervor, mit welchen Schwierigkeiten die
Ko=
lonne in der ſchweren Zeit zu kämpfen hat. Er ſprach der
geſam=
ten Einwohnerſchaft von Wimpfen den Dank für die im Mai d. J.
eingegangenen Beträge der Sammlung aus: desgleichen der
Stadt=
verwaltung für ihre Unterſtützung. Bürgermeiſter Sailer
dankte der Kolonne für ihre aufopfernde Tätigkeit am Wohle des
Volksganzen und ſpricht die Hoffnung aus, daß die Kolonne auch
fernerhin die nötige Unterſtützung erhält, um weiter arbeiten zu
können. Bei der nun folgenden Neuwahl wurde der ſeitherige
geſamte Vorſtand wiedergewählt.
— Hirſchhorn, 2. Dezbr. Waſſerſtand des Neckars
(Pegel) am 1. Dez.: 168 Meter, am 2. Dez.: 1,69 Meter —
je=
weils morgens 5.30 Uhr.
Gernsheim, 2. Dezbr. Waſſerſtand des Rheins
(Pegel) am 1. d. M.: 0.29 Meter, am 2. d. M.: 0.10 Meter —
jeweils morgens 5.30 Uhr.
Net
GünrHsg
Seite 8 — Nr. 336
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 3. Dezember 19—
Hunderk Jahre Chloroform.
Gedenkfeier der Geſellſchaft Liebig-Muſeum Gießen.
An dem Tage, an dem Juſtus v. Liebig vor 100 Jahren in
Gießen das Chloroform entdeckte, wurde auf Veranlaſſung der
Geſellſchaft Liebig=Muſeum durch die Mediziniſche Geſellſchaft
und die Oberheſſiſche Geſellſchaft für Natur= und Heilkunde eine
gemeinſame Gedenkfeier im Chemiſchen Inſtitut begangen. Geh.
Rat Prof. Dr R Sommer der Vorſitzende der Geſellſchaft
Liebig=Muſeum, führte in ſeiner Begrüßungsanſprache die hohe
Bedeutung der Entdeckung Liebigs für die theoretiſche und
prak=
tiſche Chemie und die moderne Chirurgie vor Augen. Profeſſor
Weitz gab einen Einblick in die Entdeckungsgeſchichte
und Chemie des Chloroforms. Anſchaulich führte
er aus und erläuterte es an vielen Verſuchen, auf welche Weiſe
Liebig zu der Entdeckung kam und zeigte die beſonderen
Eigen=
ſchaften des Chloroforms, ſeine Giftigkeit und ſeine narkotiſche
Wirkung und ſchließlich ſeine Verbeſſerungen bis auf den
heuti=
gen Tag. — Prof. Dr. Hildebrand ſprach über die
Ent=
wicklung der Narkoſe und deren Durchführung mit Hilfe
des Chloroforms vom Altertum bis zur Gegenwart. An Hand
von Lichtbildern und graphiſchen Darſtellungen erläuterte er die
verſchiedenen Methoden, ihre Wirkungen auf den Patienten und
ihre Mängel. Der Redner ſchilderte dann die Ablehnung des
Chloroforms wegen ſeiner narkotiſchen Wirkung an der Pariſer
Akademie durch die Profeſſoren und Aerzte, das erſt nach
ge=
glückter Anwendung in England und Amerika Anwendung auf
dem Kontinent fand. Durch ſeine Wirkung auf den Patienten
und durch den großen Fortſchritt der Doſierung wurde es zur
Grundlage der großen Entwicklung und Vervollkommnung der
Chirurgie. Wenn auch heute das Chloroform praktiſch nicht mehr
angewandt wird, ſo hat doch der in ſteigendem Maße erfolgte
Ausbau unſerer Narkoſemethoden wichtige Fortſchritte gemacht,
ſo daß die Jahrhundertfeier eher zur Totenfeier wird. Die
Tat=
ſache, daß dieſe gewaltige Entwicklung von der Entdeckung des
Chloroforms ausging, verpflichtet uns, in Dankbarkeit auch an
das ehemalige Gute zu denken, das ein großes Verdienſt Juſtus
ko.
v. Liebigs iſt.
t. Gernsheim, 2. Dez. Die Heimatſammlung der
hie=
ſigen Realſchule erhielt einen wertvollen Zuwachs, und zwar eine
gußeiſerne Ofenplatte mit einem Biedermeierornament. Dazu
kommen noch eiſerne Ziegelformen, Backſteine= und Plattenformen
aus Holz, die von der ſtilliegenden Ziegelei in der Biebesheimer
Straße herrühren. — Am Sonntagabend veranſtaltet die Marian.
Jünglingsſodalität ihren alljährlichen beliebten
Theater=
abend. Zur Aufführung gelangt im Saalbau Haas: „Vitus”,
religiöſes Schauſpiel.
t. Gernsheim, 2. Dez. Schnell tritt der Tod ein. Der
67 Jahre alte Arbeiter Fr. Rapp war im Walde beſchäftigt,
Leſeholz zu ſammeln. Er hatte einen ſehr ſchönen Handwagen voll
geladen. Bei dem Transportieren von dem Waldweg auf die
Chauſſee hatte er ſich überanſtrengt. Auf der Chauſſee
angekom=
men, wurde er von einem Schlag getroffen und war ſofort tot. —
Auch Gernsheim ſoll jetzt einen Schießplatz erhalten. Aus
dieſem Grunde findet am Sonntag, den 11. Dez., eine
außerordent=
liche Generalverſammlung des Krieger= und Militärvereins ſtatt,
wobei über dieſe Angelegenheit beraten werden ſoll. Ebenſowird
über den Punkt „Beitritt zu einer Sterbekaſſe” verhandelt.
Viernheim, 1. Dez. Ueberfall auf eine Frau. In
der Nähe der Ziegelhütte wurde eine Frau, die von ihrer
Arbeits=
ſtelle aus Mückenſturm heimkehrte, in der Dunkelheit von einem
Manne angefallen und am Halſe gewürgt. Der Räuber hatte es
auf die Geldbörſe, die den kleinen Lohn der Frau enthielt,
abge=
ſehen. Auf die Hilferufe der Frau ergriff der Täter die Flucht,
ohne etwas von der Beute erpreßt zu haben. Die
Kriminalpoli=
zei nahm die Ermittelungen auf.
Aus Mainz und Rheinheſſen.
kerpädagogik. Zurzeit findet unter Leitung des Herrn
Fronemann ein Lehrgang „Der werdende Menſch und
das Buch” ſtatt. — DasRheinufer bei Mainz=Kaſtel.
Der Ausbau des Rheinufers in Mainz=Kaſtel iſt in dieſen Tagen
beendet worden. Damit iſt das ehemalige Kaſteler Loch
vollſtän=
dig verbaut.
Be. Mainz. 2. Dez. „Junge Mainzer Autoren”. Unter
dieſem Stichwort veranſtaltete der Verein für Kunſt und
Literatur einen Vortragsabend, bei dem neben älteren ſchon
bekannten Zeitgenoſſen einige junge Mainzer Autoren zum erſten
Male in der Oeffentlichkeit zu Wort kamen. Dr. Beſt. der
Drama=
turg des Stadttheaters, leitete den Abend mit einigen treffenden
Bemerkungen über die Mainzer Dichtung ein und ſkizzierte die
Art der zu Worte kommenden jungen Poeten. — Beiſetzung
des bekannten Mainzer Wirtſchaftsführers Dr.
Herrmann. Die eindrucksvolle Totenfeier im Mainzer
Krema=
torium, zu der neben den Angehörigen und Freunden des
Ver=
ſtorbenen auch die Vertreter der Behörden und Wirtſchaft, ſowie
die Beamten und Arbeiterſchaft des von ihm geleiteten Werkes
er=
ſchienen waren, bewies ſo recht, welch hoher Wertſchätzung ſich der
Verblichene bei all denen ſich erfreute. Die Gedächtnisrede und
Würdigung ſeines Lebenswerkes wurde von Pfarrer Knab
ge=
halten, der darauf hinwies, daß unter ſeiner Leitung das Werk
Guſtavsburg der Maſchinenfabrik Augsburg=
Nürnberg zum erſten Brückenbauwerk der Welt
geworden iſt. Die Zahl der Kranzſpenden und der ehrenden
Nachrufe war unüberſehbar
Ac. Worms, 2. Dez. Tödlicher Unglücksfall. Aufder
Landſtraße Monsheim=Harxheim wurde der 51jährige
Arbeits=
loſe A. Becker, der mit ſeinem Fahrrad in die Pfalz fahren
wollte, von einem aus Kirchheimbolanden kommenden Laſtauto
erfaßt und überfahren. In ſchwerverletztem Zuſtande wurde der
Verunglückte in das hieſige Städtiſche Krankenhaus verbracht, wo
er in der vergangenen Nacht ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen
iſt. Der Geötete hinterläßt eine Frau und acht unmündige
Kin=
der. — Schwere Strafen für Steuerhinterziehung.
Vor dem erweiterten Bezirksſchöffengericht hatten ſich drei Leute
wegen Steuerhinterziehung zu verantworten. Ein
Fuhrunterneh=
mer aus Völklingen (Saargebiet) hatte mit ſeinem Kraftwagen
große Mengen geſchmuggelter Zigaretten und Zigarettenpapiers
nach Worms und Mainz gebracht. Hier ſetzte der Schmuggler die
Ware bei zwei Wormſer Arbeitsloſen ab, die das Schmuggelgut
weiter vertrieben haben. Die Zollbehörde war als Nebenkläger
zugelaſſen. Das Urteil lautete für den Fuhrunternehmer aus
Völklingen auf vier Monate Gefängnis und eine Geldſtrafe von
13 400 Mark, ſowie einen Werterſatz von 3800 Mark. Die beiden
einheimiſchen Angeklagten wurden zu je drei Monaten
Gefäng=
nis und 4800 bzw. 3500 Mark Geldſtrafe ſowie einem Werterſatz
von 1600. bzw. 1400 Mark verurteilt. Der Hauptangeklagte wurde
ſofort im Gerichtsſaal feſtgenommen, da Fluchtverdacht beſteht.
Nachrichken des Standesamts Darmſtadt.
Geſtorbene. Am 25. November: Schröck, Franz Joſeph, Lehrer
Ca. Lorſch, 2. Dez. Tabakablieferung. 453 Zentner
Tabak (Obergut) brachte heute der Tabakbauverein Dewald hier
zur Ablieferung. Abnehmer war die Firma Martin Brinckmann,
Bremen, die für den Zentner 71 Mk., mit 20 Prozent Zuſchlag
oder Abzug, je nach Qualität, bezahlte. Im Durchſchnitt wurde
nur erſtklaſſige Ware angeliefert, ſo daß ſich der genannte Preis
faſt überall erhöht. — Hohes Alter. Am kommenden
Sonn=
tag vollendet Frau Georg Wörtche Witwe hier ihr achtzigſtes
Lebensjahr.
Ploenniesſtr. 15. Rau, Adam, Mälzer, 6., 46 J., Pfungſtadt, hier,
Hermannſtr 6. Friedrich, Ludwig, Güterbodenarbeiter, 41 J..
Roß=
dorf, Kr. Darmſtadt, hier, Eliſabethenſtift. Am 28. November:
Schrauth, Margaretha Dorothea, geb. Breitwieſer, 81 J., Witwe
des Privatiers, Rückertſtr. 20. Frank, Wilhelmine, geb. Trupp,
71 J., Witwe des Gaſtwirts Dieburgerſtr. 114. Am 29. November:
Bertſch, Margarethe, geb. Eiſenhauer, 69 J., Witwe des
Mineral=
waſſerfabrikanten, Emilsſtr. 4. Walter, Adam. 67 J., Bäcker,
Ar=
heilgen, hier, Stadtkrankenhaus. Am 30. November: Dapper,
Philippine Sofie, ohne Beruf, ledig, 56 J.. Eberſtadt, Kr.
Darm=
ſtadt, hier Stadtkrankenhaus. Hammann, Heinrich, 5. Landwirt,
81 J., Biebesheim, hier, Stadtkrankenhaus. Böcher, Heinrich
Ge=
org, Fabrikarbeiter, 46 J., Arheilgerſtr 56. Magſam. Suſanne
Dorothea, Hausangeſtellte, ledig, 28 J., Erbacherſtr. 25. Am 1.
De=
zember: Hofmann, Georg, 5., Landwirt, 82 J., Ober=Ramſtadt,
hier, Stadtkrankenhaus. Bert, Philipp. Kaufmann, 66 J ledig,
Rohrbach, Kr. Dieburg, hier, Eliſabethenſtift. Scherer, Eleonore,
geb. Schecker, 39 J., Ehefrau des Technikers, Griesheim b.
Darm=
ſtadt, hier Eliſabethenſtift, Kraft, Maria, geb. Heldmann, 57 J.,
Ehefrau des Fuhrmanns, Pfungſtadt, hier, Lagerhausſtr. 24,
Dm. Crumſtadt, 2. Dez. Der hieſige Turnverein e. V. D. T.
veranſtaltet am Sonntag, 4. d. M., einen Turn= und
Werbe=
abend. — Die höheren Klaſſen der hieſigen Volksſchule
beſich=
tigten den „Kleinen Sand, der zur Zeit von dem
Freiwilli=
gen Arbeitsdienſt abgehoben wird.
Kirchliche Nachrichken.
Evangeliſche Gemeinden.
Dm. Erfelden, 2. Dez. Am Samstag findet eine öffentliche
Gemeinderatsſitzung ſtatt. Auf der Tagesordnung ſtehen
Ortsbauſatzung, Bewilligung von Baudarlehen, Freiwilliger
Ar=
beitsdienſt, Vergütung von Beigeordneten, Verteilung der
Win=
terhilfe, Verſchiedenes.
P Bauſchheim (Ried), 2. Dez. Während einer in unſerer
Ge=
markung abgehaltenen Feldtreibjagd wurden von der
Gendar=
merie mehrere Perſonen beim Diebſtahl erlegter Haſen
erwiſcht und angezeigt.
P. Erfelden, 2. Dez. Im Rahmen von
Notſtandsarbei=
ten für Erwerbsloſe ſoll während des Winters der Landgraben
in ſeiner ganzen Länge reguliert und gereinigt werden.
2 Offenthal. 29. Nov. Der Geſangverein Sängerbund
er=
öffnete die Winterveranſtaltungen der hieſigen Vereine mit einem
Familienabend im dicht beſetzten Saale des „Iſenburger
Hofes‟. Dabei wirkte die aus beſten Kräften zuſammengeſetzte
Stimmungskapelle „Odeon” von Dietzenbach mit Von den
Dar=
bietungen des Sängerbundes ſeien erwähnt: „Roſen aus dem
Süden”, mit Orcheſterbegleitung, und die „Poſt im Walde”, mit
Trompetenſolo des Herrn Hang. Hervorgehoben ſei ferner „Im
ſchönen Erlengrund”, gedichtet von dem Mitglied des Vereins
H. Haller, und komponiert vom Dirigenten, Herrn Muſikmeiſter
Würz=Dreieichenhain.
Be. Mainz, 2. Dez. „Der Stahlhelm marſchiert.”
Unter obigem Titel läuft im Ufapalaſt der Film des diesjährigen
Reichsfrontſoldatentages in Berlin. Dieſer Film zeigt die
unge=
heure Wucht der Stahlhelmorganiſation, zeigt das Abrollen
die=
ſer bedeutungsvollen Veranſtaltung in der Reichshauptſtadt. In
raſcher Folge umreißt dieſer Film den Beginn und den Verlauf
dieſes Tages, den Aufmarſch der 200 000 auf dem Tempelhofer
Felde. Im Anlchuß hieran wird ein weiterer Filmſtreifen gezeigt.
der über die große diesjährige Stahlhelmführertagung in
Magde=
burg „Ueber den Parteien berichtet. — Inſtitut für Vol=
1. Gottesdienſte.
Sonntag, 2. Advent (4. Dezember).
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Vogel. Borm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarrer Heß. Abends 5 Uhr: Predigtgottesdienſt mit Feier des heil.
Abendmahls. Pfarrer F. Müller. Abends 8 Uhr: Kirchenkonzert zum Beſten des Vereins
Freundinnen junger Mädchen.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9—4 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eing. Nordtüre.
Stadtkapelle. Vorm. 8,30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer F. Müller. Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Vogel.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls.
Dekan Zimmermann. Vorm. 11,30 Uhr: Kindergottesdienſt. Dekan Zimmermann.
Martinskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Beringer. Vorm. 11 Uhr:
Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Oſt. Pfarrer Köhler. Abends 6 Uhr:
Abend=
gottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Dr. Bergér, Anmeldung von
5,30 Uhr an in der Sakriſtei.
Fohanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Marx. Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt. Abends 5 Uhr: Predigtgottesdienſt mit heiligem Abendmahl und
Vorbereitung. Pfarrer Goethe.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7,30—5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Paul=Gerhardt=Hans (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarrer Goethe. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Goethe.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Weiß. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt für beide Bezirke. Pfarrer Weiß. Abends
6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Irle.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesbienſt. Pfarrer A. Müller. Vorm. 11,15
Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer A. Müller.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Waldeck. Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt. Nachm. 5 Uhr: Beichte und heil. Abendmahl. Pfarrer Waldeck.
Schloßkapelle Kranichſtein. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Nies.
An=
zchließend: Feier des heil. Abendmahls.
Donnerstag, 8. Dezember.
Stiftskirche. Abends 8 Uhr: Betſtunde.
Amtshandlungen an Answärtigen: Pfarrer Köhler, Wenckſtr. 29. Tel. 2449.
2. Veranſtaltungen.
Stadtgemeinde: Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Sonntag, 4. Dez., abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. — Adventsfeier der Kaplaneigemeinde. —
Montag, 5. Dez., abends 8 Uhr: Jugendbund der Markusgemeinde. Männervereinigung
der Lukasgemeinde: Monatsverſammlung. — Dienstag, 6. Dez., abends 8 Uhr:
Kirchen=
geſangverein der Stadtkirche. Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. Mädchenvereinig
der Reformationsgemeinde. — Mittwoch, 7. Dez., abends 8 Uhr: Kirchengeſangverein
der Stadtkapelle und Schloßkirche. Jugendbund der Lukasgemeinde. Mädchenvereinigung
der Reformationsgemeinde. — Donnerstag, 8. Dez.: Verkaufstag der Baſler Miſſion.
Abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Lautenſchläger. — Freitag, 9. Dez., abends 8 Uhr
Mütterabend der Stadtgemeinde. Jugendbund der Kaplaneigemeinde.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 6. Dez., abends 8 Uhr: Mädchenmn
der Schloßgemeinde. — Mittwoch, 7. Dez., nachm. 2—4 Uhr: Handarbeitsſchu.
Stadtgemeinde. — Donnerstag, 8. Dez., abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der
gemeinde. — Samstag, 10. Dez., nachm. 2—4 Uhr: Handarbeitsſchule der Stadtge
und abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. Poſaunenchor.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Liebfrauenſtr. 6). Dienstag, 6. Dez..
8 Uhr: Jugendvereinigung. — Mittwoch, 7. Dez., nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und
ſchule. Abends 8 Uhr: Bibelſtunde (Pſalm 42). — Donnerstag, 8. Dez., abends
Mädchenvereinigung (Weſt). — Freitag, 9. Dez., abends 8 Uhr: Mütterabenb (W.6
Jugendvereinigung, ältere Abtlg. — Samstag, 10. Dez., nachm. 2 Uhr: Handax,
Strickſchule.
