Gamnnnt 10 Fraaaa
Parmſtädter
Tad
Katt
Bezugspreis:
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Anzeigenpreis:
chiüller
N
Schentlich 2maligem Erſcheinen vom 1. Novemb
72
p. Novembel
Reichemark und 20 Pfennt
gegebü
abgeholt 2.— Reichsmark, dur
die
uren 2.
jeichsmart frei Haus. Poſibezugspre
ſev. ohne Beſtellgeld monatlich 2,60 Reſchemart.
utwortiſchkeit für Aufnahme von Anzeigen
urmten Tagen wird nicht übernommen. Nichte=
Geelnen einzeiner Nummern infolge höherer Gewalt
ſicht
igt de
Bezieher nſcht zur Kürzung des
Huspreiſe. Beſtellunger
n und Abbeſiellungen dure
uf ohne Verbindlichkeit für uns. Poſiſcheckonio
Franfurt a. M. 4301.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt=
Wöchentliche illuſtirierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigeven Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 329
Samstag, den 26. November 1932. 195. Jahrgang
mm breite Zelie im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichet
ſinanzAnzelgen 38 Reſchepfg. Rellamezelle (92 mm
reit)2. Reichsmark. Anzeigen von auswärts 35 Reichet
gen 50 Reichspfg. 92 mm breite Rellame=
8.
*
vort
Reichomari. Alle Preiſe in Reich
m Falle. h4
ier
Dollr — 420 Mart
wie Krieg, Aufruhr, Streilt uſw.,
Gewalt.
Unzelgen=
ede Verpflichtung auf Erfüllung d
Zei
von Schadenerſa
4
ufträge u
ſchil
ſicher Beſtreibung ſällt jeder
Konlun
und Darme
Bänſtonto Deuſche 7
Hodet De ſtädter und Nalonabanl
Prälat Kaas gibt Auftrag zurück.
Dichstagsmehrheit für ſachliches Not= und Arbeitsprogramm als unmöglich feſtgeſtellk. — 2as Parlamenk
jalkek ſich ſelbft aus. — Bor der Bildung eines neuen Präſidialkabinekkes. — Reichskag einberufen.
Unmöglich!
Berlin, 25. November.
Amtlich wird mitgeteilt:
Der Herr Reichspräſident empfing heute nachmittag 17 Uhr
Führer des Zentrums, Herrn Prälaten Kaas, der ihm über
heutigen Beſprechungen mit den Vorſitzenden der
5DAP., der Deutſchnationalen Volkspartei, der
ſperiſchen Volkspartei und der Deutſchen Volkspartei
er die etwa noch vorhandenen Möglichkeiten zur Bildung
ner Not= und Arbeitsmehrheit des Reichstags
ſichtete. Prälat Kaas hat in dieſen Beſprechungen an die
Füh=
der genannten Parteien in erſter Linie die Frage gerichtet, ob
ebenſo wie die Zentrumspartei, bereit ſeien, ſich an Beratungen
Müſßſldr ein ſachliches Not= und Arbeitsprogramm für eine Mehr=
Haregierung zu beteiligen.
Dieſe Frage iſt von den Vorſitzenden der Bayeriſchen und
supsl Seutſchen Volkspartei bejahend beantwortet
eden. Der Vorſitzende der Deutſchnationalen
Volkspar=
hat die Beteiligung an ſolchen Beratungen als in Widerſpruch
der Geſamthaltung ſeiner Partei ſtehend nicht zugeſagt.
Maſf= Vorſitzende der NSDAP. erklärte an ſich entſpreche die
Feſt=
ſtlung der ſachlichen Grundlagen für eine etwaige Mehrheitsbil=
Poſts brg durchaus ſeinen Auffaſſungen. Auf Grund der Erfahrungen
vergangenen Tage und der Ueberzeugung, daß auch einem
poſi=
waſchben Ergebnis dieſer ſachlichen Beratungen ſeitens einflußreicher
Ellen keine Folge gegeben würde, halte er eine Beteiligung
Hdruchr;fſaerſeits nicht mehr für vertretbar.
Auf Grund dieſer Feſtſtellungen bat Prälat Kaas den Herrn
Bdiatcichspräſident, von einer weiteren Fühlungnahme mit den
Par=
abſehen zu bürfen.
Der Herr Reichspräſident dankte dem Prälaten für ſeine
Be=
hungen.
Rückkehr zum Präſidialkabinekt.
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
Die Bemühungen des Zentrumsführers Dr. Kaas um die
duung einer Mehrheitsregierung ſind, wie zu erwarten war,
lgeſchlagen. Er hat ſeine Aufgabe trotz der von Anfang an
ſtehenden geringen Ausſichten durchaus ernſthaft angepackt,
ſre das auch, weil er ja ſelbſt vor den Wahlen die
Er=
rſutng ausgeſprochen hatte, daß es gelingen würde, zu einer
bnalen Verſtändigung zu kommen, wenn die Führer der
ieien ſich nur einmal einige Zeit vertrauensvoll
zuſammen=
ſten. Er wird heute erkannt haben, daß dieſer Optimismus
Irrtum war. Die Bayern und die Volkspartei haben ſich
zur Verfügung geſtellt. Verſagt haben ſich die
Deutſch=
ſionalen, weil Dr. Hugenberg eine Rückkehr zum
parlamen=
e
ſtiſchen Regierungsſyſtem nicht mitmachen will, verſagt hat
auch Adolf Hitler trotz grundſätzlicher Uebereinſtimmung,
eine ſachliche Ausſprache unter den Parteiführern notwendig
Er iſt aber offenbar ſo verbittert, daß er überall nur
Fall=
ſtcke und Fußangeln ſieht und an einen ehrlichen
Verhand=
oSwillen eines anderen Parteiführers anſcheinend überhaupt
mehr glaubt.
Man kann alſo die Bilanz ziehen, daß Herr Kaas nicht
ſachlichen Widerſtänden geſcheitert iſt, daß er vielmehr gar
dazu kam, die grundſätzlichen Vorausſetzungen ſür ein
terielles Arbeitsprogramm einer parlamentariſchen Mehrheit
llären, ſondern im taktiſchen Vorfeld ſtecken blieb, immer
der, weil das Mißtrauen Hitlers alle Initiative lahmlegt.
Das Beſtreben nach einemparlamentariſchen
W2 ſttinett dürfte damit endgültig zum Abſchluß
lommen ſein. Der Reichspräſident wird am Samstag
ſchon einen Mann ſeines Vertrauens mit der Bildung
V
Reichsregierung betrauen, der vielleicht eine kurze
Bedenk=
erbitten wird, um zu überlegen, welche Mitglieder des
ch hen Kabinettes er übernehmen kann und will. Unzweifelhaft
ſtarke Kräfte am Werk, die ſich für eine Rückkehr des
bis=
gilWleltigen Kanzlers v. Papen einſetzen. Es iſt aber anzunehmen,
Prälat Kaas, der am Freitag eine halbe Stunde mit dem
ipspräſidenten ſich unterhielt, in entſprechender Weiſe dar=
Hingewieſen hat, die Rückkehr Papens würde die Situation
errordentlich erſchweren. Es wäre immerhin denkbar, daß
wollkommen unbelaſteter Mann, der auf alle prinzipiellen
ſurmen verzichtet — alſo die Verfaſſungs= und Reichsreform
achſt zurückſtellt und dadurch die Reibungsflächen
ver=
ert — auch bei den Nationalſozialiſten nicht auf eine ſo
Wiſterte Gegnerſchaft ſtößt wie Papen, daß alſo ihre Oppoſition
mindeſten temperiert wäre, und in irgendeiner Form ein
eoen gefunden werden könnte, der den offenen Konflikt ver=
Die Aufgaben des neuen
Präſidialkabinet=
würden alſo nur darin beſtehen, über die nächſten Monate
rgzukommen, damit inzwiſchen die Empfindlichkeiten und
Bſtlichkeiten ſich etwas abreagieren, die diesmal noch eine
ſtändigung verhinderten. Ein Präſidialkabinett ohne Papen
e für das Zentrum immerhin diskutabel und hätte dann
fähr ein Drittel des Reichstages hinter ſich, aber auch nicht
Dder Schärfe des Widerſtandes zu rechnen, der gegen Papen
vermeidlich iſt.
Der Kreis der Perſönlichkeiten, die für ein
Sieramt in Frage kommen, iſt ja ziemlich begrenzt. Genannt
„en wieder Dr. Goerdeler, General v. Schleicher,
frühere Reichswehrminiſter Geßler, auch der
Innen=
eſter b. Gayl. Sogar die Rückkehr des Außenminiſters
Reeurath aus Genf wird — allerdings zu Unrecht — damit
Sclammenhang gebracht. Soweit ſich bisher überſehen läßt,
2 das neue Kabinett anfangs der kommenden Woche ſtehen.
Es hat dann noch acht Tage Zeit, um ſich ſeine weitere
Marſch=
route zu überlegen. Für den 6. Dezember iſt der Reichstag
einberufen. Er wird wohl am 7. die Wahl des Präſidiums
vornehmen und am 8. vielleicht ſchon mit der politiſchen
Aus=
ſprache beginnen, an deren Anfang eine Erklärung des
Kabinettes ſteht, an deren Ende aber dann Mißtrauensanträge
und Anträge auf Aufhebung der Notverordnungen folgen
werden, die beinahe unvermeidlich auch das künftige Kabinett
wieder in einen offenen Konflikt mit dem Reichstag
hinein=
bringen.
Reichskag zum 6. Dezember einbernfen.
Berlin, 25. November.
Das Reichstagsbüro teilt mit, daß Präſident Goering den
Reichstag auf Dienstag, den 6. Dezember, um 15 Uhr
ein=
berufen hat.
Aus der Unkerredung Schleicher-Hikler.
Berlin, 25. November. (Priv.=Tel.)
Die aus dem geſtern veröffentlichten Briefwechſel Hitler=
Meißner bekannt gewordene Unterredung zwiſchen Adolf Hitler
und dem Reichswehrminiſter v. Schleicher hat auf Erſuchen
Hit=
lers ſtattgefunden. Der Reichspräſident hat ſich dagegen nicht
ge=
wehrt, weil er jede Möglichkeit benutzen wollte, um die
Verhand=
lungen mit den Nationalſozialiſten vorwärts zu treiben. Die
Unterhaltung wird in politiſchen Kreiſen lebhaft erörtert, und es
wird jetzt bekannt, daß Schleicher Hitler noch einmal gefragt hat,
ob er bereit ſei, etwa ein Kabinett Dr. Schacht zu
unter=
ſtützen. Hitler hat das verneint und gleichzeitig auch die
Un=
terſtützung eines Kabinetts Gregor Straſſer
abge=
lehnt, ebenſo die Tolerierung einer Regierung mit
einer neutralen Spitze. Er wollte auch nichts wiſſen von
loſen Verbindungen zu einem Kabinett, das lediglich aus
partei=
politiſch unbelaſteten Perſönlichkeiten beſteht. Immer wieder
er=
klärte Herr Hitler, daß er allein die Führung in der
Regie=
rung, und damit die ganze Regierung für ſich und
ſeine Anhänger in Anſpruch nehme, abgeſehen von einigen
techniſchen Miniſterpoſten. Dem Führer der NSDAP. war alſo
über General v. Schleicher noch einmal eine Chance gegeben,
den Verhandlungen einen poſitiven Kern zu geben, er hat ſich
je=
doch ſelbſt durch ſeine ſtarren Forderungen nach Auslieferung der
Regierungsgewalt die Möglichkeit genommen, daß der
Reichs=
wehrminiſter ſich für ihn beim Reichspräſidenten verwendete.
Das Präſidium der Vereinigten Vaterländiſchen
Verbände Deutſchlands ruft in einer Kundgebung zur
natio=
nalen Einigung, die in dem Kampf Deutſchlands um die
Gleichberechtigung unerläßlich ſei, auf.
Die Winkerhilfe für Arbeitsloſe der Lohnklaſſe 7—11.
Neuer Auslegungserlaß.
Berlin, 25. November.
Aus dem Reichsarbeitsminiſterium verlautet u. a.: Der
Reichs=
arbeitsminiſter hat am 24. November einen Auslegungserlaß an
die Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und
Arbeitsloſenver=
ſicherung gerichtet, durch den ſichergeſtellt wird, daß in Zukunft
Arbeitsloſe der Lohnklaſſe 7 bis 11 in allen Fällen mindeſtens
die Unterſtützung erhalten, die ihnen zuſtände, wenn ſie in der
Lohnklaſſe 6 wären, und danach Anſpruch auf die Winterzulage
hätten. Damit erledigen ſich Klagen, die über die
Auswirkun=
gen der Verordnung vom 19. Oktober 1932 auch in der
Oeffent=
lichkeit laut geworden ſind. Der Erlaß tritt mit Wirkung vom
28. November in Kraft. Die Reichsanſtalt wird ſich beſonders
bemühen, die Verordnung beſchleunigt durchzuführen.
Nötigen=
falls werden die Mehrbeträge nachgezahlt, die ſich vom 28.
No=
vember an ergeben. Im übrigen darf eines nicht überſehen
wer=
den: Seitdem im Sommer d. J. die Arbeitsloſenunterſtützung, von
den erſten ſechs Wochen der Verſicherung abgeſehen, auf die
Hilfs=
bedürftigkeit abgeſtellt werden mußte, iſt ſie in ihrer Höhe
not=
wendigerweiſe individuell verſchieden, und die Prüfung der
Hilfs=
bedürftigkeit kann im einzelnen Falle auch dazu führen, daß
An=
gehörige höherer Lohnklaſſen eine geringere Barunterſtützung
er=
halten, als Angehörige einer niedrigeren Lohnklaſſe. Dasſelbe
gilt für die Kriſenfürſorge. In der Preſſe wird weiter
behaup=
tet, daß ſich in einzelnen Fällen für Angehörige der Lohnklaſſen
1 bis 6 jetzt unterſchiedliche Unterſtützungen in der Verſicherung
und in der Kriſenfürſorge ergeben, als vor der Winterbeihilfe.
Dies treffe keinesfalls zu. Richtig iſt, daß Verbände der
öffent=
lichen Fürſorge bei der Bemeſſung etwaiger Zuſchläge aus ihren
Mitteln auf die Winterhilfe des Reiches Rückſicht nehmen. Wenn
dabei einzelne Gemeinden ihre Zuſchläge nach unten abrunden
und ſo eine Minderung der bisherigen Geſamtunterſtützung in
Verſicherungs=, Kriſen= und öffentlicher Fürſorge herbeiführen, ſo
widerſpricht ein ſolches Verfahren der eindeutigen Abſicht der
Reichsregierung.
Schlachtſteuer in Mecklenburg=Schwerin.
Schwerin, 24. November.
Um den Fehlbetrag im Staatshaushaltsplan in Höhe von
Millionen RM. zu decken, hat die Mecklenburg=Schwerinſche
Staatsregierung die bereits angekündigte
Schlachtſteuerverord=
nung erlaſſen. Danach unterliegt die Schlachtung von Schweinen.
Schafen und Rindvieh einer Steuer, deren Tarif zwiſchen 1,50
und 36.— RM. ſich bewegt. Die Einführung von Fleiſch dieſer
Tiere, ſowie von Fleiſch= und Wurſtwaren in das Gebiet des
Freiſtaates Mecklenburg=Schwerin unterliegt einer
Ausgleichs=
ſteuer.
Wie lange ſollen wir auf die
Welkwirkſchafts-Konferenz warken?
Von
Profeſſor Guſtav Caſſel, Schweden.
Ueberall wird davon geſprochen, daß die Völker ſich zu einer
gemeinſamen Kraftanſtrengung vereinen müſſen, um die
Wirt=
ſchaftskataſtrophe unſerer Tage zu überwinden. Nirgends kommt
man aber zum Handeln, ja nicht einmal zu gemeinſamen
Uleber=
legungen von durchgreifender Bedeutung. Der einzige wirkliche
Schritt vorwärts war der prinzipielle Beſchluß der Lauſanner
Konferenz zur Frage der Abſchaffung der Kriegsentſchädigung.
Dieſer Beſchluß hat aber immer noch zu keinem endgültigen
Uebereinkommen geführt und ihm iſt auch nicht eine der
Maß=
nahmen zum Wiederaufbau der Weltwirtſchaft gefolgt, die ſeine
naheliegendſte und natürlichſte Konſequenz hätten ſein ſollen.
Der Gedanke, die Löſung aller entſcheidenden Fragen der
Welt=
wirtſchaftskonferenz zu überlaſſen, hat auf jede Initiative
lähmend gewirkt, die in unmittelbarem Anſchluß an Lauſanne
hätte ergriffen werden müſſen. Der Zeitpunkt für die Konferenz
ſelbſt wird immer weiter herausgeſchoben. Auch die
Vor=
bereitungen ſind noch nicht richtig in Gang gekommen, und es
iſt immer noch unſicher, wann die poſitive Arbeit endlich wird
beginnen können. Es iſt, als ob die Zeit keinen Wert
hätte, und als ob die Menſchheit das jetzt
herrſchende Elend unbegrenzt lange ertragen
könnte!
Unter ſo verzweifelten Umſtänden erklärt man immer noch,
daß ein wirtſchaftlicher Wiederaufbau unmöglich, ehe eine
Löſung der großen politiſchen Hauptfragen der Abrüſtung und
der Abſchreibung der Kriegsſchulden gewonnen ſei. Eine ſolche
Ordnung für die Behandlung der Fragen iſt unſinnig. Die
Ab=
rüſtungsfrage wird nicht gelöſt werden, ſolange Deutſchland
abſeits ſteht, und die Frage der Kriegsſchulden nicht vor dem
effektiven Amtsantritt Rooſevelts. Der Wiederaufbau hingegen
muß unmittelbar beginnen und kann in der Tat ſehr
bedeutungs=
volle Ergebniſſe erreichen, auch bevor eine endgültige Löſung
der genannten Fragen gewonnen iſt. Es iſt außerordentlich
wichtig, daß wir bereits vor der Löſung der beiden politiſchen
Hauptfragen ein fertiges Programm für unſere wirtſchaftliche
Sanierungsarbeit haben, damit dann kein weiterer Aufſchub
auf unbeſtimmte Zeit notwendig wird.
Die entſcheidende Urſache der Kriſe iſt ohne Zweifel der
allgemeine Preisfall. Nie werden wir zur Ueberwindung dieſer
Kriſe gelangen, wenn wir den Preisfall nicht zum Stillſtand
bringen können. Es hat abſoltu keinen Nutzen, eine
Weltwirt=
ſchaftskonferenz abzuhalten, wenn man ſich nicht im voraus
hier=
über klar geworden iſt. Der Ueberprotektionismus, der jetzt dazu
führt, die Länder vollſtändig zu iſolieren und die Völker in
mittelalterliche Lebensbedingungen herabzudrücken, iſt ſelbſt
weſentlich auch nur eine Frucht des Preisfalles. Nur um ſich
vor dem ſtändigen Sinken der Warenpreiſe zu ſchützen, haben
die Nationen nach und nach zu immer rückſichtsloſeren Mitteln
gegenüber der ausländiſchen Konkurrenz gegriffen. Können wir
eine Steigerung des Warenpreisniveaus nicht herbeiführen, ſo
werden wir uns vergebens bemühen, ein Zuſammenwirken der
Länder zugunſten einer Lockerung der Handelshemmniſſe
herbei=
zuführen.
Die Erfahrung der letzten Weltkonferenz in Genf 1927 ſpricht
in dieſer Hinſicht eine ganz deutliche Sprache. Bei dieſer
Ge=
legenheit wurde wirklich eine außerordentliche Kraftanſtrengung
gemacht, um Maßnahmen zugunſten eines freieren Handels in
Gang zu bringen. Mit der Rückkehr Frankreichs zur
Gold=
währung und mit dem Aufhören des normalen Kapitalexports
der Vereinigten Staaten folgte aber das einſeitige Horten von
Gold in dieſen Ländern, das in den folgenden Jahren das
Weltpreisniveau ſo gewaltig herabpreßte. Damit wurden alle
Ausſichten auf Reformen in freihändleriſcher Richtung
ab=
geſchnitten, und es entſtand ein allgemeiner Wetteifer zwiſchen
den Völkern im Ergreifen von Maßnahmen zur Vernichtung
des Welthandels. Eine neue Weltkonferenz hat abſolut keine
Ausſichten, einen freieren Handel wiederherzuſtellen, wenn nicht
zuerſt für eine allgemeine Warenpreisſteigerung geſorgt wird,
die einen freieren internationalen Warenaustauſch für alle
Be=
teiligten wünſchenswert und weniger gefährlich erſcheinen läßt.
Es iſt eine allgemeine Auffaſſung, daß für die Beſſerung
der Konjunktur nichts getan werden kann, ehe das Vertrauen
wiederhergeſtellt worden iſt. Der Mangel an Vertrauen iſt aber
ohne jeden Zweifel in erſter Linie eine Folge des Preisfalles.
Der Preisfall ruiniert nicht nur einzelne Unternehmer, ſondern
auch ganze Gewerbezweige und Länder. Ein großer Teil der
Kolonialwelt iſt ſchon inſolvent, und dasſelbe gilt für faſt ganz
Oſteuropa. Die Fähigkeit der Schuldner, ihre Verpflichtungen
zu erfüllen, kann nur durch eine Preisſteigerung wiederhergeſtellt
werden, und deshalb iſt eine Preisſteigerung eine unumgängliche
Vorausſetzung für die Wiederherſtellung des Vertrauens.
Dasſelbe gilt auch für die übrige Welt. Die
Unternehmer=
tätigkeit kann einfach nicht in Gang kommen, ſolange der
Preis=
fall ſich fortſetzt und ſolange diejenigen, die die Geldpolitik
leiten, ſich außerſtande ſehen, eine beſtimmte Garautie gegen
eine fortgeſetzte Deflation zu geben. Bei den gegenwärtigen
Warenpreiſen lohnt ſich die Produktion meiſt nicht. Jahrelang
haben die Deflationiſten gepredigt, daß der Ausweg aus den
Schwierigkeiten in einer Anpaſſung der ganzen Wirtſchaft an
das geſenkte Warenpreisniveau geſucht werden muß. Die
wirk=
liche Bedeutung dieſer Verkündigung war, daß Arbeitslöhne
und Schuldlaſten mit Gewal im gleichen Maße zu dem Fall
der Warenpreiſe herabgeſetzt werden ſollten. Dies iſt nicht
gelungen. Die Anſtrengungen, die in dieſer Richtung gemacht
worden ſind, haben nur dazu geführt, daß die Warenpreiſe noch
weiter gefallen ſind, während die Erzielung des Gleichgewichtes
im ganzen Preisſyſtem uns ebenſo fern geblieben iſt wie
jemals. Die Senkung der Löhne hat zu einer bedenklichen
Ver=
ſchärfung der ſozialen Streitigkeiten geführt, und die Verſuche,
die Schuldlaſten herabzuſetzen, haben logiſcherweiſe keine andere
Folge haben können als eine Vernichtung der letzten Reſte des
Vertrauens. Hat die Welt noch nicht genug von dieſer
Deflations=
pſychoſe gehabt, die ohne jede Einſicht in das Weſen des Geldes
zuſtande kam und die nachweisbar ihren Einfluß auf die öffent=
Seite 2 — Nr. 329
liche Meinung nur den gröbſten Wahnvorſtellungen und
Miß=
verſtändniſſen verdankte?
Wie bekannt, ſind im Laufe der Jahre manche Verſuche
in großer Ausdehnung auch mit Staatshilfe — angeſtellt
worden, um den Preisfall für einzelne Waren durch künſt
liche Begrenzung von Produktion oder Angebot aufzuhalten.
Wirtſchaftlich denkenden Menſchen ſind dieſe „
Valoriſations=
verſuche” immer als töricht erſchienen, und die Welt hat auch
zu ſchauen bekommen, wie dieſe Verſuche nacheinander mißlungen
ſind. Dieſe Erfahrungen ſind von den Deflationiſten dazu
be=
nutzt worden, jedes Beſtreben zu verdächtigen, das darauf
hin=
ausgeht, ein fortgeſetztes Sinken des allgemeinen
Preis=
niveaus zu verhindern. Man hat einfach überſehen, daß hier
ein ganz anderes Problem vorliegt. Eine Regulierung des
all=
gemeinen Preisniveaus iſt eine rein monetäre Angelegenheit,
iſt in der Tat das gleiche wie eine Regulierung des Wertes der
Geldeinheit, und hat abſolut nichts zu tun mit den genannten
dilettantiſchen Verſuchen, die Preiſe einzelner Waren zu ſtützen.
Andererſeits iſt jede vernünftige Anregung, durch erweiterte
Zahlungsmittelverſorgung und liberalere Kreditpolitik diejenige
Steigerung des allgemeinen Preisniveaus herbeizuführen, die
die Lage unumgänglich fordert, von deflationiſtiſcher Seite
ohn=
weiteres mit den Lehren von „zinsfreiem Geld” oder mit
ähn=
lichen Spekulationen im Sinne einer unbegrenzten
Zahlungs=
mittelverſorgung gleichgeſetzt worden, in denen der
wirtſchaft=
liche Aberglaube unſerer Tage ſeinen größten Ausdruck gefunden
hat. Es iſt an der Zeit, daß die Welt endlich ihre Augen für
die Tatſache öffnet, daß die ganze Deflationstheorie in letzter
Linie auf ſo groben Mißverſtändniſſen wie den oben angegebenen
aufgebaut iſt.
Wollen wir in fruchtbarer Weiſe die Weltwirtſchaftskonferenz
vorbereiten, ſo iſt als erſte und ungleich wichtigſte Aufgabe zu
ſtellen: die Beendigung der Deflation und eine beſtimmt
be=
grenzte Steigerung des allgemeinen Preisniveaus. Vor allem
muß die Erkenntnis ſich durchſetzen, daß es ſich hier um
eine rein monetäre Aufgabe handelt, eine Aufgabe, die gelöſt
werden muß, wenn wir überhaupt jemals der Welt ein ſtabiles
Geldweſen wiedergeben und damit den Grund für eine geſunde
Weltwirtſchaft legen wollen.
Die Deutſchen in Belgien proteſtieren
beim Heiligen Skuhl.
CNB. Aachen, 25. Noveriber.
Die Chriftliche Volkspartei in Eupen=Malmedy=St. Vith hat
an Kardinalſtaatsſekretär Pacelli ein Telegramm” gerichtet.
Darin wird das Schreiben, in dem der Biſchof von Lüttich die
UInterſtützung der Chriſtlichen Volkspartei Eupen=Malmedy=
St. Vith verboten hatte, als unzuläſſiger Eingriff bezeichnet.
Der Kardinalſtaatsſekretär wird gebeten, im Intereſſe der
Religion und der Menſchenrechte die Rücknahme des biſchöflichen
Schreibens veranlaſſen zu wollen.
Heerexwiniſter Baugoin fordert allgemeine
Behr=
pflicht für deſterreich.
EP. Wien, 25. November.
Auf der am Freitag in der Bahnhofshalle des ſtillgelegten
Nordweſtbahnhofs abgehaltenen Generalverſammlung des
Nie=
deröſterreichiſchen Bauernbundes, zu der etwa 25 000 Bauern nach
Wien gekommen waren, kam Heeresminiſter Vaugoin auf die
all=
gemeine Wehrpflicht zu ſprechen. Er ſagte u. a.: „Wir müſſen die
allgemeine Wehrpflicht fordern, die 14 Jahre unſerem Volke
ver=
ſagt war. Wir forderm ſie als beſtes Volkserziehungsmittel für
unſere Jugend.”
Vom Tage.
Der Herr Rſeichspräſident empfing geſtern den zum
Untergeneralſekrctär im Generalſekretariat des Völkerbundes
be=
rufenen Staatsſekretär z. D. Trendelenburg.
Der Völkerbundsrat hat in nichtöffentlicher Sitzung den
Mini=
ſterialdirektgr Dr. Poſſe vom Reichswirtſchaftsminiſterium zum
Mitglied des Wirtſchaftskomitees des Völkerbundes gewählt.
Auf die mündlichen und ſchriftlichen Vorſtellungen der
heſſi=
ſchen Regierung beim Reichsfinanzminiſterium hat dieſes nunmehr
ausdrücklich erklärt, daß eine Aufhebung des Hauptzollamtes
Gießent und ſeine Verlegung nach Marburg vom
Reichsfinanz=
miniſkerium nicht beabſichtigt ſei und daß bei ihm eine derartige
Abſiccht bisher auch nicht beſtanden habe.
In Heppenheim a. d. B. wurden 11 Angehörige der KPD. und
des Kampfbundes gegen Faſchismus feſtgenommen, weil ſie im
Verdacht ſtanden, ſich in Heppenheim öffentlich zuſammengerottet
und mit vereinten Kräften Polizeibeamte während der
rechtmäßi=
gen Ausübung des Dienſtes bedroht und angegriffen zu haben.
Der Preußiſche Staatsrat beauftragte ſeinen Präſidenten, eine
Klage vor dem Staatsgerichtshof zur Klarſtellung der
Verfaſſungs=
ſtreitigkeiten zwiſchen Preußen und dem Reich einzuleiten.
Im Reichsrat verabſchiedete ſich am Donnerstag abend der
bisherige bayeriſche Geſandte Dr. v. Preger, der nach Erreichung
der Altersgrenze aus dem Dienſte ſcheidet.
* Furgr
Eirbpr sontntt wieder 9och.
Europa kommt wieder hoch, und heute berechtigt das Er
gebnis der 6500 Kilometer langen Reiſe von den Elendshütten
Budapeſts bis zum Luxus des Mahfair zu dem Urteil, daß es
nicht mehr lange dauern kann, bis die Gefahren, die dieſem
alten Kontinent noch vor wenigen Monaten drohten, hinter
ihm liegen werden. Die Hauptgefahr iſt vorüber. Die
Kredit=
kriſe iſt überwunden. Hier und da mag noch eine Erſchütterung
kommen, aber die Panik iſt überſtanden. — Sagt
Knicker=
bocker!
Das Krankheitsbild dieſes leidenden Teiles einer leidenden
Welt zeigt heute eine Reihe von Symptomen, die auf Erholung
hinweiſen:
Die Warenpreiſe haben eine Aufwärtsbewegung begonnen.
Die Aktienkurſe ſind in die Höhe geſchnellt.
Der Kapitalmarkt belebt ſich wieder.
Die Staatsbankrotte haben ein Ende gefunden.
Die Regierungen bleiben ſtabil.
Revolution kommt nicht ernſthaft in Betracht.
Der Bürgerkrieg ſcheint nirgends glaubhaft.
Der Krieg iſt ferner denn je.
Die meiſten der großen Länder haben ihre Budgets
aus=
balanciert.
Handelsſchranken ſchießen nicht mehr wie Pilze aus der Erde.
Der Welthandel hat ſeinen Abſtieg verlangſamt.
Die internationalen Zahlungen balancieren ſich aus.
Den Beſtrebungen zur nationalen Selbſterhaltung (Autarkie)
iſt Einhalt getan.
Die Reparationsfrage iſt bereinigt.
Deutſchland, Frankreich und Italien haben die größte Ernte
ſeit Jahrzehnten.
Die Mehrzahl von den 400 Millionen lebt beſſer als je zuvor.
Europa hat ſeine Todesangſt verloren, und ein „
Zuſammen=
bruch des kapitaliſtiſchen Syſtems” kommt nicht in Frage.
Von vielen der hier aufgezählten Erholungsſymptome war
noch nichts zu ſehen, als dieſe Unterſuchung begann. Heute an
erkennen ſogar die Deutſchen, die ſchwärzeſten von allen
euro=
päiſchen Peſſimiſten, daß die wichtigen Anzeichen des
Welt=
wirtſchaftslebens poſitiver Natur ſind.
Der wichtigſte Eindruck nach monatelangen Beobachtungen
in Wien, Prag, Budapeſt, Mailand, Rom, Baſel, Paris, Brüſſel,
*) Kommt Europa wieder hoch? von H. R. Knickerbocker,
Rohvohlt Verlag, Berlin,
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Die Berliner Preſſe
zu dem Briefwechſel Hindenburg-Hitler.
UNB. Berlin, 25. November.
Die Veröffentlichungen über die Verhandlungen des Reichs
präſidenten mit Adolf Hitler und den Briefwechſel zwiſchen
Dr. Meißner und dem nationalſozialiſtiſchen Führer, die ganz
naturgemäß den Hauptinhalt der heutigen Morgenpreſſe bilden,
insbeſondere der Wortlaut des Auftrags, den der Reichspräſident
Hitler erteilte, werden von der „Voſſ. Zeitung” als
Be=
weis für den abſolut lohalen und fairen Charakter des
An=
gebotes Hindenburgs bezeichnet. Es ſei zu beachten, daß Hitler
auch ſpäterhin den Auftrag nicht darum als undurchführbar
bezeichnete, weil er an die Bedingung einer parlamentariſchen
Mehrheit geknüpft ſei; denn dieſe Bedingung ſtand ja mit
ſeinem eigenen Anerbieten in Einklang, ſondern tvegen der
Vor=
behalte, die ihm ebenfalls ſchriftlich übergeben worden ſeien.
Hätte Hitler ſich im Sinne des ihm erteilten Auftrages an die
Parteien gewendet, dann wäre — ſelbſt im Fall eines
Schei=
terns — ſeine Poſition gegenüber dem Reichspräſidenten und
gegenüber der Oeffentlichkeit eine ganz andere geweſen als jetzt.
Dann wäre auch der Vorſchlag eines Präſidialkabineits unter
ſeiner Führung logiſch und politiſch motiviert ge eſen.
Die „Germania” ſpricht von einem nicht erhebenden
Bild, bei dem Hitler in den allererſten Anfängen und
Vor=
fragen ſteckengeblieben ſei. Das Bleit geht dann vor allem auf
die neuen Beſprechungen des Reichspräſidenten ein, und meint,
trotz aller Schwierigkeiten, die nun in verſchärftem Maße
be=
ſtünden, müſſe eine Regierung kommen, die anders und beſſer
als die bisherige im Volke verwurzelt ſei, und wenigſtens
Aus=
ſicht habe, ſein Vertrauen zu erwerben. Es gebe kein: Zurück zu
dem früheren Zuſtand. Ein Wiederaufleben der demiſſionierten
Regierung würde das genaue Gegenteil einer politiſchen
Ent=
ſpannung bedeuten.
Das „B. T.” ſagt, Hitler habe ſeinen zweiten 13. Auguſt
erlebt. Mit dem Scheitern des Hitler=Experiments ſei auch der
erſte Verſuch des Reichspräſidenten, die präſidiale Regierung
durch eine parlamentariſche Regierung zu erſetzen, mißlungen,
und die weitere Entwicklung der Kriſe ſei völlig ungewiß.
Damit ſei allerdings gegen den Verſuch ſelbſt noch gar nichts
bewieſen, und durchaus nicht feſtgeſtellt, daß, was Hitler nicht
gelungen iſt, überhaupt nicht gelingen könne.
Der „Vorwärts” meint, obgleich die Stellung des
Reichspräſidenten ſtaatsrechtlich bei dieſen Verhandlungen
keines=
wegs beſonders ſtark geweſen ſei, ſei es leicht geweſen, in die
agitatoriſchen Finten der Nationalſozialiſten feſt hineinzuſtoßen.
Schon die erſte Antwort Meißners vom 22. November zeige,
wie ſehr Hitler nun in der Schlinge geſeſſen habe. Der große
Führer und mit ihm alle ſeine Unterführer, der geſamte Rat
der Kaiſerhöflinge ſeien in die Falle gegangen, und Hugenberg
ſei Triumphator! Die Diktaturträume Hitlers ſeien entzwei,
aber auch die demokratiſch=parlamentariſche Maske ſei
gründ=
lich zerſtört.
Der „Börſen=Courier” fordert, daß, ſo gering auch
die Ausſicht ſcheine, doch weiter der Verſuch gemacht werde, die
Nationalſozialiſten zur Mitverantwortung heranzuziehen.
Viel=
leicht könne man eine gewiſſe Hoffnung aus der völlig
über=
raſchenden Tatſache ſchöpfen, daß geſtern abend nach langer Zeit
wieder eine direkte Ausſprache zwiſchen Hitler und Hugenberg
ſtattgefunden habe, die ganz neue Perſpektiven eröffnen könnte.
Hole Hitler jetzt nach, was er zu der rechten Zeit verſäumt
habe? Wie das Blatt annimmt, werde Prälat Kaas dem Reichs
präſidenten vor Augen führen, daß eine Wiederkehr des
Reichs=
kanzlers v. Papen gerade darum die größten Schwierigkeiten,
ja ſehr ernſte Gefahren herbeiführen würde, weil er die
aller=
geringſte Stütze im Parlament hätte.
Die „D. A. Z.” führt aus: Jedermann kann verſtehen, daß
Hindenburg ſchwere oder faſt unüberwindliche Bedenken gegen
irgendeinen Politiker haben kann, die es ihm verbieten, mit
dieſem Mann als Reichskanzler zuſammenzuarbeiten. Wenn ſich
aber nach größter Bemühung, mit der man nach einem anderen
Weg ſuchte, ſchließlich herausſtellte, daß die verantwortliche
Mit=
arbeit der NSDAP. in der Reichsregierung um keinen anderen
Preis zu erhalten war, als um den Preis der Ernennung ihres
Führers zum Chef der Regierung, dann wagen wir nicht zu
entſcheiden, bei welchem Entſchluß die größere objektive
Staats=
notwendigkeit lag. Auf dieſem Höhepunkt des Konfliktes gibt
es für alle Deutſchen, denen es mit der Sorge um das
Gemein=
wohl ernſt iſt, nur einen Wunſch und eine Aufgabe: Die
Hoff=
nung nicht ſinken zu laſſen und alles zu tun, um ſchließlich doch
noch eine Löſung herbeizuführen. Wenn man die Hoffnung
wirklich aufgeben wollte, daß in letzter Stunde doch noch eine
Möglichkeit gefunden werden könnte, die die Nationalſozialiſten
mit einbezieht, dann wäre für die nächſten Wochen der
deut=
ſchen Zukunft mit ſo tief einſchneidenden und den bisherigen
Rahmen der Staatspolitik ſprengenden Eingriffen in das
Ver=
faſſungsleben zu rechnen, daß der Gedanke daran ſchon tiefe
Sorge auslöſen muß.
Berlin und London geht dahin, daß Europa nach drei Jahren
der Depreſſion noch ungeheure Reſerven hat.
Die Kriſe iſt mit einem Tornado verglichen worden. Für
das oberflächlich beobachtende Auge hätte der Tornado ein
Sommerlüftchen ſein können. Alle Häuſer ſtehen noch. Die
Ver=
kehrsſtraßen ſind noch paſſierbar. Die Opfer fallen nicht auf.
Ordnung herrſcht vor, und die Alltäglichkeit des Lebens iſt
über=
raſchend.
Die Menſchen eſſen ſoviel ſie nur faſſen können, ſie tragen
ebenſo gute Kleider wie früher, ſie kleiden ſich noch immer um
elegant zu ſein, und nicht bloß um ſich zu ſchützen. Die
Men=
ſchen arbeiten noch, ſie kaufen noch. Der untätige Menſch, die
geſchloſſene Ladentür iſt noch immer die Ausnahme. Das Leiden
in der Depreſſion iſt ein Leiden der Ausnahmen. Europa hat
eine Bevölkerung von 400 Millionen Menſchen. 15 Millionen
Erwachſene, die arbeiten ſollten, ſind beſchäftigungslos. 30 bis
40 Millionen Erwerbsloſe mit ihren Familien, das iſt nicht
mehr als ein Zehntel der geſamten Bevölkerung des Kontinents.
Sie ſind die Ausnahmen. Die Hauptaufgabe des rekonvaleſzenten
Europa wird es ſein, dieſe Ausnahme wieder in die Reihen der
Majorität zurückzuführen.
Zwiſchen dem ſchickſalſchweren Monat September 1931 und
dem Mai 1932 erklärten Braſilien, Uruguay, Bolivien, Ungarn,
Deutſchland, Chile, Salvador, Jugoſlawien, Griechenland und
Lettland, daß ſie ihren Auslandsverpflichtungen nur teilweiſe
oder gar nicht nachkommen könnten, und erließen Moratorien
auf ihren Staats= oder ihren Handelsſchuldendienſt.
Inzwiſchen hat dieſe Zahl ſtark abgenommen, und
Oeſter=
reich war im Juni mit ſeinem Teilmoratorium auf
Auslands=
zahlungen der letzte Staat, der erklärte, er könne nicht zahlen
Nahezu fünf Monate ohne Staatsbankrott, das iſt eines der
beſten Zeichen dafür, daß die Kriſe ihren Höhepunkt hinter
ſich hat.
Seit Juni iſt keine Nation mehr vom Goldſtandard
ab=
gewichen, und es gibt ermutigende Anzeichen dafür, daß der
einzige bekannte Standard des internationalen Zahlungsverkehrs
wieder hergeſtellt wird.
Ausfuhrbeſchränkungen, neue Einfuhrabgaben, Prohibitionen
und Monopole und vor allem das laſtenreiche
Kontingentierungs=
ſyſtem haben ihr Tempo beträchtlich verlangſamt. Die wichtigſte
neue Bedrohung des Welthandels, der von England auf der
Ottawa=Konferenz gemachte Verſuch, die wirtſchaftlichen Bande
des Empire enger zu ſchließen und damit den Anteil der übrigen
Welt am Handel des Empire zu verkleinern, iſt fehlgeſchlagen.
