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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlſcher mit * verſehenen Orlginal=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 315
Samstag, den 12. November 1932. 195. Jahrgang
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Konkurs oder gerſchtlicher Beltreibung fälli”, jeder
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ſädter und Nationalbani.
Rapelt und die Tander.
leine Einigung zwiſchen Papen und Braun über die Abgrenzung der Zuſtändigkeik. — Ausſprache mit
erkrekern Bayerns, Badens. Würkkembergs und Hachſens über alle akkuellen Fragen der Innenpolikik
iniſterkonferenz in der Reichskanzlei
Pon unſerer Berliner Schriftleitung.
r Reichskanzler von Papen hat am Freitag abend die
ietpräſidenten Bayerns, Badens, Württembergs und Sach=
Elſo die Herren Held, Bolz, Schmidt und Schieck,
empfan=
ie Ländervertreter hatten außerdem ihre
Reichsratsbevoll=
ſtzten mitgebracht. Der Zuſammenkunft war übrigens eine
ſtündige Ausſprache der ſüddeutſchen
Mini=
gräſidenten in der bayeriſchen
Geſandt=
an vorausgegangen. Die Vorbeſprechung zog ſich ſo ſehr in
Lnge, daß die Miniſter erſt gegen 7 Uhr beim Reichskanzler
ſten konnten. Die Unterhaltung drehte ſich natürlich um
ſituellen Probleme der Innenpolitik, alſo um die Verfaſ=
Fſorm und das Verhältnis zwiſchen Reich und Preußen.
K. die Konferenz mit den Länderminiſtern erſt in den ſpä=
Gendſtunden begann und die Ausſprache ziemlich lebhaft
ingen die Herren ungefähr in der 10. Abendſtunde wieder
bander. Es haben faſt ſämtliche Teilnehmer an der
Kon=
in der Unterhaltung das Wort ergriffen, auch der
Reichs=
miniſter von Gayl und der Reichsjuſtizminiſter Dr.
Gürt=
ſte ſich der Reichskanzler zur Unterſtützung herangeholt hatte.
ſpäter Abendſtunde iſt über die Ausſprache beim
Reichs=
ſt noch ſo viel bekannt geworden, daß man ſich über eine
oon Fragen unterhalten hat, die ſich auf die Vergangenheit,
uf die Ereigniſſe vom 20. Juli und das Leipziger Urteil,
hr, ferner auf die Gegenwart, hier namentlich auf das
Argebnis und ſeine etwaigen politiſchen Folgen, und
ſchließ=
f die Zukunft, alſo auf die Verfaſſungsreform und die Rolle,
. Länder bei dieſer Gelegenheit ſpielen ſollen, falls der
hag nicht in der Lage iſt, den ihm vorzulegenden Verfaſ=
Eeſetzentwurf zu verabſchieden. Beſchlüſſe wurden bei dieſer
ſrache nicht gefaßt.
Ausſöhnung zwiſchen Papen und Held.
Miniſterkonferenz ging eine halbſtündige Ausſprache
un dem Reichskanzler von Papen und dem bayeriſchen
Mi=
räſidenten Dr. Held voraus. Dieſe kurze Unterhaltung
dazu, eine Reihe von Mißverſtändniſſen auszuräumen, wie
in den letzten vierzehn Tagen zwiſchen Berlin und
Mün=
ufgetürmt haben. Es handelt ſich hierbei alſo um eine
Hünung zwiſchen Papen und Held, die notwendig war,
nach=
err Held während des Wahlkampfes mit ſcharfen
Angrif=
f Papen gearbeitet und die Reichsregierung ſogar ſchon
gedacht hatte, die diplomatiſchen Beziehungen zu
Mün=
bzubrechen.
En Samstag wird der Verfaſſungsausſchuß des Reichsrats
der Länderminiſterkonferenz berührten Probleme erörtern.
Agehört auch die von der Reichsregierung geplante Verwal=
Weiorm, von der zunächſt nur bekannt geworden iſt, daß
Reihe von Finanz= und Arbeitsämtern, ſowie Poſtdirek=
eingeſpart werden ſollen.
Whnisloſe Ausſprache zwiſchen Braun und Papen
err von Papen hatte übrigens in den Vormittagsſtunden
ngekündigte Ausſprache mit dem preußiſchen Miniſterpräſi=
M Otto Braun über die Abgrenzung der Zuſtändigkeiten.
nkerhaltung ſoll in der nächſten Woche fortgeſetzt werden.
zuſe in dieſen Verhandlungen iſt bedingt dadurch, daß
Mkanzler von Papen jetzt ſeine Reiſe nach Süddeutſchland
. Aus der Vertagung der weiteren Ausſprache ſcheint
bervorzugehen, daß die ſtrittige Frage der offiziellen
Freinſetzung der preußiſchen Staatsminiſter in ihr. Amt auch
r Unterredung mit dem Reichskanzler bisher nicht bereinigt
ſſe konnte.
Die Vereinfachung und Verbilligung
in der preußiſchen Zenkralinſtanz.
Pie der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt mitteilt, hat ſich
om miſſariſche Regierung in einer Staatsminiſterialſitzung
A. November 1932 mit der Durchführung der 2. Verordnung
ereinfachung und Verbilligung der Verwaltung vom 29.
ei 1932 beſchäftigt und hierbei zunächſt die erforderlichen
alveränderungen für die höheren Beamten beſchloſſen. Die
rung vom 29. Oktober 1932 hat das Ziel, die geſamte
liche Betätigung in den Miniſterien einzuſchränken, ſtraf=
” gliedern, Doppelarbeit abzubauen und Zuſtändigkeiten,
Mart in die Miniſterien gehören, an nachgeordnete Behörden
6Mcheen.
e Neuorganiſationen der preußiſchen Miniſterien im ein=
ſt vor 14 Tagen bei der Herausgabe der Verordnung
mit=
worden. Bei der Durchführung dieſer Maßnahmen, die
Gebruar 1933 zum Abſchluß kommen werden, können in
reußiſchen Miniſterien acht Abteilungen
eſpart und durch Zuſammenlegung und Auf=
9 der Bearbeitung von einzelnen Sach=
ken etwa 140 Referate freigemacht werden.
h wird es endlich möglich, wirkſame Erſparniſſe auch bei
AuSgaben der Zentralinſtanz zu erzielen. Die kommiſſa=
Regierung war ſich bei dieſen Maßnahmen von Anfang
Daßt, daß es unmöglich iſt, die notwendigen
Erſparnismaß=
eu durchzuführen, ohne gleichzeitig an eine Beſchrän=
Des Beamtenapparates heranzugehen.
* Einſparung der 140 Referate erfordert
die Verabſchiedung der gleichen Anzahl
ferenten. Es iſt vielmehr gelungen, die Zahl der
betroffenen Beamten in engeren Grenzen zu halten. Das konnte
dadurch erreicht werden, daß in der letzten Zeit durch den
natür=
lichen Abgang von Beamten entſtandene Lücken bereits
vorſorg=
lich nicht mehr ausgefüllt worden und in den Zentralſtellen
ent=
behrlich gewordene Beamte an andere Behörden verſetzt worden
ſind. Natürlich trifft die Verabſchiedung die betroffenen
Beam=
ten beſonders in der heutigen Zeit ſchwer. Es iſt aber verſucht
worden, durch ſorgfältige Prüfung aller einzelnen Fälle Härten
zu vermeiden. Ferner iſt in Erwägung gezogen, in den
einſt=
weiligen Ruheſtand verſetzte Beamte in geeigneten Fällen ſpäter
wieder im aktiven Staatsdienſt zu verwenden. Der Beſchluß des
Staatsminiſteriums umfaßt nicht die Perſonalien der
Hilfsarbei=
ter, über die durch die Fachminiſter Beſtimmung getroffen wird.
Im einzelnen enthält der Beſchluß folgende
Perſonalverän=
derungen: Staatsſekretär Profeſſor Dr. O. Scheidt wird mit
Wirkung vom 1 Februar 1933 ab in den einſtweiligen
Ruhe=
ſtand und auf ſeinen Antrag mit Wirkung vom 1. Mai 1933 ab
in den dauernden Ruheſtand verſetzt.
Weiter wurden in den einſtweiligen Ruheſtand verſetzt 29
Miniſterialräte, 9 Miniſterialdirektoren, 2
Miniſterialdirigen=
ten, 14 Oberregierungsräte und 12 Regierungsräte. Ein
Mini=
ſterialrat und ein Oberregierungsrat wurden in den dauernden
Ruheſtand verſetzt.
Unkerſuchungsausſchuß
zur Nachprüfung der Papenſchen Perſonalpolitik?
Wie das Nachrichtenbüro des Vdz. meldet, beſprach die
ſozial=
demokratiſche Fraktion des Preußiſchen Landtags am Donnerstag
in Gegenwart des Miniſterpräſidenten Dr. Braun und der anderen
der Partei angehörenden Miniſter das Urteil des
Staatsgerichts=
hofes in Leipzig vom 25. Oktober. Ueber das Ergebnis der
„Sitzung wird aus ſozialdemokratiſchen Kreiſen mitgeteilt:
„Die Fraktion gelobte ihren Miniſtern weitere treue
Gefolg=
ſchaft. Sie verurteilte aufs ſchärfſte, daß die kommiſſariſche
Regie=
rung ſich über Wortlaut und Inhalt der Entſcheidung des
Staats=
gerichtshofes hinwegſetzt, die Miniſter nicht wieder ins Amt
ein=
geſetzt und der allein rechtsmäßigen preußiſchen Regierung jede
Einwirkung auf die Verwaltungsgeſchäfte des Landes verweigert
hat. Die Fraktion wird die ſofortige Einberufung des Landtages
fordern, um die Politik der Papenregierung anzuklagen. Sie wird
außerdem die Einſetzung zweier Ausſchüſſe zur Unterſuchung der
Vorgeſchichte des 20. Juli und zur Nachprüfung der Papenſchen
Perſonalpolitik beantragen.”
Die Hindenburg=Linie.
Kommk es zur nakionalen Konzenkrakion?
Ueber den weiteren Gang der Verhandlungen um die
nationale Konzentration liegt immer noch ein dichter Schleier.
Aus München hört man, daß Adolf Hitler auf Urlaub
gefahren ſei. Er hat alſo zu der Frage, ob er der Einladung
des Kanzlers entſprechen will, noch keine Stellung genommen.
Ohne die Nationalſozialiſten hat aber das
ganze Experiment keinen Zweck, auch wenn das
Zentrum und die Bayern ſich bedingt zur Verfügung ſtellen
ſollten. Im Augenblick, wo das „Nein” der Nationalſozialiſten
geſprochen iſt, bleibt dieſer Weg verſperrt.
Wenn aber der Verſuch der Wahlen überhaupt einen Sinn
gehabt haben ſoll, dann darf mit dem negativen Ausgang der
Bemühungen des Kanzlers nicht ſchon das ganze Kapitel zu
Ende ſein. Es darf ſich höchſtens um den Abſchluß der einen
Seite der Verhandlungen handeln. Wir haben deshalb ja auch
ſchon angedeutet, daß nach dem Kanzler Herr von Hindenburg
ſelbſt ſich einſchalten und mit den Parteiführern ſprechen will,
und daß hier vielleicht, wenn die perſönlichen Hemmungen fallen,
die dem Kanzler gegenüber beſtehen, die Ausſichten etwas
günſtiger liegen. Freilich nicht weſentlich, denn Herr von
Hin=
denburg hat ſoeben erſt betont, daß ſein Vertrauen zu Herrn
von Papen nach wie vor unerſchüttert iſt. Auch er wird alſo
die Unterhaltungen mit den Parteien ſo führen, daß er ſie nur
auf eine Unterſtützung dieſes Kabinetts abſtellt, und da die
Nationalſozialiſten an der Forderung nach dem Kanzlerpoſten,
wenn nicht für Hitler, ſo doch für einen Nationalſozialiſten,
vor der Hand feſthalten, ſo wäre damit auch über die
Be=
mühungen des Reichspräſidenten ſelbſt das Urteil ſchon
geſprochen.
Immerhin iſt es nicht ausgeſchloſſen, daß Nationalſozialiſten
und Zentrum zu einer aktiven Gegenwehr einſetzen. Sie haben
theoretiſch die Möglichkeit, ſich über ein Regierungsprogramm,
wie über die Zuſammenſetzung eines Kabinetts ſich zu
ver=
ſtändigen, ſo daß ſie nicht mit leeren Händen zum
Reichs=
präſidenten zu gehen brauchen, ſondern brauchbare
Gegen=
vorſchläge unterbreiten könnten. Davon haben ſie im September
keinen Gebrauch gemacht, weil ſie ſich mit unbegrenztem
Miß=
trauen gegenüberſtanden. Ihre Lage iſt inzwiſchen dadurch
ungünſtiger geworden, daß ſie allein die Mehrheit verloren
haben.
Der Umweg über eine Anti=Papenregierung hat nur eine
ſehr geringe Zukunft, ſo daß praktiſch tatſächlich nur
weiter=
zukommen iſt, wenn das Zentrum und die Nationalſozialiſten
in die Hindenburg=Linie einmarſchieren. Ob ſie dazu
bereit ſein werden, läßt ſich heute noch nicht ſagen. Vor der
Hand ſind ſie noch reine Abwehr. Deshalb taucht auch jetzt
ſchon wieder der Gedanke auf, die preußiſchen Möglichkeiten zu
reaktivieren. Der preußiſche Landtag iſt zum 24.
November einberufen worden, und es wäre denkbar,
daß dann der erſte ernhafte Verſuch zur Wahl eines
Miniſter=
präſidenten gemacht würde, vorausgeſetzt, daß die
National=
ſozialiſten ſich damit zufrieden geben würden, lediglich die Rolle
der preußiſchen Regierung Otto Braun zu ſpielen,
Der Endkampf um die deutſche Sagr.
Von
Dr. Siegfried Braſe.
Nur noch zwei Jahre trennen uns von dem Termin, an
dem laut dem Vertrag von Verſailles 800 000 deutſche Menſchen
darüber erſt abſtimmen ſollen, ob ſie heim wollen in ihr
Vater=
land oder in der Zwangsvormundſchaft der zu vier Fünfteln
fremden Regierungskommiſſion bleiben oder gar Franzoſen
werden mögen. Die Antwort auf dieſe Frage muß aber ſchon
heute als ſelbſtverſtändlich gelten. Der Hintergedanke jener
Be=
ſtimmung, hier machtpolitiſch „aſſimilieren” zu können, iſt an der
einhelligen Standhaftigkeit der Saardeutſchen ebenſo zu ſchanden
geworden wie ſeinerzeit der ſaubere Plan eines neuen
Rhein=
bundſtaates am Widerſtand der Rheinländer. Denn alle
natür=
lichen, ſtammhaften, geſchichtlichen und wirtſchaftlichen
Trieb=
federn entſcheiden eindeutig für ſolchen Spruch der
Selbſt=
beſtimmung. Entgegen der Clemenceauſchen Tendenzfabel von
angeblichen 150 000 Saarfranzoſen iſt auf dieſem ſchätzereichen
Grenzboden Sprache und Geblüt ſo deutſch wie nur irgend, und
von jenem Moſelfrankentum, das mit dem liebenswürdigen
Gleichmut des Rheinländers Züge knorriger Zähe verbindet, das
nicht minder heimattreu als wirtſchaftlich rührig iſt. Dieſe
Induſtriebevölkerung „fluktuierte” nie; 60 v. H. der
Saarberg=
leute ſind heute noch Hausbeſitzer, obwohl mit dem Uebergang
der Gruben an den franzöſiſchen Staat die amtliche Förderung
der Eigenheime aufhörte. Wer ſelbſt nahe Familienbeziehungen
zu Saardeutſchen hat, weiß, wie ſchwer ſie ſich bei Verſetzungen
von ihrem Heimatboden losreißen konnten, und wie bitter
die=
jenigen Bergbeamten leiden, die fremde Schikane zum
Ver=
laſſen der Heimat und zur Trennung von ihren Familien zwang.
In dem letzten Jahrhundert, da das Saargebiet geſchloſſen
zum deutſchen Hoheitsgebiet gehörte — ſo wie im Mittelalter
deutſche Geſchichte in Staat und Kultur ſeine Geſchichte war —
hatte es ſich zu einer Wirtſchaftsprovinz ſtärkſten Pulsſchlages
entwickeln können. So kam es in Deutſchland an die dritte
Stelle der Steinkohlenförderung und an die zweite der Eiſen=
und Stahlgewinnung. Wohl hegte der Saarländer wie der
Rheinländer überhaupt ſeine natürlichen Bedenken gegen ein
allzu forſches Preußentum. Aber dies konnte hier nie zu
Eni=
fremdungen führen, wie ſie leider der falſche Kurs—1871 und
1914 im Elſaß bewirkte. An der Saar, in ihrem öffentlichen
Leben, ihrer Wirtſchaft war der Einheimiſche mit artverwandten
Nachbarn maßgebend; in Saarbrücken wählte der Mannheimer
Baſſermann als Parteiführer ſeinen Wahlkreis wie dieſer ihn
und hatte beim Stechen auch die meiſten Arbeiter hinter ſich.
Bis heute blieben die Parteigegenſätze im Saargebiet minder
ſchroff als leider auf manch anderem gefährdeten deutſchen
Grenzpoſten. Im 1922 geſchaffenen Landesrat, der nur „gehört”
wird, aber entgegen den angeblich demokratiſchen Grundſätzen
der Verſailler Machthaber nichts zu beſtimmen hat, geben in
der Kernfrage beinahe alle Parteien ſtets gemeinſame
Er=
klärungen ab, und ſelbſt der kommuniſtiſche Sonderſpruch pflegt
nicht weſentlich abzuweichen.
Was bedeutet demgegenüber Frankreich für die Saarländer?
Wohl haben in früheren Zeiten einzelne Saarmädchen Pariſer
Penſionate beſucht, ohne deshalb aber an ihrem guten deutſchen
Herzen, an ihren ſpäteren Pflichten als deutſche Ehefrauen
und Mütter Schaden zu nehmen. Es iſt klar, daß man ſich hier
bei allem kernfeſten Heimatempfinden für franzöſiſche
Kultur=
erſcheinungen etwas mehr intereſſieren mochte als in
ferner=
liegenden Gebieten. Aber politiſch fühlten ſich die Saarländer
ſtets nur als leidendes Objekt franzöſiſcher Begehrlichkeiten, die
hier das ſtrategiſche Vorfeld, den „kleinen Rhein” ſahen, die
in der „province de la Saare” (z. Zt. der Raubkriege und
Reunionen Ludwigs XIV.) und im napoleoniſchen „departemenr
de la Saare” nichts anderes als Einbrecher und Ausbeuter
waren und in zerſtörten Burgen und Städten ihre Spuren
hinterließen. So heißt — hiſtoriſch, natürlich nicht örtlich
ver=
ſtanden — die Loſung: Saarbrücken — nicht Saarlouis.
Deutſche Brücke über den deutſchen Fluß, deſſen Tal hier
eine typiſche deutſche Mittelgebirgslandſchaft bildet, iſt das
Saargebiet, vielleicht Brücke auch des Verſtändniſſes zweier
Nachbarnationen, die Anerkennung voller deutſcher
Gleich=
berechtigung vorausgeſetzt, unmöglich aber eine franzöſiſche
Trutz=
feſte, wie Ludwigs XIV. Baumeiſter ſie in Saarlouis als
Zwingburg aufrichtete.
Zwingburg, Einbrecher= und Ausbeutertum ſind auch heute
die Brandmale franzöſiſcher Herrſchaft. Sie gefiel ſich in
rück=
ſichtsloſer Ausnutzung der Bergherrlichkeit, in Ueberfremdung
der Eiſeninduſtrie, Verdrängung deutfcher Ware und machte
während der Amtszeit des Herrn Rault die von ihm präſidierte
Saarregierung ganz zum Werkzeug franzöſiſcher Machtziele,
an=
ſtatt der Wohlfahrt der Bevölkerung zu dienen, wie vorgegeben
war. Dieſe Politik — mehr Peitſche als Zuckerbrot — hat ihr
Fiasko bereits beſiegelt, auch wenn ſich der landesverräteriſche
Saarbund vereinzelter Französlinge an Ort und Stelle, und
das nicht ganz einflußloſe Saarkomitee in Paris noch in
Illuſionen wiegen. Auch im franzöſiſchen Zollzwangsverband
blieb der deutſche Saararbeiter deutſcher Gebrauchsware treu,
und in der Wirtſchaftskriſe, die aus der Eiſeninduſtrie das
franzöſiſche Kapital zum Teil wieder zurückdrängte, hat ſich die
franzöſiſche Politik der Aushungerung gegen die natürlichen
ſüddeutſchen Abſatzgebiete der Saarkohle, wo dann in den noch
mageren Kohlenjahren die Ruhrkohle vordrang, bitter gerächt.
Von den 75 000 Saarbergleuten von 1924 iſt heute über ein
Drittel erwerbslos. Ein hoher franzöſiſcher Grubenbeamter hat
zwar noch Ende vorigen Jahres den Saardeutſchen einen
fran=
zöſiſchen Magen und ein ſchwankendes Herz unterſchieben
wollen — aber iſt etwa den Franzoſen dort ein ſicherer
wirt=
ſchaftlicher Wiederaufbau gelungen? Sie vermochten ihn gar
nicht, weil ihr rückſichtsloſes Gewinnſtreben von ſozialem
Empfinden und modernen Sozialeinrichtungen ſich ebenſoweit
entfernt hielt wie von billiger Kohlenwirtſchaft gegenüber der
angeſtammten Veredlungsinduſtrie. So konnte man zwar das
Doppelte der franzöſiſchen Grubenverluſte durch den Weltkrieg
und bis 1928 faſt 150 Millionen Goldfranken Reingewinn
her=
ausholen, aber keine deutſchen Menſchen erobern. Im
be=
ſonderen Maße gilt das für die franzöſiſche Kulturpolitik. Trotz
allen Druckes der Berggewaltigen ließen ſich nur wenige Prozent
Seite 2 — Nr. 315
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 12. November
der Saarkinder in die franzöſiſchen Schulen zwingen, die nach
dem Verſailler Vertrag überhaupt uur für die franzöſiſchen
Beamtenfamilien beſtimmt waren.
Deutſchland hat im Zuſammenhang mit dem Youngplau,
der ja nach feierlicher Erklärung alle Kriegsrückſtände
aus=
räumen ſollte, mit Frankreich eine gütige Löſung der Saarfrage
anzubahnen geſucht. Aber die Franzoſen ſaßen damals, 1929/30,
auf allzu hohem Pferd. Jetzt ſteht es bei ihnen, ob ſie 1935
eine gewaltige moraliſche Ohrfeige einſtecken und ſich abermals
mit dem Fluch des zu ſpät beladen oder die Aufwühlung aller
Leidenſchaften in dem uns aufgedrungenen Entſcheidungskampf
vermeiden wollen. Viel Zeit bleibt nicht mehr. Denn die
wirtſchaftlichen Uebergangsfragen der unumgänglichen Rückgabe
ſind bei gutem Willen gewiß zu regeln, bedürfen aber
natur=
gemäß ſehr gründlicher Durchleuchtung im einzelnen. Hier
arbeitet die Zeit nach dreizehnjähriger Fremdherrſchaft nicht
mehr für Frankreich. Im Gegenteil: noch vor Einbruch der
vollen Kriſe hätte Frankreich bei Mäßigung ſeiner Anſprüche
wohl vorteilhafter abſchneiden können als nach der allgemeinen
Entwertung, die den franzöſiſchen Grubenbetrieb trotz
Raub=
baues wie in dem „Spitzbubenſchacht” des Warndtbezirkes zur
Defizitwirtſchaft machte; ein Schiedsgericht, das ja bei
Nicht=
einigung vorgeſehen iſt, müßte das natürlich bei Bemeſſung
des Rückkaufpreiſes berückſichtigen.
Die Saardeutſchen haben in all den Jahren viel Geduld
geübt und lieber die ſchwere Prüfungszeit durchgeharrt als die
deutſche Politik zu beſonderen Rückſichten auf ſie veranlaſſen
wollen. Daß es nun in nahender Entſcheidung Treue um
Treue gilt, ſollte ſich allenthalben in deutſchen Landen kräftig
bekunden. Aber auch im Zeichen der angeſtrebten
weltwiri=
ſchaftlichen Vernunft müßte die unnatürliche Ablöſung des
Saar=
gebietes aus ſeiner Verflechtung mit der Pfalz, ſeinem nächſten
landwirtſchaftlichen Lieferanten und verarbeitenden Kohlen=
und Eiſenkunden voll wiedergutgemacht werden. Nach der
an=
deren Seite ließe ſich die Verbindung von lothringiſchem
Minette=Erz (deſſen Gewinnung urſprünglich auf dem
ge=
eigneteren Ruhrkoks fußte) und Saarkohle, ſoweit zweckmäßig,
durch Verträge Gleichberechtigter unſchwer aufrecht erhalten. Das
gleiche gilt für ſonſtige wirtſchaftliche Beziehungen, in die das
Saargebiet gegenüber Frankreich durch ſeinen langen
Zwitter=
zuſtand hineingenötigt worden iſt. Nimmt doch das Saargebiei
mehr franzöſiſche Ware auf als Italien oder die Länder der
Frankreich verpflichteten Kleinen Entente. Für die Schaffung
zollfreier und zollbegünſtigter Warenkontingente böte ſelbſt
während weiterer Depreſſion das Saarzollabkommen, das ſich an
den deutſch=franzöſiſchen Handelsvertrag ſchloß,
Ausgangs=
punkte — nur daß ſich eben die Vorzeichen ändern würden, das
Saargebiet als Wirtſchaftsglied des Deutſchen Reiches
Frank=
reich künftig gegenüberſtünde. Dann könnte freilich nicht mehr
franzöſiſche Machtpolitik den Wirtſchaftsbeziehungen nach
Gut=
dünken Vorſchriften machen, ſondern es müßte der Grundſatz
des gleichen Rechtes und der gleichmäßigen Jutereſſenwahrung
für alle endlich auch auf das langgeprüfte deutſche Saarland
zur klaren Anwendung gelangen.
Pelilionsausſchuß des Hefſiſchen Landtags.
In der geſtrigen Beratung des Petitionsausſchuſſes des
Heſſi=
ſchen Landtages wurde mit den Stimmen der Nationalſozialiſten
deren Antrag angenommen, wonach die Reichsregierung eine
Unterſuchung des Reemtsma=„Skandals” vornehmen ſoll.
Der Ablehnung verfiel ein Zentrumsantrag, der
Maßnah=
men zum Ausgleich von Lohnabzügen auf Grund der letzten
Not=
verordnung vorſieht und die Lohnabzüge der Arbeiter ebenfalls
einem Sperrkonto gutgeſchrieben wiſſen will.
Einſtimmig für erledigt erklärt wurde ein Zentrumsantrag,
der Durchführungsbeſtimmungen zum § 172 Abſ. 3 des Geſetzes
über die Arbeitsvermittlung und die Arbeitsloſenverſicherung
(Hilfsbedürftigkeit) wünſcht, da inzwiſchen bereits eine
entſpre=
chende Verordnung der Reichsregierung erſchienen iſt.
Ein ſozialdemokratiſcher Antrag, der einheitliche
Anrech=
nungsgrundſätze für die Gewährung von Unterſtützungen
ver=
langt, fand einſtimmige Annahme, ebenſo ein Antrag der gleichen
Fraktion, der die pünktliche Auszahlung des vollen
Unter=
ſtützungsrichtſatzes in den heſſiſchen Gemeinden fordert. Auf einen
weiteren ſozialdemokratiſchen Antrag hin wird die Regierung
er=
ſucht, die gleiche Menge verbilligten Friſchfleiſches wie im
Vor=
jahre an notleidende Bevölkerungskreiſe abgeben zu laſſen.
Einſtimmige Annahme fand eine Eingabe des
Reichsverban=
des des Mechanikergewerbes, in der ein Verbot der
Schwarz=
arbeit verlangt wird. Die Regierung wird vom Ausſchuß erſucht,
auf die Verwaltungsſtellen mit allem Nachdruck einzuwirken, daß
die Schwarzarbeit unterbunden wird und bekannt gewordene
Fälle von Schwarzarbeit im Rahmen der geſetzlichen
Möglich=
keiten bekämpft werden.
Der Ausſchuß ſtimmte dann noch einſtimmig einem
kommu=
niſtiſchen Erſuchen zu, wonach die Regierung die Schwarzarbeit
Vom Tage.
Das Berliner Sondergericht verurteilte den Arbeiter
Weid=
müller und den Schloſſer Grüner, die am 5. November in
Straßen=
bahnſchienen Schotterſteine gelegt hatten, wegen
Transportgefähr=
dung auf Grund der Verordnung gegen den politiſchen Terror zu
je 2½ Jahren Zuchthaus.
Im Schweidnitzer Bombenlegerprozeß wurde am Freitag
nachmittag das Urteil verkündet: Der Angeklagte Wagner wird
zu 5 Jahren und 1 Woche Zuchthaus verurteilt.
In Dublin kam es zu englandfeindlichen Ausſchreitungen. Im
Anſchluß an eine Kundgebung, die ſich gegen die Feier des
Waffen=
ſtillſtandstages richtete, zogen junge Leute durch die Straßen der
Stadt und riſſen den Paſſanten die künſtlichen Mohnblumen ab.
die alljährlich als Erinnerungszeichen an den Waffenſtillſtand
ge=
tragen werden. Die Polizei mußte vielfach einſchreiten Eine
Anzahl Perſonen erlitt Verletzungen und wurde ins Krankenhaus
geſchafft.
Das engliſche Oberhaus nahm in zweiter Leſung mit 139
ge=
gen 34 Stimmen den Geſetzentwurf über die Zuſtimmung zu den
Ottawa=Abkommen an.
Der Waffenſtillſtandstag wurde im ganzen engliſchen
Welt=
reich unter dem üblichen Zeremoniell gefeiert.
Wider alles Erwarten hat der unter dem Vorſitz des
Natio=
nalrats Rouſelt verſammelte Ausſchuß des Gewerkſchaftsbundes
des Kantons Genf am Freitag abend einen 24ſtündigen
General=
ſtreik beſchloſſen.
Der tſchechiſche Außenminiſter, der ſich auf der Reiſe nach
London einige Stunden in Paris aufhielt, hatte eine
dreiviertel=
ſtündige Unterredung mit dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten.
Die Unterredung betraf den Stand der Abrüſtungsarbeiten und
den franzöſiſchen Sicherheits= und Abrüſtungsplan.
Zur Feier des Waffenſtillſtandstages fand geſtern morgen
wie alljährlich vor dem Grabmal des unbekannten Soldaten auf
dem Etoile=Platz in Paris zu Ehren der im Weltkrieg Gefallenen
in Gegenwart des Präſidenten der Revublik, der Regierung, der
Abgeordneten und der Senatoren, diplomatiſchen Vertreter, der
hohen Behörden des Landes eine Parade der Pariſer Garniſon
ſtatt.
Der frühere franzöſiſche Finanzminiſter. Abgeordneter
Flan=
din, iſt nach London gereiſt, wo er mit maßgebenden
Perſönlich=
keiten der Politik und der Finanzwelt Verhandlungen führen
wird. Flandin betont, daß er in keinem offiziellen Auftrag
handelt.
Das Büro der Abrüſtungskonferenz ſetzte am Freitag ſeine
Beratungen über die Frage der Sanktionen fort. Da keine
Eini=
gung erzielt werden konnte, wurde ein Unterausſchuß eingeſetzt.
der als Grundlage für die weiteren Beratungen des Büros über
dieſe Frage einen Bericht über die verſchiedenen in der Diskuſſion
geäußerten Meinungen ausarbeiten ſoll.
Senator Borah erklärte, es beſtehe nur geringe Ausſicht, die
Prohibitionsfrage noch vor dem Zuſammentritt des neuen
Kon=
greſſes im März aufzurollen.
Die Vermutungen, die über die Zuſammenſetzung der
künf=
tigen amerikaniſchen Regierung geäußert wurden, haben
Rooſe=
velt zu der Erklärung veranlaßt, daß in dieſer Frage noch keine
Entſcheidung getroffen worden ſei, vor Januar 1933 ſei ſie auch
nicht zu erwarten.
unterbinden ſoll, insbeſondere durch umfangreiche
Arbeitsbeſchaf=
fung und Gewährung ausreichender Unterſtützung an
Erwerbs=
loſe.
Eine ganze Anzahl von Eingaben wurde im Sinne der
Re=
gierungsantwort für erledigt erklärt.
Geſekgebungsausſchuß des Heſſiſchen Landtags.
Der Geſetzgebungsausſchuß des Heſſiſchen Landtages lehnte
zunächſt drei Erſuchen der Regierung auf Aufhebung der
Immu=
nität von Landtagsabgeordneten ab, da es ſich in allen Fällen
um politiſche Vergehen handele.
Ein volksparteilicher Antrag auf Aenderung des Art. 83 der
heſſiſchen Verfaſſung (Einſetzung des
Oberlandesgerichtspräſiden=
ten an Stelle eines geſchäftsführenden Staatspräſidenten) wurde
zurückgeſtellt, da die Fraktionen den Antrag erſt noch einmal
be=
raten wollen.:
Bei Stimmengleichheit wurde ein nationalſozialiſtiſcher
An=
trag auf Aufhebung von Verwaltungsvorſchriften bei der
Ertei=
lung von Waffenſcheinen abgelehnt.
Gegen die kommuniſtiſchen Antragſteller wurde ein Antrag
auf Aufhebung des Milcherhitzungszwanges in Heſſen und auf
Vorlegung eines Amneſtiegeſetzentwurfes abgelehnt.
Ein ſozialdemokratiſcher Antrag auf begrenzte Amneſtie für
politiſche Gefangene fand mit den Stimmen der
Sozialdemokra=
ten und Kommuniſten bei Stimmenthaltung der
Nationalſozia=
liſten Annahme.
Der Ausſchuß ſetzt ſeine Beratungen am Donnerstag der
kommenden Woche fort.
Deutſch=franzöſiſche Wirtſchaftsfrag
Die Berakungen der deutſch=franzöſiſchen Kommſt=
Berlin, 11. Novem
Von zuſtändiger Stelle wird mitgeteilt: „Als die 3
franzöſiſche Wirtſchaftskommiſſion von den beiden Regie,
im September 1931 errichtet worden iſt, ſind ihre
Aufgab=
eine Reihe von Unterausſchüſſen verteilt worden. Darung
dem 4. Unterausſchuß die Aufgabe der Zuſammenarbeit in
lande übertragen worden. Zu ſeinen Aufgaben gehört
Vorausſetzungen für die gemeinſame Uebernahme großer
licher Arbeiten im Auslande zu prüfen und die
techniſ=
finanzielle Durchführung zu unterſtützen und in jeder A0
erleichtern. Es handelt ſich alſo um eine Aufgabe, die
cher Weiſe im Intereſſe der Länder liegt, deren Wirtſcha
ter erſchloſſen werden ſoll, wie im Intereſſe der Länder Mi
die beteiligten Unternehmen angehören.
Dem 4. Unterausſchuß iſt bei ſeiner erſten Tagung it
im Dezember 1931 und ſpäter eine große Anzahl ſolcher
unterbreitet worden, deren Sichtung dazu geführt hat, daß
konkrete Vorſchläge zum Gegenſtand einer eingehenden 9
gemacht werden können. Daher iſt der 4. Unterausſchuß A Arbeitern
einer zweiten Tagung in Berlin zuſammengetreten, um ſ
dieſe konkreten Pläne Bericht erſtatten zu laſſen und daslſgrandlage de
lung zu nehmen. Die erſte Sitzung am Vormittag des Un Förderung
vember iſt eingeleitet worden durch eine Begrüßungsc-=hung des
des deutſchen geſchäftsführenden Vorſitzenden der deutſch u zuglitative
ſiſchen Wirtſchaftskommiſſion, Staatsſekretär, Schwarzkopf ſoeſoiller Ve
einer Erwiderung des franzöſiſchen Vorſitzenden, Unterſtaosußenminiſte
tärs Patenötre, iſt der 4. Unterausſchuß in die Einzelſſonton=Berie
der Projekte eingetreten. Die Verhandlungen nehmen a.Nus er jed
der großen praktiſchen Bedeutung des Projekts längere / gleichbe
Anſpruch und werden heute und morgen fortgeſetzt werdewwirige deu
ubten We
Papen empfängt die Kommifſion.