Martinsſtift (Müllerſtr. 28). Dienstag, 6. Dez., abends 8 Uhr: KirchencSun
Mittwoch, 7. Dez., abends 8 Uhr: Bibelſtunde (Offenb. Joh. 3, 1—6). — Donn.
8. Dez., abends 8 Uhr: Mädchenverein. (Oſt) — Freitag, 9. Dez., abends 8 Uhr: 27
abend (Oſt). — Saal der Kleinkinderſchule (Mauerſtr. 5). Donnerstag, S
abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Johannesgemeinde. Gemeindehaus (Kahlertſtr. 26). Samstag, 3. Dez.
2,30—7 Uhr: Weihnachtsmeſſe. — Sonntag, 4. Dez., vorm. 11 bis abends 7 Uhr 9
nachtsmeſſe. — Montag, 5. Dez., abends 8 Uhr: Kirchenchor und Mütterabend. —
woch, 7. Dez., nachm. 2 Uhr: Strickſchule; nachm. 2,30 Uhr: Nähnachmittag. Abend
Bibelſtunde. Pfarrer Goethe. — Freitag, 9. Dez., nachm. 2,30 Uhr: Nähnachmitts
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Dienstag, 6. Dez.,
„30 Uhr: Männerabend. — Donnerstag, 8. Dez., abends 8 Uhr: Mütterabend.
Petrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Sonntag, 4. Dez.,
8,30 Uhr: Adventsabend der Jugendbünde (f. d. Erwachſenengemeinde). — Du
5. Dez., nachm. 3 Uhr: Vorſtandsſitzung des Frauenvereins. Abends 8,15 Uhr: Au
abend der Jugendbünde (f. d. Jugendgemeinde). — Dienstag, 6. Dez., abends 8, 75
Monatsverſammlung der Männerverein, mit Vortrag von Herrn Phil. Weber: Hiſo
Stätten in den Darmſtädter Wäldern” — Mittwoch, 7. Dez., nachm. 3 Uhr: Sitz un
Frauenhilfe, 3,30 Uhr: Mädchenjungſchar. Abends 8 Uhr: Bibelſtunde für den Lu
über: „Jeſaias”. Pfarrer Weiß. — Donnerstag, 8. Dez., abends 8 Uhr: Mütte nu
Abends 8,15 Uhr: Poſaunenchor. Abends 8,15 Uhr: Mädchenvereinigung: Kleine 4
— Freitag, 9. Dez., abends 8 Uhr: Mädchenchor. Abends 8,15 Uhr: Kirchenchor.
Saal der neuen Trainkaſerne (Eſchollbrücker Str. 44). Mittwoch, 7
abends 8 Uhr: Bibelſtunde für den Weſtbezirk über: „Die großen Propheten."
Irle. — Donnerstag, 8. Dez., abends 8,15 Uhr: Chriſtliche Pfadfinderſchaft.
Paulusgemeinde: Gemeindeſaal unter der Kirche. Sonntag, 4. Dez., W
8 Uhr: Jugendvereinigung. — Montag, 5. Dez., abends 8 Uhr: Jugendbund. — Dieg
6. Dez., vorm. 10 Uhr: Vorſtandsſitzung des Frauenvereins. Abends 8 Uhr: Kircke
Mittwoch, 7. Dez., abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer A. Müller. — Donnerstag,
abends 8 Uhr: Adventsfeier des Frauenvereins (Teekarten 30 Pfg.). — Samstag, 10.
nachm. 4,30 Uhr: Jungſchar. Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung.
Eliſabethenſtift (Erbacher Str. 25): Ev. Sonntagsverein. Sonntag, 4.
nachm. 4—7 Uhr: Vereinsſtunden.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde, Vorm. 111
Kindergottesdienſt. Nachm. 3,30 Uhr: Bibelſtunde. Herr Bringmann. — Montag, im
4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. — Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde
Bringmann. Abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. — Mittwoch, abends 8,30
Gemiſchter Chor. — Donnerstag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde. Herr Bringmon—
Freitag, abends 8 Uhr (nicht 8,30 Uhr). Bibelſtunde in der Beſſunger Mädcheyſal
im reit
Pred. Menne. — Samstag, abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, nachm. 2,30 Uhr: Bibelbeſprechfad/ Plänen
für junge Männer. Die Jugendbundſtunde für Mädchen am Nachmittag fällt aus; fü
um 4 Uhr Singen bei Kranken. Abends 8,30 Uhr: Jugendbundſtunde für junge Mäe
Montag, abends 8,30 Uhr: Geſchäftsſtunde. — Dienstag, abends 8,30 Uhr:
Abvent=
für junge Mädchen. — Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Kinderbund und E. C.=Jungſch
Mädchen. Abends 8,30 Uhr: Freundeskreis für junge Männer: Baſtelabend. —
Du=
tag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer. — Samstag, nachm. 3 Uhr; 4y
bund und E. C.=Jungſchar für Knaben:
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Eliſabethenſtr. 17, I, Ecke Wilhelminen.
Sonntag, 4. Dez., abends 8 Uhr: Muſik und Spiel. — Dienstag, abends 8,300hr
Familien=Bibelſtunde. — Mittwoch, abends 8,15 Uhr: Jungvolkabend. — Donnerag
abends 8,30 Uhr: Heimabend. — Mittwoch und Samstag, nachm. 5 Uhr: Jungſcharfzeeſ. hanger
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtr. 24, be
ß eben
Donnerstag, abends 8,15—10 Uhr: Zuſammenkunft. — Jeden zweiten und ri
Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden. — Donnerstag, 8. Dez.: Milwuſ,/ / ſeihſtof
Weihnachtschöre. — Donnerstag, 15. Dez.: Weihnachtschöre.
dem ver
Bund deutſcher Bibelkreiſe, Fungenſchaft Darmſtadt (Eliſabethenſtr. 17, I). Satail, die Sympt
3. Dez., nachm. 4 Uhr: Unwiderruflich einmaliges Auftreten der weltberühmten
Sachs=Schau. Eintritt 5 Rpfg. — Donnerstag, 8. Dez., abends 8 Uhr: Heimabe, fiſz / wſchtige
7,30 Uhr: Chor. — Dienstag, 6. Dez., abends 5,30—7 Uhr: Kreis II. 8,30 Uhr: Lemmn
nenkreis. — Mittwoch, 7. Dez., nachm. 4 Uhr: „Kleine Lichter”. — Abends F0M.
Kreis I. — Freitag, 9. Dez., nachm. 5—6 Uhr: Kreis III.
Evangeliſcher Arbeiter= und Handwerkerverein: Feierabend (Stiftsſn
Dienstag, 6. Dez., abends 8,30 Uhr: Monatsverſammlung mit anſchließendem Lichti
vortrag über das Thema: „Deutſchlands Wiederaufbau”.
3. Gemeindeämter.
Diakoneuſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Str. 21. Tel. 2890
Diakoniſſenſtationen: Gemeinbehaus, Kiesſtr. 17; Martinsſtift, Müllerſt
Gemeindehaus, Liebfrauenſtr. 6; Gemeinbehaus, Kahlertſtr. 26; Gemeindehaus
wieſenſtr. 8; neben der Pauluskirche, Olyſtraße.
Gemeindeamt für Kirchenſteuerangelegenheiten: Gemeindehaus, Kiesſt*
Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm. von 8—12 Uhr und nachm. von 3—5,7
außer Dienstag= und Freitagnachmittag. Tel. 2379.
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Hinterhaus, Ziwer
Zahltage: Montag, Mittwoch und Donnerstag vorm. von 9—12 Uhr.
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiftsſtr. 51): Rechtsauskun fttellſ
Sprechſtunden vorm. von 10—1 Uhr. Tel. 2288.
Die Chriſtengemeinſchaft. (Heidelbergerſtr. 14, nächſt Heinnichſtr. ). 2. Me
Sonntag, 4. Dezember, 10 Uhr: Menſchenweihehandlung mit Predigt. 11,9
Kinderſonntagshandlung. 15,30 Uhr: Nikolausfeier für die Kinder. 20 Uhr: P
gottesdienſt von Pfarrer Kuhn über: Abbent und der Gegenwartsmenſch. — Min
7. Dezember, 7,45 Uhr: Menſchenweihehandlung. — Donnerstag, 8. Dez., 10,8
Menſchenweihehandlung.
Auswärtige Gemeinden.
Evgl. Gemeinde zu Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 4. Dez. (2. Advent):
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Abends 8 Uhr: Adventsandacht. — Montag: Kirchec
Dienstag: Jugendvereinigung. — Mittwoch; Kirchenchor. — Freitag:Jungmädchener
Evgl. Gemeinde zu Traiſa. Sonntag, 2. Advent: 10 Uhr: Gottesdienſt. 1.u0
Kindergottesdienſt der Gr. 13 Uhr: Kindergottesdienſt der Kl. 20 Uhr: Adventsamuä
Montag: Jungvolk. — Dienstag: Jungſchar. — Mittwoch: Singkreis der E.F).
Donnerstag: Frauenabend.
Evgl. Gemeinde zu Ober=Ramſtadt. Sonntag, 4. Dez. (2. Abvent): 10 Uhr: E0
dienſt. Volksmiſſionar Fritz Witzel: „Die gefährliche Bitte‟. 1,30 Uhr: Kindermt
dienſt. 8 Uhr: Evangeliſationsabend „Warum ſchweigt Gott zum Böſen?” — Mn
6 Uhr: Bubenjungſchar. 8 Uhr in der Kirche: „Was willſt du mit Jeſus mache!
Dienstag: 8—7 Uhr Bücherausgabe. 8 Uhr: „Was iſt dir die Bibel?” — Mittwoch”
Mädchenjungſchar. 8 Uhr: Die Ehenot unſerer Zeit.” — Donnerstag: 6 Uhr Abe
jungſchar. 8 Uhr: „Bibelforſcher oder Bibelfälſcher?” — Freitag: 8 Uhr: „Heiligele
lution”. — Samstag: 8 Uhr „Woran iſt das Chriſtentum ſchuld?” — (Alle Vereinseen
in der Kinderſchule fallen in dieſer Woche wegen der Eyangeliſation aus.)
Eogl. Gemeinde zu Roßdorf. Sonntag, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. 9
11 Uhr: Chriſtenlehre. Abends 7,80 Uhr: Gemeindeabend (Guſtav=Adolf=Abend) be‟
Bundes, der Jugendvereine und des Poſaunenchores im Saale Krämer. — Miſe
8 Uhr: Frauenverein. Vortrag von Pfr. Anthes=Rimbach: „Irrglaube und Aberau)
in unſerer Zeit.” 5 Uhr: Jungſchar, Mädchen, ält. Gruppe. — Dienstag, 8,310
Kirchengeſangverein. — Mittwoch, 3 Uhr: Jungſchar Mädchen, jüng. Gruppe. M
Jungſchar Buben. — Freitag: Mädchenverein.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Evgl. Gemeinſchaft, Schulſtr. 9. Sonntag vorm. 9.30 Uhr: Predigtgottes
Prediger Veihelmann. 10.30 Uhr: Sonntagsſchule. Abds. 7.30 Uhr: Adents
Advents=Kantate von E. Schubert, für gem. Chor, Sopranſolo, Kinderchor u. C
Eintritt frei! — Montag, abds. 8 Uhr: Jugendverein. 9 Uhr: Singſtunde. —
woch, von 10—20 Uhr Weihnachts=Miſſionsverkauf. Jedermann herzl. willkorn
Nachm. 5 Uhr Katech. Unterricht. — Donnerstag, abds. 8 Uhr: Bibelſtunde, A
9 Uhr: Gitarrenchor
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17. Sonntag, 42
vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Um 11 Uhr Sonntagsſchule, Nachmittags 4,30 Uhr: Ph0
Mittwoch, 7. Dezember, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde.
Chriſtl. Gemeinſchaft „Zionsgemeinde‟, Deruſtadt, Allexanderſtr. 6 (ehnol
Nieder=Ramſtädterſtr. 13). Sonntag, 4. Dez.: Einweihung des neuen Saalesſſe.
Anzeige. Dienstag, 6. Dez. abends 8 Uhr: Wortbetrachtung. — Freitag, 9. Dez. ceid
8 Uhr: Gebetsſtunde.
Chriſtl. Gemeinſchaft „Zionsgemeinde”, Roßdorf. Sonntag, 4. Dez.: EinwA
des neuen Saales in Darmſtadt. Donnerstag, 8. Dez., abends 8 Uhr: Gebetzich
Außerdem täglich vorm. 10 Uhr und nachm, 4 Uhr: Andacht, Donnerstag und Sa4
nur vorm. 10 Uhr.
Samstag, 3. Dezember 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 336 — Seite 9
Moensbeſchäffng vnri Merſſthogfmng
Von Dr. Gauß=Darmſtadt.
Die nachſtehenden Ausführungen nehmen Bezug
auf den Artikel „Zinsloſe Kreditſchöpfung” des
glei=
chen Verfaſſers in Nr. 326 des „Darmſtädter
Tag=
blatts” und eine Entgegnung von Herrn Dr. Steder
in unſerer Nr. 335. Wir ſchließen damit die
Dis=
kuſſion über das ſo bedeutſame Problem ab, in der
Hoffnung, durch ſie zur Klärung beigetragen zu
haben.
Die Schriftleitung.
Man muß der Schriftleitung des Tagblatts Dank dafür
iſſen, daß ſie für das wichtige Problem der Arbeitsbeſchaffung
e Spalten ihrer Zeitung in ſo großzügiger Weiſe zur
Ver=
aung ſtellt. Beſonders erfreulich iſt, daß nunmehr auch ein
Awpänger der Finanzierung der Arbeitsbeſchaffung auf dem Wege
ſnsloſer Kreditſchöpfung zu Wort gekommen iſt und ſeine
Ge=
hucken ſachlich entwickelt hat. Das iſt leider nicht immer
) überall der Fall geweſen. Die Kritiker Herpels haben
erfahren müſſen, daß ſie als „Auchwiſſenſchaftler” oder „
Auch=
hitſchaftler” abgetan worden ſind. Und noch vor wenigen Tagen
Herr Dr. Gereke auf dem Diskuſſionsabend der
Studien=
bſUlſchaft für Geld= und Kreditwirtſchaft in Berlin ſeine
Geg=
i kurz und bündig als Inflationshyſteriker bezeichnet. Wenn
tiegen ſachlich diskutiert wird, kann die Frage, wenn auch nicht
ſkos gelöſt, ſo doch größerer Klärung entgegengeführt werden.
das iſt angeſichts der Bedeutung des Problems ein
begrüßens=
eiter Fortſchritt.
Der Entgegnung auf die Ausführungen von Dr. Steder
der Nr. 335 des Tagblatts ſind einige Vorbemerkungen
biauszuſchicken. Einmal darf man feſtſtellen, daß bei der Frage,
be zur Diskuſſion ſteht, der Privatkapitalismus
jeden=
ls vom reinen Intereſſenſtandpunkt aus nicht gegneriſch zu
heſen Plänen eingeſtellt zu ſein bräuchte. Wenn der Gereke=
Mllen ausgeführt werden würde, käme — das ergeben auch die
Dneſtiderſchen Ausführungen — der Privatkapitalismus in reichem
Maße auf ſeine Rechnung. Weiter muß man daran feſthalten,
f die Frage, um die es ſich handelt, in keiner Weiſe ins
ilitiſche gezogen werden darf. Von welcher politiſchen
ſartei oder von welcher „Front” auch immer der Plan geſtützt
hynslber bekämpft wird, muß unerheblich ſein. Auch auf die Zahl
Dr Anhänger der einen oder anderen Seite kommt es nicht an.
Nan muß eben auch hier die Stimmen wägen und nicht zählen.
iſt ſelbſtverſtändlich, daß bei den Ausſichten, die der
Gereke=
ſlen dem verzweifelnden und arbeitshungrigen Volk eröffnet,
in un die Sympathien der Mehrzahl des Volkes gehören müſſen.
beimbeſin, ſo wichtiger iſt es, daß Sachkenner und Verantwortliche die
1yuhe der Ueberlegung ſich nicht rauben laſſen. „Theoretiſche
wägungen können erſt dann verſtummen”, wenn das Gewicht
za um decer ſachlichen Gegengründe nicht mehr ausſchlaggebend gegen
Ahend ihieſe Pläne ſpricht. Auch die Gegner des Gereke=Plans leben
znem ſi9t in der Stratoſphäre der Theorie, ſondern ſtehen in ihrer
em Sich ylihrzahl recht deutlich auf dem Boden der Wirklichkeit. Was
bunte ihnen auch lieber ſein, als daß ſie ihre Bedenken
zurück=
ſellen und der Herausführung des Volkes aus der Not der Ar=
2. Tel. W eisloſigkeit auf dieſem Wege ihre Zuſtimmung geben könnten!
Müll
Wenn, wie es gerade jetzt den Anſchein hat, die politiſche
ſmtwicklung eine Verwirklichung des Gereke=Plans in größere
cek ähe rückt, iſt es doppelt wichtig, zu prüfen, ob dieſe
Gedanken=
ſär ge letzten Endes der deutſchen Wirtſchaft zum Segen gereichen
3 Zweder zum Unheil ausſchlagen können.
I.
Betrachtet man zunächſt — unabhängig von der
Finanzie=
ſugsfrage — den von Dr. Steder gezeichneten Aufbauplan
As ſolchen, ſo kann man hinſichtlich des Maßes des Geforderten
ur *dr Geplanten tatſächlich in Schrecken geraten. Gemeſſen an
h.—Arcieſen „ernährungspolitiſchen, volkspolitiſchen und verkehrspoli=
10hſchen” Aufbauarbeiten erſcheinen ſelbſt die Ruſſenpläne als
be=
heiden. Wenn dieſes Programm reſtlos durchgeführt werden
ſrnte, hätte wohl das ganze deutſche Volk auf die Lebensdauer
venti wiſer Generation hinaus Arbeit und Verdienſt. Wenn aber die
gg Kichaungeführten Programmpunkte nur Beiſpiele ſein ſollen
da=
denſ * Mür in welcher Richtung etwa gearbeitet werden müßte, ſo muß
Gventza chant ſich darüber klar ſein, daß es ſich meiſt um Großarbeiten
zs der E)Gandelt, von denen jede einzelne ſchon bedeutende Summen
er=
nor. ſchwDert. So iſt von einer beſtimmten Seite die alsbaldige
Aus=
gindensülrung der „Hafraba”, der bekannten Autoſtrecke Hamburg—
m” —MFftankfurt-Baſel, auf dieſem Wege gefordert worden. Die
wog Miſten dieſer Arbeit allein ſind auf 263 Millionen RM. geſchätzt.
eühdcküngt man ſolche Großarbeiten an, z. B. den „waſſerbautechni=
„eintAſhlen Ausbau der deutſchen Stromgebiete von der Mündung bis
zu Quelle”, ſo kann man natürlich nicht auf halbem Wege ſtehen
Mläben, ſondern man muß ſie ganz durchführen. Die Auswahl
het auszuführenden und der zurückzuſtellenden Arbeiten dürfte
uch dem gewiegteſten Reichsaufbaukommiſſar oder Planungs=
Aſchuß erhebliche Schwierigkeiten machen.