Die klare Wirkung dieſer Einzelheiten der Erleichterung
beſtand darin, daß der Abwürgungsprozeß gerade in dem Augen=
Die „Börſenzeitung” die von einem „trüben
End=
ſpricht, gibt ebenfalls der Hoffnung Ausdruck, daß ſich vielleiche
doch noch verantwortliche und führende Männer der Nechre;
finden mögen, denen es trotz des Sieges, den in dieſen Taggy
die Form über den Sinn erfochten habe, notwendig und möc.
lich erſcheine, die 44 Prozent der nationalen deutſchen Wählez
ſchaft als geſchloſſene Maſſe auf die deutſche Schickſalswagg Aufäll
zu legen.
Der „Lokalanzeiger” berichtet über eine von deutſoſ,
nationaler Seite aufgeſtellte Forderung, daß das kommenn 10 MMdoN
Kabinett der verſchärften augenblicklichen Lage durch umfam
reiche Neubeſetzungen gegenüber dem bisherigen Kabinng „ Miedelt
v. Papen Rechnung tragen müſſe. Die innerpolitiſche Lage 1
natürlich durch die neue Kampfanſage der Nationalſozialiſtty
und durch das Scheitern aller Bemühungen des Reichsprän, M
denten, eine parlamentariſche Mehrheitsbildung zu erreiche/ M.*
R T ie
weſentlich ernſter geworden.
Im „Völkiſchen Beobachter” ſchreibt Roſenberg unun=Unterhalt
der Ueberſchrift: „Das mißglückte Spiel mit der NSDAP.‟: D// vu deutſe
deutſche Nation werde es begrüßen, daß Adolf Hitler auf den
hö=
ausferdernden Brief des Staatsſekretärs Meißner vom 24. R) „die Grund
Wu Miecet
iterftäugdnite
vember eine deutliche Antwort erteilte, die das unwürdige Spr) knzung der
hinter dem Rücken des Reichspräſidenten bloßlegte. Jetzt ſe20 hu der die
die Herren wieder unter ſich und ſuchten nach Kanzlern. Aber anu Xw der T
die noch etwas bedeuteten, dankten für die hohe Ehre, gegen
fü4 90 O0t
Träger der deutſchen Freiheitsbewegung regieren zu wollen. Wezm4 zvm Bericht
etwa Herr von Papen ſich erneut, als Reichskanzler vorſtel!
wollte, ſo wäre das ein Schritt, der die Verzweiflung der ſich
die Macht klammernden, innerlich aber bereits zuſammengebs
chenen Herrenſchicht erſchreckend aufzeigen würde. Die
Her=
mögen tun, was ſie wollen. Wenn aber die rote Flut erneut n
ſteigen ſollte, ſo würde die deutſche Nation ſie mit der ausſchlinz)
lichen Verantwortung dafür belaſten. Die NS
IP. aber
we=
unbeirrt mit verdoppelter Kraft innerhalb des Volkes
wefi=
kämpfen.
Su teilte hiet
die Außerot
f bund des A
Henheit zu b.
man, die
„pichurei=Kon
Etun zu verta
au auf der 9
hei der Be
msiut zu der
m Behandlun
Vorſtandsſikung
des Reichsverbandes der Deutſchen Induſtrie. ia Narag
Berlin, 25. November! uch an den
In der heutigen Vorſtandsſitzung des Reichsverbandes e ihten in de
Deutſchen Induſtrie gab Miniſterialdirektor Dr. Poſſe eie nſent wird.
Ueberblick über die handelspolitiſche Lage. Mit ſcharfen Wom=/t uah auf,
wandte er ſich gegen die Methode, bei ſachlichen Meinungsverſcne —en und die
denheiten den Gegner zu difamieren. In ſeinen Ausführungen ./0
handelte er die akuten handelspolitiſchen Fragen, die ſich zurre
in unſeren handelspolitiſchen Beziehungen mit Frankreich,
E=
land, Rußland und den Vereinigten Staaten ergeben. Er bele=d
tete weiter das Problem der handelspolitiſchen Gruppenbilden
unter beſonderer Würdigung der europäiſchen Nordſtaaten
des Donauraumes.
Dr. Pietrkowski hielt einen Vortrag über „Induſt i0 uſgkeit de
der 90
ug des Da
und Landwirtſchaft‟ Dem Referenten erſchien es unmiſl -Lunzig
lich, bei Kontingentierung der landwirtſchaftlichen Einfuhr
Steigerung der Rentabilität der deutſchen Landwirtſchaft zu. eß mu die Fr
Siechungen
zielen. Eine weſentliche Beſſerung der landwirtſchaftlichen Er
siommi
ſei nur von einer Senkung der Selbſtkoſten, insbeſondere der Teſulung in die
triebskoſten und von Maßnahmen zu erwarten, die eine beſ ns, da die p
Ausnutzung der Marktmöglichkeiten und eine Verteilung
in der
Spanne zwiſchen Erzeugererlos und Verbraucherpreis geſtatte: /n daß
Ueber Zwangsſyndikate und poſitive Kartellpo//hrmälo
berichtete Abr. Frowein.
jun werde
„unſchen A
Geheimrat Kaſtl berichtete über die neueſte kreditpolis. F. fon=
Entwicklung. Er warnte vor allen kreditpolitiſchen Experitre
ten, die Währung
könnten.
Wirtſchaft
gleicher Weiſe
vo
*Vor
In der vorangegangenen Präſidialſitzung erſtatteten Geh
rat Dr. Kaſtl und Dr. Silverberg einen Bericht über
Beratungen des vom Präſidium eingeſetzten Ausſchuſſes zur 2
fung der Probleme der deutſchen Auslandsverſch
dung und zur Vorbereitung der weiteren Stillhalteverhand.
gen. Dr. Herle ſprach über die künftige Geſtaltung und
notwendigen Ausbau der Wirtſchaftsbeziehun
zu Holland und den ſkandinaviſchen Ländert
In bezug auf die innerpolitiſche Lage ſprach ſich
Präſidium — in betonter Unabhängigkeit von irgend welchen
teipolitiſchen Geſichtspunkten — einmütig dafür aus, daß esif
die Erhaltung und Stärkung der wirtſchaftsbelebenden Monnn
entſcheidend darauf ankomme, die gegenwärtige Unſich
heit durch ein ſtabiles Regierungsfundamen
erſetzen. Die Konſolidierung der politiſchen Verhältniſſe ſei
Standpunkt der Geſamtwirtſchaft dringend geboten und ſie k.0
nicht ſchnell genug herbeigeführt werden. Die mit Recht vom
Privatwirtſchaft erwartete Initiative und Riſikofreudigkeit wu
durch nichts mehr gehemmt als durch eine ſtändige innerpoliſ
Beunruhigung, die auch die Durchführung einer kraftvollen Arm
politik, über deren Ziele es bei der überragenden Mehrheik
deutſchen Volkes keine Meinungsverſchiedenheiten gebe, in F
ſtem Maße beeinträchtige.
blick angehalten wurde, in dem der internationale Handel.d
den Nullpunkt herabzuſinken ſchien,
Noch erfreulicher iſt die Tatſache, daß der Druck der 2i
ſchaftsgeſetze den Warenzahlungen vieler Schuldnerländer
viele Zollmauern hinweggeholfen hat, und daß man ſich e
Gleichgewichtszuſtand der internationalen Zahlungen näher.
Sehr ermutigend iſt es auch, daß das Flacherwerden.
Welthandelskurve und die Ausſicht auf eine Aufwärtswen?
die Tendenz zur nationalen Selbſterhaltung (Autarkie
Europa gemildert hat. Das Deutſche Reich iſt das einzige 2
in Europa, in dem politiſche Gruppen von Wichtigkeit laut
völliger Autarkie gerufen haben. Die Erklärung des Kan z
von Papen und die von Gregor Straſſer geäußerten Anſt.)
weiſen darauf hin, daß Deutſchland die Zerreißung Europc)
Nationen=Fragmente nicht fördern wird
Die anderen Formen eines vorſtellbaren Zuſammenba
des kapitaliſtiſchen Syſtems jedoch, Anarchie und Kommn
mus kommen für das Europa dieſer Epoche nicht in Fragk
ſei denn, daß es zu einem Krieg kommt.
Der Bürgerkrieg ſchien manchen außenſtehenden Beobach!
am eheſten in Deutſchland zu drohen. Deutſchland iſt aber 1e
weiter vom Bürgerkrieg entfernt als jemals.
Ein Krieg zwiſchen den Nationen Europas iſt zurd
ebenſowenig zu befürchten, wie der Bürgerkrieg. Alles
auf die Wahrſcheinlichkeit hin, daß Frankreich alles, we.
ſeinen Kräften ſteht, tun wird, um die deutſche Aufrü ſt
hinauszuzögern, aber es weiß, daß es ſie nicht verhindern 1.
Viel wichtiger iſt die Ueberlegung, daß die Wiederbelen
nach der Bereinigung der Reparationsfrage einſetzte. Wan
von der Bereinigung der politiſchen Schulden begleitet gew
oder könnte ihr jetzt eine ſolche folgen, ſo könnte nur noch m:.
über die Frage debattiert werden, ob die jetzige Wendung=
Beſſeren bloß eine Wiederbelebung oder die Erholung bed‟
Ein Ueberblick über die Ereigniſſe, über das Territo
und die künftigen Ausſichten zeigt, daß für Europa als Ge
die ſchlimmſten Gefahren unwahrſcheinlich ſind.
Im normalen Ablauf der zyklichen Entwicklung folg2
die Depreſſion Proſperität. In ganz Europa war an T.
Kriſe keine Eigenſchaft zu entdecken, die nicht auch für fraß
Kriſen charakteriſtiſch war.
Der „Miſerere”=Chor hat aufgehört. Die Leichenwcl
haben das Wohnzimmer Europas verlaſſen, und die Kra.n
wärterin füttert den Patienten mit Brühe. Ein Rückfall
noch kommen, aber die Beſſerung iſt zweifellos da. Der Pcl
ann vielleicht nicht morgen ſchon aufſtehen und ſpazieren B"
aber er weiß, daß er nicht ſterben wird.
Europa kommt wieder hoch.
die
Hrun
10 be‟
Nant
samstag, 26. November 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Fünf=Mächte=Beſprechung in Gen
Nr. 329 — Seite 3
Zuſammenkunft am 2. Dezember.
2 Vorausſekung für deutſche Konferenzkeilnahme.
EP. Genf, 25. November.
Die Wiederaufnahme der Gleichberechtigungsgeſpräche
zwi=
den fünf Großmächte= Vertretern in Genf iſt proviſoriſch
den 2. Dezember angeſetzt worden. In Genfer Kreiſen wird
der Teilnahme Macdonalds an dieſen Beſprechungen
ge=
ynet. Vorläufig begeben ſich die europäiſchen
Großmachtver=
ſter zu ihren Regierungen zurück, um ihnen über die
bishe=
ger Unterhaltungen Bericht zu erſtatten.
Der deutſche Standpunkt hierzu iſt unverändert. Um aber
bverſtändniſſen vorzubeugen, ſei hiermit nochmals geſagt,
die Grundlage für eine deutſche Teilnahme an dieſer
Be=
jechung der erſte Teil des engliſchen Memorandums ſein
der die Anerkennung der Gleichberechtigung enthält.
Bei der Behandlung des Mandſchurei=Konflikts
er=
ſirte Lord Lytton, daß er und die Mitglieder ſeines Ausſchuſſes
ihrem Bericht nichts hinzuzufügen hätten. Ratspräſident de
Uera teilte hierauf mit, daß nunmehr der Augenblick gekommen
die Außerordentliche Voll=Verſammlung des Völkerbundes
Grund des Artikels 15 des Völkerbunds=Paktes mit der
An=
gegenheit zu betrauen. Da der Japaner jedoch geltend machte,
utere Anweiſungen ſeiner Regierung abwarten zu müſſen,
be=
ſoß man, die Entſcheidung über die Ueberweiſung des
Andſchurei=Konflikts an die Vollverſammlung auf Montag
vor=
ntag zu vertagen. — Auch die Frage der Zwängseinführung des
diy auf der Danziger Eiſenbahn wurde auf Montag zur
wei=
n Behandlung vertagt.
Bei der Beratung über den Konflikt zwiſchen Bolivien
d. Paraguay wegen des Gran Chaco kam der
Völker=
ſndsrat zu dem Beſchluß, ſowohl an die ſtreitenden Parteien,
auch an den Neutralen Ausſchuß in Waſhington Telegramme
richten, in denen eine baldige Einſtellung der Feindſeligkeiten
vordert wird. Der Völkerbundsrat fordert ferner Bolivien und
urguay auf, die Vorſchläge des Neutralen Ausſchuſſes
anzu=
umen und die direkten Verhandlungen zu beſchleunigen.
Enkſcheidung über die Zloky=Berordnung
gegen Danzig erſt am Monkag.
Der Völkerbundsrat behandelte in öffentlicher Sitzung den
strag des Danziger Völkerbundskommiſſars über die rechtliche
läſſigkeit der Zlotyverordnung der polniſchen Regierung auſ
dr Danziger Eiſenbahnen. Vor der Ratsverhandlung geführte
Aſprechungen über einen Vorſchlag des Außenminiſters Simon,
vnach die Frage im ordentlichen Verfahren, durch den
Völker=
indskommiſſar geregelt und Polen die Verordnung bis zur
Ver=
indlung in dieſem Verfahren zurückſtellen ſollte, blieben ergeb=
Blos, da die polniſche Abordnung den Vorſchlag ablehnte.
In der Sitzung erſtattete Simon Bericht über die Lage und
ltonte, daß bis zum 1. Dezember, dem Zeitpunkt des
Inkrafttre=
us der Zlotyverordnung, unter allen Umſtänden eine Löſung
ge=
nden werden müſſe. Infolgedeſſen ſchlage er die Einſetzung eines
riſtiſchen Ausſchuſſes aus den Rechtsſachverſtändigen der
deut=
ſer, franzöſiſchen, italieniſchen, norwegiſchen und ſpaniſchen
Ab=
örungen vor, um dem Rat bis Montag Bericht zu erſtatten. Er
ffe, daß in der Zwiſchenzeit eine Einigung auf der Grundlage
nes Vorſchlages zuſtande kommen werde."
Die Einigungsverhandlungen bleiben nunmehr zunächſt auf
e Grundlage des Simon=Vorſchlages, der auf Danziger Seite
S annehmbar bezeichnet wird, weiter. Sollte die polniſche
Re=
erung bei ihrer ablehnenden Haltung bleiben, ſo muß der Rat
Montag entſcheiden.
Shing will nicht mit Japan direkt verhandeln.
WTB. Nanking, 25. November.
Die Regierung gibt bekannt, daß der Vorſchlag, durch
rekte Verhandlungen zwiſchen China und Japan eine Löſung
Mandſchureikonfliktes herbeizuführen, für China völlig
onnehmbar ſei.
Elwerbsloſendemenſtrakionen vor dem Weißen Haus
500 Erwerbsloſe zogen am Donnerstag, mit ihren Frauen
Kindern in geſchloſſenem Zuge nach dem Weißen Haus und
uſuichten, im Büro des Präſidenten eine Bittſchrift zu
überrei=
en. Die Polizei griff ſofort ein und trieb die Menge mit
Gummi=
üopeln auseinander. Mehrere Verhaftungen wurden
vorgenom=
en. Das Weiße Haus wurde durch Abſperrung der umliegenden
äu ſerblocks geſichert.
*
Neue Zeitverluſte
aus der Uneinigkeit Hoover-Rooſevelt.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 25. November.
Die Verhandlungen in Genf haben ſich viel zu lange, im
Kreiſe gedreht; ſeit langer Zeit wiſſen die führenden Mächte,
wie Deutſchland zum Verhandlungstiſch zurückzubekommen iſt.
Die verſchiedenen engliſchen und amerikaniſchen
Vermittlungsver=
ſuche können nachträglich nicht anders gewertet werden, als
Be=
ſtrebungen, die Zeit auszufüllen. Die Unſicherheit in Genf iſt
aber keineswegs auf Fehler der engliſchen Diplomatie
zurückzu=
führen, ihre Rolle beſtand ja nur darin, auf Frankreich eine
freundſchaftliche Preſſion auszuüben. Der franzöſiſche Widerſtand
iſt aber hartnäckig, ſeine Haupturſache iſt in der Ueberzeugung
zu ſuchen, daß zwiſchen Abrüſtungsfrage und Nachlaß der
inter=
alliierten Schulden für Amerika ein Zuſammenhang beſteht.
Die Antwort Hoovers an die europäiſchen Schuldner hat
eine äußerſt komplizierte Situation geſchaffen, und eine ganze
Reihe von Fiktionen, die bisher für die Diplomatie als heilig
galten, über den Haufen geſtürzt.
Der Grundfehler der Konferenz von Lauſanne war,
krampf=
haft einen Zuſammenhang zwiſchen interalliierten Schulden und
deutſchen Zahlungen zu ſuchen. Um dieſer Fiktion willen — denn
Amerika hat ja dieſen Zuſammenhang niemals direkt und
ein=
deutig anerkannt — hat man die größten Opfer gebracht und
das Damoklesſchwert der Unſicherheit über der europäiſchen
Wirt=
ſchafts= und Finanzpolitik aufgehängt. Jetzt hat es ſich erwieſen,
daß Amerika ſich nicht um die Ergebniſſe der Konferenz von
Lau=
ſanne kümmert, wohl in der Ueberzeugung, daß die europäiſche
Politik es nicht wagt, die in Lauſanne erledigten Fragen noch
einmal brutal aufzurollen.
Amerika iſt nicht geneigt, im Prinzip auf die europäiſchen
Zahlungen zu verzichten, es iſt nicht geneigt, mit ſeinen
Schuld=
nern zuſammen zu verhandeln, und ſchließlich lehnt Waſhington
ab, die Dezemberfälligkeiten zu vertagen. Das Höchſte, was
man gewähren will, iſt ein techniſcher Transferſchutz, um keine
finanziellen Erſchütterungen bei den Schuldnern hervorzurufen.
Es ſteht außer Zweifel, daß die Verhandlungen über die
interalliierten Schulden viel Zeit benötigen werden. Das
be=
deutet, daß das geſamte finanzielle
Sanierungs=
werk ſich in die Länge zieht.
Die Hoffnungen, daß infolge des überwältigenden Sieges
der Demokraten Rooſevelt ſofort die Führung in Waſhington
übernimmt, ſind vernichtet. Es ſcheint, daß die Uneinigkeit
zwi=
ſchen Rooſevelt und Hoover vollſtändig iſt. Rooſevelt wird erſt
am 4. März nach Waſhington kommen — wenn die Meldungen
darüber richtig ſind. Bis dahin muß man alſo mit Hoover
rech=
nen. Die Leitmotive der beiden Staatsmänner in der
Schulden=
frage ſind vollkommen verſchieden. Ohne die Situation in der
Frage der interalliierten Schulden als vollkommen troſtlos
anzu=
ſehen, muß man alſo mit ſehr großen Zeitverluſten rechnen.
Verkrauensvokum für Herriok.
Die Kammer erledigte in einer Nachtſitzung, die um 4 Uhr
morgens zu Ende ging, die Interpellation über die Aero=Poſtale=
Angelegenheit durch Annahme einer Vertrauenstagesordnung für
die Regierung mit 485 gegen 18 Stimmen. Für dieſe
Tages=
ordnung hatte die Regierung die Vertrauensfrage geſtellt. Die
Tagesordnung beſagt, daß die Kammer den
Verleumdungsfeld=
zug gegen gewiſſe Beamte brandmarkt, daß ſie den Piloten der
Aero=Poſtale ihre Anerkennung ausſpricht, daß der
Finanzaus=
ſchuß und der Luftfahrtausſchuß der Kammer über die in der
De=
batte zum Audruck gekommenen Vorfälle Aufklärung bringen
müſſen. Die Tagesordnung erklärt weiter die Dringlichkeir, daß
die Regierung Maßnahmen ergreift, um den Betrieb des
Luft=
poſtdienſtes zwiſchen Frankreich und Südamerika fortzuſetzen, und
zwar unter der eigenen Kontrolle des Staates und in der Weiſe,
daß an die Stelle von Perſönlichkeiten, deren Abſetzung
notwen=
dig ſei, der Staat die tatſächliche Autorität über die Geſellſchaft
übernehme.
England und Frankreich zahlen.
TU. Waſhington, 25. November.
Die Botſchafter Englands und Frankreichs teilten
Staatsſekre=
tär Stimſon, der ſich auf ſeiner Beſitzung Woodley aufhält, in
einer geheimen Beſprechung mit, daß ihre Regierungen die
De=
zemberrate der Kriegsſchulden bezahlen würden.
Die italieniſche Regierung, die keine Schuldenſtundung
nachgeſucht hatte, benachrichtigte das Staatsdepartement, daß ſie
auch weiterhin zahlen würde. Die Zahlungen Eſtlands,
Lett=
lands und Polens ſind durch frühere Abkommen
geſtun=
det. Allein Griechenland ſetzte das Staatsdepartement
da=
von in Kenntnis, daß es, falls die amerikaniſche Regierung auf
der Zahlung beſtehe, die Zahlungsunfähigkeit
erklä=
ren müſſe.
Rooſevelt, der in Warmſprings eingetroffen iſt, lehnte jede
weitere Aeußerung zur Schuldenfrage vor dem 4. März ab.
Ablehnung einer Inkernakionaliſierung
der Luftfahrk.
WTB. Paris, 25. November.
Der Lufttransportausſchuß der Internationalen
Handels=
kammer hat ſich geſtern unter dem Vorſitz von Pierre Flandin
und in Anweſenheit eines Vertreters des Generalſekretariats
des Völkerbundes mit den Plänen der Internationaliſierung der
Handelsluftfahrt beſchäftigt. Dem Ausſchuß gehören
deutſcher=
ſeits an Dr. Weigelt, ſtellvertretender Vorſitzender (DD.=Bank);
Dr. Kiep (Hapag); Milch (Deutſche Luft=Hanſa); Weigert
(Reichsverkehrsminiſterium) und Wronſky (Deutſche Luft=Hanſa).
Nach eingehender Ausſprache iſt der Ausſchuß einſtimmig zur
Ablehnung der Pläne auf Internationaliſierung der
Handels=
luftfahrt gekommen. Das Ergebnis iſt in folgender Entſchließung
niedergelegt worden:
Der Lufttransportausſchuß der Internationalen
Handels=
kammer beabſichtigt nicht, zur politiſchen Seite des Problems
der Internationaliſierung der Handelsluftfahrt Stellung zu
nehmen. Er vertraut auf den Friedenswillen der Regierungen
und auf die Wirkſamkeit der Maßnahmen, die ſeiner Erhaltung
dienen. Im Vertrauen auf dieſe Maßnahmen erklärt der
Aus=
ſchuß, daß die Internationaliſierung der Handelsluftfahrt ein
ſchweres Hindernis für die weitere Entwicklung der
Handels=
luftfahrt und für den Fortſchritt in der Weltwirtſchaft bedeuten
würde.
Truppen niedergeſchoſſen?
TU. London, 25. November.
Die chineſiſche Geſandtſchaft veröffentlicht einen Bericht, daß
nach einer Drahtmeldung aus Nanking japaniſche Truppen öſtlich
von Mukden 2700 Bauern, einſchließlich Frauen und Kinder, wegen
angeblicher Unterſtützung der chineſiſchen Freiſchärler mit
Maſchi=
nengewehrfeuer niedergeſchoſſen und drei Dörfer dem Erdboden
gleichgemacht hätten. Nur 130 Perſonen ſeien mit dem Leben
da=
vongekommen. Nach dem Bericht eines Flüchtlings hätten die
Ja=
paner die Bauern aufgefordert, ſich auf freiem Felde zu
verſam=
meln, um eine Unterſuchung wegen angeblicher heimlicher
Zuſam=
menarbeit mit den Freiſchärlern unterzogen zu werden. Statt
einer Unterſuchung hätten ſie den Bauern befohlen, niederzuknien
und dann das Maſchinengewehrfeuer eröffnet. Die Leichen und
Häuſer ſeien verbrannt und die Ernte koreaniſchen Siedlern zur
Verfügung geſtellt worden.
Aus dem Preußiſchen Landtag.
Lpd. Berlin, 25. November.
Der Preußiſche Landtag nahm am Freitag zunächſt einen
kommuniſtiſchen Antrag über Hilfsmaßnahmen, für die Haff=
Fiſcher im Zuſammenhang mit der Haff=Krankheit an und ſetzte
dann die Ausſprache über die Verfaſſungsſtreitigkeiten fort.
Nach einem kommuniſtiſchen Redner ſtimmte Abg. Dr.
Ham=
burger (Soz.) den Ausführungen des Miniſters Hirtſiefer über
den Gewaltſtreich vom 20. Juli zu. Die Verordnung vom 18.
No=
vember widerſpreche dem Leipziger Urteil und ſtelle eine
Ver=
höhnung des im Urteil ausgeſprochenen Appells auf
Verſtändi=
gung dar. — Für das Zentrum erklärte Abg. Dr. Lauſcher,
ſeine Fraktion halte es im Intereſſe von Staat und Reich für
die dringendſte Aufgabe, den gegenwärtigen unerträ ichen
Zu=
ſtand zu beſeitigen. Die Zentrumsfraktion werde zur Sicherung
einer einheitlichen Staatsführung in Preußen ihr ganzes
Be=
mühen auf die ſchleunige Wiederherſtellung verfaſſungsmäßiger
Zuſtände richten. —
Abg. Dr. Schwarzhaupt (DVP.)
be=
tonte, die Parteien, die nach Lage der Dinge zunächſt die
Ver=
antwortung trügen, müßten nun endlich daran gehen, einen
Miniſterpräſidenten zu wählen. Wenn eine parlamentariſche
Re=
gierung auf unüberwindliche Schwierigkeiten ſtoße, müſſe man
ein preußiſches Beamtenkabinett oder ein parteipolitiſch nicht
gebundenes bilden.
Das Haus wandte ſich dann der Beſprechung der unter dem
Abſchnitt Gemeindefinanzen und Erwerbsloſenfragen,
zuſämmen=
gefaßten Anträge zu — Auf der Tagesordnung der Samstags=
Sitzung ſtehen die Anträge zu den Urteilen der Sondergerichte
und zum Streik bei der Berliner Verkehrsgeſellſchaft.
Zilm vom Innern eines Molekils.
Atome werden photographiert.
ectronen erſetzen Lichtſtrahlen. — Das Molekül im Mikroſkop.
erſte Photographie eines Atoms im einzelnen Molekül. —
Die Großleiſtung der Technik.
Es iſt noch nicht lange her, daß die Wiſſenſchaft erklärte,
kei=
eilei Möglichkeit zu ſehen, ein Atom ſichtbar zu machen. Ja, ſie
eikieg ſich ſogar zu der Ausſage, daß es wohl auch keinen Weg
he, der je zur Erreichung dieſes Zieles führen könnte. Die
Ur=
e für dieſe Reſignation war die bedauerliche Tatſache, daß die
ich tbarmachung des Atoms nicht etwa an der geringen
Leiſtungs=
gkeit unſerer Vergrößerungsapparate ſcheiterte, ſondern an
Natur des Lichtes ſelbſt. Was hat nun die Natur des Lichtes
I der Sichtbarmachung kleinſter Dinge zu tun? Der Winkel, den
äußerſten Sehſtrahlen, die an den Kanten des Dinges vor=
Argehen, bilden, muß nämlich noch die Netzhaut treffen. Man
feſtgeſtellt, daß ein Gegenſtand von einer Ausdehnung von
2 Millimeter auf eine Entfernung von 25 Zentimeter ſichtbar
Das Mikroſkop vergrößert noch den Geſichtswinkel. Wenn
er der Gegenſtand ſich der Größe einer Wellenlänge nähert,
In er auch mit dem beſten Mikroſkop nicht ſichtbar gemacht wer=
Die Leiſtungsfähigkeit des Mikroſkopes iſt alſo eine Frage
T Wellenlänge. Kurzwelliges Licht iſt leiſtungsfähiger. Aber
Entfernung der Atome iſt noch mehr als 1000 mal kleiner als
* Wellenlänge des kurzwelligſten Lichtes. Nun hat Max von
eue bekanntlich bereits im Jahre 1912 die Röntgenſtrahlen ver=
Nndet, die bis zu einer Wellenlänge von 1 hundertmillionſtel
Itimeter herabreichen. Mit Hilfe von Kriſtallgittern
Beugungs=
wer von Kriſtallſtrukturen geſchaffen durch die die Lage der
ieme und Moleküle in feſten Stoffen feſtgeſtellt werden konnten.
e e Methode wurde verfeinert und hat nun, wie der
verſtor=
ie Forſcher Dr. Wierl in der „Umſchau” mitteilt, dazu geführt,
gewiſſermaßen die Atome mit raſch bewegten Elektronen im
Belnen Molekül, photographiert werden konnten. Die
Verwen=
ag der Elektronen geſtattete alſo einen ungeheuren techniſchen
Deiſchritt. Die Wellenlänge der Elektronen iſt noch 20mal
klei=
als die von Röntgenſtrahlen. Es wurde alſo gewiſſermaßen
Mikroſkop für Moleküle geſchaffen. Die Lichtquelle dieſes
Volekül=Mikroſkops iſt eine Gasentladungs= oder Glühkathoden=
S in der mittels der Hochſpannung eines Transformators ein
Aepſiver Elektronenſtrahl erzeugt wird. Wenn nun dieſe
Elektro=
a7 Durch einen Dampfſtrahl hindurchgeſchoſſen werden, bilden die
Hmnigen Atome, die das einzelne Molekül aufbauen, Gitterſtriche,
2 Dß die gegenſeitige Lage und Entfernung der Atome aus den
mit Hilfe des Elektronenſtrahls erzeugten Beugungsfiguren
ab=
zuleſen iſt. Man hat feſtgeſtellt, daß der Abſtand der einzelnen
Atome bis auf einige 10 Milliardenſtel Zentimeter genau gemeſſen
werden kann. Bei dieſen „Größen” iſt die Photographie der Atome
möglich. Darüber hinaus haben die Meſſungen die alten
Vorſtel=
lungen vom Bau der Moleküle beſtätigt. Da die ſchnellen
Elek=
tronen eine ſehr ſtarke photographiſche Wirkung haben, ſo daß die
Beugungsbilder ſchon im Bruchteil einer Sekunde auf einem Film
fixiert werden können, ſo iſt damit auch die Möglichkeit einer
Kinematographie von den Vorgängen im Innern eines einzelnen
Moleküls gegeben. Es iſt alſo die grandios anmutende Tatſache
feſtzuſtellen, daß es dem menſchlichen Genie gelungen iſt, in das
Innere der Moleküle einzudringen und zu erkennen, daß, wie die
Wiſſenſchaft ſchon theoretiſch annahm, z. B. die Kohlenſtoffatome
ein regelmäßiges ebenes Sechseck bilden. Der Abſtand der Atome
im Benzol hat eine Entfernung von 1,4 Angſtröm (1 Angſtröm —
1 Hundertmillionſtel Zentimeter). Wie fein die Berechnung iſt,
geht daraus hervor, daß ein dem Kohlenſtoff verwandtes
Mole=
kül, das Cyclohexan, deſſen Form als die eines gewellten
Sechs=
eckes feſtgeſtellt worden iſt, einen Abſtand, der Atome von 1,5
Angſtröm hat. Man konnte alſo den Unterſchied von /₁0 Angſtröm
errechnen.
* Dier heſſiſche Dichter leſen.
(Freie Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft.)
Neben der Einladung bekannter deutſcher: Dichtergrößeg
widmet die Freie Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft in jedem
Winter einen oder zwei Abende der heſſiſchen Dichtkunſt und
gibt hierbei mit Vorliebe der jungen Generation das Wort. Als
„Prominente” ſind für den kommenden Winter Frank Thieß.
und Manfred Hausmann angekündigt. Vor ihnen waren
vier junge heſſiſche Dichter zu einem Vortrags=Abend
vereinigt, in dem ſich die mannigfachen Arten der Dichtkunſt in
wohlgelungener Abwechſelung zeigten.
Mit einer humorvollen Idylle „Die Raupe am
Sonn=
tag” hob Hans Dang aus der Unruhe des Tages heraus
und ſchuf eine beſinnliche, aufnahmefähige Grundſtimmung. Die
ſonntägliche Betrachtung des Schickſals einer Raupe: einfache
Vorgänge, liebenswürdig erzählt, aber doch mit leichten Lichtern
des Humors in den Rahmen einer warmen Bejahung der
gött=
lichen Weltordnung geſtellt.
Die ſtärkeren Töne des Dramatikers ſchlug Karl Stork
mit Szenen aus ſeinem Bühnenwerk „Die Mannſchaft” an.
Ein Konflikt zwiſchen dem Kapitän und der Mannſchaft eines
Schiffes. Probleme der Staatsordnung bilden den
Hinter=
grund: ſchafft Ordnung Vertrauen? oder ſchafft Vertrauen
Ordnung? Gerade bei einem Bühnenwerk iſt es ſchwer, aus
einem Ausſchnitt das Ganze zu beurteilen. Jedenfalls zeigte die
Probe einen dramatiſch gewandten Dialog und weckte das
Intereſſe für das vollſtändige Werk.
Geſchickt formte ſich der Abſchnitt, den Anton Betzuer
aus ſeinem noch ungedruckten Roman „Baſalt” las, zu einem
geſchloſſenen Bild. Der Roman ſpielt im Vogelsberg, in dem
Betzner zwölf Jahre gelebt hat. In den Schichten der Bauern
und Steinhauer ſpiegelt er die Kämpfe wider, die die
Gegen=
wart erſchüttern. Die knappe, ſachliche und doch lebenswarme
Schilderung ſind der weſentliche Vorzug ſeiner Erzählerkunſt.
In ſchöngeformter Lyrik ließ Dr. Walter Beſt=Mainz den
Abend ausklingen. Harmoniſch gebundene Form und
gedanken=
voller Inhalt zeichnen ſeine Gedichte aus.
So ſchloſſen ſich die Gaben der vier vortragenden Dichter
zu einem anregenden Ueberblick über die heſſiſche Dichtkunſt
zuſammen, für den der ſtark beſetzte Saal mit lebhaftem Beifall
dankte.
Auch ein Ehehinderungsgrund.— Weiler „Emil” hieß
Ein Rudel junger Leute auf der Anklagebank, die ſich im
Dienſte ihrer Parteien gegenſeitig kräftig verdroſchen haben. Jetzt
werden ſie, weil das die Auftraggeber unterlaſſen haben, in die
einzelnen Beſtimmungen der Notverordnung eingeweiht und
laſſen melancholiſch die Köpfe hängen.
Vor der Tür warten die „Bräute‟. Der Sechzehn=
Sieb=
zehn=, Achtzehnjährigen, die gewiſſermaßen als „
Schlachtenjung=
frauen” dem blutigen Ereignis beigewohnt haben. Deswegen
ſind ſie auch als Zeuginnen geladen, und je nachdem. ob die Liebe
nicht inzwiſchen ein Loch bekommen hat, ſagen ſie günſtig oder
ungünſtig aus. Eine kleine Brünette mit keſſer roter Mütze wird
auf den Schwur vorbereitet. Wenn ſie wirklich die Braut des
Jünglings mit der düſteren Miene und der Himmelfahrtsnaſe in
der Ecke iſt, darf ſie ihr Zeugnis verweigern, wird ihr bedeutet.
„Das Verlöbnis iſt aufgehoben” teilt ſie ſchnippiſch mit und
wirft dem traurigen Jüngling einen mehr als verächtlichen
Blick zu.
Den Vorſitzenden intereſſiert der Fall, und er fragt:
„Warum denn?”
„Weil er Emil heißt!” kommt es zurück.
„Weil er Emil heißt?‟
echot der Vorſitzende erſtaunt zurück.
„Ja, aber das iſt doch kein Grund
„Ja”, plaudert die kleine
Dame jetzt flüſſig daher, „zu mir hot er immer geſacht, er heißt
„Hans=Egon”, un uff einmal hab ich uff ſeim Arweitsausweis
geleſe, daß er Emil haaſe duth. Er hot mich doch angelooche.
„Ach, weil er Sie belogen hat”, erholt ſich der Vorſitzende, alſo
das iſt der Grund, daß Sie das Verlöbnis aufgelöſt haben.”
„No ja”, ſagt die Maid, „deſſentwege un dann awer ach,
weil er nur „Emil” haaßt.” — Und ſchwört.
Darmſtädter Tagblatt / Heſ
Samstag, 26. November 1932
Abtt Takebatir.
Kennen Sie schon den neuen Weg von der Ludwigstraße zum Markt? Man
geht jetzt durch den größeren Tietz! Im Vorübergehen kann man die
wun-
derbare Weihnachts-Ausstellung besichtigen, ohne Zeit zu versäumen! Und
es ist gut, zu wissen, daß Tietz diesmal eine ganz große Auswahl in
prak-
tischen Weihnachtsgeschenken zu kleinen Preisen bringt.
Damen-Pullover
reine Wolle, mit moderner UA
Streifengarnitur . . . . . . . . Oi
Der moderne Flechtschal
reine Wolle, in hübschen ℳ
Farbdessins ........... I.03
Damen-Schlüpfer
mit Kunstseiden-Decke, an- ℳ
gerauht. . . . . . . Gr. 42—46 Hn
Damen-Strümpfe
reine Wolle, weiche 6
Onalität ..... . Paar 1.43
Damen-Handschuhe
Phantasie-Ausführung,
innen gerauht . . . . . .Paar 1.As
Dam. Strick-Schlüpfer
reine Wolle, ohne Fehler, 6
in gedeckten Farben, 3.95, H.53
Roll-Kragen
Seal-Kanin-Stücke, große
FormaufK’seide gefüttert
2wane
Rie
LBerte
den praktischen
Ueberschuh
Gr. 27/30 ....."
Gr. 31/35 ... . .."
Für Damen . ... . . . . . 4
Damen-Strümpfe
Wolle mit Kunstseide,
Ferse, Sohle und Spitze‟
4fach ... . . . . . . . . . . Paar Ar6
mbe
7 Bpernte
4 Dezembe
Herr.-Sportstrümpfe
reine Wolleoder Halbwolle,
teilweise m. kleinen
Schön-
heitsfehlern ... ... Paar HA3
Herr.-Sporthemd
Mchk anc AndwinsMraße
V
Slatt Karten.
Mein Büro befindet sich jetzt
meinem Hause
Moosbergstr. 86
(nächst der Heidelbergerstr.), Telef 2
Dr. Eckhard, Rechtsanna
am Land- rnd Ober-Landesgericht
Reichsbund d. Zivlldienſtberechtigten.
Ihre Vermählung beehren ſich anzuzeigen
Jakob Stauch, Weißbindermeiſter
und Frau Margarete, geb. Ittmann
Wendelſtadtſtr. 46
Liebfrauenſtr. 89
Kirchſ. Trauung: Sonntag, den 27. November, nachmittags
3 Uhr, in der Martinskirche.
M Nobemb
von 120.— an.
Gebr. Nähmaſchinen
20. 25, 30ℳ. 3 Jahre
Garantie.
Damen=
rad, w. neu,
ſpott=
billig. Georg Moll,
Grafenſtraße 4.
(16403)
Wir haben uns verlobt
Lilly Berſch
Walter Schleier
Darmſtadt, 26. November 1932
Tauteſchlägerfr. 22 Heidelbergerſtr. 35
Kinder=
ſpielſachen.
Lehr u. Unterhaltg.,
Puppen und
Puppenwagen.
Carl Lorſch,
Pankratiusſtr. 2¼,
(15442a)
Unſer lieber Kamerad und
lang=
jähriges, treues Mitglied
140 cm, zum Verlängern usw.,
dunkelblau, eingetroffen
Statt beſonderer Anzeige.
Mein geliebter Mann, unſer guterVater,
Groß=
vater, Schwiegervater, Bruder und Onkel
Verwaltungsſekretär
iſt nach langem Leiden verſtorben.
Die Beiſetzung findet heute um
12 Uhr auf dem Beſſunger
Fried=
hof ſtatt.
Wir bitten um zahlreiche
Be=
teiligung.
Der Vorſtand
16292)
(Statt beſonderer Mitteilung)
Am Donnerstag verſtarb nach kurzen
Teiden mein lieber Mann, unſer
treuſorgender Vater
Metzgerm eiſter
aus Hühnerei und
Kampfer.
allen
Parfümerien.
Gr. Flaſche M. 1.80
(16239a)
Photograph
iſt am 22. November nach kurzemLeiden im
91. Lebensjahre ſantt entſchlafen.
Im Namen der Trauernden:
Elſe Magnus, geb. Wocke.
(
Darmſtadt, 26. November 1932.
Auf Wunſch des Entſchlafenen hat die Einäſcherung
in der Stille ſtattgefunden.
Von Beileidsbeſuchen bittet man abſehen zu wollen.
12.
16355
Ernst-Ludwigstr
Eingang Marktpassage
Wittmann=
ſtraße 30.1
(272a)
Hypothek., Bauu=
Kaufgeld, Darld
Koſtenloſe Ar
Fa. F. H. Thu
Frankfurt a.
Bahnhofsplatz
Vertretun
vergeben.
im 47. Lebensjahr.
Anna Dreſſel, geb. Strauß
und Kinder.
Groß=Zimmern, den 25. Nov. 1932.
