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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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31. Oltiober 2.— Reichsmart und 20 Pfennig
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Franfurt a. M. 4304.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Oie Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämilicher miüt * verſehenen Orlginal=Auffätze und elgenev Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 303
Montag, den 31. Oktober 1932.
195. Jahrgang
27 mm brelte Zeile im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 38 Reſchepfg. Reilamezelle (92 mm
breit)2 Reichsmart. Anzeigen von auswärts 35 Reſchspfg.
FinanzAnzelgen 50 Reſchepfg. 92 mm breite
Rellame=
zeſſe 300 Reiſchemarl. Alle Preiſe in Reichemart
(4 Dolſar — 4.20 Markl. — Im Falle höherer
Gewalt wie Krieg, Aufruhr, Strell uſw., erliſcht
ede Verpſiſchtung au Erftſlung der
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aufträge und Teſtung von Schadenerſatz. Bei
Konlurs oder gerſchtiſcher Beſtreibung fäNl jeder
Rabatt weg. Banklonto Deuiſche Bani. und
Darm=
ſädter und Nationalbant.
Engitſce Mntt
Amnerſascer TMmigmttäg!
Stimmungsmache um die Pariſer Beſprechungen zwiſchen Davis und Herriok über den franzöſiſchen Konſtrukkiv=Plan.
„Beuttchlano in dier Wocen ane Berganbrangsttfc.
Zwei „vergeſſene Punkke‟
in der Kammerrede Herrioks.
TU. Paris, 30. Oktober.
Im Anſchluß an ſeine Unterredung mit Norman Davis
hpfing Herriot die franzöſiſche Preſſe. Er wies darauf hin, daß
ſ5 der Plan ſehr weſentlich von dem Protokoll von 1924
unter=
ſeide. Frankreich habe den Gedanken aufgegeben, die Welt nach
ſner einzigen Formel organiſieren zu vollen. In jeder Hinſicht
lider neue Plan dem alten Protokoll durch ſeine Schmiegſamkeit
Zi5lberlegen. Den lokalen Bedürfniſſen und den geographiſchen
Ge=
ſebenheiten könne man im Rahmen des Planes voll Rechnung
igen. Niemand denke z. B. daran, England zur Einführung
Ji allgemeinen Dienſtpflicht zu veranlaſſen. Ebenſo lege Frank=
Rich ſich auf eine juriſtiſche Auslegung des Begriffes „Angreifer”,
INu chaus nicht feſt. Die Erfahrung habe gelehrt, daß z. B. in
Oſt=
ien die Beſetzung eines Gebietes wie der Mandſchurei nicht olne
YAlce teres als ein Angriff angeſehen werden könnte. In Europa
Zegen würde eine Gebietsverletzung ſelbſtverſtändlich einen
Siegsgrund darſtellen. Aus allen dieſen Gründen ſehe der fran=
Aſche Plan ein Netz von aufeinanderfolgenden Einzelverträgen
Sſoi, die alle nach den gleichen Grundſätzen aufgebaut werden
Slüßten, aber nicht über einen Leiſten geſchlagen zu werden
brauch=
hen Skſ. Das europäiſche Feſtland ſei als eine einheitliche Gruppe zu
Setrachten, zu der freilich Sowjetrußland nicht gehören werde.
Forderung, daß Deutſchland und Polen einen Regionalver=
Sfas abſchließen, der über Locarno noch hinausgeht, wird von der
arzöſiſchen Regierung aufrechterhalten (). Sie macht geltend,
Shi ſich ſeit 1925 die Verhältniſſe ganz weſentlich geändert hätten,
Sh=beſondere durch den Abſchluß von Nichtangriffspakten zwiſchen
Navietrußland und den Randſtaaten.
Der Oeffentlichkeit wurden zwei weitere Punkte des
franzö=
iſiten Abrüſtungsplanes bekannt gegeben, die bisher geheim
ge=
hſten wurden. Es handelt ſich um einen Punkt 7, der eine
un=
ſtennbare Verbindung der Abrüſtung der verſchiedenen Staaten
MUkiſtellt (Seeabrüſtung!), und einen Punkt 8, der die
Kolonial=
ſhrtzhlud Ueberſeetruppen betrifft. Er hat folgenden Wortlaut: „Die
ahrt Klrionen, welche die Verantwortung für überſeeiſche Gebiete
tigen, behalten die Verfügung über ſpezialiſierte Streitkräfte.”
Kriegsminiſter Paul=Boncour empfing die Vertreter der Pariſer
Wieſſe und kündigte an, er werde in Genf vorausſichtlich ſofort in
Aiuer Rede den franzöſiſchen Plan vollſtändig bekanntgeben. Nach
Zei Rückkehr des Miniſterpräſidenten Herriot aus Spanien werde
lann der ſchriftliche Entwurf dem Bureau der
Abrüſtungskonfe=
leiz überreicht werden. Die Konferenz werde hinlänglich Zeit
Zaven, den Plan zu prüfen, da die Diskuſſion höchſtwahrſcheinlich
Tipt vor dem 20. November beginnen könne. Da der franzöſiſche
Plan einen internationalen Charakter habe, umfaſſe er keinerlei
Verkehrungen auf nationalem Gebiet. Erſt durch die Annahme
eiuens der Konferenz würde ſich für jedes Land die Frage der An=
9aſung ſeiner Armee an das neue Regime ſtellen. Im Augenblick
ardle es ſich darum, allen Heeren Europas eine gleiche rein
eenſive Form zu geben. Erſt dann müßten die Rüſtungsvermin=
Meungen für jedes Land geprüft werden, und zwar im Rahmen
* Artikels 8 des Paktes, daß allen politiſchen und geographiſchen
9 menten des Problems Rechnung getragen werden müſſe.
Das Londoner Echo zun franzöſiſchen
Pan:
M1— undurchführbar ." — „Der Weg zum Krieg.”
„Naunfſähnieigelt der boftiche Karſder.
WTB. London, 30. Oktober.
Die Zurückhaltung, die geſtern in amtlichen britiſchen Krei=
Neu gegenüber dem franzöſiſchen Abrüſtungsplan an den Tag
ge=
e wurde, ſpiegelt ſich auch heute in der maßgebenden
Sonn=
oespreſſe wider.
—Sunday Refere”, der das Mißtrauen gegenüber Deutſch=
0nd und die Furcht vor Deutſchland in der Rede Herriots be=
=ert ſchreibt: Der franzöſiſche Plan wird alle die enttäuſchen,
Se gehofft hatten, daß Frankreich endlich bereit iſt, eine Be=
NBung in Richtung bedingungsloſer Abrüſtung einzuleiten.
Her=
ſictk hat eine große Gelegenheit vorbeigehen laſſen.
In ähnlichem Sinne äußert ſich „Sunday Dispatch”.
es Blatt, das an anderer Stelle eine Unterredung mit
Muſſo=
i veröffentlicht, in der der Duce erneut für deutſche Gleich=
Segechtigung eintritt, hält in einem Leitartikel den franzöſiſchen
dan für undurchführbar. Dieſes Blatt Lord Rothermeres
be=
at: Der polniſche Korridor, der Deutſchland in zwei
ſe le ſpaltet, und die völlig ungerechten Grenzen, die Ungarn
uch den Vertrag von Trianon auferlegt wurden, ſind Fragen,
deregelt werden müſſen, bevor der europäiſche Friede auf
Der ſtändig ſicheren Grundlage errichtet werden kann.
„Sunday Expreß” überſchreibt ſeinen Leitartikel über
e Frauzöſiſchen Vorſchläge ſogar: „Der Weg zum Kriege‟.
eS Blatt fordert die Kündigung des Locarno=Vertrages, der
Snoßbritannien an das Wagenrad Frankreichs binde. Der
diplo=
stiche Korreſpondent des Blattes ſieht den franzöſiſchen Plan
als bereits geſcheitert an, und bezeichnet als Grund für ſeine
Unterbreitung die verzweifelte Angſt Frankreichs vor der
deut=
ſchen Reichswehr.
Dem diplomatiſchen Korreſpondenten des „Obſerver”
zu=
folge wird Sir John Simon rechtzeitig nach Genf abfahren, um
an der Sitzung des Büros der Abrüſtungskonferenz am
Donners=
tag teilzunehmen. Das Gerücht, daß auch Macdonald nach Genf
gehen wird, ſei noch nicht beſtätigt worden. Das amtliche London
erlaube die allgemeine Arbeit der Abrüſtungskonferenz wieder
aufzunehmen. Das unmittelbare Problem werde ſein, die duutſche
Beteiligung an der Arbeit zu ſichern.
Der politiſche Korreſpondent des „People” will wiſſen,
Mac=
donald hoffe, daß ein leidenſchaftlicher, perſönlicher Appell an die
Vertreter der Nationen dieſe veranlaſſen könnte, an die ernſten bereits berichtet wurde, daß nämlich drei Reichsminiſter
den Weg für die Rückkehr Deutſchlands zur Konferenz zu ebnen.
Muſſolini habe geheim zum Ausdruck gebracht, daß er
Mac=
donalds Plan billige
„Obſerver” veröffentlicht einen Artikel aus der Feder
Gar=
vins. Garvin erklärt ſich vorläufig außerſtande, den franzöſiſchen
Plan, den er „Die Geheimniſſe von Paris” nennt, zu verſtehen.
Die Hauptſchwierigkeit, ſo bemerkt er, iſt die Frage der
polniſchen Grenze, die von den Siegern nach dem
Waffen=
ſtillſtand mit Haſt und Torheit im Eroberungsfieber gezogen
worden iſt. Niemals, ſo ſchreibt Garvin, werden Großbritannien,
ſeine Dominien und die Vereinigten Staaten für Unantaſtbarkeit
der Verſailler Grenzen im Oſten kämpfen. Solange die Forderung
der geſamten deutſchen Raſſe nach Reviſion der Oſtgrenzen
Deutſchlands abgelehnt wird, iſt keine Löſung des zentralen
euro=
päiſchen Problems möglich. Wenn dieſe Forderung anerkannt
gelung geſichert ſein.
Norman Davis iſt opkimiſtiſch.
„„. ein Schrikt vorwärks ."
EP. Paris, 30. Oktober.
Die geſtrige Unterredung zwiſchen dem Miniſterpräſidenten
rüſtungskonferenz, Norman Davis, dauerte eine halbe Stunde.
Dann begab ſich Davis zum Kriegsminiſterium, wo er eine
Be=
ſprechung mit Paul=Boncour hatte. Am Abend reiſte die
amerika=
niſche Delegation nach Genf ab.
Nach dem „Journal” ſoll Norman Davis dem franzöſiſchen
Miniſterpräſidenten ſeine Befriedigung darüber ausgedrückt
haben, daß der franzöſiſche Plan der Beginn der Re= dieſes Mal kam es wieder zu ſchweren Zuſammenſtößen mit der
viſion des Verſailler Vertrags ſei und den
Vereinig=
ten Staaten volle Freiheit laſſe, diejenigen Sicherheitsgarantien den waren. Ueber 30 Perſonen, darunter mehrere Schutzleute,
zu wählen, die ihnen gut dünkten.
Die hier erſcheinenden amerikaniſchen Blätter „Chicago
man Davis im Anſchluß an ſeine Unterredung mit Herriot und
Paul=Boncour eine längere Konferenz mit dem amerikaniſchen
Geſchäftsträger Marriner hatte, der auch der amerikaniſche
Ge=
ſandte in Bern, Wilſon, beiwohnte. Darauf habe Norman Davis
einen langen Bericht über ſeine Pariſer Unterhaltungen an das
Staatsdepartement in Waſhington gekabelt. Später wurde
be=
kannt, daß Marriner ſich unverzüglich nach Brüſſel begeben wird,
um mit dem dortigen Botſchafter Gibſon die Abrüſtungsfrage zu mit dem Gummiknüppel ein. Mehrere Perſonen wurden zu
Bo=
erörtern. Bekanntlich ſind Marriner, Wilſon und Gibſon die
amerikaniſchen Abrüſtungsſachverſtändigen in Europa. Davis ten die Verwundeten fort. Die Ordnung konnte ſchließlich
wieder=
habe ſich vor ſeiner Abreiſe nach Genf von ſeinen Beſprechungen hergeſtellt werden.
mit dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten befriedigt
er=
klärt und einen großen Optimismus zur Schau
getragen, ohne jedoch nähere Mitteilungen zu machen. In
Pariſer amerikaniſchen Kreiſen herrſche der Eindruck vor, daß der
neue franzöſiſche Abrüſtungsplan eine geſunde Grundlage für
Ver=
handlungen und einen Schritt vorwärts auf dem Wege zur Löſung
des Abrüſtungsproblems bilde. Man neige, ſo berichtet die „
Chi=
cago Tribune”, in hieſigen amerikaniſchen Kreiſen zu der
An=
nahme, daß Deutſchland in drei, bis vier Wochen
wieder an den Abrüſtungsverhandlungen teil= liche noch lebenden Mitglieder der Protogeroff=Gruppe binnen
nehmen werde.
Finnland krik der Osloer Zollkonvenkion bei.
TU. Helſingfors 30. Oktober.
„Helſingin Sanomat” zufolge hat die finniſche Regierung
ſich entſchloſſen, der Osloer Zollkonvention beizutreten.
Angeb=
lich hat das finniſche Außenminiſterium bereits den
diesbezüg=
lichen Antrag geſtellt.
189 Kommuniſten zu 800 Jahren Gefängnis
venſelle.
TU. Tokio, 30. Oktober.
Wie amtlich gemeldet wird, hat das Tokioter Gericht in eidigte das neugebildete Miniſterium Malypeter.
dem Maſſenprozeß gegen 189 Kommuniſten insgeſamt 800 Jahre
Gefängnis verhängt. In der Urteilsbegründung heißt es u. a., loren 50 Tote, die Nationalgarde verlor 12 Tote.
die Kommuniſten wollten die Armee zerſetzen. Außerdem
ent=
ſprächen die Ideale des Kommunismus nicht dem Geiſt des
japaniſchen Volkes.
Durchführung der preußiſchen
Berwalkungsreform.
UNB. Berlin, 30. Oktober.
Die Verhandlungen über die für Montag angekündigten
hoffe noch, daß dieſe Woche eine Methode gefunden werde, die Miniſterernennungen ſind zum Abſchluß gekommen. Wenn die
Bekanntgabe noch nicht erfolgt iſt, ſo hat das ſeinen Grund
darin, daß zwei der Herren ſich noch eine kurze Bedenkzeit
aus=
gebeten haben. In unterrichteten Kreiſen wird aber nicht daran
gezweifelt, daß nun Anfang der Woche die Neubeſetzungen
be=
kanntgegeben werden können, und daß es bei dem bleibt, was
Fragen, die auf dem Spiele ſtehen, heranzugehen. Er hoffe auch, mit der Wahrnehmung der Geſchäfte preußiſcher Miniſterien
betraut werden, und zwar: Innenminiſterium Dr. Bracht,
Finanzminiſterium Dr. Popitz, Landwirtſchaftsminiſterium
Reichsernährungsminiſter Braun Außerdem ſoll das
Kultus=
miniſterium, dem Profeſſor Kaehler=Greifswald,
das Miniſterium für Wirtſchaft und Arbeit dem
Banken=
kommiſſar Staatsſekretär Dr. Ernſt und das
Juſtiz=
miniſterium dem Oberlandesgerichtspräſidenten, Or. Anz=
Kaſſel übertragen werden.
N59AP. gegen Papens Reformen.
München, 30, Oktober.
Die NSK. ſpricht im Zuſammenhang mit der Neugeſtaltung
Preußens davon, das weſentlichſte ſei, daß Preußen verreichlicht
werde, und das Entſcheidende dabei ſei, daß die Art, wie es
ge=
werden würde, ſo würde eine endgültige franzöſiſch=deutſche Re= macht werde, verfaſſungswidrig ſei. Es beſtehe gar kein Zweifel,
Herr von Papen könne noch ſoviele kommiſſariſche preußiſche
Miniſter ernennen, er könne noch ſoviele Reichsminiſter mit der
Führung der preußiſchen Geſchäfte beauftragen, die Regierung
Braun=Severing werde dadurch in ihrer verfaſſungsmäßigen
Exi=
ſtenz nicht berührt, jedenfalls ſolange nicht, als nicht die
ge=
ſchäftsführende und an ſich zurückgetretene Regierung vom
Preu=
ßiſchen Landtag durch eine neue ordnungsgemäß gewählte
Regie=
rung erſetzt worden ſei. Die neuen preußiſchen Miniſter von
Papens Gnaden könnten alſo überhaupt erſt dann als Landes=
Herriot und dem amerikaniſchen Delegierten auf der Genfer Ab= regierung auftreten, wenn ſie das Vertrauen des Preußiſchen
Landtags erhalten.
Kommuniſtiſche Ausſchreitungen in London.
Die arbeitsloſen Hungermärſchler veranſtalteten am Sonntag
nachmittag eine Maſſenkundgebung auf dem Trafalgar=Platz. Auch
Polizei, obgleich die umfaſſendſten Schutzmaßnahmen getroffen
wor=
wurden verwundet. Einige Kommuniſten wurden verhaftet. Es
zeigte ſich, daß die Unruhen weniger von den Hungermärſchlern
ſelbſt als von Londoner Kommuniſten ausgingen, die ſich der
Tribune” und „New York Herald” berichten, daß Nor= Kundgebung zu Tauſenden angeſchloſſen hatten. Nach Beendigung
der Kundgebung griffen einige Arbeitsloſe plötzlich mehrere
Schutzleute an und ſchlugen mit Fäuſten auf ſie ein. Bald
ent=
wickelte ſich ein wildes Handgemenge. Eine Abteilung berittener
Polizei ging mit dem Gummiknüppel gegen die Menge vor und
zerſtreute ſie nach allen Richtungen. An anderen Stellen
zertrüm=
merte die Menge die Fenſterſcheiben von Geſchäften oder ſie
ver=
ſuchte, Privatkraftwagen umzuwerfen. Ueberall griff die Polizei
den geworfen und blieben bewußtlos liegen, Krankenwagen ſchaff=
Ausrokkungskampf zwiſchen den ſeindlichen
Mazedoniergruppen.
EP. Belgrad, 30. Oktober.
Die heutigen Blätter veröffentlichen einen Bericht aus
Sofia, wonach dort 130 Anhänger des Mazedonierführers
Mihalloff eingetroffen ſind, die dazu beſtimmt ſein ſollen,
ſämt=
kürzeſter Friſt aus dem Wege zu räumen. Ferner ſind in Sofia
Gerüchte verbreitet, daß die Mazedoniſche Revolutionäre
Orga=
niſation die Durchführung neuer Attentate in Belgrad beſchloſſen
habe.
Don Tage.
An der Wandsbeker Grenze kam es Sonntag nachmittag
zwi=
ſchen Nationalſozialiſten und Kommuniſten zu einer Schlägerei.
in deren Verlauf Schüſſe fielen. Zahlreiche Nationalſozialiſten
und Kommuniſten wurden verletzt. Polizeibeamte wurden
gleich=
falls beſchoſſen, mit Steinen beworfen und ſo hart bedrängt, daß
ſie von der Schußwaffe Gebrauch machen mußten. Ein Angreiſer
erhielt einen Kopfſchuß.
Der tſchechoſlowakiſche Präſident Maſſaryk empfing und ver=
In Nicaragua iſt es wieder zu Kämpfen zwiſchen
Aufſtän=
diſchen und der Nationalgarde gekommen. Die Aufſtändiſchen ver=
Chineſiſche Freiſchärler, die zur Armee des Generals Ma
ge=
hörten, verſuchten, Sanſin am Sungari=Fluß anzugreifen. Wie
das japaniſche Oberkommando mitteilt, konnten die Japaner den
Angriff abſchlagen.
Seite 2 — Nr. 303
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 31. Oktober 1972, wmc 31
Aus der Landeshanprftadt.
Darmſiadt, den 31. Oktober 1932.
Herbſttagung des Berbandes evangeliſch=kirchlicher
Frauenvereine in Heſſen.
Eph. Im Rummelbräu zu Darmſtadt hielt der Verband
evan=
geliſch=kirchlicher Frauenvereine in Heſſen ſeine diesjährige
Herbſt=
tagung ab. Trotz der ſchwierigen wirtſchaftlichen Verhältniſſe war
der große Saal mit einheimiſchen und auswärtigen Vertreterinnen
bis auf den letzten Platz beſetzt.
Die Vorſitzende, Frau Profeſſor Heräus=Offenbach, begrüßte
die Verſammlung. Darauf ſprach, Prof. Lic. Dr. Allwohn=
Wall=
dorf über die Jahresloſung der Vereinigung ev. Frauenverbände:
„Dienſt am Nächſten — Gottesdienſt‟. Er ging davon
aus daß nur der fähig iſt, Liebe zu üben, der aus der Quelle, der
Liebe Gottes, ſchöpft. Die Erfahrung der großen Gottesliebe treibt
zum Gottesdienſt und zum Dienſt am Nächſten. Beides gehört eng
zuſammen; denn Gottesdienſt iſt als öffentliches Bekenntnis
zu=
gleich Dienſt am Nächſten, und der Dienſt am Nächſten iſt zugleich
Gottesdienſt. Der Redner führte dann aus, wie ſich in unſerer
Zeit die Nächſtenliebe praktiſch erweiſen muß in der Familie, in
der Hingabe an den Beruf, in der Bereitſchaft, auch Unwürdigen
zu helfen, und in einem uneigennützigen, öffentlichen Handeln. —
Der Vortrag war ein kraftvolles Bekenntnis der evangeliſchen Frau
zum Dienſt am Nächſten und am Volksganzen. Er gab den Hörern
ſtarken Antrieb für die Winterarbeit, die überall in den Vereinen
wieder in Angriff genommen iſt. Der Verband hat durch dieſe
machtvolle Verſammlung den Beweis geliefert, daß er den Rur
der Stunde erkannt hat und bereit iſt zur Behebung der großen
Volksnöte.