Was die Art der Arbeiten anlangt, ſo müſſen ſelbſt die
Mhänger Gerekes zugeben, daß ſie „privatwirtſchaftlich
unren=
abel” ſind. Sie ſollen dagegen im höchſten Maße „
volkswirt=
ſgete chuftlich produktiv” ſein. Ueber den Begriff der
volkswirtſchaft=
eyſichen Produktivität läßt ſich ſtreiten, z. B. gerade darüber, ob
Awa Straßenbauten volkswirtſchaftlich produktiv ſind, wenn man
edkoduktiv im Sinne einer dauernden Hebung der Rentabilität
Mer Wirtſchaft oder wenigſtens einzelner Wirtſchaftskreiſe ver=
Fte5t. Das iſt Herrn Dr. Gereke mit beſonderem Nachdruck auf
*em ſchon erwähnten Diskuſſionsabend von Profeſſor Prion
ent=
ee gengehalten worden.
Das, was man im Lager Gerekes fordert, iſt keine
Ankur=
ſel ung, ſondern „Volldampf voraus!” Zeigt aber nicht gerade
s amerikaniſche Beiſpiel, daß man ſogar in einem kapital=
Marken Lande Konjunktur nicht beliebig „machen” kann? Und
ann Deutſchland ſich eine derartig forcierte künſtliche Sonder=
konjunktur leiſten, wenn ihr keine Belebung der internationalen
Wirtſchaft zur Seite ſteht? Führt die künſtliche innere
Konſum=
ſteigerung nicht zur Erhöhung der Rohſtoffeinfuhr und zu
er=
höhtem Deviſenbedarf, wenn dieſem inneren Kosjunkturanſtieg
keine Steigerung des Exports entſpricht? Auch an dieſen Fragen
darf man nicht vorübergehen.
II.
Die Hauptfrage iſt und bleibt aber die Finanzierung. Hätten
wir den Krieg gewonnen und eine unermeßliche
Kriegsentſchä=
digung eingeheimſt, ſo könnte man ſich vorſtellen, daß Wünſche,
wie der Gereke=Plan ſie darſtellt, in uns hochkommen könnten.
Man müßte ſehen, wohin man das viele Geld bringt. Nun aber
ſind wir geſchlagen, verarmt und ausgezogen bis aufs Hemd.
Wenn ein Einzelindividuum, das ſich in der Lage unſeres
Vol=
kes befindet, damit anfangen wollte, nach allen Richtungen hin
zu kaufen, zu bauen, zu gründen, ſo würde es ſehr bald im
Irrenhaus oder im Gefängnis landen. Beim Staat iſt das ja
allerdings anders. Hat er kein Geld, ſo macht er eins. Man
nennt das „Hoheitsrecht”, „Kredithoheit” erlaubt, unbegrenzt
Schulden zu machen, „Steuerhoheit”, ſie den Untertanen bis ins
dritte und bierte Glied auf den Hals zu laden. Jahrelang hat
die öffentliche Hand nur nach dem Bedarf gefragt, den Bedarf
als das Primäre angeſehen, und die Deckung als Frage zweiten
Ranges behandelt. Man hat das deutlich, aber richtig, als
Schwindel= und Betrugswirtſchaft bezeichnet. Von Gereke iſt die
Frage der Arbeitsbeſchaffung ja nun glücklicherweiſe nicht ſo
be=
handelt worden. Man hat ſich über die Finanzierung des
Rieſen=
projekts gewiß ſehr erheblich den Kopf zerbrochen. Man iſt
da=
bei auf die Kreditſchöpfung gekommen. Die Aufträge werden
durch zuſätzliche, „aus dem Nichts geſchaffene” Kaufkraft
finan=
ziert.
Iſt dieſe Finanzierung einwandfrei? Schließt
ſie insbeſondere die Gefahr der Inflation, d. h.
der Preisſteigerung, in ſich? Es iſt hier nicht der Platz,
über Begriff und Vorausſetzungen der Inflation eine
Abhand=
lung zu ſchreiben. Es mag genügen, feſtzuſtellen, daß nach der
herrſchenden wiſſenſchaftlichen Meinung die Finanzierung
langfriſtiger Neuinveſtitionen — um ſolche handelt
es ſich faſt durchweg beim Gereke=Plan — mit zuſätzlichem
Kredit die Gefahr der Preisſteigerung in ſich
ſchließt. Vergl. z. B. Marſchak, Wirtſchaftsdienſt 1931,
Heft 51. „Neubau= und Meliorationstätigkeit darf nicht mit
zuſätzlichem Kredit finanziert werden, ſondern nur aus echten
Erſparniſſen‟. Die Reichsbank, ſagt Schacht in den „Grundſätzen
deutſcher Wirtſchaftspolitik”, darf Kredite nur für geſunde, ſich
ſelbſt kurzfriſtig liquidierende Geſchäfte zur
Verfügung ſtellen (S. 47 a. a. O.). Langfriſtige Kredite löſen
ſich nicht auf, und ſoweit ſie unter Rückgriff auf die Reichsbank
gewährt ſind, bleibt deren Inanſpruchnahme immer weiter
be=
ſtehen. Das durch die Kreditgewährung in Umlauf geſetzte Geld
fließt nicht in den währungspolitiſch notwendigen kurzen
Zeit=
abſtänden wieder zur Notenbank zurück. Es iſt ein Irrtum, zu
glauben, daß „die im Gefolge jeder Kreditausweitung mögliche
Vermehrung der Geldzeichen ſolange keine Gefahr bilde, als dieſe
Geldzeichenvermehrung nur durch das infolge der Vornahme von
Aufbauarbeiten wachſende Wirtſchaftsvolumen bedingt wird”.
Man vergißt dabei völlig, daß das Wirtſchaftsvolumen doch nur
ſolange ausgedehnt wird, als die Aufbauarbeiten andauern, daß
aber die Kreditausweitung erſt viel ſpäter, nämlich erſt nach der
Rückzahlung der Kredite wieder beſeitigt wird. Daraus ergibt ſich,
daß das Bedenken der Preisſteigerung (Inflation) ſolange nicht
zurückgenommen werden kann, als nicht von den Verfechtern der
Kreditſchöpfung zu Aufbauzwecken Sicherungen genannt werden
können, welche die nach dem Stand der wiſſenſchaftlichen
Erkennt=
nis zu erwartende Preisſteigerung einwandfrei abwenden.
Es iſt verfehlt, darauf hinzuweiſen, daß die Reichsbank mit
den Steuergutſcheinen ja ſchon anerkannt habe, daß die
Kreditausweitung unſchädlich ſei. Die Steuergutſcheine bedeuten
eine Kreditausweitung im Umfang von über 2 Milliarden. Wenn
aber dieſe Kreditausweitung ſchon beſteht, und zwar in recht
er=
heblichem Maße, ſo kann man eine neue nicht darauf türmen.
Oder ſo tun, als ob ſie gar nicht beſtünde. Das mußte Dr. Luther
Herrn Wagemann auf der Tagung des Langnamvereins erſt
vor wenigen Tagen vorhalten. Es iſt auch dafür geſorgt, durch
Abreden zwiſchen der Reichsregierung und der Reichsbank, daß
die Kreditbereitſtellung mit Hilfe der Steuergutſcheine in ihrem
Ausmaß und in ihrer Durchführungsart die Währung nicht
ge=
fährdet. Daß von den Steuergutſcheinen und der mit ihnen
ge=
ſchaffenen Kreditmöglichkeit noch nicht ausreichend Gebrauch
ge=
macht wird, iſt nicht verwunderlich, da die Scheine ja eben erſt
zur Ausgabe gelangt ſind bzw. gelangen. Wenn mit den
Steuer=
gutſcheinen die Steuerkraft der Bevölkerung für vier Jahre
vor=
belaſtet wird, ſo wird ſie mit der Kreditſchöpfung im Ausmaß des
Gerekeplans auf eine weſentlich längere Zeit in Anſpruch
ge=
nommen.
Ein Wort noch zur Frage der Finanzträger. Aus den
bisherigen Veröffentlichungen über den Gerekeplan geht nicht mit
Deutlichkeit hervor, wer eigentlich als Finanzträger in Betracht
kommen ſoll. Nach den Vorſchlägen Herpels (vgl. Kreditautarkie
S. 29) ſollen es doch unzweideutig die öffentlich=rechtlichen
Kre=
ditanſtalten, die Sparkaſſen ſein. Nach dem Darmſtädter
Vor=
ſchlag, ſoll ja auch die ſtädtiſche Sparkaſſe wenigſtens mittelbar,
als Bürge, herangezogen werden. Soweit jetzt dieſe Abſicht
auf=
gegeben ſein ſollte und die Sparkaſſen etwa nur als
Durch=
gangsſtationen, für im Rediskontweg von der Reichsbank
be=
ſchafften Mittel benutzt werden, wäre in dieſer Hinſicht wohl
weniger zu fürchten.
III.
Im ganzen genommen müſſen aber die weſentlichen
Einwen=
dungen gegen den Plan beſtehen bleiben. Sie richten ſich außer
gegen die Finanzierung vor allem gegen das Maß des
Beabſichtigten und gegen die dem Plan zugedachte
Funk=
tion.
Wollte man mit der öffentlichen Arbeitsbeſchaffung bezwecken,
der Wirtſchaft einen Anreiz zu geben, eine Rampe für ſie zu
ſchaf=
fen, weil ſie erſchöpft von der Kriſe, noch mutlos und geſtört von
den ewigen politiſchen Beunruhigungen noch kein Vertrauen und
kein Selbſtvertrauen gewonnen hat, ſo könnte man ſchon aus
pſychologiſchen Gründen — ganz abgeſehen von der damit
erreich=
ten Einſchaltung Arbeitsloſer in den Arbeitsprozeß — damit
ein=
verſtanden ſein. Es iſt ja immer noch die beſte Hilfe geweſen,
wenn man jemand zeigt, wie er ſich ſelbſt helfen kann. Auf lange
Sicht wird ſich die deutſche Wirtſchaft auf den Krücken der
öffent=
lichen Aufträge aber nicht bewegen können.
Wenn alſo von vornherein Ziel und Umfang ſcharf
begrenzt werden, dann verkleinern ſich auch die inflatoriſchen
Bedenken, weil nach kurzer Zeit die zuſätzlichen Kredite eingeſtellt
werden können. So iſt z. B. der Vorſchlag recht beachtenswert,
den Dr. Felix Pinner im Berliner Tageblatt dieſer Tage gemacht
hat und der dahin geht, daß von dem privatwirtſchaftlichen
Aus=
weitungsſpielraum des Papenprogramms diejenigen Teile
abge=
zweigt werden und etwa für kommunale Arbeitsbeſchaffung
ver=
wendet werden ſollen, die, wie das Lohnprämienkontingent von
700 Millionen von der Privatwirtſchaft vorausſichtlich nicht oder
nicht in voller Höhe in Anſpruch genommen werden.
Zum Schluſſe ſoll zu der Anführung Dr. Steders, Schacht
habe ſich voll hinter den Gerekeplan geſtellt, doch im Wortlaut
zitiert werden, was Schacht in ſeinen „Grundſätzen deutſcher
Wirt=
ſchaftspolitik” zur Frage der Arbeitsbeſchaffung ſagt (S. 56—58):
„Es ſcheint mir nötig, grundſätzlich zu überlegen, ob. man die
Möglichkeit hat, die zu beſchaffende Arbeit der jetzt
Unbeſchäftig=
ten in ein bald ſichtbares Wirtſchaftsergebnis ausmünden zu
laſſen, das die Koſten der Arbeit nach kurzer Friſt erſetzt, oder ob
man die Arbeitsloſen beſchäftigen muß mit großen
Einzelprojek=
ten, meiſtens Inveſtitionen und Aufträgen der öffentlichen Hand,
die zwar gut und nützlich ſind, die aber keine unmittelbare Rente
bringen, die Koſten der Arbeit alſo nicht bald decken und daher
die langfriſtige Inveſtierung von Kapital erforderlich machen. Da
ich bereits anfangs geſagt habe, daß wir mit unſeren
Kapital=
reſerven am Ende ſind und neues Kapital — auch bei einem
Ein=
griff in die Zinswirtſchaft — doch nur langſam zuwächſt, ſo
er=
hellt, daß ich in der erſteren Beſchäftigungsart
die bei weitem größere Möglichkeit für die
Lö=
ſung des Arbeitsloſenproblems ſehe. Die großen
Einzelprojekte erfordern nicht nur Kapital, das, wie immer
wie=
der betont werden muß, die Notendruckerei, nicht liefern kann,
ſondern bedingen auch eine Anhäufung von Arbeitern an
ein=
zelnen Punkten, an denen die Beköſtigung, Behauſung uſw. neue
Koſten verurſachen. Es gibt daher nur zwei Wege, dem
Arbeitsloſenproblem wirklich beizukommen. Der
eine iſt, durch ſtarke Auflockerung der politiſchen Bindungen von
Arbeitslohn und Arbeitszeit, die private Initiative in
Induſtrie Handel und Gewerbe wieder
anzu=
fachen. Wenn unſere marxiſtiſchen Gewerkſchaftsſekretäre
da=
gegen ſchreien, ſo mögen ſie erſt die Frage beantworten, warum
ſie unter ihrem Syſtem es zu 6 Millionen hungernden
Erwerbs=
loſen haben kommen laſſen. Der zweite Weg iſt die möglichſte
De=
zentraliſierung der dafür geeigneten Arbeitsloſen durch
Unter=
bringung in den einzelnen Haus= und Landwirtſchaften, wo ihre
Ernährung und Behauſung ſehr viel einfacher und billiger iſt als
ſie mittels bürokratiſcher Geldwirtſchaft geſchehen kann, und wo
ihre Arbeitsleiſtung unmittelbaren Ertrag verſpricht. In der
Rückkehr aus der abſtrakten Geldwirtſchaft zum
Haus und Land ſowie in der Abkehr von der
marxiſtiſchen Kollektivbürokratie zur privaten
Verantwortung und Initiative liegt unſere
Rettung.”
Skraßenbericht
für die Woche vom 4. bis 10. Dezember 1932.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Fernverkehrsſtraßen in Heſſen:
40 Alzey—Mainz (zwiſchen Wörrſtadt und Ensheim, Km. 24,2 bis
25,9) vom 21. November bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Spiesheim.
45 Heldenbergen—Windecken bis auf weiteres für allen Verkehr
geſperrt. Umleitung für den Durchgangsverkehr: Friedberg,
Vilbel, Bergen, Mainkur, Hanau; für den Lokalverkehr: Eichen,
Oſtheim, Windecken.
49 Gießen—Fulda (zwiſchen Alsfeld und Renzendorf) bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung: Eifa, Rainrod.
Hauptſtraßen in Heſſen:
Hersfeld—Selters (zwiſchen Hartmannshain und Gedern) vom
8. 9. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Richtung
Hart=
mannshain—Gedern über Volkartshain, Ober=Seemen,
Rich=
tung Schotten über Eichelſachſen—Glashütten bzw. Burkhards
—Sichenhauſen.
Ortenberg—Lißberg bis zum Abzweig nach Eckartsborn vom 7. 10.
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Bleichenbach-
Berg=
heim—Uſenborn—Hirzenhain.
Sonſtige Straßen in Heſſen:
Eberſtadt—Seeheim-Jugenheim-Zwingenberg (alte Bergſtraße)
vom 8. 9. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Seeheimer=
Tanne, Bickenbach.
Langgöns—Holzheim vom Abzweig Grüningen bis Holzheim vom
22. 9. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Grüningen.
Nieder=Weiſel—Oſtheim vom 24. 10. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Butzbach, Hoch=Weiſel.
Kirchgöns—Bahnhof vom 7. 11. bis auf weiteres geſperrt.
Oert=
liche Umleitung.
Hauptſchriffleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
ür den Handel: Ur C H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”, Tagesſplegel in Btid und Wort: Dr. Herbert Nette;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mltellungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: C. C. Witiich — ſämilich in Darmſſad”.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nich f übernommen.
Seite 10 — Nr. 336
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 3. Dezember 18:4
*„Die Geſundheit Sr. Majeſtät war nie beſſer als jetzt”
Zur Erinnerung an den 3. Dezember 1812. — Bor 120 Jahren.
Der große Korſe auf der Zlucht durch Deutſchland.
Frankfurt fortgeſetzt.” Aus Frankfurt am Main wurde gemeldet:
Antergung dee Haperroilſchen Ariee. „Den 17. December Nachmittags zwiſchen 3 und 4 Uhr ging durch
das Hanauer Thor ein Wagen mit ſechs Pferden hindurch, dem
Das war nicht Menſchenwerk.
das waren die Gerichte Gokkes.
So ſteht es am Schluß des berühmten 29. Bulletins der
„Großen Armee”, So erfuhr das ſtaunende Europa, daß die
Geſundheit Napoleons nie beſſer geweſen ſei, als gerade jetzt, wo
er mehr als eine halbe Million Menſchen dem Tode überliefert
hatte!
Dies dentwürdige 29. Bulletin iſt vor 120 Jahren am
2. Dezember 1812 in Molodeſchna ergangen; es enthielt zwiſchen
den Zeilen das Eingeſtändnis von dem Untergange der großen
Armee. Im Auszug lautet es: „Die Kälte, die am 7. November
begonnen hatte, ſtieg plötzlich, und vom 14. auf den 15. und 16.
zeigte das Thermometer 16 und 18 Grad unter Null. Die Wege
bedeckten ſich mit Glatteis, die Pferde der Kavallerie, der
Artil=
lerie und des Trains fielen allmählich nicht zu Hunderten,
ſon=
dern zu Tauſenden, vor allem die franzöſiſchen und die deutſchen.
In wenigen Tagen gingen mehr als 30000 Pferde zugrunde.
Unſere Kavallerie ſieht ſich zu Fuß, unſere Artillerie und unſer
Train ſind ohne Beſpannung. Wir mußten ein gut Teil unſerer
Geſchütze und unſerer Kriegs= und Mundvorräte im Stiche
laſſen und zerſtören. Dieſe Armee, am 6. November noch ſo
ſchön, war am 14. November nicht mehr zu erkennen — faſt
ohne Kavallerie, ohne Artillerie, ohne Train. — Der Feind,
der auf den Wegen die Spuren dieſes entſetzlichen Unglücks ſah,
das die franzöſiſche Armee getroffen, ſuchte Vorteil daraus zu
ziehen. Er umringte alle Marſchkolonnen mit ſeinen Koſaken, die
wie die Araber in den Wüſten, die vom Weg abgekommenen
Trains und die Wagen wegnahmen. Dieſe verächtliche
Kaval=
lerie, die nur Lärm macht, und unfähig iſt, eine Kompagnie
leichten Fußvolks in den Grund zu reiten, machte ſich, von den
Umſtänden begünſtigt, furchtbar . . . Unſere Kaballerie hat
ſol=
chen Mangel an Pferden, daß man die Offiziere, denen ein
Pferd geblieben war, zuſammennehmen mußte, um vier berittene
Kompagnien zu je 150 Mann zu bilden. Die Generale taten hier
den Dienſt der Hauptleute und die Oberſten den der
Unter=
offiziere. Dieſe „Heilige Schwadron” von General Grouchy
kom=
mandiert, unter dem Oberbefehl des Königs von Neapel, verlor
bei allen Bewegungen den Kaiſer nicht aus den Augen. „Die
Geſundheit Seiner Majeſtät war nie beſſer als
jetzt.”
Schon Ende November hatten jüdiſch=polniſche Händler dem
preußiſchen Oberpräſidenten Heinrich von Schön in Königsberg
die Kunde von der Auflöſung des gewaltigen Heeres überbracht,
als er aber Mitte Dezember in Gumbinnen die erſten aus
Ruß=
land anlangenden Ueberbleibſel ſah, da ſchrieb er nach Berlin:
„Seit Xerxes iſt ſolch ein Rückzug einer großen Armee nicht
geſchehen.”