Die Beerdigung findet am Sonntag,
nachmittags 3 Uhr ſtatt. (*
Nappa-Handschuhe
gefüttert, für Damen und Herren
5.90 an
von Mk. 4.80
Handschuh-Schmidt
Ernst-Ludwigsplatz 2
Am weißen Tum
Aeig
., 2. Hypoth.,
triebsg, in Eu
ſeit dch. Heru
Becker. Ma
Bahnhofſtr. 11
Sprechſtunden
im.
5 U., C
von 9—3
(rT.16370
Gelder f. alle Zwecke
langfriſt., unkündb.
durch d. Bavaria,
Nürnberg,
Bezirks=
leit. Darmſt.,
Hoff=
mannſtr. 26.
0—
Uhr.
2000 Mk. 1. Hyp.
ſofort geſucht. Gute
Sicherh vorh. Ang.
u. S. 34 Geſchſt.
Zugeteilter
od. zuteilungsreifer
Bauſparvertrag
zu kaufen geſu
33
Angeb unt K 22
a. d. Geſchäftsſtelle.
(16286b)
Berufst. Akadem.,
Mitte 30 ſucht, da
hier fr., Anſchl. an
Geſ. o. Privz. Ausf.
Ang. u. S. 26 Gſt.
Schneidermeiſter.
4 J. ev. mit etw.
Verm., wünſcht m.
brav. u. fleiß.
Mäd=
chen in entſprechd.
Verhältn. zw. Ehe
bekt. zu werd.
ſchr. unt. J. V. 4091
an. Invalidendank,
Ann.=Exp.,
Frank=
furt, Goetheplatz 8.
C.16316)
Welcher Laſt= oder
Lieferwagen, fährt
in d. nächſten Tag.
Ermäßigt um
50—60 Prozent
kaufen Sie, auf
Sonder-
tischen ausgelegt
Normal- und
Macco-Einsatz-
Hemden
beste Oualitäten
Nutzen Sie diese Gelegenheit
für Weihnachten!
Für die herzliche Teilnahme beim
Hinſcheiden meines lieben Mannes,
unſeres guten Vaters
Donnerstag Abend entſchlief nach
langem, ſchwerem Leiden mein
lieber Mann, Vater und Großvater
Rottwei
Hündin m.
3jähr., in gt.
billig abzg.
lein, Rodauer
(16375)
im 52. Lebensjahre.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Marie Hoffmann.
Seeheim, den 24. November 1932.
Beerdigung: Sonntag 3 Uhr vom
Trauerhauſe aus.
ſagen wir aufrichtigen Dank,
ins=
beſondere Herrn Pfarrer Goethe für
die troſtreichen Worte und dem
Bayernverein Darmſtadt für die
Kranzniederlegung.
Papagei
geſucht. Preiso
S. 32 a. d. G
mit langer Tilgungszeit erhalten
auch gegen Möbelſicherheit, durd
notariell beaufſicht. Volkswirtſchcit
Zweckſpar= und Darlehnskaſſe G.n.
Zad Aachen, Haus Grenzwd
Geſchäftsſtellenleiter ſowie ſerieſ/
arbeiter geſucht.
und kann einige
Möbelſtücke
mitnehmen?
Gei
Anfrag.
S.22 Geſchſt. (sg
Ludwigstraße 17
(16379
OM
[ ← ][ ][ → ]ustag, 26. November 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Aus der Landeshaupkſtadt.
Darmſtadt, den 26. November 1932.
Nekkarten bei der Reichsbahn.
Bekanntlich werden bei der Reichsbahn ſeit einigen
Mo=
nau Netz=, Bezirks= und Bezirksteilmonatskarten ausgegeben, die
ſiähut eingeführt haben. Im Reichsbahndirektionsbezirk Mainz
„en vom Juni bis Ende Oktober d. J. an Netzkarten verkauft
fürn Netz:
2. Klaſſe 43 Karten, 3. Klaſſe 205 Karten; für zwei
ig 2. Klaſſe 14 Karten, 3. Klaſſe 3 Karten; für drei und mehr
3. Klaſſe 4 Karten — Bezirkskarten wurden ausgegeben
fünſilzüge: 2. Klaſſe 16 Karten, 3. Klaſſe 42 Karten
Perſonen=
züg 2. Klaſſe 51 Karten, 3. Klaſſe 264 Karten.
An
Bezirks=
teniſonatskarten wurden verlangt für Eilzüge: 2. Klaſſe 6 Karten,
ſiſſe 10 Karten; Perſonenzüge: 2 Klaſſe 18 Karten, 3 Klaſſe
Rülarten.
afkartel N. die eiſbrechenden Kalien fir Elage Brohl
dinuſchlag für die Eilzugbenutzung nicht beſonders hoch iſt.
ſuch hierin ſpiegelt ſich die geſamte ſchlechte Wirtſchaftslage
Das reiſende Publikum iſt gezwungen, ſelbſt an den
küſfen Ausgaben zu ſparen.
Hohes Alter. Frau Babette Ullmann, Nieder=
Ram=
ſtüdr Straße 1
3. Stock, begeht am Sonntag, den 27. November,
in zſten guter Geſundheit ihren 80. Geburtstag.
Jubiläum. Die Firma Friedrich Schiller, Spenglerei.
Riullationsgeſchäft, ſanitäre Anlagen. Kiesbergſtraße 31.
be=
gaflzeute ihr 25jähriges Geſchäftsjubiläum.
Hefſiſches Landestheater.
ern W
trolt”
Bstag,
Anf 20. Ende geg. 2½. Zuſatzmiete V.
3. Dezember! Die Entführung aus dem Serail. Pr 0.80—4.50.
Btag,
19½—22½4 Uhr. D.=Volksb., GC, 5. Vorſt , Gr. 1—4
4. Dezember Peripherie.
Preiſe 0.60—3.50 Mk.
Nachmittagsvorſtellung des „Wilhelm Tell‟. Da bei den
bnächſte Woche Mittwoch und Samstag angekündigten
Nach=
nusaufführungen des „Wilhelm Tell” über den größten Teil
MAätze für die auswärtigen Schulen verfügt wurde, wird
be=
hers auf die am Sonntag, den 27. November, 14.30 Uhr
ſtatt=
unde „Tell”=Vorſtellung, für die noch eine Anzahl guter Plätze
Verfügung ſtehen, hingewieſen.
Lichtbilder=Vortrag im Großen Haus. Heute beginnt der
neine Vorverkauf für den Lichtbildervortrag
DerWerde=
s” von Maſchineriedirektor
tines Bühnenbilde
us Richter, am Sonntag, den 27. November, 11.15 Uhr im
Wzen Haus. Anſchließend an den Vortrag werden die
Dekora=
des 1. Bildes zu „Wilhelm Tell” vor den Augen des
Publi=
aufgebaut. Es gilt für dieſe Veranſtaltung auf allen Plätzen
Freis von 50 Pfg.
* Bei der Beethoven=Morgenfeier des ſozialiſtiſchen
Kultur=
am Sonntag, den 27. November, 11.30 Uhr, im Kleinen
ſpielt das Orcheſter des Heſſiſchen Landestheaters Beet=
S 3. Sinfonie und die Egmont=Ouvertüre, unter Leitung von
zertmeiſter Otto Drumm. Herr Kammermuſiker Steinmar
über das Thema: „Die Freiheitsidee in der Beethoven=
Wiederholung der „Roſe Bernd” im Großen Haus. Heute
19.30 Uhr, findet im Großen Haus die erſte Wiederholung
erfolgreichen Neuinſzenierung von Gerhart Hauptmanns
Bernd” durch Guſtav Hartung ſtatt. Im Kleinen
wird die erfolgreiche Operetteninſzenierung von Rabenalt
Teinking „Die Cſardasfürſtin” wiederholt. Muſika=
Leitung: Fritz Bohne. Beginn: 20 Uhr.
„Sonntagabend: Neuinſzenierung der „Entführung aus dem
Sonntagabend wird im Kleinen Haus Mozarts heitere
„Die Entführung aus dem Serail”, unter der muſikaliſchen
ung von Dr. Hans Schmidt=Iſſerſtedt und in der
Inſzenie=
von Hermann Adler erſtmalig in Szene gehen. Es wird
Kich dieſer Neuinſzenierung intereſſieren, daß, der Inſpirator
Textbuches der „Entführung aus dem Serail”, ein Leipziger
irrann namens Bretzner, vor der Uraufführung des Werkes
Auhre 1782 in der Zeitung folgende Erklärung abgab: „Ein
ier Menſch namens Mozart in Wien hat ſich erdreiſtet, mein
ya „Belmont und Conſtanze” zu einem Operntexte zu
miß=
uicgen. Ich proteſtiere hiermit feierlichſt gegen dieſen Eingriff
ine Rechte und behalte mir Weiteres vor. Chriſtoph Fried=
Bretzner, Verfaſſer des Räuſchchen”.
Nr. 323 — Seite 5
Prokeft des Heſſiſchen Induſtrie=
und Handelskammerkages
gegen die geplante Wegverlegung großer Reichs=
Weläden auis Heſel.
Die Vorſitzenden mehrerer heſſiſcher Induſtrie= und
Handels=
kammern hatten geſtern als Vertreter des Heſſiſchen Induſtrie=
und Handelskammertages auf ihren Wunſch eine Unterredung mit
Staatspräſident Dr. Adelung. Sie wieſen auf die große
Beun=
ruhrgung hin, die auch in der heſſiſchen Wirtſchaft durch die
Nach=
richten der letzten Zeit über angebliche Reichsreformpläne und
ins=
beſondere durch die Meldungen von der T
WVegverlegung großer
Reichsbehörden aus Heſſen entſtanden ſei. Sie erklärten die
Be=
reitwilligkeit der heſſiſchen Wirtſchaft, die heſſiſche Regierung in
der energiſchſten Abwehr von Plänen zu unterſtützen, die zur
Be=
legung von Reichsbehörden führen und ſich für die geſamte heſſiſche
Bevölkerung unheilvoll auswirken müßten. Der Staatspräſident
ſtellte die Einmütigkeit der Auffaſſung der heſſiſchen Regierung
und der Wirtſchaftsvertretungen feſt und wies beſonders darauf
hin, daß die Wegverlegung des Landesfinanzamts für Heſſen eine
Unmöglichkeit ſei, weil dieſe Behörde, die die geſamten
Landes=
ſteuern verwalte, auch weiterhin in engſter Fühlung mit der
heſſi=
ſchen Regierung arbeiten müſſe.
Wohlfahrtsbriefmarken der Reichspoſt
Gültig bis 30. Juni 1933
26. Rovember e
IMeſe Berwo.
Preiſe 0.50—4.50 Mr. Amds,
2. Rovember 11.15 Uhr. „Werdegang eines Bühnenbtldes”,
Vortrag von Maſchinere=Direktor Riyter.
Unkoſtenbeitrag; Rm. 0.50, für Mieter: Rm. 0.20
14.30—18 Uhr. Außer Miete.
Wilhelm Tell.
Preiſe 0.40—4.00 Mr.
20—22.30 Uhr. Heſſenlandmiete IV, 3. Vorſt,
Das Konzert.
Preiſe 0 50—4.50 Mk. Mit
9. Rovember Anf. 19½, Ende geg. 223 Uhr. 4 8.
Rofe Bernd.
Preiſe 0.50—4.50 Mk. Mcich,
30. November 14½.—18 Uhr. Außer Miete.—
Wilhelm Tell,
Preiſe 0.40—4.00 Mk.
Anf. 20. Ende vor 22½ Uhr. B.=Volksb. H 4. Vor=
ſtellung. Gr. 1—4. Madame Butterfly. 0.60—5.00 Bmestag.
1. Dezember Anf. 19½, Ende geg. 223. B.=Blksb. K. 5. Vorſt.
Roſe Bernd.
Preiſe 0.5 —4.50 Mk BIS
2. Dezember Anf. 19½. Ende gegen 23½ Uhr. D7
Katharina Knie.
Preiſe 0.50—4.50 Mk. e Btag.
2. Dezember 14½—18 Uhr. Außer Miete.
Wilhelm Tell.
Preife 0.40—4.00 Mk.
Anf. 20, Ende geg. 22X Uhr. E9
Katharing Knie.
Preſe 0.50—4.50 Mr. E=
4. Dezember Anf. 19½, Ende gegen 221 Uhr. C 2.
Der Troubadonr.
Preiſe 0.70—5.50 Mk. Meinge Hch eitag.
26. November 19.30—22.30 Uhr. Dſt. Volksb. G Gr. IIIu. WV 4.Vſt.
Die Tſardasfürſtin.
Pteiſe 0 80—4.50 Mk. 12:. November 11½—123 Uhr. BeethoveneMllorgenfeier des ſo=
zialiſtiſchen Kulturkartells. Pr. 0.30 u. 0.50.
Anf. 1930 Ende geg. 22 Uhr. Zuſ.=Miete II. 4.
Dte Entführung aus dem Serail. Pr. 080—4.50 —
28. November Anfang 20 Uhr.
Preiſe 0 50—2.50 Mk.
kanz=Abend. ſeztag
29 November Anf. 20, Ende vor 23 Uhr. T, Gr. 1—8.
Preiſe 080—4.50 Mk
Die Eſardasfürſtin woch,
30. November Anf. 20 Ende geg. 22 Uhr.
Hebermehl & Eo. Preiſe 0.50, 1.— u. 1.50 Mk. ſrerstag.
1. Dezember Mae Nice
Zuſatzmiete IIk.
Prtiſe 0.80—4.,50 Mk.
Die Cſardasfürſtin. .
2 Dezember 19½—32 Uhr. Außer Miete.
Der Baffenſchmied von Worms. Pr. 0.50—3.00.
Se
Ke
— Heſſiſche Spielgemeinſchaft. Zum Beſten der
Darm=
ſtädter Winterhilfe veranſtaltet die Spielgemeinſchaft am
kommenden Mittwoch, 30. Nov. 8 Uhr, im Kleinen Haus
des Landestheaters eine einmalige Aufführung des am Ende der
vorigen Spielzeit mit ſtärkſtem Erfolge uraufgeführten
Dialekt=
ſpiels „Hebermehl u. Co.”, von Dr. Georg Büchner. Mit
Rückſicht auf den bei der bitterſten Not dieſes Winters doppelt
wohltätigen Zweck dieſer Aufführung ſind für dieſe drei
Einheits=
preiſe feſtgeſetzt (0,50, 1.00 1,50 Mk), Vorverkauf ab Sonntag,
27. Nov.
Weiterhin hat die Spielgemeinſchaft das ſoeben
vollendete neueſte Werk H. Rüthleins „Märchen von heute‟
zur Uraufführung angenommen. Mit deſſen Einſtudierung wird
ſofort begonnen werden und iſt die Uraufführung wohl noch im
Januar 1933 zu erwarten. In der Zwiſchenzeit ſollen noch
Nieber=
galls „Der tolle Hund” und Rüthleins „Glasſchrank”
in Neueinſtudierungen herausgebracht werden.
— Das diesjährige erſte Konzert des Muſikvereins iſt auf
Dienstag, den 13. Dezember feſtgeſetzt. Es findet in der
Stadt=
kirche ſtatt und bringt als Weihnachtsfeier des Vereins das ſeit
vielen Jahren hier nicht aufgeführte
Weihnachtsorato=
rium” von Joh. Seb. Bach, unter Leitung von Dr. Schmidt=
Iſſerſtedt und unter Mitwirkung hervorragender Soliſten. Die
Eintrittspreiſe ſind durchaus den Zeitverhältniſſen angepaßt. Zu
der nicht öffentlichen Hauptprobe haben nur Mitglieder des
Ver=
eines Zutritt. Anmeldung als aktives Chormitglied oder zur
in=
aktiven Mitgliedſchaft, die zum Beſuch aller ordentlichen Konzerte
des Vereins und der Hauptproben berechtigt, kann jederzeit noch
erfolgen bei der Platzordnerin Frau Ella Arnold, Aeußere
Ring=
ſtraße 118, Fernſpr. 3316. An weiteren Konzerten ſind vorgeſehen:
„Die Schöpfung” von Joſ. Haydn im März 1933, ein Soliſten=
Konzert mit geiſtlichen Geſängen in der Karwoche. „Ein deutſches
Requiem” von Joh. Brahms, im Rahmen einer Brahms=Woche des
Landestheaters, im Mai 1933.
— Mozart=Verein. Die Vorbereitungen zu der Uraufführung
der neuen Revue. Wohlerworbene Rechte” von Arno
Egelaſa ſind in beſtem Gang. Darmſtadt, wie es weint und
lacht, wird mit wohlwollendem Humor übergoſſen. Unter den
auswärtigen Gäſten des Abends ſei vor allem erwähnt der
Tenor Ernſt Köffler vom Neuen Operetten=Theater in
Leip=
zig, der dort, häufig mit Richard Tauber wechſelnd, große
Er=
folge errungen hat. Der Vorverkauf für dieſe amüſante
Veran=
ſtaltung am 10. Dezember, der ſich ein Ball aanſchließt, beginnt
bei O. Titze, Eliſabethenſtraße 4.
— Odenwaldklub. Der Lichtbildervortrag des Studienrats
Dr. Götz über ſeine Donaufahrt von Linz bis Budapeſt findet
am Dienstag. dem 29 November, im großen Saale der „Krone‟
ſtatt. Die lebensvollen, friſchen Schilderungen des bekannten
Redners werden durch wundervolle Lichtbilder unterſtützt.
Mit=
glieder und Freunde des Klubs, Damen und Herren, ſind
einge=
laden. Eintritt frei.
— Darmſtädter Reiterverein. Am Samstag, den 26., und
Sonntag, den 27. November, nachmittags 3 Uhr. veranſtaltet der
Darmſtädter Reiterverein in der Reitbahn der ehemaligen Garde=
Dragoner=Kaſerne, Eingang Hügelſtraße, ſein diesjähriges Winter=
Turnier. Der Samstag iſt lediglich den Kindern vorbehalten, doch
kann, man bei dieſen Vorführungen — Abteilungsxeiten und
Springen — recht beachtenswerte Leiſtungen ſehen. Den
Höhe=
punkt an dieſem Tage bildet das Voltigieren am lebenden Pferd.
Am Sonntag werden nach einleitendem Muſikreiten, Dreſſur= und
Spring=Konkurrenzen gezeigt. Den Höhepunkt des ganzen
Tur=
niers bietet Herr Polizeioberſt Freyer auf ſeinem Schimmel
Quäker in der „Hohen Schule‟. Eine Quadrille geritten von
Be=
amten der Heſſiſchen Schutzpolizei, dient zur weiteren
Unterhal=
tung. Beſonders intereſſant dürfte die Spring=Konkurrenz für
Privatpferde ſein, bei der Hinderniſſe von 1.20 Meter Höhe
ge=
ſprungen werden. Die Leitung des ganzen Turniers liegt in den
bewährten Händen des Herrn Polizeioberleutnants a. D. Rettig.
Karten ſind zu haben bei Herrn Schott, Hügelſtraße 85.
Volkshochſchule. Am Montag, dem 28. Nov., findet im
Kleinen Haus ein Tanzabend ſtatt, der eine Ueberſicht über
die Entwicklung des Tanzes und der Tanzmuſik der letzten drei
Jahrhunderte bringen ſoll Ausführende ſind die Schweſtern
Reiß. Guſtav Blank und Erwin Palm. Unſere Mitglieder
er=
halten zu dieſem Tanzabend ermäßigte Karten auf
unſe=
rer Geſchäftsſtelle, Neckarſtr. 3.
Eine Enſchliehma des Einehandeßs.
Die heutige Mitgliederverſammlung des Landesverbandes
des Heſſiſchen Einzelhandels beſchließt, folgende grundſätzliche
For=
derungen aufzuſtellen, und beauftragt den Vorſtand, der
Regie=
rung und der Hauptgemeinſchaft des Deutſchen Einzelhandels
hiervon unverzüglich Mitteilung zu machen:
1. Ausdehnung der Sperre für Errichtung von
Einheitspreis=
geſchäften auch auf die Städte über 100 000 Einwohner
All=
mähliche Liquidation der volkswirtſchaftlich durchaus
entbehr=
lichen Einheitspreisgeſchäfte.
2. Einführung der Phaſenpauſchalierung der Umſatzſteuer.
Er=
hebung der Umſatzſteuer beim erſten Umſatz.
3. Ein vollſtändiges und ausſchließliches Zugabeverbot, da die
Notverordnung vom 9. März d. J. unzulängliche Maßnahmen
gezeitigt hat.
4. Geſetzliche Regelung des Rabattweſens, nämlich
2) Verbot jeglicher Sonderrabattgewährung an einzelne
Käufergruppen,
b) Verbot jeder übertriebenen Rabattgabe, d h. ſolcher
Rabattſätze, die die handelsübliche Höhe überſchreiten.
einträchtigung der Eigenſtaatlichkeit des Landes durch die Wegver= 5. Geſetzliche Maßnahmen gegen Preisſchleuderei und die
über=
handnehmenden Sonderveranſtaltungen im Einzelhandel.
Sonderfahrt der Heſſ. Ankobus=Verkehrs=Geſellſchaft
Iua Perdn.
Hauptzweck der Fahrt war, unſere im Kampfgebiet Verdun
liegenden Brüder durch Kranzniederlegung zu ehren. Die erſte
Ehrung fand auf der Hinfahrt auf dem 25 Kilometer vor Verdun
liegenden deutſchen Kriegerfriedhof Harville, auf dem 3384 unſerer
Helden in fremder Erde liegen, ſtatt.
Dann wurde das geſamte Kampffeld vor Verdun, wo
Tau=
ſende unſerer deutſchen Soldaten den Heldentod ſtarben,
durch=
fahren. Noch ſind heute die Spuren des Weltkrieges nicht
ver=
ſchwunden. Ruinen zerſtörter Forts, Städte und Dörfer,
Schützen=
gräben. Drahtverhaue, Unterſtände und Granatlöcher, alles das
zeugt noch heute von dem was geſchah. Das Gelände vor Verdun
iſt auf den Fremdenverkehr zugeſchnitten. Die Straßen ſind
wun=
derbar ausgebaut, große Parkplätze vor den Forts Vaur und
Douaumont angelegt worden. Führer, die der deutſchen Sprache
mächtig ſind, ſtehen zur Verfügung. Mitten im Kampfgebiet wird
ein Hotel erbaut.
Hoch und mächtig erhebt ſich auf der Höhe am Fort Douaumont
die erſt kürzlich fertiggeſtellte Gebeinhalle, ein herrlicher
Monu=
mentalbau, in der Tauſende von unbekannten Kriegern aller an
den Kämpfen beteiligter Nationen gebettet liegen. Da ſich auch
Gebeine deutſcher unbekannter Soldaten daſelbſt befinden, wurde
ein Kranz mit der Inſchrift: „Den Helden des Weltkrieges”
nie=
dergelegt.
Einem Teil der Mitfahrenden war Gelegenheit gegeben, die
Gräber ihrer auf dem Felde der Ehre gefallenen Angehörigen zu
beſuchen und zu ehren, und zwar auf den deutſchen
Kriegerfried=
höfen: Ville de Chaumont (1100 Gräber), Cheppy (2350 Gräber),
Apremont (3100 Gräber).
Noch einmal konnten wir auf der Rückreiſe unſere deutſchen
Söhne durch Kranzniederlegung ehren; es war auf dem deutſchen
Kriegerfriedhof Hautecourt, 12 Kilometer von Verdun entfernt. an
der Straße nach Etain liegend, auf dem 2805 deutſche Soldaten
begraben ſind.
Der Eindruck war bei allen Teilnehmern gleich: Unſere
Brü=
der liegen fern der Heimat, fern von allem Trubel der Großſtädte
und fern von allem Verkehr und Dank der deutſchen
Kriegsgräber=
fürſorge, e. V., in ſchön angelegten Friedhöfen. Alle dieſe Toten
rufen uns zu: Seid einig, dann wird auch Deutſchland wieder zur
Größe kommen und das erreichen, für das wir ſtarben: für die
Freiheit des deutſchen Volkes!
H. M.
— Im Schloßmuſeum ſind am Sonntag und an allen
Wochen=
tagen, vormittags um 11 Uhr und 11.30 Uhr, Führungen.
Dauer einer Führung etwa 1½ Stunden. Die Holbeinſche
Ma=
donna kann ſtets getrennt von den Führungen beſichtigt werden.
Greiner=Ausſtellung, Gewerbemuſeum. Immer noch zeigen
die hohen Beſuchsziffern das rege Intereſſe weiteſter Kreiſe an
dieſer Ausſtellung. Dieſelbe wird daher bis Anfang Dezember
und 2—4.30 Uhr, Sonntags von 10—1
noch täglich von 11—
und 2—4 Uhr geöffnet bleiben. Eine Bereicherung wird ſie in
den nächſten Tagen erhalten durch die neue Jans=Gedächtnis=
Plakette, die der Künſtler im Staatsauftrag als Wanderpreis
für Segelflugwettbewerbe geſchaffen har. Auch das
Kaufinter=
eſſe hält in erfreulicher Weiſe an. So wurde die Kleinplaſtik
„Zum Licht” beſtellt und die Figur „Auferſtehung” in Auftrag
gegeben,
Bilder und Zeichnungen von Elilſabeth Plenk=Helferich
ſind bei freiem Eintritt zu ſehen in der Wilhelminenſtr. 42, vom
27. November bis 8. Dezember einſchließlich. Geöffnet von 11
bis 1 Uhr.
Vortragsabend: Städt. Akademie für Tonkunſt. Der zweite
Vortragsabend der Violinmeiſterklaſſen von Göſta Andreaſſon
findet Mittwoch, den 30. d. M., 20 Uhr, im Kleinen Saale des
Städt Saalbaues ſtatt. Alix Graef, Tilly Fiſcher. Annelieſe
Gündner, Heinrich Roß. Bruno Oelsner, Ernſt Opfermann und
Heinrich Müller bringen dabei, von Nelly Birrenbach am
Bech=
ſtein=Flügel begleitet. Werke von Vivaldi, Reger; Mozart, Bruch
und Dvorak zum Vortrag.
Orpheum. 2 heitere Abende aus der guten
alten Zeit! Samstag, 26., und Sonntag, 27. Nov., abends
8.15 Uhr, gelangen unter muſikaliſcher Leitung von Hans
Kum=
mer drei luſtige muſikaliſche Komödien mit Geſangstexten von
Dr. Erich Fiſcher zur Aufführung. Die Muſik zu „Der Herr
Doktor” iſt von Franz Schubert, zur „Spieluhr” von Alb.
Lortzing und zum „Roman in der Waſchküche” von D. von
Dittersdorf. Die Künſtler hatten mit der Wiedergabe nach
vor=
liegenden Beſprechungen großen Erfolg und dürften ſie auch hier
einer guten Aufnahme ſicher ſein. Wegen des Vorverkaufs zu
den Vorſtellungen — es gelten kleine Preiſe — ſei auf das
Inſe=
rat verwieſen.
— In der Reihe der ſo raſch beliebt gewordenen
Märchenaufführungen kommt Sonntag, 27. Nov. nachmittags,
das reizende Märchen vom „Tiſchlein de
dich Eſel
ſtreck: dich. Knüppel aus dem Sack!” zur Aufführung.
Wieder werden die kleinen Freunde eine helle Freude haben.
wieder ſind entzückende Tänze in die Handlung eingelegt.
Vor=
verkauf zur Märchenvorſtellung nur am Kiosk Verkehrsbüro und
Sonntag auch ab 11 Uhr an der Orpheumskaſſe.
Kunſt und Wiſſenſchaft naturgemäßer Ernährung. Im
Rahmen dieſer Vorträge ſpricht Dr. med. B. Günther=
Darm=
ſtadt am Dienstag, dem 29. Nov., über Fleiſchkoſt, vegetariſche Er=
Der Vortrag findet
nährung, Rohkoſt Unſer täglich Brot”
ſtatt im Saal 237 der Techniſchen Hochſchule und beginnt 20.15
Uhr. Karten ſind bei der Volkshochſchule und am Saaleingang
zu haben
Weihnachtsfahrt nach Oberammergau. Wer das
Jahres=
ende gut beſchließen und das neue Jahr froh beginnen will, der
fahre am 26. Dezember (2. Weihnachtsfeiertag) mit der
Reichs=
bahn nach Oberammergau. (Rückkehr am 4. Januar 1933.) Eine
ſo billige Erholungsgelegenheit in den bayeriſchen Alven wird
ſich während der Wintermonate kaum noch einmal bieten. Der
Fahrpreis iſt auf die Hälfte herabgeſetzt, der Sonderzug führt
nur die neueſten Eilzugwagen, Verpflegungswagen der Mitropa
iſt im Sonderzug u. a m. Dieſes Mal beſorgt die Reichsbahn
neben der Unterbringung auch die volle Verpflegung zu billigſten
Preiſen. Für den Aufenthalt in Oberammergau und den
ein=
tägigen Aufenthalt in München iſt ein reichhaltiges Programm
vorgeſehen. Wir greifen heraus: Schuhplattlertänze, durch den
Oberammergauer Volkstrachtenverein., Vorführung eines
bibli=
ſchen Uebungsſtückes durch Darſteller der Paſſionsſpiele,
Skiſprin=
gen, Rodelrennen für Sonderzugteilnehmer. Ausflüge mit
Schlit=
ten zu dem Königsſchloß Linderhof, Skikurſe. Silveſterfeier,
Tanz=
abende u a. m. Wer ſich an der Wintererholungsfahrt
betei=
ligen will, der wende ſich bald an das Mitteleuropäiſche
Reiſe=
büro Frankfurt a. M. an die Fahrkartenausgaben der
Reichs=
bahn, oder an die im Inſerat ſonſt genannten Stellen.
Willem MENGELBERG
Froles Symph. Boothovor
Erangellmenns E
„Konsen=Neren.
Fonrortarlen
Aurollen PERTILE
lrellenlsche Opornarion
LONDONER Symph.-Orch.
Vorwoglsche Tänze • Grlos
TBHLI3
O
A
Umverbindliches Vorspiel jederzeit durch die PAutorisierte Flectrola-Verkaufsstelles: K. JAGER, Darmstadt, Georgenstr. 11
Seite 6 — Nr. 329
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 26. November 1937
2W rr
Ab 1. Sezember Schlachtſteuer in Heſſen.
Schlachtſteuer auf Rindvieh, Schweine und Schafe. — Ausgleichsabgabe für die Einfuhr. von Fleiſch
der genannken Tiere ſowie für die Einfuhr von Fleiſch= und Wurſtwaren aller Ark.
Die Schlachkſteuer in Heſſen.
Von Oberrechnungsrat E. Kötting, Darmſtadt.
Auf Grund einer Verordnung des Heſſiſchen
Geſamtmini=
ſteriums vom 9. November 1932 wird in Heſſen vom 1.
Dezem=
ber 1932 ab von der Schlachtung von Rindvieh, Schweinen und
Schafen eine Schlachtſteuer erhoben. Vom gleichen Tage ab
unter=
liegt die Einfuhr von Fleiſch der genannten Tiere ſowie die
Ein=
fuhr von Fleiſch= und Wurſtwaren aller Art in das Gebiet des
Volksſtaates Heſſen einer Ausgleichsabgabe Perſönlich
ſteuer=
pflichtig iſt, wer die Schlachtung auf ſeine Rechnung und Gefahr
vornimmt oder vornehmen läßt, alſo in der Regel der Eigentümer
oder Eigenbeſitzer des Schlachttieres. Bei der Einfuhr von Fleiſch
und Fleiſch= und Wurſtwaren in das Gebiet des Volksſtaates
Heſ=
ſen iſt abgabepflichtig der Empfänger. Die Schlachtſteuer und die
Ausgleichsabgabe fließen in die Staatskaſſe.
Die Schlachtſteuerſätze ſind folgende:
1. Für einen Ochſen oder ein Jungrind (Färſe) mit einem
Lebendgewicht von über 450 Kilo bis einſchl. 600 Kilo 15.— RM.,
von über 600 bis einſchl. 750 Kilo 20.— RM., von über 750 Kilo
28
— RM. Schlachtungen von Ochſen und Jungrindern mit einem
Lebendgewicht bis zu 450 Kilo ſind nach Tarifnummer 2 b oder 30
zu verſteuern.
2. a) Für ein Kalb mit einem Lebendgewicht von über 30 Kilo
bis einſchl. 50 Kilo 2.— RM.; b) für ein Kalb oder Jungrind
(Freſſer) mit einem Lebendgewicht von über 50 bis einſchl. 150
Kilo 3.— RM.; e) für ſämtliche Hausſchlachtungen dieſer Art
für den ausſchließlichen Gebrauch im eigenen Haushalt,
unabhän=
gig vom Gewicht 2.— RM. Schlachtungen von Kälbern mit einem
Lebendgewicht bis zu 30 Kilo ſind ſteuerfrei.
3. a) Für eine Magerkuh (Wurſtkuh) oder für
Hausſchlach=
tungen von Großvieh zur ausſchließlichen Verwendung im eigenen
Haushalte, unabhängig vom Gewicht, 4.— RM.; b) für ein
ſon=
ſtiges Stück Rindvieh mit einem Lebendgewicht von über 150 bis
einſchl. 300 Kilo 6.— RM., von über 300 bis e
einſchl. 450 Kilo
RM., von über 450 bis einſchl. 600 Kilo 10.
RM., von über
600 bis einſchl. 750 Kilo 12.— RM., von über 750 Kilo 15.— RM
4. Für ein Schwein: a) bei Hausſchlachtungen für den
aus=
ſchließlichen Gebrauch im eigenen Haushalt, unabhängig vom
Ge=
wicht, 2— RM.: b) im übrigen mit einem Lebendgewicht von über
40 bis einſchl 75 Kilo 4.— RM., von über 75 bis einſchl. 125 Kilo
6.— RM., von über 125 Kilo 8.— RM. Schlachtungen von
Schwei=
nen mit einem Lebendgewicht bis zu 40 Kilo ſind ſteuerfrei
Für ein Schaf mit einem Lebendgewicht von über 20 Kilo
1,50 RM. Schlachtungen von Schafen mit einem Lebendgewicht
bis zu 20 Kilo ſind ſteuerfrei.
Die Ausgleichsabgabe beträgt: für eingeführtes Fleiſch
in friſchem Zuſtand 10 Rpf., für eingeführtes Fleiſch in
zubereite=
tem Zuſtand 12 Rpf., für eingeführte Fleiſch= und Wurſtwaren
15 Rpf. je Kilogramm.
Alle Schlachtungen — auch die Not= und Hausſchlachtungen —
ſind grundſätzlich ſteuerpflichtig. Der Finanzminiſter iſt jedoch
er=
mächtigt, Hausſchlachtungen von Schweinen, Kälbern oder Schafen
von der Schlachtſteuer ganz oder zum Teil zu befreien.
Schlachtſteuerfrei ſind die auf Grund polizeilicher
An=
ordnung vorgenommenen Tötungen von an Seuche erkrankten oder
verdächtigen Tieren und die Schlachtung von Rindvieh, Schweinen
und Schafen unter den Gewichtsgrenzen des Tarifs.
Ferner iſt auf Grund der dem Finanzminiſter zuſtehenden
Freiſtellungsbefugnis von der Schlachtſteuer befreit die
Haus=
ſchlachtung eines Schweines innerhalb eines
Kalenderjahres. Beſteht die Familie des Steuerpflichtigen
am Tage der ſteuerlichen Anmeldung der Hausſchlachtung des
zweiten Schweines innerhalb eines Kalenderjahres aus mehr
als 5 Perſonen (einſchließlich Dienſtperſonal), ſo iſt auch dieſe
Hausſchlachtung ſteuerfrei. Alle weiteren Hausſchlachtungen von
Schweinen in dem genannten Zeitraum unterliegen der
tarifmäßi=
gen Steuer von 2— RM. (Tarif Nr. 2 2).
Der Begriff der Hausſchlachtung im Sinne des heſſiſchen
Schlachtſteuergeſetzes iſt enger als der Begriff der
Hausſchlach=
tung im gemeinüblichen Sinne bzw. im Sinne des Schlachtvieh=
und Fleiſchbeſchaugeſetzes. Eine Hausſchlachtung liegt nämlich
nur dann vor, wenn das Schlachttier vom Steuerpflichtigen in
igener Wirtſchaft gezogen wurde und das Fleiſch
aus=
ſchließlichimeigenen Haushalt des
Steuerpflich=
tigen (Familie und Dienſtperſonal) verwendet werden ſoll. Als
im eigener Wirtſchaft gezogen gilt ein Stück Großvieh, wenn es
mindeſtens 6 Monate, ein Kalb, wenn es mindeſtens 14 Tage, ein
Schwein oder ein Jungrind (Freſſer), wenn es mindeſtens 4
Mo=
nate vor der Schlachtung zum Viehbeſtand des Steuerpflichtigen
als deſſen Eigentum ununterbrochen gehört hat. Bei
Notſchlach=
tungen muß das Schlachttier von Geburt an bis zum Tage der
Schlachtung dem Viehbeſtand des Steuerpflichtigen angehört
haben, wenn die in dem vorhergehenden Satze geforderten
Vor=
ausſetzungen nicht erfüllt ſind.
Eine Hausſchlachtung im Sinne des Schlachtſteuergeſetzes liegt
nicht vor wenn die Schlachtung aus Anlaß von
Familienfeierlich=
keiten erfolgt. Wird Fleiſch aus Hausſchlachtungen gegen Entgelt
veräußert oder gewerbsmäßig verwendet, ſo iſt die Schlachtſteuer
wie für die übrigen Schlachtungen feſtzuſetzen.
Für Metzger, Fleiſch= und Wurſtwarenhändler Schank= Gaſt=
und Speiſewirte, ferner für Kaſernen, Krankenhäuſer, Erziehungs=
— Lukasgemeinde. Am Sonntag, dem 1. Advent,
veranſtal=
ten wir abends um 8 Uhr im Gemeindehaus, Kiesſtraße 17.
unſe=
ren Adventsabend, auf dem Herr Studienrat Dr.
Zimmer=
mann einen Lichtbildervortrag halten wird über: „Der
Advents=
gedanke in Albrecht Dürers Kunſt” Zur Beſtreitung des
muſi=
kaliſchen Teils haben ſich freundlicherweiſe zur Verfügung
ge=
ſtellt Frl. Rückwarth, Frl. Dornbuſch und Herr Dr.
Dingeldey. Teekarten ſind zu haben in der Papierhandlung
Heckmann, Mühlſtraße, und im Gemeindehaus.
— Im Union=Theater ſieht man heute und folgende Tage die
reizende muſikaliſche Komödie „Schloß im Mond”, ein Film. der
unter der Regie Rouben Mamoulians entſtanden iſt und in dem
der ſcharmante Maurice Chevalier mit der entzückenden Jeanette
Mac Donald die Hauptrolle ſpielt.
— In den Palaſt=Lichtſpielen wird unwiderruflich nur noch
Samstag und Sonntag das erſchütternde Tonfilmwerk „Die
höl=
zernen Kreuze” (Jenſeits der deutſchen Gräben) gezeigt.
— Die Helia=Lichtſpiele bringen ab heute eine ganz
wunder=
volle Tonfilm=Komödie nach „Bunbury” von Oscar Wilde „Liebe
Scherz und Ernſt” mit Adele Sandrock. Georg Alexander,
Char=
lotte Ander. Harald Paulſen u. v. a.
Der Film iſt ein heiteres
Pointenfeuerwerk voller origineller Einfälle.
— Helia=Film=Morgenfeier. Der mit ſo großem Beifall
auf=
genommene Kulturfilm „Deutſchlands Flotte im Mittelmeer”
wird am Sonntag, vorm. 11.15 Uhr, zum letzten Male
wieder=
holt. Jugendliche haben Zutritt.
— „Aus unſerer ſchönen deutſchen Heimat”, eine Film=
Sym=
phonie in 5 Teilen, mit beſonderer Muſikbearbeitung für den
Film. unter Mitwirkung des vollen Orcheſters unter Leitung
ſei=
nes langjährigen Dirigenten, Kapellmeiſters Georg Seibert
ge=
langt am Sonntag, dem 27. Nov., vorm 11.15 Uhr, und
Mon=
tag, den 28. Nov., nachm. 2 Uhr, im Union=Theater zur
Vor=
führung.
— Reſi=Theater zeigt ab heute den luſtigen Soldatenfilm
„Aus einer kleinen Reſidenz”. In den Hauptrollen 12
promi=
nente Darſteller, u. a. Lucie Engliſch, Ida Wüſt, Albert Pauly,
Curt Veſpermann, Hugo Fiſcher=Köppe. Sonntag Frühvorſtellung
im Reſi der große Auswandererfilm „Die große Fahrt”, mit
20 000 Darſtellern, zirka 1000 Indianern. 1500 Büffeln. 1400
Pferden. Dazu ein gutes Beiprogramm. Mittags
Jugendvor=
ſtellung.
Mahnung. Bis zum 8 Dezember 1932 ſind nach der
heu=
tigen Bekanntmachung bei Meidung der Beitreibung und
Koſten=
berechnung an die Stadtkaſſe, Grafenſtraße 28 zu zahlen: 4 Ziel
Vorauszahlung für die Gemeinde=, Kreis= und Provinzialſteuern
1932: 4. Ziel Filialſteuer 1932; 4. Ziel Straßenreinigungs=,
Müll=
abfuhr= und Kanalbenutzungsgebühren 1932.
anſtalten, Armenhäuſer und ähnliche Anſtalten kommen
Haus=
ſchlachtungen im Sinne des Geſetzes nicht in Betracht, weil der
Haushalt dieſer Perſonen und Anſtalten nicht als eigener
Haus=
halt angeſehen wird. Soweit alſo für Rechnung dieſer Perſonen
oder Anſtalten eine Schlachtung vorgenommen wird, iſt die
Schlacht=
ſteuer nach den Tarifſätzen für die übrigen
Schlachtun=
gen feſtzuſetzen.