— Eine Guſtav=Adolf=Feier findet heute, Montag, abends
8 Uhr, in der Martinskirche ſtatt. Dabei wird
Landes=
kirchenrat D. Waitz einen Vortrag über „Guſtav Adolf von
Schweden, ſeine Perſönlichkeit und ſeine Sendung” halten. Aus
Anlaß der demnächſtigen 300=Jahr=Feier ſeines Todes wird
Guſtav Adolfs Name viel genannt. Und er ſollte, wie Freiherr
Karl von Moſer geſagt hat, „jedem wahren Deutſchen ohne
Unterſchied der Religion, ehrwürdig und heilig, ſollte billig ein
alljährliches Nationalfeſt für Deutſchland ſein‟. Doch iſt ſein
Charakterbild und ſeine geſchichtliche Bedeutung zum Teil
unbe=
kannt, z T. auch verkannt. Alle Evangeliſchen, insbeſondere die
Mitglieder des Guſtav=Adolf=Vereins und des Evangeliſchen
Bundes ſeien daher auf dieſe Veranſtaltung hingewieſen. —
Ein=
tritt frei.
Sepp Ramersdorfer, der bekannte Alpiniſt und Skiläufer,
bei der Darmſtädter Reiſevereinigung. Auf vielſeitigen Wunſch
zahlreicher Winterſportfreunde ſpricht am kommenden Dienstag,
den 1 November, abends 20.15 Uhr, im großen Saale der „Krone‟,
Schuſtergaſſe 18, bei der Darmſtädter Reiſevereinigung der
be=
kannte Alpiniſt und Skilehrer Sepp Ramersdorfer, der
Leiter der Skiſchule Innsbruck, über ſeine Fahrten in die
Regio=
nen der Dreitauſender. Beſonders ſchöne, ſelbſtaufgenommene
Licht=
bilder werden den Vortrag ſehr intereſſant geſtalten. Es wird ein
kleiner Unkoſtenbeitrag erhoben, und ſind Sportintereſſenten. Gäſte
und Freunde der Vereinigung herzlich willkommen. Näheres aus
dem heutigen Inſerat erſichtlich.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus Dienstag,1. Novembe Anf. 19.30, Ende nach 23 Uhr 4 6, T Gr. 1—4
Wilhelm Tell.
Preiſe 0.50—4.50 Mk. Mittwoch,
2. Nobember Anf. 19.30, Ende n. 23 Uhr. D.=Volksb. G, 3. Vorſt.
Preiſe 0.50—4.50 Mk.
Wilhelm Tell. Donnerstag,
3. November 20—22.30 Uhr. C 6, T Gr. 5—8
Preiſe 0.70—5.50 Mr.
Madame Butterfly. Kleines Haus Montag.
31. Oktober Anf. 19.30, Ende geg. 22.30 Uhr. Zuſ.=Miete VI3
Preiſe 0.80—4.50 Mk.
Die Eſardasfürſtin. Mie
2. November Anf. 20. Ende vor 22.30 Uhr.
Zuſ.=Miete II 2
Preiſe 0 80—4.50 Mk.
La Traviata. Donnerstag,
3. November 20—22.30 Uhr. Außer Miete.
Wetter für morgen: veränderlich. Pr. 0.60—3.50
Heſſiſches Landestheater. Heute abend findet im Kleinen
Haus die erſte Wiederholung der mit ſo großem Erfolg
aufgenom=
menen Revue=Operette „Die Czardasfürſtin” in der
Inſze=
nierung von Rabenalt und Reinking ſtatt.
Wiederholungen des „Wilhelm Tell‟. Die Neuinſzenierung
von Schillers „Wilhelm Tell” durch Guſtav Hartung wird
in dieſer Woche am 1., 2. und 5. November wiederholt. Die beiden
letzten Aufführungen des „Wilhelm Tell” waren völlig
ausver=
kauft.
*
Zür Deukſche drinnen und draußen.
Das V9A.-Feſt der Frauenorksgruppe im Saalbau.
Frau Dr. Koepke rief, und alle, alle kamen!
Es iſt ein gutes Zeichen, daß die V. D.A.=Feſte nichts oder
doch wenig merken laſſen von wirtſchaftlicher Not. Wenns noch
ſo ſchlecht geht, zu Opfern iſt man immer noch bereit, wenn
es einer ſo edlen und ſchönen Sache gilt, wie der V. D.A. ſie
ſich zur Aufgabe ſtellt. Das iſt gut ſo. Es zeigt ſich in der
opferfreudigen Haltung der Geſchäftswelt Darmſtadts und
es zeigt ſich in dem Beſuch der Veranſtaltungen, deren
Erträg=
niſſe den guten Zwecken — diesmal auch den Deutſchen im
Innern und der Winterhilfe — zugeführt werden.
Und last not least auch bei den Künſtlern, die ſich
ſelbſt=
los in den Dienſt der Wohltätigkeit ſtellen.
„Ernſtes und Heiteres in Wort und Sang” hieß
die erſte Abteilung des Feſtprogramms. Es war ſchöne, hohe
Kunſt, die Beſten unſerer Oper gaben ihr Beſtes. Regina
Harre eröffnete den Reigen mit der Arie des Aennchen aus
Webers „Freiſchütz”, Friſch und keck im Vortrag, mit der ganzen
Entfaltung ihrer ſchönen Stimmittel ſang Frau Harre die Arie
und in gleicher künſtlerifcher Vollendung im weiteren Verlauf
des Programms noch Lieder aus „Zarewitſch” und Duette.
Dr. Heinrich Allmeroth folgte mit Arien aus
Pucci=
nis „Turandot” dann Johannes Drath mit Liedern von
Rich. Strauß. Beide gaben hervorſtechende Proben ihrer
intelli=
genten, gepflegten Kunſt. Im herrlichen Zuſammenklang dann
ein Duett aus „Macht des Schickſals”, Wundervoll raumfüllend
die Stimmen dieſer beiden ſympathiſchen Künſtler, deren
Vor=
trag Text und Kompoſition in ſeltener Harmonie reſtlos
er=
ſchöpfen: Heldiſches mit Lyriſchem wundervoll gepaart.
Das Duett Regina Harre/ Johannes Drath aus dem
„Waffenſchmied” und die Schluß=Soli Drath und Dr.
Allme=
roth (Undine, Goldſchmied von Toledo uſw.) fanden mit Recht
ſtürmiſchen Beifall.
Letzte im Reigen war Frau Flori Drath, die nicht nur
ausgezeichnet und mit ſicherer Einfühlung und Führung
beglei=
tete, die auch in einem Solo (Konzert=Etude „Herbſt”, von
Chaminade), temperamentvoll geſpielt, meiſterhafte Technik und
brillanten Vortrag offenbarte. Dieſes, unſeres Wiſſens erſte
öffentliche Auftreten von Frau Drath in Darmſtadt läßt die
Hoffnung ausſprechen, dieſer ausgezeichneten Künſtlerin bald
und öfter im Konzertſaal zu begegnen.
Die ſchöne Frau im ſchönen Kleid. Unter dieſem
Titel die zweite Abteilung des Programms Vorführungen des
Modehauſes C. Schürmann u. Co. gemeinſam mit der Fa.
Joh. Becker, die zu den Kleidern und Koſtümen die ent=
Der Tag der Darmſtädter Reiſevereinigung.
Eine Werbeveranſtaltung mit Ausſtellung, Vorträgen, Modeſchau
und Buntem Abend.
* Mit einer großzügigen Werbeveranſtaltung trat die
Darm=
ſtädter Reiſevereinigung vor die Oeffentlichkeit. Allein
am Abend wohnten annähernd 1000 Beſucher dem bunten
Pro=
gramm in ſämtlichen Räumen der Vereinigten Geſellſchaft bei, das
einen Höhepunkt nach dem anderen brachte. Die ganze
Ausgeſtal=
tung dieſer Werbe=„Feſtveranſtaltung”, denn als ſolche darf man
ſie ruhig bezeichnen, erforderte eine umfangreiche Vorarbeit, die
aber von dem Vorſtand der Vereinigung — namentlich iſt hierbei
Herr von Oehlhaven zu nennen — glänzend durchgeführt wurde.
Der Erfolg des Tages wird die aufgewandte Mühe am ſchönſten
lohnen. — Schon am Nachmittag wurde eine
Ausſtellung „Reiſen und Wandern”
Winter-Ausgabe 1932
Preis 70 Pfennig
Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken,
Bahnhofs-
buchhandlung und Geschäftsstelle, Rheinstraße 25.
Jahren in Tirol durchführen.) Der Redner fand lebhaften
Bei=
fall. — In einem Vortrag: „Kennſt du das Heilbad Kreuznach.
zeichnete Herr Dörter=Bad Kreuznach die natürlichen
Schön=
heiten und Vorteile dieſes Bades, während San.=Rat Dr. Hohn
lein ein Bild von dem ſchönen Speſſart entwarf. — Nach einem
Vortrag eines Vertreters des Photohauſes Umbreit über richtiges
Photographieren ſprach noch Herr v. Oehlhaven über eine Fahrt
im Heag=Großkraftwagen durch Südtirol. In den Pauſen wurde
mit Apparaten der Firma Radio=Lorz flotte und beſte Muſik
ge=
boten.
Am Abend wurde einer erwartungsvollen Zuſchauermenge
ein buntes Feſtprogramm gezeigt. Die muſikaliſche Ausſchmückung
hatten E. Zahn’s Syncopators übernommen. Nach einer
Begrü=
ßungsanſprache, in der Frhr. v. Wangenheim ſeiner Freude
über den ſtarken Beſuch der Veranſtaltung Ausdruck gab und
nach=
dem der „jüngſte Tenor”, Herr Stier, einige ſehr gute Lieder
zu Gehör gebracht hatte, die ein großes Können verrieten,
über=
nahm bei der folgenden Modeſchau Herr Görner flott und
lebendig das Amt des Anſagers. Die Firma Schürmann zeigte
eine rieſige Auswahl neueſter Modeſchöpfungen, die das
lebhaf=
teſte Intereſſe der Damen und natürlich auch der Herren fanden.
— Anſchließend folgte — etwas ganz Neues für Darmſtadt —
durch die Firma Deuſter eine Herrenmodeſchau, in der die
neueſte Herrenmode vorgeführt wurde. Hierzu ſtellte die Firma
Titze die Herrenhüte. An der Damen= und Herrenmodeſchau
be=
teiligten ſich weiter die Firma Bümmler mit Schmuck, die
Firma Tillmann mit Ketten und Parfüm. Damen= und
Herrenſchuhe wurden von der Firma Speier durch drei feſche
weibliche Schuſterjungen vorgeführt, und die Firma Hufnagel
zeigte Taſchen für Damen und Koffer.
Aus dem bunten Abendprogramm iſt beſonders auch der
ori=
ginelle Muſical=Clown „Bolly hervorzuheben, der auf den
unglaublichſten Dingen (einer Zigarrenkiſte, einem Sägebock uſw.)
wirklich gute Muſik bot. Vor dem ſich anſchließenden Tanz führten
Herr und Frau Glock in vollendeter Technik die Tänze der
Sai=
ſon vor. — Noch lange blieben die Teilnehmer an dieſer
über=
reichen Werbeveranſtaltung bei Tanz und geſelliger Unterhaltung
zuſammen. Die Darmſtädter Reiſevereinigung aber hat neben
vollen Sälen und dem Gefühl, ein vielſeitiges Feſt glänzend zur
Zufriedenheit aller Beſucher durchgeführt zu haben, auch die
Freude, zahlreiche neue Freunde geworben zu haben.
zückenden Hutwunder ſtellte. Es wurde dabei vieles gezeigt, das
ſchon gelegentlich der Modenſchau in der „Traube” ausführlich
beſprochen wurde. Daneben aber auch viel Neues, Schönes und
Apartes. Wohltuend dabei die Einfachheit der die Form
be=
tonenden Linie und geſchmackvolle Farben= und Stoffwahl. Es
wurden gezeigt Tages= und Straßenkleider, große
Geſellſchafts=
robe, Sportkoſtüme und koſtbare Pelzmäntel. Eine ſchier
un=
erſchöpfliche Auswahl, wie ſie kein Großſtadtgeſchäft beſſer und
reicher zeigen könnte.
Tanzvorführungen folgten. Die Damen Aenne
und Milly Reis und Herr Guſtav Blank vom Heſſiſchen
Landestheater boten Allerbeſtes ihrer Kunſt. Nach einer Ballett=
Pantomime von Schubert, einen figurenreichen in prachtvoller
harmoniſcher Ausdrucksform getanzten Argentiniſcher Tango und
zum Schluß einen entzückenden Strauß=Walzer. Wohltuend
geradezu die vollendete Tanztechnik durch feines
Kunſt=
empfinden gebändigt. —
Schlechthin vollendet auch die Darbietung moderner und
alter Geſellſchaftstänze, die letzteren allerdings beſchränkt auf
einen Walzer in ſehr moderniſierter, temperamentgeheizter Form,
durch Frl. Sansbacher und Herr Möller aus München,
deutſche Meiſterſchaftstänzer für Geſellſchaftstanz in 1931 und
1932. Alle Tänze, beſonders ein Tango, wurden in wunderbar
harmoniſcher Form gezeigt.
Damit ſchloß der künſtleriſche Teil des Programms, das
flott und ohne Pauſe bis 8 Uhr durchgeführt wurde. — Den
muſikaliſchen Teil des Programms beſtritt in gewohnter
Quali=
tät das Stadtorcheſter unter Willy Schlupp, das auch die
Ballmuſik ſtellte.
Ball im großen Saal und in den oberen Tanzräumen
bildete nach altem Brauch den Beſchluß des Feſtes. Nebenher
ging wie immer der Bazarbetrieb. In vorbildlich arbeits= und
opferbereiter Weiſe hatten ſich hierzu wieder die Vorſtands
damen der Ortsgruppe zur Verfügung geſtellt. Unzählige junge
Damen halfen die Einnahmen zu erhöhen. Tanzſpiele
mannig=
faltiger Art brachten Abwechſelung in den Ball und Freude
unter die Jugend.
Der Verlauf des Feſtes — ſolange wir ihm beiwohnen
konn=
ten — läßt hoffen, daß aus ſeinen Erträgniſſen „Für
Deutſche drinnen und draußen” Fühlbares getan
werden kann.
II. St.
Ein Künſtler des Scherenſchniftes.
Zur Ausſtellung Ernſt Moritz Engert in der Bücherſtube
Bodenheimer.
Eine lächelnd=ironiſche und doch zugleich magiſch=
hinter=
gründige Welt iſt es in der die Schattenriß=Kunſt Ernſt Moritz
Engerts lebt. Man ſieht Bildniſſe von allerlei Berühmt=
Wahlverſammlung
des Chriſilich=-ſozialen Bolksdienftes.
Der Chriſtlich=ſoziale Volksdienſt (evangeliſche Bewegru
hatte auf geſtern abend in den „Feierabend. (Stiftſtraße) ei
eröffnet, die ſich ebenſo wie die folgenden Vorträge eines ſtarken
Beſuches erfreuen konnte. Freiherr v. Wangenheim begrüßte
in herzlichen Worten die Erſchienenen, beſonders die Vertreter
der Behörden und Verbände, und wies auf die Bedeutung der
Ver=
anſtaltung hin. Neben einer großen Zahl von Darmſtädter Firmen
in eigenen geſchmackvollen Ständen hatten Reiſebureaus und
Ver=
kehrsvereine mit ausgezeichnetem Bild= und Werbematerial ſehr
wirkungsvoll ausgeſtellt. Vor der Ausſtellungsbeſichtigung wurde
eine Reihe von Lichtbildervorträgen gehalten, die
aus=
nahmslos ſpannend und unterhaltend waren, an die ſchönſten
Fleckchen Erde auf ganz ausgezeichneten Lichtbildern führten und
lebhaften Beifall fanden. Herr v. Oehlhaven ſprach ſehr
an=
ſchaulich und lebendig über die Winterreiſen 1932/33 nach Tirol
(Reutte, Ehrwald, Leermoos und Innsbruck), wobei er manch
köſtliche Erinnerung einflocht. — Startes Intereſſe fand der
feſ=
ſelnde Vortrag des Leiters der Skiſchule Innsbruck, Sepp
Ra=
mersdorfer, der beſonders von den F. J. S.=Rennen, von ſeinen
eigenen gewagten Bergerſteigungen und von ſeinem ſchönen Land
Tirol erzählte, und dabei ſo recht die Sehnſucht nach den
ſchnee=
bedeckten Bergen Tirols weckte. (Wie wir hören, will die
Darm=
ſtädter Reiſevereinigung einen mehrtägigen Skikurs zwiſchen den
laden, wo Herr Profeſſor K. Veidt, Mitglied des Preußic
Landtags, über das Thema: „Der Volksdienſt im
ſcheidungskampfe um den Beſtand unſeres V
kes und Staates ſprach. Nach kurzer Einleitung durch
Verſammlungsleiter, Herrn Dr. Sell, führte der Referent
nächſt aus, Kameradſchaft und ſich beugen vor Gott ſeien allein
Dinge, die geeignet ſein könnten, die Menſchen zu einen. Auf
Wege, der bisher und beſonders im letzten Jahre beſchritten
den ſei, könne es nicht weitergehen; mit der Stärkung der ra di
en Parteien müſſe es nun ein Ende nehmen. Eine Bewegung
der Volksdienſt ſei heute ſo wichtig, weil in der Polä
Weltanſchauungsfragen nun eine immer größ
Rolle ſpielen. Heute handele es ſich nicht mehr um Pr
illein, um Wahlen oder Parteien, ſondern um das deutſche A
um jeden Einzelnen. Wir müßten endlich aus dem bisher
„Betrieb” heraus. Der Einfluß des Marxismus, des Zentre
und der völkiſchen Bewegung, der drei großen Kampfgruppen
Gegenwart, ſeien ſo ſtark geworden, weil die evangeliſchen Chr
ſich zu ſehr zurückgehalten hätten. In England ſeien die Arbe
führer zum Teil auch führende Chriſten, in Deutſchland habe
marxiſtiſche Bewegung einen andern Weg genommen. Die Gri
für dieſen Unterſchied liegen nach der Anſicht des Redners
darin, daß ſich in England Kirche und Geiſtliche, vor allem in
freien Kirchen, mehr um die ſozialen Fragen und um die Arbe
ſchaft gekümmert haben als in Deutſchland. — Gegenüber
auch jetzt noch im Reich und in Preußen an den maßgebe
Stellen vorherrſchenden Katholizismus ſeien papierne Kundge
gen und Proteſte zwecklos: Recht und Einfluß habe nur der, Toenimal
etwas leiſte, und an den Leiſtungen habe es bisher auf der e
geliſchen Seite gefehlt, auch an dem Pflichtgefühl, dem Zuſamm
halt und der Zuſammenarbeit. Der Redner beſchäftigte ſich
mit der weltanſchaulichen Seite der jetzt führenden politi
Gruppen und warnte vor der Anſchauung, daß die alten Par
ident des
und Gruppen beſtehen blieben. Wir ſtänden jetzt in einer
E=
politiſcher Neugeſtaltung, und das Schlagwort von den politi
Splitterparteien ſei ebenſo irreführend wie unrichtig, denn
durfe heute auch einer neuen, jungen Bewegung nicht den
verſperren. Der Referent wies weiterhin auf die katholiſche
rung (Hitler) in der Natinalſozialiſtiſchen Partei hin und au um
uneinheitliche Zuſammenſetzung der Anhänger dieſer Partei. Menzpeterin
ſei doch ſehr zweifelhaft, wie lange noch die deutſchen Bauery )
eveterinarar=
als National=Sozialiſten bezeichnen ließen. — Entſchei
ſei jetzt, auch gegenüber dem Bolſchewismus, die Frage, ob eshnals 9
lingen könne, dem deutſchen Volke von der religi
ſen Seite aus neue, aufbauende Lebenskräftehzgel
zuführen. Wenn das nicht gelänge, dann würden uns —ſaufſe
alle außeren Mittel der Geſetzgebung nichts helfen. So greif
pung ein
den verſchiedenſten Gebieten, wie im Recht, im Erziehungsweſſe
in kulturellen und ſittlichen Fragen die Religion in das poli
. Für
Gebiet über. So gäbe es keine Gebiete, auf denen die Grundſ,e Lor
der Religion nichts gelten könnten, und der lange betonte
G=
ſatz von der Eigengeſetzlichkeit der Politik ſei widerlegt —
Chriſtlich=ſoziale Volksdienſt wolle eine Stimme des Gewiſ
ſein und den Beweis dafür liefern, daß man auch heute in)
Politik ſachlich und anſtändig kämpfen könne. An Stelle des po
tiſchen Geſchwätzes müſſe der Geiſt derer treten, die ſich inn
vor Gott, ihrem Volk und Vaterland verpflichtet fühlten. Schl
lich nahm der Redner noch Stellung gegenüber der Regien”
Papen, die ſich das Vertrauen erſt verdienen müſſe, und tra
für eine ſtarke evangeliſche Front. — Die Verſammlung ve
ruhig, eine Diskuſſion fand nicht ſtatt.
— 72 Jahre Fechten in der Turngemeinde Darmſtadt
Die Fechterſchaft der Turngemeinde Darmſtadt 1846 feierte
Samstag abend in gewohnt ſchlichter und herzlicher Weiſe
diesjähriges Stiftungsfeſt. Der bis zum letzten Platz gei
Kneipſaal war von künſtleriſchen Händen ausgeſchmuckt. U
den Gäſten befanden ſich viele ehemalige Fechter, denen 9
und Zeit die Klinge aus der Hand genommen haben May
dachte der vergangenen Tage, die manchen ſchönen Erfolg Wgeid
bracht, und ſprach den beiden Fechtmeiſtern. A. Kaiſer und) ſen
Kötting, den Dank für ihre Tätigkeit aus Direktor La
dorf erzählte aus jenen Tagen, da er die Deutſche Meiſterid
im Fechten erringen konnte. Ein vielſeitiges buntes Progra
ſorgte für lebhafte Unterhaltung. Die in allen Teilen gut
laufene Feier gipfelte in dem Gelöbnis der Fechter, alles
das fernere Blühen und Gedeihen der Fechterſchaft und der
Fechtſache einzuſetzen.
— Orpheum. Anzengruber=Abend der Tege
ſeer. Heute, Montag, 8½ Uhr, einmalige Aufführung „
Gwiſſenswurm” Volksſtuck von Ludwig Anzengre
Den Duſter ſpielt, Anderl Schulte, die Horlacherlies Sef
Höfer. (Siehe Anzeige.)