An ſeinen in Wilna weilenden Miniſter des Auswärtigen,
Maret, den Herzog von Baſſano, hatte der Korſe bereits aus
Zaniviki bei Zembine an der Bereſina nach jenem fürchterlichen
liebergang über jenen Fluß geſchrieben: „Die Armee iſt
zahl=
reich, aber in ſchrecklicher Weiſe aufgelöſt. Wir werden nach
Wilna kommen; werden wir uns dort halten können?
Lebens=
mittel! Lebensmittel! Lebensmittel!, ſonſt gibt es keine Greuel,
die dieſe undiſziplinierte Maſſe gegen dieſe Stadt nicht begeht.
Ich wünſche ſehr, daß ſich in Wilna kein
Ver=
treter eines fremden Staates befindet. Die
Armee läßt ſich nicht gut zeigen.
Man könnte den fremden Vertretern zum Beiſpiel ſagen, daß ſie
ſich nach Warſchau begeben, und ſo auch ich und ſie ſogleich
dahin an einem beſtimmten Tage abreiſen laſſen. Bei dieſer
Lage der Dinge iſt es möglich, daß ich meine Gegenwart in
Paris für Frankreich, für das ganze Reich, für die Armee ſelbſt
für nötig halte. Sagen Sie mir ihre Meinung darüber.”
In Smorgoni übergab Napoleon den Oberbefehl über die
Neſte des Heeres dem König Murat von Neapel und fuhr mit
dem Herzog von Vicenza (Coulaincourt) im ſtäubenden Schlitten
davon.
Am 13. Dezember wurde aus Glogau gemeldet: „Geſtern
abend um 10 Uhr reiſte Seine Majeſtät der Kaiſer Napoleon
in Begleitung Ihres Oberſtallmeiſters, Herzogs von Vicenza,
mit einem Teile Ihres Gefolges im Schlitten hier durch nach
Paris.” Am nächſten Morgen war er in Hainau in der alten
Bukg eingefahren, wo damals der Poſthof war. Dort hatte die
eutſchloſſene Poſtmeiſterin Gramſch ihn erkannt, in ihrer Küche
mit den Löffeln Sturmmarſch geſchlagen und geſchworen, ihm
keinen Tee zu gönnen, ſondern einen anderen Trank zu brauen.
Durch die ängſtlichen Vorſtellungen ihrer Umgebung war ſie
endlich bis auf Kamillentee erweicht worden, den ſie mit hartem
Fluch in die Kanne goß. Er hatte doch getrunken und war
weiter gejagt auf Dresden zu. In der Nacht vom 13. zum 14.
Dezember bei 15 Grad Kälte war er in Dresden angekommen
und bei ſeinem Geſandten, Baron de Serra, abgeſtiegen. Von
dort ſchrieb er ſeinem Schwiegervater, dem Kaiſer Franz von
Oeſterreich: „Ungeachtet ziemlich großer Strapazen habe ich mich
niemals beſſer befunden.” Nach einer zweiſtündigen Unterredung
mit dem König von Sachſen, reiſte er am 14. Dezember
vor=
mittags weiter, ſo eilig, daß er den fünfſtündigen Weg von
Dresden nach Meißen in einer Stunde zurücklegte.
Aus Leipzig wurde berichtet: „Am 14. December iſt der
Kaiſer Napoleon unerkannt durch unſere Stadt gereiſt. Abends
nach 6 Uhr ſind Seine Majeſtät angekommen und haben nach
eingenommener Mahlzeit im Hotel de Pruſſe Ihre Reiſe nach
drei Kuriere mit einem Gefolgewagen und einem Bereiter Seiner
Majeſtät des Kaiſers vorausgingen, welcher Wagen, nachdem
die Pferde gewechſelt worden, den Weg nach Mainz kam. Man
weiß, daß Seine Durchlaucht der Fürſt von Neufchatel —
incog=
nito Seiner Majeſtät des Kaiſers — und Seine Excellenz der
Herzog von Vicenza ſich in dem erſten Wagen befanden.”
Nach Mainz kam Napoleon am 16. Dezember abends 8 Uhr,
hielt ſich nur wenige Augenblicke dort auf, fuhr raſch nach Metz
weiter am 18. Dezember um Mitternacht fuhr er in Paris bei
dem Palaſt vor, den er am 9. Mai verlaſſen hatte, und den er,
der bis dahin ſtets als ſtolzer Sieger heimgekehrt war, nun als
Flüchtling von der „Großen Armee” wieder betrat.
Am Morgen des 19. Dezember laſen die Pariſer in den
Zei=
tungen: „Seine Majeſtät der Kaiſer ſind geſtern um Mitternacht
in erwünſchtem Wohlſein angekommen. Seine Majeſtät haben
den Weg von Smorgny über Wilna, Warſchau, Dresden n
Paris ungefähr 270 Meilen, in 13 Tagen zurückgelegt.”
„Die Geſundheit Seiner Majeſtät iſt niemals beſſer gehu
als jetzt”. — „Jawohl! Tröſtet Euch Ihr Familien in Frankwe
Bayern, Württemberg, Heſſen und Weſtfalen, in allen Vaſaul
ſtaaten des Caeſars. Trocknet Eure Tränen — rief ſein
genoſſe Chateaubriand — Seine Majeſtät der Kaiſer Napwe
befindet ſich wohl!”
Das war dieſelbe Geſinnung, die der rückſichtsloſe Korſ.e
der denkwürdigen Unterredung mit Metternich im Palais Mar
lini in Dresden am 26. Juni 1813 bekundet hatte: „ein Wol
wie ich ſchert ſich wenig um das Leben von zweihunderttar )e
Mann”. Einem Armee=Korps hatte er einſt zugerufen: „Snll
ten, ich brauche Euer Leben und Ihr ſchuldet es mir!‟ D.i
niſch ſein Ausſpruch: „Ich bin nicht ein Menſch wie andere.
Geſetze der Moral und Sitte gelten nicht für mich.”
Mit ſechshunderttauſend Mann hatte er am 22. Juni
den Niemen überſchritten, fünfhunderttauſend Menſchen haxe
auf den Schneefeldern Rußlands ſeinem maßloſen Ehrgei
opfert, aber „die Geſundheit Seiner Majeſtät war niemals Eel
als jetzt”.
Einer ſeiner Zeitgenoſſen ſchrieb angeſichts des Untergu
der „Großen Armee‟: „Das war nicht Menſchenwerk, das u
die Gerichte Gottes.”
Im Zimmer des Turnvaters Jahn aber dichtete der Pri
ner Friedrich Auguſt (geſt. 1870) unter dem Eindruck der dih
wankenden Ueberbleibſel dieſes für unüberwindlich gehal-
Heeres: „Mit Mann und Roß und Wagen, / So hat ſie
Dr. Ludwig Ro
geſchlagen.”
Vom
Guſtav Schröer: Um Mannesehre. Verlag C. Bertelsmann
in Gütersloh. Gebunden 4.40 RM.
Wieder hat der hochbegabte Erzähler die Ausdrucksform
ge=
wählt, in der er uns ſchon früher mit ſeinen packendſten Leiſtungen
beſchenkt hat: den ſchlichten. ernſt=heiteren, wuchtigen und in ſich
abgeſchloſſenen Bauernroman. Den Inhalt ſeiner von
Handlungs=
fülle ſtrotzenden neuen Schöpfung vorwegzuberichten, würde dem
Leſer die Freude der Ueberraſchung verkürzen. Ein Konflikt von
anzengruberiſcher Tiefe. Vielheit und Beſonderheit wird mit den
Mitteln einer Spannungskraft gelöſt, die Nichtalltägliches in ſich
trägt, ſich bis zur Atembeklemmung ſteigert und an Briſanz
man=
chen Kriminalroman übertrifft. „Hervorzuheben ſind die großartig
erfühlte Schilderung der Landſchaft, die ſorgfältige Bildhaftigkeit
der Geſtalten und die klare ſeeliſche Haltung, die rechtgläubig,
wahrheitsgläubig und gottgläubig iſt, ohne zu frömmeln.
Clara Viebig: Menſchen unter Zwang. Roman. In
Lei=
nen 4,80 Mk. (Deutſche Verlags=Anſtalt, Stuttgart und Berlin.)
Die packende, unſerer Zeit entnommene Handlung zeigt, wie
das Dämoniſche im Menſchen über der Ohnmacht menſchlichen
Wil=
lens und menſchlicher Berechnung triumphiert. Menſchen unter
Zwang — das ſind alle, Sowohl die, die ihr Geſchick leidend
er=
dulden wie jene, deren eingeborener Trieb zum Böſen ſich ſelbſt
und andere in verbrecheriſches Tun verſtrickt. Im Mittelvunkt des
Buches ſteht die unvergeßliche Geſtalt der uralten Friederike
Längnick (einſt beſcheidene Tempelhofer Bäuerin im Roman „Die
vor den Toren‟). Sie die millionenreiche Schloßherrin, iſt vom
Dämon des Geldes beſeſſen; wähnend, durch ihre Beſitzmacht
Ge=
walt über alles Geſchehen zu haben, muß ſie erkennen, daß das
Schickſal ſtärker iſt. Sie kann weder den Verfall ihrer Familie
aufhalten, noch das Leben ihrer heißgeliebten Urenkelin Lore nach
ihrem Willen geſtalten.
Iſolde Kurz: Werthers Grab. Martin Warneck, Verlag.
Ber=
lin W. 9. Kart. 0,90 RM.
Eine Erinnerung an die Kindheit, an ein Fleckchen Erde das
damals noch ohne Eiſenbahnverbindung abgeſchloſſen von der Welt
lag, und das ein Geſchlecht bewohnte, das auf dem engſten Raume
doch die ganze Welt umſchloß. Hier lag, die Phantaſie des Kindes
lebhaft beſchäftigend, im Reſtgarten einer einſt großen und
herr=
lichen Beſitzung ein geheimnisvoller Grabplatz, von deſſen
Vor=
handenſein nur wenige wußten, und von dem die Eingeweihten
angaben, es ſei Werthers Grab. Nach anderer Lesart ſollte dort
der Verlobte eines nun ältlichen und etwas wunderlichen
Fräu=
leins liegen, in deren Leben jedenfalls dieſe verſteckte und
liebe=
voll gepflegte Stelle viel bedeutete. Was es mit dem Grab auf
ſich hatte, wird erzählt — genau, wie ſein Geheimnis ſich vor
Zeiten der Kleinen enthüllte.
Iſrael in New York von Pierre Guédy und Moiſe Twerſky.
288 Seiten mit künſtleriſchem Offſetumſchlag von Georg
Sal=
ter. In Ganzleinen geb. M. 5.— (Phönix=Verlag Carl Siwinna,
Berlin SW. 11).
Ein unparteiiſch geſchriebener jüdiſcher Roman. Dieſe
Un=
parteilichkeit iſt eine ebenſo ſeltene wie wertvolle Eigenſchaft. Für
die Verfaſſer von „Iſrael in New York” iſt der Jude weder
ver=
fluchter noch auserwählter als andere Menſchen. Wie ſie alle iſt
auch er mit ſeinen Fehlern und Vorzügen das Ergebnis der
beſon=
deren geſchichtlichen Bedingungen, unter denen ſein Volk ſich in
zwei Jahrtauſenden entwickelte. Und dieſes kühne Werk führt uns
in das jüdiſche New York, in dieſes neue Land Kanaan, dieſes
moderne Judäa, in dem zwei und eine halbe Million Juden
woh=
nen, arbeiten und ein ungemein intereſſantes Leben führen. Alle
Geſtalten und alle Epiſoden dieſes Buches ſind authentiſch und nach
dem Leben gezeichnet.
— Hanns E. Schopper: „Fritz kämpft um die Jugend.”
Au=
gartenverlag Stephan Zzabo. Wien II. Unt. Augartenſtr. 36.
Das Werk iſt ein Entwicklungsroman, der das Erwachen der
erſten Liebesgefühle in jungen Menſchen, einem Knaben und
einem Mädchen ſchildert. Es iſt der Roman vom „
Frühlings=
erwachen” der Seele und ein eviſches Gegenſtück zu dem
gleich=
namigen berühmt gewordenen Drama Frank Wedekinds; ein
Ge=
genſtück auch im tragiſchen Ausgang, in dem hier wie dort, die
männliche Hauptperſon, der um ſeine Jugend und damit ſein
Recht Kämpfende nicht mehr zurück findet zum Leben, ſondern der
inneren Kriſe erliegt und Selbſtmord begeht. — Alle, die eines
guten Willens ſind und daher die in der Gegenwart immer
ver=
ſprengter auftretenden und von den Nöten des Alltags
über=
wucherten Kräfte dichteriſcher Begabung fördern wollen, werden
dieſes Buch leſen müſſen. Es iſt zugleich das Bekenntnis eines
jungen Autors, deſſen ſtarke Begabung durch dieſen Roman außer
Zweifel ſteht und an deſſen Namen ſich von nun an berechtigte
Hoffnungen knüpfen.
Aielasat.
— Johann Neſtroy. Abſchätzer der Menſchen. Mag
des Wortes. Mit 32 Bildtafeln. Leinen geb. 6.50 RMi.
Staackmann Verlag, Leipzig.)
Karl Kraus hat den Rang Johann Neſtroys als des grön
komiſchen Bühnendichters der Deutſchen, als des hervorragerdn
öſterreichiſchen Schriftſtellers endgültig feſtgelegt. Otto Ronl
und Fritz Bruckner haben in einer muſtergültigen Geſamtau=9)
die Werke Neſtroys der Nachwelt dargeboten. Indeſſen das
wußtſein, was dieſer geniale Satiriker dem deutſchen Sprachb ach
und der Weltliteratur bedeutet, iſt noch immer nicht zum Gem=
gut der Oeffentlichkeit geworden. Otto Forſt de Battaglia ſ.
es vorbehalten, zu zeigen, was Neſtory eigentlich geweſen iſt:
Dämon, der ſich freiwillig den Schranken einer überlieferten
vention unterordnete, ein Denker, dem die ausgelaſſenſte
Heir=
keit das ſicherſte Mittel ſchien, um den Dummen ihre Dum Mü4lomte ſich
glaubhaft und abſcheulich zu machen, ein Kritiker, der daruhſ m als Sil
hoch über den Dingen und über den Menſchen ſtand, weil er do9
kein Vorurteil beſchwert war, das ihn immer wieder hinabgezn
hätte. Ein großer Schriftſteller, der mit der Sprache ſpielte 7
es nur Kinder oder Schöpfer in ſeliger Unbekummertheit zum
vermögen. Ein Künſtler, der das Geheimnis der herrlichen
monie zwiſchen Eindruck und Ausdruck ſein eigen nannte. Des
Buch iſt ſelbſt bezaubernd in ſeiner geiſtreichen Vielfalt als
kö=
nis des alten Wien und deſſen genialen Satirikers. Es iſi“
ſchichte, Kritik und Lebensroman. Es vereint Anmut der Das=
lung und wiſſenſchaftliche Bedeutſamkeit. Es enthüllt dem M1 u
ſchen Volk einen der glänzendſten und ſicher den liebenswürdig
ſeiner Bühnendichter.
Irrlichter im Urwald. Erlebtes und Erlauſchtes eines deufen
Jägers und Farmers in den Urwäldern Braſiliens. Von Buiſl
Heuſohn. Ganzleinen 4.— RM. (Aufbau=Verlag, Teiu
SW. 68.)
In dieſem Werk ſchildert der Verfaſſer, der Berufsjäger
in Indien. China und Afrika gelebt hat, ſeine Selbſterlebniſt
Braſilien, und zwar mit einer Spannung, die bis zur letzten Eut
anhält. Durch das ganze Buch weht die Liebe zur ſchönen, urd
Gottesnatur. Intereſſant ſind die Pflanzen= und Tierſchilderuen
des Verfaſſers, der ein großer Naturfreund iſt. Er behandelig
ner das Siedlungsproblem, und hier zeigt er, daß nur durch Fi
Tüchtigkeit und Ausdauer die Mutter Natur zum Erfolge n
hilft. Ein Buch für jeden, beſonders aber für die reifere Jugd,
iſt dieſes farbenreiche Urwaldbuch.
10.10:
15.30:
17.00:
18.59:
19.30:
11.15:
12.05:
15.00:
15.45:
16.00:
16.30:
17.30:
17.50:
18.05:
18.30:
19.00:
19.40:
20.00:
22.00:
Anſchl.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Samstag. 3. Dezember
Schulfunk: Menſchen am Feierabend.
Stunde der Jugend: Ein Galafeſtmahl beim Beduinenſche
— Wie ich Bergſteiger wurde.
München: Konzert
18.25: Dr. Laven: Das Winterprogramm der Aktuellen Abteilun
Stunde der Arbeit: Dr. Pappenheim: Berufs= u.
Arbet=
leben im der Gegenwart.
Klavierwerke von Scriabine. Geſpielt von Erich Winkler.
20.00: Berlin: Auftakt und feierliche Eröffnung des Weihnackt
marktes der Künſtler.
22.20: Zeit. Nachrichten, Wetter, Sport.
22.45: München: Nachtmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Sonnabend, 3. Dezember
Stunde der Unterhaltung.
Schulfunk: Eichendorff=Stunde.
Kinderbaſtelſtunde.
K. Beutner: Wie können wir bei der Heizung unſerer Wo
räume ſparen?
Ernſt Liſſauer lieſt aus eigenen Werken.
Hamburg: Nachmittagskonzert.
Dr. Dünner: Tuberkuloſe und Berufsfähigkeit.
Bücherſtunde.
F. Stöſſinger: Neue Schallplatten.
Dr. Günther: Deutſch für Deutſche. Umgangsſprache.
Franzöſiſch.
Stille Stundo
Auftakt und feierliche Eröffnung des Weihnachtsmarke
Berliner Künſtler.
Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Ball der Nationen. Tanzmuſik. Kapelle Anton Goronzy.
M Se
Der &
vie
veitere
[ ← ][ ][ → ]mstag, 3. Dezember 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
SAlaSts Aagbte
*
Fußball.
Reroroſchiimmen im Bafeiborf.
Sieben neue Höchſtleiſtungen die Ausbeuke.
Der Düſſeldorfer SV. 98 veranſtaltete am Donnerstag abend
ausverkauftem Hauſe ein Rekordſchwimmen, das gleich zu
jan drei neue deutſche Rekorde ergab. Sparta Köln
harnm die Freiſtil=Schwellſtaffel (100, 200. 400. 200,
Meter) in 12.15,8 Minuten. Deiters, der bei den Kölnern
400=Meter=Strecke ſchwamm, ſtellte hierbei gleich zwei Rekorde
Er legte die 100 Meter in 1.03, die 200 Meter in 2.17,6 die
Meter dann in 3.36,2 (neuer deutſcher Rekord) und die
Meter in 4.55,6 (gleichfalls deutſcher Rekord) zurück. Für
vierten Rekord des Abends ſorgte Elfriede Saſſerath=
/t 03, die über 400 Meter Rücken mit 6.39,7 im
Allein=
g (!) den neuen deutſchen Rekord einſtellte. Der bisherige
iche Rekord über dieſe Strecke ſtand auf 6.51.3 Minuten. Der
ſie Rekord war in der 6 mal 50 Meter Lagenſtaffel
Damen fällig. Die Mannſchaft von Düſſeldorf 98
ver=
ſeite die alte Höchſtleiſtung von 4.00,2 Minuten auf 3.59,8 Min.