Unter Magerkühen (Wurſtkühen) im Sinne der Nr. 3a des
heſſiſchen Schlachtſteuertarifes ſind ſogenannte fleiſchleere oder
fleiſcharme Kühe zu verſtehen, die — ſchon äußerlich erkennbar
im Verhältnis zum Knochengerüſt nur eine geringe Menge Fleiſch
und keinen Fettanſatz haben, dabei ein Lebendgewicht von nicht
mehr als 375 Kilogramm aufweiſen. Die Entſcheidung darüber,
ob. das Schlachttier als Magerkuh anzuſehen iſt, entſcheidet der
Fleiſchbeſchauer vor der Schlachtung. Wird das ausgeſchlachtete
Fleiſch einer Magerkuh, ohne daß es von dem
Steuerpflich=
tigen zur Herſtellung von Wurſt verwendet wird
gegen Entgelt veräußert, ſo iſt die Steuer nach dem Lebendgewicht
der Tiergattung entſprechend — tarifmäßig feſtzuſetzen.
Soweit das Gewicht des Schlachttieres für die Höhe des
Steuerſatzes maßgebend iſt, wird das beim Kauf ermittelte
Le=
bendgewicht des Tieres zugrunde gelegt. In Grenzfällen kann bei
ſtarker Beſchmutzung der Haut oder bei Ueberfütterung oder bei
Trächtigkeit des Schlachttieres das ermittelte Lebendgewicht um
höchſtens 5 Klg. aus Billigkeitsgründen gekürzt werden. Ob die
Vorausſetzungen für eine Kürzung vorliegen, entſcheidet der
Fleiſchbeſchauer.
Iſt die Ermittelung des Lebendgewichtes des Schlachttieres
aus irgend welchen Gründen unterblieben, ſo iſt das
Schlacht=
gewicht unter Hinzuziehung des Fleiſchbeſchauers feſtzuſtellen. In
dieſem Falle gilt als Lebendgewicht bei Rindvieh und Schafen
das zweifache, bei Schweinen das 1.25fache des Schlachtgewichtes.
Die Schlachtſteuer und die Ausgleichsabgabe werden auf Grund
einer von dem Pflichtigen abzugebenden Anmeldung von der
Ge=
meindekaſſe bzw. Schlachthofkaſſe feſtgeſetzt und erhoben. Die
Schlachtung darf erſt vorgenommen werden, wenn zum mindeſten
die ſteuerliche Anmeldung bei der Steuererhebeſtelle erfolgt iſt.
Bei Notſchlachtungen darf das Schlachttier vor der Anmeldung der
Schlachtung nur ſoweit ausgeweidet und zerlegt werden, als dies
vor der Fleiſchbeſchau zuläſſig iſt. Solange der Nachweis der
Zah=
lung der Schlachtſteuer nicht erbracht iſt, darf der Fleiſchbeſchauer
die Abſtempelung des Fleiſches nicht vornehmen; der Hallenmeiſter
im öffentlichen Schlachthof muß in dieſem Falle die weitere
Schlach=
tung des Tieres verbieten. Ferner iſt den Hausmetzgern bei einer
ſteuerpflichtigen Hausſchlachtung verboten, den Tierkörper, über
das vor der Fleiſchbeſchau zuläſſige Maß hinaus zu zerlegen,
ſo=
lange die Steuer nicht bezahlt iſt.
Die Schlachtſteuer wird auf Antrag ermäßigt:
für jedes als genußuntauglich erklärte Fleiſchviertel um 25 v. H..
für jedes als bedingt genußtauglich erklärte Fleiſchviertel, um
20 v. H. jedoch um höchſtens 75 v. H. für einen Tierkörper,
für jedes als minderwertig erklärte Fleiſchviertel um 15 v. H.,
jedoch um höchſtens 50 v. H. für einen Tierkörper.
bei finnigen Rindern, deren Fleiſch nach dreiwöchiger Kühlung
als genußtauglich dem Verkehr freigegeben worden iſt, um
25. v. H.
Die Schlachtſteuer wird auf Antrag in voller Höhe erſtattet.
wenn die Schlachtung nach der Anmeldung und Entrichtung der
Steuer unterbleibt, oder wenn das Fleiſch des geſchlachteten
Tie=
res ausnahmslos nicht zum Genuſſe für Menſchen verwendet wird.
Im Falle das Fleiſch und die aus Teilen von Rindvieh,
Schweinen oder Schafen hergeſtellten Fleiſch= und Würſtwaren
ge=
werbsmäßig aus dem Gebiete des Volksſtaates Heſſen in das
Zoll=
ausland oder in ein anderes deutſches Land ausgeführt werden,
in dem eine Schlachtſteuer bzw. Ausgleichsabgabe der
entſprechen=
den Art nicht erhoben wird, ſo wird auf Antrag eine
Steuerrück=
vergütung von 6 Rpfg. je Klg. gewährt.
Eine Stundung der Schlachtſteuer und der Ausgleichsabgabe
iſt ausgeſchloſſen
Gegen die Feſtſetzung der Schlachtſteuer und der
Ausgleichs=
abgabe iſt die Anfechtung gegeben. Ueber ſie entſcheidet der
Fi=
nanzminiſter endgültig.
Die Steueraufſicht wird von den Kreisämtern und deren
Be=
auftragten ausgeübt. Hinſichtlich der von den Zollbehörden zu
er=
hebenden Ausgleichsabgabe regelt ſich die Aufſicht nach den für
die Aufſicht über die Entrichtung der Zölle maßgebenden
Beſtim=
mungen.
Die Mindeſtſtrafe bei Zuwiderhandlungen gegen die
Vor=
ſchrif
der Beſtimmungen über die Hausſchlachtungen beträgt
50 RM.
Soweit Fleiſch oder Fleiſch= und Wurſtwaren aus dem
Zoll=
ausland eingeführt werden, wird die Ausgleichsabgabe von den
Zollämtern zuſammen mit dem Zoll erhoben.
Die Inhaber von Läden und ſonſtigen Verkaufsſtellen, in
denen Fleiſch, Fleiſch= und Wurſtwaren gewerbsmäßig verkauft
werden, ſind verpflichtet, eine Abſchrift des Schlachtſteuertarifs an
einer ſichtbaren Stelle und in lesbarer Schrift im Laden oder in
der Verkaufsſtelle anzuſchlagen.
Die Schlachtſteuer darf dem Käufer (Verbraucher) nicht
ge=
ſondert neben dem eigentlichen Verkaufspreis in Rechnung
ge=
ſtellt werden; ſie darf nur bis zur Höhe des Steuerbetrages in
den Verkaufspreis eingerechnet werden.
Aus dem Gerichksſaal.
Aw. Das Schwurgericht verhandelte am Freitag unter
Aus=
ſchluß der Oeffentlichkeit gegen eine Frau aus Kelſterbach
wegen gewerbsmäßiger Abtreibung. Die ihr von der Anklage
zur Laſt gelegten Fälle gibt die Frau an ſich zu. weiß aber nicht,
ob ihr Vorgehen immer ſeinen Zweck erreichte. Eine
Entſchädi=
gung habe ſie aber nie verlangt. Sie habe es immer nur aus
Erbarmen mit den meiſtens recht armen oder kranken Frauen
getan. Die Beweisaufnahme ergibt auch in dieſer Beziehung
kein belaſtendes Moment, ſo daß das Gericht die Frau lediglich
wegen vollendeter Abtreibung in drei Fällen z.
insgeſamt fünf Monaten Gefängnis verurteilt. In
einem Fall wird ſie mangels Beweiſes freigeſprochen, im anderen
Falle wird das Verfahren wegen Verjährung eingeſtellt. Die
Unterſuchungshaft wird ihr mit vier Monaten voll angerechnet.
Der Haftbefehl wird aufgehoben
Diebſtähle. Am Montag, dem 21. Nov. 1932, iſt an dem
Paketaufnahmeſchalter des Hauptpoſtamts ein Paket abhanden
gekommen mit folgendem Inhalt: Ein geſtricktes Bleyle=Kleid.
admiralblau, Kragen mit Silbergrau gemuſtert. Größe 44 ein
geſtricktes Bleyle=Kleid, kobaltblau. Kragen in ſich gemuſtert mit
etwas dunkelblau und weiß, ſowie 4½ Meter Kleiderſtoff, ſchwarz.
Zentimeter breit (Charmelaineſtoff) — In der Nacht zum
*
November 1932 wurden aus einem Garten am Arheilger
Weg 2 junge Stallhaſen, weiß mit roten Augen, geſtohlen.
Vor einigen Tagen wurde aus dem Hauſe Eichbergſtraße Nr. 7
ein wertvolles Damenkleid geſtohlen. Dasſelbe war aus
lind=
grünem Crepe=Georgiette=Stoff mit fraiſe=ſchwarzen Blumen.
Bei der Kriminalpolizei Darmſtadt ſind einige Paar Halbſchuhe
ſichergeſtellt, die aus Diebſtählen am Woog herrühren dürften.
Anzeigen liegen hierfür nicht vor.. Perſonen die ſachdienliche
Angaben machen können, werden erſucht, bei der
Kriminalpoli=
zei. Hügelſtraße 31/33, vorzuſprechen.
Lokale Veranſtallungen.
Die blerunter erſcheinenden Notizen ſinde
usſchließlich als Hinweife auf Anzeigen zu betrachten,
in ſeinem Falle irgent
als Bebrechung oder Kritſt.
— Herrngarten=Café. Stets Samstag nachts
ge=
öffnet. Jeden Abend Unterhaltungsmuſik.
Tageskalender für Samstag, den 26. November 1932.
Union=Theater: „Schloß im Mond‟
Helia=Lichtſpiele: „Liebe,
Scherz und Ernſt”
hölzernen
Palaſt=Lichtſpiele: „Die
Kreuze‟
—Reſi=Theater: Aus einer kleinen Garniſon”.
Orpheum: Drei muſikaliſche Komödien.
Konzerte:
Cafs Ernſt=Ludwig, Herrngartenkaffee, Hotel=Reſt zur Poſt,
Schillereck, Cafs Monopol, Waldſchlößchen, Reichshof.
Aus Heſſen.
o. Erzhauſen, 25. Nov. Um die langen Winterabende au=/
füllen, veranſtaltet der Evg. Frauenverein jeden Dienstag 50
Wr
arbeitsabende, die durch Vorleſungen von Herrn Pfarrer W;
ner ihr beſonderes Gepräge erhalten. — Ab erſten Advent fin
1 Die
wieder regelmäßig Samstags abend Bibelſtunden ſtatt. Donrn
Naubel
tags hält der Kirchenchor ſeine Singſtunde ab. Alle Verama ſue
in
tungen im Evang. Gemeindehaus.
G Ober=Ramſtadt, 25. Nov. Der Turnverein 1877 ()½
veranſtaltet am Samstag, den 26. ds. Mts., im Gaſthaus von
KNe
Zer vo0l
Fiſcher einen Ehrungsabend für Jubilare und Sieger.
flügelſchau. Seine diesjährige große Lokalgeflügelſchau
der Verein für Vogel= und Geflügelzucht am Sonntag, den 27.
Kirchenkonze
vember im Saalbau „Eliſenbad” ab.
zum Beſtender Winterhilfe. Auf das am Sonntag=
27. November, in unſerer Kirche ſtattfindende Wohltätigkeit:
zert ſei noch einmal aufmerkſam gemacht. Die Veranſtaltung
16
Mitwirken
in den Händen des Geſangvereins „Germania”
den der Kirchenchor, die Herren Fabrikant R. Murjahn (E)So
einnalige
und Dipl.=Ing. Schrof (Orgel) ſowie ein Knabenchor. — Er
R ne
geliſation. Am Freitag, den 2. Dezember, beginnt die
AAS
tägige Evangeliſation in unſerer Kirche durch Volksmiſſ
reien Proteſtes
Witzel=Hamburg. Alle anderen evang. Vereinsabende falls/ / Küöſſer und
dieſer Zeit aus.
Fte 10 S
Roßdorf, 25. Nov. Theaterabend. Der Geſangr
„Konkordia” wiederholt auf vielſeitiges Verlangen das k2i,/ b0m 9 Oo
zAI.N
zur Uraufführung gebrachte Volksſtück „Erntekranz” von un
rſtei
einheimiſchen Volksdichter Gg. Löffler, am kommenden Sy
ungd
tag, den 27. November, abends 8 Uhr, im „Darmſtädter Hof”
mileiten get
Uraufführung, die eine ſtattliche Anzahl auswärtiger Inter
duge Deit
ten anzog, geſtaltete ſich zu einem außergewöhnlichen Erfoll/ //Zomum 50
den Verfaſſer ſowohl, als auch für die von ihm ſorgfältig au
wählten. mit außerordentlichem Künſtlertalent ausgeſta , ſa h beoel
ggf Phit
svieler. Die von unſerem einheimiſchen. in Sängerkreiſen
c
lichſt bekannten Pianiſten bzw. Komponiſten Hch. Kreuze
Senem Beichli
Die
tonten Auftritts= und Tanzlieder, gaben Zeugnis von ausg
netem muſikaliſchem Können. Ebenſo das von dem Studento/fs098 Lorid
der Malerakademie in München. Philipp Seibel, der ebenfall
Roßdörfer Kind iſt. entworfene Bühnenbild, trugen weſentli //1=
Erfolge bei. Wir geben dem Wunſche Ausdruck, daß dieſes ſr me
Odenwälder Volksſtück mit ſeinem urwüchſigen Humor rech31/5ſei
viele Vereinsbühnen erobern möge.
An. Groß=Zimmern. 25. Nov. Zwei Todesfälle
einem Hauſe. Von einem ſchweren Schickſalsſchlag wurd
die Familie Metzgermeiſter Dreſſel betroffen. Am Mi= Itn
verſtarb der Vater des Metzgermeiſters und geſtern, einer /fo
ſpäter, erlöſte auch ihn der Tod von ſeiner Krankheit.
k Dieburg, 25. Nov. Wohltätigkeits=Veran.t//ſeold
tung. Die Frauengruppe der Arbeiter=Wohlfahrt verame
nächſten Sonntag im Saale „Zum weißen Roß” einen „Z
Abend”, deſſen Reinertrag der hieſigen Arbeiter=Wohlfab tſeeſſo. Zuk
Unterſtützung hilfsbedürftiger und altersſchwacher Perſong
feuerwehrübung. Nächſten Montag,
fließt.
Dezember.
s. Mts., findet die Schluß=Feuerwehrübung ſtatt, zu der au
Dict
Bei Ausgab
Pflichtfeuerwehr zu erſcheinen hat.
höhe ſpäte
Ct. Groß=Umſtadt, 25. Nov. Mitgliederverſcnſ
lung der Bezirksſparkaſſe Groß=Umſtadt fürſtü Nate
Rechnungsjahr 1931. Bei der diesjährigen Mitgliederverſammlls inen Rabat
waren die Vertreter der Garantiegemeinden vollzählich erſch
Hahn bei
9
Da der Vorſitzende des Aufſichtsrates, Herr Bürgermeiſter iikoen, die Ge
Dieburg, wegen Krankheit verhindert war, wurde die Tagu 7ſerabzuſetzen
efArbeits
ig begrä
B
St
*
Uen Orts
Mals Voraus
Gemeinde ein
I. Nieder=9
uer
R
reiteu
A
Herrn Direktor Arzt geleitet. Als Vertreter der Ard
behörde war Herr, Kreisdirektor Hemmerde erſchienen.
einleitenden Begrüßungsworten widmete der Vorſitzende de
ſtorbenen Reviſionsdirektor Kochendörfer einen
Nachruf. — Die Rechnung für 1929 iſt von der Oberrech
kammer geprüft und in Ordnung befunden. Der Direktor eMpcheſteuer
terte den Geſchäftsbericht ausführlich. Das Jahr 1931, d
Kriſenjahr zu betrachten iſt, brachte bei einem Umſatz von 4
Es f
lionen immer noch einen anſehnlichen Reingewinn, der der
ſervefonds überwieſen wurde. Herr Kreisdirektor Her,
Hur
dankte der Verwaltung ſowie den Beamten und Angeſtell
die geleiſtete Arbeit. Die Wahl von vier Aufſichtsratsmitgipt.!
auf Grund der Notverordnung ergab Bürgermeiſter W.
burg. Direktor Fornoff=Groß=Umſtadt. Landwirt s
dauck 7.=Schaafheim und Bürgermeiſter Heyl=Semd.
Mitglieder werden noch von der Aufſichtsbehörde beſtimmt
Beigeordneter Joſt=Groß=Umſtadt, Nahm=Heubach. 2
wart=Dieburg ſprachen den Wunſch aus, daß der Aufſicht
Anbetracht der Größe der Kaſſe und der zugehörigen Gem
auf neun Mitglieder erhöht wird. Eine entſprechende Entſch
wurde angenommen und ſoll an das Miniſterium, weiter
werden. Nachdem der Vorſitzende, Herr Altbüxgermeiſter
noch einige Erläuterungen zu den weiteren Satzungen g.
wurde die harmoniſch verlaufene Sitzung geſchloſſen.
Le. Groß=Umſtadt, 25. Nov Unfall. Ein bei La
Georg Weber 8 beſchäftigter Dienſtknecht war mit Lad
Zuckerrüben beſchäftigt. In dem Augenblick, als er die Eth
aushängen wollte, ſcheuten die Pferde. Der Knecht kam
und wurde überfahren. Arbeitsleute brachten den Bewu
nach Hauſe
Zeilhard, 25. Nov. Hohes Alter. Herr Georg
göbel, Schneidermeiſter, feiert am 27. ds. Mts. in voller
keit ſeinen 84 Geburtstag.
— Lichtenberg, 25 Nov. Am nächſten Sonntag. abends
in der evangeliſchen Schloßkapelle ein Adventsſingen ſtatt.
wird von der Volksſchule Lichtenberg unter Mitwirkung de
chenchors Niedernhauſen veranſtaltet. Es werden alte und
Adventslieder geſungen. Alle Freunde der Schule und de
ſangs ſind herzlich willkommen.
42. Höchſt i. O., 25. Nov. Bahnjubiläum. Am
zember kann die Bahn Höchſt—Aſchaffenburg (Main=Oden
Bahn) auf eine 20jährige Betriebszeit zurückblicken. Nachde
techniſche Probefahrt am 26. November 1912 gut ausgefalle!
wurde die Bahn am 1. Dezember 1912 offiziell dem Verkeh
geben.
As. Erbach, 25. Nov. Vom Handwerk. Der nächſte
tag der Handwerkskammer=Nebenſtelle Offenbach findet am
woch, den 30. November, von 1.15—2.45 Uhr nachmittags.
zimmer der Fachſchule zu Erbach ſtatt. — Der Obſt= und
tenbauverein, der am Samstag den 26. November,
ler” eine Mitgliederverſammlung abhält, wird bei die
legenheit noch einmal eingehend über die Obſtbaumzählus
richten.
d. Rimbach i. Odw.. 25 Nov. Kaninchenausſtell
Am nächſten Sonntag, den 27. November, veranſtaltet der
chenzuchtverein „Gut Zucht” im Saalbau Schütz eine große
chenausſtellung. Die Ausſtellung iſt mit einer Pelzſchau
den die beſonders für die Damenwelt von größtem Inter”
dürfte.
Ae. Hammelbach, 25. Nov. Die Errichtung
Sportplatzes durch den freiw Arbeitsdienſ
reits am 23. 5. 32 wurde mit der Errichtung eines ſchon m
Jahre erſehnten Sportplatzes begonnen. Die Initiative hig
griffen die beiden Sportvereine und die Schule. Wie glüchl!
Wahl des Weihweſel für einen gemeinſamen Sportplatz g
wurde, zeigt ſich, je näher der Platz ſeinen Schlußarbeit
führt wird. Von allen Seiten begrenzt, durch das Grün ded
nen, bietet ſich ein Ausblick faſt über den ganzen Odenwald
zeit arbeiten 30 Männer unter 25 Jahren an der Vollend‟
Platzes ſowie der Errichtung einer Blockhütte und Aſchenbel
Lampertheim 25. Nov. Einbruch und Diebſ
Diebe ſchlugen die Wand des dem Poſtmeiſter Sinner gehl
He
Häuschens ein, nahmen Geſchirr, Gläſer, Eßbeſtecke, eine
und eine Teemaſchine und was ſie ſonſt noch fanden mit.
M.
drangen Spitzbuben in den Lagerplatz des Küfers Metzner
entwendeten einen Meter Nutzholz. Auch verſchiedenen Höſ
Gärten wurden nächtlicherweile Beſuche abgeſtattet und die
Hohes Alter.
ſen aufgehängte Wäſche geſtohlen.
90. Geburtstag feierte geſtern Frau Marie Schlappner.
noch körperlich und geiſtig ſehr rüſtig und bringt es fert
ohne Brille zu leſen. Frau Schlavpner wird wohl die ältet”
wohnerin ſein. — Neuer Fußballſportplatz. Im
des Freiwilligen Arbeitsdienſtes legt der Fußballklub O
einen neuen Sportplatz auf von der Gemeinde gepachtetem
zwiſchen dem Gaswerk und der Fabrik BBC. an. Seit vor
ſind 40 Arbeitsfreiwillige beſchäftigt. Der Platz erhält ein
von 190 Metern und eine Breite von 100 Metern
Ck Crumſtadt. 25. Nov. Der hieſige Geflügelzuchtver”
anſtaltet am 26. und 27. November im Schützenhof eine Ge
ausſtellung.
„Zum Artikel „Segelflugſport im Müm
tal
erſucht uns Herr Ernſt Jachtmann, mitzuteilen,
„Geneſungsheim Dr. Zimper” von Jachtmann erbaut u
alleiniges Eigentum iſt.
Srmstag, 26. November 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 329 — Seike 7
7. Eberſtadt, 25. Nov. Ratsſitzung. Der Rat nahm davon
hirtnis, daß Ratsmitglied Paul Quari ſein Mandat
nieder=
nat hat. Die Erörterungen über die demnächſt notwendig
wer=
de Neubeſetzung der evangeliſchen Glöcknerſtelle fanden
hderſchlag in einem Vertrag, der zwiſchen der evangeliſchen
Kir=
emeinde und der bürgerlichen Gemeinde abgeſchloſſen werden
Der Vertrag gibt der Kirchengemeinde das Recht, die Stelle
bisher von der bürgerlichen Gemeinde entlohnten Glöckners,
zugleich auch die Dienſtverrichtungen des Kirchendieners bei
Nevangeliſchen Kirchengemeinde wahrzunehmen hat, künftig in
ziener Zuſtandigkeit zu beſetzen. Den an Stelle der bisherigen
ßänerbeſoldung tretenden Beitrag leiſtet die bürgerliche
Ge=
unde künftig an die Kirchenkaſſe in der Form eines Zuſchuſſes,
rach einem im Vertrag feſtgelegten Schlüſſel jedes jahr neu
ſchnet wird. Dieſer Zuſchuß ſoll nach dem Vertrag ſpäter durch
einmalige Zahlung ſeitens der bürgerlichen Gemeinde an die
ſchenkaſſe abgelöſt werden. — Eine Eingabe hieſiger Ortsbürger
ſält auf Grund eines von 1300 Haushaltungsvorſtänden
unter=
eten Proteſtes folgende Antrage: 1. Abſchaffung der Miete
Zähler und Gasuhren; 2. 30prozentige Senkung der Gas=
Aſſer= und Strompreiſe; 3. monatliche (anſtatt vierteljährliche)
Gebung des Waſſergeldes; 4. freie Belieferung aller Abnehmer
Gas, Waſſer und Strom, deren jährliches Einkommen 1500
„. nicht überſteigt; 5. keine Einſtellung der Gas=, Waſſer= und
Eonbelieferung, falls die Abnehmer in unverſchuldete
Zahlungs=
ſbierigkeiten geraten. Die Anträge, deren Durchführung das
ſijährige Defizit des Gemeindebudgets nach oberflächlicher
Sätzung um 50 000 RM. erhöhen würden, und aus dieſem Grunde
d Rat gegenwärtig völlig undiskutabel erſcheinen, wurden nach
er Debatte der Verwaltung als Material für den
nächſt=
ſrigen Voranſchlſag überwieſen.
Die Hundeſteuer wird
einem Beſchluß des Rats im Kalenderjahr 1933 nach den
zen des Vorjahres erhoben. — Im Wege des freiwile
en Arbeitsdienſtes ſollen außer den bereits in der
4führung begriffenen Arbeiten noch folgende Arbeiten
ausge=
werden: 1. Straßenherſtellung und Herſtellung der
Straßen=
file im Umlegungsgelände zwiſchen der Neuen und Alten
Darm=
ſiter Straße und in der Villenkolonie; 2. Anlage des Platzes
udem Friedhof; 3. Herſtellung (Verbreiterung) der
Paliſaden=
ſiße und Baumpflanzung daſelbſt; 4. Weganlage nach dem
itenbach; 5. Herſtellung eines Radfahrwegs an der Oſtſeite der
Eaße nach Seeheim. — Der Rat beſchließt, weitere 6000 RM. für
ſterhaltungsarbeiten zur Verfügung zu ſtellen, ſofern es die
ſenlage der Gemeinde erlaubt. — In der am 5. Dezember
be=
inenden Holzhauerei beabſichtigt die Gemeinde 3500 Fm.
bennholz. 700 Fm. Nutzholz und 500 Fm. Grubenholz aufarbeiten
uleſſen. Zur Sicherſtellung der Holzhauerlöhne beſchloß der Rat,
allen Ortsbürgern, die Losholz erhalten, zwei Raten von 1.
„M. als Vorauszahlung zu erheben, und zwar ſoll die erſte Rate
Dezember, und die zweite Rate bis 15. Januar gezahlt wer=
Bei Ausgabe der Losholzzettel iſt eine Abſchlußzahlung fällig,
zen Höhe ſpäter noch beſtimmt wird. Diejenigen, die die erſte und
nite Rate pünktlich zahlen, erhalten bei Zahlung der
Abſchluß=
e einen Rabatt von 5 Prozent auf die ganze Summe.
Op. Hahn bei Pfungſtadt, 24. Nov. Der Gemeinderat hat
hloſſen, die Gemeindehundeſteuer für 1933 von 6.— auf 4.—
herabzuſetzen. Für die diesjährige Schulkinderſpeiſung leiſtet
Gemeinde einen Zuſchuß von 30.— RM.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 25. Nov. Ratsbericht. Der für die
verbeſteuer 1931 gefaßte Beſchluß, wonach bei weſentlichem
fagang des Steuerkapitals auf Antrag des Steuerpflichtigen ein
ſprechender Nachlaß zugebilligt werden kann, findet auch für die
Die
Gemeinde=
zwerbeſteuer 1932 ſinngemäß Anwendung.
ſideſteuer für 1933 wird in gleicher Höhe bemeſſen wie im Vor=
2. Es ſind ſomit zu entrichten für den 1. Hund 6.— RM. und
ſeden weiteren Hund 6.— RM. mehr mit der Maßgabe, daß
den Hundebeſitz nach dem 1. Juli nur die Hälfte der Sätze zu
richten ſind. — Aus Mangel an Mittein konnten die im
Rech=
igsjahre 1931 zwecks Zuführung zu den Erneuerungsfonds
vor=
ſehenen Ausleihungen nicht vorgenommen werden. Der Rat
Zuſchlag bezahlen, ein Rabatt von 4 Prozent gewährt. — Die
träge des Hebammenkreisvereins betr. Unfallverſicherung der
Einige An=
Fbammen werden ſämtlich abſchlägig beſchieden.
ge von Pächtern der Gemeindegrundſtücke auf Herabſetzung der
undſtückspachten werden abſchlägig beſchieden, wie der Rat
über=
ot auf dem Standpunkt ſteht, grundſätzlich keine Pachtnachläſſe
bewilligen.
Roßdorf. 25. Nov. Ratsſitzung. Die
Gemeindehunde=
uer für das Kalenderjahr 1933 wurde feſtgeſetzt. Dem Antrage
Verwaltung, die Regelung auch für die folgenden Jahre
gel=
zu laſſen, wurde nicht zugeſtimmt. — Der Gemeinderat hatte
in einer Sitzung den ſich um die Stelle des Feldſchützen
bewerben=
den Verſorgungsanwärter abgelehnt, da der Bewerber als 70
pro=
ſentig erwerbsbeſchränkt anerkannt iſt. Das Kreisamt hat den
Verſorgungsanwärter amtsärztlich unterſuchen laſſen; der Befund.
der für den Bewerber nicht gerade günſtig iſt, wurde vom
Bürger=
meiſter bekanntgegeben. Der Gemeinderat beharrt auf ſeinem
ab=
lehnenden Beſchluß und will es auf eine Entſcheidung im
Verwal=
tungsſtreitverfahren ankommen laſſen.
Die Gewerbeſteuer der
Gemeinde im Ri. 1932 ſoll hinſichtlich Stundungen und Erläſſen
aus Billigkeitsgründen analog den ſtaatlichen Richtlinien
behan=
delt werden. — Krankenvflegerin Marie Sauerwein erhält auf
ihren Antrag eine Vergütung von 25 RM. zur Neuanſchaffung
von Krankenpflegeartikeln. — Mit den Holzhauerarbeiten ſoll am
Montag, den 28. November begonnen werden. In erſter Linie
ſind hierzu geeignete Wohlfahrtsempfänger zu verwenden Es
haben ſich jedoch außerdem noch etwa 50 Perſonen gemeldet. Der
Gemeinderat beſchließt, daß mindeſtens insgeſamt 40 Perſonen
beſchäftigt werden, auch wenn das Forſtamt dies nicht gutheißen
ſollte. Der Bürgermeiſter wird beauftragt, beim Miniſterium
wegen Genehmigung dieſer Perſonenzahl vorſtellig zu werden.
Eine Kommiſſion ſoll die Holzhauer aus den Bewerbern
beſtim=
men. — Der Gemeinderat hatte die Einführung der Bürgerſteuer
1933 in einer Höhe von 500 Prozent des Landesſatzes abgelehnt.
Das Kreisamt hat insbeſondere im Hinblick auf die für die
Wohl=
fahrtsfürſorge erforderlichen Mittel angeordnet, daß die Erhebung
der Bürgerſteuer in Höhe von 500 Prozent des Landesſatzes zu
erfolgen hat — Für Meliorationsarbeiten der Feldbereinigung
ſoll ein Darlehen von 17 500 RM. durch die Heſſiſche Landesbank
zur Verfügung geſtellt werden. Der Gemeinderat erklärt ſich mit
der verlangten Abtretung des Ertrages aus Jagdvachtgeldern nicht
einverſtanden, da die Gemeinde auch ohne dieſe Sicherung ihre
Verpflichtungen zu erfüllen in der Lage ſei.
Dk. Waldmichelbach, 25. Nov. Ausdem Gemeinderat.
Zu Beginn der Sitzung wurde Joh. Slamal als Erſatzmann für das
verſtorbene Ratsmitglied der ſozialdemokratiſchen Fraktion in ſein
Amt eingeführt. — Die Hundeſteuerſätze wurden wie folgt
feſt=
geſetzt: der erſte Hund 6.— RM., der zweite Hund 10.— RM. und
der dritte Hund 14.— RM. — Um im Ortsteil Straßburg die
Ein=
richtung einer öffentlichen Fernſprechſtelle zu ermöglichen,
über=
nimmt die Gemeinde den monatlichen Reſtbetrag bis 6.
R.
Der Antrag auf Erlaß der Bürgerſteuer für Kurzarbeiter wurde
genehmigt. — Das Geſuch des Spar= und Kreditvereins betr
zteuererlaß und Verrechnung für das kommende Steuerjahr wurde
teilweiſe als berechtigt anerkannt, und der Gemeinderat erwartet
in dieſer Sache neue Vorſchläge des Antragſtellers. — Ferner
ge=
nehmigte der Gemeinderat die Bezahlung eines durch den Kauf
eines Lichtbildapparates entſtandenen Reſtbetrages von 240.-
RM. aus der Gemeindekaſſe ſowie die Anſchaffung von 10
Schul=
bänken. — Die Anträge der Erwerbsloſen um Sonderunterſtützung
durch Barmittel. Kleider und Schuhe wurden dem Bürgermeiſter
zwecks Rückſprache mit dem Kreisamt überwieſen. — Der Vorſchlag
des Verkehrsvereins zwecks Anlage einer Eisbahn auf dem Schul
turnvlatz wurde aus verſchiedenen Gründen abgelehnt; dafür ſtellt
die Gemeinde dem Verkehrsverein eine geeignete Wieſe zur
Ver=
fügung.
Gadernheim i. Odw., 25. Nov. Gemeinderatsbericht
Der Bürgermeiſter verlieſt ein Schreiben der Bezirksſparkaſſe
Bensheim, worin dieſe verlangt, falls die Gemeinde irgendeine
Hyvothek aufnimmt, daß der ſich in Händen der Bezirksſparkaſſe
befindliche Schuldſchein der Gemeinde an erſter Stelle im
Hypo=
thekenbuch eingetragen wird. Dieſem Erſuchen will die Gemeinde ent
prechen. Betreffend der Gewerbeſteuern für die Gemeinde, den
Kreis und die Provinz gibt der Bürgermeiſter bekannt, daß für
das Rechnungsjahr 1932, wie im Rechnungsjahre 1931
aus Billigkeitsgründen den Gewerbetreibenden auf Antrag
und beim Nachweis einer erheblichen Minderung des
Gewerbe=
kapitals und des Gewerbeertrags ein Nachlaß oder eine Stundung
gewährt wird. — Bezüalich der Holzhauerarbeiten für 1933 drang
bei dem Rat die Einſicht durch, dieſe Arbeit in erſter Linie an
ſolche Arbeitsloſe zu vergeben, denen es nicht möglich iſt, in den
Genuß von Wohlfahrtsunterſtützung zu kommen. Der Rat
be=
chließt für 1933 eine Bürgerſteuer von 500 Prozent des
Landes=
ſatzes zu erheben.
Raunheim, 25. Nov. Der Gemeinderat beauftragte
die Bürgermeiſterei, Schritte zu unternehmen, um den
Erwerbs=
loſen uſw. aus kommunalen Mitteln eine einmalige
Winterbei=
hilfe zukommen zu laſſen.
Vt
(I. Dr.4007
Neues Kanalprojekt — Riedenkwäſſerung.
Weinheim. 25. Nov. Zurzeit iſt man mit dem Entwurf eines
neuen Kanals beſchäftigt, der von der badiſch=heſſiſchen Grenze
über das Ried an den Altrhein und von da bis zur Mainſpitze
gehen ſoll. Der Plan ſoll in erſter Linie der Entwäſſerung des
Rieds dienen. von Weinheim ausgehen, und bei teilweiſer
Be=
nützung des alten Neckarbettes bei Ginsheim den Altrhein
er=
reichen. Er iſt bereits ſoweit ausgeführt, daß auch die Benützung
des Rieds zu Kraft=Schiffahrt= und Siedlungszwecken möglich iſt.
Ueber 100 000 Morgen Land können damit, nach den Plänen vom
Dr. Dehlinger, als Kultur= und Siedlungsboden gewonnem
werden.
Au. Groß=Gerau. 25. Nov. Induſtrie= und
Handels=
kammerwahl. Hier fand die Erſatzwahl zur Induſtrie= und
Handelskammer Darmſtadt ſtatt. 88 Stimmen fielen auf das
bis=
herige Mitglied der Kammer, Fabrikant Heinrich Hirſch, und
47 Stimmen auf Fabrikant Johannes Birkholz. Heinrich Hirſch,
der der Kammer bereits nahezu 30 Jahre angehört, iſt damit
wie=
dergewählt. — Vom Verkehrsverein. Der Vorſtand des
Verkehrsvereins für Groß=Gerau und Umgebung beſchäftigte ſich
in ſeiner letzten Sitzung mit verſchiedenen Verkehrsfragen.
Be=
ſchloſſen wurde u. a die diesjährige Weihnachtswerbung des
Groß=Gerauer Einzelhandels wiederum zu unterſtützen.
Veran=
ſtaltet werden ſollen in dieſem Rahmen eine Elektrizitäts= und
Gaswerbewoche. Platzkonzerte, die Aufſtellung eines
Weihnachts=
baumes, eine Theatervorſtellung des Heſſiſchen Künſtlertheaters
am Sonntag, den 11. Dezember, ein Schaufenſterwettbewerb uſw.
Zugeſtimmt wurde ferner der Anregung, auf dem Gelände der
ab=
geriſſenen Oelfabrik eine Eislaufbahn für Groß=Gerau zu
errich=
ten. Schließlich wurde noch über die Ausgeſtaltung der Städtiſchen
Badeanſtalt in Groß=Gerau. der Anlage an der „Schwenk” und
des Bahnhofsvorplatzes beraten. An die Gemeindeverwaltung
wurde ein Antrag auf Einführung von Bettelſcheinen zur
Be=
kämpfung des Bettelunweſens gerichtet.
Aus Mainz und Rheinheſſen.
Be Mainz. 25. Nov. Der Volksbildungsverein Mainz begann
ſeine dieswinterlichen Veranſtaltungen mit einer Beethoven=
Schubert=Feier. Die Vortragsfolge umfaßte zwei der
herr=
lichſten Liederzyklen der deutſchen, ja der muſikaliſchen
Weltlite=
ratur: Beethovens „Liederkreis an die ferne Geliebte und
Schu=
berts „Schwanengeſang”, Dr. Allmeroth=Darmſtadt, der
yriſche Tenor des Heſſiſchen Landestheaters hatte den
Geſangs=
bart übernommen. Es war ein Genuß, ſeinem ſchönen,
modu=
lationsfähigen Organ zu lauſchen, das allen Anforderungen
ſpie=
lend gerecht wurde, und den einzelnen Liedern zu einer ſehr
ge=
ſchmackvollen, den ganzen Stimmungsgehalt reſtlos erſchöpfenden
Wiedergabe verhalf. Oberregierungsrat Grosvietſch, der auch die
einführenden Worte geſprochen hatte, war ein feinfühliger,
an=
ſchmackvollen, den ganzen Stimmungsgehalt reſtlos erſchöpfenden
endloſe Straße.
Zu der eindrucksvollen Inſzenierung
die=
ſes Frontſtückes durch Intendant Trede hatte Cajo Kühnly die
realiſtiſchen Bühnenbilder geſchaffen, die die düſtere Atmoſphäre
des Unterſtands= und Barackenlebens ausgezeichnet trafen.
Un=
eingeſchränktes Lob verdient auch die große Anzahl der
Mitwir=
kenden: Allen voran Siegfried Nürnbergers in herber
Männlich=
keit und ſchlichter Größe überzeugender Hauptmann, weiter
Her=
bert Sebalds friſche und geſtraffte Verkörperung des Leutnants.
Erich Keddys ſympathiſche Darſtellung des Fähnrichs. Hilmar
Manders Feldwebel. Wulf Rittſcher in der Rolle des
Zahlmei=
ters war nicht frei von Uebertreibungen. Das Publikum war auf
das ſtärkſte beeindruckt und verließ ſchweigend in tiefſter
Ergrif=
fenheit das Theater.
Be Mainz. 25. Nov. Tod eines Mainzer
Wirt=
ſchaftsführers. Infolge eines Schlaganfalles iſt der
Direk=
tor der Maſchinenfabrik Augsburg=Nürnberg, Werk Guſtavsburg.
r.=Ing Herrmann, am Freitag vormittag im Alter von 67
Jahren plötzlich verſchieden. Der Verſtorbene, der ſich auf dem
Gebiete des Brückenbaues beſondere Verdienſte erworben hat, war
42 Jahre bei ſeiner Firma, davon 9 Jahre als Vorſtand des
Guſtavsburger Werkes, tätig und techniſcher und kaufmänniſcher
Leiter des Werkes.
Die Frau mit dem Beil erſchlagen.
In Budenheim wohnt in der Pankratiusſtraße der 32jährige
landwirtſchaftliche Arbeiter Heinrich Bauer. Zwiſchen den
Ehe=
leuten war es zu einer heftigen Auseinanderſetzung gekommen. in
deren Verlauf Bauer mit einem Beil ſeine Frau bedrohte. Die
Frau rannte aus Angſt davon, wurde aber an der Tür von
Bauer eingeholt, der ihr mit einem Beil zwei Hiebe über den
Kopf verſetzte, ſo daß ſie umfiel. Als die Frau bewußtlos am
Boden lag, verſetzte ihr der Unmenſch noch einen weiteren
Beil=
hieb auf den Schädel. Die Frau, die in ſchwer verletztem
Zu=
ſtande ins Krankenhaus eingeliefert wurde, ſtarb nach kurzer
Zeit. Der Täter ließ ſich, ohne eine Spur von Reue zu zeigen,
von der Polizei abführen.
Nachrichten des Standesamts Darmſtadi.
Geſtorbene. Am 19. November: Strauch, Wilhelm, Land=
27 J., ledig, Crumſtadt, hier, Stadtkrankenhaus; Clever,
tna Katharina Eliſabeth, geb. Büchler, 64 J., Ehefrau des
Metz=
meiſters, Kaupſtraße 42 — Am 20. November:
Farren=
f, Roſa, 60 J., ledig, Ordensſchweſter, Klein=Zimmern, hier,
lartinspfad 72.