ſche Forderu
Der Reichskanzler hat im Laufe des Freityy/ampſſe
deutſch=franzöſiſche Kommiſſion empfawrhſezung
Bei dieſem Empfang wies der Reichskanzler in ſeiner Aſicht wenigel
darauf hin, daß zwiſchen Deutſchland und Frankreich die MNann zu
wirtſchaftliche Verſtändigung und Zuſammenarbeit in vieſlegen dieſe
duſtrien ſchon mehr Fortſchritte gemacht und praktiſche ℳſunden 3u
erzielt habe, als zwiſchen anderen Ländern. Dies beweieſt Frage der
daß die franzöſiſche und die deutſche Wirtſchaft zu einer Erſamkeit alle
menarbeit und Verſtändigung beſonders geeignet ſeien. Ei Förderung
daß die jetzige Tagung zu praktiſchen und ſchnellen Ersl.
führe. Denn die Kriſe und die Arbeitsloſigkeit verlangten ſclandhab
Arbeit. Der Reichskanzler knüpfte daran den Wunſch „niche mit 7
Hoffnung, daß die Zuſammenarbeit auf Mu anderel
ſchaftlichem und finanziellem Gebiete güſe
Auswirkungen auch auf andere Gebiete
möge insbeſondere auf die Löſung der ſchn
den politiſchen Probleme.
Unterſtaatsſekretär Patendtre ſagte in ſeiner
rung, Herriot ſehe in der deutſch=franzöſiſche
ſammenarbeir den Angelpunkt für
den=
päiſchen Frieden. Die Annäherung zwiſchen den
Ländern mache zwar nicht ſo ſchnelle Fortſchritte, wie all”
ſehenden Geiſter es wünſchten, aber die deutſch=franzöſiſch /o bezeie
ſchaftskommiſſion habe ſchon eine wichtige Arbeit geleiſteſſen Plan, der
jetzige Tagung werde eine Organiſation ins Leben rufen. Wſchen Gleichl
gemeinſame Ausführung großer öffentlicher Arbeiten errM” Vorſchlag,
Es wäre paradox, wenn man in der Kriſenzeit aus übe/öſiſtigen Di
Vorſicht Löſungsmöglichkeiten nicht ausnutzen wollte,
Verminderung der Kriſe ermöglichen könnten.
hne der Gle
ſchen Plan,
hen europä
mr nahen Ne
tüchſten Be
en ſei,
Reichskagsabgeordneter Veller verhaftel tinbders au
Wuppertal, 11. Nove4
Von der Altenaer Kriminalpolizei wurde heute von
der Reichstagsabgeordnete Veller feſtgenommen. In ſeinur
gleitung befand ſich ein gewiſſer Trimborn aus Barn
dem im Juni v. J. ein Munitions= und Waffenlager g /FMMMNAM
wurde, und der ſeit dieſer Zeit flüchtig war und ſteck!h
geſucht wurde. Die Verhaftung des Reichstagsabgeol
Veller erfolgte im Zuſammenhang mit dem Vorfall in der
zum letzten Sonntag, bei dem aus dem Auto des Abgeof
Veller Schüſſe auf Paſſanten und die Polizei abgegeben M
Entgegen der Behauptung, daß Veller ſich nur bis zum E
in Wuppertal aufgehalten hätte, ſtellte die Polizei feſt, Rſcand
Veller in der Nacht zum Sonntag und unmittelbar 4yin
Schießerei in verſchiedenen Wirtſchaften in Wuppert en
gehalten, und daß ſein Auto am Sonntagmorgen vor /en Un
Wohnung geſtanden hat.
Von Walter Perſich.
„Tempo” — es läßt ſich nicht leugnen, aber ſcheinbar iſt
es niemals aufgefallen — iſt ein Fremdwort in unſerer Sprache,
das ſelbſt im täglichen Gebrauch niemals eine eigene Form
ge=
funden hat. Es ſtand unerhört im Kurs, und es blieb doch
ein fremdes Wort.
Kaum drei Jahre ſind vergangen, ſeit jener kleine
Laden=
händler im Tempo ſchwelgte. Er reiſte zur Leipziger Meſſe,
um ſchon am nächſten Tage in Paris große Poſten
Partie=
waren zu kaufen und übermorgen in London mit dem
Flug=
zeug zu landen, um dort eine ganz beſtimmte Ware zum ganz
beſtimmten „Termin” zu erwiſchen. Induſtriekapitäne lebten
nur noch in der Luft, weil ſie dort in jeder Beziehung am
ſchnellſten vorwärtskamen. Nicht viel hätte gefehlt, ſo wäre das
laufende Band durch das raſende Band abgelöſt worden. Leider
iſt es vorher geriſſen. Das Publikum war überſättigt mit
Schnelligkeit — 100 Stundenkilometer hatte jeder auf ſeine Art
zu ſchaffen. Schriftſteller, begabt, ſich in die Dinge zu
ver=
tiefen und mit der Aufgabe, ſie zu deuten, mußten, der
Zeit=
forderung entſprechend, „raſende Reportagen” machen. Die neue
Jugend, ſagte mau, habe keine Zeit mehr für Gefühle — ſie
liebe, tanze, arbeite im Telegrammſtil. Kein Wunder, daß
manche Errungenſchaft dieſer Epoche ſehr — man kann es
nehmen, wie man will — abgeriſſen ausſah!
Wohin war der Glanz der Ruheſtunden vor beſtelltem Feld,
die Stille der Kleinſtadtſtraße im Abenddämmer, der tiefe edle
Sinn des Veſperläutens und das Schweigen ländlicher Abende?
Wer verſtand noch zu reiſen, ganz zu ſchweigen vom Wandern?
Motorräder belferten durch Staub von Stadt zu Stadt, in
fünfundvierzig Minuten wurden ſämtliche Sehenswürdigkeiten,
Kunſtwerke, Denkmäler, Bauten aus Jahrhunderten geſchluckt —
weiter, Tempo, achtzehn Städte, fünf Länder mußten in einer
Woche abgeklopft werden, und wer heimkehrte in den toſenden
Betrieb der Arbeit, konnte von phantaſtiſchen Eindrücken reden.
Die Menſchen wurden reich über Nacht und eine
aus=
gleichende Gerechtigkeit ſorgte dafür, daß eines immer
unver=
käuflich blieb: das Glück. Das Amuſement erſetzte die Freude,
niemand erlebte mehr: alle machten alles mit. Ein bekannter
Romanſchriftſteller ließ Propaganda machen, weil er ein Buch
von fünfhundert Seiten in achtzehn Stunden diktiert und
zu=
gleich noch ein Drama geſchrieben hatte. Dichter, hieß es,
brauchen nicht mehr zu verhungern — jeder von ihnen kann
zu großen Preifen meterweiſe Reklameverſe verkaufen! Revuen
brachten an einem Abend fünfundſiebzig Bilder, achthundert
ſchöne Beine, tauſend prunkvolle Koſtüme und hatten vier
Mil=
lionen Mark an Ausſtattung gekoſtet. Der Jazz hämmerte das
Tempo ins Vergnügen, es ging nicht mehr anders, die wenigen
freien Stunden mußten mit jagenden Tänzen, zuckenden
Be=
wegungen ausgefüllt werden — daß auch das Herz zuckte,
be=
merkte niemand . . .
Es iſt dem Tempo böſe ergangen. Kaum hatte es einen
neuen Aufſchwung genommen, als es ſtehen blieb. Es ſchien,
die ganze Welt ſei in Unordnung geraten. Das Geld wollte
ſich nicht mehr bewegen, und mit ihm ſtockte die ganze
wunder=
bare Organiſation. Zunächſt ſchien es, als ſei ein völliger
Still=
ſtand eingetreten, ſogar Regierungen wurden ratlos, und der
einzelne verlor für einige Wochen ſeine letzten paar Nerven.
Was ſollte werden, wenn das Tempo, auf das alle geſchworen
hatten, verſagte? Hatten nicht alle geredet, daß es mit dem
Tempo eine wunderbare Sache ſei, die uns noch keine Zeit
vor=
gemacht habe? Sprach man nicht ſchon von einer Kultur des
Tempos, war es nicht beinahe zu einer neuen Religion geworden?
Es platzte mit lautem Krach.
Als das Getöſe vorüber war, ſtarrte jeder zu Boden, um
zu ſehen, was aus dem geblähten Tempo herausgekommen
war — nichts. Die Weiſen des Tempos machten ein ratloſes
Geſicht und ſchalten gewaltig, daß „man” ihr wundervolles
Tempo willkürlich „zerſtört” habe, obgleich einfach eine Spitze
abgebrochen war, die nicht mehr ſpitzer werden konnte! Sie
weisſagten die fürchterlichſten Dinge und lehnten jede weitere
Verantwortung ab, und manchem iſt tvohl recht bange geweſen ..."
Aber es vergingen einige Tage, und in Wahrheit änderte
ſich am Weſen der Welt und des Lebens nichts. Auch nach Wochen
und Monaten marſchierte das Leben vorwärts, Schritt um
Schritt und gewiß nicht mit Siebenmeilenſtiefeln, denn das
ging ja nicht, weil das Tempo nicht mehr funktionierte. Aber
vorwärts auf jeden Fall! Und ſo iſt es inzwiſchen geblieben.
Mehr und mehr Dinge, die nur auf dem Tempo aufgebaut
waren, verſchwanden in der Verſenkung, nicht immer ganz
ſchmerzlos. Andere erneuerten ſich im langſamen Wachstum.
Vieles, was ſeit Jahrzehnten vergeſſen ſchien, tauchte in neuen,
zeitgemäßen Formen wieder auf. Menſchen beſannen ſich auf den
Sinn des Lebens und den Sinn der Erde, nahmen Spaten in
die verwöhnten Hände und zogen hinaus, um wieder mit dem
Boden zu ringen, wie ihre Väter es taten. Nachdenklichkeit zug
ein in Herzen und Hirne, Feierabend iſt noch nicht wieder
überall — die Bewegung, die Umſchichtung iſt vorläufig zu
heftig. Wielange noch? Wenn ſich — und das wird bald ſein,
ſo iſt unfer aller Hoffnung — eine neue Ordnung des Alltags
ergeben hat, findet der Menſch den Rückweg zur Beſinnlichkeit.
Er wird wieder in einer Blume das Gleichnis alles Lebens
ſehen, er wird unter einem weiten Himmel wandern und der
Schöpfung dankbar fein, daß ſie ihn geſchaffen hat.
Es wird weniger Lärm in der Welt ſein als zu Zeiten
des „Tempos”, und die Kinder werden wieder lächeln dürfen . ..
War durch die Reaktion nach den unzulänglichen Vo
von 1848 die politiſche Einheit Deutſchlands auch zund
den Hintergrund gerückt, ſo lebte der Gedanke doch ungen
fort auf dem Gebiete von Kunſt und Wiſſenſchaft und E
von innen her den endgültigen Zuſammenſchluß vor. Au
heimiſche Geſchichts= und Altertumsforſchung ſehnte ſich au
überſehbarer Zerſplitterung heraus nach Einheit im ge
Rahmen. Wir glauben dieſes Sehnen gerade heute be
gut zu verſtehen, wo nach äußerſter Differenzierung und
ſpezialiſierung auf allen Gebieten des geiſtigen Lebens
ein elementarer Drang nach Syntheſe und Zuſammenfaſſu
längſt verlorengegangenen universitas Iiterarum bei
wird, wie die großen wiſſenſchaftlichen Kongreſſe dieſes
jedem Sehenden zeigen konnten.
Die im Jahre 1852 erfolgte Gründung des Zentralm!
hat eine längere Vorgeſchichte und es waren vorher Hin?
mancher Art auszuräumen. Der Vater des Gedankens 1E
Zeichenlehrer am Großherzöglichen Gymnaſium zu
eudwig Lindenſchmit, der im Nebenamte die Samn ſ,
des Mainzer Altertumsvereins betreute. Zur Ahnenre 700
geiſtigen Gründer des Muſeums iſt aber auch Freihen
Stein zu rechnen, der zielbewußt die Gründung und Betck).
der deutſchen Geſchichtsvereine förderte. Die Vereine habelſch
die Denkmäler der heimiſchen Vergangenheit zu ſammein,
gonnen zu einer Zeit, als die ſtaatlichen Inſtitute noch
den Aeußerungen mittelländiſcher und orientaliſcher Kſ0.
ihre Aufmerkſamkeit ſchenken zu dürfen vermeinten. Ueßen
Vereine, die ſich ſchon früh zu einem Geſamtverband zuſolne.
geſchloſſen hatten, geht dann auch der Weg zur Gründauſt.
Römiſch=Germaniſchen Zentralmuſeums.
Für die Vereinigung aller wichtigen deutſchen Altel
funde an einer Zentralſtelle gab es zwei Möglichkeiten:
Wilhelmi von Sinsheim in Baden, deſſen Name in D
ſchichte der deutſchen Altertumsforſchung einen ehrenvolle)"
verdient, glaubte das Ziel erreichen zu können durch plau
ges Sammeln guter Abbildungen, Lindenſchmit hingegel
die plaſtiſche Anſchauung für unverzichtlich. Da aber di
reichen deutſchen Muſeen unmöglich ihrer beſten Stücke en”
wverden konnten zugunſten eines neu zu gründenden S‟
muſeums, begann Lindenſchmit mit dem Ausbau einer
ſtätte, in der die typiſchen Fundgegenſtände naturgetre!
gebildet wurden. So allein war es möglich, die überd
ſtreuten Denkmäler deutſcher Vergangenheit zu einer ſ9N
ſchen Ueberſicht an einer Stelle zu ſammeln. Auf den 2
Fastag, 12. November 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 315 — Seite 3
leichberechtigung halb und halb.
d für Reviſion des Berſailler Berkrags. — An Skelle des Teils V ſoll eine neue Konvenkion kreten.
Die dauer der Konvenkion und die Ark der Abrüſlung ſollen für alle Skaaken
dieſelben ſein. — Die Abrüſtung ſoll ſich in Ekappen vollziehen.
ten Begrenzungen als Vorläufer einer allge=
Englands Außenminiſter
meinen Rüſtungsherabſetzung beabſichtigt und
Gurkennk die deutſche Forderung nach
Gleich=
berechkigung.
fm engliſchen Unterhaus nahm am Donnerstag der
eng=
chrelußenminiſter Sir John Simon zu einer längeren Rede
86lort. Anlaß dazu gab ihm eine Entſchließung der eng=
EeArbeiterpartei, die forderte
ſtumittelbare, allgemeine und weitgehende Abrüſtung auf
äundlage der Gleichberechtigung;
/2 Förderung der Grundſätze des Völkerbundes durch
Be=
ubutung des Lytton=Berichts;
13malitative Abrüſtung auf der Grundlage der Deutſchland
ſürſailler Vertrag aufgezwungenen Begrenzung.
Aßenminiſter Sir John Simon bezeichnete in ſeiner Rede
1stton=Bericht als ein Schriftſtück von größter Wichtigkeit,
as er jedoch jetzt noch keine Erklärung abgeben könne.
an ßleichberechtigung, ſo fuhr er fort, wie ſie die
ſeinärtige deutſche Regierung im Sinne habe, ſchließe zwei
ſiie in ſich ein: In allererſter Linie die Frage der
ſubten Waffen und die in der deutſchen Note
vor=
wutte Forderung auf Reorganiſierung der
deut=
ſiſenkampffähigen Mannſchaften. Hier ſei z. B.
nyllörabſetzung der Dienſtzeit von zwölf auf ſechs Jahre und
einer ſülliet weniger die Schaffung einer Ausbildungsmiliz von
eich ſ0 Mann zu nennen. Er könne ſich im Augenblick nicht für
tinimagen dieſe Forderung ausſprechen, aber beide
Angelegen=
altiähin tünden zur Erörterung und nicht nur eine.
Ri Frage der Gleichberechtigung verdiene die volle
Auf=
meerſamkeit aller, die wirkſam für eine Verſöhnung und
düeFörderung des Friedens in Europa arbeiten wollten.
nſcland habe urſprünglich die Abſicht gehabt, in eine vertrauliche
unſ Khache mit Frankreich einzutreten, bevor es Verhandlungen
lon anderen Staaten habe eröffnen wollen. Da man jetzt
vie die Lage ſich entwickelt habe, könne er ſagen, daß
Nethode unklug geweſen ſei. Dieſe Angelegenheit gehe
ſadere Staaten außer Deutſchland und Frankreich an. Sie
ſän die grundlegenden Fragen der Verſöhnung. Man
ſay eine Zuſammenkunft, auf der man ſich gegenüberſitze,
ſeie Grundlage zu finden, auf der Deutſchland zur Ab=
unskonferenz zurückkehren könne, zu ſeiner eigenen Ehre,
ſorteil aller und zu dem Zweck, den Weg zum Frieden
ffiyen.
Ruon bezeichnete den franzöſiſchen Abrüſtungsplan als
um Plan, der eine endgültige Bemühung darſtelle, der
ſauchen Gleichberechtigungsforderung entgegen zu kommen.
Z Vorſchlag, alle Feſtlandsheere in Europa auf der
ürfriſtigen Dienſtzeit aufzubauen, ſei auf jeden Fall im
Eine der Gleichheit, und weiter ſei wichtig, einen fran=
Fſichen Plan, daß er nicht Angriffsverträge zwiſchen
üllen europäiſchen Feſtlandsſtaaten vorſehe, die infolge
hn nahen Nachbarſchaft gewiſſen allgemeinen Gefahren
Geinders ausgefetzt ſeien. Dieſer Vorſchlag müſſe den
Gerlichſten Beifall Englands finden. Beſonders
feſt=
itllen ſei, daß Frankreich von England keine neuen
Verpflichtungen verlange.
Mandlung der deukſchen
Gleichberechkigungs=
forderung.
lsnon kehrte dann wieder zur deutſchen Gleichberechtigungs=
Aeung zurück. Bei ihrer Behandlung müſſe man, ſo führte
Mer aus, darauf beſtehen, daß der Hauptzweck der
iſtung die Schaffung eines dauernden
1eens ſei. Die im Teil V des Verſailler Vertrages
feſükſeland und in anderen Verträgen anderen Mächten
auf=
mfon Rüſtungsbeſchränkungen ſeien — ob klug oder unklug —
hftbreit als Mittel zur Sicherung des Friedens unter den
„Fhyen Umſtänden vorgeſchrieben worden. Es ſei ohne
biefel richtig, daß die Deutſchland auferleg=
auch ſoausgedrückt worden ſeien. England habe
ſeit=
dem tatſächlich ungeheure Rüſtungseinſchränkungen
vorgenom=
men. England müſſe jetzt zwar mit der eigenen
Rüſtungs=
herabſetzung Schluß machen, aber es wolle ſich trotzdem
keines=
wegs einer neuen Verpflichtung zu einer Rüſtungsherabſetzung
entziehen.
Wenn nun ein Abkommen zwiſchen den Nationen der Welt
über eine Herabſetzung und Begrenzung der Rüſtungen
be=
handelt würde, ſo fordere Deutſchland ſehr natürlicherweiſe,
daß die Begrenzungsmethode, die für Deutſchland Gültigkeit
hätte, und künftig haben würde, ihrer Natur nach in Zukunft
nicht mehr von den Begrenzungen, die für andere Staaten
gel=
ten, verſchieden ſein ſollen. Ich ſpreche mit der Autorität der
engliſchen Regierung, ſo ſagte Simon, wenn ich betone, daß
England ſtets bereit und bemüht iſt, ſich den anderen
in Genf vertretenen Regierungen einſchließlich Deutſchland bei
der Aufſtellung einer Rüſtungsvereinbarung
anzu=
ſchließen, die dieſer Forderung billigerweiſe
entſprechen würde. Die engliſche Regierung glaubt, daß
gleichzeitig mit einem gerechten Entgegenkommen gegenüber
Deutſchlands Forderung nach Gleichberechtigung die europäiſchen
Staaten ſich in einer feierlichen Verſicherung vereinigen ſollten,
daß ſie unter keinen Umſtänden verſuchen würden, irgendwelche
gegenwärtigen oder zukünftigen Meinungsverſchiedenheiten unter
ſich auf dem Wege der Gewalt löſen zu wollen. Die Anerkennung
des moraliſchen Rechts auf Gleichheit der Behandlung mit
an=
deren Staaten legen Deutſchland gleichzeitig mit anderen
Län=
dern die Pflicht auf, ſich dieſer Verpflichtung zu unterziehen.
Wenn die Hoffnungen und der ſo weit verbreitete Glaube an
die ehrenhaften und friedlichen Ziele der deutſchen Nation
be=
rechtigt ſeien, ſo beſtehe kein Grund, warum dieſe Verſicherung
nicht gegeben werden ſolle.
Er, Simon, ſtimme nicht mit den Leuten überein, die ſagtea,
daß ſich eine ſolche Verſicherung nicht lohne. Sie lohne ſich im
Gegenteil außerodentlich, da eine Mißachtung einer ſolchen
Ver=
ſicherung von irgendeiner Seite die Weltmeinung gegen den
aufbringen würde, der dieſe Verſicherung mißachte.
England will Deutſchland enkgegenkommen.
In der Annahme, daß eine ſolche Verſicherung gegeben
werde, wünſche er, Simon, die Meinung ſeiner Regierung dahin
klar zu legen, daß der deutſchen Gleichberechtigungsforderung
entgegengekommen werden ſoll. Er weiſe auf folgende drei
Punkte hin:
1. Es ſei die Frage, ob die deutſche Rüſtungsbegrenzung in
der Zukunft in einem beſonderen Schriftſtück enthalten ſein
ſolle, das Deutſchland wie ein Friedensvertrag binden würde,
oder ob die deutſche Rüſtungsbegrenzung in demſelben
Schrift=
ſtück oder auf dieſelbe Art des Vorgehens ausgedrückt werden
ſolle, wie die Rüſtungsbegrenzung der anderen Staaten. Der
Meinung Simons nach müßten die Rüſtungsbegrenzungen für
Deutſchland in derſelben Vereinbarung, die die
Rüſtungs=
begrenzung für die anderen Staaten feſtlege, enthalten ſein,
d. h., daß die Rüſtungsbeſtimmungen des Teiles V des Verſailler
Vertrages abgelöſt werden ſollen.
2. Die engliſche Regierung ſei der Anſicht, daß die neuen
Beſtimmungen für die Rüſtung Deutſchlands denſelben
Re=
viſionsmethoden und derſelben Dauer wie die aller anderen
Staaten unterliegen. Es wäre keine praktiſche Politik, wollte
man jetzt eine ſtändige Beſchränkung für ein großes Volk
vor=
ſchreiben, während man für die anderen Staaten nur eine ſehr
begrenzte Geltungsdauer fordere.
3. Schwierig ſei die Frage der den Staaten erlaubten
Waffen. Deutſchland habe erklärt, daß es nicht wieder aufrüſten
wolle und lediglich die Anerkennung des Grundſatzes wünſche,
daß die den anderen Ländern erlaubten Waffengattungen nicht
ihm ſelbſt verboten ſeien. Dieſer Grundſatz müſſe in der neuen
Vereinbarung anerkannt werden. Wie er angewandt werden
ſolle, müſſe in Genf erörtert werden. Es ſei durchaus wichtig,
daß Deutſchland an dieſen Beſprechungen teilnehme.
„Inzwiſchen möchte ich”, ſo fuhr Simon fort, „für die
eng=
liſche Regierung folgende zwei Punkte feſtlegen:
a) Das Ziel der Abrüſtungskonferenz iſt die Erreichung
eines Höchſtmaßes von poſitiver Abrüſtung, über das man ſich
einigen kann. Im Rahmen der Gleichberechtigung
iſt alſo nicht etwa eine Erhöhung der Rüſtungen
zu geſtatten.
b) Eine volle praktiſche Verwirklichung des
Grundſatzes der Gleichberechtigung kann nicht
mit einem Schlage durchgeführt werden. Ein
ſolcher Verſuch würde nur Uneinigkeit ergeben. Es iſt daher ein
praktiſches Programm notwendig, das ſich in verſchiedenen
Stufen ſpiegelt, wobei jede folgende Stufe durch die
vorher=
gehende vorbereitet ſein muß. Ein ähnlicher Grundſatz wird
auf Oeſterreich, Ungarn und Bulgarien angewandt werden.
Ein fertig ausgearbeiteter Plan kann augenblicklich noch nicht
vorgelegt werden."
Weiterverfolgung des Planes einer Mächte-
Konferenz.
Simon teilte dann mit, daß er Ende der Woche nach Genf
gehen wolle, um der Abrüſtungskonferenz bald die von der
engliſchen Regierung angeregte Methode mitzuteilen. Wichtig
ſei gegenwärtig, Deutſchland, Frankreich, Italien, Amerika und
England zu einer Konferenz um den runden Tiſch zu bringen,
um die aufgezählten Grundſätze in Kraft zu ſetzen.
Der Eindruck der Simon=Rede in deutſchland.
Berlin, 11. November.
Die geſtrige Rede des engliſchen Außenminiſters Sir John
Simon wird in hieſigen zuſtändigen Kreiſen als ein Beweis
dafür gewertet, daß ſeit den Tagen der deutſchen Denkſchrift
über die Gleichberechtigung und der engliſchen und franzöſiſchen
Antwortnoten ein ganz erheblicher Wandel in der Beurteilung
dieſer Frage in der Welt eingetreten iſt. Wenn Simon
aller=
dings erklärt, er verfolge die gleiche Taktik wie Herriot und
werde ebenſo wie dieſer den franzöſiſchen Abrüſtungsplan, den
engliſchen Standpunkt nicht vorher bekanntgeben, ſo ſieht man
in deutſchen politiſchen Kreiſen darin doch eine unnötige
Be=
laſtung für die öffentliche Diskuſſion dieſer Frage.
Sir John Simon, deſſen Rede in Ton und Inhalt ſich
außerordentlich von ſeiner Note vom Auguſt unterſcheidet hat
geſtern im großen und ganzen die deutſche
For=
derung auf Gleichberechtigung ſich zu eigen
ge=
macht. Die Hauptfrage für Deutſchland bleibt
aber nach wie vor, ob die in Genf
abzuſchlie=
ßende Abrüſtungskonvention in vollem Umfang
auch für Deutſchland Geltung haben wird
Aus der Erklärung Simons ſcheint hervorzugehen, daß er
lediglich das Mittel der Gewalt ausſchalten will.
Deutſch=
land kann auch darüber hinaus in keiner Weiſe
die Verpflichtung eingehen, auf eine Reviſion
zu verzichten und den status guo oder gar ein
Oſtlocarno anzuerkennen. Es werde keine Bindungen
eingehen, die nicht in gleicher Weiſe auch, für andere Staaten
Geltung haben.
Die engliſche Preſſe verſucht die Rede Simons ſo
aus=
zulegen, als ob England jetzt die deutſche Gleichberechtigung
anerkannt habe, und weiſt dann darauf hin. Herriot habe dies
in ſeiner Rede auch getan, alſo beſtehe kein Hindernis mehr
für Deutſchland, nach Genf zu gehen.
Demgegenüber muß zunächſt einmal feſtgeſtellt werden, daß
die Rede Herriots noch keineswegs eindeutig die Anerkennung
der deutſchen Gleichberechtigung bedeutet. Der Herriot=Plan
enthält kein Zugeſtändnis dieſer Art. Deutſchland will ganz klar
wiſſen, ob die Genfer Abrüſtungsabmachungen auch für
Deutſch=
land Geltung haben werden. Von der eindeutigen Beantwortung
dieſer Frage wird es abhängen, ob Deutſchland wieder nach
Genf geht. England allein kann uns die
Gleich=
berechtigung gar nicht bringen. Dazu gehört
die Einheit aller beteiligten Mächte.
Sir John Simon empfängk die Boiſchafter
Frankreichs, Ikaliens und Belgiens.
Sir John Simon hielt am Freitag Beſprechungen mit den
Botſchaftern von Frankreich, Italien und Belgien ab, denen er
Kenntnis vom Inhalt der Note über die Schuldenfrage gab, die
die engliſche Regierung an die der Vereinigten Staaten richtete.
ur hat dann zu allen Zeiten das Schwergewicht der
mlunsarbeit gelegen. Dazu treten dann aber im Laufe der
i ach zahlreiche Originale, teils von anderen Muſeen
über=
eng teils herrenlos aus dem Kunſthandel erworben, vor
ſuch us dem Auslande, deſſen Kulturen zum Verſtändnis der
ſahnungen des eigenen Landes in Vergleichsabteilungen
ishus gepflegt werden.
12e Werkſtätten erfahren auch heute noch ſorgfältige Pflege.
hen dem Muſeum ein beſonderes Profil: dienen ſie doch
wekur den Bedürfniſſen der eigenen Sammlungen, ſondern
un 984hikfreich allen deutſchen Müſeen mit Konſervierung,
Er=
a wintg und muſeumsmäßiger Herrichtung von Funden zur
ſ üst Die deutſchen Muſeen, die hiervon noch nicht in
irgend=
ſeIrt Gebrauch gemacht haben, ſind zu zählen. In den
Werk=
awerden aber auch die Modellrekonſtruktionen ausgeführt,
794 Lehrinſtitut wie das Zentralmuſeum niemals entbehren
ind die ihren Weg auch in viele andere Muſeen und
Mlimmlungen gefunden haben, Modelle von Geräten aller
ſthz dn Häuſern und ganzen Siedlungen, vor allem aber die
ſieſtſwchr bekannten Figuren des römiſchen Legionars, des Ger=
Ariegers der frührömiſchen Zeit, des Franken der
Völker=
ru800 unigszeit uſw. Die Einrichtung einer kulturgeſchichtlichen
40üAlug neben der ſyſtematiſch=chronologiſchen Aufſtellung, in
F=Pzelne Kulturgedanken (Haus, Ackerbau, Schiff,
Beleuch=
wBeſen, Muſik u. a. m.) in ihrer Entwicklung dargeſtellt
9 wird immer noch gehemmt durch die Raumnot, unter
rE)8 Muſeum in beſonderem Ausmaße zu leiden hat.
* Prof. Dr. Karl Schumacher 1901 die Leitung des
geyAUnnuſeums übernahm, begann er eine groß angelegte
Re=
öſokion der Sammlungen entſprechend der unaufhaltſamen
Dichrtsentwicklung der deutſchen Altertumsforſchung. Die
Tetlugen ſeines Umbaues ſind auch nach ſeinem Ausſcheiden
ND AuSert geblieben, wenn das Muſeum auch gerade in ſeinem
EAbsſtrebt bleibt, den Anforderungen der Neuzeit verſtändig
e eung zu tragen. Unter den Neuerungen der letzten Jahre
D7 nur zwei erwähnt werden. Es wurde damit begonnen,
Rn Anlage geeigneter Beleuchtung die Sammlungsräume auch
Abendſtunden benutzbar zu machen. Es wurde ferner der
BiaAln iſche Gedanke einer Zentralſammlung von Abbildungen
Nan aufgenommen durch Ausbau eines Bildarchivs” vor=
Wentd, für nicht im Muſeum vertretene Dinge, archäologiſche
icesilhrften, Ausgrabungen u. a.
½e literariſche Produktion findet gebührende Pflege. Die
IAnentalen „Altertümer unſerer heidniſchen Vorzeit”
2 AJywe) ſollen demnächſt in neuzeitlicher Form wieder
auf=
eit wen werden; von 11 Muſeglabteilungen ſind
wiſſenſchaft=
e okataloge erſchienen und z. T. ſchon wieder vergriffen; aus
De2lerenen Anläſſen erſchienen 3 reichhaltige Feſtſchriften; in
S 2 chandbuch der Siedlungs= und Kulturgeſchichte Südweſt=
FNands” Gbisher 3 Bände), faßt Schumacher die Ernte
ſeines reichen Forſcherlebens zuſammen; volkstümlicher
Beleh=
rung dienen die wohlfeilen kleinen „Kulturgeſchichtlichen
Weg=
weiſer” durch Einzelgebiete, die ſich ſehr ſchnell große
Beliebt=
heit errungen haben. Gemeinſam mit dem Mainzer
Altertums=
verein wird die „Mainzer Zeitſchrift” herausgegeben. Auch ſonſt
entfalten die wiſſenſchaftlichen Beamten des Muſeums eine
um=
fangreiche wiſſenſchaftliche Veröffentlichungs= und
Vortragstätig=
keit, auch damit dem Lindenſchmit=Wilhelmi=Schumacherſchen
„Ideal der wiſſenſchaftlichen Syntheſe dienend, zu Nutz und
Frommen der deutſchen Heimatforſchung und damit des
deur=
ſchen Vaterlandes.
Prof. Dr. Friedrich Behn.
Kleiſt=Preis 1932.
Berlin. Der Vertrauensmann der Kleiſt=Stiftung für
1932, Intendant Erich Ziegel in Hamburg, hat den Preis d. J.
zu gleichen Teilen an Richard Billinger für ſein Schauſpiel
„Rauhnacht” und an Elſe Lasker=Schüler für ihr dichteriſches
Lebenswerk gegeben.
Ferner hat Erich Ziegel „ehrenvolle Erwähnungen”
zu=
erkannt an: 1. Walter Bauer; 2. Anna Gmeyner für ihr
Volks=
ſtück „Automatenbüfett”.
Dagobert v. Mikuſch „Muhammed. Tragödie des Erfolges.”
Paul Liſt Verlag, Leipzig. Geb. 5,50 RM.
Der Iſlam feierte dieſes Jahr die 1300. Wiederkehr des
Todes=
tages ſeines Begründers. Muhammed, der als wohlhabender
Kaufmann in Mekka lebte, wandte ſich erſt mit 40 Jahren der
Beſchäftigung mit religiöſen Fragen zu und fühlte ſich bald
be=
rufen, für ſeine Erkenntnis zu werben. Der Verf. ſchildert uns
anſchaulich die Verhältniſſe Arabiens und Mekkas zu Beginn des
7. Jahrhunderts. Muhammed ſtand bald im Gegenſatz zu den
ein=
flußreichen Kreiſen ſeiner Heimatſtadt, da ſeine neue Lehre ihre
Vormachtſtellung zu bedrohen ſchien; es gelang, ihn zum
Schwei=
gen und zur Flucht zu zwingen. Durch die Ueberwindung des
Bruderzwiſtes zwiſchen verſchiedenen arabiſchen Stämmen konnte
aber Muhammed in kurzem eine ſolche Stoßkraft erringen, daß er
nach 6 Jahren als Sieger wieder in Mekka einzog; damit war
Arabien gewonnen. Der Siegeszug der grünen Fahnen durch die
ganze Welt wird nur in den Anfängen geſchildert. Der Prophet,
an ſeiner Aufgabe gewachſen, zeigte ſich in allen Kämpfen als
großer Staatsmann. Wurde aber ſeine urſprüngliche Idee durch
die Wendung ins Politiſche nicht verfälſcht? In dieſer Frage ſieht
Dr. W.
der Verfaſſer die Tragödie ſeines Erfolges.
* Adolf Baumbach: Handelsgeſetzbuch nach dem Stande vom
1. Auguſt 1932. Verlag von Otto Liebmann, Berlin.
Vorzugs=
preis bis 15. Januar 1933: 9,75 RM.
Als Band 9 der Liebmanns Kurzkommentare liegt nun eine
zeitgemäße Erläuterung des novellierten Handelsgeſetzbuchs auf
dem Büchermarkt vor. Die juriſtiſche Praxis, ja weitergegriffen,
die geſamte Handelswelt, wird es nur freudig begrüßen können,
wieder einmal einen raſch und zuverläſſig orientierenden,
ge=
drängten Kommentar des Handelsgeſetzbuches (ohne Seerecht)
zur Hand zu haben. Zu 8 425 führt B. an, daß auch die
Luft=
beförderung unter das Frachtgeſchäft falle. Das iſt theoretiſch
wohl richtig, aber zweifelhaft erſcheint doch, ob auf dieſe neue
Vertragsart die Beſtimmungen über das Frachtgeſchäft des HGB.
einfach anwendbar ſind. Buſſe im „Handwörterbuch der
Rechts=
wiſſenſchaft” von Stier=Somlo u. Elſter, S. 997, führt aus, daß
der Luftbeförderungsvertrag weder durch Geſetz noch
Staatsver=
trag beſonders geregelt ſei, auf S. 294 des Ergänzungsbandes
verweiſt er zudem auf das vom Deutſchen Reiche noch nicht
rati=
fizierte internationale Abkommen. Es mag hier angefügt werden,
daß Frankreich durch Geſetz vom 31. Mai 1924 den Transport
von Waren durch die Luft ſehr praktiſch geregelt hat, worauf ich
in Ausführungen in der „Verkehrsrechtlichen Rundſchau”
hinge=
wieſen habe. Dieſe Ausſtellung berührt indes das gefällte günſtige
Urteil in keiner Weiſe.