Abſchluß gab es noch zwei weitere neue Beſtleiſtungen.
arta Köln ſchwamm die kleine Schwellſtaffel (50,
200. 100, 50 Meter Crawl) in 5.19,6 Minuten. Die alte
hirleiſtung ſtand auf 5.28,6 Minuten. Als erſter Mann ſchwamm
Derichs, der die 100 Meter Crawl in 59,6 Sekunden
icklegte und damit als erſter Deutſcher unter der
Minuten=
nie geblieben iſt — In den Rahmenkämpfen ſiegte Sonders=
09 Düſſeldorf über 100 Meter Crawl in 1.04,6 knapp vor
em Klubkameraden Thelen. Die Staffel der
Fußballmannſchaf=
von Fortung Düſſeldorf und VfL. Benrath gewannen die
ſeldorfer ganz überlegen.
Fechken.
Clubfechten beim Darmſtädter Fechtclub.
Die weiteren Clubkämpfe der Damen in Florett und der
hren in Degen im Laufe dieſer Woche boten durchaus
anſpre=
de Leiſtungen, ſowohl in guter Klingenführung, als auch in
ſer Haltung und ſportgerechter Durchführung der Gefechte.
den Damen ſiegte knapp durch faſt männlich kraftvolle An=
und ſcharfe Nachſtöße, mit einer Niederlage von der Zwei=
Frl. Elsbeth Hein, vor Frl. Marie Niebel. Frl. Victoria
hel, Frl. Lotte Melcher und Frl. Annelieſe Fuchs bei nur
tngen Treffunterſchieden aller Fechterinnen. Bei dem
Herren=
en konnte ſich wiederum durch ruhige, ſichere Stöße der Senior
Anton als Sieger behaupten vor H. Koch, H. Sack. F. Mel=
und Steuernagel. Hier war der Erfolg bis zuletzt
unent=
den. Der Sieger hatte nur einen Treffer weniger erhalten
die vier folgenden Fechter, ſo daß deren Rang erſt durch
onziehen der ausgeteilten Treffer feſtgeſtellt werden konnte.
Tiſchkennis.
Im weiteren Verlauf der Tiſch=Tennis=Wettkämpfe wurden
den Turnern des Main=Rheingaues folgende Ergebniſſe
er=
t: Tade. Darmſtadt — Tſchft. Griesheim 11:4: Tſchft. Gries=
— Tv. Arheilgen 7:8, Tv. Jugenheim — Tv. Bensheim
Tgſ. Darmſtadt 1875 — Reichsbahn Darmſtadt 11:4, Tgſ.
mſtadt 1875 — Tgde. Beſſungen 15:0.
Kraffſport.
Arb.=Athl.=SV. 1891 Darmſtadt.
Um Sonntag vorm. 10 Uhr findet im Gaſthaus zum Ochſen,
ſungerſtr., der erſte Verbandskampf der Arbeiterathleten ſtatt.
rmſtadt empfängt Gäſte aus Werſau. Die neu zuſammengeſtellte
amſtädter Mannſchaft wird ſich alle Mühe geben müſſen, um
her die gut trainierten Werſauer ehrenvoll zu beſtehen.
Span=
de Kämpfe ſind daher zu erwarten.
Fünf Unentſchieden gab es am Donnerstag in den
ſeldorfer Berufsboxkämpfen, darunter auch im Hauptkampf
ſiſchen den einheimiſchen Schwergewichtlern Wallner und Müller,
um zweiten Male in der Deutſchen Meiſterſchaftsausſcheidung
ſentſchieden kämpften.
Oeſterreichs Länderelf, die am 7. Dezember in
Lon=
nden Kampf gegen England beſtreitet, iſt am Donnerstag mit
m Orient=Expreß von Wien abgereiſt. Ein Probeſpiel am Tage
der Abreiſe zeigte die geſamte Mannſchaft in ausgezeichneter
Die Staatsplakette wurde durch den
Reichsinnen=
nißter Frhr. v. Gayl den beiden deutſchen Tennisſpielern Prenn
v. Cramm für ihre Leiſtungen in den Davispokalſpielen
über=
fct.
211 Vereine nahmen mit zirka 1600 Aktiven in der ab=
Aauufenen Saiſon an der Süddeutſchen Leichtathletik=
Vereinsmei=
ſeſchaft teil, die bei den Herren Kickers Stuttgart und bei den
fanen die Frankfurter Eintracht gewannen.
Vor einer Fuſion ſtehen die beiden Saarbrücker
Ver=
e Fußballverein und Saar 05. Die offiziellen Verhandlungen
fd bereits im Gange.
Verlegt wurden die Europameiſterſchaften im
Eiskunſt=
ſien, die für den 27. bis 29. Januar in London vorgeſehen
aren, auf den 30. und 31. Januar. Titelverteidiger ſind Karl
cöfer=Wien, die Norwegerin Sonja Hennie und das franzöſiſche
bepaar Brunet.
Steuerfrei ſind ab 1. Januar 1934 ſämtliche ſportlichen
branſtaltungen in Ungarn. Als Uebergang wird im nächſten
zire nur noch die Hälfte der jetzt beſtehenden Steuerſätze er=
Ihn.
Englands Elf gegen Oeſterreich für den
Länder=
hupf am 7. Dezember in London wird wie folgt antreten: Hibhs:
Gedall, Blenkinſhov; „Strange, Harts, Campbell; Crooks, Jack,
bmuſen. Walker. Houghton.
Liſa Nocke, die frühere deutſche Rekordſchwimmerin, wird ge=
Geitlich eines Schwimmfeſtes am 21. und 22. Januar in
Kopen=
een mit der beſten däniſchen Bruſtſchwimmerin E. Jacobſen
Pſennmentreffen.
Handball.
Polizei Darmſtadt — TB. Königftädten.
Sonntag vormittag 11 Uhr haben die Poliziſten im
dritt=
letzten Verbandsſpiel Königſtädten als Gaſt. Das Vorſpiel in
Königſtädten endete 15:1 für Polizei. Die Königſtädter ſpielen
einen ſehr ſchönen Handball, ſie ſind ſchnell und eifrig, allerdings
techniſch noch nicht ganz auf der Höhe. „Trotzdem werden ſie ſich
alle Mühe geben, das Spiel ausgeglichen zu geſtalten. In ihrer
Geſamtform haben ſie, nach den letzten Ergebniſſen zu urteilen,
eine Beſſerung zu verzeichnen, die aber nicht ausreichen wird, die
Poliziſten ernſthaft in Gefahr zu bringen. Dies wäre allerdings
möglich, wenn ſich die Poliziſten in der gleichen Verfaſſung
zei=
gen ſollten wie am letzten Mittwoch gegen Polizei Worms.
Hof=
fen wir, daß dieſe ſchlechte Form ein Einzelfall bleibt und ſich
die Poliziſten auf ihr Können beſinnen.
2. Mannſchaft hat um 14.30 Uhr den Tv. Trebur und die
3. Mannſchaft die 2. Mannſchaft Merck um 13.30 Uhr zu Gaſt.
Merck Darmſtadt — TV. Eppertshauſen.
Am kommenden Sonntag ſteigt dieſes Rückſpiel an der
Maul=
berallee. Das Vorſpiel in Eppertshauſen konnte Merck knapp 7:6
für ſich entſcheiden und führt ungeſchlagen die Tabelle. Die
Platz=
beſitzer haben eine Umſtellung vorgenommen und treten mit
fol=
gender Aufſtellung an: Schmidt: Kießling, Fuchs: Grün, Walter,
Menger; Riedel, Brücher, Schwörer, Hoffmann Stein. —
Hoffent=
ſich wird es dieſer Elf gelingen, gegen die ſpielſtarke Elf. von
Eppertshauſen ſiegreich zu beſtehen, um ſich den Aufſtieg in die
Bezirksliga zu ſichern. Beginn 2.30 Uhr.
Tgeſ. Ober=Ramſtadt — TV. Eberſtadt.
Am Sonntag. 15 Uhr, ſpielt Tgeſ. Ober=Ramſtadt gegen den
TV. Eberſtadt. Im Vorſpiel ſiegte Ober=Ramſtadt verdient. Ob es
aber diesmal reicht, iſt ſehr ſchwer vorauszuſehen, da Eberſtadt ſehr
an Spielſtärke gewonnen hat. Jedenfalls iſt mit einem ſchönen
intereſſanten Spiel zu rechnen. Gelingt es Ober=Ramſtadt, die zwei
Punkte für ſich zu erkämpfen, ſo iſt ihnen die Gruppenmeiſterſchaft
der A=Klaſſe nicht mehr zu nehmen.
Tv. 85 Nieder=Ramſtadt — Tv. Groß=Hanſen.
Zum letzten Spiel auf eigenem Platze empfängt Nieder=
Ramſtadt am Sonntag nachmittag 15 Uhr die Mannſchaft, die
den Einheimiſchen die einzige Niederlage bis jetzt in der
dies=
jährigen Verbandsſpielſaiſon beibringen konnte. Mit 2:1
blie=
ben die Riedleute Sieger. Dieſe Niederlage war jedoch in erſter
Linie den dortigen Platzverhältniſſen zuzuſchreiben, und zweitens
führte Groß=Hauſen das Spiel in derartig harter Spielweiſe
durch, daß ſie nicht mehr zu überbieten war. Wir glauben ganz
beſtimmt, daß ſich die Gäſte dieſe Spielweiſe auf fremdem Platze
nicht erlauben. Nach dem Ergebnis vom letzten Sonntag zu
urteilen, beſteht begründete Hoffnung auf einen weiteren Sieg,
aber das Spiel iſt ſehr ernſt zu nehmen, denn Groß=Hauſen iſt
eine ausgeſprochene Kampfmannſchaft. Durch einen weiteren
Sieg iſt die Gruppenmeiſterſchaft dann für die Einheimiſchen
ſicher. — Zuletzt wünſchen wir wieder einen ſo feſten und
regel=
ſicheren Schiedsrichter wie am letzten Sonntag
TV. Büttelborn — Tgde. 46 Darmſtadt.
Kommenden Sonntag müſſen die 46er im letzten auswärtigen
Pflichtſpiel in Büttelborn antreten. In dieſem Spiel ſteht für beide
Mannſchaften die Gruppenmeiſterſchaft auf dem Spiele. Schon aus
dieſem Grunde wird es in Büttelborn zu einem Spiel kommen, das
abwechſlungsreich ſein und auch ſeine Anziehungskraft nicht
ver=
fehlen wird. Wir laſſen den Ausgana des Spieles offen. Die
Mann=
ſchaft wird aller Vorausſicht nach gewinnen, die die beſſeren
Ner=
ven hat. Den 46ern geben wir mit auf den Weg, daß ſie ſich ihres
Könnens bewußt ſind. Im Omnihus, der 12,45 Uhr und 2 Uhr ab
Turnhalle Woogsplatz nach Büttelborn fährt, können
Schlachten=
bummler noch mitfahren. Meldungen bis Freitag abend beim
Hauswirt.
SV. 98 Darmſtadt — Union Darmſtadt.
Die 98er eröffnen die Rückrunde mit dem auf vormittags
11 Uhr anberaumten Spiel gegen den Lokalgegner FC. Union,
der bekanntlich das Vorſpiel auf der Rennbahn glatt für ſich
ent=
ſcheiden konnte. Nach dem ſchlechten Abſchneiden der 98er in
Eber=
ſtadt wird man am Böllenfalltor nicht mit allzu großer Zuverſicht
der bevorſtehenden Begegnung entgegenſehen. Auf jeden Fall weiß
man aber im Sportvereinslager genau, daß in der Rückrunde,
wenn die Abſtiegsgefahr gebannt werden ſoll, Punkte auf eigenem
Platz nicht eingebüßt werden dürfen. Dieſe Erkenntnis ſollte die
Lilienträger veranlaſſen, nun endlich alles einzuſetzen, um die
ſeitherige Serie der Mißerfolge abzuſtoppen. Die Elf tritt in
fol=
gender Aufſtellung an: Bärenz; Girmſcheid. Eßlinger; Frey, Kratz,
Schnägelsberger; Mahr, Lehr, Müllmerſtadt, Böhner, Hebeiſen.
Viel wird davon abhängen, ob durch die Einſtellung von
Müllmer=
ſtadt als Sturmführer das Angriffsſpiel der 98er zweckmäßiger
ge=
ſtaltet werden kann; es wird erhofft, daß durch die Routine dieſes
alten, bewährten Spielers die Halbſtürmer mehr als ſeither zur
Geltung gebracht werden können. — Die Stärke der Union iſt
be=
kannt. Kampfkraft und Siegeswillen wird dieſe Mannſchaft gerade
in dem Spiel gegen den Lokalgegner beſeelen und zu einer
Lei=
ſtung veranlaſſen, gegen die ein Erfolg nur dann möglich ſein
wird, wenn der Gegner den gleichen Kampfesmut und eine
gleich=
ſtarke Siegeszuverſicht aufbringen kann.
SV. 98 Darmſtadt—Viktoria Aſchaffenburg.
Obiges Spiel findet am Sonntag vormittag vor dem
Fußball=
ſpiel gegen Union um 9.45 Uhr auf dem Stadion ſtatt. Der
Aus=
gang dieſes Treffens iſt offen. Das Vorſpiel endete ſeinerzeit
ver=
dient 0:0.
Sportverein 1898 (Jugend).
1a. Jgd. und 2a. Jgd. in Sprendlingen; Abfahrt 8.45 Uhr
mit Auto vom Marſtall 1b. Jgd. — 1. Jgd. Union, dort 8.45
Uhr. 2b. Jgd — 2 Jgd. Eberſtadt, hier, 15 Uhr. 1. Schüler —
1. Schüler Polizei (am Samstag), dort, 15 Uhr. 2. Schüler —
1. Schüler Union, Stadion, 14 Uhr.
SV. Münſter — Germania Eberſtadt.
Das erſte Spiel der Rückrunde führt die Germania
Eber=
ſtadt nach Münſter. Es wird für die Germanen ein recht ſchwerer
Gang ſein. Die Leute aus dem Rodgau ſtehen in der Rangliſte
gerade nicht zum beſten und werden alles aufbieten, um
wenig=
ſtens auf eigenem Gelände die Punkte zu behalten, denn das
Vorſpiel haben ſie bekanntlich 3:1 verloren. Andererſeits haben
die Leute um Kaiſer am Sonntag gegen die 98er ſo glänzend
geſpielt, daß ihr Gang nicht ausſichtslos erſcheint. Aber
immer=
hin will Münſter zu Hauſe geſchlagen ſein. Wenigſtens 1 Punkt
ſollte die Elf von dort mitbringen.
* Kreisliga Südheſſen.
Bleibt Heppenheim ungeſchlagen?
Nachdem der Tabellenerſte des Südheſſenkreiſes ſeither
eigent=
lich keine ſchweren Auswärtsſpiele zu abſolvieren hatte, beginnt
nunmehr eine Serie ſchwerer Rückrundenſpiele, wo Heppenheim zu
beweiſen haben wird, daß es den erſten Tabellenplatz mit vollem
Recht beſetzt. Der zweite Sonntag der Rückrunde bringt wieder ein
volles Programm mit einigen ſehr wichtigen Begegnungen. Die
Paarungen lauten:
Spp. Horchheim — Starkenburgia Heppenheim; FV. Biblis
— Konkordig Gernsheim; Normannia Pfiffligheim —
Olym=
pia Lampertheim; FV. Hofheim — 07 Bensheim; VfL.
Lam=
pertheim — Spp. Hochheim; Spv. Weinsheim — Viktoria
Neuhauſen.
Das Vorſpiel konnten die Bergſträßer ſeinerzeit nur ſehr
knapp für ſich entſcheiden, und ſo werden ſie diesmal alles Können
aufbieten müſſen, um günſtig abzuſchneiden. Den Bibliſern darf
man wohl die Wiederholung ihres Vorſpielſieges zutrauen,
zu=
mal die Mannſchaft immer noch auf den Anſchluß an den
Tabellen=
erſten hofft. Olympia Lampertheim ſteht plötzlich wieder mitten in
einer Kriſe, die ſicherlich nicht zur Feſtigung der Mannſchaft
bei=
trägt. Es iſt demnoch nicht ausgeſchloſſen, daß in Pfiffligheim für
die Gäſte eine weitere Niederlage fällig iſt. Bei den Spielen in
Hofheim, Lampertheim und Weinsheim kann man mit knappen
Siegen der Platzbeſitzer rechnen.
In der Gruppe Ried fällt diesmal die Entſcheidung um
die Meiſterſchaft, und zwar auf dem Platze des derzeitigen
Ta=
bellenerſten, Olympia Biebesheim. Im übrigen lauten die Be=
Sporklikerakur.
Das „Jahrbuch der Turnkunſt 1933” tritt ſoeben in ſchmuckem
Gewand, das hinweiſt auf das 15. Deutſche Turnfeſt in Stuttgart,
vor den Leſerkreis. Zum 27. Male iſt dies der Fall, ein Beweis,
wie ſtark doch das Jahrbuch mit der Deutſchen Turnerſchaft
ver=
wurzelt und wie groß das Bedürfnis nach ihm iſt. Es konnte
dies=
mal im Umfang auf 248 Seiten erweitert werden. Damit iſt nicht
bloß eine Ausdehnung des Textes ermöglicht worden, auch der
Bildſchmuck konnte erheblich erweitert werden, was zweifelsohne
allgemein beſonders begrüßt wird.
Für den gediegenen und guten Inhalt bürgen die Namen des
Herausgebers und der Mitarbeiter. Der geſamte Vorſtand der
DT.: Dominicus, Dr. Neuendorff, Dr. Thiemer, Schill und
Ste=
ding, iſt an der Mitarbeit beteiligt, ebenſo alle Fachwarte der DT.
und die Obleute derjenigen Fachgebiete, die eine ſelbſtändige
Ent=
wicklung in der DT. genommen haben. Daneben aber iſt einer
großen Zahl neuer Mitarbeiter das Wort gegeben worden, ſo daß
ſich gute alte Ueberlieferung mit dem Fortſchritt in glücklicher
Weiſe paart.
Viel Anregung ſtrömt infolgedeſſen das Jahrbuch aus, die ſich
in der Geſtaltung des turneriſchen Lebens im Gau und im Verein
aufs beſte bemerkbar machen wird. Auch der Berichterſtattung über
große turneriſche Ereigniſſe iſt in jeder Hinſicht Genüge getan. Die
Kreisturnfeſte werden in vergleichender Ueberſicht behandelt, die
Fahrt der Deutſchlandriege nach Aarau, das Turnen auf den
Olympiſchen Spielen uſw. ſind gewürdigt worden.
Die Grundlage des Jahrbuchs, die Statiſtik, iſt voll erhalten,
und nach wie vor wird das Jahrbuch allen denen, die für die DT.
arbeiten, ein wertvolles Nachſchlagewerk ſein, das ihnen den
Ver=
kehr in der DT. und mit anderen Verbänden und die Arbeit
ge=
waltig erleichtern wird. Auch dem Humor iſt Rechnung getragen
worden. Möge das Jahrbuch ſeinen Zweck erfüllen: das Anſehen
der Turnerei zu fördern, Kunde zu geben vom Leben und Wollen
der DT., von der Entwicklung des deutſchen Turnens und endlich
von dem Lebenswillen der DT. im Kampfe um ihre Behauptung,
zum Segen des deutſchen Vaterlandes und Volkes. (Preis broſch.