— Im Union=Theater läuft bereits die 2. Woche mit unver
dertem Erfolg der Groß=Tonfilm in deutſcher Sprache mit (
Garbo und Ramon Novarro. „Mata Hari”, das Geheimnis
Tänzerin und großen Spionin.
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen heute unwiderruflich zum I
Male die Senſation dieſer Saiſon, Lilian Harvey und Hans
bers, in dem luſtigen Ufa=Tonfilm „Quick”.
In den Palaſt=Lichtſpielen läuft nur noch heute das
nende Tonfilmwerk „Die zwei vom Südexpreß”,
heiten — Stefan George, Ringelnatz, Steinrück, Max Halbe
— man ſieht Zirkusvolk mit geſchwollenen Muskelbergen
hundert verzwickten tänzeriſchen Poſituren. Dazu kommt Ge
wie es kreucht und fleucht, und groteske Menſchheit von
Fidſchi=Inſeln, aus Künſtlercafés und aus Karl=May=Büch
Aber es iſt immer etwas Letztes an Linie was Eil
aus dieſen Motiven herausholt, bis hart an eine unüben
bare Kalligraphie heran. So klein dieſe Dinge ſind: jedes
ihnen iſt ein Gipfel an ſicher beherrſchter Form, die im
mentalen Spiel zu einer Art „Kleiner Ewigkeit” und zei 14
Feſtmachung kommt. Hans Schiebelhuth betonte in ſe
Eröffnungsanſprache mit Recht, daß Engert von allen Schau
riß=Künſtlern dadurch abgehoben ſei, daß er, wie die neolitſſ
Primitiven und die Kinder, den echten zweidimenſionalen A
(ohne Raumtiefe) habe und auf ihn ſchickſalsmäßig feſtan
ſei. Engerts Kunſt iſt vollwertige Kunſt, aber ſie ſteht 1
Natur auf einer altertümlichen, magiſchen Stufe, und de
kommen ihre inneren Beziehungen zur aſiatiſchen Kunſt (1
zu den Figuren der chineſiſchen Schattenſpiele, mit denen
ſtellenweiſe verblüffend übereinklingt) oder zur indianiſ
mexikaniſchen und ſogar altſumeriſchen Darſtellungsweiſe.
daß Engerts Kunſt, als die Aeußerung eines moden
Menſchen, durchgehends ironiſch iſt; aber ironiſch in
möglichen Spielarten, ausgenommen die bittere. Man ſieht z
Maori einen Wackeltanz vor dem Maul eines Lautſprei
anzen. Man ſieht ein Mädchen mit Hirſch und Kind in flamni
hafter, gewagter Zierlichkeit daherkommen. Man ſieht
ſagenhaften Muskelmann einer kokett bebänderten Eva die
küſſen. Ueberall das Aeußerſte an ausgeſpielter Bewegung,
all die ſüdlichfte Heiterkeit einer Mozartiſchen Muſikalität
gibt bei Engert die zwitſchernde, die johlende und die gröhe
Vergnügtheit, doch bleibt alles immer im Leichten, und
Elefanten laufen hier gleichſam auf Fußſpitzen. Als Ergih
bleibt: Engert iſt in ſeinem Feld vollkommen einzigartig
führt ſeine Schwarzkunſt zur Vollendung, weil ihr pſychologſ“
Geſetz echt in ihn hineingeboren iſt.
Hans Schiebelhuth gab am Schluß ſeiner ſehr trei
informierenden Ausſprache ein Bild der Perſon des Künſ!
das ſelbſt als ein famoſes Schattenriß=Porträt gelten kann.
Yokohama als Sohn eines deutſchen Konſuls geboren,
Engert vor dem Krieg in München (die Penſion Fürmann
von ihm zu erzählen). Dann kam der Krieg, dann mie
München, dann die Beziehungen zu Darmſtadt (Mitgliedſ
bei der Darmſtädter Sezeſſion), ſchließlich Berlin. Leiſe
Länge: 2,02 Meter, Bewegungen pinguinhaft, Hautfarbe mit
liſch=elfenbeinern, Lebensſtil bohsmegemäß; beſonderes 9
zeichen: ißt kein Fleiſch, hat nie Geld und erträgt die 2
vie ein ſpaniſcher Edelmann.
Dieſe Züge ſprach der Redner mit tiefer freundſchaf!
Wärme und leichter Geſte hin, die Hörer wußten die Fe
der Zeichnung zu würdigen und klatſchten Beifall.
Wilhelm Miche
hontag, 31. Oktober 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 303 — Seite 3
Guſtav Lorenz aus Dankbarkeit.
Die Velerinärwiſſenſchaft ehrt einen ihrer Beſten.
Dem Erfinder des Serums gegen die Roklaufſeuche zum Gedenken.
Lorenz erkannte, daß mittels dieſer Schutzſtoffe ſich ein ganz
anderes Ziel erreichen laſſen könnte und verfolgte dieſen Weg
Feierliche denkmalsweihe.
ſeſtern vormittag wurde im Beiſein der nächſten Angehörigen
gbeheimen Obermedizinalrats Lorenz und zahlreicher
promi=
r Ehrengäſte auf dem Mathildenplatz das Lorenz=Denkmal
buich enthüllt. Darmſtadt hat ſomit einen Mann geehrt, der
fller, zäher wiſſenſchaftlicher Arbeit und Forſchung ſich hohe
enſte um die Menſchheit erwarb, und zwar dadurch, daß es
tgelungen war, ein wirkſames Serum gegen die furchtbare
ſteuche den Rotlauf, zu finden. Geh. Rat Guſtav Lorenz wirkte
dere Jahrzehnte in unſerer Stadt, und war ſomit aufs engſte
hr verbunden. Wie ihm bereits an der Stelle, an der ſein
Fum zuerſt hergeſtellt wurde, im Bakteriologiſchen und
Serum=
tüut Dr. Schreiter zu Landsberg, ein Denkmal errichtet ward, ſo
töhier — ein Denkmal, das auf einem Muſchelkalkſockel das
uät von Lorenz in Bronze trägt. Der Künſtler, Bildhauer
n Dammann=Berlin, deſſen Entwurf aus den vorliegenden
gewählt wurde hat in dieſes ſchlichte Porträt die ganze
Menſch=
ſüt und Seele des Forſchers Lorenz gelegt, deſſen edlen,
durch=
ſitgten Züge vielen Perſönlichkeiten noch bekannt ſind, die
tin an der Feier teilnahmen. Geh. Rat Lorenz wird in die=
ndenkmal weiterleben und ferne Generationen an ihn und ſein
erinnern.
die würdige Feier der Denkmalsweihe wurde umrahmt von
üaliſchen Darbietungen des Stadtorcheſters unter Leitung des
ſpllmeiſters Schlupp. Der
räſident des Deutſchen Veterinärrates Prof. Dr. Stang
fin ſeiner An ſprache zunächſt einen kurzen Abriß aus dem
Rur Guſtav Lorenz, der am 4. Febr. 1846 in Oberbornhofen
ge=
ſi, am 7. Auguſt 1027 in Darmſtadt verſtarb. Er ſtudierte in
Rugart und Gießen Veterinärmedizin und promovierte in
Gie=
in um Dr. med. vet. An dem Kriege 1870/71 nahm er als
Feld=
ſünzveterinärarzt der heſſiſchen Artillerie teil, wurde 1872
ſtesveterinärarzt in Schotten, ſpäter in Lauterbach und
Offen=
ſia 1886 wurde er Hofveterinärarzt in Darmſtadt. Seit 1881
ger als Obermedizinalrat veterinärärztliches Mitglied der
fühen Miniſterialabteilung für öffentliche Geſunheitspflege.
gelang ihm. ein wirkſames Serum gegen die
Fio laufſeuche herzuſtellen, und führte 1897 die
Simultan=
wung ein. Dies war eine Großtat, durch die die Landwirtſchaft
Efaze planmäßiger Impfungen vor Millionen=Schäden bewahrt
1 Für ſeine bahnbrechenden Arbeiten in der Serumtherapie
me Lorenz 1905 zum Profeſſor ernannt, 1910 zum Geheimen
ſigemedizinalrat. Seit 1911 war er Mitglied des Kaiſerlichen
ſünrdheitsrates.
Zum Dank für die hervorragenden Leiſtungen haben ihm die
chen Tierärzte das Denkmal geſetzt. Profeſſor Stang teilte
m mit, daß die Koſten für das Lorenz=Denkmal von über 1100
härzten und 18 tierärztlichen Vereinen aufgebracht ſeien. Er
te allen Behörden und Perſonen, die mithalfen an der
Errich=
des Denkmals.
Beſonders verdient gemacht hat ſich der Ortsausſchuß, an
inlung Na Spitze Herr Obermedizinalrat Dr. Walther ſtand, der im
min mit den Herren Dr. Bauſch und Dr. Kranich für einen
enden Verlauf der Feier ſorgte. Beſonderen Dank ſprach der
armſtadt !
ſter dem Herrn Oberbürgermeiſter der Stadt Darmſtadt aus,
ſier, nachdem die Hülle des Denkmals gefallen war, dieſes in
MObhut übergab.
Die Uebernahme des denkmals
Oberbürgermeiſter Mueller erfolgte mit den Worten:
ſch nehme hiermit dieſes ſchöne Denkmal in Schutz und Schirm
Astadt und verſpreche, es zu hüten und zu pflegen im treuen
ſchdankbaren Gedenken an den ausgezeichneten Mann, den es
Arpert. Ich danke dem Deutſchen Veterinärrat für die wunder=
Stiftung, die unſerer Stadt zur Zierde gereicht, und Herrn.
bſſor Dr. Stang, dem Vorſitzenden dieſer großen Organiſation,
eine freundlichen Worte. Ich danke dem Schöpfer des Werks,
und der
Profeſſor Dammann=Berlin, für dieſes reife Erzeugnis
Kunſt, das ſo glücklich dem Menſchlichen und dem Geiſtigen
Tegſr Perſönlichkeit des Geheimrats Lorenz gerecht wird.
ichrung Adarmſtadt empfindet in dieſer feierlichen Stunde
eindring=
wen ganzen Stolz auf den heimgegangenen Forſcher, der, wenn
Anicht hier geboren, doch ganz als der Unſere in Anſpruch
ge=
hnen werden darf. Denn hier war die Stätte ſeines ſegens=
An Wirkens; der Genius dieſer Stadt, die ſo manchen berühm=
Fohn aufweiſt, hat ihm die Anregungen vermittelt, die in ihm
eriſche Gedanken wurden und zu Taten reiften, deren
Be=
ang ſich auf der ganzen Erde wohltätig ausgewirkt haben
Pnoch fortdauernd auswirken.
Iſch ſelbſt habe als Dezernent für den ſtädtiſchen Schlacht= und
kof ſeinerzeit die Gelegenheit und die Freude gehabt,
jahre=
in einem regen amtlichen Verkehr mit Geheimrat Lorenz als
ſterialreferenten zu ſtehen, und ich habe dabei ſeine
abge=
e Weisheit, ſeine ſchlichte Beſcheidenheit, ſeine menſchliche
kennen und verehren gelernt.
das Andenken des bedeutenden Mannes, deſſen Namen wir
in einer ſchönen Straße feſthalten wollen, wird mit der
Ge=
ſite unſerer Stadt allezeit rühmlich verbunden bleiben.
Unſchließend hielt
Geheimrat Profeſſor Dr. Schmaltz=Berlin
Feſtrede Redner ſchilderte zuerſt die ſympathiſchen menſch=
+ Eigenſchaften und dann den Werdegang des Geheimrat
w. Als Lorenz 45 Jahre alt war, erfand er die Schutzimpfung
ch den Rotlauf, die mörderiſchſte und ſich damals immer mehr
reitende Seuche der Schweine, die 75—80 Prozent Verluſte
Bie und namentlich die vielen Landarbeiter und andere kleine
ceinebeſitzer auf das ſchwerſte ſchädigte.
Win Jahre 1890 entdeckte Behring und Kitaſato, daß nach ge=
Un Infektionskrankheiten ſich in der Blutflüſſigkeit der Ge=
Hen Schutzſtoffe gebildet hatten, die auf dieſelbe Krankheit eine
Ande Wirkung ausübten. Auf dieſer Grundlage gelang es
beim Rotlauf. Hier kam es nicht ſo ſehr auf Heilung kranker Tiere
an, als vielmehr darauf, die geſunden Beſtände zu ſchützen durch
eine Impfung, wie die Pockenimpfung beim Menſchen.
Lorenz ſtellte feſt, daß bei Schweinen, die Rotlauf
überſtan=
den hatten, im Blutſerum ebenfalls Schutzſtoffe gebildet waren.
Er ſtellte ferner feſt, daß geſunde Schweine durch Einimpfung
ſolchen Serums gegen Rotlauf=Anſteckung immun wurden, aber
nur für eine kurze, praktiſch unzulängliche Zeit. Dieſe kurze
Schutz=
friſt benutzte er nun aber — und das iſt die neue Idee ſeiner
Er=
findung — um den betreffenden Schweinen vollwirkſame
Rotlauf=
bazillen einzuimpfen. Dieſe konnten, eben des Schutzes wegen, den
Rotlauf nicht erzeugen, aber ſie bewirkten dieſelbe langdauernde
Immunität, wie ſie die wenigen vom natürlichen Rotlauf
ge=
neſenen Schweine beſaßen. So kann man durch die
Doppel=
impfung von Serum und Bazillen die geſunden Schweinebeſtände
gegen Rotlauf ſchützen. Dieſe Schutzimpfung, die bis dahin die
Medizin nicht kannte, wird jetzt in Deutſchland allgemein
aus=
geführt und iſt die Grundlage auch für andere
Schutz=
impfungen geworden.
Die Methode Lorenz konnte ſich nur langſam durchſetzen. bis
endlich nach zehnjährigem Ringen die Methode Lorenz allein das
Feld behauptete.
Die Bedeutung ſeiner Erfindung faßte der Redner in
folgen=
dem Satze zuſammen: Die Lorenz=Impfung bedeutete
die Rettung der deutſchen Schweinezucht. Sie
ſteht feſt als mediziniſche Errungenſchaft der
Menſchenpockenimpfung gleich. Indem Lorenz es
ver=
ſtanden hat, ſeine Idee in praktiſche Brauchbarkeit umzuſetzen, hat
er die viel verkannte Tiermedizin zu einem der ſeltenſten Erfolge
geführt — eine Seuche ihrer Schrecken zu entkleiden, zu einem
Erfolge, der in ſeiner Vervollſtändigkeit nicht übertroffen werden
kann.
Zum Schluß betonte er, daß das Denkmal den Dank des
tier=
ärztlichen Standes darſtelle, und ſprach die Hoffnung aus, daß
Lorenz unter ſeinen Berufsgenoſſen viele Nacheiferer finden möge.
welche die Wiſſenſchaft bereichern, der Landwirtſchaft und damit
dem Vaterland nützen und dem deutſchen Namen Ehre machen,
wie Lorenz das getan hat.
Es folgten nach einem Muſikſtück eine große Reihe von
Kranzniederlegungen.
das Dyphtherieheilſerum herzuſtellen.
In all den Anſprachen wurde der Großtat Geh. Rats Lorenz
ehrend und in Dankbarkeit gedacht. Für das Reichsminiſterium
des Innern ſprach Miniſterialrat Dr. Gieſe, zugleich auch für
den Reichsgeſundheitsrat, für die heſſiſche Regierung und das
Innenminiſterium Miniſter Leuſchner. Weitere Anſprachen
hielten ein Vertreter der großherzoglichen Hausverwaltung,
Prä=
ſident Henſel von der Heſſiſchen Landwirtſchaftskammer, Dr.
Hohmann=Büdingen, der Präſident der Heſſiſchen
Tierärzte=
kammer für die Tierärzte. Prof. Dr. Bieling für die J. G.
Far=
ben=Induſtrie. Prof. Mießner=Hannover als Vertreter der
tier=
ärztlichen Hochſchulen und Fakultäten, der 1. Chargierte des Corps
Teutonia=Gießen und der erſte Vorſitzende des Landesfleiſchbeſchau=
Verein. — Mit einer Muſikdarbietung war der feierliche Akt der
Denkmalsweihe beendet.
Darmſtädter Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 29. Okt.,
per Pfund oder Stück, in Rpfa.: Gemüſe; Erdkohl=
Un8—10. Gelbe Rüben 6—8. Rote Rüben 8—10. Weiße Rüben
40, Schwarzwurzeln 20—30, Spinat 8—10. Römiſchkohl 8—10,
Prarut 6—10, Weißkraut 3—5. Wirſing 5—8. Roſenkohl 20—25,
Rzenbohnen 30—40, Erbſen 35—40. Zwiebeln 8—10, Knob=
60—80. Tomaten 25—40, Kaſtanien 25—30 Feldſalat,
Hc, 50—70. Endivienſalat 8—10, Kopfſalat 8—10, Salatgur=
2-40, Blumenkohl 20—80, Rettich 8—12. Meerrettich
. — Kartoffeln:: Frühkartoffeln 3—4. — Obſt:
Tafeläpfel 15—25, Wirtſchaftsäpfel 10—20. Tafelbirnen 15—25,
Wirtſchaftsbirnen 10—20. Zwetſchen 30. Quitten 15—18.
Trau=
ben 25—35. Nüſſe 30—35, Zitronen 5—10, Bananen 30—40. —
Eßwaren: Süßrahmbutter 160—180. Landbutter 120—130,
Weichkäſe 25—30, Handkäſe 6—12. Eier, friſche 10—12. — Wild
und Geflügel: Gänſe 100, Hühner 60—80. Enten 100.
Tau=
ben 50—70, Ziegenlämmer 90—100. — Fleiſch= und
Wurſt=
waren; Rindfleiſch, friſch 56—70, Kalbfleiſch 70.
Schweine=
fleiſch 70—90, Dörrfleiſch 110. Schinken 120. Wurſt 55—140,
Wurſtfett 50, Schmalz, ausgelaſſen 70.
* Sirafbeſtimmungen wegen „unbefugken Gebrauchs
den Kraffſcrengen der Safen”.
Durch Verordnung des Reichspräſidenten vom 20. Oktober
1932, die am 1. November 1932 in Kraft tritt wird mit
Gefäng=
nis bis zu 3 Jahren beſtraft, wer ein Kraftfahrzeug oder ein
Fahrrad gegen den Willen des Berechtigten in Gebrauch nimmt.
Der Verſuch iſt ſtrafbar. Die Verfolgung tritt nur auf Antrag
ein. Straffrei bleibt, wer die Tat gegen ſeinen Ehegatten oder
Verwandte abſteigender Linie begeht.
Dieſe Verordnung entſpringt einer immer dringender
gewor=
denen Notwendigkeit. Nach dem geltenden Strafrecht beſtand
vielfach nicht die Möglichkeit, den „Schwarzfahrer”, d. h.
denjeni=
gen, der ein Kraftfahrzeug oder ein Fahrrad nur deshalb
weg=
genommen hatte, um es zu benutzen, um es zu fahren, einex
an=
gemeſſenen Strafe zuzuführen. Eine Verurteilung wegen
Dieb=
ſtahls war dadurch erſchwert, daß nicht feſtgeſtellt werden konnte
daß der Täter das Fahrzeug, um es zu behalten, um es „ſich
rechtswidrig anzueignen” weggenommen hatte. Man hat ſich
in der Praxis dadurch geholfen, daß man wegen Diebſtahls des
verbrauchten Benzins beſtrafte. Man hat dann wegen
Dieh=
ſtahls des Fahrzeugs beſtraft, wenn der Täter das Fahrzeug
derart dem Machtbereich des Inhabers entzogen hatte, daß nur
noch eine entfernte Möglichkeit beſtand, daß dieſer ſein
Fahr=
zeug wiederbekommen würde. Dieſe Entſcheidung wurde
ins=
beſondere dann für gerechtfertigt angeſehen, wenn z. B. ein in
Frankfurt geſtohlenes Fahrzeug erheblich außerhalb der Stadt
ſtehen gelaſſen war.
Die neue Verordnung erfaßt nun eindeutig die Tatbeſtände,
die bisher nur ſchwer zu erfaſſen waren. Danach wird lediglich
der „unbefugte Gebrauch des Fahrzeugs” beſtraft. Unter „
Ge=
brauchen” im Sinne dieſer Beſtimmung wird man diejenigen
Handlungen zu verſtehen haben, die der Inhaber eines Fahrzeugs
an dieſem und mit dieſem vorzunehmen hat und vorzunehmen
pflegt. Täter iſt alſo derjenige der ſich dem Fahrzeug
gegen=
über wie deſſen Inhaber benimmt. — Der zur Strafverfolgung
erforderliche Antrag iſt innerhalb von 3 Monaten nach Kenntnis
von Tat und Täter zu ſtellen. Wird die Tat gegen den
Ehe=
gatten oder Verwandte abſteigender Linie, alſo vom Vater gegen
den Sohn oder den Enkel begangen, ſo iſt ſie ſtraffrei. Wenn
dagegen der Sohn unbefugt ein Auto ſeines Vaters in Gebrauch
nimmt, ſo kann der Sohn auf Antrag beſtraft werden. Die
Mindeſtſtrafe iſt ein Tag Gefängnis, die Höchſtſtrafe ſind drei
Jahre Gefängnis. Strafverſchärfungen wegen Rückfalls oder
wegen der Art des Begehens ſind nicht vorgeſehen. — Der
Ver=
ſuch iſt ausdrücklich auch unter Strafe geſtellt.
Die Allgemeinheit, insbeſondere die Inhaber von
Kraftfahr=
zeugen und Fahrrädern, wird dieſe Verordnung, die den
Gerich=
ten die Möglichkeit gibt, dem gemeingefährlichen Unweſen des
Schwarzfahrens wirkſam zu begegnen begrüßen.
Staatsanwaltſchaftsrat Dr. Knögel.
Von „dielſcher” Shudenkenarbeit.
Eine Parallelerſcheinung zur volksdeutſchen Bewegung.