Juſtizrat Lindt=Darmſtadt.
— Heinrich Federer: Geſchichten aus der Urſchweiz. (
Geſam=
melte Werke in Einzelausgaben Band 11.) Geheftet 4.20 RM.,
geb. 6 RM. (Verlag Grothe, Berlin.) — Der neue Band von
Federers Geſammelten Werken vereint die geſchichtlichen
Erzäh=
lungen aus der Schweiz des 15. und 16. Jahrhunderts, denen der
Bruderklaus”, der große ſchweizeriſche Einſiedler Niklaus von
Flüe, den Hintergrund gibt. — Federer hat ein ungeheures, ihm
von der Wiſſenſchaft beſtätigtes geſchichtliches Wiſſen gehabt, aber
er hat es nie als Ausſtattung in ſeine Dichtung hineingeſtopft.
Seine geſchichtlichen Erzählungen ſind gerade in dieſer Beziehung
von einer im guten Sinne modernen Unbeſchwerlichkeit, die nur
das immer gültige Menſchliche hervorkehrt. Und da ſie in ſeiner
Hei=
mat, im bergſchönen Obwalden mit ſeinem ſtillen See und ſeinen
glockenreichen Dörfern ſpielen, hat er ſie mit beſonderer
dichte=
riſcher Liebe umkleidet. Himmel und Erde, Vergangenheit und
Zukunft reichen ſich in ihnen brüderlich die Hand, um der Idee
des Dichters, der Befriedigung der ſehnſüchtigen Menſchenſeele zu
dienen.
p. Im Polarjahr. Es iſt bekannt, daß die franzöſiſche
Abord=
nung für das Polarjahr 1932/33 ſich auf Scoresbey Land (
Grön=
land) niederzulaſſen im Begriffe ſteht — in der Station, die nach
Paul Doumer benannt wurde. Die Mitglieder, die ſie bilden,
wol=
len ſich während der langen Winterszeit einer ganzen Reihe
geo=
däſiſcher, magnetiſcher und klimatiſcher Meſſungen widmen. Aber
ſie werden ebenſogut wie in Paris arbeiten können. Sie haben ein
ſehr angenehmes und großes Haus, das vortrefflich gegen Kälte
und Wind geſchützt iſt: ſie beſitzen Zentralheizung und elektriſche
Beleuchtung, ſind ſehr gut mit Lebensmitteln verſehen; ſie haben
ſogar Eskimoköche und =köchinnen zur Bedienung, auch eine
Wäſcherin. Dank der drahtloſen Uebertragung werden ſie in
ſtän=
digem Verkehr mit der übrigen Welt ſtehen und zu ihrer
Zerſtreu=
ung in den langen gemeinſchaftlichen Abendarbeiten die Konzerte
von Paris, London oder Berlin hören können. Wie man ſieht iſt
das Leben dieſer Abordnungen in der arktiſchen Zone dem
An=
ſcheine nach in keiner Weiſe der Annehmlichkeit und des
Vergnü=
gens beraubt. Dieſer Umſtand vermindert in keiner Weiſe die
Un=
eigennützigkeit und den Mut der freiwillig in die Verbannung
gegangenen Gelehrten. („Tout”.)
Seite 4 — Nr. 315
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 12. Novembct
O
OM
K
Es grüßen als Verlobte:
Aenne Horcher
Paul Oittmar
Kaupſtraße 42
Darmſtadt
im November 1932.
Kaupſtraße 46
Heute entſchlief ſanft nach langem, mit
großer Geduld ertragenem Leiden meine
liebe Mutter, Großmutter und
Schwieger=
mutter
Frau
Albert Schmidt und Frau
Eliſabeth, geb. Kölſch
beehren ſich, ihre Vermählung bekanntzugeben.
Darmſtadt
Mühlſtr. 68
Eberſtadt a. d. B.
Odenwaldſtr. 19
Kirchliche Trauung: Sonntag, den 13. November 1932,
nachmittags 3½ Uhr, in der evgl. Kirche zu Eberſtadt.
geb. Kohl
Darmſiadt, den 11. November 1932.
Todes=Anzeige.
Heute nacht entſchlief nach langem, ſchweren
Teiden mein lieber Mann, unſer Vater,
Groß=
vater und Schwiegervater
In tiefer Trauer:
Fritz Ehrhardt
Pina Binz, geb. Ehrhardt
Karl Ehrhardt
Adam Binz
Ruth Binz
Karl Binz
Einäſcherung: Montag, 14. November 1932,
vormittags 11 Uhr.
Michgel Herge
im 75. Lebensjahre.
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Dorothea Herge, geb. Schad,
Familie Georg Herge, Darmſiadt,
Frau Ria Geher, geb. Herge,
Familie Karl Geher, Leeheim.
Leeheim i Ried, Darmſtadt, Heinheimerſir. 36,
den 11. November 1932.
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1mnen du
Dankſagung.
Allen, die unſeres lieben Entſchlafenen gedachten und
in wohltuender Weiſe an unſerer tiefen Trauer
teil-
nahmen, ſagen wir unſeren herzlichen Dank.
Beſon=
deren Dank den Krankenſchweſtern für ihren hilfreichen
Beiſtand, dem Herrn Pfarraſſiſten Nies für ſeine
tröſten=
den Worte, der Landesgenoſſenſchaftsbank in Darmſtadt,
der Gemeinde Arheilgen, der Spar= und Darlehnskaſſe,
dem ev. Kirchenvorſtand, den Gemeindebeamten, dem
Kriegerverein, dem Zweigverein und Sanitätskolonne
vom Roten Kreuz, der ev. Männer=Vereinigung und
der Freiwilligen Feuerwehr in Arheilgen für ihre
Blumenſpenden und Kranzniederlegungen.
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vormittags 11 Uhr, Zimmer 118,
und allgemeiner Prüfungstermin:
Mittwoch, den 25. Januar 1933,
vormittags 11 Uhr, Zimmer 118
vor dem unterzeichneten Gericht.
Darmſtadt, den 8. November 1932.
Heſſiſches Amtsgericht.
Neueintrag in unſer Handelsregiſter
Abteilung A am 10. November 1932:
Firma; Fries & Co., Eberſtadt (Bergſtr.)
Inhaber: Henry Morbotter, Kaufmann
in Eberſtadt (Bergſtraße). Der Uebergang
der in dem Betriebe des Geſchäfts
be=
gründeten Forderungen und
Verbindlich=
keiten iſt bei dem Erwerbe des Geſchäfts
durch Henry Morbotter ausgeſchloſſen.
(Die Niederkafſung iſt von Frankfurt a. M.
nach Eberſtadt (Bergſtraße) verlegt!.
Dariſtadt, den 10. November 1932.
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Kapital, das zurückvergütet wird,
erbet, an Charpentier & Lindke,
Abt. Dortmund. (II. Kö.15681
Die Polize Nr. VC 500 859,
auf Annemarie Merck in De
wird uns als abhanden gekom
meldet. Der Inhaber der Polu
hiermit aufgefordert, ſich binne
Monaten von heute ab bei uns
den, widrigenfalls die Urkun
kraftlos erklärt wird.
München, den 12. November
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Telephon 53. Lager Darmſtadt am Güter!
Aus der Landeshaupkſkadi.
Darmſtadi, den 12. November 1932.
Geheimerak Ludwig Hoffmann
F.
hich tritt der Tod den Menſchen an! Noch vor kaum einem
ahr konnte Darmſtadts berühmter Sohn Geheimerat
4 Ludwig Hoffmann in Berlin, in voller Rüſtigkeit
780. Geburtstag begehen. In aller Erinnerung iſt ſeine
re Darſtellung, die er unſerem Wr.=Mitarbeiter in Ber=
Vorabend ſeines Wiegenfeſtes in beſter Geſundheit gab.
üi erinnert, daß Geheimerat Stadtbaurat Hoffmann der
Er=
es Märkiſchen Muſeums in Berlin, des Berliner
Stadt=
des Rudolf=Virchow=Krankenhauſes, und zahlreicher
wei=
ſrankenhäuſer, Schulen und Badeanſtalten in Berlin iſt.
iſt er der Schöpfer des Reichsgerichtsgebäudes in Leipzig
Bebauungsplanes der Stadt Athen.
erſchüttert erhalten wir die traurige Kunde, daß der
ver=
alle Mann, dem die heſſiſche Landeshauptſtadt vor drei
in das Ehrenbürgerecht verliehen hat, von uns geſchieden
Eir Name wird unvergeßlich bleiben.
m Schloßmuſeum ſind am Sonntag und an allen
Wochen=
vormittags um 11 und 11.30 Uhr, Führungen. An der
ugstür iſt eine Klingel angebracht für Perſonen, welche
lb der täglichen Führungszeit das Schloß oder die
Ma=
ſſeu ſehen wünſchen.
dr.=Daniel=Greiner=Ausſtellung. Der an dieſer Stelle für
tug. den 13. d. M., wiederholt angekündigte Vortrag Dr.
ſwyes über ſein Werk muß leider infolge plötzlicher
Erkran=
s Künſtlers abgeſagt und auf Sonntag, den 20.
Novem=
prſchoben werden. Die ſchon verkauften Karten behalten
(ütigkeit, werden aber auf Wunſch an der Kaſſe in der
ſeung. Neckarſtraße 3, wieder zurückgenommen.
Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darm=
Wir empfehlen hierdurch unſeren Mitgliedern und deren
ueigen, die Ausſtellung in den oberen Räumen der
Ver=
h Geſellſchaft, die anläßlich der „Deutſchen Woche” zurzeit
iltet wird und recht intereſſant iſt, zu beſuchen. Die
Aus=
iſt bis einſchließlich Montag, den 14. d. M., von
vormit=
bis nachmitrags 7 Uhr geöffnet
sHeſſiſche familiengeſchichtliche Vereinigung. In der
Mo=
peſammlung am Dienstag, 15. Nov., abends, ſpricht
Regie=
grt Rudolf Schäfer über „Die Darmſtädter Fa=
Schleiermacher und ihre Ahnenkreiſe‟
önnen durch Vermittlung von Mitgliedern gern eingeführt
as Programm der Comedian Harmoniſts bei ihrem
mor=
einzigen Konzert im Saalbau iſt für Darmſtadt
ergrößten Teil neu. Wie immer, iſt es ſehr abwechſlungs=
Ernſtes wechſelt mit Heiterem, Volkslieder mit modernen
und Tonfilmſchlagern. Unter den letzteren dürfte insbe=
„Heut oder nie!” das Jan Kiepura in dem Tonfilm
iner Nacht” ſang, intereſſieren. In den Vorverkaufsſtellen
uch gute Plätze vorhanden, doch iſt eilige Kartenentnahme
„Aenswert. (Siehe Anzeige.)
Orpheum. „Almenrauſch und Edelweiß”, Volks=
5 Aufzügen von Hans Neuert, gelangt heute und morgen
as Enſemble der Tegernſeer zur Aufführung. — Sonntag,
atags ½4 Uhr, gelangt das Märchen „Aſchenbrödel‟
gbekannt kleinen Eintrittspreiſen zur Aufführung. (Siehe
94
Hefſiſches Landestheater.
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Maßſernſe
Anf. 19, Ende geg. 22¾ Uhr 4 7. Zum 1. Male
wiederholt: Don Carlos
Pr. 0.70—5.50
6. November
19—22½ Uhr. Bühnen=Volksbund II8.
Wilhelm Tell.
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PolzlBtag
3. November
19½—23 Uhr. Dſt. Volksb. F, 3. Vorſt. Gr. 1—4,
T Gr. 5—8. Withelm Teil.
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9. November
Anf. 19½, Ende geg. 23 Uhr. Bühnen Volksb. K4
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Bg.
14½—18 Uhr. Außer Miete.
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Anf. 20. Ende geg. 22½ Uhr. Zuſ.=Miete II3.
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67. November Piſtole und Tabaksp eife
Pr. 0.60—0.90
Anf. 19½, Ende geg. 2=½ Uhr. Zuſatzmiete TV..
Pr 0.70—3.80
18. November Peripherie.
Anf 19½, Ende geg. 22½ Uhr.
19. November Die eſardasfürſtin.
Außer Miete.
Pr. 0.80—4.50.
21— November
11—12½ Uhr Beethoven=Gedenkfeier des
ſo=
zialiſtiſchen Kulturkaitells. Pr. 0.30 u. 0.50.
Anf 19½—22½ Uhr. Außer Miete.
Pr. 0.70—3.80
Peripherie.
g, 17. Nobember: In Gießen: Sinfonie=Konzert.
Heſſiſches Landestheater. Die Revue=Operette „Im wei=
Mößl” deren letzte Aufführung wiederum vor
ausverkauf=
auſe ſtattfand, wird heute abend im Großen Haus
wieder=
ber heute, 10.30 Uhr, im Kleinen Haus ſtattfindenden
Menfeier des Reichsverbandes Deutſcher
e ſpielt das Orcheſter des Landestheaters zu Beginn das
dei zu „Iphigenie in Aulis” von Gluck unter Leitung von
chmridt=Iſſerſtedt. Am Schluß der Morgenfeier wird
Schnitz=
uſtſpiel „Literatur” mit Beſſie Hoffart, Hermann Gal=
und Franz Kutſchera zur Aufführung kommen. Regie
Kurt Hirſchfeld, das Bühnenbild entwirft Elli, Büttner.
he Karten zum Preiſe von 1—3 RM. ſtehen für den
all=
der Verkauf ab 9.30 Uhr an der Tageskaſſe des Kleinen
zur Verfügung.
* Cſardasfürſtin” im Kleinen Haus. Kal=
„Tſardasfürſtin”, die, in Darmſtadt erſtmalig als
perette geſpielt, einen ungewöhnlichen Erfolg erzielte,
M Montag, dem 14. November, 19.30 Uhr im Kleinen
in der Premierenbeſetzung wiederholt. Der Vorverkauf hat
Segonnen.
Ausſtellung „Deutſche Woche‟
Eine Schan deutſcher Qualikätserzengniſſe. — Zuſammenarbeit der Hausfrauen, Landwirkſchaft,
des Handwerks, Handels und der Induſtrie zur Propagierung deutſcher Erzeugniſſe.
Feierliche Ausſtellungs=Eröffnung.
Im Beiſein einer Anzahl geladener Gäſte und der Vertreter
der der Arbeitsgemeinſchaft angehörenden Organiſationen, des
Darmſtädter Hausfrauenbundes der Landwirtſchaftskammer für
Heſſen, der Handwerkskammer, des Landesverbandes des
Einzel=
handels, der Induſtrie= und Handelskammer, der Verbraucher,
der Preſſe uſw wurde geſtern vormittag in der Vereinigten
Geſellſchaft die Ausſtellung „Deutſche Woche” eröffnet.
Präſident Henſel hieß im Namen der Arbeitsgemeinſchaft
der die Deutſche Woche veranſtaltenden Verbände, deren Vorſitz
die Landwirtſchaftskammer führt, alle Erſchienenen herzlich
will=
kommen. Beſonders dankte er den Vertretern der Behörden für
ihr Erſcheinen und führte dann aus:
Die ſchwere wirtſchaftliche Not, die Deutſchland nach dem
Kriege heimſucht zwingt uns dazu, daß wir mehr wie ſeither
uns auf uns ſelbſt beſinnen. Dieſe
Selbſtbeſinnung im deutſchen Volke zu wecken, dasſelbe
daran zu erinnern, was Deutſchlands Wirtſchaft, deutſche
Arbeit und deutſcher Geiſt an deutſcher Ware ſelbſt
erzeu=
gen kann, iſt Zweck und Ziel der Deutſchen Woche.
Seit einigen Jahren werden dieſe Deutſchen Wochen
alljähr=
lich veranſtaltet, um in gleicher Weiſe, wie es viele
Auslands=
ſtaaten ſchon ſeit Jahren durchführen, der einheimiſchen
Bevölke=
rung zu zeigen, welche Erzeugniſſe die einheimiſche deutſche
Wirt=
ſchaft, mag es die Induſtrie, das Gewerbe, das Handwerk, der
deutſche Grund und Boden ſein, hervorbringen.
Wir Deutſche können uns in dieſer Beziehung ein Beiſpiel
an dem Auslande nehmen. Ich brauche nur hinzuweiſen auf die
Schweiz, auf England Dänemark Italien, Frankreich und
Ame=
rika, überall iſt es für den Verbraucher eine nationale Pflicht,
in erſter Linie die Erzeugniſſe ſeines eigenen Vaterlandes zu
ver=
wenden und dieſen den Vorzug vor denjenigen zu geben, die das
Ausland liefert. Dieſe Einſtellung beobachten wir in dieſen
Län=
dern ſchon vor dem Kriege. Beſonders ſtark aber in den letzten
Jahren.
Die wirtſchaftliche Lage unſeres Vaterlandes fordert mehr
denn je die Einſtellung der deutſchen Bevölkerung auf die
Ver=
wendung inländiſcher Erzeugniſſe aller Art. Damit ſoll in keiner
Weiſe zum Ausdruck gebracht werden, daß das deutſche Volk ſich
abſchließen ſoll und kann und auf jede Einfuhr aus dem
Aus=
lande verzichtet, ſondern es ſoll hiermit nur hervorgehoben
wer=
den, daß die deutſche Wirtſchaft in viel größerem Umfange in
der Lage iſt, einheimiſche Erzeugniſſe herzuſtellen und für den
Verbrauch zu liefern,
es deshalb Ehrenpflicht der deutſchen Verbraucher iſt, deutſche
Ware zu bevorzugen.
Wenn wir heute mehr denn je dieſe Forderung erheben,
dann brauchen wir uns dieſerhalb vor dem Auslande nicht
ſcheuen, denn dieſes hat uns ſchon ſeit Jahren den Weg gezeigt,
wie wir dem Erfolg deutſcher Arbeit und dem geiſtigen Schaffen
unſeres Volkes zu größerer Beachtung und Anſehen verhelfen
können. Im Gegenteil, man wird bei gerechter Beurteilung
Deutſchland Anerkennung zollen, wenn auch das deutſche Volk ſich
nun auf ſich ſelbſt beſinnt.
Die Deutſche Woche iſt eine Einrichtung, in der ſich alle
Berufszweige, alle Schichten der Bevölkerung zu gemeinſamem
Handeln im Intereſſe unſeres Vaterlandes zuſammenfinden
kön=
nen und zuſammenfinden ſollten.
Neben den Veranſtaltungen verſchiedener Organiſationen, die
alle dem Zweck dienen, deutſche Arbeit, deutſche Ware in den
Vordergrund zu ſtellen, ſoll die Ausſtellung ein Bild
geben von dem Erfolg dieſer Arbeit. Daß dieſes
Bild kein vollkommenes ſein kann, liegt bei uns in Darmſtadt
an den beſonderen wirtſchaftlichen Verhältniſſen. Dieſe zwingen
uns, beſcheiden zu ſein, aber deshalb brauchten wir nicht
zurück=
haltend zu ſein.
Es iſt ſehr erfreulich, daß ſich in dieſem Jahr eine geſteigerte
Zahl von Ausſtellern an der Deutſchen Woche beteiligt hat wie im
letzten Jahr. Ich darf hierbei der Hoffnung Ausdruck geben, daß,
wenn wir im nächſten Jahr die Deutſche Woche wieder
veranſtal=
ten, dieſe Räume zu klein ſind, um die Ausſtellung zu faſſen.
Den Ausſtellern und allen denjenigen, welche an der
Vorberei=
tung der Ausſtellung mitgewirkt haben, danke ich im Namen der
Arbeitsgemeinſchaft herzlichſt für ihre geleiſtete Arbeit.
Hoffen wir, daß die Deutſche Woche und beſonders unſere
Ausſtellung eine große Zahl von Beſuchern findet und dieſe das,
was hier gezeigt wird, auch in ſich aufnehmen und die gegebene
Anregung in die Tat umſetzen.
Durch unſere gemeinſame Arbeit, wollen wir die deutſche
Wirtſchaft fördern und ihr wieder zu einem geſteigerten Anſehen
verhelfen. Unſere Arbeit iſt Arbeit am deutſchen Volke
In dieſem Sinne eröffne ich die diesjährige Ausſtellung der
Deutſchen Woche.
Im Namen der Heſſiſchen Regierung ſprach Profeſſor Dr.
Rößler. Seinen beſonderen Dank ſprach er der
Arbeitsgemein=
ſchaft für die gut gelungene und ſchöne Ausſtellung aus deren
Beſuch ein möglichſt zahlreicher ſein möge. Gerade durch ſolche
Deutſche Wochen und Ausſtellungen würden die Bande zwiſchen
Stadt und Land enger geknüpft, letzten Endes zum Segen des
ganzen deutſchen Vaterlandes.
Als Vertreter des Herrn Oberbürgermeiſters überbrachte
Stadtrechtsrat Dr. Holzmann die Grüße der Stadtverwaltung.
In kurzen Ausführungen wies der Redner auf die Notwendigkeit
der Förderung des einheimiſchen Marktes, der Induſtrie und des
Handwerkes durch die ſtädtiſche Verwaltung hin.
Für die Verbraucherſchaft ergriff Frau Prof Klos das
Wort, Rednerin wies auf das Vorgehen unſerer Nachbarſtaaten
hin, die es fertiggebracht haben, durch eine intenſive Propaganda
auf den vorzugsweiſen Verbrauch einheimiſcher Erzeugniſſe ihre
eigene Wirtſchaft in ſtärkerem Maße zu ſtützen, als dies bisher in
Deutſchland der Fall war. Deutſchland iſt jedoch mit Rückſicht auf
ſeine ſchwierige wirtſchaftliche Lage mehr als andere Länder
ge=
zwungen, den Binnenmarkt zu pflegen und eine verſtändnisvolle
Zuſammenarbeit zwiſchen Landwirtſchaft Handwerk, Induſtrie und
Verbraucherſchaft zuſtande zu bringen. Die deutſche Hausfrau hat
die ernſte Pflicht, das deutſche Erzeugnis überall da zu bevorzugen,
wo es in gleicher Güte und zu gleichem Preis erworben werden
kann. Frau Prof Klos ſchloß mit dem Wunſche, daß die Deutſchen
Wochen für die Zukunft beibehalten werden und einen Rückhalt
für die Zuſammenarbeit der verſchiedenen Berufsſtände werden
mögen. Ihre Ausführungen, die von beachtliche Kenntnis der
wirtſchaftlichen Verhältniſſe zeugten, wurden von den Anweſenden
mit großem Beifall aufgenommen.
Anſchließend fand eine
Beſichtigung der Ausftellung
ſtatt, die außerordentlich reichhaltig und geſchickt aufgebaut iſt. Die
Ausſtellung befindet ſich in den oberen Räumen der
Ver=
einigten Geſellſchaft (Rheinſtraße 36, Ecke Neckarſtraße). In dem
erſten Zimmer befindet ſich die Gruppe Obſt und Gemüſe.
Einwandfreies deutſches Obſt iſt rechts des Durchgangs in einer
Front aufgebaut. Auf der linken Seite befinden ſich in prachtvoller
Aufmachung die verſchiedenen Erzeugniſſe des einheimiſchen
Treib=
haus= und Freiland=Gemüſebaues. Der geſamte Aufbau gibt ein
farbenfrohes Bild und ſpricht den Beſucher beſonders dringlich an,
beim Einkauf die deutſchen Erzeugniſſe des Obſt= und
Gemüſe=
baues nicht zu vernachläſſigen. In dem folgenden größeren
Zim=
mer finden wir auf der rechten Seite einen Stand der
Land=
wirtſchaftskammer mit Erzeugniſſen des Acker= und
Pflan=
zenbaues und der aus den Urerzeugniſſen gewonnenen
Verede=
lungsprodukte, und zwar unſerer wichtigſten Nahrungsmittel wie
Teigwaren, Malzkaffee, Speiſekartoffeln, Brot, ferner Braugerſte,
Malz, Bier u. a. m. Auch ſieht der Beſucher, eine zweckmäßige
Lagerkiſte für Speiſekartoffeln. An den Wänden finden ſich
ſtati=
ſtiſche Darſtellungen und Abbildungen der verſchiedenſten Art. Auf
der linken Seite des Zimmers iſt der Einzelhandel
Darm=
ſtadt auf 2 anſprechenden Ständen vertreten, darunter Knorrs
Fabrikat, Hildebrandts Mehle u. a. m. Durch das ſog. Rondell
mit ſeinem Aufbau an prachtvollen Kleidungsſtücken gelangen wir
zunächſt in die Räume des Handwerks und des
Darm=
ſtädter Hausfrauenbundes. Hier haben die Schneider=
und Schneiderinnen=Innungen, die Schuhmacher=Innung, die
Pol=
ſterer und Tapezierer, die Möbelſchreiner die anſäſſige
Möbel=
induſtrie, mehrere Handarbeitsgeſchäfte eine prachtvolle
Ausſtel=
lung der verſchiedenſten Erzeugniſſe des einſchlägigen Handwerks
und Gewerbes aufgebaut, und zwar in ſtändiger Abwechſlung der
verſchiedenen Gegenſtände und muſterhafter Anordnung des
Aus=
ſtellungsmaterials. In dem Schlußzimmer befinden ſich deutſche
Möbel und Fourniere.
Die Beſucher gehen dann zunächſt bis kurz vor das Rondell
zurück, von wo aus ein Ausgang in den großen Saal führt. Dort
iſt ein großer Stand, der Landwirtſchaftskammer
aufgebaut. Vertreten ſind hier Markenbutter der heſſiſchen
Mol=
kereien, Markenmilch, Käſe, ſtandardiſierte Eier, ausgeſtellt von
der Eierverwertungsgenoſſenſchaft Darmſtadt, und Brot,
aus=
geſtellt von der Bäcker=Innung Darmſtadt. Weiterhin finden wir
im Saal die Erzeugniſſe des Metzgergewerbes, eine Gruppe
Süß=
waſſerfiſche, unſere heſſiſchen Weine, ferner einen beſonderen
Stand der Lehr= und Verſuchsanſtalt für
gärungs=
loſe Früchteverwertung in Ober=Erlenbach mit den für die
Süß=
moſtgewinnung erforderlichen Geräten und Koſtprobenausgabe. Die
Erzeugniſſe der ländlichen Hauswirtſchaft ergänzt eine kleine
Aus=
ſtellung der Landwirtſchaftlichen Haushaltungsſchule Michelſtadt.
Sehr gefällig iſt auch ein Bauerntiſch, geſtellt vom Landw.,
Hausfrauenverein Groß=Umſtadt. An dem Stand
der Hausfrauen werden außerdem Koſtproben von Rohkoſt,
Roggenbrot mit Butter und dergl. ausgegeben. Erwähnt ſei noch,
daß auch der Einzelhandel eine Koſtprobe mit Knorr’s
Sup=
penwürfel ausgibt. Einen beſonders prächtigen Anblick gewährt:
auf der Südſeite des Saales der Aufbau der Darmſtädter;
Gärtner, die in einer Ausſtellung niemals fehlen dürfen und
ſtets in der Lage ſind, das Ganze durch Blumen und
entſprechen=
des Grün beſonders zu heben.
Es lohnt ſich alſo, die Ausſtellung „Deutſche Woche” in
Darm=
ſtadt, die von Freitag bis Sonntag geöffnet iſt. eingehend zu
be=
ſichtigen. Die Ausſtellung iſt von vormittags 8 Uhr bis abends
7 Uhr durchgehend geöffnet. Ferner ſei noch darauf aufmerkſam
gemacht, daß am Sonntag, den 13. November, nachmittags 3.30 und
5 Uhr, ein Filmvortrag veranſtaltet wird, der den Beſuchern
gleich=
falls empfohlen ſei.
— Chriſtliche Eiſenbahner=Konferenz in Darmſtadt. Der
Ver=
band Chriſtlicher Eiſenbahner Deutſchlands hält am kommenden
Sonntag, den 13. November, ſeine diesjährige Bezirkskonferenz
in unſerer Stadt ab. Dieſelbe wird im großen
Stadtmiſſions=
ſaale, Mühlſtraße 24, ſtattfinden. Sie beginnt vormittags mit
einer kurzen Gebetsverſammlung. Anſchließend gemeinſamer
Kirchgang zur Schloßkirche. Die eigentliche
Konferenzverſamm=
lung iſt nachmittags in der Stadtmiſſion. Redner: Herr Pfarrer
Köhler=Darmſtadt, u a. muſikaliſche Darbietungen der
Stadtmiſ=
ſionschöre. Zu den Konferenzverſammlungen ſind alle Mitglieder
und Freunde der Stadtmiſſionsarbeit herzlich eingeladen. Der
Eintritt zu allen Veranſtaltungen iſt frei. Am ſelben Tage,
abends, iſt in der Stadtmiſſion ein Lichtbilder=Vortrag
des Chriſtlichen Vereins junger Männer über das Thema: Heil
oder Unheil?” nach Bildern des zeitgenöſſiſchen Künſtlers Saſcha
Schneider. Der Vortragende iſt Herr Jugendſekretär Mettel,
der an den Abenden dieſer Woche im CVJM. volkstümliche
Vor=
träge für junge Männer gehalten hat. Auch an dieſem Abend iſt
der Eintritt frei für jedermann
Schloßgemeinde. Männer= und Frauenverein veranſtalten
am nächſten Sonntag. 13. Nov., abends 8 Uhr, im Gemeindehaus,
Kiesſtraße 17, einen Familienabend, zu dem alle Gemeindeglieder
herzlich eingeladen ſind. Herr Studienrat Dr. Zimmermann
wird in einem von Lichtbildern begleiteten Vortrag in die reiche
Arbeit des Guſtav=Adolf=Vereins in der Heimat und in der
Ferne einführen. Muſikaliſche Kräfte werden mit ſinnigen
Dar=
bietungen dieſen Vortrag umrahmen. Nach einer Teepauſe ſoll
ſich eine Verloſung für unſere Schloßkinderſchule anſchließen, zu
der fleißige Hände eine Fülle nützlicher Gewinne gearbeitet und
geſtiftet haben. Auch Gäſte ſind, wie ſtets, willkommen.
— Evangeliſcher Arbeiter= und Handwerkerverein. Am
Sonn=
tag, dem 13. November, abends 7.30 Uhr, feiern wir unſer 42.
Jahresfeſt im Vereinshaus „Feierabend”, Stiftſtraße 51.
Ein ſchönes Programm iſt vorbereitet. Wir laden die
Mitglie=
der und Freunde unſeres Vereins zu zahlreicher Teilnahme
herz=
lichſt ein.
— Die Auszahlung der laufenden Zuſatzrenten für nicht im
Erwerbsleben ſtehende Schwerkriegsbeſchädigte,
Kriegshinterblie=
bene, Altrentner und Altrentnerinnen erfolgt am Dienstag,
den 15. November, vormittags von 8 bis 12 Uhr, durch die
Stadtkaſſe.
— Neue Lautſprecheranlage. Bei dem am Samstag dem 12
November, ſtattfindenden Fußballſpiel Bühne gegen Preſſe hat
ſich die Firma Radio=Boßler, Ludwigsſplatz 3, bereit erklärt, eine
große Lautſprecher=Anlage zur Verfügung zu ſtellen, mit der
An=
ſprachen während des Spiels und Muſikdarbietungen übertragen
werden können. Bei der zur Verfügung geſtellten
Uebertragungs=
anlage handelt es ſich um das modernſte Gerät dieſer Art, das
von der Firma Dr. Dietz u. Ritter (Körting), Leipzig, gebaut
wird und das auf der diesjährigen Funkausſtellung beſonderes
Aufſehen erregte.
— Märchenabend im Bund Königin=Luiſe. Dienstag, den
15. November, 20 Uhr, veranſtaltet der Bund Königin Luiſe im
Bürgerhof am Ludwigsplatz in Darmſtadt einen Märchenabend
mit Lichtbildervorführungen. Der Gau Südheſſen hat wohl die
beſte deutſche Märchenerzählerin dazu gewonnen. Die
Märchen=
geſtalten, die uns ſeit unſerer Kinderzeit vertraut ſind, ſchuf
Frau Steinecke neu. indem ſie tiefe Gedanken hineinlegte,
Ge=
danken, die ſie weit über einfache Kindermärchen hinausheben
und uns Erwachſene zu einem tieferen Nachdenken über den
Sinn des Lebens führen. So vereinigt ſich wertvoller Stoff mit
künſtleriſcher Form, und da Frau Steinecke auch über eine
ein=
drucksvolle Vortragsweiſe verfügt, ſo vergeſſen wir für eine
Stunde alles, was uns ſonſt bedrückt. Die Lichtbilder ſind
an=
gefertigt nach Originalen und ſind einmal intereſſant durch die
verſchiedene Technik (Holzſchnitt und Scherenſchnitt, Aquarell und
Bleiſtiftzeichnung), zum anderen durch die originelle Auffaſſung
der Märchengeſtälten aus alten und neuen Märchen. Der Abend
iſt für Erwachſene und Kinder gedacht. Wir raten dringend,
ſich dieſe ſchönen Stunden, fern von der Sorge des Alltags, nicht
entgehen zu laſſen, es wird ein Genuß ſein für alle, die ſich
zu dem Abend einfinden werden. (Siehe heutige Anzeige.)
— Piſtole und Tabakspfeife — Wiederholung. Den überaus
zahlreichen Wünſchen nach einer Wiederholung Rechnung tragend,
veranſtaltet die Spielgemeinſchaft am Donnerstag, dem 17.
November, nochmals eine Aufführung von Rü hleins Lokalpoſſe
„Piſtole und Tabakspfeife”, die auch bei der
diesjähri=
gen Aufführung einen geradezu ſenſationellen Heiterkeitserfolg
erringen konnte. Es gelten wieder die neuen Eintrittspreiſe,
Vorverkauf ab Montag.
Seite 6 — Nr. 315
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 12. November 1930
Sitzung der Heſſiſchen Handwerkskammer.
Die Wünſche des Handwerks u. a. auf dem Gebieie der Skeuerpolikik.
Aus Heſſen.
Landwirtſchaftliche Haushalkungsſchule
zu Michelſtadt i. 9dw.
42. Bollverſammlung.
Am Donnerstag fand die 42. Vollverſammlung der Heſſiſchen
Handwerkskammer in Darmſtadt ſtatt. Nach Bekanntgabe der
eingegangenen Anträge wurde zunächſt die Wahl des
Vorſitzen=
den vorgenommen, die auf Herrn Bäckerobermeiſter Kunkel=
Worms fiel. Für das durch Tod ausgeſchiedene
Vorſtandsmit=
glied Rothe und den durch die Wahl des Herrn Kunkel zum
Vor=
ſitzenden frei gewordenen Vorſtandsſitz wurden die Herren
Zim=
mermeiſter Hartmann=Darmſtadt und Schuhmachermeiſter Richter=
Offenbach in den Vorſtand gewählt. Als Kammermitglied wurde
der Vorſitzende des Heſſiſchen Handwerks= und
Gewerbeverban=
des, Herr Bildhauer Dieter=Eberſtadt, zugewählt.
Nach ausführlichen Referaten über das
Steuergutſcheinver=
fahren von Herrn Syndikus Dr. Lindemann und über die
Reichszuſchüſſe für Inſtandſetzungsarbeiten und Teilung von
Woh=
nungen von Herrn Direktor Schüttler fand nachſtehende
Ent=
ſchließung Annahme:
I. Die Heſſiſche Handwerkskammer fordert auf dem Gebiete
des Steuergutſcheinverfahrens: 1. Einbeziehung der
Sonder=
gebäudeſteuer, ſolange ſie noch nicht beſeitigt iſt, in das
Gutſchein=
ſyſtem unter Ausſchaltung der Warenhaus= und Filialſteuer
2. Einbeziehung der geſtundeten Steuern wie bei der
Landwirt=
ſchaft, 3. Beſeitigung der Antragspflicht für Gutſcheine bei den
heimatlichen Kaſſen. 4 Anpaſſung der Bedingungen für
Mehr=
beſchäftigung an die Verhältniſſe im Handwerk und Verhütung
der Entlaſſung ausgelernter Lehrlinge durch Beſeitigung der
Ortslohnklauſel für dieſe. 5. Kursnotierung auch für die
kleine=
ren Scheine.