Am 21. November: Böttiger, Margarete
) Bär, 46 J., Ehefrau des Schmieds und Gaſtwirts, Pfungſtadt,
Ott. Amalie, ohne Beruf, ledig, 73 J.,
„Eliſabethenſtift;
inrichsſtraße 148. — Am 22. November: Scheffler, Paula,
Maus, 49 J., ohne Beruf, Frankfurter Straße 14: Dröll,
einrich, Bauinſpektor i. R., 62 J., Riedlingerſtr. 43; Heck=
eilvorf, Barbara, geb. Maus, 30 J., Ehefrau des Weißbinders,
eimsheim, hier, Stadtkrankenhaus; Heß, Marie, geb. Hinkel,
Witwe des Kaufmanns, Martinsſtraße 62; Kuhn, Hein=
Leonhard, 1 J., Lengfeld, hier, Martinspfad 72: Magnus,
Joſeph. Photograph, 90 Jahre, Karlsſtraße 52. — Am
November: Werner, Auguſt Ferdinand, Direktor,
Ober=
izinalrat, Dr., 49 J., Heppenheim, Bergſtr., hier.
Eliſabethen=
eß, Margarete Johannette Eliſabeth. Näherin, ledig,
J., Nieder=Ramſtädter Straße 28; Enes, Johanette, geb.
4ti
77 J.. Ehefrau des Privatiers, Heinrichsſtraße 85;
iſchoff, Ferdinand Friedrich Wilhelm, Verwaltungsſekretär,
„, hier, Landskronſtraße 71; Brand. Karl Sebaſtian,
Land=
t, 64 J., Radheim, hier, Stadtkrankenhaus. — Am 24. Novem=
Haſper, Anna Eliſabeth, geb. Meißner, 70 J.. Witwe des
ſanfmanns, Martinsſtraße 15.
Kirchliche Nachrichten.
Evangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Samstag (26. November).
Stadtkirche. Abends 8,30 Uhr: Abendandacht.
Stiftskirche. Abends 8 Uhr: Beichte.
Sonntag, 1. Advent (27. November).
uptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls.
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr:
— Vorm. 11,30 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Heßt
er F. Müller. (Kirchenchor.)
bends 5 Uhr: Prebigtgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Bo=
Skadtkirche iſt wochentags von 9—4 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eing. Nordtüre.
Siadtkapelle. Vorm. 8,30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer Heß. — Vorm. 10 Uhr
gottesdienſt. Pfarrer Heß. — Vorm. 11,30 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer
2
Schloßlirche. Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte: Vorm. 9,30 Uhr
E und Anmeldung in der Sakriſtei. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier
igen Abendmahls. Pfarrer Lautenſchläger. — Abends 6 Uhr: Feier des heiligen
dmahls mit Einzelkelch. Dekan Zimmermann.
I Stadtkirche, Stadtkapelle und Schloßkirche Kollekte für die Gemeindepflege
artinskirche. (Kollekte für die Armen der Gemeinde.) Vorm. 10 Uhr: Hauptgottes”
I mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Dr. Bergér. Anmeldung von 9,30 Uhr
Der Sakriſtei. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde
L Pfarrer Dr. Bergér. — Abends 6 Uhr: Kirchenmuſikaliſche Adventsfeier mit
An=
ſche. Pfarrer Beringer.
mApells des Städt. Altersheims. Borm. 10 Uhr: Pfarrer Beringer
hanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit heiligem Abendmahl und Bor=
Abends 5 Uhr:
Ang. Pfarrer Goethe. — Vorm. 11,45 Uhr: Kindergottesdienſt.
2 Dickgottesdienſt mit heilgem Abendmahl und Vorbereitung. Pfarrer Marx.
E Fohanneskirche iſt wochentags von 7,30—5 Uhr zu ſtiller Andacht gebffnet.
DiWeGerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10 Uhr: Haut
SSenſt mit anſchließender Feier des heiligen Abendmahls. Pfarraſſiſtent Junker.
We 14,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent Junker.
„llunger Lirche (Betrusgemeinde). (Kollekte für den Kirchenfonds der
Petrus=
des heiligen Abendmahls. An=
Teinde.) Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit F
Vorm. 11,45 Uhr: Kindergottes=
NZDung ab 9,30 Uhr in der Sakriſtei. Pfarrer Irle
DF lür beide Bezirke. Pfarrer Irle. — Abends 5 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Göbel.
Vorm. 10 Uhr:
Panluskirche. (Kollekte für den Kirchenfonds der Paulusgemein
Borbereitung.
An=
en Abendmahls mi
Hauptgottesdienſt Pfarrer Wolf. Feier des h
Vorm. 11,30 Uhr: Kindergottesdienſt.
eldung von 9,30 Uhr an in der Sakriſtei.
Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt (Einzelkelchabendmahl). Anmeldung
Pfarrer Wo
von 5,30 Uhr an in der Sakriſtei. Pfarrer A. M
he. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit heiligem Abendmahl.
Stiftsr
Ree
Nachm. 4,30 Uhr: Kindergottesdienſt: Adventsfeier in der Kinderſ
Hickel.
Lutheriſcher Gottesdienſt (ſelbſt. evgl. luth. Kirche) im Feierabend, Stiftsſtr. 51.
Sonntag, 27. Nov. (1. Advent), nachm. 5 Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer Müller, Erbach.
Donnerstag (1. Dezember).
Stiftskirche. Abends 8 Uhr: Betſtunde.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Bis 30. November: Pfarrer Beringer, vom
1. Dezember ab: Pfarrer Köhler.
2. Beranſtaltungen.
Stadtgemeinde: Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Sonntag, 27. Nov., abends 8 Uhr
Stadtgemeinde. — Montag,
dvereinigung d
Adventsfeier der Lukasgemeinde. — Jr
ve
gemeinde. — Dienstag, 29. Nov., aben
ure
28. Nov., abends 8 Uhr: Jugendbund
einigung der Stadtgemeinde.
geſangverein der Stadtkirche.
Jugend
8 Uhr: Kire
Mache
Mittwoch, 30. Nov., aben
ereinigung der Reformationsgemeind
idbund der
der Stadtkapelle und Schloßkirche.
8 Uhr: Kirchenge
nvereinigung der Reformationsgemeinde.
Donnerstag,
Markusgemeinde
1. Dez., abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Lautenſchläger.
Konfirmandenſaal im Schloß: Dienstag, 29. Nov., abends 8 Uhr:
Mädchen=
vereinigung der Schl
der Stadtgemeinde.....d
Samstag, 3. Dez., abends 8 Uhr: Jugendverein. d. Stadtgem
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Liebfrauenſtr. 6). Montag, 28. Nov., abent
8 Uhr: Gemeindeabend mit Vortrag von Pfarrer Dr. Bergér: „Das Apoſtolat der Preſſe‟
dienstag, 29. Nov., abends 8 Uhr: Jugendvereinigung. — Mittwoch, 30. Nov., aben
Uhr: Bibelſtunde. — Donnerstag, 1. Dez., abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung (W
Freitag, 2. Dez., abends 8 Uhr: Mütterabend (Weſt). — Jugendvereinigung, ältere Ab
v., abends 8 Uhr: Kirchenchor. —
tartinsſtift (Müllerſtr. 28). Dienstag, 29.
onnerstag, 1. Dez., abends 8 Uhr:
Mittwoch, 30. Nov., abends 8 Uhr: Bibelſtunde.
Nädchenvereinigung (Oſt). — Freitag, 2. Dez., abends 8 Uhr: Mütterabend (Oſt)
Johannesgemeinde: Gemeindehaus (Kahlertſtr. 26). Montag, 28. Nov., abends
nd Mütterabend. — Mittwoch, 30. Nov., abends 8 Uhr: Bibelſtunde.
8 Uhr: Kirchenchor
eitag, 2. Dez., nachm. 2,30 Uhr: Nähnachmitte
Marx.
Pfar=
Zaul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Dienstag, 29. Nov., abends
Donnerstag, 1. Dez., abends 7,30 Uhr: Mütterabend.
8 Uhr: Bibelſtunde.
Petrusgemeinde: (Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Montag, 28. Nov., abends
r: Mädchenvereinigung. — Abends 8,15 Uhr: Alterenkreis der Jugendvereinig
8,15
Mittwoch, 80. Nov., n
5 Uhr: Kirchenchor.
istag, 29. Nov., abends
Abends 8 Uhr: Bibelſtunde für den Oſtbezirk über
jung ſchar.
3,30 Uhr: Mä
en
Beiß. — Donnerstag, 1. Dez., abds. 8 Uhr: Mütterabend. —
Feſaias”. Pfar
8,15 Uhr: Mädchenvereinigung: Kleiner Kreis. — Freitag, 2. Dez., abends 8 Uhr
Mädchenchor. — Abends 8,15 Uhr: Kirchench
Mittwoch, 30. Nov.,
Saal der neuen Trainkaſerne (Eſchollbrücker Straße 44
Lebens=
Bottesn
bends 8 Uhr: Bibelſtunde für den Weſtbezirk über: „Volksnot —
en großen Propheten. Pfarrer Irle. — Donnerstag, 1. Dez., abends 8,15 Uhr;
ber a
b.
3.
fadfinderſchaft.
Eu
Panlusgemeinde: Gemeindeſaal unter der Kirche. Sonntag, 27. Nov., abends
Dienstag, 29. Nov.,
Uhr: Jugendbund.
Abends
fugendvereinigung.
8 Uhr
Kirchenchor. — Mittwoch, 30. Nov., abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer
abend
— Donnerstat
Dez., abends 8 Uhr: Mütterabend. — Samstag, 3. Dez.,
A. Müller.
— Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung.
nachm. 4,30 Uhr: Jungſch
Eliſabethenſtift (Erbacher Straße 25): Ev. Sonntagsverein. Sonntag, 27. Nov.,
nachm. 4 Uhr: Adventsfeier.
iund=Jahresfeſt. Vorm. 9 Uh
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag: Jugen
nde. — Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. — Montag: Der Männerabend fällt
Gel
Sekretär
ienstag, abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=Evangeliſat
Montag und
au
Dienste
ontag, nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde.
Munzlinger=Barmen.
Mittwoch, abends 8,30 Uhr: Gemiſch
cher Chor. —
nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtund
dends 8,30 Uhr: Familien=Bibelſtunde. Herr Bringmann.
Freitag,
Sta
Do
Uhr.
Bibelſtunde in der Beſſunger Mädchenſchule (Werkunterrichtsraum).
abends 8,!
Fugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag: Jahresfeſt (ſiehe unter Stadtmiſſion).
er. —
Mitt=
e Mädchen: Adven
0 Uhr: Freundeskreis für
— Dienstag, abends 8
S.
nnerstag,
lachm. 3 Uhr: Kinderbund und E. C.=Jungſchar für Mädchen.
Voch
— Samstag, nachm. 3 Uhr: Adventsfeier
abend
Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer
des Knaben= und Mädchen=Kinderbundes
innenheim „Sandſtr. 24. Jeden
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Fre=
— Sonntag, nachmittag 5 Uhr:
Donnerstag, abends 8,15—10 Uhr: Zuſammenkunft
ſſunger Kirche gemeinſamer Kirchgang mit Abendmah
fungenſchaft Darmſtadt. (Eliſabethenſtr. 17, I
Bund deutſcher Bibelkreiſe,
ventsfeier. — Freitag, 2. Dez., abends 8,15 Uhr:
Samstag, 26. Nov., nachm. 4,30 Uhr
Samstag, 8. Dez. , nachm. 4 Uhr: B.=K. im He
Bibelbeſprechung mit Pfarrer Köhle
ſentſcher Bund der Mädchen=Bibelkreiſe, Stiftsſtr. 9. Freitag, 2
ichm
5—6 Uhr: Kreis III. — Samstag, 26. Nov., abends 4,30—6 Uhr: Chor. — Dienstag,
29. Nov., abends 5,30—7 Uhr; Kreis II.
3. Gemeindeämter.
Ev. Bo
ahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Vorderhaus, 1 Treppe. Sprechſt.
vorm. von 1
2 Uhr und nachm. (außer Samstags) von 5—6 Uhr. Fernſpr. 4584.
Diakonenſtation für männl. Krankenpflege: Heidelberger Str. 21, Fernſpr.
33.
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17: Martinsſtift, Müllerſtr. 28;
Gemeindehaus, Liebfrauenſtr.
zemeindehaus, Kahlertſtr. 26; Gemeindehaus,
Eich=
wieſenſtr. 8, neben der Pauluskirche, Olyſtraße
Gemeindeamt
Kirchenſteuerangelegenheiten: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17,
haus, Saal3. Ge
ftsſtunden vorm. von 8—12 Uhr und nachm. von 3—5,30 Uhr,
ßer Dienstag= und Freitagnachmittag. Fernſprecher 2379.
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Hinterhaus, Zimmer 4.
Bahltage: Montag, Mittwoch und Donnerstag vorm. von 9—12 Uhr
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend
ſtr. 51): Rechtsauskunftsſtelle
Sprechſtunden vorm. vom 10—1 Uhr. Fernſprecher
der Chriſtengemeinſchaft, Heidel=
Die Ehriſtengemeinſchaft. In den neuen Räum
nweihehand
r Straße 14: Sonntag, 27. Nov., 10
Uh=
mit Predigt.
Mittwoch, 30. Nov., 7,45 Uhr: Menſchenweihehandlung. — Donnerstag, 1. Dez.
10,30 Uhr: Menſchenweihehandlung
Auswärtige Gemeinden.
Sogl. Gemeinde zu Griesheim. (Sonntag, 27. Nov., 1. Advent.) 10 Uhr:
Prebigt=
esdienſt. Pfarrer Göbel=Darmſtadt. Feier des heil. Abendmahls. 11 Uhr:
Kinder=
ttesdienſt im Gemeindeheim. 8 Uhr: Bibelſtunde.
Friedenskirche. 10 Uhr: Predigtgottesdienſt. Pfarrer Mangold, Feier des heil,
endmahls. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Ae.
jgl. Gemeinde zu Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 27. Nov. (1. Abvent): Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Mitwirkung des Kirchenchors. Kollekte für den örtl. Kirchenfonds.
im Anſchluß an den Gottesdienſt Feier des heil. A.
ſendmahls. Nachm. 2 Uhr:
Gottes=
enſt in Waſchenbach. Abends 8 Uhr: Liturgiſche Adventsfeier. Mitwirkung der Herren
und der
ktor Körner (Orgel), Wilhelm Luckhaupt (Violine), Ludwig R
Sioline)
„er
ten Geſangsklaſſe der Se
tenſd
Leit, des Herrn Leh
Jugendvereinigung.
Dienst
Littwoch: Kirchenchor. — Donnerstag:
Frauen=
rein
reitag:
Jungmädchenverei=
jogl. Gemeinde zu Traiſa. (1. Advent) 10 Uhr: Gottesdienſt. Kollekte für die kirchl.
Gr. 13 Uhr: Kindergottesdienſt der Kl.
Bedürfniſſe. 11 Uhr: Kindergottesdienſt d
ungvoll
Mittwoch:
Eing=
t mit heil. Abendmahl. — Mor
20
Gottest
der
nner
Frauenabend.
donners
Buben=Jungſchar.
krei
E. J.
10 Uhr: Gottesdienſt.
onntag, vormit
Evangeliſche Kirche Ober=Ramſtadt
Uhr: Kindergottesdienſt
11
Beichte und Feier des Heiligen Abendmahles. 1.3(
Buben=
r: Kirchenkonzert zum Beſten der Winterhilfe.
ontag, 6
4.*
ſichor im Löwen.
jungſchar. 8.30 Uhr: Jugendverein. 8.30 Uhr: Kird
unstag,
Bibelſtunde. — Mittwoch, 5 Uhr:
Mädchen=
gabe. 8.30 U
Uhr: Büche
rstag, 6 Uhr; Bubenjungſchar. 8.3
jungſchar. 8.30 Uhr: Kirchenchor
Poſaunenchor. (Mütterabend fällt aus.)
Freitag; Beginn der Evangeliſation durch
e fallen für 10 Tage aus). 8 Uhr=
„Gibt es noch
Volksmiſſionar Witzel. (Vereins
— Samstag, 8 Uhr: „Iſt die Kirche eine
Ver=
eine Rettung für unſer Volkr;
dummungsanſtalt
Eogl. Gemeinde zu Roßdorf. Sonntag, 1. Advent, 27. Nov.). Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
fugendbünde. Mitwirk. des Poſaunenchors. Feier des h
gottesdienſt. Jahresfeſt de
T.,
Jungſchar, Knaben. 8,30 Uhr: Wartburg=Jugendbund.
Freitagz Mädchenverein.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtraße 9. Sonntag, vorm. 9,30 Uhr:
Predigtgottes=
ntagsſchule. Abends 8 Uhr:
Gottes=
enſt: Prediger Veihelmann. Vorm. 10,30 Uhr: Sc
dienſt. — Monte
Mittwoch, nachm. 4 Uhr: Katech.
abends 8 u
: Singſtunde.
terricht. 5 Uhr:
Linderchor.
Donnerstag, nachm. 3 Uhr: Miſſions=Arbeitsverein.
Abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Abends 9 Uhr: Gitarrenchor. — Samstag, abends 7,30 Uhr:
Hauptprobe für Advents=Kantate.
lethodiſtengemeinde (Evgl. Freikirche), Wendelſtadtſtraße 38. Sonntag, vorm
11 Uhr: Sonntagsſchule; abends 8 Uhr: Predigtgottesdienſt. — Mittwoch, abends 8 Uhr:
Bibelſtunde.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17. Sonntag, 27. Nov.,
„ 10 Uhr: Gottesdienſt. Um 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4,30 Uhr: Predigt.
ttwoch, 30. Nov., abends 8,15 Uhr: Gebetsverſammlung
Sonntag, 27. Nov., vorm.
ſhriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt, Mollerſtraße
9,30 Uhr: Adventsandacht. Prediger Kruſt. Vorm. 11,15 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm
3,30 Uhr: Jugendbundſtunde. Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. — Dienstag,
unde. Prediger Kruſt.
abends 8,15 Uhr: Bib=
Chriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung ( (Christian Science Society) in Darmſtadt,
nla der Landesbauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden Sonntag, vorm. 10 Uhr
ind jeden Mittwoch, abends 8,15 Uhr. Thema am 27. November: Die Zauberei des
tums und der Neuzeit — auch genannt Mesmerismus und Hypnotismus blosgeſtellt.
Goldener Text: Korinther 16:13,
Seite 8 — Nr. 329
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Wie Betrüger arbeiken.
Frankfurt a. M. Die Polizei hat den
30jährigen Franz Moſkowſki aus Poſen
feſtge=
nommen, der folgenden Trick anwandte: Auf
be=
lebten Straßen ließ er einen Neppring fallen,
hob ihn eilig auf und erweckte bei Paſſanten den
Anſchein, einen werttvollen Brillantring
gefun=
den zu haben. Er erzählte dann, er ſei hier
ortsfremd und wolle den Ring für ein paar
Mark hergeben. In mehreren Fällen iſt ihm
dieſer Schwindel gelungen. Der Betrüger hat
das Manöver auch in anderen Städten — wie
Köln und Düſſeldorf — ausgeführt. — Ein
wei=
terer Betrüger, der Kaufmann Zahnleiter, aus
Nürnberg, gab ſich als Vertreter einer Berliner
Firma aus und erzählte Geſchäftsleuten, er ſei
mit dem Vertrieb des Reichsfernſprechbuches
be=
auftragt. Er offerierte die Bücher weit unter
Preis. Bei Beſtellungen ließ er ſich Anzahlungen
von 2 RM. geben. Er iſt in Nürnberg,
Aſchaf=
fenburg und zuletzt in Frankfurt a. M.
aufge=
treten.
Anden=Expedikion des Deutſch=
Leſterreichiſchen Alpenvereins.
Stuttgart. An der Anden=Expedition des
Deutſch=Oeſterreichiſchen Alpenvereins nimmt u.
a. auch ein Mitglied des Phyſikaliſchen
Inſti=
tuts der Techniſchen Hochſchule Stuttgart,
Her=
mann Hoerlin, teil. Hoerlin hat drei Apparate
von Prof. Regener, den durch ſeine
Strato=
ſphärenforſchungen bekannten Gelehrten,
mitge=
nommen, die in den Bergen Perus die
Ultra=
ſtrahlung aufzeichnen ſollen. In dieſen Tagen
ſind nun Nachrichten von Hoerlin eingetroffen,
nach denen die Meſſungen einen ſehr
erfreu=
lichen Verlauf genommen haben. Hoerlin hat
15 Tage in 5500 Meter Höhe und während fünf
Tagen ſogar in 6100 Meter Höhe regiſtrieren
können. Die Apparate wurden in Laſten von
je 25 Kilogramm zerlegt. Eine weitere
Träger=
laſt macht die 600=Volt=Anodenbatterie aus, die
zur Ladung des Regiſtrier=Elektrometers auch
nach oben geſchleppt werden muß. Beim
Trans=
port von einem Zwiſchenlager in 5500 Meter
Höhe nach 6100 Meter verirrten ſich ſechs Träger.
Deshalb mußte Hoerl drei Tage allein in 6100
Meter Höhe bei dauerndem Schneetreiben
ver=
bleiben. Später wurden Träger und Apparate
unverſehrt wiedergefunden, und Anfang Oktober
war alles auf 6100 Meter. Die Rückkehr wird
Hoerlin um Südamerika durch die Magelhaens=
Straße führen.
Mitinhaber der Sektkellerei Math. Müller
tödlich verunglückt.
Wiesbaden. Paul Müller, Mitinhaber
der Sektkellerei Math. Müller, aus Eltville, iſt
in der vorvergangenen Nacht auf der Straße von
Wiesbaden=Schierſtein nach Niederwalluf mit
ſei=
nem Kraftwagen tödlich verunglückt. Aus bisher
noch nicht völlig geklärter Urſache geriet der
Wagen in den Straßengraben und überſchlug
ſich, wobei Dr. Müller herausgeſchleudert wurde.
Er iſt den ſchweren Verletzungen alsbald
er=
legen.
Wiederaufnahmeverfahren im Fall Dr. Richter
abgelehnt.
Bonn. Der Fall des im Jahre 1929 vom
Bonner Schwurgericht wegen Ermordung der
Krankenſchweſter Mertens zum Tode
verurteil=
ten und ſpäter zu lebenslänglichem Zuchthaus
begnadigten Arztes Dr. Richter aus Bingen hat
in letzter Zeit wiederholt die Oeffentlichkeit
beſchäftigt, da ein Wiederaufnahmeverfahren in
die Wege geleitet werden ſollte. Ein Mainzer
Rechtsanwalt hatte Antrag auf Einleitung des
Wiederaufnahmeverfahrens geſtellt, den jedoch,
wie jetzt bekannt wird, die Strafkammer des
Landgerichts Bonn abgelehnt hat. Die
Begrün=
dung ergeht in den nächſten Tagen. — Dr.
Rich=
ter beteuert nach wie vor ſeine Unſchuld.
Demonſkrakionen zur Berhükung von Bergwerkskakaſkrophen
Kapitän Waßner, der Führer des deutſchen Schulkreuzers „Karlsruhe‟,
Exploſions=Demonſtration im Hofe einer Ruhrzeche.
Es wird die Exploſion einer Geſteins=Sprengſtoffpatrone im Kohlenſtaub gezeigt. Dieſe
unſach=
gemäße Sprengart iſt die Urſache der furchtbarſten Kataſtrophen. Immer wieder melden Berichte
aus dem Bergbau entſetzliche Unglücke durch die Exploſion ſchlagender Wetter. Um ſolcher Gefahr
vorzubeugen, werden jetzt auf den Zechen des Ruhrgebietes den Bergleuten ſachgemäße und
un=
ſachgemäße Sprengarten vorgeführt.
Begeiſterter Empfang des deutſchen Krenzers „Karlsruhe” in New York.
wird von dem New Yorker Bürgermeiſter Mc. Kee begrüßt. Ganz links der deutſche
General=
konſul in New York, Dr. Kiep. — Die Behörden und die Bevölkerung der Stadt New York
be=
reiteten dem deutſchen Kreuzer „Karlsruhe” bei ſeiner Ankunft einen überaus herzlichen Empfang.
Es iſt dies der erſte Beſuch eines deutſchen Kriegsſchiffes im New Yorker Hafen ſeit 1912.
Brandſtiftung und Helbſtmord.
Große Effektenſchiebungen in Bad=Godesberg
aufgedeckt.
Bad=Godesberg In Bad=Godesberg
iſt man Effektenſchiebungen auf die Spur
ge=
kommen, in die angeſehene Perſönlichkeiten aus
Godesberg und Waldbröl verwickelt ſind. Die
Effekten wurden in Holland aufgekauft, über die
Grenze geſchafft und hier unter Umgehung der
Deviſenbewirtſchaftunsbeſtimmungen zu der
er=
heblich höheren deutſchen Börſennotierung
ver=
kauft. Der Erlös iſt dann wieder ins Ausland
geſchafft worden.
Tödſicher Straßenunfall
des Komponiſten Skransky.
Otto Stranſky,
wohl einer der erfolgreichſten Operetten= und
Tonfilmkomponiſten, iſt in Berlin einem
Ver=
kehrsunfall zum Opfer gefallen. Eine
Straßen=
bahn riß den erſt 43 Jahre alten Komponiſten
um, wobei Stranſky ſo ſchwere Verletzungen
erlitt, daß er kurze Zeit darauf ſtarb.
Ein nenes Segelſchnlſchiff.
Berlin. Ueber den Bau eines neuen
Segel=
ſchulſchiffs hat der Chef der Marineleitung
in=
zwiſchen Angebote angefordert. Es ſteht feſt,
daß das neue Schulſchiff nicht wieder den
Na=
men „Niobe” erhalten wird. Der Name des
neuen Schiffes wird vom Reichspräſidenten
be=
ſtimmt und, altem Brauch entſprechend, beim
Stapellauf bekanntgegeben.
Heinrich Sklarz verhaftel.
Berlin. Heinrich Sklarz, gegen den ſeit
Monaten ein Haftbefehl zwecks Verbüßung einer
Gefängnisſtrafe von einem Jahr ſechs Monaten
ſchwebt, konnte unerwartet Freitag vormittag
durch Staatsanwaltſchaftsrat Sorgatz in einem
möblierten Zimmer, das Sklarz ſchon ſeit einiger
Zeit in der Nähe des Moabiter
Kriminal=
gerichts bewohnt, verhaftet werden. Sklarz iſt in
das Unterſuchungsgefängnis eingeliefert worden.
Grubenunglück
auf den Delbrück=Schächten.
Gleiwitz. Am Donnerstag, gegen 20.30
Uhr, ging auf den Delbrückſchächten eine Strecke
von etwa 80 Meter zu Bruch. Soweit bisher
feſtgeſtellt, werden konnte, wurden vier Mann
eingeſchloſſen. Die Rettungsarbeiten wurden
ſo=
fort aufgenommen. Wie von der Leitung der
Delbrückſchächte mitgeteilt wird, ſind die
Ret=
tungsmannſchaften am Freitag mittag in der zu
Bruch gegangenen Strecke ſoweit vorgedrungen,
daß mit einer Bergung der verunglückten
Berg=
leute gerechnet werden kann. Drei der
verſchüt=
teten Bergleute ſind noch am Leben, da ihr
Jam=
mern von den Rettungsmannſchaften gehört
wird.
Leipzig. Am Freitag früh wurde die
Feuerwehr nach einem Hauſe der
Felſenkeller=
ſtraße gerufen, wo ein Wohnungsbrand
ausge=
brochen war. Unter Schwierigkeiten konnte die
Wehr in die brennende Wohnung eindringen
und fand dort folgendes vor: Alle Möbel der
Wohnung waren umgekehrt. Alle Schubfächer
herausgezogen und mit Kohlen und Holz gefüllt
worden. Alles war offenbar mit Petroleum
übergoſſen und angezündet worden. In der
Mitte lag die Leiche des Wohnungsinhabers.
Der Wohnungsinhaber, ein als nervös
bekann=
ter Kranker, hatte die Wohnung, wie feſtgeſtellt
wurde, in Brand geſetzt und ſich dann in einer
Drahtſchlinge an einem Haken an der Decke
erhängt.
Schnee auf dem Brocken.
Halberſtadt. Auf dem Brocken herrſcht
ſeit etwa 24 Stunden anhaltender Schneefall.
Die Schneedecke, die bis weit auf die Brocken=
Chauſſee herunter reicht, hat eine Höhe von 25
bis 30 Zentimeter. Bei einem leichten
Nord=
weſtwind zeigt das Thermometer 3 Grad unter
Null. Der Schneepflug des Brockenhotels glättet
die Brockenſtraße, und Autos, die mit
Schnee=
ketten verſehen ſind, können den Brockengipfel
bequem erreichen.
Aufdeckung einer Falſchmünzerei in Warſchau.
Warſchau. Die Polizei hat eine
regel=
rechte Falſchmünzerfabrik ausgehoben, die bereits
ſeit geraumer Zeit ganz Warſchau mit Ein=,
Zwei=, Fünf= und Zehn=Zlotyſtücken
über=
ſchwemmte. Ein Juwelier verkaufte die
Falſch=
ſtücke an zahlreiche Kolporteure mit 30 Prozent
Disagio. Von 170 feſtgenommenen Perſonen
wurden 90 in Haft behalten.
Samstag, 26. November 1932
Zwei Großbrände in Jngoſlawien
Belgrad. In der Nacht zum Freitag ſi:g Mellit
zwei große Objekte der jugoſlawiſchen landwi.
ſchaftlichen Induſtrie eingeäſchert worden. —
Vataniza, unweit von Belgrad, iſt die Dam= der Brüder Koljipratic, eine der größty W.
Dampfmühlen Jugoſlawiens, vollſtändig ab
brannt. Der Schaden beläuft ſich auf zwei 97/ 8
AA
ramms
lionen Dinar. — In Groß=Becſkerek wurden O.
Getreidemagazin und der Elevator der Fir m Tierbän
Fenypeſſy durch eine Feuersbrunſt vernichtet. m ſ Vort 1
den Magazinen waren über 1000 Waggons Ci
a0 9n Hi
treide eingelagert. Der Schaden überſteigt hWſe„pr Auge
den 9.
2½ Millionen Dinar.
zid wurdke
iſtebunt.
Vor einer Amerika=Reiſe Piccards
KMNN
Neue Stratoſphärenflugpläne.
ſtetbändiche.
PAAS
Brüſſel. Profeſſor Piccard teilte der E/ we der
giſchen Preſſe mit, daß er am 4. Januar nach Dek ez ſtellte ſic
Vereinigten Staaten abreiſen werde, um dw groske ſei
Vorträge zu halten und Mittel zu ſammeln =Urnn aufwies.
einen Ballonaufſtieg in der Nähe des Nordpric eiſte der Bä
der in der Hudſonbay im Jahre 1934 ſtatt 5m azubeißen ver
den ſoll. Dort ſollen die Abweichung der Höß
N
Strahlen durch den magnetiſchen Pol unterſuch runend mit d
werden. Im Jahre 1933 werde in Belgien
ſpäter in
Aufſtieg ſtattfinden, um einen neuen Höhenrekw)/ und Beherr
aufzuſtellen. Die geplanten Aufſtiege werden müh mnedachte Bei
imm
durch Piccard ſelbſt, ſondern durch IngenFagen eiſt
Coſyng ausgeführt werden.
WI8 Bänt
der Beſtie
ia Piennig für
Schwarzbrennerei aufgedeckt.
Däſſeldorf. Die Zollfahndungsſtelle M und des
aß er den
feſtgeſtellt, daß in einer von dem Brennen
gleit den K
pächter St. aus Köln in Hilden betrieben
ngen waret
Brennerei ſeit ſechs Jahren in großem Umfe
nſchliche
ſchwarz gebrannt worden iſt. Es wurde
doppelt und dreimal ſoviel Getreide eingema /zu ſeinen. !
als angemeldet worden war. Der mehrerziuht d NR. 99
Branntwein wurde auf raffinierte Weiſe hemöhen nicht. I.
ang
ſer Eiſ
lich abgeleitet. Die Menge des verſchobe
Alkohols wird auf etwa 200 000 Liter vermh di 2ur des
m Löwe
ſchlagt. Die Brennerei wurde geſchloſſen,
ach dieſem
Einrichtung und die Spritvorräte wurden
wrlich mach
ſchlagnahmt.
des Schred
Herrenloſer Torpedo in der Oſtſee aufgefifimn. Die entſet
ſum nicht mer
Hadersleben. Zwei Fiſcher entde
vorgeſtern öſtlich von Aaroe einen etwa 7 M./ bihrend eine
langen ſchwimmenden Torpedo und brachten 7 Gig bemußtl
an Land. Es iſt möglich, daß es ſich um ende borzügliche
des Reizes
deutſchen Uebungstorpedo handelt.
und die bu
Gasangriff mit Flugzeugen gegen Heuſchretzwiſten Anweſer
In demſelbe
Brut.
Bukareſt. Im rumäniſchen Banat, in M und Aerzie
Gegend von Neuſatz, wird ein Gasangriff gechlunge trugen,
Kopf aus de
die Heuſchreckenbrut unternommen werden.
Frühjahr dieſes Jahres ſind im Banat 40/ Tſchon einig
Joch von Heuſchrecken heimgeſucht worden. M½5 Dompte
das Aufkommen der Brut im nächſten Frühic” wie es hä
zu verhindern, wird das verſeuchte Gebiet Mw hofft der
nen. Die Poli
Hilfe von Flugzeugen vergaſt und mit
Vitriol=Löſung beſpritzt werden. Die Koſten A(chen des
die Heuſchreckenbekämpfung dürften ſich auf =M. Sie h
S
ober Pr
fünf Millionen Dinar belaufen.
tens 500 me
Durch Medikamentenverwechſlung getötel, We geweſen
Wien. Der 64jährigen Frau Eckſtein 4y un gez
ſeit längerer Zeit an Aſthma leidet, wollte / Frske nad
Arzt geſtern eine Einſpritzung mit Aſtmoſf!e
machen, der Apotheker gab dem Boten jedock
tümlich Aſthminhal. Der Arzt, der die
2as
wechſlung der Medikamente nicht bema
ſpritzte der Frau das falſche Mittel ein.
e beſte Poli;
Minuten darauf war ſie tot. Gegen den 9he und wie
und den Apotheker wurde ein Strafverfolßn Togen gab
eingeleitet.
ſbdter wa
Nuß
1090 Angeklagte im franzöſiſchen Steuer
aibeſt
Hinterziehungs=Skandal.
Paris. Am Donnerstag wurde die Nar) die ihm
liſte der Perſonen veröffentlicht, die in P=ee
raß
Zuber f.
großen franzöſiſchen Steuerhinterziehungsſka), inen elotar
verwickelt ſind. Im ganzen werden ſich 1090
Aaubte.
geklagte vor Gericht zu verantworten haben
der Zuſammenſtellung der Liſte ſind die B
den von der Tatſache ausgegangen, daß di
nannten Perſonen auf der beſchlagnahnl-H
Kundenliſte der Baſeler Handelsbank verze
waren, was als Grund für eine Anklage
ſehen wird.
Das Röhrennetz wird gelegt.
im Friedrichshain in Berlin wurde jetz
rſte Kunſteisbahn=Anlage gebaut, die es
tattet, auch bei Temperaturen über null
ine vollkommen feſte und glatte Eisflätz
zustag, 26. November 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 329 — Seite 9
* Im Löwenrachen gefangen!
Schreckensſzenen in einem Warſchauer Löwenkäfig. — Wie der Bändiger ſeinen Kopf reikete.
eine Hausdurchſuchung vor. Er wohnte in der Brigittenau ſehr
der Hepf ii Lolbenracen.
zurückgezogen, ein freiwilliger Einſiedler in der Großſtadt. Was
dem großen Zirkus zu Warſchau ſpielte ſich vor einigen
urz eine furchtbare Schreckenſzene ab. Die Glanznummer
dezs ſrogramms bildet die Vorführung von Löwen durch den
de hen Tierbändiger namens Proske. Die Löwen gehorchen
ihraufs Wort und führen auf ſeinen Wink zahlreiche
Kunſt=
ſtüngauus. Den Höhepunkt der Senſation ſtellt bei dieſer
Löwen=
zuwer der Augenblick dar wo Proske ſeinen Kopf und ſeine
Auw in den geöffneten Rachen eines Löwen legt. Dieſer
„Auzublick wurde ſchon oft photographiert, denn er ſtellt wirklich
üdem lipfelpunkt von Tollkühnheit dar. Schon oft wurde Proske
„ gafit, ob er nicht fürchte, daß der Löwe einmal zubeiße. Aber
dar ierbändiger wehrte alle dieſe Befürchtungen lächelnd ab,
kilte dn da mer war ſeiner Tiere ſicher. Dieſe Zuverſicht Proskes war
lar giaß wie der jüngſte grauſige Vorfall bewies, unbegründet,
mdames ſtellte ſich heraus, daß gerade der Löwe, in deſſen
ſamm Rühzar Proske ſeinen Kopf legte, plötzlich ganz unberechenbare
es Na Palun aufwies. Bei einer Vorſtellung am vergangenen Diens=
34 ach ierkte der Bändiger plötzlich, daß der Löwe wild wurde
der zung übeißen verſuchte. Er gab jedenfalls den Kopf nicht frei,
Bändiger ſich wieder zurückziehen wollte, ſondern hielt
hue hurrend mit den Zähnen feſt. Nun mußte der Bändiger,
ſpäter in Warſchauer Zeitungen berichtete, alle ſeine
wer)kut) und Beherrſchung bewahren, denn eine Sekunde oder
Ineſie nbedachte Bewegung entſchied über Leben oder Tod. Wenn
ſiere erſt einmal unruhig werden, dann vergeſſen ſie die
des Bändigers. Proske fühlte bereits die furchtbaren
der Beftie an ſeinem Hinterkopf und gab nicht mehr
14.
Pfennig für ſein Leben. In dieſem Augenblick der höchſten
ngsſelſekzt und des Entſetzens rettete ihn nur der blitzſchnelle
Ge=
daß er den Verſuch machen müßte, mit ungeheurer
Ge=
betri
tdigkeit den Kopf aus den Zähnen herauszureißen. Dieſe
ßem rebzegungen waren das Werk eines Bruchteiles einer Sekunde.
wurn it bermenſchlicher Gewalt, faſt gelähmt vor Entſetzen, riß der
eingenſikyger ſeinen Kopf aus dem Rachen der wildgewordenen
meh
eſekt die jetzt gegen ihn anſprang. Aber nun fürchtete Proske
ei ſöwen nicht mehr, ſondern er jagte ihn mit ſeiner Piſtole
Weiſt
verſchuſth er Eiſenſtange in den Käfig hinein. Er hatte noch die
Liter roſßſ die Tür des Käfigs ſchnell zu verſchließen, da er fürchtete,
ſchloſſe ü er Löwe ausbrechen könnte, da er einmal wild geworden
Nach dieſem Vorgang, der eine unerhörte Willensſtärke
fſtrerlich machte, brach der Dompteur vor dem Löwenkäfig
ſble des Schreckens und des Blutverluſtes ohnmächtig
zu=
auſoehntnn. Die entſetzliche Szene ging ſo ſchnell vor ſich, daß das
e endAclum nicht merkte, in welcher furchtbaren Gefahr der
Bän=
etm 7/4während einer Sekunde geſchwebt hatte. Als Proske vor
brachtks äfig bewußtlos niederſank, glaubte das Publikum, dies
ich un E.e vorzügliche lebenswahre Senſation, die Proske zur
Er=
des Reizes ſpielte. Erſt als das Blut aus den Wunden
und die bunte Uniform des Bändigers färbte, merkten
Heuſchrfriſten Anweſenden, daß ſich hier eine Tragödie abgeſpielt
In demſelben Augenblick kamen auch ſchon
Hilfsmann=
gangt hwün und Aerzte, die den ſchwerverwundeten Bändiger aus
fangriſf / anege trugen. Trotz der Geſchwindigkeit, mit der Proske
werden ſ Kopf aus dem Rachen des Löwen herausgeriſſen hatte
Banat iſcher ſchon einige furchtbare Verletzungen erhalten, die das
worden ſ” des Dompteurs gefährden. Falls nicht Blutvergiftung
ſten Fruh wie es häufig bei Verwundungen durch wilde Tiere
GehielAmt hofft der Arzt, den Verunglückten am Leben erhalten
mi Aven Die Polizei hat jedenfalls verboten, daß die Nummer
die Koſ Nachen des Löwen” von Proske noch einmal vorgeführt
Sie hatte ſchon bei ihrer Ankündigung Bedenken ge=
F aber Proske hatte erklärt, daß er die Senſation ſchon
ſſtens 500 mal vorgeführt habe, ohne daß er im geringſten
getött ſtdet geweſen ſei. Daraufhin wurde die Nummer erlaubt.
nun gezeigt hat, daß die Beſtien unberechenbar ſind,
Proske nach ſeiner Geneſung dieſe Senſation nicht mehr
iach fen.
* Das Glöcklein des Eremiken.
in. 3blie „beſte Polizei der Welt” war fuchsteufelswild.