1,50 RM., geb. 2,50 RM. Wilhelm Limpert=Verlag, Dresden=A. 1.)
gegnungen:
Olympia Biebesheim — Alemannia Gr.=Rohrheim;
Klein=
hauſen — Bobſtadt; Tgmde. Stockſtadt — Tv. Biebesheim;
Fehlheim — Hüttenfeld.
Die Biebesheimer Olympiamannſchaft hat ſich jetzt ſo gut
ein=
geſpielt, daß mit einem wenn vielleicht auch nur knappen, Sieg
über den Rivalen aus Gr.=Rohrheim gerechnet werden muß.
Klein=
hauſen, Stockſtadt und Fehlheim werden wohl die Sieger aus den
übrigen Spielen ſein; Zwingenberg iſt ſpielfrei.
Abgeſetzt wurde das für den kommenden Sonntag
vor=
geſehene Fußball=Verbandsſpiel zwiſchen Hanau 93 und Eintracht
Frankfurt wegen der Abſtellung von fünf Eintrachtſpielern nach
Paris und Düſſeldorf. Das Spiel wird am 18. Dezember
nach=
geholt.
Eine Einladung nach Amerika haben die drei
fin=
niſchen Leichtathleten Virtanen, Jſo=Hollo und Lehtinen erhalten.
Seite 12 — Nr. 336
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Seite 14 — Nr. 336
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stas, 3. Dezember 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 336 — Seite 15
Nähe des Todes verwirrt mich nicht, Fürſtin — ſie gibt
ſie Kraft, ſchonungslos Juliettes Verbrechen zu enthüllen,
ᛋ unterſtützte, indem ich dazu ſchwieg. „Niemand”, ſo ſprach
ig und gierig, „kennt den Prinzen Ser Biri — außer dir
niemand kennt Ser Biris Mutter, die Fürſtin Madelaine
ger dir — — niemand kann an die Dokumente und den
über=
egen Schatz des Thronfolgers heran — außer dir — —
nie=
ſum wird der Wind das Echo der Worte meines Planes
zu=
w, der mein Herz überwuchert hat wie die Lianen die Bäume
ſumpfniederungen überwuchern — niemandem außer dir!“
genn nichts Geringeres plante ſie:
ch ſollte, da ich ſelbſt gefangen ſaß, ſie, die niemand kannte,
ſtinſerem Sohn Jacques Garoda, der Ser Biri im Alter
un=
iiü entſprach, und dem geſamten koſtbaren Material nach Pa=
Pum ſchicken, kein Sterblicher würde die Macht haben, an
„ödentität zu zweifeln, und vor der Erkenntnis der
Unſterb=
wfürchtete ſie ſich nicht. Sie hatte die Freunde ihrer dunklen
ſungenheit alarmiert, ihnen große Summen verſprochen, wenn
halfen, und mit der Hartnäckigkeit des Schakals, der die
wegſcharrt an dem Platz, wo er einen Leichnam wittert,
ſie mich, ihr den Schlüſſel des Safes auszuhändigen. Es
hmſonſt.
mtſchloſſen, zu büßen, hatte ich mich in mich ſelbſt
zurückge=
g In meiner Zelle ſitzend, unterzog ich mich all der tauſend
Fugen, die der Höchſte von dem verlangt, der ſeine Sünden
hr. Jeder, der die Allgewalt unſeres Glaubens kennt, weiß,
er Körper ſeinen ruhigen Platz nicht zu verlaſſen braucht,
innoch die tauſend Qualen des Büßerwaldes zu erdulden.
im aber nicht nur zu büßen, ſondern nach Möglichkeit noch
machen, hatte ich an Euch geſchrieben, in das weiße Haus.
ſellbar kam der Brief zurück. Das war im dritten Monat
r Gefangenſchaft, September 1928. Die Zeit drängte, denn
ſörfte nur jeden Monat einen Brief abſenden. Und da fiel
roie eine Erleuchtung der Name einer Perſon ein, die Ihr
öönig Dikurs Wunſch tunlichſt meiden ſolltet, obwohl ſie Euch
biand, und die mir nach allem, was der Wind und die hämi=
Stimmen der Menſchen mir über ſie zugetragen hatten,
ein=
geignet erſchien, zu helfen. An dieſe hochgeborene
Perſönlich=
tichtete ich mehrere Briefe — viermal glitt der Mond an
mn Zellenfenſter vorbei, die Briefe kehrten nicht zurück, aber
ſurden auch nicht beantwortet.
Kein Unheil gibt es in der Welt, das den Begierden
gleicht —
Und doch hängen die Menſchen in ihrer Verblendung
ge=
rade an dieſen —
Die ihnen nur Elend eintragen und die Mühſal des Todes.
S heißt es in dem Gedicht aller Gedichte, und daß es
ge=
gein Unheil bloß zu denken, worauf es ſich ſelbſtändig weiter
zkelt, einer Lawine vergleichbar, aber nicht nur die
erſchla=
die ſich ihm in den Weg ſtellen, ſondern auch die, die es
auf den Weg brachten, das erfuhr ich geſtern. Eine Nachricht
er=
reichte mich, die mir zeigte, daß der Verworfene kein Recht mehr
auf Hoffnung hat. Die Treſorräume der Bank, in denen ich Ser
Biris Eigentum ſo ſicher wähnte wie auf dem Grunde des
Mee=
res, ſind erbrochen worden, alle Safes beraubt, alle Koſtbarkeiten
geſtohlen, noch zweifle ich, wer die unſelige Tat begangen hat,
Vaijramakſa oder ſie, die nach dem Geſetz meinen Namen trägt,
aber es genügt mir zu wiſſen, wem ſie galt.
Mein Blut iſt geronnen, und mein Körper wird von
Schmer=
zen geplagt, als hackten Krähen mit eiſernen Schnäbeln darin
herum, oder Hunde mit ſcharfen Reißzähnen zerrten ihn in Stücke.
Troſtlos blicke ich in die ſchwarze Nacht des Grabes. Meine Augen
werden die herrlichen Ufer des ſchönſten Landes der Erde nicht
mehr wiederſehen, nie mehr werden meine Lippen die duftenden
Haare meines Sohnes berühren, niemand wird um mich
weh=
klagen, und ich werde eingehen wie ein fauler Stamm, den ſein
eigenes brennendes Gift verzehrt. Das Unheil, das ich in
fluch=
würdiger Verblendung über Euch und Ser Biri heraufbeſchwor,
indem ich die Treue brach, iſt ſo gewaltig, daß ich ſelbſt die
Hoff=
nung verloren habe, Eure Verzeihung zu erlangen.
In ſchmachvoller Umgebung ſterbe ich den ſchmachvollen Tod
des Ausgeſtoßenen. Mein letzter Seufzer wird ein Gebet ſein an
den Höchſten, eine Bitte um Hilfe für Euch und Ser Biri, die
Unſchuldigen und alle Engel der höchſten und der niedrigſten
Ord=
nungen, alle ruhmvollen und ſtrahlenden Engel, die an den zehn
Wendepunkten des Horizontes wachen, mögen ihre Stimmen
ver=
einigen, auf daß der Höchſte ſeine Gnade ausgießen möge über
Euch und Prinz Biri, die der Elendeſte aller Lebenden in
unver=
dientes Unglück brachte,
ich,
Nai Dar Ktar
ehemals Königlicher Miniſter und
Kammerherr aus dem fürſtlichen
Ge=
ſchlecht der Soruwingſe.
26.
Menſchen im Hotel.
In eine Lauge kann man beliebig viel Salze ſchütten, ſie wird
nicht mehr annehmen, als ſie auflöſen kann, das übrige läßt ſie
zu Boden ſinken, ohne daß ſich ihre Stärke oder ihr ſpezifiſches
Ge=
wicht dadurch verändert, der Sättigungspunkt iſt erreicht, nichts
geht mehr.
Als Philipp Spoor in ſeinem nachtſtillen, unromantiſchen
Hotelzimmer erkannte, daß das Erſcheinen von Madame keine
Viſion, ſondern wahrhafteſte Wirklichkeit bedeutete, in dem
Mo=
ment war auch bei ihm der Sättigungspunkt erreicht — die
Auf=
nahmefähigkeit war erſchöpft — nichts ging mehr.
Aus dem zweifelnden Halbſchlaf riß ihn etwas Feuchtes,
Gal=
lenbitteres, Brennendes auf ſeinen Lippen heraus, haſtig ſchluckte
F Weessnueet
er, um es loszuwerden — da ſtieg etwas ins Gehirn, ein Reiz,
kühl wie die Aetherſpritze beim Dentiſten Klaminski, den Zuſtand
dumpfen Unterbewußtſeins in den eines dumpfen Ueberwachſeins
wandelnd. Phil richtete ſich auf, in Bewegung und Ausſehen für
gläubige Beobachter kaum anders als jener Tote, den ſie vor 1900
und etlichen Jahren hinaustrugen und der ſtumm war, bis ihn
die Berührung des Menſchenſohnes veranlaßte, ſich zu erheben
und zu wandeln — zögernd richtete Phil ſich auf — nein, keine
angenehme, weil vorüberhuſchende Viſion hatte ihn heimgeſucht,
ſondern leibhaftig Madame, die ihren erſten Beſuch in SO.
Rit=
terſtraße 89, Rückgebäude, vierter Stock links, zu ungewöhnlicher
Stunde wiederholte.
Im Moment dieſer Erkenntnis war der Sättigungspunkt
er=
reicht. Jetzt kann kommen, was will, dachte er, es tangiert mich
einen Dreck. Tangieren war ein ſehr gutes Wort — es tangiert
mich nicht, gnädige Frau!
Phil ſtand auf, in ſeinem Kopf polterte alles durcheinander
wie in einer ſchlecht gepackten Porzellankiſte, es tangierte ihn
nicht, daß ſein Hemd über der Bruſt offenſtand, daß er keine
Schuhe anhatte und daß das linke Strumpfband tänzelnd hinter
dem Hoſenbein herſchleifte. Er ging zum Waſchtiſch, um den
ſcheußlichen Geſchmack des Giftes hinunterzuſpülen, das dieſe
Ver=
brecherin ihm da zwiſchen die Zähne gegoſſen hatte, drehte
ſämt=
liche Lampen an, ſehen, was los iſt! Mit einer unwirſchen
Be=
wegung ſtrich er die Haare des Straßburger Camille Haas aus
der Stirn, er ſteckte ſich wütend eine Zigarette in den Mund,
ratſch, ein Streichholz am Hoſenboden, furchtbares Benehmen,
tangiert mich nicht, er ſchlug ſich fröſtelnd den Mantel um die
Schulter, ſchluderte durchs Zimmer zum Seſſel, fiel hinein und
paffte der finſter blickenden Dame den Rauch mitten ins Geſicht,
„Was wollen Sie denn hier?” fragte er mit einer
unerhör=
ten Dehnung des „Sie” und legte den Kopf ſchief auf die Seite
— dabei ſchmatzte er ſogar ein wenig, ohne es zu merken.
Plötz=
lich fiel ihm etwas ein. Er kramte ſchwerfällig in ſeinem Jackett
herum und brachte einen Fünfzigmarſchein ans Licht, den er ihr
weniger höflich als nachdrücklich in die Finger ſtopfte. „Da! Den
haben Sie neulich bei mir vergeſſen, Gnädigſte, deswegen ſind Sie
wohl gekommen, was?‟
Madame maß ihn mit der vielfachen Potenz jenes
verächt=
lichen Blickes, den Damen für Flegel übrig haben, und ſetzte ſich
gleichfalls. Das Geld ſchob ſie in die Taſche. „Sie wiſſen genau,
was ich will”, ſagte ſie eiſig, „für Ihren Zuſtand ſcheint eine
Wie=
derholung indeſſen nicht unangebracht. Ich will bis morgen
mit=
tag zwölf Uhr im Beſitz des von Ihnen geſtohlenen Amuletts ſein,
widrigenfalls ich dafür ſorge, daß Sie dorthin kommen, wo Sie
angeblich ſchon längſt ſind — unter die Eisdecke des Sellinſees!”
Damit entzündete auch ſie eine Zigarette.
(Fortſetzung folgt.)
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[ ← ][ ][ → ]Samstag, 3. Dezember 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 336 — Seite 17
Das Geheimnis des Nordlichts foll enkſchleierk werden.
Zum Raubmord
un dem Geldbriefträger.
Das Geſtändnis des Mörders.
Frankfurt a. M. Der in Wiesbaden
feſt=
vommene 19jährige Willi Knirſch, der
Mör=
t des Geldbriefträgers Hofmann, iſt in der
ſacht von der Kriminalpolizei eingehend
ver=
bmimen worden und hat dabei ein offenes
Ge=
ſindnis abgelegt. Danach hat er in Wiesbaden,
ſo er in Stellung geweſen war, die Piſtole
ge=
len, hat dort einen Arbeitskollegen mit der
ſaffe bedroht und auch beſchoſſen und mußte
des=
h6 ſeine dortige Stellung aufgeben. Er kehrte
in nach Frankfurt zurück, wo er ſich wegen
ees Vorfalles zweimal in der Woche auf der
ſolizei melden mußte, ſo auch am Mordtage.
ach ſeiner Angabe hat er den Mord ſchon lange
plant, wobei ihm der ſeinerzeitige Ueberfall
einen Geldbriefträger in Köln vorſchwebte.
lt der Geldbriefträger die Rente für ſeine
froßmutter ausgezahlt hatte und wieder
weg=
bgangen war, ſchickte er ſeine Großmutter in
dritten Stock und rief den Geldbriefträger
brück mit dem Vorgeben, die Großmutter habe
m noch etwas zu ſagen. Als der Geldbriefträger
uirs darauf wieder die Wohnung betrat, ſchoß
ſofort den Beamten nieder. In dieſem
Augen=
ick kam die Großmutter wieder zurück. Er
küm=
erte ſich jedoch nicht um das Klopfen der alten
rru, ſondern ſchleifte die Leiche des
Briefträ=
eis in ein Nebenzimmer, wuſch die Blutſpuren
ſeg und reinigte ſich ſelbſt von dieſen,
ver=
rannte die Belege, nachdem er das Geld an ſich
erommen hatte, und warf die Patronenhülſe
ſoch in den Aſchenkaſten. Darauf zog er ſich in
Mr Ruhe an und ließ dann die Großmutter
erein. Die alte Frau ſchrie laut auf, als ſie ſah,
das der Enkel getan, jedoch hielt Knirſch ihr
ſey Mund zu und würgte ſie, worauf die Frau
Ohnmacht fiel. Knirſch ſprang dann aus dem
enſter des Schlafzimmers in den Garten und
ſſtüchtete. Auf dem Küchenſchrank ließ Knirſch
inen Zettel für ſeine Mutter zurück, auf dem
gendes ſtand: „Liebe Mutter, verzeihe meine
ünde und lebe wohl! Es grüßt Dich Dein
Ailli.” Nachdem Knirſch aus dem Haus
ge=
üchtet war, kaufte er ſich in Frankfurt noch
iyen Mantel und fuhr nach Mainz, wo er
zu=
lächſt ein Kino beſuchte. Nachdem er dann noch
ſinge Kleinigkeiten in Mainz eingekauft hatte,
larunter eine Armbanduhr, fuhr er nach
Wies=
laden zu ſeinem Freund. Dort wurde er
ver=
ſaſtet. Bei ſeiner Feſtnahme hatte er noch 2300
verlahk. in Papier und 264 RM. in Silber bei ſich.
vornithlißerdem fand man bei ihm noch die geladene
Piſtole.
Noch ein Raubüberfall.
Frankfurt a. M. Geſtern früh um 7.30
Uhr wurde — einen Kaſſierer der
Gasgeſell=
heft am Peterstor von zwei unbekannten
Män=
ſan überfallen. Sie raubten vier Säckchen mit
. Gurtzoismünzen und gingen flüchtig. Sie werden von
uhehet Ner: Ueberfallenen als 20= bis 25jährige Bur=
Diz an beſchrieben.
De Bluktak auf Schloß Walkershauſen.
Berlin. Wie aus Würzburg berichtet wird,
är die Bluttat auf Schloß Waltershauſen, bei
de der jetzige Beſitzer, Hauptmann a. D.
Wal=
emar Werther, getötet und ſeine Frau ſchwer
verletzt wurden, ihre Aufklärung gefunden. Frau
Aerther konnte im Krankenhaus kurz
vernom=
ſtenehi lmen werden. Sie ſagte aus, daß der
Schloß=
ſyirtner und Chauffeur Karl Liebig, dem
ge=
ündigt worden war, aus Rache die Schüſſe
ab=
aiseben hätte. Der Beſchuldigte wurde ſofort
ſurhaftet und in das Unterſuchungsgefängnis
ſeingeliefert.
Der Bau der Bleiloch=Talſperre
vollendet.
Blick auf den Staudamm.
Am 2. Dezember wird die Bleiloch=Talſperre an
er oberen Saale, deren Bau vor 7 Jahren
be=
tann, feierlich eingeweiht werden. Es handelt
I9 um eine der gewaltigſten
Flußregulierungs=
arbeiten Europas.
Einer der rieſigen Hohlſpiegel, mit denen die Helligkeit des Nordlichtes gemeſſen wird.
Die Arbeitsgemeinſchaft für Phyſik, der auch das Heinrich=Hertz=Inſtitut für Schwingungsforſchung
angehört, hat eine Expedition in den hohen Norden entſandt, die exakte Meſſungen über das
Weſen, die Helligkeit und die elektriſchen Begleiterſcheinungen des Nordlichts vornehmen ſoll.
„Hoch klingk das Lied vom braven Mann!”
Die tapfere Beſatzung des Cuxhavener Rettungsbootes „Richard C. Krogmann”,
die während der letzten Sturmnacht unter größten Mühen und unter Einſatz ihres Lebens die
vier Mann ſtarke Beſatzung des Motorſchiffes „Marielies” vom Großen Vogelſand nach
Cux=
haven hinüberrettete, nachdem das Schiff dort aufgelaufen war.
Milddiebe und Einbrecher.
Ein gefährliches Kleeblatt.
Raubach. In der Gegend von Raubach war
die Landjägerei bereits ſeit einem halben Jahr
auf der Suche nach Wilddieben und Einbrechern,
auf deren Konto eine ganze Serie von Straftaten
ging. Jetzt gelang es der Landjägerei endlich,
drei Burſchen aus Hanroth feſtzunehmen. Sie
wurden der Teilnahme an einer ganzen Reihe
von Wilddiebereien und Einbrüchen überführt.
In ihrem Beſitz fand man drei Gewehre. Den
Pächter der Raubacher Jagd, der ſie kürzlich
beim Wildern überraſcht hatte, hatten die
Bur=
ſchen beſchoſſen. Das gefährliche Kleeblatt hatte,
wie ſich bei der Vernehmung herausſtellte,
ge=
plant, den Kaſſenboten und Lohngeldträger
einer benachbarten Grube zu überfallen und zu
berauben.
Berwegener Kirchenraub.
Saarbrücken. Gottloſe Geſellen verübten
nachts im Stadtteil Malſtatt einen ſchweren
Kircheneinbruch. Sie erbrachen zunächſt drei
Opferſtöcke und beraubten dieſe ihres geſamten
Inhaltes. Die Höhe des geſtohlenen Betrages
konnte noch nicht ermittelt werden. Die Burſchen
drangen noch in die Sakriſtei ein und brachen
aus den dort aufbewahrten goldenen
Meßgerä=
ten die wertvollen Edelſteinverzierungen heraus.