Eice, euf die e gecergcnland dunfi Sertnſie
1932 vorgeſehenen Reichszuſchuſſes gefordert werden. Zur
inten=
ſiveren Bekämpfung der Schwarzarbeit müſſen entſprechende
Vor=
ſchriften in die Verordnung aufgenommen werden, wonach ein
ſich um Arbeit bewerbender Handwerker bereits mindeſtens am
14. September in die Handwerksrolle eingetragen iſt und
Hand=
werkskammerumlage bezahlt.
Unerläßlich wird weiter gehalten die maßgebliche
Einſchal=
tung von Handwerk und Hausbeſitz in eine neue Verordnung,
Aus dem Gerichksſaal.
Die geſtrige Sitzung des Schwurgerichts mußte verlegt
wer=
den jedoch findet heute, Samstag, wieder eine ſtatt.
die Einkleidung auch der Innenreparaturen ſogen
Schönheits=
reparaturen, ſowie Reparaturen an gewerblichen Räumen und
Gebäuden in dieſe Arbeitsmöglichkeit. Endlich muß ein
brauch=
barer Weg gefunden werden, um die reſtlichen 80 Prozent
In=
ſtandſetzungskoſten zu finanzieren.
An die Regierung wird die Forderung gerichtet, die
Vor=
beſcheide als endgültig auszugeben, was auch dem Sinn der
Reichsverordnung entſprechen dürfte
In der Ausſprache verlangte Neſſel=Seligenſtadt
Ver=
beſſerung des Submiſſionsweſens und Befreiung des Handwerks
von dem Druck der Steuern und ſozialen Laſten und ſtellte
ſon=
ſtige Handwerksforderungen auf.
Hierauf erſtattete Direktor Schüttler eingehenden Bericht
über die Kreditwirtſchaft der Heſſ.
Handwerks=
kammer, insbeſondere über die in letzter Zeit ſtattgefundenen
Stillhalte=Verhandlungen und über die Verhältniſſe bei der
Handwerkerzentralgenoſſenſchaft. Ueber die Angriffe des
Bezirks=
verbands Groß=Gerau teilte er mit, daß das Verfahren gegen
die Handwerkerzentralgenoſſenſchaft, das dieſe gegen ſich
bean=
tragt habe, auf Beſchluß der Staatsanwaltſchaft vom 29. Oktober
1932 eingeſtellt worden ſei. Aus der Begründung kann
mitge=
teilt werden, „daß nach den Ermittlungen die Angriffe des
Be=
zirksverbands Groß=Gerau der Begründung entbehren, und daß
die Handwerkskammer und die Handwerkerzentralgenoſſenſchaft
jeweils mit Einverſtändnis der zuſtändigen Stellen der Heſſiſchen
Regierung gehandelt haben. Eine ſtrafbare Handlung iſt nicht
feſtgeſtellt, es liegen weder für Betrug noch für
Bilanzfälſchun=
gen Anhaltsvunkte vor‟. Eine Ueberprüfung der Kredite aus
dem ſogen Sachſengeld wird nach längerer Debatte zugeſtanden,
weil die hierfür in Frage kommenden als zu den Organen der
Handwerkskammer und der Handwerkerzentralgenoſſenſchaft
zählen.
Nach Erledigung einiger weiterer Anträge wurde noch eine
Entſchließung angenommen, die ſich gegen die Einführung der
Schlachtſteuer wendet, da das Metzgerhandwerk bis zur äußerſten
Grenze mit Steuern und Gebühren belaſtet iſt. Sollte die Steuer
doch eingeführt werden, ſo wird die Einbeziehung der Haus=
Die Palaſt=Lichtſpiele bringen heute und folgende Tage
den Senſationstonfilm aus dem Zirkusleben „Marco der Clown”,
mit Berthe Oſtyn. Jvan Kowal=Samborſki, Robert Ley u. a.
Regie: Max Reichmann. Der Film bietet in bewegter Handlung
einen intereſſanten Einblick in die bunte Welt der Manege. Dazu
das reichhaltige Beiprogramm.
— Helia=Morgenfeier. Morgen Sonntag, den 13. November,
vormittags 11.15 Uhr, wird im Rahmen einer der beliebten Film=
Morgenfeiern der hervorragende Kulturfilm der Ufa „Ewiges
Hellas”, ein Film von Griechenlands Vergangenheit und
Gegen=
wart, zum letzten Male wiederholt. Weitere Vorführungen
die=
ſes herrlichen Filmwerkes können anderweitiger Dispoſitionen
halber nicht ermöglicht werden. Jugendliche haben Zutritt.
Vor=
verkauf an der Heliakaſſe. Kleine Preiſe.
Die Landwirtſchaftskammer in Darmſtadt eröffnet am 2.
nuar 1933 einen weiteren fünfmonatigen
Haushaltungskurſus=
ihrer Haushaltungsſchule zu Michelſtadt i. O. Die in herrlii
Waldgegend des heſſiſchen Odenwaldes gelegene Haushaltu.
ſchule iſt beſonders neuzeitlich eingerichtet und mit aus
chenden Lehrkräften beſetzt. Der praktiſche und theoretiſche 5.
haltungsunterricht erſtreckt ſich auf die Anleitung im ſelbſtänden
Kochen unter Berückſichtigung der Bedürfniſſe des ländlichen
bürgerlichen Tiſches. Zubereitung und Aufbewahrung der
ſen Molkereibetrieb, Kleintierzucht. Gartenwirtſchaft. Wa
und Bügeln. Reinhalten des Hauſes. Buchführung gründſift
Handarbeitsunterricht, in welchem das Stricken, Wäſche=Sch
zeichnen. Wäſchezuſchneiden. Hand= und Maſchinennähen, ſi
das Ausbeſſern erlernt wird. Ferner wird Unterricht in g
mein bildenden Fächern, wie Aufſatz Rechnen Singen. Geſit
heitslehre Säuglings= und Krankennflege erteilt. Die Teilnc
an dem Unterricht iſt nicht nur Töchtern von Landwirten.
dern auch denen des Mittelſtandes ſehr zu empfehlen. Gründ
Ausbildung erfolgt weiter im Obſt= und Gemüſebau ſowie;
Einmachen von Obſt= und Gemüſe.
Anmeldungen zur Teilnahme an dem am 2. Januar 19*
Michelſtadt beginnenden Kurſus ſind alsbald an die
Landwirtſchaftskammer für Heſſen. Darmſtadt. Rheinſtraße
zu richten, welche auf Verlangen ausführliche Proſpekte und
meldebogen verſendet. (Siehe heutige Anzeige.)
ſchlachtungen gefordert und verlangt, daß die Vorſchläge des
Metzgerhandwerks in weitgehendſtem Maße berückſichtigt werden.
Gewarnt wird vor verſchiedenartiger Behandlung der Stadt= und
Landbevölkerung.
Vorſitzender Kunkel ſchloß ſodann die Sitzung mit Worten
des Dankes.
Pakhos gegen Ekhos!
Aw. Wieder verhandelte die Große Strafkammer am
Freitag unter Vorſitz von Landgerichtsdirektor Schmidt eine
Anklage wegen Aufruhr und Landfriedensbruch.
Diesmal jedoch gegen 12 Angehörige der
National=
ſozialiſtiſchen Partei bzw. der Partei Naheſtehende aus
Reinheim. In dieſem Frühjahr war, wie bekannt, zeitweiſe das
Hiſſen von Parteiflaggen unterſagt, und am Samstg vor
Pfing=
ſten nun erhielt die Gendarmerie in Reinheim die Weiſung, alle
gegen das Verbot gehißte Flaggen zu entfernen. Es fand nämlich
über Pfingſten in der Nähe von Reinheim, ein Zeltlager der
ſozialiſtiſchen Arbeiterjuugend ſtatt, und man wollte auf alle Fälle
Zuſammenſtöße verhüten. Die Gendarmerie entſchloß ſich, die
Fahnen erſt am nächſten Morgen, Pfingſtſonntag, zu entfernen.
Zunächſt ging auch alles ganz glatt, bis ſich die Beamten der
Friedenslinde näherten, wo hoch in den Zweigen, eine
Haken=
kreuzfahne flatterte. Es hatte ſich mittlerweile eine ziemliche
Menſchenmenge angeſammelt, und als ſich nun ein junger Mann,
von der Polizei darum gebeten, daran machte, den Baum zu
er=
klettern und die Fahne herunterzuholen, ſchlug die Empörung der
rechts eingeſtellten Bevölkerung hohe Wellen. Man bedrohte den
jungen Mann mit totſchlagen, wenn er runterkäme, man riß den
Polizeibeamten die Fahne aus den Händen, und ſchließlich riß
man den jungen Mann, der ängſtlich in den unterſten Zweigen
des Baumes hockte, herunter und verprügelte ihn, daß er
ohn=
mächtig liegen blieb. Die Angeklggten geben teilweiſe ihre
Be=
teiligung zu. teilweiſe wollen ſie nur aus Neugier dabeigeſtanden
haben. Das Gericht ſpricht am Nachmittag lediglich den
zehn=
ten Angeklagten frei, der als Beigeordneter an dem Tag
den abweſenden Bürgermeiſter zu vertreten hatte, und der
in=
folgedeſſen ein Recht dazu hatte, den Beamten ſeine Meinung zu
ſagen. Allerdings hält das Gericht ſein damaliges Vorgehen nicht
für äußerſt geſchickt. Die ſämtlichen anderen Angeklagten werden
unter Zubilligung mildernder Umſtände verurteilt und zwar:
der zweite Angeklagte wegen ſchweren Aufruhrs
in Tateinheit mit ſchwerem Landfriedensbruch
zu ſieben Monaten Gefängnis; der dritte wegen
derſelben Delikte, wegen gefährlicher
Körper=
verletzung und wegen Vergehens gegen das
Ge=
ſetz gegen Waffenmißbrauchs — er hatte einen
Knüp=
pel zum ſchlagen — weil er ganz beſonders roh vorgegangen war,
ein Jahr und drei Monate Gefängnis; der
vierte wegen desſelben neun Monate
Gefäng=
nis der fünfte wegen ſchweren Aufruhrs in
Tat=
einheit mit ſchwerem Landfriedensbruch acht
Monate, und der letzte wegen derſelben Delikte
als Jugendlicher vier Monate Gefängnis, mit
dreijähriger Bewährungsfriſt für die Hälfte der Strafe. Drei
Angeklagte erhalten wegen Teilnahme am
Auf=
ruhr und Landfriedensbruch je ſechs Monate
Gefängnis, ebenfalls mit dreijähriger Bewährungsfriſt für
die Hälfte der Strafe, einer ebenfalls wegen
Teil=
nahme, weil er ſchon erheblich vorbeſtraft iſt, ſieben
Mo=
nate und einer in Tateinheit mit Vergehens
ge=
gen das Geſetz wegen Waffenmißbrauchs — er
hatte ebenfalls einen Prügel — auch ſieben Monate. Gegen
den erſten Angeklagten wird Haftbefehl
erlaſ=
ſen, weil er der Verhandlung ohne Entſchuldigung
ferngeblie=
ben iſt.
Nun endlich iſt es ſoweit! In Bild und Schrift haben wir
unſeren Leſern die Kämpen vorgeſtellt, welche heute nachmit=
tag, um ½ 3 Uhr, gegeneinander anſtürmen.
Bühne und Preſſe! Zwei ſtolze Namen und noch ſtolzere
F. Eberſtadt, 11. Nov. Beſeitigung des Spar
krautes. Auf Grund einer Polizeiverordnung ſind Be
von Spargelanlagen verpflichtet, das Spargelkraut jeweils 11
ſtens bis 15. Dezember auszujäten und zu verbrennen.
Zuw=
handlungen ſind ſtrafbar. — Feuerwehrball. Der
die=
rige Feuerwehrball findet am Samstag (12. November) imS
„Zum Bergſträßer Hof” ſtatt. — Aerztlicher Sonnta‟
dienſt. Am Sonntag. 13. November, verſieht den ärztlichenS
tagsdienſt Dr. med Kunkler. — Laubſtreu=Verſte
rung. Das Laubſtreu von Wegen und Schneiſen im Geme
wald. Diſtrikt Klingsackertanne und Prömſter, gelangt am
menden Montag (14. November), nachmittags 4 Uhr. auf
Rathaus in mehreren Loſen zur Selbſternte zur Verſteigerun// Erbach, 1
Beratungsſtunde. Am Montag, den 14. November, nahſehmigte den
von 3—4 Uhr, findet in der Gutenbergſchule wieder eine Actzung der
ratungsſtunde der Mutter= und Säuglingsfürſorge ſtatt. ſiehofes.
Cp. Pfungſtadt. 11 Nov. Winterhilfe Die hieſigemſtufdie vore
ganiſationen des Roten Kreuzes, der Arbeiterwohlfahrt Idn Vorſchl
Inneren Miſſion, des Caritasverbandes und des Jüdiſchen TAu0d der pro
fahrtsverbandes haben ſoeben in einem Aufruf an die Einz zpec die,
nerſchaft die Bitte gerichtet, auch in dieſem Jahre das Li gnt dem B
werk der Winterhilfe nach Kräften zu unterſtützen. Mit K urzeit vorg
Sammlung von Geldgaben, Naturalien. Kleidungsſtücken Wsonlggen m
wird in den nächſten Tagen begonnen.
in Schreibe
Repräſentanten! Die darauf brennen, ſich in ehrlichem
Fuß=
ballkampf zu meſſen. Wochenlanges, hartes Training ging
voraus. Die Zuſchauer mögen bei allem Behagen am Zuſchauen
doch ein wenig daran denken, daß der größte Teil der Spieler
über das Alter hinaus iſt, in dem man wie ein Junge über das
Feld läuft! Aber das Spiel iſt des Schweißes der Edlen wohl
wert! Gerne haben ſich die Herren in den wohltätigen Zweck der
Cp Eſchollbrücken 11. Nov. Hohes Alter. Heute M von de
tag konnte Witwe Margarethe Bihlmayer ihren 82.
burtstag begehen.
Ak Nieder=Ramſtadt. 11. Nov Poſtaliſches.
Sache geſtellt. Und wenn mancher denkt es ſei eine Farce, ein
unſinniges Spiel, das heute geboten wird, ſo iſt das doch wohl
ſtark umſtritten. Natürlich können keine Leiſtungen gezeigt
wer=
den, die den Vergleich mit denjenigen von Ligaſpielen aushalten.
Aber hinter all dem luſtigen Geſchehen verbirgt ſich doch das:
Leute, die zum Teil noch niemals einen Fußball
be=
rührt hatten, haben alle Bedenken beiſeite geſtellt. Was
gilt hier zu wahrende Autorität, Standesbewußtſein und wie
ſolche Nebenſächlichkeiten alle heißen mögen, wenn es gilt,
Mittel zu ſchaffen, um armen Berufskollegen,
die im kommenden Winter nicht’s haben, zu
hel=
fen?. Als der Ruf zur Teilnahme unter dieſer Deviſe erging,
machten alle und jeder gerne mit! Die Maſſe der Zuſchauer kann
und ſoll ſich natürlich mit dieſen Gedanken nicht belaſten. Für ſie
gilt es in erſter Linie die Lieblinge der Bühne und die
Journa=
liſten auf dem Feld der ſportlichen Ehre von Angeſicht kennen
zu lernen. Aber es iſt doch gut, wenn man ausſpricht, für was
und für wen das Fußballſpiel heute nachmittag ſtattfindet.
Ein beſonderes Wort des Dankes gebührt noch dem
Sport=
verein Darmſtadt, deſſen Vorſtand den Platz koſtenlos zur
Verfügung ſtellte. Dieſer Verein, der eine vorzügliche
Jugendabtei=
lung hat, alle Sportarten eifrig pflegt, hat ſich dem Ruf nach
Mithilfe nicht verſchloſſen. Dafür ſei ihm an dieſer Stelle
noch=
mals der herzliche Dank beider Mannſchaften ausgeſprochen. Des
weiteren auch allen denjenigen Stellen und Perſonen, die das
Spiel ermöglichten. Eines Mannes müſſen wir beſonders
ge=
denken. Nämlich des Platzwartes Kempf. Nach jedem Training
lief die kochend heiße Duſche, und wehe demjenigen, der nicht
drunter wollte! Sollte die Preſſe gewinnen, dann hat ſie es nur
dem unermüdlichen Platzwart zu danken!
Bühne gegen Preſſe! Ein geſellſchaftliches Ereignis. Gewiß,
und man wird ſchreiben können: „unter den Anweſenden ſah
man . . ." Aber, wie geſagt, es ſollten ſich diejenigen, welche
viel=
leicht noch niemals auf einem Sportplatz waren, dennoch
über=
legen, ob Sport denn ſo etwas Kulturzerſtörendes ſei, wie von
manchen Seiten immer geklagt wird. Die männliche und
weib=
liche Jugend des platzgebenden Vereins zeigen einen kurzen
Ein=
blick in das Leben und Treiben unſerer Sportjugend. Lebhaft und
ungedrillt, wie es ſein muß, ſoll die „Freude” nicht totgeſchlagen
werden! Bühne und Preſſe ſpielen, weil ſie nicht ſich, ſondern
Not und Kummer beſiegen, armen Menſchen einen
Hoffnungs=
ſchimmer ſchenken wollen. Wer dabei „gewinnt” und den von den
Zeitungsverlegern geſtifteten Pokal erringt, iſt vollkommen
neben=
ſächlich. Aber wir hoffen, daß viele kommen und ſich den „großen
Repräſentativkampf” anſehen. Beginn 14.30 Uhr. Eintrittspreis:
1 RM., Tribüne, 50 Pfg. Stehplatz, 25 Pfg. Kinder und
Erwerbs=
loſe.
die hieſige Gemeinde wirken ſich die Erſparnismaßnahmem
Deutſchen Reichspoſt immer mehr aus. Nachdem erſt im
gangenen Jahre der Beſtellbezirk des hieſigen Poſtamtes
Abtrennen verſchiedener Gebiete weſentlich verringert w.
kommt vom 14. d. M. ab wieder eine ganz einſchneidende A.
rung. Von dieſem Zeitpunkt an hört die Nachmittagsbeſte!
ganz auf. Die Einwohnerſchaft muß ſich daher in Zukunft da
einſtellen, daß nur einmal am Tage die Poſt beſtellt wird.
geſpart wird dadurch ein Poſtbote, der nach Darmſtadt ve
wird. Für dieſen wird ein Aushelfer eingeſtellt, der aber
an 30 Stunden die Woche beſchäftigt werden ſoll. Man kan
trennter Meinung darüber ſein, ob der hierdurch eingeſpartel
trag in einem Verhältnis ſteht zu den ganz beträchtlichen
teilen der Einwohnerſchaft infolge des Wegfalls der Nachmit 4
beſtellung.
G Ober=Ramſtadt. 11. Nov. Odenwaldklub. Die
ihres 50jährigen Beſtehens am Sonntag, dem 13. November
tet die Ortsgruppe mit gemeinſamem Kirchgang am Vormt
ein zu dem ſich die Teilnehmer um 9.30 Uhr am Marktplatz
meln. Anſchließend an den Gottesdienſt erfolgen Kranzuiſſ
legung am Gefallenenehrenmal und am Grabe des Grün
Lokale Veranſtallungen.
— Helia=Lichtſpiele. Harry Liedtke, der unvergeſſene Schwarm
vieler Kinobeſucher, filmt wieder, und zwar ſieht man ihn heute
und folgende Tage in dem köſtlichen Militär=Schwank „Liebe in
Uniform”, mit Ery Bos, Fritz Kampers, Paul Heidemann. Hans
Junkermann u. a. in weiteren Hauptrollen. Im intereſſanten
Beiprogramm läuft u. a. die neueſte Emelka=Tonwoche.
Das Union=Theater zeigt heute und folgende Tage die
queckſilbrige Anny Ondra und den ſympathiſchen Hermann
Thi=
mig in dem tollen Luſtſpiel „Kiki”, der Werdegang einer keſſen
Berliner Range in Paris, der Stadt der Abenteuer. Der Film
iſt unter der Regie von Carl Lamac, nach dem bekannten
Thea=
terſtück von Andrs Picrad entſtanden. In weiteren Hauptrollen
ſind Berthe Oſtyn und Paul Otto tätig. Dazu die neueſte Ufa=
Tonwoche und das erſtklaſſige Beiprogramm.
Hotel und Reſtaurant zur Poſt (am
Hauptbahn=
hof). Um unſeren Gäſten trotz der ſchlechten Zeiten einige frohe
Stunden zu bereiten, eröffnen wir die diesjährige Faſtnachts=
Saiſon am Samstag, um 8.11 Uhr, mit luſtigem
Faſchings=
treiben. Die bunte Dekoration, Luftballons, Luftſchlangen und
Lampions geben dem Abend ein karnevaliſtiſches Gepräge. Für
echte Faſtnachtsſtimmung ſorgt eine närriſche Kapelle. Preis=
und Ballon=Tänze. (Siehe heutige Anzeige.)
— Im Herrngarten=Café jeden Abend
Unterhal=
tungsmuſik. (Siehe Anzeige.)
Vereinskalender.
— Der Stahlhelm, B. d. F., Ortsgruppe Darmſtadt.
Sonntag, den 13. d. M.: Wehrſportprüfung. Antreten 8 Uhr
vor=
mittags. Kluft: feldmarſchmäßig. Ort: Wehrſportplatz, Ecke
Klappacher= und Landkronſtraße.
Verein der Pioniere und Verk.=Truppen,
Darmſtadt u. Umg., K.=K=Schützen=Abtla. Am
Sonntag,, 13. Nov., 9 Uhr: Schlußſchießen und Abſchluß des
Königs= und Leiſtungsſchießens. Beluſtigungsſchießen, offen für
alle Schießſportfreunde.
—Der Schleſier=Verein e. V., Darmſtadt, hält heute
(Samtagabend), im Mozartſaal, Schulſtraße 8 einen
Vereins=
abend ab. Da zahlreiche Platzbeſtellungen vorliegen, iſt
rechtzei=
tiges Erſcheinen notwendig.
Tageskalender für Samstag, den 12. November 1932.
Union=Theater: Kiki”. — Helia=Lichtſpiele: „Liebe in Uniform”,
Palaſt=Lichtſpiele: „Marco der Clown”.
Orpheum:
„Almenrauſch und Edelweiß”. — Konzerte: Herrngartenkaffee,
Hotel=Reſt. zur Poſt, Café Ernſt=Ludwig, Hanauer Hof. —
Krone, 20½ Uhr: Rot=Weiß, V. f. R.: Tanzabend.
Pfarrer von Wachter. Um 11.40 Uhr findet die Einweilt
einer Bank am Schloßberg als „Pfarrer=von=Wachter=Ruhe‟
Hierbei wird Rektor i. R. Hofmann die Gedenkrede haſ
Die eigentliche Jubelfeier nachmittags 3 Uhr und ein Feo
mit Wandererauszeichnung am Abend findet im Saaleſ,
Löwen” (Schneider) ſtatt.
( Ober=Ramſtadt, 11. Nov. Klein= und Sozialtel
nerfürſorge. Die Bezüge der Klein= und Sozialrentne
Monat November kommen am Dienstag, den 15. November.
vormittags von 8 bis 12 Uhr bei der Gemeindekaſſe zur Aug
lung. — Lebensmüde. Hier hat ſich heute früh ein im 1
von 45 Jahren ſtehender Einwohner in der Scheune ſeinesl” eheg
weſens erhängt. Der Verſtorbene hinterläßt ſeine Ehefrau)
zwei minderjährige Kinder.
k. Roßdorf, 10. Nov. Der Obſt= und Gartenbau
band für den Kreis Darmſtadt hält am Sonntag, den 13.
Noſ=
ber, im Saale „Zur Sonne” (Kaffenberger) ſeine Hauptverſ9
lung ab, zu der jedermann freien Eintritt hat. Obſthauinſrt
Behne wird anſchließend einen Lartrag über den Obſtba
Hausgarten halten. — Verpachtung. Die Grundſtück
evang. Kirche und Pfarrei werden am Samstag, den 12. Ncſ
ber, auf dem Rathaus neuverpachtet.
4n. Groß=Zimmern, 11. Nov. Als Einleitung für die
jährige Winterhilfe fand auf Einladung des Bürgermel
hin die erſte Sitzung ſtatt. an der eine größere Anzahl führ .
Perſönlichkeiten teilnahm. Die verſammelten Ausſchußmita!”
legten Richtlinien feſt, nach denen dieſes Jahr bei der Samm/”t,
und Verteilung der Winterhilfe verfahren werden ſoll.
k. Dieburg, 11. Nov. Nachkirchweihe. Nächſten St1
tag findet hier die hieſige Nachkirchweihe, die ſog. Martin4
ſtatt. — Obſtbaumzählung. Vom 17. bis 19. Noveit
findet die Obſtbaumzählung ſtatt. Es wird darauf hingewils
daß nicht nur die im freien Felde, ſondern auch in Hausg41
angepflanzten Obſtbäume der Zählung unterliegen und died
ſitzer zur genauen Angabe bei Vermeidung von Strafenſt
pflichtet ſind. Brotpreisabſchlag. Der Vierpfurg
Schwarzbrot koſtet von jetzt ab 68 Pfg., während gemiſchtes
zenbrot 80 Pfg. wie ſeither koſtet. — Feuerwehrüb
Montag, den 14. November „nachmittags 5 Uhr, findet
Uebung der Freiw. Feuerwehr ſtatt.
Cg. Reinheim, 11. Nov. Odenwaldklub. Die
Ortsgruppe hat in ihrer letzten Monatsverſammlung ein 4
haltiges Winterprogramm aufgeſtellt. Am 19. d. M. wir.
Wanderausſchuß das neue Wanderverzeichnis beraten. Ard
November folgt ein Lichtbildervortrag des Rektors Krapp/
den Odenwald. An dieſem Abend wird das neu gegründete
beſetzte Orcheſter zum erſten Male an die Oeffentlichkeit *
In den folgenden Monaten werden weitere Vorträge das
leben fördern und vertiefen. Gegen Ende Januar finde!
beliebte Wanderer=Ehrungsfeſt ſtatt. Unter Leitung des
manns Weber iſt die Gründung einer neuen Jugendgr'
die nach den Grundſätzen der Jugendbewegung arbeitet, .
Wege geleitet. Am kommenden Sonntag unternimmt die
gruppe ihre vorletzte Wanderung durch den herrlichen Herbſu
nach Lützelbach und Lichtenberg. Eine Abordnung wird am
chen Tage den Klub bei der 50=Jahrfeier der befreundeten.
bargruppe Ober=Ramſtadt vertreten.
— Lichtenberg i. Odw., 11. Nov. Die Nachkirchweihe fn.
am 13. November ſtatt. Gute Stimmung iſt durch die bem!l
Kapelle Breitwieſer gewährleiſtet.
Cf. Birkenau. 11. Nov. Goldenes Ehejubiläun
hier allſeits beliebte frühere Oberpoſtſchaffner Jodann 29
Jüllich 2. und ſeine Gemahlin Katharina, geb. Geiß, be9
am 12. d. M. das ſeltene Feſt der Goldenen Hochzeit.
OAoAWtAMRInAiEUHSlÜIUTMKAUATU-
Kse
[ ← ][ ][ → ]Sanuag, 12. November 1932
Gau Starkenburg.
Uunmüdlicher Kampf für die Wacherhaltung und
Wieder=
bechun des deutſchen Wehrwillens bildet eine der urwüchſigſten
ſymehmſten Aufgaben des Stahlhelms. Aus dieſer
Ziel=
unsy rwächſt ihm die Pflicht, in ſeinen Reihen dem
Wehr=
inwa durch die lebendige Tat zu dienen, ſoweit dies
inner=
geſetzlichen Schranken möglich iſt. Das Mittel zur Lö=
Aufgabe iſt der Wehrſport. Im Rahmen der
Stahl=
mardt hat demgemäß der wehrſportliche Dienſt einen
beſon=
uen Raum eingenommen.
und Inhalt des Wehrſports ergeben ſich aus dem
We=
hurch ihn zu erfüllenden Aufgabe. Sein Ziel heißt
Er=
ſw des deutſchen Mannes in allen für körperliche und
giche Wehrhaftigkeit wichtigen Tugenden und
Fähigkei=
tz der Feſſeln des Verſailler Vertrages kann in ernſter
fülicher Arbeit vieles getan werden, um auch ohne
Ver=
durch das Feindiktat erzwungenen Reichsgeſetzes die
Grundlagen männlicher Tüchigkeit zu erhalten. Höchſte
iſche Pflicht jedes einzelnen iſt es daher, ſich nach
Maß=
feher körperlichen Tauglichkeit am Stahlhelm=
Wehrſport=
beteiligen.
Uundurch den erhöhten Anreiz des Wettkampfes die
Jung=
im zu immer beſſeren Leiſtungen anzuſpornen, hat die Lei=
Gaues Starkenburg diesmal eine Prüfung für das
hö=ſortabzeichen angeſetzt. Das Eichenlaub iſt ein
eioſhe, das man nicht kaufen kann, ſondern es muß
ver=
nn verden, es iſt eine Auszeichnung. Dieſe Auszeichnung
u der Jungmann erwerben, der ſich in und außer dem
nſcht’s Richtmann erweißt, ferner die Prüfung beſteht, die
eumn Vertreter des Landesamts und dem Gau=
Wehrſport=
bgenommen wird.
D7u W.=Sp=Treffen findet in Darmſtadt am Sonntag,
10. November, auf dem noch im Bau befindlichen
Wehr=
rrllatz Landskronſtraße ſtatt. Bei der Prüfung
letile Gepäckmarſch von 16 Kilometern mit 25 Pfund Gepäck
denauf Haltung und Ordnung geſehen wird, die größte
Be=
ums Der Gepäckmarſch beginnt um 1 Uhr und führt in
herr=
un derbſtwald, Goetheſtraße-Böllenfalltorweg-Lichtwieſen=
Heweg — Erbacher Straße — Roßdorf und zurück. Die erſten
ſedürften um 3.40 Uhr auf dem W.=Sp.=Platze eintreffen;
und: Hindernislauf und Keulenzielwurf. Die Vorberei=
Leitung hat der Gau=Wehrſport=Führer.
44 Erbach, 11. Nov. Gemeinderatsſitzung. Der
genthmigte den vorgelegten Entwurf des 4. Nachtrages zur
Guatzung der Stadt Erbach für das Hallengelände ſüdlich
ſeidhofes. — Die Reichsbahndirektion unterbreitete mit
ſioütnuf die vorgeſehene Gleiserweiterungsanlage am Bahnhof
ſacht ſen Vorſchlag, eine Parallele zwiſchen derzeitiger
Gleis=
mgiß ind der projektierten Straßenführung herzuſtellen und zu
m weck die Linienführung zu ändern. Der Rat glaubt
h. rit dem Bauausſchuß darin übereinſtimmen zu können,
doeurzeit vorgeſehene Straßenführung die Erweiterung der
nlzoßanlagen nicht beeinträchtigt. — Bürgermeiſter Dengler
gtuen Schreiben des Arbeitsamts Darmſtadt zur Kenntnis,
agz der von der Stadt zur Verfügung geſtellte Rathausſaal
des Arbeitsamt Erbach benutzt werden wird, wenn die
zur=
inn Treisamtsgebäude benutzten Büroräume freigemacht
wer=
müſen. — Das Ratsmitglied F. Steinert ſucht aus geſund=
Gründen um Entbindung von ſeinem Ratsmandat nach.
erkennt die Niederlegung als begründet an. Nachfolger
landwirt Ludwig Haſtert.
2Stockheim. 12. Nov. Heute feiert der hieſige
Geſang=
mliederkranz ſein 49. Stiftungsfeſt im Saale zum Anker
L. Walther) Verbunden mit dieſer Feier iſt das 25
jäh=
digentenjubiläum des Herrn Rektors Weber.
Beerfelden i. Odw., 11. Nov. Kirchliches.
Kommen=
ſantag iſt nach dem Vormittagsgottesdienſt jedermann die
wheit geboten, das Dachwerk unſerer Kirche zu beſichtigen:
esh iſt einmal als Baukonſtruktion ſehenswert, dann aber
Piederherſtellungsarbeiten an der Decke im Innern bevor,
dn intereſſierten Kreiſen nahelegen, ſich über die baulichen
helniſſe der Kirche zu informieren. — Für die kommenden
nau ſind zwei Wohltätigkeitskonzerte in der Kirche geplant,
)) ſeit einiger Zeit dargebotenen kirchenmuſikaliſchen
Dar=
ungn haben guten Anklang gefunden und werden deshalb
tehn ſtattfinden.
G.Reichenbach i. Odw.. 11. Nov. Hohes Alter. Am Sonn=
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 315 — Seite 7
13. d. M.. feiert die älteſte Einwohnerin unſeres Dorfes,
uu ſliſabethe Krichbaum. ihren 90. Geburtstag. Bei
ver=
immtäßig körverlicher und geiſtiger Friſche, führt ſie noch
urden Haushalt für ihre Angehörigen.
irſchhorn, 10. Nov. Waſſerſtand des Neckars am
Ao 1,62 Meter, am 11. Nov 1.52 Meter.
Hernsheim, 11. Nov. Waſſerſtand des Rheins
Nov. 0,24 Meter, am 11. Nov. 0,28 Meter. morgens
Tachrichten des Skandesamks Darmſtadt.
Geſorbene. Am 4. November: Böhmann Johann Adam,
ſe, 66 J., Heinheimerſtr. 31½. — Am 5. November:
Kel=
holf Hermann. Student, 21 J., Kranichſteiner Str. 12½,
Zum 40jährigen Kirchenjubiläum
der evangeliſchen Gemeinde Hirſchhorn.
En. Die Jubiläumsfeier der evangeliſchen Gemeinde
Hirſch=
horn, die am vergangenen Sonntag gleichzeitig mit dem
Refor=
mationsfeſt ſtattfand, nahm einen erhebenden Verlauf. Unter
feierlichem Glockengeläute zog unter Vorantritt des Herrn
Prä=
laten der heſſiſchen Landeskirche. D Dr. Diehl, der geſamte
Kirchenvorſtand in die feſtlich geſchmückte Kirche ein. Nach dem
Altardienſt und dem vom Kirchengeſangverein vorgetragenen Chor
Preis und Anbetung” hielt der derzeitige Ortsgeiſtliche, Herr
Pfarrer Lic Ruhland, die Feſtpredigt, welcher er das Wort;
„Fraget nach den vorigen Wegen, welches der gute Weg ſei und
wandelt darinnen, ſo werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen”
zu Grunde legte. Nach Worten des Gedenkens an den Tag der
Weihe vor 40 Jahren und an die Arbeit der verſchiedenen
Pfar=
rer, die ſeit ihr in der evangeliſchen Gemeinde Hirſchhorn Dienſt
getan haben, ſprach er von dem Sinn der Feier, der ſich aus den
Gedanken des Prophetenwortes, das den Text bildete, ergab. Nach
dem letzten Vers des Lutherliedes ergriff dann Herr Prälat
D. Dr. Diehl, der längere Zeit in Hirſchhorn als Ortsgeiſtlicher
tätig war, das Wort. Er überbrachte zunächſt die Grüße der
Kir=
chenregierung. Dann ließ er Geſtalten aus der alten lutheriſchen
Kirchengemeinde Hirſchhorn vor die andächtigen Hörer treten
und zeigte an ihnen, was evangeliſcher Glaube vermag. Die den
letzten Platz füllende Kirchengemeinde lauſchte in ſichtlicher
Er=
griffenheit den Worten des Redners.
Nachmittags um 3 Uhr fand in der Kirche nochmals eine
Ge=
meindefeier ſtatt, die mit einem Orgelpräludium von Joh. Seb.
Bach, das Herr Pfarrer Zöbeley aus Heddesbach eindrucksvoll
wiedergab. eröffnet wurde. Hierauf ergriff Herr Prälat D. Dr.
Diehl nochmals das Wort zu einem Vortrag mit dem Thema:
Bilder aus der alten lutheriſchen Kirchengemeinde Hirſchhorn.”
Hierauf ergriff der Vorgänger des jetzigen Ortsgeiſtlichen. Herr
Dekan i. R. Bernbeck=Darmſtadt, das Wort und ſchilderte das
Wiederaufleben und die Entwicklung der evangeliſchen Gemeinde
Hirſchhorn. Er ſchloß mit einem trefflichen Appell an die
Ge=
meindeglieder, das Erbe der Väter auch in der jetzigen Notzeit
zu bewahren. Dann verlas der Ortsgeiſtliche die eingelaufenen
Glückwünſche, u. a. den des Herrn Oberkirchenrates Dr. Müller=
Darmſtadt.