Die Großniederländiſche Studentenbewegung, deren
Entwick=
lung in den letzten Jahren ſehr ernſthafte Beachtung verdient,
geht von der Tatſache aus, daß ſich der niederländiſche Kulturkreis
über Holland, Belgiſch= und Franzöſiſch=Flandern und Südafrika
erſtreckt. Der Verband will alle Akademiker zuſammenſchließen,
die ſich zum Nationalitätengedanken bekennen und die
Durchfüh=
rung dieſes Gedankens für die dem dietſchen Kulturkreis
ange=
hörenden Volksgruppen erſtreben. Der Verband wendet ſich gegen
die aus der franzöſiſchen Revolution herrührende Anſchauung,
welche die Begriffe Staat und Nation, Staatsbürger und
Volks=
genoſſen, willkürlich gleichſetzt. Dieſer Kampf ſetzt ſich zunächſt für
die kulturelle Selbſtverwaltung des flämiſchen Volkes in Belgien
und Frankreich ein, er wendet ſich aber auch gegen die in den
Niederlanden vielfach noch herrſchende rein ſtaatliche, d. h. „
klein=
holländiſche Geſinnung”, die dietſche Bewegung iſt alſo in einem
vorgelagerten Lebensraum gewiſſermaßen eine
Parallelerſchei=
nung zur volksdeutſchen Bewegung. Zwiſchen Niederländern und
Südafrikanern wird ebenfalls eine möglichſt enge kulturelle
Ver=
bindung angeſtrebt.
Außenpolitiſch ſetzt ſich der ſehr rührige und geiſtig lebendige
Verband, der auch mit der deutſchen Studentenſchaft im Reich
ſo=
wie mit volksdeutſchen Verbänden, mit dem V.D.A. Fühlung hält.
und mit Abordnungen auf den V.DA=Tagungen in Salzburg,
Aachen und Elbing vertreten war, im beſonderen für die nationale
Einheit des niederländiſchen Volkstums ein. Das
Minderheiten=
recht des Völkerbundes wird von dem Verbande nur als
kümmer=
licher Anſatz zur Ermöglichung eines wirklichen nationalen
Eigen=
lebens angeſehen. Der Verband hat in ſeiner bisherigen
Tätig=
keit die Erfahrung gemacht, daß er vor allem bei der jungen
Generation der germaniſchen Völker (Deutſche, Angelſachſen,
Skandinavier) für ſeine Idee Verſtändnis findet. Von den
ver=
ſchiedenen Studentenſchaften, die jetzt ſchon die ſtaatliche
Grund=
lage entſchieden ablehnen und ſich auf der Volkstumsgrundlage
aufbauen, iſt die deutſche die weitaus wichtigſte. Es iſt zu
wün=
ſchen, daß die bisher angekünpften Verbindungen, die keineswegs
offizieller Natur ſind, aber doch bereits zu einer fruchtbaren und
freundſchaftlichen Zuſammenarbeit geführt haben, noch weiter
aus=
gedehnt werden. Der. Dietſche Studenten=Verband” iſt der
Ueber=
zeugung, daß der Jugend der germaniſchen Völker beim künftigen
Aufbau Europas eine entſcheidende Rolle zufallen wird.
— Beſorgt rechtzeitig Wahlſcheine für die Reichstagswahl.
Wer ſich am 6. November außerhalb ſeines Wohnſitzes aufhält,
laſſe ſich rechtzeitig durch die Gemeindebehörde ſeines Wohnorts
einen Wahlſchein ausſtellen. Beſonders wichtig iſt die Beſorgung
von Wahlſcheinen für Seeleute, für die Beſatzung der
Binnen=
ſchiffe, für Angehörige der Reichsbahn, der Reichspoſt, wie aller
Verkehrsunternehmungen. Auf Grund des Wahlſcheins kann in
jedem beliebigen Stimmbezirk des Deutſchen Reiches abgeſtimmt
werden. Der Stimmſchein ermöglicht auch die Stimmabgabe im
Reiſeverkehr auf den größeren Durchgangsbahnhöfen, ſowie an
Bord der für die Abſtimmung in Betracht kommenden Seeſchiffe,
Aus den Parkelen.
— Deutſchnationale Volkspartei. Heute abend
im Saale der „Krone” zweite Wahlverſammlung. Staatsminiſter
a. D. Hergt ſpricht.
Vereinskalender.
— Deutſcher Frauenorden. Heute. Montag,
nachmit=
tags 4 Uhr: Zuſammenſein aller Ordensſchweſtern im Jagdzimmer
des Saalbaus.
Tageskalender für Montag den 31. Oltober 1az.
Union=Theater:; „Mata Hari” — Helia=Lichtſpiele: Quick” —
Palaſt=Lichtſpiele: „Die Zwei vom Süd=Expreß‟ — Orpheum:
„Der Gwiſſenswurm”. — Städt. Akademie für Tonkunſt,
Eli=
ſabethenſtr., 20.15 Uhr: Oeffentl. Vortrag „Goethe und ſeine
Toten”.
EiM MOIe TObrerltaoT
wegen vollständiger Geschäftsaufgabe
beginnt Pienstag Früh OURT.
15171
Im glaubliches
UedII
[ ← ][ ][ → ]Seite 4 — Nr. 303
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 31. Oktober 19
Aus Heſſen.
Cy. Pfungſtadt, 30. Okt. Bürgerſteuer im Verord
nungswege. Die Bürgerſteuer für 1933 iſt jetzt vom Kreisamt
Darmſtadt auf dem Verordnungswege eingeführt worden, nachdem
der Gemeinderat einſtimmig ſowohl die 300prozentige, als auch
die 500prozentige Bürgerſteuer abgelehnt hatte. — Auch in
Eſchollbrücken wurde die Bürgerſteuer in Höhe des
fünf=
fachen Landesſatzes vom Kreisamt eingeführt.
Cp. Pfungſtadt, 30. Okt. Erntedank. In der evangeliſchen
Kirche wurde heute das Erntedankfeſt gefeiert. Pfarrer Strack
ſprach im Anſchluß an eine Stelle aus Timotheus über
Dankbar=
keit und Genügſamkeit. Der Gottesdienſt fand äußerlich ſeine
Weihe durch die vielen Erntegaben, die am Altar gruppiert
waren. Außerdem wirkten der Kirchengeſangverein, der die beiden
Lieder „Jauchzet alle Lande” und Brunn’ des Heils” ſang, der
Bläſerchor, der ſehr ſchön den 23. Pſalm ſpielte, und die
Konfir=
mandenmädchen mit Frauen des Mütterabends nehmen übrigens
in dieſen Tagen die übliche Erntedankfeſtſammlung vor. — Auch
in Hahn wurde heute das Erntedankfeſt gefeiert.
Ci. Erbach, 30. Okt. Kunſt und Wiſſenſchaft. Die
Odenwälder Vereinigung für Kunſt und Wiſſenſchaft nahm am
Freitag abend ihre Arbeit wieder auf. Der Vorſitzende, Herr
Ober=
ſtudiendirektor Dr. Roloff=Michelſtadt, begrüßte mit herzlichen
Worten die neue Mitarbeiter= und Zuhörerſchaft und entwickelte
dann noch einmal in kurzen Zügen das ſchon veröffentlichte
Winterprogramm. Hierauf ſprach Herr Dekan Schäfer, unterſtützt
durch ein reiches Lichtbildermaterial, über das Thema: „Die
Eigen=
art des oberägyptiſchen Landes und ſeiner Bewohner‟. Da der
Vortragende vor dem Kriege längere Zeit in dem Lande der
Phargonen tätig war, konnte er uns ein lebenswahres Bild über
die dortigen Verhältniſſe geben. Reicher Beifall lohnte die
treff=
lichen Ausführungen des Redners, die in Verbindung mit den an
Ort und Stelle ſelbſt aufgenommenen Bildern eine nachhaltige
Wirkung bei der dankbaren Zuhörerſchaft auslöſten.
z. Gernsheim a. Rh., 30. Okt. Gemeinderatsbericht.
Ueber die Forſteinrichtung des Gemeindewaldes für die nächſten
zehn Jahre (1932 bis 1941) gab der Vorſtand des Forſtamtes
Gernsheim, Forſtrat Kindhäuſer, einen genauen Ueberblick und
ſehr lehrreiche Aufſchlüſſe. Der feſtgelegte jährliche Hiebſatz von
3900 Feſtmetern Holz wurde genehmigt. Die Hundeſteuer für 1933
wurde nach den alten Sätzen belaſſen. Sie beträgt für den 1. Hund
4 RM., den 2. Hund 10 RM., den 3. Hund 20 RM. den 4. Hund
40 RM. Das zur Verbeſſerung der Hochwaſſer= und Eisverhältniſſe
am Rhein benötigte Gelände wird dem Waſſerbauamt Worms
im Wege des Tauſches zur Verfügung geſtellt. Die Anerkennung
einer Schuldurkunde bezüglich einer Aufwertungsſchuld der land=
und forſtwirtſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaft für Heſſen wurde
nochmals zurückgeſtellt.
Cm. Wallerſtädten, 29. Okt. Wäſchediebe. In der Nacht
von Donnerstag auf Freitag wurden mehreren Familien aus den
Gärten zum Trocknen aufgehängte Wäſche geſtohlen. Die Diebe
hatten es auf guterhaltene Hemden und Bettbezüge abgeſehen und
fanden reiche Beute. — Winterhilfe. Dieſer Tage fand auf
dem Rathaus unter dem Vorſitz des Bürgermeiſters eine
Beſpre=
chung darüber ſtatt, wie die Sammeltätigkeit dieſes Jahr zu
ge=
ſtalten ſei. Man iſt übereingekommen, den Dorfbewohnern
Ein=
zeichnungsvordrucke zuzuſtellen und dieſe nach einigen Tagen
wie=
der abzuholen. Man erhofft auf dieſe Art, die keine Beeinfluſſung
ſeitens der Vorzeichner, wie es bei Einzeichnungsliſten meiſtens
vorkommt. zuläßt, ein größeres Ergebnis. Als Spenden kommen
Barbeträge und Naturalien in Betracht.
Cm. Geinsheim, 29. Okt. Pferdeerkrankungen. Schon
im letzten Jahr war die anſteckende Blutarmut bei Pferden in
un=
ſerer Gemeinde ſtark aufgetreten. Auch jetzt ſind wieder einige
Fälle bekannt geworden. Dazu tritt neuerdings eine eigenartige
Krankheit bei vielen Pferden auf, die ſich durch hohes Fieber
be=
merkbar macht. Die Pferde ſind dann viele Wochen
arbeitsun=
fähig. Es wird vermutet, daß die Krankheit mit der diesjährigen
Ueberſchwemmung in gewiſſem Zuſammenhang ſteht, da eine ſolche
ſtets den Krankheitskeimen guten Nährboden abgibt und weite
Verbreitung begünſtigt.
Aus Mainz und Rheinheſſen.
Mainz. 30. Okt. Ungetreuer Bahnbeamter. Der
43jährige Bahnaſſiſtent Aug. Halle aus Gaulsheim war in den
letzten Jahren in Bingerbrück Vertrauensmann einer Beamten=
Nebenkaſſe. Als ſolcher hat er ſich in der Zeit von 1927 bis 1932
durch falſche Beurkundungen Beiträge in Geſamthöhe von über
7000 Reichsmark widerrechtlich angeeignet. Halle hatte ſich
vor=
geſtern vor der Mainzer Großen Strafkammer, wegen ſchwerer
Urkundenfälſchung und Betrugs zu verantworten. Halle will in
großer Not gehandelt haben. Der Angeklagte, dem in dienſtlicher
und moraliſcher Beziehung von ſeiner vorgeſetzten Behörde und
ſeinen Kollegen ein ſehr gutes Zeugnis ausgeſtellt wurde, erhielt
ſechs Monate Gefängnis.
Ad. Guntersblum. 29. Okt. Tot im
Transformatoren=
häuschen aufgefunden wurde auf Nachfrage ſeiner Frau
der in Worms wohnende 26jährige Arbeiter beim
Elektrizitäts=
werk, Georg Ebertsburger. Man vermutet, daß er von der Leiter
abſtürzte und auf den Hinterkopf fiel. Nachträglich wird bekannt.
daß, wie gerichtlich feſtgeſtellt wurde, der Tod durch elektriſchen
Starkſtrom verurſacht wurde.
Bundestag des Heſſ. Sängerbundes
Mn Iuu Auugeli.
Lpd. Bad=Nauheim. 30. Oktober.
Unter ſtarker Beteiligung aus dem ganzen Bundesgebiet,
das außer den drei heſſiſchen Provinzen auch den Bayeriſchen
Speſſart und das Preußiſch=Wetzlar=Solmſer Land umfaßt, fand
hier heute der 9. Bundestag des Heſſiſchen Sängerbundes ſtatt.
Unter den Ehrengäſten befand ſich Oberſchulrat Haſſinger vom
Kultusminiſterium in Darmſtadt, deſſen enge Verbundenheit mit
der Sängerſache der Bundesvorſitzende Miniſterialrat Dr.
Sie=
gert beſonders hervorhob
Die Tagung begann mit einer Ehrung für den geſtorbenen
Präſidenten des Deutſchen Sängerbundes, Geheimrat
Hammer=
ſchmidt. München, und den ebenfalls geſtorbenen
Bundeschor=
meiſter Naumann. Mainz. Die Gedächtnisrede des
Bundesvor=
ſitzenden wurde von Geſangsvorträgen eines Maſſenchores
um=
rahmt.
Die darauffolgende Beratung gab ein Bild der
Geſchloſſen=
heit und Eintracht und war erfüllt vom Geiſt der Harmonie,
der Begeiſterung und Liebe zum deutſchen Lied und ließ
erken=
nen, welch wichtiger Kulturfaktor der Heſſiſche Sängerbund im
deutſchen Volksleben darſtellt.
Aus dem Bericht des Bundesvorſtandes ging hervor, daß
der Bund 808 Vereine mit 17650 zahlenden Mitgliedern
um=
faßt, dazu kommen noch über 9000 Arbeitsloſe, die keine
Bei=
trage leiſten. Die Organiſation des Bundes hat ſich im
Berichts=
jahr erneut bewährt und iſt weſentlich ſtraffer geworden. Den
Glanzpunkt des Jahres bildete das Frankfurter Sängerfeſt. Die
Beteiligung des Bundes an der Stunde des Chorgeſanges im
Südweſtdeutſchen Rundfunk iſt eine ganz außerordentliche. Alles
in allem kann der Heſſiſche Sängerbund ſein 9. Geſchäftsjahr mit
dem Bewußtſein ſchließen, daß es ihm ſelbſt unter den ſchweren
wirtſchaftlichen und politiſchen Verhältniſſen der Gegenwart
ge=
lungen iſt, in der ſeitherigen Weiſe den kulturellen und
wirt=
ſchaftlichen Intereſſen ſeiner Mitglieder zu dienen.
Im Zuſammenhang mit dem Jahresbericht wurden
verſchie=
dene Satzungsänderungen genehmigt, die in der Hauptſache
orga=
niſatoriſche Fragen betreffen. Der Vorſtand wurde ermächtigt,
mit dem Tonſetzerverband einen neuen Vertrag abzuſchließen,
da der ſeitherige Vertrag vom Bund zwecks Erlangung
günſti=
gerer Bedingungen gekündigt wurde. Als Ort des
nächſtjäh=
rigen Bundestages wurde Bingen beſtimmt.
Hinſichtlich der zukünftigen Aufgaben des Bundes ſoll ein
beſonderes Augenmerk auf die Gewinnung der Jugend und eine
erhöhte Werbetätigkeit gerichtet werden. Zur Beitragsfrage
wurde beſchloſſen, es bei dem ſeitherigen Zuſtand zu laſſen. Von
Intereſſe iſt noch, daß der Bundesvorſtand die Veranſtaltung
einer Heſſiſchen Sängerwoche nach dem Vorbild der
Nürnberger Sängerwoche plant.
Miniſterialrat Dr. Siegert ſchloß die Tagung mit einem
hoffnungsfreudigen Ausblick auf die Zukunft und der
Verſiche=
rung, auch weiterhin im Heſſiſchen Sängerbund dem deutſchen
Volkslied gute Pflegſtätte bereiten.
Wieder Reichskagswahlen auf See.
— Nach einer Verordnung des Reichsminiſteriums des
In=
nern werden auch für die am 6. November 1932 ſtattfindende
Reichstagswahl nicht nur auf den Bahnhöfen der deutſchen
Hauptſtädte Wahlmöglichkeiten gegeben, ſondern auch auf
deut=
ſchen Seeſchiffen, ſofern dieſe in das Schiffsregiſter eingetragen
ſind und am Wahltage mindeſtens 50 ſtimmberechtigte Perſonen
an Bord haben. Als ſolche ſchwimmende Wahllokale” kommen
für den Norddeutſchen Lloyd Bremen, außer dem am 22. Oktober
von Bremen ausreiſenden Dampfer „Arucas”, die am 24. Oktober
und am 4 November Bremerhaven verlaſſenden Dampfer
„Sierra Salvada” und „Bremen” in Frage. Reiſende deutſcher
Staatsangehörigkeit, die ihr Wahlrecht auf See ausüben wollen,
müſſen im Beſitz von Stimmſcheinen ſein, die ſie ſich vor
An=
tritt der Fahrt von den für ſie zuſtändigen Wahlämtern ihrer
Heimatorte aushändigen laſſen können.
Briefkaſfen.
Jeder Anfrage iſt die ſetzte Bezugsquittung beizufügen. Anonpme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeit.
M. R. 13. Erſuchen um Rückſprache werktags vorm. 8 Uhr bei
der Schriftleitung unter Vorlage der angezogenen preußiſchen
Ver=
ordnung.
R., hier. Erheben Sie Strafanzeige wegen ruheſtörenden
Lärms beim Amtsanwalt hier (Neues Juſtizgebäude) unter
ein=
gehender Schilderung der einzelnen Vorfälle; das wird wohl
Ab=
hilfe ſchaffen.
Kurgäſte in Bad Rappenau. Darüber, wer die beſten Tenöre
in Deutſchland und in der Welt ſind, dürften ſelbſt die berufenſten
Sachverſtändigen wohl nicht einer Meinung ſein. In
Deutſch=
land dürfte es zurzeit der Heſſe Franz Völker, zurzeit an der
Wiener Staatsoper, im übrigen Gigli (Skala in Mailand) ſein.
N., hier. Nach der Bekanntmachung vom 22. Dezember
iſt der Vermieter berechtigt, das Waſſergeld auf die Mieter
Verhältnis der Friedensmiete gegen Nachw
umzulegen. Macht der Vermieter von dieſer Befugnis Gebr
ſo ermäßigt ſich die geſetzliche Miete um 3 Proz. der Frieder
miete. Die Gebühren wegen Müllabfuhr und Straßenreini
wurden durch Ortsſatzungen vom 1. Juli 1929 eingeführt.
haben die Vorſchriften Ende Juni 1929 veröffentlicht und erſt
den Band bei unſerer Geſchäftsſtelle einzuſehen. Wegen des
ſergeldes muß Ihnen der Vermieter eine Aufſtellung vorlegen,
der hervorgeht, wie er das Waſſergeld auf die Mieter ausſch
R. D. Natürlich war nach wirtſchaftlicher Auslegung
Vertrags die Vermieterin verpflichtet, die vollſtändige Bad
richtung zu erſtellen, und zwar auf ihre Koſten. Sie haben
halb einen Anſpruch auf Erſatz der Verwendungen geger
Erben, da die Verpflichtungen aus dem Vertrag auf ſie
gegangen ſind. Wenn das Haus verkauft wird, gehen die
pflichtungen aus dem Vertrag auf den neuen Erwerber über.
Anſprüche auf Erſatz der Verwendungen würden in ſechs Monz
verjähren, die von Beendigung des Mietverhältniſſes an zu
fen beginnen.
T., hier. In Heſſen wurde durch Geſetz vom 3. Juli 1911
direkte Wahl für den Landtag wieder eingeführt, aber
Wirkungen wurde durch eine Zuſatzſtimme für über 50 Jahre
Wähler abzuſchwächen verſucht.
Rundfunk=Programme.
15.20:
17.00:
18.25:
18.50:
19.30:
20.10
21.10:
MlRt.
22.45:
Frankfurt a. M.
Montag. 31. Oktober
Dr. Lilly Nölting: Frauen in ungewöhnlichen Berufen.
München: Nachmittagskonzert. Werke von Boieldieu, So
mann, R. Strauß, Dvorak u. a.
Juriſtiſche Plauderei, von C. Retep.
Engliſch.
Wittenberg: Lutheriſche Veſper in der Stadtkirche.
Guſtav Adolf, Hiſtoriſche Hörfolge von Friedrich Bothe.
Kompoſitionsſtunde Hans Pfitzner. Mitw.: Alma Mooſt
(Violine). Funkorcheſter.
Zeit. Nachrichten, Wetter, Sport.
München: Nachtmuſik. Leitung: E. Kloß,
9.30
10.10:
15.00:
15.45
16.00:
16.30:
17.30:
18.00:
18.30:
19.00:
19.25:
19.40:
19.30,
20.15:
21.00:
21.10
21.40
22.10:
22.30:
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Montag, 31. Oktober
M. Schaffer: Seltſame Schickſale deutſcher Abenteurer,
Schulfunk: Schulreformationsfeier.
Kinderſtunde: Was Ihr wollt!
H. Starke: Menſchen vor der Kamera,
Pädagogiſcher Funk.
Berlin: Nachmittagskonzert.
Prof. Juſt: Tier und Umwelt.
Dr. Juſt: Muſtzieren mit unſichtbaren Partnern.
Dr. v. Wegerer: Die Kriegsſchuldfrage.
Stunde des Landwirts.
Ob.=Ing. Nairz: Viertelſtunde Funktechnik.
Zeitdienſt.
Wittenberg: Lutheriſche Veſper in der Stadtkirche.
Leipzig: Wittenberg. Funkfolge von W. Brockmeier. Mf
von Dr. Neſtmann.
Tages= und Sportnachrichten.
Die Serenaden. Kantate nach romantiſchen Texten.
Gotiſche Fenſter und Statuen. Eine Hörfolge von W. Bu
meier.
Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Hannover: Unterhaltungskonzert. Leitung: v. Soſen.
Welkerbericht.