Taſchen=
de Mähle und wieder Taſchendiebſtähle wurden gemeldet. In
eſilſien Tagen gab es über hundert Anzeigen, vierundzwanzig
gen ſpäter waren es ſchon 230. Kein Zweifel, eine neue
Sturb” mußte auf Wien losgelaſſen worden ſein. Und wie die
arbeiteten! Keiner der Beſtohlenen hatte die blaſſeſte
wie ihm die Börſe abhanden gekommen war. Kein
Ge=
eM
keine Straßenbahn und dennoch — plötzlich war ſie weg.
die
urch Zauber fortgeblaſen. Nur wenige Perſonen erinnerten
hungsſthn einen eleganten dunkelhaarigen Herrn, den die Polizei
ſich 10 Ainen glaubte. Kurz entſchloſſen nahm ſie bei Franz Klayn
n habe
die Beamten entdeckten, war eine Senſation und ließ ihre
Her=
zen hüpfen. Sie trafen Klayn beim Unterricht, den er jungen
ſtrebſamen Schülern gab. Er war nämlich „Profeſſor” geworden
und hatte eine „Hochſchule” eingerichtet. Eine einſame, ſehr ſtille
und einzigartige Hochſchule. Für Taſchendiebe nämlich. Mit dem
Anſehen des Meiſters las er über die Theorie ſeines
Gegen=
ſtandes vor, den er ſelbſt zwiſchen Wiſſenſchaft und Kunſt
be=
ſtimmte. Er hatte aber auch ein Seminar für praktiſche
Uebun=
gen. An der Wand hing ein Rock mit zahlloſen verborgenen
Glöcklein. Glöcklein, die ſofort mit ſilbernen Stimmchen läuteten,
wenn der Rock auch nur leiſe, wie von einem Windhauch,
be=
wegt wurde. Aus der tiefſten Taſche dieſes Rockes mußten die
Schüler die Börſe ziehen lernen. Das Training war mühevoll
und nicht ſelten außerordentlich ſchmerzhaft. Denn der Herr
Pro=
feſſor verteilte unbarmherzige Kopfnüſſe, ſobald ein Glöcklein
er=
tönte. Er hatte natürlich Kurſe für Anfänger und für
Fort=
geſchrittene eingerichtet und ließ ſich Honorare zahlen, wie ſie
eben nur berühmte Spezialiſten verlangen durften. Anfänger
begannen mit einem Glöcklein. Fortgeſchrittene mußten ſchon bei
zehn Schellen geräuſchlos arbeiten. Es gab lange und beſtürzte
Geſichter, als der Herr Profeſſor ſo vom Katheder herab
ver=
haftet wurde und die Schar ſeiner Schüler ihm in den
Dienſt=
wagen der Polizei getreulich folgen mußte.
* Der Helbſtmörder unker dem Regenſchirm.
Der unbekannte Tote, den man dieſer Tage in einem Walde
bei Agram fand, muß zu Lebzeiten ein Mann von peinlicher
Ordnung geweſen ſein. Er war nicht nur nett gekleidet und hatte
nicht nur blank geputzte Schuhe, meſſerſcharf gebügelte
Hoſen=
falten, einen tadelloſen ſteifen Kragen und neue Handſchuhe,
ſondern er hatte ſeine Tat auch mit großer Sorgfalt vorbereitet.
Der Strick, an dem er baumelte, war mit Seife geglättet, und
über ſeinem Haupte in den Zweigen des Todesbaumes prangte
ein ausgebreiteter Regenſchirm. Das herbſtliche Wetter war
natürlich unſicher, aber man iſt ſich nicht klar darüber, wen der
Schirm in erſter Linie hätte beſchützen ſollen: Das Haupt des
Toten oder die Bügelfalte. In der Bruſttaſche des Selbſtmörders
fand man nur ein Blatt Papier, auf dem er in zierlicher Schrift
und in einigen anmutigen Verſen Abſchied von der Welt
ge=
nommen hatte.
* Nur eine kleine „Enkgleifung”.
In Turnuſeverin hat ſich dieſer Tage eine eigenartige
Ge=
ſchichte ereignet. Dort wurde eine Geldfälſcherbande verhaftet,
bei der man für 800 000 Lei falſche Noten vorgefunden hatte. Die
Bande wurde zu langjährigen Gefängnisſtrafen verurteilt. Als
man ſich aber den Schaden näher beſah, ſtellte ſich heraus, daß
das bei der Polizei deponierte und ſichergeſtellte Falſchgeld
ſpurlos verſchwunden war! Es war — ingredibile diktu! — in
aller Heimlichkeit und Stille wieder von eben dieſer Polizei—
wahrſcheinlich in Ermangelung von Gehaltsüberweiſungen —
rite und rekte in Verkehr geſetzt worden".
Die „Dimineatza” ſpricht in dieſem Zuſammenhang von
einer „bedauerlichen Entgleiſung”, die ſich die Wächter des
Staa=
tes hätten zu Schulden kommen laſſen .. ."
Entgleiſung‟ . . . in der Tat! Ein ſanftes und hübſches
Wort!
Tabak für die Ziſche.
Rauchen Fiſche? Ganz ſicher nicht Demnach auch nicht
make=
doniſchen Tabak. Doch die griechiſche Tabakorganiſation in
Salo=
niki denkt anders. Sie möchte den makedoniſchen Fiſchen die beſten
Produkte ihrer Heimat zugänglich machen. So hat ſie
Rieſen=
mengen makedoniſchen Tabaks einfach für die Fiſche ins Meer
ge=
worfen. Der deutſche Raucher denke nur: echten makedoniſchen
Tabak! Nun ja, es ſind ja gerade nicht die beſten Qualitäten, aber
immerhin. Wie in Braſilien der Kaffee den Braſilianern zuviel
wird, ſo den Griechen der Tabak, und wenn die Amerikaner mit
Getreide und die Braſilianer mit Kaffee heizen, ſtatt ihn zu
kochen, ſo können es ſich ja die Griechen auch leiſten, ihren Fiſchen
makedoniſchen Tabak zum Futter vorzuwerfen. Aber den Fiſchen
bekommt das Göttergeſchenk nicht. Sie verſtehen das edle Kraut
nicht zu würdigen, und beſonders der Brut ſchadet es und zwar in
ſo ſtarkem Ausmaße, daß ſich die makedoniſchen Fiſcher beſchwerten
und darauf hinwieſen, daß der Reichtum des Meeres in jenen
Gewäſſern durch die Verſenkung des Tabaks ernſtlich gefährdet
ſei. Doch die griechiſche Tabak=Organiſation iſt hartnäckig, die
Preiſe müſſen unbedingt hoch gehalten werden und ſo will man
nun den Tabak auf hoher See den Wogen anvertrauen, trotz allen
Widerwillens will man anſcheinend in den Seefiſchen neue
Tabak=
konſumenten werben und nicht einſehen, daß dieſe Lebeweſen
durch=
aus nicht —
rauchen wollen.
Pom Suuertitk
Otto Gmelin: Sommer mit Cordelia. Erzählung. Geheftet 2 40.
kart. 3.—, Leinen 3.80 RM. (Eugen Diederichs, Jena.) — Wie
die Liebe den Menſchen blind und ſehend zugleich macht, das
iſt die geheime Melodie dieſer reizvollen Erzählung: Vater und
Tochter, die, einander fremd, im Gedenken an die Mutter ſich
fin=
den. Mit dichteriſcher Feinfühligkeit ſind die Fäden geſponnen, die
den Mann bewegen, Jugendliebe noch einmal in der Reife der
Jahre zu erleben und leiſe geahnte Zugehörigkeit als
Wahlver=
wandtſchaft ſich vorzutäuſchen, bis die Liebe ſich ſchließlich in Güte
und Freundſchaft auflöſt. Das alles iſt in den Ablauf eines ſchönen
kurzen Sommers geſtellt. Ein ewig Weibliches lebt im Blühen der
Natur, ſchwingt im Blut des Aelteren als erneutes Jugendgefühl
mit, das aber vor der Entſchleierung des Geheimnisvollen zurück
ſchreckt. In zarter Wehmut klingt das Sommerſpiel aus und leitet
über zum vollen reinen Klang lebendiger Erinnerung.
Hermann Rudolph: „Die Verbrüderung des deutſchen Volkes”.
46 Seit. 0,80 RM. (Theoſophiſcher Kultur=Verlag. Leipzig G1,
Königſtraße 12.) — In allgemein verſtändlicher Weiſe legt die
kleine Schrift dar, daß die Verbrüderung des deutſchen Volkes
ein naturnotwendiger Vorgang iſt und zur Tatſache wird, wenn
das Volk, an einem Wendepunkt ſeiner Geſchichte angelangt, reif
iſt, zum bewußten Menſchentum aufzuſteigen.
* Carl Strecker: Eine Brandſtiftung Roman meines
Schickſals. (Carl Reißner Verlag, Dresden N.) Carl Strecker,
der 70jährige Dichter, ſchrieb dieſes Buch im Gefängnis. Er, der
einſt führendem deutſchen Schrifttum zuzählte, war ſchuldig
ge=
worden. Er hatte, der materiellen Not zu entgehen ſeine gut
verſicherte Villa in Brand geſteckt. Nun ſchrieb er dieſes Buch.
Ein Bekenntnis. Ob eine Rechtfertigung? Es bleibe dahingeſtellt.
Eines iſt ſicher, es geht ſchon in die Tiefen, was der Leſer hier
miterlebt. Es erſchüttert und iſt ſo zum mindeſten ein Dokument
unſerer Zeit. Und iſt in den Seiten, da von der Treue der
Gat=
tin geſungen wird, erfüllt von einem ſchönen
Menſchen=
tum.
* Franz Resl: „Lachendes Land und lachende Leut”.
(Verlag des Berglandbuch.) Ein luſtiges Leſe= und Vortragsbuch
gibt der Herausgeber hier. Wer fröhlich in frohen Stunden
hei=
tere Stimmung halten will, kann auf dieſes Buch zurückgreifen,
ebenſo wie der, der allein im heiteren inneren Lachen über eine
Stunde grauer Not hinwegkommen möchte.
Aus dem Verlag Carl Reißner=Dresden liegt eine Reihe
intereſſanter Neuerſcheinungen vor:
Henny Porten: Vom „Kintopp” zum Tonfilm. Ein Stück
miterlebter Filmgeſchichte. Mit 40 Bildern. Geb. 4.80 Mk.
Henny Porten. der Liebling des Publikums, plaudert
amü=
ſant und reizvoll aus der Fülle ihrer Erlebniſſe, die einzige, die
am Film vom Beginn ſeiner Entwicklung ununterbrochen Anteil
nahm. Von den Anfängen des „Kintopps” ſpricht ſie mit feiner
Selbſtironie, bis zum heute erreichten Stand. Wir erfahren eine
Geſchichte des Films und ſehen die Künſtlerin ſelbſt. Die Anmut
und den Liebreiz ihrer Kunſt, die Millionen bezaubert, hat ſie in
dies Buch eingefangen, auf das ihre rieſige Gemeinde ſchon ſeit
Jahren wartet. Eines der reizvollſten Frauenbücher unſerer Zeit.
Ernſt v. d. Decken: Ein Sünder fährt in Heiliges Land.
Röſſel=
ſprung durch Paläſtina. Geb. 4,80 Mk.
Kein Heiliger, kein Phariſäer, kein Schriftgelehrter fährt durch
heiliges Land ſondern ein „Zöllner und Sünder” — doch gerade
darum mit offenfriſchem Sinn, klaren Augen und beſchwingten
Geiſt. Sein Reiſegepäck iſt die ewige Sehnſucht des
Weltenwande=
rers nach Schönem. nach den Geheimniſſen des fremden Landes.
So ſammelt er Kunterbuntes vom Wege, puſtet kritiſch Schminke
ab, und breitet nun ſeine Beute vor uns aus, und die bunte Welt
des Orients erſteht vor uns auf.
Toni Schwabe: Chriſtiane. Ein Goethe=Roman. Geb. 4,80 Mk.
Chriſtiane war Goethes Frauenerlebnis von längſter Dauer
und darum ſein tiefſtgehendes: bei ihr vermochte der Unruhvolle
endlich Heimat zu finden. Niemand „verſtand ſeine Sprache”, als
er 1788 aus Italien entfremdet nach Weimar zurückkehrte: Frau
von Stein fand er gealtert und verbittert wieder. An dieſem
kri=
tiſchen Wendepunkt ſetzt dieſer Roman ein. Die Thüringer
Dich=
terin vermochte dem Thüringer Kind Chriſtiane und ihrem
Ge=
heimderath” ſo nahe wie nur wenige zu kommen. Ein
wunder=
ſames Frauenbuch!
Arnold Hahn: Zwinge das Leben! Die Technik der
Daſeins=
führung und Lebenskunſt. Geb. 5,80 Mk.
Gerade für die Zeit der Not iſt dies Buch geſchrieben: Ein
Kenner zeigt uns, wie der Einzelne dennoch das Leben zu
mei=
ſtern vermag, allen Verhältniſſen zum Trotz. Ein bekannter Arzt
gibt hier ſein Lebenswerk, den Extrakt der Erfahrungen eines
reichen Lebens: jedem öffnet er den Weg in das gelobte Land
ſeines Erfolges. Licht, klar, jedem verſtändlich, legt er dar,
wo=
rauf es im Leben ankommt.
Lili Elbe: Ein Menſch wechſelt ſein Geſchlecht. Eine
Lebens=
beichte. Herausgegeben von Niels Hoyer. Geb. 5,80 Mk.
Vor einiger Zeit erregte eine Senſation nie gekannter,
phan=
taſtiſcher Art die Welt: Ein däniſcher Maler wurde durch
Ope=
rationen, die Profeſſor Warnekros in Dresden vornahm. in eine
Frau verwandelt, nach zwanzigjähriger glücklicher Ehe. Nach
Löſung der erſten Ehe wollte der einſtige Mann eine zweite Ehe
eingehen, nunmehr als Frau. Auf daß auch der Wunſchtraum aller
Frauen ihr hätte erfüllt werden können: das Kind . . . Jene
aven=
teuerlichen Geſchehniſſe finden ihren Niederſchlag in dieſem Buch.
Seine Echtheit wird durch die Autorität von Profeſſor
Warne=
kros bezeugt, der es ſelbſt „eine wahre Fundgrube für jeden Arzt
und Pſychologen” nennt.
die *
daß
a
He e
nk ver iher Herr ode
lntklagt ab legt Wert
ut. gemütlich.
jg. allein=
Dame?: evtl.
Sof. o.
freiuf
uſchr. S.3 Gſt.
sms)
Meef
Hauſe u
Lg. gt. mbl.
vermiet.
Mk. (rsid.
aartenſtr. 9½
Hochſchule)
möb. Z. z. v.
Möbl. Zi. bill. zu
vm. Geiſtberg 6, I.
Waldſtr. 25, Nb. II.
r. gt. mb. Zi. z. vm
Mühlſtr. 37, I. mb.
Zim. m. Kochgeleg.
(*ds)
Möbl. Zim., el. L
zu v. Darmſtr. 49, I.
Eso)
Möbl. Zimmer
zu v. Wienerſtr. 60.
(sg)
Mühlſtr. 41,I. 1 ſep
mbl.
1
mbl. Zi. u.
Zi. m. 2 Btt. z. v.
fauſe Kirchstraße 21
ſeither von der Firma Lehrbach
Walein, innegehabte Laden mit reich=
Zubehör mit Wirkung ab ſofort,
gänſtigen Bedingungen zu ver=
. Anfragen ſind zu richten an
ſiSanwalt Oſayn, Wilhelminen=
21, Fernſprecher 146. (14887a
imtt
R
miner=4ohnung
wit Küche, Bad u allem Komfort
um 1. Januar 1933 zu vermieten
Monatl. Miete RM. 132.—
laniſches Heim, Rheinſtraße 53
ABigung von 11—12 Uhr vormittags
heinstrasse 43
deas 2. Obergeschoß, enthaltend
Duumer mit reichlichen
Neben-
nen, Badezimmer, große Veranda,
Manteil pp., für sofort anderweit.
ZU Vermieten.
Aales Nähere zu erfahren bei
iFtiargl Dr. Bender
Darmstadt, Kasinostr. 8. 11019a
Wittmannſtraße 9
gut möbl. Zimmer
ſofort z. vermieten.
(13061a)
Schö. mb. o. unmb.
Zimmer zu verm.
18 ℳ. Schaub.
Nie=
derſtr. 25. Neubau.
Hügelſtr. 7, pt.
behagl. gt. mb. H.. Schlafz. z. vm.
Friedrichſtr. 18
gut möb. Zi., 1 u.
2. Bett., zu verm.
E.=Ludwigſtr. 13, II
gut möbl. Zim. m.
od. 2 Betten ſof.
od. ſpät. zu verm.
N.=Ramſt. Str. 35,
frdl. möbl. Zi., el,
L.. gt. heizb., z. v.
1 Zimmer m. Küche
1. 12. 32 geſucht.
Nur Preisoffert, u.
S. 31 a. d. Geſch.
Grafenſtr. 27, II.
Stb. lk., Bernhardt.
möb. 3. mit el. L.
„
„
9-u. 4 Hunl.
MN
Woynängen
in Bahnhofspl. 23, I
u. Poſtſtraße 5, III.
zu verm. Gehen u
Umſt. auch als 3=3.,
Wohng. Näh.
Die=
burgerſtr. 89, Ruf204.
(Taidsg)
3-Zim.=Wohn.
neu hergerichtet.
gut. Lage ſofort zu
Näh.:
vermieten.
Landwehrſtr. 15, I.*
Winler=Mänlel und PPglelols
Unſere Modelle:
Königsallee, Schadow, Cornelius
ſind überragend ſchön!
Unſere Preiſe:
Mark 19.00, 26.00, 34.00, 42.00
und jede höhere Preislage ſind
unerreicht billig!
Bitte beſuchen Sie uns!
Das führende Haus für gepflegte
Kleidung fertig und nach Maß.
Darmſtadt Schillepplatz 5
Wendſtlſtadſtr. 23, II., Ecke
Aliceſtr”, ſonn. 63
Wohnung mit Diele
Bad, Veranda und
Balkon zu verm Näh
im 3. Stock. (16097
Schöne 6=Zi.=Whng.
in gut. Lage zum
April 33 z
vm.
.!
Näh. Tel. 2028.
Neuzeitl. kl. 2=Zi.
Whg. (gr. Kt.) ſo
vm. Näh.
Roß=
dörferſtr. 30, I.
Moderne Neubau=
2= u. 3=Zim.=Wohn.
mit Bad, el. Licht
u. all. Zub. ſof. z. vm.
Näheres: Bauhütte
Darmſtadt GmbH.,
Darmſt.,
Bismarck=
od. „
Gewo=
ſtr.
Frankfurt/ M.
bag”
Allerheiligenſtr. 89
(16058a)
In hübſch. Einf.. 2—3=Z.=W.
m. Zub. z.
zu vm. Näh. Gſt.
Zwei kleinere
2 Zimmer=
Wohnungen
mit Bad u. Zubeh
u zeitgemäß.
Be=
dingungen zu
ver=
mieten. Näh. bei
Kaiſer.
Jacobi=
ſtraße 34, I. (16398
2 gr. Zimmer
u. Küche,
beſchlag=
nahmefrei. Nähe d
Fabr. Merck z. ver
mieten. 38 ℳ. Näh.
Adolf. Dingeldein,
Landwehrſtr. 39
Tel. 2067. (16390
2 mittl. ar Zimm.,
Gas, Waſſ., el. L.,
t. g. H.3
a. einz. D
v. Off. S. 24 Gſt.
Leere Zimmer
Leeres Z. z. 15 ℳ z.
vm. Näh. Gſchſt.
K
3 prächt. Zimm. m.
Küche, Bad u.
Gar=
ten i. ſchö. Landhs.
(Neubau. Nähe v.
Weinheim. Bſtr.) z
1. 33 zu vermiet.
Näher. Geſchſt. (*f.
K
Karlſtr. 94 u.
Rhein=
ſtraße 20 ſind
Kon=
tor, Lagerräume,
Werkſt. u. Ateliers
ſof. beziehb. Lautz.
(15435a)
Im Zenkrum
zwei leere
Erdg.- Räume
für alle Zwecke
geeignet,
1 Ankogarage
per ſofort zu
ver=
mieten. Näheres
Büro des
Einzel=
handels,
Ludwigs=
tr. 8 (Hof)
platz
(16318b)
O
Werkſtätten,
auch a. Lager,
Ate=
lier oder z.
Unter=
ſtell. v. Möbeln
ge=
eignet, ſof. z. verm.
Karlſtr. 94. (12808a
Werkſtätten
Karlſtraße 94.
(12580a)
Lagerräume z.
Un=
terſt. v. Möbeln ſof.
Lautz, Rheinſtraße.
(12579a)
Lagerräume
Min. v. Hptpoſt,
v. 5—300 qm
ſehr nied. Miete.
Näh. Saalbanſtr.
Tel. 181.
Kontor.
.
(15268a)
Abgemeldete Autos
billigſt einzuſtellen.
Näheres Geſchſt. (*
Leerer Raum
z. v. Wienerſtr. 60.
(*sg)
500 ccm.,
Alexanderſtraße 6.*
9Rad vr. Huck
2-Siher Diei
ſehr gut erhalten.
billig zu verkaufen.
Gutes Mo orrad
wird in Zahlung
genomm. Wende
ſtadtſtr. 40. (16376b
Kaufe gegen Kaſſe
Aluto bis 5 S
Off. u. S. 35 Gſch.*
Seite 10 — Nr. 329
Neueſte Nachrichten
Darmſtädter Ta=
Samstag, 26. November 197
Shart, Sptel und Jucnen
Mgin=Rhein=Gan Deutſche Turnerſchaft.
Das Sonntagsprogramm.
Nach dem ſtillen Totenſonntag folgt am Sonntag die
Fort=
ſetzung der Pflichtkämpfe im Handball. Die Darmſtädter
Turner=
ſchwimmer beteiligen ſich an einem von dem Ausſchuß für
Leibes=
übungen veranſtalteten Staffelkampftag im Darmſtädter
Hallen=
bad. In der Vereinsvertreterverſammlung des Gaues um 1 Uhr
nachmittags in der Turnhalle der Tgde. Darmſtadt wird u. a.
Beſchluß zu faſſen ſein, wo die einzelnen Gauveranſtaltungen
(Wettkämpfe) im Jahre 1933 abgehalten werden. So hat ſich
zur Durchführung des Frühjahrswaldlaufes die Tgde. Beſſungen
gemeldet, um das Gauſportfeſt bewerben ſich die Tgſ. Darmſtadt
und Turnerſchaft Griesheim. Die Hauptveranſtaltung, das
Gau=
türnfeſt der Turner und Turnerinnen, wollen die Tgſ.
Wall=
dorf bzw. Tv. Groß=Rohrheim übernehmen. Zahlreich liegen die
Meldungen zur Uebernahme eines Kinderturntreffens vor Die
Bewerber ſind: Tade. Weiterſtadt, Tv. Büttelborn, Tv. Nauheim,
A
Tv. Heppenheim. Tv. Arheilgen und Tſchft. Griesheim.
Tv. Arheilgen wartet am Samstag abend in ſeiner Turnhalle
mit einem Schauturnen auf.
Handball.
Polizei Darmſtadt—Wormatia Worms.
Am Sonntag hat die Polizei im Rückſpiel Wormatia Worms
als Gaſt. Im Vorſpiel in Worms ſiegte die Polizei überlegen.
Allerdings hat damals Wormatia gleich zu Beginn einen Spieler
durch Herausſtellen verloren, und kurz vor Schluß war auch der
Tormann vom Spielführer vom Platz geſchickt worden. Ob ſich
der Vorſpielſieg der Poliziſten wiederholen läßt, iſt ſehr fraglich,
in der Höhe beſtimmt. Wormatia hat gerade in den letzten
vielen recht beachtenswerte Reſultate erzielt. Die Mannſchaft
wird alles daran ſetzen, die Poliziſten ſtraucheln zu laſſen, und
die Wormaten verſtehen, zu kämpfen. Die Mannſchaft ſpielt
ſchnell, eifrig und mitunter ſehr hart. Der beſte Mann der
Mannſchaft iſt der außerordentlich ſchußgewaltige Mittelſtürmer.
Die Polizei, die durch das Wiedermitwirken Hubers eine kleine
Umſtellung erfahren wird, muß alles hergeben, um keine
Enttäu=
ſchung zu erleben. Vor allem muß die Mannſchaft beſtrebt ſein,
in punkto Schnelligkeit die Wormaten zu überflügeln. Wir
wollen hoffen, daß es den Poliziſten zu Sieg und Punkten reicht
und ſie den Anſchluß behalten. Spielbeginn 14.30 Uhr auf dem
Polizeiſportplatz.
Tv. 1885 Nieder=Ramſtadt—Tv. Crumſtadt.
Kommenden Sonntag treffen ſich die beiden Erſten der
A=Klaſſe (Weſt) nachmittags 15 Uhr in Nieder=Ramſtadt auf dem
Das Vorſpiel in Crumſtadt endete damals
Sportplatz „Wildnis”.
nach hartem Kampf 4:3 für die Nieder=Ramſtädter Eine Voraus
ſage über den Sieger aus dieſem Treffen iſt nicht möglich
Ge=
es den Platzbeſitzern, den Sieg zu wiederholen, ſo iſt die
erſchaftsfrage zu ihren Gunſten gelöſt. Demgegenüber
be=
deutet ein Sieg der Gäſte Punktgleichheit und ſomit ein
Ent=
cheidungsſpiel, da wohl nur dieſe beiden Mannſchaften für die
eider müſſen die
Meiſterſchaft ernſtlich in Frage kommen
Nieder=Ramſtädter bei dieſem Spiel auf ihren guten Mittelläufer
verzichten. Wir hoffen jedoch, daß die Mannſchaft ſich bewußt iſt
was auf dem Spiele ſteht, und demgemäß zu kämpfen weiß. Bei
der beiderſeits gleichen Spielſtärke iſt ein hochſtehendes Spiel zu
erwarten.
Tgde, 46 Darmſtadt—Tv. Nauheim.
Dieſe Begegnungen beginnen vormittags 9.15 und 10.30 Uhr.
Es iſt mit hochſtehenden Spielen zu rechnen, da es um die
Ta=
bellenführung innerhalb der Riedgruppe in der Meiſterklaſſe geht.
Reichsbahn Darmſtadt—Tgſ. 75 Darmſtadt.
Am Sonntag, vorm 10.30 Uhr. treffen ſich beide Vereine zum
fälligen Verbandsrückſpiel. Reichsbahn, die den 2. Tabellenplatz
der Meiſterklaſſe zu verteidigen hat, wird alles daran ſetzen, um
zu den nötigen Punkten zu kommen. Andererſeits lieferten die
Gäſte gegen die Reichsbahn immer ihre beſten Spiele, ſo daß
be=
ſtimmt mit einem ſehr ſpannenden Treffen zu rechnen iſt, deſſen
Ausgang man als offen bezeichnen muß, wobei aber Reichsbahn
bei Hergabe ihres ganzen Könnens den Vorteil des eigenen
Platzes genießt. Reichsbahn muß mit dem nötigen Eifer und
Ernſt ſpielen, da mit 2 Punkten hinter dem Tabellenerſten noch
nicht die Meiſterſchaft für dieſen entſchieden iſt, zumal noch drei
Spiele ausſtehen.
Turngemeinde Stockſtadt.
Die 1. Handballmannſchaft empfängt am Sonntag den
TV. Biebesheim zum fälligen Verbandsſpiel. Da die
Spiel=
ſtärke beider Mannſchaften ziemlich gleichwertig iſt, ſcheint eine
Vorausſage ſchwer zu ſein. Stockſtadt wird alles daran ſetzen
müſſen, wenn die Punkte zu Hauſe bleiben ſollen, um ſo mehr,
da es noch mit Erſatz antreten muß. Spielbeginn 1.30 Uhr,
Kraftſport.
Deutſche Eiche Roßdorf-KrSpV. 1909 Fürth i. O.
Am Sonntag empfängt Roßdorf ſeinen alten Rivalen aus
dem Odenwald zum Gaukampf der 4=Klaſſe. Dieſer Kampf wird
in den Sportkreiſen mit Spanung erwartet, iſt man doch
neu=
gierig, wie die neu zuſammengeſtellte Mannſchaft von Roßdorf
mit dem Schwergewichtler Bernius gegen den einſtigen
Kreis=
ligiſten, beſtehen wird. Wenn Roßdorf alles aufbietet und dem
Kampf mit Ernſt entgegenſieht, ſollten die Punkte in Roßdorf
bleiben. Mit dem Haupttreffen ſind der Schülerkampf
Groß=Zimmern-Roßdorf und einige Rahmenkämpfe
verbunden. Anfang pünktlich 4 Uhr. Eintritspreiſe ſehr billig.
Für das Deutſche Turn= und Sportabzeichen
wurde jetzt auch für Frauen das Geländereiten als anerkannte
Uebung zugelaſſen.
Rauſch =Hürtgen belegten beim Amſterdamer
Sechs=
tagerennen, das am Donnerstag abend zu Ende ging, mit einer
Runde Rückſtand hinter den Holländern Piet van Kempen=
Pijnenburg den zweiten Platz. Die weiteren deutſchen
Teilneh=
mer, Göbel=Schorn, mußten mit dem letzten Platz unter acht die
Fahrt beendenden Mannſchaften vorliebnehmen.
Auch Nürnberg hat die Ueberlaſſung des Städtiſchen
Stadions für die Zwecke des Bauerſchen Berufsfußball=
Unterneh=
mens abgelehnt.
Moulines, der bekannte franzöſiſche Mittelſtreckenläufer,
hat den Entſchluß gefaßt, ſich dem Club „Jules Ladoumeque”
an=
zuſchließen, der ſich jetzt unter Führung des früheren
Weltrekord=
mannes im franzöſiſchen Arbeiterſport konſtituiert hat.
Alympia=Nachwuchs ſtellt ſich vor.
Darmſtädter Jung=Leichtakhleten mit an der Spihe.
* Alljährlich bringt der Süddeutſche Fußball= und
Leichtath=
letik=Verband zum Jahresende eine Liſte der beſten
Jugendleiſtun=
gen heraus. Dieſe Liſte iſt nun für 1932 erſchienen und unſerer
an anderer Stelle gegebenen Anregung entſprechend erſtmalig auf
die Leiſtungen der 10 beſten Jugendlichen der üblichſten
Wett=
kampfkategorien erweitert worden. Daß dieſe Ehrenliſte nicht
zu=
ſammengeſtellt iſt, um frühzeitig ſchon dem Dünkel eitlen „
Kano=
nentums” Vorſchub zu leiſten, verſteht ſich für den Nachdenklicheren
ſofort. Für den Kenner der Leichtathletik bedeutet dieſe Liſte den
Inbegriff eines unendlichen Penſums von körperlicher und
geiſtig=
ſeeliſcher Arbeit, deren Früchte gar langſam und nur unter
ſorg=
fältiger Obhut zum Reifen gebracht werden können. Ordnung.
Diſziplin, regelmäßiges Ueben, und damit moraliſcher
Lebens=
wandel und manche Selbſtüberwindung, ſtehen hinter dieſer
Ehren=
liſte. Vorausſetzungen alſo, die gar manchem
vor allem aber
den Alkoholfreunden und den Nikotinſchwächlingen — geradezu
als „Entbehrungen” gelten. Daß dieſe Liſte im übrigen bis zu
einem gewiſſen Grade dennoch problematiſch bleibt, kommt allein
ſchon daher, daß ſelbſt im Laufe eines Jahres dem einen oder
an=
deren guten Jugendlichen und insbeſondere auch
Jugendmann=
ſchaften einfach keine Gelegenheit geboten iſt, beſte Leiſtungen
unter Beweis zu ſtellen.
Um ſo erfreulicher iſt die Tatſache, daß gerade Darmſtädter
Jung=Leichtathleten beſonders erfolgreich in dieſer Beſtenliſte
ver=
treten ſind. Die Jungens des SV. 1898 ſind in 15
Einzelwett=
kämpfen 14mal vertreten und außerdem in 6 Staffelwettbewerben
4mal. Auch der Polizei=SV. konnte ſich durch gute Leiſtungen
zweier Jugendlicher 2mal in die Liſte eintragen. So finden wir
denn über 400 Meter die beiden 98er Klein mit 54.7 Sekunden
an fünfter und Israel mit 56,4 Sekunden an zehnter Stelle. Im
1000 Meter=Laufen halten Klein und Doerr vom SV. 98
mit 2:516 bzw. 2:51,8 Minuten den 7. und 8 Platz. Auch über
500 Meter konnte ſich Doerr noch mit 4:33 Minuten den 9.
Platz ſichern. Die 3000 Meter ſehen Held (10:10,5 Min.) an
5., Cloos (10:12,3) an 7. und Boller (10:21,6) an 8. Stelle.
Aus=
gezeichnet iſt der 3. Platz von Maul=SV. 98 im Hochſprung (1.65
Meter), denn dieſe Leiſtung eines B=Jugendlichen verdient
be=
ſtimmt dieſes Prädikat. Ueberragend aber, allein ſchon durch die
Vielſeitigkeit, ſind die diesjährigen Leiſtungen von Hornfiſcher=
SV. 98 der in nicht weniger als 3 Wettbewerben
ſich, als beſter Jugendlicher Süddeutſchlands
1932 erwieſen hat! Die Kugel 15.15 Meter weit zu ſtoßen,
iſt ebenſo erſtklaſſig wie der Diskuswurf von 41,75 Metern. Im
Dreikampf über 100 Meter, Weitſprung und Kugelſtoßen mit 2768
Punkten aber die ſüddeutſche Jahresbeſtleiſtung erreicht zu haben.
iſt ſicher aller Ehren wert. Mit einem Speerwurf von 49,40 Meter
dat ſich ſchließlich Hornfiſcher noch einen 2. Platz errungen. Im
ochlagballweitwerfen ſteht Wolff=Pol. mit der feinen
Leiſtung von 95,17 Meter an 2. Stelle: Wöbke=98 hält hier mit
90,37 Metern den 5. Platz. Schließlich konnte ſich noch Nebe=Pol.
über 3000 Meter in 10:08.9 Min, den 3. Platz erlaufen. In den
Staffelwettbewerben endlich iſt der SV. 98 eingetragen
über 10 mal 100 Meter in 2:10.1 Min. an 8. Stelle, über
10 mal 200 Meter in 4:24,4 Min. an 5., in der
Olympi=
ſchen Staffel in 4:05.2 Min. an 6. und über 3 mal 1000
Meter in 8:55,9 Min. an 3. Stelle
Allein die vorſtehenden, uns beſonders intereſſierenden
Lei=
ſtungen laſſen ſchon erkennen, daß es um unſeren Olympia=
Nach=
wuchs nicht gerade ſchlecht beſtellt iſt. Zu wünſchen bleibt nur, daß
dieſer Nachwuchs ganz allgemein ſeine Natürlichkeit und ſeine
Le=
bensfreude, den Ernſt und die Liebe zur perſönlichen Höchſtleiſtung
bewahrt, auch wenn er nun bald die Reihen unſerer Aktiven
verſtärkt.
Zußball.
Germania Eberſtadt—SV. 98 Darmſtadt.
Die Leute von der Bergſtraße empfangen am Sonntag den
SV. 98 zum fälligen Verbandsſpiel. Beide Mannſchaften haben
Die alten 98er mehr noch als die Germanen. Es
Abſtiegsſorgen.
wird zwiſchen beiden Teams zu einem erbitterten Kampfe kom
men, der im Zeichen der Exiſtenzfrage ſtehen wird. Die
Vor=
ſtädter haben durch den Platzvorteil die beſſeren Ausſichten.
Ge=
winnen ſie das Spiel, dann erhalten ſie wieder Anſchluß an die
Mittelgruppe.
Sie werden ſich dieſe Chance nicht ſo ohne
wei=
teres entgegen laſſen. Für die Leute vom Böllenfalltor wirk
der Gang recht ſchwer ſein, er iſt aber auf Grund ihrer letzten
Formverbeſſerung nicht ganz hoffnungslos. 12.45 Uhr ſpielen die
Reſerven.
Sportverein 1898, Jugend.
Das Spiel der 2bJgd. in Eberſtadt fällt aus.
Eintracht Darmſtadt — SV. Jugenheim.
Infolge beſonderer Umſtände wurde dieſes Verbandsſpiel von
der Behörde auf einen ſpäteren Termin feſtgelegt. Das
Spiel Eintracht 2. — Griesheim 2. fällt ebenfalls aus.
Union Darmſtadt. Jugend.
Am Sonntag: Junioxen — 1. Mannſchaft Spv. Groß=Gerau,
dort
1. Jgd. Spv. Groß=Gerau dort; Schüler — Schü=
1. Jgd.
ler Spv. Groß=Gerau, dort. Abfahrt: 1. Jgd. und Schüler: 12.15
Uhr, ab Vereinshaus per Auto; Junioren ab 12.42 Uhr,
Haupt=
bahnhof, per Bahn.
Fr. Tgde. Darmſtadt—Walldorf.
Am Sonntag, 14.30 Uhr, ſteigt am Müllersteich dieſes mit
großer Spannung erwartete Treffen. Walldorf liegt zurzeit an
Stelle der Tabelle. Der Gaſt hat ſeine Elf gegen die
Vor=
runde bedeutend verſtärkt, und es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß,
vorausgeſetzt, alle noch ausſtehenden Spiele würden gewonnen,
Walldorf bei der Vergebung der Meiſterſchaft ein wichtiges Wort
mitzureden hat.
Die hieſige Elf hat in den vergangenen Spielen durch
Ver=
letzungen, Sperre uſw. Sonntag für Sonntag mit Erſatz antreten
müſſen. Trotzdem wurde ein großer Teil der Spiele von ſeiten
Darmſtadts überlegen durchgeführt doch das Schmerzenskind
Sturm wußte mit den unzähligen Torgelegenheiten nichts
anzu=
fangen, und ſo gingen die Spiele meiſt knapp verloren.
Nach=
dem nun die drohende Abſtiegsgefahr für die Hieſigen beſeitigt
iſt, ſah ſich die Vereinsleitung genötigt, eine grundlegende
Aende=
rung der Elf vorzunehmen. Sie hat hierzu verſchiedene jüngere
Kräfte herangezogen. Inwieweit ſich dieſelben der Elf anpaſſen,
wird ſich erſt in den nächſten Spielen zeigen Vorher, 12.50 Uhr,
die Reſerven. 3. Mſch —Erfelden 2., 11 Uhr, Jgd.—Pfungſtadt
Jgd., 10 Uhr, 1. Sch.—Pfungſtadt Sch., 9 Uhr.
e
Inkernakionales Tiſchkennis=Turnier.
Heute nachmittag 3 Uhr beginnt im Rummelbr=”
das große Tiſchtennisturnier des SV. 98, das neben den be
deutſchen Spielerinnen und Spielern auch die Mannſchaft
Ping=Pong=Clubs Straßburg am Start ſieht. Man wird geſpa
juanfet
ſein, wie ſich die Straßburger gegen die deutſche Spitzenk.
halten werden, den leider haben ſie nur ſelten Gelegenheit.
Kräfte mit deutſchen Spielern zu meſſen: in der franzöſiß.
Rangliſte ſtehen ſie jedenfalls mit an erſter Stelle. Die A
ſcheidungskämpfe für die einzelnen Kämpfe werden bei der
ßen Zahl der abgegebenen Meldungen ſehr viel Zeit in Anſpu
nehmen, jedoch iſt damit zu rechnen, daß am Sonntag na
gegen.6 Uhr mit den Entſcheidungen begonnen we
kann. Hier wird die Entſcheidung im Herrendoppel die guß
Spannung auslöſen, denn gerade die Paare, die in dieſer
kurrenz um den Sieg ſtreiten, können den Zuſchauern die
Indt
heit des Tiſchtennis vor Augen führen. Die gut eingeſt
Darmſtädter Kombination Wöbke/Schardt hat hier die Ch
den Sieg an ihre Fahne zu heften, doch muß man die P
Benthien/Deißler=Hamburg. Nickelsburg/Ploch und die Straff
We
ger mindeſtens genau ſo hoch einſchätzen. Alles in allem
ſpricht die Veranſtaltung ſchöne und ſpannende Kämpfe.
9an 1n
Heute abend 8,30 Uhr ſtehen ſich im
Mathilde-
ſaal. Dieburger Straße 26. Tgſ. 75 und Tgde. 1865 Beſſt
*
zum fälligen Gaurundenſpiel im Tiſchtennis gegenüber. We
ger bleiben wird, iſt offen, da die ſich die Gegner in dieſem S
noch nicht gegenüberſtanden.
Waſſerball.
interallit
eiwarteie.
erlautet
Mr biſchie
rigt ſole
bigßt
S
Repräſentativſpiel D. S. V. — D. T.
Wie bereits erwähnt, findet am Sonntag anläßlich
Votierung
Schwimmſtaffeltages im Hallenbad obiges Waſſerballſpiel
u0d
Dieſes Treffen iſt das erſte ſeiner Art in Darmſtadt und
*
deshalb ſehr intereſſant werden. Beide Verbände haben das
17 ds
ihres großen Materials an Waſſerballern für dieſen Kampf
z um
ſtellt. Obwohl dieſer ſehr hart zu werden verſpricht, dürf
e und
ſt die nöt
amüſante, abwechſlungsreiche Unterhaltung zu verzichten.
populäre Muſik=Inſtrument Electrola läßt keine Lang
aufkommen und vertreibt die Sorgen des Alltags. Eine g
Anzahlung und kleine Monatsraten genügen ſchon zur 2
fung dieſes unermüdlichen Geſellſchafters. Die auto
Electrola=Verkaufsſtelle Karl Jäger, Georgenſtraße 11
ihnen die Electrola=Inſtrumente jederzeit unverbindlich v.