Hieran anſchließend, ſprach Herr Pfarrer Lic. Ruhland das
Schlußwort und dankte allen, die zum Gelingen der ſo erhebend
verlaufenen Feier beigetragen hatten Mächtig durchbrauſten
hierauf die beiden erſten Verſe des Lutherliedes, geſungen von
der ganzen Gemeinde, das Gotteshaus. Zwiſchen den Reden hatte,
wie am Vormittag, ſich der Kirchenchor in den Dienſt der
Ge=
meinde geſtellt, unter der Leitung von Herrn Lehrer Heberer,
der nun ſchon über 25 Jahre in der Arbeit als Dirigent desſelben
ſteht.
Aus Mainz und Rheinheſſen.
* Mainz, 11. Nov. Skelettfunde auf dem
Sport=
platz der D. J. K. bei Hechtsheim. Bei der Planierung
des Vereinsſportplatzes der Deutſchen Jugendkraft bei Hechtsheim
wurden die Skelette von einer Frau und ſechs Männern gefunden.
Alle Toten lagen mit dem Geſicht gegen Norden zu und mit
ge=
kreuzten Unterarmen in einer Tiefe von ungefähr 50 Zentimeter.
Herr P. T. Keßler vom Mainzer Altertums=Muſeum ſtellte über
den Skelettfund folgendes feſt: Das Alter der Gräber iſt nicht zu
ermitteln, da durch Münzen, Gefäße, Scherben und dergleichen
keine Anhaltspunkte gegeben ſind. Es könnte ein Friedhof ſein
für Peſtkranke, die im Mittelalter außerhalb des Dorfes begraben
wurden. Nicht undenkbar wäre auch die Annahme, daß es ſich
um Soldaten handelt, die bei der Belagerung von Mainz hier
beerdigt wurden. Die Frau könnte eine Marketenderin geweſen
ſein. Die geringe Tiefe der Gräber erklärt ſich daher daß im
Laufe der Jahrzehnte oder Jahrhunderte viel Erde abgeſchwemmt
wurde. Feſt ſteht, daß 1733 in der Nähe des Fundortes ein
Ge=
fecht ſtattgefunden hat. Waffen und Waffenröcke wurden den Toten
vom Feinde als wertvolle Beuteſtücke abgenommen. Vielleicht
läßt ſich bei den weiteren Planierungsarbeiten noch Näheres über
dieſe Skelettfunde ermitteln.
* Frauengruppe der D.V.P. Mainz. Nachdem die
Frauen=
gruppe der D.V.P. Mainz im Sommer ihre Zuſammenkünfte mit
Ausflügen in die Umgebung verbunden hatte, wurde das
Winter=
programm im Oktober durch einen Vortrag von Frau Profeſſor
Kloos=Darmſtadt eingeleitet, die ſich in eindringlichen Worten
mit der Lage unſeres Volkes und beſonders der Jugend
beſchäf=
tigte. Die Rednerin berichtete über die Tagung des
Reichsfrauen=
ausſchuſſes in Erfurt über die Beſchlüſſe des Landesausſchuſſes in
Frankfurt und über die Haltung der D.V.P. zur Wahl.
Einſtim=
mig wurde die Parole: „Für Hindenburg und Deutſchland
gut=
geheißen. Bei der letzten Zuſammenkunft im Central=Hotel ſprach
Frau Dr. Nägeli über das Buch: „Die Frau im Lebensraum
des Mannes” von Dr. Rompel, Leiter des Statiſtiſchen Amtes in
Mainz, und widerlegte manche der darin enthaltenen Irrtümer.
Bilanz des Heimakwerkes in Oberheſſen.
Unter der Leitung des Vorſitzenden des Heſſiſchen
Heimat=
werks, Oberſchulrat Haſſinger=Darmſtadt, fand in Gießen
eine Mitarbeiter=Tagung der Abteilung Oberheſſen des
Heimat=
werkes ſtatt. Die aus allen Teilen der Provinz ſehr ſtark
be=
ſuchte Tagung hielt Rückſchau auf die bisherige geiſtige und
ſport=
liche Betreuungsarbeit an den Leuten des freiwilligen
Arbeits=
dienſtes und zog aus den Erfahrungen richtungweiſende
Schluß=
folgerungen für die weitere Arbeit. Oberſchulrat Haſſinger leitete
die Tagung mit einer grundlegenden und hohe Ziele
aufweiſen=
den Anſprache ein, die ein neues Ethos der Arbeit und der
Volks=
gemeinſchaft wünſchte, zugleich aber auch die überragende
Bedeu=
tung der praktiſchen Arbeit der Betreuung der
Arbeitsdienſtwil=
ligen eindringlich vor Augen führte. Von dem Vertreter des
Be=
zirkskommiſſars für den freiwilligen Arbeitsdienſt, Dr. Kolb=
Frankfurt a. M. wurde mitgeteilt, daß im Bezirk des
Landes=
arbeitsamts Heſſen Ende September von rund 60 000
Arbeits=
dienſtwilligen 30000, alſo die Hälfte, geiſtig betreut wurden.
So=
dann gab der Geſchäftsführer des Heimatwerkes in Oberheſſen,
cand. theol. Seipp=Gießen, einen Ueberblick über die bisherige
Entwicklung des Betreuungswerkes in Oberheſſen, aus dem u. a.
hervorging, daß die geiſtige und ſportliche Betreuung der
Arbeits=
dienſtwilligen dank vieler opferfreudiger Mitarbeiter ſich raſch
entwickelt hat und zurzeit von 75 Mitarbeitern wöchentlich rund
3000 Arbeitsdienſtwillige geiſtig, beruflich und ſportlich betreut
werden. Es wird angeſtrebt, daß bis Ende dieſes Jahres in
Ober=
heſſen kein unbetreuter Arbeitswilliger mehr vorhanden ſein ſoll.
Heute ſind im ganzen 125 Frauen und Männer in der
Betreu=
ungsarbeit tätig. Grundſätzlich ſoll und darf der freiwillige
Ar=
beitsdienſt kein Rentabilitätsunternehmen ſein, ſondern
vorwie=
gend ein Erziehungswerk. bei dem die ernſte, werteſchaffende
Ar=
beit das wichtigſte Erziehungsmittel iſt. Stärker noch als bisher
ſoll in Zukunft die berufliche Fortbildung des
Arbeitsdienſtwil=
ligen ins Auge gefaßt werden, ebenſo will man unter der
ſach=
verſtändigen Beratung des Leiters des Inſtituts für
Leibes=
übungen an der Univerſitär Gießen. Dr. Möckelmann, die
ſportliche Betreuung ſtärker ausbauen, damit zum Schluß dieſes
Jahres ſämtliche Arbeitsdienſtwilligen auch in der ſportlichen
Be=
treuung ſtehen.
In der umfangreichen Ausſprache wurde u. a. verlangt,
größtes Gewicht auf die Ausbildung der Kolonnenführer zu legen,
die ietzige Sperre des freiwilligen Arbeitsdienſtes für Leute über
25 Jahre zu beſeitigen, damit der Einſatz aller Leute ohne
Rück=
ſicht auf ihr Alter ermöglicht werden kann. die Bürgermeiſter mehr
als bisher für dieſe Angelegenheit zu intereſſieren, auf
Arbeits=
gemeinſchaften zwiſchen dem Pfarrer, den Lehrern und dem
Bür=
germeiſter jedes Dorfes zur Förderung aller Teile des
Arbeits=
dienſtes hinzuwirken, großſtädtiſche Arbeitsloſe auf das Land zu
überführen und hier mit Arbeitsloſen der kleinen Städte und
des flachen Landes zu vermiſchen, die ſportliche Betreuung als
gutes Mittel zur Kameradſchaft und zum Gemeinſchaftsgefühl
auszubauen, für dieſen Zweig insbeſondere die Junglehrer zu
in=
tereſſieren und ſchließlich auch dem freiwilligen weiblichen
Ar=
beitsdienſt beſonderes Intereſſe zuzuwenden. Die Tagung. von
dem Gründer und Vorſitzenden des Heſſiſchen Heimatwerkes.
Ober=
ſchulrat Haſſinger, zielbewußt und voll Verſtändnis für alle
fördernden Anregungen geleitet, war in ihrem ganzen Verlauf
ein ſtarker geiſtiger Gewinn für die weitere Durchführung der
ſegensreichen Betreuungsarbeit an den Arbeitsdienſtwilligen.
*
— Bad=Nauheim. 11. Nov. Film= und
Lichtbildvor=
trag im Kerckhoff=Inſtitut. Im Inſtitut für
wiſſen=
ſchaftliche Forſchung und Fortbildung (William G. Kerckhoff=
Stiftung) in Bad=Nauheim hält am Donnerstag, den 17.
Novem=
ber. Herr Medizinalrat Dr. Aſcher, Leiter des
Sozialhygieni=
ſchen Unterſuchungsamts Frankfurt a. M., einen Film= und
Licht=
bildvortrag über Studien am arbeitenden Menſchen.
(Vom Handwerk zur Fließarbeit.) Zu dem Vortrag
ſind ausnahmsweiſe außer Aerzten auch ſonſtige Intereſſenten
eingeladen. Anmeldungen werden bis ſpäteſtens Dienstag, den
15. November, an das Sekretariat der William G. Kerckhoff=
Stiftung. Bad=Nauheim. erbeten. Eintrittskarten werden —
ſo=
weit Plätze zur Verfügung ſtehen — koſtenlos zugeſandt.
1. Amorbach, 11. Nov. Die Beiſetzung der Fürſtin
von Leiningen. Am letzten Samstag fand im Schloß
Wald=
leiningen die feierliche Beiſetzung der verſtorbenen Fürſtin
Feodora zu Leiningen ſtatt. Als Trauergäſte nahmen
u. a. teil: König Ferdinand von Bulgarien, die Verwandten
aus den Fürſtenhäuſern Hohenlohe=Langenburg und Reuß.
Mark=
graf Bechtold von Baden und die Löwenſteiner Fürſten. Pfarrer
Wagner=Amorbach hielt die Trauerrede, während Pfarrer Paret=
Eberbach die Schlußgebete ſprach. An der Seite ihres Sohnes,
des im Weltkriege gefallenen Erbprinzen Emich zu
Lei=
ningen fand die Fürſtin ihre letzte Ruheſtätte. Am 20.
No=
vember findet in der Abteikirche zu Amorbach ein allgemeiner
Trauergottesdienſt ſtatt.
6. November, Seibel, Margarete, geb. Schlegelmilch,
ſuthsſtr. 19; Thon, Georg, Lehrer, 45 J., Pfungſtadt,
hrmannſtr. 6. — Am 7. November: Völſing
Wilhel=
rivatin, 77 J., ledig, Klappacher Straße 28: Nützel,
aius, Kaufmann, 47 J., Wendelſtadtſtr. 6; Meißner,
hine Thereſe. Thekla, geb. Salevsky, 72 J.. Witwe des
s Rhönring 42; Bauer Bertha, geb. Leißler, 55 J.
ja des Schriftſetzers. Weinbergſtr. 3; Plößer. Willi,
Eeheim, hier, Heinheimerſtraße 21; Schwäch, Dora, geb.
J., Ehefrau des Krankenpflegers, in Crumſtadt, hier,
hoital. — Am 8. November: Kräuter, Katharina, geb.
nrätz 63 J.. Ehefrau des Privatſekretärs, Rhönring 125;
Dora, geb. Schuhmann, 30 J., Ehefrau des
Rangier=
eilts Wixhauſen, hier, Alicehoſpital; Steitz. Georg Lud=
Mſchinentechniker, 61 J., Herdweg 41; Groos Johanna
ille Ute, 5 J., Heinrichsſtr. 27. — Am 9. November: Becker,
geb. Eichenauer, 62 J. Ehefrau des Vorarbeiters i. R.,
WBecker, Darmſtadt. Helfmannſtr. 54: Neuzeit, Roſine,
Xdemich, 82 J., Witwe des Vorarbeiters i. R., Darmſtadt,
ſehenſtr. 64. — Am 10. November: Schottler, Wilhelm,
egrat, Direktor, Dr., 63 J.. Martinsſtr. 79.
Kirchliche Nachrichken.
Evangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Samstag (12. November).
FiSdirche. Abends 8,30 Uhr: Abendandacht.
25. Sonntag nach Trinitatis (13. November).
Eiswinche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger. — Vorm.
Akademiſcher Gottesdienſt. Einführung des evang. Hochſchulpfarrers Lic.
durch Herrn Superintendent Oberkirchenrat Dr. Müller. Predigt des Hoch=
Pr”— Anſprache des Herrn Prälaten D. Dr. Dr. Diehl. — Der Kindergottes=
„Maus. — Abends 5 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Heß. Die Stadtkirche iſt
Ms von 9 bis 4 Uhs zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang Nordtüre.
EiMab elle. Vorm. 8,30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer Wagner. — Vorm. 10 Uhr:
— Aeibienſt. Pfarrer Heß. — Der Kindergottesdienſt fällt aus.
DAlirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Köhler.
* Auikirche (Martinsgemeindetag). Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
*-Vt. — Der Kindergottesdienſt fällt aus. — Abends 6 Uhr: Kandidat Scheuer.
G cmeskirche. (40jähriges Kindergottesdienſtjubiläum.) Vorm. 10 Uhr:
Feſt=
e-D”. Pfarrer Marx. — Vorm. 11,15 Uhr: Feſtkindergottesdienſt aller Kinder aus
Fmnt, Pfarrer Goethe. Die Johanneskirche iſt wochentags von 7,30 bis 5 Uhr
t1 Hen dacht geöffnet.
* Nide rhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
tter mſ. Pfarraſſiſtent Junker.
ger Kirche (Petrusgemeinde). (Kollekte für den Lehrgang des Kindergottes=
W Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Irle. — Vorm. 11,15 Uhr: Kinder=
Aahſ für beide Bezirke. Pfarrer Irle. — Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt.
ing5 h. Haas.
nice irche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wolf. — Vorm. 11,16 Uhr:
Aii sdienſt. Pfarrer Wolf.
che. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Waldeck. — Vorm. 11,15
hortesdienſt, gemeinſam mit den anderen Kindergottesdienſten in der
WArche.
Donnerstag (17. November).
Ksl rche. Abends 8 Uhr: Betſtunde.
Andlungen an Ruswärtigen: Pfarrer Beringer, Heinheimerſtr. 41. Telephon
2. Veranſtaltungen.
Meineinde: Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Sonntag, 13. Nov., abends 8 Uhr:
Sinſgung der Stadtgemeinde. — Familienabend der Schloßgemeinde. —
Montag, 14. Nov., abends 8 Uhr: Gemeindeverein der Markusgemeinde: „Wie hat uns
Luther das apoſtoliſche Glaubensbekenntnis gebeutet?” (Pfarrer Vogel.) —
Jugend=
bund der Lukasgemeinde. — Dienstag, 15. Nov., abends 8 Uhr: Kirchengeſangverein
der Stadtkirche. — Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. — Mädchenvereinigung der
Reformationsgemeinbe. — Mittwoch, 16. Nov., abends 8 Uhr: Kirchengeſangverein der
Stadtkapelle und Schloßkirche. — Jugendbund der Markusgemeinde. —
Mädchenver=
einigung der Reformationsgemeinde. — Donnerstag, 17. Nov., abends 8 Uhr:
Bibel=
ſtunde. Pfarrer Lautenſchläger. — Freitag, 18. Nov., abends 8 Uhr: Mütterabend der
Stadtgemeinde. — Jugendbund der Kaplaneigemeinde.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 15. Nov., abends 8 Uhr:
Mädchen=
vereinigung der Schloßgemeinde. — Donnerstag, 17. Nov., abends 8 Uhr:
Jugend=
vereinigung der Stadtgemeinde. — Samstag, 19. Nov., abends 8 Uhr:
Jugendver=
einigung der Stadtgemeinde.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Liebfrauenſtr. 6). Sonntag, 13. Nov., nachm.
3 Uhr: und abends 8 Uhr: Gemeinbefeier mit Anſprache. — Dienstag, 15. Nov., abends
8 Uhr: Jugendvereinig. — Mittwoch, 16. Nov., abds. 8 Uhr: Bibelſtunde (Pſalm 23).
— Donnerstag, 17. Nov., abds. 8 Uhr: Mädchenvereinig. (Weſt). — Freitag, 18. Nov.,
abends 8 Uhr: Mütterabend (Weſt). — Jugendvereinigung, ält. Abltg.
Martinsſtift (Müllerſtr. 28). Dienstag, 15. Nov., abends 8 Uhr: Kirchenchor. —
Mittwoch, 16. Nov., abends 8 Uhr: Bibelſtunde (Offenb. Joh. 2, 8—11).
Johannesgemeinde: Gemeindehaus (Kahlertſtr. 26). Sonntag, 13. Nov., nachm.
3 Uhr: Hauptverſammlung des Heſſiſchen Kindergottesdienſtverbandes. — Abends
8 Uhr: Elternabend mit Anſprache des Herrn Prälaten D. Dr. Dr. Diehl. — Montag,
14. Nov., abends 8 Uhr: Kirchenchor und Mütterabend. Mittwoch, abends 8,15 Uhr:
Bibelſtunde. Pfarrer Marx.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Sonntag, 13. Nov., abends
8 Uhr: Elternabend der Jungenſchaft „Beowulf”. — Dienstag, 15. Nov., abends 8 Uhr:
Bibelſtunde. — Donnerstag, 17. Nov., abends 8 Uhr: Mütterabend.
Petrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Montag, 14. Nov., abends
3,15 Uhr: Mädchenvereinigung. Abends 8,15 Uhr: Alterenkreis der Jugendvereinigung.
— Dienstag, 15. Nov., abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch, 16. Nov., nachm.
3,30 Uhr: Mädchenjungſchar. — Abends 8 Uhr: Bibelſtunde für den Oſtbezirk über
„Jeſaias”, Pfarrer Weiß. — Donnerstag, 17. Nov., abends 8 Uhr: Mütterabend. Abends
8,15 Uhr: Mädchenvereinigung: Werkſcharabend (Alterenkreis). — Freitag, 18. Nov.,
abends 8 Uhr: Mädchenchor. — Abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. — Samstag, 19. Nov.,
abends 7,30 Uhr: Singekreis.
Saal der neuen Trainkaſerne (Eſchollbrücker Straße 44). Mittwoch, 16. Nov.,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde für den Weſtbezirk über: Die großen Propheten”, Pfarrer
Irle. — Donnerstag, 17. Nov., abends 8,15 Uhr: Chriſtliche Pfadfinderſchaft.
Paulusgemeinde: Gemeindeſaal unter der Kirche. Sonntag, 13. Nov., abends
Uhr: Familienabend der Jugendvereinigung. — Montag. 14. Nov., abends 8 Uhr:
Jugendbund. — Dienstag, 15. Nov., abends 8 Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch, 16. Nov.,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer A. Müller. — Donnerstag, 17. Nov., abends 8 Uhr:
Mütterabend. — Samstag, 19. Nov., nachm. 4,30 Uhr: Jungſchar. — Abends 7.30 Uhr:
Kirchenchor (Hauptprobe). — Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24), Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. — Vorm. 11 Uhr:
Kindergottesdienſt. — Nachm. 3 Uhr: Bezirkskonferenz des Verbandes gläubiger
Eiſen=
bahner. Konferenzanſprache: Herr Pfarrer Köhler=Darmſtadt. Jedermann herzlich
will=
kommen!— Montag, nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. —Abends 8,30 Uhr:
Männer=
abend: „Die Stellung des Chriſten zu den politiſchen Strömungen der Gegenwart.”
Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde, Herr Bringmann. — Abends 8,30 Uhr:
Blaukreuz=Bibelſtunde. Herr Markwort. — Donnerstag, abends 8,30 Uhr: Vortrag von
Herrn Pfarrer Waldeck: „Allerlei Wege zum Herzen der Kranken und Alten” (Kirchl. Vereinigung.) — Freitag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde in der Beſſunger
Mädchenſchule (Werkunterrichtsraum). Herr Bringmann.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtr. 24.
Jeden Donnerstag, abends 8,15 bis 10 Uhr: Zuſammenkunft. — Donnerstag,
Jahres=
feſt. — Sonntag (1. Advent), 27. Nov.: Gemeinſamer Kirchgang.
Bund deutſcher Bibelkreiſe, Jungenſchaft Darmſtadt (Eliſabethenſtr. 17, I.)
Sams=
tag, 12. Nov., nachm. 4 Uhr: B.=K. im Heim.
Deutſcher Bund der Mädchen=Bibelkreiſe, Stiftsſtr. 9. — Samstag, 12. Novbr.,
abends 8 Uhr: Elternabend. — Dienstag, 15. Nov., abends 5,30 bis 7 Uhr: Kreis II.
3. Gemeindeämter.
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Vorderhaus, 1 Treppe.
Sprech=
ſtunden vorm. von 10 bis 12 Uhr: und nachm. (au ßer Samstags) von 5 bis 6 Uhr.
Fern=
ſprecher 4584.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Straße 21. Fernſpr.
2883.
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17; Martinsſtift, „Müllerſtr. 28;
Gemeindehaus, Liebfrauenſtr. 6; Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26; Gemeindehaus,
Eich=
wieſenſtr. 8; neben der Pauluskirche; Ohlyſtr
Gemeindeamt für Kircheuſtenerangelegenheiten: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17
Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm. von 8 bis 12 Uhr und nachm. von 8 bis
5,30 Uhr, außer Dienstag= und Freitagnachmittag. Fernſpr. 2379.
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17. Hinterhaus, Zimmer 4.
Zahltage: Montag, Mittwoch und Donnerstag vorm. von 9 bis 12 Uhr.
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiftsſtr. 51):
Rechtsauskunfts=
ſtelle, Sprechſtunden vorm. von 10 bis 1 Uhr. Fernſpr. 2288.
Die Ehriſtengemeinſchaft: Im Saal der Städt. Akademie f. Tonkunſt,
Eliſabethen=
ſtraße: Sonntag, 13. Nov., 10 Uhr: Menſchenweihehandlung mit Predigt. Im Raum,
Alexanderſtr. 22: Mittwoch, 16. Nov., 7,45 Uhr: Menſchenweihehandlung. —
Donners=
tag, 17. Nov., 10,30 Uhr: Menſchenweihehandlung.
Auswärtige Gemeinden.
Evgl. Gemeinde Eberſtadt. Vorm. 9,45 Uhr: Hauptgottesdienſt, eand. theol. Steitz.
Anſchl. Kindergottesdienſt. — Nachm. 2 Uhr Gottesdienſt, cand. theol. Kern. — 5 bis
7 Uhr: Singekreis der EFG. — Montag: 5,30 Uhr: MF. 2; 8 Uhr: Kirchenchor. —
Diens=
tag, 8 Uhr: Frauenverein, Vortragsabend Diakon Schott. — Mittwoch, abends 8 Uhr:
Kirchenchor.
Prov. Pflegeanſtalt. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt.
Evgl. Gemeinde Griesheim. Erntedankfeſt. 10 Uhr: Predigtgottesdienſt unter
Mitwirkung des Kirchenchors, des Poſaunenchors und eines Kinderchors. Pfarrer
Mangold. Kollekte für das Eliſabethenſtift. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. 5 Uhr:
Prebigt=
gottesdienſt. Pfarramtskandidat Büchler.
Friedenskirche. 10 Uhr; Erntebankfeſtgottesdienſt. Pfarrer Göbel=Darmſtadt
11 Uhr: Kindergottesdienſt.
Evgl. Gemeinde Traiſa. Sonntag, 13. Nov., 10 Uhr: Gottesdienſt. 11 Uhr:
Kinder=
göttesdienſt der Gr. 13 Uhr: Kindergottesdienſt der Kl. — Montag: Jungvolk. —
Mitt=
woch: Mädchengruppe. — Donnerstag: Frauenabend.
Eogl. Gemeinde zu Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 13. Nov., vormittags 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Prediger: Kandidat Weber, Kollekte für den Frauenvereinsverband.
Nachmittags halb 2 Uhr: Predigtgottesdienſt. Prediger Kandidat Göbel. — Montag:
Kirchenchor. — Dienstag: Jugendvereinigung. — Mittwoch: Kirchenchor. —
Donners=
tag: Frauenverein. Im evangl. Vereinshaus: Vortrag des Herrn Schott vom
Landes=
verein für Innere Miſſion über „Trinkerfürſorge‟
Freitag: Jungmädchenverein.
Evgl. Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 13. Nov., vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt.
Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. 5 Uhr: Gottesdienſt (Herr cand. theol. Vetter). —
Montag: 6 Uhr: Bubenjungſchar. 8,30 Uhr: Jugendverein. — Dienstag, 6—7 Uhr:
Bücherausgabe. — 8,30 Uhr: Bibelſtunde. — Mittwoch, 5 Uhr: Mädchenjungſchar.
8,30 Uhr: Kirchenchor. — Donnerstag: 6 Uhr: Bubenjungſchar. 8,30 Uhr: Mütterabend.
Poſaunenchor im Schulſaal. — Freitag, 4 bis 6 Uhr: Sprechſtunde des evgl.
Wohlfahrts=
dienſtes. 8,30 Uhr: Mädchenverein. — Samstag: Jugendverein.
Evgl. Gemeinde Roßdorf. Sonntag, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Vorm. 11 Uhr.
Chriſtenlehre. — Montag 5 Uhr: Jungſchar Mädchen ält. Gruppe. Abds. halb 8 Uhr:
Frauenverein. — Dienstag, halb 9 Uhr: Kirchengeſangverein. — Mittwoch, 3 Uhr:
Jungſchar Mädchen jüngere Gruppe, 5 Uhr: Jungſchar Knaben, halb 9 Uhr:
Jugend=
bund Wartburg, Freitag: Mädchenverein. Sonntag abend 8 Uhr Bibelſtunde.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Evgl. Gemeinſchaft, Schulſtr. 9. Sonntag, vorm. 9,30 Uhr: Predigtgottesdienſt.
Prediger Veihelmann. Vorm. 10,30 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Gottesdienſt.
— Montag, abends 8 Uhr: Singſtunde f. gem. Chor. — Mittwoch, nachm. 3 Uhr:
Kinder=
bund. — Nachm. 5 Uhr: Katech. Unterricht. — Donnerstag, nachm. 8 Uhr:
Miſſions=
arbeitsverein. Abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Abends 9 Uhr: Gitarrenchor. — Sonnabend
abends 8 Uhr: Streichchor.
Gemeinde gläubig getaufterChriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17. Sonntag, 13. Nov.,
vorm. 10 Uhr: Predigt. Um 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8,15 Uhr: Gottesdienſt.
— Mittwoch, 16. Nov., nachm. ab 5 Uhr: Miſſionsverkauf. (Prediger Martin Hähnel.)
Methodiſten=Gemeinde (Evgl. Freikirche), Wendelſtadtſtr. 38. Sonntag, vorm.
11 Uhr: Sonntagsſchule. — Mittwoch, abends 8 Uhr: Bibelſtunde. (Gebet des Herrn.)
3. Bitte.
Chriſtlich=wiſſenſchaftl. Vereinigung (Christian Science Socjety) in Darmſtadt,
Aula der Landesbauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeben Sonntag, vorm. 10 Uhr
und jeden Mittwoch, abends 8,15 Uhr: Thema am 13. Nov.: Die Sterblichen und die
Unſterblichen, Goldener Text: 1. Korinther 15:48.
Ehriſtl. Gemeinſchaft Darmſtadt, Mollerſtr. 40. Sonntag, 13. Nov., vorm. 9,30
Uhr: Andacht. Predige= Kruſt. Vorm. 11,15 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 3,30 Uhr:
Jugendbundſtunde. Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. — Dienstag, abends
8,15 Uhr: Bibelſtunde.
Chriſtl. Gemeinſchaft „Zionsgemeinde‟, Darmſtadt, Nied.=Ramſtädter Str. 13.
Sonntag, 13. Nov., vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule; abends 8 Uhr: Wortbetrachtung
mit Liedern des Lautenchors. — Dienstag, 15. Nov., abends 8 Uhr: Wortbetrachtung
mit Liedern des Lautenchors; Freitag, 18. Nov., abends 8 Uhr: Gebetſtunde.
Chriſtl. Gemeinſchaft „Zionsgemeinde‟ Roßdorf, Zionsberg. Jeden vorm. 10 Uhr=
Andacht. Jeden Nachmittag 4 Uhr: (außer Samstag): Andacht. — Donnerstag, 17. Nov.,
abends 8,30 Uhr: Wortbetrachtung mit Gebetsgemeinſchaft.
Chriſtl. Gemeinſchaft „Zionsgemeinde” Arheilgen. Verſammlungen vorerſt Hunds
gaſſe 1. Sonntag, 13. Nov., 3,30 Uhr: Wortbetrachtung mit Liedern des Lautenchors.
Freitag, 18. Nov., abenbs 8 Uhr: Gebetsſtunde.
Seite 8 — Nr. 315
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 12. Novemper 1n
Der Hochmeiſter des
Wie zu Urväkerzeiken.
Artur Mahraun (Porträt unten rechts) erklärt an Hand einer Karte den Preſſe=Vertretern
ſeinen Plan.
Im Hauſe der deutſchen Preſſe in Berlin gab der Hochmeiſter des Jungdeutſchen Ordens,
Artur Mahraun, den großen Plan bekannt, mit dem der Jungdeutſche Orden den Kampf zur
Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit aufnehmen will. Durch Aufteilung des Großgrundbeſitzes ſollen
eine Million neue Bauernhöfe durch den freiwilligen Arbeitsdienſt geſchaffen werden, wobei
die Erfahrungen, die in den rund 300 jungdeutſchen Arbeitsdienſt= und Siedlungslagern
geſammelt wurden, zugrunde gelegt werden ſollen.
Der bisherige Lordmayor von London, Sir Maurice Jenks (rechts), überreicht ſeinem Nachfol/”
Sir Percy Greenaway, das Amtszepter.
Dem Amt des Bürgermeiſters der Londoner City kommt keine politiſche und auch kaum 9
verwaltungstechniſche Bedeutung zu. Es handelt ſich faſt ausſchließlich um ein repräſentat
Amt, deſſen Träger ſich in den traditionellen und dekorativen Roben, in prunkvollen Aufzüg
zeigen dürfen. Die reichen Kaufleute Londons laſſen ſich denn dieſe Wahl eine hübſche Stau
Gold koſten; ſo hat der jetzige Bürgermeiſter Greenaway verſprochen, nicht weniger
20 000 Pfund während ſeiner einjährigen Amtszeit an die Armen zu ſpenden.
Käegſan d
rä: dieſem
Leiſtungen
Beſatzung
peltbeka
ud Sefähi
Slsorganiſ
irtändlicht
Rot
Wegoße Be
Wir Na
Rein) Unt0 Auslanld.
Um den Reichs=Kolonial=Ehrenhain.
Eiſenach. Vor einigen Jahren haben die
Kolonialvereine und =Verbände Deutſchlands
den Beſchluß gefaßt, in der Umgebung von
Eiſenach einen Kolonial=Ehrenhain zu ſchaffen.
Am Donnerstag weilten wieder eine Anzahl
führender Perſönlichkeiten der
Kolonialbewe=
gung in Eiſenach, um das in Ausſicht
genom=
mene Gelände oberhalb des bekannten
Johannis=
tals zu beſichtigen. Der Hain ſoll in ſeiner
ur=
ſprünglichen Natur erhalten bleiben. In Felſen
und auf Findlingen plant man durch Inſchriften
an die Kolonien und die toten Kolonialkämpſer
zu erinnern.
Von der Einbrecherzunft.
Frankfurt a. M. In der Friedberger
Landſtraße drangen Einbrecher nachts in ein
Weißwarengeſchäft und entwendeten Wäſche im
Werte von zirka 2000 RM. — Bei einem
Ein=
bruch in das Haus des Golfklubs am
Schwan=
heimer Wald haben Einbrecher Tabak= und
Eß=
waren erbeutet. — In den Mittagsſtunden wurde
aus einem Büro einer Transportfirma in
Fechenheim eine Geldkaſſette, in der ſich etwa
500 RM. befanden, geſtohlen.
Auszeichnung für die Beſatzung des Dampfers
„Thereſe Ruß”.
Hamburg. Dem Führer des Hamburger
Dampfers „Thereſe R. M. Ruß”, Kapitän
Mül=
ler, wurde im Auftrag der Laeiſx=Stiftung der
Deutſchen Geſellſchaft zur Rettung
Schiffbrüchi=
ger die Große ſilberne Medaille nebſt
Ehren=
diplom überreicht. Der erſte Offizier Moſer
er=
hielt die Kleine Silberne Medaille. Die
Aus=
zeichnungen erfolgten wegen der Rettung von
Schiffbrüchigen beim Untergang der „Niobe‟. Die
Mannſchaft des Rettungsbootes erhielt
Geldbe=
träge. Durch das Rettungsboot wurden bei der
„Niobe”=Kataſtrophe 16 Schiffbrüchige gerettet.
Schachmeiſter Yates †.
London. Der bekannte engliſche
Schach=
meiſter Yates iſt geſtern geſtorben.
Der erſte weibliche Miniſter
der Vereinigken Skaaten.
Die Beiſehung der ermordefen Opernſängerin Gerfrud Bindernagel.
Die Trauerfeier am Grabe.
Im Hintergrund rechts die Mutter und das Töchterchen der Verſtorbenen mit dem Intendanten
der Berliner Städtiſchen Oper Prof. Ebert (mit ſchwarzem Trauerflor).
Unter Teilnahme einer nach Tauſenden zählenden Menſchenmenge fand auf dem Waldfriedhof
Berlin=Weſtend die Beiſetzung der Opernſängerin Gertrud Bindernagel ſtatt, die den ſchweren
Ver=
letzungen erlag, die ſie bei dem Revolverattentat ihres Gatten erhielt.
Das Feſtbankett zu Ehren Gronaus.
Friedrichshafen. Zu Ehren des
Welt=
fliegers Wolfgang v. Gronau und ſeiner
Be=
ſatzung veranſtalteten die Dornierwerke im
Kur=
gartenhotel in Friedrichshafen einen
Empfangs=
abend, an dem eine große Anzahl prominenter
Gäſte aus dem ganzen Reiche teilnahm. v.
Gro=
nau wurde in einer Reihe von
Begrüßungsan=
ſprachen gefeiert und durfte die mannigfaltigſten
Ehrungen entgegennehmen. Im Mittelpunkt
des Abends ſtand die kurze Dankesanſprache v.
Gronaus, in der er ſeine Erlebniſſe auf der
Weltfahrt ſchilderte und allen denen dankte, die
dazu geholfen haben, den Flug durchzuführen.
Beſonders in Japan habe er eine Aufnahme
gefunden, wie ſie beiſpiellos geweſen ſei. Mit
beſonderer Wärme gedachte er der
Auslands=
deutſchen. Es gälte, darauf hinzuarbeiten, daß
das Deutſchtum im Auslande die Unterſtützung
erhalte, die es brauche.
Miß Frances Perkins,
Mitglied der Induſtriekammer, iſt für das Amt
des Arbeitsminiſters in dem künftigen Kabinett
Rooſevelts auserſehen. Sie wäre der erſte
weibliche Miniſter Amerikas.
Schmugglerbande mit Boot geſtellt.
Bitburg. (Eifel). Zwiſchen den an der
Luxemburger Grenze an der Sauer gelegenen
Orten Ralingen und Wintersdorf ſtießen nachts
ſechs Zollbeamte auf eine Schmugglerbande. Auf
die Haltrufe der Zöllner ergriffen die
Schmugg=
ler die Flucht und wurden von den Beamten
verfolgt. Es gelang dieſen, drei Mitglieder der
Bande zu ſtellen und zu verhaften, während die
übrigen in der Dunkelheit entkommen konnten.
In einem Boot, mit dem die Schmuggler ihre
Waren über die Sauer gebracht hatten, wurden
faſt drei Zentner Tabak beſchlagnahmt; ein
großer Teil der Schmuggelwaren konnte jedoch
von den Schmugglern in Sicherheit gebracht
werden. Auch das Boot wurde von der
Grenz=
behörde ſichergeſtellt. Man hofft, die an dem
Groß=Schmuggel Beteiligten, bald ſämtlich
faſ=
ſen zu können.
Empfang Dr. Eckeners
und Kapikän Lehmanns in Barcelona.
Barcelona. Dr. Eckener und Kapitän
Lehmann wurden vom Präſidenten Macia
emp=
fangen, der ſie zu den Fortſchritten des
Flug=
weſens in Deutſchland beglückwünſchte. Dr.
Eckener erklärte im Geſpräch mit
Luftfahrtſach=
verſtändigen, er würde es lebhaft begrüßen,
wenn man in Barcelona Zeppeline bauen könnte.