Die Geräte ſelbſt ließen ſie zurück, da ihnen ihre
Verwertung wohl zu gefährlich erſchien. Der
Wert der Steine iſt außerordentlich hoch. Der
Verdacht der Täterſchaft richtete ſich gegen drei
Saarbrücker Männer, die von der Polizei
ver=
haftet, ſpäter aber wieder freigelaſſen wurden,
da ſie ihr Alibi nachweiſen konnten.
Zwei Todesunfälle beim Freiwilligen
Arbeitsdienſt.
Bahlingen (Breisgau). Bei
Tunnelarbei=
ten in der Nähe von Zillhauſen wurden zwei
Arbeitsdienſtwillige verſchüttet. Der eine war
ſofort tot, der andere erlag bald darauf ſeinen
ſchweren Verletzungen.
Unfall beim Filmen in Döberik.
Berlin. Auf dem Truppenübungsplatz
Dö=
beritz, wo unter Leitung des bekannten
Film=
regiſſeurs Froelich ein Film „Choral von
Leu=
then” gedreht wird, hat ſich ein Unfall ereignet,
bei dem ein Soldat, und zwar ein Infanteriſt,
und vier Ziviliſten, die als Filmkomparſen
mit=
wirkten, verletzt wurden. Die Verletzungen ſind
durchweg leichterer Art. Nur ein Ziviliſt iſt durch
einen Hufſchlag ſchwerer verletzt worden. — Für
dieſe Filmaufnahmen war von den zuſtändigen
Militärbehörden die Mitwirkung von
Reichs=
wehrſoldaten in beſchränktem Umfange
zugeſtan=
den worden. Soweit bisher feſtſteht, iſt der
Un=
fall bei einer Reiterattacke geſchehen. Es wird
vermutet, daß einige Pferde bei dem Angriff
ſcheu geworden ſind.
Mord und Selbſtmord nach Ueberfall
auf eine Bäckereifiliale.
Münſter. Der Bürolehrling Paul Kiſters
und die 21 Jahre alte Haustochter Anna Wobhe,
beide aus Münſter, wurden in der Nacht zum
Freitag in einem hieſigen Hotel tot
aufgefun=
den. Allem Anſchein nach handelt es ſich um
Mord und Selbſtmord. Die Beiden hatten am
Dienstag dieſer Woche einen Raubüberfall auf
eine Bäckereifiliale unternommen.
Gefängnisſtrafen im Prozeß Wentzel
und Hirſekorn.
Hamburg. In dem Prozeß gegen die des
Konkursvergehens, des Betruges und der
Un=
treue angeklagten Inhaber der
zuſammenge=
brochenen Hamburger Maklerfirma Wentzel u.
Hirſekorn wurden verurteilt: F. W. Wentzel zu
3½ Jahren Gefängnis und 10 000 Mark
Geld=
ſtrafe, van Langen zu 3 Jahren Gefängnis und
10 000 Mark Geldſtrafe und Landshöft zu 18
Monaten Gefängnis und 1000 Mark Geldſtrafe.
Im kleinen Kutter den Ozean überquert.
Rio de Janeiro. Ein mit drei jungen
Deutſchen beſetzter kleiner Kutter iſt in Sao
Luiz de Maranhao an der Nordküſte von
Bra=
ſilien gelandet. Die drei hatten ihre Fahrt am
28. Juli in Hamburg angetreten.
30. Nakionale deutſche Geflügel=
Ausſtellung.
Frankfurt a. M. Mit dem geſtrigen Tage
iſt die 30. Nationale Deutſche
Geflügelausſtel=
lung eröffnet worden. Auf dieſer im laufenden
Jahre bedeutendſten Geflügel=Ausſtellung des
Kontinents werden zirka 7000 Tiere gezeigt in
einreihigem Käfigaufbau in dem beſonders gut
belichteten „Haus der Technik” auf dem
Feſt=
hallengelände. Es iſt intereſſant, zu ſehen, was
menſchliche Züchterkunſt aus den Urhühnern und
Tauben mit einfachen Formen und Gefieder für
farbenprächtige Vögel geſchaffen hat. In dieſer
Beziehung iſt beſonders ſehenswert die beſondere
Ausſtellung für Zwerghühner, die allein zirka
1000 Tiere in ſich vereinigt. Das
Hauptkontin=
gent ſtellen Hühner und Tauben. Angefangen
von den berühmten aſiatiſchen Hühern, die die
Engländer aus ihren Kolonien nach Europa
brachten, bis zu den gewöhnlichen italieniſchen
Leghühnern iſt alles vertreten, was es auf dieſem
Gebiete gibt. Bei den Tauben eröffnen die
Rie=
ſentiere, „Römer” genannt, den Reigen. Hier
fal=
len beſonders die Pfautauben, die vielen Arten von
Kropftauben, die Perückentauben uſw. auf. Auch
Enten und Gänſe ſind in reicher Auswahl
vertre=
ten, Ineiner Sonderſchauſieht man die Wildgänſe,
Graugans, Saatgans, Kurzſchnabelgans und
Bleßgans, aus denen die zahmen Gänſe, wie ſie
auf jedem Bauernhof zu ſehen ſind,
hervorge=
gangen ſind. Bei den Enten ſind Exemplare
ver=
treten, die einen 6—8pfündigen
Weihnachtsbra=
ten ergäben, wenn ſie geſchlachtet würden, aber
dieſe Prachtexemplare dienen nur Zuchtzwecken.
Nicht unerwähnt darf in dieſem Zuſammenhang
auch der Truthahn werden, der ebenfalls
nament=
lich in amerikaniſchen Sorten reich vertreten iſt.
An die Geflügelausſtellung iſt eine Induſtrie=
Ausſtellung angegliedert, worin alle Geräte und
Behauſungen für die Tiere ausgeſtellt ſind, die
eine rationelle Geflügelzucht erfordern.
Die Saale=Talſperre eingeweihl.
Die größte Talſperre Deutſchlands.
Saalburg. In Anweſenheit von
preußi=
ſchen, ſächſiſchen und thüringiſchen
Behördenver=
tretern, ſowie des MiniſterialdirektorsDr. Gährs
als Vertreter des Reichsverkehrsminiſteriums
wurde am Freitag die rieſige Talſperre im
Reu=
ßiſchen Oberland bei Schleiz in Thüringen
ein=
geweiht. Die Sperre iſt in ſiebenjähriger Bauzeit
entſtanden und ſtellt mit ihren zahlreichen
Ne=
benanlagen die größte Talſperre Deutſchlands
dar. Sie ſtaut Saalewaſſer zum Zwecke der
Kraft=
ſtromerzeugung und zum Hochwaſſerſchutz.
Gleich=
zeitig iſt ſie in Verbindung mit der geplanten
Sperre bei Hohenwarte ein Sammelbecken für
die Waſſerverſorgung des Mittellandkanals.
Der Stauſee hat eine Länge von 28 und eine
Breite von 2 Kilometern. Die Sperrmauer iſt
65 Meter hoch. Etwa. 700 Menſchen und 20
in=
duſtrielle Unternehmungen mußten umgeſiedelt
werden. Ein Kraftwerk mit zwei Turbinenſätzen,
verbunden mit einem Umſpannwerk, liefert
Strom für das Thüringen=Sachſen= ſpäter auch
für das Preußennetz.
Der Vorſitzende des Aufſichtsrates,
Miniſte=
rialdirektor Prof. Rauch, wies bei der kurzen
eindrucksvollen Weihefeier darauf hin, daß in
ſchwerſter Zeit ein volkswirtſchaftliches
Rieſen=
werk entſtanden ſei, das nicht nur für
Mittel=
deutſchland, ſondern für Deutſchland überhaupt
einzig in ſeiner Art daſtehe und alle ähnlichen
Anlagen an Umfang und Leiſtungsfähigkeit
be=
trächtlich überrage.
Chineſiſche Gökker werben für den
Einkrikt in die Armee.
Propagandaumzug mit einer Rieſeupuppe des
chineſiſchen Kriegsgottes in Peking.
Um Freiwillige für die chineſiſche Nationalarmee
zu werben, werden in allen großen Städten
Chinas nicht nur die modernſten Propaganda=
Methoden angewandt, ſondern ebenſo die
alt=
gläubige Bevölkerung durch Hinweis auf die
große mythologiſche Vergangenheit des Reiches
der Mitte hingewieſen.
10% unter
Vorkniegpreio
Nummer 336
latte
Sonstag, 3. Oezembu
Kartoffeln in der Abſatzkriſe.
Erheblicher Verbrauchsrückgang in Speiſekarkoffeln.
Der Ausweis der Reichsbank.
Normale Belaſtung zum Ulkimo. — Leichke Beſſerun
der deviſenlage.
Uebergang vom Herbſt= zum
Bimergeſchaft.
Von Dr. Heinz Roth.
Der Monat November bringt im allgemeinen den
Kartoffel=
märkten den Uebergang vom Herbſt= zum Wintergeſchäft. Schon,
daß nach den Berliner Bedingungen die einzelnen
Kartoffelſendun=
gen nur noch mit ausreichender Stroh= und Froſtſchutzverpackung
auf die Bahn gebracht werden dürfen, beſagt, daß das
Winter=
geſchäft beginnt. Meiſt war es nun ſo daß gerade im November
nach einem lebhaften Herbſtkartoffelgeſchäft eine merkliche Stille
eintrat, gleichſam als Ruhepauſe nach angeſtrengter Tätigkeit. In
dieſem Jahre jedoch liegen die Verhältniſſe gänzlich anders. Das
Herbſtgeſchäft, das man als völligen Verſager anſprechen muß,
ent=
täuſchte auf der ganzen Linie in einem Umfange, wie ihn
ausge=
ſprochene Peſſimiſten nicht geahnt haben. Infolgedeſſen war es
nur zu natürlich, daß gerade im November die
Abſatzanſtrengun=
gen fortgeſetzt wurden, zumal man Hoffnungen auf eine leichte
Preisbeſſerung bei Auftreten des erſten Froſtes nicht ganz von der
Hand weiſen konnte. Indes blieb auch dieſe Hoffnung eine
Täu=
ſchung. Die Märkte verharrten auch im Monat November
un=
verändert in der ſeit langem beſtehenden Abſatzkriſe. Der Druck
des Angebots, obwohl auf das geringſte Maß eingeſchränkt,
be=
ſtand wegen der kaum bemerkbaren Nachfrage fort. Auch die
Zu=
fuhren hielten ſich in einem Rahmen, der dieſer Nachfrage gerecht
wurde. Wenn ab und zu einige Vorſtöße auf beſondere
Großver=
brauchsplätze wie Berlin, Eſſen, Leipzig uſw. gemacht wurden, ſo
konnte doch immer noch ſchnell Ordnung geſchaffen werden. Nur
gegen Novemberende wurden die Zufuhren etwas ſtärker, auch
ſtätker als im Vorjahre. Das hängt damit zuſammen, daß das
laufende Geſchäft an ſich größeren Bedarf als früher zeigen wird,
dann aber beſonders damit, daß man ſich noch verſchiedentlich in
letzter Stunde kleine Froſtreſerven geſchaffen hat.
Aus dieſem Marktverlauf hebt ſich die Verſorgung der
Wohl=
fahrtsunterſtützungsempfänger, die in verſchiedenen deutſchen
Ge=
meinden und Städten mit Unterſtützung der Nothilfen
vorgenom=
men wurde, auffallend heraus. Dieſe Aktionen erforderten für
die einzelnen Plätze größere Mengen die ſeitens der Vertretungen
der Landwirtſchaft und des ortsanſäſſigen Handels zur Verfügung
geſtellt wurden. An dieſen Plätzen war teilweiſe ein recht
lebhaf=
tes Geſchäft zu verzeichnen, das aber ſofort nach Beendigung
wie=
der in ſich zuſammenſank.
Die große Enttäuſchung, die das Herbſtkartoffelgeſchäft an ſich
war hat den Beweis dafür angetreten, daß der
Speiſekartoffel=
verbrauch in Deutſchland ganz erheblich zurückgegangen iſt.
Ob=
ſchon die unmittelbare Belieferung der Landwirtſchaft an den
Verbrauch, der ſich beſonders auch im Freiſtaat Sachſen bemerkbar
machte, ſehr zugenommen hat, ſo iſt ein Ausgleich doch nicht
vor=
handen, wie auch ein Ausgleich für den zurückgegangenen
Speiſe=
kartoffelverbrauch ſonſt nirgendwo gefunden wird. Von den
ein=
zelnen Sorten waren neben Induſtrie vom Sandhoden, alſo einer
haltbaren Ware, beſonders Erdgold, auch in den Gebieten gefragt,
die bisher auf die Induſtrie als die einzig in Frage kommende
Sorte eingeſchworen waren. Bei der ſchlechten Haltharkeit der
diesjährigen Kartoffelernte war das Augenmerk des Perbrauchs
auf eine gelbfleiſchige Kartoffel gerichtet, deren Herkünfte ſämtlich
haltbar ſind und die möglichſt wenia Abfall zeigt, alſo im
Ver=
brauch ſparſam iſt. Als Trägerin dieſer verlangten Eigenſchaften
kam die Sorte der Erdaold beſonders in Frage. Bei dem mehr
lokalen Charakter der Märkte — der Verſand über weite Strecken
mußte wegen der niedrigen Preiſe und der hohen Fracht
unter=
bleiben — ergab es ſich von ſelbſt, daß alle nahen Herkünfte
aus=
geſchöpft werden mußten.
Hat das Speiſekartoffelgeſchäft auch im November die
Erwar=
tungen keineswegs erfüllt, ſo liegen die Verhältniſſe auf den
Märk=
ten für Futter= und Feldkartoffeln nicht anders. Da der
Fabrik=
kartoffelmarkt während des ganzen November ein verhältnismäßig
reges Leben entwickelte, und zwar in der Hauptſache aus dem
Dek=
kungshedürfnis der zweiten Hand heraus, und ebenfalls
verhält=
nismäßig gute Preiſe zahlte, war das Angebot in Futter= und
Feldkartoffeln nur klein, vielfach ſogar nicht ausreichend.
Irgend=
eine Preiserhöhung ergab ſich jedoch hieraus nicht, während die
Preiſe für Fabrikkartoffeln verſchiedentlich leichte Erhöhungen
er=
fahren haben.
Von beſonderem Intereſſe war das Saatkartoffelgeſchäft. Da
man allgemein mit einem größeren Schwund und einer größeren
Fäulnis rechnet, wurde das ſpekulative Moment in das
Saat=
geſchäft hineingetragen, das jedoch dem Markte eine für dieſe
Jahreszeit große Anregung und Auftriebskraft gab. Noch gegen
Novemherende kamen Abſchlüſſe zur prompten und beſonders auch
zur Frühjahrslieferung zuſtande. Das Geſchäft wäre noch größer
geweſen, wenn die Verkäufer eine größere Abgabeneigung gezeigt
hätten. Auch hier handelte es ſich meiſt um bevorzugte Sorten,
wie Induſtrie, Erdgold. Aber auch weiße Sorten, wie Parnaſſia,
wurden vielfach verlangt, während die frühen Sorten, wie Julie
und Erſtlinge, erſt gegen Novemberende mehr ins Geſchäft kamen.
Der Ausfuhrmarkt liegt trotz größerer Bemühungen ziemlich
ſtill. Das Saatgeſchäft nach Italien hat die Erwartungen nicht
er=
füllt. Die Preiſe ſind den ganzen November über die gleichen
ge=
blieben. Selbſt kleine Schwankungen waren höchſt ſelten. Eine
Aenderung der Preiſe wird vorerſt nicht erwartet.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
ſtrie, die in den letzten Tagen eher vernachläſſigt waren, durch
ſpe=
kulative Käufe wieder lebhafter; ſie erreichten einen Kurs von 98
nach 96,75. Scheideanſtalt weiter feſt und 1,5 Prozent wieder
er=
höht; man erwartet bekanntlich einen ſehr guten Abſchluß für das
letzte Jahr. Erdöl eine Kleinigkeit freundlicher. Kunſtſeidewerte
twas ſchwächer mit Rückſicht auf den Kursrückgang an den
Aus=
landsbörſen. Aku 0,25 Prozent niedriger. Von Zellſtoffwerten
Aſchaffenburger 0,75 Prozent erhöht. Waldhof unverändert
ge=
nannt. Schiffahrtsaktien waren gut gehalten. Am Elektromarkt
war zu Beginn die Kursentwicklung uneinheitlich, im Verlaufe
zogen ſämtliche Elektrowerte an. AEG. gewannen 0,75 Prozent,
Lahmeyer 0,75, Felten 0,5 Prozent. Dagegen ſetzten Bekula 0,25,
Schuckert 0,5, Siemens 1 Prozent niederiger ein. Von
Montan=
werten Mannesmann um 1, Gelſenkirchen um 0,5 Prozent höher,
während zu Beginn Stahlvereinswerte kaum verändert waren.
Rheinſtahl 1,25 Prozent ſchwächer. Das Intereſſe für Kaliwerte
hält an. Salzdetfurthaktien wegen der Pachtung der Mansfeld=
Kaligrube gegen Hergabe eines Kredits an den Burbach=Konzern
geſucht. Offenbar liegt aber der ſeit Wochen anhaltenden
Nach=
frage nach Aktien der Salzdetfurthgruppe der Hinweis auf die
große Flüſſigkeit des Konzerns zu Grunde. Auch der Nebenmarkt
zeigte Kursbeſſerungen, ſo für Südd. Zucker, Holzmann,
Metall=
geſellſchaft und Conti Gummi. Stärker vernachläſſigt war der
An=
leihemarkt, da ſich die Spekulation hier zugunſten der Aktienmärkte
zu hält.
Nach der feſten Mittagsbörſe war die Tendenz an der
Abend=
börſe weiter freundlich, doch war das Geſchäft etwas kleiner, da
man abwartend iſt hinſichtlich des Programms der neuen
Regie=
rung Schleicher. An den Aktienmärkten ergaben ſich weitere
Kurs=
befeſtigungen unter Bevorzugung von Montanwerten, von denen
Stahlverein ½, Phönix ½, Gelſenkirchen 1 Prozent gewannen.
Rheinſtahl gut behauptet. Am Elektromarkt zogen Geſfürel um
0,5, Bekula 0,25, AEG. 8 Prozent an. JG. Farben eröffneten
be=
hauptet, gewannen aber im Verlaufe gleichfalls 0.75 Proz. Auch
Reichsbankanteile 0.25 Proz. höher. Schiffahrtswerte 0,25 Prozent
befeſtigt. Am Rentenmarkt waren Pfandbriefe behauptet
verein=
zelt beſtand noch etwas. Nachfrage. Nur Frankf. Hyp Gold 0.25
Proz. nachgebend. Auch Altbeſitzanleihe 0,25 Proz. niedriger. Im
Verlauf blieb die Börſentendenz freundlich. JG. Farbeninduſtrie
ſchloſſen bei 99 Prozent.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die Berliner Metalltermine vom 2. Dezember ſtellten ſich
Kupfer: Dezember 40,50 (41,50) Januar 41,75 (42,25).
bruar 42,25 (42 75), März 42,75 (43,25). April 43.25 (43.5
Mai 43,50 (44), Juni 43,75 (44,25), Juli 44 (44,50), Auguſt 44:
(44.50), September 44.50 (45), Oktober 44,75 (45,25), Novem
44,75 (45). Tendenz: feſt. Für Blei: Dezember 15,25 (16,2
Januar 15,50 (16,50), Februar 15,75 (17) März 15,75 (17,S
April 16 (17,25), Mai 16.25 (17,25), Juni 16,25 (17.50) Juli 163
(17,50), Auguſt 16,75 (17,75) September 17 (18), Oktober
(18,25), November 17.25 (18,25). Tendenz; ſtetig. Für Zimi
Dezember 19,50 (20). Januar 19,75 (20,75) Februar 20 (21), Mi
20,25 (21.25), April 20,50 (21.50), Mai 20,75 (21,75) Juni 21 (SI
Juli 21,25 (22.25), Auguſt 21,50 (22,75) September 21,75 (25
Oktober 22 (23,25). November 22,25 (23,75). Tendenz; luſtlos.
Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Die Papier=, Pappen=, Zellſtoff= und Holzſtoff=Induſtrie im
November. Nach dem Lagebericht des Zentralausſchuſſes der
Papier=, Pappen=, Zellſtoff= und Holzſtoffinduſtrie für den Monat
November 1932 zeigte die Papier= und Pappenerzeugung auch im
vergangenen Monat eine weitere leichte Steigerung. Die
Ausfuhr=
verhältniſſe haben ſich durch den neuerlichen Pfundſturz erheblich
verſchlechtert. Dagegen iſt die Papiereinfuhr aus den
untervalu=
tariſchen Ländern in dauerndem Steigen begriffen. Die Preiſe für
Altpapier haben im November weiter angezogen.
Süddeutſche Drahtinduſtrie A. G., Mannheim=Waldhof. Die
ordentliche G.V. der zum de Wendel=Konzern gehörenden
Geſell=
ſchaft genehmigte ohne Debatte den bekannten Verluſtabſchluß mit
0,19 Mill. RM. Verluſtvortrag und wählte an Stelle des
Bank=
direktors Fuld (Dedibank, Mannheim) Direktor Bahr=Heyingen
(Lothringen) neu in den Aufſichtsrat.
Die Leiſtung der deutſchen Walzwerke im Oktober. Die
Her=
ſtellung von Walzwerksfertigerzeugniſſen im deutſchen Zollgebiet
belief ſich im Oktober 1932 auf 368 549 Tonnen gegen 291 186
Ton=
nen im Vormonat. Die durchſchnittliche arbeitstägliche Herſtellung
betrug 14 175 Tonnen gegen 11 198 Tonnen im September, d. h.
26,6 Prozent mehr. Daneben wurden im Oktober 24 761 Tonnen
„Halbzeug zum Abſatz beſtimmt” hergeſtellt. Im September waren
es 25 145 Tonnen.
Kleine Wirkſchaftsnachrichten.
Der Zentralverband, der deutſchen Metall=Walzwerks= u0
Hütten=Induſtrie e. V. gibt folgende ab 1. Dezember gelten?e
neuen Preiſe (in RM. fe 100 Kilo, für Abſchlüſſe auf 100 Kä
bekannt: Kupfer: Bleche 81,00 (bisher 80), Rohre 109,75 (109,5)
Drähte und Stangen 76.40 (76.15) Schalen 171 (170). Die Pr=ß
für Aluminium= und Meſſing=Halbzeug blieben unverändert.
Wie der Hüttenzementverband GmbH. in Duſſeldorf mittel
iſt der Verſand von Hüttenzement im November um etwa 20
P-
gegenüber dem Vormonat zurückgegangen. Dieſer Rückgang 7
porwiegend auf ſaiſonmäßige Einflüſſe zurückzuführen, denn gese
den gleichen Monat des Vorjahres iſt eine kleine Beſſerung u
2 Prozent feſtzuſtellen.
Dio Zulaſſung von 4 230 000 RM. Stammaktien der Enzin./
Unionwerke Aktiengeſellſchaft in Pfeddersheim (Kreis Worms
zum Handel und zur Notierung an der Frankfuter Börſe wu.4
genehmigt.
Die Süddeutſche Zinkblechhändlervereinigung hat mit A)
kung ab geſtern ihre Preiſe um 2 Prozent erhöht, nachdem de
am 28. November um 3 Prozent geſenkt worden waren.
Die Dr. Vogtſche Bank Kom.=Geſ., Stuttgart, hat ihre 30
lungen eingeſtellt. Bei dem 1922 gegründeten Inſtitut handelt
ſich um eine kleinere Bankgeſellſchaft, die ſich in der Hauptſc
mit Auslandsgeſchäften befaßte. Der Status iſt in Bearbeitu
Ferkelmarkt Groß=Gerau am 30 Nov. Auftrieb: 498 Tiere.
Ferkel koſteten 8,50—13 RM. pro Stück. — Der nächſte
Ferkel=
markt findet am 14. Dezember, vorm. 8.30 Uhr, auf dem
Markt=
platz zu Groß=Gerau ſtatt.
Der nächſte Frankfurter Pferdemarkt. Der letzte Frankfurter
Pferdemarkt in dieſem Jahre findet Montag, den 5. Dezemher,
ſtatt. Ein Transport Ermländer Pferde iſt gemeldet und eine
An=
zahl Arbeitspferde ungariſchen Schlages ſind zu erwarten.
Eine große Bedeutung kommt dieſem Fall kaum zu.
Bei einer unveränderten offiziellen Elektrolytkupfernotiz w
den zurzeit Spezialpreiſe des Kartells von 5.30 Dollarcents —I
Ib. genannt.
Der Londoner Goldvreis beträgt am 2. Dezember für 1 U.
Feingold 127 Schill. 3 Pence — 86,7200 RM. für 1 Gr. Feing!
demnach 49,0942 Pence gleich 2,78 814 RM. Zu dieſem Preis w!
den 500 000 Pfund, davon 140 000 Pfund nach dem Kontiner
verkauft.
Berliner Kursbericht
vom 2. Dezember 1932
Deviſenmarkt
vom 2. Dezember 193½
Berl.,Handels=Geſ
Deutſche Bank u. 1
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Hanſa Damp iſch
Nordd. Lloyd
A.E.6.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Neh
75.—
61.25
17.50
26.—
18.75
33.50
63.—
63.375
20n5
34.50
116.25
97.—
Ku
Elektr. Lieferung
F. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klbchnerwerte
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Sberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppell
RIi5
74.50
98.25
44.875
74.76
82.625
47.375
56——
109.—
45.—
59.625
42.875
42.625
37.50
Manee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kal
Leonh. Tietz
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkalt
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Wer!
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
Veee
41.75
173.—
43.25
28.25
115.—
41.50
15.50
49.75
12.—
22.—
74.50
29.125
32.—
Helſingiv:
Wien
Prag
Budape!
Sofia.
Solland
Sslo
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos= Aires
New Yor!
Belgien
Italien
Paris
Bährung
100 finn. M.
100 Schilling
100 Tſch. Kr.
00 Pengö
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1 L=Stg.
1 Pap. Beio
1 Dollax
100 Belgo"
100 Lire
100 Franes
Ret
5.964
51.95
12.465
3.057/ 3.063
u89.33 169.87
Brieff
5.976
52.05
12.485
69.63
70.78
54.23
13.61
0.883
4.209
5s. 26
Ri.38
16.45
69.77
70.32
74.37
13.65
0.887
4.277
58.38
21.42
18.49
Schweiz
Spanien
Danzig
Japan
Beſchet
Portugal
Athen
Iſtambu
Kairv.
Kanada
Uruguay
Fsland.
Tallinn (Eſtl.)
Riga
Die weiter überwiegend günſtigen Nachrichten aus der
Wirt=
ſchaft traten geſtern zu Beginn der Berliner Börſe unter dem
Eindruck der Meldungen von einer Verſchäfung der
Regierungs=
kriſe etwas in den Hintergrund. Ebenſo blieben die Beſſerung
des engliſchen Pfundes, der feſtere Verlauf der vorgeſtrigen New
Yorker Börſe und der günſtige Ultimoausweis der Reichsbank
ziemlich eindruckslos. Obwohl auch bei den Banken neue
Kaufauf=
träge der Kundſchaft vorlagen, konnten dieſe nicht verhindern, daß
Abgaben der Spekulation, die von geſtern her Ware übrig zu
haben ſchien Kursverluſte bis zu 1 Prozent erzeugten. Die
heraus=
kommende Ware wurde aber meiſt ſchlank aufgenommen und die
Abſchwächungen dadurch gemildert. Lediglich Siemens, Deutſch
Kabel und Vogel Telegraph waren mit einem Verluſt von 2—2,25
Prozent etwas ſtärker rückgängig, während bei den übrigen
Spe=
zialwerten, wie Conti Gummi, Deſſauer und Schl. Gas,
Leopolds=
grube, Kunſtſeideaktien, Rheinſtahl und Harpener die Rückgänge
nur bis zu 1,75 Prozent betrugen. Die übrigen Montanpaviere
lagen ſogar relativ behauptet. Lahmeyer konnten bei größeren
Umſätzen 1,75 Prozent gewinnen. Auch nach den erſten Kurſen war
es zunächſt ruhig. Auf die Meldung, daß Herr v. Schleicher mit
der Kabinettsbildung beauftragt ſei, wurde es jedoch allgemein
lebhafter, und die Mehrzahl der Kurſe zog bis zu 1,5 Prozent an.
Damit erreichten die führenden Werte im allgemeinen wieder ihre
Höchſtkurſe von vorgeſtern. Der Rentenmarkt lag demgegenüber
vernachläſſigt und eher ſchwächer. Goldpfandbriefe wurden bis zu
einem halben Prozent niedriger taxiert. Auch
Induſtrieobliga=
tionen und Reichsſchuldbuchforderungen büßten bis zu 0.5 Prozent
ein, und die Altbeſitzanleihe ſetzte ihre Abwärtsbewegung um 60
Pfg. fort. Im Verlaufe trat allerdings auch bei den letzteren eine
leichte Erholung ein.
Suriftaster and Kartonatoune Burmkaut, Bilate Ar Atessher Bunz
Frankfurter Kursbericht vom 2. Oezember 1932.
Am
fällig 1. 4.34...
„ 1. 4. 35...
„ 1 4. 36 ...
1. 4. 37..
1. 4. 38..
6% Dtſch. Reichsanl
„ v.25
5½% Itern. ,,
6% Baden ....
6%Bahern .....
6% Heſſen ..b. 29
6% Preuß. St. v. 28
6% Sachſen v. 27
62 Thüringen v. 27
Im Gegenſatz zu dem ziemlich unruhigen und eher ſchwächeren
Frühverkehr verlief die Frankfurter Börſe freundlich. Da
ſich die politiſchen Meldungen überſtürzten und ſich häufig direkt
widerſprachen, war das Geſchäft allerdings ziemlich gering. Denn
für die Spekulation war dadurch die Tätigkeit ziemlich
einge=
ſchränkt. Nachdem die Kanzlerſchaft General v. Schleichers als
endgültig gemeldet wurde, hatte die Börſe einen ſtärkeren Auftrieb
zu verzeichnen, der an allen Aktienmärkten zu Kursſteigerungen
führte. Bevorzugt blieben Montanwerte. Auch JG. Farbenindu=
Dtſch. Anl.
Auslo=
ſungsſch. 4,Ab.
löſungsanl.. . ...
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
6%Baden=Baden.
6% Berlin ... v. 24
6% Darmſtadt ...
6% Dresden. v. 26
6% Frankfurt a. M.
Schätze. v. 29
b. 26
82Mainz .......
6% Mannheimv. 27
63 München „v. 291
6% Wiesbaben v. 28
6% Heſſ. Landesbk.
Goldoblig.
½% beſſ. Landes=
Syp.=Bk.=Liquid.
47%0 u Kom.=Obl.
902.
85
80
75.25
71
90.75
75.75
14-1.
7321,
78.5
68.75
89.75
HIS
63.25
5.8
68
S6
56.5
58.5
66.5
78.5
65
82.75
Pee
Pfd.=Anſt. G. Pf.
6% „ Golboblig.
6% Landeskomm.,
Bk.Girozentr. fürl
Heſſ. Goldobl. R.11
R.12
6% Laſſeler Land.
kredit Goldpfbr.
6½Naſſ. Landesbk.
5½%0 Liqu. Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
-AuslSer.
„ „ Ser.II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)..
Berl. Hyp. Bk.
1.%„ Ligu.=Pfbr.
O Frkf. Hyp.=Bk.
5½% Lig. Pfbr.
Goldoblig.
3% Frif. Pfbr.=Bk.
%o ., Lig.=Pfbr.
25 Mein.Hyp.=Bk.
„ Lig. Pfbr.
6% Pfälz. Hyp.=Bk.
%0 „ Lig. Pfbr.
8 Rhein. Hyp.Bl.
3%0 Lig. Pfbr.
Goldoblig.
Südd. Bod.=
Cr6 -Bonk
„ Lig. Pfbr.
62 Württ. Hhp.=B.
6% Daimler=Benz
68 Dt. Linol. Werkel
62 Mainkrw. v. 26
7s
60.5
79.5
84.5
86.25
83.5
67.5
797.
87.5
80.5
88.6
82.75
85
8o
84.75
85
86.5
80.25
61.5
m
D
188Ber. Stahlwerkel
6% Boigt & Häffner
J. G. Farben Bonds
5% Bosn. L.E.B.
L. Inveſt.
5% Bulg. Tab.v. 62
4½% Oſt. Schätze
475 Oſt. Goldrente
ſavereinh. Rumän
t”
7 Türk. Admin.
„ 1. Bagdad
„ Zollanl.
½½ ungarn 1913
„ 1914
Goldr
1910
4½Budp. Stadtan!
42 Liſſabon
42 Stockholm.
Abtien
Aig. Kunſtzüideunie
A. E. G. ......"
AndregeNoris Bahn
Aſchaffbg. Brauereil
Zellſtoff
Bemberg, J. B..
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen....
Cement Heibelberg
Karlſtadt.
J. G.Chemie Baſel
Chem.Werke Abert
Chabe ..........
Contin. Gummiw.
60.95
69.5
96
10.25
9.75
9.25
6
10
4.9
3.35
41),
80
63.s
43.5
45
128
36.5
1155
Mii
Daimler=Benz....
Dt. Atl. Telegr. .
Erdöl ......"
Dt. Gold= u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt
Linolwert. Berl
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhofi& Widm
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwert
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
J.6. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Fetter)
Felt. & Gui legume
Frankfurter Hof ..
Gelſenk. Bergwert.
Geſ.f.elektr. Untern.
Goldſchmidt Th.
Gritzner=Kayſer...
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen (Osn.)
Hanauer Hofbrauh.
Hanfwerke Füſſen.
Harpener Bergbaul
Henninger Kempf.
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer.
Hochtief Eſſen ...."
Holzmann, Phil.
3lſe Bergb. Stamm
Genüſſel
Junghans ......"
Kali Chemie ....
„ Aſchersleben
19.25
143.5
45.75
18.5
43
9n.7
190.5
19
34.5
97.5
25.5
56.75
29.75
44
74.25
29
30
zuo
36.75 Iclein, Schanzlin .-I
Klöcknerwerke ....
Knorr C. H.aaaa.
Sahmeher & Co. ..
Baurahütte ....."
Lech, Augsburg..
Löwenbr. Münch.
Butz, Gebr. Darmſt.
Maink.=B. Höchſt.
Mainz. Akt.=Br. .
Mannesm.=Röhren
Mansfeld. Bergb.
Metallgeſ. Frankf.
Miag. Mühlenbau.
Montecatini Maild.
Motoren Darmſtadt
ſoberbedar ......
Bhönix Bergbau ..
Meiniger. Gebbert.
Rh. Braunkohlen. 1
Glektr. Stamm
Stahlwerte
Riebeck Montan.
Roeder, Gebr. .
Rütgerswerke.
Salzbetfurth Kal
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind.
Schramm, Lackfbr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert, Elektr.
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske.
Sübb. Aucker=A. G. /138
Tellue Bergbau...
Thür. Liefer.=Geſ..
Tietz Leonhard ...
unterfranken ....
Ber. Stahlwerke,
*
182.5
115
16.5
59.5
21.5
35‟.
10.75
31.5
50
179
71.5
36.5
41.25
*
16
63.75
76.75
125.,5
mn
Ver. UUramarin ..
Boigt & Haeffner.
Wanß & Freytag..
Weſteregeln Kali. I.
Zellſtoff Waldhof
Memel.
Aug. Dt. Creditanſt.
Badiſche Bank...
Bk. f. Brauinduſtr.
Baher. Hyp. u. W.
Berl. Handelsgei.
Sypotherbk.
Comm. — Privatb.
Dt. Baniund Disc.
Dt. Eff. u. Wechſel
Dresdner Ban1.
Frankf. Bank.....
Hyp.=Bank.
Mein. Hyp.=Ban..
Pfälz. Hyp.=Bau
Reichsbank=Ant..
Rhein. Hyp.=Bank
Südb. Bod.Cr. BI.
Württb. Notenban!
A..G. I. Verlehrsw.
Alg. Lokalb. Kraftw
72 Dt. Reichsb. Bze
Hapag ....."
Nordd. Lloyd.
Südd Eiſenb.=Gei.
g3
88.,5
53.5
25
6g
61.5
53
130-
67-
64
90
Allianz u. Stuttg.
Berſicherung ..
Berein. Verf
Frankona Rück=u. M
Mannheim. Verſich.
Otavi Minen..
Schantungsandels 385
44
60.5
81-
17.
18.-5
33
170
175
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 30. November 12
hat ſich in der Ultimowoche die geſamte Kapitalanlage der Bau
in Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten um 351,0 M0
auf 3367,7 Mill. RM. erhöht. Im einzelnen haben die Beſtänd
an Handelswechſeln und Schecks um 202 Millionen auf 27B.
Mill. RM. die Beſtände an Reichsſchatzwechſeln um 28.1 Milliomu
auf 34,6 Mill. RM. und die Lombardbeſtände um 121 Milliornn
auf 207 Mill. RM. zugenommen.
An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen Finl
244,8 Mill. RM. in den Verkehr abgefloſſen, und zwar hat ſich
Umlauf an Reichsbanknoten um 224,9 Millionen auf 3531,2 Mu
RM., derjenige an Bentenbankſcheinen um 19.9 Millionen za
409,1 Mill. RM. erhöht. Dementſprechend haben ſich die Beſtäm
der Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf 17,9 Mill. RM.
mäßigt. Die fremden Gelder zeigen mit 418,1 Mill. RM. eine 2b.
nahme um 11 Mill. RM.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen haben
um 3.5 Millionen auf 937,0 Mill. RM. erhöht. Im einzelnen
halk=
die Goldbeſtände um 86 Millionen auf 827,2 Mill. RM. zuie
nommen und die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen um .
Millionen auf 109,7 Mill. RM. abgenommen.
Die Deckung der Noten durch Gold und deckungsfähige Deväie
betrug am Ultimo 26,5 Prozent gegen 28,2 Prozent am 23. Noven
ber dieſes Jahres.
Mekallnokierungen.
Reinwoll. Afghalette
doppelbreit, in schwarz, marine,
braun. grün .
Reinwoll. Bouolé
130 cm breit, in schwarz, braun,
buche
Reinw. Aighalaine
130 breit, la elegante Oualität, in
schwarz, marine, tinte, grün, braun
Bonolé
für den praktischen Mantel,
ca 150 cm. breit .
Harooaine
doppelbreit, in großem
Farben-
sortiment . .
Hammerschlag
doppelbreit, in ailen neuen
Farben. . .
.
Gröpe domtesse
doppelbreit weichfallend,
mattglän-
zend, für das elegante Kleid.
Flamisol
doppelbreit, in allen modernen
Farben ."
.
3. Dezember 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 336 — Seite 19
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Aut vielseitigen (unsch memer Kundschatt
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