ſieg it die
werbende Charakter, der ja der Geſamtveranſtaltung zus
erfre
SN
liegt, dadurch nicht verloren gehen, zumal dem bekannten S.
richter Blank=Mannheim die Leitung übertragen wurde. Puc ſchſe
Ausgang des Spiels iſt als offen zu bezeichnen. Beide
ſchaften treten wie folgt an: Turnerſchaft, weiße
TC
Schmidt. TGD. 46: Habich (1), TGD. 46 Schuſter
Leonhard (3), TGS. 75; Langjahr (4), TGS. 75. Schneide,
nuf
Schwimmverb
TGD. 46. Ihrig (6), TGD. 46.
placiet
blaue Mütze: Mayer (6), J.=D., Wolfsholz (5), J.=D., Harn
ten, der K.
lichter (2). J.=D. SchüßlePl
R.=W.; Orlemann (3), J.=D.;
neit der K
Die in Klammern befin=
J.=D.; Kaffenberger. R.=W.
Zahlen bedeuten die jeweiligen Mützennummern.
1M
wieſen
ſiaglich ve
Geſchäftliches.
de
Wir ſtellen uns um — und bleiben zu Hauſe, oh
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Samstag, 26. November
10.10: Schulfunk: Neue Kinderchöre.
gi.
Stunde der Jugend.
München: Nachmittagskonzert.
18
eitfragen.
H. Haug: Von Bewerbungsbriefen
18.50
19.3
Bei uns zu Lande auf dem Lande: Die Schwalm,
09
Robert der Teufel. Oper von Giacomo Meyerbeer.
Heitere Erzählungen, von Guſtav Wied.
0: Zeit. Nachrichten, Wetter, Sport.
22.45: Berlin: Nachtmuſik.
Königswuſterhanſen.
Deutſche Welle: Sonnabend, 26. November
10.10: Hamburg: Schulfunk: Im Kaiſchuppen des Freihafen
11.15: Stunde der Unterhaltung.
15.00: Kinderbaſtelſtunde
Elſe Steup: Frauen helfen ſich untereinander.
15.45
Camilla Stiemer: Charakter und Schickſal.
16.0
Hamburg: Nachmittagskonzert.
.30: Dr. med. Bornſtein: Zahnhygiene auf dem Lande.
P Eipper: Freude kommt vom Tier — gebt ihm 7
Margot Epſtein: Muſikaliſche Wochenſchau.
Dr. Günther: Deutſch für Deutſche (Umgangsſprach
Franzöſiſch.
185
Rechtsanwalt Dr. Kohlen: Kirche und Recht.
9.9
Frankfurt: Robert der Teufel. Oper von Meyerbe4
20.00:
Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
2.3
Deutſcher See=Wetterbericht.
22.45
Tanzmuſik der Kapelle Oscar Jooſt.
Anſch
23.30: Wohltätigkeitsveranſtaltung.
Welkerbericht.
Obwohl der Luftdruck allgemein etwas angeſtiegen iſt.
ſich das Skandinavientief einerſeits etwas abgeflacht und
ſeits des Biskayahochs gekräftigt hat, bleibt das wechſelhaf
ter weiter erhalten. Vorherrſchende Weſtwinde bringer
tend feuchtmilde Ozeanluft nach dem Feſtland. Nach ze
kurzer Aufheiterung tritt daher wieder wechſelhafte Bei
auf, die des öfteren noch zu Niederſchlägen führt.
Ausſichten für Samstag, den 26. November: Weiterhin wel
bewölkt und zwiſchendurch aufheiternd, noch zeitweiſe reg
Temperaturen wenig verändert.
Ausſichten für Sonntag, den 27. November: Noch Fortd
Weſtwetterlage.
Haupiſchriftleitung: Rudolf Mauve
Feuiſketon.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft:
udolf M.
P A3
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Str
ei
„Gdlenſt: Andreas B
für den Handel: Dr.
d. Queiſch
für
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegt
dund Wort: Dr. Herbert Aett
in B
de Mitteilt
fär den Inſeratentell und g.
: Wills Kuhle;
ſch in Darmſtadt.
Druck und Verlag: C. C. Witich — ſä
Für unverlangte Manuſſtripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernome
Die heutige Nummer hat 14 Geiten
Geien
neueſte Modelle
zu Vorzugs=Preiſen
fen= und Herd=
Spezial=Geſchäft
E. L. Göbel
Rheinſtr. 31.
Große Ausſtellung.
(15782a
Felle
jeder Art
wer=
n angekauft.
„Viktoriaſtraße 53.
Alle Sorten
Ve
é
kauft an
Lippmann May,
Kl. Ochſengaſſe 14.
(16200 b)
für2Familten bewohn=
5a
bar, Part. 3 Zimmeru.
Hikiltd dund Küche, 1. Stock. 4 Zim.
u. Küche, Vor=u. Hintergarten, in der Nähe
er Hochſtraße, für Mk 1500 — bei ca
Mk. 4—5000 — Anzahlung verkänflich und
baldigſt beziehbar.
*ms
Auskunft erteilt der Alleinbeauftragte
Ferd. Braun, Karlſtr. 66
Telefon 517
O
Ne
Fachmann zu
kauf. geſ. Größ.
Anzahlung kann
geleiſtet werden.
Offerten unter
F.9
7264/W.W.
dch. Ala
Haaſen=
ſtein u. Vogler.
Frankfurt a. M.
II.K5 16371
Wohn= und
Geſchäftshaus
in Darmſtadt,
la Zinsobiekt (nach
Abzug aller, Laſten
Proz. Verzinſ.)
ehr günſt. zu verk.
Eilangeb. erbet.
S. 11 an die Geſch.
(
v)
Wirtſchaft
Mitte der Stadt a.
tücht,, kautionsfäh.
8
eute
zu vermiet.
Näh. Adolf
Dingel=
dein,
Landwehr=
ſtraße 39. Tel. 2067.
(16388)
Oet
Geſucht: Leere
2=Zimm.=Wohnung
m. Küche, Bad, 3.
Heizung, Garage.
idyll. geleg., mögl.
in Einfamil.=Haus,
ob. Stockwerk oder
Gartenhaus. Ang. u
R 164 Geſch. (kids
2 Zimmer u. Küche
(beſchlagnahmefrei)
ſof. geſucht. Näh. b.
Dingeldein,
Landwehrſtraße 39.
Tel. 2067. (16389
— Cf
OlOH/OHTOI
Rechtzeitige Bestellung für Weihnachten erbeten.
Goschenk-Artike
in reichhaltiger Auswahl:
(16373a
Brillanten, Gold- und Silberwaren,
silberne und versilberte Bestecke,
Armband- und Taschen-Uhren,
Trauringe eigener Anfertigung.
Reparaturen, Neuanfertigungen und Umarbeitungen
werden wie gewohnt auf das sorgfältigste ausgeführt.
Sottlieb Storok
Gegründet 1888 Schulstraße 12 Telefon 2202
Pol.=Beamter ohne
Kind ſucht alsbald
beſchlagnahmefr.
3-Zimm.-Whg.
mit Küche
Angb
ab 1.1
unt
3 Gſchſt
4 Zimm., Bad etc.
per 1. 4. 33 zu miet.
geſ. Grüne Karte.
mit Preis
Angeb.
unt. R 168. Gſt. *m.
Suche für ſof. mbl.
Zimm. m. ſep.
Ein=
gang, mögl. Zent.
annehmb. Preis.
Ang. S. 29. Gſt. (.
Zimmer
warm, mit guter
Zentralheiz., Nähe
T. H., von
Frei=
ſtudenten z. 20. 12.
geſucht. Ang. unt.
S. 21 an Geſchſt. (
OM
Welche junge Dame
er
t. Akadem. grdl.
ital. Sprach=Unterr.
Italienerin bev.
Ausf. Ang. S.25 Gſt.
Für T.9
„ W
1. Sem.,
gebild.
9.
Nache
Preisoff.
a. d. Geſch”
Samstag, 26. November
Jmmer noch allgemeine Anſicherheit.
Angelöſte Probleme in Frankreich. — Schwankungen bei den einzelnen Induſtriezweigen.
Franzöſiſcher Wirkſchaftsbrief.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Zeid er
Dhufl
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 25. November.
innen= und außenpolitiſche Lage iſt nicht ſolcher Art, daß
ſrtſchaft die nötige Ruhe und Zuverſicht finden könnte. Die
oder interalliierten Schulden entwickelte ſich ungünſtiger, als
ms erwartete. Von der Stabiliſierung der engliſchen
Wäh=
urvierlautet nichts Ermutigendes, und man hört immer weniger
„m verſchiedenen Plänen, die die Weltwirtſchaft und
Finan=
rieren ſollen. Man beklagt ſich über den ſchleppenden Gang
ſchtigſten internationalen Verhandlungen. Die energiſche
gung des Dollars iſt der einzige lichte Punkt in der allge=
Unſicherheit.
Votierung des Budgets, verzögert ſich, was allgemeine
mung verurſacht. Man befürchtet Regierungskriſen, was
Zeitverluſt bedeuten würde. Für jeden Fall rechnet man
daß das Budget nicht rechtzeitig votiert wird. Seit 1904
itzt zum erſten Male das Budget im Zeichen der Deflation,
ngs iſt die Deflation verhältnismäßig unbedeutend.
Steuerfrage ſteht nach wie vor im Vordergrunde. Der
druck laſtet ſchwer auf dem Handel, und dadurch iſt die
tzung der Preiſe, der einzige Weg zu einer wirklichen
Ge=
der Wirtſchaft, beinahe verbaut. Die Effektenbörſe war
feſter, nichtsdeſtoweniger ſteht ſie weiter im Zeichen der
tsloſigkeit.
lun will in den nächſten Monaten 29 Milliarden verſchiedene
n placieren, zugunſten der nationalen Ausrüſtung, der
ſeuhnen, der Kolonien und ſo weiter. Man befürchtet aber
reik der Kapitaliſten.
Schaffung des nationalen Getreideamtes von den
Agrar=
lebhaft gefordert, begegnet ſcharfen Kritiken. Es wird
hingewieſen, daß dieſelbe Inſtitution in den Vereinigten
kläglich verſagte.
Lage des Kohlenmarktes hat ſich etwas gebeſſert.
ſſerung iſt allerdings mehr der Saiſon als einer Belebung
duſtriellen Aktivität zuzuſchreiben. Die Produktion ging,
des Vorjahres verglichen, verhältnismäßig wenig zurück.
mannigfachen Beſtrebungen in dieſem Sinne. Die Frage
Urräte bleibt weiter ungelöſt. Die Einfuhr iſt etwa um ein
niedriger als während derſelben Periode im Vorjahre.
Lage der Schwerinduſtrie iſt ungünſtig. Dies iſt
Geſtaltung der Preiſe weniger zu merlen. Die Ausfuhr
dich brar etwas Belebung gebracht, die Metallurgie kämpft aber
oßen Schwierigkeiten. Viele Geſellſchaften haben in dieſem
keine Dividende ausgeſchüttet, die erwarteten kolonialen
ungen blieben aus, jene für die nationale Ausrüſtung ſind
ſicht erfolgt. Die Zahl der Beſtellungen für die Eiſenbahnen
ſtark zurückgegangen, die Automobilinduſtrie kämpft mit
Erfolg gegen eine ſehr ſcharfe ausländiſche Konkurrenz. Die
ineninduſtrie ſtagniert. Für eine weſentliche Beſſerung der
eſteht vorläufig keine Ausſicht.
te Kupferpreiſe lagen ſchwach, die Abſchwächung der
rfolgte aber nach einer bedeutenden Hauſſe. Am Ende
Monats wird in New York eine Konferenz eröffnet, an der
ternationale Einigung erzielt werden ſoll. Da aber der
aniſche Markt für das ausländiſche Kupfer geſchloſſen iſt
ndererſeits in den zukünftigen Abkommen ſämtliche
Par=
ſauf gleiche Weiſe behandelt werden ſollen, kann man eine
ang ſich nicht vorſtellen, bevor die amerikaniſchen Zolltarife
s Kupfer abgeſchafft oder wenigſtens gemildert werden.
eue Regime in USA. ſoll angeblich geneigt ſein, die
Kupfer=
deutend herabzuſetzen. Trifft das zu, ſo wird die Konferenz
unüberwindlichen Schwierigkeiten ſtoßen.
Zinkpreiſe erfuhren, mehrere Schwankungen, die
des Marktes iſt relativ günſtig. Die Vorräte ſind ſeit
Jahre um ein Viertel zurückgegangen, beſonders ſtark war
ckgang in den letzten drei Monaten, was der Tatſache
zuzu=
n iſt, daß die Nachfrage viel lebhafter geworden iſt.
Zinnpreiſe ſind nach einer bedeutenden Feſtigkeit
etwas abgeſchwächt. Der Abſatz iſt im Wachſen begriffen,
s Rußland kauft viel.
Phosphatenpreiſe erfuhren eine mäßige Hauſſe,
um ſo bedeutender, da die Preisſchwankungen an dem
Phos=
markte ſelten und von kleinen Ausmaßen ſind. Was die
der tuniſiſchen Phosphate betrifft, die von der Kriſe viel
betroffen ſind als die marokkaniſchen, ſo ſieht man, daß die
hrige Ausfuhr nur um etwa ein Fünftel niedriger iſt als
nahre während desſelben Zeitraums. Nichtsdeſtoweniger
bien einige Produzenten, daß ſie gar keine Gewinne erzielen
was wahrſcheinlich auf die ſchlechte Geſchäftsführung
zu=
ühren iſt.
der die chileniſche Nitrateninduſtrie hört man noch
Poſitives. Es verlautete kürzlich, daß ein Nitratendumping
ſiert wird, doch erwies ſich dies als ein Gerücht ohne jede
jegen it Ihulage. Inzwiſchen wurde auch eine große Nitratenfabrik.
die bedeutendſte in Chile, geſchloſſen. Ueber die
Reorgani=
des Nitratentruſtes, der „Coſach”, laufen die unwahrſchein=
Gerüchte um.
Petroleummarkt iſt etwas optimiſtiſcher, man
er=
ſe Bl von einer geheimen Konferenz in New York, wo angeblich
Einigung zwiſchen allen Produzenten, zuſtande gekommen
Ein anderes Gerücht beſagt, daß in mehreren Ländern eine
ung der Petroleumpreiſe bevorſtehe. Das alles ſchmeckt aber
inem Hauſſemanöver. Dagegen liegen darüber reale
Nach=
vor, daß die engliſchen Geſellſchaften eine ſehr erhebliche
A re
ionseinſchränkung durchgeführt haben.
Wiriſchaftliche Rundſchau.
öllet u. Engelhard, Werkzeugmaſchinenfabrik. A.=G.,
Offen=
eu t3
M. Die Generalverſammlung genehmigte einſtimmig die
beſchloß, den
arien und einige Satzungsänderungen und
ſewinn aus dem Geſchäftsjahr 1931/32 von 8362 RM. auf
echnung vorzutragen. In den Aufſichtsrat wurden anſtelle
cheidenden Herrn A. Mittenzwei gewählt die Herren Dr.
Giesbert=Duisburg und Dir. Grauenhorſt=Caſtrop=Rauxel.
reuer=Werk A.=G., Frankfurt a. M.=Höchſt. Die
Generalver=
ug der Geſellſchaft, deren Aktienkapital von 1,8 Mill. RM.
Prozent bei Buderus liegt, genehmigte die vorgeſchlagene
i. e. F. durch Kapitalherabſetzung 5:1 von 19
rung.
Mill. RM. und anſchließend Wiedererhöhung auf 1 Mill.
5 000 RM. eigene Aktien werden eingezogen. Der bis=
Aufſichtsrat wurde wiedergewählt. Angaben über den Ab=
931 erfolgten nicht. Bekanntlich mußten weſentliche
Bilanz=
der Vorjahre diesmal richtiggeſtellt werden. Es trat ein
dswechſel ein.
witilerhöhung im Siemenskonzern. Die Reiniger, Gebbert
A.=G., Erlangen, ſchlägt der Hauptverſammlung die
Er=
des Kapitals von 6,5 auf 10 Mill. RM. unter Ausſchluß
Faugsrechtes der Aktionäre vor. Die Kapitalerhöhung dient
eren Zuſammenfaſſung von Fabrikation und Vertrieb auf
iſchem Gebiet, um durch vereinheitlichte Organiſation die
faftlichkeit zu erhöhen.
Meitallnokierungen.
e Berliner Metallnotierungen vom 25. November ſtellten
1e 100 Kilogramm für Elektrolytkupfer, prompt cif Ham=
Sremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für
„tſche Elektrolytkupfernotiz) auf 51.25 RM. — Die
Notie=
der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die
verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte
Liefe=
nd Bezahlung) ſtellten ſich für Originalhüttenaluminium,
99proz, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren auf 160 RM.
n Walz= oder Drahtbarren 99proz. 164 RM., Reinnickel,
2 99proz. 350 RM.. Antimon Regulus 37—39 RM., Fein=
4 Kilogr. fein) 37—40,25 RM.
Die noch immer undurchſichtige und für alle Beteiligten wenig
erfreuliche innerpolitiſche Situation hat dazu geführt, daß die
Stimmung an der Berliner Börſe ſtärker beeinträchtigt
wor=
den iſt. Die anhaltende Verflauung des engliſchen Pfundes trug
naturgemäß gleichfalls dazu bei, die an ſich vorliegenden
freund=
lichen Momente, aus der deutſchen Wirtſchaft zurückzudrängen.
Kursmäßig wirkt ſich all dies jedoch kaum ſtärker aus, da die
Um=
ſatztätigkeit, ſoweit überhaupt davon zu ſprechen iſt, auf
Mindeſt=
abſchlüſſe beſchränkt bleibt. Immerhin lagen die
Anfangsnotje=
rungen, vielfach bis zu 1 Prozent, teilweiſe bis zu 19 Prozent
unter dem Vortagesſchluß. Elektr. Lieferungen waren ſogar um
2½ Prozent abgeſchwächt. Hier und da waren aber auch
Beſſerun=
gen bis zu 1 Prozent feſtzuſtellen: Dt. Telephon und Kabel
ge=
wannen ſogar 1½ Prozent. Der durchaus befriedigende
Reichs=
bankausweis für die dritte Novemberwoche blieb ohne Einfluß auf
die Tendenz. Man nahm die Zunahme der Gold= und
Deviſen=
beſtände um faſt 4 Millionen und die 1prozentige Beſſerung der
Deckung nur zur Kenntnis. Im Verlauf ergaben ſich kleine
un=
regelmäßige Schwankungen; zeitweilig ſah es etwas freundlicher
aus, doch überwogen ſpäter wieder Abbröckelungen. Die
Ein=
berufung des Reichstages auf den 6. Dezember konnte nicht
über=
raſchen. Die Rentenmärkte zeigten geſtern ebenfalls ſchwächere
Tendenz. Altbeſitzanleihe und Reichsſchuldbücher büßten bis zu
z Prozent ein, im übrigen taxierte man für feſtverzinsliche
Pa=
viere knapp behauptete Kurſe. Auch an dieſem Markt dürften
Zu=
fallsorders die Feſtſetzung der Notierungen, entſcheidend
beein=
fluſſen. Ausländer lagen unregelmäßig, Liſſabonner Stadtanleihe
zogen erneut ½ Prozent an. Am Berliner Geldmarkt war die
Situation auch geſtern unverändert. Tagesgeld ſtellte ſich auf 4½
bzw. 4½ Prozent, Monatsgeld auf 5—7 Prozent.
tener Kurſe unſicher. Da die innerpolitiſche Kriſe noch keine
Lö=
ſung nahen läßt, herrſcht äußerſte Zurückhaltung ſeitens der
Spe=
kulation. Auch die Bankenkundſchaft iſt nur gering zurzeit an der
Börſe intereſſiert. Neben der innerpolitiſchen Verfaſſung veran=
Die Situation an der Frankfurter Börſe war trotz
gehal=
laßt auch die Entwicklung an den Auslandsbörſen, im weſentlichen
aber der ſtarke Rückgang des engliſchen Pfundes, im
Zuſammen=
hang mit der amerikaniſchen Ablehnung einer
Kriegsſchuldenſtun=
dung die Zurückhaltung. Vor allem wird die deutſche Exportlage
durch den Pfundſturz noch weiter bedroht. Auf der anderen Seite
liegen auch eine Reihe günſtiger wirtſchaftlicher Momente vor, ſo
der ziemlich optimiſtiſche Bericht des Inſtituts für
Konjunktur=
forſchung über die Geſamtentwicklung der Wirtſchaft, ferner der
weitere Anſtieg der Ruhrkohlengewinnung und die höhere
Walz=
werksleiſtung. Bei kleinſten Umſätzen, war das Eröffnungsbild
kursmäßig uneinheitlich. JG. Farben lagen ½ Prozent,
Scheide=
anſtalt 1 Prozent höher. Auch Reichsbankanteile, ½ Prozent
freundlicher. Kaum verändert war die Kursentwicklung am
Kunſt=
ſeide= und am Zellſtoffmarkt. Auch Schiffahrtswerte nur zum
klei=
nen Bruchteile, eines Prozentes verändert. Am Elektromarkte
lagen AEG. ½, Bekula ½, Lahmeyer ½ Prozent höher, dagegen
verloren Siemens ½ Prozent, Gesfürel ½, Licht und Kraft ½
Pro=
zent. Am Montanmarkte überwogen trotz der günſtigeren
Beſchäf=
tigungslage die Kursabſchwächungen. Buderus 1. Mannesmann 1.
Phönix ¼, Rheinſtahl ½ Stahlverein ¼, Rheinbraun 1¾ Prozent
niedriger. Dagegen Klöckner gut behauptet. Gelſenkirchen
Prozent feſter. Von Einzelwerten Holzmann unverändert, Dt.
Linol, ½ Prozent niedriger. Auch Zement Heidelberg trotz evtl.
Verluſte aus einem möglichen offenen Preiskampfe am
Zement=
markt behauptet. Am Anleihemarkt beſteht nach wie vor
Kauf=
intereſſe für Altbeſitz, wenn auch die Spekulation eher als Ab=
Prozent nach, zog dann
geber auftritt; der Kurs gab zunächſt
aber wieder an. Schutzgebietsanleihe ½ Prozent niedriger. Am
Pfandbriefmarkt haben ſich Angebot und Nachfrage ausgeglichen.
Bei anhaltender Zurückhaltung war das Geſchäft an der
Abendbörſe weiter klein. Die Bemühungen um eine
Regierungs=
wird die politiſche
bildung werden mit Intereſſe verfolgt, doch
Situation beruhigter angeſehen. Die günſtigen Meldungen aus
der Montan= und Kohleninduſtrie gaben der Börſe eine gewiſſe
Widerſtandskraft, ſo daß die Kurſe allgemein gut behauptet lagen:
Auch im weiteren Verlauf der Börſe ergab ſich keine Aenderung.
Der Rentenmarkt lag ſtill und eher etwas freundlicher. Altbeſitz
hörte man bei 56½, ſpäte Schuldbuchforderungen 71½ Prozent.
Der Ausweis der Reichsbank.
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 23. November 1932
hat ſich in der verfloſſenen Bankwoche die geſamte Kapitalanlage
der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten um
131,2 auf 3016.7 Mill. RM. verringert. Im einzelnen haben die
Beſtände an Handelswechſeln und Schecks um 100,9 Mill. auf
2529,2 Mill. RM., die Beſtände an Reichsſchatzwechſeln um 21.0
Mill. auf 6,5 Mill. RM. und die Lombardbeſtände um 9,3 Mill.
auf 86,0 Mill. RM. abgenommen.
An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind
116,0 Mill. RM. in die Kaſſen der Reichsbank zurückgefloſſen und
zwar hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 107,3 Mill. auf
3306,3 Mill., derjenige an Rentenbankſcheinen um 8,7 Mill. auf
389,3 Mill. RM. verringert. Dementſprechend haben ſich die
Be=
ſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf 37,8 Mill. RM.
erhöht. Die fremden Gelder zeigen mit 429,1 Mill. RM. eine
Zu=
nahme um 71.4 Mill. RM. Die Beſtände an Gold= und
deckungs=
fähigen Deviſen haben ſich um 3,8 Mill. auf 933,5 Mill. RM.
er=
höht. Im einzelnen haben die Goldbeſtände um 6.5 Mill. auf
815,6 Mill. RM. abgenommen, die Beſtände an deckungsfähigen
Deviſen dagegen um 10,3 Mill. auf 114,9 Mill. RM. zugenommen.
Die Deckung der Noten durch Gold und deckungsfähige Deviſen
betrug am 23. November 28,2 gegen 2772 v. H. am Ende der
Vor=
woche.
Das Ergebnis der deutſch=belgiſchen
Kohlen=
verhandlungen.
Die deutſch=belgiſchen Kohlenverhandlungen haben jetzt zu dem
Ergebnis geführt, daß mit Rückwirkung ab 1. Oktober eine
Er=
höhung der Kontingentſätze für die Einfuhr aller Kohlenarten nach
Deutſchland von 50,5 auf 55,7 Prozent eintritt. Als Maßſtab der
Einfuhr wird der Monatsdurchſchnitt des erſten Halbjahres 1931
genommen. Um die Verſorgung der belgiſchen Bevölkerung mit
Hausbrandkohle, ſicherzuſtellen, iſt ein Zuſatzkontingent für alle
Länder bewilligt worden, wodurch das Kontingent auf ungefähr
62 Prozent mit Wirkung ab 1. Dezember erhöht wird.
Produkkenmärkke.
136. Südweſtdeutſche Zentral=Häute=Auktion. Auf der im
Kaſino „Hof zum Gutenberg” in Mainz ſtattgefundenen Auktion
ſtanden 6993 Großviehhäute, 6021 Kalb= und Freſſerfelle und 10.
Hammelfelle zur Verſteigerung. Bei gutem Beſuch ſetzte gleich
zu Beginn der Auktion der Verkauf lott ein. Unter feſter Tendenz
konnte faſt das geſamte Angebot zum Preiſe der Oktober=Auktion
abgeſetzt werden.
Große Obſtverſteigerung. In Ingelheim veranſtaltete die
Landwirtſchaftliche Zentralgenoſſenſchaft Darmſtadt eine
Verſtei=
gerung (Veiling) von etwa 1000 Zentner ſortiertem Tafel= und
Wirtſchaftsobſt aus dem Ingelheimer Obſtbaugebiet. Es war nur
der Großhandel zugelaſſen. Das Geſchäft war gut, und es wurde
rege geſteigert. Von den 270 Loſen erhielten 220 den Zuſchlag,
während von den 50 reſtlichen Loſen im Wege des freihändigen
Verkaufes noch manches abging. Bezahlt wurden für den Zentner
Tafelbirnen 6—21 RM., für Tafeläpfel 7—23 RM.,
Wirtſchafts=
äpfel 6—9 RM., alles je nach Qualität und Sorte.
Kleine Wiriſchaftsnachrichken.
Nach den ſtatiſtiſchen Erhebungen des Reichsbundes des
Tex=
tileinzelhandels betrug der Umſatz des Textileinzelhandels im
Ge=
ſamtdurchſchnitt für das deutſche Wirtſchaftsgebiet, wie die
Textil=
woche mitteilt, wertmäßig 76.2 Prozent des Umſatzes im gleichen
Monat des Vorjahres. Die Indexziffer der wertmäßigen Umſätze
zeigt beim Vergleich der Oktoberumſätze mit denen des Vorjahres
erſtmalig eine Steigerung.
Wie Havas bekannt gibt, iſt die Sowjetregierung an die
fran=
zöſiſche Regierung mit dem Erſuchen herangetre
en, Verhandlungen
über den Abſchluß eines Handelsabkommens zu eröffnen.
Gegen=
wärtig finden im Handelsminiſterium Beſprechungen ſtatt, an
denen Vertreter der intereſſierten Miniſterien (Handel,
Landwirt=
ſchaft, auswärtige Angelegenheiten, Finanzen) teilnehmen, um die
Sachlage zu prüfen und nach einer Grundlage zu ſuchen, auf der
derartige Verhandlungen eingeleitet werden könnten.
Das engliſche Pfund iſt an der Pariſer Börſe auf ſeinen,
drigſten Stand ſeit Aufgabe des Goldſtandards, nämlich auf
Nied
5 Franken, gefallen und wurde bei Börſenſchluß offiziell mit
82,30 Franken notiert. Die übrige Börſe war luſtlos.
Berliner Kursbericht
vom 25. November 1932
Brulſche Bunr and Sibrontd-Gefräſchaft
Oeviſenmarkt
vom 2.5. November 1932
Mee
Deutſche Bank u. 1
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E.G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Mee
75.—
61.75
16.125
26.75
17.25
32.—
60.—
60.50
20.75
29.-
108.375
93.50
Me
Elektr. Lieferung
G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untem.
Harpener Bergbau
oeſch Eiſen
*
Köln=Neueſſer
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
ſannesm. Röhr
aſch.=Bau=Untt
ſchleſ. Koksw.
76.75
69.50
94.37
38.87!
71.37
76.50
38.875
54.—
104.50
40.—
55
3D5s
Orenſtein & Koppel 34.50
Mnntee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kal
Leonh. Tietz
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Akali
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer.
Hohenlohe=Berte
Lindes Eismaſch.
BogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
Kef
39.125
167.—
3.—
25.125
110.
37.50
15.125
46.75
38.875
277.—
24.50
Helſingfor=
Wien
Pra=
ſapeſ.
ofia
Holland
openhagen
olm
enos-Aires
jew Yor
Zelgier
Italien
Paris
Währung
nn. M.
0
hilli=
Sch.
ſto
Peng”
100 2
100 Gulden
0 Kronet
100 Krone
100 Kronen
2. Stg.
Pap. Peſo
Holl
1o0 Belga
100 Dire
100 Franes 16.485
Geld
5.
).95
12.485
3.055
R3d
.73
25e
Rct
5.976
52.0
12.485
F.
9.62
54
13.3
88
2—½
8.4
21.!
16.505
Schweiz
Spanien
Da
2
Jape
io
de=
ien
a e
tugal
Port,
Sſtambu
Kair
Kanada
2e
Tallinn (Eſtl.)
Riga
zypt. 2 3.9 13.39 ad. Doll 2. *.
peſt 100 isl. Kr. 31.44 61.562 100 eſtl. Kr. 0.59/11 100 Lats 79.721 79,99
Durmftädter and Kartokaroanr Bürmftabt, omale or Stescher Dunr
Frankfurter Kursbericht vom 25. November 1932.
Kere
jällig 1. 4. 34...
1. 4. 35...
„ 1. 4. 36 ...
1. 4. 37...
1. 4. 38 ...
6% Dtſch. Reichsanl
„ v.27
2Interm.,
z Baden ......
Bahern ..."
60
deſſen .. . bv. 24
zuß. St. v. 2
Sachſen b.
23
88 Thüringen v.27
Dtſch. Anl.
Auslo=
ſungsſch. 4P, Ab.
löſungsanl.. .
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.
Deutſche Schutzge
bietsanleihe ....
% Baden=Baden,
6%Berlin .. .v. 24
3% Darmſtadt ..
% Dresden. .v. 26
6% Frankfurt a. M
Schätze. v. 29
v. 26
„Mainz..
2Mannheimv.
62 München v.
Wiesbaden v.28
6% Heſſ. Landesbk.
„ Goldoblig.
5½% Heſſ. Landes
Hyp.=Bk.=Liquid.
47% Kom=Obl.!
90I,
3
5.25
71
75
84.25
5.75
57
3.25
Wee
Pfd.=Anſt. G.P
67 Goldoblig.
6% Landeskomm.
Bk. Girozentr. für
beſſ. Goldobl. R. 11
„ 4
2
6% Kaſſeler Land.
kredit Gold
82Naſſ. Landes
5Ja70 z Ligu. Obl.
Dt. Komm.
mel=Ablöſ.-2
AuslSer.
„ Ser.II
Dt. Komm. Samm
Abl. (Neubeſitz).
6% Berl.
p.B
1.%0„ Liqu.
2 Frkf. Hht
in Pf
½% „
„ Goldol
9e
Kich
„Hyp.=B.
Lig. Pfbr
Bk.
öe,
9.
220
88
lig.
Südd. Bod.
ank ..
Lia. Pfbr.
W
Bürtt. Hyp. T
Daimler=Ber
68
„Linol. Werke
187 Mainkrw. b. 26
78
69,75
60
77.5
78.5
82.25
52.75
75
7.5
19.5.
35.7
(
5
Mi Ruch
3Ber. Stahlwerke
32 Boigte Häffner
F. G. Farben Bonds
5% Bosn. L. E.B
L.In
Bulg. Tab.t
432%8 Oſt. Schäßze
Goldrente
S
nh. Numän
„Ge
1 20 Türk. Ad
Af
Bagda
2”
„
ollan
4½% ungar 1913
„
V
Golt
1910
470
stadtan!
½Bud
Liſſabo
4 2 Stockholm,
Aktien
ſtzüdeunie
We
.......
regeNori
Aſchaffbg. Braue
Zellſtoff
Bemberg, J. P..
Berl. Kraft u. Licht
Zuderus Eiſt
en. . .
Cement Heidelbe
karlſtadt
F.G.Chemie, Baſell
Chem.Werke Albert
ſade .
ntin. Gummiw.
91/-
94.5
10.
W
1
S
9.1.
3.25
Bei.
Kic
56.25
31.,75
62.
105.
40.5
42
34.5
109
Contin. Linoleum.
Daimler=Benz....
Dt. Atl. Telegr. ..
Erdöl ..
Dt. Gold= u.
Silber=
inolverk
Dortm. Ritterbräu
dyckerhoffé Widm
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.
ift
Eſchw. Bergwer
Eßling. Maſchinen
Faber & Schleick
G. Farbenin
59
Feinmech. (5
Felt. & Guillegume
Frankfurter Hof
Gelſenk. Bergwerk.
Geſ.f.elektr. Untern.
Goldſchm
h..
ritzner=Kahſer...
Brün gBilfinger.
Hafenmühle Frk
Hammerſen (Osn.
Hanauer Hofbrauh.
Hanfwerke F
bau
Harpener Be
Henninger Kemp
bilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer. ....
Hochtief Eſſen ....
Holzmann, Phil.
3lſe Bergb. Stamm
Genüſſe
Junghans ......."
Kali Chemie ..
„ Aſchersleben
V
18.5
76.5
*
18.4
94:
24.5
27.5
3.
16.
16.5
70.5
104
—Rhneich
löckuerwerke ..
Knorr C. H.....
2ahmeher &Co. ..
Laurahütte .. . . .."
Augsburg ...
Löwenbr. Münch.
utz, Gebr. Darmſt.
ginkr.=W. Höchſt.
Mainz. Akt.=Br. ..
kannesm.=Röhr
Mansfeld. Bergb.
etallgeſ. Frankf.
iag. Mühlenba.
Montccatini Maild
lotoren Darmſtadt
dberbedarf .....
inis Bergbau ..
Reiniger, Gebbert.
Rh. Braunkohlen..
Elektr. Stamm
1"
Stahlwerke ..
(Montan..
er, Gebr. ....
Rütgerswerke.
Salzdetfurth Kall”.
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind..
Schramm.
Cfbr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert, Elektr.
Schwarz=Storchen.
Siem, Glasinduſtr.
Siemens & Halske.
Südd. Zucker=A. G./1
Tellus Bergbau...
Thür. Liefer.=Geſ..
Tießz Leonhard ..
Mmuterfranken .....
WBer, Stahlwerke ..
397,
183
Ka
195.5
S
54.5
3.
11.25
28
*
1.5
Me Mie
Bahzß.
Freyztag.
geln Kali.,
Zelſtoff Baldhof.
Nemel.
Allg. Dt. Creditanſt.
Badiſche Bauk.. ..
Bk. f. Brauinduſtr.
Baher. Hyp. u. W.
Berl. Haudelsgeſ.
bhpotherbk.
Tomm. u. Privatb.
Dt. Bank und Disc.
Eff. u. Wechſel
res,
Bank...
Re
Bank. ...
hp.=Bauk.
Mein. bhp.=Ban1.
Pfälz. Hyp.=Bau!
Reichsbank=Aut
Rhein. Hyp.=Bank.
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Württb. Notenbank
A..G. f. Bertehrsw.
IIg. Lokalb. Kraftw
% Dt. Reichsb. Vzgl
ag ........."
Nordd. Lloyd..
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Allianz u. Stuttg.
Verſicherung
„ Berein. Berſ.
Frankona Rück=u.
Mannheim.=Berſich.
Otavi Minen .... 16.75
SchantungHandelsl 32
7
I.
18.5
53.5
61.75
62.5
126.75
82,5
88
41.25
83.25
33
173
[ ← ][ ][ → ]Seſte 12 — Nr. 329
SHOR
Rheinstt:
Samstag u. Sonntag
ab 20 Uhr (16397
Matthias Weber
Obermulikmeilter a. D.
Musik am laufenden Band.
Restaurant
Samstag und. Sonntag
Schillereck:
Wiener-Abend
16354)
Beichhaltiger Mittag- und Abendtisch von 70 Pfg- an
Neu eröffnet!
Kennen Sie schon das gemütl. Familien-Kaffee
Schulstr. Wallner Tel. 4615
Spezialität: Sahnetorten.
Verkauf über die Straße: Bestellungen prompt
ins Haus. Besanders empfehle ich meine
Kreppel in reinem Butterschmalz
ge-
backen. Bis zur Polizeistunde geöffnet. (16378
N
Café Haldesruh
schönster Austlugsort, ladet zum Besuch ein. (6541a
Imvegetarisch. Restaurant,,Eden”
Ernst Ludwigstraße 5
speisen Sie an den nächsten Sonntagen
bei froher Advents-Stimmung
Vielgestaltige Speisenfolge / Kalte und warms Getränke
Nachmittags und abends geöffnet! (16399b
Wi Sennnte.
K
S.,
Lautenschlägerstraße-E
P
u. Magdalenenstraße-LCKé
MEU-ERGEENUNG mit
Großem SchlachtaFest
Speisen von 0.15 an.
Große Schlachtplatte 0.90.
6541a)
Es ladet ergebenst ein Karl Diergardt.
Eriies Reinheimer Tonfim-Thealer
Samstag, 26. Nov. und Sonntag, 27. Nov.
Nur 2 Tage läuft das große Filmwerk
Ber Sieger!
Hauptdarsteller: Käthe von Nagy, Hans Albers
mit den neuesten Schlagern, u. a.: „Es führt kein
anderer Weg zur Seligkeit, als über Deinen Mund” usw.
Beigrogrammi
„Kabarett-Programm Nr. 6‟ und
91
Am laufenden Band‟
(16364
Sonntag nachmittag 2 Uhr: Vorstellung
Bee gute Film!
Der reine Ton!
Nähmaſchinen
Schrank= und
Verſenkmaſchinen
beſonders billig
Carl Lorſch,
Pankratiusſtr. 2½.
Reparaturen
aller Fabrikate.
(15442a)
1 Lrnst-Ludwig--Taße 1
HEUTE ERSTAUFFÜHRUNS
Eine lustige Soldatengeschichte
Aus einer kleinen
Residenz
Indiskretes aus dem Leben
Ottokars XXXXTIII. in den
Hauptrollen 12prominente
Dar-
steller, u. a. Lucie Englisch, Ida
Wüst Albert Paulig. Hugo
Maßſchneiderei
Schuchardſtraße 10
lief. Anzüge, Palet.,
Mäntel aus guten,
tragfäh. Stoffen zu
65, 75. 80 bis 130
Mark. Auch zugebr.
Stoffe w. ſorgfält.
1. billigſt verarb. *
Eischer Köppe usm.
Wer liefert
Weißb.-Arbeit.
gegen Ankauf einer
Nähmaſchine,
Fahr=
rad pp.? Offert.
S. 38 a. d. Geſchſt.
16402.
Ingendliche zugelassen.
SONNTAG EiNLASS 10.30
FRÜH-VORSTELLUNG
DIE GROSSE FAHRT
Der spannend
Auswanderer-
film 20 000 Mitwirkende —
1000 Indianer, 1500 Bäffel,
1400 Pferde usw.
Zu dem selben Programm
Einlaß 1 Uhr (16401
UUGEND-VORSTELLUNG
Dam.=u. Kinderkleid.
werd. gutſitz,
preis=
wert angef.
Kirch=
ſtraße 19, I. (110520
Verkupfern
Föbel, Grafenſtr. 16.
(14531a)
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
iin
Telefon 173
Darmstadt
Rheinstr. 4-6
Sonntag, den 27. Movbr. 1932,
vormittags 11½/ Uhr
Ende 1 Uhr
Einlaß 10½ Uhr
Rontag, den 28. Moubr. 1932,
nachmittags 2 Uhr
Ende 354 Uhr
Einlaß 1½ Uhr
Nur 2 Vorführungen
aus unserer schönen deutschen
TM
Zht
Eine Film-Symphonie in 5 Teilen. mit besonderer
Husikbearbeitung für den Film
unter Mitwirkung des vollen Orchesters
Dirigent Georg Seibert
An der Nordsee
Hamburg- Deutschlands größter Sechafen.
Blanke-
nese, Kaiser-Wilhelm-Kanal. — Cuxhaven, die „Alte
Liebe, Ebbe und Flut, Feuerschiffe, Leuchttärme.