Barcelona wäre ein kräftiger Startplatz für
Zep=
peline nach Südamerika. Ein Zeppelin mit 50
Fahrgäſten und einigen Tonnen Fracht würde
die Strecke Barcelona—Pernambuco in 80 Std.
zurücklegen. Der Luftſchiffverkehr laſſe ſich viel
regelmäßiger durchführen, als der gewöhnliche
Schiffsverkehr. Gewiß ſeien die Fahrpreiſe höher,
aber dafür ſei auch die Geſchwindigkeit viel
größer. Ideal wäre es, wenn man als Start=
und Landeplatz für die Wintermonate
Barce=
lona benutzen könnte, während Friedrichshafen
für die Sommermonate in Betracht komme.
Eine Stiftung für die auslandsdeutſche Jugend.
Berlin. Am Tag von Langemarck hat ein
Reichsdeutſcher, der Wert darauf legt, ungenannt
zu bleiben, dem Verein für das Deutſchtum im
Ausland ſowie dem Reichsverband für deutſche
Jugendherbergen die Summe von 50 000 RM.
geſtiftet, mit der im Herzen Deutſchlands ein
Heim für die auslandsdeutſche Jugend errichtet
werden ſoll.
Neuer Rekord der „Bremen”.
New York. Der Lloyddampfer „Bremen”
hat einen neuen Rekord für die Strecke von
Cherbourg bis zum New Yorker Ambroſe=
Feuer=
ſchiff von vier Tagen, 16 Stunden, 43 Minuten
aufgeſtellt.
Enlſeſſene Märargerbaltkusßt. Bo
Verheerendes Unwetter in Italdi (ber 100
18 Todesopfer.
Rom. In Calabrien hat ein Unwetter ſäumn,
Verheerungen angerichtet und 18 Todesopfaſſich mehr al
fordert. Der Fluß Torbido hat eine große M von Gron
Eiſenbahnbrücke zum Einſturz gebracht. Fho hatte
Hochwaſſer hat auch viele Häuſer zerſtört Küeſchwindigt
in der Gemeinde Grotteria neun und in A7A f. 11,55
mola acht Opfer gefordert. Auch die tyrrheikl nördlich
Küſte wurde von dem Unwetter ſtark heimgech). Am 25.
Die Eiſenbahnlinie Roccella—Reggio Cal cſil ab und
wurde an vielen Stellen unterbrochen M Südweſtk
Benestare wurde eine Frau vom Blitz erſchl1,gu, fluges
ihr Mann ſchwer verletzt. Viele Flüſſe Inßineiten de
die Schutzdeiche durchbrochen. Bei San Ickus
droht die Eiſenbahnbrücke einzuſtürzen. Munſcht wahr
Gewiter und die Regenfälle dauerten 14 (½ inen
Kur=
den. Die telephoniſchen Verbindungen ſind un 1225
30 Gemeinden unterbrochen, von denen v25 Uhr GM
ohne Trinkwaſſer ſind.
MNt., Trotz
Die Skurmfluk=Kakaſtrophe auf Kuß gen
Fm
1800 Tote?
New York. Die Sturmflut=Kataſtrop/ch ruR
Kuba hat, wie ſich jetzt herausſtellt, viel ſol frié au
mere Folgen gehabt, als man bisher anu= don 100
Die Zahl der Toten beträgt ungefähr 1800. Lh
rend einige Meldungen von 50 Toten ſpr/ pigen
lauten andere Nachrichten auf 1800 Tote. Hs
Fiſcherſtadt Camaguey iſt von einer acht 2A Z00
hohen Springflut vollſtändig zerſtört wußſeßz ei
Die Springflut drang 8 Kilometer tief ins 20 ds
ein. Tauſende von Flüchtlingen ſind in Ec/lumeter
Cruz und den Nachbarſtädten eingetroffen / Zur
alle Krankenhäuſer überfüllt ſind. Nahrung’*
tel und Aerzte ſind mit Flugzeugen hingel
worden. Der Ernteſchaden iſt vorläufig
gar nicht abzuſchätzen.
Erdbeben in Argentinien.
Buenos Aires. In der Provinz Co)
hat ein Erdbeben in verſchiedenen DE
Sachſchaden angerichtet.
Verheerende Windhoſe über Java.
Amſterdam. Nach Meldungen aus
via ſind die Bezirke Bajat, Troetjek und Il
auf Java am Mittwoch von einer verheeri.
Windhoſe heimgeſucht worden. Ueber 150 Sik
wurden völlig zerſtört und eine ſehr groß”
zahl ſchwer beſchädigt. 44 Perſonen wurden
letzt.
Zwölf Kinder Opfer des Großfeuers in A
Zürich. Nach den letzten Feſtſtell zm
ſind be: dem Großfeuer in der Erziehungscil
Bühl 12 Kinder ums Leben gekommen. Dornß
tag nachmittag wurden unter den Schuttri
die Leichen der noch vermißten fünf Kinderl
funden. Die meiſten von ihnen waren im O/N
Stockwerk untergebracht. „Sie hatten ſid A
Angſt vor dem Feuer unter die Decken ven
ſo daß ſie von der Feuerwehr, die trotz de‟
fahr immer wieder vorging, nicht aufgef!9
werden konnten. Die Rettung der ſchw on
nigen Kinder und Zöglinge geſtaltete ſich
haupt ſehr ſchwierig. Die Kinder leiſteten
artigen Widerſtand, daß zum Herausziehen!
einzigen Kindes vielfach zwei Feuerweh
benötigt wurden. Insgeſamt beherbergt
Anſtalt etwa 80 Kinder.
S.O. S.=Rufe
eines ſinkenden amerikaniſchen Marinefahr ?
New York. Das Marinefahrzeug „Sc‟
mit 20 Mann Beſatzung, befindet ſich in
Nähe der Bahama=Inſel in ſinkendem Zu)
und ſendet S.O.S.=Funkrufe aus. Zwei
ſtörer und ein Unterſeeboot eilen ihm zur
Der Marineſchlepper „Sciota”, der ſte
Seenot befand, iſt jetzt außer Gefahr.
Zerſtörer leiſten ihm Hilfe.
Siatng, 12. November 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 315 — Seite 9
er Welt=Rundflug Wolfgang v. Gronaus
Erſchließung der Nordrouke über den Aklankik in der Oſt-Weſt=Richkung für den Luftverkehr.
Der erſte deutſche Welk=Rundflug auf einem Dornier=Wal.
des pacifiſchen Ozeans rückt immer näher. — Die Landung in
MMMdreinang eines deutſchen Fllegerp. Prince Rupert am Pac. Ozean beſchloß dieſen großen Ueber=
drr zweimal, in den Jahren 1930 und 1931, hatte der
ber Deutſchen Verkehrsfliegerſchule, Wolfgang v. Gronau,
roatlantik in der Oſt=Weſt=Richtung mit einem
Dornier=
derquert. 1930 flog er den alten Wal D 1422, mit dem
e5 Amundſen ſeinen berühmten Flug gegen den
Nord=
ſageführt hatte. 1931 ſtand ihm der Wal D 2053 zur
un g. Dieſer neue Wal, der das Vertrauen von Gronaus
em Sinn rechtfertigte,
über=
bezug auf Geſchwindigkeit,
ſtung, Zuladefähigkeit,
Flug=
uſten und Seefähigkeit
ſei=
gurgänger und ſtellt das
Er=
ſnſit mehr als zehnjähriger
Er=
oar.
beſtimmte v. Gronau, auch
ſer diesjährigen
Unterneh=
lie gleiche Maſchine zu
wäh=
mn zäher und zielbewußter
ſchreitet er ſeinen Weg:
ſiſchließung der Nordroute
dn Atlantik in der Oſt—
Weſt=
für den Luftverkehr”,
genug in der dritten
Über=
des Atlantiks, den er dies=
1n23 Stunden reiner Flugzeit
nillzt, umrundet er durch
ſei=
z Miterflug die ganze Erde und
iit dieſem Weltflug, welche
ßtiLeiſtungen mit einer
erſt=
ter Beſatzung auf einem
Flug=
ſtzu weltbekannter
Flugtüchtig=
rd Seefähigkeit ohne jede
re Hilfsorganiſation, faſt mit
Urſerſtändlichkeit vollbracht
wer=
önen.
EKNAI
7 Beſatzung des Grönland=
A½tzte ſich zuſammen: 1.
Füh=
ſwifgang v. Gronau; 2.
Füh=
ſett v. Roth; Funkmeiſter:
ie für die erſte Etappe bis
lüber 1800 Kilometer)
be=
men.
1a5 mehr als achtſtündiger Flugzeit, kurz vor 19.50 Uhr,
braa fst ſoot hatte auf dieſer Etappe ſomit die ſehr hohe Durch= Tagen ſchon wieder weiter.
zerüht ungeſchwindigkeit von über 180 Stundenkilometer erreicht.
i45? 7. 11,55 Uhr Start in Seydisfjord. Diesmal wurde
ml 4u nördlich umrundet und um 15,05 Uhr in Reykjavik
heirkahnt. Am 25. 7. um 10,30 Uhr flog der Grönlandwal von
iſeſoik ab und landete abends gegen 19 Uhr in Jvigtut,
in Südweſtküſte Grönlands. Die Erfahrungen des
vor=
uutyv Fluges hatten von Gronau gelehrt, daß die großen
landflug. Am 23. 8. wurde die Strecke Prince Rupert —
Cordoba bewältigt. Dann folgte ein ſchwieriger Teil. Die
nun folgende Strecke iſt durch ihre beſonders kritiſchen
Wetter=
verhältniſſe bekannt. Aber der Wettergott war gut gelaunt und
ließ unſeren Grönlandwal jetzt unbehelligt von Amerika nach
Aſien hinüber brummen.
Am 4. 9. wurde um 11 Uhr glatt im Flughafen von Tokio
gelandet. Hier im Hafen hatte ſich eine rieſige Zuſchauermenge
Arecht; Bordmonteur; Franz., Wolfgang v. Gronau (vorne rechts) und ſeine Begleiter an Bord des Dornier=Wal „D 2053”,
zu große Betriebsmittelmenge zwang v. Gronau, mit hoch= eingefunden, um die Ankunft des Grönlandwals zu erwarten.
ſüter Maſchine von Liſt auf Sylt um 11 Uhr am 22. 7. 1932. Der Kaiſer, die japaniſche Armee und die japaniſche Marine
hatten Vertreter entſandt.
Aber trotz der überaus freundlichen und begeiſterten
Auf=
emftag von Gronau im Seydisfjord an der Oſtküſte Islands, nahme, welche er hier fand, flog von Gronau nach wenigen
mißtigkeiten des Kurſes über das grönländiſche Inlandeis
mſet usſichtsreiche Entwicklung dieſer Route für den Luft=
E,3 nicht wahrſcheinlich machten. Deshalb nahm er in dieſem
Er einen Kurs wieder um die Südſpitze Grönlands. Am
2um 12,25 Uhr MEZ. wurde der Flug fortgeſetzt und
25 Uhr GMT. in Cartwright an der Küſte von Labrador
ſalntt Trotz dichten Bodennebels vollzog ſich vermittels
utierſtändigung dieſe Landung glatt.
Samit war der Atlantik zum dritten Male durch
tn Gronau und zum fünften Male mit einem Dornier=
Wal bezwungen.
h3am 26. 7. um 18,50 Uhr Oſtnormalzeit erfolgte der Start
Ifus auf Montreal, wo am 27. 7. um 20,06 Uhr dieſe
naczh von 1600 Kilometer beendet wurde. Am 2. 8. landete das
u ot in Chicago, wo von Gronau, noch in beſter Erinnerung
mt origen Jahr, beſonders begeiſtert aufgenommen wurde.
n458. Flug nach Milwaukee, wo der Ozeanflieger der
deut=
e/Folonie einen Beſuch zugeſagt hatte. Auch hier wie
derets ein begeiſterter Empfang. Nun hieß es
end=
lüi das Gebiet der großen Seen verlaſſen. Mehr als
M4ilometer „über Land” lagen vor dem braven
Dornier=
aß Aber tapfer halten die BMW.=Motoren durch, die Küſte
Weitfug wolfgang v. ärmau’s 1932 mit Dornier-Wal
Gesantstreche 40 000 fm
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Am 22. 9, um 8,50 Uhr verläßt von Gronau Japan und
ſetzt ſeine Fahrt über Schanghai Hongkong, Manila und das
Gewirr der Inſeln des malayiſchen Archipels fort und landet
am 6. 10. in Batabia. — Dies lieſt ſich jetzt alles ſo einfach
und doch liegt die Tagesſtreckenleiſtung faſt bei jedem Flug
ganz erheblich über 1000 Kilometer. Hier in Batavia bekam
von Gronau zum erſten Mal auf ſeinem Weltflug durch ein
direktes drahtloſes Ferngeſpräch Batavia-Berlin über eine
Entfernung von 15 000 Kilometer unmittelbare Verbindung mit
der Heimat. Am 8. 10. Start in Batavia. Schien beim
Ab=
flug die Wetterlage günſtig, ſo nahm der Wind bald ſtark zu
und wühlte die See heftig auf.
Hart kämpfte der Wal gegen den Sturm. 250 Kilometer von
der Burma=Küſte entfernt im Bereich des Merguiſchen=
Archipels entſtand ein Defekt in der Kühlwaſſerpumpe. Durch
den Ausfall eines Motors mußte von Gronau mit der ſchwer
belaſteten Maſchine aus ſeiner niedrigen Flughöhe eine
Not=
landung in ſchwerſter See ins Auge faſſen. Es muß zur Not=
landung in den Wind gedreht werden. Der Monteur Hack
opfert in raſchem Sprung die Haut ſeiner Schienbeine, allen
Schmerz verbeißend, um dem kranken Motor zu helfen, doch
hier iſt er mit all ſeinem Können machtlos. In Augenblicken
gelingt es zugleich dem Funker Albrecht noch, über die
Kurz=
wellenſchleppantenne den „Pan=Pan=Ruf” nach Manila zu
bringen. Und in all dieſen wenigen Sekunden kämpft von
Gro=
nau ſeinen härteſten Kampf. Das Boot nur ſo lange in der
Luft halten, bis die drei härteſten Wellen unter ihm
weg=
gelaufen ſind! Jetzt — das Boot ſetzt auf — noch ein harter
Stoß und der treue Grönlandwal ſchüttelt die Giſchtmaſſen von
ſich ab — nun kann ihm kein Sturm mehr was anhaben! Aber
ſchon reißt ſie die harte Wirklichkeit zu neuem Handeln. Das
Boot treibt 250 Kilometer von der Burmaküſte. Die Hilfe von
Land iſt zu weit. Man muß die in der Nähe laufenden
Dampfer anrufen. Der Dampfer Caragola hört den Hilferuf,
ändert ſofort ſeinen Kurs und kommt bald nahe. Dank dem
hervorragenden Zuſammenarbeiten der Flugzeugbeſatzung und
den vortrefflichen Seeleuten der „Caragola” kann der
Grönland=
wal in Schlepp genommen werden. Aber noch iſt die Gefahr
nicht überſtanden: Der Kapitän will mit „Großer Fahrt”
ſchleppen, um gegen die rauhe See anzukommen. Aber auch
dieſe Schleppfahrt kann den Wal nicht mehr unterkriegen, ſind
in ihn doch mehr als 10 Jahre reichſter Erfahrungen, welche
ſeine Vorgänger der gleichen Type in manchem ſchlechten Wetter
erkämpfen mußten, hineingebaut. Nach über 200. Kilometer
Schleppfahrt traf die „Caragola” am 11. 10. um Mitternacht
wohlbehalten in Rangoon ein. Von Gronau warf vor der
Hafeneinfahrt Anker, um ſich am anderen Morgen von einem
Schlepper in den Hafen bringen zu laſſen. Nach 70ſtündiger
ununterbrochener harter Arbeit konnte die Beſatzung nun
end=
lich einmal ausſchlafen.
Die Reſerveteile waren bald beſchafft, der Schaden behoben,
und am 17. 10. flog der Wal über Akyab—Chilka-Lake—
Colombo und erreichte am 26. 10. Bombay, wo ein Ruhetag.
eingelegt werden mußte, da der zweite Flieger, von Roth, am
Fieber erkrankte. Ein deutſcher Arzt bringt ihn wieder auf die
Beine und am 27. 10. fliegt von Gronau nach Karachi. Von
nun an ſteht der Grönlandwal in direktem Kurzwellenverkehr
mit Deutſchland. Von Gronau funkt mit Hamburg: „Wir
freuen uns, Sie wieder zu hören. Bitte grüßen Sie
Deutſch=
land.” Von Karachi Weiterflug über Bender Abbas am
Oſt=
eingang des Perſiſchen Golfs, Basra nach Bagdad. Am 1. 11.
wird Limeſſol auf der Inſel Cypern erreicht. Ueber Athen, wo
er in der Bucht von Neuphaleron landet, und Rom, wo ihm
ſeitens der Behörden und der Bevölkerung ein überaus
herz=
licher Empfang bereitet wurde, flog von Gronau weiter nach
Genua, wo er am 7. November um 13 Uhr eintraf.
Die im Alpengebiet herrſchende ungünſtige Wetterlage
ver=
anlaßte von Gronau den für den gleichen Tag beabſichtigten
Weiterflug aufzuſchieben.
Als Wolfgang von Gronau am 9. 11. ſeinen bewährten
Grönlandwal in Friedrichshafen auf dem Bodenſee landete,
vollendete er als erſter Deutſcher einen Weltflug rund um die
Erde. Um dieſe Leiſtung richtig zu würdigen, muß man ſich
die Tatſache ins Gedächtnis rufen, daß bisher, trotz aller großen
Fortſchritte des Flugweſens, es erſt zweimal gelungen iſt, unſere
Erde in einer zuſammenhängenden Unternehmung mit
Flug=
zeugen zu umrunden.
Im Jahre 1924 unternahm ein Geſchwader amerikaniſcher
Schwimmerflugzeuge einen Flug in weſtlicher Richtung von
New York aus, der in weſentlichen Teilen über dieſelben
Flug=
hilfsmittel angewieſen, durchgeführt hat.
Der zweite gelungene Weltflug war die fabelhafte Leiſtung
der beiden Amerikaner Poſt und Gatty, die in öſtlicher
Rich=
tung von New York über Irland, über den europäiſch=aſiatiſchen
Kontinent durch Rußland und Sibirien nach Alaska flogen und
von dort durch den amerikaniſchen Kontinent nach New York
in 8 Tagen, 15 Stunden und 51 Minuten den Rundflug um
den Erdball vollendeten. Das von ihnen benutzte Flugzeug
war eine einmotorige ſchnelle amerikaniſche Landmaſchine.
Im Gegenſatz zu dieſen Flügen iſt von Gronau der erſte,
der die Erdumfliegung auf einem Seeflugzeuge vollendet und
den ganzen Flug ohne Hilfsorganiſation, nur auf ſeine
Bord=
hilfsmittel angewieſen, durchgeführt hat. Neben der von ihm
nun ſchon zum dritten Male ausgeführten Ueberquerung des
Atlantiks auf der Nordroute, erforderte vor allem die
Zurück=
legung der einſamen Strecken des nördlichen Stillen Ozeans,
ohne Unterſtützung durch Hilfsfahrzeuge, eine außerordentliche
Vertrautheit mit allen möglicherweiſe unerwartet auftretenden
Aufgaben und ein unbegrenztes Vertrauen in das verwendete
Material.
Wenn der Flug auch von vornherein nicht mit der Abſicht
eines Zeitrekordes unternommen wurde, ſo iſt die kurze
Reiſe=
zeit von 3½ Monaten, in Anbetracht verſchiedentlich
auf=
getretener Zufälle und des Umſtandes, daß die tapfere
Be=
ſatzung, ſtets ganz auf ihre eigenen Hilfsmittel angewieſen
war, als eine ganz außerordentliche Leiſtung zu werten.
Als erſte Reiſe eines Seeflugzeuges um die Welt, und
gleichzeitig erſter Weltflug einer europäiſchen Beſatzung, wird
dieſer Flug für immer zu den ganz großen Pionierflügen in
der Geſchichte des Flugweſens gerechnet werden müſſen.
Iöbel
Mtakunkel
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Nummer 11
DARMSTADTER TAGBLATT — HESSISCHE NEUESTE NACHRICHTEN
12. Novemben
*Die Radiosonde.
Ein unbemannter Meßballon ſendet die Meßergebniſſe durch
Kurzwellen zur Beobachtungsſtation.
Die ſeit vielen Jahrzehnten in der meteorologiſchen
For=
ſchung benutzten, Regiſtrierballons ſind mit leicht gebauten,
ſelbſt=
aufzeichnenden Beobachtungsinſtrumenten für die Meſſung der
Temperatur, des Luftdrucks und der Luftfeuchtigkeit ausgerüſtet.
Wenn der tragende Gasballon bei Erreichung einer gewiſſen Höhe
zerplatzt, ſchweben die Meßgeräte an einem Fallſchirm langſam zur
Erde. Zum Schutz gegen den Aufprall ſind ſie meiſtens durch
einen Käfig aus Weidengeflecht geſchützt. In den Kulturländern
werden bei der dichten Beſiedlung dieſe niederſchwebenden
Meß=
geräte meiſtens gefunden und der ausſendenden Stelle
übermit=
telt. Dieſe Arbeitsweiſe iſt in unbewohnten Gegenden, wie
z. B. in Wüſten und in den Polarregionen nicht anwendbar, da
hier die Meßgeräte mit Sicherheit als verloren anzuſehen ſind.
Gerade in dieſen Gebieten ſind aber die meteorologiſchen
Ver=
hältniſſe für die Forſchung von beſonderem Intereſſe. Weiter
war es bei der ſeitherigen Methode von Nachteil, daß die
Meß=
ergebniſſe erſt nach Ablauf von Tagen der Forſchungsſtelle
be=
kannt wurden, alſo für die Wettervorherſage nicht mehr
auszu=
nutzen waren.
Nach neueren Methoden verwendet man deswegen
Inſtru=
mente, die durch dauernde Ausſendung von Kurzwellen eine
Meſſung vom Boden aus während des Aufſtiegs und auch des
nachfolgenden Abſtiegs ermöglichen. Erſt die in den letzten
Jahren vollkommen entwickelten Glühkathodenröhren zur
Aus=
ſendung kurzer Wellen, haben es ermöglicht, dieſe Wege
erfolg=
reich zu beſchreiten. Wichtige konſtruktive Vorarbeiten waren zu
Die ungedämpften Wellen, die der Sender ausſendet, werden
durch ebenſolche von nahezu gleicher Frequenz durch einen
Hilfs=
ſender am Boden überlagert. Dieſer Hilfsſender wird bei
gleich=
zeitiger Beobachtung durch einen Kopfhörer, ſo eingeſtellt, daß
der entſtehende Interferenzton verſchwindet. Der Hilfsſender hat
dann die gleiche Frequenz wie der Sender im Ballon. Nach
ent=
ſprechender Eichung kann der Feineinſtellkondenſator am
Hilfs=
ſender direkt in Celſiusgrade eingeteilt werden, ſo daß die
Tem=
veratur von dem Beobachter am Boden ſtändig abgeleſen oder
Kiir üobk
Bild 2.
Radiosonde mit
umlautendem
Zeiger.
Bild 1. Ausrüstung einer Radiosonde zur Messung von
Temperaturen und Luftdruck.
leiſten, um einen leichten und ſicher arbeitenden Sender herſtellen
zu können. Seit 1927 arbeitet das deutſche Obſervatorium in
Lindenberg bei Berlin an der Vervollkommnung dieſes Gerätes.
Nach vielfachen Verſuchen iſt es gelungen, Sender für
Wellen=
längen von 30 bis 60 Meter zu bauen, die eine Reichweite von
etwa 100 Km. haben. Die Glühkathodenröhre und die
zugehöri=
gen Senderteile ſind, um vollſtändig den Einflüſſen der
Atmo=
ſphäre entzogen zu werden, in ein nahezu luftleeres,
zugeſchmol=
zenes Glasgefäß eingebaut. Der ganze Sender wiegt nur etwa
80 Gramm, für Spezialzwecke ſind Sender von nur 45 Gramm
Gewicht hergeſtellt worden.
Als zweiter wichtiger Bauteil mußten zur Erzeugung der
notwendigen elektriſchen Energie, zum Heizen der Glühkathode
und zur Lieferung des Anodenſtromes, geeignete Batterien
ge=
ſchaffen werden. Man beſchritt hierbei verſchiedene Wege. Teils
wurden Chromſäurebatterien gewählt, da die bei Belaſtung
er=
zeugte Eigenwärme die Batterie unempfindlich gegen die große
Kälte (bis zu —60 Grad C.) machten. Auch Trockenbatterien und
Akkumulatoren wurden verwandt, dieſe mußten aber zum Schutze
gegen Kälte beſonders iſoliert werden. Trockenelemente für 30
Volt Spannung konnten mit einem Gewicht von nur 100 Gramm
hergeſtellt werden. Für Sender und Batterien zuſammen ſind
heute nur noch 350 bis 400 Gramm Tragfähigkeit des Ballons
erforderlich.
Für die Uebermittlung der Meßergebniſſe auf den Erdboden
werden heute grundſätzlich zwei verſchiedene Methoden
angewen=
det. Das eine Verfahren verwendet die Aenderung der
elektri=
ſchen Eigenſchaften des Senders zur Anzeige der Meßergebniſſe,
das andere läßt durch den Sender Kontakte in gewiſſen
Zeitab=
ſtänden ausſenden, deren Länge ein Maß für die verſchiedenen
Beobachtungen abgibt. Bevor dieſe beiden verſchiedenen
Mög=
lichkeiten weiter beſchrieben werden, muß kurz erwähnt werden,
daß die heutige Forſchung beſonderen Wert auf eine möglichſt
ununterbrochene Uebermittlung der Temperaturen der von dem
Meßgerät durchfahrenen Luftſchichten legt. Dagegen kann die
Luftfeuchtigkeit vollkommen vernachläſſigt werden. Der dritte
meiſt beobachtete Wert, der Luftdruck, iſt deswegen von
gerin=
gerer Bedeutung, weil die faſt gleiche Steiggeſchwindigkeit des
geſchloſſenen Gummiregiſtrierballons nur Meßergebniſſe in
längeren Zeitintervallen, nicht aber ununterbrochene
Aufzeich=
nungen erforderlich macht.
Die Bauweiſe der erſterwähnten Art iſt in Bild 1
ſkizzen=
haft dargeſtellt. Auf einer gemeinſamen Grundplatte ſitzt der
Kurzwellenſender a. Der Abſtimmkondenſator b ſitzt in einem
ölgefüllten Hartgummigefäß. Das eine Plattenpaket wird dem
anderen durch ein leichtes Hebelgeſtänge e genähert oder entfernt,
wenn das Bimetallthermometer d infolge der
Temperaturein=
flüſſe ſeine Form ändert. Das Thermometer ſitzt in einem
Strah=
lungsſchutz= und Ventilationsrohr e durch das beim Steigen
oder Sinken des Ballons die Luft hindurchſtreichen und hierbei
das Thermometer beeinfluſſen muß. Die Einrichtung zum Meſſen
des Luftdrucks iſt in der wirklichen Ausführung nicht neben, wie
auf dem Bilde dargeſtellt, ſondern hinter den bis jetzt
beſproche=
nen Geräten angeordnet. Dieſe Abänderung wurde vorgenommen,
um die Zeichnung verſtändlicher zu machen. Zur Beobachtung des
Luftdrucks wird ein ſogenanntes Bourdonrohr f verwendet. Dies
iſt eine hohle, evakuierte Rohrfeder, die ſich bei Druckänderungen
ſtreckt oder krümmt. Die Bewegungen der Röhre werden durch
ein Hebelgeſtänge g auf das Zahnrad h übertragen. Auf dem
Zahnrad liegt eine Blattfeder i leicht auf. Bei Aenderung des
Luftdrucks ſpringt die Feder von einem zum anderen Zahn. Da
der Anodenſtrom über das Rad h nach der Feder i geführt iſt,
ergibt der Sprung eine kurze Unterbrechung der Sendung, die
am Boden von dem Beobachter wahrgenommen wird. Wenn
der Ballon im Steigen iſt, ſo wird alſo von Zeit zu Zeit mit
dem Abſinken des Luftdrucks ein Beobachtungszeichen gegeben,
deſſen zeitlicher Abſtand mit der Stoppuhr gemeſſen werden kann.
Hieraus läßt ſich nach entſprechender Eichung jeweils der Luftdruck
ermitteln. Anſtelle des Kondenſators kann auch ein Quarz= oder
Turmalinkriſtall zur Abſtimmung des Senders benutzt werden,
da dieſe Kriſtalle bei wechſelnder Temperatur den Sender
be=
einfluſſen. Der Kriſtall wird dann anſtelle des Thermometers
in das Ventilationsrohr gebracht. Dieſe Vorrichtung hat ſich
allerdings als weniger genau erwieſen, auch braucht ſie die
drei=
ſache Zeit, wie die Kondenſatorvorrichtung, um ſich auf die
Tem=
veratur einzuſtellen,
automatiſch auf eine Trommel aufgezeichnet werden kann. Die
ganze Einrichtung läßt ſich leicht im Laboratorium im
luftver=
dünnten Raum und im Kältebad prüfen. Vergleichende
Meſſun=
gen haben ergeben, daß die Fehlergrenze bei der Temperatur
etwa zwei Zehntelgrad beim Luftdruck 1,5 Millimeter
Queck=
ſilberſäule beträgt.
Das andere Verfahren, das man zur Uebertragung der
Meſſungen benutzt, iſt im Bild 2 dargeſtellt. Ueber einer Skala
bewegt ſich ſtetig umlaufend ein Zeiger, der mit einer feinen
Platinfeder auf der Skala ſchleift. Beim Uebergang über die
feſten Marken I und II und den Synchroniſierungsſtreifen ſowie
über die Spitzen der drei Meßzeiger für Temperatur, Barometer
und Feuchtigkeit werden jeweils durch den Sender Kontakte
übermittelt, die durch einen Zeitſchreiber am Boden
aufgenom=
men werden. Der Zeitſchreiber beſteht aus einer berußten
um=
laufenden Walze, auf der ein Zeiger ſchleift, der bei Schließen
des Anodenſtroms im Ballon einen Impuls erfährt und eine
kurze Marke auf der Trommel aufzeichnet. Es iſt ohne weitere
Erläuterung verſtändlich, daß dann am Boden z. B. der
Zeit=
unterſchied zwiſchen dem Punkt A und B ohne weiteres
abge=
leſen werden kann, wodurch die Stellung des Temperaturzeigers
bekannt wird. Die Nachteile dieſer Meßvorrichtung beſtehen
einmal darin, daß nicht eine ſtetig fortſchreitende Aufzeichnung
der Temperatur möglich iſt. Der umlaufende Zeiger benötigt
eine gewiſſe Zeit, bis er wieder ein Beobachtungsergebnis
über=
mittelt, weil er inzwiſchen die volle Umdrehung vollenden mußte.
Ein weiterer großer Nachteil beſteht darin, daß auch die
beſt=
gebauten Uhrwerke bei Temperaturunterſchieden von 80 bis 90
Grad (+20 bis — 60 Grad) ungleichförmige Umdrehungszeiten
haben.
Dieſe für die Uebermittlung von Beobachtungsergebniſſen
aus großen Höhen gebaute Einrichtungen — Höhen von 18 Km.
ſind ſchon verſchiedentlich erreicht worden — haben auch einen
früher oft erörterten Gedanken wieder auftauchen laſſen, nämlich
meteorologiſche Stationen an ſchwer zugänglichen Stellen der
Erdoberfläche aufzuſtellen, und von dort die
Beobachtungsergeb=
niſſe ohne Bedienung vollautomatiſch übermitteln zu laſſen.
Wenn die Apparate noch weiter vervollkommnet und für dieſen
Zweck beſonders gebaut ſind, dann wird es möglich ſein, in
hohen Breitegraden Stationen aufzuſtellen, die ſtändig
meteoro=
logiſche Beobachtungen ausſenden. Ebenſo können auf hohen
Gebirgen und in unbewohnten Wüſtengegenden ſolche Stationen
eingerichtet werden. Für die weiteren Fortſchritte der
meteo=
rologiſchen Forſchung und für die weitere Verbeſſerung der
Wettervorherſage werden ſowohl die Meßergebniſſe aufſteigender
Ballone als auch die Sendungen aus unzugänglichen Gebieten
von größter Bedeutung ſein.
*Die erste deutsche
Autofernstraße.
Nach einheitlichen Richtlinien des deutſchen
Straßenbauver=
bandes wurden in den Jahren 1924/25 und 1928/29 zwei
umfaſ=
ſende Verkehrszählungen vorgenommen, die einen Ueberblick über
die Verkehrsentwicklung auf den wichtigſten Straßenzügen der
deutſchen Landſtraßen gegeben haben. Bei der letzteren Zählung
wurde feſtgeſtellt, daß ſich allgemein gegenüber der früheren
Zäh=
lung eine Verdoppelung des Landſtraßenverkehrs, ergeben hat,
und daß in dem gleichen Zeitabſchnitt der Anteil des
Zugtierver=
kehrs erheblich zurückgegangen iſt. Die zweite Verkehrszählung
ergab, daß dem Gewicht nach je etwa ein Drittel des
Geſamtver=
kehrs auf den Zugtierverkehr, den Perſonenkraftwagen= und
Krafträderverkehr und den Laſtwagenverkehr entfällt. Die
durch=
ſchnittliche Verkehrsbelaſtung ergab ſich je Kilometer zu 216
Fahr=
zeugen mit 484 Tonnen am Tage. Als verkehrsreichſte
Land=
ſtraße in Deutſchland wurde die Strecke von Köln nach Mainz
ermittelt, die einen Tagesverkehr von 13 523 Tonnen, entſprechend
einer Steigerung gegen die frühere Zählung von 285 Proz.,
auf=
zuweiſen hatte.
Dieſe Straße wurde deswegen durch einen Neubau zwiſchen
Köln und Bonn entlaſtet, der im Jahre 1929 begonnen und am
6. Auguſt 1932 dem Verkehr übergeben wurde. Pläne, den
vor=
handenen Straßenzug zu verbeſſern, gab man bald auf, da neben
einem Spitzenverkehr von ſtündlich 1000 Fahrzeugen 11 Kilometer
von der 20,6 Kilometer langen Strecke innerhalb von Ortſchaften
lagen und außerhalb der Ortſchaften weiter 40
Straßenkreuzun=
gen oder Einmündungen von Straßen und vier Planübergänge
von Eiſenbahnen vorhanden waren.
Die neue Autobahn hat eine Länge von 20,2 Klm. Sie wird
von keiner Straße oder Bahn in gleicher Höhe gekreuzt, und nur
an einer Stelle zwiſchen Köln und Bonn iſt eine Zubringerſtraße
vorhanden. Ueber 30 Verkehrswege ſind mittels
Eiſenbetonbau=
werken teils unter=, teils überführt.
Intereſſant für Planungen ähnlicher Art ſind die techniſchen
Grundlagen des Entwurfes. Eine Fahrzeuggeſchwindigkeit von
100 bis 120 Klm. in der Stunde bedingte zur Vermeidung von
Gleit= und Kippgefahr einen kleinſten Halbmeſſer von 1000 Meter.
Bei dieſer geringen Abweichung von der Geraden war eine
ein=
ſeitige Erhöhung in der Krümmung nicht erforderlich. Dieſer große
Krümmungshalbmeſſer ergab auch ohne weitere Vorkehrungen
eine Mindeſtfahrbahnſicht von 200 Meter. Die größte Steigung
der Straße beträgt 2 Prozent. Konkave Gefällswechſel wurden
mit Halbmeſſern bis zu 20 000 Meter ausgerundet. Da es der
tiefliegende Grundwaſſerſtand ermöglichte, kreuzende
Verkehrs=
wege tief einzuſchneiden, konnte ſich das Planum der Straße dem
Gelände faſt auf der ganzen Strecke anpaſſen.