Mit großer Schnelligkeit iſt die Atlantikſtörung bereit:
über die Nordſee vorgedrungen und durch ihre Vorderſeite ſell
ſich bei uns abermalige Wetterverſchlechterung ein. Nach de awusel erſt vo
fänglich noch zuſtrömenden milden Luft wird ſpäter ſolche
höheren Breiten nachfolgen, ſo daß die Temperaturen ſnkim
Außerdem bleibt der Witterungscharakter unbeſtändig
Regenſchauer treten auf.
Ausſichten für Montag, den 31. Oktober: Auffriſchende wekli
bis nordweſtliche Winde, unbeſtändig und Schauer, voüb
gehend auch Neigung zu Aufklaren.
Ausſichten für Dienstag, den 1. November: Noch kein beſit
ges Wetter.
Hauptſchriffleitung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Politik und Wiriſchaff: Rudolf Maupe; für Feuilleton, Ned
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhna
für den Handel: Dr. C H. Quetſch; für den Schlußdſenſt: Andreas Bart
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Btld und Wort: Dr. Herbert Nette;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
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Die heutige Nummer hat 8 Geiten
OUM
Todes=Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden und Bekannten die
traurige Mitteilung, daß am Samstag abend 7/, Uhr
nach längerem ſchweren Leiden meine liebe gute
Frau, unſere liebe treubeſorgte Mutter,
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mutter, Großmutter, Schwägerin und Taute
Hiüu einaoeig eisver
geb. Rau
im Alter von 60 Jahren ſanft entſchlafen iſt. 15176
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Jakob Röder, Oberpoſiſchaffner
Familie Hans Röder
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Die Beerdigung findet Dienstag, den 1. Nov.,
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mittags 2 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
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Am 29. Okt. entſchlief ſanft, doch unerwartet, nach
einem arbeitsreichen Leben, mein lieber Mann,
unſer guter Vater
(15177
Heinrich Portune
Architekt
im faſt vollendeten 60. Lebensjahre.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Luiſe Portune, geb Wendel.
Die Beerdigung findet ſtatt am Dienstag, 1. Nov.,
nachm. 2½ Uhr, von der Kapelle des Friedhofs an
der Nieder=Ramſtädterſtraße.
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[ ← ][ ][ → ] Schmeichelhafte Niederlage in Budapeſt:
3m 10. Länderkampf gegen Ungarn erzielen die Deukſchen ein 1:2 (0:1) Ergebnis. — Beſſere Leiſtungen als erwarkel.
Schußſchwacher deutſcher Innenſturm, ſonſt ....
31. Oktober 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
ſe 5
Nr. 308 —
Die deukſchen gefallen.
20 000 Zuſchauer auf dem Hungaria=Plak.
Der 10. Fußball=Länderkampf zwiſchen Ungarn und
Deutſch=
ad endete am Sonntag auf dem Hungaria=Platz in Budapeſt
m 20 000 Zuſchauern mit einem knappen 2:1 (1:0) Sieg der
ngarn. Dieſe Niederlage war in Deutſchland erwartet worden,
wir nicht die ſtärkſte Vertretung in die ungariſche Hauptſtadt
gandt hatten. Man hatte ſogar eine höhere Schlappe er=
Miertet.
Die deutſche Mannſchaft hat ſich jedoch beſſer
ge=
hlagen, als man glaubte. Sie war den Ungarn ein völlig
eben=
m yitiger Gegner und hätte bei einem Glück ebenſo gut wie die
Kgyaren den Platz als Sieger verlaſſen können. Im
Zuſammen=
ſill und Angriffsaufbau zeigten ſich unſere Leute ſogar als
birlegen. Die einzige wirkliche Schwäche war das ſchlechte
hußvermögen unſerer Innenſtürmer. Vor allem Lachner leiſtete
ich in dieſer Beziehung viel, er vergab in der zweiten Halbzeit
AAreiche gute Chancen. Die beſten Kräfte des Angriffs
ſtan=
ei auf dem linken Flügel. Vor allem Kobierſki war wieder
berelährz ausgezeichnet. R. Hofmann hatte Pech mit ſeinen Schüſſen,
erderſeite
Nach duk gefiel erſt vollkommen, als er in ber letzten Viertelſtunde die
läter ſolge ſturmführung übernahm und dem Beuthener Mahlik ſeinen Platz
kraturen ſcherließ. Mahlik erwies ſich als ein ganz brauchbarer Spieler,
beſtändig hm fehlt aber noch die Routine. Albrecht ging als Rechtsaußen
m Läuferreihe und Abwehr taten ihre Pflicht.
hende wll Die Ungarn ſpielten techniſch ausgezeichnet, aber im
uer, nucmtenſturm fehlte das Verſtändnis. Die Läuferreihe ſtand hinter
ſei deutſchen etwas zurück. Ganz hervorragend arbeitete bei den
tein beiſſargyaren der Tormann Hada.
Die Mannſchaften
ſellten ſich bei trockenem, ſchönen Herbſtwetter in den folgenden
zuſ ſſtellungen:
utſchland: Jakob (Regensburg); Huber (KFV.), Wendl
(München 60); Janes (Düſſeldorf). Leinberger (Fürth)
Knöpfle (FSV. Frankfurt); Albrecht (Düſſeldorf), Lachner
(München 60) Mahlik (Beuthen), R. Hofmann (Dresden),
Kobierſki (Düſſeldorf).
lxgarn: Hada; Biro, Kronenberger; Borſany, Saroſi, Lazar;
Korany, Auer, Turai, Toldi, Deri.
Das Spiel
Vurde in der erſten Halbzeit von den Ungarn leicht überlegen
ſterührt. Sie kamen auch ſchon in der 12. Minute durch Deri zu
hem Führungstreffer. Gegen Schluß der Halbzeit griffen die
henf
Dutſchen bereits ſtärker an. Als Kronenberger einen Schuß von
Hofmann mit dem Arm abwehrte, reklamierten die Deutſchen
men Elfmeter, der jedoch vom Schiedsrichter nicht gegeben
zzwrde. Nach der Pauſe war dann unſere Mannſchaft durchweg
Horhe lorangebend. Sie zeigte jetzt ein wirklich ſchönes Spiel, aber die
ſaß nch ürmer hatten Schußpech. Außerdem war aber auch Hada im
gu dd Sührgarntor kaum zu ſchlagen. Auf der Gegenſeite zeigte Jakob
Michfalls ein gutes Können. Als die Deutſchen endlich in der 33.
weſte änute auf Vorlage von Lachner durch Mahlik den Aus=
Aeichstreffer erzielten, ſollte ihre Freude nicht lange dauern.
Hent
Scon zwei Minuten ſpäter ſchoß Turai den entſcheidenden Tref=
9”— Auch ein ſchöner Endſpurt brachte den Deutſchen nichts
nehr ein.
Der Schiedsrichter Carraro (Italien) war einwandfrei.
Nach dem Spiel, dem übrigens auch der ungariſche
Miniſter=
uäſident Gombös beiwohnte, erklärten verſchiedene Fachleute, ſo
1 a. der deutſche Reichstrainer Nerz, der ungariſche Verbands=
Srer Fiſcher und der Schiedsrichter, daß die deutſche Mannſchaft
usgezeichnet geſpielt und eigentlich die Niederlage nicht verdient
üube.
ie füddeukſchen Fußball=Punkkekämpfe
Inkereſſanke Ergebniſſe in allen Gruppen.
Moin gelf in de Hie.
Es ging an dieſem Sonntag im ſüddeutſchen Fußball wirklich
iſtereſſant zu. Das Spielprogramm verzeichnete eine große An=
Ahl von ſpannenden Begegnungen, deren Reiz noch dadurch er=
A ht wurde, daß es jetzt in allen Gruppen allmählich den Entſchei=
Nungen zugeht. Verſchiedentlich konnten weitere Klärungen er=
Nicht werden, jedoch werden wohl allenthalben erſt die allerletzten
Swiele die Entſcheidungen bringen.
In der Gruppe Main hat ſich die Situation der Eintracht
ankfurt wieder verſchlechtert. Mit ſeiner zur Zeit ſtärkſten
Nrannſchaft erreichte der ſüddeutſche Meiſter in Niederrad nur ein
—1. Fußballſportverein, der auch ohne Knöpfle über Germania
ieber 2.0 ſiegte, führt nun mit zwei Punkten vor den Offenbacher
ſickers, die den Abſtiegskandidaten Hanau 93 4:1 ſchlugen. Mit
Imem weiteren Punkt Abſtand folgt die Eintracht. Mit in Ab=
Niegsgefahr geraten iſt der SC. Rotweiß, der durch den Weggang
Non Kreß u. Co, doch ſtark an Spielſtärke eingebüßt hat. Diesmal
erben ſich die Rot=Weißen auf eigenem Gelände von dem Neu=
Ung Sportfreunde 3:2 ſchlagen.
In der Gruppe Heſſen iſt eine Art Vorentſcheidung gefallen.
er Titelverteidiger Mainz 05 ſchlug Wormatia Worms in einem
arten Kampf 2: 1 und ſetzte ſich damit an die Tabellenſpitze,
Aleicheitig verlor ein dritter Meiſterſchaftsanwärter,
Olympig=
iemannia Worms, im 0i0=Spiel gegen SV. Wiesbaden einen
De tvollen Punkt. Nach Punktverluſten gerechnet, ſteht Mainz G
um zwei Punkte günſtiger als Alemannia=Olympia und um drei
Punkte beſſer als Wormatia.
Die Gruppe Rhein hat im SV. Waldhof einen Tabellenführer,
dem die Meiſterſchaft kaum noch zu nehmen iſt. Waldhof hat nach
ſeinem 3:1=Sieg in Friedrichsfeld nicht weniger als fünf Punkte
Vorſprung vor dem Nächſten. Viernheim bezog durch den VfR.
Mannheim mit 2:4 eine neue Niederlage und ſteht nun,
nachVerluſt=
punkten gerechnet, mit Phönix Ludwigshafen und Neckarau, gleich,
ſo daß der Kampf um den zweiten Platz noch völlig offen iſt.
An der Saar trennten ſich die beiden Tabellenführer, 1. FC.
Kaiſerslautern und Sportfreunde Saarbrücken, mit 3:3
unent=
ſchieden, dagegen konnten FK. Pirmaſens und FV. Saarbrücken
ihre Spiele gegen Saar 05 (6:1) und Eintracht Trier (4:3)
ge=
winnen. Hier iſt wohl der härteſte Endkampf zu erwarten. FC.
Kaiſerslautern und FK. Pirmaſens führen mit je 1777 Punkten
vor Sportfreunde Saarbrücken 17:9 und FV. Saarbrücken mit
15:9 Punkten.
In Nordbayern liegt nach wie vor der 1. FC. Nürnberg
mit drei Punkten Vorſprung von Sppgg. Fürth klar in Front.
Der Abſtand zu den anderen Mannſchaften iſt noch größer,
Aller=
dings gewinnt der „Club” in letzter Zeit ſeine Spiele nur ſehr
knapp, diesmal langte es gegen die Würzburger Kickers gerade
zu einem mageren 4:3. Die Kleeblätter gewannen gegen ASV.
Nürnberg mit 4:1 trotz des Fehlens von Leinberger weſentlich
ſicherer.
In Südbayern konnte München 60 trotz der Abſtellung
von Wendl und Lachner den mit Erſatz antretenden Ulmer FV. 94
hoch 7:2 ſchlagen und ſich damit wohl endgültig den zweiten Platz
ſichern. Bemerkenswert waren noch die Siege von Landshut über
Augsburg und von SSV. Ulm über Wacker München.
In Württemberg ſind jetzt die Kickers alleiniger
Ta=
bellenführer Während ſie Feuerbach 6:4 ſchlugen, büßten ihre
Kon=
kurrenten ſämtlich Punkte ein, Böckignen und VfB. Stuttgart
trennten ſich mit einem 3:3 und Pforzheim ließ in Eßlingen beim
2:2=Spiel einen Punkt.
Die 2:1=Niederlage, die Badens Tabellenführer
Karls=
ruher FV. in Freiburg gegen den FFC. erlitt, iſt deshalb nicht
tragiſch zu nehmen, da der KFV. wegen der Abſtellung von Huber
für die Ländermannſchaft „unter Vorbehalt” ſpielte, alſo im
Be=
darfsfall das Treffen wiederholen darf.
Die Fußball=Ergebniſſe.
Länderſpiel in Budapeſt: Ungarn — Deutſchland 2:1 (1:0).
Verbandsſpiele in Süddeutſchland.
Gruppe Heſſen: Viktoria Urberach — Fvgg. Kaſtel 1:1.
Alemannia/Olympia Worms — SV. Wiesbaden 0:0.
Olym=
pia Lorſch — VfR. Bürſtadt 1:2. FSP. Mainz 05 —
Wor=
matia Worms 2:1. Fvgg. 03 Mombach — 1. FC. Langen 7:2.
Gruppe Main: Offenbacher Kickers — FC. Hanau 1893 4:1.
FSV. Frankfurt — Germania Bieber 2:0. VfL. Neu=
Iſen=
burg — VfB. Friedberg 5:1. Union Niederrad — Eintracht
Frankfurt 1:1. Rot=Weiß Frankfurt — Sportfr. Frankf. 2:3.
Gruppe Nordbayern: Sppgg. Fürth — ASV. Nürnberg
4:1. 1. FC. Nürnberg — Würzburger Kickers 4:3.
Würz=
burg 04 — 1. FC. Bayreuth 7:0. Schweinfurt 05 — Sppgg.
Erlangen 5:0.
Gruppe Südbayern: 1860 München — Ulmer FV. 1894 7:2.
DSV. München — Jahn Regensburg 4:0. Sppag. Landshut
— Schwaben Augsb. 3:1. SSV. Ulm — Wacker München 4:0.
Gruppe Württemberg: Germania Brötzingen — FC.
Bir=
kenfeld 6:1. Stuttgarter SC. — Normannia Gmünd 5:1.
Stuttgarter Kickers — SV. Feuerbach 6:4. Union Böckingen
— VfB. Stuttgart 3:3. Spfr. Eßlingen — FC. Pforzheim 2:2.
Gruppe Baden: Sppgg. Schramberg — Frankonia Karlsruhe
7:3. Phönir — VfB. Karlsruhe 6:0. Freiburger FC. —
Karlsruher FV. 2:1. FC. Mühlburg — FV. Offenburg 3:0.
SC. Freiburg — FV. Raſtatt 4:1.
Gruppe Rhein: FC. Mannheim 08 — Phönix Ludwigshafen
1:3. Sppgg. Mundenheim — VfR. Kaiſerslautern 3:2.
Ami=
ceitzia Viernheim — VfR. Mannheim 2:4. VfL. Neckarau —
Sppgg. Sandhofen 2:1. Germania Friedrichsfeld — SV.
Waldhof 1:3.
Gruppe Saar: FK. Pirmaſens — SV. 05 Saarbrücken 6:1.
1. FC. Kaiſerslautern — Sportfreunde Saarbrücken 3:3. FV.
Saarbrücken — Eintracht Trier 4:1, 1. FC. Idar — SV.
Völkkäingen: ausgefallen.
Süddeutſche Vereine auf Reiſen.
FC. Schalke 04 — FC. Bayern München 3:2.
Berliner Fußball.
Viktoria 89 — Tennis=Boruſſia 2:1. Poſtſportverein —
Wed=
ding 3:1. Union Oberſchöneweide — Blau=Weiß 3:6. Spandauer
BC. — Hercha/BSC. 1:3. Berliner SV. 1892 — Südſtern 4:2.
Minerva 93 — Preußen 5:2.
Fußball im Ausland.
Länderſpielle: In Budapeſt: Ungarn — Tſchechoſlowakei
(Amateure) 8:3 (3:2). In Antibes: Südfrankreich
Ungarn B. 3:2 (1:1).
Rund um den Zußball=Sonntag.
Tennis=Boruſſia geſchlagen.
Mit nur ſechs Verbandsſpielen hatte das Berliner Fußball=
Programm am Sonntag keinen ausgeſprochenen Höhepunkt. Am
Nachmittag einſetzender Regen verdarb nicht nur die Stimmung,
ſondern auch den Kaſſierern das Geſchäft. Unter dieſen
Ein=
drücken ſtand auch die wichtige Begegnung zwiſchen Viktoria und
Tennis=Boruſſia. Das Treffen ging vor nur 5000 Zuſchauern vor
ſich. Viktoria bereitete mit 2:1 (1:1) den „Veilchen” verdient die
erſte Niederlage. Eine Minute nach dem Anpfiff ging Tennis
durch Handſchuhmacher in Führung. Noch vor der Pauſe konnte
Sienholz II den Ausgleich erzielen. Nach dem Wechſel hatte
Viktoria dann das Heft in der Hand und gewann endgültig
Ober=
waſſer, als der noch junge Tennisſtürmer Keſtner ſich zu einer
groben Unſportlichkeit gegen den Viktoria=Läufer Norrmann
hin=
reißen ließ und vom Platz geſtellt wurde. In der 24. Minute
ſchoß Wehlack den Siegestreffer. In der Abteilung B liegt
nun=
mehr Viktoria mit 14:2 Punkten allein vor dem Spandauer SV.
mit 12,6 und Wacker 04 mit 11:7 Punkten in Führung. In der
Abteilung 4 hatte Hertha BSC. gegen den Spandauer
BSC. viel Mühe, um ſich 3:1 (2:0) ſiegreich durchzuſetzen.
Im Norden. — Neue Niederlage des Hamburger SV.
Die Ueberraſchung in der Hamburger Fußball=Meiſterſchaft
war am Sonntag die nun ſchon zweite Niederlage des Hamburger
SV. Auf dem durch ſtundenlangen Regen aufgeweichten Platz
holte Union dank ſeines größeren Stehvermögens und einer
„eiſernen” Verteidigung mit 3:2 einen allerdings glücklichen, ſchon
zur Pauſe feſtſtehenden Sieg über die Rothoſen heraus. Altora
93 gewann gegen Eimsbüttel mit 5:2 ziemlich leicht und führt
nunmehr in der Tabelle mit 14:2 Punkten vor Union, Eimsbüttel,
SC. St.=Pauli und dem HSV. Im Süden bleibt Arminia in
Front, jedoch folgt Algermiſſen den Arminen dicht auf den
Ferſen.
Klärung im Südoſten.
Beim Eintritt in die zweite Serie der ſüdoſtdeutſchen
Meiſter=
ſchaftsſpiele iſt die Lage in den einzelnen Bezirken etwas
über=
ſichtlicher geworden. In Oberſchleſien ſpielte Vorwärts
Raſenſport Gleiwitz gegen Deichſel Hindenburg nur 1:1 und büßte
damit einen wichtigen Punkt ein. Da Beuthen 09 auch ohne.
den für die Länderelf abgegebenen Mahlik in Oſtrog knapp mit
1:0 ſiegreich war, führt jetzt der ſüdoſtdeutſche Meiſter mit 16:2
Punkten vor Vorwärts Raſenſport Gleiwitz mit 15:3 Punkten.
In der Niederlauſitz bereitete der Kottbuſer FV. 98 dem
Spitzenreiter Viktoria Forſt mit 7:0 eine überraſchend hohe
Nie=
derlage. Den Vorteil daraus zieht der S.V. Hoyerswerda, der
Askania Forſt mit 1:0 beſiegte. In Mittelſchleſien führen
die alten Rivalen Breslau 06 und Breslau 08 wieder die
Ta=
belle an.
Die Verbandsſpiele der Gruppe Heſſen.
Mainz 05 ſchlägt Wormatia. — Al.=Ol. Worms verliert
einen Punkt.
Dieſer Sonntag brachte mit dem großen Kampf Mainz 05 —
Wormatia Worms eine wichtige Vorentſcheidung. Die Mainzer
gewannen knapp mit 2:1 und ſetzten ſich dadurch nach
Verluſt=
punkten gerechnet allein an die Spitze. Alemannia=Olympia Worms
ſpielte gegen Wiesbaden zu Hauſe nur 0:0 und ſteht nun zwar
ebenfalls mit 21 Punkten, aber einem Spiel mehr an zweiter
Stelle. Wormatia iſt auf den dritten Platz zurückgefallen. Olympia
Lorſch mußte ſein Rückſpiel gegen Bürſtadt wegen der Platzſperre
in Bürſtadt austragen und verlor nach hartem Kampf nur knapp
mit 12. Mombach holte gegen Langen einen hohen 7:2=Sieg
heraus und Urberach konnte ſich auf eigenem Gelände gegen Kaſtel
mit 1:1 einen weiteren Punkt ergattern.
VfR. Bürſtadt — Olympia Lorſch 2:1 (1:1).
Das Spiel, das wegen der Platzſperre der Lorſcher in Bürſtadt
ausgetragen wurde, fand vor 2000 Zuſchauern ſtatt und wurde
von Beſt=Höchſt a. M. ſehr gut geleitet. Bürſtadt war diesmal die
beſſere Mannſchaft, beſonders der Sturm zeigte ſich in guter
Form. Lorſch kommt in der fünften Minute überraſchend durch
Vader zum Führungstreffer. In der 14. Minute konnte Kleber
für Bürſtadt ausgleichen. Das entſcheidende Tor fiel ſchon zwei
Minuten nach der Pauſe durch Merkelbach. Bürſtadt war zwar
dann drückend überlegen, konnte aber nur einige ergebnisloſe Ecken
erzielen.
Viktoria Urberach — Fogg. 06 Kaſtel 1:1 (0:1).
Zu dieſem Spiel hatten ſich nur 250 Zuſchauer eingefunden.
die ein gleichwertiges Können beider Gegner ſahen. Die erſte
Hälfte verlief völlig ausgeglichen, wobei Rockmann in der 16.
Mi=
nute für Kaſtel in Führung gehen konnte. Nach der Pauſe wurde
Urberach tonangebend, vermochte aber nur den Ausgleich in der
23. Minute zu erzielen, da der Sturm ſehr zerfahren ſpielte.
Kaſtel war techniſch beſſer, litt aber ebenfalls unter der
Schuß=
unſicherheit ſeiner Stürmer. Urberach verſcherzte ſich den Sieg
durch das Vergeben eines Handelfmeters. Schehl=Pirmaſens
lei=
tete ſehr mäßig.
FSV. Mainz 05 — Wormatia Worms 2:1 (1:1).