Zu Fuß und Wagenfahrten nach der Insel Nruwerk.
Helgoland, die dentsche Felseninsel in der Nordsee.
Ausbooten der Passagiere. Unterland und Oberland.
Helgoländerinnen in ihrer Heimattracht. Die Felsenküste.
Mönch. Nordspitze mit Hengst. Sturmfut.
Wester-
land auf Splt, Strandpromenade, Strandburgen.
Entstehung der Dänen. Hörnum. St. Peter-Ording
Eine 1200 m lange Holzbrücke. Nordseebad Büsum.
Pferderennen im Watt. Wattenpolonaise. Wattentänze.
Parademarsch im Wattenmeer. Kamelreiten.
Im schönen Harz
Das 1000jährige Nordhausen und Klosterruine
Walken-
ried Ruine Hohenstein. Braunlage. Die 1000jährige
Kaiserstadt Goslar. Rammelsberg. Herzberg. Im
Gosetal. Das Kaiserhaus (11. Jahrh.). Kaiserworth
(1194 erbaut). Rathaus aus dem Jahre 1134.
Markt-
kirche (12. Jahrh.) Hahnenklee. Lautenthal.
Wil-
demarn Im Okertal. Adlerklippen. Am Waldhaus
Radau-Fall bei Harzburg. Der Broken 1142 m f. d.
M. Blankenburg. Ruine Regenstein. Die Teufelsmauer
Das wildromantische Bodetal. Das
schönste Tal der deutschen Mittelgebirge. Eingang
zum Bodetal. An der Bode. Das Bodetor.
Jungtern-
brücke. Bodekessel. Teufelsbrücke. Aufstieg von
Königsruhe durch den Hirschgrund zum
Hexentanz-
platz (451 m ü. d M.). Blick auf die Roßtrappe, das
Matterhorn des Harzes. Tief unten an der
rauschen-
den Bode liegt Königsruhe. La Valiéres Höhe. Die
Walpurgishall. Abstieg zum Waldkater. Das Bodebett
an der Teufelsbrücke Schroffe, nackte Felsennadeln
erinnern an die Dolomiten.
Im Riesengebirge
Winterzauber Im Reiche Rübezahls.
Bobrennen um die Schlesische Bobmeisterschaft.
Zackerlfallbande. Aufstieg zur Neuen „Schlesischen
Bande‟. Vereiste Tannen. Reitträger 1362 m.
Rübe-
zahls Zaubergrotten. Veilchenspitze. Die vereisten
Schneegruben. Schneegrubenbande. Spindlermähl.
Spindlerpaß. Spindlerbauden Peterbande. Silberkamm.
Durch den Winterwald zur Schneekoppe.
Winterkampfspiele am kleinen Teich. Schlingelbande.
Kleine Teichbande. Prinz-Heinrich-Bande.
Hampel=
baude. Schlesierbaus. — Die Schneekoppe (1605 m ü
d. HI.) höchster Berg im Riesengebirge. Riesenbaude.
Der Riesengrund. St Peter mit dem „Langen Grund”.
Aupatal. Deutsche Skimeisterschaft 1932.
Im Schwarzwald
Murgtal und Raumünzachtal. Kinzigtal.
Schwarz-
wälder Trachten. Wildbad. Baden-Baden. St. Blasien.
Triberg. Badenweiler.
Das Höllental.
Ravenna-Schlucht
Freiburg. Himmelreich.
Titisee. Schluchsee.
Hirschsprung
Feldberg, 1493 m ü. d. M. Wutachschlucht. Albtal.
Bärental. Die Schwarzwaldbahn. Rheinfall bei
Schaff-
bausen. Am Bodensee, „Graf Zeppelin”.
Die Bayrischen Alpen
Schloß Neuschwanstein, 1869 von Lndwig II. erbaut.
Algäuer Alpen mit Säuling. Der Königsee. Watzmann
Hoher Göll St. Bartholomä. Die Almbachklamm
Wendelstein. Schloß Hohenschwangau, 1832 von
Maxi-
wilian II. wieder aufgebaut. Wildfätterung am Alpsee.
Schwansee Wetterstein- und Karwendel-Gebirge.
Gar-
misch-Partenkirchen. Ober- und Unter-Grainau. Griesen
Klais-Mittenwald. Die Zugspitze im Winter. Der
böchste Berg Deutschlands, 2964 m ü. d. M.
Wandern-
der Schnee. Aufstieg von der Ehrwaldalm. Die Wiege
des Föhn. Am Münchner Haus. Der Tajakopf in der
Miemingergruppe. Wetterwand. Wetterspitze.
Schnee-
fernerkopf Waxenstein Alpspitze. Rissersee. Im
Loissachtal. Die Eiswunder der Partnachklamm.
Samstag, 26. November i /
Samstg, 26. November, 1a9 Uhr: Streich-Orchoster-Konzert
anschließend bis 5 Uhr: Gesellschafts-Abend
U163S,
Sonntag, 27. November, ½9 Uhr: Operetten-Aber d (Tanzeinlagee!
Lum Tropkstein
n4 98 10e
M M De
He e
Me
9
ſth
P r
Alleiniger Ausschank des weltberühmten Slechen-Bler, Nürn.gan anderei
Gute Küche zu zeitgemäßen Preisen. Wild, Geflügel, prima Rhein-Salm. (73 ure Leiſchlade
zuſch 50
Katskeller=Gaststätte / Marktptaut,la183,
We
Waldschtrosschen
eblich
ver
Griesheim bei Darz
n voi Per.
Jeden Samstag
*) und Sonntag
Das besie
Weihnachlsgeschenk
Haus-Standuhren
Ma
Spezial-Fabrik
im Schwarzwald,
ohne
Zwischen-
handel (II St 2314
von RM. 53.- an
erner Wand-,
Tisch-,
Taschen-
uhren etc. Größte
Zahlungserleich-
terung. - Mehr als
25000 Kunden.
Tausende v. Dank
u.
Anerkennungs-
schreib. Verlang,
Sie sof. kostenlos
den neuesten
Ka-
talog Nr 182.
E. Lauffer
Spezial-Fabrik
mod. Hausstand hren
Schwenningen/N.
Schwarzwald
Zietenstraße 55
(II, St. 2314)
Schülerpult, Knab.=
Fahrrad, Fell=
Schaukelpferd, Wd.=
Uhr, Staffelei, kl.
Schreibtiſch, Radio
Löwe), 5=R.=App.,
Schaukelſtuhl. Hr.=
Mantel mittl. Fig.,
D.=Mantel, dk.=blau
m. Pelz, ſeid. Kleid
z. vk. Hochſtr. 42, I.*
Drilling
16. 16. 8, erſtklaſſ.
Herrenwaffe, neu
Schrankgrammoph.,
neu, zu verkauf.
peſſartring 18
ORTHEUM
ermutete, Ml.
Vertiefung
gen Rebol
abds. 84 ID Mrn Ligel
die Türe
Heute Samstag, 26. und Sonntag, 27. Norl
Bauplatz
2 Heitere Abende aus der guten alten Ze
durch 2
trück geg
Musikal. Komödien von Dr. E. Fischer.
Der Herr Doktor”” Musik: Franz Schnbesihrarige Vertiel
„Die Spieluhr‟ Musik: Albert Lortzing, ſam wieder 50
„Ein Roman in der Waschküche"
D. v. Dittersdorf.
Musikal. Leitung: Musikdirektor Kumme!
Kleine Preise von 0.60 an. — Vorverkam
H. de Waal und Verkehrsbüro.
Nechanismu
uderen Türe a.
ugham tat
nit gewohnhe
Schaltknöpfe
tinen für die
gleichzeitig 1
ingsknop
Sonntag, 27. November, nachmittags ½4 UDN gerührung in
Das reizende Märchen:
— TISCHLEIN DECK DICHI—
Preise von 0.20 an — Vorverkauf nur Kiosk, VEiſtuham drück
kehrshüro und Orpbenmskasse
De Frau, von 20
aber ver
Sichern Sie sich Ihre Karten im Vorverkauf! hut abend trei
zu und nodh
hoffnung, daß
Kroßkamptlag im Stadion au Frankkurt 2. he he die ſch
Weiſe aus
Linttdche TasbaltgortrorEk- mdem Bau
war — dieſe
Sonntag, den 27. Nor. 1932, nachm. 2½, Imn zufällg gerad
nzuzünden
gefiel ſeine
dhölzer zündete
Vorher 12½ Uhr entscheidendes Spiel fü Zoll um Zoll
(rF z u Drücker
der Reservemannschaft
2 Bandſägen
700 und 750 mm
Rollen=Durchmeller
in pr. Kugellager
bald neuwertig, z.
jed. annehmb. Pr.
zu vk. Ph. Maurer,
Tannenſtraße 8.
Notverkauf!
Echt ſilbernes 800
geſtempelt. ſchweres
Beſteck, 73 Teile
mod., ungebraucht,
für 185 ℳ zu
ver=
kaufen. Offerten u.
9081 an die Ge
ſchäftsſtelle d. Bl.
(V. 16368)
Einige wenig geſp.
e
Aag
ſpottbill. abzugeb.*
Fiſcher Rhönrin=
Zigarrenhaus Dieter
DARMSTADT
Ecke Rhein- und Georgenstraße.
Eröffnung 26. Nov. 1932
Auserwählte Oualitäten der führenden
Deutschen Firmen in: (16325
SLgarren
Cigarrillos
Stu mpen
Ferner: Gutsortiertes Lager aller
be-
kannten Marken in: Cigaretten .
Rauch-, Kau- und Schnupf-Tabake.
Rummelbrä
ham ſick
te der laun
mſtengel in
Rheinstrase 101 — Telephon.
leden Sonntag 8— 11½Ch
KONZERT
Kein Aufschl. a. Speise u. Geträl
Mittagstisch von 80 Pfg. Zubereitul
Spezlalbier 0,3 . . 22 P
Inhaber: Karl Heidenrei
am Haupt
Tel.
Restaurant Ehrhafi ehine gro
am Woogsplatz :: neu reno
Kaffee-Wein-Bier Mimstag 8e
Heute bis 4 Uhr geöfft
Essen Sie mal
Speisehaus aö
g20 8 Ur,
Ein F
im Grur)
Hällät: Berlin
Neueste
Dit bekannten
AuF2b 4 Uhdr=
Mtück Torte
Elisabethenstraße 4, 1.
Sie finden dort gut bürgerliche
werte und reichhaltige Küche.
Malbildenhöhsaal-Reskar
Sonntag, den 27. Nov., abends
Konzert
Alle Se
Sonay
Es ladet freundlichst ein:
Gut erhaltener
Winiermankel
nittl. Gr. f.
3.p.
Bismarckſtr. 72.
Maſche
D.=Schuhe,
gebr. Loden
für großen
billig zu v
Schulſtr. 14.
R0,
0
TAuUAOHOT
AACHENER STADTANZEIGEN
Te
40. JAHRGANG —TELEPHON 34551, 3455
Größte u. weitverbreitetste unpartelische Tag‟
reitung des Regierungsbezirks Aachen soV
der holländischen und beigischen Grenzgeble
as tag, 26. November 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 329 — Seite 13
„s war nun ſehr unangenehm, ſchlimmer noch, das kleine
Mutſchick als böſes Omen angeſehen, beeinträchtigte die
Stim=
munumehr als die Finſternis. Die Frau hatte bereits die zweite
ſaus der Goldkapſel genommen. Ihr Gehirn arbeitete
prä=
unp weitſichtig, aber mit wacher Energie wußte ſie auch,
bahz” nichts mehr nehmen durfte, um nicht gleichgültig zu
wer=
dey inabläſſig ſuchte ſie im Dunkeln weiter, taſtete ſich wie
eime linde Reihe für Reihe an den Mauerſteinen entlang, kam
gllzulich bis zur Biegung vor dem langen Gangteil, aber eine
inſyittive Vorſicht hielt ſie davon ab, ihn zu durcheilen und die
Slfch am anderen Ende, wo ſie eingedrungen war, fortzuſetzen.
cre Leuchtuhr zeigte genau ſechs Minuten vor eins, als
ſeräuſch von draußen an ihr Ohr drang.
ſemand näherte ſich der Ausgangstüre, die ſie ſeit einer
ſe vergeblich ſuchte. Die Frau ſtürzte mit drei leichten
men von der Biegung zurück in die Ecke, wo ſie den
Aus=
vermutete, preßte ſich hinein, es war eine kleine niſchen=
Vertiefung in der Frontalſeite des Ganges, die Hand
röte den Revolver — die nächſte Minute mußte die
Enr=
züung bringen. Alles hing davon ab, wo und nach welcher
fang die Türe ſich öffnete.
ſom Bauplatz her betrat Vaugham den Schlauch. Die Türe
he ſich durch Druck auf einen Knopf nach innen, langſam
ie zurück gegen die Kopfwand des Schlauches, wo eine
fſchartige Vertiefung ſich befand, dort ſtieß ſie leicht an, glitt
ſmtolm wieder vorwärts, ſelbſttätig ſchließend — es war der
Mechanismus und die gleiche Funktionsdauer wie bei
nderen Türe am Torweg der Garage.
auigham tat im Dunkeln vier Schritte, bückte ſich und
gnit gewohnheitsmäßig ſicherem Griff den Stein, der die
öchaltknöpfe verbarg: einen zum Oeffnen der
Ausgangs=
einen für die Beleuchtung und einen, der bei der
gering=
zerührung in den Räumen des Dr. Hſu Sen Alarm
aus=
gleichzeitig beide Türen des Schlauches verſperrte und
Leffnungsknopf unbenutzbar machte.
laugham drückte auf den zweiten Knopf. Licht flammte auf.
die Frau, von der Türe mit ſanftem Druck gegen die Wand
ritz, aber verbörgen, erkannte abermals, daß das Pech
kau hut kute abend treu blieb. Zwar wandte ihr der Mann den
in zu und noch war die Türe zwiſchen ihm und ihr, doch
Hoffnung, daß er um die Biegung verſchwunden ſein
n, ehe die ſchwere Türe ſich ganz ſchloß, ſo daß ſie auf
Abe Weiſe aus dem Gang herauskäme, wie ſie
hineinge=
war — dieſe Hoffnung ſollte ſich nicht erfüllen, da der
m zufällig gerade in der Biegung ſtehen blieb, um eine
Zi=
anzuzünden!
s gefiel ſeinem Gott Vitzliputzli, mit dem Fädchen zu
an dem Vaughams Leben in dieſem Moment hing: Die
ſhhölzer zündeten nicht. Mit jeder Sekunde glitt die Türe
Zoll um Zoll die Frau preisgebend, deren rechter
Zeige=
am Drücker der kleinen Waffe ſaß wie feſtgemeißelt
Vaugham ſich umſah, würde ſie ſchießen. Drei, vier
Höl=
lſchte der launiſche Gott aus, ehe das fünfte den
verfluch=
immſtengel in Brand ſetzte und Vaughams Leben rettete.
Ahnungslos eilte er weiter, um die Biegung herum — lautlos
ſtieß die Frau aus ihrer Ecke, wie ein Habicht, ſie verſuchte,
den Fuß zwiſchen den Türſpalt zu klemmen — zu ſpät, die
Finger paßten noch eben, ſie verſuchte, die Endbewegung des
ſchweren Stückes Mauer aufzuhalten, aber das war ſchon ſp
konſtruiert, daß es dazu bedeutender Widerſtände bedurft hätte
nein, ſie mußte haſtig und außer ſich vor Wut die Finger
zurückziehen, und ein feines metalliſches Einſchnappen ſagte ihr,
daß der Ausweg, neben dem ſie ſtand, ſo nahe wie nur
denk=
bar, ſich wieder verſperrt hatte.
Was nun?
Drüben wiederholte ſich das Geräuſch
Vaugham hatie
den Gang verlaſſen, ſie war allein, wieder allein, aber er hatte
das Licht nicht ausgeſchaltet und das geſchah entweder aus
Vergeßlichkeit — — oder weil man binnen kurzem zurückkehren
vollte! Die Frau flitzte vorwärts. Sie hatte den Mann in der
Biegung hocken ſehen, als das Licht anging, dort alſo, wohin
ſie beim Suchen nicht gekommen war, befand ſich der
Lichtſchal=
ter, dort mußte auch der Türdrücker ſein.
Schon ſaß ſie am Boden, ſie hatte keine Sekunde zu
ver=
lieren, es war verdammt heiß geworden, trotz minus 15 Grad
im Freien.
Ueber ſich vernahm ſie Schritte und das Krachen eines
Bett=
geſtells, in dem ſich jemand aufrichtet — aha, der Mann hatte
nicht geſchlafen, er bekam Beſuch — Vaugham betrat das
Zimmer.
Die Frau hielt den Atem an, um kein Wort der
kommen=
den Unterhaltung zu verlieren, ihre Sinne ſchärften ſich. Um zu
lauſchen, was ſie ja hier, faſt vergaß ſie, daß ſie von den
toll=
ſten Geheimniſſen und Plänen keinen Gebrauch machen konnte,
ehe ſie aus dieſem Gefängnis heraus war.
Die Männer ſprachen laut, ſie befürchteten keine fremden
Ohren — wer ſollte in Dierlamms Garage horchen?
„Nanu? — Miſter Vaugham perſönlich?” begann der
Be=
wohner des Zimmers erſtaunt.
„Ja”, antwortete Vaugham, „Buddha iſt mißtrauiſch in
dieſer Sache. Seit er den Burſchen geſehen hat, zweifelt er am
Gelingen des Planes. Um kein Unheil heraufzubeſchwören,
wünſcht er nicht, daß in ſeiner Nähe darüber geſprochen wird.”
„Wieſo denn —” machte der andere gedehnt, ohne ſeine
Be=
troffenheit verhehlen zu können, „der Junge iſt doch harmlos!
Den kann man aufwickeln und er merkt niſcht.”
„Natürlich!” Vaugham ſchien ungeduldig, „es ift nicht das
Aeußerliche, das Buddha ſtört — er ſpürt eine feindliche
Aus=
ſtrahlung, das iſt alles. Er rät, die Sache dringend zu
beſchleu=
nigen, aber mit der Perſon dieſes Burſchen will er nichts zu
tun haben."
Eine nervöſe Pauſe entſtand.
„Eigentlich”, ſagte der andere dann faſt zögernd, „iſt das
verflucht unangenehm. Ich habe noch nie erlebt, daß Buddha
ſich täuſchte.
„In dieſem Falle wird er ſich täuſchen” rief Vaugham
heftig, „verlaß dich drauf. In vierundzwanzig Stunden ſind
wir ihn los!”
Der andere ſprang mit einem Satz aus dem Bett.
In vierundzwanzig Stunden müſſen wir den Jungen los
ſein”, wiederholte Vaugham kalt. „Mich ſtört ſeine
Ausſtrah=
lung nicht — — und dich erſt recht nicht, Fritz!”
Der pfiff durch die Zähne. „Wenn ich recht verſtehe, ſoll
ich.
„Du verſtehſt recht.”
Die lauſchende Frau unten im Gang biß ſich zornig auf
die Lippen. Sie kannte dieſen Ton. Untätig hockte ſie am
Bo=
den und hatte faſt vergeſſen, daß es allerhöchſte Zeit für ſie
war, den befreienden Stein zu finden.
Ueber dem Bretterboden brach Vaugham wieder das
Schwei=
gen. „Eine Kleinigkeit, Fritz. Brauchſt ſelbſt faft nichts zu tun.”
Fritz räuſperte ſich. „Kommt nicht in Frage, Miſter, Kann
keiner von mir verlangen. Notwehr — ja, kommt mir niſch
druff an — aber ſo’nem Bengel, ſo’nem grünen Jungen, der
noch keen Aas wat zu leide getan hat — kommt gar nicht in
Frage, Miſter Vaugham, ganz ausgeſchloſſen bei Fritz,
ver=
ſtehen Sie?"
Vaugham ſprach nur ein einziges Wort. „Befehl!” ſagte
er eiſig.
Abermals Stille.
Die Frau im Lederniantel erinnerte ſich jäh, daß ſie
inner=
halb weniger Minuten den Stein finden mußte oder verkoren
war, haſtig begann ſie rechts und links vom Biegungsknie die
Mauer abzutaſten, hielt dann wieder inne, erblaßte ein wenig,
und ihre unnatürlich glänzenden Augen weiteten ſich. Ein
Wort war an ihr Ohr geſchlagen, der Name einer Stadt, den
Vaugham oben mit geſenkter Stimme ausgeſprochen hatte und
mit einem Schlage, enthüllte ſich ihr endlich die wahre Abſicht
Vaughams, der ganze in ſeiner Logik verblüffend einfache Plan
enthüllte ſich ihr — trotz ihrer tauſendfach ausgeprobten
Ner=
ven konnte ſie ein Fröſteln nicht abwehren, das ſie durchſchauerte
und bis ans Herz griff.
„Du fährſt morgen nachmittag mit ihm nach Deſſau”, hatte
Vaugham geſagt.
Die Frau ſchüttelte gewaltſam den ſinnloſen Schrecken ab.
Sie wußte, was auf dem Spiele ſtand, wenn das da, was
die=
ſer Kerl, dieſer Miſchling da oben plante — wenn das
ausge=
führt wurde. Sie riß ſich zuſammen.
Miſter Vaugham hatte bei der unerhört geſchickten
Kal=
kulation einen kleinen Fehler begangen — er hatte verſäumt,
ihre Exiſtenz in Rechnung zu ziehen. Vielleicht aus Unkenntnis
aber nach dem Geſetz ſchützt Unkenntnis nicht vor Strafe.
Sie beſaß in ſeltenem Maße die Gabe der Konzentration.
Der Plan oben, der Gegenplan, die Vorbereitungen — alles
das hatte Zeit, nichts war im Augenblick wichtiger, als den
Stein zu finden, der den Türöffner verbarg
und ſie fand ihn!
Da war der Stein!
(Fortſetzung folgt.)
10.Restanrant 27
am Hauptbahnhor
Tel. 2463
*/
stag ab 8 Uhr, Sonntag ab 7 Uhr
Ein Fest
im Grunewald
brialität: Berliner Pfannkuchen.
Die schöne große Tanzfläche —
Neueste Tänze. (16352
Imstag Schlachtfest
Die bekannten Spezialitäten.
mtag ab 4 Uhr: 1 Filterkaffee oder
2 Stück Torte zusammen 0.60.
R
Sonntag vorm. 11.15 Uhr — Film-Morgenfeier — Letzte Wlederholung
HELIA
Beutschlands Flette im Rittelmeer
OM
OM
Lum hessischen Haus
EckeGrafen-u. Waldstr.
K
Heute (16359
ehlachtkes
Alle Sch acht-Spezialitäten
ff. Schlachtplatten u. s. w.
tlbgen Sonntag, ab 7 Uhr
rIkeinischer -Abend
10
Weinstuben zum Stachel”
Roßdörferstraße 24
b.Samstag gelangt 1 Halbstück
Rter Hattenheimer Naturwein
per Glas 35 Pfg.
MPropagandaverkauf z. Ausschank.
(*
Kie und warme Küche.
u. Erholungsheim Kümmel-
HSIOn bacherhof bei Heidelberg.
rholungsuchenden Gästen behag!
U alt auch für die Wintermonate.
Un-
bare Waldesnäne, erhöhte Lage am
herrl. Spaziergänge. Zentrafh. Liege-
Wkahlz.,a. W Dlät. Pensionspr. 4.-an.
Lutenth.n. Vereinb. Prosp.a. Wunsch
10787a)
onderzug
Aer
Teichsbahn
vom 26. Dezember 1932
bis 4. Januar 1933 nach
Berammergau
30% Pahrpreisermäßigung.
mitpr. einschl.
Unter-
u. Verpfleg. u. son-
Bersnastalunge nur 1 68.10.
Luf der Rückfahrt einen Tag
Lufenkhalt in Munchen.
pekte und Anmeldung bei:
Vehrsverein (MER) Luisenplatz 4
allen Fahrkartenausgaben. (16353
Ab heute in Erstaufführung
Eine ganz wundervolle Komödie
vach Oscar Wilde’s
„BUNBURVI
Das beste TonfilmLustspiel der letzten Zeit,
Unwiderruflich
die 2 letzten Tage!
Mur noch
Samstag und Sonntag
sehen Sie das Ereignis der Saison, die
erschütternde Tonfilm-Sywphonie:
Halle, Hallo ru-
Hente und folgende Tage
Eine ganz reizende, m usikallsche
Komödie, das Schönste was je für die
Leinwand geschaffen wurde, um Millionen Menschen
ein paar glückliche Stunden zu bereiten.
Adele Sandrock, Georg Alexander,
Charlotte Ander, Gertrud Wolle, Harald
Paulsen,Ilse Korseck Jul. Falkenstein u.a.
DIE SENSATION
in diesem lustigen, pointenreichen Film ist
ADELE SANDROCK
als Senatorin Störtebecker, Ergreifend komisch,
un-
heimlich wissend und weise spielt sie inmitten eines
glänzenden Ensembles.
Da bleibt kein Auge trocken!
Im reichhaltigen Beiprogramm:
Die neueste Emelka-Woche.
Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr.
Tausende von Geschützen — Gräben —
Gas — Handgranaten — Tankangriffe —
Flammenwerfer bring, Tod u. Vernichtung,
Bombengeschwader u. weittrag. Geschütze
legen Städte u. Dörfer in Schutt u. Asche
Erbarmungslos wütet und
fobt die Kriegsgeißel.
Jugendliche haben Zutritt.
Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr.
Un.
mi
DEANETTE
MAC DONALD
In dieser musikerfüllten Fomödie singt Maurice
Chevalier seine Chansons und Lieder mit dem
ihm eigenen Charme, der ihn weltberühmt
ge-
macht hat. Zusammen mit der reizenden Jeanette
Mac Donald wurde bier von dem neuen Regissenr
Rouben Mamonlian ein Film geschaffen, der bei
seiner Uraufführung im Mozartsaal in Berlin das
Publikum in helle Begeisterung versetzte.
Dazu das gute Beiprogramm.
Beginn: 3.45, 6 00 und 8.20 Uhr. (V.16363
Herrngarten Café
Stets Samstags-Nacht geöffnet
(*
Jeden Abend
Unterhaltungs-Musik
Metzelsuppe
Samstag und Sonntag
Reſtaur. „Zur ſchönen Ausſicht”
icke Roßdörfer= und Inſelſtraße.
Bendel Leißler Wwe.,
früher Michael Roth.
„Prei Hasen”
Neite
Behlachtfest
prima selbstgekelterter Apfelwein.
Es ladeb freundl, ein Familie Steger,
Ib beute
Café u. Meinstuhe
TaUNASPURA bieburser Strage ſele lacht geffnet
Großes Haust9 30 bis geg. 22.45
Hessisches
E8
Landestheater
Samstag
26. November G4(Gr. 3 u. 4)
Kleines Haus 20—23 Uhr
Rose Bernd
Schauspiel von Gerhart Hauptmann
Preise 0.50—4.50 Mk.
Die Osardasfürstin
Operette von Kalmann
Preise 0.80—4.50 Mk.
Seite 14 — Nr. 329
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 26. November 1991
Sstebtdesektataoalent dee Meece
N
Mit diesem großen Teppich-Verkauf
leiste ich Hervorragendes. Getreu dem
Prinzip meines Hauses, führe ich keine
Waren, die nur scheinbar billig sind,
sich aber im Gebrauch nicht bewähren.
Heine große Ausstellung
zeigt Ihnen, wie billig Sie heute schon
schöne, haltbare Teppiche und Läufer
kaufen können. Jetzt ist es Zeit, Ihre
Einkäufe für Weihnachten zu tätigen.
Angezahlte Waren stelle ich schon jetzt
bis zum Fest zurück.
Ein Posten
Boueléreinfaargarn,
geschmack-
volle Mnster, ca 240/340 cm 45.—.
ca. 190/290 cm 26.50, ca. 155/225cm
Haargarn, gute Strapazierware,
moderne Zeichnungen und Farben
(a. 250/350 m 55.—, ea. 200/300 cm
34.50 . . . . . . ca. 160/230 cm
Haurgarn, extra schwer,
ge-
schmackvolle Känstler-Dessins,
ca 250/350 cm 85.—, ca. 200/300cm
59.— . . . . . . a. 170/240 cm
Wollplüsch, reine Wolle,
schöne Muster und Onalitäten,
ca. 250/350 cm 66.50, ea. 200/300 em
45.— . . . . . . a. 170/235 em
Velour, schwere Oualität, ein
praktischer Gebrauchs-Teppich
(a. 250/350 cm 78.—, ca. 200/300 cm
49.50 . . . . . . a 170/235 cm
17.50
23.75
39,75
29.75.
34,50
Wollsmyrna, mech. herrliche
Pergermnster, ja gehr dekoratinver
Wirkung, ea. 300/400 cm 128.—
ea. 250/350 cm 79.—, ea. 200/300
cm 54.— . . . . ca. 150/250 cm
Tournay-Velour, Hansmarke
„Gloria”, hervorragend.
Onalitäts-
teppich, ea. 300/400 cm 155.—
250/350 cm 115.—, ca. 200/300
cm 75.— . . . . ca. 170/240 cm
Mech. Patent-Fmyrna,
durch-
gew. bekannt. Markenfabrikat ca.
300/400 cm 195.—, ea. 250/350 cm
142.— .. . . . ca. 200/300 em
Edelerzeugnisse d. deutsch.
Teppich-Industrie, echt Vornerk
usw. 300/400 cm 247.—, ca. 250/350
em 179.—. . . . a. 200/300 cm
Brücken in allen erdenklichen
Ansfährungen
32.—, 26.—, 1950, 14.50,
41.50
54.00
98.00
119.
12.50
Echte Perser-Teppiche in Riesen-Auswahl
Hassige MarHeir-Topbiche
erst-
rollständig fehlerfrei, weil nicht mehr
16360
nachlieferbar
weit unter Prels-
TAPPNCMPMB BKLudwigstraße 15.
Das größte Spezlalhaus Darmstadts für Tepplche u. Innen-Dekoratlon
ADarmstadt, Ernst-
Kokosläufer, in großerAuswal!
bis 200 cm breit vorrätig in 67 em
breit . . . . . Ueter 2,75, 2.10,
Haargarn-Läufer, in neuen
aparten Streifen, in 56, 67, 90,
120 cm breit vorrätig, in ea. 67 cm
breit . : Ueter 3,50, 2,75. 2.40,
Haargarn-Läufer in neuen,
geschmackr, Künstler-Zeichnungen
(a. 67 cm br., Utr. 4.90, 4 20, 3.50,
Beitvorlagen, in Bouelé, reiche
Answahl . . . . 5.50, 3.75, 2,65,
Bettvorlagen, in Haarvelour
oder Wollpläsch • 9.75, 6.90, 5.90,
Bettumrandungen, 3teilig,
geschmaekrolle Nenheiten
52.—, 45.—, 36.—,
Sonder-Angebot
Linoleum und Stragn
Stückware, Teppiche und Länfer, teils mit Ho
Schönheitsfehlern oder eurfekgegetzte Und
weit unter Prefl
Aite
20d
in Reich
Zum Weihnachtsfest
GLGEMALDE
Gerahmte Kunstdrucke
Geschmackvolle Einrahmungen gediegen und
preis-
vert im 22jährigen Fachgeschäft
Schltzenstr. 1-3
SJulius Hergt am Ludwigsplatz
Elektro-Installation
Licht- Kraft- Signal- Radio-Anlagen
Monteurstunde Mk. 1.20
Material n. sämtl. Apparate äußerst bilig
Dipl.-Ing. Schilz, Martinstr. 70
keei-Tadestelle (14700a1 Best. 0b. Tel. 3992
Diebe
stekleinschreibmaschine ist die
Mercedes
Monatlich nur 10.— RM.
Heinrich Lautz, Darmstadt
Beke Rhein- und Grafenstraße 113712a
R
bis nach dem
Spü=
len zum 1. 12.
ge=
ſucht. Vorzuſtellen
Samstag u.
Sonn=
tag von 4—6 Uhr
Kekuleſtr. 4, part.
(16386)
Durchaus
ehrl. Mädchen
o. unabhäng. Frau
m. nur gt. Zeugn.
i. kl. Haush. bis
d. Spülen geſucht*
3. erfr. Geſchäftsſt.
Habe größ. Partie!
Weihnachtsbäume
abzugeben.
N. Munz.
Lorſch (Heſſen).
Mathildenſtraße 2.
Ne
Marnnticn
Ingenieur
ſucht Stellung (*
oder Beteiligung.
Intereſſeneinlage
wird geſtellt. Ang.
unt. S. 15 Geſchſt.
WEIBLicH
Ja tücht
Servier=
fräul. ſucht ſof. od.
ſp. Stelle in Dſtdt.
od. Umg. a. Ausl
Ang. S. 28. Gſchſt.*
e Mid hireten
Hausarbeiten er
ſucht Stellung
Januar 1933
Zuſchrift. u. S. 19
an die Geſchſt. erb.
Vec
O
D
Verkreker
eſ. Hoher
Ver=
dienſt. Off. unt.
O. 8166 an
Annoncenmayer.
Frankfurt a. M.
O
M
Nortre
Belllelerhall.
auf Leibbinden und
Korſetts ſofort
ge=
ſucht. Sehr gute
Verdienſtmöglichkt.
Meldungen unter
S. 20 an die Gſchſt.
(18355
3. 1. Dez. in fein.
Haus tüchtig. ält.
vin
Alleinmädchen
das gut kocht und
Zeugn. aus fein. H.
beſitzt. zu 2 Perſon.
geſucht. Offerten u.
R222 Geſchſt. (ds
Hrk
prüfung u.
Steuer=
beratung von Ing=
Büro
(16319b
Rf
a
Haugverſtändig.
geſucht. Zuſchr. erb.
u. S. 12 a. d. Gſch.
Aelteres, im
Haus=
halt erf. Mädchen,
welch gut
bürger=
lich koch, kann, an
Stelle der kranken
Frau per 1. od. 15.
Dezember geſucht
Leonhard Klenk.
Gaſth.
Mühltal.
in Eberſtadt a. B.
(16366)
Zeugnisabſchriften
uſw. ſind für den Einſender werivoll
u. werden in vielen Fällen dringend
benötigt. Unſere Auftraggeber
wer=
den daher gebeten, Bewerbungs=
Unterlagen ſewels ſchnelſſens zuräck=
(1605a
zuſenden.
Auf Chiffre=Anzeigen keine
Original=
feuzniſe einſenden.
Bränntweine mit Glos
320,
Fl. ½ Fl.
Kümmel, Pfeffermz..
Bit=
tern. Wachhold, Nordhäuf. 12.25 125
3.20 175
Zwetſchenwaſſer 50%
250
Kirſchwaſſer 50%
Weinbrand=Verſchnitt
250 13.
1.6
Deutſcher Weinbrand
Weinbrand „Winkelhauſen” 3,50
439
Weinbrand „Asbach
z—
Jamaika=Rum=Verſchn. 409
3 350 1
454
3.40
188
Batav=Arrak=Verſchn. 409
45% 3.90 2.10
Selbſtgekelterten, glanzhellen
gl
Ztüſcheſtwdeine eigKelterung)
Aepſelwein e. che S.an.41
Johannisbeerwein, Fl. ohne Gl. 80 3
60 Z ohne Gl.
21er Dienheimer
30er Oppenh Kehrweg 80 3 „
30er Dienh. Falkenberg
„
30er Oppenh. Kreuz, Riesl. 1.20 „ „
Natürl. Heil= und Tafelwaſſer:
Kaiſer=Friedrich=Quelle,
Vilbeler Eliſabethenquelle. (16039
Martin Tahn
Pallaswieſenſtraße 30 — Telefon 305.
Neue
Hän
eingetroffen
In nur guter Qualltät und
da-
zu in erschwinglichen Prelsen
Damen-Mantel ohne Pelz
1450 24.- 36.- 49.-usw.
Damen-Mantel mit Pelz
1650 27.- 39.- 49.- 59.— usp.
Der gut passende Mantel
für Backfisch, für starke
und untersetzte Damen
Gebe. Köslein
Mehg. Hch. Dreſſel
Große Ochſengaſſe 2.
Alteſtes Geſchäft am Platze, empf. u. a.*
68 Pf.
Beſtes Ochſenfleiſch.
Roaſtbeef und Lende billigſt
Kalbfleiſch
..
70
(Kenle)
Schweinefleiſch z. Bral. 80 Pf.
Kokelett, fr. u. geſ. . . 85 Pf.
70
Schmalz
...
9chſenfett, ausgel. . . 35 Pf.
Wee
Jagdhütten
Fahrradständer
Autogaragen
unce
Eisenwerk Slegen d. m. b. H.
Marienborn b. Siegen /Postfach 29)
Vertr.: Gg. Friedr. Rettig, Darmstadt
Sandbergstr. 69. Tel. 5384. TIV.77
Beigevungv. Muutklurbcltenl
Der Abbruch von Kaminen und
Zwi=
ſchenwänden am ehemaligen
Reſidenz=
ſchloß wird auf Grund der
Reichsver=
dingungsordnung hiermit öffentlich
aus=
geſchrieben. Unterlagen und
Bedingun=
gen ſind während der Dienſtſtunden auf
unſerem Amt. Zimmer Nr. 13.
einzu=
ſehen. Angebotsformulare ſind daſelbſt.
ſolange Vorrat reicht, erhältlich. Die
Angebote ſind verſchloſſen, poſtfrei mit
der Aufſchrift: „Submiſſion
Maurer=
arbeiten Schloß” zum Eröffnungstermin
Montag, den 5. Dezember 1932,
vormit=
tags 10 Uhr, ebenda einzureichen.
Darmſtadt, den 26. Nov. 1932.
W716358) Heſ. Hochbauamt Darmſtadt.
16393
Servierfräulein.
stühle flechten
Wie Wopsitr- S IIWeingebenk. Guenaei Greaige
Tüchtiges (lyTorbmöbel meparaturen
M
Horbwaren
*
Zunge Same
mit beſonderer Veranlagung für das
Rechnungsweſen
zum ſofortigen Eintritt von
hieſiger Fabrik
geſucht.
Mahnung.
Bei Meidung der Beitreibung und
Koſtenberechnung ſind bis zum 8.
De=
zember 1932 an die unterzeichnete Kaſſe
zu zahlen:
4. Ziel Vorauszahlung auf die Gemeinde=,
Kreis= und Provinzialſteuern 1932;
4. Ziel Filialſteuer 1932;
4. Ziel Straßenreinigungs=,
Müllabfuhr=
u. Kanalbenutzungsgebühren 1932.,
Darmſtadt, den 26. November 1932.
Stadtkaſſe. (st.16361
Der Plan über die Herſtellung einer
unterirdiſchen Telegraphenlinie in dem
Steinbergweg in Darmſtadt liegt bei dem
Telegraphenbauamt in Darmſtadt auf die
Dauer von 4 Wochen aus.
Darmſtadt 25. November 1932.
Telegraphenamt. 16ze5
Büropraxis iſt nicht unbedingt
er=
forderlich.
Handſchriftl. Angebote
mit Lebenslauf. Zeugnisabſchriften,
Lichtbild und Angabe der
Gehalts=
anſprüche erbeten unter S. 39 an die
Geſchäftsſtelle d. Blattes.
(164041
Aus den Amtsverkündigungen
des Kreisamts Darmſtadt und den
Bekanntmachungen des Polizeiamts
„Darmſtadt.
Gefunden: 2 Portemonnaies mit
In=
halt. 7 Damengürtel. 25 einzelne Hand=
Seidentrikot=Rock,
Paar
ſchuhe.
Strümpfe, 4 Taſchentücher, 6 Einkaufs=
2 Geldbeutel ohne Inhalt ein
netze,
Notizbuch, 1 buntes Deckchen, 2 Bund
Schlüſſel, 1 grauſeidener Damenſchirm.
Baskenmützen. 17 Paar Handſchuhe
Baſttaſche mit Pullover, 1 Handtaſche.
Kamm. 1 Tabakspfeife. 1 Stück blauer
Stoff.
graues Segeltuchverdeck für
Autos, 1 Paar ſchwarze Turnſchuhe,
Zugelaufen: 1 ſchwarze Katze.
Zu=
geflogen: 1 grüner Wellenſittich.
Wir machen wiederholt darauf
auf=
merkſam, daß auch noch
Fundgegen=
ſtände vorhanden ſind, die in früheren
Bekanntmachungen verzeichnet waren.
Intereſſenten können die
Fundgegen=
ſtände während, der Büroſtunden auf
Zimmer Nr. 11 beſichtigen.
Mien
Tadelloſer Herd
Schreibmaſchine,
gebr. für 45 0 ab= (links) bill. zu ver= Klavier zu
fteti
zugeb. Friedmann, kaufen. Rettig, Ang.
e=
ftiüſter
Luiſenplatz 1. * Sandbergſtr. 69.
uch
ſchn
breſle.
ſen
FA
Re Ueber
Uſnichnt
eue Prä
zur die Aus
Aißung b
ſabe. A
WUS
un dari
man we
ELiſth
Hng
Salataatet
Ut adten!
2
Die Zeit des schlechten Wotters
ist da. Nasse und kalte Füße
sind oft der Anlaß zu schweren
Krankheiten. Beugen Sie vor,
und tragen auch Sie denbilligen,
eleganten und zweckvollen
Ueberschuh von
iien
70
Gummi-Uebe
stiefel l. schwe
oder braun
slle Absatrart
Mit Reißversd
gb. .. . . . 8
Darmstadt, Ludwigstr. 17