Das Straßenplanum iſt 16 Meter breit, wovon auf die
Fahr=
bahn 12 Meter und auf die beiderſeitigen Bankette je 2 Meter
entfallen. Die Fahrbahn iſt alſo vierſpurig. Beiderſeits ſind auf
der ganzen Länge Gräben von 0,70 Meter Tiefe und 2,50 Meter
Breite angeordnet, um jeden Verkehr von der Fahrbahn
fernzu=
halten. Neben den Banketten iſt ein 0,25 Meter breiter
Rand=
ſreifen gelaſſen, auf dem die weiß=rot geſtrichenen Richtungsſteine,
die Kilometerſteine uſw. ſtehen. Die beiden Fahrbahnhälften
den durch einen 0,40 Meter breiten hellen Streifen getrennt.
aus Kalkſteinſplitt hergeſtellt iſt. Die neue Straße wird, wie
allen Erdarbeiten, noch Sackungen ausgeſetzt ſein, weshalb
keine endgültige Fahrbahnbefeſtigung hergeſtellt wurde.
Unterbau beſteht aus einer 20 Zentimeter hohen Packlage
Grauwackeſteinen, auf die eine 10 bis 12 Zentimeter hohe 6
ſchlagſchicht zum Ausgleich der Unebenheiten aufgewalzt w.
Hierauf wurde eine nach dem Abwalzen 5 Zentimeter dicke
aus Teermiſchmakadam aufgebracht. Die Straße ſoll künftig,
Nachtzeit beleuchtet werden. Ueber die Art der Beleuchtung /hrn
den noch Verſuche angeſtellt. Die bis jetzt fertigggeſtellte
führungsform verurſachte einen Koſtenaufwand von 8,6 Millic/
ſo daß der Kilometer etwa 425 000 Mark koſtet.
Eine amerikanische Erfindung”
auswär
Die trotz einjähriger ſtarker Verkehrsbelaſtung völlig unabge=
Oberfläche einer Stahlroſt=Straße.
In Amerika gelang es jetzt anſcheinend, das Problem der ul
nutzbaren Straße zu löſen. Auf den Unterbau des VerkehrsEuc
werden fertig gelieferte Platten aus Stahlroſten aufgelegt
zuſammengeſchloſſen. In die ſchmalen Abſtände zwiſchen den Si
bändern der Platten wird Beton eingefüllt, der dann durs 1
ſtarken Platten vor jeder Erſchütterung bewahrt bleibt:
können die Räder die ſo geſchaffene Decke nicht mehr abſchüſ
da die Stahlroſte jedes Eindringen der Räder verhindern.
neue Bauart iſt natürlich koſtſpieliger als die bisher übll
erſpart aber dafür auf lange Zeit hin jegliche
Reparatur=
damit dem Verkehr die ſonſt durch lange Reparaturzeiten nö
Sperrungen der Straßen.
ilbund 19
zigen daß
ſilen
hertel: Küm
Tod. N
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Echerkanp
bereitet
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Neter=Läufet
ſton mit
Firmen
KURZE MITTEILUNAEAhI4R
in letzten E
4ad und konn
wach ſein
* Die techniſchen Einrichtungen der Deutſchen Reichspoß fim L.,V.
bei der Uebermittlung telegraphiſcher Nachrichten benutzt weblu und die
ſind auch in dem abgelaufenen Geſchäftsjahr 1931/32 weſe=ie Zeweis ſtell
verbeſſert worden. Es wurden 70 neue Springſchreiber aufge4w hat, be
ſo daß jetzt 298 Fernſchreibmaſchinen im allgemeinen Verkehnutuig die Pu
40 im Nebentelegraphenverkehr in Verwendung ſind. Mi ſtc ſut die
Einführung der neuen Maſchinen iſt der Beſtand an alten Ei
tungen ſtark zurückgegangen. In den letzten zwei Jahren ſim)
gewöhnlichen Farbſchreiber, die Klopfer und Summer etwa
die Hälfte des Beſtandes zurückgegangen. Die Ferndrucker
Hughes gingen von 651 auf 489 zurück, dagegen ſind jetzt 52
Uitlaffe:
16 Heberſchreiber in Betrieb. Auch das Fernkabelnetz —N
19, Langen
weſentlich ausgebaut. Von 10 533 Km. Kabel ſtieg der Beſtan- Mterklaff
11 300 Km. In dieſen Kabeln laufen 2,4 Millionen Kilo=
Einzeladern. Im Fernſprechverkehr wurde die Zahl der Verſts ,/ shach!
eiklaſſ
ämter nahezu verdoppelt.
Ide 1846
* Zehn Millionen Volt Spannungen werden neuerding” /allerſtädten
Laboratorium der General Electric Company in Pittsfiel./aſſe 1,
zeugt. In Europa hatte man ſeither ſchon verſchiedentlich A, Echn
auch drei Millionen Spannungen für Verſuchszwecke ir4l aſſe?
wendung gebracht. Den Amerikanern iſt es möglich geweſen. 9 Ahen, Grie
erheblichen Schritt weiterzukommen. Es wurden hierbei Fau4 aſſe z,
von 18 Meter Länge erzeugt. In ſuo Sekunde ſprang der S9 /u.
über mit einer Leiſtung, die man auf 50 000 UW ſchätzt.
NEUE BüCHER UND ZEITSCHRIEFI
Wort und Werkzeug in den Predigten des Johann Matheſius.!00
H. Weinreich. Deutſches Muſeum, Abhandlungen und .
richte, 4. Jahrgang, Heft 2. Berlin 1932, VDl=Verlag. DIN /04
II/24 Seiten mit 3 Abbildungen. Broſch. 0,90 RM.
In 30jähriger Wirkſamkeit hat der Pfarrer im Tall,
Bergprediger, — wie er ſich ſelbſt nennt — Johann
Matk=
inen ſehr eingehenden Blick in die Tätigkeit der Joachims4
Bergleute und die Technik ſeiner Zeit überhaupt getan-
Freund und Zeitgenoſſe Agricolas wurde ihm über den perſöf
Eindruck hinaus eine gute Belehrung zuteil. Kurz vor ſs
Lebensende veröffentlichte Matheſius 20 Predigten unter
merkwürdigen Titel: „Sarepta oder Bergpoſtill”, die er 5
Bergknappen gehalten hatte. Die Predigten befaſſen ſich we‟
mit bibliſchen Stoffen als mit der Umwelt der Bergknappen
geben uns deswegen heute ſehr intereſſante Aufſchlüſſe übe
techniſche Leben zu damaliger Zeit in einem Harzer Bergſtäd)
Beſonders leſenswert wird der Inhalt deswegen, weil er aus”
Zeit ſtammt, wo in die mittelalterliche Aſtrologie und A
die Keime der folgenden aufklärenden Zeit hineinwachſen
Berlin 9 34, Lilienſtraße 139/40. Preis in Geſchenkmapk
2,50 RM.
Die vorliegenden neueſten Baupläne Nr. 17 „Gleichf‟
Zwo” und Nr. 18 „Amerika” geben vortreffliche Anleitung”
Bau eines 2=Röhren=Bezirksempfängers für Gleichſtrompo
betrieb und einen 3=Röhren=Spezialkurzwellenempfänger?
Batteriebetrieb. Ueber den Wert der Baupläne haben wi
früher verſchiedentlich geäußert. Die weitere Ausgeſtaltun=
Sammlung gibt durch die Anpaſſung an alle Wünſche 7
rößere Auswahlmöglichkeiten.
* Das Buch der Rundfunk=Schaltungen von Ing. Rudo=
Wittwer. Umfaſſende Zuſammenſtellung von 120 m.
ſten Schaltungen vom Detektor bis zum Mehrröhren=Band
Superhet= und Fernſehempfänger mit ausführlichen Stück.
160 Seiten mit 143 Abbildungen. 1932. Verlag Roth4)
u. Dieſing A.=G., Berlin N 24. Stark kartoniert 3.— RM.
In drei getrennten Kapiteln, werden Detektorſchaltt1?
Röhrenſchaltungen und Spezialſchaltungen ausführlich beſchr
Im ganzen zeichnet Wittwer 120 verſchiedene Schaltungen!
Bei der heutigen überreichen Darbietung von Schaltungen *.
derartiger Führer von allergrößtem Wert, zumal er durch,
mäßige Zuſammenfaſſung ähnlicher Schaltungen eine gute —
ſtens empfoblen.
[ ← ][ ][ → ]tag, 12. November 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 315 — Seite 11
Talls.Sütde Att
Handball.
Sb. 98 Darmſtadt.
Handball in der 9.T.
ſelümpf. Das Rückgrad der Elf bildet ſcheinbar der bekannte
MFAeter=Läufer Fornoff (Südd. Meiſter 31/32). Die 75er
ſenge ſchon mit einer guten Leiſtung aufwarten müſſen, um
ge=
mi)e Firmenſportler gut zu beſtehen.
S.=V. Erbach.
zn letzten Sonntag weilte Erbachs 1. Mannſchaft in
Groß=
mut und konnte gegen die dortige Kreisklaſſenmannſchaft einen
wülichen 1:6=Erfolg erringen. Am nächſten Sonntag. 3 Uhr,
att fbach ſein letztes Spiel der Kreisklaſſe gegen den
Tabellen=
oeuimn T.=V. König auf eigenem Platz zu beſtreiten. Der
Zeztlaf und die Ergebniſſe der letzten Spiele, in denen Erbach
nuaßeweis ſtellte, daß es ſeine alte Spielſtärke faſt ganz wiedet=
„AlAm hat, berechtigen zu der Hoffnung, daß am kommenden
ſotng die Punkte vom Spiel gegen König in Erbach bleiben.
ſotk hat die 2. Mſch. den T.=V. Steinbach zu Gaſt.
Xüsklaſſe: Arheilgen — Bickenbach, Worfelden —
Pfung=
gdt. Langen — Griesheim, Bensheim — Sprendlingen.
Mliſterklaſſe 1: Tgſ. 1875 Darmſtadt Lorſch, Reichsbahn
Egelsbach. Seeheim — Hahn. Heppenheim — Beſſungen.
erlMſeiterklaſſe 2: Büttelborn — Nauheim. Wolfskehlen
ide. 1846 Darmſtadt. Groß=Gerau — Erfelden. Walldorf —
Jallerſtädten.
sMaſſe 1: Hüttenfeld — Auerbach, Birkenau — Zwingen=
Irg. Schwanheim — Kirſchhauſen.
k=lA aſſe 2: Crumſtadt — Biebesheim. Gernsheim —
Groß=
auſen. Griesheim — Stockſtadt
1=üafſe 3: Weiterſtadt —Münſter, Ober=Ramſtadt —
Buch=
blag.
as ſeit langer Zeit erwartete Derby, der beiden
Meiſter=
uniter ſteigr endlich. Bickenbach ſteht noch einen Punkt beſſer
leß rheilgen, und man kann eine beſtimmte Vorausſage nicht
metar, da die Gäſte als Abſchluß ihres internen Konflikts mit
Kinze eindrucksvollen Sieg in Pfungſtadt aufwarteten. Nun hat
Rauc Urheilgen das Pech, auf zwei ſeiner Beſten verzichten zu
wüſn (Anthes und Braun durch Motorradunfall). und man
lacudaher die Spannung verſtehen die über dieſem Spiele
ſchont. Pfungſtadt hatte ſich regelrecht überrumpeln laſſen. In
dei ngewißheit, kommt Bickenbach oder nicht, hatte man Grünig
5räff nicht frühzeitig benachrichtigt, ſo daß jetzt im
Pfung=
it: Lager für die reſtlichen Spiele, große Skepſis herrſcht.
Eeh ſich die Worfelder einigermaßen dran halten, und ihre be=
„8 Lage zwingt ſie dazu, ſo wundern wir uns nicht, wenn die
„Ai durch einen Sieg aus der Gefahrzone rückt. Langen und
Echeim ſind ſich in dieſer Runde noch nicht begegnet. Die Lage
latzelf kann nur durch Siege gebeſſert werden. Einen mäch=
Satz nach vorne machten die Bensheimer. Es ſcheint uns
S repräſentierten die Bergſträßer zurzeit eine der ſtärkſten
Meunſchaften, und wir können daher den Sprendlinger Gäſten
keſ Ausſicht einräumen. Klärung in der Spitze und Klärung
APNichluß der Tabelle, ſo heißt diesmal die Loſung der
Kreis=
kINA1
lber auch die Meiſterklaſſe der Landeshauptſtadt ſteht vor
öuung beider Fragen. In der Spitzengruppe hat Lorſch das
eitgrößere Hindernis auf dem Platze der Tgſ. 1875 zu nehmen.
eheim ſtehen ſich die Tabellenletzten gegenüber. Hahn liegt
14 Punkt vor, und es wird — der Seeheimer Sieg über
Beſ=
ſu hi berechtigt zu dieſer Annahme — den Gäſten nur geringe
Wüchr bleiben. Beſſungen iſt nach anfänglich glänzendem
Sch durch Krankheit von vier Spielern ſtark ins Hintertreffen
MSen Die Reichsbahn wendet ihr Intereſſe ſtark dem Spiele
NAEgelsbach zu. Im Ried reißen die Ueberraſchungen nicht
nd es iſt nun ſchon Ueberlieferung mehrerer Jahre, daß die
e frage andauernd in ein neues Stadium tritt. Nauheims
* Yruung iſt bereits eingeholt, und nun hat es in Büttelborn
Mieten, ſo daß es tatſächlich ſo kommen kann, daß die Platzelf
W einen Sieg die beſten Chancen behält. Groß=Gerau iſt auch
ſicht ausgeſchaltet. Dies ſollte ein Sieg über Erfelden be=
Schwerer hat’s dagegen die Tgde 1846 in Wolfskehlen.
Ariſtrengung der Platzelf. aus der Gefahrzone
herauszukom=
t geglückt.
ue 4=Rlaſſe läßt in ihren drei Gruppen viele Deutungen
mehr zu. An der Beraſtraße kann ſich Auerbach durchſetzen.
9r „Hütt”, wie man ſich kurz ausdrückt, hängen die Punkte
und dies wird daher der beſte Prüfſtein für die Auerbacher
Im Ried wird die augenblickliche Lage fortbeſtehen, und
Uiſſen, daß erſt die kommende Begegnung in Nieder=
Ram=
gegen Crumſtadt die Lage klärt. Im Norden ſitzt
Ober=
ſadt an der Spitze und ſcheint ſich auch zu behaupten, falls
ſiſter diesmal einwandfrei geſchlagen wird.
Main=Speſſart=Gau.
Sklaſſe: Damm — Aſchaffenburg (Lokalderby), Leider —
To. Obernburg, Klein=Wallſtadt — Wenig=Umſtadt.
Fußballſpiel Bühne-Preſſe
heute Samstag, den 12. November, nachmittags 2.30 Uhr,
Stadion des SV. 98 am Böllenfalltor.
aktive Handballabteilung des Sportvereins 1898 trägt
zuntag 3 Spiele aus. Die Ligamannſchaft fährt zur
Aus=
des Verbandsrückſpiels, nach Braunshardt. Die geg=
Elf iſt auf ihrem kleinen Platz ein gefürchteter Gegner,
ſchwer zu ſchlagen iſt. Den 98ern die nicht in ſtärkſter
ſig antreten können, ſteht alſo ein harter Kampf um die
bevor, den ſie, um eine unliebſame Ueberraſchung zu
ver=
jeitzg unter allen Umſtänden ernſt nehmen müſſen. Die
Reſer=
en enen den Tv. Trebur in einem Privatſpiel in Darmſtadt
ſtum „6yner. 3. Mannſchaft Privatſpiel gegen die hieſige Poſt.
Tgſ. 1875 Darmſtadt — Tv. Lorſch.
ühl das bedeutendſte und mit größter Spannung erwartete
wvigi er Verbandsrunde ſteigt am kommenden Sonntag
nachmit=
g Vhr auf dem Sportplatz an der Kranichſteiner Straße. Die
orſih Gäſte ſind dieſes Jahr beſonders in Fahrt. Ungeſchlagen
hryuie die Tabelle an. Nicht nur auf eigenem Gelände,
ſon=
rmuch auswärts lieferten ſie prächtige Kämpfe. Erſt am
letz=
öantag gelang es ihnen, dem ſchärfſten Rivalen (
Reichs=
eſind der als gefährlicher Durchbrenner und Torſchütze
be=
ſeru mien den Gäſten beim Vorſpiel in Lorſch nahezu
ebenbür=
ihnn die Meiſterſchaft ſo gut wie ſicher. Da andererſeits die
rögü an 3. Stelle liegenden 75er ihre ganze Ehre dranſetzen,
zm 4hellenführer die erſte Niederlage beizubringen, wird es zu vermögen und ſeine exakten Flanken.
nemntereſſanten Kampf kommen. Vorher (1.45 Uhr) 2. Mann=
Reichsbahn Darmſtadt — Tv. Egelsbach.
Sonntag vormittag 10.30 Uhr trifft die Reichsbahn auf
3 Egelsbach. Das Vorſpiel konnte ſie zwar 7:1 gewinnen,
5lürſte Egelsbach dieſesmal viel härteren Widerſtand
entgegen=
zw Ganz beſonders darf man geſpannt ſein, wie die Reichs=
Föſchneidet, da ſie dieſesmal ihre Mannſchaft ganz umgeſtellt
ſeichsbahn muß mit ganzem Können aufwarten, wenn ſie
Griterhin noch im engeren Wettbewerb um die Meiſterſchaft
eifd will.
Sportabt. Singer Darmſtadt.
im kommenden Sonntag, vormittags 11 Uhr, trägt Singer
5 ſdm Stadion ein Wettſpiel gegen den „Darmſtädter
piebund 1931” aus. In dieſem Wettſpiel will der
Spiel=
inn eigen, daß er nicht nur gut Theater, ſondern auch Hand=
Ulſelen kann. Der Spielbund tritt in folgender Aufſtellung
ſocek 1. Böhm. Lorenz, Thier.
Tgeſ. 75 (So.=M.) — Sport=Abt. Scherkamp.
19e Sondermannſchaft der 75er Turner empfängt am
Sonn=
a dem Sportplatz an der Kranichſteiner Straße, vormittags
. die Mannſchaft, der neu gegründeten Sportabtlg, der
rty Scherkamp, Darmſtadt. Die Gäſte haben ſich im ſtillen
thurbereitet und gehen nicht als Neulinge in den erſten
Streeſe
Kuhn
Wie Hartmuth Pfeil ſie im Training ſah.
Als rechter Flügelſtürmer iſt Herr Max Streeſe eingeſetzt.
ſo) auf deſſen Platz einen Punkt abzuknöpfen. Ihre beſten. Herr Streeſe hat ſich im Training derartige Mühe gegeben, daß
man ihm dieſen wichtigen Poſten ruhig anvertrauen konnte.
nnuRiechtsaußen Gärtner und der wurfkräftige Halblinke. Die Sein Zuſammenſpiel mit dem rechten Läufer Kaiſer und ſeinem
Nebenmann iſt ſehr gut. Um ſeine an und für ſich ſchon
beträcht=
udaben ſich im Vergleich zu den anderen Mannſchaften dort liche Geſchwindigkeit noch erhöhen und ſeine Sprungkraft noch
ſpen geſchlagen. Erzielen die Gäſte am Sonntag abermals verſtärken zu können, hat ſich M. St. ein Paar Fußballſtiefel aus
ſſtentſchieden und nehmen einen Punkt mit nach Hauſe, dann Känguruh=Leder machen laſſen. Die Bühne ſei gewarnt! Auch
Herr Streeſe gehört ſeit ſieben Jahren der Preſſe=Elf als eiſerner
Beſtand an. Beſonders zu erwähnen ſind noch ſein Stellungs=
Hat ſchon die Preſſe auf die Beſetzung des Sturmführers den
größten Wert gelegt, um wie viel mehr noch die Bühne. Einen
Bürgermeiſter hat man zum Mittelſtürmer befördert. Mit
der ganzen autoritativen Macht und Energie eines
Gemeinde=
chefs wird derjenige von Sardam. Herr Kuhn, ſeine Mannen
anführen. Wer ſolange der väterlich verehrte Freund der
Darm=
ſtädter iſt, kann ſich ſeines Erfolges mit Recht und in
Sicher=
heit rühmen. Die herzliche, konziliante Art, die K im täglichen
Leben auszeichnet, bleibt ihm auch auf dem Spielfeld treu.
Da=
bei iſt K. ein vorzüglicher Spieler! Die harte Schule der
Mann=
heimer Fußballgeſellſchaft von 1898 iſt ihm noch heute
anzumer=
ken. Man kann ihm nicht böſe ſein ſelbſt wenn er mal den Ball
nicht trifft und — wo anders hintritt!
SV. 98 Darmſtadt — FC. Egelsbach.
Für die Fußball=Ligamannſchaft der 98er gilt es, ſich im
mor=
gigen Spiel auf eigenem Platz gegen den FC. Egelsbach die Punkte
zu ſichern, um Anſchluß an die Tabellenmitte zu erhalten. Durch
rtel; Kümmerlein. Landskron; Fritz, Greilich, Mocek 2.; die unglückliche Niederlage, gegen Sprendlingen iſt das
bevor=
ſtehende Treffen die letzte Gelegenheit für 98, zum Abſchluß der
Vorrunde die Tabellenlage noch etwas zu beſſern. Ob dies
ge=
lingt, iſt allerdings eine offene Frage. Die Gäſte, die lange nicht
in Fahrt kommen konnten, haben ſich in den letzten Wochen in eine
beachtlich gute Form hineingeſpielt und die 3 letzten Kämpfe
ſieg=
reich beſtanden. Es ſteht daher zu erwarten, daß ſie ſich im Spiel
am Böllenfalltor mit ganzer Kraft darum bemühen, den Siegeszug
fortzuſetzen. Wollen daher die Einheimiſchen zu den Punkten
kom=
men — was unbedingt notwendig iſt —, ſo müſſen ſie von
An=
beginn mit dem gleichen Elan kämpfen, den ſie in der 2. Halbzeit
des Spieles am vergangenen Sonntag gezeigt haben.
Spiel=
beginn 14.30 Uhr. Vorher Ligareſerven. Die 3. und 4. aktive
Mannſchaft fahren zum SV. nach Groß=Gerau.
Sportverein 1898 (Jugend).
Alle Jugendlichen und Schüler nehmen an den
Pflichtwald=
läufen teil. Beginn. 9 Uhr, Stadion.
Rot=Weiß Darmſtadt — FC. Union Darmſtadt.
Mit dieſem Spiel am Sonntag vormittag 11 Uhr, auf dem
Rot=Weiß=Platz, ſteigt das letzte Lokaltreffen in der Vorrunde
Die Unioniſten haben ihre Mannſchaft umgeſtellt, das letzte Spiel
gegen Arheilgen hat aber bewieſen, daß ſich dieſe Umſtellung der
Beſſunger überaus gut bewährte. Gerade in den Spielen auf
dem Rot=Weiß=Platz hat Union immer gut zu ſpielen und
abzu=
ſchneiden gewußt. Nach allem müßten die Beſſunger alſo Sieger
werden, wenn nicht auch Rot=Weiß in den letzten Spielen, eine
Formverbeſſerung an den Tag legte, welche den erſten Sieg in
einem der nächſten Treffen erwarten läßt. Vorher ſpielen die
Re=
ſerven beider Vereine.
Fr. Tgde. Darmſtadt.
In Fortſetzung der Serienſpiele begibt ſich die Fr. Tgde, nach
Mörfelden zum Rückſpiel. Mörfelden auf dem beſten Weg zur
Meiſterſchaft, wird ſich wohl kaum von Darmſtadt die Punkte
ſtrei=
tig machen laſſen. Die Hieſigen haben in dieſem Spiel viel zu
gewinnen. Sie müſſen daher alles auf eine Karte ſetzen,
beſon=
ders der Sturm muß endlich mal zeigen, daß er das Schießen nicht
verlernt hat. Spielbeginn 2.30 Uhr. Vorher Reſerven. Abfahrt
ab Gewerkſchaftshaus per Auto 11.15 Uhr. — Weitere Spiele:
Eberſtadt 2. — Darmſtadt 3. um 1 Uhr: Pfungſtadt Jgd. —
Darm=
ſtadt Jgd um 10 Uhr; Pfungſtadt 1 Sch. — Darmſtadt 1 Sch. um
9 Uhr; Darmſtadt 2. Sch. — Arheilgen 1. Sch. um 9.30 Uhr.
Viktoria Griesheim — SV. Offenthal.
Zu einem weiteren Privatſpiel empfängt am Sonntag
Vik=
toria Griesheim den Sportverein Offenthal. Offenthal ſpielt in
der Gruppe Dreieich eine beachtliche Rolle, und auf deren
Antre=
ten in Griesheim iſt man ſehr geſpannt, iſt es doch die erſte
Be=
gegnung beider Vereine. Eine vorgenommene Umſtellung in der
Griesheimer Mannſchaft wirkt ſich hoffentlich zu deren Vorteil
aus. Das Spiel findet beſtimmt ſtatt, das Verbandsſpiel
Offen=
thal — Dietzenbach iſt von der Behörde abgeſetzt worden.
Spiel=
beginn 2.30 Uhr. Um 1 Uhr 2. Mſch. — Olympia Biebesheim 2.
SVgg. 04 Arheilgen — SV. Mörfelden.
SV. Mörfelden, der am kommenden Sonntag 14.30 Uhr am
Arheilger Mühlchen zum fälligen Verbandsſpiel antritt, iſt
eigent=
lich ein gern geſehener Gaſt. Schon deshalb, weil dieſe Spiele
immer knappe Reſultate brachten und dadurch ſpannende Spiele ſich
ergaben. Der Stärkeunterſchied zwiſchen beiden Vereinen iſt wohl
nicht allzu groß. Mörfelden verfügt über eine ballſichere
Ver=
teidigung, vor der ein ausgezeichneter Mittelläufer ſteht, der
Sturm iſt ſchnell und verfügt über einen geſunden Schuß. Die
Arheilger finden ſich nicht. Alle Umſtellungen, die in den letzten
Spielen vorgenommen wurden befriedigten nichk ganz, ſo daß
man für Sonntag wieder umgeſtellt hat, vielleicht, daß dieſe
Um=
ſtellung ſich beſſer bewährt. Vor allem wäre der Mannſchaft zu
empfehlen, doch flach zu ſpielen und ſich nicht immer von dem
Geg=
ner das halbhohe Spiel aufdrängen zu laſſen, das der Mannſchaft
gar nicht liegt. Wir hoffen auf ein intereſſantes Spiel. Vorher
Reſerven.
Tgde. Stockſtadt — Olympia Biebesheim.
Im weiteren Verlauf der Pflichtſpiele empfangen die Stock=
Biebesheim. Die Gäſte ſind in Stockſtadt nicht unbekannt und ver= bleibt. Bei Island iſt allerdings ein kräftiges Tiefdruckgebiet
er=
fügen über ein ausgezeichnetes Können. Die Turner ſind jedoch ſchienen und führt ſehr warme Luft mit ſich. Dieſe wird öſtlich
auf ihrem kleinen Platze äußerſt zähe, zumal ſie wieder mit ihrem
bewährten Sturmführer antreten. Da beide Mannſchaften als ſowie ſpäterhin auch Niederſchläge veranlaſſen.
fair bekannt ſind, iſt mit einem ſpannenden Spiel zu rechnen.
Stockſtadt Jgd. — Viktoria Griesheim Jgd.
Die Handballer der Tgde, fahren am kommenden Sonntag
zur 3. Mſcht. der Turnerſchaft nach Griesheim. Schüler —
Turnerſchaft Schüler, dort.
Als deutſche Motorradbergmeiſter 1932
wur=
den vom Deutſchen Motorradfahrer=Verband Otto Ley=Nürnberg,
Georg Gſchwilm=München und Toni Babl=Miesbach anerkannt.
Ein Probeſpiel der holländiſchen Nationalmannſchaft,
die am 4. Dezember gegen Deutſchland ſpielen ſoll. ging in
Amſter=
dam gegen den zweitklaſſigen engliſchen Proficlub Northampton
mit 0:4 verloren.
Enrico Maier, der bekannte ſpaniſche Tennisſpieler, iſt
nach Berlin übergeſiedelt und hat ſich dort dem LTC. Rot=Weiß
angeſchloſſen.
Main=Rhein=Gau Deutſche Turnerſchaft.
Das Sonntagsprogramm.
Waren die letzten Sonntage mehr von turneriſcher Arbeit
ausgefüllt, ſo ſind es am kommenden Sonntag nur die
Volks=
turner, die zum letzten Gauübungstage für dieſes Jahr in
Darm=
ſtadt (Tgſ. 1875) vormittags 9 Uhr zuſammenkommen. Die
Gau=
fachleitung hat angeſichts des jetzt einſetzenden Hallentrainings
dieſerhalb ihre Lehrarbeit darauf abgeſtimmt, und iſt bemüht,
den Teilnehmern geeigneten Lehrſtoff für den Winterbetrieb in
den Vereinen zu vermitteln. Eingeleitet wird der Uebungstag
mit einer Körperſchule. Medizinballübungen, Angepaßtes
Ge=
räteturnen und Turnen an der Leiter (Sproſſenwand) werden
gewiſſe Anleitung zur Verwendung im Volksturnen geben. Die
Vorübung des Hochſprungs und Vorbereitung zum Hürdenlauf
dürften zur Leiſtungsſteigerung weſentlich beitragen. Zuletzt wird
ein noch nicht allzu bekanntes Turngerät, und zwar Schwingball,
vorgeführt. Im Hinblick auf die Wichtigkeit dieſes letzten
Uebungstages iſt ein Beſuch der Gaupereine dringend notwendig
und erwünſcht Außerdem iſt der Zutritt Intereſſenten gerne
geſtattet — In Berlin werden am Sonntag die deutſchen
Ge=
rätemeiſterſchaften ausgetragen. Der Main=Rhein=Gau iſt
hier=
bei durch Turner Hch. Fiedler (Tde. 1846) vertreten.
Handball im Odenwaldgau der 9.T.
Am kommenden Sonntag ſpielen:
Kreisklaſſe: Erbach-König, 3 Uhr Kirch=Brombach—
Groß=Umſtadt, 3 Uhr Meiſter= und B=Klaſſe Nord:
Nieder=Klingen—Lengfeld 3.15 Uhr. Reinheim—Groß=Bieberau,
3.15 Uhr. 2. Mſch. 1.45 Uhr. 4=Klaſſe Süd: Erbach 2—
Steinbach, 1.45 Uhr. Steinbuch-Zell, 3 Uhr. Kirch=Brombach 2.
—Michelſtadt. 1.45 Uhr. 4=Klaſſe Nord 1: Spachbrücken—
Groß=Umſtadt 2., 3 Uhr. Altheim—Semd, 3 Uhr. 4=Klaſſe
Nord 2: Richen—Hergershauſen. 3 Uhr. Schaafheim—
Schlier=
bach. 3 Uhr. B=Klaſſe Süd: Beerfelden—Mümling=
Grum=
bach 3 Uhr. Hainſtadt-Böllſtein 3 Uhr C=Klaſſe Süd:
Steinbuch 2.—Zell 2., 1.45 Uhr. C=Klaſſe Nord 2:
Frän=
kiſch=Crumbach 1.—Reichelsheim 1., 3 Uhr.
Schießſpotkt.
3. Jahresſchießen der Schießabteilung der T.G.B.
Am Mittwoch abend vereinigten ſich die Schützen der Abteilung
zum 3. Jahresſchießen im feſtlich mit Tannengrün geſchmückten
Kneipſaal der Beſſunger Turngemeinde. Geſpannte Erwartung
lag auf allen Geſichtern, galt es doch, den Titel „Schützenkönig für
1932/33” mit der Auszeichnung zu erringen. Geſchoſſen wurden 5
Serien zu je 3 Schuß, auf kleinſte Zwölferſcheibe, ohne Anſage,
offenes Viſier. Mit 135 Ringen ging Otto Ludwig Meyer als
Sieger hervor. Lebhafte Glückwünſche begrüßten den neuen
Schützenkönig, dem Obmann Roth die hohe Auszeichnung
über=
reichte, die ſeither von Arthur Haas getragen wurde. Die
Preis=
verteilung, an der alle Schützen teilnahmen, löſte lebhafte Freude
aus.
Tiſchkennis.
Tgde. 1846—Tgſ. 1875 Darmſtadt.
In der Reihe der Tiſchtennis=Wettkämpfe des Main=Rhein=
Gaues DT. ſtanden ſich die Ti=Te=Abteilungen obiger
Turnver=
eine gegenüber. Wider Erwarten mußten die 46er eine in ihrer
Höhe unerwartete Niederlage mit 4:11 hinnehmen. Der
Turn=
geſellſchaft darf man für die weiteren Spiele guten Erfolg
voraus=
ſagen.
Reichsbahn Darmſtadt — Tv. Arheilgen 13:2.
Mit obigem Reſultat konnte die Reichsbahn ihr 1.
Verbands=
ſpiel in der DT. gewinnen. Arheilgen iſt eine noch in der
Ent=
wicklung begriffene Mannſchaft und konnte lediglich 2 Doppel
gewinnen. — Am Samstag abend 8 Uhr im ehem. Fürſtenzimmer
am Hauptbahnhof trifft Reichsbahn auf Jugenheim, wo ſchon
här=
terer Widerſtand zu erwarten iſt.
Auch ein Rekord.
Bei einem Turner=Handhallſpiel in Hagen (Weſtfalen) wurde
ein eigenartiger Rekord aufgeſtellt, denn nicht weniger als elf
Spieler wurden des Feldes verwieſen. Da ſomit nur noch die
Hälfte aller Beteiligten aktiv tätig ſein konnte, war der
Schieds=
richter zum Abbruch dieſes wahren Kampfes gezwungen.
Mit einem Fehlurteil endete der Hauptkampf der
Berufsboxkämpfe am Mittwoch abend im Berliner Spichernring.
Obwohl Hein Domgörgen dem Hannoveraner Trollman ſtändig
klar überlegen war, erkannte das Schiedsgericht auf ein völlig
unverſtändliches Unentſchieden, das vom Publikum mit einem
langanhaltenden Pfeifkonzert aufgenommen wurde.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Samstag, 12. November
10.10: Schulfunk: Philotas. Trauerſpiel von G. E. Leſſing.
15.30: Kinder der Schule zu Hornbach (Odenwald) ſpielen und
ſingen.
16.30: Ein rheiniſcher Weberjunge erzählt. Improviſation von Paul
Laven.
17.00: München: Nachmittagskonzert.
18.25: O. Schmidt: Arbeitsbeſchaffung und Althausbeſitz.
18.50: Prof. Dr. Hahn: Die Maßnahmen der Reichsregierung zur
Erleichterung des Geld= und Kreditmarktes.
19.30: Lydia Buſch: Rezitation.
20.05: Koblenz: Orcheſterkonzert. Werke von Weber, Wagner. —
Ausf.: Funkorcheſter. Jean Stern (Bariton).
Anſchl. Bunter Teil.
22.20: Zeit. Wetter, Nachrichten, Sport.
22.45: München: Nachtmuſik. — Einlage: Hörbericht vom
Sport=
preſſefeſt.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Sonnabend, 12. November
10.10: Frankfurt: Schulfunk: Philotas, Trauerſpiel von Leſſing.
11.00: Stunde der Unterhaltung.
15.00: Kinderbaſtelſtunde.
15.45: Dr. Margot Rieß: Kulturgeſchichte der Frau.
16.00: E. Kaul: Wie berechnet man Ebbe und Flut?
16.30: Hamburg: Nachmittagskonzert.
17.30: Prof. Dr. Muckermam: Erbanlage und Umweltseinflüſſe.
17.50: Käte Graber: Literariſche Viſionen.
18.05: Muſik und Muſiker im Roman der letzten Jahre,
18.30: Dr. Günther: Deutſch für Deutſche.
19.00: Franzöſiſch.
19.40: Stille Stunde. Die uns die Nächſten ſind.
20.05: Koblenz: Orcheſterkonzert des Funkorcheſters. — Bunter Teil.
ca. 21.00: Tages= und Sportnachrichten.
22.20: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Tanzmuſik der Kapelle Oscar Jooſt. — Als Einlage:
Hörbericht vom Sechstagerennen im Berliner Sportpalaſt.
Weiferberichl.
Ueber Skandinavien hat ſich der hohe Druck weiter verſtärkt,
ſo daß durch ſeine Südſeite in Deutſchland noch öſtliche Winde
ſtädter Turner am Sonntag den Meiſterſchaftsfavoriten Olympia, vorherrſchen und ſomit das meiſt trockene Wetter zunächſt erhalten
vordringen und bei ihrem Aufgleiten Nebel= und Wolkenbildungen
Ausſichten für Samstag, den 12. November: Meiſt neblig=
wol=
kig, vorerſt noch trocken, keine weſentlichen
Temperatur=
ſchwankungen.
Ausſichten für Sonntag, den 13. November: Im ganzen milder.
dunſtig und bewölkt, aufkommende Niederſchläge.