Mainz hat dieſen wichtigen Sieg in der Hauptſache ſeiner
ganz ausgezeichneten Verteidigung zu verdanken, die dem guten
Wormſer Sturm in allen Lagen gewachſen war. Worms lieferte
überhaupt das beſſere Spiel, während bei Mainz der Sturm
ver=
ſagte. Der Sieg der Mainzer iſt inſofern ſehr glücklich, als der
Siegestreffer aus einem Eigentor des Wormſer Läufers Völker
herrührt. Mainz ging in der dritten Minute durch Völker in
Führung. Erſt eine Minute vor Halbzeit glückte den Wormſern
durch Winkler der Ausgleich. Nach der Pauſe drängten ſie ſehr
ſtark, hatten aber das Pech, durch das Eigentor Völkers beide
Punkte zu verlieren. Vor 8000 Zuſchauern leitete Müller=
Beiert=
heim ſehr großzügig.
Seite 6 — Nr. 303
Alemannia=Olympia Worms — SV. Wiesbaden 0:0.
Vor 2000 Zuſchauern konnten die Wormſer „Kombinierten”
gegen Wiesbaden nur ſehr glücklich einen Punkt retten.
Wies=
baden zeigte ſich in ſtark verbeſſerter Form, während Worms
ſchwächer als in den letzten Spielen war. Beſonders der Angriff
war ſchwach, in dem der verletzte Pohle durch Arenz ungenügend
erſetzt war. Die Wiesbadener dagegen hatten durch die
Herein=
nahme des ehemaligen Mittelſtürmers von Opel, Kraus, ihren
Angriff weſentlich verſtärkt. Das Spiel verlief ausgeglichen.
Weingärtner=Offenbach war für den aufregenden Kampf der
ge=
gebene Mann.
Fvgg. Mombach 03 — 1. FC. Langen 7:2 (3:2).
Für die hohe Niederlage Langens zeichnet hauptſächlich der
Torhüter verantwortlich, der einen rabenſchwarzen Tag hatte. Er
hätte mindeſtens drei Tore verhüten müſſen und machte durch
ſein unſicheres Spiel ſeine ganze Mannſchaft nervös. Keim II von
Langen mußte wegen Schiedsrichterbeleidigung vom Platz. Die
Tore der überlegenen Mombacher ſchoſſen Groben (3), Metzger (2),
Lorenz und Gronershaus. Für Langen war Gutjahr zweimal
er=
folgreich. Schneider=Union Niederrad leitete vor 500 Zuſchauern
zufriedenſtellend.
ve Heſſen: iele Tore Punkte SV. 05 Mainz 12 41:15 21: 3 Alem./Olymp. Worm= 13 31:10 21: 5 Wormatia Worms 43:17 20: 6 SV. Wiesbaden 14:12 12:14 VfR. Bürſtadt 21:27 12:12 Fvgg. Kaſtel 13 21:23 12:14 Fvgg. Mombach 13 23:32 11:15 1. FC. Langen 13 17:34 8:18 Olympia Lorſch 13 14:25 6:20 Viktoria Urberach 13 11:41 5:21
Hundnn ia Heis Harienvatg.
Favoritenſiege mit Ueberraſchungen.
Union Darmſtadt — Polizei Darmſtadt 0:5 (0:3).
SV. 98 Darmſtadt — Germania 03 Pfungſtadt 2:0 (2:0),
Rot=Weiß Darmſtadt — Haſſia Dieburg 0:1 (0:0).
Spvgg. 94 Arheilgen — Germania Oberroden 5:2.
Germania Eberſtadt — SV. Mörfelden 0:0.
FV. Sprendlingen — FV. Eppertshauſen 6:1 (1:0),
SV. Münſter — FC. 03 Egelsbach 2:3 (1:1).
Wenn man die geſtrigen Ergebniſſe der Starkenburger
Kreis=
liga betrachtet, ſo fallen insbeſondere zwei Ergebniſſe in die
Augen: der 5:0=Sieg der Darmſtädter Polizei in Beſſungen und
das 6:1 Sprendlingens über Eppertshauſen. Ueber das
Darm=
ſtädter Spiel ſoll nur geſagt ſein, daß es bedauerlich iſt, wenn
in einem Lokaltreffen nicht weniger denn fünf Mann vom Platz
geſtellt werden. So ſoll man den Rivalenkampf nun doch nicht
auffaſſen. Das Ergebnis in Sprendlingen geht auch in ſeiner
Höhe in Ordnung. Die Einheimiſchen ließen die ſchnellen Gäſte
ſich erſt einmal eine Viertelſtunde abrennen, um dann ſelbſt
zur Offenſive überzugehen. Dieſer Taktik war Eppertshauſen
nicht gewachſen. Ebenfalls eine Ueberraſchung kommt aus
Mün=
ſter; man hätte hier weit eher einen Sieg der Einheimiſchen
erwartet, aber unverhofft kommt bekanntlich oft. Pfungſtadts
Niederlage gegen den SV. 98 Darmſtadt geht in Ordnung. Der
Mannſchaft fehlt es am geeigneten Führer, der der an ſich
talen=
tierten Elf den Halt gibt. Auf der anderen Seite ſcheint die
Neuformierung der 98er ſich doch zu bewähren. Recht gut hielt
ſich Rot=Weiß gegen Haſſia Dieburg, denn der glückliche
Diebur=
ger Erfolg fiel erſt kurz vor Schluß. Etwa erwartet kommen die
Ergebniſſe vom Arheilger Mühlchen und aus Eberſtadt.
In der Tabelle ſchieben ſich Sprendlingen und Arheilgen
merklich nach vorn, ohne aber die Polizei vorerſt gefährden zu
können. Dagegen iſt Pfungſtadt wieder abgefallen. Vom
Mittel=
feld nach dem Ende zu hat ſich nicht viel geändert. Der
Punkt=
gewinn der 98er wird durch den Egelsbachs wieder egaliſiert.
Zu beachten iſt aber, daß der Abſtand nach oben geringer wird
und jetzt eine ganze Reihe anderer Vereine ebenfalls wieder
mit der Gefahr des Abſtiegs rechnen müſſen. Gerade das wird
den folgenden Kämpfen wieder einen beſonderen Reiz geben.
Der Tabellenſtand nach dem 30. Oktober 1932.
Spiele Gew. Un. Verl. Tore Pkte. Polizei Darmſtadt 12 10 2 — 30: 7 22 Haſſia DieburgFV. Sprendlingen 12 9 3 29:13 18 11 3 31:18 16 Viktoria Walldorf 3 26:22 15 FV. Eppertshauſen 12 4 29:24 14 Spvgg. 04 Arheilgen 11 4 31:23 13 Germania Pfungſtadt 13 5 27:27 13 SV. Mörfelden 12 4 30:26 12 Germania Eberſtadt 12 18:21 10 Germania Oberroden 12 20:33 10 Union Darmſtadt 11 20:26 SV. Münſter 12 17:24 FC. 03 Egelsbach 12 28:41 SV. 1898 Darmſtadt 11 12:24 Rot=Weiß Darmſtadt 11 9:28
SV. 98 Darmſtadt—Germania Pfungſtadt 2:0 (2:0).
Die 98er ſiegten im geſtrigen Spiel gegen Germania
Pfung=
ſtadt vollauf mit Recht. Bei etwas mehr Glück hätte der Sieg
ſo=
gar noch deutlicher ausfallen können. Damit ſoll keineswegs geſagt
werden, daß die Gäſteelf ſchlecht ſpielte. Die Pfungſtädter zeigten
ganz im Gegenteil im Feldſpiel recht gute Leiſtungen mit einer
weit kultivierteren Spielweiſe, wie ſie von dem Durchſchnitt der
Kreisligamannſchaften demonſtriert wird. Was fehlte, war die
Durchſchlagskraft im Sturm, ſo daß faſt kaum eine glatte
Tor=
chance herausgeſpielt wurde. Allerdings befand ſich gerade auch
das Abwehrtrio der Einheimiſchen — hauptſächlich Bärenz und
Girmſcheid — in beſonders guter Verfaſſung. Da auch die
Läufer=
reihe der 98er recht ſorgſam deckte, war die Grundlage für den
Darmſtädter Sieg gegeben. In der umgeſtellten Aufſtellung
er=
wies ſich das Angriffsquintett der Lilienträger weit gefährlicher
als die ſeitherige Stürmerreihe. Endlich gab es auch wieder
ein=
mal vernünftige Steilvorlagen zu ſehen. Man ſetzte auch genügend
die recht guten Flügelſtürmer ein und erreichte ſo einen
hinrei=
chend ſtarken Druck auf das gegneriſche Tor. Wenn die
Sport=
vereinself auch noch nicht vollkommen befriedigte, ſo war doch ein
deutlicher Aufſchwung zu merken. Hoffen wir, daß die
eingeſchla=
gene Entwicklung anhält!
Der Spielverlauf ſah die erſte Hälfte eine leichte
Ueberlegen=
heit der mit dem ſtarken Wind ſpielenden 98er. Nach 20 Min.
fiel denn auch der Führungstreffer durch Lehr, der unverhofft aus
30 Meter zum Schuß anſetzte, den der Pfungſtädter Hüter nicht
meiſtern konnte. Kurz darauf umſpielte der gleiche Spieler mit
einer Steilvorlage die Deckung der Gäſte, wurde jedoch, als er
gerade den Ball ins leere Tor einſchieben wollte, vom Torwächter
von hinten feſtgehalten. Der unbedingt notwendige 11=Meter=
Pfiff blieb jedoch aus. Trotzdem gelang der Platzelf noch vor
Halbzeit, und zwar wieder durch Lehr, der zweite Treffer. Nach
Wiederbeginn lagen die Pfungſtädter ſtärker in Front, ohne jedoch
die aufmerkſame Deckung der 98er überwinden zu können. Gegen
Spielende kam der Darmſtädter Sturm ſtark auf, eine Erhöhung
des Reſultates gelang jedoch nicht, zumal zwei Prachtſchüſſe von
Mahr und Lehr von der Innenkante ins Feld zurückſprangen.
Lauer=Plankſtadt leitete mit Ausnahme des geſchilderten
Fal=
les korrekt und ſicher.
Die Reſerven der 98er kamen ebenfalls durch einen 5:3=Sieg
zu den Punkten.
SV. 1898 (Jugend):
1. Jgd.—1. Jgd. Groß=Gerau 14:0; 4. Jgd.—2. Jgd. Polizei
1a3. — Die Schülerſpiele fielen aus.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Rot=Weiß Darmſtadt — Haſſia Dieburg 0:1 (0:0).
Dieſes Treffen, wo ſich Tabellenzweiter und Tabellenletzter
gegenüberſtanden, entwickelte ſich zu einem wirklich ſchönen
Spiel, in deſſen Verlauf die Gäſte als die Glücklicheren zu
einem knappen Sieg kamen. Glücklich inſofern, als Rot=Weiß
genau ſo gut hätte gewinnen können. Wohl waren die Dieburger
in ihrer Spielweiſe eine Kleinigkeit reifer, was jedoch durch der
Rieſeneifer der Rotweißen merklich abgeſchwächt wurde. Nach
offenem Spiel in der erſten Hälfte, wechſelte man torlos die
Seiten. Nach der Pauſe haben die Rotweißen mit dem Wind im
Rücken etwas mehr vom Spiel, und zweimal rollt der Ball
knapp am leeren Tor der Gäſte vorbei. Bei etwas Glück hätte
dies die Entſcheidung ſein können. Schon glaubte man an eine
Punkteteilung, als ſich Dieburg in den Schlußminuten wieder
findet und 5 Minuten vor Schluß den vielbejubelten einzigen
Treffer anbringen kann. Rotweiß macht nochmals
Anſtrengun=
gen, doch es war zu ſpät zum Aufholen. Recht bemerkenswert
für den Verlauf des Spieles iſt die Tatſache, daß der
Schieds=
richter Schloßer=Wiesbaden, ſich bewogen fühlte, beiden
Mannſchaften nach dem Spiel ſeinen Dank für die
anſtändige undfaire Kampfesweiſe auszuſprechen!!
— Rot=Weiß A. H. — Eintracht Sonderm. 0:3.
Union Darmſtadt — Polizei Darmſtadt 0:5 (0:3).
Am Sonntag vormittag erlebten die zahlreichen Zuſchauer
auf der Rennbahn zu ihrem Leidweſen ein Trauerſpiel, deſſen
recht üble Begleiterſcheinungen zum Platzverweis von 5 Spielern
(3 Union, 2 Polizei) führten. Von den 5 Toren gehen gut drei
auf das Konto des Torwarts. Die Gäſte zeigten im übrigen
trotz des hohen Sieges kein völlig überzeugendes Spiel.
Ange=
ſichts der Begleiterſcheinungen, wollen wir auf die
Veröffent=
lichung der uns vorliegenden Darſtellungen verzichten. Ze.
SpVgg. 04 Arheilgen—Germania Oberroden 5:2 (4:2).
Trotz ſtarken Regens befand ſich der Platz in beſter Verfaſſung.
Auch das Spiel war recht anſprechend bis zwanzig vor Schluß;
von da ab wurde es recht eintönig zu Ende geführt. Arheilgen
erſchien mit einer ſtark umgeſtellten Elf. Benz hatte man den
Sturmführerpoſten anvertraut; er fand ſich dort nicht richtig; Weſp
verſah den Poſten von Benz mit Erfolg; zwei neue Geſichter in
Lindenlaub und Koch, die noch nicht ganz befriedigten.
Bauer als Rechtsaußen kam wieder zur Geltung. — Die
Gäſte brachten eine ziemlich ausgeglichene Mannſchaft, vielleicht,
daß der linke Verteidiger etwas überragte. Arheilgen hatte viel
mehr vom Spiel, hätte auch leicht höher gewinnen können, doch
immer wieder das „Aber” im Sturm. Der Sieg ſelbſt iſt vollauf
verdient.
Das Spiel begann überraſchend, denn ſchon hatten die Gäſte
nach einem gut eingeleiteten Angriff die Führung übernommen;
poſtwendend erfolgte der Ausgleich, dem ſich zwei weitere Tore des
Gaſtgebers anreihten. Die Germanen holen durch Handelfmeter
ein Tor auf, das Arheilgen durch ein wunderbares Tor wieder
ausgleicht. Nach dem Wechſel wird das Spiel langſamer;
anſchei=
nend gab man ſich auf des Gaſtgebers Seite noch mit einem Tor
und damit dem Sieg in dieſer Höhe zufrieden. — Ketterer leitete
gut, hatte es aber auch nicht ſchwer.
Fr. Tgde. Darmſtadt — Urberach 0:2 (0:2).
Unter den denkbar ſchlechteſten Spielverhältniſſen ging
trotz=
dem ein Treffen vonſtatten, das die zahlreichen Zuſchauer vollauf
befriedigte. Die erſte Hälfte ein ausgeglichenes Spiel, in dem
Darmſtadt ſichtlich von Pech verfolgt iſt. Die Tore Urberachs
re=
ſultieren aus einem Mißverſtändnis der Darmſtädter
Hinter=
mannſchaft, und einem haltbaren Strafſtoß. Was nach der Pauſe
folgte, grenzt ſchon an Unfähigkeit im Darmſtädter Sturm. Ein
halbes Dutzend Eckbälle und ein Elfmeter hätten mehr noch als
den Ausgleich bringen müſſen. Doch es ſollte bei 2:0 bleiben. Die
Darmſtädter Mannſchaft hatte die ganze zweite Hälfte mehr vom
Spiel und war ſogar zeitweiſe drückend überlegen. Urberachs
Hüter zeigte ein ſauberes Stellungsſpiel. Nur vereinzelt kommt
Urberachs Sturm noch vor Darmſtadts Heiligtum. Ein
Unent=
ſchieden wäre dem Spielverlauf entſprechend geweſen. Man darf
erwarten, daß die Darmſtädter noch beſſere Reſultate zuwege
bringen. — 2. Mannſch. 5:2.
Kreisliga Südheſſen.
FV. Biblis — Normannia Pfiffligheim 1:1.
Olympia Lampertheim — FV. Hofheim 2:1.
FC. 07 Bensheim — SV. Weinsheim 3:2.
SV. Hochheim — VfL. Lampertheim 3:2.
Neuhauſen — Gernsheim 8:3.
Keglervereinigung Darmſtadt und Umgebung.
Mannſchaftskampf Darmſtadt—Eberſtadt.
Geſtern kam auf den Bahnen „Zur deutſchen Flotte” obiges
Rückſpiel im Freundſchaftskampfe zum Austrag. Im Gegenſatz
zum Vorkampfe wurden von jeder Mannſchaft 1000 Kugeln
ab=
geworfen, da zwei Bahnen zur Verfügung ſtanden. Dem Kampfe
fehlte es nicht an intereſſanten Momenten. Bis zum 7. Paare
be=
ſtand nur ein ganz kleiner Vorſprung für Darmſtadt. Gegen Ende
des Kampfes holte Darmſtadt ſtark auf. Mit 5124 Holz für D.
4947 für E. endete das Spiel. Das Geſamtergebnis beider Kämpfe
ſtellt ſich: Darmſtadt 7690, Eberſtadt 7455 Holz. Bei dem heutigen
Kegeln war beſter Mann Eberſtadts Grünewald mit 541 Holz,
bei Darmſtadt Gebhard mit 559 Holz.
Den Abſchluß des Kampfes bildete die Siegerehrung.
Darmſtadt wurde eine Ehrenurkunde überreicht. Die Beſten der
beiden Kämpfe: Sattler=D. und Grünewald=E., erhielten
eine Denkmünze.
Kraftſport.
Polizei Darmſtadt 2. — Arheilgen 10 12:8.
Auch der zweiten Mannſchaft gelang es nach anfänglichem
Pech am geſtrigen Sonntag in den Verbandskämpfen der
Liga=
klaſſe einen Sieg zu holen, der ebenfalls noch höher ausgefallen
wäre, wenn der Kampfrichter Heckmann=Dieburg den
einwand=
freien Schulterſieg von Hahl gegen Schunk gewertet hätte. Doch
alles kann man nicht ſehen. So kam es, daß in der Zuſatzrunde
Hahl die Waffen ſtrecken mußte. Im Federgewicht überraſchte
Keutzer gegen Rückerich, der einen glatten Schulterſieg gegen den
ſonſt ſtarken Arheilger buchen konnte. Erbes, der diesmal
Leicht=
gewicht hatte, holte ſich auch in dieſer Klaſſe einen Sieg über
Beck. Im Weltergewicht glaubte Gerhardt ſchon ſeinen Gegner
Weber durch Punkte beſiegt zu haben, was ihm auch gelungen
wäre, wenn er noch etwas friſcher angegriffen hätte. Im
Leicht=
mittelgewicht mußte Lang raſch mit der Matte Bekanntſchaft
machen, da er diesmal wieder zu offen kämpfte, währenddeſſen
Strauch als Erſatz im Halbſchwergewicht ſeinen Gegner
einwand=
frei beſiegen konnte. Reuter im Schwergewicht hatte mit Andres
ſchon etwas mehr Arbeit, doch beim Pfiff der 9. Minute hatte
Andres auch die Matte berührt. Der Geſamtkampf verlief ſehr
ruhig, ebenſo wie der Kampfrichter gerechte Entſcheidungen traf.
Bantam: Hahl=P. — Schunk=A. 0:3; Feder: Keutzer=P. —
Rückerich=A. 3:3; Leicht: Erbes=P. — Beck=A. 6:3; Welter:
Ger=
hardt=P. — Weber=A 6:5; Mittel: Lang=P. — Anthes=A. 6:8;
Halbſchwer: Strauch=P. — König=A. 9:8; Schwer: Reuter=P. —
Andres=A. 12:8. — Zeit: 28:28 Min.
Heros Dortmund wurde Deutſcher Meiſter im
Mann=
ſchaftsringen, da Hörde 04 zum letzten und entſcheidenden Gang
nicht mehr antrat.
Der Berliner Schlittſchuh=Club ſpielte ge
die Eishockeymannſchaft Göta Sodertälje 3:3 unentſchieden.
11 000 Perſonen waren beim internationalen Ku
turnkampf in der ausverkauften Frankfurter Feſthalle begeiſte
Zuſchauer. Eintracht Frankfurt ſiegte mit 1900 Punkten vor
Ländermannſchaften von Ungarn (1873) und Luxemburg (17
Verbandsoffene Schwimm-Wetkkämpſe
uppe Nor
Zwei neue Bahnrekorde. — Faahs Karlsruhe ſchlägt die Meiſts
Klaſſe. — Jungdeutſchland und Göppingen Staffelſieger.
Heſſ
Das verbandsoffene Wettſchwimmen des Nikar=Heideſ” sugg. Arh
berg litt ſtark unter mangelhafter Organifation. Sein Geſan arms —
erfolg war diesmal der überraſchend guten ſportlichen Ausber/.upye Mai
zu danken, die das ausverkaufte Haus mit Recht begeiſter, ss. Lange
Die wichtigſten Leiſtungen waren zwei neue Bahnrekorde. Zucn, zid. Sach
verbeſſerte der Göppinger Schwarz ſeine eigene Marke „i yu — Polit
Bruſtſchwimmen von 2:38,4 auf 2:37,2 über 8 Bahnen. Da-Mannve Sid
ſchlug der junge Karlsruher Faahs ſeine Gegner aus Dn jadt 4:2=
Meiſterklaſſe, Witthauer=Frankfurt und Diebold=Berlin, ſorz/” zaſſia Binge
Neitzel=Göppingen über 8 Bahnen Freiſtil in neuer Bahnreko=Mzunpe R9
zeit von 2:12,2 (alte Marke 2:18,2). Hier ſcheint endlich wie?u /sp. Ludwi
ein neues Talent aufgetaucht zu ſein. Im übrigen gab es dur) Mannheim
weg Favoritenſiege. Göppingen und Jungdeutſchland Darmſto sn. Waldho
holten ſich die beiden großen Staffeln über 10 mal 2 Bahru ſafen: ausge
Bruſt und Freiſtil. Im Waſſerball ſchlug Heidelberg Lachnpe Sad
wigshafen 4:2 (2:0), und Jungdeutſchland Darmſtadt gewau grier 3:4
gegen SV. Göppingen 6:3. In Zukunft müſſen die Heidelber Eſuppe Südb
ihre Kampfbahn auf 20 oder 25 Meter abgrenzen, wenn M z. BC. A
Ergebniſſe Vergleichswert haben ſollen.