Hauptſchriftleltung: Rudolf Mauve
Verauiwortlich für Polliik und Wirtſchaff: Rudolf Maupe; für Feuiſleion, Reſch und
Ausland und Heſſche Nachrſchten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: dr. C. H. Quetſch: für den Schlußdlenſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart” Tagesſpſegel in Bild und Wort: Dr Herbert Nettei.
ſär den Inſeratentell und geſchäftiſche Mitteilungen: Willy Kuhlei
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämilſch in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſſripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernemmen.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]Nummer 315
TAASal
Att
Samstag, 12. Nov=
Weitere Stagnation an den Börſen.
Kauforders und Deckungsneigung halken ſich die Wagge. — Troß Anregung nur kleine Kursänderungen.
Berniner und Zranrfätier effertendorſe.
Die Berliner Börſe zeigte geſtern zu Beginn des Verkehrs
ein freundliches Ausſehen. Das weitere Anziehen der Kupferpreiſe
und die Verbilligung von Roheiſen zur Ankurbelung des Exports
regten etwas an. Weiter ſtellte das Abflauen der Unruhen in der
Schweiz wegen der Auswirkungen auf die ſchweizeriſchen Börſen
ein Hauſſemotiv dar. Das Geſchäft war jedoch ſchon anfangs ſehr
klein. Das Publikum hatte zwar anfangs ſchon Kauforders
ge=
geben, die auch einige Deckungen nach ſich zogen, doch war der
Um=
fang dieſer Aufträge unbefriedigend. Die Beſſerungen beliefen
ſich durchſchnittlich auf etwa 1 Prozent, teilweiſe bis zu 2½
Pro=
zent, wobei jedoch die Enge der Märkte der Hauptgrund für die
Größe der Gewinne war. Kunſtſeideaktien gewannen bei etwas
lebhafterem Geſchäft bis zu beinahe 3 Prozent. Nur vereinzelt
bemerkte man auf zufälliges Angebot Abſchwächungen bis zu 1¾
Prozent. Im Verlauf ließ das Geſchäft ſtark nach, doch ergaben
ſich nur geringfügige Veränderungen. Conti=Gummi zogen um
2 Prozent an, während Schultheiß etwa 1 Prozent nachgaben. Die
Rentenmärkte hatten beſonders im Verlauf feſtere Veranlagung.
Von Anleihen waren Altbeſitz unter Schwankungen etwa ½
Pro=
zent höher. Neubeſitz und Schutzgebiete zeigten kaum
nennens=
werte Veränderungen. Sehr feſt lagen Reichsſchuldbücher und
Reichsbahnvorzugsaktien, die bis zu 1 Prozent gewannen.
Steuer=
freie Reichsbahn=Anleihe war zu 92½ Prozent gefragt, aber kaum
zu haben. Variable Induſtrieobligationen gewannen bis zu 1
Pro=
zent, Stahlbonds zogen um 2 Prozent an. Auch die übrigen
Ren=
tenwerte tendierten feſter. Preſſemeldungen über die Möglichkeit
eines allgemeinen Moratoriums für fällige Hypotheken fanden
kaum ſtärkere Beachtung.
Die Frankfurter Börſe lag bei ſtillem Geſchäft
außer=
ordentlich freundlich. Beſondere Anregungen lagen nicht vor, bis
auf die feſte New Yorker Börſe und die engliſchen Erklärungen
über die Gleichberechtigung Deutſchlands, die in außenpolitiſcher
Beziehung für uns ſich günſtig auswirken müßten. Nach wie vor
bleibt das Intereſſe der Börſe in erſter Linie dem Rentenmarkt
zugeneigt. Die relative Flüſſigkeit des Geldmarktes ſucht immer
mehr Anlage am Kapitalmarkte. Dabei werden ſowohl
Pfand=
briefe als ganz beſonders Reichsanleihen und ſpäte Schuldbücher
bevorzugt. Nebenher werden Vermutungen, daß in den nächſten
Wochen irgendwelche beſondere offizielle Maßnahmen am
Anleihe=
markt erfolgen müßten, ſei es in Vorbereitungen zur Auflegung
einer neuen Reichsanleihe oder unter beſonderen
Verwendungs=
möglichkeiten für Stillhaltegelder, laut. Späte Schuldbücher zogen
1½, Altbeſitzanleihe ½ Neubeſitz ½ Prozent an. Auch Schutzgebiete
02 Prozent höher. Am Aktienmarkte war das Geſchäft merklich
ruhig. Allerdings erfolgten hier in größerem Umfange
Deckun=
gen der Spekulation, die durch die feſte Bewegung am
Renten=
markte angeregt waren. JG. Farben gewannen ½, Scheideanſtalt,
wo die Bilanzſitzung bevorſteht und einen günſtigen Abſchluß
er=
warten läßt, ½ Prozent. Auch Kunſtſeide wieder erholt, ſo Aku
1 Bemberg um 1½ Prozent. Von Zellſtoffwerten Waldhof 1½
Prozent gebeſſert. Schiffahrtsaktien bis ½ Prozent höher von
ſonſtigen Transportwerten Reichsbahnvorzüge 1 Prozent höher.
Am Elektromarkte zogen Lahmeyer 25, Gesfürel 2½, Bekula 1
Prozent an. Siemens und Schuckert je ½, auch AEG. ½ Prozent
freundlicher. Montanwerte lagen ziemlich ruhig. Auch hier lagen
nur Kursſteigerungen vor. Es gewannen Mannesmann 4,
Phö=
nix ½, Rheinſtahl 1 Gelſenkirchen 1 Prozent. Vollkommen
un=
verändert waren Kaliwerte. Außerordentlich ſtill lag der variable
Markt. Zement Heidelberg auf die vorausſichtliche
Dividenden=
loſigkeit 1 Prozent ſchwächer. Holzmann unverändert,
Brauerei=
werte zogen nur vereinzelt noch an, teilweiſe lagen bereits wieder
Kursrückſchläge vor, da die Erwartungen der Aufhebung des
amerikaniſchen Alkoholverbotes in ſeinen Auswirkungen für die
ſüddeutſchen Brauereien offenſichtlich übertrieben waren. Im
ſpäteren Verlaufe blieben Aktien bei ſehr ſtillem Geſchäft gut
ge=
halten. Renten immer noch lebhaft und feſt geſtimmt. Auch am
Pfandbriefmarkt waren die Kurſe gut gehalten. Tagesgeld 3½
Prozent.
Die Abendbörſe verlief vollkommen geſchäftslos. Etwas
an=
regend wirkte die feſtere New Yorker Börſe, doch iſt vor allem das
Publikum zurückhaltend, da die innenpolitiſche Lage noch ziemlich
ſchwierig erſcheint. Immerhin lagen die wenigen genannten
Kurſe meiſt etwas freundlicher. So gewannen JG. Farben ½
Pro=
zent. Am Montanmarkt waren Buderus bei 40 Prozent geſucht,
Rheinſtahl lagen ½ Prozent höher. Elektrowerte waren, wie auch
die übrigen Aktien, gut gehalten. Am Rentenmarkt lagen bei
gleichfalls kleinem Geſchäft Altbeſitz ½8 Prozent niedriger. Späte
Schuldbuchforderungen waren etwas höher geſucht. In
Pfand=
briefen waren Pfälzer Hyp. ½ Prozent ſchwächer. Im Verlaufe
der Börſe blieben die Kurſe behauptet. JG. Farben ſchloſſen bei
96½ Prozent.
Wieder Skagnakion am Saar=Eiſenmarkt.
Das Schrottgeſchäft iſt etwas lebhafter geworden, wird jedoch
ungünſtig beeinflußt durch die von der franzöſiſchen Regierung
ge=
troffenen Maßnahmen, nach denen innerhalb des franzöſiſchen
Bin=
nenſchiffahrtsnetzes Transporte, von ausländiſchen Schiffen nicht
mehr ausgeführt werden dürfen. Der Saarmarkt iſt nach wie vor
ſtill, nachdem auch die weiterverarbeitende Induſtrie von der
all=
gemeinen Kriſe in vollem Umfange erfaßt iſt und bei der
vor=
geſchrittenen Jahreszeit von ſeiten der Bauwirtſchaft gleichfalls
keine Beſſerung zu erwarten iſt. Hinſichtlich des Baumarktes
ver=
ſpricht man ſich eine gewiſſe Förderung, wenn die
Regierungskom=
miſſion des Saargebietes ſich zu Maßnahmen zur Erleichterung
von Hausreparaturen entſchließen könnte. Das Geſchäft in Grob=
und Mittelblechen liegt vollkommen darnieder, während der Markt
für Feinbleche günſtiger zu beurteilen iſt.
Für das Geſchäft, mit Gußröhren iſt über die ſchon bisher
ſchlechte Lage hinaus eine weitere ſaiſonmäßig bedingte
Verſchlech=
terung feſtzuſtellen, ſo daß vor Frühjahr mit einer auch nur
irgend=
wie gearteten Beſſerung nicht gerechnet werden kann. Auch für
den Exportmarkt iſt keine Aenderung zum Beſſeren zu verzeichnen
und zu erwarten.
Metallnokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 11. November ſtellten
ſi chfür je 100 Kilogramm für Elektrolykupfer, prompt cif
Ham=
burg, Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für
die deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 53 RM. — Die
Notie=
rungen der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die
Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland, für prompte
Liefe=
rung und Bezahlung) ſtellten ſich für Originalhüttenaluminium,
98= bis 99proz,, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren auf 160 RM.,
desgleichen in Walz= oder Drahtbarren 99proz. 164 RM.
Rein=
nickel 98= bis 99proz. 350 RM. Antimon Regulus 37—39 RM.,
Feinſilber (1 Kilogr fein) 37.25—40.50 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 11. November ſtellten ſich
für Kupfer: November 43.25 (44.25), Dezember 43.50 (43.75),
Januar 44 (44.25), Februar 44.50 (44.75). März 45 (45.50) April
45.50 (45.75), Mai 45.75 (46.25), Juni 46.25 (46.50), Juli 46.50
(47), Auguſt 47 (47.50), September 47.50 (48), Oktober 48 (48.25).
Tendenz: feſter. — Für Blei: November 16 (17.50). Dezember
16.25 (17), Januar 16.50 (17), Februar 16.50 (17.50), März 16.50
(17.75), April 17 (17.50), Mai 17 (18), Juni 17.25 (18 50). Juli
17.50 (18.50), Auguſt 17.75 (18.75) September und Oktober 18
(19). Tendenz: ſtetig. — Für Zink: November 21 (21.50) Dez.
21.25 (21.50), Januar 21.50 (22), Februax 21.75 (22.25), März 22
(22.50), April und Mai 22.25 (22.50), Juni 22.50 (22.75). Juli
22.50 (23.50), Auguſt 22.75 (23.75), September 23 (23.75), Oktober
23 (2). Tendenz: ſtetig. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die
in Klammern Brief.
Stand der Winkerſaaken im Deutſchen Reich
Anfang November.
Durch das vorwiegend günſtige Oktoberwetter wurde die
Durch=
führung der Herbſtarbeiten auf den Feldern im allgemeinen
ge=
fördert, namentlich in der erſten Oktoberhälfte, in der die Einſaat
des Wintergetreides überall ohne beſondere Störungen von ſich
gehen konnte. Von Mitte Oktober ab ſind die Feldarbeiten
ver=
ſchiedentlich durch verbreitete Niederſchläge erſchwert worden.
So=
weit die Saaten rechtzeitig in die Erde gebracht werden konnten,
ſind ſie gut aufgelaufen und haben ſich bereits gut beſtockt. An
den Roggenſaaten machen ſich ſtellenweiſe Schädigungen durch
Ackerſchnecken bemerkbar. Die Viehweiden konnten infolge des
milden Herbſtwetters größtenteils noch während des ganzen
Mo=
nats Oktober genutzt werden. Für die bereits aufgelaufenen
Ge=
treideſaaten ergibt ſich im Reichsdurchſchnitt unter
Zugrundeleg=
ung der Zahlennoten 2 gleich gut, 3 gleich mittel, 4 gleich gering,
folgende Bgutachtung: Winterweizen 2,4 (2,7), Winterſpelz 2,5
(2,8), Winterroggen 2,6 (2,7), Wintergerſte 2,5 (2,6).
Wirtſchaftliche Rundſchan.
Die Vereinigung der Oberbeamten im Bankgewerbe hielt
kürzlich in Hildesheim unter dem Vorſitz von Rechtsanwalt Dr.
Georg Opitz, Deutſche Bank und Disconto=Geſellſchaft, Berlin,
ihre von Vertretern aus allen Teilen des Reiches zahlreich
be=
ſuchte Hauptverſammlung ab, welche ſich vornehmlich mit
der wirtſchaftlichen und ſozialen Lage der Bankoberbeamten
be=
ſchäftigte. Der Vorſitzende referierte über die zahlreichen in das
Bankgewerbe eingreifenden Maßnahmen der Geſetze und Notver=
Ordnungen und gab ferner eine Darſtellung über die aktuellen
Fragen des Depotrechts. Die Verſammlung nahm nach
Darlegun=
gen des geſchäftsführenden Vorſtandsmitgliedes, Rechtsanwalt
Dr. Rudolf Dix, zu den Angriffen auf das Bankgewerbe durch
einſtimmige Annahme einer Reſolution grundſätzliche Stellung, in
der unbegründete und verallgemeinernde Vorwürfe gegen die
Ban=
ken und ihre Führung zurückgewieſen werden. Zielſetzung der
Ge=
genwart müſſe es ſein, durch Zuſammenarbeit aller
Wirtſchafts=
faktoren die Kriſis zu überwinden. An dieſe Aufgabe ſetzten die
Oberbeamten im Bankgewerbe ihre ganze Kraft.
Schuheinzelhandel im Oktober. Nach dem Monatsbericht des
Reichsverbandes deutſcher Schuhhändler e. V. ließ die milde Wit=
terung die erwartete ſaiſonmäßige Belebung noch nicht
aufkom=
men. Die Umſätze im Schuheinzelhandel blieben daher im Oktober
um 20 Prozent hinter dem gleichen Vorjahresmonat zurück.
Ge=
genüber dem Vormonat ergab ſich eine Umſatzſteigerung von im
Durchſchnitt 30 Prozent. Die Preiſe liegen im Schuheinzelhandel
immer noch ſehr niedrig. Die Preisbewegung auf dem
Rohhäute=
markt iſt wieder etwas abgeflaut. Die Forderungen der
Schuh=
fabrikanten nach Aufſchlägen zwiſchen 5 und 10 Prozent werden
vom Schuhhandel nur da anerkannt, wo es ſich um Artikel handelt,
in denen beſonders gutes, ſchweres Material verarbeitet iſt.
Die Kohlenproduktion in Heſſen. Die monatliche Statiſtik der
Kohlenproduktion des Volksſtaates Heſſen weiſt für den Monat
Oktober 1932 folgende Zahlen nach: An Rohbraunkohlen wurden
gefördert: 80 578 Tonnen, davon wurden 73 978 Tonnen zu
Schwe=
lereiprodukten weiter verarbeitet. Aus den verſchwelten Kohlen
wurden gewonnen: 4672,890 Tonnen Rohteer, 598,580 Tonnen
Leichtöl aus Schwelgaſen, 11 708 Tonnen Koks, ohne die
Schwel=
rückſtände des Meſſeler Kohlenſchiefers.
Breuerwerk A.G., Frankfurt a. M.=Höchſt. Auf der
Tages=
ordnung der auf den 25. November einberufenen ordentlichen GV.
ſteht neben der Erledigung der Regularien für 1931
Beſchlußfaſ=
ſung über die Auflöſung des Reſervefonds, über die Herabſetzung
Der Pfandbriefumlauf im Sepkem!
Die Statiſtik der Boden= und Kommunal=Kreditinſti
September 1932 umfaßt unverändert 104 Anſtalten. In
tember 1932 verminderte ſich der Geſamtumlauf an
briefen und Kommunalobligationen (alles in Mill. RW
ter auf 12 069 (31. 8, 32: 1207. 31. 12. 31: 12448, 30
12 563), und zwar betrug der Bruttozugang 41,77 (Va
22,96) der Abgang 84,95 (70 71), ſo daß ſich für Septemb
ein Reinabgang von 43,18 (47,75) ergibt; dabei haben die
briefe einen reinen Abgang von 35,68 (42,34) und die
nalobligationen einen ſolchen von 7,50 (5,41) zu verzeicht
Im einzelnen belief ſich der Bruttozugang bei den P
briefen (Inland) im September 1932 bei einem Umle
6702 (6723) auf 34,59 (17,00), der Abgang auf 55,56 (4
daß ſich ein Reinabgang von 20,97 (26,27) ergibt. Der
entfällt ſeit der Zinskonverſion mit 32,03 (16.76) natürli
der faſt ganz auf den 6prozentigen Typ, ebenſo der Abgo
55,10 (42,82).
Bei den Kommunalobligationen — Inlands
1985 gegen 1992 — ſtellte ſich der Bruttozugang auf 2.44
der Abgang auf 9,62 (6,38), ſo daß ſich im September eit
abgang von 7.18 (5.11) ergibt.
Der Umlauf an Auslands=Pfandbriefen
Kommunglobligationen ging weiter von 1091 a
zurück; der reine Abgang betrug 5,16 (11,55).
Liquidationspfandbriefe und Aufwer
ſchuldverſchreibungen (Umlauf 2212 gegen 221
den 9,.25 (4,45) neu in den Verkehr gebracht; der Abgang
14,14 (9,33).
Die Geſamtſumme des Beſtandes an Hypotheken
munaldarlehen und ſonſtigen Darlehen hat ſich wieder mi
(14 204) Mill. RM. gegen den Vormonat um rund 52 (44
RM. vermindert; von dieſem Rückgang entfallen 43 (35)
Neugeſchäft, deſſen Umfang auf 11680 (11 723) Mill. 99
ſunken iſt. Hierunter haben ſich landwirtſchaftliche Hyy
um 9,97 (13,48) Mill. RM. auf 2714 (2724) Mill. RM
dert, ſtädtiſche Hypotheken um 20.36 (19,72) Mill. RM.,
der Beſtand auf 5613 (5633) Mill. RM. zurückging. Kon
darlehen gingen weiter um 13.43 (3,94) auf 3142 (31550Nr., volte
RM. zurück. Die Aufwertungsbeſtände ſind um 6,88 (7,0M2Mg. N
RM. auf 2432 (2439) Mill. RM. zurückgegangen und diKrü deren
lungsmaſſe um 2,56 (0,29) auf 39,73 (42,31).
Drertien inner
Produkkenmärkke.
Berliner Produktenbericht vom 11. November. Nach
geſtrigen Nachmittagsverkehr das Angebot etwas ſtärker
ſcheinung getreten war, wobei ſich die Preisabbröckelunge
Börſenſchluß fortgeſetzt hatten, kündigte ſich bereits heut
mittag eine Erholung an. Das Inlandsangebot hielt ſich
gängigen Preiſen ſofort zurück, und da die Mühlen einige
frage bekundeten, waren an der Börſe für prompte Ware
geſtrige Preiſe durchzuholen. Auch am Rhein beſteht einiges
intereſſe, jedoch ſind Forderungen und Gebote ſchwer in Eil
zu bringen. Am Lieferungsmarkt traten auch nur unbede
Preisverſchiebungen ein.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
des Grundkapitals i. e. F um 1 455 000 RM. auf 360 000 RM. —
durch Herabſetzung des Nennbetrags der St.=A. von 100 RM. auf
20 RM. und Einziehung von 15 000 RM. der Geſellſchaft
unent=
geltlich zur Verfügung zu ſtellenden Vorratsaktien —, ſowie
Be=
ſchlußfaſſung über die Wiedererhöhung des herabgeſetzten
Kapi=
tals um 640 000 RM. auf 1 Mill. RM. durch Ausgabe von 64 Stück
Inhaberaktien mit Dividendenberechtigung ab 1. Januar 1932 zu
pari unter Ausſchluß des geſetzlichen Bezugsrechts der Aktionäre.
Der Zentralverband der deutſchen Metall=Walzwerls
Hütten=Induſtrie gibt folgende, ab 10. November geltende
Preiſe (in RM. je 100 Kilogramm, für Abſchlüſſe auf 100
gramm) bekannt: Kupfer: Bleche 82.— (bisher 84.—). Rohre
(112,75), Drähte und Stangen 77.90 (79 40) Schalen
(174.—). Die Preiſe für Aluminium und Meſſing=Halbzeu
ben unverändert.
Die Umlage beim Rheiniſch=Weſtfäliſchen Kohlen=Sy
für Oktober wird mit 3,87 (im Vorjahre 3,97) RM. je Torn
lagepflichtigen Abſatzes erhoben. Unter Berückſichtigung der
lagefreien Teiles der Verbrauchsbeteiligung ſtellt ſich die I
je Tonne Abſatz auf Verbrauchsbeteiligung auf 1,91 (1,89
In der Verminderung der Umlage auf Verbrauchsbetef
kommen die gebeſſerten Abſatzverhältniſſe zum Ausdruck.
Die Zahl der offiziell unterſtützten Arbeitsloſen in Fre
iſt in der Woche vom 29. Oktober bis 5. November plötzli
einer wochenlang anhaltenden Abwärtsbewegung um 5
252 000 geſtiegen. Auf Paris entfallen 85 700 (plus 2000),
Seinedepartement 56 000 (plus 1000) Arbeitsloſe.
Die Einfuhr nach England betrug im Oktober 60 828 06
das iſt 6 561 412 Pfund mehr als im September. Die Ausi
Oktober war um 4 211 483 Pfund höher als im September;
trug 30 440 149 Pfund.
Berliner Kursbericht
vom 11. November 1932
Deviſenmar!
vom 11. November
Medu
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!.
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A.E.g.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti= Gummi
Deutſche Cont. Gas
Necht
75.—
61.75
16.875
26.—
18.375
32.75
59.—
61.—
20.75
29.625
106.—
93.25
Mi
Elektr. Lieſerung
F. 6. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Soeſch Eiſen u. 1
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
alöchnerwerke
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppe
Re
38.50
96.25
38.75
70.—
75.50
37.875
55.75
101.50
32.25
53.625
Rs8
40.375
35.—
Ineee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kalt
Leonh. Tietz
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali 1
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch.
BogelTelegr. Draht
Banderer=Werke
42.125
40.—
164.—
45.125
24.—
107.50
39.575
16.75
48.50
13.—
21.50
70.25
28.—
24.50
Helſing for
Wien
Prag
Budape)
Sofia.
Holland
Hslo
Kopenhagen
Stockholm.
London.
Buenos=Atres
New Yorl
Belgien
Italien
Paris
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00 finn. Mk.
100 Schilling!
100 Tſch. Kr.
(00 Pengs
100 Leva
100 Gulden 1
100 gronen
100 Kronen
100 gronen
1 2.Stg.
1 Pav. Peio
Dollar.
100 Belgo
100 Lire
100 Francs
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6.044
51.25 5
2.465
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189.23
70.58
72.08
73.38
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4.209
58.42
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16.51 1
„Brief
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189.51
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13.89
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4.215
58.54
21.59
16.55
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Portugal lt
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D
100 Franken!”
100 Peſetas
100 Gulden 18
Nen
Milreis
100 Dina .
106 Esendos
100 Drachm.
1türk. 2
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1 Goldpeſo
100 isl. Kr.
100 eſtl. gr. 11
100 Lats
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KH
Mtändige
ranf. Malte
Ruer grändl
mitite
An
M harnte
Durmſtädter und Kärienatbanr Sarmktadt, Blhiule ort Fresoner 2
Frankfurter Kursbericht vom 11. November 1932.
Steuergutſcheine
fällig 1. 4. 34..
„ 1. 4. 35 ..
„ 1. 4. 36 ...
„ 1.4 37...
„ 1. 4. 38...
6 % Otſch. Reichsanll
„ v.27
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6% Baden.. ..
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6% Heſſen ..b.29
6% Preuß. St. v. 28
6% Sachſen . v.27
68 Thüringenv.27
Diſche. Anl.
Auslo=
ungsſch. 4 .
Ab=
löſungsanl..
Ltſche. Anl.
Ablö=
jungsſch. (Neub.)
Deutſche
Schutzge=
hietsanleihe.
6% Baden=Baden.
6%Berlin. . . .v. 24
6% Darmſtadt . . .
6%0 Dresden „.b. 26l
82 Frankfurt a. M.
Schätze, b.29
68 „ .28
6% Mainz....."
6% Mannheim v. 27
62 München, b. 29
68 Wiesbaden v. 28
2o Geſl. Lanvesbl.
609
Goldoblig.
5½% Heſſ. Landes=
Hhp.=Bk.=Liquid.
4X% „Kom.=Obl.
902I.
85
80
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71
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68=
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Pf.=Anſt. G. Pf.
6% „Gelboblig.
6%0 Landeskomm.
Bk. Girozentr. für
HeſſGldobl. R.11
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„ R.12
6% Kaſſeler Land. Goldpfbr.
68 Naſſ. Landesbk.
5½% Liqu. Obl.
Dr. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
AuslSer.
„. Ser. II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
6% Berl. Syp. Bk.
5½%„Ligu.=Pfbr.
6% Frkf. Hyp.=Bk.
5½% — Lig. Pfbr.
Golboblig.
GSſo
6% Frkf. Pfbr.=Bk.
5½% „ Lig. Pfbr
6% Mein. Hyp.=Bk.
5½½ „ Lig. Pfbr.
630 Pfälz.Hyp.=Bi.
5½% „ Lig. Pfbr.
6% Rhein. Hyp.Bk.
5½% Lig. Pfbr.,
8"
Goldoblig
6% Südd. Bod.=
Cred.=Bant ...
5½% „ Lig. Bfbr
6% Württ. Gyv.=B
% Daimler=Benz
62 Lt. Linol. Werke
6% Mainkrw. v. 26
655
76.5
81.5
83.4
52.25
75
81.75
811,
84.5
66.75
81
86.25
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80
85.5
87.25
88
81.25
60
78‟1.
D
82Ver Stahlwerfe
6% VoigtckHäffner
3. G. Farben Bonds
5% Bosn. L.E.B.
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5%
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4½%
20
„
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47 „ 1. Bagdadl
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4½% „ 1914
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ag, 12. November 1333
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 315 — Seite 13
bas Augen begannen ſich mit Tränen zu füllen, ſie
ſchweigend, haltlos. Sommerfeld hatte ſeit Jahren keine
rnehr geſehen. Daß Barba Goering weinen könne, war
in den Sinn gekommen. Er mußte ſich ſetzen, auf das
dene Zopfſofa, das ſeit ſieben Jahren daſtand, ſolange,
Gehilfin bei ihm weilte — eine ſeltſame Aufregung
ihm hoch, und er dachte ſich, daß ähnliche
Ueber=
ſuigen leicht einmal einen hundertprozentigen
Schlag=
mtbringen könnten. Wenn es nichts Wichtiges war, dann
er Teufel dreinſchlagen. Er ergriff das Papier, das
ſidm wortlos reichte, rückte ſeinen Kneifer zurecht und las,
ohne jedes Verſtändnis.
groa hatte nie Veranlaſſung geſehen, ihren Chef über ihre
ſwerhältniſſe aufzuklären. Sie hatte ihm Philipp Spoor
Fwillt, vor zwei Jahren, als der junge Mann begann, nach
„ſchits ſchluß vor dem Hauſe zu warten. Sommerfeld, der
U/ Brünſchnäbel grundſätzlich nicht leiden konnte, wunderte
mlich über die offenbare Torheit ſeiner ſonſt ſo
prak=
cAngeſtellten. Barba merkte es, und es war ihr gleich=
1üggeweſen, trotzdem hatte ſie vorhin bei Erhalt dieſes
inſe keinen Moment daran gezweifelt, daß ſie ihn dem Chef
Iierwürde.
Emmerfeld, jedem Ueberſchwung abhold, las mit
gerunzel=
ſEri und einem Gefühl etwa wie bei Betrachtung eines
heer Böttcherſchen Verſuchsporzellantellers, ſchließlich las
ſt einer Gewohnheit halblaut, ohne an Barba zu denken,
die Ohren zuhielt.
Barba, ich kann es nicht mehr ertragen, das troftloſe
zin widert mich an. Verzeih mir und vergiß mich!
Philipp Spoor.
Emmerfeld ſchüttelte ratlos den Kopf und ſah über die
„/whinweg ſeine Gehilfin an. „Was hat er denn gemacht,
Arr! wollte er hinzufügen, doch verſchluckte er das harte
hua haſtig, daß es ihm in der Kehle weh tat.
Xrba, deren Tränen langſam verſiegten, wie verdunſtet von
qmpfen inneren Glut, die ihren Schädel auszufüllen be=
Xreichte immer noch ſtumm ein Zeitungsblatt.
Sommer=
ſezog das Geſicht. „In der Zeitung ſteht es ſchon?” fragte
wend, „pfui Spinne!‟ Er las:
HiESCHAFTS-EMPFEHLUNG
Unserer werten Kundschaft, sowie den verehrten Behörden zur gefl.
Kenntnis, daß wir unser Geschäft nach dem
Freitod eines Erwerbsloſen.
Auf eigenartige Weiſe Selbſtmord verübte der in der
Ritterſtraße 89 wohnhafte 23jährige Buchhalter Philipp
Spoor, der ſeit einigen Monaten ohne Anſtellung war und
ſeit drei Tagen ſein Zimmer nicht mehr aufgeſucht hatte.
Schulkinder fanden in einer Bucht des zugefrorenen
Sellin=
ſees auf dem Boden liegend mehrere Kleidungsſtücke, Mantel,
Jackett, Weſte und Hut, die ein raſch herbeigerufener
Land=
jäger an Ausweiſen und Briefen als Spoor gehörig
er=
kannte. Der Beamte entdeckte im Eiſe unweit des Ufers ein
über Nacht friſch zugefrorenes Loch, und aus verſchiedenen
Spuren und Anzeichen ergab ſich, daß Spoor die an dieſer
Stelle etwas ſchwächere Eisdecke mit einer noch dort liegenden
Hacke aufgebrochen und in dem ſchauerlichen Grab den Tod
gefunden hatte. Ueber dem Unglücklichen hatte ſich die
Eis=
decke wieder geſchloſſen, und es iſt unmöglich, vor Eintritt
milderer Witterung ſeine Leiche zu finden.
Sommerfeld hatte einen gallenbitteren Geſchmack auf der
Zunge. „Schauderhaft”, ſagte er, „ganz ſchauderhaft!‟ Er
ver=
mochte nicht, Barba anzuſehen und war froh, als in dieſem
Augenblick die Ladentüre geöffnet wurde. Der Polizeibeamte
erſchien, der vor einer Stunde die entſetzliche Nachricht und den
Brief überbracht hatte, und nun, da der Chef anweſend war,
die junge Dame zur Vernehmung mit zum Alexanderplatz
nahm. Sommerfeld ſtellte eine geſtern erworbene
Elfenbein=
miniatur ins Schaufenſter, es gelang ihm nicht, den richtigen
Platz dafür zu finden, und er hatte kurioſerweiſe durch die
Kataſtrophe ſeiner Gehilfin das Bewußtſein bekommen, daß
er ein alter Mann ſei.
14.
Gegen Abend kommt eine Dame.
Es gibt Menſchen, die von morgens bis abends Zeitung
jeſen, ununterbrochen faſt, mit den paar unbedingt notwendigen
Zwiſchenpauſen, in denen etwas für die leibliche Notdurft
getan werden muß, gearbeitet, getanzt, diktiert oder geſtohlen,
alles ſehr ſchnell, damit nur die neuen Zeitungen nicht verſäumt
werden, die ungeheure verantwortungsloſe Maſchinen jede
Minute ausſpucken — abends um acht die nächſte
Morgen=
ausgabe, morgens um ſieben das Mittagsblatt, um zwei
nach=
mittags die Abendausgabe, um vier die verſchiedenen
Nacht=
blätter und wenn es eben geht, am Freitag abend ſchon das
dicke Heft nach amerikaniſchem Muſter, das den Sonntag des
Zeitungsleſers in anſtrengender Weiſe ausfüllt.
Fraget nun den befliſſenen Leſer, was er ſo gierig
ver=
ſchlungen hat!“
Verbrechen und Unglücksfälle! Nichts anderes. In erſter
Linie Verbrechen, ſchöne, intereſſante, mit anmutigem Sozialem=
Elend=Beiwerk verzierte und bis ins kleinſte chirurgiſche
Mord=
detail ausgearbeitete Kriminalfälle, die das Mahl würzen oder
die Fahrt in der Untergrund oder die Pauſen in einem
lang=
ſtieligen Theaterſtück. Verteilt ergibt das auf jede Stunde
mindeſtens zwei mehr oder weniger erfolgreiche beſcheidene oder
enorme Einbrüche, mindeſtens alle zwei Stunden einen ſoliden
Mord, einen Totſchlag oder wenigſtens den Verſuch dazu,
da=
zwiſchen Meineide, Ehebrüche, Unzuchtsdelikte in großer
Aus=
wahl — die Selbſtmordchronik, der die Preſſe höflicherweiſe einen
beſtimmten Platz reſerviert hat, gerade ſo wie den
Heirats=
vermittlungen oder dem Stellenmarkt, dieſe ſpannungsloſe,
bei=
nahe naturnotwendige Schauertabelle gar nicht berückſichtigt.
Hier intereſſiert im allgemeinen nur die Anzahl. Geſtern waren
es fünfzehn, heute zwanzig, wer kann ſich um all die Feiglinge
kümmern, denen das Leben zu ſchwer wurde. Als ſie noch
lebten, waren ſie ſo fern, jetzt, da ſie entrückt ſind, will man
erſt recht nichts mit ihnen zu tun haben.
Immer noch ſtanden die Zeitungen voll von dem
geheim=
nisvollen und kühnen Einbruch in die unterirdiſchen
Bank=
räume, die paar Zeilen über den Selbſtmörder, der ſich ſein
eigenes naſſes Grab ins Eis hackte —, man las ſie und hatte
ſie ſchon vergeſſen. Die wenigen bemerkenswerten Punkte an
dieſem ſo klaren Falle, die ein jüngerer Beamter fixieren zu
müſſen glaubte, wurden gar nicht gedruckt und in der allgemeinen
Aufregung, die die Polizeidirektion beherrſchte, dort kaum
be=
achtet. Frau Greben hatte die Beſuche nicht verſchwiegen, die
eine vornehme Dame und ein eleganter Herr ihrem
Zimmer=
mieter am Tage ſeines Verſchwindens abſtatteten. Zufällig
er=
lauſchte, aber unrichtig verſtandene Bruchſtücke der Unterhaltung
verſchwieg ſie ebenſowenig, allein es fand niemand die Zeit.
darin Komplikationen einer ſo eindeutigen Dutzendſache zu
ſuchen. Der junge Mann hatte ſich um Stellung beworben, auf
Inſerate geſchrieben, man hatte ſich ihn angeſehen, ihn
ge=
prüft, aber nicht gewählt —, das lag klar auf der Hand.
(Fortſetzung folgt.)
n unseres Bruders,
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Montag, 14. November 1952
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Samstag, 12. Nov.
Sonntag, 13. Nov.
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Me Nonell Aellelll
Die Ufa zeigt Willy Frilsch und Käthe von Nagy
mit Reinhold Schünzel in Ihre Hoheit betiehlt.
Schl
Films: „Du hast mir heimlich die
Haus gebracht‟
Reiprogramm: Das geheimnisvolle Schiff
und V. Kabarett-Programm.
Sountng 2 Uhn Toxstellung.
Seite 14 — Nr. 315
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Heute und Tolgende Tage
Heute
und folgende Tage
HELIA
Morgen Sonntag
Ein Film von Griechenlands
Vergangenheit und Gegenwart —
FIIm-Morgenfeier
vorm. 11.15 Uhr — Unwiderruflich letzte Wiederholung
ELIA
EOILEMALTTAS
Das ganze Theater dröhnt vor
Lachsalven über die entzückende
ANNY ONDRA
und den charmanten
Hermann Thimig in
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der clown
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Regie: Max Reichmann.
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Die neueste Ufa-Woche.
Beginn: 3.45, 6.00 und 8 20 Uhr.
Ein Sensations-Tonfilm aus dem
Zirkus-Leben
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HARRV LIEDTKE
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Die neueste Emelka-Woche.
Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr.
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anschließend bis 5 Uhr: Gesellschafts-Abend
Sonntag, 13. November, ½9 Uhr: Salon-Konzert / Tanzeinlagen
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