SC. 6:1.
Ergebniſſe:
Schweinan
(Bahnlänge 23,60 Meter.)
— ASV. Nü
Bruſtſtaffel 10 mal 2 B. Kl. I: 1. SV. Göppingen 5:479 Pürzburg 1:0
2. Neptun Karlsruhe 5:48,5. — Kraulſtaffel 10 mal 2 B. KLlſuppe Wür=
1. Jungdeutſchland=Darmſtadt 4:41,6; 2. Nikar=Heidl zmuttgart 11
berg 4:44,6. (Neptun Karlsruhe und Göppingen diſtanziert.) Sportfr. Tühil
Kraulſtaffel 2, 4, 8, 4, 2 B. Kl. II: 1. Nikar Heidelberg 5:421
2. Karlsruhe 99 5:47,2. Bruſtſtaffel 3 mal 8 B. Kl. II: 1. Nep
Karlsruhe 8:45,2; 2. Göppingen 8:56,2. — Damenbruftſtar MANck W
3 mal 8 B. Kl. II: 1. Mannheimer DSV. 4:58,5: 2. Nikar Heid
berg 5:19,3. — Herren=Freiſtil 8 B. Kl. la: 1. Faahs=Kan
ruhe 99 2:12,2 (neuer Bahnrekord); 2. Witthauer L. Frankf. eM0 M0 30
2:18,8; 3. Diebold=SV. Berlin 2:20,5. — Kl. Ib: 1. Kümmeill 9amit die „N
Schwaben Stuttgart 2:21,8; 2. Vogt=Nikar Heidelberg 2:25. hſie bisher u
Herren=Rückenſchwimmen 4 B. Kl. Ta: 1. Dr. Frank=Nikar Hei ſynm Platze v
berg 1:09,4; 2. Diehl=Neptun Karlsruhe 1:10.—— Kl. Ib: 1. Kück hunkte abnehl
merle=Schwaben Stuttgart 1:11,4; 2. Salb=Göppingen 1:14. min der Heſſe
Herren=Bruſt Kl. Ta 8 B.: 1. Schwarz=Göppingen 2:37,2 (nelgluſtpunkten gl
Bahnrekord); 2. Wunſch=Neptun Karlsruhe 2:40,0; 3. Emimn. SV. errei
Poſeidon Kaiſerslautern 2:40,5. — Kl. Ib: 1. Endres 1. Frauſin Leiſtungen
1:12. — Rücken: 4 B. Kl. I: 1. Kohler=Nikar Heidelberg 1:12, die Gäſte na
— Damen=Springen Kl. II: 1. Greiff=DSV. Mannheim 3//
Punkte. — Damen=Kraul 4 B. Kl. II: 1. Müller Dar
ſtadt 1:23,3. — Damen=Rücken 4 B. Kl. II: 1. Blank=Moſ
Ploch der
heim 1:38,4.
Die „Nixen” ſiegen in Düſſeldorf.
Polizei d
Der zweitägige Klubkampf zwiſchen Nixe Charlottenburg
dem SV. Düſſeldorf 98 in Düſſeldorf endete mit dem erwart a9ue, den dritte
Siege der Berlinerinnen, die knapp aber ſicher mit 29:21 Pkt. ) Core; durch
Oberhand behielten. Die Kämpfe am Sonntag im Stadtbad Fleich, doch D
der Kettwiger Straße werden am beſten dadurch gekennzeichnk die durch eine
daß in drei von den vier ausgetragenen Wettbewerben n cy” Nach ſchöne
deutſche Höchſtleiſtungen geſchaffen wurden. Allerd inſewurf Somn
kann der neue Rekord in der 6 mal 50=Meter=Lagenſtaffel kählie bei Halbze
Anerkennung finden, da in der ſiegreichen Düſſeldorfer Mannſc4 Ua ſchon v
Elfriede Saſſerath vom Rheydter SV. mitſchwamm. Nixe Eſchöch
lottenburg verbeſſerte in der 3 mal 100=Meter=Kraulſtaffel, äßner in die M.
eigene Beſtleiſtung um 3,4 Sek auf 3.54 und unterbot auch in Mitafraum we
Bruſtſtaffel über 3 mal 100 Meter den von ihr gehaltenen deſeh verſtärkt,
ſchen Rekord um 8,10 Sek. auf 4.33,8. Die Rheinländerinnen P’n. Nach ein
en ſich das 100=Meter=Rückenſchwimmen durch Frl. Stolte /½und einig
1.29,6, hinter der Frl. Halbsguth und Frl. Ahrendt (Nixe) Fdem Wege.
jächſten Plätze belegten, ſowie die Lagenſtaffel über 6 malſ” Strafball zu
Meter in 3.58,6; hier kamen die Nixen in der beſtehenden M.
kordzeit von 4.00,2 als zweite ein.
Tennis=Rangliſte des 9. Bezirks.
lor der Pol
Ear jetzt nur n.
Zeigt eine oft
Die ſoeben vom Bezirkspräſidenten des 9. Tennisbezirks, hn oder
Grüder, zuſammengeſtellte Tennisrangliſte für Heſſen und HP½ und dam
ſen=Naſſau umfaßt die Namen von 92 Herren und 69 Dan 1 gelingen d.
Sie hat ſich numeriſch etwas verkleinert, qualitativ im Vergl/ lüſte daneben
zum Vorjahr aber nicht weſentlich geändert. Entſprechend /FT un Fuch=
Fortſchritten der vergangenen Spielzeit haben lediglich einige
jüngeren Damen ihre Plätze verbeſſern können, ſo vor allem
Frankfurterin Frau Hoeſch, die von der 7.—8. Stelle auf de
Platz vorrücken konnte, ſodann die Wiesbadenerin Frl. Bird
die im Vorjahr noch unter der Gruppe 43—71 rangierte un)
dieſem Jahre auf Stufe 12—15 ſteht. Auf die gleiche Rang
ſind auch die Wiesbadenerin Frl. Hees und die Homburgerin
Lauenſtein aufgerückt, die beide im Vorjahr noch zwiſchen 28
eingeteilt waren. Mit Recht hat in dieſem Jahre Mariela=
Horn, entſpchrechend der deutſchen Rangliſte, den erſten Platz
Bezirk vor Frau Friedleben erhalten.
Unter den Herren=Nachwuchsſpielern iſt der junge Bäun
(Forſthausſtraße) von der 20.—25. Stelle auf den 10. Platz
gerückt, und ſein Partner Siegwart aus der Gruppe 30—38 au
15. Stelle vorgerückt. Weſentlich vebeſſern konnten ihre Rangt
auch die Kaſſeler Spieler Hillmer und Stipanski. Froitzhein
mit Goſewich und Tüſcher gleichgeſtellt. Im einzelnen zeigt
Bezirks=Rangliſte für die erſten 15 Spieler und Spielerinnen
gendes Bild:
Herren: 1.—3. Froitzheim=Wiesbaden, Goſewich=Frank!
Tüſcher=Kaſſel; 4. Erwen=Frankfurt; 5.—7. Claß= Darmſc
Henke=Frankfurt, Kleinlogel= Darmſtadt; 8. Endri
Darmſtadt; 9. von Knoop=Wiesbaden; 10.—14. Bäumer=F
furt, Hamel=Hanau, Hillmer=Kaſſel, Stipanski=Kaſſel, Wele
Höchſt; 15. Siegwart=Frankfurt. — Damen: 1. Frl. Horn=V4
baden; 2. Frau Friedleben=Frankfurt; 3. Frl. Menges=Fu
furt; 4. Frau Richter=Weihermann=Frankfurt; 5. Frau Hde
Frankfurt; 6. Frl. Zint=Frankfurt; 7.—9. Frau Ewald=Ki
nach, Frl. Henrich=Wiesbaden, Frau Lefeldt=Frankfurt: . 10.=
Frl. Kuhlmann=Kaſſel; Frl. Lefeldt=Frankfurt; 12.—15.
Binder=Wiesbaden, Frl. Hamel=Hanau, Frl. Hees=Wiesbaden,
Lauenſtein=Bad Homburg.
Die Hockey=Ergebniſſe.
SC. 2:49,4: 2. Grohmann=Wiesbaden 2:53,8. — Kunſtſprinz) bäſte mit Ela
Kl. I: 1. Boſſo Mannheim 112,40 Punkte; 2. Merkel=Poſt=Shiei hatte St
Mannheim 110,74 P. — Bruſtſchwimmen 4 B. Kl. II: 1. SaGyardt, Rothät
Darmſtadt 1:17,5. — Kraulſchwimmen 4 B. Kl. II: 1. Di c 5ache waren.
Neptun Karlsruhe 1:03,1. — Jugend=Kraul 4. B. Kl. Au iſt. Sehr gu
1. Heyne=Darmſtadt 1:03,9. — Kl. II: 1. Damm=Main;) Pfeiſfer. Wa.
lagen nach
ge einer
3
auf
Dälft
Frankfurter TV. 60 Poſtſportv. Frankfurt 0:0. TV.
Mainz — Höchſter HC. 6:1. Damen: TV. 1817 Mainz —
ſter HC. 4:1. Techn. Hochſchule Darmſtadt — SV. 98 Darmt
(Sa.) 1:0. Münchener SC. — HC. Wacker München (Sa.)
MSC. München — Eiſenbahn=SC. München (Damen, Sa.)
HC. Wacker — TV. Paſing 3:2. Hvgg. Jahn München — Schl
ben Augsburg 4:0. Eiſenbahn=SV. —1860 München 1:0. D
München — Rot=Weiß München 5:2. Akad. SC. Münche
MTV. München 6:2. Nürnberger HTC. — 1. FC. Nürnberg
Damen: Nürnberger HTC. — TV. 1846 Nürnberg 4:0. 1.
Nürnberg — HG. Nürnberg (Damen) 6:0. TV. 1846 Nürnn
— HG. Nürnberg 0:4.
Rugby=Verbandsſpiele in Süddeutſchland.
Mainkreis: BSC. 99 Offenbach — Frankfurter TV. 1860
Neckarkreis: Heidelberger TV. — Heidelberger BSC. 3:5. L
delberger RK. — RG. Heidelberg 5:9. Südkreis; RC. Pfor3”
— Stuttgart/Cannſtatter RC. 0:6.
Nontag, 31. Oktober 1932
Die Handball=Ergebniſſe.
uppe Heſſen: SV. 98 Darmſtadt — Polizei Darmſtadt 6:8.
Sppgg. Arheilgen — Rot=Weiß Darmſtadt 5:0. Wormatia
Worms — TSV. Braunshardt: ausgefallen.
Giuppe Main: Eintracht Frankfurt — FSV. Frankfurt 5:4.
TSV. Langen — Rot=Weiß Frankfurt 5:1. TSG. Höchſt 01
VfL. Sachſenhauſen: ausgefallen. Poſtſportverein
Frank=
ſurt — Polizei Frankfurt 2:1.
ſuppe Südrhein: Siegfried Wiesbaden — VfR.
Wörr=
ſtadt 4:2. Eintracht Kreuznach — SV. Biebrich 1919 3:5.
Haſſia Bingen — Polizei Wiesbaden 4:5.
uppe Rhein: VfR. Mannheim — MTG. Mannheim 6:5.
ASV. Ludwigshafen — FC. Mannheim 08 4:9. Phönix
Mannheim — Polizei Mannheim 3:3. Mannheim 07 —
SV. Waldhof 0:12. Ludwigshafen 03 — Pfalz
Ludwigs=
hafen: ausgefallen.
ſyppe Saar: Saarlouis — Merzig 5:5. Roden — Poſt
Trier 3:4.
(ſuppe Südbayern: SSV. Ulm — Schwaben Augsburg
10:3. BC. Augsburg — Ulm 94 6:7.
Linppe Nordbayern: Polizei Nürnberg — Nürnberger
SC. 6:1. Sppgg. Fürth — FC. Bamberg 10:3. Pfeil
Schweinau — Bayern Erlangen 6:3. Reichsbahn Nürnberg
— ASV. Nürnberg 16:4.
Würzburg 1:6.
Barkochba Nürnberg — Kickers
uppe Württemberg: Kickers Stuttgart — Polizei
Stuttgart 14:0. TV. Wangen — Sppgg. Tübingen 6:5.
Sportfr. Tübingen — VfB. Stuttgart 6:5.
9. 98 Darmſtadt — Polizei Darmſtadt 6:8 (4:7).
Apanche der„Grünen”am Böllenfallkor
Damit die „Tradition” der letzten Jahre nicht abreiße, ließen
die bisher ungeſchlagen die Tabelle anführenden 98er auf
uem Platze von ihrem nachdrängenden Lokalgegner Polizei
thePunkte abnehmen und ſorgten ſo für einen ſpannenden
End=
u in der Heſſen=Gruppe, da beide Vereine nunmehr mit zwei
Aſeruſtpunkten gleichliegen und ſie kaum noch eingeholt werden
uen. SV. erreichte die im Vorſpiel auf dem Exerzierplatz
ge=
züigen Leiſtungen in keiner Weiſe, während die revanchedürſten=
AeGäſte mit Elan und überlegtem Spiel ans Werk gingen. Die
Mlzei hatte Sommer wieder zur Stelle, als „Erſatz”, kamen
Fhardt, Rothärmel und Moßner, die mit reſtloſem Eifer bei
Sache waren. Beſonders Leonhardt bewies, daß er keinerlei
aſtz iſt. Sehr gut waren auch der wiedererſtandene Kipfer im
u Pfeiffer, Walther, Daſcher und Sommer.
Die Gäſte nahmen nach Anpfiff ſofort das Heft in die Hand
unheim E lagen nach zwei Minuten durch Strafwürfe von Schliffer
er 90Fn Sommer ſchon 0:2 in Führung. Dann kommen auch die 98er
Hlank=Nſt orgelegenheiten, die jedoch durch Kipfer, die Latten und den
bien Torraum zunichte werden. Erſt in der zehnten Minute
ſagt Ploch der erſte Gegentreffer. Weitere Würfe treffen die
hote. Polizei dagegen erzielt durch Leonhardt, der davonziehen
tRte, den dritten Treffer. In den nächſten drei Minuten fallen
Tore: durch Feick und Freund erzielen die 98er zunächſt den
zleich, doch Daſcher ſtellt für die Grünen die Führung wieder
die durch einen haltbaren Ball Sommers auf 3:5 geſteigeri
Nach ſchöner Kombination iſt zwar Feick erfolgreich, durch
ſwurf Sommers und einen Durchbruch Rothärmels ſteht die
rie bei Halbzeit 4:7 für die Polizei.
War ſchon vorher die oft unüberlegte Spielweiſe des ſonſt
„ehſchlagskräftigen 98er Sturms aufgefallen, ſo wurde, nachdem
ſener in die Mitte gegangen war, der Aufbau zwar beſſer, aber
„Strafraum war es mit der Kunſt zu Ende. Polizei hatte die
Gehr verſtärkt, die nun mit allen Mitteln Torerfolge
ver=
herte. Nach einigem Schußpech wurde der blaue Angriff ganz
os und einige Leute gingen den Umarmungen ihrer Gegner
dem Wege. In der ſiebenten Minute verwandelt Werner
m Strafball zum fünften Treffer, doch ſchon im Anſchluß daran
infolge einer leichtſinnigen Abwehr von Henß das achte und
ſt Tor der Polizei, die nun ihren Laden zumacht. Das Spiel
biht jetzt nur noch aus Freiwürfen — zwei Stück pro Minute —
zeigt eine oft die Grenze des Erlaubten überſteigende Härte
Der Abwehr. Zehn Strafwürfe im Polizei=Strafraum, die alle
deben oder auf die Abwehrmauer gejagt wurden, habe ich noch
„ᛋFAt, und dann aufgehört. Alle Verſuche, die Partie noch zu
ſprechen)
hen, gelingen den 98ern angeſichts der taktiſchen Verteidigung
Gäſte daneben. Kurz vor Schluß flitzt zwar noch ein Straf=
Nf von Fuchs in die Maſchen, doch beim Abpfiff des in der
Aten Hälfte ſehr ſchwachen Schiedsrichters Müller=Wiesbaden
ich Pſen die Blauen den Sportruf für den Sieger auf die Polizei
böringen. Andersherum wäre es ihnen wohl lieber geweſen
hatten ſie es wohl erwartet.
Die Niederlage der 98er war vermeidbar, geht jedoch in
Ord=
ſg. und die Mannſchaft kann ſie faſt gleichmäßig unter ſich ver=
Fen. Am beſten waren noch Werner, Delp, Dittmar und ſpäter
Verteidigung Rothenburger=Förſter.
Spvgg. 04 Arheilgen — Rot=Weiß Darmſtadt 5:0 (0:0).
Dies geſtern vormittag am Arheilger Mühlchen ausgetragene
Bel ſah die Platzherren als ſicheren Sieger, ſicherer als das
Re=
ſiPat beſagt. Verlief die erſte Spielhälfte auch torlos, ſo hätte
eilgen ſchon in dieſer Zeit auf Grund der zahlreichen
Tor=
egenheiten das Spiel mit einer deutlichen Tordifferenz für ſich
cheiden müſſen. Die Gäſte, ohne Rettig, bei obigem Spiel
Unglück auch noch nur mit zehn Mann antretend, nicht wie=
Buerkennen. Sie fielen vollſtändig auseinander, pflegten Einzel=
, das immer bei der gegneriſchen Verteidigung, die ſehr gut
Weelegt war, endete. Auch das harte Spiel gegen Ende war
olrat nicht notwendig.
Oer Gaſtgeber wußte, um was es ſich drehte, wenn auch vor
K Wechſel überhaupt nichts gelingen wollte, ſo wurde nach der
Ae unverdroſſen weiter gekämpft. In gleichmäßigen Abſtänden
Arlen fünf ſchöne Tore erzielt. Damit iſt die Abſtiegsgefahr
R uant. Das Spiel war ſehr ſchnell, hatte aber auch in dem
eDsrichter (ein Herr aus Worms), der weit über den
Par=
en ſtand, einen ausgezeichneten Leiter.
Wormatia Worms TSV. Braunshardt.
Infolge eines Autodefekts kam Braunshardt zu obigem Spiel
et, ſo daß das Treffen leider nicht zum Austrag kam.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
O
Aunsdant Mder V.2.
Kreisklaſſe: Arheilgen — Worfelden 1:0 (1:0);
Sprendlin=
gen — Griesheim 2:4 (0:2).
Meiſterklaſſe 1: Reichsbahn — Hahn 15:3 (3:1); Seeheim
— Tgſ. 1875 Darmſtadt (kein Schiri); Egelsbach —
Beſ=
ſungen 5:4 (4:1); Heppenheim — Lorſch 3:3 (3:2).
Meiſterklaſſe 2: Walldorf — Nauheim 2:2 (2:1);
Büttel=
born — Groß=Gerau 10:2 (4:0); Wallerſtädten —
Wolfs=
kehlen 2:3 (1:3).
A=Klaſſe 1: Auerbach — Kirſchhauſen 6:1 (1:1); Schwanheim
— Zell 0:0; Birkenau — Hüttenfeld 2:3 (2:2); Hähnlein
— Zwingenberg (Platz unter Waſſer).
A=Klaſſe 2: Nieder=Ramſtadt — Griesheim 18:0 (9:0);
Stock=
ſtadt — Groß=Hauſen (unbekannt); Crumſtadt —
Gerns=
heim 8:1.
A=Klaſſe 3: Buchſchlag — Eberſtadt 4:8 (3:4); Ober=
Ram=
ſtadt — Erzhauſen (Gäſte nicht angetreten); Münſter —
Urberach 3:2 (3:1).
Ein recht unfreundlicher Spielſonntag mit etlichen
Neben=
erſcheinungen. Es fielen einige Begegnungen aus infolge
unbe=
ſpielbarer Plätze, Mannſchaften traten nicht an, und der erſte
Fall paſſierte, daß ein Schiri ausblieb. Durch die Berichte der
Vereine zog ein roter Faden. Wenig eindrucksvolle Spiele bei
ſchwachen Leiſtungen, woran die naßkalte Witterung ſchuld war.
Wir hörten:
Arheilgen: Ein hochanſtändiges Spiel, das Rückert=Nd.=
Ramſtadt ohne Zimperlichkeiten gut leitete. Angenehm
enttäuſch=
ten die Gäſte. Flink und öfters gefährlich, ſo daß Arheilgens
Ab=
wehr auf der Hut ſein mußte. Im Sturm der Platzelf wollte es
diesmal nicht klappen. Beide Hüter zeigten Glanzleiſtungen.
Sprendlingen: Ein ſehr anſtändiges Spiel. Unverſtänd.
lich bleibt, daß die Platzelf nur zehn Mann ſtellte, wodurch im
Sturm ſtets eine Lücke offen blieb. Griesheim behielt daher den
Vorteil und gab das Spiel nie aus der Hand
Meiſterklaſſe: Durch das Lorſcher 3:3 hat die
Reichs=
bahn erneut Hoffnung erhalten. Sie ſchlug ſich gegen Hahn ſehr
gut wobei die Gäſte vor der Pauſe tapfere Abwehr leiſteten,
ſpäter aber ſtark abfielen. In Seeheim war der Schiri
ausge=
blieben, ſo daß die Tgſ. 1875 unverrichteter Dinge abziehen
mußte. Beſſungen hielt ſich in Egelsbach beſſer als man
erwartet hatte. Ausſchlaggebend war der ſtarke Wind. Mit dieſem
im Rücken drückte zuerſt Egelsbach und legte 4:1 vor. Dann half
er den Gäſten, und faſt hätte es zum Unentſchieden gereicht. Ein
ſchönes und ruhiges Spiel. Heppenheim brachte die
beacht=
liche Leiſtung auf, dem Tabellenführer Lorſch einen Punkt zu
nehmen. Als Nachbar=Derby trug das Spiel eine etwas harte
Note, doch Schiri Flick=Griesheim ſetzte ſich durch. Gärtner war
ſcharf bewacht und erzielte nur ein Tor, Lorſch blieb durch zwei
Erſatzleute hinter ſeinen ſonſtigen Leiſtungen zurück.
Im Ried ſchufen die Ergebniſſe eine neue Lage.
Büttel=
born macht durch ſeinen hohen Sieg nicht nur von ſich reden,
ſondern greift auch in die Meiſterſchaft ein. Durch ſeine
vollzäh=
lige Elf, die jetzt wieder im richtigen Fahrwaſſer ſchwimmt, kam
Groß=Gerau faſt nicht zu Wort. Gleich nach Beginn hieß es
ſchon 2:0 und der Druck hielt unvermindert an bis zum Schluß.
Rechel=Hähnlein gefiel. Walldorf ſchwieg ſich über ſein Spiel
mit Nauheim aus. Vom Gegner hörten wir, daß es ſehr hart
zuging von ſeiten der Platzelf, Wallerſtädten kämpfte als
Platzverein nur mit 10 Mann. Die Spieler waren dadurch
über=
laſtet, zumal Wolfskehlen ſehr eifrig bei der Sache war.
Schließlich war dies der Umſtand, daß das Spiel verloren ging.
A=Klaſſe: Auerbach vergrößerte ſeinen Abſtand vom
Tabellenzweiten. Etwas Beſonderes ereignete ſich gegen
Kirſch=
hauſen nicht. Das 6:1 ſpricht klar für Auerbach. Birkenau
mußte auf eigenem Gelände eine Niederlage gegen
Hütten=
feld einſtecken. Glück bei der Abwehr und Schußpech Birkenaus,
beſonders gegen Spielende. Im Ried gab es zwei deutliche Siege.
Der Stockſtädter Platz wird wohl ſpielunfähig geweſen ſein.
Näheres hörten wir nicht. Im Norden trat Erzhauſen in
Ober=Ramſtadt nicht an. Eberſtadt brachte aus
Buch=
ſchlag zwei Punkte, und Münſter kam zu einem nur knappen
Siege über Urberach. Das Spiel war aufregend bei
gleichwer=
tigen Leiſtungen. Münſter führte 3:1. Kurz vor Schluß gab es
zwei 13=Meter=Bälle für die Gäſte. (Verteidiger im Kreis.) Einer
wurde gehalten, wodurch ſich Urberach einen Punkt verſcherzte.
Zu dem Fall Bickenbach hörten wir aus zuverläſſiger
Quelle, daß die Handballabteilung eben eine Kriſe durchmacht
und ſich die Lage wohl erſt klären wird, nachdem über das
Sprendlinger Spiel und den Abbruch in Griesheim geſprochen iſt.
Zum Spielabbruch gegen Bensheim ſoll das Urteil ergangen
ſein: Vier Wochen Platzſperre und Wiederholung auf neutralem
Felde. Um Hennemann und Spielleiter Dr. Scriba ſchweben
Austrittsgerüchte.
Odenwaldgau.
Kreisklaſſe: Groß=Zimmern — Erbach 4:3 (2:1); Zweite —
Altheim 1:0.
Um es vorweg zu ſagen. Erbach legte ein Spiel hin, das
den ungeſchlagenen Tabellenführer zur ganzen Hergabe ſeines
Könnens zwang. Bei ſolchen Dauerleiſtungen hätten die Gäſte
icherlich einen anderen Platz in der Tabelle inne Vorerſt
ver=
teiltes Spiel. Nach der Pauſe zog Erbach gleich (2:2) und ging
ſogar 3:2 in Führung. Erſt fünf Minuten vor Schluß zog die
Platzelf gleich, und mit dem Schlußpfiff fiel der Siegestreffer,
Zimmer=Sprendlingen gefiel.
Main=Speſſart=Gau.
Kreisklaſſe: Klein=Wallſtadt — Tgſ. Obernburg 2:6 (1:3).
Die beiden anderen Spiele ſind ausgefallen.
Reichsbahn Darmſtadt — TV. Hahn 15:3 (3:1).
Trotz vier Man Erſatz konnte die Reichsbahn gegen TV. Hahn
ihre derzeitige Form eindeutig unter Beweis ſtellen. In der
erſten Halbzeit ſetzten die Gäſte noch einigen Widerſtand entgegen,
als aber Reichsbahn in der zweiten Hälfte ſich gefunden, hatte
Hahn nichts mehr zu beſtellen. Angriff auf Angriff wurde
vorge=
tragen und faſt jedesmal mit einem Tor abgeſchloſſen. Der gute
Gäſtehüter war an der hohen Niederlage ſchuldlos und hielt, was
zu halten war. Wenn Reichsbahn am kommenden Sonntag gegen
Lorſch mit dieſen Leiſtungen aufwartet, dürfte ſie der Meiſterſchaft
weſentlich näherrücken. Schiedsrichter einwandfrei.
Nr. 303 — Seite 7
Mainz=Mombach — Fr. Tgde. Darmſtadt 1:3 (1:2).
Trotz der ſchlechten Witterung befand ſich das Spielfeld in
verhältnismäßig gutem Zuſtand. Die Mannſchaften waren beide
gut aufgelegt und beſonders die Darmſtädter Hintermannſchaft
arbeitete einwandfrei. Beim Platzverein iſt eine bedeutende
Beſſe=
rung feſtzuſtellen, die ja auch das Reſultat im Vergleich zu
frühe=
ren Treffen deutlich zeigt. Das Spiel war im ganzen ſchön
und fair.
Abſchluß der Münchener DSB.=Tagung.
Am Sonntag nahm in München die diesjährige Tagung der
DSB. unter der Leitung von Dr. Karl von Halt ihren
Fort=
gang und Abſchluß. In den beiden Tagen mußte ein gewaltiges
Arbeitspenſum erledigt werden. Auch der Spielwart und der
Vertreter des Frauenausſchuſſes wohnten am Sonntag der
Tagung an. Den Mittelpunkt der Beratungen bildete die Frage
der Vorbereitung der Olympiſchen Spiele 1936.
Dr. von Halt fand entſchloſſene Zuſtimmung zu den
weit=
ſchauenden Plänen. Es iſt ſicher, daß ſich der Widerhall der
kommenden olympiſchen Ereigniſſe in der deutſchen
Oeffent=
lichkeit dadurch, daß die Spiele in Deutſchland ſtattfinden,
noch=
in ungeahntem Maße verſtärken wird. Noch klafft zwiſchen den
der DSB. auferlegten großen Aufgaben und Verpflichtungen
für das Anſehen des deutſchen Sports und der geringen, Unter
ſtützung von ſeiten der öffentlichen Stellen gegenüber den
um=
faſſenden Maßnahmen anderer Länder, wie Italien und Japan.
eine rieſige Lücke.
Im Anſchluß an die Ausführungen des Reichsſportlehrers
Waitzer kriſtalliſierten ſich als Haupaufgaben für die
nächſten Jahre nachſtehende Geſichtspunkte heraus: 1. Talent
ſuche in Schule, Hochſchule und Verein; 2.
Durchdringun=
dieſer jungen Leute mit heroiſcher Einſtellung, ernſter Trainings
auffaſſung, ſportlicher Diſziplin und Verpflichtung für ihre
vaterländiſche Aufgabe. 3. Die DSB. und ihre Verbände be
ſchreiten dazu Wege mit gerader Zielſetzung. In nahezu allen
Verbänden werden Olympia=Vorbereitungskurſe ſchon im
kom=
menden Jahr für Schüler und junge Talente durchgeführt, fort
geſchrittene Leichtathleten werden in Spezialkurſen weite:
gefördert. Länderkämpfe mit ſportlich ſtarken Nationen
treten in den Vordergrund. Das
Meiſterſchaftspro=
gramm iſt erweitert worden um den 3000 Meter Hindernis
lauf und 20=Km.=Gehen. Die Leichtathletik=Tagung brachte zun
Ausdruck, daß die Dichte des Wettkampfbetriebes, die Regſam
keit der Vereine die günſtige Weiterentwicklung des leicht
athletiſchen Gedankens entſcheidet, deshalb die obligatoriſche
Durchführung von Klubkämpfen, auch für Frauen.
Die organiſatoriſchen Maßnahmen treffen die
Lan=
desverbände. Um alle finanziellen Belaſtungen zu vermei
den, ſoll ſich vorerſt, die pflichtgemäße Durchführung auf den lokalen
Betrieb beſchränken. Daneben werden die Wettkämpfe für
Lei=
ſtungsklaſſen in vollem Umfange beibehalten und den lokalen
Organen hinſichtlich der Einteilung der Wettkämpfer weitgehende
Vollmachten erteilt. Schülerkurſe in den Ferien ſind
vor=
geſehen.
Die Richtlinien des Reichskuratoriums fü=
Jugendertüchtigung und den Geländeſport lagen vor. Mit
gro=
ßem Intereſſe wurde feſtgeſtellt, daß die leichtathletiſchen
Uebun=
gen einen wichtigen Teil der vorgeſehenen Leiſtungsprüfungen
darſtellen. Von jeher bildete die Leichtathletik den Grundſtock für
die körperliche Erziehung unſerer Jugend. Die Arbeit des Reichs
kuratoriums für Jugendertüchtigung geht durch dieſe
Feſtſtellun=
gen mit den Beſtrebungen der DSB. konform.
Die Deutſchen Meiſterſchaften für Männer
fin=
den am 12. und 13. Auguſt 1933 ſtatt. Der Ort der Austragung
(ob Köln oder Berlin) iſt noch nicht feſtgelegt. Die Deutſcher
Frauenmeiſterſchaften finden am 20. Auguſt in Erfurt
ſtatt. Im weiteren Verlaufe der Tagung wurden weitere
bedeut=
ſame Maßnahmen für die olympiſchen Aufgaben und den internen
Aufbau der Leichtathletik eingehend beraten, deren Verwirklichung
ſchon für das Jahr 1933 in Ausſicht ſteht. Der Termin für die
Deutſche Meiſterſchaft im 3000=Meter=Hindernislauf ſowie für das
20=Kilometer=Gehen in Erfurt wird noch feſtgeſetzt.
Darmſtädter DT.=Fechter in Rödelheim erfolreich.
Das von 23 Fechtern der weſtlichen Gaugruppe beſchickte
Säbelfechten der Mittelſtufe geſtern in Rödelheim brachte nicht
nur zahlenmäßig, ſondern auch in fechteriſcher Hinſicht einen
ſchönen Erfolg. Die überall gepflegte gründliche Ausbildung der
jungen Fechter ſpiegelte ſich in der friſchen und lebhaften Ari der
durchgeführten Gefechte wider. Vezirksfechtwar Graf nahm die
Gelegenheit wahr, ſich lobend über die durchweg ſaubere
Klingen=
führung und ſchulgerechte Haltung auszuſprechen. Von den
Darm=
ſtädter Fechtern konnten ſich Rud. Kaiſer und W. Brand
(Turngemeinde 1846) bis zur Schlußrunde durchſetzen. Die von
10 Teilnehmern durchgeführte Schlußrunde iſt der letzte
Prüf=
ſtein zur Altmannklaſſe, in die die 6 Beſten aufrücken können. Mit
dem 4. und 5. Sieg haben die Darmſtädter dieſen bedeutſamen
Schritt getan und damit der Fechterſchaft der Turngemeinde einen
neuen ſchönen Erfolg gebracht. Die Siegerliſte ergab:
1. Seebeck, Tv. 1860 Frankfurt a. M., 2. Lützel, J. G.
Frank=
furt a. M., 3. Krebs, Neu=Iſenburg, 4. R. Kaiſer, Tgde. 1846,
Darmſtadt, 5. W. Brand, Tgde. 1846, Darmſtadt, 6. Zander, J. G.
Frankfurt a. M., 7. Voſſong, Rüſſelsheim, 8. Lutz, Rödelheim,
9. Ihrig, T.u.FC., Frankfurt a. M., 10. Meſſer, Königſtein.
Kartellrennen der Dreijährigen.
Als letzte größere Prüfung auf der Flachen wurde am
Sonn=
tag bei regneriſchem Wetter in Horſt=Emſcher das Kartellrennen
der Dreijährigen über 2400 Meter entſchieden. Das Rennen war
wie erwartet Roſenfürſt nicht zu nehmen, nachdem der
Hengſt im Dresdner Sachſen=Preis ſchon Janus geſchlagen hatte.
Sein Reiter Pinter hielt ihn bis zur Geraden ſtets auf dem
zweiten Platz hinter Voltaire 2. Dann zog Roſenfürſt auf und
davon und gewann mit ſechs Längen verhalten gegen Arabeske,
Wilderich und Glanz.
Vopel/Korsmeier wudren beim Mannſchaftsrennen
„Die Nacht” in der Dortmunder Weſtfalenhalle mit
Rundenvor=
ſprung Ueberraſchungsſieger vor Kroll/Tietz. Mit drei Runden
Abſtand folgten Schön/Buſchenhagen und Zims/Perelger auf den
nächſten Plätzen.
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[ ← ][ ]Seite 8 — Nr. 303
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 31. Oktober 194
Der ganz große Erfolg
Heute letzter Tag
Heute unwiderrudich
letzter Tagl
Lilian Harvey und Hans Albers
2. Woche verlängert!
Greta
Garbo
(V.15118
Im Beiprogramm
Ein Blick hinter die Knlissen
de Bayr. Rundfunks.
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Montag
31. Oktober 1932
Die Czardasfürstin
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Heute
10) Vaugham lacht mit halbem Auge, ohne Veränderung des
geblichen Geſichtes. „Sie möchten wohl einen mehrjährigen
Rück=
verſicherungsvertrag, was? — Mein lieber Herr, muß ich erſt die
Situation erklären? — Sie haben etwas gefunden und nicht
ab=
geliefert. Das iſt zunächſt einmal Fundunterſchlagung, wiſſen Sie.
Es gehört mir, beziehungsweiſe der Gruppe, die ich vertrete, ihre
Macht iſt unumſchränkt, dürfen Sie glauben. Wir fordern
ſelbſt=
verſtändlich den Gegenſtand von Ihnen direkt zurück, es empfiehlt
ſich nicht, da Schwierigkeiten zu machen. Niemand fragt, wo Sie
ihn gefunden haben, auch nicht, wo Sie ihn jetzt haben —‟, Phil
blickt krampfhaft in die dem Mantelſtänder entgegengeſetzte
Rich=
tung, und Vaugham ſenkt die Stimme, „ob Ihre Freundin Barba
Goering ihn hat, Thorwaldſenring 124 III, bei Krüger, oder Ihr
Freund Johann Boſſelt, Faſanerieweg 8 II, oder wer ſonſt, zur
Diskuſſion ſteht lediglich der Moment, da Sie ihn aushändigen —,
mir aushändigen! Daß wir ungeſtört bleiben, dafür ſorge ich. Sie
erhalten ein” — nun zuckt es in ſeinen Mundwinkeln — „
unhrim=
liches Stück Geld, wie ich heute morgen verſprach, damit können
Sie tun, was Sie wollen, und gehen, wohin Sie wollen.
„Um mich von Madame niederknallen zu laſſen,” entſchßüpft es
Phil, der einen hochroten Kopf bekommen hat.
Vaughams Blick trifft ihn wie ein Stich. „Sie vergeſſen,
jun=
ger Mann, daß Sie für etwas belohnt werden ſollen, das zu
be=
ſitzen Ihnen jede noch ſo winzige Berechtigung fehlt”, — Phils
ver=
zweifelt kuragierte Ueberlegung will ihn unterbrechen, aber er
winkt ab. „Nicht fragen”, ſagt er ſcharf. „Ich habe die Macht, und
wer Macht hat, iſt immer berechtigt. Zum Teufel, was denken Sie
denn eigentlich?‟ Hart bohrt er ſeinen Blick in Phils beide Augen,
und Phil erkennt den grauſamen Ausdruck dieſes Morgens wieder.
„Wenn es nach mir ginge, junger Mann, würde es fanatiſch ſchnell
gehen mit Ihnen, verſtehen Sie? Gar nicht viel geredet — ſolche
Unterhaltungen ſchätze ich verdammt vorbei. Leider muß ich mich
nach den Wünſchen eines Chefs richten, und die ſind in Ihrem
Falle menſchenfreundlicher Art.” Plötzlich ohne Pauſe: „Wo haben
Sie das Amulett?‟
Phils Augenlider klappern wie Dachziegel im Sturm, aber er
ſagt nichts.
„In Ihrer Wohnung? — Keine Ausflüchte, keine Lügen!“
„Sie wollten doch nicht fragen”, verſucht Phil abzubiegen
Rote Flecke brennen auf ſeinen Backenknochen, ſtarr blickt er
Vaugham an, der abſolut nicht reagiert.
„Können Sie es von einem beliebigen Platz der Stadt aus,
ſagen wir im Auto, unmittelbar erreichen? Jederzeit?”
Phil nickt und iſt froh, nicht lügen zu müſſen. Vaugham, wie
unter einer Eingebung ſich aufrichtend, denkt angeſtrengt nach,
minutenlang, aus halbgeſchloſſenen Augen intenſiv Phils Geſicht
prüfend — beinahe mongoliſch ſieht er jetzt aus, gelb und
unheim=
lich, dann nickt auch er. „Brauchen Sie, ehe Sie ſpurlos
verſchwin=
den .. ." er weidet ſich einen Moment an dem Erbleichen des
Jüngeren, fährt ſarkaſtiſch fort: „Halt, ehe Sie für eine Zeitlang
aus Ihrem Milieu und aus den Augen gewiſſer Leute ſpurlos
ver=
ſchwinden, müſſen Sie zuvor nochmals in Ihre Wohnung?‟
Phil merkt die Falle nicht. Er denkt an Barba, die er heute
abend mit der größten Liebe verſöhnen wollte, er vermag kaum
zu folgen, ſchüttelt ſtumm den Kopf. Vaugham wird ungeduldig.
„So kapieren Sie doch. Zeit iſt knapp. Drüben, direkt am
Ein=
gang, ſitzen zwei Männer, die uns nicht aus den Augen laſſen —
nicht umdrehen, Menſch! Die kommen von Madame, wie Sie ſo
hübſch ſagen, und Sie befinden ſich in Ihrer Geſellſchaft, ſobald ich
Sie verlaſſe. Man würde Sie dort etwas unſanfter anfaſſen, als
ich auf Wunſch des Chefs tue, Sie haben Glück. Wir gehen jetzt
hinaus, Sie dicht an meiner Seite, draußen ſchnell ins Auto und
ſofort zu Ihrer Wohnung. Die beiden Kerle folgen
ſelbſtverſtänd=
lich und ſehen vor Ihrem Hauſe, wie Sie aus dem Wagen ſteigen
und ſchnell hineingehen."
Phil ſchwindelt es bei dieſer Filmerpoſition. Er greift nach
dem Waſſerglas, das auf Vaughams Tablett ſteht, und netzt ſich
die Lippen. „Wie denn”, ſtößt er heraus, „erſt bin ich verloren,
wenn Sie mich verlaſſen, dann ſoll ich . . ." Vaugham unterbricht
ihn ärgerlich. „Sind Sie ein Idiot! — Natürlich ſind nicht Sie
es, der in Ihre Wohnung hinaufgeht und zum Schein einige
Sachen zuſamenenpackt, ſondern ich bin es! Wir werden unterwegs
unſere Kleider tauſchen, beziehungsweiſe, ich werde Ihre Sachen
anziehen und Sie eine Garnitur, die im Wagen bereitliegt ..
Gangr2
RO M AD dere WRUMPFE WSodmenn leſad
Phil wäre am liebſten aufgeſprungen. „Falle” ſchreit
ihm, „gemeinſte Falle, nichts anderes!‟ Er beherrſchte ſich u
ſam, beſonders da er glaubt, einen unverhohlen lauernden .9
druck auf Vaughams Geſicht zu entdecken. Umkleiden im 2
in Vaughams Gegenwart, dem ſicher kein Griff entgeht, ihmd
Mantel geben —
„Ausgeſchloſſen!” ſagt Phil heiſer.
Der andere macht eine eckige Wendung und legt ſichn
freundſchaftlich über den Tiſch, ſeine Mienen ſind eiſig. „M4
geſchloſſen iſt nur eines, junger Mann, nämlich, daß Sieſ
weigern, zu tun, was ich Ihnen ſage.‟ Er lehnt ſich wei
zurück und lächelt konventionell. „Sehen Sie, das iſt as
geſchloſſen. Uebrigens” — nun iſt der lauernde Ausdrud u,
verkennbar, „warum denn ſollte es ausgeſchloſſen ſein?”
Phil ſucht krampfhaft nach einem Argument. „Ich mit
ausgeſchloſſen — weil die” er deutet mit dem Kopfy
rückwärts, „die Maskerade doch ſofort merken würden!“
„Ihre Sorge, Herr!” Vaugham lacht. „Der Wagen 09
mit Ihnen weiter, um mich brauchen Sie ſich gewiß nich
kümmern, ich habe andere Rollen geſpielt als Ihre. — Kuu
Sie ſich einigermaßen zuſammennehmen?”
Phil nickt ſchwach. Alles beginnt, gleichgültig zu wed
„Schließlich auch unwichtig”, fährt Vaugham, mehr z
ſelbſt fort. „Wenn das Auto hält, ſteigen Sie ſo ſchnel
möglich aus, gehen durch eine offene Haustüre vor Ihnn
einen dunklen Gang, geradeaus durch eine zweite Tür, die
hinter ſich ſchließen, in einen Hof. Dort ſteht ein anderes Iu
Sie ſteigen ohne ein Wort zum Führer ein, und werden wit
Inſtruktionen bekommen.”
Phil ſieht ihn mit leeren Blicken an. „Und?”
„und?” Vaugham dreht eine neue Zigarette. „Und
Philipp Spoor, morgen werden Sie Ihren Fund abliefen
mich, dann wird ſich das Uebrige finden!“
Als er Phils Ratloſigkeit bemerkt, fügt er hinzu: „Vereſ
Sie nicht, daß Sie gar nichts zu beanſpruchen, ſondern nn
gehorchen haben!“
(Fortſetzung folgt.)
aus
är an
1M dieſen
uleichsz
1umng4d
eitert b
uin
Ehe Sie ſich ein
Biand
kaufen, beachten Sie
mein neueſtes
An=
gebot in neuen und
wenig geſpielten
Maney
Geſpielte, kreuzſait.
Plands
in moderner
Aus=
ſtattung. Dsgl. eine
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zu neueſten, radikal
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